Einzelnummer 10 Pfennige
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Franffurt a. M. 1301.
 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet 
Nummer 344 
Montag, den 12. Dezember 1927. 190. Jahrgang
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breitl 2-Reichsmart. Anzeigen von aut wäris 40 Reichspfg. 
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ſ Dollar — 420 Marfl. — Im Falle höberer 
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streil uſw erliſcht 
ſede Verpſiſchtung auf Erfüllung der 
            Anzeigen=
auſträge und Teſtung von Schadenerſatz. Bei 
Konturs oder gerſchtiſcher Beltrelbung fällt jeder 
Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Vani und Darme 
ſtädter und Natſonalbank.
Friand bei Streſemann.
 änEnigſche Vermittlung zwiſchen Frankreich und 
mit Chamberlain? 
* Genf, 11. Dez. (Priv.=Tel.) 
Mand hat heute nachmittag 5 Uhr dem deutſchen 
ußze triniſter Streſemann einen 
            Abſchieds=
nach einmal in Kürze eine Reihe politiſcher 
            Pro=
blembeſprochen wurden. Mittags hatte Briand 
welſchen Außenminiſter „Chamberlain und den 
aulichen Botſchafter in Rom, Sir Ronald Graham, 
äßſte, nachdem geſtern abend die beiden engliſchen 
ipün aten mit Scialoja gemeinſame Gäſte 
esümtergeneralſekretärs des Völkerbundes, 
Paoſläzi, geweſen waren. Bei dieſen 
            Zuſammenkünf=
en hiſtiälte es ſich zweifellos um die franzöſiſch=italie=
 Moige Aufnahme der polniſch=litauiſchen 
Verhandlungen. 
* Genf, 11. Dezember. (Priv.=Tel.) 
eſE: teilte am Sonntag abend der Preſſe mit, daß er in 
eitſeſprechung mit Woldemaras vereinbart habe, daß die 
ſelke Verhandlungen zwiſchen der polniſchen und der 
güczier Regierung über die Wiederaufnahme der 
            Beziehun=
ſald als möglich ſtattfinden ſollen. Woldemaras und 
Ewerden gleich nach ihrer Rückkehr, nach Kowno bzw 
Et durch Vermittlung einer der in dieſen Hauptſtädten 
Eherten Mächte entſprechende Vorſchläge an die andere 
Mug machen, und Zalefki hofft, daß die Verhandlungen 
Vſim Januar, und zwar ſahrſcheinlich in Lettland, 
            begin=
nden. 
beſEi erklärte ncch, daß er in dem geſtrigen Ratsbeſchluß 
Pcte Etappe nicht nur auf dem Wege der endgültigen 
Meang des Friedens in Oſteuropa, ſondern auch eine 
            wich=
aſpe für den Völkerbund erblicke. Durch das 
            Ein=
des Völkerbundes ſeien ernſte Ereigniſſe vermieden 
Die ſonſt wahrſcheinlich unvermeidlich geweſen wären. 
ſhrigſte Tatſache des Ratsbeſchluſſes ſei die allein 
            da=
rſolgte Aufhebung des Kriegszuſtandes und die Vor= 
EtA der direkten Verhandlungen. Immerhin dürfe man 
Mm dieſen Verhandlungen nicht erwarten, daß ſie 
            inner=
eiger Wochen alles regeln werden, was der jahrelang 
Rude Kriegszuſtand verurſacht habe. Aber es ſei ſchon 
19ßer Fortſchritt, daß überhaupt wieder direkte 
            Verhand=
zwiſchen der polniſchen und der litauiſchen Regierung 
Woint und daß man doch allmählich dazu kommen werde, 
Emalen Beziehungen guter Nachbarſchaft wieder herzu=
 MOemaras erblickt in dem Ratsbeſchluß 
Ie weſentliche Aenderung der Lage. 
2 emaras erklärte der Preſſe, daß er in dem Ratsbeſchluß 
Sl entliche Aenderung der Lage erblicken könne. Aber 
* uch zu, daß die Wiederaufnahme des Warenverkehrs 
Polen und Litauen für ſein Land notwendig ſei. Da= 
Dei lärte er ſich zunächſt noch gegen die Wiederaufnahme 
Nonenverkehrs. Es müſſe vorher eine Eutſpannung der 
29 ligen B=ziehungen eintreten, bevor eine wirkliche 
            Ver=
ur8 möglich ſei. Auf die Grenzkommiſſion zur Unter= 
Der Zwiſchenfälle an der Grenze hätte er „verzichten 
hrach der feierlichen Erklärung Pilſudſkis, in welcher die 
Ale Integrität und die politiſche Unablängigkeit Litauens 
ha worden ſeien. Außerdem ſeien auf Wunſch der Re= 
D.: Fraukreichs, Englands und Italiens deren War= 
Bilitärattachés nach Wilna abgereiſt, was auch zur Ent= 
B der Lage beigetragen habe.
Vom Tage.
 tiſohn Beziehungen, in denen Chamberlain gerne 
            ver=
mitterluf öchte. Man ſagt aber, daß vor nächſtem Frühjahr keine 
Ausfüch autf eine direkte Begegnung franzöſiſcher und italieniſcher 
ztgautztümner beſtehe, während man die Möglichkeit einer 
            bal=
gerk tſammenarbeit Muſſolinis mit 
            Cham=
erſat, als gegeben anſieht.
 60 Peit breis für die italieniſch=franzöſiſche Ver= 
Mtüdägung. — Muſſolinis Befürchtungen. 
EP. Paris, 11. Dezember. 
9ſ Jules Sauerwein dem „Matin” aus Genf berichtet, 
„bientrds heute in der Umgebung von Genf ſtattfindende 
            Früh=
iserst 
ſück hſchen Briand, Chamberlain, dem engliſchen Botſchafter 
Riſe SSir Rovald Graham, und dem italieniſchen Völker= 
Fülisierten Scialoja der Vorbereitung der geplanten 
            Zu=
weitſift Briand—Muſſolini. Die „Chicago Tribune” be= 
Fedce von ihr zuerſt angekündigte Zuſammenkunft zwiſchen 
Mdund Muſſolini ſei auf den Proteſt Südſlawiens abgeſagt 
Sas vorher eine Regelung der albaniſchen Frage 
Das Blatt glaubt, daß gegenwärtig Beſtrebungen im 
ſeien, Italien gegen Ueberlaſſung des 
en Mandats zum Rückzug aus Albanien 
gen. Es bleibe jedoch abzuwarten, ob Italien dieſe 
Aſttauliche Berichte ließen den Ausbruch einer 
            inne=
zeferner das Zuſtandekommen enger 
            Bezie=
an zwiſchen Frankreich und Rußland. In 
lcrfer Beſprechungen zwiſchen Briand und Litwinow ſei 
zm ein Sicherheitsvertrag auf der Grundlage des Völker= 
Mkles erörtert worden, ſondern Litwinow habe ſogar 
urcwken laſſen, daß Rußlaud nach Abſchluß eines derartigen 
yms bereit ſei, in den Völkerbund einzutreten. Außerdem 
be zwinow Frankreichs Vermittlung für einen 
            Sicherheits=
ſſüzwiſchen Rußland und Polen erbeten.
 Im ſpaniſchen Außenminiſterium wurde der allgemeine 
            Luft=
verkehrsvertrag zwiſchen Spanien und 
            Deutſch=
land von dem Miniſterpräſidenten und Außenminiſter Primo de 
ſalien. — Zuſammenkunſt Muſſolinis Rivera und dem deutſchen Botſchafter Grafen von Welezek 
            unter=
zeichnet. 
Die Nobel=Friedenspreiſe wurden im Nobel=Inſtitut 
an die beiden Preisträger Ludwig Quidde und Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter. 
Ferdinand Buiſſon unter großen Feierlichkeiten in 
            Anweſen=
heit des Königshauſes und einer repräſentativen Verſammlung 
            ver=
teilt. 
zu gemacht, der ſich ziemlich lange ausdehnte, und bei Man beſtätigt die Nachricht von der bevorſtehenden 
            Ent=
ſendung eines italieniſchen Botſchafters nach 
Brüſſel. Nachdem Vandervelde aus der belgiſchen Regierung 
            aus=
geſchieden ſei, beſtehe für die fasciſtiſche Regierung, die mit Belgien 
die beſten Beziehungen zu unterhalten wünſche, kein Grund mehr, den 
Brüſſeler Poſten unbeſetzt zu laſſen. 
Wie wir aus der Sowietbotſchaft naheſtehenden Kreiſen 
dem 28. Dezember und dem 5. Januar in Paris erwartet. 
Der rumäniſche Außenminiſter Tituleſeu hat 
einen Proteſt der rumäniſchen Regierung gegen die im 
ungariſchen Parlament gefallenen Aeußerungen 
über die Unruhen in Großwardein nach Budapeſt gerichtet. 
In Siebenbürgen herrſcht bereits überall wieder 
            voll=
kommene Ruhe. Die 400 Studenten, die in der Kaſerne 
Malmaiſon interniert ſind haben einen Hungerſtreik 
proklamiert, um dadurch ihre Freilaſſung zu erzwingen. Die 
            Stu=
denten beſchwerten ſich auch über Mißhandlugen. 
Litwinow, Lunatſcharſki und die anderen 
            Mätglie=
der der Genfer Sowjetdelegation ſind wieder in 
Moskau eingetroffen. 
Wie verlautet, hat nach mehreren Beſprechungen zwiſchen den 
            Lei=
tern des Kuomintangs General Tſchiang Kai=ſchek den 
Poſten eines Oberbefehlshabers des 
            nationali=
ſtifchen Heeres, den er vor einigen Monaten niedergelegt hatte, 
wieder angenommen. 
Brauns Antwort an Marx. 
Berlin, 11. Dezember. 
Der preußiſche Miniſterpräſident Braun wird im Verlauf 
der bevorſtehenden Landtagsdebatte über den preußiſchen Etat 
u. a. auch zu der Antwort des Reichskanzlers auf die preußiſche 
ation als ausreichend betrachtet. In London eingegan= Beſchwerde über das Telegranm des Reichsinnenminiſters von 
Keudell an die Deutſche Studentenſchaft Stellung nehmen. 
            Außer=
tiſe in Italien befürchten. Muſſolini be= dem dürfte er ſich mit den noch ſchwebenden Konflikten zwiſchen 
dem Reich und Preußen beſchäftigen. 
Um Dr. Luther und die Reichsbahnverwaltung. 
ſterpräſidenten Braun ein Schreiben gerichtet, in dem ausgeführt 
wird, daß die Reichsregierung keine Möglichkeit ſehe, das Urteil 
des Staatsgerichtshofes, dem entſprechend Preußen Anſpruch auf 
Vertretung im Verwaltungsrat der Reichsbahn habe, zu 
            voll=
ſtrecken, da die freigeword ne Stelle durch den Reichskanzler a. D. 
erklären. In dem Schreiben wird, wie verlautet, der preußiſchen 
Regierung anheimgegeben, beim Staatsgerichtshof einen neuen 
Antrag auf Vollſtreckung des früher ergangenen Urteils 
            einzu=
bringen, und es wird erklärt, daß die Reichsregierung in einem 
ſolchen Antrag keinen umfreundlichen Akt erblicken würde. 
Proteſt gegen die Stillegungsanträge 
der Großeiſeninduſirie. 
Hamm, 12. Dezember. 
Die heute in Hamm abgehaltene Tagung des 
            Arbeiter=
beirats der Weſtfäliſchen Zeutrumspartei beſchäftigte ſich neben 
allgemeinen politiſchen Fragen auch mit der durch die 
            Still=
legungsanträge der Großinduſtrie geſchaffenen Lage. 
            Sämt=
liche Referenten wandten ſich in ſchärfſten Ausführungen gegen 
das Vorgehen der Großeiſeninduſtrie. Die Verſammlung nahm 
einſtimmig folgende Entſchließung an: 
„Der Arbeiterbeirat der Weſtfäliſchen Zentrumspartei 
            for=
nes Eintreten für die vollſtändige Durchführung der Verordnung 
über die Arbeitszeit vom 16. Juli 1927 ab 1. Januar 1928. Da 
die Großeiſeninduſtrie eine Stillegung ſämtlicher Betriebe zum 
1. Januar 1922 beabſichtigt, ſieht ſich der Arbeiterbeirat 
            veran=
laßt, von der Reichstagsfraktion zu verlangen, bei der Regierung 
dahin zu wirken, daß ſie alles tut, um dieſe Stillegung, welche 
zu unterbinden.” 
Telegramm geſandt: „Die Arbeiterſchaft innerhalb der 
            Weſi=
fäliſchen Zentrumspartei ſieht mit großer Sorge die 
            Kampf=
bittet den Reichsarbeitsminiſter, ſich bei dem Abbau der kultur= Induſtrieproletariats. Die däniſche Landwirtſchaft macht 
ner Weiſe beirren zu laſſen. Das Recht der Arbeiterſchaft muß 
über den Sonderintereſſen einzelner Unternehmer ſtehen.” 
Muſſolini dementiert. 
Der „Popolo d’Italia” veröffentlicht folgende offiziöſe 
            Mit=
teilung: „Einige Blätter haben angekündigt, der engliſche Bot= tende, Umwandlung aller parteipolitiſchen Grundſätze und läßt 
ſchafter beim Quirinal, Sir Ronald Graham, habe Chamberlain 
eine Botſchaft Muſſolinis für die Abhaltung einer Dreierkonfe= 
Quelle erfahren, hatte der britiſche Botſchafter vor ſeiner Geufer 
Reiſe keine Gelegenheit zu einer Begegnung mit dem italieniſchen 
Regierungschef gehabt, und iſt auch nicht beauftragt worden, geſpannt, als die nächſten Wahlen vermutlich unter dem Zeichen 
ſchriftliche Botſchaften oder mümdliche Einladungen oder ſonſt 
irgendwelche Mitteilungen zu überbringen.”
 „Rechter Hand, (inker Hand, 
alles vertauſcht.” 
Dänemarks innerpolitiſche Lage. 
v. M. Kopenhagen, 10. Dezember. 
Zwei Fragen ſind es, die dem politiſchen Leben Dänemarks 
ſeit dem Kriege immer wieder ihren Stempel aufdrücken, die 
Spalten der Preſſe beherrſchen und nur vorübergehend etwa der 
Erörterung brennendſter Wirtſchaftsſorgen Platz machen: die 
Grenzfrage und das Wehrproblem. Alle übrigen Dinge 
laufen ſcheinbar ſo nebenher, werden aus der „Not des Tages” 
geboren, dringen kaum über den Kreis der zünftigen Politiker 
hören, wird der neue Botſchafter Dowgalewſky zwiſchen hinaus und ſterben — im Schatten der beiden Problemkoloſſe — 
ihren parlamentariſch=geſevmäßigen Tod. Ich ſage ſcheinbar, 
denn in den Garküchen der Parteipolitik brodeln gelegentlich 
Zollfragen, Wahlgeſetzkonflikte und andere Probleme von 
            viel=
leicht weit ausſchlaggebenderer Wichtigkeit auf. Die breite 
            Oef=
fentlichkeit nimmt jedoch ſelten mehr als die Rauchentwicklung 
wahr und wartet geruhſam auf die fertigen Speiſen. Der däniſche 
Bürger hat genug mit ſich ſelbſt zu tum und horcht erſt geſpannt 
hin, wenn die populären Stichworte fallen. 
Ein derartiges Stichwort hat nun die liberale Regierung 
mit der Einbringung ihres „Geſetzes über die Verteidigung des 
Reiches” unter die Maſſen geſchleudert. Es handelt ſich dabei 
um eine mehr oder weniger durchgreifende Aenderung der 
            däni=
ſchen Heeresordnung vom Jahre 1922 — einer Ordnung, gegen 
die das vorherige ſozialdemokratiſche Abrüſtungskabinett 
            Stau=
ning unter den Augen der ganzen Welt Sturm gelaufen iſt. 
Der Inhalt der neuen Wehrvorlage erſcheint zu weitläufig und 
vielſeitig, um in knappen Worten wiedergegeben zu werden, doch 
laſſen ſich die Grundprinzipien dahin zuſammenfaſſen, daß die 
Preußens Konnitte mit dem Leich. Regierung bei faſt unverändertem Budget eine Vereinfachung 
und gleichzeitige Intenſivierung des Verteidigungsweſens — in 
Uebereinſtimmung mit den Völkerbundsverpflichtungen — 
            an=
ſtrebt. Um es hier gleich vorweg zu nehmen: eine wohlwollende 
Aufnahme iſt dem Entwurf weder von vechts noch von links 
beſchieden geweſen, und der Wehrminiſter hatte recht, wenn er 
an ſeine Bitte um ruhige und leidenſchaftsloſe Behandlung die 
wenig hoffnungsfrohe Sentenz knüpfte, daß Dänemark auf 
            mili=
tärpolitiſchem Gebiet ja wohl ein „Kapitel für ſich” ſei. 
Die konſervative Parteipreſſe ergriff ſofort die günſtige 
            Ge=
legenheit am Schopf, um Wehrproblem und Grenzfrage — mit 
dem Hinweis auf 1864 — auf einen Generalnenner zu bringen 
und die „deutſche Gefahr” (den Tollpunkt der däniſchen 
Nation) gegen das Geſetz ins Feld zu führen. Dem Schlagwort 
Reichskanzler Dr. Marx hat erneut an den preußiſchen Mini= von der „Sabotierung der Wehrmacht” ſtellten die Demokraten 
ihr „Wozu ſoll es nützen?” entgegen, was ſoviel heißen ſoll als: 
Dänemark ſei viel zu klein, um beim beſten Willen eine auch noch 
nur annähernd effektive Landesverteidigung aufſtellen zu können. 
Jeder diesbezügliche Verſuch bringe mehr Gefahr als Nutzen und 
bedeute bloß ſinnlos vergeudetes Geld. — Immerhin 
Dr. Luther beſetzt iſt und da Dr. Luther ebenſo wie die übrigen laſſen die Demokraten in der Ppaxis die Notwendigkeit eines 
Verwaltungsratsmitglieder ſich nicht zu einem Rücktritt bereit kleinen Heeres und einer Kriegsmarine gelten, während die 
Sozialdemokraten mehrere Schritte weiter gehen und die 
Abſchaffung des geſamten Militärweſens (bis auf ein 
            beſchei=
denes Polizeikorps und einige Küſteninſpektionsſchiffe) fordern. 
In den Augen der Wehrfreunde iſt das gewiß nur ein gradueller 
Unterſchied und man geht wohl nicht fehl, wenn man in dieſer 
Beziehung eine enge Fühlung zwiſchen Demokraten und 
            Sozia=
liſten vorausſetzt. Ganz intereſſant iſt übrigens die Tatſache, daß 
die Konſervativen gelegentlich durchblicken laſſen, daß ihnen der 
radikale Standpunkt der „Verteidigungsnihiliſten” letzten Endes 
noch lieber ſei, als die Nicht=Fiſch=nicht=Fleiſch=Politik der 
            Libe=
ralen. Ob es ihnen mit dieſer Behauptung ſehr ernſt iſt, muß 
allerdings noch bezweifelt werden. Trotzdem gibt es Leute, die 
hier ſogar einen Hinweis darauf erblicken wollen, daß die 
            Rech=
ten ihre Haltung auf die Möglichkeit einer 
            ſozialdemokra=
tiſch=konſervativen Majorität — nach den 
            Oberhaus=
wahlen im nächſten Jahr — einzuſtellen beginnen. 
Die Liberale oder „Bauernlinke” beſteht zum 
            ausſchlag=
gebenden Teil aus Agrar=Elementen und iſt daher, den däniſchen 
dert von der Reichstagsfraktion der Zentrumspartei entſchiede= Verhältniſſen entſprechend, freihändleriſch eingeſtellt. Die 
            land=
wirtſchaftliche Produktion iſt in jeder Beziehung auf den 
            Welt=
markt und die Weltmarktpreiſe angewieſen und hat daher von 
ſchutzzöllneriſchen Maßnahmne kleinerlei Vorteile, ſondern nur 
eine Verteuerung der Produktionsmittel und Bedarfsartikel zu 
            er=
warten. Demgegenüber tritt die konſervative Induſtrie 
            nach=
drücklichſt für die Errichtung von Zollſchranken ein, weil ſie unter 
für Staat und Wirtſchaft unabſehbare Folgen mit ſich bringt, einer zunehmenden Ueberflutung des Inlandmarktes, durch 
            bil=
lige ausländiſche Induſtrieerzeugniſſe, zu leiden hat. Der prin= 
An den Reichsarbeitsminiſter wurde folgendes zipielle Gegenſatz liegt alſo klar zutage, doch — damit nicht 
            ge=
nug — ſchlagen ſich nun auch die Sozialdemokraten ganz offen 
auf die Seite der Konſervativen und verlangen durchgreifende 
maßnahmen der Unternehmer in der Großeiſeninduſtrie. Sie protektioniſtiſche Maßnahmen zum Schutze des arbeitsloſen 
widrigen Zwöliſtundenſchicht in der Schwereiſeninduſtrie in kei= eine ſchwere Deflationskriſe durch und iſt gezwungen, ſich mit 
möglichft geringen Arbeitskräften zu behelfen, was natürlich eine 
Abwanderung zur konkurrenzbedrohten Induſtrie zur Folge 
haben muß. Arbeitgeber und Arbeitnehmer haben hier alſo 
zwangsläufig ihr gemeinſames Intereſſe entdeckt und ziehen, 
Arm in Arm, gegen den Freihandel zu Felde. Die Lage bedingt 
zweifellos eine, unterirdiſch und hinter den „Kuliſſen 
            fortſchrei=
allerlei intereſſante Möglichkeiten offen. 
Wenn ſich die liberal=konſervativen Gegenſätze (
            Kleiſterungs=
renz zuſammen mit Briand gebracht. Wie wir aus zuſtändiger verſuche ſind lebhaft im Gange) in der Wehrfrage als 
            unüber=
windlich herausſtellen ſollten, dann darf man auf die 
            Partei=
konſtellation der Zukunft immerhin geſpannt ſein. Um ſo mehr 
des Rückganges der Mittelparteien und eines Machtzuwachſes 
der Sozialdemokraten ſtehen werden.
Seite 2
Montag, den 12. Dezember 1927
Nummer 3449
 Aus der Landeshauptſtadt. 
Darmſtadt, 12. Dezember. 
* Geſelliger Abend in der Kunſihalle 
am Rheintor. 
Die Veranſtalter der Kunſtmeſſe 1927 der Heſſiſchen Künſtlerhilfe 
hatten am Samstag zu einem geſelligen Abend in die Kunſthalle 
            ein=
geladen. Dieſe Veranſtaltung war eine Fortſetzung der originellen 
Idce, durch intereſſant geſtalteten äußeren Rahmen Beſucher in die 
            Kunſt=
halle zu bringen, die ſonſt vielleicht — leider dürfte das zutreffen — 
            fern=
blieben. Der Kunſt und den Künſtlern im dieſer ſchveren Zeit zu helfen, 
darf ſchließlich jedes Mittel herangezogen werden und wird zu dem 
guten Zweck geadelt. An und für ſich trägt ein geſelliger Abend der 
Kreiſe, die hier zuſammentrafen, dieſes Signum von ſelbſt, und eine 
ſtehende Einrichtung ähnlicher Zuſammendunfte von Künſtlein und 
Kunſtfreunden, Mäzenen und Literaten wäre durchaus empfehlenswert, 
weil der dadurch hergeſtellte Kontakt, die perſönliche Fühlungnahme 
von Menſch zu Menſch unbedingt von Vorteil iſt. 
Mehr als man wohl vorausgeſehen, war der Einladung Folge 
            ge=
leiſtet worden. Die vorgeſehene Sitzgelegenheit in den Näumen der 
Kunſthalle reichte zunächſt bei weitem nicht mus. Dieſer Erfolg iſt hoch 
erfreulich. Die Beſucher verteilten ſich je nach Belieben auf alle Näume 
der Kunſthalle. Ueberall entwickelte ſich ine angeregte Unterhaltung, die 
mſignuiert durch die die Beſucher umgebendon Kunſtwerke ſich doch 
wohl in erſter Linie um die Kunſt dvehte und ſo eine Gewähr dafür 
gab, daß der eigentlich: Zweck der Veranſtaltung erreickt wurde. Von Zeit 
zu Zeit unternommene Wanderungen durch die übrigen Räume, das 
Fluktuieren der Beſucher durch alle Näume diente hervorragend der 
Ausſtellung, wenn auch die Kunſthalle dieſes ganz ungewohnte Bild 
kaum je früher geboton haben dürſte. Im großen Oberlichtſaal war eine 
Jazzband tät’g, die unermüdlich ſpielte und Jung und Alt zum Tanz 
animierte. Es herrſchte bis zum Schluß eine ſehr angeregte Stimmung, 
und dieſer erſte geſellige Abend nahm einen derart ſchönen harmoniſchen 
Verlauf, daß allgemein der Wunſch nach Wicderholung geäußert vurde. 
Die Reſtauration, die die Konditorei Petermann übernommen hatte, 
ſtellte eine aufmerkſame Bedienung, deren Zurückhaltung viel zu der 
Ungezwungheit, die dem Abend ein beſonderes Signum gab, 
beitrug. 
M. St. 
— Alt=Darmſtadt, Vereinigung für Ortsgeſchichte und Heimatkunde. 
Am Donnerstag abend ſprach der bekannte Heimatſchriftſteller Herr 
            Amts=
gerichtsrat Hanz Otto Becker aus Dieburg in „Alt=Darmſtadt” über 
„Odenwälder Volkshumor‟. Der Nedner führte u. a. aus: 
Wem ich heute abend als Dieburger hier ſpreche, ſo ſind es doch die 
engſten Beziehungen, mit denen ich als geborener Darmſtädter mit allem, 
was darmſtädtiſch iſt, verkmipſt bin. Auch der Humor ſpmdelt hier mehr 
als ſonſtwo. Humor iſt eine Gottesgabe, ein Lichtſchein für die 
            Men=
ſchen, demen er geſchenkt iſt. Nicht der ſogenannte Humoriſt, auch nicht 
Tingel=Tangel gehört hierzu, ſondern die Gabe des Humors, die dem 
Meſchen in die Wiege gelegt iſt und der ſelbſt unter Tränen lächeln 
kann. Beſonders uns Deutſchen iſt der Humor im Gegenſatz zu anderen 
Völkern angeboren. Zunächſt ging der Redner dann auf den Humor in 
Geſchichte und Rechtspflege ein, beleuchtete die Volksjuſtiz, wie z. B. das 
Haberfeldtreiben und die Sitte des Dachabdeckens oder, wie der 
            Volks=
mund ſagt: „einem auf das Dach ſteigen‟. Aus der alten Zeit wurde 
die Sitte des Schwemmens oder Wippens angeführt; der Uebeltäter 
wurde in den Schmellkorb geſetzt und einigemale unter Waſſer getaucht. 
Hier in Darmſtadt wurde dieſe Strafe zuletzt an der „Buttermargret”, 
weil ſie zu leichtes Gewicht geführt hatte, im Marktbrunnen vollzogen. 
Auch der Eſelsnit, der hier in Darmſtadt öfter vollzogen wurde und 
die Geſchichte des Frankenſteiner Eſelslehen mit allerlei heiteren Epiſſoden 
wurden beleuchtet. Volkshumor, wie die Geſchichte vom „Griesheimer 
Kuchuck”, vom „Dieburger Kapuziner”, Volksſprichwvörter, wie die 
            ge=
flügelten Ausſprüche: „Hinne erum, wie die Frag vun Benſem” wurden 
erläutert. Ebenſo geſchichtliche Epiſoden, wie das Lindenfelſer 
            Schweine=
zwicken, der Breubenger Tobf= und Breilecher. Dann ging der Nedner 
über zum Humor im Volksleben, wie z. B. Ortsneckereien, die mit 
            Orts=
bezeichungen im Zuſammenhang ſtehen, wie: „Erbacher Lorbſer”, „Ich 
duhns net ich ſein vun Reinem”, „Michelſtädter Bienenſteſcher”, „
            Bons=
weiherer Ochſenbrille”, „Waldmichelbacher Eſelsfreſſer” und viele andere 
wurden eingehend gebrürdigt. Sprichwörter des Odenwaldes, die es in 
reicher Fülle gibt, gab der Redner zum Beſten. Dann ſtreifte er das 
weite Gebiet der ländlichen Feſte. Vor allem die „Kerb”, die „
            Hoch=
zeitsſitten”, die „Faſtnacht”, das Volkslied, die Schnörkel= und 
            Wechſel=
geſänge, Kiderreime, Abzähl= und Baſtklopfreime. Dr. Becker ging 
dann über auf das Gebiet der Kunſtdichtung mit Scheffel in ſeinen 
            Roden=
ſtein=Liedern und dem Zwera Perkeo, die Heimat= und Mumndartdichtung, 
die in Grete Bickelhaupt, Georg Volck, Leonhard Kraft, auch in den 
Darmſtädtern Wilhelm Kaminsky, Robert Schneider, Heinrich Hohmann 
ihre Vertreter geſunden hat. Gleicherweiſe kamen die Heimaterzählung 
und die Luſtſpiele zu ihrem Recht; ihre wurden vor allem Adam 
            Karril=
lon und Otto Müller gewürdigt, ebenſo Georg Schäfer, Karl Schäfer, 
die Luſtſpieldicnter Reuling, Köſer, Löffler, H. Rüthlein u. a. wurden mit 
ihren Erzeugniſſen gewürdigt. Bei den feinen Epiſoden des Forſtrats 
Louis verweilte der Nedner länger und beleuchtete dabei die 
            Verwandt=
ſchaft Ludwig Ganghofers, der von großmütterlicher Seite Odenwälder 
Blut in ſich aufgenommen hat, und gab, dabei allerlei Selbſterzähltes 
von Ganghofer und ſeinen Beziehungen zum Odenwald zum Beſten. 
Dorfpoeten und Odenwälder Originale, Menſchen mit Witz und Satire 
zogen in bunter Rechenfolge an dem Zuhörer vorüber, und ſchier 
            unver=
ſiegbar war der reiche Born, aus dem der Redner zu ſchöpfen wußte. 
—Der Vorſitzende Herr Philipp Weber, dankte dem Redner für ſeinen 
Vortrag, der ein Stück Heimat= und Kulturgeſchichte bedeutete und der 
ein feines Gemälde unſeres Odenwälder Volkstums war für die Füille 
der reichen Stoffdarbietzung, und ſtarker Beifall aus der reichbeſuchten 
Verſammlung war das Echo — Nächſte Veranſtaltung am 22. Dezember: 
Weihnachtsfeier, nur für Mitzglieder. 
*Uraufführung in Wiesbaden. 
Lermontoff: „Der Maskenball”. 
Aus dem Ruſſiſchen übertragen von Dr. A. Sakheim. 
Merkwürdig, wie die Liebe eines ganz modernen 
            Drama=
turgen und Regiſſeurs, wie es Dr. Arthur Sakheim vom 
            Frank=
furter Schauſpielhaus iſt, ſich gerade dem Werk eines genigliſchen 
Jünglings zuwendet, der am Ausgang der Epoche der klaſſiſchen 
Dichter und dem Beginn der romantiſchen Periode lebte und 
            dich=
tete. Von beiden beeinflußt, dennoch ein Eigener. Das Drama 
„Der Maskenball” ſchrieb Lermontoff als er 21 Jahre alt war. 
Tiefe, Ueberſchwang und das emphatiſch Vegierende, eine 
            Ver=
achtung der menſchlichen Leidenſchaft und Lüge, die verblendet, 
zu wahnſinnigen Verbrechen und Irrſinn führt, der Aufbau. 
Nicht ſtark genug, um über das Gegenſtändliche und die 
            Zeit=
einſtellung hinaus ihre Beziehungsloſigkeit zum Heute ganz 
            über=
brücken zu können. Inhaltlich ſteht der „Maskenball” in ſeinem 
Hauptmotiv zwiſchen „Kabale und Liebe” und „Othello‟. Die 
fein pointierte Art des erſten Teiles überſpitzt ſich zum Schluß 
und wird kraß. 
Die tiefen und menſchlich allgemein bedeutſamen Ideen 
gingen bei der Aufführung vielfach verloren. Wolfgang Langhoff 
als Fürſt und Olly Heydenreich als Nina überwanden die 
Schwierigkeit und ſprachen natürlich. A. Momber geſtaltete die 
Rolle des Arbenin ſchauſpieleriſch einprägſam. Ueber der 
            Ein=
zelleiſtung ſtand an dieſem Theaterabend die vorzügliche und 
einfühlende Regie Dr. von Gordons. Regiſſeur, Darſteller und 
Dr. A. Sakheim, der das Drawa ſprachlich und ſtiliſtiſch fein 
            über=
trug, konnten zum Schluß für ſtarken Beifall danken. J. D. U. 
Kurt Aram: Magie und Zauk r! 
in der alten Welt. 
— Zum erſtenmal wird bier verſucht, im allgemeinverſtändlicher Weiſe 
weiteſten Kreiſen das vielumſtrittene, aber wenig bekannte Gebiet der 
gutiken Magie und Zauberei zugänglich zu machen. Die Kenntnis dieſes 
Gebietes iſt die Gvundlage auch für jedes Verſtändnis all der heutigen 
Phänomene, die wir als oktult zu bezeichnen pflegen. Zum erſtenmal 
werden wir in dieſem Buche finden, die neueſten Ergebniſſe und 
            Hypo=
theſen der Naturwiſſenſchaften, verglichen mit den zahloſen 
            Ausgrabun=
gen des letzten halben Jahrhunderts in Babylonien, Aegypten und Grie= 
Ghonland, um af dieſem Wege das Weſen der Magie und Aauberei zu
 * Das Weihnachts=Schauturnen 
der Zurngemeinde 1846. 
Die Turngemeinde 1846 Darmſtadt, hatte geſtern nachmittag im 
großen Saale der Turnhalle am Woogsplatz ein Weihnachts=
            Schau=
turnen der Schülerinnen= und Schüler=Abteilungen, das dank der guten 
Organiſation, aber auch — und das muß beſonders hervorgehoben 
werden — wegen der begeiſterten Anteilnahme und der Freude der 
            mit=
wirkenden Jugend an dem Schauturnen, einen ſehr ſchönen und 
            har=
moniſchen Verlauf nahm. Wie ernſt die Turn=Schülerinnen und =Schüler 
ihre Aufgabe nahmen, iſt geradezu bewundernswert. Die Folge war, 
daß ſämtliche Uebungen mit überraſchender Exaktheit und präziſer 
            Mei=
ſterhaftigkeit ausgeführt wurden. Mögen es die Uebungen ſein, das 
Turnen ſelbſt oder auch das Spiel und der Tanz, die Darbietungen 
            be=
rechtigen zu den ſchönſten Hoffnungen für die Zukunft und machen nicht 
nur den jungen Turnerinnen und Turnern, ſondern auch den 
            Lehr=
meiſtern alle Chre. Mit Genugtuung kann feſtgeſtellt werden, daß die 
Pflege der idealen Turnſache in den rechten Händen liegt, und daß 
ihr, wie es der Nachwuchs der Turngemeinde 1846 zeigte, auch in 
            Zu=
kunft treue und tüchtige Anhänger ſicher ſind. 
In ſechs Teile war das gbwechſlungsreiche und ſorgfältig 
            zuſam=
mengeſtellte Programm eingeteilt, das unter den friſchen Marſchklängen 
und guter Muſik mit dem Aufmarſch der 360 Buben und Mädels der 
Turngemeinde 1846 begann. Turner Schmitt, ein junger Turnſchiler 
und eine Turnſchülerin trugen einen originellen Vorſpruch vor, 
            eigent=
lich ein kleines Vorſpiel, in dem die beiden kleinen Turnrivalen nach 
kurzem überzeugten Wortgefecht über ihr Können, ſich herzhaft und 
herzlich die Hände reichen und der größere Turner dann die Gäſte 
            will=
kommen heißt. — Das gemeinſame Lied „O, du fröhliche” wurde 
            kräf=
tig mitgeſungen. 
Dann begann das eigentliche Schauturnen mit Frei= und 
Handgeräteübungen. Jüngere Schülerinnen machten ſehr nett 
in einem Singtanz „Nachahmeübungen” aus dem Reiche der Hausfrau 
(z. B. Plätten, Kochen uſw.) und zeigten trotz ihrer jungen Jahre 
            be=
reits eine ſchöne „theoretiſche Kenntnis” in dieſen Dingen. Die 
            folgen=
den Körperſchul= oder gymnaſtiſchen Uebungen der älteren Schülerinnen 
wurden, ebenſo wie die Freiübungen, mit gegenſeitiger Unterſtützung 
(Widerſtandsübungen) der Schüler muſterhaft ausgeführt. Auch die 
Keulenübungen der jungen Turn=Mädels zeigten eine erfreulich gute 
Exaktheit und ließen auf ausgezeichnetes Training ſchließen. 
Beim Geräteturnen, bewieſen die kleinen Turnerinnen und 
Turner bereits oben gnerkannte hervorragende Leiſtungsfähigkeit, und 
zwar im Einzelnen ſowohl die Schitlerinnen mit den Uebungen an der 
Schwebekante, als auch mit dem „Maſſenturnen” an Stützrecken, Haft beſtraft, ſoweit nicht höhere Strafen — Gefängnis vorat. 
dem Pferdeturnen an drei Langpferden und die 1. Schülerriege mit 
ihrem prächtigen Turnen am Sprungtiſch. 
Die Sondervorführungen brachten Stabübungen der 
älteren Schülerinnen, die beſondere Anerkennung verdienen, weiter 
            Han=
telübungen, Geſellſchaftsübungen an den ſenkrechten Langſtäben und das Abbrennen von Feuerwerkslörpern verboten. Zuwiders 441 
Rollerreigen der Schüler. Abgeſehen davon, daß all dieſe Vonführungen lungen werden nach § 357, Ziffer 8 des Reichsſtrafgeſetzbuche:s Mrüt 
die gleich gute Durch= und Ausbildung der jungen Turner bewieſen, 
löſten die „Rollerreigen” noch beſonderes Staunen aus, da die jungen 
Rollmeiſter” in beängſtigender Figigkeit herumrollten und manchmal 
haarſcharf an den Füßen der Zuſchauer vorbeifegten. 
Eine beſondere Note hatte die fünfte Abteilung des Programms, 
„Spiel und Tanz‟. Die von den Jugendturnwarten Frau 
L. Becker und A. Heid einſtudierten Singfpiele und Reigen, ins= ohne ſolche Aufſicht waren, die vorgenannten Beſtimmungen übenchns der 
beſondere das Spiel „Auf der Himmelsweiſe”, bei dem weißgekleidete 
Mädchen mit Silberſternen im Haar mitwirkten, verrieten ſoviel echte 
Kindlichkeit, daß es eine helle Freude war. Man merkte, hier wurde 
nicht nur gelernt, auch das kindliche Gemüt durfte mitſprechen und auf Straſe belegt. 
deſſen rechte Bildung wurde ſehr geachtet. — Auch Knecht Rupprecht 
erſchien ia höchſt eigener Perſon zur größten Freude aller mit einem 
reichen „Gabenſack” und einem wirklichen Eſelsgeſpann und belohnte 
alle die Kleinen und Großen, die lieb und brav waren. 
Nach Abwicklung der Hauptprogrammteile nahm der 1. Sprecher, 
Herr Rechtsanwalt Kalbhenn. Gelegenheit, in einer kurzen 
            An=
ſprache die Gäſte herzlich willkommen zu heißen. Er gob ſeiner Freude 
über den ſtarken Veſuch Ausdruck und dankte der Leitung, namentlich 
Oberturnwart Biſchoff, dem Preſſe= und Werbewart K. Becker 
und den Jugendwarten Frau L. Becker und A. Heid, für ihre 
            ge=
leiſtete Arbeit und den dadurch erreichten ſelten ſchönen Werbeabend 
und knüpfte daran die Mahnung an alle, bei den üdeglen Beſtrebungen 
für das Turnen nicht nachzulaſſen. Seine Wünſche und Hoffnungen 
 
legte er in folgende Schlußworte: 
Zum Licht empor, mit klarem Blick. 
Ein Vorwärts ſtets, nie ein Zurück, 
Ein frohes Hoffen, kühnes Streben, 
Und ſchnelles Handeln auch danaben 
Dann hat das Daſein Zweck und Ziel; 
Wer Großes will, erreicht auch viel! 
Während die verſchiedenen turneriſchen Darbietungen inmitten einer 
wurde nun als Abſchluß ein Theaterſtück, das „Märchen im 
Walde”, ein hübſches Weihnachtsfpiel mit Geſang und Tanz, unter 
Leitung von Frau Becker auf der Bühne durchgeführt. Zwei arme druckmonatsmittel betrug 749,2 Millimeter, die Gegenſütze waren 9 23 ds Grafen g 
Kinderchen, die von Walter Rettberg und Eſſe Knapp ſehr nied= mit 764,1 Millimeter und 730,6 Mülizmeter am 9. November, 
lich dargeſtellt wurden, träumen in der Weihnachtsnacht von allen 
            mög=
lichen ſchönen. Dingen, ſehen Elfchen und Heinzelmännchen tanzen, 
Wer ELITESTRUMPF trägt 
 
ist zufrieden. 
Deshalb wählen Sie bitte als Festgabe 
Elite- Strümpfe und Socken. 
(19397 
Strumpthaus ELITE, Wilhelminenstr. 11. ſumme wurde am 10. mit 23,1 Millimeter gemeſſen. 
erklären. Biologie, Parapſychologie und namentlich die noch ſo junge nur das Geſchehnis wirken zu laſſen und ſich den Lorbcerkra 1 
Vorweltkunde (Palaontologie) haben in den letzten Jahrzehnten Fort= Helden um die Stirn zu flechten. Streng legt er überall die AMf oen 
ſchritte gemacht, von denen man außerhalb der direkt beteiligten wiſſen= Sonde an, wieweit Verkettung unglücklicher. Zufälle oder eigen 1. 
ſchaftlichen Kreiſe leider nur ſehr wenig weiß. Der durchſchnittliche Laie 
gwindet ſich ſeine Weltanſchauung meiſt auch heute noch auf naturwiſſen= Er beugt ſich demutsvoll und vertrauend der Hand des Geſchick: 
ſchaftliche Hypotheſen, welche die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts der Größe des Naturgeſchehens und hadert nicht mit den übermän 
beherrſchten, in der heutigen Wiſſenſchaft aber längſt nicht mehr das alte Gewalten, die ſo manchen ſeiner hochfliegenden Pläne ſcheitern 
Anſehen genießen. Sowohl die heutige Vorweltkunde wie auch die heu= In glutvoll eindringlicher, oft von feinem Humor gewürzter Sl 
tige Kenntnis des Altertums verdanken ihre neuen, oſt verblüffenden läßt er die Wunder der Alpenwelt, Matterhorn Guglia und Camd 
Ergebniſſe ja nicht mehr vagen Theorien, ſondern weit mehr als in frü= Ortler und Montblane vor unſern Augen erſtehen und verſchn al 
heren Zeiten exakten Forſchungen an einem rieſigen Material, das Spa= nicht, neben ſteiler Felswand und ſpiegelndem Eisgrai, über die 
ten und Spitzhacke aus der Erde ausgegraben haben. Dabei fallen neue im Donner der Lawinen, von den Schauern des Schneeſturms z. 
und eigenartige Lichter gerade auf das bisher ſo dunkle Gebiet der Magie ſeinen Weg zu erkämpfen ſucht, auch die romantiſche Lieblichk20l 
und Zauberei. Bisher war all dies reiche Material nur in ſpezialwiſſen= Täler, die maleriſche Einſamkeit der verſchneiten Winterlandſch 
ſchaftlichen Veröffentlichungen niedergelegt, die weiteren Kreiſen nicht ſchildern. Dem jugendlich bergfreudigen Nachwuchs aber findet 
ohne weiteres zugänglich ſind, und mit dem ſich in allen Einzelheiten zu dringliche Worte der Mahnung, Begeiſterung nicht in Uebeir 
beſchäftigen ſie einfach keine Zeit haben. Aus ihm wird hier alles Weſent Wagemut nicht in Leichtſinn zu wandeln und Demut vor den Weit 
liche, ſoweit es für das Thema des Buches iu Frage kommt, zuſammen= der Natur im Herzen zu hegen. 
getragen. Es ergibt ſich, daß der Tyeus Menſch umendlich viel älter iſt, 
als die bisher gültige Abſtammungslehre annahm, und daß er auch heute Buch, das jeden Weihnachtstiſch eines Naturbegeiſterten, jede 
noch verkümmerte Fähigkeiten ſein eigen nennt, die er vor Zeiten als 
das Großhirn noch nicht alles überwucherte, in einer Fülle und Stärke 
beſaß, von der ſich unſere heutige Schulweisheit nichts träumen läßt, 
trotzdem ſie uns auch heute noch bei den ſogenannten „Primitiven” 
            über=
all begegnet. — Das Werk iſt bei der Deutſchen Buch=Gemeinſchaft, Ber= chen, broſchiert 5.— Mk.). Das vorliegende Buch iſt aus 
            Vorle=
lin SW. 61. Teltower Straße 29, erſchienen.
 * Führerloſe Gipfelfahrten. 
Von Paul Hübel. 
(C. H. Beck’ſche Verlagsbuchhandlung, Müinchen. Geh. Mk. 8.—, 
Ganzleinen Mk. 11.50.) 
Unter der Hochflut alpin=literariſcher Neuerſcheinungen nimmt das 
248 Seiten ſtarke, mit zahlreichem prachtvollen Bildſchmuck verſehene 
Buich „Führerloſe Gibfelfahrten” von dem Münchener Alviniſten Paul 
Hübel einen beſonderen Platz in erſter Reihe ein. Es zei hnet ſich 
deshalb vor ähnlichen Werken aus, weil es nicht dem Lob oder 
            Zurſchau=
ſtellen der eigenen Perſönlichkeit gilt, ſondern weil de: Verfaſſer voll 
begeiſterter Liebe zur Natur, aber auch mit aller Schlichtheit und 
            Ehrlich=
keit ſeines Herzens von all dem Schönen und zugleich Grauzenvollen 
            be=
richtet, das ihn die Berge erleben und erleiden ließen. Hübel gehürt 
der „Goldenen Zeit” des Alpinismus an, die jetzt, nachdem die Alpen 
erſchloſfen ſind, für immer entſchwunden iſt und mit ihm in bedeutenden 
erfolgackrönten Männern, wie Kugy, Blodig, Pfann, Lammer, Ittlinger 
und Leucks ihre letzten lebenden Vertreter findet. Er berichtet in ſeinem 
Buche, das uns in einer Reibe farhiger abenteuererfüllter und 
            außer=
gewöhmlicher Bergfahrten durch Oſt= und Weſtalven führt, von 
            zahl=
reichen gefahrvollen und atemraubenden Erlebniſſen, die ihn mehr als 
emmal dem Tode ſus Aue ſehen laffen. Wber ihm liegt es ferne,
 Schnewitchen und den ſieben Zwergen, bänſel und Grtel mi. 21 
Sieben Schwaben, von Weihnachtsglanz und Weihnachtsglüick, und hof” 
bei ihrem Erwachen die große Freude, ihren vom Ausland zuwist 
kehrten Vater (dargeſtellt von F. Schmidt) wiederzuſinden 
kleinen Darſteller ſpielten mit lieblicher Begeiſterung und hatten vert 
lich durchſchlagenden Erfolg.
 So verlief dieſes Weihnachts=Schauturnen in dem auch mit ei 
mächtigen Chriſtbaum geſchmückten Turnhausſaale zur Freud= 
Beſucher, die ſich gerne an den ſchönen Nachmittag erinnern werdenn 
*Verkehr mit Feuerwerkskörpern. 
Wer mit Feuerwerkskörpern — Kanonenſchlägen, Fröſchen, 
            Sche=
mern, Zündplättchen uſw. — Handel treiben will, hat, falln4 
im Kaufladen nicht mehr als 2½ Kilogramm und im Hauſe außesrol 
nicht mehr als 10 Kilo vorrätig hält, ſolches dem Polizeiamtt 
zuzeigen. Auf Nachweis eines beſonderen Bedürfniſſes kann 
nahmsweife im Hauſe zeitweilig eine Lagerung bis zu 15 Kilo geisu 
werden. Die Aufbewahrung muß in einem auf dem Da. 
boden (Speicher) belegenen, mit keinem Schornſteinrohr in VoßM 
dung ſtehenden, abgeſonderten Raum erfolgten, welcher bena, 
unter Verſchluß gehalten und mit Licht nicht betra 
wird. Die Behälter müſſen den Beſtimmungen des 8 6, Abſ. 1 un 
der Verordnung, den Verkehr mit Sprengſtoffen betreffend.
 21. September 1905 entſprechend mit feſt geſchloſfenen Deckeln 
            ven=
ſeine. Größere als die unter I, 1 angegebenen Mengen ; 
außerhalb der Stadt in beſonderen Magazinen aufzubewonn 
die der Genehmigung der Polizeibehörde bedürfen. Die Abgabeu
 Sprengſtoffen an Perſonen, von denen ein Mißbrauch zſt 
fürchten iſt, insbeſondere an Perſonen unter 16 Jahrex,k 
verboten. Dies gilt insbeſondere auch von ſolchen Feuerte 
körpern, mit deren Verwendung eine erhebliche Gefahr für Penzu 
oder Eigentum verbunden iſt (Kanonenſchläge, Fröſche, Schwärme / 1n. 
dergleichen). Dagegen findet dieſe Vorſchrift keine. Anwendunon ſine 
Spielwaren, die ganz geringe Mengen von Sprengſtoffen enthl!0 U. 
Zündplättchen (Amorces) ſowie Knallkorken, die mehr als 7,5 GGE 
Sprengmiſchung (Knallſalz) auf 1000 Plättchen enthalten, dürfen
 Spielwaren nicht in den Verkehr gebracht werden. Das 
            Feihalte-
phosphorhaltigen Sprengſtoffen (Radaukörner, Krawallſteine, KRt44 
uſw.) iſt nach § 3, Ziffer 5bee vorgenannter Verordnung vern.) 4m 
Zuwiderhandlungen werden nach 8 367, Ziffer 5 des Reichsſtrafik. 
buches mit Geldſtrafe bis zu 150 Reichsmark oderan” 
Monaten bis zu 2 Jahren — nach 8 9 des Reichsgeſetzes vom 9... 
1884 verwirkt find. 
An bewohnten oder von Menſchen beſuchten Ortenſui 
Geldſtrafe bis zu 150 Reichsmark oder mit Haft bis zu 6 BDE, ſichte er 
beſtraft. 
Wenn Eltern, Vormünder oder andere Perſonen, kndu, in 
Obhut Kinder unter 12 Jahren oder ſonſtige unzurechnungssikumt 
Perſonen anvertraut ſind, es an der erforderlichen Aufſicht. Aüit Su 
fehlen laſſen und wenn dieſe Perſonen während der Zeit, in Air/ 4:4, aut 
haben, ſo werden nach Artikel 44 des Heſſiſchen Polizeiſtrafgeſetzt Amhleft 
zur Beaufſichtigung verpflichteten Perſonen beim erſten Falle voli!,4tw zm ſe 
verwarnt, im Wiederholungsfalle mit der im Geſetz vorgeſelcs zu grt 
FR:6 Atehr 
um Tanz als ſinn! 
— Deutſcher und Oeſterr. Alpenverem. Die Sektion Darmſtadtan/ A yſ. Mit genigl 
im Gelben Saal bei Sitte ihre gut beſuchte Monatsverſanamlüufrd 194 Muſter und 
Nach kurzer Begrüßung durch den Vorſitzenden Herrn Dr. Teuner ; heu 
Herr Dr. Theodor Schmidt ſeinen Vortrag üüber „Wandetzungen c. Mit 
Montafon= und Silvretta=Gebiet. Die Reiſe begann in Lindauunst ekofieff, 
führte zunächſt nach Brand. Von der Douglashütte aus wurde die 2m0 Priu 
plang erſtiegen mit Abſtieg zum Lüner See. Von da gings zur FEn4e 
lich gelegenen Lindauer Kütte an der Druſenfluh. Leider waren die g4t ,ünd 
ren oft durch ſchlechtes Wetter geſtört; auch in der Silbretta hatäch un Untr 
Wanderer unter Neuſchnee und Nebel zu leiden. Trotzdem gelannt 4 allt 
Beſteigung Les Piz Buin und der Uebergang zur Yamtalhütte, Sthzſ er 
lich ſtattete Herr Schmidt noch unſerer Darmſtädter Hütte im Mä =M. 
einen Beſuch ab. Der Vortrag war von zahlreichen (7)) Lichbi/ 
begleitet, die Herr Schmidt ſämtlich ſelbſt aufgenommen hatte. Nla W Von der Landes=un 
kleimen Formats (es handelte ſich um Stereoſkopbilder 6:10) wirktel Avon Reichena 
Diapoſitive in der Projektion ſehr plaſtiſch. Es war ein großer OM n S 
ſüir alle Anweſenden, dieſe prachtvollen und mit künſtleriſchem B./ 
faßten Hochgebirgsbilder an ſich vorbeiziehen zu laſſen. 
Fühn 
— Orpheum Märchenvorſtellung. Heute, Montag, morgen 2 4 ſtubeſt 
tag ſowvie Mittwoch, findet jeweils nachmittags 5 Uhr eiie MS.Iſt mm ſ 
vorſtellung „Dornröschen” ſtatt. Cs gelten kleinſte Eintrits;K un em 
überaus großen Zuſchauermenge mitten im Saale ſtattgefunden hatten, von 40 Pfennigen bis 1.25 Mk. Jeder Erwachſene darf ein2ß 
Prübliothek. Ne 
frei mitbringen. (Siche Anzeige.) 
II. Die Novenzberwitterung in Darmſtadt. Der letzte Monat der W uf14 Tage im 9. 
fährigen meteorologiſchen Herbſtes war vorwiegend trüb. 2ns P. 03 177 2. 
Monatsmittel der Temperatur betrug 4,3 Grad Celſius mit den 2‟PN.) 1. 2. Ber 
träumen von Rotkäppchen, Aſchenbrödel, Dornröschen, dem Däumling, ſüitzen von 17,2 Grad Celfius am 3. und — 3,7 Grad Celſius aurMk 2) und Aunſtg 
November. Das Monatsmittel der Bewölkung betrug 9,1 (10 bec” kie Reutlingen 
völlige Trübung). Es wurden gezählt 24 tuiibe Tage, 14 Tac) n: Die Wage des 
Negen, 5 mit Schnee, 2 mit Graupeln, und 2 mit Nebel. Des Ms ürzibolluags 
Schnee fiel am 11. November. Es wurde im November eine Shr=4uzen Piſenſo 
von 1 Zentimeter in Darmſtadt gemeſſen. Die vorwiegende Windr., B ſ. Nachenatt 
war Südweſt. Die Niederſchlagsſumme betrug 81,1 Millim 
langjährige Durchſchmitt iſt 47 Millimeter). Die höchte Niederf74k üſoel. A 
Rrb. 2us deut
bedeutendes Verſchulden den Grund zu Unfall und Mißerfolg 4
 Die „Führerloſen Bipfelfahrten” ſind ein feltenes und lid 
Hans Bauma‟ 
vereinsbicherei ſchmücken follte!
 Ap. Arnold Gilg, Sören Kierkegaarb (Chr. Kaiſers Verlam? 
entſtanden, die der Verfaſſer an der Univerſität Bern gehalten hol. 
weiteren Kreiſen iſt der däniſche philoſophiſche und religiöſe 
ſteller Kierkegaard (1813—1855) wenig bekannt. Der Verfaſſer 
unternommen, dem „merknürdigen mächtigen Mann”, als der 
gaard in der Geiſtes= und Chriſtentumsgeſchichte wird gelten 
und den zu verſtehen eine ſchwierige Sache iſt, gerecht zu 
            werden=
kegaard volemiſiert in ſeinen Schtiften gegen das ſtaatskirchliche C=N 
tum und fordert die konſequente Verwirklichung des bibliſchenr 
einer nahezu unheimlichen Hellſichtigkeit hat er die duntlen Tieſen 
ſpäht, in denen allerwichtigſte ſeeliſche Vorgänge und Geſchehniſſt 
den und hat als Philoſoph Anſpruch darauf, durchaus erſt gen” 
zu werden. Die Darſtellung ſeines Lebens gibt ein Spiegelbild: 
erhörten Differenziertheit und Bewegtheit ſeines Weſens mdh 
Einblick in das Werden und Leben des Denkers, der das Verfe 21 
ſeiner geiſtigen Tat zu fördern geeignet iſt. So werden ſeine E 
im Zuſammenhang mit ſeinem an Zweifeln, Kämpfen, Widerl 
und Irrugen reichen Lebensgange behandelt. Die bekannteſt 
ihnen ſind „Entweder — Oder”, die ſeinen Ruf begründgte, 
            n=
der Angſt” „Furcht und Zittern” „Philoſodhiſche Braken”, „Büt 
logie der Sünde‟ „Zur Selbſtprüfung”, und der zweite Teil des 
enthält Abhandlungen über „Die Stadien des Aeſthetiſchen unce 
ſchen”. „Die Religion der Immanens”, „Die Sünde”, „Ofſenbari.”” 
Glauße‟. Es ſei bemerkt, daß Sdrocke und Jnhalt des Buck8s 
ſophiſchen Charakters iſt, da3 nur von dauz n bruſtanden wi. 
Kierkegaards Schriſten kennen und einen gewiſſen Grad BRleE 
Bildung beſitzen.
 Mrad. Elen 
Mrialion, I.
zmmei 344
Montag, den 12 Dezember 1927
Geite 3
 Rufſiſche Ballett=Tradition. 
bevorſtehenden Gaſtſpiel des ruſſiſchen Balletts wird uns ge= 
Die faſzinierende Wirkung eines Tanzgaſtſpiels der Diag= 
Truppe, die wundervolle Präziſion der Bewegung, der 
            Ge=
dr Dekorationen und Koſtüme, wird heute beinahe als 
            ſelbſt=
ſch hingenommen. Jenſeits dieſer für die geſamte Kulturwelt 
den Tatſache, daß die Ruſſen heute die einzigen vollgültigen 
der Ballettkunſt ſind, erhebt ſich die Frage, warum die doch 
anderen Ländern in hoher Blüte ſtehende klaſſiſche 
            Tanztra=
ade in Rußland zum Ausgangspunkt einer neuen Bewegung 
wereufmnte. 
iri allen abſolutiſtiſch regierten Staaten mit einer prunkvollen, 
is geführten Hofhaltung der Monarchen, nahm das Ballett in 
Fchon ſehr früh eine dominierende Stellung ein. Das ganze 
irndert hindurch ſtand hier die Pflege des Tanzes mehr oder 
uater dem künſtleriſchen Diktate Frankreichs. 
zu. man die Körper der ruſſiſchen Balletteuſen in ihrer das 
Schwere völlig zunichte machenden Leichtigkeit über die Bühne 
gleiten ſieht, ahnt man gar nicht, wie ſchwer dieſe ſcheinbare 
ſitkeit erkauft wurde, welch ſchwierige, faſt martervolle 
            Exer=
ee köſtlichen, berauſchenden Geſchöpfe mitmachen mußten, um 
mannte „Elevation” zu erreichen. 
ſpätere Entwicklung des Balletts in Europa iſt im allgemeinen 
Uebergang der klaſſiſchen franzöſiſchen auf die italieniſche 
eZimmt. In Rußland aber vollzog ſich allmählich eine 
            Natio=
uig des Tanzes. Die fremdländiſchen Elemente werden ſurzeſſive 
ſeden und durch ſlawiſche erſetzt. Auch in den Perſonalliſten 
die ausländiſchen Namen immer ſeltener, bis ſchließlich 
            übev=
ſat mehr ruſſiſche Ballettmeiſter und Tänzer vorkommen. 
SHöhepunkt des Kaiſerlich ruſſiſchen Hofballetts bildete die 
Zweigeſtirns Matilda Kſcheſchinſka und Anna Pawlowa. Im 
zu der ſylphidenhaften Leichtigkeit der Pawlova war die 
ſEa terre-3-terre=Tänzerin. Es zeigt nur, über welche Fülle 
goungen das ruſſiſche Ballett verfügte, das neben dieſen beiden 
hriten Tänzerinnen gleichzeitig noch ein ähnliches Paar 
            her=
hct hat: die Preobraſchenſkaja und die „Karſawina, 
M wichtiger noch für unſere Betrachtung iſt aber die Rolle der 
delſen Tänzer und Ballettmeiſter der Ruſſen, die auch dann 
            tat=
ohdn Anſtoß zu der eigenartigen Entwicklung des ruſſiſchen 
gegeben haben: Serge de Diaghileff, Michael Fokin, Bolm, 
ſend Mjaſſin. 
Diaghileff und Fokin ging eine neue reformatoriſche Bewegung 
Dahin zielte, durch eine Vervollkommnung der Hilfskünſte, 
,2ekoration und Koſtüme, ein einheitliches Tanzbunſtwerk zu 
ahas ſich weſentlich von den in einzelne Nummern zerfallenden 
für Balletten unterſchied. Unter der Leitung Diaghileffs tat ſich 
ehpe erſter Künſtlerinnen und Künſtler zuſammen, die, mit 
zntionären Regime des ruſſiſchen Hoftheaters nicht zufrieden, ihre 
eiche Tätigkeit nach dem Weſten, nach Paris zu verlegen 
            be=
ſchlof:ſ Hier ſollte Fokin ſeine Ideen zur Verwirklichung bringen. 
Selbsſicdig, oder vielleicht mit angeregt durch Iſadora Duncans 
ſirk nſichte er an den Tanz der Antike anzuknüpfen und das Ballett 
von rpiſſen erſtarrten Formen und Attituden zu befreien. In Paris 
d zLrdon, in Monte Carlo und Buenos Aires iſt die alljährliche 
eK ihr. Diaghileffs das große künſtleriſche und geſellſchaftliche 
            Er=
iſ Saiſon. Nunmehr wird Diaghileff zum erſten Male nach 
Beie, auch in Deutſchland und ganz Mitteleuropa eine längere 
ei veranſtalten. 
ſth Teffs Ruſſiſches Ballett iſt auch heute, und heute vielleicht 
rrdf je, der vollendete Nepräſentant des modernen Tanzes im 
wiu großen ruſſiſchen Tradition: Sinnenkunſt im reinſten Sinne 
Aißaes, Abkehr von intellektuellen und geiſtigen Strömungen, Rück= 
Tanz als ſinnliche Lebensäußerung, Rauſch von Farbe, Licht 
Mſl. Mit genialem Spürſinn hat Diaghileff ſtets neue Tänzer, 
Muſiker und Maler zur Formung ſeines „
            Geſamtkunſt=
rangezogen: Tänzer und Tänzerinnen wie Lifar, 
            Woizi=
aſſin, die Danilova, die Nikitina, die Petrova, Komponiſten 
ieff, Milhaud, Auric, Poulenc, Maler wie Picaſſo, Derain,
 rillo. Mangelt der Truppe einer Pawlova edwa der große 
Sdunſtwille, der geniale Tanzſchöpfer und Ballettmeiſter, der 
mütleriſche Führer, war dort Stillſtand Rückſchritt, ſo iſt 
            Diaghi=
tlerbrochen, unermüdlich in einer Weiterentwichklung begriffen. 
Elett iſt heute intereſſanter, moderner, feſſelnder denn je. Er 
er von Anfang an war: der große Tanzregiſſeur der fün
 W3on der Landes=Univerſität Gießen. Der Frau Dr. 
            Char=
von Reichenau, Hilfsaſſiſtentin am 
            ſtaatswiſſentſchaftlich=
n Seminar, wurde die venia legendi bei der Philoſophiſchen 
I. Abteilung unſerer Landes=Univerſität für das Fach der 
li.-hen Staatswiſſenſchaften erteilt. — Der Geſamtſenat hat den 
eibeſitzer Richard Lange Verleger des Gießener Anzeigers, 
Eict um ſeine beſonderen Verdienſte für die Univerſität, zum 
Hia or ernannt. 
nesbibliothek. Neue Erwerbungen, vom 12. Dezewber 
Baarf 14 Tage im Leſeſaale zur Anſicht aufgeſtellt: Adolph: Die 
Fchie des Grafen Keyſerling, Stustgart 1927; Atzler: Körper und 
AApzig 1927: Die Chirurgie, herausgegeben von Kirſchner und 
chann, 6, 1. 2. Berlin, Wien 1927; Tübinger Forſchungen zur 
ichKie und Kunſtgeſchichte, 6: Weiſe, Spaniſche Plaſtik aus ſieben 
SahlZüderten, Reutlingen 1927; Francé: Das Buch des Lebens, 
            Ber=
being ½ linz 4 au c6: Die Wage des Lebens, Prien; „Frede u. Grünhut: 
            Ne=
ſorm & Strafvollzuges, Berlin-Leipzig 1927: Die Grundlehren der 
mit 
maikktſ chen Wiſſenſchaften, 25: Klein, Vorleſungen über die 
            Ent=
wacl Huder Mathematik im 19. Jahrhundert, Berlin 1927; Handbuch 
ſcwell. pathol. Anatomie und Hiſtologie 1, 2, Berlin 1927; Juntke 
*iſtrup: Das deutſche Schrifttum über den Völkerbund, Berlin 
* ſetold: Elementare Raumakuſtik, Berlin 1927; Nijks Geſchied= 
X/Publication, kl. Serie 22, 23, s Gravenhage 1927; Quellen
 X5ſchungen aus italieniſchen Archiven, 17, 18, Rom 1914—1926; 
(iDre Galevie der Neuzeit, Leipzig 1927: Der Staatsbürger, 
rihs Grundzüge des Polizeirechts, Bonn 1927; Studien zur 
ſahrung des bürgerlichen Rechts, 41: Spreckelſen, Der Begriff des 
tlichen Amtes, Breslau 1927: Deutſche Südpolar=Expedition 
El3 herausgegeben von E. v. Drygalſti, 7: Bakteriologie, 
Mgohie, Berlin-Leipzig 1927: Dang Leang=Li, China in Auf= 
Fifsig-Wien 1927: Das Tierreich 50, Berlin-Leipzig 1927; 
Ioh. Caſpar Lavater, Neukirchen, 1927; Zenker, Geſchichte der 
en Philoſophie, Reichenberg 1927: Die deutſchen Zinngießer 
Marken, 5: Süddeutſche Zinngießer I, Leipzig 1927. — Zeit 
ier: Liebigs Annalen der Chemie 456, 457, Berlin 1927; 
I)er Jüd.=Litherar=Geſellſchaft 18, Frankfurt a. M. 1927: Neues 
für Mineralogie 18R7, I. A. B. und Beilage Bd. 58 B, Stutt=
 Das öffentliche Recht der Gegenwart, Jahrbuch 15, Tübingen 
etſchrift für Muſikwiſſenſchaft 9, 1926—1927 Leipzig; Zeit= 
Phyſik 44, Berlin 1927: Deutſche Zeitſchrift für Chirurgie 
Mig 1927: Deutſche Zeitſchrift für die geſamte gerichtliche Me= 
Serlin 1927; Hoppe=Seylers Zeitſchrift für phyſiologiſche 
mies, 170, Berlin—Leipzig 1927; Mathematiſche Zeitſchrift 26, 
D7; Zentralblatt für die geſamte Radiologie 2, Berlin 1927. 
25. Dezember an verleihbar. Vormerkungen werden im Leſe= 
Ftgegengenommen. 
Vs eichnung der Stückgüter. Die Aufbrauchfriſt für die noch vor= 
=Geſtände an alten Beklebzetteln und Anhängern für Stück=
 em 31. Dezember d. J. endgültig ab. Vom 1. Januar 1928 ab 
— Beklebzettel und Anhänger für Stückgutſendungen nach dem 
ſter verwendet werden; ſie ſind bei den Güterabfertigungen 
Sen Reichsbahn käuflich zu haben.
Aus den Parteien.
eutſche Volkspartei, Landwirtſchaftlicher Ausſchuß!
 arvittſchaf liche Ausſchuß der D.V.P. tritt am Dienstag, den 
ber, nachmittags 2 Uhr, im Kaiſerſaal (Parkerrezimmer) zu
er brache mit Herrn Landtagsabgeordncten Schott zuſamwen.
men ſind freundlichſt eingeladen.
 Geskalender für Montag, den 12. Dezember 1927. 
ikheater Großes Haus, Anf. 20 Uhr: Hauptprobe
 jmt d. Muſibvereins. — Kleines Haus: Keine Vorſtellung. 
heum, Anfang 20 Uhr: „Wiſſen Sie ſchon”. — Kon= 
—Ootel Schmitz; Schloß=Kaffee; Weinhaus Maxim; Perkeo 
* —Rinovorſtellungen: Union= und Reſidenz=Theater.
 Aus Heſſen. 
Ak. Nieder=Ramſtadt, 10. Dez. Gemeinderatsbericht vom 
8. Dezember I. J. Der Bürgermeiſter erſtattet zunächſt Bericht über den 
inzwiſchen zum Abſchluß gebrachten Verkauf der ehemaligen 
            Zündholz=
fabrik an die Reform=Füllfederhalter=Fabrik e. G. m. b. H. in 
            Heidel=
berg. Die von der genannten Firma nachgeſuchte käufliche Ueberlaſſung 
des noch freien Platzes der Fabrik entlang wird genehmigt. — Für die 
Elektrizitätskommiſſion erſtattet Gemeinderat Steiger Bericht. 
            Ver=
ſchiedene Vorſchläge der Kommiſſion, insbeſondere aber über die 
            In=
ſtandſetzung der Werk=Turbine, werden gutgeheißen. Des Ferneren 
wird beſchloſſen, noch einen Fernſprechnebenanſchluß in die Wohnung 
des Bürgermeiſters zu legen, damit bei eintretender Feuersgefahr in dem 
vom Ort abgelegenen Villenviertel die Ortsfeuerwehr raſcher allarmiert 
werden kann. — Der vorgelegte Holzhauertarif für 1928 wird zur 
Kenntnis genommen. Soweit wie irgend möglich, ſollen hieſige 
            Er=
werbsloſe zum Holzfällen herangezogen werden — Die Ausführung 
eines Kanals in dem neuen Teil der Schloßgartenſtraße wird im Prinzip 
beſchloſſen. Die Baukommiſſion wird ermächtigt, die Arbeit ausſchreiben 
zu laſſen. — Die Gemeindehundeſteuer wird wiederum nach den gleichen 
Sätzen wie im Vorjahre feſtgeſetzt, mithin 6 Mark für einen und je 
ſveitere 6 Mark für feden weiteren Hund. — Nachdem von ſeiten der 
Nachbarn gegen die Errichtung einer Bäckerei im Hauſe der Geſchwiſter 
Wagner im Villenviertel „Trautheim” Einſpruch erhoben iſt, wird die 
von ſeiten des Gemeinderats in der letzten Sitzung erteilte 
            Genehmi=
gung von ſelbſt hinfällig, da dieſe nur unter der Vorausſetzung erteilt 
wwar, daß die Nachbarn nichts dagegen einzuwenden haben. — Ueber 
Verkehrsfragen berichtet der Bürgermeiſter und gibt Kenntnis von der 
Bildung eines Verkehrsausſchuſſes, deſſen Zwecke und Ziele des Näheren 
erläntert werden. Um dem Verkehrsausſchuß die Möglickhkeit zu geben, 
intenſive Arbeit zu leiſten, wird als einmaliger Koſtenbeitrag der 
            Be=
trag von 67 Mark bewilligt. — Das Schreiben des Kreisamtes über die 
Errichtung von Freibädern wird zur Kenntnis genommen. Die Sache 
wird einſtweilen zurückgeſtellt, da hierzu erſt noch verſchiedene Fragen 
der Aufklärung bedürfen. Auf Vorſchlag des Mietervereins wird die 
Wohnungskommiſſion aus Mieterkreiſen in Zukunft durch folgende 
            Her=
ren vertreten ſein: 1. Ph. Fiſcher 2., Wilh. Schaller, J. von der Hey 
den. Als Mieterbeiſitzer im Mieteinigungsamt werden fungieren Ph. 
Herzinger und als deſſen Stellvertreter F. Benecke. Dem Geſuch des 
Sattlermeiſters Gg. Trinkaus, um Brechen eines Schaufenſters in 
            ſei=
uem Hauſe Ober=Ramſtädterſtraße 27. wird ſtattgegeben. — Unter Punkt 
„Verſchiedenes” werden noch eine Reihe kleinerer Angelegenheiten 
            er=
ledigt. Den Schluß bildeten Wohlfahrtsangelegenheiten. 
L. Mich=lſtadt, 10. Dez. Weggang. Die Kreisfürſorgeſchweſter 
Frieda Briede, welche in Michelſtadt ihren Wohnſitz hat, wird am 31. 
Dezember d. J., auf eigenen Wunſch ihr ſeitheriges Arbeitsgebiet des 
Bezirkes Michelſtadt verlaſſen, um in ihre Heimat nach Düſſeldorf 
            zurück=
zukehren. Nur ungern ſieht man Schweſter Briede von hier ſcheiden, 
denn ſie verſtand es, während ihrer hieſigen Tätigkeit ſich die 
            Wert=
ſchätzung und Achtung aller in beſonderem Maße zu erwerben. Wie wir 
hören, wird als Nachfolgerin Schweſter Lisbeth Bottler aus 
            Saarbrük=
ken die Stelle einer Fürſorgeſchweſter des Bezirkes Michelſtadt antreten. 
— Liederabend. Kommenden Freitag, den 16. Dezember d. J., 
abends, wird im Städtiſchen Saalbau ein Lieder= und Arienabend 
            ſtatt=
finden, veranſtaltet von Frl. Margot Schmidt (Sopran) aus Michelſtadt 
und Herrn Hans Scherer (Baß) aus Darmſtadt. Herr Kapellmeiſter 
Hans Simon aus Darmſtadt wird an dem von der Firma Klavier= 
Arnold=Darmſtadt zur Verfügung geſtellten Steinway=Flügel begleiten. 
W. Heppenheim a. d. B., 10. Dez. Arbeitsmarktlage. In 
der Stadt Heppenheim waren am 7. Dezember 92 männliche und 2 
            weib=
liche Arbeitsloſe und 211 Zuſchlagsempfänger (Frauen und Kinder) 
            vor=
handen. In der Kriſenfürſorge waren es an männlichen 13, 
            Zuſchlags=
empfänger 33 und an Notſtandsarbeitern 20. Im Kreiſe Heppenheim 
waren vorhanden: 541 männliche und 15 weibliche Arbeitsloſe, 
            Zu=
ſchlagsempfänger (Frauen und Kinder) 1188. Als Notſtandsarbeiter 
waren 48 beſchäftigt. — Verein für das Deutſchtum im 
            Aus=
lande. Der V.D.A. (Ortsgruppe Heppenheim) hält am Freitag, den 
16. Dezember, im kath. Vereinshaus, hier, einen Vortvagsabend ab. 
Eine bekannte Autorität in Fragen des Auslandsdeutſchtums, Herr 
Prof. Dr. F. König aus Gießen, ſpricht über: „Deutſches Volk und 
            deut=
ſcher Staat in Vergangenheit und Gegenwart.” — Das Ergebnis der 
Wahlen der Vertrauens= und Erſatzmänner in der 
            Angeſtelltenverſiche=
rung im Wahlbezirk Heppenheim iſt nunmehr feſtgeſtellt. Es wurden 
für den Kreis Heppenheim insgeſamt 278 gültige Stimmen abgegeben. 
Gewählt wurden als Vertrauensmänner zwei Herren der Liſte des 
D.H.V. und ein Herr der Liſte des Werkmeiſterverbandes. Als 
            Erſatz=
mann an erſter Stelle ſteht ein Vertreter des G. D.A. 
g. Gernsheim, 10. Dez. Gemeinderatsbericht. Die von 
der Verwvaltung aufgeſtellte Losholzgeldberechnung wurde in der 
            vor=
liegenden Form genehmigt. Die Erträgniſſe aus dem Wald im 
            abge=
laufenen Wirtſchaftsjahr belaufen ſich auf insgeſamt 76 203,33 RM. 
während die Geſamtausgaben ſich auf 63 559 03 RM. beziffern. Der 
Reinertrag von 12 644,30 RM. verteilt ſich auf 1132 nutzungsberechtigte 
Ortsbürger, ſo daß auf den Einzelortsbürger der Betrag von 11 RM. 
fällt. Der verbleibende Ueberſchuß von 19230 RM. verbleibt in der 
Gemeindekaſſe zur Befriedigung etwa aus Verſehen nicht in die 
            Bürger=
liſte aufgenommene Ortsbürger. Der Anteil an den Verwaltungskoſten 
gemäß Amtsblatt des Heſſ. Kreisamts Groß=Gerau vom 21. September 
1921 beträgt bei der diesjährigen Berecknung rund 7620 RM., d. 
10 Prozent von den Bruttoeinnahmen. Weiter ſind in Abzug gebracht 
1500 RM. zwecks Ausleihung zu dem Fonds der nutzungsberechtigten 
Ortsbürger, und zwar für Selbſtverſicherung des Gemeindewaldes an 
Stelle einer Schadensverſicherung und zur Errichtung eines 
            Forſtbe=
triebsſtockfonds zur Beſtreitung von ſteigenden Ausgaben in ungünſtigen 
Zeiten bei rückgängigen Walderträgniſſen. Die Hauer=, Setzerlöhne und 
Kulturkoſten erſcheinen in der Abrechnun mit dem Betrag von 35 050,93 
RM., während der Beitrag zur Forſtverwaltung einſchl. eines 
            Reſt=
betrags aus dem vorjährigen Wirtſchaftsjahr mit 11346,25 RM. 
            ein=
geſetzt iſt. Die Bedürfnisfrage zweier eingereichten 
            Wirtſchaftskon=
zeſſionsgeſuche wurde bejaht. Mit dem Ankauf einer 
            Straßenreinigungs=
karre wurde die Bürgermeiſterei beauftragt. Die nachgeſuchten 
            Hand=
abgaben aus dem hieſigen Gemeindewald ſeitens der hieſigen 
            Badehaus=
geſellſchaft und der evangeliſchen Kirchengemeinde wurden genehmigt. 
Mit der von dem Winkelbachkonkurrenzverband (Sitz Bensbeim) 
            vorge=
ſchlagenen Verteilungsziffer (Anteil der Gemeinde an dem 
            Verbandsbei=
trag) erklärte ſich der Gemeinderat einverſtanden. Zur Verſchönerung 
des Straßenbildes der Ludwigſtraße wird der ſogenannte Bvandplatz 
mit einer Brüſtungsmauer verſehen, ebenſo gelangen Bäumchen zur 
Anpflanzung. Die hierzu erforderlichen Koſten wurden nach Maßgabe 
des vom Hochbauamt Groß=Gerau entworfenen Voranſchlags bewilligt. 
Der Ortsgruppe des Reichsbundes der Kinderreichen wurde für die 
            Weih=
nachtsbeſcherung ein Betrag aus der Gemeindekaſſe zugeſprochen ebenſo 
dem Kaninchen= und Geflügelzuchtverein Gernsheim für Anſchaffung 
eines Ehrenpreiſes für die im Monat Januar ſtattfindende Ausſtellung. 
Dem Geſuch des Metzgers Paul Draut um Ableitung ſeiner Abwäſſer 
in den gemeinheitlichen Kanal nach Maßgabe des vorgelegten Planes 
wurde ſtattgegeben. Eine jährliche Anerkennungsgebühr hat der 
            Ge=
ſuchſteller an die Gemeindekaſſe zu entrichten. Ueber ein 
            Stundungs=
geſuch und Beſchlagnahme einer Wohnung wurde noch Beſchluß gefaßt. 
— Herr Schulamtsanwärter Walter Gräter wurde als Schulverwalter 
nach Reichelsheim bei Friedberg verſetzt.
TV.16957
 Katarrh, Husten, Heiserkeit 
sind vielfach die Vorboten schlimmer 
            Er-
kältungskrankheiten. Wer Vorsicht walten 
läßt, nimmt bei den geringsten Anzeichen
 9 
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Originalpackungoßssetc zu RM. 1.— u. 1.50 
in Apothcken und Drogerien.
 H. Von der Bergſtraße, 10. Dez. Voranſchlag um 60 000 
Mark überſchritten. Der Bürgerausſchuß Weinheim beſchäftigt 
ſich gegenwärtig mit dem von H. Reiffel („Hotel Pfälzer Hof”) erſtellten 
Saalbau, der etwa 1200 Perſonen faßt. Der Bau war veranſchlagt zu 
135 000 Mk., ſtellt ſich aber fetzt, trotzdem er noch lange nicht fertig iſt, 
auf 196 000 Mk. Dazu gab die Stadt Weinheim ein Darlehen von 
7000 Mk., von anderer Seite ein Darlehen von 40 000 Mk. und Herr 
Reiffel ſelbſt 1800 Mk., ſo daß alſo die ſchöne Summe von 84200 Mk. 
ungedeckt bleibt. Da die Geſchäftsleute jetzt, was ſehr natürlich iſt, 
auf Zahlung drängen, mußte ſich die Firma Reiffel um weitere 
            Geld=
beſchaffung bemühen, und es iſt ihr nun auch die Möglichkeit gegeben, 
ein weiteres Darlehen von 100 000 Mk. zu erhalten, aber unter der 
            Be=
dingung, daß dieſe Summe als erſte Hypothek auf das Anweſen 
            einge=
tragen werde. Darüber ſchweben nun noch die Unterhandlungen 
            zwi=
ſchen den verſchiedenen Gläubigern 
Bn. Hirſchhorn, 10. Dez. Der Lichtſpielverein Weſchnitztal=Ueberwald 
gab im Gaſthaus „Zum Erbach=Fürſtenauer Hof” einige intereſſante 
Vorführungen. Während die Vorſtellung am nachmittag in erſter Linie 
der Schuljugend gewidmet war, galt die Abendvorſtellung den 
            Erwach=
ſenen. Der Lichtſpielverein eröffnete ſeine Tätigkeit in Hirſchhorn mit 
der Aufführung des großen Sahara=Films. 
Bn. Aus dem Neckartal, 10. Des. Von der Landwirtſchaft. 
Die frühgeſäten Saaten haben ſich bei dem ſeitherigen langanhaltenden 
milden Herbſtwetter ſehr gut entwickeln und ausſtocken können. Im 
Vergleich zu früheren Jahren ſieht man in dieſem Jahre auf den 
Aeckern kaum leere Stellen, die von Schneckenfraß herrühren. Mit 
Rückſicht auf die ſtellenweiſe in den letzten Nächten eingetretenen Fröſte 
wäre eine ausgiebige Sclneedecke den Landwirten ſehr willkommen. Mit 
dem Anpflanzen und Ausputzen der Obſtbäume iſt allenthalben 
            begon=
uen worden. Die Landwirte unſerer Nachbarorte ſowie der näheren 
Umgebung können in dieſem Jahre mit ihren Erträgniſſen größtenteils 
ſehr zufrieden ſein, zumal unſere Fluren, im Vergleich zu anderen 
Gegenden, von Unwetter verſchont geblieben ſind. Beſonders gut 
            ab=
geſchnitten haben die meiſten Neckartäler Landwirte mit dem Obſtbau, 
gab es doch Landwirte, die 500 und mehr Zentner Obſt ernten konnten. 
Allerdings waren anfangs die Preiſe leider für Obſt, insbeſondere für 
Brechobſt, im Verhältnis zu den Erntekoſten ſehr gering, haben 
            aller=
dings ſpäter wieder angezogen. 
z. Künigſtädten, 9. Dez. Mit 11 gegen 3 Stimwen wurde vom 
Gemeinderat der Chauſſeebau Königſtädten—
            Rüſſels=
heim genehmigt, bzw. der an die Regierung verlangte Beſchluß 
            ange=
nommen. 
z. Kelſterbach, 9. Dez. Der Gemeinderat beſchloß, der 
            Woh=
nungsfürſorgegeſellſchaft Darmſtadt mit einem 
            An=
teil von 500 RM. beizutreten Es wurde noch in Vorſihlag gebracht, 
durch die Bürgermeiſterei an die hieſige Kunſtſeidefabrik heranzutreten, 
um damit dieſe Firma, deren Betrieb recht gut iſt, zum Bau von 
            Woh=
nungen zu betegen. 
Bo. Rüfſelsheim, 10. Dez. Die Realſchule ſchließt dieſes Jahr 
mit einer Geſamtausgabe von 52 270 RM. ab. Der Staatszuſchuß 
            be=
läuft ſich auf 10 123 RM. Außerdem ſteuert die Gemeinde zu 11 938 
RM. gegen 9 938 RM. im Vorjahre. Durch Schulgelder werden 33 304 
RM. vereinnahmt. Den Reſt der Ausgaben decken die Opelwerke durch 
einen Zuſchuß von 6863 RM. ab. — Autounfall. Ein von 
            Nau=
heim kommendes Auto erlitt einen Reifenſchaden und überſchlug ſich 
zweimal. Den Inſaſſen paſſierte nichts Ernſtliches. Dagegen flogen 
friſche Würſte, die man in Nauheim bei einer Hausſchlachtung 
            er=
ſtanden hatte, in hohem Bogen in den Straßengraben. Nach der 
            not=
dürftigen Reparatur konnte der Wagen ſeine ſo jäh unterbrochene Fahrt 
fortſetzen. — Der Brückenbau. Seit einem halben Jahr etwa 
wird hier fleißig an dem Neubau der Opel=Brücke — ſo ſoll die neue, 
zwiſchen Flörsheim und Rüſſelsheim entſtehende Mainbrücke heißen — 
gearbeitet. Bereits ſind auf beiden Ufern die Brückenrampen im 
            Roh=
baue hergeſtellt. Auch die Fundierung der Brückenpfeiler im Fluß ſind 
trotz des im Sommer eingetretenen Unfalles weit fortgeſchritten. Die 
Erdarbeiten am Rüſſelsheimer Ufer ſind gleichfalls zur Hälfte vollendet. 
Man hofft, die Brücke, die den Verkehr zwiſchen Heſſen=Naſſau und der 
Provinz Starkenburg weſentlich fördern wird, bis Herbſt nächſten Jahres 
ihrer Beſtimmung übergeben zu können. 
t. Alzey. 10. Dez. Ein Unfall bei den Arbeiken zur 
Ausbauung des elektriſchen Ortsnetzes. Ein Arbeiter 
rutſchſte bei dem gefrorenen Wetter auf dem Dache aus und berührte 
die Hauptlcitung, hatte aber noch ſo viel Geiſtesgegenwart, ſich auf den 
Aibleiter zu werfen und kam mit dem Schrecken davon. Das teilweiſe 
Verſagen der elektriſchen Beleuchtung in den Abendſtunden brachte den 
Geſchäften eine unangenehme Störung. Nach Meldungen des 
            Elek=
trizitätsverkes Worms werden dieſe Arbeiten, um eine Störung des 
Geſchäftsbetriebes zu verhindern, nur noch am Tage ausgeführt. 
I. Gau=Algesheim, 9.—Dez. Viehzählung. Die Viehzählung 
am 1. Dezember hatte dahier folgendes Ergebnis: Pferde 142, 
            Rind=
vieh 424, Schweine 818, Schafe 0, Ziegen 333, Federvieh 4729 und 
Vienenſtöcke 24. Vor etwa 100 Jahren (1830 waren es hier: Pferde 43, 
Rinddieh 523, Schweine 327 und Schafe 11. — Ein heiteres 
Stücklein pafſierte einem Volontär von einem benachbarten Gute. 
Derſelbe hatie ein Schwein nach Gau=Algesheim zu veubringen 
und ließ die Pferde mit dem Fuhrwerk laufen. Unterwegs öfſnete ſich 
der Kaſten und das Borſtentier wurde, ohne daß der Fuhrmann etwas 
davon merkte, unfreiſvillig auf die Straße geſetzt. Erſt an ſeinem 
            Be=
ſtimmungsort angekommen, fah der Fuhrmann, daß der 
            Transport=
kaſten leer war. Er fuhr nun eiligſt zurüick und fand das Tier 
            unter=
wegs an einem Baume, woran es in der Nähe arbeitende Landwirte 
gebunden hatten, unverſehrt vor. 
Ah. Bingen a. Rh., 9. Dez. Die Binger 
            Kriegerdenk=
malsfrage. Bei einer durch die Kriegerdenkmalskommiſſion unter 
Beteiligung von Oberbaurat Pietz=Darmſtadt und Regierungsbaurat 
Engel=Bingen vorgenommenen Beſichtigung der für das Vinger 
Kriegerdenkmal in Vorſchlag gebrachten Standplätze ſtimmte man in der 
Mehrheit dem Plan des Oberbaurats Pietz: die Errichtung des 
            Krieger=
denkmals am Turm der „Burg Klopp” — Anbringung eines 
            Flach=
reliefs an der dem Burghofe zugekehrten Seite des Turmes — zu. Ein 
Ausſchreißen an die heſſiſche Künſtlerſchaft zur Erlangung von 
            dies=
bezüglichen Entwürfen wird demnächſt ergehen. 
WSN. Gießen, 9. Dez. Heſſiſche Vereinigung für 
Volkskunde. Die Heſſiſche Vereinigung für Volkskunde, die ſeit 
einem Vierteljahrhundert erfolgreich an der Erforſchung des heſſiſchen 
Volkstums arbeitet und durch ihre jetzt im 25. Jahrgang erſcheinenden 
„Heſſiſchen Blätter für Volkskunde” wertvolle Beiträge zur heſſiſchen 
und allgemeinen Volkskunde geliefert hat, hielt am Donnerstag hier 
ihre diesjährige Hauptverſammlung ab. Der Vorſitzende, 
            Oberſtudien=
direktor Dr. Faber=Friedberg, konnte in ſeinem Jahresbericht die 
            er=
freuliche Tatſache feſtſtellen, daß die Mitgliederzahl im verfloſſenen 
Geſchäftsjahr wieder zugenommen hat. Insgeſamt gehören der 
            Ver=
einigung jetzt 850 Mitglieder an, die ſich in der Hauptſache auf beide 
Heſſen und Naſſau verteilen; aber auch im Auslande, insbeſondere in 
Amerika und in Finnland hat die Vereinigung zahlreiche Freunde und 
Förderer. Große Nachfrage beſtand im verfloſſenen Jahr vor allem im 
Ausland nach den „Heſſiſchen Blättern für Volkskunde‟. Der Druck des 
heſſiſchen Flurnamenbuches ſoll baldigſt fortgeſetzt werden, und zwar 
zunächſt mit der Saalwächterſchen Sammlung von Ingelheim in 
            Rhein=
heſſen. Die von Studienrat Oswald=Friedberg vorgetragene Rechnung 
für 1926 ſchließt günſtig ab und wurde genehmigt. Der Vorſitzende, 
Oberſtudiendirektor Dr. Faber, berichtete dann über die von ihm 
            be=
ſorgte kleine Auswahl heſſiſcher Volkslieder, die mit Bildſchmuck und 
zweiſtimmigem Satz in der Serie der vom Volksliederarchiv in Freiburg 
i. Br. herausgegebenen landwirtſchaftlichen Volksliederbücher in nächſter 
Zeit erſchienen ſoll. Darüber hinaus wird ein beſonderer Ausſchuß 
unter dem Vorſitz Fabers vom Vorſtand der Vereinigung mit der 
            Vor=
bereitung der Veröffentlichung einer möglichſt vollſtändigen heſſiſchen 
Volkslieder=Sammlung beginnen. Den Abſchluß der Tagung 
            bil=
dete ein Vortrag von Prof. Hans Naumann, des bekannten Frankfurter 
dete ein Vortrag von Prof. Hans Neumann, des bekannten Frankfurter 
Germaniſten und Literaturhiſtorikers über „Chriſtentum und deutſcher 
Volksglaube‟. Der Vortrag fand eine ſehr beifällige Aufnahme. 
m. Aus dem Lande, 10. Dez. Landwirtſchaftliches. An 
Vorträgen ſeitens der Landwirtſchaftskammer bringen die 
            Dezember=
tage folgendes: in Dromersheim über „Viebzucht”; in Uffhofen über 
„Betriebslehre”; in Zellhauſen über „Die Verbeſſerung der Wieſen” Steinfurth bei Bad=Nauheim über „Tagesfragen aus dem Ackerbau”, 
— Das Landwirtſchaftsamt Groß=Umſtadt hat folgende Vorträge 
            ver=
anlaßt: in Kleeſtadt über „Wieſenbau”; in Schaafheim über „
            Feld=
bereinigung”; in Mainflingen über „Tagesfragen aus der 
            Bodenbe=
arbeitung und Düngung” in Dieburg über „Bodenkultur und 
            Düin=
gung”; in Lämmerſpiel über „Tagesfragen aus der Düngung” und in 
Altheim über „Die Fütterung des Milchviehes”
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Nur echt in blauer Packung mit dem Bilde des Erfinders. 100 Jahre 
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Montag, den 12. Dzzember 1927
„Einer Ihrer Freunde?‟
 „Das kann man eigentlich nicht ſagen. Ein Mann, den ich 
in einem Zug geſehen habe. Guten Morgen! Oberkellner, können 
wir die Speiſekarte haben?” 
Ein ſich verbeugender Oberkellner legte Speiſekarte und 
Weinkarte vor. Philipp machte mit diskret geſenkter Stimme 
einige Beſtellungen. Andere Sklaven der Lampe brachten Gabeln 
und Meſſer; andere zauberten Brot und Servietten herbei, 
            wie=
derum andere friſche Blumen. 
„Ich habe ein richtiges, ſolides, altväterliches Gabelfrühſtück 
beſtellt,” teilte der Gaſtgeber mit. „Nicht wahr, Graham, wir 
brauchen etwas Stärkendes?” 
Mr. Graham bejahte die Frage, indem er die Gedeckbrötchen, 
mit Salz beſtreut, konſumierte. 
Die Sklaven der Lampe brachten Ham and eggs, geröſtete 
Nieren, gebratene, geräucherte Makrelen, Haddock, Käſe, 
            Marme=
lade und Toaſt. So allmählich erlahmten ſogar Mr. Grahams 
Kräfte, und der Kaffee kam. 
„Und nun,” ſagte der Detektiv mit maliziöſer Genugtuung, 
„der Clou der Mahlzeit!” 
„La douloureuse? Kann man ſich für einen Mann, der ohne 
einen Sou iſt, einen beſſeren Namen für eine Frühſtücksrechnung 
denken? Geſtern abend, im Blauen Zug, da hatte ich Geld in 
Hülle und Fülle, aber konnte nichts zu eſſen bekommen, weil ein 
Millionär den ganzen Wagen für ſich allein reſerviert hatte. 
Heute habe ich gegeſſen, aber habe kein Geld zum Bezahlen. Das 
Leben iſt wirklich voll Jronie, Mr. Kenyon!” 
„Wann gedenken Sie die Note zu beſtellen?” 
„Ich weiß nicht, ob es Ihnen aufgefallen iſt, aber in allen 
großen Hotels des Kontinents, die kein eigenes Reſtaurant 
haben, herrſcht eine und dieſelbe Gepflogenheit. Man geht 
            da=
von aus, daß ein Eaſt, der im Speiſeſaal des Hotels ißt, im 
Hotel wohnt. Ich habe mich oft gewundert, daß dieſe Sitte nicht 
mißbraucht wird. Vor der Mahlzeit fragt der Kellner, welche 
Zimmernummer der Gaſt hat, und alles Beſtellte wird auf die 
Zimmernummer geſchrieben, Folglich brauchen wir nicht auf die 
Rechnung zu warten, Mr. Kenyon!” 
Der Detektiv ſah ihn durch ſeine Augengläſer ſcharf an. 
„Sie haben dem Kellner eine Zimmernummer angegeben?” 
„Ja, haben Sie das nicht bemerkt?” 
„Wohnen Sie im Hotel?” 
„Nein.” 
„Dann haben Sie das Frühſtück alſo wicht auf Ihr eigenes 
Zimmer aufſchreiben laſſen?” 
„Das hätte doch wenig Zweck.” 
„Alſo auf das Zimmer eines anderen Gaſtes! Wieſo hat 
der Kellner nicht proteſtiert?” 
„Weil ich das Zimmer mit Unterſcheidung gewählt habe.” 
„Aber kennt denn der Kellner den Gaſt nicht?” 
„Der Gaſt iſt noch nicht gekommen. Er hat wur Zimer 
reſerviert.”
 Von Frank Heller. 
Berecßtigte Usberſetzung von Marie Franzoz. 
(Nachdruck verboten) 
8) 
„Was ich fürs erſte zu tun gedenke?” ſagte er. „Ich gedenke 
zu frühſtücken. Sie wollten uns doch zu einer Autofahrt 
            ein=
laden? Wenn das Auto zum Hotel Ceſarini fahren kann, wird 
es mir ein Vergnügen ſein, Sie zu einem kleinen Imbiß bei 
mir zu ſehen.” 
„Ohne einen Sou!” 
Der Detektiv ſtarrte ſeinen Gegner an. Mr. Graham, der 
bis dahin hein Wort geſprochen hatte, hob den Kopf wie ein altes 
Schlachtroß bei einem Drommetenſtoß. 
„Lunch! Bei Ceſarini! Das erſte vernünftige Wort, das ich 
heute gehört habe. Chauffeur, fahren Sie wie der Teufel.” 
III. 
Beim Eingang des Rieſenhotels ergriff Kenyon Herrn 
            Col=
lins Arm und ſogte mit gerunzelten Augenbrauen: 
„Nochmals, mein lieber Profeſſor, Sie ſind ſich doch darüber 
Hlar, daß das Ernſt iſt? Wir zwei haben noch ein altes Konto 
zu ordnen. Glauben Sie ja nicht, daß ich es gelöſcht habe, weil 
ich Sie nicht arretierte! Bei dem leiſeſten Verſuch, mir einen 
Streich zu ſpielen — 
Philipp Collin reichte beide Handgelenke hin. 
„Arretieren Sie mich, oder arretieren Sie mich nicht! Aber 
Sie können nicht gleichzeitig eine Vereinbarung mit mir treffen 
und mich bedrohen!“ 
Mr. Kenyon verſtummte und trat durch die Hoteltür ein. 
Philipp fuhr mit leichtem Tone fort: 
„Ich bin ein alter Zeichendeuter, und ich verſtehe auch 
            An=
ſpielungen, die weniger deutlich ſind als ein paar Handſchellen. 
Sie ſagen, ich muß ehrlich leben. Der Flug der Vögel ſcheint 
etwas Aehnliches anzudeuten. Gehen wir jetzt in den Speifeſaal 
und ſehen wir, ob die Eingeweide der geſchlachteten Tiere 
            das=
ſelbe ſagen!“ 
Mr. Kenyon blieb in der Tür ſtehen. 
„Aber Sie haben ja kein Geld!” 
„Welche Bemerkung von einem Gaſt! Dies iſt der Weg zum 
Speiſeſgal! Einen Augenblick!” 
Sie paſſierten gerade den Portiertiſch. Philipp wechſelte 
ein paar haſtige Worte mit einem Hotelbedienſteten und ſchob 
ſeine drei heterogenen Gäſte vor ſich in dew Lunchraum des 
Hotels Ceſarini. 
„Was ſagten Sie zu dem jungen Mam?” fragte Kenyon 
mißtrauiſch. 
„Ah, nichts! Ich fragte nur, ob ein Gaſt, den man erwartet, 
ſchon angekommen iſt.”
 ſaal betraten, erkundigte ich mich beim Portier nach der Nicy 
ſeines Appartements. Ein Millionär genießt überall allgem 
Anſehen, außer in Rußland, und meiner Anſicht nach ſind 
            ww=
gezeichnet bedient worden. Herr Argyropoulos hat mich uv 
Mittageſſen beſtohlen, er hat mich dafür mit einem Fr5i) 
bewirtet. Wir ſind quitt!“ 
Kenyon ſah ſeinen Gaſtgeber unverwandt an. 
„Sie infernaliſcher Schwindler! Natürlich muß ich Siß 
tieren — natürlich! — aber die Arroganz dieſes Millionm 
Zuge, er hat auch mich am Eſſen verhindert — andererfu 
es meine Pflicht— 
Philipp Collin unterbrach ihn. 
„Haben wir jetzt nicht ernſtere Pflichten, die uns rufein 
Kenyon? Was bedeutet ein Frühſtück, das zufällig auf an 
ſches Zimmer geſchrieben wird? Wer bemerkt das? Nitw 
der Millionär, der es bezahlen wird, am allerwenigſten. 
wir die Zugplünderer gefangen haben, will ich evennnu 
Frühſtück bezahlen, falls Ihr Gewiſſen Sie dann noch 
quält.” 
Kenyon unterbrach ſich in ſeinem Monolog. „Es iſchi4 
Das haben Sie ſich ja vermeſſen, auszuführen.” 
„Was ich verſpreche, halte ich auch!” ſagte Herr Colslu 
ſcheiden. 
„Wenn Sie das erreichen,” knurrte der Detektiv mfu 
licher Selbſtüberwindung, „verſpreche ich Ihnen, bis gun 
teres dieſes Frühſtück auf dasſelbe Konto zu ſchreiben win 
 
auderen Heldenſtücke.” 
„Und wenn ich es nicht erreiche,” ergänzte Philipp.), 
ich auch, was geſchieht.” 
„Na, nämlich?" 
„Ja, wir werden anderswo zu Mittag eſſen, ad 
Ceſarini!” 
Lavertine ſtieß einen Ausruf aus. 
1u42 
„Schauen Sie her! Das habe ich zwiſchen dem Futttaß
 dem Stoff in meiner Weſtentaſche refunden.” 
Er zeigte eine Fünfzigfrankenmote. 
„Das iſt ſchön, Lavertiſſe. Legen Sie ſie als Trinkg 
die Bedienung auf den Tiſch. Das iſt ſicher mehr, als 
dem Millionär bekommen hätte.” 
(Fortſetzung folgt.)
Familiennachrichter
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Am 11. Dezember entſchlief ſanft nach langem 
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Die trauernden Hinterbliebenen: 
Karl Eimer und Kinder. 
Grube Meſſel, den 11. Dezember 1927. 
Die Beerdigung findet Dienstag, 13 Dez., nachm 
2½ Uhr, vom Portale des Darmſtädter Friedhofs 
Nieder=Ramſtädterſtraße, aus ſtatt.
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Im Kaisersaal, Grafenstraße 
Tagesordnung: 
1. Bericht des Vorsitzenden 
Kassenbericht 
3. Neuwehl des Ausschusses. 
17 
Der Vorsitzende: Sanitätsrat Dr. Hei!
Darmstadt, Ludwigstraße 15
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Die Be rdigung fand im Sinne 
des verſtorbenen Kameraden in 
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Der Vorſtand.
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 Vorſicht nach jeder Krankheit! 
Es iſt bekannte Tatſache, daß die Nachwirkungen einer 
            Krank=
heit oft bedeutenden Schaden bringen. Jusbeſondere ſind die 
nach vielen Leiden auftretenden Schwächezuſtände durchaus 
nicht leicht zu nehmen. Das altberühmte „Köſtritzer Schwa 3: 
bier” bekämpfr dieſe in wirkungsvollſter W.iſe und unterſtuß! 
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Damſtahdt 1898 Gis (4.5l. 
E große Wurf iſt gelungen. Eines der Haupthinderniſſe 
mit eufrhnt Wege zur Franfurter Meiſterſchaft iſt überwunden. 
Grehn des Crlaubten überſchritt. Beſonders die erſte Halbzeit 
waur erragend. In ſtetem Sloß und Gegenſtoß wogte der harte 
Lanzuauif und ab. Die bald 200 Darmſtädter 
            Schlachtenbumm=
ler raen vollauf auf ihre Koſten; ihre Anweſenheit und ihr 
            Bei=
fal 19 bem ſchhver kämpfenden ſüddeutſchen Meiſter einen gro= 3. Jgd. Rot=Weiß—1, J9d. Viktoria Griesheim 3. 
ßen akühalt. Sporwerein 98 hat das Spiel verdient gewonnen. 1. Schüler Rot=Weiß—1. Schüler der Handelsſchule 9:0. 
Schennd e erſten paar Minuten zeigten, daß dieſes Mal eine 
Wiezrhelung des vorjährigen Trauerſpiels ausgeſchloſſen war. 
dert Aumſtädter Sturm enzwickelte eine ſtaunenswerte, ſelten 
geſeinee Wendigkeit und Schußfreudigkeit. (Dietz ſchoß allein 
6 2im). Die geſamte Babenhäuſer Hintermannſchaft hatte alle 
Häniuetoll zu tun, um den gewaltigen Anſturm der Gäſte zu 
geiſſltr. Ein llares Zuſpiel Jans—Dietz ergab bereits in der 
3 Müute das 1. Tor für Darmſtadt. Nicht lange danach vermag 
„dr zeu riſche Halbrechte auszugleichen. In der 8. Minute hieß 
V6 mſterum durch Dietz 2:1 für Darmſtadt. In der 17. Minute 
Unſtet ſepler mit einem Ball die Flanke entlang und mit raſcher 
hentzut zur Mitte; ein Flachſchuß und wiederum muß Bort 
At zrhäufer Tor ſich geſchlogen bekennen, 3: 1. Cine 
            Mi=
ſie ſiher holt Gunkel auf: 3:2 und wiederum eine Minute 
ſütshe nnöht Dietz auf 4:2. Als Trautwein kurz danach einen 
geszcharenen Ball noch zu erreichen ſucht, wird dieſer von 
Gnuä kabenhäuſer ins leere Tor befördert. 4:3. Dietz, der 
MAt freiſteht und deshalb mit Bällen gefüttert wird, holt 
ſty o Gunkel auf der gesneriſchen Seite. Kalbzeit 5:4. 
Bweite Falbzeit hot zunächſt einen ſehr aufgeregten 
9 Eine jede Partei war eifrig beyht, ihren Vorſprung 
ae ßern bzw. aufzuholen. Die zahlreichen Straſſtöße auf 
AR kän Zeiten waren die no.wendigen Folgen des weniger ſchö= 
WE ma kzapfes. Erſt von der Mitte der zweiten Halbzeit ab kommt 
Kel wieder in Fluß, ſo wie in der erſten Spielhälfte. Der 
44Darmſtädter Sturm erzielt durch Dietz und Fiedler zwei 
nicktore: 7: 4. Bald danach 7:5. Kurz vor Schluß der 
Mn Spielzeit gelingt es wieberum Dietz, einen ſeiner 
ſſatzu Bälle placiert einzuſenden. 8:5. Die zwvei Minuten 
ehittlängerung geben Babenhauſen Gelegenheit, in wuchtigem 
Ah durch Flachſchuß das Endreſultat herzuſtellen. 
ſaitk endete ein Kampf, wie ihn eben nur der Handball 
ſietch inm. Schon das Reſultat beweiſt, mit welcher Schnellig= 
Mit 40 Wucht, mit welcher Zähigkeit und Ausdauer das 
            ſpan=
ſnch in iel, durchgeführt wurde. Wenn dem Schiedsrichrer, 
tzd ſei kas zur Chre der beiden Mannſchaften mit Genug= 
Aigeſtellt. 
I6t d en ſüddeutſchen Meiſter iſt der Sieg von hohem Werte; 
er, zum V. f. N. Schwanheim, am 2. Weihnachtsfeiertage
Ködeutſche Handball=Liga der 9.S B.
 rter Verband: 
zciſportv. Babenhauſen—Sportv. 98 Darmſtadt 6:8. 
Merall S. V. Rödelheim—V. f. R. Schtwanheim 0:2. 
8 Wieskaden—Polizeiſportv. Wieskaden 2:5. 
M0 für Verband: 
R Mannheim-Polizeiſportv. Mannheim 1:2. 
9 Walehof-Mannheimer T. G. 4:2. 
Eör ſcher Verband: 
Edielf München—D. S. V. München (Trainingsſpiel) 5:1. 
he iſcher Verband: 
Ddunannſchaft Nürrberg=Fürth—Landespolizei Nürnberg
 eerſchaftsſpiel) 4:10. 
Kot=Peiß wird Jugendpokalmeiſfer. 
W. Rot=Weiß 1922, 1. Jgd.—Sp.V. 98, 1. Jgd., 5:2. 
1N Aot Weiß-Polizeiſportverein (alte Herren) 0:2. 
ASeiß konnte durck ſeine 1. Jugend eine neue Meiſter= 
Teine Farben heften und dadurch beweiſen, daß auch 
heuchs auf der Höhe iſt. Während jedoch am letzten 
die 1. Maunſchaften beider Vereine ein zwar ſcharſes, 
rhin fares Spiel ſich lieferten, glaubten die 
            Jugend=
her den Strang ſchlagen zu können. Die Hauptſchuld 
Püug aber das Publikum, das anſcheinend vergaß, daß 
Ian ein Jugendſpiel handelte, und ſich teilweiſe zu Aus= 
Arreißen ließ, die man beſſer nicht widergibt. Daß ſich 
eik auf die Spieler fortoflanzen mußte, iſt 
            ſelbſtverſtänd=
en, ſie ja Sonntag für Sonntag nichts anderes zu hören 
eis daß es ſich weiterhin immer um dieſelben Spteler 
Nie ſich zu Ausſchreitungen hinreißen laſſen, iſt ein 
a für, daß wir noch weit davon entfernt ſind, oder 
            viel=
ſichtiger geſagt, uus jumer mehr davon abwenden, 
liehung zu betreiben. Einjährige, Disqualifikation, 
u vielen Verbäuden eingeführt iſt, ſollte hier Platz 
Der Schiedsrichter, Herr Schanz vom 
            Polizeiſportver=
jedoch die nötige Sicherheit, um ſich Geltung zu ver= 
MNach einigen Verwarnungen ſtellte er ſchließlich Jäger
 Fraukfurter Meiſterſchaft. 
und Fiſcher (Sp.V. 98) heraus, und da der letztere nicht ging. 
pfiff er wenige Minuten vor Schluß das Spiel beim Stande 
5.2 für Rot=Weiß ab. Bei dieſer Sachlage erübrigt es ſich, über 
ren Spielverlauf zu ſchreiben. Erwähnt ſei nur, daß man 
            mit=
unter beiderſeits prachtvolle Leiſtungen ſah, die jeder 1. Mann= etwas nützen wird, denn eine Maunſchaft muß ſo zeitig ab ahren, 
ſchaft Ehre einlegen würden und zugleich bewieſen, wie man 
ſpielen kann, wenn man will. — Eine Wohltat war 
das Alte Herzen=Spiel zwiſchen Rot=Weiß und 
Polizeiſportverein, 
das letzterer berdient 2:0 gewann und ſich ſomit für die 4:1= 
0s für eine heiße Schlacht, ein raſſiger Kampf, der niemals die Niederlage beim Vorſpiel repanchierte. Erfreulicherweiſe ſah 
man beiderſeits beſſere Leiſtungen als bei dem letzten Male. 
Nachſtehend die Ergebniſſe der unteren Mannſchaftzn: 
2. Mannſch. Rot=Weiß—2. Mannſch. Polizeiſportverein 1:6. 
2. Jad. Rot=Weiß—2. Jad. Sp. V. 98 0:7. 
2. Schüler Not=Weiß—Nealgymnaſium 0:7. 
Verbandsſpiel in Darmſtadt: Freie Turngemeinde Darmſtadt, 
1. Mannſch. — Freie Sppg. Arheilgen, 1. Mannſch. 1:1. 
An der Sentden Thrnrrittsft 
T.=Gem. Beſſungen 1865 — T.=Gem. Griesheim 
5:4 (3:3). 
Als der Schiedsrichter den Ball freigab, ſtanden ſich 
            fol=
geude Mannſchaften gegenüber: Griesheim: Landau; Flick, 
Müller; Becker, Körner, Schick; Nold, Nothnagel, Schupp, 
            Kling=
ler, Bitſch. Beſſungen: Cloos, Henß, Seiſert, Geyer, 
            Hof=
mann: Müller, Holletſhek, Heck 1.; Scheerer, Heck 2.; Schmahl. 
Griesheims Anſtoß wurde gleich abgefangen und die 
Beſſunger zogen ſofort gegen das Gäſtetor. Durch ernen 16,50= 
Meter fand der Angriff ſein, Ende. Landau fängt ſicher. Gleich 
darauf findet auch Scmahl Arbeit, denn der Grieszeimer 
Sturm wird jetzt warm und bringt ſchöne Bälle nach vorn. In 
der 5. Minuie erzielt B. ſein erſtes Tor, dem aber gegenüber 
in der 6. Minute das Gegentor fällt (1:1). Dus Spiel wird 
ſehr munter und beide Parteien verſuchen, das Spiel für ſich 
zu entſcheiden. Beſſungen gelingts, denn Cloos gibt an den 
Halbrechten, und ſchon ſteht es 2:1 für B. Das wird den Gries= freigemacht hat. Der 2. Platz iſt Boruſia Neunkirchen nicht zu 
beimern doch zu biel, der Linksaußen geht allein durch und 
            er=
zielt auch den Ausgleich für Schmahl unhaltbar. Kurz vor 
Halbzeit ſind nochmals beide Parteien erfolgreich. Halbzeit 3 3. 
Nach Wiederbeginn läßt B. merklich nach. Schmahl hat viel 
Arbeit, bis der Halbreute den Ball erhält und auf Rechtsaußen 
ſerchfſtitz=Worms lübrigens derſelbe Herr, der das vorjährige gen drückt und kann auh durch den Linksaußen in ſichere Füh= 2. Platz vor Not=Weiß Franfſurt, dus mit 33 diesmal einer Nie= 
71Ppel leitete) die Arbeit verhältnismäßig leicht gemicht tung gehen. Beiderſeits wird noch viel gearbeitet, aber das 
Elf trotz Erſatz für den Verteidiger Odenwald die Griesheimer ſtieg rettungslos verfallen. 
Mannſchaft geſhlagen Es ſei ſchon auf das nächſte Spiel zum 
Aufſtieg in Arheilgen hingewieſen. Näheres wird noch 
            bekannt=
mum mit größerer Ruhe den ſchweren Gang zum Tabels gegeben. — Die 1. Jugend ſchlug die 3. Mannſchaft der Tade. 
Darmſtadt ſicher 40. 
 
Boteß. 
 
Denerſchlict Beſtenſiter n der5 Zunderl d. 
Die Lepziger Sporthalle „Achilleion” hatte mit ihrem zweiten 
Boxkampfabend wieder einen glänzenden Erfolg. Ungefähr 
9000 Zuſchauer füllten die weite Halle bis auf ben letzten Platz. Ber Munitetatyf in Gruyße Heſſen. 
Im Mittelpunkt des Intereſſes ſtand der Kampf des deutſchen 
Breitenſträter. Beide hatten im Vorjahre in Hamburg 
            unent=
ſchieden gekämpft, das Ergebnis wurde allerdings ſpäter 
            aufge=
gründlich. Er ging mit 176 Pfund gut trainiert in den Ring. 1:1 einen Punkt rettete. Damit bleibt die Frage nach dam Ta= 
Breitenſträter brachte nur 160 Pfund und war ſichtlich auch noch bellenzwerten weiter ungeklärt. Nur ganz knayv ſiegte der 
beſtehen zu können. Diener nützte ſein körperliches Uebergewicht ſtiadt 98 ſeine Anhänger durch ein Ulares 4:1 über Germanig 
von Beginn an geſchickt aus. Er foreierte das Tempo und 
überſchüttete ſeinen Gegner, der nie recht zur Entfaltung kam, 
mit ſchweren linken Kinnhaken. Dieſe ſyſtematiſche 
            Zermür=
bungsarbeit brachte dem Meiſter ſchon in den erſten vier 
            Run=
den ein llares Plus ein. In der 5. Runde kam dann, ſchneller 
als man gedacht hatte und doch nicht unerwartet, das Ende. 
Diener landete einige ſchwere Geſichts= und Körpertrefſer, die 
Breitenſträter, dreimal zu Boden warſen. Veim vierten Male 
wurde der Exmeiſter ausgezählt. Wenn Breitenſträter ſich in 
nächſter Zeit nicht noch ſtark verbeſſert, wird man ihn nicht mehr 
zu der erſten Klaſſe unſerer Schwergewichte zühlen dürſen. 
Rugbn. 
Die Verbandsſpiele in Süddeutſchland. — Die beiden letzten 
Staffelſieger ermittelt. 
Die ſüddeutſchen Rugby=Verbandsſpiele haben ihren 
            Ab=
ſchluß gefunden. Am Sonntag wurden die beiden letzten noch 
fehlenden Staffelſieger ermittelt. In der erſten Staffel des endgültigen — Tabellenletzteu war leineswegs tas ſchlechteſte 
Kreiſes Baden ſicherte ſich der Heidelberger R=K. 72 end= Verbandsſpiel unter den diesjährigen in Darmſtadt gebotenen 
gültig die Führung durch einen 15:0 Sieg über Heidelkerger Bezirislicafpieten. Weun au=h durch die mancelnde Ausnutzung der 
B.=C., und in der zweiten Main=Kreis=Stafel erzwang der Torchaneen in der erſten Kalbzeit, insbeſondere auf ſeiten der 
T.=V. 60 Fraikfurt durch einen 6.0=Sieg über B.=S=C. 99 Offen= Wer, das Spiel in dieſem Zeitraum wenig intereſſant war, ſo 
bach die Entſcheidung.
 Die Lage im füddeutſchen Fußball. 
Der vergangene Sonntag hat im ſüddeutſchen Fußbal 
            wie=
der eine ganze Reihe von überraſchenden Ergebuinen georacht, 
die geeignet ſind, in ein gen Bezirten die Situgtion von Grund 
auf zu andern. 
In der Gruppe Nordbayern iſt ſogar ein Fall höherer 
Gewalt dabei, der aber den Be roffenen, die Sp.Vg. Fürth, jaum 
daß ſie nicht durch unvorhergeſehene Ereisniſſe, wie in dieſem 
Falle — Autopanne — am rechtzeitigen Antreten gehindert iſt. 
Eine Stunde Verſpätung, ober iſt nicht rechtzeitiges Antreten, 
weshalb der gegen Bayreuth ausgetrazene 2 430 Min=Kampf 
als verloren gelten muß. Somit liegt der „Klub”, der 
            Würz=
burg 04 mit 5:0 überfuhr, nunmehr einen Punkt zurück und hat 
nuch alle Chancen, wenn Fürth nicht ſein letztes Spiel gewinnt. 
Der V. f. N. Fürth hat ſich durch ſeinen 4:3=Sieg über den FSV. 
Nürnberg nominell vor Würzburg 04 auf den 3. Platz geſetzt, 
ohne ihn aber ſicher zu haben. 
In Gruppe Südbayern endete der einzige Kampf 
München 1860—Bayern München mit einem ſenſationellen 5:4. 
Damit haben die Bayern, die in dieſem Kampf auch noch ihren 
guten Pöttinger verloren, den Nimbus der Unbeſieglichteit 
            eiu=
gebüßt und fehen ſich noch kurz vor Toresſchluß in ihren 
            Meiſter=
ſchaſtschancen bedroht, denn nur noch einen Punkt liegen die 
„Löwen” zurück und Bayern darf nicht einen einzigen Punkt 
mehr hergeben. Wacker hat ſeinen 3. Platz verankert. 
In der Gruppe Württemberg ſcheint, die 
            Meiſter=
ſchaftsfrage nunmehr geklärt zu ſein. Die Stuttgarter Kickers 
erfochten in dem entſcheidenden Kampf einen 4:2=Sieg über Un on 
Böckingen und verwieſen dieſe damit auf den 2. Plaßz. Um deu 
3. Platz ſtreiten ſich noch SC. und V. f. B. S.uttgart, die ihre 
Gegner Gausburg mit 2:1 bzw. Heilbronn mit 2:0 abfrtigten. 
Der Abſtieg von Zuffenhauſen und Gaisburg iſt unabwendbar. 
In der Gruppe Baden war der Sditzenreiter Phönir 
Karlsruhe ſpielfrei. Der Zweite, Karlsruher FV., ſchlug 
            Ofen=
burg überlegen mit 6:1, der gleichſalls ſpielfreie SC. Freiburg 
hält ſich auf dem 3. Platz. Neben dem V. f. B. Karlsruhe ſiud 
Villingen und Sp.Vg. Freiburg Abſtiegslandidaten. 
In Gruppe Nhein ging es wieder toll her. Der ſchon 
als ſicherer Meiſter angeſehene SV. Waldhof hat dunch ſeine 
            Nie=
derlaze gegen Ludtigshaſen 03 den bisherigen Meiſter V. f L. 
Necharau den Weg frri geulacht, da Neclarau über d.n V. f. N. 
Mannheim mit 2:0 triumphieren konnte. Der V. f. R. 
            Mann=
heim iſt dadurch hinter (3 und Phönix Ludwigshafen auf den 
5. Platz zurückgefallen. Die Abſteigenden ſtehen mit Phönix 
Manuheim und Friedrichsfelde feſte. 
In Gruppe Saar gewann der neue Meiſter FV. 
            Saar=
brücken knapp mit 1:0 gegen Idar, das damit dem mit 1:3 über 
den V. f. R. Pirmaſens ſiegreichen SC. Saar 05 den 3. Platz 
nehmen. Trier 05 und Eintracht Trier ſteigen ab. 
Normale Ergebniſſe gab es in Gruppe Main. Die 
            Ein=
tracht fertigte den V. f. R. Offenbach mit 6:0 ab und hat nun die 
meiſten Tore im SFV. (23:12 Tore) geſchoſſen. Meiſter FSV. 
geht. Schön getäuſcht, bringt er den Verein wiederum in Füh= Frankfurt erfocht einen gar nicht überzeugenden 3:1=Sieg über 
rung. Nach 5 Minuten erzielt Gr. ſein letztes Tor (4:4)., Beſſun= den Tabellenletzten Germania 94 Franfurt. Er hält damit den 
derlage gegen Fechenheim mit genauer Not entging. Germania 94 
Aeſultat bleibt ſo ſtehen. Mit 5:4 hat die wackere Beſſunge: Franifurt, V. f. N. Offeubach und Hanau 94 ſind wohl dem Ab= 
In Gruppe Heſſen hat ſich die Worma ia Worms 
            ent=
gültig die Meiſterſchaft erfochten. Sie ſiegte mit 3:2 Toren geren. 
Höchſt 01. Mainz 05 hütte um ein Haar in totem Nennen auf 
dem 2. Platz mit Neu=Iſenburg gelegen, wenn dieſes nicht 
            über=
raſchend wie auch Mainz, gegen ſeinen Gegner Arheilgen nur 
ein 1:1 erzielt hätte. Weitere Anwärter auf den 3. Platz bleibt 
der SV. Wieshaden, der gegen Ha ſia Bingen, wenn auch nicht 
überlegen, ſo doch immerhin mit 1:0 ſiegte. Beſtimmt verloren 
iſt bisher nur Germania Wiesbaden. 
Nach dem 3:2=Sieg der Wormatia Worms in Höchſt iſt nun 
Schwergewichtsmeiſters Franz Diener gegen den Exmeiſter Hans auch der Heſſen=Meiſter als zweiter ſüddeutſcher Meiſter 
            er=
mittelt, zumal ſich Mainz 05 von Alemannia Worms in einem 
1:1=Kampf abermals einen Punkt abknöpfen ließ. Ein 
            unerwar=
hoben. Diener brannte auf Rebanche und holte ſich dieſe auch tetes Remis gal es in Neu Iſenburg, wo ſich Arheilgen mit 
nicht wieder ſo „ſit”, um einen derart großen Kampf mit Erſolg S V. Wieshaden über Haſſia Bingen mit 1:0, während Darm= 
Wiesbaden erfreute. 
Gruppe Heſſen.
 Sportverein Darnſtadt 98— Germania 
Mecboden 4:1 41.:). 
Dieſes Spiel der beiden derzeitigen — und vermutlich auch 
entſchädigte auf der anderen Seite das foreierte Tempo der zwei=
Seite 6
 ten Hälfte da: Rublikum für die Oede der vorangegangenen 
Minuten. A.cſiſch bekam man manche reſpektable Leiſtung 
zu ſehen, insbeſondere war der Spielaufkau auf beiden Seiten 
nicht ſchlecht. Hätten die Wiesbadener Germanen außer ihrem 
hochintelligenten Mittelſtürmer, der für jeden der Gäſteangriffe 
verantwortlich zeichnete, noch einen oder zwei Stürmer mit 
ſchneller Auffaſſungsgabe und mit Schußvermögen in ihren 
Reihen gehabt, dunn wäre den Darmſtädtern der Sieg nicht ſo 
leicht geworden. Beſſer gefiel die Hintermannſchaft der 
            Ger=
manen, die in einem zähen und ausdauernden Mittelläufer und 
zwei ſchlagſicheren Verteidigein ihre beſten Leute hatten. Die 
ganze Mannſchaft gefiel durch ihren Eifer und wetteiferte darin 
mit den Darmſtädtern. 
Auf ſeiten der Einheimiſchen war geſtern die Verteidigung 
reichlich unſicher, während die Läuferreihe alles in allem 
            befrie=
digte. Der Darmſtädter Stunm hatte eine Halbzeit, in der er 
ſich reichlich hilflos anſtellte, während er dafür in der zweiten 
ſich heſſer verſtand und auch reichlich und gut ſchoß. 
            Müll=
merſtadt als Rechtsaußen raßte ſich über Erwarten gut an und 
gefiel durch verſtändiges Flanken. 
Konnten alſo beide Mannſchaften zufriedenſtellen, ohne 
allerdings Glanzleiſtungen zu bieten, ſo war der Leiter des 
Spieles wiederum ein reichlich großer Verſager. Mag Herr 
Dittſcheid aus Saarbrücken heute auch als einer unſerer beſten 
ſüddeutſchen Schiedsrichter gelten, ſo vermag dies wohl weiter 
nichts zu beſagen, als daß die Qualität unſerer Schiedsrichter 
vollkommen auf den Hund gekommen iſt. Was auf beiden Seiten 
an regelwidrigem Spiel ungcahndet blieb, iſt nicht zu beſchreiben. 
Auch über den Begriff „angeſchoſſene Hände” ſcheint Herr 
            Ditt=
ſcheid eine beſonders patentierte Auslegung zu beſitzen, die 
            aller=
dings mit den Regeln der Logik nicht erklärt werden kann. 
Als das Spiel begann, merkte man, daß Wiesbaden auf 
jeden Fall ein günſtiges Reſultat erzielen wollte. Dieſe Periode 
der ſchnellen und gar nicht ungefährlichen Wiesbadener Angriffe 
war jedoch bald vorüber. Darmſtadt ging überraſchend in 
            Füh=
rung, als der Germanen=Mittelläufer in ſeinem Strafraum einen 
hohen Flankenball mit der Hand wegboxte und ſo Berger 
            Ge=
legenheit hatte, einen Elfmeter in aller Seelenruhe placiert zu 
verwandeln. Wiesbaden glich wenig ſpäter durch Schulmeyer 
aus, der eine Flanke rafſiniert durch ſeine Beine hindurchließ 
und dabei dem Ball durch leichtes Berühren eine andere 
            Rich=
tung — in die rechte Torecke — gab. Der Reſt der zweiten 
Halbzeit war, wie geſagt, das Spiel der verpaßten Gelegenheiten, 
das das Publikum faſt zum Verzweifeln brachte. 
Mit Beginn der zweiten Halbzeit ſetzew die Darmſtädter 
Dampf auf und werden bedrückend überlegen. Drei Tore in fünf 
Minuten war die Ausbeute dieſes Elans. Zuerſt flankt 
            Müll=
merſtadt aus dem Stand exakt aufs Tor, ſo daß Takaſz ziemlich 
mühelos einköpfen konnte. Dann bewirkte Müllmerſtadt 
            un=
mittelbar zwei Tore, als er auf zwei gute Vorlagen hin raſch 
und energiſch aufs Tor losſpurtet und unhaltbar einſchießt. 
Wieskaden kommt daraufhin wieder etwas mehr auf, ohne jedoch 
eine leichte Ueberlegenheit der 98er bis zum Spielende hin 
            ver=
hindern zu können. Außer zwei Lattenſchüſſen aufs Wiesbadener 
Tor, einem Bombenſchuß Schulmeyers, den Bärenz gerade noch 
meiſterte, und einem ſchön getretenen Strafſtoß aufs Germanen= 
Heiligtum ereignet ſich jedoch nichts Aufregendes wehr. 
S.V. Wiesbaden—Haſſia Bingen 1:0 (1:0). 
Wiesbaden wußte heute wieder einmal in keiner Beziehung 
zu überzeugen. Zumal ſein Sturm ließ die Entſchloſſenheit vor 
dem Tor faſt reſtlos vermiſſen, ſo daß von den zahlreichen 
            kla=
ren Torchancen nur eine einzige verwandelt werden konnte. 
Dieſer Siegestreffer fiel bereits in der 8. Minute durch 
            Wath=
ley. Damit ſchien Wiesbaden ſein Pulver verſchoſſen zu haben 
und muß froh ſein, ſeine beiden Punkte gerettet zu haben, denn 
in dieſem Stil geſpielt, muß der noch nachzuholende Vorkampf 
in Bingen verloren gehen. 
Alemannia Worms—F. S. V., 05 Mainz 1:1 (1:0). 
Der Ausgang des Treffens ſpiegelt durchaus das 
            Stärke=
verhältnis und den Spielverlauf. Während in der erſten 
Halbzeit die Einheimiſhen dominierten und auch ihr Tor 
ſchoſſen, wachten die Gäſte in der zweiten Spielhälfte auf und 
drückten ihrerſeits. Auf einen Fehler des Mainzer Backs 
Heſſer war Morms in der 21. Minute durch Endres in Front 
gekommen und hielt den Vorſprung bis zur 28. Minute der 
zweiten Spielhälfte, wo Mainz durch Kaiſer den voll 
            verdien=
ten Ausgleich erzwang. 3000 Zuſchauer. S hiedsrichter Lauer= 
Blankſtadt reeht gut.
 Vf. L. Neu=Iſenburg—S. Vg. Arheilgen 1:1. (0:0). 
Der Kampf ſtand jederzeit im Zeichen der Einheimiſchen. 
die in jeder Beziehung ihrem Gegner überlegen waren, dieſer 
Ueberlegenheit aber nicht durch Tore Ausdruck zu verleihen 
vermochten. In der 15. Minute der zweiten Halbzeit hatte 
Iſenburg endlich eine der vielen Chancen durch Rockmann 
            ver=
wandelt, und man war ſchon von einem Sieg überzeugt, als in 
der 35. Minute durch den Arheilger Halblinken der Ausgleic) 
fiel, ohne daß Iſenburg mehr den Sieg erzwingen konnte. 
1200 Zuſchauer. 
S.Gde. Höchſt—Wormatia Worms 2:3 (0:1). 
Der vor etwa 1500 Zuſchauern ausgetragene Kampf bo‟ 
ſchöne und abwechſelungsreiche Szenen, ſo daß jedermann den 
Platz befriedigt verlaſſen haben dürfte. Was Wormatia an 
überlegener Technik und Taktik in die Wagſchale werfen konnte, 
glich Höchſt durch erhöhten und vorbildlichen Eifer faſt 
            voll=
ſtändig aus. Die 35. Minute ſah Worms durch den Halblinken 
in Front. Der Ausgleich fiel nach der Pauſe aus 
            unüberſicht=
licher Poſition. Die 20. Minute ſah Worms dann abermals 
in Front und ſtellte ſeinen Sieg durch ein 3. Tor ſicher, an den 
auch ein fabelhafter Endſpurt der Höchſter, der noch ein 
            Gegen=
tor ergab, nichts ändern konnte.
 Eintracht Frankfurt 
F. S. V. Frankfurt 
Rot=Weiß Frankfurt 
UInion Niederrad 
Viktoria Aſchaffenburg 
S. V. Fechenheim 
F. C. Hanau 93 
Sport 60 Hanau 
Kickers Offenbach 
Hanau 94 
V. f. R. Offenbich 
Germania Frankfurt
Gruppe Main.
20 Spiele 83:12 Tore 37: 3 Punkte 20 82:22 34: 6 19 41:25 26:12 20 51:34 24:16 20 44:55 18:22 20 53:77 18:22 18 36:38 17:19 20 40:65 17:23 19 27:35 16:22 33:56 12:26 19 24:67 8:30 20 34:58 6:34V.f. R.—
4:2.
 Mit obigem Reſultat konnten die Raſenſpieler abermals zwe 
wertvolle Punkte erringen. Michelſtadt in ſtärkſter Aufſtellun 
V. f. R. ohne Müller, Vogelmann und Breuer betreten das Fel 
Das Spiel fängt ſofort vielverſprechend für Darmſtadt an. U1 
zählige Torgelegenheiten werden verpaßt, bis endlich Möſer i 
der 12. Minute das Führungstor eindrückt. Doch nicht 
            lan=
dauert die Freude. Michelſtadt kommt durch und ſtellt durch de 
Halbrechten den Ausgleich wieder her. Durch den Erfolg un 
das Anſeuern ſeiner Anhänger wird Michelſtadt oft gefährlie 
doch die Hintermannſchaft des V. f. R. ſchafft immer wieder Luf 
In der 30. Minute macht Feth einen ſeiner gefürchteten. Au 
flüge, wobei er das Uebrige beſorgt. Nicht lange dauerts, un 
Möſer verwandelt eine Flan=e direkt zum dritten Tor. Ei 
feine Leiſtung! Michelſtadt kämpft mutig weiter, kann aber bi 
zur Halbzeit an dem Reſultat nichts mehr ändern. In de
 Montag, den 12. Dezember 1927 
5. Minute vor 2. Halbzeit kommt V. f. R., abermals durch Möſer, 
zu ſeinem 4. und letzten Treffer. Die Mannſchaft wird jetzt ſehr 
gleichgültig und verſcherzt ſich ſo den Torſegen, während 
            Michel=
ſtadt durch einen Strafſtoß ſein zweites Tor erzielen kann. Bis 
zum Abpfiff haben die Raſenſpieler das Spiel in der Hand, ohne 
jedoch etwas zahlenmäßiges erreichen zu können. — Kritik: 
Michelſtadt machte einen ſehr guten Eindruck. Die Mannſchaft 
iſt gegen die letzten Spiele kaum wiederzuerkennen. Es wird nicht 
mehr ſo planlos gekickt, ſondern allmählich lernen die kräftigen 
Geſtalten auch zuſpielen. Jedenfalls wird die Mannſchaft in 
dieſer Aufſtellung noch manchem Verein Schwierigkeiten bereiten. 
— V. f. R. war heute nicht in Form. Der Sturm hatte in Möſer, 
Feth und Klein ſein Beſtes, während ſich Heiſer auf dem 
            halb=
rechten Poſten nicht finden konnte. Das Doppelte leiſtet der 
Spieler auf ſeinem alten Platz. Bei Hufnagel merkte man, daß 
er lange ausgeſetzt hat. Die Läuferreihe war eifrig und gut, 
dasſelbe konnte man auch von den beiden Verteidigern ſagen. 
Der Erſatzmann im Tor hat ſchon mehr gezeigt. Breuer hätte 
beſtimmt nicht zweimal kapituliert. — Der Schiedsrichter, ein 
Herr aus Heidelberg, hatte keinen allzuſchweren Stand und 
konnte daher das Spiel einwandfrei leiten. 
F.=C. Union — Sp.=V. Münſter 3:1 (1:1). 
Union hat dieſes wichtige Spiel in Münſter auf Grund ſeiner 
techniſch beſſeren und einheitlicheren Leiſtung gewonnen und 
            ſo=
mit eines der ſchwerſten Hinderniſſe zur Meiſterſchaft aus dem 
Wege geräumt. Die Läuferreihe arbeitete gleich prächtig in der 
Abwehr und im Aufbau der Angriffe. Ein ſolcher Angriff in 
der 30. Minute führt zum erſten und ſchönſten Tor durch 
            Fried=
rich, der heute im Sturm die beſte Leiſtung bot. Abwechſelnd 
erfolgen Angriffe; auch Münſter erzielt kurz vor Halbzeit ſein 
Tor, das Flaig im Darmſtädter Tor hätte verhüten können, 
            in=
dem er einen aufgefangenen Ball wieder fallen ließ, der 
            einge=
drückt wird. 
In der zweiten Halbzeit drückt vorerſt Union und drängt 
gewaltig, wieder zur Führung zu kommen, jedoch der 
            Mittel=
läufer Münſters, der beſte der Mannſchaft, leiſtet tüchtige 
            Ab=
wehr und wirft immer wieder ſeinen Sturm nach vorne. Bei 
den zahlreichen Flügelangriffen Münſters zeigt ſich Rückert in 
der Darmſtädter Verteidigung von der beſten und zuverläſſigſten 
Seite; ſeine Ruhe und Ueberſicht waren bewundernswert: er 
war die Stütze der Elf. Nach der ergebnislos verlaufenen 
5. und 6. Ecke für Darmſtadt erzielt wiederum Friedrich das 
zweite Tor für Union; herausgearbeitet wurde dieſes durch den 
ſehr eifrigen und vorwärts drängenden Mittelſtürmer Mühlbach. 
Der rechte Verteidiger Münſters verurſacht an der 
            Strafraum=
grenze einen Strafſtoß, den derſelbe Spieler über den 
            Tor=
wächter hinweg ins eigene Tor köpft. Münſters Schickſal iſt 
            be=
ſiegelt; die Mannſchaft verſucht mit aller Macht und mit allen 
Mitteln das Reſultat zu verbeſſern. Bei einer ſolchen Szene 
zwiſchen dem rechten Läufer Münſters und dem Halblinken 
Darmſtadt werden beide vom Platz verwieſen. Der ſonſt ſehr 
gute Schiedsrichter, Ries=Bürgel (Blau=Weiß), hätte ſchlimmere 
Vergehen früher mit Platzverweis ahnden müſſen, und ſo wären 
die Leidtragenden dem zum Schluß energiſch werdenden 
            Spiel=
leiter und ſeiner hier zu harten Entſcheidung nicht zum Opfer 
gefallen. — Zu erwähnen wäre noch das muſterhafte und 
            vor=
bildliche Verhalten des Verteidigers Seibert=Münſter, der bei 
verſuchendem Eindringen des Publikums auf das Spielfeld und 
auf die einzelnen Darmſtädter Spieler ſeine charakterfeſte 
            Sport=
männigkeit einſetzte und auf dieſe Weiſe ſeinem Verein das 
            An=
ſehen würdig erhielt und erhält. — Ecken 6:4 für Union. 
Sportverein 1898, Jugend. 
1. Jugend — Verſtärkte 1. Jugend Pſungſtadt 6:3. 
Kombinierte Jugend — 1. Eberſtadt, dort, 1:4. 
4. Jugend — 2. Jugend, V. f. R., hier, 3:1. 
1. Schüler — Komb. Jugend in Schülerelf Pfungſtadt 2:2. 
3. Schüler — 4. Schüler Sportverein 98 5:2. 
Ab 15. Dezember tritt eine vierwöchige Sperre ein laut 
Jugendſatzungen. Das Training bleibt aber weiter wie ſeither. 
Spielvereinigung 1921 Darmſiadt-Freie Turner 
Seckenheim 3:0 (2:0) 
Beide Mannſchaften lieferten ein ſpannendes, jederzeit 
offenes Spiel, das reich an techniſchen Feinheiten war. Man ſah 
wohldurchdachte Kombinationszüge, man ſah aber auch ſaftige, 
kernige Torſchüſſe. Was will der Zuſchauer mehr? Darmſtadt 
ſtellte ſich dem Unparteiiſchen mit der Mannſchaft Pfleger, 
            Schä=
fer 2., Schmidt 2.; Grünewald, Schmidt 1., Stahl; Ziemer, 
Weicker, Eberhard, Spamer und Schmidt 3., alſo mit Erſatz für 
linken Verteidiger und rechten Läufer. Den Erſatz merkte man 
allerdings nicht, es ſcheint alſo, daß endlich einmal die leidige 
Erſatzfrage geregelt iſt. Auch der Gegner ſtellte ſich mit Erſatz. 
Beiderſeits vorſichtiges Abtaſten nach ſchwachen Stellen, dabei 
ein ungeheures Tempo. Darmſtadts Sturm erweiſt ſich als der 
gefährlichere, beſonders ſchaffte das jugendliche Innentrio die 
heikelſten Situationen vor dem Tor des Gegners. Die Angriffe 
Seckenheims wurden zum größten Teil von der ſich gut 
            ſchlagen=
den Verteidigung Darmſtadts abgewehrt, das übrige war eine 
Beute des heute wieder gut disponierten Torwächters. Auch der 
Torwächter Seckenheims zeigte einige waghalſige Paraden, konnte 
aber die Tore nicht verhindern. Seine beiden Vordermänner 
waren gegen das ſyſtemvolle Spiel des Darmſtädter Sturmes 
machtlos, ließen aber auch im Stellungsſpiel zu wünſchen übrig. 
— Gleich nach Halbzeit erzielte Darmſtadt ſein drittes Tor. Die 
Anſtrengungen beiderſeits konnten an dieſem Reſultat nichts 
mehr ändern. — Bei Darmſtadt gefielen beſonders Torwächter, 
rechter Verteidiger, Mittelläufer, der gut von ſeinen beiden 
Außenläufern ſekundiert wurde, und das Innentrio in ſeiner 
Geſamtheit. Die übrigen Spieler ſtanden aber faſt nicht hinter 
den Genannten zurück. Bei Seckenheim waren die Beſten: 
            Tor=
wächter, Läuferreihe und zwei, drei Mann im Sturm. Darmſtadt 
hat mit dieſem Spiel erneut den Beweis geliefert, daß es 
            Kreis=
klaſſenmannſchaften nicht zu fürchten braucht. Endlich ſcheint die 
Kriſe ſpieleriſcher Natur überwunden zu ſein. 
 
2. Mannſchaft — 2. Mannſchaft Gräfenhauſen 3:3 (1:1). 
1. Jugend — 1. Jugend Erfelden, dort, 4:2 (1:2). 
            Darm=
ſtadt nur mit zwei Mann, da in unſportlicher Weiſe von 
zwei Spielern im Stich gelaſſen. 
Fußbalt=Ergebniſſe. 
Süddeutſchland. 
Verbandsſpiele. 
Gruppe Nordbayern: A. S. V. Nürnberg—F. C. Fürth 3:1. 
V. f. R. Fürth—F. S. V. Nürnberg 4:3. F. C. Bayreuth—Sp.= 
Vg. Fürth 0:2 (Geſellſchaftsſpiel). F. V. Würzburg 04—1. F. C. 
Nürnberg 0:5. Gruppe Südbayern: S. V. München 1860— 
Vayern München 5:4. Gruppe Württemberg: Stuttgarter Kickers 
—U. Böckingen 4:2. V. f. R. Gaisburg—S. C. Stuttgart 1:2. 
V. f. R. Heilbronn-V. f. B. Stuttgart 0:2. Gruppe Baden: 
Sp. Vg. Freiburg—V. f. R. Karlsruhe 5:2. Freiburger F. C.— 
F. C. Villingen 2:1. Karlsruher F. V.—F. V. Offenburg 6:1. 
Gruppe Rhein: Phönix Ludwigshafen—F. V. Speyer 3:2. 
            Lud=
wigshafen 03—S. V. Waldhof 2:1. V. f. L. Neckarau-V. f. R. 
Mannheim 2:0. Mannheim 08—Phönix Mannheim 4:1. 
            Ger=
mania Friedrichsfeld—Sp. Vg. Sandhofen 2:3. Gruppe Saar: 
F. V. Saarbrücken—1. F. C. Idar 1:0. S. V. Trier 05—
            Ein=
tracht Trier 3:1 (abgebr.). V. f. R. Pirmaſens—Saar 05 Saar=
Nummer 344
 brücken 13. Gruppe Main: Fechenheim 03—Rot=Weiß Fren 
furt 3:3. Germania 94 Frankfurt-F. S. V. Frankfurt 
Viktoria 94 Hanau—Offenbacher Kickers 2:1.— F. C. Hanau o 
Sport 60 Hanau 3:0. Union Niederrad—Viktoria Aſchaffenbn= 
3:1. Eintracht Frankfurt—V. f. R. Offenbach 6:0. Gruppe Heit= 
Sportv. Darmſtadt 98—Germania Wiesbaden 4:1. V. f ge 
Iſenburg—Sp. Vg. Arheilgen 1:1. S. V. Wieshaden— 
Bingen 1:0. Alemannia Worms—F. S. V. Mainz 05 1.. 
Höchſt 01—Wormatia Worms 2:3. F. C. Birkenfeld. 
R 
Ulm 3:2 (Geſellſchaftsſpiel). 
Weſtdeutſchland. 
Verbandsſpiele.
 Bergiſch=Märkiſcher Bezirk: Fortuna Düſſeldorf.—9 
Düſſeldorf 4:1. S. S. Elberfeld=Sonnborn—Ratingen 040
Solingen=Gräfrath—Solingen 95 0:0. B. V. 04 Düſſeldd,
 Germania Elberfeld 0:1. Gerresheim 08—Eller 04 3:6. Schnn 
Weiß Barmen—T. R U. Düſſeldorf 3:2. Rhein=
            Bezirr=
heimer „S. V.—Alemannia Aachen 5:2. S. C. M.=Gladbul 
Jugend Kalk 5:0. Odenkirchen 07—Blau=Weiß Köln 5:2, gn 
B. C.—Sp. Vg. Köln=Sülz 07 0:5. Viktoria Rheydt—V 
eim 19= 
Köln 5:3. Köln=Vingſt 05—V. f. B. 08 Aachen 2:2. Mittelnle 
gendliche 
Bezirk: F. V. Engers—S. C. Neuwied 3:5. F. V. Neuendtianſ es ſür 
enek Sei 
Sp. Vg. Andernach 2:1. Viktoria. Neuwied — S. C. gmelt 
zwei Lal 
1900/02 2:4. Niederrhein=Bezirk: V. f. B. R=
 Oſterfeld—Meiderich 06 4:1. Union Krefeld—Duisburg 90 
F. V. Duisburg—Homberger Sp. V. 2:1. Meidericher Sp. 
Preußen Krefeld 0:3. Hamborn 07—S. C. Sterkrade 1:3. 9. 
Bezirk: T. u. S. Bochum—Eſſener S. V. 99 0:2. B. V. 
            Stog=
berg—M. B. V. Linden 1:2. Schwarz=Weiß Eſſen-Prn= 
Eſſen 2:1. Union Gelſenkirchen—Schalke 04 1:1. V. f. V‟ 
Dortmund—Erle 08 1:1. Gelſenkirchen 07—Dortand orc7 benötigt We 
Weſtfalen=Bezirk: Viktoria Recklinghauſen—Weſtf. Scherlebeuk. „ ollemeinen Sple 
V. f. B. Bielefeld-Teutonia Lippſtadt 5:0. V. f. L. Osn.ſugſtufsipiele erhheiter! 
—S. C. Münſter 08 2:6. Hammer Sp. Vg.—Preußen M.ſc0Muuſchaften iſt 30 
1:0. S. V. Greven 09—Boruſſia Rheine 2:2. Südweſtmk. zum Freundſchaftslt 
Bezirk: Sportfr. Siegen—Hagen 05 1:3. Jahn Werdohl—20 / fteſigen Umfang L 
72 1:2. Hagen 1911—S. u. S. Hüſten 5:0. Heſſen=Hanrr ichiſt. 
Hermannia Kaſſel-Kurheſſen Kaſſel 1:3. S. C. 03 Ko. 
Turg Kaſſel 5:0. Göttingen G5—Sp. Vg. Göttingen 1:2. MMlereitangenl iM
 mein abgeleh 
Aſpi
 Geſellſchaftsſpiele. 
Düſſeldorfer S. C. 99— Rheydter Sp. V. 2:2. Büt y Mt Fortſetzung der
 Düſſeldorf-V. f. L. Benrath 2:0. 
Berlin. 
Verbandsſpiele. 
Hertha/B. S. C.—Berliner S. V. 92 5:1. Blau=Weiß Le/uxt beteiligen Weide 
—Norden/Nordweſt Berlin 1:5. B. V. Luckenwalde—Tasnichl Fs wurde Del Mol 
Neukölln 6:1. Corſo Berlin—Spandauer S. V. 2:2. Hd7 0hder Veranenictiadil 
Schöneberg—Weißenſee 1900 2:0. 1. F. C. Neukölln—Mfldit aligen Abchatien di. I 
Berlin 4:6. Union Oberſchöneweide—Union Potsdam 3:0,. u/4 wurde Linherlialce. 
cordia Berlin-Preußen Berlin 2:5. Tennis/Borzſſia Begiſ” eicht die eiſie Auk.
 u „uinerſchaft am Sond 
S. i=Ausſchuſſes der 
iee Zurnfeſt 1928 in 9. 
Fie B, an dem ſich vorat
 Alemannia Berlin 7:1. Viktoria Berlin—Wacker Tegel 0a f0Beſ. Lrlichglig Ioit 
nie purt innerhalb der
 Norddeutſchland. 
Freundſchaftsſpiele. 
Bezirk Hamburg: Auswahlſpiel Nord—Süd 7:1.
Ho
 Eit der Vorberentungen 
Mu Volksturner (Leichte 
eerauſtaltet. Die Ar 
portarten mit den
 —Union Altona 0:5. St. Pauli—Normannia Harburg zih/führt werden. Die 
Bezirk Harburg: Städteſpiel Harburg-Hamburg 1:4. Tentſchen Weitkämpfen 
Bremen: Eintracht Bremen—Union Bremen 1:4. Wilhliven vorausſichtlich nur 
havener 06—Stern Bremen 3:1. Hannover=Braunſchweig: öri rdie Kandidaten aubh 
noverſcher S. C.—Concordia Hildesheim 2:0. Hannover=280 Stürler wird dage 
—Eintracht Braunſchweig 3:1. Lübeck=Mecklenburg: Schutzpe:: Oumbiſben S 
03—Unitas Hamburg 3:1. Phönix Lübeck—Germania Winrim chaftlich mit dem 
12:0. V. f. L. Eutin—V. f. L. Schwerin 2:3. Parchimer S. 3,ſch genommen
 Roſtock 95 1:0. 
Mitteldeutſchland. 
Verbandsſpiele. 
Oftſachſen: Guts Muts Dresden—Dresdener S. C. icg und Sonn.ag ein 
Brandenburg Dresden-V. f. B. Dresden 3:3. Sp. Vg. Alremen, Gronin 
den—Ring Dresden 2:4. Mittelſachſen: Chemnitzer B. C.—/X ihten ſechs 2. 
Harthau 7:0. Preußen Chemnitz—Mittweida 99 3:1. NaFan ſchnitten bei den 
Chemnitz—Wacker Chemnitz 1:5. Teutonia Chemnitz — Freüübungen der 
Chemnitz 4:0. Nordweſtſachſen: Fortuna Leipzig—Eintrach=/”hu a den Rir
 ſt* Turnerſieg in Ho 
kampf gegen 
hn der holländiſe
 zig 5:0. Viktoria Leipzig—Sp. Va. Leipzig 2:2. Arminia Lx// Sremen 1144. 
—V. f. B. Leipzig 2:3. Sportfreunde Leipzig—Wacker Qüſtk letzten Platz 
1: 1. T. u. B. Leipzig—Markranſtädt 1:1. Mittelelbgau:MSnzelturner wa 
tung Magdeburg—Viktoria 96 Magdeburg 4:2 Kricket/V (in Auſter= 
Magdeburg—Germania Magdeburg 5:1. Preußen Magderi 
Sp. u. Sp. Magdeburg 2:9. V. f. L. Neubaldesleben—Feuad 
Magdeburg 3:4. Vogtland: Konkordia Plauen—S. V. A/ 
4:0. V. f. B. Plauen-Vogtl. F. C. Plauen 0:4. Plauen 
u. B. C.—Markneukirchen 5:0. Nordthüringen: S. V. Ern 
S. C. Stadtilm 03. S. C. Erfurt—Germanig Ilmenas 11e00l Zanderkän 
Sportring Erfurt-V. f. B. Erfurt 1:6. Arnſtadt 07—Sckrwern, epiel ſchlägt D. 
Weiß Erfurt 4:5. Oſtthüringen: S. V. Jena—V. f. B. DPa gitzig gewinnt 
0:6. V. f. B. Rudolfſtadt—S. V. Kahla 5:3. Vimaria W 7y ſamen eiu 
—S. C. Apolda 5:1. Sportfreunde Apolda, S. C. Weimes Gu00d Poſedor
 Südoſtdeutſchland. 
Verbandsſpiele. 
Bezirk Breslau: S. C. 08 Breslau—Sportfreunde Bel 
3:1. Komet 05 Breslau-V. f. R. Breslau 3:1. F. V. 06 4 
lau-V. f. B. Breslau 4:3. Alemannia Breslau—Minervar.d 
lau 5:1. Hertha Breslau—Schleſien Breslau 1:1. Vo.7 
Breslau—Umon/Wacker Breslau 2:2. Niederlauſitz: Bren 
burg Kottbus—Deutſchl. Forſt 3:2. Kottbus 98—Wacker S 
4:2. Askania Forſt—Union Kottbus 3:1. Oberſchleſien: 
then 09— Vorw. Raſenſp. Gleiwitz 7: 3. Preußen Zakl 
Weichſel Hindenburg 3:1.
 Wen die bedeutf 
Leien ſtanden 
B=4 
iM gute e 
aner und
Sport=Neuigkeiten in Kürze.
 Bekirs Stammverein, Galata Sarail, der Türkiſche 245 
erlitt von Sparta Prag eine kataſtrophale 8:0=Niederlage.
Weltmeiſter Evenſen=Norwegen erzielte auf dem Eiſe ic
 über 1000 Meter die glänzende Zeit von 1.33,3 Min. 2 
Meter gewann Olſen in 45,2 Min., an den auch die 5000 
in 8.49,6 Min. fielen. 
Der Eishockeyklub Davos erlag in Berlin der internatt 
Mannſchaft des BSC. mit 6:4 Toren.
 Das New Yorker Sechstagerennen wurde von der ame 
niſchen Mannſchaft F. Spencer—Winter mit Rundengewic. 
Marcillac—Faudt=Frankreich gewonnen.
 Deutſcher Autoklub iſt der Name einer neuen automohe. 
lichen Vereinigung, die in Berlin gegründet wurde, 
eigentlich ſelbſtverſtändlichen Achlung der Reichsfarben, ie 
und Ausland Geltung zu verſchaffen. 
Beim Feſt der Weſideutſchen Sportpreſſe in Dorima 
wann Oszmella mit 13 Punkten vor dem Favoriten Cy0e. 
100 Runden für Amateure fielen an Jokſch Bernharol. 
Beim Mailänder Sechstagerennen liegen die Iie 
Bindg—Girardengo mit einer Runde vor Linari—2o0a. 
Suter—Richli an der Spitze.
 Der Kampf Breitenſträter—Diener in Leipzig endeie i 
erwarteten k. o.=Sieg des deutſchen Schwergewichtsmeiſtete 
rer in der 5. Runde.
Aſarner 344
 ſer Turnerſieg in Holland. — Bremen gewinnt den 
            Städte=
kampf gegen Groningen und den Haag. 
nder holländiſchen Univerſitätsſtadt Groningen fand am 
14g und Sonnrag ein Dreiſtädtekampf im Kunſtturnen 
            zwi=
remen, Groningen und den Haag ſtatt. In jeder 
            Mann=
tpirkten ſechs Turner und vier Turnerinnen mit. Die 
en ſchnitten bei den Kän=pfen glänzend ab, ſie waren nur 
Freiübungen der Frauen und bei den Uebungen der 
r an den Ringen ſchſvächer. Im Geſamtklaſſement er=
 reichſt=Bremen 1144,5 Punkte, Groningen folgte mit 1039,5 
            Punk=
en,ſthlletzten Platz nahm den Haag mit 985,5 Punkten ein. Die 
beſtch Einzelturner waren Bourdaillier=Brewen mit 133 
            Punk=
een hw Pluiſter=Groningen mit 128 Punkten.
 Schwimmen. 
Wlerball=Tänderkämpfe Deutſchland-Holland
 Imd etem Spiel ſchlägt Deutſchlands BMannſchaft Holland 8:4. 
Poſſahn Leipzig gewinnt den Klubkampf gegen Magdeburg 96. 
ſt Rahmen eines Schwimmklubkampfes zwiſchen 
            Magde=
bunA5 und Poſeidon Leipzig kamen am Samstag abend in 
Naigorrg drei bedeutſame Waſſerballſpiele zum Austrag. Im 
erſtee Treffen ſtauden ſich die Holländiſche Nationalmannſchaft 
ich ” deutſche B=Olympiamannſchaft gegenüber. Die Deutſchen 
hatnl ane ſehr gute erſte Halbzeit, ſie konnten durch Schedel 
zſc Atmer und Schumburg vier Treffer vorlegen, während
Montag, den 12. Dezember 1927
 Oeutſche Turnertagung 
in Braunſchweig. 
Grung der Fachausſchüſſe am Samstag. 
rechniſchen Behörden des Turn=Ausſchuſſes und der 
„och /t in der Deutſchen Turnerſchaft traten am Samstag in
Seite 7.
 Brauzhſweig unter Leitung von Max Schwartze=Dresden zu 
eiueyaſt ung zuſammen, in der einige wichtige Beſchlüſſe 
            ge=
faßt guden. Die Veranſtaltung und Genehmigung von 
            Wett=
ſampy im Vereinen des Bezirks, Gaues oder Kreiſes erfahren 
ſchärdie Bedingungen als bisher. Die Wettkampfbeſtimmungen 
erhgyfü /ine Neuerung inſofern, als es bei Wetturnen (
            gemiſch=
ter Hrepf) nur noch zwei Klaſſen gibt, eine erſte Klaſſe bis zu 
zu uuzä ne zweite bis zu 45 Jahren. Der Meiſtertitel wiro 
nur u0h von der D.T. und ihren Turnkreiſen verliehen, die 
Gauzoſterſchaften ſind abgeſchafft worden. Die 
            Frauenmeiſter=
ſchaftg werden wie bisher beibehalten, eine endgültige 
geſchfuſſung erfolgt darüber erſt bei der Sitzung der 
            Kreis=
warde: Bad=Nauheim 1929. Die Einführung eines Geräte= 
Neur=labſes für Jugendliche wurde abgelehnt. Turnerinnen 
und /igendliche beider Geſchlechter dürfen bei Turnfeſten in 
Zuku y höchſtens zwei Laufwettbewerbe beſtreiten. Die 10i= 
Runtcil ertung bei volkstümlichen Uebungen (Leichtathletik) 
wurdsill gemein abgelehnt, ſie kommt nur bei 
            Meiſterſchafts=
kämt=i im Anwendung. Der Spiel=Ausſchuß der D.T. brachte 
tanm /s Deutſche Turnfeſt 1928 in Köln zur Sprache. Hier 
ſind u/t0 200 Fauſtball=, 80 Schlagball=, 40 Handball= und 2/ 
Fußlwuſtiele vorgeſehen, weiterhin einige Schlenderball= und 
Tronzlballſpiele, ſowie Paarlaufen. Dazu werden rund 130 
Spietihter benötigt werden. Die ſtatiſtiſchen Erhebungen 
übernm allgemeinen Spielbetrieb, werden in Zukunft auf 
Freu=ſchaftsſpiele erweitert. Im Jahre 1927 waren rund 
f2100 47unnſchaften in 300 000 Pflichtſpielen tätig; dazu kamen 
etwan / 300 Freundſchaftsſpiele. Dieſe Zahlen ſind bezeichnend 
ſür ue rieſigen Umfang des Spielbetriebs in der Deutſchen 
Turmaſiſſaft. 
Blwereitungen für Turnfeſt und Olympiſche 
Sptele. 
6 der Fortſetzung der Braunſchweiger Tagung der 
            Deut=
ſcheup eunerſchaſt am Sonntag wurden zunächſt /Beſprechungen 
des ſcer=Ausſchüſſes der D.T. mit dem Vorſtand über das 
Deutſt Turnfeſt 1928 in Köln abgehalten. Die Ausmaße 
            die=
ſſes Außies, an dem ſich vorausſichtlich 300 000 Turner und Tur= 
„nerinnnt beteiligen werden, erfordern gewaltige 
            Vorberei=
tungueſ Es wurde beſhloſſen, den Feſtzug der Teilnehmer auf 
ſden ſsluß der Veranſtaltung zu verlegen, alſo nach den Haupt= 
Neuüält ſvorfhihungen abhalten zu laſſen Auch die Kleidungsfrage beim 
Pousy Turmſe wurde einheitlich geregelt. Bei den 
            Volksturnwett=
kämprfe r eicht die erſte Altersklaſſe von 35 bis 39, die zweite ab 
40 Jueri. Erſtmalig ſoll beim Kölner Turnfeſt auch der 
ſTenwisport innerhalb der DT. Berückſichtigung finden. 
            Hin=
ſichtlſader Vorbereitungen auf die Olympiſchen Spiele werden 
für In Bolksturner (Leichtathleten) im April beſondere 
            Lehr=
gänge erauſtältet. Die Ausſcheidungskämpfe ſollen jeweils in 
ſallenn ſportarten mit den anderen Fachverbänden gemeinſam 
durchn üchrt werden. Die Geräteturner werden nicht an den 
ölhrnpenen Wettkämpfen teilnehmen, die Schwimmer der D.T. 
verdrer orausſichtlich nur die Springkonkurrenzen beſchicken, 
wobeli ſie Kandidaten auch beſondere Vorbereitungen erhalten 
jüllerh Stärker wird dagegen die Beteiligung der Turnfechter 
m Sſe Olympiſhen Spielen ſein. Ausſcheidungskämpfe ſind 
emetnchaftlich mit dem Deutſchen Fechter=Bund im Mai in 
Eützt genommen
 die Holländer nur einmal erfolgreich blieben. Nach dem Wechſel 
kamen die Holländer beſſer auf, es gelang ihnen auch, durch drei 
Tore den Ausgleich zu erzielen, jedoch ſtellte die deutſche Elf in 
einem glänzenden Endſpurt mit vier weiteren Toren den Sieg 
ſicher. — Im zweiten Kampf des Abends, ſchlug die Deutſche 
A=Olympia=Mannſchaft eine Magdeburger Stadtmannſchaft mit 
6:1 (5:0) Treffern überlegen. Haueiſen im Tor der Magdeburger 
hielt ganz glänzend, jedoch ſtand ihm Erich Rademacher im Tor 
der Nationalmannſchaft kaum nach. — Im Klubkampf blieb 
            Po=
ſeidon Leipzig mit 3:0 Punkten über Mogdeburg 96 ſiegreich. Die 
Sachſen gewannen das Waſſerballſpiel 5:3 (3:1) und legten auch 
auf die beiden Freiftilftaffeln Beſchlag. Ueber 6 mal 100 Meter 
Freiſtil ſiegte Leipzig in 6:37,2 Min., während Magdeburg 
6:43,8 Min. benötigte, und über 6 mal200 Meter blieb Leipzig in 
15:08,5 Min. in Front. Hier gebrauchte Magdeburg 15:24 Min. 
Ein zweiter Waſſerballſieg gegen Holland. — Deutſche A=
            Mann=
ſchaft gegen Holland 6:4. — Hilde Schrader ſchwimmt Rekord. 
Am Sonntag gelangte im Magdeburger Wilhelmsbad der 
zweite Waſſerball=Länderkampf der deutſchen A=Mannſchaft gegen 
Holland zur Durchführung. Nach dem hohen Siege der zweiten 
deutſchen Garnitur am Samstag war man auf eine glatte 
            Nie=
derlage der Gäſte gefaßt, die indeſſen ſich von einer ganz anderen 
Seite zeigten und gegen den Vortag nicht wiederzuerkennen 
waren. Nur knapp konnte die deutſche Vertretung den Kampf 
für ſich entſcheiden, nachdem es bei der Pauſe noch 2:2 geſtanden 
hatte. Der von Kubai=Wien geleitete Kampf nahm einen ſehr 
flotten und anregenden Verlauf. Die Holländer gingen ſchon bald 
nach Beginn durch zwei Treffer in Führung, aber bis zur Pauſe 
glichen Kipfer und Amann noch aus. In der zweiten Halbzeit 
war es wieder Kipfer, der einen Treffer fſür Deutſchland erzielte, 
Holland glich aber durch einen blitzſchnellen Wurf von Lenheer 
bald wieder aus. Cordes und Schürger ſtellten dann das 
            Ergeb=
nis auf 5:3 und eine Minute vor Schluß erhöhte Kipfer auf 6:3. 
Faſt mit dem Schlußpfiff zugleich konnte jedoch Lenheer noch 
            ein=
mal auf 6:4 ſtellen. Die deutſche Mannſchaft war ſehr gut, gefiel 
aber in der Zuſammenarbeit noch nicht ganz. 
Eine große Ueberraſchung bereitete die deutſche B=Mannſchaft 
im Spiel gegen eine Magdeburger Stadtvertretung. Die 
            Magde=
burger gewannen nämlich ganz unerwartet mit 5:2 (4:2) Toren. 
— Hervorragende Zeiten gab es im 200 Meter=Bruſtſchwimmen 
der Damen. Die Siegerin Hilde Schrader=Magdeburg unterbot 
mit 3:15,6 Min. den von der Dänin Jalobſen mit 3:16,6 Min. 
gehaltenen Weltrekord. Ihre Leiſtung dürfte aber doch wohl 
keine Anerkennung finden, da einmal nicht genügend Zeitnehmer 
anweſend waren und außerdem Frl. Schrader nur im Trikot 
geſchwommen war. Den zweiten Platz belegte Lotte Mühe=
            Hil=
desheim mit 3:17 vor der deutſchen Strommeiſterin Elfriede 
            Zim=
mermann=Berlin, die 3:185 benötigte. Eine ſehr ſchöne Leiſtung 
bot im 200 Meter=Bruſtſchſwimmen für Herren der Hildesheimer 
Schſvager, der in 2:27 Min. nur ganz knapp von dem in 2:26,3 
Minuten ſiegenden Magdeburger Neitzel geſchlagen wurde. 
Hocken. 
Tagung des Deutſchen Hockegbundes. 
Abſtimmung über die Bundesſtruktur. — Ein evtl. Eintritt 
in die Federation. — Neutralität in der Frage Turnen 
und Sport. 
Am Samstag und Sonntag tagte in Berlin Präſidium und 
Bundesausſchuß des Teutſchen Hockey=Bundes. Mit Ausnahme 
von Süddeutſchland waren alle Landesverbände vertreten. Zu 
Beginn der Sitzung wurde ein Telegramm des Vorſitzenden des 
Deutſchen Reichsausſcluſſes für Leibesübungen, Exzellenz Dr. 
Lewald, verleſen, in dem dieſer den Bund zum Erfolg gegen 
England beglückwünſcht. Eine weitgehende Debatte verurſachte 
die Frage des evtl. Cintritts Deutſchlands in den 
            internatio=
nalen Verband im Hinblick auf die Olympiſchen Spiele 1928 
Der Deutſche Hockey=Bund verteidigt nach wie vor den 
            Zuſam=
menſchluß aller hockeyſporttreibenden Länder und ſieht in den 
Olympiſchen Spielen 1928 einen weiteren Schritt zur Erreichung 
dieſes Zieles. Anläßlich des Länderſpiels Holland—Deutſchland 
in Amſterdam war mit dem zweiten Vorſitzenden des 
            Inter=
nationalen Verbandes, Ligeois=Brüſſel, eine unverbindliche 
Ausſprache geſüihrt worden, in deren Verlauf Ligeois 
            Deutſc=
land zum Eintritt in die Federation aufforderte. Der deutſclſ 
Vertreter gab ſeiner Bereitwilligkeit unter folgenden 
            Voraus=
ſetzungen Ausdruck: 
1. Daß Deutſchland als gleichberechtigt aufgenommen wird 
und einen Sitz im Präſidium erhält, 
2. daß das Spielverbot gegen Länder, die nicht dem 
            Inter=
nationalen Verband angehören, aufgehoben wird 
3. Deutfchland ſoll maßgebenden Einfluß in der 
            Vorberei=
tungskommiſſion ſür die Olympiſchen Spiele erhalten, 
4. der in einigen Ländern noch beſtehende Boykott gegen 
deutſche Spieler ſoll aufgehoben werden. 
Der Deutſihe Hockey=Bund erwartet nun eine offizielle 
            Ein=
ladung des Internationalen Verbandes, und es hat den 
            An=
ſchein, als ob der Eintritt Deutſchlands in die Federation nur 
noch eine Frage der Zeit iſt. Das weitere 
            Vorbereitungs=
programm des Spielausſchuſſes für die Olympiſchen Spiele 
wurde genehmigt. Die Olympia=Mannſchaft ſpielt am 29. 
            Ja=
nuar, 26. Februar, 18. März und 29. April gegen 
            Städtemann=
ſchaften oder Landesverbände. Weſt= und Süddeutſchland haben 
ſich bisher um dieſe Spiele beworben. Die Olympia=
            Mann=
ſchaft, die am 12. Mai die Reiſe nach Amſterdam antritt, wird
 aus 22 Spielern beſtehen. Begleitet wird ſie von einem Arzt, 
einem Maſſeur und zwei Führern. 
Zur Frage der Bundesſtruktur, Bund der Vereine odei 
Bund der Verbände, wird den Verbänden aufgegeben, bis zuni 
1. März eine Abſtimmung ihrer Vereine über dieſen Punki 
herbeizuführen. Auf Grund des Ergebniſſes wird das 
            Präſi=
dium darüber entſcheiden, ob dieſer Punkt auf die 
            Tagesord=
nung des nächſten Bundestages in Dresden geſetzt wird. 
            Diffe=
renzen innerhalb einiger Landesverbände gaben dem Bund 
            Ver=
anlaſſung zu folgender Reſolution: „Gegenüber den 
            Zentraliſc=
tionsbeſtrebungen in der deutſchen Sportgemeinde hält der 
Deutſche Hockey=Bund an ſeinem Eigenleben feſt und wird es 
gegen alle Uebergriffe anderer Organiſationen, nötigenfalls in 
Einvernehmen mit gleichdenkenden Sport= und Turnverbänden. 
zu verteidigen wiſſen. Der Amateurgedanke ſoll weiter gewahri 
werden. In der Frage Turnen und Sport wird der Deutſche 
Hockey=Bund ſtets neutral bleiben. Zur Bildung eines 
            Damen=
ausſchuſſes wurden die Verbände erneut um ihre Stellungnahme 
aufgefordert” 
Rundfunk=Programme. 
Frankfurt.
 Montag, 12. Dezember. 15.3); Lehrer Fr. Voigt: Unter 
Räubern und Mördern auf Forſcherfahrt im Sudan‟. O 16.30= 
Konzert des Hausorch.: Die Oper der Woche. o 17.45: Die 
Leſeſtunde: Aus dem Roman Auch Einer” von Fr. Th. Viſcher. 
18.15: Vereinsnachr. o 18.30: Kaſſel: Die Stunde der Frau. 
O 18.45: Sicherungskontrolle im Luftverkehr. 6 19.10: 
            Wirtſchafts=
meldungen O 19.15: Schachſtunde: Der Schachkampf Cavablanca= 
Aliechin. O 19.45: Joh. Meuſchke: Engl. Literaturproben. O 20.15: 
Die natürliche Tochter. Trauerſpiel von Goethe, Anſchl.: 
            Schall=
platten=Konzert.
Stuttgart.
 Montag. 12. Dezember. 12.30: Schallplattenkonzert. O 16.15: 
Konzert. Leit.: Carl Struve. Mitw.: Gerda Hanſi; Funkorch. 
Blankenburg: Künſtlerblut. Marſch. — Yoſhitomo: Japaniſcher 
            La=
ternentanz. — Alabieff: Die Nachtigall. — Mozart: Das 
            Veil=
chen — Friedemann: Aus der Jugendzeit, Paraphraſe. — Ziehrer: 
Faſchingszauber, Walzer. — Trunk: Auf dem Maslenball. — 
Taubert: Vogel im Wald. — Rohde: Elfengeflüſter. Intermezzo. 
— Strauß: Künſtlerleben, Walzer. — Abt: Kuckuck. wie alt? — 
Tenne: Die 9 Schneiderlein. — Powell: Lockenköpichen. — 
            Blancken=
burg: Frohſinn. Marſch. 18.15: Alb. Schlack: Anna Schieber 
zum 60 Geburtstag). O 18.45: Baſtelſtunde O 19.15: Dr. Schatz: 
Fechtkunſt einſt und jetzt. O 20: Gaſtſpiel Gerda Hanſi Adele). 
Die Fledermaus. Opperette von Joh. Strauß. Spiell.: Struve. 
Muſik. Leit.: Emil Kahn. Die Handlung ſpielt in einem Badeort 
in der Nähe einer großen Stadt.
Berlin.
 Montag, 12. Dez. 15.30: S. Wronsky: Das Aufgabengebiet 
der Wohlfahrtspflegerin. o 16: Techn Wochenplauderei (Ing. 
Boehmer). 16.30: Novellen. Erich Moſſe: Geburt eines Henkers. 
Die weiße Flöte. Gel. vom Autor. O 17: Unterhaltungsmuſik der 
Kapelle Hoffmann. O 19.05: Brandmeiſter Feierabend: Feuer! 
— Mittelfeuer! — Großfeuer! o 19.30: Geheimrat Wiegand: 
Ueber die neie umworbenen Mumien=Porträts des Alten Muſeums. 
6 19.55: Miniſterialrat Prof. Dr. Windelband: Die 
            Außen=
politik des 19 Jahrhunderts. Die Zeit der Heiligen Allianz. 
O 20.30: Berliner Schauſpiel=Theater. „Das Staatliche 
            Schau=
ſpielhaus”. Einl. Worte: Intendan: Jeßner. Mitw.: Johanna 
Hofer, A. Floratg, W. Frand, Fr. Kortner u. a. — Anſchl.: 
Tagesnachrichten. A 22.30: Nachtmuſik. Auber: Ouv. Der ſchwarze 
Domino. — Schumann: Unterm Fenſter. Tanzlied. — Löwe: Tom 
der Reimer. — Palm: Der Flieder, der Mond und die Nachtigall. 
Koſeliedchen. — Bayer= Themen aus dem Ballett. Die Puppenfee, 
— Kalman: O komm und tanz mit mir ins Himmelreich hinein, 
Duett. — Strauß: Waldmeiſter hat es geſagt, Duett. — 
            Sphären=
klänge, Walzer, „Mitw.: Konzertorch Kermbach. Käte König (Sopr.). 
Kari Jöken (Tenor). Um Flügel: Ben Geyſei. 
Königswuſterhauſen. Montag. 12. Dezember. 12: Engliſch 
für Schüler. 14.20: Märchen und Geſchichten: Der kleine 
Mohr und die Goldprinzelſin. o 15: Dr. Anina Klebe: Die 
Hauswirtſchaft auf dem Intetnationalen Kongreß für 
            Arbeitswiſſen=
ſchaft in Rom. 15.35: Wetter und Börſe. e 15.45: 
            Koch=
anweiſungen. O 16: Prcf. Dr. Guardini: Gewiſſensbildung. O 17: 
Prof, Dr. L. Bergſträßer: Die Staatsanſchauung der Aufklärung 
und ihre Auswirkungen. 6 17.30: Dr. K. Zarek: Die 
            Geſellſchafts=
wiſſenſchaft der Gegenwart. o 18: Dr. M. Krammer: Stefan 
George. 18.30: Engliſch für Anfänger. O 18.55: Dir. Felkl: 
Abſatzfragen für Vieh. 19.20: Dipl.=Hdl. Dr. H. Wieg: 
            Ein=
kauf. Werbung. Verkauf. 6 20.30: Berlin: Berliner Schauſpiel= 
Theater: Das Staatl. Schauſpielhaus. Anſchl. Preſſenachrichten. 
22.30: Kanzert.
 Wetterberickzt. 
Wetterausſichten für Heſſen, Dienstag, den 13. Dezember, 
nach der Wetterlage vom 11. Dez mber 1927. 
Zeitweiſe ſtärker bewölkt, Temperaturen nachts ſtellenweiſe unter 
dem Gefrierpunkt und meiſt trocken. 
Die Heſſ. Wetterdienſtelle.
 Hauptſchriftleitung. Rudol/ Mauve. 
und Verlag: C. C. Wiitich — ſämtlich in Darmſtadi 
Für unverlangte Manuſtrivte wird Garantie der Rückſendung nich Abernommen.
 Verantwortlich für Polttil und Wirtſchaft: Rudelf Mauve: für Feuilleton, Reich und 
Zusland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe: für Sport: Dr. Guigen Buhlmann 
für den Handel: Dr. C. H. Que iſch; ſär den Schlußdienſti: Andreas Bauer; für 
„Die Gegenwart”; Dr. Herbert Neite; für den Inſeratentell: WMly Kuhle: Drud
Die heutige Numiner hat 8 Geiten.
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finden durch das Darmſtädter Tagblatt 
erbreitung
Seite 8
Montag, den 12. Dezember 1927
Nummer 349
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Boteehina, Hlans Mierendork, Hlerta v. 
Walthof, Gustau Fröhlieh — 7 Akte!
„Cohen sontra Miiler”” nach der Komödie „Zwei Straßen weiter‟ Ein amüsanter Schwank in 6 Akten.
4ut Hielseitigem Wunseh als Einlage um 146 Uhr zum letzten Male: Um Himmelsmilien — Haro/d Lord!
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 Residenz-Theate;t 
Wegen Renovierung Montag und 
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geschlossen! 
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