Einzelnummer 10 Pfennige
 Bezugspreie 
Beil m Mhlich7 mallgem Erſcheinen vom 1. Dezember 
bls B4. gember 2.18 Reichsmart und 22 Pfennig 
abira=ppühr, abgeholt 2.25 Reichsmarl durch die 
Agentezm 2.40 Reichsmark frei Haus. Poſtbezugspreis 
m Aig hue Beſtellgeld monatlich 2.75 Reichsmart. 
Deramentichteit für Aufnahme von An eigen an 
beſimme Tagen wird nicht übernommen. 
            Nicht=
erſcheisenin zelner Nummern inſolge höherer Gewalt 
berechein den Bezieher nſcht zur Kürzung des 
Bezuansr ſes. Beſtellungen und Abbeſfellungen durch 
Femenu une Verbindlichkeit für uns. Poſtſcheckonte 
Franfurt g. M. 4301,
 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
Wöchentliche iAuſirierte Beilage: „Die Gegenwart=, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
Nachdruck ſämtlicher mit 4 berſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet 
Nummer 348 
Freitag, den 16. Oezember 1927. 190. Jahrgang
 Anzeigenpreis: 
27 mm breite Zelle im Kreiſe Dannſiadt 25 Reſchsplg. 
Finanz=Anzelgen 40 Reſchspfg., Rellamezelle (92 mm 
breitl 2 Reichsmark. Anzeigen von aut wärts 40 Reichepfg. 
Finanz=Anzeigen 60 Reichspfg. 92 mm brelte 
            Rellame=
zelle 2.00 Reſchsmarkt. Alle Preiſe m Reichsmart 
ſ4 Doſſar — 420 Marll. — Im Falle, höberer 
Gewalt, wie Krieg. Aufruhr, Sirelt uſw erliſcht 
ede Verpſichtung au Erfüllung der 
            Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſotz. Bei 
Konkurs oder gerſchtliſcher Beltrelbung jällt jeder 
Raball weg. Bankfonto: Deutſche Bank und 
            Darm=
ſtädter und Natſonalbani.
Gine Denkſchrift zur Wohnungsnot
 „Die Wohnungsnot und ihre 
Bekämpfung.” 
In cſehbarer Zeit keine Mieterhöhung und 
keinh Abbau der Wohnungszwangswirtſchaft. 
9e Reichsarbeitsminiſter hat unter dem 10. Dezember dem 
Reſchſisug eine Den’ſchrift über „die Wohnungsnot und ihre 
            Be=
kämmſtg” vorgelegt, die ſich mit der Wohnungsnot, dem 
            Woh=
nungs)arf, Mieterſchutz, Bauwirtſchaft, Mietenbildung und 
Wolzuntig Sbau beſchäftigt. Das Schriftſtück ſelbſt iſt nicht allzu 
umfehnre ich. Es enthält aber ausgedehnte Anlagen, die 
            nament=
lich a Berichten der deu ſchen Länder über die Maßnahmen zur 
Behefbux des Wohnungsmangels ſich zuſammenſetzen. 
fiſlätend wird in der Denkſchrift feſtgeſtellt, daß von 1914 
bis „/94 der vor dem Kriege übliche Bedarf von 200 000 
            Woh=
nunche nicht gedeckt werden konnte. Der Ueberſchuß der Zahl der 
Hauzhſnungen, über die Zahl der Wohnungen wird Ende 1926 
auf : 500 geſchätzt, wozu bis 1935 ein jährlicher Zuwachs von 
rund/ 20 000 hinzukommt. 1918 bis 1919 wurden etwa 56 000 
Wohlmigen gebaut, 1920 überſchritt man die 100 000=Grenze, um 
1926 /h 204 000 anzukommen. 
„Adem Kapitel Mietbildung wird geſagt, daß ſich die Miete 
vor 2M Rriege in den einzelnen Gegenden Deutſchlands zwiſchen 
e 1nn ia des Einkommens bewegte. Im Juni 1927 belief ſich 
der): ſi=sdurchſchnitt auf Grund der geſetzlichen Miete auf 178, 
bei Akebnumieten auf ſ des Geſamteinkommens. In der 
            Denk=
ſchriſttoiard eine Berechnung über die Neubaumieten aufgezogen, 
wenuhi, öffentliche Hand ſich nicht betätigen würde. Danach 
pürkndie Miete ſich auf mindeſtens 300 Prozent der Mieten 
inem iſprechenden Wohnung der Vorkriegszeit ſtellen, das 
            be=
duteh ui ohne die öffentlicheHandder 
            Wohnungs=
hduf durch die Volkswirtſchaft nicht 
            befrie=
digſ erden könne. Zu manchen Schwierigkeiten habe der 
lnte nkie d zwiſchen der geſetzlichen und der, Neubqumiete 
            ge=
ſührm Bei dem großen Anteil, den die Miete in den Ausgaben 
für 1 / Frotwendigen Lebenshaltungskoſten haben, ſei eine 
            Er=
höhmnvon weittragenden Folgen. Der Zeitpunkt einer 
            Miet=
ehöntug könne nicht willkürlich gewählt werden, ſondern ſei 
            be=
dingn urch den Ablauf der geſamten wirtſchaftlichen 
            Entwick=
lunge Zei vorſichtiger Schätzung aller Verhältniſſe werde man als Arbeitszeit die 52=Stunden=Woche. 
zurzeſit feſtſtellen wüſſen, daß in abſehbarer Zeit eine 
Enuwcklung nicht eintrete, die eine 
            Miet=
erhſſlung zulaſſe. 
ly dem Abbau der 
            Wohnungszwangswirt=
ſchaf ᛋſt in der Denkſchrift ein beſonderes Kapitel gewidmet, 
aus ihm hervorzuheben iſt, daß ein Abbau, vor allem des 
manlie Mieten der Altwohnungen und die der 
einſerfür das Einkommen der breiten Maſſen 
ertſälichen Höhe angenähert ſind, wenn ferner das 
Angxh an Wohnungen der Nachfrage einigermaßen entſpricht. 
Zun Asgleich von Angebot und Nachfrage iſt dabei ein gewiſſer 
Lebun der Zwangswirtſchaft kann nicht in Frage kommen. 
Wohnungsbau und Konjunktur. 
Akswirtſchaftlich recht intereſſant iſt der Abſchnitt über den 
Vohungsneubau. 1912 hatte das Baugewerbe einen 
Geſclmmiſatz von 6 Milliarden Mark. Es beſchäftigte, einſchl. 
der 1mittelbar liefernden Induſtrie, 3 Millionen Menſchen. Es 
erſchin als Erzeuger= bzw. als Durchgangsſtation von rund 30 
Prolzſt der geſamten induſtriellen Gütererzeugung. An dieſen 
Zahl’g it der Wohnungsbau mit rund 44 Prozent beteiligt 
            ge=
beſtR Daraus ergibt ſich die Bedeutung des Wohnungsbaues 
für Mgeſamte Volkswirtſchaft. Der Wohnungsbau iſt von der 
auſ=/1d abſteigenden Konjunktur abhängig. Umfangreiche Maß= 
Nahur zu ſeiner Förderung müſſen ſehr ſorgfältig auf den 
            Ver=
lauft dr Entwicklung der Volkswirtſchaft abgeſtimmt werden. 
einen ilgemeinen Konjunkturanſtieges ermöglicht nicht ohne 
meiten den Bau einer entſprechenden Anzahl von Wohnungen, 
ſonchla führt häufig zu einer Steigerung der Baukoſten. 
            An=
dereſhſts iſt zur Ueberwindung wirtſchaftlicher Kriſen, 
            insbeſon=
brei ur Entlaſtung des Arbeitsmarktes, die Förderung der 
wichiag der Konjunktur nicht zu überſehen iſt, empfiehlt es ſich 
ſichet angfriſtige Bauprogramme aufzuſtellen. Richtig iſt im 
Augleuinen, lediglich feſtzuſetzen, wieviel Wohnungen, auch bei 
Bearzſru chung von Kapital und Arbeitskräften durch die übrige 
Vivchait, mit den bereitgeſtellten öffentlichen Mitteln errichtet 
Geri lönnen. Beſſer und ſicherer für die Bekämpfung der 
Poſchugsnot ſei eine ſtetige, dem Konjunkturverlauf ſich an= 
Haſſene Beſchäftigung der Bauwirtſchaft. Zur 
Finanzierung des Wohnungsbaues 
Dirc eſngt, daß für die nächſten Jahre allein zur Bereitſtellung 
Im bohnungen für den jährlichen Zuwachs an Haushaltungen 
e Arn d 2 Milliarden Mark jährlich notwendig ſind. Von 
1Da8 1926 ſind ſchätzungsweiſe 4 bis 5 Milliarden Mark aus teile, die in der Herabſetzung der 
Rußworden. Dabei ſind aber nicht berückſichtigt die recht er= 
FStu Summen der Gemeinden für den Wohnungsbau. 
Bauwirtſchaft ſelbſt ſcheint nach der Denkſchrift 
k0Qut abgeſchnitten zu haben. 1907 wurden 202 000 Betriebe rückſichtigt worden. Zu dem inzwiſchen gefällten Schiedsſpruch, 
D 4925 aber 224 000. Die Löhne der Bauarbeiter ſind ſeit 
vrzſbiliſierung langſam geſtiegen, aber verhältnismäßig ſtär= kaun, wird der Gewerkverein Deutſcher Metallarbeiter in einer 
diejenigen in anderen Gewerbezweigen. Nach einzelnen 
Se den iſft anzunehmen, daß ſich der Lohnanteil am Bau,
 ohne den Lohnanteil an den Bauſtoffen, um 40 Prozent der 
            Ge=
ſamtkoſten bewegt. Der Bauindex erfuhr eine Steigerung von 
Mitte Juni 1926 mit 157 auf 176 im Oktober 1927. Eine 
            Er=
hebung des Deutſchen Städtetages, die zu recht intereſſanten 
Ergebniſſen kommt, hat für den Anfang 1927 als Preis des 
Kubikmeters umbauten Raumes in den oſtdeutſchen Großſtädten 
26 Mark, im mitteldeutſchen Induſtriegebiet 24 bis 27 Mark, im 
weſtdeutſchen Induſtriegebiet 22 bis 23 Mark und in 
            Süddeutſch=
land 27 bis 28,50 Mark ermittelt. 
Der letzte Abſchnitt der Denkſchrift beſchäftigt ſich mit der 
Rationaliſierung im Bauweſen. Er empfiehlt die 
Zuſammenlegung von Bauvorhaben zu 
            größe=
ren Gruppen, planmäßige Typiſierung und 
Verbeſſerung der einzelnen Arbeitsvorgänge. 
Die Entſcheidung in der Eiſeninduſtrie 
und Lohnſrage. 
* Düſſeldorf, 15. Dezember. (Priv.=Tel.) 
In dem Konflikt zwiſchen den Arbeitgeberverbänden für den 
Bezirk Nordweſt der Eiſeninduſtrie einerſeits und den 
            Arbeit=
nehmerorganiſationen andererſeits wurden heute, nachdem die 
Verhandlungen geſtern abend ergebnislos abgebrochen worden 
waren, zwei Schiedsſprüche gefällt, und zwar für die 
erzeugende und die verarbeitende 
            Eiſenindu=
ſtrie. Danach richtet ſich in den Thomas= und einſchlägigen 
Werken die Arbeitszeit vom 1. Januar ab nach der Verordnung 
vom 16. Juli 1927. Hinſichtlich der Sonntagsarbeit iſt 
            verein=
bart worden, daß die erſte Schicht um 7 Uhr abends beginnt. Die 
Hammer= und Preßwerke verfahren ab 1. Januar 1928 zwei 
Schichten bei einer täglichen Arbeitszeit von acht Stunden, mit 
einer eingelegten Paufe vyn insgeſamt einer Stunde. Für die 
Mehrarbeit wird ein Zuſchlag von 25 Prozent ſtündlich gezahlt. 
Die Martin=Stahlwerke arbeiten bis 31. Januar 1928 wie 
            bis=
her. Ab 1. Februar 1928 gilt auch hier die Verordnung vom 
16. Juli 1927, ſoweit keine beſonderen Abmachungen getroffen 
ſind. Bei den anderen eiſenerzeugenden Induſtrien bleibt die 
Arbeitszeit, ſofern ſie nicht durch beſondere Verordnung geändert 
wird, wie bisher beſtehen. In der verarbeitenden Induſtrie gilt 
Die Werke ſetzen eine gemiſchte Kommiſſion ein, um die noch 
ſchwebenden Streitfragen zu klären. Für die Mehrarbeit und 
Ueberarbeit gelten unter Berückſichtigung der Aenderung der 
Arbeitszeit die am 11. Mai 1927 und am 23. Juni 1927 
            getrof=
fenen Vereinbarungen. Die Zuſchläge erhöhen ſich mit Wirkung 
ab 1. Januar 1928 auf 25 Prozent. Der Vertrag läuft vorläufig 
Nilltſchutzes, erſt erfolgen könne, wenn ein= his 1. Dezeiber 1928 und iſt von da ab monatlich kündbar. 
Die Lohnfrage wurde bei einer durchſchnittlich zwei= 
Nerſſohnungen im allgemeinen Preisſtand auf prozentigen Erhöhung geregelt. Der Stundenlohn beträgt für 
den 21 Jahre alten Facharbeiter 78 Pf., für den 21jährigen 
            Hilfs=
arbeiter 60 Pf. Die Atkord= und Lehrlingslöhne ſind gemäß der 
Verordnung vom 10. Dezember 1927 zu regeln. Die anderen 
Beſtimmungen des Schiedsſpruches vom 10. Februar d. J. blei= 
Leerzand von Wohnungen norwendig. Eine ſofortige Auf= ben beſtehen. Dieſer Schiedsſpruch gilt ab 1. Januar 1928 bis 
zum 1. Oktober 1928 unkündbar und iſt vyn da ab mit einmong= tunitätsgründen gutheißen, daß das überſchwängliche 
            Tempera=
tiger Friſt zum Monatsſchiuß kündbar. Die Erklärungsfrift für 
die Parteien läuft bis 19. Dezember 1927, 6 Uhr abends. 
Die Stellungnohme der Meiallarbeiter 
zum Schiedsſpruch. 
Der Hauptvorſtand des Gewerkvereins Deutſcher Metall= aus innen= und wirtſchaftspolitiſchen Gründen jetzt beſonders 
arbeiter erklärte zu der Entſcheidung in der Eiſeninduſtrie u. a.: 
Die Entſcheidung des Reichsarbeitsminiſters bezüglich der 
            Ver=
ordnung über die Arbeitszeit in der Großeiſeninduſtrie hat uns 
ſtark enttäuſcht. Die rheiniſch=weſtfäliſchen Hütten= und Walz= ſorgen übrigens auch auf eine beinahe aufdringlich zu nennende 
werksarbeiter haben nach Beendigung der Ruhraktion am 
17. Dezember 1923 einer vorübergehenden Verlängerung der 
Arbeitszeit in der ſicheren Erwartung zugeſtimmt, daß nach einer 
Beſſerung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe die achtftündige Ar= 
Pläusſy vermehrter Einſatz der öffentlichen Mittel im Zeitpunkt beitszeit wiederum eingeführt wird. Erſt am 4. April 1925 iſt 
nach wiederholtem Drängen für die Hochofenarbeiter die 
            drei=
geteilte Schicht auf dem Verordnungswege eingeführt worden. 
den Hochöfen und Röhrengießereien der Martin Thomas=, Beſ= Politik auf dem Kontinent und der in London zu vermeiden. 
ſemer, Elektro= und Tiegel=Stahlwerken, in den Puddelwerken=, 
Vollung sbautätigkeit von größter Bedeutung. Da die Ent= Walz=, Preß= und Hammerwerken ſollte am 1. Januar 1928 die 
erſehnte achtſtündige Arbeitszeit bringen. Die Entſcheidung des 
Reichsarbeitsminiſters weicht von dem Sinn der Verordnung 
weſentlich ab. Wohl wird grundſätzlich an derſelben feſtgehalten, verſteht. Es es gibt auch Fragen, bei denen man den Beiſtand 
aber andererſeits werden Ausnahmen geſtattet, die der 
            Außer=
kraftſetzung für die Dauer bis zu einem Fahre faſt völlig gleich= Regelung der interalliierten Schulden. Lange Zeit 
kommen. Wenn auch anerkannt werden ſoll, daß techniſche 
Schwierigkeiten vorhanden ſind, ſo wird denſelben doch in viel 
zu weitgehender Weiſe Rechnung getragen. Die Beſtimmung, 
daß die zuſtändigen Gewerbeaufſichtsbeamten die betrieblichen den Wahlen kommen werde, und andererſeits von zuverläſſiger 
Umbauten kontrollieren ſollen, um damit auf eine ſchnellere 
Durchführung der Verordnung für die einzelnen Werke 
            hinzu=
wirken, bietet wenig Gewähr dafür, daß die tatfächliche Beſchleu=
 liegen. Durch die Entſcheidung des Reichsarbeitsminiſters ſind 
in überaus reichem Maße die Belange der Wirtſchaft, und 
weniger die in ihrer Geſundheit gefährdete Arbeiterſchaft 
            be=
der bezüglich der Lohnfrage und der Arbeitszeit nicht befriedigen 
Konferenz am Sonntag im rheiniſch=weſtfäliſchen Induſtriegebiet 
Stellung nehmen.
 Genfer Kehraus. 
Von unſerem A.=Korreſpondenten. 
Paris, 14. Dezember. 
Die Genfer Ergebniſſe ſind in Paris mit Befriedigung 
            auf=
genommen worden. Man konſtatiert hier einen Anſehenszuwachs 
des Völkerbundes. Das wurde allerdings ſchon oft konſtatiert, 
und wohl faſt jedesmal, wenn es gelungen iſt, einen eklatanten 
Mißerfolg der Genfer Körperſchaft zu verhüten. Seit einiger 
Zeit iſt man hier dem Völkerbund ganz beſonders wohl geſinnt, 
wohingegen die engliſche Politik ihre Antipathie gegen Genf 
kaum noch verhüllt. 
Das wichtigſte Ergebuis der jetzigen Tagung war 
            ſelbſtver=
ſtändlich das polniſch=litauiſche Kompromiß. Es ſieht allerdings 
kaum beſonders dauerhaft aus, aber das behauptet ja auch 
            nie=
mand, daß es für die Ewigkeit gemacht wurde. Daß überhaupt 
etwas zuſtande kam und die Frage ſich irgendwie vertagen ließ, 
war ſchon ein großer Erfolg. Wenigſteus für Frankreich. Denn 
dadurch iſt eine gewiſſe franzöſiſch=ruſſiſche Annäherung möglich 
geworden. Man ſpricht hier verhältnismäßig wenig über dieſe 
Der Schiedsſpruch für die Arbeitszeit= Annäherung, es ſoll in ihr auch nichts anderes erblickt werden, 
als das franzöſiſche Beſtreben, nach Rußland ſtets eine Tür 
offen zu laſſen. Man will gewiſſe Möglichkeiten nicht vermauern 
und außerdem ſieht man Rußland in Genf ſchon als 
            Gegen=
gewicht gegen England ſtets gerne. Es liegt aber in der Natur 
der Dinge, daß die franzöſiſch=ruſſiſche Annäherung vorläufig, 
nicht über eine beſtimmte Grenze hinausgehen kann. Es gilt 
eben, Rückſichten auf England zu nehmen. Briand jonglierte in 
Genf diesmal mit großer Geſchicklichkeit, aber trotzdem mußte er 
in manchen Punkten England mehr nachgeben, als dies der 
Wunſch der politiſchen Kreiſe in Paris war. Einer dieſer Punkte 
war unbedingt die franzöſiſch=italieniſche Verſtändigung. 
            Nie=
mand in Paris hat eine engliſche Vermittlung in dieſem Streite, 
ſür den man letzten Endes hier nur die engliſche 
            Mittelmeer=
politik verantwortlich macht, gewünſcht. Zu einer ausgeſprochenen 
„Vermittlung” iſt es auch trotz zahlreicher engliſchen 
            Anſtreu=
gungen nicht gekommen. Dennoch ging in Genf gewiſſermaßen 
alles unter der Aegide Chamberlains vor ſich. Urſprünglich war 
man hier beſtrebt, die franzöſiſch=italieniſchen Probleme nur 
außerhalb Genfs zu löſen und möglichſt weit von jeder 
            eng=
liſchen Einflußnahme auf die Geſtaltung der Dinge. Das hat 
ſich als nicht durchführbar erwieſen, denn eine ſolche 
            franzöſiſch=
italieniſche Verſtändigung wäre ein unableugbarer Mißerfolg für 
Chamberlain geweſen. Es mußte alſo in Genf der goldene 
Mittelweg gefunden werden, und wenn man dem Schein glauben 
darf, ſo wurde er auch gefunden. Aber jedenfalls nicht ohne 
Schwierigkeiten. Denn die dynamiſche Politik Muſſolinis läßt 
ſich ſehr ſchwer mit der vorſichtigen Arbeitsweiſe Briands 
            ver=
einigen. Die italieniſche Politik fällt aus einem Extrem leicht 
ins andere, und man möchte hier gerade jede extreme Wendung 
vermeiden. Durch einige Erklärungen Muſſolinis iſt die 
            Ver=
ſtändigung zwiſchen Paris und Rom beinahe ruchweiſe 
            vorwärts=
gegangen. Dennoch glaubt man, daß ſie in Zukunft dieſes 
            ſtür=
miſche Tempo vielleicht nicht ganz beibehalten wird. Man 
            be=
hauptet übrigens in den hieſigen Linkskreiſen, die bekanntlich 
die jetzige italienfreundliche Politik Briands nur aus 
            Oppor=
ment der italieniſchen Außenpolitik nicht nur durch 
            Raſſeneigen=
ſchaften, ſondern auch durch die ſchwierige Lage des Fascismus 
in Italien bedingt iſt. Was daran Wahrheit und was doktrinäre 
Eingenommienheit iſt, läßt ſich ſelbſtverſtändlich von hier aus 
nicht feſtſtellen. Jedenfalls iſt es aber möglich, daß Muſſolini 
ſtark auf außenpolitiſche Erfolge aus iſt. 
Neben der ſtürmiſch anwachſenden Freundſchaft für Italien 
vergißt man aber hier auch Jugoſlawien nicht. Die Jugoſlawen 
Weiſe dafür, daß man ſie nicht vergeſſe. Jeden Tag gibt es 
irgendwo in Jugoſlawien frankophile Manifeſtationen, ſo viele 
ſogar, daß ſie wanchen Franzoſen beinahe auf die Nerven zu 
gehen anfangen. 
Die wirkliche Schnvierigkeit der franzöſiſchen Außenpolitik 
            be=
ruht aber keineswegs auf dem Gegenſatz zwiſchen Belgrad und 
Die am 16. Juli 1927 erlaſſene Verordnung für die Arbeiter in Rom. Vielmehr gilt es, einen Gegenſatz zwiſchen der franzöſiſchen 
Trotz allem Groll gegen England wegen ſeiner Mittelmeerpolitik 
erhob ſich hier kein Wort — oder wenigſtens kein lautes, 
Wort — gegen Chemberlain. Denn es gibt eine ganze Reihe 
von Problemen, bei deren Behandlung man ſich mit England 
Englands dringend erwünſcht. So zum Beiſpiel die Frage der 
hät man hier über dieſe Frage geſchwiegen. Jetzt aber, da 
            Poin=
caré erklärt hat, daß die endgültige Stabiliſierung erſt nach 
Stelle die Vermutung zu höten iſt, daß vor der endsültigen 
Stabiliſierung noch weitgehende proviſoriſche Vereinbarungen 
mit Englond und Amerika nötig ſein werden, läßt ſich annehmen, 
nigung eintritt. Wir ſehen, zuſammenfaſſend, in der Verkür= daß es binnen kurzem zu vertraulichen Verhandlungen zwiſchen 
Paris und London über die Schulden kommen wird. 
Die engliſche Politik wird hier mit Rückſicht auf die 
            kom=
menden Wahlen in England irgendwie für proviſoriſch gehalten. 
Man nimmt aber deshalb nicht weniger Rückſicht auf ſie, 
            biel=
mehr hofft man, ſich noch über vieles mit England zu 
            verſtän=
digen, und ſei dies auch unmittelbar vor den Wahlen. Die 
Schwierigkeiten Engl rnds und im ſpeziellen die der 
            Chomber=
lainſchen Politik werden in der hieſigen Preſſe deshalb ſehr 
wenig betont. Das bedeutet aber noch nicht, daß man in den 
politiſchen Kreiſen ſich keine Rechenſchaft über ſie gibt.
Seite 2
 Im Kampf gegen die Landflucht. 
Eine Kundgebung zur Förderung der 
            länd=
lichen Siedlung. 
Berlin, 15. Dezember. 
Die Geſellſchaft zur Förderung der inneren Kolowiſation 
veranſtaltete geſtern im Sitzungsſaal des Preußiſchen Staatsrats 
eine Kundgebung für die landwirtſchaftliche Siedlung. Der erſte 
Vorſitzende, Freiherr von Gayl=Königsberg, wies in ſeiner 
Begrüßungsanſprache auf die große Bedeutung der ländlichen 
Siedlung für die Enwwicklung des deutſchen Volkes hin. 
Der preußiſche Landwirtſchaftsminiſter Steiger, der daruf 
das Wort ergriff, ging u. a. auf die Notwendigkeit der Siedlung 
gerade in der Nachkriegszeit ein und betonte ihre beſondere 
            Wich=
tigkeit in bezug auf die Verſorgung der Bevölkerung mit 
            Nah=
rungsmitteln. Die Frage, ob die durch die Siedlung geſchaffenen 
kleinen und mittleren bäuerlichen Betriebe geeignet ſeien, dieſer 
Forderung zu entſprechen, bejahte der Miniſter. Nach den 
            Ver=
öffentlichungen der oſtpreußiſchen und ſchleſiſchen Landgeſellſchaft 
ſeien bei den Siedlerſtellen durchſchnittlich größere Beträge 
            er=
zielt und auch namhafte Zufuhren für den Markt bewirkt 
            wor=
den. Als einen Mangei bezeichnete der Miniſter die Tatſache, 
daß die Anſetzung von Landarbeitern noch ſehr 
zu wünſchen übrig laſſe. Er habe jedoch die Hoffnung, 
daß die Möglichkeit, hier Wandlung zu ſchaffen, gegeben ſei, 
nachdem im Etat der landwirtſchaftlichen Verwaltung mehr 
Mittel zur Verfügung geſtellt ſeien. 
Reichstagsabgeordneter Bornefeld=Ettmann (Ztr.), der nach 
dem Miniſter zu Worte kam, ſtellte u. a. feſt, daß ſich der 
            Sied=
lungsgedanke im deutſchen Volk durchgeſetzt habe. Alle Parteien 
und Berufsſtände könpten an dieſer Aufgabe Hand in Hand 
arbeiten. Die Landflucht müſſe eingedämmt 
            wer=
den und darüber hinaus eine dichtere Bevölkerung im deutſchen 
Oſten geſchaffen werden, was aus nationalpolitiſchen Gründen 
notwendig ſei. Auch die Indrſtrie habe an dieſer Stärkung des 
deutſchen Innenmarktes beſonderes Intereſſe. 
            Reichstagsabge=
ordneter Treviranus (Dnatl.) wies darauf hin, daß das 
            Ge=
ſpenſt der Landflucht auch auf den Bauernhöfen 
umgehe. Das ſei u. a. darauf zurückzuführen, daß die 
            Ge=
fahr einer fortgeſetzt fehlenden Rentabilität 
den Landbau im Oſten mehr als in anderen 
            Ge=
bieten zur Kriſe führen müſſe. Trotz der ungewiſſen 
Zukunft hätten ſich gerade aus dem Süden und Weſten genug 
junge Landwirte gefunden, die den Mut aufbrächten, im Oſten 
zu ſiedeln. Der neuerdings beſchrittene Weg der Unterſtützung 
ſolcher Vorhaben durch die Länder und Provinzen bedeute die 
beſte Verbindung der alten und der neuen Heimat. Der 
            Staats=
ſekretär im preußiſchen Landwirtſchaftsminiſterium, Krüger, 
ſprach dann über die Anſiedlung von Landarbeitern. Die 
            Schwie=
rigkeiten lägen hier nicht nur auf finanziellem Gebiet, ſondern 
vielfach in der Einſtellung der Arbeitgeber und Arbeitnehmer. 
Der Staat könne hier viel tun, einmal als Beſitzer der Domänen, 
indem er den Arbeitern Grund und Boden und Kredite zur 
Verfügung ſtelle. Andererſeits bei der Unterſtützung der 
            allge=
meinen Siedlungstätigkeit durch beſondere Einrichtungskredite. 
Das Landwirtſchaftsminiſterium wolle in beiden Richtungen 
            vor=
gehen. 
Hermes” Berliner Reiſe. 
* Berlin, 15. Dezember. (Priv.=Tel.) 
Der Führer der deutſchen Handelsdelegation mit Polen, Dr. 
Hermes, der ſich zurzeit in Berlin aufhält, hat mit dem 
            handels=
politiſchen Ausſchuß des Reichstages Fühlung genommen und 
in dieſem Bericht über den Stand der Verhandlungen erſtattet. 
Er hat gleichzeitig eine ganze Reihe von Fragen wit dem 
            Aus=
ſchuß beſprochen, die bei den Verhandlungen eine weſendliche 
Rolle ſpielen. Herr Herwes wird heute abend wieder nach 
Warſchau zurücklehren, ſo daß die Beratungen ihren Fortgang 
nehmen können. Für Weihnachten iſt eine Unterbrechung bis 
Mitte Januar vorgeſehen. Dann werden die Verhandlungen 
über den kleinen Handelsvertrag weitergehen. Gegenüber dem 
in der polniſchen Preſſe auftauchenden Optimismus erſcheint ein 
Hinweis darauf notwendig, daß die Beratungen keineswegs ſo 
ſtehen, als wenn bereits urmittelbar im Januar der Vertrag 
unterzeichnungsreif ſein werde. Man ſteht auch hier noch in den 
Anfängen, wenn auch die Geſamtlage keineswegs unerfreulich iſt. 
Aber die Schwierigkeiten, die ſich bei dem Aushandeln der 
            ein=
zelnen Fragen bereits gezeigt haben, ſind bei den 
            hochgeſchraub=
ten polniſchen Forderungen ziemlich ernſter Natur und werden 
noch einer intenſiven Arbeit bedürfen, bis ſich ein Ausgleich 
zwiſchen den beiderſeitigen Intereſſen einſtellt.
„Die Hunde von Romanovo”
von Bodo Wildberg
 heißt der neueſte Band der bekannten Buchreihe 
„Georg Müllers Zweimark=Bücher” 
die ſich übrigens ſehr erfreulicherweiſe mit den eben 
jetzt erſcheinenden neuen Bänden 71—30 zur 
            Auf=
gabe gemacht hat, neue, der breiten Oeffentlichkeit 
noch nicht bekannte Namen in die zeitgenöſſiſche 
            Dich=
tung einzuführen. Wir greifen aus der Fülle der 
uns vorliegenden Namen Bodo Wildberg mit ſeinem 
Novellenband „Die Hunde von Romanovo” heraus 
und geben mit Genehmigung des Verlags Georg 
Müller in München eine Stilprobe dieſes glänzenden 
und einfallsreichen Novelliſten: 
Als wir am Lotosteiche ſaßen, die lachsfarbenen, roſenroten 
und weißen Flamingos fütternd, die uns aus ſeelenloſen, gelben 
Augenrädchen bittend anſahen, erzählte uns der Doktor einiges 
über den Löwenwärter. „Eugen, der Löwe” werde er allgemein 
genannt. Der kleine trotzige Löwe ſei ſein Patenkind. Der 
Eugen Frießhard gehe vollkommen auf in der Pflege ſeiner 
Löwen, er ſei der zuverläſſigſte und mutigſte Wärter im 
            gan=
zen Zoo.
 Der Doktor war ein Habitué des Gartens. Er kannte jedes 
Tier und ſeine Geſchichte und wußte ſogar in den 
            Privat=
angelegenheiten des Perſonals Beſcheid. Wir kamen ſpäter noch 
einmal mit ihm am Raubtierhauſe vorbei. Eben war Fütterung. 
„Gehen wir weiter,” ſagte meine Frau, „der Geruch des rohen 
Fleiſches iſt mir widerlich.”
 „Und ich kann das blutige, rote Geſchneid wicht ſehen”, fü 
ich hinzu. „Das wundert mich”, ſagte der Doktor. „Sie ſchreib 
ja ſo gerne ſchauerliche Geſchichten.” Ich hatte keine Zeit, il 
den Unterſchied zu erklären, denn die Menge, ſchauluſtig ur 
umempfindlich, hatte uns alsbald vor dem Löwenkäfig eing 
ſchloſſen. Wir mußten das Schauſpiel mit anſehen. Ich wand 
den Kopf weg von der Fütterungsſzene — da erblickte ich 
Gedränge ein ſchönes, blondes Mädchen, das wie gebannt 1 
weitoffenen Augen den Bewegungen des Wärters folgte. ( 
war friſch, kräftig, ſichtlich kein Großſtadtkind. Als ſie ihrer 
            Na=
barin ein paar Worte ſagte, vermeinte ich, mecklenburgi 
Mundart zu vernehmen. Die kleinbürgerliche Fremde ſtarrte 
Eugen empor wie zu einem Halbgott, einem Heros. Ich mae 
meine Frau auf das Mädchen, das ganz hingeriſſen war, ar 
merkſam. Sie ſagte: „Hoffentlich verliebt ſich das arme Din 
nicht etwa noch in den Kraftmenſchen dort. Mir könnte das ni 
geſchehen, ſo ein Menſch, ur wittert von Raubtierdunſt und Blu 
geruch, wäre mir was ganz Entſetzliches.” —
Freitag, den 16. Dezember 1927
Vom Tage.
 Morgen vormittag wird der internationale Gerichtshof im Haag 
die neue Chorzowverhandlung eröffnen. 
Der Botſchafter v. Hoeſch iſt in Berlin 
            einge=
troffen. Wie erinnerlich, kommt v. Hoeſch jedesmal nach einer 
            Rats=
tagung in Genf nach Berlin, um ſich von dem Reichsminiſter des 
Aeußern über die Vorgänge in Genf ins Bild ſetzen zu laſſen. Er wird 
in den nächſten Tagen nach Paris zurückkehren.
 Kapitän Ehrhardt iſt nunmehr, nachdem er kürzlich aus 
der Leitung des Srahlhelms ausgetreten iſt, auch aus der 
            Orga=
niſation ausgeſchieden.
 Der litauiſche Miniſterpräſident Woldemaras 
der heute Paris verläßt, wird ſich auf der Rückreiſe nach Kowno zwei 
Tage in Berlin aufhalten.
 Der Generalzahlungsagent Parker Gilbert wurde vom 
Mmiſterpräſidenten Poincaré empfangen. Wie offiziös 
            ver=
ſichert wird, handelte es ſich um einen reinen Höflichkeitsbeſuch vor der 
Abreiſe Gilberts nach Amerika. 
Im Unterhaus teilte der Vertreter des Finanzminiſteriums mit, 
daß England ſeit 1 April d. J. die Summe von 5 700 000 
Pfund an Reparationen erhalten habe und daß während 
dieſes Finanzjahres noch weitere 4½ Millionen Pfund an 
            Re=
parationen zu erwarten ſeien.
 Der engliſch=irakiſche Vertrag wurde von dem 
            parla=
mentariſchen Unterſtaatsſekretär für die Kolonien, Ormsby=Gore, und 
dem irabiſchen Premierminiſter Dſchafar=Bey unterzeichnet. Der 
Premiermimiſter des Irak wird am Freitag von London nach Bagdad 
abreiſen. 
Das Oberhaus nahm mit 241 gegen 88 Stimmen die von der 
Generalverſammlung der Anglikaniſchen Kirche empfohlenen 
            Abän=
derungen des engliſchen Gebetbuches an.
 Der albaniſche Senat hat durch Akklamation einen 
            Geſetz=
entwurf genehmigt, durch den dem Präſidenten Achmed Zogu der 
Titel eines „Retters der Nation” verliehen wird, um ihm 
damit die Dankbarkeit für ſeie Verdienſte zur Feſtigung des Staates 
und zur Hebung ſeimes Anſehens zu bezeugen. 
Aus Moskau wird berichtet, daß die ägyptiſche Regierung 
der ruſſiſchen Delegation, die am Internationalen 
            Statiſti=
ſchen Kongreß in Aegypten Ende Dezember teilnehmen wollte, das 
Viſum verweigert hat. 
Die Wahabiten griffen an der FIrakgrenze 
            Be=
duinenſtämme an und erbeuteten Kamele und anderes 
            Eigen=
tum. Die zu ihrer Verfolgung entſandten Flugzeuge wurden von den 
Wahabiten beſchoſſen, wobei eine Maſchine leicht beſchädigt und ein 
            Me=
chaniker verwundet wurde. 
Der König von Afghaniſtan wurde in Bombay mit 
großem Pomp empfangen. Es hatte ſich eine ugeheure 
Menſchenmenge angeſammelt, die ihn enthuſiaſriſch begrüßta. Die 
            Re=
gierung hatte große Militäreskorten geſtellt.
 Wio mitgeteilt wird, hat die chineſiſche Regierung aus 
Erſparnisgründen die Auflöſung der chineſiſchen 
            Ge=
ſandtſchaft in Wien beſchloſſen.
 Engliſchen Meldungen zufolge hat der ſtellvertretende 
            nationali=
ſtiſche Außenminiſter in Schanghai, Quo Tai=ſchi, dem dortigen 
ruſſiſchen Generalkonſul Koslovſky ſeine Päſſe 
            ausgehan=
digt und ihn erſucht, die Stadt innerhalb einer Woche zu verlaſſen.
 Dr. Sireſemanns Beſuch in Königsberg. 
Berlin, 15. Dezember. 
Außewmmnifter Dr. Streſemann reiſt heute abend nach 
            Königs=
berg, wo er morgen mittag vom Königsberger Oberbürgermeiſter 
empfangen werden wird. Am Nachmittag findet ein Tee beim 
Rektor der Umiverſität ſtatt. Am Abend gibt die Stadt 
            Königs=
berg zu Ehren Dr. Streſemanns ein Bankett. Der 
            Reichsaußen=
miniſter wird bis Samstag abend in Königsberg bleiben, um 
Beſprechungen mit den Führern ſeiner Partei zu halten, und ſich 
dann wieder nach Berlin zurüdkbegeben. 
Woldemaras in Berlin. 
* Berlin, 15. Dezember. (Priv.=Tel.) 
Der litauiſche Miniſterpräſident Woldewaras wird auf der 
Rückreiſe von Paris nach Kewno in Berlin einen kurzen 
            Aufent=
halt nehmen, der vielleicht mit einigen Beſprechungen im 
            Aus=
wärtigen Amt ausgefüllt iſt. Wenn behauptet wird, daß ſich 
Woldemaras mit der Abſicht trage, uns einen Handels= und 
Freundſchaftsvertrag anzubieten, ſo mag demgegenüber darauf 
hingewieſen werden, daß bereits ſeit langer Zeit mit der 
            Kow=
noer Regierung wegen eines derartigen Vertrages Fühlung 
            ge=
nommen iſt. Diplowatiſche Verhandlungen ſind hin= und 
            her=
gegangen, aber auf recht ernſte Schwierigkeiten geſtoßen, die ſich 
heute noch nicht haben überwinden laſſen.
 Es dauerte mehrere Jahre, bis wir wieder in der Hauptſtadt 
waren. Und alsbald ſuchten wir auch den Zoologiſchen Garten 
auf. Wieder ſaßen wir am Lotosteich, und auch der Doktor war 
noch da und erzählte, was ſich inzwiſchen alles im Zoo 
            zuge=
tragen. Die Flamingos kamen, die Schwäne, die bronzebraunen 
ägyptiſchen Gänſe und auch ein numidiſcher Kranich mit 
            wun=
dervollen Rubinaugen, der beſondere Liebling meiner Frau. Er 
ſchob ſeinen grauen Kopf in die modefarbenen Falten ihres 
Kleides, und während ſie ihn fütterte, fragte Lora ſo nebenhin 
den Doktor: „Iſt denn der Löwe Eugen nicht mehr hier? Wir 
gingen eben am Raubtierhauſe vorbei, aber er war nicht mehr 
zu ſehen. Ob er wohl das prächtige blonde Mädel geheiratet 
hat, das damals ſeine ehrlichen Augen nicht von den 
            blutbefleck=
ten Händen dieſes Manncs laſſen konnte?” 
„Ach, Eugen, der Löwel. Der arme Menſch! Das Ihnen zu 
erzählen, habe ich ja ganz vergeſſen, gnädige Frau! Ja, denken 
Sie nur .. 
„Heraus damit, und wenn’s was Schlimmes iſt”, ſagte ich. 
„Hat ihn einer ſeiner Schützlinge aufgefreſſen?” 
„Das nicht. Er hat geheiratet — eben jenes Mädchen . . ." 
„Aber das iſt doch nichts ſo Schreckliches”, meinte Lora. 
„Warten Sie wur, es kommt noch. Er hat auch zwei reizende 
Kinder .. 
„Spannen Sie uns wicht auf die Folter, Doktor. Das Ulingt 
ja alles ganz erträglich, alſo muß das böſe Ende noch 
            nach=
kommnen." 
„Nun ja — er iſt nämlich im Irrenhauſe!”
 *Brief aus Braſilien. 
Eine Leſerin des „Darmſtädter Tagblatts” in Sao Paulo 
ſchreibt: 
„Sehr geehrter Herr Fuchs! 
Von Frau Helene Chriſtaller erfuhr ich vor kurzem Ihre 
Adreſſe und kann Ihnen nun endlich meinen Dank ausſprechen 
für ein paar Worte, die leider das Einzige geblieben ſind, was 
ich von Ihnen geleſen habe. 
Ihr erſter Blick beim Empfang dieſes Briefes wird dem 
unterzeichneten Namen gelten . . . klangvoll, aber gänzlich 
            un=
bekannt. Natürlich: 18 — achtzehnjährige Mädels ſchreiben für 
gewöhnlich noch keine Romane, die ihren Verleger zum reichen 
Mann machen, um ihrer Gedichte, Novellen und ſonſtigen 
            Geiſtes=
früchte willen reißt ſich keine Zeitſchrift ein Blatt aus, 
            achtzehn=
jährige Mädels ſtellen zuweilen ſogar über Kant, Schopenhauer 
und Nietzſche eine Philc ophie, die darin gipfelt, aus ganzer 
reichen Herzen jung zu ſein
Nummer 348
 Ungünſtige Ausſichten für de 
Schulgeſetz. 
Geiſiliche Schulaufſicht und Simultanſchung 
Von unſerer Berliner Redaktion. 
Als erſter von den Reichstagsausſchüſſen iſt am Donnen=t 
der Bildungsausſchuß in die Weihnachtsferien gegangen undu 
ſich bis zum 9. Januar vertagt. Das bedeutet praktiſch den 
zicht auf die Durchberatung des Schulgeſetzes in den nägie 
Monaten, da bis zum April die Arbeit des Reichstages min 
Etatberatung mehr als hinreichend ausgefüllt iſt. In parlom 
tariſchen Kreiſen hat man noch in der vergangenen Woche5 
Hoffnung gehabt, die erſte Leſung des Schulgeſetzes wenion, 
techniſch im Ausſchuß durchführen zu können. Es hat ſich uu 
inzwiſchen gezeigt, daß die Gegenſätze gerade bei den wichtütg 
noch offenſtehenden Fragen faſt unüberwindlich ſind 
Uebereinſtimmung zwiſchen Zentrum, Deutſchnationalen 
Deutſcher Volkspartei war weder zu erzielen bei der geiſtmz 
Schulaufſicht, noch bei der Schutzfriſt für die Simultanſchc) 
Das Zentrum hat ſich alſo davon überzer 
daß ein Schulgeſetz, wie es beſtenfalls ausi) 
gegenwärtigen Koglition herauskom i/ / emmen, hu ſich 
könnte vom Standpunkt des Zentrums 
eine Verbeſſerung des gegenwärtigen Zuſſu 2. P nicht geſtattet. 
des nicht bedeuten würde und daß unter dieſt 
zu Parteien dei 
Umſtänden vorläufig ſein Intereſſe an ein 
Grufd heute nich. 
Beſchleunigung der Beratungen verloreny 
Nur die Deutſchnationalen halten noch zäh an dem Geſetzy/ zü hel weickeig. 
geährlich geſchät 
während die Volkspartei nach wie vor grundſätzlich 
            berei=
pird den Sozjialden 
mitzuarbeiten, aber die ſüddeutſchen Simultanſchulen 
jeBalancier! 
opfern will und ſich mit aller Entſchiedenheit jedem Przil 
widerſetzt, die geiſtliche Schulaufſicht auf Umh” i Partelang 
wieder zu errichten. Im allgemeinen geſehen, ſind daherrs oppoſilan 
Ausſichten des Schulgeſetzes auch nach den 29c u ſch msſichtsloſe 4 
nachsferien mehr als ungünſtig, und es wäre verf.t Nehälmis zwlſche 
lich, wenn Herr von Keudell unter dieſen Umſtänden innmr” u min doch auch Euis 
bereits auf das Schulgeſetz in ſeiner augenblicklichen Form 10 xlurteien, erkehlie” 
zicht geleiſtet hätte. Im Reichstag wird davon geflüſtertnun ſöhung eine.
 geſtellt, 
er Ausſchuß 9 
oß die ſinanziet
er während der Weihnachtspauſe ein neues Geſetz ausardtü/ hildet. Sie
 wolle, das ſich in ſehr viel engeren Grenzen hält und ſich Ig=uſeniſt, was Ia 
lich darauf beſchränkt, Ausführungsbeſtimmungen zu geben 17. bertrauen darauſe 
den Artikel 147 Abſ. 2 der Reichsverfaſſung, in dem die Stezu m unen Möglichleiten 
der drei Schularten zueinander gekennzeichnet wird. Dabei I — zußlich wird dann 
trotzdem noch die Frage offen, ob auch auf dieſer ſchmäleren: /4½ ur und dritter L 
eine Verſtändigung möglich iſt. Jedenfalls ſpricht zurzeit 4 ung füllen dann 
alles dafür, daß der Keudell’ſche Entwurf das Schickſal fiit y Mdießungen aus, 
Vorgänger teilen und in der Verſenkung verſchwinden wirdt / a gug zurückſtehen, d 
Die Sozialdemokraten fordern Einziehun 
der überzah ten Ruhrgelder. 
* Berlin, 15. Dezember. (Priv.=Xu. 
Die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion hat zu dem Bé/. uſſen, weil die Lo
 u der örtlichen 
mei gegenüber der N 
mſt ſoll von der 
tuVorſchüſſe ab 
3 Kraftfahrzeugſteu 
er Reichstag wir
 des Ruhrunterſuchungsausſchuſſes, deſſen Beſprechung9 
bereitet. H 
Reichstag noch nicht zu Ende geführt worden iſt, eine neue 75 1uspartei und Zent 
ſung beantragt, wonach der Reichstag mißbilligt, daß die Relu///uß eingebracht, 
regierung die Entſchädigungszahlungen des Reiches an die C/Aſconſteuer abgeſtellt 
induſtriellen des beſetzten Gebietes unter Verletzung des EA), oren vor iu der Art, 
rechtes des Reichstages vorgenommen hat. Die Reichsregies: Nohnſteuerof 
wird aufgefordert, die durch Urteil der Ausſchußmehrheit /e unungen herausreck 
geſtellten erheblichen Ueberzahlungen wieder einzuziehen mar / /. Nare=mongtlich in 
zur Entſchädigung derjenigen Angehörigen des Mittelſtam=, .,od die Abzugsf. 
der Angeſtellten und Arbeiter zu benutzen, die gar nicht odeg T as erhöht. 9.
 gering entſchädigt wurden und noch Anſprüche an das Sr/ und ihre Zuſtimm 
haben. 
Der neue ſchweizeriſche Bundespräſiden! um übrſehen 
Bern, 15. Dezemru=f Yillionen Mark jäh 
Toch angenommen 
Die ſchweizeriſche Bundesverſamnlung wählte heute ! 
Bundespräſidenten für das Jahr 1928 mit 156 von 175 güld/ Me Ahanderun 
Tafür ſtimmen 
abgegebenen Stimmen den bisherigen Vizepräſidenten Dr. 
Schultſe, den Leiter des Volkswirtſchaftsdepartemᛋ Porſchlägen 
Bundesrat Schultſe wurde 1868 im Kanton Aargau geboren. 
kam 1912 in den Bundesrat und präſidierte dieſem berei=! 
lstt 
Jahre 1917 und 1918. Zum Vizepräſidenten des Bundesi 
für 1928 wurde gewählt mit 171 von 175 gültigen Stiri 
Bundesrat Haab, der Chef des Poſt= und Eiſenbahnde n 
mients. Bundesrat Haab wurde 1865 in Zürich geboren, 1911 
er von ſeinem Poſten als Generaldirektor der Bundeske) 
zurück und trat in den Bundesrat ein. Er präſidierte Hiel 
bereits im Jahre 1922. Im Jahre 1917 war Bundesrat 
für einige Zeit als ſchweizeriſcher Geſandter in Berlin
 * umerſchrift ni 
huachen, weil die
 Was ich nun von Ihnen geleſen habe? Nichts weiter 
            al=
kurze Betrachtung über die Jugend im Darmſtädter 2i 
blatt: „Die Jugend iſt etwas Wunderbares, iſt das Aem 
auf etwas Großes, iſt das ſichere Gefühl, daß das Glück koau 
muß . . .” und weiter . . 
„Jugend iſt Evolution, Revolution, Leben!” „Junge 
heißt kämpfen, ſich auflehnen, ſich den Kopf einrennen, 
und ſterben für ſeine Ideale, ſeine Liebe.” Als ich dieſe 
zum erſten Male las — glauben Sie mir, daß auch ich ſch. 
lernt habe, was kämpfen heißt für ſeine Ideale, gegen 19 
urteile, die in allen Zeiten die gierigſten Vampyre genialem:4 
kens und Schaffens geweſen ſind —, ſind ſie mir wie eim 
triſcher Schlag durch den ganzen Körper gefahren, jauchzenn 
zitternd zugleich ſtand ich under dem Sturm des Glückes.” 
geſprochen zu ſehen, was ich, eben weil meine Seele bis= 
Rande damit angefüllt war, nur fühlen konnte. Noan I 
zum hundertſten Male wiederholt, berauſche ich mich immer 
der von neuem. 
Ich weiß nicht, wie Sie ſelbſt dieſen Worten noch gege.” 
ſtehen, man entfernt ſich ja ſo raſch von ſeinen eigenen 2e 
weiß auch nicht, mit welchem ſokratiſchen Weisheitslächel! 
meine Ueberſchwänglichkeit abtun, wie Sie dieſen Briel 
haupt auffaſſen werden. Zur etwas beſſeren Orientierung 
ich Ihnen nur ſagen, daß ich keine Natur bin, die ihre 
            M-
gen und Ueberzeugungen jedem Straßenpaſſanten oftrohle 
Die perſönliche Bekanntſchaft der gütigen Frau Chr: 
gewann ich dadurch, indem ich ihr ein Drama, das an dem 
ausſchreiben des Bremer Goethebundes teilnahm und 
            be=
zen Titel „Gajus Julius Cäſar” trug, zur 
            Beurteilun=
ſandte. Gleichzeitig faſt kam die Antwort eines Profeſſom” 
dem Werke dichteriſche Qualitäten nicht abſprach, die Br 
reife aber ſchonend für Null erklärte. Die nervenzerrr.” 
Zeit, wo ich nach einem literariſchen Erfolg direkt jagle, 
einſt in kampfesbrunſtbeſeeltem Streben, erſehnt, erhofſt, 
in Fiebersglut —” iſt ein Gedicht aus dieſer Periode, iſt 
etwas ruhigeren Abwarten gewichen. Wenn ich den Buti 
nicht über das Trinken ſtelle, verhehle ich mir auch nicht, del 
Sehnſucht oft ſeliger iſt wie das Erfüllen. 
Ich habe vor kurzem eine Betrachtung über Rio de „ſal 
an eine bekannte deutſche Zeitſchrift eingeſandt. Ich bin 2e" 
Braſilianerin und habe mein ganzes Leben zwiſchen zwel. * 
gelebt. Die Sprache meiner Dichtung war und wird ſie” 
deutſche ſein. Falls es Sie intereſſiert, überſende ich 
gerne eine Kopie. Sollten Sie die Abſicht haben, mir 1e 
worten, ſo . . . . In vorzüglicher Hochachtung bin ich 
Ihre (gez.) I. .-,
märchen
Triltralt
einmal
nach
[ ← ][ ][ → ]ſurmmer 348
 Erhöhung 
ir Kriegsbeſchädigtenbezüge. 
ſctimmung des Reichstags. — Der Kampf 
um die Lohnſieuer. 
zmi Reichstag iſt es nach den arbeitsreichen Sitzungen und 
zü dloſen Kämpfen um die Beſoldungsreform zu einer 
            ge=
yu Erſchlaffung gekon:men, die wohltuend auf die 
            Tempe=
w der Beratungen wirkt, obwohl natürlich an ſich die 
sge der Kriegsbeſchädigtenbezüge zu einer
 /Shaftlichen Debatte Anlaß geben könnte. 
            Beamtenbeſol=
gA nd Kriegsbeſchädigtenbezüge ſtehen in einem gewiſſen 
z uen Zuſammenhang. Die Regierung wird alſo auch 
            dies=
w win, dem Augenblick, wo ſie den Beamten mehr bewilligt, die 
og, der Kriegsbeſchädigten erhöhen wollen. Dabei entfällt 
ſich auf den einzelnen Empfänger nicht viel, weil die Zahl 
hllen ſo ungeheuer groß iſt. Wir haben faſt ½ Million 
g gsBbeſchädigte, über 360 000 Witwen, faſt 850 000 Halbwaiſen, 
)Wollwaiſen, dazu faſt 70000 Eltern und — das ſchlimmſte 
f 4000 Blinde. Die Regierung hat 225 Millionen Mark 
mArerfügung geſtellt, um wenigſtens den Bedürftigſten zu 
hw. Der Ausſchuß hat in Einzelheiten noch Verbeſſerungen 
vyrwmmen, hat ſich im großen ganzen aber damit abfinden 
myr daß die finanzielle Lage des Reiches weitere 
            Bewilli=
gwen, nicht geſtattet. 
dan Parteien der radikalen Oppoſition leuchtet natürlich 
d Grund heute nicht ein. Die Sozialdemokraten kommen 
weienr viel weitergehenden Anträgen, die auf mindeſtens eine 
Aſchlarde jährlich geſchätzt werden. Aber gerade von 
            Zentrums=
ſelewird den Sozialdemokraten nahegelegt, daß die Sorge 
uſydäe Balancierung des Etats doch ſchließlich 
rütſte Parteiangelegenheit ſei, ſondern daß auch 
diſis ppoſition ſich darum kümmern müßte, daß 
dikuls ausſichtsloſe Anträge gar keinen Zweck hätten, weil ſich 
dihlTgrhältnis zwiſchen Regierungsparteien und 
            Oppoſitions=
puim doch auch einmal umdreht. Freilich auch die 
            Regie=
rlms arteien erkennen an, daß die jetzt eintretende 
Gße hung eine abſchließende Erhöhung noch 
mit bildet. Sie eikennen aber auch ebenſo an, daß 
            ge=
fſchhen iſt, was im Augenblick geſchehen konnte, 
wmvertrauen darauf, daß auch die Kriegsbeſchädigten die 
            be=
gintten Möglichkeiten anerkennen, die für das Reich beſtehen. 
Sſßtei=lich wird dann die Vorlage in der Ausſchußfaſſung in 
ztſwe und dritter Leſung angenommen. — Den Schluß der 
SEung füllen dann die Abſtimmungen über die Ausſchuß=
 eſrnl eßungen aus, die noch vom Vortage zur 
            Beſoldungs=
oſſmug zurückſtehen, darunter auch ein Beſchluß, daß durch den 
Aſchu der örtlichen Sonderzuſchläge in keinem Fall ein 
            Be=
cſm ggegenüber der Neuordnung ſchlechter geſtellt werden darf, 
ehſo ſoll von der Wiedereinziehung 
            überzahl=
tſſel orſchüſſe abgeſehen werden. Am Freitag ſoll 
diſtißraftfahrzeugſteuergeſetz beraten werden. 
Dar Reichstag wird mindeſtens noch am Samstag tagen 
mitzr, weil die Lohnſteuer ihm noch 
            Schwierigkei=
tſe bereitet. Hier haben Deutſchnationale, Bayeriſche 
Blcpartei und Zentrum einen gemeinſamen Antrag im 
            Aus=
ſchg eingebracht, der im weſentlichen auf die Senkung der 
LſcElſt=uer abgeſtellt iſt. Er ſieht ein überaus kompliziertes 
            Ver=
faſgn vor in der Art, daß von dem Steuerertrag eines einzelnen 
Lſſo ſteuerpflichtigen, wie er ſich nach den bisherigen 
            Beſtim=
moſwm herausrechnet, ein Satz von 15 Prozent, jedoch höchſtens 
Quuk-monatlich in Abzug gebracht werden ſollen. Außerdem 
omtſie Abzugsfähigkeit der Sonderleiſtungen 
ſcths erhöht. Die Reichsregierung hat ſich damit 
            abgefun=
ſichrud ihre Zuſtimmung erklärt. Die Deutſche Volkspartei hat 
ſitz1 mterſchrift nicht gegeben, hat auch keine große Neigung, 
iaſrmnachen, weil die finanziellen Auswirkungen des Antrages 
hamm überſehen laſſen. Man ſchätzt den Ausfall auf rund 
Millionen Mark jährlich. Es ſcheint aber, als ob er 
            ſchließ=
ſtdech angenommen wird, da auch die Deutſche Volkspartei, 
tei ihre Abänderungsanträge nicht angenommen werden, 
ich dafür ſtimmen muß, da er gegenüber den 
            ſozialdemo=
ſichen Vorſchlägen doch das kleinere Uebel iſt.
 Reichstags=Sitzungsbericht. 
* Berlin, 15. Dezember. (Eigener Bericht.) 
d— Reichstag beſchäftigte ſich heute zunächſt mit der Novelle zum 
ſGesherſorgungsgeſetz, welche die Renten der geſtern beſchloſſenen 
            Be=
üln Berhöhung angleichen will. In den Ausſchußberatungen iſt die 
ſterangsvorlage weſentlich verbeſſert worden. Ueber dieſe 
            Verbeſſe=
neni des Ausſchuſſes hinaus begründete Abg. Frau Reitze (Soz.) 
cig ihrer Fraktion. 
Heſſiſches Landestheater. 
Großes Haus. — Dönnerstag, den 15. Dezember. 
Trilltrall und ſeine Brüder. 
fiurdermärchen nach Clemens Brentano von Erich Ponto. 
s war einmal ein Mann, der hieß Klopfſtock und hatte fünf 
She: der erſte hieß Gripsgraps, der zweite hieß Pitſchpatſch, 
dritte hieß Pifſpaff, der vierte hieß Pinkepank, der fünſte 
Trilltvall. — So beginnt Clemens Brentano der 
            Ro=
ſti er, das „Märchen von dem Schulmeiſter Klopfſtock und 
en fünf Söhnen” und erzählt eine reizende Geſchichte von 
ſirnf Jungen, die in die Welt ziehen, um ihr Brot zu 
            ver=
n, und nach mancherlei Abenteuer zu dem Vater heimtehren. 
Erich Ponto hat das Märchen dramatiſiert und die Geſtalt 
Sohnes Trilltrall, des phantaſtiſchen Idealiſten, in die 
de geſtellt. Trilltvall lernt im Walde die Serache der Vögel, 
eeit eine wunderſchöne Prinzeſſin und wird ihr glücklicher 
. Die Handiung iſt klar und verſtändlich und gibr zu hüb= 
Szenen Anlaß, ſo wenn Trilltrall unter den Bäumen des 
*d2s an der Hütte des Klausners ein Konzert der ſingenden 
Sel veranſtaltet oder der Pudel Peter ſeine Künſte zeigt. 
Läe Ausſtattung unter der Spielleitung von Hans Jogchim 
iſtz war in einfacher Sachlichkeit gehalten und durchreg 
90-ackvoll. Bisweilen ließ ſie der Phantaſie weiten 
            Spiel=
m, ſo daß die jugendlichen Zuſchauer Wilhelm Rein= 
4B moderne Wellen für Fiſche und ſeine Wolken für Schiffe 
Beir. 
Iie Darſteller waren zumeiſt ſehr bei der Sache und ſpielten 
ruſt und Liebe vor den dankbaren Zuſchauern. Karl 
iBla war ein friſcher, ſchwärmeriſcher Trilltrall, Elſa 
dtt eine liebenswürdige, bildhübſche Prinzeſſin. 
ſhamos betonte Mela Wigandt die luſtige Komik des
 larpurſten. Kurt Weſtermanns Spiel merkte 
melcher Freude der Künſtler mit ſeinem köſtlichen „Apotheter
 lan” den Kindern eine Weihnachtsfreude bereitete. 
en als
Freitag den 16 Oezember 1927
Geite 3
 Abg. Dr. Krohne (Ztr.) trat für eine weitere Verbeſſerung 
der Heilbehandlung ein. Im übrigen ermahnte er die Oppoſition, nicht 
ausſichtsloſe Anträge zu ſtellen, denn die Sorge um das Gleichgewicht 
des Haushalts obliege nicht nur den Regierungsparteien, ſondern auch 
den Oppoſitionsparteien. 
Abg. Hülſer (dntl.) war der Anſicht, daß die vorliegende 
Novelle nicht den endgültigen Abſchluß des Problems der Verſorgung 
der Kriegsb ſchädigten und Kriegshinterbliebenen bilden könne. Die 
Vorlage bringe im Rahmen des finanziell Möglichen immerhin eine 
weſentliche Verbeſſerung der beſtehenden Verhältniſſe. 
Abg. Thiel (D. V. P.) betonte, daß die Finanzlage den 
            Reichs=
tag nicht hindern dürfe, für die Kriegsopfir alles zu tun, was getan 
werden müſſe. Einmütigkeit beſtehe bei allen Parteien darüber, daß 
den am meiſten Bedürftigen zuerſt geholfen werden müſſe
 Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns äußerte ſtarke 
            Be=
denkn gegen die Einführung von Sterbegeldern für die 
            Kriegshinter=
bliebenen. Man würde damit zu rechnen haben, daß dieſer neue 
            An=
ſpruch auf verwandte Gebiete übergreifen würde. Es beſtehe die 
            Ge=
fahr, daß dieſe Zuwendungen Perſonen zugute kämen, die in keiner 
näheren Beziehung mehr zu den Kriegshinterbliebenen ſtänden. Der 
Miniſter bat daher, dieſen Ausſchußbeſchluß wieder aufzuheben.
 Abg. Sparrer (Dem.) trat für das Sterbegeld ein. — Abg. 
Weber=Düſſeldorf (Komm.) forderte beträchtliche Erhöhung 
der Verſorgungsſätze. — Abg. Kaltenecker (Bayer. 
            Bau=
ernbund) gab im Namen der Wirtſchaftlichen Vereinigung der 
            Er=
wartung Ausdruck, daß mit dieſer Vorlage keine abſchließende 
            Ver=
ſorgung der Kriegsopfer beabſichtigt ſei. — Abg. Loibl (Bayer. 
Vpt. ) bedauerte die weitergehenden Anſprüche der Oppoſitionsparteien, 
die nur aus Agitationsgründen geſtellt ſeien. — Abg. Stöhr (Nat.= 
Soz.) ſtimmte allen durchführbaren Verbeſſerungsvorſchlägen zu. 
Der Ausſchußantrag auf Einführung des Sterbegeldes 
auch für die Hinterbliebenen wurde mit 385:19 Stimmen 
angenommen. Dagegen ſtimmten nur die Mitglieder der Reichsregierung 
in den verſchiedenen Fraktionen und einige Zentrumsabgeordnete unter 
Führung des Reichsarbeitsminiſters Dr. Brauns. Die Vorlage wurde 
dann in der Ausſchußſitzung in 2. und 3. Leſung angenommen. Eine 
Entſchließung Ziegler=Dem., der für Heilbehandlung der nicht 
            kranken=
verſicherungspflichtigen Kiegshinterbliebenen 10 Millionen jährlich 
            for=
dert, wurde abgelehnt. Angenommen wurde eine Entſchließung, die für 
die Erziehungsbeihilfen der Kriegswaiſen jährlich 20 Millionen fordert. 
In bedürftigen Fällen ſoll die Beihalfe bis zum 24. Jahre gegeben 
werden. 
Es folgten nun die Abſtimmungen über die 
            Entſchlie=
ßungen zum Beſoldungsgeſetz. Angenommen wurden 
            Aus=
ſchußentſchließungen, wonach durch den Abbau der örtlichen 
            Sonderzu=
ſchläge in keinem Fall ein Beamter gegenüber der neuen 
            Beſoldungsord=
nung ſchlechter geſtellt werden dürfe, und wonach von der 
            Wiederein=
ziehung überzahlter Lorſchüſſe auf das neue Beſoldungsgeſetz abgeſehen 
werden ſoll. Angenommen wurde auch ein Antrag der Ragierungsparteien, 
die einen Geſetzentwurf zur Beſeitigung und Zuſammenlegung von 
Behörden, Neuverteilung der Behördenaufgaben und andere 
            Verwal=
tungsreformmaßnahmen fordern. Ueber einen Teil dieſer Entſchließung, 
die eine Vereinigung des Verſougungsweſens mit der 
            Reichsfinanzver=
waltung für erſtrebenswert bezeichnct, wurde im Hammelſprung 
            ab=
geſtimmt, der die Ablehnung mit 186:167 Stimmen bei 
2 Enthaltungen ergab, da auch der größte Teil der 
Bayeriſchen Volkspartei dagegen ſtimmte. Weiter fand 
            An=
nahme eine Entſchließung der Koalitionsparteien auf Gewährung einer 
Zulage an die Reichsarbeiter unter Aufrechterhaltung des 
            Tarifver=
trags. Der Antrag der Wirtſchaftlichen Vereiniyung, daß mit der 
            Be=
ſoldungsechöhung keine Erhöhung der Abgcordnetendiäten verbunden 
ſein ſoll, ging ohne Ausſprache an den Aelteſtenausſchuß. Das Haus 
vertagte ſich auf Freitag, 15 Uhr: Verlängerung des 
            Micterſchuitz=
geſetzes, Reichsmietengeſetz, Kraftfahrzeugſteuergeſetz und 
            Kriegs=
ſchädenſchlußgeſetz. Schluß gegen 20,15 Uhr.
 Anleiheverhandlungen der Reichsbahn. 
Berlin 15. Dezember. 
In den letzten Tagen haben zwiſchen dem Generaldirektor 
der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft, Dr. Dorpmüller, und dem 
Repara ionsagenten Parker Gilbert Verhandlungen über die 
            Auf=
nahme einer 400 Millionen Dollar=Anleihe für die Reichsbahn in 
Amerika ſtattgefunden. An den Beſprechungen ſollen auch der 
Reichsbankpraſident Dr. Schacht und der Eiſenbahnkommiſſar 
Leverve teilgenommen haben. Wie wir von zuſtändiger Seite 
dazu erfahren, trifft es unbedingt zu, daß die Reichsbahn, ſofern 
ſie ihr umfangreiches Reform= und Ausbauprogramm in den 
kommenden Jahren durchführen will, genötigt iſt, ſich im 
            An=
leihewege die nolwendigen Mittel zu verſchaffen. Daß für eine 
Reichsbahnanleihe in erſter Linie der flüſſige amerikaniſche 
            Kapi=
talmarkt in Frage kommt, iſt wohl ſelbſtverſtändlich. Es dürfte 
zutreffend ſein, daß erfte Vorbeſprechungen über die 
            Kapital=
beſchaffung in Form einer Anleihe ſeit einiger Zeit im Gange 
ſind. Unzutreffend aber iſt jedenfalls die Nachricht, aus der 
            ge=
ſchloſſen werden könnte, daß dieſe Beſprechungen ſchon greifbare 
Formen angenommen hätten, in ein vorgeſchrittenes Stadium 
            ge=
rückt ſeien. Seitens der Reichsbahnhaupwerwaltung iſt bisher 
lediglich eine erſte Fühlungnahme erfolgt. In welcher Form eine 
euwaige Reichsbahnanleihe begeben wird, ob insbeſondere die 
Summe von 400 Millionen durch Begebung von Vorzugsaktien 
der Reichsbahn vorgeſehen iſt, läßt ſich bei dem jetzigen Stand 
der Verhandlungen noch nicht ſagen. Auch über den Zeitpunkt
 der Auflegung einer ſolchen Anleihe fteht noch nichts feſt. Die 
Reichsbahngeſellſchaft hat im vergangenen Geſchäftsjahre keine 
Anleihe aufgenommen. Ob dieſer Umſtand dazu beitragen wird, 
die vorgeſehenen allgemeinen Schwierigkeiten, die ſich namentlich 
nach dem bekannten Schritt Parker Gilberts deutſchen 
            Auslands=
anleihen in den Weg geſtellt haben, leichter überwunden werden 
können, läßt ſich ebenfalls nicht ſagen. Feſt ſteht, wie erwähnt, 
nur das eine, daß die Reichsbahngeſellſchaft zur Durchführung 
eines umfangreichen Programms erheblicher Mittel bedarf, die 
in Form einer Anleihe beſchafft werden ſollen. 
Förſiers Hintermänner entlarbt. 
Gefälſchte Dokumente zum Schaden 
            Deutſch=
lands in polniſchem Beſitz. 
Es war im Frühjahr 1926, als in Genf über die Aufnahme 
Deutſchlands in den Völkerbund verhandelt wurde. Zu dieſem 
Zeitpunkt tauchten da in Völkerbundskreiſen Lichtbilder von 
            Do=
kumenten auf, in denen angebliche Probleme der deutſchen 
            Lan=
desverteidigung niedergelegt waren, militäriſche Denkſchriften zu 
dieſem intereſſanten Thema und Protokolle der 
            Landesvertei=
digung. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß an derartigen Themen 
            ge=
wiſſe im Völkerbund vertretene Mächte ein ſehr großes Intereſſe 
hatten. Selbſtverſtändlich iſt auch, daß ſolche Lichtbilder nur zu 
gern von ihnen benutzt wurden, gegen Deutſchland böſes Blut 
zu ſchaffen. Ungefähr gleichzeitig erſchien i der ſo ſonderbar 
pazifiſtiſch eingeſtellten „Weltbühne” aus der Feder des 
            Landes=
verräters Mertens ein Artikel, der ſich mit ſolchen angeblichen 
Problemen beſchäftigte, dem ſodann in kurzer Folge auch die 
„Menſchheit” jenes berüchtigte Organ der ſogenannten 
            Frie=
densfreunde, die „Zeitnotizen” und die „Deutſche 
            Militärkorre=
ſpondenz” in ihrer Tendenz ſich gleichende Artikel brachten. Die 
deutſchen Unterhändler mußten zu der Annahme gelangen, es 
ſei Frankreich, das die verleumderiſchen Dokumente beſitze, weil 
auch das Organ Caillaux”, „Le Democrat” einen Beitrag der 
genannten Art brachte. 
Die ſorgfältig geführten Unterſuchungen von deutſcher Seite 
ergaben jedoch, daß Polen im Beſitz der Dokumente 
war und nun mit Hilfe der Lichtbilder weidlich Stimmung 
gegen Deutſchland machte. Die weitere Verfolgung der 
gefundenen Spuren führte dann bald zu den Herſtellern 
der Enthüllungen, gegen die ſoeben der Reichsanwalt 
Anklage erhoben hat. Es handelt ſich um drei recht übel 
beleumundete Perſonen. Alle haben ſie eine recht 
außerordentliche Vergangenheit. Ein Landwirt Anton Schreck, 
der unter fälſchlicher Ausnutzung des Doktor=Titels Fühlung 
mit politiſchen Kreiſen gefunden hatte, war im Verein mit 
einem gewiſſen Koch und einem Schloſſer Emil Schulz an 
die Anfertigung dieſer Denkſchriften und Protokolle gegangen. 
Sein Komplize Koch war aber bereits ſelbſtändig vorgegangen. 
Er fand ſich bei der franzöſiſchen Militärmiſſion in Berlin ein, 
die ſich an den Dokumenten intereſſiert zeigte. Die Nennung 
ſeines Namens verweigerte er, und der Fragende erklärte dann 
auch, daß ihm ſchließlich der Name Hekuba ſei. Koch notierte ſich 
den Namen, den er für türkiſch und für ſich ſehr geeignet hielt, 
aber leider falſch. Er hatte Hukeba verſtanden. Schreck bekam 
von dieſem eigenmächtigen Vorgehen Kochs irgendwie 
            Mittei=
lung, ſtellte den angetrunkenen Täter in ſeiner Wohnung zur 
Rede und bedrohte ihn— Weil ſich Herr „Dr. Schreck” 
            unange=
meldet in der Wohnung ſeines Freundes aufhielt, meldeten 
Hausbewohner dieſe Sache der Polizei, die in der Wohnung 
Reinickendorfer Straße 38 eine Hausſuchung vornahm. Dabei 
fand man alle möglichen Fälſchermaterialien, insbeſondere 
            ge=
fälſchte Stempel des Reichswehrminiſteriums und Briefbogen 
aller Art. Schreck hatte in kleinen Druckereien Vordrucke mit 
„Heeresorganiſation Frontbann”, „Stab der 1. Diviſion” uſw. 
verſehen laſſen, auf denen er dann ſeine Protokolle und 
            Denk=
ſchriften anfertigte. In der Anklageſchrift geht der 
            Oberreichs=
anwalt ausführlich auf die Perſonen der Angeklagten ein. Die 
Angeklagten ſind im weiteren Umfange geſtändig, ſo daß 
            anzu=
nehmen iſt, daß der zu Anfang Januar 1928 vor dem 5. 
            Straf=
ſenat anſtehende Prozeß ſchnell durchgeführt werden könnte
 Zum Tode des Rektors 
der Deutſchen Univerſität Prag. 
DT. Der verſtorbene Rektor, Prof. Rietſch, war in Falkenau 
(Eger) geboren, ſtudierte an der Univerſität Wien und 
            habi=
litierte ſich an der deutſchen Univerſität in Prag. Von ſeinen 
wiſſenſchaftlichen Veröffenulichungen ſeien erwähnt: „Die 
            Ton=
kunſt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts”. „Deutſche
Prof. Dr. Heinrich Rietſch.
 Liedweiſe‟ „Die Grundlagen der Tonkunſt”, ferner zwei 
            Flori=
legien des Conzentus von Fuchs und der Frauenlob=Handſchrift 
der Wiener Nationalbibliothek. Rietſch iſt auch als Komponiſt 
hervorgetreten. Seine Otern „Walther von der Vogelweide‟ 
und „Münchhauſen” wurden jedoch nie vollſtändig aufgeführt.
 edr. Frekſa: Verſchwende — und gewinne, Brunnen=Verlag Karl 
Vinkler Berlin. 
til Ludwig: Am Mittelmeer, Ernſt Rowohlt Verlag, Berlin W. 35. 
ques Mortane: Das neue Deutſchland, Orell Füßli Verlag Zürich. 
60 Mark.
 Kirchenkonzert in der Johanneskirche. 
Am Sonntag, den 18. Dezember, abends 8 Uhr, bringt der 
            Kirchen=
chor der Johannesgemeinde die erſte Kantate aus dem 
            Weihnachtsorato=
rium und die Kantate „Chriſten ätzet dieſen Tag” von Joh. Seb. Bach 
zur Aufführung. 
Ein großer Chor eröffnet die erſte Kantate mit den Worten; 
„Jauchzet, frohlocket, auf, preiſet die Tage‟. Durch die wirkungsvolle 
Inſtrumentation, die drei Chöre (Holzbläſer, Streicher und Trompcten) 
in Wechſelwirkung ſetzt, iſt es ein Stück voll blühenden Lebens. Hierauf 
folgt der erſte Teil der Erzählung des Evangeliſten, dann ein Rezitativ 
für Alt, welches die Geburt des Heilandes verkündigt. Dieſes kleine 
Arioſo für Alt, 2 Oboen d’Amore und Fagott iſt ein kleines 
            Meiſter=
werk. Anſchließend folgt die ſ höne Arie „Bereite dich, Zion” für Alt 
und Oboe=Solo, ſowie der Choral „Wie ſoll ich dich empfangen‟ Das 
ſich anſchließende Rezitativ bringt eine Erzählung von der Geburt des 
Heilandes und ſeiner Bettung in der Krippe und mündet unmittelbar 
in ein lyriſches Stück, aus Arioſo und Arie beſtehend, welches 
            Gedan=
ken über die Erniedrigung des Himmelskönigs Ausdruck verleiht. 
            Die=
ſem Trio für Oboe, Oboe d’Amore und Baß iſt der Sopranchoral „Er 
iſt auf Erden kommen arm” eingefügt. Ein eigenartiges Stück von 
ganz rührender Schönheit. Mit großer feierlicher Wirkung ſetzt der 
Solobaß mit ſeiner herrlichen Arie „Großer Herr und ſtarker König” 
ein, und der Choral „Ach, mein herzliebes Jeſulein” (Mel.: „Vom 
            Him=
mel hoh . .*), unterbrochen von Trompeten=Fanfaren, beſchließt den 
erſten Teil des Weihnachtsoratoriums und bringt ſomit der ganzen 
Chriſtenheit liebſtes Feſt ſo recht zum Ausdruck. 
Die Kantate „Chriſten ätzet dieſen Tag”, auch für den erſten 
            Weih=
nachtsfeiertag komponiert, iſt eine Kantate mit zwei großen Chören, 
wodurch ſie ſchon zu einem Ausnahmaverk wird; aber auch inhaltlich 
ſteht ſie mit in vorderſter Reihe. Der erſte Chor iſt von lockerer und 
freier Polyphonie; der Orcheſterſatz ſteht dagegen in höchſter und 
            ſtren=
ger Vielſtinnnigkeit da: vier Streichinſtrumente, vier Holzbläſer, vier 
Trompeten und Pauken. Das ganze ein echt jubelnder Weihnachtschor. 
Es folgt ein ganz arios gehaltenes Altſolo, woran ſich ein Duett 
            zwi=
ſhen Soxran und Baß würdig anſchließt. In dem darauffolgenden 
Tenorrezitativ ſind gegen Ende die kühn malenden Gänge des Baſſes 
bemerkenswert. Ein in blühendem, fröhlichem Leben dahinrauſchendes 
Stück für Alt und Tenor iſt das zweite Duett. Ein feierliches 
            Baßrezi=
tativ mit ſiebenſtimmiger Begleitung leitet den Schlußchor ein, der ſich 
im Charakter durchaus von dem Eingangs hor unterſcheidet. Der 
            Haupt=
ſatz wird durch eine Doppelfuge gebildet, zu der ein prächtiger 
            Or=
cheſterſatz das Vor= und Nachſpiel liefert; auch der Mittelteil weiſt eine 
Doppelfuge auf. Die hier ſtattfindende Benutzung von Doppelfugen 
iſt eine Seltenheit bei Bach. An die Trompeten ſtellt dieſe Kantate 
große Anforderungen. 
Mitwirkende ſind: Sopran Frau Horn, Alt Frau Zeh, Tenor Herr 
Landzettel, Baß Herr Schäfer, Herr Niebergall Orgel und das Städt. 
Orcheſter.
Seite 4
Freitag, den 16 Dezember 1927
Nummer 3484
 Köhlers erſter Erfolg. 
Die Aufgabe der nächſien Zeit. 
Die Verabſchiedung der Beſoldungsvorlage durch den 
            Reichs=
tag bedeutet den erſten größeren Erfolg, den der 
            Reichsfinanz=
miniſter Dr. Köhler nach manchen Fehlſchlägen in ſeinem Amt 
erlebt hat. Auch diesmal iſt es nicht ohne kritiſche Momente 
            ab=
gegangen. Rückſchauend wird feſtzuſtellen ſein, daß die 
            Vorbe=
reitungen und die Einleitung der ganzen Aktion wenig 
            glück=
lich geweſen ſind. Zum Teil iſt allerdings Herr Köhler dafür 
nicht verantwortlich. Es wäre klüger geweſen, die Beamten 
nicht drei Jahr lang warten zu laſſen, ſondern in einzelnen 
Etappen ihre Gehälter zu erhöhen. Die Summen, die jetzt 
            plötz=
lich auf der Tagesordnung ſtanden durch die Verbindung von 
Reich, Ländern, Gemeinden und öffentlichen Anſtalten, wären 
dann vermieden worden. Aber Herr Köhler hat auch, als er in 
Magdeburg die erſten Ankündigungen über ſeine Abſichten 
machte, bei den Beamten übertriebene Hoffnungen 
ausgelöft, die ſich nachher nicht erfüllten, gleichzeitig aber auch 
in der Oeffentlichkeit übertriebege Vorſtellungen 
von der Höhe der auf den einzelnen entfallenden Verbeſſerungen 
erweckt. Die Auswirkungen haben wir dann erlebt. Vornehmlich 
beim Zentrum, wo der Arbeiterflügel eigentlich bis zum letzten 
Augenblick gegen die ganze Reform Widerſtand leiſtete, und ob 
das ganze Experiment gelungen wäre, wean nicht gleichzeitig in 
Preußen die Sozialdemokratie als Trägerin der 
            Regierungs=
gewalt mitmachen mußte, iſt zum mindeſten zweifelhaft. 
Im großen Ganzen dürften die Beamten zufrieden ſein mit 
dem Ergebnis. Gewiß ſind auch jetzt noch Unzulänglichkeiten zu 
verzeichnen. Daß gerade die Altpenſionäre die Leidtragenden 
dabei geweſen ſind, iſt aus rein menſchlichen Gründen beſonders 
bedauerlich. Aber im allgemeinen glaubt man, eine gerechte 
            Aus=
balancierung gefunden zu haben. Freilich haben die Kritiker 
recht, daß mit der Erhöhung der Gehälter der Fall nicht 
            be=
graben ſein darf, und daß die Regierung jetzt an die Reform der 
Verwaltung herangehen werde. Dieſe wurde bisher immer am 
falſchen Ende angepackt. Das Syſtem des Beamtenabbaues war 
in ſeiner Handhabung ziemlich ſinnlos, weil die Menſchen 
            weg=
genommen wurden, die die Arbeit machen ſollten, während die 
Arbeit, auch ſoweit ſie Ueberbelaſtungen auslöſte, blieb. Die 
Aufgabe der nächſten Zeit wird es ſein, umgekehrt 
            vor=
zugehen und zunächſt einmal die überflüſſige 
            Ar=
beit abzubauen, Leerlauf zu verhindern und 
Doppelarbeit zu beſeitigen, um dann erſt, wenn der 
Wuſt von Papier verſchwunden iſt, zu ſehen, ob und welche
 Arbeitskräfte zu. er Stelle eingeſpart werden können. Die 
            Ent=
ſchließun, der Regierungsparteien, daß von drei künftig 
            frei=
werdenden Beamtenſtellen nur zwei wieder beſetzt werden ſollen, 
im deshalb im Augenblick nur eine politiſche Demonſtration. 
Sie kann und wird aber in abſehbarer Zeit mehr werden, wenn 
die Reichsregierung ihre Führerrolle begreift und auf der 
            Län=
derkonferenz im Januar ſchon durchzuſetzen verſteht, daß das 
Nebeneinanderarbeiten von Reichs= und Landesbehörden in 
jedem Fall künftig aufhören muß. Gelingt es, hier den Hebel 
anzuſetzen, dann wird manche politiſche Mißſtimmung, die heute 
noch vorhanden iſt, bald verſchwunden ſein. 
Muſſolini über die italieniſch=franzöſiſchen = 
Beziehungen. 
EP. Rom, 15. Dezember. 
Muſſolini hat dem Miniſterrat ausführlich über die innere 
und die auswärtige Lage Bericht erſtattet und hinſichtlich der 
italieniſch=franzöſiſchen Beziehungen die unmittelbar 
            bevor=
ſtehende Aufnahme diplomatiſcher Beſprechungen zwiſchen Paris 
und Rom zur Beſeitigung der beſtehenden 
            Meinungsverſchieden=
heiten angekündigt. Er ſagte u. a.: Abgeſehen von den 
            Erfin=
dungen, verfrühten Meldungen und Phantaſien vieler Blätter der Abrüſtungskommiſſion neuerlich zur Behandlung gelatg 
blieben zwei Tatſachen, die an eiwe Klärung der Beziehungen müſſen. Natürlich wird es auch dann ſchwer ſein, die Vorſo 
zwiſchen den beiden Staaten zu glauben geſtatten, nämlich die 
ſehr freundſchaftliche Rede des Miniſters des Aeußeren Briand 
und die Unterzeichnung des modus vivendi über die 
            Nieder=
laſſungsbedingungen. „Iſch glaube, daß eine umfaſſende, 
            herz=
liche und dauerhafte Verſtändigung zwiſchen Italien und Frank= Später hat ſie hinſichtlich des Zeitpunktes der Einberufung 
reich möglich, nützlich und — ſo möchte ich hinzufügen — 
            not=
wendig iſt. Um haltbar zu ſein, muß dieſe Verſtändigung ſich 
aber nicht auf ausſchließlich literariſche Beweggründe ſtützen, ſon= Siaaten. 
dern vielmehr auf die Beſeitigung der Motive, die 
            Reibungs=
punkte zwiſchen den beiden Ländern bilden können. Die 
            nor=
malen diplomatiſchen Verhandlungen, werden in allernächſter 
Zeit dieſe Probleme in Angriff nehmen, die weder ernſt noch unſere Vorſchläge nichts Neues bringen, ſo begegnet uuſ 
unlösbar ſind, ſondern nur heikel, wie übrigens alle Probleme 
des Lebens und der Beziehungen under den Völkern. Sobald 
die Diplomatie die nötigen Vorarbeiten vollzogen hat, wird eine 
Begegnung der verandwortlichen Miniſter am Platze ſein, die in 
der kurzen Zeit ihrer Beſtrechungen nicht überſtürzt die Eini= tretens der Sowjetdelegation in Genf zu verwiſchen, habe en 
gung ſuchen, ſondern ſie nur feierlich beſtätigen ſollen. Die 
            Er=
eigniſſe der letzten Wochen haben gezeigt, daß Italien ſich von 
niemand ins Schlepptau nehwen läßt, wem ſeine Lebensinter= ner Artikel in die Welt geſetzt, welcher erfundene Angabennd 
eſſen auf dem Spiele ſtehen, und daß von Italien keine 
            Unter=
nehmungen ausgehen, die in irgend einer Weiſe den Weltfrieden enthält. Wir erklären, daß wir bereit ſind, unverzüglich, u5 
 
ſtören können.”
 Hife 
eine tüchtige.
 Stenotypiſtin 
verkauf. Eiſenwaren 
und Haushaltgeräte) geſucht. Radfahrer. 
zeitw. tätig ſein muß 
Sch iftl. Bewerbung 
an Joſ. Oppenheimer, 
Groß=Gerau. 19088 
Geſucht 
zum 1. Jan. erfahr.
 Vmmmmmmm 
ſaubere und 
            zuver=
läſſige 
(19675 
Putzfrau 
für dauernd geſucht. 
Desgleichen 
wird ein zuverläſſig. 
ſchulfreier 
Laufjunge 
Vorzuſtellen vormitt. 
von 8—10 Uhr. 
Steinſtraße 2, part
 =olides, faub. 
            Mäd=
chen per 1. Jan. vd 
früher nach Mühlheim 
a.M. geſ. Angeb unt 
N 243 Gſchſt. (19663ks
 bild, die auch 
            Büro=
u. Buchhaltungsarb. 1. Januar geſucht. 
0. 2 Gechſt. (39416 Suche ſof Beilöchiu 
Tüchtige 
Dinderin u. gute Stellen. 
zum 1. Jan geſucht. Stellen ſuchen: 
Näh Geſchſt. (19706 Büfett= . 
            Servier=
arbeiten kann, evtl. büro Eliſabethenſtr 5 
auch kochen, zum 1. Teleph. 3365. 33433 
Januur geſucht, am 
lie oſt von auswärts. 
Lohn nach Ueb rein= 
N 236 an d Geſchſt. für Wirtſchaft zur 
das ſero, und nä en 
kann, zum 1. Januar!. Männlich 
geſucht. Brink. 
            Ro=
auetewig 8, C33398 
Sauberes, ehrliches Rladſerſtanr 
Mädchen 
für Haushalt geſucht, 
etwas kochen er= unld Geiget 
wünſht. Frau Kanzler, geſucht. 
19687 
Schulſtr 12 
            Vorzu=
ſtellen im Friſeur= Union=Café 
geſchtft. C33330 
Dieburg. 
Geſucht beſſer es/Bei der 
            Bäckerkund=
chaft eingefürte 
Aelnwädcken 
welches ſelbſtända/Vertreter 
kochen kann. (19705 
ſuchen (197121 
Am Erlenberg 21. Seelig & Co. 
Vorzuſte len zwiſchen Frankfurt a. M. 
1 und 4 Uhr 
Bleichſtraße 10. 
Für die Tohnbuchhaltung eines hie ſigen 
größeren Betrie es wird 19715 
junger Mann 
als Hilfskraft ge ucht. Bevorzugt werden! 
junge Leute, die mit dem Lohn= und 
Krankenkaſſenweſen v rtrauf ſind und 
            der=
artige Poten b reits früher bekleidet haben. 
Off. unter O19 an die Geſchäf sſt 
Zur Führung einer umfangreichen Papier= 
und Materialienlagel=Kartoiher
 mit gut Allgemein= Dienſtmädchen zum 
ausführ. kann. Ang Vorzuſtell. Gr 
            Bach=
mit Zeugnisabſchr u. gahle Nr 18. C33437 
für Reſt., 
            Kochlelr=
mädch., 
            Küchenmäd=
chen, Privatmädchen 
Buverläſ. Mädchen, frls. Mtnna Dingeldein, 
weiches alle Haus= gewerbsm Stellen=
 kunft. Angeb. unter Mädchen 
33353dfs) Aushilfe geſ Törr, 
pausmädchen Saalbauſtr. 37 (19721
WinteraHäntel
 — 90.—, 80.—. 72.—, 65.—, 55.—, 48.—, 32.—, Loa‟ 
und höher 
Loden-Mäntel 
Mer al. Kor
 Lodenrioppan 
warm gefütter 
MAan 
.. von 
PelzrHäntef i Spott. 1. Gehform 
Große Auswahl! — Niedrige Preise! 
Lederrlacken n braun und schwars 
Leder-Nosen, Leder-Mützen 
(19654
 Iach zm oiien Sanmpfan for Nelnaeh 
mnder Goschäf geschlagsen! 
junger Mann
 Litwinows Bericht über Gen 
Rußland und die Arbeiten der Abrüſiunde 
Kommi ſion. 
In der Sitzung des 15. kommuniſtiſchen 
            Parteikongreſſes=
ſtattete der ſtellvertretende Volkskommiſſär für Aeußeres L54o 
now Bericht über die Tagung der vorbereitenden 
            Abrüſtun=
kommiſſion in Genf. Litwinow führte u. a. aus, daß das su 
der vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion in langen Verbau 
lungen ausgearbeitete Projekt einer internationalen Abrüſtzug 
konvention keine einzige konkrete Ziffer, nicht einen konk.nA 
Vorſchlag enthalte. Ueber keinen wichtigen Artikel der Konyl 
tion ſei bisher ein Einveinehmen zwiſchen den Mächten ern 
worden. Der letzte Abſchnitt des Entwurfes ermögliche eimu 
eingeſchränktes Wettrüſten. Demgegenüber hätte die Sow 
delegation die Aufgabe, das Problem einer wirklichen Abrüß, 
aufzuſtellen, ein Programm alſo, dem man bisher in Gem 
Bogen ausgewichen war. „Wir haben die Genugtuung.” erf=ß 
Litwinow, „daß die Sowjetvorſchläge bei der nächſten Tam 
zur Annahme zu bringen oder den Kurs der Arbeiten der 2 
miſſion zu ändern. Die deutſche Delegation, fuhr Litwinowaſt 
hat unſere Reſolution im allgemeinen unterſtützt und ebeun 
die raſcheſte Einberufung der Abrüſtungskonferenz gefon) 
zeſſionen gemacht. So lag denn gegen Schluß der Tagun=n 
beſtimmter Trennungsſtrich zwiſchen uns und den käpitaliſti. 
Das Reſultat unſerer Teilnahme an der Tagung iſt 
ernſthafte Aufrollung des Problems der allgemeinen Abrüfit 
Wenn auch Paul=Boncour und Dr. Beneſch behaupteten.1 
Stellungnahme doch den wärmſten Sympathien aller wirkrä 
Friedensfreunde. Zum Schluß ſeiner Rede kam Litwinontz 
den angeblichen Artikel Stalins in verſchiedenen Zeitungen 
ſprechen. Litwinow ſagte, um den günſtigen Eindruck des 79 
zu den Methoden der Fälſchung gegriffen. Aus trüben Qru 
wurde vor wenigen Tagem ein apokrypher, Stalin zugeſchäd 
den Stand unſerer Rüſtungen, namentlich unſerer Luftrüſtuug 
nur gleichzeitig mit den anderen Staaten, vollſtändig abzurnſ
läum.
 Wir Suchen far unsere Generglagem! 
Darmstadt (Platz und Beztk) eltey 
Generalagenten 
mit außergewöhnlichen akquisitorischen u. organi-ti/ 
Fähigkeiten, der uber einen eingearb-iteten Werkker 
stab vertügt und in der Lage ist, ein gutes Neugeschuf 
(Lebens- u. Krankenversicherg )geg. zeitgemi0l 
hohe Bezügeaufzubauen Herren mit umiassenden!/4 
ziehungen die auf eine ausbaufähigeu gesich Exist.44 
Wertlegen, werden gebeten. Angebote unt Beildgurs 
von Lebenslauf, Erfolgnachweisen und Beterenzu 
einzureichen an die Organisations-Abteilungen 
Barmenia 
Versicherungsbankf Mittelstand u. Beamtella G un 
(F 126 
Barmenia 
Lebensversicherungs-Aktiengesellschaft zu Barmegl
 Rheiniſcher Mineralbrunnen 
(natürliches Mineralwaſſer) 
ſucht tüchtigen, zahlungsfähigen 
Pertreter 
der für eigene Rechnung bezieht und über paſſende 
Lagerräume ſowie möglichſt Fuhrwerk verfüg/ 
Das Waſſer war flüher in Darmſtadt bereits m.! 
gutem Erfolg eingeführt. 
Angebote erbeten unter N 247 an die Ge( 
19669 
ſchäftsſtelle dieſes Blattes.
 Bichere LAistenz 
bieten wir Herren od. Damen, welche über 
ein Barkapital von 2— 300 Mk. verfügen. 
Bweck: Einrichtung eines kleinen Lagers u. 
Uebernahme unſerer Generalvertretung 
Branchekenntniſſe nicht erforderlich 
            Per=
ſönliche Meldungen am Sonnabend 17. 12. 
im Hotel zur Poſt von 10 — 14 bei unſerm 
(TV 19578 
Herrn Pade. 
Reiſevertreter 
für Rheinpfalz und Heſſen zum Beſuche 
von Malergeſchäften und Drogerien von 
alter leiſtungsfähiger Maler=
            Schablonen=
fabrik mit führender Kollektion gegen 
höchſte Proviſion für 1. Januar 1928 
            ge=
ſucht. Eingeführte Herren mit nachweisbar 
guten Verkaufserfolgen erhalten den 
            Vor=
zug. — Bewerbungen möglichſt mit 
            Auf=
gabe von Referenzen unter O. 3 an die 
Geſchäftsſtelle ds. Bl. erbeten. (19685
 Walther 
armſtädter Künſtler 
fre üiße Etimme wi 
af zum Beiſtbiel de 
rdure Koloratumr kam 
Ent Spanmmg erwart 
Iie Geſchenke der Fa. 
Munrt zuteil werden. 
tüwuenden reizende P0 
thitngekl, die eine einlat 
(ü ſenſolche der Dbſiue 
44imd zchlreiche Zu 
Mui4 
N1a9 
Aliche Kaffepacku 
Nunund Krebs, bolzit 
zran, in der beborſtehent 
uute md Arbeſter in eint 
Heie 
betre 
ausgeſprochen. 
E Hquarelle. M 
eit und dann mä 
Priche Arbeiten 
Dr Stadt lebte, z 
Heierzeit zu 
BDegt, in der 6 
Näner, der fo 
W hat, in ſeiner 
Fünt der Tich 
Füt, die Liee d 
Dm wuhren Out 
Mertung verlieren 
R. Seine Aquarel 
Aft, Kunſtha 
Pun großen Kreis v 
ut Berger 
Erroduziert, 
Auin entiſmeche 
2u inem wirtlig 
W Ach jenen 
Luie Mitek 
Matlione 
Lunf 9. 
Artt 
Buaf G 
Euiſchen 
Ear d. R m 
ie Höh
 Tücht. Hast 
z. Tertr pa- 
Heinungsc 
überall verkä: 
gut Veidien 
Ang haupwpofk
 Stenoty) 
ſuch per u 
Stellung 
N 249 Geſch:
 Schloſſer. 
ſucht 
            Stelle-
ſelbſt er EE 
Prüfung m. 
Angebote 
an die Gſch=
 geſucht. Bevorzug, werden Bewerber, die 
derartige Arbeiten ſchon ausge ührt haben 
und Papierkenntni e beitzen (19716 
ff uinter O18 an die Ge chäftsſt
 Vertletel 
von Weinhandlung in 
            Weinbau=
gebiet geſucht. 
398 
Angebote unter O 7 an die Geſchſi
ANPTa
Darrnstadt
m. b. H.
Schillerplatz
 Viel mehr Umſatz erzielen Sie 
im induſtriereichen Nordbayzern 
wenn Sie in der 
Nürnberger Bürger=Zeitu) 
Gegr. 1902 
(33— 
inſerieren. 
Die Nürnberger Bürger=Zeitung iſt Offiziell e 
Organ der Wirtſchaftspartei des deutſchen Mitte 
ſtandes, Landesvervano Bayern und des Grun 
und Hausbeſitzervereins Nürnberg. 
Mitteilungsblatt des Landesverbandes Bayeriich 
Lebensmittelhändler E. V., Ortsgruppe Nürnber 
Das bewihrte Anzeigenblatt von bervorragender Perbeiſc 
Probenummern roſtenlos dur h den 
„Verlag: Nürnberg. Kühnertsgaſſe 8
demmer 348
Freitag, den 16 Oezember 1927
Geite 5
 Aus der Landeshauptſtadt. 
Darmſiadt, 16. Dezember. 
Srnannt wurden: Am 8. Dezember: die Lehrer Georg Andre 
„inasburg, Kreis Oppenheim, Karl Englert zu Bürſtadt Kreis 
barn, Hans Gerhard zu Hofheim, Kreis Bensheim, Chriſtian 
zu ch zu Stein=Bockenheim, Kreis Alzey, zu Lehrern an der 
ale zu Worms, die Lehrerin Idx Kahn, zurzeit kommiſſa= 
Ruider Vollsſchnle zu Worms, zur Lehrerin an dieſer Schule; am 
zrmber: der planmäßige außerordentliche Profeſſor Dr. Robert 
duse n zu Gießen zum berſönlichen Ordimarius für plyſiologiſche 
e en der medininiſchen Fakultät der Landesuniverſität Gießen.
 Rerſetzung in den Ruheſtand. Auf Grund des 8 1 des Geſetzes 
ſe Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Jult 19B bzw. 19. De= 
993 in der Faſſung des Geſetzes vom 8. Oktober 1925 (
            Reg=
hie 949) tritt am 1. Lanuar 1928 in den Ruheſtand der 
            Ober=
ürektor an der Auſbauſchule zu Bensheim. Dr. Johannes 
Nofit. 
A on der OberpoſtLirektion Darmſtadt. Herr Präſident Lenhardt, 
gen eines Augenleidens ſich bereits ſeit längerer Zeit vom 
Fernhalten mußte, hat nunmehr ſeine Verſetzumg in den 
            Ruhe=
da hrimn 1. April 1988 beantragt. 
Spoppeljubiläum. Herr Prof. Dr. Kleinlogel vo der 
Tagſchen Hochſchule Darmſtadt feiert heute, am 16. Dezember, 
ſen ſichtähriges Jubiläum als Eiſenbetonfachmann und 
            gleich=
zeillirinen 50. Geburtstag. Die Zeitſchrift für „Beton und 
Eübl eren Hauptſchriftleiter Profeſſor Kleinlogel iſt, widmet 
deinfabilar, bekanntlich eine Kapazität von internationalem 
Rüpuf dem Gebiet ſeines fachtechniſchen Wirkens, einen 
            ganz=
feilſt Artikel, dem das Porträt des Gefeierten beigegeben iſt. 
Seſſiſches Landestheater Darmſtadt. Heute Freitag wird im
ene
 allein Kaus zum erſten Male in dieſer Spielzeit „Figaros Hocht 
zelſſtsn Mozart gegeben. Neu beſetzt ſind die Nollen der Gräfin 
mi 4 7 Figaro mit Noſe Merker und Theo Herrmann. Den 
An uie ſingt Joſef Gareis, den Baſilio Hermann Schramm, 
bei eios: Opernhaus Frankfurt a. M.. als Gaſt. Muſikaliſche Leitung: 
Dufſuc Böhm. Die Vorſtellung beginnt um 19 Uhr. 
ſeWorſtellung von „Ingeborg” am Sonntag, den 18. 
            Dezem=
beufeſgmnt nicht, wie verſchiedentlich angekündigt, um 19.30 Uhr, 
            ſon=
deunt um 20 Uhr. 
rä ſten Wiederholungen des Kindermärchens „Trilltrall 
umiſ ine Bruder” von Erich Ponto, Samstag, den 17., ud 
Sol zurg, den 18. Dezember, beginnen bereits um 14,30 Uhr. 
19ie Adventsfeier des Hausfrauenvereins fand in der feſtlich 
            ge=
ſchlment Hausfrauenküche ſtatt, deren durch neuerliche Vergrößerung 
faſt (fipppelter Naum nicht ausreichte ſür die zahlreſchen Teilnehmer; 
had fih doch gegen 20 Darmſtädter Hausfrauen eingefunden zu der 
ſiellßnerdenen Feier, die durch die Vorſitzende mit warmen 
            Erinne=
runguumten an ein kürzlich verſtorbenes Vorſtandsmitglied eröffnet 
wun Weihnachtliche Geſänge folgten, von den jugendfriſchen Stimmen 
vo kru Dr. Walthers Schülerinnen vorgetragen. Dann entzückte 
mnſiDarmſtädter Künſtlerin Fräuleim Schick die Hörerinnen ebenſo 
duu eihpe ſüße Stimme wie durch die hohe Vollendung ihrer Kunſt. mit 
dey! um Beiſpiel die Regerſchen Weihnachtslieder vortrug. Ihre 
wumtare Koloratur kam in „Jubals Harf” glänzend zur Geltung. 
Ein zrit. Spanmug erwartete Verloſung ließ koſtbare Gaben (Gasherde 
uſttelGoſchenke der Fa. Konzelmann, Herdfabrik, den glücklichen 
            Ge=
wiumn zuteil werden. Dann brachte ein rieſiger Mikolaus jeder der 
Anlwrsen reizende Pgketchen als Geſchenke der Schokoladenfabril 
Spime. die eine einladende Ausſtellung im Saale veranſtaltet hatte. 
Einkbmſolche der Obſtverwertung Daccke in Ober=Beerbach bei 
            See=
heitmns zahlreiche Käufer, wiſſen doch die Darmſtädter Hausfrauen das 
domu ungfrei gezogene Gemüiſe, ebenſo wie das Obſt, mit beſonderer 
Beutzüichtigung der Vitaminerhaltung neuartig eingekocht, ſehr zu 
ſchäſtz. Kakao, ebenfalls von der Firma Sprengel geſtiftet, und Kuchen 
mwer, und vielerei kleine Gaben zahlreicher Firmen, darunter vor= 
Mt ſKaffepackungen und praktiſche Tropfenfänger von der Firma 
1Arebs, Holzſtraße geſtiſtet, erfreuten die Gäſte und erinnerten ſie 
rchü= der bevorſtehenden Zeit der Feſtvorbereitung hieſige 
            Geſckäfts=
vieno Arbeſter in erſter Linie zu berückſichtigen. — Auch an dieſer 
Afe, den betreffenden Firmen der warme Dank des Hausfrauenver= 
Ausgeſprochen. 
EAquarelle. Man ſchreibt uns: Hatten wir noch in der Vor= 
und dann während des Krieges Gelegenheit, verſchiedene 
jihe Arbeiten von Hermann von Suttner, der lange Jahre in 
Stadt lebte, zur Ausſtellung zu bringen, Arbeiten, deren 
            Er=
in erzeit zu wohltätigen Zwecken beſtimmt war, ſo freuen wir 
in der Hofbuchhandlung Vergſträßer, Nheinſtraße. Herrn 
ſu-ner, der ſich in Münhen ganz der rünſtleriſchen Tätigkeit 
            ge=
pat, in ſeiner ihm ganz beſonders eigenen und individualiſie= 
Ert der Technik wieder zu finden. Seine Auffaſſung deutſcher 
gtt, die Tiefe des Empfindens in der Wahl der Motibe zeigt 
wahren Lyriker der Malerei, der in ſeiner Technit niemals 
inkung verlieren wird, Herz und Empfindung für ihn zu ge= 
Seine Aquarelle, die wir in großer Zahl im Kunſtverein, 
Mkälfſt, Kunſthaus Brackl in München zu ſehen bekamen, haben ihm 
voik nun großen Kreis von Anhängern verſchafft. In der grashiſchen 
ſüchtm alt Berger u. Nöckel werden eben jetzt Aquarelle als Lunſt= 
ZA produziert, die von dort aus in die Welt flattern. Den 
            Zeit=
ebtytſſen entſprechend, hat von Suttner eine Serie kleiner 
            Agua=
ellen einem wirklich minimalen Preiſe überlaſſen, ſo daß die 
            Er=
a auch jenen kunſtliebenden Kreiſen ermöglicht wird, die nicht 
1Bhrriße Mittel zu disponieren haben. 
„Mationaliſierung und perſönliche Verantwortung”, lqutete der 
ires Vortrages, den der Chefarzt der Epileptiſchen Anſtalt zu 
Nramſtadt. Herr Dr. Georgi, in einem Hörſaal der Techniſchen 
tue auf Einladung des Ausſchuſſes evangeliſcher Studenten an 
mniſchen Hochſchule zu Darmſtadt hielt. Unſere gegenwärtige 
ſtiarr iſt die, daß unſer erſchöpftes Volk alles unternimmt, um wie= 
M1 ie Höhe zu kommen. In dieſem Zeitpunkt nimmt nun die 
            In=
ie Nationaliſierung vor. Es ſcheint, das die Lnechtung des 
Mnn unter die Herrſcheft der Maſchine zu bedeuten, doch auch dieſe 
e, die Herrſchaft der Wirtſchaft geraten, unter die Herrſchaft der 
A bie eine überſtagtliche Macht iſt. Der Unbefangene ſteht der 
Atgiſierung peſſimiſtiſch gegenüber, aber manche Wirtſchaſtler ſind 
iſich geſinnt. Rationaliſierung und Mechaniſierung beherrſchen 
ier. Es erſcheint daher nicht überflüſſig, daß wir uns darüber 
esen, wie wir von dieſen Gedanken beeinflußt ſind. Der Redner 
W lmnn Beſpiele für die Rationaliſierung und die Mechaniſierung 
efſie dem Arzt gegenübertreten. Eine Krankenverſicherungsgefell= 
Afardert zum Beiſpiel die Entfernung eines Gliedes, nur um 
ru erſparen. Das franzöſiſche Bweikinderſyſtem, das bei uns 
MGingang gefunden hat, iſt eine Nationaliſierung; er hat alſo der 
Mng iſierungsgedanke auch auf das Gebiet menſchlicher Nachzucht 
yut iffen und droht, die geſetzlichen Schranken einzureißen. 
            Beſei=
ülßt der Krüppel, der Irren, die Vernichtung lebensunwerten Lebens 
Mit Euthanaſie ſind Forderungen, denen man häufig begegnet; ſie 
Mu der Ausdruck der gleichen Idee, der Rationgliſierung und der 
auBnahmen. Nur ein Einſetzen für ein Leben, nur Verantwortung 
ih Der Sinn für dieſe Verhältniſſe ſein. Es fehlt uns jedoch an 
Atvortungsgefühl, an der Kraft, ja und nein zu ſagen, immer, 
9 här die meinen. Neben der Wahrkeit muß abe= auch die Liebe. 
eis mit ihrer Selbſtloſigkeit und Aufopferungsfähigkeit ſtehen. Du 
ASe tt lieben” und „Du ſollſt Deinen Nächſten lieben wie Dich ſelbſt”. 
n., die Gegenſätze, die vor einem Aufgehen in der Gedankenwelt 
Aeakjongliſiewung und der Mechaniſierung bewahren — Das etwar 
Der Gedankengang des Vortrages, der von der Verſammlung ſehr 
iu aufgenommen wurde. An den Vortrag ſchloß ſich eine lebhafte 
Frn che.
Die Finanzierung des Wohnungsbaues.
 Während in den Jahren 1920 bis einſchl. 1926 in ganz 
Deutſchland nach großzügigem Bauprogramm gebaut worden iſt, 
ſtockt nun auf einmal die ganze Bautätigkeit, weil plötzlich die 
notwendigen Mittel nicht mahr zur Verfügung ſtehen. Leihgeld 
iſt im Inland nicht zu haben, im Ausland aber ſollen aus 
            wäh=
rungstechniſchen Gründen für den Wohnungsbau keine weiteren 
Mittel mehr aufgenommen werden. Die Schwierigkeiten der 
Finanzierung ſind in den letzten drei Monaten ſtändig gewachſen. 
Begreiflicherweiſe ſind die Gemeinden als Träger des 
            Woh=
nungsbaues in ſteigender Sorge. Wenn das Baugewerbe zum 
Erliegen kommt, denn hört die wirtſchaftliche Konjunktur 
            all=
mählich auf, und eine Arbeitsloſigkeit wird ſich einſtellen, die 
ſchwer auf der Allgemeinheit des ganzen Volkes laſtet. 
Begreiflicherweiſe hat der Deutſche Städtetag die Probleme 
des Wohnungsbaues dauernd auf der Tagesordnung ſeiner 
            Be=
ratungen ſtehen, denn die Gemeinden fühlen die Not am 
            ſchnell=
ſten und am ſtärkſten. Seit Jahren fordert der Städtetag eine 
endgültige Regelung der Hauszinsſteuer in Form einer 
            ablös=
baren Rente, um ſo das Problem auf einmal zu löſen und ein 
Ende zu ſehen für die unerträgliche Hauszinsſteuer. 
Aus dieſer Steuer ſtehen zwar auch im Jahre 1928 die 
Hauszinsſteuer=Hyrotheken in der üblichen Höhe zur Verfügung, 
aber die Beſchaffung von Leihgeld, von erſten Hypotheken, iſt 
ſehr ſchwierig geworden. Zweite Hypotheken ſind auf dem 
freien Markt ſo gut wie unmöglich. Die Schwierigkeiten 
            ver=
ſchärfen ſich neuerdings dadurch weiter, daß die Realkredit=
            Inſti=
tute in ihrer Liquidität nachgelaſſen haben und auch die 
            öffent=
lichen Anſtalten der ſozialen Verſicherung faſt nichts mehr zur 
Verfügung ſtellen, während die privaten Hypothekenbanken von 
Beleihungen ſo gut wie ganz Abſtand genommen haben. 
Unter dieſen Umſtänden erſcheint es dringend notwendig, 
daß der neue Landtag ſich in erſter Linie mit dieſem Problem 
befaßt, damit nicht wie früher die Mittel der Hauszinsſteuer 
zum größten Teil für den Etat des Landes und den Voranſchlag 
der Stadt aufgebraucht werden, ſondern in größtem Umfange 
zur Verfügung des Wohnungsbques geſtellt werden. Die dritte 
Stenernotverordnung beſtimmt, daß von dem Geſamtaufkommen 
20 Prozent der Friedensmiete für den Wohnungsbau verwendet 
werden. In Heſſen verwendet man knapp 10 Prozent. 
Zur Behebung der unmittelbar bevorſtehenden Stockung am 
Baumarkt, insbeſondere zur Fortführung bereits begonnener 
Bauvorhaben, ſcheint daher zurzeit das Wichtigſte zu ſein, daß 
ſtaatlicherſeits Maßnahmen getroffen und die nötigen 
            Zwiſchen=
kredite zur Verfügung geſtellt werden, bis die Beſchaffung von 
Baugeldern wieder möglich iſt. 
Ohne Inanſpruchpahme des ausländiſchen Hapitalmarktes 
ſcheint zurzeit die Weiterführung unſeres Wohnungsbaues 
            un=
möglich zu ſein. 
Der Deutſche Städtetag hat in dieſer Not ſeine Forderung 
wiederholt, daß ohne weitere Verzögerung durch Stabiliſierung 
der Gebäudeentſchuldungsſteuer endlich an eine wirkliche Löſung 
der Wohnungsnot herangegangen wird. Der Wohnungsaus=
 ſchuß des Deutſchen Städtetages hat am 5. September 1927 in 
Stuttgart folgende Entſchließung angenommen: 
„Alle Bemühungen der Städte, den vorhandenen 
            Woh=
nungsbedarf durch Neubau von Wohnungen zu decken, haben 
auch in dieſem Jahre nicht zu einer erheblichen Beſſerung der 
Verhältmiſſe an Wohnungsmaukt führen können. Die ſeitens 
des Städtetages wiederholt mit großer Eindringlichkeit 
            er=
hobene Forderung nach Aufſtellung eines Wohnungsbau= und 
Finanzierungsplanes iſt noch immer unerfüllt geElisber. 
            Lu=
her iſt es nicht gelungen, zu einer Stabiliſierung der 
            Woh=
nungsbautätigkeit zu gelaugen. Um ſo notwendiger erſcheint 
die ſchleunige Feſtlegung eines umfaſſenden Planes zur 
Ueberwindung der gegenwärtigen Wohnungsnot. um die 
ſerienweiſe Herſtellung von billigen Kleinwohnungen für die 
breiten Schichten der Bevölkerung zu fördern, ſind die im 
Gange befindlichen Maßnahmen zur Rationaliſierung der 
Bauweiſe mit allen Mitteln zu unterſtützen. 
Der private Kapitalmarkt hat ſeine für dieſes Jahr auf 
dem Gebiet der Wohnungsbaufinanzierung mit großer 
            Be=
ſtimmtheit gemachten Vorausſagen, nicht einhalten können. 
Die gegenwärtigen Schwierigleiten der 
            Wohnungsbaufinan=
zierung können nur durch eine verſtärkte Zuleitung der am 
ausländiſchen Kapitalmarkt verfügbaren Geldbeträge für den 
Wohnungsbau überwunden werden. Die Sparkaſſen ſind in 
erheblichem Umfange als Geldgeber für den Hypothekenmarkt 
aufgetreten. Daneben miſſen alle irgendwie verfügbaren 
            Ka=
pitalien, insbeſondere auch der Träger der ſozialen 
            Verſiche=
rung, dem Wohnungsbau zugeleitet werden. Dem Ausbau 
des Pfandbriefmarktes, insbeſondere der Erleichterung des 
Pfandbriefumlaufes, iſt beſondere Aufmerkſakeit zu widmen. 
Nach wie vor erblickt der Städtetag in einer endgültigen und 
planmäßigen Regelung der Gebäudeentſchuldungsſteuer die 
Vorausſetzung für eine raſche Beſeitigung der Wohnungsnot. 
Er empfiehlt erneut ſeinen wiederholt erhobenen Vorſchlag, 
die Gebändeentſchuldungsſteuer in eine feſte, amortiſierbare 
und ablöslare Rente umzuwandeln. Der Bereitſtellung von 
Mitteln für den Wohnungsbau iſt die gleiche 
            volkswirtſchaft=
liche Bedeutung beizumeſſen, wie dem Aufbau anderer Teile 
der deutſchen Wirtſchaft. Von der Beratungsſtelle für 
            Aus=
landsanleihen muß gefordert werden, daß ſie angeſichts der 
gegenwvärtigen Kriſe in der Wohnungsbaufinanzierung ihre 
bisher erhobenen Bedeuken gegen die Zulaſſung von 
            Woh=
nungsbauanleihen im Auslande zurückſtellt.” 
Für Darmſtadt iſt bereits zu überſehen, daß die 
            Bautätig=
keit in aller Kürze vollkommen ſtillgelegt iſt, denn die Stadt hat 
die letzte Aufgabe, nämlich die Kolonie am Grohberg, am 15. 
d. M. fertiggeſtellt. Neue Aufträge kommen nicht zur Ausführung. 
Die ernſteſten Sorgen treten an alle Gemeinden heran. 
Deshalb wäre es dringend geboten, daß der Landtag 
            un=
verzüglich die notvendigen Zwiſchenkredite ſofort zur Verfügung 
ſtellt und das Kapitel Wohnungsbau und Sonderſteuer 
            verab=
ſchiedet, ehe weitere Verhandlungen über den Etat geführt 
werden. 
B.
 — Weihnachtsfeier im Realgymnaſium. Eingedenk der Aufgabe, das 
Band zwiſchen Schule und Elternhaus enger zu knüpfen zum Wohle der 
ihm anvertrauten Jugend, gedenkt das Nealgymnaſium in 
            die=
ſem Jahre zum erſten Male, Eltorn und Schüler zu einer 
            Weih=
nachtsfener, zu vereinigen. Gerade die Weihnachtszeit mit ihrer 
anheinelnden Stimmung der Freube, erſcheint beſonders geeignet, die 
große Schulfamilie zuſammenzuführen und einanden näherzubringen. — 
Das Programm iſt der Weihnachtszeit angepaßt. Der Schülerchor wird 
die glten, uns allen ſo vertrauten Weihnachtslieder ſingen; teilweiſe 
wird ihn das Schülerorcheſter dabei begleiten. Er wird aber auch 
            außer=
dem klaſſiſche Weihnachtsmuſik der verſchiedenſten Art vortragen. Die 
erprobten Soliſten der Anſtalt werden natülich auch ihr Beſtes zum 
            Ge=
lingen des Abends beitragen. Abgerundet wird das Programm durch 
verbindende Deklamationen. Alles in allem kann ein ſtimmmgsvoller 
Abend verheißen weuden. Die Feier findet ſtatt: Dienstag, 20. Dezember, 
abends 8 Uhr, im Feſtſaale des Realgymnaſiums. Karten durch die 
Schüler der Anſtalt. Eine Wiederholung iſt für Mittwoch, 21. Dezember, 
nachmitags, in Ausſicht genommen. Hoffentlich finden die jungen 
Künſtler eine zahlreiche Zuhörerſchaft. Es iſt ihnen zu winſchen als 
Belohnung für die mühevollen Vorbereitungen und als Dank für ihre 
uneigennützige Arbeit, deren Reinertrag ſie wieder der Wohlfahrtskaſſe 
der Schule zuführen wollen. 
— Muſikantengilde Darmſtadt. Das Programm der Weihnachtsmuſik, 
die am Montag, den 19. Dezember, abends 8 Uhr in der Stadtkapelle 
ſtattfindet, berückſichtigt hauptſächlich Tonſetzer des 16. und 17. 
            Jahr=
hunderts. Adam Gumpelzhaimer, Michael Praetorius, Hans Leo Hasler 
und Melchior Vulpius kommen mit Bearbeitungen alter Weihnachtslieder 
zu Wort. Es folgt das „Concerto groſſo per il ſantiſſimo natale” des 
Francesco Manfredini, eines Tonſetzers des 18. Jahrhunderts. Den 
Beſchluß macht J. S. Bachs Kantate 142 (Uns iſt ein Kind geboven). 
Programme, die zum Eintritt berechtigen, ſind für 60 Pfg. in der 
            Buch=
handlung Saeng, Kirchſtraße, zu haben. 
—Die Weihnachtsfeier der Arbeitsſchule des Gvangel. Bundes findet 
morgon Samstag, nachmittags 4 Uhr, in der Tunhalle der Rundeturm 
ſchule mit Anſprache von Herrn Pfarrer, Vogel ſtatt, wozu alle 
Freunde der Sache herzlichſt eingeladen ſind. 
— Städtiſche Akademie für Tonkunſt. Es ſei hiermit nochmals auf 
den heute abend 20 Uhr im Sagle des Muſikvereins, Steinſtraße 24. 
ſtattfindenden Vortragsabend der Violin=Meiſterklaſſen des Herrn Göſta 
Andreaſſon aufmerkſam gemacht. 
OLeerung der Straßenbriefkaſten. Vom 17. Dezember ab wird die 
erſte Briefkaſtenleerung eine halbe Stunde früher (um 7 ſtatt 71 Uhr), 
und die zweiſte Leerung wverktags 2½ Stunden früher um 9½ ſtatt 1214 
Uhr) beginnen. Dadurch wird erreicht, daß die im Laufe des Vormittags 
in die Briefkaſten eingelegten Senkungen noch mit den zwiſchen 12 und 
13 Uhr Darmſtadt verlaſſenden wichtigen Schnellzügen abgehen können. 
Lokale Veranſtaltungen. 
— Die Weihnachtsbeſcherung ihrer Schulkinder 
            veran=
ſtaltet die Freireligiöſe Gemeinde am Samstag abend 8 Uhr m 
            Gewerk=
ſchaftshaus. Geſang und Theater umrahmen den Beſcheralt. — Die 
Winterſonnwendfeier mter Mitwirkung des Volkschors 
(Dirigent Nrof, Dr. Noack) findet am 1. Feiertag, michmittags, in der 
Aula des Reglgtmnaſiums ſtatt.
 — Darmſtädter Juriſtiſche Geſellſchaft. Der 6. Vortragsabend 
            fin=
det Mittwoch, den 21. Dezember 1927 abends 8 Uhr, in Saale des 
Hotels zur Traube ſtatt. Herr Profeſſer Dr. Muß von der hieſigen 
Techmiſchen Hochſchule wird über das Thema „Vom wirtſchaftlichen 
Weſen der Konzerne” ſprechen. 
— V.f.L. Rot=Weiß 1922, Darmſtadt. Um die langen 
            Winter=
monate, welche die Paddler zur Nuhe zwingen, auch für den Kanuftyrt 
auszunützen, hat die Paddlergilde des Vf.L. Rot=Weiß 
            be=
ſchloſſen, öfters Vortragsabende zu veranſtalten, welche geeignet ſind, 
bie im Sommer erlernte Praxis durch tbeoretiſche Beſprettittiett zu 
ergänzen und zu vertollkommnen. Herr Hans Freudel, ein 
            alt=
bekannter Theoretiker und Praktiker im Kanuſport, hat ſich in 
            uneigen=
nütziger Weiſe bereit erklärt, verſchiedene Vorträge zu halten. Der 
erſte Abend findet am Samstag, abends 8.15 Uhr, m Fürſtemſaal 
Alpenzimmer) vor einem kleineren Kreiſe ſtatt, wo der Vortragende 
eine Beſprechung für Selbſtbzuer halten wird. Ende Dezember folgt 
ein weiterer Vortrag über „Verſchiedene Bootstypen, ihre Nachteile 
und Vorteile‟. Für Januar ſind ebenfalls zwei Abende vorgeſehen, wo 
Herr Freudel über waſſerſportliche Fertigkeiten, wie Paddeltechnik, 
Kanuſegeln, Spleiſen und Knoten uſp. ſprechen wird. Die reſtlichen 
Vorträge erſtrecken ſich dann noch auf die im Sommer 1928 vorgeſehenen 
Wanderfahrten, vor allem auf die große, jetzt ſchon vorbereitete 
            Donau=
fahrt „Von Regensburg nach Wien‟. Ernſtlich intereſſierten Kreiſen 
ſind dieſe Vorträge ſehr zu empfehlen. 
— Invalidenverſicherung der Dienſtboten. Bei der weiteren 
Durchführung der Kontrolle in hieſiger Stadt hat ſich immer 
wieder ergeben, daß für das Dienſtverſonal vielfach Marken 
einer zu niedrigen Lohnklaſſe geklebt werden. Es ſoll 
            des=
halb nochmals darauf hingewieſen werden, daß für 
            Dienſt=
boten zurzeit bei freier Station und Zahlung der ganzen 
Verſicherungsbeiträge durch den Arbeitgeber pro Woche zu 
entrichten ſind: 
Bei einem Monatslohn unter 23 RM. 90 RPf. (Lohnkl. HIT),
 Rheila Perlen 
Stündlich 1-2 schützen Dich 
vor Husten und Erkält ung 
Shacht. Rk.i.=nur im Aooteken u Drogerien 
Drogerie A. Zachmann.
 Tagesordnung zur Sitzung des Provinzialausſchuſſes der Provinz 
Starkenburg am Samstag, den 17. Dezember 1997, vormittags 9 Uhr: 
1. Klage des Bezirksfürſorgeverbandes Frankfurt a. M. gegen den 
Bezirksfürſorgeverband Offenbach=Land wegen Anerkennung der 
            Koſten=
erſatzpflicht für den Kaufmann Guſtav Winkmeier aus Langen i. H. 
2. Antrag des Kreisamts Offenbach, bem Hugo Kurze zu Offenbach 
am Main gemäß 8 35 der Gewerbeordnung die Ausübung des 
            Gewer=
bes als Darlehensvermittler zu unterſagen. 3. Geſuch der Klara 
Schulze zu Darmſtadt um die Erteilung der Erlaubnis zum Betriebe 
giner Shankwiutſchaft mit Branntweinausſchant im Hauſe 
            Landwehr=
ſtraße 26. 4 Geſuch des Namon Sogas zu Darmſtadt um Erteilung 
der Erlaubnis zum Betriebe einer Weinwirtſchaft (Schankwirtſchaft) 
mit Branntweinausſchan: im Hauſe Karlſtraße 58. 5. Geſuch des 
            Jo=
hann Adam Berlieb zu Darmſtadt um Erteilung der Erlaudnis zug 
Betriebe einer Gaſtwirtſchaft im Hauſe Obergaſſe 38. 6. Beſchverdd 
des Franz K. Zinkand zu Offenbach a. M. gegen das Kreisamt 
            Offen=
bach wegen Nichterteilung der Erlaubnis zum Handel mit unedlen 
Metallen. 
— Vorſicht vor Taſchendieben! In den letzten Tagen häufem 
ſich in erſchreckendem Maße die Fälle, in denen dem kaufenden 
und dem ſchauluſtigen Publikum in und vor den Ladengeſchäften 
im Gedränge Geld= und Hen dtaſchen entwendet werden. Erhöhte 
Vorſicht gerade jetzt während des ſtarken Verkehrs in den 
            Ge=
ſchäftsſtraßen iſt unbedingt erforderlich.
 In der richtigen Auswahl und richtigen Anwendung der 
Hautpflegemittel liegt das Geheimnis der schönen Frau. 
Eine jede Dame trachtet mit allem Recht nach Erlangung 
eines zarten, frischen, nicht kettigen Gesichtsteints und 
achtet auf die sammetweiche, geschmeidige und angenehm 
trockene Beschaffenheit der Hände. Bei täglichem 
            Ge-
brauch von Creme Leodor kann jede Dame die großen 
persönlichen Vorzüge genießen, welche man kurz das 
            Ge-
heimnis der schönen Frau nennt. Auch für Herren hat
 STSSSt 
a dem Rasieren Creme Leodor eine wohltätige Wirkung für die ltaut. Das Brennen und Liehen der klaut nach dem Rasieren verschwindet sofort. Creme Leodor verleiht dem glatt- 
Missten Kesicht die zuch dei kierren beliebte zugendliche Frische und Gesdmeitigkeit. Besonders beuährt hat sich Creme Leodor, dick aufgestrichen, bei luckreis der flaut Röte und Aufspringen 
u Räcte der Gerſchle die Selart ehendes ud en idendes uscälide, dosrneltan, die ugere Sileredent, Freinde Seien nicht ersäunen, die Hächirerige Feriſch Mifenge Ceine 
Kahließſch. zu verusngen. In 2llen Chlorodoni-Verkaufsstellen eihällich. Tube 60 Pfg. und 1 Mk. Fir den Weihnachtsisch eleganter Geschenkkarton, enthaltend: 1 Tube Creme Teodor-klaut= 
Nnss, 2 Stück Creme Tgodor-Seife, überfettete, reislose Feinseife mit elegintem Blilenduft für empfindliche Haut besanders empfohlen. Preis 2 Mk, Leo-Werke A.-G., Dresden-N.6
Seite 6
Freitag, den 16 Dezember 1927
 Pericht über die zehnte Jahresſitzung der Heſſiſchen 
Muufttier une Handeilstannnei Burmſtäst 
am 12. Dezember 1922.
 Vor Eintritt in die Tagesordnung ſpricht der ſtellvertretende 
            Vor=
ſitzende Karl Kahlert dem Vovſitzenden der Kammer, E. Schenck, die 
herzlichſten Glückwünſche der Kammer zu der hohen Ehre der Ernennung 
zum Dr. ing. e. h. durch die Techniſche Hochſchule zu Darmſtadt aus. 
Dr. Schenck dankt für die Wünſche und betont insbeſondere, daß er nach 
der Faſſung der Urkunde die hohe Ehre neben ſeiner beruflichen 
            Tätig=
keit ſeiner Arbeit an dieſer Stelle im Dienſte der Wirtſchaft miwerdanke. 
Es ſei ihm daher ein Bedürfnis, ſämtlichen Mitarbeitern im Dienſte der 
Kammer ſeinerſeits beſten Dank auszuſprechen. Er gibt die Verſicherung 
ab, daß er auch in Zukuft ſeine Kräfte in den Dienſt des Gemeinwohls 
ſtellen werde. 
Aus dem Geſchäftsführungsbericht verdient eine Beſprechung 
im Kreiſe der Heſſiſchen Induſtrie= und 
            Handels=
kammern beſonders hervorgehoben zu werden, wo man ſich eingehend 
mit den Fragen der Aenderung der Gewerbeordnung, 
            ins=
beſondere ſoweit die Erteilung der Wandergewerbeſcheine 
in Betracht kommt, befaßte. Man war ſich einig darüber, daß zur 
            Be=
ſchränkung des häufig überhandnehmenden Wandergewerbes etwas getan 
werden müiſſe. Nicht nur der ortsanſäſſige Einzelhandel, ſondern auch 
die vielen Käuferſchichten, die durch den übermäßigen Hauſierhandel 
            be=
laſtet und geſchädigt werden, verdienen einen Schutz gegen eine in 
            un=
ſeren Zeiten in ſtarkem Umfange überlebte Art des Warenvertriebs. — 
Die Vorſchriften für die Beſtellung und Beeidigung von 
Bücherreviſoren ſowie für die Beeidigung von 
            ſonſti=
gen Sachverſtändigen wurden durch gemeinſame Verhandlungen 
mit den anderen heſſiſchen und den heſſen naſſauiſchen Induſtrie= und 
Handelskammern neu gefaßt. Die Vollverſammlung gab der getroffenen 
Neuregelung ihre Zuſtimmung. — Auf Einladung der hieſigen 
            Orts=
gruppe des Bundes deutſcher Architekten fand eine 
            Aus=
ſprache über die Frage des Wohnungsbaues zwiſchen den 
            Vertre=
tern der Stadt, der Handwerkskammer und der Induſtrie= und 
            Handels=
kammer ſtatt. Einigkeit beſtand darüber, daß der Wohnungsbau nach 
Möglichkeit gefördert werden muß, da die Bauinduſtrie zweifellos in 
ſtarkem Umfange die geſamte Wirtſchaft zu beleben geeignet iſt. 
            Hinſicht=
lich der Mittel und Wege, wie dieſes Ziel zu erreichen und wie 
            insbe=
ſondere die Bautätigkeit zu finanzieren iſt, konnte eine Einägung nicht 
erzielt werden. Nach wie vor hält die Kammer daran feſt, daß eine 
            ge=
ſunde Belebung der Bautätigkeit nur durch eine baldige Angleichung der 
Mietſätze an die derzeitige Kaufkraft des Geldes unter Aufhebung der 
Wohnungszwangswirtſchaft und durch eine Verwendung des 
            Geſamtauſ=
kommens der Sonderſteuer, ſolange dieſe noch erhoben wird, für 
            Bau=
zwecke erreicht werden kann. Als nicht gangbar muß von der Kammer 
mit Nachdruck nach wie vor der Weg einer alleinigen oder vorwiegenden 
Betätigung der öffentlichen Hand in der Bauwwirtſchaft angeſehen werden, 
insbeſondere unter Finanzierung durch Auslandskredite, die für die 
            Geld=
nehmer eine ſchwere Belaſtung auf abſehbare Zeit bedeuten müſſen, 
            zu=
mal ſolche Kredite nicht nur geeignet ſind, die Kaufkraft des Geldes im 
Inland weiter zu ſchwächen, ſondern auch in Zukunft die Stabilität 
            un=
ſerer Währung nach außenhin zu gefährden. Dieſe großen Geſichtspunkte 
müſſen unbedingt bei Behandlung dieſer Frage als richtunggebend im 
Auge behalten werden. 
Im Mittelpunkt der Verhandlungen ſtand ein Vortrag des 
            Kam=
mermitglieds Dr. Otto Röhm über ſeine Eindrücke von einer 
ruſſiſchen Reiſe. Der Redner gab eine Schilderung der 
            derzei=
tigen Wirtſchaftslage des Landes, insbeſondere auch der 
            Verkehrsverhält=
niſſe, die ſich in verhältnismäßig günſtigem Zuſtand befinden. Die 
            Stra=
ßen in kleineren Städten laſſen gegenüber unſeren Anſprüchen manches 
zu wünſchen übrig. Die geſamte Wirtſchaft unterſteht, wie bekannt, einer 
ſehr weitgehenden ſtaatlichen Bevormundung, die ſelbſtändigen Exiſtenzen 
mit eigener Vevanzwortlichkeit nur i ſehr beſchränktem Umfang 
            auf=
kommen läßt. Dies gilt insbeſondere auch für Handel und Induſtrie. 
Das öffentliche Leben und auch die Lebensgewohnheiten der Bevölkerung 
weiſen eine viel weitergehende Gleichmäßigkeit und Einfachheit auf, als 
dies beiſpielsweife bei uns der Fall iſt. Die Vertreter der ſtaatlichen 
Wittſchaft verhielten ſich bei Verhandlungen durchweg freundlich und 
            ent=
gegenkommend. Die Ausführungen des Berichterſtatters wanen inſofern 
von beſonderem Intereſſe, als er erſt kürzlich eine Reiſe durch die 
            Ver=
einigten Staaten von Amerika beendet und ſo die Möglichkeit zu höchſt 
intereſſanten Vergleichen hatte. Die derzeitigen ruſſiſchen Zuſtände, die 
zwar für das dortige verhältnismäßig primitive Volk tragbar 
            erſchei=
nen, würden Anſprüchen, die man in Deutſchland an die Lebenshaltung 
und politiſche Freiheit ſtellt, nicht genügen. Stand der Kultur und 
            Zi=
viliſation iſt in den unteren Schichten des deutſchen Volkes weſentlich. 
Für die Weiterentwicklung unſerer wirtſchaftlichen Verhältniſſe dürfte 
eher die Uebernahme der einen oder anderen auf dem Grundſatz der 
Freiheit aufgebauten amerikaniſchen Einrichtungen empfehlenswert ſein. 
Der in wichtigen Fragen in Rußland zutge tretende feſte Wille, die 
Wirtſchaftsverhältniſſe des eigenen Landes im Rahmen der 
            Weltwirt=
ſchaft nach Möglichkeit geſund zu geſtalten, was in der Aktivität der 
rufſiſchen Handelsbilanz handgreiflich zum Ausdruck kommt, muß 
            Ach=
tung gebieten. Selbſt wenn man berüchſichtigt, daß die ruſſiſche Ein= und 
Ausfuhr gegenüber der deutſchen geringere Mengen umfaßt, ſo ſollte für 
eine Geſundung unſerer wirtſchaftlichen Verhältniſſe trotzdem ebenfalls 
das Ziel einer Aktivierung unſerer Handelsbilanz mit gleichem feſten 
Willen angeſtvebt werden. Der Vortragende trat für wirtſchaftliche 
            Zu=
ſammenarbeit mit Rußland ein, wofür viele Möglichkeiten vorliegen.
 Hierauf wurde über die Sitzung des Hauptausſchuſſes 
des Deutſchen Induſtrie= und Handelstags in Berlin 
am 8. Dezember 1927 Bericht erſtattet, bei der die Kammer vertreten 
war. Als wichtigſten Punkt der Tagesordnung erſtattete dort 
            Reichs=
miniſter a. D. Hamm, das erſte geſchäftsführende Präſidialmitglied des 
Deutſchen Induſtrie= und Handelstags, einen eingehenden Bericht über 
die Frage der Verwaltungsreform. Miniſter Hamm führte 
überzeugend aus, daß nunmehr die Verwaltungsreform, die zum 
            Schlag=
wort geworden ſei, mit allem Nachdruck in die Tat umgeſetzt werden 
müſſe, wobei es ohne Eingriffe in die beſtehenden Verhältniſſe 
            natur=
gemäß nicht abgehe. Das Problem der Verwaltungsreform ſei in hohem 
Grade auch für die Wirtſchaft bedeutungsvoll, ſo daß ſich die 
            maßgeben=
den Wirtſchaftsvertretungen mit der Frage beſonders beſchäftigen 
            müß=
ten. Im Rahmen ſeiner eingehenden Ausführungen, die ſich mit den 
            ein=
zelnen Löſungsmöglichkeiten einer Verwaltungsreform im Reich im 
            gro=
ßen Stile befaßten, wies Miniſter Hamm darauf hin, daß bei allen ſich 
ergebenden Verhandlungen weitgehende pſychologiſche Rückſichtnahme und 
Vorſicht geboten ſei. Andererſeits müſſe mit Nachdruck verlangt werden, 
daß alles im eigentlichen Sinne Souveräne beim Reich zu liegen habe, 
während den Ländern ein möglichſt weitgehendes Maß von 
            Selbſtver=
waltung zu geben ſei. Der Redner warnt vor der Tendenz, allzu viele 
Verwaltungsſäulen des Reichs nach unten vorzutreiben, was keineswegs 
im Intereſſe einer rationellen Verwaltung liege. Eine weitgehende 
            Ver=
einheitlichung der Rechtsgrundlagen könne bereits auf Grund der 
            be=
ſtehenden Reichsverfaſſung durchgeführt werden. Miniſter Hamm wies 
darauf hin, wie wenig es im Sinne einer Geſundung der Verhältniſſe 
gelegen ſei, daß die Politik dauernd in die Verwaltung hineinrede, daß 
man zwiſchen die zu ſachverſtändiger Arbeit berufenen Beamten politiſche 
Aufpaſſer hineinſetze, oder daß gar die Beſetzung der Beamtenſtellen 
zum Objekt der Beuteverteilung der politiſchen Parteien herabgewürdigt 
werde. Mit beſonderem Nachdruck nahm der Redner im Verlauf ſeiner 
Ausführungen auf die Selbſtverſtändlichkeit weiteſtgehender Sparſamkeit 
in allen Zweigen der Verwaltung Bezug. Mit Anerkennung ſtellte er 
feſt, daß der diesjährige Reichsetat mit Sorgfalt, ſtark durchgekämmt 
worden ſei. Ein Gleiches ſollte bei Aufſtellung der Länder= und 
            Ge=
meindeetats ſelbſtverſtändlich ſein. In allen Ausgaben müſſe man ſich 
auf dasjenige beſchränben, was zur Verhüitung ſpäterer unheilbarer 
Mängel unumgänglich ſei; es dürfe nicht der Ehrgeiz unſerer Zeit ſein, 
alle möglichen an und für ſich nützlichen Anlagen errichten zu wollen; in 
der Pflicht äußerſter Sparſamkeit könnten wir uns ein Beiſpiel an 
            eng=
liſchen Verhältniſſen nehmen, wo wichtigſte Bauten des öffentlichen 
            Dien=
ſtes in gegenüber unſeren Verhältniſſen durchaus einfachen Ausmaßen 
            ge=
halten ſind. Man werde den Leiter einer Verwaltung ſpäter nicht daran 
meſſen, ob auf recht vielen Bauwerken ſein Name als Erbauer genannt 
ſei, ſondern daran, mit welchem wirtſchaftlichen Endeffekt er den 
            For=
derungen unſerer Zeit Nechnung getragen habe. Die Zeit erfordere 
            ver=
antwortungsvolle Entſagung von Allen. 
Zum Schluß wurde noch über die Frage der Bewertung der 
G=ſchäfts= und Fabrikgrundſtücke für den am 1. Januar 
1928 beginnenden neuen Feſtſtellungszeitrqum verhandelt. In dem mit 
Ende dieſes Jahres ablaufenden erſten Feſtſtellungszeitraum hatte man 
abweichend von den Beſtimmungen des Reichsbewertungsgeſetzes die ſog. 
zwangsbewirtſchafteten Grundſtüicke mit einem Hundertſatz des 
            Wehrbei=
tragswertes bewertet. Obwohl dieſe Hundertſätze von dem Herrn 
            Reichs=
finanzminiſter ſſeinerzeit für das ganze Reichsgebiet einheitlich feſtgeſetzt 
worden waren, ſo hatten die häufig weſentlich niedrigere Sätze 
            zulaſſen=
den Ausführungsverordnungen der einzelnen Landesfinanzämter zu 
            ver=
ſchiedenen Beſchwerden Veranlaſſung gegeben. Hinſichtlich der für den 
neu beginnenden Feſtſtellungszeitraum zu wählenden 
            Veranlagungs=
methode wird die Anſicht vertreten, daß es wiederum das geeignetſte ſei, 
die Bewvertung wit einem Hundertſatz der Wehrbeitragswerte 
            vorzuneh=
men. Dies iſt einmal um deswillen notwendig, weil, ſolange die 
            Woh=
nungszwangswirtſchaft noch beſteht, eine richtige Grundlage für die 
            Be=
rechnung des Mietwertes der einzelnen Gebäude, nicht vorhanden iſt, 
weder, wenn man von dem Brutto= noch von dem Netto=Mietertrag 
            aus=
gehen wollte. Die Kreiſe von Handel und Induſtrie haben außerdem 
ein lebhaftes Intereſſe daran, daß weſentliche Veränderungen in der 
Höhe der Bewertung nicht eintreten, da nur die Stabilität unſerer 
            ſämt=
lichen Verhältniſſe eine gedeihliche Weiterentwicklung der Wirtſchaft 
            er=
möglicht. Immerhin ſollte jedoch, weil die Veranlagung der 
            Wehrbei=
tragswerte erheblich weit zurückliegt und deren Feſtſetzung durchaus nicht 
immer nach gleichen Grundſätzen erfolgt iſt, den veranlagenden Behörden 
eine größere Bewegungsfreiheit gegeben werden, zum mindeſten inſofern, 
als wieder eine Berichtigung der Wohrbeitragswerte ſowohl nach oben wie 
nach unten den heutigen Verhältniſſen entſprechend zugelaſſen wird. 
            Hier=
durch allein wird auch erreicht werden können, daß ſich die Bewertung 
der zwangsbewirtſchafteten Grundſtücke, allmählich wieder den 
            tatſäch=
lichen Ertragswverten nähert und der endgültige Uebergang zu dieſen 
            er=
leichtert wird. 
Bei den in dem Kreis Groß=Gerau und für die 
            Wahl=
gruppe Induſtrie des Kreiſes Darmſtadt abgehaltenen 
Erſatzwahlen wurden die Herren Direktor Fritz Schick, Groß= 
Gerau, und W. R. Wittich, Darmſtadt, zu Mitgliedern unſerer 
Kammer gewählt, und zwar mit Wirkung vom 1. Januar 1928 ab.
 — Geflügelzuchtverein Darmſtadt E. V. 
            Monatsverſamm=
lung. Fünf vbrliegende Aufnahmegeſuche wurden einſtimmig 
            gutge=
heißen. Die Beſchickung und der Beſuch der Groß=Umſtädter 
            Geflügel=
ausſtellungen am 15 und 16. Januar 1928 wird empfohlen und 
            An=
meldebogen hierzu an Jutereſſenten verabreicht. Der Vorſitzende 
            er=
teilte nun Herin Vermeſſungsrat Treuſh das Wort zu einem 
            hoch=
intereſſanken Lichtbildervortrag. Die Firma Fritz Pfenningſtorff=
            Ber=
lin überließ zu dieſem Zweck in liebenswürdiger Weiſe eine Menge 
hübſcher Originalaufnahmen von dem Internationalen 
            Weltgeflügel=
kongreß in Ottawa (Kanada) leihweiſe und konnte man ſich auf Grund 
der gezeigten Bilder eine Vorſtellung von dem Umfang und der Pracht 
dieſer internationalen Veranſtaltung machen, woran ſich außer Amerika 
faſt ſämtliche europäiſchen Staaten beteiligten. Deutſchland entſandte 
dorthin vier Vertreter in der Perſon der Herren Bundesvorſitzender 
Prof. Schachtzabel, Pfenningſtorff, Dr. Weinmüller und Römer. Der 
zweite Teil des Vortrags zeigte zumnächſt die Demonſtrierung der 
            ein=
zelnen Beſtandteile des Eies, den Vovgang der Enwwickelung desſelben 
und den Legevorgang. Außerdem wurden Geflügelkrankheiten, 
            Stallun=
gen, Brutzentralen, praktiſche Zuchtgeräte und anderes Wiſſenswerte 
gezeigt. Am Schluſſe des Vortrags danlte der Vorſitzende dem 
            Vor=
tragenden für ſeine intereſſanten Ausführungen. Beſonderer Dank ſe: 
Herrn Fritz Pfenningſtorff=Verlin gezollt für die Ueberlaſſung der 
intereſſanten Bilder, und der hieſigen Firma Ehrhard u. Metzger für 
die Zurverfügungſtellung des Projektionsapparates. Der Vorſitzende 
des Provinzialverbandes, Herr Brohm, überreichte nunmehr Herra 
Lehmann einen Bundesehrenpreis, welcher dieſem auf der Heſſiſchen 
Landesausſtellung für ausgeſtellte Rhodeländer zuerkannt war. 
            An=
ſchließend berichtete Herr Brohm noch über die Gießener Ausſtellung 
und die damit verbundene Vorſtondsſitzung des Heſſiſchen 
            Landesver=
bandes. In letzterer wurde die Gründung einer Heſſiſchen 
            Geflügel=
zuchtlehranſtalt durch Angliederung en das Univerſitäts=
            Tierzuchtinſti=
tut Gießen erörtert. Ueber die Provinzialverbandsausſtellung in Neu= 
Iſenburg wurde berichtet. Eine reichhaltige Weihnachtsverloſung von 
lebenden Enten, Hahnen, geſchlachtetem Geflügel u. a. im weihnachtlich 
geſchmückten „Fürſtenſaal” unter brennendem Tannenbaum beſſhloß die 
ſchön verlaufene Verſammlung. Unſere Hauptverſammlung findet am 
9. Januar 1928 ſtatt. 
D. Unfall. Geſtern vormittag gegen 11 Uhr ereignete ſich am 
            Luiſen=
platz ein Verkehrsunfall, der leicht ſchlimmere Folgen hätte haben können. 
Ein Perſonenauto, von der Luiſenſtraße kommend, wollte noch vor der 
fahrenden Straßenbahn den Schienenweg überfahren, wurde jedoch von 
der Elketriſchen an der Seite erfaßt und zur Seite geſchleudert. Dank 
der durch den Schnee glatten Straße rutſchte das Perſonenauto auch 
glatt zur Seite und wurde nur leicht beſchädigt. Perſonen kamen nicht 
zu Schaden.
 — Schneefall. In der Nacht zum Donnerstag ging ſtarker Schneefal 
nieder. Während auf der Neunkircher Höhe, weit ſtrengere Kälte 
heriſchte, war dort nur eine leichte Schneedecke zu verzeichnen. In der 
Gegen von Beerfelden hielt in den Donnerstagmorgenſtunden der 
Schncefall unvermindert an. Es liegt eine Schneedecke von 5—6 
            Zenti=
meter. Das gleiche gilt für die Gegend von Seckmauern. In der Wald 
Michelbacher Gegend beträgt die Schneedecke ziuka 2 Zentimeter. Fii 
Schneeſport iſt im allgemeinen noch keine Gelegenheit geboten. Für die 
Autos empfiehlt ſich Mitnahme von Schneeketten.
 * Steuer= und Wirtſchaftskalender 
Ausſchneiden! für die Zeit vom 15.—31. Dez. 
Aufbewahren! 
20. Dez.: Abführung der Lohnſteuer, für die in der Zeit vom 1. bis 
15. Dezember 1927 erfolgten Lohnzahlungen im 
            Markenver=
fahren und im Ueberweiſungsverfahren; im letzteren jedoch 
nur dann, wenn die in der erſten Hälfte des Kalendermonats 
einbehaltenen Lohnſteuerbeträge für ſämtliche in einem Betrieb 
beſchäftigten Arbeitnehmer den Betrag von 200 RM. 
            über=
ſteigen. (Keine Schonfriſt.) 
25. (27.)Dez.: Fünfte Vorauszahlung (ſtaatliches Ziel) laut 
            Anforde=
rungszettel auf die Grundſteuer. Gewerbeſteuer 
und Sondergebäudeſteuer für das Rechnungsjahr 
1927. (Schonfriſt bis 5. Januar 1928.) 
31. Dez.: Zahlung des dritten Zieles der Beiträge zur 
            Hand=
werkskammer an die Stadtkaſſe in Darmſtadt, 
            Grafen=
ſtraße. (Bei verſpäteter Zahlung Mahngebühren.) 
1. Jan. 1928: Erhöhung des Zinsſatzes für 
            Aufwertungshybo=
theken von 3 Prozent auf 5 Prozent. 
Steuerkarten für 1928. 
Es wird noch einmal auf die diesbezügliche Notiz im vorhergehenden 
Steuerkalender (Tagblatt vom 2. Dezember) verwieſen). 
H. W. Wohmann. 
Kunſinotizen. 
— Rotenburger Schule. Am Sonntag, 18. Dezember, abends 
8 Uhr, ſingt der Frauenchor der Rotenburger Schule für Atmungs= 
und Geſangskunſt in der Stadtkirche Weihnachtslieder. Die Leitung des 
Chors hat Herr Wehrauch=Leipzig. Außer den mehrſtimmigen Geſängen 
werden noch einige Altſoli von Fräulein Ilſa Töpfer=Berlin geſungen 
und ein Sprechor aus der Weihnachtsgeſchichte zum Vortrag kommen. 
Manchem Darmſtädter ſind die Beſtrebungen der Rotenburger Schule 
bekannt, die mit ihrem Wirken im Auguſt 1926 zum erſten Male in der 
ſogenannten „Rotenburger Woche” (einer Reihe von Vorträgen, 
            Vor=
führungen und Vorſingen) an die breitere Oeffentlichkeit trat. Aber nicht 
nur an dieſe wendet ſich der Chor mit ſeinen Weihnachtsliedern, ſondern 
an alle, die ſich für ernſten, edlen Kirchengeſang intereſſieren, an alle 
Muſikfreunde überhaupt. Die vierzehn jungen Sängerinnen ſingen in 
Prachtvoller Einheit — oft klingt es wie eine Stimme — ſchlicht, 
            natür=
lich, und dabei voller Kraft und Leben. — Die öffentliche 
            Haupt=
probe findet am Samstag, 17. Dezember, abends 6 Uhr, ſtatt. 
            Vor=
verkauf bei Chriſtian Arnold.
 Liebe Frieda! 
Mein Mann iſt außer ſich. Unſere ſchöne Wäſche iſt total ruiniert. Man 
hatte mir ſo ein neues Waſchmittel aufgeredet, das ſelbſttätig waſch n ſoll. 
Na. ich danke für ſolche „Selbſibetätigung‟ Nie wieder! Wäre ich doch 
bei Naumann’s Kernſeife „Extrateine Qualität” geblieben, die gibt blendend 
weiße Wäſche mit gutem, triſchem Geruch und macht nicht arm. (1V.17870
 Ri der Deläcndingn ueſch eniecher de nich vemn Aulchen 
mehrung des Schädlings einſetzt und der entſtandene Schaden großu 
worden iſt. Die in den Gärten ſo verbreitete Blutlaus muß mau 
Frühjahr bekämpfen und nicht im Hochſommer, wenn alle Aeſte 
weißer Klumpen hängen. 
Aehnlich liegt es auch mit der Bekämpfung von Vorratsſut 
lingen. Durch den Ausbau der Schädlingsbekämpfung und die daßo 
bedingte Einſtellung weiterer Wiſſenſchaftler, iusbeſondere Entomp 
gen, die deshalb erforderlich iſt, weil es ſich bei 80 Prozent aller 0 
digungen um Inſekten handelt, hat man erſtens erkannt, wie groß 
Schäden ſind, die uns jährlich im Wirtſchaſtsloben zugefügt werden. 
zweitens, daß viele Erſceinungen des geſtörten Pflanzenlebens. 
ſrüher nicht erklärlich waren, durch tieriſche und pflanzliche 
            Schödſt=
bedingt ſind. So hat im Jahre 1926 allein der pfälziſche Weinbau 1. 
die Naupe des Heu= und Sauerwurms einen Schaden den 
als 20 Millionen Goldmark zu verzeiehnen gehabt. Die Reblam 
der bekannte Wurzelſchädling, hat in Frankreich in den letzten 15.
ren 600 000 Hektar Rebgelände vernichtet im Werte von 15 MAligh”
 Goldmark. Und ähnliche Zahlen ergeben ſich für Maikäſer oder rW 
Lilzlichen Krantheiten fur Brand= und Roſteilze. Mit Recht ſagt 
feſſor Stellwag=Neuſtadt: „Wir ernten nicht das, was wir ſäen, 
Er 
dern das, was uns die Pflanzenfeinde übrig laſſen.” Hierzu kommt ! 
ritſch 
Frirn 3 
die tatſächliche Zunahme der Schädlinge, beſonders in unſeren Wällu 
in den letzten Jahrzehnten. Wodurch iſt die Zunahme bedingts /7 Ho 
erſter Linie durch die immer ſtärker zunelmende Intenſivierungz4kwo. 
Bodenproduktion, die zur ausgedehnten Anlage von Kulturen eii w 
Pflanzenart führte. In zweiter Linie iſt der vermehrte Verkek. Ah. L= 
„u finticen haſfet. Die 
Handel hierfür heranzuziehen, der zur Verſchleppung und EirnukMiſinhen Zeniner Brotget 
neuer Schädlinge führt, die, nun teilweiſe in für ſie günſtige Leiey 
bedingungen verſetzt, beim Fehlen natürlicher Feinde ſich in kurzer ku boh Shl. 
zu Maſſenſchäidlingen vermehren können. Hierher gehört auch Fauſial derſoch. D 
jarden ſind und eitl. 
Meſſingkäfer. Hierzu kommt drittens, daß Tiere, die bisherun ; 
auf wildwachſenden Pflanzen auftraten und als Schädlinge nie 9kluechon .Oe. 
Mteu, weimn der 1ol 
ſprochen werden konnten, heute auf die Kulturpflanzen übergehenm 
uns unbekannten Gründen. Allgemein läßt ſich ſagen, daß die Ssyl huf Pi. Bcl 
fäh mit bilte der beſſe 
lingszunahme großenteils auf unſere Kulturmaßnahmen zurückzußiß 
iſt, die darauf eingeſtellt wird, möglichſt große Erträge zu erz RMl Smeſltiches. B. L 
ohne Nückſickt auf das biologiſche Gleichgewicht in der Natur, das i4 
einen geſunden Ausgleich innerhalb der Tier= und Pflanzenwelt ſolzt 
Die Forſtwirtſchaft muß alſo, wenn nuir irgend möglich, zum Ta0 4 lhüllen, 19. 25 
wald zurückkehren. Im Weinbau hingegen bleibt kein anderer Mdut zuſammen mit Sch 
als der, die Schäblinge zu bekämpfen und zu vernichten, und zwaramut zumtadt am Samsiabl 
chemiſchen Mitteln, da die biologiſche Bekämpfung faſt erfolglos, He. Mur Sonne eine 2i6ll 
erwieſen hat. Aehnlich verhält es ſich mit den Auswirkungen. 9 Rzmbungen handeln, W 
Vogelſchutzes. Deshalb hat ſich in dem letzten Jahrzehnt unſer genzznng ton Obſthäumen Mchis 
Beſtreben dahin gelenkt, die beſtehenden chomiſchen Bekämpfungsmniſtm lnſichtlich der Eorten 
Obſtba 
Di Rutfal 
den auszubauen und zu verbeſſern.
Eiſeren Obſtbau ſo außer
 Einer unſerer wichtigſten Schädlinge im Weinbau iſt der Hä 1,) ſe Richtlinien beſproche 
und Sauerwurm, eine Raupe, die einmal zur Zeit der Heueln 
daher Heuwurm, in zweiter Generation ſpäter (Sauerwurm) die „Föſtcheiſtih. A Ner, Nad 
Fitzins, für dieſe Meßng
 ten und Früchte des Weinſtocks zerſtört. Durch das von der W71 ninem guten Beſich jer 
E. Merck hergeſtellte Arſenpräparat in Form eines Staubmittels 1 I4yyſſoders gus dem Krei 
dem Namen: Dr. Sturms Heu= und Sauerwurmmittel, das in 1 
gen Jahren den Siegeszug durch die ganze Welt angotreten hat, iſitd 40 Arheilgen, V. M 
Winzeu in der Lage, wenn das Mittel zur rochten Zeit angetnutnlul t Smitätstolmne hol 
wird, die Schädlinge mit beſtem Erfolg zu bekämpfen. Dunc inm mita abends 8 Uhr, im M 
Weinbergen ausgehängte Fanggläſer (Methode Prof. Stellwuag), ühuuchtsfeier ſüir ihre M 
genau feſtgeſtellt, wann ein Hauptmottenflug einſetzt, um dann zur „gkuuz vom Rotem Krautz, 
ten Zeic mit der Bekämpfung zu beginnen. Die Vekämpfungsartnwiekhuoden iit. Na 
pulverförmigen Arſenmilteln fand auch Eingang im Obſtbau. fgeſſchen. — An gleich 
(benſo wichtiger Schädling des deutſchen Weinbaues iſt eine Pilzkulswrtverein ſeine Wohr 
heit, die Blattfallkrankheit oder Peronoſpora. 4 rym Wehnach 
die Jugend mind nachn 
Pilz zerſtört Blätter und Früchte und damit den Ertrag. Die wirk,t 
Bekämpfung, früher mit Kupferkalkbrühe ausgeführt, erfolgt heute dit E 1 Peunſaltzngen W 
zwei von der Firma E. Merck herausgebrächte zulverfürmige Kuutuſ 7u73 Garkenbaut 
ſtaubmittel, wobei dem einen Arſen zugefügt iſt und daburch auch zlmwlrzt gemeinſam mit 
zeitig den Heu= und Sauerwirm vernichtet. Ein wichtiger Schäutk, ü8 Starkenburg d 
des Rübenbaues iſt die Rübenblattwanze, zu den Schilliui,/ zofne” einen öffent 
gehörig, die urſprünglich auf wildlebenden Pflanzen lebten und richten Behne, der iber ge= 
und nach auf Kulturpflanzen übergewandert ſind. Dieſe Wanzeg7 Fmichen und miud 
erſt vor wenigen Jahren ihre Tätigkeit ſowohl im mittelheutrM41 fr Ohſt und g 
Rübenbaugebiet als auch in Schleſien fehr zum Nachtoil des Nrl=Fm gemacht. — 
baues begonnen. Die verurſachten Schäden führten dazu, daß die 2.—0 170 eraub: W8 Pfe 
wirte ihre mit den Zuckerfabriken eingegangenen Verträge nicht H.,Mwrine, 1942 Zie 
konnten, und ferner, daß ihnen ihre Futtermittel knapzp wurdenn W. Ausſchlachung 
damit die Milchlieferungen nach den Städten eingeſtellt wurden. Mſtoſmden. 
wohl auch zur Bekämpfung der Wanze die Firma E. Merck ein 1M fſerſtiadt, 15. Dez.
 ſames Mittel in Trockenform herausbrachte, ſo fand ſie wenig /MMrim hält ſeine üblig 
ſtändnis beim Landwirt, der lieher den Rübenbau unter größten 16t
 tainte eine Wei 
blattweſpe. Auch hier leiſtet das im Weinberg ſo erfolgreich Mitchrs 2as 
            Pro=
wandte Dr. Sturms Heu= und Sauerwurmmittel Ausgezeichnetes.” 7n Pbegter
 ſchaftlichen Schwierigkeiten einſtellt, und es wird wohl nicht ehem.e/tz 
Aenderung eintreten, als bis auch die angrenzenden Gebiete der MNckt 
burger Gegend verſeucht und damit viele Millionen Mark dem 2oK 
vermögen derloren ſind — Seit 1924 folgen imn der Forſtm / 
ſchaft eine ununterbvochene Reihe von Kalamitäten, hervorga=)0 
durch Kieferneule, Nonne, Kiefernſpanner, Eichenwickler und Ki. An= 
Schwierigkeit, hohe Wälder zu beſtäuben, iſt dadurch behoben, der 
Verſtäubung vom Flugzeug aus geſchieht. Bereits ſeit Jahren he M 
Firma E. Merck zuſammen mit den Junkers=Flugzeugwerken mnt 
tauſend Hektar Waldungen in allen Teilen unſeres Vaterlandes: M 
delt, und zwar mit durchſchlagendem Erfolge. — Noch vor einigem.! 
ren pflegte der Landwirt ſein Saatgut, wenn überhaupt, mit 404 
vitriollöſung gegen die Brandkrankheiten zu behandeln, ein ſehr:0 
ſames und umſtändliches Verfahren, das heute ebenfalls erſetzt 30 
durch ſtaubförmige Mittel, denen die konſervativen Landwirte na9 
wiſſe Widerſtände entgegenbringen, die aber ſicher überwunden mrd 
Auch hier werden, wie in allen übrigen Fällen, die Staubmitel 
In der Schädlingsbekämpfung ſind wir durch Zuſammenarne! 
von biologiſcher Forſchung, Chemie und Technik einen erhewil 
Schritt vorwärts gekommen. Trotzdem ſtehen wir noch am 291 
vieler Prohleme. Daß wir noch nicht weiter gekommen ſind, lie0 
mal daran, daß es ſich um ein junges Wiſſensgebiet handelt undu9 
xis und Behörden vielfack, noch nicht das rechte Verſtändnis daff: 
funden haben und glauben, daß, wenn nicht ſofortige Erfolge. 
werden, die angeſtellten Arbeiten auf dieſem Gebiete wertlos ſeien. ! 
der anderen Seite aber fehlt es bei der Größe des Arbeitsgebie—2 
genügenden Arbaitsſtellen und auch Stellen, die einen brauck 
Nachwuchs heranziehen. Hoffen wir, daß auch hier die Verhältni. 
beſſern werden, ſo daß die in den letzten Jahren erzielten erhe- 
Fortſchritte eine weitere Vertiefung und Förderung zum Nutz* 
Allgemeinheit erfahren.
 Uin Sanle „Zum 2 
Mituie für die Verei 
tunde des Verein 
Mäbiele, die von Kil 
Eine Weihn 
urnerſchaft
 R1 
Aenſcmntu 
Rein, dem Pu
 Tageskalender für Freitag, den 16. Dezember 1927. 
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 19½ Uhr. 
gegen B Uhr: „Das Käthchen von Heilbronn”. — Kleines 
Anfang 19 Uhr, Ende 22 Uhr: „Figaros Hockzeit”. — Orp9 
Anfang 20 Uhr: „Das Blaue vom Himmel”. — Konze 
Hotel Schmitz, Schloßkaffee, Weinhaus Maxim, Waldſchla 
Verkeo: Variete. — Städt. Akademie f. Tonkunſt, 
8u Uhr: Vortrag von Joh. Thielemann — K:nobor 
lungen: Union=Theater, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiels, 
Gottesdienſt der iſrae itiſchen Religionsgemeinde. 
Hauvtſynagoge (Friedrich ſtraße 
Freitag, den 16. De.: Vorabendgottesdienſt 4 Uhr 30 Mä0= 
Samstag, den 17. Dez.: „Morgengottesdienſt 8 Uhr 457 
Gaſtpredigt. — Sabbatausgang 5 Uhr 15 Min 
Sonntag, den 18. Dezember Beginn des Chanuk!” 
4 Uhr Jugendgottesdienſt und Predigt. 
Gottesdienſt an den Wochentagen Morgen: 7 Uhr 30 9* 
Abend 4 Uhr 00 Min 
Gebetszeiten in der Synagog= der iſraelitiſchen Religionsgeſe. 
Samstag, den 17. Dez.: Vorabend 4 Uhr 00 Min. — M—l 
8 Uhr — Nachm. 4 Uhr. — Sabbatausgang 5 Uhr 15 Min= 
Wochengoitesdienſt: Morgens 7 Uhr /5 Min. — Abenſe” 
Sonntag, den 18. Dez. abends: 1: Abend Chanutoh=
 dabei 
dank d. 
Ge 
it.
meer 348
Freitag den 16 Dezember 1927
Seite 7
 Aus Heſſen. 
Der Reformbund der Gutshöfe 
ſehr gut beſuchte Gauverſammlung ab der Herr 
            Ober=
ysrat Dr. Lueius als Vertreter des Heſſiſchen 
            Finanzmini=
ſyohnte, ferner Herr Prof. Seſſous, der Leiter des 
            In=
ür Acker= und Pflanzenbau an der Unwerſität Gießen, und 
ſo. Dr. Biedenkopf, Groß=Umſtadt. 
„M.ittelpunkt der Erörterungen ſtand eine von Herrn 
            Oekonomie=
t5ch=Dilshofen in Vorſchlag gebrachte neuartige Säeart und 
ſü ſen Zweck beſonders gebaute Sämaſchinen (D. R.P. 447057), 
Freuzveiband Horſtſaat=Sämaſchine” bezeichnet wird. 
Prof. Dr. Biedenkopf ſchilderte in überaus klarer und über= 
Weiſe das Weſin der neuen Anbauart, die vom rein 
            theore=
cheig ſtrndpunkt aus ſehr wohl die an ſie geknüpften Erwartungen 
vir vermöge.
 gMBeſen dieſer Anbauart und der dazu gehörenden Maſchine 
eon in, daß eine beſtimmbare, ſich ſtets gleichbleibende Anzahl 
Samuchfe er in Häufchen (Horſten) in beſtimmten Abſtänden in den 
einzer0 Saatreihen in den Boden gelegt wird, wobei dann die 
            ein=
zelneigſorſte zueinander im Dreicck verſetzt werden, alſo eine 
            Pflanz=
art wür wird, die in der Gärtnerei beim Pflanzen von Gemüſe, 
Sgla/4 u. und auch in der Fortſtwirtſchaft als Pflanzung im 
            Kreuz=
verbewnät Erfolg angewandt wird. 
g2c dieſe Anbauart wird erreicht, daß die aus dem einzelnen 
Samsuſchen heranwachſenden Getreidebüſchel (Horſte) mehr, als es 
hishenüöglich war, von Licht und Luft umſpült und dadurch zu 
            be=
ſonde zurc ſtiger Entwicklung befähigt werden. Die wichtigen Vorteile, 
die hiſu Dieſes Verfahren erreicht werden, ſind gevingere Gefahr des 
Austpemis, größere Widerſtandsfähigkeit gegen Wetterſchäden 
Lagus) Epſparnis an Saatgetreide, Erleichterung der 
            Unkraut=
belänzwung und geſteigerte Erträge. 
* Sekonomierat Fritſch ſchilderte kurz, welchen Beobachtungen er 
Aſngangen zu der neuen Anbaumethode verdanke und erwähnte, 
6 50 andwirtſchaftlichen Sachverſtändigen die Anſicht vertreten 
ſerdts s könne ſich eine Ertragsſteigerung von ca. 1 Bentner je 
ng (Ereichen laſſen. Das würde einen Mehrertrag von etwa 
0 Aſcboren Zentner Brotgetreide für Deutſchland bedeuten. 
18 Prof. Seſſous bedauerte, daß außer kleinen Verſuchen noch 
keinem oferen Verſuche, die allein eine klare Beurteilung ermöglichen, 
gemarchnwrden ſind und erklärte ſich bereit, ſolche bei dem Inſtitut 
für A.fitienbau in Gießen vornehmen zu laſſen. Es wäre mit Freuden 
zu bſeußen, wenn der von Oekonomierat Fritſch betonte Leitgedanke 
„Meum ”rot dem deutſchen Volke, herausgeholt aus der deutſchen 
Ackerhüll, mit Hilfe der beſſeren Ausnutzung des unentgeltlich 
            ſtrahl=
lendemörnnenlichtes” ſich in abſehbarer Zeit verwirklichen laſſen 
Jonncch 
AGeilgen, 15. Dez. Der Landwirtſchaſtskammer=Ausſchuß vere 
anſtauc z—ſammen mit dem Obſt= und Bartenbauverband, fur den 
Kreiäy tirmſtadt am Samstag, den 17. I. Mts., abends 8 Uhr, im 
            Gaſt=
hauſen ue- Sonne” eine öffentliche Verſammlung. Es wird ſic) hierbei 
um zubericbungen handeln, die im Gange ſind, ein planmäßiges 
            Um=
pfroknßt tvwon Obſtbäumen mangelhafter Sorten dunchzuführen, um den 
ObſtEnuhmſichtlich der Sorten einheitlich zu geſtalten zwecks Förderung 
des Aiſchuffatzes. Obſtbauinſpektor Behne= Darmſtadt wird über dieſe 
für ummrim Obſtbau ſo außerordentlich wichtige Frage referieren und 
ſollenll e SRichtlinien beſprochen werden, die ein einheitliches Vorgehen 
gewänhtiſ en. Da hier, insbeſondere innerhalb des Obſt= und 
            Garten=
baupmsni— für dieſe Maßnahme bereits großes Intereſſe beſteht, iſt 
mit fam guten Beſuch ſeitens der hieſigen Obſtbauintereſſenten und 
ganz mhyders aus dem Kreiſe der Landwirte zu rechnen. 
Ahzrheilgen, 15. Dez. Weihnachtsfeiern Die 
            Frei=
williahe s nitätskolonne vom Roten Kreuz veranſtaltet am kommenden 
Sonmii, mbends 8 Uhr, in der Turnhalle in der Frankfurterſtraße eine 
Weihlank” feier für ihre Mitglieder und die Mitglieder des 
            Zweig=
vereiuntoym Roten Kreuz, wozu die hieſige Einwohnerſchaft herzlichſt 
engentan iſt. Nachmittags iſt eine Chriſtbeſcherung für die Kinder 
vrgegtien— — Am gleichen Abend hält auch der Arbeiter=Turn= und 
öpoxatren ſeine Weihnahtsfeier ab, wobei die Theaterſtücke „Arbeits=
Der Ambau des Bahnhofs Babenhauſen.
 r. Der Beginn des Umbaues uſeres Bahnhofes reicht bis in das 
Jahr 1912 zurück, ſo daß bis Auguſt 1914 etwa ein Drittel der geſamten 
Arbeiten gefördert werden konnte. Dieſe erſten Arbeiten umfaßten den 
öſtlichen Teil des neuen Güterbahnhofs, die Herſtellung eines 
            beſon=
deren Güterverbindungsgleſſes mit der Strecke nach Hanau, die neuen, 
dem örtlichen Stückgut= und Freiladeverkehr dienenden Anlagen, ſowie 
die Verbindungsſtraßſe zwiſchen der Darmſtädter= und Aſchaffenburger 
Straße ſüdlich längs des Perſonenbahuhofs. 
Der Kriegsausbruch brachte dann, wie überall, ſo auch hier, die 
Arbeiten zum Erliegen. Bei der gegen die Vorkriegszeit völlig 
            ver=
änderten Wirtſchafts= und Verkehrslage war an eine Wiederaufnahme 
der Arbeiten nach dem Kriege vorerſt nicht zu denken. Lange ſtand daher 
die Reichsbahndirektion Mainz ror der Frage, ob überhaupt und wann 
der 1914 abgebrochene Umbau wieder aufgenommen werden könne. Der 
Umſtand, daß die bei Aufſtellung des umfaſſenden Umbauentwurfs vor 
dem Kriege beſtandenen Verkehrs= und Betriebsverhältniſſe in dem 
Umfange nicht mehr vorlagen, daß ferner die vor dem Kriege erſtellten 
Ausführungen eine nachträgliche Vereinfachung des Entwurfs, wie ſie 
den veränderten Zeitverhältniſſen entſprochen haben würde, nicht mehr 
zuließen, n
 u2Seihnachtsabend” und „Waſſerdicht” zur Aufführung kommen. 
ub „Sugend wind nachmittags einte kleine Beſcherung ſtattfinden. 
ermnſtaltungen werdon im Löwenſaale vor ſich gehen. — Der 
aud Gartenbauverband für den Kreis Darmſtadt 
            ver=
emeinſam mit dem Landwirtſchaftskammerausſchuß für die 
Starkenburg dieſen Samstag, abends 8 Uhr, im Gaſthauſe 
brne” einen öffentlihen Vortrag. Redner iſt Herr Obſtbau= 
Sehne, der über gemarkungsweiſes Umpfropfen von nicht mehr 
ichen und minderwertigen Sorten ſprochen wird. Alle 
            Inter=
mufrr Obſt= und Gartenbau werden auf die Veranſtaltung 
            auf=
gemacht. — Die am 1. ds. Mts. vorgenommene 
            Vieh=
lng ergab: 28 Pferde und Fohlen, 601 Stück Rindvieh, 
ur eine, 1242 Ziegen, 10 713 Stück Federvieh und 24 
            Vienen=
demusfchlachtumgen von Schweinen hatten im verfloſſenen Jahre 
Liffunden. 
Flerſtadt, 15. Dez. Weihnachtsfeier. Der Geſangverein 
frol” hält ſeine übliche Weihnachtsfeier am Sonntag, den 18. 
            De=
nEmim Saale „Zum Bergſträßer Hof” (Fiſcher) ab. Die Feier iſt in 
ſeit niee für die Vereinsmitglieder gedacht, jedoch haben auch Gönner
 ſunde des Vereins Zutritt. Chorvorträge, Muſik und ſchöne 
Bchtsſpiele, die von Kindern aufgeführt werden, bilden das 
            Pro=
u Eine Weihnachtsverloſung iſt ebenfalls vorgeſehen. — Die 
Ei2 urnerſchaft veranſtaltet am gleichen Tage im Saale „Zur 
Harzune” eine Weihnachtsfeier für die Jugend= und Schülerabteilung 
es ſceis. Das Programm umfaßt turneriſche Vorführungen, Reigen, 
Läm env Theaterſpiel. — Die Turngeſellſchaft e. V. veranſtal= 
Via1. Weihnachtsfeiertag im Saale „Zum Bergſträßer Hof”, ein 
großtzßirhnenſchauturnen. Eine Reihe neuer Darbietungen werden 
            da=
zugen, dem Publikum einige ſchöne, echt turneriſche Stunden zu 
ereiät
 Waer eiaien e eleice enen ereure e ir 
1 Million Mark gerade die dem Perſonenbahnbof anhaftenden Mängel 
noch nicht behoben waven. Letztere beſtanden einmal darin, daß die in 
ihren Breitenabmeſſungen unzulänglichen Bahnſteige nur mit 
            Gleis=
überſchreitungen zugänglich waren. Bei einem Kreuzungsbahnhof, bei 
dem der Fahrplan beſtrebt iſt, die Züge zur Erreichumg kurzer 
            Ueber=
gänge möglichſt bündelweiſe, alſo möglihſt gleichzeitig, anzubringen, 
erwies ſih dieſer Buſtand, zumal an Tagen ſtärkeren Verkehrs und 
bei Dunkelheit, als unerwünſcht. Zum anderen wirkten die beiden 
verkehrsreichen Planübergänge der Darmſtädter und der Aſchaffenburger 
Straße namentlich dann verkehrshemmend, wenn Güterzüge auf den 
neben den Perſonenzuggleiſen gelegenen Gleisanlagen behandelt 
            wur=
den, wobei daun längere Straßenſperrungen häufig unvermeidlich 
waren. Auch betrieblich führte die kurze Aufeinanderfolge dieſer 
            Bahn=
übergänge von nur 475 Metern zu Verzögerungen, wenn im Intereſſe 
der vor den Schranken haltenden Fuhrwerke und Fußgänger bei den 
Güterzügen eine Lucke gezogen werden mußte. 
Aus dieſen Erwägungen entſchloß ſich die Reichsbahndirektion 
Mainz, die Wiederaufnahme des nun 10 Jahre ſtilliegenden 
            Bahnhof=
umbaues erneut anzuregen, worauf die Hauptverwaltung der 
            Reichs=
bahngeſellſchaft im Jahre 925 dem Antrage ſtattgab und die Mittel 
für die Fortſetzung und Vollendung der Arbeiten bereitſtellte. 
Einige in der Zwiſchenzeit für notwendig gehaltene 
            Entwurfs=
abänderungen machten zunächſt ein nochmaliges landespolizeiliches 
            Be=
gutachtungsverfahren erforderlich, nach deſſen Abſchluß an bie 
            Wieder=
aufnahme des Baues ſelbſt unverzüglich herangegangen wurde. 
Nach Fertigſtellung der 1914 jäh abgebrochenen Erd= und 
            Gleis=
arbeiten am öſtlichen Bahnhofsende zur Einrichtung der provziſoriſchen 
Anlagen für die Behandlung der Güterzüge wurde der Betrieb der 
Odenwaldbahn Eberbach-Hanau und daran anſchließend der Darm 
ſtadt—Aſchaffenburger Bahn auf das beute noch dem Perſonenverkehr 
diemende Proviſorium umgelegt und damit der für die nündlichen Teile 
der verſchiedenen Bauſtellen erforderliche Raum geſchaffen. Gilt es 
doch, auf einem räumlich äußerſt eng bemeſſenen Gebiet — im Norden 
durch das beſtehen bleiſende Empfangsgebäude, im Süden dunch den 
Altdörfer Hof und die Verbindungsſtraße Darmſtadt—AſchaffenGurg 
            be=
grenzt — die Umgeſtaltung der Bahnhofsanlagen uter gleichzeitiger 
Hochlegung des Bahnkörpers bis zu 3,60 Metern bei unbeſchränkter 
Aufrechterhaltung des Betriebs zu bewerkſtelligen. Auf Grund eines 
entſprechend ausgearbeiteten Bauprogramms iſt dies begreiflicherweiſe 
nur in mehreren, ſich aufeinanderfolgenden Vau= und Betriebsabſchmitten 
möglich. 
Die zur Abfangung bes zu hebenden Bahnkörpers vor dem 
            Emp=
fangsgebäude errichtete Stützmauer, die nördlichen Teile der großen, 
12 Meter breiten Straßenunterführung, des Bahnſteigtunnels und einer 
beſonderen, bei der Darmſtädter Straße geforderten Unterführung für 
Fußgämer wurden im vergangenen Jahre ſoweit gefürdert, daß mit 
der Anſchittung des neuen Bahnkörpers im Oktober 1926 vorgegangen 
werden konnte. Dieſe Arbeſten führten im November 1996 zur 
            Auf=
hebung des Bahnübergangs der Aſchaffenburger Straße. Die weitere
 L. Michelſtadt, 15. Dez. Holzverkauf. Aus den 
            Staatswal=
dungen des Forſtamts Michelſtadt werden im Wege des ſchriftlichen 
            An=
gebots nachſtehende Hölzer ausgeboten: Gemarkung Schönnen 40 Rm. 
KiefernNutzſcheit, 20 Rm. Kiefern=Nutzknüppel. Gemarkung Unter= 
Moſſau 15 Rm. Kiefern=Nutzſcheit, 15 Rm. Hiefern=Nutzknüppel, 20 Rm. 
Kiefern Nutzknüppelreiſig. Die an das Forſtamt Michelſtadt zu richtenden 
Angebote ſind bis zum Mittwoch, den 21. Dezeniber 1927, vormittags 
11.30 Uhr, einzureichen. 
b. Erbach i. Odw., 15. Dez. Morgen, Freitag, abend 8½ Uhr, findet 
im Rahmen der Winterveranſtaltungen der Odenwälder Vereinigung für 
Kunſt und Wiſſenſchaft im Gaſthaus zum Anker in Stockheim ein 
            Vor=
trag des Herrn Oberſtudiendirektors Dr. Weiner über: „Die politiſche 
und wirtſchaftliche Kräfteverteilung in der Welt” ſtatt. — Das Kreisamt 
Erbach weiſt die Bürgermeiſtereien und Schulvorſtände darauf hin, mit 
allen Mitteln dahin zu wirben, daß die Unſitte des Gabenſammelns von 
Haus zu Haus an Neujahr beſeitigt wird. Die Schulkinder ſind 
            beſon=
ders darauf hinzuweiſen, daß das Glüchwünſchen an Neujahr niemals 
zu dem Zwecke erfolgen darf, von fremden Leuten Geldgeſchenke zu 
            er=
langen. — Das Verſicherungsamt Erbach gibt das amtliche Reſultat der 
Wahlen der Vertrauensmänner und Erſatzmänner zur 
            Angeſtelltenver=
ſicherung bekannt. Es erhielten Stimmen: Werkmeiſterliſte 47. Liſte 
Liſte D.H.V. 127, Liſte G.D.H. 43, Liſte Ausbau 51. Es erhalten 
            hier=
nach Vertrauensmänner D.H.V. 2, Ausbau 1, Erſatzmänner D.HV. 3, 
Werkmeiſterliſte 1, G. D.A. 1, Ausbau 1.
 Aufhebung des Uebergangs der Darmſtädter Straße im Mai 1927 
machte zuvor die Anlegung einer rund 800 Meter langen proviſoriſchen 
Straßenverbindung, abzweigend von der Darmſtädter Straße vor dem 
Bahnübergang über die Odenwaldbahn mit Gleisüberkreuzung über 
die Darmſtädter Bahn und Weiterführung nördlich derſelben, 
            erforder=
lich, wobei gleichzeitig für den Verkehr der Fußgänger und kleinerer 
Fuhrwerke die neue, 4,75 Meter breit angelegte Fußwegunterführung 
mit Uebergang über das noch im Niveau liegende Gleisproviſorium 
geöffnet wurde. So war es möglich, dem Straßenverkehr für die 
            wei=
tere Umbaudauer bis zur Fertigſtellung der großen 
            Straßenunterfüh=
rung dank der verſtändnisvollen Mitarbeit von Provinzialdirektion, 
Kreisamt und der Bürgermeiſterei weitgehend gerecht zu werden. 
Die zur Hosblegung des Bahnhofs nötigen Bodenbewegungen, die 
einen geſamten Umfang von rumd 260 000 Kubikmeter annehmen 
            wer=
den, erfolgen größtenteils mittels Arbeitszügen der Neichsbahn an der 
dafür eingerichteten Entnahmeſtelle bei Abteiſchneiſe. 
Von Hochbauten ſind, an Stelle der dort zu beſeitigenden, 2 neue 
weitere Stellwerksgebäude, das eine unweit der Aſchaffenburger=, das 
andere weſtlich der Darmſtädter Straße, errichtet und bereits ſeit 
            län=
gerer Zeit in Betrieb genommen. Ebenſo iſt nach Inbetriebnahme des 
neuen Güterſchuppens der bisherige niedergelegt, jedoch unter 
            Wieder=
benutzung der Fundamente, die dem neucn, in der größeren Höhenlage 
errichteten Dienſtgebäude der Bahnmeiſterei als ſolche dienen. Auch 
das Empfangsgebäude wird mit der Hocblegung des Perſonenverkehrs 
eine durchgreifende Umgeſtaltung erfahren, da, abgeſehen von der 
            not=
wendig gewvordenen Verlegung der Fahrdienſtleitung in das erſte 
            Ober=
geſchoß, eine Verbeſſerung der Grundrißanordnung des vom 
            eigent=
lichen Reiſeverkehr benutzten Erdgeſchoſſes gleichzeitig beabſichtigt iſt. 
Hier muß vor allem für den Stoßverkehr Luft geſchaffen und neben 
einer Umänderung der Warteräume eine geräumige Flurhalle geſchaffen 
werden, die der noch aus früheſter Heſſ. Ludwigsbahnzeit ſtammende 
Bau vermiſſen ließ. Fahrkautenausgabe und Gepäckabfertigung follen 
in einer für den Verkehr bequemen Weiſe nebeneinander angeordnet 
werden. Von der Flurhalle gelangt der Reiſende direkt in den 
            Bahu=
ſteigtunnel und zu den Behnſteigen. Gepäck und Expreßgut gelongen 
mittels eines geigeinſam mit der Peſt zu benutzenden Aufzugs auf die 
Bahnſteige. 
In wenigen Wochen werden ſämtliche Arbeiten des erſten 
            Bau=
abſchnittes der zweiten (Nachkriegs=)Bauperiode ſoweit vorgeſchritten 
ſein, daß zunächſt der eine der hochliegenden Inſelbahnſteige für die 
            Per=
ſonenzüge der Richtung Aſchaffenburg—Darmſtadt und bald daranf auch 
der Gegenrichtung dem Verkehr übergeben werden kann. Gleichzeitig 
werden die Güterzüge aus Richtung Hanau und Aſchaffenburg nach 
Kranichſtein und umgekehrt in den neuen Güterbahnhof ein= und von 
dort ausfahren. Damit iſt die Vorausſetzung zum Abbruch der 
            provi=
ſoriſchen Perſonengleiſe nebſt Bahnſteig der Richtung Darmſtadt— 
Aſchaffenburg und zum Freimachen der weiteren Bauſtellen für die 
            Ver=
längerung der drei Bauwerke, nämlich der Straßenunterführung, des 
Bahnſteigtunnels und der Fußgängerunterführung, gegeben; dies 
            aller=
dings nur bis zum nördlichen der beiben provſſoriſchen Perſonengleiſe 
der Odenwaldbahn, deren Verkehr noch weiter in der unteren Lage 
bedient werden muß. Ebenſo werden die Gütterzüge von und nach 
Eberbach bis auf weiteres nur in die proviſoriſchen Güterzuggleiſe ein= 
und von dort ausfahren, wobei dann ein Umſtellen in den oberen neuen 
Güterbahnhof zur weiteren Behandlung und Ausfahrt erforderlich 
wird, ebenſo wie umgekehrt die Güterzüge nach Eberbach vom neuen 
nach dem proviſoriſchen Güſterbahnhof verbracht werden müſſen. 
Erſt nach weiterer Verbreiterung der Dammſchüttung, Verlegung 
der weiteren Gleiſe und Herſtellung des zweiten oberen Bahnſteiges 
wird auch der Verkehr der Odenwaldbahn Eberbach-Hanqu in die 
obere Lage verlegt werden können. 
Mit beſonderer Genugtuung hat die Reichsbahndirektion Mainz 
als bauleitende Behörde es begrüßt, daß es im Einklang mit den über 
das Verdingungsweſen und die Ausſchreibungsweiſe beſtehenden 
            Vor=
ſchriften möglich war, außer den kleineren Arheiten für die 
            Boden=
bewegungen, die Anſchüttung des neuen Bahnhofskörpers und die 
            Ver=
legung des Oberbaues der Firma Adam Aumann, ſowie die 
            Her=
ſtellung der beiden neuen Stellwerksgebäude, des Bahnmeiſter=
            Dienſt=
gebäudes und der baulichen Aenderungen im Empfangsgebäude dom 
Maurermeiſter. Heinrich Mohr 1, beide in Babenhauſen, zu 
            über=
tragen.
 m. Aus dem Kreiſe Erbach, 15. Dez. Verſetzungen. Lehrer 
Zinſer in Erbach erhielt eine Stelle an der Volksſchule in Mainz, Lehrer 
Lutz=Wiebelsbach eine ſolshe in Darmſtadt, letzterer iſt Obmann des 
            Kreis=
lehrervereins Erbach. 
Al. Aus der Unterzent, 15. Dez. Begünſtigt durch das ſchöne Wetter, 
war es unſeren Landwirten bis in die letzten Tage möglich, ihren 
            Feld=
arbeiten nachzugehen. Die Winterſaat konnte reſilos in die Erde 
            ge=
bracht werden, und wenn man heute einen Gang durch die Fluren 
macht, kann man ſih von einem ſehr guten Sagtenſtand überzeugen. 
Mit der kälteren Jahreszeit wird der Feldarbeit allerdings ein Riegel 
vorgeſchoben und mancher Familienvater iſt gezwungen, ſich nach einen 
anderen Arbeitsmöglichkeit umzuſehen. Leider iſt es gerade hier auf 
dem Lande infolge Fehlens einer Induſtrie dem Arbeiter nicht leicht 
möglich, Arbeit zu finden. Die Zahl der unterſtützugsberechtigten 
Arbeitsloſen iſt in den letzten Wochen beträchtlich geſtiegen, was 
            natur=
gemäß auch eine ſtärkere Belaſtung für die emzelnen Gemeinden 
            be=
deutet. Gerade jetzt macht ſich der Umſtand, daß die Induſtrie in 
unſerem Mümlingtal ſo wenig fruchtbaren Boden fand, ſtark bemerkbar. 
Die beiden Gummifabviken haben wohl die Zahl ihrer Belegſchaftca 
erhöht, aber eine weſentlihe Beſſerung auf dem Arbeitsmarkt in des 
hieſigen Gegend konnten dieſe Arbeitereinſtellungen doch nicht 
            herbei=
führen. Die bevorſtehenden Holzhauerarbeiten in den einzelnen 
            Ge=
meinden helfen allerdings etwas über dieſe kritiſchen Zeiten hinweg.
ein großer Wagen
 dabei erstaunlich preiswert, 
dank der Serienherstellung in den 
General Motors-Werken. 
TN Krafr, Geschwindigkeir und Zuver- 
4 lässigkeir — den wesentlichen 
            Eigen-
schafren eines Auromobils — steht der 
Chevroler den kostspieligsten 
            Luxus-
wagen nichr nach. 
Er ist der erprobte Wagen. Und Jahr 
für Jahr wurde er vervollkommner. „Er 
ist der besre Chevroler, der je 
            ge-
baut wurde‟, erklärt 
jeder der Millionen 
Chevroler-Besirzer. Touring . .." 
Darauserhellrseine Soach (2rürig, ge 
außerordenrliche Be- Sedan (4türis, gei 
liebrheir. Er ist der haf 
            Lieferwagen-
auf dem ganzen Erd- 1at 
            Lastwagen-
ball am meisten ge- Preise ab Berlin einſcht 
sonenwagen fünffache 
Bereiſung ! 
kaufreSchalrgerriebe-
 Wagen. In den Berliner Anlagen wurden 
allein seir April dieses Jahres über 6ooc 
Chevroler ferriggestellt. 
Der Chevroler enrspricht allen 
            An-
forderungen, die Geschäfr und Familie 
an einen Wagen stellen. Er machr sich 
durch seine mannigfachen Diensre schnell 
bezahlr; das gilt vor allem für den 
Winrer. Die geschlossenen Modelle 
            ge-
währen behaglich-warmen Aufenthalt. 
Sie brauchen nichr lange zu warten. ſedes 
gewünschre Modell 
ist soforr lieferbar. 
M 393) Die günstigen Zah 
ſchloss.) M 442 lungsbedingungen 
chloss.) M 489) gesrarrenlhnen 
            inner-
hassis M 303) halb Ihres laufenden 
hassis M 389 Einkommens den 
ließlich Zoll, bei Per- Ankauf des schönen, 
ereifung und vierfache 
srarken Chevrolets. 
eim Chassi..
 Das schönste Geschenk zum 
            Weih-
nachtsfest — ein Cheurolet! Die 
            ge-
samte Familie wird Frende daran haben.
Seite 8
Freitag den 16. Dezember 1927
Nummer 34/
 m. linter Sensbach i. O., 15. Dez. Ein Frankfurter Chauffeur hatte 
dieſer Tage auf einer Fahrt durch unſer Tal im Unglück noch großes 
Glück. Nahe der Wegkreuzung hier und Ober=Sensbach geriet derſelbe 
bei ſcharfem Tempo in den Wieſengrund, doch überſchlug ſich der Wagen 
glülicherweiſe nicht; dieſer kam mit leichten Schäden und der Chauffeur 
mit dem Schrechen davon. 
m. Beerfelden, 15. Dez. Hohes Alter. Als dieſer Tage der 
            Alt=
bürgermeiſter von Hetzbach im Alter von 92 Jahren verſchied, war 
man der Anſicht, den älteſten Bewohner hieſiger Gegend verloren zu 
haben; ihm über iſt aber Frau G. Keller Witwe, hier, die heute ihren 
93. Geburtstag in entſprechend guter körperlicher und geiſtiger Friſche 
beging. Dieſe Greiſin verdient immer noch ihren Lebensunterhalt durch 
Arbeiten im Taglohn und wird darin ihresgleichen nicht oft haben. 
— Hirſchhorn, 15. Dez. Waſſerſtand des Neckars am 
14. Dezember 1,00 Meter, am 15. Dezember 0,98 Meter. 
Bn. Hirſchhorn, 14. Dez. Der Sparverein in dem nahegelenen 
Filialdorf Kortelshütte, der zurzeit 70 Mitglieder zählt, hat im 
            laufen=
den Geſchäftsjahr eine rege, ſegensreiche Tätigkeit endwickelt. Wurden 
doch insgeſamt 3922,50 RM. eingelegt, die bei dem Konſumverein 
Nothenberg=Hirſchhorn zinsbringend angelegt wurden. An Zinſen aus 
dioſen Spareinlagen ſind im Lauſe des Jahres 152 RM. erwachſen. 
Außerdem ſind an Jahresbeiträgen noch 171 RM. eingegangen. Aus 
dem Ertrag von Zinſen und Jahresbeiträgen wurden Gebrauchs= und 
Haushaltungsgegenſtände im ungefähren Werte von 3,20 Reichsmark bis 
4,50 Reichsmark angekauft, die am vergangenen Sonntag, den 11. I. M., 
abends, bei Gaſtwirt Emmerich „Zum Lamm” in Kortelshütte, 
            gelegent=
lich einer kleinen Feier, unter die Mitglieder verloſt wurden. 
A. Aus dem Schlierbachtal, 15. Dez. Obſtbaumbeſichtigung. 
In den letzten Tagen fanden in verſchiegenen Gemeinden unſeres Tales 
Rundgänge durch die Gemarkungen und Beſichtigungen der Obſtbäume, 
durch einen Obſtbauminſpektor aus Darmſtadt vevanſtaltet und geleitet, 
ſtatt. Es iſt ſehr zu begrüßen, wenn man der Obſtbaumzucht in unſerer 
Gegend noch mehr Sorge trägt und beſonders auch von ſeiten der 
            Land=
wirtſchaftsbammer es an pvaktiſcher Unterweiſung der jungen Landwirte 
nicht fehlen läßt. Wenn auch die Einnahmen aus dem Obſtbau beſcheiden 
ſind, ſo ſind doch die Landwirte auf dieſe hier in unſerer Gegend ſehr 
angewieſen.” Vielleicht gelingt es durch Steigerung der Qualität des 
            an=
gebauten Obſtes auch die Preiſe noch zu ſteigern. 
W. Heppenheim a. d. B., 15. Dez. Neue Straßen. Dieſer 
Tage benannte man die entſtehenden neuen Straßen. Die verlängerte 
Gartenſtraße erhielt den Namen Siegfriedſtraße, die Verlängerung der 
Zollhausſtraße den Namen Nihelungenſtraße. Die Verbindungsſtraße 
von Bismarckſtraße, Siegfried= und Nibelungenſtraße wurde 
            Hagen=
ſtraße benannt. Eine auch neu entſtehende Straße in der Nähe der 
Firma Wittmer wurde „Von Ketteler”=Straße genannt. — Eine 
rege Tätigkeit herrſeht augenblicklich am hieſigen Bahnhof. Der 
ganze Bahnhofsplatz wird höher gelegt und mit Kleinpflaſter verſehen. 
Mit ſteigendem Intereſſe wird das Fortſchreiten der Arbeit verfolgt, 
da nun der Platz vor dem Bahnhof ſowie die angrenzenden Straßen 
ein bedeutend beſſeres Ausſehen erhalten, was allerdings auch dem 
Verkehr entſprechend ſehr notwendig war. — Der 1927er Wein 
ſchreitet in ſeiner Entwicklung günſtig fort und wird wohl ein ſehr 
guter mittlerer Wein werden. — Geflügelzuchtverein 
            Hep=
penheim. Geſtern Abend fand im „Heſſiſchen Hof” ein Lichtbilder=
 vortrag des Geflügelzuchtvereins ſtatt, wobei eine größere Anzahl von 
Hühnerraſſen im Bild gezeigt wurden, welche ſelten vorkommen und 
nur bei ganz großen Ausſtellungen vereinzelt auftreten. Die nötigen 
Erläuterungen dazu gab Herr Preisvichter Sons aus Heppenheim. 
Lorſch a. d. Bergſtr., 15. Dez. Vergangenen Mittwoch beſichtigte 
Herr Staatspräſident Ulrich in Begleitung des Leiters des Landesamtes 
für das Bildungsweſen, Herrn Miniſterialdirektor Dr. Urſtadt, und des 
Herrn Legationsrates Heinemann die Ausgvabungen des ſtarkenburgiſchen 
Denkmalpflegers Prof. Dr. Behn an der karolingiſchen Kloſterkirche zu 
Lorſch und bekundete lebhaftes Intereſſe für die Unterſuchung, die in 
der wiſſenſchaftlichen Welt zurzeit große Beachtung findet. 
C. Viernheim, 14. Dez. Der wilde Bullel. Ein Abenteuer 
            er=
lebte ein hieſiger Fuhrmann, der für einen Metzger einen Bullen von 
Mannheim nach Viernheim transportieren ſollte. Auf der Straße nach 
Käfertal ſprang das Tier plötzlich mit einem Satz aus dem Viehwagen 
und rannte um das neue Kranbenhaus, trieb wütend vor der ſehr ſtark 
belebten Friedrich=Ebertbrücke das Publikum auseinander und rannte 
dann ſpornſtreichs den Neckardamm entlang. In der Nähe der 
            Eiſen=
bahnbrücke konnte er von Bahnbeamten eingefangen werden, die ihm 
Säcke über den Kopf ſtülpten, nachdem er ſich in einem Dvahtzaun 
            feſt=
gerannt hatte. Der Vorfall lockte begreiflicherweiſe eine große Menge 
Neugieriger an. 
Bm. Hofheim (Ried), 14. Dez. Gemeinderatsſitzung. 
Verpachtung von 4 Gemeindegrundſtücken, anſchließend an die neue 
Obſtbaumanlage. Wegen Bepflanzung dieſer Grundſtücke mit 
            Obſt=
bäumen wurde eine Abſtimmung notwendig. Ein Antrag des 
            Gemeinde=
rats Keim wurde mit 7.5 Stimmen genehmigt, und wird nunmehr nur 
ein Srück mit Obſtbäumen bepflanzt und die übrigen wieder 
            weiter=
verpachtet. — Die Straßenbeleuchtung wird dahm erledigt, 
daß in den neuen Straßen alsbald Lampen angebracſt werden ſollen, 
in der Nordhcimerſtraße und am Bahnhof ganznächtige Lampen — Mit 
dem Projekt der Stadt Worms, eine Nebenleitung für Waſſer und Gas 
von Bürſtadt her durch die Kirchſtraße und Lindenſtraße zu legen, iſt 
der Gemeimderat vorläufig einverſtanden. Jedoch ſoll zuvor noch eine 
mündliche Ausſprache ſtattfinden und ein ſhriftlicher Vertrag 
            abge=
ſchlaſſen werden — Ein Geſuch des Johann Philipp Eberts um 
            Erwei=
terung ſeiner Wirtſchaftskonzeſſion zum Ausſchank von Wein, 
            Brannt=
wein und Likör in ſeinem Café wird genehmigt. — Eine Zahlung von 
95 Mk. für die Gewerbeſchle Werms wird an den Kreis verwieſen. — 
Gemeinderat Kcim wird zum Feldgeſchworenen gewählt. Das zu tief 
liegende und für den Fahrverkehr zu gefährliche Floß am Ortseingang 
von Worms ſoll höher gelegt, kanaliſiert und abgedeckt werden. — Di= 
Zahlung einer Haftſumme für den Kommunalberband wird bis zur 
nächſten Bürgermeiſterverſammlung zurückgeſtellt. 
— Gernsheim, 15. Dez. Waſſerſtand des Rheins am 
14. Dezember —51 Zentimeter, am 15. Dezember —52 Zentimeter. 
z. Groß=Gerau, 13. Dez. Am Sonntag hielt die 
            Kriegerkame=
radſchaft „Haſſia” im Hotel „Zum Adler” ihren Bezirkstag 
ab, der von 14 Vertretern beſucht war. Im Namen des gaſtgebenden 
Vereins begrüßte Kreisvcterinärrat Dr. Monnard die erſchienenen Gäſte. 
In der Eröffnungsanſpache gedachte Beziksvorſteher Berz der Rückkehr 
der Bezirksvereine Nauheim und Biſchofsheim zurm Bezirksverband, und 
des 80. Geburtstages des Ehrenpräſidenten des Kyffhäuſerbundes, 
            Gene=
ralfeldmarſchalls von Hindenburg. Mit einem dreifachen Hoch auf den
 Reichspräſidenten ſchloſſen die Worte des Herrn Berz. 
zirksvorſteher erſtattete Jahresbericht zeigt eine erfreuliche 26o 
lung und Mitgliederzuwachs auf. Herr Hofmann, Nauheim 
Bericht über den Landsverbandstag. Der nächſte Verbandsta. 
Wimpfen ſtattfinden. Die Vorſtandswahl ergab die einſtimmige Ni9. 
wahl des ſeitherigen Bezuksvorſtandes. Der nächſte Bezurfstia 
Worfelden ſtattfinden. Ueber das Bezirksfeſt 1928 konnte keine Eim 
erzielt werden. Anſchließend an die gut verlaufene Tagung fandn 
ein gemitliches Beiſammenſein ſtatt, wo Herr Kunkelmann einen Ru, 
über die Einweihung des Tannenbergdenkmals hielt. Abends 
            fa=
erfolgreich aufgeführte Operette „Fufihling der Liebe” zur Wiederh! 
4a. Langen, 15. Dez. Sanitätsrat Dr. Fürſt iſt nach 5 
Krankenlager geſtorben. Dr. Fürſt kam im Jahre 1888 nocht 
gen. Er war ein geſuchter und beliebter Arzt. Die Beerdigungo
 in aller Stille ſtatt. — Der Kaninchen= und Geflügelzuchtverein 6 
kann in Kürze auf ein 25jähriges Beſtehen zurückblicken. 
Ah. Wöllſtein (Rhh.), 14. Dez. Rheinheſſiſche Handé. 
kertagung. Unter großer Beteiligung des Handwerks des 9 
Alzey und Umgebung fand hier eine Verſammlung des 
            Vezirkshe=
für Handwerk und Gewerbe Alzey ſtatt. Nach Begrüßung durrt 
Vorſitzenden des Bezirksverbandes, Engelmann=Alzey, ſprackn 
dikus Dr. Goll von der Handwerkskammernebenſtelle Alzey überr 
ſchaftsfragen im Handwerk. Er wies auf die Notwendigkeit hin, da 
Handwerker ſich der heutigen Wirtſchaftsführung anpaſſen und v. 
ol 
neueren techniſchen Errungenſchaften in ſeinem Betriebe nutzbar 
müſſe. Beckenbach=Framersheim betont ebenfalls die Notwem 
der Vereinheitlichung des Staatsweſens. Redner übt ſodgnn 
Kritik an der Geſchäftsſührung und Preispolitik der Konzerne um 
nachteiligen Folgen auf die geſamte Wirtſchaft. Landtagsabgegrmo 
Laudenbacher=Diebung betonte, daß dem Handwerk genu 
anderen Berufsſtänden noch zu wenig Beachtung geſchenkt werde 
ders hebt der Redner hervor, daß Handwerk und Gewerbe in der 
ſache die Koſten für die Gemeindeverwaltungen aufbringen wift 
den Gemeindevertretungen aber keine oder nicht genügende Handup 
ſitzen. In der Ausſprache, die ſehr anregend verlief, wurde neunWeirak 
auf die Notwendigkeit des Ausbaues der Organiſation hingewienn 
WSN. Gießen, 14. Dez. Moderne Skiſportanlag 
Vogelsberg. Der Skiklub Gießen hat auf dem Hoherm 
(Vogelsberg) eine moderne Ski=Sprungſchanze geſchaffen, die alloll 
mt. N 24 
forderungen dieſes Winterſports entſpricht. Die Anlaufbahn beſ. 
einem Holzgerüſt, das an ſeiner höchſten Stelle 88 Meter 
            huß=
ſpäter aber noch erhöht werden kann. Sie iſt 35 Meter lang 
Grad Neigung. Die Bahn geht über den Weſthang des HowMFMſovertehl 
köpfes, der nack, Breungeshain hinabführt. Der Auslauf iſt o 
beſteht weithin kein Hindernis für die nach dem Aufkommen in 
fahrt abfahrenden Springer. Die Lage der Schanze iſt ideal; mmniſt 
von dort aus einen wunderbaren Blick weit ins Land hinein, gum=ugM! 
liegt ſie an der ſchneeſicherſten Stelle des ganzen Heſſenlandes. 
beamte 
gen Bedin 
Schanzenbau bedeutet einen ſtarken Auftakt für den Skiſport im 
heſſen. Das ausgezeühnete ſportliche Werk wurde von der h. 
durch die 
Forſtbehörde, der Univerſität Gießen, dem engeren Ausſchuß für 
w kredlt Ge 
übungen an der Univerſität Gießen, der heſſiſchen Zentralſte. 
bandbur 
Jugendpflege und der heſſiſchen Schutzpolizei, die hier ſpi 
lensman 
Uebungen abhalten will, weitgehend gefördert.
und
 Ihre (ermählung beehren sich anzuzeigen: 
Dr. phil. nat. Hans Cagner 
und 
Frau Cnne=Marie 
(19674 
geb. Becker. 
Kirchliche Trauung: 17. Desember 2 Uhr in der eſtadtkapelle.
 Puppenwagen 
große Auswahl, 
billige Preiſe 114981a 
Spezialgeſchäft 
Donges & Wies! 
Eliſabethenſtr 25½
 Dame 
nimmt Hälelarb. 
an, auch flicken und 
33386 
ſtopfen. 
Angebote u. N 246 
au die Geſchäftsſtelle.
 Flaschen- 
Seidenpapler 
Papiergroßhandlg. 
Skurnik 
Bleichſtraße 46 
Tel. 1791. (19661
 Zu unserer Silber-Hochzeit 
am 14. Dezember 1927 sind uns aus 
Freundes- und Bekanntenkreisen so 
viele Geschenke, Gratulationen und 
Ehrungen anderer Art zugegangen, 
die es in ihrem Umfange uns 
            un-
möglich machen, einzeln zu danken. 
Wir fühlen uns verpflichtet, auf 
diese Weise Allen unseren 
            aufrich-
tigen, herzlichen Dank zu sagen. 
Ernst Schepp u. Frau 
Kätha, geb. Pullmann. 
Darmstadt, Soderstrasse 21. (19689
 Todes=Anzeige. 
Gott dem Allmächtigen hat 
es gefallen, heute morgen meinen 
lieben Mann, unſeren Vater, 
Schwiegervater,Großvater, 
            Bru=
der und Schwager 
Herrn 
Albert Schwarzer 
Werkmeiſter i. R. 
im 75. Lebensjahr nach kurzen 
Leiden zu ſich zu rufen. (*33447 
Im Namen der trauernd. Hinterbliebenen: 
Katharina Schwarzer. 
Kranichſtein, den 15. Dezember 1927 
Die Beerdigung indet Sonntag, 
den 18 ds Mts, nachmittags um 
2½ Uhr, vom S erbehaus aus ſtait
Dankſagung.
 Für die vielen Beweiſe herzlicher 
2 ilnahme bei dem Heimgange 
neines geliebten Mannes, unſeres 
treuſorgenden Vaters ſagen wir 
Allen unſeren herzlichſten Dank, 
            ins=
beſondere dem Hochw. Herrn Pfarrer 
May für die erhebende und 
            troſt=
volle Grabrede, dem Geſang= und 
Kriegerverein nochmals unſeren 
tiefgefühlten Dank. 
19673 
In tiefer Trauer: 
Eliſe Großmann u. Kinder. 
Wiebelsbach, den 15. Dez. 192
 Heute entſchlief nach kurzem, mit großer 
Geduld ertragenem ſchweren Leiden meine 
liebe Frau, unſere gute, unvergeßliche Mutter, 
Großmutter und Urgroßmutter 
Frau 
Ralhalma Turger 
geb. Dittmann 
im Alter von 78 Jahren. 
(19714 
Darmſiadt 
den 15. Dezember 1927. 
Bochum 
Die trauernden Hinterbliebenen: 
Georg Borger, Schloßverwalter i. R 
Familie Georg Borger, Weißbindermeiſter 
Familie Heinrich Borger, Bauführer 
Familie Karl Borger, Ingenieur 
Familie Wilhelm Schulze und Frau Käte, 
geb. Borger 
10 Enkelkinder und 1 Arenkel. 
Die Beerdigung findet Samstag, den 17. Dezember, 
vormittags 11½ Uhr, von der Friedhofskapelle an der 
Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt.
 Todes=Anzeige. 
Am Mittwoch, 12 Uhr, verſchied nach langem 
ſchweren Leiden mein lieber Mann, unſer lieber 
Vater, Grosvater, Onkel und Schwager 
Herr Eiſenb.=Ob.=Gekretär i. R. 
diit Schrrer.
 Wiederum hat der Tod mit harter Hand 
in unſeren Kreis gegriffen und hat uns einen 
unſerer Beſien und Treueſten 
den Major der Reſ. a. D. 
Kütt Onvert 
genommen. 
(Ein durch und durch vornehmer Menſch, 
ein heivorragend tüchtiger Offizier hat er im 
großen Krieg der Uniform des Teibgarde= 
Regiments auf den verſchiedenſten 
            Kriegsſchau=
plätzen hohe Ehre gemacht. Wir liebten und 
verehrten ihn nicht nur als liebenswürdigen 
Kameraden, ſondern auch als den allzeit 
            ge=
fälligen, unermüdlichen Schriftführer und 
Kaſſenwart unſeres Vereins, der ihm 
            unend=
lich viel zu verdanken hat. 
Mir war er in langjähriger 
            Zuſammen=
arbeit ein treuer Freund geworden. 
Sein Andenken wird bei uns fortleben. 
Verein der Offiziere 
des Großh. Heſſ. Leibg.=Regiments 
Freiherr von Preuſchen 
19664) Generalmaior a. D und Vorſitzender
 Achtung! 
Pelze und Mützen 
werden neu 
            angefer=
tigt, ſowie 
            umgear=
beitet. Fachmänniſch u. 
billig Altes 
            verwen=
det. Ludwigſtr. 18,III. 
(*33100, 
Massen- 
Artikel 
vernickelt prima 
Leonh. Pfeiffer 
Liebfrauenſtr 50 
Tel. 4250 (ssaicl!
 der Unterhaltg, ſtehen meine 
von größt Lebensdauer und 
bildhafter Formenſchönheit 
zeugenden 
Sprechapparate 
Schallplatten 
Nähmaſchinen 
A 
Fahrräder 
Kinder= und Puppenwagen 
Vorteilhafte Preiſe! 
Günſtigſte Zahlungsweiſel (19512a 
Fr. Gütting, Schuchardſtr. 10
 Rum=Verſchn. Fl 4. 25./, empf 2roc1 
Nachf. Ludwigshöhſtr 1
 V 19062 
m Hillebrecht, 
ketär I. R., 
Beachten Sie gefl. unserMtukegeritr. 142
 Annonee in der 
Sonntags-Ausgabe
 „9Aebrechſt. von 
—iA und 2—5 Uhr
 G9. Ebert 
arm 
ephon 1117. 
bauſtraße 60. 
echſtd. 10— 
Uhr 118307a
Schnlstraße
Telephon
 Nr. 2308, gegründket 4 0000 Mk. 
19687 F Mppothek geg 
wüite Bedil= 
A abzugeben 
Alles Material zur Anfertigung / heres durch 
Hewy, Rhein= 
Pollblumen Ahsech. 55 
Zephirwolle Str. 6 5 Lage 20.
 Kunſtſeide 100te Farben Etr 2 
Auſtral Adiantum Natur präpariern.” 
Fertige Blumenſtiele aler Art Stüt= 
Blätter, Kelche, Draht. Wickelpapi!=
Präparierte Panuia a M.=
 für alle Zwecke in großer Ausmn) 
Wiederverkäufer Großpreiſe‟
 uigung 
Lame vei 
Breligt ſich an 
Anarma 
Aul od. täti, 
Eache ohn
 mmmer 348 
Tlſichließer 
S 
            erpeilsſchlöſ=
neu und 
(33415 
Maurer 
AFſerei 
Wi. Zel zat. 
iilder 
neitlnsrunde lisg 
billäemd gur. 
Thhlt Nachf. 
wistuhm, Tdk 1a2.
Freitag den 16 Dezember 1927
Seite 9
 Wiſſeräpfe! 
von A/,Wirnen v. 
ue— Pfd. ab= 
33395 
Mrtr. 33, II. 
Byrumholz 
jedesgkanntum ſehr 
preichen zu verk 
u s. 33411
 gllunn, 23 J., 
ſr. nett. Frl. 
„cundung zu 
zoirks ſpäter 
Mlirr at. 
Einh gr n 
            Gaſt=
oder z urwwirtſchaft 
bevoysſt. Angebote 
und 19 I.nt. N 244 
an ditne eschäftsſtelle 
98. Aſtres *33377 
Mterkehr 
Mehen 
anseamte
 zu gitlegen 
            Bedin=
guug Durch die 
Deantal, Fredlt= Gel 
m. b.//Kamburg 1. 
Velntuensmann. 
für j9mtſta t und 
umgtetig : 1W 19062 
WithMt Aillebrecht, 
Jutkalitstär i. R., 
Heidtskferitr. 129, 
z. St/ trrechſt. von 
8—1d) b 2—5 Uhr
 Eid wierungen 
ungd Imotheken
 wegen gute 
A. SScher), u. 
ſan auf 1-2 
hene4 Fu leihen 
uMt. 33114 
ſeuts unt 0 1 
veshäft ſt.
 4a/0D Mk. 
F Iu Arwothek geg. 
eiß: 
            Bedin=
gnuzu mbzugeben 
MMlers durch 
E. Fwpo, 
            Rhein=
ſtrAZcleph. 557 
3 31fg
 B 
Wele
 birigung 
MZmme v er 
Wſei igt ſich an 
epfrarmazeut. 
Muk od. tätig 
3-1 000 Mk. 2 
eache ohne 
tien 7 Ang. u. 
tſcwſt. (33418
 Beitr dier Talotie 
LOlelädterT 
das erwarten wir durch dleses billlge Welhnachts-Angebot! 
Herren=cſchuhe 
Damen=elchuhe 
Warme Schuhe
 ünterrichtE. 
Violin= 
Unterricht 
für Anfänger u. 1. 
geſchrittene Schi 
ei mäßig. Honc: 
erteilt Ot.o Wunde 
berz. Kittlerſtr. 3 
333851
 103 
150
 Boxl.-Herren-Halbschuhe 
spitze moderne Form, Gr. 40—46 U 
Braune Herr.-Halbschuhe 
weiß gedoppelt, spitze Form". 
R.-Chev.-H.-Halbschuhe 
elegante spitze Form, Größe 40—46 U 
Herren-Halbschuhe 
Goodyear gedoppelt, spitze Form L4 
Herren-Stiefel 
vorzügl. Mastbox, echt Goodyear 
0 
gedoppelt, moderne Form, bequem 2 
Lackled. Herr.-Halbschuhe 
moderne Form, echt gedoppelt". 
10 
Herren-Schnürschuhe 
Crépe-Sohlen. braunes Oberleder, 
moderne Form, echt gedoppelt .. TU 
Herren-Stiefel 
sehr solide Winters iefel mit 
            Doppel-
sohlen, Daueraualität, Gr. 40—48 10
 Damen-Spangenschuhe 
mit engl. Absatz, bequem 
Damen-Spangenschuhe 
spitze Form, mit L. XV. Absatz 
Hellfarbige Spangensch. 
moderne Form, mit Verzierung und 
L. XV. Absatz 
Grauer D.-Spangenschuh 
amerik. Absatz, moderne Form. 
Lackleder-Pumps-Schuhe 
mit moderner Schnalle, L. XV. Abs. 
Lackl.-D.-Spangenschuhe 
amerik. Absatz, mit Kappenverzier. 
Atlas-Schuhe 
feine Ausführung, mit L.. XV. Abs. 
Wildleder-Spangenschuhe 
schwarz u. grau. mit moderner 
            Ver-
zierung, spitze Form, L.. XV. Absatz 
Vollbrokat-, Siber- und Gold- 
Dam.-Spangenschube, sehr preisw.
 Kamelhaar-Kragenschuhe 
mit Filz- u. Ledersohlen, Gr. 36-42 
Kamelhaar Kragenschuhe 
Filz- u. Ledersohlen, für Damen . . 
Kamelhaar-Kragenschuhe 
mit Filz- und Ledersohlen" . 
Kamelhaar Kragenschuhe 
mit Filz- und Ledersohlen . 
Kamelh. - Schnallenstiefel 
mit Filz- u. Ledersohlen, für Damen 
Filz-Hausschuhe 
mit Ledersohlen, nettes Geschenk. 
Filz-Hausschuhe 
mit guten Filz-Sohlen, für ältere 
Damen. 
Leder-Hausschuhe 
mit Ledersohlen u. Flecken genäht 
Herren-Slipper 
Leder, mit Ledersohlen, braun 
jedes Paar
 te 
Neifeprüfung (et. 
2 Jahre akad g 
Lehrer, hieſig. 
Schulen geſ. Ang‟ 
mit Preisangabe 
O. 9 Geſchſt. (32
 Immobilien P 
Kl. 
            Landhau-
b. Darmſtao 
nenerbant, Sond 
ſtenerfrei, ſofort 
ziehbar, mit 100 
Garten, für 13604 
ve käuflich. Anz 
3000 X. Ange 
u. 0. 14 an d. Geſe 
733443)
 Enfamilienhaus 
Etagengaus mitſ 
werdender Wohn:. 
bei Parzallung 
kaufen geſuchr. 
geb. unter O. 13 
die Geſchſt. (3 
Landhau= 
½ Stunde von Daz 
ſtadt, in ſchöner 2. 
im Walde gele 
mit reichl. Bubel 
per 1. April 1928 
ziehbar, für 16500 
ver.äuflich. 
            Angeb=
erbet. unt. O. 11 
die Geſchſt. 38
 Filz-Schnürstiefel für Damen 
für Straßengebrauch, sehr warm, besonders billig 
Herren- und Damen-Gamaschen 
die neuesten Farben und Ausfährungen 
. . 7.50, 6.50, 
Warme Kinder-Schnallenschuhe und 
Haus-Pantoffel .. . 3.50, 2.95, 2,65, 2.10, 1.95, 1.65,
(9c81
 Darmstadt 
A 
Se 
Schuhuarenhausaluiuc Rur Ludwigstr, 76
Das Haus der geten und schönen Schuhe
 Darlehen 
Rundfunk-Anschluß
 Crößte 
Auswahl 
in Muſikinſtrumenten 
deren Zubehör u. 
            Erſatz=
teilen AufWunſch Teilzahlung. 
mwphone u. Platten in allen Größen. 
Erusius! 
Mäſteaße 74, a d. Nied.=Ramſt. Str. 
M Be zugsquelle für Berufsmuſiker
 Wohn- und 122742 
Mr afzimmer-Bilder 
r0Ber Auswahl billigst bei 
VagneR 
Wetsethenstr 7 Teleph 4244
 Tarl Herben 
Wütrmße 34/30 
Te cphon 1916. 
aufffirben vor Ledermöbeln 
tedermänteln uno acken 
(*3277bsik) 
Preiswert.
 11 ßte Puppenklinik 
am Platze 
Nltiges Lager in Erſatzteilen und 
ſertigen Puppen aller Art 
N. Ausw.i. Puppenperücken 
Meparaturen bill gst 
Ham Schwinn 
Alexanderſtraße. 7 
16233a
 AINoSe 
Sprechapparate-Platfen 
Rheinstraße 31 
Telephon 2457 
und 975
 Händler und Wederverkäufer 
kaufen am vorteilhafte en 
Garne, Wolle, Taschentücher, 
Strümpfe, Trikotagen, Hosenträger 
ſämtliche 
Weihnachts-Artikel 
Chriſtbaum=Schmuck, Weihnachtskerzen, Puppen, 
            Teddy=
bären, Eiſenbahnen, mechan Spielwaren 
owie ſämtliche 
Kurz- und Stahlwaren 
und einſch ägige Ar ikel 
bei dem altbekannten Frankfurter Spezialhaus 
Mich ael Margulies 
Filiale: Darmſtadt, Hügelſtraße 27 
La erbeſuh ohne Kaufzwang erbeten 
(33425 
Sonn ag von 2—6 Uhr geöffnet.
 400 Mk. aus 
            Privat=
ha d. von Beamten 
(Monatseinkommen 
600 Mk.) gegen gute 
Verzinſung auf drei 
Monate geſ. Ang u. 
N 248Geſch 1V.19671
Berloren
 Hülle 
für Autoverdeck 
            ver=
oren S raße 
            Darm=
ſtadt=Ober=Ramſtadt 
Abzug, gegen Bel. 
Diehl. Geiſtberg 5. 
(33145)
 ohne Appara keine Antenne 
Unterhaltung und Bedienung 
Kopfhöreranichlu unbeſchränkt 6,6 3 
täglich 2.— monatlich 
Lautſprecheranſchluß 10 H täglich 
3.— 4 monatlich. Hierzu jeweils Poſt. 
gebühr Vorführun und Auskunft 
Rundfunkvermittlung, Darmſtadt 
Mathildenplatz 17 pt 
Auf Wunſch Beſuch 18478a 
Für nur 14 Pfennige 
waschen und plätten wir 
leden Stärke-Kunze 
Kragenwäscherei Reingold 
Marktpassage. 16961a
 MÜLLER CRÜHLE 
BÜCHHANDLUNG 
Elisabethenstr. 5 
Fernruf 220
 Preiswerte Geschenkwerke: 
Lübke, Kunstgeschichte, mit 4 1 Abb. 
Kurz, Literaturgeschichte, mit 196 Abb. 
Naumann, Musikgeschichte, mit 174 Abb. 
Scherr, Kultur- u. Sittengeschichte, mit 235 
Abb. 
Jeder Band, ca. 800 Seiten stark, in Leinen 
(TV 18139 
nur 10 Mk.
 Ve 
150 
Heihnachtsgelcher 
4 
für Liebhaber: 
0 
1 raſſereiner Zirer”” 
dackel, ſchwarzer 
5 
1a Stammb, ſtuce: 
rein, 6 Monate a 
zu verkau en V.. 
190 
11—6 Uhr z. H. 
A 
„Zwinger vom 
Galgengrund” 
Paupié, Willeln! 
ſtraße 30, III. (333 
2 Stuck 6 Mon al. 
            Dober-
männer 
ſchön kupiert, n 
prima Stammbau 
Ludwig Jäger 1 
Pfungſtadt 
Pfarrgaſ e 31 (333 
Bwei ſchwar,e ui. d 
weißgeflecke 1961 
Tiger-Doggen 
Hündinnen mit be. 
Stammbaum, 
            rei=
raſſtg. Bru er a. 
15 12. 27 n. Ameri. 
verſandt, bill. zu v. 
Franz Anaup 
Auerbach (Heſſen). 
Kanarient öge- 
Truffel, Biemarckſtr 28. 
16264a1 
Papa e., fl. ſpreh. 
giotprei. wm Prob 
zeit ab. Zuchrft 1. 
1s 1. 4640 an di 
Geſchſt II. St. 1972 
Bettchaiſelongue Chaiſelongue 
Diwan und Seſſe= 
Patentmatratzen Metallbetten 
Zahlungserleichterung. BeiBarzahlung hoherRabat!. 
Möbelhaus L. Menger 
Bleichſtraße 17 
12518. 
Eawas Heues! 
Beim Einkauf im Werte von je Mk. 3.— 
erhalten Se gratis ein 
            Ochſen=
würſtchen oder ‟, Pfd. Würfelzucker 
oder 1 Tafel Schokolade von heute 
bis Sonniag abend 
Beinbrand=Verſchnitt. loſe . . . LCiter 3.27 
Reiner Beinbrand. lole . Liter von 3.30 C1 
Anfetz=Brannzwein, lote .. . . Lit r 2.00 
Elisabethenstr. 28 Kranichsteiverstr 28. Malaga, Muskatel, Samos, loſe .„Liter 1.70 
Tarragona, loſe 
„ Liter 1.51 
3 Weinbrände 
/, Flaſche RMk. 2.90 3.20 3.70 
11, Flaſche RMk 1.50 1.70 1.83 
Beinbrand=Verſchnittst 2.50 g71.4 
Fümmel und Pfefferminz 2 40 
1.3 
Magenoltter 
2.60 
14 
Zwetſchenwaſſer: 
3.70 
1.91 
4.70 
Kirſchwaſſer 
2.5., 
Rum=n. Arrak=Verſchnitt 3 70 
1.20 
Punich=Effenz 
3.70 
1.!0 
3.70 
Alle Liröre 
1.4. 
Rheinhef. Beißwein 1.30 bis 2.50 C. 
Over Zngelhelmer Rotw. 1.25 
Ober=Ingelh. Burgunder 1.40 
Malaga, Samos. Muskat., 1.55 
0.C5 
farragona .. . . . 1.30 
0.7) 
Kein Laden 
* 33381 
B. Lehmann 
Hoffmannſtraße 12, pt. 
(Ecke Kies= und Hoffmannſtraße)
Seite 10
Freitag den 16. Dezember 1927
 Nummer 341 
W
 ErorossangeledteVerkauf für Geschenk-Ortikel aller Urt hat im danzen Hause eitgesef 
Uberall billigste Ungebote! 
Wenn Sie nicht wissen, wo Sie kaufen wollen, dann lesen und prüfen Sie meine Angebote. 
Sie werden stets mein Kunde sein. In allen Abteilungen besonders günstige Gelegenheitskäufe.
 Damen-Wäsche 
Träger-Hemden 
aus gutem weichen Cretonne, besonders 
158. 
schön verarbeitet . . . . . 1.10, 0.95,
 Damen-Hemden 
aus feinstem Wäsche-Batist, hochelegante 
Ausführung . . . . . . 3 50, 2.95, 2.25 
Oroisé-Hemden 
aus gutem gerauhtem Cöper, ganz bes. 
billig, alle Formen . . . 3 50, 2 75, 1,95, 
Damn.-Nachthemden 
nur erstklassige Fabrikate, hochfein 
verarbeitet . . . . . . 495, 3 50, 2 45, 
Hemd-Hosen 
neueste Formen, aus feinsten Stoffen 
mit Stickerei und Spitzen 4 50, 295,
 1 
65 
11
 Mado-Tuch 
80 cm breit, für allerfeinste Wäsche, 
beste Fabrikate . . . . . . 125. 0.95, 
WelG-Oroisé 
ca. 80 cm breit, außergewöhnlich billig 
Mtr. 1.10, 098, 0.68,
 Heißwaren 
Bettuch-Haustuch 
ganz besonders gute Qualität, 150 em 
Qualitäten ... . . . 0.95, 0.78, 0.58, 129 breit
 Hemdentuch 
ca. 80 cm breit, nur gute Gebrauchs-
 15 
35,
 .. Mtr. 1.95. 1.65, 
Bettuch-Halbleinen 
nur bekannt gute Oualitäten 150 cm 
breit . .. . . . . Mtr. 2.75. 2 25, 1.95, 
Bett-Damast 
130 cm breit, nur besonders gute 
            Ouali-
täten . . . . . . Mtr. 2 45, 1.95, 1.65,
 I 
1.
Oroße Posten Bettuch-Bber
Posten 1
 bedeutend unter regulärem Preis. 140/150 cm breit 
Posten III. 
Posten II
Posten IV
Meter O,OS
 für Damen und Herren, nur 
Große 
Posten StfickMlesten alerbeste Fabrikate, 
            gan=
bedeutend unter regulärem Preis . . . . Stück 9 75, 7.90, 2
 Meter 1.2S5 
Posten Bettkolfern beste Pabrikate, 20 bis 25
Meter 1.8S
 Große 
unter heutigem regulären Preis, Stück 9,75, 7.90, 5 90, 3 95
 Wollwaren 
Darn.-Schlupfhosen
 schwere Wint.-Quälib in großen Sortim 
besonders billig . . . 2.45, 1.95, 1.50, 
Kind.-Schlupfhosen 
schwere Winter-Oualit., in allen Farben, 
ganz besonders billig. 1.75, 1.25, 0.95, 
Rw. Oachm.-Strümpfe 
teilw. mit kleinen Schönheitsfehl., regul. 
Wert bis 4 50. . . . jedes Paar 2 50. 
RW. Oachm.-Strümpfe 
Wolle m. Seide. teilw. mit kl. Schönh.- 
Fehlern, reg. Wert bis 5.90, jedes Paar 
H.-Futter-Unterhosen 
besonders warme Oualitäten, in allen
Größen
Paar. 3 95, 3.50, 2.45.
 Große 
mit nur indanthrenſarb. 
posten Biber-Bettücher Kante, volltandg grog
u. extra lang. außergewöhnlich billig
Fatis
 erhält jedes Kind 
in Begleitung 
Erwachsener 
einen schönen
Wikolaus!
 Geschäfts 
Naus
19679fom
 Der heute 79 
Pönieren der Elektriz 
Ei Mitarbeiter vo
 dr Standal 
Opernhau 
dahr ur 
dernchaut 
Hür e 
F vort 
it Aein eines der ſt 
urſchandelt, ſondern 
AAbrins Unter den 2 
Todeſen, das iſt eit 
Hik ie Reichshauptſtadt 
fünfzmnack aber, der mit 
aiwden ſt, intereſſert al 
Aiei um einen gmt 
kMt Urſprünglich wurde 
hünen geſchäitzt, und g
 Lebensmittelhaus Krämer 
Karlſtraße 53. Telephon 1920.
 Empfehle für die Felertage: 
Direkt vom Faß: 
„Alter Jaeobi”, reiner Weinbrand 
o Gl. 1Ltr 3.95, reiner Weinbrand 1Ltr. 
o Gl 3 70. — 1a Qual. Jamoika=Rum= 
Zerſchnitt o. Gl. 1 Ltr. 4.20, Ia 
            Qua=
lität Batavia=Arrak=Berſchnitt o Gl. 
1 Lt. 4 50. — Ingelheimer Rotwein 
o. Gl. 1 Ltr. 1 40. — Alter Malaga, 
go den, o. Gl. 1 Ltr. 2.00. — Reiner 
Weinbrand: 1 Fl. 2,80, 3.00, 3.50, 
400, 450; desgl. ½ Fl. 1 75., 200, 
2.20 uſw. — la Jamaika=Rum=
            Ver=
ſchnitt: 1. Fl. 3 75, U Fl. 225 
la Batavia=Arrak=Ver chn.: 1/, Fl. 3.95, 
½ Fl. 245. — Janhagel, Asbach 
uralt, Eierlikör, Fakobiner, ſowie alle 
Arten von Likören in reicher Auswahl. 
Lachsſchinken, Schiukenſtücke, Thür. 
Eervelat, Thür. Delikateß=Leberwurſt 
zu billigen Preiſen. — Schokolade, 
Pralinen, Nürnberger Leb uchen in 
reicher Auswahl (19686
 Bevor Sie Sich ein Bild Haufen odler 
einrahmen lassen 
ſehen Sie ſich bitte meine billigen Preiſe und 
erſtklaſſige Ausführung an
 Franz Langheinz 
Karlsstraße 25, Ecke Hölgesstr.
 (17918a 
Telepnon 1747 
Graphik, Olgemälde, Spiegel, Photographie=Rahmen 
Größtes Spezlalgeschäft am Platze.
 Einrichtungen 
neueſte Modelle, billigſt. (17611a 
Gebr. Lang Mühlſtraße 28
 woce—5 
zum Wiederverkauf 
W. K. Kleinhens 
Waldſtr. 30 23458ak
 Spr echapparate. 
Kleine Anzahlung 
Wöchentl. 2.c=Rate. 
Schallplatten. 
Bei 12 Platten 10.0 
Anzahl., Wochenrate 
2.6, ein Album gratis 
Fr. Spengler 
Mornewegſt. 29, Uhaſt. 24. 
Kein Laden. 18014a
(15417a)
 Aeinverl. in Shomaszövfen 
mit der Plombe, aus garantiert reinem
 Damentaſcht 
Beuteltaſchen 
in allen Lederarten und Formpllk.0 cn ft a1 
Beſuchstaſchen, Brieftaſche RAuh die gege 
Treſors= und Scheinteſchtg Aendnauern 
Eigene Fabrikation 
Niersiäl ds Pin ir eine 
Karl Möser fädtztt. Mu lonmt weit 
Sonntags geöffnet 18785a Keimb Rihr bel ſingere
 Naturhaar in jeder Farbe und Preislage. 
Zöpfe von 2 50 an bei (18753a
Auf Zeilzahlung
Friſeur Klein, Kirchſtr. 17
 bei kleinſter Anzahlung und leichter 
            Abzah=
lung, verkaufe ſeit 22 Jahren in nur guten 
Qualitäten zu bekannt billigen Preiſen
 Paſſende 
Weihnachts-Geschenke
 (19558a 
Haus., Wand-, Taschen 
und Wecker-Uhren 
Spezialität: Trauringe 
zu billigſten Preiſen. 
nur bei 
Jak. Eckstein 
Uhrmacher 
Große Ochſengaſſe 1, equeme Teilzahlung
 Dresdener Stollen 
in bester Qualltät 
Feinste Honiglebkuchen 
eigener Herstellung 
Macronen-Lebkuchen 
Schokoladen-Herzen 
Honigkuchen-Pflastersteine 
empktehlt
Wilbelm Mitze
 Bäckerei und Konditorei 
Darmstadt, Mügelstr. 19
 Doigaashaf oig. 
kaufen Sie bei uns 
SOOTIUMReI! 
Kinderstiefel 31/35. .. . 
5.50 an 
Kinderstiefel 18/22, in schwarz . . . 
3.50 
Herrenstiefel schwarz, weiß gedoppelt 
7.50 
Herrenhalbschuhe schwarz, weiß gedoppelt. 
7.95 
Damenspangenschuhe, elegante Formen 
5.50 
Lack- u. einfarb. Spangenschuhe, neue Formen 
7.25 
Herrensportstiefel, kräftig. 
13.75 
Crepsohlen-Schuhe für Damen und Herren (in braun) „ 13.90 
Crepsohlen-Schuhe für Kinder und warme Hausschuhe aller 
Art ebenfalls kabelhaft billig! 
Gratis-Zugabe 
Schuhhaus „Baaf 
Markt 12 
Darmstadt 
Markt 12 
Adventsonntage von 11 bis 6 Uhr geöffnet.
Anzüge
 für Herren und Burſchen 
in modernen Macharten, 
tragfähige Stoffe
Alſter
 chicke Formen, engliſche 
Muſter
Paletots
Kragen aufSatinella=Futter // Bücherſchränke Schreibt 12
 Gummi= 
Mäntel
Möbel
 nur reelle ſüdd. Fabrike’ 
Schlafzimmer in eiche ro 
lackiert, Küchen, laſſert ru 
lackert
Einzelmöbel
 geringfügige Betrag 
ſtaan, um den Vorſchlag 
underer Stelle zu 
nd die 
Aen dier 
eaM
 Ia, iſt 
Auüertreſſe 
M zu, daß die 
u8 Milion 
APch dcß imſe 
Wugegeben ver 
Aanden vor. Das 
Hauiſf in Dient. 
üne in das neue E 
ur Süädtiſche Dorr 
Mündige Enſer 
un Ine Berich 
Ei dus wieder 
E Aio ſicher nicht 
anbaufoſten au 
in Dpür hätte 
Gus ohne d 
erichte 
EMs. Ab 
Miter Wiß Rer
 aller Art, Bettſiellen. R 
tratzen, Rahmen, 
            Kleistilt=
ſchränke. Waſchkommotuik 
Tiche, Stühle. Diwe 
Ia Marengo mit Sammet= Chaiſelongues, Büfes‟ 
Flurgarderoben, Kück7 
ſchränke, ſowie 
Kleinmöbel aller B 
uſw. uſw. 
Steppdecken 
erſiklafſige deuiſche Ware 
Strohmatratzen uſcr 
auch für Damen 
Feder=Deckbetten und Kiſſen 
la Barchent, vom Stück. 
Bei Teilzahlung kein Aufſchlag für Zinſen 
Lieterung auch nach auswärts 
145- 
Die gute alte Firma
eräalit bird.
Di en In
 Jalius Wagne 
Darmſtadt — Karlſtraße 30 (Laden
Freitag, den 16 Dezember 1927
1mmer 348
 Dnich und Austand. 
Der Siemens=Ring 
für Oskar von Miller.
 DDr. h. 6. Oskar von Miller, 
der S.stfer des Deutſchen Muſeums in München, 
ſſit wielhun Siemens=Ring ausgezeichnet worden. 
Bishee apen nur Profeſſor v. Linde, Dr. Auer
 Wilach und Geheimrat Boſch den Siemens= 
Ring g eatken. Der heute 7Dährige Gelehrte zählt 
hu deig iu nieren der Elektrizitätsinduſtrie und war 
18-B89 Mitarbeiter von Emil Rathenau. 
* dr Skandal des Berliner 
Opernhauſes. 
S Jahr und Tag wird das Berliner Staat= 
Gtbiche bnihaus umgebaut. Gegen den Proteſt 
eigentil ler Sachverſtändigen ſind die Pläne 
            aus=
hearb ei worden, die ſo fabelhaft konſtruiert ſind, 
baß unu/ Ellein eines der ſchönſten Häuſer Berlins 
Fhos hadurgetſchandelt, ſondern auch einer der ſchönſten 
ten, u Plätzeß er ins Unter den Linden ſtark beeinträchtigt 
35 zwird. w ndeſſen, das iſt eine Sache, die in erſter 
Ginie tt. Beichshauptſtadt angeht. Der metallene
Geigenſtekk aber, der mit dieſer endloſen Bauerei
 erburah ſiſt, intereſſiert alle Steuerzahler, weil es 
ſich dußt um einen ganz ungeheuerlichen Skandal 
ſhande=-Ii4—ſprünglich wurden die Koſten auf wenige 
ſMillioen geſchätzt, und gerade dieſer 
            verhältnis=
näßien ei ngfügige Betrag war ins Feld geführt 
vordenuun den Vorſchlag eines neuen Opernhauſes 
mu aſtictn Stelle zu Fall bringen. Inzwiſchen 
er Ddie Ausgaben gewachſen und gewachſen, 
biſezuner Millionen wurden fechs, dann acht, und 
anzerrichteten Kreiſen, darüber erzählt wurde, 
iel höher. Der deutſch=volksparteiliche Ab= 
Buchhorn hat ſich alſo ein Verdienſt 
            er=
her Klarheit zu ſchaffen ſuchte, und die 
ſth vü ſeie der preußiſche Finanzminiſter darauf 
ſech whrt, iſt geeignet, die ſchlimmſten 
            Beſorg=
y su übertreffen. Herr Dr. Höpker=Aſchoff 
ſitz zu, daß die vorausſichtlichen Geſamtkoſten 
ſch aſn/04s Millionen belaufen, eine weitere 
            Stei=
gerunwach oben iſt alſo nicht ausgeſchloſſen. Dazu 
bmma vwv, daß infolge der Abſenkung des 
            Grund=
maſſetittuch die gegenüberliegende alte Bibliothek in 
hren kurndmauern brüchig wurde und 
            Hundert=
zauſethnlansgegeben werden mußten, um durch 
            Nach=
geßstvon. Beton ihr eine neue ſolide Unterlage zu 
ſchaftſ; Dazu kommt weiter noch, daß der Umbau 
der iſt ſehr viel längere Zeit beanſprucht, als 
            ge=
ätzt obden war. Das geſamte Perſonal iſt be= 
Mfbluguſt in Dienſt, und wird vermutlich in 
ſekngure in das neue Haus nicht mehr einziehen 
mmn2re Städtiſche Oper hat alſo für ein Haus 
i4h Unändige Enſembles, die bezahlt werden 
A uch ohne Berückſichtigung des 
            Einnahme=
geht das wieder in die Hunderttauſende. 
ſtb ärt alſo ſicher nicht zu niedrig, wenn man 
gen. Umbaukoſten auf weit über 13 Millionen 
iert. Dafür hätte ſich mindeſtens ein 
            funkel=
ackre: Haus ohne die ſchädlichen äſthetiſchen 
Aarlungen errichten laſſen. Jetzt ſtehen wir 
r9Tatſache, daß erſtens einmal Pfuſcharbeit 
cworden, daß aber außerdem in der ganzen 
Veull rmmerzählt wird, Deutſchland wäre reich 
dentenn, ſich den Umbau eines Opernhauſes mehr 
04wutzend Millionen koſten zu laſſen. Kein 
Ruh4, gaß Herr Dr. Streſemann darauf in Genf 
Brdktunggeſprochen iſt, und daß ihm gegenüber 
            bos=
ichitz merkungen über das Mißverhältnis zwiſchen 
deſtſtigelen und unſerer angeblichen Unmöglichkeit 
driſt füllung des Dawesplanes gemacht worden 
ſns Z—in die preußiſche Regierung wirklich fo 
Räſ us, um ſich derartige Ausgaben leiſten zu 
mni eann läßt ſich dagegen nicht allzuviel 
            ein=
beris Batſächlich aber hat die deutſche Politik die 
häge einer ſolchen unmöglichen 
            Finanzwirt=
eit rragen, und wir können es ſchon verſtehen, 
yes Tages der Außenminiſter mit der Fauſt 
Tiſch ſchlägt und verlangt, daß dann auch 
Nen. Herren, die derartig mit dem Gelde 
            her=
ehe gefälligſt die Verhandlungen zur Umge= 
2 oes Dawesplanes führen ſollen. 
Der Tod des Kurgaſtes. 
Wiesbaden. Ein Holländer, der ſeit 
Axen alljährlich zur Winterkur aus Batavia 
Sordküſte von Java (Niederländiſch=
            Oſtin=
en Tohe Wiesbaden kam, begab ſich am Mittwoch, 
Mittagsſtunde, aus ſeiner in der Nähe ge=
 Gotelpenſion zur Darmſtädter Bank in der 
iraße, um Bankgeſchäfte zu erledigen. Vom 
Pperührt, ſank plötzlich der 63 Jahre alte, 
DAius Kurgaſt im Bankgebäude tot zu Boden. 
Dnültiſche Leichentvagen überführte den Toten 
er Leichenhalle des Nordfriedhofes. 
ſal des Berlin—Münchener D=Zuges. 
ſinberg. Von dem D=Zug Berlin—
 Een entgleiſten bei Hochſtadt die 
            Loko=
d2 und der Packwagen. Sieben 
            Per=
wurden durch herabfallende Gepäckſtücke 
ett.
 Maſchinelle Kabelverlegung. 
Neue deutſche techniſche Großtat.
 Die Hochſpannungsleitungen als Freileitungen auf Maſten erfordern bedeutende 
            Unterhaltungs=
koſten. Nun hat die „Weſerhütte” eine automatiſch arbeitende Maſchine konſtruiert, die das 
ſchnelle Verlegen von Kabeln geſtattet. Der Grabenbagger hebt die Erde des Kabelkanals raſch 
aus und befördert ſie zu der Schüttrinne, durch die ſie wieder in den Kabelgraben fällt. Dazwiſchen Kinder aus dem brennenden Gebäude retten konnte. 
rollt das Kabel von der Trommel ab und legt ſich in den Graben. Sodann werden die Erdmaſſen Unter den bisher geborgenen Leichen befindet ſich 
maſchinell gefeſtigt und geglättet. Eine Glanzleiſtung ſchneller und billiger Maſchinenarbeit. — 
Unſere Bilder zeigen: 1. die Kabeltrommel, 2. der Grabenbagger mit der Schüttrinne, 3. 
            Geſamt=
anſicht des Kabelverlegungsgeräts.
Im Zuge der Jahreszeit.
 Scharfe Bobſleigh=Fahrt in der Kurve. 
Die Bobbahnen im Mittel= und Hochgebirge ſind bunt bevölkert. Fröhliche Rodel= und 
            Bob=
geſellſchaften ſauſen im friſchen Tempo talwärts. 
(Originalzeichnung von Oehlſchlägel.)
 Bei Erdarbeiten tödlich verunglückt. 
Lpd. Bad Homburg. Bei den 
            Waſſerlei=
tungsarbeiten, die von einer Friedberger Firma 
ausgeführt werden, ſtürzte ein Schacht zuſammen. 
Hierbei wurde der Schachtmeiſter von den 
Erdmaſſen zu Tode gedrückt, während zwei 
Arbeiter ſehr ſchwere Verletzungen erlitten und ins 
Friedberger Krankenhaus überführt werden mußten. 
Die Schuldfrage konnte bisher noch nicht geklärt 
werden. 
Großfeuer auf Domäne Reifenſtein. 
Lpd. Kaſſel. Nachts gegen 2 Uhr brach, 
            an=
ſcheinend infolge Brandſtiftung, auf der Domäne 
Reifenſtein bei Worbis Feuer aus, dem Vieh, 
            Ernte=
vorräte und ein großes Stallgebäude zum Opfer 
fielen. Durch Flugfeuer war zunächſt die 
            unmittel=
bar daneben gelegene Frauenſchule Reifenſtein 
            ge=
fährdet. Von der etwas über 1 Kilometer von der 
Domäne entfernten Förſterei hatte die 
            Förſters=
tochter den Brand zuerſt bemerkt. Sie weckte ſofort 
ihren Vater, den Hegemeiſter Liebetruth, der 
            tele=
phoniſch die Feuerwehr von Leinefeld herbeirief und 
ſich dann aufmachte, um die noch ſchlafenden 
            Guts=
bewohner durch Klopfen am Tor zu wecken. Seine 
Hilfsbereitſchaft mußte der 6ljährige Hegemeiſter 
mit dem Leben bezahlen. Als er die Gutsleute 
alarmiert hatte, ſtürzte er plötzlich am Gutstor, von 
einem Herzſchlag getroffen, tot zuſammen. 
Tod in der Autogarage. 
Lpd. Siegen. Der 16 Jahre alte Sohn eines 
Metzgers, der abends das Geſchäftsauto reinigen 
wollte, wurde durch ausſtrömende Gaſe betäubt. Erſt 
am anderen Morgen, als man den jungen Mann 
vermißte, fand man ihn unter dem Auto liegend auf. 
Folgenſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen Polizei 
und Geſindel. 
TU. Jena. Die hieſige Polizei hatte bei 
            Ein=
bruch der Dunkelheit im Glashüttenviertel, einen 
ſchweren Zuſammenſtoß mit zwei verdächtigen 
Männern. Während einer von ihnen feſtgenommen 
werden konnte, machte der andere von der 
            Schuß=
waffe Gebrauch und ſchoß zwei 
            Kriminal=
poliziſten nieder, von denen der eine ſofort 
tot war. Die Verletzungen des anderen geben zu 
Bedenken Anlaß. Der Erſchoſſene heißt Heß, der 
Schwerverletzte Schumann. Ein großes 
            Polizei=
aufgebot iſt hinter dem Flüchtigen her. 
Urteil im Totſchlagsprozeß Lorf. 
Altona. Am 12. September d. J. erſchoß die 
Ehefrau Lorf ihren Ehemann, den Bankier Lorf. 
Das Schwurgericht verurteilte die Angeklagte zu 
vier Jahren Gefängnis.
 Ausbruch aus der Gefängniszelle. 
Lpd. Altenkirchen (Weſterwald). In der 
Nacht zum Freitag brach der wegen verſchiedener 
ſchwerer Straftaten in Haft befindliche Heinrich 
Noll aus Niederſteinebach, nach Durchſägung des 
Gitters an ſeinem Zellenfenſter, aus dem hieſigen 
Amtsgerichtsgefängnis aus. Aus dem Fenſter 
            ge=
langte er durch einen Sprung auf die hohe 
            Gefäng=
nismauer und von da auf die Straße. Seine 
            Wie=
derfeſtnahme iſt noch nicht erfolgt. 
Die Ermordung des Brauereibeſitzers Freydank. 
Berlin. Bei der Obduktion der Leiche des 
ermordeten Brauereibeſitzers Freydank aus 
Brandenburg beſtätigt es ſich, daß der Mord mit 
größter Brutalität ausgeführt worden war. Der 
Körper des Ermordeten weiſt über 40 Stiche auf, die 
mit einem ſtarken, wahrſcheinlich einem feſtſtehenden 
Meſſer geführt worden ſind. Der erſte Stich drang 
Freydank in den Rücken. Er durchbohrte das 
            Rück=
grat und muß zugleich zur Folge gehabt haben, daß 
der Mann im Todeskampf zuſammenbrach. Der 
Unterleib weiſt drei furchtbare Stiche und 
            Schnitt=
verletzungen auf. Es ſieht faſt ſo aus, als ob der 
Mörder nach dem erſten Stich von einer Art 
            Blut=
rauſch befallen worden iſt. Die Stiche verteilen ſich 
faſt auf den ganzen Körper. Die Obduktion dauerte 
bis in die Abendſtunden hinein. Es wurden dann 
von der Kriminalpolizei noch viele Perſonen 
            ver=
nommen, darunter auch frühere Angeſtellte des 
            Er=
mordeten, der ſich eines ſehr guten Rufes erfreute. 
Eine greifbare Spur iſt noch nicht gefunden. 
Der Fauſt=Film in Preußen verboten. 
TU. Berlin. Wie die „B. Z.” meldet, hat die 
Filmoberprüfſtelle auf Veranlaſſung der preußiſchen 
Regierung den Fauſtfilm verboten, da die in dem 
Film enthaltenen Verführungsſzenen die ſittlichen 
Begriffe der Jugendlichen verwirren müſſen. 
Schwere Bluttat bei Poſen. 
FU. Poſen. In der Ortſchaft Boroſchin, 
im Kreiſe Obornik bei Poſen, tötete ein 
            pol=
niſcher Bauer im Streit ſeine Ehefrau, ſeinen 
Schwiegervater und ſeine 
            Schwieger=
mutter durch Hammerſchläge. Der Mörder ſtellte 
ſich ſelbſt der Polizei. 
Ein ſchwerer Sprengunfall. 
TU. Warſchau. In einer Warſchauer 
            Vor=
ſtadt ereignete ſich bei der Sprengung eines alten 
Gebäudes ein ſchwerer Unglücksfall. Die 
            Dynamit=
patrone, durch die ein alter Keller geſprengt 
            wer=
den ſollte, ging zu früh los und verwundete 
zwei Arbeiter lebensgefährlich.
 Geite 11 
Feuer in einem Waiſenhaus 
Hundert Kinder iot. 
Quebec. Bei einer Feuersbrunſt, die in dem 
Saint=Charles=Hoſpital ausbrach, kam 
eine große Anzahl Waiſenkinder in den Flammen 
um. Das Feuer brach in der zweiten Etage des 
vierſtöckigen Gebäudes aus, das mit 500 
            Waiſenkin=
dern belegt war. Man ſchätzt die Zahl der Toten 
auf 100. 60 Leichen wurden ſchon gefunden. Eine 
ganze Anzahl Kinder wird noch vermißt. 
Das Saint=Charles=Hoſpiz iſt vollkommen 
abgebrannt. Die Panik, die beim 
            Zuſammen=
ſturz des brennenden Hauſes ausbrach, erſchwerte die 
Rettung und die Nachforſchungen nach vermißten 
Inſaſſen ungemein. Zahlreiche Verletzte ſind in die 
Krankenhäuſer eingeliefert worden. 
Das Feuer, durch das das Saint=Charles=Hoſpiz 
zerſtört wurde, breitete ſich durch alle Stockwerke 
            hin=
durch ſo ſchnell aus, daß trotz der aufopfernden 
            Hal=
tung der Schweſtern viele Kinder nicht gerettet 
            wer=
den konnten. Immerhin konnten durch das mutige 
und zweckmäßige Verhalten der 41 Pflegerinnen von 
371 Kindern mindeſtens 200 geborgen werden. Dazu 
kam das raſche Eingreifen der Feuerwehr, die mit 
Hilfe von Leitern und Sprungtüchern ebenfalls viele 
auch eine der Pflegerinnen. 
Die Affäre Marek. 
EP. Wien. Das Gerücht von einer angeblichen 
Aufhebung des Strafurteils gegen Emil Marek 
wegen Verſicherungsbetrugs hat ſich nicht 
            be=
ſtätigt. Der Oberſte Gerichtshof hat vielmehr 
die Nichtigkeitsbeſchwerde der Staatsanwaltſchaft 
bezüglich des Freiſpruchs zurückgewieſen und nur 
der Berufung wegen des Strafausmaßes 
            ſtattgege=
ben. Die Strafen für Emil und Martha Marek 
wegen Beleidigung und falſcher Zeugenausſage 
            wur=
den von 4 bzw. 3 Monaten auf je ſieben 
            Mo=
nate ſchweren Kerbers erhöht. 
Gegen das chineſiſche Piratenunweſen. 
EP. London. Aus Peking wird berichtet, daß 
die Amerikaner mit den Vorſchlägen der 
            diploma=
tiſchen Konferenz zur Unterdrückung des 
            Piraten=
unweſens in den chineſiſchen Gewäſſern nicht 
            ein=
verſtanden ſind. Diplomatiſche Kreiſe beurteilen 
einen etwaigen Erfolg dieſer Konferenz ſehr 
            peſſi=
miſtiſch. 
Goldfunde in Mazedonien. 
EP. Saloniki. Auf Veranlaſſung eines 
            eng=
liſchen Konſortiums hat der polniſche Ingenieur 
Kranowſky in der Gegend von Kilkiſchik, in 
            Grie=
chiſch=Mazedonien, Unterſuchungen nach 
            Goldvor=
kommen angeſtellt und dabei auch goldhaltiges 
Quarz entdeckt. — Die daraufhin begonnenen 
            Mu=
tungsarbeiten haben vorläufig keine Reſultate 
            er=
geben, da die Fortführung der Arbeiten durch das 
Eindringen von Waſſer in die Grube unmöglich 
            ge=
macht worden iſt. 
Lindbergh in Mexico Ciiyz 
gelandet. 
TU. New York. Oberſt Lindbergh iſt 
Mittwoch nachmittag 2.39 Uhr (etwa 7.30 Uhr 
            mit=
teleuropäiſcher Zeit auf dem Flugplatz in Mexico 
City eingetroffen und glatt gelandet. Auf dem 
Flugplatz hatte ſich eine große Menſchenmenge 
            ein=
gefunden. Sämtliche Mitglieder des Kabinetts, an 
ihrer Spitze Präſident Calles und der amerikaniſche 
Botſchafter, ſowie zahlreiche Deputierte, Senatoren
Charles Lindbergh.
 und prominente Perſönlichkeiten aus Wirtſchaft, 
Handel und Induſtrie waren erſchienen. Lindbergh 
hat den 2000 Meilen langen Flug trotz 
der ungünſtigen Witterungsbedingungen in ſehr 
guter Zeit zurückgelegt. 
Lindberghs ſtürmiſcher Empfang in Mexiko. 
TU Berlin. Wie die „B Z. am Mittag” aus 
New York meldet, wurde Lindbergh in der 
mexikaniſchen Hauptſtadt ein überaus ſtürmiſcher 
Empfang zuteil. Auf dem Landeplatz durchbrachen 
Tauſende von Zuſchauern die Sperrketten. 
            Lind=
bergh wurde zum Auto des amerikaniſchen 
            Botſchaf=
ters auf Schultern getragen. Präſident Calles 
umarmte den Flieger, dem dieſer die Grüße des 
Präſidenten Coolidge ausſprechen konnte. Im 
blumengeſchmückten Auto wurde Lindbergh zur 
            ame=
rikaniſchen Botſchaft gefahren, wo er Wohnung 
            ge=
nommen hat.
 bevor Sle kaufen, in Damentaschen 
Außergewöhntlches! und Beuteltaschen
 ExfEA BHLIIGE BREISE INSAAENTASCHEN UHBIEBBRUAREA 
Größte Auswahl Beuteltaschen Aktentaschen Große Auswahl in 
Florida-Leder 
Vergleichen Sie, 
Leder, neue Form 
mit 2 Schloß. Grikt und Schiene Koffern aller Art 10o Hanan 
auf alle nicht mit X 
lch blete Ihnen 
Beiserellen verschenen Artikel umia 
Aas betto 
D.32 netto 
Spezlalhaus Offfenbacher 
Lederwaten und Relseartikel Karl Roosen, Rheinstraße 5 früher Wilhelminenstr. 9 /
 Wellndenten 
empfehle in großer Auswahl (isroo 
Linoleum-Teppiche, -Läufer 
Bett-Vorlagen 
Stoff-Läufer 
Teppiche 
Verbinder 
Divan-Decken 
Kokos-Läufer 
und Teppiche 
Reise-Decken 
Felle
Für
 Weihnachten 
praktische 
Geschenk-Artikel 
in großer Auswahl 
denkbar billig 
Strümpfe
Handschuhe
Fritet-Unterkielung
Molneren
 Burſtfabrik Scherkamp 
Verkaufsſtellen: 
Schuſtergaſſe 19 Dieburgerſtr. 6 
Freitag, den 16. 1. Samstag, den 17. Dezember 
unter anderem 
Primg Sleiſchwufte, 1.
 bei Abnahme von 3 Pfund 95 5 
Meine ſämtlichen Fabri ate und 
friſches Fleiſch, außerſt billig.
 Bonntag, den 18.Dezember geöffneti 
Beachten Sie bitte meine Schaufenſter 
Empfehle meine usnos 
prima Siedewärſtchen P 1.11 
Dörrſleiſch ver Pfund 1.41
 Christbaumschmuck 
Feuerwerkskörper 
Staunend billig. Riesige Auswahl 
Wiederverkäufer hoher Rabatt. 
Hahn & Co. 119133a 
Darmstadt Große Ochsengasse 12.
 Gumieten geſucht 
0 Jih.* Wohll. 
in Darmſtadt od. 
            Vor=
ort zum 1. 2.od 
            ſpä=
ter geſucht. 
            Bevor=
zugt ruhige, ſonnige 
Lage. — Ebenſolche 
Tau chwohnung 
            vor=
ganden. (33428 
Rüſtringen 
Bolf=Uhlhorn 
Görerſttaße 78.
 Beiſ, jg. kindert 
            Ehe=
paar ſ. für 1. Jan. 28 
möbl. Wohn= und 
Schlafzimmer m 9
            l=
chenb, mögl. Nähe 
Ludwigsplatz, am I. 
bei alleinſteh. Dame. 
Anſicht Samstag od 
Sonntag Bertaloth, 
Mainz, Rheinallee 26. 
(33410) 
Ruhiger Herr, 
            tags=
über außerh; ſucht 
für ſofort einfach. 
möbl. Zimmer 
Nähe Hauptbahnhof 
Angeb. unt. O. 8 an 
die Geſchſt. 33435
Strickwaren
Damenwäsche
Kinderwäsche
Schürzen
Taschentücher
Bettücher U. Koltern
Nuchenbüngel
das Haus für Qualitätsware
Pheinsbaße i.
(19691
Beachten Sle bitte dle Schaufenster!
 pbuser Eeiting 
ſchel 
157. Jahrgang 
8 
Generalanzeiger für das westliche 
Unterfranken und Crenrgebiete 
Staatliches und städtisches Amtsblatt 
die bedeutendste und beliebteste 
Jageszeitung 
im westlichen Unterfranken und den 
            Crenz-
gebieten von Boden, Hessen und Preußen. 
Sie verfügt anerkanntermaßen über einen 
großen, durchaus kaufkräftigen 
            Leser-
krei=, der sich über alle Schichten der 
Bevölkerung gleichmäßig erstreckt. Sie ist 
daher für Handel, industrie und 
            Landwirt-
ichaft ein hervorragendes 
            Anzeigen-
blatt, das jedermonn benützen wird, der im 
hochentrickelten Aichaſfenburger 
Industriebezirk erſolgreich inserieren will.
 Rittlerſtraße 34, 
part., gut möbliert. 
Zimmer zum 1. Jan 
zu vermieten Preis 
25 Mark. N0.19718 
Heidelbergerſtr. 36, 
I., f.m 3, Schreibt. 
el. L, per 1. 1. 28 zu 
vermieten. 33413 
Wittmannſtr. 25, II., 
3 möbl Zimmer miſ 
Küchenbenutzung zu 
vermieten 73337ofsi 
beinrichſtr. 145, II., 
möbl Zim. m Ofen 
el. Licht, ſep. Eing. 
zu vermiet. (733432 
Eckhardtſtraße 21, I., 
freundl. hell. Zimm. 
evrl. mit Penſion, zu 
vermter. 233224mds
Samstag
 auf dem Wochenmarki ind M 
geſchoſſene 
Waldhas ell 
das pfd. 1.30, abgezogen, im Ausſchn. 71 
Lohannes Wörtche 
Groß=Zimmern.
 R 
Zimmer 
ſofor beziehb. 
            Hügel=
ſtr. 15, Laden. 17831a
 Wilhelminenſtr 31, 
1. Stock, ſchön möbl. 
Bimm. per 1. Januar 
zu vermiet. 233401
 Lagen 2u 
eignet für Fadll 
räume. Nähe r9 
Darmſtadt. Boch 
zu verpachten, 84 
bote unt. N 22/ 
die Geſchſt.
  
Unſer
Da. Blatt der
kleinen Anzeigen
Begründet 1770 als Privilegierte Kurmeinzische Landesreitung
 ZUR AUFKLÄRUNG! 
Betr. Foto-Marken-Artikel 
Es ist bekannt, daß Marken- 
Artikel nur zu den jestgesetzten 
Preisen verkautt werden Um 
aber such Minderbemittelt, den 
Fotosport zu ermöglichen, halte 
jch aucn Kameras. Platten, 
Leder-Taschen ete. pp. auf 
Lager Hausmark / die ich durch 
gunst. Geschäftsverbindungen 
bei bester Quzlität. bis zu 308 
billiger lekern kann. 
Gelegenheitskäufe mit 
30—70% Nachlaß 
Königs-Alben, gut sortiert, 
von 0.70 an 
Ia Ledertaschen. „ 4.10 
kompl. Poto-Ausrüst. , 5.00 
FOTOHAUS PERABO 
mSpesrialvertrieb der leit= 
W,Leica‟Kamera u. Zubehör ! 
Sämtliche Kodak-Artikel 
Tager in lhagee / Voigtländer- 
Kodak. Kameras und koto= 
(19713 
Ausrüstungen
 n 
Nähe Karls=Heinrich= ADöbl. Zimmerk 
ſtraße zu mieten geſ Eliſab=thenſtr. 43,H 
Angeb. unt. O. Han Il., möbl. 8 a. anſt. 
die Geſchſt. 19639 Arb. zu vm. (33375
 Bekanntmachung. 
Wieſen=Verpachtung. 
Montag, den 19. Dezember 1927, 
abends 6 Uhr, werden in dem 
            Rat=
hausſaal zu Roßdorf die 
            kameral=
ſiskaliſchen Wieſen in der Gemarkung 
Darmſtadt — Hegwieſe, 
            Scheftheimer=
wieſe, Triers=, Teich= und 
            Hansſchulzen=
wieſe — auf 12 Jahre weiter verpachtet 
Nähere Auskunft durch Herrn 
            Güterauf=
ſeher Georg Stork Vll. in Roßdorf. 
Darmſtadt, den 15. Dez. 1927. 
Heſſ. Forſtamt Darmſtadt. 
(19688 
Delp.
 bietet Ihnen Gelegenheit, alle Zutaten in 
beſten Qualitäten zu niedrigſten Preiſen 
zu beziehen. 
Wir bieten an: 
Weizenmehl, ſüddeutſch. 0 „ . Pfd. 23 Pfg. 
Weizenmehl, ſüddeutſch. 00 . . Pfd. 26 Pfg. 
Fröhling’s Konfektmehl 
Aus den beſten Weizenſorten hergeſtellt. 
            Be=
ſonders ergiebig und backfähig 
Pfund 30 Pfg. 
v Kriſtall ... . . . Pfd. 32Pfg 
Zucker Gemahlen . . . . . Pfd. 34 Pfg. 
Schmalz, gar. rein ... . . . . Pfd. 30 Pg 
Pfd. 56 Pfg 
Ko osfett, loſe .. ...." 
. . 1 Pfd.=Tafel 58 Pfg 
Kokosfett 
. .. Pfd. 65, 80 Pſ. 
Roſinen 
. Pfd. 80 Pg 
Korinthen 
.... 55, 80, 90 10 4 
Sultan nen 
Mandeln. 
... .. . . . . 2.00, 24 
Kokosnuß, geraſpelt . . . . . . . . . . 66 Pfg. 
Haſelnußkerne „ 
... . . . . . . 19 
Drangegt .... . . . . . . . . . . . . . 1405 
... . . . .. . . 200 
Zitronat . .." 
Backpulver, Detker ...... .8 Btl. 25 Pfg 
Vanillinzucker . . . . . . . . . . 3 Btl. 5 Pfg. 
Backöl 
Pfd. 60, 85 Pfg. 
Walnüſſe. 
. . Pfd 75 Pfg. 
Haſelnüſſe. 
.. . . . Pfd. 53 Pfg. 
Erdnüſſe...... 
Ia Lebkuchen 
bis 120 f 
Paket von 0.17 
la Weihnachts=Gebäck 
bis 2.80 
Pfund 0.68. 
Ia Schokoladen 
0.95 3 Tafeln . . 0.95 
4 Tafeln. 
Fröhling’s Kaffee 
garantiert reinſchmeckende, ausgewählte 
Qualitäten 
Pfd. Mk. 4.60, 4.00, 3.6), 3.20, 2.80, 2.60 
Weiſhnachls=Gänſe 
Pfd. Mk. 1.15 
Beſtellungen werden in unſeren Filialen 
entgegengenommen. 
Caine
 Derkauf don Ziegenbiden. 
Die Gemeinde Eberſtadt hat 4 
            Ziegen=
böcke zu veräußern. Angebote werden 
bis längſtens Montag, den 19. 
            De=
zember ds. Js., nachm. 3 Uhr, an 
die Bürgermeiſterei Eberſtadt erbeten. 
Nähere Auskunft erteilt Herr Faſelwärter 
(19697 
Kölſch, Odenwaldſtr. 19. 
Eberſtadt, den 15. Dez. 1927. 
Heſſ. Bürgermeiſterei Eberſtadt. 
Schäfer.
 Darmſtadt: 
Egelsbach: 
Wrhauſen:
 Eſchollbrückerſtr. 
Schulſtraße 1 
Ludwigſtraße 1
 ki-Ausrüstungent 
port-Haus 
Oineht Eohe Moselst.) 
Zäher Escheski mit Bindg. u. Stöcken, 
Skianzüge / Hosen 
Sport- u. Skistiefel vessordl ht 
19.— bis 29.50 
36.— 11.50, 23. 
26.-.29.50,30.50,33.- bis 46.-
Wasserdlchte S
port
bekle
 Frankfurka.M" 
Kalserstr. 68 
gerentie r!
dung
(TV. 293
 R 
AW ce 
zubtiächlich Ne 
rchniſchen ie. 
Se 
6d des heutic 
gerwertundck. 
egung der 30ſe 
oft wutde 0. 
An 
gawiſierter 30 
gt nur der Wereſ 
ng bis zum Fert 
auf der Tagung. 
deren Einfluß af 
iet ichiſchen Wie 
u ſind. 
ſtin die 
chniſchen Erzeugn 
eürgert 
ſtarte i 
auiczt entiprechend zu 
zung oſt betont m 
Eine Beſprechung der 
h. Wir müſſen uns 
im Rtahmen der Ta 
11 Schresverſamm 
iWder pichtigſten. Je 
1Taags ud Nacktic 
Mung gewinnt die No 
tMiche wie eine techn 
118 Leutiſchen Ausſchu 
fFüin werden, in der 
Weitr und Tchniker, 
11nachſende Bedeutun 
Auehend behandelt im 
DEs liegt in der N 
utchate hervorrgten in 
Luand den dumebenlauf 
itemn Berfalren fimm 
Wrnio dlung begriſen 
Härid der Materiabrüft 
1F ausreichnd ſind. 
deren Eigenſchaften d 
Icher und ſie entſpreche 
MEenwicklung der Fle 
de gleichzeitige Blan 
W elektriſcher (Evan 
Ppng. Man iſt heute 
inaen von Brucherſche 
ien auswirken. 
Ie die meialogrobh 
Wrgöfere Noll. 
Ahuſe der Röntgenſt 
W Friolge, aber auf ” 
Aten der unſchtbare 
Bwonen Bei den P 
iter im Betrieh g 
Auetreu nach zuahmen 
Weartigſter Einzelbe 
Anchedenſten Gel 
Landſieſſe, Fraſt 
Hanzeus. Ver 
Meriaberwitteru 
1. B. beim 
en Stähle neut 
Laine und Straße 
We Oberbau, 
Bain der Luſt 
in M0. Auch der 
Wwichnt berden. 
2 Mr die Wahl 
Michaſt 
ie Fechnſſer 
Reriſchaum
Mei R e
 Emp ehle für Freitag und Samsl23/ 
1a Fohlenfleisl 
 
Meitwurſt und ale Gorten Kochmul 
Pferdemetzgerei LEl 
Obergaſſe, Telefon 3052
 AAUAA LAABALUAOA AAA 
Nummer 13
DARMSTADTER TAGBLATT — HESSISCHE NEUESTE NACHRICHTEN
16. Dezember 1927
 Me Werkstoff-Tagung. 
Von 
Dipl.-Ing. A. Lion, Berlin. 
ie große Werkſtoff=Tagung in Berlin iſt vorüber und 
            da=
man, in ſeinem Weſen neuartiger Kongreß, der vur das 
            Kon=
ſitz wrmismaterial der Technik, den Werkſtoffg alſo das verarbeitete 
Moyterial, behandelt hat, und zwar, aus der Fülle der Gebiete 
haes, für dieſes Mal die Gruppen Eiſen und Stahl, 
            Nicht=
eilſſat talle und elektrotechniſche Iſolierſtoffe. Die Theorie kam 
zu ſt, hauptſächlich aber die Praxis. Die Tagungen einer 
Ry von techniſchen und wiſſenſchaftlichen Verbänden, 
            zuſam=
mpiutfit über 200 Vorträgen bekannter Fachleute, gab ein 
            um=
fa /o s Bild des heutigen Wiſſens vom Werkſtoff und ſeiner 
pugſchen Verwertung. Der Zweck der Tagung war in erſter 
2i5 Förderung der Zuſammenarbeit von Erzeugern und 
            Ver=
bufrumn — oft wurde auf Amerika hingewieſen, deſſen 
            zweiſel=
lo ſtechniſche Ueberlegenheit auf manchen Gebieten nicht zuletzt 
au nuck organiſierter Zuſammenarbeit verſchiedenſter Kreiſe 
            be=
ruth 7icht nur der Werlſtoff als Erzeugnis, ſondern auch ſeine 
Byuätung bis zum Fertigerzeugnis wurde, wie auf der Schau 
foſich auf der Togung, berückſichtigt, oft konſtruktive 
            Kleinig=
keis Seren Einfluß auf die Güte des Maſchinenteils oder 
            Ge=
räht ves techniſchen wie des hauswirtſchaftlichen, von größtem 
Eiſix ſind. Der Verbraucher beſteht oft auf altgewohnten 
            Ein=
zei ſtier, die von größtem Nachteil ſein können für die Güte 
ei Rit=chniſchen Erzeugniſſes. Es iſt die Aufgabe des Herſtellers, 
auge artige eingebürgerte Fehler hinzuweiſen und den 
            Ver=
bu ſchrr entſprechend zu beeinfluſſen. Dieſe Aufgabe iſt während 
deßlagung oft betont worden. 
eine Beſprechung der Einzelvorträge an dieſer Stelle iſt 
            un=
mſſch. Wir müſſen uns mit einem Ueberblick begwügen. Unter 
dany Rahmen der Tagung abgehaltenen Verbandsſitzungen iſt 
dilk 0. Jahresverſammlung des Deutſchen Normenausſchuſſes 
eit ſſm wichtigſten. Je mehr die Wirtſchaft ſich von den Kriſen 
daßnegs= und Nachkriegszeit erholt, eine um ſo größere 
            Be=
ehine, deung gewinnt die Normung, die mindeſtens ſo ſehr eine 
            wirt=
ſchiliche wie eine techniſche Aufgabe darſtellt. Auch die Tagung 
dek?=utſchen Ausſchuſſes für techniſches Schulweſen muß 
            er=
wißt werden, in der alle Fragen der Fortbildungs der 
            Fach=
ancte= und Techniker, natürlich unter Hervorhebung der durch 
„M0 dilt zachſende Bedeutung des Wertſtoffes gegebenen Aufgaben, 
.M/ eittchmd behandelt worden ſind. 
z liegt in der Natur der Sache, daß manche 
            Berührungs=
puſtelhervortraten in den Vortragsreihen der Stahleiſengruppe 
„Tafel”” umſ m danebenlaufenden Metallgruppen. Vor allem die 
            Prü=
furmverfahren ſtimmen weitgehendſt überein. Sie ſind in ſtetiger 
Erhticklung begriffen, um ſo mehr, als die grundlegenden 
            Ver=
ſuſc der Materialprüfung heute nicht immer mehr maßgebend 
m 9u-sreichend ſind. Hinzu kommt, daß man heute oft ganz 
ler Eigenſchaften der Materialien Bedeutung beimißt als 
umd ſie entſprechend berückſichtigen muß, — es ſei nur an 
urwicklung der Elektrotechnik erinnert und die oft 
            vorkom=
e gleichzeitige Béanſpruchung in mechaniſcher (beſonders 
elektriſcher (Spannung) und thermiſcher (Erhitzung) 
            Be=
gur. Man iſt heute beſſer unterrichtet als früher über viele 
U/shen von Brucherſcheinungen, die ſich praltiſch oft in ſchweren 
Ufhilm auswirken. Neben den mechaniſchen Prüfmethoden 
ig ſtzi die metallographiſchen, phyſikaliſchen und chemiſchen eine 
in iir größere Rolle. Hinzu kommen moderne Forſchungsweiſen 
mſtöllfe der Röntgenſtrahlen, vor deren Ueberſchätzung, trotz 
giM Erfolge, aber auf der Tagung gewarnt worden iſt; auf den 
AMtan der unſichtbaren Strahlenarten hat die Entwicklung eben 
er ſteu onnen. Bei den Prüfungen bemüht man ſich immer mehr, 
ſhiuter im Betrieb auftretenden Begnſpruchunngen möglichſt 
ſtgstreu nachzuahmen, alſo oft eine Zuſammenwirkung ver= 
Aſtemartigſter Einzelbeanſpruchungen. — Es kamen Vertreter 
iſtzvuerſchiedenſten Gebiete zu=Worte, unter anderm Fachleute 
dumpfkeſſel=, Kraftmaſchinen=, allgemeinen Maſchinen=, 
            Tur=
biſt= Fahrzeug=, Bergbaus uſw. =Fragen der Korroſion, alſo 
diſe 7n terialverwitterung im Betriebe, ſpielten eine hervorragende 
Rich, fſo z. B. beim Dampfturbinenbau, wo die neuen 
            nicht=
ſtſtien Stähle neuerdings Eingang gefunden haben, ferner 
rRiſen= und Straßenbahnbau, ein Gebiet, deſſen Erzeugniſſe 
Arzeuge, Oberbau, Bahnhöfe) allen Einflüſſen der Witterung 
orr in der Luft enthaltenen ſchädlichen Stoffe beſonders 
Beſetzt ſind. Auch der Schiffbau muß in dieſem 
            Zuſammen=
erwähnt werden, wo nach wie vor der Einfluß des See= 
Arz- für die Wahl des Materials beſtimmend iſt. Auch die 
LAnärtſchaft iſt berückſichtigt worden. Langſam aber ſicher 
ſMlteck ihre Techniſierung fort (vergl. Abbildung), nicht zuletzt 
MM der Wirkung der „Arbeitsgemeinſchaft Technik in der Land= 
MAſchaft”. Hier ſind zum Teil neuartige Sonderaufgaben zu be= 
MMyen, einmal wegen der Art der von londwirtſchaftlichen 
Iſhmen zu bearbeitenden Materiglien (Erdboden, Feldfrüchte), 
(Hlerſeits wegen der, neuen Gedanken ſchwer zugänglichen 
            Ab=
nite kreiſe. 
Iimer überragender wird die Bedeutng der Leichtmetalle, 
rſtders Aluminium und Magneſium und deren Legierungen. 
OAmiſſenſchaftliche Durchdringung dieſes Gebietes liegt zum 
in den Händen der Deutſchen Geſellſchaft für Metallkunde, 
Il äm Rahmen der Tagung abgehaltene Haupwverſammlung 
Reihe inter ſſanter Vorträge brachte. Eingehend wurden 
Ieergütbaren Aluminiumlegierungen behandelt, Duralumin, 
Wa. Skleron uſw., auch neuere, infolge ihrer günſtigen elektri= 
W Eigenſchaften für Fernleitungen in Frage kommende Legie= 
Fen. Auch den modernen Fahr= und Flugzeugbau beherrſcht 
M4eichtmetall, hier iſt der ameri aniſche Einfluß groß. Ein 
1A metall=Eiſenbahnwagen wiegt nur halb, ſoviel wie ein aus 
ebauter, und ſein höherer Preis wird reichlich wettgemacht 
Sie ſich aus dem Mindengewicht ergebende Krafterſparn’s. 
Leigend wurden auch die elektriſchen Iſolierſtoffe behandelt, 
die an Bedeutung gewinnenden der Fernmeldstechnik, deren 
rSvertreter heute der Nundſunk und der Fernſprech=
            Fernver=
nnd. 
Aes in allem kann geſagt werden, daß die Vorträge der 
Luna. die natürlich weit weniger pobulär ſein konnten als die 
reeitig ſtattfindende und mit ihr in engſtem Zuſammonhaug 
noe Werkſtofffau, ihre Aufgaben gut erfüllt haben: Bedeu= 
T hin2 Wcen eines Grundpfeilers der modernen Technik, des 
Emoffes, in jeder Hin’icht zu klären und Zuſammenarbeit auf 
n: wichtigen Gebiet einzuleiten.
 SieCrcknilierung der gandwirtſthaft 
Sahlder benußfen Maschinen imdeutschen Reich
 Das belauschte Herz. 
Von 
Dr. Alfred Gradenwitz. 
Selbſttätige Aufzeichnungen des Pulſes hat man bisher nur 
indirekt, d. h. durch Regiſtrieren der die Herztätigteit 
            begleiten=
den Aktionsſtröme, erzielt. Eine unmittelbare Aufzeichnung aber, 
die einen tieſeren Einblick in die Funltionsweiſe des Herzens 
verſprach, hat ſich der ehemalige Dozent an der Darmſtädter 
            Tech=
niſchen Hochſchule, Prof. Dr.=Ing. Rudolf Goldſchmidt, durch 
eine ſinnreiche Anwendung des von ihm in die Radiotechnik 
            ein=
geführten Reſonanzprinzips zu erzielen bemüht. 
Der jetzt vorliegende Pulsreſonator, der in ausgiebiger 
Weiſe an Berliner Krantenhäuſern erprobt worden und von 
            Ge=
heimrat Kraus vor kurzem der Berliner Mediziniſchen Geſellſchaſt 
vorgeführt worden iſt, beſteht einerſeits aus einer um das 
            Hand=
gelent gelegten Konjaktvorrichtung, die direkt vom Puls betätigt 
wird und im Rhythmus des Pulsſchlages einen elektriſchen 
Strom ſchließt und öffnet — und andererſeits aus einem 
            Puls=
wellenanzeiger in Form von 24 winzigen Pendelchen, die am 
Umſang einer Kreisſcheibe in gleich Abſtänden drehbar 
            aufge=
hängt und auf je eine beſtimmte Schwingungszahl abgeſtimmt 
ſind. Auf dem Sockel im Mittelpunkt der Kreisſcheibe iſt die 
            Er=
regerſpule eines Elektromagneten aufgeſetzt. In ſeinem Inneren 
befindet ſich eine Trockenbatterie, wie man ſie ähnlich für 
            ge=
wöhnliche elektriſche Taſchenlampen verwendet. 
Die Kontaktvorrichtung vertritt die Sendeſtation; der 
            Puls=
wellenanzeiger ſpielt die Rolle der Radioempfangsſtelle. Freilich 
ſind die vom Puls ausgeſandten Schwingungen mechaniſcher 
Natur, und ſie werden erſt durch die Kontaktvorrichtung in 
elektriſche Schwingungen umgewandelt. Außerdem aber ſind ſie 
ungleich langſamer als die überaus ſchnellen Schwingungen der 
Funktechnik. 
Jedesmal, wenn der Puls den Kontakt betätigt und den 
elektriſchen Stromkreis ſchließt, wird die Magnetſpule erregt. Die 
Erregung erfolgt im augenblicklichen Rhythmus des Pulſes, und 
durch Reſonanz gerät das Pendelchen von gleichem Rhyihmus 
ein Schwingung. Nicht nur das in vollkommenem Gleichtakt 
ſchwingende, auch die unmittelbar benachbarten Pendelchen 
            ge=
raten, freilich mit weit geringerer Energie, in Bewegung. Schon 
die unmittelbare Beobachtung des Indikators zeigt, welches 
            Pen=
delchen den ſtärkſten Ausſchlag hat. Die einſachen, leicht 
            trag=
baren Appargte ſind daher, ſür bloße viſuelle Beobachtung 
            einge=
richtet. Für eingehende Unterſuchungen iſt jedoch ein 
            ſelbſtregiſt=
rierender Apparat beſtimmt, bei dem den Pendelchen gegenüber 
24 iſolierte Kontakte in derartigem Abſtand angebracht ſind, daß 
ſie nur von den am weiteſten ausſchlagenden Pendeln berührt 
werden. Bei jedesmaliger Berührung wird aber einer von 24 
Stromkreiſen geſchloſſen; der entſtehende Strom wird mit Hilfe 
von Nollen einem über Walzen bewegten Pavierband zugeführt 
und durch das angefeuchtete Papier hindunchgeleitet. Das Papier 
iſt chemiſch präpariert. Auf dem Papierband erſcheinen dann 
die einzelnen Pulsſchläge in Form von kurzen wagerechten 
            Stri=
chen; ſind mehrere gleichzeitig vorhanden, ſo gelten nur die 
            äuße=
ren. Durch Verbinden der oberen Umrißlinien erhält man die 
Pulskurve 
Das wichtigſte Ergebnis einer, wenn auch nur oberflächlichen 
Betrachtung derartiger Pulskurven iſt, daß der Puls 
            normaler=
weiſe keineswegs beſtändig auf gleicher Höhe bleibt, ſondern in 
der Minute 4—5 mal zwiſchen zwei Grenzwerten hin= und 
            her=
geht, die gewöhnlich 4—5, manchmal aber bis 10—15 Schläge 
auseinander liegen. Nur in Ausnahmefällen beobachtet, man 
einen konſtanten Puls, und zwar iſt ein ſolcher keineswvegs ein 
Zeichen von körperlichem Wohlbeſinden, ſondern ein auf große 
Ermädung und Erſchöpſung deutendes Symptom. 
Der Pulsreſonator eignet ſich für eine Reihe 
            bedeutungs=
voller Anwendungen. Abgeſehen von der fortlaufenden 
            Unter=
ſuchung des Pulſes bei Fieberzuſtänden dürſte er ſich als 
            Kon=
trolle der Herztätigkeit in der Narkoſe nützlich erweiſen. 
Der Pulsreſonator iſt ferner ein bequemes Mittel zur 
            Feſt=
ſtellumg der Nervenreaktionen auf die verſchiedenartigſten Reize, 
Allohol. Medikamente uſw. Er geſtattet den Einfluß körperlicher 
Erwüdung, die Schreckhaftigkeit des Patienten und andere für 
Eignungsprüfungen in Be racht kommende Faktoren zu 
            unter=
ſuchen, Krankhafte Zuſtände, vor allem des Herzens, laſſen ſich 
in dem früheſten Stadium feſtſtellen, und ebenſo werden mit 
Hilfe des neuen Appara es die verſchiederartigſten phyſiologiſchen 
Unterſuchunden z. B. ſoſche über die Wirkung von Arzneimitteln, 
Heilbädern, therapeutiſchen Eingriffen, möglich.
 Die Wasserkraftnutzung 
Deutschlands. 
Von 
Dipl. Ing. Mangold-Duisburg. 
Schon ſeit vielen Jahrhunderten nutzt der Menſch die 
Waſſerkraft des kleinen Gebirgsbaches in ſeinen Mühlen, Säge= 
und Hammerwerken aus, während in großen Flüſſen früher die 
Schiffsmühlen liefen, die zum Mahlen von Getreide verwendet 
wurden. In der im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts 
            ein=
ſetzenden Induſtrialiſierung Deutſchlands konnten die 
            Waſſer=
kräfte aus dem Grunde vorerſt gar keine Rolle ſpielen, weil ſie 
örtlich gebunden und ihre Leiſtungen außerordentlich gering 
waren. Das wurde erſt anders, als es v. Miller, dem Schöpfer 
des Deutſchen Muſeums in München, 1890 zum erſten Male 
            ge=
lang, den elektriſchen Strom auf weite Entfernung hin zu 
            über=
tragen. Damit war auch die Möglichkeit gegeben, an geeigneter 
Stelle Waſſerkraſtanlagen großer Leiſtung auszubauen, durch 
die von ihnen angetriebenen Generatoren Strom zu erzeugen 
und den letzteren über das ganze Land zu verteilen. 
Grundſätzlich unterſcheiden wir heute zwei Arten von 
Waſſerkraftaulagen: Nieder= und Hochdruckwaſſerkraftwerke. In 
der Mehrzahl der Fälle wird man beim 
            Hochdruckwaſſerkraſt=
werk eine kleine Waſſermenge mit großem Gefälle bis zu 500 
Metern und mehr zur Verfügung haben, während beim typiſchen 
Niederdruckwaſſerkraftwerk die Waſſermenge groß und das 
            Ge=
fälle klein iſt. 
Niederdruckwaſſerkraftwerke ſind u. a. alle unſere 
            Flußkraft=
werke, die bei der Kanaliſierung eines Fluſſes an den einzelnen, 
durch Wehre abgeſchloſſenen Stauſtufen errichtet werden können. 
Unſer erſtes Bild zeigt die normale Anordnung eines ſolchen 
im oder am Fluß liegenden Kraftwerkes. Im Vordergrunde 
links ſieht man das obere Stück des Fluſſes (Oberwaſſer), 
deſſen Waſſer durch ein quer in den Fluß geſtelltes Stauwehr 
(Vordergrund Mitte) aufgeſtaut und damit ein Gefälle von 
einigen Metern erzeugt wird. Das Stauwehr iſt in mehrere 
Wehröffnungen unterteilt, deren jede durch eine eiſerne 
            Abſchluß=
wand (Schütze) abgeſchloſſen iſt. Der Oberbau des Stauwehres 
dient zum Hochziehen dieſer Schützen. An der vorderſten 
            Wehr=
öffnung ſieht man deutlich den Querſchnitt der Schütze, deren 
oberer Teil ſoweit heruntergelaſſen iſt, daß das überſchüſſige 
Waſſer überlaufen kann. Im Hintergrund links iſt der 
            ſchräg=
geſtellte Einlaufrechen ſichtbar, durch welchen das geſtaute 
            Fluß=
waſſer in das Einlaufbecken und von dort durch die 
            Einlauf=
kanäle auf die Turbinen geleitet wird. Im Hintergrund in 
der Mitte ſteht das teilweiſe aufgedeckte Maſchinenhaus, in 
welchem zu unterſt die Turbinen liegen. Das Waſſer wird in 
großer Menge in ſpiraliger Bewegung auf das Turbinenrad 
            ge=
leitet und verſetzt dieſes in Drehung. Senkrecht über der 
            Tur=
bine, durch dieſe angetrieben, ſteht der Generator, der die 
            Dreh=
kraft der Turbine in elektriſche Kraft umwandelt. Unter dem 
Maſchinenhaus ſind die 4 Turbinenauslaufkanäle ſichtbar, von 
wo das ausgenutzte Waſſer durch den breiten Ablaufkanal in den 
Flußlauf (Unterwaſſer) zurückgeleitet wird. Das zweite Bild 
zeigt die Aulage eines typiſchen Hochdruckwerkes. Links oben 
im Hintergrund ſieht man die Staumauer, die das Waſſer, das 
aus einem größeren Gebiete zufließt, zu einem Stauſee aufſtaut. 
Auf der linken Seite der Staumquer iſt der Ueberlauf, über 
den das nicht auf die Turbinen geleitete Waſſer in dem alten 
Bachbette talwärts fließt. Vom Stauſee aus wird das Waſſer 
in einem wagrechten Tunnel (Stollen) durch den Berg 
            hindurch=
geführt. Kurz vor Austritt aus dem Berg wird das Waſſer in 
eiſerne Rohre (Druckleitung) gefaßt. Dort ſieht man auch den 
nach oben abzweigenden Schacht, der ſich zu einer großen 
            Kam=
mer (Waſſerſchloß) erweitert. Dies dient dazu, das Waſſer, das 
bei plötzlichem Schließen der Turbinen im Stollen noch 
            nach=
drängt, aufzunehmen, und verhindert dadurch das Zerplatzen 
der Druckleitung und das Schadhaftwerden des Stollens. Durch 
die Druckleitung wird das Waſſer zum Maſchinenhaus des 
Kraftwerkes hinuntergeführt. Das Maſchinenhaus iſt zum 
Teil abgedeckt. Man kanu verfolgen, wie das Waſſer, zu den 
einzelnen Turbinen geleitet wird. Bei der vorderſten Turbine 
ſtrömt das Waſſer in Form eines dünnen Strahles mit großem 
Druck auf das Turbinenrad, dreht dieſes und treibt damit den 
daneben ſtehenden Generator. Im Vordergrund rechts ſind die 
4 Turbinenausläufe ſichtbar, die das Waſſer, das jetzt ſeine 
Kraft an die Turbinen abgegeben hat, wieder in das alte 
            Fluß=
bett leiten. 
Der Vorteil der Waſſerkraftmaſchinen gegenüber der 
            Er=
zeugung der elektriſchen Kraft durch Wärmekraftwerke liegt in 
erſter Linie darin, daß der Betriebsſtoff des Waſſerwerkes an 
und für ſich nichts koſtet und auch ſich nie erſchöpfen kann. Dazu 
kommt noch, daß der Betrieb weſentlich einfacher als im 
            Wärme=
kraftwerk iſt und zur Beaufſichtigung nur ganz weniger Kräfte 
bedarf. Allerdings, und das ſoll hier nicht verſchwiegen 
            wer=
den, ſind die Anlagekoſten, ſolcher großen Waſſerkraftanlagen, 
mögen ſie nun in einem Fluß oder im Gebirge liegen, oft ſehr 
bedeutend. Aber dieſe Ausgaben werden ſich in den meiſten 
Fällen volkswirtſchaftlich in jeder Weiſe lohnen. Es wird nicht 
nur eine unerſchöpfbare Kraftanlage geſchaffen, ſondern die 
Waſſermaſſen werden in erſter Linie in Verbindung mit 
            Spei=
cherung in einer Talſperre bei Hochwaſſer angeſammelt und 
            ver=
hindert, im Unterlauf des Fluſſes unabſehbaren Schaden 
            an=
zurichten. Man hält nicht nur unheilvolle Hochwaſſer ab, 
            ſon=
dern zwingt das Waſſer, langſam abzufließen, dabei elektriſche 
Energie zu erzeugen und die Niederwaſſerſtände der Flüſſe zu 
verbeſſern. 
Der Kraftbedarf der Abnehmer ſchwankt im Laufe des 
Tages beträchtlich und iſt ferner im allgemeinen im Winter 
größer als im Sommer. Das iſt natürlich für die 
            Waſſerkraft=
ausnutzung nicht von Vorteil, weil dadurch bei Fluß= oder 
Kanalwaſſerkraftwerken nicht die ganze durchfließende 
            Waſſer=
menge zur Krafterzeugung ausgenutzt werden kann. Es iſt 
            des=
halb Aufgabe des Kraftwerkbeſitzers, dafür zu ſorgen, daß er 
ſeinen überſchüfſigen Strom in den Stunden geringeren 
            Be=
darfes durch Einſchaltung billiger Tarife doch abſetzen kann. So 
kann der Nachtſtrom in vorzüglicher Weiſe in chemiſchen 
            Fabri=
ken, in Gießereien und überhaupt zur Wärmeerzeugung 
            aus=
genutzt werden. 
Unter dem Uebelſtande, daß der Kraftbedarf bei Tage größer 
iſt als bei der Nacht, leiden die Wärmekraftwerke noch viel 
mehr. Sie müſſen nicht nur ihre Leiſtungsfähigkeit auf den 
Tagesbedarf einſtellen, ſondern auch für den Fall der Störung 
an einer Maſchine eine Reſervemaſchine in Bereitſchaft haben. 
Zur Nachtzeit ſteht dann ein Teil der Anlagen ſtill, was 
            ins=
beſondere bei Keſſelanlagen die Betriebskoſten außerordentlich 
erhöht. Hier führt nun die Verbindung des Wärmekraftwerkes 
mit einer Waſſerkraftſpeicheranlage zu einem idealen Betrieb. 
Es wird ſich in vielen Fällen ereichen laſſen, die 
            Wärmekraft=
anlage mit gleichbleibender Leiſtung Tag und Nacht 
            durch=
arbeiten z laſſen. Der zur Nachtzeit nicht verwendbare Strom 
wird dax gebraucht, um Waſſer in die Speicheraulage hochzu=
Freitag, 16. Dezember 1927.
Technik der Gegenwart
Mummer 1u
 pumpen. Am Tage dient dann der mit dieſem Waſſer erzeugte 
Strom dazu, die Spitzenbelaſtung des Werkes auszugleichen. 
In der letzten Zeit iſt man noch einen Schritt weiter 
            ge=
gangen und hat ſchon große Teile Deutſchlands mit einem 
            Hoch=
voltnetz überzogen, auf das Wärme= und Waſſerkraftwerke je 
nach Bedarf arbeiten. Hierdurch tritt eine noch beſſere 
            Aus=
gleichung und Verbilligung des Stromes ein. 
Wenn auch in Deutſchland in den letzten Jahren eine große 
Anzahl bedeutender Waſſerkraftwerke errichtet wurden, ſo ſind 
wir im Ausbau unſerer Waſſerkräfte gegenüber anderen 
            Län=
dern, wie z. B. der Schweiz, Italien, Nordamerika, Schweden 
und Norwegen, weit zurück. Es hat dies ſeinen Grund weniger 
in der mangelnden Erkenntnis des hohen Wertes der 
            Waſſer=
kräfte, ſondern vielmehr darin, daß einerſeits unſere Mittel 
            be=
ſchränkt und wir eines der kohlenreichſten Länder Europas ſind, 
Aber auch bei uns ſind die Waſſerkräfte in keiner Weiſe von 
untergeordneter Bedeutung. Der Jahreskraftbedarf beträgt in 
Deutſchland ungefähr zur Zeit 40 Milliarden kWh (
            Kilowatt=
ſtunden). Hiervon entfällt ungefähr die Hälfte auf die Induſtrie 
und je ein Viertel auf den Betrieb der Eiſenbahnen bzw. auf 
die allgemeine Licht= und Kraftverſorgung. Dazu kommen dann 
noch die für den Hausbrand erforderlichen Kohlenmengen. Der 
Anteil der Waſſerkräfte iſt heute noch gering und ergibt ſich wenn 
wir von der erſt in ihren Anfängen ſtehenden Elektrifizierung 
der Eiſenbahnen abſehen, für die Zwecke der allgemeinen Licht= 
und Kraftverſorgung nur zu rund 1,5 Milliarden kWh. Aber 
wir beſitzen ausbaufähige Waſſerkräſte von ungefähr 5 000 000 kW. 
mit einer jährlichen Energiemenge von etwa 25 bis 30 Milliarden 
kWh, alſo mehr als die Hälfte der heute erzeugten 
            Energie=
mengen. Es iſt nun ein Irrtum zu glauben, daß durch den 
            Aus=
bau dieſer Waſſerkräfte unſere Kohlenförderung erheblich 
            herab=
geſetzt würde. Gewiß wird an vielen Stellen die Waſſerkraft 
an Stelle der bisherigen Kohle treten, aber andererſeits ſind wir 
dann in der Lage, mehr Kohlen ausführen zu können, was nur 
im Intereſſe unſerer Wirtſchaft iſt. Ferner iſt die Frage der 
            Ver=
flüſſigung der Kohle ſo dicht vor der Löſung bzw. ſchon erreicht, 
daß damit die Bedeutung der Kohle auf eine ganz andere Baſis 
geſtellt wird, weil dann ein großer Teil der Motoröle direlt aus 
der Kohle hergeſtellt werden kann. Zum dritten iſt zu beachten, 
daß eine erhöhte Krafterzeugung auch eine erhöhte 
            Kraftverwen=
dung mit ſich bringt, was im Intereſſe unſerer kulturellen und 
wirtſchaftlichen Entwicklung zu begrüßen iſt. Außerdem iſt eine
 Bild 1. Modell eines Niederdruckwasserkraſtwerkes 
in einem Flußz. 
Erhöhung der Energieerzeugung ein direkter Zuwachs an 
            Volts=
vermögen, den wir nach den unheilvollen letzten Jahren gut 
brauchen können. Alſo mehr denn je muß es heute bei uns heißen: 
planvoller weiterer Ausbau der Waſſerkräfte, ſoweit es nur 
unſere jetzige Mittel erlauben. 
Rhein und Schwarzwald verleihen nicht nur dem badiſchen 
Land ſeinen eigenartigen Reiz, ſondern ſie bilden auch mit ihren 
Waſſerkräften die Vorausſetzung für eine ſelbſtändige 
            Energie=
wirtſchaft, die ſonſt dem kohlen= und erzarmen Lande verſagt 
wäre. Im Verhältnis zu ſeiner Bevölkerungszahl iſt Baden mit 
jährlich 2200 kWh auf den Einwohner das an Waſſerkräften 
reichſte Land. Bayern hat nur 1700 und das Reich im Mittel 
500 kWh auf den Einwohner. 
Die Waſſerkräfte Badens zerfallen in drei Teile: 
Oberrhein von Konſtanz bis Baſel und vielleicht auch noch Baſel 
bis Straßburg (letzteres jedoch noch ganz unbeſtimmt, da noch 
nicht entſchieden iſt, ob der Rhein von Baſel bis Straßburg 
reguliert, kanaliſiert oder im Seitenkanal auf elſäſſiſchen Boden 
geführt wird) ſowie die Kraftwerke im nördlichen (Murg= und 
Schwarzenbachwerk) und im ſüdlichen Schwarzwald (
            Schluchtſee=
werk), die beide ſamt der noch anderen Anlagen, die zum Teil 
Wärmekraftwerke ſind, im Bademperk zuſammengefaßt ſind. Der 
Oberrhein beſitzt eine mittlere Jahreserzeugung von 3500 
            Millio=
nen kWh, wovon aber nur 1500 auf die badiſche Seite entfallen, 
von denen 400 zur Zeit ausgenutzt werden. Die Rheinkraft eignet 
ſich wegen ihrer geringen Regulierungsfähigkeit vorzüglich als 
Grundkraft. 
Die Schwarzwaldwaſſerkräfte ſind eine ſehr glückliche 
            Er=
gänzung der Rheinkräfte. Während dort infolge der 
            Schnee=
ſchmelze die Hochwaſſer in der Hauptſache im Frühjahr und 
Sommer auftreten, zeigen die Schwarzwaldflüſſe im Winter als 
unmittelbare Folge der erhöhten Niederſchläge ſtarke 
            Waſſer=
führung. Dementſprechend liegt der Schwerpunkt der 
            Energie=
erzeugung bei den Rheinwerken im Sommer, bei den 
            Schwarz=
waldwerken im Winter. Außerdem haben die Schwarzwaldwerke 
noch durch ihre große Speicherfähigkeit in großen Talſperren 
beſonderen Wert. 
Die Leiſtung des Murgwerkes beträgt heute 67 
            Millio=
nen kWh. Das Schluchſeewverk, deſſen erſter Ausbau bald 
            vol=
lendet iſt, wird zuerſt 170, ſpäter 400 Millionen kWh im Mittel 
jährlich erzeugen können. Seine beſondere Bedeutung liegt in
 Bild 2. Modell eines Hochdruckkraftwerkes im Gebirge 
mit Talsperre im Hintergrund. 
dem außerordentlich großen Speichervermögen des Schluchſees, 
der als Reſerve für den Rückgang des natürlichen Zufluſſes in 
Trockenjahren und beſonders aber auch für den Ausfall der 
Energie der Rheinwaſſerkräfte im Winter dient. Es ermöglicht 
ferner in großzügiger Weiſe durch einen Pendelpumpbetrieb die 
Umſetzung der nachts nutzlos abſtrömenden Rheinenergie in 
            hoch=
wertigen Tagesſtrom. 
Mit der Kanaliſierung des Neckars iſt bekanntlich 
die Gewinnung einer erheblichen Waſſerkraft an den einzelnen 
Stauſtufen verbunden. Erſt hierdurch war es finanziell möglich, 
die Kanaliſierung des Neckars überhaupt durchzuführen, weil der 
Schiffsverkehr auf dem Neaar die beträchtlichen Baukoſten allein 
nicht tragen kann. Insgeſamt können von Mannheim bis 
Plochingen rund 350 Millionen kWh jährlich verwertet werden, 
wobei die abzulöſenden Nutzungsrechte ſchon in Abzug gebracht
 ſind. Davon entfallen auf Baden 175, auf Heſſen 25 und auf 
Württemberg 150 Millionen kWh. 
Die Grundlagen der Waſſerkraftwerke Bayerns 
ſind das Walchenſeewerk mit 24 500 kſſ mittleren Jahres= und 
117 000 kW Spitzenleiſtung, die Kraftwerke der mittleren Jſar mit 
56 700 kW Ausbau= und 42000 kſſ mittlerer Leiſtung, wozu noch 
das Kraftwerk Pformbach mit 22 100 kW Ausbauleiſtung kommt 
und noch verſchiedene kleine Waſſerkraftwerke. Dieſe Werke ſind 
alle im Bayernwerk zuſammengeſchloſſen, während das Innwerk 
Töging mit einer mittleren Jahresleiftung von 1,5 Milliarden 
kWh auf in der Nähe liegenden induſtrielle Anlagen (Stickſtoff= 
und Aluminiumerzeugung) arbeitet. Zur Zeit ſind zwei neue 
Großkraftwerke (Talſperranlage Roßhaupt am Lech unterhalb 
Füſſen und Ausnutzung der Ammer zwiſchen Oberammergau und 
Weilheim) geplant. 
Im Zuge der im Bau befindlichen 
            Großſchiffahrts=
ſtraße Main=Donau können an den einzelnen Stauſtufen 
            eben=
falls ſehr erhebliche Waſſerkräfte nutzbar gemacht werden, die 
ſich insgeſamt von Aſchaffenburg bis Paſſau auf rund 1,5
 Bild 3. Edertalsperre bei Hemfurth. 
Milliarden kWh belaufen. Davon iſt das Waſſerkraftverk bei 
Viereth am Main bei Bamberg mit 18 Millionen kiſh Leiſtung 
fertig und die Anlage der Kachletſtufe bei Bamberg, wo die 
Donau angeſtaut und 250 Millionen kWh jährlich erzeugen wird, 
geht ihrer Vollendung entgegen. 
In Sachſen mit rund 500 Millionen kWh Jahresleiſtung 
nutzen ſchon ſeit langen mehr als 4000 kleine Triebwerke die 
Kraft des Waſſers aus, ohne daß die Höchſtgrenze erreicht iſt. 
Es können durch Veredelung der zum Teil veralteten und 
mangelhaften Anlagen, durch Ausbau brachliegender 
            Gefäll=
ſtrecken und durch Erhöhung der Betriebsſtunden uſw. noch etwa 
1100 Millionen kWh jährlich herausgeholt werden. Die 
            Landes=
elektrizitätsverſorgung ſelbſt iſt auf die Braunkohlenvorkommen 
im Oſten und Weſten des Landes aufgebaut. 
In Preußen iſt die Errichtung von Stauanlagen und 
Talſperren mit dem alleinigen Zweck der Waſſerkraftnutzung 
            bis=
her im allgemeinen nicht betrieben worden, eine Ausnahme 
            hier=
von bildet eigentlich nur die Stauanlage in der Werra „Am 
letzten Heller”, die in erſter Linie der Waſſerkraftgewinnung 
wegen gebaut worden iſt. Wo ſonſt an den vorhandenen oder 
geplanten Stauſtufen der Flüſſe Waſſerkräfte ausgenutzt ſind oder 
werden ſollen, wie z. B. am kanaliſierten Main zwiſchen 
            Frank=
furt und Aſchaffenburg, an den vorhandenen Weſerſtauſtufen 
bei Dörverden und Bremen, ſowie bei der geplanten 
            Kanali=
ſierung von Weſer und Werra, ſind die Stauanlagen ſelbſt in 
erſter Linie für die Schiffahrt und Zwecke der Landeskultur 
            er=
baut. Auch bei den vorhandenen Talſperren an der Eder und 
Diemel, von denen die Edertalſperre (vgl. Bild 3) die größte 
Deutſchlands iſt, kommt die Gewinnung von Waſſerkraft erſt in 
zweiter Linie, während die neuen Talſperren im Saale= und 
Harzgebiet in erſter Linie der Kanalſpeiſung (Mittellandkanal) 
zur Verfügung ſtehen. 
Zum Schluß erwähnen wir das Projekt einer Talſperre, die 
nach ihrer Vollendung die größte Waſſerkraftanlage der Welt 
ſein wird. Es iſt dies die von der AEG. entworfene 
            Eifelwaſſer=
kraftanlage weſtlich von Bitburg an der deutſch=luxemburgiſchen 
Grenze im Our=Tal. Die Talſperre ſelbſt wird die gewaltige 
Höhe von rund 100 Metern erhalten und einen Stauſee von rund 
800 Millionen ebm Inhalt bei 20 gkm Waſſerfläche anſtauen, 
alſo viermal ſoviel als wie die Edertalſperre und noch faſt doppelt 
ſo viel wie die Talſperre S. Chiara im Tirſofluß auf Sardinien, 
die 416 Millionen ehm faßt. Ihre Maſchinenleiſtung an den 
Waſſerturbinen der beiden Maſchinenhäuſer beträgt rund 
820 000 PS oder 600 000 kW. die aber hauptſächlich nur als 
Spitzenleiſtung an das Rheiniſch=Weſtfäliſche Elektrizitätswerk 
und andere Werke abgegeben werden ſoll, ſodaß ſich nur eine 
Jahresleiſtung von 500 Millionen k/h mit einer Betriebsdauer 
nur 3—5 Stunden täglich ergibt. 
KURZE MITTEILUNGEN
 wirkſamen ultravioletten Strahlen zurüchalten. Zur Verminderung 
dieſes Nachteils wird ſeit kurzem in England ein neuartiges Glas 
„Vitaglas” fabriziert, das allerdings ſo teuer iſt, daß ſeine Verwendung 
in großem Umfang nicht möglich iſt. Der thüringiſchen Glasinduſtrie 
iſt es vor kurzem gelungen, ein Fenſterglas herzuſtellen, das neben der 
Wohlfeilheit den Vorteil hat, für uſtraviolette Strahlen ſehr 
            durch=
läſſig zu ſein. Dem engliſchen Glas iſt es windeſtens gleichyvertig, 
wenn nicht überlegen. Nach Verſuchen, die man in England 
            inner=
halb 9 Monaten in einer Schulklaſſe mit Vitaglasfenſtern und einer 
mit Glasfenſtern der gewöhnlichen Art vorgenommen hat, ſtieg das 
Durchſ hittsgewicht der Kinder in dem erſten Schulſaal um 9,8 Prozent, 
in dem der zweiten Art um 4,8 Prozent. Der Hömoglobingehalt des 
Blutes ſtieg im erſten Falle um 20,7 Prozent, im zweiten Falle um 
9 Prozent. Aehnliche Erfolge wurden im Zoologiſchen Garten in 
London erziellt. Dort gingen jeden Herbſt eine Anzahl tropiſcher, Tiere 
ein, trotzdem die Räume die nötige Temperatur hatten. Ein Erſatz der 
normalen Fenſterſcheiben durch Vitaglasſcheiben bewirkte, daß die Tiere 
beweglih wie im Sommer blieben und neben reichlücher Futteraufnahme 
ein weſentlich geſünderes Verhalten zeigten. Zweifellos laſſen ſich 
auch in der Zucht von Pflanzen die unter Glas gezogen werden 
müſſen, weſentliche Vorteile durch das verbeſſerte Glas erzielen. 
* Im deutſchen Wald werden jährlich 38,2 Millionen Feſtmeter Holz 
erzeugt. Dieſe wiegen ungefähr 23 Millionen Tonnen und entſprehen 
einem Heizwert von 9 Millionen Tonnen Steinkohlen. Wollte man 
die ganze hierin aufgeſpeicherte Sonnenenergie in nutzbare Kraft 
            um=
ſetzen, ſo würde dies ungefähr das 3½fache der Energiemengen ſein, die 
jährlich aus den deutſchen Waſſerkraftwerken gewonnen werden. Jeder 
Hektar Wald erzeugt jährlich einen Wärmewert, der etwa dem von einer 
Tonne Kohle entſpricht. Nur der Wert einer halben Tonne Kohle 
wandert allerdings in den Ofen, und zwar vorzugsweiſe in Form des 
Hausbrandes, wührend der Reſt als Nutzholz und für andere Zwecke 
Verwendung findet. 
* Ein Schiffahrtstunnel für Kähne von 600 Tonnen Ladefähigk.it 
wurde im Frühjahr dieſes Jahres in Frankreich eingeweiht. Es handelt 
ſich um einen weſentlichen Teil des im Bau befindlichen Kanals von 
der Rhone bei Arles nach Marſeille. Der Tunnel iſt 7266 Meter lang 
und hat eine größte Breite von 22 Metern bei einer Höhe von rund 
16 Metern. Er iſt darnach der größte beſtehende Tunnel. Die Fläche 
des ausgeſchachteten Raumes hat einen Inhalt von 300—320 qm. Bei 
der Herſtellung wurden 2½ Millionen Kubikmeter Fels ausgeſprengt. 
Das Gewölbe beanſprucht ¼ Million Kubikmeter Mauerwerk, die 
Seitenwände 100 000 Kubkmeter, die Sohle 35 000 Kubikmeter. Die 
Waſſerſpiegelbreite beträgt 18 Meter, di: Waſſertiefe 4 Meter. 1,5 
Meter eiber dem Waſſerſpiegel führt beiderſeitig ein Leinpfad von 
2 Meter Breite.
 Eine neue Brücke über das Meer wird im kommenden Jahl! 
Angriff genommen werden. Der däniſche Reichstag hat beſchloſſenn 
Hochbrucke über den Kleinen Belt bauen zu laſſen, die 800 Metermt 
wird und 30 Meter Höhe erhalten ſoll. Die neue Brücke ſoll nichch 
dem Eiſenbahnverkehr, ſondern zugleich auch dem allgemeinen Stntz; 
verkehr zugänglich ſein. Man hofft, wenn die Vorarbeiten ſich go=, im Jahre 1929 beginnen zu können und im Jahre 19=5 
Arbeiten fertiggeſtellt zu haben.
 Die größte Flugorganiſation der Welt iſt die Aviachim, die 
ſchaft der Freunde der ruſſiſchen Luftfahrt. Dieſe umfaßt in
 30 000 Ortsgruppen über 3 Millionen Mitglieder. Sie hat fent 
Beſtehen 30 große Flughäfen gebaut und der roten Armee 20. 
zeuge übergeben. Entſprechend ihrem Programm der 
            Propagans=
das Flugweſen gründete ſie im Jahre 1925 ein flugtechniſches Mſ. 
in Moskau, ſie veranſtaltete Segel= und Modellflugwettb=werbei 
brachte aus den Kreiſen ihrer Mitglieder mehrere Millionen 
            Mußm=
ſammen, wit denen Forſchungsinſtitute für Flugweſen unt 
* Verkehrszahlen. Es iſt immer wieder von Intereſſe, an 
zu ſehen, wie der ſtändig wachſende Verkehr zunimmt. Folgende 
dürfen wohl deswegen allgemeines Intereſſe finden. Im Juln 
wurden die fahrplanmäßigen Verkehrsflugzeuge der Deutſchen Luf 
von 18200 Fluggäſten benutzt. Außerdem wurden rund 30 73. 
Poſt= und Gepäcklaſten transportiert. Die Kraftverkehrsfahrzeuon 
Deutſchen Reichspoſt wurden im erſten Halbjahr 1927 von 21 Mihi, 
Fahrgäſten in Anſpruch genommen, während im ganzen Jahrsu 
nur 36 Millionen Reiſende befördert wurden. Die privaten 
            Krun=
kehrsgeſellſchaften beförderten etwa die gleiche Anzahl von Fahru= 
Zurzeit hat die Deutſche Reichspoſt etwa 2700 Kraftomnibuſſe I0 
A 
vährend die Privatgeſellſchaften etwa 800 Wagen im Betrieb 
A 
Erſtaunlich iſt dagegen, daß die Grzeugung von 
            Kraftfahr=
in den Vereinigten Staaten im erſten Halbjahr 1927 zurückgeen 
iſt. 1926 wurden 243 Millionen, 1927 nur 2,15 Millionen Fahch
 hergeſtellt. Die Produktion iſt ſomit um über 10 vom Hunden 
funken. In erſter Linie ſind an dieſem Rückgang die Ford=Werkenu 
ligt, die wegen der Umſtellung eine Anzahl Werkſtätten ſtülie 
hatten. Am 1. September ſind die Ford=Betriebe wieder auf vohln 
M10 Nect 
ſtung gekommen, ſo daß der Rückgang wohl nur al3 eine vorüberg nW 
Fpd leine Rieberlage 
Erſcheinung aufzufaſſen iſt. 
mmet audt der Ligg V. 
ſcheft, die jetzt F 
* Straßenteerung. Der moderne Autoverkehr hat zu 
deckungsverfahren für den Straßenbau geführt, von denen din Ke Ha de Hinternchlde. 
ſchiedenen Arten der Teerung wohl die markanteſten ſind. WährexMlcen uut gut gelle. 
Verbrauch i Deutſchland im Jahre 1924 nur 3000 Tonnen errruulillteichrzite ſo Mclicke. De 
m Griesheim auf dei 
ſtieg er in dem Jahre 1925 um das Vierfache und im Jahre 109 
Eiſchen Halteſtelle liegt 
das Zwanzigfache, mithin 60 000 Tonnen. Trotz der enormen Steioi 
bleibt der Verbrauch gegenüber anderen Kulturländern ſehr werenm wunt hwieſten iollc. 
zurück. Frankreich verarbeitet zu dem gleichen Zweck 170 000 T.iu 
England 500 000 Tonnen und die U. S.A. ſogar 600 000 Tonmen.n9 
unter Berückſichtigung der Größe des Straßennetzes iſt der Verbron 
Deutſchland immer noch gering. 
B. f. 2. Rot
 * Betonplaſtik. Daß Beton und insbeſondere Eiſenbeton hest 
der Technik ein Univerfalmittel geworden iſt, insbeſondere in dern 
technik überall herhalten muß, um neue gewagte Konſtruktionen 
ftellen, verwundert uns nicht mehr. Man hat auch ſchon an 
            Brücker=
ſonſtigen Bauten, die den Blick des Beſchauers beſonders ſtark auf ſich!n 
ornamentale Verzierungen in Form erhabener Ornamente ange 
Daß auch einzelne Bildwerke lediglich aus Beton hergeſtellt vu 
können, iſt nicht neu. Trotzdem wundert ſich der Beſchauer, wenn irii/ cſch hoch verlor, wird ſ! 
Juliheft der Zitſchrift „Cement und Cementverarbeitung” ſieltz 
velcher Fülle von Formen und in welcher Schönheit heute PlMit/s,u beweiſen, Es dar 
aus Beton hergeſtellt werden. Garten= und Brunnenfiguren unru / 
beſondere Großplaſtiken ſind in dieſem Heft dargeſtellr. 
 „m 
un ſchones, faires Hanl 
Ur Mannſchaften bürgt 
AA dr das Vorſpiel, dadu 
u Wien, während es den 
Mün. Das Spiel findet 
A/1 Jugendmar 
An ſitzten Som 
eu munen. Hoffent 
Hastch wurden, erkan: 
hir Etählung de 
„M B ſchließlich n
 NEUE BÜCHER UND ZEITSCHRIFTlemmt aholut nicht mu 
* Das techniſche Jahr 1928. Abreißkalender, herausgegeben vomnsMiewunlſpiel, ſond 
lag. Dieck u. Co., Stuttgart. Preis 2,40 Mk. 
Das farbenprächtige Titelbild verſpricht nicht zu biel. Diesiiſtei=Verba 
folgenden rund 60 Abbildungen bringen eine unerſchöpfliche Quell,Kräz beſte 2 
Anregung und Velehrung aus allen Gebieten der Techmik. Alle 2=Mnrann 
niſchen Neuigkeiten, die uns das vergangene Jahr gebracht hat, ſind-)imm, 1. 
im Bilb und kurzem, inhaltreichen Begleittext behandeſt Beiſllſmn 
weiſe ſeien erwähnt der engliſche 1000=PS=Rennwagen, des ſtuſernke . 
Wechſelgetriebe, die Hochdruckkeſſel der Hanomag und anderes mö, 
Jedem Jünger der Technik ſei ein ſolcher Kalender auf den Weihnan cr. 
tiſch gelegt. 
* Das Holz und die Technik von Dr. O. Jellinek. Verlag Dieck u 
(Frankhs techniſcher Verlag, Stuttgart.) Geheftet 1,80 Ml, gh. * 
2,50 Mk. 
Avelen über den 2 
Etwa ein Viertel des deutſchen Bodens iſt von Wald bedotthl Avorden. 
dieſer Tatſache kann ohne große leberlegung der Schluß gezogen 
den, daß das auf dieſer Fläche wachſende Holz einen ſehr weſer—ich Mloud gewam den 
Faktor unſerer Volkswirtſchaft darſtellt. Aus dem vorliegendennF ihe mit 6:9 Toren. 
erfahren wir nicht nur das wefentlichſt= über den Wald und ſein: Fühc Andre=Frankreich 
handlung, nicht nur über die Behandlung ſeines direkten Erzeug=FM0 Training d 
des Holzes, ſondern auch über die Bedeutung des Holzes in der 0/Hm 
und bei der Herſtellung des Papiers und der Kunſtſeide. Die 
hwinien und Po 
ſtellung eines Anzuges aus Holz hat in dem rauſchenden Seidens.” 
der modernen Frau ihre Löſung gefunden. Sollte es uns dar TFr iin Berliuner Se 
intereſſieren, uäheres über dieſen Herſtellungsgang zu erfahrent / m7 Vettſp
liotzſperre iſt wege
 * Zur Organiſation des Werkunterrichts von Georg Stieler, 
Quelle u. Meyer, Leipzig. 
Das vorliegende Heft will in erſter Linie den Erzieher zur 70 
fertigkeit in der Ausgeſtaltung des Werkunterrichts unterm! 
Darüber hinaus kann es aber jedem Erzieher behilflich ſein, da 
beſondere durch ſehr reihliche Auswahl aus dem Schrifttum f.f 
Werkunterricht ein guter Führer wird. Auch die 24 Tafeln bietem 
Anregung bei der Baſtelarbeit. Ganz beſonderen Wert bekomri 
Schriftchen dadurch, daß die Mitglieder der freien Arbeitsgemen! 
für Werkunterricht, die ſich im Jahreskurs 1925/26 im Leitziger 12 
nar für Werkunterricht gebildet hatte, durch Anregung indirelt 
wirkt haben. 
* Taſchenbuch für Monteure elektriſcher Starkſtromanlagen, I 
gegeben von S. Freiherr von Gaisberg. S8., umgearbeitete 47 
weiterte Auflage, 339 Seiten, 229 Abildungen, Taſchenſorma 1 
lag R. Oldenbourg, München=Berlin 1927. Preis 4,80 Ml.* 
Seit dem Jahre 1885 iſt das Taſchenbuch in 88 Auflagen eri5 
Allein dieſer Umſtand beweiſt, daß das handliche, überaus klar Oml 
bene Taſchenbuch eine Verbreitung gefunden hat, die ihm einen 
ſtritten führende Stellung in der engeren Fachliteratur gegebenk 
Ausgehend von den allgemeinen Grundlagen der Starkſtronr? 
werden alle elektriſchen Maſchinen, Apparate und Leitungen einn 
behandelt. Wichtige, Praktiſch erprobte Richſtlinien für die Vordcn 
und Beendigung der Arbeiten bilden den Schlüß des Biches. A 
ris, ſür die das Werk geſchaffen iſt, wird wohl guich in den kom*. 
Jahren nicht mehr auf den allgemein bekannten und beliebten 
berg” verzühten wollen. 
* Kulturtechniſche Entwürfe von Baurat Heinerle. 1. Heft 
drainage. A. Ziemſen, Verlag, Wittenberg 1924. Preis Hal‟, 
6 Mark. 
Das Buch will kein Lehrbuch der Draintechmik ſein. Es 
Hand von Muſterbeiſpielen auregen und in weiten Kreiſen, irn‟ 
dere der Landwirtſchaft, die Grrundlinien in allgemein derſtang 
Form verbreiten. Daß hierzu die Form des Berſpiels gewählt 
erſcheint uns ein beſonders glücklicher Gedanke. Hat der Lernel ? 
inmal an einem ausgcwühlten Fall geſehen, wie gearbeiter 
muß, dann wird es ihm bei Vorliegen einfacher Verhältniſſe 
ſein, ſich ſelbſt zu helfen. Für ſchwierige Fille kann und ſon 
fachminniſchen Nates nickt entbehren. Insbeſondere wied der LS 
an Hand des Lehrers ſehr groſen Nutzen aus dem Buche 
ünnen. Die ſonſt ſehr gute äußere Form leidet an dem Mend? 
ſcheinbar unvermeidlichen Rundſchrift, die man heute wohl a* 
altet ausmerzen ſollte und die insbeſondere für Schiiler nicht 
gültig ſein konn
nrid
 EERSONLICHES AUS DER TECN: 
Seinen 75. Geburtstag feierte einer der Altmeiſter des dr 
Brückenbaues, Geh. Reg.=Rat Prof. Dr.=Ing. h. c. R. Rr9‟ 
Danzig. 
Anläßlich der Grundſteinlegung zu den Erweiterungsbaut- 
Tecniſchen Hochſchule in Hannover wurden der Oberpräſident A.0 
und Min.=Rat Blank zu Ehrenbürgern ernannt. 
Kommerzienrat Dr. H. Clemm, Leiter der Zellſtoff=Fahri—” 
hof, iſt geſtorben.
 Kauft 
Ob es Her 
Geſtrickte 
Kinder= und 
Wäich für sg 
Mäbel ſo 
Du wirſt 
Haufe alles g 
Reim eg 
Eeg es und 
Wu erfa 
Nach de
urnmer 348
Freitag, den 16. Dezember 1927
Geite 13
 Fußball. 
„Sporwerein 1922 Roßdorf — Sporwerein Höchſt i. O. 
e cHhampf um die Meiſterſchaft der B=Klaſſe der Odenwaldgruppe 
ne8 Bergſtraße tritt am kommenden Sonntag in das 
            entzſchei=
radtum ein. Nachdem Höchſt ſowohl als auch Roßdorf ihre bis=
 Sämpfe bis auf einen ſiegreich beſtanden haben, ſtehen beide 
rmit je fünf Siegen und einer Miederlage punktgleich an der Ta= 
„äiz e. Der Hampf am nächſten Sonntag zwiſchen den beiden Geg= 
SRoßdorf wird alſo darüber entſcheiden, wer von den beiden in 
ſc ralleiniger Tabellenführer ſein wird, und ſteht dem Sieger der 
„u. Meiſterſchaft dann offen. Roßdorf hat bei dieſem Spiel den 
s eigenen Platzes, aber gerade auf dieſen Vorteil ſollte ſich die 
ſahrft nicht verlaſſen, denn bereits zweimal in entſcheidenden 
            Kämp=
hrrer Jahre hat Roßdorf auf eigenem Platz Spiel und 
            Meiſter=
eren Gegner verkoren, gegen die es in den Vorſpielen auf deren 
ga / wonnen hatte. Diesmal hat Roßdorf allerdings eine 
            Nieder=
s dem Vorſpiel auszuwetzen, und müßte ihm dies nach der in 
em iann Spielen gezeigten Form eigentlich gelingen. Vor allem müſſen 
„teer ihre Nerven behalten und ſich nicht durch etwaige Zurufe der 
ei und Mitſpieler beeinfluſſen laſſen, und vor allen Dingen fair 
7, SSchon in Anbetracht des diesmal zu erwartenden Maſſenbeſuchs 
fächt der Mannſchaft, ein ſchönes und faires Spiel zu zeigen. um 
„/fSallſport in Roßdorf neue Anhänger zu gewinnen. Hoffen wir, 
Mannſchaft nicht enttäuſcht und durch einen ehrlich erkämpften 
AEſterſchaft und Aufſtieg erringt. Das wäre das ſchönſte Weih= 
Aichenk, das die Spieler ihrem Verein geben könnten. Hierzu 
BäGu! 
H. L. Rot=Weiß 1922 „Biktoria” Griesheim (Liggerſatz). 
ſſwportlichen Leitung iſt es gelungen, eine Serie von Freund= 
Si len zuſammenzuſtellen, die der neugegründeten 
            Fußballabtei=
lumgelegenheit gibt, bis Ende Februar zu ſpielen. Die Spiele werden 
mitz lr und Rückſpielen ausgetvagen. Der kommende Sonntag ſieht 
die 1Aannſchaft in Griesheim, wo das Rückſpiel fällig iſt. Bekanntlich 
kompt die Rothoſen bei dem Vorkampf, der zugleich das erſte Auftreten 
wang!t 1:0 gewinnen. Auf dem eigenen Platze werden ſich die 
            Gries=
beiumnwhl keine Niederlage gefallen laſſen, zumal ſie durch Einſtellung
 des) nnes aus der Ligg bedeutend verſtärkt ſind. Aber auch die Rot= 
Beiſhumſchaft, die jetzt eingeſpielt iſt, wird wohl beſſere Leiſtungen 
außfwe— Die Hintermannſchaft und die Läuferreihe konnten am 
            letzten=
mah/w ganz gut gefallen, nur der Sturm fand ſich nicht zuſammen 
und rſSerzte ſo manche ſichere Torgelegenheit. Das Spiel findet um 
½301hän Griesheim auf dem Platze des Fußballklubs ſtatt, der nächſt 
derſſſtäiſchen Halteſtelle liegt, ſo daß Schlachtenbummler mühelos die 
Namhrft begleiten können. 
Handball. 
V. f. L. Rot=Weiß — Akad. Sporttlub.
 Geſchichten aus aller Welt. 
(Nachdruck, auch mit Quellenangabe, verboten.) 
Klubkrieg. 
(5) London. Meinungsverſchiedenheiten unter den Mitgliedern 
engliſcher Geſellſchaftsklubs gehören zum Alltäglichen, weil jeder 
            be=
hauptet, gerade ſein Klub wäre der feudalſte und der einwandfreieſte. 
Jetzt aber iſt ein richtiger Klubkrieg ausgebrochen, der — was in der 
tüiturgeſchichte Englands einfach noch nicht da war — die Preſſe alſo 
die breiteſte Oeffentlichkeit in Mitleidenſchaft zieht. Der Subſtitutional= 
Flub hatte erreicht, daß ſeine Mitglieder auch anderen außer engliſchen 
Rlubs. z B. i den Dominien, angehören können. Dieſe Vergünſtigung 
lieb jedoch einſeitig. Da begehrte plötzlich der Madras Klub von 
Madras auf und erklärte in den Zeitungen, die Zugehörigkeit zum 
Subſtitutional=Klub in London würde von ihm als ernſtes 
            Aufnahme=
hindernis angeſehen werden. Da nun bei den übrigen großen 
            eng=
liſchen Klubs die Dinge ähnlich liegen, wurde dieſer Klubkrieg zu einer 
Klubkriſe, denn nur zwiſchen dem Turf=Klub und dem Hockey Klub de 
France beſteht völlige Gleichberechtigung. Und greiſe britiſche 
            Klub=
bäter ſchüitteln ihre weißen weiſen Häupter: die Excluſivität der 
            eng=
liſchen Klubwelt bedroht wüſter Kampf und plebejiſches Gebaren vor 
aller Augen und Ohren — Klubkriſe? Nein, Klubdämmerung! 
Die Dünnen und die Dicken. 
(k) London. Miß May Farbe hat das Verdienſt, im 
            vermiſch=
ten Teil der engliſchen Zeitungen wieder einmal einen überaus 
            er=
regten Meinungsſtreit hervorgerufen zu haben. Sie hat nämlich in aller 
Oeffentlichkeit und unter Heranziehung eines reichen geſchichtlichen 
            Ma=
terials die ſeit Shakeſpeares „Julius Caeſar” nicht mehr ganz neue Be=
 Geſchäftliches. 
Neues aus der Medizin! 
Weltpatent=echte für Europa von einer deutſchen Firma erworben, 
„Besko” 
iſt der Name einer neuen mediziniſchen 
Aeetyl=Saliehylſäure=Tablette, 
die von der Chemiſchen Fabrik Beuthien & Schultz, G. m. b. H., Berlin, 
hergeſtellt wird. Besko wird in einer ſogenannten Sanitape=Welt= 
Patent=Packung, die Gewähr für größte Hygiene bietet, verpackt, und 
die Europa=Rechte für die Sanitape=Packung hat die obige Firma 
erworben. 
Besko hat gegenüber zahlreichen bereits in der Medizin 
            ange=
wandten Tabletten verſchiedener Wirkungsarten beſondere Vorzüge, 
denn Besko greift als 
reines Acetyl=Salichlſäure=Erzeugnis infolge Nichtvorhandenſeins 
von freier Salicylſäure Herz und Magen nicht an, 
eine Tatſache, die von allergrößter Bedeutung iſt. 
Angewandt bei Kopf=, Nerven= und neuralgiſchen Schmerzen, bei 
Erkältungen, Rheuma, Gicht, Ischias, Gelenk= und Gliederſchmerzen 
ſowie bei Influenza und Grippeerſcheinungen. 
Rundfunk=Programme. 
Frankfurt.
 Freitag, 16. Dezember. 13: Schallplatten=Konzert (
            Weihnachks=
hauptung aufgeſtellt, dicke und fette Menſchen könnten mageren und 
muſikſ. O 15.30: Direktor Menne: Die Laufbahn in der Reichswehr 
ſchlanken geiſtig nicht das Waſſer reichen, ja, ſie verſtieg ſich ſogar zu 
und Reichsmarine. O 16.30: Hausfrauen=Nachmittag. Irma Dresd=
 kommende Sonntag bringt den Rot=Weißen des letzte 
            Ver=
bamihikl. Dieſes ändert nichts mehr an dem Tabellenſtand, es iſt 
            des=
haluß: erwarten, daß die Begleiterſcheinungen der Verbandsſpiele, 
wier miitige Härte, Unfairneß uſw. vollkommen ausgeſchaltet bleiben 
onders 
er Drnmm) undi ſſchönes, faires Handballſpiel vorgeführt wird. Die Spielweiſe 
beicſyA annſchaften bürgt ebenfalls hierfür. Der Akademiſche 
            Sport=
klußtr das Vorſpiel, dadurch daß er vollkommen untrainiert antrat, 
ziemzl ſoch verlor, wird ſich Mühe geben, ein günſtiges Ergebnis zu 
erzipl, während es den Rot=Weißen darauf ankommt, ihre 
            Spiel=
ſtärick=n beweiſen. Es darf deshalb ein ſpannender Kampf erwartet 
wemil. Das Spiel findet um 11 Uhr auf dem Hochſchulſportplatz ſtatt. 
Mpee Diell Jugendmannſchaft ſollte, wenn ſie zu der Form aufläuft, wie 
am ſtan Sonntag, ſicher gegen die 2. des Sportverein 98 
gewivr. Hoffentlich hat man beiderſeits die Fehler, die bisher ge= 
MFSCM maatzwurden, erkannt. Sport iſt nicht gleichbedeutend mit Keilerei. Es 
konm gSſolut nicht auf die Punkte an, am allerwenigſten bei einem 
Jugyeſ iiel, ſondern in erſter Linie darauf, daß man Leibesübungen 
zur jäglung des Körpers treibt. Die ſogenannte „Punktejagd” iſt 
doch Uſeßlich nur Mittel zum Zweck. Hoffen wir alſo, daß in Zukunft 
die /hrndsſpiele einwandfrei zu Ende geführt werden und die 
            wirk=
lich /ke Mannſchaft Sieger wird. Nachfolgend die Spiele der unteren 
Naſtchaften: 2. Mannſch. Rot=Weiß — 1. Mannſch. T.=V. 
            Biebes=
ſeinm4 Uhr, Rot=Weiß=Platz; 1. Jug Rot=Weiß — 2. Jug. Spv. 98 
miiUhr, Rot=Weiß=Platz; 2. Jug. Rot.=Weiß — 3. Jug. Spp. 98. 
Uhr, Stadion; 3. Jug. Rot=Weiß — 5. Jug. Spp. 98, um 
Stadion. Paddlergilde, Rot=Weiß — Schwimmer, Rot=Weiß, 
Rot=Weiß=Platz. — Schülerpokalrunde am Samstag: 1. Schüler: 
2. Schüler Rot=Weiß — Handelsſchule, um 15 Uhr, Stadion.
 Bton 
er
 Wſperre iſt wegen verſchiedener Vorkommniſſe bei Fußball=
            Ver=
mitillen über den Maingruppenverein „Viktoria” Aſchaffenbug 
            ver=
hän Avarden. 
kord gewann den traditionellen Univerſitäts Fußballkampf gegen 
ſak aidxe mit 6:2 Toren. 
o André=Frankreich, einer der beſten franzöſiſchen Hürdenläufer, 
hat/ ½ Training der ſpaniſchen Leichtathleten für Amſterdam 
            über=
no mm 
Inſänien und Polen haben zum Davis=Pokal 1928 gemeldet. 
* Berliner Schlittſchuhklnb unternimmt in dieſen Tagen eine 
            aus=
ike Wettſpielreiſe mit ſeiner Eishockeymannſchaft durch die Schweiz 
wöfrſe gegen Mitte Januar wieder zurückkehren. Die Berliner 
            neh=
ra. an dem Davoſer Turnier um den Spengler=Pokal teil.
 der Maxime. Dicke ſeien überhaupt geiſtig minderwertig. — Es braucht 
von vornherein natürlich kein Wort darüber verloren zu werden, daß 
Miß May Farbe ſelbſt ſich durch jene ſigürlichen Eigentümlichkeiten 
auszeichnet, die von jeher die Engländerin zu einem dankbaren Objekt 
für die Karikutariſten aller Welt gemacht haben. — Und dieſe 
            Behaup=
tung hat in England nun alle Welt auf ben Plan gerufen, und e8 iſt 
rührend, zu ſehen, welche Anſtrengungen die Dicken, denen doch jede 
Anſtrengung ſchwerer fällt, als den Dünnen, machen, um ihren geiſtigen 
Ruf zu rehabilitieren, der durch die böſe Zunge einer Frau ſo erheblich 
ins Schwanken geraten iſt. Und es zeigt ſich dabei, daß die Dicken in 
allen Literaturen enorm beſchlagen ſind. 
Für ſie iſt der ſchlagendſte und lebendigſte Gegenbeweis für die 
Theorie Miß May Farbes ihr Landsmann G. K. Cheſterton, der 
ſeiner auffallenden „leiblichen” eine hervorragend geiſtige Begabung 
            zu=
geſellt. Ebenſo ſpielt in ihren Argumenten Theophile Gautier eine 
große Rolle, derſelbe Geutier, der einmal geſagt hat, ein Genie müſſe 
immer fett ſein, und zum Beweis dafür auf das „umfangreiche Paket 
von Balzac”, den „immer luſtigen und runden Alexander Dumas”, die 
„wohlgenährten Erſcheinungen Viktor Hugos und Sainte=Beuves” und 
den „Hippopotamus in Hoſen, Roſſini” hinwies. Ein anderer Verfochter 
des Embonpoints nennt Zola als Alibi für die Dicken, der ſeine beſten 
Romane geſchrieben habe, als er ſih eines ſtrammen Bäuchleins erfreute. 
Die Gegenſeite jedoch mobiliſiert für ihre Behauptungen faſt den 
gefamten Parnaß und beſchwört nicht nur die Geſtalten Schillers, 
Goethes, Byrons, Cervantés und ähnlicher Genies herauf, ſondern 
macht auch hämiſche Ausflüge in die Politik. So empfiehlt einer der 
„Dünnen” der engliſchen Leſerfchaft, doch einmal in geiſtiger Hinſicht 
einen Vergleich zwiſchen dem ſtets hageren Chamberlain und dem 
zu einigem Fettanſatz neigenden deutſchen Außenminiſter Dr. 
            Streſe=
mann zu ziehen 
Aber wie geſagt, hier wird die Sache politiſch. Und da ſteht die 
Entſcheidung auf einem anderen Blatt — 
Nadelgeld und Staatshaushalt. 
(a) New York. Vor dem Erlaß der Prohibitionsgeſetze 
            operier=
ten die Gegner des Alkohols mit eindrucksvollen Zahlen von dem Wert 
des Giftes, das ſo angenehm durch die Kahle lief. Dieſe Statiſtik war 
wohl das ſchwerſte Geſchütz der Anhänger der Trockenlegung. Jetzt 
verſuchen die zahlloſen Vereine, die für eine Vereinfachung des — viel 
zu luxuriöſen — Lebensſtiles kämpfen, zum Generalangriff auf den 
Toilettenluxus der amerikaniſchen Frauen zu blaſem. Man hat 
            aus=
gerechnet, daß die Frauen der Vereinigten Staaten täglich 20 Millionen 
Mark ſür ihre Toilette ausgeben. Das wären im Jahr über 5 
            Milliar=
ben. Und die Prieſterinnen des langen Haares und die Herren von 
der Holzſandale prodigen, daß dies der Geſamteinnahme des 
            Staats=
haushaltes eines immerhin ſtattlichen Landes wie etwa Frankreich (im 
übrigen ja auch Deutſchland) gleichkomme. 
Friſeure und Schneider ſollen gedroht haben, einmal den Wert des 
in den U. S.A. verrauchten Tabaks jeder Form und des verkauten 
            Gum=
mis zu bevechmen. 
Wetterbericht. 
Witterungsausſichten für Samstag, den 17. Dezember 1927. 
(Nach der Wetterlage vom 15. Dezember.) 
Wolkiges Wetter, ſtellenweiſe aufheiternd, Froſt und meiſt trocken. 
Winterſportverhältniſſe in Heſſen. 
Vogelsberg. Hoherodskopf:Wind: Südoſt; Wetter: Schnee; 
Temperatur: minus 7 Grad; Neuſchnee: 5 Zentimeter; Höhe der 
Schneedecke: 12—14 Zentimeter; Sportmöglichkeit für Ski und Rodel 
gut. 
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
 ner: Geſellſchaftsſpiele und fröhliche Feiern. O 17.45: Aus Mozarts 
Briefen. O 18.15: Vereinsnachr. 18.30: Stunde des Südweſtd. 
Radio=Clubs. O 19: Dr. W. Beniamin: Die großen Metropolen: 
Paris. O 19.25: Wirtſchaftsmeldungen. O 19.30: Ing. Randewig: 
Moderne Höhentransporte. — Ein Jahrmillionen altes Muſcheltier. 
— Irrlaufen. O 20: Konzert der Muſeumsgeſellſchaft. Anſchl.: 
Spätkonzert: John Gläſer. 
Stuttgart. 
Freitag, 16. Dezember. 12.30: Schallplattenkonzert. O 16: 
Aus dem Reiche der Frau. O 16.15: Konzert. Anſchl.: 
            Weihnachts=
oratorium nach Worten der heiligen Schrift für Soli und gem. Chor 
mit Klavierbegl. von H. F. Müller. Geſangschor der 
            Blinden=
anſtalt Stuttgart. Leit.: Reallehrer Koſer. O 18.45: Funkfeuilleton. 
O 19.15: Zamenhoffeier der „Stutgarta Eſperanto Stelo‟. O 19.45: 
Die Hauptveranſtaltungen der kommenden Woche (in Eſperanto), 
20: Aus Frankfurt a. M.: Konzert des Opernhaus= und 
            Mu=
ſeums=Orch. Leit.: Prof. Cl. Krauß. Anſchl.: Freiburg: Operetten= 
Schlager=Stunde. Mitw.: M. Liebermann und Sylveſter Bunſel 
vom Stadttheater Freiburg. Aus der Operette. Die Königin” von 
O. Straus. „Ja, ia, wegen einer ſo kleinen Perſon.” — „Ja, 
            Him=
mel, Herrgott, Sakrament” — Bißchen Glück, bißchen Glück, das 
iſt die ganze Politik. — In Romanen, Novellen. — Monſieur im 
Frack. — Worte, ſie flattern hin und her. — Lieber Gott, was 
gäb ich her. O 22.45: Nachrichten. 
Berlin. 
greitag, 16. Dez. 15.30: Dr. Poritzky: Die Emanzipation des 
Weibes. 16: Prof. Katz, Roſtock: Der Vibrationsſinn, ein 
            neu=
entdeckter Sinn. 16.30: Unterhaltungsmuſik der Kapelle Gebr., 
Steiner. O 19.05: Italieniſch. o 19.30: Staatsſekr. Prof. Dr. 
Hirſch: Die moderne Induſtriewirtſchaft. Die Großunternehmung 
in der ſogenannten Schwerinduſtrie O 20.10: Sendeſpiel. „Bruder 
Straubinger” Operette in drei Teilen von M. Weſt und J. 
Schnitzer, Muſik von E. Eysler. Leit.: C. Bronsgeeſt. Dir.: Seidler= 
Winkler. Perſ.: Landgraf Philipp: Lola, ſeine Gemahlin; Exzellemz 
Naupp; Bruder Straubinger: Oculi, das wilde Mädchen; Schwudler, 
Schaubudenbeſitzer: Liduſchka ſeine Frau; Bonifac, Deſerteur; 
            Hof=
leute, Offiziere. Handwerksburſchen, Volk. Ort: Am Rhein, im 
18. Jahrh. — Anſchl.: Tagesnachrichten. O 22.30: Mandolinen= 
Konzert. Mitgl. der Vereinigt. Finkeſchen Mandolinenchöre. 
Königswuſterhauſen. Freitag, 16. Dezember. 14.20: 
            Kinder=
lieder. o 15: Aus der Praxis der Grundſchularbeit. 15.35: 
Wetter und Börſe. 16: G. Hochſtetter: Der Weihnachtsmann beim 
Onkel Doktor. O 16.30: B. K. Graef: Sprechtechnik. O 17: Dr. 
H. Holborn: Die deutſche Frage im Zeitalter Metternichs. O 18: 
Prof Dr. Hilpert: Moderne Schweißtechnik. O 18.30: Engliſch 
für Anfänger. S 18.55: Dipl.=Ing. Nedden: Die Nebenprodukte 
der Kohle und ihre Verwertung. O 19.20: Wiſſenſchaftl. Vortrag 
für Aerzte. O 20: Franfurt: Mozart=Konzert: Drei Konzert= 
Arien. Soliſtin: Maria Jvogün, Sopran. Anſchl. Berlin: 
            Preſſe=
nachrichten. O 22.30: Mandolinen=Konzert. 
Hauptſchriftlettung. Rudoll Maup= 
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe. für Feuiſleton, Reich und 
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe: für Sport: Dr. cugen Buhlmann; 
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für 
„Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuble: Druck 
und Verlag: L. C. Wittſch — ſämtlich in Darmſtadt 
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nich Übernommen.
Die heutige Nummer hat 20 Geiten.
 Hellnachktelreäde! 
Abzahlung iſt heut” Parole 
Kaufe Schuh mit guter Sohle 
Ob es Herren=, Damenkleider 
Geſtrickte Weſten und ſo weiter 
Kinder= und auch Puppenwagen 
Wäſch für’s Bett und auch zum Tragen 
Möbel ſowie Polſterwaren, 
Du wirſt gut ſtets bei uns fahren.— 
Kaufe alles auf Kredit 
Nehm” es gleich nach Hauſe mit, — 
Leg es untern Weihnachtsbaum 
Du erfülleſt manchen Traum, 
Mach den Deinen eine Freude 
Zahle -päter, kaufe haute 
Du wirſt immer Dank uns zollen, 
Das iſt alles was wir wollen. 
Kaamaas,omtersän 
Darmſtadt, Eliſabethenſtr. 44 
Worms a. Rh. Friedrichſtraße 20
 eerren, Damen=, Kinderkonfektion, Beit= 
und Leibwäiche, Manufakturwaren, 
            Strick=
eſten, Jacken Möbel aller Art Polſier. 
earen, Kinder= und Puppenwagen, Uhren, 
Schuhe 
Sonntag von 11 bis 6 Uhr geöffnet
 Werr Wast Wor Wier 
Wann? Wozur Warum? 
Tausend Fragen beantwortet
 AP 
KANDSUCK DES NISSENS NNER SANDEN 
1927/28 
Jeder Band Halbleinen M. 21.—, Halbpergament M. 27.— 
Vorzugsausgabe in Halbfranz, nur komplett, M. 130.— 
Dieses erste und einzig vollständige größere Lexikon der 
Nachkriegszeit gehört in ledes Heim, Iedes Kontor, auf 
leden Schreibtisch in die Reihe der unentbehrlichen 
Nachschlagewerke: 
Ausführliche Ubersichton — Uber 10 000 Abbildungon 
Viele bunte und schwarze Tafeln 
Gonaue Karten nach dem heutigen Stand 
Das neueste statlstische Matorlal aller Länder 
Verlangen Sie heute noch ausführlichen Prospokt NB2222 
kostenlos und ohne jede Verbindlichkeit für Sie in der 
nächsten Buchhandlung, die ihnen auch günstige 
Zahlungserleichterungen geben wird, oder von 
F. A. BROCKHAUS TLEIPZIG
 Kaffze 
(friſch zebrannt) 
nur be (158678 
Sche ihaae 
Karlſtraße 5
 eine Anzeigen An und Verkäufe uſw.) 
finden durch das Darmſtädter Tagblatt
C Verbreitung
 Fahrrad=Deden 
u. Luftſchläuche 
extra prima, kaufen 
Si. billig be 
B. Orio 
Karlſtraßel4 165409
 Koxkurrenzlos billig u. gut! 
ich gebe auch Kredlt In: 
Schuhen aller Art, Herren= 
Damen=u. Kinder=Konfektion, 
Tiſch=, Bett= und Leib=Wäſche. 
Ausweispapiere ſind mitzubringen. 
Strengſte Diskretion zugeſichert nur bei 
B. RUBIA 
Kirchſtraße 10, Laden Tel. 991 
Beachten Sie die Fenſterauslagen 18339,
 Zugaben sind nichts anderes als Lodemittel. 
Bleiben Sie bei der beuährten Rama Margarine 
butterfein! Beim Einkauf von Rama erhalten 
Sie keine Zugaben, sondern nur Qualität, die 
Ihnen wertvoller sein muß als zweifelhafte 
„Geschenke‟. 
Bitte, überzeugen Sie sich, holen Sie noch heute
 ½PfC. ſ 
OPf.
Nummer 348
 Der Ausweis der Renienbank. 
Dem Tilgungsfonds bei der Reichsbank ſind gemäß § 7a des 
Liquid.=Geſ. aus Zinseinnahmen von den Grundſchuldverpflichteten 
weitere Rentenmark 7 998 198 zugeführt worden, um die ſich das 
            Dar=
lehen an das Reich und der Umlauf an Rentenbankſcheinen verringerten. 
Gemäß § 11 des Liquid.=Geſetzes wurden im Laufe des November 
268 444 861 Rentenmark der Reichsbank zwecks Tilgung von 
            Renten=
bankſcheinen überwieſen. Dieſer Betrag ſtellt zuzüglich bereits in den 
Monaten März und April erfolgter Rückzahlung von Reichsmark 
25 Millionen erſt das letzte Drittel der ſich bei Inkrafttreten des 
            Li=
quid.=Geſetzes auf 880 334 583 Rentenmark beziffernden „
            Abzuwickeln=
den Wirtſchaftskredite” dar. Die nicht aus Rückzahlungen der 
            Kredit=
nehmer getilgten 59,4 Millionen RM. ſind als „Sonſtige Debitoren” 
ausgewieſen worden. Für die der Reichsbank im November 
            überwie=
ſenen 268 444 861 RM. wurden bis zum Schluß des Monats 
            Renten=
bankſcheine im Betrage von 215 320 697 Rentenmark aus dem Verkehr 
gezogen. Um dieſen Betrag verringerte ſich ebenfalls der Umlauf an 
Rentenbankſcheinen. Der für die Rückziehung der reſtlichen 
            Renten=
mark 53 124 164 der Reichsbank noch zur Verfügung ſtehende 
            Reichs=
markbetrag erſcheint unter den „Sonſtigen Aktiven” 
Seit Inkrafttreten des Liquid.=Geſetzes ſind ſomit Rentenbankſcheine 
im Betrage von 203 042 621 Rentenmark gemäß 8 7a des 
            Liquidations=
geſetzes, 180 000 000 Rentenmark gemäß § 7b des Liquidationsgeſetzes, 
71.999 338 Rentenmark gemäß § 7c des Liquidationsgeſetzes, 827 210 419 
Rentenmark gem. § 11 des Liquidationsgeſetzes, zuſammen 1 22 252 378 
Rentenmark getilgt worden. 
Frankfurter Effektenbörſe. 
Frankfurt a. M., 15. Dezember. 
An der heutigen Börſe blieb die Haltung feſt, da man in 
            Börſen=
kreiſen, trotzdem auch die geſtrigen Schlichtungsverhandlungen zu keinem 
Ergebnis geführt haben, weiterhin mit einer Einigung im Konflikt in der 
Eiſeninduſtrie rechnen zu können glaubt. Verſchiedene Marktgebiete 
verzeichneten wieder lebhafte Umſätze. Im Vordergrund ſtanden weiter 
die Montanaktien. Hier wurden offenbart dieKäufe auf rheiniſche Rechnung 
fortgeſetzt, und die Spekulation folgte mit Deckungen. Am Elektromarkt 
entwickelte ſich wieder lebhaftes Geſchäft in Siemens & Halske. Begehrt 
bleiben ferner die Schiffahrtswerte auf die günſtige Beurteilung des 
Standes der Freigabenangelegenheit. Die lebhaftere Nachfrage nach 
dieſen Spezialwerten regte das Geſchäft allgemein an. Ferner befriedigte 
der Fortgang in den deutſch=franzöſiſchen 
            Handelsvertragsverhand=
lungen. Gegenüber den bereits erhöhten Kurſen der geſtrigen 
            Abend=
börſe waren neue Kursverbeſſerungen von durchſchnittlich 2—3% 
            feſt=
zuſtellen. Am Montanmarkt waren Buderus, Harpener, Mansfelder 
und Phönix bevorzugt, die 3 bis 4 Prozent anzogen. Stahlverein lagen 
erneut 2% höher. Schiffahrtswerte gewannen 1 bis 2%, Siemens & 
Halske 5% Die übrigen Elektrowerte waren eher etwas vernachläſſigt 
und nur bis 20 feſter. Überwiegend angeboten lagen J. G. Farben mit 
minus 1½%= Auch der Handel in J. G.=Bonds ging etwas zurück. Von 
Bauunternehmungen waren Wahß & Freitag ſtark verlangt und 5½0 
höher auf die großen ſüdamerikaniſchen Aufträge. Am Anleihemarkt 
blieb das Geſchäft ſtill. Im Freiverkehr waren Ruſſen und Serben etwas 
verlangt. Im weiteren Verlaufe nahm die Spekulation Realiſationen 
vor, und die Kurſe gingen um 1 bis 3% zurück. Das Geſchäft wurde etwas 
ſtiller. Am Geldmarkt trat eine Verknappung ein. Tägliches Geld 7½ % 
London=Kabel 4,88‟/,, Mark gegen Dollar 4,1859, gegen Pfund 20,448 
London=Paris 124,02, Mailand 89,95, Madrid 29,50. 
An der Abendbörſe war die Tendenz nicht einheitlich, doch 
            über=
wogen die Kursrückgänge, die gegen den Berliner Schluß aber nur 
            ver=
einzelt über 1 Prozent hinausgingen. Lebhaft behandelt wurden wieder 
die Montanwerte, da der lang erwartete Schiedsſpruch in der 
            Eiſen=
induſtrie nun gefällt worden iſt. Doch gab es auch hier für Rheinſtahl, 
Rheiniſche Braunkohle und Mansfeld Kursrückgänge bis 1½ Prozent. 
Kaliwerte lagen dagegen 1½ bis 2½ Prozent feſter. J. G. Farben 
            blie=
ben vernachläſſigt. Elektrowerte lagen überwiegend etwas ſchwächer. 
Stark angeboten waren weiterhin Holzmann, die erneut 5½ Prozent 
verloren. Anleihen ſtill, nur Anatolier waren weiter gefragt und feſter. Kolland. 
„Im Verlaufe machte ſich allgemein Realiſationsneigung bemerbbar. Abl.= 
Schuld 13,05, Schutzgebiete 7,35, Barmer Bank 141, Commerzbank 174½, 
Danatbank 231½, Diskonto 154¾4, Dresdener Bank 155½, Buderus 96½, 
Gelſenkirchen 140, Harpener 1937/, Aſchersleben 164½, Weſteregeln 
174½, Mannesmann 152½4, Mansfeld 117½, Phönix 101½, Rheiniſche 
Braunkohlen 235, Rheinſtahl 169½, Stahlverein 109½, A.EG. 162, 
Bergmann 190, Daimler 83½, Deutſche Erdöl 130, Scheideanſtalt 190, 
Licht und Kraft 201, J. G. Farken 269, Felten 126, Gesfürel 277, 
            Holz=
mann 156½, Lahmeyer 165. Rütgerswerke 91, Schuckert 181½, Siemens 
u. Halske 285, Wayß u. Freytag 145½, Zellſtoff Waldhof 259, Hapag 
147½, Nordd. Lloyd 153½.
Berliner Effektenbörſe.
 Berlin, 15. Dezember 1927. 
Die freundliche Haltung der Frankfurter Abendbörſe übertrug ſich 
auf den heutigen Vormittagsverkehr und danach auf das amtliche 
Börſengeſchäft. Die Umſätze waren ziemlich lebhaft, insbeſondere auf 
einigen Spezialmärkten. Die Führung übernahmen bei der 
Aufwärtsbewegung Montanaktien, in denen die Baiſſe=Spekulation 
noch größere Engagements laufen hatte und wegen günſtiger Angaben 
über den Verlauf der Schlichtungsverhandlungen ſchleunige 
            Deckungs=
verkäufe vornahm. Da gleichzeitig von einer Erhöhung der Kohlen= 
und Eiſenpreiſe gerüchtweiſe geſprochen wurde, fanden auch Meinungs=
Freitag, den 16.Dez.)
 käufe in dieſen Werten ſtatt. Ver. Stahlwerke erreichten den ſeit längerer 
Zeit nicht mehr notierten Kurs von 108 (plus 4,25 Prozent). Die anderen 
Montanwerte zogen teilweiſe noch ſtärker an und zwar auch die 
            Neben=
papiere, Überhaupt konnte man an der heutigen Börſe feſtſtellen, daß 
auf den verſchiedenſten Märkten für die Nebenwerte Kaufaufträge der 
Privatkundſchaft vorlagen. Das Ausland zeigte für Elektrowerte, 
Montanaktien und Schiffahrtswerte Intereſſe. Angeblich ſollen neben 
ſchweizeriſchen und anderen Käufern auch ſchwediſche Kapitaliſten 
Anſchaffungen in dieſen Werten vorgenommen haben. Das Rheinland 
bekundete ſtärkere Zurückhaltung. Die in den letzten Tagen bevorzugten 
Farbenaktien traten zugunſten der Montan= und Elektrowerte in den 
Hintergrund und wurden teilweiſe gegen ſolche eingetauſcht. Am 
            Geld=
markt war Tagesgeld mit 6—80 weiter flüſſig. Dagegen machte die 
Verknappung in Termingeldern Fortſchritte. Der Satz für Monatsgeld 
zog um 1/.0 auf 9,5% an. Warenwechſel ca. 7:/.%. — Am 
            Deviſen=
markt war die Aufmerkſamkeit vornehmlich von der Steigerung des 
engl. Pfundes in Anſpruch genommen. London gegen Kabel notierten 
88,35, Spanien ſchwächer 29,30, Mailand kaum verändert 88,90. Der 
Dollar ſtellte ſich in Berlin auf 4,1862. 
Im weiteren Verlauf der Börſe wurde die Haltung auf allen 
            Markt=
gebieten ſchwächer, als wieder Gerüchte über ein ſtarkes Angebot an 
Privatdiskonten umliefen und eine Erhöhung des Satzes befürchtet 
wurde. Die Kurſe gaben um zwei bis vier Prozent nach. Erſt in der Mitte 
der zweiten Stunde hörte die rückläufige Bewegung auf, nachdem der 
Privatdiskont auch heute auf 6¾ Prozent feſtgeſetzt werden konnte. 
Es fanden darauf teilweiſe Rückkäufe ſtatt, ſo daß die Börſe wieder etwas 
günſtiger ſchloß. Die Aktien der Konkordia=Bergbau=A.=G., die heute 
eingeführt werden ſollten, konnten wegen Materialmangel nicht notiert 
werden. Für die 7prozentige Konkordia=Anleihe ſtellte ſich der erſte 
Kurs auf 95 Prozent. 
An der Nachbörſe verloren Philipp Holzmann 5,5 0 (161,5), da 
            ver=
lautete, daß eine Kürzung der Dividende eintreten würde. Im Vorjahre 
wurden 7% verteilt. Im itbrigen war die Nachbörſe uneinheitlich, im 
Grunde jedoch widerſtandsfähig. Es notierten u. a. J. G. Farben 270,25, 
Rheinſtahl 170,5, Ver. Stahlwerke 107,25, Mannesmann 152,25, 
Siemens 286,5, Schuckert 181,5, Schultheiß 406, Oſtwerke 364,5, Ver. 
Glanzſtoff 578, Bemberg 437, Phönix 100,75, Hapag 147,5 Nordlloyd 
153, Danatbank 231,75, Altbeſitzanleihe I und II 52,5, dto. III 55,5, 
Neubeſitzanleihe 12,87.
 Aickaffenb. Bellſtof 
Augsb. Nürnb. Maſch 
Bamag=Meguin". 
Berlin el. W.. 
BerlinKarlsruheInd. 
Braunkohl.=Briketts. 
Bremer Vulkan. 
Premer Wolle. 
Teutſch.=Atlan :. Tel 
Teutſche Maſchinen. 
Teutſch.=Nied. Tel.. . 
Teutſche Erdöl. . . 
Teutſche Petroleum. 
Tt. Kaliwerke. 
Tonnersmarckhütte 
Tynamit Nobel 
Elektr. Lieferung. 
J. G. Farben. 
R. Friſter. 
Gaggenau Vorz. 
Eelſenk. Berg. 
G. f. eleltr Untern. 
Kalle Maſchinen. 
San. Maſch. Egeſt. 
Hanſa=Dampfſchf. ..
 Helſing ſorz.. 
Wien... 
Prag ....." 
Budapeſt. 
Sofia 
4 Slo .... 
Koxenhagen. 
Stodholm. . 
London. .. 
v nos Aires. 
New York .." 
Belgien. .. . .
Deviſenmarkt.
14. 12. 15. 12. 14. 12. 15. Geld Brief Geld/ Brief Geld Brie Geld o.52: 10.541 10.52710.547 Ftalien". e2.71 22.75 22.715 59.00 159.12 58.995 59.11: Baris 16.48 16.505 16.46 12.39 12.412 12.394 12.414 Schweiz. 80.765 80.92 80.77 73. 16 73.30 73.18 73 3: Spanien. 70.15/ 70.2 69.7: 3.022 3.020 3.022/ 3.02 Danzig. 81.64/ 81.8 81.66 169.03,169.37 169.10 169.441 Japan. 1922/ 1.921 1.933 Hrit.asttt.5! 111.31/111.5. Rio de Janetro. b.5005 9.50251 0.5005/ 112.20112.421 112.21112.431 Jugoſlavien. 7.365/ 1.37 1.36 Hi2.86/113 0 1 12.89 113.111Portugal. 20.68 20.,C20.68 120.415120.455 20.421 20.461 Athen ......" 5.644 5.656 5.644 1.788 1.792 1.788 1.792 Konſtantinopel. . 2.172/ 2.1761 2.177 4. 1815/4.1895 1. 1815 4 1895 Kanada. . . . . ." 4,177 4.185 4.177 58.50 58.62 58.505,58.625 1Uruguay. . 4.326/4.334 4.326
 Wirtſchaftliche Rundſchau. 
7 proz. Mitteldeutſche Kommunal=Goldanleihe von 26. I. Gemäß 
Erlaß des preußiſchen Herrn Miniſters des Innern vom 30. vor. Mts. 
iſt obige Anleihe auf Grund des Geſetzes über die Mündelſicherheit 
von Wertpapieren und Forderungen vom 29. Oktober 1927 als 
            mündel=
ſicher zu betrachten. 
Die deutſche Roheiſengewinnung im November 1927. Die deutſche 
Roheiſenerzeugung im November 1927 betrug 1 119 385 Tonnen, gegen 
1139 357 Tonnen im Oktober 1927. Da der November 30 
            Arbeits=
tage hatte, während im Oktober die Hochofenwerke an 31 Tagen im 
Betrieb waren, iſt die arbeitstägliche Gewinnung des November mit 
37 313 Tonnen um 560 Tonnen höher als die des Oktober. Sie 
            ent=
ſpricht 81,2 Prozent der durchſchnittlichen arbeitstäglichen Hochofen= 
Gewinnung im Jahre 1913 im Deutſchen Reich damaligen Umfanges. 
Von 191 vorhandenen Hochöfen (im Vormonat 192) waren 116 (113) 
im Betrieb und 8 (9) gedämpft.
 Süddeutſche Immobilien=Geſellſchaft, A.=G., Frankfurt .. 
In der geſtrigen Aufſichtsratsſitzung wurde ein Beſchluß über die
 zuſchüttende Dividende noch nicht gefaßt. Vorausſichtlich ſei 
            jednch=
einer weſentlichen Erhöhung der Vorjahrsdividende zu rechnen (i. 9
 Deutſche Gold= und Silberſcheideanſtalt vorm. Roeßler, Frannz 
a. M. Nach dem Bericht für das abgelaufene Geſchäftsjahr 1998100 
eine ruhige und gleichmäßige Fortentwicklung auf den meiſten Gem”. 
zu verzeichnen geweſen. Die noch andauernde günſtige Inlandskoniun 
halte die Verwaltung nicht von großer Vorſicht in der Geſchäftsfüß. 
ab, da ſich erſt erweiſen müſſe, ob die deutſche Wirtſchaft die drücker 
Belaſtungen auch bei einem Nachlaſſen der inländiſchen Nachn 
überwinden kann. In der Edelmetall=Abteilung konnten die un 
nicht unweſentlich geſteigert werden, wozu die Zuſammenlegung
 115 12 
238.25 
103. 
149.375 
20.25 
105.25 
151.75 
75.— 
250.— 
111.— 
161.— 
132.875 
75.5 
81.— 
90.25 
113.5 
134.75 
49.— 
133.25 
61.— 
48—
 Brief 
2.755 
18.50 
80.93 
69.87 
81.82 
„937 
1.5025 
7.382 
20.72 
5.656 
2.181 
4.185 
4.334
 Silberverkaufs der Mansfeld A.=G., mit der Scheideanſtalt beigett. 
habe. Bei der Firma G. Siebert, G. m. b. C., war die Beſchäftt 
erfreulich. Auch die Norddeutſche Affinerie dürfte günſtiger als im 
jahre gearbeitet haben (i. V. 6% Dividende), doch ſeinen hier wahrſcheu 
noch größere Aufwendungen für Neubauten und Ergänzungs 
machen. In der Keramiſchen Abteilung hat ſich das Geſchäft an 
entwickelt, ebenſo entwickelte ſich die Chemikalien=Abteilung befriedio= 
So habe ſich auf dem Gebiet der Cyan=Salze die Stellung der c 
ſchaft weiter befeſtigt, und die Arbeiten auf dem Gebiete der Oberfſol; 
härtung von Eiſen habe zu erfreulichen techniſchen und wirtſchaftn= 
Erfolgen geführt. Ferner war die Abteilung Rheinfelden (Natrium= 
Sauerſtoffprodukte) gut beſchäftigt. Ein Teil des Rheinfelder Bettt 
ſoll auf moderner Grundlage in Knapſack b. Köln neu errichtet werdio= 
Für die Verbeſſerungen der Verfahrungen und für die 
            Auffini=
neuer Verwendungsgebiete ſeien recht erhebliche Aufwände gez 
worden. — Nach der Löſung der Intereſſengemeinſchaft mit der 
            D=
ban” und der Metallgeſellſchaft ſei nun die finanzielle Auseinord 
ſetzung inzwiſchen reſtlos durchgeführt. — Von den noch vorhanm= 
3 744 Stück Vorratsaktien wurden 3 156 Stück verkauft. — Es wmi 
ein Rohgewinn von 9, 126 Mill. RM. erzielt. Nach Abzug von 5,747 
RM. Unkoſten und 0,938 Mill. RM. Abſchreibungen verbleibt ein 1 
gewinn von 2 544 741 RM., woraus, wie gemeldet, 9 (i. V. 8) P: 
Dividende auf die Stamm= und 6 Prozent auf die Vorzugsaktie= werden ſollen. Die nach Abzug von 150 000 RM. für Wohlßu 
zwecke, 54 978 RM. für die geſetzliche Reſerve und 189 444 RTg 
Aufſichtsratstantiemen verbleibenden 105 721 RM. werden vorget hu 
Die Bilanz verzeichnet auf der Aktivſeite 5,6 (5,5) Mill. RM. 3 
papiere und Beteiligungen 10,737 (11. 146) Mill. RM. Vorräte unn 
20,608 (17,272) Mill. RM. erhöhte Debitoren. Demgegenüber 
unverändert 23 Mill. RM. Aktienkapital, 2,145 (1,611) Mill. RM. 
liche Rücklage und auf 20,253 (18,584) Mill. RM. geſtiegene Kredä= 
Angaben über den Geſchäftsgang des laufenden Jahres werdenm 
gemacht (G. V. 10. Jan. 1928).
 Bierbrauerei Durlacher Hof. A.=G., Mannheim. Die Genert 
ſammlung der Bierbrauerei Durlacher Hof A.=G. Mannheim beit 
autragsgemäß, aus dem Reingewinn von 236 299 RM. auf 1,5 Milli= 
RM. Stammaktien eine Dividende von 10 Proz., auf 5000 RM.10 
zugsaktien eine ſolche von 8 Prozent zu verteilen. 40 000 RM. wr 
dem Delkredere=Fonds, 30 000 RM. dem Unterſtützungs=Fonds üb4 
ſen, 15 839 RM. wurden auf neue Rechnung vorgetragen. Das 
Geſchäftsjahr hat ſich normal, gehalten, doch ſind die Ausſichten nou 
beſtimmt. 
Rheiniſche Treuhand=Geſellſchaft, A.=G., Mannheim. In diu 
13. Dezember ds. Js. abgehaltenen 17. ordentlichen Generalverſamrn 
der Rheiniſchen Treuhand=Geſellſchaft, A.=G., Mannheim, wurden 
Bilanz=Regularien einſtimmig genehmigt und dem Vorſtand und s 
ſichtsrat Entlaſtung erteilt. Nach dem General=
            Verſammlungsbe=
kommt eine Dividende von 10 Prozent auf das eingezahlte AEit 
Kapital zur Verteilung. Die Ausſichten für das laufende Jahr wr.? 
als günſtig bezeichnet.
Meiallnotierungen.
 Die Verliner Metallnotierungen vom 15. Dezember ſtelltemf 
wie folgt: Elektrolytkupfer 134,75, Orig.=Hüttenalumin. 210, dt1 
Walzen 214, Rein=Nickel 350, Antimon Regulus 93,5—100, Silkl= 
Barren 81. 
Die amtlichen Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel 1= 
15. Dezember ſtellten ſich für Kupfer: Januar 121½ (121¾), Frin 
121¾ (122), März 122 (122:/.), April 122 (122:/,), Mai 122 41M 
Juni 122 (122:/.), Juli 122 (122), Auguſt 122 (1221/,), Septr 
122 (122:/,), Oktober 122:/, (1221/,), November 1221/, (1221/.),
            E-
ber 121:/, (122). (Tendenz feſter.) Für Blei: Januar 44¾4 (45/14 
ruar —, März, April 45:/, (45½), Mai 45:/, (45¾), Juni 45½ 
Juli 45½ (45¾), Auguſt, September, Oktober und Novemben 
(46), Dezember 44½ (45), (Tendenz: feſter), für Zink: Januau 
(53½), Februar 52 (53), März, April 51¾ (52¾), Mai 51¾ 
Juni 51½ (52½), Juli, Auguſt und September 51:/, (52:/,), Qu 
November 51 (52), Dezember 53 (54), (Tendenz: ruhig). 
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 15.De.— 
ſtellten ſich für Kupfer: (Tendenz feſt), Standard p. Kaſſe 590 
3 Monate 5917/.——60, Settl. Preis 59¾, Elektrolyt 66½/— 
ſelected 64½—66, Elektrowirebars 66½;, für Zinn: (Tendenz unn 
mäßig), Standard p. Kaſſe 267½/,—,, 3 Monate 263½½.—Ju 
Preis 2671/., Banka (inoff.) 2701/.,, Straits (inoff.) 267¾4; fümich 
(Tendenz ſtetig), ausländ prompt 22:),, enft. Sichten 22" 
Preis 221/,; für Zink: (Tendenz ruhig), gewöhnl. prompt 26‟, 
Sichten 26:),, Settl. Preis 26¾, Queckſilber (inoff.) 23, Wolt! 
(inoff. 15 ½).
 Heute 
Ein reich
Granlſarter Karbbericht deir 10. Ati.-
 Staatöpapiere 
a) Deutſche 
D. Reichsanl. Ablöſ= 
Schuld einſchl. 
Auslof.=Sch. 1. Teil 
„III. Teil 
D. Reichsanl. Ablöſ= 
Schuld ohne 
            Aus=
loſungsſcheine .. ." 
4% Dt. Schutzgeb.= 
Anl. 
b) Ausländiſche 
5% Bos. E. B. 1914 
5%L.Inv. 1914 
4½% 1897.... 
4½% „1902 
4% Bosnien 
6% Bulg. Tabak.02 
½%Oſt. Staatsr. 
.1913. Kdb.1918 
4 ½%Oſt. Schatz. 14 
4½/.%0 Oſt. Silberr. 
4% 
(Holdr 
4% Oſt Goldrente 
* Innsbr. Abk. 
4% „einh. R. (k
 52.3 
55‟,
 13 
7.32
 37.5 
37.5 
2.5 
2.25
4.4
1.6
3% Port./Spz./ III/ 9.5
 5% Rum.am. R.03 
4½Gold. 13 
4½ am. kon. 
4% am.05
 6.25 
14.6 
5‟ 
5‟
 4% Türk. (Ndm. 
9.75 
4½ (Bagd.” 
14 
4% Bagd II/ 12:/, 
g. unif 1908 
4% 1911 Zoll. 12.325 
½%5 Ung St. 1918 
4½%0 
1913 
(lt Tnnsbr. Abk.) 
41,2, Ung St. 1914 
4½% lng St. 1914/ 23.25 
(lt. Innsbr. Abk.) 
4X Ung Goldr. ..
 4% Ung. Goldr. 
(lt. Innsbr. Abk.) 
42 Ung Staatsr. 
v. 10 
4%Ung. Kronr. . . . 
3%0 Ung. Eiſ. Tor . 
            Außereuro=
päiſche 
5%Mex.am. in.abg.) — 
5% „äuß. 99 
4% Gold04ſtf 
3% „ konſ. inn. 
4½%, Irrigat. 
5% Tamaulipas I 
Sachwert=
            Schuld=
verſchreibungen 
Mit 
            Zinsberech=
nung 
10%Berl. H.=Bt. G./105.25 
8% „ 
6% Berl. St. Gold 
8% Darmſt. St.-G. 
8 % D. Hyp.=Bank 
Meining. Goldpf 
79 Dresd. St.:G. 
7% Frkf. St.=G. 
SS 
82 Frii. Hyp.=Bk. 
Goldpfbr. 
7%0 Frkf. Hyp.=Bk. 
Goldpfbr. 
% Frif. Hyp.=Bk.= 
Goldpfbr. 
Lo Frrf. Pfbr.=Bk. 
Goldpfbr. 
7%0 Frlf Goldpfbr. 
6% Frkf. Pfbr.=Bk. 
Goldpfbr. 
5%0 Frkf. Pfbr. Bk. 
Goldpfbr. 
6 H.=St.=
            Gold=
anl. . 
3% Heſſ. Land.=B 
Goldpfbr. 
7% beſſ. Land.=Bk. 
Goldpfbr.
Mark (Hagen) Goldobl. 101.25 80 Komm. Ldsbk 1.9 Darmſt., Reihe 96 16 8% K. Landesbank Darmſt. Reihe II 96 8% Ldwgshf Stadt=
Goldanl. 7%M. KraftHöchſt 8‟ Mainz.=St.=G. Rw 8% Mannh. St.=G. 6% Mannh. St.=G.= 34.9 70 M.=Stahlw. 27 93 18 8% Naſſ. Ldb. Gold 101.0 8‟ Nbg. St. Gldal. 82 Pfälz. Hyp. Bk.=
Goldpfbr. 98 % Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfbr. .. 94 60 Pfälz. Hyp.=Bk
Goldpfbr. 88.5 98 8% Pforzh. St.=G. 95 84.75 8% Pirmaſ. St.=G. 93 6% Pr. Centr. Bd.= 99.*5 Cr.=Bk. Gldpfbr. 8% Pr. Centr.=St.- 94 ſchafts=Goldpfbr. 97 89 70 Pr. Centr.=St. 87 ſchafts=Goldpfbr. 95 89.5 8% Rh.=Hyp.=Br. 8=1/ Goldpfbr 96.5 98.5 94 25 89.5 93.* 4½%-„Lig. Pfb. 81 4½% — „Anteilſch. 57‟ 89 7 ½% Rh. Stahlw
25 13 99. 10%Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf. 92 8% 98 90 Kitng.3. 92 7.75 Goldpfdbr. 79 V. Stahlw. Düſ= ſeldorfHyp.=Gld.. mit Option/ 98 98 2, V. Stah. w. Düſ= eldorfHyp.=Gd.= 94.5 obl. ohne Option! 91 7% Viag( V. Ind.= v O5.5 1 Unt. Bln.) 27 557
 8% Boigt EHäffner 
Goldobl. 
8% Württbg. Hyp.= 
Bank Goldpfbrf
 Ohne 
            Zins=
berechnung 
92 75 15% Bdw. Kohl 23 
87.75 1 6 %Großkr. Mannh. 
Kohl. 23 
6%Heſ.Brk.=Rg. 23 
5% Heſſ. Volksſtaat 
Roggen ... . . 23 
5% Pr. Kaliw. .. 
5% Pr. Roggenw. 
5% Südd. Feſt. B. G) 
Borkriegé=Hyp.=B. 
Pfandbriefe 
Bayr Vereinsb. 
Bahr. Handelsb. 
Bayr. Hyp. u. Wechſ. 
Berliner Hyp.=Bk. 
Frkf Hyp.=B1 
Frkf. Pfandbr.=Bk. 
Hamb. Hyp.=Bk. 
Mecklb. Hyp.=u. Wb. 
Meining. Hyp. Bk.. 
Norod. Gr.=Cr.=Bk. 
Pfälz. Hyp.=Bf. 
Preuß. Boo.=Cr.=B. 
Pr. Cent.=B.=Cr. B. 
Preuß Pfdbr.=Bk 
Rhein. Hyp.:B 
Rh.=Wſtf. B.=Cr.B. 
Südd. Bodenkr. 
Württ Hyp Bk. 
Staatl. od. prov. 
garantiert 
Heiſ. L.=Hyp.=B. 
Landeskr. Caſſel 
Naſſau Ldsb. 
Obligattonen v. 
Transportanſt. 
4% Eliſ.=Bahn ſtfr. 
4½ Galiz. Carl- 
Lud.=B. 
abg. 
5 A Oſt. Sd. (L.)ſtfr.
 93 
95.5
12.63
 13.5 
6.45
9.1
 16 
17.075
13.75
 2,6%Alte Oſt. Südb. 
2,60 Neue „ „ 
4%Oſt. Staatsb. 83 
3% Oſt. 1.b.8. E.
3.55
 3%Oſt. 
3% „ 
3% 
3% 
3%0
 „abg. 
„9.Em. 
„abg. 
1885 .. 
abg. . 
3%Oſt. Erg. Netz
 3%Oſt. 
„abg. 
3½ RaabOebd. 83 
30. 
91 
4% Rud. Silber. 
4% Rud. (Salzka.) 
4½%Anat., S. I 
4½% Anat.. S. II 
4½% Anat., S. III 
3% Salon. Monaſt. 
5% Tehuantepec. 
4½%
 Zank=Aktien 
Allg. D.=Kredit. . . 142 
Bad. Br. .... 
1172 
Bk. /. Brauind. 
Barmer Bankv. (141.75 
Bay. Hyp.=Wchi. 1168 
Berl. Handelsgeſ 
Comm.u. Privatb. 173.25 
Darmſt. u. Nat.=Bk. /233 
Deutſche Bank . 161.25 
D. Eff. u. Wchi.=Bk. 1126 
D Hyp.=Bk. Mein. /133. 
D. Vereins=Bk. 103 
Disk.=Geſellſch 
154.5 
Dresdener B1. 
154.75 
Frankf. Bk. 
118 
Frankf. Hypth •Bk./143 
Frkf. Pfdbr. Bk. . . . 149 
Gotha. Grundkr. Bk. 
Lur. Intern. Bank 
Metallbank. 
138.75 
Mitteld. Crebitb 213 
Pfälz. Hyp=BT 176 
Pr. Bd.=Creditbank 133 
„Hyp.=Akt.=Ban! 150 
Reichsbank=Ant 178 
Rhein. Creditbk. 123.5 
Rhein=Hyp.=Bk 170.25 
Südd. B.=Treditbk.
 21.5 
19.25
 18.25 
17 25 
15 
18.5
 Südd. Dise.-Geſ. 
Oſterr. Creditanſt. 
Wiener Banlverein! 
Bergwerkö=Aki. 
Budverus.. 
Eſchw. Bergw. . 
Gelſenkirch. Bgw. 
Harp. Bergb. 
Jlſe Bergb. St.. . . /207.5 
„Genußſchein 
Kali. Aſchersleben. 
Kali. Salzdetfurth. 
Kali. Weſterregln. 1172 
Klöcknerwerke (abg. 
Lothr=Hütte) 
Mannesm.=Röhr 1153..5 
Mansfelder 
Oberbedarf 
Otavi=Min.=Ant. . . 
Phönix=Bergb. 
Rhein. Braunk. .. 
Rhein. Stahlw.. 
Riebeck Montan. . . 
SalzwerkHeilbronn 
Tellus Bgb 
Ver. Laurahütte 
Ver Stahlwerke 1108 
induſtrie=Akt 
Brauereien 
Eichbaum(Mannh.) 
Henninger 
Hercules Heſſiſche 1159 
Löwenbr.=Münche /337. 
Mainz. Aktienbr 239 
Schöfferhof(Bind.) 
Schwarz= Storchen /186 
Tucher. Nürnberg 
Werger
 Aktum. Berlin. 
Abler & Oppenh 
Adlerw (v. Kleher) 
6%E. A. G. Vzg.A 
5% A. E. G. Vzg. B 
A. E. G. Stamm 
Bad. Maſch. Durla 
Bad. Uhren, Furtw. 
Bamag=Meguin". 
Baſt Nürnberg ..
 133 
39‟ 
17I.
 96 
192 
139.75 
192.5 
119 
162 
233 
27.5 
/117‟ 
231.5 
169.25 
154 
180 
119 
85
 189.5 
344 
164
 153 
85 
85.75 
78 
161 25 
135 
29.5
 Bayr. Spiegel 
Beck & Henkel 
Bergmann El 
Bing. Metall. 
Brem.=Beſigh=Ol. 
Bürſtenfbr. Erlang 
Cement. Heidelb.. 
Cement. Karlſtadt 
Cement. Lothr. . 
Chem. Albert . . . . . 
Chem. Brockh. 
Chem. Milch 
Daimler=Benz A. G. 
Dt. Eiſenhandel. 
Deutſche Erdöl ..." 
D. G. u. Silb. Scheit 
D Linoleumw. Bin. 
Dingler. Zweibrück. 
Dreso. Schnellpr. 
Dürkoppw. (St).. 
Dürr Ratingen 
Dyckerhoff & W 
Eiſenw. Kaiſerst. 
E Licht u. Kraft ſ. 
El Lieferung . 
Eli Bao Wolle 
Email. Ullrich 
Enzinger Werke 
Ezlinger. Maſch. 
Ettlinger Spinn 
Faber Bleiſtift 
Faber & Schleicher 
Fahr, Pirmaſens 
Farbenind J. G. 
Felten & Guilleau. 
Feinmech. ( etter 
Feiſt. Sekt 
Frankfurter Ga 
Frankfürter Hof. . 
Frkf.=M. Pok. u. W. 
Beiling E Cie. 
Goldſchmidt, Th 
Gotha Waggon 
Gritzner Maſch. 
Grün & Bilfinger. . 
Hafenmühle, Frkft. 
Haid & Neu 
Hammerſen 
Hanfw. Füſſen.. 
Hanſa=Lloyd, Br. 
Hartm. & Braun.
 85.n5 
190 
73.25 
53 
137 
176
 131.; 
139.75 
241.5
15.25
 Heyligenſtaedt. 
Hilpert, Armatur. 
Hindrichs=Aufferm. 
Hirſch, Kurfer ...." 
Hoch=Tief Eſſen.. 
Holzmann 
Holzverk. Ind... 
Hydrom. Breslau". 
Fnag .. 
FunghansSt. 
Kammg. Kaiſersl. 
Karlsruher Maſch. 
Karſtadt. N. 
.. 
Klein. Sch EBecker. 
Knorr, Heilbronn 
Konſerv. Barun 
Krw. All=Württbg. 
Krauß & Co 
Lahmeyer 
Lech. Augsburg. 
Lederw. Rothe 
Leverw. Spicharz. 
Lingel Schuhw. 
Löhnberg. Mühle 
Ludwigsh Walzm./126 
Züdenſcheid Metalil 
Mainkraft Höchſt 119.9 
Mars=W. Nürnber/ 
Metallgef. Frkf. 
Miay Mühlenb 144.5 
Moenus Stamm 
Motoren: Deutz 
Notoren” Oberurt. 
Mün h. Lichtipielt 
Reckar Fahrz 
Neckarw. Eßlingen 
Beters Union 
Bfälz. Näh Kayſerl 53.5 
Philipps 
Porzellan Weſſel. 
Rein Gebb.& Schal 
Rhein Elektr 
Rhenanta,Kunheim 
Rütgerswperke 
Schneid & Hanau. 
Schnellpr. Franf 
Schramm Lackfr 123 
Schriftg Stemp 1120 
Schuckert Elektr. 
Schuhfbr. Weſſel. 
Schuhf. Herz ..
 80 
105.! 
182.5 
71.5 
99 
90 
193 
17.1 
152 
110 
167 
56.25 
56.5 
165
 A.b6 
133.5 
19.)
109.5
112
 51.1 
90.5
 181.5 
37
 Schulz. Grünlack 
Seilind. Wolff. 
Siemens Glas. 
Siemens & Halske 
Südd. Immob. 
Südd. Bucker=A.=G. 
Thür. Lief. Gotho 
Uhren Furtwängl.. 
Unter ſr. Kr.=Gl.=B.4 
Beithwerke 
Ver f. Chem. Ind. auh 
Ver. d. Olfbr. Mann 1 
Ver. Faßt Caſſel. 
Gummi. Bln.=Frkf. 
Pinſel=Nürnberg.. 
Ultramarin 
Zellſtoff Berl. 
Vogtl. Maſch. 
Voigt & Haeffner. 
Volthom Seil 
Wanx & Freytag 
Wegelin Rußfbr. 
Zellſt. Aſchaffenbg 
Zellſt Meme 
Zellſt Waldhof. 
Zucke: Rheingar; 
Transport= und 
Verſicherungs=Ait 
Dt Reichsb.=Vorz. 
A. Dt. Eiſenbahn. 
A. Lokalb u. Kraſt 
Dt. Eiſenb.=Geſ. 
Schantung E.B. 
Südd Eiſenb.-Gew! 
Hapag 
Nordd Lloyd
 Frtft. Allg. Ver.. 
Frankonia Rückv. 
Darmſtädter Bertz 
Bahnbedar 
Dampfk. Rodberg 
Helvetia Konſ..." 
Gebr. Lus .. 
Motorf. Darmſt. . . 
Gebr. Roeder .... 
Venulethck Ellenb. —.
mmer 348
Freitag den 16 Dezember 1927
Seite 17
 Produktenberichte. 
Südweſtdeutſche Zentral=Häuteauktion Mainz. Am Freitag 
beginnt im Kaſino „Hof zum Gutenberg” die oben genannte 
„fion. Zur Verſteigerumg gelangen 4920 Großviehhäute, 5344 
ſyr Freſſerfelle und 947 Hammelfelle. 
Fiamhrimer Produktenbörſe vom 15. Dezember. Billige 
            Inlands=
ließen Weizen weiter in ruhiger Haltung verkehren. Mais 
Fitsermittel feſt. Man verlangte für die 100 Kilo ohne Sack 
„i Mannheim in Reichsmark: Weizen, inl. 2,00—26,50, ausl. 
5, Roggen, inl. 25,75—26,00, ausl. 26,25—25,50, Hafer, inl. 
120, ausl. 25,50—26,50, Braugerſte, pfälziſche B8,00—30,75, 
Heſſiſche und württembergiſche V,00—28,50, Futtergerſte 22,75 
0. Mais mit Sack 21,00—21,25, ſüdd. Weizenmehl, Spez. Null 
3D0, ſüdd. Weizenbrotmehl 30, ſüdd. Roggenmehl, je nach 
usislung 35,00—36,50, Weizenkleie 14,00. 
okmrter Produktenbericht v. 15. Dezember. Bei ſchwachem 
eich war das Geſchäft ſehr klein. Wenn auch die amtlichen 
uren für Getreide unverändert blieben, ſo waren zu dieſen 
lSine nennenswerten Käufer vorhanden. Das Weizen= und 
ſ chäft war unverändert flau. Futtermittel lagen feſt, aber 
e kamen kaum zuſtande. Mais zeigte etwas freundlichere 
            Stim=
urd, die amtliche Notierung wurde um 1, Mark erhöht. Weizen I 
S4.—, 1II 22½—23.—, Roggen 24½—25,—, Sommergerſte 
9— Hafer inl. 223/—23½, Mais 21—211/., Weizenmehl 371/.— 
uesenmehl 35—35¾, Weizenkleie 13½—13,85, Roggenkleie 15½ 
g üneer Produktenbericht vom 15. Dezember. Die leichte Feſtigkeit 
ſuße sländiſchen Getreidemärkten genügte, um die Tendenz im 
ür Betreidehandel wieder nach oben zu bringen. Beſonders der in 
ge ziemlich vernachläſſigte Roggen konnte ziemliche Gewinne 
.jeferung war für Dezember und März auf einzelne Deckungen 
1Sher. Sonſtige Termine dieſes Artikels, ſowie Weizen etwa 
R. befeſtigt. Hafer folgte leicht. Gerſte hat die übliche Situation 
ſe Brauforten erhalten zu mäßig höheren Geboten Frage,
Viehmärkte.
 geiktädter Viehmarkt vom 15. Dezember, Aufgetrieben waren 
fö-r, 15 Schafe, — Schweine, 19 Ochſen. Der Marktverlauf 
rᛋſrft, geräumt. Die Preiſe betrugen für Kälber: a) 72—75, 
6if-I— c) 60—66; für Schafe 40—45 Pfennig pro Pfund. 
aunheimer Kleinviehmarkt vom 15. Dezember. Zum heutigen 
5 knnarkt waren zugeführt und wurden die 50 Kilo Lebendgewicht 
ue Rlaſſe gehandelt: 29 Kälber 60—78, 22 Schafe 42—48, 164 
Sch re 58—63, 489 Ferkel und Läufer: Ferkel bis 4 Wochen 8—13, 
beis Wochen 15—21, Läufer 21—26. Marktverlauf: Kälber 
            mittel=
mäßs/g räumt, Schweine ruhig, langſam geräumt, Ferkel und Läufer 
Yfal urter Viehmarkt vom 15. Dezember. Der Auftrieb des 
eutun ebenmarktes beſtand aus 70 Rindern, 1415 Kälbern, 400 Schafen 
4 Schweinen. Verglichen mit dem Auftrieb des Nebenmarktes
 der Vorwoche waren 540 Kälber mehr angetrieben, während der Auftrieb 
in Schafen und Schweinen nahezu unverändert blieb. Bezahlt wurden 
pro Zentner Lebendgewicht: Kälber b) 70—75, c) 62—69, d) 55-61, 
Schafe a/ 45—48, b) 36—44, c) 30—35. Schwiene b) 59—61, c) 59—60, 
d) 56—59, e) 53—58. Im Vergleich zu den Notierungen vom Montag 
gaben Kälber 3 Mark und Schweine 2 Mark nach, während Schafe 
behauptet blieben. Marktverlauf: Kälber und Schafe lebhaft, ausverkauft. 
Schweine langſam und geringer Überſtand. Fleiſchgroßmarkt: Ochſen= 
und Rindfleiſch 1 95—100, II 90—95, Bullenfleiſch 90—95, Kuhfleiſch 
I. Sorte 70—80, II 55—70, III 40—50, Kalbfleiſch 1 110—130, II. 95— 
105, Hammelfleiſch 75—85, Schweinefleiſch 75—80. Gefrierfleiſch, 
Rindfleiſch, Vorderviertel 52 und Hinterviertel 62. 
Amerikaniſche Kabelnachrichten. 
Chicago, 15. Dezember. (Priv.=Tel.) 
Weizen: Für Weizen beſtand zunächſt eine fſtere Stimmung auf 
beſſere Exortnachfrage. Im weiteren Verlauf änderte ſich das Bild in 
Erwartung der günſtigen argentiniſchen Ernteſchätzung. 
Mais: Anfangs lag der Markt feſter auf ungünſtige 
            Wetterbe=
richte und die Abnahme der Zufuhren. Die vorausſichtliche Zunahme 
der argentiniſchen Wochenverſchiffungen veranlaßte ſpäter ſtärkeres 
            An=
gebot. 
Hafer: Hafer war anfangs gut behauptet, ging aber ſpäter auf 
Abgaben des lokalen Handels zurück. 
New York, 15. Dezewber. (Priv.=Tel.) 
Baumwolle: Die Preiſe zogen heute etwas an auf gute 
            auslän=
diſche Marktberichte. Nach vorübergehender Abſchwächung auf Abgaben 
des Südens führten Deckungskäufe aus New Orleans zu einer 
            Er=
holung. 
Kaffee: Der Markt verlief angeregt durch die ſtetigen Meldungen 
aus Braſilien und Käufe der Kommiſſionäre. Gegen Schluß erfolgten 
Gewinnmitnahmen. 
Zucker: Heute zogen die Preiſe etwas an auf Grund feſterer 
            Loko=
preiſe und höherer Londoner Notierungen. Gegen Schluß drückten 
            Ab=
gaben des Handels auf das Preisniveau. 
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 15. Dez.: 
Getreide. Weizen: Dez. 125½, März 128½, Mai 130½; 
Mais: Dez. 85, März 89½, Mai 92½; Hafer: Dez. 51¾, März 
54½, Mai 56½; Roggen: Dez. 105¾, März 107½, Mai 107½. 
Schmalz: Dez. 11,40, Jan. 11,97½, Mai 12,37½. 
Fleiſch: Dez. 11,00, Jan. 11,15, Mai 11,40; Speck, loko 11,00; 
leichte Schweine 7,65 bis 8,30, ſchwere Schweine 8,10 bis 8,60; 
Schweinezufuhren: Chicago 40 000, im Weſten 150 000. 
Es notierten nach Meldungen aus New York am 15. Dez.: 
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 146%, hart 141½; Mais, neu 
ank. Ernte 99; Mehl, ſpring wheat clears 6,50—6,75; Fracht; 
nach England 1,9—2,3, nach dem Kontinent 13—14.
 Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,15: Talg, extra 8½. 
Kakao. Tendenz: feſt; Umſatz in Lots: 164; Loko: 129; 
Nov. —, Dez. 12,72, Jan. 12,75, Febr. 12,76, März 12,80, April 
12,87, Mai 12,95, Juni 13,02, Juli 13,15, Auguſt —, Sept. 13,25, 
Oktober 
Kleine Wiriſchaftsnachrichten. 
Die Spitzenverbände der ſächſiſchen Induſtrie, des Handels und 
Handwerks ſowie der Landwirtſchaft haben ſich zu einer „
            Arbeitsgemein=
ſchaft der Spitzenverbände der ſächſiſchen Wirtſchaft” 
            zuſammengeſchloſ=
ſen zu dem Zwecke, gemeinſame Ausſprache über beſonders wichtige, alle 
Wirtſchaftskreiſe Sachſens berührende Fragen des Wirtſchaftslebens zu 
pflegen. 
Wie wir bereits gemeldet haben, ſind die Verhandlungen zwiſchen 
dem Stahlwerksverband, den Werkshändlern und den freien Händlern auf 
die nächſte Woche vertagt worden. Die nächſte Sitzung ſoll am 19. 
            De=
zember ſtattfinden. Falls man bis dahin eine Einigung erzielt, ſoll kurze 
Zeit darauf eine Sitzung der freien Eiſenhändler in Rheinland und 
Weſtfalen die Abmachngen genehmigen, ſo daß der zum 31. Dezember 
1927 gekündigte Vertrag verlängert werden kann. 
In Paris haben offizielle Beſprechungen zwiſchen den deutſchen und 
franzöſiſchen Wirtſchaftsſachverſtändigen über die Abänderung des 
            bis=
herigen Modus für die 26prozentige Dawes=Abgabe auf deutſche 
            Export=
produkte ſtattgefunden. Die Beſprechungen führten zu dem Ergebnis, 
daß die Erhebung nunmehr bereits in Berlin und nicht mehr an der 
Grenze geſchieht. 
Nach einer Mitteilung aus London plant die Cunard Line für die 
nächſte Saiſon eine Neuordnung ihrer Paſſagiertarife für den 
            trons=
atlantiſchen Verkehr. Für verſchiedene Schiffe ſoll eine neue 
            Klaſſen=
ordnung geſchaffen werden. 
Die Kunſtſeidenfabrik Viscoſa in Mytiſtſchi an der Moskauer 
            Nord=
bahn iſt die einzige ruſſiſche Fabrik, die Kunſtſeide herſtellt. Sie wurde 
von Courtaulds Lrd, errichtet und im Jahre 1908 in Betrieb genommen. 
Die Nachfrage nach Kunſtſeide iſt in der letzten Zeit in den U. d. S. S.R. 
äußerſt rege, jedoch kann die Viscoſa nur 550 Kg. pro Tag liefern. 
Die „Schweizeriſche Zentrale für Handelsförderung” Sitz Bürich, 
hat den ſchweizeriſchen Firmen empfohlen, im Frühjahr 1928 von 
            deut=
ſchen Meſſen nur die Leipziger Meſſe (vom 4. bis 10. März) zu beſuchen, 
die als die alleinige große internationale Meſſe dominieren werde. 
Von bäuerlicher Seite wurde im Nationalrat ein Antrag eingebracht, 
zur rationellen Geſtaltung des Exports von ſchweizeriſchen 
            Nahrungs=
mitteln die Markenbezeichnung, d. h. durch eine Art Ansſuhrmonopol 
den Abſatz von ſchweizeriſchen Nahrungsmitteln zu organiſieren und die 
Markenbezeichnungen zu ſchützen. 
Die Stadwerwaltung von Agram hat beſchloſſen, eine Anleihe von 
200 Mill. Dinar zu begeben zum Ausbau der ſtädtiſchen Werke. Es iſt 
wahrſcheinlich, daß die Anleihe im Auslande placiert wird.
 Palast-Lichtspiele 
Heute abend 8 Uhr Wiedereröffnung! 
Ein reich ausgestatteter, groß angelegter buntbewegter 
Abenteuer-Großfilm:
 Bor Aoräcke 
Abolund 
(Schiffbrüchige des Lebens) 
8 Akte mit 
EIANE HAIP
 Ein Abenteuer-Großfilm mit großzügigster Aufmachung, voll spannender Sensationen. Original-
            Auf-
nahmen des letzten Vesuvausbruches und eine Schiffkatastrophe, die alles bisher Dagewesene 
            über-
treifen, verbunden mit erstklassiger Darstellung und einer packenden Handlung.
 Im Herzen 
Tel
 Drama in 6 Akten mit Betty Balfour 
Meueste Wochenschau
 ORPHEUM 
Tägllch 20 Uhr! 
Der grode Lacberkolg: 
Blaue vom Himmel 
Da. 
Ein lustiges Drunter und 
Drüber in 3 Akten von 
A. Waerder (19704
 Gewöhnliche Preise. 
Karterverkaut wie üblich.
 Behloßncafé 
Rheinstr. 2 
Rheinstr 2 
Freitag, den 16. Dezember 1927 
Abends 8½ Uhr 
Krodes Sonder-Konzert 
(Wünsche erbeten) (19707 
Tägl. 4 Uhr und abends 8½ Uhr 
Künstler-Konzert 
Leitung: Kapellmeister Fischer
(Menschen am Meer)
 Reſtauration „Germania” 
Eliſabethenſtraße 26 
Freitag und Samstag
 Es ladet höflichſt ein 
Jak. Rummel, Witwe. 
33446)
 Heſſiſches Landestheater 
Großes Haus 
Miete P (4. Vorſtellung) 
(Darmſtädter Volksbühne) 
Freitag, den 16. Dezember 1927. 
Anfang 19.30 Uhr Ende nach 22.30 Uhr 
Das Käthchen von 
Heilbronn 
oder: Die Feuerprobe 
Großes hiſtor. Ritter=Schauſpiel in 5 Akten 
(14 Bildern) von Heinrich von Kleiſt 
Mitwirkende 
Johanna Blum, Margarete Carlſen, Beſſie 
Hoffart, Käthe Meißner, Grete Penſe, 
Kitty Stengel, Mela Wigandt, Hans 
            Bau=
meiſter, Hansjoachim Büttner, Ca lEbert; 
Karl Ebert=Beher, Werner Finck, Ulrich 
Folkmar ,Hermann Gallinger, Richard 
            Jür=
gas, Hugo Keßler, Rudolf Klix, Robert 
Klupp, Paul Maletzki, Hans Ney, Karl 
Paryla, Gothart Portloff, Kurt Weſtermann 
Preiſe der Plätze: 0.90—9 Mk. 
Kleines Haus 
Zuſatzmiete V (6. Vorſtellung) 
Freitag, den 16. Dezember 1927 
Anfang 19.00 Uhr Ende gegen 22.30 Uhr 
Figaros Hochzeit 
Komiſche Oper in dier Atten von 
Lorenzo da Ponte 
Muſik von W. A. Mozart 
Muſikaliſche Leitung: Dr. Karl Böhm 
In der Inſzenierung von Guſtav Hartung 
Mitwirkende: V19678 
Margarete Albrecht, Anna Jacobs, Paula 
Kpver, Ellen Kiesling, Roſe Merker, Sitta 
Müller=Wiſchin, Grete Penſe, Leo 
            Bare=
zinski, Joſef Gareis vom Opernhaus 
            Frank=
furt a. M., a. G., Theo Herrmann, 
            Hein=
rich Kuhn,Chriſtoph Möbus, Eugen Vogt 
Chöre: Berthold Sander 
Spielwart: Fritz Wilde 
Preiſe der Plätze: 1.50 — 7.50 Mk. 
(Sperrſitz 3.50, 4.80, 6.— Mk.)
 Union-Theater 
VEMTAMZT 
üttzer ohne Furcht und Adel Eine lustige Sache in 2 Akten!
 Verfilmt nach dem 
            be-
kannten vielgelesenen 
Roman „Trilby‟. 
Paul Wegener 
Anita Dorris. 
7 Akte! (133452
 Residenn-Theater 
Bezwinger 
der 1000 
MANR MTt 
Gefahren” 
Im Beiprogramm: Eine ausgezeichnete Lustspiel-Groteske in 2 Akten! 33453
Anfang 3‟, Uhr
 gr. 1903 Darmſtadt gegr. 1903 
hmstag, den 17. Dezember, Abends 7 Uhr 
im „Feierabend” Stiftſtraße 33382
 VSTSRN 
LEDERKRANZ DARMSTADT 
Ehren=Chormeiſter Kammermuſiker M. Stetefeld 
Sonntag, den 18. Dezember 1927, nachm. 4 Uhr, im 
Feſtſaale der Turngemeinde am Woogsplatz
 Weihnachtsfeier 
Ainderbeſcheerung, Theater, Verloſung. 
ABu laden wir alle Landsleute und Freunde 
Familie herzlich ein. Der Vorſtand.
 Kelnnackteleler 
beſfehend aus Chor= und Solovorträgen, ſowie 
Theater und Tanz, auch reichhaltige Tombola
 (Eintrittskarten: ür Mitglieder 4 0.50, für Fremde 4 0.70 im Vorverkauf bei 
Emil Sulzmann, Zigarrenhandlung, Obergaſſe 5 und an der Kaſſe. 
Mitglieder Ausweiſe vorlegen. 
F+F+FXRR+F++FR+F+XF+FXFFF+++R 
*
 Doppelkinn, Runzeln 
behandelt mit nachweißbarem Erfolg (19091a 
Peter-Orth, Martinstraße 78
 Weinbrand=Verſchn. 
7. Fl. 2 90, ½ Fl. 1.70, 
WZeinbrand, echt, 
1/, Fl. 3 40 ½ Fl.1 80, 
ſowie alle Liköre bill. 
Jede Sorte kann 
            pro=
biert werden (18392g 
Wienerſtraße 65, pt.
 Qualitäts= 
Schuhwaren 
kaufen Sie bei (334-7 
Heinrich Gahl 
Schillerplatz 2, 1. St 
Kein Laden.
 Für die Weihnachtsfeier 
kaufen Vereine 
Tombolaloſe 
Eintrittskarten 
Tanz=Abzeichen 
am vorteilhafteſten im 
Spezialhaus für den 
Vereinsbedarf 
Adolf Skurnit 12677 
Ecke Grafen= und Marſtallſtraße.
Tasselokaffee
 täglich trisch 
gebrannt
in anerkannt
 vorzüglicher Qualität 
uufcel Schuistraße 10 - Fernrut 71
Seite 18
Freitag den 16. Dezember 1927
Nummer 3.90
Odhſſeus oder die ſieben Menüs.
12)
 Von Frank Heller. 
Berechtigte U=berſetzung von Marie Franzos. 
(Nachdruckverboten)
 „Iſt die Hydra wißbegierig?” fragte er. „Will die 
            Hundert=
köpfige ſich an mir gütlich tun, bevor ſie ſich mit geſchärftem 
Hunger auf die frechen Plünderer ſtürzt? Gut. Sagen Sie der 
Hydra, daß ein Hirte aus Akaja, zum erſtenmal auf Beſuch in 
Europa, über die Kultur dieſes Weltteils ſtaunt.” 
„Vortrefflich!” ſagte Kenyon und blinzelte ein wenig. 
„Sagen Sie ferner, daß er gelähmt durch den Anblick von 
Europas Reichtümern iſt, die er im Schlafe beinahe um 
            drei=
hunderttauſend unwürdige Drachmen vermehrt hätte. Aber da 
Redlichkeit in Europa höher geſchätzt wird als Gold, hat er 
            be=
ſchloſſen, eine Belohnung auszuſetzen, auf daß die Unredlichen 
beſtraft werden mögen. Iſt das gewug für die Hydra?” 
„Das glaube ich kaum”, ſagte Kenyon. „Das Publikum will 
etwas über Sie wiſſen. Was darf ich ihm ſagen?” 
Die Blicke, mit denen er ſich im Zimmer umſah, verrieten 
ſeine Neugier noch deutlicher als ſeine Worte. Banale 
            Maha=
gonitiſche, und auf einem von ihnen eine phrygiſche Mütze. 
Banale Mahagoniſtühle, und auf einem davon ein Mann in 
ſchwarzem Samtkittel und Zuavenhoſen. 
„Noch etwas?” fragte der Gaſtgeber des Detektivs mit einem 
voluminöſen Lachen. „Wenn jemand noch mehr wiſſen will, ſo 
geben Sie ihm die Worte des Sängers als Reiſezehrung auf 
den Weg: 
Jetzo ſchiffe ich hier an; denn ich ſteure mit meinen Genoſſen 
Ueber das dunkle Mcer zu unverſtändlichen Völkern, 
Ruhm zu gewinnen — ſchimmerndes Gold meine Ladung.” 
Er ſtrich zufrieden ſeinen wogenden Bart, aus dem die 
Zähne wie Klippen aus einer Brandung leuchteten. Der 
            Detek=
tiv fragte ſich, ob man ſeinen Scherz mit ihm trieb, oder nicht. 
Der Anblick von zwanzig Tauſendfrankenſcheinen, die auf dem 
Tiſch ausgebreitet wurden, trennte ſeine gerunzelten Augenbrauen. 
„Ja, aber wenn jemand —”, begann er 
„Wenn jemand noch mehr wiſſen will?” fragte Herr 
            Argyro=
poulos mit zwinkernden Faunaugen. „Dann weiſen Sie ihn an 
meinen Sekretär! Sollte mich jemand mit Unrecht für 
            geheim=
nisvoll halten, möge er ſich an meinen Sekretär wenden. Denn
 mit dem offenen Weſen der Auſter verbindet er die Argloſigkeit 
des Baſilisken. Ja, und Baſilides iſt ſein Name."
II.
 Am folgenden Tage leuchteten Affichen von allen Planken in 
Paris, und die Zeitungen beſtätigten, was die Affichen zu 
            ver=
künden hatten. Einer der Beſtohlenen aus dem Blauen Zuge 
— man wußte, daß dieſe Beſtohlenen, dank der Intervention 
eines engliſchen Detektivs in geradezu wunderbarer Weiſe den 
größten Teil des Verſchwundenen wiederbekommen hatten —, 
einer dieſer Beſtohlenen, und zwar der von ihnen, gegen den das 
Attentat eigentlich gerichtet war, hatte den Kampf gegen die 
Verbrecher aufgenommen. Sein Name war Alkyon 
            Angyropou=
los, er war Millionär und wohnte im Hotel Ceſarini. Er hatte 
eine Belohnung von zwanzigtauſend Franken für jede Auskunft 
ausgeſetzt, die zur Feſtnahme der Schuldigen führen konnte. Was 
dieſe betraf, ſo war ihr Chef, ein gewiſſer Herr Philipp Collin, 
zuweilen auch Profeſſor Pelotard genannt, Schwede von Geburt, 
aber ebenſo zu Hauſe in Frankreich und England wie ingendein 
Einheimiſcher. Wie viele Mitſchuldige er hatte, war nicht 
            be=
kannt, aber mit Sicherheit gehörte ein Franzoſe, Adolphe 
            Laver=
tiſſe, und ein Engländer, Henry Graham, dazu. Ihr Signalement 
und Details ihrer Antezedenzien wurden auf den Affichen 
            mit=
geteillt. Die Zeitungen brachten ausführlichere Mitteilungen, 
aber gaben zu, daß ſie unvollſtändig waren; zu einer kompletten 
Schilderung des Vorlebens der drei Herren hätten ſie ein oder 
zwei Extranummern benötigt. Zweckdienliche Mitteilungen 
konnte man entweder an die Polizei richten oder an den 
            erwähn=
ten engliſchen Detektiv, deſſen Name James Kenyon war. 
Die Wirkung dieſer Publikation ließ nicht auf ſich warten. 
Eine Sintflut von Informationen ſtrömte auf die Pariſer 
            Poli=
zei und Mr. Kenyon ein. Man hatte Philipp Collin in Dieppe 
und Nancy geſehen, Lavertiſſe in Calais und St. Etienne und 
Mr. Graham in Clermont=Ferrand und im Bois de Boulogne. 
Das Auto, im dem ſie gefahren waren, als ſie ſich von Mr. 
Kenyons Geſellſchaft befreiten, hatte man endlich gefunden, und 
der Chauffeur war einem ſtundenlangen Kreuzverhör unterzogen 
worden. Sie hatten das Auto auf der Place de la Concorde 
genommen, ſie hatten es am Opernplatz verlaſſen, wo ſie in die 
Untergrundbahn verſchwunden waren. Hatte er geſehen, wie 
Mr. Kenyon mit ſanfter Gewalt aus dem Auto entfernt worden 
war? Ja, aber das hatte er als einen gelungenen Spaß 
            auf=
gefaßt. Seine Klienten ſprachen ja engliſch, und er wußte, daß 
Frankreichs Freunde auf der anderen Seite des Kanals das 
liebten, was ſie ſelbſt „a practieal joke” nennen. Zur größeren
 Sicherheit beobachtete man ihn Tag für Tag; e8 war drnd, 
Und Tag für Tag warteten die zwanzig blauen Scheine an 
der Aufſchluß über Herrn Collin und ſeine beiden 88. 
geben konnte, aber kein ſolcher Aufſchluß kam! Das woal 
tierend. Das war mehr als irritierend, das war unbean= 
und was ſchlimmer war: es war wahr, obwohl es unbeos! 
war. Am Morgen des vierten Tages beſchloß Mr. K. 
einen Sprung ins Hotel Ceſarini zu machen. Anſtatt dau 
lionärs traf er den Sekretär. Er freute ſich; hier mußs 
doch wenigſtens mehr Details über Herrn Argyropoult! 
fahren, als der Millionär ſelbſt mitteilen wollte.
 Aber ach, dieſe Hoffnung erwies ſich als ebenſo eitel : 
Hoffnung, für die zwanzig Banknoten des Millionärs Auug
über Herrn Collin zu erkaufen.
 War Herr Argyropoulos zu treffen? 
Nein, er war ausgegaugen. 
Hm, ein origineller Arbeitgeber, nicht wahr? 
Wieſo denn? Ein vortrefflicher Arbeitgeber, könnzu 
eher ſagen! 
So, ſo! Ja, ohne Zweifel, aber originell 
            beiſpien=
durch ſeine Liebe zur Poeſie und ſeine Zitate aus den 
der Poeten. 
Ah, aber das war ein gewöhnlicher Charakterz 
Griechenland. 
Hm. Beabſichtigte Herr Argyropoulos lang in Paul 
bleiben? 
Vielleicht lange, vielleicht nicht ſo ſehr lange. 
Aha! Wovon hing es ab, wie lange ſein Aufenthalt 
würde? 
Von gewiſſen Umſtänden. 
War es unbeſcheiden, zu fragen, von welchens 
In keiner Weiſe. Herr Argyropoulos war in einer bee 
ten Angelegenheit nach Paris gekommen; wenn ſie erledigt 
würde er wieder abreiſen. 
Ach ſo. Was war das für eine Angelegenheit, wenm 
fragen durfte? 
Zu ſehen, ob Paris der Nabel der Welt ſei, nichts arnd 
Zu ſehen, ob — 
Ja, und falls noch weitere Aufklärungen gewünſcht mnt 
ſo konnte man ſich an Herrn Argyropoulos ſelbſt wenden) 
gerade da kam! 
Der Millionär begrüßte Mr. Kenyon mit unverhou 
Freude. 
(Fortſetzung folgt.)
 M.Kauf 
Allce
 en Sie 
für wenig Geld
gut angerogen
 sein, so kaufen Sie 
beim Fachmann! 
Mein Lager bietet in 
reicher Auswahl:
 Ri 
v. Mk. 465
 Lpostelbra 
Edtelerel, Heindrengerei,
 Paletots 
Lebrock- 
Paletois 
UIster 
Kurt=Mäntel
Aolhhäohien Talle
 Speiſeziit 
kompl.! 
v. Mk. 44
19683
 Io4! 
v Mk. 384
Rechtzeitig kaufen — Bei diesen Preisen ist es leicht!
 Kücher 
kompl 
v. M. 21//
 Hosen 
Loden -Mäntel 
Kummi- 
Mäntel 
Joppen USH.
Kleiderstoffe Beidenstoffe Weißware
 Pulloverstoffe 
in sch önen bunten Dessins . . . . 1.75,
zu billigsten Preisen.
 Heorg Schmeck 
früher Daum
 Ochseng asse 26 
im „Anker”. (19668
Buuelel=
Artikel:
 Spring=, Kranz=, 
Regrücken=, Panille=, 
Königskuchen=, 
            Streußelkuchen=
formen. 
            Garnier=
ſpritze:, 
            Koufekt=
ſpritzen, üllen 
Spritzſäcke, 
            Bäcker=
meſſer, 
            Torten=
zerteiler, empfiehlt 
Ernſt Crämer 
Marktſtraße 1 
Marktplatz 18199a
 Kleider-Schotten 
doppelbreit, reichhaltige Auswahl . 1.35, 
ReinwolleneKaros 
besonders preiswert 
Kleider-Popeline 
doppelbreit, schöne Farben . 
75, 
Mantelflausche 
reine Wolle, 130 cm breit, für Kindermäntel 
Ottomane-Velour 
130 cm breit, für Mäntel
 D a m a s s é 
70 cm breit, schöne Farbstellung . . . . 
Waschsamt 
gute, solide Qualität. 
2.75, 
Helvetia-Seide 
doppelbreit, diverse schöne Farbel . 
T a e 
K’seide, für Stilkleider, moderne Farben
Crépe marocain c25
K’seide mit Bwolle, schöne Modefarben
 Crépe dechine 
schönes Farbsortiment 
5.90,
30
 Bett-Damast 
130 cm breit, Streifen-Muster . . . 1.75, 
Bettuch-Halbleinen 
150 cm breit, Ia westfäl. Qualität . 2.60, 
Bett-Damast 
130 cm breit, farbig gestreitt . . . 275. 
Bettuch-Biber 
140,150 cm breit, nur gute Qualilät . 260, 
Bettücher 
gute weiße Qualität 
3.95, 
Abgepaßte Betfücher 
150/225 cm breit, aus gutem Haustuch
 Diwandeckt 
uſw. /3 4 
in größtR 
Auswarl
Tiandh TEI
 Mark) 
Fahrräf
 Ia ſelbſtgerupfte 
Gänſefedern, d Pfd 
zu 8.,X, ſind zu verk. 
Näh Geſchſt 73336401
 Praktiſche 
Weihnachts- 
Geschenke 
ind Uhren aller 
Art. 
            Armband=
uhren, Ta chen= 
Uhren, mod. 
            Zim=
mer=Uhren, aus= 
Uhren. Küchen= 
Uhren u. Becker” 
gold. Traurin e 
in gr Auswahl u. 
in allen 
            Preis=
agen m. Garantie.
 Uhrmacher 
P.Grünfeld 
Gr. Och engaſſe 30 
neben d. Brauerel z. 
Go dnen Anker 
und in meiner 
Filiale. 
Fuhrmannſtr. 14. 
Auch auf 
            Teil=
zahlg, mit kleiner 
An=u Abzahlung 
Bitte 
            Ausweis=
papiere mitbringen
 Wollwaren 
Herren-Pullover 
0 
gemustert, in verschiedenen Farben . . .O 
Herren-Pullover 
kariert, gute Qualität. 
Garnituren 
Schal und Mütze . 
Reinwollene Westen 
für Herren und Damen 
0 
Jacquard-Pullover 
Wolle mit Seide, moderne Muster. 
IZ
Trikotade
OlLeR
 m langjähr. 
tie zu bedeun 
rückgeſetzten A 
ſtaunendbilie! ! 
A M. F 
Lagerhausſtr.
 Damen-Schlüpfer 
in allen Farben, gut gerauht . . . 
Damen-Schlüpfer 
gute Qualität, mit Kunstseide-Effekt. 
Herren-Einsatzhemd 
besond, schöne Qualität moderne Einsätze 
Herren-Normalhose 
gute Strapazier-Qualität 
„. 1.95, 
Herren-Futterhose 
warme Wintergualität 
.. . . . 2.50,
 K amelhaar 
farbige Decken m Streifen . . 6 50, 4.50. 
Jacguard-Decken 
volle Größe 
. . 8 50, 6.50, 
Jacquard-Decken 
oder Kamelhaar, farb Decken, herrl Dual 
Woll-Koltern a 
gemustert mit Borddre . . . . 16.50
 schnell —guts-/ 
Foto-Pad 
Schuchard ! 
Bernr. 1545
 Feinſtes Weit 
ſeit 
Kohosfett all 
Margarine 
Roſinen, Kor 
Sultaninen, 
Kokosnuß, 
Hoſelnußkern 
Nandeln, 
Nüſe, ar
Woll-Koltern
0
besonders schwere Qualität . . 26.50,
 Nun=Aro 
Nangent,
Sonntag von 11—6 Uhr geöffnet.
Gratiszugaben für die Kleinen.
 Die ſchlanke /4 
erziehlt mar
 Ea Rifao 
Er Kaßo 
EKLer 
EaLeFr 
Suehs 
Ree
dmmer 348
Freitag, den 16 Dezember 1927
Geite 19
 Bie Luten Oan 
Hann versuchen Sie einmal einen „Adler-
            Emmen-
sler” ohne Rinde, der auch Sie sicher befriedigen 
Dird, Vollmundiger Käsegeschmack, feine 
            Konsi-
atenz, ausgiebig sätigend und dazu leicht verdaulich 
— alles Eigenschaften, die an einen erstklassigen 
Käse gestellt werden müssen und die der „Adler- 
Emmentaler” voll in sich 
            ver-
einigt. Kaufen Sie sich morgen 
gleich einen „Adler- 
Emmentaler” Sie 
werden erstaunt sein, 
* soetwas Vollkomme-
 ohne 
Holer-Emmentaler inde 
Dorzüglrch und billr= 
Zu haben in allen Feinkosthandlungen 
Vertreter: 
M. Kaufmann, Darmstadt 
Allcestraße 20 
(I. St. 19117
 W andbertrofen Ueberall erbäl lich! 
postelbrande 
46 Jerei, Weinhrennerei, Rüdes eim a. Rh.
 Nähmaſchinen 
cepar. ſchnell u. 
            preis=
wvert u. Gar. 16188a 
Franz Zürtz 
Ludwigſtraße 13, II. 
Telephon 2952
Käufe
 Gut erhaltener 
Kohlen=Badeofen 
gegen bar zu kaufen 
geſucht. Angeb. unt 
O.5 Geſchſt. (233419
 Kakteen 
ſowie Kakteentiſch od 
Rauchtiſch v. Plivat 
zu kaufen geſ. 
            An=
geb. m. Pr. u. O 12 
an d. Geſchſt ( 33439
 Rotwein= u: 
            Kognak=
flaſchen 
kauft W. Feldmann, 
Karlſtraße 73. (*33391 
Derkäufeß
 Faſt neuer Entanzug 
Herrenmantel 
            preis=
wert zu verk. 
            Stift=
ſtraße 35, I. (C33388
 Wintermantel, faſt 
teu, f. J. v. 15-16 J. 
u. 1ſchw Koſtüm (41 
billig zu verk. / 33430 
Heinhe merſtr. 13
 Grammophon m. T 
bill. zn verk (*33374 
Nd.=Ramſtädterſt. 51, 
3 Stock links.
 Füllofen, eroß, 
            Gas=
herd m. Backofen zu 
verk Schwanenſt. 15, 
Wer ſtatt ( 33421
 Baſſ 
            Weihnachtsge=
chenk! Eleg. Schal, 
unſtgeſtr., zu verkf. 
Näh. Geſchſt. (*33372
 Ernemann= 
Heimkino 
bi lig zu verk. /*33393 
Landwehrſtr. 17, pt.
 Puppenmöbel, echt 
eich., Schreinerarb., 
zu verkaufen (* 33376 
Dieburgerſtr 17, pt.
 Thüringer Allgemeine Zeitung 
Erfurt
 Wir haben den Auf 
trag, ein faſt neues 
echtes 19548a 
Steinwah= 
Pianino 
zu verkaufen 
Klavier-Arnold 
Gliſabethenſtr. 28.
 3 guterh. 
            Zimmer=
öfen groß eſchläfig 
Bett mit Pat.=Matr 
2ſch äfig Kinderbett, 
nit Pat=Matr und 
1 Schließkorb billi 
zu verk. Mathilden 
ſtr. 5, Uhs (33392i
 220 cm, 
SKL.guterh, für 
5.4 verkäufl. 33429 
Ludwigshöhſtr 69
 Stsstste, 
Weihnachts- 
Geschenke 
von bleibendem Wert 
Biedermeier Stühle, 
nußb., runde Tiſche, 
Vitrine, nußb., Eck 
vitrinen in nußb. u 
kirſchb., kleine Komor 
den Zylinderpulte in 
nußb. u. kirſchb., 
            maha=
goni Konſolſpiegel, 
Pfeiler= und 
            Bücher=
ſchränke, Standuhren 
Zinn und Porzellan 
Schöne Barock=
            Komo=
den, Schreibtiſch und 
vieles andere preisw 
zu verkaufen. (19676 
E. Behringer 
Karlſtraße 110. 
Ststtt
 Guterh Wintermant 
u Ent für ſtar e Fig 
ä 8.+ zuverk. / 33417 
Riedeſelſtr. 39, Manſ.
 Moderner /(”33389 
Kiuderwagen 
zu verkaufen. 
            Lud=
wigshöhſt :, 7, part.
 Dam. Wintermantel 
12 ℳ. Dam=Koſtün 
12 ℳ zu verk. 33390 
Näheres Geſchäftsſt.
 Nähmaſchine, wie 
neu, ſe r wenig ge 
braucht, bill. zn verk., 
vtl. Teilzahlg Karls 
ſtr 14, Laden. (19711
 Gute komplette 
Geige 
billig abzug. Näher. 
Geſchäftsſt. (*33B4df 
Neizende hell Nußb 
Vertiko-Vitrine 
mit geſchlifſ. Splegen 
u. Intarſien ſpottbill. 
weg Platzmang abzg. 
Rhönring 14, pt. 118 
33295df
 Ein Urteil 
über die
 Spiegel mit 
            Faceite=
glas, Bilder, 
            Teppi=
che, pol. Bettſtelle, 
Kinderbettſt., F 
            der=
betten, Matratzen, 
Nachtti che. Gasherd 
m. Tiſch, Tiſche, 
            Eis=
ſchrank, Kleiderbrett 
Reißbrett, Fleiſch 
wolf f. Metzger, neu 
billig z. vkf. ((33449fs 
Moosbergſtr. 30, I.
 * 
 
geſ. geſch. 
Geſundheitspfeife 
Dr. Berl
 Einzig 
Ideale
(16837a
 deshalb ann gerade ich, der ich mich doch als Sänger mit 
dem Rauchen ſehr in Acht nehmen muß, mit Freuden feſtſtellen, 
daß die Bauen Dr. Perl die beſte Geſundheitspfeife der Welt 
iſt und bleiben wird. Ich begrüße Sie ergebenſt 
gez. Emil Grifft. Staatsoper, München. 
Proſpekt koſtenlos. 
Reichſte Auswahl bei: 
Darmstadt 
M. MargufHMarktſtre. 3 am Marktplatz.
 Hand earbeitete. 
Striek deckohen Rheinſtraße 49 
billig z. v f. (*33448fs 
Moosbergſtr. 30, I.
 Gut erhalt. Kind 
            r=
vigſtr 16, II (33436
 Der unverwüstliche 
PrülSteler
Ster
 RUF 
            Schiller-
platz 8. 
Schuhhaus größten Umfanges 
(194 18a
 Abbruchſtelle 
in allen Größen, ſca 100 Fenſter, alle 
Größen, ehr guterh. 
Eichen) Bauholz, 
Plattziegel, 
            Falz=
ziegel, 1 Waſchkeſſel, 
wagen zu vk. Lud=/Waſſerſtein, Türen, 
ſehr preisw. zu verk 
( 33412) 
Grammophon 
            Hau=
benapparat) ganz neu 
f. n 40 Mk. abzugeb 
Kiesſtr. 18, II. (*33405 
Stabiles, guterh. 
Fahrrad 
(Weil, dopp Ueberſ., 
ei, Kinderbeitſtelle, 
ſchöner guter Anzug, 
Petroleumofen, 
Kl. Leiterwagen, 
billigſt zu v rkaufen 
Rheinſtr. 3, III. (3840nke 
u. Mando= 
Bitarre line, gute 
Inſtrum., bi.l. z verk. 
Näh. Geſchſt. 33242 
Erſtkl. elektriſches 
PIANO 
mit Einw. auf 
            Teil=
zahlung eventl. auf 
Miete bzugeb. 
            An=
gebote unt. O 16 an 
de Geſchſt. (* 33450 
Koffer= 
Grammophon 
größ. App, faſt neu, 
preisw. z vk (:33379 
Schuchardſtr. 11, III. 
Damen- 
Skianzug 
faſt neu, billig abzug. 
Werandraweg3, 233308 
            Ame=
rikan Harſ.-Zither 
mit unterlegb Noten 
prei. w. z. verk. /733455 
Riebeſelſtraße 27, II
Beste
Auserlesene feinste
 von mir direkt ein) 
Spanische Tisch-u I
 führte 
Dessert-
Weine
 sowie Burgunder, Bordeaux, Samos, 
Douro Port, Madeira, Muscat,
Tokaver Grhöhen und lösen
 trohe Stimmung aus. Meine 
Weine dürten aut keinem Tisch 
tehlen, wenn A16 Glockenläuten 
und der in hellem Glanze 
            er-
strahlende Weihnachtsbaum die 
Weihnachtsfrenden 
verkündet. (18314a 
Pretsliste steht auf Verlangen zu Diensten 
VUAN PRIM 
We n-Import 
(Spanische Weinstube 
Fernspr. 3231 Methildenpl. 8 Darmstadt
für 14—16 j. Jun en
ſowie andere Hoſen!
gut erhalten u. billig
abzugeben. ( 33424/12 Uhr ab. 3342e
Roquettweg 33. Damenrad
Adler=Lux.=Mod zu
vk. geg bur. Anzuſ. v.
Grüner Weg 17. pt.
 E 
zum Antrieb v. 
            Mo=
ſellen und zum 
            Ex=
pelimentieren billig 
labzugeben. 
            Georgen=
ſtraße 1½. ( 33441
 Für Sammler! 
Bismarckſiegelring 
zu verkauf. Näheres 
in der Geſchäftsſtelle 
ds. Blattes (19667
 Selten ſchöne groß 
Puppenſtube, 
Eß= und Schlafzim., 
reiz. mbl., bill. 
            abzu=
geben. Rhönring 14, 
part, lks. (*33294uf
 Damen= n. Heirnrad 
wie neu, billi zu 
            ver=
kaufen, ev Teilzahlg". 
außerdem ein 
            Herrn=
rad f. 28 ℳ 
            Karls=
ſtr. 14, Laden. (19710
 Zu 
Festgeschenken 
empfehlen wir als ganz beſonders gut 
und preiswert 
Welnbrand, Liköre, Punsche 
der Weinbrennerei 
H. A. Wagner G. m. b. H., Langen 
Stierle & Sündermann, 
            Alexan=
derſtraße 6. 
(V 19684
 Für das Weihnachtsgebäck: 
Pfd. 0.24 
Feinſtes Weizenmehl Spez. 0 
„ Weizenauszugmehl ,Brillant” „ 0.27 
0.60 
Kokosfett GEG Pfd.=Tfl. 
0.82 
Margarine „Burg Frankenſtein” 
0.80 
Roſinen, Korinthen la 
1.00 
Sultaninen, extra 
0.65 
Kokosnuß, geraſpelt 
1.30 
Haſelnußkerne 
2.00 
Mandeln, ſüße 
0.90 
Nüſſe, große franz.. 
Backpulver, Ammonium, Mandel=, Zitronenöl, 
Rum=Aroma, Natron, Vanillezucker, 
Orangeat, Zitronat, Zitronen, Orangen, Eier 
0.40 
GEG Kakao braun /. Pfd. Paket 
GEG Kakao gold /. Pfd. Paket . . . . . . 0.50 
0.70 
GEG Tee F /, k8 Paket 
0.80 
GEG Tee FF I, ks Paket 
0.30 u. 0.25 
GEG Tee in 20gr Beutel". 
GEG Schokolade, Bonbons, Karamellen, 
Cremeſtangen, Pralinen 
loſe und in eleg. Kartons.
 Zumz 
Weihnachtsfest
 Festtags-Kaffee 
unſere Qualitätsmiſchungen 
0.65 
Pfd.=Packung. weiß 
0.80 
/.Pfd.=Packung gelb . . . 
1.— 
/.Pfd.=Packung rot 
 
1.15 
/Pfd.=Packung grün. 
1.10 
/ Pfd.=Packung (Cellophan)
 Für den Weihnachtstisch: 
1925er Alzeyer Weißfeld:, Flaſche .. . . 1.40 
1925er Pfaffenſchwabenheimer 
Bosberg 
1. Flaſche 1.60 
... 0.65 
Apfelwein .." 
1925er Oberingelheimer Rotwein .1. Fl. 1.40 
1923er Spaniſcher Rotwein . .!/. Flaſche 1.50 
Malaga Gold 
*ſ Flaſche 1.90 
Mulaga Gold 
2, Flaſche 100 
Tarragona . . 
. 1, Flaſche 1.70 
Weinbrand 3 Stern 
½. Flaſche 3.50 
Weinbrand 4 Stern 
1. Flaſche 4.00 
Rum=Verſchnitt 
1/ Flaſche 4.20 
Kirſch=, Zwetſchenwaſſer. Magenbitter, Liköre, Fruchtſäfte 
GEG Zigarren Norma . . . 
. . . Stück 0.10 
GEG Z garren Konſum . . . . . . . . . Stück 0.12 
GEG Zigarren Unſer Schlager Nr. 115 . Stück 0.15 
.. . Stück 0.20 
GEG Zigarren Aventura 
GEG Zigarren Fabelhaft 
.. . . Stück 0.20 
GEG Zigarren Braſil, kräftig, dkl., Nr. 28 Stück 0.20 
.. . 0.10, 008, 0.07 
GEG Zigarillos .. 
GEGZigaretten, Tabake, Krüll= u. Feinſchnitte 
in allen Preislagen und Packungen (19717
GEG, Hamburg
Feine Käſe= und Wurſtwaren Bezirks-Konsum-Herein GEG Gemüſekonſerven Darmstadt GEG Früchtekonſerven
in beſter Qualität und Verarbeitung in reicher Auswahl N
G. [ ← ][ ]
Preiſen.
 Seifen i. Kartons 
4711 und Gegenune! 
mdulatiouseiſen, Bres 
Bürſten uſw. 
Klavier=, Zier=:.
Kante
 benötigt kältebeſtänd. 
Winteröl 
70 3 p. Ltr., jedes 
            L=
tum, auch in Leihlan= 
Kühlerschutzt 
Hauben 
von 14 XK an 
Schneeketterl 
von 12 X an 
Glaltschutzsiche 
Autoreifem
 jedes Fabrikat vorrä= 
Abgefahrene und gle uI 
Deckmäntel, auch Nie
 luftreifen werden wi 
wie neu gummiert 
40% vom Neupreis 
Autopneus, Lastwagenrellen, Mefor!! 
und Fahrradgumml, Autozubehör, Au 
Ble und -Fette, Orram- und Bosck 
Beleuchtungszubehör u
losef Horiel
Waldstr. 22, nächst d. Saalbaustr.:
Geite 20
Freitag, den 16. Dezember 1927
Nummer
Die letzte
Seres
Delllltätllte
 bieten wir ganz besondere Vorteile. Wir haben unsere Preise derart klein 
gestellt, sodaß jeder Einkauf bei uns eine GELEGENHEIT bedeutet
Die Besichtigung unserer 6 Schaufenster am Markt und unseres großen Ausstellungsraumes
 Rheinstraße 26 M1r 0 2 U cb 8/E V00 I 0.se Fev L e 1st 0 0 0s fähigkeit überzeugen 
Lodenmänkel 
Ulster, Schweden- und
 5.-, 75.-, 65. 
Ringsgurtmänkel55.,45.,35.-Mk. Au 1n
 Paletofs 2reihig, mit Samtkrager 
Maren go und schwarzes Luch 
M. Oo. 
88.—, 78.—, 68.—, 58.—, 48.—, 42.— .. 
Gehrock-Paletots 
95.—, 85.—, 75.—, 65.—, 55.—
 impr. bewährte Qualitäten 
Mk. 
48.—, 38.—, 28.—, 22.—
Herren-Sacco- u. Sport-
 in all. mod. Farben u. Fassons, 95.-, 
Anzuge 8., 78:, 68., 58., 48-, 38. . Mk.
 Smoking . TanzAnzüge 
98.—, 88.—, 78.—, 68.—, 58.— 
Mr.
 blem des 
der Findl
 Lodenjoppen, Leder- und Pelzioppen, Rauchiacken, 
(19684 
Fantasiewesten, sowie Knaben-Anzüge und Mäntel jezt zu ganz enorm billigen Preisem
Marktplatz
für die Fe
Marktstraßeletciachd id. R
kalender gratie!
Am nächsten Sonntag durchgehend von 11—6 Uhr geöffnet.
Weihnachts-Ausstellung
BLEI-KRISTALLEN
KRISTALLEN UND
KUNST-BORZELLAN
 in allen Preislagen 
Kirchstraße 12, I. Stock
(gegenüber der Stadtkirche)
 Reichhaltigstes Lager am Platze 
16 Filialen in Deutschland
Fabrik-Niederlage der Glasraffinerien
HERMANN RICHTER
 Eine Besichtigung 
wird Sie von meinem vorteil-
Hatten Angebot in
Belzwaren
überzeugen.
16541:
Auf Wunsch Teilzahlung
Hesst. 54, dche Hoehsn,
„derungen schnelletens
 SCHLAFZIMMERBILDER 
Prächtig gerahmt. Große Auswahl enorm billig 
KUNSTSALONIUL. HERGT
Schützenstraße 1—3 / am Ludwigsplatz 19659
 Freunden und Bekannten, ſowie den Bewohnern des 
Mariinsvieriels zur gefl. Kenntnisnahme, daß ich ab 
            Sams=
tag, den 17. ds. Mts. im Hauſe 
Liebfrauenstraße Nr. 67 
Ecke Heinheimerſtraße, eine Filiale meiner
Prot= u. Feinbäckerei
 eröffne und bitte um gefl. Zuſpruch. 
Gleichzeitig bringe ich die echten Waldböckelbeimer
 Lebkuchen, alle Sorten Kuchen, Torten. Stollen, 
            Weih=
nachts= ſowie Kaffee= und Teegebäck in empfehlende Er=
innerung.
Hochachtungsvoll
 Brot- und 
Tulius Rehl, Fe inbäckerel
Karlſiraße 6
Fernſprecher 1452
 kü teit Tagen fällig 
(6 1öbert iſt jetzt erſe 
hu Pangetreten. Inzwiſc 
ſar wig mit der Reichsret 
Foden worden, ſo daß 
F auin zu berhindern, da 
ſis deder die erſten Mi 
Kelender graite / Mfüuden das ganze im 
kiſ Seiten gedruckter 2 
ueserkläufige Ueberſicht h 
iä M hulten müſſen. M 
ltpurationsggerten i
gmöbel-Bürobedart
 Darmstadt 
28 Rheinstr. 28
 geröffe 
he Zuſo 
agent rei 
dem Veri 
ſcht, der 
eilsbildun 
ir einf
Lamn
 Mannheim Hainz 
Sel 
N3Nr. 7-8 Gr. Bleiche23 
zußerst preiswert K.
Chriſtbaumſchmuck
 Baumkerzen, Adventskerzen, Lichthalter 
in allen Größen, Kugeln, Glocken, Sterne, 
Rauhreif, Engelshaar, Feenhaar und 
alles, was Sie für den Weihnachtsbaum 
benötigen; finden Sie zu erſtaunend 
            bil=
ligen Preiſen bei 192409
 Frankfurterſtr. 12-14 (19240a Telephon 186 
Große Auswahl in Feſtgeſchenken.
Passendes Weihnat
N
 FarbenKrautz 
Ludhoden-Wachsöl ot. 30 cſcholbr=Str.s
(15768a1
Großer Weihnachts-Verkauf!
 in Zigarren, Zigaretten, Tabake u. Pfeifen 
Staunende Sonder-Angebote
Schöne Weihnach
in großer Auswahl und
 Pe 
 Manieurs 
Kamm= u. Bürſten= K 
Garnituren 
 
Zerſteuber 
Sowie; Haarbürſten, Kämme, Dr 
lampen, Zahnpaſta und 
Große Auswahl in: Chriſtbaum= 
Haushalt=Ker;
 Parfdmerie 
Schulſtraße
 Zlgarren (Stumpen) von 4d an Zlgareiten von 10 an 
Zigarren (volle Fassons) von 69 an 
Tabake (500 Gramm) von 50 ₰ an aufwärts
Schlamp’s Tabakwarenvertrieb
 Groß- und Kleinverkaut 
Zigarren-Fabriklager: dr. Ochsengasse 20, Tel. 3248 
(17537a 
Besichtigen Sie bitte meine Schaufenste
 ar Oder Maoder-Hasterkaut 
zum Weihnachtsfest
 Ieh haue um und Fenoviere meine Fahrik-Ausstellungsräume 
15-20%0 Barzahlungs-Rabatt
inerhalb 3 Monaten
 Gewähre auf alle vorrätigen 
naturlasierte Küchen, eichenen u. polierten Schlaf-, 
Herren- und Speisezimmer, sowle Kleinmöbel aller Art 
Zahlungserleichterung. 
(19277a 
Ziel bis 18 Monate.
Möbelkabrik Harl Alenk
Landwehrstr. 31
Darmstadt
 Nachf.: 
Paul Lambeck 
Landwehrstr. 31