Darmstädter Tagblatt 1927


12. Dezember 1927

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 344
Montag, den 12. Dezember 1927. 190. Jahrgang

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Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Vani und Darme
ſtädter und Natſonalbank.

Friand bei Streſemann.

änEnigſche Vermittlung zwiſchen Frankreich und
mit Chamberlain?
* Genf, 11. Dez. (Priv.=Tel.)
Mand hat heute nachmittag 5 Uhr dem deutſchen
ußze triniſter Streſemann einen Abſchieds=
nach
einmal in Kürze eine Reihe politiſcher Pro=
blembeſprochen
wurden. Mittags hatte Briand
welſchen Außenminiſter Chamberlain und den
aulichen Botſchafter in Rom, Sir Ronald Graham,
äßſte, nachdem geſtern abend die beiden engliſchen
ipün aten mit Scialoja gemeinſame Gäſte
esümtergeneralſekretärs des Völkerbundes,
Paoſläzi, geweſen waren. Bei dieſen Zuſammenkünf=
en
hiſtiälte es ſich zweifellos um die franzöſiſch=italie=

Moige Aufnahme der polniſch=litauiſchen
Verhandlungen.
* Genf, 11. Dezember. (Priv.=Tel.)
eſE: teilte am Sonntag abend der Preſſe mit, daß er in
eitſeſprechung mit Woldemaras vereinbart habe, daß die
ſelke Verhandlungen zwiſchen der polniſchen und der
güczier Regierung über die Wiederaufnahme der Beziehun=
ſald
als möglich ſtattfinden ſollen. Woldemaras und
Ewerden gleich nach ihrer Rückkehr, nach Kowno bzw
Et durch Vermittlung einer der in dieſen Hauptſtädten
Eherten Mächte entſprechende Vorſchläge an die andere
Mug machen, und Zalefki hofft, daß die Verhandlungen
Vſim Januar, und zwar ſahrſcheinlich in Lettland, begin=
nden
.
beſEi erklärte ncch, daß er in dem geſtrigen Ratsbeſchluß
Pcte Etappe nicht nur auf dem Wege der endgültigen
Meang des Friedens in Oſteuropa, ſondern auch eine wich=
aſpe
für den Völkerbund erblicke. Durch das Ein=
des
Völkerbundes ſeien ernſte Ereigniſſe vermieden
Die ſonſt wahrſcheinlich unvermeidlich geweſen wären.
ſhrigſte Tatſache des Ratsbeſchluſſes ſei die allein da=
rſolgte
Aufhebung des Kriegszuſtandes und die Vor=
EtA der direkten Verhandlungen. Immerhin dürfe man
Mm dieſen Verhandlungen nicht erwarten, daß ſie inner=
eiger
Wochen alles regeln werden, was der jahrelang
Rude Kriegszuſtand verurſacht habe. Aber es ſei ſchon
19ßer Fortſchritt, daß überhaupt wieder direkte Verhand=
zwiſchen
der polniſchen und der litauiſchen Regierung
Woint und daß man doch allmählich dazu kommen werde,
Emalen Beziehungen guter Nachbarſchaft wieder herzu=

MOemaras erblickt in dem Ratsbeſchluß
Ie weſentliche Aenderung der Lage.
2 emaras erklärte der Preſſe, daß er in dem Ratsbeſchluß
Sl entliche Aenderung der Lage erblicken könne. Aber
* uch zu, daß die Wiederaufnahme des Warenverkehrs
Polen und Litauen für ſein Land notwendig ſei. Da=
Dei lärte er ſich zunächſt noch gegen die Wiederaufnahme
Nonenverkehrs. Es müſſe vorher eine Eutſpannung der
29 ligen B=ziehungen eintreten, bevor eine wirkliche Ver=
ur
8 möglich ſei. Auf die Grenzkommiſſion zur Unter=
Der Zwiſchenfälle an der Grenze hätte er verzichten
hrach der feierlichen Erklärung Pilſudſkis, in welcher die
Ale Integrität und die politiſche Unablängigkeit Litauens
ha worden ſeien. Außerdem ſeien auf Wunſch der Re=
D.: Fraukreichs, Englands und Italiens deren War=
Bilitärattachés nach Wilna abgereiſt, was auch zur Ent=
B der Lage beigetragen habe.

Vom Tage.

tiſohn Beziehungen, in denen Chamberlain gerne ver=
mitterluf
öchte. Man ſagt aber, daß vor nächſtem Frühjahr keine
Ausfüch autf eine direkte Begegnung franzöſiſcher und italieniſcher
ztgautztümner beſtehe, während man die Möglichkeit einer bal=
gerk
tſammenarbeit Muſſolinis mit Cham=
erſat
, als gegeben anſieht.

60 Peit breis für die italieniſch=franzöſiſche Ver=
Mtüdägung. Muſſolinis Befürchtungen.
EP. Paris, 11. Dezember.
9ſ Jules Sauerwein dem Matin aus Genf berichtet,
bientrds heute in der Umgebung von Genf ſtattfindende Früh=
iserst

ſück hſchen Briand, Chamberlain, dem engliſchen Botſchafter
Riſe SSir Rovald Graham, und dem italieniſchen Völker=
Fülisierten Scialoja der Vorbereitung der geplanten Zu=
weitſift
BriandMuſſolini. Die Chicago Tribune be=
Fedce von ihr zuerſt angekündigte Zuſammenkunft zwiſchen
Mdund Muſſolini ſei auf den Proteſt Südſlawiens abgeſagt
Sas vorher eine Regelung der albaniſchen Frage
Das Blatt glaubt, daß gegenwärtig Beſtrebungen im
ſeien, Italien gegen Ueberlaſſung des
en Mandats zum Rückzug aus Albanien
gen. Es bleibe jedoch abzuwarten, ob Italien dieſe
Aſttauliche Berichte ließen den Ausbruch einer inne=
zeferner
das Zuſtandekommen enger Bezie=
an
zwiſchen Frankreich und Rußland. In
lcrfer Beſprechungen zwiſchen Briand und Litwinow ſei
zm ein Sicherheitsvertrag auf der Grundlage des Völker=
Mkles erörtert worden, ſondern Litwinow habe ſogar
urcwken laſſen, daß Rußlaud nach Abſchluß eines derartigen
yms bereit ſei, in den Völkerbund einzutreten. Außerdem
be zwinow Frankreichs Vermittlung für einen Sicherheits=
ſſüzwiſchen
Rußland und Polen erbeten.

Im ſpaniſchen Außenminiſterium wurde der allgemeine Luft=
verkehrsvertrag
zwiſchen Spanien und Deutſch=
land
von dem Miniſterpräſidenten und Außenminiſter Primo de
ſalien. Zuſammenkunſt Muſſolinis Rivera und dem deutſchen Botſchafter Grafen von Welezek unter=
zeichnet
.
Die Nobel=Friedenspreiſe wurden im Nobel=Inſtitut
an die beiden Preisträger Ludwig Quidde und Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
Ferdinand Buiſſon unter großen Feierlichkeiten in Anweſen=
heit
des Königshauſes und einer repräſentativen Verſammlung ver=
teilt
.
zu gemacht, der ſich ziemlich lange ausdehnte, und bei Man beſtätigt die Nachricht von der bevorſtehenden Ent=
ſendung
eines italieniſchen Botſchafters nach
Brüſſel. Nachdem Vandervelde aus der belgiſchen Regierung aus=
geſchieden
ſei, beſtehe für die fasciſtiſche Regierung, die mit Belgien
die beſten Beziehungen zu unterhalten wünſche, kein Grund mehr, den
Brüſſeler Poſten unbeſetzt zu laſſen.
Wie wir aus der Sowietbotſchaft naheſtehenden Kreiſen
dem 28. Dezember und dem 5. Januar in Paris erwartet.
Der rumäniſche Außenminiſter Tituleſeu hat
einen Proteſt der rumäniſchen Regierung gegen die im
ungariſchen Parlament gefallenen Aeußerungen
über die Unruhen in Großwardein nach Budapeſt gerichtet.
In Siebenbürgen herrſcht bereits überall wieder voll=
kommene
Ruhe. Die 400 Studenten, die in der Kaſerne
Malmaiſon interniert ſind haben einen Hungerſtreik
proklamiert, um dadurch ihre Freilaſſung zu erzwingen. Die Stu=
denten
beſchwerten ſich auch über Mißhandlugen.
Litwinow, Lunatſcharſki und die anderen Mätglie=
der
der Genfer Sowjetdelegation ſind wieder in
Moskau eingetroffen.
Wie verlautet, hat nach mehreren Beſprechungen zwiſchen den Lei=
tern
des Kuomintangs General Tſchiang Kai=ſchek den
Poſten eines Oberbefehlshabers des nationali=
ſtifchen
Heeres, den er vor einigen Monaten niedergelegt hatte,
wieder angenommen.
Brauns Antwort an Marx.
Berlin, 11. Dezember.
Der preußiſche Miniſterpräſident Braun wird im Verlauf
der bevorſtehenden Landtagsdebatte über den preußiſchen Etat
u. a. auch zu der Antwort des Reichskanzlers auf die preußiſche
ation als ausreichend betrachtet. In London eingegan= Beſchwerde über das Telegranm des Reichsinnenminiſters von
Keudell an die Deutſche Studentenſchaft Stellung nehmen. Außer=
tiſe
in Italien befürchten. Muſſolini be= dem dürfte er ſich mit den noch ſchwebenden Konflikten zwiſchen
dem Reich und Preußen beſchäftigen.
Um Dr. Luther und die Reichsbahnverwaltung.
ſterpräſidenten Braun ein Schreiben gerichtet, in dem ausgeführt
wird, daß die Reichsregierung keine Möglichkeit ſehe, das Urteil
des Staatsgerichtshofes, dem entſprechend Preußen Anſpruch auf
Vertretung im Verwaltungsrat der Reichsbahn habe, zu voll=
ſtrecken
, da die freigeword ne Stelle durch den Reichskanzler a. D.
erklären. In dem Schreiben wird, wie verlautet, der preußiſchen
Regierung anheimgegeben, beim Staatsgerichtshof einen neuen
Antrag auf Vollſtreckung des früher ergangenen Urteils einzu=
bringen
, und es wird erklärt, daß die Reichsregierung in einem
ſolchen Antrag keinen umfreundlichen Akt erblicken würde.
Proteſt gegen die Stillegungsanträge
der Großeiſeninduſirie.
Hamm, 12. Dezember.
Die heute in Hamm abgehaltene Tagung des Arbeiter=
beirats
der Weſtfäliſchen Zeutrumspartei beſchäftigte ſich neben
allgemeinen politiſchen Fragen auch mit der durch die Still=
legungsanträge
der Großinduſtrie geſchaffenen Lage. Sämt=
liche
Referenten wandten ſich in ſchärfſten Ausführungen gegen
das Vorgehen der Großeiſeninduſtrie. Die Verſammlung nahm
einſtimmig folgende Entſchließung an:
Der Arbeiterbeirat der Weſtfäliſchen Zentrumspartei for=
nes
Eintreten für die vollſtändige Durchführung der Verordnung
über die Arbeitszeit vom 16. Juli 1927 ab 1. Januar 1928. Da
die Großeiſeninduſtrie eine Stillegung ſämtlicher Betriebe zum
1. Januar 1922 beabſichtigt, ſieht ſich der Arbeiterbeirat veran=
laßt
, von der Reichstagsfraktion zu verlangen, bei der Regierung
dahin zu wirken, daß ſie alles tut, um dieſe Stillegung, welche
zu unterbinden.
Telegramm geſandt: Die Arbeiterſchaft innerhalb der Weſi=
fäliſchen
Zentrumspartei ſieht mit großer Sorge die Kampf=
bittet
den Reichsarbeitsminiſter, ſich bei dem Abbau der kultur= Induſtrieproletariats. Die däniſche Landwirtſchaft macht
ner Weiſe beirren zu laſſen. Das Recht der Arbeiterſchaft muß
über den Sonderintereſſen einzelner Unternehmer ſtehen.
Muſſolini dementiert.
Der Popolo d’Italia veröffentlicht folgende offiziöſe Mit=
teilung
: Einige Blätter haben angekündigt, der engliſche Bot= tende, Umwandlung aller parteipolitiſchen Grundſätze und läßt
ſchafter beim Quirinal, Sir Ronald Graham, habe Chamberlain
eine Botſchaft Muſſolinis für die Abhaltung einer Dreierkonfe=
Quelle erfahren, hatte der britiſche Botſchafter vor ſeiner Geufer
Reiſe keine Gelegenheit zu einer Begegnung mit dem italieniſchen
Regierungschef gehabt, und iſt auch nicht beauftragt worden, geſpannt, als die nächſten Wahlen vermutlich unter dem Zeichen
ſchriftliche Botſchaften oder mümdliche Einladungen oder ſonſt
irgendwelche Mitteilungen zu überbringen.

Rechter Hand, (inker Hand,
alles vertauſcht.
Dänemarks innerpolitiſche Lage.
v. M. Kopenhagen, 10. Dezember.
Zwei Fragen ſind es, die dem politiſchen Leben Dänemarks
ſeit dem Kriege immer wieder ihren Stempel aufdrücken, die
Spalten der Preſſe beherrſchen und nur vorübergehend etwa der
Erörterung brennendſter Wirtſchaftsſorgen Platz machen: die
Grenzfrage und das Wehrproblem. Alle übrigen Dinge
laufen ſcheinbar ſo nebenher, werden aus der Not des Tages
geboren, dringen kaum über den Kreis der zünftigen Politiker
hören, wird der neue Botſchafter Dowgalewſky zwiſchen hinaus und ſterben im Schatten der beiden Problemkoloſſe
ihren parlamentariſch=geſevmäßigen Tod. Ich ſage ſcheinbar,
denn in den Garküchen der Parteipolitik brodeln gelegentlich
Zollfragen, Wahlgeſetzkonflikte und andere Probleme von viel=
leicht
weit ausſchlaggebenderer Wichtigkeit auf. Die breite Oef=
fentlichkeit
nimmt jedoch ſelten mehr als die Rauchentwicklung
wahr und wartet geruhſam auf die fertigen Speiſen. Der däniſche
Bürger hat genug mit ſich ſelbſt zu tum und horcht erſt geſpannt
hin, wenn die populären Stichworte fallen.
Ein derartiges Stichwort hat nun die liberale Regierung
mit der Einbringung ihres Geſetzes über die Verteidigung des
Reiches unter die Maſſen geſchleudert. Es handelt ſich dabei
um eine mehr oder weniger durchgreifende Aenderung der däni=
ſchen
Heeresordnung vom Jahre 1922 einer Ordnung, gegen
die das vorherige ſozialdemokratiſche Abrüſtungskabinett Stau=
ning
unter den Augen der ganzen Welt Sturm gelaufen iſt.
Der Inhalt der neuen Wehrvorlage erſcheint zu weitläufig und
vielſeitig, um in knappen Worten wiedergegeben zu werden, doch
laſſen ſich die Grundprinzipien dahin zuſammenfaſſen, daß die
Preußens Konnitte mit dem Leich. Regierung bei faſt unverändertem Budget eine Vereinfachung
und gleichzeitige Intenſivierung des Verteidigungsweſens in
Uebereinſtimmung mit den Völkerbundsverpflichtungen an=
ſtrebt
. Um es hier gleich vorweg zu nehmen: eine wohlwollende
Aufnahme iſt dem Entwurf weder von vechts noch von links
beſchieden geweſen, und der Wehrminiſter hatte recht, wenn er
an ſeine Bitte um ruhige und leidenſchaftsloſe Behandlung die
wenig hoffnungsfrohe Sentenz knüpfte, daß Dänemark auf mili=
tärpolitiſchem
Gebiet ja wohl ein Kapitel für ſich ſei.
Die konſervative Parteipreſſe ergriff ſofort die günſtige Ge=
legenheit
am Schopf, um Wehrproblem und Grenzfrage mit
dem Hinweis auf 1864 auf einen Generalnenner zu bringen
und die deutſche Gefahr (den Tollpunkt der däniſchen
Nation) gegen das Geſetz ins Feld zu führen. Dem Schlagwort
Reichskanzler Dr. Marx hat erneut an den preußiſchen Mini= von der Sabotierung der Wehrmacht ſtellten die Demokraten
ihr Wozu ſoll es nützen? entgegen, was ſoviel heißen ſoll als:
Dänemark ſei viel zu klein, um beim beſten Willen eine auch noch
nur annähernd effektive Landesverteidigung aufſtellen zu können.
Jeder diesbezügliche Verſuch bringe mehr Gefahr als Nutzen und
bedeute bloß ſinnlos vergeudetes Geld. Immerhin
Dr. Luther beſetzt iſt und da Dr. Luther ebenſo wie die übrigen laſſen die Demokraten in der Ppaxis die Notwendigkeit eines
Verwaltungsratsmitglieder ſich nicht zu einem Rücktritt bereit kleinen Heeres und einer Kriegsmarine gelten, während die
Sozialdemokraten mehrere Schritte weiter gehen und die
Abſchaffung des geſamten Militärweſens (bis auf ein beſchei=
denes
Polizeikorps und einige Küſteninſpektionsſchiffe) fordern.
In den Augen der Wehrfreunde iſt das gewiß nur ein gradueller
Unterſchied und man geht wohl nicht fehl, wenn man in dieſer
Beziehung eine enge Fühlung zwiſchen Demokraten und Sozia=
liſten
vorausſetzt. Ganz intereſſant iſt übrigens die Tatſache, daß
die Konſervativen gelegentlich durchblicken laſſen, daß ihnen der
radikale Standpunkt der Verteidigungsnihiliſten letzten Endes
noch lieber ſei, als die Nicht=Fiſch=nicht=Fleiſch=Politik der Libe=
ralen
. Ob es ihnen mit dieſer Behauptung ſehr ernſt iſt, muß
allerdings noch bezweifelt werden. Trotzdem gibt es Leute, die
hier ſogar einen Hinweis darauf erblicken wollen, daß die Rech=
ten
ihre Haltung auf die Möglichkeit einer ſozialdemokra=
tiſch
=konſervativen Majorität nach den Oberhaus=
wahlen
im nächſten Jahr einzuſtellen beginnen.
Die Liberale oder Bauernlinke beſteht zum ausſchlag=
gebenden
Teil aus Agrar=Elementen und iſt daher, den däniſchen
dert von der Reichstagsfraktion der Zentrumspartei entſchiede= Verhältniſſen entſprechend, freihändleriſch eingeſtellt. Die land=
wirtſchaftliche
Produktion iſt in jeder Beziehung auf den Welt=
markt
und die Weltmarktpreiſe angewieſen und hat daher von
ſchutzzöllneriſchen Maßnahmne kleinerlei Vorteile, ſondern nur
eine Verteuerung der Produktionsmittel und Bedarfsartikel zu er=
warten
. Demgegenüber tritt die konſervative Induſtrie nach=
drücklichſt
für die Errichtung von Zollſchranken ein, weil ſie unter
für Staat und Wirtſchaft unabſehbare Folgen mit ſich bringt, einer zunehmenden Ueberflutung des Inlandmarktes, durch bil=
lige
ausländiſche Induſtrieerzeugniſſe, zu leiden hat. Der prin=
An den Reichsarbeitsminiſter wurde folgendes zipielle Gegenſatz liegt alſo klar zutage, doch damit nicht ge=
nug
ſchlagen ſich nun auch die Sozialdemokraten ganz offen
auf die Seite der Konſervativen und verlangen durchgreifende
maßnahmen der Unternehmer in der Großeiſeninduſtrie. Sie protektioniſtiſche Maßnahmen zum Schutze des arbeitsloſen
widrigen Zwöliſtundenſchicht in der Schwereiſeninduſtrie in kei= eine ſchwere Deflationskriſe durch und iſt gezwungen, ſich mit
möglichft geringen Arbeitskräften zu behelfen, was natürlich eine
Abwanderung zur konkurrenzbedrohten Induſtrie zur Folge
haben muß. Arbeitgeber und Arbeitnehmer haben hier alſo
zwangsläufig ihr gemeinſames Intereſſe entdeckt und ziehen,
Arm in Arm, gegen den Freihandel zu Felde. Die Lage bedingt
zweifellos eine, unterirdiſch und hinter den Kuliſſen fortſchrei=
allerlei
intereſſante Möglichkeiten offen.
Wenn ſich die liberal=konſervativen Gegenſätze ( Kleiſterungs=
renz
zuſammen mit Briand gebracht. Wie wir aus zuſtändiger verſuche ſind lebhaft im Gange) in der Wehrfrage als unüber=
windlich
herausſtellen ſollten, dann darf man auf die Partei=
konſtellation
der Zukunft immerhin geſpannt ſein. Um ſo mehr
des Rückganges der Mittelparteien und eines Machtzuwachſes
der Sozialdemokraten ſtehen werden.

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Seite 2

Montag, den 12. Dezember 1927

Nummer 3449

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 12. Dezember.
* Geſelliger Abend in der Kunſihalle
am Rheintor.
Die Veranſtalter der Kunſtmeſſe 1927 der Heſſiſchen Künſtlerhilfe
hatten am Samstag zu einem geſelligen Abend in die Kunſthalle ein=
geladen
. Dieſe Veranſtaltung war eine Fortſetzung der originellen
Idce, durch intereſſant geſtalteten äußeren Rahmen Beſucher in die Kunſt=
halle
zu bringen, die ſonſt vielleicht leider dürfte das zutreffen fern=
blieben
. Der Kunſt und den Künſtlern im dieſer ſchveren Zeit zu helfen,
darf ſchließlich jedes Mittel herangezogen werden und wird zu dem
guten Zweck geadelt. An und für ſich trägt ein geſelliger Abend der
Kreiſe, die hier zuſammentrafen, dieſes Signum von ſelbſt, und eine
ſtehende Einrichtung ähnlicher Zuſammendunfte von Künſtlein und
Kunſtfreunden, Mäzenen und Literaten wäre durchaus empfehlenswert,
weil der dadurch hergeſtellte Kontakt, die perſönliche Fühlungnahme
von Menſch zu Menſch unbedingt von Vorteil iſt.
Mehr als man wohl vorausgeſehen, war der Einladung Folge ge=
leiſtet
worden. Die vorgeſehene Sitzgelegenheit in den Näumen der
Kunſthalle reichte zunächſt bei weitem nicht mus. Dieſer Erfolg iſt hoch
erfreulich. Die Beſucher verteilten ſich je nach Belieben auf alle Näume
der Kunſthalle. Ueberall entwickelte ſich ine angeregte Unterhaltung, die
mſignuiert durch die die Beſucher umgebendon Kunſtwerke ſich doch
wohl in erſter Linie um die Kunſt dvehte und ſo eine Gewähr dafür
gab, daß der eigentlich: Zweck der Veranſtaltung erreickt wurde. Von Zeit
zu Zeit unternommene Wanderungen durch die übrigen Räume, das
Fluktuieren der Beſucher durch alle Näume diente hervorragend der
Ausſtellung, wenn auch die Kunſthalle dieſes ganz ungewohnte Bild
kaum je früher geboton haben dürſte. Im großen Oberlichtſaal war eine
Jazzband tät’g, die unermüdlich ſpielte und Jung und Alt zum Tanz
animierte. Es herrſchte bis zum Schluß eine ſehr angeregte Stimmung,
und dieſer erſte geſellige Abend nahm einen derart ſchönen harmoniſchen
Verlauf, daß allgemein der Wunſch nach Wicderholung geäußert vurde.
Die Reſtauration, die die Konditorei Petermann übernommen hatte,
ſtellte eine aufmerkſame Bedienung, deren Zurückhaltung viel zu der
Ungezwungheit, die dem Abend ein beſonderes Signum gab,
beitrug.
M. St.
Alt=Darmſtadt, Vereinigung für Ortsgeſchichte und Heimatkunde.
Am Donnerstag abend ſprach der bekannte Heimatſchriftſteller Herr Amts=
gerichtsrat
Hanz Otto Becker aus Dieburg in Alt=Darmſtadt über
Odenwälder Volkshumor‟. Der Nedner führte u. a. aus:
Wem ich heute abend als Dieburger hier ſpreche, ſo ſind es doch die
engſten Beziehungen, mit denen ich als geborener Darmſtädter mit allem,
was darmſtädtiſch iſt, verkmipſt bin. Auch der Humor ſpmdelt hier mehr
als ſonſtwo. Humor iſt eine Gottesgabe, ein Lichtſchein für die Men=
ſchen
, demen er geſchenkt iſt. Nicht der ſogenannte Humoriſt, auch nicht
Tingel=Tangel gehört hierzu, ſondern die Gabe des Humors, die dem
Meſchen in die Wiege gelegt iſt und der ſelbſt unter Tränen lächeln
kann. Beſonders uns Deutſchen iſt der Humor im Gegenſatz zu anderen
Völkern angeboren. Zunächſt ging der Redner dann auf den Humor in
Geſchichte und Rechtspflege ein, beleuchtete die Volksjuſtiz, wie z. B. das
Haberfeldtreiben und die Sitte des Dachabdeckens oder, wie der Volks=
mund
ſagt: einem auf das Dach ſteigen‟. Aus der alten Zeit wurde
die Sitte des Schwemmens oder Wippens angeführt; der Uebeltäter
wurde in den Schmellkorb geſetzt und einigemale unter Waſſer getaucht.
Hier in Darmſtadt wurde dieſe Strafe zuletzt an der Buttermargret,
weil ſie zu leichtes Gewicht geführt hatte, im Marktbrunnen vollzogen.
Auch der Eſelsnit, der hier in Darmſtadt öfter vollzogen wurde und
die Geſchichte des Frankenſteiner Eſelslehen mit allerlei heiteren Epiſſoden
wurden beleuchtet. Volkshumor, wie die Geſchichte vom Griesheimer
Kuchuck, vom Dieburger Kapuziner, Volksſprichwvörter, wie die ge=
flügelten
Ausſprüche: Hinne erum, wie die Frag vun Benſem wurden
erläutert. Ebenſo geſchichtliche Epiſoden, wie das Lindenfelſer Schweine=
zwicken
, der Breubenger Tobf= und Breilecher. Dann ging der Nedner
über zum Humor im Volksleben, wie z. B. Ortsneckereien, die mit Orts=
bezeichungen
im Zuſammenhang ſtehen, wie: Erbacher Lorbſer, Ich
duhns net ich ſein vun Reinem, Michelſtädter Bienenſteſcher, Bons=
weiherer
Ochſenbrille, Waldmichelbacher Eſelsfreſſer und viele andere
wurden eingehend gebrürdigt. Sprichwörter des Odenwaldes, die es in
reicher Fülle gibt, gab der Redner zum Beſten. Dann ſtreifte er das
weite Gebiet der ländlichen Feſte. Vor allem die Kerb, die Hoch=
zeitsſitten
, die Faſtnacht, das Volkslied, die Schnörkel= und Wechſel=
geſänge
, Kiderreime, Abzähl= und Baſtklopfreime. Dr. Becker ging
dann über auf das Gebiet der Kunſtdichtung mit Scheffel in ſeinen Roden=
ſtein
=Liedern und dem Zwera Perkeo, die Heimat= und Mumndartdichtung,
die in Grete Bickelhaupt, Georg Volck, Leonhard Kraft, auch in den
Darmſtädtern Wilhelm Kaminsky, Robert Schneider, Heinrich Hohmann
ihre Vertreter geſunden hat. Gleicherweiſe kamen die Heimaterzählung
und die Luſtſpiele zu ihrem Recht; ihre wurden vor allem Adam Karril=
lon
und Otto Müller gewürdigt, ebenſo Georg Schäfer, Karl Schäfer,
die Luſtſpieldicnter Reuling, Köſer, Löffler, H. Rüthlein u. a. wurden mit
ihren Erzeugniſſen gewürdigt. Bei den feinen Epiſoden des Forſtrats
Louis verweilte der Nedner länger und beleuchtete dabei die Verwandt=
ſchaft
Ludwig Ganghofers, der von großmütterlicher Seite Odenwälder
Blut in ſich aufgenommen hat, und gab, dabei allerlei Selbſterzähltes
von Ganghofer und ſeinen Beziehungen zum Odenwald zum Beſten.
Dorfpoeten und Odenwälder Originale, Menſchen mit Witz und Satire
zogen in bunter Rechenfolge an dem Zuhörer vorüber, und ſchier unver=
ſiegbar
war der reiche Born, aus dem der Redner zu ſchöpfen wußte.
Der Vorſitzende Herr Philipp Weber, dankte dem Redner für ſeinen
Vortrag, der ein Stück Heimat= und Kulturgeſchichte bedeutete und der
ein feines Gemälde unſeres Odenwälder Volkstums war für die Füille
der reichen Stoffdarbietzung, und ſtarker Beifall aus der reichbeſuchten
Verſammlung war das Echo Nächſte Veranſtaltung am 22. Dezember:
Weihnachtsfeier, nur für Mitzglieder.
*Uraufführung in Wiesbaden.
Lermontoff: Der Maskenball.
Aus dem Ruſſiſchen übertragen von Dr. A. Sakheim.
Merkwürdig, wie die Liebe eines ganz modernen Drama=
turgen
und Regiſſeurs, wie es Dr. Arthur Sakheim vom Frank=
furter
Schauſpielhaus iſt, ſich gerade dem Werk eines genigliſchen
Jünglings zuwendet, der am Ausgang der Epoche der klaſſiſchen
Dichter und dem Beginn der romantiſchen Periode lebte und dich=
tete
. Von beiden beeinflußt, dennoch ein Eigener. Das Drama
Der Maskenball ſchrieb Lermontoff als er 21 Jahre alt war.
Tiefe, Ueberſchwang und das emphatiſch Vegierende, eine Ver=
achtung
der menſchlichen Leidenſchaft und Lüge, die verblendet,
zu wahnſinnigen Verbrechen und Irrſinn führt, der Aufbau.
Nicht ſtark genug, um über das Gegenſtändliche und die Zeit=
einſtellung
hinaus ihre Beziehungsloſigkeit zum Heute ganz über=
brücken
zu können. Inhaltlich ſteht der Maskenball in ſeinem
Hauptmotiv zwiſchen Kabale und Liebe und Othello‟. Die
fein pointierte Art des erſten Teiles überſpitzt ſich zum Schluß
und wird kraß.
Die tiefen und menſchlich allgemein bedeutſamen Ideen
gingen bei der Aufführung vielfach verloren. Wolfgang Langhoff
als Fürſt und Olly Heydenreich als Nina überwanden die
Schwierigkeit und ſprachen natürlich. A. Momber geſtaltete die
Rolle des Arbenin ſchauſpieleriſch einprägſam. Ueber der Ein=
zelleiſtung
ſtand an dieſem Theaterabend die vorzügliche und
einfühlende Regie Dr. von Gordons. Regiſſeur, Darſteller und
Dr. A. Sakheim, der das Drawa ſprachlich und ſtiliſtiſch fein über=
trug
, konnten zum Schluß für ſtarken Beifall danken. J. D. U.
Kurt Aram: Magie und Zauk r!
in der alten Welt.
Zum erſtenmal wird bier verſucht, im allgemeinverſtändlicher Weiſe
weiteſten Kreiſen das vielumſtrittene, aber wenig bekannte Gebiet der
gutiken Magie und Zauberei zugänglich zu machen. Die Kenntnis dieſes
Gebietes iſt die Gvundlage auch für jedes Verſtändnis all der heutigen
Phänomene, die wir als oktult zu bezeichnen pflegen. Zum erſtenmal
werden wir in dieſem Buche finden, die neueſten Ergebniſſe und Hypo=
theſen
der Naturwiſſenſchaften, verglichen mit den zahloſen Ausgrabun=
gen
des letzten halben Jahrhunderts in Babylonien, Aegypten und Grie=
Ghonland, um af dieſem Wege das Weſen der Magie und Aauberei zu

* Das Weihnachts=Schauturnen
der Zurngemeinde 1846.
Die Turngemeinde 1846 Darmſtadt, hatte geſtern nachmittag im
großen Saale der Turnhalle am Woogsplatz ein Weihnachts= Schau=
turnen
der Schülerinnen= und Schüler=Abteilungen, das dank der guten
Organiſation, aber auch und das muß beſonders hervorgehoben
werden wegen der begeiſterten Anteilnahme und der Freude der mit=
wirkenden
Jugend an dem Schauturnen, einen ſehr ſchönen und har=
moniſchen
Verlauf nahm. Wie ernſt die Turn=Schülerinnen und =Schüler
ihre Aufgabe nahmen, iſt geradezu bewundernswert. Die Folge war,
daß ſämtliche Uebungen mit überraſchender Exaktheit und präziſer Mei=
ſterhaftigkeit
ausgeführt wurden. Mögen es die Uebungen ſein, das
Turnen ſelbſt oder auch das Spiel und der Tanz, die Darbietungen be=
rechtigen
zu den ſchönſten Hoffnungen für die Zukunft und machen nicht
nur den jungen Turnerinnen und Turnern, ſondern auch den Lehr=
meiſtern
alle Chre. Mit Genugtuung kann feſtgeſtellt werden, daß die
Pflege der idealen Turnſache in den rechten Händen liegt, und daß
ihr, wie es der Nachwuchs der Turngemeinde 1846 zeigte, auch in Zu=
kunft
treue und tüchtige Anhänger ſicher ſind.
In ſechs Teile war das gbwechſlungsreiche und ſorgfältig zuſam=
mengeſtellte
Programm eingeteilt, das unter den friſchen Marſchklängen
und guter Muſik mit dem Aufmarſch der 360 Buben und Mädels der
Turngemeinde 1846 begann. Turner Schmitt, ein junger Turnſchiler
und eine Turnſchülerin trugen einen originellen Vorſpruch vor, eigent=
lich
ein kleines Vorſpiel, in dem die beiden kleinen Turnrivalen nach
kurzem überzeugten Wortgefecht über ihr Können, ſich herzhaft und
herzlich die Hände reichen und der größere Turner dann die Gäſte will=
kommen
heißt. Das gemeinſame Lied O, du fröhliche wurde kräf=
tig
mitgeſungen.
Dann begann das eigentliche Schauturnen mit Frei= und
Handgeräteübungen. Jüngere Schülerinnen machten ſehr nett
in einem Singtanz Nachahmeübungen aus dem Reiche der Hausfrau
(z. B. Plätten, Kochen uſw.) und zeigten trotz ihrer jungen Jahre be=
reits
eine ſchöne theoretiſche Kenntnis in dieſen Dingen. Die folgen=
den
Körperſchul= oder gymnaſtiſchen Uebungen der älteren Schülerinnen
wurden, ebenſo wie die Freiübungen, mit gegenſeitiger Unterſtützung
(Widerſtandsübungen) der Schüler muſterhaft ausgeführt. Auch die
Keulenübungen der jungen Turn=Mädels zeigten eine erfreulich gute
Exaktheit und ließen auf ausgezeichnetes Training ſchließen.
Beim Geräteturnen, bewieſen die kleinen Turnerinnen und
Turner bereits oben gnerkannte hervorragende Leiſtungsfähigkeit, und
zwar im Einzelnen ſowohl die Schitlerinnen mit den Uebungen an der
Schwebekante, als auch mit dem Maſſenturnen an Stützrecken, Haft beſtraft, ſoweit nicht höhere Strafen Gefängnis vorat.
dem Pferdeturnen an drei Langpferden und die 1. Schülerriege mit
ihrem prächtigen Turnen am Sprungtiſch.
Die Sondervorführungen brachten Stabübungen der
älteren Schülerinnen, die beſondere Anerkennung verdienen, weiter Han=
telübungen
, Geſellſchaftsübungen an den ſenkrechten Langſtäben und das Abbrennen von Feuerwerkslörpern verboten. Zuwiders 441
Rollerreigen der Schüler. Abgeſehen davon, daß all dieſe Vonführungen lungen werden nach § 357, Ziffer 8 des Reichsſtrafgeſetzbuche:s Mrüt
die gleich gute Durch= und Ausbildung der jungen Turner bewieſen,
löſten die Rollerreigen noch beſonderes Staunen aus, da die jungen
Rollmeiſter in beängſtigender Figigkeit herumrollten und manchmal
haarſcharf an den Füßen der Zuſchauer vorbeifegten.
Eine beſondere Note hatte die fünfte Abteilung des Programms,
Spiel und Tanz‟. Die von den Jugendturnwarten Frau
L. Becker und A. Heid einſtudierten Singfpiele und Reigen, ins= ohne ſolche Aufſicht waren, die vorgenannten Beſtimmungen übenchns der
beſondere das Spiel Auf der Himmelsweiſe, bei dem weißgekleidete
Mädchen mit Silberſternen im Haar mitwirkten, verrieten ſoviel echte
Kindlichkeit, daß es eine helle Freude war. Man merkte, hier wurde
nicht nur gelernt, auch das kindliche Gemüt durfte mitſprechen und auf Straſe belegt.
deſſen rechte Bildung wurde ſehr geachtet. Auch Knecht Rupprecht
erſchien ia höchſt eigener Perſon zur größten Freude aller mit einem
reichen Gabenſack und einem wirklichen Eſelsgeſpann und belohnte
alle die Kleinen und Großen, die lieb und brav waren.
Nach Abwicklung der Hauptprogrammteile nahm der 1. Sprecher,
Herr Rechtsanwalt Kalbhenn. Gelegenheit, in einer kurzen An=
ſprache
die Gäſte herzlich willkommen zu heißen. Er gob ſeiner Freude
über den ſtarken Veſuch Ausdruck und dankte der Leitung, namentlich
Oberturnwart Biſchoff, dem Preſſe= und Werbewart K. Becker
und den Jugendwarten Frau L. Becker und A. Heid, für ihre ge=
leiſtete
Arbeit und den dadurch erreichten ſelten ſchönen Werbeabend
und knüpfte daran die Mahnung an alle, bei den üdeglen Beſtrebungen
für das Turnen nicht nachzulaſſen. Seine Wünſche und Hoffnungen

legte er in folgende Schlußworte:
Zum Licht empor, mit klarem Blick.
Ein Vorwärts ſtets, nie ein Zurück,
Ein frohes Hoffen, kühnes Streben,
Und ſchnelles Handeln auch danaben
Dann hat das Daſein Zweck und Ziel;
Wer Großes will, erreicht auch viel!
Während die verſchiedenen turneriſchen Darbietungen inmitten einer
wurde nun als Abſchluß ein Theaterſtück, das Märchen im
Walde, ein hübſches Weihnachtsfpiel mit Geſang und Tanz, unter
Leitung von Frau Becker auf der Bühne durchgeführt. Zwei arme druckmonatsmittel betrug 749,2 Millimeter, die Gegenſütze waren 9 23 ds Grafen g
Kinderchen, die von Walter Rettberg und Eſſe Knapp ſehr nied= mit 764,1 Millimeter und 730,6 Mülizmeter am 9. November,
lich dargeſtellt wurden, träumen in der Weihnachtsnacht von allen mög=
lichen
ſchönen. Dingen, ſehen Elfchen und Heinzelmännchen tanzen,
Wer ELITESTRUMPF trägt

ist zufrieden.
Deshalb wählen Sie bitte als Festgabe
Elite- Strümpfe und Socken.
(19397
Strumpthaus ELITE, Wilhelminenstr. 11. ſumme wurde am 10. mit 23,1 Millimeter gemeſſen.
erklären. Biologie, Parapſychologie und namentlich die noch ſo junge nur das Geſchehnis wirken zu laſſen und ſich den Lorbcerkra 1
Vorweltkunde (Palaontologie) haben in den letzten Jahrzehnten Fort= Helden um die Stirn zu flechten. Streng legt er überall die AMf oen
ſchritte gemacht, von denen man außerhalb der direkt beteiligten wiſſen= Sonde an, wieweit Verkettung unglücklicher. Zufälle oder eigen 1.
ſchaftlichen Kreiſe leider nur ſehr wenig weiß. Der durchſchnittliche Laie
gwindet ſich ſeine Weltanſchauung meiſt auch heute noch auf naturwiſſen= Er beugt ſich demutsvoll und vertrauend der Hand des Geſchick:
ſchaftliche Hypotheſen, welche die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts der Größe des Naturgeſchehens und hadert nicht mit den übermän
beherrſchten, in der heutigen Wiſſenſchaft aber längſt nicht mehr das alte Gewalten, die ſo manchen ſeiner hochfliegenden Pläne ſcheitern
Anſehen genießen. Sowohl die heutige Vorweltkunde wie auch die heu= In glutvoll eindringlicher, oft von feinem Humor gewürzter Sl
tige Kenntnis des Altertums verdanken ihre neuen, oſt verblüffenden läßt er die Wunder der Alpenwelt, Matterhorn Guglia und Camd
Ergebniſſe ja nicht mehr vagen Theorien, ſondern weit mehr als in frü= Ortler und Montblane vor unſern Augen erſtehen und verſchn al
heren Zeiten exakten Forſchungen an einem rieſigen Material, das Spa= nicht, neben ſteiler Felswand und ſpiegelndem Eisgrai, über die
ten und Spitzhacke aus der Erde ausgegraben haben. Dabei fallen neue im Donner der Lawinen, von den Schauern des Schneeſturms z.
und eigenartige Lichter gerade auf das bisher ſo dunkle Gebiet der Magie ſeinen Weg zu erkämpfen ſucht, auch die romantiſche Lieblichk20l
und Zauberei. Bisher war all dies reiche Material nur in ſpezialwiſſen= Täler, die maleriſche Einſamkeit der verſchneiten Winterlandſch
ſchaftlichen Veröffentlichungen niedergelegt, die weiteren Kreiſen nicht ſchildern. Dem jugendlich bergfreudigen Nachwuchs aber findet
ohne weiteres zugänglich ſind, und mit dem ſich in allen Einzelheiten zu dringliche Worte der Mahnung, Begeiſterung nicht in Uebeir
beſchäftigen ſie einfach keine Zeit haben. Aus ihm wird hier alles Weſent Wagemut nicht in Leichtſinn zu wandeln und Demut vor den Weit
liche, ſoweit es für das Thema des Buches iu Frage kommt, zuſammen= der Natur im Herzen zu hegen.
getragen. Es ergibt ſich, daß der Tyeus Menſch umendlich viel älter iſt,
als die bisher gültige Abſtammungslehre annahm, und daß er auch heute Buch, das jeden Weihnachtstiſch eines Naturbegeiſterten, jede
noch verkümmerte Fähigkeiten ſein eigen nennt, die er vor Zeiten als
das Großhirn noch nicht alles überwucherte, in einer Fülle und Stärke
beſaß, von der ſich unſere heutige Schulweisheit nichts träumen läßt,
trotzdem ſie uns auch heute noch bei den ſogenannten Primitiven über=
all
begegnet. Das Werk iſt bei der Deutſchen Buch=Gemeinſchaft, Ber= chen, broſchiert 5. Mk.). Das vorliegende Buch iſt aus Vorle=
lin
SW. 61. Teltower Straße 29, erſchienen.

* Führerloſe Gipfelfahrten.
Von Paul Hübel.
(C. H. Beck’ſche Verlagsbuchhandlung, Müinchen. Geh. Mk. 8.,
Ganzleinen Mk. 11.50.)
Unter der Hochflut alpin=literariſcher Neuerſcheinungen nimmt das
248 Seiten ſtarke, mit zahlreichem prachtvollen Bildſchmuck verſehene
Buich Führerloſe Gibfelfahrten von dem Münchener Alviniſten Paul
Hübel einen beſonderen Platz in erſter Reihe ein. Es zei hnet ſich
deshalb vor ähnlichen Werken aus, weil es nicht dem Lob oder Zurſchau=
ſtellen
der eigenen Perſönlichkeit gilt, ſondern weil de: Verfaſſer voll
begeiſterter Liebe zur Natur, aber auch mit aller Schlichtheit und Ehrlich=
keit
ſeines Herzens von all dem Schönen und zugleich Grauzenvollen be=
richtet
, das ihn die Berge erleben und erleiden ließen. Hübel gehürt
der Goldenen Zeit des Alpinismus an, die jetzt, nachdem die Alpen
erſchloſfen ſind, für immer entſchwunden iſt und mit ihm in bedeutenden
erfolgackrönten Männern, wie Kugy, Blodig, Pfann, Lammer, Ittlinger
und Leucks ihre letzten lebenden Vertreter findet. Er berichtet in ſeinem
Buche, das uns in einer Reibe farhiger abenteuererfüllter und außer=
gewöhmlicher
Bergfahrten durch Oſt= und Weſtalven führt, von zahl=
reichen
gefahrvollen und atemraubenden Erlebniſſen, die ihn mehr als
emmal dem Tode ſus Aue ſehen laffen. Wber ihm liegt es ferne,

Schnewitchen und den ſieben Zwergen, bänſel und Grtel mi. 21
Sieben Schwaben, von Weihnachtsglanz und Weihnachtsglüick, und hof
bei ihrem Erwachen die große Freude, ihren vom Ausland zuwist
kehrten Vater (dargeſtellt von F. Schmidt) wiederzuſinden
kleinen Darſteller ſpielten mit lieblicher Begeiſterung und hatten vert
lich durchſchlagenden Erfolg.

So verlief dieſes Weihnachts=Schauturnen in dem auch mit ei
mächtigen Chriſtbaum geſchmückten Turnhausſaale zur Freud=
Beſucher, die ſich gerne an den ſchönen Nachmittag erinnern werdenn
*Verkehr mit Feuerwerkskörpern.
Wer mit Feuerwerkskörpern Kanonenſchlägen, Fröſchen, Sche=
mern
, Zündplättchen uſw. Handel treiben will, hat, falln4
im Kaufladen nicht mehr als 2½ Kilogramm und im Hauſe außesrol
nicht mehr als 10 Kilo vorrätig hält, ſolches dem Polizeiamtt
zuzeigen. Auf Nachweis eines beſonderen Bedürfniſſes kann
nahmsweife im Hauſe zeitweilig eine Lagerung bis zu 15 Kilo geisu
werden. Die Aufbewahrung muß in einem auf dem Da.
boden (Speicher) belegenen, mit keinem Schornſteinrohr in VoßM
dung ſtehenden, abgeſonderten Raum erfolgten, welcher bena,
unter Verſchluß gehalten und mit Licht nicht betra
wird. Die Behälter müſſen den Beſtimmungen des 8 6, Abſ. 1 un
der Verordnung, den Verkehr mit Sprengſtoffen betreffend.

21. September 1905 entſprechend mit feſt geſchloſfenen Deckeln ven=
ſeine
. Größere als die unter I, 1 angegebenen Mengen ;
außerhalb der Stadt in beſonderen Magazinen aufzubewonn
die der Genehmigung der Polizeibehörde bedürfen. Die Abgabeu

Sprengſtoffen an Perſonen, von denen ein Mißbrauch zſt
fürchten iſt, insbeſondere an Perſonen unter 16 Jahrex,k
verboten. Dies gilt insbeſondere auch von ſolchen Feuerte
körpern, mit deren Verwendung eine erhebliche Gefahr für Penzu
oder Eigentum verbunden iſt (Kanonenſchläge, Fröſche, Schwärme / 1n.
dergleichen). Dagegen findet dieſe Vorſchrift keine. Anwendunon ſine
Spielwaren, die ganz geringe Mengen von Sprengſtoffen enthl!0 U.
Zündplättchen (Amorces) ſowie Knallkorken, die mehr als 7,5 GGE
Sprengmiſchung (Knallſalz) auf 1000 Plättchen enthalten, dürfen

Spielwaren nicht in den Verkehr gebracht werden. Das Feihalte-
phosphorhaltigen
Sprengſtoffen (Radaukörner, Krawallſteine, KRt44
uſw.) iſt nach § 3, Ziffer 5bee vorgenannter Verordnung vern.) 4m
Zuwiderhandlungen werden nach 8 367, Ziffer 5 des Reichsſtrafik.
buches mit Geldſtrafe bis zu 150 Reichsmark oderan
Monaten bis zu 2 Jahren nach 8 9 des Reichsgeſetzes vom 9...
1884 verwirkt find.
An bewohnten oder von Menſchen beſuchten Ortenſui
Geldſtrafe bis zu 150 Reichsmark oder mit Haft bis zu 6 BDE, ſichte er
beſtraft.
Wenn Eltern, Vormünder oder andere Perſonen, kndu, in
Obhut Kinder unter 12 Jahren oder ſonſtige unzurechnungssikumt
Perſonen anvertraut ſind, es an der erforderlichen Aufſicht. Aüit Su
fehlen laſſen und wenn dieſe Perſonen während der Zeit, in Air/ 4:4, aut
haben, ſo werden nach Artikel 44 des Heſſiſchen Polizeiſtrafgeſetzt Amhleft
zur Beaufſichtigung verpflichteten Perſonen beim erſten Falle voli!,4tw zm ſe
verwarnt, im Wiederholungsfalle mit der im Geſetz vorgeſelcs zu grt
FR:6 Atehr
um Tanz als ſinn!
Deutſcher und Oeſterr. Alpenverem. Die Sektion Darmſtadtan/ A yſ. Mit genigl
im Gelben Saal bei Sitte ihre gut beſuchte Monatsverſanamlüufrd 194 Muſter und
Nach kurzer Begrüßung durch den Vorſitzenden Herrn Dr. Teuner ; heu
Herr Dr. Theodor Schmidt ſeinen Vortrag üüber Wandetzungen c. Mit
Montafon= und Silvretta=Gebiet. Die Reiſe begann in Lindauunst ekofieff,
führte zunächſt nach Brand. Von der Douglashütte aus wurde die 2m0 Priu
plang erſtiegen mit Abſtieg zum Lüner See. Von da gings zur FEn4e
lich gelegenen Lindauer Kütte an der Druſenfluh. Leider waren die g4t ,ünd
ren oft durch ſchlechtes Wetter geſtört; auch in der Silbretta hatäch un Untr
Wanderer unter Neuſchnee und Nebel zu leiden. Trotzdem gelannt 4 allt
Beſteigung Les Piz Buin und der Uebergang zur Yamtalhütte, Sthzſ er
lich ſtattete Herr Schmidt noch unſerer Darmſtädter Hütte im =M.
einen Beſuch ab. Der Vortrag war von zahlreichen (7)) Lichbi/
begleitet, die Herr Schmidt ſämtlich ſelbſt aufgenommen hatte. Nla W Von der Landes=un
kleimen Formats (es handelte ſich um Stereoſkopbilder 6:10) wirktel Avon Reichena
Diapoſitive in der Projektion ſehr plaſtiſch. Es war ein großer OM n S
ſüir alle Anweſenden, dieſe prachtvollen und mit künſtleriſchem B./
faßten Hochgebirgsbilder an ſich vorbeiziehen zu laſſen.
Fühn
Orpheum Märchenvorſtellung. Heute, Montag, morgen 2 4 ſtubeſt
tag ſowvie Mittwoch, findet jeweils nachmittags 5 Uhr eiie MS.Iſt mm ſ
vorſtellung Dornröschen ſtatt. Cs gelten kleinſte Eintrits;K un em
überaus großen Zuſchauermenge mitten im Saale ſtattgefunden hatten, von 40 Pfennigen bis 1.25 Mk. Jeder Erwachſene darf ein2ß
Prübliothek. Ne
frei mitbringen. (Siche Anzeige.)
II. Die Novenzberwitterung in Darmſtadt. Der letzte Monat der W uf14 Tage im 9.
fährigen meteorologiſchen Herbſtes war vorwiegend trüb. 2ns P. 03 177 2.
Monatsmittel der Temperatur betrug 4,3 Grad Celſius mit den 2‟PN.) 1. 2. Ber
träumen von Rotkäppchen, Aſchenbrödel, Dornröschen, dem Däumling, ſüitzen von 17,2 Grad Celfius am 3. und 3,7 Grad Celſius aurMk 2) und Aunſtg
November. Das Monatsmittel der Bewölkung betrug 9,1 (10 bec kie Reutlingen
völlige Trübung). Es wurden gezählt 24 tuiibe Tage, 14 Tac) n: Die Wage des
Negen, 5 mit Schnee, 2 mit Graupeln, und 2 mit Nebel. Des Ms ürzibolluags
Schnee fiel am 11. November. Es wurde im November eine Shr=4uzen Piſenſo
von 1 Zentimeter in Darmſtadt gemeſſen. Die vorwiegende Windr., B ſ. Nachenatt
war Südweſt. Die Niederſchlagsſumme betrug 81,1 Millim
langjährige Durchſchmitt iſt 47 Millimeter). Die höchte Niederf74k üſoel. A
Rrb. 2us deut

bedeutendes Verſchulden den Grund zu Unfall und Mißerfolg 4

Die Führerloſen Bipfelfahrten ſind ein feltenes und lid
Hans Bauma‟
vereinsbicherei ſchmücken follte!

Ap. Arnold Gilg, Sören Kierkegaarb (Chr. Kaiſers Verlam?
entſtanden, die der Verfaſſer an der Univerſität Bern gehalten hol.
weiteren Kreiſen iſt der däniſche philoſophiſche und religiöſe
ſteller Kierkegaard (18131855) wenig bekannt. Der Verfaſſer
unternommen, dem merknürdigen mächtigen Mann, als der
gaard in der Geiſtes= und Chriſtentumsgeſchichte wird gelten
und den zu verſtehen eine ſchwierige Sache iſt, gerecht zu werden=
kegaard
volemiſiert in ſeinen Schtiften gegen das ſtaatskirchliche C=N
tum und fordert die konſequente Verwirklichung des bibliſchenr
einer nahezu unheimlichen Hellſichtigkeit hat er die duntlen Tieſen
ſpäht, in denen allerwichtigſte ſeeliſche Vorgänge und Geſchehniſſt
den und hat als Philoſoph Anſpruch darauf, durchaus erſt gen
zu werden. Die Darſtellung ſeines Lebens gibt ein Spiegelbild:
erhörten Differenziertheit und Bewegtheit ſeines Weſens mdh
Einblick in das Werden und Leben des Denkers, der das Verfe 21
ſeiner geiſtigen Tat zu fördern geeignet iſt. So werden ſeine E
im Zuſammenhang mit ſeinem an Zweifeln, Kämpfen, Widerl
und Irrugen reichen Lebensgange behandelt. Die bekannteſt
ihnen ſind Entweder Oder, die ſeinen Ruf begründgte, n=
der
Angſt Furcht und Zittern Philoſodhiſche Braken, Büt
logie der Sünde‟ Zur Selbſtprüfung, und der zweite Teil des
enthält Abhandlungen über Die Stadien des Aeſthetiſchen unce
ſchen. Die Religion der Immanens, Die Sünde, Ofſenbari.
Glauße‟. Es ſei bemerkt, daß Sdrocke und Jnhalt des Buck8s
ſophiſchen Charakters iſt, da3 nur von dauz n bruſtanden wi.
Kierkegaards Schriſten kennen und einen gewiſſen Grad BRleE
Bildung beſitzen.

Mrad. Elen
Mrialion, I.

[ ][  ][ ]

zmmei 344

Montag, den 12 Dezember 1927

Geite 3

Rufſiſche Ballett=Tradition.
bevorſtehenden Gaſtſpiel des ruſſiſchen Balletts wird uns ge=
Die faſzinierende Wirkung eines Tanzgaſtſpiels der Diag=
Truppe, die wundervolle Präziſion der Bewegung, der Ge=
dr
Dekorationen und Koſtüme, wird heute beinahe als ſelbſt=
ſch
hingenommen. Jenſeits dieſer für die geſamte Kulturwelt
den Tatſache, daß die Ruſſen heute die einzigen vollgültigen
der Ballettkunſt ſind, erhebt ſich die Frage, warum die doch
anderen Ländern in hoher Blüte ſtehende klaſſiſche Tanztra=
ade
in Rußland zum Ausgangspunkt einer neuen Bewegung
wereufmnte.
iri allen abſolutiſtiſch regierten Staaten mit einer prunkvollen,
is geführten Hofhaltung der Monarchen, nahm das Ballett in
Fchon ſehr früh eine dominierende Stellung ein. Das ganze
irndert hindurch ſtand hier die Pflege des Tanzes mehr oder
uater dem künſtleriſchen Diktate Frankreichs.
zu. man die Körper der ruſſiſchen Balletteuſen in ihrer das
Schwere völlig zunichte machenden Leichtigkeit über die Bühne
gleiten ſieht, ahnt man gar nicht, wie ſchwer dieſe ſcheinbare
ſitkeit erkauft wurde, welch ſchwierige, faſt martervolle Exer=
ee
köſtlichen, berauſchenden Geſchöpfe mitmachen mußten, um
mannte Elevation zu erreichen.
ſpätere Entwicklung des Balletts in Europa iſt im allgemeinen
Uebergang der klaſſiſchen franzöſiſchen auf die italieniſche
eZimmt. In Rußland aber vollzog ſich allmählich eine Natio=
uig
des Tanzes. Die fremdländiſchen Elemente werden ſurzeſſive
ſeden und durch ſlawiſche erſetzt. Auch in den Perſonalliſten
die ausländiſchen Namen immer ſeltener, bis ſchließlich übev=
ſat
mehr ruſſiſche Ballettmeiſter und Tänzer vorkommen.
SHöhepunkt des Kaiſerlich ruſſiſchen Hofballetts bildete die
Zweigeſtirns Matilda Kſcheſchinſka und Anna Pawlowa. Im
zu der ſylphidenhaften Leichtigkeit der Pawlova war die
ſEa terre-3-terre=Tänzerin. Es zeigt nur, über welche Fülle
goungen das ruſſiſche Ballett verfügte, das neben dieſen beiden
hriten Tänzerinnen gleichzeitig noch ein ähnliches Paar her=
hct
hat: die Preobraſchenſkaja und die Karſawina,
M wichtiger noch für unſere Betrachtung iſt aber die Rolle der
delſen Tänzer und Ballettmeiſter der Ruſſen, die auch dann tat=
ohdn
Anſtoß zu der eigenartigen Entwicklung des ruſſiſchen
gegeben haben: Serge de Diaghileff, Michael Fokin, Bolm,
ſend Mjaſſin.
Diaghileff und Fokin ging eine neue reformatoriſche Bewegung
Dahin zielte, durch eine Vervollkommnung der Hilfskünſte,
,2ekoration und Koſtüme, ein einheitliches Tanzbunſtwerk zu
ahas ſich weſentlich von den in einzelne Nummern zerfallenden
für Balletten unterſchied. Unter der Leitung Diaghileffs tat ſich
ehpe erſter Künſtlerinnen und Künſtler zuſammen, die, mit
zntionären Regime des ruſſiſchen Hoftheaters nicht zufrieden, ihre
eiche Tätigkeit nach dem Weſten, nach Paris zu verlegen be=
ſchlof
:ſ Hier ſollte Fokin ſeine Ideen zur Verwirklichung bringen.
Selbsſicdig, oder vielleicht mit angeregt durch Iſadora Duncans
ſirk nſichte er an den Tanz der Antike anzuknüpfen und das Ballett
von rpiſſen erſtarrten Formen und Attituden zu befreien. In Paris
d zLrdon, in Monte Carlo und Buenos Aires iſt die alljährliche
eK ihr. Diaghileffs das große künſtleriſche und geſellſchaftliche Er=
iſ
Saiſon. Nunmehr wird Diaghileff zum erſten Male nach
Beie, auch in Deutſchland und ganz Mitteleuropa eine längere
ei veranſtalten.
ſth Teffs Ruſſiſches Ballett iſt auch heute, und heute vielleicht
rrdf je, der vollendete Nepräſentant des modernen Tanzes im
wiu großen ruſſiſchen Tradition: Sinnenkunſt im reinſten Sinne
Aißaes, Abkehr von intellektuellen und geiſtigen Strömungen, Rück=
Tanz als ſinnliche Lebensäußerung, Rauſch von Farbe, Licht
Mſl. Mit genialem Spürſinn hat Diaghileff ſtets neue Tänzer,
Muſiker und Maler zur Formung ſeines Geſamtkunſt=
rangezogen
: Tänzer und Tänzerinnen wie Lifar, Woizi=
aſſin
, die Danilova, die Nikitina, die Petrova, Komponiſten
ieff, Milhaud, Auric, Poulenc, Maler wie Picaſſo, Derain,

rillo. Mangelt der Truppe einer Pawlova edwa der große
Sdunſtwille, der geniale Tanzſchöpfer und Ballettmeiſter, der
mütleriſche Führer, war dort Stillſtand Rückſchritt, ſo iſt Diaghi=
tlerbrochen
, unermüdlich in einer Weiterentwichklung begriffen.
Elett iſt heute intereſſanter, moderner, feſſelnder denn je. Er
er von Anfang an war: der große Tanzregiſſeur der fün

W3on der Landes=Univerſität Gießen. Der Frau Dr. Char=
von
Reichenau, Hilfsaſſiſtentin am ſtaatswiſſentſchaftlich=
n
Seminar, wurde die venia legendi bei der Philoſophiſchen
I. Abteilung unſerer Landes=Univerſität für das Fach der
li.-hen Staatswiſſenſchaften erteilt. Der Geſamtſenat hat den
eibeſitzer Richard Lange Verleger des Gießener Anzeigers,
Eict um ſeine beſonderen Verdienſte für die Univerſität, zum
Hia or ernannt.
nesbibliothek. Neue Erwerbungen, vom 12. Dezewber
Baarf 14 Tage im Leſeſaale zur Anſicht aufgeſtellt: Adolph: Die
Fchie des Grafen Keyſerling, Stustgart 1927; Atzler: Körper und
AApzig 1927: Die Chirurgie, herausgegeben von Kirſchner und
chann, 6, 1. 2. Berlin, Wien 1927; Tübinger Forſchungen zur
ichKie und Kunſtgeſchichte, 6: Weiſe, Spaniſche Plaſtik aus ſieben
SahlZüderten, Reutlingen 1927; Francé: Das Buch des Lebens, Ber=
being
½ linz 4 au c6: Die Wage des Lebens, Prien; Frede u. Grünhut: Ne=
ſorm
& Strafvollzuges, Berlin-Leipzig 1927: Die Grundlehren der
mit
maikktſ chen Wiſſenſchaften, 25: Klein, Vorleſungen über die Ent=
wacl
Huder Mathematik im 19. Jahrhundert, Berlin 1927; Handbuch
ſcwell. pathol. Anatomie und Hiſtologie 1, 2, Berlin 1927; Juntke
*iſtrup: Das deutſche Schrifttum über den Völkerbund, Berlin
* ſetold: Elementare Raumakuſtik, Berlin 1927; Nijks Geſchied=
X/Publication, kl. Serie 22, 23, s Gravenhage 1927; Quellen

X5ſchungen aus italieniſchen Archiven, 17, 18, Rom 19141926;
(iDre Galevie der Neuzeit, Leipzig 1927: Der Staatsbürger,
rihs Grundzüge des Polizeirechts, Bonn 1927; Studien zur
ſahrung des bürgerlichen Rechts, 41: Spreckelſen, Der Begriff des
tlichen Amtes, Breslau 1927: Deutſche Südpolar=Expedition
El3 herausgegeben von E. v. Drygalſti, 7: Bakteriologie,
Mgohie, Berlin-Leipzig 1927: Dang Leang=Li, China in Auf=
Fifsig-Wien 1927: Das Tierreich 50, Berlin-Leipzig 1927;
Ioh. Caſpar Lavater, Neukirchen, 1927; Zenker, Geſchichte der
en Philoſophie, Reichenberg 1927: Die deutſchen Zinngießer
Marken, 5: Süddeutſche Zinngießer I, Leipzig 1927. Zeit
ier: Liebigs Annalen der Chemie 456, 457, Berlin 1927;
I)er Jüd.=Litherar=Geſellſchaft 18, Frankfurt a. M. 1927: Neues
für Mineralogie 18R7, I. A. B. und Beilage Bd. 58 B, Stutt=

Das öffentliche Recht der Gegenwart, Jahrbuch 15, Tübingen
etſchrift für Muſikwiſſenſchaft 9, 19261927 Leipzig; Zeit=
Phyſik 44, Berlin 1927: Deutſche Zeitſchrift für Chirurgie
Mig 1927: Deutſche Zeitſchrift für die geſamte gerichtliche Me=
Serlin 1927; Hoppe=Seylers Zeitſchrift für phyſiologiſche
mies, 170, BerlinLeipzig 1927; Mathematiſche Zeitſchrift 26,
D7; Zentralblatt für die geſamte Radiologie 2, Berlin 1927.
25. Dezember an verleihbar. Vormerkungen werden im Leſe=
Ftgegengenommen.
Vs eichnung der Stückgüter. Die Aufbrauchfriſt für die noch vor=
=Geſtände an alten Beklebzetteln und Anhängern für Stück=

em 31. Dezember d. J. endgültig ab. Vom 1. Januar 1928 ab
Beklebzettel und Anhänger für Stückgutſendungen nach dem
ſter verwendet werden; ſie ſind bei den Güterabfertigungen
Sen Reichsbahn käuflich zu haben.

Aus den Parteien.

eutſche Volkspartei, Landwirtſchaftlicher Ausſchuß!

arvittſchaf liche Ausſchuß der D.V.P. tritt am Dienstag, den
ber, nachmittags 2 Uhr, im Kaiſerſaal (Parkerrezimmer) zu

er brache mit Herrn Landtagsabgeordncten Schott zuſamwen.

men ſind freundlichſt eingeladen.

Geskalender für Montag, den 12. Dezember 1927.
ikheater Großes Haus, Anf. 20 Uhr: Hauptprobe

jmt d. Muſibvereins. Kleines Haus: Keine Vorſtellung.
heum, Anfang 20 Uhr: Wiſſen Sie ſchon. Kon=
Ootel Schmitz; Schloß=Kaffee; Weinhaus Maxim; Perkeo
* Rinovorſtellungen: Union= und Reſidenz=Theater.

Aus Heſſen.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 10. Dez. Gemeinderatsbericht vom
8. Dezember I. J. Der Bürgermeiſter erſtattet zunächſt Bericht über den
inzwiſchen zum Abſchluß gebrachten Verkauf der ehemaligen Zündholz=
fabrik
an die Reform=Füllfederhalter=Fabrik e. G. m. b. H. in Heidel=
berg
. Die von der genannten Firma nachgeſuchte käufliche Ueberlaſſung
des noch freien Platzes der Fabrik entlang wird genehmigt. Für die
Elektrizitätskommiſſion erſtattet Gemeinderat Steiger Bericht. Ver=
ſchiedene
Vorſchläge der Kommiſſion, insbeſondere aber über die In=
ſtandſetzung
der Werk=Turbine, werden gutgeheißen. Des Ferneren
wird beſchloſſen, noch einen Fernſprechnebenanſchluß in die Wohnung
des Bürgermeiſters zu legen, damit bei eintretender Feuersgefahr in dem
vom Ort abgelegenen Villenviertel die Ortsfeuerwehr raſcher allarmiert
werden kann. Der vorgelegte Holzhauertarif für 1928 wird zur
Kenntnis genommen. Soweit wie irgend möglich, ſollen hieſige Er=
werbsloſe
zum Holzfällen herangezogen werden Die Ausführung
eines Kanals in dem neuen Teil der Schloßgartenſtraße wird im Prinzip
beſchloſſen. Die Baukommiſſion wird ermächtigt, die Arbeit ausſchreiben
zu laſſen. Die Gemeindehundeſteuer wird wiederum nach den gleichen
Sätzen wie im Vorjahre feſtgeſetzt, mithin 6 Mark für einen und je
ſveitere 6 Mark für feden weiteren Hund. Nachdem von ſeiten der
Nachbarn gegen die Errichtung einer Bäckerei im Hauſe der Geſchwiſter
Wagner im Villenviertel Trautheim Einſpruch erhoben iſt, wird die
von ſeiten des Gemeinderats in der letzten Sitzung erteilte Genehmi=
gung
von ſelbſt hinfällig, da dieſe nur unter der Vorausſetzung erteilt
wwar, daß die Nachbarn nichts dagegen einzuwenden haben. Ueber
Verkehrsfragen berichtet der Bürgermeiſter und gibt Kenntnis von der
Bildung eines Verkehrsausſchuſſes, deſſen Zwecke und Ziele des Näheren
erläntert werden. Um dem Verkehrsausſchuß die Möglickhkeit zu geben,
intenſive Arbeit zu leiſten, wird als einmaliger Koſtenbeitrag der Be=
trag
von 67 Mark bewilligt. Das Schreiben des Kreisamtes über die
Errichtung von Freibädern wird zur Kenntnis genommen. Die Sache
wird einſtweilen zurückgeſtellt, da hierzu erſt noch verſchiedene Fragen
der Aufklärung bedürfen. Auf Vorſchlag des Mietervereins wird die
Wohnungskommiſſion aus Mieterkreiſen in Zukunft durch folgende Her=
ren
vertreten ſein: 1. Ph. Fiſcher 2., Wilh. Schaller, J. von der Hey
den. Als Mieterbeiſitzer im Mieteinigungsamt werden fungieren Ph.
Herzinger und als deſſen Stellvertreter F. Benecke. Dem Geſuch des
Sattlermeiſters Gg. Trinkaus, um Brechen eines Schaufenſters in ſei=
uem
Hauſe Ober=Ramſtädterſtraße 27. wird ſtattgegeben. Unter Punkt
Verſchiedenes werden noch eine Reihe kleinerer Angelegenheiten er=
ledigt
. Den Schluß bildeten Wohlfahrtsangelegenheiten.
L. Mich=lſtadt, 10. Dez. Weggang. Die Kreisfürſorgeſchweſter
Frieda Briede, welche in Michelſtadt ihren Wohnſitz hat, wird am 31.
Dezember d. J., auf eigenen Wunſch ihr ſeitheriges Arbeitsgebiet des
Bezirkes Michelſtadt verlaſſen, um in ihre Heimat nach Düſſeldorf zurück=
zukehren
. Nur ungern ſieht man Schweſter Briede von hier ſcheiden,
denn ſie verſtand es, während ihrer hieſigen Tätigkeit ſich die Wert=
ſchätzung
und Achtung aller in beſonderem Maße zu erwerben. Wie wir
hören, wird als Nachfolgerin Schweſter Lisbeth Bottler aus Saarbrük=
ken
die Stelle einer Fürſorgeſchweſter des Bezirkes Michelſtadt antreten.
Liederabend. Kommenden Freitag, den 16. Dezember d. J.,
abends, wird im Städtiſchen Saalbau ein Lieder= und Arienabend ſtatt=
finden
, veranſtaltet von Frl. Margot Schmidt (Sopran) aus Michelſtadt
und Herrn Hans Scherer (Baß) aus Darmſtadt. Herr Kapellmeiſter
Hans Simon aus Darmſtadt wird an dem von der Firma Klavier=
Arnold=Darmſtadt zur Verfügung geſtellten Steinway=Flügel begleiten.
W. Heppenheim a. d. B., 10. Dez. Arbeitsmarktlage. In
der Stadt Heppenheim waren am 7. Dezember 92 männliche und 2 weib=
liche
Arbeitsloſe und 211 Zuſchlagsempfänger (Frauen und Kinder) vor=
handen
. In der Kriſenfürſorge waren es an männlichen 13, Zuſchlags=
empfänger
33 und an Notſtandsarbeitern 20. Im Kreiſe Heppenheim
waren vorhanden: 541 männliche und 15 weibliche Arbeitsloſe, Zu=
ſchlagsempfänger
(Frauen und Kinder) 1188. Als Notſtandsarbeiter
waren 48 beſchäftigt. Verein für das Deutſchtum im Aus=
lande
. Der V.D.A. (Ortsgruppe Heppenheim) hält am Freitag, den
16. Dezember, im kath. Vereinshaus, hier, einen Vortvagsabend ab.
Eine bekannte Autorität in Fragen des Auslandsdeutſchtums, Herr
Prof. Dr. F. König aus Gießen, ſpricht über: Deutſches Volk und deut=
ſcher
Staat in Vergangenheit und Gegenwart. Das Ergebnis der
Wahlen der Vertrauens= und Erſatzmänner in der Angeſtelltenverſiche=
rung
im Wahlbezirk Heppenheim iſt nunmehr feſtgeſtellt. Es wurden
für den Kreis Heppenheim insgeſamt 278 gültige Stimmen abgegeben.
Gewählt wurden als Vertrauensmänner zwei Herren der Liſte des
D.H.V. und ein Herr der Liſte des Werkmeiſterverbandes. Als Erſatz=
mann
an erſter Stelle ſteht ein Vertreter des G. D.A.
g. Gernsheim, 10. Dez. Gemeinderatsbericht. Die von
der Verwvaltung aufgeſtellte Losholzgeldberechnung wurde in der vor=
liegenden
Form genehmigt. Die Erträgniſſe aus dem Wald im abge=
laufenen
Wirtſchaftsjahr belaufen ſich auf insgeſamt 76 203,33 RM.
während die Geſamtausgaben ſich auf 63 559 03 RM. beziffern. Der
Reinertrag von 12 644,30 RM. verteilt ſich auf 1132 nutzungsberechtigte
Ortsbürger, ſo daß auf den Einzelortsbürger der Betrag von 11 RM.
fällt. Der verbleibende Ueberſchuß von 19230 RM. verbleibt in der
Gemeindekaſſe zur Befriedigung etwa aus Verſehen nicht in die Bürger=
liſte
aufgenommene Ortsbürger. Der Anteil an den Verwaltungskoſten
gemäß Amtsblatt des Heſſ. Kreisamts Groß=Gerau vom 21. September
1921 beträgt bei der diesjährigen Berecknung rund 7620 RM., d.
10 Prozent von den Bruttoeinnahmen. Weiter ſind in Abzug gebracht
1500 RM. zwecks Ausleihung zu dem Fonds der nutzungsberechtigten
Ortsbürger, und zwar für Selbſtverſicherung des Gemeindewaldes an
Stelle einer Schadensverſicherung und zur Errichtung eines Forſtbe=
triebsſtockfonds
zur Beſtreitung von ſteigenden Ausgaben in ungünſtigen
Zeiten bei rückgängigen Walderträgniſſen. Die Hauer=, Setzerlöhne und
Kulturkoſten erſcheinen in der Abrechnun mit dem Betrag von 35 050,93
RM., während der Beitrag zur Forſtverwaltung einſchl. eines Reſt=
betrags
aus dem vorjährigen Wirtſchaftsjahr mit 11346,25 RM. ein=
geſetzt
iſt. Die Bedürfnisfrage zweier eingereichten Wirtſchaftskon=
zeſſionsgeſuche
wurde bejaht. Mit dem Ankauf einer Straßenreinigungs=
karre
wurde die Bürgermeiſterei beauftragt. Die nachgeſuchten Hand=
abgaben
aus dem hieſigen Gemeindewald ſeitens der hieſigen Badehaus=
geſellſchaft
und der evangeliſchen Kirchengemeinde wurden genehmigt.
Mit der von dem Winkelbachkonkurrenzverband (Sitz Bensbeim) vorge=
ſchlagenen
Verteilungsziffer (Anteil der Gemeinde an dem Verbandsbei=
trag
) erklärte ſich der Gemeinderat einverſtanden. Zur Verſchönerung
des Straßenbildes der Ludwigſtraße wird der ſogenannte Bvandplatz
mit einer Brüſtungsmauer verſehen, ebenſo gelangen Bäumchen zur
Anpflanzung. Die hierzu erforderlichen Koſten wurden nach Maßgabe
des vom Hochbauamt Groß=Gerau entworfenen Voranſchlags bewilligt.
Der Ortsgruppe des Reichsbundes der Kinderreichen wurde für die Weih=
nachtsbeſcherung
ein Betrag aus der Gemeindekaſſe zugeſprochen ebenſo
dem Kaninchen= und Geflügelzuchtverein Gernsheim für Anſchaffung
eines Ehrenpreiſes für die im Monat Januar ſtattfindende Ausſtellung.
Dem Geſuch des Metzgers Paul Draut um Ableitung ſeiner Abwäſſer
in den gemeinheitlichen Kanal nach Maßgabe des vorgelegten Planes
wurde ſtattgegeben. Eine jährliche Anerkennungsgebühr hat der Ge=
ſuchſteller
an die Gemeindekaſſe zu entrichten. Ueber ein Stundungs=
geſuch
und Beſchlagnahme einer Wohnung wurde noch Beſchluß gefaßt.
Herr Schulamtsanwärter Walter Gräter wurde als Schulverwalter
nach Reichelsheim bei Friedberg verſetzt.

TV.16957

Katarrh, Husten, Heiserkeit
sind vielfach die Vorboten schlimmer Er-
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9
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H. Von der Bergſtraße, 10. Dez. Voranſchlag um 60 000
Mark überſchritten. Der Bürgerausſchuß Weinheim beſchäftigt
ſich gegenwärtig mit dem von H. Reiffel (Hotel Pfälzer Hof) erſtellten
Saalbau, der etwa 1200 Perſonen faßt. Der Bau war veranſchlagt zu
135 000 Mk., ſtellt ſich aber fetzt, trotzdem er noch lange nicht fertig iſt,
auf 196 000 Mk. Dazu gab die Stadt Weinheim ein Darlehen von
7000 Mk., von anderer Seite ein Darlehen von 40 000 Mk. und Herr
Reiffel ſelbſt 1800 Mk., ſo daß alſo die ſchöne Summe von 84200 Mk.
ungedeckt bleibt. Da die Geſchäftsleute jetzt, was ſehr natürlich iſt,
auf Zahlung drängen, mußte ſich die Firma Reiffel um weitere Geld=
beſchaffung
bemühen, und es iſt ihr nun auch die Möglichkeit gegeben,
ein weiteres Darlehen von 100 000 Mk. zu erhalten, aber unter der Be=
dingung
, daß dieſe Summe als erſte Hypothek auf das Anweſen einge=
tragen
werde. Darüber ſchweben nun noch die Unterhandlungen zwi=
ſchen
den verſchiedenen Gläubigern
Bn. Hirſchhorn, 10. Dez. Der Lichtſpielverein Weſchnitztal=Ueberwald
gab im Gaſthaus Zum Erbach=Fürſtenauer Hof einige intereſſante
Vorführungen. Während die Vorſtellung am nachmittag in erſter Linie
der Schuljugend gewidmet war, galt die Abendvorſtellung den Erwach=
ſenen
. Der Lichtſpielverein eröffnete ſeine Tätigkeit in Hirſchhorn mit
der Aufführung des großen Sahara=Films.
Bn. Aus dem Neckartal, 10. Des. Von der Landwirtſchaft.
Die frühgeſäten Saaten haben ſich bei dem ſeitherigen langanhaltenden
milden Herbſtwetter ſehr gut entwickeln und ausſtocken können. Im
Vergleich zu früheren Jahren ſieht man in dieſem Jahre auf den
Aeckern kaum leere Stellen, die von Schneckenfraß herrühren. Mit
Rückſicht auf die ſtellenweiſe in den letzten Nächten eingetretenen Fröſte
wäre eine ausgiebige Sclneedecke den Landwirten ſehr willkommen. Mit
dem Anpflanzen und Ausputzen der Obſtbäume iſt allenthalben begon=
uen
worden. Die Landwirte unſerer Nachbarorte ſowie der näheren
Umgebung können in dieſem Jahre mit ihren Erträgniſſen größtenteils
ſehr zufrieden ſein, zumal unſere Fluren, im Vergleich zu anderen
Gegenden, von Unwetter verſchont geblieben ſind. Beſonders gut ab=
geſchnitten
haben die meiſten Neckartäler Landwirte mit dem Obſtbau,
gab es doch Landwirte, die 500 und mehr Zentner Obſt ernten konnten.
Allerdings waren anfangs die Preiſe leider für Obſt, insbeſondere für
Brechobſt, im Verhältnis zu den Erntekoſten ſehr gering, haben aller=
dings
ſpäter wieder angezogen.
z. Künigſtädten, 9. Dez. Mit 11 gegen 3 Stimwen wurde vom
Gemeinderat der Chauſſeebau Königſtädten Rüſſels=
heim
genehmigt, bzw. der an die Regierung verlangte Beſchluß ange=
nommen
.
z. Kelſterbach, 9. Dez. Der Gemeinderat beſchloß, der Woh=
nungsfürſorgegeſellſchaft
Darmſtadt mit einem An=
teil
von 500 RM. beizutreten Es wurde noch in Vorſihlag gebracht,
durch die Bürgermeiſterei an die hieſige Kunſtſeidefabrik heranzutreten,
um damit dieſe Firma, deren Betrieb recht gut iſt, zum Bau von Woh=
nungen
zu betegen.
Bo. Rüfſelsheim, 10. Dez. Die Realſchule ſchließt dieſes Jahr
mit einer Geſamtausgabe von 52 270 RM. ab. Der Staatszuſchuß be=
läuft
ſich auf 10 123 RM. Außerdem ſteuert die Gemeinde zu 11 938
RM. gegen 9 938 RM. im Vorjahre. Durch Schulgelder werden 33 304
RM. vereinnahmt. Den Reſt der Ausgaben decken die Opelwerke durch
einen Zuſchuß von 6863 RM. ab. Autounfall. Ein von Nau=
heim
kommendes Auto erlitt einen Reifenſchaden und überſchlug ſich
zweimal. Den Inſaſſen paſſierte nichts Ernſtliches. Dagegen flogen
friſche Würſte, die man in Nauheim bei einer Hausſchlachtung er=
ſtanden
hatte, in hohem Bogen in den Straßengraben. Nach der not=
dürftigen
Reparatur konnte der Wagen ſeine ſo jäh unterbrochene Fahrt
fortſetzen. Der Brückenbau. Seit einem halben Jahr etwa
wird hier fleißig an dem Neubau der Opel=Brücke ſo ſoll die neue,
zwiſchen Flörsheim und Rüſſelsheim entſtehende Mainbrücke heißen
gearbeitet. Bereits ſind auf beiden Ufern die Brückenrampen im Roh=
baue
hergeſtellt. Auch die Fundierung der Brückenpfeiler im Fluß ſind
trotz des im Sommer eingetretenen Unfalles weit fortgeſchritten. Die
Erdarbeiten am Rüſſelsheimer Ufer ſind gleichfalls zur Hälfte vollendet.
Man hofft, die Brücke, die den Verkehr zwiſchen Heſſen=Naſſau und der
Provinz Starkenburg weſentlich fördern wird, bis Herbſt nächſten Jahres
ihrer Beſtimmung übergeben zu können.
t. Alzey. 10. Dez. Ein Unfall bei den Arbeiken zur
Ausbauung des elektriſchen Ortsnetzes. Ein Arbeiter
rutſchſte bei dem gefrorenen Wetter auf dem Dache aus und berührte
die Hauptlcitung, hatte aber noch ſo viel Geiſtesgegenwart, ſich auf den
Aibleiter zu werfen und kam mit dem Schrecken davon. Das teilweiſe
Verſagen der elektriſchen Beleuchtung in den Abendſtunden brachte den
Geſchäften eine unangenehme Störung. Nach Meldungen des Elek=
trizitätsverkes
Worms werden dieſe Arbeiten, um eine Störung des
Geſchäftsbetriebes zu verhindern, nur noch am Tage ausgeführt.
I. Gau=Algesheim, 9.Dez. Viehzählung. Die Viehzählung
am 1. Dezember hatte dahier folgendes Ergebnis: Pferde 142, Rind=
vieh
424, Schweine 818, Schafe 0, Ziegen 333, Federvieh 4729 und
Vienenſtöcke 24. Vor etwa 100 Jahren (1830 waren es hier: Pferde 43,
Rinddieh 523, Schweine 327 und Schafe 11. Ein heiteres
Stücklein pafſierte einem Volontär von einem benachbarten Gute.
Derſelbe hatie ein Schwein nach Gau=Algesheim zu veubringen
und ließ die Pferde mit dem Fuhrwerk laufen. Unterwegs öfſnete ſich
der Kaſten und das Borſtentier wurde, ohne daß der Fuhrmann etwas
davon merkte, unfreiſvillig auf die Straße geſetzt. Erſt an ſeinem Be=
ſtimmungsort
angekommen, fah der Fuhrmann, daß der Transport=
kaſten
leer war. Er fuhr nun eiligſt zurüick und fand das Tier unter=
wegs
an einem Baume, woran es in der Nähe arbeitende Landwirte
gebunden hatten, unverſehrt vor.
Ah. Bingen a. Rh., 9. Dez. Die Binger Kriegerdenk=
malsfrage
. Bei einer durch die Kriegerdenkmalskommiſſion unter
Beteiligung von Oberbaurat Pietz=Darmſtadt und Regierungsbaurat
Engel=Bingen vorgenommenen Beſichtigung der für das Vinger
Kriegerdenkmal in Vorſchlag gebrachten Standplätze ſtimmte man in der
Mehrheit dem Plan des Oberbaurats Pietz: die Errichtung des Krieger=
denkmals
am Turm der Burg Klopp Anbringung eines Flach=
reliefs
an der dem Burghofe zugekehrten Seite des Turmes zu. Ein
Ausſchreißen an die heſſiſche Künſtlerſchaft zur Erlangung von dies=
bezüglichen
Entwürfen wird demnächſt ergehen.
WSN. Gießen, 9. Dez. Heſſiſche Vereinigung für
Volkskunde. Die Heſſiſche Vereinigung für Volkskunde, die ſeit
einem Vierteljahrhundert erfolgreich an der Erforſchung des heſſiſchen
Volkstums arbeitet und durch ihre jetzt im 25. Jahrgang erſcheinenden
Heſſiſchen Blätter für Volkskunde wertvolle Beiträge zur heſſiſchen
und allgemeinen Volkskunde geliefert hat, hielt am Donnerstag hier
ihre diesjährige Hauptverſammlung ab. Der Vorſitzende, Oberſtudien=
direktor
Dr. Faber=Friedberg, konnte in ſeinem Jahresbericht die er=
freuliche
Tatſache feſtſtellen, daß die Mitgliederzahl im verfloſſenen
Geſchäftsjahr wieder zugenommen hat. Insgeſamt gehören der Ver=
einigung
jetzt 850 Mitglieder an, die ſich in der Hauptſache auf beide
Heſſen und Naſſau verteilen; aber auch im Auslande, insbeſondere in
Amerika und in Finnland hat die Vereinigung zahlreiche Freunde und
Förderer. Große Nachfrage beſtand im verfloſſenen Jahr vor allem im
Ausland nach den Heſſiſchen Blättern für Volkskunde‟. Der Druck des
heſſiſchen Flurnamenbuches ſoll baldigſt fortgeſetzt werden, und zwar
zunächſt mit der Saalwächterſchen Sammlung von Ingelheim in Rhein=
heſſen
. Die von Studienrat Oswald=Friedberg vorgetragene Rechnung
für 1926 ſchließt günſtig ab und wurde genehmigt. Der Vorſitzende,
Oberſtudiendirektor Dr. Faber, berichtete dann über die von ihm be=
ſorgte
kleine Auswahl heſſiſcher Volkslieder, die mit Bildſchmuck und
zweiſtimmigem Satz in der Serie der vom Volksliederarchiv in Freiburg
i. Br. herausgegebenen landwirtſchaftlichen Volksliederbücher in nächſter
Zeit erſchienen ſoll. Darüber hinaus wird ein beſonderer Ausſchuß
unter dem Vorſitz Fabers vom Vorſtand der Vereinigung mit der Vor=
bereitung
der Veröffentlichung einer möglichſt vollſtändigen heſſiſchen
Volkslieder=Sammlung beginnen. Den Abſchluß der Tagung bil=
dete
ein Vortrag von Prof. Hans Naumann, des bekannten Frankfurter
dete ein Vortrag von Prof. Hans Neumann, des bekannten Frankfurter
Germaniſten und Literaturhiſtorikers über Chriſtentum und deutſcher
Volksglaube‟. Der Vortrag fand eine ſehr beifällige Aufnahme.
m. Aus dem Lande, 10. Dez. Landwirtſchaftliches. An
Vorträgen ſeitens der Landwirtſchaftskammer bringen die Dezember=
tage
folgendes: in Dromersheim über Viebzucht; in Uffhofen über
Betriebslehre; in Zellhauſen über Die Verbeſſerung der Wieſen Steinfurth bei Bad=Nauheim über Tagesfragen aus dem Ackerbau,
Das Landwirtſchaftsamt Groß=Umſtadt hat folgende Vorträge ver=
anlaßt
: in Kleeſtadt über Wieſenbau; in Schaafheim über Feld=
bereinigung
; in Mainflingen über Tagesfragen aus der Bodenbe=
arbeitung
und Düngung in Dieburg über Bodenkultur und Düin=
gung
; in Lämmerſpiel über Tagesfragen aus der Düngung und in
Altheim über Die Fütterung des Milchviehes

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[ ][  ][ ]

Montag, den 12. Dzzember 1927

Einer Ihrer Freunde?

Das kann man eigentlich nicht ſagen. Ein Mann, den ich
in einem Zug geſehen habe. Guten Morgen! Oberkellner, können
wir die Speiſekarte haben?
Ein ſich verbeugender Oberkellner legte Speiſekarte und
Weinkarte vor. Philipp machte mit diskret geſenkter Stimme
einige Beſtellungen. Andere Sklaven der Lampe brachten Gabeln
und Meſſer; andere zauberten Brot und Servietten herbei, wie=
derum
andere friſche Blumen.
Ich habe ein richtiges, ſolides, altväterliches Gabelfrühſtück
beſtellt, teilte der Gaſtgeber mit. Nicht wahr, Graham, wir
brauchen etwas Stärkendes?
Mr. Graham bejahte die Frage, indem er die Gedeckbrötchen,
mit Salz beſtreut, konſumierte.
Die Sklaven der Lampe brachten Ham and eggs, geröſtete
Nieren, gebratene, geräucherte Makrelen, Haddock, Käſe, Marme=
lade
und Toaſt. So allmählich erlahmten ſogar Mr. Grahams
Kräfte, und der Kaffee kam.
Und nun, ſagte der Detektiv mit maliziöſer Genugtuung,
der Clou der Mahlzeit!
La douloureuse? Kann man ſich für einen Mann, der ohne
einen Sou iſt, einen beſſeren Namen für eine Frühſtücksrechnung
denken? Geſtern abend, im Blauen Zug, da hatte ich Geld in
Hülle und Fülle, aber konnte nichts zu eſſen bekommen, weil ein
Millionär den ganzen Wagen für ſich allein reſerviert hatte.
Heute habe ich gegeſſen, aber habe kein Geld zum Bezahlen. Das
Leben iſt wirklich voll Jronie, Mr. Kenyon!
Wann gedenken Sie die Note zu beſtellen?
Ich weiß nicht, ob es Ihnen aufgefallen iſt, aber in allen
großen Hotels des Kontinents, die kein eigenes Reſtaurant
haben, herrſcht eine und dieſelbe Gepflogenheit. Man geht da=
von
aus, daß ein Eaſt, der im Speiſeſaal des Hotels ißt, im
Hotel wohnt. Ich habe mich oft gewundert, daß dieſe Sitte nicht
mißbraucht wird. Vor der Mahlzeit fragt der Kellner, welche
Zimmernummer der Gaſt hat, und alles Beſtellte wird auf die
Zimmernummer geſchrieben, Folglich brauchen wir nicht auf die
Rechnung zu warten, Mr. Kenyon!
Der Detektiv ſah ihn durch ſeine Augengläſer ſcharf an.
Sie haben dem Kellner eine Zimmernummer angegeben?
Ja, haben Sie das nicht bemerkt?
Wohnen Sie im Hotel?
Nein.
Dann haben Sie das Frühſtück alſo wicht auf Ihr eigenes
Zimmer aufſchreiben laſſen?
Das hätte doch wenig Zweck.
Alſo auf das Zimmer eines anderen Gaſtes! Wieſo hat
der Kellner nicht proteſtiert?
Weil ich das Zimmer mit Unterſcheidung gewählt habe.
Aber kennt denn der Kellner den Gaſt nicht?
Der Gaſt iſt noch nicht gekommen. Er hat wur Zimer
reſerviert.

Von Frank Heller.
Berecßtigte Usberſetzung von Marie Franzoz.
(Nachdruck verboten)
8)
Was ich fürs erſte zu tun gedenke? ſagte er. Ich gedenke
zu frühſtücken. Sie wollten uns doch zu einer Autofahrt ein=
laden
? Wenn das Auto zum Hotel Ceſarini fahren kann, wird
es mir ein Vergnügen ſein, Sie zu einem kleinen Imbiß bei
mir zu ſehen.
Ohne einen Sou!
Der Detektiv ſtarrte ſeinen Gegner an. Mr. Graham, der
bis dahin hein Wort geſprochen hatte, hob den Kopf wie ein altes
Schlachtroß bei einem Drommetenſtoß.
Lunch! Bei Ceſarini! Das erſte vernünftige Wort, das ich
heute gehört habe. Chauffeur, fahren Sie wie der Teufel.
III.
Beim Eingang des Rieſenhotels ergriff Kenyon Herrn Col=
lins
Arm und ſogte mit gerunzelten Augenbrauen:
Nochmals, mein lieber Profeſſor, Sie ſind ſich doch darüber
Hlar, daß das Ernſt iſt? Wir zwei haben noch ein altes Konto
zu ordnen. Glauben Sie ja nicht, daß ich es gelöſcht habe, weil
ich Sie nicht arretierte! Bei dem leiſeſten Verſuch, mir einen
Streich zu ſpielen
Philipp Collin reichte beide Handgelenke hin.
Arretieren Sie mich, oder arretieren Sie mich nicht! Aber
Sie können nicht gleichzeitig eine Vereinbarung mit mir treffen
und mich bedrohen!
Mr. Kenyon verſtummte und trat durch die Hoteltür ein.
Philipp fuhr mit leichtem Tone fort:
Ich bin ein alter Zeichendeuter, und ich verſtehe auch An=
ſpielungen
, die weniger deutlich ſind als ein paar Handſchellen.
Sie ſagen, ich muß ehrlich leben. Der Flug der Vögel ſcheint
etwas Aehnliches anzudeuten. Gehen wir jetzt in den Speifeſaal
und ſehen wir, ob die Eingeweide der geſchlachteten Tiere das=
ſelbe
ſagen!
Mr. Kenyon blieb in der Tür ſtehen.
Aber Sie haben ja kein Geld!
Welche Bemerkung von einem Gaſt! Dies iſt der Weg zum
Speiſeſgal! Einen Augenblick!
Sie paſſierten gerade den Portiertiſch. Philipp wechſelte
ein paar haſtige Worte mit einem Hotelbedienſteten und ſchob
ſeine drei heterogenen Gäſte vor ſich in dew Lunchraum des
Hotels Ceſarini.
Was ſagten Sie zu dem jungen Mam? fragte Kenyon
mißtrauiſch.
Ah, nichts! Ich fragte nur, ob ein Gaſt, den man erwartet,
ſchon angekommen iſt.

ſaal betraten, erkundigte ich mich beim Portier nach der Nicy
ſeines Appartements. Ein Millionär genießt überall allgem
Anſehen, außer in Rußland, und meiner Anſicht nach ſind ww=
gezeichnet
bedient worden. Herr Argyropoulos hat mich uv
Mittageſſen beſtohlen, er hat mich dafür mit einem Fr5i)
bewirtet. Wir ſind quitt!
Kenyon ſah ſeinen Gaſtgeber unverwandt an.
Sie infernaliſcher Schwindler! Natürlich muß ich Siß
tieren natürlich! aber die Arroganz dieſes Millionm
Zuge, er hat auch mich am Eſſen verhindert andererfu
es meine Pflicht
Philipp Collin unterbrach ihn.
Haben wir jetzt nicht ernſtere Pflichten, die uns rufein
Kenyon? Was bedeutet ein Frühſtück, das zufällig auf an
ſches Zimmer geſchrieben wird? Wer bemerkt das? Nitw
der Millionär, der es bezahlen wird, am allerwenigſten.
wir die Zugplünderer gefangen haben, will ich evennnu
Frühſtück bezahlen, falls Ihr Gewiſſen Sie dann noch
quält.
Kenyon unterbrach ſich in ſeinem Monolog. Es iſchi4
Das haben Sie ſich ja vermeſſen, auszuführen.
Was ich verſpreche, halte ich auch! ſagte Herr Colslu
ſcheiden.
Wenn Sie das erreichen, knurrte der Detektiv mfu
licher Selbſtüberwindung, verſpreche ich Ihnen, bis gun
teres dieſes Frühſtück auf dasſelbe Konto zu ſchreiben win

auderen Heldenſtücke.
Und wenn ich es nicht erreiche, ergänzte Philipp.),
ich auch, was geſchieht.
Na, nämlich?"
Ja, wir werden anderswo zu Mittag eſſen, ad
Ceſarini!
Lavertine ſtieß einen Ausruf aus.
1u42
Schauen Sie her! Das habe ich zwiſchen dem Futttaß

dem Stoff in meiner Weſtentaſche refunden.
Er zeigte eine Fünfzigfrankenmote.
Das iſt ſchön, Lavertiſſe. Legen Sie ſie als Trinkg
die Bedienung auf den Tiſch. Das iſt ſicher mehr, als
dem Millionär bekommen hätte.
(Fortſetzung folgt.)

Familiennachrichter

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Es iſt bekannte Tatſache, daß die Nachwirkungen einer Krank=
heit
oft bedeutenden Schaden bringen. Jusbeſondere ſind die
nach vielen Leiden auftretenden Schwächezuſtände durchaus
nicht leicht zu nehmen. Das altberühmte Köſtritzer Schwa 3:
bier bekämpfr dieſe in wirkungsvollſter W.iſe und unterſtuß!
und beſchleunigt die Geneſung. Man erhält das echte, hro=
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ſprecher 2468 und in allen durch Schilder und Plakate enhe=
ichen
Geſchäften. Das echte Köſtritzer Schwarzbier iſt nicht
zu verwechſeln mit den obergärigen, durch Zucker geſuhie‟
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[ ][  ][ ]

Der ſüddeniſche Meiſter
n Babenhaufen ſiegreich.
Pieze iſportverein Babenhauſen Sportverein
Damſtahdt 1898 Gis (4.5l.
E große Wurf iſt gelungen. Eines der Haupthinderniſſe
mit eufrhnt Wege zur Franfurter Meiſterſchaft iſt überwunden.
Grehn des Crlaubten überſchritt. Beſonders die erſte Halbzeit
waur erragend. In ſtetem Sloß und Gegenſtoß wogte der harte
Lanzuauif und ab. Die bald 200 Darmſtädter Schlachtenbumm=
ler
raen vollauf auf ihre Koſten; ihre Anweſenheit und ihr Bei=
fal
19 bem ſchhver kämpfenden ſüddeutſchen Meiſter einen gro= 3. Jgd. Rot=Weiß1, J9d. Viktoria Griesheim 3.
ßen akühalt. Sporwerein 98 hat das Spiel verdient gewonnen. 1. Schüler Rot=Weiß1. Schüler der Handelsſchule 9:0.
Schennd e erſten paar Minuten zeigten, daß dieſes Mal eine
Wiezrhelung des vorjährigen Trauerſpiels ausgeſchloſſen war.
dert Aumſtädter Sturm enzwickelte eine ſtaunenswerte, ſelten
geſeinee Wendigkeit und Schußfreudigkeit. (Dietz ſchoß allein
6 2im). Die geſamte Babenhäuſer Hintermannſchaft hatte alle
Häniuetoll zu tun, um den gewaltigen Anſturm der Gäſte zu
geiſſltr. Ein llares Zuſpiel JansDietz ergab bereits in der
3 Müute das 1. Tor für Darmſtadt. Nicht lange danach vermag
dr zeu riſche Halbrechte auszugleichen. In der 8. Minute hieß
V6 mſterum durch Dietz 2:1 für Darmſtadt. In der 17. Minute
Unſtet ſepler mit einem Ball die Flanke entlang und mit raſcher
hentzut zur Mitte; ein Flachſchuß und wiederum muß Bort
At zrhäufer Tor ſich geſchlogen bekennen, 3: 1. Cine Mi=
ſie
ſiher holt Gunkel auf: 3:2 und wiederum eine Minute
ſütshe nnöht Dietz auf 4:2. Als Trautwein kurz danach einen
geszcharenen Ball noch zu erreichen ſucht, wird dieſer von
Gnuä kabenhäuſer ins leere Tor befördert. 4:3. Dietz, der
MAt freiſteht und deshalb mit Bällen gefüttert wird, holt
ſty o Gunkel auf der gesneriſchen Seite. Kalbzeit 5:4.
Bweite Falbzeit hot zunächſt einen ſehr aufgeregten
9 Eine jede Partei war eifrig beyht, ihren Vorſprung
ae ßern bzw. aufzuholen. Die zahlreichen Straſſtöße auf
AR kän Zeiten waren die no.wendigen Folgen des weniger ſchö=
WE ma kzapfes. Erſt von der Mitte der zweiten Halbzeit ab kommt
Kel wieder in Fluß, ſo wie in der erſten Spielhälfte. Der
44Darmſtädter Sturm erzielt durch Dietz und Fiedler zwei
nicktore: 7: 4. Bald danach 7:5. Kurz vor Schluß der
Mn Spielzeit gelingt es wieberum Dietz, einen ſeiner
ſſatzu Bälle placiert einzuſenden. 8:5. Die zwvei Minuten
ehittlängerung geben Babenhauſen Gelegenheit, in wuchtigem
Ah durch Flachſchuß das Endreſultat herzuſtellen.
ſaitk endete ein Kampf, wie ihn eben nur der Handball
ſietch inm. Schon das Reſultat beweiſt, mit welcher Schnellig=
Mit 40 Wucht, mit welcher Zähigkeit und Ausdauer das ſpan=
ſnch
in iel, durchgeführt wurde. Wenn dem Schiedsrichrer,
tzd ſei kas zur Chre der beiden Mannſchaften mit Genug=
Aigeſtellt.
I6t d en ſüddeutſchen Meiſter iſt der Sieg von hohem Werte;
er, zum V. f. N. Schwanheim, am 2. Weihnachtsfeiertage

Ködeutſche Handball=Liga der 9.S B.

rter Verband:
zciſportv. BabenhauſenSportv. 98 Darmſtadt 6:8.
Merall S. V. RödelheimV. f. R. Schtwanheim 0:2.
8 WieskadenPolizeiſportv. Wieskaden 2:5.
M0 für Verband:
R Mannheim-Polizeiſportv. Mannheim 1:2.
9 Walehof-Mannheimer T. G. 4:2.
Eör ſcher Verband:
Edielf MünchenD. S. V. München (Trainingsſpiel) 5:1.
he iſcher Verband:
Ddunannſchaft Nürrberg=FürthLandespolizei Nürnberg

eerſchaftsſpiel) 4:10.
Kot=Peiß wird Jugendpokalmeiſfer.
W. Rot=Weiß 1922, 1. Jgd.Sp.V. 98, 1. Jgd., 5:2.
1N Aot Weiß-Polizeiſportverein (alte Herren) 0:2.
ASeiß konnte durck ſeine 1. Jugend eine neue Meiſter=
Teine Farben heften und dadurch beweiſen, daß auch
heuchs auf der Höhe iſt. Während jedoch am letzten
die 1. Maunſchaften beider Vereine ein zwar ſcharſes,
rhin fares Spiel ſich lieferten, glaubten die Jugend=
her
den Strang ſchlagen zu können. Die Hauptſchuld
Püug aber das Publikum, das anſcheinend vergaß, daß
Ian ein Jugendſpiel handelte, und ſich teilweiſe zu Aus=
Arreißen ließ, die man beſſer nicht widergibt. Daß ſich
eik auf die Spieler fortoflanzen mußte, iſt ſelbſtverſtänd=
en
, ſie ja Sonntag für Sonntag nichts anderes zu hören
eis daß es ſich weiterhin immer um dieſelben Spteler
Nie ſich zu Ausſchreitungen hinreißen laſſen, iſt ein
a für, daß wir noch weit davon entfernt ſind, oder viel=
ſichtiger
geſagt, uus jumer mehr davon abwenden,
liehung zu betreiben. Einjährige, Disqualifikation,
u vielen Verbäuden eingeführt iſt, ſollte hier Platz
Der Schiedsrichter, Herr Schanz vom Polizeiſportver=
jedoch
die nötige Sicherheit, um ſich Geltung zu ver=
MNach einigen Verwarnungen ſtellte er ſchließlich Jäger

Fraukfurter Meiſterſchaft.
und Fiſcher (Sp.V. 98) heraus, und da der letztere nicht ging.
pfiff er wenige Minuten vor Schluß das Spiel beim Stande
5.2 für Rot=Weiß ab. Bei dieſer Sachlage erübrigt es ſich, über
ren Spielverlauf zu ſchreiben. Erwähnt ſei nur, daß man mit=
unter
beiderſeits prachtvolle Leiſtungen ſah, die jeder 1. Mann= etwas nützen wird, denn eine Maunſchaft muß ſo zeitig ab ahren,
ſchaft Ehre einlegen würden und zugleich bewieſen, wie man
ſpielen kann, wenn man will. Eine Wohltat war
das Alte Herzen=Spiel zwiſchen Rot=Weiß und
Polizeiſportverein,
das letzterer berdient 2:0 gewann und ſich ſomit für die 4:1=
0s für eine heiße Schlacht, ein raſſiger Kampf, der niemals die Niederlage beim Vorſpiel repanchierte. Erfreulicherweiſe ſah
man beiderſeits beſſere Leiſtungen als bei dem letzten Male.
Nachſtehend die Ergebniſſe der unteren Mannſchaftzn:
2. Mannſch. Rot=Weiß2. Mannſch. Polizeiſportverein 1:6.
2. Jad. Rot=Weiß2. Jad. Sp. V. 98 0:7.
2. Schüler Not=WeißNealgymnaſium 0:7.
Verbandsſpiel in Darmſtadt: Freie Turngemeinde Darmſtadt,
1. Mannſch. Freie Sppg. Arheilgen, 1. Mannſch. 1:1.
An der Sentden Thrnrrittsft
T.=Gem. Beſſungen 1865 T.=Gem. Griesheim
5:4 (3:3).
Als der Schiedsrichter den Ball freigab, ſtanden ſich fol=
geude
Mannſchaften gegenüber: Griesheim: Landau; Flick,
Müller; Becker, Körner, Schick; Nold, Nothnagel, Schupp, Kling=
ler
, Bitſch. Beſſungen: Cloos, Henß, Seiſert, Geyer, Hof=
mann
: Müller, Holletſhek, Heck 1.; Scheerer, Heck 2.; Schmahl.
Griesheims Anſtoß wurde gleich abgefangen und die
Beſſunger zogen ſofort gegen das Gäſtetor. Durch ernen 16,50=
Meter fand der Angriff ſein, Ende. Landau fängt ſicher. Gleich
darauf findet auch Scmahl Arbeit, denn der Grieszeimer
Sturm wird jetzt warm und bringt ſchöne Bälle nach vorn. In
der 5. Minuie erzielt B. ſein erſtes Tor, dem aber gegenüber
in der 6. Minute das Gegentor fällt (1:1). Dus Spiel wird
ſehr munter und beide Parteien verſuchen, das Spiel für ſich
zu entſcheiden. Beſſungen gelingts, denn Cloos gibt an den
Halbrechten, und ſchon ſteht es 2:1 für B. Das wird den Gries= freigemacht hat. Der 2. Platz iſt Boruſia Neunkirchen nicht zu
beimern doch zu biel, der Linksaußen geht allein durch und er=
zielt
auch den Ausgleich für Schmahl unhaltbar. Kurz vor
Halbzeit ſind nochmals beide Parteien erfolgreich. Halbzeit 3 3.
Nach Wiederbeginn läßt B. merklich nach. Schmahl hat viel
Arbeit, bis der Halbreute den Ball erhält und auf Rechtsaußen
ſerchfſtitz=Worms lübrigens derſelbe Herr, der das vorjährige gen drückt und kann auh durch den Linksaußen in ſichere Füh= 2. Platz vor Not=Weiß Franfſurt, dus mit 33 diesmal einer Nie=
71Ppel leitete) die Arbeit verhältnismäßig leicht gemicht tung gehen. Beiderſeits wird noch viel gearbeitet, aber das
Elf trotz Erſatz für den Verteidiger Odenwald die Griesheimer ſtieg rettungslos verfallen.
Mannſchaft geſhlagen Es ſei ſchon auf das nächſte Spiel zum
Aufſtieg in Arheilgen hingewieſen. Näheres wird noch bekannt=
mum
mit größerer Ruhe den ſchweren Gang zum Tabels gegeben. Die 1. Jugend ſchlug die 3. Mannſchaft der Tade.
Darmſtadt ſicher 40.

Boteß.

Denerſchlict Beſtenſiter n der5 Zunderl d.
Die Lepziger Sporthalle Achilleion hatte mit ihrem zweiten
Boxkampfabend wieder einen glänzenden Erfolg. Ungefähr
9000 Zuſchauer füllten die weite Halle bis auf ben letzten Platz. Ber Munitetatyf in Gruyße Heſſen.
Im Mittelpunkt des Intereſſes ſtand der Kampf des deutſchen
Breitenſträter. Beide hatten im Vorjahre in Hamburg unent=
ſchieden
gekämpft, das Ergebnis wurde allerdings ſpäter aufge=
gründlich
. Er ging mit 176 Pfund gut trainiert in den Ring. 1:1 einen Punkt rettete. Damit bleibt die Frage nach dam Ta=
Breitenſträter brachte nur 160 Pfund und war ſichtlich auch noch bellenzwerten weiter ungeklärt. Nur ganz knayv ſiegte der
beſtehen zu können. Diener nützte ſein körperliches Uebergewicht ſtiadt 98 ſeine Anhänger durch ein Ulares 4:1 über Germanig
von Beginn an geſchickt aus. Er foreierte das Tempo und
überſchüttete ſeinen Gegner, der nie recht zur Entfaltung kam,
mit ſchweren linken Kinnhaken. Dieſe ſyſtematiſche Zermür=
bungsarbeit
brachte dem Meiſter ſchon in den erſten vier Run=
den
ein llares Plus ein. In der 5. Runde kam dann, ſchneller
als man gedacht hatte und doch nicht unerwartet, das Ende.
Diener landete einige ſchwere Geſichts= und Körpertrefſer, die
Breitenſträter, dreimal zu Boden warſen. Veim vierten Male
wurde der Exmeiſter ausgezählt. Wenn Breitenſträter ſich in
nächſter Zeit nicht noch ſtark verbeſſert, wird man ihn nicht mehr
zu der erſten Klaſſe unſerer Schwergewichte zühlen dürſen.
Rugbn.
Die Verbandsſpiele in Süddeutſchland. Die beiden letzten
Staffelſieger ermittelt.
Die ſüddeutſchen Rugby=Verbandsſpiele haben ihren Ab=
ſchluß
gefunden. Am Sonntag wurden die beiden letzten noch
fehlenden Staffelſieger ermittelt. In der erſten Staffel des endgültigen Tabellenletzteu war leineswegs tas ſchlechteſte
Kreiſes Baden ſicherte ſich der Heidelberger R=K. 72 end= Verbandsſpiel unter den diesjährigen in Darmſtadt gebotenen
gültig die Führung durch einen 15:0 Sieg über Heidelkerger Bezirislicafpieten. Weun au=h durch die mancelnde Ausnutzung der
B.=C., und in der zweiten Main=Kreis=Stafel erzwang der Torchaneen in der erſten Kalbzeit, insbeſondere auf ſeiten der
T.=V. 60 Fraikfurt durch einen 6.0=Sieg über B.=S=C. 99 Offen= Wer, das Spiel in dieſem Zeitraum wenig intereſſant war, ſo
bach die Entſcheidung.

Die Lage im füddeutſchen Fußball.
Der vergangene Sonntag hat im ſüddeutſchen Fußbal wie=
der
eine ganze Reihe von überraſchenden Ergebuinen georacht,
die geeignet ſind, in ein gen Bezirten die Situgtion von Grund
auf zu andern.
In der Gruppe Nordbayern iſt ſogar ein Fall höherer
Gewalt dabei, der aber den Be roffenen, die Sp.Vg. Fürth, jaum
daß ſie nicht durch unvorhergeſehene Ereisniſſe, wie in dieſem
Falle Autopanne am rechtzeitigen Antreten gehindert iſt.
Eine Stunde Verſpätung, ober iſt nicht rechtzeitiges Antreten,
weshalb der gegen Bayreuth ausgetrazene 2 430 Min=Kampf
als verloren gelten muß. Somit liegt der Klub, der Würz=
burg
04 mit 5:0 überfuhr, nunmehr einen Punkt zurück und hat
nuch alle Chancen, wenn Fürth nicht ſein letztes Spiel gewinnt.
Der V. f. N. Fürth hat ſich durch ſeinen 4:3=Sieg über den FSV.
Nürnberg nominell vor Würzburg 04 auf den 3. Platz geſetzt,
ohne ihn aber ſicher zu haben.
In Gruppe Südbayern endete der einzige Kampf
München 1860Bayern München mit einem ſenſationellen 5:4.
Damit haben die Bayern, die in dieſem Kampf auch noch ihren
guten Pöttinger verloren, den Nimbus der Unbeſieglichteit eiu=
gebüßt
und fehen ſich noch kurz vor Toresſchluß in ihren Meiſter=
ſchaſtschancen
bedroht, denn nur noch einen Punkt liegen die
Löwen zurück und Bayern darf nicht einen einzigen Punkt
mehr hergeben. Wacker hat ſeinen 3. Platz verankert.
In der Gruppe Württemberg ſcheint, die Meiſter=
ſchaftsfrage
nunmehr geklärt zu ſein. Die Stuttgarter Kickers
erfochten in dem entſcheidenden Kampf einen 4:2=Sieg über Un on
Böckingen und verwieſen dieſe damit auf den 2. Plaßz. Um deu
3. Platz ſtreiten ſich noch SC. und V. f. B. S.uttgart, die ihre
Gegner Gausburg mit 2:1 bzw. Heilbronn mit 2:0 abfrtigten.
Der Abſtieg von Zuffenhauſen und Gaisburg iſt unabwendbar.
In der Gruppe Baden war der Sditzenreiter Phönir
Karlsruhe ſpielfrei. Der Zweite, Karlsruher FV., ſchlug Ofen=
burg
überlegen mit 6:1, der gleichſalls ſpielfreie SC. Freiburg
hält ſich auf dem 3. Platz. Neben dem V. f. B. Karlsruhe ſiud
Villingen und Sp.Vg. Freiburg Abſtiegslandidaten.
In Gruppe Nhein ging es wieder toll her. Der ſchon
als ſicherer Meiſter angeſehene SV. Waldhof hat dunch ſeine Nie=
derlaze
gegen Ludtigshaſen 03 den bisherigen Meiſter V. f L.
Necharau den Weg frri geulacht, da Neclarau über d.n V. f. N.
Mannheim mit 2:0 triumphieren konnte. Der V. f. R. Mann=
heim
iſt dadurch hinter (3 und Phönix Ludwigshafen auf den
5. Platz zurückgefallen. Die Abſteigenden ſtehen mit Phönix
Manuheim und Friedrichsfelde feſte.
In Gruppe Saar gewann der neue Meiſter FV. Saar=
brücken
knapp mit 1:0 gegen Idar, das damit dem mit 1:3 über
den V. f. R. Pirmaſens ſiegreichen SC. Saar 05 den 3. Platz
nehmen. Trier 05 und Eintracht Trier ſteigen ab.
Normale Ergebniſſe gab es in Gruppe Main. Die Ein=
tracht
fertigte den V. f. R. Offenbach mit 6:0 ab und hat nun die
meiſten Tore im SFV. (23:12 Tore) geſchoſſen. Meiſter FSV.
geht. Schön getäuſcht, bringt er den Verein wiederum in Füh= Frankfurt erfocht einen gar nicht überzeugenden 3:1=Sieg über
rung. Nach 5 Minuten erzielt Gr. ſein letztes Tor (4:4)., Beſſun= den Tabellenletzten Germania 94 Franfurt. Er hält damit den
derlage gegen Fechenheim mit genauer Not entging. Germania 94
Aeſultat bleibt ſo ſtehen. Mit 5:4 hat die wackere Beſſunge: Franifurt, V. f. N. Offeubach und Hanau 94 ſind wohl dem Ab=
In Gruppe Heſſen hat ſich die Worma ia Worms ent=
gültig
die Meiſterſchaft erfochten. Sie ſiegte mit 3:2 Toren geren.
Höchſt 01. Mainz 05 hütte um ein Haar in totem Nennen auf
dem 2. Platz mit Neu=Iſenburg gelegen, wenn dieſes nicht über=
raſchend
wie auch Mainz, gegen ſeinen Gegner Arheilgen nur
ein 1:1 erzielt hätte. Weitere Anwärter auf den 3. Platz bleibt
der SV. Wieshaden, der gegen Ha ſia Bingen, wenn auch nicht
überlegen, ſo doch immerhin mit 1:0 ſiegte. Beſtimmt verloren
iſt bisher nur Germania Wiesbaden.
Nach dem 3:2=Sieg der Wormatia Worms in Höchſt iſt nun
Schwergewichtsmeiſters Franz Diener gegen den Exmeiſter Hans auch der Heſſen=Meiſter als zweiter ſüddeutſcher Meiſter er=
mittelt
, zumal ſich Mainz 05 von Alemannia Worms in einem
1:1=Kampf abermals einen Punkt abknöpfen ließ. Ein unerwar=
hoben
. Diener brannte auf Rebanche und holte ſich dieſe auch tetes Remis gal es in Neu Iſenburg, wo ſich Arheilgen mit
nicht wieder ſo ſit, um einen derart großen Kampf mit Erſolg S V. Wieshaden über Haſſia Bingen mit 1:0, während Darm=
Wiesbaden erfreute.
Gruppe Heſſen.

Wormatia Womms Retee 55:23 Rut. 25: 7 Punkte F. S. V. Mainz 05 16 38:27 20:12 V. f. L. Neu=Iſenburg 38:30 19:13 S. V. Wieskaden 32:24 19:13 Alemannia Worms 29:34 19:15 S Gem Höchſt. 26:26 17:13 Sportv. Darmſtadt 98 39:36 12:20 S. V. Arheilgen 27:32 11:19 Haſſia Bingen 29:41 11:21 Germania Wiesbaden 16 14:47 7:25

Sportverein Darnſtadt 98 Germania
Mecboden 4:1 41.:).
Dieſes Spiel der beiden derzeitigen und vermutlich auch
entſchädigte auf der anderen Seite das foreierte Tempo der zwei=

[ ][  ][ ]

Seite 6

ten Hälfte da: Rublikum für die Oede der vorangegangenen
Minuten. A.cſiſch bekam man manche reſpektable Leiſtung
zu ſehen, insbeſondere war der Spielaufkau auf beiden Seiten
nicht ſchlecht. Hätten die Wiesbadener Germanen außer ihrem
hochintelligenten Mittelſtürmer, der für jeden der Gäſteangriffe
verantwortlich zeichnete, noch einen oder zwei Stürmer mit
ſchneller Auffaſſungsgabe und mit Schußvermögen in ihren
Reihen gehabt, dunn wäre den Darmſtädtern der Sieg nicht ſo
leicht geworden. Beſſer gefiel die Hintermannſchaft der Ger=
manen
, die in einem zähen und ausdauernden Mittelläufer und
zwei ſchlagſicheren Verteidigein ihre beſten Leute hatten. Die
ganze Mannſchaft gefiel durch ihren Eifer und wetteiferte darin
mit den Darmſtädtern.
Auf ſeiten der Einheimiſchen war geſtern die Verteidigung
reichlich unſicher, während die Läuferreihe alles in allem befrie=
digte
. Der Darmſtädter Stunm hatte eine Halbzeit, in der er
ſich reichlich hilflos anſtellte, während er dafür in der zweiten
ſich heſſer verſtand und auch reichlich und gut ſchoß. Müll=
merſtadt
als Rechtsaußen raßte ſich über Erwarten gut an und
gefiel durch verſtändiges Flanken.
Konnten alſo beide Mannſchaften zufriedenſtellen, ohne
allerdings Glanzleiſtungen zu bieten, ſo war der Leiter des
Spieles wiederum ein reichlich großer Verſager. Mag Herr
Dittſcheid aus Saarbrücken heute auch als einer unſerer beſten
ſüddeutſchen Schiedsrichter gelten, ſo vermag dies wohl weiter
nichts zu beſagen, als daß die Qualität unſerer Schiedsrichter
vollkommen auf den Hund gekommen iſt. Was auf beiden Seiten
an regelwidrigem Spiel ungcahndet blieb, iſt nicht zu beſchreiben.
Auch über den Begriff angeſchoſſene Hände ſcheint Herr Ditt=
ſcheid
eine beſonders patentierte Auslegung zu beſitzen, die aller=
dings
mit den Regeln der Logik nicht erklärt werden kann.
Als das Spiel begann, merkte man, daß Wiesbaden auf
jeden Fall ein günſtiges Reſultat erzielen wollte. Dieſe Periode
der ſchnellen und gar nicht ungefährlichen Wiesbadener Angriffe
war jedoch bald vorüber. Darmſtadt ging überraſchend in Füh=
rung
, als der Germanen=Mittelläufer in ſeinem Strafraum einen
hohen Flankenball mit der Hand wegboxte und ſo Berger Ge=
legenheit
hatte, einen Elfmeter in aller Seelenruhe placiert zu
verwandeln. Wiesbaden glich wenig ſpäter durch Schulmeyer
aus, der eine Flanke rafſiniert durch ſeine Beine hindurchließ
und dabei dem Ball durch leichtes Berühren eine andere Rich=
tung
in die rechte Torecke gab. Der Reſt der zweiten
Halbzeit war, wie geſagt, das Spiel der verpaßten Gelegenheiten,
das das Publikum faſt zum Verzweifeln brachte.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit ſetzew die Darmſtädter
Dampf auf und werden bedrückend überlegen. Drei Tore in fünf
Minuten war die Ausbeute dieſes Elans. Zuerſt flankt Müll=
merſtadt
aus dem Stand exakt aufs Tor, ſo daß Takaſz ziemlich
mühelos einköpfen konnte. Dann bewirkte Müllmerſtadt un=
mittelbar
zwei Tore, als er auf zwei gute Vorlagen hin raſch
und energiſch aufs Tor losſpurtet und unhaltbar einſchießt.
Wieskaden kommt daraufhin wieder etwas mehr auf, ohne jedoch
eine leichte Ueberlegenheit der 98er bis zum Spielende hin ver=
hindern
zu können. Außer zwei Lattenſchüſſen aufs Wiesbadener
Tor, einem Bombenſchuß Schulmeyers, den Bärenz gerade noch
meiſterte, und einem ſchön getretenen Strafſtoß aufs Germanen=
Heiligtum ereignet ſich jedoch nichts Aufregendes wehr.
S.V. WiesbadenHaſſia Bingen 1:0 (1:0).
Wiesbaden wußte heute wieder einmal in keiner Beziehung
zu überzeugen. Zumal ſein Sturm ließ die Entſchloſſenheit vor
dem Tor faſt reſtlos vermiſſen, ſo daß von den zahlreichen kla=
ren
Torchancen nur eine einzige verwandelt werden konnte.
Dieſer Siegestreffer fiel bereits in der 8. Minute durch Wath=
ley
. Damit ſchien Wiesbaden ſein Pulver verſchoſſen zu haben
und muß froh ſein, ſeine beiden Punkte gerettet zu haben, denn
in dieſem Stil geſpielt, muß der noch nachzuholende Vorkampf
in Bingen verloren gehen.
Alemannia WormsF. S. V., 05 Mainz 1:1 (1:0).
Der Ausgang des Treffens ſpiegelt durchaus das Stärke=
verhältnis
und den Spielverlauf. Während in der erſten
Halbzeit die Einheimiſhen dominierten und auch ihr Tor
ſchoſſen, wachten die Gäſte in der zweiten Spielhälfte auf und
drückten ihrerſeits. Auf einen Fehler des Mainzer Backs
Heſſer war Morms in der 21. Minute durch Endres in Front
gekommen und hielt den Vorſprung bis zur 28. Minute der
zweiten Spielhälfte, wo Mainz durch Kaiſer den voll verdien=
ten
Ausgleich erzwang. 3000 Zuſchauer. S hiedsrichter Lauer=
Blankſtadt reeht gut.

Vf. L. Neu=IſenburgS. Vg. Arheilgen 1:1. (0:0).
Der Kampf ſtand jederzeit im Zeichen der Einheimiſchen.
die in jeder Beziehung ihrem Gegner überlegen waren, dieſer
Ueberlegenheit aber nicht durch Tore Ausdruck zu verleihen
vermochten. In der 15. Minute der zweiten Halbzeit hatte
Iſenburg endlich eine der vielen Chancen durch Rockmann ver=
wandelt
, und man war ſchon von einem Sieg überzeugt, als in
der 35. Minute durch den Arheilger Halblinken der Ausgleic)
fiel, ohne daß Iſenburg mehr den Sieg erzwingen konnte.
1200 Zuſchauer.
S.Gde. HöchſtWormatia Worms 2:3 (0:1).
Der vor etwa 1500 Zuſchauern ausgetragene Kampf bo‟
ſchöne und abwechſelungsreiche Szenen, ſo daß jedermann den
Platz befriedigt verlaſſen haben dürfte. Was Wormatia an
überlegener Technik und Taktik in die Wagſchale werfen konnte,
glich Höchſt durch erhöhten und vorbildlichen Eifer faſt voll=
ſtändig
aus. Die 35. Minute ſah Worms durch den Halblinken
in Front. Der Ausgleich fiel nach der Pauſe aus unüberſicht=
licher
Poſition. Die 20. Minute ſah Worms dann abermals
in Front und ſtellte ſeinen Sieg durch ein 3. Tor ſicher, an den
auch ein fabelhafter Endſpurt der Höchſter, der noch ein Gegen=
tor
ergab, nichts ändern konnte.

Eintracht Frankfurt
F. S. V. Frankfurt
Rot=Weiß Frankfurt
UInion Niederrad
Viktoria Aſchaffenburg
S. V. Fechenheim
F. C. Hanau 93
Sport 60 Hanau
Kickers Offenbach
Hanau 94
V. f. R. Offenbich
Germania Frankfurt

Gruppe Main.

20 Spiele 83:12 Tore 37: 3 Punkte 20 82:22 34: 6 19 41:25 26:12 20 51:34 24:16 20 44:55 18:22 20 53:77 18:22 18 36:38 17:19 20 40:65 17:23 19 27:35 16:22 33:56 12:26 19 24:67 8:30 20 34:58 6:34

V.f. R.

4:2.

Mit obigem Reſultat konnten die Raſenſpieler abermals zwe
wertvolle Punkte erringen. Michelſtadt in ſtärkſter Aufſtellun
V. f. R. ohne Müller, Vogelmann und Breuer betreten das Fel
Das Spiel fängt ſofort vielverſprechend für Darmſtadt an. U1
zählige Torgelegenheiten werden verpaßt, bis endlich Möſer i
der 12. Minute das Führungstor eindrückt. Doch nicht lan=
dauert
die Freude. Michelſtadt kommt durch und ſtellt durch de
Halbrechten den Ausgleich wieder her. Durch den Erfolg un
das Anſeuern ſeiner Anhänger wird Michelſtadt oft gefährlie
doch die Hintermannſchaft des V. f. R. ſchafft immer wieder Luf
In der 30. Minute macht Feth einen ſeiner gefürchteten. Au
flüge, wobei er das Uebrige beſorgt. Nicht lange dauerts, un
Möſer verwandelt eine Flan=e direkt zum dritten Tor. Ei
feine Leiſtung! Michelſtadt kämpft mutig weiter, kann aber bi
zur Halbzeit an dem Reſultat nichts mehr ändern. In de

Montag, den 12. Dezember 1927
5. Minute vor 2. Halbzeit kommt V. f. R., abermals durch Möſer,
zu ſeinem 4. und letzten Treffer. Die Mannſchaft wird jetzt ſehr
gleichgültig und verſcherzt ſich ſo den Torſegen, während Michel=
ſtadt
durch einen Strafſtoß ſein zweites Tor erzielen kann. Bis
zum Abpfiff haben die Raſenſpieler das Spiel in der Hand, ohne
jedoch etwas zahlenmäßiges erreichen zu können. Kritik:
Michelſtadt machte einen ſehr guten Eindruck. Die Mannſchaft
iſt gegen die letzten Spiele kaum wiederzuerkennen. Es wird nicht
mehr ſo planlos gekickt, ſondern allmählich lernen die kräftigen
Geſtalten auch zuſpielen. Jedenfalls wird die Mannſchaft in
dieſer Aufſtellung noch manchem Verein Schwierigkeiten bereiten.
V. f. R. war heute nicht in Form. Der Sturm hatte in Möſer,
Feth und Klein ſein Beſtes, während ſich Heiſer auf dem halb=
rechten
Poſten nicht finden konnte. Das Doppelte leiſtet der
Spieler auf ſeinem alten Platz. Bei Hufnagel merkte man, daß
er lange ausgeſetzt hat. Die Läuferreihe war eifrig und gut,
dasſelbe konnte man auch von den beiden Verteidigern ſagen.
Der Erſatzmann im Tor hat ſchon mehr gezeigt. Breuer hätte
beſtimmt nicht zweimal kapituliert. Der Schiedsrichter, ein
Herr aus Heidelberg, hatte keinen allzuſchweren Stand und
konnte daher das Spiel einwandfrei leiten.
F.=C. Union Sp.=V. Münſter 3:1 (1:1).
Union hat dieſes wichtige Spiel in Münſter auf Grund ſeiner
techniſch beſſeren und einheitlicheren Leiſtung gewonnen und ſo=
mit
eines der ſchwerſten Hinderniſſe zur Meiſterſchaft aus dem
Wege geräumt. Die Läuferreihe arbeitete gleich prächtig in der
Abwehr und im Aufbau der Angriffe. Ein ſolcher Angriff in
der 30. Minute führt zum erſten und ſchönſten Tor durch Fried=
rich
, der heute im Sturm die beſte Leiſtung bot. Abwechſelnd
erfolgen Angriffe; auch Münſter erzielt kurz vor Halbzeit ſein
Tor, das Flaig im Darmſtädter Tor hätte verhüten können, in=
dem
er einen aufgefangenen Ball wieder fallen ließ, der einge=
drückt
wird.
In der zweiten Halbzeit drückt vorerſt Union und drängt
gewaltig, wieder zur Führung zu kommen, jedoch der Mittel=
läufer
Münſters, der beſte der Mannſchaft, leiſtet tüchtige Ab=
wehr
und wirft immer wieder ſeinen Sturm nach vorne. Bei
den zahlreichen Flügelangriffen Münſters zeigt ſich Rückert in
der Darmſtädter Verteidigung von der beſten und zuverläſſigſten
Seite; ſeine Ruhe und Ueberſicht waren bewundernswert: er
war die Stütze der Elf. Nach der ergebnislos verlaufenen
5. und 6. Ecke für Darmſtadt erzielt wiederum Friedrich das
zweite Tor für Union; herausgearbeitet wurde dieſes durch den
ſehr eifrigen und vorwärts drängenden Mittelſtürmer Mühlbach.
Der rechte Verteidiger Münſters verurſacht an der Strafraum=
grenze
einen Strafſtoß, den derſelbe Spieler über den Tor=
wächter
hinweg ins eigene Tor köpft. Münſters Schickſal iſt be=
ſiegelt
; die Mannſchaft verſucht mit aller Macht und mit allen
Mitteln das Reſultat zu verbeſſern. Bei einer ſolchen Szene
zwiſchen dem rechten Läufer Münſters und dem Halblinken
Darmſtadt werden beide vom Platz verwieſen. Der ſonſt ſehr
gute Schiedsrichter, Ries=Bürgel (Blau=Weiß), hätte ſchlimmere
Vergehen früher mit Platzverweis ahnden müſſen, und ſo wären
die Leidtragenden dem zum Schluß energiſch werdenden Spiel=
leiter
und ſeiner hier zu harten Entſcheidung nicht zum Opfer
gefallen. Zu erwähnen wäre noch das muſterhafte und vor=
bildliche
Verhalten des Verteidigers Seibert=Münſter, der bei
verſuchendem Eindringen des Publikums auf das Spielfeld und
auf die einzelnen Darmſtädter Spieler ſeine charakterfeſte Sport=
männigkeit
einſetzte und auf dieſe Weiſe ſeinem Verein das An=
ſehen
würdig erhielt und erhält. Ecken 6:4 für Union.
Sportverein 1898, Jugend.
1. Jugend Verſtärkte 1. Jugend Pſungſtadt 6:3.
Kombinierte Jugend 1. Eberſtadt, dort, 1:4.
4. Jugend 2. Jugend, V. f. R., hier, 3:1.
1. Schüler Komb. Jugend in Schülerelf Pfungſtadt 2:2.
3. Schüler 4. Schüler Sportverein 98 5:2.
Ab 15. Dezember tritt eine vierwöchige Sperre ein laut
Jugendſatzungen. Das Training bleibt aber weiter wie ſeither.
Spielvereinigung 1921 Darmſiadt-Freie Turner
Seckenheim 3:0 (2:0)
Beide Mannſchaften lieferten ein ſpannendes, jederzeit
offenes Spiel, das reich an techniſchen Feinheiten war. Man ſah
wohldurchdachte Kombinationszüge, man ſah aber auch ſaftige,
kernige Torſchüſſe. Was will der Zuſchauer mehr? Darmſtadt
ſtellte ſich dem Unparteiiſchen mit der Mannſchaft Pfleger, Schä=
fer
2., Schmidt 2.; Grünewald, Schmidt 1., Stahl; Ziemer,
Weicker, Eberhard, Spamer und Schmidt 3., alſo mit Erſatz für
linken Verteidiger und rechten Läufer. Den Erſatz merkte man
allerdings nicht, es ſcheint alſo, daß endlich einmal die leidige
Erſatzfrage geregelt iſt. Auch der Gegner ſtellte ſich mit Erſatz.
Beiderſeits vorſichtiges Abtaſten nach ſchwachen Stellen, dabei
ein ungeheures Tempo. Darmſtadts Sturm erweiſt ſich als der
gefährlichere, beſonders ſchaffte das jugendliche Innentrio die
heikelſten Situationen vor dem Tor des Gegners. Die Angriffe
Seckenheims wurden zum größten Teil von der ſich gut ſchlagen=
den
Verteidigung Darmſtadts abgewehrt, das übrige war eine
Beute des heute wieder gut disponierten Torwächters. Auch der
Torwächter Seckenheims zeigte einige waghalſige Paraden, konnte
aber die Tore nicht verhindern. Seine beiden Vordermänner
waren gegen das ſyſtemvolle Spiel des Darmſtädter Sturmes
machtlos, ließen aber auch im Stellungsſpiel zu wünſchen übrig.
Gleich nach Halbzeit erzielte Darmſtadt ſein drittes Tor. Die
Anſtrengungen beiderſeits konnten an dieſem Reſultat nichts
mehr ändern. Bei Darmſtadt gefielen beſonders Torwächter,
rechter Verteidiger, Mittelläufer, der gut von ſeinen beiden
Außenläufern ſekundiert wurde, und das Innentrio in ſeiner
Geſamtheit. Die übrigen Spieler ſtanden aber faſt nicht hinter
den Genannten zurück. Bei Seckenheim waren die Beſten: Tor=
wächter
, Läuferreihe und zwei, drei Mann im Sturm. Darmſtadt
hat mit dieſem Spiel erneut den Beweis geliefert, daß es Kreis=
klaſſenmannſchaften
nicht zu fürchten braucht. Endlich ſcheint die
Kriſe ſpieleriſcher Natur überwunden zu ſein.

2. Mannſchaft 2. Mannſchaft Gräfenhauſen 3:3 (1:1).
1. Jugend 1. Jugend Erfelden, dort, 4:2 (1:2). Darm=
ſtadt
nur mit zwei Mann, da in unſportlicher Weiſe von
zwei Spielern im Stich gelaſſen.
Fußbalt=Ergebniſſe.
Süddeutſchland.
Verbandsſpiele.
Gruppe Nordbayern: A. S. V. NürnbergF. C. Fürth 3:1.
V. f. R. FürthF. S. V. Nürnberg 4:3. F. C. BayreuthSp.=
Vg. Fürth 0:2 (Geſellſchaftsſpiel). F. V. Würzburg 041. F. C.
Nürnberg 0:5. Gruppe Südbayern: S. V. München 1860
Vayern München 5:4. Gruppe Württemberg: Stuttgarter Kickers
U. Böckingen 4:2. V. f. R. GaisburgS. C. Stuttgart 1:2.
V. f. R. Heilbronn-V. f. B. Stuttgart 0:2. Gruppe Baden:
Sp. Vg. FreiburgV. f. R. Karlsruhe 5:2. Freiburger F. C.
F. C. Villingen 2:1. Karlsruher F. V.F. V. Offenburg 6:1.
Gruppe Rhein: Phönix LudwigshafenF. V. Speyer 3:2. Lud=
wigshafen
03S. V. Waldhof 2:1. V. f. L. Neckarau-V. f. R.
Mannheim 2:0. Mannheim 08Phönix Mannheim 4:1. Ger=
mania
FriedrichsfeldSp. Vg. Sandhofen 2:3. Gruppe Saar:
F. V. Saarbrücken1. F. C. Idar 1:0. S. V. Trier 05 Ein=
tracht
Trier 3:1 (abgebr.). V. f. R. PirmaſensSaar 05 Saar=

Nummer 344

brücken 13. Gruppe Main: Fechenheim 03Rot=Weiß Fren
furt 3:3. Germania 94 Frankfurt-F. S. V. Frankfurt
Viktoria 94 HanauOffenbacher Kickers 2:1. F. C. Hanau o
Sport 60 Hanau 3:0. Union NiederradViktoria Aſchaffenbn=
3:1. Eintracht FrankfurtV. f. R. Offenbach 6:0. Gruppe Heit=
Sportv. Darmſtadt 98Germania Wiesbaden 4:1. V. f ge
IſenburgSp. Vg. Arheilgen 1:1. S. V. Wieshaden
Bingen 1:0. Alemannia WormsF. S. V. Mainz 05 1..
Höchſt 01Wormatia Worms 2:3. F. C. Birkenfeld.
R
Ulm 3:2 (Geſellſchaftsſpiel).
Weſtdeutſchland.
Verbandsſpiele.

Bergiſch=Märkiſcher Bezirk: Fortuna Düſſeldorf.9
Düſſeldorf 4:1. S. S. Elberfeld=SonnbornRatingen 040

Solingen=GräfrathSolingen 95 0:0. B. V. 04 Düſſeldd,

Germania Elberfeld 0:1. Gerresheim 08Eller 04 3:6. Schnn
Weiß BarmenT. R U. Düſſeldorf 3:2. Rhein= Bezirr=
heimer
S. V.Alemannia Aachen 5:2. S. C. M.=Gladbul
Jugend Kalk 5:0. Odenkirchen 07Blau=Weiß Köln 5:2, gn
B. C.Sp. Vg. Köln=Sülz 07 0:5. Viktoria RheydtV
eim 19=
Köln 5:3. Köln=Vingſt 05V. f. B. 08 Aachen 2:2. Mittelnle
gendliche
Bezirk: F. V. EngersS. C. Neuwied 3:5. F. V. Neuendtianſ es ſür
enek Sei
Sp. Vg. Andernach 2:1. Viktoria. Neuwied S. C. gmelt
zwei Lal
1900/02 2:4. Niederrhein=Bezirk: V. f. B. R=

OſterfeldMeiderich 06 4:1. Union KrefeldDuisburg 90
F. V. DuisburgHomberger Sp. V. 2:1. Meidericher Sp.
Preußen Krefeld 0:3. Hamborn 07S. C. Sterkrade 1:3. 9.
Bezirk: T. u. S. BochumEſſener S. V. 99 0:2. B. V. Stog=
berg
M. B. V. Linden 1:2. Schwarz=Weiß Eſſen-Prn=
Eſſen 2:1. Union GelſenkirchenSchalke 04 1:1. V. f. V‟
DortmundErle 08 1:1. Gelſenkirchen 07Dortand orc7 benötigt We
Weſtfalen=Bezirk: Viktoria RecklinghauſenWeſtf. Scherlebeuk. ollemeinen Sple
V. f. B. Bielefeld-Teutonia Lippſtadt 5:0. V. f. L. Osn.ſugſtufsipiele erhheiter!
S. C. Münſter 08 2:6. Hammer Sp. Vg.Preußen M.ſc0Muuſchaften iſt 30
1:0. S. V. Greven 09Boruſſia Rheine 2:2. Südweſtmk. zum Freundſchaftslt
Bezirk: Sportfr. SiegenHagen 05 1:3. Jahn Werdohl20 / fteſigen Umfang L
72 1:2. Hagen 1911S. u. S. Hüſten 5:0. Heſſen=Hanrr ichiſt.
Hermannia Kaſſel-Kurheſſen Kaſſel 1:3. S. C. 03 Ko.
Turg Kaſſel 5:0. Göttingen G5Sp. Vg. Göttingen 1:2. MMlereitangenl iM

mein abgeleh
Aſpi

Geſellſchaftsſpiele.
Düſſeldorfer S. C. 99 Rheydter Sp. V. 2:2. Büt y Mt Fortſetzung der

Düſſeldorf-V. f. L. Benrath 2:0.
Berlin.
Verbandsſpiele.
Hertha/B. S. C.Berliner S. V. 92 5:1. Blau=Weiß Le/uxt beteiligen Weide
Norden/Nordweſt Berlin 1:5. B. V. LuckenwaldeTasnichl Fs wurde Del Mol
Neukölln 6:1. Corſo BerlinSpandauer S. V. 2:2. Hd7 0hder Veranenictiadil
SchönebergWeißenſee 1900 2:0. 1. F. C. NeuköllnMfldit aligen Abchatien di. I
Berlin 4:6. Union OberſchöneweideUnion Potsdam 3:0,. u/4 wurde Linherlialce.
cordia Berlin-Preußen Berlin 2:5. Tennis/Borzſſia Begiſ eicht die eiſie Auk.

u uinerſchaft am Sond
S. i=Ausſchuſſes der
iee Zurnfeſt 1928 in 9.
Fie B, an dem ſich vorat

Alemannia Berlin 7:1. Viktoria BerlinWacker Tegel 0a f0Beſ. Lrlichglig Ioit
nie purt innerhalb der

Norddeutſchland.
Freundſchaftsſpiele.
Bezirk Hamburg: Auswahlſpiel NordSüd 7:1.

Ho

Eit der Vorberentungen
Mu Volksturner (Leichte
eerauſtaltet. Die Ar
portarten mit den

Union Altona 0:5. St. PauliNormannia Harburg zih/führt werden. Die
Bezirk Harburg: Städteſpiel Harburg-Hamburg 1:4. Tentſchen Weitkämpfen
Bremen: Eintracht BremenUnion Bremen 1:4. Wilhliven vorausſichtlich nur
havener 06Stern Bremen 3:1. Hannover=Braunſchweig: öri rdie Kandidaten aubh
noverſcher S. C.Concordia Hildesheim 2:0. Hannover=280 Stürler wird dage
Eintracht Braunſchweig 3:1. Lübeck=Mecklenburg: Schutzpe:: Oumbiſben S
03Unitas Hamburg 3:1. Phönix LübeckGermania Winrim chaftlich mit dem
12:0. V. f. L. EutinV. f. L. Schwerin 2:3. Parchimer S. 3,ſch genommen

Roſtock 95 1:0.
Mitteldeutſchland.
Verbandsſpiele.
Oftſachſen: Guts Muts DresdenDresdener S. C. icg und Sonn.ag ein
Brandenburg Dresden-V. f. B. Dresden 3:3. Sp. Vg. Alremen, Gronin
denRing Dresden 2:4. Mittelſachſen: Chemnitzer B. C./X ihten ſechs 2.
Harthau 7:0. Preußen ChemnitzMittweida 99 3:1. NaFan ſchnitten bei den
ChemnitzWacker Chemnitz 1:5. Teutonia Chemnitz Freüübungen der
Chemnitz 4:0. Nordweſtſachſen: Fortuna LeipzigEintrach=/hu a den Rir

ſt* Turnerſieg in Ho
kampf gegen
hn der holländiſe

zig 5:0. Viktoria LeipzigSp. Va. Leipzig 2:2. Arminia Lx// Sremen 1144.
V. f. B. Leipzig 2:3. Sportfreunde LeipzigWacker Qüſtk letzten Platz
1: 1. T. u. B. LeipzigMarkranſtädt 1:1. Mittelelbgau:MSnzelturner wa
tung MagdeburgViktoria 96 Magdeburg 4:2 Kricket/V (in Auſter=
MagdeburgGermania Magdeburg 5:1. Preußen Magderi
Sp. u. Sp. Magdeburg 2:9. V. f. L. NeubaldeslebenFeuad
Magdeburg 3:4. Vogtland: Konkordia PlauenS. V. A/
4:0. V. f. B. Plauen-Vogtl. F. C. Plauen 0:4. Plauen
u. B. C.Markneukirchen 5:0. Nordthüringen: S. V. Ern
S. C. Stadtilm 03. S. C. ErfurtGermanig Ilmenas 11e00l Zanderkän
Sportring Erfurt-V. f. B. Erfurt 1:6. Arnſtadt 07Sckrwern, epiel ſchlägt D.
Weiß Erfurt 4:5. Oſtthüringen: S. V. JenaV. f. B. DPa gitzig gewinnt
0:6. V. f. B. RudolfſtadtS. V. Kahla 5:3. Vimaria W 7y ſamen eiu
S. C. Apolda 5:1. Sportfreunde Apolda, S. C. Weimes Gu00d Poſedor

Südoſtdeutſchland.
Verbandsſpiele.
Bezirk Breslau: S. C. 08 BreslauSportfreunde Bel
3:1. Komet 05 Breslau-V. f. R. Breslau 3:1. F. V. 06 4
lau-V. f. B. Breslau 4:3. Alemannia BreslauMinervar.d
lau 5:1. Hertha BreslauSchleſien Breslau 1:1. Vo.7
BreslauUmon/Wacker Breslau 2:2. Niederlauſitz: Bren
burg KottbusDeutſchl. Forſt 3:2. Kottbus 98Wacker S
4:2. Askania ForſtUnion Kottbus 3:1. Oberſchleſien:
then 09 Vorw. Raſenſp. Gleiwitz 7: 3. Preußen Zakl
Weichſel Hindenburg 3:1.

Wen die bedeutf
Leien ſtanden
B=4
iM gute e
aner und

Sport=Neuigkeiten in Kürze.

Bekirs Stammverein, Galata Sarail, der Türkiſche 245
erlitt von Sparta Prag eine kataſtrophale 8:0=Niederlage.

Weltmeiſter Evenſen=Norwegen erzielte auf dem Eiſe ic

über 1000 Meter die glänzende Zeit von 1.33,3 Min. 2
Meter gewann Olſen in 45,2 Min., an den auch die 5000
in 8.49,6 Min. fielen.
Der Eishockeyklub Davos erlag in Berlin der internatt
Mannſchaft des BSC. mit 6:4 Toren.

Das New Yorker Sechstagerennen wurde von der ame
niſchen Mannſchaft F. SpencerWinter mit Rundengewic.
MarcillacFaudt=Frankreich gewonnen.

Deutſcher Autoklub iſt der Name einer neuen automohe.
lichen Vereinigung, die in Berlin gegründet wurde,
eigentlich ſelbſtverſtändlichen Achlung der Reichsfarben, ie
und Ausland Geltung zu verſchaffen.
Beim Feſt der Weſideutſchen Sportpreſſe in Dorima
wann Oszmella mit 13 Punkten vor dem Favoriten Cy0e.
100 Runden für Amateure fielen an Jokſch Bernharol.
Beim Mailänder Sechstagerennen liegen die Iie
BindgGirardengo mit einer Runde vor Linari2o0a.
SuterRichli an der Spitze.

Der Kampf BreitenſträterDiener in Leipzig endeie i
erwarteten k. o.=Sieg des deutſchen Schwergewichtsmeiſtete
rer in der 5. Runde.

[ ][  ][ ]

Aſarner 344

ſer Turnerſieg in Holland. Bremen gewinnt den Städte=
kampf
gegen Groningen und den Haag.
nder holländiſchen Univerſitätsſtadt Groningen fand am
14g und Sonnrag ein Dreiſtädtekampf im Kunſtturnen zwi=
remen
, Groningen und den Haag ſtatt. In jeder Mann=
tpirkten
ſechs Turner und vier Turnerinnen mit. Die
en ſchnitten bei den Kän=pfen glänzend ab, ſie waren nur
Freiübungen der Frauen und bei den Uebungen der
r an den Ringen ſchſvächer. Im Geſamtklaſſement er=

reichſt=Bremen 1144,5 Punkte, Groningen folgte mit 1039,5 Punk=
en
,ſthlletzten Platz nahm den Haag mit 985,5 Punkten ein. Die
beſtch Einzelturner waren Bourdaillier=Brewen mit 133 Punk=
een
hw Pluiſter=Groningen mit 128 Punkten.

Schwimmen.
Wlerball=Tänderkämpfe Deutſchland-Holland

Imd etem Spiel ſchlägt Deutſchlands BMannſchaft Holland 8:4.
Poſſahn Leipzig gewinnt den Klubkampf gegen Magdeburg 96.
ſt Rahmen eines Schwimmklubkampfes zwiſchen Magde=
bunA
5 und Poſeidon Leipzig kamen am Samstag abend in
Naigorrg drei bedeutſame Waſſerballſpiele zum Austrag. Im
erſtee Treffen ſtauden ſich die Holländiſche Nationalmannſchaft
ich deutſche B=Olympiamannſchaft gegenüber. Die Deutſchen
hatnl ane ſehr gute erſte Halbzeit, ſie konnten durch Schedel
zſc Atmer und Schumburg vier Treffer vorlegen, während

Montag, den 12. Dezember 1927

Oeutſche Turnertagung
in Braunſchweig.
Grung der Fachausſchüſſe am Samstag.
rechniſchen Behörden des Turn=Ausſchuſſes und der
och /t in der Deutſchen Turnerſchaft traten am Samstag in

Seite 7.

Brauzhſweig unter Leitung von Max Schwartze=Dresden zu
eiueyaſt ung zuſammen, in der einige wichtige Beſchlüſſe ge=
faßt
guden. Die Veranſtaltung und Genehmigung von Wett=
ſampy
im Vereinen des Bezirks, Gaues oder Kreiſes erfahren
ſchärdie Bedingungen als bisher. Die Wettkampfbeſtimmungen
erhgyfü /ine Neuerung inſofern, als es bei Wetturnen ( gemiſch=
ter
Hrepf) nur noch zwei Klaſſen gibt, eine erſte Klaſſe bis zu
zu uuzä ne zweite bis zu 45 Jahren. Der Meiſtertitel wiro
nur u0h von der D.T. und ihren Turnkreiſen verliehen, die
Gauzoſterſchaften ſind abgeſchafft worden. Die Frauenmeiſter=
ſchaftg
werden wie bisher beibehalten, eine endgültige
geſchfuſſung erfolgt darüber erſt bei der Sitzung der Kreis=
warde
: Bad=Nauheim 1929. Die Einführung eines Geräte=
Neur=labſes für Jugendliche wurde abgelehnt. Turnerinnen
und /igendliche beider Geſchlechter dürfen bei Turnfeſten in
Zuku y höchſtens zwei Laufwettbewerbe beſtreiten. Die 10i=
Runtcil ertung bei volkstümlichen Uebungen (Leichtathletik)
wurdsill gemein abgelehnt, ſie kommt nur bei Meiſterſchafts=
kämt
=i im Anwendung. Der Spiel=Ausſchuß der D.T. brachte
tanm /s Deutſche Turnfeſt 1928 in Köln zur Sprache. Hier
ſind u/t0 200 Fauſtball=, 80 Schlagball=, 40 Handball= und 2/
Fußlwuſtiele vorgeſehen, weiterhin einige Schlenderball= und
Tronzlballſpiele, ſowie Paarlaufen. Dazu werden rund 130
Spietihter benötigt werden. Die ſtatiſtiſchen Erhebungen
übernm allgemeinen Spielbetrieb, werden in Zukunft auf
Freu=ſchaftsſpiele erweitert. Im Jahre 1927 waren rund
f2100 47unnſchaften in 300 000 Pflichtſpielen tätig; dazu kamen
etwan / 300 Freundſchaftsſpiele. Dieſe Zahlen ſind bezeichnend
ſür ue rieſigen Umfang des Spielbetriebs in der Deutſchen
Turmaſiſſaft.
Blwereitungen für Turnfeſt und Olympiſche
Sptele.
6 der Fortſetzung der Braunſchweiger Tagung der Deut=
ſcheup
eunerſchaſt am Sonntag wurden zunächſt /Beſprechungen
des ſcer=Ausſchüſſes der D.T. mit dem Vorſtand über das
Deutſt Turnfeſt 1928 in Köln abgehalten. Die Ausmaße die=
ſſes
Außies, an dem ſich vorausſichtlich 300 000 Turner und Tur=
nerinnnt beteiligen werden, erfordern gewaltige Vorberei=
tungueſ
Es wurde beſhloſſen, den Feſtzug der Teilnehmer auf
ſden ſsluß der Veranſtaltung zu verlegen, alſo nach den Haupt=
Neuüält ſvorfhihungen abhalten zu laſſen Auch die Kleidungsfrage beim
Pousy Turmſe wurde einheitlich geregelt. Bei den Volksturnwett=
kämprfe
r eicht die erſte Altersklaſſe von 35 bis 39, die zweite ab
40 Jueri. Erſtmalig ſoll beim Kölner Turnfeſt auch der
ſTenwisport innerhalb der DT. Berückſichtigung finden. Hin=
ſichtlſader
Vorbereitungen auf die Olympiſchen Spiele werden
für In Bolksturner (Leichtathleten) im April beſondere Lehr=
gänge
erauſtältet. Die Ausſcheidungskämpfe ſollen jeweils in
ſallenn ſportarten mit den anderen Fachverbänden gemeinſam
durchn üchrt werden. Die Geräteturner werden nicht an den
ölhrnpenen Wettkämpfen teilnehmen, die Schwimmer der D.T.
verdrer orausſichtlich nur die Springkonkurrenzen beſchicken,
wobeli ſie Kandidaten auch beſondere Vorbereitungen erhalten
jüllerh Stärker wird dagegen die Beteiligung der Turnfechter
m Sſe Olympiſhen Spielen ſein. Ausſcheidungskämpfe ſind
emetnchaftlich mit dem Deutſchen Fechter=Bund im Mai in
Eützt genommen

die Holländer nur einmal erfolgreich blieben. Nach dem Wechſel
kamen die Holländer beſſer auf, es gelang ihnen auch, durch drei
Tore den Ausgleich zu erzielen, jedoch ſtellte die deutſche Elf in
einem glänzenden Endſpurt mit vier weiteren Toren den Sieg
ſicher. Im zweiten Kampf des Abends, ſchlug die Deutſche
A=Olympia=Mannſchaft eine Magdeburger Stadtmannſchaft mit
6:1 (5:0) Treffern überlegen. Haueiſen im Tor der Magdeburger
hielt ganz glänzend, jedoch ſtand ihm Erich Rademacher im Tor
der Nationalmannſchaft kaum nach. Im Klubkampf blieb Po=
ſeidon
Leipzig mit 3:0 Punkten über Mogdeburg 96 ſiegreich. Die
Sachſen gewannen das Waſſerballſpiel 5:3 (3:1) und legten auch
auf die beiden Freiftilftaffeln Beſchlag. Ueber 6 mal 100 Meter
Freiſtil ſiegte Leipzig in 6:37,2 Min., während Magdeburg
6:43,8 Min. benötigte, und über 6 mal200 Meter blieb Leipzig in
15:08,5 Min. in Front. Hier gebrauchte Magdeburg 15:24 Min.
Ein zweiter Waſſerballſieg gegen Holland. Deutſche A= Mann=
ſchaft
gegen Holland 6:4. Hilde Schrader ſchwimmt Rekord.
Am Sonntag gelangte im Magdeburger Wilhelmsbad der
zweite Waſſerball=Länderkampf der deutſchen A=Mannſchaft gegen
Holland zur Durchführung. Nach dem hohen Siege der zweiten
deutſchen Garnitur am Samstag war man auf eine glatte Nie=
derlage
der Gäſte gefaßt, die indeſſen ſich von einer ganz anderen
Seite zeigten und gegen den Vortag nicht wiederzuerkennen
waren. Nur knapp konnte die deutſche Vertretung den Kampf
für ſich entſcheiden, nachdem es bei der Pauſe noch 2:2 geſtanden
hatte. Der von Kubai=Wien geleitete Kampf nahm einen ſehr
flotten und anregenden Verlauf. Die Holländer gingen ſchon bald
nach Beginn durch zwei Treffer in Führung, aber bis zur Pauſe
glichen Kipfer und Amann noch aus. In der zweiten Halbzeit
war es wieder Kipfer, der einen Treffer fſür Deutſchland erzielte,
Holland glich aber durch einen blitzſchnellen Wurf von Lenheer
bald wieder aus. Cordes und Schürger ſtellten dann das Ergeb=
nis
auf 5:3 und eine Minute vor Schluß erhöhte Kipfer auf 6:3.
Faſt mit dem Schlußpfiff zugleich konnte jedoch Lenheer noch ein=
mal
auf 6:4 ſtellen. Die deutſche Mannſchaft war ſehr gut, gefiel
aber in der Zuſammenarbeit noch nicht ganz.
Eine große Ueberraſchung bereitete die deutſche B=Mannſchaft
im Spiel gegen eine Magdeburger Stadtvertretung. Die Magde=
burger
gewannen nämlich ganz unerwartet mit 5:2 (4:2) Toren.
Hervorragende Zeiten gab es im 200 Meter=Bruſtſchwimmen
der Damen. Die Siegerin Hilde Schrader=Magdeburg unterbot
mit 3:15,6 Min. den von der Dänin Jalobſen mit 3:16,6 Min.
gehaltenen Weltrekord. Ihre Leiſtung dürfte aber doch wohl
keine Anerkennung finden, da einmal nicht genügend Zeitnehmer
anweſend waren und außerdem Frl. Schrader nur im Trikot
geſchwommen war. Den zweiten Platz belegte Lotte Mühe= Hil=
desheim
mit 3:17 vor der deutſchen Strommeiſterin Elfriede Zim=
mermann
=Berlin, die 3:185 benötigte. Eine ſehr ſchöne Leiſtung
bot im 200 Meter=Bruſtſchſwimmen für Herren der Hildesheimer
Schſvager, der in 2:27 Min. nur ganz knapp von dem in 2:26,3
Minuten ſiegenden Magdeburger Neitzel geſchlagen wurde.
Hocken.
Tagung des Deutſchen Hockegbundes.
Abſtimmung über die Bundesſtruktur. Ein evtl. Eintritt
in die Federation. Neutralität in der Frage Turnen
und Sport.
Am Samstag und Sonntag tagte in Berlin Präſidium und
Bundesausſchuß des Teutſchen Hockey=Bundes. Mit Ausnahme
von Süddeutſchland waren alle Landesverbände vertreten. Zu
Beginn der Sitzung wurde ein Telegramm des Vorſitzenden des
Deutſchen Reichsausſcluſſes für Leibesübungen, Exzellenz Dr.
Lewald, verleſen, in dem dieſer den Bund zum Erfolg gegen
England beglückwünſcht. Eine weitgehende Debatte verurſachte
die Frage des evtl. Cintritts Deutſchlands in den internatio=
nalen
Verband im Hinblick auf die Olympiſchen Spiele 1928
Der Deutſche Hockey=Bund verteidigt nach wie vor den Zuſam=
menſchluß
aller hockeyſporttreibenden Länder und ſieht in den
Olympiſchen Spielen 1928 einen weiteren Schritt zur Erreichung
dieſes Zieles. Anläßlich des Länderſpiels HollandDeutſchland
in Amſterdam war mit dem zweiten Vorſitzenden des Inter=
nationalen
Verbandes, Ligeois=Brüſſel, eine unverbindliche
Ausſprache geſüihrt worden, in deren Verlauf Ligeois Deutſc=
land
zum Eintritt in die Federation aufforderte. Der deutſclſ
Vertreter gab ſeiner Bereitwilligkeit unter folgenden Voraus=
ſetzungen
Ausdruck:
1. Daß Deutſchland als gleichberechtigt aufgenommen wird
und einen Sitz im Präſidium erhält,
2. daß das Spielverbot gegen Länder, die nicht dem Inter=
nationalen
Verband angehören, aufgehoben wird
3. Deutfchland ſoll maßgebenden Einfluß in der Vorberei=
tungskommiſſion
ſür die Olympiſchen Spiele erhalten,
4. der in einigen Ländern noch beſtehende Boykott gegen
deutſche Spieler ſoll aufgehoben werden.
Der Deutſihe Hockey=Bund erwartet nun eine offizielle Ein=
ladung
des Internationalen Verbandes, und es hat den An=
ſchein
, als ob der Eintritt Deutſchlands in die Federation nur
noch eine Frage der Zeit iſt. Das weitere Vorbereitungs=
programm
des Spielausſchuſſes für die Olympiſchen Spiele
wurde genehmigt. Die Olympia=Mannſchaft ſpielt am 29. Ja=
nuar
, 26. Februar, 18. März und 29. April gegen Städtemann=
ſchaften
oder Landesverbände. Weſt= und Süddeutſchland haben
ſich bisher um dieſe Spiele beworben. Die Olympia= Mann=
ſchaft
, die am 12. Mai die Reiſe nach Amſterdam antritt, wird

aus 22 Spielern beſtehen. Begleitet wird ſie von einem Arzt,
einem Maſſeur und zwei Führern.
Zur Frage der Bundesſtruktur, Bund der Vereine odei
Bund der Verbände, wird den Verbänden aufgegeben, bis zuni
1. März eine Abſtimmung ihrer Vereine über dieſen Punki
herbeizuführen. Auf Grund des Ergebniſſes wird das Präſi=
dium
darüber entſcheiden, ob dieſer Punkt auf die Tagesord=
nung
des nächſten Bundestages in Dresden geſetzt wird. Diffe=
renzen
innerhalb einiger Landesverbände gaben dem Bund Ver=
anlaſſung
zu folgender Reſolution: Gegenüber den Zentraliſc=
tionsbeſtrebungen
in der deutſchen Sportgemeinde hält der
Deutſche Hockey=Bund an ſeinem Eigenleben feſt und wird es
gegen alle Uebergriffe anderer Organiſationen, nötigenfalls in
Einvernehmen mit gleichdenkenden Sport= und Turnverbänden.
zu verteidigen wiſſen. Der Amateurgedanke ſoll weiter gewahri
werden. In der Frage Turnen und Sport wird der Deutſche
Hockey=Bund ſtets neutral bleiben. Zur Bildung eines Damen=
ausſchuſſes
wurden die Verbände erneut um ihre Stellungnahme
aufgefordert
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.

Montag, 12. Dezember. 15.3); Lehrer Fr. Voigt: Unter
Räubern und Mördern auf Forſcherfahrt im Sudan‟. O 16.30=
Konzert des Hausorch.: Die Oper der Woche. o 17.45: Die
Leſeſtunde: Aus dem Roman Auch Einer von Fr. Th. Viſcher.
18.15: Vereinsnachr. o 18.30: Kaſſel: Die Stunde der Frau.
O 18.45: Sicherungskontrolle im Luftverkehr. 6 19.10: Wirtſchafts=
meldungen
O 19.15: Schachſtunde: Der Schachkampf Cavablanca=
Aliechin. O 19.45: Joh. Meuſchke: Engl. Literaturproben. O 20.15:
Die natürliche Tochter. Trauerſpiel von Goethe, Anſchl.: Schall=
platten
=Konzert.

Stuttgart.

Montag. 12. Dezember. 12.30: Schallplattenkonzert. O 16.15:
Konzert. Leit.: Carl Struve. Mitw.: Gerda Hanſi; Funkorch.
Blankenburg: Künſtlerblut. Marſch. Yoſhitomo: Japaniſcher La=
ternentanz
. Alabieff: Die Nachtigall. Mozart: Das Veil=
chen
Friedemann: Aus der Jugendzeit, Paraphraſe. Ziehrer:
Faſchingszauber, Walzer. Trunk: Auf dem Maslenball.
Taubert: Vogel im Wald. Rohde: Elfengeflüſter. Intermezzo.
Strauß: Künſtlerleben, Walzer. Abt: Kuckuck. wie alt?
Tenne: Die 9 Schneiderlein. Powell: Lockenköpichen. Blancken=
burg
: Frohſinn. Marſch. 18.15: Alb. Schlack: Anna Schieber
zum 60 Geburtstag). O 18.45: Baſtelſtunde O 19.15: Dr. Schatz:
Fechtkunſt einſt und jetzt. O 20: Gaſtſpiel Gerda Hanſi Adele).
Die Fledermaus. Opperette von Joh. Strauß. Spiell.: Struve.
Muſik. Leit.: Emil Kahn. Die Handlung ſpielt in einem Badeort
in der Nähe einer großen Stadt.

Berlin.

Montag, 12. Dez. 15.30: S. Wronsky: Das Aufgabengebiet
der Wohlfahrtspflegerin. o 16: Techn Wochenplauderei (Ing.
Boehmer). 16.30: Novellen. Erich Moſſe: Geburt eines Henkers.
Die weiße Flöte. Gel. vom Autor. O 17: Unterhaltungsmuſik der
Kapelle Hoffmann. O 19.05: Brandmeiſter Feierabend: Feuer!
Mittelfeuer! Großfeuer! o 19.30: Geheimrat Wiegand:
Ueber die neie umworbenen Mumien=Porträts des Alten Muſeums.
6 19.55: Miniſterialrat Prof. Dr. Windelband: Die Außen=
politik
des 19 Jahrhunderts. Die Zeit der Heiligen Allianz.
O 20.30: Berliner Schauſpiel=Theater. Das Staatliche Schau=
ſpielhaus
. Einl. Worte: Intendan: Jeßner. Mitw.: Johanna
Hofer, A. Floratg, W. Frand, Fr. Kortner u. a. Anſchl.:
Tagesnachrichten. A 22.30: Nachtmuſik. Auber: Ouv. Der ſchwarze
Domino. Schumann: Unterm Fenſter. Tanzlied. Löwe: Tom
der Reimer. Palm: Der Flieder, der Mond und die Nachtigall.
Koſeliedchen. Bayer= Themen aus dem Ballett. Die Puppenfee,
Kalman: O komm und tanz mit mir ins Himmelreich hinein,
Duett. Strauß: Waldmeiſter hat es geſagt, Duett. Sphären=
klänge
, Walzer, Mitw.: Konzertorch Kermbach. Käte König (Sopr.).
Kari Jöken (Tenor). Um Flügel: Ben Geyſei.
Königswuſterhauſen. Montag. 12. Dezember. 12: Engliſch
für Schüler. 14.20: Märchen und Geſchichten: Der kleine
Mohr und die Goldprinzelſin. o 15: Dr. Anina Klebe: Die
Hauswirtſchaft auf dem Intetnationalen Kongreß für Arbeitswiſſen=
ſchaft
in Rom. 15.35: Wetter und Börſe. e 15.45: Koch=
anweiſungen
. O 16: Prcf. Dr. Guardini: Gewiſſensbildung. O 17:
Prof, Dr. L. Bergſträßer: Die Staatsanſchauung der Aufklärung
und ihre Auswirkungen. 6 17.30: Dr. K. Zarek: Die Geſellſchafts=
wiſſenſchaft
der Gegenwart. o 18: Dr. M. Krammer: Stefan
George. 18.30: Engliſch für Anfänger. O 18.55: Dir. Felkl:
Abſatzfragen für Vieh. 19.20: Dipl.=Hdl. Dr. H. Wieg: Ein=
kauf
. Werbung. Verkauf. 6 20.30: Berlin: Berliner Schauſpiel=
Theater: Das Staatl. Schauſpielhaus. Anſchl. Preſſenachrichten.
22.30: Kanzert.

Wetterberickzt.
Wetterausſichten für Heſſen, Dienstag, den 13. Dezember,
nach der Wetterlage vom 11. Dez mber 1927.
Zeitweiſe ſtärker bewölkt, Temperaturen nachts ſtellenweiſe unter
dem Gefrierpunkt und meiſt trocken.
Die Heſſ. Wetterdienſtelle.

Hauptſchriftleitung. Rudol/ Mauve.
und Verlag: C. C. Wiitich ſämtlich in Darmſtadi
Für unverlangte Manuſtrivte wird Garantie der Rückſendung nich Abernommen.

Verantwortlich für Polttil und Wirtſchaft: Rudelf Mauve: für Feuilleton, Reich und
Zusland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe: für Sport: Dr. Guigen Buhlmann
für den Handel: Dr. C. H. Que iſch; ſär den Schlußdienſti: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart; Dr. Herbert Neite; für den Inſeratentell: WMly Kuhle: Drud

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Seite 8

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Wegen Renovierung Montag und Dienstas-
geschlossen
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Ab Mittwoch:

Der Bezwinger der 1000 Gefabrem
mit Harry Piel!

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Palast-Lichtspiele
Wegen Renovierung
geschlessen!
Wieder-Eröffnung
Ende der Woche!

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