Darmstädter Tagblatt 1927


11. November 1927

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit z verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 313.
Freitag, den 11. November 1927.
190. Jahrgang

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Bratianu oder Carol?
fallteſt im Zeichen des Manoilefeu=Prozeſſes.

Frgaſie 38
riere: Lebente
Heilbut,
liefert

Ramaittſce Thrunttfe vot Serſht.

* Bukareſt, 10. November. (Priv.=Tel.)
ſimterſuchung in der Angelegenheit Manoileſcu iſt
endlle Ner Prozeß gegen den Unterſtaatsſekretär wurde
erſh grundelegung der Anklage eines Angriffs
ie Perſon des Königs zum Zwecke eines
ſiſ s der konſtitutionellen Ordnugg am
Rläixher eröffnet. Der Angeklagte hat die Vernehmung einer
zeſleeſte von Zeugen beantragt, in der Hauptſache ſolcher,
inhr ohen und höchſten Aemtern Rumäniens ſitzen. U. a.
Aswaernführer Maniu, Prof. Jorga und zwei Mi=
derikiggeawärtigen
Kabinetts ſowie der Sohn des Premiers
ſiuges Zeugen geladen. Es wird alſo eig Senſations=
yrden
, deſſen Ausmaße allein aus der Tatſache zu er=
nicht weniger als 78 Verteidiger ſich dem Ange=
m
. Verfügung geſtellt haben, von denen 30 amtieren. Die
ſpa, f die ſich die Anklage ſtützt, ſind vor einigen Tagen
Aſeeturn der Preſſe zur Kenntnis gegeben worden. Danach
4 Ranvileſeu an die Spitze einer Bewegung ſtellen, die
Mom

ſteurz der gegenwärtigen Stagtsortnung
Angllhas te rund die die Einſetzung des Prinzen Carol zum König
ſeigentümer, ahn i 4ngen ſich zum Ziel geſetzt hat. Von den drei politiſchen
AAwereſeu, Jorga und Maniu, ſollten Loyalitätser=
uin
fär Carol abgegeben werden. Zwiſchen den unter
MMNnoileſeus ſtehenden Caroliſten in Rumänien und
he. Carol in Paris ſollen zahlreiche, in Geheimſchrift
2epeſchen gewechſelt ſein, deren Entſchlüſfelung der
aßum größten Teil gelungen ſein ſoll. Bei ſeiner Ver=
Bog
uden Manoileſcu Mitteilungen an das rumäniſche
uanmen, in denen Carol im weſentlichen ſich zu den
ſtzug bekennt, die er ſeinerzeit im Matin gemacht hat
IM D R 3 ter er darauf hinweiſt, daß er jederzeit bereit ſei, dem
dn jetzt an /W04 Lrolkes zu folgen. Ob dieſes Beweismaterial zu einer
gerstag und zu Pr1 Un. Manoileſcus ausreichen wird, könnte unter nor=
4ſtinden dahingeſtellt bleiben, zumal der Angeklagte
ScheA he Ane Umſturzpropaganda im landläufigen Sinne be=
bei
Anera auf geſetzlichem Wege, insbeſondere auf parla=
Bialſgemalszr PPlattform gegen die herrſchende liberale Partei ge=
M Trotzdem wurde Preſſevertretern mitgeteilt, daß der
iligſten R
ReiXuen Strafmaß zudiktiert erhalten könne, das bis auf
Are. 20e Rensktige Zuchthausſtrafe lauten dürſte. Es iſt anzunehmen,
gehchir 9 2 FdAarc ſehr weſentliche und intereſſante Einblicke in die
mAlMr ammenhäage und Hintergründe des großen Duells
Miw, das ſich zwiſchen dem herrſchenden Syſtem der
ersTrratinau und dem Prinzen Carol abſpielt. Man kann
liſt rin reſt kaum mehr ein Geheimnis daraus machen, daß
Zaicr Warol=Anhänger trotz aller drakoniſchen Regierungs=
WAEmmer mehr zunimmt.
Die Hochburg der Caroliſien
Püngzen und Beßarabiea, überhaupt Neurumänien. Die
oularität genießt der ehemalige Kronprinz in den
Sauernpartei Manius, der keinen Hehl aus ſeiner
Macht. In ihm ſcheint Bratianu auch für den Augen=
Woffährlichſten Feind zu erblicken. Der Einfluß Manius
WeNl zurriſche Politik iſt von jeher ſehr groß geweſe.. Dies
nöchſt der Tatſache zuzuſchreiben, daß Numänien ein
agrariſches Land iſt und die großen Wählermaſſen
Bauernpartei konzentriert ſind. Zum anderen iſt

Manius aber auch auf ſeine perſönlichen Qualitäten
Den. Ein zweiter unbedingter Anhägger Carols iſt
iger Erzieher, Prof. Jorga, deſſen Partei zwar die
1Ahrniens nicht beſonders beeinfluſſen kann, der aber
uſoen höchſten rumäniſchen Kreiſen die größte Achtung
hictzung genießt. Unklar iſt noch die Rolle, die der
E Awlkspartei, General Avereſeu ſpielt. Vielfach wurde
nwurf gemacht, daß er noch ia ſeiner Eigenſchaft als
ſibent ſich für eine Rückkehr Carols eingeſetzt habe.
9, er deſſen bezichtigt, daß er in der Carolfrage ein
wel treibe. Feſt ſteht jedenfalls, daß Avereſcu klug
Büins Karten nicht aufzudecken. So iſt er kürzlich in der
Aarlament auch geſchickt über die Carolfrage hinweg=
hne
dazu Stellung zu nehmen. Daß die geſamte
Enwicklung in Rumäniea ſich langſam auf die
Aratianu oder Carol einſtellt, bedarf noch kaum eines
au vor dem Richter. Prinz Karol
als Zeuge geladen.
wagen 39 Uhr begann vor dem erſten Senat des
* des zweiten Armeekorps die mit größter Span=
Ioe Verhandlung gegen den verhafteten Unterſtaats=
Meitescu. Das Gebäude des Kriegsgerichts wurde
rühen Morgenſtunden von Infanterie mit auf=
18gionett abgeſperrt. Polizeiagenten nahmen eine
Nole aller Perſonen vor, die in das Gebäude des
Zutritt ſuchten. Der Eintritt in den Gerichtsſaal
MAlusweis geſtattet, der die eigenhändige Unterſchriſt
mmandanten General Popescu trägt. Den Vorſitz
Fführt Oberſt Pladeseu, der bereits in zahlreichen
Lawpzeſſen, namentlich in den großen Kommuniſten=
Uletzten Jahre Verhandlungsleiter war. Im Ge=
en
etwa 40 Jeurnaliſten, 30 Verteidiger des An=
enaileseu
und der Auditor anweſend. Der Ange=
Scu macht einen vollkommen ruhigen, ja ſogar
Eindruck, Von den 36 Zeugen, die von der Ver=

teidigung vorgeſchlagen ſind, waren zur Eröffnungsverhandlung
nur fünf erſchienen darunter der Führer der Nationalen Bauern=
partei
Maniu, der Führer der Nationaldemokratiſchen Partei
Profeſſor Jorga und der Generalſekretär der Bauernpartei
Madgearu. Die Verteidigung hat ferner den Prinzen Karol als
Zeugen geladen, der vom Saaldiener als Herr Karol von
Hohenzollern aufgerufen wird. Seitens der Anklagebehörde ſind
keine Zeugen geladen. Gleich zu Beginn der Verhandlung ent=
ſteht
eine langwierige Debatte zwiſchen den Verteidigern und
dem Militäranwalt über die Kompetenzfrage. Zwei Verteidiger
rede zu ſtellen. Der Militäranwalt erwidert kurz, daß die Kom=
petenz
des Gerichts keinem Zweifel unterliege. Um 12 Uhr
wurde die Verhandlung unterbrochen. Sie wird am Nachmittag
um 2 Uhr fortgeſetzt.
Während der Mittagspauſe zog ſich das Kriegsgericht zu
einer kurzen Beratung zurück und beſchloß mit 3 gegen 2 Stim=
men
, ſich für die Durchführung des Prozeſſes gegen Manoileſcu
als kompetent zu erklären. Die Verhandlung wurde ſodann um
13 Uhr auf morgen 8 Uhr vertagt.

Um Dein Geſchick handelt es ſich
Träges Zuhaufebleiben oder berärgertes
Beiſeiteſtehen können unabſehbaren wirt=
ſchaftlichen
Schaden über Oich bringen
Pählt zum Heſſiſchen Landtag
Sonntag, den 13. Nobember

Einführung der Präventivzenſur in Rumänien
EP. Bukareſt, 9. November
Der von der Regierung geſtern dem Parlament vorgelegte
Geſetzentwurf über die verſchärfte Verteidigung des Staates,
der öffentlichen Ordnung und der Monarchie hat in der Oeffent=
lichkeit
und ia der Preſſe tiefgehende Erregung hervorgerufen.
Alle Zeitungen mit Ausnahme der halbamtlichen Blätter kriti=
ſieren
den Schritt der Regierung auf das ſchärfſte. Adeverul
bezeichnet den Geſetzentwurf als einen nackten Verfaſſungsbruch
und ſchreibt, daß durch dieſes Geſetz, wenn es in Kraft trete,
das Syſtem der zariſtiſchen Ochrana in ganz Rumänien ins Leben
gerufen würde. Aehalich äußern ſich die anderen Zeitungen.
Die nationale Bauernpartei kündigt den ſchärfſten parlamenta=
riſchen
Kampf gegen die Geſetzesvorlage an.
Nachſpiel zur Solidarität
74
im Mittelmeer.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
M. W. Madrid, im November 1927.
Der Aufſatz Solidarität im Mittelmeer war gerade auf
dem Wege nach Deutſchland, als Primo de Rivera bei einem
Vortragsabend im Madrider Offiziersklub einen Redakteur des
El Debate ungefähr mit folgenden Worten ſtellte: Na, Ihr
habt mir ja da mit eurer Solidarität im Mittelmeer eine ſchöne
Laus in den Pelz geſetzt! Auf den Einwand des
Redakteurs, daß die betreffende Nummer ſeiner Zeitung ja von
der Zenſur nicht beanſtandet worden iſt, erwiderte der Dikta=
tor
: Auch mit Recht, denn die Preſſe darf nicht nur die öffent=
liche
Meinung in Fragen der internationalen Politik orientie=
ren
, ſondern hat ſogar die Pflicht dazu, und die Regierung
muß ihre Ausführungen reſpektieren, ſolange ſie auf einer kon=
kreten
Grundlage beruhen und in würdiger Weiſe die Dinge be=
handeln
. Aber nichtsdeſtoweniger iſt der Artikel in El Debate‟
als die Aeußerung einer rein perſönlichen Meinung
zu betrachten, was ſcheinbar im Ausland nicht bekannt iſt.
Zur Beurteilung des italieniſchen Vorgehens in der Tanger=
frage
taucht nunn ehr eine neue Verſion auf, die allerdings nichts
mit der von einem Teil der Preſſe betonten ſpanienfreundlichen
Einſtellung zu tun hat. Danach beruhte Italiens Desintereſſe=
ment
auf den früheren Abmachungen, wonach es den Zuſagen
auf die bleibende Neutralität Tangers vertraute, die ja ebenſo
im Intereſſe Englands lag; deswegen ſei die Behandlung der
Tangerfrage bei den italieniſch=franzöſiſchen Verhandlungen aus
dem Spiel geblieben. Da aber nunmehr im Einverſtändnis Eng=
lands
eine Aenderung des internationalen Tangerſtatuts zu=
gunſten
Spaniens möglich iſt, muß Italien ſeine berechtigten
Intereſſen an der Eingangspforte des Mittelmeeres wahren.
Jedenfalls iſt Primo de Rivera mit deutlicher Verbeugung
vor Paris von der durch eine liebenswürdige Widmung Muſſo=
linis
und eine italienfreundliche Antwort El Debates geſchaffe=
nen
Solidgrität vorſichtig abgerückt.

Heſſen vor der Landtagswahl.

Es iſt ſchon vor einigen Tagen an dieſer Stelle darauf hin=
gewieſen
worden, daß die heſſiſche Bevölkerung leider an der
bevorſtehenden Landtagswahl ſehr wenig Intereſſe nimmt und
welche Uebelſtände dieſe Intereſſeloſigkeit, nicht nur für das
ganze öffentliche Leben, ſondern auch für jeden Einzelnen mit
ſich bringen muß. In der Tat verliert die Staatsform, in der
wir leben, vollkommen ihre innere Berechtigung, wenn das Volk
nicht in allen ſeinen Teilen ſich um das öffentliche Leben küm=
mert
und ſeine politiſche Ueberzeugung mit dem Stimmzettel
zum Ausdruck bringt. Nach der Reichsverfaſſung und den Ver=
faſſungen
der Länder geht die Staatsgewalt vom Volk aus, und
das deutſche Volk gibt ſich durch ſeine geſetzgebenden Körper=
Manoilescus bemühen ſich in mehrſtündigen Reden, die Zuſtän= ſchaften ſelbſt ſeine Geſetze. Da das Volk nur durch Teil=
digkeit
des Kriegsgerichts im Prozeß gegen Manoilescu in Ab= nahme an den Wahlen ſeinem Willen Ausdruck verleihen
kann, ſo wird die verfaſſungsmäßige, demokratiſche Staatsform
zur Fiktion, wenn das Volk ſich an den Wahlen nicht in dem
Maße beteiligt, daß ein ausgeſprochener Wille dabei wirklich zur
Geltung kommt. Denn es muß berückſichtigt werden, daß die
Geſetze in den Parlamenten durch Mehrheitsbeſchlüſſe geſchaffen
werden. Beteiligt ſich alſo bei einer Wahl nur die Hälfte der
Wahlberechtigten und wird ein Geſetz von dem ſo gewählten
Landtag mit knapper Mehrheit beſchloſſen, ſo iſt dieſes Geſetz
lediglich durch den Willen eines guten Viertels der Wahlberech=
tigten
geſchaffen worden, während faſt drei Viertel derſelben
Gegner waren oder auf ihre Mitwirkung verzichteten. Das legt
den ſchon viel erörterten Gedanken der Einführung der Wahl=
pflicht
nahe, auf den hier nicht näher eingegangen werden ſoll,
der aber bei der verantwortungsbewußten Wählerſchaft auch
ohne geſetzliche Strafdrohungen ſich Geltung verſchaffen muß.
Möge ſich doch die Wählerſchaft in Stadt und Land vor
Augen halten, daß die heſſiſche Politik vor Ent=
ſchließungen
von entſcheidender Bedeutung
ſteht, vor Maßnahmen, die von den leitenden Perſönlichkeiten
ſtaatsmänniſche Begabung erfordern und die nicht von einem
einſeitigen Parteiſtandpunkt aus getroffen werden dürfen. Viel=
leicht
iſt der Briefwechſel, der zwiſchen der Reichsregierung und
dem Reparationsagenten geführt worden iſt und in dieſen Tagen
veröffentlicht wurde, geeignet, auch den heſſiſchen Linksparteien
und namentlich der führenden Regierungspartei Klarheit dar=
über
zu verſchaffen, daß mit den Sparmaßnahmen und der Ver=
waltungsreform
auch in Heſſen endlich Ernſt gemacht werden
muß und daß man dieſen Notwendigkeiten nicht durch die Ver=
tröſtung
auf den Einheitsſtaat entgehen kann, bei deſſen Ver=
wirklichung
wir in Heſſen mit ganz rückſichtsloſen Einſchrän=
kungen
unſeres ganzen öffentlichen, namentlich aber des kultu=
rellen
Lebens zu rechnen hätten. Indeſſen die Hoffnung iſt ſehr
gering, daß die Sozialdemokratie, deren ganze politiſche Tätig=
keit
agitatoriſch eingeſtellt iſt, Staatsnotwendigkeiten Rechnung
zu tragen gewillt iſt, wenn ſie mit ihrem Agitationsbedürfnis in
Widerſpruch treten. Es wird deshalb das zur Geſundung unſerer
Finanzverhältniſſe Erforderliche nur dann wirkſam durchgeführt
werden, wenn der Einfluß, den die Sozialdemokratie bisher in
der Regierung hatte, auf ein erträgliches Maß herabgeſetzt wird.
Es muß alſo erreicht werden, daß das Bürgertum einen
ſtärkeren Einfluß in der Regierung gewinnt, als es bisher hatte.
Die Demokratiſche Partei, die in der derzeitigen Regierungs=
koglition
das Finanzminiſterium inne hat und alſo in erſter
Linie die Verantwortung für die Verſchleppung der Finanzkriſe
trägt, hat infolge ihrer ganzen politiſchen Haltung nicht das
Gewicht und den Einfluß, daß die Sozialdemokratie eine beſon=
dere
Rückſicht auf ſie nehmen müßte. Ja, ſie reagiert kaum,
wenn die Sozialdemokratie den Finanzminiſter aus agitatoriſchen
Gründen im Stich läßt. Das Zentrum hat dagegen immer einen
feſteren Willen gegenüber ſeinen Koalitionsgenoſſen gezeigt,
wenn es auch bisher ſtets Regierungskriſen zu verkleiſtern ver=
ſtanden
hat. Der Einwirkung des Zentrums iſt es denn auch
zu verdanken, daß im Jahre 1926 Erſparniſſe in dem Staats=
haushalt
gemacht wurden, wie ſie von den Oppoſitionsparteien
für erforderlich eiklärt wurden. Es iſt aber zu verſtehen, daß
Vertreter des Zentrums immer wieder erklärten, es ſei eine Ver=
breiterung
der Regierungskoalition nach rechts erforderlich, um
den Intereſſen des Bürgertums eine wirkſamere Geltung zu
verſchaffen.
So hängt das Schickſal des Bürgertums in
Stadt und Land von dem Ausgang der bevor=
ſtehenden
Wahlen ab. Wird die Wahlmüdigkeit, die ſich
in bürgerlichen Kreiſen erfahrungsgemäß in größerem Umfange
geltend macht als bei der Sozialdemokratie, nicht überwunden,
ſo hat das Bürgertum kein Recht, ſich ſpäter darüber zu be=
klagen
, wenn aus ſeinem Leder andere Riemen ſchneiden. Denn
darauf läuft ſchließlich das Beſteuerungsrecht eines Landtags
hinaus, der eine ſozialiſtiſch geführte Mehrheit aufweiſt. Und
unter dieſem Geſichtspunkte betrachtet, wirkt jede bürgerliche
Stimme unmittelbar zugunſten desjenigen, der ſie abgibt. Denn
nur bei genügender Stärkung der bürgerlichen Abgeordneten
wird es möglich werden, die heſſiſchen Landesſteuern, die eine
Höhe erreicht haben wie in keinem anderen deutſchen Lande, der
notwendigen Senkung entgegenzuführen. Von der Sozialdemo=
kratie
, die auf die Kreiſe des Handels, des Gewerbes, des Hand=
werks
, der Landwirtſchaft und des geſamten Mittelſtandes keine
Rückſicht nimmt, iſt das natürlich nicht zu erwarten.
Und über ein Weiteres wird die Zuſammenſetzung des neuen
Landtags in gleicher Weiſe entſcheiden: nämlich, ob bei einer
nach dem demokratiſchen Syſtem parteimäßig gebildeten Regie=
rung
auch der Parteigeiſt in allen Zweigen der
Staatsverwaltung ſich breit machen ſoll oder nicht. Es
iſt eine Selbſtverſtändlichkeit, daß das Staatsbeamtentum die
beſtehende Staatsform zu beachten, zu ſchützen und zu förderm
hat. Es iſt aber weder notwendig noch nützlich oder zweckmäßig,
daß irgendwelche parteipolitiſchen Rückſichten bei der Auswahl,
Ernennung oder Beförderung der Beamten (abgeſehen von den
oberſten leitenden Stellen, die ja politiſche ſind) maßgebend ſind.
Haben nicht gerade die Linksparteien bei der politiſchen Neu=
ordnung
, als es ihnen auf die Gunſt der breiteſten Wähler=
maſſen
ankam überall verkündet, im neuen Deutſchland ſolle nur
dem Tüchtigen freie Bahn geſchaffen werden? Jawohl, nach

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Freitag der 11 November 1927

Rummmt

Seite 2

Fähigkeit und Tüchtigkeit muß ausgewählt werden, wenn das
G. meinwohl gefördert werden ſoll, und die Geſamtperſönlichkeit
iſt es, die darauf geprüft werden muß. Nur ſo kommt es im
Privatbetriebe zu Höchſtleiſtungen und nur ſo wird der Wieder=
aufſtieg
unſeres Volkes möglich. Wo Parteirückſichten bei der
Auswahl der Träger von öffentlichen Aemtern mitſprechen, be=
ſteht
immer die Gefahr, daß die Geſinnungsloſigkeit nach oben
treibt. Wir haben in dem kleinen Heſſen darüber leider ſchon
Erfahrung genug! Mit Recht nehmen deshalb alle großen Beam=
tenorganiſationen
den Standpunkt der politiſchen Neutralität
ein, und die Regierung muß ihn ſich trotz ihrer parteimäßigen
Zuſammenſetzung zu eigen mechen. Wie die Verhältniſſe liegen,
iſt auch das nur durch eine Stärkung des bürgerlichen Elements
in der Regierung zu erreichen.
Es iſt deshalb kein lceres, klingendes Schlagwort, wenn die
Deutſche Volkspartei die Freiheit des geſamten
öffentlichen Lebens zu ihrer Wahlparole gemacht hat.
In der Tat leidet das deutſche Volk nach außen hin und in
ſeinem Inneren unter Zwang und Bedrückung, die ſeine freie
Entfaltung und ſeine Entwicklung nach aufwärts hemmen. Gegen
hartnäckiges Widerſtreben ſozialiſtiſcher Theoretiker haben wir
uns von den Feſſeln der Zwangswirtſchaft auf dem Gebiete der
Ernährung frei gemacht. Dasſelbe muß in allen Wirtſchafts=
zweigen
erreicht werden. Auch im Wohnungsweſen muß der
Anfang gemacht werden, wenn der Grundſatz der Freizügigkeit
nicht eine Phraſe bleiben ſoll. Die Ueberwachung der Mietfeſt=
ſetzung
kann allerdings in der nächſten Zeit noch nicht entbehrt
werden; aber die behördliche Zuteilung der Wohnungen iſt ein
auf die Dauer unerträglicher Zuſtand. Auf politiſchem und reli=
giöſem
Gebiet muß die Freiheit des Gewiſſens geſichert werden.
Auch den Beamten darf die politiſche Meinungsfreiheit nicht
zum Nachteil für ihr dienftliches Fortkommen gereichen. Das
liberale Bürgertum hat die politiſche Sendung, alle Bevormun=
dung
und Bedrückung der Einzelperſönlichkeit zu bekämpfen und
abzuſchaffen. Darum: Wählt wählt! Spectator.
Kompromiſſe
unn die Regierungsvorlagen?
Die Parteiführer beim Reichskanzler. Der
Alleingänger. Im Zeichen des Abwartens.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Man hatte von dem Donnerstag erwartet, daß er auf dem
innerpolitiſchen Kriegsſchauplatz weſentliche Fortſchritte bringen
würde. Dieſe Hoffnung hat getrogen. Gegenüber der letzten
Woche iſt eigentlich kein Weiterkommeg zu verzeichnen. Die ver=
antwortlichen
Vertreter der Regierungsparteien haben eine Be=
ſprechung
abgehalten und ſind ſich darüber einig geworden, daß
ſie alles tun wollen, um innerhalb ihrer Fraktionen das Zu=
ſtandekommen
der Regierungsvorlagen zu fördern. Dabei ſtellte
ſich heraus, daß Herr Stegerwald den Kampf ziem=
lich
auf eigene Fauſt führt und daß vorläufig der
größere Teil der Zentrumsfraktion noch hinter
dem Finanzminiſter ſteht. Es ſcheint aber, als ob be=
ſtimmte
Abſtriche angeregt werden ſollen, um das Prinzip der
Sparſamkeit zu unterſtreichen, Abſtriche allerdings, die ſich in ſehr
beſcheidenen Grenzen halten müßten. Am Donnerstag nach=
mittag
ſind die Parteiführer beim Reichskanzler geweſen. Der
Finanzminiſter hat der Beſprechung nicht beigewohnt, ſondern
der Reichsinnenminiſter. Man wird alſo annehmen dürfen, daß
es ſich dabei in erſter Linie um das Schulgeſetz, vielleicht auch um
die Frage der Entſchädigung der Standesherren gehandelt hat.
Am Nachmittag trat die Zentrumsfraktiog zu einer Sitzung zu=
ſammen
. Auch die dem Zentrum angehörenden Miniſter waren
erſchienen. Die Fraktion nahm programmäßig die Referate über
Reich und Länder entgegen, an die ſich eine eingehende Aus=
ſprache
knüpfte, die vermutlich am Freitag noch fortgeſetzt wird.
Für Freitag nachmittag iſt eine interfraktionelle Beſprechung
angeſetzt. Man denlt aber in Regierungskreiſen ſkeptiſch dar=
über
, ob dabei viel herauskommen wird. Vielleicht läßt ſich die
Lage am beſten ſo kennzeichnen, daß die Neigung beſteht, ſowohl
bei der Beſoldungsvorlage wie beim Schulgeſetz die erſte Leſung
im Ausſchuß ruhig einmal allein gehen zu laſſen und den Ver=
ſuch
eines Kompromiſſes erſt in der zweiten Leſung zu machen,
während ſelbſtverſtändlich hinter den Kuliſſen eifrig verhaadelt
wird, um die Vorbereitungen eines Kompromiſſes zu ſchaffen.
Das iſt wieder einmal rein taktiſch gedacht, während das, was
die Koalition braucht, im Augenblick unbedingt der Führerwille
iſt, der ſich aber leider bisher nicht gezeigt hat.

Vom Tage.

Der Reichsaußenminiſter wird von ſeiner Wiener
Reiſe am 17. Nov. wieder nach Berlin zurückkehren.
Bis dahin wird auch der polniſche Delegierte elngetroffen ſein,
ſo daß dann die erſten Beſprechungen ſtattfinden können.
Der Reichsausſchuß der Deutſchen Volkspartei iſt zu einer Tagung
auf Freitag, 11. November, nach Berlin einberufen worden zur Vor=
bereitung
der Sitzung des Zentralvorſtandes der D.V.P., der ſich am
21. November in Braunſchweig verſammeln wird, um zu den ſchweben=
den
politiſchen Tagesfragen Stellung zu nehmen.

Ueber die bisherige praktiſche Auswirkung der preußiſchen
Gnadenaktion anläßlich des 80. Geburtstages des Reichspräſidenten
erfahren wir von zuſtändiger Stelle, daß die Zahl der Einzel=
gnadenerweiſe
in Preußen inzwiſchen bereits 50000 über=
ſchritten
hat.
In Taufers in Südtirol ſind 24 Männer unter der
Beſchuldigung verhaftet worden, am Jahrestage des
Marſches auf Rom Plakate mit dem Bilde Maſſolinis und
Aufrufe mit Oelfarbe überſtrichen zu haben. Die Ver=
haftungen
erregen großes Aufſehen.
Wie aus Bukareſt gemeldet wird, hat die Regierung die
für den 20. November nach Karlsburg einberufene Verſammlung
der Nationalen Bauernpartei verboten.

Der jugoſlawiſche Außenminiſter Marinkowitſch wurde heute
von Briand empfangen.
Die mexikaniſche Polizei hat in den Nordſtaaten Mexikos
eine neue Verſchwörung entdeckt, die von der Liga für die
Verteidigung der Religion unterſtützt wird. Der Geiſtliche Antonio
Rodriguez und verſchiedene Damen der Geſellſchaft wurden als eifrige
Hüter der Bewegung verhaftet. Es wurde zahlreiches Propaganda=
material
beſchlagnahmt.
Ein Teil der indiſchen Preſſe kritiſiert die Prokla=
mation
des Vizekönigs über die Bildung der Verfaſſungskom=
miſſion
ſehr heftig und fordert zum antiengliſchen Boy=
kott
in ganz Indien auf.

Das Beſoldungsgeſetz
vor dem Haushaliungsausſchuß.
Berlin, 10. November.
Der Haushaltsausſchuß des Reichstages ſetzte heute die Einzelbe=
ratung
des Beſoldungsgeſetzes bei § 10 fort, der den Wohnungsgeldzu=
ſchuß
der ledigen Beamten behandelte. Nach der Regierungsvorlage ſol=
len
die ledigen Beamten anſtelle des Wohnungszuſchuſſes ihrer Klaſſe
den der nächſtniedrigen Tarifklaſſe, bzw. einen um 40 Prozent gekürzten
Satz erhalten. Der Reichsrat hat hier beſchloſſen, daß die ledigen Be=
amten
den Wohnungsgeldzuſchuß zur Hälfte erhalten ſollen. In der
Ausſprache ſtellte ſich der preußiſche Vertreter auf den Boden der Regie=
rungsvorlage
. Auch der Vertreter des Reichsfinanzminiſteriums wandte
ſich gegen den Beſchluß des Reichsrates.
Im Haushaltsausſchuß fand ferner ein Antrag der Regierungspar=
teien
Annahme, den ledigen Beamten vom vollendeten 45. Lebensfahre
ab den vollen Wohnungsgeldzuſchuß zu gewähren und die Geiſtlichen
nicht als Ledige in dem Sinne zu behandeln.
Die §§ 11 und 12 wurden unverändert angenommen. Beim § 13
wurde ein Antrag der Regierungsparteien angenommen, wonach der
Kinderzuſchlag auch gewährt werden ſoll, wenn der Beamte, deſſen
Vaterſchaft feſtgeſtellt ſei, auf andere Weiſe nachweislich für den vollen
Unterhalt des unehelichen Kindes aufkomme. Ferner ſoll im § 13 fol=
gender
ergänzende Abſatz 3a eingefügt werden: Für Kinder, die wegen
körperlicher oder geiſtiger Gebrechen dauernd evwerbsunfähig ſind und
die nicht ein eigenes Einkommen von mindeſtens monatlich 30 Mark
haben, wird der Kinderzuſchlag ohne Rückſicht auf das Lebensalter weiter
gelvährt. Mit dieſen Aenderungen wurde der § 13 in der Faſſung der
Regierungsvorlage genehmigt. Genehwigt wurde ſchließlich der § 14
mit folgendem Zuſatz nach einem Zentrumsantrag, der von den Regie=
rungsparteien
unterſtüitzt wurde: Uebt ein Beamter auf Veranlaſſung
ſeiner vorgeſetzten Dienſtbehörde eine Tätigkeit im Vorſtand, Aufſichts=
rat
oder Verwaltungsrat einer Geſellſchaft aus, an welcher das Reich
beteiligt iſt, ſo iſt er verpflichtet, alle Bezüge, die er von der Geſellſchaft
gleichviel in welcher Form und unter welcher Bezeichnung erhält,
ſeiner vorgeſetzten Dienſtbehörde anzuzeigen und an die Reichskaſſe ab=
zuliefern
.
Es folgte Abſchnitt II: Außerplanmäßige Beamte‟. Beim 8 15
dieſes Abſchnittes wurde namens der Regierungsparteien folgender Ab=
ſatz
4 angefügt: Die außerplanmäßige Dienſtzeit ſoll fünf Jahre, bei
Verſorgungsanwärtern vier Jahre, bei den vor dem 1. Januar 1925
eingeſtellten weiblichen Beamten der Deutſchen Reichspoſt acht Jahre
nicht überſteigen. Der § 16 enthält zunächſt den Grundſatz, daß der
Tag des Eintritts als außerplanmäßiger Beamter für den Beginn des
Diäten=Dienſtalters maßgebend iſt und trifft weitere Vorſchriften über
Vorbereitungszeit uſw. Dabei wurde ein Antrag der Regierungsparteien
angenommen, folgende Beſtimmung einzufügen: Die zur Zeit des In=
krafttretens
dieſes Etats im Dienſt befindlichen außerplanmäßigen Be=
amten
rücken wie planmäßige Beamte weiter im Grundgehalt auf.
Es folgte der Abſchnitt III: Allgemeine Vorſchriften‟. Die 88 1
und 18 werden unverändert genehmigt. § 19 hat die Nebenbezüge der
Angehörigen der Reichswehr und =Marine und des =Waſſerſchutzes wie
Kleiderbeihilfe uſw., zum Inhalt. Der Abſatz 2, der die Kleider 7 züge
für Offiziere und Deckoffiziere vorſieht, wird zurickgeſtellt. Die übrigen
Abſätze des § 19 wurden unverändert genehmigt.
Die Beſprechung des § 20 wurde vertagt. Nächſte Sitzung Freitag.

* Darmſtädter Ausſtellungen.
Kunſthalle am Rheintor: Freie Vereinigung Darmſtädter Künftler.
II.
Die eingehende Betrichtung von Einzelheiten der im ganzen
recht guten Ausſtellung zeigt neben vielen reifen Werken auch
ſolche, die noch im Werden ſind. Auch dieſen aber iſt zuzugeſtehen,
daß ſie ernſtem künſtleriſchen Streben entſpringen. Soweit die
einzelnen Künſtler oder Werke dieſer es rechtfertigen, das
Nachſtehende:
Vorerſt die Darmſtädter: Georg Altheim ſtellt in ſeiner
ſtets gleichbleibenden, ſauberen und intimen, ſehr feinen Mal=
weiſe
neben einer Abendſtimmung, deren Mittelpunkt die
St. Elifabethenkirche iſt, zwei Landſchaften aus Darmſtadts
Umgebung aus. Beide ſind bei aller Intimität der Stimmung
und ſubtilen Feinheit der Technik friſch und ausdrucksvoll.
Kaum ein Künſtler ſieht die Landſchaft ſo wie Altheim. Dieſer
Künſtler macht keine Konzeſſionen, das iſt vielleicht das beſte
in ſeiner Kunſt. Profeſſor Adolf Beyer iſt mit einer Reihe
ſehr guter Paſtelle vertreten, Landſchaften, Waldſtücke und Blu=
nien
, die durchweg reich und friſch koloriert ſind und Natur
atmen, ohne irgendwie des Kunſtwerkes zu entraten, das nie=
mals
reine Naturkopie ſein darf. Dieſer Künſtler weiß ſeinen
Bildern ſtarken Farbenreiz zu geben und die reine Bildwirkung
dadurch zu erhöhen. Sehr nett iſt das Stilleben Antiqui=
täten
von Chriſtian Buſſe=Darmſtadt, und die Bildnisſtudien
von Richard Daenzer zeugen von ernſter Arbeit in der Er=
faſſung
deſſen, was ein Bildnis neben der eigentlichen Wieder=
gabe
des Dargeſtellten geben ſoll. Ernſt Eimer=Darmſtadt iſt
wieder mit einer Kollektion ſehr feiner, im Inhalt lebendiger,
gut komponierter und koloriſtiſch erfreulich friſcher Bilder ver=
treten
, von denen der Junge am Fenſter das Prädikat Aus=
gezeichnet
rechtfertigt. Auch Prof. Richard Hoelſcher= Darm=
ſtadt
hat drei intereſſante Bilder ausgeſtellt. Sein Alter mit
Pfeife iſt eine ſehr gut beobachtete, in der Zeichnung wie im
Nolorit fein und ſicher gelöſte Aufgabe. Das Gelbe Teehaus
zeigt eine ſehr hübſche und eigenartige Stillebenzuſammenſtel=
lung
, auch die Schneeſchmelze iſt eine ſehr ſaubere, ausgezeich=
net
kolorierte Arbeit. Von Heinz Hohmann=Darmſtadt iſt
nur ein Bild vorhanden, dieſer Apfelbaum aber iſt ein ſehr gut
geſehenes Stück Natur, das mit feinem künſtleriſchen Empfinden
auf die Leinwand gebannt iſt, Ungleich in der künſtleriſchen
Löſung der Aufgaben und damit auch wohl im künſtleriſchen
Wert ſind die Bilder von Julius Kaufmann, Studien aus
Valermo, Camogli, aus Norwegen, vom Schlierſee und in
Nothenburg ,die als ſolche durchweg den reifen Künſtler zeigen.
9.n Elfa Pfiſter=Kaufmann iſt außer dem bereits früher
beſprochenen Orcheſter des Landestheaters noch ein ſehr büb=

ſches Bild Gute Freunde vorhanden. Die Reihe im Format
kleiner Bilder von Leo Kayſers gut geſehene Stimmungen
werden ſicher ebenfalls manchen Freund finden. Blumen und
Kakteen ſtellt Waldtraut Mohr aus, dazu ein Herbſtwaldbild,
von denen uns die Kakteen am beſten gelungen ſcheinen. Anne=
liſe
Reichmann ſtellt eine kleine etwas eigenartige Landſchaft
aus, die ein endgültiges Urteil über das Können dieſer Künſt=
lerin
nicht zuläßt. Hingegen iſt Walther Reitzel mit einem
beſonders gut gelungenen Stilleben vertreten.
Karl Scheld=Darmſtadt ſtellt wieder eine Kollektion von
Bildern aus, die in der Hauptſache Pferdeſtudien darſtellen, dar=
unter
auch ſolche mit Reitern, und einen weiblichen Akt. Auch
dieſe Kollektion iſt in ſich ſehr ungleich. Es dünkt uns, daß Karl
Scheld ſein zweifach vorhandenes ſehr gutes Können verflachen
läßt. Das iſt ſehr zu bedauern. Wir haben von dieſem Künſtler
ſchon ganz ausgezeichnete Arbeiten geſehen, zu denen die aus=
geſtellten
in der Mehrzahl nicht gehören. Auguſt Soeder iſt
mit einer Kollektion ſeiner ſtarken, breitflächig gemalten, großen,
flotten Landſchaften vertreten, auch Seeſtücke ſind darunter. Die
robuſte, aber kernhafte und ausdrucksvolle Malweiſe Soeders
iſt ſich gleich geblieben, ihn reizt in allem nur das farbige Pro=
blem
, das er mit ſtarker Ueberzeugungskraft zu löſen ſucht. Ein
Ringender, ein ernſt und mit beſtem Erfolg Ringender iſt immer
noch Hans Vielmetter. Dieſer junge Künſtler, der ſchon ſo
ausgezeichnete Radierungen von ganz eigenwilliger Auffaſſung
gebracht hat, iſt hier mit ſehr guten Studien vertreten, außer=
dem
mit einer Anzahl Aquarellen vom Bodenſee. Dünkt uns die
Aktſtudie auch nicht als eine reſtloſe Löſung, ſo ſpricht doch aus
ihr wie aus anderen, beſorders der Studie vom Zeller See, der
Beweis, wie groß und weit dieſer Künſtler die Natur zu er=
faſſen
vermag, und aus den Bodenſee=Aquarellen der feine
Künſtler, der ſich nicht über die Natur erhebt, dem ſie aber, weil
er ſie achtet, Jungborn ſeiner Kunſt iſt. Die Bilder von Ernſt
Vogel=Darmſtadt, obwohl gut geſehen und farbig reich, ſind
im Kolorit hart und ſowohl in der Kompoſition wie auch in der
farbigen Löſung noch zu ſkizzenhaft, um als reife Gemälde an=
geſprochen
zu werden.
Zu den Darmſtädtern zählt wohl auch Ferdinand Barth,
der jetzt in Stuttgart wirkt. Seine Landſchaft, auch das Landes=
thcater
und vor allem das Stilleben ſind Zeugniſſe von bemer=
kenswertem
Fortſchritt.: Seine Pinſelführung iſt durchaus ſicher,
ſein Kolorit gut und leuchtend, er verſteht es vor allem, gute
Bildwirkung zu erzielen.
Von ſtarkem Intereſſe ſind die Bilder von E. Biſchoff=
Königsberg. Das luſtige Familienbild, in dem biſſiger Humor
und Tragik vereint ſind, erinnert in der Kompoſition und in der
farbigen Löſung an beſte alte Meiſter, und ift doch friſch und
lebendig. Sehr reich an Leben und noch reicher an Farbe iſt die

Der Kampf um die Sd
Um die Empfindungen Andersden)
Der Charakter der Simultanſcht
Von unſerer Berliner Redaktif
Der Vilduingsausſchuß des Reichstages hat am
ſeine Beratungen wieder aufge ommen. Es ſchein
von deutſchnationaler Seite auf eine Beſchleunigung=
gedrückt
werde. Jedenfalls hat der Vorſitzende dapcn
daß Anträge auf Beſchränkung der Redezeit vorlies
auf Wunſch der Sozialdemokraten erſt am Frefü=
ſprechung
gelangen ſollen. Gegen eine vernünſtign
tierung, um uferloſe Debatten zu erſparen, die ia
numsberatung doch wieder kommen, wäre an ſich
wenden. Wir halten es aber für ſelbſtverſtändlich.
ſchuß der Oppoſition nicht die Möglichkeit nimmt, jün
eingehend darzulegen, ſolange eben die Oppoſilion
nen Obſtruktion übergeht. Dann hat auch die Rt=
Jatereſſe daran, den Eindruck zu erwecken, als ob5)
im Ausſchuß durchgepeitſcht werden ſollte unter Bruit
tariſcher Tradition. Im weiteren Verlauf der Vän
wurde auch der dritte Abſatz des grundlegenden
1 des Reichsſchulgeſetzes angenommen, der beſagt,
Volksſchulen darauf Bedacht zu nehmen iſt, daß
dungen Andersdenkender nicht verletzt werden. By
der ganze Paragraph 1 des Reichsſchulgeſetzes in:9
abſtimmung angenommen.
In der ſachlichen Beratung iſt man beim Parxt
gelangt, der die Gemeinſchaftsſchule behandelt undo
ſich unter Umſtänden recht ſeltſame Aſpekte. Die E
ſchule des Herrn Keudell iſt auf religiös=ſittliche:
aufgebaut. Dagegen wenden ſich die Sozialdemokrau
ihrer Meinuag die Gemeinſchaftsſchule eine weltlicht.
ſollte. Auch die Demokraten lehnen eine innere H
der Gemeinſchaftsſchule ab, während die Deutſche Vuc
dem Artikel 149 der Weimarer Verfaſſung ableiz.

faſſungsmäßig nur die chriſtliche Simultanſchule
kann. Bei den Deutſchnationalen beſteht Neigung,
Charakter der Simultanſchule aicht ſo deutlich zu
weil ſie dadurch einen ſtärkeren Antrieb zur Gründruſ
feſſionsſchulen erhoffen. Das Zentrum hat lange gerit
ſich jetzt aber doch für die chriſtliche Simultanſchule i
Stellung der Deutſchnationalen, die erſt am Freiru/Af!
kommen, wird es abhängen, welchen Charakter Seſn
ſchule bekommen ſoll.

Der Bericht des Sparkommiſſars ücl
Wie wir bereits wiederholt mitgeteilt haben,
Arbeitsfeld des Sparkommiſſars in den letzten Mne
lich erweitert dadurch, daß eine ganze Reihe vorn ko
ihn herangetreten iſt mit der Bitte, ihre Haushaltsud
prüfen und Möglichkeiten zu Erſparniſſen feſtzuſtlbe
von Thüringen, ebenſo wie von Braunſchweig gat
nach Heſſen hat der Sparkommiſſar ſeinen Min uift
Schmidt geſchickt, der lange Zeit in Darmſtadt tätr.
Als Ergebnis ſeiner Arbeit hat er eine vorlä-
ſchrift
zuſammengeſtellt, die jetzt der heſſiſaheft
rung zur Begutachtung zugegangen iſ= mr
lich zu Rückäußerungen Anlaß geben wird. Der EN
rechnet jedenfalls nicht damit, daß er vor Deze
Lage ſein wird, ſeinen endgültigen Berichni
ſen herauszubringen.

Die Beſatzungsverminderur
* Koblenz, 10. Nobember.
Im Anſchluß an eine aus der franzöſiſchen
nommene Notiz, wonach die Rekrutenbeſtände bei
armee um 3500 Mann vermindert werden ſollen, 5
and die Befürchtung laut geworden, daß das wol.
Beſatzungsverminderung ſei. Das trifft natürlich
iſt die Zurückziehung von 10 000 Mann verſprocher!
auch, ſoweit ſich gegenwärtig überſehen läßt, durcrn
den iſt. Eine alliierte Mitteilung liegt darüber
nan rechnet aber mit deren Eintreffen im Laufsl=
Woche. Die Verminderung der Beſatzung hat ſich, ri
zoſen anfangs ſchon erklärten, einmal durch die beu
nahme von Truppenformationen vollzogen, zum aid
Verringerung der effektiven Stärke der einzelnen
ulſo auch durch Nichtauffüllung abgegangener Solaſt
Rekrutenkontingente.

Erinnerung an eine Kleinſtadt, Karl Schmoll
werth=Stuttgart war in der Auswahl ſeines
werkes nicht ſehr glücklich. Dieſen begabten Künſtl
erheblich beſſer geſehen als in dieſem ſüßlichen T.
Feine kleine Bildchen Heimatkunſt ſtellt E
Ortenberg aus. Die Zugſpitze von Hans Albert
Ebenhauſen iſt klein im Format ſowohl wie in
der Hochlandſchaft, der er vieles ſchuldig bleibt.
Sehr ſtark und ſehr ausdrucksvoll, wenn auch
ſehr unruhig, ſehr gut charakteriſiert und ſicher eren
Bilder von Conrad Hommel=München, der dun
art ſeiner Technik und den Reichtum der Bewege‟
Ausdrucks eine illuſtrative Bildwirkung erzielt. Pcl
lektion dürfte Armand Zaepfel als Paulus das
ſein. Franz Huth=Weimar iſt außer mit zwes
kannt guten Interieurs, die ſehr fein koloriert ung
Stimmung ſind, auch mit einem friſchen, duftige
blumenſtück vertreten. Die Schweſter von Willl
burger=Bad Kreuznach iſt ein gutes Bild, went
Durchſchnitt nicht überragt.

Bücherſtube Bodenheimer.
Frau J. Teichmann=Darmſtadt bringt inn
ſtube Bodenheimer eine Kollektion ſehr intereſſanten
nungen, durchweg Akt= und Kopfſtudien, zur Ausſte
Kollektion zeugt von einer bemerkenswerten Indiml
feiner Linienführung ſtarken ſeeliſchen Ausdrug.
Die feine Zeichnung, in Verbindung mit gedantlſch.
poſition, geben dieſen Zeichnungen reichen Gey.
ſatz zu den weich erfaßten und weich geformten Na4
die eine gewiſſe Idealiſierung verraten, ſind die de
ausdrucksvollen Köpfe, vor allem der Studien Vee‟
lich verzerrten Geſichtsausdrucks, ſehr ſtark keit
Das gute zeichneriſche Können verraten auch die *
Mappenwerken in der Reproduktion zur Ausſtet.
Auf jeden Fall ſpricht hier eine feine, empfindhlts=
lerin
eine überzeugende Sprache.
Thea Schenck, die Darmſtädter Kunſtgewern
im Vorjahr Erzeugniſſe ihrer ſehr gediegenen Büchl.
an der gleichen Stelle aus. Auch dieſe Bucheine.
weis für gediegenen Geſchmack, der dem rein 2
den Stempel künſtleriſcher Originalität aufdrüch.
Techniſchen intereſſiert die geſchickte Auswant Ve*
auch in den Kombinationen, und die Unaufdrinct.
durch doppelt vornehm wirkende Verbindung I."
ornamentalem Schmuck. Thea Schenck hat auch et
ſatzpapiere ſelbſt entworſen. Sie ſtellt außeko.
eigene Lederarbeiten, Täſchchen und dergleicheh
ſehr gute Elfenbeinſchnitzerei.

[ ][  ][ ]

zmei 313

Freitag den 11 November 1927

Geite 3

ik an franzöſiſch=zugoſlawiſchen Pertrag

Frankreich und Italien.
Unterzeichnung des franzöſiſch= jugo=
wiſchen
Freundſchaftsvertrages.
ßon unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 10. November 1927.
dannerstag ſollte in Paris die letzte Formalität an dem
urgoflawiſchen Freundſchaftsvertrag vollzogen werden.
ſche hier ſehr verlegen und gewunden von dieſem Ver=
möchte
ſeine Bedeutung ſo wenig als nur möglich
ſhrn. Die offizielle Preſſe ſtreut das übliche Weihwaſſer
man betont, daß keine dritte Macht an dieſem Ver=
ſeiner
großen Bedeutung etwas auszuſetzen hat. In
zuuelt dieſer Vertrag dem franzöſiſch=rumäniſchen. Trotz=
uge
er von der italieniſchen Preſſe ſcharf kritiſiert, aller=
Keos weniger ſcharf, als man dies in Paris im voraus
ylmt.
im Monate hat es gedauert, bis ſich der Quai d’Orſay
mgr chnung dieſes Vertrages entſchließen konnte. Zwan=
ge
lang ſchwebte dieſer Vertrag in der Luft, und in
Sat mehr als ein jugoſlawiſcher Außenminiſter ſein
grüber verloren, daß er dieſen Vertrag nicht unter
3ch bringen konnte.
tkl die Bedeutung des franzöſiſch=jugoſlawiſchen Ver=
ßn
übertreiben und keine abenteuerlichen Folgerungen

Ruawen. Schon deshalb nicht, weil die gegebene Situ=
grüske
Aenderung erfahren hat. Immerhin verdient
ürage unterſucht zu werden, weshalb man gerade den
orzent zur Unterzeichnung des Vertrages gewählt hat.

ſoFiziöſen Erklärungen hat man lange Zeit die Hoff=
t
. daß es zwiſchen Italien und Jugoſlawien zu einem
ſtes rtrag kommen wird und dadurch der Angelegenheit
f genommen würde. Dieſe Erklärung iſt vielleicht
hrungen, wie ſie auf den erſten Anblick erſcheint. Denn
u.Zeiten, in denen der italieniſch=jugoſlawiſche Gegen=
ürbar
ſchien. Nur die engliſche Mittelmeerpolitik
Rcegenſatz zu einem unverrückbaren Axiom der Politik
hu 0 erade in der letzten Zeit wird aber die engliſche
ſtoil vielleicht mit Rückſicht auf die Möglichkeit eines
tnzewechſels von einer inneren Unſicherheit beherrſcht.
ſommiſſartik ehturr hat Frankreich mit dieſem Vertrag neben Jugo=
ſiigmi
England und Italien Stellung genommen. Die
üolitik wird ſich aber in der Zukunft vielleicht nicht ſo
m Jugoſlawien wenden, wie ſie es bis jetzt getan hat.
Sſrrbuziert ſich alſo auf eine franzöſiſch=italieniſche Ver=
maler gerade deshalb wird ſie von einigen franzöſiſchen
ten ßbilligt. Denn wenn man an die ſo oft prophezeite
irmEſeht geſtellte italieniſche Exploſion glaubt man muß
rſüinegs tun , dann muß man es einſehen, daß die
edrr Exploſion dadurch nur erhöht wird, wenn Ita=
ſuuhen
Richtungen hin in einem feſten Ring einge=

Iialien und die Balkanſiagten.
* Sofia, 10. November. (Priv.=Tel.)
Be rader Preſſemeldung wird hier mit unverhohlener
mürmmentiert. Ein höherer Staatsbeamter ſoll der
eiärt haben, daß das nächſte mazedoniſche Attentat
Am. Gebiet nicht nur für das Nationalkomitee der Ma=
ſteeführliche
Folgen haben würde, ſondern auch die
AEulgariſchen Staates bedrohen würde. Eine ſolche
beiſlei dem heutigen Stand der Dinge, wo alle An=
inff
hindeuten, daß die aufs äußerſte gereizten Maze=
Yün ggroßen Schlag vorbereiten, muß natürlich in Sofia
ußung erwecken. Schon die Ermordung der Ver=
18 Mazedonierführers Michailoff in Stip iſt von der
7 Wreſſe ſeinerzeit ſchon als beſtellte Arbeit bezeichnet
An die Mazedonier zu Unbeſonnenheiten herauszu=
War fragt ſich jetzt in Bulgarien, worauf das ſerbiſche
Muchl hinauslaufe? Es liegen in Soſia Stimmen ein=
rliener
vor, daß ein ſerbiſches Vorgehen gegen Bul=
be
: Mezedonierfrage automatiſch ein Eingreifen Ita=
FNge haben würde. Dieſe vorausſichtliche Haltung
Wüfte auch in Belgrad keineswegs unbelannt ſein.
BMms=Zhklus des Schnurrbuſch=
Quartetts.
ar Abend am 12. November 1927.
nſt=leriſche Unternehmen, in einem auf drei Abende
2 Arrahms=Zyklus des Meiſters ſchönſte und markan=
Amnuſilwerte aufzuführen, verdient in weiteſtem Aus=
Rung und Unterſtützung. Wies doch Brahms: Natur
Adei intimeren, kleinen Formen zu, um die er wie
lange und heiß gerungen hat; in denen er aber
Euebar ſtrengſter Formengebung die tiefſten und un=
Birkungen erzielte. Die ſcharfe Selbſtkritik, mit der
Iſſen überwachte, mußte mit der Erkenntnis, daß die
ucwohnende Weiche und Sehnſucht bei den Roman=
Verheerungen angerichtet hatte, ihn notwendiger=
Erengen Anſchauung vom Stil hinführen, in der er
und ſtärkſte Gegenmittel gegen das romantiſche
ys Ungemeſſene und deſſen Folge die Formloſig=
eS
zeugt von der Größe des Meiſters und von der
ſger Kunſt, daß er dieſe ſelbſtgewählte Zwingherrin,
Cieben lernte, wie kaum ein anderer neuerer Muſi=
ien
bis zu Bach, ja noch weiter zurückgehen, wenn
as Liebe in der Ausgeſtaltung und Durchbildung,
ſbei de an der Möglichkeit im Schaffen mit einem
hiaederfinden wollen. Das Verhältnis Brahms zu
NVorgänger Beethoven, deſſen Schreibweiſe er
uind in gewiſſer Hinſicht weitergeführt hatte, war
ueni formal; im innerſten Weſen jedoch iſt der Geiſt
en Muſik derjenigen Beethovens fremd: Beethoven
Noms komponiert; ſeine Pſychologie gleicht etwa der
und die Beethovens dieſen neben Goethe ſtellt.
ar nicht Ort und Raum, eine eingehende Analyſe
dur Aufführung gelangenden Werke zu geben; ſie
naur kurz umriſſen. Das 1867 veröffentlichte Streich=
L Lur, Opus 67, iſt wohl als das freundlichſte der
Quartette anzuſprechen. Die Welt Beethovens
Daus ſpiegeln ſich in dieſer ſchönen und idylliſch
Ean und auch humordurchtränkten Schöpfung, in die
A rato unmutvolle Gedanken hineinhuſchen. Sonſt
teThelle

Das Riſiko, das Jugoſlawien mit ſeiner jetzigen herausfordern=
den
Haltung, die ſtark von der faſt friedlichen Stimmung beim
Attentat auf den General Kovatſchewitſch abſticht, iſt ſo groß,
daß man nicht auf ein Weitergehen Jugoſlawiens auf dieſem
Wege glaubt. Darüber beſteht jedoch kein Zweifel, daß Jugo=
ſlawien
wieder ſchärfſte Saiten aufziehen will. Der Prozeß gegen
die bulgariſchen mazedoniſchen Studenten, deren Verhaftung und
Mißhandlung der eigentliche Anlaß der Attentatsſerie der letzten
Wochen war, hat begoanen. Mazedonierfreundliche Zeitungen des
Auslandes, ſo auch z. B. die Münchener Neueſten Nachrichten
dürfen nicht mehr in Jugoſlawien eingeführt werden. Anſtatt
daran zu denken, durch kulturelle Zugeſtändniſſe die Loyalität
eines wertvollen Teiles der Bevölkerung zu erlangen, iſt Belgrad
dazu übergegangen, einen Terror in einem Umfang anzuwenden,
den ſelbſt der Türke Abdul Hamid nicht zuließ, denn dieſer hat
im Kampf gegen die aufſtändiſchen Mazedonier niemals Hand
an die unſchuldigen und friedlichen Verwandten legen laſſen.
Engliſche Kritik am Belgrader Vertrag
EP. London, 10. November
Im Zuſammenhang mit dem jugoſlawiſch=franzöſiſchen Ver=
trag
nimmt die engliſche Preſſe eine kritiſche Stel=
lung
zu der Bedeutung des Abkommens ein, aus
der hervorgeht, daß man in England keineswegs mit allen Punk=
ten
der Vereinbarungen übereinſtimmt. Das Abkommen werde
zwiſchen zwei ehemaligen Alliierten und nicht zwei ehemaligen
Feinden abgeſchloſſen, ſo daß der Vertrag an ſich keinen Fort=
ſchritt
in der Ausſöhnung und Beruhigung Europas darſtelle.
Ferner enthalte er gegenſeitige Zuſagen im voraus, den Status
quo zu erhalten, was nach Anſicht des diplomatiſchen Korreſpon=
denten
des Daily Telegraph nicht mit den Grundſätzen des
Völkerbundsſtatuts übereinſtimme. Ferner erweiſe ſich dieſer
Vertrag, insbeſondere ncch dem italieniſchen Flottenbeſuch vor
Tanger, als gegen Italien gerichtet. Für die weitere Zukunft
geſehen enthalte der Artikel 3 die borzeitige Abmachung, die mög=
liche
Vereinigung Oeſterreichs mit Deutſchland zu verhindern,
womit dem Völkerbund vorgegriffen wurde. Eine Annäherung
Italiens an Ungarn und Bulgarien ſei nunmehr. unvermeidlich
und es beſtünde die Möglichkeit, daß der Vertrag auch eine italie=
niſch
=deutſche Annäherung zur Folge habe. Soweit England in
Betracht komme, habe ſich die Richtigkeit der engliſchen Politik
erwieſen, ſich von weiteren Verpflichtungen in Europa, wie zum
Beiſpiel einer Garantie der Südoſtgrenzen, fernzuhalten.

Poco allegretto con variazioni, das am Ende
Mia des erſten Satzes aufnimmt, um es in aumuti=
mit
dem Variationenthema zu verknüpfen.
rtett in A=Moll (mit dem in C=Moll 1865 eutſtan=
Es Opus 51 zuſammen herausgegeben) iſt in
e Farben getauchte Reſignation. Im erſten Satz

Nochmals der Fall Fuchs.
Vom heſſiſchen Miniſterium des Innern und der Juſtiz
erhalten wir nachſtehende Zuſchrift:
Ein ſozialdemokratiſches hieſiges Blatt hat unter der Ueber=
ſchrift
Wer hat den Fall Fuchs vertuſcht? die Behauptung auf=
geſtellt
, daß Züiträgereien aus Beamtenkreiſen an die Preſſe ſtatt=
gefunden
haben. Dieſe Behauptung wird inſolange als unrichtig
zurückgewieſen, als nicht der Beweis des Gegenteils erbracht
oder mindeſtens die Perſönlichkeit näher bezeichnet wird, die ſich
der behaupteten Dienſtverletzung ſchuldig gemacht haben ſoll.
In dem gleichen Artikel iſt behauptet worden, daß der Fall Fuchs
vertuſcht worden ſei, um hierdurch unlautere Wahlziele zu
verfolgen. Dieſe Behaußtung muß als unwahr bezeichnet wer=
den
. Die Vorunterſuchung richtete ſich gegen vier verdächtige
Perſonen, gegen die mit grüßter Vorſicht im Intereſſe der
Staatsſicherheit und um das Ergebnis der Ermittelungen nicht
zu ſtören, das Be= und Entlaſtungsmaterial geſammelt werden
mußte, bevor an eine Vernehmung der drei noch auf freiem
Fuße befindlichen Perſonen herangegangen werden konnte. Der
Unterſuchungsrichter hat deshalb die Angelegenheit ſtreng ge=
heim
halten müſſen. Erſt als ſich die Notwendigkeit ergab, den
Regierungsrat Fuchs zu vernehmen, leitete der Miniſter des
Innern an dem Tage, an dem ihm das Ergebnis der Ermitte.
lungen mitgeteilt worden war, die bekannten Schritte gegen
Regierungsrat Fuchs ein.
eine weite melodiſche Bogen ſpannendes elegiſches Hauptthema
mit einem zart dahinſchwebenden ſehnſuchtsvollen Seitenthema,
ein dunkelgefärbter, breit ausgeſponnener langſamer Satz voll
feierlicher Ruhe, ein duftiges, hurtiges Alternativ (Allegretto
vibace) und das trotzige Finale voll ſtolzer Energie und rhyth=
miſch
ſeuriger Beſchwingung erwecken ſonderbarſte Gegenſätze,
zumal wenn im letzten Satz myſtiſch=viſionäre Klänge aus der
Tiefe zu ſteigen und zu entſchweben ſcheinen. Und doch gibt
gerade dieſes Werk ein in beſonderer Weiſe abgetöntes Bild
von Brahmſens eigentlichem inneren Weſen.
Zwiſchen dieſen beiden Quartetten ſteht das 1892 erſchienene
fünfſätzige Klarinettenquintett in E=Moll, Opus 118. Dieſes
wundervolle Werk, das wie kein anderes ſein ganzes Leben
widerſpiegelt, iſt ein Bekenntnis ſtiller, männlich ernſter Er=
gebung
, dem die Klarinette, dieſes weiche und edle klaſſiſche Holz=
blasinſtrument
, ein beſonders fühlſamer Mittler iſt. Der erſte
Satz, kraftvoll beginnend, wird durch reſignierte Klänge in tiefer
Lage abgeſchloſſen. Der zweite Satz iſt ein ſchwärmeriſcher Sang
von Liebe und Sehnen; über gedämpften Streichern ſchwebt die
Klarinette wie in ruhiger Verklärtheit. Der Satz hat einen rhap=
ſodiſch
gefaßten, ungariſch gefärbten Mittelteil und am Schluſſe
eine Zwiegeſprächſtelle zwiſchen erſter Geige und Klarinette, die
von berückender Schönheit iſt. Wer ſpricht hier vom herben
Brahms? Im dritten Satz iſt die Thematik wiederum ver=
einheitlicht
; der vierte ſchließt ſich mit dem dritten ſchon durch
den Charakter der Hauptthemen zuſammen, bringt fünf Varia=
tionen
über eine ſchlichte Weiſe und leitet in der letzten unmerk=
lich
zum ruhigen, weit ausgeſponnenen Schlußteil (Un poco
meno moſſo) zurück, einem tiefergreifenden, ans innerſte Herz
Bernd Zeh.
rührenden Epilog.
Konzert.
Karl Jörn iſt nicht nur ein guter Sänger, er iſt auch klug.
Er ſang geſtern im Kleinen Haus keinen Schubert, keinen
Brahms und keinen Klaſſiker (mit Ausnahme der Bildnis=Arie
aus der Zauberflöte‟). Er ſang drei Lieder von Strauß und
ſonſt nur Italiener und Franzoſen: Donizetti (Liebestrank),
Gounod (Kavatine aus Fauſt), Maſſenet (Manon) und Puc=
cini
(Mädchen aus dem goldenen Weſten und Bohsme und
als Zugabe Toska‟)! Das iſt des Sängers ureigenſtes Gebiet.
Jörn kann ſingen; man bleibt nicht ewig jung; aber wer tech=
niſch
ſo beſchlagen iſt, wie er, dem kann der Zahn der Zeit
weit weniger etwas anhaben. Er hat noch immer glänzende
Höhe und die breite, vollſtrömende Kantilene, er kann noch immer
den Ton an= und abſchwellen laſſen wie ein echter Italiener.
Hier gelten rhythmiſche Willkürlichkeiten als ſtilechte rubaci und
ſtören nicht (oder nicht zu ſehr). In dieſer Welt des Theaters

Die engliſche Außenpolitik.
Baldwins Optimismus.
EP. London, 10. Nobember.
Das alljährliche Bankett anläßlich der Feierlichkeiten der
Einſetzung des neuen Lordmayors von London gab wiederum
den engliſchen Miniſtern Gelegenheit, ſich über die Außenpolitik
zu äußern. Premierminiſter Baldwin betonte den Fortſchritt,
den Europa gemacht habe ſeitdem die Koalitionsregierung in
England geſtürzt worden ſei. Für dieſe Fortſchritte ſchulde man
den beiden Staatsmännern in Frankreich und Deutſchland
allergrößten Dank, denn dieſe hätten die Annäherung zwiſchen
den beiden Ländern möglich gemacht. Aber ganz Europa frage
ſich, woder nächſte Staatsmann gefunden werden
könne, der denſelben Mut und denſelben Weit=
blick
wie Streſemann und Briand hätte. Welches
Land auf dem Balkan, in Zintral= oder Oſteuropa wird das
erſte ſein, welches dem Beiſpiel dieſer beiden Länder folgt und
den gleichen Ruhm erntet? Die wichtigſte Bemerkung der Rede
Baldwins war diejenige über Rußland. Er erklärte, daß, wenn
die ruſſiſche Regierung bereit wäre, ſich von der Einmiſchung in
die inneren Angelegenheiten Englands fernzuhalten, Rußland
ſicherlich in England einen liberalen Geiſt und guten Willen
finden würde.
Hierzu bringt die Times einen Leitartikel, aus dem her=
vorgeht
, daß ſie mit dem Optimismus Baldwins in allen Punk=
ten
keineswegs übereinſtimme. Zweifellos müßten die Fort=
ſchritte
zugegeben werden. Aber die Höhe der Riſiken
in Oſteuropa und Polen und in den Balkauſtaa=
ten
ſei noch ſehr groß. Auch die Beziehungen zwiſchen
Deutſchland und Polen bedürften der Beachtung. Der Opti=
mismus
Baldwins ſolle doch ſicherlich nicht bedeuten, daß
die Regierung auf ihren Lorbeeren auszuruhen gedenke. Es
bliebe noch eine Reihe von Schwierigkeiten zu beſeitigen.
Geteilte Beurteilung der europäiſchen Lage
durch die Londoner Preſſe.
EP. London, 10. November.
Sir Auſten Chamberlain hat an den International Good=
will
=Köngreß in St. Louis (Amerika) einen Brief gerichtet, in
dem er den Fortſchritt der Welt ſeit dem Kriege als ſehr ermu=
tigend
bezeichnet. Das Dawesabkommen und die Locarno=
abkommen
hätten ein neues Kapitel in der Geſchichte eröffnet.
Die Wunden ſeien jedoch ſo tief, daß ſie nicht ſo ſchnell ver=
ſchwinden
könnten. Aber man ſei auf dem beſten Wege.
Entgegen dieſen optimiſtiſchen Aeußerungen und im Gegen=
ſatz
zu der Rede Baldwins iſt die Londoner Preſſe jedoch nicht
geneigt, ſich dem amtlichen Optimismus anzuſchließen. Es wäre
töricht, ſo ſchreibt der Evening Standard, zu glauben, daß der
Zuſtand Europas bereits Hoffnungen auf das Erlöſchen des
Geiſtes erlaube, der zum Kriege geführt hat. Die Gefahren im
Oſten Europas und auf dem Ballan ſeien akut. Der neue fran=
zöſiſch
=ſüdſlawiſche Vertrag habe die Gefahren eher vergrößert
als eingeſchränkt. Das einzig Befriedigende an der Rede Bald=
wins
ſei die Einſicht, daß Rußland und England durch eine Ver=
ſtändigung
nur gewinnen könnten. Dürfe man dies als ein
Zeichen dafür anſehen, daß der Einfluß der ruſſenfeindlichen
Richtung im Abnehmen begriffen ſei?
Auch die Preſſe des Lord Rothermere iſt mit den gemachten
Fortſchritten keineswegs einberſtanden, und der Star ver=
urteilt
die Worte Baldwins, weil ſie nichts Greifbares gebracht
hätten.
Marinkowitſch in Paris.
EP. Paris, 10. Nobember.
Der jugoſlawiſche Außenminiſter Marinkowitſch traf heute in
Begleitung ſeines Kabinettschefs und des Generalſekretärs im
Auße iminiſterium mit dem Simplon=Expreß hier ein. Er wurde
von einem Vertreter des Quai dOrſay und von dem jugoſla=
wiſchen
Geſandten Spalaikowitſch begrüßt. Auf Anfragen von
ſeiten der Journaliſten lehnte Marinkowitſch jede Erklärung ab.
Noch im Laufe des Vormittags ſtattete er Briand einen Beſuch
ab, an dem ſich eine längere Unterhaltung und ein gemeinſchaft=
liches
Frühſtück anſchloſſei. Der Nachmittag wird mit weiteren
Beſprechungen ausgefüllt. Die Unterzeichnung des franzöſiſch=
jugoſlawiſchen
Frundſchaftsvertrages iſt auf morgen vormittag
11 Uhr angeſetzt; ſie fällt ſomit mit der Waffenſtillſtandsfeier zu=
ſammen
.
zwiſchen Donizetti und Puccini pendelt Jörn mit vollem
Erfolg auch heute noch hin und her. Er kennt ſein Publikum.
weiß, wie es zu packen iſt, und es gelingt ihm! Sein biegſames
Organ iſt noch allen Anforderungen gewachſen, und ſo blieb auch
geſtern großer Erfolg nicht aus. Der von Dr. Neſtler= Darm=
ſtadt
ausgezeichnet am Flügel begleitete Künſtler wurde mit
Beifall und Blumen überſchüttet und mußte die Cäcilie, die
Fauſt=Kavatine wiederholen und wurde auch zum Schluß zin
Zugaben gezwungen. Auf dieſem Gebiet ſoll Kammerſänger
Jörn uns immer willkommen ſein. Gar mancher junger Sänger
könnte froh ſein, wenn er die Hälfte von dem könnte, was
Jörn kann.
Verblüffend geradezu iſt die techniſche Meiſterſchaft, mit der
der erblindete Klaviervirtuoſe Johan Verſter Klavier ſpielt.
Das iſt wirklich der Sieg des menſchlichen Willens! Ich hörte
die E=Moll=Sonate von Brahms nicht; aber Chopin und drei
moderne, dankbare und gar nicht geſchmackloſe Salonmuſikſtücke:
Triana von Albeniz, Viſion fantaſtique von Dirk Schäfer
und Scherzo von Prokofiew, alles mit erſtaunlicher Treffſicher=
heit
, mit prachtveller Energie des Anſchlags, mit Schwung und
Elan, kurz, man ſtaunt und freut ſich, daß hier ein hochbegabter
Menſch allen Hemmungen zum Trotz ſich durchgerungen hat. Auch
er fand mit Recht zugabeerzwingenden Beifall und Blumen=
O.
ſpenden.
Kunſt, Wiſſenſchaſt und Leben.
g.-p. Nachrichten von der Landes=Univerſität Gießen Wirt=
ſchaftstagung
an der Univerſität Gießen. Das ſtaats=
wiſſenſchaftliche
Inſtitut der Landes=Univerſität veranſtaltet am 15. Nov.
eine Vortragsreihe über Gegenwartsfragen der Wirtſchaftsorduung,
bei der namhafte Vertreter der Volkswirtſchafts= und Bekriebswirtſchafts=
lehre
ſowie der Wirtſchaft ſprechen werden. Eine intereſſaute Aus=
ſtellung
moderner Bürohilfsmittel ſowie geſellſchaftliche Veranſtaltungen
ſind vorgſehen. Teilnehmerkarten (3 Stück 2 Mark) werden an der
Tageskaſſe ausgegeben. Auskunft erteilt die Geſchäftsſtelle (Dipl. Kauf=
mann
Dr. Apfelſtedt, Gießen, Südanlage 16 part.).
* Die Münchener Konzertſängerin, Fran Olling Hertrich=Urban,
ſang kürzlich in Wien anläßlich eines Pfitzner=Abends ältere und
neuere Lieder von Dr. Hans Pfitzner. Die Freie Preſſe ſchreibt über
den Abend: Frau Hertrich=Urban verfügt über eine ungewöhnliche teill=
niſche
Herrſchaft ihres bis in den höckſten Lagen kernig und vollktingen=
den
Soprans. Sie führte uns in die Sphäre höchſten künſtleriſchen
Lebens empor. Die älteren Lieder entſprachen mehr dem Naturell der
Sängerin, und erhielten durch den rhythmiſch beſtimmten Vortrag ihren
ganz eigent imlicken Reiz
er Beifall danach war ſo ſtark, daß ver=
ſchiedene
Lieder immer wvieder
werden mußten. Ganz, als fingen
Interpretin wurde aufs
die einfachen Licde
zärmſte
Slling He=trich=U=ban iſt eine geborene

[ ][  ][ ]

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Seite 4

Freitag, den 11. November 1927

Rufſiſcher Bilderbogen.
10 Jahre nach der Revolution. Am Vor=
abend
eines neuen Weiterſturzes.
Von unſerem (=Korreſpondenten.
London, 10. November.
Ein ſoeben aus Rußland zurückgekehrter Sonderbericht=
erſtatter
erzählt in der Weſtminſter Gazette über die
dortigen Zuſtände: Trotz der Ausſtoßungen und der Verban=
nungen
nach Sibirien iſt es der Oppoſition jetzt geglückt, eine
vollſtändige Partei zu organiſieren, die unter dem Namen der
Trotzkiiſten bekannt iſt und nach den letzten Schätzungen
über 100 000 Mitglieder zählt. Moskau und Leningrad
wie die hauptſächlichen Provinzſtädte ſind voll von Gerüchten.
Die offizielle Preſſe druckt giftige und beſchimpfende Angriffe
gegen die Oppoſition, und es wird zugleich eine ſtrenge Zenſur
über die Betätigung der Trotzkiiſten ausgeübt. Die Oppoſition
muß daher ihre Ankündigungen und Auslaſſungen im Geheimen
drucken. Sie errichtete ſchon vor einiger Zeit eine geheime
Druckerei in einer in einem Forſt etwa 10 engliſche Meilen von
Moskau gelegenen Villa, die ein täglich erſcheinendes Organ und
viele Broſchüren herſtellte. Aehnliche Druckereien ſind bei Peters=
burg
, Odeſſa, Charkow und anderen Städten in Betrieb. Eine
Anzahl von Trotzkiiſten iſt ſogar in den Regierungsdruckereien

tätig und ſie bringen es irgendwie fertig, im Geheimen ſelbſt
dort ziemliche Mengen eigener Literatur herzuſtellen. Erſt vor
wenigen Tagen iſt der Chef der Regierungsdruckereien in Mos=
kau
plötzlich abgeſetzt und aus der Partei ausgeſtoßen worden,
weil er ſich in eine Verſchwörung mit der Oppoſition eingelaſſen
und den Druck einer regierungsfeindlichen Broſchüre geſtattet
hatte. Ein etwa 80 Seiten zählendes, Programm der Oppo=
ſition
betiteltes Pamphlet, das die heſtigſten Angriffe gegen
die Sowjetregierung enthält, iſt jetzt das weiteſt verbreitete und
populärſte literariſche Erzeugnis.
Das Hauptquartier der Oppoſition befindet ſich in Moskau.
Eine wichtige Abteilung des Zentralausſchuſſes unter Sinowjeff
betätigt ſich in Leningrad. Natürlich iſt die Lage beider geheim
und der Zutritt zu den Verſammlungen iſt nur gegen ein oft
gewechſeltes Loſungswort möglich. Außerdem beſtehen überall
Diſtrikt= und Stadtausſchüſſe und in den Fabriken kleine Grup=
pen
nach dem Muſter der berühmten Zellen der kommuniſti=
ſchen
Partei. Ein jeder Kandidat für die Mitgliedſchaft muß
von zwei Mitgliedern eingeführt werden, die volle Bürgſchaft
übernehmen. Die Oppoſition hat ſogar eine eigene Tſcheka orga=
niſiert
, deren Aufgabe vor allem auch darin beſteht, der O.G.P.11.
entgegenzuarbeiten. Wie weit Trotzki in der Ausführung ſeines
Pkanes, ſeinen größten Feind Stalin zu ſtürzen, gegangen iſt,
geht aus der Tatſache hervor, daß er ſogar eine eigentlich un=
natürliche
Verbindung mit dem Bourgeois=Element eingegan=
gen
iſt. Zu den Führern der Oppoſition gehören außer Trotzki,
Sinowjeff, Rakowſki und und Kameniew auch Leiter der kom=
muniſtiſchen
Revolution wie Preobrajenſki, Sosnowſki, Smir=

Rumrtt
now und Yewdokimow. Eine beſonders große B.;
die Regierung wegen des Fortſchreitens der Bemo=
Roten Armee, in welcher die ganze Stärke ihres Fo
zelt. Die Anweſenheit ſo vieler früherer Offiziere
Armee, die Popularität Trotzkis als des tatſächlicks
der Armee und des Führers im Bürgerkriege buuß
Führern der Regierung das unheimliche Empfinden
die Armee nicht mehr dieſelbe Sicherheit für dao
Regime bietet wie vor wenigen Jahren. Den Trogy
gelungen, die Armee durch Organiſierung von ZeSo,
Regimentern und eine geheime Anti=Stalin=Propog
den Soldaten zu durchdringen. Außerdem ſind Mäg
tigen Kommandoſtellen der Armee bereit, Trotzki zuu
von ihnen die Regierung beargwöhnt, der wird
ſichtslos entfernt und alle früheren zariſtiſchen 95
den ſcharf überwacht. Maſſenverhaftungen könnes
ſtattfinden. Aber das Ergebnis bleibt ſehr zweife:)
Es mag ſein, daß die zurzeit kritiſche Finanzlagy
union, die ernſte Nahrungsmittelknappheit in Mosmu
ren dichtbevölkerten Städten, zuſammen mit dem ſexu
Mangel an Fabrikaten der Oppoſition in die Hände
den. Dazu kommt, daß ſich große Mengen von
niſten im Lande befinden, die bereit ſein mögen, Eiſ=
der
Regierung mitzuhelfen, trotz der Gefahr, die
ſtützung Trotzkis bei ſeinem viel extremeren Progen
könnte. Auf alle Fälle iſt die Kriſis dicht vor ihre .
angelangt und es herrſcht das Empfinden vor,
Zukunft eine gewaltige Ueberraſchung für das
und die ganze Welt bringen mag.

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Freitag, den 11. Noveinber 1927

Seite 5

ais der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 11. November.
hundenburgſpende. Von der Sammelſtelle des Darm=

Tagblatts wurden 3879,50 Mark zur Hindenburg=
e=geführt. Allen Sxendern und Zeichnern wird hierdurch

loffiziellen Verwaltung der Hindenburgſpende herz=
Dank ausgeſprochen.
ſymannt wurde am 26. Okkober der Kanzleigehilfe beim Amts=
Lgunsheim Heinrich Weinheimer zum Kanzliſten.
ſruxannt wurde am 31. Oktober 1297 der Rechnungsrat bei der
ſchauptſtaatskaſſe Konrad Schuchmann zu Darmſtadt vom
onger 1927 an zum Oberrechnungsrat bei dieſer Behörde.
ſei fetzung in den Ruheſtanb. Am 1. Dezember 1927 tritt der
skaſſegehilfe Karl Möller zu Darmſtadt auf Grund des
/Seſetzes über die Altersgrenze der Staatsbeamten vom
Dezember 1923 in Verbindung mit Artikel 2 des Geſetzes
Gfinſtellung des Perſonalabbaus in Heſſen und zur Aenderung

ſoen Perſonalabbaugeſetzes vom 8. Oktober 1925 in den Ruhe=
eſ
=digt iſt eine Lehrerſtelle für einen katholiſchen Lehrer an der
in Fürfeld, Kreis Alzeh. Eine geräumige Dienſt=
u
Tr vorhanden und ſofort beziehbar.
N =ymmigeliſch=kirchliche Nachrichten. Durch die Birchenregierung
w. Pfarrverwalter Karl Schmidt zu Schlitz die zweite evan=
ſeißirrſtelle
zu Schlitz, Dekanat Lauterbach, übertragen.
ues Mitglied des Provinzialtages. Der am 6. November ver=

Frbvikant Otto Mühlhäuſer zu Steinbach, Kreis Erbach, ge=
WProvinzialtage der Provinz Starkenburg an. Für ihn wird
lige der Deutſchen Volkspartei Tierarzt Dr. Fuchs zu Wimpfen

erie
n

*ſches Landestheater. In der heutigen Aufführung von Mo=
fen
tutte ſingt Sitta Müller=Wiſchin die Deſpina.
Leitung: Generalmuſikdirektor Dr. Böhm.
Erſtaufführung von Carl Zuckmayers Schauſpiel Schin=
u es die mongen Samstag im Großen Haus ſtattfindet, wir=
ydi
Damen; Blum, Carlſen, Gothe, Knott, Ziegler und die
Znumeiſter, Büttner, Ebert=Beyer, Finck, Folkmar, Gallinger,
hkſüngas, Keßler, Klix, Klupp, Maletzki, Ney, Parhla, Portloff,
Ba heim a. G., Weſtermann. Inſzenierung: Friedrich Neubauer.
Fell Wilhelm Reinking.
9äſte Neuheit in der Oper nach Donizettis Liebestrank
ſztd: Wagners Götterdämmerung, mit deren Inſzenie=
k
sWEsdras Mutzenbecher ſeine vor anderthalb Jahren begonnene
tesit an Wagners Ring=Tetralogie beendet. Die Erſtaufführung
heädämmerung am 4. Dezember ſchließt die erſte diesjührige
ſit, des Ring=Zyklus ab, die am 16. November mit Rheingold
1mmr am 20. November die Walküre, am 27. November Sieg=
Kmt. Die einzelnen Vorſtellungen ſind verſchiedenen Mieten
Rheingold der Miete B, die Walküre der Sonntags=
bwitte
, Siegfried der Miete K (Bühnenvolksbund), Götter=
ma
der Miete L; außerdem wird zu ermäßigten Preiſen eine
E Anzahl von Zhkluskarten (Parterre, Sperrſitz, Logen)
glten, die für alle vier Abende gelten. Dieſe Zykluskarten ſind
niäütrg, 12. November, ab bis einſchließlich Mittwoch, 16. Nov.,
Eiſkn skaſſe zu haben (Preiſe 1030 Mk.). Der allgemeine Vor=
erkdlur
BRRheingold beginnt am Sonntag, 13. November, zu Preiſen
M Mark.
umenſeier Peter Schäfer. Zu der am kommenden Sonntag im
ni/ſuör,s ſtattfindenden Morgenfeier von Peter Schäfer hat das
oHitreſſe des Publikums wieder gezeigt, wie beliebt derartige
Uzucgen in Darmſtadt ſind. Dem bevorſtehenden Totenſonntag
Minagend, hat Peter Schäfer die ſo ergreifenden Kinder Toten=
Mahler auf ſein Programm geſetzt. Die Begleitung liegt in
Aihsen Händen des Profeſſors Dr. Friedrich Noack.
eröin zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte. Die übliche
ſe er des Vereins zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte
ſhpßkirche zu Darmſtadt findet am Samstag, den 19. Nov.,
Alir, in der Schloßkirche ſtatt. Als muſikaliſche Einlagen ge=
fDrklufführung
die Totenfeiermuſik und der Choral Wir ſingen
Ton, für Soli und Chöre von Otto Braun=Frankfurt a. M.
Fſc ſind: Liſa Dyſſon, Maria Simons=Wirth, Ida Louiſe
terche Walter Markowski aus Frankfurt a. M. (Solo), Herr
Borngäſſer (Orgel), Herr Eimler (Oboe), Herr Höwig und
Lvodler aus Darmſtadt (Tenor). Der Eintritt iſt frei. Frei=
Firäge kommen den Zwecken des Vereins zugute.
hzart=Verein. Das nächſte Konzert des Vereins unter Lei=
ſch
AK pellmeiſters Friedrich Rehbock findet am 30. Novbr.
NM. Mozartchor wird mit Darbietungen des unbegleiteten Män=
cups
aufwarten, und der Name des Dirigenten bürgt dafür
Nierleſenes Programm zu Gehör kommt. Als Soliſtin iſt die
huege Altiſtin der Münchener Staatsoper, Kammerſängerin
9 Iler, verpflichtet worden.
um gemeinde Darmſtadt 1846. Auf der morgen abend ſtatt=
Aronatsverſammmlung hält Turner Dr. Götz den
Ehe ündigten Vortrag mit Lichtbildern über: Ausgrabun=
unpei
. Beginn pünktlich. (Siehe Anzeige.)
sxerband des B.D.J. Die Spielſchar der Johannesgemeinde
Mi Sonntag, 13. November, abends 8 Uhr, in ihrem Gemeinde=
MeE hüdiſches Spiel Glum von Gerhard Heine auf, wozu alle
II ees Ortsverbandes herzlichſt eingeladen ſind.
lB=Kaffee. Um dem 11. 11. Rechnung zu tragen, findet heute
WR Uhr ein Heiteres Konzert ſtatt. (Näheres ſ. Anz.)
FuFzöſiſche Kriegsgefangenenguthaben. Die Nachricht, daß
Wth verpflichtet habe, die Ueberweiſung der Kriegsgefangenen=
:Ende dieſes Jahres vorzunehmen, hat vielfach zu der fal=
Balkung geführt, daß die ehemaligen franzöſiſchen Kriegsgefan=
Miszahlung ihrer Guthabenbeträge noch in dieſem Jahre zu
Rytten. Demgegenüber teilt uns die hieſige Ortsgruppe der
Feh gung ehemaliger Kriegsgefangener mit, daß nach den bis=
chrungen
in den Verhandlungen mit Frankreich eine Ueber=
er
geſamten Guthabenſchuld an die deutſche Regierung leider
n geſetzten Endtermin zu erwarten iſt. Die Auszahlung der
A9aben, die durch die Reſtverwaltung für Reichsaufgaben, Ber=
und der vorliegenden Guthabenſcheine erfolgt, iſt daher erſt
kommenden Jahres zu evwarten. Da die Auszahlung nach
Ke1. Stande des ſtark entwerteten franzöſiſchen Franken erfolgt,
u den Einzelnen im Durchſchnitt nur geringe Beträge zur
Frankreich hat ſomit durch ſein langes Zögern mit der
9 ſieben Jahre ſind ſeit der Heimkehr der Kriegsgefan=

Tankreich verſtrichen! die deutſchen Kriegsgefangenen um
Egigen Guthabenbeträge gebracht, die aus der lächerlich ge=
Cahnung (20 Cts. pro Tag) für die ſchwere, in den zerſtörten
iſtete, oft lebensgefährliche Wiederaufbauarbeit herrühren.
Latsgruppe der Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefan=
Wender: Albrecht Bock, Luiſenſtraße 38, Laden) iſt zu
*uinft in allen Kriegsgefangenenangelegenheiten gern bereit.
Aig für Kriegsbefchädigte. Die Kriegerkameradſchaft Haſſia=
Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinterbliebenen, Darm=
haſtraße
5, bittet uns, Nachſtehendes bekanntzugeben: Wie

e der Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinterbliebenen des
Ar ichskriegerbundes Kyffhäuſer mitteilt, ſollen die Militär=
ger
auch für den Monat Dezember d. Js. vorläufig nur
Ruiß auf die zu erwartende Rentenerhöhung erhalten. Da
der Vorſchuß nur für einen Monat gewährt wird, bleiben
2 Monats Noyember ſür Dezember auszuzahlenden Renten=
ier
den im vorigen Monat ausgezahlten Beträgen zurück.
- September d. Js. 22 v. H. der Grundgebührniſſe betra=
Nangszulage (im Geſetz Rentenerhöhung genannt) ſoll bei
Reutenzahlung mit 60 v. H. für die Kriegsbeſchädigten,
E die Kapitulanten und 30 v. H. für die Hinterbliebenen zur
welangen. Das bedeutet gegenüber den bis zum September
Shckten Renten eine Erhöhung von rund 31 v. H. für die Be=
b
. H. für die Kapitulanten und 6,5 v. H. für die Hinter=
eiherichſt
. Warnung vor einem Betrugsunter=
Der Flugzeugführer Joachim Müller aus Pforzheim
Lägeszeitungen durch Inſerate an, junge Leute als Flieger
Und erweckt dabei den Glauben, die Leute würden bei ihm
93 Vorbereitet. Sein betuigeriſches Unternehmen nennt er
SEgelflugſchule oder Segelflugſchule Pforzheim‟. Die
Ne lich bei Müller melden, müſſen vorerſt 25 Lehrbriefe, jede
du ie 4,25 Mk., von ihm bezichen. Daraufhin erhalten ſie
* zum braktiſchen Kurſus. Dieſer beruht in der Hauptſache
enckunn zur Ausführung eines Gleitfluges von 150160 Meter
Ausbeſſerung eines beſchädigten Segelflugzeuges. Es iſt
Jinſonen, daß die Lehrbriefe aus einem Buche abgeſchrieben
12s begutachtet worden ſind. Das ganze Unternehmen be=
Der Ausbentung unerfahrener junger Leute. Geſtohlen
Lrenfahrrad, Marke Dixi, mit der Fabriknummer

Der amtliche Stimmzettel

für die Landtagswahl am Sonntag.

Sozialdemokratiſche Partei
Ulrich Adelung Lux Raab Zentrum
Nuß Schül Blank Weſp Deutſche Demokratiſche Partei
Prov. Rheinheſſen: Starkenburg: Oberheſſen:
Korell Reiber Schreiber
Eberle Balſer Weniger Heſſiſcher Landbund und Rheinheſſiſche
Landliſte
4 Prov. Oberheſſen: Starkenburg: Rheinheſſen:
Dr. v. Helmolt Glaſer Dr. Möbus
Fenchel
Dr. Müller Göhring Deutſchnationale Volkspartei
5. Prov. Starkenburg: Oberheſſen: Rheinheſſen:
Kindt Dr. Werner Böhm
Heraeus. Hauck
Schoenfeld wr4 Kommuniſtiſche Partei
GalmAngermeierSchäfervonder Schmitt Deutſche Bolkspartei
Dingeldey Schott Birnbaum Scholz Volksrechtpartei (Reichspartei für
Volksrecht und Aufwertung)
Dr. Beſt Axt Dr. Wolf Porth

Vortrag Die Elektrizität im Haushalt. Es wird hiermit noch=
mals
auf den heutte, den 11. Noo., ſowie jeden Freitag, abends 8 Uhr,
im Ausſtellungsraum des Heaghauſes, Luiſenſtr. 16, ſtattfindenden
Vortrag hingewieſen. Es werden durch die Vortragsdame Frau Dr
Jacob die gebräuchlichſten elektriſchen Apparate praktiſch vorgeführt.
Speziell wird mit dem Koch=, Brat= und Backapparat Elektro=Oekonom
der ſich einer immer größeren Beliebtheit bei den Abnehmern erfreut,
ein Probekochen veranſtaltet, und können ſich die Beſucher des
Vortrags an Hand der am Ende des Vortrags abgegebenen Koſtproben
von der vorzüglichen Bewährung des Apparates überzeugen. Der Ein=
tritt
iſt frei, und iſt es für jede Hausfrau nur von Vorteil, wenn ſie
dieſe Veranſtaltung, die nur zu begrüßen iſt, beſucht. Sie findet ſicher
bei den vielen vorgeſtihrten Apparaten den einen oder anderen Gegen=
ſtand
, den ſie für ihre häuslichen Zwecke nutzbar machen kann.

Deitniine ſeidft Tein eeſchii

Teilnahmsloſigkeit am ſtagtlichen
Geſchehen ſchadet der Bolksgeineinſchaft
wie auch den Intereſſen des Einzelnen
Wählt zum Hefſiſchen Landtag
Sonntag, den 13. November

Turngeſellſchaft 1875 Monatsverſammlung. Die
Turngeſellſchaft lädt zu der am Samstag, 12. Nov., abends 8.30 Uhr,
im Turnhauſe Dieburger Straße 26, ſtattfindenden Monatsverſammlung
mit anſchließendem gemütlichen Beiſammenſein ein. Für den erſten
Teil ſtehr Berichterſtattung über den Gauturntag, die Meiſterſchafts=
kämpfe
im Turnen und Schtoimmen 1928 in Darmſtadt, Weihnachtsfeiern
uſw. auf der Tagesordnung. Der Beſuch der Monatsverſammlung iſt
allen Abteilungsmitgliedern, auch den Turnerinnen, zur Pflicht gemacht.
Dr. Johannes Hemleben Kaſſel ſpricht im Rahmen der Vortrags=
und Beſprechumgs=Tage Die Natur als Gott und Dämon heute Frei=
tag
, abends 8 Uhr, in der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt, Eliſa=
bethenſtraße
, über Die moderne Naturanſchauung und das Suchen nach
Chriſtus‟. Damit werden Fragen berührt, die jeden Menſhen, der
Sinn hat für die Gegenwart, irgendwie beſchäftigen. Der Redner wird
dieſes Gebiet behandeln von den Geſichtspunkten aus, die er hat ge=
winnen
können durch ſeine Tätigkeit als Pfarrer in der Chriſtengemein=
ſchaft
und dadurch, daß er vorher Mitarbeiter war an Narurwiſſenſchaft=
lichen
Inſtituten der Univerſitäten von Berlin und Frankfurt. Er ſpricht
icht als Gegner dieſer modernen Naturwiſſenſchaft. Für Beſprechung
und Fragebeandwortung iſt Gelegenheit nach dem Vortrag; ebenſo am
Samstag, 17 und 2) Uhr. und am Sonntag, 20 Uhr. Kartenvorverkauf
und Programme: Buchhandlung Saeng, Sekretariat der Volkshochſchule.
(Vgl. die Anzeige.)

-
Leuner Sängerf.
Raucher, 17
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und. bez.
Erbältungen-
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Drogerie A. Zachmann.

Fahrpreisermäßigung zugunſten der JugenSpflege. Die ſämtlichen
rganiſationen für Jugendpflege und Jugendbewegung unſeres Heſſen=
ndes
werden nochmals nachdrücklichſt darauf aufmerkſam gemacht,
1ß die blauen Ausweiſe zur Inanſpruchnahme der Fahrpreisermäßi=
ung
am 31. Dezember ihre Gültigkeit verlieren. Die Führerausweiſe
halten ihre Eliltigkeit auch weiterhin. Anträge auf Ausweiſe zur In=
ſpruchnahme
der Fahrpreisermäßigung für das Jahr 1928 ſind ſpäre=
ens
bis zum 1. Dezember an die Zentralſtelle zur
örderung der Volksbildung und Jugendpflege in
beſſen, Darmſtadt, Wilhelminenſtraße 3, einzureichen.
Verwaltungsgerichtshof, Zeughausſtraße 2. Oeffentliche Sitzung
im Samstag, den 12. Novemb=i, vorm 10.15 Uhr: Klagen der
demeinden Hamm und Ibersheim (Kreis Worms) gegen ihre Einse=
ehung
in den Verband zur Entſäſſerung der Seebach= und Seegraben=
jederung
.

Aus den Parteien.
Die Wahlverſammlung der Demokratiſchen Partei
die geſtern abend im Saalbau abgehalten wurde, wies einen überaus
guten Beſuch auf. Die Kundgebung, von Herrn Germann geleitet
und eröffnet, brachte zunächſt das Referat des Landtagskandidaten
Donat=Goddelau, der über Mittelſtandspolitik und
Mittelſtandsfeinde ſprach. Donat verwarf in Uebereinſtim=
mung
mit allen Führern des heſſiſchen Handwerks und Gewerbes das
Beſtreben, eigene politiſche Parteien zu gründen und forderte auf:
Hinein als Sauerteig in die politiſchen Parteien‟ Er ſprach gegen die
das freie Schaffen des Mittelſtändlers unterbindenden Endziele des
Sozialismus, und wandte ſich gegen die preisdiktatoriſchen Be=
ſtrebungen
der Großinduſtrie. Zwiſchen beiden habe der Mittel=
ſtand
eine ſchwere Poſition. Die Demokratiſche Partei habe u. a. durch
ihre konſequente Haltung in der Gewerbeſteuerfrage bewieſen,
daß ſie nicht nur Fühlung mit der mittelſtändiſchen Wirtſchaft halte,
ſondern auch deren Intereſſen allein wirkſam vertreten habe. Als be=
ſondere
Aufgaben bezeichnete der Redner u. a. Einzelhandel und Ge=
werbe
durch gerechte Steuergeſeßgebung zu ſchützen. Gegen
die Auswüchſe des wilden Hauſierhandels, die außerheſſiſchen
Großkaufhäuſer und der neu aufſchießenden Einheits=
läden‟
. Der demokratiſche Spitzenkandidat Reiber verwies darauf,
wie nach den Urteilen des Reichskanzlers Marx und des Reichsſpar=
kommiſſars
Sämiſch die Vorwürfe gegen die heſſiſche Politik entkräfter
worden ſeien. Reiber trat dann den Angriffen des Abg. Morath
gegen die Steuerſenkungspolitik des demokratiſchen Reichs=
finanzminiſters
Dr. Reinhold entgegen, forderte, daß die heſſi=
ſchen
Beamten aller Gruppen nicht ſchlechter geſtellt würden, als
die des Reiches, und ſetzte ſich dann unbedingt für die Erhaltung
der Simultanſchule in Heſſen ein. Die Simultanſchule müſſe
aber in ihrer Vorrangsſtellung auch für die anderen Teile des Reiches
erhalten bleiben. Auf keinen Fall werden die Demokvaten es zulaſſen,
daß man bei künftiger Regierungsbildung die Schule als ein
Handelsobiekt ausliefere.
Das Hauptreferat von Dr. Theodor Heuß. M. d. R., ſtreifte in
großen Zügen die weltpolitiſche Lage, die innerpolitiſche und die wirt=
ſchaftspolitiſche
Situation in Deutſchland. Niemals dürfe ſich die deutſche
Außenpolitik in Räumungs= und Anſchlußfragen auf Tauſchgeſchäfte ein=
laſſen
. Eingehend waren die ſtaatsgeſchichtlichen und ſtaatstheoretiſchen
Darlegungen zur Geſchichte der deutſchen Staaten. Un=
aufhörlich
gehe die Entwicklung zur Einheit vorwärts; ſelbſt
die ſo viel angegriffene Zentraliſierung der Reichsfinanzverwaltung durch
Erzberger ſei von keinem ſeiner Nachfolger geändert worden. Keine
Tagung der großen Wirtſchaftsverbände vergehe, ohne daß der Einheits=
ſtagt
gefordert werde. Der einfache Weg eines großen Preußen
ſtoße auf pſhchologiſche Widerſtände und ſichere nicht die Einheitlichkeit
der Reichspolitik. Allerdings habe Preußen die hiſtoriſche Aufgabe, dem
Weg frei zu machen dadurch, daß es ſich ſelbſt entpreuße und
ſeine eigenen Provinzen mit eigenem politiſchen Leben ausfülle. Die
Flurbereinigung bedeute keine Zerſtörung des mannigfaltigen
kulturellen Lebens in Deutſchland. Auch der Einheitsſtaat könne den
Deutſchen nicht umformieren, ebenſowenig wie man heute den Preußem
aus Königsberg mit dem Kölner verwechſeln könne. Ein anderer Weg
iſt einſt von dem Vater des Herrn v. Kardorff, gezeichnet worden,
der Preußenrag und norddeutſchen Reichstag ſchon im Jahre 1869 ber=
einigt
wiſſen wollte, um Reibungen zu beſeitigen. Der neue Reichs=
deputationsausſchuß
den Dr. Becker, der preußiſche Kultus=
miniſter
fordert, müſſe freiwillig kommen. Unter dem Zwange des
Auskandes käme nichts gutes heraus. Anzunehmen ſei, daß ſtarke dy=
naſtiſche
Gegenſtrömungen einſetzen würden. Dabei hofft der
Redner, daß die Deutſche Volkspartei ſich ſtark erweiſen wird. Der
Schluß des Redners drückte die Freude darüber aus, daß die Demokra=
ten
auch in Heſſen die Einheitsſtaatsfrage ſo ſehr in den Vordergrund
ſtellten, werde doch der Ausgang der heſſiſchen Wahl nach dieſer Rich= fymptomatiſch für ganz Deutſchland. Starker anhaltender
Beifall dankte allen Rednern.
* Wahlverſammlung der Volksrechtspartei.
Die Volksrechtspartei hatte ſür geſter abend eine öffent=
liche
Wahlderfammlung in die Turnhalle am Woogsplatz einberufen.
Nach kurzen Begrüßungsworten erteilte die Verſammlungsleiterin dem
erſten Redner des Abenhs,
Graf Poſatowsky,
das Wort, der u. a. ausführte: Worum kämpfen wir? Wir kämpfen
gegen ein Geſetz, das gegen das bürgerliche Recht iſt, was meines Er=
achtens
gegen die Verfaſſung und gegen alle ſittlichm Rechtsbegriffe iſt.
Es iſt ein grauſames und das unſozialſte Geſetz, was ſeit langem im
Deutſchen Reich ergaugen iſt. Es genügt nicht, daß man klagt, ſondern,
man wuiß den Mut, die Opferfrendigkeit und Beharrlichkeit aufbringen,
mit ſeiner Perſon in die Reihen der Kämpfenden einzutreten. Redner
ſtreift die Frage der Verantwortlichkeit des Reichstags und der Miniſter
und geht dann eingehend auf die Entwicklung der Inflation ein. Er
bezeichnet die Inflation als einen Verbrecherroman, verfaßt von aus=
ländifchen
Spekulanten und Banken, ausgenutzt von deutſchen Speku=
lanten
. Redner übt Kritik an den Verſprechungen ſämtlicher Parteien
bezüglich der Aufwertung von den letzten Reichstagswahlen. Vernichtend
iſt ſie gegemiber der Deutſchnationalen Partei, deren Chef er noch in
der Nationalverſammlung war. Die Deutſchnationale Partei bezeichnet
er als die Vertretung gewiſſer eigennütziger Wirtſchaftsverbände, die
dieſe Tatſache verſchleiert mit hochtönenden patriotiſchen Redensarten.
Alle Parteien ſo fährt Redner fort forderten vor der Wahl das,
was wir jetzt fordern. Jetzt, wo wir eine Partei gebildet haben, und
das gleiche fordern, bekämpft man uns und will uns den Mund zu=
halten
. Der Grundfehler der ganzen Aufwertungsgeſetzgebung liegt
darin, daß man wegen einer vorübergehenden teilteifen Zahlungsun=
fähigkeit
einiger Gläubigergruppen dauernd die Forderung der Gläubi=
ger
vernichtet hat. Graf Poſadowsky verſucht ſodann, den Bewzeis zu
erbringen, daß ein grißer Teil der Gläubiger entſchädigungslos ent=
eignet
iſt. Seine weiteren Ausführungen galten der Bedeutung des
Mittelſtandes, dem man durch die Aufwertungsgeſetzgebung das Rück=
grat
gebrochen habe. Wenn immer wieder behauptet würde, die Wirt=
ſchaft
könne eine höhere Aufwertung nicht tragen, ſo ſei das eine Fiktion.
Zur Wirtſchaft gehörten Gläubiger und Schuldner und, wenn gerecht
aufgewertet werde, gehe ja das Vermögen nicht verloren, ſondern es
gehe aus der Hand des Schuldners in die rechte Hand des Gläubigers,
der es wirtſchaftlich ebenſo verwenden werde wie der Schuldner. Die
Volksrechtspartei will eine ethiſche, eine ſittliche ſein. Sie will die ſchwe=
ven
Mißbräuche, die ſich im parlamentariſchen Leben eingeſchlichen haben,
beſeitigen. Sie will, daß das Staatsweſen, das beſteht, ein Staats=
weſen
iſt und werde, ivo ſittliches Recht und Ehrlichkeit gelten. Sie will
nicht nur ſür die Rechte der Enterbten eintreten, ſondern ihr ſittliches
Ziel geht weiter; ſie will wieder das Anſehen des deutſchen Volks heben
als eines rechtſchaffenen und rechtliebenden Volkes. Deshalb tritt die
Partei auch ein für eine Aenderung der Aufwertungsgeſetzgebung. Sie
verlangt weiter, daß in maßgebende amtliche Stellungen keine Perſonen
erhoben werden, bloß weil ſie zu einer Partei gehören. Die Partei
kämpft gegen die jetzige Finanzwirtſchaft. In der Republik hat der
Staatsbürger nur ſo viele Rechte, wie er ſelbſt vertritt. Jetzt iſt die
Mehrheit des Reichstags allmächtig. Die Mehrheit des Reichstags iſt
aber unverantwortlich, und die Miniſter kann man kaum verantwortlich
machen, weil ſie unter dem Druck der Mehrheit des Reichstags handeln.
Deshalb muß der Staatsbürger in der Republik ſich ganz anders mit
öffentlichen Angelegenheiten, d. h. der Politik, beſchäftigen, wie in der
Monarchie. Wer alſo ſeine Sache ernſt nimmt und für die Wiederher=
ſtellung
ſeines Rechts kämpfen will, der muß unbeugſam und öffentlich
dafür eintreten. Redner ſchließt wit dem Glauben, daß ſchließlich im
Leben der Völker immer das ſittliche Recht ſiegte, und mit der Hoffnung.
daß die Volksrechtsbartei den Widerſtand der Parteien und der Regie=
rung
überwinden werde, damit wieder Gerechtigkeit in ihrer Sache
herrſchen werde. Die Ausſihrungen des Redners fanden den lebhaften
Beifall der Verſammlumg. Als zweiter edner des Abends ſprach
Juſtizrat Brink,
der ſehr humorvoll in ernſten Worten und Beiſpielen die Ereigniſſe der
Inflation und ihre Auswirkungen ins Gedächtnis zurückrief. Seine
Ausführungen klangen in die Mahnung aus, der Volksrechtspartei die
Stimme zu geben. Der Redner erntete reichen Beifall.
Deutſche Volkspartei, Ortsgruppe Darmſtadt. Es wird auf die heute
ſtattfindende große Wählerverſammlung in der Turnhalle am Woogs=
platz
aufmerkſam gemacht, in der Herr Reichstagsabgeordneter von
Kardorff und die Landtagsabgeordneten Birnbaum und Din=
geldey
ſprechen. Die Verſammlung iſt jedermann zugnäglich. Eintritt
tird nicht erhoben. Freie Ausſprach= iſt zugeſichert.

Tageskalender für Freitag, den 11. November 1927.
Landestheater Großes Haus: Keine Vorſtellung.
Kleines Haus. Anfaua 19 Uihr, Ende 22 Uhr: Coſi fan tutte‟
Orpheum A
20 Uhr: Der Hexer Konzerte:
Schloß=Café; Hotel
Nazim; Perkeo Varieté;
zein=
r
. Luiſenſtr. Kino=
Waldſchlößchen.
20
vorſtellnnge
Theater, Palaſt=Lichtſpiele.

[ ][  ][ ]

Geite 6

Freitag den 11. November 1922

Nummer

Lokale Veranſtaltungen.
Dis dierunter erſcheinenden Rotlzen find ansſchllstlich aus Hinweiſe auf Anzeigen m beirochten.
in keinem Falle irgendwie alt Beſprichung oder Kritl.
Homöopath.=Biochemiſcher Verein Darmſtadt.
Alle Freunde der Homöopathie und Biochemie ſeien darauf aufmerkſam
gemacht, daß Herr Dr. Günther, homöopath. Arzt, Darmſtadt, am Sams=
tag
, den 12. Nov., abends, im Saale zum Bürgerhof (Eliſabethenſtr. 2)
einen Vortrag über das Thema: Homöopathie und Biochemie, ihr
Weſen und ihre Bedeutung, halten wird. Eintritt iſt für jedermann
frei.
Dr. med. H. J. Oberdörffer Chefarzt des Sanatoriums
Schloß Rheinburg in Gailingen (Bad.), wird uns diesmal in Darmſtadt
ganz neue Gebiete ſeiner wiſſenſchaftlichen Forſchungen erſchließen, wie
auch ſeine Ankündigungen beſagen. Den beſten Veweis ſür die Richtig=
keit
ſeiner Lehren gibt uns Dr. Oberdörffer durch ſeine eigene Perſön=
lichkeit
. Aufs neue zeigt er die grundlegende Bedeutung ſeiner wiſſen=
ſchaftlichen
Forſchungsergebniſſe. Der Redner ſpricht am 14. 15. und
16. November, jeweils 8 Uhr abends, im Fürſtenſaal (Grafenſtraße).
Alle Einzelheiten beliebe man aus den Anzeigen zu erſehen.
Hiſtoriſcher Verein. Montag, den 14. November, findet
abends im Nealgymnaſium die zweite Veranſtaltung dieſes Winters ſtatt.
Der Abend bietet diesmal keinen größeren Vortrag, ſondern unter Rück=
kehr
zu früheren Gepflogenheiten des Vereins kürzere Mitteilungen
heimiſcher Forſcher aus ihren Arbeitsgebieten. Es werden ſprechen:
Dr. L. Kraft über Die heilige Oſtlinie‟, Dr. E. E. Becker über Briefe
von Studenten und an Studenten aus dem 16. Jahrhundert‟, Dr. W.
M. Becker über Ein Augenblicksbild aus der alten Gießener Univerſität
1618 Dr. J. R. Dietrich: Wie ein heſſiſcher Landgraf beinahe Papſt
geworden wäre‟.
Kriegerverein. Monatsverſammlung am Samstag, den
12. Notzember, abends 8.30 Uhr, im Vereinslokal Bürgerhof ( Eliſa=
bethenſtraße
). Damen willkommen.
Kapelle Hammelbacher (Dir. Hohmann). Am heutigen
Abend wird die in der Beſſunger Turnhalle gaſtierende Oberbayern=
Truppe mit einem ganz beſonderen Programm aufwarten. Was wird
der 11. 11. bringen? Es iſt das Datum, das in unmittelbarem Zuſam=
menhang
mit dem Karneval ſteht, und deshalb wird auch heute abend
pünktlich um die Narrenſtunde das Komitee des Karnevalsvereins 1905
unter Pauken= und Trompetenſchall der Hammelbacher in der Turn=
halle
zu ,Bernem feierlichen Einzug halten und damit die diesjährige
Karnevalfaiſon in Lappingshauſens Mauern eröffnen. Unter inhalt=
ſchwveren
karnebaliſtiſchen Anſprachen, Abſingen von Liedern und der=
gleichen
werden den Beſuchern zweifellos einige Stunden bereitet, in
denen die Lachmuskeln wohl die anſtrengendſte Tätigkeit zu verrichten
haben.
Verein der Hundefreunde von Darmſtadt und
Umgegend. Freitag, den 11. November, abends, Mitgliederver=
ſammlung
im Vereinslokal Brauerei zum goldenen Anker‟ (Große
Ochſengaſſe. Zahlreiches Erſcheinen der Mitglieder erwünſcht.

Ueber Werſe, Küuſkier oder künſileriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehender Erwihnuns
geſchießt, behält ſich die Redakten ihr Urtell voc
Zum Lauten=Abend Dr. HansEbbecke. Es ſchreiben:
Bahreuther Tagblatt: Am vergangenen Mittwoch ſah man im vollen
Saal lauter ſchmunzelnde Geſichter; es iſt viel gelacht worden, gar man=
chen
ſah man ſogar das Waſſer in die Augen tveten. Und das hat mit
ſeinem Singen Dr. Haus Ebbecke, Kriegsblinder aus Heidelberg,
getan. Ebbecke beſitzt, eine fabelhafte Gabe der Charakteriſtik, der ſcharfe
Beobachtungsgabe zugrunde liegt und die öfter ſelbſt zum Mittel der
Karikatur greift. Frankfurter Zeitung: Der Lautenabend von Hans
Ebbecke trug den Stempel ausgelaſſener Fröhlichkeit. Er kam und ſiegte.
Wenn Ebbecke mit einer unnachahmlich blöden Grenadierviſage in
Schritt und Tritt des preußiſchen Parademarſches die Lqute ſchlägt oder
Ludwig Thomas Schwalangſcher=Lied in den Saal ſchmettert, vergißt
man, daß die Grenadiere nicht wehr marſchieven. Zwei Stunden Lachen,
gibt es etwas Geſunderes?. Mit Recht kann ſich Dr. Hans Ebbecke Süd=
deutſchlanbs
beliebteſter Lautenſänger nennen. Er bringt wur Heiteres
und trägt mit weicher, warmer Stimme und einem außerordentlich leb=
haften
Mienenſpiel ſeine Lieder vor. Ganz vorzüglich beherrſcht er die
verſchiedenen Dialekte und löſte bei ſeinen Hörern nicht endenwollenden
Jubel aus. Mit einem ſchönen aufgeſetzten Programm verſpricht er
ſeinen Hörern einen genußreichen Abend.
Reſidenz=Theater: In der Heiwat .... da
gibts ein Wiederſehn! Ein Idhll aus dem Schützengraben=
und Etappenleben! Bilder aus dem Weltkriege, Szenen voll unwider=
ſtehlichen
Humors, der jedoch den Ernſt des Ganzen in keiner Weiſe
ſchönfärberiſch zu vertuſchen ſucht. Die ſeltene Kameradſchaft dreier,
aus den verſchiebenſten Bildungs= und Geſellſchaftskreiſen ſtammenden
Männer, die, über alle wenſchlichen und ſozialen Unterſchiede hinweg,
ſich zu ſchöner, über die Kriegszeit hinausreichender Freundſchaft zu=
ſommenfinden
. Die Uraufführung dieſes neueſten Reinhold Schinzel=
Films der Ufa findet ab heute ſtatt.
union=Theater: Die Frau mit dem Velt=
vekord
der ausgezeichnete Schwimm=Sportfilm, der nur noch
heute und morgen im U. T. zur Vorſührung gelangt, erfreut ſich eines
außerordentlichen Erfolges und es ſollte niemand verſäumen, zumal
die Vefilmung mit einer ganz pikanten, romantiſchen Handlung ver=
knüpft
iſt, ſich die Schönheiten (mit Recht zu nennen), vom Sport
geſtählt, anzuſehen. Es iſt intereſſant, daß man Handlungen und Sport=
guten
ſtets zu einer Harmonie vereinigt, die lückenlos jede Langeweile
ausſchließt und mit außerſter Spannung die ſtärkſten Inkereſſen auslöſt.
Auch den Filmdiven wird es nicht leicht gemacht; ſind ſchon ſchauſpiele=
riſch
die allererſten Anforderungen geſtellt, ſo heißt es bei Sportfilmen
erſt recht, und zwar von ganz anderer Seite aus arbeiten und trainie=
ven
. Man ſieht es der entzückenden Lee Parry, die hier die Haupt=
rolle
beherrſcht, an, daß ſie ſich nicht nur mit ihrer Kunſt befaßt, ſon=
dern
auch ein großes Stück Freizeit dem beliebten, erfolgreichen und
geſunden Sport widmet. Den Erfolg des auserwählten Programms
beſchließt ein allerliebſtes Luſtſpiel mit Lilian Harvey, Harry Halm
und Hans Mierendorff. Ein Luſtſpiel im wahren Sinne des Wortes.
haben.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaſtien keinerſel Ver=
antwortung
; für ſie blelbt auf Grund des 8 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfang=
der
Einſender verantwortlich.) Einſendungen, die nicht verwendet werden. lönnen nicht
zurückge andt die Ablehinung nicht besrändet werden.
Das Alte Gymnaſium
erſtrahlt in neuem Glanze! Der ſchöne Bau hat ein feines Kleid
bekommen, und alle, die vorübergehen, haben ihre Freude daran und
friſchen Jugenderinnerungen auf, angenehme und vielleicht auch weniger
angenehme! Treten wir aber ins Innere ein, ſo überfällt uns ein
Grauen, und das neue Kleid mutet uns wie beißender Hohn an. Denn
wir finden dort Zuſtände, wie ſie übler nicht ſein könnten. Alles iſt
nicht nur rückſtändig, fondern geht ſeinem Verfall entgegen. Keine
Aenderungen und Verbeſſerungen ſeit 4050 Jahren; die alten Schüler
werden das beſtätigen können. Das Lehrerzimmer iſt ſo eng und die
Tiſche ſo klein und minderrertig, daß es den Herven unmöglich gemacht
wird, ſich darin aufzuhalten und ihre Arbeiten zu erledigen. Jeder
kehrt der Schule ſo ſchnell wvie möglich den Rücken, um den vorſintflut=
lichen
Einrichtungen zu entfliehen. Das Treppenhaus iſt abgetreten
und hat einen Modergeruch; Schulräume und die dort befindlichen ſtunden.
Bänke, Schränke ohne Schlüſſel, ſind vollſtändig veraltet. Und die Abort=
verhältniſſe
ſpotten jeder Beſchreibung! Vor kurzem wurden dieſelben
von einer ſtädtiſchen Kommiſſion beſichtigt. Allgemeine Freude, daß nun
endlich Abhilfe geſchaffen würde! Aber man hatte ſich zu früh gefreut!
Der Erfolg des Beſuches: an den Fenſtern wurden Eifenſtäbe ange=
brackt
!
Warum ſchweigen die Eltern unſerer Kinder über ſolch himmel=
ſchreiende
hygieniſche Zuſtände?. Wo iſt der Schularzt, der nicht ruhen
wäire? Sehen ir uns die Volksſchulen an. Ueberall luftige, geſunde
Näume, Badeeinricktungon, Waſchgelegenheiten bei don Turnſälen, alles
hygieniſch und der Jetztzeit entſprechend! Aber für das Gymnaſium hat
man kein Celd. Für die Schönheit des Stadtbildes wird geſorgt durch
den Anſtrich, aber die Geſundheit unſerer heranwachſenden Jugend und
ihrer Führer iſt Nebenſache! Ein Rathauskeller iſt wichtiger und drin=
gender
notwendig als die Erneuerung der Räume, worin unſere Kinder
den größten Teil ihren Jugend zubringen.
O
Mie M eegesnseuee
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße)
en 11. Nov.: Vorabendgottesdienſt 4 Uhr 45 Min.
Samstag, den 12. Nov: Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min. Gaſt=
predigt
. Sabbatausgang 5 Uhr 35 Min
Gottesdienſt an den Wochentagen. Morgens 7 Uhr 15 9
Abend 6 Uhr 00 Min.

Gebetszeiten in der Synagoge der iſraelitiſchen Religionsgeſe lfchaft.
Samstag, den 12. Nob.: Vorabend 4 Uh
Nin. Morgens
8 Uhr Nachm. 4 Uhr. Sabbatausgan

Jubiläumstagung des Evangeliſchen Bundes
in Gießen.
Da der Direktor des rheiniſchen Hauptvereins, Pfarrer D. Kremers=
Bonn, ſchwer erkrankt iſt, wird an ſeine Stelle über das Evangelium
und das deutſche Vaterland in der Volksverſammlung am Sonntag
mittag Kirchenrat D. Kübel=Frankfurt ſprechen. Die Teilnehmer an
der Jubiläumstagung werden darauf aufmerkſam gemacht, daß ſie ſich
zweckmäßig einen Wahlſchein beſorgen, mit dem ſie auch in Gießen ihrer
Wahlpflicht genügen können. Eine Verlegung der Tagung wegen der
Landtagswahl war unmöglich. Der Termin unſerer Tagung ſtand lange
feſt, ehe bekannt wurde, daß an dieſem Tage die Wahl ſei. Ein Verſuch,
die Tagung zu verlegen, ſcheiterte daran, daß alle Hauptredner abſagen
mußten. Auf dem Büro im Gießener Bahnhof kann man erfahren, wo
gewählt werden kann. Wer über Darmſtadt fährt, ſei zwecks gemein=
ſamer
Fahrt 12,30 Uhr am Samstag am Südeingang des Hauptbahnhofs.
J. Griesheim, 8. Nov. Für die am Sonntag, den 13. d. M., ſtatt=
findende
Landtagswahl iſt die Gemeinde in drei Wahlbezirke eingeteilt.
Die Abgrenzung derſelben iſt folgende: Bezirk 1 umfaßt die Wähler,
deren Zumamen beginnen mit den Anfangsbuchſtaben A bis einſchließ=
lich
G. Bezirk 2 umfaßt die Wähler, deren Zunamen beginnen mit
den Anfangsbuchſtaben H bis einſchließlich M, Bezirk 3 umfaßt die
Wähler, deren Zunamen beginnen mit den Aufangsbuchſraben N. bis
einſchließlich 3. Zu Wahlvorſtehern und Stellvertretern ſind ernannt
worden: Für den 1. Wahlbezirk: Beig. Feldmann, Lehrer Karl Eiſen=
hauer
, für den 2. Wahlbezirk: Lehrer Karl Mall, Baumſpektor Philipp
König 3., für den 3. Wahlbezirk: Rektor Karl Schütz, Zimmermeiſter
Valentin Schick 1. Als Abſtimmungsräume kommen folgende Lokale
in Betracht: Für den 1. Wahlbezirk das Rathaus, für den 2. Wahl=
bezirk
das zweite Schulhaus, für den 3. Wahlbezirk das vierte Schul=
haus
.
4a. Pfungſtadt, 10. Nov. Herbſtkonzert. Die Turnerſingmann=
ſchaft
des Turmereins e. V. hält am Samstag abend unter der Leitung
ihres Divigenten Peter Vetter im Sagle des Rheiniſchen Hofes ihr
diesjähriges Herbſtkonzert ab. Im zweiten Teil der Abendunterhaltung
wird die Darmſtädter Lokalpoſſe Die Alauſel aufgeführt. Das
Gasrohrnetz dürſte Anfang Dezember in der Hauptſache ſeiner Fer=
tigſtellung
entgegengehen.

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5 Uhr 35 Min.
Wochengoltesdienſt: Morgens 6 Uhr 45 Min. Abends 4 ub
15 Min.

G. Ober=Ramſtadt, 10. Nov. Landtagswahl. Für die am
Sonntag, den 13. Noveuber, ſtattfindende Wahl bleibt die Eiteilung
der Gemavkung Ober=Ramſtadt in zwei Wahlbezirke wie ſeither beibehal=
ten
. Das Wahllokal des 1. Bezirks iſt das Schulhaus Darmſtädterſtr. 60,
das für den 2. Bezirk der untere Rathausſaal. Die Wahlhandlung
dauert hier von 9 Uhr vormittags bis 6 Uhr abends. Die Stimmzettel
ſind amtlich hergeſtellt und werden den Wählern im Wahllobal ausgehän=
digt
. Zur Vermeidung der Ungültigkeitserklärung von Stimmzetteln
wollen die Wähler den Wahlvorſchlag, dem ſie ihre Stimme geben
wollen, zweckmäßigkeitshalber durch ein Kreuz im Kreis kennt=
lich
machen.
4a. Dieburg, 10. Nov. Zuſammenſtoß. Am Semder Stock
ſtieß ein Perſonenguto mit einem Fuhrwerk zuſammen. Der Autoführer
wurde an der Bruſt verletzt und mußte in ein Krankenhaus überführt
werden. Die Pferde des Fuhrwerks erlitten einige Verletzungen und
das Auto mußte abgeſchleppt werden.
Dieburg, 9. Nov. Der Stenographenverein Gabels=
berger
veranſtaltete ſein Vereinswettſchreiben. 23 Mitglieder wett=
eiferten
im den Abteilungen 60 bis 160 Silben und erzielten durchweg
ſehr gute Leiſtungen. Alle Teilnehmer, die mit wenigen Ausnahmen
Reichskurzſchriftler ſind, konnten mit Preiſen bedacht werden. Der Un=
terhaltungs
Abend, verbunden mit Preisverteilung, fand im Vereins=
lokal
Zum weißen Roß ſtatt. Der 1. Vorſitzende, Herr Auguſt Rödler,
begrüßte die zahlreich erſchienenen Gäſte und Mitglieder. Nach dem von
Fräulein Martha Geibel geſprochenen Prolog erfreute uns der Man=
dolinenklub
Eppertshauſen unter Leitung des Herrn Auguſt Wohl=
farth
mit vortrefflichen Vorträgen, die lebhaften Beifall ernteten. Nach
verſchiedenen ſchönen Muſikvorträgen der Kapelle Weber ſchritt man
dann zur Preisverteilug. Es erhielten in der Abteilung 160 Silben:
Auguſt Rödler und Joſef Braun je einen erſten und Ehrenpreis.
Abteilung 140 Silben: Anna Grohe und Martha Geipel ju einen erſten
und Ehrenpreis. Abteilung 120 Silben: Joſef Stauß einen erſten und
Ehrenpreis, Jofef Kern einen zweiten Preis. Abteilung 100 Silben:
Auguſt Wohlfahrth und Willy Weber je einen erſten und Ehvenpreis,
Joſef Löbig und Leonhard Beck je einen erſten Preis Abteilung 80
Silben: Mariechen Dietrich, Lenchen Müller, Betty Uebel, Joſef Blank
und Ernſt Buchert je einen erſten und Ehrenpreis. Franz Braun,
Adam Waldmann, Geova Ohl und Franz Spieß je einen erſten Preis.
Abteilung 60 Silben: Karl Debald und Joſef Stis je einen erſten und
Ehrenpreis, Peter Remſpecher und Heinrich Dörr je einen erſten Preis.
Der Wettſchreibobmann, Herr Joſef Inſinger, der die Verteilung der
Preiſe vornahm, ermahnte zum Schluß für beſſeren Beſuch der Uebungs=
r
. Babenhanſen, 9. Nov. Zur bevorſtehenden Landtagswahl
hielt die Deutſche Volkspartei am Mittvoch abend im Gaſt=
haus
Zum Löwen eine öffentliche Wählerverſammlung ab, bei der die
Stadtverordneten Landgrebe=Frankfurt a. M. und Krug= Darm=
ſtadt
zu den Wählern ſprachen. Am Wahltag, Sonntag, den 13. No=
vember
, iſt unſere Stadt in zwei Stimmbezirke, wie gewöhnlich, einge=
teilt
. Abſtimmungsvorſteher ſind die Herren Bürgermeiſter Rühl ( Ve=
zirk
2) und Beigeordneter Hauff (Bezirk 1). Ihre Stellvertreter ſind
und raſten dürfte, bis alles in einen menſchenwürdigen Zuſtand geſetzt die Gemeinderäte Breuger und Müller. Die Abſtimmung be=
ginnt
vormittags 9 Uhr und dauert munterbrochen bis nachmittags
6 Uhr. Wahlräume ſind der untere und obere Nathausſaal. Die
Schillerbühne, Mitglied des Bühnenvolksbundes Berlin, führt am
kommenden Sonntag abend im Saalbau Deutſ cher Hof den dreiaktigen
Schwank Stöpſel von Fr. Arnold und E. Bach auf. Wirkſame
Situationskomit und ein flotter Dialog verhalfen dem Stück überall,
wo es nur aufgeführt wurde, zu einem durchiehlagenden Erfolg.
Z. Raibach b. Groß=Umſtadt, 10. Nov. Schwer heimgeſuchte
Gltern. Von einem außerordentlich ſchweren Schickſalsſchlage wurde
die Familie des Herrn Philipp Schöpp betroffen. Fünf Kinder waren au
Maſern und Lungenentzündung erkrankt; davon ſind geſtern drei im
Alter von 1a, 2 und 4 Jahren ihrer Erkrankung erlegen. Zwei weitere
Kinder liegen noch ſchwer erkrankt danieder. Die Anteilnahme iſt groß
und aller Wünſche gehen dahin, daß dieſe beiden Kinder den ſo ſchwer
geprüften Eltern erhalten bleiben möchten.
* Höchſt i. D., 10. Nob. Hochwaſſer. Durch den anhaltenden
Regen iſt die Mümling zu einem reißenden Strom geworden. In eit
zelnen Orten ſind die Bäche über die Ufer getreten. So iſt in Semt
ein großer Teil der Straße teilweiſe bis 40 Zentimete: vom Wa
ſer überflutet. Das Wild findet man maſſenhaft auf den Laudſtraßze!
Die Wieſen ſind in endloſe Waſſerflächen verwandelt. Auch d:
führt Hochwaſſer.

Heſſiſche Landſitraßen=N)
Von Alexander Erbgraf zu Erbach=Erbach.
Präſident des H.A.C.
Die alljährlichen Inſtendſetzungsarbeiten auf den heſſiſchen Lau
ſtehen bevor, und das gibt uns Autofahrern Anlaß, uns mmi
ſonders ſchlechten Straßenverhältniſſen Heſſens näher zu he=
gegeben
wird, daß man hin und wieder verſucht hat, hie udz
Kilometer von Durhgangsſtraßen neu herzurichten, aber der
Teil der heſſiſchen Landſtraßen befindet ſich in einer ſeh
Verfaſſung. Es drängt ſich uns da zunächſt die Frage=
geſchieht
benn eigentlich ſeitens der Straßenbauverwaltungen.
rung dieſer Nöte, um den enorm geſteigerten Bedürfniſſen 7½
nen Schnellverkehrs auch nur einigermaßen gerecht zu werdemm
Straßenrändern lagern mehr oder weniger große Schotterhamz=
den
nächſten Wochen auf die denkbar einfachſte, ſeit alterslso
Weiſe auf die Straßendecke geworfen werden. Das Eintzutz
Befeſtigen der Steine wird von den Straßenbauverwaltungen,
fahrzeugen und Fuhrwerken überlaſſen. Ein einfaches, aber
ſichtsloſes Verfahren. Welche Zumutung gegenüber den Am
ihre an ſich ſchon teuren Reifen auf den ſpitzen Schottertt=
Schanden zu fahven, welcher Nonſens gleichzeitig, das an
Deckmaterial durch die Räder der Kraftfahrzeuge beiſeite ſchh
laſſen! Iſt es demn nicht möglich, endlich auch in Heſſen ſ7o
fahrungen modernen Straßenbaues bezw. Straßenbehandluro
zu machen, können nicht auch wir die allerorts vielfah erprn
bewährten neuen Methoden der Oberflächenbehandlung bn
Straßendecken anwenden?
Wie lange noch mutet man den Kraſtfahrern zu, mit
wie weite Strecken unſerer Landſtraßen ſich m geradezu fund
Zuſtande befinden. Welcher Kraftfahrer kennt nicht den
dunch den Lorſcher Wald, wie viele Tauſende ſind nicht:
urteilt, die jämmerliche Hauptdurchgangsſtraße durch den Odnu
Heppenheim über ErbachHöchſt nach Darmſtadt benützen
In welch eutſetzlichem Zuſtande befinden ſich die oberheſſiſche=
wvem
alles wird zugemutet, über die verlotterten Sraßen 2io
Schönberg, DarmſtadtRoßdorfReinheim, Groß= Bieberaru=
heim
und viele, viele andere zu fahren?. Was man in dieſerr!
den Straßenbenützern zu bieten ſich erlaubt, iſt unbeſchreik.
Kilometer reiht ſich Schlagloch an Schlagloch, Schüſſelbildung
ſelbildung, Rille an Rille. Kaum weiß man meiſtens auf des
ten Strecken überhaupt nicht mehr, wo man fahren ſoll.
Federn= oder Achsbrüche auch wenn ſie nicht gleich in
treten ſind die unausbleibliche Folge dieſer unſerem mollrn
kehrsleben hinderlichen Straßenverhältniſſe.
Das Kraftfahrzeug dazu geſchaffen, ein Schmellve-n
unſerer Wirtſchaft zu ſein wird dazu verdammt, im 30/
Tempo über die vernachläſſigten Straßen zu kriechen, willl vni
riskieren, ſeinen Wagen in die Brüche zu fahren. Die jährlhe
raturkoſten an unſeren Kraftfahrzeugen ſprechen eine nur
liche Sprache über die durch die geſchülderten Verhältniſſe hermt
nen Schäden.
Aber auch Ortsdurchfahrten von Städten und W

über vorſintflutliches Katzenkopfpflaſter oder Schlagloch überfär/e
führen, ſind nicht dazu angetan, den Kraftfahrzeugverkehr
Man mutet uns Kraftfahrzeugbeſitzern wirklich viel, reichlitz ſe
duld zu, wenn man die oft jeder Beſchreibung ſpottenden ſarſt
fahrten befahren, nein, behoppeln muß. Sieht man denn häuch
nicht ein, daß derartige Zubſtände alles andere als verkehrsfö=
Hier können wir Autofahrer allerdings nicht recht verſtehen
Staat, der doch mit der Feſtſetzung der Kraftfahrzeugſteuer;
trag ja bekanntlich dem Chauſſeebau dienen ſoll, ziemlich ryſv
fahren iſt (allerdings nur den Kraftfahrzeugbeſitzern, und n
underen Wegebenutzern gegenüber), wicht mit der gleichen
Wegebaupflichtigen zwingt, ihre Pflicht zu erfüllen, die darim=
Straßen bezw. Ortsdurchfahrten in ihrer Beſchaffenheit beit
zu erhalten.
Wir Kraftwagenfahrer haben ein Recht zu ſolcher Kr7
ſolchen Fragen, denn wem man die Pflicht auferlegt, roy
hebliche Sonderſteuern zu zahlen, hat unbeſtritten auch drsß
nach der Gegenleiſtung zu fragen, beſonders dann,
gewügendem Maße nicht vorhanden iſt. Unbedingt miſſem
wagembeſitzer, daher verlangen, daß die derzeitigen Straff=
einem
Zuſtande befinden, daß ſie ohme Gefahr, für Leib
aber auch ohne Gefahr für das Fahrzeug zu benutzen ſinn
Straßen ſind ohne Zweifel das beſte Mittel und der kürzeſ7
bedeutende Werte Teile vom Geſamtvermögen unſeres T
zerſtören. Dazu darf gerade der Staat niemals ſ ine K
Die verantwortlichen Stellen aber mögen ſich ernſtlich und eiin
der Not der heſſiſchen Landſtraßen befaſſen und Ab hilfe
wollen ſie nicht weiter der Entwichlung des ſtetig wachſendem
Schnellverkehrs hindernd im Wege ſtehen.

Michelſtabt, 10. Nov. Zur weiteren Fördevung
turnems findet am 12., 13. und 19. November ds. Js. in Aſt
der Realſchulturnhalle ein dreitägiger Lehrgang ſtatt. Die
in den Händen des Gaufrauenturnwarts Adrian, der ſich weii ?
Stab tüchtiger Mitarbeiter ſicherte. Gelehrt werden außer-
übungen
des Körpers, Handgeräte und Geväte, auch die Uemn
für das nächſtjährige große deutſche Turnfeſt in Köln. Als Sil
Lehrgangs findet am 19. November, abends 8 Uhr, ein grofi
legter Werbeabend für deutſches Frauenturnen im SchmerEt
ſaal ſtatt, an dem ſich als Vorführende die Frauenabteilun
Beerfelden und Kirch=Brombach beteiligen. Die Veranſtalturn
einzelnen Vereinen des Odenwaldgaues, Gelegenheit bieten.
und Können für die nunwehr einſetzende Winterarbeit zu bo
b. Erbach i. O., 10. Nov. Die Odenwälder Vereinigun:
und Wiſſenſchaft hält am Freitag, den 11. d. M., abends S=
Saale des Gaſthaufes Zum Anker in Stockheim ihre erſteld
Winterveranſtaltung ab. Herr Pfarrer a. D. Kaufmann.2
ſpricht in einem Lichtbildervortrag über Das heutige Aegs.E
tritt für Nichtmitglieder 1 RM., für Schüler 0,50 NM.
Wählerverſammlung der Deutſchen Volkspartei ſpricht am
Samstag im Saale des Gaſthauſes Zum Adler Herr Land=
neter
Haury. Zur gleichen Stunde findet im Saale des0t
Zum Schützenhof, eine öffentliche Wählerverſammlung Tue
nationalen Volkspartei ſtatt. Nedner iſt Herr Dr. Marctzi
Berlin.
w. Beerfelden, 8. Nov. Auf dem hieſigen Sportplatz=
maßen am Sonntag deſſen erſte Mannſchaft und die gleich=

kämpfte Beerfelden mit dem Wind und errang drei Torc
der zweiten Halbzeit ſetzte Höchſt alles daran, die Tore a.
doch nur 1 Ball ging ins Tor. Das Ergebnis war alſo Sl‟
Dieſem ſchömen und fairen Spiel ſtand zur Seite das Spiel
ſeitigen Jugend; auch hier konmte Beerfelden Sieger bleſben!/
dem Ergebnis: 2:1 (1:0).
Hirſchhorn, 10. Nob. Waſſerſtand des Ne
9. November: 1.96 Meter; am 10. November: 3,56 Meter.
* Hirſchhorn, 10. Nov. Vorgeſtern hielt der Verband
Reſtaurants und verwandter Betriebe der Bergſtraße, dess
und Neckartales hier ſeine Hauptverſammlung ab.
haltige Tagesordnnng befaßte ſich hauptſächlich mit Lohn zr

zeitfragen, Steuerfragen, Konzeſſionen und Verkehrsfrager
Bedenken wurden gegen die Einhaltung der Arbeiszeit ins
gewerbe laut und glauben die Arbeitgeber nicht, daß nach de
der Geſchäftsart dieſelbe ohne großen Schaden für das E=
recht
erhalten werden kamn, weitgehendſtes Entgegenkomm
warbeaufſichtsbehörden dürfte ſür Arbeitnehmer und Arbe
Lage erleichtern. Bei Steuerfragen wurde ſcharf kritiſſertl
allgemein nach einheitlichen Richtlinien verfahren wird, he
Feſtſetzuug der Einheitswverte und der Gebäudeſonderſteuer
betrieben und nicht voll ausgenützten Jahresgeſchäften, be
drückt die Sondergebäudeſteuer. Das Gewerbe iſt nicht mit
wohngrundſtück zu dergleichen, dort ſind die Zimmer dauem
Allgemein war, die Anſicht, daß gewerblich benutzte Räumn.
nicht ſondergebäudeſteuerpflichtig ſein ſollten, da dieſelben
die Gewerbeſteuer uſw. geitigend belaſtet ſind. Einen brrt
nahm in den Verhandlungen die Erteilung von Konzeſſoe
wuurde allgemein bedauert, daß nicht nach den Richtlinien der 2

frage terfahren wird, ſondern entgegen allen Beſtrebumgers
ſchaften nicht zu vermehuen, daueund Neukonzeſſionen eit

Gs liegt doch ſickerlich nickt im Intereſſe, der Augemeinn.
dadurch das beſtehende Gewerbe geſchwächt wird und dam d=
Geſckäfte feine Exiſtenz erhalten muß. Nur ein geſunder. *
in der Lage, gegen den Mißbrauch des Alkohols mitzuatrd
Verkehusfragen entwickelte ſich ein reges Thema. Beſon.
funden wurden die daue ruden Sperrungen von Straßei,
immer denſelben Strecken. Kaum iſt ein Stück fertig
Stutrung. Es iſt dies für uandke Gegzuden ein ſehr geoſtk.
mülite unter allen Unſtänden dahin geſtrelt werden
aftlicher Sck=
nieden

[ ][  ][ ]

grabungen in Kioſter Lorſch.
ere Stätte hat für das Geiſtesleben des deutſchen Mittel=
eiche
eder auch nur ähnliche Bedeutung gehabt wie das
ſaloſter Lorſch an der Bergſtraße. Gegründet als Stiftung
Jahre 763 nach Chr. war die Kirche ſchon

EUgemeiner Annahme ſtammt nur noch die Torhalle aus
rroßen Karl, während der Kirchenreſt dem romaniſchen
ugd bis 1130 angehören ſoll. Der Wunſch der Gemeinde
Naum zwiſchen Torhalle und Kirche ein monumentales
ſri ihre im Weltkriege gefallenen Söhne zu errichten und
Stätte wieder i einen würdigeren Zuſtand zu ſetzen,
neue Aufnahme der noch ſtehenden Gebäudeteile und
ch ing des Bodens, ehe er dauernd unzugänglich wurde.
Der Unterſtützung aller ſtaatlichen und kommunalen
wahaftlichen Körperſchaften ſowie des Lorſcher Vereins für
wat der Denkmalpfleger für die Bodenaltertümer der
tmburg, Prof. Dr. F. Behn mit Aſſiſtenz von Dr. Erich

imr zu klein, und ſchon 774 wurde in Gegenwart Kaiſer
oßen die neue Kirche mit großem Pomp geweiht. Der
öden Abt zum Reichsabt, und durch die Huld zahlreicher
ſtrömte dem Kloſter unermeßlicher Beſitz zu. Zwei deutſche
ſwiig der Deutſche und Ludwig der Jüngere, die Königin
I5 zahlreiche hohe Würdenträger haben hier ihre letzte

G=ancor im

irden. Zweimal iſt die Kirche abgebrannt, 1090 und 1621.
n Brande wurde ſie prächtig wiederhergeſtellt, nach dem
ädürftig wieder in Stand gebracht. Von all der einſtigen
ſtWen heute nur noch die Weſtwand der Kiuche und die
istzt zugemauerten Joche des Mittelſchiffes ſowie die be=
le
mit dem wundervollen Schmuck mehrfarbigen Ziegel=
Vrder= und Rückwand, auch ſie ſeit langem zugemauert
fu elskapelle verwendet. Der Kirchenreſt dient als Tabak=
ſdee
Umgebung der ehrwürdigen Stätte iſt verwildert und

Freitag, den 11. Nopember 1927
Geſamtbild der Kloſterkirche unvergleichluh großartiger als wir ſie uns
bisher vorgeſtellt hatten. So wichtig die bisherigen Ergebniſſe auch
ſind, es ſind zu den bereits gelöſten Fragen noch zahlreiche neue ge=
kommen
, deren Löſung noch manchen Spatenſtich und viel zähe Arbeit
koſten wird. Aber ſie iſt nicht vevgebens, denn wir gewinnen durch
ſie ein klareres Bild eines der hehrſten Denkmäler deutſcher Geſchichte. B.
H. Von der Bergſtraße, 9. Nov. Schwerer Unfall. Bei
einem Neubau i der Voglerſtraße in Weinheim ſtürzte eim Bauarbeiter
aus Schönmattenwag vom Gerüſt ab und zog ſich ſo ſchwere Verletzun=
gen
zu, daß er mit dem Sanitätsauto in das Weinheimer Krankenhaus
verbracht werden mußte.

Geite 7

n. 17. Oktober umfangreiche Ausgrabungen im Gebiete der
0 wonnen, die eine ungeahnte Fülle neuer und wertvoller
ſe eben haben. Die Unterſuchungen des Kirchenreſtes bis
nierkante der mächtigen Fundamente ergab, daß die ehe=
werid
noch 14 Meter hoch, die Seitenwände etwa halb ſo
mWerbande erhalten ſind und nicht dem romaniſchen Neu=
hudrr
karolingiſchen Kinhe von 774 angehören. Die Brände
1521 ſind überall in ihren Spuren erkennbar, aber niemals
ſe Hie feſten Mauern, ſondern nur das Holz des Dachſtuhls
gei=einrichtung verzehren können. Unter dem Fundament
wohl römiſcher Bau mit einem Fußboden aus gewal=
en
, überdeckt von einer ſtarken ſ hwarzen Kulturſchi ht.
Kirche liegen mehrere Fußböden übereinander, zwiſchen
Fa dſchichten der beiden Kataſtrophen. Mehrere ältere
en von der Arkadenwand des Mittelſchiffs hälftig durch=
nrrdlichen
Seitenſchiff liegt ein Grab, deſſen Inhaber ſich.
e:Swöhnlich große und ſtarke Knochen auszeichnet. Unter
ulw älteſten Fußboden des Mittelſchiffs, unter einer dichen
gen Zementſchicht fand ſich ein ungeſtörtes Grab mit den
ng ichfalls ſehr großen Mannes, die Loiche war offenbar
weſen und das rotblonde Haupt= und Barthaar ſowie
uo noch recht gut erhalten. Trägt der Tote auch keinerlei
lImmt an dieſer bevorzugten Stelle doch kaum jemand
nage als ein Geiſtlicher höheren Ranges, wohl einer der
. Nach Oſten hin dehnt ſich die Kirche ſehr viel weiter
ſemals anzunehmen gewagt hätte: es ſind ſchon für 11.
ſud= Fundamente feſtgeſtellt und der Oſtabſchluß liegt dicht
wr Düne, deren Krönung die Kirche bildete. Dieſe hatte
ü e von rund 60 Metern, iſt mit dieſer Ausdehnnng alſo
größte Kwche ihrer Zeit (ſelbſt der Wiligisdom in Mainz
pfl.
Frunkhof der Kirche (das Atrium) hat ſich als größer und
erwieſen als man geglaubt hatte. Die bei früheren
ersſtellten Mauern der Langſeiten bilden nicht den äußeren
ineren Abſchluß der Hallen, die Außenmauern ſind jetzt
und liegen beiderſeits noch etwa 5 Meter weiter außer=
rlalle
ſteht mit den Langmauern der Hallen in keinerlei
wfiht wie ein römiſcher Triumpbogen, dem ſie ſicherlich
, Frei inmitten des Säulenhofes. Die Seitenmauern des
mmAnidagegen an ihr vorbei noch ein gutes Stück weiter nach
ſhsen auf die wirkliche Torhalle der Kloſterkirche, deren
muBoden gut erhalten angetroffen wurden. So wird das

Wer nicht wählt, iſt ſich über ſeine
Pflicht
als Staatsbürger nicht klar

Bb. Bensheim, 9. Nov. Gründung des Bergſträßer
Gaues im Heſſiſchen Sängerbund. Im Auftrage des Heſ=
ſiſchen
Sängerbundes hatten die Herren W. Nold=Darmſtadt und Fr.
Beltz=Seeheim die Sänger und die Vertreter der einzelnen in Frage
kommenden Geſangvereine zur Gründung eines Gaues Bergſtraße ein=
geladen
, die in dem feſtlich geſchmückten Saale des Deutſchen Hauſes
vollzogen wurde. Geſänge, Sologeſänge, Geigenſoli, die von Herrn
Muſikdirektor Doebert in außerordentlich anſprechender, exaktor Weiſe
begleitet wurden, leiteten die Verhandlungen ein und durchſetzten ſie
in recht abwechſelungsreicher Weiſe. Herr Lehrer Beltz=Seeheim er=
öffnete
und leitete die Feier, zu welcher auch Vertreter von Staat und
Behörden eingeladen waren, mit Worten der Begrüßung, die ſich ins=
beſondere
an den Vertreter des Kreisamts, Herrn Regierungsrat Dr.
Fuchs, Herrn Bürgermeiſter Dr. Angermeier, ferner an die Herren
Schulrat Haſſinger=Darmſtadt, Bundesſchatzmeiſter Bitter, Studienrat
Noth=Darmſtadt, Kreisſchulinſpektor Krämer, Oberſtudiendivektor Dr.
Ledroit=Bensheim, Muſikdirektor Doebert und die Herren der eingelade=
nen
Preſſe, ſowie an alle erſchienen Sänger rihteten. Alle dieſe Be=
grüßten
gaben ihrem Dank für die Einladung Ausdruck und bezeugten
durchweg, daß man den lobenswerden Beſtrebungen der Ventreter edler
Sangesgabe vollſtes Verſtändnis entgegenbringt. Die alsbald vorge=
nommene
Wahl der Gauleitung ergab folgendes Neſultat: 1. Vorſitzen=
der
Beltz=Seeheim, 2. Vorſitzender Meyer=Heppenheim, Schriftführer
Ingenieur Hartmann=Seeheim, Nechner Bernhard Bücher=Bürſtadt, fünf
Beiſitzer, die Herren Seitz=Biblis, Lorenz=Zwingenberg, Bernhard= Hähn=
lein
, Leonhardt=Auerbach und Nau=Lorſch. Zum Gau=Chormeiſter
wurde unter großem Beifall Herr Muſikdirektor Doebert gewählt, als
deſſen Stellvertreter Herr Lehrer Leonhardt=Auerbach. Der Vor=
ſitzende
des Heſſ. Sängerbundes, Herr Miniſterialdivektor Dr. Siegert=
Darmſtadt, hatte ein Begrüßungstelegramm geſandt. Alle Wahlen er=
folgten
mit Einſtimmigkeit und dankten die Gewählten für das ihnen
geſchenkte Vertrauen.
D. Bürſtadt, 9. Nov. Unfall. Ein bedauerlicher Unfall, der
leicht ſchlimmere Folgen hätte haben können, ereignete ſich heute früh
bei Reparaturarbeiten am alten Schulhaus. Dortſelbſt war der Dach=
deckermeiſter
Gärtner damit beſchäftigt, die Blitzableiter in Ordnung zu
bringen. Als nun Gärtner eine hierzu benutzte Leiter betrat, zerbrach
dieſelbe und Gärtner ſtürzte in die Tiefe, wodurch er verſchiedene ſchwere
Verletzungen erlitt, doch wurden bei der ſofortigen ärztlichen Unterſuchung
keine inneren Verletzungen feſtgeſtellt. Glück bei dieſem Unglück war,
daß der Unfall ſich nicht in der Pauſe zutrug, ſonſt wäre ſicherlich das
eine oder andere der ſpielenden Kinder mit verletzt worden.
* Gernsheim, 10. Nov. Waſſerſtand des Rheins am
9. November: 18; am 10. November:: +66.

Heſſiſcher Landeslehrerverein.

WSN. Frankfurt a. M., 10. Nov. Der aus über 3000 Mitglie=
dern
beſtehende parteipolitiſch und konfeſſionell ſimultane Heſſiſche
Landeslehrerverein hielt hier eine Sitzung des Hauptvorſtandes ab. Der
Vorſitzende gab Kenntmis von einer Eingabe des Vereins an das Heſſiſche
Juſtizminiſterium, worin in allen gegen Lehrer gerichteten Sexualprozeſ=
ſen
um Zuziehung von pſhchiatriſchen Sachverſtändigen erſucht wird. In
Darmſtadt, Offenbach und Mainz ſoll aus Erſparnisrückſichten je eine
Stadtſchulratſtelle abgebaut werden. Für den Fall einer Neubeſetzung
der Kreisſchulratsſtelle in Oppenheim fordert der Landeslehrerverein in
einer Eingabe an das Landesamt für das Bildungsweſen, daß ein auf
dem Boden der Simultanſchule ſtehender Bewerber Berückſichtigung fin=
det
. Zum Verbandsrechner wurde nach vier Wahlgängen Rektor Wirth=
wein
in Offenbach gewählt. Dem früheren Rechner, Heck=Zwingenberg,
der das Amt 30 Jahre lang verſah, wurde eine Ehrenurkunde und ein
Ehrenſold verliehen. Dem zum Ehrenobmann des Landeslehrervereins
ernannten Stadtſchulrat Bach=Darmſtadt überreichte der Vorſtand ein
künſtleriſch hergeſtelltes Ehrendiplom. Einer Mitteilung des heſſiſchen
Finanzminiſteriums zufolge wird Heſſen bei Einführung der neuen
Beamtenbeſoldungsordnung nicht über die Sätze des Reichs hinausgehen.
a. Offenbach, 9. Nov. In der geſtrigen Verſammlung des Haus=
beſitzervereins
hielt der Geſchäftsführer Weiſer einen Vortrag, worin er
begründete, warum kein Hausbeſitzer ſür einen Demokraten, einen
Sozialdemokraten oder einen Zentrumsmann ſtimmen könne. Sein
ſchließlicher Vorſchlag, für die Deutſche Volkspartei zu ſtimmen, fand
einmütige Zuſtimmung. Der Beſchluß iſt deshalb ſo bedeutſam, weil
Weiſer als die eigentliche Seele der Wirtſchaftspartei am Platze gilt.
Ac. Worms, 10. Nov. Prügelei in der Stadtverord=
netenſitzung
. Schon bei Beginn der Sitzung zeigte ſich eine ge=
reizte
Stimmung. Die Kommuniſtin Hagelauer ſtellte auf der Tribüne
Kriminalſchutzleute in Zivil feſt und forderte von dem Oberbürgermeiſter
deren Entfernung, was dieſer ablebnte. Ein gemeinſamer Antrag der
Sozialdemokraten, Deutſchen Volkspartei, Zentrum und Demokraten for=
derte
von der Verwaltung Aufgabe der Geheimpolitik bei Projekten,
rechtzeitige Unterrichſtung der Stadtverordneten, beſchleunigte Vorar=
beiten
ſür das Krankenhaus, mit deſſen Bqu im Frühjahr 1928 begonnen
werden müſſe, Ideenwettbewerbe dafür, für ein neues Hallenbad und
für den Bebauungsplan der Stadt, ferner Notſtandsarbeiten, darunter
auch Schaffung eines hochwaſſerfreien Feſtplatzes. In der endloſen
Debatte, die von den Sozialdemokraten und Kommuniſten zu Wahlreden
benutzt wurde, kam es ſchon zu wiederholten Zuſammenſtößen zwiſchen
Kommuniſten, Sozialdemokraten und Nationalſozialiſten. Der Ober=
bürgermeiſter
gab ſich redliche Mühe, Ruhe zu ſchaffen, was ihm aber
nicht gelang. Scharfe Worte über das Stadionprojekt, die roten Lap=
pen
bei den Umzügen uſw., fielen, aber die Bombe kam bei dem Antrag
zum Platzen: Die Südanlage in Hindenburgſtraße umzubenennen.
(Vorher ſtellte die Preſſe die Berichterſtattung nach 4ſtündiger Debatts
ein, da noch 17 Punkte der Tagesordnunng und über 50 Wortweldungen
vorlagen.) Die Kommuniſten griffen die Sozialdemokraten ſcharf an,
dann wehrte ſich der Nationalſozialiſt dagegen, daß man auch eine
Straße nach dem Vaterlandsverräter Ebert benennen wolle. Dies
war das Signal zu einer großen Prügelei!! Sieber (Soz.) warf nach
dem Nationalſozialiſten ſeinen Aſchenbecher und die Sozialdemokralen
begannen ihn derartig zu verhauen, ohne daß die Verſuche der Rechten,
dieſe wüſte Schlägerei zu verhindern, gelangen. Die Tiſche wurden
dabei verſchoben und ein Teil der Stadtverordneten verließ unter Proteſt
den Saal. Polizei mußte gerufen werden, die den Nationalſozialiſten in
Schutzhaft nahm. Der Oberbürgermeiſter mußte die Sitzung mit halb=
wegs
erledigter Tagesordnung abbrechen, ohne daß eine neue Sitzung
anberaumt wurde. Der Aelteſtenausſchuß wird ſich jetzt mit dieſer
Sache befaſſen.
Lpd. Butzbach 9. Nov. Im Getriebe umgekommen. In
dem Triebwerk der Schuhfabrik Rumpf warde ein Arbeiter von einem
Treibriemen erfaßt und ins Räderwerk geſchleudert. Schververletzt kan
der Mann ins Krankenhaus, wo er kurz nach ſeiner Einlieferung ſtarb.
WSN, Gießen, 10. Nov. Tragiſcher Tod eines Kindes.
Einen tragiſchen Tod fand der neun Jahre alte Sohn des Reichsbahn=
aſſiſtenten
Heinrich Müller in Lollar. Das Kind ſpielte vor einigen
agen mit andern Kindern, wobei es mit einer Stange einen Stoß
gegen das Auge bekam. Die Sache ſah zunächſt ganz ungefährlich aus.
Nach zwei Tagen verſchlimmerte ſich jedoch das Befinden des Kindes ſo,
daß es am Sonntag nach Gießen in die Klinik überführt werden mußte.
Hier iſt der bedauernswerte Junge am Dienstag abend geſtorben. Der
Stoß bei dem Spiel hatte einen Bluterguß in das Gehirn zur Folge
gehabt.

SCHLACHT AN DER ULREPFORTF

Die historische Bedeutung des Namens
OVERSTOLZ istüber die Grenzen des Rhein
landes hinaus kaum bekannt. Seine Geschich-
te
ist, wie die Sage vom Roland,ein Symbol dens
Aufopferung und Teue.
ch einer dunklen Nacht des Jahres 1268brachen
fünfhundert Uimburgische Söldner bei der Ulre.
Porte in die Stadt Köln ein. Sie wurden durch
einen unterirdischen Gang,den ein Verräteky
der Fickschster Haveniet,um fünfundzwan.
zig Mark gegraben hatte, mit Mann und Ross
eingelassen. An der Spitze eines Fähleins von
nur vierzig Bewaffneten warfsich Matthias
Overstolz, der Ubermacht entgegen, schlugden
Feind und Liess sein Leben, um seine laterstadt
vor Brandschatzung und Verderben zu reitenO
Unsere Liebe zur rheinischen Heimat und
unser Wunsch, den Namen OVERSTOLZ zu neuem
leben zu erwecken, liess vor zehn Jahren diese
Marke entstehen.
Heute klingt OVERSTOLZ von Mund zu Mund
überall im Reiche und weckt als Bezeichnung
der meistgerauchten Zigarette Deutschlands die
Erinnerung an den guten Namen und seinen
alten Ruhm.

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[ ][  ][ ]

Freitag, den 14 November 1927

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wünsche und Blumenspenden haben mir große Freude
bereitet, insbesondere ist es mir ein Bedürtnis, dem
Katholikenverein seinem Vorstand und Vor=
sitzenden
Herrn Rechtsanwalt Dr. Geißner, sowie
dem Reichsbund ehem. Militärmusiker und
dessen Vorsitzenden Herrn L. Beckmann für die
übermittelten warmen Worte herzlichen Dank zu
sagen. Mit hesonderer Anerkennung muß ich auch
der Ehrung gedenken, die mir durch das von über
60 Mitgliedern des Reichsbundes ehem. Militär-
musiker
unter, Leitung ihres Dirigenten Herrn G.
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[ ][  ][ ]

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Mechr- mit
arigeiten
Aräofort
gei= mit
Briken u
Lüegen u
.730192
usrläſſ
Toooen
M 44 J
nu gens
3.8 Uhr
Nac ſucht.
miß ge=
üeselt
u
ſen-Kin=
Das
ürer
oder
ver=
huckellen

Uhr

Seite 9
Laufnäd hen ſucht
telle. Ang. u J108
an die Gſchſt, 0150
Mädchen, 27 J., das
etw koch u. büg kann,
ſucht Stelle im Prip.=
Haus. Angeb. a Dia=
koniſſenhaus
Erbacher
Str. 25, Darmſt. /*30129
hat
Witwe noch
Tage im Flicken frei
in und außer dem
Hauſe. Angeb. unt.
J98 a. b. Geſch. 30122
Ehrl. Mädmen
geht waſchenu putzen
Langgaſſe 17, part,
(*30037df)
Mnnd
Tüchliger Herren=
Friſeur ſ. Stellung
bis 15. Nov. (S 17568
An ebvte u J 129
an die Geſchäftsſt.
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mit langjähr. Praxis,
ſowohl in Werkſtatt,
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2 u. 3b. ſucht Tauer=
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Monteur. Angeb. u.
J 114 Gſchſt. (*3/ 163

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das Führen
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Staatsbeamter ſucht
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aber ſofort, indzwar
auf die Dauer von
23 Jahren. Weit=
gehendſtes
Ent gegen=
kommen
bezügl Zins=
und Proviſionsbedin=
gungen
für den Dar=
lehensgeber
. Aus=
reichende
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vorhand. Streng reelle
Ehrenſache. Ang. b u.
J 111 Geſchſt. ( 30156

Soomk.
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leihen ceſ. Rückz nach
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1200 Mk.
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Binſen zu leihen ge=
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an d. Geſchäftsſtelle,
(*301901g)
3u mieten geſucht
Ingenieur
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mer 313

Freitag, den 11. November 1927

ch und Ausland
zſor Sauerbruch in Berlin
zSantritt des berühmten Chirurgen.

Aurn

am. Strit

U, RkW
n 4u

am.-Strit

Eurnſt Ferdinand Sauerbach,
guw(Sirurg, hat ſein Lehramt als ordent=
beſor
der Chirurgie an der Univerſität
enreten. Der erſt 52 Jahre alte Gelehrte
ble m9101918 Ordinarius in Zürich und
ty EMünchen. Sein bewährtes Unterdruck=
1Be Bruſthöhlenoperationen, eine von ihm
oſhüfuierte willkürlich bewegbare, künſtliche
Lulem aber ſeine Operationserfolge, haben
hm einen Weltnamen gemacht.
ptfeuer in einer Möbelfabrik.
Das Fabrikgebäude der Hanauer
lirbrik Schwab in Bruchköbel im
s wäſt in der Nacht zum Donnerstag durch
Billun, vollſtändig eingeäſchert worden. Auch
bolfiuſſöinen ſind mit verbrannt. Der Schaden
fotlt,d 500 000 Mark.
B10D0 Mark Goldwaren erbeutet.
gm.=Stribiſſießn). In einer der letzten Nächte ſtatte=
dätſger
: Uhren= und Goldwarengeſchäft Adolf
ir Koſenſtraße einen Diebesbeſuch ab und
a in shmn
ü5 Tdwaren und Schmuchſachen im Werte
zu Farben,
üfſän0 Mark. Von den Tätern fehlt jede

T heiliger Bürokratismus.
Tautern. Das hieſige Finanzamt
r Tage einem Geſchäftsmann eine Nach=
3½n zu ſeinem Umſatzſteuerbeſcheid. An
ſikal lung fehlte ein ganzer Reichspfennig
ihſumtſumme von mehreren hundert Mark.
ires Monats iſt dieſer Pfennig an die
Zu entrichten, andernfalls Mahnung und
Makung, 10 Prozent Verzugszinſen uſw.
kn, umfaßt vier gedruckte Seiten.
Den Vetter erſtochen.
M. In Rehweiler ermordete der 19 Jahre
Mkrsſohn Willi Staub ſeinen 22 Jahre
amil Baer, indem er ihm nach kurzem
emen Dolch in die Bruſt ſtieß. Baer
Verelle tot. Der Täter, der ſich nach dem
Auss Bett legte, wurde verhaftet.
er! Tod auf der Lokomotive.
Mcänem Unfall mit tödlichem Ausgang
Nezervelokomotivführer Gotthard Knopp
BA0. Auf einer Dienſtfahrt muß er wohl
/FSmtion Dornbach vom Führerſtand der
E MſndEi3 hinausgelehnt haben, um die Fahr=

i ſer ehen, wobei er anſcheinend mit dem
ten neben den Schienen ſtehenden Pfahl
acktoßen iſt. In beſinnungsloſem Zu=
THMu in das Dornbacher Krankenhaus ge=
% ſer, ohne das Bewußtſein zu erlangen,
heuunglückte Beamte, der erſt 34 Jahre
auſatelrläßt eine Frau und drei unmündige

der Doktor Eiſenbart und

u6des Wunderdoktors Eiſe
jühren am 11. November 17.
Aheute im Volksmunde un
Studentenliedern lebt.

Trauerfeier für den Prinzen Friedrich Karl von Preußen.
Hindenburg und Mackenſen im Trauergefolge.

Reichspräſident von Hindenburg und Feldmarſchall von Mackenſen haben ſich nach Nikolskoe bei
Potsdam begeben, um die letzte Ehre dem im Weltkriege gefallenen und nach der Heimat über=
führten
Fliegeroffizier Prinz Friedrich Karl von Preußen zu erweiſen.
Die italieniſch=franzöſiſche Prinzenhochzeit.

Zur Trauung des Herzogs von Arulien mit der Prinzeſſin Anna von Frankreich ſind außer den
Königen von Italien und Spanien, den Herzögen von Aoſta und von Guiſe, auch die Prin=
zeſſinnen
Giovanna von Savoyen und Maria Joſe von Belgien erſchienen. Die belgiſche Prin=
zeſſin
wurde von dem Kronprinzen von Italien im Hochzeitszug geführt.

Todesurteil.
Magdeburg. Das Schwurgericht verurteilte
den Gärtner Kropp zum Tode und dauerndem Ver=
luſt
der Ehrenrechte. Er hat im Juli d. J. die
72 Jahre alte Kantorswitwe Böhm ermordet und
beraubt.
Vor einem Fernſprechverkehr mit Dampfern
auf hoher See.
TU. Berlin. Wie das Acht Uhr=Abendblatt
zu melden weiß, hat die Reichspoſt ein Verſuchsſchiff,
den Dampfer Höxter, ausgerüſtet, der in aller=
nächſter
Zeit auf einer mehrwöchigen Verſuchsfahrt
auf der Nord= und Oſtſee prüfen ſoll, ob ſelbſt bei
ungünſtigem Wetter zwiſchen dem Kontinent und
Dampfern auf hoher See telephoniert werden kann.
Die Reichspoſt hatte bereits vor einiger Zeit erfolg=
reiche
Fernſprechverſuche mit ſchwimmenden Dampfern
von der Funkſtation Norddeich aus unternommen.
Dieſer Fernſprechverkehr arbeitete ſo gut, daß er
auch auf den gewöhnlichen Landleitungen nach Berlin
übertragen werden konnte. Die Techniker der Reichs=
poſt
zeigen darüber großen Optimismus, da in ab=
ſehbarer
Zeit ſelbſt von einem Fernſprecher des
Ortsverkehrsnetzes aus mit einem Dampfer auf See
geſprochen werden kann.
Eigenartiger Unfall.
Berlin. Fünf Perſonen, die in einem Auto am
Mittwoch nachmittag von Hennigsdorf zur Techni=
ſchen
Hochſchule in Charlottenburg fuhren, waren
bei ihrer Ankunft betäubt. Sie erholten ſich jedoch
raſch, ſo daß ein herbeigerufener Arzt nicht mehr
einzugreifen brauchte. Der Unfall iſt vermutlich auf
Kohlenoxydgas zurückzuführen, das der Heizungsan=
lage
des Auto entſtrömt und in den Innenraum des
Autos gelangt iſt.
Die Berliner Dauer=Bauausſtellung.
Berlin. Ein Stadtverordnetenausſchuß hat ſich
am Donnerstag zum dritten Male mit der Ma=
giſtratsvorlage
über die Errichtung einer Daueraus=
ſtellung
in Berlin eingehend beſchäftigt und nach
längerer ſehr lebhafter Erörterung beſchloſſen, die
Magiſtratsvorlage anzunehmen. Nach dieſer ſollen
7 Millionen Mark bewilligt werden unter der Vor=
ausſetzung
, daß auch die Intereſſenten, das Reich
und Preußen ſich an dieſer Ausſtellung mit Zu=
ſchüſſen
beteiligen.
Eine Alphütte verbrannt.
Ein Toter, zwei Verletzte.
Klagenfurt. Auf der Ettler=Alp in Ober=
kärnten
iſt die erſt kürzlich neu eingerichtete =Hütte
und ein daneben ſtehender Stall durch Feuer ver=
nichtet
worden. Von den in der Hütte nächtigenden
Holzknechten iſt einer verbrannt, zwei andere er=
litten
ſchwere Brandwunden.

Strafantrag im Prozeß gegen den
Langen Joſeph.
Schwerin. In dem vor dem Erweiterten
Schöffengericht in Grabow verhandelten Prozeß ge=
gen
den Schnitter Joſeph Sufka, genannt langer
Joſeph, und die von ihm geführte zwölfköpfige Ein=
brecherbande
beantragte der Staatsanwalt gegen elf
Angeklagte Zuchthausſtrafen von insgeſamt 68½
Jahren. Davon entfallen allein auf das Haupt der
Bande 43 Jahre und vier Monate Zuchthaus, die
allerdings auf die höchſtzuläſſige Strafe von 15
Jahren Zuchthaus zuſammengezogen werden. Das
Urteil wird am Freitag vormittag verkündet.
Ein ſenſationeller Giftmordprozeß.
Weiden. Vor dem Schwurgericht Weiden wird
ein großer ſenſationeller Giftmordprozeß verhandelt.
Der verheiratete Dienſtknecht Karl Müller und deſſen
Ehefrau aus Joſephshof haben ſich wegen fünffachen
Mordes zu verantworten. Zunächſt hatte der An=
geklagte
im Januar 1925 ſeine erſte Frau durch Ar=
ſenik
vergiftet und bald darauf, nachdem er noch ſein
einjähriges Kind ebenfalls auf dieſelbe Weiſe aus der
Welt geſchafft hatte, eine neue Ehe mit der jetzigen
Mitangeklagten, Anna Müller, eingegangen. Gemein=
ſchaftlich
haben die Eheleute dann erſt den Vater
der erſten und dann noch ein Kind aus erſter und
das Kind aus zweiter Ehe auf gleiche Weiſe er=
mordet
. Zu der Verhandlung, die mehrere Tage in
Anſpruch nehmen wird, ſind insgeſamt 78 Zeugen
geladen.
Flugzeugtrümmer auf dem Meere.
Paris. Wie Havas aus Cherbourg berichtet,
ſind die Trümmer eines ſilberweiß geſtrichenen Flug=
zeuges
auf See treibend von einem Zollbeamten in
der Gegend von Etaples entdeckt worden. Die
Marinebehörden von Cherbourg haben Marineflieger
angewieſen, die Herkunft dieſer Trümmer feſtzuſtellen.
Ein Kampf mit bewaffneten Räubern.
Paris. Ein echter Wild=Weſt=Film ſpielte ſich
am Mittwoch in der ſpaniſchen Marokkozone ab.
Vier Perſonen aus Caſablanca begaben ſich im Auto
nach Tetuan, wo ſie im Laufe der Nacht ein Juwelen=
geſchäft
ausplünderten. Mit ihrer Beute im Werte
von 40 000 Peſetas ergriffen ſie in ihrem Automobil
die Flucht. Die ſpaniſche Polizei machte ſich in zwei
mit Maſchinengewehren ausgerüſteten Automobilen
an die Verfolgung der Räuber und holten ſie nach
aufregender Jagd noch vor der Grenze der ſpaniſchen
Zone ein. Nun entſpann ſich ein lebhaftes Feuer=
gefecht
zwiſchen den bewaffneten Räubern und ihren
Verfolgern, in deſſen Verlauf drei Poliziſten getötet
und vier verletzt wurden. Schließlich mußten ſich die
ebenfalls verwundeten Banditen ergeben. Ihre Beute
wurde in einem Erſatzreifen verſteckt aufgefunden.

Neue Hochwaſſergefahr.
Hochwaſſereinbruch in den Limburger
Schleuſenbau.
Limburg. Das Hochwaſſer der Lahn hat in
der vergangenen Nacht die zur Neueinrichtung der
Limburger Schleuſen errichteten Staudämme, durch
die das Schleuſenbett trocken gelegt war, eingedrückt
und die geſamte Schleuſenanlage überflutet. Der
Schaden iſt groß. Der Fortgang des Schleuſenbaues
iſt für einige Zeit unterbrochen.
Hochwaſſer am Rhein.
Koblenz. Infolge der ſtarken Regengüſſe der
letzten Tage macht ſich wieder ein Steigen der Neben=
flüſſe
des Rheins bemerkbar. Der Neckar iſt in Jagſt=
feld
um 1,16 Meter und der Obermain bei Schwein=
furt
um einen halben Meter geſtiegen. Beſonders
ſtark iſt diesmal die Moſel in Trier geſtiegen, näm=
lich
um 2,30 Meter in zwei Tagen. Von der Ober=
moſel
wird weiteres Steigen gemeldet. Die Moſel
führt Reiſig, Schilf und auch Grummer mit ſich, das
nicht rechtzeitig geborgen werden konnte. Auch Saar,
Sauer und Kyll ſind über die Ufer getreten.
Unwetter und Hochwaſſer in den Alpen.
Baſel. Ueber den Kanton Teſſin gingen am
Donnerstag vormittag ſtarke Gewitter mit neuen
heftigen Regengüſſen nieder. Die Flüſſe ſind überall
im Steigen begriffen und führten teilweiſe ſchon Hoch=
waſſer
. Von Reichenau bis Buchs iſt das Waſſer des
Rheins ſeit Montag abend um einen vollen Meter
angeſtiegen. Es ſteht nur noch zehn Zentimeter unter
der neuaufgefüllten Dammkrone. Ein Notſteg, bei
dem vom Hochwaſſer kürzlich ſchwer heimgeſuchten
Schanns iſt fortgeriſſen worden. Auch im Lichten=
ſteiniſchen
Vaduz befürchtet man einen neuen Waſſer=
einbruch
. Zum Glück iſt ſeit Donnerstag früh in
den höheren Lagen Schneefall eingetreten.
Schwere Stürme an den franzöſiſchen Küſten.
Paris. An den franzöſiſchen Küſten wüten ſeit
einigen Tagen heftige Stürme, die großen Schaden
verurſachen und den Schiffsverkehr lahmlegen. So
mußte in Cherbourg der Schiffsverkehr ſtillgelegt
werden. In Omonville wurden von den eindringen=
den
Fluten zahlreiche Häuſer unter Waſſer geſetzt und
mußten geräumt werden. Bei Plouguneau an der
bretoniſchen Küſte ſcheiterte ein engliſcher Dampfer,
ſeine Beſatzung konnte jedoch gerettet werden. Im
Golf von Gascogne ertrank die acht Mann ſtarke Be=
ſatzung
eines Fiſcherbootes. Nach einem Funkſpruch
des deutſchen Dampfers Julius Schindler befindet
ſich der holländiſche Dampfer Zeus in Seenot und
verlangt Hilfe.
Schneefall im Rieſengebirge.
Hirſchberg (Rieſengebirge). Im Rieſengebirge
hat ſich am Mittwoch vormittag plötzlich Schneefall
eingeſtellt. Bis etwa 500 Meter Höhe beträgt die
Schneedecke etwa 5 Zentimeter. Auf dem Kamm
herrſcht 3 Grad und in den Vorbergen 1 Grad Kälte.
Ueberſchwemmungsgefahr im Veltlin.
Sondrio. Der anhaltende Regen im Veltlin
hat die Gebirgshäche wieder anſchwellen laſſen, ſo
daß neue Ueberſchwemmungen in der Ebene be=
fürchtet
werden. Der Mallero iſt wieder in beun=
ruhigender
Weiſe angeſchwollen, ſo daß man in
Sondrio ernſte Befürchtungen hegt. Die Adda iſt
bei Caſtione neuerdings über die Ufer getreten und
bedroht die Eiſenbahnlinie, ſo daß der durchgehende
Verkehr wieder unterbrochen werden mußte und nur
durch Umſteigen möglich iſt. Der Fluß Maſino hat
die Fluren von Ardenno und die Eiſenbahnlinie
überſchwemmt.
Ein engliſcher Militärflieger verunglückt.
London. Bei einem Flug eines Militärflug=
zeuges
verſagte am Mittwoch in der Nähe von Im=
berhorne
(Suſſex) der Motor. Der Flugzeugführer
und der Beobachter ſprangen aus 700 Metern Höhe
mit dem Fallſchirm ab. Da der Fallſchirm des Flug=
zeugführers
ſich nicht öffnete, ſtürzte er wie ein Stein
ab und war ſofort tot. Der Beobachter landete un=
verſehrt
. Die Maſchine iſt abgeſtürzt und verbrannt.
Zuſammenſtoß eines Flugzeugs mit einem
Eiſenbahnzug.
Nach Blättermeldungen aus New York ereignete
ſich in Newmarket (New Jerſey) ein Zuſammenſtoß
zwiſchen einem Flugzeug und einem Eiſenbahnzug.
Ein Poſtflugzeug, das ſich im Nebel verirrt hatte,
ging auf einem Eiſenbahngeleiſe nieder. Im gleichen
Augenblick fuhr ein Schnellzug heran, der den Ap=
parat
vollſtändig vertrümmerte. Der Pilot entrann
dem Tode. Es iſt wohl das erſte Unglück dieſer Art.
350 Jahre Kartoffelwirtſchaft
in Europa.
Die Frucht der Erdumſegelung Francis Drakes.

Sir Francis Drate,
der berühmte engliſche Seeheld, trat vor 350 Jahren
am 13. November 1577 ſeine große Reiſe um die
Erde an, von der er u. a. die Kartoffelpflanze aus
Amerika nach Europa gebracht hat. Es wird zwar
behauptet, daß die Pflanze in England ſchon einige
Jahre zuvor bekannt war, doch iſt die große Ver=
breitung
der Kartoffel allein auf Drake zurück=
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A0s Bürger, Bruder, Kamerad,
getreu der Philoſophen Lehren
und allem Köſtlichen im Leben,
will ich mich ſtets als Menſch bewähren,
mit ſchlichten Worten und ſchlichter Tat
der Menſchenwelt den Frieden geben.
zorte Friedrichs des Großen, die er in einem Briefe
ſaurz vor ſeiner Thronbeſteigung niederſchrieb, ſind
uegen Beweiſe, daß der große König ein Friedensfürſt
Die Ereigniſſe der Geſchichte wieſen ihm einen
ein ſiegreichen ſchleſiſchen Kriege war König Friedrich
ſungen ſeiner Kavallerie unzufrieden geweſen, hatte
chicktes Verhalten in der Schlacht bei Mollwitz ihm
urteil von den Lippen gelockt: Die Kavallerie iſt
ß ſie der Teufel holt.
m. Frieden von Berlin vom 28. Juni 1742 exerzierte
Mänig täglich ſelbſt Schwadronen und Regimenter
utrü=i und gab ihren Führern taktiſche Aufträge. Der
mnicht aus, er verſinnbildlichte ſich in dem Wort
heßzerg im zweiten ſchleſiſchen Kriege.
zusedeberg verkörpert die Uebertragung des Angriffs=
ſdu
s Siegerwillens König Friedrichs auf ſeine Reiterei.
üinn des Juni 1745 ſtanden ſich das verbündete öſter=
cieche
Heer und das preußiſche Heer beide zirka
itſtark gegenüber. Es war Friedrichs Plan, die
Oeſterreicher und Sachſen zu überfallen und vernich=
fm
, wenn ſie aus den oberſchleſiſchen Bergen in die
ſgeien würden. Um ſie hierzu zu veranlaſſen, erweckte
üurch ſeinen Feinden gegenüber, denen er auch durch
ch=Nachrichten zukommen ließ, den Eindruck, daß er
ſien: Heer in vollem Rückzuge befände, während er in
ütine Truppen hinter den Striegauer Höhen ver=
uer
perſönlichen Erkundung auf den Ritterbergen
dus Striegau zurückgekehrt, erteilte König Friedrich
7745 um 6 Uhr abends den Befehl zum Aufbruch
gar von Alt=Jauernick; die Zelte blieben ſtehen und
er ſollten brennend erhalten werden. Beſchwerlich
hrnarſch querfeldein, zumal der Waſſerlauf der Pols=
Jaſſer reichte den Soldaten bis an die Knie
mwverden mußte. Zur kurzen Nachtruhe lagerte ſich
Mroch, in ſeinen Mantel gehüllt, in ſternklarer Nacht
Mies Truppen.
ungsanbruch erteilte der König ſeinen Angriffsbefehl;
Uſhongens bricht das preußiſche Heer auf und marſchiert
ſwwrahts ab. Der preußiſche Angriff, an dem auch das
eiwrgprinz von Heſſen=Darmſtadt teilnahm, richtet ſich
ſtßen die ſächſiſchen Truppen, die völlig überraſcht wer=
ggmmshayn
und Eisdorf nodweſtlich Striegau. Dem
iBefihrten Angriff können die Sachſen nicht wider=
truen
geworfen, eine Anzahl Geſchütze erobert; unter
nmm befand ſich der ſächſiſche General von Schlichting.
ſomrmittags war der linke Flügel des verbündeten
hitzſiEhſiſchen Heeres bereits vollkommen geſchlagen und
mr, teils abgedrängt.
euFo günſtig ſtand die Schlacht in der Mitte und auf
ügel des preußiſchen Heeres, da das Graben=
35h Thomaswaldan die Entwicklung des preußiſchen
l. verzögert hatte, wodurch die Oeſterreicher genü=
ſwen
, ihre Gegenmaßregeln zu treffen. Auch das
Mr=Kavallerie des linken preußiſchen Flügels wurde
ſwrrechen eine Brücke bei Teichau aufgehalten, ſo daß
hifier=Schwadronen ſich der öſterreichiſchen Reiterei

Freitag den 11 November 1927

gegenüber ſahen. Trotzdem ritt General von Kyau mit dieſen
10 Küraſſier=Schwadronen zur Attacke an, die auch die an Zahl
weit überlegene öſterreichiſche Reiterei zurückwarf, da Zieten
eine Furt entdeckt hatte und mit ſeinen Huſaren=Schwadronen
der öſterreichiſchen Kavallerie in die Flanke fiel.
War auch die iſterreichiſche Reiterei zurückgeſchlagen, ſo hatte
ſich die Lage der Mitte und des linken Flügels des angreifenden
preußiſchen Heeres dadurch noch ernſter geſtaltet, weil infolge
eines während der Schlacht ausgegebenen Angriffsbefehls des
Königs, der mißverſtändlich überbracht worden war, im erſten
Treffen der preußiſchen Angriffsfront eine Lücke von mehreren
Bataillonsbreiten entſtanden war.
Da plötzlich ertönten Kaballerieſignale, und das Dragoner=
Regiment Bayreuth 10 Schwadronen mit 1500 Pferden
brauſt in entwickelter Linie heran, vor der Front allen ſichtbar
der Chef des Regiments, Generalleutnant Graf Geßler, und
der Regiments=Kommandcur, Oberſt Otto Martin von Schwerin.
Das Dragoner=Regiment Bahreuth jagt durch das erlvähnte
Loch im erſten Freußiſchen Treffen hindurch und wirft ſich auf
die öſterreichiſchen Infanterie=Regimenter, dieſe vollſtändig
niederreitend und eine Panik im öſterreichiſchen Heere verbrei=
tend
. Das Dragoner=Regiment Bayreuth hat auf dem Gefilde
von Hohenfriedeberg 20 öſterreichiſche Bataillone niedergeritten,
2500 Gefangene gemacht und 66 Fahnen und 4 Geſchütze erbeutet
und dabei nur einen eigenen Verluſt von 94 Mann gehabt.
Dieſe einzig daſtehende, ruhmvolle Tat der Bayreuth= Dra=
goner
hat den vollſtändigen Sieg der Schlacht entſchieden; be=
reits
um 9 Uhr morgens zieht ſich das ganze öſterreichiſche Heer
fluchtartig über Hohenfriedeberg nach Böhmen zurück, gefolgt
von der Armee des großen Königs.
Es war noch nicht lange her, da war König Friedrich beim
Exerzieren mit ſeinen Bayreuth=Dragonern ſehr unzufrieden
geweſen und hatte ſie ein ganz verſoffenes Regiment genannt;
hierüber erbittert, hatte der Regiments=Kommandeur, Oberſt
Otto Martin von Schwerin, dem König ſein Ehrenwort gege=
ben
, nie mehr den Degen zu ziehen; er behielt aber auf des
Königs Geheiß die Führung des Regiments bei.
Ein ergreifendes Bild hat den Augenblick verewigt, in dem
das Dragoner=Regiment Bayreuth, an ſeiner Spitze die 66 er=
beuteten
Fahnen und 4 Geſchütze ſowie die 2500 Gefangenen, auf
dem Schlachtfeld von Hohenfriedeberg vor König Friedrich vor=
beimarſchiert
: Vor den Trophäen reiten der Chef des Regi=
ments
, Generalleutnant Graf Geßler, und der Regiments= Kom=
mandeur
, Oberſt Otto Martin von Schwerin; in Höhe des
Königs angekommen, ruft Graf Geßler: Euer Majeſtät, dat
ſin nu mine Söpers, während Oberſt von Schwerin ſalutierend
ſeine Reitpeitſche ſenkt, die er ſtatt des Degens während der
Attacke in der Hand geführt hatte. Der jugendliche König
Friedrich, auf einem Schimmel haltend, lüftet ſeinen Dreiſpitz
und bricht bewundernd in die Worte aus: Die Welt ruht nicht
ſicherer auf den Schultern des Atlas als Preußen auf einer ſol=
chen
Armee!
Hohenfriedeberg war mehr als eine ſiegreiche Schlacht. In
ſeinen Maßnahmen vor und in ſeinem Handeln während der
Schlacht erweiſt ſich König Friedrich auf der Höhe ſeines Feld=
herrnruhms
. Friedrich bindet ſich bei Hohenfriedeberg nicht an
die ſchematiſche Schlachtodnung ſeiner Zeit, wie er es noch bei
Mollwitz getan hatte, ſondern er ſetzt ſeine Truppen dort ein,
wo die Umſtände es erheiſchen. Er läßt ſich durch die Wechſel=
fälle
der Schlacht nicht zum perſönlichen Eingreifen in vorderſter
Linie verleiten, ſondern nimmt ſeinen dauernden Standpunkt
auf der Striegauer Windmühlenhöhe, die er nur einmal kurz
verläßt, um den durch ſeinen mißverſtandenen Befehl entſtande=
nen
Irrtum abzuſtellen. Seine Generule unterſtützen ihn in
glücklichſter Weiſe und ſeine Truppen werden allen hohen An=
forderungen
, die an ſie ſowohl beim Nachtmarſch als auch bei
der Entwickelung in dem ſchwierigen Gelände ſowie beim An=
griff
geſtellt werden, gerecht.

Seite 13

Größte Beachtung verdient die Verwendung der Artillerie
bei Hohenfri=deberg: auf König Friedrichs Befehl werden die
während des Vormarſches weit vorne in die Marſchordnung ein=
gegliederten
ſchweren Geſchütze frühzeitig auf beherrſchenden
Punkten abgeprotzt, von denen ſie während der ganzen Schlacht
gut wirken können und auch die preußiſchen Kavallerieangriffe
unterſtützen.
Ein beſonderes Ruhmesblatt bildet die Schlacht bei Hohen=
friedeberg
für die preußiſche Kavallerie, die ſich dort unverwelk=
bare
Lorbeeren errungen hat, in überragendſter Weiſe das
Dragoner=Regiment Bayreuth, das ſpätere Küraſſier=Regiment
Königin in Paſewalk.
Hat König Friedrich in ſpäteren Jahren auch noch größere
und ſchönere Schlachten ſiegreich geſchlagen, Hohenfriedeberg
bleibt die volkstümlichſte! Hohenfriedeberg war auch der erſte
große Sieg, auf den König Friedrich perſönlichen Einfluß hatte,
und der nicht nur das Anſehen des preußiſchen Heeres befeſtigte,
ſondern auch den Feldhe rnruhm des großen Königs begründete.
Unter den alten Armccmärſchen nimmt der Hohenfriedeberger
Marſch eine hervorragende Stelle ein. Seine Kompoſition wird
Friedrich dem Großen zugeſchrieben. Wenn ſeine wohlbekannten,
hinreißenden Klänge an unſer Ohr ſchlagen, dann erinnern ſie
uns daran, daß das Wort Hohenfriedeberg eine Tat be=
deutet
, und die Tat iſt des Deutſchen ſtolzeſtes
Wort.
Ei.
(Eine altgermaniſche Urnenſtätte in der Mark.
Ueber die Entdeckung eines altgermaniſchen Urnenfeldes zwiſchen
Werder und Großkreuz, üb.r die hirzlich berichtet wurde, er=
fahren
wir folgende intereſſante Einzelheiten:
Die Fundſtelle liegt auf dem Beſitz des Rittergutsbeſitzers v. Nochow
auf Gollwitz. Bei der Bearbeitung des Bodens ſtieß man auf einige
Urnen, und unter Leitung des Magiſtratsrats B.ſtehorn, des Leiters
des Potsdamer Muſeums, wurden nun planmäßige Ausgrabungen ein=
geleitet
, die äußerſt wertvolle Funde gezeitigt haben. Insgeſamt wur=
den
bisher 35 Urnen mit Leichenbrandaſche und den üblichen Beigabeu
gefund.m. Die Anlage der Urnenſtelle dürfte in die Zeit der letzten fünf
Jahrhunderte vor Chriſti Geburt fallen, alſo in die Zeit, da die Sem=
nonen
, der vornehmſte Stamm der Sueben, das Havelland bewohnten.
Die Sucben ſind bekanntlich die Vorfahren der heutigen Schwaben und
waren in der Völkerwanderung aus dem Lande zwiſch.n Oder und Elbe
allmählich weiter ſüdlich bis in das heutige Alemanien gezogen. Die
Semnonen verſchwanden mit dem Ausgang des zweiten Jahrhunderts
v. Chr. aus der Geſchichte.
Die Beigabin in den Urnen geben nun der Altertumsforſchung ſehr
wertvolle Anhalte für die Kultur der Semnonen in den letzten vorchriſt=
lichen
Jahrhunderten in der Mark Brandenburg, über die man bisher
nur ſehr wenig gewußt hat. Zunächſt iſt von beſonderem Intereſſe die
Tatſache, daß die Urnen teilweiſe ſchöne Ornammte in der Art der ſo=
genannten
Mäander=Kultur aufweiſen, wie ſie nach den bisherigen Feſt=
ſtellungen
der Wiſſenſchaft in den erſten beiden nachchriſtlichen Jahr=
hund
nten allerdings in verfeinerter Weiſe üblich war. Die neuen
Funde geben alſo ein Bild von den Anfängen dieſer Kultur, Bemerkens=
wert
iſt die Technik, in der dieſer Urnenſchmuck ausgeführt wurde, und
zwar ſind die Ornamente in den friſchen Ton mit feinen Rollrädchen
eingeritzt. Eine Urne trägt auch ein mit der gleichen Technik ausge=
führt’s
Bodenzeichen in Kreuzform, eine ſehr ſelten vorkommende Ver=
zierung
, die wahrſcheinlich mit der Kennzeichnung der Eigentumsver=
hältniſſe
an den Urnen in Verhindung ſteht. Die Beigaben in den
Urnen beſtehen aus kleinen Gefäßm, in denen wohl die Lieblingsſpeiſen
und =getränke des betreffenden Verſtorb men mitgegeben wurden; ferner
Gewandnadeln in Bronze und Eiſen, Bronzebeſchläge eines Holzeimers,
ferner ein Ohrring mit blauer Glasperle.
An der Freilegung weiterer hier vermteter Funde an der Aus=
grabungsſtelle
, die an einem Berghange der Chauſſee von Werder nach
Großkreuz liegt, wird intenſiv gearbeitet. Außerdem hat man abeu
neuerdings auf der anderen Seite der Straße in einer Wieſe auch die
Ueberr ſte der Dorfſiedlung gefunden, zu der das Urnenfeld einſt gehört
hat. Bisher konnten mehrere Herdſtellen entdeckt werden, an d’nem
man Steine, vermiſcht mit Brandaſche, ausgegraben hat. Man hofft,
daß weitere Nachforſchungen noch zu wertvollen Ergebniſſen führen
werden.

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Samstag, den 19. Novemb. 1927,
vormittags 10 Uhr, ſollen in den
Amtsräumen des Heſſ. Kuliurbquamts
Tarmſtadt die Angebvie auf nachfolgende
Arbeiten, für die Feldbereinigung Ober=
Kklingen entgegengenommen werden:
Los I 17 Straßenabfahrten,
Los II 5 Feldwegbrücken u. Durch=
läſſe
,
Los III u. IV 3200 cbm Feldgräben,
Los VVlII 70000m Wegplanierung.
Pläne liegen bei unterzeichneter Be=
hörde
, Bleichſtraße 1, zur Einſicht auf.
Angebotsvordrucke ſind daſelbſt zum
Preiſe von 1 Mk. erhältlich. Zuſchlag
vorbehalten. Zuſchlagsfriſt 3 Wochen.
Darmſtadt, den 7. Nov. 1927. (17524
Heſſiſches Kulturbauamt.
Kanalbauarbeiten.
Die Herſtellung von rund 370 m
Steinzeugrohrkanal ſoll vergeben werden.
Arbeitsbeſchreibungen und Bedingun=
gen
liegen bei dem Tiefbauamt Zimmer
Nr. 6, während der Dienſtſtunden zur
Einſicht offen. Auch werden dort die An=
gebotsſcheine
abgegeben.
Angebote ſind bis Donnerstag, den
17. November Ifd. Js., vormittags
10 Uhr, bei unterzeichneter Stelle ein=
zureichen
.
Darmſtadt, den 7. Nov. 1927.
Tiefbauamt. (st17519

Reilzahlung kein Aufſchlag für Zinſen
Aferung auch nach auswärts
14564a
Mie gufe alte Firma
Mes Wagner
ſtad4 Karlſtraße 30 (Caden)

Bekanntmachung.
Ueber das Vermögen des Kaufmanns
Georg Heyl, Darmſtadt, Ludwigſtr. 6,
zugleich als alleiniger Inhaber der Firma
Heyt & John daſelbſt, iſt heute, am
8. November 1927, vormittags 11½, Uhr,
das Konkursverfahren eröffnet worden.
Der Rechtsanwalt Dr. Oppenheimer
in Darmſtadt wird zum Konkursverwalter
ernannt. Offener Arreſt mit Anzeigefriſt
und Forderungsanmeldefriſt ſind bis zum
31. Dezember 1927 beſtimmt. Erſte Gläu=
bigerverſammlung
iſt anberaumt auf
Dienstag, den 6. Dezember 1927,
vormittags 9 Uhr,
Zimmer 228, und allgemeiner Prüfungs=
termin
auf
Dienstag, den 31. Januar 1928,
vormittags 9 Uhr,
Zimmer 228, vor dem unterzeichneten
Gerichte, Neues Gerichtsgebäude am Ma=
thildenplatz
.
Darmſtadt, den 8. Nov. 1927. (17511
Heſſiſches Amtsgericht I.

Meigee)

[ ][  ][ ]

Süddeutſchlands Sieg in der Handball=Pokal=Vorrunde. Die Lage in
der D.S. B.=Handballiga. Der erſte Verbandsmeiſter ermittelt.
Die Vorrunde um den Handball=Pokal der Deutſchen Sportbehörde
hat die an ſie geknüyften Erwartungen beſtätigt. Süddeutfchland, Bran=
denburg
und Weſtdeutſchland blieben nach harten Kämpfen in Front. Es
zeigte ſich, daß im D.S.B.=Handball ein allzugroßer Unterſchied in der
Spielſtärke der einzelnen Landesverbände nicht beſteht. Den klarſten
Sieg erfocht mit vier Toren Differenz noch Süddeutſchland in Darmſtadt
über den Baltenverband, der wohl einer der ſchwächſten, unter den ſieben
Landesverbänden der D. S.B. iſt. Die Zwiſchenrunde, die in einiger Zeit
Süd=, Weſt=, Mitteldeutſchland und Brandenburg zuſammenbringen wird,
verſpricht ar ßerordentlich intereſſante Kämpfe.
Die Meiſterſchaftsſpiele haben währendem in Süddeutſchland bereits
einen Meiſter gebracht. Im Nordbayriſchen Verband konnte
der Titelverteidiger Sp. Vg. Fürth im entſcheidenden Spiele den 1. F. C.
Nürnberg mit 5:2 Toren überlegen abfertigen. Zwar haben die Fürther
Kleeblättler noch zwei Verbandsſpiele auszutragen, aber ſelbſt in dem an
ſich unwahrſcheinlichen Falle, daß ſie hier noch Punkte eink ißen ſollten,
dürfte ihnen der Titel nicht mehr zu nehmen ſein. Der Südbayriſche
Verband, in dem nach wie vor München 1860 führt, ruhte diesmal.
Im Bezirke Ulm des Württembergiſchen Verbandes liegen
nach vier Spielſonntagen noch drei ziemlich gleichſtarke Mannſchaften
an der Spitze, und zwar der derzeitige Tabellenführer VfR. Heidenheim
mit 5 Punkten, Ulm 94 mit 4 und Eintracht Neu=Ulm mit 3 Punkten aus
je drei Spielen. Den vorletzten Platz in der Tabelle nimmt Schvaben
Ulm ein, die in dieſem Jahre infolge des Abgangs mehrere guter Spielen
nicht recht in Form kommen. Am Schluß der Tabelle ſteht ohne Punkt=
gewinn
Ulm 89. Im Bezirk Stuttgart haben die Spiele erſt am letzten
Sonntag ihren Anfang genommen. Der Badiſche Verband
brachte am Sonntag die erwarteten Ergebniſſe. Der Titelverteidiger
VfR. Mannheim ſchlug M. T. G. ſicher 3:1 und entfernte ſich damit weiter
von ſeinen Verfolgern. Nach menſchlichem Ermeſſen dürfte der VfR.
Mannheim auch in dieſem Jahre wieder Meiſter werden. Phönis Mann=
heim
iſt durch eine 1:3 Niederlage gegen SV. Walöhof aus der Spitzen=
gruppe
ausgeſchieden. Im Rhein=Main=Saar=Verband hat
ſich der FSV. 05 Mainz durch einen 4:1=Sieg über Wormatia Worms
die Grppenmeiſterſchaft in Heſſen erobert. Die Saargruppe brachte
einige überraſchend hohe Ergebniſſe. Der Tabellenführer S. u. Sp. Vg.
Saarlouis ſchlug den Tabellenzweiten, Sportfreunde Roden überlegen
5:0. FV. Saarbrücken rückte in der Tabelle weiter nach vorn, da er
den bisherigen Dritten, Boruſſia Neunkirchen, 4:0 abfertigen konnte. In
den beiden Pfalzkreiſen führen nach wie vor Pfalz Ludwigshafen und
FV. Frankenthal (Vorderpfalz bzw. VfR. Kaiſerslautern (Weſtpfalz).
Im Frankfurter Verband, der ja mit einer Ausnahme die
elf Leute der ſüddeutſchen Pokalelf ſtellte, wurde nur ein Spiel durch=
geführt
: HSV. Rödelheim ſchlug den Pol. S.V. Wiesbaden 4:2. In der
Tabelle führen jetzt: SV. Darmſtadt 11:0. Punkte, 2. VfR. Schwanheim
10:2 Punkte, 3. Pol. S.V. Babenhauſen 8:2 Punkte, 4. Polizei S. V.
Wiesbaden 7:7 Punkte.
Sportverein Darmſtadt 98 Sportvefein
Wiesbaden.
Mit dieſem Spiel gegen Sportverein Wiesbaden beginnt für den
Sportverein 98 die Rückrunde der Verbandsſpiele. Bekanntlich haben die
Vorſpiele der Verbandsſpielrunde den Darmſtädtern nur dem Verluſt
eines einzigen Punktes gebracht, und zwar durch ein Unentſchieden in
Wiesbaden gegen den dortigen Pobizeiſportverein. Die Darmſtädter füh=
ven
alſo zurzeit allerdings mit dem nur knappen Vorſprung von
1 Punkt vor Schwanheim und Babenhauſen die Tabelle an, wobei
jedoch zu bemerken iſt, daß die 98er ihr ſchwerſtes Spiel der Vorrunde,
nämlich das Treffen in Schwanheim, das durch das Baltenſpiel ausge=
fallen
iſt, während der Rückrunde ngchzuholen haben. Die Tabelle hat
zurzeit folgende Geſtaltung:

Sportverein Darmſtadt 98 Spiele geiv. un. verl. Pkte. 6 V. f. R. Sckhyvanheim . . . . 10 Polizeiſportv. Babenhauſen Wolizeiſporwv. Wiesbaden . . * Sportverein Wiesbaden . . . 6 Hakoah Wiesbaden . . . ... ( HSV. Rödelheim . . .. Vereinigung Kaſtel . . .. .. 7

Die Tabelle läßt ohne weiteres erkennen, daß für die Meiſterſchaft
nur noch drei Vereine in Frage kommen: Darmſtadt 98, Schwanheim und
Babenhauſen. Zweifellos wird der Endkampf zwiſchen dieſen drei Ver=
einen
ſehr intereſſant werden. Während Babenhauſens Poliziſten in
Schwanheim noch ein ſchweres Spiel zu beſtehen haben, müſſen die Darm=
ſtädter
ſowohl noch am ſelben Platze, als auch in Babenhauſen antreten;
auch das Rückſpiel gegen Schwanheim in Darmſtadt dürfte für die
Meiſterſchaft von ausſchlaggebender Bedeutung ſein. Zurzeit iſt alſo
noch die geſamre Meiſterſchaftsfrage in der Schwebe. Die MMeiſterſchafts=
anwärter
müſſen in erſter Linie, um nicht ihre Chancen zu verſchlechtern,
darauf bedacht ſein, gegen die in der Tabelle ſchlechter Placierten keine
Punkte zu verlieren. In der Rückrunde, in der gerade bei dieſen Mann=
ſchaften
, veranlaßt durcb die Gefahr des Abſtieges, der Widerſtand weit
ſtärker iſt als zu Beginn der Saiſon, wird es wohl den Spitzenvereinen
nicht leicht fallen, eine Punkteinbuße den an ſich Spielſchwächeren gegen=
über
zu vermeiden.
Man wird wohl nicht fehlgehen, wenn man in den Spielen des
nächſten Sonntags erbitterte Kämpfe erwartet. Während in Wiesbaden
die beiden Polizeiſportvereine und außerdem Hakoah Wiesbaden gegen
Schwanheim zu ſpielen haben, empfängt der Sporwerein Darmſtadt 98
nachmittags 3 Uhr den Sportverein Wiesbaden, der in der Vorrunde
mit wechſelndem Glück gekämpft hat. Einer hohen Niederlage in
Schwanheim und einer knappen Niederlage gegen die Wiesbadener
Polizei ſteht ein Unentſchieden gegen Hakoah und Siege gegen Rödelheim
(5:0) und Kaſtel gegenüber. Gegen die 98er verloren die Wiesbadener
das Vorſpiel mit 3:7. Gerade in dieſem Treffen ſtellten die Wiesbadener
ihr Können unter Beweis; ſie vermochten damals das Spiel lange Zeit
vollſtändig ausgeglichen zu geſtalten, ſo daß den Darmſtädtern erſt im
Endkampf der Sieg glückte. Wenn auch damit gerechnet werden kann
daß es den 98ern auf eigenem Gelände möglich ſein wird, den Sieg zu
wiederholen, ſo wird man mit einer ſtarken Gegenwehr der Gäſte, und
damit mit einem intereſſanten Spiele rechnen können.
Polizei Sportverein 1. Mannſchaft Mainz 05
1. Mannſchaft.
Allmählich ſcheint die mühevolle, ſtille Arbeit an den einzelnen
Spielem feſtere Formen anzunehmen, was man vornehmlich aus den
Erfolgen, die in letzter Zeit die beiden Mannſchaften des Vereins
errungen haben, erſehen kann. Die 1. Elf, bei Beginn der Verbands=
ſpiele
durch das Ausſcheiden von qualifizierteſten Spielern ſehr ge=
ſchwächt
, arbeitete ſich nach und nach auf eine beachtliche Spielſtärke empor
und nimmt heute in der Tabelle den 2. Platz ein. Im Vor= und Rück=
ſpiel
ſchlug ſie die ſpielſtarke 2. Elf des Sportvereins 98. (A. D. T. Bum=
desmeiſter
) aus dem Felde. Obwohl ſie der flinken 1. Mannſchaft von
Not=Weiß 22 in den Verbandsſpielen unterlag, ſiezte ſie aber dennoch
im Pokalſpiel. Nur noch 2 Spiele gegen A.S.C. ſtehen aus, der erſt ab
11. ds. Mts. in die Punktkämpfe eingreift.
Auch die 2. Mannſchaft hat ſchöne Erfolge zu verbuchen. Gelang
es ihr doch, den Tabellenerſten in der B=Klaſſe, Babenhauſen, im Pokal=
ſpiel
auf eigenem Platze mit 6:2 und Not=Weiß 2. Mannſchaft am ver=
gangenen
Sonntag mit 9:2 Toren zu ſchlagen. Dieſe erfreulichen Tat=
ſachen
laſſen einen merklichen Spielaufſtieg der Mannſchaft deutlich
erkennen. Sie beweiſen, daß beide Mannſchaften wieder im Kommen
ſind, und es beſteht die berechtigte Hoffnung, daß alle noch ausſtehenden
Kämpfe für ſie ſiegreich fein werden. Auch mehrt ſich in letzter Zeit
der Zugang von jungen Spielern, daß die Leitung der Abteilung ge=
nötigt
ſein wird, eine dritte Mannſchaft aufzuſtellen.
Auch die Alten Herren haben den Wunſch geäußert, daß es nicht
uru bei dem Spiele gegen Rot=Weiß bleiben ſolle, ſondern ſie wollen
auch Alten Herrenmannſchaften anderer Vereine im Kampf auf dem
Spielfelde gegenriber tveten.

Um die Pauſe in den Verbandsſpielen nicht nutzlos verſtreichen zu
laſſen, hat der Spielausſchuß für kommenden Sonntag die 1. Handballelf
von Mainz 05 zu einem Spiele auf dem Pol. Sportplatze um 15 Uhr
verpflichtet. Mainz errang ſich am letzten Sonntag in Worms gegen
Wormatia den Titel eings Bezirksmeiſters. Dieſes wird genügend die
Spielſtärke der Mannſchaft beleuchten. Möge die Pol.=Sportrereins
mannſchaften den Kampf in Ehren beſtehen

Au der eutſchenk Curnerſckaft
Handball.
Spiele um die Meiſterſchaften im Main=Rhein=Turngau der D. T.
am Sonntag, den 13. November 1927.
Der vergangene Sonntag brachte in der Meiſter= ſowie A=Klaſſe
noch keine Entſcheidungen um die erſten Tabellenplätze, ſo daß die Rang=
nummern
durch die noch rückſtändigen Spiele, deren Termine noch nicht
ſeſtgelegt ſind, erſt feſtgeſtellt werden können. Nur ein Spiel, welches
aber für den erſten Platz keinen Einfluß ausübt, ſondern lediglich nur
eine Punktverbeſſerung für eine der Parteien darſtellt, findet in der
Meiſterklaſſe ſtatt. Es iſt das Treffen zwiſchen Neu=Iſenburg und Nau=
heim
. Letzteres konnte das Vorſpiel mit 7:0 für ſich entſcheiden. In der
A=Klaſſe ſteht der Kampf um den dritten und vierten Platz in der
Tabelle, den ſich Bensheim und Darmſtadt (Tgſ.) ſtreitig machen, im
Vordergrunde. Das Vorſpiel brachte der Darmſtädter Mannſchaft einen
unerwarteten Sieg und das Unentſchieden gegen den Meiſteranwärter
Beſſungen läßt erkennen, daß die Tgf. einen noch günſtigen Platz in
der Tabelle zu ſichern beſtrebt iſt. Bickenbach, ebenfalls ein Meiſter=
anwärter
, dürfte in Seeheim eines Erfolges ſicher ſein. Worfelden
Ober=Ramſtadt (Tv.). Das Vorſpiel am verfloſſenen Sonntag endete mit
3:1 für Worfelden und wird es als Platzverein auch wiederum das Rück=
ſpiel
für ſich zu entſcheiden ſuchen. Darmſtadt (Tgde.) Erfelden.
Darmſtadt überlegen auf eigenem Platz in der Vorrunde, wird auch
im Rückſpiel in Erfelden den Punktkampf für ſich entſcheiden. Egelsbach
Walldorf. Das unentſchieden endigende Vorfpiel in Egelsbach läßt
ein ſpannendes Rückſpiel in Walldorf erwarten. Der Beſſere wird ſiegen.
B=Klafſe. Pfungſtadt Bickenbach. Das Vorſpiel gewann
Bickenbach mit 4:1 gegen Pfungſtadts geſchwächte Mannſchaft, und
wenn die Läuferreihe der Pfungſtädter diesmal beim Zeug iſt, kann ein
umgekehrtes Verhältnis der Fall ſein. Ein ſehr knappes Ergebnis im
Vorſpiel konnte Arheilgen gegen Neu=Iſenburg auf eigenem Platze er=
reichen
. Das Rückſpiel in Neu=Iſenburg ſteht offen. Dasſelbe Verhält=
nis
beſtand im Vorſpiel Darmſtadt (Tgſ.) und Langen. Auch hier iſt
der Spielausgang in Langen offen. Walldorf Büttelborn. Ein
Kampf um die zweite und dritte Stelle in der Tabelle wird für den
Glücklicheren entſchieden werden.
C=Klaſfe. Heppenheim Jugenheim, in dem letzteres, das auch
das Vorſpiel überlegen gewann, wiederum die Punkte für ſich buchen
dürfte. Ober=Ramſtadt Arheilgen ſteht offen. Marmſtadt (Tgf.)
Worfelden dürfte letzteres als Sieger ſehen.
Jugendklaſſe Hähnlein ſpielt in Seeheim und wird durch
dieſes eine Niederlage hinnehmen müſſen. Dasſelbe iſt von Langen,
welches gegen Eberſtadt antritt, vorauszuſehen. Sprendlingen hat gegen
Griesheim (Tgde.) die beſſeren Ausſichten.
Kraftſport.
Meiſterſchafts=Mannſchaftskämpfe
des zweiten Kreiſes des D. A. S V.
Die Vorrunde wäre nun bis auf die Angelegenheit Frankfurt
Neu=Iſenburg in beiden Bezirken erledigt und man kann ſich heute ſchone
ein Bild machen über die Ausſichten der Mannſchaften. Im
erſten Bezirk,
der durch das Ausſcheiden von Idar nur noch aus ſechs Vereinen beſteht,
liegt Kreuzznach mit vier Punkten klar in Front. Mainz könnte eventl=
noch
in die Entſcheidung eingreifen, falls es den Rückkampf gegen Kreuz=
nach
gewinnt und Kreuznach außerdem noch zwei Verluſtpunkte erleidet,
eine Vorausſetzung, die jedoch ſo ziemlich außerhalb jeder Möglichkeit
liegt. Genau ſo ſicher ſollte Mainz den zweiten Platz halten können, denn
das Können der Mannſchaft iſt unbedingt höher einzuſchätzen. Alle
übrigen Vereine weiſen ungefähr die gleiche Kampfſtärke auf, und wird
hier der Kampf um die Plätze noch ſehr erbittert werden. Am vergange=
nen
Sonntag landete Kreuznach, trotz Abweſenheit von Bräun und
Müller, einen überlegenen Sieg über Bingen. 10:4 hieß es am Schluß
des Kampfes, der die Kurſtädter durchweg in Front ſah. Mit demſelben
Reſultat fertigte Mainz die Büdesheimer ab. Auch dieſer Kampf ſtand
im Zeichen der Mainzer. Oberſtein hatte ſeinen freien Sonntag und
Koſtheim kam durch das Ausſcheiden von Idar um ſeinen Kampf. Nach=
ſtehend
die Tabelle des Erſten Bezirkes:

Vereine Kämpfe Siegverhältn. Punkte Kreuznach 68:16 12 Mainz .... . 6 54:30 Büdesheim 44:40 Oberſtein 40:44 Bingen ... 6 36:48 Koſtheim .5 24:46

Am kommenden Sonntag kämpfen Oberſtein in Mainz und Kreuz=
nach
in Koſtheim. Während beim erſten Kampf der Platzherr in Front
zu erwarten iſt, dürfte die Sache in Koſtheim umgekehrt lauten und
Kreuznach als ſicherer Sieger zu erwarten ſein.
Im zweiten Bezirk
gab es am Sonntag einen kleinen Skandal. Es gehört ſchon ſehr viel
Unſportlichkeit dazu, um ſolch eine Handlungsweiſe, wie ſie am
vergangenen Sonntag Frankfurt provozierte, in die Wirklich=
keit
umzuſetzen. Es geht hier weniger um den Kampf, der bei der be=
ſtehenden
Terminnot unter allen Umſtänden zum Austrage gebracht
werden mußte, ſondern um die nie wieder gut zu machende Einbuße,
die der Kraftſport in Neu=Iſenburg erlitten hat. Es gab auch vernünf=
tige
Leute bei den Frankfurtern, die jedoch leider in der Minderheit
blieben. Es ſei nur noch erwähnt, daß Frankfurt zu dieſem Schritt um
ſo weniger Recht hat, da es zu den Kämpfen nicht einen einzigen Kampf=
richter
meldete. Selbſt bei erbitterſten Fußballgegnern ſucht man der=
gleichen
vergeblich, und man einigt ſich in ſolchem Falle zumindeſt auf
ein Privatſpiel. Bei vollbeſetztem Saal einfach davon zu laufen, iſt
eine Unſportlichkeit, wie ſie größer wohl nicht mehr vorkommt. Sachſen=
hauſen
ſiegte in Hanau 12:2. Auch hier der ähnliche Fall. Kampfrichter
waren durch Verſchulden von Hanau keine anweſend, und ſo einigte man
ſich, wie das eine Selbſtverſtändlichkeit iſt, auf einen Freundſchaftskampf.
Dieburg hatte mit Damm ſeine Laſt, und die Entſcheidung wurde erſt
im Schwergewicht erzwungen. Hier liegt die Lage weſentlich anders,
wie im erſten Bezirk. Groß=Zimmern und Sachſenhauſen werden ſich
mit Frankfurt erbitterte Kämpfe in der Nachrunde liefern. Inwieweit
hier Neu=Iſenburg noch ein Wort mitredet, bleibt abzuwarten. Keines=
falls
darf die Mannſchaft von den Spitzenreitern unterſchätzt werden.
Hanau dürfte nach den bis jetzt gezeigten Leiſtungen an einem Abſtieg
ſchwerlich vorbeikommen, wenn auch nicht zu verkennen iſt, daß die beiden
nächſtfolgenden Mannſchaften, Dieburg und Damm, durchaus noch nicht
in Sicherheit ſind. Die Tabelle des zweiten Bezirkes:

Vereine
Groß=Zimmern Kämpfe
6 Siegverhältn.
60:24 Punkte
10 Sachſenhauſen 6 52:30 0 Frankfurt . . * * 5 46:24 Neu=Iſenburg 5 40:50 Dieburg . . . 6 30:54 Damm . . 36:50 Hanau . .. 16:68

Der kommende Sonntag ſieht folgende Mannſchaften im Kampf:
Iſenburg Groß=Zimmern; Damm Frankfurt und Dieburg
Hanau. Die beiden erſten Kämpfe ſind die wichtigſten und ſchwerſten.
Iſenburg wird verſuchen, ſich für ſeine Vorkampfniederlage zu revan=
chieren
, und auch Frankfurt tut gut, ſeinen Gegner nicht zu unterſchätzen.
Dieburg hat den leichteſten Kampf und ſollte, der Papierform nach. zu
weiteren zwei Punkten kommen.
K. H.
Fußball.
Polizeiſportverein Darmſtadt Fußballverein Sprendlingen.
Im letzten Verbandsſpiele der Vorrunde ſtehen ſich die Mannſchaf=
ten
obiger Vereine kommenden Sonntag gegenüber. Die Tabelle zeigt,
daß Sprendlingen dem Polizeiſportverein mit nur 2 Punkten Abſtand
dicht auf den Ferſen folgt. Ein Sieg Sprendlingens würde für beide
Vereine Punktgleichheit erbringen. Dieſer Umſtand wird die Gäſte zur
Hergabe ihres ganzen Könnens veranlaſſen. Aber auch die Polizei wird
ſich zu wehren wiſſen. Sie hat am letzten Sonntag in Walldorf bewieſen,
daß ſie ſpielen kann. Sicherlich wird das Spiel einen ſpannenden Ber=
lauf
nehmen. Das Spiel beginnt um 3 Uhr nachmittags auf dem Sport=
platz
der Heſſ. Schutzpolizei (ehem. Exerzierplatz)

Samstag, abends 8 Uhr, Sonntag, nachmittags 3 uu.
Wir machen unſere verehrten Leſer nochmals auf das
und Sonntag ſtattfindende internationale Schwvimmfeſt des :
C. Jung=Deutſchland aufmerkſam. Mit dem Start
meiſter Riebſchläger und Küppers und der Rekordſchwimn
Schumburg und Berges, ferner von erſtklaſſigen Leuten;
Staudt, Weiß, Pöckel, Janſen. Dex, Rinderspercher, ſowia,
ſchaft der Aſſociation Sportive de Straßburg iſt die Genn
daß hervorragender Sport geboten wird. Da mit einem
ſuche zu rechnen iſt, bitten wir das Darmſtädter Publikum;
kaufsſtellen bei L. B. Müller, Papierhandlung, Schulſtr.
Arnold, Wilhelminenſtr., zu benutzen. Wir weiſen ferner m.
auf die Samstagswettkämpfe hin, da an dieſem Abend Niel=
tet
und Küppers ebenfalls ſchon ſchwimmt.

Pferdeſport.

Pferde=Rennen zu Strausberg am 10. Novembes.
1. Anſchluß=Hürdenrennen. 2200 Mk. 3000 Meter.
Beliſar (H. Edler); 2. Tannkönig; 3. Aufklärung. Ferner;
Dorns Bruder, Rubel, Rinaldo, Walada, Heliade, Quil,
ſchieber, Vasko, Chalzit, Fippa, Teifi. Tot.: 85; Pl. 27.
2Hals.
2. Laudon=Jagdrennen. 2200 Mk. 3400 Meter. 1. S..
nos (J. Kohoutek); 2. Fechter; 3. Szekely. Ferner: Launn
Cheri, Perlenfiſcher, Fridolin, Mirabelle, Albgna. Tot.: W
40:10. 48 Lg.
3. Famulus=Flachrennen. 2200 Mk. 1250 Meter. 1.
Kyon (P. Ludwig); 2. Valant; 3. Alarid. Ferner: Paladä
Semele, Romreiſe, San Marco, Georgiritter, Kadewitrt
Venezianerin, Anika, Gollub, Gaffel. Tot.: N7: Pl. 15, 63
bis Kopf.
4. Dark Ronald=Jagbrennen. Für Dreijährige. Ehß=
2200 Mk. 3400 Meter. 1. V. Poraks Werden (J. Kohout::
3. Taunus. Ferner: Florida, Aneilla, Gezireh, Figaro,
Romulus. Tot: 477: Pl. 85, 62, 19:10. 11 Lg.
5. Winter=Preis. Ehrenpreis und 2200 Mk. 1800 Mes=
Waughs Goldalma (A. Ladendorff); 2. Mutatis mutandisx
Ferner: Lobredner, Fribericus, Sans Atout, Medina,
11, 11, 10:10. %1½ Lg.
6. Tepper=Laski=Jagdrennen. Herrenreiten. Ehrenp
Mark. 4400 Meter. 1. Frhr. v. Reitzenſteins Barfuß (Herr
2. Jenoe; 3. Caeſar 2. Ferner: Le Defroque, Capua, Hort
Quo Vadis, Wetterſcheide. Tot.: 28; Pl. 14, 16, 35:10. 2
7. Schluß=Flachrennen. 2200 Mk. 2600 Meter. 1.
Dalberg (H. Schmidt); 2. Mohrenglück; 3. Nutria. Ferrn
Schneeberg, Oſiris, Lockenkopf, Diocletian, Süd Cap. Pinn
lotka, Escorial. Frasquita. Tot.: 155: Pl. 78, 79, 24:10.
Geſchäftliches.
Die vor dem Kriege Aufſehen erregenden Dun=Heil/,ä
den neuerdings wieder von dem ehemaligen Fabr. Hans
Urrezepten hergeſtellt. Die komplizierte Herſtellung des
wöhnliche Wirkung hervorrufenden beſ. Extrakts iſt wieki=
und dadurch die gleichen Dun=Präparate, wie ſie ſchon v.
im Handel waren, gewährleiſtet. (Siehe Anzeige.)
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Freitag, 11. Nov. 11.55: Glockenſpiel aus Darmſ
Schallplatten=Konzert. Spaniſche Muſik. o 15.30:
Burkhardt: Die Berufe des Metallgewerbes. e LI.
Schulze: Elektriität als Licht= und Wärmequelle.
Leſeſtunde. Aus Mozarts Briefen. S 18.15: Vereirn
o 18.30: Stunde des Südweſtd. Radioklubs. e I
Randewig: Vererbungsfragen. Cellophan. o 19.50: F
ſchau. O 20: Aus dem gr. Saal des Saalbaues: Viert!
konzert der Frankfurter Muſeumsgeſellſchaft U. a.: K
von Brahms. Soliſt: W. Horovitz. Leit.: Prof. Krauß
von Kaſſel: Tanzmuſik. Leit.: A. Wiſotzky.

Stuttgart.

Einl.: Lotte Mönch=Krupkat. * 18: Landwirtſchaff:
0 18.15: Aus Karlsruhe: Dramaturg. Funkſtunde.
Kunſtfunk. O 19.15: E. Wittich: Volks=Wunder und
der Zigeuner. S 19.45: Ueberſicht über die Hauptveun)
der kommenden Woche (in Eſperanto). 20: Uebert4
Saalbau Frankfurt a. M.: Freitags=Konzert, Frankf M
geſellſchaft, unter Mitw. des Opernhaus= und Muſeunn E
Leit.: Prof. Krauß. Soliſt: Wladimir Horowitz, Brahr./
Konzert. Anſchl.: Nachrichten.
Berlin.
Freitag, 11. Nov. 15.30: Dr. Poritzky: Die geiſtige
des Weibes. Die Frau im Altertum. 16: Camillen
Herbſttage im Park. O 16.30: Unterhaltungsmuſit
Lipſch. O 18.30: Dr. Schwiefert: Jüngſte ruſſiſche DäN
bäuerliche Lyrik und die Dichtung der Emigranten.
Italieniſch. o 19.30: K. Heinig, M.d.R.: Sozialpol;
geſtelltenverſicherung. 19.55: Dr. Liepmann: Weid
und Geſundheit. Die Löſung des Problems der Ges
Gegenſätze. O 20.30: Uebertr. aus dem Bachſaa)
Orcheſterkonzert. Dir.: O. Fried. Funkorch. Strawm
vogel. Strauß: Ein Heldenleben. Anſchl.:
O 22.30: Aus Operetten. Guttmanns Ufa=Sinfonre
Bredſchneider (Sopran), am Flügel: Ben Geyſel.
Stettin. 20: Uebertr. des Feſtkonzertes aus
40jähr. Jubiläums des Stettiner Lehrer=Geſang=Vereilk
großen Saale des Konzerthauſes Stettin. Chormeiſter: 2
ſtädt. Muſikdirektor. Soliſtin: Magda Madſen (E
der Orgel: K. Fiering. Othegraven: Lob Gottes.
Tröſterin Muſik. Schubert: Aufenthalt. Im Dorfe‟!
Moldenhauer: Heimat. Schumann: Mit Myrteich
Aufträge. Waldesgeſpräch. Der träumende See, Man=
Buck: Sternennacht. Sträſſer: Ein Tag im goldne
Strauß: Cäcilie Heimliche Aufforderung. Ständchen.
mein. Wahre Liebe, Horch, was kommt. Volkslieder.
Deutſcher Glaube.
Königswuſterhauſen. Freitag, 11. Nov. 15: Aus. 2
der Grundſchularbeit (in Dialogform). o 15.30:
Börſe 16: Dr. Mosbacher: Ueber Erkältung (Dialo
B. K. Graef: Sprechtechnik. 17: Prof. Franle-
geſchichtl
. Bedeutung der Vorgänge in China. O 17.30:5
feld: Hauptfragen der Ethik. O 18: Prof. Marcuſe:
Grundlagen der Luftfahrt. 18.30: Engliſch f. Znſ
Staatsſekr. Prof. Müller: Geſchichte der deutſchen Häſſb
politik. o 19.20: Vortrag für Aerzte. 0 20: Ueberim.
Richard=Wagner=Abend aus dem Konvent=Garten. 2
Wagner. O 22: Uebertr. Berlin: Nachrichten. O 22.30)
Muſik.

Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Samstag, den 1e. 2
(nach der Wetterlage vom 10. Novemberl.=
Nach ſtellenweiſem Morgennebel tagsüber vieliagh.".
Hauptſache trocken, leichte Nachtfroſtgefahr.
Heſſiſche Wétterdi
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauß
für Feu.

OR

Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauperk‟ cug."
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: P ande:
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdien
Die Gegenwart, Dr. Herbert Nettei für den Inſeratenkl. ..
und Verlag: L. C. Wittich ſämilich in Drmſte!!
Für unverlangte Manuſripte wird Garanie der Rückſend k2"

Die heutige Nummer hat 2C

[ ][  ][ ]

Freitag, den 11 November 1927

Seite 15

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mndllicher Streuflasche!

Der
Caelsbader Kaffee
verdankt seine Weltberuhmtheit der beson
deren Kraft des Carlsbader Wassers.
Unser Leitungswasser dagegen braucht
dringend ein Mittel, das der Kaffeebohne
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(ihr Weſen und ihre Bedeutung).
Alle Freunde der Homöopathie und Biochemie
ſind herzlich willkommen. (Eintritt frei!
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[ ][  ][ ]

Nanzmer 313

Aarmft

Freitag, den 11.70

Der Ausweis der Reichsbanf.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 7. November hat die
geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſein und Schecks, Lombards und
Effekten um 428,1 Mill. auf 2512,3 Mill. RM. abgenommen; im einzelnen
haben ſich verringert der Beſtand an Wechſeln und Schecks um 414,2 Mill.
auf 2388,2 Mill. RM., der an Lombards um 14,0 Mill. auf 32,0 Mill. RM.
Die Anlage in Effekten iſt mit 92,1 Mill. RM. weiterhin unverändert ge=
blieben
. Die Verringerung des Wechſelportefeuilles erklärt ſich in Höhe
von 190 Mill. RM. aus der Übertragung von Wechſeln an die Golddis=
kontbank
zur vorübergehenden Anlage des ihr proviſoriſch übetlaſſenen
Erlöſes der letzten Anleihe der Deutſchen Rentenbankkreditanſtalt. An
Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 250,1 Mill.
RM. in die Kaſſen der Bank zurückgefloſſen; und zwar hat der Umlauf an
Reichsbanknoten um 210,1 Mill. auf 4020,5 Mill. RM., derjenige an
Rentenbankſcheinen um 40,0 Mill. auf 356,3 Mill. RM. abgenommen.
Dementſprechend iſt der Beſtand der Reichsbank an Rentenbankſcheinen
um auf 164,9 Mill. RM. geſtiegen. Die fremden Gelder zeigen mit
616,8 Mill. RM. eine Zunahme um 8,7 Mill. Die Beſtände an Gold und
deckungsfähigen Deviſen insgeſamt haben um den Betrag von 137,7 Mill.
auf 2150,5 Mill. RM. zugenommen; die Beſtände an deckungsfähigen
Deviſen allein erhöhten ſich um 136,9 Mill. auf 298,3 Mill. RM., die=
jenigen
an Gold um 834 000 RM. auf 1852,1 Mill. RM. Die Deckung
der Noten durch Gold allein beſſerte ſich von 43,8 0 in der Vorwoche
auf 46,1 %; die durch Gold und deckungsfähigen Deviſen von 47,6 %
auf 53,5 %0
Franffurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 10. Nov.
Einen Tag vor der Medioliquidation ſetzte die Börſe ſehr zurück=
haltend
und überwiegend leicht abgeſchwächt ein. Vorbörslich konnten die
Ausführungen Klöckners beſonders über den Eiſen= und Kohlenmarkt
für Montanwerte ſich günſtig auswirken. Auch wurde die weitere Ent=
ſpannung
des Geldmarktes und der heute veröffentlichte Reichsbank=
ausweis
mit bedeutenden Rückflüſſen günſtig beurteilt. Erwartungen,
wie ſie vielfach von der Börſe an die heutige Verwaltungsratsſitzung
geknüpft wurden, da die Frankfurter Zeitung trotz mehrfacher Richtig=
ſtellungen
immer noch für heute eine AN=Sitzung angekündigt hatte,
brachte dagegen eine gewiſſe Ernüchterung, die zu einem Rückgang des
Farbenkurſes im Verlauf bis zu 2,5% führte. Tatſächlich wird aus der
heutigen Verwaltungsratsſitzung keinerlei Veröffentlichung erfolgen.
Bei ſehr ruhigem Geſchäft zeigten faſt ſämtliche Märkte Kursrückgänge
in mehr oder weniger großem Ausmaß. Von Banken waren lediglich
Metallbank, Diskont, und Berliner Handel behauptet, ſämtliche übrigen
leicht abgeſchwächt. Montanwerte vorbörslich gehalten, zum amtlichen
Beginn gleichfalls abbröckelnd. Die Farbenaktie zunächſt behauptet,
ſpäter wie erwähnt, um 2,5 ſchwächer. Elektroaktien nachgebend. Deutſche
Anleihen gut gehalten, von fremden Renten Anatolier um 1%6 feſter.
Auch Türken anziehend. Man nimmt an, daß die Schuldenverhand=
lungen
erneut aufgenommen ſind. Geld iſt weiter leicht. Am Deviſen=
markt
iſt das Pfund etwas feſter, der Dollar leicht abgeſchwächt. Der
Börſenverlauf blieb ſchwankend und etwas unſicher.
An der Abendbörſe hielt ſich infolge des morgigen Prämien=
erklärungstages
für Medio die Spekulation zurück, ſo daß die Umſatz=
tätigkeit
nur auf einen kleinen Rahmen beſchränkt blieb. Kursmäßig lag
man etwas uneinheitlich, ſo daß bei leichten Schwankungen Kursdiffe=
renzen
nach oben und unten zu verzeichnen waren, die fedoch nur ſelten
über eineinhalb Prozent hinausgingen. Die Nachbörſe zeigte bei luſt=
loſem
Geſchäft kleineve Kurszückgänge. Im einzelnen nannte man:
Kommerzbank 153,5, Danat 203, Deutſche 150, Dresdener 144,25, Metall=
bank
127, Gelſenkirchen 133,5, Harpener 177,5, Mannesmann 136, Mans
felder 100, Rhein. Braunkohlen 108, Rh=inſtahl 154, Ver. Stahlwerke
101, Hapag 133, Nordd. Lloyzd 138,5, A. E.G. 147,25, Bergmann 170,75,
Daimler 92, Erdöl 114,5, Scheideanſtalt 176, Licht u Kraft 179,5, Farben
253, Gordſchmidt 99, Holzmann 157. N.S U. 101,5, Nütgers 97, Schuckert
155 5 Siemens u. Halske 246, Süfdd. Zucker 128,5, Wahß u. Freytag
130½½g, Zellſtoff Waldhof 233,5 Geſ. f. El. 255. Die Abenddeviſen
zeigten keine nennenswerte Veränderug.
Berliner Effekienbörſe.
Berlin, 10. November.
Vormittagsſtunden im Freiverkehr der Banken vorübergehend eine Be= Mai 118¾4 (118½), Juni 118½ (118½), Juli 118:/, (118½), Auguſt
feſtigung eingetreten war. Bei Börſenbeginn kam aus der Provinz noch 11811, (118½), September 11811, (118½), Oktober 1181/, (118½), No=
einige
Ware an den Markt, da man vermutlich mit feſteren Kurſen ge=
Börſe im Hinblick auf den Medio wieder einſtellten, ſetzten ſich nicht fort, Mai 41¾4 (42), Juni 41¾ (421/.), Juli 42 (421/.), Auguſt 42 (421/.),
dadie Engagements imweſentlichen glattgeſtellt ſind. Der Stichtag für die September 421/, (42½), Oktober 421/, (42½), November 40½ (411/.),
Medio=Liquidation iſt bekanntlich bereits der 11. Nov. Die Ausführungen Dezember 41 (411); für Zink (Tendenz abgeſchwächt) Januar 51½
des Geheimrats Klöckner machten auf die Börſe einen günſtigen Eindruck, (51½4), Februar 51 (511/.), März 50 ¾ (51), April 50 ½ (50 ¾4), Mai
ebenſo fand der Reichsbankausweis eine befriedigende Aufnahme. Die 50½/ (50 ½4), Juni 50 ½ (50 ½), Juli 501/, (50 ½), Auguſt 50 (50 ½),
die Spekulation keine Unternehmungsluſt zeigte und befürchtete, daß
eine angeblich in New York zu erwartende Geldverknappung auch auf
den engliſchen Geldmarkt zurückhwirken könnte. Die Gerüchte über eine
Diskonterhöhung der Bank of England fanden allerdings wenig Glauben.
Viel beachtet wurde heute die Denkſchrift der Induſtrie zur Arbeitszeit= 63½, Elektrowirebars 6334, Zinn (Tendenz unregelmäßig) Standard p.
ſrage. Man hoffte an der Börſe, daß die Regierung in dieſer Angelegen= Kaſſe 257½)2., 3 Monate 251½/ ½, Settl. Preis 2571/., Banka (inoff.
heit Entgegenkommen zeigen werde. Während die erſten Kurſe ſich im all= Not.) 269 ½, Straits (inoff. Not.) 2643/ Blei (Tendenz ſtetig) ausländ.
gemeiuen nur im Nahmen von ein bis zwei Prozent nach beiden Seiten
veränderten, waren Holzmann auf den neuen ausländiſchen Auftrag, ruhig) gewöhnl. prompt 2511)., entft. Si
chemiſche Hehden, Laurahütte und Chade ſtärker gefragt und fünf bis / Queckſilber (inoff. Not.) 23, Wolframerz (inoff, Not.) 13.

acht Prozent höher. Am Geldmarkt nannte man für Tagesgeld den
bisherigen Satz don 57 Prozent, Monatsgeld mit 89½, Waren=
wechſel
mit 71/, Prozent. Die Prolongation war im weſentlichen be=
endet
und hat einen überaus glatten Verlauf genommen. Im Berliner
Deviſenmarkt befeſtigte ſich das engl. Pfund auf 20,4434, dagegen ging
der Dollar auf 4,1965 zurück. International ſchwächer lag die Lira.
London=Mailand notierten 89,45.
Auch im weiteren Verlauf der Börſe war die Aufnahmefähigkeit
gering. Die Kurſe der Terminwerte gehen allgemein um 35 Prozent
zurück. J. G. Farben=Induſtrie wurden in der zweiten Stunde mit 253
genannt. Der Kaſſamarkt hatte zwar eine etwas günſtigere Haltung als
geſtern, doch waren die Umſätze außerorbentlich klein. Auch von dieſer
Seite ging daher keine Anregung aus.
Privatdiskont 6¾ Prozent für beide Sichten. Die Börſe ſchloß in
gedrückter Stimmung, zumal die heute notierten Bezugsrechte einen
unbefriedigenden Stand hatten. Das Bezugsrecht auf junge Köln=
Neueſſener Aktien notierte auf 5!/,, auf junge Waldhof=Aktien 3% gegen
3,60 26 am Vortag. An der Nachbörſe erholten ſich J. G. Farben nur
mäßig auf 255,5, während ſonſt die Nachbörſenkurſe keine Veränderungen
gegenüber dem amtlichen Schluß zeigten, ſogar noch etwas niedriger
lagen. Schiffahrtswerte behaupteten jedoch ihre Schlußnotierungen.
Hapag 133, Nordlloyd 139,37. Man nannte im einzelnen an der Nach= ſich bereit erklärt, in Zukunft Beſuchern der Leipziger M:
börſe Siemens 248,25, Schuckert 156, 25, AEG. 147, 75, Zellſtoff Waldhof
235, Rheinſtahl 155, Mannesmann 135,75, Ver. Stahlwerke 101, Ver.
Glanzſtoff 535, Bemberg 405, Oſtwerke 327, Schultheiß 369, Gesfürel
254,5, Danatbank 204,25, Svenska 398, Chade 328,5, Neubeſitzanleihe reiſe durch Oſterreich gebührenfrei zu erteilen. Denry
11,20, Altbeſitzanleihe 49,75.
2 11 110 11.
Aickaffenb Zelſtor 158,5 152,35 Hemoor=Zement.
Augsb. Nürnb. Maſch. 7 91.5 97.25 lHirſchKupfer.
105. 1101.625
Bamag=Meguin
29,5 29 Höſch Eiſen.
140.
143.5
Berlinel. B.
142.25 139.75 Hohenlohe Werke.. 17. 17.
BerlinKarlsruheInd 1 60.5 61. Rahla Borzellan.,
89.25 89.
Braunkohl=Briketts 1162 163. Lindes Eismaſch.,
134 8751135
Bremer Vulkan
135. 1134. MLingel Schuh..

Premer Wolle.
Teutich.=Atlan; Tel.
Teutſche Maſchinen
Teutſch.=Ried. Tel..
Teutſche Erdöl.
Teutſcke Petroleum.
Tt. Kaliwerke.
Tonnersmarckhütte
Tynamit Nobel.
Elektr. Lieferung.
7. 6. Jarben.
R. Friſter.
Egggenau Vorz.
Eelſenk. Verg.
G. f. elettr Untern.
Salle Aaſckinen.
Kan. Maſch. Egeſt. . .
Sanſa=Dampfſchf. ..

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Kopenhagen.
Stocholm.
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Deviſenmarkt.

2. 11. 10 11. 2. . 11. Geld Brief Geld / Brief Geld Brie 10.55e 10.57 10.558 10.578 ſtalien .. 22.39 22.93 59.17 59.29 59.13 59.25 Paris .. 18.45 15.50 112.428 12.448 12.421 12.341 Schweiz. 80.845 13.41 7355 73 39 73.52 Spanien. 71.21 71.35 2.032 3.038 z032/ 3.038 Lanzig 21.84 8i.83 7169.14 169.43 189.05 169.39 Japan. 1.940 944 7oS4 110,ge 110.64 110.88 Mio de Faneiro .501 0.503 1239 112,81 112.37 112.,59 Jugoſlavien 7.388 7409 12.79 118,01 112.84 113 08 Portugal 20.58 25.62 20.422 20.462 20.425 20,48511 Athen 5.584 5.576 1.788 1.79 1.788 1.7921, Konſtantinopel. 2.240 2.2441 k.7935 4 2011 4.1825 4.1965 Kanada. 4.198 4,aos 58.44 58.56 5s.445/58.565 ruguay. 4.306/ 4.314

221.
106.
145 75
116.

62.
m.5
106.75
140.
143.5
119.
44.5
43.
208.25

10. 11.
Geld Brie
22.84 22.88
16.465 15.505
81.005/80,835 80.995
71.29 71 43
8l.63 81.79
1 936 1.940
3.501 0.503
7.383 7.397
20.58 20.62
5.564 5.576
2.243 2 247
4.198 4.206
4.308 4.314

Meiallnotierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 10. Nov. ſtellten ſich wie folgt:
Elektrolytkupfer 128½, Original=Hüttenaluminium 210, dto. in Walzen
214, Rein=Nickel 340 350, Antimon Regulus 9097, Silber in Barren
78½79¾4.
Die amtlichen Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel. vom 10.
Nov. ſtellten ſich für Kupfer (Tendenz abgeſchwächt) Januar 118¾
Die Effektenbörſe begann gut behauptet, nachdem während der (119), Februar 118¾ (119), März 118¾ (118½4), April 118¾ (118¾),
vember 118½ (120), Dezember 118¾ (119); für Blei (Tendenz ruhig)
rechnet hatte. Die ſtarken Deckungskäufe, die ſich im Verlauf der geſtrigen Januar 41 (41½), Februar 41½/ (41¾4), März 41½ (42), April 41¾ (42),
günſtigen Motive konnten ſich in den Kurſen aber nicht auswirken, weil / Septemnber 50 (50 ½), Oktober 50 (50 ½), November 52 (53), Dezember
52 (52½).
Die Metallnotierungen ſtellten ſich an der Londoner Börſe vom 10.
Nov. für Kupfer (Tendenz flau/ Standard p. Kaſſe 58½/ 3 Monate
582 Settl. Preis 581/,, Elektrolyt 631/.34, beſt ſelected 62½ bis
prompt) 20.,, entft. Sichten 207., Settl. Preis 207,, Zink (Tendenz
ten 25½, Settl. Preis 2574,

Wirtſchaftliche Rundſchau.
Zunahme des überſeeiſchen Perſonenverkehrs über beumt
Schon das Jahr 1926 ließ eine erfreuliche Zunahme des
Reiſeverkehrs über deutſche Häfen erkennen. Die in der
von den verſchiedenſten Stellen und Organiſationen unt=
Schritte zur Hebung des Fremdenverkehrs nach Deutſchlag
bereits jetzt weitere Erfolge aufzuweiſen. Die Zahlen des
Reiſeberkehrs für die Zeit vom 1. Januar bis 23. Oktober:
eine weitere beachtenswerte Zunahme. So ergaben ſich, ru
wichtigſten Verkehr mit Nordamerika herauszugreifen, inr
gebenen Zeit, aus= und einreiſend über deutſche Häfen, folgem
(in Klammern die Ziffern für 1926): von Amerika übev B:i
(25 716), über Hamburg 18 253 (16 122), nach Amerika üü=
48 037 (45 051), über Hamburg 31 533 (34 124). Für das R9l
wartet man eine weitere Zunahme des überſeeiſchen Frerr)
nach Deutſchland. Wie uns der Norddeutſche Lloyd miüe
bereits eine große Zahl von deutſch=amerikaniſchen Vereimnt
jetzt für die Ueberfahrt gemeldet.
Sichtvermerke zum Meſſebeſuch. Die öſterreichiſche Ri
durch einen auf ihren Namen lautenden von dem Meſſevemm
ſchriebenen und mit dem Meſſeſtempel verſehenen Auswoes
legitimieren, die Sichtvermerke zur aufenthaltsloſen Hin=
wurden
die deutſchen Sichtvermerksbehörden im Auslandog
9 11 no 11. den Beſuchern der öſterreichiſchen Meſſen für die Durrn
208. 121o,5 Deutſchland die gleichen Vergünſtigungen zu gewähren.
Einheitliche Richtlinien für die Sparkonten der Banke=.
der zuſtändigen Stellen der Berliner Banken wird in den nöitf
eine Beſprechung ſtattfinden, die die weitere Durchfühm
kannten Beſchluſſes, Sparkonten einzurichten, zum Gegenſtan
58,25 59.,75 iſt beſtrebt, nach Möglichkeit einheitliche Richtlinien für die 2,
und, wenn möglich, auch einheitliche Sätze zu normieren.
Provinzbanken=Vereinigungen hat zu dem Beſchluß der E=
Sparkonten grundſätzlich ſeine Zuſtimmung gegeben. Aruhß
geneigt, einheitliche Richtlinien anzuerkennen, allerdings n
Auffaſſung bezüglich der zu gewährenden Zinſen. Für Bei
dieſe höchſtens 5 %5 p. a. in der Provinz will man ten
höhere Sätze, und zwar 5½ bzw. 5¾ % gewähren. Die 55
Sparkonten ſteht noch durch die Bankenvereinigungen in Fun/
und Mannheim bevor.
Papier= und Tapetenfabrik Bammental A.=G., Baurmf
G.=V. genehmigt den Abſchluß mit 5 Prozent Dividende. 2
lage habe ſich im laufenden Jahre günſtig angelaſſen.
Konkurs eines oberheſſiſchen Baſaltwerkes. Die Mains=
werke
G. m. b. H. in Keſſelbach bei Gießen iſt in Konkurs
Aktiven von 300 000 RM. Grundſtücken, die jedoch höchſtenu
RM. verwertet werden können, und etwa 70 000 RM. Vorrn
ſtänden, ſtehen bei 100 000 NM. Stammkapital und 140 01
lehen noch an Paſſiven Forderungen von rund 155 000 RAI.
RM. Akzepte gegenüber. Zeitweiſe wurden 200 Arbeiter Sfl
beſchäftigt. Der Betrieb foll vorläufig teilweiſe durch einer M
recht erhalten werden.
Hafenmühle in Frankfurt a. M. A.=G. In der geſtrig
ratsſitzung wurde beſchloſſen, der auf den 8. Dezember
rufenden ordentlichen Generalverſammlung der Geſellſchat
Reingewinn von RM. 124 726,06 nach Abſchreibungen
76 785,70 RM., die Verteilung einer Dividende von 5% au
Stammkapital in Vorſchlag zu bringen.
Die Hauptverſammlung der Klöckner=Werke A.=G., S
Die ordentliche Hauptvepſammlung, auf der Geheimrat
einen bemerkenswerten Bericht über die Geſchäftslage
nehmigte den bekannten Abſchluß für das Jahr 1986/N, 1N
dende von 7 Prozent vorſieht. Der Vewwaltung wurde Cn
teilt. Ferner wurde beſchloſfen, das Grundkapital um B
durch die Ausgabe von 33 332 auf den Inhaber lautenden
600 RM. und einer Aktie zu 800 RM. unter Ausſchluß des 9
der Aktionäre zu erhöhen. Der Aufſichtsrats=Vorſitzende al
mächtigung, die Einzelheiten der Begebung der Aktien feſr. /
den Aktien werden von einem unter Führung des A. Schau fſt=
Bankvereins A.=G. und des Bankhauſes A. Leby ſteherr/
konſortium 15 Mill. RM. zu 1121 Prozent den AktimA
Weiſe angeboten, daß auf 6 alte Aktien eine junge Aktie
den kann. Die Bezüge des Aufſichtsrats wurden von 10 au
reduziert. Aus dem Aufſichtsrat ſchieden aus: Bergaſſeſſor,
Waldthauſen und Bankdirektor Karl Stolcke. Anſtelle
Statut ausgeſchiedenen Aufſichtsratsmitglieder wurden
Karl Theodor Teichmann, Louis Hagen, Theodor von
Brabant, Franz Burgers, Reinhold Effertz, Freiherr Am.
Heydt, Oskar Schlitter. Julus Stempel und Hermann Ey)
wurden die Herren, die wegen Abweſenheit ihr Amt niede
wiedergewählt.
Ephraim Meher & Sohn=Hannover Boigt & Häffnu=
dem
die Gruppe Ephraim Meher & Sohn, Hannover
gegenüber dem Beſchluſſe der Generalverſammlung
Häffner A.=G., Frankfurt a. M. die Klage hat folgen laſt
die Verwaltung von Voigt & Häffner auf die Erfüllun
Vertrages klagen. Bei der Vereinbarung in Kaſſel wurd /
beiden Parteien feſtgeſetzt, daß die Firma Ephraim Meher9
der neu zu ſchaffenden Vorzugsaktien erhalten ſollte. 1N
der Generalverſammlung hat Ephraim Meher & Sohn eifel
teiligung verlangt und als dieſe nicht gewährt wurde, gegen
der Vorzugsaktien geſtimmt und Proteſt eingelegt.

Staatspapiere
a) Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl.
Ausloſ.=Sch. I. Teill 49.65
II.Teil
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld ohne Aus=
loſungsſcheine
... 11.35
426 Dt. Schutzgeb.=
Anl.

b) Ausländiſche
5% Bos. E. B. 1914
5% L.Inv. 1914
4½% 1898.
41,% 1902".
47 Bosnien.

38.5
38
3.5
2.25

6 % Bulg. Tabak.02 17
4½%Oſt. Staatsr.
v. 1918, Kdb.1918
4½%Oſt. Schatz. 14
41s%0 Oſt. Silberr. 4.75
4% Goldr.
42 Oſt. Goldrente
(*. Innsbr. Abk. 30,
475 einh. R. (k.)

20 Port, /Spz.) II

52Rum.am. R.08
*%Gold. 13...
47 am.kon.
47 am.05
S Türk. (Adm.
(Bagd.)
=Lugd.
S.

48 Ung. Goldr.
(t. Innsbr. Abk.)
420 Ung Staatsr.
b. 10
..
48ung. Kronr..
1 8%0 Ung. Eiſ. Tor ..
Außereuro=
päiſche

5%Mex.am. in. abg.
529 äuß. 99
425 Goldo4ſtf.
820 konſ.inn.
4½%n Frigat.
5% Tamaulipas I,
Sachwert= Schuld=
verſchreibungen

Mit Zinsberech=
nung

10%Berl. H.=Bk. 6. /105
829 Berl. St. Gold
8% Darmſt. St.-G.
8 % D. Hyp.=Bank
Meining. Goldpf.
% Dresd. St.=G.
7%Frkf. St.=G... .
8% Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
720 Frkf. Hyp.=Br.
Goldpfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk
Goldpfbr.
%0 Frkf. Pfbr.=B
Goldpfbr.
Frkf Goldpfl
Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldp
Goldpfr.
H.=St.= Gold=
ſeſſ
. Land.=Bk.
Göf
n beſſ. Land.=Br.
Goldp
7 Klöckn.=Werk.*

1100
83
96
97.5
94

87
33.5
99
39
89

98.75

Deden
Mark (chagen)
Goldobl.
8% Komm. Odsbk
Darmſt. Reihe 1
8% K. Landesbank
Darmſt. Reihe II
82,Ldwgshf Stadt=
Goldanl.
72M. KraftHöchſt
8%0 Mainz.=St.=G.
8% Maunh. St.=G.
68 Mannh. St.=G.=)
%5 M.=Stahlw. 27
8%0 Naſſ. Lbb. Gold
8% Nba. St. Gldal.
820 Pfälz. Hhp. Bk.=
Goldpfbr.
720 Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfbr. .....
6% Pfälz. Hyp.=Bk
Goldpfbr. ....
Pfor=h. St.=G.
82 Pirmaſ. St.=8.
88 Pr.Centr. Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr.
8% Pr.Centr.=St.=Goldpfbr.
7% Pr.Centr.=St.=Goldpfbr.
8SRh.=Hyp.=Bk.
Goldpfbr. . ..
%o n Lig. Pfb.
2 Anteilſch.
2 2Rh. Stahlw.

100.75
96.5
97
92.75
86

88.5
96.75

98.5
95

90
94.5

99.5
98
93
98
94.75
90
75.
47I

98
93

10%Nh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf. 103
Meng.4.
Goldpfdbr.
97
a V. Stahlwv. Düſ=
ſeldorfHhp
.= Gld=
mt
Ootion! 90.5
ahliv. Düſ=
Optivn/ 8s.5
25.25

82 Voigtcbäffner
Goldobl. ......
82Württbg. Hhp.=
Bank Goldpfbrf.
Ohne Zinss
berechnung
5% Bdw. Kohl 23
69Großkr.Mannh.
Kohl. 23
6%Heſ.Brk.=Rg.23
5% Heſſ. Volksſtaat
Noggen .... . 23
5% Pr. Kaliw. ..
5% Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt. B. 6
Borkriegs=Oyp.=8.
Pfandbriefe
Bayr Vereinsb. ..
Bahr. Hanbelsb.
Bahr. Hyp.u. Wechſ.
Berliner Hyp.=Bk.
Frkf Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bk.
Mecklb. Hhp. zu. Wb.
Meining. Hyp.Bk.
Nordd. Gr.=Er.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Bod.=Fr.=B.
Pr.Cent.=B.Cr. B.
Preuß Pfdbr.=Bk.
Rhein.Hyp.=B.
Rh.=Wſtf. B. Cr.=B.
Südd. Bodenkr.. ..
Bürtt Hyp Bk..
Staatl. od. prob.
garantiert
Geif. L.=Hyp.=B...
Landeskr. Caſſel
Naſſau Odsb. ..
Obligationen v.
Transportanſt.
25 Eliſ.=Bahn ſtfr.
422 Galiz Carl=
Lud.B.
5%oſt. Sd. S.ſtſr.

12.62

2.22

14.7
15.75

11.47

8.1
11.6

12
2.8

10.6
8.6

2.8BAtebſt. Südb.,
2.60 Neue"
42 Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. 1.b.8. E.

82Oſt. nabg.
8% 9.Em.
300 1885.
3%0 . abg.
32Oſt. , Erg. Netz
3%Oſt.
3½ RaabOebd. 88

abg.
abg.
91

22.10

21.8

*.
3 Nud. Silber :./ 6.9
Nud. (Salzkg.) 35
412%Angt., S. I 18:),
20 Anat., S. III 171,
4½2 Anat., S.III
3%0 Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec.


4½%
Bank=Altien
Alg. D.=Krebit. 130 25
Bad. Bk. . . . . 159
Bk. f. Brauind. .. 158
Barmer Bankv. 1125.25
Bah. Hyp.=Wchſ. 1141.75
Berl. Handelsgeſ.
Comm.u. Privatb. 153.25
Darmſt.u. Nat.=Bk. 204.25
Deutſche Bank.
149
D. Eff.u. Wchſ.=Bk. /123.5
D. Hyp.=Bk.Mein.,/418
D. Vereins=Bk.
98.5
Disk.=Geſelſch.
143
Dresdener Bk. ../144
1116.5
Frankf. Bk.
Frankf. Hypth =Bk/131
Frkf. Pfdbr. Bk. . . 132
Gotha. Grundkr. Bk.
Lur.Fntern. Bank . 6.75
Metallbank.
1126.5
Mitteld. Creditb
Pfälz. Hyp.=Bk. 1173
Pr. Bd.=Creditbank 117
Hyp.=Akt.=Bank 130
Reichsbank=Ant.
Rhein.Crebitbk. 126
Rhein=Hyp.=Bk. . . /151
Sidd, B.Erebitbk.

Vi H

Sſterr. Creditanſt.
Wiener Banwerein
Bergwerks=Akt.
Buderus. ......
Eſchw. Bergw. ..
Gelſenkirch. Bgw..
Harp. Vergb. ....
Ilſe Bergb. St..
Genußſchein ...!
Kali. Aſchersleben
Kali. Salzdetfurth
Kali. Weſterregln.
Klöcknerwerke (abg.
Lothr=Hütte).
Mannesm.=Röhr.
Mansfelder
Oberbedarf
Otavi=Min.=Ant.
Phönix=Ber
Rhein.Brau=
Rhein. Stah
Riebeck Montan.
SalzwerkHeilbronn!
Tellus Bgb.
Ver. Laurahütte
Ver. Stahlwerke /101.25

135

89
435

1o8
145.5
208
153
128
137
101
79.95
92.5
209
156.5
180
110

Induſtrie=Akt
Brauereien
Eichbaum(Mannh.//271
Henninger
Hercules Heſſiſche
Löwenbr.=Münche (310
Mainz= Aktienbr. 232
Schöfferhof(Bind.)
Schwarz=Storchen 172
Tucher, Nürnberg 155
165
Berger

Akkum. Berlin.
Adler &Oppenh 163
Adlerw. (v. Kleher)/ 84.5
6%E.A. G.Vzg.A. 89
5% A.E. G. Vzg. B 73
A. E. G. Stamm
148.5
Bad. Maſch. Durla 149
Bad ühren, Furtw. 15.5
Bamag=Meguin .. 29
Baſt Nürnberg

Mi Hucee
Beck & Henkel..
Bergmann El....
Bing. Metall.
Brem.=Beſiah=Ol.
Bürſtenfor. Erlang
Cement. Heidelb. ſ.
Cement. Karlſtadt ſ=
Cement. Lothr.
Chem. Albert. . ...
Chem Brockh.
Ehem. Milch
Daimler=Benz A. G.
Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Erdöl ..
D. G.u. Silb. Scheid.
O Linoleumw. Bln.
Dingler, Zweibrück.
Dresd, Schnellpr.
Dürkoppw. (St).
Dürr Ratingen.
Oyckerhoff E B.
Eiſenw. Kaiſersl..
E Licht u. Kraft. 1
Gl Lieferung ...
Eſ. Bad. Wolle.
Email. Ullrich
Enzinger Werke .
Eßlinger. Maſch.
Ettlinger Spinn.
Faber Bleiſtift.
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens.
Farbenind F. G.
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Fetter)
Feiſt, Selt.
Frankfurter Gas
Frankfurter Hof
Frkf.=M. Pol. u. V.
Geiling E Cie.
Goldſchmidt, Th 100
Gotha Waagon
Gritzner Maſch.
Grün & Bilfinger. 1
Hafenmühle Frkft.
Haid & Neu
Hammerſen
Hanfwv. Füſſen
Hanſa=Lloho, Br.
artm. & Braun

100
S3.25

Mece
Hiüpert, Armatur. 71.5
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch, Kurfer .... 10
Hoch=Tief Eſſen.
Holzmann.
:115
Holzverk. Ind.. . .. 60 Thür. Lief.
Hydrom Breslau=
Fnag ..
2=
JunghansSt.
Kammg. Kaifersl. 188.5
Karlsruher Maſch.
138
Karſtadt. N
Klein. Sch EBecker/158
Knorr, Heilbronn 56
Konſerv. Barun 98
Kriw All=Württbg.
Krauß & Co
Lahmeher .. .. .. 151
Lech, Augsburg . .. 1112.75
Lederw. Rothe.
Lederw. Spicharz.
Lingel Schuhw.
Löhnberg. Mühle
Ludwigsh Walzm. /4118.5
Lüdenſcheid. Metall
Mainkraft Höchſt 115
Mars=B. Nürnberg 122.5
Metallge). Frkf. 174.5
Miag Mühlenb
65
Moenus Stamm
66
Motorenf. Deutz
Motoreni, Oberurf. 78.5
Münch. Lichtiprelk.
Neckar). Fahrz 193.5
Reckarw. Eßlingen
1os
Beters Union
Pfälz. Näh. Kayſer/ 51
Philiops
Porzellan Weſſel. 32
Rein Gebb. & Schall
Rhein Elelktt
Rhenania,Kunheim
Rütgerswerke
Schneid. & Hanau. 56
Schnellpr. Frank
Schramm Lackfr. 114
g. Stemp
Schufe

Schuß. Grrd
Seilind W=
Siemens C
Siemens .
Südd. Im
Süidd. Zuck
Inhren
unterfr 444
Beithwerio
Ber
Ver. v. Oifk.1
Ver. Fal
Gumm.
PBinſel= rl.
Ultrama
Zellſtoff V
Bogtl. Ma5
Voigt & H.=f
Bolthom
Banß & 5
Begelin 3
Zellſt Aick=
Zelſt.
Zucker
Transvo-
Berſicherug
t Reichs.s
Dt. Eiſt
D. Gſenk=
Südd. Eiſe
bapag
Nordd. Au=
Frrit. Aſl.
Frankoniar
Darmſtädt
Bahnbedan

[ ][  ][ ]

sidenz-Theater

Kriminal tück von Edgar Wallace
Inder hervorragenden Rerliner Besekzung!
Im Interesse des Spannungsgehaltes des Stücks und somit im
Interesse der ferneren Besucher wird höfl. gebeten, über die Lösung
resp. die Pers n des Hexer St llschweigen zu bewahren.

Telephon 389

313
geugemeinſchaft Joſ. Wertheim A.=G.Gritzner A.=G.
dem angekündigten Vertrag noch, daß es ſich bei den
ten lediglich um eine techniſche Konzentration handele,
regenſeitige Kapitalsbeteiligung beabſichtigt iſt, und daß
en ihre volle Selbſtändigkeit behalten.
Mtahlwerke A. G., Abteilung Bergbau. Der Kokereineu=
Sanſa der Vereinigten Stahlwerke mit zwei Batterien
Iht ſeiner Vollendung entgegen und wird wahrſcheinlich
menden Jahres ſeiner Beſtimmung übergeben werden
ammenhang damit iſt es vorläufig noch unentſchieden,
der Zechen Glückauf=Tiefbau und Kaiſer Friedrich
hnn. da die Neuanlage der Zeche Hanſa ein bedeutend
egeiten ermöglicht und die Anlagen der Zeche Glückauf=
har
veraltet ſind. Die Abtragung der Halden auf Zeche
iſt faſt beendet. Damit wird ein 22 Morgen großes
Weitere Haldenabtragungen auf Glückauf=Tiefbau
fnd vorgeſehen.
Produktenberichte.
Produktenbericht vom 10. November. Tendenz ruhr;
Konſumnachfrage. Man verlangte für die 100 Klo
nfrei Mannheim, in RM.: Weizen inländ. 2627,
*1,25. Roggen inländ. 25,5026, ausländ, desgl., Hafer
musländ. 24,5025,50, Braugerſte, pfälz. N,5031,25,

430, füdd. Roggenmehl, je nach Ausmahlung, 33,25 bis
Wi 12.7513.
Sroduktenbericht vom 10. Nov. Am Produktenmarkt
ur Weizenmehl leicht abgeſchwächt und 25 Pfg. niedriger
0Milogramm notierten: Weizen I. 25,75, II. 24,50, III.
ſtarngen 25, Sommergerſte 2628, Hafer inländ. 22,75 bis
7919,25, Weizenmehl ſüdd. 37,5038, Roggenmehl

m=Qualitäten, iſt wieder recht knap, dagegen bekunden
hon iz als auch die hieſigen Großmühlen gute Nachfrage
Wurchſchnittmaterial höhere Preiſe als geſtern. Geringe
klit rich keineswegs mehr ſo dringlich offeriert, werden aber
. EWeſternroggen iſt in den Offerten nur wenig verändert.
hren Auslandsofferten ermäßigt, das Provinzangebot in
untiſt ziemlich gering, die Mühlen fanden aber weder für
gofür ausländiſches Material größeres Intereſſe, da das
uch wie vor keinerlei Anregung bieten kann. Am Liefe=

r Monate unverändert, dagegen konnte ſich Mai um mehr
Agn. Das Weizenmehlgeſchäft zeigte keine Belebung, ob=
An1hlen zu Preiskonzeſſionen bereit fanden. Roggenmehl
moven, in den Preiſen höher gehalten und gut gefragt.
iaeT von der Küſte, aber auch hier vom Konſum begehrt
Ungebot im Preiſe 12 Mk. feſter gehalten. Gerſte

Freitag, den 11. November 1927

Geite 17

und würrttembergiſche 26,5028,50, Futtergerſte 22,50
mit Sack 19,75, ſüdd. Weizenmehl Spezial Null 38,

istizenkleie 13, Roggenkleie 14.
melluiomuktenbericht vom 10. Nov. Das Intereſſe konzentriert
de ſmugenmarkt. Das Inlandsangebot in dieſem Artikel, be=

usn die Weizenpreiſe leicht nachgiebig, Roggen blieb

m Sie lachen, so sehen Sie sich
numorvollen Schunzel-Film an!

Viehmärkte.
Darmſtädter Biehmarkt vom 10. Nov. Aufgetrieben waren: 141
Kälber, 13 Schafe, 7 Ochſen; der Marktverlauf war ſchleppend geräumt.
Die Preiſe betrugen für Kälber a) 7378, b) 6772, c) 6066 pro
Pfund; für Schafe 4247 pro Pfund.
Mannheimer Kleinviehmarkt vom 10. Nov. Auftrieb und Handel
ſür die 100 Kilo Lebendgewicht je nach Klaſſe: 70 Kälber 7280, 36
Schafe 4248, 173 Schweine 6367, 603 Ferkel und Läufer: Ferkel bis
4 Wochen 813, über 4 Wochen 1418, Läufer 2025 RM. pro Stück.
Marktverlauf: Kälber mittelmäßig, geräumt; Schweine mittelmäßig,
ausverkauft; Ferkel und Läufer mittelmäßig.
Frankfurter Viehmarkt vom 10. Nov. Zum heutigen Kleinviehmarkt
waren aufgetrieben 86 Rinder, 818 Kälber, 594 Schafe und 409 Schweine.
Gegenüber dem Montagsmarkt waren Kälber um 2, Schweine um 4 Mk.
teuerer, während Schafe leicht zurückgingen. Marktverlauf: Kälber
und Schafe rege, Schweine belebt, ausverkauft. Preiſe für 1 Zentner
Lebendgewicht: Kälber: a) , b) 7882, c) 7077, d) 6069, Schafe:
a) I. 4549, b) 3844, c) 3437: Schweine: a) , b) 240300 Pfd.
6870, c) 200240 Pfd. 6769, d) 160200 Pfd. 6568, e) 120160
Pfd. 6567. Fleiſchgroßhandelspreiſe: Ochſenfleiſch I. 95100, II.
8595, Bullenfleiſch 9095, Kuhfleiſch I 7080, II. 6070, III. 40 bis
60, Kalbfleiſch II. 100105, Hammelfleiſch 8090, Schaffleiſch 6070,
Schweinefleiſch I. 8085, Gefrierfleiſch: Rindfleiſch Vorderviertel 52,
Hinterviertel 62, Geſchäftsgang ſchleppend.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chikago, 10. November. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Markt begann in abgeſchwächter Haltung auf die un=
günſtigen
Anbauziffern in Kanada. Auf die beſſere Exportnachfrage und
die italieniſche Ernteſchätzung trat eine Erholung ein.
Mais: Ungünſtige Wetterberichte veranlaßten einen ſtetigen Be=
ginn
, der ſich bis gegen Schluß noch weiter feſtigen konnte auf den
amtlichen Wochenbericht des Ackerbaubüros.
Roggen: Der Markt nahm einen ſehr feſten Verlauf auf die ge=
beſſerte
Loko= und Exportnachfrage.
Hafer: Nach feſtem Beginn auf ungünſtige Wetterberichte trat eine
Abſchwächung ein, als die Ernteberichte aus Yowa bekannt wurden.
* New York, 10. November. (Priv.=Tel.)
Zucker: Nach ſtetiger Eröffnung drückken am Rohzuckerterminmarkt
Liquidationen und Abgaben des Handels. Der Schluß war erholt.
Baumwolle: Anfangs konnten ſich die Preiſe auf Käufe des Handels
gut behaupten. Dann wurden Liquidationen und Hedgingsverkäufe vor=
genommen
. Abgaben des Südens drückten ebenfalls auf die Preiſe. Auf
Deckungskäufe war der Marktſchluß erholt.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 10. Nov.:
Getreide: Weizen, Dez. 125½, März 129½, Mai 132½: Mais,
Dez. 85¾, März 89½, Mai 92½; Hafer, Dez. 49½, März 50½,
Mai 51½: Roggen, Dez. 101½, März 10428, Mai 105½.

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Fleiſch: Dez. , Jan. 11,68, Mai 11,75: Speck loco 11,75;
leichte. Schweine 8,559,35, ſchwere Schweine 9,259,80;
Schweinezufuhr Chicago 45 000, im Weſte: 105 000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 10. Nov.:
Getreide: Weizen Nr. 2 rot 146½, hart 140½; Mais, neu ank.
Ernte 94; Mehl ſpring wheat clears 6,506,90; Fracht nach Eng=
land
2,33,3, nach Kontinent 1415.
Schmalz: Prima Weſt. loco 12,95; Talg extra 878.
Kakav: Tendenz willig, Umſatz in lots 114, November 14,90,
Dezember 14,52, Januar 14,23, Februar 14,23, März 14,22, April
14,31, Mai 14,36, Juli 14,46, September 14,58, Loco 15.
Kleine Wiriſchaftsnachrichten.
In der Hauptverſammlung der Wirtſchaftlichen Vereinigung der
deutſchen Meſſingwerke wurde der Grundpreis für Stangen als auch der
für Meſſingbleche um 2 Mark mit Wirkung vom 9. November ab erhöht.
Mit Wirkung vom 10. November hat die Süddeutſche Zinkblech=
händlervereinigung
(Sitz Frankfurt a. M.) die Preiſe für Zinkblech um
zirka 1,5 Prozent ermäßigt. Letzte Herabſetzung am 4. November um
2 Prozent.
Die Verhandlungen über das Kölner Abkommen bezüglich der Ein=
fuhr
von Reparationskohlen über Straßburg ſollen in Kürze wieder
aufgenommen werden.
Wie die Philipp Holzmann=A.=G., Frankfurt a. M., mitteilt, hat
ihre chileniſche Tochtergeſellſchaft nunmehr von der chileniſchen Regierung
die Arbeiten zum Ausbau des Salpeterhafens Jgique, ein Objekt von
30 Mill. RM., übertragen erhalten.
Zu den ſchwebenden Anleiheverhandlungen der N. S. U. Vereinigte
Fahrzeugwerke A.=G. in Neckarsulm erfahren wir, daß entgegen anderen
Meldungen die bereits beſtehende Anleihe von 4 Millionen RM. aus
der neuen Anleihe getilgt werden ſoll.
In Freiburg i. Br. wurde mit einem Aktienkapital von 3 Millionen
RM. eine neue Kunſtſeidefabrik gegründet, die die Firma Deutſche
Acetat=Kunſtſeide A.=G. Rhodiaſeta führen ſoll.
Sämtliche Tarife der polniſchen Staatsbahnen, die erſt im Auguſt
d. J. um 10 Prozent heraufgeſetzt wurden, werden am 1. Januar 1928
um weitere 10 Prozent erhöht werden.
Nach der letzten Schätzung des amerikaniſchen Finanzdepartements
beträgt der Goldvorrat der Ver. Staaten zurzeit etwa 45 Milliarden
Dollar. Das entſpricht etwa 55 Prozent der geſamten Goldvorräte der
Welt. Die Regierungsſtellen in New York allein verfügen über einen
Beſitz von 2 Milliarden Dollar Gold.
In Paläſtina iſt ein neues Zollverfahren eingeführt worden das
in Uebereinſtimmung mit der neuen Sterling=Währung gebracht iſt und
in den meiſten Fällen eine feſte Zollabgabe pro Einheit und in einigen
Fällen nach Gewicht ſetzt. Bisher war der Zoll der Schätzung der Zoll=
beamten
auf Grund ziemlich allgemeiner Vorſchriften überlaſſen.
Landesttzeater.
Großes Haus.
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Freitag, 11. Nob. A Bkllulekel
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1927
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sflammende Meer.
Roman von Werner Scheff.
(Nachdruck verboten)
ſasmiker trat zurück, er wurde ſo bleich, daß jeder
aus ſeinem Antlitz zu weichen ſchien.
wem wagen Sie zu ſprechen? fragte er mit heiſerer
am ſprang auf und ziſchte: Von Ihrer Frau!
Wrakte ſchloß für einen Augenblick die Augen. Aber
uen Sekunde ſchnellte er auf Düſtingen zu und packte
eter Fauſt an der Bruſt. Er ſchüttelte ihn mit Rieſen=
wisderholte
in ſchäumender Wut ſeine Frage:
geam wagen Sie zu ſprechen?
Sie mich frei, keuchte Düſtingen, Sie ſind wohl
usn Sie, daß es hier ſchon zu einem offenen Skandal
zenre ich nicht geſchwächt von meinen Verletzungen, ſo
nrh zur Wehr ſetzen. Aber ſo iſt es eine Feigheit, ſich
ſevargreifen.
ſart Feigheit gab Herbert ſeine Beſinnung ſo weit
er ſeinen Gegner freigab. Er ſelbſt taumelte deie
warwunderer, bis er Halt an der Lehne eines Seſſels
fötand er und ſtierte aus weit aufgeriſſenen Augen
ma 1, der ärgerlich ſeine von der Hand des Chemikers
hu mwatte ordnete.
ichl begriff Doktor Brakke im Augenblick noch nicht
ſeirtgweite deſſen, was ihm der Elende geſagt hatte
lwt ttelt war es gekommen. Nur eines wußte er:
ſinchuht tte Käthe beleidigt. Er drohte mit irgendeinem
ſuer, mit ihrer Perſon zuſammenhing. Was es eigent=
Nadit te der blonde Mann noch nicht einmal. Und doch
ſau es vor ſeinen Augen, und ein dichter Nebel ſchien
um ihn und ſeinen Gegner zu legen. Er hörte die
teiſäängens wie aus der Ferne.
maruſen Sie natürlich auf, Brakke, ſagte dieſer und
mei auf das Sofa zurück, weil es Ihnen peinlich iſt.
allu uis Unannehmlichkeiten bereiten könnte, ficht Sie
ata)h merken Sie ſich meine Worte: Sobald Sie nicht
vllxhn, um den Streik baldigſt beizulegen und uns
zlſur haffen, halte ich mich nicht mehr an die Diskretion
ndltzüi man ſonſt in dergleichen Fragen walten läßt.
Brakke hatte das Haupt auf die Bruſt geſenkt und
0 Wort. Unheimlich war dieſe Stille, die minuten=
uwel
: den Männern herrſchte. Nur der ſchwere Atem

Freitog den 11 November 1927

des Chemikers war zu hören. Er arbeitete ſich aus der Bruſt
des Mannes ſtoßweiſe hervor und klang beinahe wie ein
Röcheln.
Jetzt nahte ſich Herbert die Erkenntnis, daß dieſer Ehrloſe,
den er bekämpft hatte, nicht log, daß er Kenntniſſe beſaß, die
ſtörend in ſein Leben eingreifen würden. Wie eine düſtere
Wolke lagerte eine dumpfe Ahnung über dem Unglücklichen.
Er rang vergeblich nach einem Entſchluß. Sollte er Düſtin=
gen
anhören? Oder hatte er die Pflicht, ihn mit eiſiger Verach=
tung
zu beſtrafen, ihm den Rücken zu kehren, ohne von ihm die
Wahrheit gefordert zu haben?
Weiter ... weiter, rief er gleich darauf mit einer Stimme,
die ſo hohl tönte, als ſei ſie die eines Schwerkranken.
Was wollen Sie noch weiter wiſſen, mein Lieber? ant=
wortete
ihm der kahlköpſige Mann, der langſam wahrnahm, wie
er die Oberhand gewann und wie aus dem Angegriffenen ein
Angreifer wurde. Begnügen Sie ſich mit dem, was ich geſagt
habe.
Und wieder war es ſtill in dem Zimmer, bis Herbert Vrakke
plötzlich dicht vor das Lager hintrat, auf dem Düſtingen lehnte,
ſo raſch, ſo von einem Entſchluß getrieben, der ſich blitzſchnell
in ihm gefeſtigt hatte, daß der Verwundete auf dem Sofa zuſam=
menzuckte
und unwillkürlich den Arm zur Abwehr hob. Abei
ein ſchneidendes Lachen des Chemikers zeigte ihm, daß er von
dieſer Seite nichts mehr zu fürchten hatte.
Laſſen Sie Ihren Arm wieder ſinken, Herr, rief der Dok=
tor
verächtlich, geben Sie Ihrer angeborenen Feigheit nicht zu
großen Raum. Ich vergreife mich nicht an Ihnen. Dazu ſind
Sie mir jetzt nicht mehr gut genug. Denn was Sie in den letz=
ten
Minuten geſprochen haben, hat Ihre Erbärmlichkeit zur Ge=
nüge
offenbart. Mir aber hat es die Ruhe geraubt. Ich muß
Gewißheit daher haben, hören Sie, ich will alles wiſſen. Uind
wenn Sie irgendwo in Ihrer Seele noch ein Reſtchen Anſtands=
gefühl
entdecken rönnen, ſo geben Sie mir dieſe Gewißheit,

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Geite 19
ſagen Sie mir, was Ihre Anſchuldigungen gegen Käthe zu be=
deuten
haben."
Mein Gott . . . Ihre Frau war bis vor kurzem noch ein
junges Mädchen, das eben dem Leben etwas unerfahren gegen=
übergeſtanden
hat. Wenn Sie es übrigens wiſſen wollen, fragen
Sie Käthe ſelbſt!
Und wer . . . wer hat es Ihnen erzählt?
Darüber verweigere ich jede Auskunft.
So lügen Sie wahrſcheinlich!
Düſtingen fuhr auf. Flüſtern Sie ihr nur einen Namen
ins Ohr, ſtieß er heftig hervor, den des Barons Karen.
Und wieder ſchwieg Herbert Brakke, und taufend Gedanken
durchzogen ſein Hirn. Tauſend Bilder, die er ſelbſt in ſich auf=
genommen
hatte, tauchten wieder vor ihm auf. Manch vertrau=
liches
Wort, das er zu Anfang ſeiner Bekauntſchaft mit Käthe
zwiſchen ihr und dem Baron gehört, manch Lächeln, das er
zwiſchen den beiden beobachtet hatte, ſtützte jetzt die Behauptung
des Verräters
Doch nein, nein, es konnte doch nicht wahr ſein, es durfte
nicht den Tatſachen entſprechen! War er denn wahnſinnig, daß
er auch nur für einen Augenblick an das glaubte, was Alfred
von Düſtingen ſoeben geſagt hatte?
So verharrte er noch immer und grübelte, als die Tür ge=
öffnet
wurde und Gubaſſy auf der Schwelle ſtand. Mit einem
Blick umfing der Ungar die beiden Männer, den Verletzten, der
auf dem Ruhelager hockte und mit einem feinen, vielſagenden
Lächeln den Bundesgenoſſen begrüßte, und den völlig gebroche=
nen
Herbert Brakke, auf deſſen bleichen Mienen Gedanken und
Gefühle dahinjagten wie Blätter, die der Herbſtwind trieb. Und
er hätte kein Beobachter ſein müſſen, um nicht ſofort zu ſehen,
daß Düſtingen ſoeben einen Sieg erfochten hatte.
Gut, daß Sie kommen. Direktor, rief ihm der Gatte der
Amerikanerin zu, wir können ſogleich die Rückfahrt antreten.
Der Chauffeur ſoll mit dem Automobil vorfahren. Ich fühle
mich ſtark genug, und dann wieder das verräteriſche Lächein
das übrige wird Herr Doktor Bralke hier in Stubinten ord=
nen
. Wir ſind einig, und alles hat ſich aufgeklärt, was bisher
zwiſchen uns durch ein unſeliges Mißverſtändnis an Unſtimmig=
keit
hevvorgerufen war.
Da war es Herbert, als müſſe er ſich wieder auf den Mann
ſtürzen, der ihn jetzt verhöhnte, wo unter ſeinen Füßen der
Boden zu wanken ſchien. Aber gleich darauf überfiel ihn die

gezeigt hatte.

s Gemach. Zu groß
n Augen noch länger
(Fortſetzung folgt.)

Die QualdesAſthmaé
n: Hunderttanſenden widerfiandslos gefragen, weil ſſe
m. Sdaß doch nichts mehr helfe. Um eines froben Lebens
MElie aber niemand ſo mutles ſein, daß er nicht einen
Hmit NTMPHOSAN‟ machte. Weun Aerzie ihn
m begutachten, wenn die tatſächlichen Erfolge und
Lderungen für ihn zeugen, warum ſoll dann gerads
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Ino ſie nur zur Bedeckung hat
: einfach ſimples Feigenblatt.
2i= Zei en ſind nun längſt vorbei.
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ſ mm Schuh und Strümpfe ſtets nur Klaſſe,
Nucchſt Anſpruch Du auf Schick und Raſſe,
el- Kleidung ſei nicht minder elegant,
2umn tſt Du jedem Urteil ſtand.
Semau ſo eitel wie die Frau,
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Silliſt Du ſie einfach oder feſch,
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