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„naligem Erſchelnen vom 1. Nobember
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſfrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 323 Montag, den 21. November 1927. 190. Jahrgang
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Katn
Gewalt, wie Krieg. Aufruhr, Sireil uſw. erliſcht
ede Verpſichtung auf Erfüllung der Anzeig
ſenerſatz. Bei
uſträge und Teiſtung
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onkurs oder
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MWcede=
uiſche Ban” und Darm
Nabalt weg. B.
ſädter und Natſonalban”.
aſt
durch
telur
On
Die deutſch=polniſchen
pelsvertragsberhandlungen.
e handlungen zwiſchen dem deutſchen
Reichsaußen=
nn dem polniſchen Delegierten Jackowſki über den
geutſch=polniſchen Handelsvertrag ſcheinen in den
letz=
nemlich flott vorwärts gegangen zu ſein. Man iſt
um ſich mit dem wichtigſten Teil des
Handels=
ſich auf die landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe erſtreckt,
Fu können. Von Warſchau iſt ein Sachverſtändiger
ir getroffen, der den polniſchen Delegierten Jackowſki
iHtlich der landwirtſchaftlichen Zölle unterſtützen ſoll.
ufen dieſes Delegierten bildet für die deutſchnationale
Neignal, aus ihrer bisher geübten Reſerve
herauszu=
hiet ſuch etwas eingehender mit den Berliner
Verhand=
ue chäftigen. Die „Deutſche Tageszeitung” das Organ
ure, bringt einen kurzen Kommentar unter der
Ueber=
ſicht!”, und macht darauf aufmerkſam, daß es bei den
gen gewiſſe Grenzen gebe, die nicht überſchritten wer=
und daß vor allem die Intereſſen der oſtdeutſchen
nut volle Berückſichtigung finden müßten. Nach der
Reichsaußenminiſters aus Braunſchweig werden
die Verhandlungen ihren Fortgang nehmen. Wie
wird man wahrſcheinlich ſchon Mitte der Woche
ſo=
man klar überſehen kann, welche Forderungen die
dmt eigentlichen Verhandlungen über den
Handels=
lei werden. Danach richtet ſich natürlich auch unſere
„Ddie nach Abſchluß der Berliner
Zwiſchenverhand=
elsgt wird. Ueber die Zuſammenſetzung der deutſchen
ſteid bis jetzt noch keine Vereinbarungen getroffen
hrſt anzunehmen, daß die Herren, die an den jetzigen
gen führend beteiligt geweſen ſind, ſo vor allem auch
Rauſcher, in Zukunft eine führende Rolle ſpielen
Atstagung in Berlin?
KSemmungen der Reichsregierung.
dine Berliner Blätter berichten, daß die
Reichs=
ig die Abſicht habe, den Völkerbundsrat
Julitagung 1928 nach Berlin
einzu=
zwar werde dieſe Einladung erfolgen während
nſchſten Monat vorgeſehenen Tagung in Genf. Das
zu einem Teil richtig. Bekannt iſt ja, daß die
tig ſchon im vergangenen Jahr damit umging, den
Jjahr nach Berlin einzuladen und daß dieſe
Ein=
ie erfolgt wäre, auch zweifellos angenommen
wor=
er Rat hätte die Gelegenheit ergriffen, um in
Viſitenkarte abzugeben. Die Regierung iſt aber
denken abgekommen, weil ſie doch wohl ſelbſt
Hem=
eſen hatte, die Vertreter der Mächte offiziell zu
de immer noch ihre Truppen am Rhein ſtehen
A, wenn gleichzeitig die Frage einer früheren
Räu=
einlandes angeſchnitten wird. Die
Reichsregie=
wohl gegenwärtig überzeugt, daß im Augenblick
ſternationale Diskuſſion über die
)räumung keinen Erfolg verſpricht
her dieſe Frage zurückgeſtellt, bis im
ahr hauptſächlich, in Frankreich die
orüber ſind. Das iſt im Mai, und dann wäre
ſitwunkt gekommien, wo wir vielleicht mit größerer
erfolg unſere Anſprüche aus dem Verſailler Ver=
Dann können. Ob es daher gerade taktiſch beſonders
„, was dann in Berlin zu machen, iſt zum mindeſten
binzu kommt aber auch, daß dem Rat jetzt ein
Mertt, die Zahl ſeiner jährlichen Sitzungen von vier
ſbzuſetzen, und daß ſchon aus techniſchen Gründen,
Elieſer Antrag nicht entſchieden iſt, irgendwelche
Dis=
h. getroffen werden können, weil ja niemand weiß,
Münenn er ſich künftig auf drei Sitzungen verſtändigt,
TN wird.
Sicherheitskomitee
u00 Abrüſtungsdebatte.
Ein deutſcher Hinweis.
Berlin, 20. Nov.
RiSen Kreiſen Berlins gibt man im Hinblick auf
pAeide Tagung der Abrüſtungskommiſſion der Be=
BeSruck, daß die eigentliche Abrüſtungsdebatte wäh=
Dele Tagung zugunſten der Verhandlungen über das
herbſttagung beſchloſſene Sicherheitskomitee in den
Nau 19 drängt werden könnte. Es beſtehen Anzeichen
da
cm=
ſolche Taktik im Intereſſe der franzöſiſchen
Alegt, die darauf hinarbeitet, die bevorſtehende
GLuf= zu halten, daß lediglich das Sicherheitskomitee
tzt
Sine ſachliche Abrüſtungsdebatte kaum noch
zu=
würde. Demgegenüber verweiſt man hier auf
A)r Herbſttagung in Genf von deutſcher Seite klar
usKn
wekommenen Standpunkt, daß auch nach deutſcher
Nt gllb
endener Behandlung der Sicherheitsfrage nichts
ein=
aß aber die Abrüſtungsfrage das A und O aller
Sips Sit zur Sicherung des Friedens ſein müſſe. Aus
m Ge
hat dann auch, wie von gurunterrichteter Seite
LSI beutſche Delegationsführer für die
Abrüſtungs=
andlu
Graf Bernſtorff, an den Präſidenten der Vor=
SpndesFriüſtungstommiſſion London einen Brief gerichtet.
Angewieſen wird, daß auf der bevorſtehenden
enmiſſion genügend Zeit zu einer ſachlichen
Dis=
den nc4
Felung des Konventionsentwurfes garantiert
Vom Tage.
Vor der Inſel Möen erlitt ein Verkehrsflugzeug aus Berlin einen
ſchweren Motorſchaden und mußte auf die See niedergehen. Ein
Fiſcherboot bugſierte es in den Hafen von Klintholm auf Möen, von
wo aus die beiden Paſſagiere, die ſich an Bord des Flugzeuges
be=
fanden, die Reiſe mit dem Auto fortſetzten.
Die Kriſe innerhalb des belgiſchen Kabinetts hat ſich weiter
ver=
ſchärft. Sie iſt in der Hauptſache auf die Unſtimmigkeiten über die
Militärvorlage zurückzuführen. Der Miniſterrat wird morgen darüber
beraten. Der Vorſchlag Jaſpars, einen Sonderausſchuß zur Prüfung
der Frage der Militärdienſtzeit einzuſetzen, wird vorausſichtlich von
den Sozialiſten abgelehnt werden. Man rechnet daher mit dem
Rück=
tritt der ſozialiſtiſchen Miniſter.
An der chineſiſch=mongoliſchen Grenze wurden mehrere chineſiſche
Dörfer von Wölfen, die in einem Rudel von etwa 200 Tieren
auf=
traten, ſchwer heimgeſucht. 16 Bauern und vier Rinder wurden von
den Wölfen zerriſſen. Zur Vertreibung der Raubtiere wurde Militär
aufgeboten.
Miniſterpräſident Poincaré hielt geſtern auf einem Bankett des
Ne=
publikaniſchen Handels= und Induſtriekomitees eine große Rede, in der
er auf die Erfolge ſeiner Politik hinwies und betonte, daß zur völligen
Sanierung längere Zeit erforderlich ſei. Um das Programm der
natio=
nalen Wiederaufrichtung ſicherzuſtellen und durchzuführen, genüge es
nicht, daß die Parteiführer ſich einander annäherten und lohal
zu=
ſammenarbeiteten. Es genüge nicht einmal, daß eine parlamentariſche
Majorität einer Regierung der Nationalen Union ihre Unterſtützung
leihe, ſondern im ganzen Lande müßte der Geiſt der Eintracht und
der gemeinſchaftliche Realiſierungswille ſtark und dauerhaft genug ſein,
um über jeden Widerſtand zu triumphieren, um nach und nach das
Werk zu vollenden, das er eingeleitet habe.
Caillaux gegen Poincaré.
Von unſerem A.=Korreſpondenten.
Paris, 20. November.
Die Rolle Caillaux' in der Kammer wird immer eindeutiger.
Schon bei dem radikalen Kongreß iſt er wieder in den
Vorder=
grund getreten, und wenn er auch nicht alles erreicht hat, was
er wollte, ſo wurde er doch der Hauptpol des Kongreſſes. Mochte
aber damals noch ein Zweifel über ſeine Abſichten beſtehen,
heute ſieht man klar —z er beabſichtigt, die Führung der
Oppo=
ſition an ſich zu reißen.
Caillaux: Sieg auf dem radikalen Kongreß war nur ein
halber Sieg. Das merkt man jetzt an der Haltung der Radikalen
Partei, denn ſie iſt noch zögernder geworden, als ſie es ſchon
war. Es gibt — in bezug auf die Regierung — drei Arten von
Radikalen, ſolche, die für die Regierung ſtimmen, ſolche die bei
den Abſtimmungen nicht erſcheinen und ſolche, die gegen die
Regierung ſtimmen. Eine heikle Situation für eine
Regierungs=
partei!
Bei dem letzten Vertrauensvotum — es handelte ſich um die
Zurückweiſung eines ſozial ſtiſchen Antrages — haben ſiebzig
radikale Deputierte gegen die Regierung geſtimmt. Poincars
hatte eine ſtarke Mehrheit für ſich, aber nichtsdeſtoweniger
be=
deutete die vegierungsfeindliche Stellungnahme einer ſo ſtarken
radikalen Gruppe eine gewiſſe Senſation. Man kann daran
er=
meſſen, wie ſtark Caillaux: Einfluß in der letzten Zeit in der
Partei wuchs. Scheinbar hat aber die Wahl Daladiers zum
Parteipräſidenten für Caillaux nicht die erwarteten Früchte
ge=
bracht. Denn Daladier, trotzdem er immer als
regierungsfeind=
lich und weit linksſtehend bekannt war, bemüht ſich jetzt,
zwi=
ſchen der Partei und der Regierung zu vermitteln. Er hat ſich
das Schlagwort „Wiederherſtellung der Parteidiſziplin” zu eigen
gemacht und die Bildung des Triumpirats, welches im Voraus
die Stellungnahme der Partei bei den Abſtimmungen feſtſetzen
ſoll, unterſtützt. Dieſes Triumvirat — er beſteht aus Cazals,
Maloy und ſelbſtverſtändlich Daladier — zeichnet ſich dadurch
aus, daß es in der Partei extrem links ſteht und — die
Re=
gierung unterſtützt.
Aber durch die Bildung dieſes Triumvirats iſt die Einigkeit
der Partei noch keineswegs hergeſtellt. Ein Teil liebäugelt mit
den Sozialiſten noch mehr als ſonſt, andere wieder nähern ſich
der Diſſidentengruppe Franklin Bouillons. Es iſt unter ſolchen
Umſtänden wirklich ſchwer vorauszuſehen, wie die Partei ſich
bei den Wahlen präſentieren wird. Wenn die Dinge keinen
an=
deren Lauf nehmen, dann iſt zu befürchten, daß Caillaux und
Franklin Bouillon die Partei zerreißen. Man kann alſo
be=
greifen, daß in der Partei die Stimmen ſich mehren, welche die
ganze Politik der Union nationale verurteilen.
Triumph des Hradſchins.
Die tichechiſche Nationaldemokratie ſieilt den
Kampf gegen Maſarnk und die Burg ein und
bricht völlig mit den Fasciſien.
Aus Prag wird uns geſchrieben:
Der ſeit Jahren mit Erbitterung geführte Kampf der
tſchechi=
ſchen Nationaldemokraten (deren Führer der bekannte
Chauvi=
niſt Kramarſch iſt) gegen die Burg, deſſen Unpopularität in den
Srimmenverluſten der Natiomaldemokraten bei den letzten
Wah=
len kataſtrophal zum Ausdruck kam, iſt von Kramarſch offiziell
abgeblaſen ſvorden. Die Nationaldemokraten hielten einen
Kon=
greß ihrer Parteivertretung ab, auf dem Dr. Kramarſch plötzlich
einen ganz anderen Ton gegenüber Maſaryk anſchbug. Er
er=
klärte, daß die Partei ihren bei der Präſidentenwahl
eingenom=
menen negativen Standpunkt nicht weiter aufrecht erhalten werde,
und anerkannte die großen Verdienſte des Präſidenten um die
Na ion. Ferner wurde beſchloſſen, daß Nationaldemokraten in
Zukunft nicht mehr Mitglieder der fasciſtiſchen Organiſationen
ſein dürfen, da die Fasciſten durch Aufſtellung eigener
Kandi=
datenliſten gezeigt hätten, daß ſie eine parteipolitiſche Bewegung
ſind. Nach dem Organiſationsſtatut der nationaldemokratiſchen
Partei ſei aber die Zugehörigkeit zu anderen politiſchen Parteien
unmöglich. Man geht nicht fehl, wenn man dieſen plötzlichen
Umſchwung in zwei ſo wichtigen Fragen mit dem Streben der
Nationaldemokra en nach dem Portefeuille des Handelsminiſters
in Zuſammenhang bringt.
Politiſche Folgen des Erdbebens
in Paläſina.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
b. G. Jeruſalem, Mitte November 1927.
Wenn auch das tägliche Leben des Landes die Folgen der
großen Kataſtrophe vom Juli dieſes Jahres zumindeſtäußerlich —
abgefehen von den Zerſtörungen, die da und dort noch an das
Erdbeben erinnern — verwiſcht hat, iſt das Erdbeben, zum
Poli=
tikum geworden, noch immer integrierender Inhalt großer
Zei=
tungsſpalten. Und mehr noch Inhalt politiſcher Debatten.
Neuerlich flammt in der letzten Zeit in gewiſſen arabiſchen
Kreiſen jene Kampagne gegen die Regierung auf, die leiſe vor
Monaten einſetzte, um dann für kurze Zeit wieder abzuflauen.
Die Regierung habe für die Opfer der Kataſtrophe zu
wenig geleiſtet, iſt der Refrain, der in allen Tonarten geſungen
wird. Da dieſe Bewegung nun länger anhätt, als man es von
paläſtinenſiſchen Bewegungen gewohnt iſt, iſt es vielleicht
not=
wendig, die Sachlage darzuſtellen, wie ſie ſich dem unbefangenen
Beobachter bietet.
Das Erdbeben hat im Lande — weit mehr als in Jeruſalem
ſelbſt —, beſonders aber in der Stadt Nablus ſehr bedeutende
Menſchenverluſte und Sachſchäden zur Folge gehabt. Ein paar
Hundert Tote im Lande — ſonderbarerweiſe durchweg Araber —
und eine ſehr große Zahl zerſtörter Häuſer erzeugten eine
Stim=
mung von Panik und Depreſſion, die ſich natürlich nicht
wirt=
ſchaftlich ausdrücken und auch wirtſchaftlich nicht beheben ließ.
Als aber die erſten Spenden, als allererſte die 5000=Pfund=
Spende des amerikaniſchen Philantropen Strauß, eintraf,
be=
gann man ſich zu beſinnen und ging an die
Wiederauf=
bauarbeit. In dieſem Augenblick wurden die erſten
Vor=
würfe gegen die Regierung erhoben und ihr Saumſeligkeit und
allzu bedächtige Ueberlegung vorgeworfen. Beſonders die Araber
fühlten ſich benachteiligt, denn ſie waren es ja, die in erſter
Linie Schaden erlitten hatten. (Der Sachſchaden der Juden
beſchränkte ſich, von einzelnen Hauseinſtürzen in der alten Stadt
Jeruſalem abgeſehen, auf große Zerſtörungen in der Univerſität,
die aber durch eine Spende von 10 000 Pfund aus Amerika
ge=
deckt erſcheinen.) Es wurden von verſchiedenen Seiten
öffent=
liche Sammlungen eingeleitet, die bald von der Regierung
ver=
einigt und einem Komitee unterſtellt wurden, das, aus
Ver=
tretern beider Völker beſtehend, einem Engländer unterſtellt
wurde. Dieſe Sammlung aber ergab nur die verhältnismäßig
kleine Summe von rund 20 000 Pfund, die nicht zum kleinſten
Teil aus dem Auslande ſtammte. Die Regierung verſprach
eine umfangreiche Aktion und ſtellte ſchließlich 100 000 Pfund
(2 Millionen Mark) den Eeſchädigten zur Verfügung, und zwar
als Anleihe, die innerhalb von zehn Jahren, zu ſechs Prozent
verzinſt, zurückzuzahlen iſt. Natürlich werden gewiſſe
Bedin=
gungen geſtellt, ſo die, daß die Anleihen ausſchließlich zum
Wiederaufbau der Häuſer verwendet und daß die Mietzinſe
nicht geſteigert werden dürfen, was ſelbſtverſtändlich in gewiſſen
Hausbeſitzerkreiſen Unbehagen erregte. Außerdem ſtellte die
Regierung der Stadt Neblus eine Anleihe von 50 000 Pfund
zur Verfügung, von der aber ein Teil zum Straßenbau
ver=
wendet werden mußte. Ueberdies wurde erſte Hilfe durch
Er=
richtung von Wohnbaracken geleiſtet. Dies ging natürlich
gleich=
falls nicht ohne Reklamationen von ſtatten, da eine Reihe von
gefährdeten Hä ſern geſprengt werden mußte. (Wie notwendig
dieſe Maßnahme war, ergibt ſich ſchon daraus, daß erſt kürzlich
in Nablus ein Haus einſtürzte und dreizehn Perſonen begrub.)
Im allgemeinen ſchreitet der Wiederaufbau rüſtig weiter, um ſo
mehr, als für die Reſtaurierung der beſchädigten religiöſen
Ge=
bäude, ſo der ſogenannten Omarmoſchee und der Grabeskirche,
deren Dach zum Teil abgetragen werden muß, der
mohamme=
daniſche Wakuffonds reſp. die verſchiedenen chriſtlichen
Patriar=
chate aufkommen. In Transjordanien wurde gleichfalls eine
Anleihe, und zwar in der Höhe von 20000 Pfund, rückzahlbar
nach zehn Jahren mit ſiebenprozentiger Verzinſung, ausgegeben.
Dieſe Verfügungen ſcheinen nun, mit Recht oder Unrecht,
den arabiſchen Nationaliſten zu gering, ſo daß infolgedeſſen das
arabiſche Erdbebenkomitee dieſer Tage ein Memorandum dem
Völkerbund, dem König von England, dem engliſchen
Parla=
ment und dem Kolonialamt übermittelte. Es wird die
ökono=
miſche Lage des Landes und der Umfang der Schäden dargeſtellt
und gegen die geringe Hilfe der Regierung ſowie gegen deren
Haltung proteſtiert. Gleichzeitig ſtellt der „Phaleſtin” die Frage:
„Warum verlangt die paläſtinenſiſche Regierung nicht von
Eng=
land die verſprochene Hilfe und warum ſchickte das engliſche
Rote Kreuz uns nichts, während das amerikaniſche ſich mit 1000
Pfund eingeſtellt hat?”
Es iſt dies eine rhetoriſche Frage, aber immerhin eine
Frage, die nicht von der Hand zu weiſen iſt. Sie iſt vielleicht
in erſter Linie Ausfluß politiſcher Mißſtimmung wie auch der
nationalen Unabhängigkeitspropaganda, die natürlich immer, als
radikale Bewegung, das Kleinſte zum Großen werden laſſen
muß, aber ſie iſt eine Frage, die geſtellt werden kann.
Eine andere, die wichtigere, politiſche Folge der Kataſtrophe
aber iſt die, daß ſie die beiden Völker des Landes einander
ge=
nähert hat. Mehr als jede bewußte politiſche Bemühung hat
dieſes Elementarereignis, in wahrhaft elementarer Stärke, über
alle trennenden Schranken hinweg, das rein Menſchliche
emporgehoben: in einzig daſtehender Weiſe halfen die Bewohner
der verſchonten Städte den Geſchädigten, ohne daß auch nur der
geringſte Verſuch gemacht wurde, nationale oder religiöſe
Zu=
ſammengehörigkeit zum Kriterium der Hilfsbereitſchaft zu machen.
Und dies dürfte die wichtigſte politiſche Folge der großen
Kataſtrophe ſein, die Paläſtina betroffen hat.
Seite 2
Montag, den 21. November 1927
Nummer:
Salonwagen der Deutſchen Reichsbahn.
Aas der Landeshauptſtadt.
Die Deutſche Reichsbahn beſitzt eine Anzahl gut ausgeſtatteter
Darmſiadt, 21. November.
— Hefſiſches Landestheater. Dienstag, den 22. November, wird im
Großen Haus Shakeſpeares „Wintermärchen” gegeben. Beginn
der Vorſtellung 19 Uhr 30 Min.
— Vom „Verein ſtaatlich geprüfter Muſiklehrer an den höheren
Lehranſtalten in Heffen” wird uns geſchrieben: Vor einiger Zeit
er=
ſchien in den hieſigen Tageszeitungen eine Mitteilung, derzufolge Herr
Chordirektor W. Maher von hier auf Grund ſeines Studiums an der
Hochſchule in Halle=Wittenberg die Berechtigung erworben habe, eine
Muſiklehrerſtellc an höheren Lehranſtalten zu bekleiden. Nach
Erkun=
digungen an maßgebender Stelle trifft dieſe Tatzſache für Heſſen
nicht zu.
— Die Sektion Starkenburg bes Deutſchen und Oeſterreichiſchen
Alpenvereins eröffnete am vergangenen Donnerstag abend ihre
diesjäh=
rige Vortragsreihe. Der geräumige Hörſaal Nr. 326 der Techniſchen
Hochſchule war bis auf den letzten Platz gefüllt. Nach herzlicher
Be=
grüßung der Erſchienenen durch den 1. Vorſitzenden, Herrn
Miniſterml=
rat Guntrum, ſprach Herr Zahnarzt Du. Heinrich Lautz über ſeine
Hochrouren im Berner Oberland. Nach einleitenden Worten führte der
Redner die Anweſenden in ſeinem Vortrag nach Interlaken und über
Grindelwald zum Faulhorn und anſchließend auf das Wetterhorn.
Weiterhi ſchilderte der Redner die Beſteigung des Eiger und des
Mönch. Die letztere Tour war durch ſchlechtes Wetter erſchwert, und
nachdem von der Bergli=Hüitte aus der 4105 Meter hohe Gipfel in
ſchwierigem Anſtieg erklommen war, zwangen Nebel und Kälte zur
bal=
digen Umkehr. Die Beſteigung der Jungfrau, die der Vortragende in
Wort und Bild vor den Zuhörern erſtehen ließ, bot prachtvolle Einblicke
in die zaubervolle Märchenwelt dieſer Eisrieſen. Weiter führte die
Wanderung zum Konkordiaplatz, Konkordiahüttze über die Gürnhornlücke
zur Finſteraarhorn=Hütte und von da über den Hugiſattel zum höchſter
Gipfel der Berner Alpen, dem Finſteraarhorn (4275 Meter), der in
ſchwierigem Anſtieg bei ſchönem Wetter erreicht wurbe. Der Abſtieg
zeigte den Märjelenſce, in deſſen tiefgrünem Waſſer oft Eisblöcke in
herrlichſtem Farbenſpiel zu ſehen ſind, und führte zum Eggishorn=Hotel
und weiter nach Viſp und Zermatt. Der Redner führte dann auf das
Breithorn bei Zermatt, urit hübſchen Ausblicken auf Dente Blance,
Monte Roſa und Matterhorn, deſſen Gipfel er einige Jahre vorher
be=
reiſts zweimal erklommen hatte. Reicher Beifall lohnte den Redner für
feine intereſſanten Schilderungen, die, unterſtützt von einer großen
An=
jahl herrlicher Aufnahmen, ein anſchauliches Bild dieſer zum größten
Zeil überaus ſchwierigen Hochtouren gaben. Der 1. Vorſitzende der
Sektion Starbenburg, Herr Miniſterialrat Guntrum, dankte dem
Red=
ner für ſeinen von tiefer Begeiſterung für die hehre Schönheit der
Alpenwelt zeugenden Vortrag.
— Bisherige Ergebniſſe der Wahlen der Vertrauensmäuner in der
Angeftelltenverſicherung. Wie uns der Deutſchnationale
Handlungs=
gehilf mverband mitteilt, bringen die bisherigen Ergebniſſe der
Ver=
trauensmänrerwahlen in der Angeſtelltenverſichewing den im Afabund
zuſammengeſchloſſenen Gegnern der ſolbſtändigen Verſicherung eine
Niederlage. Bisher liegt aus 233 Wahlbezirken folgendes Ergebnis vor:
D.HV. 344 Vertrauensmännex und 562 Erſatzmänner, V.w.A. 28 bzw.
85, DW.B. 5 bzw. 15, V.d.T. 2
w. 7, übrigen Gedagverbände 15 bzw.
3; Gedag zuſammen 394 Vertrauzensmänner und 702 Erſatzmänner;
GH,d.A. 184 Vertvauensmänner und 345 Erſatzmänner, zibrige Hauptaus.=
Verbünde 29 bzw. 68; Hauptausſchuß zuſammen 607 bzw. 1115. Afr 143
bzw. 368, Wilde 10 bzw. B. Insgeſamt bisher gewählt 760
Vertrauens=
männer und 1511 Erſatzmänner.
— Nächſt Dampferabfahrten der Hamburg=Amerika=Linie (einſchließ=
Eich Deutſch=Auſtral=, Kosmos= und Hugo Stinades Limien). Ohne
Ver=
bindlichkeit. Aenderungen vorbehalten. Nach New York: D.
Weſt=
phalia ab Hamburg am 23. 11., M.S. Nordvard ab Hamburg am 26. 11
D. Albert Ballin ab Hamburg am 1. 12., ab Cuxhaven am 2. 12.. D.
Reliance ab Hamburg am 3. 12., dörekt, D. Thuringia ab Hamburg am
12., D. New York ab Hamburg am 8. 12., ab Cuxhaben am 9. 12
C
Deutſchland ab Hamburg am 15. 12., ab Cuxhaven am 16 12., D.
Reſolute ab Hamburg am 19. 12., ab Cuxhaven am 20 12. — Nach
Philadelpia, Baltimore, Norfolk: D. Adolf v. Baeher
am 25. 11., D. Kellerwald am 9. 12., D. Lübeck am B3. 12., D. Kiel am
6. 1. 1928. — Nach der Weſtküſte Nordamerika: M. S.
Odenwald am 3. 12., M.S. Oſiris am 24. 12. — NachWeſtindien,
Weſtküſte Zentralamerika: ein Danpfer am 26. 11.. D.
Eupatoria am 3. 12., D. Mexiko am 10. 12., D. Galicia am 17. 12.,
M. S. Waldtrgut Horn am 24. 12., D. Adalia am 31. 12., ein Dampfer
am 7. 1. 1928. — Nach Porto Ricv San Domingo, Haiti,
Jamaica und Santiago de Cuba: D. Kreta am 22. 11.,
M. S. Marie Horn am 6. 12., D. Troja am 20. 12., M.S. Conſul Horn
am 3. 1. 1928. — Nach Cuba: D. Danzig am 15. 12., D. Antiochia
an 14. 1. 1928, D. Artemiſia am 15. 2. 1928. — Nach Mexiko;
M.S. Nio Panuco am 22. 11., D. Schleswig=Holſtein am 3. 12., D
Seſoſtris am 17. 12., M.S. Rio Bravo am 3. 1. 1928, D. Aragonia am
14. 1. 1928. — Nach der Oſtküſte Südamerika: D. General
Belar
no am 30. 11., D. Albingia am 3. 12., D. Legie am 7. 12., D
Württmberg am 14. 12., D. Wasgenwald am 17. 12., D. Steigerwald
am 21. 12., D. General Mitre am 29. 12., D. Paraguay am 31. 12.
Nach der Weſtküſte Südamerika: M.S. Spreewald am
B. 11., M. S. Rhein am 14. 12., D. Rhodopis am 17. 12., D. Ammon am
am 24. 12, D. Poſeidon am 31. 12., ein Dampfer am 14. 1. 1928.
Nach Niederländiſch=Indien!: D. Altona am B3. 11., D.
Caſſel am 21. 12., M.S. Rendsburg am 18. 1. 1928. — Nach
Auſtralien: D. Menes am 3. 12., D. Höchſt am 4. 1. 1928, D.
Dortmund am 4. 2. 1928. —
Nach Oſtaſien: D. Oldenburg am
B. 11., M.S. Münſterland am 3. 12., D. Adolf von Bgeher am 10. 12.,
M. S. Havelland am 17. 12., D. Saarland am 24. 12., D. Uarda am
31. 12., D. Emil Kirdorf am 7. 1. 1928., D. Havenſtein am 14. 1. 1928,
d. Heſſen am A. 1. 1928. — Nach Afrika: D. Tanganfika am
31. 12. — Hamburg=Rhein=Linie: wöchentlich ein Dampfer
Mitgeteilt durch die Vertrerung der Hamburg=Amerika=Linie,
Darm=
ſtadt, Luiſenplatz 1, Telephon 1308/1309.
Salonwagen. Ein Teil dieſer Wagen iſt nach dem Kriege überholt
wor=
den, und der Reſt wird zurzeit ebenfalls moderniſiert. Im Durchſchnitt
haben die Wagen etwa 22 Plätze, von denen ſich 9 zu Betten einrichten
laſſen. An einem Wagenende befindet ſich ein rund 4 Meter langer
Salon, an den ſih meiſt eine geſchloſſene und heizbaue Plattform
an=
ſchließt, in der Seſſel aufgeſtellt ſind, von denen aus man einen guten
Ueberblick über die Strecke hat, wen der Wagen am Zugſchluſſe läuft.
An die andere Seite des Salons ſchließt ſich ein größerer Schlafraum
mit beſonderem Waſchraum und Abort an. Alsdann folgen bequem
eingerichtete Abteile, ähnlich den in den Schlafwagen, mit
Waſcheinrich=
tungen uſw. Die Wagen beſitzen außer Dampfheizung beſondere
Warm=
waſſerheizung, elektriſches Licht, ſowie Kochgelegenheit und ſind derart
gebaut und ausgerüſtet, daß ſie auf alle Auslandsbahnen übergehen
kön=
nen. Sie laufen, wie die Schlaf= und D=Zugwagen, auf 2 Drehgeſtellen
mit je 2 oder 3 Achſen, wodurch ein ruhiger Lauf gewährleiſtet wird.
Zur Bedienung der techniſchen Einrichtungen des Wagens wird ein
Be=
gleiter von der Bahnverwaltung geſtellt.
Die Salonwagen wurden vor dem Kriege häufig für Reiſen im
In=
uund Auslande benutzt. Sie fanden ſowohl beim Einzelreiſenden als
auch bei kleineren Geſellſchaften (insbeſondere auch zur Jagdzeit) gleichen
Anklang wegen ihrer Bequemlichkeit und des Ungeſtörtſeins. Nach dem
Kuiege iſt ihre Benutzung zurückgegangen. Um zur Benutzung anzuregen,
iſt vor kurzem der Tarif herabgeſetzt worden. Während früher
minde=
ſtens 18 Fahrkarten 1. Klaſſe zu löſen waren, ſind jetzt für die
Beförde=
rung Fahrkarten 1. Klaſſe für ſoviel Perſonen zu löſen, wie den Wagen
benutzem, mindeſtens aber für 12 Perſonen. Außerdem wird eine
Be=
nutzungsgebühr erhoben, die mit dem Beſteller vereinbaut wird. Es iſt
zu hoffen, daß durch eine häufigere Beſtellung der Salonwagen, die an
jede Station oder an eine Reichsbahndirektion gerichtet werden kann,
ine beſſere Ausnutzung dieſer wertvollem Wagen erzielt wird. Erwähnt
ei noch, daß die Deurſche Reichskahn auch einige
Krankenſalon=
wagen zu dem gleichen Tarif fährt. Die Wagen entſprechen im
weſent=
lichen den geſchilderten Salonwagen, ſie ſind aber beſonders für die
Be=
förderung eines Kronken mit aller Bequemlichkeit ausgerüſtet.
Ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Motorrad und einem
Auto=
mobil ereignete ſich geſtern nachmittag Ecke Emil= und Frankfurterſtraße.
Der aus Richtung Arheilgen kommende Motorradfahrer, ein hieſiger
Spudent, wurde von dem die Emilſtraße paſſierenden Auto erfaßt. Er
flog von ſeinem Rade, das ſtark demoliert wurde, und mußte von der
Rettungswache (Tel. 400) mit einem ſchtveren Knöchelbruch ins
Kranken=
haus gebracht werden. Auch das Auto wurde ſchwer beſchädigt. Eine
große Menſchenmenge fand ſich an der Unfallſtüle ein. Die Schuldfrage
iſt noch nicht geklärt
Tp. Bezirksſchöffengericht. 1. Ein Arbeiter, gebürtig von Münſter,
ſoll als Abonnentenſammler gefälſchte Beſtellſcheine auf eine
Verſiche=
rungszeitſchrift vorgelegt und ſich dadurch Proviſion betrüglicher Weiſe
verſchafft haben. Die Beweisaufnahme ergibt die Richtigteit der
An=
klage. Urteil: 2 Wochen Gefängnis. — 2. Als Buchhalter einer
Firma ſoll ein Angeklagter einkaſſierte Beträge unterſchlagen haben,
in=
dem er die Eintragung in die Bücher unterließ. Er gibt zu, einen
ge=
ringeren Betrag unterſchlagen zu haben. Die Unterſchlagungen fielen
in die Jahre 1924 und 1925. Der Firmeminhaber geriet in Konkurs,
dieſer wurde durch Zwangsvergleich erledigt. Das Urteil erkennt
auf 200 Mark Geldſtrafe. — 3. Ein Kraftwagenführer in Lampertheim,
der bei einem Konſumderein in Worms angeſtellt iſt, fuhr am 24. Juni
1927 mit ſeinem Motorrad auf der Straße Worms-Bürſtadt, um nach=
Lampertheim zu gelangen. Er hatte dabei einen gewiſſen Rußker auf
dem Rückſitz. Der Angeklagte ſoll ſich dabei der fahrläſſigen
Körper=
verletzung eines gewiſſen Lang, der ein Fuhrwerk vor ihm lenkte, und
der fahrläſſigen Tötung des Rußler ſchuldig gemacht haben. Der
Un=
fall ereignete ſich nahe der Rheinbrücke. Der Angeklagte wollte das
Fuhrwerk überholen, ebwohl auch ein beladener Heuwagen
entgegen=
kam; er ſuchte zu überholen, wähernd beide Wagen auf gleicher Höhe
waren. Der Fuhrmann kam unter ſeinen Wagen zu liegen, während
Rußler eine ſchwere Schädelverletzung erlitt. Der Angeklagte fuhr, wie
ein Zeuge erklärt, in beängſtigend raſchem Tempo. Der verletzte
Fuhr=
mann Lang brach das Naſenbein, hatte eine Gehirnerſchütterung
er=
tten und den Geruckſinn verloren. Die Schädelverletzung des Rußler
ührte zu einer eiterigen Hirnhautentzündung, an der er ſtarb. De
Sachverſtändige erachtet, gerade beim Ueberholen ſei beſondere Vorſie
geboten, mit anderen zutage tretenden Hinderniſſen habe der
Motor=
undfahrer rechnen müſſen, er ſei für die vorliegenden Verhältniſſe zu
ſchnell gefahren und hätte nichr überholen dürfen. Eine Gefängnisſtrafe
von 4 Monaten wird beantragt. Der Verteidiger beſtreitet, daß der
Erfolg vorhergeſehen werden konnte. Der Angeklagte habe nicht damit
rechnen können, daß das Pferd des vor ihm fahrenden Fuhrwerks ſich
quer ſtellen würde, ſo daß er auf der 6,50 Meter breiten Straße nicht
vorbeikommen konnte. Zwingende Feſtſtellungen, wie im Einzelnen
der Unfall ſich ereignet habe, ließen ſich nicht treffen. Wegen fahrläſſiger
Tötung könne Beſtrafung nicht eintreten. Das Urteil erkennt auf
3 Monate Gefängnis.
TV. 16957
R
Bonbons
Schützen jederzeit
vor Katarrh,
Husten, Heiserkeit.
(Coryfn-Bonbons: Aettwylelycolsäure-Mentholester)
Originalpackung RM 1.— u. 1.50 in Apotheken und Drogerien.
pe Verwaltungsgerichtshof. Der Streit um ein
ſchild. Klage des Allianz=Konzern, Bezirksdirektion Stark.”
Darmſtadt, gegen einen Polizeibefehl des Oberbürgermeiſters
Darmſtadt. Der genannte Konzern hat am 17. November
Polizeibefehl erhalten, der ihm aufgab, zwei Firmem
aus ſchwarzem Kriſtallglas mit goldene,
ſtaben, mit der Aufſchrift Allianzkonzern.
tigen. Dieſe Schilder waren ohne Genehmigung der Berf
bracht worden, was gegen § 48 der Baupolizeiordnung vo=
1909 und § 48 des Ortsbauſtatuts vom 14. Januar 1909 ver
eine Schild iſt 1,20 Meter hoch und 8 Meter lang, das
Meter hoch und 1,40 Meter lang. Die Schilder, beſonders
d=
ſind nach Auffaſſung der Stadtverwaltung für das
Straße=
ſtändig. Solche Mißſtändigkeit beſtreitet der Konzern. Sol,
ſchilder ſeien nur dann genehmigungspflichtig, wenn ſie
Straßenfluchtlinie vorſpringen. Dies treffe hier nicht zu.
ſei direft am Hauſe angebracht. Schilder, die hinter der
flucht liegen, ſcien nicht genehmigungspflichtig. Die Stadt
bringen, die Baupolizei habe ſich aus äſthetiſchen Gründer,
Genehmigung zur Anbringung ausgeſprochen. Letztere ſei m
Um die zwangsweiſe Beſeitigung der Schilder herbeizuführer,
der Strafbefehl gegen den Geſchäftsführer rechtskräftig ge
der Polizeibefehl erlaſſen worden. Die Anlage ſei mi
müſſe im öffentlichen Intereſſe entfernt werden. Eine genp
beigeführte Verwüſtung der Harmonie der Straße liege vor,
Mißſtändigkeit der Schilder möge der Denkmalpfleger
Pr=
gegebenenfalls noch befragt werden. Der Kläger hat noch
in Großſtädten ſeien ſolche Schilder allenthalben angebra ,
völlig ungerecht, gerade dieſes Schild herauszugreifen 1
Schilder unbeanſtandet zu lafſen. Profeſſor Meißner hat
de
bringung der Glasſchilder an dem Hauſe Ecke Alexa
Theaterplatz eine ſchwere Schädigung des ruhigen Platzbill
Die Schilder müßten entfernt werden. Der Provinzialausſct,
Polizeibefehl aufgehoben. Da die Firmenſchilder nichg
Straßenflucht vorſpringen, ſeien ſie nicht genehmigungspfl.i
Gericht ſteht dabei auf dem Standpunkt, daß der Erlaß eirt
befehls wegen Fehlens der geſetzlichen Vorausſetzungen unz
Die Anbringung von Glasſchildern zweifelhaften Geſchm
ſicherlich keinen gefahrbringenden Zuſtand. Aber auch einer
rigkeit oder Ordnungswidrigkeit könne darin nicht gefung
Ein Verſtoß gegen Bauvorſchriften liege nicht vor. Man;
einzelnen Bürger ſchließlich nicht zumuten, daß er in een
Frage des Geſchmacks über die jeweils herrſchende Auffaſſurm
polizeibehörde unterrichtet ſei. Die Tatſache einer ſolchen :9
verſchiedenheit ſtelle noch keine Ordnungswidrigkeit dar,
Polizeibehörde nachträglich durch einen Polizeibefehl beſein,
könnte. Gegen dieſes Urteil hat die Staß,
fung verfolgt. Als Sachverſtändige ſind Oberbaura
und Architekt Scherer zur Stelle. Den Kläger vertritt Rc
Dr. Mattern, die Stadt der juriſtiſche Hilfsarbeiter
geſamte Gerichtshof nimmt an Ort und Stelle Augen
me
nach werden die Sachverſtändigen gehört, die ſich im Enderg 1
ſprechen. So finder Architekt Scherer, der Berater des K
Bild durch das Schild nicht geſtört, er weiſt dabei auf da.
platz in Frankfurt a. M. hin. Viel ſtörender ſei die Lichtred
in dem Brauereiausſchank des Göſſer=Bieres in der Alex
auch die Lichtreklame der Kinvs gehöre hierher. Der V8
Staatsintereſſes hält die Berufung für begründet, die
preche nicht dem Artikel 48 des Ortsbauſtatuts, der Zuſtam
und ordnungswidrig, die Beſeitigung könne nach Artikel:
der Allgemeinem Bauordnung verlangt werden. Dass
hebt das Urteil des Provinzialausſchur
und weiſt die Klage ab.
— Vom Wohenmarkt. Kleinhandels=Tagespreiſe vom 12
1927 per Pfund bzw. Stück in Pf.: 1. Gemüſe: Kohlrabi
kohlraben 10, Karotten 8—10, gelbe Rüben 10—12, rote 2
weiße Rüßen 10, Schwarzwurzeln 40—50, Spinat 20—25,
Oa
—15, Rotkraut 12—15, Weißkraut 6—8, Wirſing 10
Noſenfohl 30—35, Zwiebeln 15—18, Knoblauch 80, To
ſtanien 25, Feldſalat 80. Endivienſalat 5—15, Plumenk *,
Rettich 5—15, Meerrettih 70, Radieschen 8—10. — 2. Kanu
pätkartoffeln 5—6. — 3. Obſt: Tafeläpfel 12—20, Wi.*
—12, Tafelbirnen 12—20, Wirtſchaftsbirnen 8—12, Trau
4. E
Nüſſe 45—50, Zitronen 5—10, Bananen 55—60. —
Süßrahmbuitter 240, Landbutter 200—220, Weichkäfe 35—2.,
6—16, Eier, friſche 16—22. — 5. Fiſche: Kabeljau (Ausſa
6. Wild und Geflügel: Gänſe 140—160, Hühner 12
Fle
ben 100—120, Haſen 150—180, Lapin 100.
Wurſtwaren: Rindfleiſch, friſch 90, Kalbfleiſch 19, 5
90, Schweinefleiſch 110—140, Dörrfleiſch 160, Schinken W—
bis 160, Wurſtfett 60, Schmalz, ausgelaſſen 110.
Kunſfnotizen.
— Wir verfehlen nicht, nochmals auf die am Dienstag, 2
nachm. 5 Uhr, im Hauſe Selzam, Neckarſtraße 19, ſtattfindn
liſche Feier des Richard=Wagner=Verbandes „e
Frauen hinzuweiſen, deren Vortragsfolge der berühmte u
ſiſt, Michgel v. Gitowſky, allein beſtreiten wird. Näheres f7ſ
BallrichrMagenuse
Nur echt in blauer Packung mit dem Bilde des Erfinders. 100,
troffen geg. Folgen ſchlechter Verdauung u. Sodbrennen, Fork.). Probe mit Gebrauchsanw. Pulver 250g 0.60, Tabl. 0.25n. 1.
Berlin, Flottwellstr. 3. Erhältlich in Apotheken u. Drogerien.
Tageskalender für Montag, den 21. November.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus und Kleines au
Vorſtellungen. — Orpheum, Anfang 20 Uhr: „Pa.
Konzerte; Hotel Schmitz, Schloßkaffee, Weinhaus Maxh
Varieté. — Kinovorſtellungen: Union=, Reſide=
Palaſt=Lichtſpiele.
*Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Sonntag, den 20. November.
Die Walfüre.
von Richard Wagner.
Der erſte Tag der gewaltigen Trilogie ging heute in der
vor=
jährigen Einrichtung über die Bühne und hatte, trotzdem
man=
ches nicht befriedigen konnte und mindeſtens der erſte Aufzug
noch einer Probe bedurft hätte, dank der ihm innewohnenden
Wirkung den gewohnten großen Erfolg.
Ueber die Inſzenierung H. E. Mutzenbechers trifft
das=
ſelbe im allgemeinen zu, das über die des „Rheingolds” bemerkt
worden iſt. Im einzelnen haften ihm immer noch die im
Vor=
jahr gerügten Mängel an, die das Werk nicht voll zur Geltung
kommen laſſen (Todesveikündigung, alle Beleuchtungen). Wenn
für das „Rheingold” bei relativem Maßſtab die ſtimmlichen
Kräfte befriedigen konnten, ſo kann dies für die „Walküre” nur
zum Teil geſagt werden. Rudolf Balve iſt als Siegmund nicht
ausreichend. So aufrichtig des Sängers Können und
Geſtal=
tungskraft auf dem Gebiet der italieniſchen und franzöſiſchen
Oper anzuerkennen iſt, — für die hochdramatiſchen Rollen des
„Nings” reicht ſein Format nicht aus. Es fehlt ihm hierzu dock
zu merklich an füllendem, großen Material; darüber kann der
Slanz ſeiner hohen Lage auch nicht hinwegtäuſchen. Es kommt
hinzu, daß ſein Aeußeres für eine nordiſche Heldengeſtalt nicht
geeignet iſt, ſo wenig geleugnet werden ſoll, daß unſer
Schön=
heits= und Heldenideal ſich gegen früher nicht unweſentlich
ge=
ändert hat. Uebertreibungen in ſeiner Geſtik und Mimik wirkten
ſtörend. Schöne Momente hatte er in der erſten Erzählung und
in der Schwertgewinnung.
Noſe Landwehr überraſchte, wie man kaum erwarten
durfte, als eine Sieglinde, die von Szene zu Szene in
bewun=
dernswerter Weiſe wuchs. Dieſer auf ſo vielen Gebieten
ge=
wandten, intelligenten Künſtlerin gelang es, auch über die
Grenzen ihrer unbedingten Geeignetheit dank ihrer ſtarken
Muſi=
kalität, ſchönen Stimme und inſtinktſicheren Begabung eine
Lei=
ſtung hinzuſtellen, die ſehr ſympathiſch wirkte, in Einzelheiten
hrchſt perſönlich, oft ergreifend war und unmittelbar packte.
Die Hauptſtützen der Vorſtellung traten im zweiten Aufzug
mehr und mehr in den Vordergrund und verhalfen dem dritten
zu ſeinem großen Erfolg: der vollendete Wotan unſeres Johan=
nes Biſchoff, die vortreffliche Fricka Anna Jacobs' und
eine Walküre, wie ſie in dieſem Ausmaß und in dieſer Friſche
hier lange nicht zu hören war. Roſa Merker ſang die
Brünn=
hilde hier zum erſten Male und hat damit wohl aller Herzen
gewonnen. Die wundervoll ausgiebige Stimme ſteht hier ganz
im Dienſt muſikdramatiſcher Geſtaltung und erweiſt ſich, vereint
mit der bezwingenden äußeren Verkörperung des Wotanskindes,
zu oft erſchütternder Ausdruckskraft fähig.
Der Hunding Theo Herrmanns iſt in Auffaſſung und
Durchführung eine ſcharfumriſſene, wenn auch noch nicht ganz
fertige Leiſtung dieſes feinen Künſtlers.
Das Walküren=Enſemble, in ſeiner Gruppierung intereſſant,
kam zu packender Wirkung durch die Damen Kiesling,
Müller=Wiſchin, Jacobs, Penſe, Kapper,
Al=
brecht, Opitz, Liebel.
Dr. Böhm am Pult zeigte ſich warm und begeiſtert am
Werk. Er führte unſer glänzend ſpielendes Orcheſter zu jenen
mächtigen Klangwirkungen, die der Walküren=Partitur ihren
Ruhm verliehen haben. Er tat dies auf dem ſchon im „
Rhein=
gold” beſchrittenen Weg, ohne Auseinanderlegung der Thematik
den rein muſikaliſchen Gehalt des Werkes zum ſchönſten Ausdruck
zu bringen.
v. H.
Ap. Agos Lebensreiſe. Von Herbert Wensky. Der Roman
eines Hundes. Mit neun Federhandzeichnungen und arht
Kunſt=
drucktafeln nach Originalen des Kunſtmalers C. O. Peterſen. Geh. 4,50
Mark. Theod. Thomas Verlag, Leipzig. Ein ebenſo eigenartiges wie
ſchönes Buch, in dem die Tiere, die ſymboliſche Stimmen der Natur
ſind, als handelnde Perſonen das Wort ergreifen. Ago, eine deutſche
Dogge, ſucht ſein Lobensziel. Er ſühlt, daß ſeine Seele im Sterben
war und daß er auf dem Hofe nicht mehr leben könne, ſeit ſeine liebe
junge Herrin nicht mehr um ihn iſt. Die Sehnſucht ergreift ihn, er muß
wandern, ſuchen, etwas erleben. Seine Lebensreiſe beginnt. Zuerſt
beſiegt er den ſtarken Wolfshund Grimmas, der ihn belehrt, daß Kampf
der Inhalt des Lebens ſei. „Leben heißt kämpfen‟ Er geſellt ſich zu
ihm, und beide wollen gemeinſam kämpfen. In einem dramatiſch ge
ſchilderten Kampf um Leben und Tod beſiegt er den mächtigen Eber
Buho und tötet ihn. Aber der Sieg macht ihn nicht glücklich. Die toten
Augen des beſiegten Gegners nehmen ihm das Gefühl der Freude. Es
iſt der Triumph des Todes. Auf ſeiner Weiterreiſe erjagt er die
gra=
iöſe Ricke Dina, die „Waldfee”, das ſchnellſte und ſchlankſte Reh. Als
ſie ihn aber mit ihren großen unſchuldigen Augen flehend anſieht, kann
er ihr kein Leid antun, und ſie ſchließen innige Freundſchaft. Sein
Siegesbewußtſein iſt zerſtört. Der tote Buho und Dinas Augen haben
ihn beſiegt, und er trennt ſich von Grimmas, deſſen Kampfgenöſſe er
nicht mehr ſein kann. Er wandert weiter und lernt den aus dem Fuchs=
bau kommenden Dachshund Schnacko kennen, einen kleinen 2
der ihn mit gewandter Dialektik b=lehrt, daß nicht die rohe 0e
dern, im Leben wie im Kriege, die Taktik ſiegt. „Geiſtig ſol”
fen, einen ſchönoven Kampf, aber auch einen ſchöneren Sieg 9
Zu einem ſolchen geiſtigen Ringkampf führt er ihn, und zuch.
großen Verſammlung des ganzen Geſchlechts in weitem Uman
ein fremder Sprecher von furchtbauer Wucht reden wird,
den Bericht über dieſe Verſammlung nicht mit wachſendel.
leſen? Der Fremdling, der über das ganze Rüſtzeug eimes Ve
Volksredners gebietet, hält den Verſammelten vor, daß ſie
Menſchen ſeien, der ſie mit Peitſch=, Hunger und Kette wiuſ
und ſie zu Narrenfiguren herabgenürdigt habe. Nachdem"
melten erklärt haben, daß ſie nicht mehr Sklaven, ſond. !
wollen, fordert er ſie auf, ſich ſelbſt zu helfen und mit Gec
was ihnen zukomme. „Vor euch liegt ein neues, ſonnigess‟
Land der Taten, das Land der Freiheit, das Land eurer I.
Ago und andere widerſprechen, werden aber niedergeſchti.
Frage der Auftrilung der geraubten Beute geraten ſie heit
der, als plötzlich die Hündin Liſa den Fremden als einen 2ee
*
larvt, als einen Wolf, der ihre Mutter gemordet hat. Z
ten wollem ſich auf ihn ſtürzen, aber er iſt plötzlich verſchclt.
wilde Hetzjagd beginnt. Ago ſtellt ihn, und da ihn ſeine Seel.”
läßt er ſich die Lebensgeſchichte des aus Rußland geburlg.”
erzählen. Es iſt eine Geſchichte von Liebe, Leid und Bab.
Haß entſagen und in ſeine ſtilſe Heimat zurückkehren. Auſr
um Dina, die er v=rfolgt, will er noch einmal dem To0 ſa
und wird von Ago, der ihr zu Hilfe eilt, getötet, o.
Ago, niſt dir zu eng geweſen, deine Heimat zu klem. Dasn
Seele zerriſſen. Sie hat geblutet, mußte aber verblucken."
lichen, Unheimiſchen” — Ago fühlt ſich wieder einſan."
Seine Scele iſt krank. Wer kann ihm helfen? Da e”
Brumbo, der Bernhardiner, der ihm die Wunder Ung.
Natur erſchließt. Er öffnet ihm die Augen und niwih.
von ſeiner Seele und heilt ſie. Seine Seele ſtillt ſich mi.
halt: mit Frieden und Stille. Doch auch dieſes Glüſcksſ.
Aus der ergreifenden Lebensgeſchichte der Liſa, einer Si
Rußland, die ihrer Herrin das Leben gerettet hat üſch
Tod folgt, erkennt er, daß eine Seele nie gans
wird und wäre ſie auch voll des köſtlichen, wertwolen.
ſie allein iſt, wenn ſie anderen nichts geben kann. E N
die auf ihn wartet. Er kann ohne ſie uicht glücklich wer.
jetzt erfahren. Und kehrt er zunück zu ſeinem trguerl.
hart angepachten Herrin, zu dr, die ſich geſehnt ncch
geklärten Seele, die ſie unter Menſchen nicht mehr Iie
F.
dem ſie die eine verlovm. Sie ſtreichelt mit ihrel.
Haupt ihres Freundes, ſie fühlt ſeine werbende Siee
der Rührmg fällt auf das Haupt ihres einſtigen Liechio.
die Lebemsweiſe einer ſuchenden Seele. — Jetzt verſteh."
umor mit tiefet.
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arfdte Hroile.
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nil die blaſſen, 14.
nd den Mund, d
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Rune geht, wenn ſi.
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wier uns ſtand,
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mö=
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Ihre Worte
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Gut, e8 war nicht
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Liebe, ſie ſchreit
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Worte ſind ſtun
mſeren Herzen.
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323
Montag, den 21 November 1927
Geite 3
auf dem Waldfriedhof.
ge Sonntag war dem Gedenken an unſere Toten geweiht.
„rurig läuteten die Glocken den Tag ein und mahnten die
* Nerf
techtslt
Inle
Meaß
Relich
Wer 41
arin nicht
euren Verſtorbenen nicht zu vergeſſen. Auf dem Wald.
ſich, wie alljährlich, eine üb raus große Zahl derer ein=
Sas Bedürfnis hatten, durch eine erhebend ernſte Feier die
uehren. In dem Gefühl der ewigen Dankbarkeit einigt n
„en Frauen und Männer, um gemeinſam die
Totengedenk=
zm. Vom Hauptportal des Friedhofs bewegte ſich ein
Sug unter den Klängen einer Trauermuſik auf den Ehren=
Sefallenen. Der Gau Darmſtadt des Heſſiſchen
Sänger=
einigten Darmſtädter Männergeſangvereine), die geſamte
urnerſchaft, des Richsbanner Schwarz=Rot Gold, der
Kriegsbeſchädigten, Kriegshinterbliebenen und Kriegs=
— Reichsberband ehem. Kriegsgefangener, der Reichsbund
ttſoldaten, der Beamtenverein ehem. Militärmuſiker, der
der Arb itergeſangverein Weſtend nahmen mit
ſchwarz=
men an dieſer erhebenden Feier teil. Ein ernſter Choral,
wm Beamtenorcheſter ehemaliger Militärmuſiker, unter
ichs Leitung, leitete die Feierlichkeit ein. Die
vereinng=
der Männergeſangv reine, unter ihrem Drigenten Herrn
umen den ergreifenden Geſang „Wie ſie ſanft ruhen”, und
under Herrn Profeſſor Dr. Noacks Leitung, „Der Tod
„uR‟ vor. Lautloſe Stille herrſchte — alle waren von der
dieſer Stunde ergriffn und fühlten ſich im Geiſte ihren
Tahe. Da fand Herr
Schulrat Heinrich Haſſinger:
Bentralſtelle zur Förderung der Volksbildung und Jugend=
Lrädrungen von der weihevollen Stunde dieſes Tokenfonn
erhebende und tröſtende Worte, denen die andachtsvolle
m tiefer Ergriffenheit folgte:
icht zur. 1
ten, daß a
Tod ich will dir ohne Zagen
Gendte
Ho=
in die ſtrengen Augen ſehn,
ſche eir
die wie ferne Rätſelſterne
Swidri
über allem Leben ſtehn;
Diszeichzig
will die blaſſen, kühlen Hände
at die
und den Mund, der ewig ſchweigt,
ſind Ober
mutig ſchauen, bis mein Grauen
vor dem tiefen Frieden weicht;
daß ich an die grünen Hügel,
wo die weißen Kreuze ſtehn,
ſtill mag treten,
um zu beten
wie ein Kind vorm Schlafengehn.
„Hochanſehnliche Trauerberſammlung!
Movembers ſchwere Nebel fallen, wenn ſein klagender
Bäume geht, wenn ſich in der weiten Natur des Lebens
rderungen erfüllen, das Welken und Vergehen, dann
lesten Dinge als machtvoll mahnender Akkord in unſere
agen das Lied an vom unbeirrbaren, unbeſtechlichen und
Twd. Eine Wallfahrt hebt an, ein unüberſehbarer Zug
gieht durch die Straßen, auf denen man, was einſt
ng unter uns ſtand, zur letzten und ewigen Ruhe brachte.
zu=s lebende Pilger, die wir in unſerer Arbeit, in unſerem
ſrem Hoffen und Bangen ſtehen, miſchen ſich gleichſam
urd ſchlingen das Band von Haſt und Zeit hinüber zu
keit. Ihre Worte ſind ſtumm, aber der Schall dieſer
Ferdröhnt in unſeren Herzen:
D lieb, ſo lang du lieben kannſt!
O lieb, ſolang du lieben magſt!
Die Stunde kommt, die Stunde kommt,
o du an Gräbern ſtehſt und klagſt!
ſchau auf mich herab,
er hier an deinem Grabe weint
ergib, daß ich gekränkt dich hab!
Gott, es war nicht bös gemeint.”
ſuse! Der Geiſt, der durch unſere Zeit weht, iſt ſcharf
fehlt die Milde und Wärme der Liebe; und unſere Zeit
iel Liebe, ſie ſchreit geradezu nach Liebe.
Totenfeſt=
ber das Land, ſie wollen in unſerem Herzen die echte
nAenn unſere teuren Toten unter uns treten könnten, ſie
wie ein Mann die Hände erheben und die Menſchheit
und Hader, Kampf und Streit zu begraben und alles
ch kraftvolle Liebe und durch Ehrfurcht vor der All=
, zu eigner innerer Ruhe und wahrer Menſchengröße
Worte ſind ſtumm, aber der Schall dieſer ſtummen
unſeren Herzen.
rtuigen dieſes Lebens, dem Werden und Vergehen, und
ſ=, die ehren, die erfüllen und die erfüllt haben.
heißt das Leben bejahen.
aus dem wir geboren wurden, in dem wir ſtehen und
ſeintſchreiten werden. Wir müſſen lernen, es zu bejahen
und in ſeinem Leid, es zu bejahen in ſeinen Kämpfen
Tämpfe, es zu befahen in ſeinen Siegen und in ſeinen
geht nicht an zu ſagen, das Leben ſei böfe; es iſt nicht
ſecht gut, es iſt ſo, wie wir es leben. Möchten wir alle
uinſere Kerzen immer ſo zu entzünden, daß ihr Licht
Seiten des Lebens fällt. Sie ſind vielleicht zahl
r glauben möchte. Denkt daran, ob ihr Väter oder
Söhne oder Töchter ſeid, wie ihr in eure Familie das
18 und der Freude tragen könnt. Denket daran, ob ihr
Kopfes oder Arbeiter der Hand ſeid, wie ihr in eure
Erfülltheit und Zufriedenheit, das Licht der guten
r Vollkommenheit tragen könnt. Denket daran, ob ihr
fführte ſeid, wie ihr in die Beziehungen zu den Genoſſen
PeHt
res außerfamiliären Lebens das Licht der Einigkeit
heüſere
n Verbundenheit ſtellen könnt; und denket auch
SBrin den Streit mit Andersdenkenden, wie ihn das
mel
iever gibt, das Licht des Verſtehens und der Verſöhnung
onneit 1
wenn ihr ſo eure Lichter ſtellt, dann werden viele
ſeieichen, und ihr werdet neben den bitteren Kämpfen und
uen Wrfolgen leuchtend auch den Erfolg und die ſchaffende
wied TTat ſehen. Und ihr werdet das Leben um vieles
undſſutrger bejahen.
iaR t heißt Chrfurcht haben vor den Aeußerungen dieſes
Me uch ſein heißt vor allem, die ehren, die ihr Leben erfüllt
iee Fuchnte! Als der Kriegstod die Tore ſeiner Scheune ſchloß,
2fim einer Ernte, wie ſie edler und heiliger nicht
einge=
ieHuente. Und wir ſtanden vor den geſchlofſenen Toren,
inſren müden Fäuſten gegen das Unabänderliche, weil
Nioh Uiſ Een konnten, daß es mit dieſen jungen Leben zu Ende
ans und unſere Liebe zu ihnen ſchien ihr Leben noch
Sſltzlzſtn, und dennoch war es groß und reich erfüllt, da ſie
hren (
ea fielen und da dieſer Glaube dem Wohlergehen und
. Sie ſtarben
Dic JJoren, der Heimat und des Volkes g
er nur der Glaube für das Gemeinſchaftliche galt und
* Türs dieſen Glauben das Opfer vor allem adelte. Werden
Würem Opfer zu danken, ihrem Opfer, das um ſo größer
Sa5 4xenſchen gebracht wurde, die nach allem, was die Natur
ele Jahre des Wirkens für ſich und die Ihren vor ſich
2uDurd Tod iſt das Bündnis mit unſeren gefallenen Brü=
Sehe KuSt uns Treue mit Treue vergelten, laſſet uns ihr
Ge=
hrei
annch r und laſſet uns handeln, als weilten ſie mitten unter
unſer Weg uns zu gegenſeitiger Achtung führen, zur
Uhten, zur Liebe zu Volk und angeſtammtem Boden und
E=Ehen Sein und am Geſtalten und Werden der Schick=
ſale unſerer Kinder. Nur ſo werden wir ihrem Opfer gerecht; deshalb
rufen ſie unſerem deutſchen Volke in allen ſeinen Gliedern und Schichten
heute beſonders eindringlich zu::
Stören könnt nur ihr daheim
Unſern Schlaf — nicht Feindesränke —
Wenn ihr nicht erſtickt im Keim
Alten Hader, neu Gezänke.
Wenn ihr je daheim vergeßt,
Wie wir in der Fremde ſtritten,
Um die Volksgenoſſen feſt
Miteinander zu verkitten.
Wenn ihr fe zum Götzen wählt
Schnöden Mammon gottvergeſſen;
Wenn ihr erſt die Kronen zählt,
Um des Menſchen Wert zu meſſen.
Brüder, die — ein glücklich Los —
Sonnenſtrahlen noch umfluten
Sorgt daß nicht im Erdenſchoß
Unſre Wunden wieder bluten.
Jußelt uns die Lerche zu.
Daß den Hader Siegfried töte,
Dann umhüllt uns Himmelsruh
Wie den Wald die Abendröte.
Liebe Freunde! Das Reich des Todes iſt ein Teil vom Reich des
Lebens. Und wie Taten und Opfer unſerer
Gefalle=
nen Taten und Opfer für uns alle ſind, ſo ſtehen
wir auch mit unſerem ganzen Sein und Wirken auf
dem Werk aller und jedes einzelnen unſerer Toten
allgemein. Ihr Weg iſt gegangen, ihr Werk iſt erfüllt; Gott gebe
uns die Kraft, über Verluſt und Trauer hinweg den rechten Weg zu
um=
ſerer eigenen Erfüllung zu geben. Ehrer die Toten, ihr ehret damit
euer Werk; demn unſere Arbeit und unſer Streben ſtehet, wie die Steine
zum Turm geſchichtet ſind, auf der Arbeit und auf dem Streben derer,
die uns vorangegangen ſind. Das Leben tünmt die Leiſtungen der
Men=
ſchen ſeit Jahrtaufenden, und nun ſind wir an der Reihe, unſer Teil
Arbeit zu leiſten, Nachfolger und Vorgänger zugleich. Durch das Brauſen
und Sauſen unſerer Tage geht bei unſerer Apbeit ſo mancher ſtille
Seufzer, und über die Höhen und Täler der gegenwärtigen Zeitperiode
ſihweift manches Herz auch ſehnſüchtig in vergangene Zeiten zurück, und
üßer das rauhe Gegenwartsleben hi taſtet und ſucht unſere Seele nach
Ruhe und Frieden, nach innerer Kraft und Stärke. Sorgen wir im
Anblick der Gräber unſerer lieben Entſchlafenen dafür, daß unſere kurge
Zeit ausgefüllt wird mit allen guten Werten, die wir dem Leben der
Gefamtheit wie dem Leben der Angehörigen und Freunde ſchenken
kön=
nen. Und füllen wir alle Kammern unſeves Seins und Lebens an mit
tätiger Liebe, als mit dem beſten, was wir nach Gottes Willen und
Meinung zu vergeben haben. Liebe der Familie, Liebe den Freunden,
Liebbe deinem Volk und Vaterland, Liebe denem, die du für deine Feinde
halten zu müſſen glaubſt, Liebe deiner Arbeit und deinem Beruf, Liebe
den Menſchen allen und ihrem guten Streben. Denn dröhnend hallen
die ſtummen Worte unſerer Toten in unſeren Herzew:
O lieb, ſolang du lieben kannſt!
O lieb, ſolang du lieben magſt!
Die Stunde kommt, die Stunde kommt,
Wo du an Gräbern ſtehſt und klagft!
Und forge, daß dein Herze glüht=
Und Liebe hegt und Liebe trägt
Solang ihm noch ein ander Herz,
In Liebe warm entgegenſchlägt!
Und während an der letzten Ruheſtätte der Gefallenen von
zahl=
eichen Körperſchaften Kränze niedergelegt wurden, klangen die Worte
des Redners noch in den Herzen d.r Lebenden nach, die in nachdenklicher
Verſunkenheit längſt vergangener Tage gedachten. — Nach einem
er=
hebenden Choral und dem troſtreichen Geſang „Auferſtehung”, den dir
Arbeitergeſangverein Weſtnd unter Leitung ſeines Dirigenten Herrn
Herfurth zu Gehör brachte, bewegte ſich der Zug an die Grabſtätten
der fremden Gefallenen, die durch Kranznfederleiungen geehrt wurden.
Noch einmal ſpielte die Kapelle „Ich hatt’ einen Kameraden”, die Fahnen
fenkten ſich, und die Trauernden ſtanden nachdenklich. — Die Totenfeier
war beendet, aber der tiefe Ernſt prägte ſich auf den Mienen all derer,
die ſie miterlebten. Gar mancher verweilte noch an der letzten
Ruhe=
ſtätte eines Lieben, den er nie wiederſehen ſollte, aber doch nie
ver=
geſſen wird. Ernſt und würdig war die Feier, und ernſt der Tag für
den, der die ewige Trennung je kennen lernte und nur in treuem
Ge=
denken und unerſchiitterlicher Liebe auch über den Tod einen ſchwachen
Troſt findet.
Trauerfeier in der Eleonorenſchule.
Eine Stunde ernſten Gedenkens war die am Samstag früh von der
Leitung der Eleonorenſchule (Lyzeum und Frauenſchule) in
ihrer geräumigen, im allgemeinen nur Turn= und and.nen Uebungen
vorbehaltenen Halle gewidmete Trauerfeier zum Gedächtnis
unſerer Gefallenen, zu der außer dem geſamten Lehrkörper und den
Schülerinnen auch deren Angehörige in großer Zahl erſchienen waren.
In würdige Stimmung verſ.tzte ſofort der von der gut beſetzten
Inſtru=
mentalvereinigung der Anſtalt (5 Geigen, Cello, Harmonium und
Kla=
vier) unter der vornehm=hünſtleriſchen Leitung des Herrn
Oberreal=
lehrers Ad. Schäfer geſpielte Chopinſchen Trauermarſch. Die gut
ausgebildete junge Künſtlerſchar verſtand es, dank ihrem bewährten
Führr, dem alten, ewig neuen Werke durch die hohe Auffaſſung volle
Wirkung zu verſchaffen.
Recht ausdrucksvoll und mit Wärme brachte dann eine Schülerin
ein Gedieht von Guſtav Falke: „Heut iſt der Tag der Toten”, zu Gehör.
Der Schilerinnenchor „Mag auch die Liebe weinen” von F. Schneider
wie auch des „Reiters Morgenlied”, durch etwa 80 friſche
Mädchenſtim=
men mehrſtimmig geſungen, legte Zeugnis ab von der Hingebung und
dem hohen Ernſt, mit dim ſich die Schülerinnen und Dirigent Shäfer
bei der glatten Bewältigung ihrer ſchönen Aufgabe widmeten. Zwiſchen
beiden Liedern kam durch eine andere Schülerin ein der Stimmung des
Tags Rechnung tragendes Gedicht: „Das Ende” von B. von Müinch=, recht anſprechend zum Vortrag.
In wohl aufgebauter, von hoh n Gedanken getragener Anſprache
verſtand es dann Herr Reallehrer Haſtert, ſeine geſpannt
lauſchen=
den Zuhörer durch ſeine Ausführungen über die hohe Bedeutung des
Tages zu feſſeln.
Der bisherige Brauch, unſurer Toten zu gedenken, hat durch die
Fol=
gen des ſchweren Weltkampfes, in den wir ohne Willen und ohne Schuld
hineingezogen wurden, beſonderen Wert erhalten. In heißem Ringen
haben unſere Väter Söhne und Brüder in treueſter Pflichterfüllung ihr
höchſt.8 Eut, das Leben, zum Schutze des Vaterlandes und der Ihren
hingegeben. Trotz ſchwerſter Verluſte iſt us die Heimat geblieben.
Wir ſind und bleiben unſeren Kämpfern zu undergänglichem Dank
ver=
pflichcet, den man nicht allein durch Worte ausdrücken kann.
Die von der Anſtalt gewidmete Erinnerungstafel mit der Inſchrift:
„Vergeſſet unſere treuen Toten nicht”, ſoll ein teueres Vermächtnis ſein
und ihr Anblick ſoll uns ſt.4s vor Augen führen, was ſie für uns
ge=
opfert haben. Dabei müſſen wir auch derer gerecht werden, die zwar zu
den „Siegern” gehören, aber auch ihre Pflicht für „ihr” Vaterland e
füllt haben. Mit aller Macht gilt es indeſſen, gegen die ſchwere La
der Kriegsſchuldlüge anzukämpfen, die uns völlig zu unrecht getroff m.
hat. — An all dieſen Aufgaben hat auch die Jugend ihren vollen
An=
teil, auch ſie iſt berufen, mit den Lehrern nicht nur das Gedächtnis der
Toten zu ehren, ſondern auch für die ungeheure Zahl der noch lebenden
Kri gsopfer einzutreten und damit in ernſter, treuer, gemeinſamer Arbeit
zum Aufbau unſeres Vaterlandes, zu deſſen Wiederaufblühen wür
be=
recktigte Hoffnung haben, beizutragen; dann ſind unſere Toten nicht
umſonſt geſtorben.
Als der mit voller Inſtrumentalbegleitung geſungene Schlußchor:
„Von dm Dome ſchwer und bang” aus Schillers Glocke, bearbeitet von
Brede, verklungen war, durfte man in der vollen Ueberzeugung ſcheiden,
daß alle Mitwirkenden ihre vollen Kräfte eingeſetzt hatten, um in treuer
Erfüllung einer Ehrenpflicht: die Feier der Würde des Tages
entſpre=
chend zu geſtalten, voll und ganz nachgekommen war. Die Anſtalt ſelbſt
hat ſich damit ein weiteres wertvolles Erinnerungsblatt in ihrer
Ge=
ſchichte eingefügt.
4a. Eberſtadt, 2. Nov. Die Tarngeſellſchaft E. V. iſt
be=
reits mit den Vorbereitungen zu ihrem diesjährigen Bühnenſchauturnen
beſchäftigt, das, wie ſeit Jahren üblich, an Weihnachten ſtattfinden ſoll.
Alle Abteilungen werden vertreten ſein. Die Veranſtaltung wird im
Saale des Vereinslokals „Bergſträßer Hof” abgehalten.
G. Ober=Ramſtadt, 19. Nov. Am Schluß der Woche ſtanden hier
42 Perſonen in Arbeitsloſenunterſtützung, davon 36 männliche und
6 weibliche. An Kriſenunterſtützungsempfängern wurden 17 gezählt,
da=
von 14 männliche und 3 weibliche.
S. Bensheim, 19. Nov. Nachdem im Kreis Bensheim der
Kartoffel=
krebs feſtgeſtellt wurde, hat das Kreisamt Bensheim zur Bekämpfung
des Kartoffelkrebſes eine Polizeiverordnung erlaſſen, um einer
Weiter=
verbreitung dieſer Krankheit wirkſam entgegentreten zu können. — Mit=
Rückſicht auf die Adventszeit macht das Kreisamt darauf aufmertſam,
daß Genehmigung zur Abhaltung von Tanzmuſiken und öffentlichen
Luſtbarkeiten nicht erteilt wird.
Ax. Heppenheim (Bergſtr.), 19. Nov. Die hieſige Bezugs=
und Abſatzgenoſſenſchaft veranſtaltete unter Mitwirkung der
Zentralgenoſſenſchaft Darmſtadt und der J. G. Farbeninduſtrie=A.=G.
Ludwigshafen einen lehrreichen und genußreichen Abend. Nach der
Be=
grüßung durch den Vorſitzenden der Bezugs= und Abfatzgenoſſenſchaft,
Stadtrat Guthier, hielt der Vertreter der J. G. Farbeninduſtrie einen
kleinen aufklärenden Vortrag über die von ſeiner Fabrik geſchaffenen
neuzeitlichen Stickſtoffdünger und ihre Anwendung. In einem Film:
„Durch Schaden wird man klug” wurde der Zuſchauer in die
Verſuchs=
anſtalt der J. G. Limburgerhof eingeführt und hier mit den
Verſuchs=
arbeiten bekannt gemaht. Welhe Erfolge der Landwvirt mit richtiger
Anwendung der Düngmittel hat, wurde an einem landvirtſchaftlichen
Betrieb gezeigt. Sehr intereſſant und für die meiſten Beſucher
über=
raſchend waren die Wachstumsfilme, die uns in die Geheimniſſe des
Wachstums der Pflanzen einführten und die zeigten, wie die Pflanzen
ähnlich den Atembewegungen der Tiere in 21ſtündigem Wechſel
rhyth=
miſche Auf= und Abwartsbewegungen ihrer Blätter und Zweige
aus=
führen. Gans beſonders begeiſternd wirkte der Film über das
Auf=
blühen von Chryſanthemen. Im Anſchluß daran erklärte der Vertreter
der Landw. Zentralgenoſſenſchuft Darmſtadt mit wenigen Worten den
von der Reichszentrale hergeſtellten Milch=Propagandafilm. Es wurde
in anſchließenden Bildern die Zuſammenſetzung der Milch und ihr
Nähr=
wert im Vergleich mit anderen Lebensmitteln gezeigt. Ungeheure
Werte könnten dem Volke erhalten werden, wenn der Milchkonſum
ge=
hoben würde, ſowohl in geſundheitlicher als auch wirtſchaftlicher
Be=
ziehung. Ein Hauxterfordernis iſt natürlich neben der geſunden
Hal=
tung und Pflege der Kühe eine reinliche Behandlung der Milſch und
der aus ihr getvonnenen Produkte. Der Vorſitzende dankte den beiden
Vortragenden für ihre intereſſanten Darbietungen und ſprach die
Hoff=
nung aus, daß im kommenden Jahre wieder ein ähnlicher Abend
ver=
anſtaltet werden möge.
D. Biblis, 19. Nov. Trotz der kalten Witterung iſt nunmehr
aber=
mals die Maul= und Klauenſeuche in einem Gehöft der Waldſtraße
aus=
gebrochen. Die nötigen Sperrmaßnahmen ſid getroffen — Dunh die
ſchlechte Witterung der letzten Tage kemmen die Landwirte mit dem
Schluß der diesjährigen Foldarbeiten etwas zuruck. Zuckerrüben ut
hauptſächlich Weißkraut ſind die Produkte, die für den hieſigen Landwirt
die letzten Ernteeinnahmen bilden und können auch dieſes Jahr wieder
die Produzenten mit dieſem Erlös zufrieden ſein. In den
Zucker=
fabriken häufen ſich gewaltige Berge der von den Landwirten gelieferten
Rüben und iſt damit zu rechnen, daß auch die Fabriken wieder recht
gut abſchneiden und demzufolge, wie alljährlich, ihren Licferanten einen
gewiſſen Nachſchuß gewähren. — Mit Beginn der langen Winterabende
ſetzen auch hier wieder die Vereinsfeierlichkeiten ein. Den Reigen
er=
öffnet am kommenden Sonntag der noch junge Geſangverein „
Ein=
tracht”, der einen Familienabend mit Theatervorführung abhält. Da
auch am ſelben Abend eine Darmſtädter Filmgeſellſchaft im großen
Saale, von Georg Hebling mit einem erſtklaſſigen Programm aufwartet
iſt für gute Unterhaltung in unſerem ſonſt ſo ſtillen Dorfe reichlich
Ru4"
p. Gernsheim, 19. Nob. Generalberfammlung. Die
dies=
jährige Generalverſammlung des Ortsgewerbevereins am vergangenen
Sonntag im Gaſrhaus von Jakob Meyer. Herr Schmiedemeiſter
Valen=
tin Egrh eröffnete in ſeiner Eigenſchaft als Vorſitzender die
Verſamm=
lung und hieß die Anweſenden herzlichſt willkommen. Herr
Maurer=
meiſter Jakob Schnatz 3. gab als Schriftführer einen kurzen Ueb ablick
über das abgelaufene Vereinsjahr. Den Nechenſchaftsbericht erſtattete
Herr Weißbindermeiſter Ludwig Kiſſel 10. Da die Kaſſenverhältniſſe
zu Beanſtandungen keine Veranlaſſung gaben, wurde dem Nechner
Ent=
laſtung erteilt. Dis Vorſtandswahl ergab Wiederwahl der Herren
Glaſermeiſter Friedrich Brand, Zimmermeiſter Anton Dann und
Weiß=
bindermeiſter Philipp Schneider 4. An Stelle des aus dem Verein
ausgetretenen Vorſtandsmitgliedes Wagnermeiſters Johann Sebaſtian
Wunderle trat auf Beſchluß die Verſammlung Herr Küüfermeiſter
Valen=
tin Müller 6. Die Wahl des Geſellenprüfungsausſchuſſes ergab
fol=
gentes Reſultat: Erſter Vorſitzender: Maurermeiſter Jakob Schnatz
deſſen Stellvertr
: Steinhauermeiſter Peter Katzenbächer, Beiſitzer:
die Herren Schmiedem iſter Valentin Egry, Schloſſermeiſter Hermann.
Maul, Glaſermeiſter Friedrich Brand, Bäckermeiſter Jakob Dittmaier
Küfermeiſter Jakob Kauth 3., Weißbindermeiſter Philipp Schneider 4.,
und Metzgermeiſter Peter Julius Bornhofen. Unter Punkt
Verſchie=
denes wurden noch das Vereinsintereſſe berührende Punkte behandelt,
— Die Brüder Johann und Karl Werner, dahier, beabſichtigen im
Feſt=
haus von Philipp Bopp ein Kino einzurichten. Um die Konzeſſionierung
desſelben haben die Unternehmer bereits beim Kreisamt Groß Gerau
nachgeſucht. — Dem Vernehmen nach ſoll die diesjährige Kampagne
dadurch länger dauern, weil durch Eintritt des Streiks bei der Zuckev
fabrik in Worms Rüben hierher zur Verarbeitung verfrachtet werden.
WSN. Groß=Gerqu, 19. Nov. Tod einer Verlegerin. DA
Verlegerin und derzeitige Inhaberin des „Groß=Gerauer Kreisblattes”,
Frau Mock Wve,, iſt nach langem Leiden infolge Schlaganfalls
verſchie=
den. Das Verlagsrecht am Kreisblatt geht auf die Tochter Fräulein
Luiſe Mock über.
a. Offenbach, 19. Nov. Der Ortslehrerrat der hieſigen Volksſchulen,
wie die geſamte Lehrerſchaft einer Gemeinde amtlich genannt wird, hielt
ſtern unter dem Vorſitze des Stadtſchlrates Maurer ſeine diesjährige
Sitzung ab. An dieſen Schulen ſind eben 234 Klaſſen vorhanden. Der
Abbau von 3 Lehrkräften zu Oſtern dieſes Jahres entſprach dem
Rück=
gange der Schülerzahl gegen das Vorjahr um 123. Von den geſamen
Schülern beſuchen 79 v. H. die Normalklaſſen. Dunch die eingerichteten
Förderklaſſen iſt es möglich, daß jetzt mehr Kinder die Oberklaſſe
er=
reichen, als dies früher üblich war. Nach Entgegemnahme der
Mittei=
lmgen hörte die Verſammlung zwei Vorträge über neue Wege auf
dem Gebiete des Schreibunterrichts. Es werden nämlich in
mehreren Klaſſen der Stadt Verſuche mit den Schriftformen von
Lud=
wig Sütterlin (Berlin) und von Rudelf Koch (Offenbach)
an=
geſtellt. Profeſſer Süitterlin, vor 10 Jahren verſtorben, hat einſt ſeine
Schrift 27 Monate lang mit Berliner Lehrern ausgeprobt und gebildet.
Der hieſige Schriftkünſtler Koch führte ſeine Schriftart der Offenbacher
Lehrerſchaft vor einiger Zeit in einem beſonderen Lehrgange vor. Beide
Schriften gründen ſich auf die römiſche Steinſchrift, während unſere
heutige Schulſchrift etwa um das Jahr 1810 aus England zu uns
gekom=
men iſt. Die beiden Vorträge ſtützten ſich auf Schriftproben, die in
Licht=
r
Leh=
bildern vorgeführt wurden. Einer Anregung, die Stimmung
rerſchaft ſofort durch eine Abſtimmung zu ermitteln, wurde nicht
ſtatt=
gegeben. Zahlreiche ausgelegte Schreihefte zeigten, was hier in beiden
Schriftarten bisher geleiſtet worden iſt. Es verdient hervorgehoben zu
werden, daß man nicht nur die beſten Schülerarbeiten zeigte. — Da ſich
die Sitzung des vergangenen Jahres mit Turnen beſchäftigte, könnte
der Eindruck entſtehen, als bedürften nur die techniſchen Fächer der
Volksſchule einer nachhaltigen Förderung. Der Vorſitzende ſtellte
des=
halb feſt, daß neben der Pflege der teihniſchen Fächer auh die
wiſſen=
ſchaftlichen nicht zu kurz kommen dürften.
LPD. Butzkach, 19. Ncb. Vom Kirchturm abgeſtürzt. Be
Erneuerungsarbeiten am Kirchturm in Gambach ſtürzte einer der
Dacl=
r
r=
decker aus beträchtlicher Höhe ab. Er ſiel vom Gerüſt auf das Kiuck
dach und rutſchte auf eine Birke und auf einen danebenſtehenden
Apfel=
baum ab und wurde mit ſchweren Verletzungen abtransportiert.
Seit=
Montag, den 21. November 1927
Das flammende Meer
57)
Roman von Werner Scheff.
(Nachdruck verboten)
Düſtingen ſtand mit Ernſtheimer an einem Fenſter. Sie
flüſterten miteinander über die Einleitung, die der Bankier bei
Beginn der Sitzung ſprichen ſollte. Da plötzlich verſtummten ſie
wie auf ein verabredetes Zeichen und blicken beide auf ein
Auto=
mobil, das gerade vor dem Gebäude auftauchte und dort hielt.
„Alſo auch er iſt da” ſagte Düſtingen, denn Herbert Brakke
verließ ſeinen Wagen und verſchwand im Hauſe. „Es wird au
beſten ſein, wenn Sie ihn nebenan empfangen und beruhigen.
Er wird vielleicht ſo erregt ſein, daß es beſſer iſt, ihn
fern=
zuhalten.”
„Mir wäre lieber, Sie übernähmen es”, murmelte
Ernſt=
heimer.
„Auf keinen Fall. Er iſt Ihr Schwiegerſohn. Sie finden
ſich am eheſten mit ihm zurecht.”
Eine Minute ſtäter führte einer der Angeſtellten Doktor
Brakke in das Arbeitszimier des Direktors, in dem ihn der
Bankier erwartcte.
Robert Ernſtheimer ſchlug das Herz bis zum Halſe hinauf,
als er ſeinen Schwiegerſohn erblickte. Wie blaß er war! Und
welch tiefe Falten ſich auf der Stirn des Chemikers ausgeprägt
hatten. Wahrhaftig, der Bankier empfand ehrliches Mitleid
mit ihm.
„Willkommen, mein lieber Herbert”, rief er ihm zu, als ſich
die Tür hinter dem Doktor geſchloſſen hatte. „Gott ſei Dank, daß
du zur rechten Zeit kommſt, um uns deinen Rat zu geben.
Er wußte ſelbſt nicht, weshalb er es unterließ, dem blonden,
hochgewachſenen Gatten ſeiner Tochter die Hand
entgegenzu=
ſtrecken, wie er es ſonſt getan hätte. War es die düſtere
Ent=
ſchloſſenheit, die aus den Mienen des Chemikers ſprach und ihn
zurückhielt? Oder übertrug ſich die eiſige Zurückhaltung Herberts
auch auf ihn? So ſtanden ſich die beiden Männer gegenüber
ohne daß einer den anderen anders begrüßte als mit einem
Neigen des Hauptes.
„Ob ich früher oder ſpäter gekommen wäre, hätte nichts zur
Sache getan,” entgegnete der Doktor mit einer Stimme, der man
deutlich die mükſam zurückgedämmte Erregung anhörte, „für
etwaige Beratungen der Geſellſchaft für Lieferung von
Spreng=
ſtoffen an die engliſche Marineleitung habe ich kein Intereſſe.
Ihnen aber, Herr Ernſtheimer,” er betonte dieſe Worte ganz
be=
ſonders ſcharf, „will ich andere Mitteilungen machen als ſolche
geſchäftlicher Natur.”
Der Bankier hatte das Gefühl, als drohe der Boden unter
ſeinen Füßen zu weichen. Der Ton Herberts war ganz und gar
geeignet, ihm die tiefe Kluft zu zeigen, die ſich zwiſchen ihnen
aufgetan hatte. Er verletzte Robert Ernſtheimer, aber Käthes
Mann gegenüber glaubte er ſeinen Stolz nicht allzuſehr
hervor=
kehren zu dürfen.
„Mach’ keine Dummheiten, Herbert,” meinte er möglichſt
leichthin, „ſprich nicht plötzlich mit mir in einem Tone, als ſeien
wir nicht Schwiegervater und Schwiegerſohn, ſondern Fremde.
Es wird alles wieder gut, und dir wird ausreichende
Genug=
tuung zuteil werden. Morgen ſchon melden die Zeitungen, daß
du ſchuldlos an allem biſt, was geſchehen iſt.”
„Verzeihen Sie, Herr Ernſtheimer, aber Sie ſcheinen mich
nicht zu verſtehen. Unſere Beziehungen haben ſich nämlich in
weifacher Art gelöſt oder werden ſich beſtimmt löſen. Ganz
ab=
geſehen davon, daß ich mit den Aquanit=Werken nichts mehr
gemeinſam habe als eine Abrechnung, die gewiß raſch geſchehen
ſein wird, habe ich mich vor einer Stunde von Ihrer Tochter
Käthe losgeſagt und betrachte mich im Augenblick nicht mehr als
Ihr Schwiegerſohn.”
Da war es Robert Ernſtheimer, als ſchlüge eine Bombe
dicht vor ihm in den Boden des Zimmers ein. Er ſtand zuerſt
ſprachlos, dann rang es ſich von ſeinen Lippen:
„Von Käthe . . . von meiner Käthe . . . losgeſagt?”
„So iſt es!“
„Und das alles nur, weil ... weil dieſes unſelige Aqua=
nit
Das Aquanit hat damit nichts weiter zu tun. Es iſt ein
unglücklicher Zufall, daß zwei ſolche Ereigniſſe nebeneinander
aufen.
du
„Was iſt alſo zwiſchen euch vorgefallen? Herbert
treibſt einen furchtbaren Scherz mit einem Vater, der ſich am
Elück ſeines Kindes geſonnt hat und dem dieſe Tochter und ihre
Zukunft alles auf Erden bedeutet! So ſprich doch . . . ſtarre
mich nicht ſo forſchend an, als müßteſt du die Antwort auf meine
Frage erſt auf meinem Antlitz leſen.”
„So iſt es, Herr Ernſtheimer,” ſagte Herbert ſo langſam, ſo
überlegend, als fiele es ihm ſchwer, das auszuſprechen, was
zwiſchen ihm und dem Vater Käthes ausgeſprochen werden
mußte, „in Ihren Augen habe ich meine Antwort erblickt. Ich
habe geſehen, daß Sie von dem nichts gewußt haben, was mich
und Käthe für immer trennt und nicht nur ihr Glück vernichtet
hat, ſondern noch viel mehr das meine! Denn ich kann mit
Käthe nicht mehr beiſammen bleiben, weil zwiſchen uns ein
anderer ſteht, einer, den Käthe einmal ſo ſehr geliebt hat, daß ...
Und er ſchwieg und wandte ſich ab, um die Tränen zu
ver=
bergen, die ſich ihm ins Auge geſtohlen hatten. Der Bankier aber
hatte ihn verſtanden. Er begriff, was Herbert Brakke ſagen
wollte, und ihm ſchwindelte. Seine Käthe, ſein Kind, ſie hatte
ſich vergeſſen, hatte vor ihrer Verbindung mit dieſem Manne, vor
dem Robert Ernſtheimer noch jetzt, da ſich die Mauer der
Ent=
fremdung zwiſchen ihnen aufrichtete, die höchſte Achtung
emp=
fand, einem anderen gehört?. War es denn möglich? Spielten
ich innerhalb weniger Stunden all dieſe Ereigniſſe ab, um ihn
und die Seinigen zu vernichten und dieſen Ehrenmann Herbert
Brakke aus der ſtolzen, durch Tüchtigkeit erreichten Höhe
herab=
zuſchleudern?
Er trat plötzlich auf den Chemiker zu und erfaßte ſeine Hand.
„Herbert,” ſeine Stimme klang ſo ſanft, daß ihm der Doktor
die Hand nicht entzog, „Herbert, ich kann es nicht glauben!“
„Sie hat es nicht zu leugnen gewagt”, anwortete er tonlos.
Eine kurze Pauſe. Und dann löſte ſich die Hand von der des
Chemikers, und leiſe ſagte Robert Ernſtheimer:
„Mein armes, armes Kind!
Er wandte dem blonden Mann den Rücken um
Fenſter, das weit offen ſtand. Hier verharrte e
Seine Blicke ruhten auf den Blumen, die ſich a
nebenan, deſſen breite Glestür gleichfalls
geöffne=
ter Pracht der Sonne entgegenreckten. Dem ſorm
ſtarken Kaufmunn war das Weinen ſo nahe wie
Er brauchte keine weitere Frage, an Herbert Brr/
um alles zu erfahren. Ihm lag ſogar der Nam
auf der Zunge, dem ſein= Kind zum Opfer geſa.b
Zweifel, er war es, der damals vor ihm geſtanz
zum Weibe gefordert hatte. Und ſie hatte Nein
den da liebte, der ſich jetzt von ihr abwenden worle
Zufall oder eine bodenloſe Gemeinheit ihr ſor=
Geheimnis offenbart hatte. Sie liebte ihn. Es
Entſchuldigung in den Augen des Vaters. Für
war dieſe Liebe wohl eine Erſchwerung des Abſchk
Entſchloſſenheit, die aus dem Weſen des Chemikk
Robert Ernſtheimer befürchten, daß es hier kein
gab. Ihm wurde weh ums Herz, zum erſtenmal: 5)
ren empfand er eine Weichheit, gegen die er
wehrt hatte.
In Gedanken vertief: blickte er hinüber zu de
en Straße, an der das Gebäude und in ſeinem Su
die Bureaus der Aquanit=Geſellſchaft lagen. Ei
vlötzlich Menſchen auftauchen, zehn, zwanzig, im
drängt, zu einem Zuge zuſammengeſchloſſen. Nein,
waren es, ſondern ein Mehrfaches dieſer Zals.
kamen ſie, die Straße füllend, zwiſchen den Heu
wogend. Und nun ſtrömten immer neue Wellen Eu
anderen Richtung tauchten neue Scharen auf. S
dem Boden emporzuwachſen. Wie ein wild errern
goſſen ſie ſich über das Pflaſter.
Da .. . ein Pfiff, ein hundertſtimmiges
Heulen!
Die beiden bewegungslos ſtehenden
Männer-
men. Herbert Brakke eilt neben den Bankier.
durch das Fenſter hinab auf die Straße.
Hinter ihnen wird die Tür aufgeriſſen. Düſti
Enders, die übrigen Herren ſtürmen in das G.
Geſichter, verzerrte Mienen neigen ſich über die S
Brakkes und Robert Ernſtheimers.
„Der Pöbel!” murmelt der Ariſtokrat mit dern
Kahlkopf.
Die anderen bleiben ſtumm, blicken auf die Ei
beben. Zu Taufenden ſind die Menſchen gekomnmn
Seiten ſind ſie wie auf Kommando, wie von einer
geleitet hierhermarſchiert. Und nun ſtehen ſie u
Kopf, wie ein gewaltiges Meer von gleich groff
geformten Steinen. Die Straße ſcheint mit den
pflaſtert, aus denen die Augen ſtarr zu den Fenſter.
emporgerichtet ſind. Augen voll Haß und erfüllt
zu rächen. Augen voll Zorn und Vernichtungsgis,
„Verräter . . . Mörder . . . nieder mit Herbait
nieder mit den Schuften . . . den Engländerfreun)
(Fortſetzung folgt.)
ſhal=Länd
Surtgemeinde
mrteten 2
diet 2
iur inel
idem
Krä
Aeft
Kttt!
9
18101
Gemälden
Aussielleng
elikünsser Haus ue neien.
verichäuten Geauae dar Mnen.bine,
Tungeste khhütennternadage ekeuckt
Iadas azjhangfg 217F Ghlelstin
Wir fülenen alen,on dig Wintermad.
dekzwene eisfochssen Weid zu. Ron
Züildr elsdadter Marter Fide.-6.
6i
„Was ſagte der Arzt!?‟
So wird man wohl nach jeder ärztlichen Unter uchung gefragt.
Nun, wenn der Arzt Schwächezuſtände, Bleichſucht, Blutarmut
uſw. feſtgeſtellt und „Köſtritzer Schwarzbier” verordnet hat, ſo
kann man wieder vertrauensvoll in die Zukunft blicken; denn
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Darmſtadt
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N0N
0 Zuſchauer des Kampfes
m Kölner Stadion.
ſurtſtche Angriff findet ſich nur ſchlecht
nen. — Holland führt bei Halbzeit 1:0
u1. Fußball=Länderkampf Deutſchland — Holland hat
ven Sportgemeinde eine leichte Enttäuſchung gebracht.
rwarteten Sieges konnte die deutſche Nationalelf
in ihrer Spielweiſe keineswegs impon erenden
Hol=
rein unentſchiedenes Ergebnis erzielen und das dazu
hiertſchem Boden und vor 50 000 Zuſchauern, die ihre
nach Kräften unterſtützten. Dabei war die deutſche
eegner techniſch und taktiſch klar überlegen. Holland
ſwohntes, ſchnelles, wuchtiges Spiel und kam nur
ßeleiſtungen zu Erfolgen. Deutſchland mußte das
hudrgt gewinnen; wenn es dennoch nicht zum Siege
uick das in erſter Linie auf das mangelhafte
Zuſam=
wes Angriffs zurückzuführen. Die linke Seite Hoff=
Mhen=Kuzorra lieferte ein ſehr ſchönes Spiel und auch
Fiheg wenigſtens in der zweiten Halbzeit an.
Hofmann=
us aber als Halbrechter wenig Sinn für
Zuſammen=
ſrche eigenſinniges Spiel und vielfaches Abſeitsſtehen
rnanche günſtige Chance und lähmte dadurch auch
Rmnann, den Rechtsaußen Reinmann. Die übrigen
Wötile arbeiteten befriedigend, wenn auch das Spiel
ſiuffer über den Durchſchnitt nie hinaus kam und auch
ſäner gewohnten Form blieb. Trotzdem die deutſche
per erſten Halbzeit ein leichtes Plus hatte, konnten
äinder in der 37. Minute durch einen Schuß von
führung übernehmen. Pöttinger erzielte auf ſchöne
dy. Kuzorra in der 2. Minute nach dem Wechſel den
n) in der 25. Minute das Führungstor. Der
Aus=
bland fiel in der 36. Minute durch Smeets.
Der Rahmen.
Einer Stadion wies reichen Flaggenſchmuck auf. An
hieite ſtanden neben der DFB.=Flagge die
National=
ſolands, Hollands und auch Englands, das ja durch
rahter Prince Cox bei dieſem Länderkampf ver=
Pereits eine Stunde vor dem Spiel war das
Sta=
deht beſetzt. Beim Spielbeginn hatten insgeſamt
Bager die Kontrollen paſſiert. Die Maſſen wurden
angen Wartezeit durch eine im Innenraum kon=
Kapelle unterhalten. Von den Klängen der
hol=
ionalhymne und einem freundlichen Beifall
be=
ſurrz nach 2 Uhr zuerſt die holländiſche Mannſchaft
Der Beifall wuchs zu einer großen Demonſtration,
9— Elf kam. Stehend ſangen die 50 000 das Deutſch=
A den Ruf des Schiedsrichters ſtellten ſich die
ſän den vorgeſehenen Aufſtellungen;
Stuhlfauth
(1. F. C. Nürnberg)
Falk
Kugler
Wacker München) (1. F. C. Nürnberg.
Dei-
Heidkamp
Kalb
FMüinchen) (1. F. C. Nürnberg) (Düſſeldorf 92)
Bofmann Pöttinger Kuzorra Hoffmann
WA. (Merane) (Bayern Münch.) (Schalke) (Bayern Münch.)
BM Ghering
Elfrings
Ruiſch
Tap
van Heel
van Boxtel
Maſſy
Denis
van Kool
Van der Meulen
uländiſchen Elf mußte gegen Ende der erſten Halb=
77 ausſcheidende Ruiſch durch Smeets erſetzt werden.
Die erſte Halbzeit.
wnes Anſtoß wird von Maſſy abgefangen.
Stuhl=
chon in der erſten Minute eingreifen und wenig
alb eine nicht ungefährliche Situation zu klären.
en. Vorſtöße der deutſchen Elf werden zum Stehen
2 Mannſchaften ſpielen ſehr zerfahren, der Kampf
eickelſtunde wickelt ſich meiſt im Mittelfeld ab. Bei
eu der deutſchen Elf iſt der Schalker Kuzorra die
iſ= aber da das Zuſammenarbeiten im Sturm zu
n läßt, können die Holländer immer wieder leicht
Werſtöße der Gäſte werden durch ihre große Schnel=
Sib Ruach mehr zu wünſchen übrig, hier ſieht man faſt
Sic Näiſgungen. Hoffmann=München verſchießt in der
Stids, Di. Emmal in günſtiger Poſition. Die holländiſche Ver=
Noge Wch et ihre aus allen früheren Länderkämpfen be=
Men Bmtik an, auf die auch heute die deutſchen Stür=
JenAapst hereinfalen. Auf der anderen Seite gefährden
De I Aaländiſchen Stürmer immer wieder das deutſche
S Aich vehrt einigemal ſehr gut ab. Maſſy in der
Säuſerreihe arbeitet für ſeine Nebenleute mit. Er
Der Zerſtörung, ſondem auch im Angriffsaufbau
ich. Wa4s Zuammenſpiel im deutſchen Innenſturm bleibt
m Sch/7 —-4 hat ſich einmal ſehr ſchön durchgeſpielt, als er
eken will, ſteht Reimann abſeits. Pöttinger iſt
Sch Al tanglan. In der 30. Minute ſetzt der Münchener
Sen irlag: Hofmann neben die Pfoſten und wenig
then Eall über die Querlatte. Eine ſchöne
Kom=
e Beperliunest Bid dem dents geitrt. Deutſchand
Gonnnd de
iſt jetzt ſichtlich überlegen und ausgerechnet in dieſer Spielphaſe,
in der 36. Minute, kommt Holland zu ſeinem
Füh=
rungstor. Deutſchland hatte gerade ſeine erſte Ecke erzielt,
bei deren Ausführung Hofmann in Abſeitsſtellung lief, als der
holländiſche Sturm ſchnell vorkommt. Stuhlfauth wird hart
an=
gegangen, er hält den Ball zu lange und bekommt ihn ſchließlich
nicht weit genug weg. Hollands Linksaußen erwiſcht das Leder,
gerät mit Falk zuſammen, dieſer gibt an Stuhlfauth zurück. Der
Nürnberger, vom Linksaußen angegriffen, läßt das Leder fallen,
und Weber kann einſchießen. — Kurz vorher war übrigens
Ruiſch verletzt und durch Smeets erſetzt worden. Die Holländer
greifen noch einigemal energiſch an, jedoch hat bis zum Schluß
der Halbzeit auch die niederländiſche Verteidigung mit dem
deutſchen Angriff Arbeit genug.
Nach der Pauſe.
Der deutſche rechte Flügel kommt gut vor, Kuzorra nimmt
die Flanke auf, ſchießt und van der Meulen wehrt durch eine
Robinſonade glänzend ab. Wenig ſpäter, in der zweiten Minute,
kann aber Pöttniger eine Vorlage von Kuzorra zum
vielbe=
jubelten Ausgleichstor verwandeln. Holland kommt zu
ſeiner erſten Ecke. Dann iſt Deutſchland wieder im Angriff, aber
noch immer läßt die Zuſammearbeit ſehr zu wünſchen übrig
Bei wechſelvollem Spiel erzielen beide Mannſchaften ihre 2. Ecke.
Hollands Sturm wird dann durch den beſſer werdenden Kalb
ſtärker abgedeckt. Kalb lanciert einen Strafſtoß aus 40 Meter
Entfernung direkt aufs Tor, hat aber keinen Erfolg. Nach einem
chönen Durchſpiel des deutſchen linken Flügels legt Kuzorra in
der 25. Minute dem Mittelſtürmer Pöttinger einen Ball
ſchuß=
gerecht vor, der Münchener ſackelt auch nicht lange und 2:1 für
Deutſchland ſteht die Partie. Wenig ſpäter ſteht nach
gutem Zuſammenſpiel von Reimann und Pöttinger der deutſche
Angriff wieder vor einer großen Chance, aber Hoffmann=München
verpaßt das Leder im gegebenen Moment. In der 31. Minute
kommt Kuzorra gut durch, aber van der Meulen rettet abermals
glänzend. Dann kann Denis einen deutſchen Angriff nur zur
3. Ecke abwehren. Kalb lenkt den Eckball mit dem Kopf zu
Pöttinger, aber der Münchener verſchießt. Der linke deutſche
Flügel erzwingt die 4. Ecke. Dann kommt Hollands Angriff
weiderholt gut vor. Stuhlfauth kann zweimal im letzten
Mo=
ment nur durch Fußabwehr retten. In der 36. Minute verpaßt
Heidlamp einen Ball, Kalb will das Leder nehmen, kommt aber
zu Fall, ſchnell iſt der Holländer Smeets zur Stelle, er gibt den
Ball hoch aufs Tor, Stuhlfauth ſpringt zu früh, und an ihm
vorbei ſauſt der Ball in die Maſchen. Holland hat
gleich=
gezogen. Sofort geht Deutſchland zum Angriff vor.
Hof=
mann köpft neben das Tor. Hoffmann=München ſteht wenig
ſpäter abſeits. Andere deutſche Angriffe, die jetzt immer wieder
vorrollen, werden von Den’s und van der Meulen aufgehalten.
Das Drängen der Deutſchen nach dem ſiegbringenden Tor bleibt
erfolglos. Dagegen kommen die Holländer in der letzten Minute
faſt noch zur Entſcheidung. Nur im Fallen kann Stuhlfauth
einen ſcharf geſchoſſenen Ball des holländiſchen Linksaußen
ab=
wehren.
Die Kritik.
Nicht nur das Ergebnis, auch das Spiel hat die Maſſen
ent=
täuſcht. Es brachte nicht die Leiſtungen, die man erwartete. Beide
Mannſchaften erreichten bei weitem nicht ihre beſte Form.
In der deutſchen Elf war die Abwehr ohne Tadel.
Stuhlfauth hätte vielleicht den zweiten Erfolg der Holländer
ver=
hindein können, daſür zeigte er aber in vielen anderen
Situatio=
nen ganz großes Können. Von den beiden Verteidigern gefiel
der Münchener Falk am beſten. Falk war kaum zu überſplelen,
ſehr ſchmell und ſicher. Beſonders gut gefiel ſein weiter, immer
zum Mann kommender Abſchlag. Auch Kugler lieferte eine gute
Partie. Die beiden Außenläuſer waren — den vorher gehegten
Befürchtungen entſprechend — fehl am Platz. Beide arbeiteten
zurar fleißig, waren aber ſtets Durchſchnitt. Bei Heidkamp ließ
das Stellungsſpiel, bei Weber das Zuſpiel zu wünſchen übrig.
Kab konnte in der erſten Halbzeit nur wenig, nach der Pauſe
beſſer geſallen. Ein Kalb in Hochſorm war er aber nie. Im
Süurm war die linke Seite, Hofſmann=München=Kuzorra, ſehr
gut. Der Weſüdeutſche Kuzorra dürfte ſich wohl durch ſein in
jeder Hinſicht vorzügliches Spiel einen bleibenden Platz in der
Nationalelf geſichert haben. Pöltinger war bis zur Pauſe nur
ein mäßiger Sturmführer, nach dem Wechſel wurde er weſentlich
beſſer. Hoſmann=Meerane war diesmal eine Enttäuſchung. Der
Mitteldeutſche zeigte vor allem wenig Sinn für Zuſammenarbeit.
Darunter muß,e natürlich auch ſein Nebenmann, der an ſich gute
Rechtsaußen Reinnzann leiden.
Die holländiſche Elf war in allen Spielphaſen viel
ſchneller und energiſcher als die deutſche. Ganz hervorrogend
ſpielte die Akwehr. Van Der Meulen=va Kool=Denis leiſteten
eine übermenſchliche Arbeit, und ihnen allein können die Holländer
das Unentſchieden zuſchreiben. In der Halbreihe mußte der ſehr
talentierte Mittelläufer Maſſy für ſeine recht ſchwachen
Neben=
leute mitarbeiten. Im Sturm war eigentlich nur der Mittelſtür= V.f. L. Neu=Iſenburg
mer Tap inerna.ionale Klaſſe. Aber auch die übrigen Leute,
be=
ſonders die Flügelſtürmer, wurden durch ihre Schn=lligkeit, ihr S.V. Wieskaden
entſchloſfenes Nachſetzen und ihr geſunde3 S=hußvermögen immer
wieder gefährlich.
Der Schiedsrichter, der Englünder Prince Cox, war Haſſia Bingen
in ſeinen Cntſcheidungen durchaus korrelt, dcn aber oft
reich=
lich ſpät.
E.n Ueberblick über die Ereigniſſe
am Sonntag, den 20. November 1927.
Spielausfälle und Veränderungen infolge des Totenſonntags,
Der erſte Gruppenmeiſter ermittelt.
Infolge des Totenſonntags mußten im Bereiche einiger
Gruppen einzelne Spiele ganz ausfallen oder — wie in Gruppe
Nhein — in Gebiete verlegt werden, in denen derartige
Beſchrän=
kungen nicht vorhanden waren. In der Gruppe Baden
aller=
dings mußten ſämtliche Sriele geſtrichen werden. Die Tatſache
iſt aber nicht tragiſch zu nehmen, da dieſe Gruppe nur über acht
Teilnehmer verfügt und deher kaum in Terminnot geraten ſollte.
In der Gruppe Nordbayern hatte es die S. Vg. Fürth
nicht ſchwer, mit einem 4:0=Sieg über die Hofer Bayern, das mit
am Schluß der Tabelle ſteht, ihre Spitzenſtellung zu wahren.
Der diesmal ſpielfreie 1 F.C. Nürnberg folgt ihr immer noch an
zweiter Stelle mit einem Verluſtpunkt mehr. Würzburg 04 erlitt
in Fürth eine Niederlage gegen den V.fR. und muß nun mit
dieſem zuſammen den dritten Platz der Tabelle einnehmen, der
den Würzburgern ſicher geweſen wäre, falls ſie den eigentlich
erwarteten Sieg gelandet hätten. Die übrigen Spiele ſind für
die Tabelle ohne Bedeutung. — In Gruppe Südbayern
bewies München 1860 durch ein Unentſchieden von 2:2 gegen
Schwaben Augsburg, daß ſeine Spielſtärke gegen das vergangene
Jahr doch erheblich nachgelaſſen hat. Daß die Schwaben Ulm
gegen Jahn Regensburg mit 0:2 unterlagen, kommt durchaus
nicht überraſchend. Wacker München ſteht durch dieſen
Punkt=
verluſt von 1860 nunmehr verluſtpunktgleich mit dieſen an der
zweiten Tabellenſtelle und ſieht noch alle Möglichkeiten für ſich
offen. — In der Gruppe Württemberg ſcheint der Stern
von Union Böclingen nun doch im Untergehen begriffen zu ſein.
Sie mußten ſich — wenn auch nicht ganz verdient — von S C.
Stuttgart mit 2:1 geſchlagen bekennen und haben damit den
Stuttgarter Kickers, die ohne beſondere Anſtrengungen über
Gaisburg mit 4:1 ſiegten, den Weg zur Meiſterſchaft freigemacht.
Der V. f. R. Heilbronn erfocht über Birkenfeld einen knappen
2:1=Sieg und ſteht daher mit dem S.C. Stuttgart punktgleich an
dritter Stelle. Die gleichen Chancen auf dieſem begehrten Platz
hat aber auch noch der Meiſter V. f. B. Stuttgart, der ebenfalls
11 Verluſtpunkte hat. Trübe ſteht es nach wie vor um Gaisburg
und Zuffenhauſen. — Die Gruppe Rhein beſcherte wieder
einmal Uebernaſchungen. Der Spitzenreiter Waldhof büßte in
einem 0:0 endenden Kampf gegen Speyer einen Punkt ein, und
der V. f. R. Mannheim ließ ſich von dem durch ſeine Form wieder
findenden Abſtiegskandidaten Pſalz Ludwigshafen mit ſage und
ſchreibe 7:4 Toren verdient ſchlagen. Damit hat der V. f. L.
Neckarau, der ſeinerſeits nach Mühen Friedrichsfeld mit 2:0
ſchlug, wieder den 2. Tabellenplatz vor den Raſenſpielern
ein=
genommen, dem 03 Ludwigshafen mit nur 2 Verluſtpunkten
mehr mit 18:10 folgt. Friedrichsfeld und Phönix Mannheim
ſcheinen verloren zu bleiben. — In Gruppe Saar gab es
gleichfalls merkwürdige Ergebniſſe. Während der mit 26:4
Punk=
ten die Spitze haltende F.V. Saarbrücken mit 3:2 gerade noch
über Trier 05 ſiegte, erfocht Boruſſia Neunkirchen einen
bemer=
kenswerten 2:1=Sieg in Idar gegen den 1. F. C. und liegt
nun=
mehr klar 2 Punkte vor Saar 05 Saarbrücken auf dem 2. Platz,
da dieſe ſich von dem FC. Pirmaſens überlegen mit 4:1
abfer=
tinge ließen. Da der F.V. Saarbrücken aus den noch
aus=
ſtehenden 3 Spielen nur noch einen Punkt zu holen braucht, um
nicht mehr erreicht werden zu können, ſo ſteht in ihm der erſte
In Gruppe
ſübdeutſche Gruppenmeiſter feſt.
Main iſt es nach dem 5:0=Sieg der Eintracht und dem 3:1=Sieg
des F. S. V. über Aſchaffenburg bzw. Fechenheim beim alten
ge=
blieben. Rot=Weiß hält durch ein 2:1 gegen Hanau 60 vor
Nie=
derrad, das nur 2:2 gegen Hanau 93 ſpielte, den 3. Tabellenplatz.
In Gruppe Heſſen fiel das Treffen Wormatia Worms
gegen Arheilgen aus. Das gleiche Schickſal traf das Treffen
Mainz 05 gegen Germania Wiesbaden. Da Alemannia Worms
dem V. f. L. Neu=Iſenburg glatt mit 4:2 unterlag, heißt der Kop
der Tabelle nunmehr Wormatia 19:7 Punkte, Mainz 05 16:10
Punkte, V. f. L. Neu=Iſenburg 16:10, und er herrſcht weiter
„gloriosus incertitude” um den 2. und 3. Platz, da auch
Aleman=
nia mit 16:12 Punkten den Vorgängern dicht auf den Ferſen iſt.
Sicherer Abſtiegskandidat iſt lediglich Germania Wiesbaden.
Aus der Gruppe Heſſen.
Auf Grund eines Spielverbotes mußten die Treffen
Worma=
tia Worms gegen SpVg. Arheilgen und Germania Wiesbaden
gegen Mainz 05 abgeſetzt werden, ſo daß nur drei Begegnungen
übrig blieben. Darmſtadt erwies ſich zu Hauſe als recht ernſt zu
nehmender Gegner und erzwang gegen den SV. Wiesbaden ein
Unentſchieden mit 2:2. Der VfL. Neu=Iſenbung hat das
Rätſel=
raten nach dem dritten Tabellenplatz durch einen erwarteten 4:2
Sieg über Alemannia Worms beendet. Die Sp.Gmde. Höchſt
ver=
mochte die ebenſo wie ſie in der Form ſchwankende Haſſia Bingen
nicht zu ſchlagen. Der Kampf endete mit dem unerwarteten
Re=
ſultat von 2:2.
Seite 6
Montag, den 21. November 1922
Numm
Sporiverein Darmſtadt 98 — Sporiverein
Wiesbaden 2:2 (1:0).
Gruppe Main.
Daß noch nicht einmal der Totenſonntag die Bezirksliga von
der Verpflichtung zur Abſolvierung von Vexbandsſpielen befreit,
zeigt ſchlaglich artig, wie mechaniſiert=bürokratiſch unſere
Behör=
den arbei en und durch ein mehr als ausge lügeltes Spielſyſtem
arbeiten müſſen. Denn kein Menſch wird behaupten können, daß
die vom Verband vorgeſchriebene 2=Minuten=Gedenkpauſe auch
nur entfernt der Weihe des Tages Rechnung tragen kann. Wie
war es doch beim geſtrigen Spiel? Kaum war die
Spielunter=
brechung vorbei, da ging das „heitere Getöſe” in unverminderter
Stärte in den Zuſchauerrängen weiter.
Es war offenſichtlich, daß die Kurſtädter das Spiel hölliſch
ernſt nahmen. Mindeſtens eine Kompagnie Schlachtenbummler
unterſtützte die Gäſte in wirkſamſter Weiſe. Auf Kommando
ſchallten die Anfeuerungsrufe über den Platz — eine für
Darm=
ſtadt neuartige Erſcheinung, die die Wirdung auslöſte, daß ſich
das einheimiſche Publilum bemüßigt ſühlte, von der Lungenkraft
mehr als ſonſt üblich Gebrauch zu machen. Im übrigen war es
bewundernswert, mit welcher Begeiſterung die Wiesbadener die
Aktionen ihrer Mannſchaſt verfolgten. Allerdings ſchien dieſe
Be=
geiſterung mehr durch den Wiesbadener Lokalpatriotismis als
durch die Leiſtung der Mannſchaft veranlaßt. Wohl zeigten die
Gäſte ein ſolides Können, Glanzleiſtungen jedoch, wie ſie von den
Mannheim=Ludwigshafener Großvereinen früher gezeigt wurden,
waren nicht zu beobachten. Auch wenn wir den Gäſten zugute
halten, daß ihr talentierter engliſcher Mittelſtürmer Philipps
fehlte, ſo kann man doch nicht verhehlen, daß die Wiesbadener
als Geſamtmannſchaft kaum über ein überdurchſchnittliches
Kön=
nen verfügen. Nur in einzelnen Punkten wieſen die Wiesbadener
in der Aufſtellumg
Riſcher 2
Lehmann Rauch.
Maurer Riſcher 1 Wolfſohn
Rühl Whatley =Schlotter Ries Tomczyt
wirklich gute Leiſtungen auf. So war Riſcher 2 ganz
hervor=
ragend, ebenſo ſein Bruder als Mittelläufer, auch Schlotter und
Tomczyk bewieſen ihr Können, während der Engländer Whailey,
wie alle übrigen Spieler mur den der Heſſengruppe nun einmal
eigentümlichen Kampffußballſtil zu demonſtrieren verſtanden. Im
ganzen iſt Wormatia Worms doch eine Nugnce ſpielſtärker.
Endlich warteten geſtern die Darmſtädter mit einer weſentlich
beſſeren Leiſtung auf. Eine lleine Umſtellung im Sturm, der mit
Girmſcheid, Frey, Müllmerſtadt, Talaſz, Köhler beſetzt war,
be=
wirlte eine Verbeſſewng des Zuſammenſpiels, wobei der aus der
Lisaerſatz eingeſtellte Köhler ſür die Zulunft die Erfüllung
man=
cher Wünſche verfprach. Die Darmſtädter, die ebenſo wie
Wies=
boden mit ſeltener Aufopferung kämpften, hätten unſeres
Erach=
tens einen knappen Sieg vevdient. Wie es kom, daß es nur zu
einem Remis langte, ergibt der kurze Spielbericht.
Trotz der vollzogenen Umſtellung finden ſich die Darmſtädter
zu Beginn überraſchend gut zuſommen. Vier gurte Torchancen
werden herausgearbeitet, ehe Wiesbaden, wohl durch das
for=
cierte Tempo überraſcht, zur Beſinnung kam. Dadaſz und
Müll=
merſtadt haben mit 2 gefährlichen Schüſſen bei Riſcher 2 kein
Glüch, eine Bombe von Köhler landet tnapp neben dem Ziel.
Endlich gracht Wiesboden auf und wird damit auch gleich
ge=
fährlich. Eine auffallende Unſicherheit vor dem Tor ſcheint auch
den Wiesbadenern eigentümlich zu ſein. Das Spiel wird noch
ſchneller, auch härter, ohne jedoch bei dem in dieſer Zeitſpanne
gut amtierenden Bachmann=Karlsruhe an Schönheit einzubüßen.
Kurz vor Ablauf der erſten Hälfte haben die Darmſtädter doch
noch Erfolg. Auf Flanke von Köhler hin kann Müllmerſtadt
wuchtig, an der vergebens und offenſichtlich grundlos abſeits
rellamierenden Gäſteverteidigung vorbei, einſchießen.
Der
Ball lam faſt von der Torlinie herein, ſo daß ſich der geſamte
Innenſturm hinter dem Ball befand.
Zu Beginn der zweiten Hälfte hat Darmſtadt in der
Hinter=
mannſchaft einige ſchwache Momente. So drückt Wiesbaden eine
zeit lang. Eben noch kann Ruppel auf der Torlinie retten, als
Bärenz beim Herauslaufen einen Ball abprallen läßt, ſo daß
Nies ſcharf zum Ausgleich verwandeln kann. Gleich darauf macht
Darmſtadis Tormann ſeinen Fehler gut, indem er einen Schuß
von Rühl aus 3 Meter Entfernung bannen kann. Als Becker=
Berger wieder mit wuchtigen Schlägen zu klären beginnen,
kommt Darmſtadt wieder in Schwung, ohne jedoch die Leiſtung
der erſten Halbzeit zu erreichen. Einen Straſſtoß köpft Talaſz
über die Verteidigung Wiesbabens hinweg, ſo daß der rechtzeitig
ſpurtende Müllmerſtadt an Riſcher vorbei den Ball ins Netz
ſen=
den kann. Im Gegenangriff ſpricht der Schiedsrichter den Gäſten
einen Eckball zu, da Bärenz den Ball anzeblich berührt haben
ſollte. Trotz des einmütigen Proteſtes des Publibums, nud der
Aufklärung durch beide Linienrichter nimt der
Schiedsrich=
ter ſeine Entſcheidung nicht zurück, allem Anſchein nach, um ſeine
Autorität nicht aufs Spiel zu ſetzen. Der Edball führt überdies
zum Ausgleich, da Whatley im Gedränge verwandeln kann. Da,
mit war die Ruhe im Spiel dahin. Herr Bachmann wird zum
Spielball der Mannſchaften und des Publikums, das ihm das
Ueberſehen des offenſichilichen Handwerfens im Strafraum der
Wiesbadener durch Lehmann vorher ſchon übel angekreidet hatte.
Darmſtadt drängt zum Sieg, jedoch ohne Erfolg. Mit einem
Strafſtoß von Müllmerſtadt, den Rauch gerade noch vor der
Tor=
linie abfängt, endet das Spiel, das bis zu dem durch die grobe
Fehlentſcheidung des Schiedsrichters herbeigeführten Ausgleich
ſchön und ſpannend war.
VfL. Neu=Iſenburg — Alemannia Worms 4:2 (3:1).
Der Sieg der Gaſtgeber konnte nach den von ihnen an den
Tag gelegten Leiſtungen nicht ausbleiben und iſt daher durchaus
verdient errungen. Ein auf das Konto des Gäſtetorwartes
kom=
mendes Tor verſchaffte Iſenburg die Führung. Der zweite
Tref=
ſer war die Frucht einer ſchönen Leiſtung von Dietz. Auch der
dann fallende dritte Treffer durch Weider fiel zwangsläufig auf
prachtvolle Kombination. Dann lamen aber auch die Gäſte durch
den Halbrechten zu Wort und es ging in die Pquſe. — Nach dem
Wechſel ſchoß Dietz überraſchend den vierten Treffer für Neu=
Iſenburg. Die Gäſte gingen nun zu Generalangriffen über, für
die Iſenburgs Hin erwannſchaft aber kein Verſtändnis aufbrachte.
Schließlich reifte aber in der 25. Minute Loch noch ein letzter
Er=
folg, und bei dieſem Stand blieb es. — 1200 Zuſchauer.
Sp. Gmde. Höchſt 01 — Haſſia Bingen 2:2 (2:2).
In einem hart, aber fair durchgeführten Kampf vermochte
Höchſt nicht zu überzeugen und mußte den Gäſten einen Punkt
verdient überlaſſen. Bei ausgeglichenen Leiftungen übernohm
Höchſt auf Elfme er durch Bär die Führung. Schon bald
Canach fiel auf ſchönen Schuß von Riebel der Ausgleich.
Höchſt übernahm dann durch ſeinen Linksaußen aberwals die
Führung, vermochte aber auch diesmal den Vor prung nicht zu
halten, da Riebel abermals ausalich. In dem Beſtreben, den
Sieg doch noch an ſich zu reißen, ſpielten beide Gegner nun
reich=
lich zerfahren und ungenau ſo daß in dem Reſt der erſten und in
der gaizen zweiten Salbzeit keine Tore mehr fallen wollten.
Chancen dazu waren auf beiden Zeiten genügend vorbanden. 1500
Zuſch er. Schiedsrichter Zahn=Ludwigshafen amtierte
ein=
wandfrei.
Berg.=Märk. Bezirk: Sp.Vg. Solingen=Gräfrath — Fortung
iſſeldorf 0:8. Viktoria 02 Düſſeldorf — Ratingen 04
Norddeutſchland.
Pokal=Zwiſchenrunde.
Phönix Lübeck — Altona 93 2:1.
Verbandsſpiele.
Bezirk Hamburg: St. Pauli Sport — Union Altona 1:1.
St. Georg Hamburg — FC. St. Pauli Hamburg 1:0. Unitas
Hamburg — Wandsbek 1:1. FC. Ottenſen — Teutonia 1:1.
Blankeneſe — Rothenburgsort 1:1. Bezirk Harburg: SV.
Har=
burg — Boruſſia Harburg 3:0. Viktoria Wilhelmsburg —
Vik=
toria Harburg 5:1. Bezirk Bremen: Delmenhorſt — Union
Bremen 0:1. Eintracht Bremen — Grün=Weiß Bremen 5:0.
VfL. Rüſtringen — Woltmershauſen 2:2. Werder Bremen
Hamburger SV. (Geſellſchaftsſp.) 0:0. Hannover=Braunſchweig:
Werder Hannover — VfB. Braunſchweig 4:3. Boruſſia 1911
Hannover 96 2:7. GGoslar 08 — Linden 07 3:2. VfL. Helmſtedt=
Concordia Hildesheim 2:0. Lübeck=Mecklenburg: Schwerin 03
— Lübecker SV. 3:1.
Mitteldeutſchland.
Pokal=Zwiſchenrunde.
VfB. Koburg — FC. 05 Zella 6:1. SC. Erfurt — Preuf
Z.
Langenſalza 1:3. VfB. Rudolſtadt — Fortuna Leipzig 2:
Sp. Vg. Dresden
VfL. Bitterfeld 3:2 n. Verl. Dresdener SC.
TuRk. Weißenfels 4:1. Deſſau 08 — Chemnitzer BC. 2:4.
Verbandsſpiele.
Nordweſtſachſen: VfB. Leipzig — DFC. Prag (
Geſellſchafts=
ſpiel) 2:2. Arminia Leirzig — Eintracht Leipzig 1:0. Sportfr.
Leipzig — Germania Magdeburg (Geſellſchaftsſpiel) 4:2.
Oſt=
fachſen: VfB. 03 Dresden — Guts Muts Dresden 0:4.
Bran=
denburg Dresden — Meißen 08 3:2. SV. 06 Dresden — Ring
Dresden 0:2. Mittelfachſen: Teutonia Chemnitz — National
Chemnitz 2:1. Wacker Chemnitz — Hellas=Germania Chemnitz
3:1. Pol.=SV. Chemnitz — Sturm Chemnitz 0:7. Mittelelbgau:
Fortuna Magdeburg — Crick.=Viktoria Magdeburg 3:1.
Vogt=
land: Sp.Vg. Falkenſtein — DFC. Prag (Geſellſchaftsſp.
Sams=
tag) 5:3.
Südoſtdeutſchland.
Breslau: SC. 08 Breslau — VfB. Breslau 2:3. Hertha
Breslau — VfR. Breslau 4:2. FC. 06 Breslau — Alemannia
Breslau 3:1. Minerva Breslau — Vorwärts Breslau 2:5.
Sportfr. Breslau — Union=Wacker Breslau 10:0. Komet
Bres=
lau — Schleſien Breslau 2:1. Oberſchleſien: Beuthen 09
Sportfr. Oppeln 5:2. Deichſel Hindenburg — VfB. Gleiwitz 5:4.
Preußen Ratibor — Vorwärts=Raſenſport Gleiwitz 1:7.
Nieder=
lauſitz: Askania Forſt — Wacker Ströbitz 4:2. Union Kottbus
Brandenburg Kottbus 0:1. Viktoria Forſt — 1. FC. Guben
9:1. Kottbus 98 — Deutſchland Forſt 3:1.
Baltenverband.
Pommern=Meiſterſchaft.
Preußen Köslin — Viktoria Stolv 2:7. Blücher Gollnow
Preußen Stettin 0:8. Paſewalker SC. — VfB. Stettin 0:5.
Viktoria Schneidemühl — Titania Stettin 1:5.
Fußball im Ausland.
Oeſterreich. Wacker Wien — Rapid Wien 4:1. Florisdorfer
AC. — Admira 3:2. Hakoah Wien — Wiener AC. 3:1. Slovan
Wien — Simmering 2:1. Wacker Wien — Brgittenauer AC. 1:1.
Handball.
Süddeutſche Handball=Liga der D/
DarM
In der Mehrzahl der Verbände fielen am Totenſ5
Bußtag die Verbandsfpiele der Handball=Liga aus.
bayeriſcher Verband: Landespolizei Nürnberg — Pfe=
3:5; Hockey=Geſ. Nürnberg — 1. FC. Nürnberg 2:67
bayeriſcher Verband: München 1860 — NSV. Mümz
„Rot=Weiß” — Akad. Sportkiub 9.-1
Fußball=Ergebniſſe.
Länderſpiel.
In Köln: Deutſchland — Holland 2:2 (0:1).
Süddeutſchland.
Meiſterſchaftsſpiele.
Gruppe Nordbayern: FSV. Nürnberg — FC. Fürth 1:0.
V.
Sp.Vg. Fürth — Bayern Hof 4:0. FC. Bayreuth — Aé
Nürnberg 3:1. FV. Würzburg 04 — VfR. Fürth 0:1. Gruppe
Südbayern: München 1860 — Schwaben Augsburg 2:2.
Schwa=
ben Ulm — Jahn Regensburg 0:2. Gruppe Württemberg:
Stutt=
garter Kickers — VfR. Gaisburg 4:1. SC. Stuttgart — Union
Böckingen 2:1. FV. Zuffenhauſen — Sportfr. Stuttgart 1:2.
VfR. Heilbronn — FC. Birkenfeld 2:1. Gruppe Baden:
Spiel=
verbot (Buß= und Bettag). Gruppe Rhein: FV. Speyer — SV
Waldhof 0:0. Pfalz Ludwigshafen — VfR. Mannheim 7:4.
Ludwigshafen 03 — Phönix Ludwigshafen 4:3. VfL. Neckarau
Germania Friedrichsfeld 2:0. Gruppe Saar: FC. Pirmaſens
— Saar 05 Saarbrücken 4:1. Kreuznach 02 — VfR. Pirmaſens
0:0. 1. FC. Idar — Boruſſia Neunkirchen 1:2. Eintracht Trier
— Sportfr. Saarbrücken 2:3. FV. Saarbrücken — SV. Trier 05
3:2. Gruppe Main: F.Vg. Fechenheim 03 — FSV. Frankf. 1:3.
Sport 60 Hanau — Rot=Weiß Frankfurt 1:2. VfR. Offenbach
Viktoria 94 Hanau 0:0. 1. FC. Hanau 93 — Union
Nieder=
rad 2:2. Germania 94 Frankfurt — Offenbacher Kickers 1:1.
Eintracht Frankfurt — Viktoria Aſchaffenburg 5:0. Gruppe
Heſ=
ſen: VfL. Neu=Iſenburg — Alemannia Worms 4:2. Wormatia
Worms — Sp.Vg. Arheilgen ausgefallen. SG. Höchſt 01
Haſſia Bingen 2:2. SV. Darmſtadt 98 — SV. Wiesbaden 2:2.
Germania Wiesbaden — FSV. Mainz 05 ausgefallen.
Weſtdeutſchland.
Meiſterſchaftsſpiele.
Dem geſtrigen Spiel nach zu urteilen, braucht gi
um die Erlangung der A=Meiſterſchaft nicht mehr bo=
Auch der Aakad. Sportklub war nicht der Gegner, uu
hoſen die Spitzenſtellung ſtreitig zu machen. Wenn an
ſchüler ohne ihren beſten Mann, den Mittelläuſerr
traten, ſo iſt dies an dem Ergebnis auch nicht vonr
zumal es V. f. L. Rot=Weiß, als er den Sieg in der
ſich keine allzugroße Mühe gab.
Die Mannſchaft des Siegers zeigte das, was in
erwartet hatte; ſie hatte das Spiel jederzeit in de
drückte durchweg die ganze Spielzeit. Nur 3 Bälle Iſ
zu halten, wovon einer das Ehrentor für den A.
Der Sturm von Rot=Weiß zeigte eine große Schmz
Aus allen Lagen wurde geſchoſſen. Wenn auch manu
oder knapp neben die Latte ging, ſo kann man d.a
wachſende Schußſicherheit, beſonders bei Schäfer, zuun
Nur eines ſei geſagt, man muß auch die Außenſtürrn
und ihnen etwas zutrauen, nicht erſt dann, wenm.
nichts mehr mit dem Ball anzufangen weiß.
A. S. C. zeigte ein faires Handballſpiel.
Die=
ſcheint noch nicht eingeſpielt zu ſein. Es wurde aru
abgedeckt. Dem Sturm fehlt die Schußkraft, man
dort zu lange.
Kurz zum Spielverlauf: Das Spiel litt etwas
gleichheit der beiden Mannſchaften; es fehlte deshag.
nende Kampfmoment. In den erſten 5 Minuten E
der Akad. Sportklub, bis bei Rot=Weiß durch das a
Spannung ausgelöſt wurde. Von nun an waren dre
tonangebend. In gleichen Abſtänden fielen die
Ti=
zweiten Halbzeit kamen die Hochſchüler zum verdienütn
Der Schiedsrichter hatte das Spiel jederzeit in der 2
ihm auch hier und da mal ein Irrtum unterlie
en 5
ſchließlich menſchlich), ſo ſollte das eigentlich kein
t wi
dauernden unſchönen Reklamieren ſein. Der
Toteny=
die damit verbundenen Feierlichkeiten taten dem
Spieles etwas Abbruch, aber die Erſchienenen kanan
Koſten.
Nachfolgend die Ergebniſſe der unteren Mannſ=ſu
2. Aktive Rot=Weiß — 2. Polizeiſportv. Babenkt:
S.
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des 1.
e beſiteht
mu Trumpf,
SC. Sterkrade — Union Hamborn 3:0. FV. Duisburg 08
Hamborn 07 0:0. Homberger SV. — Meidericher SV. 0:5.
BV. Beeck — Preußen Krefeld 0:3. Heſſen=Hannover: Kurheſſen
Kaſſel — Hermannia Kaſſel 6:0. Sp.Vg. Göttingen — Heſſen 09
Kaſſel 1:1. BC. Sport Kaſſel — Boruſſia Fulda 1:1.
Keine Meiſterſchaftsſpiele in den anderen Bezirken.
Geſellſchaftsſpiele.
Gerresheim 08 — TC. 05 Düſſeldorf 8:3. Union Krefeld —
Turu Düſſeldorf 2:3. BV. Alteneſſen — Arminia Hannover
aus=
gefallen. VfL. Osnabrück — Union Herford 3:1.
1. Jugend Rot=Weiß — 3. Jugend Sportv. 98
2. Jugend Rot=Weiß — 4. Jugend Sportv. 98 —
Komb. Jugend Rot=Weiß — Viktoria Griesheir!
1. Schüler Rot=Weiß — 3. Schüler Sportv. 98
2. Schüler Rot=Weiß — Ludwigs=Oberrealſchur
Jugendverbandsſpiele der D. S. B. am 20. Non
Sp. Verein 98 2. Jugendm. — Sp. V. 98 5. Ju
9
Die 1. Jugendmannſchaft Sp. V. 98 gewan
Darn
kampflos, da ihr Gegner V. f. L. Rot=Weiß 3. Jus
Berlin.
Privatſpiele: Hertha=BSC. — Boldklubben
Kopen=
hagen 2:1. Tennis=Boruſſia Berlin — Viktoria Hamburg 3:2.
Verbandsſpiele: Berliner SV. 92 — BV.
Lucken=
walde 5:2. Tasmania Berlin — Nord=Nordw. Berlin 3:3.
Wacker 04 Tegel — Blau=Weiß Berlin 7:2. Kickers Schöneberg
—Union Potsdam 4:2. Minerva Berlin — 1. FC. Neukölln 6:1.
Alemannia Berlin — Concordia Berlin 4:2
zog, mit nur 6 Mann auf das Spielfeld zu kommen
Schülerpokalſpiele vom 19. November.
Sp. V. 98 1. Schülerm. — Schillerſchule 3:1.
Sp. V. 98 2. Schülerm. — 1. Rot=Weiß 0:13.
Au den
in
U, te
m
zum vierten Erfolg. Aber auuch Gberſtadt ſpielt Alb
und zeigt ein ſchönes Zuſammenſpiel. Nach Aa
eite
wurde das zweite Tor für Eberſtadt unhalwbar
Are
der 14. Minute kommt Darmſtadt, und in der 15. 90
ſtadt abermals zum Torſchuß. Nun wird das Sple”
Eneden
aber Erfolge blieben beiden Parteien, trotz aufopſekh..
vorerſt verſagt. Erſt in der 26. Minute erzielt Lait
SG
ſechſtes, und in der 30. Minute ſein ſiebentes 290
für Darmſtadt trennt Schiedsrichter Eſchenfelder=Gl.
Norz
das Spiel jederzeit feſt in der Hand hatte, Une
pi=
ſcheidungen einwandfrei waren, die beiden Parkl.
Auf
In der zweiten Halbzeit un erbrach der Schieds0
Spiel auf eine Minute. Die Spieler verhätti."
Stellung, und die anſehnliche Zuchauermenge ſich
Hauptes, um der Toten zu gedenken.
Das Spiel der zweiten Mannſchaften ende‟
Sieg Eberſtadts. Darmſtadt mußte für ſeinen Shlt
einſtellen, was zur Entſcheidung des Spieles viel beſti
ſtadt ſtellte eine flinke Mannſchaft, denen jedoch De
nichts nachgaben. Schon in der erſten Minute ſoh.
ſein Führungstor, dem in der dritten Minmte L
folgte. Doch ſchon eine Minute ſpäter iſt Gberſoh.
Führung. In der achten Minute kann Darmſteh..
und in der 12. Minute ſein drittes Tor buchen. 2..
tadt mächtig los, und ſein Eifer wird bis zum Sc Ldt.
ſeit mit drei weieren Toren belochnt. Mit 53 6h. S
den die Seiten gewechſelt.
In der zweiten Halbzeit fud beide Parteieh.
Torergebnis zu verkeſſern. Dach kommt vopit. De.
Erſt kurz vor Schluß kann Eberſtadt nochmols 3h.
nen und das Eoebnis auf 63 ſtellen, Schiedtich.
Beffungen war gut und ſeine Eutſcheiduungen iſ
Handball.
Turngemeinde Darmſtadt 1846 1. — Tv. Eberſtadt
Turngemeinde Darmſtadt 1846 2. — Tv. Eberſtadt
Das geftrige Spiel der erſten Mannſchaften
ob=
hielt das, was im Vorbericht geſagt war. Ein ſlot.1
uberaus fcharfem Tempo, das von beiden Seiten
Energie durchgeführt wurde. Eberſtadt mußte fur
Eunſch
hinderten Minellaufer Erſatz einſteuen, der ſich gub.
Darmſtadt trst mit ſeiner tompleuen Mannſchaſt an
Reſe
haup ung, daß die 1846er in ihrer jetzigen Autfſteuu
fährlicher Gegner für die ſpielſtärkſten Gegner un N
SC
ſeien, hat ſich bewahrheitet.
Eberſtadt hat Anwurf und bringt das Darmn/i/. Lm
Lunen
ſofort in Gefahr. Doch Darmſtadis Hintermann 10
gut ab, gibt den Ball nach vorn, und ſchon in WI.2 Ro
eShe
Minute ſitzt das Führungstor für Darmſtadt. Oid
1
t-
vierten Minute gleicht Eberſtadt aus. Nun ſolgl
Kampf, der jedoch vorerſt zu teinem Ergebnis ſühe
Nande
der 19. Minute kann Darmſtadt den zweilen und 0u
Minute den dritten Erfolg buchen. Mit 3:1 gehie
8 9
—
Pquſe.
Nach Seitenwechſel geht der Kampf in erhöhe.
eiter ig
weiter. Die Darmſtadter ändern nun inſofern ihle 2
Lurt
Sc
als die von einigen Spielern bisher ausgeführien
vermieden wurden. Dies führte ſchon in der vierne
4I.
8e
ERaut
par 323
Montag, den 21. November 1927
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Boxen.
AI.
Liaa z,4 Bocteilung des Sportvereins 1898
Darmſiadt.
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Motorſport.
A. D. A. C.=Geſamtſport=Tagung.
Sportpräſident Ewald Kroth=Frankfurt a. M. erhält die goldene
ADAC.=Medaille.
Der große Sitzungsſaal im Hauſe des Vereins Deutſcher
midt worden war. Drei eindrucksvolle Siege, ein UInent= Ingenieure war am Sonntag Tagungsort der Geſamtſport=
Ver=
ſime knappe Punktniederlage als Gaſt bei einer auswärtigen ſammlung des ADAC. Alle dem ADAC. angeſchloſſenen Baue
Et den Darmſtädtern im großen und ganzen nicht gerade aus Sud und Nord und Oſt und Weſt hatten hierzu ihre
Sport=
ar. Dieſer letztere Umſtand trug auch viel zu der ein= leiter entſandt. Sportpräſident Ewald Kroth=Fraukfurt a. M.
faire bei, die Ganßert gegen ſeinen Frankfurter Antipoden erſtättete den Bericht über das verfloſſene Sportjahr ſowie über
Beſondere Erſähnung verdient noch, daß für den die in Ausſicht genommenen kommenden Ereigniſſe. Aus alledem
. d. die weſentlichſten Rahmenkämpfe die Darmſtädter ging wieder hervor, daß der ADAC. nicht nur der bedeutendſte
kraftſportliche Verband iſt, ſondern als Verbraucher auch
wirt=
icht: Hechler S.V. 98 Darmſtadt—büttl=Bockenhenn. Sie= ſchaftlich eine ganz bedeutende Rolle ſpielt, die von den
Behör=
de Runde fiel an den bedeutend beſſeren Techniker Hei” den nicht immer in dem Maße gewürdigt wird, wie es verlangt
werden kann. Mit Bezug auf das nächſtjährige Sportprogramm
Darmſtadt—Baum=Frankfurt erklärte der Redner, daß die deutſche Gebrauchs= und Wirtſchaft=
Der Darmſtädter unſtreitig techniſch beſſer. Er vermockte lichkeitsprüfung für Krafträder, Perſonen= und Laſtwagen und
m erſten zwei Runden nicht dem eigentümlichen Stil Omnibuſſe, die in dieſem Jahre im Rahmen der Reichsfahrt
ſchwer zu boxender Gegner iſt, anzupaſſen, ſonſt wäre gedacht war, ſchließlich aber ausfallen mußte, im nächſten
Früh=
illimpflich dabei weggekommen. Die Schlußrunde giuß jahre beſtimmt im Einvernehmen mit der Induſtrie zum
Aus=
t, nachdem er ſich auf den Franffurter eingeſtellt hatte, trag gelangt. Der ADAC. wird im nächſten Jahre, gleichfalls
ſich für den Sieg Baums entſchied, ſo iſt das für den als Geſamtklub, zum erſten Male das Eilenriede=Reunen, das
e nsr als ſchmeichelhaft, weil ein Unentſchieden dem Veu= bisher als Veranſtaltung des norddeutſchen Gaues galt, zur
Durchführung bringen. Das für den 27. Mai vorgeſehene
icht: Weimer S. V. 98 Darmſtadt (114 Pfd. Federgew.)— Nürburgring=Rennen für Wagen und Motorräder bringt
inſo=
zoolkeinr (120 Pfd. Leichtgewch.) Sieger Weimer durch Aufgabe fern eine Neuerung, als beide Kategorien nur in je einer Klaſſe
Weimer enttäuſchte nach der angenehmen Seite, indem ſtarten. Weiter iſt erſtmalic im nächſten Frühjahr eine
Länder=
enſſitwhenten taktiſch richtig zum Nahkampf zwang und dem fahrt für Krafträder vorgeſehen. Die Abteilung Touriſtik des
zurbei wiederholt mit ſchweren Körperhaken ſo zuſetzte, daß NDMC., die im nächſten Jahre durch das bald fertiggeſtellte neue
Der Erfolg Weimers iſt ſehr bemerkenswert, da ſein Münchener Gebäude einen räumlich beſonders großen Platz
er=
halten wird, hat ebenfalls hervorragende Arbeit geleiſtet. Etwa
etzzist: Faßler S.V. 98 Darmſtadt—Kerber=Bockenheim. Sie= 18 000 Touren mit rund zwei Millionen Kilometer wurden aus=
Ader Darmſtädter ſcheint ſich wieder gefunden zu haben. gearbeitet, Tauſende von Anfragen erledigt Touriſtenkarten.
z ingebrachten geraden Linken= und präziſen Rechtshaken die das ganze deutſche Straßennetz mit allen Einzelheiten um=
AAynochte er jede Nunde klar für ſich zu buchen, weshalb faſſen, die der Automobiliſt benötigt, werden demnächſt für
un=
icht: Trumpfheller S.V. 98 Darmſtadt—Haräus F.G. 0s gefähr 500 Touren erſcheinen. Aus den Berichten der einzelnen
Trumpſheller brachte es in ſeinem dritten Kampf gegen Spezialreferenten geht ein ganz rapider Aufſchwung des
Mit=
ſerten Ludwigshafener fertig, ein Unentſchieden geraus= gliederbeſtandes hervor. Die Abteilung Krafträder verzeichnet
er er in den beiden vorangegangenen Begegnungen mit eine Zunahme von 11 169 auf 21 810; die Abteilung Kraftwagen
zeren gezogen hatte. Bleibt noch feſtzuſtellen, daß der eine ſolche von 30 650 auf 42 258 Mitglieder. Auch die Abteilung
gez thpf mit ſeltener Erbitterung und Härte durchgeführt Motorboote iſt jetzt mit 750 eingetragenen Yachten größer als
alle übrigen deutſchen Motorbootverbände zuſammengenommen.
eiblekrag, den 25. d. M., iſt die Abteilung mit fünf Kämpfen Zu der am 27. November in Bremen ſtattfindenden ADAC.=
„Ber beſteht aus Rügner, Hechler, Zickler, Walter ſowie Hauptverſammlung waren für die turnusgemäß ausſcheidenden
eEluovon Trumpfheller wieder den Hauptkampf des Abends, Vorſtandsmitglieder einige Wahlvorſchläge zu diskutieren. Die
meiſten, darunter auch die des hochverdienten Sportpräſidenten
diſce Gelegenheit wird ſchon auf den am 3. Dezember von der Ewald Kroth=Frankfurt am Main, der für ſeine Verdienſte mit
s SV. 18 veranſtalteten zweiten diesjührigen Kampf, der goldenen ADAC.=Medaille ausgezeichnet wurde, kamen per
zm. Für die Hauptkämpfe haben u. a. ſo bekannte und Akklamation zur ſchnellen Erledigung. Der nächſtjährige
wie F.C. Phönig und Boxklub Heros Karlsruhe, ſowie Terminkalender ſieht insgeſamt 219
Veran=
hislub feſt zugeſagt. Damit iſt die Teilnahme eintiger ſtaltungen vor. Der Gau IV. (Rheinland) iſt hier mit 42
aus iehiedenen Klaſſen bereits verfekt. Eine Reiße
gediege=
werden das als erſtklaſſig anzuſprechende Programm am weitaus ſtärkſten vertreten. Der ADAC. als Geſamtllub
Ausführliches über den Abend folgt nächſtens unter zeichnet für folgende acht Veranſtaltungen verantwortlich;
18. März: Eilenriede=Rennen; Ende März: Länderfahrt für
Motorräder; 30. April bis 4. Mai: Deutſche Gebrauchs= und
usſcherß für Leibesübungen.
Wirtſchaftlichkeitsprüfung für Krafträder, Perſonen=, Laſtwagen
und Omnibuſſe; 27. Mai: Nürburgring=Rennen für Wagen und
5 für Leibesübungen Darmſtadt hielt eine November= Motorräder; 18. bis 23. Juni: Reichs= und Alpenfahrt für
nrlung im Reſtaurant Kaiſerſaal ab. An der Sitzung
Vertreter der Darmſtädten Turnerſchaft, Herr Rechts= Wagen; 8. Juli: Großer Preis von Deutſchland für Motorräder;
Aicenn, teil. Das Programm für den am Sonntag, den 22. Juli: Schleizer Dreiecksrennen: 18. und 19. Auguſt:
Frei=
glis, im Großen Haus des Heſſiſchen Landestheaters ſtatt= burger Rekordtage. Im Terminkalender der
einzel=
ilrungsabend der dem Ausſchuß angeſchloſſenen Vereine nen Gaue ſind die klaſſiſchen Veranſtaltungen, wie
Gabelbach=
tävter Turnerſchaft wurde eingehend beſprochen und end= Rennen, Feldbergrennen, Marburger Bergrennen, Goldener
Bei der i Ausſicht geſtellten vegen Bekeiligung faſt Kranz des Siebengebirges, Teutoburger Waldrennen,
Hainberg=
he Darmſtadts und der Darmſtädter Turnerſchaft bet= rennen, Oſtpreußenfahrt. Durch Schleſiens Berge, Fräukiſche
Eieignis zu werden, das um nichts gegen die früheren
bes Ausſchuſſes zurückſtehen wird. Aus der Sitzung Zuverläſſigkeitsfahrt, Rüſſelberg=Rennen, Solitude=Rennen,
gstortausſchuſſes berichtete Herr Medizinalrat Dr. Fried= Baden=Badener Herbſtſporttage und Eifel=Rennen,
ſelbſtver=
eabſichtigte Neueinteilung der Sportplätze auf dem klei= ſtändlich wieder vertreten. Das Eifel=Rennen wird jedoch dies=
*z Der Platz als ſolcher käwe für die Ausübug von mal ebenſo wie das Solitude=Rennen zeitlich getrennt für
har ſolveit in Frage, als man auf der Weſtſeite den Ver= Wagen (27. Mai) und Motorräder (2. Auguſt) ausgefahren. Die
Verein für Raſenſpiele und Polizeiſportverein ge= genauen Termine für die einzelnen Veranſtaltungen liegen zum
Plätze anzulegen. Am Woog plane man, im Anſchluß
urnenbad ein Schulſchwimmlehrbecken einzubauen. Auch größten Teil endgültig noch nicht vor.
Vermietung ſtädtiſcher Schulturnhallen ſoll eine grund=
Gegen die neue Kraftfahrzeugſteuer.
gefunden worden ſein. Der Landesbeirat für
Turn=
enenheiten in Heſſen verlannt in einer Statiſtik die
Der A.v.D. hatte die Spitzenverbände des deutſchen
Kraft=
itglieder von allen im Volksſtaat Heſſen Leibesübung
it en. Nach etwa zweiſtündiger Dauer ſchloß der Vor= fahrweſens zu einer Proteſtaktion gegen die von der Regierung
geplante Erhöhung der Kraftfahrzeugſteuer einberufen. Die
Ver=
ſie !tz nregend verlaufene Sitzung.
treter aller maßgebenden Wirtſchafts= und Sportverbände (
insge=
famt 22) bezeichneten die im Regierungsentwurf vorgeſehenen
Hockeh:Ergebniſſe.
Steuerſätze als untragbare Belaſtng der Kraftfahrzeughalter ſo=
Süddeutſchland.
wie der Geſamwirtſchaft und als entwicklungschemmend für Han=
Geelberg — Deutſcher S.C. Düſſeldorf 6:2. V.f.R. del und Gewerbe. Zum Schluß der Verſammlung wurde
fol=
ſein Deutſcher S.C. Düſſeldorf 3:2. Heidelberger T.V. gende Reſolution angenommen:
Die unterzeichneten 22 Verbände, die in der Vereinigung der
ihgriat Frankfurt 3:1. Frankfurt S. C. 1880 — Berliner
3. Fhhkfurt Reſerve — T. V. Mainz 1817 2:3. Frank= Spitzenverbände des Kraftfahrzeugweſens zuſammmengeſchloſſen
L.WK) — Wiesbadener S.C. 1:2. Frankfurter T.V. 60, ſind, haben in der Sitzung vom 17. November einſtimmig folgen=
Wie eter S. C. 1b 3:0. Frankfurter T. V. 60 Damen — den Beſchluß gefaßt: Unbeſchadet der Stellungnahme der
einzel=
uen Verbände zu einer ſpäter erwarteten endgültigen Regelung
bemlSK. Damen 7:0. T. V. Sachſenhauſen Damen
Lenſtag Damen 1:1. Rot=Weiß Frankfurt — T.V. 57 der Beſteuerung der Kraftfahrzeuge vertreten die unterzeichneten
2 Vehände einſtimmig die Anſicht, daß die im
Regierungs=
harn 2:2. Rot=Weiß Frankfurt 1b — T.V. Sachſen=
10/I.. Griesheim=Elektron — Mannheimer T.G. 4:0. entwurf eines Kraftfahrzeug=Steuergeſetzes vorgeſehenen Steuer=
P. Hhn furt — S. V. 05 Bad Homburg 7:1. T. V. Fechen= ſätze bei weitem zu hoch erſcheinen. Die unterzeichneten Verbände
beantragen daher, zukünftig von der Erhebung eines 25prozenti=
—B=Blau Aſchaffenburg 0:4. T S. G. Höchſt 01
VMID. Offenbacher Kickers — T. V. 60 Aſchaffenburg gen Zuſchlags der Kraftfahrzeugſteuer Abſtand zu nehmen. Sie
:—Erwarten trefflich hat ſich die Maunſhaft der Abteilung
am Freitag zum Kampfabend der Bockenheier
Turn=
zu erzielen, vill ſchon etwas heißen, um ſo mehr, als
Wbortü
die Gegner ſtellten.
gefundheitlich nicht auf der Höhe, am Schluſſe ein
glat=
zu ſeinen Gunſten verzeichnete.
icht: „Ganßert S.V. 98
*N
Usdann nur noch wenig zu beſiellen hatte. Wenn das
—tſprochen hätte.
undermeidlichen Knockout zu entgehen, in der zweiten
ſſe ſchwerer iſt als der Sportvereinler.
u kiſieg in jeder Beziehung verdient war.
6h durch vorzügliche Leiſtugen beiderſeits auszeichnete.
mü ticbend des 1. Offenbacher Boxklubs in Offenbach. Die
ntuals gegen Haräus Ludwigshafen 03, beſtreitet.
ſemſiher Kickers Damen — T.V. Aſchaffenburg Damen
Ofem Eher H.C. — Frankſurter Stadt S.V. 6:0. Offen=
II. +drdelberger 46 II. 1:2. Germania 94 Frankfurt —
Aau/ chaffenburg 0:13. Jahn München — Wacker Mün=
9. chichener S.C. — Münchener HC. 3:1. Paſing —
Müichm 2:3. 1. F.C. Nürnberg — Nürnberger H.Geſ.
Sienberg — Stuttgarter Kickers Damen 14:0. T. V.
rnben) Nürnberger H. T.Cl. 2:1.
Brandenburg.
Verbotds ſpiele: Berliner S.V. 92
Wilmersdorfer
C. 99 Friedenau — Potsdamer Sportfreunde 1:1.
Imeur ga: S.C. Charlottenburg — Berliner
Tur=
haſt 2/4 1
Norddeutſchiand.
Ind Städteſpiel: Hamburg — Berlin 5:1. H.G.
beantragen weiter, die Steuerſätze ſelbſt auf diejenigen Sätze zu
ermäßigen, die der Reichsverband der Automobil=Induſtrie in
ſeiner belannten Denkſchrift vorgeſchlagen hat, d. h. für
Motor=
räder auf 8 Mk. für je 125 Kubikzentimeter, für
Perſonenkraft=
wagen auf 10 Mark für je 100 Kubikzentimeter, für Laſtkraftwagen
auf 12,50 Mark für je 100 Kg. Die unterzeichneten Verbände
ver=
treten einſtimmig die Anſicht, daß unter Berückſichtigung der für
das Jahr 1928 erwarteten verſtärkten Beſtandzunahme der
Kraft=
fahrzeuge das von der Regierung im „Geſetzentwurf geſchätzte
Steueraufkommen für das Jahr 1928 auch bei dieſen Sätzen
er=
reicht wird.
Pferdeſport.
Sinoritd A. 5. C. Leipzig 2:1. H.C. Harpeſtehude — Club an
Aſter
Uhlenhorſter Klippers — Noſtocker T.H.C. 1:3.
DDer 9½— Berliner S.C. 0:1. Glub zur Vahr Bremen
C. Hd ühr 5:2.
Weſtdeutſchland.
Hus Wißt n öln Damen — Frankfurt SC. 80 Damen 02.
RSDFF / Damen — Frankfurt S.C. 80 Damen 0:2.
*e ESreinderkampf Holland-Cugland in Amſterdam
Mies Wem überraſchenden 3:1 Sieg der Holländer.
e De iR. Gockeh=Elf gegen England ſteht im Sturm nun
Dpertst Miter, Boche, Aurt Weiß, Wollnter.
Seiogliter Weltmeiſter. Amateurweltmeiſter. Engel=Köln
Dde in /1
und in einem Fliegerkampf Dritter hinter Jolſch
Setbesihn.
Su 2phrnden Mannſchaftsrennen in Münſter gewannen
WweSSiße rmäinchen mit 8.,440 Km. mit einer Nunde Vor=
is=Städtekampf Bremen-Mannheim endete mit
für BM
6. Sileſia Jagdrennen. 2500 Mark. 3700 Meter: I. Heinr.
und Hermann Baumgärtners Bandola (H. Edler), 2.
Fechtmei=
ſter, 3. Fenelon. Ferner: Leiſtung, Grenzſchutz, Boppard,
Mo=
zart, Jenoe, Die Zuverſicht. Prince of Thule, Traben, Nordſee,
Sankt Gotthardt 2. Tot.: 18, Pl. 16, 21, 38:10. 10—1 Lg
7. Altmeiſter=Rennen. Ehrenpreiſe. 2000 Meter: 1. Frau
Cl. Heltens Emilio (Hoffmann), 2. Conſtant, 3. Frideriicus.
Ferner: Skat, O’Straßburg, Ajax, Oſt=Expreß, Kriegsbruder,
Dante, Jugelheim. Hazkar, Arkadia, Aiſcha. Tot.: 281, Pl. 48,
16, 17:10. Kopf—1 Lg
In Paris endete ein Steher=Länderkampf Frankreich—
Deutſchland mit einem Sieg der Deutſchen. Das Ergebnis iſt:
1. Möller 2 Punkte; 2. Pariſot; 3. Krewer; 4. Miquel.
Die London Canadians mußten auch bei ihrem zweiten
Auf=
treten vom Berliner Schlittſchuhklub eine 5:4 Niederlage
hinneh=
men. Das dritte Spiel gewannen die Berliner ſogar mit 4:1 T.
Brieffaſien.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugequſttung beizufügen. Anonyme Anſragen werden
nicht beantwortet. Die Beanitvortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkelt.
H. hier. Wenn es auch richtig ſein mag, daß der Vermieter die
Kellerreparatur zu einer geeigneteren Jahreszeit hätte vornehmen
kön=
nen, ſo wird Ihnen die Notwendigkeit der Vornahme der Arbeit,
ab=
geſehen von dem Recht auf Minderung des Mietzinſes für die Zeit der
Nichtbenutzbarkeit doch nur das Recht geben, zu verlangen, daß der
Vermieter Ihnen für die in Frage kommende Zeit einen Erſatzraum
für Aufbewahrung der im Keller lagernden Heizungsvorräte zur
Ver=
fügung ſtelle. Im Rahmen des Mietvertrages iſt ein ſolches
Ver=
langen berechtigt. Die Reparaturen an ſich konnen Sie nicht hindern.
Bei einigem guten Willen auf beiden Seiten muß hier ein verſtändiger
und befriedigender Ausgleich gefunden werden können.
K. hier. Die Andwort in Nr. 318 betraf eie Anfrage, die Fragen
bezüglich des Waſſergelds vor 1. Oktober 1927 zum Gegenſtand hatte.
Im Uebrigen verweiſen, wir Sie auf die Antwort im Briefkaſten m
Nu. 319.
G. H. D. Ab 1. Oktober 1927 iſt der Zuſchlag für gewerbliche
Räume mit einer Friedensmiete von 601—1800 Mk. einſchließlich
auf=
gehoben. Die Kündigung iſt die nach Vertrag oder Geſetz. Im Uebrigen
müſſen Sie ſich an das Mieteinigungsamt oder das Wohnungsamt
wenden.
Geſchäftliches.
Die menſchliche Haut iſt ein überaus zartes Gewebe, das
Tag für Tag den ſchädlichen Einflüſſen der Witterung ausgeſetzt iſt
und deswegen auch täglich ſorgfältiger Pflege bedarf. Wohl ſchützt ſich
die Haut ſelbſt durch einen dünnen Hauch natürlichen Hautfettes, aber
dieſer Schutz iſt, zumal in den rauhen Herbſt= und Wintermonaten,
un=
zureichend. Wer Wert darauf legt, ſich ſeine Haut geſchmeidig,
wider=
ſtandsfähig und jugendfriſch zu erhalten, der reibe ſie nach jeglichem
Waſchen und Baden, vor allem des Abends, gründlich mit der
unüber=
troffenen Nivea=Creme ein. Denn dieſe enthält das dem
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fett verwandte Eucerit und iſt daher ganz beſonders geeignet, die Haut
zu kräftigen und trotz aller ſchödlichen Einflüſſe der Witterung geſund
und geſchmeidig zu erhalten.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Montag, 21. Nov. 11.55: Glockenſpiel. 6 15.30: Stunde der
Jugend. Lehrer Voigt: Eine Beſteigung des Adamsberges auf der
Inſel Ceylon. S 16.30: Konzert des Hausorcheſters. Die Oper
der Woche. Suppe: Boccaccio. — Thomas: Mignon. — Verdi=
N5.
ſe Macht des Schickſals. — Puccini: Turandot. — Wagner:
Schmiedelied und Waldweben aus Siegfried. Muſ. Leit.: Kapellm.
Merten. Mitw.: A. Jordan (Tenor). a 17.45: Aus dem Roman
„Auch Einer” von Viſcher. 8 18.15: Vereinsnachrichten, Mitteil.
5 18 45: H. Neumann: Kombination von
lugzeug und Eiſenbahn
im Dienſte des Warenverſandes. O 19.15
Wirtſchaftsmeldungen.
6 19.20
Die Hindenburgmarlen, neue deutſche Wohlfahrtsmarken
2 19.45: Engliſche Literaturproben, vorgetr. vun Johanna Meuſchke,
0 20.15: „Dantons Tod”. Drama von G. Büchner.
Stuttgart.
Montag, 21. November. 16.15: Konzert. Eilenberg:
Berſag=
lieri=Marſch. — Fetras: Uhlenhorſters Kinder. —
Bull:
Sennmäd=
chens Sonntag.
Cherubini: Ouv. „Medea‟.
Bizet: Fant.
— C
„Die Perlenfiſche
Miklöcker: a
— Burmeſter,
s „Bettelſtudent”
Träumerei: „Menuett: Walzer,
— Eilenberg: Matador=Marſch.
6 18: Sport. O 18.15: Dr. Löwenberg: Journalismus in der
Vergangenheit. o 18.45: Baſtelſtunde. o 19.15: Patentanwalt
hwaebſch: Ueber das Patentweſen. 20: Die Jagd nach dem
Glück. Eine Reiſe um die Welt in 12 Sendefolgen von C. Struve.
Abend Stuttgart. Mitw.: Maria Fiechtl, Elſe Reimann, Fred
Höger, E. Stockinger, G. Ott, 2 21: Uebertr. aus Freiburg:
Konzert des Arbeiter=Geſangv. „Freundſchaft
Leit.: Muſidir,
Ketterer. Mitw.: Mandolinen =und Gitarrenverein. Ausländiſche
und deutſche Volksweiſen.
Berlin.
Montag, 21. Nov. 15.30: Frauenfragen und Frauenſorgen. Lili
Droeſcher: Frauenberufe. Die Frau i der Volkserziehungsarbeit
(Kindergärtnerin, Hortnerin, Jugendleiterin). g 16: Oberſtudien=
Kleiſt’s Tod (geſt. 21. Nov. 1811).
direktor Leffſon: Heinrich vor
16.30: Novellen. „Einbruch” von E. Breitner. Gel. vom
Ver=
faſſer. 6 17: Unterhaltungsmuſik, ausgef. von Dr. Becces Kammer=
Orch. o 18.10: Dr. Erb: Die Werbewoche des Groß=Berliner
Ladenfleiſchergewerbes. o 18.30: Ing. Boehmer: Techniſche Wochen=
19.05: Prof. Dr. Manes: Studienfahrt durch die
plauderei. O
Verſicherungszweige.
Eigenartige
amerikaniſche Verſicherungswelt.
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Agentenweſen. o 19.30: Mein Arbeitsplatz.
ſtellter Flieger: „Mehr in den Mittelgang treten! — Alles beſetzt
Simons. Leipzig:
20: Reichsgerichtspräſident Prof. D. Dr.
Erziehung zum politiſchen Denken. 20.30: Min.=Rat Prof.
Windelband: Die Außenpolitik des 19. Jahrhunderts. Die
Er=
gebniſſe der Epoche Napoleons. O 21: Italieniſcher Abend. Dir.:
Selmar Meurowitz. Roſſini: Ouv. Semiramis. — Puccini: Florenz
iſt einem Baume zu vergleichen, Arie aus Gianni Schicchi. Wie
Rennen zu Horſt=Emſcher.
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Meter: 1. Heinr. und Herm. Baumgärtners Natalie (Janek),
2. Marino, 3. Deckenkappe. Ferner: Irrmal, Ofterdingen,
All=
macht, Ferina, Merch. Tot.: 29, Platz 13, 22, 23:10. 10—2 Lg.
2. Blumenmädchen=Jagdrennen. 2100 Mark. 3000 Meter:
1. Frl. L. Schmids Szekeley (Pinter), 2. Prophet, 3. Giralda.
Ferner: Parades, Wingolf, Perette, Chibouk, Maillebois, Santa
Paula, Meteor, Dorette, Iſelberg, Lump, Waldo, Merkur. Tot.:
25, Pl.: 13, 19, 22:10 41—4 Lg.
3. Eſau=Jagdrennen. Verkaufsrennen. 2100 Mark. 3000
Meter: 1. Heinr. u. Herm. Baumgärtners Neulichs (W. Schulze),
2. Myrte, 3. Arion. Ferner: Goldat, Mumpitz, Leibfuchs, Gräſin
Marie, Borgo, Liebesgedanke, Le Rocher, Guda, Oſtſee, Sun
Orb, Magnus, Artus Tot.: 134, Pl. 59, 35, 75:10. 5 —8 Lg.
4. Fidelio=Jagdrennen. Ausgleich III. 2100 Mark. 3500
Meter: 1. W. Bresges und W. Pferdmenges Szegenie (Janck),
2. Stephanie, 2. Ingelheim. Ferner: Goldat, Le Printemps,
Hungaria, Perkeo. Tot.: 88, Platz 18 15, 15:10. 15—5 Lg.
5. Prince of Woles=Hürdenrennen. Ausgleich II. 3000
Mark. 2300 Meter: 1. H. Wiehes Melange (N. Janck), 2.
Vögel=
chen, 3. Sirokko. Ferner: Steinadler, Timaad, Voge, Rari, Lord
Val, Scharfenberg, Peruanerin, Orma, Nina. Tot.: 105, Pl. 30,
21, 26:10. 4—4 Lg.
Seindadlie endſie. en ee de e eui Grat.
aus Tosca. Wo lebte wohl ein Weſen, aus Manon Lescaut. Joſe
Riavez. — Cherubini: Ouv zu Ali Baba. Berliner Funkorch.
Anſchl.: Sport. o 22.30: Funk=Tanzſtunde. Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen. Montag, 21. November. 12: Engliſch für
Schüler. 6 15: Frl. von Spreß: Verſorgung der Stadtfrauen mit
friſcher Ware durch die Verkaufsſtellen der landwirtſchaftl.
Haus=
frauenvereine. O 15.35: Wetter und Börz. 15.40:
Kochanweiſun=
gen und Speiſefolgen. O 16: Dr. Hans Zbinden, Zürich: Peſtalozzi
und Holzapfel. Neue Wege und Aufgaben der Erziehung. o 17:
Min.=Rat Dr. Gall: Die Kunſt des hohen und ſpäten Mittelalters
(Die Gotik). 0 18: Priv.=Doz. Dr. Günther: Neuzeitliche Atom=
18.55: Direktor Dr.
Wieg u. Karthain: Aktuelle Buchführungsfragen, 8 19,45: Min=Dir.
Dr. Jahnke: Die Geſchichte der deutſchen Sprache. O 21: Uebertr.
Berlin: Italieniſcher Abend. Dir.: Selmar Meyrowitz, Soliſt Joſe
Riawez (Tenor). Berliner Funk=Orcheſter. Werke von Roſſini,
Sinigaglia. Cherubinik, Puccini. Anſchl.: Preſſenachr. O 22.30:
Funk=Tanzſtunde anſchl. Tanzmuſik.
Wetterbericht.
Wetterausſichten für Dienstag, den 22. November
(nach der Wetterlage vom 20. November):
Wolkig mit Aufklaren, Temperatur nur wenig verändert und meiſt
Die Heſſiſche Waterdienſtſtelle Gießen.
trocken.
auptſchrifttenung Rudo Mauv=
Veranzwortlich für Poiltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleter Reich und
Ausland und Heſſche Nachrichten: Max Streeſe: für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Que iſch; für den Schlußdienſt: Andreas Baue:
Dr. Herbert Neite; für den Inſeratenteil: Wilih Kuble: Druck
„Die Gegenwart”
und Verlag: C.C. Wittich — ſämilich in Darmſiſadt
Für unverlangte Manhkkripie wird Garantie der Rückſendung nich; übernommen.
Die heutige Nummer hat 8 Geiten.
[ ← ][ ]Seite 8
Montag, den 21. November 1927
Nummt
URrAHUR
2
Uhr
Der Bpannendste aller bisher
erschtenenen Sensatlons-Großfime:
—
Heute Montay u. morg Dienstag
2 letzte Aufführungen
Paganini
i. d. Tenorpart. Hans Gleixnel
Mittwoch, 23. Nov. u. folg. Tag
Kurzes Gastsplel
Mafge Toiet 2
in der neuen Lehär-Operette
SEuuke
Freunde d. Darmſtädt. Reglanſtalten
Mittwoch, den 23. Novbr., abds. 8½ Uhr
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Bis zum Schluß halten 8 Akte den Beschauer in
fiobernder Spannung. Streiflichter aus geheimnisvollen
Stadtvierteln, die tagsüber wie ausgestorben liegen,
um nachts zu einem um so stärkeren Leben zu
erwachen, und die der Schauplatz vieler
geheimnis-
voller Verbrechen sind. — Eine ungemein spannende
Handlung und tollkühne, stemraubende Sensationen
vereinigen sich hier zu einem Abenteurertilm, der
eine Höchstleistung amerikanischer Filmkunst darstellt
Der Film aus dem Leben
Liebe und Geschäft
Der Roman einer unverstandenen Frau
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