Darmstädter Tagblatt 1927


16. Dezember 1927

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iAuſirierte Beilage: Die Gegenwart=, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 348
Freitag, den 16. Oezember 1927. 190. Jahrgang

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und Natſonalbani.

Gine Denkſchrift zur Wohnungsnot

Die Wohnungsnot und ihre
Bekämpfung.
In cſehbarer Zeit keine Mieterhöhung und
keinh Abbau der Wohnungszwangswirtſchaft.
9e Reichsarbeitsminiſter hat unter dem 10. Dezember dem
Reſchſisug eine Den’ſchrift über die Wohnungsnot und ihre Be=
kämmſtg
vorgelegt, die ſich mit der Wohnungsnot, dem Woh=
nungs
)arf, Mieterſchutz, Bauwirtſchaft, Mietenbildung und
Wolzuntig Sbau beſchäftigt. Das Schriftſtück ſelbſt iſt nicht allzu
umfehnre ich. Es enthält aber ausgedehnte Anlagen, die nament=
lich
a Berichten der deu ſchen Länder über die Maßnahmen zur
Behefbux des Wohnungsmangels ſich zuſammenſetzen.
fiſlätend wird in der Denkſchrift feſtgeſtellt, daß von 1914
bis /94 der vor dem Kriege übliche Bedarf von 200 000 Woh=
nunche
nicht gedeckt werden konnte. Der Ueberſchuß der Zahl der
Hauzhſnungen, über die Zahl der Wohnungen wird Ende 1926
auf : 500 geſchätzt, wozu bis 1935 ein jährlicher Zuwachs von
rund/ 20 000 hinzukommt. 1918 bis 1919 wurden etwa 56 000
Wohlmigen gebaut, 1920 überſchritt man die 100 000=Grenze, um
1926 /h 204 000 anzukommen.
Adem Kapitel Mietbildung wird geſagt, daß ſich die Miete
vor 2M Rriege in den einzelnen Gegenden Deutſchlands zwiſchen
e 1nn ia des Einkommens bewegte. Im Juni 1927 belief ſich
der): ſi=sdurchſchnitt auf Grund der geſetzlichen Miete auf 178,
bei Akebnumieten auf ſ des Geſamteinkommens. In der Denk=
ſchriſttoiard
eine Berechnung über die Neubaumieten aufgezogen,
wenuhi, öffentliche Hand ſich nicht betätigen würde. Danach
pürkndie Miete ſich auf mindeſtens 300 Prozent der Mieten
inem iſprechenden Wohnung der Vorkriegszeit ſtellen, das be=
duteh
ui ohne die öffentlicheHandder Wohnungs=
hduf
durch die Volkswirtſchaft nicht befrie=
digſ
erden könne. Zu manchen Schwierigkeiten habe der
lnte nkie d zwiſchen der geſetzlichen und der, Neubqumiete ge=
ſührm
Bei dem großen Anteil, den die Miete in den Ausgaben
für 1 / Frotwendigen Lebenshaltungskoſten haben, ſei eine Er=
höhmnvon
weittragenden Folgen. Der Zeitpunkt einer Miet=
ehöntug
könne nicht willkürlich gewählt werden, ſondern ſei be=
dingn
urch den Ablauf der geſamten wirtſchaftlichen Entwick=
lunge
Zei vorſichtiger Schätzung aller Verhältniſſe werde man als Arbeitszeit die 52=Stunden=Woche.
zurzeſit feſtſtellen wüſſen, daß in abſehbarer Zeit eine
Enuwcklung nicht eintrete, die eine Miet=
erhſſlung
zulaſſe.
ly dem Abbau der Wohnungszwangswirt=
ſchaf
ᛋſt in der Denkſchrift ein beſonderes Kapitel gewidmet,
aus ihm hervorzuheben iſt, daß ein Abbau, vor allem des
manlie Mieten der Altwohnungen und die der
einſerfür das Einkommen der breiten Maſſen
ertſälichen Höhe angenähert ſind, wenn ferner das
Angxh an Wohnungen der Nachfrage einigermaßen entſpricht.
Zun Asgleich von Angebot und Nachfrage iſt dabei ein gewiſſer
Lebun der Zwangswirtſchaft kann nicht in Frage kommen.
Wohnungsbau und Konjunktur.
Akswirtſchaftlich recht intereſſant iſt der Abſchnitt über den
Vohungsneubau. 1912 hatte das Baugewerbe einen
Geſclmmiſatz von 6 Milliarden Mark. Es beſchäftigte, einſchl.
der 1mittelbar liefernden Induſtrie, 3 Millionen Menſchen. Es
erſchin als Erzeuger= bzw. als Durchgangsſtation von rund 30
Prolzſt der geſamten induſtriellen Gütererzeugung. An dieſen
Zahl’g it der Wohnungsbau mit rund 44 Prozent beteiligt ge=
beſtR
Daraus ergibt ſich die Bedeutung des Wohnungsbaues
für Mgeſamte Volkswirtſchaft. Der Wohnungsbau iſt von der
auſ=/1d abſteigenden Konjunktur abhängig. Umfangreiche Maß=
Nahur zu ſeiner Förderung müſſen ſehr ſorgfältig auf den Ver=
lauft
dr Entwicklung der Volkswirtſchaft abgeſtimmt werden.
einen ilgemeinen Konjunkturanſtieges ermöglicht nicht ohne
meiten den Bau einer entſprechenden Anzahl von Wohnungen,
ſonchla führt häufig zu einer Steigerung der Baukoſten. An=
dereſhſts
iſt zur Ueberwindung wirtſchaftlicher Kriſen, insbeſon=
brei
ur Entlaſtung des Arbeitsmarktes, die Förderung der
wichiag der Konjunktur nicht zu überſehen iſt, empfiehlt es ſich
ſichet angfriſtige Bauprogramme aufzuſtellen. Richtig iſt im
Augleuinen, lediglich feſtzuſetzen, wieviel Wohnungen, auch bei
Bearzſru chung von Kapital und Arbeitskräften durch die übrige
Vivchait, mit den bereitgeſtellten öffentlichen Mitteln errichtet
Geri lönnen. Beſſer und ſicherer für die Bekämpfung der
Poſchugsnot ſei eine ſtetige, dem Konjunkturverlauf ſich an=
Haſſene Beſchäftigung der Bauwirtſchaft. Zur
Finanzierung des Wohnungsbaues
Dirc eſngt, daß für die nächſten Jahre allein zur Bereitſtellung
Im bohnungen für den jährlichen Zuwachs an Haushaltungen
e Arn d 2 Milliarden Mark jährlich notwendig ſind. Von
1Da8 1926 ſind ſchätzungsweiſe 4 bis 5 Milliarden Mark aus teile, die in der Herabſetzung der
Rußworden. Dabei ſind aber nicht berückſichtigt die recht er=
FStu Summen der Gemeinden für den Wohnungsbau.
Bauwirtſchaft ſelbſt ſcheint nach der Denkſchrift
k0Qut abgeſchnitten zu haben. 1907 wurden 202 000 Betriebe rückſichtigt worden. Zu dem inzwiſchen gefällten Schiedsſpruch,
D 4925 aber 224 000. Die Löhne der Bauarbeiter ſind ſeit
vrzſbiliſierung langſam geſtiegen, aber verhältnismäßig ſtär= kaun, wird der Gewerkverein Deutſcher Metallarbeiter in einer
diejenigen in anderen Gewerbezweigen. Nach einzelnen
Se den iſft anzunehmen, daß ſich der Lohnanteil am Bau,

ohne den Lohnanteil an den Bauſtoffen, um 40 Prozent der Ge=
ſamtkoſten
bewegt. Der Bauindex erfuhr eine Steigerung von
Mitte Juni 1926 mit 157 auf 176 im Oktober 1927. Eine Er=
hebung
des Deutſchen Städtetages, die zu recht intereſſanten
Ergebniſſen kommt, hat für den Anfang 1927 als Preis des
Kubikmeters umbauten Raumes in den oſtdeutſchen Großſtädten
26 Mark, im mitteldeutſchen Induſtriegebiet 24 bis 27 Mark, im
weſtdeutſchen Induſtriegebiet 22 bis 23 Mark und in Süddeutſch=
land
27 bis 28,50 Mark ermittelt.
Der letzte Abſchnitt der Denkſchrift beſchäftigt ſich mit der
Rationaliſierung im Bauweſen. Er empfiehlt die
Zuſammenlegung von Bauvorhaben zu größe=
ren
Gruppen, planmäßige Typiſierung und
Verbeſſerung der einzelnen Arbeitsvorgänge.
Die Entſcheidung in der Eiſeninduſtrie
und Lohnſrage.
* Düſſeldorf, 15. Dezember. (Priv.=Tel.)
In dem Konflikt zwiſchen den Arbeitgeberverbänden für den
Bezirk Nordweſt der Eiſeninduſtrie einerſeits und den Arbeit=
nehmerorganiſationen
andererſeits wurden heute, nachdem die
Verhandlungen geſtern abend ergebnislos abgebrochen worden
waren, zwei Schiedsſprüche gefällt, und zwar für die
erzeugende und die verarbeitende Eiſenindu=
ſtrie
. Danach richtet ſich in den Thomas= und einſchlägigen
Werken die Arbeitszeit vom 1. Januar ab nach der Verordnung
vom 16. Juli 1927. Hinſichtlich der Sonntagsarbeit iſt verein=
bart
worden, daß die erſte Schicht um 7 Uhr abends beginnt. Die
Hammer= und Preßwerke verfahren ab 1. Januar 1928 zwei
Schichten bei einer täglichen Arbeitszeit von acht Stunden, mit
einer eingelegten Paufe vyn insgeſamt einer Stunde. Für die
Mehrarbeit wird ein Zuſchlag von 25 Prozent ſtündlich gezahlt.
Die Martin=Stahlwerke arbeiten bis 31. Januar 1928 wie bis=
her
. Ab 1. Februar 1928 gilt auch hier die Verordnung vom
16. Juli 1927, ſoweit keine beſonderen Abmachungen getroffen
ſind. Bei den anderen eiſenerzeugenden Induſtrien bleibt die
Arbeitszeit, ſofern ſie nicht durch beſondere Verordnung geändert
wird, wie bisher beſtehen. In der verarbeitenden Induſtrie gilt
Die Werke ſetzen eine gemiſchte Kommiſſion ein, um die noch
ſchwebenden Streitfragen zu klären. Für die Mehrarbeit und
Ueberarbeit gelten unter Berückſichtigung der Aenderung der
Arbeitszeit die am 11. Mai 1927 und am 23. Juni 1927 getrof=
fenen
Vereinbarungen. Die Zuſchläge erhöhen ſich mit Wirkung
ab 1. Januar 1928 auf 25 Prozent. Der Vertrag läuft vorläufig
Nilltſchutzes, erſt erfolgen könne, wenn ein= his 1. Dezeiber 1928 und iſt von da ab monatlich kündbar.
Die Lohnfrage wurde bei einer durchſchnittlich zwei=
Nerſſohnungen im allgemeinen Preisſtand auf prozentigen Erhöhung geregelt. Der Stundenlohn beträgt für
den 21 Jahre alten Facharbeiter 78 Pf., für den 21jährigen Hilfs=
arbeiter
60 Pf. Die Atkord= und Lehrlingslöhne ſind gemäß der
Verordnung vom 10. Dezember 1927 zu regeln. Die anderen
Beſtimmungen des Schiedsſpruches vom 10. Februar d. J. blei=
Leerzand von Wohnungen norwendig. Eine ſofortige Auf= ben beſtehen. Dieſer Schiedsſpruch gilt ab 1. Januar 1928 bis
zum 1. Oktober 1928 unkündbar und iſt vyn da ab mit einmong= tunitätsgründen gutheißen, daß das überſchwängliche Tempera=
tiger
Friſt zum Monatsſchiuß kündbar. Die Erklärungsfrift für
die Parteien läuft bis 19. Dezember 1927, 6 Uhr abends.
Die Stellungnohme der Meiallarbeiter
zum Schiedsſpruch.
Der Hauptvorſtand des Gewerkvereins Deutſcher Metall= aus innen= und wirtſchaftspolitiſchen Gründen jetzt beſonders
arbeiter erklärte zu der Entſcheidung in der Eiſeninduſtrie u. a.:
Die Entſcheidung des Reichsarbeitsminiſters bezüglich der Ver=
ordnung
über die Arbeitszeit in der Großeiſeninduſtrie hat uns
ſtark enttäuſcht. Die rheiniſch=weſtfäliſchen Hütten= und Walz= ſorgen übrigens auch auf eine beinahe aufdringlich zu nennende
werksarbeiter haben nach Beendigung der Ruhraktion am
17. Dezember 1923 einer vorübergehenden Verlängerung der
Arbeitszeit in der ſicheren Erwartung zugeſtimmt, daß nach einer
Beſſerung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe die achtftündige Ar=
Pläusſy vermehrter Einſatz der öffentlichen Mittel im Zeitpunkt beitszeit wiederum eingeführt wird. Erſt am 4. April 1925 iſt
nach wiederholtem Drängen für die Hochofenarbeiter die drei=
geteilte
Schicht auf dem Verordnungswege eingeführt worden.
den Hochöfen und Röhrengießereien der Martin Thomas=, Beſ= Politik auf dem Kontinent und der in London zu vermeiden.
ſemer, Elektro= und Tiegel=Stahlwerken, in den Puddelwerken=,
Vollung sbautätigkeit von größter Bedeutung. Da die Ent= Walz=, Preß= und Hammerwerken ſollte am 1. Januar 1928 die
erſehnte achtſtündige Arbeitszeit bringen. Die Entſcheidung des
Reichsarbeitsminiſters weicht von dem Sinn der Verordnung
weſentlich ab. Wohl wird grundſätzlich an derſelben feſtgehalten, verſteht. Es es gibt auch Fragen, bei denen man den Beiſtand
aber andererſeits werden Ausnahmen geſtattet, die der Außer=
kraftſetzung
für die Dauer bis zu einem Fahre faſt völlig gleich= Regelung der interalliierten Schulden. Lange Zeit
kommen. Wenn auch anerkannt werden ſoll, daß techniſche
Schwierigkeiten vorhanden ſind, ſo wird denſelben doch in viel
zu weitgehender Weiſe Rechnung getragen. Die Beſtimmung,
daß die zuſtändigen Gewerbeaufſichtsbeamten die betrieblichen den Wahlen kommen werde, und andererſeits von zuverläſſiger
Umbauten kontrollieren ſollen, um damit auf eine ſchnellere
Durchführung der Verordnung für die einzelnen Werke hinzu=
wirken
, bietet wenig Gewähr dafür, daß die tatfächliche Beſchleu=

liegen. Durch die Entſcheidung des Reichsarbeitsminiſters ſind
in überaus reichem Maße die Belange der Wirtſchaft, und
weniger die in ihrer Geſundheit gefährdete Arbeiterſchaft be=
der
bezüglich der Lohnfrage und der Arbeitszeit nicht befriedigen
Konferenz am Sonntag im rheiniſch=weſtfäliſchen Induſtriegebiet
Stellung nehmen.

Genfer Kehraus.
Von unſerem A.=Korreſpondenten.
Paris, 14. Dezember.
Die Genfer Ergebniſſe ſind in Paris mit Befriedigung auf=
genommen
worden. Man konſtatiert hier einen Anſehenszuwachs
des Völkerbundes. Das wurde allerdings ſchon oft konſtatiert,
und wohl faſt jedesmal, wenn es gelungen iſt, einen eklatanten
Mißerfolg der Genfer Körperſchaft zu verhüten. Seit einiger
Zeit iſt man hier dem Völkerbund ganz beſonders wohl geſinnt,
wohingegen die engliſche Politik ihre Antipathie gegen Genf
kaum noch verhüllt.
Das wichtigſte Ergebuis der jetzigen Tagung war ſelbſtver=
ſtändlich
das polniſch=litauiſche Kompromiß. Es ſieht allerdings
kaum beſonders dauerhaft aus, aber das behauptet ja auch nie=
mand
, daß es für die Ewigkeit gemacht wurde. Daß überhaupt
etwas zuſtande kam und die Frage ſich irgendwie vertagen ließ,
war ſchon ein großer Erfolg. Wenigſteus für Frankreich. Denn
dadurch iſt eine gewiſſe franzöſiſch=ruſſiſche Annäherung möglich
geworden. Man ſpricht hier verhältnismäßig wenig über dieſe
Der Schiedsſpruch für die Arbeitszeit= Annäherung, es ſoll in ihr auch nichts anderes erblickt werden,
als das franzöſiſche Beſtreben, nach Rußland ſtets eine Tür
offen zu laſſen. Man will gewiſſe Möglichkeiten nicht vermauern
und außerdem ſieht man Rußland in Genf ſchon als Gegen=
gewicht
gegen England ſtets gerne. Es liegt aber in der Natur
der Dinge, daß die franzöſiſch=ruſſiſche Annäherung vorläufig,
nicht über eine beſtimmte Grenze hinausgehen kann. Es gilt
eben, Rückſichten auf England zu nehmen. Briand jonglierte in
Genf diesmal mit großer Geſchicklichkeit, aber trotzdem mußte er
in manchen Punkten England mehr nachgeben, als dies der
Wunſch der politiſchen Kreiſe in Paris war. Einer dieſer Punkte
war unbedingt die franzöſiſch=italieniſche Verſtändigung. Nie=
mand
in Paris hat eine engliſche Vermittlung in dieſem Streite,
ſür den man letzten Endes hier nur die engliſche Mittelmeer=
politik
verantwortlich macht, gewünſcht. Zu einer ausgeſprochenen
Vermittlung iſt es auch trotz zahlreicher engliſchen Anſtreu=
gungen
nicht gekommen. Dennoch ging in Genf gewiſſermaßen
alles unter der Aegide Chamberlains vor ſich. Urſprünglich war
man hier beſtrebt, die franzöſiſch=italieniſchen Probleme nur
außerhalb Genfs zu löſen und möglichſt weit von jeder eng=
liſchen
Einflußnahme auf die Geſtaltung der Dinge. Das hat
ſich als nicht durchführbar erwieſen, denn eine ſolche franzöſiſch=
italieniſche
Verſtändigung wäre ein unableugbarer Mißerfolg für
Chamberlain geweſen. Es mußte alſo in Genf der goldene
Mittelweg gefunden werden, und wenn man dem Schein glauben
darf, ſo wurde er auch gefunden. Aber jedenfalls nicht ohne
Schwierigkeiten. Denn die dynamiſche Politik Muſſolinis läßt
ſich ſehr ſchwer mit der vorſichtigen Arbeitsweiſe Briands ver=
einigen
. Die italieniſche Politik fällt aus einem Extrem leicht
ins andere, und man möchte hier gerade jede extreme Wendung
vermeiden. Durch einige Erklärungen Muſſolinis iſt die Ver=
ſtändigung
zwiſchen Paris und Rom beinahe ruchweiſe vorwärts=
gegangen
. Dennoch glaubt man, daß ſie in Zukunft dieſes ſtür=
miſche
Tempo vielleicht nicht ganz beibehalten wird. Man be=
hauptet
übrigens in den hieſigen Linkskreiſen, die bekanntlich
die jetzige italienfreundliche Politik Briands nur aus Oppor=
ment
der italieniſchen Außenpolitik nicht nur durch Raſſeneigen=
ſchaften
, ſondern auch durch die ſchwierige Lage des Fascismus
in Italien bedingt iſt. Was daran Wahrheit und was doktrinäre
Eingenommienheit iſt, läßt ſich ſelbſtverſtändlich von hier aus
nicht feſtſtellen. Jedenfalls iſt es aber möglich, daß Muſſolini
ſtark auf außenpolitiſche Erfolge aus iſt.
Neben der ſtürmiſch anwachſenden Freundſchaft für Italien
vergißt man aber hier auch Jugoſlawien nicht. Die Jugoſlawen
Weiſe dafür, daß man ſie nicht vergeſſe. Jeden Tag gibt es
irgendwo in Jugoſlawien frankophile Manifeſtationen, ſo viele
ſogar, daß ſie wanchen Franzoſen beinahe auf die Nerven zu
gehen anfangen.
Die wirkliche Schnvierigkeit der franzöſiſchen Außenpolitik be=
ruht
aber keineswegs auf dem Gegenſatz zwiſchen Belgrad und
Die am 16. Juli 1927 erlaſſene Verordnung für die Arbeiter in Rom. Vielmehr gilt es, einen Gegenſatz zwiſchen der franzöſiſchen
Trotz allem Groll gegen England wegen ſeiner Mittelmeerpolitik
erhob ſich hier kein Wort oder wenigſtens kein lautes,
Wort gegen Chemberlain. Denn es gibt eine ganze Reihe
von Problemen, bei deren Behandlung man ſich mit England
Englands dringend erwünſcht. So zum Beiſpiel die Frage der
hät man hier über dieſe Frage geſchwiegen. Jetzt aber, da Poin=
caré
erklärt hat, daß die endgültige Stabiliſierung erſt nach
Stelle die Vermutung zu höten iſt, daß vor der endsültigen
Stabiliſierung noch weitgehende proviſoriſche Vereinbarungen
mit Englond und Amerika nötig ſein werden, läßt ſich annehmen,
nigung eintritt. Wir ſehen, zuſammenfaſſend, in der Verkür= daß es binnen kurzem zu vertraulichen Verhandlungen zwiſchen
Paris und London über die Schulden kommen wird.
Die engliſche Politik wird hier mit Rückſicht auf die kom=
menden
Wahlen in England irgendwie für proviſoriſch gehalten.
Man nimmt aber deshalb nicht weniger Rückſicht auf ſie, biel=
mehr
hofft man, ſich noch über vieles mit England zu verſtän=
digen
, und ſei dies auch unmittelbar vor den Wahlen. Die
Schwierigkeiten Engl rnds und im ſpeziellen die der Chomber=
lainſchen
Politik werden in der hieſigen Preſſe deshalb ſehr
wenig betont. Das bedeutet aber noch nicht, daß man in den
politiſchen Kreiſen ſich keine Rechenſchaft über ſie gibt.

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Seite 2

Im Kampf gegen die Landflucht.
Eine Kundgebung zur Förderung der länd=
lichen
Siedlung.
Berlin, 15. Dezember.
Die Geſellſchaft zur Förderung der inneren Kolowiſation
veranſtaltete geſtern im Sitzungsſaal des Preußiſchen Staatsrats
eine Kundgebung für die landwirtſchaftliche Siedlung. Der erſte
Vorſitzende, Freiherr von Gayl=Königsberg, wies in ſeiner
Begrüßungsanſprache auf die große Bedeutung der ländlichen
Siedlung für die Enwwicklung des deutſchen Volkes hin.
Der preußiſche Landwirtſchaftsminiſter Steiger, der daruf
das Wort ergriff, ging u. a. auf die Notwendigkeit der Siedlung
gerade in der Nachkriegszeit ein und betonte ihre beſondere Wich=
tigkeit
in bezug auf die Verſorgung der Bevölkerung mit Nah=
rungsmitteln
. Die Frage, ob die durch die Siedlung geſchaffenen
kleinen und mittleren bäuerlichen Betriebe geeignet ſeien, dieſer
Forderung zu entſprechen, bejahte der Miniſter. Nach den Ver=
öffentlichungen
der oſtpreußiſchen und ſchleſiſchen Landgeſellſchaft
ſeien bei den Siedlerſtellen durchſchnittlich größere Beträge er=
zielt
und auch namhafte Zufuhren für den Markt bewirkt wor=
den
. Als einen Mangei bezeichnete der Miniſter die Tatſache,
daß die Anſetzung von Landarbeitern noch ſehr
zu wünſchen übrig laſſe. Er habe jedoch die Hoffnung,
daß die Möglichkeit, hier Wandlung zu ſchaffen, gegeben ſei,
nachdem im Etat der landwirtſchaftlichen Verwaltung mehr
Mittel zur Verfügung geſtellt ſeien.
Reichstagsabgeordneter Bornefeld=Ettmann (Ztr.), der nach
dem Miniſter zu Worte kam, ſtellte u. a. feſt, daß ſich der Sied=
lungsgedanke
im deutſchen Volk durchgeſetzt habe. Alle Parteien
und Berufsſtände könpten an dieſer Aufgabe Hand in Hand
arbeiten. Die Landflucht müſſe eingedämmt wer=
den
und darüber hinaus eine dichtere Bevölkerung im deutſchen
Oſten geſchaffen werden, was aus nationalpolitiſchen Gründen
notwendig ſei. Auch die Indrſtrie habe an dieſer Stärkung des
deutſchen Innenmarktes beſonderes Intereſſe. Reichstagsabge=
ordneter
Treviranus (Dnatl.) wies darauf hin, daß das Ge=
ſpenſt
der Landflucht auch auf den Bauernhöfen
umgehe. Das ſei u. a. darauf zurückzuführen, daß die Ge=
fahr
einer fortgeſetzt fehlenden Rentabilität
den Landbau im Oſten mehr als in anderen Ge=
bieten
zur Kriſe führen müſſe. Trotz der ungewiſſen
Zukunft hätten ſich gerade aus dem Süden und Weſten genug
junge Landwirte gefunden, die den Mut aufbrächten, im Oſten
zu ſiedeln. Der neuerdings beſchrittene Weg der Unterſtützung
ſolcher Vorhaben durch die Länder und Provinzen bedeute die
beſte Verbindung der alten und der neuen Heimat. Der Staats=
ſekretär
im preußiſchen Landwirtſchaftsminiſterium, Krüger,
ſprach dann über die Anſiedlung von Landarbeitern. Die Schwie=
rigkeiten
lägen hier nicht nur auf finanziellem Gebiet, ſondern
vielfach in der Einſtellung der Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
Der Staat könne hier viel tun, einmal als Beſitzer der Domänen,
indem er den Arbeitern Grund und Boden und Kredite zur
Verfügung ſtelle. Andererſeits bei der Unterſtützung der allge=
meinen
Siedlungstätigkeit durch beſondere Einrichtungskredite.
Das Landwirtſchaftsminiſterium wolle in beiden Richtungen vor=
gehen
.
Hermes Berliner Reiſe.
* Berlin, 15. Dezember. (Priv.=Tel.)
Der Führer der deutſchen Handelsdelegation mit Polen, Dr.
Hermes, der ſich zurzeit in Berlin aufhält, hat mit dem handels=
politiſchen
Ausſchuß des Reichstages Fühlung genommen und
in dieſem Bericht über den Stand der Verhandlungen erſtattet.
Er hat gleichzeitig eine ganze Reihe von Fragen wit dem Aus=
ſchuß
beſprochen, die bei den Verhandlungen eine weſendliche
Rolle ſpielen. Herr Herwes wird heute abend wieder nach
Warſchau zurücklehren, ſo daß die Beratungen ihren Fortgang
nehmen können. Für Weihnachten iſt eine Unterbrechung bis
Mitte Januar vorgeſehen. Dann werden die Verhandlungen
über den kleinen Handelsvertrag weitergehen. Gegenüber dem
in der polniſchen Preſſe auftauchenden Optimismus erſcheint ein
Hinweis darauf notwendig, daß die Beratungen keineswegs ſo
ſtehen, als wenn bereits urmittelbar im Januar der Vertrag
unterzeichnungsreif ſein werde. Man ſteht auch hier noch in den
Anfängen, wenn auch die Geſamtlage keineswegs unerfreulich iſt.
Aber die Schwierigkeiten, die ſich bei dem Aushandeln der ein=
zelnen
Fragen bereits gezeigt haben, ſind bei den hochgeſchraub=
ten
polniſchen Forderungen ziemlich ernſter Natur und werden
noch einer intenſiven Arbeit bedürfen, bis ſich ein Ausgleich
zwiſchen den beiderſeitigen Intereſſen einſtellt.

Die Hunde von Romanovo

von Bodo Wildberg

heißt der neueſte Band der bekannten Buchreihe
Georg Müllers Zweimark=Bücher
die ſich übrigens ſehr erfreulicherweiſe mit den eben
jetzt erſcheinenden neuen Bänden 7130 zur Auf=
gabe
gemacht hat, neue, der breiten Oeffentlichkeit
noch nicht bekannte Namen in die zeitgenöſſiſche Dich=
tung
einzuführen. Wir greifen aus der Fülle der
uns vorliegenden Namen Bodo Wildberg mit ſeinem
Novellenband Die Hunde von Romanovo heraus
und geben mit Genehmigung des Verlags Georg
Müller in München eine Stilprobe dieſes glänzenden
und einfallsreichen Novelliſten:
Als wir am Lotosteiche ſaßen, die lachsfarbenen, roſenroten
und weißen Flamingos fütternd, die uns aus ſeelenloſen, gelben
Augenrädchen bittend anſahen, erzählte uns der Doktor einiges
über den Löwenwärter. Eugen, der Löwe werde er allgemein
genannt. Der kleine trotzige Löwe ſei ſein Patenkind. Der
Eugen Frießhard gehe vollkommen auf in der Pflege ſeiner
Löwen, er ſei der zuverläſſigſte und mutigſte Wärter im gan=
zen
Zoo.

Der Doktor war ein Habitué des Gartens. Er kannte jedes
Tier und ſeine Geſchichte und wußte ſogar in den Privat=
angelegenheiten
des Perſonals Beſcheid. Wir kamen ſpäter noch
einmal mit ihm am Raubtierhauſe vorbei. Eben war Fütterung.
Gehen wir weiter, ſagte meine Frau, der Geruch des rohen
Fleiſches iſt mir widerlich.

Und ich kann das blutige, rote Geſchneid wicht ſehen,
ich hinzu. Das wundert mich, ſagte der Doktor. Sie ſchreib
ja ſo gerne ſchauerliche Geſchichten. Ich hatte keine Zeit, il
den Unterſchied zu erklären, denn die Menge, ſchauluſtig ur
umempfindlich, hatte uns alsbald vor dem Löwenkäfig eing
ſchloſſen. Wir mußten das Schauſpiel mit anſehen. Ich wand
den Kopf weg von der Fütterungsſzene da erblickte ich
Gedränge ein ſchönes, blondes Mädchen, das wie gebannt 1
weitoffenen Augen den Bewegungen des Wärters folgte. (
war friſch, kräftig, ſichtlich kein Großſtadtkind. Als ſie ihrer Na=
barin
ein paar Worte ſagte, vermeinte ich, mecklenburgi
Mundart zu vernehmen. Die kleinbürgerliche Fremde ſtarrte
Eugen empor wie zu einem Halbgott, einem Heros. Ich mae
meine Frau auf das Mädchen, das ganz hingeriſſen war, ar
merkſam. Sie ſagte: Hoffentlich verliebt ſich das arme Din
nicht etwa noch in den Kraftmenſchen dort. Mir könnte das ni
geſchehen, ſo ein Menſch, ur wittert von Raubtierdunſt und Blu
geruch, wäre mir was ganz Entſetzliches.

Freitag, den 16. Dezember 1927

Vom Tage.

Morgen vormittag wird der internationale Gerichtshof im Haag
die neue Chorzowverhandlung eröffnen.
Der Botſchafter v. Hoeſch iſt in Berlin einge=
troffen
. Wie erinnerlich, kommt v. Hoeſch jedesmal nach einer Rats=
tagung
in Genf nach Berlin, um ſich von dem Reichsminiſter des
Aeußern über die Vorgänge in Genf ins Bild ſetzen zu laſſen. Er wird
in den nächſten Tagen nach Paris zurückkehren.

Kapitän Ehrhardt iſt nunmehr, nachdem er kürzlich aus
der Leitung des Srahlhelms ausgetreten iſt, auch aus der Orga=
niſation
ausgeſchieden.

Der litauiſche Miniſterpräſident Woldemaras
der heute Paris verläßt, wird ſich auf der Rückreiſe nach Kowno zwei
Tage in Berlin aufhalten.

Der Generalzahlungsagent Parker Gilbert wurde vom
Mmiſterpräſidenten Poincaré empfangen. Wie offiziös ver=
ſichert
wird, handelte es ſich um einen reinen Höflichkeitsbeſuch vor der
Abreiſe Gilberts nach Amerika.
Im Unterhaus teilte der Vertreter des Finanzminiſteriums mit,
daß England ſeit 1 April d. J. die Summe von 5 700 000
Pfund an Reparationen erhalten habe und daß während
dieſes Finanzjahres noch weitere 4½ Millionen Pfund an Re=
parationen
zu erwarten ſeien.

Der engliſch=irakiſche Vertrag wurde von dem parla=
mentariſchen
Unterſtaatsſekretär für die Kolonien, Ormsby=Gore, und
dem irabiſchen Premierminiſter Dſchafar=Bey unterzeichnet. Der
Premiermimiſter des Irak wird am Freitag von London nach Bagdad
abreiſen.
Das Oberhaus nahm mit 241 gegen 88 Stimmen die von der
Generalverſammlung der Anglikaniſchen Kirche empfohlenen Abän=
derungen
des engliſchen Gebetbuches an.

Der albaniſche Senat hat durch Akklamation einen Geſetz=
entwurf
genehmigt, durch den dem Präſidenten Achmed Zogu der
Titel eines Retters der Nation verliehen wird, um ihm
damit die Dankbarkeit für ſeie Verdienſte zur Feſtigung des Staates
und zur Hebung ſeimes Anſehens zu bezeugen.
Aus Moskau wird berichtet, daß die ägyptiſche Regierung
der ruſſiſchen Delegation, die am Internationalen Statiſti=
ſchen
Kongreß in Aegypten Ende Dezember teilnehmen wollte, das
Viſum verweigert hat.
Die Wahabiten griffen an der FIrakgrenze Be=
duinenſtämme
an und erbeuteten Kamele und anderes Eigen=
tum
. Die zu ihrer Verfolgung entſandten Flugzeuge wurden von den
Wahabiten beſchoſſen, wobei eine Maſchine leicht beſchädigt und ein Me=
chaniker
verwundet wurde.
Der König von Afghaniſtan wurde in Bombay mit
großem Pomp empfangen. Es hatte ſich eine ugeheure
Menſchenmenge angeſammelt, die ihn enthuſiaſriſch begrüßta. Die Re=
gierung
hatte große Militäreskorten geſtellt.

Wio mitgeteilt wird, hat die chineſiſche Regierung aus
Erſparnisgründen die Auflöſung der chineſiſchen Ge=
ſandtſchaft
in Wien beſchloſſen.

Engliſchen Meldungen zufolge hat der ſtellvertretende nationali=
ſtiſche
Außenminiſter in Schanghai, Quo Tai=ſchi, dem dortigen
ruſſiſchen Generalkonſul Koslovſky ſeine Päſſe ausgehan=
digt
und ihn erſucht, die Stadt innerhalb einer Woche zu verlaſſen.

Dr. Sireſemanns Beſuch in Königsberg.
Berlin, 15. Dezember.
Außewmmnifter Dr. Streſemann reiſt heute abend nach Königs=
berg
, wo er morgen mittag vom Königsberger Oberbürgermeiſter
empfangen werden wird. Am Nachmittag findet ein Tee beim
Rektor der Umiverſität ſtatt. Am Abend gibt die Stadt Königs=
berg
zu Ehren Dr. Streſemanns ein Bankett. Der Reichsaußen=
miniſter
wird bis Samstag abend in Königsberg bleiben, um
Beſprechungen mit den Führern ſeiner Partei zu halten, und ſich
dann wieder nach Berlin zurüdkbegeben.
Woldemaras in Berlin.
* Berlin, 15. Dezember. (Priv.=Tel.)
Der litauiſche Miniſterpräſident Woldewaras wird auf der
Rückreiſe von Paris nach Kewno in Berlin einen kurzen Aufent=
halt
nehmen, der vielleicht mit einigen Beſprechungen im Aus=
wärtigen
Amt ausgefüllt iſt. Wenn behauptet wird, daß ſich
Woldemaras mit der Abſicht trage, uns einen Handels= und
Freundſchaftsvertrag anzubieten, ſo mag demgegenüber darauf
hingewieſen werden, daß bereits ſeit langer Zeit mit der Kow=
noer
Regierung wegen eines derartigen Vertrages Fühlung ge=
nommen
iſt. Diplowatiſche Verhandlungen ſind hin= und her=
gegangen
, aber auf recht ernſte Schwierigkeiten geſtoßen, die ſich
heute noch nicht haben überwinden laſſen.

Es dauerte mehrere Jahre, bis wir wieder in der Hauptſtadt
waren. Und alsbald ſuchten wir auch den Zoologiſchen Garten
auf. Wieder ſaßen wir am Lotosteich, und auch der Doktor war
noch da und erzählte, was ſich inzwiſchen alles im Zoo zuge=
tragen
. Die Flamingos kamen, die Schwäne, die bronzebraunen
ägyptiſchen Gänſe und auch ein numidiſcher Kranich mit wun=
dervollen
Rubinaugen, der beſondere Liebling meiner Frau. Er
ſchob ſeinen grauen Kopf in die modefarbenen Falten ihres
Kleides, und während ſie ihn fütterte, fragte Lora ſo nebenhin
den Doktor: Iſt denn der Löwe Eugen nicht mehr hier? Wir
gingen eben am Raubtierhauſe vorbei, aber er war nicht mehr
zu ſehen. Ob er wohl das prächtige blonde Mädel geheiratet
hat, das damals ſeine ehrlichen Augen nicht von den blutbefleck=
ten
Händen dieſes Manncs laſſen konnte?
Ach, Eugen, der Löwel. Der arme Menſch! Das Ihnen zu
erzählen, habe ich ja ganz vergeſſen, gnädige Frau! Ja, denken
Sie nur ..
Heraus damit, und wenn’s was Schlimmes iſt, ſagte ich.
Hat ihn einer ſeiner Schützlinge aufgefreſſen?
Das nicht. Er hat geheiratet eben jenes Mädchen . . ."
Aber das iſt doch nichts ſo Schreckliches, meinte Lora.
Warten Sie wur, es kommt noch. Er hat auch zwei reizende
Kinder ..
Spannen Sie uns wicht auf die Folter, Doktor. Das Ulingt
ja alles ganz erträglich, alſo muß das böſe Ende noch nach=
kommnen
."
Nun ja er iſt nämlich im Irrenhauſe!

*Brief aus Braſilien.
Eine Leſerin des Darmſtädter Tagblatts in Sao Paulo
ſchreibt:
Sehr geehrter Herr Fuchs!
Von Frau Helene Chriſtaller erfuhr ich vor kurzem Ihre
Adreſſe und kann Ihnen nun endlich meinen Dank ausſprechen
für ein paar Worte, die leider das Einzige geblieben ſind, was
ich von Ihnen geleſen habe.
Ihr erſter Blick beim Empfang dieſes Briefes wird dem
unterzeichneten Namen gelten . . . klangvoll, aber gänzlich un=
bekannt
. Natürlich: 18 achtzehnjährige Mädels ſchreiben für
gewöhnlich noch keine Romane, die ihren Verleger zum reichen
Mann machen, um ihrer Gedichte, Novellen und ſonſtigen Geiſtes=
früchte
willen reißt ſich keine Zeitſchrift ein Blatt aus, achtzehn=
jährige
Mädels ſtellen zuweilen ſogar über Kant, Schopenhauer
und Nietzſche eine Philc ophie, die darin gipfelt, aus ganzer
reichen Herzen jung zu ſein

Nummer 348

Ungünſtige Ausſichten für de
Schulgeſetz.
Geiſiliche Schulaufſicht und Simultanſchung
Von unſerer Berliner Redaktion.
Als erſter von den Reichstagsausſchüſſen iſt am Donnen=t
der Bildungsausſchuß in die Weihnachtsferien gegangen undu
ſich bis zum 9. Januar vertagt. Das bedeutet praktiſch den
zicht auf die Durchberatung des Schulgeſetzes in den nägie
Monaten, da bis zum April die Arbeit des Reichstages min
Etatberatung mehr als hinreichend ausgefüllt iſt. In parlom
tariſchen Kreiſen hat man noch in der vergangenen Woche5
Hoffnung gehabt, die erſte Leſung des Schulgeſetzes wenion,
techniſch im Ausſchuß durchführen zu können. Es hat ſich uu
inzwiſchen gezeigt, daß die Gegenſätze gerade bei den wichtütg
noch offenſtehenden Fragen faſt unüberwindlich ſind
Uebereinſtimmung zwiſchen Zentrum, Deutſchnationalen
Deutſcher Volkspartei war weder zu erzielen bei der geiſtmz
Schulaufſicht, noch bei der Schutzfriſt für die Simultanſchc)
Das Zentrum hat ſich alſo davon überzer
daß ein Schulgeſetz, wie es beſtenfalls ausi)
gegenwärtigen Koglition herauskom i/ / emmen, hu ſich
könnte vom Standpunkt des Zentrums
eine Verbeſſerung des gegenwärtigen Zuſſu 2. P nicht geſtattet.
des nicht bedeuten würde und daß unter dieſt
zu Parteien dei
Umſtänden vorläufig ſein Intereſſe an ein
Grufd heute nich.
Beſchleunigung der Beratungen verloreny
Nur die Deutſchnationalen halten noch zäh an dem Geſetzy/ hel weickeig.
geährlich geſchät
während die Volkspartei nach wie vor grundſätzlich berei=
pird
den Sozjialden
mitzuarbeiten, aber die ſüddeutſchen Simultanſchulen
jeBalancier!
opfern will und ſich mit aller Entſchiedenheit jedem Przil
widerſetzt, die geiſtliche Schulaufſicht auf Umh i Partelang
wieder zu errichten. Im allgemeinen geſehen, ſind daherrs oppoſilan
Ausſichten des Schulgeſetzes auch nach den 29c u ſch msſichtsloſe 4
nachsferien mehr als ungünſtig, und es wäre verf.t Nehälmis zwlſche
lich, wenn Herr von Keudell unter dieſen Umſtänden innmr u min doch auch Euis
bereits auf das Schulgeſetz in ſeiner augenblicklichen Form 10 xlurteien, erkehlie
zicht geleiſtet hätte. Im Reichstag wird davon geflüſtertnun ſöhung eine.

geſtellt,
er Ausſchuß 9
die ſinanziet

er während der Weihnachtspauſe ein neues Geſetz ausardtü/ hildet. Sie

wolle, das ſich in ſehr viel engeren Grenzen hält und ſich Ig=uſeniſt, was Ia
lich darauf beſchränkt, Ausführungsbeſtimmungen zu geben 17. bertrauen darauſe
den Artikel 147 Abſ. 2 der Reichsverfaſſung, in dem die Stezu m unen Möglichleiten
der drei Schularten zueinander gekennzeichnet wird. Dabei I zußlich wird dann
trotzdem noch die Frage offen, ob auch auf dieſer ſchmäleren: /4½ ur und dritter L
eine Verſtändigung möglich iſt. Jedenfalls ſpricht zurzeit 4 ung füllen dann
alles dafür, daß der Keudell’ſche Entwurf das Schickſal fiit y Mdießungen aus,
Vorgänger teilen und in der Verſenkung verſchwinden wirdt / a gug zurückſtehen, d
Die Sozialdemokraten fordern Einziehun
der überzah ten Ruhrgelder.
* Berlin, 15. Dezember. (Priv.=Xu.
Die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion hat zu dem Bé/. uſſen, weil die Lo

u der örtlichen
mei gegenüber der N
mſt ſoll von der
tuVorſchüſſe ab
3 Kraftfahrzeugſteu
er Reichstag wir

des Ruhrunterſuchungsausſchuſſes, deſſen Beſprechung9
bereitet. H
Reichstag noch nicht zu Ende geführt worden iſt, eine neue 75 1uspartei und Zent
ſung beantragt, wonach der Reichstag mißbilligt, daß die Relu///uß eingebracht,
regierung die Entſchädigungszahlungen des Reiches an die C/Aſconſteuer abgeſtellt
induſtriellen des beſetzten Gebietes unter Verletzung des EA), oren vor iu der Art,
rechtes des Reichstages vorgenommen hat. Die Reichsregies: Nohnſteuerof
wird aufgefordert, die durch Urteil der Ausſchußmehrheit /e unungen herausreck
geſtellten erheblichen Ueberzahlungen wieder einzuziehen mar / /. Nare=mongtlich in
zur Entſchädigung derjenigen Angehörigen des Mittelſtam=, .,od die Abzugsf.
der Angeſtellten und Arbeiter zu benutzen, die gar nicht odeg T as erhöht. 9.

gering entſchädigt wurden und noch Anſprüche an das Sr/ und ihre Zuſtimm
haben.
Der neue ſchweizeriſche Bundespräſiden! um übrſehen
Bern, 15. Dezemru=f Yillionen Mark jäh
Toch angenommen
Die ſchweizeriſche Bundesverſamnlung wählte heute !
Bundespräſidenten für das Jahr 1928 mit 156 von 175 güld/ Me Ahanderun
Tafür ſtimmen
abgegebenen Stimmen den bisherigen Vizepräſidenten Dr.
Schultſe, den Leiter des Volkswirtſchaftsdepartemᛋ Porſchlägen
Bundesrat Schultſe wurde 1868 im Kanton Aargau geboren.
kam 1912 in den Bundesrat und präſidierte dieſem berei=!
lstt
Jahre 1917 und 1918. Zum Vizepräſidenten des Bundesi
für 1928 wurde gewählt mit 171 von 175 gültigen Stiri
Bundesrat Haab, der Chef des Poſt= und Eiſenbahnde n
mients. Bundesrat Haab wurde 1865 in Zürich geboren, 1911
er von ſeinem Poſten als Generaldirektor der Bundeske)
zurück und trat in den Bundesrat ein. Er präſidierte Hiel
bereits im Jahre 1922. Im Jahre 1917 war Bundesrat
für einige Zeit als ſchweizeriſcher Geſandter in Berlin

* umerſchrift ni
huachen, weil die

Was ich nun von Ihnen geleſen habe? Nichts weiter al=
kurze
Betrachtung über die Jugend im Darmſtädter 2i
blatt: Die Jugend iſt etwas Wunderbares, iſt das Aem
auf etwas Großes, iſt das ſichere Gefühl, daß das Glück koau
muß . . . und weiter . .
Jugend iſt Evolution, Revolution, Leben! Junge
heißt kämpfen, ſich auflehnen, ſich den Kopf einrennen,
und ſterben für ſeine Ideale, ſeine Liebe. Als ich dieſe
zum erſten Male las glauben Sie mir, daß auch ich ſch.
lernt habe, was kämpfen heißt für ſeine Ideale, gegen 19
urteile, die in allen Zeiten die gierigſten Vampyre genialem:4
kens und Schaffens geweſen ſind , ſind ſie mir wie eim
triſcher Schlag durch den ganzen Körper gefahren, jauchzenn
zitternd zugleich ſtand ich under dem Sturm des Glückes.
geſprochen zu ſehen, was ich, eben weil meine Seele bis=
Rande damit angefüllt war, nur fühlen konnte. Noan I
zum hundertſten Male wiederholt, berauſche ich mich immer
der von neuem.
Ich weiß nicht, wie Sie ſelbſt dieſen Worten noch gege.
ſtehen, man entfernt ſich ja ſo raſch von ſeinen eigenen 2e
weiß auch nicht, mit welchem ſokratiſchen Weisheitslächel!
meine Ueberſchwänglichkeit abtun, wie Sie dieſen Briel
haupt auffaſſen werden. Zur etwas beſſeren Orientierung
ich Ihnen nur ſagen, daß ich keine Natur bin, die ihre M-
gen
und Ueberzeugungen jedem Straßenpaſſanten oftrohle
Die perſönliche Bekanntſchaft der gütigen Frau Chr:
gewann ich dadurch, indem ich ihr ein Drama, das an dem
ausſchreiben des Bremer Goethebundes teilnahm und be=
zen
Titel Gajus Julius Cäſar trug, zur Beurteilun=
ſandte
. Gleichzeitig faſt kam die Antwort eines Profeſſom
dem Werke dichteriſche Qualitäten nicht abſprach, die Br
reife aber ſchonend für Null erklärte. Die nervenzerrr.
Zeit, wo ich nach einem literariſchen Erfolg direkt jagle,
einſt in kampfesbrunſtbeſeeltem Streben, erſehnt, erhofſt,
in Fiebersglut iſt ein Gedicht aus dieſer Periode, iſt
etwas ruhigeren Abwarten gewichen. Wenn ich den Buti
nicht über das Trinken ſtelle, verhehle ich mir auch nicht, del
Sehnſucht oft ſeliger iſt wie das Erfüllen.
Ich habe vor kurzem eine Betrachtung über Rio de ſal
an eine bekannte deutſche Zeitſchrift eingeſandt. Ich bin 2e"
Braſilianerin und habe mein ganzes Leben zwiſchen zwel. *
gelebt. Die Sprache meiner Dichtung war und wird ſie
deutſche ſein. Falls es Sie intereſſiert, überſende ich
gerne eine Kopie. Sollten Sie die Abſicht haben, mir 1e
worten, ſo . . . . In vorzüglicher Hochachtung bin ich
Ihre (gez.) I. .-,

märchen

Triltralt

einmal

nach

[ ][  ][ ]

ſurmmer 348

Erhöhung
ir Kriegsbeſchädigtenbezüge.
ſctimmung des Reichstags. Der Kampf
um die Lohnſieuer.
zmi Reichstag iſt es nach den arbeitsreichen Sitzungen und
dloſen Kämpfen um die Beſoldungsreform zu einer ge=
yu
Erſchlaffung gekon:men, die wohltuend auf die Tempe=
w
der Beratungen wirkt, obwohl natürlich an ſich die
sge der Kriegsbeſchädigtenbezüge zu einer

/Shaftlichen Debatte Anlaß geben könnte. Beamtenbeſol=
gA
nd Kriegsbeſchädigtenbezüge ſtehen in einem gewiſſen
z uen Zuſammenhang. Die Regierung wird alſo auch dies=
w
win, dem Augenblick, wo ſie den Beamten mehr bewilligt, die
og, der Kriegsbeſchädigten erhöhen wollen. Dabei entfällt
ſich auf den einzelnen Empfänger nicht viel, weil die Zahl
hllen ſo ungeheuer groß iſt. Wir haben faſt ½ Million
g gsBbeſchädigte, über 360 000 Witwen, faſt 850 000 Halbwaiſen,
)Wollwaiſen, dazu faſt 70000 Eltern und das ſchlimmſte
f 4000 Blinde. Die Regierung hat 225 Millionen Mark
mArerfügung geſtellt, um wenigſtens den Bedürftigſten zu
hw. Der Ausſchuß hat in Einzelheiten noch Verbeſſerungen
vyrwmmen, hat ſich im großen ganzen aber damit abfinden
myr daß die finanzielle Lage des Reiches weitere Bewilli=
gwen
, nicht geſtattet.
dan Parteien der radikalen Oppoſition leuchtet natürlich
d Grund heute nicht ein. Die Sozialdemokraten kommen
weienr viel weitergehenden Anträgen, die auf mindeſtens eine
Aſchlarde jährlich geſchätzt werden. Aber gerade von Zentrums=
ſelewird
den Sozialdemokraten nahegelegt, daß die Sorge
uſydäe Balancierung des Etats doch ſchließlich
rütſte Parteiangelegenheit ſei, ſondern daß auch
diſis ppoſition ſich darum kümmern müßte, daß
dikuls ausſichtsloſe Anträge gar keinen Zweck hätten, weil ſich
dihlTgrhältnis zwiſchen Regierungsparteien und Oppoſitions=
puim
doch auch einmal umdreht. Freilich auch die Regie=
rlms
arteien erkennen an, daß die jetzt eintretende
Gße hung eine abſchließende Erhöhung noch
mit bildet. Sie eikennen aber auch ebenſo an, daß ge=
fſchhen
iſt, was im Augenblick geſchehen konnte,
wmvertrauen darauf, daß auch die Kriegsbeſchädigten die be=
gintten
Möglichkeiten anerkennen, die für das Reich beſtehen.
Sſßtei=lich wird dann die Vorlage in der Ausſchußfaſſung in
ztſwe und dritter Leſung angenommen. Den Schluß der
SEung füllen dann die Abſtimmungen über die Ausſchuß=

eſrnl eßungen aus, die noch vom Vortage zur Beſoldungs=
oſſmug
zurückſtehen, darunter auch ein Beſchluß, daß durch den
Aſchu der örtlichen Sonderzuſchläge in keinem Fall ein Be=
cſm
ggegenüber der Neuordnung ſchlechter geſtellt werden darf,
ehſo ſoll von der Wiedereinziehung überzahl=
tſſel
orſchüſſe abgeſehen werden. Am Freitag ſoll
diſtißraftfahrzeugſteuergeſetz beraten werden.
Dar Reichstag wird mindeſtens noch am Samstag tagen
mitzr, weil die Lohnſteuer ihm noch Schwierigkei=
tſe
bereitet. Hier haben Deutſchnationale, Bayeriſche
Blcpartei und Zentrum einen gemeinſamen Antrag im Aus=
ſchg
eingebracht, der im weſentlichen auf die Senkung der
LſcElſt=uer abgeſtellt iſt. Er ſieht ein überaus kompliziertes Ver=
faſgn
vor in der Art, daß von dem Steuerertrag eines einzelnen
Lſſo ſteuerpflichtigen, wie er ſich nach den bisherigen Beſtim=
moſwm
herausrechnet, ein Satz von 15 Prozent, jedoch höchſtens
Quuk-monatlich in Abzug gebracht werden ſollen. Außerdem
omtſie Abzugsfähigkeit der Sonderleiſtungen
ſcths erhöht. Die Reichsregierung hat ſich damit abgefun=
ſichrud
ihre Zuſtimmung erklärt. Die Deutſche Volkspartei hat
ſitz1 mterſchrift nicht gegeben, hat auch keine große Neigung,
iaſrmnachen, weil die finanziellen Auswirkungen des Antrages
hamm überſehen laſſen. Man ſchätzt den Ausfall auf rund
Millionen Mark jährlich. Es ſcheint aber, als ob er ſchließ=
ſtdech
angenommen wird, da auch die Deutſche Volkspartei,
tei ihre Abänderungsanträge nicht angenommen werden,
ich dafür ſtimmen muß, da er gegenüber den ſozialdemo=
ſichen
Vorſchlägen doch das kleinere Uebel iſt.

Reichstags=Sitzungsbericht.
* Berlin, 15. Dezember. (Eigener Bericht.)
d Reichstag beſchäftigte ſich heute zunächſt mit der Novelle zum
ſGesherſorgungsgeſetz, welche die Renten der geſtern beſchloſſenen Be=
üln
Berhöhung angleichen will. In den Ausſchußberatungen iſt die
ſterangsvorlage weſentlich verbeſſert worden. Ueber dieſe Verbeſſe=
neni
des Ausſchuſſes hinaus begründete Abg. Frau Reitze (Soz.)
cig ihrer Fraktion.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. Dönnerstag, den 15. Dezember.
Trilltrall und ſeine Brüder.
fiurdermärchen nach Clemens Brentano von Erich Ponto.
s war einmal ein Mann, der hieß Klopfſtock und hatte fünf
She: der erſte hieß Gripsgraps, der zweite hieß Pitſchpatſch,
dritte hieß Pifſpaff, der vierte hieß Pinkepank, der fünſte
Trilltvall. So beginnt Clemens Brentano der Ro=
ſti
er, das Märchen von dem Schulmeiſter Klopfſtock und
en fünf Söhnen und erzählt eine reizende Geſchichte von
ſirnf Jungen, die in die Welt ziehen, um ihr Brot zu ver=
n
, und nach mancherlei Abenteuer zu dem Vater heimtehren.
Erich Ponto hat das Märchen dramatiſiert und die Geſtalt
Sohnes Trilltrall, des phantaſtiſchen Idealiſten, in die
de geſtellt. Trilltvall lernt im Walde die Serache der Vögel,
eeit eine wunderſchöne Prinzeſſin und wird ihr glücklicher
. Die Handiung iſt klar und verſtändlich und gibr zu hüb=
Szenen Anlaß, ſo wenn Trilltrall unter den Bäumen des
*d2s an der Hütte des Klausners ein Konzert der ſingenden
Sel veranſtaltet oder der Pudel Peter ſeine Künſte zeigt.
Läe Ausſtattung unter der Spielleitung von Hans Jogchim
iſtz war in einfacher Sachlichkeit gehalten und durchreg
90-ackvoll. Bisweilen ließ ſie der Phantaſie weiten Spiel=
m
, ſo daß die jugendlichen Zuſchauer Wilhelm Rein=
4B moderne Wellen für Fiſche und ſeine Wolken für Schiffe
Beir.
Iie Darſteller waren zumeiſt ſehr bei der Sache und ſpielten
ruſt und Liebe vor den dankbaren Zuſchauern. Karl
iBla war ein friſcher, ſchwärmeriſcher Trilltrall, Elſa
dtt eine liebenswürdige, bildhübſche Prinzeſſin.
ſhamos betonte Mela Wigandt die luſtige Komik des

larpurſten. Kurt Weſtermanns Spiel merkte
melcher Freude der Künſtler mit ſeinem köſtlichen Apotheter

lan den Kindern eine Weihnachtsfreude bereitete.
en als

Freitag den 16 Oezember 1927

Geite 3

Abg. Dr. Krohne (Ztr.) trat für eine weitere Verbeſſerung
der Heilbehandlung ein. Im übrigen ermahnte er die Oppoſition, nicht
ausſichtsloſe Anträge zu ſtellen, denn die Sorge um das Gleichgewicht
des Haushalts obliege nicht nur den Regierungsparteien, ſondern auch
den Oppoſitionsparteien.
Abg. Hülſer (dntl.) war der Anſicht, daß die vorliegende
Novelle nicht den endgültigen Abſchluß des Problems der Verſorgung
der Kriegsb ſchädigten und Kriegshinterbliebenen bilden könne. Die
Vorlage bringe im Rahmen des finanziell Möglichen immerhin eine
weſentliche Verbeſſerung der beſtehenden Verhältniſſe.
Abg. Thiel (D. V. P.) betonte, daß die Finanzlage den Reichs=
tag
nicht hindern dürfe, für die Kriegsopfir alles zu tun, was getan
werden müſſe. Einmütigkeit beſtehe bei allen Parteien darüber, daß
den am meiſten Bedürftigen zuerſt geholfen werden müſſe

Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns äußerte ſtarke Be=
denkn
gegen die Einführung von Sterbegeldern für die Kriegshinter=
bliebenen
. Man würde damit zu rechnen haben, daß dieſer neue An=
ſpruch
auf verwandte Gebiete übergreifen würde. Es beſtehe die Ge=
fahr
, daß dieſe Zuwendungen Perſonen zugute kämen, die in keiner
näheren Beziehung mehr zu den Kriegshinterbliebenen ſtänden. Der
Miniſter bat daher, dieſen Ausſchußbeſchluß wieder aufzuheben.

Abg. Sparrer (Dem.) trat für das Sterbegeld ein. Abg.
Weber=Düſſeldorf (Komm.) forderte beträchtliche Erhöhung
der Verſorgungsſätze. Abg. Kaltenecker (Bayer. Bau=
ernbund
) gab im Namen der Wirtſchaftlichen Vereinigung der Er=
wartung
Ausdruck, daß mit dieſer Vorlage keine abſchließende Ver=
ſorgung
der Kriegsopfer beabſichtigt ſei. Abg. Loibl (Bayer.
Vpt. ) bedauerte die weitergehenden Anſprüche der Oppoſitionsparteien,
die nur aus Agitationsgründen geſtellt ſeien. Abg. Stöhr (Nat.=
Soz.) ſtimmte allen durchführbaren Verbeſſerungsvorſchlägen zu.
Der Ausſchußantrag auf Einführung des Sterbegeldes
auch für die Hinterbliebenen wurde mit 385:19 Stimmen
angenommen. Dagegen ſtimmten nur die Mitglieder der Reichsregierung
in den verſchiedenen Fraktionen und einige Zentrumsabgeordnete unter
Führung des Reichsarbeitsminiſters Dr. Brauns. Die Vorlage wurde
dann in der Ausſchußſitzung in 2. und 3. Leſung angenommen. Eine
Entſchließung Ziegler=Dem., der für Heilbehandlung der nicht kranken=
verſicherungspflichtigen
Kiegshinterbliebenen 10 Millionen jährlich for=
dert
, wurde abgelehnt. Angenommen wurde eine Entſchließung, die für
die Erziehungsbeihilfen der Kriegswaiſen jährlich 20 Millionen fordert.
In bedürftigen Fällen ſoll die Beihalfe bis zum 24. Jahre gegeben
werden.
Es folgten nun die Abſtimmungen über die Entſchlie=
ßungen
zum Beſoldungsgeſetz. Angenommen wurden Aus=
ſchußentſchließungen
, wonach durch den Abbau der örtlichen Sonderzu=
ſchläge
in keinem Fall ein Beamter gegenüber der neuen Beſoldungsord=
nung
ſchlechter geſtellt werden dürfe, und wonach von der Wiederein=
ziehung
überzahlter Lorſchüſſe auf das neue Beſoldungsgeſetz abgeſehen
werden ſoll. Angenommen wurde auch ein Antrag der Ragierungsparteien,
die einen Geſetzentwurf zur Beſeitigung und Zuſammenlegung von
Behörden, Neuverteilung der Behördenaufgaben und andere Verwal=
tungsreformmaßnahmen
fordern. Ueber einen Teil dieſer Entſchließung,
die eine Vereinigung des Verſougungsweſens mit der Reichsfinanzver=
waltung
für erſtrebenswert bezeichnct, wurde im Hammelſprung ab=
geſtimmt
, der die Ablehnung mit 186:167 Stimmen bei
2 Enthaltungen ergab, da auch der größte Teil der
Bayeriſchen Volkspartei dagegen ſtimmte. Weiter fand An=
nahme
eine Entſchließung der Koalitionsparteien auf Gewährung einer
Zulage an die Reichsarbeiter unter Aufrechterhaltung des Tarifver=
trags
. Der Antrag der Wirtſchaftlichen Vereiniyung, daß mit der Be=
ſoldungsechöhung
keine Erhöhung der Abgcordnetendiäten verbunden
ſein ſoll, ging ohne Ausſprache an den Aelteſtenausſchuß. Das Haus
vertagte ſich auf Freitag, 15 Uhr: Verlängerung des Micterſchuitz=
geſetzes
, Reichsmietengeſetz, Kraftfahrzeugſteuergeſetz und Kriegs=
ſchädenſchlußgeſetz
. Schluß gegen 20,15 Uhr.

Anleiheverhandlungen der Reichsbahn.
Berlin 15. Dezember.
In den letzten Tagen haben zwiſchen dem Generaldirektor
der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft, Dr. Dorpmüller, und dem
Repara ionsagenten Parker Gilbert Verhandlungen über die Auf=
nahme
einer 400 Millionen Dollar=Anleihe für die Reichsbahn in
Amerika ſtattgefunden. An den Beſprechungen ſollen auch der
Reichsbankpraſident Dr. Schacht und der Eiſenbahnkommiſſar
Leverve teilgenommen haben. Wie wir von zuſtändiger Seite
dazu erfahren, trifft es unbedingt zu, daß die Reichsbahn, ſofern
ſie ihr umfangreiches Reform= und Ausbauprogramm in den
kommenden Jahren durchführen will, genötigt iſt, ſich im An=
leihewege
die nolwendigen Mittel zu verſchaffen. Daß für eine
Reichsbahnanleihe in erſter Linie der flüſſige amerikaniſche Kapi=
talmarkt
in Frage kommt, iſt wohl ſelbſtverſtändlich. Es dürfte
zutreffend ſein, daß erfte Vorbeſprechungen über die Kapital=
beſchaffung
in Form einer Anleihe ſeit einiger Zeit im Gange
ſind. Unzutreffend aber iſt jedenfalls die Nachricht, aus der ge=
ſchloſſen
werden könnte, daß dieſe Beſprechungen ſchon greifbare
Formen angenommen hätten, in ein vorgeſchrittenes Stadium ge=
rückt
ſeien. Seitens der Reichsbahnhaupwerwaltung iſt bisher
lediglich eine erſte Fühlungnahme erfolgt. In welcher Form eine
euwaige Reichsbahnanleihe begeben wird, ob insbeſondere die
Summe von 400 Millionen durch Begebung von Vorzugsaktien
der Reichsbahn vorgeſehen iſt, läßt ſich bei dem jetzigen Stand
der Verhandlungen noch nicht ſagen. Auch über den Zeitpunkt

der Auflegung einer ſolchen Anleihe fteht noch nichts feſt. Die
Reichsbahngeſellſchaft hat im vergangenen Geſchäftsjahre keine
Anleihe aufgenommen. Ob dieſer Umſtand dazu beitragen wird,
die vorgeſehenen allgemeinen Schwierigkeiten, die ſich namentlich
nach dem bekannten Schritt Parker Gilberts deutſchen Auslands=
anleihen
in den Weg geſtellt haben, leichter überwunden werden
können, läßt ſich ebenfalls nicht ſagen. Feſt ſteht, wie erwähnt,
nur das eine, daß die Reichsbahngeſellſchaft zur Durchführung
eines umfangreichen Programms erheblicher Mittel bedarf, die
in Form einer Anleihe beſchafft werden ſollen.
Förſiers Hintermänner entlarbt.
Gefälſchte Dokumente zum Schaden Deutſch=
lands
in polniſchem Beſitz.
Es war im Frühjahr 1926, als in Genf über die Aufnahme
Deutſchlands in den Völkerbund verhandelt wurde. Zu dieſem
Zeitpunkt tauchten da in Völkerbundskreiſen Lichtbilder von Do=
kumenten
auf, in denen angebliche Probleme der deutſchen Lan=
desverteidigung
niedergelegt waren, militäriſche Denkſchriften zu
dieſem intereſſanten Thema und Protokolle der Landesvertei=
digung
. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß an derartigen Themen ge=
wiſſe
im Völkerbund vertretene Mächte ein ſehr großes Intereſſe
hatten. Selbſtverſtändlich iſt auch, daß ſolche Lichtbilder nur zu
gern von ihnen benutzt wurden, gegen Deutſchland böſes Blut
zu ſchaffen. Ungefähr gleichzeitig erſchien i der ſo ſonderbar
pazifiſtiſch eingeſtellten Weltbühne aus der Feder des Landes=
verräters
Mertens ein Artikel, der ſich mit ſolchen angeblichen
Problemen beſchäftigte, dem ſodann in kurzer Folge auch die
Menſchheit jenes berüchtigte Organ der ſogenannten Frie=
densfreunde
, die Zeitnotizen und die Deutſche Militärkorre=
ſpondenz
in ihrer Tendenz ſich gleichende Artikel brachten. Die
deutſchen Unterhändler mußten zu der Annahme gelangen, es
ſei Frankreich, das die verleumderiſchen Dokumente beſitze, weil
auch das Organ Caillaux, Le Democrat einen Beitrag der
genannten Art brachte.
Die ſorgfältig geführten Unterſuchungen von deutſcher Seite
ergaben jedoch, daß Polen im Beſitz der Dokumente
war und nun mit Hilfe der Lichtbilder weidlich Stimmung
gegen Deutſchland machte. Die weitere Verfolgung der
gefundenen Spuren führte dann bald zu den Herſtellern
der Enthüllungen, gegen die ſoeben der Reichsanwalt
Anklage erhoben hat. Es handelt ſich um drei recht übel
beleumundete Perſonen. Alle haben ſie eine recht
außerordentliche Vergangenheit. Ein Landwirt Anton Schreck,
der unter fälſchlicher Ausnutzung des Doktor=Titels Fühlung
mit politiſchen Kreiſen gefunden hatte, war im Verein mit
einem gewiſſen Koch und einem Schloſſer Emil Schulz an
die Anfertigung dieſer Denkſchriften und Protokolle gegangen.
Sein Komplize Koch war aber bereits ſelbſtändig vorgegangen.
Er fand ſich bei der franzöſiſchen Militärmiſſion in Berlin ein,
die ſich an den Dokumenten intereſſiert zeigte. Die Nennung
ſeines Namens verweigerte er, und der Fragende erklärte dann
auch, daß ihm ſchließlich der Name Hekuba ſei. Koch notierte ſich
den Namen, den er für türkiſch und für ſich ſehr geeignet hielt,
aber leider falſch. Er hatte Hukeba verſtanden. Schreck bekam
von dieſem eigenmächtigen Vorgehen Kochs irgendwie Mittei=
lung
, ſtellte den angetrunkenen Täter in ſeiner Wohnung zur
Rede und bedrohte ihn Weil ſich Herr Dr. Schreck unange=
meldet
in der Wohnung ſeines Freundes aufhielt, meldeten
Hausbewohner dieſe Sache der Polizei, die in der Wohnung
Reinickendorfer Straße 38 eine Hausſuchung vornahm. Dabei
fand man alle möglichen Fälſchermaterialien, insbeſondere ge=
fälſchte
Stempel des Reichswehrminiſteriums und Briefbogen
aller Art. Schreck hatte in kleinen Druckereien Vordrucke mit
Heeresorganiſation Frontbann, Stab der 1. Diviſion uſw.
verſehen laſſen, auf denen er dann ſeine Protokolle und Denk=
ſchriften
anfertigte. In der Anklageſchrift geht der Oberreichs=
anwalt
ausführlich auf die Perſonen der Angeklagten ein. Die
Angeklagten ſind im weiteren Umfange geſtändig, ſo daß anzu=
nehmen
iſt, daß der zu Anfang Januar 1928 vor dem 5. Straf=
ſenat
anſtehende Prozeß ſchnell durchgeführt werden könnte

Zum Tode des Rektors
der Deutſchen Univerſität Prag.
DT. Der verſtorbene Rektor, Prof. Rietſch, war in Falkenau
(Eger) geboren, ſtudierte an der Univerſität Wien und habi=
litierte
ſich an der deutſchen Univerſität in Prag. Von ſeinen
wiſſenſchaftlichen Veröffenulichungen ſeien erwähnt: Die Ton=
kunſt
in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Deutſche

Prof. Dr. Heinrich Rietſch.

Liedweiſe‟ Die Grundlagen der Tonkunſt, ferner zwei Flori=
legien
des Conzentus von Fuchs und der Frauenlob=Handſchrift
der Wiener Nationalbibliothek. Rietſch iſt auch als Komponiſt
hervorgetreten. Seine Otern Walther von der Vogelweide‟
und Münchhauſen wurden jedoch nie vollſtändig aufgeführt.

edr. Frekſa: Verſchwende und gewinne, Brunnen=Verlag Karl
Vinkler Berlin.
til Ludwig: Am Mittelmeer, Ernſt Rowohlt Verlag, Berlin W. 35.
ques Mortane: Das neue Deutſchland, Orell Füßli Verlag Zürich.
60 Mark.

Kirchenkonzert in der Johanneskirche.
Am Sonntag, den 18. Dezember, abends 8 Uhr, bringt der Kirchen=
chor
der Johannesgemeinde die erſte Kantate aus dem Weihnachtsorato=
rium
und die Kantate Chriſten ätzet dieſen Tag von Joh. Seb. Bach
zur Aufführung.
Ein großer Chor eröffnet die erſte Kantate mit den Worten;
Jauchzet, frohlocket, auf, preiſet die Tage‟. Durch die wirkungsvolle
Inſtrumentation, die drei Chöre (Holzbläſer, Streicher und Trompcten)
in Wechſelwirkung ſetzt, iſt es ein Stück voll blühenden Lebens. Hierauf
folgt der erſte Teil der Erzählung des Evangeliſten, dann ein Rezitativ
für Alt, welches die Geburt des Heilandes verkündigt. Dieſes kleine
Arioſo für Alt, 2 Oboen d’Amore und Fagott iſt ein kleines Meiſter=
werk
. Anſchließend folgt die ſ höne Arie Bereite dich, Zion für Alt
und Oboe=Solo, ſowie der Choral Wie ſoll ich dich empfangen‟ Das
ſich anſchließende Rezitativ bringt eine Erzählung von der Geburt des
Heilandes und ſeiner Bettung in der Krippe und mündet unmittelbar
in ein lyriſches Stück, aus Arioſo und Arie beſtehend, welches Gedan=
ken
über die Erniedrigung des Himmelskönigs Ausdruck verleiht. Die=
ſem
Trio für Oboe, Oboe d’Amore und Baß iſt der Sopranchoral Er
iſt auf Erden kommen arm eingefügt. Ein eigenartiges Stück von
ganz rührender Schönheit. Mit großer feierlicher Wirkung ſetzt der
Solobaß mit ſeiner herrlichen Arie Großer Herr und ſtarker König
ein, und der Choral Ach, mein herzliebes Jeſulein (Mel.: Vom Him=
mel
hoh . .*), unterbrochen von Trompeten=Fanfaren, beſchließt den
erſten Teil des Weihnachtsoratoriums und bringt ſomit der ganzen
Chriſtenheit liebſtes Feſt ſo recht zum Ausdruck.
Die Kantate Chriſten ätzet dieſen Tag, auch für den erſten Weih=
nachtsfeiertag
komponiert, iſt eine Kantate mit zwei großen Chören,
wodurch ſie ſchon zu einem Ausnahmaverk wird; aber auch inhaltlich
ſteht ſie mit in vorderſter Reihe. Der erſte Chor iſt von lockerer und
freier Polyphonie; der Orcheſterſatz ſteht dagegen in höchſter und ſtren=
ger
Vielſtinnnigkeit da: vier Streichinſtrumente, vier Holzbläſer, vier
Trompeten und Pauken. Das ganze ein echt jubelnder Weihnachtschor.
Es folgt ein ganz arios gehaltenes Altſolo, woran ſich ein Duett zwi=
ſhen
Soxran und Baß würdig anſchließt. In dem darauffolgenden
Tenorrezitativ ſind gegen Ende die kühn malenden Gänge des Baſſes
bemerkenswert. Ein in blühendem, fröhlichem Leben dahinrauſchendes
Stück für Alt und Tenor iſt das zweite Duett. Ein feierliches Baßrezi=
tativ
mit ſiebenſtimmiger Begleitung leitet den Schlußchor ein, der ſich
im Charakter durchaus von dem Eingangs hor unterſcheidet. Der Haupt=
ſatz
wird durch eine Doppelfuge gebildet, zu der ein prächtiger Or=
cheſterſatz
das Vor= und Nachſpiel liefert; auch der Mittelteil weiſt eine
Doppelfuge auf. Die hier ſtattfindende Benutzung von Doppelfugen
iſt eine Seltenheit bei Bach. An die Trompeten ſtellt dieſe Kantate
große Anforderungen.
Mitwirkende ſind: Sopran Frau Horn, Alt Frau Zeh, Tenor Herr
Landzettel, Baß Herr Schäfer, Herr Niebergall Orgel und das Städt.
Orcheſter.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Freitag, den 16 Dezember 1927

Nummer 3484

Köhlers erſter Erfolg.
Die Aufgabe der nächſien Zeit.
Die Verabſchiedung der Beſoldungsvorlage durch den Reichs=
tag
bedeutet den erſten größeren Erfolg, den der Reichsfinanz=
miniſter
Dr. Köhler nach manchen Fehlſchlägen in ſeinem Amt
erlebt hat. Auch diesmal iſt es nicht ohne kritiſche Momente ab=
gegangen
. Rückſchauend wird feſtzuſtellen ſein, daß die Vorbe=
reitungen
und die Einleitung der ganzen Aktion wenig glück=
lich
geweſen ſind. Zum Teil iſt allerdings Herr Köhler dafür
nicht verantwortlich. Es wäre klüger geweſen, die Beamten
nicht drei Jahr lang warten zu laſſen, ſondern in einzelnen
Etappen ihre Gehälter zu erhöhen. Die Summen, die jetzt plötz=
lich
auf der Tagesordnung ſtanden durch die Verbindung von
Reich, Ländern, Gemeinden und öffentlichen Anſtalten, wären
dann vermieden worden. Aber Herr Köhler hat auch, als er in
Magdeburg die erſten Ankündigungen über ſeine Abſichten
machte, bei den Beamten übertriebene Hoffnungen
ausgelöft, die ſich nachher nicht erfüllten, gleichzeitig aber auch
in der Oeffentlichkeit übertriebege Vorſtellungen
von der Höhe der auf den einzelnen entfallenden Verbeſſerungen
erweckt. Die Auswirkungen haben wir dann erlebt. Vornehmlich
beim Zentrum, wo der Arbeiterflügel eigentlich bis zum letzten
Augenblick gegen die ganze Reform Widerſtand leiſtete, und ob
das ganze Experiment gelungen wäre, wean nicht gleichzeitig in
Preußen die Sozialdemokratie als Trägerin der Regierungs=
gewalt
mitmachen mußte, iſt zum mindeſten zweifelhaft.
Im großen Ganzen dürften die Beamten zufrieden ſein mit
dem Ergebnis. Gewiß ſind auch jetzt noch Unzulänglichkeiten zu
verzeichnen. Daß gerade die Altpenſionäre die Leidtragenden
dabei geweſen ſind, iſt aus rein menſchlichen Gründen beſonders
bedauerlich. Aber im allgemeinen glaubt man, eine gerechte Aus=
balancierung
gefunden zu haben. Freilich haben die Kritiker
recht, daß mit der Erhöhung der Gehälter der Fall nicht be=
graben
ſein darf, und daß die Regierung jetzt an die Reform der
Verwaltung herangehen werde. Dieſe wurde bisher immer am
falſchen Ende angepackt. Das Syſtem des Beamtenabbaues war
in ſeiner Handhabung ziemlich ſinnlos, weil die Menſchen weg=
genommen
wurden, die die Arbeit machen ſollten, während die
Arbeit, auch ſoweit ſie Ueberbelaſtungen auslöſte, blieb. Die
Aufgabe der nächſten Zeit wird es ſein, umgekehrt vor=
zugehen
und zunächſt einmal die überflüſſige Ar=
beit
abzubauen, Leerlauf zu verhindern und
Doppelarbeit zu beſeitigen, um dann erſt, wenn der
Wuſt von Papier verſchwunden iſt, zu ſehen, ob und welche

Arbeitskräfte zu. er Stelle eingeſpart werden können. Die Ent=
ſchließun
, der Regierungsparteien, daß von drei künftig frei=
werdenden
Beamtenſtellen nur zwei wieder beſetzt werden ſollen,
im deshalb im Augenblick nur eine politiſche Demonſtration.
Sie kann und wird aber in abſehbarer Zeit mehr werden, wenn
die Reichsregierung ihre Führerrolle begreift und auf der Län=
derkonferenz
im Januar ſchon durchzuſetzen verſteht, daß das
Nebeneinanderarbeiten von Reichs= und Landesbehörden in
jedem Fall künftig aufhören muß. Gelingt es, hier den Hebel
anzuſetzen, dann wird manche politiſche Mißſtimmung, die heute
noch vorhanden iſt, bald verſchwunden ſein.
Muſſolini über die italieniſch=franzöſiſchen =
Beziehungen.
EP. Rom, 15. Dezember.
Muſſolini hat dem Miniſterrat ausführlich über die innere
und die auswärtige Lage Bericht erſtattet und hinſichtlich der
italieniſch=franzöſiſchen Beziehungen die unmittelbar bevor=
ſtehende
Aufnahme diplomatiſcher Beſprechungen zwiſchen Paris
und Rom zur Beſeitigung der beſtehenden Meinungsverſchieden=
heiten
angekündigt. Er ſagte u. a.: Abgeſehen von den Erfin=
dungen
, verfrühten Meldungen und Phantaſien vieler Blätter der Abrüſtungskommiſſion neuerlich zur Behandlung gelatg
blieben zwei Tatſachen, die an eiwe Klärung der Beziehungen müſſen. Natürlich wird es auch dann ſchwer ſein, die Vorſo
zwiſchen den beiden Staaten zu glauben geſtatten, nämlich die
ſehr freundſchaftliche Rede des Miniſters des Aeußeren Briand
und die Unterzeichnung des modus vivendi über die Nieder=
laſſungsbedingungen
. Iſch glaube, daß eine umfaſſende, herz=
liche
und dauerhafte Verſtändigung zwiſchen Italien und Frank= Später hat ſie hinſichtlich des Zeitpunktes der Einberufung
reich möglich, nützlich und ſo möchte ich hinzufügen not=
wendig
iſt. Um haltbar zu ſein, muß dieſe Verſtändigung ſich
aber nicht auf ausſchließlich literariſche Beweggründe ſtützen, ſon= Siaaten.
dern vielmehr auf die Beſeitigung der Motive, die Reibungs=
punkte
zwiſchen den beiden Ländern bilden können. Die nor=
malen
diplomatiſchen Verhandlungen, werden in allernächſter
Zeit dieſe Probleme in Angriff nehmen, die weder ernſt noch unſere Vorſchläge nichts Neues bringen, ſo begegnet uuſ
unlösbar ſind, ſondern nur heikel, wie übrigens alle Probleme
des Lebens und der Beziehungen under den Völkern. Sobald
die Diplomatie die nötigen Vorarbeiten vollzogen hat, wird eine
Begegnung der verandwortlichen Miniſter am Platze ſein, die in
der kurzen Zeit ihrer Beſtrechungen nicht überſtürzt die Eini= tretens der Sowjetdelegation in Genf zu verwiſchen, habe en
gung ſuchen, ſondern ſie nur feierlich beſtätigen ſollen. Die Er=
eigniſſe
der letzten Wochen haben gezeigt, daß Italien ſich von
niemand ins Schlepptau nehwen läßt, wem ſeine Lebensinter= ner Artikel in die Welt geſetzt, welcher erfundene Angabennd
eſſen auf dem Spiele ſtehen, und daß von Italien keine Unter=
nehmungen
ausgehen, die in irgend einer Weiſe den Weltfrieden enthält. Wir erklären, daß wir bereit ſind, unverzüglich, u5

ſtören können.

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Rußland und die Arbeiten der Abrüſiunde
Kommi ſion.
In der Sitzung des 15. kommuniſtiſchen Parteikongreſſes=
ſtattete
der ſtellvertretende Volkskommiſſär für Aeußeres L54o
now Bericht über die Tagung der vorbereitenden Abrüſtun=
kommiſſion
in Genf. Litwinow führte u. a. aus, daß das su
der vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion in langen Verbau
lungen ausgearbeitete Projekt einer internationalen Abrüſtzug
konvention keine einzige konkrete Ziffer, nicht einen konk.nA
Vorſchlag enthalte. Ueber keinen wichtigen Artikel der Konyl
tion ſei bisher ein Einveinehmen zwiſchen den Mächten ern
worden. Der letzte Abſchnitt des Entwurfes ermögliche eimu
eingeſchränktes Wettrüſten. Demgegenüber hätte die Sow
delegation die Aufgabe, das Problem einer wirklichen Abrüß,
aufzuſtellen, ein Programm alſo, dem man bisher in Gem
Bogen ausgewichen war. Wir haben die Genugtuung. erf=ß
Litwinow, daß die Sowjetvorſchläge bei der nächſten Tam
zur Annahme zu bringen oder den Kurs der Arbeiten der 2
miſſion zu ändern. Die deutſche Delegation, fuhr Litwinowaſt
hat unſere Reſolution im allgemeinen unterſtützt und ebeun
die raſcheſte Einberufung der Abrüſtungskonferenz gefon)
zeſſionen gemacht. So lag denn gegen Schluß der Tagun=n
beſtimmter Trennungsſtrich zwiſchen uns und den käpitaliſti.
Das Reſultat unſerer Teilnahme an der Tagung iſt
ernſthafte Aufrollung des Problems der allgemeinen Abrüfit
Wenn auch Paul=Boncour und Dr. Beneſch behaupteten.1
Stellungnahme doch den wärmſten Sympathien aller wirkrä
Friedensfreunde. Zum Schluß ſeiner Rede kam Litwinontz
den angeblichen Artikel Stalins in verſchiedenen Zeitungen
ſprechen. Litwinow ſagte, um den günſtigen Eindruck des 79
zu den Methoden der Fälſchung gegriffen. Aus trüben Qru
wurde vor wenigen Tagem ein apokrypher, Stalin zugeſchäd
den Stand unſerer Rüſtungen, namentlich unſerer Luftrüſtuug
nur gleichzeitig mit den anderen Staaten, vollſtändig abzurnſ

läum.

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[ ][  ][ ]

demmer 348

Freitag, den 16 Oezember 1927

Geite 5

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſiadt, 16. Dezember.
Srnannt wurden: Am 8. Dezember: die Lehrer Georg Andre
inasburg, Kreis Oppenheim, Karl Englert zu Bürſtadt Kreis
barn, Hans Gerhard zu Hofheim, Kreis Bensheim, Chriſtian
zu ch zu Stein=Bockenheim, Kreis Alzey, zu Lehrern an der
ale zu Worms, die Lehrerin Idx Kahn, zurzeit kommiſſa=
Ruider Vollsſchnle zu Worms, zur Lehrerin an dieſer Schule; am
zrmber: der planmäßige außerordentliche Profeſſor Dr. Robert
duse n zu Gießen zum berſönlichen Ordimarius für plyſiologiſche
e en der medininiſchen Fakultät der Landesuniverſität Gießen.

Rerſetzung in den Ruheſtand. Auf Grund des 8 1 des Geſetzes
ſe Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Jult 19B bzw. 19. De=
993 in der Faſſung des Geſetzes vom 8. Oktober 1925 ( Reg=
hie
949) tritt am 1. Lanuar 1928 in den Ruheſtand der Ober=
ürektor
an der Auſbauſchule zu Bensheim. Dr. Johannes
Nofit.
A on der OberpoſtLirektion Darmſtadt. Herr Präſident Lenhardt,
gen eines Augenleidens ſich bereits ſeit längerer Zeit vom
Fernhalten mußte, hat nunmehr ſeine Verſetzumg in den Ruhe=
da
hrimn 1. April 1988 beantragt.
Spoppeljubiläum. Herr Prof. Dr. Kleinlogel vo der
Tagſchen Hochſchule Darmſtadt feiert heute, am 16. Dezember,
ſen ſichtähriges Jubiläum als Eiſenbetonfachmann und gleich=
zeillirinen
50. Geburtstag. Die Zeitſchrift für Beton und
Eübl eren Hauptſchriftleiter Profeſſor Kleinlogel iſt, widmet
deinfabilar, bekanntlich eine Kapazität von internationalem
Rüpuf dem Gebiet ſeines fachtechniſchen Wirkens, einen ganz=
feilſt
Artikel, dem das Porträt des Gefeierten beigegeben iſt.
Seſſiſches Landestheater Darmſtadt. Heute Freitag wird im

ene

allein Kaus zum erſten Male in dieſer Spielzeit Figaros Hocht
zelſſtsn Mozart gegeben. Neu beſetzt ſind die Nollen der Gräfin
mi 4 7 Figaro mit Noſe Merker und Theo Herrmann. Den
An uie ſingt Joſef Gareis, den Baſilio Hermann Schramm,
bei eios: Opernhaus Frankfurt a. M.. als Gaſt. Muſikaliſche Leitung:
Dufſuc Böhm. Die Vorſtellung beginnt um 19 Uhr.
ſeWorſtellung von Ingeborg am Sonntag, den 18. Dezem=
beufeſgmnt
nicht, wie verſchiedentlich angekündigt, um 19.30 Uhr, ſon=
deunt
um 20 Uhr.
ſten Wiederholungen des Kindermärchens Trilltrall
umiſ ine Bruder von Erich Ponto, Samstag, den 17., ud
Sol zurg, den 18. Dezember, beginnen bereits um 14,30 Uhr.
19ie Adventsfeier des Hausfrauenvereins fand in der feſtlich ge=
ſchlment
Hausfrauenküche ſtatt, deren durch neuerliche Vergrößerung
faſt (fipppelter Naum nicht ausreichte ſür die zahlreſchen Teilnehmer;
had fih doch gegen 20 Darmſtädter Hausfrauen eingefunden zu der
ſiellßnerdenen Feier, die durch die Vorſitzende mit warmen Erinne=
runguumten
an ein kürzlich verſtorbenes Vorſtandsmitglied eröffnet
wun Weihnachtliche Geſänge folgten, von den jugendfriſchen Stimmen
vo kru Dr. Walthers Schülerinnen vorgetragen. Dann entzückte
mnſiDarmſtädter Künſtlerin Fräuleim Schick die Hörerinnen ebenſo
duu eihpe ſüße Stimme wie durch die hohe Vollendung ihrer Kunſt. mit
dey! um Beiſpiel die Regerſchen Weihnachtslieder vortrug. Ihre
wumtare Koloratur kam in Jubals Harf glänzend zur Geltung.
Ein zrit. Spanmug erwartete Verloſung ließ koſtbare Gaben (Gasherde
uſttelGoſchenke der Fa. Konzelmann, Herdfabrik, den glücklichen Ge=
wiumn
zuteil werden. Dann brachte ein rieſiger Mikolaus jeder der
Anlwrsen reizende Pgketchen als Geſchenke der Schokoladenfabril
Spime. die eine einladende Ausſtellung im Saale veranſtaltet hatte.
Einkbmſolche der Obſtverwertung Daccke in Ober=Beerbach bei See=
heitmns
zahlreiche Käufer, wiſſen doch die Darmſtädter Hausfrauen das
domu ungfrei gezogene Gemüiſe, ebenſo wie das Obſt, mit beſonderer
Beutzüichtigung der Vitaminerhaltung neuartig eingekocht, ſehr zu
ſchäſtz. Kakao, ebenfalls von der Firma Sprengel geſtiftet, und Kuchen
mwer, und vielerei kleine Gaben zahlreicher Firmen, darunter vor=
Mt ſKaffepackungen und praktiſche Tropfenfänger von der Firma
1Arebs, Holzſtraße geſtiſtet, erfreuten die Gäſte und erinnerten ſie
rchü= der bevorſtehenden Zeit der Feſtvorbereitung hieſige Geſckäfts=
vieno
Arbeſter in erſter Linie zu berückſichtigen. Auch an dieſer
Afe, den betreffenden Firmen der warme Dank des Hausfrauenver=
Ausgeſprochen.
EAquarelle. Man ſchreibt uns: Hatten wir noch in der Vor=
und dann während des Krieges Gelegenheit, verſchiedene
jihe Arbeiten von Hermann von Suttner, der lange Jahre in
Stadt lebte, zur Ausſtellung zu bringen, Arbeiten, deren Er=
in
erzeit zu wohltätigen Zwecken beſtimmt war, ſo freuen wir
in der Hofbuchhandlung Vergſträßer, Nheinſtraße. Herrn
ſu-ner, der ſich in Münhen ganz der rünſtleriſchen Tätigkeit ge=
pat
, in ſeiner ihm ganz beſonders eigenen und individualiſie=
Ert der Technik wieder zu finden. Seine Auffaſſung deutſcher
gtt, die Tiefe des Empfindens in der Wahl der Motibe zeigt
wahren Lyriker der Malerei, der in ſeiner Technit niemals
inkung verlieren wird, Herz und Empfindung für ihn zu ge=
Seine Aquarelle, die wir in großer Zahl im Kunſtverein,
Mkälfſt, Kunſthaus Brackl in München zu ſehen bekamen, haben ihm
voik nun großen Kreis von Anhängern verſchafft. In der grashiſchen
ſüchtm alt Berger u. Nöckel werden eben jetzt Aquarelle als Lunſt=
ZA produziert, die von dort aus in die Welt flattern. Den Zeit=
ebtytſſen
entſprechend, hat von Suttner eine Serie kleiner Agua=
ellen
einem wirklich minimalen Preiſe überlaſſen, ſo daß die Er=
a
auch jenen kunſtliebenden Kreiſen ermöglicht wird, die nicht
1Bhrriße Mittel zu disponieren haben.
Mationaliſierung und perſönliche Verantwortung, lqutete der
ires Vortrages, den der Chefarzt der Epileptiſchen Anſtalt zu
Nramſtadt. Herr Dr. Georgi, in einem Hörſaal der Techniſchen
tue auf Einladung des Ausſchuſſes evangeliſcher Studenten an
mniſchen Hochſchule zu Darmſtadt hielt. Unſere gegenwärtige
ſtiarr iſt die, daß unſer erſchöpftes Volk alles unternimmt, um wie=
M1 ie Höhe zu kommen. In dieſem Zeitpunkt nimmt nun die In=
ie
Nationaliſierung vor. Es ſcheint, das die Lnechtung des
Mnn unter die Herrſcheft der Maſchine zu bedeuten, doch auch dieſe
e, die Herrſchaft der Wirtſchaft geraten, unter die Herrſchaft der
A bie eine überſtagtliche Macht iſt. Der Unbefangene ſteht der
Atgiſierung peſſimiſtiſch gegenüber, aber manche Wirtſchaſtler ſind
iſich geſinnt. Rationaliſierung und Mechaniſierung beherrſchen
ier. Es erſcheint daher nicht überflüſſig, daß wir uns darüber
esen, wie wir von dieſen Gedanken beeinflußt ſind. Der Redner
W lmnn Beſpiele für die Rationaliſierung und die Mechaniſierung
efſie dem Arzt gegenübertreten. Eine Krankenverſicherungsgefell=
Afardert zum Beiſpiel die Entfernung eines Gliedes, nur um
ru erſparen. Das franzöſiſche Bweikinderſyſtem, das bei uns
MGingang gefunden hat, iſt eine Nationaliſierung; er hat alſo der
Mng iſierungsgedanke auch auf das Gebiet menſchlicher Nachzucht
yut iffen und droht, die geſetzlichen Schranken einzureißen. Beſei=
ülßt
der Krüppel, der Irren, die Vernichtung lebensunwerten Lebens
Mit Euthanaſie ſind Forderungen, denen man häufig begegnet; ſie
Mu der Ausdruck der gleichen Idee, der Rationgliſierung und der
auBnahmen. Nur ein Einſetzen für ein Leben, nur Verantwortung
ih Der Sinn für dieſe Verhältniſſe ſein. Es fehlt uns jedoch an
Atvortungsgefühl, an der Kraft, ja und nein zu ſagen, immer,
9 här die meinen. Neben der Wahrkeit muß abe= auch die Liebe.
eis mit ihrer Selbſtloſigkeit und Aufopferungsfähigkeit ſtehen. Du
ASe tt lieben und Du ſollſt Deinen Nächſten lieben wie Dich ſelbſt.
n., die Gegenſätze, die vor einem Aufgehen in der Gedankenwelt
Aeakjongliſiewung und der Mechaniſierung bewahren Das etwar
Der Gedankengang des Vortrages, der von der Verſammlung ſehr
iu aufgenommen wurde. An den Vortrag ſchloß ſich eine lebhafte
Frn che.

Die Finanzierung des Wohnungsbaues.

Während in den Jahren 1920 bis einſchl. 1926 in ganz
Deutſchland nach großzügigem Bauprogramm gebaut worden iſt,
ſtockt nun auf einmal die ganze Bautätigkeit, weil plötzlich die
notwendigen Mittel nicht mahr zur Verfügung ſtehen. Leihgeld
iſt im Inland nicht zu haben, im Ausland aber ſollen aus wäh=
rungstechniſchen
Gründen für den Wohnungsbau keine weiteren
Mittel mehr aufgenommen werden. Die Schwierigkeiten der
Finanzierung ſind in den letzten drei Monaten ſtändig gewachſen.
Begreiflicherweiſe ſind die Gemeinden als Träger des Woh=
nungsbaues
in ſteigender Sorge. Wenn das Baugewerbe zum
Erliegen kommt, denn hört die wirtſchaftliche Konjunktur all=
mählich
auf, und eine Arbeitsloſigkeit wird ſich einſtellen, die
ſchwer auf der Allgemeinheit des ganzen Volkes laſtet.
Begreiflicherweiſe hat der Deutſche Städtetag die Probleme
des Wohnungsbaues dauernd auf der Tagesordnung ſeiner Be=
ratungen
ſtehen, denn die Gemeinden fühlen die Not am ſchnell=
ſten
und am ſtärkſten. Seit Jahren fordert der Städtetag eine
endgültige Regelung der Hauszinsſteuer in Form einer ablös=
baren
Rente, um ſo das Problem auf einmal zu löſen und ein
Ende zu ſehen für die unerträgliche Hauszinsſteuer.
Aus dieſer Steuer ſtehen zwar auch im Jahre 1928 die
Hauszinsſteuer=Hyrotheken in der üblichen Höhe zur Verfügung,
aber die Beſchaffung von Leihgeld, von erſten Hypotheken, iſt
ſehr ſchwierig geworden. Zweite Hypotheken ſind auf dem
freien Markt ſo gut wie unmöglich. Die Schwierigkeiten ver=
ſchärfen
ſich neuerdings dadurch weiter, daß die Realkredit= Inſti=
tute
in ihrer Liquidität nachgelaſſen haben und auch die öffent=
lichen
Anſtalten der ſozialen Verſicherung faſt nichts mehr zur
Verfügung ſtellen, während die privaten Hypothekenbanken von
Beleihungen ſo gut wie ganz Abſtand genommen haben.
Unter dieſen Umſtänden erſcheint es dringend notwendig,
daß der neue Landtag ſich in erſter Linie mit dieſem Problem
befaßt, damit nicht wie früher die Mittel der Hauszinsſteuer
zum größten Teil für den Etat des Landes und den Voranſchlag
der Stadt aufgebraucht werden, ſondern in größtem Umfange
zur Verfügung des Wohnungsbques geſtellt werden. Die dritte
Stenernotverordnung beſtimmt, daß von dem Geſamtaufkommen
20 Prozent der Friedensmiete für den Wohnungsbau verwendet
werden. In Heſſen verwendet man knapp 10 Prozent.
Zur Behebung der unmittelbar bevorſtehenden Stockung am
Baumarkt, insbeſondere zur Fortführung bereits begonnener
Bauvorhaben, ſcheint daher zurzeit das Wichtigſte zu ſein, daß
ſtaatlicherſeits Maßnahmen getroffen und die nötigen Zwiſchen=
kredite
zur Verfügung geſtellt werden, bis die Beſchaffung von
Baugeldern wieder möglich iſt.
Ohne Inanſpruchpahme des ausländiſchen Hapitalmarktes
ſcheint zurzeit die Weiterführung unſeres Wohnungsbaues un=
möglich
zu ſein.
Der Deutſche Städtetag hat in dieſer Not ſeine Forderung
wiederholt, daß ohne weitere Verzögerung durch Stabiliſierung
der Gebäudeentſchuldungsſteuer endlich an eine wirkliche Löſung
der Wohnungsnot herangegangen wird. Der Wohnungsaus=

ſchuß des Deutſchen Städtetages hat am 5. September 1927 in
Stuttgart folgende Entſchließung angenommen:
Alle Bemühungen der Städte, den vorhandenen Woh=
nungsbedarf
durch Neubau von Wohnungen zu decken, haben
auch in dieſem Jahre nicht zu einer erheblichen Beſſerung der
Verhältmiſſe an Wohnungsmaukt führen können. Die ſeitens
des Städtetages wiederholt mit großer Eindringlichkeit er=
hobene
Forderung nach Aufſtellung eines Wohnungsbau= und
Finanzierungsplanes iſt noch immer unerfüllt geElisber. Lu=
her
iſt es nicht gelungen, zu einer Stabiliſierung der Woh=
nungsbautätigkeit
zu gelaugen. Um ſo notwendiger erſcheint
die ſchleunige Feſtlegung eines umfaſſenden Planes zur
Ueberwindung der gegenwärtigen Wohnungsnot. um die
ſerienweiſe Herſtellung von billigen Kleinwohnungen für die
breiten Schichten der Bevölkerung zu fördern, ſind die im
Gange befindlichen Maßnahmen zur Rationaliſierung der
Bauweiſe mit allen Mitteln zu unterſtützen.
Der private Kapitalmarkt hat ſeine für dieſes Jahr auf
dem Gebiet der Wohnungsbaufinanzierung mit großer Be=
ſtimmtheit
gemachten Vorausſagen, nicht einhalten können.
Die gegenwärtigen Schwierigleiten der Wohnungsbaufinan=
zierung
können nur durch eine verſtärkte Zuleitung der am
ausländiſchen Kapitalmarkt verfügbaren Geldbeträge für den
Wohnungsbau überwunden werden. Die Sparkaſſen ſind in
erheblichem Umfange als Geldgeber für den Hypothekenmarkt
aufgetreten. Daneben miſſen alle irgendwie verfügbaren Ka=
pitalien
, insbeſondere auch der Träger der ſozialen Verſiche=
rung
, dem Wohnungsbau zugeleitet werden. Dem Ausbau
des Pfandbriefmarktes, insbeſondere der Erleichterung des
Pfandbriefumlaufes, iſt beſondere Aufmerkſakeit zu widmen.
Nach wie vor erblickt der Städtetag in einer endgültigen und
planmäßigen Regelung der Gebäudeentſchuldungsſteuer die
Vorausſetzung für eine raſche Beſeitigung der Wohnungsnot.
Er empfiehlt erneut ſeinen wiederholt erhobenen Vorſchlag,
die Gebändeentſchuldungsſteuer in eine feſte, amortiſierbare
und ablöslare Rente umzuwandeln. Der Bereitſtellung von
Mitteln für den Wohnungsbau iſt die gleiche volkswirtſchaft=
liche
Bedeutung beizumeſſen, wie dem Aufbau anderer Teile
der deutſchen Wirtſchaft. Von der Beratungsſtelle für Aus=
landsanleihen
muß gefordert werden, daß ſie angeſichts der
gegenwvärtigen Kriſe in der Wohnungsbaufinanzierung ihre
bisher erhobenen Bedeuken gegen die Zulaſſung von Woh=
nungsbauanleihen
im Auslande zurückſtellt.
Für Darmſtadt iſt bereits zu überſehen, daß die Bautätig=
keit
in aller Kürze vollkommen ſtillgelegt iſt, denn die Stadt hat
die letzte Aufgabe, nämlich die Kolonie am Grohberg, am 15.
d. M. fertiggeſtellt. Neue Aufträge kommen nicht zur Ausführung.
Die ernſteſten Sorgen treten an alle Gemeinden heran.
Deshalb wäre es dringend geboten, daß der Landtag un=
verzüglich
die notvendigen Zwiſchenkredite ſofort zur Verfügung
ſtellt und das Kapitel Wohnungsbau und Sonderſteuer verab=
ſchiedet
, ehe weitere Verhandlungen über den Etat geführt
werden.
B.

Weihnachtsfeier im Realgymnaſium. Eingedenk der Aufgabe, das
Band zwiſchen Schule und Elternhaus enger zu knüpfen zum Wohle der
ihm anvertrauten Jugend, gedenkt das Nealgymnaſium in die=
ſem
Jahre zum erſten Male, Eltorn und Schüler zu einer Weih=
nachtsfener
, zu vereinigen. Gerade die Weihnachtszeit mit ihrer
anheinelnden Stimmung der Freube, erſcheint beſonders geeignet, die
große Schulfamilie zuſammenzuführen und einanden näherzubringen.
Das Programm iſt der Weihnachtszeit angepaßt. Der Schülerchor wird
die glten, uns allen ſo vertrauten Weihnachtslieder ſingen; teilweiſe
wird ihn das Schülerorcheſter dabei begleiten. Er wird aber auch außer=
dem
klaſſiſche Weihnachtsmuſik der verſchiedenſten Art vortragen. Die
erprobten Soliſten der Anſtalt werden natülich auch ihr Beſtes zum Ge=
lingen
des Abends beitragen. Abgerundet wird das Programm durch
verbindende Deklamationen. Alles in allem kann ein ſtimmmgsvoller
Abend verheißen weuden. Die Feier findet ſtatt: Dienstag, 20. Dezember,
abends 8 Uhr, im Feſtſaale des Realgymnaſiums. Karten durch die
Schüler der Anſtalt. Eine Wiederholung iſt für Mittwoch, 21. Dezember,
nachmitags, in Ausſicht genommen. Hoffentlich finden die jungen
Künſtler eine zahlreiche Zuhörerſchaft. Es iſt ihnen zu winſchen als
Belohnung für die mühevollen Vorbereitungen und als Dank für ihre
uneigennützige Arbeit, deren Reinertrag ſie wieder der Wohlfahrtskaſſe
der Schule zuführen wollen.
Muſikantengilde Darmſtadt. Das Programm der Weihnachtsmuſik,
die am Montag, den 19. Dezember, abends 8 Uhr in der Stadtkapelle
ſtattfindet, berückſichtigt hauptſächlich Tonſetzer des 16. und 17. Jahr=
hunderts
. Adam Gumpelzhaimer, Michael Praetorius, Hans Leo Hasler
und Melchior Vulpius kommen mit Bearbeitungen alter Weihnachtslieder
zu Wort. Es folgt das Concerto groſſo per il ſantiſſimo natale des
Francesco Manfredini, eines Tonſetzers des 18. Jahrhunderts. Den
Beſchluß macht J. S. Bachs Kantate 142 (Uns iſt ein Kind geboven).
Programme, die zum Eintritt berechtigen, ſind für 60 Pfg. in der Buch=
handlung
Saeng, Kirchſtraße, zu haben.
Die Weihnachtsfeier der Arbeitsſchule des Gvangel. Bundes findet
morgon Samstag, nachmittags 4 Uhr, in der Tunhalle der Rundeturm
ſchule mit Anſprache von Herrn Pfarrer, Vogel ſtatt, wozu alle
Freunde der Sache herzlichſt eingeladen ſind.
Städtiſche Akademie für Tonkunſt. Es ſei hiermit nochmals auf
den heute abend 20 Uhr im Sagle des Muſikvereins, Steinſtraße 24.
ſtattfindenden Vortragsabend der Violin=Meiſterklaſſen des Herrn Göſta
Andreaſſon aufmerkſam gemacht.
OLeerung der Straßenbriefkaſten. Vom 17. Dezember ab wird die
erſte Briefkaſtenleerung eine halbe Stunde früher (um 7 ſtatt 71 Uhr),
und die zweiſte Leerung wverktags 2½ Stunden früher um 9½ ſtatt 1214
Uhr) beginnen. Dadurch wird erreicht, daß die im Laufe des Vormittags
in die Briefkaſten eingelegten Senkungen noch mit den zwiſchen 12 und
13 Uhr Darmſtadt verlaſſenden wichtigen Schnellzügen abgehen können.
Lokale Veranſtaltungen.
Die Weihnachtsbeſcherung ihrer Schulkinder veran=
ſtaltet
die Freireligiöſe Gemeinde am Samstag abend 8 Uhr m Gewerk=
ſchaftshaus
. Geſang und Theater umrahmen den Beſcheralt. Die
Winterſonnwendfeier mter Mitwirkung des Volkschors
(Dirigent Nrof, Dr. Noack) findet am 1. Feiertag, michmittags, in der
Aula des Reglgtmnaſiums ſtatt.

Darmſtädter Juriſtiſche Geſellſchaft. Der 6. Vortragsabend fin=
det
Mittwoch, den 21. Dezember 1927 abends 8 Uhr, in Saale des
Hotels zur Traube ſtatt. Herr Profeſſer Dr. Muß von der hieſigen
Techmiſchen Hochſchule wird über das Thema Vom wirtſchaftlichen
Weſen der Konzerne ſprechen.
V.f.L. Rot=Weiß 1922, Darmſtadt. Um die langen Winter=
monate
, welche die Paddler zur Nuhe zwingen, auch für den Kanuftyrt
auszunützen, hat die Paddlergilde des Vf.L. Rot=Weiß be=
ſchloſſen
, öfters Vortragsabende zu veranſtalten, welche geeignet ſind,
bie im Sommer erlernte Praxis durch tbeoretiſche Beſprettittiett zu
ergänzen und zu vertollkommnen. Herr Hans Freudel, ein alt=
bekannter
Theoretiker und Praktiker im Kanuſport, hat ſich in uneigen=
nütziger
Weiſe bereit erklärt, verſchiedene Vorträge zu halten. Der
erſte Abend findet am Samstag, abends 8.15 Uhr, m Fürſtemſaal
Alpenzimmer) vor einem kleineren Kreiſe ſtatt, wo der Vortragende
eine Beſprechung für Selbſtbzuer halten wird. Ende Dezember folgt
ein weiterer Vortrag über Verſchiedene Bootstypen, ihre Nachteile
und Vorteile‟. Für Januar ſind ebenfalls zwei Abende vorgeſehen, wo
Herr Freudel über waſſerſportliche Fertigkeiten, wie Paddeltechnik,
Kanuſegeln, Spleiſen und Knoten uſp. ſprechen wird. Die reſtlichen
Vorträge erſtrecken ſich dann noch auf die im Sommer 1928 vorgeſehenen
Wanderfahrten, vor allem auf die große, jetzt ſchon vorbereitete Donau=
fahrt
Von Regensburg nach Wien‟. Ernſtlich intereſſierten Kreiſen
ſind dieſe Vorträge ſehr zu empfehlen.
Invalidenverſicherung der Dienſtboten. Bei der weiteren
Durchführung der Kontrolle in hieſiger Stadt hat ſich immer
wieder ergeben, daß für das Dienſtverſonal vielfach Marken
einer zu niedrigen Lohnklaſſe geklebt werden. Es ſoll des=
halb
nochmals darauf hingewieſen werden, daß für Dienſt=
boten
zurzeit bei freier Station und Zahlung der ganzen
Verſicherungsbeiträge durch den Arbeitgeber pro Woche zu
entrichten ſind:
Bei einem Monatslohn unter 23 RM. 90 RPf. (Lohnkl. HIT),

von 23 an 120 TF), von 47 an 150 F). von 71 an 180 VI).

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Drogerie A. Zachmann.

Tagesordnung zur Sitzung des Provinzialausſchuſſes der Provinz
Starkenburg am Samstag, den 17. Dezember 1997, vormittags 9 Uhr:
1. Klage des Bezirksfürſorgeverbandes Frankfurt a. M. gegen den
Bezirksfürſorgeverband Offenbach=Land wegen Anerkennung der Koſten=
erſatzpflicht
für den Kaufmann Guſtav Winkmeier aus Langen i. H.
2. Antrag des Kreisamts Offenbach, bem Hugo Kurze zu Offenbach
am Main gemäß 8 35 der Gewerbeordnung die Ausübung des Gewer=
bes
als Darlehensvermittler zu unterſagen. 3. Geſuch der Klara
Schulze zu Darmſtadt um die Erteilung der Erlaubnis zum Betriebe
giner Shankwiutſchaft mit Branntweinausſchant im Hauſe Landwehr=
ſtraße
26. 4 Geſuch des Namon Sogas zu Darmſtadt um Erteilung
der Erlaubnis zum Betriebe einer Weinwirtſchaft (Schankwirtſchaft)
mit Branntweinausſchan: im Hauſe Karlſtraße 58. 5. Geſuch des Jo=
hann
Adam Berlieb zu Darmſtadt um Erteilung der Erlaudnis zug
Betriebe einer Gaſtwirtſchaft im Hauſe Obergaſſe 38. 6. Beſchverdd
des Franz K. Zinkand zu Offenbach a. M. gegen das Kreisamt Offen=
bach
wegen Nichterteilung der Erlaubnis zum Handel mit unedlen
Metallen.
Vorſicht vor Taſchendieben! In den letzten Tagen häufem
ſich in erſchreckendem Maße die Fälle, in denen dem kaufenden
und dem ſchauluſtigen Publikum in und vor den Ladengeſchäften
im Gedränge Geld= und Hen dtaſchen entwendet werden. Erhöhte
Vorſicht gerade jetzt während des ſtarken Verkehrs in den Ge=
ſchäftsſtraßen
iſt unbedingt erforderlich.

In der richtigen Auswahl und richtigen Anwendung der
Hautpflegemittel liegt das Geheimnis der schönen Frau.
Eine jede Dame trachtet mit allem Recht nach Erlangung
eines zarten, frischen, nicht kettigen Gesichtsteints und
achtet auf die sammetweiche, geschmeidige und angenehm
trockene Beschaffenheit der Hände. Bei täglichem Ge-
brauch
von Creme Leodor kann jede Dame die großen
persönlichen Vorzüge genießen, welche man kurz das Ge-
heimnis
der schönen Frau nennt. Auch für Herren hat

STSSSt
a dem Rasieren Creme Leodor eine wohltätige Wirkung für die ltaut. Das Brennen und Liehen der klaut nach dem Rasieren verschwindet sofort. Creme Leodor verleiht dem glatt-
Missten Kesicht die zuch dei kierren beliebte zugendliche Frische und Gesdmeitigkeit. Besonders beuährt hat sich Creme Leodor, dick aufgestrichen, bei luckreis der flaut Röte und Aufspringen
u Räcte der Gerſchle die Selart ehendes ud en idendes uscälide, dosrneltan, die ugere Sileredent, Freinde Seien nicht ersäunen, die Hächirerige Feriſch Mifenge Ceine
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[ ][  ][ ]

Seite 6

Freitag, den 16 Dezember 1927

Pericht über die zehnte Jahresſitzung der Heſſiſchen
Muufttier une Handeilstannnei Burmſtäst
am 12. Dezember 1922.

Vor Eintritt in die Tagesordnung ſpricht der ſtellvertretende Vor=
ſitzende
Karl Kahlert dem Vovſitzenden der Kammer, E. Schenck, die
herzlichſten Glückwünſche der Kammer zu der hohen Ehre der Ernennung
zum Dr. ing. e. h. durch die Techniſche Hochſchule zu Darmſtadt aus.
Dr. Schenck dankt für die Wünſche und betont insbeſondere, daß er nach
der Faſſung der Urkunde die hohe Ehre neben ſeiner beruflichen Tätig=
keit
ſeiner Arbeit an dieſer Stelle im Dienſte der Wirtſchaft miwerdanke.
Es ſei ihm daher ein Bedürfnis, ſämtlichen Mitarbeitern im Dienſte der
Kammer ſeinerſeits beſten Dank auszuſprechen. Er gibt die Verſicherung
ab, daß er auch in Zukuft ſeine Kräfte in den Dienſt des Gemeinwohls
ſtellen werde.
Aus dem Geſchäftsführungsbericht verdient eine Beſprechung
im Kreiſe der Heſſiſchen Induſtrie= und Handels=
kammern
beſonders hervorgehoben zu werden, wo man ſich eingehend
mit den Fragen der Aenderung der Gewerbeordnung, ins=
beſondere
ſoweit die Erteilung der Wandergewerbeſcheine
in Betracht kommt, befaßte. Man war ſich einig darüber, daß zur Be=
ſchränkung
des häufig überhandnehmenden Wandergewerbes etwas getan
werden müiſſe. Nicht nur der ortsanſäſſige Einzelhandel, ſondern auch
die vielen Käuferſchichten, die durch den übermäßigen Hauſierhandel be=
laſtet
und geſchädigt werden, verdienen einen Schutz gegen eine in un=
ſeren
Zeiten in ſtarkem Umfange überlebte Art des Warenvertriebs.
Die Vorſchriften für die Beſtellung und Beeidigung von
Bücherreviſoren ſowie für die Beeidigung von ſonſti=
gen
Sachverſtändigen wurden durch gemeinſame Verhandlungen
mit den anderen heſſiſchen und den heſſen naſſauiſchen Induſtrie= und
Handelskammern neu gefaßt. Die Vollverſammlung gab der getroffenen
Neuregelung ihre Zuſtimmung. Auf Einladung der hieſigen Orts=
gruppe
des Bundes deutſcher Architekten fand eine Aus=
ſprache
über die Frage des Wohnungsbaues zwiſchen den Vertre=
tern
der Stadt, der Handwerkskammer und der Induſtrie= und Handels=
kammer
ſtatt. Einigkeit beſtand darüber, daß der Wohnungsbau nach
Möglichkeit gefördert werden muß, da die Bauinduſtrie zweifellos in
ſtarkem Umfange die geſamte Wirtſchaft zu beleben geeignet iſt. Hinſicht=
lich
der Mittel und Wege, wie dieſes Ziel zu erreichen und wie insbe=
ſondere
die Bautätigkeit zu finanzieren iſt, konnte eine Einägung nicht
erzielt werden. Nach wie vor hält die Kammer daran feſt, daß eine ge=
ſunde
Belebung der Bautätigkeit nur durch eine baldige Angleichung der
Mietſätze an die derzeitige Kaufkraft des Geldes unter Aufhebung der
Wohnungszwangswirtſchaft und durch eine Verwendung des Geſamtauſ=
kommens
der Sonderſteuer, ſolange dieſe noch erhoben wird, für Bau=
zwecke
erreicht werden kann. Als nicht gangbar muß von der Kammer
mit Nachdruck nach wie vor der Weg einer alleinigen oder vorwiegenden
Betätigung der öffentlichen Hand in der Bauwwirtſchaft angeſehen werden,
insbeſondere unter Finanzierung durch Auslandskredite, die für die Geld=
nehmer
eine ſchwere Belaſtung auf abſehbare Zeit bedeuten müſſen, zu=
mal
ſolche Kredite nicht nur geeignet ſind, die Kaufkraft des Geldes im
Inland weiter zu ſchwächen, ſondern auch in Zukunft die Stabilität un=
ſerer
Währung nach außenhin zu gefährden. Dieſe großen Geſichtspunkte
müſſen unbedingt bei Behandlung dieſer Frage als richtunggebend im
Auge behalten werden.
Im Mittelpunkt der Verhandlungen ſtand ein Vortrag des Kam=
mermitglieds
Dr. Otto Röhm über ſeine Eindrücke von einer
ruſſiſchen Reiſe. Der Redner gab eine Schilderung der derzei=
tigen
Wirtſchaftslage des Landes, insbeſondere auch der Verkehrsverhält=
niſſe
, die ſich in verhältnismäßig günſtigem Zuſtand befinden. Die Stra=
ßen
in kleineren Städten laſſen gegenüber unſeren Anſprüchen manches
zu wünſchen übrig. Die geſamte Wirtſchaft unterſteht, wie bekannt, einer
ſehr weitgehenden ſtaatlichen Bevormundung, die ſelbſtändigen Exiſtenzen
mit eigener Vevanzwortlichkeit nur i ſehr beſchränktem Umfang auf=
kommen
läßt. Dies gilt insbeſondere auch für Handel und Induſtrie.
Das öffentliche Leben und auch die Lebensgewohnheiten der Bevölkerung
weiſen eine viel weitergehende Gleichmäßigkeit und Einfachheit auf, als
dies beiſpielsweife bei uns der Fall iſt. Die Vertreter der ſtaatlichen
Wittſchaft verhielten ſich bei Verhandlungen durchweg freundlich und ent=
gegenkommend
. Die Ausführungen des Berichterſtatters wanen inſofern
von beſonderem Intereſſe, als er erſt kürzlich eine Reiſe durch die Ver=
einigten
Staaten von Amerika beendet und ſo die Möglichkeit zu höchſt
intereſſanten Vergleichen hatte. Die derzeitigen ruſſiſchen Zuſtände, die
zwar für das dortige verhältnismäßig primitive Volk tragbar erſchei=
nen
, würden Anſprüchen, die man in Deutſchland an die Lebenshaltung
und politiſche Freiheit ſtellt, nicht genügen. Stand der Kultur und Zi=
viliſation
iſt in den unteren Schichten des deutſchen Volkes weſentlich.
Für die Weiterentwicklung unſerer wirtſchaftlichen Verhältniſſe dürfte
eher die Uebernahme der einen oder anderen auf dem Grundſatz der
Freiheit aufgebauten amerikaniſchen Einrichtungen empfehlenswert ſein.
Der in wichtigen Fragen in Rußland zutge tretende feſte Wille, die
Wirtſchaftsverhältniſſe des eigenen Landes im Rahmen der Weltwirt=
ſchaft
nach Möglichkeit geſund zu geſtalten, was in der Aktivität der
rufſiſchen Handelsbilanz handgreiflich zum Ausdruck kommt, muß Ach=
tung
gebieten. Selbſt wenn man berüchſichtigt, daß die ruſſiſche Ein= und
Ausfuhr gegenüber der deutſchen geringere Mengen umfaßt, ſo ſollte für
eine Geſundung unſerer wirtſchaftlichen Verhältniſſe trotzdem ebenfalls
das Ziel einer Aktivierung unſerer Handelsbilanz mit gleichem feſten
Willen angeſtvebt werden. Der Vortragende trat für wirtſchaftliche Zu=
ſammenarbeit
mit Rußland ein, wofür viele Möglichkeiten vorliegen.

Hierauf wurde über die Sitzung des Hauptausſchuſſes
des Deutſchen Induſtrie= und Handelstags in Berlin
am 8. Dezember 1927 Bericht erſtattet, bei der die Kammer vertreten
war. Als wichtigſten Punkt der Tagesordnung erſtattete dort Reichs=
miniſter
a. D. Hamm, das erſte geſchäftsführende Präſidialmitglied des
Deutſchen Induſtrie= und Handelstags, einen eingehenden Bericht über
die Frage der Verwaltungsreform. Miniſter Hamm führte
überzeugend aus, daß nunmehr die Verwaltungsreform, die zum Schlag=
wort
geworden ſei, mit allem Nachdruck in die Tat umgeſetzt werden
müſſe, wobei es ohne Eingriffe in die beſtehenden Verhältniſſe natur=
gemäß
nicht abgehe. Das Problem der Verwaltungsreform ſei in hohem
Grade auch für die Wirtſchaft bedeutungsvoll, ſo daß ſich die maßgeben=
den
Wirtſchaftsvertretungen mit der Frage beſonders beſchäftigen müß=
ten
. Im Rahmen ſeiner eingehenden Ausführungen, die ſich mit den ein=
zelnen
Löſungsmöglichkeiten einer Verwaltungsreform im Reich im gro=
ßen
Stile befaßten, wies Miniſter Hamm darauf hin, daß bei allen ſich
ergebenden Verhandlungen weitgehende pſychologiſche Rückſichtnahme und
Vorſicht geboten ſei. Andererſeits müſſe mit Nachdruck verlangt werden,
daß alles im eigentlichen Sinne Souveräne beim Reich zu liegen habe,
während den Ländern ein möglichſt weitgehendes Maß von Selbſtver=
waltung
zu geben ſei. Der Redner warnt vor der Tendenz, allzu viele
Verwaltungsſäulen des Reichs nach unten vorzutreiben, was keineswegs
im Intereſſe einer rationellen Verwaltung liege. Eine weitgehende Ver=
einheitlichung
der Rechtsgrundlagen könne bereits auf Grund der be=
ſtehenden
Reichsverfaſſung durchgeführt werden. Miniſter Hamm wies
darauf hin, wie wenig es im Sinne einer Geſundung der Verhältniſſe
gelegen ſei, daß die Politik dauernd in die Verwaltung hineinrede, daß
man zwiſchen die zu ſachverſtändiger Arbeit berufenen Beamten politiſche
Aufpaſſer hineinſetze, oder daß gar die Beſetzung der Beamtenſtellen
zum Objekt der Beuteverteilung der politiſchen Parteien herabgewürdigt
werde. Mit beſonderem Nachdruck nahm der Redner im Verlauf ſeiner
Ausführungen auf die Selbſtverſtändlichkeit weiteſtgehender Sparſamkeit
in allen Zweigen der Verwaltung Bezug. Mit Anerkennung ſtellte er
feſt, daß der diesjährige Reichsetat mit Sorgfalt, ſtark durchgekämmt
worden ſei. Ein Gleiches ſollte bei Aufſtellung der Länder= und Ge=
meindeetats
ſelbſtverſtändlich ſein. In allen Ausgaben müſſe man ſich
auf dasjenige beſchränben, was zur Verhüitung ſpäterer unheilbarer
Mängel unumgänglich ſei; es dürfe nicht der Ehrgeiz unſerer Zeit ſein,
alle möglichen an und für ſich nützlichen Anlagen errichten zu wollen; in
der Pflicht äußerſter Sparſamkeit könnten wir uns ein Beiſpiel an eng=
liſchen
Verhältniſſen nehmen, wo wichtigſte Bauten des öffentlichen Dien=
ſtes
in gegenüber unſeren Verhältniſſen durchaus einfachen Ausmaßen ge=
halten
ſind. Man werde den Leiter einer Verwaltung ſpäter nicht daran
meſſen, ob auf recht vielen Bauwerken ſein Name als Erbauer genannt
ſei, ſondern daran, mit welchem wirtſchaftlichen Endeffekt er den For=
derungen
unſerer Zeit Nechnung getragen habe. Die Zeit erfordere ver=
antwortungsvolle
Entſagung von Allen.
Zum Schluß wurde noch über die Frage der Bewertung der
G=ſchäfts= und Fabrikgrundſtücke für den am 1. Januar
1928 beginnenden neuen Feſtſtellungszeitrqum verhandelt. In dem mit
Ende dieſes Jahres ablaufenden erſten Feſtſtellungszeitraum hatte man
abweichend von den Beſtimmungen des Reichsbewertungsgeſetzes die ſog.
zwangsbewirtſchafteten Grundſtüicke mit einem Hundertſatz des Wehrbei=
tragswertes
bewertet. Obwohl dieſe Hundertſätze von dem Herrn Reichs=
finanzminiſter
ſſeinerzeit für das ganze Reichsgebiet einheitlich feſtgeſetzt
worden waren, ſo hatten die häufig weſentlich niedrigere Sätze zulaſſen=
den
Ausführungsverordnungen der einzelnen Landesfinanzämter zu ver=
ſchiedenen
Beſchwerden Veranlaſſung gegeben. Hinſichtlich der für den
neu beginnenden Feſtſtellungszeitraum zu wählenden Veranlagungs=
methode
wird die Anſicht vertreten, daß es wiederum das geeignetſte ſei,
die Bewvertung wit einem Hundertſatz der Wehrbeitragswerte vorzuneh=
men
. Dies iſt einmal um deswillen notwendig, weil, ſolange die Woh=
nungszwangswirtſchaft
noch beſteht, eine richtige Grundlage für die Be=
rechnung
des Mietwertes der einzelnen Gebäude, nicht vorhanden iſt,
weder, wenn man von dem Brutto= noch von dem Netto=Mietertrag aus=
gehen
wollte. Die Kreiſe von Handel und Induſtrie haben außerdem
ein lebhaftes Intereſſe daran, daß weſentliche Veränderungen in der
Höhe der Bewertung nicht eintreten, da nur die Stabilität unſerer ſämt=
lichen
Verhältniſſe eine gedeihliche Weiterentwicklung der Wirtſchaft er=
möglicht
. Immerhin ſollte jedoch, weil die Veranlagung der Wehrbei=
tragswerte
erheblich weit zurückliegt und deren Feſtſetzung durchaus nicht
immer nach gleichen Grundſätzen erfolgt iſt, den veranlagenden Behörden
eine größere Bewegungsfreiheit gegeben werden, zum mindeſten inſofern,
als wieder eine Berichtigung der Wohrbeitragswerte ſowohl nach oben wie
nach unten den heutigen Verhältniſſen entſprechend zugelaſſen wird. Hier=
durch
allein wird auch erreicht werden können, daß ſich die Bewertung
der zwangsbewirtſchafteten Grundſtücke, allmählich wieder den tatſäch=
lichen
Ertragswverten nähert und der endgültige Uebergang zu dieſen er=
leichtert
wird.
Bei den in dem Kreis Groß=Gerau und für die Wahl=
gruppe
Induſtrie des Kreiſes Darmſtadt abgehaltenen
Erſatzwahlen wurden die Herren Direktor Fritz Schick, Groß=
Gerau, und W. R. Wittich, Darmſtadt, zu Mitgliedern unſerer
Kammer gewählt, und zwar mit Wirkung vom 1. Januar 1928 ab.

Geflügelzuchtverein Darmſtadt E. V. Monatsverſamm=
lung
. Fünf vbrliegende Aufnahmegeſuche wurden einſtimmig gutge=
heißen
. Die Beſchickung und der Beſuch der Groß=Umſtädter Geflügel=
ausſtellungen
am 15 und 16. Januar 1928 wird empfohlen und An=
meldebogen
hierzu an Jutereſſenten verabreicht. Der Vorſitzende er=
teilte
nun Herin Vermeſſungsrat Treuſh das Wort zu einem hoch=
intereſſanken
Lichtbildervortrag. Die Firma Fritz Pfenningſtorff= Ber=
lin
überließ zu dieſem Zweck in liebenswürdiger Weiſe eine Menge
hübſcher Originalaufnahmen von dem Internationalen Weltgeflügel=
kongreß
in Ottawa (Kanada) leihweiſe und konnte man ſich auf Grund
der gezeigten Bilder eine Vorſtellung von dem Umfang und der Pracht
dieſer internationalen Veranſtaltung machen, woran ſich außer Amerika
faſt ſämtliche europäiſchen Staaten beteiligten. Deutſchland entſandte
dorthin vier Vertreter in der Perſon der Herren Bundesvorſitzender
Prof. Schachtzabel, Pfenningſtorff, Dr. Weinmüller und Römer. Der
zweite Teil des Vortrags zeigte zumnächſt die Demonſtrierung der ein=
zelnen
Beſtandteile des Eies, den Vovgang der Enwwickelung desſelben
und den Legevorgang. Außerdem wurden Geflügelkrankheiten, Stallun=
gen
, Brutzentralen, praktiſche Zuchtgeräte und anderes Wiſſenswerte
gezeigt. Am Schluſſe des Vortrags danlte der Vorſitzende dem Vor=
tragenden
für ſeine intereſſanten Ausführungen. Beſonderer Dank ſe:
Herrn Fritz Pfenningſtorff=Verlin gezollt für die Ueberlaſſung der
intereſſanten Bilder, und der hieſigen Firma Ehrhard u. Metzger für
die Zurverfügungſtellung des Projektionsapparates. Der Vorſitzende
des Provinzialverbandes, Herr Brohm, überreichte nunmehr Herra
Lehmann einen Bundesehrenpreis, welcher dieſem auf der Heſſiſchen
Landesausſtellung für ausgeſtellte Rhodeländer zuerkannt war. An=
ſchließend
berichtete Herr Brohm noch über die Gießener Ausſtellung
und die damit verbundene Vorſtondsſitzung des Heſſiſchen Landesver=
bandes
. In letzterer wurde die Gründung einer Heſſiſchen Geflügel=
zuchtlehranſtalt
durch Angliederung en das Univerſitäts= Tierzuchtinſti=
tut
Gießen erörtert. Ueber die Provinzialverbandsausſtellung in Neu=
Iſenburg wurde berichtet. Eine reichhaltige Weihnachtsverloſung von
lebenden Enten, Hahnen, geſchlachtetem Geflügel u. a. im weihnachtlich
geſchmückten Fürſtenſaal unter brennendem Tannenbaum beſſhloß die
ſchön verlaufene Verſammlung. Unſere Hauptverſammlung findet am
9. Januar 1928 ſtatt.
D. Unfall. Geſtern vormittag gegen 11 Uhr ereignete ſich am Luiſen=
platz
ein Verkehrsunfall, der leicht ſchlimmere Folgen hätte haben können.
Ein Perſonenauto, von der Luiſenſtraße kommend, wollte noch vor der
fahrenden Straßenbahn den Schienenweg überfahren, wurde jedoch von
der Elketriſchen an der Seite erfaßt und zur Seite geſchleudert. Dank
der durch den Schnee glatten Straße rutſchte das Perſonenauto auch
glatt zur Seite und wurde nur leicht beſchädigt. Perſonen kamen nicht
zu Schaden.

Schneefall. In der Nacht zum Donnerstag ging ſtarker Schneefal
nieder. Während auf der Neunkircher Höhe, weit ſtrengere Kälte
heriſchte, war dort nur eine leichte Schneedecke zu verzeichnen. In der
Gegen von Beerfelden hielt in den Donnerstagmorgenſtunden der
Schncefall unvermindert an. Es liegt eine Schneedecke von 56 Zenti=
meter
. Das gleiche gilt für die Gegend von Seckmauern. In der Wald
Michelbacher Gegend beträgt die Schneedecke ziuka 2 Zentimeter. Fii
Schneeſport iſt im allgemeinen noch keine Gelegenheit geboten. Für die
Autos empfiehlt ſich Mitnahme von Schneeketten.

* Steuer= und Wirtſchaftskalender
Ausſchneiden! für die Zeit vom 15.31. Dez.
Aufbewahren!
20. Dez.: Abführung der Lohnſteuer, für die in der Zeit vom 1. bis
15. Dezember 1927 erfolgten Lohnzahlungen im Markenver=
fahren
und im Ueberweiſungsverfahren; im letzteren jedoch
nur dann, wenn die in der erſten Hälfte des Kalendermonats
einbehaltenen Lohnſteuerbeträge für ſämtliche in einem Betrieb
beſchäftigten Arbeitnehmer den Betrag von 200 RM. über=
ſteigen
. (Keine Schonfriſt.)
25. (27.)Dez.: Fünfte Vorauszahlung (ſtaatliches Ziel) laut Anforde=
rungszettel
auf die Grundſteuer. Gewerbeſteuer
und Sondergebäudeſteuer für das Rechnungsjahr
1927. (Schonfriſt bis 5. Januar 1928.)
31. Dez.: Zahlung des dritten Zieles der Beiträge zur Hand=
werkskammer
an die Stadtkaſſe in Darmſtadt, Grafen=
ſtraße
. (Bei verſpäteter Zahlung Mahngebühren.)
1. Jan. 1928: Erhöhung des Zinsſatzes für Aufwertungshybo=
theken
von 3 Prozent auf 5 Prozent.
Steuerkarten für 1928.
Es wird noch einmal auf die diesbezügliche Notiz im vorhergehenden
Steuerkalender (Tagblatt vom 2. Dezember) verwieſen).
H. W. Wohmann.
Kunſinotizen.
Rotenburger Schule. Am Sonntag, 18. Dezember, abends
8 Uhr, ſingt der Frauenchor der Rotenburger Schule für Atmungs=
und Geſangskunſt in der Stadtkirche Weihnachtslieder. Die Leitung des
Chors hat Herr Wehrauch=Leipzig. Außer den mehrſtimmigen Geſängen
werden noch einige Altſoli von Fräulein Ilſa Töpfer=Berlin geſungen
und ein Sprechor aus der Weihnachtsgeſchichte zum Vortrag kommen.
Manchem Darmſtädter ſind die Beſtrebungen der Rotenburger Schule
bekannt, die mit ihrem Wirken im Auguſt 1926 zum erſten Male in der
ſogenannten Rotenburger Woche (einer Reihe von Vorträgen, Vor=
führungen
und Vorſingen) an die breitere Oeffentlichkeit trat. Aber nicht
nur an dieſe wendet ſich der Chor mit ſeinen Weihnachtsliedern, ſondern
an alle, die ſich für ernſten, edlen Kirchengeſang intereſſieren, an alle
Muſikfreunde überhaupt. Die vierzehn jungen Sängerinnen ſingen in
Prachtvoller Einheit oft klingt es wie eine Stimme ſchlicht, natür=
lich
, und dabei voller Kraft und Leben. Die öffentliche Haupt=
probe
findet am Samstag, 17. Dezember, abends 6 Uhr, ſtatt. Vor=
verkauf
bei Chriſtian Arnold.

Liebe Frieda!
Mein Mann iſt außer ſich. Unſere ſchöne Wäſche iſt total ruiniert. Man
hatte mir ſo ein neues Waſchmittel aufgeredet, das ſelbſttätig waſch n ſoll.
Na. ich danke für ſolche Selbſibetätigung‟ Nie wieder! Wäre ich doch
bei Naumann’s Kernſeife Extrateine Qualität geblieben, die gibt blendend
weiße Wäſche mit gutem, triſchem Geruch und macht nicht arm. (1V.17870

Ri der Deläcndingn ueſch eniecher de nich vemn Aulchen
mehrung des Schädlings einſetzt und der entſtandene Schaden großu
worden iſt. Die in den Gärten ſo verbreitete Blutlaus muß mau
Frühjahr bekämpfen und nicht im Hochſommer, wenn alle Aeſte
weißer Klumpen hängen.
Aehnlich liegt es auch mit der Bekämpfung von Vorratsſut
lingen. Durch den Ausbau der Schädlingsbekämpfung und die daßo
bedingte Einſtellung weiterer Wiſſenſchaftler, iusbeſondere Entomp
gen, die deshalb erforderlich iſt, weil es ſich bei 80 Prozent aller 0
digungen um Inſekten handelt, hat man erſtens erkannt, wie groß
Schäden ſind, die uns jährlich im Wirtſchaſtsloben zugefügt werden.
zweitens, daß viele Erſceinungen des geſtörten Pflanzenlebens.
ſrüher nicht erklärlich waren, durch tieriſche und pflanzliche Schödſt=
bedingt
ſind. So hat im Jahre 1926 allein der pfälziſche Weinbau 1.
die Naupe des Heu= und Sauerwurms einen Schaden den
als 20 Millionen Goldmark zu verzeiehnen gehabt. Die Reblam
der bekannte Wurzelſchädling, hat in Frankreich in den letzten 15.

ren 600 000 Hektar Rebgelände vernichtet im Werte von 15 MAligh

Goldmark. Und ähnliche Zahlen ergeben ſich für Maikäſer oder rW
Lilzlichen Krantheiten fur Brand= und Roſteilze. Mit Recht ſagt
feſſor Stellwag=Neuſtadt: Wir ernten nicht das, was wir ſäen,
Er
dern das, was uns die Pflanzenfeinde übrig laſſen. Hierzu kommt !
ritſch
Frirn 3
die tatſächliche Zunahme der Schädlinge, beſonders in unſeren Wällu
in den letzten Jahrzehnten. Wodurch iſt die Zunahme bedingts /7 Ho
erſter Linie durch die immer ſtärker zunelmende Intenſivierungz4kwo.
Bodenproduktion, die zur ausgedehnten Anlage von Kulturen eii w
Pflanzenart führte. In zweiter Linie iſt der vermehrte Verkek. Ah. L=
u finticen haſfet. Die
Handel hierfür heranzuziehen, der zur Verſchleppung und EirnukMiſinhen Zeniner Brotget
neuer Schädlinge führt, die, nun teilweiſe in für ſie günſtige Leiey
bedingungen verſetzt, beim Fehlen natürlicher Feinde ſich in kurzer ku boh Shl.
zu Maſſenſchäidlingen vermehren können. Hierher gehört auch Fauſial derſoch. D
jarden ſind und eitl.
Meſſingkäfer. Hierzu kommt drittens, daß Tiere, die bisherun ;
auf wildwachſenden Pflanzen auftraten und als Schädlinge nie 9kluechon .Oe.
Mteu, weimn der 1ol
ſprochen werden konnten, heute auf die Kulturpflanzen übergehenm
uns unbekannten Gründen. Allgemein läßt ſich ſagen, daß die Ssyl huf Pi. Bcl
fäh mit bilte der beſſe
lingszunahme großenteils auf unſere Kulturmaßnahmen zurückzußiß
iſt, die darauf eingeſtellt wird, möglichſt große Erträge zu erz RMl Smeſltiches. B. L
ohne Nückſickt auf das biologiſche Gleichgewicht in der Natur, das i4
einen geſunden Ausgleich innerhalb der Tier= und Pflanzenwelt ſolzt
Die Forſtwirtſchaft muß alſo, wenn nuir irgend möglich, zum Ta0 4 lhüllen, 19. 25
wald zurückkehren. Im Weinbau hingegen bleibt kein anderer Mdut zuſammen mit Sch
als der, die Schäblinge zu bekämpfen und zu vernichten, und zwaramut zumtadt am Samsiabl
chemiſchen Mitteln, da die biologiſche Bekämpfung faſt erfolglos, He. Mur Sonne eine 2i6ll
erwieſen hat. Aehnlich verhält es ſich mit den Auswirkungen. 9 Rzmbungen handeln, W
Vogelſchutzes. Deshalb hat ſich in dem letzten Jahrzehnt unſer genzznng ton Obſthäumen Mchis
Beſtreben dahin gelenkt, die beſtehenden chomiſchen Bekämpfungsmniſtm lnſichtlich der Eorten
Obſtba
Di Rutfal
den auszubauen und zu verbeſſern.

Eiſeren Obſtbau ſo außer

Einer unſerer wichtigſten Schädlinge im Weinbau iſt der 1,) ſe Richtlinien beſproche
und Sauerwurm, eine Raupe, die einmal zur Zeit der Heueln
daher Heuwurm, in zweiter Generation ſpäter (Sauerwurm) die Föſtcheiſtih. A Ner, Nad
Fitzins, für dieſe Meßng

ten und Früchte des Weinſtocks zerſtört. Durch das von der W71 ninem guten Beſich jer
E. Merck hergeſtellte Arſenpräparat in Form eines Staubmittels 1 I4yyſſoders gus dem Krei
dem Namen: Dr. Sturms Heu= und Sauerwurmmittel, das in 1
gen Jahren den Siegeszug durch die ganze Welt angotreten hat, iſitd 40 Arheilgen, V. M
Winzeu in der Lage, wenn das Mittel zur rochten Zeit angetnutnlul t Smitätstolmne hol
wird, die Schädlinge mit beſtem Erfolg zu bekämpfen. Dunc inm mita abends 8 Uhr, im M
Weinbergen ausgehängte Fanggläſer (Methode Prof. Stellwuag), ühuuchtsfeier ſüir ihre M
genau feſtgeſtellt, wann ein Hauptmottenflug einſetzt, um dann zur gkuuz vom Rotem Krautz,
ten Zeic mit der Bekämpfung zu beginnen. Die Vekämpfungsartnwiekhuoden iit. Na
pulverförmigen Arſenmilteln fand auch Eingang im Obſtbau. fgeſſchen. An gleich
(benſo wichtiger Schädling des deutſchen Weinbaues iſt eine Pilzkulswrtverein ſeine Wohr
heit, die Blattfallkrankheit oder Peronoſpora. 4 rym Wehnach
die Jugend mind nachn
Pilz zerſtört Blätter und Früchte und damit den Ertrag. Die wirk,t
Bekämpfung, früher mit Kupferkalkbrühe ausgeführt, erfolgt heute dit E 1 Peunſaltzngen W
zwei von der Firma E. Merck herausgebrächte zulverfürmige Kuutuſ 7u73 Garkenbaut
ſtaubmittel, wobei dem einen Arſen zugefügt iſt und daburch auch zlmwlrzt gemeinſam mit
zeitig den Heu= und Sauerwirm vernichtet. Ein wichtiger Schäutk, ü8 Starkenburg d
des Rübenbaues iſt die Rübenblattwanze, zu den Schilliui,/ zofne einen öffent
gehörig, die urſprünglich auf wildlebenden Pflanzen lebten und richten Behne, der iber ge=
und nach auf Kulturpflanzen übergewandert ſind. Dieſe Wanzeg7 Fmichen und miud
erſt vor wenigen Jahren ihre Tätigkeit ſowohl im mittelheutrM41 fr Ohſt und g
Rübenbaugebiet als auch in Schleſien fehr zum Nachtoil des Nrl=Fm gemacht.
baues begonnen. Die verurſachten Schäden führten dazu, daß die 2.0 170 eraub: W8 Pfe
wirte ihre mit den Zuckerfabriken eingegangenen Verträge nicht H.,Mwrine, 1942 Zie
konnten, und ferner, daß ihnen ihre Futtermittel knapzp wurdenn W. Ausſchlachung
damit die Milchlieferungen nach den Städten eingeſtellt wurden. Mſtoſmden.
wohl auch zur Bekämpfung der Wanze die Firma E. Merck ein 1M fſerſtiadt, 15. Dez.

ſames Mittel in Trockenform herausbrachte, ſo fand ſie wenig /MMrim hält ſeine üblig
ſtändnis beim Landwirt, der lieher den Rübenbau unter größten 16t

tainte eine Wei
blattweſpe. Auch hier leiſtet das im Weinberg ſo erfolgreich Mitchrs 2as Pro=
wandte
Dr. Sturms Heu= und Sauerwurmmittel Ausgezeichnetes. 7n Pbegter

ſchaftlichen Schwierigkeiten einſtellt, und es wird wohl nicht ehem.e/tz
Aenderung eintreten, als bis auch die angrenzenden Gebiete der MNckt
burger Gegend verſeucht und damit viele Millionen Mark dem 2oK
vermögen derloren ſind Seit 1924 folgen imn der Forſtm /
ſchaft eine ununterbvochene Reihe von Kalamitäten, hervorga=)0
durch Kieferneule, Nonne, Kiefernſpanner, Eichenwickler und Ki. An=
Schwierigkeit, hohe Wälder zu beſtäuben, iſt dadurch behoben, der
Verſtäubung vom Flugzeug aus geſchieht. Bereits ſeit Jahren he M
Firma E. Merck zuſammen mit den Junkers=Flugzeugwerken mnt
tauſend Hektar Waldungen in allen Teilen unſeres Vaterlandes: M
delt, und zwar mit durchſchlagendem Erfolge. Noch vor einigem.!
ren pflegte der Landwirt ſein Saatgut, wenn überhaupt, mit 404
vitriollöſung gegen die Brandkrankheiten zu behandeln, ein ſehr:0
ſames und umſtändliches Verfahren, das heute ebenfalls erſetzt 30
durch ſtaubförmige Mittel, denen die konſervativen Landwirte na9
wiſſe Widerſtände entgegenbringen, die aber ſicher überwunden mrd
Auch hier werden, wie in allen übrigen Fällen, die Staubmitel
In der Schädlingsbekämpfung ſind wir durch Zuſammenarne!
von biologiſcher Forſchung, Chemie und Technik einen erhewil
Schritt vorwärts gekommen. Trotzdem ſtehen wir noch am 291
vieler Prohleme. Daß wir noch nicht weiter gekommen ſind, lie0
mal daran, daß es ſich um ein junges Wiſſensgebiet handelt undu9
xis und Behörden vielfack, noch nicht das rechte Verſtändnis daff:
funden haben und glauben, daß, wenn nicht ſofortige Erfolge.
werden, die angeſtellten Arbeiten auf dieſem Gebiete wertlos ſeien. !
der anderen Seite aber fehlt es bei der Größe des Arbeitsgebie2
genügenden Arbaitsſtellen und auch Stellen, die einen brauck
Nachwuchs heranziehen. Hoffen wir, daß auch hier die Verhältni.
beſſern werden, ſo daß die in den letzten Jahren erzielten erhe-
Fortſchritte eine weitere Vertiefung und Förderung zum Nutz*
Allgemeinheit erfahren.

Uin Sanle Zum 2
Mituie für die Verei
tunde des Verein
Mäbiele, die von Kil
Eine Weihn
urnerſchaft

R1
Aenſcmntu
Rein, dem Pu

Tageskalender für Freitag, den 16. Dezember 1927.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 19½ Uhr.
gegen B Uhr: Das Käthchen von Heilbronn. Kleines
Anfang 19 Uhr, Ende 22 Uhr: Figaros Hockzeit. Orp9
Anfang 20 Uhr: Das Blaue vom Himmel. Konze
Hotel Schmitz, Schloßkaffee, Weinhaus Maxim, Waldſchla
Verkeo: Variete. Städt. Akademie f. Tonkunſt,
8u Uhr: Vortrag von Joh. Thielemann K:nobor
lungen: Union=Theater, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiels,
Gottesdienſt der iſrae itiſchen Religionsgemeinde.
Hauvtſynagoge (Friedrich ſtraße
Freitag, den 16. De.: Vorabendgottesdienſt 4 Uhr 30 0=
Samstag, den 17. Dez.: Morgengottesdienſt 8 Uhr 457
Gaſtpredigt. Sabbatausgang 5 Uhr 15 Min
Sonntag, den 18. Dezember Beginn des Chanuk!
4 Uhr Jugendgottesdienſt und Predigt.
Gottesdienſt an den Wochentagen Morgen: 7 Uhr 30 9*
Abend 4 Uhr 00 Min
Gebetszeiten in der Synagog= der iſraelitiſchen Religionsgeſe.
Samstag, den 17. Dez.: Vorabend 4 Uhr 00 Min. Ml
8 Uhr Nachm. 4 Uhr. Sabbatausgang 5 Uhr 15 Min=
Wochengoitesdienſt: Morgens 7 Uhr /5 Min. Abenſe
Sonntag, den 18. Dez. abends: 1: Abend Chanutoh=

dabei
dank d.
Ge
it.

[ ][  ][ ]

meer 348

Freitag den 16 Dezember 1927

Seite 7

Aus Heſſen.
Der Reformbund der Gutshöfe
ſehr gut beſuchte Gauverſammlung ab der Herr Ober=
ysrat
Dr. Lueius als Vertreter des Heſſiſchen Finanzmini=
ſyohnte
, ferner Herr Prof. Seſſous, der Leiter des In=
ür
Acker= und Pflanzenbau an der Unwerſität Gießen, und
ſo. Dr. Biedenkopf, Groß=Umſtadt.
M.ittelpunkt der Erörterungen ſtand eine von Herrn Oekonomie=
t
5ch=Dilshofen in Vorſchlag gebrachte neuartige Säeart und
ſü ſen Zweck beſonders gebaute Sämaſchinen (D. R.P. 447057),
Freuzveiband Horſtſaat=Sämaſchine bezeichnet wird.
Prof. Dr. Biedenkopf ſchilderte in überaus klarer und über=
Weiſe das Weſin der neuen Anbauart, die vom rein theore=
cheig
ſtrndpunkt aus ſehr wohl die an ſie geknüpften Erwartungen
vir vermöge.

gMBeſen dieſer Anbauart und der dazu gehörenden Maſchine
eon in, daß eine beſtimmbare, ſich ſtets gleichbleibende Anzahl
Samuchfe er in Häufchen (Horſten) in beſtimmten Abſtänden in den
einzer0 Saatreihen in den Boden gelegt wird, wobei dann die ein=
zelneigſorſte
zueinander im Dreicck verſetzt werden, alſo eine Pflanz=
art
wür wird, die in der Gärtnerei beim Pflanzen von Gemüſe,
Sgla/4 u. und auch in der Fortſtwirtſchaft als Pflanzung im Kreuz=
verbewnät
Erfolg angewandt wird.
g2c dieſe Anbauart wird erreicht, daß die aus dem einzelnen
Samsuſchen heranwachſenden Getreidebüſchel (Horſte) mehr, als es
hishenüöglich war, von Licht und Luft umſpült und dadurch zu be=
ſonde
zurc ſtiger Entwicklung befähigt werden. Die wichtigen Vorteile,
die hiſu Dieſes Verfahren erreicht werden, ſind gevingere Gefahr des
Austpemis, größere Widerſtandsfähigkeit gegen Wetterſchäden
Lagus) Epſparnis an Saatgetreide, Erleichterung der Unkraut=
belänzwung
und geſteigerte Erträge.
* Sekonomierat Fritſch ſchilderte kurz, welchen Beobachtungen er
Aſngangen zu der neuen Anbaumethode verdanke und erwähnte,
6 50 andwirtſchaftlichen Sachverſtändigen die Anſicht vertreten
ſerdts s könne ſich eine Ertragsſteigerung von ca. 1 Bentner je
ng (Ereichen laſſen. Das würde einen Mehrertrag von etwa
0 Aſcboren Zentner Brotgetreide für Deutſchland bedeuten.
18 Prof. Seſſous bedauerte, daß außer kleinen Verſuchen noch
keinem oferen Verſuche, die allein eine klare Beurteilung ermöglichen,
gemarchnwrden ſind und erklärte ſich bereit, ſolche bei dem Inſtitut
für A.fitienbau in Gießen vornehmen zu laſſen. Es wäre mit Freuden
zu bſeußen, wenn der von Oekonomierat Fritſch betonte Leitgedanke
Meum rot dem deutſchen Volke, herausgeholt aus der deutſchen
Ackerhüll, mit Hilfe der beſſeren Ausnutzung des unentgeltlich ſtrahl=
lendemörnnenlichtes
ſich in abſehbarer Zeit verwirklichen laſſen
Jonncch
AGeilgen, 15. Dez. Der Landwirtſchaſtskammer=Ausſchuß vere
anſtauc zſammen mit dem Obſt= und Bartenbauverband, fur den
Kreiäy tirmſtadt am Samstag, den 17. I. Mts., abends 8 Uhr, im Gaſt=
hauſen
ue- Sonne eine öffentliche Verſammlung. Es wird ſic) hierbei
um zubericbungen handeln, die im Gange ſind, ein planmäßiges Um=
pfroknßt
tvwon Obſtbäumen mangelhafter Sorten dunchzuführen, um den
ObſtEnuhmſichtlich der Sorten einheitlich zu geſtalten zwecks Förderung
des Aiſchuffatzes. Obſtbauinſpektor Behne= Darmſtadt wird über dieſe
für ummrim Obſtbau ſo außerordentlich wichtige Frage referieren und
ſollenll e SRichtlinien beſprochen werden, die ein einheitliches Vorgehen
gewänhtiſ en. Da hier, insbeſondere innerhalb des Obſt= und Garten=
baupmsni
für dieſe Maßnahme bereits großes Intereſſe beſteht, iſt
mit fam guten Beſuch ſeitens der hieſigen Obſtbauintereſſenten und
ganz mhyders aus dem Kreiſe der Landwirte zu rechnen.
Ahzrheilgen, 15. Dez. Weihnachtsfeiern Die Frei=
williahe
s nitätskolonne vom Roten Kreuz veranſtaltet am kommenden
Sonmii, mbends 8 Uhr, in der Turnhalle in der Frankfurterſtraße eine
Weihlank feier für ihre Mitglieder und die Mitglieder des Zweig=
vereiuntoym
Roten Kreuz, wozu die hieſige Einwohnerſchaft herzlichſt
engentan iſt. Nachmittags iſt eine Chriſtbeſcherung für die Kinder
vrgegtien Am gleichen Abend hält auch der Arbeiter=Turn= und
öpoxatren ſeine Weihnahtsfeier ab, wobei die Theaterſtücke Arbeits=

Der Ambau des Bahnhofs Babenhauſen.

r. Der Beginn des Umbaues uſeres Bahnhofes reicht bis in das
Jahr 1912 zurück, ſo daß bis Auguſt 1914 etwa ein Drittel der geſamten
Arbeiten gefördert werden konnte. Dieſe erſten Arbeiten umfaßten den
öſtlichen Teil des neuen Güterbahnhofs, die Herſtellung eines beſon=
deren
Güterverbindungsgleſſes mit der Strecke nach Hanau, die neuen,
dem örtlichen Stückgut= und Freiladeverkehr dienenden Anlagen, ſowie
die Verbindungsſtraßſe zwiſchen der Darmſtädter= und Aſchaffenburger
Straße ſüdlich längs des Perſonenbahuhofs.
Der Kriegsausbruch brachte dann, wie überall, ſo auch hier, die
Arbeiten zum Erliegen. Bei der gegen die Vorkriegszeit völlig ver=
änderten
Wirtſchafts= und Verkehrslage war an eine Wiederaufnahme
der Arbeiten nach dem Kriege vorerſt nicht zu denken. Lange ſtand daher
die Reichsbahndirektion Mainz ror der Frage, ob überhaupt und wann
der 1914 abgebrochene Umbau wieder aufgenommen werden könne. Der
Umſtand, daß die bei Aufſtellung des umfaſſenden Umbauentwurfs vor
dem Kriege beſtandenen Verkehrs= und Betriebsverhältniſſe in dem
Umfange nicht mehr vorlagen, daß ferner die vor dem Kriege erſtellten
Ausführungen eine nachträgliche Vereinfachung des Entwurfs, wie ſie
den veränderten Zeitverhältniſſen entſprochen haben würde, nicht mehr
zuließen, n

u2Seihnachtsabend und Waſſerdicht zur Aufführung kommen.
ub Sugend wind nachmittags einte kleine Beſcherung ſtattfinden.
ermnſtaltungen werdon im Löwenſaale vor ſich gehen. Der
aud Gartenbauverband für den Kreis Darmſtadt ver=
emeinſam
mit dem Landwirtſchaftskammerausſchuß für die
Starkenburg dieſen Samstag, abends 8 Uhr, im Gaſthauſe
brne einen öffentlihen Vortrag. Redner iſt Herr Obſtbau=
Sehne, der über gemarkungsweiſes Umpfropfen von nicht mehr
ichen und minderwertigen Sorten ſprochen wird. Alle Inter=
mufrr
Obſt= und Gartenbau werden auf die Veranſtaltung auf=
gemacht
. Die am 1. ds. Mts. vorgenommene Vieh=
lng
ergab: 28 Pferde und Fohlen, 601 Stück Rindvieh,
ur eine, 1242 Ziegen, 10 713 Stück Federvieh und 24 Vienen=
demusfchlachtumgen
von Schweinen hatten im verfloſſenen Jahre
Liffunden.
Flerſtadt, 15. Dez. Weihnachtsfeier. Der Geſangverein
frol hält ſeine übliche Weihnachtsfeier am Sonntag, den 18. De=
nEmim
Saale Zum Bergſträßer Hof (Fiſcher) ab. Die Feier iſt in
ſeit niee für die Vereinsmitglieder gedacht, jedoch haben auch Gönner

ſunde des Vereins Zutritt. Chorvorträge, Muſik und ſchöne
Bchtsſpiele, die von Kindern aufgeführt werden, bilden das Pro=
u
Eine Weihnachtsverloſung iſt ebenfalls vorgeſehen. Die
Ei2 urnerſchaft veranſtaltet am gleichen Tage im Saale Zur
Harzune eine Weihnachtsfeier für die Jugend= und Schülerabteilung
es ſceis. Das Programm umfaßt turneriſche Vorführungen, Reigen,
Läm env Theaterſpiel. Die Turngeſellſchaft e. V. veranſtal=
Via1. Weihnachtsfeiertag im Saale Zum Bergſträßer Hof, ein
großtzßirhnenſchauturnen. Eine Reihe neuer Darbietungen werden da=
zugen
, dem Publikum einige ſchöne, echt turneriſche Stunden zu
ereiät

Waer eiaien e eleice enen ereure e ir
1 Million Mark gerade die dem Perſonenbahnbof anhaftenden Mängel
noch nicht behoben waven. Letztere beſtanden einmal darin, daß die in
ihren Breitenabmeſſungen unzulänglichen Bahnſteige nur mit Gleis=
überſchreitungen
zugänglich waren. Bei einem Kreuzungsbahnhof, bei
dem der Fahrplan beſtrebt iſt, die Züge zur Erreichumg kurzer Ueber=
gänge
möglichſt bündelweiſe, alſo möglihſt gleichzeitig, anzubringen,
erwies ſih dieſer Buſtand, zumal an Tagen ſtärkeren Verkehrs und
bei Dunkelheit, als unerwünſcht. Zum anderen wirkten die beiden
verkehrsreichen Planübergänge der Darmſtädter und der Aſchaffenburger
Straße namentlich dann verkehrshemmend, wenn Güterzüge auf den
neben den Perſonenzuggleiſen gelegenen Gleisanlagen behandelt wur=
den
, wobei daun längere Straßenſperrungen häufig unvermeidlich
waren. Auch betrieblich führte die kurze Aufeinanderfolge dieſer Bahn=
übergänge
von nur 475 Metern zu Verzögerungen, wenn im Intereſſe
der vor den Schranken haltenden Fuhrwerke und Fußgänger bei den
Güterzügen eine Lucke gezogen werden mußte.
Aus dieſen Erwägungen entſchloß ſich die Reichsbahndirektion
Mainz, die Wiederaufnahme des nun 10 Jahre ſtilliegenden Bahnhof=
umbaues
erneut anzuregen, worauf die Hauptverwaltung der Reichs=
bahngeſellſchaft
im Jahre 925 dem Antrage ſtattgab und die Mittel
für die Fortſetzung und Vollendung der Arbeiten bereitſtellte.
Einige in der Zwiſchenzeit für notwendig gehaltene Entwurfs=
abänderungen
machten zunächſt ein nochmaliges landespolizeiliches Be=
gutachtungsverfahren
erforderlich, nach deſſen Abſchluß an bie Wieder=
aufnahme
des Baues ſelbſt unverzüglich herangegangen wurde.
Nach Fertigſtellung der 1914 jäh abgebrochenen Erd= und Gleis=
arbeiten
am öſtlichen Bahnhofsende zur Einrichtung der provziſoriſchen
Anlagen für die Behandlung der Güterzüge wurde der Betrieb der
Odenwaldbahn Eberbach-Hanau und daran anſchließend der Darm
ſtadtAſchaffenburger Bahn auf das beute noch dem Perſonenverkehr
diemende Proviſorium umgelegt und damit der für die nündlichen Teile
der verſchiedenen Bauſtellen erforderliche Raum geſchaffen. Gilt es
doch, auf einem räumlich äußerſt eng bemeſſenen Gebiet im Norden
durch das beſtehen bleiſende Empfangsgebäude, im Süden dunch den
Altdörfer Hof und die Verbindungsſtraße DarmſtadtAſchaffenGurg be=
grenzt
die Umgeſtaltung der Bahnhofsanlagen uter gleichzeitiger
Hochlegung des Bahnkörpers bis zu 3,60 Metern bei unbeſchränkter
Aufrechterhaltung des Betriebs zu bewerkſtelligen. Auf Grund eines
entſprechend ausgearbeiteten Bauprogramms iſt dies begreiflicherweiſe
nur in mehreren, ſich aufeinanderfolgenden Vau= und Betriebsabſchmitten
möglich.
Die zur Abfangung bes zu hebenden Bahnkörpers vor dem Emp=
fangsgebäude
errichtete Stützmauer, die nördlichen Teile der großen,
12 Meter breiten Straßenunterführung, des Bahnſteigtunnels und einer
beſonderen, bei der Darmſtädter Straße geforderten Unterführung für
Fußgämer wurden im vergangenen Jahre ſoweit gefürdert, daß mit
der Anſchittung des neuen Bahnkörpers im Oktober 1926 vorgegangen
werden konnte. Dieſe Arbeſten führten im November 1996 zur Auf=
hebung
des Bahnübergangs der Aſchaffenburger Straße. Die weitere

L. Michelſtadt, 15. Dez. Holzverkauf. Aus den Staatswal=
dungen
des Forſtamts Michelſtadt werden im Wege des ſchriftlichen An=
gebots
nachſtehende Hölzer ausgeboten: Gemarkung Schönnen 40 Rm.
KiefernNutzſcheit, 20 Rm. Kiefern=Nutzknüppel. Gemarkung Unter=
Moſſau 15 Rm. Kiefern=Nutzſcheit, 15 Rm. Hiefern=Nutzknüppel, 20 Rm.
Kiefern Nutzknüppelreiſig. Die an das Forſtamt Michelſtadt zu richtenden
Angebote ſind bis zum Mittwoch, den 21. Dezeniber 1927, vormittags
11.30 Uhr, einzureichen.
b. Erbach i. Odw., 15. Dez. Morgen, Freitag, abend 8½ Uhr, findet
im Rahmen der Winterveranſtaltungen der Odenwälder Vereinigung für
Kunſt und Wiſſenſchaft im Gaſthaus zum Anker in Stockheim ein Vor=
trag
des Herrn Oberſtudiendirektors Dr. Weiner über: Die politiſche
und wirtſchaftliche Kräfteverteilung in der Welt ſtatt. Das Kreisamt
Erbach weiſt die Bürgermeiſtereien und Schulvorſtände darauf hin, mit
allen Mitteln dahin zu wirben, daß die Unſitte des Gabenſammelns von
Haus zu Haus an Neujahr beſeitigt wird. Die Schulkinder ſind beſon=
ders
darauf hinzuweiſen, daß das Glüchwünſchen an Neujahr niemals
zu dem Zwecke erfolgen darf, von fremden Leuten Geldgeſchenke zu er=
langen
. Das Verſicherungsamt Erbach gibt das amtliche Reſultat der
Wahlen der Vertrauensmänner und Erſatzmänner zur Angeſtelltenver=
ſicherung
bekannt. Es erhielten Stimmen: Werkmeiſterliſte 47. Liſte
Liſte D.H.V. 127, Liſte G.D.H. 43, Liſte Ausbau 51. Es erhalten hier=
nach
Vertrauensmänner D.H.V. 2, Ausbau 1, Erſatzmänner D.HV. 3,
Werkmeiſterliſte 1, G. D.A. 1, Ausbau 1.

Aufhebung des Uebergangs der Darmſtädter Straße im Mai 1927
machte zuvor die Anlegung einer rund 800 Meter langen proviſoriſchen
Straßenverbindung, abzweigend von der Darmſtädter Straße vor dem
Bahnübergang über die Odenwaldbahn mit Gleisüberkreuzung über
die Darmſtädter Bahn und Weiterführung nördlich derſelben, erforder=
lich
, wobei gleichzeitig für den Verkehr der Fußgänger und kleinerer
Fuhrwerke die neue, 4,75 Meter breit angelegte Fußwegunterführung
mit Uebergang über das noch im Niveau liegende Gleisproviſorium
geöffnet wurde. So war es möglich, dem Straßenverkehr für die wei=
tere
Umbaudauer bis zur Fertigſtellung der großen Straßenunterfüh=
rung
dank der verſtändnisvollen Mitarbeit von Provinzialdirektion,
Kreisamt und der Bürgermeiſterei weitgehend gerecht zu werden.
Die zur Hosblegung des Bahnhofs nötigen Bodenbewegungen, die
einen geſamten Umfang von rumd 260 000 Kubikmeter annehmen wer=
den
, erfolgen größtenteils mittels Arbeitszügen der Neichsbahn an der
dafür eingerichteten Entnahmeſtelle bei Abteiſchneiſe.
Von Hochbauten ſind, an Stelle der dort zu beſeitigenden, 2 neue
weitere Stellwerksgebäude, das eine unweit der Aſchaffenburger=, das
andere weſtlich der Darmſtädter Straße, errichtet und bereits ſeit län=
gerer
Zeit in Betrieb genommen. Ebenſo iſt nach Inbetriebnahme des
neuen Güterſchuppens der bisherige niedergelegt, jedoch unter Wieder=
benutzung
der Fundamente, die dem neucn, in der größeren Höhenlage
errichteten Dienſtgebäude der Bahnmeiſterei als ſolche dienen. Auch
das Empfangsgebäude wird mit der Hocblegung des Perſonenverkehrs
eine durchgreifende Umgeſtaltung erfahren, da, abgeſehen von der not=
wendig
gewvordenen Verlegung der Fahrdienſtleitung in das erſte Ober=
geſchoß
, eine Verbeſſerung der Grundrißanordnung des vom eigent=
lichen
Reiſeverkehr benutzten Erdgeſchoſſes gleichzeitig beabſichtigt iſt.
Hier muß vor allem für den Stoßverkehr Luft geſchaffen und neben
einer Umänderung der Warteräume eine geräumige Flurhalle geſchaffen
werden, die der noch aus früheſter Heſſ. Ludwigsbahnzeit ſtammende
Bau vermiſſen ließ. Fahrkautenausgabe und Gepäckabfertigung follen
in einer für den Verkehr bequemen Weiſe nebeneinander angeordnet
werden. Von der Flurhalle gelangt der Reiſende direkt in den Bahu=
ſteigtunnel
und zu den Behnſteigen. Gepäck und Expreßgut gelongen
mittels eines geigeinſam mit der Peſt zu benutzenden Aufzugs auf die
Bahnſteige.
In wenigen Wochen werden ſämtliche Arbeiten des erſten Bau=
abſchnittes
der zweiten (Nachkriegs=)Bauperiode ſoweit vorgeſchritten
ſein, daß zunächſt der eine der hochliegenden Inſelbahnſteige für die Per=
ſonenzüge
der Richtung AſchaffenburgDarmſtadt und bald daranf auch
der Gegenrichtung dem Verkehr übergeben werden kann. Gleichzeitig
werden die Güterzüge aus Richtung Hanau und Aſchaffenburg nach
Kranichſtein und umgekehrt in den neuen Güterbahnhof ein= und von
dort ausfahren. Damit iſt die Vorausſetzung zum Abbruch der provi=
ſoriſchen
Perſonengleiſe nebſt Bahnſteig der Richtung Darmſtadt
Aſchaffenburg und zum Freimachen der weiteren Bauſtellen für die Ver=
längerung
der drei Bauwerke, nämlich der Straßenunterführung, des
Bahnſteigtunnels und der Fußgängerunterführung, gegeben; dies aller=
dings
nur bis zum nördlichen der beiben provſſoriſchen Perſonengleiſe
der Odenwaldbahn, deren Verkehr noch weiter in der unteren Lage
bedient werden muß. Ebenſo werden die Gütterzüge von und nach
Eberbach bis auf weiteres nur in die proviſoriſchen Güterzuggleiſe ein=
und von dort ausfahren, wobei dann ein Umſtellen in den oberen neuen
Güterbahnhof zur weiteren Behandlung und Ausfahrt erforderlich
wird, ebenſo wie umgekehrt die Güterzüge nach Eberbach vom neuen
nach dem proviſoriſchen Güſterbahnhof verbracht werden müſſen.
Erſt nach weiterer Verbreiterung der Dammſchüttung, Verlegung
der weiteren Gleiſe und Herſtellung des zweiten oberen Bahnſteiges
wird auch der Verkehr der Odenwaldbahn Eberbach-Hanqu in die
obere Lage verlegt werden können.
Mit beſonderer Genugtuung hat die Reichsbahndirektion Mainz
als bauleitende Behörde es begrüßt, daß es im Einklang mit den über
das Verdingungsweſen und die Ausſchreibungsweiſe beſtehenden Vor=
ſchriften
möglich war, außer den kleineren Arheiten für die Boden=
bewegungen
, die Anſchüttung des neuen Bahnhofskörpers und die Ver=
legung
des Oberbaues der Firma Adam Aumann, ſowie die Her=
ſtellung
der beiden neuen Stellwerksgebäude, des Bahnmeiſter= Dienſt=
gebäudes
und der baulichen Aenderungen im Empfangsgebäude dom
Maurermeiſter. Heinrich Mohr 1, beide in Babenhauſen, zu über=
tragen
.

m. Aus dem Kreiſe Erbach, 15. Dez. Verſetzungen. Lehrer
Zinſer in Erbach erhielt eine Stelle an der Volksſchule in Mainz, Lehrer
Lutz=Wiebelsbach eine ſolshe in Darmſtadt, letzterer iſt Obmann des Kreis=
lehrervereins
Erbach.
Al. Aus der Unterzent, 15. Dez. Begünſtigt durch das ſchöne Wetter,
war es unſeren Landwirten bis in die letzten Tage möglich, ihren Feld=
arbeiten
nachzugehen. Die Winterſaat konnte reſilos in die Erde ge=
bracht
werden, und wenn man heute einen Gang durch die Fluren
macht, kann man ſih von einem ſehr guten Sagtenſtand überzeugen.
Mit der kälteren Jahreszeit wird der Feldarbeit allerdings ein Riegel
vorgeſchoben und mancher Familienvater iſt gezwungen, ſich nach einen
anderen Arbeitsmöglichkeit umzuſehen. Leider iſt es gerade hier auf
dem Lande infolge Fehlens einer Induſtrie dem Arbeiter nicht leicht
möglich, Arbeit zu finden. Die Zahl der unterſtützugsberechtigten
Arbeitsloſen iſt in den letzten Wochen beträchtlich geſtiegen, was natur=
gemäß
auch eine ſtärkere Belaſtung für die emzelnen Gemeinden be=
deutet
. Gerade jetzt macht ſich der Umſtand, daß die Induſtrie in
unſerem Mümlingtal ſo wenig fruchtbaren Boden fand, ſtark bemerkbar.
Die beiden Gummifabviken haben wohl die Zahl ihrer Belegſchaftca
erhöht, aber eine weſentlihe Beſſerung auf dem Arbeitsmarkt in des
hieſigen Gegend konnten dieſe Arbeitereinſtellungen doch nicht herbei=
führen
. Die bevorſtehenden Holzhauerarbeiten in den einzelnen Ge=
meinden
helfen allerdings etwas über dieſe kritiſchen Zeiten hinweg.

ein großer Wagen

dabei erstaunlich preiswert,
dank der Serienherstellung in den
General Motors-Werken.
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[ ][  ][ ]

Seite 8

Freitag den 16. Dezember 1927

Nummer 34/

m. linter Sensbach i. O., 15. Dez. Ein Frankfurter Chauffeur hatte
dieſer Tage auf einer Fahrt durch unſer Tal im Unglück noch großes
Glück. Nahe der Wegkreuzung hier und Ober=Sensbach geriet derſelbe
bei ſcharfem Tempo in den Wieſengrund, doch überſchlug ſich der Wagen
glülicherweiſe nicht; dieſer kam mit leichten Schäden und der Chauffeur
mit dem Schrechen davon.
m. Beerfelden, 15. Dez. Hohes Alter. Als dieſer Tage der Alt=
bürgermeiſter
von Hetzbach im Alter von 92 Jahren verſchied, war
man der Anſicht, den älteſten Bewohner hieſiger Gegend verloren zu
haben; ihm über iſt aber Frau G. Keller Witwe, hier, die heute ihren
93. Geburtstag in entſprechend guter körperlicher und geiſtiger Friſche
beging. Dieſe Greiſin verdient immer noch ihren Lebensunterhalt durch
Arbeiten im Taglohn und wird darin ihresgleichen nicht oft haben.
Hirſchhorn, 15. Dez. Waſſerſtand des Neckars am
14. Dezember 1,00 Meter, am 15. Dezember 0,98 Meter.
Bn. Hirſchhorn, 14. Dez. Der Sparverein in dem nahegelenen
Filialdorf Kortelshütte, der zurzeit 70 Mitglieder zählt, hat im laufen=
den
Geſchäftsjahr eine rege, ſegensreiche Tätigkeit endwickelt. Wurden
doch insgeſamt 3922,50 RM. eingelegt, die bei dem Konſumverein
Nothenberg=Hirſchhorn zinsbringend angelegt wurden. An Zinſen aus
dioſen Spareinlagen ſind im Lauſe des Jahres 152 RM. erwachſen.
Außerdem ſind an Jahresbeiträgen noch 171 RM. eingegangen. Aus
dem Ertrag von Zinſen und Jahresbeiträgen wurden Gebrauchs= und
Haushaltungsgegenſtände im ungefähren Werte von 3,20 Reichsmark bis
4,50 Reichsmark angekauft, die am vergangenen Sonntag, den 11. I. M.,
abends, bei Gaſtwirt Emmerich Zum Lamm in Kortelshütte, gelegent=
lich
einer kleinen Feier, unter die Mitglieder verloſt wurden.
A. Aus dem Schlierbachtal, 15. Dez. Obſtbaumbeſichtigung.
In den letzten Tagen fanden in verſchiegenen Gemeinden unſeres Tales
Rundgänge durch die Gemarkungen und Beſichtigungen der Obſtbäume,
durch einen Obſtbauminſpektor aus Darmſtadt vevanſtaltet und geleitet,
ſtatt. Es iſt ſehr zu begrüßen, wenn man der Obſtbaumzucht in unſerer
Gegend noch mehr Sorge trägt und beſonders auch von ſeiten der Land=
wirtſchaftsbammer
es an pvaktiſcher Unterweiſung der jungen Landwirte
nicht fehlen läßt. Wenn auch die Einnahmen aus dem Obſtbau beſcheiden
ſind, ſo ſind doch die Landwirte auf dieſe hier in unſerer Gegend ſehr
angewieſen. Vielleicht gelingt es durch Steigerung der Qualität des an=
gebauten
Obſtes auch die Preiſe noch zu ſteigern.
W. Heppenheim a. d. B., 15. Dez. Neue Straßen. Dieſer
Tage benannte man die entſtehenden neuen Straßen. Die verlängerte
Gartenſtraße erhielt den Namen Siegfriedſtraße, die Verlängerung der
Zollhausſtraße den Namen Nihelungenſtraße. Die Verbindungsſtraße
von Bismarckſtraße, Siegfried= und Nibelungenſtraße wurde Hagen=
ſtraße
benannt. Eine auch neu entſtehende Straße in der Nähe der
Firma Wittmer wurde Von Ketteler=Straße genannt. Eine
rege Tätigkeit herrſeht augenblicklich am hieſigen Bahnhof. Der
ganze Bahnhofsplatz wird höher gelegt und mit Kleinpflaſter verſehen.
Mit ſteigendem Intereſſe wird das Fortſchreiten der Arbeit verfolgt,
da nun der Platz vor dem Bahnhof ſowie die angrenzenden Straßen
ein bedeutend beſſeres Ausſehen erhalten, was allerdings auch dem
Verkehr entſprechend ſehr notwendig war. Der 1927er Wein
ſchreitet in ſeiner Entwicklung günſtig fort und wird wohl ein ſehr
guter mittlerer Wein werden. Geflügelzuchtverein Hep=
penheim
. Geſtern Abend fand im Heſſiſchen Hof ein Lichtbilder=

vortrag des Geflügelzuchtvereins ſtatt, wobei eine größere Anzahl von
Hühnerraſſen im Bild gezeigt wurden, welche ſelten vorkommen und
nur bei ganz großen Ausſtellungen vereinzelt auftreten. Die nötigen
Erläuterungen dazu gab Herr Preisvichter Sons aus Heppenheim.
Lorſch a. d. Bergſtr., 15. Dez. Vergangenen Mittwoch beſichtigte
Herr Staatspräſident Ulrich in Begleitung des Leiters des Landesamtes
für das Bildungsweſen, Herrn Miniſterialdirektor Dr. Urſtadt, und des
Herrn Legationsrates Heinemann die Ausgvabungen des ſtarkenburgiſchen
Denkmalpflegers Prof. Dr. Behn an der karolingiſchen Kloſterkirche zu
Lorſch und bekundete lebhaftes Intereſſe für die Unterſuchung, die in
der wiſſenſchaftlichen Welt zurzeit große Beachtung findet.
C. Viernheim, 14. Dez. Der wilde Bullel. Ein Abenteuer er=
lebte
ein hieſiger Fuhrmann, der für einen Metzger einen Bullen von
Mannheim nach Viernheim transportieren ſollte. Auf der Straße nach
Käfertal ſprang das Tier plötzlich mit einem Satz aus dem Viehwagen
und rannte um das neue Kranbenhaus, trieb wütend vor der ſehr ſtark
belebten Friedrich=Ebertbrücke das Publikum auseinander und rannte
dann ſpornſtreichs den Neckardamm entlang. In der Nähe der Eiſen=
bahnbrücke
konnte er von Bahnbeamten eingefangen werden, die ihm
Säcke über den Kopf ſtülpten, nachdem er ſich in einem Dvahtzaun feſt=
gerannt
hatte. Der Vorfall lockte begreiflicherweiſe eine große Menge
Neugieriger an.
Bm. Hofheim (Ried), 14. Dez. Gemeinderatsſitzung.
Verpachtung von 4 Gemeindegrundſtücken, anſchließend an die neue
Obſtbaumanlage. Wegen Bepflanzung dieſer Grundſtücke mit Obſt=
bäumen
wurde eine Abſtimmung notwendig. Ein Antrag des Gemeinde=
rats
Keim wurde mit 7.5 Stimmen genehmigt, und wird nunmehr nur
ein Srück mit Obſtbäumen bepflanzt und die übrigen wieder weiter=
verpachtet
. Die Straßenbeleuchtung wird dahm erledigt,
daß in den neuen Straßen alsbald Lampen angebracſt werden ſollen,
in der Nordhcimerſtraße und am Bahnhof ganznächtige Lampen Mit
dem Projekt der Stadt Worms, eine Nebenleitung für Waſſer und Gas
von Bürſtadt her durch die Kirchſtraße und Lindenſtraße zu legen, iſt
der Gemeimderat vorläufig einverſtanden. Jedoch ſoll zuvor noch eine
mündliche Ausſprache ſtattfinden und ein ſhriftlicher Vertrag abge=
ſchlaſſen
werden Ein Geſuch des Johann Philipp Eberts um Erwei=
terung
ſeiner Wirtſchaftskonzeſſion zum Ausſchank von Wein, Brannt=
wein
und Likör in ſeinem Café wird genehmigt. Eine Zahlung von
95 Mk. für die Gewerbeſchle Werms wird an den Kreis verwieſen.
Gemeinderat Kcim wird zum Feldgeſchworenen gewählt. Das zu tief
liegende und für den Fahrverkehr zu gefährliche Floß am Ortseingang
von Worms ſoll höher gelegt, kanaliſiert und abgedeckt werden. Di=
Zahlung einer Haftſumme für den Kommunalberband wird bis zur
nächſten Bürgermeiſterverſammlung zurückgeſtellt.
Gernsheim, 15. Dez. Waſſerſtand des Rheins am
14. Dezember 51 Zentimeter, am 15. Dezember 52 Zentimeter.
z. Groß=Gerau, 13. Dez. Am Sonntag hielt die Kriegerkame=
radſchaft
Haſſia im Hotel Zum Adler ihren Bezirkstag
ab, der von 14 Vertretern beſucht war. Im Namen des gaſtgebenden
Vereins begrüßte Kreisvcterinärrat Dr. Monnard die erſchienenen Gäſte.
In der Eröffnungsanſpache gedachte Beziksvorſteher Berz der Rückkehr
der Bezirksvereine Nauheim und Biſchofsheim zurm Bezirksverband, und
des 80. Geburtstages des Ehrenpräſidenten des Kyffhäuſerbundes, Gene=
ralfeldmarſchalls
von Hindenburg. Mit einem dreifachen Hoch auf den

Reichspräſidenten ſchloſſen die Worte des Herrn Berz.
zirksvorſteher erſtattete Jahresbericht zeigt eine erfreuliche 26o
lung und Mitgliederzuwachs auf. Herr Hofmann, Nauheim
Bericht über den Landsverbandstag. Der nächſte Verbandsta.
Wimpfen ſtattfinden. Die Vorſtandswahl ergab die einſtimmige Ni9.
wahl des ſeitherigen Bezuksvorſtandes. Der nächſte Bezurfstia
Worfelden ſtattfinden. Ueber das Bezirksfeſt 1928 konnte keine Eim
erzielt werden. Anſchließend an die gut verlaufene Tagung fandn
ein gemitliches Beiſammenſein ſtatt, wo Herr Kunkelmann einen Ru,
über die Einweihung des Tannenbergdenkmals hielt. Abends fa=
erfolgreich
aufgeführte Operette Fufihling der Liebe zur Wiederh!
4a. Langen, 15. Dez. Sanitätsrat Dr. Fürſt iſt nach 5
Krankenlager geſtorben. Dr. Fürſt kam im Jahre 1888 nocht
gen. Er war ein geſuchter und beliebter Arzt. Die Beerdigungo

in aller Stille ſtatt. Der Kaninchen= und Geflügelzuchtverein 6
kann in Kürze auf ein 25jähriges Beſtehen zurückblicken.
Ah. Wöllſtein (Rhh.), 14. Dez. Rheinheſſiſche Handé.
kertagung. Unter großer Beteiligung des Handwerks des 9
Alzey und Umgebung fand hier eine Verſammlung des Vezirkshe=
für
Handwerk und Gewerbe Alzey ſtatt. Nach Begrüßung durrt
Vorſitzenden des Bezirksverbandes, Engelmann=Alzey, ſprackn
dikus Dr. Goll von der Handwerkskammernebenſtelle Alzey überr
ſchaftsfragen im Handwerk. Er wies auf die Notwendigkeit hin, da
Handwerker ſich der heutigen Wirtſchaftsführung anpaſſen und v.
ol
neueren techniſchen Errungenſchaften in ſeinem Betriebe nutzbar
müſſe. Beckenbach=Framersheim betont ebenfalls die Notwem
der Vereinheitlichung des Staatsweſens. Redner übt ſodgnn
Kritik an der Geſchäftsſührung und Preispolitik der Konzerne um
nachteiligen Folgen auf die geſamte Wirtſchaft. Landtagsabgegrmo
Laudenbacher=Diebung betonte, daß dem Handwerk genu
anderen Berufsſtänden noch zu wenig Beachtung geſchenkt werde
ders hebt der Redner hervor, daß Handwerk und Gewerbe in der
ſache die Koſten für die Gemeindeverwaltungen aufbringen wift
den Gemeindevertretungen aber keine oder nicht genügende Handup
ſitzen. In der Ausſprache, die ſehr anregend verlief, wurde neunWeirak
auf die Notwendigkeit des Ausbaues der Organiſation hingewienn
WSN. Gießen, 14. Dez. Moderne Skiſportanlag
Vogelsberg. Der Skiklub Gießen hat auf dem Hoherm
(Vogelsberg) eine moderne Ski=Sprungſchanze geſchaffen, die alloll
mt. N 24
forderungen dieſes Winterſports entſpricht. Die Anlaufbahn beſ.
einem Holzgerüſt, das an ſeiner höchſten Stelle 88 Meter huß=
ſpäter
aber noch erhöht werden kann. Sie iſt 35 Meter lang
Grad Neigung. Die Bahn geht über den Weſthang des HowMFMſovertehl
köpfes, der nack, Breungeshain hinabführt. Der Auslauf iſt o
beſteht weithin kein Hindernis für die nach dem Aufkommen in
fahrt abfahrenden Springer. Die Lage der Schanze iſt ideal; mmniſt
von dort aus einen wunderbaren Blick weit ins Land hinein, gum=ugM!
liegt ſie an der ſchneeſicherſten Stelle des ganzen Heſſenlandes.
beamte
gen Bedin
Schanzenbau bedeutet einen ſtarken Auftakt für den Skiſport im
heſſen. Das ausgezeühnete ſportliche Werk wurde von der h.
durch die
Forſtbehörde, der Univerſität Gießen, dem engeren Ausſchuß für
w kredlt Ge
übungen an der Univerſität Gießen, der heſſiſchen Zentralſte.
bandbur
Jugendpflege und der heſſiſchen Schutzpolizei, die hier ſpi
lensman
Uebungen abhalten will, weitgehend gefördert.

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am 14. Dezember 1927 sind uns aus
Freundes- und Bekanntenkreisen so
viele Geschenke, Gratulationen und
Ehrungen anderer Art zugegangen,
die es in ihrem Umfange uns un-
möglich
machen, einzeln zu danken.
Wir fühlen uns verpflichtet, auf
diese Weise Allen unseren aufrich-
tigen
, herzlichen Dank zu sagen.
Ernst Schepp u. Frau
Kätha, geb. Pullmann.
Darmstadt, Soderstrasse 21. (19689

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat
es gefallen, heute morgen meinen
lieben Mann, unſeren Vater,
Schwiegervater,Großvater, Bru=
der
und Schwager
Herrn
Albert Schwarzer
Werkmeiſter i. R.
im 75. Lebensjahr nach kurzen
Leiden zu ſich zu rufen. (*33447
Im Namen der trauernd. Hinterbliebenen:
Katharina Schwarzer.
Kranichſtein, den 15. Dezember 1927
Die Beerdigung indet Sonntag,
den 18 ds Mts, nachmittags um
2½ Uhr, vom S erbehaus aus ſtait

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe herzlicher
2 ilnahme bei dem Heimgange
neines geliebten Mannes, unſeres
treuſorgenden Vaters ſagen wir
Allen unſeren herzlichſten Dank, ins=
beſondere
dem Hochw. Herrn Pfarrer
May für die erhebende und troſt=
volle
Grabrede, dem Geſang= und
Kriegerverein nochmals unſeren
tiefgefühlten Dank.
19673
In tiefer Trauer:
Eliſe Großmann u. Kinder.
Wiebelsbach, den 15. Dez. 192

Heute entſchlief nach kurzem, mit großer
Geduld ertragenem ſchweren Leiden meine
liebe Frau, unſere gute, unvergeßliche Mutter,
Großmutter und Urgroßmutter
Frau
Ralhalma Turger
geb. Dittmann
im Alter von 78 Jahren.
(19714
Darmſiadt
den 15. Dezember 1927.
Bochum
Die trauernden Hinterbliebenen:
Georg Borger, Schloßverwalter i. R
Familie Georg Borger, Weißbindermeiſter
Familie Heinrich Borger, Bauführer
Familie Karl Borger, Ingenieur
Familie Wilhelm Schulze und Frau Käte,
geb. Borger
10 Enkelkinder und 1 Arenkel.
Die Beerdigung findet Samstag, den 17. Dezember,
vormittags 11½ Uhr, von der Friedhofskapelle an der
Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt.

Todes=Anzeige.
Am Mittwoch, 12 Uhr, verſchied nach langem
ſchweren Leiden mein lieber Mann, unſer lieber
Vater, Grosvater, Onkel und Schwager
Herr Eiſenb.=Ob.=Gekretär i. R.
diit Schrrer.

Wiederum hat der Tod mit harter Hand
in unſeren Kreis gegriffen und hat uns einen
unſerer Beſien und Treueſten
den Major der Reſ. a. D.
Kütt Onvert
genommen.
(Ein durch und durch vornehmer Menſch,
ein heivorragend tüchtiger Offizier hat er im
großen Krieg der Uniform des Teibgarde=
Regiments auf den verſchiedenſten Kriegsſchau=
plätzen
hohe Ehre gemacht. Wir liebten und
verehrten ihn nicht nur als liebenswürdigen
Kameraden, ſondern auch als den allzeit ge=
fälligen
, unermüdlichen Schriftführer und
Kaſſenwart unſeres Vereins, der ihm unend=
lich
viel zu verdanken hat.
Mir war er in langjähriger Zuſammen=
arbeit
ein treuer Freund geworden.
Sein Andenken wird bei uns fortleben.
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des Großh. Heſſ. Leibg.=Regiments
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wistuhm, Tdk 1a2.

Freitag den 16 Dezember 1927

Seite 9

Wiſſeräpfe!
von A/,Wirnen v.
ue Pfd. ab=
33395
Mrtr. 33, II.
Byrumholz
jedesgkanntum ſehr
preichen zu verk
u s. 33411

gllunn, 23 J.,
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cundung zu
zoirks ſpäter
Mlirr at.
Einh gr n Gaſt=
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DDr. h. 6. Oskar von Miller,
der S.stfer des Deutſchen Muſeums in München,
ſſit wielhun Siemens=Ring ausgezeichnet worden.
Bishee apen nur Profeſſor v. Linde, Dr. Auer

Wilach und Geheimrat Boſch den Siemens=
Ring g eatken. Der heute 7Dährige Gelehrte zählt
hu deig iu nieren der Elektrizitätsinduſtrie und war
18-B89 Mitarbeiter von Emil Rathenau.
* dr Skandal des Berliner
Opernhauſes.
S Jahr und Tag wird das Berliner Staat=
Gtbiche bnihaus umgebaut. Gegen den Proteſt
eigentil ler Sachverſtändigen ſind die Pläne aus=
hearb
ei worden, die ſo fabelhaft konſtruiert ſind,
baß unu/ Ellein eines der ſchönſten Häuſer Berlins
Fhos hadurgetſchandelt, ſondern auch einer der ſchönſten
ten, u Plätzeß er ins Unter den Linden ſtark beeinträchtigt
35 zwird. w ndeſſen, das iſt eine Sache, die in erſter
Ginie tt. Beichshauptſtadt angeht. Der metallene

Geigenſtekk aber, der mit dieſer endloſen Bauerei

erburah ſiſt, intereſſiert alle Steuerzahler, weil es
ſich dußt um einen ganz ungeheuerlichen Skandal
ſhande=-Ii4ſprünglich wurden die Koſten auf wenige
ſMillioen geſchätzt, und gerade dieſer verhältnis=
näßien
ei ngfügige Betrag war ins Feld geführt
vordenuun den Vorſchlag eines neuen Opernhauſes
mu aſtictn Stelle zu Fall bringen. Inzwiſchen
er Ddie Ausgaben gewachſen und gewachſen,
biſezuner Millionen wurden fechs, dann acht, und
anzerrichteten Kreiſen, darüber erzählt wurde,
iel höher. Der deutſch=volksparteiliche Ab=
Buchhorn hat ſich alſo ein Verdienſt er=
her
Klarheit zu ſchaffen ſuchte, und die
ſth ſeie der preußiſche Finanzminiſter darauf
ſech whrt, iſt geeignet, die ſchlimmſten Beſorg=
y
su übertreffen. Herr Dr. Höpker=Aſchoff
ſitz zu, daß die vorausſichtlichen Geſamtkoſten
ſch aſn/04s Millionen belaufen, eine weitere Stei=
gerunwach
oben iſt alſo nicht ausgeſchloſſen. Dazu
bmma vwv, daß infolge der Abſenkung des Grund=
maſſetittuch
die gegenüberliegende alte Bibliothek in
hren kurndmauern brüchig wurde und Hundert=
zauſethnlansgegeben
werden mußten, um durch Nach=
geßstvon
. Beton ihr eine neue ſolide Unterlage zu
ſchaftſ; Dazu kommt weiter noch, daß der Umbau
der iſt ſehr viel längere Zeit beanſprucht, als ge=
ätzt
obden war. Das geſamte Perſonal iſt be=
Mfbluguſt in Dienſt, und wird vermutlich in
ſekngure in das neue Haus nicht mehr einziehen
mmn2re Städtiſche Oper hat alſo für ein Haus
i4h Unändige Enſembles, die bezahlt werden
A uch ohne Berückſichtigung des Einnahme=
geht
das wieder in die Hunderttauſende.
ſtb ärt alſo ſicher nicht zu niedrig, wenn man
gen. Umbaukoſten auf weit über 13 Millionen
iert. Dafür hätte ſich mindeſtens ein funkel=
ackre
: Haus ohne die ſchädlichen äſthetiſchen
Aarlungen errichten laſſen. Jetzt ſtehen wir
r9Tatſache, daß erſtens einmal Pfuſcharbeit
cworden, daß aber außerdem in der ganzen
Veull rmmerzählt wird, Deutſchland wäre reich
dentenn, ſich den Umbau eines Opernhauſes mehr
04wutzend Millionen koſten zu laſſen. Kein
Ruh4, gaß Herr Dr. Streſemann darauf in Genf
Brdktunggeſprochen iſt, und daß ihm gegenüber bos=
ichitz
merkungen über das Mißverhältnis zwiſchen
deſtſtigelen und unſerer angeblichen Unmöglichkeit
driſt füllung des Dawesplanes gemacht worden
ſns Zin die preußiſche Regierung wirklich fo
Räſ us, um ſich derartige Ausgaben leiſten zu
mni eann läßt ſich dagegen nicht allzuviel ein=
beris
Batſächlich aber hat die deutſche Politik die
häge einer ſolchen unmöglichen Finanzwirt=
eit
rragen, und wir können es ſchon verſtehen,
yes Tages der Außenminiſter mit der Fauſt
Tiſch ſchlägt und verlangt, daß dann auch
Nen. Herren, die derartig mit dem Gelde her=
ehe
gefälligſt die Verhandlungen zur Umge=
2 oes Dawesplanes führen ſollen.
Der Tod des Kurgaſtes.
Wiesbaden. Ein Holländer, der ſeit
Axen alljährlich zur Winterkur aus Batavia
Sordküſte von Java (Niederländiſch= Oſtin=
en
Tohe Wiesbaden kam, begab ſich am Mittwoch,
Mittagsſtunde, aus ſeiner in der Nähe ge=

Gotelpenſion zur Darmſtädter Bank in der
iraße, um Bankgeſchäfte zu erledigen. Vom
Pperührt, ſank plötzlich der 63 Jahre alte,
DAius Kurgaſt im Bankgebäude tot zu Boden.
Dnültiſche Leichentvagen überführte den Toten
er Leichenhalle des Nordfriedhofes.
ſal des BerlinMünchener D=Zuges.
ſinberg. Von dem D=Zug Berlin

Een entgleiſten bei Hochſtadt die Loko=
d
2 und der Packwagen. Sieben Per=
wurden
durch herabfallende Gepäckſtücke
ett.

Maſchinelle Kabelverlegung.
Neue deutſche techniſche Großtat.

Die Hochſpannungsleitungen als Freileitungen auf Maſten erfordern bedeutende Unterhaltungs=
koſten
. Nun hat die Weſerhütte eine automatiſch arbeitende Maſchine konſtruiert, die das
ſchnelle Verlegen von Kabeln geſtattet. Der Grabenbagger hebt die Erde des Kabelkanals raſch
aus und befördert ſie zu der Schüttrinne, durch die ſie wieder in den Kabelgraben fällt. Dazwiſchen Kinder aus dem brennenden Gebäude retten konnte.
rollt das Kabel von der Trommel ab und legt ſich in den Graben. Sodann werden die Erdmaſſen Unter den bisher geborgenen Leichen befindet ſich
maſchinell gefeſtigt und geglättet. Eine Glanzleiſtung ſchneller und billiger Maſchinenarbeit.
Unſere Bilder zeigen: 1. die Kabeltrommel, 2. der Grabenbagger mit der Schüttrinne, 3. Geſamt=
anſicht
des Kabelverlegungsgeräts.

Im Zuge der Jahreszeit.

Scharfe Bobſleigh=Fahrt in der Kurve.
Die Bobbahnen im Mittel= und Hochgebirge ſind bunt bevölkert. Fröhliche Rodel= und Bob=
geſellſchaften
ſauſen im friſchen Tempo talwärts.
(Originalzeichnung von Oehlſchlägel.)

Bei Erdarbeiten tödlich verunglückt.
Lpd. Bad Homburg. Bei den Waſſerlei=
tungsarbeiten
, die von einer Friedberger Firma
ausgeführt werden, ſtürzte ein Schacht zuſammen.
Hierbei wurde der Schachtmeiſter von den
Erdmaſſen zu Tode gedrückt, während zwei
Arbeiter ſehr ſchwere Verletzungen erlitten und ins
Friedberger Krankenhaus überführt werden mußten.
Die Schuldfrage konnte bisher noch nicht geklärt
werden.
Großfeuer auf Domäne Reifenſtein.
Lpd. Kaſſel. Nachts gegen 2 Uhr brach, an=
ſcheinend
infolge Brandſtiftung, auf der Domäne
Reifenſtein bei Worbis Feuer aus, dem Vieh, Ernte=
vorräte
und ein großes Stallgebäude zum Opfer
fielen. Durch Flugfeuer war zunächſt die unmittel=
bar
daneben gelegene Frauenſchule Reifenſtein ge=
fährdet
. Von der etwas über 1 Kilometer von der
Domäne entfernten Förſterei hatte die Förſters=
tochter
den Brand zuerſt bemerkt. Sie weckte ſofort
ihren Vater, den Hegemeiſter Liebetruth, der tele=
phoniſch
die Feuerwehr von Leinefeld herbeirief und
ſich dann aufmachte, um die noch ſchlafenden Guts=
bewohner
durch Klopfen am Tor zu wecken. Seine
Hilfsbereitſchaft mußte der 6ljährige Hegemeiſter
mit dem Leben bezahlen. Als er die Gutsleute
alarmiert hatte, ſtürzte er plötzlich am Gutstor, von
einem Herzſchlag getroffen, tot zuſammen.
Tod in der Autogarage.
Lpd. Siegen. Der 16 Jahre alte Sohn eines
Metzgers, der abends das Geſchäftsauto reinigen
wollte, wurde durch ausſtrömende Gaſe betäubt. Erſt
am anderen Morgen, als man den jungen Mann
vermißte, fand man ihn unter dem Auto liegend auf.
Folgenſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen Polizei
und Geſindel.
TU. Jena. Die hieſige Polizei hatte bei Ein=
bruch
der Dunkelheit im Glashüttenviertel, einen
ſchweren Zuſammenſtoß mit zwei verdächtigen
Männern. Während einer von ihnen feſtgenommen
werden konnte, machte der andere von der Schuß=
waffe
Gebrauch und ſchoß zwei Kriminal=
poliziſten
nieder, von denen der eine ſofort
tot war. Die Verletzungen des anderen geben zu
Bedenken Anlaß. Der Erſchoſſene heißt Heß, der
Schwerverletzte Schumann. Ein großes Polizei=
aufgebot
iſt hinter dem Flüchtigen her.
Urteil im Totſchlagsprozeß Lorf.
Altona. Am 12. September d. J. erſchoß die
Ehefrau Lorf ihren Ehemann, den Bankier Lorf.
Das Schwurgericht verurteilte die Angeklagte zu
vier Jahren Gefängnis.

Ausbruch aus der Gefängniszelle.
Lpd. Altenkirchen (Weſterwald). In der
Nacht zum Freitag brach der wegen verſchiedener
ſchwerer Straftaten in Haft befindliche Heinrich
Noll aus Niederſteinebach, nach Durchſägung des
Gitters an ſeinem Zellenfenſter, aus dem hieſigen
Amtsgerichtsgefängnis aus. Aus dem Fenſter ge=
langte
er durch einen Sprung auf die hohe Gefäng=
nismauer
und von da auf die Straße. Seine Wie=
derfeſtnahme
iſt noch nicht erfolgt.
Die Ermordung des Brauereibeſitzers Freydank.
Berlin. Bei der Obduktion der Leiche des
ermordeten Brauereibeſitzers Freydank aus
Brandenburg beſtätigt es ſich, daß der Mord mit
größter Brutalität ausgeführt worden war. Der
Körper des Ermordeten weiſt über 40 Stiche auf, die
mit einem ſtarken, wahrſcheinlich einem feſtſtehenden
Meſſer geführt worden ſind. Der erſte Stich drang
Freydank in den Rücken. Er durchbohrte das Rück=
grat
und muß zugleich zur Folge gehabt haben, daß
der Mann im Todeskampf zuſammenbrach. Der
Unterleib weiſt drei furchtbare Stiche und Schnitt=
verletzungen
auf. Es ſieht faſt ſo aus, als ob der
Mörder nach dem erſten Stich von einer Art Blut=
rauſch
befallen worden iſt. Die Stiche verteilen ſich
faſt auf den ganzen Körper. Die Obduktion dauerte
bis in die Abendſtunden hinein. Es wurden dann
von der Kriminalpolizei noch viele Perſonen ver=
nommen
, darunter auch frühere Angeſtellte des Er=
mordeten
, der ſich eines ſehr guten Rufes erfreute.
Eine greifbare Spur iſt noch nicht gefunden.
Der Fauſt=Film in Preußen verboten.
TU. Berlin. Wie die B. Z. meldet, hat die
Filmoberprüfſtelle auf Veranlaſſung der preußiſchen
Regierung den Fauſtfilm verboten, da die in dem
Film enthaltenen Verführungsſzenen die ſittlichen
Begriffe der Jugendlichen verwirren müſſen.
Schwere Bluttat bei Poſen.
FU. Poſen. In der Ortſchaft Boroſchin,
im Kreiſe Obornik bei Poſen, tötete ein pol=
niſcher
Bauer im Streit ſeine Ehefrau, ſeinen
Schwiegervater und ſeine Schwieger=
mutter
durch Hammerſchläge. Der Mörder ſtellte
ſich ſelbſt der Polizei.
Ein ſchwerer Sprengunfall.
TU. Warſchau. In einer Warſchauer Vor=
ſtadt
ereignete ſich bei der Sprengung eines alten
Gebäudes ein ſchwerer Unglücksfall. Die Dynamit=
patrone
, durch die ein alter Keller geſprengt wer=
den
ſollte, ging zu früh los und verwundete
zwei Arbeiter lebensgefährlich.

Geite 11
Feuer in einem Waiſenhaus
Hundert Kinder iot.
Quebec. Bei einer Feuersbrunſt, die in dem
Saint=Charles=Hoſpital ausbrach, kam
eine große Anzahl Waiſenkinder in den Flammen
um. Das Feuer brach in der zweiten Etage des
vierſtöckigen Gebäudes aus, das mit 500 Waiſenkin=
dern
belegt war. Man ſchätzt die Zahl der Toten
auf 100. 60 Leichen wurden ſchon gefunden. Eine
ganze Anzahl Kinder wird noch vermißt.
Das Saint=Charles=Hoſpiz iſt vollkommen
abgebrannt. Die Panik, die beim Zuſammen=
ſturz
des brennenden Hauſes ausbrach, erſchwerte die
Rettung und die Nachforſchungen nach vermißten
Inſaſſen ungemein. Zahlreiche Verletzte ſind in die
Krankenhäuſer eingeliefert worden.
Das Feuer, durch das das Saint=Charles=Hoſpiz
zerſtört wurde, breitete ſich durch alle Stockwerke hin=
durch
ſo ſchnell aus, daß trotz der aufopfernden Hal=
tung
der Schweſtern viele Kinder nicht gerettet wer=
den
konnten. Immerhin konnten durch das mutige
und zweckmäßige Verhalten der 41 Pflegerinnen von
371 Kindern mindeſtens 200 geborgen werden. Dazu
kam das raſche Eingreifen der Feuerwehr, die mit
Hilfe von Leitern und Sprungtüchern ebenfalls viele
auch eine der Pflegerinnen.
Die Affäre Marek.
EP. Wien. Das Gerücht von einer angeblichen
Aufhebung des Strafurteils gegen Emil Marek
wegen Verſicherungsbetrugs hat ſich nicht be=
ſtätigt
. Der Oberſte Gerichtshof hat vielmehr
die Nichtigkeitsbeſchwerde der Staatsanwaltſchaft
bezüglich des Freiſpruchs zurückgewieſen und nur
der Berufung wegen des Strafausmaßes ſtattgege=
ben
. Die Strafen für Emil und Martha Marek
wegen Beleidigung und falſcher Zeugenausſage wur=
den
von 4 bzw. 3 Monaten auf je ſieben Mo=
nate
ſchweren Kerbers erhöht.
Gegen das chineſiſche Piratenunweſen.
EP. London. Aus Peking wird berichtet, daß
die Amerikaner mit den Vorſchlägen der diploma=
tiſchen
Konferenz zur Unterdrückung des Piraten=
unweſens
in den chineſiſchen Gewäſſern nicht ein=
verſtanden
ſind. Diplomatiſche Kreiſe beurteilen
einen etwaigen Erfolg dieſer Konferenz ſehr peſſi=
miſtiſch
.
Goldfunde in Mazedonien.
EP. Saloniki. Auf Veranlaſſung eines eng=
liſchen
Konſortiums hat der polniſche Ingenieur
Kranowſky in der Gegend von Kilkiſchik, in Grie=
chiſch
=Mazedonien, Unterſuchungen nach Goldvor=
kommen
angeſtellt und dabei auch goldhaltiges
Quarz entdeckt. Die daraufhin begonnenen Mu=
tungsarbeiten
haben vorläufig keine Reſultate er=
geben
, da die Fortführung der Arbeiten durch das
Eindringen von Waſſer in die Grube unmöglich ge=
macht
worden iſt.
Lindbergh in Mexico Ciiyz
gelandet.
TU. New York. Oberſt Lindbergh iſt
Mittwoch nachmittag 2.39 Uhr (etwa 7.30 Uhr mit=
teleuropäiſcher
Zeit auf dem Flugplatz in Mexico
City eingetroffen und glatt gelandet. Auf dem
Flugplatz hatte ſich eine große Menſchenmenge ein=
gefunden
. Sämtliche Mitglieder des Kabinetts, an
ihrer Spitze Präſident Calles und der amerikaniſche
Botſchafter, ſowie zahlreiche Deputierte, Senatoren

Charles Lindbergh.

und prominente Perſönlichkeiten aus Wirtſchaft,
Handel und Induſtrie waren erſchienen. Lindbergh
hat den 2000 Meilen langen Flug trotz
der ungünſtigen Witterungsbedingungen in ſehr
guter Zeit zurückgelegt.
Lindberghs ſtürmiſcher Empfang in Mexiko.
TU Berlin. Wie die B Z. am Mittag aus
New York meldet, wurde Lindbergh in der
mexikaniſchen Hauptſtadt ein überaus ſtürmiſcher
Empfang zuteil. Auf dem Landeplatz durchbrachen
Tauſende von Zuſchauern die Sperrketten. Lind=
bergh
wurde zum Auto des amerikaniſchen Botſchaf=
ters
auf Schultern getragen. Präſident Calles
umarmte den Flieger, dem dieſer die Grüße des
Präſidenten Coolidge ausſprechen konnte. Im
blumengeſchmückten Auto wurde Lindbergh zur ame=
rikaniſchen
Botſchaft gefahren, wo er Wohnung ge=
nommen
hat.

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Nummer 13

DARMSTADTER TAGBLATT HESSISCHE NEUESTE NACHRICHTEN

16. Dezember 1927

Me Werkstoff-Tagung.
Von
Dipl.-Ing. A. Lion, Berlin.
ie große Werkſtoff=Tagung in Berlin iſt vorüber und da=
man
, in ſeinem Weſen neuartiger Kongreß, der vur das Kon=
ſitz
wrmismaterial der Technik, den Werkſtoffg alſo das verarbeitete
Moyterial, behandelt hat, und zwar, aus der Fülle der Gebiete
haes, für dieſes Mal die Gruppen Eiſen und Stahl, Nicht=
eilſſat
talle und elektrotechniſche Iſolierſtoffe. Die Theorie kam
zu ſt, hauptſächlich aber die Praxis. Die Tagungen einer
Ry von techniſchen und wiſſenſchaftlichen Verbänden, zuſam=
mpiutfit
über 200 Vorträgen bekannter Fachleute, gab ein um=
fa
/o s Bild des heutigen Wiſſens vom Werkſtoff und ſeiner
pugſchen Verwertung. Der Zweck der Tagung war in erſter
2i5 Förderung der Zuſammenarbeit von Erzeugern und Ver=
bufrumn
oft wurde auf Amerika hingewieſen, deſſen zweiſel=
lo
ſtechniſche Ueberlegenheit auf manchen Gebieten nicht zuletzt
au nuck organiſierter Zuſammenarbeit verſchiedenſter Kreiſe be=
ruth
7icht nur der Werlſtoff als Erzeugnis, ſondern auch ſeine
Byuätung bis zum Fertigerzeugnis wurde, wie auf der Schau
foſich auf der Togung, berückſichtigt, oft konſtruktive Kleinig=
keis
Seren Einfluß auf die Güte des Maſchinenteils oder Ge=
räht
ves techniſchen wie des hauswirtſchaftlichen, von größtem
Eiſix ſind. Der Verbraucher beſteht oft auf altgewohnten Ein=
zei
ſtier, die von größtem Nachteil ſein können für die Güte
ei Rit=chniſchen Erzeugniſſes. Es iſt die Aufgabe des Herſtellers,
auge artige eingebürgerte Fehler hinzuweiſen und den Ver=
bu
ſchrr entſprechend zu beeinfluſſen. Dieſe Aufgabe iſt während
deßlagung oft betont worden.
eine Beſprechung der Einzelvorträge an dieſer Stelle iſt un=
mſſch
. Wir müſſen uns mit einem Ueberblick begwügen. Unter
dany Rahmen der Tagung abgehaltenen Verbandsſitzungen iſt
dilk 0. Jahresverſammlung des Deutſchen Normenausſchuſſes
eit ſſm wichtigſten. Je mehr die Wirtſchaft ſich von den Kriſen
daßnegs= und Nachkriegszeit erholt, eine um ſo größere Be=
ehine
, deung gewinnt die Normung, die mindeſtens ſo ſehr eine wirt=
ſchiliche
wie eine techniſche Aufgabe darſtellt. Auch die Tagung
dek?=utſchen Ausſchuſſes für techniſches Schulweſen muß er=
wißt
werden, in der alle Fragen der Fortbildungs der Fach=
ancte
= und Techniker, natürlich unter Hervorhebung der durch
M0 dilt zachſende Bedeutung des Wertſtoffes gegebenen Aufgaben,
.M/ eittchmd behandelt worden ſind.
z liegt in der Natur der Sache, daß manche Berührungs=
puſtelhervortraten
in den Vortragsreihen der Stahleiſengruppe
Tafel umſ m danebenlaufenden Metallgruppen. Vor allem die Prü=
furmverfahren
ſtimmen weitgehendſt überein. Sie ſind in ſtetiger
Erhticklung begriffen, um ſo mehr, als die grundlegenden Ver=
ſuſc
der Materialprüfung heute nicht immer mehr maßgebend
m 9u-sreichend ſind. Hinzu kommt, daß man heute oft ganz
ler Eigenſchaften der Materialien Bedeutung beimißt als
umd ſie entſprechend berückſichtigen muß, es ſei nur an
urwicklung der Elektrotechnik erinnert und die oft vorkom=
e
gleichzeitige Béanſpruchung in mechaniſcher (beſonders
elektriſcher (Spannung) und thermiſcher (Erhitzung) Be=
gur
. Man iſt heute beſſer unterrichtet als früher über viele
U/shen von Brucherſcheinungen, die ſich praltiſch oft in ſchweren
Ufhilm auswirken. Neben den mechaniſchen Prüfmethoden
ig ſtzi die metallographiſchen, phyſikaliſchen und chemiſchen eine
in iir größere Rolle. Hinzu kommen moderne Forſchungsweiſen
mſtöllfe der Röntgenſtrahlen, vor deren Ueberſchätzung, trotz
giM Erfolge, aber auf der Tagung gewarnt worden iſt; auf den
AMtan der unſichtbaren Strahlenarten hat die Entwicklung eben
er ſteu onnen. Bei den Prüfungen bemüht man ſich immer mehr,
ſhiuter im Betrieb auftretenden Begnſpruchunngen möglichſt
ſtgstreu nachzuahmen, alſo oft eine Zuſammenwirkung ver=
Aſtemartigſter Einzelbeanſpruchungen. Es kamen Vertreter
iſtzvuerſchiedenſten Gebiete zu=Worte, unter anderm Fachleute
dumpfkeſſel=, Kraftmaſchinen=, allgemeinen Maſchinen=, Tur=
biſt
= Fahrzeug=, Bergbaus uſw. =Fragen der Korroſion, alſo
diſe 7n terialverwitterung im Betriebe, ſpielten eine hervorragende
Rich, fſo z. B. beim Dampfturbinenbau, wo die neuen nicht=
ſtſtien
Stähle neuerdings Eingang gefunden haben, ferner
rRiſen= und Straßenbahnbau, ein Gebiet, deſſen Erzeugniſſe
Arzeuge, Oberbau, Bahnhöfe) allen Einflüſſen der Witterung
orr in der Luft enthaltenen ſchädlichen Stoffe beſonders
Beſetzt ſind. Auch der Schiffbau muß in dieſem Zuſammen=
erwähnt
werden, wo nach wie vor der Einfluß des See=
Arz- für die Wahl des Materials beſtimmend iſt. Auch die
LAnärtſchaft iſt berückſichtigt worden. Langſam aber ſicher
ſMlteck ihre Techniſierung fort (vergl. Abbildung), nicht zuletzt
MM der Wirkung der Arbeitsgemeinſchaft Technik in der Land=
MAſchaft. Hier ſind zum Teil neuartige Sonderaufgaben zu be=
MMyen, einmal wegen der Art der von londwirtſchaftlichen
Iſhmen zu bearbeitenden Materiglien (Erdboden, Feldfrüchte),
(Hlerſeits wegen der, neuen Gedanken ſchwer zugänglichen Ab=
nite
kreiſe.
Iimer überragender wird die Bedeutng der Leichtmetalle,
rſtders Aluminium und Magneſium und deren Legierungen.
OAmiſſenſchaftliche Durchdringung dieſes Gebietes liegt zum
in den Händen der Deutſchen Geſellſchaft für Metallkunde,
Il äm Rahmen der Tagung abgehaltene Haupwverſammlung
Reihe inter ſſanter Vorträge brachte. Eingehend wurden
Ieergütbaren Aluminiumlegierungen behandelt, Duralumin,
Wa. Skleron uſw., auch neuere, infolge ihrer günſtigen elektri=
W Eigenſchaften für Fernleitungen in Frage kommende Legie=
Fen. Auch den modernen Fahr= und Flugzeugbau beherrſcht
M4eichtmetall, hier iſt der ameri aniſche Einfluß groß. Ein
1A metall=Eiſenbahnwagen wiegt nur halb, ſoviel wie ein aus
ebauter, und ſein höherer Preis wird reichlich wettgemacht
Sie ſich aus dem Mindengewicht ergebende Krafterſparn’s.
Leigend wurden auch die elektriſchen Iſolierſtoffe behandelt,
die an Bedeutung gewinnenden der Fernmeldstechnik, deren
rSvertreter heute der Nundſunk und der Fernſprech= Fernver=
nnd
.
Aes in allem kann geſagt werden, daß die Vorträge der
Luna. die natürlich weit weniger pobulär ſein konnten als die
reeitig ſtattfindende und mit ihr in engſtem Zuſammonhaug
noe Werkſtofffau, ihre Aufgaben gut erfüllt haben: Bedeu=
T hin2 Wcen eines Grundpfeilers der modernen Technik, des
Emoffes, in jeder Hin’icht zu klären und Zuſammenarbeit auf
n: wichtigen Gebiet einzuleiten.

SieCrcknilierung der gandwirtſthaft
Sahlder benußfen Maschinen imdeutschen Reich

Das belauschte Herz.
Von
Dr. Alfred Gradenwitz.
Selbſttätige Aufzeichnungen des Pulſes hat man bisher nur
indirekt, d. h. durch Regiſtrieren der die Herztätigteit begleiten=
den
Aktionsſtröme, erzielt. Eine unmittelbare Aufzeichnung aber,
die einen tieſeren Einblick in die Funltionsweiſe des Herzens
verſprach, hat ſich der ehemalige Dozent an der Darmſtädter Tech=
niſchen
Hochſchule, Prof. Dr.=Ing. Rudolf Goldſchmidt, durch
eine ſinnreiche Anwendung des von ihm in die Radiotechnik ein=
geführten
Reſonanzprinzips zu erzielen bemüht.
Der jetzt vorliegende Pulsreſonator, der in ausgiebiger
Weiſe an Berliner Krantenhäuſern erprobt worden und von Ge=
heimrat
Kraus vor kurzem der Berliner Mediziniſchen Geſellſchaſt
vorgeführt worden iſt, beſteht einerſeits aus einer um das Hand=
gelent
gelegten Konjaktvorrichtung, die direkt vom Puls betätigt
wird und im Rhythmus des Pulsſchlages einen elektriſchen
Strom ſchließt und öffnet und andererſeits aus einem Puls=
wellenanzeiger
in Form von 24 winzigen Pendelchen, die am
Umſang einer Kreisſcheibe in gleich Abſtänden drehbar aufge=
hängt
und auf je eine beſtimmte Schwingungszahl abgeſtimmt
ſind. Auf dem Sockel im Mittelpunkt der Kreisſcheibe iſt die Er=
regerſpule
eines Elektromagneten aufgeſetzt. In ſeinem Inneren
befindet ſich eine Trockenbatterie, wie man ſie ähnlich für ge=
wöhnliche
elektriſche Taſchenlampen verwendet.
Die Kontaktvorrichtung vertritt die Sendeſtation; der Puls=
wellenanzeiger
ſpielt die Rolle der Radioempfangsſtelle. Freilich
ſind die vom Puls ausgeſandten Schwingungen mechaniſcher
Natur, und ſie werden erſt durch die Kontaktvorrichtung in
elektriſche Schwingungen umgewandelt. Außerdem aber ſind ſie
ungleich langſamer als die überaus ſchnellen Schwingungen der
Funktechnik.
Jedesmal, wenn der Puls den Kontakt betätigt und den
elektriſchen Stromkreis ſchließt, wird die Magnetſpule erregt. Die
Erregung erfolgt im augenblicklichen Rhythmus des Pulſes, und
durch Reſonanz gerät das Pendelchen von gleichem Rhyihmus
ein Schwingung. Nicht nur das in vollkommenem Gleichtakt
ſchwingende, auch die unmittelbar benachbarten Pendelchen ge=
raten
, freilich mit weit geringerer Energie, in Bewegung. Schon
die unmittelbare Beobachtung des Indikators zeigt, welches Pen=
delchen
den ſtärkſten Ausſchlag hat. Die einſachen, leicht trag=
baren
Appargte ſind daher, ſür bloße viſuelle Beobachtung einge=
richtet
. Für eingehende Unterſuchungen iſt jedoch ein ſelbſtregiſt=
rierender
Apparat beſtimmt, bei dem den Pendelchen gegenüber
24 iſolierte Kontakte in derartigem Abſtand angebracht ſind, daß
ſie nur von den am weiteſten ausſchlagenden Pendeln berührt
werden. Bei jedesmaliger Berührung wird aber einer von 24
Stromkreiſen geſchloſſen; der entſtehende Strom wird mit Hilfe
von Nollen einem über Walzen bewegten Pavierband zugeführt
und durch das angefeuchtete Papier hindunchgeleitet. Das Papier
iſt chemiſch präpariert. Auf dem Papierband erſcheinen dann
die einzelnen Pulsſchläge in Form von kurzen wagerechten Stri=
chen
; ſind mehrere gleichzeitig vorhanden, ſo gelten nur die äuße=
ren
. Durch Verbinden der oberen Umrißlinien erhält man die
Pulskurve
Das wichtigſte Ergebnis einer, wenn auch nur oberflächlichen
Betrachtung derartiger Pulskurven iſt, daß der Puls normaler=
weiſe
keineswegs beſtändig auf gleicher Höhe bleibt, ſondern in
der Minute 45 mal zwiſchen zwei Grenzwerten hin= und her=
geht
, die gewöhnlich 45, manchmal aber bis 1015 Schläge
auseinander liegen. Nur in Ausnahmefällen beobachtet, man
einen konſtanten Puls, und zwar iſt ein ſolcher keineswvegs ein
Zeichen von körperlichem Wohlbeſinden, ſondern ein auf große
Ermädung und Erſchöpſung deutendes Symptom.
Der Pulsreſonator eignet ſich für eine Reihe bedeutungs=
voller
Anwendungen. Abgeſehen von der fortlaufenden Unter=
ſuchung
des Pulſes bei Fieberzuſtänden dürſte er ſich als Kon=
trolle
der Herztätigkeit in der Narkoſe nützlich erweiſen.
Der Pulsreſonator iſt ferner ein bequemes Mittel zur Feſt=
ſtellumg
der Nervenreaktionen auf die verſchiedenartigſten Reize,
Allohol. Medikamente uſw. Er geſtattet den Einfluß körperlicher
Erwüdung, die Schreckhaftigkeit des Patienten und andere für
Eignungsprüfungen in Be racht kommende Faktoren zu unter=
ſuchen
, Krankhafte Zuſtände, vor allem des Herzens, laſſen ſich
in dem früheſten Stadium feſtſtellen, und ebenſo werden mit
Hilfe des neuen Appara es die verſchiederartigſten phyſiologiſchen
Unterſuchunden z. B. ſoſche über die Wirkung von Arzneimitteln,
Heilbädern, therapeutiſchen Eingriffen, möglich.

Die Wasserkraftnutzung
Deutschlands.
Von
Dipl. Ing. Mangold-Duisburg.
Schon ſeit vielen Jahrhunderten nutzt der Menſch die
Waſſerkraft des kleinen Gebirgsbaches in ſeinen Mühlen, Säge=
und Hammerwerken aus, während in großen Flüſſen früher die
Schiffsmühlen liefen, die zum Mahlen von Getreide verwendet
wurden. In der im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts ein=
ſetzenden
Induſtrialiſierung Deutſchlands konnten die Waſſer=
kräfte
aus dem Grunde vorerſt gar keine Rolle ſpielen, weil ſie
örtlich gebunden und ihre Leiſtungen außerordentlich gering
waren. Das wurde erſt anders, als es v. Miller, dem Schöpfer
des Deutſchen Muſeums in München, 1890 zum erſten Male ge=
lang
, den elektriſchen Strom auf weite Entfernung hin zu über=
tragen
. Damit war auch die Möglichkeit gegeben, an geeigneter
Stelle Waſſerkraſtanlagen großer Leiſtung auszubauen, durch
die von ihnen angetriebenen Generatoren Strom zu erzeugen
und den letzteren über das ganze Land zu verteilen.
Grundſätzlich unterſcheiden wir heute zwei Arten von
Waſſerkraftaulagen: Nieder= und Hochdruckwaſſerkraftwerke. In
der Mehrzahl der Fälle wird man beim Hochdruckwaſſerkraſt=
werk
eine kleine Waſſermenge mit großem Gefälle bis zu 500
Metern und mehr zur Verfügung haben, während beim typiſchen
Niederdruckwaſſerkraftwerk die Waſſermenge groß und das Ge=
fälle
klein iſt.
Niederdruckwaſſerkraftwerke ſind u. a. alle unſere Flußkraft=
werke
, die bei der Kanaliſierung eines Fluſſes an den einzelnen,
durch Wehre abgeſchloſſenen Stauſtufen errichtet werden können.
Unſer erſtes Bild zeigt die normale Anordnung eines ſolchen
im oder am Fluß liegenden Kraftwerkes. Im Vordergrunde
links ſieht man das obere Stück des Fluſſes (Oberwaſſer),
deſſen Waſſer durch ein quer in den Fluß geſtelltes Stauwehr
(Vordergrund Mitte) aufgeſtaut und damit ein Gefälle von
einigen Metern erzeugt wird. Das Stauwehr iſt in mehrere
Wehröffnungen unterteilt, deren jede durch eine eiſerne Abſchluß=
wand
(Schütze) abgeſchloſſen iſt. Der Oberbau des Stauwehres
dient zum Hochziehen dieſer Schützen. An der vorderſten Wehr=
öffnung
ſieht man deutlich den Querſchnitt der Schütze, deren
oberer Teil ſoweit heruntergelaſſen iſt, daß das überſchüſſige
Waſſer überlaufen kann. Im Hintergrund links iſt der ſchräg=
geſtellte
Einlaufrechen ſichtbar, durch welchen das geſtaute Fluß=
waſſer
in das Einlaufbecken und von dort durch die Einlauf=
kanäle
auf die Turbinen geleitet wird. Im Hintergrund in
der Mitte ſteht das teilweiſe aufgedeckte Maſchinenhaus, in
welchem zu unterſt die Turbinen liegen. Das Waſſer wird in
großer Menge in ſpiraliger Bewegung auf das Turbinenrad ge=
leitet
und verſetzt dieſes in Drehung. Senkrecht über der Tur=
bine
, durch dieſe angetrieben, ſteht der Generator, der die Dreh=
kraft
der Turbine in elektriſche Kraft umwandelt. Unter dem
Maſchinenhaus ſind die 4 Turbinenauslaufkanäle ſichtbar, von
wo das ausgenutzte Waſſer durch den breiten Ablaufkanal in den
Flußlauf (Unterwaſſer) zurückgeleitet wird. Das zweite Bild
zeigt die Aulage eines typiſchen Hochdruckwerkes. Links oben
im Hintergrund ſieht man die Staumauer, die das Waſſer, das
aus einem größeren Gebiete zufließt, zu einem Stauſee aufſtaut.
Auf der linken Seite der Staumquer iſt der Ueberlauf, über
den das nicht auf die Turbinen geleitete Waſſer in dem alten
Bachbette talwärts fließt. Vom Stauſee aus wird das Waſſer
in einem wagrechten Tunnel (Stollen) durch den Berg hindurch=
geführt
. Kurz vor Austritt aus dem Berg wird das Waſſer in
eiſerne Rohre (Druckleitung) gefaßt. Dort ſieht man auch den
nach oben abzweigenden Schacht, der ſich zu einer großen Kam=
mer
(Waſſerſchloß) erweitert. Dies dient dazu, das Waſſer, das
bei plötzlichem Schließen der Turbinen im Stollen noch nach=
drängt
, aufzunehmen, und verhindert dadurch das Zerplatzen
der Druckleitung und das Schadhaftwerden des Stollens. Durch
die Druckleitung wird das Waſſer zum Maſchinenhaus des
Kraftwerkes hinuntergeführt. Das Maſchinenhaus iſt zum
Teil abgedeckt. Man kanu verfolgen, wie das Waſſer, zu den
einzelnen Turbinen geleitet wird. Bei der vorderſten Turbine
ſtrömt das Waſſer in Form eines dünnen Strahles mit großem
Druck auf das Turbinenrad, dreht dieſes und treibt damit den
daneben ſtehenden Generator. Im Vordergrund rechts ſind die
4 Turbinenausläufe ſichtbar, die das Waſſer, das jetzt ſeine
Kraft an die Turbinen abgegeben hat, wieder in das alte Fluß=
bett
leiten.
Der Vorteil der Waſſerkraftmaſchinen gegenüber der Er=
zeugung
der elektriſchen Kraft durch Wärmekraftwerke liegt in
erſter Linie darin, daß der Betriebsſtoff des Waſſerwerkes an
und für ſich nichts koſtet und auch ſich nie erſchöpfen kann. Dazu
kommt noch, daß der Betrieb weſentlich einfacher als im Wärme=
kraftwerk
iſt und zur Beaufſichtigung nur ganz weniger Kräfte
bedarf. Allerdings, und das ſoll hier nicht verſchwiegen wer=
den
, ſind die Anlagekoſten, ſolcher großen Waſſerkraftanlagen,
mögen ſie nun in einem Fluß oder im Gebirge liegen, oft ſehr
bedeutend. Aber dieſe Ausgaben werden ſich in den meiſten
Fällen volkswirtſchaftlich in jeder Weiſe lohnen. Es wird nicht
nur eine unerſchöpfbare Kraftanlage geſchaffen, ſondern die
Waſſermaſſen werden in erſter Linie in Verbindung mit Spei=
cherung
in einer Talſperre bei Hochwaſſer angeſammelt und ver=
hindert
, im Unterlauf des Fluſſes unabſehbaren Schaden an=
zurichten
. Man hält nicht nur unheilvolle Hochwaſſer ab, ſon=
dern
zwingt das Waſſer, langſam abzufließen, dabei elektriſche
Energie zu erzeugen und die Niederwaſſerſtände der Flüſſe zu
verbeſſern.
Der Kraftbedarf der Abnehmer ſchwankt im Laufe des
Tages beträchtlich und iſt ferner im allgemeinen im Winter
größer als im Sommer. Das iſt natürlich für die Waſſerkraft=
ausnutzung
nicht von Vorteil, weil dadurch bei Fluß= oder
Kanalwaſſerkraftwerken nicht die ganze durchfließende Waſſer=
menge
zur Krafterzeugung ausgenutzt werden kann. Es iſt des=
halb
Aufgabe des Kraftwerkbeſitzers, dafür zu ſorgen, daß er
ſeinen überſchüfſigen Strom in den Stunden geringeren Be=
darfes
durch Einſchaltung billiger Tarife doch abſetzen kann. So
kann der Nachtſtrom in vorzüglicher Weiſe in chemiſchen Fabri=
ken
, in Gießereien und überhaupt zur Wärmeerzeugung aus=
genutzt
werden.
Unter dem Uebelſtande, daß der Kraftbedarf bei Tage größer
iſt als bei der Nacht, leiden die Wärmekraftwerke noch viel
mehr. Sie müſſen nicht nur ihre Leiſtungsfähigkeit auf den
Tagesbedarf einſtellen, ſondern auch für den Fall der Störung
an einer Maſchine eine Reſervemaſchine in Bereitſchaft haben.
Zur Nachtzeit ſteht dann ein Teil der Anlagen ſtill, was ins=
beſondere
bei Keſſelanlagen die Betriebskoſten außerordentlich
erhöht. Hier führt nun die Verbindung des Wärmekraftwerkes
mit einer Waſſerkraftſpeicheranlage zu einem idealen Betrieb.
Es wird ſich in vielen Fällen ereichen laſſen, die Wärmekraft=
anlage
mit gleichbleibender Leiſtung Tag und Nacht durch=
arbeiten
z laſſen. Der zur Nachtzeit nicht verwendbare Strom
wird dax gebraucht, um Waſſer in die Speicheraulage hochzu=

[ ][  ][ ]

Freitag, 16. Dezember 1927.

Technik der Gegenwart

Mummer 1u

pumpen. Am Tage dient dann der mit dieſem Waſſer erzeugte
Strom dazu, die Spitzenbelaſtung des Werkes auszugleichen.
In der letzten Zeit iſt man noch einen Schritt weiter ge=
gangen
und hat ſchon große Teile Deutſchlands mit einem Hoch=
voltnetz
überzogen, auf das Wärme= und Waſſerkraftwerke je
nach Bedarf arbeiten. Hierdurch tritt eine noch beſſere Aus=
gleichung
und Verbilligung des Stromes ein.
Wenn auch in Deutſchland in den letzten Jahren eine große
Anzahl bedeutender Waſſerkraftwerke errichtet wurden, ſo ſind
wir im Ausbau unſerer Waſſerkräfte gegenüber anderen Län=
dern
, wie z. B. der Schweiz, Italien, Nordamerika, Schweden
und Norwegen, weit zurück. Es hat dies ſeinen Grund weniger
in der mangelnden Erkenntnis des hohen Wertes der Waſſer=
kräfte
, ſondern vielmehr darin, daß einerſeits unſere Mittel be=
ſchränkt
und wir eines der kohlenreichſten Länder Europas ſind,
Aber auch bei uns ſind die Waſſerkräfte in keiner Weiſe von
untergeordneter Bedeutung. Der Jahreskraftbedarf beträgt in
Deutſchland ungefähr zur Zeit 40 Milliarden kWh ( Kilowatt=
ſtunden
). Hiervon entfällt ungefähr die Hälfte auf die Induſtrie
und je ein Viertel auf den Betrieb der Eiſenbahnen bzw. auf
die allgemeine Licht= und Kraftverſorgung. Dazu kommen dann
noch die für den Hausbrand erforderlichen Kohlenmengen. Der
Anteil der Waſſerkräfte iſt heute noch gering und ergibt ſich wenn
wir von der erſt in ihren Anfängen ſtehenden Elektrifizierung
der Eiſenbahnen abſehen, für die Zwecke der allgemeinen Licht=
und Kraftverſorgung nur zu rund 1,5 Milliarden kWh. Aber
wir beſitzen ausbaufähige Waſſerkräſte von ungefähr 5 000 000 kW.
mit einer jährlichen Energiemenge von etwa 25 bis 30 Milliarden
kWh, alſo mehr als die Hälfte der heute erzeugten Energie=
mengen
. Es iſt nun ein Irrtum zu glauben, daß durch den Aus=
bau
dieſer Waſſerkräfte unſere Kohlenförderung erheblich herab=
geſetzt
würde. Gewiß wird an vielen Stellen die Waſſerkraft
an Stelle der bisherigen Kohle treten, aber andererſeits ſind wir
dann in der Lage, mehr Kohlen ausführen zu können, was nur
im Intereſſe unſerer Wirtſchaft iſt. Ferner iſt die Frage der Ver=
flüſſigung
der Kohle ſo dicht vor der Löſung bzw. ſchon erreicht,
daß damit die Bedeutung der Kohle auf eine ganz andere Baſis
geſtellt wird, weil dann ein großer Teil der Motoröle direlt aus
der Kohle hergeſtellt werden kann. Zum dritten iſt zu beachten,
daß eine erhöhte Krafterzeugung auch eine erhöhte Kraftverwen=
dung
mit ſich bringt, was im Intereſſe unſerer kulturellen und
wirtſchaftlichen Entwicklung zu begrüßen iſt. Außerdem iſt eine

Bild 1. Modell eines Niederdruckwasserkraſtwerkes
in einem Flußz.
Erhöhung der Energieerzeugung ein direkter Zuwachs an Volts=
vermögen
, den wir nach den unheilvollen letzten Jahren gut
brauchen können. Alſo mehr denn je muß es heute bei uns heißen:
planvoller weiterer Ausbau der Waſſerkräfte, ſoweit es nur
unſere jetzige Mittel erlauben.
Rhein und Schwarzwald verleihen nicht nur dem badiſchen
Land ſeinen eigenartigen Reiz, ſondern ſie bilden auch mit ihren
Waſſerkräften die Vorausſetzung für eine ſelbſtändige Energie=
wirtſchaft
, die ſonſt dem kohlen= und erzarmen Lande verſagt
wäre. Im Verhältnis zu ſeiner Bevölkerungszahl iſt Baden mit
jährlich 2200 kWh auf den Einwohner das an Waſſerkräften
reichſte Land. Bayern hat nur 1700 und das Reich im Mittel
500 kWh auf den Einwohner.
Die Waſſerkräfte Badens zerfallen in drei Teile:
Oberrhein von Konſtanz bis Baſel und vielleicht auch noch Baſel
bis Straßburg (letzteres jedoch noch ganz unbeſtimmt, da noch
nicht entſchieden iſt, ob der Rhein von Baſel bis Straßburg
reguliert, kanaliſiert oder im Seitenkanal auf elſäſſiſchen Boden
geführt wird) ſowie die Kraftwerke im nördlichen (Murg= und
Schwarzenbachwerk) und im ſüdlichen Schwarzwald ( Schluchtſee=
werk
), die beide ſamt der noch anderen Anlagen, die zum Teil
Wärmekraftwerke ſind, im Bademperk zuſammengefaßt ſind. Der
Oberrhein beſitzt eine mittlere Jahreserzeugung von 3500 Millio=
nen
kWh, wovon aber nur 1500 auf die badiſche Seite entfallen,
von denen 400 zur Zeit ausgenutzt werden. Die Rheinkraft eignet
ſich wegen ihrer geringen Regulierungsfähigkeit vorzüglich als
Grundkraft.
Die Schwarzwaldwaſſerkräfte ſind eine ſehr glückliche Er=
gänzung
der Rheinkräfte. Während dort infolge der Schnee=
ſchmelze
die Hochwaſſer in der Hauptſache im Frühjahr und
Sommer auftreten, zeigen die Schwarzwaldflüſſe im Winter als
unmittelbare Folge der erhöhten Niederſchläge ſtarke Waſſer=
führung
. Dementſprechend liegt der Schwerpunkt der Energie=
erzeugung
bei den Rheinwerken im Sommer, bei den Schwarz=
waldwerken
im Winter. Außerdem haben die Schwarzwaldwerke
noch durch ihre große Speicherfähigkeit in großen Talſperren
beſonderen Wert.
Die Leiſtung des Murgwerkes beträgt heute 67 Millio=
nen
kWh. Das Schluchſeewverk, deſſen erſter Ausbau bald vol=
lendet
iſt, wird zuerſt 170, ſpäter 400 Millionen kWh im Mittel
jährlich erzeugen können. Seine beſondere Bedeutung liegt in

Bild 2. Modell eines Hochdruckkraftwerkes im Gebirge
mit Talsperre im Hintergrund.
dem außerordentlich großen Speichervermögen des Schluchſees,
der als Reſerve für den Rückgang des natürlichen Zufluſſes in
Trockenjahren und beſonders aber auch für den Ausfall der
Energie der Rheinwaſſerkräfte im Winter dient. Es ermöglicht
ferner in großzügiger Weiſe durch einen Pendelpumpbetrieb die
Umſetzung der nachts nutzlos abſtrömenden Rheinenergie in hoch=
wertigen
Tagesſtrom.
Mit der Kanaliſierung des Neckars iſt bekanntlich
die Gewinnung einer erheblichen Waſſerkraft an den einzelnen
Stauſtufen verbunden. Erſt hierdurch war es finanziell möglich,
die Kanaliſierung des Neckars überhaupt durchzuführen, weil der
Schiffsverkehr auf dem Neaar die beträchtlichen Baukoſten allein
nicht tragen kann. Insgeſamt können von Mannheim bis
Plochingen rund 350 Millionen kWh jährlich verwertet werden,
wobei die abzulöſenden Nutzungsrechte ſchon in Abzug gebracht

ſind. Davon entfallen auf Baden 175, auf Heſſen 25 und auf
Württemberg 150 Millionen kWh.
Die Grundlagen der Waſſerkraftwerke Bayerns
ſind das Walchenſeewerk mit 24 500 kſſ mittleren Jahres= und
117 000 kW Spitzenleiſtung, die Kraftwerke der mittleren Jſar mit
56 700 kW Ausbau= und 42000 kſſ mittlerer Leiſtung, wozu noch
das Kraftwerk Pformbach mit 22 100 kW Ausbauleiſtung kommt
und noch verſchiedene kleine Waſſerkraftwerke. Dieſe Werke ſind
alle im Bayernwerk zuſammengeſchloſſen, während das Innwerk
Töging mit einer mittleren Jahresleiftung von 1,5 Milliarden
kWh auf in der Nähe liegenden induſtrielle Anlagen (Stickſtoff=
und Aluminiumerzeugung) arbeitet. Zur Zeit ſind zwei neue
Großkraftwerke (Talſperranlage Roßhaupt am Lech unterhalb
Füſſen und Ausnutzung der Ammer zwiſchen Oberammergau und
Weilheim) geplant.
Im Zuge der im Bau befindlichen Großſchiffahrts=
ſtraße
Main=Donau können an den einzelnen Stauſtufen eben=
falls
ſehr erhebliche Waſſerkräfte nutzbar gemacht werden, die
ſich insgeſamt von Aſchaffenburg bis Paſſau auf rund 1,5

Bild 3. Edertalsperre bei Hemfurth.
Milliarden kWh belaufen. Davon iſt das Waſſerkraftverk bei
Viereth am Main bei Bamberg mit 18 Millionen kiſh Leiſtung
fertig und die Anlage der Kachletſtufe bei Bamberg, wo die
Donau angeſtaut und 250 Millionen kWh jährlich erzeugen wird,
geht ihrer Vollendung entgegen.
In Sachſen mit rund 500 Millionen kWh Jahresleiſtung
nutzen ſchon ſeit langen mehr als 4000 kleine Triebwerke die
Kraft des Waſſers aus, ohne daß die Höchſtgrenze erreicht iſt.
Es können durch Veredelung der zum Teil veralteten und
mangelhaften Anlagen, durch Ausbau brachliegender Gefäll=
ſtrecken
und durch Erhöhung der Betriebsſtunden uſw. noch etwa
1100 Millionen kWh jährlich herausgeholt werden. Die Landes=
elektrizitätsverſorgung
ſelbſt iſt auf die Braunkohlenvorkommen
im Oſten und Weſten des Landes aufgebaut.
In Preußen iſt die Errichtung von Stauanlagen und
Talſperren mit dem alleinigen Zweck der Waſſerkraftnutzung bis=
her
im allgemeinen nicht betrieben worden, eine Ausnahme hier=
von
bildet eigentlich nur die Stauanlage in der Werra Am
letzten Heller, die in erſter Linie der Waſſerkraftgewinnung
wegen gebaut worden iſt. Wo ſonſt an den vorhandenen oder
geplanten Stauſtufen der Flüſſe Waſſerkräfte ausgenutzt ſind oder
werden ſollen, wie z. B. am kanaliſierten Main zwiſchen Frank=
furt
und Aſchaffenburg, an den vorhandenen Weſerſtauſtufen
bei Dörverden und Bremen, ſowie bei der geplanten Kanali=
ſierung
von Weſer und Werra, ſind die Stauanlagen ſelbſt in
erſter Linie für die Schiffahrt und Zwecke der Landeskultur er=
baut
. Auch bei den vorhandenen Talſperren an der Eder und
Diemel, von denen die Edertalſperre (vgl. Bild 3) die größte
Deutſchlands iſt, kommt die Gewinnung von Waſſerkraft erſt in
zweiter Linie, während die neuen Talſperren im Saale= und
Harzgebiet in erſter Linie der Kanalſpeiſung (Mittellandkanal)
zur Verfügung ſtehen.
Zum Schluß erwähnen wir das Projekt einer Talſperre, die
nach ihrer Vollendung die größte Waſſerkraftanlage der Welt
ſein wird. Es iſt dies die von der AEG. entworfene Eifelwaſſer=
kraftanlage
weſtlich von Bitburg an der deutſch=luxemburgiſchen
Grenze im Our=Tal. Die Talſperre ſelbſt wird die gewaltige
Höhe von rund 100 Metern erhalten und einen Stauſee von rund
800 Millionen ebm Inhalt bei 20 gkm Waſſerfläche anſtauen,
alſo viermal ſoviel als wie die Edertalſperre und noch faſt doppelt
ſo viel wie die Talſperre S. Chiara im Tirſofluß auf Sardinien,
die 416 Millionen ehm faßt. Ihre Maſchinenleiſtung an den
Waſſerturbinen der beiden Maſchinenhäuſer beträgt rund
820 000 PS oder 600 000 kW. die aber hauptſächlich nur als
Spitzenleiſtung an das Rheiniſch=Weſtfäliſche Elektrizitätswerk
und andere Werke abgegeben werden ſoll, ſodaß ſich nur eine
Jahresleiſtung von 500 Millionen k/h mit einer Betriebsdauer
nur 35 Stunden täglich ergibt.
KURZE MITTEILUNGEN

wirkſamen ultravioletten Strahlen zurüchalten. Zur Verminderung
dieſes Nachteils wird ſeit kurzem in England ein neuartiges Glas
Vitaglas fabriziert, das allerdings ſo teuer iſt, daß ſeine Verwendung
in großem Umfang nicht möglich iſt. Der thüringiſchen Glasinduſtrie
iſt es vor kurzem gelungen, ein Fenſterglas herzuſtellen, das neben der
Wohlfeilheit den Vorteil hat, für uſtraviolette Strahlen ſehr durch=
läſſig
zu ſein. Dem engliſchen Glas iſt es windeſtens gleichyvertig,
wenn nicht überlegen. Nach Verſuchen, die man in England inner=
halb
9 Monaten in einer Schulklaſſe mit Vitaglasfenſtern und einer
mit Glasfenſtern der gewöhnlichen Art vorgenommen hat, ſtieg das
Durchſ hittsgewicht der Kinder in dem erſten Schulſaal um 9,8 Prozent,
in dem der zweiten Art um 4,8 Prozent. Der Hömoglobingehalt des
Blutes ſtieg im erſten Falle um 20,7 Prozent, im zweiten Falle um
9 Prozent. Aehnliche Erfolge wurden im Zoologiſchen Garten in
London erziellt. Dort gingen jeden Herbſt eine Anzahl tropiſcher, Tiere
ein, trotzdem die Räume die nötige Temperatur hatten. Ein Erſatz der
normalen Fenſterſcheiben durch Vitaglasſcheiben bewirkte, daß die Tiere
beweglih wie im Sommer blieben und neben reichlücher Futteraufnahme
ein weſentlich geſünderes Verhalten zeigten. Zweifellos laſſen ſich
auch in der Zucht von Pflanzen die unter Glas gezogen werden
müſſen, weſentliche Vorteile durch das verbeſſerte Glas erzielen.
* Im deutſchen Wald werden jährlich 38,2 Millionen Feſtmeter Holz
erzeugt. Dieſe wiegen ungefähr 23 Millionen Tonnen und entſprehen
einem Heizwert von 9 Millionen Tonnen Steinkohlen. Wollte man
die ganze hierin aufgeſpeicherte Sonnenenergie in nutzbare Kraft um=
ſetzen
, ſo würde dies ungefähr das 3½fache der Energiemengen ſein, die
jährlich aus den deutſchen Waſſerkraftwerken gewonnen werden. Jeder
Hektar Wald erzeugt jährlich einen Wärmewert, der etwa dem von einer
Tonne Kohle entſpricht. Nur der Wert einer halben Tonne Kohle
wandert allerdings in den Ofen, und zwar vorzugsweiſe in Form des
Hausbrandes, wührend der Reſt als Nutzholz und für andere Zwecke
Verwendung findet.
* Ein Schiffahrtstunnel für Kähne von 600 Tonnen Ladefähigk.it
wurde im Frühjahr dieſes Jahres in Frankreich eingeweiht. Es handelt
ſich um einen weſentlichen Teil des im Bau befindlichen Kanals von
der Rhone bei Arles nach Marſeille. Der Tunnel iſt 7266 Meter lang
und hat eine größte Breite von 22 Metern bei einer Höhe von rund
16 Metern. Er iſt darnach der größte beſtehende Tunnel. Die Fläche
des ausgeſchachteten Raumes hat einen Inhalt von 300320 qm. Bei
der Herſtellung wurden 2½ Millionen Kubikmeter Fels ausgeſprengt.
Das Gewölbe beanſprucht ¼ Million Kubikmeter Mauerwerk, die
Seitenwände 100 000 Kubkmeter, die Sohle 35 000 Kubikmeter. Die
Waſſerſpiegelbreite beträgt 18 Meter, di: Waſſertiefe 4 Meter. 1,5
Meter eiber dem Waſſerſpiegel führt beiderſeitig ein Leinpfad von
2 Meter Breite.

Eine neue Brücke über das Meer wird im kommenden Jahl!
Angriff genommen werden. Der däniſche Reichstag hat beſchloſſenn
Hochbrucke über den Kleinen Belt bauen zu laſſen, die 800 Metermt
wird und 30 Meter Höhe erhalten ſoll. Die neue Brücke ſoll nichch
dem Eiſenbahnverkehr, ſondern zugleich auch dem allgemeinen Stntz;
verkehr zugänglich ſein. Man hofft, wenn die Vorarbeiten ſich go=, im Jahre 1929 beginnen zu können und im Jahre 19=5
Arbeiten fertiggeſtellt zu haben.

Die größte Flugorganiſation der Welt iſt die Aviachim, die
ſchaft der Freunde der ruſſiſchen Luftfahrt. Dieſe umfaßt in

30 000 Ortsgruppen über 3 Millionen Mitglieder. Sie hat fent
Beſtehen 30 große Flughäfen gebaut und der roten Armee 20.
zeuge übergeben. Entſprechend ihrem Programm der Propagans=
das
Flugweſen gründete ſie im Jahre 1925 ein flugtechniſches Mſ.
in Moskau, ſie veranſtaltete Segel= und Modellflugwettb=werbei
brachte aus den Kreiſen ihrer Mitglieder mehrere Millionen Mußm=
ſammen
, wit denen Forſchungsinſtitute für Flugweſen unt
* Verkehrszahlen. Es iſt immer wieder von Intereſſe, an
zu ſehen, wie der ſtändig wachſende Verkehr zunimmt. Folgende
dürfen wohl deswegen allgemeines Intereſſe finden. Im Juln
wurden die fahrplanmäßigen Verkehrsflugzeuge der Deutſchen Luf
von 18200 Fluggäſten benutzt. Außerdem wurden rund 30 73.
Poſt= und Gepäcklaſten transportiert. Die Kraftverkehrsfahrzeuon
Deutſchen Reichspoſt wurden im erſten Halbjahr 1927 von 21 Mihi,
Fahrgäſten in Anſpruch genommen, während im ganzen Jahrsu
nur 36 Millionen Reiſende befördert wurden. Die privaten Krun=
kehrsgeſellſchaften
beförderten etwa die gleiche Anzahl von Fahru=
Zurzeit hat die Deutſche Reichspoſt etwa 2700 Kraftomnibuſſe I0
A
vährend die Privatgeſellſchaften etwa 800 Wagen im Betrieb
A
Erſtaunlich iſt dagegen, daß die Grzeugung von Kraftfahr=
in
den Vereinigten Staaten im erſten Halbjahr 1927 zurückgeen
iſt. 1926 wurden 243 Millionen, 1927 nur 2,15 Millionen Fahch

hergeſtellt. Die Produktion iſt ſomit um über 10 vom Hunden
funken. In erſter Linie ſind an dieſem Rückgang die Ford=Werkenu
ligt, die wegen der Umſtellung eine Anzahl Werkſtätten ſtülie
hatten. Am 1. September ſind die Ford=Betriebe wieder auf vohln
M10 Nect
ſtung gekommen, ſo daß der Rückgang wohl nur al3 eine vorüberg nW
Fpd leine Rieberlage
Erſcheinung aufzufaſſen iſt.
mmet audt der Ligg V.
ſcheft, die jetzt F
* Straßenteerung. Der moderne Autoverkehr hat zu
deckungsverfahren für den Straßenbau geführt, von denen din Ke Ha de Hinternchlde.
ſchiedenen Arten der Teerung wohl die markanteſten ſind. WährexMlcen uut gut gelle.
Verbrauch i Deutſchland im Jahre 1924 nur 3000 Tonnen errruulillteichrzite ſo Mclicke. De
m Griesheim auf dei
ſtieg er in dem Jahre 1925 um das Vierfache und im Jahre 109
Eiſchen Halteſtelle liegt
das Zwanzigfache, mithin 60 000 Tonnen. Trotz der enormen Steioi
bleibt der Verbrauch gegenüber anderen Kulturländern ſehr werenm wunt hwieſten iollc.
zurück. Frankreich verarbeitet zu dem gleichen Zweck 170 000 T.iu
England 500 000 Tonnen und die U. S.A. ſogar 600 000 Tonmen.n9
unter Berückſichtigung der Größe des Straßennetzes iſt der Verbron
Deutſchland immer noch gering.
B. f. 2. Rot

* Betonplaſtik. Daß Beton und insbeſondere Eiſenbeton hest
der Technik ein Univerfalmittel geworden iſt, insbeſondere in dern
technik überall herhalten muß, um neue gewagte Konſtruktionen
ftellen, verwundert uns nicht mehr. Man hat auch ſchon an Brücker=
ſonſtigen
Bauten, die den Blick des Beſchauers beſonders ſtark auf ſich!n
ornamentale Verzierungen in Form erhabener Ornamente ange
Daß auch einzelne Bildwerke lediglich aus Beton hergeſtellt vu
können, iſt nicht neu. Trotzdem wundert ſich der Beſchauer, wenn irii/ cſch hoch verlor, wird ſ!
Juliheft der Zitſchrift Cement und Cementverarbeitung ſieltz
velcher Fülle von Formen und in welcher Schönheit heute PlMit/s,u beweiſen, Es dar
aus Beton hergeſtellt werden. Garten= und Brunnenfiguren unru /
beſondere Großplaſtiken ſind in dieſem Heft dargeſtellr.

m
un ſchones, faires Hanl
Ur Mannſchaften bürgt
AA dr das Vorſpiel, dadu
u Wien, während es den
Mün. Das Spiel findet
A/1 Jugendmar
An ſitzten Som
eu munen. Hoffent
Hastch wurden, erkan:
hir Etählung de
M B ſchließlich n

NEUE BÜCHER UND ZEITSCHRIFTlemmt aholut nicht mu
* Das techniſche Jahr 1928. Abreißkalender, herausgegeben vomnsMiewunlſpiel, ſond
lag. Dieck u. Co., Stuttgart. Preis 2,40 Mk.
Das farbenprächtige Titelbild verſpricht nicht zu biel. Diesiiſtei=Verba
folgenden rund 60 Abbildungen bringen eine unerſchöpfliche Quell,Kräz beſte 2
Anregung und Velehrung aus allen Gebieten der Techmik. Alle 2=Mnrann
niſchen Neuigkeiten, die uns das vergangene Jahr gebracht hat, ſind-)imm, 1.
im Bilb und kurzem, inhaltreichen Begleittext behandeſt Beiſllſmn
weiſe ſeien erwähnt der engliſche 1000=PS=Rennwagen, des ſtuſernke .
Wechſelgetriebe, die Hochdruckkeſſel der Hanomag und anderes ,
Jedem Jünger der Technik ſei ein ſolcher Kalender auf den Weihnan cr.
tiſch gelegt.
* Das Holz und die Technik von Dr. O. Jellinek. Verlag Dieck u
(Frankhs techniſcher Verlag, Stuttgart.) Geheftet 1,80 Ml, gh. *
2,50 Mk.
Avelen über den 2
Etwa ein Viertel des deutſchen Bodens iſt von Wald bedotthl Avorden.
dieſer Tatſache kann ohne große leberlegung der Schluß gezogen
den, daß das auf dieſer Fläche wachſende Holz einen ſehr weſerich Mloud gewam den
Faktor unſerer Volkswirtſchaft darſtellt. Aus dem vorliegendennF ihe mit 6:9 Toren.
erfahren wir nicht nur das wefentlichſt= über den Wald und ſein: Fühc Andre=Frankreich
handlung, nicht nur über die Behandlung ſeines direkten Erzeug=FM0 Training d
des Holzes, ſondern auch über die Bedeutung des Holzes in der 0/Hm
und bei der Herſtellung des Papiers und der Kunſtſeide. Die
hwinien und Po
ſtellung eines Anzuges aus Holz hat in dem rauſchenden Seidens.
der modernen Frau ihre Löſung gefunden. Sollte es uns dar TFr iin Berliuner Se
intereſſieren, uäheres über dieſen Herſtellungsgang zu erfahrent / m7 Vettſp

liotzſperre iſt wege

* Zur Organiſation des Werkunterrichts von Georg Stieler,
Quelle u. Meyer, Leipzig.
Das vorliegende Heft will in erſter Linie den Erzieher zur 70
fertigkeit in der Ausgeſtaltung des Werkunterrichts unterm!
Darüber hinaus kann es aber jedem Erzieher behilflich ſein, da
beſondere durch ſehr reihliche Auswahl aus dem Schrifttum f.f
Werkunterricht ein guter Führer wird. Auch die 24 Tafeln bietem
Anregung bei der Baſtelarbeit. Ganz beſonderen Wert bekomri
Schriftchen dadurch, daß die Mitglieder der freien Arbeitsgemen!
für Werkunterricht, die ſich im Jahreskurs 1925/26 im Leitziger 12
nar für Werkunterricht gebildet hatte, durch Anregung indirelt
wirkt haben.
* Taſchenbuch für Monteure elektriſcher Starkſtromanlagen, I
gegeben von S. Freiherr von Gaisberg. S8., umgearbeitete 47
weiterte Auflage, 339 Seiten, 229 Abildungen, Taſchenſorma 1
lag R. Oldenbourg, München=Berlin 1927. Preis 4,80 Ml.*
Seit dem Jahre 1885 iſt das Taſchenbuch in 88 Auflagen eri5
Allein dieſer Umſtand beweiſt, daß das handliche, überaus klar Oml
bene Taſchenbuch eine Verbreitung gefunden hat, die ihm einen
ſtritten führende Stellung in der engeren Fachliteratur gegebenk
Ausgehend von den allgemeinen Grundlagen der Starkſtronr?
werden alle elektriſchen Maſchinen, Apparate und Leitungen einn
behandelt. Wichtige, Praktiſch erprobte Richſtlinien für die Vordcn
und Beendigung der Arbeiten bilden den Schlüß des Biches. A
ris, ſür die das Werk geſchaffen iſt, wird wohl guich in den kom*.
Jahren nicht mehr auf den allgemein bekannten und beliebten
berg verzühten wollen.
* Kulturtechniſche Entwürfe von Baurat Heinerle. 1. Heft
drainage. A. Ziemſen, Verlag, Wittenberg 1924. Preis Hal‟,
6 Mark.
Das Buch will kein Lehrbuch der Draintechmik ſein. Es
Hand von Muſterbeiſpielen auregen und in weiten Kreiſen, irn‟
dere der Landwirtſchaft, die Grrundlinien in allgemein derſtang
Form verbreiten. Daß hierzu die Form des Berſpiels gewählt
erſcheint uns ein beſonders glücklicher Gedanke. Hat der Lernel ?
inmal an einem ausgcwühlten Fall geſehen, wie gearbeiter
muß, dann wird es ihm bei Vorliegen einfacher Verhältniſſe
ſein, ſich ſelbſt zu helfen. Für ſchwierige Fille kann und ſon
fachminniſchen Nates nickt entbehren. Insbeſondere wied der LS
an Hand des Lehrers ſehr groſen Nutzen aus dem Buche
ünnen. Die ſonſt ſehr gute äußere Form leidet an dem Mend?
ſcheinbar unvermeidlichen Rundſchrift, die man heute wohl a*
altet ausmerzen ſollte und die insbeſondere für Schiiler nicht
gültig ſein konn

nrid

EERSONLICHES AUS DER TECN:
Seinen 75. Geburtstag feierte einer der Altmeiſter des dr
Brückenbaues, Geh. Reg.=Rat Prof. Dr.=Ing. h. c. R. Rr9
Danzig.
Anläßlich der Grundſteinlegung zu den Erweiterungsbaut-
Tecniſchen Hochſchule in Hannover wurden der Oberpräſident A.0
und Min.=Rat Blank zu Ehrenbürgern ernannt.
Kommerzienrat Dr. H. Clemm, Leiter der Zellſtoff=Fahri
hof, iſt geſtorben.

Kauft
Ob es Her
Geſtrickte
Kinder= und
Wäich für sg
Mäbel ſo
Du wirſt
Haufe alles g
Reim eg
Eeg es und
Wu erfa
Nach de

[ ][  ][ ]

urnmer 348

Freitag, den 16. Dezember 1927

Geite 13

Fußball.
Sporwerein 1922 Roßdorf Sporwerein Höchſt i. O.
e cHhampf um die Meiſterſchaft der B=Klaſſe der Odenwaldgruppe
ne8 Bergſtraße tritt am kommenden Sonntag in das entzſchei=
radtum
ein. Nachdem Höchſt ſowohl als auch Roßdorf ihre bis=

Sämpfe bis auf einen ſiegreich beſtanden haben, ſtehen beide
rmit je fünf Siegen und einer Miederlage punktgleich an der Ta=
äiz e. Der Hampf am nächſten Sonntag zwiſchen den beiden Geg=
SRoßdorf wird alſo darüber entſcheiden, wer von den beiden in
ſc ralleiniger Tabellenführer ſein wird, und ſteht dem Sieger der
u. Meiſterſchaft dann offen. Roßdorf hat bei dieſem Spiel den
s eigenen Platzes, aber gerade auf dieſen Vorteil ſollte ſich die
ſahrft nicht verlaſſen, denn bereits zweimal in entſcheidenden Kämp=
hrrer
Jahre hat Roßdorf auf eigenem Platz Spiel und Meiſter=
eren
Gegner verkoren, gegen die es in den Vorſpielen auf deren
ga / wonnen hatte. Diesmal hat Roßdorf allerdings eine Nieder=
s
dem Vorſpiel auszuwetzen, und müßte ihm dies nach der in
em iann Spielen gezeigten Form eigentlich gelingen. Vor allem müſſen
teer ihre Nerven behalten und ſich nicht durch etwaige Zurufe der
ei und Mitſpieler beeinfluſſen laſſen, und vor allen Dingen fair
7, SSchon in Anbetracht des diesmal zu erwartenden Maſſenbeſuchs
fächt der Mannſchaft, ein ſchönes und faires Spiel zu zeigen. um
/fSallſport in Roßdorf neue Anhänger zu gewinnen. Hoffen wir,
Mannſchaft nicht enttäuſcht und durch einen ehrlich erkämpften
AEſterſchaft und Aufſtieg erringt. Das wäre das ſchönſte Weih=
Aichenk, das die Spieler ihrem Verein geben könnten. Hierzu
BäGu!
H. L. Rot=Weiß 1922 Biktoria Griesheim (Liggerſatz).
ſſwportlichen Leitung iſt es gelungen, eine Serie von Freund=
Si len zuſammenzuſtellen, die der neugegründeten Fußballabtei=
lumgelegenheit
gibt, bis Ende Februar zu ſpielen. Die Spiele werden
mitz lr und Rückſpielen ausgetvagen. Der kommende Sonntag ſieht
die 1Aannſchaft in Griesheim, wo das Rückſpiel fällig iſt. Bekanntlich
kompt die Rothoſen bei dem Vorkampf, der zugleich das erſte Auftreten
wang!t 1:0 gewinnen. Auf dem eigenen Platze werden ſich die Gries=
beiumnwhl
keine Niederlage gefallen laſſen, zumal ſie durch Einſtellung

des) nnes aus der Ligg bedeutend verſtärkt ſind. Aber auch die Rot=
Beiſhumſchaft, die jetzt eingeſpielt iſt, wird wohl beſſere Leiſtungen
außfwe Die Hintermannſchaft und die Läuferreihe konnten am letzten=
mah/w
ganz gut gefallen, nur der Sturm fand ſich nicht zuſammen
und rſSerzte ſo manche ſichere Torgelegenheit. Das Spiel findet um
½301hän Griesheim auf dem Platze des Fußballklubs ſtatt, der nächſt
derſſſtäiſchen Halteſtelle liegt, ſo daß Schlachtenbummler mühelos die
Namhrft begleiten können.
Handball.
V. f. L. Rot=Weiß Akad. Sporttlub.

Geſchichten aus aller Welt.
(Nachdruck, auch mit Quellenangabe, verboten.)
Klubkrieg.
(5) London. Meinungsverſchiedenheiten unter den Mitgliedern
engliſcher Geſellſchaftsklubs gehören zum Alltäglichen, weil jeder be=
hauptet
, gerade ſein Klub wäre der feudalſte und der einwandfreieſte.
Jetzt aber iſt ein richtiger Klubkrieg ausgebrochen, der was in der
tüiturgeſchichte Englands einfach noch nicht da war die Preſſe alſo
die breiteſte Oeffentlichkeit in Mitleidenſchaft zieht. Der Subſtitutional=
Flub hatte erreicht, daß ſeine Mitglieder auch anderen außer engliſchen
Rlubs. z B. i den Dominien, angehören können. Dieſe Vergünſtigung
lieb jedoch einſeitig. Da begehrte plötzlich der Madras Klub von
Madras auf und erklärte in den Zeitungen, die Zugehörigkeit zum
Subſtitutional=Klub in London würde von ihm als ernſtes Aufnahme=
hindernis
angeſehen werden. Da nun bei den übrigen großen eng=
liſchen
Klubs die Dinge ähnlich liegen, wurde dieſer Klubkrieg zu einer
Klubkriſe, denn nur zwiſchen dem Turf=Klub und dem Hockey Klub de
France beſteht völlige Gleichberechtigung. Und greiſe britiſche Klub=
bäter
ſchüitteln ihre weißen weiſen Häupter: die Excluſivität der eng=
liſchen
Klubwelt bedroht wüſter Kampf und plebejiſches Gebaren vor
aller Augen und Ohren Klubkriſe? Nein, Klubdämmerung!
Die Dünnen und die Dicken.
(k) London. Miß May Farbe hat das Verdienſt, im vermiſch=
ten
Teil der engliſchen Zeitungen wieder einmal einen überaus er=
regten
Meinungsſtreit hervorgerufen zu haben. Sie hat nämlich in aller
Oeffentlichkeit und unter Heranziehung eines reichen geſchichtlichen Ma=
terials
die ſeit Shakeſpeares Julius Caeſar nicht mehr ganz neue Be=

Geſchäftliches.
Neues aus der Medizin!
Weltpatent=echte für Europa von einer deutſchen Firma erworben,
Besko
iſt der Name einer neuen mediziniſchen
Aeetyl=Saliehylſäure=Tablette,
die von der Chemiſchen Fabrik Beuthien & Schultz, G. m. b. H., Berlin,
hergeſtellt wird. Besko wird in einer ſogenannten Sanitape=Welt=
Patent=Packung, die Gewähr für größte Hygiene bietet, verpackt, und
die Europa=Rechte für die Sanitape=Packung hat die obige Firma
erworben.
Besko hat gegenüber zahlreichen bereits in der Medizin ange=
wandten
Tabletten verſchiedener Wirkungsarten beſondere Vorzüge,
denn Besko greift als
reines Acetyl=Salichlſäure=Erzeugnis infolge Nichtvorhandenſeins
von freier Salicylſäure Herz und Magen nicht an,
eine Tatſache, die von allergrößter Bedeutung iſt.
Angewandt bei Kopf=, Nerven= und neuralgiſchen Schmerzen, bei
Erkältungen, Rheuma, Gicht, Ischias, Gelenk= und Gliederſchmerzen
ſowie bei Influenza und Grippeerſcheinungen.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.

Freitag, 16. Dezember. 13: Schallplatten=Konzert ( Weihnachks=
hauptung
aufgeſtellt, dicke und fette Menſchen könnten mageren und
muſikſ. O 15.30: Direktor Menne: Die Laufbahn in der Reichswehr
ſchlanken geiſtig nicht das Waſſer reichen, ja, ſie verſtieg ſich ſogar zu
und Reichsmarine. O 16.30: Hausfrauen=Nachmittag. Irma Dresd=

kommende Sonntag bringt den Rot=Weißen des letzte Ver=
bamihikl
. Dieſes ändert nichts mehr an dem Tabellenſtand, es iſt des=
haluß
: erwarten, daß die Begleiterſcheinungen der Verbandsſpiele,
wier miitige Härte, Unfairneß uſw. vollkommen ausgeſchaltet bleiben
onders
er Drnmm) undi ſſchönes, faires Handballſpiel vorgeführt wird. Die Spielweiſe
beicſyA annſchaften bürgt ebenfalls hierfür. Der Akademiſche Sport=
klußtr
das Vorſpiel, dadurch daß er vollkommen untrainiert antrat,
ziemzl ſoch verlor, wird ſich Mühe geben, ein günſtiges Ergebnis zu
erzipl, während es den Rot=Weißen darauf ankommt, ihre Spiel=
ſtärick
=n beweiſen. Es darf deshalb ein ſpannender Kampf erwartet
wemil. Das Spiel findet um 11 Uhr auf dem Hochſchulſportplatz ſtatt.
Mpee Diell Jugendmannſchaft ſollte, wenn ſie zu der Form aufläuft, wie
am ſtan Sonntag, ſicher gegen die 2. des Sportverein 98
gewivr. Hoffentlich hat man beiderſeits die Fehler, die bisher ge=
MFSCM maatzwurden, erkannt. Sport iſt nicht gleichbedeutend mit Keilerei. Es
konm gSſolut nicht auf die Punkte an, am allerwenigſten bei einem
Jugyeſ iiel, ſondern in erſter Linie darauf, daß man Leibesübungen
zur jäglung des Körpers treibt. Die ſogenannte Punktejagd iſt
doch Uſeßlich nur Mittel zum Zweck. Hoffen wir alſo, daß in Zukunft
die /hrndsſpiele einwandfrei zu Ende geführt werden und die wirk=
lich
/ke Mannſchaft Sieger wird. Nachfolgend die Spiele der unteren
Naſtchaften: 2. Mannſch. Rot=Weiß 1. Mannſch. T.=V. Biebes=
ſeinm
4 Uhr, Rot=Weiß=Platz; 1. Jug Rot=Weiß 2. Jug. Spv. 98
miiUhr, Rot=Weiß=Platz; 2. Jug. Rot.=Weiß 3. Jug. Spp. 98.
Uhr, Stadion; 3. Jug. Rot=Weiß 5. Jug. Spp. 98, um
Stadion. Paddlergilde, Rot=Weiß Schwimmer, Rot=Weiß,
Rot=Weiß=Platz. Schülerpokalrunde am Samstag: 1. Schüler:
2. Schüler Rot=Weiß Handelsſchule, um 15 Uhr, Stadion.

Bton
er

Wſperre iſt wegen verſchiedener Vorkommniſſe bei Fußball= Ver=
mitillen
über den Maingruppenverein Viktoria Aſchaffenbug ver=
hän
Avarden.
kord gewann den traditionellen Univerſitäts Fußballkampf gegen
ſak aidxe mit 6:2 Toren.
o André=Frankreich, einer der beſten franzöſiſchen Hürdenläufer,
hat/ ½ Training der ſpaniſchen Leichtathleten für Amſterdam über=
no
mm
Inſänien und Polen haben zum Davis=Pokal 1928 gemeldet.
* Berliner Schlittſchuhklnb unternimmt in dieſen Tagen eine aus=
ike
Wettſpielreiſe mit ſeiner Eishockeymannſchaft durch die Schweiz
wöfrſe gegen Mitte Januar wieder zurückkehren. Die Berliner neh=
ra
. an dem Davoſer Turnier um den Spengler=Pokal teil.

der Maxime. Dicke ſeien überhaupt geiſtig minderwertig. Es braucht
von vornherein natürlich kein Wort darüber verloren zu werden, daß
Miß May Farbe ſelbſt ſich durch jene ſigürlichen Eigentümlichkeiten
auszeichnet, die von jeher die Engländerin zu einem dankbaren Objekt
für die Karikutariſten aller Welt gemacht haben. Und dieſe Behaup=
tung
hat in England nun alle Welt auf ben Plan gerufen, und e8 iſt
rührend, zu ſehen, welche Anſtrengungen die Dicken, denen doch jede
Anſtrengung ſchwerer fällt, als den Dünnen, machen, um ihren geiſtigen
Ruf zu rehabilitieren, der durch die böſe Zunge einer Frau ſo erheblich
ins Schwanken geraten iſt. Und es zeigt ſich dabei, daß die Dicken in
allen Literaturen enorm beſchlagen ſind.
Für ſie iſt der ſchlagendſte und lebendigſte Gegenbeweis für die
Theorie Miß May Farbes ihr Landsmann G. K. Cheſterton, der
ſeiner auffallenden leiblichen eine hervorragend geiſtige Begabung zu=
geſellt
. Ebenſo ſpielt in ihren Argumenten Theophile Gautier eine
große Rolle, derſelbe Geutier, der einmal geſagt hat, ein Genie müſſe
immer fett ſein, und zum Beweis dafür auf das umfangreiche Paket
von Balzac, den immer luſtigen und runden Alexander Dumas, die
wohlgenährten Erſcheinungen Viktor Hugos und Sainte=Beuves und
den Hippopotamus in Hoſen, Roſſini hinwies. Ein anderer Verfochter
des Embonpoints nennt Zola als Alibi für die Dicken, der ſeine beſten
Romane geſchrieben habe, als er ſih eines ſtrammen Bäuchleins erfreute.
Die Gegenſeite jedoch mobiliſiert für ihre Behauptungen faſt den
gefamten Parnaß und beſchwört nicht nur die Geſtalten Schillers,
Goethes, Byrons, Cervantés und ähnlicher Genies herauf, ſondern
macht auch hämiſche Ausflüge in die Politik. So empfiehlt einer der
Dünnen der engliſchen Leſerfchaft, doch einmal in geiſtiger Hinſicht
einen Vergleich zwiſchen dem ſtets hageren Chamberlain und dem
zu einigem Fettanſatz neigenden deutſchen Außenminiſter Dr. Streſe=
mann
zu ziehen
Aber wie geſagt, hier wird die Sache politiſch. Und da ſteht die
Entſcheidung auf einem anderen Blatt
Nadelgeld und Staatshaushalt.
(a) New York. Vor dem Erlaß der Prohibitionsgeſetze operier=
ten
die Gegner des Alkohols mit eindrucksvollen Zahlen von dem Wert
des Giftes, das ſo angenehm durch die Kahle lief. Dieſe Statiſtik war
wohl das ſchwerſte Geſchütz der Anhänger der Trockenlegung. Jetzt
verſuchen die zahlloſen Vereine, die für eine Vereinfachung des viel
zu luxuriöſen Lebensſtiles kämpfen, zum Generalangriff auf den
Toilettenluxus der amerikaniſchen Frauen zu blaſem. Man hat aus=
gerechnet
, daß die Frauen der Vereinigten Staaten täglich 20 Millionen
Mark ſür ihre Toilette ausgeben. Das wären im Jahr über 5 Milliar=
ben
. Und die Prieſterinnen des langen Haares und die Herren von
der Holzſandale prodigen, daß dies der Geſamteinnahme des Staats=
haushaltes
eines immerhin ſtattlichen Landes wie etwa Frankreich (im
übrigen ja auch Deutſchland) gleichkomme.
Friſeure und Schneider ſollen gedroht haben, einmal den Wert des
in den U. S.A. verrauchten Tabaks jeder Form und des verkauten Gum=
mis
zu bevechmen.
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Samstag, den 17. Dezember 1927.
(Nach der Wetterlage vom 15. Dezember.)
Wolkiges Wetter, ſtellenweiſe aufheiternd, Froſt und meiſt trocken.
Winterſportverhältniſſe in Heſſen.
Vogelsberg. Hoherodskopf:Wind: Südoſt; Wetter: Schnee;
Temperatur: minus 7 Grad; Neuſchnee: 5 Zentimeter; Höhe der
Schneedecke: 1214 Zentimeter; Sportmöglichkeit für Ski und Rodel
gut.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.

ner: Geſellſchaftsſpiele und fröhliche Feiern. O 17.45: Aus Mozarts
Briefen. O 18.15: Vereinsnachr. 18.30: Stunde des Südweſtd.
Radio=Clubs. O 19: Dr. W. Beniamin: Die großen Metropolen:
Paris. O 19.25: Wirtſchaftsmeldungen. O 19.30: Ing. Randewig:
Moderne Höhentransporte. Ein Jahrmillionen altes Muſcheltier.
Irrlaufen. O 20: Konzert der Muſeumsgeſellſchaft. Anſchl.:
Spätkonzert: John Gläſer.
Stuttgart.
Freitag, 16. Dezember. 12.30: Schallplattenkonzert. O 16:
Aus dem Reiche der Frau. O 16.15: Konzert. Anſchl.: Weihnachts=
oratorium
nach Worten der heiligen Schrift für Soli und gem. Chor
mit Klavierbegl. von H. F. Müller. Geſangschor der Blinden=
anſtalt
Stuttgart. Leit.: Reallehrer Koſer. O 18.45: Funkfeuilleton.
O 19.15: Zamenhoffeier der Stutgarta Eſperanto Stelo‟. O 19.45:
Die Hauptveranſtaltungen der kommenden Woche (in Eſperanto),
20: Aus Frankfurt a. M.: Konzert des Opernhaus= und Mu=
ſeums
=Orch. Leit.: Prof. Cl. Krauß. Anſchl.: Freiburg: Operetten=
Schlager=Stunde. Mitw.: M. Liebermann und Sylveſter Bunſel
vom Stadttheater Freiburg. Aus der Operette. Die Königin von
O. Straus. Ja, ia, wegen einer ſo kleinen Perſon. Ja, Him=
mel
, Herrgott, Sakrament Bißchen Glück, bißchen Glück, das
iſt die ganze Politik. In Romanen, Novellen. Monſieur im
Frack. Worte, ſie flattern hin und her. Lieber Gott, was
gäb ich her. O 22.45: Nachrichten.
Berlin.
greitag, 16. Dez. 15.30: Dr. Poritzky: Die Emanzipation des
Weibes. 16: Prof. Katz, Roſtock: Der Vibrationsſinn, ein neu=
entdeckter
Sinn. 16.30: Unterhaltungsmuſik der Kapelle Gebr.,
Steiner. O 19.05: Italieniſch. o 19.30: Staatsſekr. Prof. Dr.
Hirſch: Die moderne Induſtriewirtſchaft. Die Großunternehmung
in der ſogenannten Schwerinduſtrie O 20.10: Sendeſpiel. Bruder
Straubinger Operette in drei Teilen von M. Weſt und J.
Schnitzer, Muſik von E. Eysler. Leit.: C. Bronsgeeſt. Dir.: Seidler=
Winkler. Perſ.: Landgraf Philipp: Lola, ſeine Gemahlin; Exzellemz
Naupp; Bruder Straubinger: Oculi, das wilde Mädchen; Schwudler,
Schaubudenbeſitzer: Liduſchka ſeine Frau; Bonifac, Deſerteur; Hof=
leute
, Offiziere. Handwerksburſchen, Volk. Ort: Am Rhein, im
18. Jahrh. Anſchl.: Tagesnachrichten. O 22.30: Mandolinen=
Konzert. Mitgl. der Vereinigt. Finkeſchen Mandolinenchöre.
Königswuſterhauſen. Freitag, 16. Dezember. 14.20: Kinder=
lieder
. o 15: Aus der Praxis der Grundſchularbeit. 15.35:
Wetter und Börſe. 16: G. Hochſtetter: Der Weihnachtsmann beim
Onkel Doktor. O 16.30: B. K. Graef: Sprechtechnik. O 17: Dr.
H. Holborn: Die deutſche Frage im Zeitalter Metternichs. O 18:
Prof Dr. Hilpert: Moderne Schweißtechnik. O 18.30: Engliſch
für Anfänger. S 18.55: Dipl.=Ing. Nedden: Die Nebenprodukte
der Kohle und ihre Verwertung. O 19.20: Wiſſenſchaftl. Vortrag
für Aerzte. O 20: Franfurt: Mozart=Konzert: Drei Konzert=
Arien. Soliſtin: Maria Jvogün, Sopran. Anſchl. Berlin: Preſſe=
nachrichten
. O 22.30: Mandolinen=Konzert.
Hauptſchriftlettung. Rudoll Maup=
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe. für Feuiſleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe: für Sport: Dr. cugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuble: Druck
und Verlag: L. C. Wittſch ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nich Übernommen.

Die heutige Nummer hat 20 Geiten.

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[ ][  ][ ]

Nummer 348

Der Ausweis der Renienbank.
Dem Tilgungsfonds bei der Reichsbank ſind gemäß § 7a des
Liquid.=Geſ. aus Zinseinnahmen von den Grundſchuldverpflichteten
weitere Rentenmark 7 998 198 zugeführt worden, um die ſich das Dar=
lehen
an das Reich und der Umlauf an Rentenbankſcheinen verringerten.
Gemäß § 11 des Liquid.=Geſetzes wurden im Laufe des November
268 444 861 Rentenmark der Reichsbank zwecks Tilgung von Renten=
bankſcheinen
überwieſen. Dieſer Betrag ſtellt zuzüglich bereits in den
Monaten März und April erfolgter Rückzahlung von Reichsmark
25 Millionen erſt das letzte Drittel der ſich bei Inkrafttreten des Li=
quid
.=Geſetzes auf 880 334 583 Rentenmark beziffernden Abzuwickeln=
den
Wirtſchaftskredite dar. Die nicht aus Rückzahlungen der Kredit=
nehmer
getilgten 59,4 Millionen RM. ſind als Sonſtige Debitoren
ausgewieſen worden. Für die der Reichsbank im November überwie=
ſenen
268 444 861 RM. wurden bis zum Schluß des Monats Renten=
bankſcheine
im Betrage von 215 320 697 Rentenmark aus dem Verkehr
gezogen. Um dieſen Betrag verringerte ſich ebenfalls der Umlauf an
Rentenbankſcheinen. Der für die Rückziehung der reſtlichen Renten=
mark
53 124 164 der Reichsbank noch zur Verfügung ſtehende Reichs=
markbetrag
erſcheint unter den Sonſtigen Aktiven
Seit Inkrafttreten des Liquid.=Geſetzes ſind ſomit Rentenbankſcheine
im Betrage von 203 042 621 Rentenmark gemäß 8 7a des Liquidations=
geſetzes
, 180 000 000 Rentenmark gemäß § 7b des Liquidationsgeſetzes,
71.999 338 Rentenmark gemäß § 7c des Liquidationsgeſetzes, 827 210 419
Rentenmark gem. § 11 des Liquidationsgeſetzes, zuſammen 1 22 252 378
Rentenmark getilgt worden.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 15. Dezember.
An der heutigen Börſe blieb die Haltung feſt, da man in Börſen=
kreiſen
, trotzdem auch die geſtrigen Schlichtungsverhandlungen zu keinem
Ergebnis geführt haben, weiterhin mit einer Einigung im Konflikt in der
Eiſeninduſtrie rechnen zu können glaubt. Verſchiedene Marktgebiete
verzeichneten wieder lebhafte Umſätze. Im Vordergrund ſtanden weiter
die Montanaktien. Hier wurden offenbart dieKäufe auf rheiniſche Rechnung
fortgeſetzt, und die Spekulation folgte mit Deckungen. Am Elektromarkt
entwickelte ſich wieder lebhaftes Geſchäft in Siemens & Halske. Begehrt
bleiben ferner die Schiffahrtswerte auf die günſtige Beurteilung des
Standes der Freigabenangelegenheit. Die lebhaftere Nachfrage nach
dieſen Spezialwerten regte das Geſchäft allgemein an. Ferner befriedigte
der Fortgang in den deutſch=franzöſiſchen Handelsvertragsverhand=
lungen
. Gegenüber den bereits erhöhten Kurſen der geſtrigen Abend=
börſe
waren neue Kursverbeſſerungen von durchſchnittlich 23% feſt=
zuſtellen
. Am Montanmarkt waren Buderus, Harpener, Mansfelder
und Phönix bevorzugt, die 3 bis 4 Prozent anzogen. Stahlverein lagen
erneut 2% höher. Schiffahrtswerte gewannen 1 bis 2%, Siemens &
Halske 5% Die übrigen Elektrowerte waren eher etwas vernachläſſigt
und nur bis 20 feſter. Überwiegend angeboten lagen J. G. Farben mit
minus 1½%= Auch der Handel in J. G.=Bonds ging etwas zurück. Von
Bauunternehmungen waren Wahß & Freitag ſtark verlangt und 5½0
höher auf die großen ſüdamerikaniſchen Aufträge. Am Anleihemarkt
blieb das Geſchäft ſtill. Im Freiverkehr waren Ruſſen und Serben etwas
verlangt. Im weiteren Verlaufe nahm die Spekulation Realiſationen
vor, und die Kurſe gingen um 1 bis 3% zurück. Das Geſchäft wurde etwas
ſtiller. Am Geldmarkt trat eine Verknappung ein. Tägliches Geld 7½ %
London=Kabel 4,88‟/,, Mark gegen Dollar 4,1859, gegen Pfund 20,448
London=Paris 124,02, Mailand 89,95, Madrid 29,50.
An der Abendbörſe war die Tendenz nicht einheitlich, doch über=
wogen
die Kursrückgänge, die gegen den Berliner Schluß aber nur ver=
einzelt
über 1 Prozent hinausgingen. Lebhaft behandelt wurden wieder
die Montanwerte, da der lang erwartete Schiedsſpruch in der Eiſen=
induſtrie
nun gefällt worden iſt. Doch gab es auch hier für Rheinſtahl,
Rheiniſche Braunkohle und Mansfeld Kursrückgänge bis 1½ Prozent.
Kaliwerte lagen dagegen 1½ bis 2½ Prozent feſter. J. G. Farben blie=
ben
vernachläſſigt. Elektrowerte lagen überwiegend etwas ſchwächer.
Stark angeboten waren weiterhin Holzmann, die erneut 5½ Prozent
verloren. Anleihen ſtill, nur Anatolier waren weiter gefragt und feſter. Kolland.
Im Verlaufe machte ſich allgemein Realiſationsneigung bemerbbar. Abl.=
Schuld 13,05, Schutzgebiete 7,35, Barmer Bank 141, Commerzbank 174½,
Danatbank 231½, Diskonto 154¾4, Dresdener Bank 155½, Buderus 96½,
Gelſenkirchen 140, Harpener 1937/, Aſchersleben 164½, Weſteregeln
174½, Mannesmann 152½4, Mansfeld 117½, Phönix 101½, Rheiniſche
Braunkohlen 235, Rheinſtahl 169½, Stahlverein 109½, A.EG. 162,
Bergmann 190, Daimler 83½, Deutſche Erdöl 130, Scheideanſtalt 190,
Licht und Kraft 201, J. G. Farken 269, Felten 126, Gesfürel 277, Holz=
mann
156½, Lahmeyer 165. Rütgerswerke 91, Schuckert 181½, Siemens
u. Halske 285, Wayß u. Freytag 145½, Zellſtoff Waldhof 259, Hapag
147½, Nordd. Lloyd 153½.

Berliner Effektenbörſe.

Berlin, 15. Dezember 1927.
Die freundliche Haltung der Frankfurter Abendbörſe übertrug ſich
auf den heutigen Vormittagsverkehr und danach auf das amtliche
Börſengeſchäft. Die Umſätze waren ziemlich lebhaft, insbeſondere auf
einigen Spezialmärkten. Die Führung übernahmen bei der
Aufwärtsbewegung Montanaktien, in denen die Baiſſe=Spekulation
noch größere Engagements laufen hatte und wegen günſtiger Angaben
über den Verlauf der Schlichtungsverhandlungen ſchleunige Deckungs=
verkäufe
vornahm. Da gleichzeitig von einer Erhöhung der Kohlen=
und Eiſenpreiſe gerüchtweiſe geſprochen wurde, fanden auch Meinungs=

Freitag, den 16.Dez.)

käufe in dieſen Werten ſtatt. Ver. Stahlwerke erreichten den ſeit längerer
Zeit nicht mehr notierten Kurs von 108 (plus 4,25 Prozent). Die anderen
Montanwerte zogen teilweiſe noch ſtärker an und zwar auch die Neben=
papiere
, Überhaupt konnte man an der heutigen Börſe feſtſtellen, daß
auf den verſchiedenſten Märkten für die Nebenwerte Kaufaufträge der
Privatkundſchaft vorlagen. Das Ausland zeigte für Elektrowerte,
Montanaktien und Schiffahrtswerte Intereſſe. Angeblich ſollen neben
ſchweizeriſchen und anderen Käufern auch ſchwediſche Kapitaliſten
Anſchaffungen in dieſen Werten vorgenommen haben. Das Rheinland
bekundete ſtärkere Zurückhaltung. Die in den letzten Tagen bevorzugten
Farbenaktien traten zugunſten der Montan= und Elektrowerte in den
Hintergrund und wurden teilweiſe gegen ſolche eingetauſcht. Am Geld=
markt
war Tagesgeld mit 680 weiter flüſſig. Dagegen machte die
Verknappung in Termingeldern Fortſchritte. Der Satz für Monatsgeld
zog um 1/.0 auf 9,5% an. Warenwechſel ca. 7:/.%. Am Deviſen=
markt
war die Aufmerkſamkeit vornehmlich von der Steigerung des
engl. Pfundes in Anſpruch genommen. London gegen Kabel notierten
88,35, Spanien ſchwächer 29,30, Mailand kaum verändert 88,90. Der
Dollar ſtellte ſich in Berlin auf 4,1862.
Im weiteren Verlauf der Börſe wurde die Haltung auf allen Markt=
gebieten
ſchwächer, als wieder Gerüchte über ein ſtarkes Angebot an
Privatdiskonten umliefen und eine Erhöhung des Satzes befürchtet
wurde. Die Kurſe gaben um zwei bis vier Prozent nach. Erſt in der Mitte
der zweiten Stunde hörte die rückläufige Bewegung auf, nachdem der
Privatdiskont auch heute auf 6¾ Prozent feſtgeſetzt werden konnte.
Es fanden darauf teilweiſe Rückkäufe ſtatt, ſo daß die Börſe wieder etwas
günſtiger ſchloß. Die Aktien der Konkordia=Bergbau=A.=G., die heute
eingeführt werden ſollten, konnten wegen Materialmangel nicht notiert
werden. Für die 7prozentige Konkordia=Anleihe ſtellte ſich der erſte
Kurs auf 95 Prozent.
An der Nachbörſe verloren Philipp Holzmann 5,5 0 (161,5), da ver=
lautete
, daß eine Kürzung der Dividende eintreten würde. Im Vorjahre
wurden 7% verteilt. Im itbrigen war die Nachbörſe uneinheitlich, im
Grunde jedoch widerſtandsfähig. Es notierten u. a. J. G. Farben 270,25,
Rheinſtahl 170,5, Ver. Stahlwerke 107,25, Mannesmann 152,25,
Siemens 286,5, Schuckert 181,5, Schultheiß 406, Oſtwerke 364,5, Ver.
Glanzſtoff 578, Bemberg 437, Phönix 100,75, Hapag 147,5 Nordlloyd
153, Danatbank 231,75, Altbeſitzanleihe I und II 52,5, dto. III 55,5,
Neubeſitzanleihe 12,87.

Aickaffenb. Bellſtof
Augsb. Nürnb. Maſch
Bamag=Meguin".
Berlin el. W..
BerlinKarlsruheInd.
Braunkohl.=Briketts.
Bremer Vulkan.
Premer Wolle.
Teutſch.=Atlan :. Tel
Teutſche Maſchinen.
Teutſch.=Nied. Tel.. .
Teutſche Erdöl. . .
Teutſche Petroleum.
Tt. Kaliwerke.
Tonnersmarckhütte
Tynamit Nobel
Elektr. Lieferung.
J. G. Farben.
R. Friſter.
Gaggenau Vorz.
Eelſenk. Berg.
G. f. eleltr Untern.
Kalle Maſchinen.
San. Maſch. Egeſt.
Hanſa=Dampfſchf. ..

Helſing ſorz..
Wien...
Prag ....."
Budapeſt.
Sofia
4 Slo ....
Koxenhagen.
Stodholm. .
London. ..
v nos Aires.
New York .."
Belgien. .. . .

14 12. 15 12 14 12 179. 176. Hemoor=Zement. 234. 1105.5 106. Hirſch Kupfer. . . . 105. 30. 30. Höſch Eiſen. .. . . . . . / 144 25 70.5 70.5 Hohenlohe Werke.. 19.75 75.25 73.25 Kahla Borzellan.. 104.5 178.5 180 625 Lindes Eismaſch.. . . . 1 151 141. 141. Lingel Schuh. .. 72. 189. Linke u. Hofmann 103.5 105. 1L. Loewe u. Co. .. 252.5 72. 74 875 T. Lorenz.. . . . .." 111 25 Niederlauſitzer Kohle 159. 131. 130.37. Nordd. Gummi. . . 73. Orenſtein. . . . . . . . ." 139. Rathgeber Waggon. Rombacker Hütten .." 5. 131.25 129. Roſitzer Zucker. . . . .. 79.75 168.87 169.5 Rütgerswerke .. . . . . 99.25 270.25 268.25 Sachſenwerk .. . . . .. 114. 106. 105.5 Sächſ. Gußſtahl. . . . . 134. 36.5 37. Siemens Elas...... 149. Ver. Lauſitzer Glas. 133. 279. 277 Volkſtedter Porzell.. 59.75 159 160. Weſtf. C. Langendreer 64. 62.75 WittenerEußſtahl. . 46. 213 125 215. Wanderer Werke. .. 220.

Deviſenmarkt.

14. 12. 15. 12. 14. 12. 15. Geld Brief Geld/ Brief Geld Brie Geld o.52: 10.541 10.52710.547 Ftalien". e2.71 22.75 22.715 59.00 159.12 58.995 59.11: Baris 16.48 16.505 16.46 12.39 12.412 12.394 12.414 Schweiz. 80.765 80.92 80.77 73. 16 73.30 73.18 73 3: Spanien. 70.15/ 70.2 69.7: 3.022 3.020 3.022/ 3.02 Danzig. 81.64/ 81.8 81.66 169.03,169.37 169.10 169.441 Japan. 1922/ 1.921 1.933 Hrit.asttt.5! 111.31/111.5. Rio de Janetro. b.5005 9.50251 0.5005/ 112.20112.421 112.21112.431 Jugoſlavien. 7.365/ 1.37 1.36 Hi2.86/113 0 1 12.89 113.111Portugal. 20.68 20.,C
20.68 120.415120.455 20.421 20.461 Athen ......" 5.644 5.656 5.644 1.788 1.792 1.788 1.792 Konſtantinopel. . 2.172/ 2.1761 2.177 4. 1815/4.1895 1. 1815 4 1895 Kanada. . . . . ." 4,177 4.185 4.177 58.50 58.62 58.505,58.625 1Uruguay. . 4.326/4.334 4.326

Wirtſchaftliche Rundſchau.
7 proz. Mitteldeutſche Kommunal=Goldanleihe von 26. I. Gemäß
Erlaß des preußiſchen Herrn Miniſters des Innern vom 30. vor. Mts.
iſt obige Anleihe auf Grund des Geſetzes über die Mündelſicherheit
von Wertpapieren und Forderungen vom 29. Oktober 1927 als mündel=
ſicher
zu betrachten.
Die deutſche Roheiſengewinnung im November 1927. Die deutſche
Roheiſenerzeugung im November 1927 betrug 1 119 385 Tonnen, gegen
1139 357 Tonnen im Oktober 1927. Da der November 30 Arbeits=
tage
hatte, während im Oktober die Hochofenwerke an 31 Tagen im
Betrieb waren, iſt die arbeitstägliche Gewinnung des November mit
37 313 Tonnen um 560 Tonnen höher als die des Oktober. Sie ent=
ſpricht
81,2 Prozent der durchſchnittlichen arbeitstäglichen Hochofen=
Gewinnung im Jahre 1913 im Deutſchen Reich damaligen Umfanges.
Von 191 vorhandenen Hochöfen (im Vormonat 192) waren 116 (113)
im Betrieb und 8 (9) gedämpft.

Süddeutſche Immobilien=Geſellſchaft, A.=G., Frankfurt ..
In der geſtrigen Aufſichtsratsſitzung wurde ein Beſchluß über die

zuſchüttende Dividende noch nicht gefaßt. Vorausſichtlich ſei jednch=
einer
weſentlichen Erhöhung der Vorjahrsdividende zu rechnen (i. 9

Deutſche Gold= und Silberſcheideanſtalt vorm. Roeßler, Frannz
a. M. Nach dem Bericht für das abgelaufene Geſchäftsjahr 1998100
eine ruhige und gleichmäßige Fortentwicklung auf den meiſten Gem.
zu verzeichnen geweſen. Die noch andauernde günſtige Inlandskoniun
halte die Verwaltung nicht von großer Vorſicht in der Geſchäftsfüß.
ab, da ſich erſt erweiſen müſſe, ob die deutſche Wirtſchaft die drücker
Belaſtungen auch bei einem Nachlaſſen der inländiſchen Nachn
überwinden kann. In der Edelmetall=Abteilung konnten die un
nicht unweſentlich geſteigert werden, wozu die Zuſammenlegung

115 12
238.25
103.
149.375
20.25
105.25
151.75
75.
250.
111.
161.
132.875
75.5
81.
90.25
113.5
134.75
49.
133.25
61.
48

Brief
2.755
18.50
80.93
69.87
81.82
937
1.5025
7.382
20.72
5.656
2.181
4.185
4.334

Silberverkaufs der Mansfeld A.=G., mit der Scheideanſtalt beigett.
habe. Bei der Firma G. Siebert, G. m. b. C., war die Beſchäftt
erfreulich. Auch die Norddeutſche Affinerie dürfte günſtiger als im
jahre gearbeitet haben (i. V. 6% Dividende), doch ſeinen hier wahrſcheu
noch größere Aufwendungen für Neubauten und Ergänzungs
machen. In der Keramiſchen Abteilung hat ſich das Geſchäft an
entwickelt, ebenſo entwickelte ſich die Chemikalien=Abteilung befriedio=
So habe ſich auf dem Gebiet der Cyan=Salze die Stellung der c
ſchaft weiter befeſtigt, und die Arbeiten auf dem Gebiete der Oberfſol;
härtung von Eiſen habe zu erfreulichen techniſchen und wirtſchaftn=
Erfolgen geführt. Ferner war die Abteilung Rheinfelden (Natrium=
Sauerſtoffprodukte) gut beſchäftigt. Ein Teil des Rheinfelder Bettt
ſoll auf moderner Grundlage in Knapſack b. Köln neu errichtet werdio=
Für die Verbeſſerungen der Verfahrungen und für die Auffini=
neuer
Verwendungsgebiete ſeien recht erhebliche Aufwände gez
worden. Nach der Löſung der Intereſſengemeinſchaft mit der D=
ban
und der Metallgeſellſchaft ſei nun die finanzielle Auseinord
ſetzung inzwiſchen reſtlos durchgeführt. Von den noch vorhanm=
3 744 Stück Vorratsaktien wurden 3 156 Stück verkauft. Es wmi
ein Rohgewinn von 9, 126 Mill. RM. erzielt. Nach Abzug von 5,747
RM. Unkoſten und 0,938 Mill. RM. Abſchreibungen verbleibt ein 1
gewinn von 2 544 741 RM., woraus, wie gemeldet, 9 (i. V. 8) P:
Dividende auf die Stamm= und 6 Prozent auf die Vorzugsaktie= werden ſollen. Die nach Abzug von 150 000 RM. für Wohlßu
zwecke, 54 978 RM. für die geſetzliche Reſerve und 189 444 RTg
Aufſichtsratstantiemen verbleibenden 105 721 RM. werden vorget hu
Die Bilanz verzeichnet auf der Aktivſeite 5,6 (5,5) Mill. RM. 3
papiere und Beteiligungen 10,737 (11. 146) Mill. RM. Vorräte unn
20,608 (17,272) Mill. RM. erhöhte Debitoren. Demgegenüber
unverändert 23 Mill. RM. Aktienkapital, 2,145 (1,611) Mill. RM.
liche Rücklage und auf 20,253 (18,584) Mill. RM. geſtiegene Kredä=
Angaben über den Geſchäftsgang des laufenden Jahres werdenm
gemacht (G. V. 10. Jan. 1928).

Bierbrauerei Durlacher Hof. A.=G., Mannheim. Die Genert
ſammlung der Bierbrauerei Durlacher Hof A.=G. Mannheim beit
autragsgemäß, aus dem Reingewinn von 236 299 RM. auf 1,5 Milli=
RM. Stammaktien eine Dividende von 10 Proz., auf 5000 RM.10
zugsaktien eine ſolche von 8 Prozent zu verteilen. 40 000 RM. wr
dem Delkredere=Fonds, 30 000 RM. dem Unterſtützungs=Fonds üb4
ſen, 15 839 RM. wurden auf neue Rechnung vorgetragen. Das
Geſchäftsjahr hat ſich normal, gehalten, doch ſind die Ausſichten nou
beſtimmt.
Rheiniſche Treuhand=Geſellſchaft, A.=G., Mannheim. In diu
13. Dezember ds. Js. abgehaltenen 17. ordentlichen Generalverſamrn
der Rheiniſchen Treuhand=Geſellſchaft, A.=G., Mannheim, wurden
Bilanz=Regularien einſtimmig genehmigt und dem Vorſtand und s
ſichtsrat Entlaſtung erteilt. Nach dem General= Verſammlungsbe=
kommt
eine Dividende von 10 Prozent auf das eingezahlte AEit
Kapital zur Verteilung. Die Ausſichten für das laufende Jahr wr.?
als günſtig bezeichnet.

Meiallnotierungen.

Die Verliner Metallnotierungen vom 15. Dezember ſtelltemf
wie folgt: Elektrolytkupfer 134,75, Orig.=Hüttenalumin. 210, dt1
Walzen 214, Rein=Nickel 350, Antimon Regulus 93,5100, Silkl=
Barren 81.
Die amtlichen Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel 1=
15. Dezember ſtellten ſich für Kupfer: Januar 121½ (121¾), Frin
121¾ (122), März 122 (122:/.), April 122 (122:/,), Mai 122 41M
Juni 122 (122:/.), Juli 122 (122), Auguſt 122 (1221/,), Septr
122 (122:/,), Oktober 122:/, (1221/,), November 1221/, (1221/.), E-
ber
121:/, (122). (Tendenz feſter.) Für Blei: Januar 44¾4 (45/14
ruar , März, April 45:/, (45½), Mai 45:/, (45¾), Juni 45½
Juli 45½ (45¾), Auguſt, September, Oktober und Novemben
(46), Dezember 44½ (45), (Tendenz: feſter), für Zink: Januau
(53½), Februar 52 (53), März, April 51¾ (52¾), Mai 51¾
Juni 51½ (52½), Juli, Auguſt und September 51:/, (52:/,), Qu
November 51 (52), Dezember 53 (54), (Tendenz: ruhig).
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 15.De.
ſtellten ſich für Kupfer: (Tendenz feſt), Standard p. Kaſſe 590
3 Monate 5917/.60, Settl. Preis 59¾, Elektrolyt 66½/
ſelected 64½66, Elektrowirebars 66½;, für Zinn: (Tendenz unn
mäßig), Standard p. Kaſſe 267½/,,, 3 Monate 263½½.Ju
Preis 2671/., Banka (inoff.) 2701/.,, Straits (inoff.) 267¾4; fümich
(Tendenz ſtetig), ausländ prompt 22:),, enft. Sichten 22"
Preis 221/,; für Zink: (Tendenz ruhig), gewöhnl. prompt 26,
Sichten 26:),, Settl. Preis 26¾, Queckſilber (inoff.) 23, Wolt!
(inoff. 15 ½).

Heute
Ein reich

Granlſarter Karbbericht deir 10. Ati.-

Staatöpapiere
a) Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl.
Auslof.=Sch. 1. Teil
III. Teil
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld ohne Aus=
loſungsſcheine
.. ."
4% Dt. Schutzgeb.=
Anl.
b) Ausländiſche
5% Bos. E. B. 1914
5%L.Inv. 1914
4½% 1897....
4½% 1902
4% Bosnien
6% Bulg. Tabak.02
½%Oſt. Staatsr.
.1913. Kdb.1918
4 ½%Oſt. Schatz. 14
4½/.%0 Oſt. Silberr.
4%
(Holdr
4% Oſt Goldrente
* Innsbr. Abk.
4% einh. R. (k

52.3
55,

13
7.32

37.5
37.5
2.5
2.25

4.4

1.6

3% Port./Spz./ III/ 9.5

5% Rum.am. R.03
4½Gold. 13
4½ am. kon.
4% am.05

6.25
14.6
5
5

4% Türk. (Ndm.
9.75
4½ (Bagd.
14
4% Bagd II/ 12:/,
g. unif 1908
4% 1911 Zoll. 12.325
½%5 Ung St. 1918
4½%0
1913
(lt Tnnsbr. Abk.)
41,2, Ung St. 1914
4½% lng St. 1914/ 23.25
(lt. Innsbr. Abk.)
4X Ung Goldr. ..

4% Ung. Goldr.
(lt. Innsbr. Abk.)
42 Ung Staatsr.
v. 10
4%Ung. Kronr. . . .
3%0 Ung. Eiſ. Tor .
Außereuro=
päiſche

5%Mex.am. in.abg.)
5% äuß. 99
4% Gold04ſtf
3% konſ. inn.
4½%, Irrigat.
5% Tamaulipas I
Sachwert= Schuld=
verſchreibungen

Mit Zinsberech=
nung

10%Berl. H.=Bt. G./105.25
8%
6% Berl. St. Gold
8% Darmſt. St.-G.
8 % D. Hyp.=Bank
Meining. Goldpf
79 Dresd. St.:G.
7% Frkf. St.=G.
SS
82 Frii. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
7%0 Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
% Frif. Hyp.=Bk.=
Goldpfbr.
Lo Frrf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr.
7%0 Frlf Goldpfbr.
6% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr.
5%0 Frkf. Pfbr. Bk.
Goldpfbr.
6 H.=St.= Gold=
anl
. .
3% Heſſ. Land.=B
Goldpfbr.
7% beſſ. Land.=Bk.
Goldpfbr.

10% Komm. Glektr.
Mark (Hagen) Goldobl. 101.25 80 Komm. Ldsbk 1.9 Darmſt., Reihe 96 16 8% K. Landesbank Darmſt. Reihe II 96 8% Ldwgshf Stadt=
Goldanl. 7%M. KraftHöchſt 8 Mainz.=St.=G. Rw 8% Mannh. St.=G. 6% Mannh. St.=G.= 34.9 70 M.=Stahlw. 27 93 18 8% Naſſ. Ldb. Gold 101.0 8 Nbg. St. Gldal. 82 Pfälz. Hyp. Bk.=
Goldpfbr. 98 % Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfbr. .. 94 60 Pfälz. Hyp.=Bk
Goldpfbr. 88.5 98 8% Pforzh. St.=G. 95 84.75 8% Pirmaſ. St.=G. 93 6% Pr. Centr. Bd.= 99.*5 Cr.=Bk. Gldpfbr. 8% Pr. Centr.=St.- 94 ſchafts=Goldpfbr. 97 89 70 Pr. Centr.=St. 87 ſchafts=Goldpfbr. 95 89.5 8% Rh.=Hyp.=Br. 8=1/ Goldpfbr 96.5 98.5 94 25 89.5 93.* 4½%-Lig. Pfb. 81 4½% Anteilſch. 57 89 7 ½% Rh. Stahlw
25 13 99. 10%Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf. 92 8% 98 90 Kitng.3. 92 7.75 Goldpfdbr. 79 V. Stahlw. Düſ= ſeldorfHyp.=Gld.. mit Option/ 98 98 2, V. Stah. w. Düſ= eldorfHyp.=Gd.= 94.5 obl. ohne Option! 91 7% Viag( V. Ind.= v O5.5 1 Unt. Bln.) 27 557

8% Boigt EHäffner
Goldobl.
8% Württbg. Hyp.=
Bank Goldpfbrf

Ohne Zins=
berechnung

92 75 15% Bdw. Kohl 23
87.75 1 6 %Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6%Heſ.Brk.=Rg. 23
5% Heſſ. Volksſtaat
Roggen ... . . 23
5% Pr. Kaliw. ..
5% Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt. B. G)
Borkriegé=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bayr Vereinsb.
Bahr. Handelsb.
Bayr. Hyp. u. Wechſ.
Berliner Hyp.=Bk.
Frkf Hyp.=B1
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bk.
Mecklb. Hyp.=u. Wb.
Meining. Hyp. Bk..
Norod. Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bf.
Preuß. Boo.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B.=Cr. B.
Preuß Pfdbr.=Bk
Rhein. Hyp.:B
Rh.=Wſtf. B.=Cr.B.
Südd. Bodenkr.
Württ Hyp Bk.
Staatl. od. prov.
garantiert
Heiſ. L.=Hyp.=B.
Landeskr. Caſſel
Naſſau Ldsb.
Obligattonen v.
Transportanſt.
4% Eliſ.=Bahn ſtfr.
4½ Galiz. Carl-
Lud.=B.
abg.
5 A Oſt. Sd. (L.)ſtfr.

93
95.5

12.63

13.5
6.45

9.1

16
17.075

13.75

2,6%Alte Oſt. Südb.
2,60 Neue
4%Oſt. Staatsb. 83
3% Oſt. 1.b.8. E.

3.55

3%Oſt.
3%
3%
3%
3%0

abg.
9.Em.
abg.
1885 ..
abg. .
3%Oſt. Erg. Netz

3%Oſt.
abg.
3½ RaabOebd. 83
30.
91
4% Rud. Silber.
4% Rud. (Salzka.)
4½%Anat., S. I
4½% Anat.. S. II
4½% Anat., S. III
3% Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec.
4½%

Zank=Aktien
Allg. D.=Kredit. . . 142
Bad. Br. ....
1172
Bk. /. Brauind.
Barmer Bankv. (141.75
Bay. Hyp.=Wchi. 1168
Berl. Handelsgeſ
Comm.u. Privatb. 173.25
Darmſt. u. Nat.=Bk. /233
Deutſche Bank . 161.25
D. Eff. u. Wchi.=Bk. 1126
D Hyp.=Bk. Mein. /133.
D. Vereins=Bk. 103
Disk.=Geſellſch
154.5
Dresdener B1.
154.75
Frankf. Bk.
118
Frankf. Hypth •Bk./143
Frkf. Pfdbr. Bk. . . . 149
Gotha. Grundkr. Bk.
Lur. Intern. Bank
Metallbank.
138.75
Mitteld. Crebitb 213
Pfälz. Hyp=BT 176
Pr. Bd.=Creditbank 133
Hyp.=Akt.=Ban! 150
Reichsbank=Ant 178
Rhein. Creditbk. 123.5
Rhein=Hyp.=Bk 170.25
Südd. B.=Treditbk.

21.5
19.25

18.25
17 25
15
18.5

Südd. Dise.-Geſ.
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Banlverein!
Bergwerkö=Aki.
Budverus..
Eſchw. Bergw. .
Gelſenkirch. Bgw.
Harp. Bergb.
Jlſe Bergb. St.. . . /207.5
Genußſchein
Kali. Aſchersleben.
Kali. Salzdetfurth.
Kali. Weſterregln. 1172
Klöcknerwerke (abg.
Lothr=Hütte)
Mannesm.=Röhr 1153..5
Mansfelder
Oberbedarf
Otavi=Min.=Ant. . .
Phönix=Bergb.
Rhein. Braunk. ..
Rhein. Stahlw..
Riebeck Montan. . .
SalzwerkHeilbronn
Tellus Bgb
Ver. Laurahütte
Ver Stahlwerke 1108
induſtrie=Akt
Brauereien
Eichbaum(Mannh.)
Henninger
Hercules Heſſiſche 1159
Löwenbr.=Münche /337.
Mainz. Aktienbr 239
Schöfferhof(Bind.)
Schwarz= Storchen /186
Tucher. Nürnberg
Werger

Aktum. Berlin.
Abler & Oppenh
Adlerw (v. Kleher)
6%E. A. G. Vzg.A
5% A. E. G. Vzg. B
A. E. G. Stamm
Bad. Maſch. Durla
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin".
Baſt Nürnberg ..

133
39
17I.

96
192
139.75
192.5
119
162
233
27.5
/117
231.5
169.25
154
180
119
85

189.5
344
164

153
85
85.75
78
161 25
135
29.5

Bayr. Spiegel
Beck & Henkel
Bergmann El
Bing. Metall.
Brem.=Beſigh=Ol.
Bürſtenfbr. Erlang
Cement. Heidelb..
Cement. Karlſtadt
Cement. Lothr. .
Chem. Albert . . . . .
Chem. Brockh.
Chem. Milch
Daimler=Benz A. G.
Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Erdöl ..."
D. G. u. Silb. Scheit
D Linoleumw. Bin.
Dingler. Zweibrück.
Dreso. Schnellpr.
Dürkoppw. (St)..
Dürr Ratingen
Dyckerhoff & W
Eiſenw. Kaiſerst.
E Licht u. Kraft ſ.
El Lieferung .
Eli Bao Wolle
Email. Ullrich
Enzinger Werke
Ezlinger. Maſch.
Ettlinger Spinn
Faber Bleiſtift
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens
Farbenind J. G.
Felten & Guilleau.
Feinmech. ( etter
Feiſt. Sekt
Frankfurter Ga
Frankfürter Hof. .
Frkf.=M. Pok. u. W.
Beiling E Cie.
Goldſchmidt, Th
Gotha Waggon
Gritzner Maſch.
Grün & Bilfinger. .
Hafenmühle, Frkft.
Haid & Neu
Hammerſen
Hanfw. Füſſen..
Hanſa=Lloyd, Br.
Hartm. & Braun.

85.n5
190
73.25
53
137
176

131.;
139.75
241.5

15.25

Heyligenſtaedt.
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch, Kurfer ...."
Hoch=Tief Eſſen..
Holzmann
Holzverk. Ind...
Hydrom. Breslau".
Fnag ..
FunghansSt.
Kammg. Kaiſersl.
Karlsruher Maſch.
Karſtadt. N.
..
Klein. Sch EBecker.
Knorr, Heilbronn
Konſerv. Barun
Krw. All=Württbg.
Krauß & Co
Lahmeyer
Lech. Augsburg.
Lederw. Rothe
Leverw. Spicharz.
Lingel Schuhw.
Löhnberg. Mühle
Ludwigsh Walzm./126
Züdenſcheid Metalil
Mainkraft Höchſt 119.9
Mars=W. Nürnber/
Metallgef. Frkf.
Miay Mühlenb 144.5
Moenus Stamm
Motoren: Deutz
Notoren Oberurt.
Mün h. Lichtipielt
Reckar Fahrz
Neckarw. Eßlingen
Beters Union
Bfälz. Näh Kayſerl 53.5
Philipps
Porzellan Weſſel.
Rein Gebb.& Schal
Rhein Elektr
Rhenanta,Kunheim
Rütgerswperke
Schneid & Hanau.
Schnellpr. Franf
Schramm Lackfr 123
Schriftg Stemp 1120
Schuckert Elektr.
Schuhfbr. Weſſel.
Schuhf. Herz ..

80
105.!
182.5
71.5
99
90
193
17.1
152
110
167
56.25
56.5
165

A.b6
133.5
19.)

109.5

112

51.1
90.5

181.5
37

Schulz. Grünlack
Seilind. Wolff.
Siemens Glas.
Siemens & Halske
Südd. Immob.
Südd. Bucker=A.=G.
Thür. Lief. Gotho
Uhren Furtwängl..
Unter ſr. Kr.=Gl.=B.4
Beithwerke
Ver f. Chem. Ind. auh
Ver. d. Olfbr. Mann 1
Ver. Faßt Caſſel.
Gummi. Bln.=Frkf.
Pinſel=Nürnberg..
Ultramarin
Zellſtoff Berl.
Vogtl. Maſch.
Voigt & Haeffner.
Volthom Seil
Wanx & Freytag
Wegelin Rußfbr.
Zellſt. Aſchaffenbg
Zellſt Meme
Zellſt Waldhof.
Zucke: Rheingar;
Transport= und
Verſicherungs=Ait
Dt Reichsb.=Vorz.
A. Dt. Eiſenbahn.
A. Lokalb u. Kraſt
Dt. Eiſenb.=Geſ.
Schantung E.B.
Südd Eiſenb.-Gew!
Hapag
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Frtft. Allg. Ver..
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Darmſtädter Bertz
Bahnbedar
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Helvetia Konſ..."
Gebr. Lus ..
Motorf. Darmſt. . .
Gebr. Roeder ....
Venulethck Ellenb. .

[ ][  ][ ]

mmer 348

Freitag den 16 Dezember 1927

Seite 17

Produktenberichte.
Südweſtdeutſche Zentral=Häuteauktion Mainz. Am Freitag
beginnt im Kaſino Hof zum Gutenberg die oben genannte
fion. Zur Verſteigerumg gelangen 4920 Großviehhäute, 5344
ſyr Freſſerfelle und 947 Hammelfelle.
Fiamhrimer Produktenbörſe vom 15. Dezember. Billige Inlands=
ließen
Weizen weiter in ruhiger Haltung verkehren. Mais
Fitsermittel feſt. Man verlangte für die 100 Kilo ohne Sack
i Mannheim in Reichsmark: Weizen, inl. 2,0026,50, ausl.
5, Roggen, inl. 25,7526,00, ausl. 26,2525,50, Hafer, inl.
120, ausl. 25,5026,50, Braugerſte, pfälziſche B8,0030,75,
Heſſiſche und württembergiſche V,0028,50, Futtergerſte 22,75
0. Mais mit Sack 21,0021,25, ſüdd. Weizenmehl, Spez. Null
3D0, ſüdd. Weizenbrotmehl 30, ſüdd. Roggenmehl, je nach
usislung 35,0036,50, Weizenkleie 14,00.
okmrter Produktenbericht v. 15. Dezember. Bei ſchwachem
eich war das Geſchäft ſehr klein. Wenn auch die amtlichen
uren für Getreide unverändert blieben, ſo waren zu dieſen
lSine nennenswerten Käufer vorhanden. Das Weizen= und
ſ chäft war unverändert flau. Futtermittel lagen feſt, aber
e kamen kaum zuſtande. Mais zeigte etwas freundlichere Stim=
urd
, die amtliche Notierung wurde um 1, Mark erhöht. Weizen I
S4., 1II 22½23., Roggen 24½25,, Sommergerſte
9 Hafer inl. 223/23½, Mais 21211/., Weizenmehl 371/.
uesenmehl 3535¾, Weizenkleie 13½13,85, Roggenkleie 15½
g üneer Produktenbericht vom 15. Dezember. Die leichte Feſtigkeit
ſuße sländiſchen Getreidemärkten genügte, um die Tendenz im
ür Betreidehandel wieder nach oben zu bringen. Beſonders der in
ge ziemlich vernachläſſigte Roggen konnte ziemliche Gewinne
.jeferung war für Dezember und März auf einzelne Deckungen
1Sher. Sonſtige Termine dieſes Artikels, ſowie Weizen etwa
R. befeſtigt. Hafer folgte leicht. Gerſte hat die übliche Situation
ſe Brauforten erhalten zu mäßig höheren Geboten Frage,

Viehmärkte.

geiktädter Viehmarkt vom 15. Dezember, Aufgetrieben waren
-r, 15 Schafe, Schweine, 19 Ochſen. Der Marktverlauf
rᛋſrft, geräumt. Die Preiſe betrugen für Kälber: a) 7275,
6if-I c) 6066; für Schafe 4045 Pfennig pro Pfund.
aunheimer Kleinviehmarkt vom 15. Dezember. Zum heutigen
5 knnarkt waren zugeführt und wurden die 50 Kilo Lebendgewicht
ue Rlaſſe gehandelt: 29 Kälber 6078, 22 Schafe 4248, 164
Sch re 5863, 489 Ferkel und Läufer: Ferkel bis 4 Wochen 813,
beis Wochen 1521, Läufer 2126. Marktverlauf: Kälber mittel=
mäßs/g
räumt, Schweine ruhig, langſam geräumt, Ferkel und Läufer
Yfal urter Viehmarkt vom 15. Dezember. Der Auftrieb des
eutun ebenmarktes beſtand aus 70 Rindern, 1415 Kälbern, 400 Schafen
4 Schweinen. Verglichen mit dem Auftrieb des Nebenmarktes

der Vorwoche waren 540 Kälber mehr angetrieben, während der Auftrieb
in Schafen und Schweinen nahezu unverändert blieb. Bezahlt wurden
pro Zentner Lebendgewicht: Kälber b) 7075, c) 6269, d) 55-61,
Schafe a/ 4548, b) 3644, c) 3035. Schwiene b) 5961, c) 5960,
d) 5659, e) 5358. Im Vergleich zu den Notierungen vom Montag
gaben Kälber 3 Mark und Schweine 2 Mark nach, während Schafe
behauptet blieben. Marktverlauf: Kälber und Schafe lebhaft, ausverkauft.
Schweine langſam und geringer Überſtand. Fleiſchgroßmarkt: Ochſen=
und Rindfleiſch 1 95100, II 9095, Bullenfleiſch 9095, Kuhfleiſch
I. Sorte 7080, II 5570, III 4050, Kalbfleiſch 1 110130, II. 95
105, Hammelfleiſch 7585, Schweinefleiſch 7580. Gefrierfleiſch,
Rindfleiſch, Vorderviertel 52 und Hinterviertel 62.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Chicago, 15. Dezember. (Priv.=Tel.)
Weizen: Für Weizen beſtand zunächſt eine fſtere Stimmung auf
beſſere Exortnachfrage. Im weiteren Verlauf änderte ſich das Bild in
Erwartung der günſtigen argentiniſchen Ernteſchätzung.
Mais: Anfangs lag der Markt feſter auf ungünſtige Wetterbe=
richte
und die Abnahme der Zufuhren. Die vorausſichtliche Zunahme
der argentiniſchen Wochenverſchiffungen veranlaßte ſpäter ſtärkeres An=
gebot
.
Hafer: Hafer war anfangs gut behauptet, ging aber ſpäter auf
Abgaben des lokalen Handels zurück.
New York, 15. Dezewber. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Die Preiſe zogen heute etwas an auf gute auslän=
diſche
Marktberichte. Nach vorübergehender Abſchwächung auf Abgaben
des Südens führten Deckungskäufe aus New Orleans zu einer Er=
holung
.
Kaffee: Der Markt verlief angeregt durch die ſtetigen Meldungen
aus Braſilien und Käufe der Kommiſſionäre. Gegen Schluß erfolgten
Gewinnmitnahmen.
Zucker: Heute zogen die Preiſe etwas an auf Grund feſterer Loko=
preiſe
und höherer Londoner Notierungen. Gegen Schluß drückten Ab=
gaben
des Handels auf das Preisniveau.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 15. Dez.:
Getreide. Weizen: Dez. 125½, März 128½, Mai 130½;
Mais: Dez. 85, März 89½, Mai 92½; Hafer: Dez. 51¾, März
54½, Mai 56½; Roggen: Dez. 105¾, März 107½, Mai 107½.
Schmalz: Dez. 11,40, Jan. 11,97½, Mai 12,37½.
Fleiſch: Dez. 11,00, Jan. 11,15, Mai 11,40; Speck, loko 11,00;
leichte Schweine 7,65 bis 8,30, ſchwere Schweine 8,10 bis 8,60;
Schweinezufuhren: Chicago 40 000, im Weſten 150 000.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 15. Dez.:
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 146%, hart 141½; Mais, neu
ank. Ernte 99; Mehl, ſpring wheat clears 6,506,75; Fracht;
nach England 1,92,3, nach dem Kontinent 1314.

Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,15: Talg, extra 8½.
Kakao. Tendenz: feſt; Umſatz in Lots: 164; Loko: 129;
Nov. , Dez. 12,72, Jan. 12,75, Febr. 12,76, März 12,80, April
12,87, Mai 12,95, Juni 13,02, Juli 13,15, Auguſt , Sept. 13,25,
Oktober
Kleine Wiriſchaftsnachrichten.
Die Spitzenverbände der ſächſiſchen Induſtrie, des Handels und
Handwerks ſowie der Landwirtſchaft haben ſich zu einer Arbeitsgemein=
ſchaft
der Spitzenverbände der ſächſiſchen Wirtſchaft zuſammengeſchloſ=
ſen
zu dem Zwecke, gemeinſame Ausſprache über beſonders wichtige, alle
Wirtſchaftskreiſe Sachſens berührende Fragen des Wirtſchaftslebens zu
pflegen.
Wie wir bereits gemeldet haben, ſind die Verhandlungen zwiſchen
dem Stahlwerksverband, den Werkshändlern und den freien Händlern auf
die nächſte Woche vertagt worden. Die nächſte Sitzung ſoll am 19. De=
zember
ſtattfinden. Falls man bis dahin eine Einigung erzielt, ſoll kurze
Zeit darauf eine Sitzung der freien Eiſenhändler in Rheinland und
Weſtfalen die Abmachngen genehmigen, ſo daß der zum 31. Dezember
1927 gekündigte Vertrag verlängert werden kann.
In Paris haben offizielle Beſprechungen zwiſchen den deutſchen und
franzöſiſchen Wirtſchaftsſachverſtändigen über die Abänderung des bis=
herigen
Modus für die 26prozentige Dawes=Abgabe auf deutſche Export=
produkte
ſtattgefunden. Die Beſprechungen führten zu dem Ergebnis,
daß die Erhebung nunmehr bereits in Berlin und nicht mehr an der
Grenze geſchieht.
Nach einer Mitteilung aus London plant die Cunard Line für die
nächſte Saiſon eine Neuordnung ihrer Paſſagiertarife für den trons=
atlantiſchen
Verkehr. Für verſchiedene Schiffe ſoll eine neue Klaſſen=
ordnung
geſchaffen werden.
Die Kunſtſeidenfabrik Viscoſa in Mytiſtſchi an der Moskauer Nord=
bahn
iſt die einzige ruſſiſche Fabrik, die Kunſtſeide herſtellt. Sie wurde
von Courtaulds Lrd, errichtet und im Jahre 1908 in Betrieb genommen.
Die Nachfrage nach Kunſtſeide iſt in der letzten Zeit in den U. d. S. S.R.
äußerſt rege, jedoch kann die Viscoſa nur 550 Kg. pro Tag liefern.
Die Schweizeriſche Zentrale für Handelsförderung Sitz Bürich,
hat den ſchweizeriſchen Firmen empfohlen, im Frühjahr 1928 von deut=
ſchen
Meſſen nur die Leipziger Meſſe (vom 4. bis 10. März) zu beſuchen,
die als die alleinige große internationale Meſſe dominieren werde.
Von bäuerlicher Seite wurde im Nationalrat ein Antrag eingebracht,
zur rationellen Geſtaltung des Exports von ſchweizeriſchen Nahrungs=
mitteln
die Markenbezeichnung, d. h. durch eine Art Ansſuhrmonopol
den Abſatz von ſchweizeriſchen Nahrungsmitteln zu organiſieren und die
Markenbezeichnungen zu ſchützen.
Die Stadwerwaltung von Agram hat beſchloſſen, eine Anleihe von
200 Mill. Dinar zu begeben zum Ausbau der ſtädtiſchen Werke. Es iſt
wahrſcheinlich, daß die Anleihe im Auslande placiert wird.

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Jak. Rummel, Witwe.
33446)

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Großes Haus
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(Darmſtädter Volksbühne)
Freitag, den 16. Dezember 1927.
Anfang 19.30 Uhr Ende nach 22.30 Uhr
Das Käthchen von
Heilbronn
oder: Die Feuerprobe
Großes hiſtor. Ritter=Schauſpiel in 5 Akten
(14 Bildern) von Heinrich von Kleiſt
Mitwirkende
Johanna Blum, Margarete Carlſen, Beſſie
Hoffart, Käthe Meißner, Grete Penſe,
Kitty Stengel, Mela Wigandt, Hans Bau=
meiſter
, Hansjoachim Büttner, Ca lEbert;
Karl Ebert=Beher, Werner Finck, Ulrich
Folkmar ,Hermann Gallinger, Richard Jür=
gas
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Klupp, Paul Maletzki, Hans Ney, Karl
Paryla, Gothart Portloff, Kurt Weſtermann
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Kleines Haus
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Freitag, den 16. Dezember 1927
Anfang 19.00 Uhr Ende gegen 22.30 Uhr
Figaros Hochzeit
Komiſche Oper in dier Atten von
Lorenzo da Ponte
Muſik von W. A. Mozart
Muſikaliſche Leitung: Dr. Karl Böhm
In der Inſzenierung von Guſtav Hartung
Mitwirkende: V19678
Margarete Albrecht, Anna Jacobs, Paula
Kpver, Ellen Kiesling, Roſe Merker, Sitta
Müller=Wiſchin, Grete Penſe, Leo Bare=
zinski
, Joſef Gareis vom Opernhaus Frank=
furt
a. M., a. G., Theo Herrmann, Hein=
rich
Kuhn,Chriſtoph Möbus, Eugen Vogt
Chöre: Berthold Sander
Spielwart: Fritz Wilde
Preiſe der Plätze: 1.50 7.50 Mk.
(Sperrſitz 3.50, 4.80, 6. Mk.)

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VEMTAMZT
üttzer ohne Furcht und Adel Eine lustige Sache in 2 Akten!

Verfilmt nach dem be-
kannten
vielgelesenen
Roman Trilby‟.
Paul Wegener
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der 1000
MANR MTt
Gefahren
Im Beiprogramm: Eine ausgezeichnete Lustspiel-Groteske in 2 Akten! 33453

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Seite 18

Freitag den 16. Dezember 1927

Nummer 3.90

Odhſſeus oder die ſieben Menüs.

12)

Von Frank Heller.
Berechtigte U=berſetzung von Marie Franzos.
(Nachdruckverboten)

Iſt die Hydra wißbegierig? fragte er. Will die Hundert=
köpfige
ſich an mir gütlich tun, bevor ſie ſich mit geſchärftem
Hunger auf die frechen Plünderer ſtürzt? Gut. Sagen Sie der
Hydra, daß ein Hirte aus Akaja, zum erſtenmal auf Beſuch in
Europa, über die Kultur dieſes Weltteils ſtaunt.
Vortrefflich! ſagte Kenyon und blinzelte ein wenig.
Sagen Sie ferner, daß er gelähmt durch den Anblick von
Europas Reichtümern iſt, die er im Schlafe beinahe um drei=
hunderttauſend
unwürdige Drachmen vermehrt hätte. Aber da
Redlichkeit in Europa höher geſchätzt wird als Gold, hat er be=
ſchloſſen
, eine Belohnung auszuſetzen, auf daß die Unredlichen
beſtraft werden mögen. Iſt das gewug für die Hydra?
Das glaube ich kaum, ſagte Kenyon. Das Publikum will
etwas über Sie wiſſen. Was darf ich ihm ſagen?
Die Blicke, mit denen er ſich im Zimmer umſah, verrieten
ſeine Neugier noch deutlicher als ſeine Worte. Banale Maha=
gonitiſche
, und auf einem von ihnen eine phrygiſche Mütze.
Banale Mahagoniſtühle, und auf einem davon ein Mann in
ſchwarzem Samtkittel und Zuavenhoſen.
Noch etwas? fragte der Gaſtgeber des Detektivs mit einem
voluminöſen Lachen. Wenn jemand noch mehr wiſſen will, ſo
geben Sie ihm die Worte des Sängers als Reiſezehrung auf
den Weg:
Jetzo ſchiffe ich hier an; denn ich ſteure mit meinen Genoſſen
Ueber das dunkle Mcer zu unverſtändlichen Völkern,
Ruhm zu gewinnen ſchimmerndes Gold meine Ladung.
Er ſtrich zufrieden ſeinen wogenden Bart, aus dem die
Zähne wie Klippen aus einer Brandung leuchteten. Der Detek=
tiv
fragte ſich, ob man ſeinen Scherz mit ihm trieb, oder nicht.
Der Anblick von zwanzig Tauſendfrankenſcheinen, die auf dem
Tiſch ausgebreitet wurden, trennte ſeine gerunzelten Augenbrauen.
Ja, aber wenn jemand , begann er
Wenn jemand noch mehr wiſſen will? fragte Herr Argyro=
poulos
mit zwinkernden Faunaugen. Dann weiſen Sie ihn an
meinen Sekretär! Sollte mich jemand mit Unrecht für geheim=
nisvoll
halten, möge er ſich an meinen Sekretär wenden. Denn

mit dem offenen Weſen der Auſter verbindet er die Argloſigkeit
des Baſilisken. Ja, und Baſilides iſt ſein Name."

II.

Am folgenden Tage leuchteten Affichen von allen Planken in
Paris, und die Zeitungen beſtätigten, was die Affichen zu ver=
künden
hatten. Einer der Beſtohlenen aus dem Blauen Zuge
man wußte, daß dieſe Beſtohlenen, dank der Intervention
eines engliſchen Detektivs in geradezu wunderbarer Weiſe den
größten Teil des Verſchwundenen wiederbekommen hatten ,
einer dieſer Beſtohlenen, und zwar der von ihnen, gegen den das
Attentat eigentlich gerichtet war, hatte den Kampf gegen die
Verbrecher aufgenommen. Sein Name war Alkyon Angyropou=
los
, er war Millionär und wohnte im Hotel Ceſarini. Er hatte
eine Belohnung von zwanzigtauſend Franken für jede Auskunft
ausgeſetzt, die zur Feſtnahme der Schuldigen führen konnte. Was
dieſe betraf, ſo war ihr Chef, ein gewiſſer Herr Philipp Collin,
zuweilen auch Profeſſor Pelotard genannt, Schwede von Geburt,
aber ebenſo zu Hauſe in Frankreich und England wie ingendein
Einheimiſcher. Wie viele Mitſchuldige er hatte, war nicht be=
kannt
, aber mit Sicherheit gehörte ein Franzoſe, Adolphe Laver=
tiſſe
, und ein Engländer, Henry Graham, dazu. Ihr Signalement
und Details ihrer Antezedenzien wurden auf den Affichen mit=
geteillt
. Die Zeitungen brachten ausführlichere Mitteilungen,
aber gaben zu, daß ſie unvollſtändig waren; zu einer kompletten
Schilderung des Vorlebens der drei Herren hätten ſie ein oder
zwei Extranummern benötigt. Zweckdienliche Mitteilungen
konnte man entweder an die Polizei richten oder an den erwähn=
ten
engliſchen Detektiv, deſſen Name James Kenyon war.
Die Wirkung dieſer Publikation ließ nicht auf ſich warten.
Eine Sintflut von Informationen ſtrömte auf die Pariſer Poli=
zei
und Mr. Kenyon ein. Man hatte Philipp Collin in Dieppe
und Nancy geſehen, Lavertiſſe in Calais und St. Etienne und
Mr. Graham in Clermont=Ferrand und im Bois de Boulogne.
Das Auto, im dem ſie gefahren waren, als ſie ſich von Mr.
Kenyons Geſellſchaft befreiten, hatte man endlich gefunden, und
der Chauffeur war einem ſtundenlangen Kreuzverhör unterzogen
worden. Sie hatten das Auto auf der Place de la Concorde
genommen, ſie hatten es am Opernplatz verlaſſen, wo ſie in die
Untergrundbahn verſchwunden waren. Hatte er geſehen, wie
Mr. Kenyon mit ſanfter Gewalt aus dem Auto entfernt worden
war? Ja, aber das hatte er als einen gelungenen Spaß auf=
gefaßt
. Seine Klienten ſprachen ja engliſch, und er wußte, daß
Frankreichs Freunde auf der anderen Seite des Kanals das
liebten, was ſie ſelbſt a practieal joke nennen. Zur größeren

Sicherheit beobachtete man ihn Tag für Tag; e8 war drnd,
Und Tag für Tag warteten die zwanzig blauen Scheine an
der Aufſchluß über Herrn Collin und ſeine beiden 88.
geben konnte, aber kein ſolcher Aufſchluß kam! Das woal
tierend. Das war mehr als irritierend, das war unbean=
und was ſchlimmer war: es war wahr, obwohl es unbeos!
war. Am Morgen des vierten Tages beſchloß Mr. K.
einen Sprung ins Hotel Ceſarini zu machen. Anſtatt dau
lionärs traf er den Sekretär. Er freute ſich; hier mußs
doch wenigſtens mehr Details über Herrn Argyropoult!
fahren, als der Millionär ſelbſt mitteilen wollte.

Aber ach, dieſe Hoffnung erwies ſich als ebenſo eitel :
Hoffnung, für die zwanzig Banknoten des Millionärs Auug

über Herrn Collin zu erkaufen.

War Herr Argyropoulos zu treffen?
Nein, er war ausgegaugen.
Hm, ein origineller Arbeitgeber, nicht wahr?
Wieſo denn? Ein vortrefflicher Arbeitgeber, könnzu
eher ſagen!
So, ſo! Ja, ohne Zweifel, aber originell beiſpien=
durch
ſeine Liebe zur Poeſie und ſeine Zitate aus den
der Poeten.
Ah, aber das war ein gewöhnlicher Charakterz
Griechenland.
Hm. Beabſichtigte Herr Argyropoulos lang in Paul
bleiben?
Vielleicht lange, vielleicht nicht ſo ſehr lange.
Aha! Wovon hing es ab, wie lange ſein Aufenthalt
würde?
Von gewiſſen Umſtänden.
War es unbeſcheiden, zu fragen, von welchens
In keiner Weiſe. Herr Argyropoulos war in einer bee
ten Angelegenheit nach Paris gekommen; wenn ſie erledigt
würde er wieder abreiſen.
Ach ſo. Was war das für eine Angelegenheit, wenm
fragen durfte?
Zu ſehen, ob Paris der Nabel der Welt ſei, nichts arnd
Zu ſehen, ob
Ja, und falls noch weitere Aufklärungen gewünſcht mnt
ſo konnte man ſich an Herrn Argyropoulos ſelbſt wenden)
gerade da kam!
Der Millionär begrüßte Mr. Kenyon mit unverhou
Freude.
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