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Heffiſche Neueſte Nachrichten
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Mrnallgem Erſchelnen vom 1. Nobember
218 Reſchsmart und 22 Pfeunig
ageholt 2.25 Reichsmarl, durch die
WLeichsmart. frei Haus. Poſibezugspreis
Esſtellgeld monatlich 2.45 Reichsmart.
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Sſiellungen und Abbeſitellungen durch
arbindichkeit für uns. Poſiſcheckonto
Tatküurr a. M. 1301.
Morgenzeitang der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
NRummer 331 Dienstag, den 29. November 1922. 190. Jahrgang
27 mn breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
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breitl 2 Reichsmarl. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
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Reliams=
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Dollar — 420 Markl. — Iim Folle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streil nſw. erliſcht
ede Verpſichtung auf Erfüllung der
Ainzeigen=
auffräge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bel
(onkurs oder gerichtlicher Beltreibung jälſt edes
Nabat weg. Ponkkonto: Deutſche Banl und Darme
ſädtei und Natſonalban:
Nannung ien polniſch=Kitauiſchen Konfüikt
hronen A
terleuchten über Kowno.
Waſſerſtrahl der deutſch=ruſſiſchen Kundgebung und
ſut ſchen Bemühungen der Weſtmächte haben in Kowno
ſio au unverkennbar abkühlend gewirkt. Während es
r, ſo ausſah, als ob jede Stunde der Blitz in das
Mallägen könnte, iſt zweifellos in der Zwiſchenzeit eine
eingetreten. In diplomatiſchen Kreiſen rechnet man
ö lichkeit, die Lage zu halten und dann vielleicht in
2erſtändigung zwiſchen Litauen und Polen
herbei=
ie peſſimiſtiſche Anſchauung iſt ausgegangen von
wie naturgemäß ſehr gute Nachrichten in Händen
ahrſcheinlich am beſten über die Hintergründe des
ie —s unterrichtet ſind. Allerdings ſehen die Ruſſen
MiFern etwas einſeitig, als ſie davon ausgehen, daß
ſch ſelbſt niemals den Mut haben würde, eine
krie=
oi gegen Litauen vorzunehmen. Wenn trotzdem un=
MAorbereitungen dazu getroffen wurden, ſo war das
— Auffaſſung nur möglich, weil die Polen durch
Mouckt waren. Für Tſchitſcherin und ſeine Leute war
r. ganze Konflikt nur ein Abſchnitt aus dem großen
ends gegen Rußland iſt, in dem Polen das
Auf=
egen Rußland ſein ſoll, und dieſer
Aufmarſch=
eſſtrategiſch weſentlich verbeſſert, wenn Litauen ihm
Mü-— Für Deutſchland ergibt ſich die
Schlußfolge=
iadeutig: Wir können bei irgend einer kriegeriſchen
im Oſten nichts gewinnen, weil wir nicht ſtark
nn die Entſcheidung nach der einen oder anderen
irfluſſen. Wir würden in einem ſolchen Fall Objekt
Aſe n, und die ganzen Schwierigkeiten des Artikels 16
u dsſatzung, um den ſeit Locarno eingehend
geſtrit=
urren plötzlich akut. Dazu komt aber auch für uns
ü Aufſaugung Litauens durch Polen unſere Lage
eeentlich erſchweren würde. Nationalpolitiſch, weil
Ausen wirklich eine Inſel im polniſchen Meer wäre
Seiten angegriffen werden könnte, weil außerdeni
rneldeutſchen vermutlich dasſelbe Schickſal zu
er=
wie die Deutſchen in den ehemals preußiſchen
Walens, außenpolitiſch aber, weil wir dadurch die
nach Rußlad verlieren würden, die an Polen
vor=
hvohl aber Deutſchland allen Grund hat, über
higert zu ſein und Herrn Woldemaras eine Nieder=
Mert, müſſen dieſe Verſtimmungen für den Augenblick
19-genüber der Gefahr, daß Litauen von Polen ge=
Deshalb hat ſich die deutſche Regierung auch dazu
emeinſam mit Rußland ſich gleichſam für eine Neu=
Auins feſtzulegen, und unter dieſen Umſtänden wird
Ahen, falls auch irgendwelche anderen Abſichten vor=
AſtUten, nichts anderes übrig bleiben, als die Frie=
Herauszuhängen. Dabei iſt es nicht ganz unbedenk=
Rrchall Pilſudſri ſelbſt nach Genf kommen will. Das
hu ſchöne Geſte aus, könnte aber auch nur dazu be=
Mun ein Alibi zu ſchaffen, falls etwa gerade in den
Mi Genſer Verhandlungen laufen, irgend ein neuer
urſki plötzlich mit ſeiner Armee Beine bekäme und
ur laufen beginnt.
WWortlaut der polniſchen Note.
Berlin, 28. November.
ſrtivnote der polniſchen Regierung, die heute von
polniſchen Geſandten dem Reichsaußenminiſter
Ru de, hat in Ueberſetzung folgenden Wortlaut:
einer auf Artikel 11 der Satzungen geſtützten
Be=
ſitauiſchen Regierung iſt die Frage der
polniſch=
wiehungen auf die Tagesordnung der nächſten
Ailkerbundsrates geſetzt worden. Unter dieſen
Um=
de polniſche Regierung Wert darauf, ihre Haltung
er Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern noch
Ru darzulegen. Die polniſche Regierung erklärt, daß
Wſichten gegen die politiſche Unabhängigkeit und
An verſehrtheit der litauiſchen Republik verfolgt und
A im Auge hat, in friedlichſtem Geiſt normale, gut
4Rziehungen zu Litauen anzuknüpfen. Der Wunſch
Regierung ſtößt jedoch fortgeſetzt auf die
kate=
örrung aller litauiſchen Regierungen, die heute wie
haupten, ihr Land befinde ſich mit Polen im
Nach Anſicht der polniſchen Regierung darf dieſer
zutſtand, der ohne Präzedenzfall daſteht und ſchwere
TDie friedliche Zuſammenarbeit der Nationen in ſich
ager andauern. Die polniſche Regierung iſt
über=
ger Standpunkt von allen Regierungen und von
Ru Meinung der ganzen Welt geteilt wird und daß
Aen alles tun werden, was in ihrer Macht ſteht, um
Aitauiſchen Regierung ſo beharrlich proklamierten
ein Ende zu machen.”
A mißglückte Putſch in Kowno.
U. Riga, 28. November.
Aa Dungen aus Kolno beſtätigt es ſich, daß dort
SSerſuch unternommen wurde, die
Woldemaras=
au Rücktnitt zu zwingen. Zwei Offiziere, ein Oberſt
Namaun, begaben ſich zum Miniſterpräſidenten
Wol=
zum Staatspräſidenten Smetona und verlangten
der Kownoer Garniſon den ſoforngen Rücktritt
ras, widrigenfalls ſie Gewalt anwenden würden.
Win dier Waldemaras, die beiden Offiziere verhuften 31.
DSehlshaber der Korunoer Garniſon, Petrulis, in
R Sie beiden Offiziere gehandelt hatten, verſuchte
Ronnte gber von Woldemaras Anhängern verhaftt
Die Verhandlungen über die
Regierungs=
umbildung in Kowno.
TU. Riga, 28. November.
Ueber die letzten Ereigniſſe in Kowno liegen nunmehr
wei=
tere Berichte vor. Danach beſtand die Offiziersabordnung, die
beim Miniſterpräſidenten Woldemaras vorſtellig wurde, aus
dem Oberſten Sumatis und dem Hauptmann Watkus. Die Lage
war beſonders dadurch bedrohlich, daß Petrubis als
Stadtkom=
mandant von Kowno den Befehl über die Panzerautos und
Tankwagen inne hatte. Sämtliche Oppoſitionsparteien haben
ein Komitee gebildet, das mit der Regierung Verhandlungen
über die Bildung einer großen Koglition aufgenommen hat.
Obwohl die litauiſche Geſandtſchaſt in Berlin und Moskau der
Regierung dringend die Bildung einer ſolchen Koglition
an=
rieten, unter Hinweis darauf, daß Litauen nicht unbedingt auf
die Unterſtützung Rußlands und Deutſchlands rechnen könne,
haben die Verhandlungen doch noch kein greifbares Ergebnis
gehabt. Innerhalb der Regierung ſelbſt herrſchte heute in dieſer
Frage zunächſt Zwieſpalt, inſofern, als mehrere
Kabinetts=
mitglieder für die Bildung einer Koalinonsregierung eintraten.
Nachdem jedoch aus Wilna beruhigende Nachrichten eingelaufen
waren, wurde Woldemaras nicht nur den Oppoſitionsführern
gegenüber unnachgiebig, ſondern vermochte ſchließlich auch die
übrigen Miniſter für ſich zu gewinnen.
Die litauiſche Regierung läßt
Oppofitions=
mitglieder verhaften.
FU. Warſchau, 28. Nodember.
Eine Nachricht aus polniſcher Quelle beſtätigt ſoeben die in
Riga verbreiteten Gerüchte, wonach die litauiſche Regierung
zahlreiche-Vtglieder der=Oppoſitionsparteien ſowies des-
Offi=
zierskorps verhaftet hat. Unter den Verhafteten ſollen ſich der
Major des Ge eralſtabes Birbungs, der Kapitän des
General=
ſtabes Eidrylewicz, em Rechtsanwalt Januſz, ſowie eine Reihe
weiterer Perſonen beſiden. Auch die Nachricht von der
Ver=
haftung einer Delegation von zwanzig Militärperſonen, unter
Führung eines gewiſſen Sumatiſa und Tetraftis, die ſich zum
Präſidenten Smevona und Woldemaras begeben hatte, wird
be=
ſtätigt.
England bilkigt den polniſchen Standpunkt.
TU. London, 28. November.
Die Morgenblätter beſchäftigen ſich in Leitartikeln mit dem
litauiſch—polniſchen Konflikt, in denen allgemein die Auffaſſung
bertreten, wird, daß die Gefahr eines bewaffneten Konflikts
zwiſchen Polen und Litauen beſeitigt iſt, daß aber die Löſung
der Wilna=Frage durch den Völkerbund nunmehr keine
Ver=
zögerung mehr erlaubt. Die „Times” unterſtreichen in einem
bemerkenswerten Leitartikel die wichtige Rolle, die Deutſchland
in dieſem Konflikt ſpielt und betonen, daß nunmehr feſtſtehe,
daß die Polen zugeſchriebenen aggreſſiven Abſichten gegen
Litauen ſich als unbegründet erwieſen hätten. Die
Sowjet=
vegierung habe in den letzten Tagen verſucht, die
Schwierig=
keiten durch Verbreitung wilder Gerüchte und die Verkündung
der wildeſten Abſichten Polens zu vermehrei. Während in den
Nachrichten aus den verſchiedenen Oſtzentren daran feſtgehalten
wird, daß die ruſſiſche Note an Polen eine Aktion gegen Litauen
darſtellt, wird in dem Artikel die Note als gegen Polen gerichtet
bezeichnet. Sie ſtelle allerdings nur eine leere Geſte dar, da bei
dem gegenſpärtigen Zuſtand Sowjetrußlands es im höchſten
Maße unwahrſcheinlich ſei, daß ſich Rußland für Litauen oder
für irgend jemand anderen in kriegeriſche Verwicklungen
ein=
laſſen werde. Die Möglichkeit einer Löſung während der
gegen=
wärrigen Tagung des Völkerbundsrates hänge weſentlich davon
ab, ob Litauen auf vernünftige Argumente reagiere. Ein großer
Teil aber hänge auch von Deutſchland ab. Da die Integrität
und Ungbhängigkeit Litauens, an der Deutſchland und Rußland
intereſſiert ſeien, nicht durch Polen gefährdet werde, ſei zu
hoffen, daß Deutſchland in Geuf die ſowjetruſſiſche Auffaſfung
nicht unterſtützen werde. Dr. Streſemann habe durch ſeine
per=
ſönliche Intervention bei den deutſch=polniſchen
Handelsver=
tragsverhandlungen neuerdings wieder ſehr viel Gutes für die
Herſtellung des Friedens in Oſteuropa getan. Viel von dieſem
nützlichen Schritt werde umſonſt ſein, wenn die deutſche
Re=
gierung ſich nun der ruſſiſchen Auffaſſung anſchließen würde.
Die jedem Kompromiß abgeneigte Haltung Litauens gegenüber
Polen ſei zum großen Teil geſtützt geweſen auf die Hoffnung
auf Jutervention ſeitens ſeiner mächtigen Nachbarn Deutſchland
und Rußlaid. Der „Daily Telegraph” betont in einem
Leit=
artikel gleichfalls, daß ſich die polniſche Regierung bisher
durch=
aus korrekt benommen habe, und daß die ncmentlich von
Mos=
ckau verbreiteten Befürchtungn ſich bisher als unbegründet
erwieſen hätten.
Ein neues Telegramm Woldemaras
an den Generalſekretär des Völkerbundes.
TU. Genf, 28. November.
Nachdem am Samstag ein Schreiben des litauiſchen
Mini=
ſterpräſidenten Woldemaras beim Völkerbund über die Angriffe
der polniſchen Preſſe gegen Litauen eingetroffen war, iſt heute
vormittag beim Generalſekretär des Völkerbundes ein neues
Telegramm eingegangen, in dem erneut auf die polniſche
Preſſe=
kampagne gegen Litauen hingewieſen und hierbei erklärt wird,
die Haltung der polniſchen Preſſe bedeute eine ernſte Gefahr
und könne zu ſchweren Störungen in den Beziehungen zwiſchen
Litauen und Polen führen. Das Telegramm enthält, wie auch
das erſte Schreiben Woldemargs, keinen Antrag auf Eingreifen
des Völkerbundes.
Zweierlei Reaktionen.
Von unſerem „=Korreſpondenten.
Rom, Eude November.
Die Unterzeichnung des franzöſiſch=jugoſlawiſchen Vertrages
hat in Italien prompt zu zweierlei Reaktionen auf die politiſche
Injektion am Balkankörper geführt: zur natürlichen Reaktion
des Schutz= und Trutzbündniſſes zwiſchen Italien und Albanien
und zur künſtlichen Reaktion der Straßendemonſtrationen in
verſchiedenen Städten Italiens.
Gleich nach dem ſerbiſchen Erfolg, der im Pariſer Vertrag
enthalten war, zeigte ſich in Albauien die erhöhte Tätigkeit der
ſerbophilen Parteien. Man hat von Kennern des Landes ja
immer ſchon gehört, daß der italieniſche Einfluß in Albauien
nur auf eine kleine Oberſchicht beſchränkt ſei, nur auf die gerade
jetzt an der Regierung befindlichen Freunde des Achmed Zogu.
Dieſe Leute ſind pekunjär von Italien abhängig, zumal die
alba=
niſche Staatsbank vollkommen in italieniſchen Händen iſt.
Außer=
dem beſteht neben den früheren Abmachungen zwiſchen
Muſſo=
lini und Achmed Zogu das Uebereinkommen zwiſchen England,
Frankreich, Japan und Italien aus der erſten Nachkriegszeit,
wonach Italien das Recht und die Pflicht hat, bei Störungem
der Ordnung in Albanien und Verletzungen der territorialen
Grenzen dieſes Landes mit Waffengewalt einzugreifen und für
Wiederherſtellung der Ordnung und des Status auo zu ſorgen.
Muſſolini hat alſo an ſich ſchon bei jeder leicht zu ſchaffenden
Gelegenheit einer Ordnungsſtörung in Albanien — und im
Bal=
kan läßt ſich mit Geld jede Ordnung ſtören — die Möglichkeit,
in Albanien zu tun oder zu laſſen, was ihm gutdünkt, ohne daß
Frankreich oder England oder auch der Völkerbund die
Mög=
lichkeit hätten, in irgendeiner Weife dagegen Stellung zu nehmen.
An ſich wäre alſo das neue Schutz= und Trutzbündnis zwiſchen
Rom und Tirana gar nicht mehr nötig geweſen. Achmed Zogu
iſt ſowieſo nur ein Vaſall Muſſolinis. Aber es iſt eben nur die
regierende Schicht in Albanien, die wirklich italienfreundlich iſt.
Die breite Maſſe der Bevölkerung, vor allem in Nordalbanien,
wo der ſerbiſche Einfluß ſchon aus ethnographiſchen Gründen
überwiegt, aber will von Italien wenig wiſſen. Sie tangiert
viel mehr nach Serbien, ſo weit dieſe Albanefen nicht überhaupt
vollkommen unabhängig empfinden und handeln.
Die ſerbenfreundlichen Albaneſen hatten nun die Hebung
des jugoſlawiſchen Preſtiges durch den Pariſer Vertrag dazu
benutzt, ihren Einfluß im albaniſchen Kabinett zu verſtärken. Es
war zu einer Umbeſetzung in verſchiedenen Miniſterien in Tirana
gekommen, wobei die Ernennung des italienfeindlich eingeſtellten
Starova zum Finanzminiſter beſonders in die Wagſchale fiel.
Starova gilt als ſchärfſter Gegner einer von Italien abhängigen
Finanzpolitik und ſteht ſeit geraumer Zeit in dauerndem Kampf
mit dem italieniſchen Direktor der albaniſchen Staatsbank.
Es mag ſein, daß dieſes etwas plötzliche Vordringen der
jugoſlawiſchen Tendenzen in Albanien Muſſolini veranlaßt hat,
dem Pariſer Vertrag das neue Schutzbündnis in ſeiner betonten
Form der italieniſchen Vorherrſchaft in Albanien gerade jetzt
raſch entgegenzuſetzen. An ſich hat der neue Vertrag nur
deko=
rativen Charakter. Denn ſchon vorher war Albanien nur der
Vaſallenſtaat Italiens. Es wäre, wie oben ſchon erwähnt,
jeder=
zeit ein Leichtes für Muſſolini geweſen, auch ohne dieſen
Ver=
trag auf Grund der früheren Abmachungen und infolge der
militäriſchen und finanziellen Hegemonie in Albanien ſelbſt als
Schutzherr im Fall von kriegeriſchen Verwicklungen aufzutreten.
Das neueſte Bündnis in Europa iſt alſo tatſächlich mehr eine
Reaktionserſcheinung auf den Schreck des ſerbiſch=franzöſiſchen
Vertrages. Aber es iſt auch zugleich ein Zeichen, daß die
Ent=
wicklung zum Kriege ſtetig weiterſchreitet. Die Mächte, die am
Balkan intereſſiert ſind, verſtricken ſich immer mehr. Das Schutz=
und Trutzbündnis zieht den Strick nur noch enger zuſammen
und iſt ein leuchtendes Menetekel für Serbien. (NB. Der Tod
Bratianus mit all ſeinen möglichen Folgen in Rumänien
ver=
knüpft den Knoten noch mehr. Die Lage wird auf dem Balkan
immer ernſter.)
Neben dieſer natürlichen Reaktion Italiens auf den Pariſer
Vertrag gibt es nun noch eine künſtliche Reaktion. Man hat in
den verſchiedenſten Städten des Landes Demonſtrationen gegen
Jugoſlawien geduldet. Das war beſtellte Arbeit. Denn unter
der Fuchtel des Fascismus gibt es keine freie
Meinungsäuße=
rung. Kein Menſch im weiten Italien wagt es, in der
Oeffent=
lichkeit zu irgend etwas laut Stellung zu nehmen, wenn er nicht
die Sicherheit hat, daß ſeine Auffaſſung amtlich gebilligt wird.
Er verſucht es überhaupt nicht, laut zu werden, wenn er nicht
ganz genau weiß, daß ſchon das Lautwerden an ſich von der
Regierung gewünſcht und geduldet wird. Wenn man alſo in
Italien nach dem Abſchluß des ſerbiſchen Vertrages
Straßen=
demonſtrationen erleben konnte, ſo waren dieſe Umzüge
behörd=
lich autoriſiert und durch fasciſtiſch verantwortliche Stellen ins
Leben gerufen worden. Es iſt ganz ausgeſchloſſen, daß
heut=
zutage auch nur ein Mann in Rom oder Mailand oder Venedig
„auf die Straße zu gehen” vermag, wenn die Polizei und die
fasciſtiſche Ueberwachungstruppe, die Miliz, nicht vorher den
Befehl erhalten haben, die Aeußerung der „öffentlichen
Mei=
nung” auf der Gaſſe zu dulden. Wenn nun Demonſtrationen
obendrein durch Studenten gemacht werden, ſo weiß man erſt
recht, daß dieſe Zorneswallungen der kochenden Volksſeele
be=
ſtellte Arbeit und par ordre de Moukti ſind. Nicht nur in
Ita=
lien wirken demonſtrierende Studenten nicht gerade imponierend.
In Italien entſprechen obendrein die jungen Studeuten dem
Alter und dem Studium nach vielfach nur unſeren Gymnaſiaſten
der oberen Klaſſen, alſo vielleicht Primanern. Eine Schar vou
jungen Leuten, die zum Teil die bunten landsmannſchaftlichen
Rützen nach den Muſtern vergangener berühmter
Studenten=
zeiten tragen, ziehen mit Pfeifen und Johlen unter Vorantragen
einer Fahne (diesmal war es meiſt die Fahne Dalmatiens)
durch ein paar Straßen der Stadt. Wenn ſie dann genug „
Nie=
der mit Serbien!” und „Hoch der Fascismus!” gerufen haben,
dann werden ſie nach Hauſe geſchickt. Weh dem, der nicht brad
folgen wollte. Damit die Sache aber nachher ſo einen Anſchein
von empörtem, kaum zu dämpfendem Heldenmut bekommt,
ver=
öffentlicht nach geſchehener Tat der fasciſtiſche Parteibonze für
die Univerſitäten einen Erlaß, der weitere Demonſtrationen ber=
Seitt 2
Dienstag den 20 November 1927
bietet und zugleich die „heroiſche Diſziplin” der nationalen
Jugend lobeud anerkennt. Als Triumph und Trumpf der Komik
berfaßt dann die römiſche fasciſtiſche Studentenvereinigung (eine
andere wird gar nicht geduldet) eine Tagesordnung voll
gran=
dioſer Geſchwollenheit. Darin ſchwört man zunächſt natürlich
den in allen italieniſchen Druckereien als Dauermatrize
vor=
rätigen Satz, daß die ſtudierende Jugend bereit ſei, in jedem
Augenblick dem Ruf des Vaterlandes zi folgen. (Ach, dieſe
Hel=
den haben noch ſehr kurze Hofen angehabt, als ihre Väter oder
Brüder Karfreit kennen lernten!) Dann aber kommt’s: Die
italieniſchen Studenten ſind ſtölz auf ihre geiſtige und moraliſche
Ueberlegenheit üver Studenten geringerer Raſſe. — Hm, hm. —
Warum betonten die römiſchen Studenten eigentlich, daß ſie ſich
den Studenten der innerafrikauiſchen Buſchmänuer=Univerſität
überlegen fühlen? Das glaubt man ihnen auch ohne feierliche
Erklärung. Und andere Naſſen von geringerer Qualität werden
auf dieſe Reaktion kaum reagieren.
Keudeli gegen Becker?‟
Die Deutſche Studentenſchaft hat am Sonntag im Zirkus
Buſch in Berlin eine große Kundgebunig veranſtaltet, die in
Ver=
bindung miit der bevorſtehenden Abſtimmnng innerhalb der
preußiſchen Studeutenſchaft aufgezogen war und in dem Referat
des Prof. Spahn wie in der Diskuſſion ſehr ſcharfe Töne gegen
den preußiſchen Kultusminiſter Dr. Becker anſchlug. Der
Reichs=
innenminiſter von Keudell, der ebenfalls eingeladen war, hatte
abgeſaat, aber ein Telegramm nachſtehenden Wortlautes geſandt:
„Im Geiſte unter Ihnen in innerer Verbundenheit, bekennt ſich
hiermit zu Ihnen mit herzlichen Wünſchen v. Keudell.‟ Das iſt
— darüber kann gar kein Zweifel beſtehen — eine bewußte und
gewollte Attacke gegen den preußiſchen Kultusminiſter. Das
paßt von der Seite des Innenminiſters durchaus in das Bild
des latenten Kriegszuſtandes zwiſchen der Reichsregierung und
dem preußiſchen Kabinett, der ja zum großen Teil um Herrn
von Kendell ausgefochten wird. Es iſt deshalb auch mehr als
fraglich, ob es politiſch klug war, daß Herr von Keudell dieſes
Telegramm ſchickte. Das Echo auf der anderen Seite bleibt
nicht aus. Die „Voſſiſche Zeitung” bemerkt kurz und biſſig, daß
dieſes Telegranm „eine Parteinahme in dem durch die völkiſchen
Studenten unter dem Einfluß rechtsradikaler Drahtzieher vom
Zaun gebrochenen Verfaſſungsſtreit und eine brüske
Heraus=
forderung des preußiſchen Staatsminiſters darſtellt”, und nicht
ohne Konſequenzen bleiben könne. Noch maſſiver wird der „
Vor=
wärts”, der ſo tut, als ob er an der Echtheit des Telegramms
zweifelt, aber doch, falls das Telegramm echt ſei, zu dem
Er=
gebnis kommt, das wäre „ſo ziemlich die ſchärfſte Brüskierung,
die ſich je ein Reichsminiſter gegen den größten Bundesſtagt
geleiſtet hat”, woraus alſo wohl zu ſchließen iſt, daß die
Oppo=
ſition auch aus dieſem Telegramm eine Haupt= und
Staats=
aktion zu machen beabſichtigt.
*Die Einigung zwiſchen Vayeriſcher
Volks=
partei und Zentrum.
Die ſeit langem zwiſchen dem Zentrum und der Bayeriſchen
Bolkspartei mit dem Ziel der Wiedervereinigung dieſer beiden
politiſchen Gruppen geführten Verhandlungen haben vor kurzem
in Regensburg zu Teilergebniſſen geführt. Die Kampfperiode,
die teilweiſe dazu führte, daß das Zentrum nach Bayern
vor=
drang, während die Bayeriſche Volkspartei ſich in der Pfalz
feſt=
jetzte, iſt uunmehr abgeſchloſſen. Beide Parteien haben ſich
dar=
auf geeinigt, eine Arbeitsgemeinſchaft einzugehen. Es handelt
ſich aber nicht nur um ein loſes Verhältnis, vielmehr will man
ſehr eng zuſammenarbeiten, ſo daß es den Anſchein hat, als, ob
man bereits in Regensburg ſich dahin geeinigt hat, nach Ablauf
eines gewiſſen Zeitraumes auch das letzte Ziel der
Verſchmel=
zung der beiden Parteien anzuſtreben. Vorläufig iſt daran
ge=
dacht, daß die Reichstagsfraktionen gemeinfame Sitzungen
ab=
halten, ebenſo auch deren Vorſtände. Ferner ſollen die
Organi=
ſationen im Lande zuſammenarbeiten. Auch zwiſchen der
Partei=
preſſe ſoll im Rahmen der Arbeitsgemeinſchaft ein engeres
Ein=
vernehmen hergeſtellt werden. Bei den Regensburger
Verhand=
lungen haben die bevorſtehenden Wahlen eine wichtige Rolle
geſpielt. Das Zentrum will ſeinen Mitgliedern in Bayern den
Uebertritt zur Bayeriſchen Volkspartei empfehlen. Es iſt ſogar
ſo weit gegangen, in der Pfalz an die erſte Stelle der Wahlliſte
einen Volksparteiler zu ſtellen, dann erſt kommt der
Zentrums=
mann. Aehnlich will man bei eventuellen Landtagswahlen
vor=
gehen. Selbſtverſtändlich wird auch eine gemeinfame Reichslifte
aufgeſtellt. Die Arbeitsgemeinſchaft legt alſo beide Teile
außer=
ordentlich feſt. Bewährt ſie ſich, dann wird man wohl nicht
lange mehr auf die vollſtändige Verſchmelzung zu warten
brauchen.
Der gute (lown Grock.
Bon Melchior Viſcher, Berlin.
Krieg und Inflation haben uns das Lachen vertrieben. Wir
haben Jahre verloxen, in denen wir nicht gelacht haben. Dieſe
verlorenen Jahre müffen wir nachholen.
Grock, der König der Clowns, erfüllt uns dieſen Wunſch.
Er hat ſich unter allen Künſten der Erde die ſchwerſte und
ſchönſte ausgeſucht: Menſchen aller Gattungen und
Tempera=
mente — zermürbt und verbittert, fett und lebensluſtig, verarmt
und vergrämt, Kinder und Greife, Schüler und Miniſter,
Poli=
ziſten und Fußballſpieler, Gouvernanten und Gouverneure,
Bettler und Bardamen, Nichtstuer und Schtverarbeiter — zum
Lachen zu bringen.
Und alle dieſe Menſchen lachen im Takt.
Grock iſt der Kapellmeiſter und dirigiert dieſes tauſendfache
Gelächter. Wie er will. Bald Fortiſſimo, bald Piano.
„In der Garderobe, wenn der Clown Grock den Clown
ab=
geſchuinkt hat, ſitzt ein Menſch vor dem Spiegel. Sein
Geſicht=
iſt gut, ſeine Augen ſind gütig.
Sein ziviles, leiſes Lachen ähnelt ſeinem Lachen auf der
Bühne: das Lachen eines Kindes, mit dem melancholiſchen
Vom Tage.
Der Reichspräſident empfing geſtern den neuen
fin=
niſchen Geſandten Waino Wuolijoki zur Entgegennahme ſeines
Beglaubiguugsſchreibens. Dem Empfang wohnte u. a. der
Staatsſelve=
tär von Schubert bei.
Geſtern nackmittag um 4.30 Uhr traf der Chef der Reichswehr,
General Heye, in Begleitung ſeines Sohnes mit dem Hapag=
Son=
derzug im Hamburger Hauptbahnhof ein wo er von dem Leiter
der hieſigen Dienſtſtelle der Marineleitzang und einem Vertreter der
Reichswehr empfangen ſurde. Die Weiterreiſe nach Berlin erfolgt am
Montag.
Die Rheinlandkommiſſion hat den in Berlin herausgegebenen Film
„Das Feldgericht von Gorlice” ſür das beſetzte Gebiet
ver=
boten.
Der zweite Strafſenat des Reichsgerichts hat in der
Reviſionsver=
handling im Fememordgrozeß Klapproth dahin entſchieden,
daß das Urteil des Schurgerichts Landsberg a. d. W. vom 11.
Novem=
ber 1926 mit den zugrunde liegenden Feſtſtellungen aufgehoben und die
Angelegenheit an das Schwurgericht beim Landgericht Stettin
zurüchverwieſen wird.
Der Haushaltsausſchuß des Repräſentantenhauſes wird
Ende dieſer Woche die Vorlage über die Rückgabe des
beſchlag=
nahmten deutſchen Eigentums beraten, damit ſie
mög=
lichſt bald nach der Eröffnung der Seſſion im Plenum eingebracht werden
kann.
Wie aus Mexiko gemeldet wird, erklärte General Obregon, deſſen
Wahl zum Nachfolger des Präſidenten Calles als geſichert erſcheint,
Mexiko könne in dem Weltkampf um das Petroleum
eine hervorragende Rolle ſpielen. Es müſſe eine Politik verfolgen, die
ihm geſtatte, die gegenwärtig dorteilhafte Stellung in dieſem Kampfe
beizubehalten und aus den reichen Naturſehätzen Vorteile zu ziehen,
ohne in irgendeinen internatienalen Konflikt hineingezogen zu werden.
Der Seim und der polniſche Senat wurden am 28.
No=
vember durch Verordnung des Staatspräſidenten aufgelöſt mit dem
Hinweis, daß die Seſſionsdauer der beiden Kayrmern zu Ende iſt.
Das zur Unterſuchung der Korfanty=
Angelegen=
heit eingeſetzte Ehrengeriht hat einen Spruch gefällt, in dem
feſt=
geſtellt wird, daß die Zahlungen des Oſtoberfchleſiſchen Berg= und
Hüttenvereins an Korfanty zuecks Erhaltung zweier Korfanty=Plätter
mit der Würde eines Abgeordneten und Publiziſten nicht dereinbar
ſeien. Ais mildernd wurde angeſehen, daß no=h andere Zeitungen,
unter ihnen der in Warſchu in franzöſiſcher Sprache erſcheinende und
von der Regierung herausgegebene „Meſfager Polonais”, von dem
Berg= und Hilttenbauverein laufende Zutveſſungen erhalten. Endlich=
nd Geiflogenheiten niht in Einklang zu bringen ſei.
*Ein politiſcher Sfandal.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Durch die „Enthüllungen” eines entlaſſenen Angeſtellten iſt
vor einiger Zeit bekannt geſporden, daß zwiſchen einem Kapitän
des Reichstehrminiſteriums und der Phöbus=Filmgeſellſchaft
enge Beziehungen finanzieller Art beſtanden haben. Die
Oppo=
ſition hatte ſeinerzeit den Fall auszuſchlächten geſucht. Da aber
dabei Fragen der Landesverteidigung auf dem Spiele ſtehen
bemühte ſich das Reichskabinett, eine öffentliche Ausſprache
ab=
zudrehen. Es hat den Reichsſparkommiſſar mit der Unterſuchung
betraut und nach deren Ergebnis den Kapitän Lohmann zur
Dispoſition geſtellt, damit alſo zu erkennen gegeben, daß
ſach=
liche Einwendungen gegen ſeine Methoden berechtigt geweſen
ſind. Darüber hinaus hat wohl die Reichsregierung die Abſicht
gehabt, die Parteien vertraulich zu informieren. Die
Sozial=
demokraten vvollen aber daraus mit aller Gewalt eine Haupt=
und Staatsaktion machen und verlangen die Einſetzung eines
Unterſuchungsausſchuſſes, gegebenenfalls Beſprechung im
Reichs=
tag. Daß ſie dabei außenpolitiſch ſehr viel Porzellan zerſchlagen,
daß dabei die Jutereſſen des Reiches geſchädigt werden, ſcheinen
ſie nicht einſehen zu wollen. Trotzdem wäre zu wünſchen, daß
das Kabinett den Fall in der bisherigen vertraulichen Art
be=
handelt, damit nichts nach außen dringt und unſerer
Landes=
verteidigung ſchaden kann.
Gemeinderats= und Kreistagswahlen in Anhalt
Deſſau, 28. November
Die Gemeinderats= und Kreistagswahlen, die am Sonntag in ganz
Anhalt abgehalten wurden, hatten folgendes Ergebnis:
Stadtverordne=
tenwahl in Deſſau: Sozialdemokraten 15 Sitze (1924 16 Sitze),
Kommu=
niſten 2 (1), Hausbeſitzer 4 (5), Bodenreformer 2 (—), Demokraten 2 (4),
Bürgerliche Einheitsliſte 11 (10) Sitze.
Wahl zum Deſſauer Kreistaa: Sozialdemokraten 8 (5),
Kommu=
niſten 2 (1), Demokraten 2 (2), Bodenreformer 0 (—), Rentner 0 (—),
Bürgerliche Einheitsliſte 8 (8).
Stadtoerordnetenwahl in Bernburg: Sozialdemokraten 11 (12),
Kommuniſten 4 (2), Mittelſtandsvereinigung 5 (2), Demokraten 1 (1),
Gemeinſchaftsliſte 9 (11), Völkiſche 0 (1).
Wahl zum Bernburger Kreistag: Sozialdemokraten 8 (9),
Kommu=
niſten 3 (2), Volksgemeinſchaft 8 (7), Demokraten 1 (1), Völkiſche 0 (—).
Die Handelsvertragsven
lungen mit Polen.
Oelegationsführer Hermes.,
Von unſerer Berliner Redaktii=
Nach mehrtägiger Ueberlegung hat der ehem0
finauz= und Ernährungsminiſter Dr. Hermes ſich 1I
die Führung der deutſchen Delegation bei den Bäm
handlungen mit Polen zu übernehmen. Das
Reickb=
daraufhin beſchloſſen, bei dem Reichspräſidenten
Vollmachten für Herrn Dr. Hermies zu erbitten.
wveshalb Herr Hermes ſich ſo lange beſann, ſind
geworden. Es wäre aber aus ſächlichen Gründex:
wenn er an den Auftrag nicht gerne herangeht. Au
liegen, wird Deutſchland bei dem Handelsvertrag aif
Zugeſtändniſſe machen müſſen, nanentlich bezüglich
einſuhr, die dann in irgendeiner Form auf Koſten
Landwirtſchaft gehen. Herr Hermes iſt Vertrauuu
deutſchen Landwirtſchaft. Wenn er alſo Abmachung
Namen deckt, dann wird es von dieſer Seite aus
gegen einen derartigen Vertrag Oppoſition zu
Widerſpruch würde ſich dann mehr gegen den Dele-c
richten, und Herr Hermes, der zwveifellos noch ſtarktiſt
Ehrgeiz hat, der bei den nächſten Wahlen auch ar.
tagsmandat des Zentrums rechnet, möchte ſich
Ruf nicht unnötig verderben, was auch begreiflict
der Zeit ſeiner letzten Betätiguug als Finanzminiff
cherlei. Einſendurgen gegen ſeine politiſche ZD6n
machen ſind. Er trägt im Rahmen des Kabinetts Gu,
Linie die Verantwortung für den Zuſammenbruch
rung und hat bisher noch nicht den Nachweis erEi
rechtzeitig irgendſelche Gegenwirkungen gegen
unternoimen hätte.
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h=polni
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ſieniſch=alban
N brdert energiſch
Die Beſatzungsverminderung abgeſpiMu nd Frakreich
Berlin, 28.
Wie die Telegraphen=10uion erfährt, iſt dis
Mems zu gleicher
Truppenderminderung im beſetzten Gebiet nunme
lichen als abgeſchloſſen zu betrachten. Soweit
d-
den Beſatzungstruppen Familieuangehörige hattai
bart worden, daß dieſe ihre bisherigen Wohnungu
Monat lang in Wiſpruch nehmen können. Es füſH
daß der Reichskanzler in ſeiner Eigenſchaft als Muf / Huſſen der deut
beſetzten Gebiete, in kurzem im Sechzehner=Ausſch-F
tages authentiſches Zahlenmaterial über die T—nt
derung bekannt gibt. Sollte der Vorſitzende des
der Abgeordnete Baiersdörfer, bis dahin wieder
ſo dürfte der Ausſchuß Ende der Woche dieſe 1
entgegennehmer.
Um den Verrat an Schlageßl
Beaf
Heute vormittag wurde erneut ein Beleidigan
aufgenommen, in dem ſich der Führer der Nuhrorgam 7
der Freikorpsführer Heinz Hauenſtein, zu verantſt—u
deſſen Formation der von den Franzoſen im Ruhrker
Schlageter gehörte. Hauenſtein hatte in zwei Vern
Berlin im vorigen Jahre erklärt, daß Schlageter von S.
Angehörigen des Oberſchleſiſchen Feldſchutzes, Götze
verraten worden ſei, die auch an zwei anderen Ka.
geſüübt hätten, die zu lebenslänglicher Zwangsgabeit
ſpäter begnadigt wurden.
iunn einig,
ü durch die Be.
üuh als ſicher
Ne Jug.
Aer notzdem
Stellungnah
als in Po
u8 maſicherlei
n ds Streben
macht es
In dem Beleidigungsprozeß gegen den ehemaligen Fr3
organiſation „Heinz”, Hauenſtein, verkündete das Sieſ
ſchluß, daß der Vertagungsantrag des Nebe—
inreichender Klärung des Sachverhaltes abgelehnt kiſt
Zeuge Götze wegen Verdachtes des wiſſentlichen Meitin
feſtgenommen würde. Das Urteil erging ferner dahin, d.
Hauenſtein freigeſprochen wird und daß der
Priv=
der die Koſten des Verfahrens zu tragen habe.
Auch Grock iſt ein Zauberer und ein Entzauberter. Und wie
Debureau, der große und letzte Straßeucloſen von Paris (aus
Kolin in Böhmen) ein Melancholiker.
Grock kann alles.
Er ſingt und ſpielt und ſpringt.
Er beherrſcht die Mimik des Baroätheaters; er hat aber
auch die Präziſion der Varietéakrobatik und den Juſtinkt der
Mauege. Er turnt geradezu mit ſich ſelbſt, überwindet die
Scherkraft und ſpringt über ſeinen eigenen Schatten hinweg.
Redet und ſingt in ſieben Sprachen. Und ſpricht ſogar manchmal
wdie eine Baßgeige. Spielt Violine, Klarinette und Klavier.
Und jongliert dabei mit Inſtrumenten, Fiedelbogen und
Klavier=
deckeln. Dazwiſchen iſt ſein gutes Geſicht.
Grock iſt Schauſpieler, Muſiker, Akr=
Me
Warum wirkt er ſo?
Weil er alles ſo einfach und ſelbſtverſtändlich macht. Und
weil alle ſeine Hanswurſtiaden tiefe, ſeeliſche Erlebniſſe ſind.
Er tritt auf mit einem rieſengroßen Lederkoffer, deſſen Raum
für die Utenſilien eines Weekendaufenthaltes einer fünfköpfigen
Familie reichen würde. Er macht den Koffer auf: Darin iſt
Grock
nichts als eine winzige Kindergeige. Er klettert auf ein
Stühl=
chen und ſitzt nun da, mit ſeinem komiſchen Plaidüberrock,
ſei=
nen weiten Hoſen und dem kleinen Hütchen auf der
Globus=
glatze. Und ſpielt; unterbricht; unterhält ſich mit ſeinem
Part=
ner, der ſein Stichwortmaun iſt. Alles agiert, ſingt, imitiert er
mit unnachahmlicher Mimik, ſcheinbar mühelos. — Daun zieht er
ſich um, macht ſich fertig zum Klavier vorſpielen. Sein Anzug
hat keine Taſchen. Grock ſteht da und weiß nicht mn
nen Händen. Die Hände werden verlegen und bi tur
zeihung, daß ſie da ſind. Der ganze Clowu bitte,
hung, daß er geboren wurde und nun daſteht. S=
Händen daſteht.
Nun ſoll er Klavier ſpielen. Er watſchelt üEle
und ſchiebt mit aller Kraftanſtrengung das Tſen
Stuhl, der drei bis vier Meter vom Flügel
Grock ſpielt. Der Klavierdeckel fällt immer und
auf ſeine Finger, die vor dem Deckel davonlaufe:
eutſteht eine bravouriöſe Muſik mit Höllentem/an
dumpfe Aufſchlagen des Holzdeckels auf Grocks e
gibt eine ſeltſame Begleitmuſik. Da wird es ihr
dumm. Er reißt den Deckel heraus. Und ſpielt
Hände ſind mit weißen Glacéhandſchuhen bekleidet!
Handſchuhe aus, macht dargus eine Kugel, einen
und karikiert im grotesken Jonglieren mit dieſe k
Jongleur. Sein Partner haut mit dem Violinben
Glatze. Grock ſchreit auf. Und weint. Dann jag/
Sie das!“ — „Warum?” fragt der Partner.
weh!!!” antwortet Grock und weint wie ein verbri
Und ſo geht es weiter. Eine tragikomiſche S.üc
wickelt ſich aus der anderen. Im Mittelpunkt ſteht 0Xf
Clown und Menſch.
Grock kommt aus der Welt des Kindes und
bitteren Erfahrungen eines ganzen Menſcheilebes
des Kindes wieder zurüdk. Das iſt der Extrakt ſei
ſo harmloſen Clownlebens auf der Bühne. Sein
aus Intuition und Präziſion in einem. Lczu
Publikum aller Nationen und weiß genau, wie eml.
Wenn wir alles von ihm geſehen haben und ſſh.
vorüber iſt, dann werden wir nachdenklich. Und diee
ik
fache Geheimnis: Alles, was da oben auf der grb- Iminmt
ten Varietébühne gemacht wird, iſt deshalb groß
veil Grock immer da iſt. Das iſt alles. Grock trit!
iſt da. Er ſingt nicht, er ſpielt nicht, er iſt da.
Er=
er iſt da.
Und wenn er dann endlich abgegangen, iſh.
Utar
dieſen Abend, dann fühlt ſich ein jeder von Nel.""
Menſchen im Haus einſam.
Grock — ein Schweizer mit dem bürgerlichen
tach — wurde nicht als Clotu geboten. Er ſchwpen
he-
lehrte ſich ſelbſt das Klavierſpiel und machte i. De
häufern Muſit. Schlug auf Jahrmärkten Buköſt*
vener 334
Dienstag den 29 November 1922
Vor Genf.
Seite 3
on unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 28. November.
z=itzung der Abrüſtungskommiſſion, die jetzt in Genf
ligeint ein großes außenpolitiſches Ereignis zu werden,
ſiwch wahrſcheinlich in mancher Hinſicht für die nächſte
westagung ausſchlaggebend werden. Hier in Paris
be=
ga.n die Geufer Ereigniſſe mit viel Unruhe, aber auch
(eſerve. Die franzöſiſche Diplomatie möchte in Genf
ſeit langem hat man hier eine enge
deutſch=
ſhe Zuſammenarbeit in Genf befürchtet. Mit
zmrauf, daß es zwiſchen Ruſſen und Polen in Genf
su einem Konflikt konmmen kann, befürchtet mon es
ernſtlich, daß die Konſtellation in Oſteuropa leicht eine
ſarrg zwiſchen Deutſchland und Frankreich verurſachen
a- einmal von dem perſönlichen Erſcheinen Pilfudſkis
urvartet man eine Entſpannung der Situation.
ſchiakt alle ruſſiſch=polniſchen Streitigkeiten wird hier
in verantwortlich gemacht. Bei der nächſten Sitzung
ſetbundsrates wird es ſehr ſchwer möglich ſein, die
ag des litauiſchpolniſchen Streites weiter hinauszu=
und man ſieht keine Möglichkeit für eine Löſung. Die
m Litauen eine äußerſt labile iſt; faſt jeden Tag
zirku=
heft ngt ſie gewöhnlich ſkeptiſch, aber niemand wagt, ſie
i zu dementieren. Sollte in Litauen eine polniſch
Wartei die Oberhand gewinnen, ſo könnte dies für
ſtwolniſchen Beziehungen unabſehbare Konſequenzen
sarde nicht das Foreign Office auf die Behandlung
niſs=polniſchen Veuſtändigung über Litauen ganz
freund=
scickfal Litauens. Anderſeits ſcheint jeder bis jetzt
dere für Frankreich heikle Frage der Genfer Tagung
htrlieniſch=albaniſche Vertrag. Die jugo=
MMAreſfe fordert energiſch, daß man ſie vor den Völker=
Broblems zu gleicher Zeit kaum vertragen kann. Man
ucch die Jugoſlawen nicht vor den Völkerbund
uad. Aber trotzdem prophezeit man viele Schwierig=
Müe Tagung.
näreffen der deutſchen Oelegation.
utſche Delegation zur vorbereitenden Ab=
Anerenz unter Führung von Graf Bernſtorff iſt
ſunittag 5 Uhr in Genf eingetroffen.
Mfis Stellungnahme zum Völkerbund.
Warſchau, 28. November.
iu chielt hier bei der Eröffnungsfeier der von der
pol=
ag. der Völkerbundsfreunde veranſtalteten Vortrags=
Dis aus mancherlei Gründen organiſch verbunden iſt,
A eft das Streben der Völker nach Vervollkommnung.
Ra zuſtellen, und der Optimismus ſtellt die gleiche Ge=
Ue. Peſſimismus dar, da ihm die Enttäuſchung folgt.
A des Völkerbundes wird nach meiner Ueberzeugung gangenen Fehler jetzt wenigſtens wieder gutzumachen.
Maſſen. Andererſeits aber verſtehe ich es, daß nicht alle
42 iſt Aufgabe des Völkerbundes, die Grundlage des
Ay der Sinnesart der Völker zu begründen. Unter den
f chtungen gegen den Völkerbund und den Frieden f
Abreiſe van Hamels nach Genf. Beiträge zur Mittelmeerpolitik.
Von unſerem 2.=Korrefpondenten.
Vorher Beſuch in Warſchau.
TU. Danzig, 28. November.
Der Danziger Völkerbundskommiſſar hat am Samstag
Danzig verlaſſen, um ſich nach Genf zu begeben. Zunächſt iſt
er aber noch nach Warſchau gefahren, angeblich, um dort
ver=
ſönliche Beſuche zu machen. U. a. will er den dortigen
nieder=
ländiſchen Konful ſowie den polniſchen Außenminiſter Zaleſki
beſuchen.
mben. Es iſt aber ſehr fraglich, ob ihr das gelingen In Danzig fällt dieſe Reiſe im Hinblick auf die Danzig—
polniſchen Streitfälle, die auf der Tagesordnung der
kommen=
den Völterbundstagung ſtehen, allgemein auf, da ſie den
An=
ſchein erweckt, als ob van Hamel, der als Polenfreund bekannt
miniſter für ſein Verhalten in Genf holen wolle.
Litwinow
beim Generaſſekretär des Völkerbundes
TU. Genf, 28. November.
Litwinow hat heute abend in Begleitung des
General=
ſekretärs der Sowjetdelegation, Stein, dem Generalſekretär des
Völkerbundes, Drummond, einen Höflichkeitsbeſuch abgeſtattet.
ud noch dadurch kompliziert, daß die innenpolitiſche Anſchließend ſuchte Litwinow den Direktor der Abrüſtungs= großen Hoffnungen an ſeine Tätigkeit. Solange der Quai
ſektion des Völkerbundsſekretariats, Madariga, auf, mit dem er
berßerüchte, die von einem Umſturz in Kownoſprechen, eine längere Unterredung über den Stand der Abrüſtungsver= italieniſches Blatt — muß die Arbeit jedes Botſchafters in Rom
der Abrüſtungskommiſſion hatte. Die übrigen Mitglieder der
ſowjetruſſiſchen Delegation haben lediglich dem Geueralſekretär
Sympathien gegenüber Litauen ſind hier äußerſt ſowie den Untergeneralſekretären des Völlerbundes ihre Karten
zuſenden laſſen. Allgemein rechnet man damit, daß der vom
igen Problems in Genf drängen, ſo würde Frankreich Völkerbundsſekretariat urſprünglich vorgeſehene Abſchluß der
üwerſtehen. Aber England intereſſiert ſich entſchieden Tagung der Abrüſtungskomiſſion am Samstag nicht eingehalten
ngene engliſch=ruſſiſche Annäherungsverſuch geſcheitert folge der außerordentlich ſchwerwiegenden zur Grörterung ge= ſein wird, die ſachlichen Fragen anzuſchneiden, dies wegen der
langenden Fragen bis Mittwoch oder Donnerstag nächſter
Woche hineindauern werden, ſo daß der Völkerbundsrat und die
vorbereitende Abrüftungskommiſſion zu gleichr Zeit in Genf
uſte, ſoll, und Frankreich möchte dies verhindern. Denn tagen werden. Zunächſt wird, wohl der Brief des Grafen
wr äch jedermann einig, daß der Völkerbund die doppelte Bernſtorff an den Präſidenten Loudon zu einer längeren
De=
ſnstrrobe durch die Behandlung des albaniſchen und batte in der Kommiſſion führen. Im Mittelpunkt des
Inter=
eſſes ſteht die programmatiſche Erklärung, die Litwinow
vor=
ſrideshalb als ſicher an, daß der italieniſch=albaniſche ausſichtlich gleich zu Beginn der Verhandlungen über den
grund=
problem abgeben wird. Auch der Haltung der amerikaniſchen
heitsausſchuſſes, ſieht man mit großer Spannung entgegen.
Erflärungen Lord Cuſhenduns.
EP. London, 28.. November.
Lord Cuſhendun reiſte heute vormittag nach Genf zur
Teil=
ſion ab. Er betonte ausdrücklich, daß nach ſeiner Kenutnis das
Abrüſtungskomitee lediglich den Zweck habe, ein Sicherheits=
Mollniſche Miniſter des Aeußern Zaleſti eine Rede, in möglich, daß die Abrüſtungskommiſſion ihre Sitzungen während
ye Stellungnahme im Völkerbunde darlegte. Der der Tagungen des Rates unterbrechen werde, um ſie danach
wie=
ſteht”, ſo führte der Miniſter aus, „drei Hauptſein= der aufzunehmer. In dieſem Falle würde er länger in Genf
uer; der Unwiſſenheit, dem Peſſimismus und dem bleiben. Im übrigen ſcheine die Lage überall unklar zu ſein. Mit
Aei Optimismus. Die Unwiſſenheit, die anderswo den polniſch=litauiſchen Fragen habe er nichts zu tun, obwohl
Au ffen iſt als in Polen, das mit der Organiſation des der Zwiſchenfall die Frage der Abrüſtung berühren könne.
Der „Evening Standard” warnt die engliſche Politik davor,
ſich zu weit in den europäiſchen Wirrwarr einzulaſſen, obwohl
smus macht es unmöglich, künftig den Krieg dem die Zahl der Gefahrenquelen in Europa im Augenblick ſo groß
energiſches Vorgehen des Völkerbundsrates, um die früher be= und Deutſchland grundſätzlich übereinſtimmten, ihn zu ſchützen
u
Im Unterhaus teilte der Vertreter des Foreign Office mit,
wm Völkerbund mit einmal durchgeführt werden daß die Regierung die Lage mit großem Intereſſe verfolge. Es
Preſſe erſchienenen glarmierenden Gerüchte eingegangen. — In viel kleinere Länder, wie Holland, Belgien und Portugal, große
Euſtänden läßt ſich dies raſch durchführen. Polen wird amtlichen Kreiſen wird demeutiert, daß der engliſche Geſandte
für die baltiſchen Staaten, Sir Vaughan, nach Wilna gegangen f
ſei; er befinde ſich noch in Riga,
Paris, 28. November.
Das italieniſch=albaniſche Defenſidbündnis wird hier mit
viel Unruhe kommentiert, nicht als ob dieſes Bündnis etwas
beſonderes, etwas prinzipiell Neues enthalten wurde. Es iſt
nichts anderes als eine Erſeiterung und Präziſierung des
Tiranavertrages. An ſich würde dieſes Bündnis keinen Grund
zur Unruhe geben, aber es läßt ſich uicht ableugnen, und was
noch ſchlimmer iſt, niemand will es ableugren, daß es ſich um
erne italieniſche Antwort auf den franzöſiſch=jugoſlawiſchen
Ver=
trag handelt. Muſſolini hält darauf, zu manifeſtieren, daß die
italieniſche Außenpolitik heute nicht weniger energiſch iſt als in
den erſten Jahren des Fascismus, wenigſtens iſt das die
Auf=
iſt, ſich noch beſondere Informationen vom polniſchen Außen= faſſung der hieſigen politiſchen Kreiſe. Man beklagt ſehr lebhaft
das italieniſche Ungeſtüm; trotzdom fällt es niemandem ein, zu
bemerken, daß die Unterzeichnung des franzöſiſch=jugoſlawiſchen
Vertrages vielleicht ein taktiſcher Fehler war.
Die Wahl Bequmarchais zum franzöſiſchen Botſchafter in
Rom ſcheint jetzt ſchon definitib zu ſein. Sie wird hier von allen
Seiten bearüßt. Beaumar bais gilt als ein vorzüglicher Kenuer
der Mittelmeerfragen, er ſpielte in den Verhandlungen um
Tan=
ger ſowie in allen franzöſiſch=ſpaniſchen Verhandlungen eine
große Rolle. Aber Beaumarchais wird erſt im Januar, nach
Rom gehen.
Die Italiener erwarten ihn ungeduldig, knüpfen aber keine
dOrſay ſeine Politik nicht ändern wird — ſchrieb neulich ein
handlungen ſowie die Tagesordnung der bevorſtehenden Sitzung ergebnislos bleiben, Ungefähe dasſelbe ſagt man in Paris von
dem Quirinal.
Es iſt richtig, Besnard war ein Freund der franzöſiſch=
ita=
lieniſchen Verſtändigung, aber trotz ſeiner Belicbtheit in
Ita=
lien konnte er nichts Prinzipielles ausrichten. Aehnlich kann
es auch Beaumarchais ergehen.
Die Situation am Mittelmeer wird immer komplizierter.
Und innenpolitiſche Aenderungen in den Balkanſtaaten= — ſo
z. B. in Rumänien — können das Gleichgewicht verhänguisvoll
werden wird. Man nimmt vielmehr an, daß die Debatten in= beeinfluſſen. Es iſt zu befürchten, daß, wenn man einmal ſoweit
Imponderabilien unmöglich ſein wird.
Die Verhandlungen für eine rumäniſche
Koalitionsregierung.
EP. Bukareſt, 28. November.
Die Verhandlungen zwiſchen den Liberalen und der
Natio=
nalen Bauernpartei nehnen ihren Fortgang. Heute nachmittag
ſoll eine entſcheidende Unterredung zwiſchen Vintila Bratianu,
ſätzlichen Standpunkt der Moskauer Regierung zum Abrüſtungs= der heute vormittag vom Erekutivausſchuß der Liberalen Partei
einſtimmig zum Parteichef gewählt worden iſt, und Julius
Maniu ſtattfinden. Miniſterpräſident Bratianu wird den
Delegation, insbeſondere in bezug auf die Bildung des Sicher= nationalen Zaraniſten, wie verlautet, folgende Vorſchläge
unter=
breiten: Das gegenwärtige Parlament hätte noch den
gegen=
wärtigen Budgetvoranſchlag zu votieren, worauf es aufgelöſt
und Neuwahlen ausgeſchrieben würden. Es foll ſofort eine
Regierung der nationalen Einheit gebildet werden, in welcher
die Portefeuilles zur Hälfte den Liberalen, zur Hälfte den
National=Zaraniſten zufallen ſellen. Die neue
Koalitionsregie=
nahme an den Sitzungen der vorbereitenden Abrüſtungsrommiſ= rung ſoll vier Jahre lang regieren. Ihr Progkamm ſoll auf
vier Jahre feſtgelegt werden. Bei den Neuwahlen werden die
Liberalen und National=Zaraniſten gemeinſaue Wahlliſten
auf=
komite zu ernennen. Wenn nicht etwas ganz Unvorhergeſehenes ſtellel, wobei 50 Prozeut der Kandidaten von der Liberalen
Partei und 50 Prozent von der Nationalen Bauernpartei zu
eintrete, ſo ſei dieſes der eiuzige Programmpunkt. Es ſei jedoch ſtellen wären. Auch die Präfekten wären im gleichen Verhältnis
zu ernennen. An die Spitze der neuen Koalitionsregierung ſoll
im Sinne des Vorſchlages der Liberalen Julius Manin treten.
Beachtenswerte Reußerungen Garvins
i
FU. Lyndon, 28. November.
Jm „Obſerver” betont Garvin, daß der Friede in Europa
wie nur irgend möglich ſei. Der „Star” dagegen verlangt ein nie gefährdet werden könnte, wenn Großbritannien, Frankreich
und im Notfall zu verteidigen. Eine Uebereinſtimmung zwiſchen
den drei Ländern werde leider durch die Art der polniſchen
Grenzziehung und den vollſtändigen Ausſchluß des deutſchen
ſeien aber noch keine amtlichen Beſtätigungen für die in der Volkes von überſeeiſchen Beſitzungen umöglich gemacht, obwohl
koloniale Beſitzungen unterhielten. Weun man den Grundſtein
für den Frieden ernſthaft legen wolle, könne man an dieſen
bei=
den Fragen nicht vorbeikommen.
an ungarn bei den Kindern eines hohen
Diploma=
ſomin wechſelte er noch oft Berufe. Länder und Städte.
oſch in der Zirkusmanege als Clown unter Clowns
DeiRs iſt heute für uns kaum zu glauben, daß er einmal
etAvänger im erſten Jahr” geweſen ſein ſoll. Clown=
Aner Clown=Lehrern. Dann ging er zum Varieté.
RiWerlin, im Wintergarten, zum erſtenmal als Varits=
Und fiel durch. Das war im Jahre 1911.
Eiwbelt Berlin ihm zu. Er hat die höchſte Artiſtengage
und die größte Varietebühne Berlins, die „Scala”,
MAend ausverkauft. Jeder Berliner muß wenigſtens
W Phänomen Grock geſehen haben.
em abwechſlungsreichen Leben war Grock einmal in
mmen mit Charlie Chaplin engagiert. Und
Au uns ein, daß die beiden etwas Gemeinſames haben:
M größten in ihren tragiſchen Momenten, dann,
n das Publikum vor Lachen brüllt. Deun die große
Mt aus der Ueberwindung der großen Tragik.
und Chaplin ſind Zeugen dafür. Der Clown wird
erun. Clowu „wird” man. Und dieſes Werden wird
tiner und freier, je ſchmerzlicher das Leben war, das
Nn werten mußte.
Rind hat einen Vater. Der Vater Chaplins iſt Grock.
9: die Welt aus lauter Clowns vom Schlage „Grock”,
us Luſt zu leben. Alle Trübſal würde aus unſerem
u ſchwinden.
4s Natur gei
t mit dieſen wunderbaren Menſchen=
Jahr werden bedeutende Menſchen
ge=
re einmal nur ein großer Clowu.
den iſt, in die Hand und ſagen dem Kinde, es ſei ein Hund. Die
Gebildeten aber haben eine künſtleriſche Induſtrie daraus
ge=
mecht und das Primitive ſogar als Stil eingeführt. Auf dieſem
Umweg gelangen ſelbſt die Erwachſenen wieder dazu, ſich zu
ihrem Spieltrieb zu bekennen in luſtigen Porte=Bonheurs,
Pup=
pen, Quietſchfiguren und tauſenderlei ſolchen Tand.
Altes und neues Spielzeug.
Mit Zeichnung von Erna Pinner,
iEhichte des Spielzeugs iſt ſo alt wie die Velt. Stets
Menſchen gereizt, Dinge nachzubilden und ein wenig
Lu ſbielen. Hier liegen offenbar die erſten Regungen
ArS. Vermutlich war der Spaß der Erwachſenen, mit
Ein Blick auf die Geſchichte des Spielzeugs iſt von großem
Bolz geſchnitzten Feind oder Tier zu ſpielen, ebenſo
kulturhiſtoriſchen Jutereſſe. „u den verſchzwviegenen Glasſchrän=
Lur der Kinder.
Feben einfache Menſchen, die Wilden oder die Zigeu= ken der Völkermuſſen ſtehen häufig alte Puppen erotiſcher Völ=
Db9s ein Stück Kolz, um das ein Taſchentuch gebun= ker. Das javaniſche Puxpenſpiel allein beſitzt ganze von ge=
Altchineſiſche Puppe.
Smmmmm mmmmmmmmnmnnn nm mmnnn mmmn Iam
Fratze geſteigerten Geſichtern und ſchönen gebatikten Gewändern.
Eine große Rolle ſpielte auch das Schattenſpiel. Dieſe
Figu=
ren von reicher Ornamentik ſind, wenn ſie aus Birma oder Ching
ſtammen, aus transparenter Eſelshaut geſchnitten. Arme und
Beine ſind beweglich und werden an dort augebrachten kleinen
dünnen Stäbchen geführt. Die grelle Nachbildung dieſer Puppen,
die in Amerika jetzt Mode wird, iſt durchaus unkünſtleriſch.
Die allerprimitivſten Völker hatten ſich zum Fetiſch ſchou
eine Art Puppe geſchaffen, und ſelbſt die hohe Kultur der
Aegyp=
ter ſchuf ſpielzeugartig den Beſitz des Verſtorbenen, z. B. ſeine
ganzen Viehherden, als Grabbeigabe nach.
Auch bei uns hatte die Puppe kurz vor dem Kriege
ange=
fangen, eine koſtbare Argelegenheit für Erwachſene zu werdei,
ein ſtummer müder Begleiter überreizter Großſtadtmenſchen.
Sie erhob ſich aus dem kleinen Rahmen des Kinderſpielzeugs zu
beinahe menſchlichen Dimenſionen und trug das Symbol der
Dekadenz, nämlich unendlich lauge Beine in edle Stoffe gehüllt.
Dieſe Darſtellung konnte eine durchaus künſtleriſche ſein. Leider
hat die Maſſenfabrikation ſich dieſer Konjunktur angenommen
und damit ſchnell den perſönlichen, ſchöpferiſchen Wert dieſer
Puppen erſtickt. Dies beweiſen jene Papiermache=Ungetüme, die
in den Nachtlokalen der Großſtädte ein mehr oder weniger
groß=
artiges Geſchenk für die Damen darſtellen. Hoffentlich bleiben
die geiſterhaften Wachspuppen der Lotte Pritzel vor einem
ähn=
lichen Schickfal bewahrt.
In der Nachkriegszeit ſchlug die Welle der
Geſchmacks=
dekadenz zurück. Das Spielzeug gehört heute wieder in das
Be=
reich des Kindes. Hier werden in Dresden und München
aus=
gezeichnete Dinge geſchaffen, vor allem in ihrer Bewegtheit
ver=
blüffend und gut ſtiliſierte Tiere aus Holz und Stoff, deren
Groteske die Grenze des Heiteren nicht überſchreitet. In dieſes
Bereich gehört auch die Induſtrie des primitiven
Bauernſpiel=
zeugs, das ſich durch die Heimarbeit ziemlich urſprünglich
er=
halten hat, ebenſo wie die graziöſen böhmiſchen Glasbläſereien.
Nicht zu vergeſſen iſt der luſtige Humpty=Dumpty=Zirkus, deſſen
Figuren ineinanderfügbar ſind und ſelbſt die waghalſigſten
Akro=
batenkunſtſtücke zulaſſen.
Das Motoriſche der Zeit hat aber in der Hauptſache das
elektriſche und techniſch raffiniert ausgedachte Spielzeug
geför=
dert, und es iſt ſelbſt für einen Erwachſenen ein Genuß, mit einer
elektriſchen Eiſenbahn zu ſpielen. Der Fetiſch hingegen ſitzt
liſtenfalls in Geſtält einss Teddybäten a. f deni auf dem
ſelbſt=
verſtändlich mit eigenem Antrieb lauſenden Automobil des
Kin=
des oder auf dem eleganten Fiat oder Pakard einer ſchönen Frau.
Seite 4
Stoingag
Lebkuchen-
Figuren 15.
Kochtöpfe, mit Deckel, gute
Qualität
16 18 20 22 24 em
Härchen-
Bücher von
Biseler
Leb-
kuchen Paket.
1.35 1.60 1.95 2.25 2.35
Milchtöpfe, gute Qualität
10 12 14 16 am
Christbaum
schmnckC. v.
Hama-
Puppen 3 95
Uhristoaum-
Ständer . von
Puppen gekl.
v. 22.ℳ bis
Holzpferde
v. 28.— bis
Dienstag, den 20. November 1927
Numm
Der franzöfiſch=jugoſlawiſche Vertrag.
EP. Paris, 28. November.
Das Quai d’Orſay veröffentlichte geſtern abend den
Wort=
lalit des am 11. November 1927 abgeſchloſſenen franzöſiſch=
jugo=
flawiſchen Vertrages. Einleitend werden als Motive für den
Abſchluß des Vertrages angegeben: die Sorge um die Erhaltung
des Friedens und der politiſchen Stabilität in Europa, die
Achtung der feierlich durch den Völkerbundspakt beſtätigten
internationalen Verpflichtungen, der Wunſch, bei ewaigen
Aen=
derungen der in dem Vertrage feſtgelegten Ordnung von
vorn=
herein die Haltung beider Länder im Rahmen des
Völkerbunds=
paktes in Uebereinſtimmung zu bringen und die Ueberzeugung,
daß es die Pflicht jeder modernen Regierung ſei, die
Wieder=
kehr von Kriegen durch Vorkehrungen zur friedlichen Regelung
etwa entſtehender Streitfälle zu verhindern. Der Vertrag ſelbſt
lautet.
Artikel I. Frankreich und Jugoſlawien verpflichten ſich
beiderſeits, keine Angriffe oder Einfälle zu unternehmen,
beider=
ſeits in keinem Falle zum Kriege zu ſchreiten. Dieſe
Beſtim=
mung iſt jedoch nicht anzuwenden, wenn es ſich handelt
1. um die Ausübung des legitimen Rechtes zur Verteidigung,
d. h. ſich einer Verletzung der in Abſatz 1 dieſes Artikels
übernommenen Verpflichtungen zu widerſetzen,
2. um eine in Anwendung des Artikels 16 im
Völkerbunds=
pakt unternommene Aktion,
3. um eine auf Grund einer Entſcheidung der
Vollverſamm=
lung oder des Rates des Völkerbundes unternommene Aktivn
oder um die Anwendung des Artikels 15, Abſ. 1 des
Völker=
bundspaktes, vorausgeſetzt, daß im letzteren Falle dieſe
Aktion gegen einen Staat gerichtet iſt, der zuerſt einen
Angriff unter iommen hat.
Artikel II. Unter Berückſichtigung der gegenſeitigen
Ver=
pflichtungen aus Artikel I dieſes Vertrages verpflichten ſich
Frankreich und Jugoſlawien, auf friedlichem Wege und auf die
nachfolgende Art alle Fragen, welcher Art ſie auch ſein mögen,
zu regeln, die ſie veruneinigen könnten und die nicht auf dem
gewöhnlichen diplomatiſchen Wege beizulegen wären. Alle
Fra=
gen, über die beide Parteien ſich gegenſeitig ein Recht ſtreitig
machen könnten, werden Richtern vorgelegt werden, deren Ent
ſcheidung die Parteien anzuerkennen ſich verpflichten; jede
an=
dere Frage wird einer Verſöhnungskommiſſion unterbreitet
wer=
den und, falls die von dieſer Kommiſſion vorgeſchlagene
Rege=
lung nicht von beiden Parteien angenommen wird, wird die
Frage dem Völkerbund zur Entſcheidung nach Artikel 15 des
Völkerbundspaktes vorgelegt werden. Die Modalitäten dieſer
friedlichen Regelungsmethode bilden den Gegenſtand beſonderer
ain gleichen Tage unterzeichneter Konventionen.
Artikel III. Frankreich und Jugoflawien verpflichten ſich,
gemeinſam unter Vorbehalt der etwgigen Beſchlüſſe des Rates
oder der Vollverſammlung des Völkerbundes diejenigen Fragen
zu prüfen, die die äußere Sicherheit Frankreichs oder
Jugo=
ſlawiens gefährden und der in dem von beiden Regierungen
unterzeichneten Vertrage feſtgeſetzten Ordnung Eintrag tun
könnten.
Artikel IV. Falls trotz der aufrichtigen friedlichen
Ab=
ſichten der franzöſiſchen und jugoſlawiſchen Regierung
Frank=
reich oder Jugoſlawien ohne Provokationen ihrerſeits
angegrif=
fen werden, würden ſich die beiden Regierungen unverzüglich
über ihre beiderſeits im Rahmen des Völkerbundspaktes zu
unternehmenden Aktionen zur Wahrung ihrer berechtigten
natio=
nalen Intereſſen und zur Aufrechterhaltung der in dem Vertrag
feſtgelegten Ordnung verſtändigen.
Artikel V Die Vertragſchließenden ſtimmen darin
über=
ein, daß ſie ſich im Falle einer Aenderung oder eines
Aende=
rungsverſuches des politiſchen Statuts der europäiſchen Länder
untereinander verſtändigen und unter Vorbehalt der etwa in
einem derartigen Falle vom Rat oder der Vollverſammlung des
Völkerbundes gefaßten Beſchlüfſe über die in einem derartigen
Falle von jedem von ihnen einzunehmende Haltung vereinbaren.
Artikel VI. Die vertragſchließenden Partein,
daß nichts in dem vorliegenden Vertrag als im Wiie
den Beſtimmungen der gegenwärtig in Kraſt befin
Fraukreich und Jugoſlawien unterzeichneten und ihr=
Politik betreffenden Verträge betrachtet werden da
bflichten ſich zu einem Meinungsaustauſch in den die
Politik angehenden Fragen, ohne ihre friedlichen B.
zu koordinieren und zu dieſem Zweck ſich von jen
ſeitig die Verträge oder Abkommen mitzuteilen, die
dritten Mächten über den gleichen Gegenſtand abſchhi
ten und die ſtets den Zweck der Aufrechterhaltung
H=
haben werden.
Artikel /II. Nichts im gegenwärtigen Ver=/
ausgelegt oder angeſpandt werden, daß dadurch dir
Pflichten der vertragſchließenden Parteien aus
bundspakt beeinträchtigt werden.
Artikel VIII. Der gegenwärtige Vertrag wird:
dem Artikel 18 des Statuts des Völkerbundes dieſen
ſtrierung mitgeteilt werden.
Artikel IX. Der gegenwärtige Vertrag wi.
werden. Die Ratifikationsurkunden werden in Par z
möglich ausgetauſcht werden. Er wird ſofort nat
der Ratifikationsurkunden in Kraft treten und fün./
in Kraft bleiben. Er kann durch eine am Ende=
Jahres erfolgende Ankündigung auf eine noch zu
Zeit verlängert werden.
Dem Vertrag iſt ein Anhang beigefügt, in dem da
fetzung und die Funktionen der im Vertrage ertrig
ſöhnungskommiſſion umriſſen werden. Darin heiin
daß alle Streitfälle, die auf dem gewöhnlichen drho
Wege nicht beigelegt werden können, entweder einnn
gericht oder dem Ständigen Internationalen Gend
gelegt werden ſollen. Unter dieſen Streitfällen zähe
jenigen, die im Art. 13 des Völkerbundspaktes erwl
Cüristbaum-
Kerzeu Paket 492
Tonnen-Garnienr
16teilig . . . . . . 10.50
Kaffee-Serviee, Bteilig 4.95
Kaffee-Servige, 5teilig 1.95
Eß-Serriee, Goldrand,
23teilig.
. . 22.50
Satz Milchkannen
6 Stück 1.75
Hnoken-Teller
dekoriert . . . . . . . 0.95
Konſekt-Schalen,
durchbrochen . . . . . 0.95
Dessert-Teller
Goldrand . . . . . . . 0.45
Gelee-Dogen, bunt . . 0.95
Teifer, tief oder Hach
Goldrand, feston. . . . 0.75
Wasch-Harnitur
f dekoriert . . . . . . 3.95
Wagch-Garnitur
Steilig, Goldrand . . . 6.50
Tonnen-Garn., 16teil. 6.50
EF.Serviee
23teilig, mod. Dekor. 14.75
Torten-Plaite . . . . 1.35
Heks-Kasten
mit Nickel-Deckel . . . 3.50
Satz-Sehäiggeln
6 Stück, weiß . . Satz 1.50
Satz-Bchüageln
farbig, 6 Stück . . . . 1.75
Balz- od. Mehfmetze 0.95
Satz-Hewürztonnen
6 Stück.
... . . 1.50
0.78 0.95 1.10 1.30
Löffelblech . . . . . 2.75
Konsole mit Maß . . 1.25
Band-Seife-Soda . . 2.75
Wasser-Kessel .. . 1.95
12 Eßlöffel od. Gabeln 0.95
Milchträger, 2 Liter . 1.75
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Ras.-Garnitaren
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Isolierflaschen . . . 0.95
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ter 331.
Diensfag, den 29 November 1927
Seite 5
us der Landeshauptſiadt.
Darmſiadt, 29. November.
Werbewoche für deutſchen Schmuck
das deutſche Schwuckgewerbe vom 27. November bis
icher 197. Dieſe Werbewoche ſoll nachweiſen, daß der
deut=
uis ſeine Weltgeltung wieder erlangt hat, überall mit den Lei=
Auslandes erfolgreich konkurriert und ſie in vielen Dingen
Gafft. Deutſcher Schmuck iſt heute beſte Qualitätsſeiſtumg, der
Kutt anerkannt und mirgends übertroffen wird.
iederm Aal
zch=s Landestheater Darmſtaht. Freitag, den 2. Dezember,
goßen Haus „Carmen” gegeben. Die Vorſtellung iſt der
warmſtädter Volksbühne) zugeteilt.
hyEErſtaufführung des Schwanks „MeinVetter Eduard”.
och, den 30. Noveuber, im Kleinen Haus ſtattfindet, win=
Damen Johanna Blum, Annelieſe Born, Margarethe Carl=
Stengel und die Herven Hans Baumeiſter, Werner Finck,
ſisgas, Hugo Keßler, Robert Klupp, Paul Maletzki.
Aſſü ches Rotes Krenz. Der Kartenvorverkauf für den Nikolaus=
Sroß und Klein im Verkehrsbureau iſt ein ſehr lebhafter,
Ser Hinweis empfehlen dürfte, zeitig ſich in den Beſitz der
ſſtchenen Karten zu ſetzen.
gurt=Verein. Cs wird darauf hingewieſen, daß das Konzert
das am Mittwoch im Feſtſaal am Woogsplatz ſtattfindet,
mitgliedern zugänglich iſt. Karten von 1—3 RM.
tazzert=Arnold und Schutter zu haben. Mit größter
Span=
ran dem Auftreten der Kammerſängerin Luiſe Willer
oe in Konzertſaal und Bühne Gleichvollendetes bietet.
wwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Zu Ende ging mit der
ueung am Sonntag das Wanderjahr 1927. Groß=Bieberau
Ubichluß der Wanderung, die, von Zeülhard ausgehend, über
Unwach, Lichtenberg, Werſau und an Brenshach vorbei führte.
einen ſchönen Abſchluß. Zudem war es prächtiges Wande= Froſtwatter machte das Wandern zu einem reinen
ſonſt ſchwer gangbaren, zerfahrenen Feld= und Waldwege
r, die Kälte feſt geworden. Als dann noch die Sonue kam
buärmeuden Strahlen, ward es herrlich. Der prächtigen
Aus=
n es gar viele. „Bald tauchte der Otzberg auf, bald
Lichten=
armellerts, der Kaiſerturm und viele andere markante Höhen.
ochen Anblick gewährten die in lieblichen Tälern eingobetteten
hü len und Gehöfte. Gold ſtreuten die Sonnenſtrahlen auf die
eeden Bilder. Kirchenglocken hallten zu den auf den Au=
„u ilenden, andachtsvoll lauſchenden Wanderern. Ein tiefes
Tolcher Sonntagmorgen. Losgelöſt von der Haſt und den
=Behens, gibt er Nuhe und Frieden. Keine Ablenkung ſtört
z denn die Wainderer in ihrem ſchlichten Kleid paſſen ſo raht
d. in die Stimmung, und ſie ſtören einander nicht. So
feier=
uHerer den erſten Advent. Mitglieder der Ortsgruppe
Lich=
usn den Darmſtädter Wanderern entgegengegangen. Herz=
Empfang bei dem Klubſreund und Vorſitzenden der
Orts=
genbera, Herrn Geora Schellaas, und vorzüglich ſeine
Be=
iber Frühſtücksraſt. Dicht minder herzlich und nicht weniger
Aufnahwe im Hauſe Schkönberger in Groß=Bieberau. Auch
dortige Ortsgruppe erſchienen und hatte den Darmſtädter
t behagliche Stunden bereitet. Herr Lehrer Zimmer, der
er Ortsgruppe Groß=Bisberau, ſprach den
Vöillkommens=
ten der Ortsgruppe ſorgten für Stzeiſe und Trank und die
= für Unterhaltung. Die Singmannſ haft der Daruſtädter
ge ſang unter Leitung ihres Diuigenten, des Herrn
Oberreal=
e, im Laufe des Nachmittags mehrere Lieder, Herr Heini
4 Darmſtadt und Herr Lehrer Kuſchke aus Niedernhaufen
iVektdichtungen. Alle Darbietungen ernteten reichen,
wohl=
beifall. Ihnen. den Klubſreunden Sdullhaas und Schönber=
ArSarupen Lichtenberg und Groß=Bieberau, den Mitwirkonden
ürern, ſagte Herr Profeſſor Dr. Eugen Köſer Dank, der auch
Wu=g und Groß=Biebemau herzliche Worte der Begrüßung
um großen Teil des Verdienſtes an dem Geliugen der
Wau=
im die beiden Fihrer, die Herren Bankdirektor Otto Benja=
Verſekretär Hh. Langsdorf, für ſich in Anſpruch nehmen. Sie
Tadel geführt und verdienen volles Lob. — Wir machen
ufieder nochmals auf den morgen abend ſtattfindenden
Film=
ter Aula des Realgymnaſiums aufmerkſam.
ürlich des 25jährigen Jubiläums des Skiklubs
Darmſtadi=
u.ren, wie wir bereits berichteten die Näume der Vereinigten
rächtig geſchnückt. Außer mit friſchem Tannengrün waren
ur einer Anzahl origineller Bilder ausgeſchnückt, darunter
eensgroße Skiläuferkerikaturen, von dem bekannten
Gra=
u— Schwab ſehr flott gezeichnct und mit treffenden Verſen
u5 drei bunte, gut erfafte Skiläuferthpen von stud. grch.
faner im Gartenſeal ſechs hübſche Stigroteskbilder, von
Akademiſchen Chors gezeichnet und gemalt. Die geſamte
Iu und Organifation des Abends lagen in den bewährten
An, Herrn Ludwig Kolb.
Atcher See=Verein. Wir können ſchon heute auf einen Vortrag
ien die Ortsgrnppe Darmſtadt des Deutſchen See=Vereins
ſtv., den 7. Dezember, abends 8 Uhr, in der Aula des Real=
M3mls erſten Vortrag des Winters veranſtaltet. Herr Kapf=
. D. Frhr d. Meerſcheidt=Hülleſſem wird ſprechen über: „Aus
öſen Tagen im Dienſte der alten deutſchen Flotte‟. Der
von von einem Vortrag vor dem Kriege hier in Darmſtadt
igeutlich feſielnder Redner in guter Erinnerung und wird
a einen intereſſanten Abend bereiten. Näheres befagen die
Mne Plakate.
Fursgemeinde. Am nächſten Donnerstag, 1. Dezember, abends
din unſerem Gemeindeſaal der ſogen. Maggifilm gezeigt. Es
ASabei uicht allein um eine Ncklame der bekannten Firma,
u alſeitig gerühmt wird, um einen Lehrfim von hervor=
Acke. Wir machen darauf vor allem unſere Hausfrauen und
Er unſeres Frauenvereins aufmerkſam und laden herzlich
R der Veranſtaltung ein. Der Eintritt iſt frei, auch wrden
Koſtproben der mancherlei Erzeugniſſe der Firma unent=
Kzlboten.
Ehs Alter! Frau J. Steuernagel Wwe. hier
Viktoria=
eierte am 2. November ihren 81. Geburtstag in voller
körper=
aäſtiger Rüſtigkeit.
aireder der Martinsgemeinde. Allen Mitgliedern des
Männer=
ypereins, ſowie der Jugendvereinigung bringen wir an dieſer
Ffälligen Keuntnis, daß am Sonntag, den 4. Dezember,
r im Gemeindehaus der Martinsgemeinde, Liebfrauenſtr. 6,
uctädter Spielſchar einen heiteren Märchenabend ver=
Ktüle bei den Helſern und Helferiunen der Gemeinde zu haben.
zwinn fließt in die Kaſſe des Kirchenbaufonds unſerer Ge=
EAhoffen wir, daß alle Mitglieder die Aufführung beſuchen.
ſum wird nicht nachts telephoniert? Die Fernſprechteilnehmer
En geringem Umfange von deu erheblichen Verbilligung der
9Sühren in der Zeit von 7 Uhr abends bis früh 8 Uhr
Ge=
n dieſer Zeit werden nur zwei Drittel der Normalgebühr
er=
enter wiſſen aber auch vielfach die Teilnehmer nicht, daß auch
Tpräche weſentlich billiger geworden ſind als früher. B.
en beträgt die Ermäßigung ebenfalls 33 Prozent (ſtatt 15
Bahl der von den Abſendern unzureichend freigemachteu
Aren nach dem Ausland iſt immer noch außerordeutlich hoch
chrude Fraimachung iſt befonders feſtgeſtellt worden bei Sen=
Orten in Polniſch=Oberſchleſien und den übrigen Gebieten,
e zu der
an
MAusſäten oder beſonders vereimbarten Gebuhren. Zu
: Fällen empfiehlt es ſich daher, am Poſtſchalter nachzu=
Für die Ehre der alten Armee.
Vom Deutſchen Offizierbund wird uus geſchrieben:
Da in der Frage des belgiſchen Franktireurkrieges weitere amtliche
Schritte der Reichsregierung nicht bekannt geworden ſind, hält die
Bundesleitung des Deutſchen Offizierbundes es für ihre Pflicht, für die
Ehre der alten Armee durch eine öffentliche Erkläruug einzutreten.
Belgien hat duuch Denkmäler in Diuaut, Tirlemont und anderwärts
die in wahrheitswidriger Weiſe Darſtellungen augeblicher Greueitaten
deutſcher Soldaten gegen wehrloſe belgiſche Frauen und Kinder
enthal=
ten, verſucht, die Ehre der deutſchen Armee zu ſchänden und dieſe
Schän=
dung durch bildliche Darſtellungen zu verewigen. In Hetzreben, die für Heimatſchutz er kündigte das Theim an und bemertte, daß die rehe
bei der Enthüllung dieſer Denkmäler von Miniſtern und anderen
offi=
ziellen Pesſönlichkeiten gehalten worden ſind, ſowie in anderweitigen Vortragenden gelte, der ein Darmſtädter Rind ſai und der ſich durch
Miniſterpräſidenten Jaſzar ſind dieſe Verleumdungen uochmals
öffent=
lich in der denkbar ſchroffſten Form ausgeſprochen worden. Der in
Aus=
ſicht geſtellten Unterſuchung der ſogen. Kriegsgreuel durch eine neutrale
Kommiſſion, der die deutſiche Regierung bereitwillig zugeſtimmt hat, hat
ſich die belgiſche Negierung nachträglich entzogen und damit zu erkennen
gegeben, daß ſie nicht wagt, es auf die Ergcbniſſe dieſer Unterſuchung
ankommen zu laſſen
Der Unterſuchungsausſchuß des Reichstages het feſtgeſtellt, daß der
belgiſche Vol’skrieg eine Tatſache iſt, die durch nachträgliches Ableugnen
nicht aus der Welt geſchafft wird. Er hat ferner feſtgeſtellt, daß dieſer
Volkskrieg in völterrecntswidriger Weiſe und vielfach mit einer
unmenſch=
lichen Grauſamkeit geführt uorden iſt. Die belgiſchen Zeitungen von
Auguſt und September 1914 haben zahlreiche Mütteilungen gebracht, in
denen ſolche Taten verherrlicht worden ſind. Dieſe Zeitungen hat die
belgiſche Regierung neuerdings aus allen Sammlungen zurückgezogen.
Die im Volkskriege von den Belgiern derübten Grauſamkeiten ſind
durch eidliche Vernehmungen vieler Zeugen erwieſen: Gefangene und
Verwundete ſind verſtümmelt, viele Soldaten meuchlings erſchoſſen,
Tuuppenteile zuarſt ſreundlich aufgenommen und dann hinterrücks
über=
fallen worden. Selbſtverſtändlich hat dies Repreſſalien hervorgerufen,
die völkerrechtlich erlaubt ſiud. Daß Repreſſalien gegen ſolche Untaten
bei der dadurch unter den deutſchen Soldaten entſtandenen großen
Er=
bitterung Härten mit ſich brachten, iſt dunchaus erklärlich. Aehnliche
Er=
ſcheinungen hat, bisher noch jeder Volkskrieg gezeigt. Verantwortlich
hierfür iſt der, der den Volkskrieg entfeſſelt hat. Solch= Grauſamkeiten.
wie ſie auf belgiſchen Denkmälern in verhetzender Form dargeſtellt
wor=
den ſind, haben deutſche Soldaten jedoch ſich nicht zuſchulden kommen
laſſen.
Deutſche Kriegsgefangenengräber in Avignon.
Die Reichsvereinigung ehcmaliger Kuegsgefangener teilt uns mit,
daß ſie im Cinvernehmen mit dem Volksbund Deutſche
Kriegsgräber=
fürſorze die Patenſchaft für den deutſchen Kriegsgefangenenfriedhof in
Avignon (Frankreich) übernommen hat. Nach den vorliegenden Berichten
iſt eine allgemeine Inſtandſetzung des Friedhofes und insbeſondere eine
erneute Kennzeichnung der Einzelgräber erforderlich. Die
Reichsvereini=
gung beabſiehtigt die Errichtung eines Gedenkſteines auf dieſem
Fried=
hof und bittet die Angehörigen der hier ruhenden, in
Kriegsgefangeu=
ſchaft verſtorbenen Deutſchen, ſoweit ſie zur Erreichung dieſes Zieles
bei=
tragen wollen, ſich mit der Buudesgoſchäftsſtelle der Reichsvereinigung
ehemaliger Kriegsgefangener, Abteilung Kriegsgefangeuengräber, Ber
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— Vogelsberger Höhen=Club, Darmſtadt. Die
Jahresſchlußvfande=
rung fand am Sonntag, den V. d. M., hei herrlichſter Witterung ſtatt.
Die Führeu hatten nicht zuviel derſpro ien. Das Wanderprogramm
wickelte ſich in beſter Ordnung ab. Die Wanderung führte durch den
prächtigen Oberwald; wenn auch der Buchenwald ſeiues Blattverkes
beraubt iſt, ſo wurde er, wie der Tannenſvald, immer noch recht
bewun=
dert. Die Wieſen und Schneiſen waren mit wunderbarem Reif
ver=
ſehen, der ſich unter der Einwvirkung der Sonnenſtrahlen in
Waſſer=
tropfen verwandelte, die dann beim Sonnenſchein in den prächtigſten
Farben ſchillerten. Nach fünſſtündigem Marſche auf guten Zickzachwegen
gelangte wan am Endziel, Schloß Kranichſtein, an, wo unſer V. H.C.=
Bruder Schlitt für das leibliche Wohl aller Teilnehmer beſtens geſorgt
hatte. Die V.H.C.=Schneſtern Frau Bruchhäuſer und Frau Dr. Pitz,
ſowie V. H. C.=Bruder Fr. Kraft, die ſich ſeit langer Zeit wieder einmal
(ingefunden hatten, wurden durch V. H.C.=Bruder Burk, herzlichſt
be=
grüßt. Gbenſo ſprach er den Füihrern, Herren Göbel und Juugck, für
die gut durchgeführte Wanderung den Führerdank aus. Für den
heite=
ven Teil ſorgten die Geſangsabteilung, V.H.C.=Schweſtern Creter und
Wagner, ſowvie die V G. C.=Brüder Feil, Hönig und Jung, deren
geſang=
liche Darhietungen reichen Beifall fanden. Gleich=eitig wird darauf
auf=
merkſam gemacht, daß am 10. Dezember die ordentliche
Mitglieberver=
ſammlung in der Reſtauration Sitte und am 17. Dezember das
Weih=
nackts= und Dekorierungsfeſt im Mathildenhöhfgal ſtattfindek. Auf
zahl=
reiches Erſcheinen ſeitens der Mitglieder wird hingatvieſen.
Heiſerkeit
Aimm Berſchleimung.
Fay’s echte Sodener Mineral=Paſtillen.
(I.14492
— An dem 1mban des Geſchäftshauſes Gebrider Nen waren
fol=
gende Firmen beteiligt: Fürnierarbeiten u. dal Glückert, Maurerarbeiten
Hch. Sames, Zimmerarbeiten Haur) und Spieß, Eiſenkonſtruktion
Don=
ges, Glaſerarbeiten Felmer, Schreinerarbeiten, Schmitt, Endres und
Bickhardt, elektriſche Anlagen Wilk und Lange, Dekoration und
Innen=
ausſtattung Joſef Trier und Heinrich Metzer, Stützer und Jünger,
Schloſſeraubeiten Schmitt, ſämtlich von Darmſtadt.
— Meldungen über den Ausgana der Angeſtelltenverſicherungswahlen.
Man ſchreibt uns: In der letzten Zeit ſind verſchiedene Meldungen über
den Ausgang der Wahlen verbreitet worden, die nicht ganz richktig ſind.
So wurde die Zahl der Vertrauensleute und Erſatzleute viel niedriger
angegeben, als ſie tatſächlich vom G.DA. bisher erreicht wurden. Aus
den 508 Wahlbezirken ſind bis jetzt 157 855 Stimmen für den G.DA.
abgegehen worden und 510 Vertrauensleute und 996 Erſatzleute als
gewählt zu betrachten. Da bis jetzt in 744 Bezirken gewählt wurde, läßt
ſich erſt nach Eingaug der vollen Meldungen ein geuauer Ueberblick
feſt=
ſtellen.
ag. Das „größere Darmſtadt‟. Das Hauptgeſchäftsviertel der
Eli=
ſabathenſtraße erſtrahlte geſtern abend zum erſten Male im
Scheine der neuen Bogenlampen. Wir begrüßen dieſe
Neuein=
richtung als einen weiteren Schritt zur Vorwärts= und
Aufwärts=
entwickelung uuſerer Stadt.
WSN. Wie ſchützt man Stubenvögel vor Milben? Die Vogelmilbe
iſt ein braunrotes Tierchen, das bis zu einem Millimeter lang wird.
Sie nährt ſich ſchmarotzend vom Blute verſchiedener Vögel, beſonders
der Haus= und Stubenvögel. Nachts peinigt ſie die Vögel mit ihren
Stichen; am Tage hält ſie ſich in den Vogelbauern verborgen. Man
wirkt durch größtmöglichſte Reinlicſkeit der Vogelbauer dem
Vorhandeu=
ſein der Tiere entgegen. Wenn die Sitzſtaugen riſſig ſind oder
irgend=
welchen Schaden aufweiſen, ſo müſſen ſie gegen neue ausgetauſcht
wer=
den. Hohle Sitzſtaugen ſollte man vermeiden. Decſt man nachts
übe=
den Vogelbauer ein weißes Tuch, fo kann man beobachten, daß ſich die
Milben darauf anſameln, wodurch man ſie leicht entfernen kann.
Pfirsichzarten Teint
4
WFArCRR
Ent
2
beseitigt sofort Sprödigkeit und Röfe.
Schachteln zu 20, 60. 60 und 120 P
Tuben au 60 und 100 Pf.
Kulturgeſchichtliches aus dem alten und
modernen Oſt= Turkeſian.
Geſtern abend hielt in einem großen Hörſaal der Tahniſchen
Huch=
ſchule Profeſſor Dr. von Lo Cog aus Berlin=Dahlem eimen Vortrag
über „Kulturgeſchichtliches aus dem alten und uodernen Oſt=Turk=ſtan”
auf Veranlaſſung der Vortragsgemeinſchaft techniſch=uiſſenſchaftlücher
Vereine und des Bundes für Hermatſchutz. Der Saal wuar bis auf den
letzten Platz beſetzt. Miniſterialrat Wagner begrüßte die
Anueſeu=
den im Namen der wiſſenſchaftlich=techniſchen Vereine und des Bundes
Anteilnahme der Zuhörerſchaſt zweifellos auch der Perſönlichkeit des
Kundgebungen des franzöſiſchen Miniſters Barthou und des belgiſchen ſeine Leiſtungen großes Anſehen in der wiſſenſchaftlichen Welt erwuowben
habe. Prof. von Le Cog zeigte zunächſt an Hand einer Landkarte die
Lage von Turkeſtan und ſchilderte die Herkunft der Bevölkerung. Er
machte beſonders auf die in alter Zeit nach der chineſiſchen Grenze zu
wohnenden Tocharen aufnierkſam, die euroväiſcher Abſramurung wareil.
Ferner wies er auf zahlreiche eurotzäiſche Einflüſſe in der Kunſt
Turke=
ſtans hin, beſonders auf die Kunſt der Saſſaniden, die von Perſien aus
Eimgang in das Land fand. Der Nedner charakteriſierte Turkeſtan als
ein Gebiet mit einer Kultur, die iraniſch (urſprünglich europäiſch),
indiſch und chineſiſch beeinflußt iſt. Wie die Kultur, ſo ſtellen auch die
Bewohner eine Miſchung verſchiedener Typen dar. In einer ſtattlichen
Reihe von Lichtbildern wurden die Bevölkerungstypen vorgeführt. Es
waren darunter Köpfe von Männern und Frauen, die man durchaus
als europäiſch bezeichnen konnte. Ein von dem Redner als Typ der
Ur=
eintvohner des Landes bezeichneter Mann wies einen beſonders langen
(dolichokephalen) Schädel auf; derſelbe Typ in einer edleren Form,
ebenfalls im Lichtbild gezeigt, genügt ſogar unſerem
Schönheitsempfin=
den. Eine der photographiſchen Aufnahmen war die eines Mannes mit
einer Hakennaſe von dunhaus nordiſchem Gepräge. Eine andere
photz=
graphiſche Aufnahme war eine intereſſante Zuſammenſtellumg aller in
Turkeſten loöenden Volkstypen; ſie ließ Raſſenmerkmale erkennen,
di=
europäiſche Kennzeichen, allerlei Miſchungen und mongoliſche Formen
boten. Jm weiteren Verlaufe ſeiner Ausführungen zeigte der
Vor=
tragende noch einige charakteriſtiſche Geräte im Lichtbild und
Hanb=
zverker (Shuiſter, Weber uſw.). Oefters wies er auf Cinflüſſe der
au=
tiken Kultur hin, die über Iran in Turkeſtan eindrang. Dieſe
Eiil=
flüſſe fehlen jedoch in der Architektur; nur in kaſſettierten Decken machen
ſie ſich geltend. Urſprünglich waren ſie aus Stein hergeſtellt, ſpäter
wurde die Kaſſettierung einfach aufgemalt. Die Tempel ſind entweder
Felfentempel oder Freibauten; es wurden zahlreiche Aufnahmen von
ihnen gezeigt und dabei auf bemerkenswerte Einzelheiten aufmerkſam
gemacht, namentlich auf die Dachkonſtruktionen (Laternendach), die
Orng=
mentik und die Wandbilder. Man ſah u. a. quadratiſche Bauten, deren
Konſtruktionsidcg perſiſch beeinflußt iſt; darüßer erhebt ſich eine
ge=
ſchloſſene Halbkugel als Dach. Die Ornamentik eines der Tempelgebäud”
ermnerte ſtark, an die ägpptiſche Kunſt, an den Tempel in Lukſor. Au
eirem der Tempel erblickte man ein ſpätantikes Rankenmuſter; dicht
neben dieſer Moſchee, die verſiſch beeinflußt iſt, erhebt ſich ein
Auf=
berrahrungsbau für die Leichen, der chineſiſche Eigentümlichkeiten
auf=
weiſt. An dieſen und anderen Beiſpielen wurde eiklärt, wie ſich in
die=
ſem Lande in ſeltſamer Weiſe verſchiedene Menſchenraſſen und Kulturen
einander kreuzen. Eime Fülle von Lichtbildern ergänzte die feſſenden
Darlegungen des Redners, der am Schluſſe ſeines Vortra es die
An=
weſenden aufforderte, bei einem Beſuche Berlius auch das Muſeum für
Völkerkunde zu beſichtigen. Die Zuhörerſchaſt folgte mit lebhaften
Span=
nung den Worten des Redners ud dankte ihm dunh reichen Beifall.
Miniſterialrat Wagner kleidete dieſen Dank noch in anerkennende und
ehrende Worte.
Die „reiche” Angeſielſtenverſicherung.
Im Kampfe um die Angeſtelltenverſicherung iſt den gfabündleriſchen
Gegnern der Sonderverſicherung jedes Mittel racht. Der Afa=Bund, der
bei den letzten Wahlen im Jahre 1921/2 offen für die Verſchmelzung
der Angsſtellten= mit der Invalidenverſicherung eintrat, beliebt dieſes
Mal eine andere Tattik. Er kann nur ſchwer eine Wahlparole finden,
die ſowohl den Ungbhängigen im Zentralverband der Angeſtellten und
Butab als auch den verminftigeren alten Werkueiſtern genehm iſt, die
vor dem Kriege an der Seite der Hauptausſchmß=Verbände unter
füh=
render Mitwirkung des Deutſchnationalen Handlungsgehilfen=
Verpan=
des ſtandet und jetzt von ihren ſozialiſtiſchen Führern in das
gegne=
riſche Lager üborgeführt wurden. Man verſprüſt heute weitgehende
Leiſtungsſteigerugen mit dem ausdrücklichen Hinweis, daß die
Bei=
träge nicht erhöhßt werden dürften. Dieſe Leiſtungsſteigerungen ſollen
möglich ſein, da die Angeſtelltenverſicherung „ungeheuer reich” ſei. Sie
habe am Ende des Jahres 1926 ein Vermögen von 333 Millionen RMi.
gehabt. Der Afa=Buund vergißt, zu ſagen, daß von dieſen 533
Millio=
uen allein 473 Millionen zur Sicherſtellung der bereits Ende 1926
be=
willigten Rentenleiſtungen erforderlich ſind. Auf deu Kopf der
Verſicher=
ten umgerachnet, ergibt die Rücklage von 533 Millionen eine Summe von
nur 190 Mark. Schon an dieſer Zahl erſieht man, wie groß das
angeb=
liſche Vermögen der Reichsverſicherungsanſtalt iſt. Der Afa=Burnd bleibt
auch die Antwort auf die Frage ſchuldig, was werden ſoll, wenn auf
Grund der von ihm geforderten Leiſtungsſteigerungen die Rücklage in
ſehr kurzer Zeit aufgebraucht ſein wird. Die Zahl der
Rentenempſän=
ger iſt ſeit dem Jahre 1920 von rund 8000 auf rund 65 000 1924, rund
84 000 1925 und rund 108 000 1926 geſtiegen. Ein weiteres ſtarkes
An=
ſreigen iſt ſüir die nächſten Jahre und Jahrzehnte zu erwarten. Nict
zu erwarten iſt aber, zumal im Hinblick auf die ſich immer mehr
aus=
wirkenden Rationaliſierungsmaßnahmen, ein weiteres Anſteigen der
Bei=
tragszahler. Es iſt daher ein einfaches Rechenexempel, daß die
Bei=
träge ganz außerordentlich anſteigen müſſen. Als warnendes Beiſpiel
ſehen wir die Invaliden= und knappſchaftliche Penſionsverſicherung, wo
heute Beiträge erhaben werden, die zwei= bis dreimal ſo hoch als
die=
jenigen der Angeſtelltenverſicherung ſind. Der Rückgriff auf die
Rück=
lage der Angeſtelltenverſicherung bedeutet daher eine Kataſtrophenpplitik,
gegen die ſich die Angeſtellten, die einen geſicherten Rentenanſpruch,
boe=
ſitzen wollen, zur Wehr ſetzen.
ag. Ein nicht alltäglicher Verkehrsunfall ereignete ſich geſtern abend
gegen 7 Uhr in der Rheinſtraße. Ein Autu fuhr bei dem Ernſt=
Lud=
wigs=Café einen Baum um, ohne zum Glück weiteren Schaden
anzu=
richten. Die ſtädtiſche Feuerwehr räumte das Hindernis hinweg.
Diebſtahl im Landesmuſeum. Am 27. November 1927 wurden
aus dem Landesmuſeum drei wertvolle Elfenbeiuſchnitzereien, die aus
dem 14. Jahrhundert ſtammen, von unbekannten Tätern geſtohlen. Dio
Beſchreibung der Schnitzereien iſt folgende: 1. Relief 88/113 Müllimeter,
die Kreuzigung Chriſti darſtellend, 2. Relief 88/113 Millimeter,
dau=
ſtellend einen Ritter auf fahrbarem Ruhebett, unter dem Bett
verſchie=
dene Glocken, in der linken Ecke ein Löwe und darüber zwei
Mädchen=
köpfe. 3. Rrlief, vierteilig, 115/145 Millimeter, darſtellend: oben rechts
Kreuzigung Chriſti, oben links Steinigung des II. Stephanus, unten
rechts die Anbetung der hl. drei Könige, unten liucks Enthauptung
Jo=
hannes des Täufers.
Polizeibericht. In Frankfurt a. M. wurde weden fortgeſetzten
Diebſtahls aus Pridatautos ein Mann feſtgenommen, deu einen im
Stui befindlichen Photoapparat „Conteſſa Nettel=Picolette‟ 4,5
Zeutimeter mit Obiektiv Teſſar 1:6.3—7,53 Zentimeter Nu. 388 413, Caul
Jeiß, Jena, im Beſitz hatte. Ein Herr aus Darmſtadt ſoll dor einigen
Wohen im Frankfurter Generalanzeiger einen derartigen Apparat als
verloren gemeldet haben. Bei der Kviminalpolizei Darmſtadt iſt der
Apparat weder geſtohlen noch als verloren gemeldet wvorden.
Sachdici=
liche Angaben nimmt die Kriminalpolizei, Zimmer 3. entgegen. — Feſt
genommen wurde der von der Staatsauwaltſchaft Freiburg wegen
Sitt=
lichkeitsverbrechens verfolgte Bergmann Adolf Fritz aus Wellersweiler
und der von der Staatsanwaltſchaft Schſveinfurt wegen ſchueren
Dieb=
frahls geſuchte Weißbinder Adolf Schobeu. Fritz und Schober kamen in
Unterſuchungshaft.
Lekale Veranſkaltungen.
Die diemnter asſcheinenden Notizen ſind an ſchileßſich a 3 Hinweiſe auf A.izeigctt zu beirackkz
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritlk.
— Deutſcher Offizierbund. Donnerstag, 1. Dezember,
8 Uhr abends, im Kaſino des Leibgarderegiments Herrenabend und
Vor=
trag des Herin Generals Fehr: „Deutſche Schickſalswende‟. Es wird
gebeten, reckt, zahlreich zu erſcheinen.
ge Weltreiſe für alle Leſer des Darmſtädter Tagblattes
Ncie nicht erfahren, wie die weite Belt mit all werden mit uus von Land zu Land, von Ort zu Ort reiſen. Aber Länder, Städte. Gebirge Ströme, Seen, die beſucht
Wir verſprechen unſereu Leſern genußreiche Stunden und werden. Es erhalten daher alle Abonnenten in Lieferungen
Lundern der Natur ausſeht und wie die Menſchen darauf
Ubdes zim Neiſen gehört Zeit und Geld! Soll darum
Nic, die ſremden Länder und Völker kennen zu lernen,
Ede Kreiſe auf immer unerſülbdar bleiben? — — Nein:
und Künſtler ſind deshalb hinausgegangen, tief in
Neegenſten Länder hinein, um uns in Wort und Bild
AW widten uad Wodn uit ſGchensnn 1. Sit
wollen ihnen ein freundlicher, aufmerkſamer Führer ſein.
Trete jeder mit uns getroſt die Weltreiſe an und lerne durch
unſere Zeitſchrift „Durch alle Welt” die Pracht der Natur, die
Sitten und Gebräuche der verſchiedenen Menſcheuraſſen ohue
Reiſebeſchwerden, teure Ausrüſtungen und Reiſegelder kennen.
—Ku einer Beiſe gehört aber auch eine allgemeine Drientjerung
Säntliche Unkoſfen
nur 30 Pf. pro Weche.
apfen Handaclas gracts
Sobald Sie den angefügten Beſtellſchein ausgefüllt und
ein=
geſandt haben, wird die Reiſe angetreten,
Beſtellſchein Darmſtädter Tagbl
An die Expedition „Durch alle Welt”,
Berlin=Schöneberg
Ich abonniere ziermit „Durch alle Welt” 14 Jahr, jede Woche ein Heſt für 30 Pf.13
frei ins Haus.
Nane:
Ort und Straße—
*Schwurgericht
p. Ohne Ausſchluß der Oeffentlichkeit wird gegen 2 Perſonen von
Eppertshauſen wegen Abtreibungsverſuchs bzw. Auffonderung zur
Ab=
treibung und deren Annahme (§ 49a St.G.B.) verhandelt. Der eine
der Angeklagten iſt ſeit dem 21. Juli d. J. in Unterſuchungshaft,
wäh=
rend der andere ſich auf freiem Fuß befindet. Die Beweisaufnahme
wickelt ſich raſch ab. Der chemiſche Sachverſtändige äußert ſich darüber,
vb der Inhalt eines Arzneifläſchchens Abtreibungsmittel enthält. Aloc
oder Mutterkorn können nach dem Befund in Betrach kommen.
Be=
züglich Aloe ergab ſich kein poſitides Ergebnis, in dem Rückſtand war
nur ſehr wenig Mutterkorn enthalten. Der ärztliche Sachverſtändige
äußert ſich über die Verwendung des Mutterkorns in der Praxis,
Der Staatsanwalt ſtellt feſt, daß unſtreitig die ſtrafbare Handlung
ausgeführt Herden ſollte, daß aber das Obfekt derſelben mit der
Aus=
führung nicht einverſtanden geweſen ſei. Die Schwangere erſcheine nach
ihrer ganzen Axt und Haltung als glaubwürdig. Der eine Angeklagte
habe mit aller Liſt auf das Mädchen einzuwirken verſucht, um ihren
Widerſtand zu überwinden und ſie für einen Eingriff gefügig zu machen.
(Der Hauptbelaſtungszeuge iſt kurz vor der Verhandlung geſtorben.) Der
weiter Angeklagte habe gewerbsmäßig gehendelt; er habe ſeinem Freund,
wenn auch ausnahmsweiſe, einen Gefallen erweiſen und als
Naturheil=
kundiger helfen wollen, allerdings habe er ſeine Hilfe von der
Einwilli=
gung des Objekts abhängig gemacht. Der Strafantrag geht gegen den
einen Angeklagten auf 1 Jahr 3 Monate Gefängnis, gegen den
letzt=
genannten Angeklagten auf 6 Monate Gefängnis, auch gegen dicſen die
Zuläfſigkeit von Polizeiau fſicht auszuſprechen.
Der Verteidiger des erſten Angetlagten betont, eine Reihe von
Mo=
menten liege vor, aus denen die Eimilligung der Schlvangeren zur
Vornahme der Abtreibung erhelle. Deshalb entfalle das erſchwerende
Moment, das das Geſetz aufſtelle. Der verſtorhene
Hauptbelaſtungs=
zeuge ſei unbeeidigt vernommen worden. Bei Bemeſſung der Strafe
möge die Unterſuthungshaft angerechmet werden.
Der Verteidiger des Naturheilkundigen vermißt jede Klarheit darüber,
ob ein Entgelt für den Eingriff verſprochen worden ſei; aus der
Ge=
ſchäftsgebarung ſeines verſtorbenen Vorgängers Frühwein könne kein
Schuidargument entnommen werden, gerade dieſe haben den
Geſchäfts=
pahfolger Jahin gebracht, ſich mir ſtrafbaren Eingriffen niht zu
be=
faſſen, vor ſolchen ſei er in dem kleinn Wohnort der Ausübung ſeiner
Tätigkeit zurückgeſchreckt. Mithin fehle es an der Ernſtlichkeit der
An=
nahme der an ihn gerichteten Aufforderung. Die Freiſprechung ſei
geboten.
Das Urteil ſpricht den Naturheilkundigen frei, erkennt gegen den
erſt=
genannten Angeklagten auf § Monate Gefängnis, worauf 4 Monate
Unterſuchungshaft angerechnet werden, im übrigen erfolgt Freiſprechung.
— Dampferexpeditionen des Norddeutſchen Lloyd Bremen. Nach
NewYork: ab Bremen=Bremerhaven D. Preſident Mooſevelt (US.L.)
2. 12., D. Stuttgart 3. 12., D. Columbus 9. 12., D. Preſident Harding
(USL.) 14. 12., D. Dresden 17 12., D. Republic B. 12. Nach New
York: ab Southampton D. Preſident Rooſevelt (U1SV.) 3. 12., D.
Columbus 10. 12., D. Preſident Harding (USL.) 15. 12., D. Dresden
18. 12., D. Republic (USL.) 29. 12. Nach Canada (Halifax) New
York: ab Bremen=Bzemerhaven D. Stuttgart 3. 12. Nach
Ha=
vana=Galveſton Ausreiſe über Haläfax: D. Vork
3. 3. B. Nach Philadelphia=Baltimore=Norfolk: ab
Bremen D. Göttingen 7. 12., D. Holſtein 21. 12. Nach Nord=
Amerika Weſttüſte: ab Bremen Dr. Witram 15. 12., D. Witell
5. 1. Nach dem La Plata; ab Bremen=Bremerhaven (
Paſſagier=
einſchiffung) D. Sierva Cordoba 3. 12., D. Werra 17. 12., D. Sierra
Morena 31. 12. Nach Nordbraſilien; ab Bremen D. Orotava
7 1. Nach Mittelbraſilien: ab Bremen D. Erfurt 3. 12.
Nach Cuba=New Orleans: ab Bremen D. Raimund 2. 12.
Nach Oſtaſien: ab Hamburg D. Saarbrücken 30. 11., D. Lahn
ab Bremen 3. 12., ab Hamburg 7. 12., D. Augsburg ab Bremen 10, 12.,
ab Hamburg 14. 12., D. Moſel ab Bremen 17. 12., ab Hamburg 21. 12.,
D. Coblenz ab Bremen 24. 12., ab Hamburg 28. 12. Nach
Auſtra=
lien: D. Crefeld ab Hamburg 24. 12., ab Bremen 27. 12., D. Main
nb Hamburg 25. 1., ab Bremen 28. 1. Nach Süd=Amerika
Weſtküſte: a) durch den Panamakanal: D. Holger ab Bremen 6. 12.,
b) durch die Magellau=Straße: D. Atto ab Bremen 29. 11., ab
Ham=
burg 3. 12. Nach Weſtküſte Zentr.=Amerika u. Mexikp:
D. Nürnberg ab Bremen 31. 12., ab Hamburg 7. 1. Frachtfahrt
Canariſche Inſeln nach Bremen=Hamburg: D. Amſel
a6 Bremen 10. 12. Nach der Levante ab Bremen: Abfahrten
alle 3—10 Tage. Nach Finnland ab Bremen: 14tägiger Dienſt
nach allen Haupthäfen. Nach Reval ab Bremen: Abfahrten alle
10 Tage. Nach Lenängrad ab Bremen: Abfahrten alle 8 bis 14
Tage. Nach England ab Bremen 2 bzw. 4 Abfahrten in der
Woche. Nach Afrika: a) Weſt=Afvika: D. Wahehe ab Hamburg
3. 12., b) Süd= und Oſt=Afrika: D. Muanſa ab Hamburg 30. 11., ab
Bremen 2. 12., D. Uſambara ab Hambuug 10. 12. — Mitgeteilt von
der Vertretung Anton Fiſcher, Telephon 186, Darmſtadt,
Frank=
furterſtr. 13—14.
Aus den Parteien.
— Deutſchnationaler Franenausſchuß. Heute ſchon
ſei unſeren Mitgliedern bekanntgegeben, daß Mittwoch, 7. Dezeurber,
nachmittags 4 Uhr, unſere nächſte geſellige Zuſammenfunft bei Sitte
ſein ſoll. Frau A. Schundt vom Landes=Frauen=Ausſchuß Heſſem=Naſſar=
Waldeck wird zu uns ſprechen über „Adventsgedanken‟. Wir bitten ſchon
heute um vege Beteiligung. — Gleichzeitig erinnern wir an unſere
diesjährige Weihnacztsbeſcherung, die wir für unſeren Deutſchnationalen
Arbeiterbund am 19. Dezember veranſtalten. Etwaige Spenden hierfüitr
werden dankbar entgegengenommen.
— Nationale Arbeitervereinigung
Bezirks=
gruppeDarmſtadt. Am Samstag veranſtaltete die Bezirksgruppe
Darmſtadt der Nationalen Arbeitervereinigung einen Lüchtbildervortrag,
bei dem Herr Major Krauße d’Avis über die Kämpfe in der Ukraine
ſprach. Der Beſuch der Veranſtaltung war derart, daß viele Mitglieder
wieder umkehren mußten, da auch nicht ein Stehplatz mehr zu b=kommen
war. Der Vorſitzende der Vereinigung, Herr Arbeiterſekretär Voeglin,
begrüßte mit herzlichen Worten die Erſchſiienenen und dankte Herrn
Major Koauße d’Avis dafür, daß er ſich in ſo freundlicher Weiſe zur
Verfügung geſtellt hatte. Mit kurzen Worten wies Kollege Voeglin
darauf hin, daß an Hand der Bülder der Beſchauer in eine Zeit
zuruck=
geführt werden ſolle, in der das ganze deutſche Volk ohne Unterſchied
des Standes und der Partei ſich die Hände reichte, um die Heimat zu
ſchützen. Nur mit der Arbeiterſchaft, ſo führte der Redner weiter aus,
ſei es möglich geweſen, gegen eine ganze Welt von Feinden das
Vater=
land zu berteidigen. Dieſe Tatſoche zeige klar und deutlich, daß
Deutſch=
land auch nur mit der Arbeiterſchaft wieder hohkommen könne. Darauf
ergriff der Redner des Abends, Herr Krauße d’Avis, das Wort zu ſeinen
glänzenden Ausführungen. Als ehzemaliger Stabsoffizier und
Ukraine=
kämpfer eittwickelte der Redner ein von Anfaug bis zu Ende klar
vei=
ſtändliches Bild von den Vorgängen, die ſich damals nach dem
Friedens=
ſchluß mit Rußland in der Ukraine abſpielten. In anſchaulicher Weiſe
zeigte der Redner die Freiheit und Brüderlichkeit, die die Bolſchewiken
dem ruſſiſchen Volke Predigten. Einige Beiſpiele aus den Ausführungen
des Redners ſollen die Methode dieſer Volksbeglücker darſtellen. Im
Hafen von Odeſſa, ſvohin ſich die gegneriſche Flotte geflüchtet hatte,
fan=
den die deutſchen Schiffe, die die Verfolgung aufgenommen hatten, die
ſonſt ſo friedlichen Bewohner in einer unbeſchreiklichen Wut und
Ver=
zweiflung vor. Die Bolſchewiken hatten ſämtlühe in Odeſſa befindlichen
Marineoffisieve und deren Familien in das nur ungefähr 6 Merer tiefe
Waſſer des Hafens, nachdem ſie denſelben vorher Steine an die Füße
ge=
bunden hatten, lahend verſenkt. Dr tote Menſchen nach der Oberfläche
ſtreben, ſo ſah es aus, als ob die auf dem Grunde des Hafeus
verfent=
ten Meuſchen noch lebten. Noch von zahlreichen anderen Greueltaten
der Bolſchewiken berichtete der Redner. Er bracſte außerdem zahlrenhe
Bilder, die die landſchaftlichen Reize dieſes Landes zeigten. Dem
Red=
ner wurde nach Schluß ſeiner Ausführungen reicher Beifall zuteil. In
dem nachfolgenden gemütlichen Teil gab der Vorſitzende das Programm
der Weihnachtsfeier, die am 17. Dezember ſtattfinden ſoll, bekannt, unter=
die Mitglieder noch bis zur Polizeiſtunde zuſammen. Auch bei dieſer
Veranſtaltung meldeten ſich wieder 15 neue Mitglieder an.
v
Tageskalender für Dienstag, den 29. November 1927.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 19½ Uhr,
Aus Heſſen.
Starkenburg.
An. Arheiſgen, 25. Nov. Gemeinderatsbericht. Der
Vor=
ſitzende, Bürgermeiſter Jung, gibt ei Schreiben des Kreisamtes
be=
kannt, wonach die Durchführung der Schulzahnpflege in unſerer
Ge=
meude abgelehnt wurde. Daraufhin beſſchließt die Verſammlung eine
Gntgegnung des Inhalts, daß der Gemeürderat davon Kenntnis mimmt
und erklärt, die Verſagung eines Raumes ſei nur aus gewerblichen
Gründen geſchehen, da die Gemeinde zur Stellung eines koſtenloſen
Lokales für Privatpraxis nicht gezwungen werden könne. — Die
Ge=
meindehundeſteuer für das Jahr 1923 wurde auf 6 Mark feſtgeſetzt. —
Eine Kapitalerhöhung der Wohnungsfürſorgegeſellſchaft für Heſſen
fand Ablehnung. — Die Uebernahme einer Bürgſchaft für
Zwiſchen=
kredit und die Zuſbimmung zu zwei Löſchungen für
Sicherheitshypo=
theken fand Gevehmigung. — Die Verpachtung von
Gemeindegrund=
ſtücken wurde befaht. — Mit dem Geländetauſch mit Guſtav Lutz war
man einverſtanden, jedoch wurde für den Fall einer Veräußerung das
Rückkaufsrecht zu dem jetzigen Uebergabepreis vorbehalten. —
Be=
treffend Erwerbung von Straßengelände in der Kettenwieſenſtraße von
Hans Sauer wurde beſchloſſen, eine Beſichtigung vorzunehmen. — Falls
die Tiefbaukommiſſion keine Bedenden erhebt, wird dem Geſuch des
J. Heymann um Anlage eines proviſoriſchen Kanals in der
Neckar=
ſtraße gutgeheißen. — Bei der Arbeitsverteilung zur Errichtung von
Holzſchupten wurde die Gruppe 3 gleichfalls an Peter Traſer vergeben.
— Der Ver= und Ankauf von zwei Faſelochſen wurde genehmigt. —
Das Geſuch des Gg. Perer Rühl um Antennenanſchluß an der
Flein=
kinderſchule wird abgelehnt. — Dem gleichen Entſcheid verfiel auch das
Geſuch des Karuſſellbeſitzers Köhler wegen Erlaß des Platzgeldes bei
der Kirchweihe. — Anfchließend fand geheime Sitzung ſtatt. — Wie
bekannt, findet am 1. Dezember d. J. eine Viehzählung ſtatt, die
ſich über Pferde, Mauluere und Mauleſel, Eſel, Mindvieh, Schafe,
Schweine, Ziegen, Federvieh, Kaninchen und Bienenvölker erſtreckt.
Auch iſt jede Hausſchlachtung mit Ausnahue ſoliher, die der
Fleiſch=
beſchau unterlagen, in der Zeit von 1. Dezember 1926 bis 30. November
d. J. einzutragen. Die Einwohnerſchaft wird erſucht, den Zählem das
Zählgeſchäft durch richtige Angaben zu erleichtern.
4a. Wolfskehlen bei Griesheim, 28. Nov. Anſchluß an das
Gruppenwaſſerwerk. Der Gemeinderat von Wolfskehlen hat
in ſeiner letzten Sitzung mit 9:2 Stimmen den Anſchluß der Gemeinde
Wolfskehlen an das Gruppenwaſſerwerk „Mittleres Ried” beſchloſſen.
Aa. Pfungſtadt, 28. Nod. Adbent. Am Sonntag, den 1. Advent,
ging beſonders die konfirwierte Jngend zum Abendmahl, eine alte,
ſchöne Sitte, die ſich bis auf den heutigen Tag erfreulicherweiſe
erhal=
ten hat. Außer dem Gottesdienſt und dem Abendmahl am Sonntag
vormittag, fand abends eine Liturgie ſtatt.
m allen Apotheken erhältlich.
Aa. Eberſtadt, 28. Nob. Volksliederkonzert. Am
kommen=
den Sonntag, 4. Dezember, hält der älteſte Geſangverein Eberſtadts, der
Geſangverein „Frohſinn”, im Saale ſeines Vereinslokals „Zum
Bergſträßer Hof” ein Volksliederkonzert ab. Nicht nur der Männerchor
des Bereins, der unter der Leitung des Stadtkantous Hubert Samper=
Darmſtadt ſteht, ſondern auch die Soliſtin des Abends, Frau Horn=Stoll,
Darmſtadt, wird Volkslieder und Volksweiſen zu Gehör bringen. Als
Soliſt betätigt ſich feiner das Vexeinsmitglied Chriſtian Schmidt=
Eber=
ſtadt (Tenoxift). Die Klavierbegleſtung hat Herr A. Born=Darmſtadt
übernommen. Den muſikaliſchen Rahmen vermittelt die Kapelle „
Edel=
weiß”, die für den Abend ein Streichorcheſter ſtellt. — Der erſte
Ad=
vent wurde in der Kirche feierlich begangen. Der Pofqunenchor trug
weſentlich zur Hebung der feierlichen Stimmung bei. Auch begleitete er
den Gemeindegeſang. Ferner wirkte der Kirchengeſangverein mit, Mit
dem Adventsgottesdienſt war Abendmahl verbunden
Ak. Nieder=Ramſtadt, 28. Nov. Der geſtern abend von ſeiten der
Freiwilligen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz im Soale von Gaſtwirt
Fiſcher veranſtaltete Theaterabend erfreute ſich eines
außerordent=
lich guten Befuches. Der größte Saal Nieder=Ramſtadts war bis zum
letzten Platz beſetzt. Der Ehrenvorſitzende der hieſigen Kolonne, Herr
Chr. Wamboldt, begrüßte in überaus herzlicher Weiſe die Erſchienenen,
nicht auch, ohne auf die Bedeutung und Wichtigkeit des Beſtehens der
Kolonne hinzuweiſen. Das Programm war ein ſehr
abwechflungs=
reiches. Lebende Bilder wechſelten mit Muſikvorträgen ab. Gute
Auf=
nahme fand auch das Theaterſtück: „Wenn du noch eine Mutter haſt.”
In Anbetraiht des guten Zwecks, für den der Reinerlös aus der
Veran=
ſtaltung gedacht iſt, iſt der eifrigen Kolonne der Eufolg zu gönnen. Wie
wir hören, ſoll die Veranſtaltung am nächſren Sonntag wiederholt
wer=
den. — In der am letzten Samstag abend im Gaſthaus „Zum
Schützen=
hof” ſtattgefundenen allgemeinen Mieterverſammlung wurden als
Ver=
terter der Mieter in die Wohnungskommiſſion vorgeſchlagen: 1. Ph.
Fiſicher 2., 2. Wilh. Schaller, 3. Jakob von der Hetzden. Als Vertreter
im Mieteinigungsamt an Stelle des bisherigen, jetzt ausgeſchiedenen
Bei=
ſitzers Knierieme, wurde Ph. Herzinger in Vorſchlag gebracht und zu
deſſen Stellvertreter F. Benecke. — Am 1. Dezember I. Js. findet
wie=
derum wie bisher einne
Hausſchlachtingen, um den geſamten Fleiſchkonſum ermitteln zu können.
— Die Lifre über die zur Wahl der Vertrauensmänner der
Handwerks=
kammer Wahlberechtigten, die vom Ortsgewerbeverein aufgeſtellt iſt. liegt
zurzeit auf dem Rathaus zur Einſicht offen. — Frau Jakob Ströher
Witwe dahier feiert am 2. Dezember I. Js. ihren 82. Geburtstag. Die
alte Frau geht noch faſt tagtäglich ihrem alten Beruf nach, nämlich dem
Sammeln von Feldſalat, den ſie dann perſönlich wöckentlich zweimal nach
Darmſtadt zum Verkauf bringt. Trotz des kümmerlichen Daſeins, das
die Frau in ihren alten Tagen friſten muß, verläßt ſie der gute Humor
nicht.
— Ober=Ramſtadt, 28. Nob. Der über unſere engere Heimat hinaus
und beſonders in Jaadkreiſen ſehr bekannte frühere Likörfabrikant Herr
Bhilipp North 2. wird am Dienstag zu Grabe getragen. Sein biederes
Weſen und geſellſchaftlicher Sinn hat ihm einen großen
Freundſchafts=
kreis geſichert.
f. Roßdorf. B. Nov. Gemeindsratsbericht. Die Sitzung
mütrde ve
tionsverſammlung der Berufsgenoſſenichaft für Gas= und Waſſerwerke
am 7. Dezember in Mainz ſoll ein Vertreter nicht entſandt werden.
3. Das Geſuch des Holzſetzers und Vorarkeiters Storck um Neuregelung
ſeiner Lohnverhäſtniſſe verfällt der Ablehnung. 4. Dem
Friedhofsauf=
feher wird bei Niederleguug ſeines Dienſtes ein monatliches Rubegehalt
von 30 Mark genehmiat, da er keinen Anſpruch auf Ruhegehalt bei der
Verſicherungsanſtalt für gemeindliche Beamten bat. Inrolge ſeines
lei=
denden Zuſtandes trägt ſich Herr Fricdhofsaufſeher Roſianol mit dem
Gedanfen, ſeinen Dienſt niederzulegen, den er nahezu 25 Jahre zur
Zii=
friedenheit ausgeüht bat. 5. Die Voxaus=ahlungen auf die
Beamten=
beioldung für die Gru
Kohlenoxgdgasvergiftung in der Kl
U. Nieder=Ingelheim, 28. Nov. Schon bet Begin
gotdesdienſtes in der evangeliſchen Kirche war den
ein eigentümlicher Geruch aufgefallen. Man öffnetze
Fenſter und der Geiſtliche konnte auch den Altan
Störungen erledigen. Erſt als Herr Pfarrer Kmem
zur Predigt beſtiegen hatte, bemerkte er eine auffallgn
unter den auf der Empope ſitzenden Kindern. Er 7 die Predigt ab. Von den 30 Kindern warem
ſchon ſieben infolge Einatmens von Kohlenprpdö
mächtig geworden. Kirchenbeſucher eilten ſofort auff.
und holten die Kinder herunter, die man in Nachbof
brachte. Dort erholten ſie ſich unter Hilfe eines
der Krankenſchweſter wieder. Zwei Kinder mußten:
kenhaus gebracht werden, wo ſie zum Glück abes
wieder zum Beſußtſein kamen. Das Unglück, das ſ.
verhältnismäßig guten Verlauf nahm, ſoll duroe
weichen der Kohlengaſe aus einer ſchadhaften
Stelle=
röhren des zum Heizen der Kirche verwandten
Kor=
ſtanden ſein.
r. Babenhauſen, B. Nob. Der Elternnachmiti
Turnverein 1891 im Saalbau „Deutſcher Huf” am
mittag veranſtaltete, nahm bei gutem Beſuch von Eltern
freunden einen friſch=frohen Verlauf. Unter den Klüugenn
ſpielenden Jazzkapelle des Odenwaldklubs, die ſich in zu
Weiſe zur Verfügung geſtellt hatte, zogen Turnerinnen urn
ihrer Spitze die Kleinſten, auf die ſtattliche Bühne. Ein a.! Ein herzerfreuendes Bild iſt’s, die große Merun
chen, Knaben, Zöglingen und Turnern kameradſchaftlich
ihren Führer auf der Bühne ſtehen zu ſehen. Wie leuchri
darüber aus den Mienen der in vorderſter Reihe ſtehen:
ſten, heute auch mittun zu dürfen. Dieſem Gefühle ves
1. Vorſitzende, Herr Studienrat Weiß, in ſeinen her;
ßungsworten deutlich Ausdruck. Packende Werte fend er
Turnerinnen und Turner, die heute ihre Eſtern und die
mit allen Gebieten des Turnweſens, wie es die Turnſtntd
vertraut machen wollen. Die Turnſache iſt Volksſache, ſo
aus, iſt Dienſt am Volk. Sie iſt verantvortungsreiche Er
die von allen Abteilungsführern und Helfern aus Liebe
zum Vaterlande freudig geleiftet wird. Den Mitrbeiternz
herzlicher Dank. Mit gutem Gewiſſen können die Gltern
in die Turnſtunde ſchicken. Dert ſind ſie gut aufgehoßen.
und Geiſt gemeiſam bei uns gut geſchult werden, dadnn
folgenden Turnütbungen Zeugnis ablegen. Ein von alle-n
genommenes „Gut Heil” und die erſte Strophe dess
„Turner, auf zum Streite” bilden den paſſenden Uebergany
neröſchen Darbietungen. Ihre trefflichen Leiter ſind die Ar
Sauerwein Büchler, Bergſträßer und Ohl
übungen verrieten ein hohes, gut diſzipliniertes Können mn
harten Beifall. Und erit die Boden= und Frefübungen, dir
feſſelnd wirken, dazu bei den Kleinen gar oft humorvoll.
wird den Eindruck gewonnen haben, daß die zielbewußte zni
gebaute Stählübungen für ben Körper ſind. So wird da
Uebungen als Vorſtufe zu den Höchſtleiſtungen des Ger—d
denen ſie den Körper ſtählen, verſtändlich. Alles in allenn
der Elternnachmittag zu einer rechten Werbekundgebumg
verein, als einer echten Pflegeſtätte der Jugenderziehung.
Fränkiſch=Crumbach i. O., 23. Nov. Der Reichsburn
Geſchädigten, Teilnehmer und Hinterbliebenen veranſtaltet „
den 30. November, abends, im U.=T. Fränkiſch=Crumbasn
bildervortvag, anſchließend länft der Film „Brandſtifter E./
Reinertrag der Veranſtaltung wird zu wohltätigen
Zwes=
b. Crbach i. Obw., N. Nov. Die Spar= und Dar.e
e. G. m. b. H. Erbach i. Odw. hat ſchon vor einiger Ze
und Aufſichtsrat beſchloſſen, die Spareinlagen und
Geſch-
ein Opfer der Inflation geworden ſind, im Rahmen der
Verfügung ſtehenden Mittel aufzuwerten. Dieſer Beſchllf
Genoſſenſchaftskaſſen durch das Aufwertungsgeſetz nicht zu.
verpflichtet ſind, um ſo mehr zu begrütßen, als die große
Einleger bei der Spar= und Darlehnskaſſe e. G. m. b.H. Erhar)
ſind, die ſich die ſauer verdienten Groſchen vom Munde
meiſt in wöchentlichen Beträgen von 50 Pfg. aufwärts duurs
die die Kaſſe durch ihren Boten verkaufen ließ, eingezah.
Aufwertungsangelegenheit iſt nunmehr ſo weit gediehenm
einer außerordentlichen Generalverſammlung unterbrefte,
die am Samstag, den 3. Dezeurber, abends 8.30 Uhr, im
zu Erbach ſtattfindet. Die aufgewerteten Beträge ſollen. 5ü
noch vor Weihnachten den Gläabigern der Kaſſe gutgeſch:fe
m. Hüttenthal i. Odw., 77. Nov. Dieſer Tage feierte
meinderechner Herr Hörr mit ſeinem 60. Geburtstag
Dienſtjubiläum. Der Feier wohnte der Ortsvorſtand Hiß
Bürgermeiſter Heß überreichte dem Jubilar namens der (i
Seſſel als Zeichen der Dankbarkeit. Der allgemeine Wanſ.
Hörr möge noch lange in Geſundheit ſeines Amtes walten
* Schöllenbach. B. Nob. Geſtern mittag wurde unt
teiligung unſere älteſte Einwohnerin, Chriſtine Ihrig.
tragen. Sie hat ein Alter von 86 Jahren erreicht und K.inß
Ende noch rüſtig. Am Freitag erreichte ſie der Tod
dunchsi=
anfall.
H. Rimbach i. O., 28. Nov. Goldene Hoc, zeit.
Altbürgermeiſter Georg Weber und ſeine Ehefrau Mon
Mahler im benachbarten Bonsweiher feierren geſtern bei
heit das Feſt der goldenen Hochzeit.
H. Aus dem Odenwald, 28. Nov. Diebſtahl wi
nachtsbäumchen. Alljährlich um die Weihnachtszeit
Beobachtung machen, daß vereinzelte Touriſten bei der Rir fe!
Odenwaldwandernugen Chrifrbäuuchen mit ſich führen.
Entnehmen ſolher Bäumchen iſt ſelbſtverſtändlich verbster in.
Die Bergwacht ſowohl als aueh die Organe der Forſtve./
gehalten, darüber ſtrenge Kontrolle zu üben und als Forſt Xiß‟
zeige zu bringen, ſofern der betreffende Touriſt nicht eilr!
Genehmigung vorweiſen kann.
Bb. Bensheim, 28. Nov. Die geſtrige Morgenfern
der 2. Bensheimer Gemälde=Ausſtellung erfreute ſich eine2
ordentlich ſtarken Beſuches. Bereits lange vor dem auf
geſetzten Beginn der Feier, zu der die Räunfe des Ausſtelll 5n
zen Worten die Gäſte und ſtellte denſelben Herrn Graf Hark=
Herr Julius Klaas=Auerhach eröffnete die Feier mit eine‟
Schöpfung Alexander Glaſenoffs, die er auf dem Klaviernn"
Empfinden und techiſch ſchön zum Vortrag brachte. Gro,
ergriff nunmehr das Wort zu ſeinem Vortrag „Das B79
am Mochk nende 25 Perionen, darunter 3 Kriſenuntenſtützugsempfänger.
Infolge Beainns der Holeauerarbeit werden eine Reihe derſeſhen dort
Nrbeit findsa. — Die Fürgermeiſter weiſt in einer Bekanntmachung
darquf hin, daß die Liſten für die Mahlen zur Handskammer im
Tahre 1022 m 29 Roh mber bis 5. Desember einſchlietzlich während
der Dienſtſtunden zur Einſicht der Intereſſenten und Erhebung etwaiger
Einwendungen offenbiegen.
ſeinen zahlreichen Freumden lebhaft bedauert.
* Hirſthhorn, B8. Nov. Waſſerſtand des N
27. November 1.36 Meter, am 22. November 1,/40 Mel.
— Gernsheim, B. Nov. Waſſerſtand des RN
N. November 0,38 Meter, am 28. Noyember 0.0 Meie
neuen „Sahlichteit”, deren Reſultat er mit dem
Prädikat=
maſchine” geißelte und die in ihrer nüchternen Wohnunen?
Bilderſchmuck verhindert und dadurch zur modernen XAN
heraßſinrt. Ihr gegenüber ſtellte Graf Hardenberg das ar
turelle und dem Bedürfnis eines jeden Menſchen entſprig.
häuslichen Bilderſchmuckes klar. Im zveften Teil ſeiner
wandte ſich der Redner den Frage zu: „Weſche Bilder k9
wie hänge ich ſie auf?” In logiſcher Zergliederung gab der 2"
bei ſeine auf 30jähriger Liebe zur Kunft ſich gründenden Ee‟”
wobei das „Wenig und gut iſt beſſer, als viel und ſchiec
jeglicher Freude des Bilderfreundes ſein muß. Im drrr‟
prächtigen Vortrages widmete Graf Hardenberg der Frage
man die Kunſtwerke, die einem am meiſten entſprechen:
achtung und ſachverſtändige Beleusſtung. Er riest, die Bi.
gefallen und intereſſieren, in Ruhe zu prüfen und dar
nat=
zu treffen. Der ganze Vortrag atmete eine große Eabe
kunſt, der auch ein bedeutender erzicheriſcher Wert beizüh.
die berufen iſt. dem ſ haffenden und kämpfenden Menſchen ..
fonniges Heim zu zauhern; ihn den Ihealen geiſtiger Ahſſ.
zu bringen, die den Menſchen empor zu heßen bermoſe.
Beifall dankte den Ausführungen des Vortragenden, woe.
dieſem Dank mündlichen Ausdruck verlieh und der Heiſl.
daß auch die dritte Gemäſde=Ausſtellung im „nnchſten
Sympathien begegnen möge, wie die jetzige und vorjähe 9
Horre, Regierungsvat am hieſigen Kreisamt, wurde.
Tagung des Heſſiſchen Landeskircheuamtes zum Landese
annt. Die mit dieſer Ehrung verbundene Verſetzung N.*
Zwiugenberg, ſeiner Heimatſtadt, äußerſt beliebtin Beii
achrim, B. Nw. Landwirtſchaftliche
Behr=
enusſtellung. Samstag nachmittag 3 Uhr hatten ſich
der Ausſtellung die Spitzen der Kreis= und Gemeinde=
Reihe Vertreter beruflicher Verbände ud landw. Or=
—ngefunden. Man bemerkte u. a. Herrn Kueisdirektor
„n Kreisſchulrat Kremer, Herrn Direktor Schmitt von der
„lgenoſſenſchaft Darmſtadt, Herrn Dr. Breitwieſer, den
„S. Verſuchsanſtalt Darmſtadt, Herrn Bürgermeiſter
Kel=
ſawrdneten Billau. Herr Adam Klotz, der Vorſitzende des
„eins, eröffnete mit einem warmen Appell und herzlichem
die dazu beigetragen haben, daß dieſe ſchöne Ausſtellung
Er begrüßte die zahlreich evſchienenen Gäſte und gab der
wruck, daß die Ausſtellung von jedermann beſichtigt werden
wen Segen ſtifte für Volk und Vaterland. Der Leiter der
ſeſſchule, Herr Lehrer Schreiber, hielt anſchließend ein
kur=
ſiwer Fragen der Landwirtſchaft. Insbeſondere behandelte
Verhältniſſe, die heimiſchen Bodenarten und die dadurch
„were Einſtellung hinſichtlich des Saatgutes, der Boden=
Notwendigkeit der Ausbildung der Junglandwirte durch
grufsſchule und deſſen, was daunt zuſammenhängt, damit
twirtſchaft in dem großen Ringen unſerer Zeit erfolgreich
Betrachtungen volkswirtſchaftlicher Art über die Stellung
„chaft in unſerem Volksleben ergänzten das Geſagte.
Be=
erſtattete er der Gemeindeverwaltung und dem Gemeinde=
Sas, was ſie zur Förderung der landw. Berufsſchule getan
Kreisdirektor Reinhart überbrachte die Grüße der
Kreis=
tud knüpfte daran den Wunſch, daß von der Ausſtellung
rusgehen möge. Im Namen der Gemeindeverwaltung und
ſiemts dankte Herr Bürgermeiſter Keller für die Einladung
Freude über das gute Gelingen der Veranſtaltung
Aus=
grüßte es, daß man dazu übergegangen iſt, die Berufsſchule
u weiter auszubauen. Daß dies für alle von großem Wert
os hier Gebotene. Der Vorſitzende des Junglandbundes
ertarkenburg, Herr Fink, überbrachte die Grüße ſeiner Or=
,ä— hob hervor, daß der Junglandbund die landw.
Berufs=
irergültiges Vorbild im ganzen Lande betrachte, und viele
ton Lampertheim ausgingen. Danach ſtreben, daß durch
Fußß eine Organiſation geſchaffen wird, welche im
öffent=
em gewichtiges Wort mitzureden hat, dadurch werde dem
Ertrag für ſeiner Hände Arbeit. Der Verflachung des
Zrufes müſſe ein Damm entgegengeſetzt werden; ein
ge=
ftand ſeit der Geſundbrunnen der Nation. Namens der
egenoſſenſchaft beglückwünſchte Herr Direkror Schmitt die
Landwirte zu dem ſchönen Erfolg der Ausſtellung. Er
gri, daß durch den Ausbau der Genoſſenſchaft wir uns frei
ger von der Einfuhr fremder Produkte. In den
Vorder=
ig ſtellt werden, daß allein in der Qualität der Erfolg liege.
zu die Wiege der landw. Genoſſenſchaftsbewegung ſei, müſſe
is der Bewegung lernen und die Stärke, die in ihr ruht,
ien. Im Ausland habe man längſt die Bedeutung der
wſunſchaften erkannt und fördere ihren Ausbau. Den Schu=
R3 dazu beizutragen, daß der Landwirt das geiſtige Rüſt=
Leiter fr n
„am mitbeſtimmend lvirken zu können. Nachdem Herr Klotz
äßermd)
ir die Glüchwüinſche berzlichen Dank geſagt, erfolgte ein
Tund ang durch die Ausſtellung. Dieſe gibt eien
ge=
rblick über ſämtliche in der Gemarkung Lampertheim
vor=
rdw. Erzeuaniſſe. Nohen der Fülle aller Obſtarten, die
rmplaren die langen Tiſche zieren. findet man
Getreide=
in. Soch
Kartoffeln, Tahak, alles in ſchönſter Qualität. Die
ſchaßen Wp Hichule reigt in ſchöner Aufmachung anſchaulich das Gebiet
M Alles n 4 Fhie Betriebsrirtſchaft. Düngunasverfahren. Schädlings=
9ſchiedene Verſuche uſſv. Auch der Vießzucht und ihren
Sckäden iſt ein beſonderer Abſchnitt gewidmet. Her
Tier=
h bei dem Rudaana entſprechende fachmänniſche
Erläut=
ſſ landw Verſu eanſtalt bat durch eine beſpnders Vie
Ffende Zuſamenſtellung, die Ausſtellmg bereichert. Des
Lie Wergerſche Brauerei Worms recht freundlich anmttend
manr des Vieres von der Gerſte bis zum feinen Tafelbier.
dt man dann Reklamen für Dünger, landw. Geräte, eine
ntrng von eingemachten Früchten uſv. Verſuche über die
Santgutes ergänzen ſpeiter das geſamte Bild, das an
Ueberſichtlichkeit und Schönheit nichts zu würnſchen
irr, R7. Nov. Während ma in den Nachbargeweinden ſehr
iebſtählen hört, werden ſolche ſeit den letzten Jahren
humer wieder hier ausgeführt. So waren die Diebe, welche
r Taffinierte Kunden ſein müſſen, in einer der letzten Nächte
Werk, und zwar diesmal in der Friedrich Ebertſtraße. Dort
a 15 Zentner Kartoffeln und auch Brennmaterial, und
—n Umſtänden zu urteilen, mehrere Diebe am Werke ge=
Tie Tat iſt um ſo verwerflicher, als ſie minderbemittelte
rund wäre zu wünſchen, daß dieſen rückſichtsloſen frechen
u lich das ſchmutzige Handwerk gelegt wird.
aim, 2. Nov. Beigeordnetenwahl. Am Mütt=
) M., läuft die Friſt zur Einreichung der Wahlvorſchläge
uichein nach werden die beiden Parteien Zentrum und
So=
je einen Kandidaten in Vorſchlag bringen. Jedoch ſind
tſSriften des Geſetzes über die Wahlen für die Gemeinden
weerbände die Wähler an die vorgeſchlagenen Bewerber
Ly d. h., jeder Wähleu kann wählen, wen er will .— Ver=
ein. Es erweckt den Anſchein, daß man der Frage der
uS Verkehrsvereins etwas näher zu treten beabſichtigt, und
Uin der letzten Generalverſammlung des Ortsgewerbevereins
teichlich behandelt und beſprochen mit dem Effekt, daß
zu=
ſeinren Intereſſengruppen, wie dem Verband ſür Handel und
V urnbund, Verſchönerungsverein uſw., in Verbindung ge=
Iat wll. Ueber das Ergebnis der Verhandlungen, die hoffent=
” ganzen Wiuter in Anſpruch nehmen, darf man geſpaimnt
thnſegen. Ein weiteves, und zwar nunmehr das vierte
Aiee im Saalbau „Darmſtädter Hof” eingerichtet werden.
„Mik ein Herr aus Jugenheim a. d. Bergſtraße. — Wald=
4r Förſterei Süd konrut nunmehr ein Waldſchutzhaus zur
Dasſelbe dient gleichzeitig als Jagdhitte. Die
Zimmerer=
er7 von den Zimmermeiſtern Michnel Bikond und Heinrich
Feführt. — Holzhauerei. Die Holzhauerei wird
dem=
igen Gemeindewald ihren Anfaug nehmen. — Sport=
4 Arbeitertraftſportverein wurde ſeitens des Gemeinderats
ichrAlabteilung ein Sportplatz auf der Tuchbleiche zur Ver=
94. — Füir die Weihnachtsbeſcherung der Säug=
genehmigte die Gemeinde einen entſprechenden Betrag.
nnd zerſtörte Nebengebände im hieſigen Maxienheim wird
Grut.
Rheinheſſen.
um a. Rh., 28. Nov. Bürgerueiſter Lippert ge=
Soonntag frih iſt ganz plötzlich, Herr Bürgermeiſter Lippert
üiage erlegen. Er iſt faſt 70 Jahre alt geworden und
celen geſtorben, denn bis zum letzten Augenblick hat er
twerſehen. Viele Jahre hindurch war der am 15. März
uss a. Rh. gebovene Sekretär umd Oberſekretär der Stadt
n:Verwaltungsdirektor, um ſchließlich nach dem Kriege
be=
pordneter zu werden. Nachdem Herr Bürgermeiſter Neff
axungsbehörde ausgewieſen worden war, wurde Herr Bei=
Achert zum Bürgermeiſter der Stadt Bingen gewählt, wel=
Tanh nach der Rücktehr des Bürgermeiſters Nceff mitbekleidete.
ein pflichttreuer, tichtige; Verwaltungsbeamter dahin=
Overbehen.
36. Nob. Die 15. Heffiſche Laudes=
Geflügel=
heute Vormfttag in der neuen Voltshalle durch Provin=
9 zuef eröffnet. Als Ehrengäfte wohnten der Feier Ee
Iner Dr. Keller, Univerſitätsrektor Profeſſor Dr.
Roſen=
nter der Landwirtſchaftskammer Oekonomierat Breiden=
Vorſitzende des Landesverbandes heſſiſcher Geflügelzudt=
Mitg=Reit
em auſchließenden Rund=
ärnue des Lobes. Zur Prämierung ſtanden zahlreiche
zur Verfügung, neben bedeuteuden Geldpreiſſetr. Ehren=
A ren u. a. Staatspräſident Ulrich und der frühere Groß=
30jährige Jubiläumsfeier des Geflügelzucht=
645O
PROpUkTION 1927
PRObÜkTION 1926
PROpUkTION 1925
SSogm
S5O4m
AABTTALLA
absolut an den
Spitze den deutschen
Sekz-Ondustnie?
Angere Werneinkaufe
beteugen:
z. B. 4995 . . 6400 Orikinaffaß
3. F. 4996 . . 6400 Originalfaß
z. H. 492T . . Z500 Originalfaß
Diese Origmalfässer aufain-
Endergestelik erzeben die wurf
nebenstabenden Faßsäule
warſeierten, den Montblane
weit überragenden Héhen
uad berpeisen unsene
geugal-
tige Oornäte?
HENKELLAC0 Keer. 1852
Seit fast 100 Jahren im ausschließlichen Besitz.
und unter persönl. Leitung der Familie Henkeß
Vertreter für den Großhandel
Leo Kunimann, Bafmstadt
Roquetteweg 24, Telephon 4099.
TV.Iäu1
[ ← ][ ][ → ]Seite 8
Dienstag den 29. November 1927
Aus den Erinnerungen Jorgis.
Von Grazia Deledda.
Deutſch von Elſe Hadwiger.
Wir ſind in der Lage, von der mit dem literariſchen
Nobelpreis bedachten italieniſchen Dichterin Grazia
Deledda ein Kapitel aus ihrem Roman „Tauben
und Sperber” veröffentlichen zu können, und zwar eine
beſonders charakteriſtiſche Probe ihrer dichteriſchen
Die Schriftleitung.
Weſensart.
Das Dörfchen, in dem ich geboren bin, bewohnen faſt
aus=
ſchließlich Hirten. Die Natur des gebirgigen, zerklüfteten Landes
geſtattete keinen Ackerbau; außerdem können ſich aber auch die
Bewohner aus angeborener Trägheit nicht an eine regelmäßige
und geduldige Feldarbeit gewöhnen. Der Menſch lebt in jenen
Bergen noch im Urzuſtand; wenn es ihm gelingt, eine Ziege zu
ſtehlen und ſie mit ſeinen Kameraden oder ſeiner kleinen Familie
zu verzehren, freut er ſich wie über ein wohlgelungenes Geſchäft.
Auch ihm iſt den Tag oder die Woche vorher ein Böckchen
ge=
ſtohlen worden: warum ſollte er den Schaden nicht wieder
ein=
zubringen ſuchen? Und wenn ihr ihm ſagt, er habe übel getan,
iſt er beleidigt und hegt einen Groll gegen euch, wie eben ein
Menſch, dem man ſein gutes Recht ſtreitig machen will.
Abge=
ſchnitten von der übrigen Welt und in ſtetem Kampf mit den
wenigen ſeinesgleichen, oft ſogar mit den eigenen Verwandten,
dem eigenen Bruder, glaubt der Dorfbewohner das Recht zu
haben, ſich ſelbſt mit den Waffen, die ihm die Natur verlieh,
Gerechtigkeit zu ſchaffen: mit Muskelkraft, Liſt und
Zungen=
fertigkeit. Er weiß nichts von der Geſellſchaft, und das Geſetz
iſt für ihn eine Naturgewalt, der man ausweichen muß, weil
man ſie nicht zu beſiegen vermag. Uebrigens hat er ganz recht:
die ferne Geſellſchaft erinnert ſich ſeiner nur, um ihn
auszu=
beuten; ſie verlangt Tribut, preßt ihn zum Heeresdienſt und
ſchützt ihn weder vor ſeinen Feinden noch vor Dieben, ſie hilft
ihm nicht, wenn der ſtrenge Winter ſein Vieh tötet, und ſie ſchützt
ihn auch nicht vor falſchen Zeugen, wenn man ihn irgendeines
Verbrechens beſchuldigt.
So greifen dieſe Menſchen zur Selbſtverteidigung, aus
In=
ſtinkt, aus Gewohnheit, aus ihrem inneren Rechtsgefühl heraus.
Seit langen Jahren zerfleiſchen die Bewohner des Dorfes
ein=
ander in wütender Feindſchaft. Dieſe Feindſchaft war zwiſchen
zwei Familien über ein Wegerecht durch ein Grundſtück
aus=
gebrochen. In dem Rechtsſtreit, der daraus entſtand, war die
Frage nicht gerecht gelöſt worden, und der Eigentümer, in der
Anſicht, man habe ſeine= Rechte mit Füßen getreten, ſchaffte ſich
ſelbſt Recht, indem er den Feind totſchlug, der ſein Feld betrat.
Die Familie des Erſchlagenen rächte ſich; der Haß pflanzte ſich
wie ein Unkraut von Familie zu Familie fort; es kamen
ſchreck=
liche Jahre der Rache und der Mordtaten.
Ich war damals noch ein Kind, aber ich erinnere mich noch
ganz deutlich daran, wie traurig und finſter alle Leute
drein=
blickten. Einer ſchien dem anderen zu mißtrauen, auch wenn
beide zur gleichen Partei gehörten; ſobäld der Abend
herein=
brach, verſchloſſen ſich alle Türen, und ſelbſt wenn man Hochzeit
feierte, war alles ſchweigſam und melancholiſch.
Viele, denen man Verbrechen zur Laſt legte, die ſie begangen
oder auch nicht begangen haben mochten, lebten in der Wildnis,
aber von dort aus erteilten ſie den Dorfbewohnern ihre Befehle:
beide Parteien gehorchten blindlings den beiden Oberhäuptern,
die noch den verfeindeten Familien angehörten; eines dieſer
Häupter war Ohm Remundu Corbu, unſer Nachbar, das andere
war Ohm Innaſiu Arras, ein Verwandter meines Vaters.
Beide waren landflüchtig.
Auch mein Vater war Hirt; nach dem Tode meiner Mutter
hatte er eine Witwe geheiratet, die älter war als er, die aber
einiges Vermögen hatte und eine Verwandte der Corbu war.
Hychzeit feierten ſie zur Zeit des Friedensſchluſſes zwiſchen den
beiden Parteien, der nach langen Verhandlungen und unter
Vermittlung der geiſtlichen und weltlichen Behörden zuſtande
gekommen war.
Ich erinnere mich noch an dieſes großartige Ereignis. Die
Friedenszeremonie fand in einer kleinen Feldkirche oben auf
der Hochebene ſtatt. Den Landflüchtigen war freies Geleit
zu=
geſagt, damit ſie an der Feierlichkeit teilnehmen und ihren
Fein=
den die Hand reichen könnten; aber man munkelte ſchon, eines
der Oberhäupter, Ohm Innaſiu Arras, werde nicht erſcheinen.
Der Biſchof, der Präfekt der Provinz und andere
Regie=
rungsvertreter, begleitet von einem zahlreichen Gefolge von
Städtern und Bauern, von Frauen und Kindern, ritten über
die Hochebene hin, die das Dorf Tibi vom Dorf Oronou trennt.
Es ſah aus wie eine Prozeſſion, und auch die Fahne fehlte nicht.
Sie trug ein alter Patriarch, deſſen lauger gelber Bart das
Köpfchen eines Kindes zudeckte, das vor ihm im Sattel ſaß. Das
Kind war ich, und meine Augen ließen die goldene
Fahnen=
ſtange nicht los, die meine Händchen umklammerten; die
himmel=
blaue Seide des Banners kam mir vor wie ein Stück des klaren
blauen Himmels, der ſich von einem Berg zum andern über die
felſige Hochebene ausſpannte, die Wälder und Wildnis bedeckten.
Wenn ich die Augen ſchließe, ſehe ich noch den maleriſchen
Zug, in dem das Rot und Gelb der bäuerlichen Trachten
vor=
horrſchte, ich ſehe die großartige Landſchaft und die goldene Linie
des fernen Meeres.
Die Sonne, die noch tief über dem Meere ſtand, goß ſanftes
roſiges Licht über das unvergeßliche Bild: der Biſchof, ein
wun=
derſchöner Mann mit friſchem Geſicht und blauen Augen, ritt
eine fromme weiße Stute und, ſtatt den Zug anzuführen, blieb
er hin und wieder zurück, als ob die Bürger und Bauern, die
alle halbwilde Pferde ritten, von denen eines das andere
über=
holen wollte, ihn vergeſſen hätten.
Dann ſchnaufte er, nahm den Dreiſpitz von ſeinen weißen
Haaren, ſchaute ſich um und murmelte ein paar Worte in ſeinem
Dialekt, der an Spaniſch erinnerte. Das goldene Kreuz auf
ſeiner Bruſt blitzte, und die Perle in dem Hirtenring an ſeinem
Finger glitzerte wie ein Tropfen Tau. Er war zweifellos die
ſchönſte und imponierendſte Geſtalt des Bildes, und die vielen
Prieſter, die bei dem Zuge waren, betrachteten ihn mit
Bewun=
derung und auch mit einer gewiſſen Scheu. Wenn er zurückblieb,
hielt niemand an, um auf ihn zu warten, denn alle wußten,
daß es abſichtlich geſchah, weil er einen Augenblick allein bleiben
wollte.
Plötzlich, als der Zug eben die Furt eines Bächleins
durch=
ſchritten hatte, kam in einer kleinen Talſenkung, die ganz mit
Gras und viveiten Blüten bedeckt war, ein berittener Mann aus
dem Wald und ſchloß ſich dem Biſchof an. Er war bewaffnet
wie ein Krieger, eng in einen ſchwarzen Mantel gewickelt und
trug eine ſchwarze Kapuze über dem Kopf. Die beiden blieben
allein zurück. Der Mann war nicht mehr jung, aber er ſaß
ſtramm im Sattel, wie auf einem Stuhl, keine Muskel bewegte
ſich an ihm, während das Pferd aus eigenem Antrieb
weiter=
zugehen ſchien, das des Gewichts und der Hand gewohnt, die
es Tag und Nacht zu fühlen pflegte. Das ſchwarze Rund der
Kapuze rahmte ein finſteres Geſicht ein, das ein ſtruppiger
grauer Bart faſt ganz bedeckte; ſeine beiden Spitzen bogen ſich
nach oben wie bei einem Teufel. Das Weiße der mißtrauiſchen
Augen und das noch völlig intakte Gebiß ſtachen grell aus dem
Grau und Schwarz der wilden Geſtalt hervor.
Gemurmel durchlief die Menge; der Maun war Ohm Innaſiu
Arras! Der Alte, vor dem ich im Sattel ſaß und der ein
Ver=
wandter des Arras war, machte allen ein Zeichen, ſich nicht
um=
zuwenden, die Zwieſprache des Biſchofs mit dem Parteihaupt, das
den Frieden nicht anerkennen wollte, nicht zu ſtören. Alle
wuß=
ten, daß der Arras einige Bedingungen ſtellen werde, wenn er
der Zeremonie beiwohnen ſolle. Die Unterredung mit dem Biſchof
dauerte ein gutes Stück Weges; dann ſprach der Arras mit dem
Präfekten, und nun wurden einige Männer des Zuges, darunter
auch der Alte mit der Standarte, herbeigerufen, um an der
Unter=
redung teilzunehmen.
Es bildete ſich eine Gruppe, und der Arras ſprach. Er war
ſehr erregt und nannte die ganze Zeremonie eine Komödie.
Er verlangte, man ſolle allen Landflüchtigen die Freiheit
gewähren, und auf den erſten Bruch des Uebereinkommens
ſoll=
ten ſchwere Strafen geſetzt werden.
Der Biſchof war witend, der Präfekt lächelte und klopfte
dem Arras mit dem Griff ſeiner Reitzeitſche leicht auf die
Schulter. Aber der Landflüchtige war ernſt und tragiſch.
Plötz=
lich fingen alle ſchreiend, zu ſtreiten an; viele Teilnehmer des
Zuges, die vorausgeritten waren, kamen zurück und ſchloſſen ſich
der Gruppe an.
Hoch oben auf ſeinem falben Pferd ſaß ſchweigend Ohm
Remundu Corbu und betrachtete ein wenig verächtlich die Szeue.
Schließlich gab der Arras ſeinem Pferd die Sporen und ritt
davon, ohne daß es zu einem Abſchluß der Verhandlungen
ge=
kommen wäre. Alle gaben ihm Unrecht. Man ritt weiter, und
der Biſchof und der Präfekt ſprachen ſaſt die ganze Zeit mit
Ohm Remundu Corbu.
Wie er ſo hoch und ſteil auf ſeinem Pferde ſaß, erweckte er
in mir große Bewunderung; er erſchien mir majeſtätiſcher und
auch furchtbarer als der Präfekt und der Biſchof. Und er iſt ja
auch jetzt noch eine imppnierende Perſönlichkeit mit ſeiner hohen
Geſtalt und ſeinen ſchwarz=grünen, leuchtenden, drohenden Augen.
Die Haut ſeines Geſichts, mit dem faſt jüdiſchen Profil gemahut
an Eichenrinde, und auch das dichte graue Haar und der lange
Bart mit ſeinen ſchwarzen und gelblichen Strähnen haben etwas
pflanzenhaftes.
Er war ſeit laugen Jahren landſlüchtig, und viele ſchwere
Anſchuldigungen laſteten auf ihm; deshalb war er gefürchtet
und zugleich geachtet.
Endlich kamen wir beim Kirchlein der „Madonna zum guten
Rat” an, das halbwegs an der Straße von Oronou nach Tibi
liegt. Aus Tibi waren zahlreiche Fauzilien herübergekommen,
die mit denen von Oronon verwandt waren und an dem
Frie=
densfeſt teilnehmen wollten.
Der Ort iſt angenehm und ſchattig: ein kleines Eichengehölz
umgibt die Kirche, die ausſieht wie eine Hütte mit einem Krenz
auf dem Dach. In der Nähe fließt zwiſchen zwei Hecken von
wilden Oleanderbüſchen ein Bächlein, und in der Ferne erblickt
man das Meer.
Die Bauern hatten ſchon Feuer angezündet, um an ihnen
das Mittageſſen zu bereiten. Wie bei allen ländlichen Feſten,
waren auch heute viele Karren gekomen, in deren Schatten
die Frauen und Mädchen ſaßen. Die Ochſen und Pferde graſten
auf den Wieſen, die Hunde umſprangen die mit Mundvorräten
gefüllten Satteltaſchen, und die Männer ſchlachteten Lämmer für
das Feſtmahl.
Eine magere, gelbhäutige, ſchwarzgekleidete Frau — jene,
die meine Stiefmutter werden ſollte — hob mich vom Pferde
und führte mich in die Kirche. Ein grünes Tuch bedeckte einen
Stein neben dem mit Feldblumen geſchmückten Altar; ein großer
ſchwarzer Chriſtus lag mitten in der Kirche auf einem alten
gelben Teppich, und die Frauen knieten rings um dieſes goldene,
Viereck, beteten, ſeufzten, ſchlugen ſich die Bruſt und küßten den
Boden.
Meine künftige Stiefmutter geſellte ſich zu den Frauen um
den Teppich, und auch ich kniete nieder und betete. Die Kirche
Nummt
füllte ſich mit Andächtigen. Der Biſchof las die
Mei=
dem Evaugelium trat er auf die Altarſtufen, um zuh
reden: Seine Stimme war klar und tönend, ſein
Drohung, Vorwurf, Aufforderung zum Frieden, zm
hallte in der Kirche wider, machte die Frauen wein,
Männer die Häupter auf die Bruſt ſenken.
Als die Meſſe zu Ende war, enthüllte der M4
händig den Stein: Eine Taube mit einem Oelzwsi
die Inſchrift:
Am 15. Mai 1895
Schworen die Bewohner von Oronou und
ſtolz und ſtark
nach langen Jahren des Haſſes
des Unheils und der Verblendung
da ſie die Augen dem Licht der Liebe öffnaue
Frieden und Vergebung
und den Beginn einer neuen Zeit
bürgerlichen Lebens.
Paarweiſe ſchritten die Männer und Frauen dars
Parteien an dem Chriſtus vorüber und tauſchten Lorſ.
kuß. Hier erinnere ich mich noch an eines: Ohm Rernu
in ſeiner Größe und Härte ſchien es eine bittere Ant
ſein, ſich, traurig und verächtlich, ein wenig zu
Dioniſi Arras hinunterzubeugen, dem Bruder des mi
lichen Parteihauptes. Ein Geflüſter ging durch die
die beiden ſich küßten. Ohm Dioniſi, ein rotwang=
Männchen, wandte ſich um und öffnete die Hände,
ſagen: Mein Bruder iſt, nicht hier; was will man:!
Aber dafür bin ich ja da.
Dann folgten die auderen: ſtolze, trotzige Drui
gewachſene Jünglinge mit bronzenen Geſichtern, Allen
Autlitz Schlingpflanzen zu hängen ſchienen wie um
unter denen ſie ihre Tage und ihre Nächte verbrachten.
etwas Hartes und Rätſelhaftes: ſie hatten etwas vunſ
des Felsgeſteins, aus dem unſere Berge beſtehen.
Auch die Frauen küßten einander: einige weri
lachten, und das waren vielleicht die Ergriffenſten.
waren die finſteren Tage des Bangens und Schrecklno
endlich würden die Alten ſich nicht mehr in den St
in den Beiten emporrichten wie Schlangen, den /
fluchen und jeden Augenblick auf die Nachricht von
Unglück lauern; endlich könnten die Mädchen ihrenn
zulächeln und ſich unter den Jünglingen den Schöminu
len, ohne denken zu müſſen: „Er iſt ein Feind, der
nuß und nicht lieben darf.”
Eine Reihe von Paaren, die einander insge/
wie zu Juligs heroiſchen Zeiten, zogen lächelnd an
vorbei; ein Prieſter verlas die Aufgebote vieler Ei
Verfeindeten; auch die meines Vaters mit der 2
darunter.
Es war ein echter Feſttag, ein Friedenstag. Deſ
feierliche Frühling der Hochebene und die großarti=eſt
mit dem Meer als Abſchluß ſchienen ein würdiger Fen
für das Bild, das von wundervollen Geſtalten bellbne
gefaugen von dem ehrwürdigen Biſchof, der wie
prieſter am Fuße einer Eiche faß, bis zu den altes HMM MAit
nicht einmal während des Eſſens die ſchwarze
Kopfe ſtreiften; von dem blaſſen jarkaſtiſchen Präfekzu
koſtüm bis zum Gemeindeſekretär, der ſich eigens
legenheit einen Geſellſchaftsanzug und einen
ſteieß=
kauft hatte.
Die Frauen und die jurgen Männer tanzten varl!
ſo ernſt und feierlich, daß ſie einen religiöſen Rit—28
ren ſchienen. Ich hing den ganzen Tag an den Röcke:
ſie ſaß im Schatten eines Baumes, ſtarrte mit blitzuf!
die verſchiedenen Gruppen an, brummte und
von allen.
Mein Vater holte mich zum Feſtmahl; Berc)
Käſen, Kuchen, getrockneten Früchten lagen auf dern
Mantelſäcken, die als Tiſchtuch dienten, und zogen
an. Mir war wie im Traum, wie bei einem Feſtnn/
herrn
ihrer i. R.
1yurzem,
A-Iiet
Märchen; von allem war Vorrat, und der Wein im
Fäſſern wie das Waſſer aus den Brunnen; Milc
mit Honig; ganze Wildſchweine, Berge von RebhiuA
legel voller Aale Sünderten an dem Biſchof vorbei7
wenig Waſſer trank und an einer wilden Artiſchoke 4
Reden, Lieder und Trinkſprüche folgten. Meim
vater, die zukünftige Stiefmutter und ich kehrten „ſi
untergang ins Dorf zurück, aber das Feſt dauert1
worauf einige Landflüchtige wieder in die Wälder
andere ſich ftellten und noch anderen vorläufig die 70
ſchenkt wurde.
In der Nacht des dritten Tages war jemand uſ
gedrungen hatte den Stein zerſchlagen und etwasel
Schadenerſatz zurückgelaſſen. Alle ſagten, es ſei
geweſen.
Es geſchahen nun keine Bluttaten mehr, dr h5
wurden gefeiert, die feindlichen Parteien grüßten elke)*
der, unterhielten Beziehungen und machten Geſcki Mo
ti1 Nh 1
ander: aber die heimliche Abneigung zwiſchen den Eu/
Einzelperſonen beſteht heute, fünfzehn Jahre nach 4
densſchluß, immer noch weiter.
Ohm Remundu Corbu, der ſich ſtellte, wurde fr.uch.
andere wurden verurteilt, noch andere ſtarben. Nung !
iſt noch übrig; er iſt ſeit dreißig Jahren verbannt u. 2n1
das Recht haben, heimzukehren, freigeſprochen von eiü
unbeſtechlichen Richter, der Zeit.
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fettungspräparat, das als Badezucatz dem wamen Bad
beigegeben wird. Es enthält kein die Gesundheit schädigendes
Medikament, irgend welche störende Nebenwirkungen auf
Herz und Nieren fehlen Die Wirkung des Schlankheitsbades
beruht auf einem physikaliscbsphysiolosischen Vorgang,
der die Körperzel en und insbesondere die Hautoberfläche
beeinflußt; die Tätigkeit der Talg- und Hautdrüsen wird
stark angeregt, was eine vermehrte Fettabsonderung zur
Folge hat Eine merkliche Fettabnahme tritt gewöhnlich
schon nach dem ersten Bad in Erscheinung. Das
Schlank-
heitsbad zeigt aber eine noch besonders hervorzuhebende
Ligenschaft: es verjüngt die Haut. macht sie biätenweiß
und zart und übt aut den Gesamtorganismus eine belebende
WVirkung aus, die sich in erhöhter Spannkraft und
Leistungs-
fähigkeit äußert. Leichners Schlankheitsbad Nr. 1001
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körgert nicht nur die schlanke Linie, sondern bedeutet auch
Gesundheit und dauerndes Wohlbetinden. Mit der Anfertig ung
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Dienstag den 29 November 1927
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h Jacoby und Frau
teih, geb. Mefſinger
Vermählte
Alzeh
Midt
November 1927. ( 31670
Sie erwieſene
Aufmerk=
nnläßlich der Silbernen
fi und Verlobung danken
urpold Metzer u. Frau
erel Megzer
igmund Neu. B1684
dr anläßlich unſerer
Ber=
hrempfangenen Geſchenke,
und Glückwünſche danken
Möſer und Frau
geb. Maul.
oes=Anzeige.
ſen Verwandten, Freunden
Rlannten die traurige
Mit=
y daß es Gott dem
All=
gen gefallen hat, meinen
ug liebten, herzensguten
unſeren treubeſorgten
Schwiegervater, Groß=
Aruder, Schwager u. Onkel
Herrn
jierrich Ruths
Lehrer i. R.
mach kurzem, ſchwerem,
user Geduld ertragenem
—n Alter von 76 Jahren
ii die Ewigkeit abzurufen.
„nernden ginterbliebenen:
Ar.a Ruths geb. Schneider
und Kinder.
BsMollerſtr. 36, Gr.=Bieberau,
it a. M., 28. Nov. 1927.
K dinung findet am Mitt=
Dim 30. Nob 1927, nachm
. vom Portale des
Wald=
edhofes aus ſtatt. (18551
Todes=Anzeige.
Gott erlöſte heute unſere liebe
Schweſter und Schwägerin, unſere
herzensgute Tanke, unſere Nichte
und Kuſine
Eine Kanz
von ihrem langen
einen ſanften Tod.
Leiden durch
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie
Franz Biedermann
Phil. Kunz.
Darmſtadt, den 28. November 1927.
Gräfenhäuſerſtr. 31.
Die Beer igung, findet am
Mitt=
woch, den 30 ds. Mts., nachm.
3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
31668)
Todes=Anzeige.
Am 26. November verſchied
in=
folge Herzlähmung ohne vorheriges
Krankenlager unſer innigft
gelieb=
ter Bruder, Großvater und
Ur=
großvater".
Am 27. November, nachmittags 4 Uhr, entſchlief nach
lurzem Leiden unſer guter, unvergeßlicher Vater, Großvater,
Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, wohlverſehen
mit den heiligen Sakramenten
Herr
Auguſt Baßmann
im faſt vollendeten 82. Lebensjahre.
(18549
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Heinrich Baßmann, Darmſtadt,
Grafenſtraße 31.
Familie G. Gündner, Karlsruhe
Familie Ph. Endres, Frankfurt a. M.
Die Beerdigung findet Mittwoch=Nachmittag 2½ Uhr auf dem
Waldfriedhof ſtatt.
Seelenamt Mittwoch=Vormittag 8¾ Uhr in der St. Ludwigskirche.
Herr
Um ſtilles Beileid bitten
Die trauernden Hinterbliebenen:
Bilhelm North und Angehörige
Georg Müller, Enkel
Georg Mäller, Urenkel.
Ober=Ramſtadt, Höchſt i. D.,
Michelſtadt, 27. Nov. 1927.
Die Beerdigung finde. Dienstag,
2½ Uhr nachmittags, vom
Sterbe=
hauſe aus ſtatt.
Todes=Anzeige.
Heute vormittag verſchied nach
kurzem Krankenlager unſer
innigſt=
geliebter, treuſorgender,
herzens=
guter Vater, Schwiegervater,
Großvater, Urgroßvater, Bruder
und Onkel
Chriſlian Berſch
Naſchinenmeiſſer i. R.
im faſt vollendeten 81.
Lebens=
jahre.
Die trauernden
Hinterbliebenen.
Darmſtadt, Frankfurt a. M.,
den 27. November 1927. (31626
Die Beerdigung findet am
Mitt=
woch, den 30. Nov mber 1927,
nach=
mittags 3 Uhr, auf dem Friedhof
an der Nd.=Ramſtädterſtraße ſtatt
(18575
Meine
Preise der
Haus=
Uhren
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ee uſorgendeMMutter, Schwie
te, Großmutter,
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unt=
geb. Nickolei
rwon 52 Jahren nach lan=
Kien zu ſich in die
Ewig=
urufen.
Mter trauernd. Hinterbliebenen:
eurg Seinr. Rendfrey
eBeorg Rodenhänſer II.
MI. Ober=Ramſtadt,
Movember 1927. (*31720
ewdigung ſindet Mittwoch,
nber, nachm. 3 Uhr, ſtatt.
7Des=Arzeige.
t Bem Allmächtigen hat
geſtllen, meinen lieben
9iunſeren guten Vater,
Ren ervater und Großvater
Herrn
at Leber
breſſeres Jenſeits
abzu=
frau Marie Leber
und Kinder
eiiſt Angehörigen.
Rct, den 27. Nov. 1927.
ch teinerſtr 20
½-
eul-digung findet Mittwoch
nttag 2 Uhr auf dem
M aldfriedhof ſtatt.
Unterfertigte erfüllt hiermit die traurige
Pflicht, ihre lieben A. H. A. H., i. a. B.
i. a. B. geziemend von dem in Berlin
erfolgten Ableben ihres lieben A. H.
Hermann Rahuſen
aktiv S.,S. 1903— W.=S. 1904/05
in Kenntnis zu ſetzen.
In iiefer Trauer:
Die Landswannſchaft i. d. 9.
„Haſſo=Voreſſia”
J. A. d. B C.:
Ernſt Prokott. (Stnoe
Bienstag u. Mittwoch
Extra billige Angebote in
allen Abteflungen
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Geſtern Nacht verſchied nach langem, ſchwerem
Leiden mein lieber Mann und guter Vater, Bruder,
Schwager und Onkel
Chriſtian Pock
im 4. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen.
(31637
Darmſtadt, Kiesſtraße 5.
Die Beerdigung findet Donnerstag nachmittag 3 Uhr
auf dem Waldfried.of ſtatt
1 posten Steppdecken
Doppelseitig mit Wollfüllung, 19 50, 14.50,
posten Reinw. Bett-Koltern
regulärer Wert bedeutend höher.
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außergewöhnlich billig . . 4.50, 3.50 2.75
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1 Posten Strickwesten
in erstkl. Qual., bedeut. u. Preis, 9,75, 7.90,
1 Posten Pullover u. Westen
für Kinder besonders billig . . . 5.90, 4.90,
Graue Haare rauben
dem Antlitz die Jugeudfriſche!
Man bevorzuge zur Haarpflege:
14 4.50, 6.-
Haarfarbe=
ertra ſtark
Wieder=
Sertelle „Oudr wie neu
Leicht wie Haarwaſſer anzuwenden.)
Gibt eidenweiches, volles Haar!
V.302
Ver direkt färben will, gebraucheſtändig
Fl. 2 40
„Zülto =Bädrfarde . . 450
Zu haben: Löwen=Apotheße, am Ballonplatz,
Drogerie Schwinn. Parfümerie Frank.
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Heirat kennen zu
lernen. Witwer mit
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geb T 199 an d.
Geſchäftsſt (s1694
Winteräpfel
zu verkf. Körbel
Maxienplatz 1 und
Mathildenplatz 2.
(*31703)
Sür die Bahl der Vertrauens=
und Erfatzrzänner in der
Ange=
ſtelltenverſicherung
iſt von Seiten der Arbeitgeber nur ein
Wahlvorſchlag eingereicht worden. Die
darauf Genannten gelten als gewählt.
Somit findet eine Wahl von Seiten der
Arbeitgeber nicht ſtatt.
Die für die Wahl der Vertreter der
Marmorpraffeſangeſtellten zugelaſſenen
Vorſchlag=
iiſten und die eingegangenen
Liſtenver=
bindungen ſind durch Aushang in den
H. Schröbel, Luiſenſir 34. ezuß69 Kaſten für ſtädtiſche Bekanntmachungen
veröffentlicht. Sie können außerdem in
dem Büro des Verſicherungsamtes,
Land=
graf=Philipp=Anlage Nr. 11, Erdgeſchoß,
an den Wochentagen von 9—12 Uhr
ein=
geſehen werden.
Darmſtadt, den 26 Nov. 1927. (st18576
Der Oberbürgermeiſter.
Einträge in das Handelsregiſter
Ab=
teilung B: Am 24. November 1927
hin=
ſichtlich der Firma: Gebrüder Lutz
A. G. Maſchinenfabrik u. Keſſelſchmiede,
Darmſtadt: Durch Beſchluß der
Gene=
ralverſammlung vom 19. Oktober 1927
iſt der Gegenſtand des Unternehmens
geändert wie folgt: Die Herſtellung von
Maſchinen, Keſſeln, insbeſondere von
Lokomobilen und Apparaten aller Art,
die Verwertung der Erzeugniſſe und
deren Vermietung. Die Geſellſchaft iſt
auch berechtigt, mit allen zu ihrenn
Geſchäftskreiſe gehörigen Erzeugniſſen
Handel zu treiben und ſich mit
Geneh=
migung des Aufſichtsrates an anderen
Unternehmungen in irgend einer Form
zu beteiligen. Durch Beſchluß der
Ge=
neralverſamnlung vom 19. Oktober
1927 iſt der Geſellſchaftsvertrag
geän=
dert und hat eine volſtändige
Neufaſ=
ſung und das Datum 19. Oktober 1927
erhalten: Zur Vertretung der
Geſell=
ſchaft bedarf es zweier Mitglieder des
Vorſtandes oder eines
Vorſtandsmit=
gliedes und eines Prokuriſten oder
Be=
vollmächtigten. Der Aufſichtsrat kann
einzelnen Mitgliedern des Jorſtandes
die Befugnis erteilen, die Geſellſchaft
allein zu vertreten. Als nicht
eingetra=
gen wird veröffentlicht: Der Vorſtand
wird von dem Aufſichtsrat, der auch
die Zahl der Mitglieder beſtimmt,
be=
ſtellt und abberufen. Die
Generalver=
ſamnlung wird durch den Vorſtand
zurch eine mindeſtens 21 Tage vor
dem Verſammlungstage im Deutſchen
Reichsanzeiger zu veröffentlichende Be=
(18546
kanntmachung berufen.
Darmſtadt, den 26. November 1927.
Amtsgericht I.
Am Mittwoch, den 30. Nov. 1927,
nachmittags 3 Uhr, verſteigere ich im
Verſteigerungslokale Wendelſtadtſtr. 24
öffentlich zwangsweiſe gegen Barzahlung:
Elidacrem=Seife und Schampon,
3 Garnituren Sonnenſtores,
3 Garnituren Uebergardinen,
3 Paar Vorhänge,
2 Steppdecken,
1 Küchenbüfett und
Möbel aller Art.
(18566
Weßer
erichtsvollzieher in Darmſtadr.
Gramsrophon=
Platten: groß. Ausw.
20 Miarn
ſilig abzugeben) mMusikhaßs Bund,
Schuchardſt.9 1
Gebr. Blum
(185‟
Markt 5,
Geite 10
Reich und Ausland.
Frankfurter Chronik.
WSN. Stickelmann vor dem
Frank=
furter Schöffengericht. Nachdem der
frühere Leiter des Marineſicherungsdienſtes, der
37fährige, aus Aachen gebürtige Mechaniker
Her=
mann Stickelmann vom Reichsgericht vor kurzem
wegen Landesverrats und Freiheitsberaubung im
Amt zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt worden war,
weil er drei Deutſche den Franzoſen in die Hände
geſpielt hat, mußte er jetzt vor dem hieſigen Großen
Schöffengericht wegen verſchiedener
Amtsverfeh=
lungen erſcheinen. Die Verhandlung fand Samstag
ſtatt. Es waren dazu beſondere
Sicherheitsmaß=
nahmen getroffen worden. Stickelmanu wurde von
mehreren Schupobeamten vorgeführt. Die
Straf=
taten, um die es ſich drehte, ſollen im Mai und
Juli 1919 begangen worden ſoin, und es handelt ſich
dabei um die Erpreſſungen von Geſtändniſſen unter
Körperverletzungen und Beleidigungen, wobei
er=
ſchwerend in Betracht kommt, daß Stickelmann die
Taten als Beamter begangen hatte. Die
Vertei=
digung lag in den Händen des bekannten Berliner
Rechtsanwalts Dr. Paul Levi. Nach mehrſtündiger
Verhandlung hielt das Gericht für erwieſen, daß der
Angeklagte einen Automobilhändler, als dieſer ihm
auf der Wache vorgeführt wurde, mit Fauſtſchlägen
traktierte, mit einem Schemel auf den Kopf ſchlug
und beleidigte. Ebenfalls erwieſen wurde ein Fall,
in dem ein gewiſſer G. zum Polizeipräſidium
ge=
bracht wurde, wo er in einem Zimmer mißhendelt
wurde. Das Gericht verurteilte den Angeklagten
wegen Verbrechens gegen § 343, in Tateinheit mit
Vergehen gegen § 340 des Strafgeſetzbuches, in je
einem Falle und wegen Beleidigung zu zwei
Jahren Zuchthaus. Dieſe Strafe wurde mit
der vom Reichsgericht im Juni d. J. erkannten
Zuchthausſtrafe von 15 Jahren auf eme
Gefamt=
zuchthausſtrafe von 15 Jahren zurückgeführt. Der
vom Reichsgericht ausgeſprochene Ehrverluſt von
zehn Jahren blieb beſtehen.
Die Hafraba=Ausſtellung in Wiesbaden.
Lpd. Wiesbaden. Kürzlich lief eine
Mel=
dung durch die Preſſe, wonach ein Mechanikerlehrling
aus der Schweiz von der Leitung der Hafvaba eine
größere Belohnung erhalten habe, weil er
weſent=
liche Verbeſſerungen der Pläne vorſchlagen konnte.
Bei der Beſichtigung der ſeinerzeit in Baſel
ausge=
ſtellt geweſenen Skizzen ſei er zum Nachdenken
ver=
anlaßt worden, wobei er auf die
Verbeſſerungsvor=
ſchläge gekommen wäre. Dieſe haben jetzt zum erſten
Male bei einem der drei im Feſtſaal des hieſigen
Rathauſes ausgeſtellten Modelle Verwendung
gefun=
den, und zwar bei dem Modell, das die Kreuzung
der projektierten Autoſtraßen Frankfurt-Baſel und
Mannheim-Heidelberg, die unweit der letzteren
Stadt vorgeſehen ift, veranſchaulicht. Mitbeſtimmend
für die Höhe der Belohnung war die Abſicht, die
reifere Jugend zum Nachdenken über techniſche
Pro=
bleme des heutigen Verbehrsweſens antzuſpornen.
Unregelmäßigleiten beim Grundbuchamt
in Nürnberg.
Nürnberg. Am Samstag abend wurde ein
Gerichtsoberſekretär, ein Finanzinſpektor und ein
Direktor einer hieſigen Treuhandgeſellſchaft
ver=
haftet. Erſterer ſoll falſche Beſtätigungen über
Belaſtungen von Grundſtücken erteilt und dieſe zur
Erlangung eines Steuernachlaſſes an den Direktor
des betreffenden Treuhandbüros
vereinbarungsge=
mäß zugeſandt haben. Von letzterem wurden dieſe
Beſtätigungen dem Finanzamt, d. h. dem
betreffen=
den Finanzbeamten zur Vorbeſcheidung unterbreitet.
Der Finanzbeamte wurde mangels Verdachts einer
Mittäterſchaft wieder auf freien Fuß geſetzt. Gegen
die beiden anderen iſt nunmehr ein Strafverfahren
wegen des Verdachts der Beamtenbeſtechung,
bzw. gewinnſüchtiger Urkundenfälſchung
ein=
geleitet worden.
Zwei Kohlenzüge zuſaurmengeſtoßen.
Düſſeldorf. Am Sonntag früh ereignete
ſich bei Düſſeldorf=Rath infolge Ueberfahrens des
Halteſignals ein Zuſammenſtoß zweier Kohlenzüge.
Hierbei wurden 10 Wagen zertrümmert.
Perſonen wurden micht verletzt. Die ubeſchädigten
Zugteile wurden abtransportiert.
Verhaftung eines Schulrats.
Berlin. Der Schulrat des pommerſchen
Kreiſes Grimmen, Liſſau, der ſchivere
Urkunden=
fälſchungen und Unterſchlagungen begangen hat, iſt
in Berlin verhaftet worden. Liſſau war vor
drei Tagen aus ſeiner Wohnung in Greifswald
ver=
ſchwunden. Er hatte ſich am Abend des 24.
Novem=
her zum Schlittſchuhlaufen auf den Greifswalder
Bodden begeben. Am näckſren Morgen war, wie
berichtet, ſein Hut neben einem großen Eisloch
ge=
funden worden. Der Vorfall hielt die Polizei uicht
davon ab, ſofort einen Steckbrief zu erlaſſen, der im
Inſammenhang mit perſönlichen Nachforſchungen
uunmehr zur Verhaftung durch einen Greifswalder
Kriminalbeamten führte. Liſſauer hat ein
Ge=
ſtändnis abgelegt.
Der abgcänderte Name.
Weil er Kauarienvogel hieß=
* Berlin. Die Sache Kauarienvoyel, die dieſer
Tage im Kriminalgericht in Moabit zur Erledigung
anſtand, hatte nichts mit den gefiederten Sängern zu
tun, die von den Kanariſchen Inſeln ſtammen,
fon=
dern es handelt ſich um einen Kaufmann, deſſen
Wiege in Galizient geſtanden hat und dem zu ſeinem
Pech dieſer ausgefallene Name für das bürgerliche
Leben witgegeben worden war. Die fortgeſetzten
Witzeleien wegen dieſ Nauens veraulaßten ihn,
der in Berlin ſeit mehr als einem Vierteljahrhundert
weſäſſig iſt, ſich ſchließlich kurzweg Vogel zu nennen.
Dabei hatte er nicht bedachf, daß dieſe „
Namens=
änderung” trotz des jahrelangen Gebrauches bor dem
Geſetz nicht zu Recht beſtand und bei Urkunden nicht
benutzt werden darf. Mi Vogel hatte er einen
Ver=
trag unterſchvieben, der zu einem Rechtsſtreit führte.
Daraus ergab ſich eine Anklage wegen ſchwerer
Ur ndenfälſchung. Das Schöffengericht zeigte aber
nach einer ſehr heiter verlaufeuen Verhandlung
vol=
les menſchliches Verſtändnis für die Lage des Ange=
Hagten. Es nahm nicht an, daß er die Abſicht einer
Urkundenfälſchung gehabt habe, und ſprach ihn von
dieſer Anklage frei. Berückſichtigt wurde auch dabei,
daß die Sihulbehörde geſtatret
die
Ki=
des Angeklagten unter dem Namen Vos
durften.
Dienstog den 29 November 1927
Spitzenleiſtung der deutſchen Maſchineninduſtirie.
Die größte Lokomotive Eurppas.
Die ſchwerſte und grüßte Lvkomotive Europas
iſt in den Maffei=Werkſtätten in München ſoeben fertiggeſtellt worden. Ihre Länge beträgt,
zwiſchen den Puffern gemeſſen, 26½ Meter, ihr Dienſtgewicht 186 Tonnen. Sie wird auf der
kurvenreichen ſüdafrikaniſchen Gebirgsſtrecke Kapſtadt-Petermaritzburg ſchwere Schnellzüge
be=
fördern. Die neuartige Konſtruktion der Lokomotive iſt patentamtlich geſchützt.
Nach der grauenhaften Gas=Exploſion in Pittsburg.
Erſte Aufnahme der zerſtörten Rieſen=Gaſometer.
Flugzeugbild der Exploſionsſtätte.
Unſere Aufnahme zeigt das Bild der entſetzlichen Verwüſtung nach der Exploſion des größten
Gaſometers der Welt in Pittsburgh. Die Stahlträger ſind von der Gewalt der Kataſtrophe
gleich Zündhölzern umgeknickt worden. Die Urſache des Unglücks konnte nicht ermittelt werden.
28 Perſonen ſind tot. Von 30 weiteren Menſchen iſt keine Spur zu finden. 400 liegen — zum
Teil gräßlich verſtümmelt — in den Kraukenhäuſern.
Ein durch Menſchenſiimme lenkbarer Zug.
Das Modell des Majurs Raymond.
Major Raymond hat auf der Erfinder=Ausſtellung in London ein Zugmodell vorgeführt, welches
durch die Wellen, die die Stimme des in das Mikrophon Sprechenden erzeugt, beliebig in
Bewe=
gung und zum Stillſtand gebracht werden kann.
Ein Geſchoß aus der Lunge gehuſtet.
Lpd. Altenkirchen. Auf eine eigentümliche
Art und Weiſe wurde ein Arbeiter in Freudenberg
von einem Geſchoßteil, welches er noch vom Kriege
her im Körper trug und das ihm ſtets große
Schmerzeu bereitete, befreit. Bei einer Erkrankung
der Lunge, die den Mann zu ſtarkem Huſten reizte,
kam während eines Blutſturzes die Kugel, die ſich in
der Lunge feſtgeſetzt hatte, zum Vorſchein.
Verhafteter Brandſtifter.
Hamburg. Am Sonntag morgen wurde ein
Braudſtifter, der ſeit Wochen die Bewohner des
Vierlandes in Angſt und Schrecken verſetzt hatte, ein
Djähriger Zimmergeſelle, auf friſcher Tat verhaftet.
Bier Brandſtiftungen hat er bisher
ein=
geſtanden. Außerdem wurde im Schwarzen Beg
Ein junger Melker unter dem dringenden Verdacht,
Brandſtiftungen in Boernſen und anderen Orten
begangen zu haben, verhaftet.
Sechs Todesopfer eines Großfeuers im Amur=
Gebiet.
TU. Kownv. Nach Meldungen aus Moskau
wurde das Dorf Iwanowka, im Amur=Gebiet,
von einem Großfeuter heimgeſucht. Sechs
Bauern=
frauen fanden den Tod in den Flammen. Sech
gehn Gehöfte wurden eingeäſchert.
Das Urteil im Berufungsprozeß Erichſen.
FU. Hirſchberg. Im Berufungs=Prozeßz
Erichſen wurde von der Großen Strafkammer
Hivſch=
berg folgendes Urteil verkündet: Der Angeklagte
Erichſen wird wegen Körperverletzung in Tateinheit
mit Beleidigung zu ſechs Monaten Gefängnis, unter
Anrechnung von vier Monaten auf erlittene
Unter=
ſuchungshaft verurteilt. Der Nebenklägeri wird
eine Buße von 1000 Mark zugeſprocheu. In der
erſten Inſtanz war der Angeklagte bekanntlich wegen
Notzucht an der Hausangeſtellten Elſe Heinrich in
Bad Warmbrunn zu 1½ Jahre Zuchthaus und
3 Jahren Ehrverluſt verurteilt worden.
Die Amſterdamer Künſtlertragödie.
Amſterdam. Deu polizeilichen Feſtſtellugen
zufolge hat ſich der Tod des bekannten holländiſchen
Vortragskünſtlers Piſuiſſe anders zugetragen,
als zunächſt angenommen wurde. Hiernach hat
Pi=
ſuiſſe überhaupt nicht geſchoſſen, ſondern wurde, als
er mit ſeiner Frau eine Straße überqueren wollte,
von dem Architekten überfallen und zuſammen
mit ſeiner Frau niedergeſchoſſen. Der
Mörder, der Piſuiſſe vorher vergeblich um ei
Unterredung gebeten hatte, 1
tach, der Tnt
Selbſmord.
Numme
*Die Geſchichte eines
Dem „Daily Chronicle”, melde
Korreſpondent: Vor kurzer Zeit hat da
klub von Italien nach zehnjährige
neuen großen Atlas fertiggeſtellt Die
graphiſchen Behörden im Lande ſpraches
kennung aus. Der Kolonialminiſter
der wenigen Kabinettminiſter, die Muf
behalten hat, war entzückt. Darauf
eine Depitation nach Rom, um demn
Muſſolia je ein Exemplar zu über=
Majeſtät gab ſeiner großen Freude üi
Ausdruck. Muſſolim weigerte ſich, die
empfangen und ließ ihr ſagen, der Atk.
rückgezogen und erheblich geändert m
vieler Mühe wurden die Herren, vo
Unterſekretäre des Duce empfangen.
zeigt,” ſagte der Beamte, „daß Grupp=n
zoſen in den Tälern von Aoſta und
Das iſt inkorrekt. Im Trentmo wex
als Bewohner von Diſtrikten bis
nachg=
unter gezeigt. Das iſt nicht wahrr
Slawen vor den Toren von Trieſt
falſch.‟ Die Delegation erwiderte
„Wir haben dieſe Angaben auf Grund
öffentlichen Zenſus gemacht.” „Dieſer
von einer liberalen Regierung veraaf
das iſt nicht alles. In Dalmatien ber:
viele ſlawiſche Namen. In der Kartä
länder haben Sie die Montenegriner
„Aber die Montenegriner exiſtieren dat
als ſolche.” — „Doch, ſie exiſtieren —
fagt es.” — So wird der Atlas zuriit
die Grenzen, Namen und
ethniſn=
werden pflichtgemäß geändert werden,
ſichten des Signore Muſſolimi zu entf.u
Der Schnellzug Brüſſel—Calgiss
Acht Verletzte.
FU. Brüſſel. Der zwiſchen
Calais mit 160 Kilometer Geſchwinu
rende Schnellzug iſt bei Ath, ent.
Wagen ſind aus den Schienem
worden, wobei acht Perſonen ſchwere
erlitten.
Eiſenbahnunglück bei Olm)
TU. Prag. In der Nähe von
imnfolge falſcher Weichenſtellung am Sy
Güterzüge zuſammen. Der Füh/
Zuges wurde auf der Stelle getö.
weitere Perſonen ſchwer verletzt. 1774
in denen ſich polniſches, für Wien be;
befand, wurden vollkommen zertrür=
Der 80. Geburtstag der Zarii
TU. Kopenhagen. An 80. U=
Kaiſerin=Witwe von Rußland fand hi= Leibgarde ſtatt, deren Kommen
Alexander III, geweſen iſt. Gegen mii
Kaiſerin, der unter ihrem Namen geſen
tätigkeitsfonds im Betrage von 32001c
reicht. Am Sonntag fand in der ——
ein feierliches Tedeum ſtatt. Die —
granten=Organiſationen aller Ländem
ihre Vertreter Glückwünſche überms.
Ein Bombenanſchlag auf eine Zinn
Paris. Wie dem „New York
Buenvs Aires gemeldet wird, ſon.
aus Entrüſtung darüber, daß eine —d
eine Zigarettenmarke Sacco und Ver
habe, eine Bombe in die betrefferre
fabrik geworfen haben. Die Bombe e
und beſchädigte die Fabrik ſowie ue
gende Gebäude. Menſchen ſind bei
nicht zu Schaden gekommen.
Die Unwetterkataſtrophe i
Paräs. Havas melder aus
über den Bruch des Staudam
gudfluſſes: 5000 bis 6000 Kubikmeter
den von dem Waſſer wveggeſchwemmt,
Geſchwindigkeit abfloß. Die Stadt
10 000 Einwohner zählt, hat keine Liſ
ſchenleben zu beklagen, aber der angerah
iſt beträchtlich. In den Häuſern ſte
zwei bis drei Meter hoch. Die Stue;
iſt auf drei Kilometer Weite überichn
Verkehr unterbrochen. Das Stauwerk
dortige Gegend mit dem für die La.
notwendigen Waſſer verſorgt. Angeſick= Staudammes iſt nicht nur die E
geſtellt, ſondern die Möglichkeit der
Beſtellung vielleicht auf Jahre hinau=
Die Schäden allein in der Gegend.
könne man ſchon jetzt auf mindeſte
lionen ſchätzen. Aus Moſtaganem.
daß der Fluß Ain Sefra, der die Sta
durchquert, ſein unterirdiſches Bett
den unteren Teil der Stadt überſchpod
ſind 28 Perfonen ums Leben
Seltſames Kataſireph
Nach einem Eiſenbahnungkück iu
kon
Die drei
rnde Tiere aur.
zu Tod=
Eer 331
Dienstag, den 29. November 1927
Seite 11
Sport, Spiel und Turnen.
Handball.
Kegeln.
wiele im Main=Rheinturngan der Deutſchen Turnerſchaft.
erugene Sonntag brachte wiedernm eine größere Spieler=
SZlatze, um ſich in den Endkämpfen der Meiſterſchaften, die
ch einom bzw. zwei Spieltagen beendet ſind, zu meſſen.
ifſterklaſſe lieferten ſich Groß=Gerau — Iſenburg mit
orausgeſehenen nicht leichten Kampf, in deſſen erſten
Halb=
weit gefährlicher war, als Groß=Gerau, und ſogar
Iſen=
ei durchgehalten hätte, Ausſichten auf Erfolg gehabt hätte.
grr Halbzeit gewinnt Groß=Gerau die Oberhand und kann,
nät knappem Endergebnis für ſich den Sieg ſicherſtellen.
zur g den Eifer, den es am Sonntag zu Tage treten ließ,
ſynnen laſſen, ſo wrde es ohne Zweifel fertig gebracht
Iſſeren Platz in der Tabelle einzunehmen. Ein beſonderes
burger Torhüter.
Ce: Tgſ. Darmſtadt — Bickenbach 3:3 (1=3). Ein nicht
2wiel, das Bickenbach in der erſten Halbzeit im Vorteil ſieht.
Arngt es, in der zweiten Halbzeit durch eifriges Spiol
aus=
m2—3 Unentſchieden iſt für Darmſtadt vollauf verdient, nach
der zweiten Halbzeit gemeſſen, die den Beweis
erbrach=
uſtadt an Spielſtärke nichts eingebüßt hat. — Arheilgen
5:3 (4:2). Ein hartes Spiel, bei dem Arheilgen etwas viel
tice ſpielte. Im Verlauf des Spieles mußte der
Schieds=
gefährlichen Spieles einen Arheilger Spieler vom Platze
Feſſungen — Seeheim 5:2 (3:1). Ein ſehr faires Spiel
nſchaften. Beſſungen verwandelte allein dier Strafſtöße, dig
g brachten. Als beſſere Mannſchaft iſt die der Seeheimer
fdrplage zu bezeichnen, welche anſcheinend einen guten Tag
e: Goddelau — Büttelborn 2:0 (1:0). Ein ſehr
leb=
umterſtützt durch das Publikum mit lebhaften Zurufen,
ſi ar Spieler eines benachherten Vereins hauptſächlich aus=
Eme leichte Ueberlegenheit Biittelborns machte ſich leider
he bemerkbar.
e: Tgmd. Darmſtadt — Nieder=Noden 7:1 (2:1), Bis
zemlich ausgeglichenes Spiel. Nach der Pauſe Darmſtadt
ſei und enttäuſchte nach der angenehmen Seite. Das Spiel
Zaarmſtadt merbliſch Fortſchritte gemacht hat, die ihm den
Srachten. Im Verlauf des Spieles mußten zwei Spieler
uen und einer von Darmſtadt es über ſich ergehen laſſen,
ſt außen anſehen zu müſſen. — Wallerſtädten — Tgſ.
1 (4:1). Wallerſtädten ſtellte die beſſere ſowie körperlich
ſtn chaft. Ballbehandlung und Zuſpiel ſind die Schtächen
Die Torhüter konnten gefallen. Beiderſeits ziemlich
Gub — Sp.=V. 98 Darmſtadt 2. Mannſchaften 3:10 (3:3).
e blieb bis auf die letzten 10 Miwuten offen. Dann kiel
uu ſchaft des N. S.C. mehr und mehr auseinander und ließ
ü des Sp.=V. 98 zu ſiegbringenden 7 Toren koyymen. Der
4—S. C. konnte die hohe Niederlage nicht mehr verhindern,
its gut gehalten hatte und mehrere ſchwere Schüfſe hielt.
ſEngen am Tor vorbei und auf die Latte. Die Leiſtungen
jachrers befriedigten.
Keglerverband Darmſtadt und Umgebung. — Ausſcheidungskegeln.
Dasſelbe wurde am vergangenen Samstag und Sonntag fortgeſetzt.
Eime ganz beſonders gute Leiſtung wurde von dem Sportwart
Schöne=
feld vollbracht. Er erzielte mit 100 Kugeln die bisher für Aſphaltbahnen
unerreicht daſtehende Holzzahl von 615.
Die Ergebniſſe im einzelnen ſind: Bahn Sitte: 1. Scheuermann
526, 2. Ringler 512, 3. Schild 512, 4. Bäumer 505, 5. Löblein 502,
3. Schmitt 501, 7. Joos 501, 8. Coenen 500, 9. Weger 495, 10.
Lauten=
ſchläger — Sportkegler — 493, 11. Riebel 491, 12. Dörr 490, 13. Weber
489, 14. Bangert 487, 15. Bender 457, 16. Hahn 445.
Bahn Tarnhalle: 1. Kramer 550, 2. Hübner 530, 3. Grün
516, 4. Joſt 515, 5. Wilbert 515, 6. Mulch 513, 7. Kleiß 498, 8. Erbes
496, 9. Thümmel 482, 10. Küchler 479, 11. Ruppert 472, 12. Mitſchdörfer
472, 13. Deuchert 470, 14. Hechler 467, 15. Schäfer 463, 16. Lenz 466,
17. Nungeſſer 461, 18. Schmidtmer 459, 19. Darmſtädter 454, 20.
Zu=
leger 453, 21. Wenner 444, 22. Markus 415.
Bahn Konkordiaſaal: 1. Becher 540, 2. Sattler 537,
3. Pfeiffer 52, 4 Reinhardt 525, 5. Dahlem 522, 6. Schinnerl 508,
7. Bach 508, 8. Reiſenweber 505, 9. Maher 505, 10. Reichert 501,
11. Fieſterer 497, 12. Schwinn 497, 13. Kindinger 491, 14. Götz 484,
15. Kanold 484, 16. Lang 465, 17. Kemmerzehl 463, 18. Schieferdecker
460, 19. Melck 455, 20. Drautz 447, 21. Beuger 435, 22. Kugler 419.
Bahn Krichbaum: 1. Schönefeld 615, 2. Scherer 587, 3.
Kohl=
nann 564, 4. Schüßler 552, 5. Kleiß 549, 6. Lautenichläger 528, 7.
Thüm=
mel 520, 8. Zigg.
Fußball.
*üerein Roßdorf 1. — V. f. R. Beerfelden 1. 4:1.
Teerfelden nach Ablauf der Wartezeit nicht angetreten war
Frisatſpiel ausgetragen, das Roßdorf mit obigem Reſultat
eſten konnte. Beide Mannſchaften litten unter ungimſtigen
ſen. Beerfelden ſar ſich der 8:0 Niederlage von dort voll
telte diesmal eine flinke Mannſchaft ins Feld, die das Er=
Sore reduzieren konnte. Daß Valentin” fehlte, machte
dekbar, obwohl der eingeſtellte Euſatz ſich gut bewährte.
Schiedsrichſter wie Herr Keller=Griesheim wären immer
Die 2. Maunſchaft holte ſich in Darmſtadt gegen Ein=
2:6 Sieg, bei dem ſich der nen eingeſtellte Rechtsaußen
— Am Freitag abend findet im „Darmſtädter Hof=
Mit=
imelung ſtatt.
B1., 31. Kern, Ad., 482, B. Schembs 431, B. Mohr 421, 9. Honn
03, 25. Keller 384.
Damen je 50 Kugeln (Bahn Bürgerverein):
1. Frau Wilbert 288, 2. Frl. Bäumer 256, 3. Frau Heldmann 251,
4. Frau Pfeiffer 245, 5 Frau Reichert 238, 6. Frau Seibert 238, 7. Frau
Kräuer 237, 8. Frl. Bangert 237, 9. Frau Reinhaldr 233, 10. Fraut
Bach 228, 11. Frau Schwinn 217, 12. Frl. Lautenſchläger 24, 13. Frau
Schroth 204, 14. Frau Coenen 24, 15 Frau Hühner 197, 16. Frau
Thimmnel 186, 17. Frau Kreis 178, 18. Frau Götz 163.
Turnen.
Schwimmen.
RuSſchwimmen des 9. Kreiſes (Mittelrhein) der D. T.
ſcheiden Sonntag finden im Städtiſchen Hallenſchwimibad
girnd=Schwimmwettkämpfe des 9 Kreiſes der Deutſchen
intt, deren Durchführung die Turngemeinde Darmſtadt
um Abteilung) übernommen hat. Das Meldeergebnis hierzu
Tanz der Größe des Mittelrheinkreiſes entſprechend und
Atug, die das Schwimmen dort genommen hat, ausgefallen.
hüdeangen ſelbſt laſſen jedoch eine Anzahl recht intereſſanter
u telrheinifchen Turnierſchwimuerjugend erwarten. Ins=
KSie größeren Vereine des Kreiſes mit ihren Schwimm=
Reitreten, und zwar werden erſcheinen: Turnverein 1860
urxverein Offenbach, die Turnvereine aus Gießen, Worms,
etſiädter Vereine und noch einige andere. Jusgeſamt haben
en 170 Meldungen. Es iſt das Verdienſt der Turngemeinde
0 (Schwimmabteilung), daß erſtmalig Jugend=
Schwimm=
r mittelrheiniſchen Turnerjugend in einem Hallenbad zur
R Surmen, um auch hier die Jugend für den Gedanken des
ſuens mehr und mehr zu begeiſtern.
Ettkämpfe werden wir noch zumickkommen.
huclene Rekorde ſind insgeſamr in der vergangenen ameri=
Puanmſportfaiſon vegiftriert worden.
Zöglingswetturnen der Turngemeinde 1846.
Am Sonntag vormittag hatten ſich 30 Zöglinge der Turngemende
1846 der Turnleitung zur Verfügung geſtellt, um in einem Zwölf= und
Zehnkampf ihre Leiſtungsfähigkeit auf turneriſchem Gebiet zu erproben.
Es war das erſtemal, daß bei einem Zöglingswetturnen auh eine
Schwimmprüfung ausgeſchrieben war, an der ſich erfreulicherweiſe eine
große Zahl Ausübender mit Erfolg beteiligte. Dem Wettkampf am
Vormittag ſchloß ſich am Abend eine Ehrung der Sieger an, bei der
24 Zöglinge durch Ueberreichung von Urkunden eusgezeichnet werden
konnten. Eine herzliche Anſprache des zweiten Sprechers, Vorträge
ernſter und heiterer Art ſowie gemeinfawe Lieder und Muſikdarbietumgen
verſchönerten den Abend.
Rudern.
Die Olympia=Vorbereitungen der deutſchen Ruberer.
Wie alle andeven Sportverbände iſt witch der Deutſche Ruder Verband
ſehr eifrig mit ſeinen Vorbereitungen für die Olympifchen Spiele
beſchäf=
tigt. Der Olympia=Ausſchaß des D.R.V. hat eine Umfrage an die
Ver=
eine gerichtet und um Namhaftmachung der Klubs gebeten, welche die
Vorbereitungen ſaiu Amſterdam bereits aufgenommen haben. Daß hier
nur die bedeutenden Klubs mit großem Material in Frage kommen, ver
ſteht ſich von ſelbſt. Bisher ſind 18 Antworten emgegangen, aus denen
hervorgeht, daß in den einzelnen Bootsgattungen die Vorbereitungen
wie folgt aufgenommen ſind:
Einer: Wiking Berlin (W. Koblo), Frankfurter R.V. 65 (W.
Flinſch), Rhenania Koblenz (Roth);
Zweier ohne: Hellas Berlin, Heidelberger R.K, 72;
Doppelzweier: Wiking Berlin, R.G. Worms;
Vierer mit und ohne Steuermann; Hellgs Berlin,
Sturmpogel Berlin, Dresdener R.V., W. S.V. Düiſſeldorf, Mainzer
R. V., Amicitia Mannheim;
Mannſchaften für die Olympiſche Regatta in Vorbereftung. In Berlin
ſind unter Leitung des Verbandsvorſtands und der entſprechenden
Unter=
ausſchüſſe Verſuche zur Bildung einer weiteren Renn=Gemeinſchaft im
Gange. Es iſt damit zu rechnen, daß neben der Vervollſtändigung der
beiden vorhandenen Stammachter des B. R. C. und Brandenburgia weitere
Achter bei Berliner R.V. 76 und Sport Boruſſia zuſtande kommen. Auch
in Köln beſchäftigte man ſich mit der Frage einer Renn=Gemeinſchaft.
Man erwartet, daß zwei vollſtändige Achter gebildet werden, von denen
einer aus den Leuten des diesjährigen Meiſterſchaftsachters beſteht. Wie
weit die Vorbereitungen zur Bildung von Renn=Gemeinſchaften in
Ham=
burg gdiehen ſind, iſt noch nicht bekannt. — Da der
Reungemeinſchafts=
ausſchuß der Hamburger Rudervereine den Termin ſeiner nächſtjährigen
Regatta auf den 30. Jumi und 1. Juli feſrgeſetzt hat, beſtimmte der
Olym=
pia=Ausſchuß des R. R.V., daß neben Leipzig auch die Hamburger
Regatta als Vorprüfungsregatta für die Olympiſchen Spiele zu gelten
habe.
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Mittwoch, den 30. November 1927.
Neblig=wolkig, auch tagsüber meiſt uolkig, nur ſtellenweiſe
zeit=
weilig aufheiteund, Temperaturen wenig verändert und vereinzelte
Die Heſſiſche Welterdienſtſtelle.
Niederſchläge.
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Erg, ohne jeden Aufſchlag
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231675! Entlaufen
Entlaufen
Schnauzer, 3 Mt. alt, ſchwarz mit granen
Wfoten Wiederbring.
Belodnung. Vor An=
kauf wird gewarnt,
Eliſabethenſtr. 55.
Geſchäftliches.
Bruchleidende, ſowie die Herren Aerzte werden auf die
Anzeige der Firma Paul Fleiſcher, Freisbach (Pfalz), in
der heutigen Nummer ganz beſonders aufmerkſam gemacht.
Man ſchreibt uns: Probewaſchen und erläuternde
Vorträge durch einen Fachingenieur finden am
Diens=
tag, Mittwoch und Donnerstag, nachmittags 3.30 und abends 5.30 Uhr,
mit dem neueſten doppeltwirbenden Compreſſorwäſcher D. R. P. vom
23. Juli 1926 ſtatt. Jede Hausfrau, welche ſich die harte Arbeit des
Waſchtages erleichtern will, nicht zuletzt auch ihrer Wäſche und
be=
ſonders der allerfeinſten Wäſche, eime fünf= bis ſechsfach längere
Lebensdauer geben will, verſäume nicht, ſich dieſe intereſſante neuc
Waſchvorrichtung, deren Wirkung auf dem Prinzip des
Schmutzaus=
pumpens beruht, unverbindlichſt anzuſehen und etwas ſchmutzige Wäſche
mitzubringen. (Siehe heutige Anzeige.)
Katarrh= und Aſthmaleidenden, ſowie Aerzten, wird
der rühmlichſt bekannte Karfort=Inhalator” mit dem
Nebel=
ſporn ohne jede Vorausbezahlung koſtenfrei zur Probe geſandt, ſo daß
jeder ohne Riſiko ſich von der guten Wirkung dieſes viel tauſendfach
bewährten Apparates überzeugen kann. Näheres iſt aus dem unſerer
heutigen Ausgabe beiliegenden Proſpekt der Firma Carl Auguſt
Taneré, Naumburg (Saale), zu erſehen.
I. Mgd. 17 226.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Dienstag, 29. November. 11.55: Glockenſpiel aus dem
Darm=
ſtädter Schloß. O 15.30: Die Stunde der Jugend. Lehrer Stricker:
Wulli. die Geſchichte eines Schäferhundes (nach Thompſon). O 16.30:
Konzert des Hausorch.: Tanzſchlager. O 17.45: Leſeſtunde. Aus
der „Geſchichte der Abderiten” von Wieland. o 18.15:
Vereins=
nachrichten. O 18.30: Von Kaſſel: Die Stunde der Frau. Mathilde
Meiſel: Selbſtanfertigung von Kinderſpielzeug für Weihnachten.
O 18.45: Von Kaſſel: Dr. Greve: Die Bedeutung der
Beiſpiels=
wirtſchaft für die Förderung der landwirtſchaftlichen Produktion.
O 19.10: Wirtſchaftsmeldungen. O 19.15: Funkhochſchule.
Stadt=
medizinalrat Dr. Oxenius: Das Frankfurter Rettungsweſen. O 19.45:
A. Auerbach: Laienſpiele. O 20.15: Prof. R. Dohſe: Klaus Groth=
Abend. O 21.15: Von Kaſſel: Der Tanz durchs Leben. Ein
luſtiger Guſtav=Jacoby=Abend in Wort und Lied. Anſchl.:
Schall=
platten=Konzert. Operetten und Revuen.
Stuttgart.
Dienstag, 29. Nov. 12.30: Schallplattenkonzert. O 16.15:
Nachmittagskonzert. Funkorch. — Einl.: Giacomo Mancini. O 18:
Landwirtſchaftsnachrichten. O 18.15: Dr. Schairer: Moderne
Traum=
deutuntg. O 18.45: Empfangsſchaltungen. O 19.15: K. U. von Hofer:
Das Deutſchtum in Stockholm. O 19.45: Nachr. ſüddeutſch.
Funk=
vereine. O 20: Sinfonie=Konzert des Philh. Orcheſters. Soliſtin:
Grete Schack (Klavier). Mozart: Klavierkonzert. — Mendelsſohn:
4. Sinfonie. O 21: „Figaros Hochzeit”. Luſtſpiel in 5 Aufzügen
von Beaumarchais. Spielleit.: K. Köſtlin. Perſ.: Graf Almaviva:
die Gräfin: Figaro, Kammerdiener; Suſanne, Kammerjungfer;
Marzelline, Haushälterin; Antonio, Schloßgärtner Suſannes Onkel;
Fanchette, ſeine Frau: Cherubin, Page: Doktor Bartolo, Arzt aus
Sevilla; Baſilio, Muſiklehrer der Gräfin; der Friedensrichter=
Pedrillo, Reſtknecht: Gerichtsdiener. Ort: Aguas=Frescas, das Schloß
des Grafen bei Sevilla, — Anſchl.: Nachrichtendienſt,
Berlin.
Dienstag. 29. Nov. 12.30: Für den =Lundwirt. 16:
Stunde miit Büchern ." 16.30: Wilhelm Hauff zum 125.
Ge=
burtstag. Einl. Worte: H. Stroh. — Aus: Mitteilungen aus den
Memoiren des Satans, gel „von P. Bildt. o 17:
Unterhaltungs=
muſik der Kapelle Rooſz. O 19.05: Dr. Würzburger: Praktiſche
Erziehungsfragen (. Teil). 19.30: Dr. Kaßner: Heimſtätten=
Notgemeinſchaften. O 19.55: Dr. M. Deſſoir: Erſcheinungen und
Theorien des Okkultismus. Spiritismus und Paraphyſik. O 20.30:
Sendeſpiel: Eine tolle Nacht”, Poſſe in fünf Bildern von Freund
und Mannſtgedt. Muſik von Einödshofer. Regie: A. Braun.
Perſ.: Florian Pieper, Inſektenpulverfabrikant; Thereſe, ſeine Fraux.
Margot Olſchinska, Kunſtreiterin vom Zirkus Benz; Odoardo
Bonaventura, Kanonenkönig vom Zirkus Benz; Neily Lindemann;
Heinz von Greditz; Theodor Pintſch, Billetthändler; Annie, Berthie,
Cilli. Dolli ſeine Töchter; Müller, Pladeritz, Mitglieder eines
Turnvereins; Lehmkuhl, Polizeiwachtmeiſter; Bumke, Schutzmann;
Madame Meier; Regiſſeur; Zirkusvolk. — Anſchl.: Sport.
Stettin. 19.05: Dir. Klitzing: Die Stettiner
Straßen=
eiſenbahn.
Königswuſterhauſen. Dienstag, 29. November. 12: Franz. f.
Schüler. O 15 30: Wetter und Börſe. o 16: Dr. Klopfer und
Frau von der Decken: Erziehungsberatung. O 16.30: Dir. H.
Wer=
ner: Theater =und Konzertbeſuch der Jugend. O 17: Dr. Eſchweiler:
Das religiöſe Leben im Mittelalter. 18: Amtsgerichtsrat Dr.
Schubart: Juriſtiſche Tagesfragen (Dialog). O 18.30: Spaniſch für
Anfänger. O 18.55: Alfred Bock lieſt aus eigenen Werken.
D 19.30: Dr. R. Felber: Wien und die Wiener Klaſſiker mit beſ.
Berückſichtigung der Kammermuſik. O 20.30: Berlin: Sendeſpiel.
Eine tolle Nacht”, Poſſe von Freund und Mannſtaedt, Muſik von
Einödshofer. Anſchl.: Preſſenachrichten.
Hauptſchriftleutung. Rudeii Mauv=
Verantwortilch für Polliſk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleton, Neich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schſußdſenſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willy Kuhle: Drud
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garanlie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
Wenn der Storch kommt, sagt
Frau Rheblen, Doppelherz
dart bier nicht fchlen.
Bel Wschnerinner, überhaupt bai aiſen
Schwachen. Kranken, Müden, ist Doppelkerz
ein wahrer Segensquell. Bei Nervenschwäche,
Blutarmut, Bleichsucht, Appetitlosigkeit,
Magenbeschwerden, Schlafloeigkeit ist
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Kleine Anzeigen An und Verkäufe uſv.)
finden durch das Darmſtädter Tagblatt
Fe Verbreitung
München.
Heſchſt.
(1. Mch. 1833
Die Städtiſche Sparkaſſe Darmſiadt
hat für das abgelaufene Geſchäftsjahr ſeinen gedruckten Bericht
vor=
gelegt, dem wir folgendes entnehmen: Das abgelaufene 90. Geſchäftsjahr
war für die hieſige Sparkaſſe trotz aller wirtſchaftlichen Schwierigkeiten
ein Jahr erfreulicher Aufwärtsentwickelung und einer bemerkenswerten
Zunahme der Tätigkeit bei allen Geſchäftszweigen. Obwohl im Jahre
1926 die allgemein erhoffte Beſſerung der geſamten Wirtſchaftslage nicht
in dem erwünſchten Maße eingetreten iſt, darf das Ergebnis des
Ge=
ſchäftsjahres bei den deutſchen Sparkaſſen und auch bei der hieſigen
Spar=
kaſſe als durchaus befriedigend bezeichnet werden. — Beſonders die
Spareinlagen haben gegenüber dem Vorfahre beträchtlich
zuge=
nommen, und dieſe Tatſache kann als ein erfreuliches Zeichen dafür
an=
geſehen werden, daß das während der Inflation verloren gegangene
Vertrauen der Sparer zu ihren Sparkaſſen in ſteigendem Maße
zurück=
kehrt. Die Summe der Spareinlagen hat ſich auf rund 8,4 Millionen
MM. erhöht. Das ſind bereits 21,5 Prozent des Einlagenbeſtandes vom
1. Januar 1914 mit rund 39 Millionen Mk. Die Zahl der Sparer iſt
um 4092 auf 18 576 angewachſen. — Mit Hilfe der ſo reichlich
zufließen=
den Spargelder war die Sparkaſſe in der Lage, den zahlreichen
Dar=
lehens= und Kreditwünſchen ihrer Kunden aus allen Kreiſen der hieſigen
Bevölkerung zu entſprechen und Geld zu verhältnismäßig niedrigen
Zinsſätzen zur Verfügung ſtellen zu können. — In erſter Linie wurde
die Förderung des Realkredits durch Bewilligung erſtſtelliger Hypotheken
gepflegt und im Geſchäftsjahr weitere rund 1930000 RM. neu
ausge=
liehen. Weiter konnte in zahlreichen Fällen der Perſonalkredit gepflegt
und den heimiſchen Wirtſchaftskreiſen billige Kredithilfe in laufender
Nechnung zugewendet werden, wobei der Charakter der Sparkaſſe als
gemeinnützige Kreditanſtalt vollkommen gewahrt blieb. Der Umſatz im
Scheck= und Kontokorrentverkehr ſteigerte ſich erheblich und betrug
zu=
ſammen über 46 Millionen RM. Der Geſamtumſatz der Sparkaſſe im
Jahre 1926 betrug rund 125 Millionen RM. gegen rund 95 Millionen
MM. in 1925.
Die Aufwertungsarbeiten, insbeſondere die Umrechnung
der alten Spareinlagen, die Feſtſtellung der Aufwertungsmaſſe uſw.
wurden mit Nachdruck betrieben. Bereits an Weihnachten 1926 konnte
den Sparern bekannt gegeben werden, daß die alten Spareinlagen mit
20 Prozent aufgewertet würden, und daß die Sparkaſſe die ſogenannte
Rückwirkung mit Stichtag 14. Juni 1922 eingeführt habe. Gleichzeitig
wurde die vorzeitige Auszahlung der Aufwertungsbeträge an alte und
bedürftige Sparer im Rahmen der verfügbaren Mittel zugeſichert.
Nach dem beigefügten Rechnungsabſchluß der Gewinn= und Verluſt=
verhnung für 1926 betrugen die Erträgniſſe an Kapitalzinſen 768 256,03
Ertrag aus Gebäuden 9922,70 RM., Verſchiedene Einnahmen
83,16 RM., und die Laſten: Zinſen 440 792,89 RM.,
Verwaltungs=
n: Perſönliche Koſten 122744 60 RM., fachliche Koſten 53 166,67
RM., Abſchreibungen: Gehäude und Grundſtiicke 22 200 RM., Möbel
und Maſchinen 336157 RM., Wertpapiere 60 08750 RM., Reingeminn
208 66 RM. Hiervon werden überwieſen: der allgemeinen Rücklage
08 66 RM., der Niſikorücklage 30 000 RM. Der Geſamtumſatz
be=
laut Rechnung in Einnahme 62 776 610,89 RM., in Ausgabe
370 749,50 RM.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., B. November.
Zu Beginn der neuen Woche war die Stimmung an der Börſe
etwas freundlicher. Im Anſchluß an die erholte Samstagsbörſe konnten
die Kurſe überwiegend leicht anziehen. Die Umſatztätigkeit blieb jedoch
ſehr eingeſchränkt, da immer noch von einer Beteiligung der zweiten
Hand kaum etwas zu merken war und die Spekulation weiterhin eine
gewiſſe Zurückhaltung übte. Wie man es erwartet hatte, kam infolge
der umfangreichen Vorbereitungen zur heutigen Prämienerklärung nur
wenig Ware hevaus, die ohne Schwierigkeiten aufgenommen wurde.
Eine Anregung ging von den günſtigen Ausführungen des amerikaniſchen
Botſchafters Shurman über Deutſchlands Auslandsanleihen aus. Zur
Zurückhaltung mahnte dagegen die noch ungeklärte Lage im Oſten. Daß
bei den Bankbeſprechungen" über eine ehtl. Interventionstätigkeit der
Großbanken keinerlei Beſchlüſſe gefaßt worden waren, war bereits am
Samstag bekannt und konnte demzufolge keine Enttäuſchung mehr
be=
reiten. Stärker beachtete man aber den Geldmarkt, deſſen weitere
Ent=
wicklung infolge des wachſenden kommunalen Bedarfs ungünſtig
beur=
teilt wird. Bei der erſten Kursfeſtſetzung ergaben ſich überwiegend
Kurs=
beſſerungen von 1—2 Prozent. Elektrowerte waren etwas ſtärker
ver=
langt. Gefürel. Bergmann und Licht u. Kraft gewannen fe 3 Prozent.
Rütgerswerke lagen ebenfalls 3 Prozent feſter. J. G. Farben eröffneten
1½ Prozent höher. Montanwerte wurden verngchläſſigt. Buderus und
Mannesmann verloren je 1 Prozent, Stahlverein blieben behauptet,
während Phönix und Rheinſtahl etwas anziehen konnten. Zellſtoffwerte
waren wenig verändert. Metallbank eher angeboten und minus 1½
Prozent Am Rentenmarkt waren Türken beachtet, deutſche Anleißen
ſtill, aber eher etwas feſter. Im weiteren Verlaufe konnte ſich das
Ge=
ſchäft zwar nicht beleben, die Kurſe zogen jedoch überwiegend weiter
etwas an. Tägliches Geld war ſchließlich infolge der umfangreichen
Ultimovorbereitungen zu 6 Prozent eber etwas leichter. Am
Deviſen=
markt nannte man London=Kabel 4,8790, Mark gegen Dollar 4 1861
gegen Pfund 20,425, London-Paris 12403, Mailand 89,60, Madrid
ſchwach 2910
Die Abendbörſe war etwas lebhafter. Vor allem waren Berliner
Käufe von der Arbitrage auszuführen. In Siemensaktien ſoll ein über
die bisherige Annahme hinausgehendes Decouvert beſtehen.
Dividenden=
ſchätzungen von 12 Prozent ſtehen Verſionen von unverändert 10 Prozent
gegenüber. Neben Elektrowerten war die Farbenaktie ſchärfer beachtet
und auch Rheinſtahl, wo man wieder auf die Kursſpanne von annähernd
100 Prozent bevweiſt. Der Verlauf blieb angeregt. Man ſchloß zu den
höchſten Tageskurſen. Im einzelnen nannte man: Danat 204, Deutſche
143. Metallbank 130. Gelſenkirchen 129, Harpener 177, Mannesmann
134,5, Phönix 87,5, Rheinſtahl 148, Riebeck 130, Stahlverein 98,5, Hapag
134, Nordd. Lloyd 141, Kleher 82. AEG. 143½, Daimler 77. Sch-
ide=
anſtalt 176, Licht und Kraft 191, Farben 245, Gesfürel 265, Holzmann
150, Metallgeſellſchaft 171, Rütgers 79, Siemens u. Halske 254,
Wald=
hof 226.
Im Abenddeviſenverkehr nannte man London gegen Paris 124 03,
gegen Mailand 89,60, gegen Holland 12.07¾/, gegen Madrid 29,08, gegen
Zürich 25 29½, gegen Nei York 4,8785, Pfunde gegen Mark 20,42½,
Dollar gegen Mark 4,1860.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 28. November.
An den Effektenmärkten fanden bei Beginn der neuen Woche
Deckungskäufe der Börſenſpekulation ſtatt, die mit der
Ultimoliqui=
dation zuſammenhängen. Bereits heute war Prämienerklärung, die
aber auf die Tendenz wenig Einfluß hatte. Aus der Provinz und dem
Ausland fanden in verſchiedenen Aktienwerten Käufe ſtatt, die
weſent=
lich zu der günſtigeren Anfangstendenz beitrugen. Einen freundlichen
Eindruck machte insbeſondere die Aeußerung des amemkaniſchen
Bot=
ſchafters Schurman zur deutſchen Wirtſchaftslage und die Beſeitigung
akuter, politiſcher Schwierigkeiten im Oſten, ebenſo gab die reichliche
Geldverſorgung der Börſe eine Stütze. Der Satz für Tagesgeld zog
zwar auf 5½—7½ Prozent an, doch gelangten auf dieſer Baſis
aus=
reichende Beträge zum Angebot. Für Monatsgeld nannte man einen
etwas höheren Satz, von 8½—9½ Prozent. Warenwechſel nom. 7½
Prozent. Am Deviſenmarkt ſchwächte ſich das engliſche Pfund auf
4,8790 gegen New York ab. Die übrigen Hauptvaluten veränderten
ſich gegenüber den Samstagskurſen wur geringfügig oder gar nicht.
Der Dollar wurde im Berliner Uſancenhandel mit 4,1862 genannt. Die
dritte Serie der Ablöſungsanleihe des Reiches mit Ausloſungsrechten
wurde heute mit 54,37 Prozent erſtmalig notiert. Die zweite Serie,
deren Kurs gemeinſam mit der erſten Serie feſtgeſtellt wird, ging mit
52,10 Prozent um. Der Umſatz war nicht erheblich. Die Kursdifferenz
erklärt ſich wohl daraus, daß bei der neuen Serie im April eine
Ver=
loſung ſtattfindet. Die Neubeſitzanleihe ſtellte ſich auf 12,25 und ſpäter
auf 12,10 Prozent. Am Elektroaktienmarkt zogen die Anfangskurſe
infolge der Deckungskäufe bis 4 Prozent an (Siemens). Nach
Feſt=
ſetzung der erſten Kurſe ſchwächte ſich die Tendenz leicht ab, da
an=
ſcheinend doch noch Prämienware an den Markt kam.
Die Börfe ſchloß in feſter Haltung und behauptete dieſe auch nach
Schluß des amtlichen Verkehrs. An der Nachbörſe wurde der Medio=
Dezemberhandel aufgenommen. Die Kursſteigerungen ſetzten ſich
teil=
weiſe kräftig fort. Ver. Glanzſtoff, die mit 516 einſetzten, wurden um
2.30 Uhr mit 526 bezahlt. Bemberg gewannen im Verlauf der Börſe
12 Prozent, Schultheiß 8½, Oſtwerke 5, Ludwig Loewe 6½, ohne
Berückſichtigung der ſchon bei Eröffnung eingetretenen Steigerung
gegenüber den Samstagskurſen. Am Elektroaktienmaukt ſtanden Geſ.
für El. mit 268,5 im Mittelpunkt. Auch Siemens notierten mit 252
und Schuckert mit 157,5 ſehr feſt. Man nanute nachbörslich u. a.
J.=G. Farben 242,5, Bergmann 177, Klöckner 112,5, Phönix 187,5,
Mannesmann 133, Ver. Stahlwerke 99,25, Zellſtoff Waldhof 223,
Svenſka 391,5. Daimler 76,5, Polyphon geſucht 173,25. Danatbank
303,5, Ablöſungsanleihe 1 und 2 52,10, Ablöſungsanleihe 3 54,60,
Ablöſungsanleihe ohne Ausloſung 12,25.
Aſchaffenb. Zellſtof
Augsb. Nürnb. Maſch
Bamag=Meguin".
Berlin el. W.
VerlinKarlsruhe3r
Praunkohl.=Briket
Bremer Vulkan
Premer Wolle.
Teutſch.=Atlan , Tel.
Teutſchke Maſchinen
Teutſch.=Nied. Tel.
Teutſche Erdöl.
Teutſcke Petroleum.
Tt Kaliwerke.
Tonnersmarckhütte
Tynamit Nobel
Elektr. Lieferung.
J. G. Farben..
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Caggenau Borz.
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Hanſa=Dampfichf. ..
167 134.5
188.— Lingel Schuh
Linke u. Hofman 59.— 60.— 87.5 88.— 2. Loewe u 210.25 215.— 59.5 59.— . Lorenz. 103.— 103. 107.— 108.— Nieberlauſitzer
Nordd. Gumt 1150.— 150 25 62. 62.— Trenſtein. 109.25 111.— Rathgeber Wagg 87.— Rombacker Hütten 68.— 110.25 111.— Roſitzer Zucker. 66. 125 67.5 145.— 147.— Rütgerswerke.
Sachſenwerk 76.75 77.— 238.5 240 25 102.25 103.5 101.— 131.5 Sächſ. Gußſtahl. 135.— 139.— 34.— 33.25 Siemens Elas.. .
Ver. Lauſitzer Glas.. 144.875
118.25 141.5
119.— Vke
140,5 260.25
140 — Volkftedter Porzell.
Weſtf. C. Langendreer 44.—
— 43.25 67.5 65.— WittenerGußſtahl. . . 40.— 38.— 194,5 199.5 Banderer Berke...." 1187.— 185.—
Deviſenmarkt.
Selſing ſors.
Wien.
Prag ..
Audapeſt
Sofia ..
Kolland..
Tslo ....."
Kopenhagen.
Stodholm..
London. . . .
uenos Aires.
New York
Velgicn.
28. 11
Gelv / Brief
22.76 22.80
16.445 15.485
180.62 180.78
70.17/ 70 31
81.58 81.74
1 918 1.922
0.4975 0.4985
7.368 1.382
20.56 20.60
5.564/ 5.576
2.163 2 167
4.190 4.198
4.295/ 4.304
Wiriſchaftliche Rundſchau.
Die Bedeutung der Deviſenverordnung vom 7. Nodemuf
deutung der im Reichsgeſetzblatt Nr. 48 erſchienenen Verr=
7. November 1927, durch welche die Verordnung des
Re=
über das Außerkrafttreten von Deviſenvorſchriften vom
1924 aufgehoben wird, ſcheint in den beteiligten Kreiſen rn
richtig erkannt worden zu ſein. Es ſei deshalb erneut
wieſen, daß die erwähnte Verordnung vom 7. November
mellen geſetzestechniſchen Zwecken dient. An der bereits fri.”
Aufhebung ſämtlicher Deviſenvorſchriften wird durch ſie man
eändert.
Lackfabrik Ludwia Marx A.=G., Mainz. In der G.==
Verluſtabſchluß 1926/27 mit 602 (29 128) RM. genehmigtt
zeigt Kreditoren von 149 000 (115 000) RMM., andererſeits
Kaſſe zuſammen 100 000 (54 000) RM. und Vorräte 52000
Geſchäftsjahr wurde auf das Kalenderjahr verlegt. Neu
wurde an Stelle von R=A. Dr. Guthmann Fabrikant (
wählt. Im neuen Geſchäftsjahr ſei die Lage nach erfolgti
weſentlich günſtiger, auch der Export habe ſich gehoben, ſoon
einem befriedigenden Ergebnis rechnen könne.
Schuhfabrik Herz A.=G., Frankfurt a. M. Die G.=V.
RM. Stamm= und 37 120 Vorzugsaktien vertreten warern
Regularien. Der Verluſt aus dem Geſchäftsjahr 1926/2770
134 528 RM. wird aus dem Reſervefonds gedeckt, der ſit;
rund 20 000 RM. ermäßigt. Ferner wurde die
Herabſetzum=
rechts der 40 00) RM. Vorzugsaktien vom 12= auf das 6foe
Neu in den Aufſichtsrat gewählt wurden: Kaufmann Euu=
(Anathan=Leder A.=G., Frankfurt a. M.) und Fabrikant
E=
bach a. M.
Metallnotierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 28. Novembex
ſich wie folgt: Elektrolytkupfer 130,75, Original=Hüttena
dito in Walzen 214, Reinnichel 350, Antimon Regulus
in Barren 79,75—80.
Die amtlichen Preisfeſtſetzungen im Metalltermm
28. November ſtellten ſich für Kupfer: Januar unä
(121,25), März 121,5 (121,5), April und Mai 121,25 (12=5
Juli 121,5 (121,5), Auguſt und September 121,25 (121,5),
(121,5), November 122,5 (121), Dezember 191 (121,Z)
befeſtigt. — Für Blei: Januar 44 (44,25), Februm
März 44,25 (44,5), April und Mai 44,5 (44,75), Jun7
Juli und Auguſt 44,25 (45), September 44,75 (45), OktSue
November 43,75 (44,5), Dezember 44 (44,25); Tendenz:
Zink: Januar 52,75 (53,25), Februar 53 (52), März
und Mai 52,5 (52,75), Juni 52,25 (52,25), Juli 52
September und Oktober 52 (52,25), November 53,75 (55
53,25 (54); Tendenz: ruhig. — Die erſten Zahlen bedestR
in Klammern Brvief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vomeß
ſtellten ſich für Kupfer (Tendenz feſt): Standard prſſele
bis 59½, drei Monate 59½—59/z, Settl. Preis 59c.
64¾—65, beſt ſelected 633—6, ſtrong ſheets 88, Elekt—ß
Zinn (Tendenz feſt): Standard per Kaſſe 267—267½
265½—2655g, Settl. Preis 27, Banka (inoff.) N6,
273½; Blei (Tendenz feſt): ausländ. prompt 2188
211/,, Settl. Preis 215; Zink (Tendenz feſt):
263, entf. Sichten BF/s, Settl. Preis 26¾. —
Notierungen: Aluminium für Inland 107, für
Antimon Regulus Erzeug.=Preis 64½—65, chineſ. per —
B. Platin 13½, Wolframerz 13½, Yickel für Inland 177
175, Weißblech 18, Kupferſulphat 24½—25. ClevelIn
Nr. 3 65.
wel
Die neue
Viehmärkte.
Mannheimer Viehmarkt vom 28. Novemher. Zum
markt waren zugeführt und wuuden die 50 Kg. Lebendr
Klaſſe gehandelt: 202 Ochſen 32—61, 141 Farren 30—5—
bis 52, 307 Färſen 40—2, 564 Kälber 50—78, 9C. Sche-
Schweine 50—64, 114 Arbeitspferde pro Stück 800—1501,I
Pferde 40—110, 8 Ziegen 10—24 Mark. Markvverlauf: Et
Ueberſtand; Kälber ruhig. langſam geräumt; Schweine-
Ueberſtand; Arbeits= und Schlachtpferde ruhig.
Fraukfurter Viehmarkt vom 28. November. Der Arff
tigen Hauptmarktes beſtand aus: 1363 Rindern, darun
69 Bullen, 636 Kühen, 322 Färſen, 499 Kälbern, 254 Sc
Schweinen. Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht:
bis 63, II) 57—59, bI) 53—56, bII) 48—52; Bullen a) 53—N
() 45—48; Kühe a) 48—50, b) 42—47, c) 35—41, 0)
D-
a) 60—63, b) 54—59, c) 47—53; Kälber b) 68—72, c) 62—*
Schafe al) 45—48, b) 40—44, c) 30—37. Schweine: De
heutigen Markt das Vorzeichmen der Schweine ſtreng ve—
gaben ſich in den abgelieferten Schlußſcheinen derartige P
daß auf einſtimmigen Beſchluß der Notierungskommiße
Preisnotierung für Schweine abgeſehen werden mußte.
Rinder und Schweine ruhig, Ueberſtand. Kälber und Sk
ruhig und ausverkauft. Fleiſchgroßmarkt: Beſchickung 43:2
fleiſch, 93 ganze Kälber, 175 Schweine, 59 ganze Schafe.
90—100, II 80—90, Bullenfleiſch 88—93, Kuhfleiſch 70—
III 35—55, Kalbfleiſch II 90—100, Hammelfleiſch 80—
fleiſch T 75—85. Gefrierfleiſch, Rindfleiſch, Vorderviertel 2
viertel 62.
Im mit
Grandfärter Karvorricht voM 20.—
Staatspapiere
a) Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl.
Ausloſ.=Sch. 1. Teil
„ II. Teil
D. Reichsanl. Ablöf=
Schuld ohne
Aus=
koſungsſcheine .. .
4½ Di. Schutzgeb.-
Anl.
52
54,4
b) Ausländiſche
5% Bos. E. B. 1914
„L. Inv. 1914
„ 1898
„ 1902
4½ Bosnien".
5 % Bulg. Tabak. 02/ 17
12.1
6‟.
36.5
26.5
2.75
22/=
4½%Oſt. Staatsr.
v. 1913, Kdb. 1918
* ½%Oſt. Schatz. 14
4:1s% Oſt. Silberr.
„ Goldr
4% Oſt Goldrente
Innsbr. Abk.
„einh. R.(k.
4.5
1.6
%Port.,/Spz. mI/ 92
6% Rum.am. R.03
%„Gold. 13. . 126
„ am. kon.
9.325
am.05
4.3
% Ung. Goldr.
(lt. Innsbr. Abk.
4% Ung Staatsr.
v. 10
4½ Ung. Kronr. . ..
3%0 Ung. Eiſ. Tor
Außereuro=
päiſche
5%Mex.am. i. abg.
6 „äuß. 99
Goldo4ſtf.
konſ. inn.
4½%y Frrigat.
5%Tamaulipas I „
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
R4
1.95
15.25
20.400
99
94
90
BZtrk. (Adm.
(Bagd.)
(Bagd.
unif 1908
128 t911 Boll
98.75
1210
% Ung St. 1918
1913
(lt. Tnnsbr. Abk.
4½% Urg St 1914
4½½ Ing St. 1914
(lt. Innsbr. Abk.)
* e Ung Gobdr. ..
Mit Zinsberech
nung
10%Berl. 6.=Bt. G./105.25
3% Berl. St. Gold
—
3½ Darmſt. St.=G.
8 % D. Hyp.=Bank
Meining. Goldpf. 977
% Dresd. St.=G.
86
% Frkf. St.=G..
81
82Frif., Hyp.=Bk
Goldpfbr.
7%0 Frkf. Hyp.=Bk
Goldpfbr.
94
2 Frff. Hyp.=Bk.=
Goldpfbr.
89
20 Frkf. Pfbr.=Bl
Goldpfbr.
100
2o Frkf Goldpfbr./ 93
3% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr.
90
*6 Frtf. Pfbr. B
Goldpfbr.
76.5
H.-St.-
Land
Golpfbr.
98
% Heſſ. Land.=B!
Goldpfbr.
94.5
82 Rlöch.-Berk.26
0%,Komm.Elektr.
Mark (Hagen)
Goldobl.
80 Komm. Ldsbk.
Darmſt., Neihe
3% K. Landesbank
Darmſt. Reihe II
8%Ldwgshf Stadt=
Goldanl.
7%M. KraftHöchſt
Mainz.=St.=G.
3% Mannh. St.=G.
Mannh. St.=G.=
M.=Stahlw. 27
Naſſ. Ldb. Gold
Nog. St. Gldal
30 Pfälz. Hyp. Bk.=
Goldpfbr
%⁄ Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfbr
3% Pfälz. Hyp.=Bk
Goldpfbr.
8% Pforzh. St.-E
30 Pirmaſ. St.-G.
8% Pr. Centr. Bd.=
Cr.=Bf. Gldpfbr.
32 Pr. Centr.=St.
ſchafts=Goldpfbr
O Pr. Centr.=St.=Goldpfbr.
8%Rh.=Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
g „„Lig. Pfb.
„ „Anteilſch
2%Rh. Stahlw
01
96
96
925
85‟,
93
88.5
94
92
98
95
B
945
89.5
79.25
R
10%Rh.=Weſtf.=B
Cr.=Bk Goldpf
„ „
8% Südd. B.,=Kr. B.
Goldpfdbr.
Lo V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.=
Gld=
ob mit Optio
2, B. Stahlw.
Düſ=
eldorfHyp.=Gd.. ohne Option
7½ Vi. ( V. Ind.=
Unt. Bln.)27..
1417
102.5
98
92
96.25
8% Voigt &Häffner
Golbobl.
8%Württbg. Hyp.=
Bank Goldpfbrf.
Ohne
Zins=
berechnung
% Bdw. Kohl 2
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6%beſ. Brk.=Rg. 22
5% Heſſ. Volksſtaa=
Roggen".
5% Pr. Kaliw. .
5% Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt. B. G
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bayr Vereinsb.
Bayr Handelsb.
Bayr. Hyp. u. Wechſ.
Berliner Hyp.=Bk.
Frkf Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bk.
Mecklb. Hyp. =u. Wb.
Meining. Hhp. Bk.
Nordd Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Bod.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B.=Cr. B.
Preuß Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B.
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr.
Württ Hyp Bk.
Staatl. od. prov.
garantiert
Heiſ. L.=Hyp.=B.
Landeskr. Caſſel
Naſſau Odsb.
Rrk
E8tl.
Obligationen v.
Transportanſt.
4½ Eliſ.=Bahn ſtfr.
42 Galiz.Carl=
Lud.=B.
abg.
5BOft. Sb. L.)ſtfr.
96.5
12.61
6.45
8.25
222
15.4
16.3
13.05
13
11.3
9.05
2
4 2
3.9
2,6%AlteOſt. Südb.
2,60 Neue „ „
4½Oſt. Staatsb. 8‟
3%Oſt. 1.b.8. E.
%Oſt.
„
„
„
„abg.
„9. Em.
An
1885 .
abg.
Oſt., Erg. Netz
Oſt. „ „abg.
3½ RaabOebd 83
91
97
Rud. Silber
Rud. (Salzkg.)
%Anat., S. I
% Anat.. S. II
% Anat., S. III
Salon. Monaſt.
9 Tehuantevee.
4½
21.25
20
18.25
15.75
Bauk=Aktien
Allg. D.=Kredit.
Bad. Bk.
Bk./ Brauind. ..
Barmer Bankv.
Bay. Hyp.=Wchſ.
Berl. Handelsgeſ
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Bank 147.1
D. Eff.u. Wchſ.=Bk.
d. Hyp.=Bk. Mein.
D. Bereins=Bk. /100
Disk.=Geſellſch. „1140‟
Dresdener Bk . . 141.5
Frankf. Bf.
Frankf. Hypth=Bk
Frkf. Pfdbr. Bk. .
Gotha. Grundtr. Bk
Lur. Intern. Bant
Metallbank
Mitteld. Creditb
Pfälz. Hyp.=Bk.
Pr. Bd.=Creditban
Hyp.=Akt.=Bank
Reichsbank=Ant
Rhein. Creditbk. ..
Rhein=Hyp.=Bk ..
Südd. B.=Creditb
125
158.5
160.5
143.5
210
152
20
122
117.5
114
130
13.1.5
142.5
126
188
117.5
32
167.75
121
152.5
Südd. Disc.=Geſ. 130
Oſterr. Creditanſt. 39.5
Wiener Bankverein/ 1721,
Vergwerks=Rki.
Buderus.
Eſchw. Bergtv. .
Gelſenkirch. Bgw.
Harp. Bergb.
Jlſe Bergb. St..
Genußſchein ...
Kali. Aſchersleben.
Kali. Salzdetfurth
Kali. Weſterregln.
Klöcknerwerke (abg
Lothr=Hütte)
Mannesm.=Röhr
Mansfelder
Oberbedarf
Otavi=Min.=Ant. .
Phönix=Berg
Rhein. Braunk.
Rhein Stahlw.
Riebeck Montan. . .
SalzwerkHeilbronn
Tellus Bgb
Ver. Laurahütte
Ver Stahlwerke
191
26
170
06.5
206
145.25
10.5
131
35.1
86
146
134.5
178.5
10
96.5
Indnſtrie=Akt
Brauereien
Eichbaum(Mannh.) 271
Henninger
185
Hercules Heſſiſche 1145.5
Löwenbr.=Mün=
313
Mainz. Aktienbr 233
Schöfferhof(Bind./ /297
Schwarz=Storchen /470
Tucher, Nürnberg
Werger
169
Aktum. Berlin.
Adler & Oppenh
Adlerw (v. Kleher)! 89
E. A. G. Vzg.A 82
5%A. E. G. Vzg. B
A. E. G. Stamm 145.75
Bad. Maſch. Durla /139
Bad Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin .. / 29.5
Baſt Nürnberg ..
Bayr. Spiegel ..
eck & Henkel
Bergmann El
Bing. Metall.
Brem.=Beſtigl
Bürſtenför Erlang
Cement. Heidelb.
Cement Karlſtadt
Eement Lothr.
Chem. Albert... ..
Chem Brockh
Chem Milch
Daimler=Benz A. G.
Dt. Eiſenhande
Deutſche Erdöl
D. G. u. Silb. S.
D Linoleumw Bln.
Dingler. Zweibrüc
Dresd Schnellpr
Dürkoppw. ( St).
Dürr Ratingen
Dnckerhoff & W
Eiſenw. Kaiſersl.
E Licht u Kraft.
El Lieferung .
Eli Bad Wolle
Email. Ullrich
Enzinge Werke
Ezlinger Maſch
ittlinger Spinn.
Faber Bleiſtift
Faber & Schleicher
Fahr. Pirmaſens
Farbenind J. G.
Felten & Guillea
Feinmech. (Jetter)
Feiſt, Sekt
Frankfurter Gas
Frankfurter Hof
Frkf.=M. Pok. u. W.
Geiling & Cie
Goldſchmidt, Th
Botha Waggon
Griyzner Maſch
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle, Frkft.
Haid & Neu
Hammerfen
109
172.75
22.
60.5
175
69
AnZ
187
45
110
42
76
119
69
Ra
189 5
230
33
42.25
241
108
9d.25
30
95.1
Hanfi. Füſſen...
Hanſa=Bloyd, Br.
Hartm. & Braun.
141.5
138
48
158.5
129
150
147.75
59".
98.5
81.5
15.5
1133
Heyl genſtaedt.
Hilpert, Armatur. 73.5
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch, Kurfer ... . /100
Hoch=Tief Eſſen
Holzmann
Holzverk. Ind
Hydrom Bresle
Fnag ..
JunghansSt.
Kammg. Kaiſerst. 1183.5
Karlsruher Maſch.
Karſtadt. N
Klein. Sch EBecker/10?
Anorr, Heilbronn 1159
55
Konſerv. Barun
Krw. All=Württbg./ 95
Krauß & Co
146
Lahmeher
Lech, Augsburg /113.25
Lederw Rothe
Lederw. Spichars.
Lingel Schuhw.
Löhnberg. Mühle / 40
Ludwigsh Walzm. /416
Lüdenſcheid. Metall
Mainkraft Höchſt
Mars=W. Nürnberg/12
1370.23
Netallgen. Frkf.
123
Miag Mühlenb
Moenus Stamm / 59.9
Motoren! Deutz
Motoreni, Oberuri. / 77.5
Münch. Lichtſpielk
92
Reckar Fahrz
Neckarw. Eßlingen 128
96
Beters Union
Pfälz. Näh Kahſer; 51,23
53
Philipps
Porzellan Weſſel
Rein Gebb.& Schall 98
75.5
Rhein Elektr
Rhenania,Kunheim
7
Rürgerswerte
Shneid & Hanau.
80
Schnellpr, Fran!
Schramm Lackfr 121
Schriftg Stemp 1118
Schuckert Elektr. 1157
Schuhfbr Weſſel.. / 62.5
38
Schuhf. Herz.
Schultz G-45-
Seilind A.I-
Siemens Oid-
Siemens &
Südd. Imr
Südd. Zuckr-
Thür Lief.
Uhren Fur=
Unterfr 42/
Beithwerk.?
Ver f. Che
Ver. v. Olfd.
Ver. Faßt
Gumm. Be
Piniel-Nü E
Ultramarix
Zellſtoff
Bogt!
Voigt & 50
Voltho
Wanß & 7
Wegelin XC
Zellſt
Aſchr-
ſt Me:
Zellſt W
Zuc
Transpors-
Berſicherur
Dt Reichst i
Dt. Eiſe
Lok=
Dt. Eiſenbe‟
A
Frift. Allg
Frankonia
Darmſtädar
Helvetia
Motorf. 2
Nu
Gebr. Roebs
Eee
[ ← ][ ][ → ] „ Produktenbericht vom 28. Nov. Die Getreidebörſe lag
etwas ſchwächer. Weizen in ſämtlichen Qualitäten und
fternmergerſte 3.50—B, bafer inl. Bih-B,15. Mais 2050
Eexenmehl 37,75—38,25, Roggenmehl 35—35,75, Weizenkleie
stLeie 15—15.25, Erbſen 35—62, Linſen 40—75, Heu 8—9,
Fioggenſtroh drahtgepr. 5,50, dto. gebündelt 3,25—3,50,
S5.
Notierungen für Speiſekartoffeln vom 28. November.
—lspreiſe je 50 Kg. Frachtparität Frankfurt a. M. bei
wurden feſtgeſetzt für Induſtrie hieſiger Gegend 3,60 RM.
Ahrze hieſiger Gegend 2,50 RMM. Haltung des
Kartoffel=
rrhig.
, Froduktenbericht vom 28. November. Das wieder
unbe=
läßt erneute Befürchtungen hinſichtlich der Schiffahrt
„nd in der Hauptſache daraufhin geſtaltete ſich die
Ten=
d Getreidearden etwas feſter. Vom Inlande iſt gutes
angeboten und es wurden etwas höhere Preiſe als am
Sen Mühlen bezahlt. Abfallende Weizen= und Roggen=
„ dagegen zu Samstagspreiſen offeriert und kaum be=
½rusland lagen nur wemig Andienungen vor. Der
kana=
orol war nicht mit Offerten im Markt. Die freien kana=
9szure haben ihre Forderungen ermäßigt. La=
Plata=
z. ungefähr unveränderten Preiſen offeriert. Auslands=
Feſter gehalten. Sowohl in Weſtern=, als auch
Plata=
gei bereits in den Vormittagsſtunden Umſätze zu ver=
Lieferungsmarkt waren Weizen ud Roggen leicht
be=
ſter= und Roggenmehl hatten bei unveränderten Preiſen
hlumgeſchäft. Die Mühlen klagen über ſchlechte Abnahme
E Abſchlüſſen. Hafer lag etwas ſchwächer. Der Konſum
gnüber dem reichlichen Angebot zurückhaltend. Gerſte
* Chieago, B8. Nov. (Priv.=Tel.)
Weizen: Auf Grund der günſtigen Ernteberichte aus Auſtralien und
Argentinien eröffnete der Markt i ſchwacher Haltung. Im Verlaufe
erfolgte ein Umſchwung und die Preiſe zogen wieder an auf die
Feſtig=
keit von Mennegpolis und umgünſtige Wetterprognoſen für
Nordargen=
tinien.
Mas: Der Markt verlief übewviegend in ſtetiger Haltung auf
un=
günſtige Wettervorherſagen für das Anbaugebiet und Nachfrage für
Exportzwecke.
Hafer: Am Hafermaukt nahmen die nordweſtlichen Firmen Käufe
vor. Auch animierte die Haltung des Maismarktes.
Roggen: Nach anfänglicher Abſchwächung auf Abgaben der
Kom=
miſſionäre trat eine Befeſtigung ein auf die gute Geſchäftstätigkeit am
Lokomarkt.
* New York, B. Nov. (Priv.=Tel.)
Kaffee: Nach unregelmäßiger Eröffnung gaben die Preiſe leicht nach,
da die Kommiſſionsfirmen Abgaben vornahmen. Später erfolgte auf
Dechungskäufe und geſteigerte braſilianiſche Schlußkurſe eine Erholung.
Zucker: Der heutige Terminmarkt eröffnete auf die ſchwachen
Lon=
doner Kabel leicht abgeſchwächt. Auch verſtimmten die erheblichen
An=
lieferungen per Dezember. Gegen Schluß erfolgte auf Deckungen eine
teilweiſe Erholung.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 28. Nob.:
Getreide. Weizen: Dez. 1377, März 1317, Mai 134½;
Mais: Dez. 88¾, März 93, Mai 95½; Hafer: Dez. 497, März
52, Mai 53½;; Roggen: Dez. 104½8, März 107½, Mai 1087.
Schmalz: Dez. 11,57½, Jan. 12,12½, Mai 13,54.
Fleiſch: Dez. 10,00, Jan. 11,32½, Mai 11,45; Speck, loko:
11,00; leichte Schweine 8,40—9,25, ſchwere Schweine 9,10—9,55;
Schweinezufuhr: Chicago 46 000, im Weſten 115000
Es notierten nach Meldungen aus New York am 28. Nov.:
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 148½, hart 144½; Mais, neu
ank. Ernte 102¾; Mehl, ſpring wheat clears 6,60—7,00; Fracht:
nach England 2,3—3,0 Schilling, mach dem Kontinent 14—15 Cts.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 11,00; Talg: extva 8¾4.
Kakav. Tendenz: ſtetig; Umſatz in Lots: 143: Loko: 14;
Dezember 13,87, Januar 13,67, Februar 13,60, März 13,61
April 13,70, Mai 13,75, Jum 13,82, Juli 13,93, Auguſt —,
Sep=
tember 14,08.
Kleine Wirtſchaftsnachrichien.
Der A.R. der Süddeutſchen Zucker A. G., Mannheim, hat in ſeiner
Sitzung beſchloſſen, der auf den 5. Januar 1928 einzuberufenden G.V.
eine Dividendenerhöhung von 6 auf 8 Prozent für die St.A., wie ſie
von uns ſchon angekündigt wurde, vorzuſchlagen und auf die V.A,
7 Prozent zu verteilen.
Am 5. und 6. Dezember werden in Berlin Beſprechungen zwiſchen
deutſchen und polniſihen Vertretern der Juduſtrie und der Landwirtſchaft
ſtattfinden. Das Thema wird in erſter Linie die bevorſtehenden
deutſch=
polniſchen Handelsvertragsverhandlungen ſein.
Der Verband der Spinnerei= und Webereimaſchinen=Fabriken,
Chem=
nitz, faßte auf einer in Hanuover abgehaltenen Sitzung den Beſchluß,
die Vertragsdauer des Verbandes um 5 Jahre, bis 31. Dezember 1932,
zu verlängern.
Die Imperial Chemical Induſtries, Ltd., hat beſchloſſen, ſofort mie
der Errichtung von zwei neuen Produktionsſtätten bei den Künſtlichen
Ammoniak= und Stickſtofflverken in Billingham zu beginnen. Jedes der
neuen Werke wird eine Jahreskapazität von 50 000 Tonnen haben.
Auf dem tſchechoſlowakiſchen Eiſenmarkt dauert die gute
Beſchäfti=
gung aller Zweige der Eiſeninduſtrie an. Im Vergleich zum Vorjahre
überſteigt die diesjährige Produktion in den erſten drei Quartalen die
vorjährige Erzeugung in emzelnen Branchen um 25 bis 35 Prozent.
Das ungariſche Handelsminiſterium hat für uugariſche Beſucher der
Frankfurter Frühjahrsmeſſe, die bekanntlich vom 22. bis 25. April 1923
ſtattfindet, wiederum Fahrpreisermäßigungen von 33½½ Prozent
vor=
geſehen. Ebenſo hat die Eiſenbahndirektion des Saargebiets bereits
eine Fahrpreisermäßigung zugeſagt. Außerdem erhalten ſämdliche
aus=
ländiſchen Beſucher der Frankfurter Frühjahrsmeſſe das deutſche
Paß=
viſum koſtenlos.
Aus Athen wird berichter, daß eine Gruppe von 10 amerikaniſchen
Banken der griechiſchen Regierung eine Anleihe in Höhe von 180 Mill.
Reichsmark angeboten habe. Der Finanzminiſter prüfe noch gegemwärtig
Sie Einzelheiten des Angebotes.
Nach Meldungen aus New York haben die Peerleß Motor Car Ey
und die Jordan Motor Car Cy, beide in Cleveland (Ohio),
Fuſionsver=
handlungen mit der Continental Motor Corp. in Detroit angeknüpft.
Das letztgenannte Unternehmen fertigt Motoren und Automobilteile für
zahlreiche Kraftfahrzeugwerke an.
Die drei großen amerikaniſchen Kunſtſeidekonzerne, Dupont Rahon
Co., Viscoſe und die International Fiber Co., haben beſchloſſen, in den
Vereinigten Staaten eine große Propagandakampagne für den
Kunſt=
ſeideverbrauch zu organiſieren. Der Werbefeldzug ſoll hauptſächlich
mittels Zeitungsreklame geführt werden.
UnionrTkoafen
fänmen Sie nicht die letzten Vorstellungen von
SläLA
Verner:
(18587
SehoR
Die neueste Wochenschau
Das phönomenale Filmwerk
die mit groß. Begeisterung
aufgenommene Sensation,
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Mit der 1a Furzer Zeit
berühmt gewordenen
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MoleieTocnet
Das Ringen des jungen Mädchens mit der modernen Erotik zieht sich wie ein
roter Faden durch diesen packenden Film.
Mit Hans Brausewefter, Greke Moosheim
Lustspiel in 2 Akten: Die Petroleumhochzeit
Hnlage. Charlie Chaplin in: Jetzt kanns los gehen.
(18588
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großen Erfolges wegen bis einschl. Mittwoch verlängert
as tanzende Wien
große Volks-Film mit
TTAAARA
(18550
3½ Uhr. — Jugendliche haben Zutritt — Abends 8 Uhr
den 29. November
ag, den 1. Dezember
Ldans-Haont
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Telephon 1409
Erkoo
Barmstant
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Waerkgorafünr wonr Hnun Auhr
Hur noch 3 Tage!
Der große Erfols: A
Gastspiel Marga Peter
Und wenn Sie platzen vor Zorn
Und sind Ihnen meine Weinpreise ein Dorn.
So schlage ich trotzdem nicht auf,
Großer Umsatz, kleiner Nutzen tuts auch.
Weiß-Wein-Woche
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Kulmbacher Reichelbräu 3.10 Liter nur 30₰
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färztlich empfohlen)
Einladung
ur
General=Verſammlung
des Heſſiſchen Fröbel=Bereins
Mittwoch, 7. Dezember, nachmittags 121, Uhr
Saalbauſtraße 8
1. Erſiattung des Geſchäftsberichts.
2. Prüfung der Jahresrechnung und Entlaſtung des Schatzmeiſters.
3. Feſtſtellung des Jahresvoranſchlags.
4. Neuwahl des leitenden Vorſtandes und Beirates.
Der Vorſitzende: J. V.: Th. Schultz=Gora. ( 31676
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Nerother Wandervogel.
Am Mittwoch, den 30. Nov. 1927,
ſingt (18479gim
Sepp Summer
in der Aula des alten Gymnaſiums
Karlſtraße 2,
Lieder zur Lante.
Karten zu Mk. 1.— u. Mk. 1,50 im
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Ne: Gedicht in fünf Akten
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e: Hans Baumeiſter
4esbild: Arthur Poh
lüttwirkende:
V18561
lſen Elſa Knott, Käthe
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Der Liebestrank
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Gaetano Donizetti
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Muſikaliſche Leitung: Carl Bamberger
Inſzenierung: Arthur Maria Rabenalt
Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp
Mitwirkende:
Grete Penſe, Käthe Walter, Leo
Barc=
zinski, Heinrich Kuhn, Joſef Poerner
Chöre: Berthold Sander
Spielwart: Fritz Wilde
Preiſe der Plätze: 1.50 — 7.50 Mk.
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muß man die Folgen tragen. Nach frohen Festen
stellen sich oft Kopfschmerzen und Mattigkeit ein.
Dagegen hilft nur eins: die echte 4711-1 Ihre
Frische und ihr würziger Duft machen den Kopf
rasch wieder klar und geben den überanstrengten
Nerven neue Spannkraft. Durch 4711‟ und ein
wenig Ruhe ist man bald wieder auf der Höhe.
Ghlnsert
aSsOn
Bei Eignung Fil
Seite 14
Dienstag, den 29. November 1927
Von Weinheim
nach Waldmichelbach.
Eine Plauderei von R. Wünzer.
(Nachdruck verboten)
In Weinheim, der im Schatten hochragender Burgen
herr=
lich gelegenen badiſchen Bezirksſtadt, nehmen wir von dem
warmen, ſüdlichen Hauch, von der üppigen, farbenfrohen Pracht
unſerer Bergſtraße Abſchied. Die Nebenbahn führt uns längs
der Weſchnitz zunächſt durch das taufriſche, romantiſche
Birken=
auer Tal. Die Weſchnitz, die unweit des gleichnamigen, als
Sommerfriſche rühmlich bekannten Ortes entſpringt, zeigt uns
in ihrem oberen Lauf durch ihr klares, behend und übermütig
zu Tal eilendes Waſſer, durch das ſchattenſpendende Grün des
hohen Erlengebüſchs am lauſchigen Uifer in ungeſtörter Reinheit
das friedlich anheimelnde Idyll des Odenwälder Gebirgsbaches.
— Hier aber iſt dos kleine Forellenbächlein von ehedem
be=
reits zum ſtattlichen, kräftigen Waſſerlauf herangewachſen, der
zwiſchen Felsblöcken und Schneckenblättern gurgelt und ſchäumt,
eingekeilt in dem ſchmalen, ſteinigen Grund, den die von beiden
Seiten in das Tal abfallenden Steilwände des Wachenberges
und des Saukopfs mit unbeugſamer Gewalt umklammern. Und
im Vorfrühling, wenn der Schnee auf den Bergen ſchmilzt,
bäumen ſich die ſtark angeſchwollenen grauen Fluten im Gefühl
ihrer Kraft hoch auf, branden und toben in dem Bemühen, die
felſigen Feſſeln zu ſprengen, und ſtürzen ſich voll grimmer Wut
über die Erfolgloſigkeit des Befreiungskampfes mit Schaum und
Giſcht laut polternd hinunter über das Wehr. Ein prächtiges.
erhebendes Naturſchauſpiel!
Vom Süden her aber ſchaut hoch vom Gebirge der ſtolze,
leuchtende Bergfried der Wachenburg, der herrlichen Schöpfung
des Weinheimer S. C., neugierig herunter in dieſen von der
Natur ſo reich bedachten, reizvollen Erdenwinkel. — In
Mörlen=
bach verläßt die Bahn das Tal und fährt zunächſt in
ſüdöſt=
licher Richtung nach Waldmichelbach und von da öſtlich und
nördlich nach Affolterbach und Wahlen. Sobald wir
Mörlen=
bach im Rücken haben, vermindert der Zug ſeine
Geſchwindig=
keit; langſam und keuchend klimmt die ſchwere Gebirgsmaſchine,
dicke Rauchſchwaden ausſtoßend, auf der ſtark anſteigenden
Bahnſtrecke empor; dabei führt der Schienenſtrang in weiten
Krümmungen über ſchwindelnd hohe Viadukte durch den in den
Fels hineingehauenen und geſprengten Tunnel. In dieſem
Wunderwerk offenbart ſich der Hochſtand unſerer mit kühner
Unternehmungsluſt gepaarten Technik, in ihm bewundern wir
aber zugleich das ſtark entwickelte äfthetiſche Empfinden des
Erbauers; die ſchwierige Aufgabe, in dem engen Tal den
Bahn=
bau der Landſchaft anzupaſſen, iſt glänzend gelöſt. Ein
liebens=
würdiger, warmherziger Naturfreund muß der Schöpfer dieſes
Werkes geweſen ſein.
Wir erreichen unſer heſſiſches Gebirgsland, den „
Ueber=
wald‟. Gar manchmal im Jahre, zeigt ſich hier oben — im
Gegenſatz zu der mild und ſonnig geprägten Bergſtraße — der
Himmel rauh und unwirtlich; und unwirtlich und rauh iſt der
ſieinige Boden, dem der an Entbehrungen gewöhnte Gebirgler
*) Abgedruckt in Abſchnitt 1 meiner „Wanderfahrten”. Benutzt ſind
außerdem meine „Wandererinnerungen” und mein in Nr. 8 der „
Dorf=
linde” von 1926 abgedruckter Aufſatz „Das Ehrenmal unſerer
Gefalle=
nen” und ſchließlich: Kark Henkelmann: „Beiträge zur Geſchichte der
Lichtenklinger Kapelle‟.
in heißem Bemühen den zum Leben für eine meiſt zahlreiche
Familie nötigen Unterhalt bringt. Und doch iſt der Ueberwald
durch ſeine kraftſtrotzende, kerngeſunde, echt deutſche Art jahraus,
jahrein das fehnſuchtsvolle Ziel ſo manchen Wanderers.
Wir haben bereits in Birkenau den Zug berlaſſen und
ſtei=
gen auf Nebeulinie 37 der Odenwaldwegbezeichnung kurz durch
den Ort, dann durch Ackergelände und ſchließlich durch eine
prachtvolle Hochwaldſchlucht hinauf zur Hohen=Hecke uud Hohen=
Hardth. Die Mühe des Steigens wird erleichtert durch hübſche
Einblicke in die tiefeingeſchnittenen, brauſenden Täler von
Kall=
ſtadt und Löhrbach und durch die Rückſchau von der Hohen=Hecke
auf den Weſchnitzgrund. In dieſem feſſelt Birkenau durch die
maleriſche Gruppierung ſeiner Häuſer und ſeiner bergigen,
waldreichen Umgebung unſer ganzes Iniereſſe. Die
Markie=
rung führt immer öſtlich auf wenig begangenen Jägerpfaden
und Abteilungswegen in eine ſchweigende Waldeinſamkeit.
Keine Siedelung, kein Meuſch, kein Benzin= und
Zigaretten=
qualm, kein ondulierter Bubikopf. Der wurzelechte Erdgeruch
erfriſcht uns; das tiefe Schweigen im Wald ſtimmt uns
feier=
lich. — In ſcharfem Gegenſatz hierzu ſteht das Bild, welches
uns ein Blick nach Weſten zeigt. Schauen wir an den ſcharfen
Kanten der ſtolzen Pyramide des Wachenbergs vorbei, ſo ſehen
wir rechts und links des Berges weit draußen in der Ebene
dunkle Häuſerreihen, hechragende Fabrikſchlote, deren dunkle
Rauchfahnen ſich langſam und ſchwer über der Gegend
aus=
breiten; Eiſen und Kohle; die dröhnende Werkſtatt unſerer
großen Induſtrie: Mannheim, Ludwigshafen.
Das tannenfinſtere Trapez des Kiſſelbuſchs umgehen wir
am Südhang. Von hier geſehen, erſcheint der ſüdweſtliche
Odenwald mit ſeinen zahlreichen Kuppen und Höhen wie ein in
Bewegung befindliches Meer, aus welchem im Mittelbild der
doppelgipflige Eichelberg mit der monumentalen Mannheimer
Hütte, etwas weiter zurück der ausſichtsberühmte Weißeſtein
und als Schlußkuliſſe der Heidelberger Königſtuhl hoch
heraus=
ragen. Dann erreichen wir den ſchmalen Gebirgsſattel zwiſchen
Kiſſelbuſch und Götzenſtein. Die Häuſer treten jetzt nahe an uns
heran. Rechts Lörbach; da unten in dem maleriſch im Tal
ver=
teilten Ort hielt ich oft und gern Einkehr in dem gaſtlichen Haus
meines alten Freundes Dörſam; — links der kleine Weiler
Schnorrenbach mit der alten, hinter Obſtbäumen verſteckten
Arnoldſchen Hofreite. Der alte Hof weiß uns von einem guten
Stück neuerer deutſcher Geſchichte zu erzählen.
Während dieſer Teil des Gebirges von den Schreckniſſen des
Bauernkrieges, der mehr im Oſten am Main ſeinen Schauplatz
hatte, verſchont blieb, zog im Dreißigjährigen Krieg eine aus
allen möglichen Völkern bunt zuſammengewürfelte, zügelloſe
Soldateska ſengend und brennend über und durch die Hänge
und Täler unſeres weftlichen Odenwaldes. Dem Dreißigjährigen
Krieg folgte die verheerende Peſt. Der Peſt reihten ſich in der
zweiten Hälfte des Jahrhunderts die Franzoſenkriege, erſt unter
Turenne, dann unter dem Mordbrenner Melae, an. Wenn dieſer
Krieg auch in erſter Linie über die eigentliche Pfalz unſagbares
Elend brachte, ſo zog er doch auch unſeren ſüdweſtlichen
Oden=
wald und die Bergſtraße ſchwer in Mitleidenſchaft. In dieſe
Epoche fällt die wiederholte Zerſtörung des pfälziſchen
Heidel=
berg durch die Franzoſen. Zuerſt ließ Melac im Jahre 1689
Heidelberg mitſamt ſeinem herrlichen Schloß in Rauch aufgehen.
Der erſten Zerſtörung folgte aus einer unſinnigen
Vernichtungs=
wut heraus die zweite, noch furchtbarere im Jahre 1693, die die
Stadt in einen wüſten Trümmerhaufen verwandelte, ein ewiger
Schandfleck in der Geſchichte der Nation, die ſich ſo gern brüſtet,
an der Spitze der Ziviliſation zu marſchieren. Der allerchriſt=
lichſte König dieſes Volkes, Ludwig XIV., ließ
münze mit der Inſchrift prägen: „Heidelberga de
„ussit et kactum est” eine ſchreiende Anklage gege
herrſchende Staatsform, ein unwiderlegliches Dohc,
abſolute Unmöglichkeit eines uneingeſchränkt abſn
tums, welches durch Unterdrückung jeglichen
Gefühn=
beſchränkung und Verantwortlichkeit gar zu leicht
mus und dieſer leicht zum Cäſarenwahnſinn zu
Nicht eine rauhe Kriegsnotwendigkeit, ſondern nur
Wille des Königs hat die unſinnige Zerſtörung Hu
Hundert Jahre ſpäter — am Ende des 18. Jas
hallten hier die Berge wider von den rollenden Say
zöſiſchen Revolutionsheeres, welches von Weinheim
gang in unſeren Odenwald zu erzwingen ſuchte. I
barten Gorxheim erinnert ein ſchlichter Gedenkä=
Kämpfe: „Dem Andenken der dahier im Jahre 1792/
im Streit für das Vaterland gebliebenen tapferen
Der örtliche Verlauf der Ereigniſſe des 17.
hunderts wurde bezeichnet durch Leichen, durch rauuc
und Trümmerhaufen und Wüſteneien. Aber als ſij
Zeit wenigſtens — die Ungewitter und der Pulle
zogen hatten, da lag drüben am Sattel zwiſchen (;
Kiſſelbuſch die alte, hinter Obſtbäumen verſteckm
Jahre 1564 erbaute Arnoldſche Hofreite im
Glanx=
ſonne ungeſtört und friedlich wie ehedem. Das
wand hinter dem roſengeſchmückten Drahtgefleec
farbige Muttergottesbildchen hat Haus und Hof
Vernichtung geſchützt und die kulturhiſtoriſch inte
auf unſere Zeit gerettet. Gnadenreicher, ſegenſpenk.
der den Seinen in ſchweren Zeiten Hoffnung, 2
Kraft gibt. Als ich im Spätherbſt 1914 dort Eime
mich von dem Kriegslärm, der damals die Welt Lau
zu erholen, da war dort Trauer eingezogen. D=
Hauſes, der ſich kurz vor Kriegsausbruch nach Bru
heiratet hatte, war mit anderen Löhrbacher Bau
einem der erſten Kämpfe gefallen, und nun befſ
gefangene von verſchiedenen Farben und Nationaal
Odenwälder Ackerboden. So rollt ſich beim Andt
Hauſes, wie geſagt, ein großes Stück deutſcher
uns auf. Das Bild iſt immer dasſelbe: der Deutſſ)
deutſchem Boden mit dem Erbfeind, mit den Vööl
und ſchließlich in den verſchiedenen Erdteilen unk
ſchiedenen Meeren mit der Welt, deren beſtgehaffe
iſt. Darüber ſollten uns auch die lieblichen Veralef
Völkerverſöhnung und Weltverbrüderung nicht tä.
wir nicht im Reich ſo feſt zuſammengeſchweißt,
ſchon längſt als ſelbſtändiger Teil der Landkarte
dies um ſo mehr, als heftige Kämpfe im Inneen
konfeſſioneller und ſozialer Art, die an ſich höchſt
kraft ſchwächen. Der Deutſche iſt nur dort belie
Auslandsreiſender ſein Geld reichlich fließen lä-n
digerweiſe gibt es immer noch Deutſche, die über r
mittel verfügen, trotz Steuern, Kataſtrophen und ℳ
zeigen die vielen Auslandsreiſen des letzten Somrnc
meine Beamtenkollegen der verſchiedenen Fakultär df
gehören nicht zu dieſen glücklichen Volksgenoſſen, auſi=
Verabſchiedung der Beſoldungsreform, die uns,
Geſichtspunkten geordnet, wie dankbar anerkannt
hin eine weſentliche Beſſerung unſerer Geſamtsyi
bringen wird. — Zwar wird, verſchiedentlich geſſitt
geſchimpft wird immer, der Reichsfinanzminiſter un
wie er wolle; ſonſt müßten wir ja nicht in Deutſchich
Parteibrille trübt die Objektivität.
(Fortſoz)f
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und Erkältung können gefährlich
werden und . .d daher ſo ſchnell wie
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