Einzelnummer 10 Pfennige
mioegem Erſchelinen vom 1. Nobember
g —18 Reichsmart und 22 Pfennig
Gud-holt 225 Reichemart, durch die
ve Famarl frei Haus. Poſtbezugspreis
imnEügeld monahich 2u8 Reichemark.
für Aufnahme von An eigen an
wird nicht übernommen. Nicht=
Dummern infolge höherer Gewalt
eöt ieher nſcht zur Kürzung des
u KMungen und Abbeſtellungen durch
phundichteit für uns. Poſiſcheckonte
otzürt a. M. 1304.
Heffſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auflätze und eigenes Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 328 Mittwoch, den 23. November 1927. 190. Jahrgang
Anzeigenpreis:
27 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfa.
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg., Reliamezelle (92 mm
breit 2 Reichsmarl. Anzelgen von auswärte 40 Reichspfg.
Finanz=Anzeſgen 60 Reſchspfg. 92mm breite
Rellame=
zeiſe 300 Reſchsmart. Alle Preſſe in Reichemark
4 Doſſar — 420 Marfl. — Im Falle höberer
Gewalt, wie Krieg. Aufruhr Streit uſw. erliſcht
ede Verpſichtung au Erfüſlung der
Anzeigen=
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Be
Konturs oder gerichlicher Beltreibung fällt ſeder
Nabatl weg. Dankionio: Deutſche Banl und
Darm=
ſädtei und Natſonalbani.
s Ergebnis von Braunſchweig.
AM Schickſal des Schulgeſetzes.
Badthe und finanzielle Schwierigkeiten.
in, unſerer Berliner Redaktion.
Der „rulvorſtand, den die Deutſche Volkspartei am
Mon=
nach tunſchweig einberufen hatte, ſollte — das war
ur=
iglichtt Abſicht — die Entſcheidung über die endgültige
ungmure der Partei zu dem Schulgeſetz bringen. Das iſt
geſchugy, und inſofern bedeutet vielleicht das Ergebnis von
mſchuty äine gewiſſe Enttäuſchung für die Oppoſition, die
geranſiamit gerechnet hatte, daß die Deutſche Voldspartei
Atimttre Töne anſchlagen und dadurch das Siabinett in die
ſprerthz werde. Statt deſſen iſt es ganz anders gekommen.
Part ſzitreſemanns hat in fünf Punkten ihre weſentlichen
grunzxu ſammengefaßt. Sie hat aber an ſich nichts davon
, daun ſcch davon nichts abhandeln ließe, ſondern nur der
ſion iurelrunſch ausgeſprochen, daß auch das Schulgeſetz den
eruncts res nationalen und liberalen Bildungsideals
ent=
nrMt.
Ver iſct vann daran natürlich beliebig herumdeuteln und
Reigtiw zu Kompromiſſen herausleſen, befindet ſich aber
ſtark urrtum. Die Volkspartei hat ſich ſchon zu ſehr
feſt=
alsK ſſie jetzt noch zurückkönnte. Das Programm, das
ſtell /4 I. die konfeſſionelle Bekenntnisſchule ebenſo wie die
he /Zinanſchule in ihrem Recht laſſen. Das ſcheint ein
AEi) ruch, erilärt ſich aber doch vielleicht aus der ganz
ſedertuzui geſchichtlichen Entwicklung, die in einzelnen
Deluſunds die Simultanſchule wachſen ließ, während in
e Thin, namentlich im Norden, die Bekenntnisſchule mit
ſhlekns Volkes ebenſo feſt verbunden iſt. Vielleicht wäre
wſufa, von Anfang an eine andere Stellung einzu=
Mann doch gar kein Zweifel darüber ſein, daß nach
Audral die chriſtliche Simultanſchule, die natürliche
mnüßte. Eine Partei, die ſo ſtark den
Staats=
ſt, kann im Prinzip auch nur einer Schulform
hul=
inder zu guten Deutſchen erzieht, die vor allem
ſehon von der Jugend ab eine Unterſcheidung und
urh dem Glaubensbekenntnis eintritt und ſo eine
die bielleicht im ganzen Leben nicht wieder
ge=
n kann. Schließlich iſt ja das Leben wuch eine
Zu dieſer prinzipiellen Einſtellung ſtände es
ct in Widerſpruch, wenn die Partei das geſchicht=
4 anerkennt und die Konfeſſionsſchule da, wo ſie
Wuir, beſtehen ließ ſolange, bis aus dem Volk her=
Möuunſch nach einer Aenderung laut würde. Wie die
Mſſegen, hat ſich die Deutſche Vollspartei für ein
Meitſchieden, allerdings mit der Einſchränkung, daß
MIMTe primus interpares unter den Schularten ſein
uter Simultanſchule immer die chriſtliche
Simul=
h. Es iſt deshalb auch logiſch, daß ſie dieſe
Ge=
ſi9Eit, dort, wo ſie beſteht, erhalten will und im
Aue, von Herrn von Keudell nur auf einige Jahre
hien9 (orfriſt einen unbedingten Schutz verlangt.
Rech=
a i ie Forderung, daß die Einrichtung von neuen
ien n Mz einem Syſtem von Zwergſchulen führen darf,
Eiey Die geiſtige Schulaufſicht nicht durch Hintertüren
Ahr werden darf, dann iſt damit im weſentlichen
Ser Deutſchen Volkspartei zum Schulgeſetz um=
Ddmokraten erkennen an, daß das ausgezeichnete
während darüber beim Zentrum und bei den
Agat 4 Ien andere Auffaſſungen herrſchen dürften. Auf
ſderess eitze hat ſich aber auch ſchon ergeben, daß ſich die
eite Ain bieſen Forderungen Weſentliches nicht abhandeln
N Bir am, daß deshalb das Schulgeſetz nicht zuſtande
Me welitiſe Minimalforderungen nicht angenommen wer=
Aich 90 Sempo hat ſich etwas verſchoben. Als der
Zentral=
vnd eiht iFen wurde, glaubte man, daß Ende November
Sendlumailsichuß die Dinge einigermaßen zum Abſchluß ge=
2 pe küwe. Das iſt aber auch noch nicht im entfernteſten
Hndt. ZAusſchuß ſteckt immer noch in den Anfängen und
Tm 4 5 noch Wochen brauchen, um auch nur die erſte
S Mn zurch zichluß zu bringen. Auf keinen Fall wird er die
Ronria chion den Weihnachtsferien plenarreif machen. Nach
Si mcher Reichstag aber erſt den Etat fertigſtellen. Das
Ne N8 8 März dauern, ſo daß dann im April die zweite
iA Baicn könnte. Bis dahin mag viel geſchehen.
DAihe Lage iſt ſo unſicher, daß man ein halbes Jahr
Madkkiwonieren kann. Nimmt man aber einmal an,
2 Waihds Kabinett hält — und wir neigen dazu, es zu
würden im April die Koalitionsparteien vor
Diara sRrage geſtellt ſein, ob ſie der Volkspartei die
werns Mieſſionen machen wollen. Es ſcheint faſt ſo, als
Non D achgiebig ſein werden und daß man mit ſich reden
De a WSei bleibt immer noch die ebenfalls wichtige
7 Erſt wenn die Ausſchußarbeiten zu Ende ſind,
3 ſich ent s at laſſen, wie hoch die durch das Geſetz voraus=
Meen Koſten ſein werden. Das Reich wird aber
ſtad
Sene Lnrtänden bereit ſein, die Koſten zu übernehmen,
Anterhaltung mit dem Reparationsagenten iſt es
U16 hier weſentliche Beträge zur Verfügung ge=
Dd der Troſt, daß früheſtens in drei Jahren die
beginnen, kann niemandem helfen. Die Negie=
Alrſſen wiſſen, woher ſie das Geld nehmen wollen.
Gen und finanziellen Schwierig=
Muulgeſetzes werden uns alſo noch länger als ein
äſtigen. Dann wird vermutlich auch die D.V.P.
rſtand zur endgültigen Beſchlußfaſſung
ein=
ſieht ſo aus, als ob wir dahin gar nicht kom=
und ſchon ſoviel Verſuche gemacht worden, ein
Rde Hhide zu bringen, daß nicht einzuſehen iſt, weshalb
Nei gelingen ſoll, und deshalb iſt ſehr ſtark mit
der Möglichkeit zu rechnen, daß auch der Keudellſche Entwurf
nach monatelangen Beratungen ingendwie verſackt entweder weil dieſes „Uebrigens bin ich der Meinung”, ſo oft geſagt haben, bis
andere Aufgaben in den Vordergrund treten.
Reichstagsanfang.
Der deutſch=franzöſiſche Handelsvertrag in
erſier und zweiter Leſung angenommen.
Der Reichstag hat am Dienstag ſeine Beratungen wieder
auſgenommen, eigentlich nur, weil die Oppoſition mit aller
Ge=
walt das Sprachrohr des Parlamentes wieder zur Verfügung
haben wollte und die Regierungsparteien es ſcheuten, ſich dem
Verdacht auszuſetzen, als ob ſie Angſt vor einer öffentlichen Aus=
Plenarſitzungen nützlich geweſen wäre, um die
Ausſchußberatun=
gen zu fördern, darüber beſteht eigentlich kein Zweifel. Aber das
Prinzip hat wieder einmal geſiegt. Die erſte Sitzung des
Reichs=
tages war nicht gerade kurzweilig. Der deutſch=
franzö=
ſiſche Handelsvertrag ſtand auf der Tagesordnung. Die
Regierungsparteien verzichteten auf jede offizielle Stellungnahme
und überließen es den Oppoſitionsparteien, zu reden, die von der
Möglichkeit guch in ziemlichem Umfange Gebrauch machten. Da
ſie aber ohne jedes Echo blieben, verloren ſie allmählich die Luſt,
ſo daß der Vertrag in erſter und zweiter Leſung
ange=
nommen werden konnte. Die ſofortige Vornahme der dritten
Leſung ſcheiterte an dem Wiederſpruch der Nationalſozialiſten, ſo
daß damit auch für die Tagesordnung am Mittwoch der Vertrag
erneut zur Beſprechung ſteht.
Reichstags=Sitzungsbericht.
Der Reickstag nahm heute nach etwa einmonatiger Pauſe ſeine
Beratungen wieder auf. Das Haus erledigte mit unweſentlicher Debatte
eine Reihe kleinerer Vorlagen, ſo eine Novelle zum
Hypothekenbank=
geſetz, einen Geſetzentwurf über Hypothekenpfandbriefe oder verwandte
Schuldverſchreibungen öffentlicher Kreditanſtalten, den deutſchtſchechiſchen
Vertrag über den Bau einer Eiſenbahnlinie durch das Schweinitztal uſw.
Zu einer größeren Ausſprache kam es erſt bei der Beratung des
deutſch=
franzöſiſchen Handelsabkommens, aber auch hier nahmen nur die
Ver=
treter der Oppoſition das Wort. Aba Hörnle (K.) lehnte den
Ver=
trag als ein neues Dokument kapitaliſtiſcher Zollpolitik aß.
Abg. Wiſſell (S. bemerkte, daß das Zollabtommen zwar nicht
den Winſchen der Sozialdemokratie entſpreche, aber immerhin einen
weiteren Schritt auf dem Wege der demtſchfranzöſiſchen Verſtändigung
bedeute. Im übrigen wandte ſich der Redner gegen den
Reichswirt=
ſchaftsminiſter, der ſein Verſprechen auf Reviſion des Zolltarifs im
Sinne der Genfer Wirtſchaftskonferenz nur in ſehr ſchleppendem Tempo ein paar Jahre dieſe Abneigung in der Oeffentlichkeit unterdrückt,
einlöſe.
des Abkommens einen erheblichen Fortſchritt. Er gab aber zu bedenten,
daß im Intereſſe des deutſchen Weinhandels ein anderes Verfahren bei
im Oktober begonnenen Verhandlungen mit der franzöſiſchen Regierung
über den Warenaustauſch mit dem Saargebiet in den letzten Tagen Orient und Nordafrika, — die italieniſchen Expanſionswünſche
wieder aufgenommen worden ſeien und daß auch über die Verzollung
der noch in den Zollägern liegenden fmanzöſiſchen Weine Beratungen
ſich im Gange befinden. Damit ſchloß die Ausſprache. Der Vertrag
wurde in erſter und zweiter Leſung angenommen.
kurz mit, daß die Regierung die Vorlage über die Sozialrentner im
Saargebiet zurückgezogen habe, weil die Angelegenkeit inzwiſchen im
Verordnungswege erledigt worden ſei.
Das Haus vertagte ſich dann auf Mitwwoch nachmittag 4 Uhr.
Kleinrentnerfürſorge.
Vor und nach der Plenarſitzung hoben die Fraktionen
getagt, vorläufig aber nur unverbindlich das Winterprogramm
beſprochen. Auch der interfraktionelle Ausſchuß hat geſeſſen.
So=
weit man hört über das Rentnerfürſorgegeſetz, um den
demokratiſchen Antrag mit ſeiner 150 Millionen=Forderung auf
ein Maß zurückführen zu können, das mit den finanziellen
Verhält=
niſſen des Reiches in Einllang zu bringen iſt, ohne auf
wahl=
propagandiſtiſche Intereſſen Rückſicht zu vehmen. Das
Reichs=
tigt. Die Entſcheidung darüber ſteht noch aus. Doch iſt
anzu=
nehmen, daß es nicht von ſeinem Grundſatze abgehen wird,
Mehrbelaftungen zu verweigern, ſolange nicht die entſprechende
Deckung dafür nachgewieſen wird. Man wird alſo verſuchen mangel die expanſioniſtiſche Politik Noms zu vorſchnellem
Zu=
müſſen, auf einer anderen Grundlage dem Problem der Renter= greifen auf dem Balkanfelde veranlaßt. Wenn die Mittel nicht
hilfe beizukommen.
Der neue Etat.
Das Reichskabinett wird in den nächſten Tagen dem
Reichs=
tag einen Nachtragsetat für 1927 vorlegen, der 100 Millionen
fordert, im weſentlichen für die Hochwaſſerſchäden. Der Etat
1928 wird vermutlich am Mittwoch dem Reichsrat zugehen. gibt ein „Foglio Vorclini” heraus, die offizielle Veröffentlichung
Er weiſt eine Ausgabenſteigerung um über 700 Mil= der Partei, in der ſie ſozuſagen amtlich Stellung zu allen
mög=
lionen auf. Davon ſind 400 Millionen Mark auf die Steige= lichen Fragen nimmt. Vor allem veröffentlicht dieſes Foglio
rung der Reparationslaſten zu ſetzen, während 325 Millionen
nur buchmäßig in Erſcheinung treten, da ſie aus der erhöhten
Einkommenſteuer an Länder und Gemeinden zurückgezahlt
wer=
den müſſen. Der urſprüngliche Entwürf wies noch eine Aus= identiſch ſind, hat man alſo hier amtliche Stellungnahmen vor
gabenſteigerung um rund 80 Millionen auf. Es iſt aber gelun=
Die einzelnen Miniſterien haben ihren Etat noch einmal
durch=
gearbeitet und im Durchſchnitt 10 Prozent der Sätze wieder
ab=
ſtrichen, die ihnen vom Finanzminiſter bereits zugebilligt wor= digung der Vertragsunterzeichnung zwiſchen Frankreich und Ser=
eterum Censeo.
1
noch geringer iſt, wenn man auch diesmal bereits einen kleinen
Anfang gemacht hat.
Von unſerem +=Korreſpondenten.
Rom, 21. November.
Der ältere Cato im alten Rom ſoll das „Ceterum censeo‟,
bei den gegebenen Mehrheitsverhältniſſen eine Löſung unmög= die Römer im dritten puniſchen Krieg den Nachſatz zum „
Cete=
lich iſt, oder weil inzwiſchen durch die Reichstagsneuwahlen rum genseo” nach Catos Willen durchgeführt hatten, nämlich
„daß Karthago zerſtört werden müſſe”. Man ſieht, dieſer lang
ſchon ſprichwörtlich gewordene Mahnruf des alten Römers hat
etwas mit Krieg und Zerſtörung zu tun. Er kann darum gerade
dann wieder aus der Gruft der Zitate herausgeholt werden,
wenn es nach Krieg und Vernichtung eines Konkurrenten
aus=
ſieht. Oft ſchon (— seterum genseo —) iſt an dieſer Stelle auf
die Gefahr hingewieſen worden, die durch Muſſolinis
Balkan=
politik, beſonders durch ſein Vorgehen in Albanien, in den
Be=
ziehungen zwiſchen Italien und Jugoſlawien entſtanden iſt. Die
Beſetzung der albaniſchen Vorfeldſtellung durch Italien, die durch
den italieniſch=albaniſchen Vertrag zu einer politiſchen Tatſache
geworden iſt, mußte unweigerlich die Gegenmaßnahme auf
jugo=
ſlawiſcher Seite hervorrufen. Der Krieg in ſeiner Vorphaſe iſt
ſppache hätten. Daß ſachlich eine längere Hinausſchiebung der im Gange. Frankreich hat ſeinen Vaſallen nicht im Stich
ge=
laſſen, ſondern die Konſequenzen gezogen und ſeinen Vertrag
mit den Serben unterzeichnet. Frankreich zeigt, daß es des
ita=
lieniſchen „Geterum genseo” ſatt ift, und mahnt mit einem
deut=
lichen „Achtung, Halt!” die Italiener, ihr „Uebrigens bin ich
der Meinung, daß Jugoſlawien zerſtört werden muß, zu
unterlaſſen.
Wenn die deutſche Preſſe Warnungen wegen der
gefahr=
drohenden Balkanpolitik Italiens veröffentlichte, ſo verſuchte
man im Palazzo Chigi, dem Regierungsſitz Muſſolinis, damit
darüber hinwegzugehen, daß man von Antifasciſten ſprach oder
Leuten, die für „Südtirol Rache nehmen” wollten. Jetzt aber
tönt nicht aus einer deutſchen Preſſeſtimme die Warnung vor
der Balkangefahr, ſondern engliſche Zeitungen rühren ſich.
Eng=
länder zeigen auf die ſchwelende Wunde hin, Leute, die zu einer
Nation gehören, die ruter Chamberlains Führung ſeit Jahr und
Tag den Italienern überhaupt erſt die aggreſſive Balkanpolitik
ermöglicht haben. Hat ſich der Wind in England gedreht? Spürt
man die kommenden Wahlen bereits? Engliſche Preſſeſtimmen
laſſen jetzt dasſelbe hören, was in der deutſchen Preſſe ſchon ſeit
langem erörtert wurde: daß Italien eine Balkanpolitik treibt, die
zu einer kriegeriſchen Kataſtrophe führen muß, vor allem
des=
halb, weil auch Jugoflawien ſeinerſeits unter dem Schutze
Frankreichs rüſtet.
Auf beiden Seiten iſt der Haß groß. Nur weiß man bei
Italien nicht, ob der Haß gegen Serbien größer iſt, als der Haß
gegen Frankreich ſelbſt. Man verachtet und mißbilligt
Jugoſla=
wien, weil man in ihm den Nachfolger des habsburgiſchen
Oeſterreich ſieht und weil es Italiens Großmachtpolitik in
Oſt=
europa im Wege fteht. Frankreich aber wird gehaßt, weil es
ſchon ſeit Dezennien gehaßt wurde. Nur der Weltkrieg hat für
die aber noch unmittelbar vor dem Beginn des Krieges und
Auch Abg. Freiherr von Richthofen (Dem.) ſah m dem Abſchluß wenige Wochen nach Friedensſchluß überall in Italien zu ſpüren
war. Hier lagen ſchon lang vor der Expanſionspolitik eines
der Verzollung der Weine in den Zyllägern eingeführt werden müſſe. Muſſolini Gegenſätze vor, die ſich auf friedliche Weiſe kaum
Ein Vertreter des Reichswirtſchaftsminiſteriums teilte noch mit, daß die werden überbrücken laſſen. Ob es ſich um Tunis handelt oder
um Korſika oder um Nizza oder die Vorherrſchaft im nahen
und die Entwicklung zur Großmacht, die ſeit der Einigung
Ita=
liens eingeſetzt hat, bringen unweigerlich die beiden „
Schweſter=
nationen” in bebenkliche Intereſſengegenſätze. Wäre Habsburgs
Bei der Feſtſetzung der Tagesordnung teilte Präſident Loebe noch Pfahl nicht geweſen, der ſchmerzhafter im eigenen Fleiſch ſaß als
die franzöſiſchen Pfeile, ſo wäre die Auseinanderſetzung, die der
Weltkrieg verzögert hat, ſchon längſt gekommen. Heute iſt ſie im
Volke genau ſo populär wie ſie unmitelbar vor dem Weltkriege
bereits war. Frankreichs Vorgehen zugunſten Serbiens kommt
deshalb in den Augen der Italiener einer Provokation gleich,
und wird auch ſo empfunden. Man weiß dies auch in Paris.
Deshalb muß dieſe demonſtrative Maßnahme Frankreichs ſehr
ernft eingeſchätzt werden. Sie iſt nicht mehr nur eine Geſte, mit
der Paris Belgrad ſchirmend umfängt, ſondern ein gefährlicher
Schachzug im begonnenen Krieg.
„Ceterum censeo‟ Immer wieder muß man es
wieder=
holen: wir ſtehen bereits vor dem Beginn eines Balkankrieges,
der ſich zu einem großen Kompfe zwiſchen Italien und
Frauk=
reich auswachſen kann. Es kommt noch viel darauf an, wie die
Stellungnahme Englands duich ſeine innerpolitiſche Entwicklung
kabinett hat ſich am Dienstag mit dieſer Mehrforderung beſchäf= bceinflußt wird. Vor allem kann eine Aenderung in den
eng=
liſchen Anſichten über Finanzierung von italieniſchen
Maß=
nahmen die Italiener zu Kursabweichungen zwingen. Aber es
befteht auch die Möglichkeit, daß gerade ein eintretender
Geld=
mehr weit reichen, die Stimmung des Volkes aber eine
Ablen=
kung verlangt und eine Aufputſchung der Gemüter im nationalen
Sinne notwendig wird, dann können die Flinten an den
Gren=
zen zwiſchen Italien, Serbien und Albanien eher losgehen, als
man denkt.
Denn die Geiſter ſind erhitzt. Die fasciſtiſche Parteileitung
die parteioffiziöſe Darſtellung der Sitzungen des Großrats und
„Noten”, in denen die Partei ſich zu den wichtigſten Fragen der
Politik zu äußern pflegt. Da in Italien Partei und Regierung
ſich. Dieſes Foglio derdini hat nun ſoeben zum
Vertrags=
gen, im Kabinett dieſen Betrag wieder ſtark zuſammenzuſtreichen, abſchluß zwiſchen Frankreich und Serbien nachfolgende „Note‟
veröffentlicht:
„Das fasciſtiſche Italien hat mit größter Ruhe die
Ankün=
bien vernommen. König Peter regiert in Jugoflawien über
zehn verſchiedene Völker, die das habsburgiſche Moſaik vor dem
Kriege qualitativ und quantitativ noh übertreffen. Es lohnt
ſich daran zu erinnern, daß Serbien an territorialer
Elephan=
tiaſis leidet und fich aus Serben, Kroaten, Slowenen, Deutſchen,
Eeite 2
Mittwoch den 23. November 1927
Num
Ungarn, Rumänen, Bulgaren, Italienern, Türken. Abaneſen,
Montenegrinern und Zigeunein zuſammenſetzt. Der Vertrag
wurde paraphiert, alſo mit der Paraphe (dem einfachen
Namens=
ſiegel) unterzeichnet, im März 1926. Voll mit Vor= und
Nach=
namen wurde er zwanzig Monate ſpäter unterzeichnet, wozu
man den 11. November ausſtchte, alſo das Datum des
interalli=
ierten Sieges, zu dem wenigſtens drei Viertel der heutigen
Jugoſlawen nicht beigetragen haben, weil ſie im feindlichen
Loger kämpften. Der Vertrag wird in Paris als ein Friedens= heimiſchen Induſtrie 48 Anträge auf erhöhten Zollſchutz eingegangen
akt in Belgrad als Kriegspakt betrachtet. Das ſerbiſche Volk,
das als ein nervöſen Anfällen unterworfenes Volk” bezeichnet
wird, täuſcht ſich, wenn es glaubt, eine angenommene italieniſche
Einkreiſung durchbrochen zu haben, und wenn es ſich lauten
Freudeäußerungen hingibt. Jugoflawien iſt weiter nichts wie
ein Oeſterreich zu Zeiten der Habsburger, wiedererſtanden und
verſchlechtert. Deshalb ſchaut ihm das fasciſtiſche Italien in die
Augen, gelaſſen.”
Dieſe hochoffiziöſen Auslaſſungen zeigen die wirkliche
Stim=
mung der Leute in Italien, die heute die Politik in Rom machen.
Hier hört man das alte „Ceterum genseo” der neuen Römer, die
ſahen, die aber heute in Serbien den Erben dieſes Karthagos
ſchen. Deshalb muß auch Jugoflawien zerſtört werden. Und
weil die italieniſchen Politiker die Abrechnung mit Jugoſlawien
und endlich mit Frankreich vorbereiten, ſo muß man mit einem
anderen „Ceterum gensto” immer wieder daran mahnen, daß
hier unten in dem Winkel zwiſchen Adria und Abanien, das
Pulverfaß gerichtet ſteht, in das ſchon morgen ein zündender
Funken fallen kann.
Die Sowjetbotſchaft umgeht deutſche Reichsſtellen.
Berlin, 22. November.
Wie erſt jetzt bekannt wird, iſt die ruſſiſche Handelsvertretung
durch Vermittlung der ruſſiſchen Botſchaft an die Berliner bzw.
die deutſche Preſſe vor kurzem herangetreten mit der Einladung
zu einer Preſſekonferenz in der ruſſiſchen Handelsvertretung.
Dieſe Konferenz hat auch tatſächlich ſtattgefunden, wobei von
ſowjetruſſiſcher Seite eingehende Darlegungen über die Frage
der deutſch=ruſſiſchen Handelsbeziehungen gegeben wurden. Ganz
abgeſehen davon, daß dieſe Darlegungen ſehr einſeitig gefärbt,
teilweiſe ſogar abſolut unrichtig waren, ſieht man in hieſigen
maßgebenden politiſchen Kreiſen in der Tatſache, daß ſich die
ruſſiſche diplomatiſche Vertretung unter Umgehung der deutſchen
zuſtändigen Stellen direkt an die deutſche Preſſe gewandt hat,
einem mit den üblichen diplomatiſchen Gepflogenheiten nicht zu
vereinbarenden Vorgehen. Man ſteht in deutſchen politiſchen
Kreiſen nicht an, ſein Befremden über dieſes Verhalten der
ruſſiſchen Stellen zum Ausdruck zu bringen.
Nußlands Standpunkt in der Abrüftungsfrage.
Moskau, 22. November.
Litwinow legte in einem Interview mit Vertretern der
Sow=
der Sowjetunion verbarg niemals ihr Mißtrauen gegenüber der
Bereitſchaft und der Fähigkeit kapitaliſtiſcher Länder zur
Beſeiti=
gung des Syhſtems der Kriege und zur Durchführung der
Ab=
rüſtung, das durch die ſiebenjährige fruchtloſe Arbeit hinſichtlich
der Abrüſtung gerechtfertigt iſt. Durch ihren Beſchluß, eine
Dele=
gation zur bevorſtehenden vierten Tagung der vorbereitenden der deutſchen Eigentüimer, wie der amerikaniſchen Forderungs=
Kommiſſion und auch zur Wbrüſtungskonferenz zu entſenden,
nimmt die Sowjetunion ihren Feinden die Möglichkeit, ihr ein
etwaiges Mißlingen der Konferenz zuzuſchreiben und entzieht
ihren Nachbarn den Anlaß, ihre Ablehnung der Abrüſtung durch
die Nichtteilnahme der Sowjetunion zu rechtfertigen. Der
Sow=
jet=Stagt betreibt eine konſequente Friedenspolitik. Er bietet
allen ſeinen Nachbarn und nicht allein ſeinen Nachbarn, den
Ab=
ſchluß von Nichtangriffspakten an. Wenn die kapitaliſtiſchen
mit einem Male oder im Laufe kürzeſter Friſt ſür unmöglich hal= g
führung dieſes Planes in Terminen, die die Konferenz
feſtzu=
mit ihrem eigenen Programm erſcheinen und jene Delegierten als
ihre Verbündeten betrachten, die ſich dieſem Programm
anſchlie=
ßen oder Anträge vorlegen, die ſich in gleicher Richtung bewegen.
Als eine ihrer Hauptaufgaben wird ſie es betrachten, die
Aufmerk=
ſamkeit der Kommiſſion und ſodann der Konferenz auf die
Not=
wendigkeit der Schaffung wahrhaft feſter und wirkſamſter
Frie=
densgarantien zu lenken.
*Freie Literariſch=Künfkleriſche Geſellſchaft Lebens, muß abgetan ſein, ſondern auch jeglicher Nebengedanke
In einer erſchütterten Zeit wie der unſrigen ſtehen Fragen konkrete Arbeit gerichtet ſind.
der Weltanſchauung im Vordergrund des Intereſſes der
denken=
den Menſchen. Hieraus erklärt es ſich, daß die Tagungen der blick, ein ſtets einmaliges, konkretes Handeln. In
„Schule der Weisheit” in immer ſtärkerem Maße Teil= ihm darf ſich der Menſch nicht ſparen und zurückhalten, ſondern
Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft die Erörte= Irrtums und des Selbſtwiderſpruchs. Wie in der Geſchichte
rung dieſer wichtigen Fragen in ihr Programm aufgenommen Kraft gegen Kraft ſteht, ſo muß die Unſchuld des Lebens unſer
hat und hiermit auf lebhaftes Intereſſe ſtößt.
Nachdem kürzlich Ludwig Klages=Zürich in ſeinem
Vor=
trag über „Das Weſen des inneren Rhythmus” die neueſten Kräfte, alſo auch der geiſtigen Mächte. Hiermit kam der
Ergebniſſe ſeiner philoſophiſchen Forſchungen vorgetragen hat, Vortragende zu der großen Streitfrage, die bei der letzten Tagung
ſprach nunmehr Wilhelm Michel=Darmſtadt vor einer zahl= der „Schule der Weisheit” eine weſentliche Rolle geſpielt
mehr philoſophiſchen Forſchungen zu; ſeine Ergebniſſe ſind von wieder in das Leben eingeordnet wird? Klages verneinte die
nung des Geiſtes eine andere iſt als die Ordnung des Lebens. unmöglich. Demgegenüber vertrat Michel die Auffaſſung, daß
Am ernſteſten ſtellt ſich der Gegenſatz Geiſt — Leben nicht im der Geiſt von Anfang an als eine Möglichkeit in uns gelegen,
praktiſchen Bereich dar, ſondern an jenem Ort des inneren und erſt die große Spaltung ihn als Geiſt herausgeſtellt hat,
in=
gegenſetzt und in die Verrichtungen des täglichen Lebens ein= ſagt, die Seele) geſtellt hat. Aus einer urſprünglichen
Verbunden=
ſtricken ſich in ſich ſelbſt. Wir verfallen einer augenblicklichen Läh= ſind zueinander geordnet, zueinander gedacht. Feindſchaft iſt nie
gefangen haben. Aus dieſem Labyrinth müſſen wir frei werden, das zueinander beſtimmt iſt, auf einem höheren Punkt, in
um zu einem echten, unſchuldigen Leben zu gelangen.
er zugleich iſt dieſe Kühnheit die höchſte Demut. Mut und könnten! Die Wiedereinordnung des Geiſtes in das Leben iſt
„en wunderbar ineinander über. Sie ſind von dem inwendigen nicht nur möglich, ſondern zugleich die große Notwendigkeit
ſchauer des Geiſtes frei geworden; er arbeitet im Aufbau mit, uuſeres Lebens!
Uuſchuld des Lebens heißt vo, allem, dicht und
einheit=
ihne inneren Zuſchauer, handeln mit Kühnheit, die eigene Seele
nicht fälſchen ſind die Wege, die zu dieſem Ziele führen.
Vom Tage.
Der preußiſche Wohlfahrtsminiſter Hirtſiefer iſt
heute von der mediziniſchen Fakultät der Univerſität Bonn zum Ehren=
Doktor ernannt worden.
Die Studentenunruhen an den Budapeſter
Hoch=
ſchulen ſetzten ſich auch geſtan fort.
Im engliſchen Unterhaus erklärte der Handelsminiſter, daß von der
ſeien. Von dieſen ſeien bereits 17 abgelehnt, ſieben ſeien vom Ausſchuß
befürwortet worden.
Der Emir von Afghaniſtan wird anläßlich ſeiner
Euro=
pareife auch Aegypten, einen Beſuch abſtatten und während
ſeines Aufenthalts in Kairo der Gaſt der ägyptiſchen Regterung ſein.
Der amerikaniſche Senator Borah hat ſeme Abſicht
angekün=
digt, eine neue Entſchließung einzubringen, im der der Krieg
als ungeſetzlich erklärt werden ſoll.
Aus Johannesburg wird gemeldet, daß Südafrika
Handels=
verträge mit Hokland, Deutſchland und Argentinien
abgeſchloſſen habe.
Habsburg zerſtören wollten und es dann von anderen zerſtört Im Weißen Hauſe wurde zu verſtehen gegeben, daß Präſident
Codlidge die Verbreitung von Petitionen, in denen
um ſeine Wiederaufſtellung als
Präſidentſchafts=
kandidat erſucht wird, nicht billige.
In offiziellen Kreiſen Amerikas wird erklärt, daß der Entſchluß
Großbritanniens, zwoi im Flottenbauprogramm vorgeſehene Kreuzer
nicht in Bau zu geben, das amerikaniſche
Flottenbaupro=
gramm nicht verzögern könne.
Das amerikaniſche Schatzamt hat auf das Nachgeben
Frankreichs in der Zollfrage die Zollzuſchläge auf
franzöfi=
ſche Autos, Fahrräder und andere Waren aufgehoben, deren
Zollſäitze es bekanntlich vor burzem erhöht hatta.
Die Ausſichten der Freigabe=Bill.
Aus Anlaß der beuruhigenden Gerüchte über Schvierigkeiten, die
einer baldigen Rückgabe des deutſchen Eigendums im Wege ſtehen ſollen,
veröffentlichen die Amerika=Abteilung des Bundes der
Amslandsdeutſchen und der Deutſch=Amerikaniſche
Wirtſchaftsverband, Stellen, die mit der Materie und dem
gegmwärtigen Stand der Angelegenheit aufs engſte vertraut ſind,
ge=
meinſam die nachſtehende Erklärung:
Der amerikaniſche Kongreß iſt in der Entſcheidung dieſer Frage
ſouverän. Die Entwicklung der Verhandlungen in der kommenden, am
5. Dezember d. J8. beginendon Tagung des Kongreſſes glauben wir,
mit Zuverſicht entgegenſehen z dürfen. Zu einer peſſimiſtiſchen
Be=
trachtung der Situation liegt keine Veranlaſſumg vor; im Gegenteil
laſſen alle in den letzten Monaten erfolgten Erklärungen von
Mit=
gliedern der amenikaniſchen Regierung und des Parlaments darauf
ſchließen, daß ſowohl bei der amerikaniſchen Regienung wie auch
inner=
halb des Parlaments der ernſte Wille beſteht, dieſes einzige, zwiſchm hochſchulpolitiſchen Lage zu treffen gedenken. An Meffr5
Deutſchland und den Vereinigten Staaten aus dem Kriege offen
geblie=
bene Problem aus dar Welt zu ſchaffen. Der geeignete Weg hierfür iſt
durch die bereits im Vorjahr verhandelte und nur an einer
parlamen=
tariſchen Zufälligkeit geſcheiterte Green=Bill, auf deren Neueinbringung
jet= und der Auslandspreſſe den Standpunkt der Sowjetunion alsbald nach Eröffnung des Kongreſſes zu rochnen iſt, vorgezeichnet.
in der Abrüſtungsfrage dar. Er führte u. a. aus: Die Regierung Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen den beiden Häufern des Parlaments
dürſten ſich bei dem unzweifelhaft vorhandenen guten Willen beſeitigen
laſſen, zumal das Freigabegeſetz nach wie vor als eine überparteiliche
Angalegenheit (non=partiſan bil) betrachtet wird, und demzufolge für
die Feſtlegung der Einzelheiten lediglich der Geſichtspunkt waßgebend
ſein dürfte, eine den Intereſſen aller Beteiligten, das heißt ſowohl
berechtigta gerecht werdende Löſung zu finden. Hinzu kommt, daß
die Majorität ſowohl der deutſchen wie der amerikaniſchen Intereſſenten
ſich, um einer derartigen Löſung die Wege zu ebnen, zu gewiſſen
Zuge=
ſtändniſſen bereit erklärt hat. Das GilbertMemorandum und die
Ant=
wort der deutſchen Regierung könnten nach unſerer Auffaſſung die
Angelegenheit, wenn überhaupt, ſo nur unter dem Geſichtspunkt
be=
rühren, daß die Erkenntnis der Kapitalnot der deutſchen Wirtſchaft ein tariern Tſchoffen, Heyman, Renkin und Lippens
weiteres Argument für die Notwendigkeit der Freigabe bilden dürfte, des Generalrates der belgiſchen Arbeiterpartei 10
Länder die Verwirklichung des Planes einer vollen Abrüſtung Es liegen aus den letzten Jahren ſo viele bedeutungsvolle Kundgebun= Erledigung der laufenden Angelegenheiten mit u2k alich eibenien
gen dafür vor, daß Amerika das Prunzip der Heiligkeſt und Unverletz= Fragen. Es wurde die Meinung vertreten, daßzM4ad
ten, iſt die Sowietregierung auch mit einer allmählichen Durch= lichkeit pribaten Eigentums durch Rückerſtattung der vorübengehend in Bildung der Regierung abwarten muß, um ſich jük/e Müm et
treuhänderiſche Verwaltung genommenen Vermögen wieder herſtellen ſchlüſſig zu werden. Der Generalrat der Partei 11 50 1n I,
legen hat, einverſtanden. Die Sowjetdelegation wird in Genſ wird, daß kein Grund beſteht, an der geſetzgeberiſchen Vorwirklichung
dieſer oſt betonten und durch das Wmslow=Geſetz teilweiſe auch ſchon ten im Laufe des Vormittags eine Sitzung ab. /ch1
eraktiſch vollzogenen Abſicht zu zveifeln. Die deutſchen
Privateigen=
tümer ſehen der weiteren Entwicklung vertrauensvoll entgegen und Spätabend=Meldung iſt das neue belgiſchthnn
bauen darauf, daß der Gerechtigketisſinn des amerikaniſchen Volkes und
ſeiner Vertreter die endgültige Löſung der Freigabefrage in der kom= katholiſchen Liberalen und der chri!e
menden Seſſion finden wird.
Das Echo
der Bochumer Schacht.
Proteſikundgebung der Gemeindenn
Reich und die Städte.
Berlin, 22
Zur Zeit finden zwiſchen den weſtdeutſchen konnd.
bänden Beſprechungen ſtatt zur Einleitung einer
Proteſtkundgebung der deutſchen
meinden.
gegen die vom Reichsbankpräfiden,
in ſeiner Bochumer Rede erhobenem
über die Ausgabenwirtſchaft der deu
* Die Rede, die der Reichsbankpräſident in A,
hat, hat gewiß nicht dazu beigetragen, die ſachlicht
der Ausſprache zwiſchen Städten und Reichsbanku
Man wird Herrn Schacht in vielen Punkten u.
können, aber die Schärfe, die er in den Kampfft
hat, ſchadet gerade dem ſachlichen Ziel. Auch im
das wohl anerkannt. Trotzdem hat ſich das Kabimtſy
zeugt, daß auch auf dieſem Gebiet etwas geſchehen
Mißbrauch ausländiſcher Kredite vorzubeugen.
ſoll die Anleiheſtelle in ihrer neuen Zuſammenſerne
hat an alle deutſchen Städte über 80 000 Einwokllin.
56 au der Zahl, ein Rundſchreiben geſandt, worrim
kunft über die Geſamthöhe der kurzfriſtigen Schu den
bittet. Es ſcheint die Abſicht zu beſtehen, digſeſt
Schulden in langfriſtige Anleihen umzuwandeln.
als ob eine ſolche Anleihe die einzige Möglickke,
nächſter Zeit im Ausland Geld zu bekommen. Fü
das geſchehen ſoll, ob das Reich dabei die Garaufßl
oder die Geſamthaftung der Städte in Frage
ſteht noch nichts endgültig feſt.
Reichstagung der volksparte lichen Hoch für
In der Zeit vom 25.—27. Nobember d. Js. fmätK
vierte Reickstagung der Hochſchulgruppen, der Deutz
ſtatt. Den äußeren Anlaß zu dieſer Veranſtaltung
jahrige Beſtehen des Reichsausſchuſſes der Hochſchulg”
aus einer kleinen Studenkenkonfevenz im Winter 1922 I
30 Hochſchulgruppen umfaſſenden Bewegung entwickel4
Intereſſe gewinnt die Tagung jedoch vor allem dadury
parteilichen Akademiker bei dieſer Gelegenheit ihre enä, 4
nahme zu der durch den Erlaß des neuen Studentenrigte
zwei Vorträgen über den organiſatoriſchen Ausbau der E
berufsſtändiſchen Gedanken in ihr, die von Hochſchul lemfi
aus dem Reich gehalten werden, ein rückſcheiendes Mſt
volksparteiliche Hochſchulbewegung” von Dr.=Ing. Frietzertr.
eine Darlegung über „Den hochſchulpolitiſchen Weg de:
Hochſchulbetwegung” von Dr. Kurt Gäpel vorgeſehen. 2./
Feſtkommers wird nehen den Vertretern, der Partei 13
Fraktionen des Reichstages umd Landtage vorausſichtl.13
teiſihrer Dr. Streſemann teilnehmen.
Die Kabinettsbildung in Be/
Brüffel, 22klad Wtnſeindliche
Der König empfing heute vormittag den bishie
präſidenten Jaſpar und den Kammerpräſidernſſ
Der König forderte Jaſpar auf, das neue 2b
bilden. — Der bisherige Miniſterpräſident
heute ſeine Befprechungen über die Regierungs
nen. Er hatte unter anderem Unterredungen mit 1
28. November einberufen. Auch die chriſtlichen Tmſuenl
unter der Leitung Jaſpars mit Bete!!
mokraten gebildet worden.
Nicht nur das Ich=Bewußtſein, der Erbfeind alles wahren
an Lohn, Ruhm und Zweck. Die Quellen aus der Tiefe brechen
Vortrag Wilhelm Michel: „Die Unſchuld des Lebens”. nur dann in uns auf, wenn wir mit reiner Einſtellung auf eine
Ein echtes Leben iſt ein Leben von Augenblick zu
Augen=
nehmer ſinden. Hieraus erklärt es ſich auch, daß die Freie er muß ſich einſetzen und hingeben, ſelbſt auf die Gefahr des
Daſein in echte Geſchichte umwandeln.
Zu dem echten Leben gehört die volle Auswirkung aller
reichen Hörerſchaft über Die unſchuld des Lebens”, und neuerdings von Ludwigs Klages behandelt worden iſt:
Wilhelm Michel wandte ſich in den letzten Jahren mehr und beſteht die Möglichkeit, daß der Geiſt nach der großen Spaltung
hohem Intereſſe und bieten eine wertvolle innere Bereicherung. Frage; er ſah in dem Geiſt einen lebensfremden Beſtandteil;
Der Vortragende ging von der Grundlage aus, daß die Ord= ihm ſchien eine echte Verſöhnung des Geiſtes mit dem Leben als
Lebens, wo ſich der Geiſt als Bewußtheit dem Leben ent= dem ſie zugleich an den anderen Pol das Leben (oder wie Klages
greift. Die Unſchuld des Tuns ſchwindet; unſere Kräfte ver= heit kommen ſowohl der Geiſt wie die lebendige Seele her. Beide
mung, in der wir unfähig werden, frei aus uns heraus zu wir= ein Zeichen dafür, daß unbedingt Entgegengeſetztes ſich begegnet,
, weil wir uns undermutet in einem böſen inneren Labyrinth das ſich ausſchließt, ſondern ſie iſt ein Zeichen dafür, daß etwas,
einem neuen Frieden wieder zueinander kommen will. So
Um zu dieſem Ziele zu kommen, können die Greiſe, die Lie= auch hier!. Was ginge unſere Kindheit uns an, wie hätte
Chri=
uden und die Meuſchen, die viel gelitten haben, Beiſpiel ſein, ſtus ſagen können: Wenn ich nicht werde, wie die Kinder”, wenn
ſind einfach geworden; ſie haben die Spaltung hinter ſich, nicht urſprünglich Geiſt und Seele ungeſchieden im Frieden der
haben einle Kühnheit, die keine Gefahr zu achten ſcheint. Lindheit in uns gewohnt hätten und wieder zuſammenfinden
erlberfung. Selöſtvertrauen und Frömmigkeit ſchmelzen bei möglich, weil beide eine urſprüngliche Einheit bilden. Sie iſt
Die klaren und überzeugenden Ausführungen Michels
hiuterließen, mit Wärme vorgetragen, einen ſtarken Eindruck und
ein. Den Griſt in hen Lehensproießt einarbeiten” , haldeln, wurden mit lebhaftem und dankburem Beifal aufgenommen, I.
* Heſſiſches Landestheati
Kleines Haus. — Dienstag, den 22. M0Pſſe.
Der Liebestrank.
Komiſche Oper von Romain, Muſik von G. 22N
Donizetti, deſſen feiner „Don Pgsquale” ban
aufgeführt wurde, iſt trotz ſeiner 67 Opern nur mi=
Werken auf unſere Zeit gekommen. Außer dem 14
es die „Tochter des Regiments”, vielleicht noch „.
heute gebrachte „Liebestrank”. In dieſen vier hat erchul
i Ain
zm int F
M Aruxpe
2mauftra
loſe Vielſchreiber und Nachfolger des viel ernſtale
ausnahmsweiſe ſorgfältiger gearbeitet und untrzg ft!
wertvoller Art hinterlaſſen
„Der Liebestrank” iſt 1832 komponiert, war ſtieehe
bis ihn Mottl in den 80er Jahren in Karlsruhe ”!.
erweckte. Hier iſt er ſeit etwa 50 Jahren nicht grs 9—
Der Stoff hat durch Verwendung des Triſtike
bilde
eine pikante Note. Die Handlung iſt nicht übell
bedarf nur zweier weiblichen und dreier mönnlich Ft94
Muſik hat Anmut, Melodik, das Prickelnde romaiu
beſonders viele ſchöne Enſembles.
Die Rollenbeſetzung war ausgezeichnet. 24
fand in Käthe Walter eine Adina, die dieſe
ganz allerliebſt herausbrachte und zum Verlieben
Joſef Poerner einen ſtimmbegabten, warm
Nemorino. Leo Barezinſki war ein burſchid
zuweilen jehr fein karikiert; bei Heinrich Kuhn:
ſalber in vortrefflicher Hand. Grete Penſe, au
netta, vereinigte ſich mit den von Berthold Sanch.
ſtuidierten, ſehr beweglichen Chören reizvoll 300 enlrahl
Das Bühnenbild und die Koſtuime Schend1.
waren entzückend. Die Regie A. M. Rabenal!
Zeben; der Gedanke, die gauze Handlug 1.
Baum zu verlegen, iſt originell, wenn auch ct 1
Carl Bamberger leitete das Werk mit umſiet n
heit. Eine ſehr nette Aufführung.
Neue Bücher.
Eugen Läwaid: Schön guten Morgen! Luſtig.
Leo Patz: König Droſſelbart. Johs, Scholz.
Carl Fahtiuger: Die Liere des Waldes. Joll. Sch
Hanz Schröder: Heidieheidal Johs, Scholz. Verlioh.
zöſiſch=italieniſche Spannungen.
ummende „Auseinanderſetzung” mit Italien.
ſon unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 22. November.
unlien kommen Nachrichten über Demonſtrationen.
De=
zrn, welche ſich gegen Jugoſlawien und Frankreich
„tüdenten ziehen auf, und mehr oder weniger
repräſen=
hanlichkeiten der fasciſtiſchen Partei halten vor ihnen
arr Inhalt die Pariſer Preſſe nur ungern wiedergibt.
varnicht leugnen, die franzöſiſch=italieniſchen
gen haben eine weitere
Verſchlechte=
rhren.
.franzöſiſche Oeffentlichkeit erkennt dies nicht ohne
yss jetzt hat man der italieniſchen Frage gegenüber
rl des Totſchweigens befolgt. Das geht nicht mehr.
e Politik Italien gegenüber einzuſchlagen iſt nicht
m. fordert jetzt eine „Auseinanderſetzung” um eine
Leuſchlimmerung der Lage zu verhüten. Aber dieſe
ſqarhebt man nur auf der rechten Seite. Die Linke
a), ſie weiß auch warum.
ſSue; Urſachen, wenn auch nicht die Haupturſache der
Gre”, zwiſchen Frankreich und Italien war zweifellos die
sſtche Haltung der franzöſiſchen Linken. Und jedenfalls
eu ichtige Auseinanderſetzung”, die man jetzt fordert,
zu, franzöſiſche Linke verhindert. Es iſt eine andere
oseſe Auseinanderſetzung auch etwas geholfen hätte.
varhie zwiſchen dem Fascismus Muſſolinis und der
büblik kann man ſich ſchwer vorſtellen, da doch der
um Grunde genommen die Reaktion auf die
Er=
ſta; und Laſter der dritten Republik iſt. Aber das
ſärscismus war nicht immer ſo feſt differenziert wie
zie Rechte macht jetzt dem Quai d’Orſay den Vorwurf,
indelſhtu=g möglich geweſen wäre. Muſſolini verlangte ſtets
itwwas anzubieten; außerdem erweiſt ſich die fasciſtiſche
tck ktets als äußerſt ſprunghaft und unſtetig. Und
end=
much zwiſchen den diplomatiſchen Methoden einen
ef ſchied. Es läßt ſich alſo nicht vorausſehen, auf
ze man eine Entſpannung herbeiführen wird. Denn
wrrung muß kommen, wenigſtens hat man ſich dies in
ſenommen. Aber es kann ſich nur um etwas
Vorüber=
ngeln; auf eine prinzipielle Verſtändigung am
Mittel=
bucmand mehr.
Pirtvillawiſch=italieniſcher Grenz=Zwiſchenfall.
EP. Trieſt, 22. November.
ſielſtütger berichten über einen ſüdſlawiſch=italieniſchen
rerfſall. Ein Trieſter Student iſt auf dem unmittelbar
ſlagviſchen Grenze gelegenen Skifelde von Piedicolle
üoſlawiſchen Patrouille feſtgenommen und gefeſſelt
ſch habgeführt worden. Er hatte mit anderen
Sports=
emigen Milizangehörigen aus Trieſt auf dem
Ski=
geſtünkd ſoll in eine mitten auf der Grenze gelegene Hütte
itrer, ſein, in der er Waſſer holen wollte. Der Vorfall
ſſtet große Erregung hervor, da der feſtgenommene
miſtei angeſehenen Familie angehört und Mitglied des
ei
Mittwoch den 23. November 1927
Geite 3
heſſallenklubs iſt. Die italieniſchen Behörden wurden
wilnwienfeindliche Demonſtrationen
in Fiume.
ſtzfuiden in Fiume große Kundgebungen gegen Jugo=
Eine Gruxpe von Demonſtranten zog mit Rufen
m.it Jugoſlawien, nieder mit Frankreich!” nach der
ne jedoch von Militär zurückgetrieben wurden.
mildie Demonſtranten vor das jugoſlawiſche
Konſu=
fugoflawiſchen Seite der Grenze wurden darauf
bungen veranſtaltet.
Ra der Studenten=Kundgebungen in Italien.
Mh. des Generalſekretärs des fasciſtiſchen
Studenten=
olicter ſeinen Sitz bei der Zentralleitung der Fasciſti=
Pic u Rom hat, ſind in ganz Italien die gegen
Süd=
wen!b ic teten Studentenkundgebungen heute eingeſtellt
en. ! asciſtiſche Studentenvereinigung Roms hat eine
Peurhug angenommen, in der ihre Mitglieder den „Stolz
ERMcen und geiſtigen Ueberlegenheit” über Studenten
gerllezua ſſe betonen und ſchwören, ſie ſeien bereit, jeden
Bühlſerx Rufe des Vaterlandes zu folgen und in aller
R uBsarhſamkeit den „unabwendbaren Befehl” des Duce
Die italieniſch=ſpaniſchen Beziehungen.
Bei einem Bankett zu Ehren des am Sonntag in Madrid
eingetroffenen italieniſchen Unterſtaatsſekretärs Bottai hielt
General Primo de Rivera eine Rede, in der er auf die
Ueberein=
ſtimmung der Regierungsformen in Spanien und Italien
hin=
wies. Er ſetze große Hoffnungen auf dieſe Uebereinſtimmung für
eine künftige gegenſeitige Durchdringung. Bottai erklärte in
ſeiner Erwiderung, die Uebereinſtimmung ſei die Folge der feſten
Geſchäftsführung beider Regierungen, denen es gelungen ſei, der
Korruptheit der Außenpolitik ein Ende zu machen. Die ſpaniſche
Regierung habe den ſchädlichen Parlameitarismus ausgerottet
und die italieniſche Regierung werde nicht zögem, dieſem
Bei=
ſpiel zu folgen. Er überbringe der ſpaniſchen Regierung,
be=
ſonders ihrem Präſidenten Primo de Rivera, die
freundſchaft=
lichſten Grüße Muſſolinis.
Die elſäfſiſchen Autonomiſien.
EP. Paris, 22. November.
Wie aus Straßburg gemeldet wird, nahm das
Direktions=
kemitee der Republikaniſchen Volkspartei des Elſaß einſtimmig
eine Entſchließung an, in der zwar jeder Gedanke an eine
Ver=
teidigung der Tendenz und Methoden der autonomiſtiſchen Preſſe
abgelehnt, andererſeits aber auch der Standpunkt der Regierung,
daß die in deutſcher Sprache im Elſaß und Lothringen
erſcheinen=
den Blätter als fremdſprachliche Organe betrachtet werden
kön=
nen, zurückgewieſen wird. Die deutſche Sprache ſei die
Schrift=
ſprache der überwiegenden Mehrheit in Elſaß=Lothringen. Jedes
Ausnahmegeſetz für Elſaß=Lothringen müſſe abgelehnt werden.
Das Komitee billigt die von den Abgeordneten Schumann, Frey,
Walter und Pfleger in der Kammer eingebrachte Entſchließung
und fordert alle Parlamentarier der Partei auf, ihr möglichſtes
zu tun, um von der Regierung und vom Parlament die Annahme
dieſer Entſchließung zu erreichen.
Die Vorbereitungen
zur neuen Genfer Abrüſtungskonferenz
Die Vertreier der Mächte.
Der amerikaniſche Geſandte in der Schweiz,
Gibſon, wird, wie offiziell bekannt gegeben wurde, die
Ver=
einigten Staaten auf der vorbereitenden
Abrüſtungskonfe=
renz vertreten. Die amerikaniſche Regierung rechnet damit,
daß auf der Konferenz auch die Frage der Sicherheit erörtert
wwerden wird, erklärt jedoch, daß dieſes Problem die Vereinigten
Staaten nicht direkt angehe. — Lord Cuſhendunwird
Eng=
land auf der am 30. November beginnenden
Abrüſtungs=
konferenz vertreten. — Wie mitgeteilt wird, wird de
Brouckere Belgien auf der Genfer
Abrüſtungs=
konferenz vertreten.
Deutſchland wird auf dieſer Konferenz wiederum durch
den Botſchafter Graf Bernſtorff vertreten ſein. Die
deutſche Delegation, die Graf Bernſtorff führt, beſteht aus
Ge=
heimrat Weißwäcker vom Auswärtigen Amt, Oberſt von Bötticher
vom Reichswehrminiſterium und Admiral Freiherr von Freiberg
von der Reichswarineleitung.
den Bundesrat gerichtet hat, erhebliches Aufſehen erregt. In Regierungspartzi in einer Zeit von über 3 Jahren um nur
rüſtungskonferenz in Genf und droht mit Vergeltungsmaß= Zahl der umſtrittenen Sitze. Wenn bei 33 Sitzen 5 verloren
dem bereits ſeit einigen Tagen in Genf befindlichen Vertrauens= rend der letzten 18 Monate dürfte ſich das Tempo
erfahrungs=
mann der ruſſiſchen Delegation die Sicherheitsmaßnahmen ver= mäßig ſtetig verhängnisvoller geſtalten.
einbart, die für die Ruſſen getroffen werden ſollen, welche
wahr=
ſcheinlich bereits am Montag (jächſter Woche in Genf eintreffen.
Die Sicherheitsmaßnahmen ſollen nicht den auffälligen
Cha=
rakter haben wie am Anfang der Weltwirtſchaftskonferenz,
wer=
den dafür aber umſo wirkſamer ſein. Natürlich wird auch der
Freibunger Profeſſor nun wohl unter das beſoidere Augenmerk der engliſchen Admiralität beſtätigen, daß es ſich keineswegs um eine
Polizeibehörden genommen werden müſſen. Man mißt den dem endgültige Verſchiebung des Bauprogramms handelte, als die
Proteſtſchreiben des Profeſſors an den Bundesrat zu entnehmen= Entſcheidung bekanntgegeben wurde, den Bau der noch für das
den Drohungen keine allzugroße Bedeutung bei, zumal aus Krei= diesjährige Programm vorgeſehenen Kreuzer zu verſchieben.
Bis=
ſen der Rußlandſchweizer, für die der Profeſſor zu ſprechen be= her ſcheint ſoviel feſtzuſtehen, daß der Bau kleiner Kreuzer von
hauptet, anderweitige Kundgebungen kommen, die im Gegenteil / 8000 Tonnen in das Bauprogramm des neuen Jahres
übernom=
ihrer Freude darüber Ausdruck geben, daß jetzt endlich auch men wird, während über die Inangriffnahme der 10 000 Tonnen=
Sowjetrußland bereit ſei, mit den anderen Mächten gemeinſam Kreuzer noch nichts endgültiges feſtſteht. Die Abneigung der
an der Abrüſtungsfrage zu arbeiten.
Statiſtiſches
aus einem engliſchen Wahlbezirk
Eine moraliſche Regierungsniederlage.
Von unſerem (D=Korreſpondenten
London, 22. November.
Die Wahl von Southend ging aus, wie zu erwarten war.
Es ſind aber verſchiedene äußere Umſtände in Betracht zu ziehen.
Der Wahlbezirk zählt unter ſeinen 47 260 Wählern rund 22000
Wählerinnen, und von dieſen trat die überwiegende Mehrheit
für Lady Jveagh ein. Die Wählerſchaft beſtand unter anderem
aus 20 000 Inhabern von Monatskarten Southend=City, und das
ſind überwiegend wohlhabende Leute, die ſich aus perſönlichem
Intereſſe zumeiſt als Unioniſten bekennen. Die Regie der
Unio=
niſten war am Wahltage eine vollendet geſchickte. Man braucht
nur zu erwähnen, daß 300 Automobile für die Partei unterdoegs
waren, um Wähler, vor allen Dingen Cityleute, vom Bahnhof
nach den Wahlſtellen zu ſchaffen. Der Liberale Meſton bzw. ſein
Agent konnten nur ein Viertel bis ein Drittel dieſer Zahl ſtellen
und waren ganz ſelbſtverſtändlich den Jveagh=Millionen bei
allen den äußeren Veranſtaltungen weit unterlegen. Der
Sozia=
liſt Harper konnte nur ein rundes Dutzend von Autos laufen
laſſen.
Ein Hauptpunkt aber war, daß Lady Jveagh das
Stimmen=
werben überhaupt nicht erſt zu lernen brauchte. Hat ſie ſich doch
in neun Parlamentswahlen eine außergewöhnliche Routine
er=
worben, und ſie beſitzt eine angeborene Neigung, mit den
ver=
ſchiedenen ſozialen Schichten zu verkehren und überall die
rich=
tige Tonart anzuſchlagen. Sie iſt eigentlich zum
Parlaments=
mitglied wie geboren. Es iſt daher nicht zu verwundern, wenn
ſie gegenüber den Liberalen mit 9309 Stimmen Mehrheit
(21 221 gegen 11912) geſiegt hat. Aber es iſt ſehr bemerkenswert,
daß dieſe Ziffern bei der allgemeinen Wahl 12 493 (23 417 gegen
10924) betrugen. Das gibt für die Unioniſten ein
Minus von rund 1500, für die Liberalen ein
Plus von faſt 1000 Stimmen. Die Stimmenzahl der
Sozialiſten kommt zwar in dieſem Wahlkreis nicht in Betracht,
aber es läßt für allgemeine Parteiverhältniſſe tief blicken, daß
die Stimmenzahl von 3144 auf 4777, alſo um 1683 Stimmen
oder mehr wie 50 Prozent, alſo um mehr geſtiegen iſt, wie die
unioniſtiſche Ziffer zurückging. Nun iſt da allerdings noch die
Stimmenzahl für den „Unabhängigen” Hailwood zu erwähnen.
Dieſer rebelliſche Glasfabrikant hatte die kurioſe, aber immerhin
tapfere Idee, der eigenen Parteileitung „eins auswiſchen zu
wollen”, und er hat immerhin 917 ebenſo überzeugungstreue
Gefolgsleute gefunden. Dieſe 917 machen die angegebene
Minus=
zahl der Unioniſtenſtimmen erklärlich. Sie ſind jedoch auch für
den Herrn Premierminiſter ein ganz kleines Warnungszeichen.
Dieſe 918 Deſerteure, das Wachſen der Sozialiſten um 50
Pro=
zent, das Zurückgehen der Mehrheit von 12 493 auf 9309
Stim=
men, alſo um mehr als 25 Prozent, haben noch keine tatſächliche
Niederlage zuwege gebracht, machen aber den Sieg zu einer
moraliſchen Niederlage und geben der Regierung für
die Erwägung ihrer weiteren Taktik Stoff zu ſehr, ernſtem
Nachdenken.
Auf unioniſtiſcher Seite wird darauf hingewieſen, daß die
bisherigen Erſatzwahlen nur einen winzigen Verluſt für die
Sicherheitsmaßnahmen für die Ruſſen in Genf Geſamtſtärke der unioniſtiſchen Partei bedeuteten. Bisher ſeien
AP. Genf. 22. November. 33 Süitze neu umfochten worden. Davon hätten im Beſitz behalten
bzw. erobert: die Unioniſten 18, die Arbeiter 11, die Liberalen 4.
In Genfer Völterbundskreiſen hat ein offener Brief des Die Unioniſten hätten 6 Sitze verloren, 5 an die Sozialiſten und
Freiburger Profeſſors Paul Robert, den dieſer namens des einen an die Liberalen. Wenn man den Gewinn eines liberalen
„Verteidigungsausſchuſſes einer Gruppe Rußlandſchweizer” an Sitzes abziehe, bedeute das eine Verminderung der Stärke der
dieſem Schreiben proteſtiert der Profeſſor gegen die Einreiſe= 5 Sitze. Das iſt ſchon richtig, aber die Vergleichsfaktoren ſind
erlaubnis für die Sowjetdelegation zur Internationalen Ab= falſch. Man muß nicht die ganze Stärke heranziehen, ſondern die
nahmen. Die in Frage kommenden Behörden haben daher mit gehen, ſo ſind das bei der Geſamtſtärke mindeſtens 60, und wäh=
Das britiſche Flottenbauprogramm.
EP. London, 22. November.
Weitere Mitteilungen über das Marinebauprogramm der
Admiralität gegen dieſen Kreuzertyp iſt ſehr ſtark.
*Konzert.
Käonzert des Richard=Wagner=Verbandes deutſcher
un Selzamſchen Hauſe war eine Kraft
gewon=
hn ganz außerordentlichen Fähigkeiten und größ=
Michail von Gitowſky iſt ein gottbegnadeter
hut den ſogenannten „ruſſiſchen” Baß. Sein Um=
2 9 tiefen As bis zum hohen G. Er iſt in allen Lagen
ragend, füllig, warmklingend, mit wundervollen
won Bruſt= zu Kopftönen und von größter Bieg=
3 tritt eine Stimmbehandlung, die jede Zeichnung,
ſilloratur und Deklamation in gleicher Vollendung
Air Kultur beherrſcht.
eine Vielſeitigkeit in drei Arien von Händel und
wier Schubertſchen und drei Hugo Wolfſchen Lie=
Schluß, als die Krone des Ganzen, in vier in
ſche geſungenen Liedern ſeine Naturverwachſenheit
hickaſtiſchen Hrmor. Den Manen Richard Wagners
eginn des Programms die Anſprache des Land=
2aunhäuſer”, 2. Akt, gewidmet.
ſſtreicht dieſem Künſtler gegenüber gern die Segel,
4enießend, und iſt dankbar, mit einer ſo ſeltenen
v„ HI.
bekannt geworden zu ſein.
armſtädter Auszeliungen.
oen Kunſthallen haben auch Darmſtädter
Kunſt=
den Wochen vor Weihnachten Ausſtellungen
En anderen ein für Darmſtadt bisher unbetannter
Setermann=Weimar, eine kleine Kollektion
er Gemälde aus. Determann iſt geborener Han=
Aich hierdurch Gelegenheit zu geben, gute
Kunſt=
mmälde zu Geſchenkzwecken wohlfeil zu erwerben.
Im Kunſtſalon Hergt
„der ſeit längerer Zeit in Weimar künſtleriſch
irk: auch vor dem Kriege ſchon hervorragende
Arbei=
as gebracht hat. Determann iſt ein Eigener.
In=
ome Auffaſſung der Natur und die Art, wie er ſie
Hindigen ſucht. Er geht in dieſem Einn bewußt
Skundend auf gutem impreſſioniſtiſchen Ausdruck,
et aber nickt al Stil gebunden. Seine Farbei=
W und kraftoall iſt, wird durch die Eigenart ſeiner der Firma Müller & Rühle ausgeſtellt. Auch hierüker
Für ihn iſt die Landſchaft lebendig beſeelt. So wurde bereits geſchrieben. Die unter der geſetzlich geſchützten
gibt er ſeinen Bildern reiche innere Stimmung, ohne jedoch ſich
auf Stimmungsmalerei zu beſchränken. Beſonders gut gelungen
iſt eine formatlich und inhaltlich große Winterlandſchaft, die ſehr
feinen Gehalt an natürlicher Stimmung aufweiſt und eine
durch=
aus reife Löſung des Vorwurfes darſtellt. Determann hat ſtarke
Eindrücke ſeiner Natur= und Kunſtauffaſſung durch Reiſen im
Ausland, beſonders in Südfrankreich, erhalten. Eines ſeiner
jüngſten Werke, das in der Herbſtausſtellung im Naſſauiſchen
Kunſtverein in Wiesbaden ausgeſtellt war, iſt ebenfalls in der
Kollektion enthalten. — Bilder von Eugen Bracht und anderen
Künſtlern, einige gut gelungene Studien von Herma Frey
er=
gänzen die Ausſtellung.
In den Ausſtellungsräumen von J. König
befindet ſich eine ausgewählte Kollektion von Walther Reitzel.
Wir ſehen neben mehreren winterlichen Hochgebingsſtimmungen,
die den Skiläufer verraten, zwei recht gute Seeſtücke: „
Bran=
dung” und „Lloydſchiffe in Bremerhaven”, ein fein
durchgearbei=
tetes Stilleben mit Früchten und ein großes Blumenbild, deſſen
Leuchtkraft überraſcht. Ein Kinderbild zeigt einen ſtarken
Fort=
ſchritt auf dieſem Gebiete. Neben den Oelgemälden ſind einige
reizvolle Aquarelle frieſiſcher Motive ausgeſtellt, ſowie von Reitzel
ſelten gezeigte Federzeichnungen, Reifeſkizzen vom hohen
Norden bis herab nach Afrika, die eine Fülle von Empfinden
und Können äußern und es dem Maler anraten laſſen, als
Zeich=
ner mehr hervorzutreten als ſeither.
Die Kunſthandlung Langheinz
in der Karlſtraße zeigt, wie bereits mitgeteilt, eine Auswahl
Originalradierungen und farbiger Kunſtblätter. Vertreter ſind:
dan Neſte mit maleriſchen und im Toneffekt ſehr reizvollen
Blät=
tern von Architekturen aus alten Städten, Balleſtrieri, Codron
und van Santen. Letzterer mit Radierungen von einer friſchen
Farbigkeit, die beſonders dann ſehr anſprechend wirkt, wenn er
einen Regentag malt und Licht und Farbe zu einer duftigen
Einheit verſchmelzen. Alle graphiſchen Blätter zeichnen ſich durch
beſonders maleriſchen Charakter aus. Es ſind außerdem uoch
einige Arbeiten aus dem Verlag der Truhe,Meißen, zu fehen.
So von R. Hentſchel und C. Krauſe, den bekannten Meißner
Künſtlern. Von Krauſe fällt beſonders eine ausgezeichnete
Radie=
rung aus dem Orangeriegarten auf.
Die bekannten MeSici=Drucke
i einer reic halt: en
Bezeichnung „Medici=Drucke” ſeit dem Jahre 1906 herausgebenen
farbigen Reproduktionen von Gemälden alter Meiſter ſind
originalgetreue, photomechaniſche Wiedergaben von höchſter
tech=
niſcher Vollendung. Nicht nur die Farben, auch die Patina der
Zeit, ja ſelbſt Riſſe und Beſchädigungen einzelner Bilder ſind
getreu wiedergegeben. Sie ſind frei von jedem Raſter oder Korn,
auf reines geſchöpftes Hadernpapier (ohne Glanz, Kreideüberzug
oder andere künſtliche Präparation) mit lichtechten Farben
ge=
druckt und bieten dadurch die größte Gewähr, der Haltbarkeit.
Die Auswahl der zu reproduzierenden Gemälde wird nach
künſt=
leriſch=äſthetiſchen Geſichtspunkten getroffen. Neben Bildern, die
durch ihren Wert und ihre Schönheit berühmt ſind, werden
ſel=
tene und kunſthiſtoriſch bedeutende Fresken und Gemälde
auf=
genommen oder ſolche, die der Gefahr der Zerſtörung ausgeſetzt
ſind. So wurden zum Beiſpiel die Aufnahmen für Lionardo da
Vincis „Abendmahl” vor der letzten „Reſtaurierung” im Jahre
1908 gemacht. Wie ein Gemälde ohne Rahmen ſeine Wirkung
nicht entfalten kann, ſo gelangen auch die Medici=Drucke erſt in
guter Einrahmung zu ihrer vollen Geltung. Sie bilden einen
unvergleichlichen Wandſchmuck für das Zimmer der vielen
Kunſt=
freunde, denen der Beſitz koſtbarer Originale alter Meiſter
ver=
ſagt iſt, und bieten denen, die weder das Glück noch die Zeit
haben, Muſeen beſuchen zu können, die Möglichkeit, die
hervor=
ragendſten Werke der alten Meiſter zu Hauſe zu genießen.
EP. Die fünfjährige Probe=Ehe. Einen eigenartigen
Vor=
ſchlag machte, wie aus New York gemeldet wird, der Richter
Charles Burnell vom Oberſten Gerichſtshof in Los Angeles. Er
erllärt, in 99 von 100 Fällen, ſei es unmöglich, das bei der
Trauung abgelegte Gelübde der Liebe und des Gehorſams zu
halten. Die Folge ſei, daß die Scheidungsgerichte mit Klagen
überſchwemmt würden, und daß von dieſen Scheidungsklagen 75
bis 80 Prozent nicht auf einer wirklichen Schuld der Parteien,
ſondern auf vorheriger Vereinbarung aufgebaut ſeien. Die
Schei=
dungsgeſetze zwängen Tauſende, die nichts weiter wünſchen, als
wieder allein zu leben, zu Lügnern zu werden. Er könne
unmög=
lich einſehen, welchen Nutzen es der Geſellſchaft bringe, wenn
unglücklich verheiratete Paare aneinander gebunden blieben. Aus
dieſem Grunde trete er für die Einrichtung von Chen mit
fünf=
jähriger Dauer ein, die nach Ablauf der Friſt ent.ser verlängert
oder von der einen oder anderen Seite gekün=
Zen könnten.
Laufe der fümnf Jahre ſoll en Scheidu
ei Untreue
ſein. Si
ie aus
ſol=
chen fünfjährigen Chen hervorgegangenen Kinder und über die
Güterteilung hätten die Gerichte zu regeln.
Dienstag, den 15. November, entſchlief am Abend mein
ſeber Gatte, unſer guter Vater, Bruder, Schwager und Onkel
Herr Amtsgerichtsrat i. R.
Dr. Fritz Zimmermann
im 42. Lebensjahre.
Freitag, den 18. November verſchied unſere gute Mutter
und liebe Großmutter
Frau Landgerichtsdirektor
Johanna Zimmermann
geb. Meletta
im nahezu vollendeten 71. Lebensjahre.
Käthi Zimmermann, geb. Wallau
Fritz Zimmermann und Gerda Wiſwe
Johanna Gundel, geb. Zimmermann
Proſeſſor Dr. W. Gundel
Hans Gundel und Elſa Gundel.
Mainz=Koſtheim und Gießen, 19. November 1927.
Die Beſtattungen erfolgen in aller Stille. (18196
Seite 4
Mittwoch den 23. November 1027
Numan
Zahlenmäßige Grundlagen für ein
Rentnerberſorgungsgejetz.
Von
Frau Direktorin Dr. Matz, M. d. R.
Eine von den Gegnern des Rentnerverſorgungsgeſetzes
über=
triebene Schwierigkeit liegt in der Tatſache, daß in bezug auf
die Zahl der Kleinrentner und dementſprechend die Summen,
die ein ſolches Geſetz zu ſeiner Durchführung erfordert, man ſich
nicht auf ſicheres Material ſtützen kann, daß man vielmehr auf
Schätzungen angewieſen iſt. Immerhin iſt von den verſchiedenen
Seiten einiges Zahlenmaterial beigebracht worden. Eine im
Jahre 1925 in Preußen durchgeführte Statiſtik iſt durch eine
Erhebung der Reichsarbeitsverwaltung nach dem Stande vom
September und Oktober 1926 ergänzt worden. Auch einzelne
Landesverbände des Deutſchen Rentnerbundes haben für
be=
ſtimmte Orte Zahlenangaben gemacht. Sehr aufſchlußreich ſind
auch die Angaben einzelner Städte, z. B. von Hannover.
End=
lich hat der Deutſche Verein für öffentliche und
private Fürſorge im Frühjahr dieſes Jahres zur
Vor=
bereitung eines Rentnerverſorgungsgeſetzes die von verſchiedenen
Fürſorgeverbänden beigebrachten Zahlen in einer Denkſchrift
zuſammengeſtellt., Wenn auch dieſe verſchiedenen Erhebungen
nicht nach einem einheitlichen gleichmäßigen Verfahren erfolgt
ſind, ſo geben ſie doch ſehr wertvolle Geſichtspunkte für die
Be=
urteilung der Frage.
Man hat in Deutſchland heute mit insgeſamt etwa 340 000
Kleinrentnern, die in der Fürſorge ſtehen, zu rechnen.
Dieſe Zahl ließ ſich anläßlich der Weihnachtsbeihilfe im Jahre
1926 feſtſtellen. Schätzungen auf Grund anderer Unterlagen
gehen auf 380= bis 400 000 Kleinrentner in der Fürſorge. Von
dieſen ſind etwa drei Viertel Frauen, ein Viertel Männer. Dabei
iſt zu berückſichtigen, daß ſich unter den Frauen nicht nur die
alleinſtehenden Witwen und Ledigen, ſondern auch die
mitunter=
ſtützten Ehefrauen befinden.
Dem Lebensalter nach waren älter als 65 Jahre in
Hamburg 74,3 Prozent, in Lüneburg 70,5 Prozent, in Hannover
62,1 Prozent, in Stettin 58,7 Prozent; bis 60 Jahre in
Magde=
burg 37,6 Prozent, bis 70 Jahre 44,6 Prozent, über 70 Jahre
17,8 Prozent. In den Landkreiſen iſt die Zahl der
Siebzig=
jährigen erheblich größer, ſo daß im Durchſchnitt der Stadt=
und Landkreiſe von den hauptunterſtützten Kleinrentnern 50,3
Prozent Männer und 38,9 Prozent Frauen über 70 Jahre alt
waren. Dieſe große Zahl der über 70jährigen Rentner beweiſt
zugleich, wie ſtark das Rentnerverſorgungsgeſetz einen
Ueber=
gangscharakter trägt, bei dem die Zahl der zu verſorgenden
Rentner von Jahr zu Jahr geringer wird.
Die Verheirateten mit 10 bis 15 Prozent ſind unter
den Rentnern in der Minderzahl, verwitwet oder geſchieden ſind
durchſchnittlich 50 Prozent, die übrigen ledig. Unter den
Ver=
witweten überwiegen ſehr ſtark die Frauen. Nach den
Erhebun=
gen der Reichsarbeitsverwaltung ſind 24 Prozent Männer,
da=
gegen 60 Prozent Frauen verwitwet.
Unter den früheren Berufen der Männer ſind Kaufleute am
meiſten vertreten. Dann folgen Handwerker, freie Berufe, Lehr=
und Erziehungsberufe.
Für die Koſtenfrage außerordentlich wichtig iſt die Zahl
der Vorzugsrentner. Bis Ende Juli 1927 gab es
585 000 Vorzugsrentner. Davon befanden ſich in der Fürſorge
166 000, für die der Entwurf eine teilweiſe Anrechnung der
Vor=
zugsrente vorſieht.
Das entſcheidende Moment für die finanzielle Auswirkung
liegt in der Höhe des früheren Mindeſtvermögens
bzw. des Renteneinkommens, deſſen Nachweis für den Begriff
des nach dem Geſetz verſorgungsberechtigten Kapitalrentners
maßgebend iſt. Der Tormin’ſche Vorſchlag ſetzt ein
Rentenein=
kommen von 500 Mark, dementſprechend ein Kapitalvermögen
von 10 000 Mark voraus. Eine von anderer Seite vorgeſchlagene
Mindeſthöhe des Vermögens von 15 000 Mark bzw. 20 000 Mark
würde einem ſehr großen Kreiſe von Rentnern gegenüber ein
Unrecht darſtellen und ſozialen Geſichtspunkten nicht entſprechen.
Nach einer Berechnung des Reichsarbeitsminiſteriums würden
bei einem Mindeſtvermögen von 10 000 Mark 225 000 Rentner
nach dem Rentnerverſorgungsgeſetz bezugsberechtigt werden, von
denen etwa 125 00) heute in der Fürſorge ſtehen, während 100 000
bisher aus verſchiedenen Gründen die Fürſorge nicht in
An=
ſpruch genommen haben. Es würden alſo ſchon bei einer
Min=
deſtgrenze des Vermögens von 10000 Mark von den heute von
der Fürſorge erfaßten etwa 340 000 Kleinrentnern über 200000
in der Fürſorge verbleiben. Ob man in dem Geſetz unter die
Grenze von 10 000 Mark heruntergehen kann, wird einer
ein=
gehenden Beratung bedürfen. Der Deutſche Rentnerbund hält
auch in ſeinen neueſten Vorſchlägen an der Grenze von 10000
Mark feſt. Dabei iſt beachtenswert, daß nach einer
Zuſammen=
ſtellung aus 14 Bezirksfürſorgeverbänden in Stadtbezirken
ſo=
wohl bei Männern wie bei Frauen Vermögen unter 10 000 Mark
weniger häufig vorkommen als in Landbezirken. Auch die
Er=
gebniſſe einzelner Städte ſind lehrreich; in Darmſtadt waren 9,1
Proz. Kleinrentner unter 10 000 Mark, in Bielefeld 18,1 Proz.,
in Stuttgart 17,3 Proz., in Augsburg 11,5 Proz.
Mit Recht iſt wiederholt darauf hingewieſen worden, daß
das Rentnerverſorgungsgeſetz dem Rentner ein kulturelles
Exiſtenzminimum ſichern muß und daß für die
Klein=
rentner der höhere Mietsaufwand, der ſich aus einer den
frü=
heren Verhältniſſen entſprechenden Wohnung ergibt, beſonders
u berückſichtigen iſt. An monatlicher Miete zahlten z. B. in
Hamburg unter 30 Mark 26,5 Proz. der Rentner, zwiſchen 30 und
50 Mark 31,6 Proz., zwiſchen 51 und 75 Mark 17,4 Proz., über
75 Mark 7,1 Proz.; in Frankfurt a. M. zwiſchen u
22,6 Proz., zwiſchen 50 bis 150 Mark 51,2 Proz. odö.
mieten in Darmſtadt bis 500 Mark 39,5 Proz., 5.=
22 Proz., 6= bis 800 Mark 21,5 Proz., 800 bis
Proz., 1000 bis 1500 Mark 5,8 Proz., 1500 bis
Proz. Dagegen halte man die bisherige monatlichex
höhe der tatſächlich gezahlten Kleinrentnerunterſtär=
Hamburg (Januar 1927) 41,3 Mark, in Köln (M0;
Mark, in Nürnberg (April 1927) 38,9 Mark, in B.
1927) 38,7 Mark betrug. Gerade aus den Mietayzu
Wohnung, die der Kleinrentner in vielen Fällen;
kann, folgt die Unmöglichkeit, im Rahmen der
Kleinrentnern gerecht zu werden.
Der Geſetzentwurf ſieht bekanntlich auch einn
verſorgung vor, die bereits in einigen Städtün
durchgeführt iſt. Die jährlichen Aufwendungen
auf den Kopf des Kleinrentners in Stettin 34,6 2
baden 35,2 Mark, im Kreiſe Wetzlar 19 Mark.
Es iſt anzunehmen, daß bei der bevorſtehern
des Geſetzentwurfs im Sozialpolitiſchen Ausſchußß
Berechnungen über die finanzielle Seite des Geie
wird. Die vorſtehenden Zuſammenſtellungen, insz
das Lebensalter der Rentner, dürften erweiſen, dor
Hilfe die beſte Hilfe iſt.
Die Vertragsberhandlungengi
Vor dem Abſchluß der Vorbeſpraue
* Berlin, 22. November.,
Die durch die Braunſchweiger Reiſe des
unterbrochenen deutſch=polniſchen Beſprechungen ſſa
tag weitergeführt worden, wahrſcheinlich werdenn
am Mittwoch andauern. Für den Donnerstag iſtüw
von Jackowſki nach Warſchau bereits angeſetzt, un
rung Bericht zu erſtatten. Es dürfte alſo wohl
woch damit zu rechnen ſein, daß man ein Protrd
das ſämtliche Vereinbarungen enthält, die man n
die künftigen Handelsvertragsverhandlungen gett
handelt ſich dabei in erſter Linie um die Verco
über den Zeitpunkt der endgültige
vertragsverhandlungen, über das
programm, über den Beratungsormyt
auch über den Charakter des Abkommn
chen wurde in letzter Zeit ja bereits von einem Pruſ
die meiſten Ausſichten habe. Ob die Vertragsve=u
dem jetzt erlebten Tempo fortgehen werden, mußäntng
früheren Erlebniſſen mit den Polen allerdings ublb
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An ng f. mittl. Fig
zu vk. Mühlſtr. 16, I.
(811721
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme, ſowie für die reichen
Kranzſpenden beim Heimgang
unſe=
res lieben Entſchlafenen
Herrn
Richard Kriebel
ſagen innigſten Dank
Frau Selma Kriebel Bwe.
und Familie Zulius Spors.
31171)
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Heimgange
unſ=
res lieben Entſchlaſenen beſten Dank.
Insbeſondere danken wir Herrn
Pfarrer Kaitzer für ſeine
tiefempfun=
dene Grabrede, ſowie dem
Geſang=
verein Männerchor für ſeinen
er=
hebenden Geſang.
Im Namen
der trauernd Hinterbliebenen:
Leonh. W. Friedrich II.
Brensbach, Nieder=Ramſtadt,
22. November 192
1 Kappel=Schreibm.,
2 Räder verk. nm.
Mathildenſtraße 14, I.
(*31186)
Dankfagung.
Statt Karien.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
und überaus zahlreichen Kranzſpenden beim
Heimgang meines lieben Mannes und
treu=
ſorgenden Vaters ſeines Kindes ſage ich
hier=
mit im Namen der Hinterbliebenen innigſien
Dank.
Frau Adelheid Stapel.
Darmſiadt, November 1927.
(18197
Auf den Weihnachtstisch
den schönen Hausrock
nur von
Dis TaiitAS
Frühzeitig gekautte Stücke werden
bereitwilligst zurückgelegt.
rarme
un
zſche 2
m Grim;
Enblick zu ge
ich recht
zum Teil
ehalten
Dankſagung.
Für die warme Teilnahme, die uns bei
dem Heimgang unſerer lieben Schweſter
ent=
gegengebracht wurde, ſagen wir herzlichſien
Dank.
Ernſt Riedel
Eliſabeth Riedel.
Darmſtadt, den 22. November 1927 18230
frau Erna Ebert, Darmſtadt
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us der Landeshauptſiadt.
Darmſtadt, 23 November,
Heſſiſche Künſtlerhilfe 1922,
ſ„l vorigen Jahro tritt auch heuer die mit Mitteln des Staates
und unter ſeiner Aufſicht ſtehende Heſſiſche Künſtlonhilfe
Armn, um der mit der wirtſchaftlichen Not immer noch
ringen=
nn Künſtlerſchaft einen b ſcheidenen Ertrag für ihr
künſtleri=
ſinn zu ſichern. Es werden zu dieſem Zw.ck für die drei Pro=
„Darmſtadt, Mainz und Gießen
Weihnachtsausſtel=
werayſtaltet, die jedem Kunſtfrcund G.legenheit geben, zu
AAtenen Preiſen Originalwerke von künſtleriſcher Qualitit zu
eeProvinz Starkenburg findet dieſe Ausſtellung unter Leitung
rbeitsg meinſchaft im Darmſtadt im Kunſtverein am
„urd zwar vom 4.—24. Dezember, bei freiem Eintritt ſür jeder=
Zurr Beſchickung zugelaſſen ſind alle in Starkenburg
ge=
lebenden Künſtler, die eingetragene Mitglieder des
Reichs=
wſnd.
urö änzung der Ausſtellungen werden in ebenfalls nach den
Otranten Ausſpielungen drei Lotterien durchgeführt,
nume m Kunſtwerken beſtehen, die von den ausſtellemden
Künſt=
mſt werden. Die Lotterie kommt ſomit reſtlos den Künſt=
Die Ziehung iſt auf den 19. Dezember feſtgeſetzt. Das
yo Pfg. Die Chance iſt derart, daß jedes 12. Los einen
Uyhll lt. Die Ausgabe der Loſe iſt erfolgt; der Vertrieb, der
otnurre erfolgt und daher auf die Förderung aller für die Kunſt
Kreiſe angewieſen iſt, hat begonnen. Die Gewinnliſte
umit in der Preſſe bekanntgemacht. Möchte der Ausſtellung
ge der ſeither gewohnte große Erfolg treu bleiben. v. H.
uamnt wurde am 1. November der
Gendarmeriehauptwacht=
nä ich Lindenſtruth zu Lorſch zum Gedarmeriemeiſter
Aisg vom 1. November 1927.
—ſ dun Ruheſtand verſetzt wurde am 15. November der Lehrer
fs chule zu Griesheim b. D. Ludwig Höreth auf ſein Nach=
Enihe! geſchvächter Geſundheit vom 1. Dezember 1997 ab.
—iſiſthes Landestheater Darmſtadt. Die zykliſche Aufführung
m Aſſte! „Ring des Nibelungen” ſchließt mit der Götterdämmerung,
inſer Inſzenierung am Sonntag, 4. Dezember, zum erſtenmal
beb My-?. Die Hauptrollen ſind folgendermaßen beſetzt: Siegfried:
olluf lwe, Hagen: Johannes Biſchoff, Günther: Hans
Kom=
ſy Iherich: Heinrich Kuhn, Gudrun: Roſe Landwehr,
Mt 4roſe Merker.
Tufführung des „Siegfried” am kommenden Sonntag ſingt
enarich Knote von der Münchener Staatsoper den
Sieg=
gtek Wiederholung von Donizettis „Liebestrank” findet
Diens=
vanber, ſtatt.
— ſei higewieſen auf die drei Aufführungen des Scheren=
„flt,Die Abenteuer des Prinzen Achmed”, die heute im Kleinen
8 Hhundestheaters ſtattfinden. Beginn 15, 17 und 20 Uhr.
—½rnverein. Auch i ſeinem nächſten Konzert am 30. Novem=
bldlke: Mozartverein ſeiner Tradition getreu: die Darmſtädter
ſityllide gen mit Höchſtleiſtungen der deutſchen Sang skunſt
be=
ht hu n. Nachdem der Verein einen Schipper, einen
hkſſenr, eine Olſchewska hierher geführt hat, hat er dies=
FFſanmerſängerin Luiſe Willer zu Gaſt geladen, die die
ſtite iie größten Städte des In= und Auslandes mit begeiſtertem
bürlheurn. Sie wird Arien von Scarlatti ſingen, und ihre M.
i=
hal in in Liedern von Hugo Wolf und Joſeph Marx beweiſen.
eeiser findet die Künſtlerin i Kapellmeiſtn Friedrich Reh=
Ge Anzeige.)
terkauverein Darmſtadt. Die letzte Monatsverſamm=
Brſahr gut b=ſucht. Nach kurzer Begrüßung der Erſchienenen
1h 4äorſitzende eines vor wenigen Tagen aus dem Leben
ge=
enſtumgjährigen Mitgliedes, des Herrn Gartendirektors Stapel.
ehlſälenge Jahre dem Vorſtande an und wurde ſpäter wegen
m: Verdienſte um den Verein zum Ehrenmitglied ernannt.
Afſitym fand warme Worte ſtillen Gedenkens und bat die
An=
dnn Toten durch Erheben von den Sitzen zu ehren. —
Hier=
ehnhrrr Garteninſpektor Purpus das Wort, um an der
yvizüglich e Lichtbilder, die dazu noch äußerſt geſchickt und
Füm Herrn Grimm auf die Leinwand gebracht wurden,
ihrſmiten Einblick zu gewähren in die eigenartige Hochlands=
Whn Mexiko. Der ſpärliche Regen in dieſem Gebiet läßt nur
IA h. gegen übermäßige Waſſerverdunſtung geſchüitzte, Ge=
Ertwicklung kommen. Herr Purpus hatte wenige Jahre
lelikriege in Gemeinſchaft mit ſeinem Bruder, mit Herrn
Profeſſor Dr. Schenck und einem mexikaniſchen Lehrer
9.— insbeſondere die von Indianerſtämmen beſiedelte und
fülbhafte Vulkantätigkeit ſo berühmte Sierra Mixteca bereiſt,
Mia; entwickelten Kakteen und Smkkulentenformationen zum
Meines eingehenden Studiums zu machen. Die
wiſſenſchaft=
wuste war denn auch recht b.deutſam. Auffallende
Pflanzen=
ſaue Kuern Alter zum Teil auf mehrere tauſend Jahre geſchätzt
ſo hm Em Bilde feſtgehalten, wie zum Beiſpiel der manneshohe
Beuiehl „/Schino cactus grandis”; ferner mächtige, kandelaberartig
Bwecſcensen, ſtattliche, baumförmige Opuntien, Agaven in großer
wasu eädbewohnende Bromeliaceen, Ephiphyten, baumartige
mas Wil. Es wurden auch ganz neue Arten aufgefunden und zum
haſſchre Entdecker benamt und beſchrieben, was gerade unſerer
Meſit dt als der Heimat dieſer verdienſtvollen Männer zur
We /elxe gereicht. Der Vortrag wirkte beſonders durch die
E Eß linl wiſſenſchaftlichem Material und löſte bei den Anweſenden
lehlſetax Beifall aus. Als Ergänzung wird vorausſichtlich in
Jahes tung ein Vortrag über „Die Pflege der Kakteen im Zim=
A ᛋwerden, verbunden mit einer Ausſtellung und Freiver=
Mokerteen. Der Ver in hofft, durch dieſe Veranſtaltung neue
eNdu ggewinnen, zumal ja die in mäßigen Grenzen gehaltenen
Mugen durch Pflanzengewinne an den Vortragsabenden
mmSch aufgewogen werden. — In der Dezember Verſammlung
behrer Eidmann übr „Merkwürdige Heimatbäume‟
N An rtrag dürfte lebhaftes Intereſſe erwecken
Sahuhlaufen. Der erſte diesjährige Trockenfkikurs
demde 1846 — Woogsplatz— beginnt heute abend, 8½ Uhr,
D Wntrch Anmeldungen hierzu entgegengenommen werden. Der
Wienstag und Freitags von 8½ bis 10 Uhr durchgeführt
2 ſGis 8 Abende berechnet; auch Nichtmitglieder können ſich
Nyen. Es verſäume darum niemand, dieſe günſtige Ge=
Mittwoch, den 23 November 1927
Heſſenkalender 1928.
Der Heſſiſche Verkehrsverband hat ſoeben ſeinen neuen
Abreiß=
kalender, den „Seſſenkalender 1928” herausgebracht, der eme ſtändige
jahrlihe Wiederholung erfahren ſoll, und der in erſter Linie dazu
be=
ſtimmt iſt, für Heſſen, ſeine landſchaftlichen Schenheiten, ſeine Kunſt=
Gat
und Külturdenkmäler zu werben, und zwar nicht nur in Heſſen ſelbſt,
ſondern in deutſchen Landen, in denen gerade die Schönheiten unſerer
Heimat noch nicht bekannt ſind. Der Heſſenk=lender 1928 iſt ein
Abreiß=
kalender, deſſen einzelne Blätter auch noch Raum zu kurzen Notizen
haben, der alſo mit ſeiner unbedingt ſtarken Werbekraft auch praktiſche
Verwendbarkeit verbindet. Die etun 60 Blätter, auf Kunſtdruckpapier
gedruckt, bringen nach einem in farbiger Lithographie ausgeführten
Titelblatt, auf dem ein Heſſenbub von hober Warte herab die rot=weiße
Fahne wehen läßt, Anſichten nach Photographien von Darmſtadt, vielen
Städten und Städtchen der Bergſtraße und des Odenwaldes, daneben
auch Volkstypen und rein landſchaftliche Vilder, i erſter Liwie aber die
mehr oder weniger bekannten Kunſt= und Kulturdenkmäler, wie Burg=
und Schloßruinen, charakteriſtiſche Heſſenbauten uſw. Daneben ſind
auch die modernen Anlagen und Bauten nicht vergeſſen, ſo daß in der
Geſamtheit der Heſſenkalender ein ſehr feſſelndes Illuſtrationswerk dar
ſtellt, das ſich in erſter Linie zu Geſchenkzwecken, namentlich für den
Weihnachtsciſch, eignet und ganz beſonders dafür empfohlen ſei. Durch
den Kauf des zu mäßigem Preis — 1,50 Mark — zu erſtehenden
Kalen=
ders ſollte jeder Darmſtadter, jeder Heſſe dazu beitragen, die
Beſtrebun=
gen des Heſſiſchen Verkehrsverbandes zu unterſtützen. Jeder, der
außer=
halb Heſſens Freunde oder Verwandte bat, denen er eine
Aufmerkſam=
keit ſchuldet, kann durch Verſendung dieſes Kalenders ſeiner
Geſchenk=
pflicht ledig werden. Jeder Heſſe wird ſich in der Ferne über die ſchönen
Anſichten der Heimat freuen, und viele Fremde dürften dadurch zum
Beſuch Heſſens und ſeiner Schönheiten geworben werden. Arbeitgeber
finden in dieſem Kalender einen ſicher willkommenen Gegenſtand als
Beigabe zu Geſchenkzwecken an Angeſtellte, denn die Werbekraft, die
der Kalender, wenn er in Maſſen vertrieben wird, auswirken ſoll,
kommt ja in erſter Linie wieder der heimiſchen Wirtſchaft, dem Handel
und Gewerbe zugute.
Dieſer Heſſenkalender 1928 iſt der erſte Verſuch des
Verkehrsver=
bandes, auf dieſem Wege zu werben. Der Verkehrsverband nimmt
gerne Anregungen für die künftige Ausgeſtaltung der kommenden
Jahr=
gänge entgegen. Dieſe neuen Jahrgänge ſollen ſelbſtverſtändlich keine
Wiederholungen, ſondern möglichſt wahſelnde Anſichten und Daten aus
Heſſens Geſchichte, Lileratur und Kunſt bringe. Außer den Anſi=hten
und dem Notizkalender bringt dieſer Abreißkalender auch wichtige
No=
tizen, Gedenktage uſw. aus dem hiſtoriſchen Kalender; auch das düirfte
ja vielen willkommen ſein. Einzelne Städte haben ihm beſondere
Text=
blätter beigegeben. Auch dieſe dürften in künftigen Auflagen eine
Er=
weiterung erfahren. Der Kalender iſt in allen Buchhandlungen und
einſchlägigen Geſchäften, ſowie direkt vom Verbehrsverband zu beziehen.
Wiederverkäufern wird Rabatt eingeräumt.
Bei Unfall und Krankentransporten-
Verleihen von Krankenbedarfserrtikeln
((15580a
ist ſelefonruf Jarikäts wache Rotes Kreuz.
Telefon:4oo Darrskadt.
— Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt. Wir
weiſen noch einmal darauf hin, daß heute abend um 8 Uhr im „
Für=
ſtenſaai” (Grafenſtraße) unſer Lichtbildervortrag ſtattfindet.
Herr Syndikus Dr. Kollbach wird an Hand von überaus zahlreichen
und prächtigen Lichtbildern über das Thema „Das Handwerk in alter
und neuer Zeit; ein Gang durch das alt: Nürnberg und die Münchener
Handwerks=Ausſtellung 1927” ſprechen. Wir bitten alle unſere
Mit=
glieder, mit ihren Angehörigen möglichſt zahlreich zu erſcheinen.
— Odenwalbklub. Sonntag, den 27. November, findet die letzte
diesjährige Wanderang ſtatt. Ende gut, alles gut. Es geht nach
Groß=Bieberau! Beginn der Wanderung in Zeilhard. — Am 29. Nov.,
abends 8 Uhr, veranſtaltet die hieſige Ortsgruppe des Odenwaldklubs
in der Aula des Realgymnaſiums einen Filmvortrag des Herrn Lehrer
Fr. Jöckel=Alsbach a. d. B. über „Die Maggiwerke‟. Dr Maggifilm
gibt nicht nur einen umfaſſenden Einblick in ein großes Nährmittelwerk,
ſondern führt auch in herrlichen Naturaufnahmen durch die Maggi=
Guts=
wirtſchaft (8000 Morgen). Weidebetri.b, Zuchttiere, Motorpflug in
Tätigkent, Schlepper vor dem beladenen Heuwagen und ähnliches
düirf=
ten auf die Beſchauer ihre erprobte Zugkraft bewähren. Da hieran
an=
ſchließend Herr Lehrer Jöckel einen erſchöpfenden Begleitvortrag gibt,
dürfte dw Abend allen Beſuchern einen vollen Gewuß bieten. Es wird
auf die Anzeige onwieſen. — Am 9. Dzember, abends 8.30 Uhr, findet
im Klublokal (Krone) die außerordentliche Hauptverſammlung
zur Feſtſetzung des nächſtjährigen Wanderplans ſtatt.
— Verein für naturgemäße Lebens= und Heilweiſe e. V., Darmſtadt.
Wir möchten nicht verfehlen, auf den heute abend 20 Uhr in der Aula
des Realgymnaſiums ſtattfindenden Vortrag des Herrn Dr. med.
Ken=
nel über das Thema „Rohkoſt, ein natürliches Heil= und
Verfüngungs=
mittel” aufmerkſam zu machen. (Siehe geſtrige Anzeige.)
Die Stillegung der 3 garreninduſirie.
Aus unterrichteten Kreiſen geht uns eine Darſtellung der
Vorkom=
niſſe, die zur Stillegung der Zigar eninduſtrie geführt haben, zu.
Am 1. April ds. Js. trat nach voraufgegangenen langwierigen
Ver=
handlungen zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, eine
reichstarif=
liche Regelung derart in Kraft, daß die Löhne um 7½ Prozent
gegen=
über dem vorher geltenden Tarif erhöht wurden. Es wurde dabei
aus=
drücklich anerkannt, daß mit dieſer 7½ prozentigen Erhöhung auch die
am 1. Oktober ds. Js. zu erwartende Mietſteigerung abgegolten werden
ſollte. Der Tarif hat Gültigkeit bis zum 31. März 1928. Die
Inder=
ſteigerung beträgt ſeit Abſchluß des Tarifvertrages etwa 4 Prozent.
Im September ds. Js. machte ſich in verſchiodenen Gegenden
Deutſchlands eine Lohnbewegung bemerkbar, die ſich ſchließlich in Leipzig
und Breslau zu kategoriſchen Lohnforderungen verdichtete. Der
Reichs=
verband deutſcher Zigarrenherſteller hat den Arbeitnehmern nie den
ge=
ringſten Zweifel darüber gelaſſen, daß er unbedingt auf der Innehaltung
des Reichstarifs beſtehen würde, da ſonſt eine geregelte Geſchäftstätigkeit
und eine kaufmänniſch einwandfreie Kalkulation nicht möglich wäre. Aus
dem ganzen Verlauf der Lohnbewegung geht hervor, daß die freie
Ge=
werkſchaft, wenngleich ſie zunächſt zu bremſen ſchien, doch innerlich ſehr
ſtark mit den wilden Streiks, die einſetzten, ſympathiſierte. Dies kam
klar und deutlich zum Ausdruck, als am 26. Oktober in einer Beſprechung
zwiſchen den Spitzenorganiſationen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer
der Zigarreninduſtrie der Vorſitzende der Freien Gewerkſchaft folgendes
erklärte: „Die entſtandenen Lohnſtreitigkeiten in den beſtreikten Orten
durch lokale Zugeſtändniſſe aus der 2
r ab. Wir
fordern vielme
höhung‟. Die Befürchtungen von Arbeitgeberſeite, daß es ſich bei den
ſogenannten wilden
war damit in vollſtem Maße eingetroffen. Daß die Aubeitzeserſeite von
dem ihr zuſtehenden Necht der Ausſperrung Gebrauch gemacht hat, wird
ihr von keinem objektiv denkenden Menſchen verdacht werden können.
Er=
ſchwerend für den Tarifbruch der Arbeitnehmer fällt ins Gewicht, daß
ſie ihre ganze Aktion in die Zeit des Weihnachtsgeſchäftes gelegt haben,
um dadurch die Fabrikanten nach ihrer Auffaſſung zu zwingen, klein
beizugeben und nun ihrerſeits unter Tarifbruch in neue Verhandlungen
einzutreten. Es ſteht alſo zurzeit garnicht die Frage der abſoluten
Lohn=
verhältniſſe zur Diskuſſion, ſondern es handelt ſich darum „ob durch das
tarifwidrige Verhalten der Arbeitnehmer ein Präzedenzfall geſchaffen
werden ſoll, der die bisherige Grundlage des geſetzlichen Verhältniſſes
zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer außer Kraft ſetzt, wenn einem
der beiden Kontrahenten aus irgendwelchen Gründen dieſer Reichstarif
nicht mehr paßt.
Siche lich wird man, vom rein menſchlichen Standpunkt aus, die
ganze Stillegung der Zigarreninduſtrie gerade jetzt vor Weihnachten aufs
Tiefſte bedauern müſſen. Schuld an dieſem unerquicklichen Zuſtand
das muß offen ausgeſprochen werden — tragen die wilden Streiks und
die Tarifbrüchigkeit der Gewerkſchaften, die die volle Verantwortlichkeit
für die von ihnen herbeigeführten Lage zu tragen haben.
Die Arbeitgeber ſind nach wie vor, wie ſie dies ſchon
verſchiedent=
lich betont haben, bereit, die ausgeſperrten Betriebe wieder zu öffnen
ſobald von der Arbeitnehmerſeite der in Kraft befindliche Reichstarif
wieder anerkannt wird.
— Orpheum. Gaſtſpiel Marga Peter. Die hier beſtens
bekannte und allſeitig beliebte Kümſtlerin beginnt heate Mittwoch
ein kurzes Gaſtſpiel in der neuen, luſtigen, ganz auf Komik geſtellten
Lehar=Operette „Clo=Clo”. Neben Marga Peter dürfte Eva
Wend=
landt, der weibliche Komiker d.8 Friedmann=Enſembles, noch beſondere
Anziehung ausüben. „Clo Clo” erlebte an ſämtlichen Großſtadtbühnen
eme ſehr hohe Aufführungsziffer. Es gelten kleine Preiſe von 1 Mk.
bis 3 Mk. Kartenverkauf wie bekannt. (Siehe heutige Anzeige.)
— „Das Werden des Menſchen‟. Der rührigen Leitung des hieſigen
Huion=Theaters iſt es gelungen, ſich den populär=wiſſenſchaftlichen
Film „Das Werden des Menſchen” für einige Sonder=(Nacht=
/Vorſtellun=
gen zu ſichern. Der Film zeiat zum erſten Male die geheimnisvollen
Vorgänge von der Empſängnis bis zur Geburt in nicht zu
übertreffen=
der Anſchaulichkeit; er hat im geſamten In= und Auslande das größte
Aufſehen erregt und einmütige Anerkennung als Spitzenleiſtung der
deutſchen populär=wiſſenſchaftlichen Kinematographie gefunden. Das
heikle Thema iſt mit ſoviel ſittlichem Ernſt und ſo feinem Taktgefühl
be=
handelt, daß die Zenfur nicht einen Meter beanſtandet hat. Die erſte
Vorführung, findet am Donnerstag, um halb 11 Uhr nachts, ſtatt.
Den begleitenden ärztlichen Vortrag hat Herr Dr. Heinz Walther
(Machenhauerſche Klinik) übernommen. Der Film iſt für Darmſtadt
vollſtändig neu.
— Zwei Vorträge über Konmersreuth und die Ratloſigkeit der Zeitk.
im Saale der Städtiſchen Akademfe für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße, am
24. und 26. November (nicht 26, und 27. Norember). Donnerstag,
24. November, abends 8 Uhr, ſpricht Rudolf v. Koſchützki=Breslau über:
„Mein Erlebnis mit der ſtigmatiſierten Thereſe Neumann” Samstag,
26. November, 8 Uhr, ſpricht Dr. Alfred Heidenreich=Frankfurt uber:
Sind wir gegenüber Konnersreuth wiſſenſchaftlich und religiös
rat=
los?” (Fragenbeantwortung). — Wer Rudolf v. Koſchützkis m den
Blauen Büchern” erſchienene „Quelle der Kraft” geleſen hat, kennt
ſeine temperamentvoll und liebevoll auf alles Menſchliche eingehende
Darſtellungsart. Er wird auf Grund längerer eigener Beobachtung eine
ausführliche Schilderung der Konnersreuther Ereigniſſe gehen und ſie
im Zuſammenhang mit der gegenwärtigen Kulturlage würdigen. Am
zweiten Abend wird Dr. Alfred Heidenreich eine eingehende Aufklärung
und Beurteilung dieſer merkwürdigen Zeitſymptome verſuchen. Die
bei=
den Redner gehören dem Kreiſe um Dr. Friedrich Rittelmeyer an.
— Karten zu 1,50 Mk. (num.) und 1.00 Mk. in der Buhhandlung Saeng
und an der Abendkaſſe. Weniger Bemittelte zahlen nach Vermögen.
(Vgl. die Anzeige.)
— Bezirksverein Befſungen. Vielfachen Wünſchen der Bewohner des
Beſſunger Stadtteils entſprechend hat der Bezirks=Verein auf die
Er=
weiterung der Schalterdienſtſtunden des Poſtamtes 3 (Hermannſtraße)
hingewirkt. Die Oberpoſtdirektion iſt dieſer Anregung in dankenswerter
Weiſe nachgekommen und hat die Schalterdienſtſtunden vom 1. Dezember
1927 ab auf die Zeit von 8 bis 12½ und 14½ bis 18 Uhr verlängert.
Wandergewerbeſcheine und Legitimationskarten. Das Kreisamt
Darmſtadt ſchreibt uns: Die Wandergewerbeſcheine und
Legitimations=
karten müſſen jeweils mit Begim des Kalenderfahres erneuert werden.
Da vor der Ausſtellung häufig noch Feſtſtellungen nötig ſind, und bis
anfangs Januar einige Hundert Karten erteilt werden müſſen, wird den
Intereſſenten empfohlen, möglichſt ſchon jetzt Antrag auf Neuertcilung
bei der Bürgermeiſterei des Wohnortes bzw. dem zuſtändigen
Polizei=
bezirk zu ſtellen. Bei verſpäteter Antragſtellung iſt mit einer raſchen
Erledigung nicht zu rechnen.
p. Einbeziehung in den Ortsverkehr. Der Verwaltungsrat der
Reichspoſt hat der Einbeziehung von Mainz und Wiesbaden
n den gegenſeitigen Ortsverkehr zugeſtimmt.
Seite 6
Mittwoch den 23 November 1927
Numma/
Tagung Ebangeliſchen Landeskirchentags
Dem Gedächtnis des Geh.=Rat D. Dr. Bernbeck. — Um die Abänderung der Dienſtpragmatik.
Schaffung von neuen Pfarrſtellen. — Teilung der Mariinsgemeinde.
* Die 16. Sitzung des Evangeliſchen Landeskirchentags wurde
geſtern vormittag 9.20 Uhr im Landeskirchentagsgebäude durch den Mitglieder des Landeskirchentags vor. Es ſind dies die Herren Land=
Präſidenten D. Dr. Freiherrn Heyl zu Herrnshaim eröffnet, wirt Fritz Beiſer V.=St. Johann, Altbürgermeiſter Fauerbach=
Die Abgeordneten waren aus allen Teilen des Landes faſt vollzählig Okarben und Studienrat Werner=Friedberg.
erſchiemn, um an den Beratungen zum Wohle der Landeskirche
teilzu=
nehmen. — Abg. D. Waitz ſprach zu Beginn der Sitzung das Gebet, die Vorbildung der Kandidaten für das Pfarramt betreffend, auf der
Präſid.nt ſeine Eröffnungsanſprache, in der er beſonders des verdienſt= Dishuſſion, die von Dekan D. Jaudt=Planig eröffnet wurde. Der
vollen verſtorbenen Viz präſidenten Geh. Rat D. Dr. Bernbeck gedachte,
und i der er folgendes ausführte:
gen Herrn Prälaten und mit dem verſtorbenen Herrn Vizepräſidenten rung. Er betonte, daß gegenüber d.m jungen Kandidaten kein neues
D. Dr. Bernbeck hatto das Präſidium dieſes hohen Hauſes beſchloſſen, Vorgeſetztenverhältnis durch dieſe Vorlage geſchaffen, ſondern nur
amts=
eine Tagung etwa nach den Ferien im Sommer d. Js. abzuhalten,
Durch eine mehrwöchige Erkrankung des Herrn Geh. Rat D. Dr. Bernbeck
im vorigen Jahre konnten die Arbeiten, deren Referat er ſpeziell über= Faſſung. Auch Abg. Pfarrer Lenz=Gießen hält die Unterſtützung der
nommen hatte, nicht ſo raſch zum Abſchluß gebracht werden, als wig es jungen Amtskollegen durch erfahrene väterliche Freunde im Sinne der
urſprünglich vorgeſehen war. Bis zum Sommer ſollten Vorlagen Vorlage für ſehr günſtig. — D. Hans Schmidt, Profeſſor der
Theo=
uns ganz unerwartet die Nachricht, daß in ſeinem Urlaub, im Auguſt, rungen zu der Voruage, die er in folgendem Antrag zuſammenfaßt:
der verdiente Mann nach kurzer Krankheit infolge einer Operation
heimgegangen war. Den außerordentlich ſchweren Verluſt, den die unterſteht nach der Predigerſeminarzeit auch während der weiteren Vor=
Landeskirche damit erlitten hat, wird ſie wur ſchwer überwinden können, bildungszeit den von der Kirchenregierung für ſeine weitere Ausbildung
Präſident Bernbcck, 1907 nebenamtlich, 1908 hauptamtlich in das Ober= gegebenen Verfügungen; 2. die Pfarramtskandidaten unterſtehen außer
Geſchick die wichtige Aufgabe ins Auge gefaßt und zur Löſung gebracht, dem älteſten Pfarrer des Kirchſpiels, in dem ſie tätig ſind; 3. die
Kir=
die dio Finanzlage unſerer Kirche ſicherſtellen und unabhängig machen chenregierung wird eine Anzahl von Pfarrern beſonders in
Dorfgemin=
fonds vom Jahre 1912. Er ſah die Früchte dieſes Lebenswerkes reifen. Jeder Pfarramtskandidat hat ein Lehrvikariat zu abſolvieren. Die
anderſetzung aufs beſte und weiſeſte vorbereitet; da kam der Krieg, und der Kirchenregierung geordnet.”
mit dem Krieg der Verfall unſerer Währung. Der ſeiner Landesküche
dem allgemeinen großen Trümmerfeld auch vor den Trümmern ſeines Schrimpf=Dieburg hält die Dauer des Lehrvikariats für die
Pfarr=
auch ſeiner letzten Lebensjahre. Rüſtig ging er ans Werk, um das ausreichend. Nach weitaen Ausſprachen des Abg. Dekan D. Jaudt
gefährdete Schiff unſerer Landeskircho durch die Sintflut der Inflation und des Abg. Pfarrers Ausfeld=Gießen wird der vorliegende
An=
hindurchzuſteueln und es wieder ans Ufer, ans feſte Land zu brimgen.
Steer in der Hand hatte und wie es dieſer hervorragenden Steuer= verhandelt.
mannseigenſchaft zu verdanken war, daß wir ſo einigermaß n durch das
Chaos hindurchgekommen ſind. Die Genugtuung und Befriedigung hat arledigt. Einſtmmig wurden die Vorlagen und Anträge, die den
Her=
das Schlimmſte von der Landeskirche abgewendet war.
Der Landeskirchentag iſt berufen, die klaffmde Lücke zu ſchließen. Biblis, die Eingemeindung der Evangeliſchen in Rembrücken und auf
die Vorbereitungen zu treffen, die nötig ſind, um dem hohen Hauſe die Bildung einer Krankenkaſſengemeinſchaft für die Geiſtlichen betreffend,
neten, iſt es nun, die letzte wichtige Entſcheidung zu treffen. Gott gabe und die Vorlage, die kirchliche Zugehörigkeit der Evangeliſchen im Forſt
ſeinen Segen, daß dieſe Entſcheidung ſo ausfalle, daß ſie unſerer ge= Dreieich, Revier Sprendlingen, betr., beſchloſſen. Ferner wurden auf
liebten Landeskirche zum Beſten gereicht.
ſind, dann aber auch, weil wir der Meinung waren, daß es doch wohl Gißen durch Annahme der Vorlage der Kirchenvegierung gegründet. —
ſinngmäß iſt, wenn an dieſen konſegquenz mreichen Vorlagen auch der Für
neue Mann, den wir erwarten und der die Verantwortung mittragen
zuſammenſtell n können, die einiges Grundſätzliche enthält, wie z. B. die Aſſiſtentenſtellen an der Martinsgemeinde in Pfarrſtellen umgewandelt;
Abänderung der Dienſtpraomatik und ein Hiterbliebenengeſetz, und end= faner wurde der Vorlage der Kirchemregieuung zugeſtimmt, nach der die
lich den Bericht des Vafaſſungsausſchuſſes, durch den eine Reihe von / Teilung dieſer Gemeinde in zwei Ginzelgemeinden vorgeſehen iſt. Zu
die Mehrheit dieſes Hauſes bezüglich der Verfaſſungsänderung auf dem Martinsgemeinde in Darmſtadt unter Zuſtimmung der
Kirchengemeinde=
chenregierung erſt einmal ſprechen zu laſſen, ehe der Landeskirchentag Gemeinde. Die bisherigen zwei Pfarrbezirke dieſer Gemeinde werden
kommenden Kalenderjehres vorſehen könnte. Sobald dies geſchehen iſt, ſtadt. Die Namen der beiden Einzelgemeinden ſind
Martinsge=
kann dieſer Landeskirchentag, wenn die kirchlichen Neuwahlen am Ende meinde=Oſt und Martinsgemeinde=Weſt. Sämtliche in
Wähler zurücklegen.
aus allen Teilen des Landes hierher zuſammengekommen ſind, herzlich einverſtanden erklärt bzw. die erforderliche Genehmigung erteilt.
beguüße, ſpreche ich den Wunſch aus, daß unſere Beratungen dieſe
Tagung zu einem guden Endo führen.
bzw. 40jähriges Jubiläum feierten.
Punkt 2 der Tagesorgnung ſah die Verpflichtung der drei neuen
Als nächſter Punkt ſtand die Abänderung der Dienſtpragmatik 86.
das von der Verſammlung ſtehend angehört wurde. Dann hielt der Tagesordnung. Ueber ſäne Abänderung entſpann ſich eine lebhaſte
Vertreter der Kirchenregierung, Geh. Oberkonſiſtorialrat Flöring,
gab anſchließend an die Ausführungen des Vorredners ſeinen Standpuntt
Hochgeehrte Verſammlung! Im Einverſtändnis mit dem hochwürdi= und gab eime eingehende Begründung zu der Vorlage der
Kirchenregie=
brüderliche Ratſchläge den jungen Herren gegeben werden ſollt.n.
Pfarrer Georgi=Ennerod begrüßt die Vorlage im ihrer jetzigen
fertiggeſtellt ſein, die den Landeskirchentag beſchäftigen ſollten. Da traf logie an der Landesuniverſität Gießen, gibt bemerkenswerte Ausfüh=
„Der Landeskirchentag wolle beſchließen: 1. der Pfarramtskandidat
konſiſtorium berufen, hat mit ſeltenem Vorausblick und mit großem ihrer Unterſtellung unter den Superintendentm und den Dekan auch
ſollte. Sein eigentliches Lebenswerk ſür die Kirche iſt das Geſetz zur den auswählen, denen die Unterweiſung von Lehrvikaren überwieſen
Verbeſſerung der Einkünfte der Pfarrſtellen und des Zentralkuchen= wird; 4. die Dauer des Lehrvikariats beträgt mindeſtens vier Woch n.
Er hatte für unſere heſſiſcha Landeskirche, die ja bekanntlich ſchon im Koſten des Lehrvikariats werden von der Kirche getragen; 5. Inhalt
Jahre 1874 rechtlich vom Staate getrennt war, die finanzielle Ausein= und Art der Unterweiſung des Lehrvikars wird durch eine Verfügung
Abg. Pfarrer Schuſter=Nierſtei tritt für den freien Aufenthalt
wis ſeinem Vaterland von ganzem Herzen ergebene Mann ſtand auf des jungen Amtskollegen bei den älteren Pfarrern ein. — Abg. Pfarrer
Lebenswerkes. Aber arbeiten und nicht verzweifeln war das Motto, amtskandidaten im Sinne des Antrages Profeſſor Schmidt für nicht
trag, ſowie die Vorlage über die Abänderung der Dienſtpragmatik zur
Welche Sorgen, welche Aufregungen ihm bei dieſer Sturmfahrt bſchie; nochmaligen Ausſprache dem Ausſchuß überwieſen und die
Beſchluß=
den waren, das wiſſen außer dem Herrn Prälaten und dem verdenten faſſung vertagt. — Die Punkte: Vorlage der Kirchenr.gierung, betref=
Vorſitzenden unſeres Finanzausſchuſſes dem Abg=ordneten Geheimerat fend Geſetzentwurf, die Einrichtung einer Pfarrtöchterkaſſe, und die
Stroh, den Mitgliedern des Finanzausſchuſſes und der Kirchenregierung Wahl des Vizepräſidenten der Kirchenregiernng
nur ſeine allernächſten Freunde. Dieſe wiſſen auch, wie fſt er das betreffend, wurden von den Tagesordnung abgeſetzt und werden heute
Dagegen wurde die übrige Tagesordnung ſchnell und debattelos
der Heimgegangene, als ſein Ende nahte, noch empfinden dürfm, daß ren Abgeordneten in gedruckten Beilagen vorlagen, angenommen.
Danach wuuden die Gründung einer evangeliſchen Kirchengemeinde in
Sein Oygan, der Landeskirchenausſchuß, hat ſich inzwiſchen bemüht, alle dem Wildhof zur Filialgemeinde Heuſenſtamm, das Kirchmgeſetz, die
Entſcheidung zu erleichtern. An Ihnen meino hochverehrten Abgeord= die Erhöhung des kleinen Lutherſtipendiums von 350 Mk. auf 400 Mk.
einſtimmigen Beſch uß die evangeliſchen Einwohner von OberErlenbach
Wenn wir Ihnen zu dieſer Tagung nicht ſehr bedeutende und große der Pfarrei Ober=Eſchbach zugeteilt, eine evangeliſche Pfarrſtelle zu
Vorlagen machen, ſo geſchieht es, weil dieſe zum Teil nicht abgeſchloſſ a Odenhauſen (Dekanat Grünberg) errichtet und zwei neue Pfarzſtellen in
die Martinsgemeinde zu Darmſtadt
ſoll, tatkräftig mitgearbeitet hat. Wit haben aben eine Tagesordmung wurden, gewiß zum Segen und zur Fneude der Gemeinde, die beiden
intereſſanten Verfaſſungsfragen berührt werden. Ich nehme an, daß dieſem Beſchluß wurde der Geſamtkirchenvorſtand der evangeliſchen
Standpunkt ſteht, daß es gebotm iſt, auch hier die neukonſtituierte Kir= vertretung wſentlich veranlaßt durch die ſteigende Seelenzahl dieſer
entſcheidet; daß es alſo zur Entſcheidung und zu endgültigen Beſch üiſſen alſo gemäß 8 7,1 der Kürchenverfaſſung in zwei Kirchengemeinden
um=
über eine Kirchenverfaſſungsänderung wohl erſt in der näckſten Tagung gewandelt, unbeſchadet der Beſtimmungen über die forrdauernde
Ver=
kommen wird, die man für das Frühjahr oder den Frühſommn des bindung derſelben als vereinigte wangeliſche Martinsgemeinde
Darm=
des Jahres kommen, mit gutem Gewiſſen ſein Amt in die Hände der Betracht kommenden kirchlichen Körperſchaften, ſowie das Kreisamt
Darmſtadt und das Miniſterium des Innern haben ſich mit der N.u=
Indem ich Sie, meine hochverehrten Damen und Herren, die Sie regelung, die mit Wirkung vom 1 Jamuar 1928 in Kraft treten ſoll,
Mit burzen Dankesworten wurde die Sitzung nach Erledigung der
umfangrächen Tagesordnung geſchloſſen. — Die drei reſtlichen Punkte
Anſchließend gedachte der Präſident der Herren, die ihr 25jähriges werden in der Mittwocksſitzung beraten werden. — Nachmittags fanden
interne Sitzungen der Kirchenregierung und des Ausſchuſſes ſtatt.
Der Selbſiverwaltungsgedanke in der
Angeſielitenverſicherung.
Im Wahlkampf um die Angeſtelltenvervſicherung ſpielt auch die
Frage der Selbſtverwaltung eine große Rolle. So fordert der Afa=
Bund (Zewtralverband der Angeſtellten, Butab, Deutſcher
Werkmeiſter=
verband) eine verſtärkte Selbſtverwaltung, wobei er das bisherige
Wahl=
verfahren, nach dem der Verwaltungsvat in indirekter Wahl durch die
Vertrauensmänner gewählt wird, kritiſiert. Es iſt nur merbwürdig, daß
dieſelbe Forderung von den hinter dem Afa=Bund ſtehenden Kreiſen
für die übrigen Träger der Sozialberſicherung (Inaliden=, Kranken=,
Knappſchaftsverſicherung) nicht aufgeſtellt wird. Da wan weiß, daß
dieſe Verſicherungszweige für die Sozialdemokratie Hochburgen
darſtel=
len, findet die zwieſpältige Haltung ihre Erklärung. Im übrigen iſt
die Forderung auf Ausgeſtaltung der Selbſtverwaltung ſchon ſeit Jahren
von den im Hauptausſchuß vertretenen Verbänden, zu denen auch der
Deutſchnationale Handlungsgehilfen=Verband gehört, erhoben worden.
Dem Hauptausſchuß iſt es auch gelungen, durch das Geſetz vom 10.
No=
vember 1922 einen Fortſchritt inſofern zu erreichen, als vor der
Er=
nennung der beamteten Direktoriumsmitglieder die Anhörung des
Ver=
waltungsrats vorgeſchrieben wurde. Die Vertreter des Hauptausſchuſſes
im Verwaltungsrat ſind ſiets für das verſtärkte Etatrecht dieſer
Selbſt=
verwalungskörperſchaft eingetreten. Es iſt nur ſonderbar, daß zu einer
Zeit, als die Sozialdemokratie den Reichsarbeitsminiſter ſtellte, dieſer
ſozialdemokratiſche Miniſter Schlicke den Hauptausſchußforderungen auf
Erweiterung der Befugniſſe der Verſicherten ſchroff ablehnend
gegen=
überſtand. Der Afa=Bund iſt daher der letzte, der ſich heute als Hüter
des Selbſtverwaltungsgedankens aufſpielen ſollte. Damals hätte er
ſeinen Eifer für die Selbſtverwaltung betätigen können. Man hat aber
nichts davon gehört, daß er gegem ſeinen Geſinmungsgenoſſen Schlicke
zu Felde gezogen ſei.
Aus den Parteien.
— Frauenausſchuß Darmſtadt der Deutſchn
nalen Volkspartei. Wie alljährlich, ſo veranſtalten wi
in dieſem Jahre gemeinſam mit der Frauengruppe des Deutſchn
len Arbeiterbundes eine Weihnachtsfeier, die am Monte
19. Dezember, abends 7 Uhr, im „Fürſtenſaal” (Grafenſtraße) ſtat
ſoll. Die Vorbereitungen ſind bgeits in vollem Gange und
chen in der bekannt glücklichen Zuſammenſtellung jedem Beſuche
erhebende Feiguſtunde. Außer der eigentlichen Weihnachtsf ier i
eine Beſcherung ſür Kinder vorgeſehen. Alles Nähere kommt der
an dieſer Stelle zur Veröffentlichung.
— Jugendgruppe der Deutſchen Volkspart”
Mitglieder treffen ſich heute abend 8 Uhr im Fürſtenſaal (Grafer
um an dem Vortrag mit Lichtbildern des Herrn Handwerkskamu
dikus Dr. Kollbach teilzunehmen. Das Thema lautet: „Das H
in alter und neuer
ein Gang durch das alte Nürnb.g
Münchener Handwelf3 Ausſt llung 1927. Der Vortrag dürft
die Mitglieder von Intereſſe ſein, und wird um zahlreiche Bete
gebeten.
Kunſinotizen.
Ueber Weile, Künfler oder fünffleriſche V ranſtoltungen, deren im Nachſichraden Krchnmns
geſchlebt, bebält ſich die Redaltion ibr Urfeil ves
— Union=Theater. „Chang”, ein Filmwerk, das nicht
um=
ſonſt „Weltereignis” genannt wird, ein exotiſcher Großfilm mit
wuchti=
gen dramatiſchen Situationen, die in ihrer Gewaltigkeit von keiner
Spiel=
handlung übertroffen ſind. — „Chang” iſt ſelbſt von Filmkünſtlern als
das größte Ereignis ſeiner Art anerkannt worden. Der Film wurde in
einem Zeitraum von anderthalb Jahren in den Dſchungeln des
nörd=
lichen Siam, im Nan=Diſtrikt, aufgenommen. Dieſes Gebiet iſt zum
größten Teil vorher niemals von Weißen, ja nicht einmal von Menſchen
überhaupt, betreten worden. Der Film zeigt eine ſiameſiſche Familie:
Vater, Mutter und drei Kinder, in ihrem furchtbaren Kampf ums
Da=
ſein, im ewigen Krieg mit den Beſtien der Dſchungeln. Man müßte ein
Buch ſchreiben, wollte man alle Einzelheiten, die intereſſant und
ſehens=
wert ſind, die uns mit lückenloſer Spannung erfüllen, ſchildern. Wir
müſſen uns daher mit kleinen Beſprechungen begnügen, in der
be=
ſtimmten Annahme, unſer Publikum für eine beſonders wertvolle Idee
intereſſiert zu haben.
— Palaſt=Lichtſpiele: „Das tanzende Wien”. (An
der ſchönen blauen Donau — 2. Teil.) Zelnik verſtand es, mit ſeiner
Negie einen Publihumsfilm erſten Rang,8 zu ſchaffen. Wie nicht leichnt
einer unſerer deutſchen Regiſſeure verſteht er es, vom erſten
Film=
meter an bis zum Schluſſe mit dem Publikum in unlösbarem Kontakt
zu bleiben. Eine recht ſaubere Photographie, gut herausgearbeitete
Nevueſzenen, einige hübſch: Bildeinfälle (z. B. die dem Saxophon
ent=
ſteigenden Revuegirls) und wacker durchgeführte Bauten unterſtützen
die regietechniſche Wirkung. An Darſtellern ſehen wir die beliubte Lya
Mara, die durch ihr dezentes und natürliches Spiel angenehm beſticht,
und den von der Berliner Fachpreſſe üb rſchwänglich in den Himmel
gehobenen Ben Lyon. Dicſer Amerikaner gibt ſich mit wohltuender
Natürlichkeit als junger, verliebter Mann. Julius Falkenſtein und
Olga Engel ſind ein adelsſtolzes, bärbeißiges, verarmtes Paar, das der
jungen Komteſſe das Leben nach Kräften ſauer zu machen verſtehen.
Arnold Korff wird dem alten Carl Conzaga voll und ganz gerecht,
Georg Burckhardt iſt ein abgefeimter Sekretär, deſſen Schlichen es aber
dennoch nicht gelingt, die jungen Leutchen zu trennen. Alfred Abel hat
als Dichter ungemein feine Züge. Guſtav Charles entpuppt ſich als
Diener der Zirskys als vielſeſtiges Univerſalgenie. Julius von
Szö=
reghy ſpielt den Direktor des Grinzinger Gartens mit viel Bonhomität.
Sonſt ſehen wir noch im Hauptteil Arthur Kraußneck, Hermann Picha
und Kurt Gerron. Das Vorſpiel bringt Eugen Burg als Kaiſer, Alb.
Paulig als Flügeladfutanten. Hans Waßmann als Pervuus, Andreas
von Horn in vortrefflicher Johann Strauß= Maske. Die Muſik dir
Palaſt=Lichtſpiele tauchte die Handlung in ſehr angenehme Klangwogen
und half damit dem Stück nicht unweſentlich zu großem Erfolg.
* Amtsgericht I.
p. 1. In einer Julinacht, oder richtiger geſagt, mie
morgen 334 Uhr, war die vor dem „Kaſino” ſtehende 9
einem Studenten in angeheiterter Stimmung umgeworn.
Darin wird grober Unfug gefunden, weshalb em Straf;
Der Einſpruchskläger will nur bei Wiederauftellung der ru
Bank tätig geworden ſein. Urteil: Freiſprechung
2. Weil er mit ſeinem Motordreirad am Monument diei
links überholt hat, iſt em Angellagter von Dieburg mit
zettel bedacht worden. Ausſeiner
Vernehmunge=
daß er die Verkehrsordnung betr. Kraft
noch nicht geleſen hat, obwohl er 1924 die Prin
hat. Sein Einſpruch wird verworfen.
3. Zwei Handwerker ſtehen unter der Anklage, am B.
dem Reichsbauamt (Reichsvermögensverwaltung) 85 Kilo
det zu haben. Sie ſtanden an der Bauſtelle (frühere
Dro=
in der Holzhofallee) in Arbeit, wollen aber nur das Zink
haben. Dagegen ſpricht, daß ſie es abends zwiſchen 8 un
luden, als ſie es zum Althändſer bringen wollten, da verro
Diebesgut m einer Miſtkaute. Nach anfänglichem Leuag
ſie ſich dazu, die Entwendung einzuräunnen, und geben alfl
ſchaftliche Not an. Ein Zeuge, der wegen eines
geſchehes=
dunch ſeinen Betrieb ging, ertappte die beiden, als ſie dau
laden beſchäftigt waren. Plötzlich waren ſie verſchwundenn
anwalt beantragte 3 Wochen Gefängnis Ezw. 60 Mark C./
Urteil erkennt auf Geldſtrafen von 50 bzw. 30 Mark.
4. Wegen eier Karambolage zweier Automobile Ecke
Wilhelminenſtraße hat der eine der Autofahrer einen e
halten; er ſoll nicht nach links in weitem Bogen gefahren !
geſchnitten und dem auf der Wilhelminenſtraße von dur
Straße her fahrenden anderen Auto nicht die Vorfehrt
Er beſtreitet jegliches Verſchulden, das er vielmehr dem
deren Autos aufbürdet. Beide Lenker hatten Signal
Fahrzeuge wurden beſchädigt. Der Anprall war nicht ſeſſ
beide Fahrer bremſten. Wie ſchon jüngſt an dieſer Stelle Hin
handelt es ſich hier um eine ſehr gefährliche Ecke. Verleleß
vor einem deutſchen Konſulat abgegebene Zeugenausſage/
Der Amtsanwpalt hält das Verſchulden des Angekla
u=
gewieſen, der Verteidiger verweiſt auf die Mängel des
vermögens, die immer für Irrtümer Raum ließen. 2arf
nicht ganz aufzuklären. Die Entſcheidung ergeht am 2..
5. 26 Vorſtrafen verzeichnet der Bäcker K. von Wih
auch im Landgerichtsgefängniſſe als Bäcker arbeitet;
Schwindeleien verübt und das erlangte Geld vertrunkem
erkennt auf 1 Jahr Gefängnis, auf die Strafe werden 6
ſuchungshaft angerechnet.
6. Einen blinden Mann, der Bürſten herſtellt um
Hauſierer vertreiben läßt, hat der Reiſende D. Hrſ
Bürſten und Scheuertüchern hereingelegt. Er gab daboia
bei großen Hotels gute Kundſchaft, den Verkäufer ſuchte
lieren mit Wein ſicher zu machen. Mit dem geſchldeten
er denſelben immerfort zu vertröſten und wollte dafürn
liefern. Dann ließ er nihts mehr von ſich hören. Det
trägt 104 Mark.
Der Autsanwalt geißelt das Treiben des Angeklagteu,/
dem raffiniert anzubiedern gewußt habe; es werden miü
die Vorſtrafen 7 Monate Gefängnis beantragt.
Das Urteil erkennt auf 6Monate. Die u.ß
ungemein verwerflich.
7. Nach einem Beſuch einer Wirtſchaft in der
Eichwr=
riet ein hieſiger Weißbindergehilfe in der Nacht vom 25.
dieſes Jahres mit einem Handlungsgehilfen, der ihn beleldk
bei angeblich die Ehre ſeiner Tochter angriff, in Streit! /
er in der Verzweiflung zu ſeiuem aus der Weſte gezo g
meſſer, mit dem er den Beleidiger bearbeivete. Er ſteht 1M
der Anklage der Körperverletzung. Der Verletzte hat 41
getragen. Im Herz=Jeſu=Hoſpital wurde er bis 4. Juli1)
Nachbehandlung dauerte bis zum 16. Juli.
Nach den Ausführungen des Amtsanwalts hat dies
keine ausreichende Klarheit gegeben. Die Entſcheidungg
Ermeſſen des Gerichrs geſtellt. Das Urteil erkennt wee
letzung auf 75 Mark Geldſtrafe und zieht das Meſſer Saf
anſprüche des Verletzten werden auf den Zivilrechtsweg 15
wehr hat das Gericht verneint.
8. Ein Friſeur, der am 3. September 1927 mit
ſein-
rad an der haltenden elektriſchen Straßenbahn ſich
wollte ſteht unter der Anklage, dabei eine Perſon fanl.
zu haben. Die Sache wird abgeſetzt, da eine Hauptzeugfn
Operation am Erſcheinen verhindert iſt.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentſſchungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Rebaft-A
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des 5 21 Wbl.2 des preſſegeſetzes im
der Einſender verantwortlich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werr
zurückge andt, die Ablehnung nicht begründet werden
Zuſtände beim Finanzamt in der ehe:
115er Infanteriekaſerne.
Schreiber dieſer Zeilen bezahlte am 18. Nov. 1927
ſteuer beim Finanzamt in der Infanteriekaſerne. Zunäckt
ſich vor allerlei Maueranſchriften nicht zurecht, wo eige!
wird. Es ſteht an jeder Tür „Hier wird erhoben Kirch4
Ich ging in das erſte Zimmer, Nr. 39, und fand dort eineal
vor einem mit „Kaſſe” bezeichneten Schalter. Ich ſtellteuk
merlte aber nach etwa 10 Minuten, daß die Namen aufgaud
Auf meine Frage klärte mich ein neben mir ſtehender He:s
meinen Steuerzettel zunächſt in einem anderen
Zimm=
müſſe, wo er dann durch ein Transportband zum Kaſff”
Ich ging zum Zimmer 38 nebenan, wo ſich ebenfalls ein un ſ
zeichneter Schalter befand. Dort wurde von einem Beamtet
Steuerzettel nur der Tag der Einzahlung und der G6R
merkt, ohne daß irgend etwas verbucht w:
Zettel ging tatſächlich mittels Transportbands zum Zimnmß
auf Zimmer 39 zurückkam, hatte ein zweiter Beamter
zur Verbuchung, gab ihn einem dritten Beamten, der
und den Geldbetrag einzog. Da es dem übrigen Publiku u
ich als letzter zuerſt erledigt wurde, beſchwerte ſich dasſelbense
bekam aber zur Antwort, daß die Steuerzettel noch nöl
Transportband angekommen ſeien, obwohl dieſelben ſchu
30 Minuten genau wie der meinige dem Transportba/”
waven. Alle Nachforſchungen blieben ergebnislos, da do0 E
band durch einen Kanal läuft. Es mag ſich das Trann
Ford ganz gut bewährt haben, aufs Finanzamt gehört.
Daß ein Beamter lediglich den Geldbetrag und das DaE
damit der Zettel über das Band läuft, iſt ein Luxus,70
zparniſſe beſtimmt wieder aufhebt. Dieſe Arbeiten kann daa
Beamte ohne Verzögenung des Zahlungsgeſchäftes mit erle
Weggang ſtudierte ich nochmals alle Maueranſchläge uud
Natſchläge, wie man durch Benutzung der Poſt. Banllock=
Stehen am Schalter vermeiden könne. Der beſte Ratſol
zweifellos der, ſich nach 2 Jahren den Steuerbetrag für
Pfandmeiſter holen zu laſſen.
A
BullrichrAagen
Nur echt in blauer Packung mit dem Bilde des Erfinders, I0
troffengeg FolgenſchlechterVerdauungu. Sodbrennen. Fol
frk. Probe mit Gebrauchsanw. Pulver250g 0.,60, Tabl. 0250
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Tageskalender für Mittwoch, den 23. Novembe7
Landestheater, Großes Haus, Anf N.40
21½ Uhr: „Salome” — gleines Haus, Anf. 10, 10
„Die Abenteuer des Prinzen Achmed” — Orpheum,
Clvelo”. — Konzerte: Hotel Schmitz; Schloß=Caft;
Maxim; Perkeo Variets. — Tanz: Rheingold.
Freunde der Darmſtädter Reglanſtalten, Lichbildervortrri/h
in der Liebigs=Oberrealſchule. — Kinovorſtellung?
Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Wetterbericht
Witterungsausſichten für Donnerstag, den 24. N
(pach der Wetterlage vom 22. November).
Ueberwiegend trochkenes, wolliges Wetter mit Nach
Winterſport:
Vogelsbera, Hoherodskopf. Wind: lebhafter Vorel
5 Grad; Wetter: ſchwacher Nebel; Höhe der Schueeded.
meter Beſchaffenheit der Schneedecke: gelirnt; Sportwod.
EOAN
2
RAMTHI-OVA
—RANTHl-VAKA
RANTHI
— ZiCHNA
MAHALLA
CAVALLA
PRAVISTA
— SERRES-
DOVISTA
— SERRES-
SARMUSAKL)
DUBNITZA
KUSCHUKAVAK
DIOUMA
AVASOLUK
LVGDA
AK-HISAR
L— SAMSUN-
BAFFRA
TALarsHan
ERBAA
HENDEK
— KIRLIKOVA
FURSUTSCHAN
DRAMA-BASMA
REEMTSM
Ant
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Mittwoch, den 23. November 1927
Nummen
Aus Heſſen.
Starkenburg.
An, Arbeilgen, 22. Nov. Totenſonntag. Schon am Samstag
war in der hieſigen Schule klaſſenweiſo der Gefallenen gedacht worden
und Mädchen der Oberklaſſe hatten am Kriegerdenkmal auf dem
Fried=
hofe einen Kranz niedergelegt. Im Vormittagsgottesgienſte d8
geſt=
rigen Sonntags waren dunch den Geiſtlichen erhebende und tröſtende
Worte an die andächtigen Beſucher des Gott. Sdienſt4s gerichtet worden
und nachmittags veranſtaltete der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten
eine Gedenkfeier am Friedhofsdenkmale, zu der Har
Landtagsabgeord=
neter Rektor Reiber, Darmſtadt, als Redner gewonnen war. Hieran
ſchloß ſich um 4 Uhr das Choralblaſen des Poſaunenchors daſelbſt.
Tiefer Ernſt war auf allen Geſichtern der Friedhofsbeſucher zu leſen.
Ernſt und würdig war die Veranſtaltung, und viule Beſucher begaben
ſich von ihr zu der um 5 Uhr beginnenden litungiſchen Feier in der
Kirche, die durch Darbietungen verſchiedeuſter Art einen würdigen
Ab=
ſchluß der diesjährigen Toten= und Gefallenengedächtmisfeiern bildete.
4z. Eberſtadt, 21. Nov. Gedenkfeiern in der Schule. Am
Samstag vor dem Totenfeſt wurde in den einzelnen Schulklaſſen in
lleinen Feiern der im Weltkriege Gefallenen gedacht. Darnach war
ſchulfrei. — Preiskegeln. Auf der Kegelbahn im „Bergſträßer
Hof” fand am Sonntag ein großes Preiskegeln ſtatt; es findet am
kom=
menden Sonntag ſeine Fortſetzung.
P. Eberſtadt, 22. Nov. Raſch tritt der Tod den
Men=
ſchen an. Auf dem Heimwege von der Totengedächtnisfeier, die am
Sonntag nachmittag auf dem Friedhofe ſtattfand, wurde der
Werk=
weiſter Philipp Wörner, Georgenſtraße 12 wohnhaft, von eimem
Schlaganfall betroffen, an deſſen Folgen er in der Nacht ſtarb. Der
raſche Tod des hier ſehr beliebt geweſenen Mannes erweckt allgemein
aufrichtige Teilnahme für die von dem Verluſt ſchwer betroffme Familie.
42. Pfungſtabt, 22. Nov. Totenſonntag. Der Totenſonntag
wurde hier in der üblichen Weiſe begangen. Vormittags fand ein F.
ſt=
gottesdienſt ſtatt den der Kirchenchor verſchönte. Die Predigt hielt
Pfarrer Zinn. Nachmittags fand auf dem Friedhof unter Mitwirkung
des Bläſerchors eime Gedächtnisfeier ſtatt, bei der Pfarrer Strack
ins=
beſondere der Toten des Weltkrieges gedachte. Die Feier ſchloß mit
dem Liede „Ich hatt eimen Kaweraden”. Abends fand ein liturgiſcher
Abend ſtatt, bei dem der Bläſerchor, der Mädchenchor, das
Männer=
quartettorcheſter und der Gemeinſchaftschor mitwirkten. — In ähnlicher
Weiſe wurde der Totenſonntag im Nachbarort” Hahn abgehalten. —
We sch euscf 7 9 Dm m Dmmiſ et.
4a. Hahn bei Pfungſtadt, 22. Nov. Evangeliſchas
Ge=
meindeblatt. Zur Hebung des kirchlichen und religtöſen Levens
kommt mmmehr ein „Evangeliſches Gemeindeblatt für Hahn und Eich”
heraus. Das Blatt enthät nicht nur die wichtigſten Bekanntmachungen
der Kirchengemeinden, ſondern auch belchvende Aufſätze über Religion
und Leben.
Bk. Groß=Zimmern, 22. Nob. Gemeinderatsbericht. Der
Bürgermeiſter teilt mit, daß der Kreisausſchuß wegen der Klage der
Gemeinde gagen den Einſpruch des Kreisdirektors in Sachen
Beerdi=
gungsfreiheſt verhandelt und dabei entſchieden habe, daß der Einſpruch
des Kreisdirektors aufzuheben und die Bſſchlüſſe der Gemeinde
gut=
zuheißen ſind. Die Koſten fallen der Staatskaſſe zu. Ferner gibt der
Bürgermeiſter bekannt, daß der Kreisausſchuß auf Antrag der Gemeinde
die ihr bei den Waſſerbohrungsverſuchen entſtandenen Koſten auf die
Kreiskaſſe übnnimmt. Die Landesfürſorgeſtelle hat der Gemeinde zu
den Koſten der Schulſpeiſung einen Jahresbeitrag von 150.— RM.
be=
willigt. — Der von der Ortsgruppe des heſſiſchen Landbundes erhobene
Einſpruch gegen den Ausſchlag der Steuer auf den landwirtſchaftlichen
Gwndbeſitz wurde abgelehnt. Dieſelbs betrug 1926 55 Pfg. auf
Grund=
beſitz und 1,25 Mk. auf 100 Mk. land= und forſtwiatſchaftlichen Betriebs;
kapitals. — Die von der Rechnungskommiſſion vorgenommene Prüfung
der Gemeinderechnung für das Jahr 1925 wurde genehmigt und der
Verwaltung Entlaſtung erteilt. Die Rechmung ſchließt mit ginem
Ueber=
ſchuß von 19 650 60 Mark ab, wovon 335502 Mk. Ausſtände ſind. —
Der Andrag der ſozialdemokratiſchen Fraktion, daß die Gemeinde zuerſt
diefenigen Arbeiter, welche aus der Erwerbsloſcnfürſovge ausſcheiden,
bei der Einſtellung bwückſichtigt, wurde genehmigt. — Der Antrag der
kommuniſtiſchen Partei auf Gewährung einer Wmterbeihilfe an Sozial=
und Kleinnentner und Wirtſchaſtsbeihilfenempfänger wird genehmigt.
— Der Antmg der hieſigen Ortsgruppe des Reichsbundes der
Kriegs=
beſchädigten und Hinterbliebenen um B.freung ihrer
Weihnachtsver=
loſung von der Vengmügungsſteuer wird genehmigt. — Nach dem Bericht
der Baukommiſſion ſind in der Dienſtwohnung der 1. katholiſchen
Lehrer=
ſtelle verſchiadene Meparaturen zu machen, was dor Gemeinderat
geneh=
migt. Ebenſo auch der Vorſchlag über die Entwäſſrung der
Nein=
heimerſtraße an dem neu zu errichtenden Fußgängeuübergang über die
Bahn; die Entwäſſerung am Ortseingang gegen Dieburg und die
Be=
ſeitigung der Mulde am Anfang des Gehrenwegs werden zurückgeſtellt
biß zur Herſtellung der Waſſerleitung. Die vorgiſchlagenen
Verbeſſe=
rungen der Straßenbeleuchtunug durch Anbringung von weiteen
Lam=
pen wird genehmigt. Der Ankauf von Baugelände (jetzige Gehren=
Kleingärten) von der Domanialverwaltung zum Preiſe von 1,25 Mark
für Baugelände und 1,00 Mark für Straßengelände pro Quadratmeter
wird gemehmigt. Von einzelnen Einſchränkungen, die dem
Wohnungs=
bau nicht zuträglich ſind, ſoll der Büngermeiſter im Wege von
Verhand=
lungen von dem Fiskus Befreiung erlangen. Als Erſatz für die Anlage
von Kleingärten ſollen von der Freiherrlich Wamboltſchen
Güterver=
waltung einige Grundſtüicke gepachtet wergen. Die der
Landwirtſchafts=
kommiſſion üb etragene Regelung der Herabſetzung der Pacht der
ſchlech=
ten Gemeindewieſen um 30 Prozent wird genehmigt, der weitere
An=
trag auf Herabſetzung ſämtlicher Wieſenpacht um B Prozent wird
ab=
gelehnt. Die Wieſenpacht beträgt zurzeit 75 Prozent der ſogenannten
Mittelpachten der Friedensſätze, die Neuverpachtung erfolgt im Jahre
198. — Die auf die Gemeinde entfallenden Koſten einer von der
Lan=
desverſicherungsanſtalt zu veranſtaltenden Wanderhygiene=Ausſtellung
werden übernommen unter der Bedingung, daß in der Ausſtellungszeit
ein Samstag und Sonntag einbegriffen iſt.
z. Groß=Umſtadt, 21. Nov. Die Landwirtſchaftliche Winterſchule hat
mit Beginn dieſes Monats ihren diesjährigen Winterkurs eröffnet, und
zwar mit einem Beſtaud von 38 Schülern. Wenn auch die Schule ihre
frühere Schülerzohl aufzuweiſen hat, ſo entſpricht doch der Beſuch bei
weitem nicht der Wichtigkeit dieſer Fachſchule. Man fragt ſich: „Woran
liegt das, Das geringe Schulgeld kann gewiß kein Abhaltungsgrund
ſein. Es muß wohl doch an dem fehlenden Intereſſe liegen. — Am
letz=
ten Samstag fand in der Turnhalle der hieſigen Oberreal= und Höheren
Landwirtſchaftsſchule die Gedächtnisfeier für die im Weltkriege gefallenen
Helden ſtatt. Herr Lehramtsaſſeſſor Lang hielt eine dem Ernſt des
Tages angepaßte Anſprache.
r. Babenhauſen, 22. Nob. Dem konzertliebenden Publikum ſteht
m Bälde ein großer muſikaliſcher Genuß bevor. Auf Einladung des
Vereins für Volksbildung und Jugendpflege will hier am 3. Dezember
das Darmſtädtar Städtiſche Orcheſter ein Winterkonzert
veranſtalten. Leiter iſt Muſildirektor W. Schmitt und Soliſt Herr
Otto Krebs=Darmſtadt (Violine). Beide ſind dem muſikliebenden
Pu=
blikum hier alte liebe Bekannte. Die Erimnerung an das vorſährige
Konzert iſt noch micht verweht und beſonders die violintechniſchen
Lei=
ſtungen des Geigers, eines Schülers von Göſta=Andreaſſon, ſtehen noch
in beſtem Andenken. Volkstümlich kann das diesjährige
Konzertpro=
gramm bezeichnet werden. Und das iſt gut ſo. Stücke wie die
Sommer=
nachtstraum Duvertürn Hochzeitsmarſch und Nocturne von Mendelsſohn
haben immer ihre Wirkungskraft. Dazu wird Herr Krebs uns noch ein
Mozartſches Violinkonzert, ferner Stücke von Saraſate, u. a
Zigeuner=
weiſen, vortragen. Alles in allem wird das Konzert für das Publikum
ein muſikaliſcher Lecherbiſſen werden, den man ſich micht entgehen laſſen darf.
* Fränkiſch=Crumbach, 21. Nov. Am kommenden Mittwoch erfolgt
die Einweiſung unſeres neuen Bürgermeiſters. Damit dürfte Nuhe und
Ordnung in unſerer Gemeinde wieder einziehen.
N. Reichelsheim i. Odw., 21. Nov. Unſere Gemeindeverwaltung
hat für das Jahr 1928 dieſelben Pachtpreiſo für die
gemeinheit=
lichen Grundſtücke feſtgeſetzt wie im heurigen Jahre.
Arbe isſcheu und deren bedentliche Folgen. —
Uebermäßige Fürſorge für ſogen „Arbe tsloſe‟
N. Aus dem Odenwald, 21. November, wird uns geſchrieben:
Allerorten kann man eben ſeitens der Landwirte die größten
Klage=
lieder von der Arbeitsſcheu hören. Von einem Mangel an
Arbeitskräf=
ten für die Landwirtſchaft berichten ja die Landwirte ſchon ſeit
Kriegs=
end= und führen ihn zum allergrößten Teil auf die in jedem Jahr
ge=
ſteigerten übermäßigen Fürſorgebeſtrebungen der ſtaatlichen Behörden
für die ſogenannten „Arbeitsloſen” zurück. Wenn der von anerkannten
Volkswirtſchaftslehrern aufgeſtellte Grundſatz richtig iſt, daß die Land
wirtſchaft den wichtigſten Grundpfeiler jedes geordn ten Staatsweſens
bildet, und wenn man bedenkt, daß infolge des Mangels an
Dienſtper=
ſonal dem Ackerboden nicht mehr die Erträgniſſe abgewonnen werden
können, die doch zur Ernährung des deutſchen Volkes
nötig ſind, ſo kommt man zu der Ueberzeugung, daß es eine
drin=
gende Aufgabe der geſetzgebenden Faktoren, der Landſtände im Verein
mit den ſtaatlichen Behörden, ſein muß, endlich dieſem großen
Uebel=
ſtand durch geeignete Maßnahmen zu begegnen.
Die übertriebene Fürſorge für dim nichtobeitenden Teil der
Volks=
genoſſen hat bereits zwei gefahrvolle Folgen für das Staatsleben
ge=
zeitigt: Einesteils werden die ſchaffenden und erwerbenden Stände mit
Steuern überlaſtet, die auch eine geſunde Wirtſchaft ſchließlich auf die
Dauer nicht ertragen kann, und andernteils liegen die Gefahren, die
das Nichtstun”, das behördlicherſeits unterſtützt wird (wenn es auch
geſetzlich iſt) auf dem Gebiete der Sitte und Moral gezeitigt hat, offen
zutage=
Verglſicht man die heutigen Zuſtände in dieſer Beziehung mit
ſol=
chen der früheren Zeiten, ſo gelangt man zu dem Schluß, daß die ins
Uebermaß geſteigerte Fürſonge, wie ſie heutzutago das Geſetz vorſchreibt,
Gefahren nach den verſchiedenſten Seſten in ſich ſchließt, ſowie, daß die
früheren Zeiten, in denen auch geringbemitt Ute Leute gezwungen waren,
ſich Brot und Erwerb zu verſchaffen, weit ſegensvoller für Staat und
Geſellſchaft, für Sitte und Zucht und das geſamte Volksleben ſich
er=
wieſen. Noch ein großer Uebelſtand verdient in dieſem Zuſammenhang
Erwähnung: Das iſt die große B=laſtung mit Schreibarbeit, die die
allzu weitgehenden Fürſorgebeſtrebungen mit bedingen, worüber die
Klagen der Bürgermeiſter, namentlich in den größeren Landgemeinden,
allgemein ſind.
Bur Erhärtung vorſtehender Ausführungen ſcä folgender Fall der
ſich zur Zeit der drängenden Herbſtarbeiten in einem Dörfchen des
Oden=
waldes zutrug, angeführt: Ein Landwirt, der infolge Teilnahme am
Krieg ſchwer leidend und arbeitsunfähig geworden war, wandte ſich an
den Arbeitsnachweis beim Kreisamt Erbach wegen Vermitt lung einer
weiblichen Hilfskraft. Bald, darauf erſchien bei ihm eine junge
weib=
liche Perſon, die vom Arbeitsamt aufgefordert worden war, die Lüicke
auszufüllen und Arbeit zu nehmen. Es entſpann ſich zwiſchen der
an=
geblich arbütſuchenden Perſon und der Frau des Landwirts folgendes
Zwiegeſpräch: Erſtere fragte: „Ihr ſucht wohl eine Magd?” — „Ja!”
„Bei Euch kann ich aber nicht ſchaffen!“ — „Warum denn nicht?‟ —
„Den Lohn, den ich will, könnt Ihr mir doch nicht
geben!” — Was willſt Du denn haben?” — „Gerade ſoviel, wie ich
in der Gummifabrik Sandbach erhielt, die Stunde 53 Pfg., und
ich ſchaffe nur 8 Stunden; abends gehe ich h=üm” (in den
be=
nachbarten Ort). — Dabei iſt zu bedenken, daß die angeblich
Arheit=
ſuchende in dem Bauernhof ihre Koſt bekommen hätte, und trotzdem
verlangte ſie den gleichen Stundenlohn, der in der Fabrik ohn=
Ver=
köſtigung gezahlt wird. Daß unter dieſen Bdingungen die
Bauers=
frar die Fabrikarbeiterin, die früher als Magd in der Landwirtſchaft
beſchäftigt war, nicht einſtellen konnte, liegt auf der Hand. Aber es
geht auch aus dieſen Darlegungen hervor, daß (8 dieſer
Arbeitſuchen=
den” gar nicht darum zu tun war, Arbeit zu finden. Sie ſtellte ſich
beſſer, wenn ſie die Arbeitsloſenunterſtützung einſtrich und nebenher für
ſich arbeitete, wo und was ſie wollte. Die entſprechende Karte, die von
der Bauuersfrau für da3 Arbeitsamt auszufüllen war, lautete: „Nicht
eingeſtellt wegen zu hoher Lohnforderung bei nur 8ſtündiger
Arbeits=
zut‟. Daß die Bürgermeiſterämter ohnmächtig ſind, wenn ſie die
Ar=
beitsloſigkeit nicht beſcheinigen können nach Lage der Sache und näherer
Kenntniß, iſt evwieſen. Denn es iſt Tatſache daß ſolchen um eine
ent=
ſprechende Beſcheinigung Nachſuchenden anſtandslos von den
Kreis=
ämtern die Unterſtützung zugeſagt wird, auch wenn ſiu vorher von der
Bürgermeiſterei verſagt war. Der bibliſche Satz: „Wer nicht arbeiten
will, ſoll auch nicht eſſen” hat aber für alle Zeiten und für jedes Volk,
beſonders aben das deutſche, ſeine hohe Bevechtigung.
N. Aus dem Gerſprenztal, 21. Nov. Mißverhältnis
zwi=
ſchen dem Verkaufspreis des Schweinefleiſches im
Laden und den Einkaufspreiſen. Während die Metzger
in Erbach jetzt den Preis für das Schweinefleiſch auf 1 Mark
herab=
ſetzten, muß der Konfument in unſerm Tal noch 1,2 M. im Laden zahlen.
Den Landwirten muß empfohlen werden, den gleichen Weg der
Selbſt=
hilfe zu beſchreiten, den die Landwirte in anderen Orten einſchlugem.
Sia werden dann gewiß beſſer auf ihre Koſten kommen, und der
Kon=
ſument fährt auch beſſer dabei.
* König, 22. Nov. Die GendarmericBeamten der Kreisgruppe
Erbach haben unter dem Vorſitz des Herrn Regzerungsrat Gibach vom
Kreisamt Erbach in dem Kaffee Waldesruh zu König eine
Gruppen=
verſammlung abgehalten, wobei der Veterinärrat Doktor Seitz über die
Fleiſchbeſchau und das Reichsviehſeuch ngeſetz geſprochen hat.
A1. Vfelbrunn, 22. Nov. Die am Samstag und Sonntag vom
hieſi=
gen Geflügelzuchtverein in dem geräumigen Wolfſchen Saal veranſtaltete
erſte Lokal=Geflügel=Ausſtellung übertraf alle gehegten Ewwartungen. Der
Verein hat Mühe und Koſten nicht geſcheut, um die Veranſtaltung
quali=
tati wie quantitativ möglichſt reichhaltig zu geſtalten. In
wohlgeord=
neten Abteilungen waren 38 verſchiedene Geflügelraſſen ausgeſtellt,
dar=
unter etwa 20 Hühnerraſſen, ſowie Enten= und Taubenarten,
Brief=
tauben, Störche und ausländiſche Gänſe, und war den zahlreichen
Be=
ſuchern von nah und fern durch die Beſichtigung dieſer, die Zahl 200
überſchreitenden, ausgeſtellten Prachtexemplare, ein Einblick geboten in
die volkswirtſchaftliche Bedeutung der Nutzraſſen=Geflügelzucht. Die
Ausſtellung war von hervorragenden Züchtern aus Heſſen und Bahern
beſchickt, ebenſo waren von Freunden und Gönnern aus beiden
Landes=
teilen eine ſtattliche Anzahl Ehrenpreiſe geſtiftet. Die auf Muſtertiere
entfallenden Ehrenpreiſe verteilten ſich wie folgt: König 12. Michelſtadt
7. Langenbrombach 3, Höchſt 2, Bremhof 1. Ohrenbach 1, Neidhof 1 und
Vielbrunn 12.
I. Michelſtadt, 22 Nov. Todesfall. Vorgeſtern Nachmittag
erlitt der erſt im 42. Lebensjahr ſtehende Ludwig Groll einen
Schlag=
anfall, der den ſofortigen Tod zur Folge hattz. Herr Groll, welcher
Prokuriſt der Rexroth=Lynen Aktien=Geſellſchaft, Michelſtadt, war,
er=
freute ſich in den Reihen der hieſigen Bünger einer außerord.ntlich
großen Beliebtheit durch ſein meigennütziges, hilfsbereites und
freund=
liches Weſen. Vor Jahven als Virtreter der bürgerlichen Fraktion in
den Geminderat berufen, leiſtete er hier ganz Hervorragendes, bis er
durch Arbeitsüberhäufung, die eine Schwächung ſeiner Geſundheit
ver=
urſachte, dieſes Amt niederlegen mußte. Auch im Vereinsleben war
Herr Groll ein gern geſehener Geſellſchafter und Berater, verliert doch
insbeſondere die Ortsgruppe Michelſtadt des Odenwaldklubs in ihm
ein Mitglied, das ſich ſtets mit beſonderem Eifer für die Intereſſen
des=
ſelben einſetzte. Auch der Deutſchnationale Handlungsgehilfenverband,
Ortsgruppe Mich=lſtadt, bſtrauert in dem ſo plötzlich aus dem Leben
Abgerufenen ſeinen ehemaligen jahrelangen Führer, der ſich ſtets mit
ſeiner ganzen Kraft erfolgreich für die Intereſſen der Angeſtellten
ein=
ſetzte.
— Rothenberg, 22. Nov. Vorgeſtern Abend fand hier im Gaſthaus
„Zur friſchen Qulle” ein Filmvortrag ſtatt, der vom Verbande
der heſſiſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften veranſtaltet wurde.
Herr Landwirtſchaftsrat Geber von der J. G. Farbeninduſtrie hielt
einen intereſſanten Vortrag über Bodenbearbeitung und
Dunngungs=
fragen, der mit großem Beifall aufgenommen wurde. Die vorg führten
Filme, insbeſondere der Trickfilm, gefielen ſehr. Verbandsreviſor
Wag=
ner ſprach über die Bedeutung und die Aufgaben einm örtlichen
Ge=
noſſenſchaft. Der Vortrag war von ca. 150 Perſonen beſucht. Direktor
Bartmamn, der die Verſammlung leitete, dankte am Schluſſe für dio
ausgezeichneten Ausſührungen des Abends.
m. Beerfelden, 21. Nov. Der nahende Winter ſetzt z—3
Bautätigkeit des vergangenen Jahrts ein Ziel, de nu
ten ſind auch derart gefördert, daß die Bauleitung von der
ſetzenden Froſt nicht überraſcht wird. Wahrend in der 2au
hier ſo gut wie nicht gebaut wurde, haben die nachfolgendenn
chen Bau erſtehen laſſen, doch bleiben wir bei der Bautätials.
laufenen Jahre. Dort, wo die Straße nach dem Sensbachene‟
den Wald einmündet, etwas links, in der ſogenannten Maus
baute eine geborener Beerfelder, der Rentner Herr V. M0y
heim, ein ſtattliches Gebäude, das 22 Zimmer enthält; es ſtet
größeven Geländekomplex, den der Bauherr von der hieſſhe
käuflich erworben hat. Wie man hört, ſollen hier nächtett
weitere Gebäude erſtehen. Welchem Zweck die ganze Anlageu
dienen ſoll, iſt derzeit noch nicht bekannt. In der Nähe dac
in der ſogenannten Brunnenwieſe, hat ſich die Firma
Ludwt=
ein geeignetes Plätzchen für ein Sägewerk ausgeſucht.
bung des Bauplatzes machte ſeinerzeit einige Mühe, da dernu
Beſitzer hatte, mm aber iſt der Unterbau fertig, auch die
haben ihrs Amtes gewaltet. Unterhalb des Poſtgebäudes !
Saul ein hübſches und geräumiges Wohnhaus im
Rolbauu=
ſen, das kommendes Frühjahr auch innen vollendet werdeg
entgegengeſetzten Ortsende, uweit des Amtsgerichts, lien
J. V. Siefert ein ſtattliches Wohngebäude, umfaſſend zwei t!
bauen. Drei weitere Wohnhäuſer, Einfamilienhäuſer, erſtent
des Jahres die deutſche Bau= und Siedlungsgemeinſchaft.
ſich nur freuen, über den erwachten Unternehmumgsgeſt aug
biete. Wie viele hätten vor der Inflation über die nötziger
fügt, ein Eigenhaus zu erwerben, doch — „man wohnin
Miete”, hieß es. Wer damals ſo „dumm” war, ſein Geld
anzulegen, — es waren ſehr wenige — der bereut ſeine dach
ſtändigkeit heute nicht.
* Hirſchhorn, 22. Nob. Waſſerſtand des N9
21. November: 1,65 Meter; am 22. November: 1,54 Metern
Bl. Erlenbach bei Füirth 21. Nov. 25jähriges
des Männergeſangvereins „Sängerbund”. In ſeiner letztotz
ſitzung beſchloß der hieſige Männergeſangverein „Sänm=
Feier ſeines 25jährigen Beſtehens auf den 21., 22. und
nächſten Jahres zu legen. Um dieſe Zeit, zwiſchen Heu=rn
ernte hat der Odenwälder die beſte Zeit, Feſtu zu feiern.
am 11. Dezember ſtattfindenden Abendunterhaltnn
neben anderen Spielen das bekannte Odenwälde Volrstau
ſchewerts Kunrod” zur Auffühwung.
H. Birkenau, 22. Nov.
Geflügelausſtellun=
floſſenen Samstag und Sonntag fand in den Räumen dic
„Zum Binkenauer Tal” die 2. Allgemeine G.flügelausſtemi
ſigen Gefügelzuchtvereins ſtatt. Dieſelbe war gut arreang
reichhaltig beſchickt und wies nicht weniger als 415 Nummm
ſer Nachbarverein Weinheim beteiligte ſich dabei mit etwa 8!
auch von anderen umliegenden Orten war die Ausſtilung ;
Weiſe beſchickt. Das ausgeſtellte Material war ein vorm
wurde von den vielen Beſuchern der Ausſtellung allgemei=
Es war deshalb für die Herren Preisrichter keine leichte
dem vielen Prachtexemplaren die beſten auszuwählen. Es40 31 erſte, 67 zweite, 115 dritte und N Ehrenpreiſe 20
den. Als Preisrichter fungierten die Herren Rübſamen=Giüzl
Frankfurt und Seipp=Rüſſtlsheim. Wer die Ausſtellung
in Augenſchein genommen, muß doch geſtehen, daß unſera e9
in den letzten Jahren gewaltige Fortſchritte gemacht hat, „
nur zu wünſchen, daß auch unſere Landwirte ſich
herbei=
ſivere Geflügelzucht zu treiben. Daß ſich die Hühnerzuct
bedarf wohl kein 8 Beweiſes. Ein hieſiger Bürger hat ſicu
Jahren einen Hühnerhof mit einigen hundert Hühnerm
Leghorn”) angelegt, und der Erfolg ſoll ein recht guter ſol
j. Von der Bergſtraße, 21. Nov. Der aus Waldmichel.1
74jährige Odenwalddichter Dr. Adam Karrillon, dr ſeinern
Wicsbaden hat, war vom Volksbücherei Verein Weinhei:n
ſeine noch ungedruckte Novelle „Die Hunde des
Lohgerber=
vorzuleſen. Der Dichter machte erſt noch einen Beſuich
und fuhr dann abends nach Weinheim weiter, nahm aküe
zu ſeinem Schrecken gewahr, daß er ſein Manuſkript bei ſi
heimer Freunde hatte liegen laſſen. Zur Umkehr war es zu
entſchloß ſich der Dichter, die Novelle frei aus dem Geidh
zutragen. Er erzielte mit der Humoreske, die mit ihrnk
Dackel Abenteuern den Beweis erbringen ſollte, daß diel !
Seele haben, einen ſtürmiſchen Heiterkeitserfolg. Das vol:
bereitete dem Dichter — Weinheimer Ehrenbürger —
Rezitation (ine phänomenale Gedächtniskraft bewieſen
Sch ſſe des 1½ſtündigen Vortrags große Ovation. Bä
aus begab fich Dr. Karrillon in ſeinem ärztlichen Verufe nny
Bb. Bensheim, 22. Nov. Am Totenſonntag verſamn.
zahlreiche andächtige Gmeinde nachmittags 3 Uhr auf
Friedhof zu einer Totengedächtnisfeier, bei dem. W
liſche Poſaunenchor mehrere Choräle zum Vortrag brachte.
daran wurde auch der auf dem Ehrenfriedhof zur Nuhe bet
ſtorbenen Helden des Weltkrieges in Ehren gedacht, wobein
Poſaunenchor den Choral „Wie ſie ſo ſanft wuhn” und „SN
Kameraden” ſpielte. — Am nachmittag um 5 Uhr gab nd
Frankfurter Domchor im Saale des „Deutſchen Hauſes”
Konzert, wobei 4= und 8ſtimmige Chöre älterer und neuern
tadelloſer Weiſe zur Wiedergabe gelangten. Auch dieſer
war durch ſtarken Beſuch dankbanſtes Intereſſe entgegeng 41
W. Heppenheim a. d. B., 22. Nov. Wohltätige
zert. Vorgeſtern Nachmittag fand im Pauk Hotel „Halbd
Gunſten des neuerbauten Kloſters ein Konzert ſtatt. W2
erfreute ſich in Heppenheim ein Konzert eines ſolchen Zuſtziſt
liche drei Säle des Hotels, welche mit Stühlin beſtellt watel,
auf den letzten Platz gefüllt, und mancher mußte ſich mit 4
platz begwügen. Man ſchätzt die Anzahl der Beſucher au
bis 1800 Perſonen. Zu dem Konzert hatte man Fräulein 0/
(Sopran), Fräulein Maga Seibrt (Violine), Herm 40
Aloys Schmitt (Bariton), ein Kinderorcheſter von 42 Mifn
ſeinem 10jährigen Kapellmeiſter Ludi Beier, ſämtlich ausu
wonnen. Die muſikaliſche Leitung hatte Fräulem Muſikl. 1.
Hochgeſand aus Mainz. Fräulein Kaehler brachte u. au
Steinbach, Hildach und Pfitzner ſowie eine Arie aus Giaeum
Madame Butterfly” zum Vortrag. Großen Ankang fant
Künſtlerin Fräulein Maga Seibert mit ihrem Violinſpiell=
Romanze von Wienicwfkie, zwei ungariſche Tänze von Vt
eine „Humoreske” von Dvorak und anderes zum Vortrag 0
Konzxtſänger Schmitt erfnute die Beſucher durch die Ann
rams aus „Tannhäuſer”, Teile aus Lohengrim und den Prurs
Allgemeine Bewunderung erregte das Kinderorcheſter, weilgd
Kindern von 5—16 Jahren zuſammenſetzte. Es brachte
ſymphonie „Muſikreiſe durch Europa” von E. Simon ui
ſeines 10jährigen Dirigenten zu Gehör. Nicht unermäßill
Schellenreigen bleiben, welcher reichen Beifall fand. Mit 1
über die Schweſtern und das gaſtfreundliche Heppenheim !
Kinderchor das Konzert. — Bezirksſparkaſſe HeRN
Die Bezirksſparkaſſe Heppenheim erhöht ab 1. Dezemper
für die Guthaben und Darlehen um 1 Prozent, ſo daß
haben 7 Prozent, für Scheckguthaben 5 Prozent. für Hypot”e
zent, für Schuldſcheine und Kontokorrente 10 Prozent beru. d
Bh. Klein=Hauſen, 22. Nov. Leichenfund. Ir. O
Brücke zwiſchen Klein=Hauſen und Groß=Hauſen wunde in
eine weibliche Leiche gefunten, die etwa 1—2 Tage am Fup 6
haben kann. Die Tote iſt etwa 30 Jahre alt, 150 groß, ſie „y
bar dem Bauernſtand an und war gut gekleidet. (Somtr i
Es wurden keinerlei Paviere bei der Leiche geſunden, de 2.
kumft ſchließen laſſen. Die Tote zeigt auch keinerlei äußere ! M
ſo daß bis jetzt nicht feſtgeſtellt werden konnte, ob 8 ſich ume.
Selbſtmord handelt.
I. Viernheim, 2. Nov. Die Maul= und Klau”E
wurge in dem hieſigen Fafelſtalle amtlich feſtgeſtelt und vo.
die nötigen Maßnahmen bereits getroffen. — Verſug.
Gemeinderat hat verſuchsneiſe die Polizeiſtunde bis 0b.
gehoben.
der gewer
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Rundicn einge aden
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Tünren Causasen sick asls Nan
„ſſäiſche Weinbauverband hatte am Dienstag
nachmit=
oan dielutweter der Regicrurgen und der Preſſe zu einer
Wein=
ttoßz 40 „Ruſiſchen Hof” gebeten, um ihnen die edelſten
beinhezuſem Gewächſe aus dem Millionenjahrgang 1921
vor=
ufſchreſtigenor ſie im Dezember zur Verſteigerung kommen. Der
harſitzetho wes Verbandes, Kommerzienrot Sittmann, wies in
ner Aüffungsanſprache darauf hin, daß der Zweck der Wein=
„che ryühmlich der ſei, dem Weinhandel den Beweis zu
er=
ringewa z der Heſſiſche Weinbauverband die Abſicht habe, mit
m Büedel zuſammenzuarbeiten, aber auch den Beweis zu
ehrungundr 6 in Deutſchland Weine wachſen, denen auf der
Kunzen 44 nichts entgegenzuſtellen iſt. Die Proben ſtammten
zdewſu nger Winzerverein, der Ballotſchen
Weingutsverwal=
ma indaymheim, der Frohweinſchen Weingutsverwaltung in
nwenhtez ver Liebrechtſchen Weingutsverwaltung in
Boden=
m ſonader Heſſiſchen Staatlichen Weinbaudomäne in Mainz.
wanwirt ausſchließlich 2ler Weine Binger, Oppenheimer
6 Botoyel mer Kreſzenz, dazu noch zwei 22er der
Weinbau=
mänegt! Ue den ungeteilten Beifall der ſachkundigen Prüfer
ſden.
g. Aſtar Gheim, 22. Nov. Ueberreichung der Geſellen=
„jefel uodem ſich der diesjährigen Hevbſtprüfung 20 Lehrlinge
ſerzongcha te der Ortsgewerbeverein zur Ueberreichung der
Ge=
ſenbricenüklladung an alle Intereſſenten auf Sonntag, 20.
Novem=
ube, nach mus 5 Uhr, ergehen laſſen. Der Vorſitzende des Vereins,
Scichyrneiſter Schönau, begrüßte die Erſchienenen, beſonders
Vertimn er Handwerkskamer Darmſtadt und der Nebenſtelle
ums=QLpkeim, Herrn Buchbindermeiſter Schmuck=Worms, den
ntreters) andelskammer Worms, Herrn Buchhändler Emrich,
F325
die rbeinheſſiſche Wein in Berlin.
Mittwoch, den 23. November 1927
Seite 9
im RM4 Wendel als Vertreter des Fortbildungsſchulvorſtandes
die ſipſruden Lehrer der gewerblichen Fortbildungsſchule. In
nyſtii machte er ſeinem Herzen Luft über die
Teilnahmsloſig=
mlie=der des Ortsgewerbevereins, insbeſondere über die Ab=
* Prüfungsmeiſter. Alles in allem, ein wenig
erfreu=
e Bühſy deer Vertreter der Handwerkskammer, Herr Schmuck,
ſelte zlall s Mißſtände und ſtellte feſtes Durchgreifen der
Hanb=
ſiskammm —isbeſondere auf dem Gebiet des Lehrlingsweſens, in
ſicht, /9 Junggeſellen „ſchrieb er ins Stammbuch”, daß wohl die
rzeit ;ᛋyype ſei, daß nun aber die Lernzeit beginne und niemals
Füg)e möge in ſeiem Veruf den Platz voll ausfüllen, zum
ble deß ardwerks und unſerer Volksgemeinſchaft. Danach folgte
Uebeimunig der Geſellenbriefe durch den Vorſitzenden des
iſungsshrſſes, Herrn Zimmermeiſter Weidenauer an 19 Jung=
Uen wialdc ellinnen, die das Gelöbnis ablegten: „Allzeit treu dem
Bwwrkg 5ir Lehrling war an der Prüfungsklippe geſcheitert und
m /ünanden Frühjahr ſein Heil nochmals verſuchen. Der
ptamtl4 ſortbildungsſchullehrer, Herr Weber, knüpfte an das
ugelöbsar und hoffte, daß dies nicht nur ein Lippenbekenntnis,
m aurſem innerſten Herzen entſprungen ſei. Im weiteren
ſchte uudes die Junggeſellen für die ſchwierige Lage des
Hand=
daäſ icee Verſtändnis beſäßen und auf der Grundlage, die ſie
wirte ſth e der Sutz erhalten, zum Segen desſelben ſich fortbilden möchren.
ſich die fis-auf ditat der Junggeſelle Rappold Prüfungsausſchuiß, Lehrherren
ger Bum ſ/ Lehrien Son der Veranſtaltung eings anſchließenden gemütlicken
huden k5 unmemats urde des Totenfeſtes wegen Abſtand genommen und
oll ein nct m iß derit lrirtzende des Vereins mit Dankesworten an Prüfungs=
Der auf Auſter unt) er die Verſammlung.
karrillen dr F Bm., 4lärim (Ried), 22. Nov. Am Totenſonntag ſah man auch
„eiVerin h.” eine firze Anzahl Menſchen zum Friedhof wandern, um der
Ge=
deMAxtmcheittweizuhvohmen. Wohl 300 mochten es geweſen ſein, die ſich
enn Rie dem ſiGnriedhof verſcmmelt hatten, als der Poſaunenchor mit
eiter, umh / Begrilslred „Ueber den Sternen” die würdige Feier eröffnete.
reiner ſitg=eifenden Rede gedachte Herr Pfarrer Bernbeck der Ver=
Odenwaldtinbit A. 2. 5. 3. Landesberen Heſſen und
Heſſiſcher Jagdklub Darmſtadt.
Ortsgruppe
Darmſtadt e. V.
Sonntag, d. 27. Novbr. 19 7 Wir machen unſere verehrlichen
Mitglieder auf den ſoeben im
13. Banderung
Ziel Groß=Bieberau. // Union=Theater laufenden, in den
8 Auskunft und Tich= ſiameſiſchen Dſchungeln aufge=
P karten bei Rober
Bergmann, Wilhe.=) nommenen prächtigen Jagdfilm
Mſt.” und Freitag abeno im
Klublokal.
chans
ſtorbenen ſowie aller in der Heimat und in fremder Erde ruhenden
Ge=
fallenen. Nach dem Choral „Jeſus meine Zuverſicht” legte der Geiſtliche
nach ſeinem Schlußwort einen von den Komfirmanden gewundenen
Kranz an dem für die hieſigen Gefallenen errichteten Heldengrab nieder.
Zwei vom Poſ unenchor vorgetragene Motetten „Siehe, das iſt Gottes
Lamm” (von Weber) und „Schau hin nach Golgatha” (von Décius)
paßten gut in den Rahmen der ernſten Trauerfeier. Mit einem Gebet
ſchloß der Geiſtliche die Feier, und under den Klängen „Ich hat einen
Zameraden” zerſtreuten ſich die Leidtragenden auf dem Friedhof, um an
den Gräbern ihrer Angehörigen eine kurze Zeit in ſtiller Andacht und
webmutsvoller Erinnerung zu verbringen.
D. Gernsheim, 21. Nov. Aus dem Gerichtsſaale. Drei
tragikomiſche Fille wurden dieſer Tage am hieſigen Amtsgericht
ver=
handelt. Die Bäcker von Biblis und Groß=Nohrheim, die im Sommer
dieſes Jahres ein Protokoll von 55 Mark wegen allzu frühen Beginns
ihrer Arbeit erhielten, legten Cinſpruch dagegen ein und wurde
nun=
mehr die Strafe auf 10 Mark nebſt Koſten reduziert. — Recht
ſenſa=
tionell verlief der zweite Fall. Der Vater eines heute 4jährigen
Kin=
des ſollte feſtgeſtellt werden und wurde dieſerhalb die Kindesmutter
einem als Vater angegebenen Schiffsoffizier von hier gegenübergeſtellt.
Die Vaterſchaft wird von dem jungen Manne ganz entſchieden
abge=
ſtritten. Die Kindesmutter, die ihn aufmerkſam beobachtet, iſt ihrer
Sache nicht recht ſicher. Der Richter vertagte die Sache und läßt für
dieſen recht verzwickten Fall weitere Zeugen loden. — Im dritten Falle
wurde gegen einen Lorſcher Hauſier=Uhrmacher verhandelt, der ſich kein
Gewiſſen daraus machte, die Uhren ſeiner Kunden jahrelang zu Hauſe
liegen zu laſſen, ja ſelbſt nach verſchiedentlich erfolgten Aufforderung
durh die Polizei ſeinen Pflichſten nicht nachkam und ſich nun wegen
Unterſchlagung zu verantworten hette. Er verteſdgte ſich mit dem den
Hauſierern eigenen Geſten= und Mienenſpiel, was oft zum Lachen Anlaß
gab, und konnte letzten Endes feſtgeſtellt werden, daß man es hier wohl
mit einem recht müßigen Geſchäftsmanne, aber nicht mit einem mit
Abſicht gegen das Geſetz verſtoßenden Menſchen zu tun habe, und
er=
kannte der Richter demzufolge zur Warnung für die große Schlamperei
des Angeklagten auf eine geringe Geldſcrafe und die Koſten des
Ver=
fahrens.
Gernsheim a. Rh., 22. Nov. Waſſerſtand des Rheins
am 22. November, vorm. 6 Uhr: 0,60 Meter.
Rheinheſſen.
Ad. Oppenheim, 21. Nov. Die Maul= und Klauenſeuche
die zu Beginn der vergangenen Woche in Nierſtem feſtgeſtellt wurde, hat
ſich nunmehr auch in Nackenheim eingeſtellt.
U. Nieder=Ingelheim, 22. Nov. Bei der Oeffnung der
An=
gebote für die ſchlüſſelfertige Herſtellung einer Wohnbaracke, die von
der Gemeinde vergeben war, ergaben ſich folgende bedeutende
Preis=
unterſchiede: die Firma A. Gerſter Mainz verlangte 38 500 Mark,
eben=
ſoviel die Firma Vlasdeck in Mombach. Eine Kaſteler Firma will den
Bau für 34 586 Mark errichten, während die Gemeinnützige Handwerker=
Baugeſellſchaft Nieder=Iwgelheim nur 25 944 Mark haben will. — In
einem Hauuſe die Bahnhofſtraße wurde ein Einbruch verſucht. Der
Dieb wurde aber durch das Läuten einer elektriſchen Schelle und das
Anſchlagen eies im Zimmer befindlichen Hundes verſcheucht.
U. Wackernheim, 22. Nov. Herr Pfarrer Lic. Dr. Dietrich, der
vier Jahre in der hieſigem evangeliſchen Gemeinde als Seelſorger wirkte,
verabſchiedete ſich am Sonntag von ſeiner Gemeinde. Herr Pfarrer
Dietrich folgt einem Rufe nach Hamburg=Barmbeck.
U. Armsheim, 22. Nov. In einer unter Vorſitz von Herrn
Kreis=
direktor Herberg ſtattgefundenen gemeinſchaftlichen Sitzung
von Gemeindevertretung und dem evangeliſchm Kirchenvorſtand wurde
ein Streitfall zwiſchen dieſen aus der Welt geſchafft. Es handelt ſich
dabei um die Nutznießung von 100 Klafter Schulgut. Nach langen
Ver=
handlungen wurde beſchloſſen, es bei dem bisherigen Zuſtand zu
be=
laſſen; die Grmeinde bleibt im Beſitze des Ackers, während die Kirche
die Nutznießung gegen eine Vergütung erhält. Der Acker muß dem
jeweiligen Organiſten zur Verfügunng geſtellt werden.
U. Udenheim, 22. Nov. Hier wie in dem eimgepfarrten Ober=
Saul=
heim iſt die Zahl der Kinder, die nächſtes Jahr konfirmiert w.aden
ſollen, ſehr gering. In Udenheim werden nachſte Oſtern ein halbes
Dutzend Kinder zur Schulentlaſſung kommen. In Anbetracht dieſer
Verhältniſſe iſt davon Abſtand genommen worden, in beiden Orten
Konfirmandewunterricht zu erteilen. Abwechſelnd wandern die Kinder
von Udenheim nach Ober=S ulheim und umgekehrt.
Overbeſſen.
Bg. Vilbel, 22. Nov. Geſtern wurde in Anweſenheit des Herrn
Kreisdirektors Gebhard aus Friedberg die Jubiläumsausſtellung des
hieſigen Geflügelzuchtvereins eröffnet, da der Verein auf ſein 25
jäh=
riges Beſtehen zurückblickt. Die Ausſtellung iſt von vielen
Züch=
tern Oberheſſens ſehr gut beſchickt. Abends fand im Gaſthaus „Zum
kühlen Grund” ein Jubiläums=Kommers ſtatt, der gut beſucht war und
ſchön verlicf.
WSN. Lauterbach, 21. Nov. Bezirksſparkaſſe
Lauter=
bach. In der vorgeſtrigen 90. Generalverſammlung der
Bezirksſpar=
kaſſe Lauterbach wurde mitgeteilt, daß die Kaſſe im verfloſſenen Ge
ſchäftsjahr einen großen Aufſchwung genommen hat. Dr
Geſamt=
umſatz im Laufe des G ſchäftsjahrs 1926 ſtieg von rund 35 600 000 Mark
auf rund 39 Millionen Mark. Die Spareinlagen betragen ſchon wieder
2 Millionen Mark, das ſind 67 Prozent des Stand 8 der
Vorkriegsein=
lagen. Ausgeliehen wurden rund 2 743 000 Mark, das ſind 85 Prozent
des Vorkriegsſtandes. Die Sparkaſſe hat für Baugelder 750 000 Mark
zur Verfügung geſtellt. Der Reingewinn beziffert ſich auf 33 346 Mark.
Er wurde dem Reſervefonds überwieſen, dar hievdurch wieder die Höhe
von 104 000 Mark erreicht. Das im vorigen Jahr neu aufgenommene
Verſicherungsgeſchäft der öffentlich=vechtlichen Lebensverſich rung brachte
den Abſchluß von 280 Lebensverſicherungen im Geſamtbetrag von
825 000 Mark. Mit dieſem Ergebnis ſteht die Bezirksſparkaſſe
Lauter=
bach im Verſicherungsgeſchäft an der Spitze aller heſſiſchen Sparkaſſen.
Für wohltätige und gemeinnützige Zwecke wurden aus Mitteln der
Sparkaſſe bewilligt für landwirtſchaftliche Zwecke im Kreiſe Lauterbach
1750 Mark, für Krankenſchweſtern von Kreisgemeinden uſw. 480 Mark,
für Kriegerdenkmäler 2650 Mark, für Schulen und für kirchliche Zwccke
1325 Mark, für ſonſtige Zwecke gemeinmütziger Art 950 Mark.
Schließ=
lich wurde noch die Erbauung eines neuzeitlichen Verwaltungsgebäudes
beſchloſſen, ebenſo der Ankauf des dazu erforderlichen Grundſtückes.
Schotten, 22. Nov. Ein ungetreuer
Landbriefträ=
ger. Ein bei der Poſtagentur in Ober=Seemen, Kreis Schotten,
ange=
ſtellter Landbriefträger trat einen Erholungsurlaub an und iſt, obwohl
die Zeit längſt abgelauſen war, bis heute nicht zurückgekehrt. Er ſoll
ſich in ſeinem Amt ſchwer vergangen haben.
m. Aus dem Lande, 22. Nov. Die Beratungsſtuden der
verſchie=
denen Handwerkskammer=Nebenſtellen ſind auch Ende November und
Anfang Dezember in reicher Zahl vorgeſehen. Die Nebenſtelle Alzey
für Stadt und Kreis Alzey hält Sprechtage ab an 5 Orten, außerdem
in Alzey wit Ausnahme auswärtiger Sprechtage von Montags bis
Samstags von 10—12 Uhr vormittags und außer Samsdags von 3—4
Uhr nachmittags, die Nebenſtelle Darmſtadt für die Kreiſe Darmſtadt,
Bensheim, Heppenheim und Groß=Gemau an 8 Orten; die Nebenſtelle
Friedberg für die Kreiſe Friedberg, Büdingen und Schotten in
Fried=
berg Montags, Dienstags und Freitags, vormittags von 8—12 Uhr,
ferner an 12 Orten; die Nekenſtelle Gießen für die Kreiſe Gießen,
Als=
feld und Lauterbach an 11 Orten, die Nebenſtelle Mainz für Stadt und
Kreis Mainz und Stadt und Kreis Bingen i Mainz Montags,
Diens=
dags, Donnerstags und Freitags vormittags von 9—12½ Uhr in
Bin=
gen, immer mittags, und zwar am 16. und 30. November und 14.
De=
zember; die Nebenſtelle Offenbach für die Kreiſe Offenbach, Dieburg und
Erbach an 16 Orten, die Nebenſtelle Worms für die Kreiſe Worms und
Oppenheim in Worms Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags
von 8—12 Uhr vormittags und 2—4 Uhr nachmittags, außerdem in
Gundersblum. Die Nebenſtelle Darmſtadt hält in ihrem Bereich
Buch=
führungskurſe ab an 14 Orten, in Verbindung mit dieſen Kurſen werden
m 7 Orten Meiſterprüfungs=Vorbereitungskurſe abgehalten.
Wiag, Aihe. November 1927, abendt
W ind Awula des Realgymnaſiums,
Akgung Kirchſtraße
ivortrag
Adermn Milter Fr. 3 ckel, Alsbach a. d. B.
„1AMagaiwerke‟
WWeMitglihe dr8 Klubs nebſt Angehörigen
We ſind heliez fseundlichſt einge aden.
Erntritt frei!
(18233
Mas, 1049. Dezember 1927, abends
F SAllLim Klublokal (Krone)
Wbernchal. Hanptverſammlung
gesordnung:
Veſiezuthie: Wanderplans für 1928.
MisAverbeverein und
bundllrkervereingung
Jarmſtadt.
der Wr einiſche Architekten= und
gent urMZem Darmſtadt hat in liebens=
9e Adiger Kügs mnſere Mitglieder zu dem
7M Montak)ſem 28. November d8. J8.,
Rnd8 8 14 m Hörſaal 326 der Techn.
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Farbil Aun über:
uKulllgeſchichtliches aus
dem ben= und modernen
ſtrurkeſtan”
Merrn Profeſſor Dr. A. von
F Kon-GA/, Dahlem, eingeladen.
Nen an, daß dieſer Vortr g
ſſer” litsglieder gro”e Intereſſe
tnſo birten deshalb freundl
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2
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überall erfreuen, hat mich
veran-
laßt, dieselben auch in meinem
Geschäft in allen Formen und
Weiten in den Verkauf zu nehmen
Die Firma Mey & Edlich, Leiprig fabriziert diese Kragen, welche mit feinem Wäschestoff
überzogen und mit einer elastischen, pergamentartigen Einlage verarbeitet sind und die heute
in einer, die bekannte Friedensgualität noch weit übertreffenden Ausführung
geliefert werden. Sie kommen unter der Bezeichnung „Meys Kragen” in den Handel.
Sie werden nicht gewaschen und geplättet, sie werden fortgeworfen, wenn sie unsauber sind,
denn sie kosten ja nicht mehr, als man im allgemeinen für das Waschen und
Plätten eines Kragens bezahlt. Auf diese Weise spart man die
Anschaffungs-
kosten und trägt immer neue elegante Kragen. Auch die Hausfrau ist aller Sorge um
die Kragenwäsche enthoben. Der niedrige Anschaffungspreis ermöglicht es jedermann, auch
weniger bemittelten Personen ein oder mehrere Dutzende immer zu Hause vorrätig zu halten.
Mep’s Kragen sollte jeder tragen, der Anspruch darauf erhebt, immer den
Reiz eines neuen Kragens zu haben. Millionen Herren tragen Mey’s Kragen
und sind begeistert über deren Vorzüge; denn es ist Tatsache, daß man nicht
wieder zu den gewöhnlichen Kragen zurückkehrt, nachdem man Mey’sKragen
probiert hat. Viele Verbraucher bezeichnen bereits heute Mey’s Kragen als den
Kpagen den Zukunft!
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Mittwoch den 23. November 1027
Reich und Ausland.
Der frühere Präſident des
Evangeli en Oberkirchenrates *
D. Reinhard Möller,
der frühere Präſident des Evangeliſchen
Oberkirchen=
rates, der Altpreußiſchen Union und des Deutſchen
Evangeliſchen Kirchenausſchuſſes, iſt im Alter von
72 Jahren geſtorben.
Landesökonomierat Dr. Rabe’s Genoſſenſchafter=
Jubiläum.
Nachdem vor einigen Wochen Landesökonomierat
Dr. Rabe=Halle bereits ſein 2jähriges Jubiläum
als Direktor der Landwirtſchaftskammer für die
Pro=
vinz Sachſen und Anhalt begehen konnte, feiert er
am 22. November das gleiche, nicht minder
bedeut=
ſſame Jubiläum als Direktor des Verbandes der
land=
wirtſchaftlichen Genoſſenſchaften der Provinz Sachſen
und der angrenzenden Staaten, der gegenwärtig 1651
landwirtſchaftliche Genoſſenſchaften umfaßt.
Landes=
ökonomierat Dr. Rabe hat ſich um die Fö.derung des
landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsweſens weit über
die Grenzen ſeines Verbandsbezirkes hinaus
außer=
ordentliche Verdienſte erworben. Aus dieſem Grunde
erfolgte denn auch im Jahre 1922 ſeine Wahl zum
ſtellvertretenden Präſidenten des Reichsverbandes der
deutſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften, deſſen
Verwaltungsrat er ſchon ſeit dem Jahre 1913
angehört.
Frankfurter Chronik.
Jubiläum. Herr Theo Schaefer, Mitglied
der Geſchäftsleitung der Firma Rudolf Moſſe,
Frank=
furt a. M., begeht am 1. Dezember d. J. ſein
Bjähriges Arbeitsjubiläum. Herr Schaefer, der ſich
aus kleinſten Anfängen zu ſeiner angeſehenen
Stel=
lung emporgearbeitet hat, iſt der Inſerentenwelt bein
Unbekannter. Seine gründliche Kenntnis des
ge=
ſamten Zeitungs= und Reklameweſens hat ihm die
Anerkennung zahlreicher Groß=Inſerenten in vollſtem
Maße eingebracht, die ſeinen wertvollen Rat bei
Durcharbeitung ihrer Reklamemaßnahmen ſehr zu
ſchätzen wiſſen. — Kleine Frankfurter
Rundſchau. Die Villeneinbrüche mehren ſich in
letzter Zeit in erſchreckender Weiſe. In der Nacht
zum 19. November wurde in der Cronſtettenſtraße
ein Villeneinbruch ausgeführt, bei dem der Täter
Möbelſtücke in roher Weiſe beſchädigte. Anſcheinend
hat er nach Geld und Schmuckſachen geſucht, aber
nichts gefunden. In der darauffolgenden Nacht wurde
in eine Villa in der Humbrechtſtraße eingebrochen
und faſt ſämtliches Silberzeug im Werte von 500 Mk.
geſtohlen. — In der Nacht zum Sonntag entſtand in
der Rechneigrabenſtraße eine Schlägerei, in deren
Verlauf ein junger Mann mit einem Meſſer in die
linke Kopfſeite geſtochen wurde, während ein anderer
junger Mann eine Gehirnerfchütterung erlitt. Beide
wurden ins Krankenhaus gebracht. — Der
Kauf=
mann Henry Budge in Hamburg hat anläßlich ſeines
87. Geburtstages der von ihm hier errichteten Henry
und Emma Budge=Stiftung für Erholungsfürſorge
zur Erhöhung des Stiftungskapitals und für
Stif=
tungszwecke erneut einen Betrag von 27 500 Mk.
über=
weiſen laſſen. Hiermit iſt das Kapital der Stiftung
auf 80 000 Mk. angewachſen. Die Frankfurter
Stadt=
verwaltung hat die neue Zuwendung dankbar
ange=
nommen.
Schwerer Schneeſturm über Mitteldeutſchland.
In vielen Teilen Deutſchlands herrſcht ſeit
Mon=
dag ſtarker Oſtſturm, der die Temperaturen teilweiſe
bis zu 9 Grad Kälte herunterdrückte.
Mitteldeutſch=
land iſt durch ſtarke Schneefälle und
Schneeverwehun=
gen heimgeſucht worden. Im Eiſenbahnverkehr haben
ſich infolgedeſſen ſehr empfindliche Störungen
be=
merbbar gemacht. Die von Weſten in Berlin
ein=
treffenden Züge haben Verſpätungen bis zu 30
Mi=
nuten, die auf den Druck des Oſtſturmes
zurückzu=
führen ſind. Die Gebiete der Reichsbahndirektionen
Hannover, Kaſſel, Magdeburg und Münſter haben
ebenfalls durch Schneetreiben und Schneeverwehungen
Verſpätungen, beſonders im Güterverkehr, zu
ver=
zeichnen. In Berlin wurden Temperaturen zwiſchen
8,8 und 9,5 Grad Kälte gemeſſen. Im Gegenſatz dazu
herrſcht in Süd= und Weſtdeutſchland wärmeres
Wet=
ter. Stellenweiſe ſind ſogar Wärmegrade zu
ver=
zeichnen, in Süddeutſchland bis zu 8 Grad Wärme.
Wieder ein Auto in den Neckar geſtürzt.
Heidelberg. Ein mit zwei Perſonen beſetzter
Kraftwagen, der Lieferwagen einer Heidelberger
Firma, ſtürzte in der Ziegelhäuſer Landſtraße am
Samstag abend in der Dunkelheit in den Neckar.
Der Fahrer rettete ſich und den Sohn des
Geſchäfts=
inhabers durch Schwimmen, während der Wagen
ver=
fank und erſt am Montag vormittag durch die
Feuer=
wehr gehoben wurde.
Milllonenerbſchaft einer Verkäuferin.
Wie aus Konſtanz berichtet wird, erhielt eine
hier tätige Verkäuferin jetzt die amtliche Mitteilung,
daß ſie die E bin eines Vermögens von acht
Mil=
lionen holländiſchen Gulden (etwa 13 Millionen RM.)
geworden ſei. Ein in Holländiſch=Indien verſtorbener
Verwandter hat vor etwa vierzig Jahren ein
anſehn=
liches Vermögen hinterlaſſen. Seit dieſer Zeit ſchwebt
ein Prozeß um dieſes Geld, der jetzt zugunſten der
Verwandten des Verſtorbenen entſchieden wurde.
Da=
durch erben dieſe das mittlerwecle auf achtzig
Mil=
lionen holländiſche Gulden angewachſene Vermögen,
das in zehn Teile zerfällt.
Die Preisträger des Friedens=Nobelpreiſes.
Ein Deutſcher
Ein Franzoſe
Prof. Ferdinand Buiſſon
Prof. Ludwig Quidde
werden dem Vernehmen nach mit dem Friedens=Nobelpreis ausgezeichnet. Die amtliche
Bekannt=
machung erfolgt am 10. Dezember. — Beide Politiker erfreuen ſich höchſten Anſehens in
pazi=
fiſtiſchen Kreiſen. Quidde ſteht im 70. Lebensjahre, iſt ſeit 1890 als Hochſchulprofeſſor in
Mün=
chen anſäſſig, hat 1894 die Münchener Friedensgeſellſchaft gegründet, wurde 1901 Mitglied des
Internationalen Friedensbüros, 1907 des Bayeriſchen Lanktags, 1919 der Weimarer
National=
verſammlung und 1920 des Reichstags. — Buiſſon begeht am 20. Dezember ſeinen 86. Geburtstag.
Er wurde 1877 Generalinſpektor der franzöſiſchen Volksſchulen, war 1896—1906
Univerſitäts=
profeſſor in Paris, bekleidete auch ein Miniſteramt und führte langjährig den Vorſitz in der Liga
für Menſchenrechte.
Zu der großen Tſcherwonetz=Fälſchung.
Eine gefälſchte Tſcherwonetz=Note.
Die Falſchgeldabteilung der Berliner Polizei hat mit der Aufdeckung der maſſenhaften Fälſchung
ſowjetruſſiſcher Banknoten einen großen Erfolg zu verzeichnen. Es heißt, daß die deutſchen
Fäl=
ſcher nur politiſche Motive gehabt haben.
Sabotage im Kaſſeler Staatstheater.
Kaſſel. Nachdem die erſte Aufführung der Jazz=
Oper „Jonny ſpielt auf” von Krenek im hieſigen
Staatstheater ohne jede offene Anfeindung vor ſich
gegangen war, ſtellten ſich am Montag bei der
zwei=
ten Aufführung mehrere Störungen ein. Der D=
Zug=
wagen, der den Geiger Daniello überfahren ſoll,
rührte ſich im entſcheidenden Augenblick nicht von der
Stelle. Man ſtellte feft, daß das Drahtſeil, an dem
der D=Zugwagen bewegt wird, von unbekannter Hand
durchgeſchnitten worden war. Die Nervoſität ſteigerte
ſich immer mehr, als im Laufe des Abends noch
an=
dere Störungen auftraten, die die erſte Vermutung,
daß es ſich um planmäßige Sabotage handele,
be=
ſtätigen. Der Intendant hat zur Ermittlung des
Täters eine erhebliche Belohnung ausgeſetzt.
Großfeuer zu Nordhauſen.
Nordhauſen. In der Nacht zum Montag
brach hier ein Großfeuer aus, wie man es ſeit den
Vorkriegsjahren nicht mehr erlebt hat. Das Gebäude
der früheren Dom=Brauerei brannte bis auf die
Grundmauern nieder. Die Urſache iſt noch nicht
ge=
klärt. Der angerichtete Schaden iſt ſehr beträchtlich.
Großſeuer in Leipzig.
Leipzig. Am Montag abend brach in Oepzig=
Eutritzſch in der Firma Kühltranftt A.=G. ein großes
Feuer aus. Der Brand fand in den reichlichen
Holz=
beſtänden und in den Waggons reichliche Nahrung
und verbreitete ſich ſchnell. Der Schaden läßt ſich in
vollem Umfange noch nicht ermitteln. Der Brand
wütet zurzeit noch und hat ſehr große Ausdehnung
angenommen.
Schwere Verkehrsſtörungen und Unglücksfälle
in Leipzig.
Leipzig. Infolge des Schneefalles ſind hier
einige ſchwere Unglücksfälle zu verzeichnen. Durch
einen Laſtkraftwagen, der auf den Bürgerſteig fuhr,
wurden zwei Männer ſchwer verletzt. In einem
ſüd=
lichen Stadtteil ſtürzte ein Möbelwagen in eine
Baugrube. Die Ladung wurde auf die Straße
ge=
ſchleudert, wodurch der geſamte Straßenbahnverkehr
zwiſchen dem Süden und dem Stadtinnern
lahm=
gelegt wurde. Bei einem Zuſammenſtoß zwiſchen
einem Perſonenauto und einem Motorradfahrer
wurde ein Mädchen ſchwer verletzt.
Schwerer Unglücksfall.
Osnabrück. Ein ſchweres Unglück ereignete ſich
am Montag mittag auf dem hieſigen Güterbahnhof
Fledder. Zwei Arbeiter von hier, die damit
be=
ſchäftigt waren, am Hauptablaufberg die Weichen
vom Schnee zu reinigen, wurden von ablaufenden
Wagen erfaßt, überfahren und ſofort getötet. Der
eine der beiden Getöteten iſt Familienvater. Die
Schuldfrage iſt noch nicht geklärt.
Edgar v. Bleichrveder in Dresden feſtgenommen.
c. Berlin. Die „Voſſ. ,Zeitg.” meldet: Unter
dem Verdacht der Beihilfe zur Kindesentführung
wurde am Sonntag in Dresden der Baron Edgar
v. Bleichroeder feſtgenommen und in das
Unter=
ſuchungsgefängnis eingeliefert. Die Verhaftung ſteht
im Zuſammenhang mit der Anzeige des Kaufmanns
Herſchel gegen ſeine Frau Julie, geborene v.
Bleich=
roeder, wegen Kindesentführung. Als Edgar v.
Bleichroeder vor dem Dresdener Staatsanwalt
ver=
nommen wurde, ſollte er eine Erklärung abgeben,
nach der er ſich verpflichten ſollte, Deutſchland bis
zur Klärung der Angelegenheit nicht zu verlaſſen.
Er weigerte ſich, eine derartige Verpflichtung
einzu=
gehen, wurde feſtgenommen und dem Amtsgerichte
Dresden zugeführt. Wie der Rechtsvertreter des
Herrn v. Bleichroeder mitteilt, ſoll die Aufhebung
des Haftbefehls unmittelbar bevorſtehen. — Der
„Lokal=Anzeiger” berichtet über die Angelegenheit
noch folgendes: Man nimmt an, daß Baron v.
Beich=
roeder den Kraftwagen, in dem Frau Herſchel in
Begleitung des Kindermädchens ihren 3½jährigen
Sohn nach Paris entführte, geſtellt hat. Er ſoll es
auch geweſen ſein, der vorher alle Vorbereitungen zur
Entführung traf. Der Verhaftete verweigert jede
Auskunft. Er ſcheint unter der Haft ſehr zu leiden.
Trotzdem hat das Gericht beſchloſſen, die
Unter=
ſuchungshaſt aufrecht zu erhalten. Frau Herſchel
dürfte ſich mit ihrem Kinde zurzeit in Paris
be=
finden. Sie lebte in letzter Zeit von ihrem Gatten
getrennt. Da der Vater das Kind der Mutter nicht
überlaſſen wollte, dürfte ſie mit Hilfe ihres jetzt
ver=
hafteten Bruders die Entführung durchgeführt haben.
Das Kinds war dem Vater durch Gerichtsbeſchluß
einſtweilig zugeſprochen.
Vier Bauernhöfe niedergebrannt.
Heldra (Kreis Eſchwege). Durch ein
verheeren=
des Großfeuer wurden in Heldra in der Nacht vom
Sonntag zum Montag gegen 3 Uhr die
Wirtſchafts=
gebäude von vier Bauernhöfen eingeäſchert. Das
Feuer brach bei den Landwirten Karl Barthel= und
Bertold aus und griff auf die Grundſtücke von
Chriſtian Röder und Balthaſar Schneider über. Es
fand an den großen Stroh= und Heuvorräten reiche
Nahrung. Auf allen vier Gutshöfen brannten die
Wirtſchaftsgebäude, Scheunen und Stallungen
voll=
ſtändig nieder. Außerdem ſind ſämtliche
landwirt=
ſchaftliche Maſchinen verbrannt. Der geſamte
Vieh=
beſtand des Landwirts Schneider kam in den
Flam=
men um. Außerdem verbrannten auch Kühe, Winder,
Schweine Ziegen und Geflügel anderer Beſitzer. Die
Feuerwehren von Heldra, Treffurt, Wanfried,
Gro=
ßenburſchla, Altenburſchla und Wendehaufen konnten
nach unſäglicher Anſtrengung die gefährdeten
Wohn=
häuſer retten. Der Schaden iſt ſehr groß. Die
Ent=
ſtehungsurſache des Feuers iſt unbekannt. Man
ver=
mutet Brandſtiftung.
14 ſchlafende Kinder dem Flan
entriſſen.
TU. Schwerin. Im mecklenbr5
Zapel brannte in der letzten Nacht das 8
nieder, in dem zwei Familien mu 14
ten. Nur unter Aufbietung aller Krag
lich, die ſchon ſchlafenden, nur mit
kleideten Kinder zu retten. Die Famm
hart betroffen, da das Mobiliar nicht”,
Familientragödie.
Greifenhagen. Im Verlar
milienſtreites erſchlug der R7jähriger
wirt Ernſt Otto in Auguſtwalde
Ehefrau mit einem Hammer und 11
durch einen Revolverſchuß. Otto, der
deriſch lebte, war von ſeiner Frau we
den, als er mit neuen
Geldforderunm=
antrat.
Drei Kinder ertrunkers
In Klonn bei Raſtenburg ertritn
Kinder eines Landarbeiters im Alte=
Jahren. Die Kinder ſpielten auf einein
Waldteich, der nur eine dünne Eisdecn
Der Keſſel einer Lokomotive
Wien. Aus Rumänien wird gem!
Station Huedin in der Nähe von Sue
eignete ſich ein ſeltſamer Eiſenbahnun mu
der Einfahrt in den Bahnhof explodt
der Lokomotive. Das Lokomotivführn
der Tender ſind durch den
Dampfdru-
gegangen. Einige Schritte von der
fernt fand man die verſtümmelte A.
motivführers. Der Heizer wurde mit
wunden ins Spital gebracht. Die Un
miſſion ſtellte feſt, daß die Exploſion
hohe Spannung des Keſſels hervorgig.
Das Hochwaſſer in Rußä=
Giga. Nach Moskauer Melduuy
Wolga und ihre Nebenflüſſe noch imme
Die für dieſe Jahreszeit völlig uner r
welle hat rieſige Schneemaſſen zum 7
bracht. Der durch die Ueberſchwemmn,/
Schaden iſt ſehr beträchtlich. Nameral
reiche Brücken zerſtört worden.
Neue Erdſtöße i Rußllin
Kowno. Aus Moskau wird gen
Leninkan ſechs weitere Erdſtöße veu.n
ſind. Es iſt das ſechſte Mal, daß Lem
beben heimgeſucht wird. Neun Härt
ſtürzt, zwei Tote werden gemeldet.
Namensänderung einer norwegri
Wie den Blättern mitgeteilt wird,./
Geſandtſchaft in Oslo hierher bericht.”,
wegiſche Miniſterium des Aeußern die
in Oslo davon in Kenntnis geſetzt,
Frederikshald vom nächſten Jahre
Halden führen wird.
-Il. Teil des mit
Eine Filmſtadt in Mosal
Moskau. Am Montag fand T7
ſteinlegung zur erſten Filmſtadt der
ſtatt, für deren Bau und Ausrüſtung
Rubel bereitgeſtellt wurden.
Mord und Selbſtmord einesi
Diplomaten.
Paris. Ein zuletzt als Konſul i
Schwede, Harold Grebſt, hat in ſ
ſeine Frau erſchoſſen und hierauf 9
gangen. Die Tat wird auf finanzzl)”
keiten zurückgeführt. Frau Grebſt, „
Stine Nordſtrom, hatte ſich als Schra
Namen gemacht und war in auslänniſ
liſtenkreiſen wohlbekannt.
Hochwaſſer in Oberitall=
Mailand. Seit Samstag reg:w
Oberitalien faſt ununterbrochen in Ecik
gleich der Föhn den Neuſchnee geſchnn
F=
wieder biele Flüſſe über die Ufer geinE
iſt i der Provinz Piacenza in beängn!
angeſchwollen und hat bereits an
Uebevſchwemmungen angerichtet. Ind
Bergamo haben der Dezzo und andererdeeiich
VrIson.
der große Verheerungen angerichtet m.*ſſ
Dand
Ausbeſſerungsarbeiten zerſtört.
Der Sturm an der Südweſtküſtet 7/4
Cadiz. Infolge des Sturmes 79c110
Nähe von Cadiz der ſpaniſche Paſſagi4l
tonio Lopez”, der von Habana hezul
Schleppdampfer ſind ihm zu Hilfe gega!
ſcher Damfer von 200 Tonnen ſtrrchi” M
Mündung der Barbate. Auch chm uſſe.
dampfer endgegengeeilt. Andere Dmk
ſich in den Hafen zurückziehen, mehrera,Fe t
fahrt verſchoben. Von Bord eines Fiſivte. 2
ſich in einer ſchwierigen Lage befindet,
mann von einer Welle weggeſpült. AE
nichts über das Schickſal des ſpaniſie
aus Vigo, der am Samstag hier einues
Zahlreiche Verletzte bei einem Bric
Madrid. Nach Zeitungsmeldung?
brach eine Brücke unter einem Trauer,ke
Zahlreiche Perfonen wurden mehr
ſchwer verletzt.
Schiffbrüche infolge des Unmr
London. Das Unwetter in den
hat zahlreiche Schiffbrüche zur Folge?.
Motorfiſcher „Alaska” iſt mit
ſeiner=
arken Beſatzung an der ſchottiſchen
angen. An der Küſte von Nordhumbeig
der Dampfer „Dje iſſa”; 26 Mann
wurden gerettet. Auch der Dammer.
geſunken; ein Teil der Beſatzung loie
zerden.
Die „Hamburg” geſichte.”
New York. Nach einem Funr!
Dampfer „Rooſevelt” iſt die „Hamburd: E
Sapitäns Kirchtheiß, am Sonntag ſele
Meilen von New York entfernt geſichteti- Guh
„Hamburg” habe ſignaliſiert, m Bon!
EMkte — II. Teil des mit Begeisterung aufgenommenen Films:
„Müe- schönen blauen Donau‟ — Wiener Musile u. Humor
.Der entzüickendste Lustsp elschlager der Saison. (18213
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Numme
Spotl Spler und Tarnen.
Fußball.
FC. Union 1913 Darmſtadt e. V.
Zum erſten Treffen der Rückrunde muß ſich die Ligamamſchaft des
FC. Union am kommenden Sonntag nach Urberach begeben, um mit der
dortigen Viktoria ihre Kräfte zu meſſen. Imfolge der ſchlechten
Bahn=
verbindung wurde abermals die Benutzung eines Omnibuſſes beſchloſſen.
Rund um den Fußball.
Das Länderſpiel gegen Holland in Köln hat uns eine
beachtenswerte Lehre gegeben, hzw. eine Erfahrung, die wir ſchon in den
beiden voraufgegangenen Repraſentativkämpfen gegen Dänemark und
Norwegen machlen, beſtätigt. In allen drei Spielen konnte die deutſche
Nationalelf nur deshalb nicht zu der Form auflaufen, die auf Grund der
Qualitäten ihrer Einzelkräfte erwartet werden mußte, weil die
Mann=
ſchaft keinen Zuſammenhang aufwies und nur zeitweiſe den Eindruck
einer geſchloſſenen Einheit machte. Fand ſich die Elf einmal wirklich
zu=
ſammen, dann ſpielte ſie auch überlegen und wurde erfolgreich. Es fehlt
abſo offenſichtlich am Verſtändnis zwiſchen den einzelnen Spielern und
Mannſchaftsteilen. Dieſes Verſtändnis, das Zuſammenſpiel in der
deut=
ſchen Nationalelf zu fördern, müßte alſo die erſte Sorge und Aufgabe
des DFB.=Spielausſchuſſes ſein. Dazu wäre zunächſt einmal notwendig,
daß man für die kommenden Repräſentativkämpfe ud für die
Vorbe=
reitung auf das Olympiſche Fußball=Turnier zu einer beſtimmten
Aus=
wahl der Einzelkräfte kommt und allzu häufiges Auswechſeln von
Spie=
lern vermeidet. Als Grundſtock für die Olympia=Elf des DFB. könnte
nach Auswechſelung der Außenläufer die Elf gewählt werden, die am
Sonntag gegen Holland ſpielte. Dieſe Mannſchaft wüßte dann — und
das erſcheint uns beſonders wichtig — zu einer Reihe von
Uebungs=
ſpielen herangezogen werden. Ueber den Wert derartiger Uebungsſpiele
braucht man wohl kein Wort zu verlieren. In faſt allen Ländern
wer=
den vor großen Repräſentativkämpfen die Nationalmannſchaften erſt
ein=
mal in einigen Probeſpielen eingeſpielt, nur in Deutzſchland glaubte man
bislang, daß ſich eine Auswahl von Einzelkräften ſofort zu einer
ſchlag=
kräftigen Einheit zuſammenfinden könnte und müßte. Daß man die
Uebungsſpiele auch für die Maſſe ſehr zugkräftig geſtalten und dadurch
an Mitteln für das Olympiſche Turnier gewinnen kann, braucht auch
wohl nicht beſonders betont zu werden. Spiele, wie etwa Deutſche
Nationalelf gegen Süddeutſchland oder gegen Berlin, gegen
Norddeutſch=
land oder gegen eine führende Vereinsmannſchaft, werden unbedingt eine
doppelte Aufgabe erfüllen: wir werden eine gut eingeſpielte, einheitliche
Mamſchaft und die Mittel zur Vorbereitung und Beſchickung der
Olym=
piſchen Spiele erhalten.
Bei den ſüddeutſchen Verbandsſpielen iſt nun
be=
reits ein Gruppenmeiſter ermittelt wovden. Der FV. Saarbrüchen konnte
von der Gruppe Saar als erſter Gruppenmeiſter genannt werden. In
anderen Gruppen gewannen die Führenden weiter an Vorſprung, ſo
Bayern München durch das Unentſchieden von 1660 in Südbayern, die
Stuttgarter Kickers durch die Niaderlage von Union Böckingen in
Würt=
temberg. Dieſe beiden Gruppen werden wohl zuſammen mit
Nord=
bayern die nächſten ſein, die ihren Meiſter nennen können. In
Nord=
bayern fällt am 27. November mit dem Treffen SpVg. Fürth gegen
1. FC. Nürnberg die Entſcheidug, Können die Fürther gegen den
Club unentſchieden ſpielen, dann iſt ihnen die Teilnahme an den
End=
ſpielen doppelt, nämlich als Gruppenweiſter und als Süddeutſcher
Pokalmeiſter geſichert, während der 1. FC. Nürnberg auf dem Wege
über die Runde der Zweiten und Dritten verſuchen müßte, wieder in die
Endſviele um die Deutſche Meiſterſchaft zu kommen. In den übrigen
bier Grubpen gelten nach wie vor SV. Waldhof (Rhein). Phönix
Karls=
ruhe (Baden), Eintracht Frankfurt (Main) und Wormatia Worms (
Heſ=
fen) als ausſichtsreichſte Meiſterſchaftsanwärter. — Unverändert iſt die
Zahl der ungeſchlagenen Mannſchaften geblieben. Die ſechs
Mannſchaf=
ten Sp.Va. Füirth. 1 FC. Nürnbera, Bahern München, Stuttoarter
Kickers SV Waldhof und FV. Saarbrücken ſind unter den 76
ſüddeut=
ſchen Bezirksligamannſchaften immer noch die einzigen ungeſchlagenen.
Winterſport.
Tagung des Deutſchen Eislauf=Verbandes.
Der erweiterte Vorſtand des Deutſchen Eislaufverbandes nahm
Ge=
legenheit, anläßlich einer in Berlin abgehaltenen Sitzung, ſich mit einigen
wichtigen Fragen zu beſchaftigen. Mit beſonderer Sorgfalt wurde die
Frage der Wiedergewinnung der Jugend für den Eislaufſport
behan=
delt. Man will an die Miniſterien der Bundesſtaaten und an die
Stadt=
verwaltungen herantreten und hofft, mit einer vom Verband
herausge=
gebenen Werbeſchrift den Eislauf unter der Jugend wieder populär zu
machen und dieſe Jugend zu gewinnen. Weiterhin iſt beabſichtigt, die
Lehrer zu Kunſtlauflehrgängen heranzubilden. Ueber die
Vorbereitun=
gen auf die Olympiſchen Winterſpiele in St. Moritz im Februar
erſtat=
tete der Vorſitzende Wendt=Berlin Bericht. Bezüglich der Verpachtung
von Eisplätzen wurden die Forderungen beſprochen, die von den
Stadt=
verwaltungen erhoben werden und die für die Vereine gemkezu
unmög=
lich ſind. Es ſoll daher eine Umfrage erlaſſen werden und nach Eingang
des Materials ſollen die Städte erſucht werden, den Vereinen, die doch
ſchließlich eine gemeinnützige Tendenz verfolgen, entgegen zu kommen.
Dabei wurde auch feſtgeſtellt, daß die Erträgniſſe aus den Verpachtungen
von Eisſportplätzen zu ganz anderen Zwechen benutzt werden, als zur
Förderung des Eisſportes. Der Verband gibt eine Anleitung zur
Her=
richtung von Spritzbahnen heraus; die Schrift erſcheint in einigen Tagen
und ſoll an ſämtliche Städte geſchickt werden. An den Deutſchen
Reichs=
ausſchuß für Leibesübungen will man mit dem Vorſchlag herantreten,
für die Erwerbung des Sportabzeichens auch das Eiskunſtlaufen gelten
zu laſſen und zu werten. Die Pflichtübungen für die
Kunſtlaufmeiſter=
ſchaften werden diesmal nicht wie ſonſt ausgeloſt werden, ſondern man
will vernünftiger Weiſe diefenigen Figuren beſtimmen, die auch bei den
Olympiſchen Winterſpielen in St. Moritz ausgeſchrieben ſind.
Das deutſche Abzeichen für die Olhmriade 1928.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Mittwoch. B. Nov. 11.55: Glockenſpiel. 0 1538.
Wehrhan: Leben und Treiben m einer mittelalterlichion
O 16.30: Konzert des Hausorcheſters. Operetten. Lebas
Mädel, aus Raſtelbinder. — Straus: Walzer, du mein M.
Der Tanz um die Liebe. — Kalman: Potp. aus Hollgnu
— Lehar: Edelweißlied aus Endlich allein. — Tſchailowſti
aus Die Siegerin. — Lehar: Potp. aus Die blaue
Fall: Walzer au= Die Roie von Stambul. Leit, Kapelin
2 17.45: Bücherſtunde. O 18.15: Vereinsnachrichten, M.
18.30: Pfarrer Taesler: Die vediſche Religion. o 198
Fortbildungskurſus. O 19.25: Wirtſchaftsmeldungen.
Sittig: Bewegungsvorgänge bei Pflanzen. o 20.15:
Konzert. Bruckner: Sinf Nr. 4 (Romantiſche). —
Morgenklang’viel. Leit.: Ke
ttenberg.
Kraftſport.
Das deutſche Olympia=Abzeichen
iſt vom Reichskunſtwart genehmigt worden. Es zeigt den
ſchwar=
zen Adler auf goldenem Grund mit roten Klauen und rotem
Schnabel.
Pol. Sp.V. Darmſtadt—Sp. V. Pfungſtadt.
Am Sonntag, den 27. Novemker 1927, findet der erſte
Mannſchafts=
kampf zwiſchen dem Sportverein Pfungſtadt und der Ringerabteilung
des Polizei=Sportvereins Darmſtadt ſtatt. Beide Mannſchaften treten
in der beſten Aufſtellung an. Die Kämpfe verſprechen ein ſportliches
Intereſſe zu erwecken. — Beginn der Kämpfe pünktlich um 10 Uhr
vor=
mittags in der Polizei=Turnhalle, Eſchollbrückerſtraße 24. Die Halle iſt
geheizt, für Sitzgelegenheit iſt rcichluch Sorge getragen. — Da die
Eim=
trittspreiſe volkstümlich gehalten ſind, iſt der Beſuch des Kampfes
jedermann zu empfehlen.
Sauptſchrittleitung. Rudoll Maupt
Veranwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuiſleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe. für Sport: Dr. Eugen Buhlmann,
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; ſür den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Dr. Herbert Nette; für den Inſeratentell: Willy Kuhle: Druc
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückiendung nich; Übernommen.
Die heutige Nummer hat 16 Geiten.
Stuttgart.
Mittwoch, 23. November. 15: 5 G.e.le von Strümzu
C 16.15: Konzert. Gröſchel: Dem Kampt entgegen.
Schlaraffenlieder. — Czibulka: Herzen und Blumen.
„Ilka”, — Flotow: Fant. „Stradella‟. — Czibulla: Wonl
— Cuf: Orientale. — Gröſchel: Unſern Veteranen, e
wirtſchaftsnachrichten. O 18.15: E. Wittich: Ueber dem
vogel, die Igelhunde und die Nationalſpeiſe der Zigeuner:
Dr. Breitinger Leiter des akad. Berufsamtes in Tüb
Stud
fonie Leonore 3. — 2. Sinfonie. O 21.15: Der Land
Novelle von Guy de Maupaſſant. O 21.45: „Die Witnm
Kom. Oper in einem Akt von Flotow. Hauptper).: Dern
A. Harlacher. — Liſe, verwitw. Frau Grapin: Maria F
Berlin.
Mittwoch, 23. Nov. 15.30: Frauenfragen und
Dr. Gertrud Haupt: Das Kind im Wandel der Zeit. Li=
Mittelalter. O 16: Stadtſchularzt Dr. Franzmeyer:
auf Leibesübungen verzichten? O 16.30: Jugendbülit
haltungsſtunde). Die Funkprinzeſſin erzählt: Stumme
freiem Felde „Die fünfte, ſogenannte feuchte Sinfon5
Knber). Der weiße Maulwurf (O. Bierbaum). Die Funk
Emmy Reye=Rowohlt. O 17: Unterhaltungsmuſik des So
Hans Raue. O 18.30: Einf zu dem Sendeſpiel am 2411
D 19.05: Prof. Pahl: Deutſche Pioniere der Nan=
Johannes Kepler. O 19.30: Geh. Juſtizrat Prof. Heilff.
fragen des Tages. O 20: A. Bronnen: Einf. in
Sendeſpiel: „Rheiniſche Rebellen”. Schauſpiel von Brocn
von Becce. Regie: A. Braun. Menſchen: Occe (Lotheir
Gien (Renee Stobrawa). Erle (Eliſabeth , Lennartz),/
(Amanda Lindner) Pola (Barbara von Annenkoff).
Aus der Zeit der Gavotten und Menuette. Ramea u
— Couperin: La Bourbonnaiſe. — Reichardt: Das
Schultz: Der Schmetterling. — Haydn: Zwei Menuett1
Schäferlied An Thyrſis. — Goſſec: Gavotte. —
Menuett. — Weiße Schäfchen. — Die Gorſichtige S)
Unterm Apfelbaum. — Mozart: Zwei Menuette D=dur
Dr. Beeces Kammerorcheſter. Luiſe Hahn (Sopran).
Th. Mackeben.
Stettin. 20.30: Schubert=Schumann=Abend. S
biſt die Ruh. Albert Stubbe (Cello). — Geheimes.
An die Nachtigall. Käte Riegel (Sopran). Am Meer.
haus. Frühlingsglaube. Die ſchöne Müllerin. H. Overdru
— Schumann: Träumerei. Mondnacht. Der Nußbaum. Oa
liebt em Mädchen. Abendlied. Ich grolle nicht. Fra)
Wanderlied. Am Flügel: H. Scheibenhofer.
Königswuſterhauſen. Deittwoch, 23. November. UL.:
kurzſchrift für Schüler. O 12.30: Mitt. des Reichs
O 12.45: Mitteilungen des Verbandes der Preuß. L1u
O 15: Einheitskurzſchrift für Anfänger. O 15.35: Wette-”
16: Reg.- u. Schulrat Hylla: Amerika m Spiegel
ſen. Reiſeeindrücke aus den Vereinigten Staaten. O 165
ſiſch. O 17: Oberſt a. D. Schwertfeger: Staatsmann zi
in den Kriegen 1866 u. 1870/71. 17.30: P.
Violin onate. O 18: Std.=Rat Dipl.=Ing. Müller: Teck.
für Facharbeiter: Hebetechnik. O 18.30: Franzöſiſch füü
O 18.55: Min.=Dir. Dr. Weigert: Saiſonmäßige Arne
O 19.20: Wiſſenſchaftl. Vortrag f. Zahnärzte. O 20..
Hamburg: Uebertr aus dem großen Saal der Muffi,
burg. Soliſt: H. Rehkämper (Bariton), Dir.: Eugen Pgei
„Freiſchütz=Ouvertüre”. — Pfitzner: Zwei Geſänge mit
Schumann: Rheiniſche Sinfonie. O 22: Uebertr. Be
nachrichten. O 22.30: Uebertr. Berlin: Aus der Zeit E:
und Menuette. Lufſe H
7). Dr. Becce’s A
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6 157 914
11595 843
216 392
960 910
2 359
933 058
2 986
8357 493
17 931
11812 235
ut bearbeitet, Gold= und Silbermünzen.
*) ohne Reparationsſachlieferungen.
ſ uhr im veinen Warenwverkehr zeigt im Oktober gegen=
Rf
936 044
8375 424
rmonat eine Zunahme um 70 Millionen RM. Daran ſind
e smittel und Getränke mit 19 Mill. RM., Rohſtoffe und
„Zmen mit 27 Mill. RM. und Fertigwaren mit 24 Mill. ausfuhr zeigt dagegen eine leichte Abſchwächung.
sfuhr hat im Oktober im allgemeinen ihre Aufwärts=
Es betrug in Mill. RM.:
bewegung fortgeſetzt und liegt um 28 Mill. RM. über der Ausfuhr des
Vormonats. Geſtiegen iſt die Ausfuhr an Lebensmitteln um 6 Mill.
MM. und die Fertigwavenausfuhr um 25 Mill. RM. Die Rohſtoff=
ſtEum
insgeſamt
reiner
Waren=
verkehr
die Einfuhr
Lebens=
mittel
darunter:
Rohſtoffe
Fertigwaren
insgeſamt
reiner
Waren=
die Ausfuhr
Lebens= darunter:
.................... 1173,3
1197,3
1278,1
1160,8
1175,0
1244,8 356,1
371,7
437,3
336,2
360,7
379,2 592,7
602,4
603,5 210,3
208,5
223,9
221,5
229,7
253,3 834,7
747,4 33,3
26,6 Mi
160,9
187,3
207,1
196,5 6230
559,2
634,0
628,6
693,3 ....... ...... 5‟ ............ 5e „............ 59 ſ........... 9 6,5
. 1068,0 334,5
352,6 486,5
502,0 160,5
203,6 8747
845,4 43,4 M5 602,6 .... . .. . ..... 43,5 155,5 645,2
19s
1030,2
335,2
517,6
167,1
733,2
43,1
änen iſt folgendes zu berichten:
I0 uhr an Lebensmitteln und Getränken
geahnn: Vormonat eine Zunahme um 18,6 Mill. RM. Geſtiegen
Chän an Weizen (um 15,7 Mill. RM.), Obſt, Fiſchen und
bel ugen, Kartoffeln, Südfrüchten, Fleiſch, Speck, uſw., Roggen,
1935-malz. Abnahme weiſen außer Reis (hier iſt die
Ab=
dhr urückzuführen, daß die im Vormonat ausgewieſene
Ein=
miicudrr Terminabrechnung beſonders hoch erſchien), Mais,
hne und Hafer auf.
grolt Iü4.
eüFuhr an Rohſtoffen und halbfertigen Waren
Mamre um 26,6 Mill. RM. feſtzuſtellen. Die Textilrohſtoff=
MHriue Zunahme um 33,2 Mill. RM., woran Baumwolle mit
RuglN beteiligt iſt. Zunahme weiſt auch die Einfuhr an Oel=
AnLelſgaten, Hopfen und Kautſchak auf während die
Ein=
ttiren” Fellen und Häuten, Bau= und Nutzholz und Eiſen=
rcgegangen iſt.
un an Fertigwaren zeigt eine Zunahme um 23,6
queran ſind beteiligt die Textilfertigwaren Ghauptſächlich dem Vormonat nur unweſentlich verändert.
Wert= und Mengenergebniſſe der Reparations=Sachlieferungen.
Ausfuhr 1927
Januar=Okt. Okt.
Sept.
engruppen
Oktober
in 1000 RM. nach Gegenwartswerten
6 750
90971)
16 223
1422
10 294
68 783
2 504
1 737
elrund Getränke ..... ..
300 876 12 580 793
33 696
32 805
d halbfertige Waren ..
139 347
315 3982
19 107
16 910
Um ........
815,3
113,6
397
194,3
580,4
136,7
552,1
Wollgarne) mit 8 Mill. RM. Walzwerkerzeugniſſe mit 2,6 Mill. RMM.
und Maſchinen mit 2.5 Mill. RMM.
Die Ausfuhr on Lebensmitteln und Getränken zeigt
eine Zunahme um 6,3 Mill. RM. Hafer iſt hieran mit 1,9 Mill. RM.
beteiligt.
Die Ausfuhr an Rohſtoffen ud halbfertigen Waren
weiſt eine Abnahme um 3,6 Mill. RM. auf, die hauptſächlich auf leichte
Abſchwächungen der Ausfuhr an ſchwefelſaurem Ammoniak und
Brenn=
ſtoffen zurückzuführen iſt.
Bei der Ausfuhr an Fertigwaren ergibt ſich eine Zunahme
um 25 Mill. RM., die auf leichte Ausfuhrſteigerungen bei den meiſten
Warengruppen zurückzuführen iſt. Abſolut die bedeutendſte Zunahme
zeigt die Textilfertigwarenasfuhr (um 6,9 Mill. RM.). Eine leichte
Abnahme gegen den Vormonat weiſt die Ausfuhr an Maſchinen und
Kinderſpielwaren aus.
Die Ein= und Ausfuhr an Gold und Silber hat ſich gegenüber
Sept.
Mengen in d=
3 089:)
44227
11666 086 105 869 843
525 8582) 2496 322:
Jan.=Okt.
54 3981)
293 020
R
59 860
55 071
466 740
rewwe (Stück)
g (Stück).
12794 071
1230
IRRf
294
108 713 583
2 338
30
e Pferde. — 2) Ohne Waſſerfahrzeuge.
awen Reparationsſachlieferungen im Oktober ſind aus der
ſieknden Tiere: Pferde 3,5 Millionen RM., und Rindvieh
aus der Gruppe Lebensmittel: Zucker 1,5 Mill. RM.,
p. Rohſtoffe: foſſile Brennſtoffe 25,6 Mill. RM., ſchwefel=
Hau-F 3,7 Mill. RM. Steinkohlenteeröle 1,3 Mill. RM. und
Mickt zlwlz 1,3 Mill. RMM., aus der Gruppe Fertigwaren: Eiſen=
waren und Walzwerkerzeugniſſe 3,6 Mill. RM., Güter= und
Feldbahn=
wagen 3,1 Mill. RM., Maſchinen 2,6 Mill. RM., Papier und
Papier=
waren 1,6 Mill. RM., „ſonſtige” chewiſche und pharmazeutiſche
Erzeug=
niſſe 1,2 Mill. RM., Möbel und Holzwaren 1,1 Mill. RM.,
elektrotech=
niſche Grzeugniſſe 1,0 Mill. RM., Farben und Firniſſe 0,8 Mill. RM.
Produktenberichte.
Mer: Produktenbericht vom 22. November. Im Einklang mit
M u.d ausländiſchen Märkten verkehrte auch der hieſige Pro=
Mibeſter Haltung. Gefragt waren hauptſächlich Weizen und
20 jeb hier das Geſchäft klein, da ſich die Käufer ſehr
zu=
rh elten. In Futtermitteln iſt das Geſchäft weiter lebhaft,
ii wurde ſtärker umgeſetzt, da die Landwirtſchaft für
EwMDcungen vornahm. Der Preis wurde um eine halbe
ſin Die Preiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt: Weizen 1. 26;
3. 22,50—23,50; Roggen 25,50: Sommergerſte 26,50—77;
Mm 5——23,75; Mais 20—20,50; Weizenmehl 37,75—38,25;
Weume6—36; Weizenkleie 13,50; Roggenkleie 14,50—15.
Mecher Häuteauktion vom 22. November. An der heutigen
in tteauktion gelangten zum Ausgebot rund 8000 Groß=
M Kalbfelle, 4300 Hammelfelle. Die Kaufluſt war recht
Techwaffelle ſowohl als auch Kalbfelle, alle Arten, eine
Preis=
zn 5 Prozent gegen den Vormonat erfuhren. Füir Ochſen=
Heien Gwichten erhoben ſich die Preiſe etwas über die des
har ſchwere Ochſenhäute konnten Preiserhöhungen bis zu
enren. Der Beſuch war ein ſehr guter und erfolgten die
Pflattt. Schaff ille, Vollwolle, 75,75—77,75, desgl. Halbwolle
e Schuß 40,25, Kalbfelle ohne Kopf bis 9 Pfund rot 176
über 9 Pfund 152,75—157,25, desgl. bis 9 Pfd. ſchwarz
Gesgl. über 9 Pfd. ſchwarz 138,50—141,75; Freſſer ohne
UFFelle Schuß 118,50, leichte Häute ohne Kopf Klaſſe I, bis
Ochſen ohne Kopf Klaſſe 1, 30—49 Pfd. 97, desgl. 50—59
60—79 Pfd. 102—109,75, desgl. 80—59 Pfd. 103,50 bis
120 Pfd. aufwärts 109—111.
NSüdweſtdeutſche Zentral=Häute=Auktion findet heute
Imittags 9 Uhr, im Kaſino „Hof zum Gutenberg” ſtatt.
ennng gelangen: 7623 Großviehhäute, 7316 Kalb= und
1257 Hammelfelle.
igerikaniſche Kabeinachrichten.
* Chicago, 22. November. (Priv.=Tel.)
Anf günſtige Wetterprognoſen und die Berichte der
Acker=
ilier der Markt in abgeſchwächte Haltung. Später trat
A-holung auf Käufe des Handels ein.
De größeren Ernteſchätzungen in Nebraska und größere
mräte berlief der Markt ſchwach b.hauptet. Gegen Schluß
eſtägung ein.
MI Die gebeſſerte Exportnachfrage konnten ſich die Preiſe
* New York, 22. November. (Priv.=Tel.)
* Bei ruhigem Geſchäft bröckelten die Termine auf die
DDuls und heimiſche Abgaben ab. In Dezemberterminen
untionen vorgenommen.
Kom=
entäuſchenden Nio=Nachrichten veranlaß
14 Abgaben, wodurch die Preiſe einen Rückgang er=
Zucker: Anfangs waren Anſchaffungen ſür europäiſche und heimiſche
Rechnung zu beobachten. Auch ſtimmlierten die Anſichten, daß ſich Java
den Reſtriktionsmaßnahmen anſchliußen werde. Gegen Schluß nahm der
Handel Liquidationen vor.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 22. Nov.:
Getreide: Weizen Nr. 2 rot 150¾, hart 144½: Mais neu ank.
Ernte 101½; Mehl ſpring wheat clears 6,50—6,96; Fracht nach
England 2,3—3, n. d. Kontinent 14—15.
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,75; Talg extra 894.
Kakav: Tendenz unregelmäßig, Umſatz in lots 159, Loco 14½,
November 14,/44, Dezember 14,15, Januar 13,95, Februar 15,88,
März 13,80, April 13,92, Mai 14—, September 14,32.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Wie wir erfahren, hat die Leonhard Tietz A. G. in Köln die Firma
Guggenheim u. Marx in Darmſtadt erworben und wird dort einen
Zweigbetrieb eröffnen.
Die F. W. Woolworth G.m.b.H. Berlin hat das ſeit mehr als 25
Jahren beſtehende Kaufhaus Franz Bergmann u. Co., Köln, Hoheſtraße
73—77, erworben, um es nach orfolgtem Umbau und vollſtändig neuer
Ausſtattung ſchon im Frühjahr 1928 als Woolworth=Filiale neu zu
er=
öffnen.
Der Großkaufmann Ludwig Dyckerhoff in Wiesbaden iſt zum
Han=
delsrichter ernannt worden.
Nach einer Meldung der Morgenblätter aus Saarbrücken iſt infolge
Ablehnung des Schiedsſpruches in der Eiſeninduſtrie des Saavgebietes
nunmehr der Streik ausgebrochen. Von dem Streik dürften 35000
Ar=
beiter betroffen werden.
Am 23. und 24. November tagen im Verein mit der Wiener
Waren=
hörſe die mittel= und ſüdeuropäiſchen Getreidebörſen in Wien. Auf der
Tagesordmng der Konferenz ſteht die Feſtſetzung einer einheitlichen
Führung der offiziellen Warmmuſter und die Frage der ungehinderten
Vollſtreckung der Urteile der Börſenſchiedsgerichte in Angelegenheiten
des internationalen Handels.
Aus Moskau wird gemeldet, daß die Produktion der Induſtrie der
Sowjetunion im abgeſchloſſenen Wirtſchaftsjahr den Wert von zwölf
Milliarden Rubel erreicht habe, was gegerübar dem Vorjahr eine
Stei=
gerung um rund 13,2 Prozent bedeute. Die Zahl der
Induſtrieunter=
nehmen, die im Betriebe waren, ſei von 12 517 auf 12854 geſtiegen.
In römiſchen induſtriellen Kreiſen erhält ſich die Meinung, daß
eine baldige Zuſammenkunft deutſcher und italieniſcher Delegierter
be=
vorſteho, die einige Fragen des deutſch italieniſchen Warenaustauſches
betreffen ſolle.
Das am=eikaniſche Schatzamt hat die von ihm ſeit einiger Zeit
an=
geſtellte Unterſuchung über ein angebliches Dumping bei der Einfuhr
von Kunſtſeide nach den Vereinigten Staaten niedergeſchlagen. Das
Schatzamt hat ſich hierbei allerdings vorbehalten, die Unterſuchung zu
jeder Zeit wieden aufzunehmen.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 22. November.
Auch an der heutigen Börſe herrſchte allgemeine Luſtloſigkeit und
Zurückhaltung. Bei der weiter äußerſt reſervierten Haltung des
priva=
ten Publikums verharrte auch die Spekulation in ziemlicher
Teilnahms=
loſigkeit. Es wurden wieder Abgaben vorgenommen, ſo daß die
Hal=
tung bei dem geringen Umfange des Geſchäftes eine neue Abſchwächung
erfuhr. Daran änderte auch das Erſcheinen des deutſchen
Außenhandels=
ausweiſes für den Monat Oktober nichts, der eine neue Rekordhöhe der
Ausfuhr zeigt, aber gleichzeitig eine weiter geſteigerte Einfuhr, ſo daß
ſich der Einfuhrüberſchuß um rund 40 Millionen erhöht hat.
Verſtim=
mend wirkte die Regierungskriſe in Belgien, da man im Zuſammenhang
damit mit einer ſchwachen Haltung der Brüſſeler Börſe rechnet. Ferner
wurden die Erklärungen beachtet, wonach in den deutſch=franzöſiſchem
Chemieverhandlungen, von einem beſonders großen Fortſchritt zunächſt
nicht die Rede ſein könnte. Namentlich Elektrowerte waren wieder
an=
geboten: Geſ. für Glektr. gaben 5 Prozent nach, Siemens 3 Prozent,
Licht u. Kraft 3,25 Prozent und AEG. 2 Prozent. Auch am
Chemie=
markt überwog das Angebot ſtärker; J. G. Farben verloren 3 Prozent.
Im allgemeinen gingen die Kursverluſte kaum über 2 Prozent hinaus.
Am Montanmarkt waren nur Rheinſtahl mit minus 3 Prozent und
Rheiniſche Braunkohlen mit minus 2,5 Prozent ſtärker abgeſchwächt.
Voigt u. Häffner konnten ſich weiter merklich erholen (plus 4,5 Prozent).
Auch für Frankfurter Maſchinen zeigte ſich wieder etwas Intereſſe (plus
1 Prozent). Ablöfung ohne Ausloſung gaben bei kleinerem Geſchäft
ge=
rimafügig nach, Altbeſitzanleihe aber etwas erholt.
Die Abendbörſe war außerordentlich ruhig, jedoch im Verlauf
weiter gedrückt. Nachdem die Kurſe bei Beginn auf die ſehr ſchwachen
Spätnachbörſekurſe zunächſt etwas frcundlicher waren, wurde der
Ver=
lauf wieder ſchwächer, ſo daß die kleinen Kursgewinne verloren gingen.
Der Schluß war gedwickt, beſonders für Harpener Rheinſtahl und die
Stahlvereinsaktie. Im emzelnen nannte wan: Danat 198 Dresdener
143, Metallbank 128, Harpener 163. Mansfeld 97,12, Mann 8mann
131,75, Rheinſtahl 144, Stahlverein 97. Nordd. Lloyd 134,75, A.E. G.
145,5, Daimler 85,5. Erdöl 110, Farbeninduſtrie 244, Siemens u. Halske
245, Zellſtoff. „Waldhof 221,5. — Im Abenddeviſenverkehr
Holland ſchwächer, London-Holland 12,07, Pfunde—Mark 20/43¾,
Dollar—Mark 4,1885.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 22. Nobember.
Die Börſe begann in ſchwacher Haltung, da die Außenhandelsziffern
entgegen den urſprünglich gehegten Erwartungen eine Verſchlechterung
gegenütber dem Vormonat zeigten und die Spekulation infole dieſer
Eut=
täuſchung ſtärker mit Abgaben hervortrat. Gleichzeitig lag aus der
Pro=
vinz wieder einiges Angebot vor, während es an Kaufintereſſe fehlte.
Auch innenpolitiſche Befürchtungen und der Rücktritt des belgiſchem
Kabinetts, der eine Abſchwächung der Brüſſeler Börſe erwarten läßt,
drückten auf die Stimmung. Die Geldverhältwiſſe waren für kurzfriſtige
Mittel etwas leichter, doch blieb die Anſpannung für Monatsgeld
be=
ſtehen. Bei Börſenbeginn tauchten ſogar Verſionen auf, wonach mit
einer bevorſtehenden Privatdiskonterhöhung gerechnet werden müſſe.
Ma nannte Tagesgeld mit 5—7 Prozent, Monatsgeld wit 8—9,5 und
Warenwechſel mit 7,25. Am Deviſenmarkt war die Aufmerkſamkeit
weiter auf die Bewegung des engliſchen Pfundes gerichtet, das ſeine
Steigerung mit 4,8775 gegen New York voll behaupten. Der Dollar
gab in Berlin leicht auf 4,1880 nach. Das engliſche Pfund noderte hier
mit 2,4275 ebenfalls niedriger. Weiter war eine Abſchwächung der
ſpaniſchen Valuta hervorzuheben, London—Madrid 28,80. Am Montan=
Artienmarkt ſchwächten ſich die Kurſe um 2—3 Prozent ab. Wie gering
das Geſchäft war, geht daraus hervor, daß Vereinigte Stahlwerke bei
einem Umſatz von 12 000 RM. um 2 Prozent nachgaben. Rheinſtahl
ver=
loren 4,5, da J. G. Farbepaktien mit 247 Brief nach einem Höchſtkurs
von 253 in den heutigen Vormittagsſtunden ſtärker rückläufig waren. Am
Elektromarkt beobachtete mon Brüſſeler Verkäufe.
Im weiteren Verlauf der Börſe fanden kleinere Deckungskäufe ſtatt,
die aber zu keiner nennenswerten Erholung der Kurſe führten. Die
Tendenz blieb umverändert ſchwach und die Stimmung gedrückt. In
Montanwerten und anderen Induſtrieaktien ſollen rheiniſche Verkäufe
ſtattgefunden haben, insbeſondere aus induſtriellen Kreiſen. Der
Privat=
diskont gelangte mit 6,75 unverändert zur Notiz. Das Angebot war
ge=
ringer als geſtern und wurde glatt aufgenommen. Etwas Intereſſe
be=
ſtand für mexibaniſche Renten. Angeblich ſoll ein neuer Plan zur
Rege=
lung des Dienſtes dieſer Anleihen in Vorbereitung ſein, der auch auf die
in Deutſchland befindlichen Stücke ausgedehnt werde. Kurz vor
Börſen=
ſchluß fand ein neuer Vorſtoß der Baiſſepartei ſtatt. Bis zum Ende der
Börſe trat beine Aenderug der Tendenz ein. Die Börſe ſchloß weiter
nachgebend, überwiegend zu den niedrigſten Tageskurſen. Auch an der
Nachbörſe gab das Kursniveau bei vollkommen luſtloſer Stimmung noch
mehr nach. Gegen 2.30 Uhr hörte man u. a. folgende Kurſe: Commeiz=
und Privatbank 150,5; Danatbank 197,5; Deutſche Bank 147; Dresdner
Bank 142; Hapag 129,5: Nordllotzß 134,75; AGG. 145,5; Bergmarm
169; Geſ. für Elektr. 255,5: Ludwig Loewe 217,5: Schuckert 155:
Sie=
mens 245,5; Ver. Glanzſtoff 506; Zellſtoff Waldhof 221; Oſtwerke 299,5;
Schultheiß 342,75; J. G. Farbewinduſtrie 243; Deutſche Erdöl 109;
Deſ=
ſauer Gas 150; Harpener 173; Gelſenkirchen 127 25; Klöcknerwerke 111,5;
Mannesmann 131,25; Rhein. Braunkohlen 199 5; Rheinſtahl 144,751
Bemberg 379; Altbeſitzanleihe 50,80: Neubeſitzanleihe 12,30.
Aſchaffenb. Zellſtot
Augsb. Nürnb. Maſch.
Bamag=Meguin.
Berlin el. V...
BerlinKarlsruheInd.
Praunkohl=Briketts.
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Nordd. Gummi. 149,5 149.— 65.— 65. Orenſtein. 112.25 111.75 Rathgeber Waggon 93.— 89.— Rombacher Hütten.. 115.— 113.5 Roſitzer Zucker. . .. (5.— 68.75 147.5 143.— Rütgerswerke .. 79.— 2495 247.5 Sachſenwerk ... 105.625 135.25 101.5 101.5 Sächſ. Gußſtahl. 135.— 132.— 35.— 34.— Siemens Glas.. 147.— 147.— 280.75 258 5 Ver. Lauſitzer Glas..
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Deviſenmarkt.
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Ludapeſt .."
Soſia ..
Kolland.. .
slo ..
Aopenhagen.
Stodholm.
London. .
nos Aires.
New vork.
Belgien.
30.84
70,890 7.02
21.71
.500
7.384
20.57
3.558
2-162
4.190 4.198
4.296/ 4.304
Viehmärkte.
* Mainzer Viehhofmarktbericht vom 22. November. Auf dem
Wochenmarkt war das Geſchäft zieulich ruhig. Die Anfuhr blieb gegen
den Vormarkt bei Großvieh um 17 und bei Kälbern um 24 Stück zuruck.
Bei Schweinen war der Antrieb derſelbe wie auf dem Vormarkt. Die
Preiſe verzeichneten bei Ochſen, Bullen, Kälbern und Schweinen
einen Rückgang von 1—3 Mark. Auf dem Großviehmarkt wurde
lang=
ſam geräumt, während auf dem Schweinemarkt etwas Rückſtand
der=
blicb. Angetrieben waren: 23 Ochſen, 16 Bullen, 432 Kühe und
Färſen, 286 Kälber und 1096 Schweine. Je nach Oualität wurden im
einzelnen folgende Preiſe pro 100 Pfund Lebendgewicht erzicit:
Ochſen 47—57, Bullen 38—48, Färſen und Kühe 52—63, 36—48, 25—36
18—22, Kälber 56—67, 46—56, Schweine 65—68, 64—68, 62—65 und
Sauen 52—59 Mark.
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5%„L. Inv. 1914
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41ſ.% Oſt. Silberr.
4% „ Goldr.
4½ Oſt. Goldrente
Innsbr. Abk.
4X „einh. R. (k.)
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5SRum.am. R.o8
4½%„Gold. 13...
4% am.kon.
42 am.05
—
3.5
4.55
4% Türk. (Adm.
4% • (Bagd.)
47 .(Bagd. N 12.5
4X. unif 1908
42 1911 Boll.
4½½ Ung St. 1918
4½%
1918
(lt. Tnnsbr. Abk.)
4½% Ung. St. 1914
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44 Unn. Gobr.
% Ung. Goldr.
(t. Innsbr. Abk.)
42 ung Staatsr.
v. 10‟
42 Ung. Kronr.. ..
5% Ung. Eiſ. Tor .. / 16.25
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5% Mex.am. in. abg.
5% „äuß. 99
—
42 Goldo4ſtf. —
3% konſ. inn. „ —
4½½, Irrigat. .
5½Tamaulipas I ,
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
10%Berl. 6.=Bk. G. /105.25
18%
99
6% Berl. St. Goldl 84
8% Darmſt. St.=G.
8 % D. Hyp.=Bank/ 98.25
Meining. Goldpf.
62
2, Dresb. St.=G.
7%Frkf. St.=G....
870
22 Frkf. byp.=Bk.
Soldpfbr.
70 Frkf. oyp.=Bk.
Goldpfbr.
62 Frkf. Hyp.=Bk.=
Goldpfbr
%o Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr
Frkf Soldpfbr.
8% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr.
1 .— Frrf. Bſbr. Bk.
Geoldpfbr.
H.=St.=
Gold=
and
Heſi. Land.=B
Goldpfbr.
7% befſ. Land.=Br
Goldpfbr.
sRASc.-Werk.:6
98.75
94
89
86.5
94
78
98.5
95
Deden ſe
Mark (Hagen)
Goldobl.
1s½ Komm. Ldsbk.
Darmſt., Reihe I
8½ K. Landesbank
Darmſt. Reihe II
s½ Ldwgshf Stadt=
Goldanl..
79 M. Kraftgöchſt
82 Mainz.=St.=G.
8½ Mannh. St.=G.
6½ Mannh. St.=G.=
72 M.,Stahlw. 27
82 Naſſ. Lbb. Gold
8% Nbg. St. Gldal.
8% Pfälz. Hyp.Bk.=
Goldpfbr
2 Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
6% Pfälz. Hyp.=Bk
Goldpfbr.
8% Pforzh. St.=G.
8% Pirmaſ. St.=G.
8½ Pr. Centr. Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr.
5% Pr. Centr.=St.=Goldpfbr.
26 Pr. Centr.=St.-Goldpfbr.
8% Rh.=Hyp.=Bk.
Soldpfbr.
757
4½½„Lig. Pfb.
4½½ „Anteilſch.
Rh. Stahlw.
25
..
10%Rh.=Beſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf.
72 Sſtd. B. Er.5.
Goldpfdbr.
% V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorföyp.=Gld. Optionl
B. Stahlw.
Düſ=
eldorfHhv.=Gd.. ohne Op tion
74Biag(B. Ind.. Bir.)27.
92.5
86.3
94.5
78
88.5
101.9
88.5
94.25
97
94 50
96
97
90
Pade
Goldobl.
8%6 Württbg. Hyp.=
Bank Goldpfbrf.
Ohne
Zins=
berechnung
5% Bdw. Kohl 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6%Heſ. Brk.=Rg.23
5% Heſſ. Volksſtaat
Roggen
. . 23
5% Pr. Kaliw.
52 Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt. B. 6
Borkriegs=oyp.=B.
Pfandbriefe
Bayr. Bereinsb.
Bahr. Handelsb.
Bayr. Hyp. u. Wechſ.
Berliner Hyp.=Bk..
Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bk.
Mecklb. Hhp. =u. Wb.
Meining. Hyp. Bk..
Nordd. Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Bob.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B. =Cr. B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B.
Rh.=Wſtf. B.-Cr.=B.
Südd. Bodenkr..
Württ Hyp Bk. ..
Staatl. ob. prov.
garantiert
Heif. L.=Hyp.=B...
Landeskr. Caſſel ..
Naſſau Ldsb.
Obligationen v.
Transportanſt.
42 Eliſ.=Bahn ſtfr.
4½ Galiz. Carl=
Lud.=B.
abg.
FSoſt. Sd. (S.)ſfr.
18.5
13.3
6.45
8.25
2.225
15.5
16.5
123
8.05
12.25
12.3
2,6%AteOſt. Südb.
2,6% Neue „
4½Oſt. Staatsb. 83
5%Oft. 1.b.3.6.
8‟,Oft. „abg.
3½ „ „ „9.Em.
3% - „ „abg.
3% „ „ 1885
3% „ „ abg.
3%Oſt. Erg. Netz
3%Oſt. „ „abg.
3% Raab Oebd. 83
8½
91
36
97
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4% Rud. (Salzkg.)
4½Anat., S. I
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4½%
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Bad. Bk.
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14.5
14.5
6‟
21.25
20
18.50
16
6.6
17.5
15s
141.25
142
119.5
Südd. Dise-Ge).
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Banwerein
Bergwerks=Akt.
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Gelſenkirch. Bgw..I.
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Lothr=Hütte)
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174
107.5
208
133
98.5
87.5
148.25
110
97.5
182
4.3 Gotha. Grundfr. Bk. 142.5
3.52
Lur. Intern. Bank / 6.9
Metallbank.
Mittew. Crebitb 193
Pfälz. Hyp.=Bk.
Pr. Bd.=Creditbank 119
„ Hyp.=Akt.=Bank 1132
128.25
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbk. ..
Rhein=oyp.=Bk.
Südd. B.=Treditbk.
169.5
123.75
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum(Mannh.)/271
Henninger
Hereules Heſſiſche 1145.5
Löwenbr.=Münche 1316
Mainz. Aktienbr. 231
Schöfferhof(Bind./ /297
Schwarz=Storchen 170
Tucher, Nürnberg
Werger
165
Arum. Berlin.
Adler & Oppenh 1177
Adlerw. (v. Kleyeril 80
6SE. A. G. Vzg. A. 80.5
5%A. E. G. Vzg.B 73.25
A. E. G. Stamm
143
Bad. Maſch. Durla
Bad. Uhren, Furtw
Bamag=Meguin ..
Baſt Nürnberg ..
139.5
15
25
Mi Kce
Beck & Henkel
Bergmann El.
Bing. Metall.
Brem.=Beſieh=Ol.
Bürſtenfbr. Erlang
Cement. Heidelb.
Cement. Karlſtadt
Cement. Lothr. . ..
Chem. Albert. . ..
Chem Brockh.
141 25 Chem. Milch
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Dt. Eiſenhandel.
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Dürkoppw. (St).
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Mittwoch, den 23. November 1927
ias fammende Meer.
Geite 13
Roman von Werner Scheff.
(Nachdruck verboten)
Freunde!” ſchreit Herbert Brakke mit ſo lauter
as es den Anſchein hat, als würde er ſich Gehör ver=
„Igenn die Rufe beginnen zu verſtummen, vereinzelt
ryſſtänen Schreie.
dm Verräter . . Ruhe . .. ſprechen laſſen!”
Nwel” klingt wieder die helle Stimme des Mannes
p. herab.
Sin letztes Wort vor dieſen Hörern.
verholt er tief Atem. Er lächelt, denn er freut ſich, daß
aom Reden gelangen laſſen. Er will beginnen.
h ſich drüben am Fuße des gegenüberliegenden
Hau=
ibomd aus dem Meer von aufwärts ſtarrenden
Häup=
dmrt Brakke ſieht es aufblitzen, er hört den ſcharfen,
gargen Knall und fühlt, wie ihn ein ſchwerer Stoß
Trruſt trifft.
„hnt auf, ſchlägt die Hände vor das Geſicht und ſinkt
mactf die Brüſtung herab. Sein Haupt ruht in den
bun=
zürtterchen, die aus den Blumenkäſten wachſen. Bis er
i BBoden gleitet.
ih undvierzig Stunden ſpäter kam Herbert Brakke
wie=
yiervußtſein.
r es ihm, als läge ein ungeheuerer, glühender Stein
mBruſt: er vermochte, nicht Atem zu ſchöpfen. Der
zwer Schmerz auf ſeine Zunge drängte, gelangte nicht
fü=hne. Dort blieb er hängen und wurde zum Aechzen,
AFlegerin herbeirief. Er öffnete die Augen, aber das
9 zwang ihn, ſie ſogleich wieder zu ſchließen. Und erſt
Aſutmi begehrte er wieder zu ſehen, was um ihn vorging.
Leitt”, er das von blonden Locken umrahmte Antlitz Lottes
peſſunk abermals in ſein ſtarres, regungsloſes Ruhen, das
eeſden und Gedanken hinwegtrug.
Mufflackern ſeiner Beſinnung geſchah etwa eine
ſach der Operation, die Profeſſor Sörrnim an ihm vor=
Ar batte. Der Verwundete ruhte in ſeinem hohen, luf=
Yffimmer, die Fenſter ſtanden weit offen, und die
wür=
ti iines kurzen Sommerregens drang in das Gemach.
Unorr bei ihm als Lotte Richter, denn ſeine Mutter hatte
tzvfi durchwachten Nächten auf Lottes dringenden Rat
ſeizUTegt.
iſſurf die blonde Jugendfreundin Herbert Brakkes neben
3ſtens Ohnmächtigen und hielt ſeine Hand in der ihren.
ugug des Leidenden beobachtete ſie, mit ängſtlicher
mnſtu DDie düſtere Sorge um ſein Leben ſtand auf ihrer
ſyr ben. Sie gedachte der letzten Worte des Profeſſors:
är nvird uns eben helfen müſſen!“
ea rig hatte dieſer Troſt geklungen. Und doch gab er
Frauen, die von der Seite Herberts nicht gewichen
wenig Hoffnung. So gering ſie auch war, ſie ſchien
Stütze. Gab ihnen die Kraft, alles daran zu ſetzen,
Befahr von dem Verwundeten abzuhalten und ſelbſt
ume Geduld und Spannung für ſtundenlanges
Ver=
ſeinem Lager aufzubringen.
w3 als man das Orfer des Streiches eines Fanatikers
uerter Verletzung in die Villa im Grünen geſchafft
pAotte ungerufen erſchienen, herbeigeholt von der
en Nachricht, daß Herbert Brakke im Sterben liege.
ilam die Mutter aus Stubinten. Da aber Lotte das
Haus des Jugendgeliebten betrat, beſchäftigten ſich um ihn ſein
Arzt und außer den Dienern und Mädchen des Hauſes ſein
Chauffeur und Direktor Smolenk, die ihn hierher gebracht hatten.
Käthe war verſchwunden. Später erfuhr man, daß ſie ſich in das
Haus ihres Vaters begeben hatte. Ebenſowenig aber fand
Robert Ernſtheimer den Mut, bei ſeinem Schwiegerſohn zu
blei=
ben. Käthes Ntücktehr ins Elternhaus ſtellte ihn vor ſo viele
Ent=
ſcheidungen, daß er genügend von dem peinigenden Gedanken
abgelenkt war, einen Teil der Schuld an Herberts Mißgeſchick
auf ſeinem Gewiſſen zu tragen. Die Worte des jungen Chemikers,
in denen er ſich ſchroff von Käthe losgeſagt hatte, ſchienen nun
tatſächlich eine trennende Wand zwiſchen ihm und den
Ernſt=
heimers auſgerichtet zu haben
Niemand hinderte Lotte, bei Herbert zu bleiben. Im
Gegen=
teil ... der alte Medizinatrat, der als erſter zu dem Verwundeten
geeilt war, nahm ihre Hilfe nur zu gern in Anſpruch. Als nun
gar die Mutter aus Stuvinten antangte, wohin die Nachricht von
Herberts Verwundung gleichfaus gedrungen war, fand Lottes
Stellung im Hauſe Herbert Bralles eine Feſtigung. Man
er=
kannte Frau Bracke als die Herrin an, die ihren Sohn vertrat,
Lotte aber als deren Vertraute und als Pflegerin des Kranken.
So blieb ſie, und ſeit zwei Tagen und zwei Nächten erlebte ſie
den furch=baren Kampf um ein heißgeliebtes Leben, das finſtere
Mächte ihr zu entreißen drohten.
Denn der Profeſſor mit dem großen Namen, den der
Haus=
arzt an das Lager des Verwundeten rief, wurde ſehr ernſt, als er
die Unterſuchung Herberts beendet hatte. Er ſagte, die Kugel
habe die Lunge getroffen und ſich zwiſchen den Rippen dicht am
Rückgrat feſtgeſetzt. Er riet ſofort zu einer Operation. Meinte,
man ſolle die junge Frau Herberts fragen, ob ſie damit
einver=
ſtanden ſei. Aber die Mutter, der eine Ahnung wohl ſagen
mochte, wie fern Käthe dem Schmerzenslager Herberts nicht
allein körperlich, ſondern auch ſeeliſch blieb, ſie gab die
Einwilli=
gung, und der ſchwierige Eingriff ging vor ſich, nachdem in aller
Haſt die Vorbereitungen im Nebenzimmer getroffen worden waren.
Lotte überwand den Schrecken vor dem gräßlichen Bild, das der
leidende Leib des Patienten unter den Meſſern der Aerzte bot.
Sie harrte auch während der Operation bei ihm aus, ſie hörte,
wie der Profeſſor von einem hoffnungsloſen Fall ſprach, und wie
er dann nach der Vollendung ſeines verantwortungsvollen
Wer=
kes die allmächtige Naur als Helferin anrief. Und ihr war es,
als habe ſich das Meſſer des großen Arztes in ihre eigene Bruſt
geſenkt und dort alle Lebensluſt und alle Freude am Daſein
zer=
ſchwitten.
Wie ein Traum lagen alle dieſe Ereigniſſe hinder ihr. Und
mit der Schnelligkeit eines Traumes hatten ſie ſich vor ihr
abge=
ſpielt. Seit dem Augenblick, da ſie kurz nach ihrer Rückkehr von
ihrer Arbeitsſtätte in das Heim ihrer Eltern von den Vorfällen
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in der Hamburger Straße erfahren hatte, wa ſo viel auf ſie
ein=
gedrungen, daß ſie ſich der tiefen Ruhe, die im Zimmer des
Ver=
wundelen herrſchte, wie einer lange entbehrten Wohlta erfreute
Wie ſie Herbert faſt nur von Mannern betreut unter den Hände
des alten Arztes wiedergefunden, wie ſie den Beſinnungsloſe:
gebettet harte, wie ſeine Mutter gekommen war, gebrochen, raſen?
in ihrem heiligen Schmerz, wie dann Profeſſor Sörrnim zu der
quälenden Angſt der Frauen neue Furcht herauſbeſchworen hatte,
dieſe Kette von furchtbaren Bildern von aufpeitſchenden Gefühlen
hatte ſelbſt das ſtarke Mädchen tief erſchüttert. =
Dazu geſellten ſich die Rätſel, die über den Geſchehniſſen z
liegen ſchienen und Lotte in den kurzen Minuten der Raſt zure
Grübeln zwangen. Gewiß hatte ihr Profeſſor Smolek über alle
Aufſchluß gegeben, was mit der Verwundung Herberts ſelbſt 31.
ſawmenhing. Ihm verdankte ſie eine Schilderung der Demon
ſtration, in deren Verlauf der Chemiker tollrühn auf den Balkoni
getreten war, um zu den halb verrückten Menſchen beruhigend:
Worte zu ſprechen. Und daß irgendeiner, ein Unbekannter, eine
von dieſen Tauſenden, die Waffe auf den Schutzloſen gerichte:
und ihn niedergeſchoſſen hatte, erfuhr ſie ebenfalls. Auch wußt
ihr der Direktor der Aquanit=Werke zu berichten, daß wenig
Minuten ſpäter berittene Polizeimannſchaft die Hamburg
Straße geräumt und ſo die in den Bureaus Bedrohten geſichert
hatte.
Nun aber begann für Lotte das Unerklärliche. Denn na
Herberts Verletzung hatte ſich nicht Robert Ernſtheimer ſeine
angenommen, wie es die einfachſte Pflicht einem ſo nahen Ve:
wandten befahl, ſondern die Fürſorge um den Verwundeten we
dem Direktor überlaſſen worden, under deſſen Leitung wan ihr
nach Hauſe ſchaffte. Und hier ewvartete ihn nicht ſeine jung
Frau, ſondern das Haus war leer von denen, die in den Tage:
des Glücks um ihn geweſen. Käthe weilte bei den Ihrigen. An
ihrem Schreibtiſch aber fand Lotte einen verſchloſſenen Brief, der
an Herbert gerichtet war. Kein Zweifel . . . . zwiſchen den
Eh=
gatten mußte ſich etwas ereignet haben, was die Bande der Liel
und des Vertrauens gelockert hotte. Aber was .. was moch
es wohl ſein? So fragte ſich die Sinnende vergeblich. Nur eime
ſchien ihr ſicher: Ein noch furchtbarerer Schmerz, als die Kuge
des unbekannten Täters Herbert Brakke zugefügt hatte, mußt
für ihn dieſes Fernbleiben ſeines jungen Weibes bedeuten,
ſo=
bald er wieder zu ſich kommen würde.
Dann fand er nach dem erſten Verſuch endlich das Bewußt
ſein wieder. Es war, als die Sonne ſich zum Untergehen
an=
ſchickte und ſchräge, rötliche Strahlen zwiſchen den luftigen
Gar=
dinen hindurch in das Gemach ſandte. In dieſen Minuten hob
ſich die wunde Bruſt des Ruhenden unter einem tiefen Atemzug,
und ſeine Augen entſchleierten ſich zu einem langen Blick, mit deni
er zuerſt zur Decke ſtarrte, um ihn gleich darauf ſeiner blonden
Pflegerin zuzuwenden.
„Lotte!”
Er ſagte das ſo leiſe, daß nur ein Hauch des Namens ihr
Ohr traf. Sie aber hätte am liebſten aufgejauchzt, als ſie ſeine
Stimme vernahm. Ihre Hand lag noch feſter um die ſeine.
„Bleibe vor allen Dingen ruhig, damit du dir nicht ſchadeſt”,
bat ſie beſorgt. „Du brauchſt nicht viel zu ſprechen. Der
Pro=
feſſor meinte, du ſollteſt nur fragen, wir werden dir ſchon
ant=
worten.”
„Welcher Profeſſor?” kam es kaum vernehmlich zurück.
Nun galt es, ihn von allem zu unterrichten, was ſich wit ihm
ereignet hatte. Lotte vollbrachte das ſchwierige Werk in wenigen
Minuten. Ueber ſein Geſicht gebeugt, erzählte ſie ihm die
Vor=
fälle der letzten zwei Tage. Seine Mienen verrieten volle
Teil=
nahme. Aber es lag wie ein angeſtrengdes Denken auf ſeinem
Antlitz.
(Fortſetzung folgt.)
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