Darmstädter Tagblatt 1927


10. November 1927

[  ][ ]

mallgem Erſcheinen vom 1. Nobember
hust 2,48 Reſchzmak und 2 pfeunig
usbgeholt 225 Reſchsmarl, durch die
KößHeſchemant frel Haue. Poſtbezugspreie
Weſtellgeld monatlich 2.25 Reſchsmark.
Wiar für Aufnahme von Anteigen an
ugen wird nicht übernommen. Nicht=
Feieer Nummem infolge höherer Gewalt
G0 SBezieher nſcht zur Kürzung des
Jeſfellungen und Abbeſtellungen durch
Nesröindlſchlelt füir uns. Poſiſchecktonig
PFranfunt a. M. 4304.

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geſtattet.
Nummer 312 Donnerstag, den 10. November 1927. 190. Jahrgang

27 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſiadt 25 Reichspfa.
Finanz=Alnzeſgen 40 Reſchspfg., Rellamezelle (92 mm
brein 2Reichsmark. Anzelgen von auswärts 40 Reſchspfg.
Fnanzslmzelgen 60 Reſcheoſg. Dmm breſte Relams=
zeſſe
300 Reſchsmark. Alle Preiſe in Reichsmack
4 Dollar 420 Marl. Im Falle höheres
Gewalt, wie Krieg. Aufruhr. Sireſt uſw erſcht
ede Verplichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
aufträge
und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konlurs der genſchtiſcher Belreiſbung ſalt edes
Nabaft weg. Banktonto: Deutſche Bant und Darm=
ſädter
und Natſonalban

Spanang inhergals ber

5p

Der Kampf
Mbie Beſoldungsreform.
AMA olkspartei und Deutſchnationale gegen die
eu ordnung der Beſoldung in Etappen.
an unſerer Berliner Redaktion.
omerstag beginnt der Bildungsausſchuß des Reichs=
t
Beratungen über das Schulgeſetz von neuem und
ſt. den Fragen zuwenden, die unter den Regierungs=
jgluck
nicht bereinigt ſind. Hier wird ſich alſo vielleicht
fer nächſten Tagen zu zeigen haben, wie ſtark die
ung innerhalb der Regierungskoglition
ynrierstag will auch die Zentrumsfraktion des Reichs=
Sttzung abhalten. Dieſe war urſprünglich dem Thema
länder beſtimmt und als Referent war der Prä=
mdiſchen
Landtages Dr. Baumgartner gewonnen;
hößtt aber der Kampf um Dr. Köhler und die
ohlig sreform eine ſolche Aktivität erhalten, daß die
us= und Grſtrntzration nicht umhin kann, ſich in erſter Linie damit zu
Verein khälſg SVir haben ſchon wiederholt davon geſprochen, wie
cerſtaut /3) Mlläderſtände im linken Flügel des Zen=
heien
die Beſoldungsreform ſind. Nun iſt
deſele At Stegerwald aus ſeiner Reſerve herausgetreten
heweg erklärt, daß er die Reform ſo nicht
zuicſite
könge, deshalb der Gedanke des Zen=
Rte
i Neuordnung der Beſoldung in Etap=
ſunehmen
und die endgültige Inkraft=
ſchm
Erhöhung auf den 1. April des näch=
ſthles
zu verſchieben. Deutſchnationale und
Aurspartei wollen das nicht mitmachen und werden
ue Koalitionskriſe aus einer beſchleu=
rledigung
der Befoldungsreform
Mu. für die Zentrumsführung iſt es ſchwer, gerade
Reichsfinanzminiſter Dr. Köhler von der Oppoſition
mtrit om 90 44AIſen wird, ihn in einer ſo wichtigen Frage zu des=
998 Zentrum wird kaum umhin können, Herrn
A Bertrauen zu votieren und die Widerſtände im eige=
Am endwie zu überwinden. Man hatte am Mittwoch
Flhrng der Parteiführer angeſetzt, die aber aus tech=
Müngen nicht zuſtandekam und ebenfalls auf Donnerstag
Mitdom iſt.
Gilberts Schatien?
* Berlin, 9. Nov. (Priv.=Tel.)
eitimnwechſel zwiſchen dem Reparationsagenten und der
tlurg hat doch den verſchiedenſten Stellen einen heil=
etgen
eingejagt. Sogar die Stadt Berlin, die doch
Nidt
eMon zügig mit ihrem Geld umgeht, will jetzt etwas von
aW zuerten laſſen. Sie hat das Projekt einer Dauerbau=
M wweifellos ebenſo nützlich wie notwendig iſt. Aber
De Sstädte, die in der Vergangenheit immer eine ſehr
2 gehabt haben, fangen langſam eine ernſte Spar=

Mil ſie ürchten, daß ihnen ſonſt zwangsweiſe ein
Wio hingeſetzt werden könnte. An Nachrichten dar=
ns
micht. Die Berliner Abendblätter melden bereits,
Wurkommiſſar nicht nur für die Stadt
omdern überhaupt, für die deutſchen

em eingeſetzt werden ſoll. Wir haben uns dar=
2 beim Deutſchen Städtetag, beim Reichsſparkom=
den
preußiſchen Reſſorts, haben aber überall nur
t erhalten, daß von derartigen Abſichten nichts be=
eix
ſiund auch von der Geſetzgebungsſeite vielleicht
Nuken. Dagegen halten wir es ſehr gut möglich, daß
M oisild der Länder nun guch die Städte ſich an den
a wenden und ihn um Nachprüfung ihrer Etats
uuch nur zu dem Zweck, um den Nachweis zu erbrin=
uauch
ihnen von dem Reparationskommiſſar doch
eütbliumt gemachte Vorwurf der Verſchwendung keine
ianlagen habe.
Meß ſiatt Reichskommiſſar für den
r mit dem Reparationsagenten.
* Berlin, 9. Nov. (Priv.=Tel.)
Welabinett hat am Mitwwvoch ſeine Beſprechung über
Uumgeſtaltung des Verkehrs mit dem Reparations=
Aitens vorläufig zu einem Abſchluß gebracht. Der
Schaffung eines beſonderen Reichskommiſſariats iſt
Uan gelaſſen worden, weil der Finanzminiſter ſich
Er wollte die Leitung der Geſchäfte in der Hand
Mir iſt dann beſchloſſen worden, daß das Referat für
Dckangelegenheiten im Reichsfimnanzminiſterium, das
ehnen Reichsfinanzminiſter Reinhold aufgelöſt wor=
der
neu zu bilden und einen Ausſchuß zuſammen=
M7 an den Reparationsangelegenheiten intereſſier=
in
Ausſchuß alſo, aus dem Reichsfinanzminiſte=
Dumiſchaftsminiſterium, dem Außenminiſterium und
angsminiſterium. Je nach der Bedeutung der einzel=
Durd alo entveder der Miniſter ſelbſt oder ſein
oder Reſerent an der Kommiſſionsſitzung teilneh=
in
iſt wohl auich auf dieſe Weiſe dafür geſorgt,

Mellon billigt die Haltung Gilberts.
New York, 9. Nobember.
Anfrage, daß das Memorandum des Reparationsagenten die

nlich: Nichtlinie in den Verkehr mit dem Repara=
nnenlommt
, damit künftighin zeitraubende Um=

Bperſtandniſſe ausgeſchaltet werden, wie ſie zu dem
ſel geführt haben.

Amerikaniſcher Schatzſekretär Mellon.
Reiches müſſe daher die Einſchränkung ſeiner Ausgaben ange=
ſehen
werden. Mellon ließ ferner verlauten, daß das Schatzamt
einige an Deutſchland gewährte Anleihen nicht als produktiv an=
ſehe
, und gab weiter zu verſtehen, daß Amerika an Deutſchlands
wirtſchaftlicher Zukunft außerordentlich ſtark intereſſiert ſei. Das
Verſagen des Dawesplanes könnte für die übrigen europäiſchen
Länder ein Signal ſein, die Rückzahlung der insgeſamt über
weiutkaus urſprunglich mit 15 Millionen finanziert werden Staaten mit dem Hinweis darauf zu verzögern, daß ſie nicht
F Me Sälfte zuſammengeſtrichen, und will darüber hinaus dazu in der Lage ſeien, wenn die Reparationszahlungen Deutſch= tinentale Intereſſen Spaniens in Frage kommen, iſt ein der=
Hehlsihepläne, die inzwiſchen wieder auf 120 Millonen lands nicht in voller Höhe einkämen. Auf eine weitere Anfrage
Mhrolen ſind, einer nochmaligen Nachprüfung unter= erklärte Mellon, Deutſchland follte ſich darüber klar ſein, daß es
alle Möglichkeiten ausnutzen müſſe, um eine Kriſe zu vermeiden.
Eine Noie der deutſchen Boiſchaft in Paris
zum Briefwechſel mit Parker Gilbert.
EP. Paris, 9. November.
Der Temps veröffentlicht eine von der deutſchen Botſchaft
ausgegebene Mitteilung zu dem Briefwechſel zwiſchen dem
Generalzahlungsagenten Parker Gilbert und der deutſchen Re=
gierung
.
Darin wird hervorgehoben, daß dieſer Briefwechſel nicht den
Sinn einer Polemik habe, ſondern den Verſuch darſtelle, einen
Weg zur Verſtändigung und Zuſammenarbeit zu finden. Es be=
ſtehe
völliges Einvergehmen darüber, daß Anleihen nur zu pro=
duktiven
Zwecken aufgenommen werden dürfen.
Die Mitteiluag führt an Hand von eingehenden Ziffern den
Nachweis, daß dieſer Grundſatz bei den ſeit dem 1. Januar 1925
aufgenommenen Anleihen der Gemeinden im Geſamtbetrage von
585 Millionen Reichsmart und bei dea Staatsanleihen in Höhe
von 555 Millionen Reichsmark durchaus befolgt worden ſei.
Hinſichtlich der finanziellen Beziehungen zwiſchen dem Reich
und den Gemeinden erkennt die deutſche Regierung die Nowwen=
digkeit
einer baldigen endgültigen Regelung an; doch könge
dieſe erſt vorgenommen werden, wenn die öffentliche und private
Wirtſchaft wieder ihr normales Gleichgewicht erreicht haben.
Die deutſche Regierung ſchließt ſich ferner der Anſicht des
Generalzahlungsagenten an, daß das außerordentliche Budget
eine ernſte Sorge für die ſpätere Entwicklung der Finagzen dar=
ſtelle
. Sie habe deshalb die Ausgaben der außerordentlichen
Budgets für 1926 und 1927 auf einen langen Zeitabſchnitt ver=
teilt
, während das außerordentliche Budget für 1928 vollſtändig
umgeſtaltet werde.
Geſetzentwürfe (Schulgeſetz, Liquidationsſchädengeſetz und Be=
amtenbeſoldungsgeſetz
) entſtehenden Ausgaben ſtark übertriebeg
worden ſeien und ſchließt mit der Erklärung: Die Unruhe, die
entbehrt jeder tatſächlichen Grundlage. Die deutſche Regierung
hat bereits auf das entſchiedenſte das Budgetgleichgewicht für
das laufende Fiskaljahr ſichergeſtellt. Gegenüber dem Voranſchlag
ſeien 300 Millionen Mark an Erſparniſſen erzielt, uad die
Steuereingänge würden den Voranſchlag um 200 Millionen Mark
überſteigen.

Solidarität im Mittelmeer
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
NI. W. Madrid, im November 1927.
Anläßlich der Wiederkehr des Tages, an dem Muſſolini an
der Spitze der Fasciſten auf Rom marſchierte, traf in Madrid
bei der Redaktion der bedeutendſten hieſigen katholiſchen Zeitung
Der bereits kurz veröffentlichten Erklärung des Schatzſekre= El Debate ein Bild des römiſchen Diktators mit der eigen=
tars
Mellon gegenüber Preſſevertretern über die Denſchrift des händigen Widmung ein: Solidarität im Mittel=
Nebarationsagenten Parker Gilbert ſind noch folgende Einzele meer. El Debate ſteht trotz ſeiner allgemein regieruugs=
heiten
, nachzutragen: Schatzſekretär Melon erwiderte auf eine freundlichen Haltung in beſonderen Beziehungen zu Nom. Es
Billigung des Schatzamtes gefunden habe. In amtlichen greiſen, iſt nicht nur in den vatikaniſchen Kreiſen ſehr angeſehen, es
ſo fügte er hinzu, erwäg: man lebhaft die Frage der Einſchrän= zeichnet ſich auch durch eine gute Kenntnis der Vorgänge und
kung weiterer Deutſchland zu gewährender Anleihen. Die Denk= Abſichten der italieniſchen Regierung vor den anderen Madrider
ſchrift Parker Gilberts werde hier ſo ausgelegt, daß Deutſchland Blättern aus. Muſſolinis artige Aufmerkſamkeit wandte ſich
gegenwärtig einen Finanzkurs ſteuere, durch den die Zahlung alſo an die rechte Stelle, und das Blatt benutzte auch den An=
der
Annuitäten gefährdet erſcheine. Als wichtigſte Aufgabe des laß, Spaniens Verhältnis zu Italien in längeren Ausführungen
zu ſchildern. Dabei bezeichnete es die lateiniſche Schweſter=
nation
unter Betonung der in beiden Ländern gleichen Regie=
rungsform
als Spaniens nächſten Verwandten. Es glaubt bei
Italien die gerechteſten und ſelbſtloſeſten Gefühle für Spanien
vorausſetzen zu dürfen und es ſchildert nach der Feſtſtellung der
gleichen geographiſchen Lage beider Halbinſeln im Mittelmeer
und der gleichen hiſtoriſchen Entwicklung die Notwendigkeit
gemeinſamer ſpaniſcheitalieniſcher Politik in der Zukunft: das
iſt die Solidarität im Mittelmeer.
Die ſpaniſche Marokkopolitik, deren Erfolge ja nicht zum
kleinſten Teil der franzöſiſchen Waffenbrüderſchaft zu verdanken
ſind, war bisher in Anerkennung dieſer materiellen Hilfe immer
franzoſenfreundlich orientiert. Trotz des ſchleppenden
Ganges der Pariſer Tanger=Verhandlungen verlor man nicht
den Glauben an eine dennoch befriedigende endliche Löſung.
Der von Italien vorgeſchlagenen Viermächte=Konferenz war man
deshalb durchaus abhold und man ſah in einer Beteiligung
Italiens an den Verhandlungen eine Komplikation, die die Er=
reichung
eines ſpaniſch=franzöſiſchen Kompromiſſes nur er=
ſchweren
konnte.
Dieſe ſpaniſche Zurückhaltung gegenüber Italien änderte
ſich in dem Augenblick, da Paris ſich allzu unnachgiebig zeigte,
und da vor allem England, das bisher ein ſpaniſch=franzöſiſches
Einvernehmen als Vorausſetzung für eine allgemeine Unter=
haltung
angeſehen hatte, plötzlich im Sommer dieſes Jahres die
bedingungsloſe Einberufung einer Viermächte=Konferenz for=
derte
. Auch London glaubte wohl nicht mehr an einen Erfolg
der Verhandlungen zwiſchen Paris und Madrid.
Nun iſt die große Frage, ob Italiens ſenſationelle Demon=
ſtrationen
vor Tanger nur aus dem sacro egoismo geboren
wurde oder ob der römiſche Diktator ſeinen ſpaniſchen Kollegen
zu unterſtützen beabſichtigte. Man munkelt allerhand über einen
geheimen Vertrag, den die beiden Diktatoren vor einiger=
Zeit abgeſchloſſen haben ſollen und der ſogar gewiſſe Defenſiv=
10 Milliarden Dollar betragenden Schulden an die Vereinigten klauſeln gegen einen gemeinſamen Feind enthalte. Soweit kon=
artiger
Vertrag aus verſchiedenen Gründen unwahrſcheinlich,
aber er wird möglich für die Geſtaltung und Wahrung der Ein=
flußzonen
an den Küſten des Mittelmeeres. Jedenfalls hat
Italien im Gegenſatz zu der Zeit vor einigen Jahren ſehr kon=
krete
und direkte eigene Intereſſen in Marokko. Der vor etwa
Jahresfriſt gekaufte alte Sultanspalaſt in Tanger iſt nicht, wie
es zuerſt hieß, ein Hotel geworden, es wurde die Caſa Italia
daraus, und an die Stelle der italieniſchen Kapitaliſtengruppe
iſt längſt der italieniſche Staat getreten. In London verſchließt
man ſich der Berechtigung des italieniſchen Intereſſes an Tanger
durchaus nicht, und ſogar der Pariſer Matin mußte wenigſtens
den italieniſchen Wunſch nach Anerkennung des diplomatiſchen
Charakters des italieniſchen Konſuls in Tanger und den nach
Beigabe eines italieniſchen Richters zum gemiſchten Gerichtshof
ſowie die Aufnahme eines italieniſchen Offiziers in die Kom=
miſſion
zur Kontrolle der Neutralität der Meerengen befürwor=
ten
. Teilweiſe ſieht man in Paris ein, daß eine direkte Aus=
ſprache
mit Rom nicht mehr zu umgehen iſt.
In London glaubt man wohl, daß eine italieniſche Ein=
miſchung
die ewig ſtockenden franzöſiſch=ſpaniſchen Verhandlun=
gen
nur beſchletnigen könne. Auch das offiziöſe Madrid iſt der=
ſelben
Anſicht. Man meint, Frankreich würde durch die Anmel=
dung
immer neuer Anſprüche ſo nervös, daß es den alten
ſpaniſchen Wünſchen ein willigeres Ohr leihen würde. Dies er=
ſcheint
um ſo glaubhafter, weil Primo de Rivera im Laufe der
letzten Zeit auf einen großen Teil der ſpaniſchen Forderungen
verzichtete und jetzt nur noch den berechtigten Wunſch nach einer
Befriedigung beſcheidener Anſprüche aufrecht erhält. Das iſt in
erſter Linie die Ausübung der Polizeigewalt in Tanger, der
Beſitz eines nationalen Hafenplatzes und die Beteiligung an
dem von den Franzoſen erbauten Eiſenbahnnetz, das Tanger
mit dem Hinterland verbindet.
Nun iſt es aber durchaus nicht unmöglich, daß die italieniſche
Die Note legt weiter dar, daß die durch die drei neuen Einmiſchung nicht nur keine Beſchleunigung der Regelung des
Tangerproblems bringt, ſondern im Gegenteil eine Verzöge=
rung
durch die neue Komplikation. Die Anmeldung der italie=
niſchen
Anſprüche in Tanger bleibt ſolange rein theoretiſch, wie
ſich vielerſeits hinſichtlich der Finanzlage des Reiches gezeigt hat, nicht eine neue internationale Uebereinkunft über die Verhält=
niſſe
in Marokko zur Tatſache wird. Zunächſt hat Italien ja nur
betont, daß es bei einer Neuaufrollung dieſes Problems berück=
ſichtigt
werden wolle. Ein Grund mehr für Frankreich, die
ſchon immer unerwünſchte Aufrollung der Tangerfrage hinaus=
zuſchieben
!

[ ][  ][ ]

Donnerstag, den 10. November 1927

Seite 2
Forſchungsreiſen
ins oſideutſche Grenzgebiet.
Die Entdeckung des ſchiefen Turmes der Dixlomatie.
Von unſerem (D=Korreſpondenten.
Es iſt eine eigentümliche Erſcheinung, die aufmerkſame Be=
obachtung
verdient, daß ſich jetzt, acht Jahre nach dem ſegen=
ſpendenden
Verſailler Vertrage, die Forſchungsreiſen engliſcher
Sonderberichterſtatter nach unſeren Oſt=Grenzgebieten, mehren,
die ihnen ja allerdings noch nie gebotene klaſſiſche Beiſpiele bie=
ten
, was rachſüchtige und habgierige Einflüſſe in raffinierter
Vernichtung der wirtſchaftlichen Intereſſen aller Anwohner der
neuen Grenzen zuſtande bringen können. Da iſt der erſte Be=
richt
einer Serie erſchienen, welche der Sonderbericht=
erſtatter
der wegen ihrer Objektivität bekannten Weſt=
minſter
Gazette über ſeine Forſchungsreiſe von
Oberſchleſien bis zum Korridor veröffentlicht. Er
ſchildert im einzelnen, was alles zerriſſen und vernichtet wor=
den
iſt.
Charakteriſtiſcher und intereſſanter noch iſt, was das Par=
lamentsmitglied
G. M. Garro=Jones heute im
Daily Expreß über Polen, das Problem des
Nachkriegs=Europa ſchreibt und Wunden, die
niemals geheilt ſind. Alle Dämonen der Selbſt=
beſtimmung
wurden, über jene unglückliche Zone losgelaſſen.
Heute iſt Polen ein Staat von etwa derſelben Größe wie Spa=
nien
, Deutſchland oder Italien, aber mit einer größeren Armee,
als ſie einer von ihnen beſitzt. Nichts wurde dem neuen Ge=
ſchöpf
verſagt, wes es verlangte. Man hätte vernünftigerweiſe
erwarten können, daß dieſe Dinge Polen glücklich machen wür=
den
. Aber ſein Durſt verlangte, ein ſtärkeres Getränk. Heut=
zutage
iſt Polen mit Litauen in wirklichem. mit Deutſchland
im Wirtſchaftskrieg, und war ſoeben erſt mit Rußland im Krieg.
Und doch ſind ſeine einzigen Freunde, Frankreich und Sir Auſten
Chauberlain, noch immer ſtolz auf ihren Schützling.
Garro=Jones, der mit Freunden im Flugzeug von Croydon
aufbrach, ſchreibt dann weiter: Wir erreichten die Weichſel, klet=
terten
den großen Deich auf ihrem rechten Ufer hinauf und blick=
ten
über den ſchnellen, mächtigen Strom. Neben uns ſtand ein
eingeſeſſener Grundbeſitzer, ein preußiſcher Edelmann der alten
Schule, ein Mann, ſo hoch geachtet bei ſeinen Feinden wie ge=
liebt
bei ſeimen Freunden. Er fing einige Worte unſerer Be=
wunderung
über die weite Ausdehnung des ſchiffbaren Stromes
auf. Er iſt jetzt polniſch, ſagte er, und in ſeinen energiſchen
Geſichtszügen zuckte ein ſeltſamer Ausdruck, halb von Groll und
halb von Kummer. Aber beſtimmte denn der Vertrag nicht,
daß Deutſchland freien Zugang zum Fluß haben ſollte? fragte
ich. Kommen Sie und ſehen Sie ſelbſt, erwiderte unſer Füh=
rer
. Wir ſchritten eine kurze Strecke ſtromaufwärts den Deich
efitlang. Dann zeigte er uns den einzigen Zugang, deſſen ſich
Deutſchland dort erfreut: ein nur 14 Fuß breiter, am polniſchen
Ende mit einem Stacheldraht verſchloſſener Weg. Er zeigte uns
noch viele andere Dinge. Wir ſahen den großen Strom, auf
dem ſonſt ſtändig Schiffe hin und her verkehrten, leer und ver=
leſſen
. Wo deutſche Bagger ſonſt für freie Fahrt ſorgten, ragen
jetzt Sandbänke aus den Fluten. Die gigantiſche Brücke von
Münſterwalde, welche von der polniſchen Regierung für jeden
Verkehr geſchloſſen iſt, roſtet ihrem völligen Zerfall entgegen.
Sie iſt mehr gefährlich als nützlich, bemerkte unſer Begleiter
die Deiche unter polniſcher Aufſicht verfallen, und deutete auf
das tiefliegende deutſche Land unterhalb. Der Strom ſteigt mit
den Frühjahrsfluten 24 Fuß, und der Beſitz dieſer Deiche ſetzt
Polen in den Stand, nach Belieben 90 000 Morgen, zu über=
fluten
. Wohin wir auch kamen, überall erwies man uns große
Freundlichkeit, ſobald man erfuhr, daß wir nicht eine neue
internationale Grenzkommiſſion bildeten. Wir fanden den auf=
richtigen
Wunſch, ſich mit England freundlich zu ſtellen, das
Bewußtſein andererſeits, daß Deutſchland allein ſtehe. Es machte
uns einen tiefen Eindruck, zu beobachten, mit welchem Eifer und
Wunden zeigten.
hat dieſe Grenze gemacht! Sie trennt Städte von
gewöhnlichen Beſucher. Wir beſichtigten eine große Kohlengrube.
Die Grenze hatte ihren Haudtſaum untergrund abgeſchnitten
und ſie des Ausfuhrſchachtes beraubt. Oben waren die Werke
von einer halben Meile Sonderbahn getrennt. Warum wurde Verbote aufrecht erhalten wiſſen wollte. Infolgedeſſen ſah ſich
die Bahnlinie nach Polen verlegt? fragte ich. Das war die auch Deutſchland gezwungen, von ſeigem urſprünglichen Stand=
Idee des japaniſchen Delegierten zur Grenzkommiſſion. Er
glaubte, daß der Schutzzaun zwiſchen den Baulichkeiten und der

Vom Tage.

Der preußiſche Finanzminiſter hat die Einrichtung einer
ordentlichen Profefſur für Zeſitungswſifſenſchaft
an der Univerfität Berlin genehmigt. Die noch aus=
ſtehende
Genehmigung des Landtages dürſte ebenfalls demnächſt erteilt
werden.

Die polniſche Regierung wird in nächſter Zeit an der
deutſch=polniſchen Grenze in Oberſchleſien meh=
rere
Grenzwachen einrichten. Bisher war dieſe Art von
Grenzwache nur an der Oſtgrenze Polens eingeführt.
Der Konflikt zwiſchen den tſchechiſchen Eiſenbahnern und der Re=
gierung
iſt geſtern beigelegt worden. Die Eiſenbahnergewerkſchaften
haben die Einſtellung der paſſiven Reſiſtenz angeordnet.
In Moskau wurden anläßlich der Zehnjahresfeier der Sow=
jetrepublik
der Roden Armee 30 aus freiwilligen Spenden erbaute
Flugzenge übergeben. Das neue Geſchwader wird den Namen
Unſere Antwort an Chamberlain erhalten.

Der jugoſlawiſche Außenminiſter Marinkowitſch
iſt nach Paris zur Unterzeichnung des Vertrages gereiſt.
Eier Meldung aus Tokio zufolge gab der japaniſche Außenminiſter
den Abſchluß eines japaniſch=bulgariſchen Handels=
vertrages
auf der Grundlage der Meiſtbegünſtigung bekannt.
Anläßlich des bevorſtehenden Abſchluſſes des franzöſiſch=ſüdſlawiſchen
Vertrages erhebt die italieniſche Preſſe ſcharfe Vorwürfe
gegen Belgrad.
Wie wir hören, hat der Generalgouverneur von Algier,
Violette, ſeine Demiſſion eingereicht, da er wegen ſeiner
Politik zugunſten der Eingeborenem von den Finanzdelegationen der An=
ſiedler
bekämpft wurde.

Das Foreign Office hat im Quai 6Orſay eine Note über=
reichen
laſſen, in der eine gerechte Behandlung der in
Frankreich anſäßigen engliſchen Staatsangehöri=
gen
in ſteuerlicher und kommerzieller Beziehung gefordert wird.
Im Unterhaus wurde mingeteilt, daß die Koſten für dienach
China entſandten engliſchen Truppen ſich bis einſchließ=
lich
3. September auf insgeſamt 2,9 Millionen Pfund
belaufen.
Die amerikaniſch=abeſfiniſchen Verhandlungen
galten nach einer Londoner Meldung in erſter Linie der Errichtung
einer amerikamiſchen diplomatiſchen Vertretung in Abeſſinien.
Die amerikaniſche Antwortnote an Frankreich in
der Zollfrage iſt in einem ſehr verſöhnlichen Ton gefaßt

Die unter Kontrolle der amerikaniſchen Marietruppen und der
Nationalgarde erfolgten Gemeindewahlen in Niegragug
haben überall große Erfolge der Liberalen gezsitigt.

Die Polizei in Schanghai entdeckde eimen Bombenanſchlag
auf das dortige ruſſiſche Konſulat und verhaftete fünf
Weißruſſen.

Strecke die beſte natürliche Grenze ſei. Wir beſuchten ver=
laſſene
Städte. Da iſt Biſchofswerder. Einſt ein proſperieren=
der
Marktplatz, jetzt von ſeinem landwirtſchaftlichen Bezirk ge=
trennt
. Wir ſtanden auf dem großen viereckigen gepflaſterten
Platz an einem Tage, der früher der Markttag war. In einer
Ecke hatte eine alte Frau einen kleinen Gemüſeſtand, wie ſie es
ſeit einem halben Jahrhundert gewohnt ſein mag. Sie hatte den
ganzen Handel für ſich. Ich ſah keinen anderen Verkaufsſtand
und auch keinen Kunden. Außer dem langen Gras zwiſchen den
Steinen und einem anderen Dinge war der Platz ganz leer. Das
andere Ding war ein etwas rohes, aber wohlgepflegtes Denkmal.
Es ſtand da mit den ſich von 1914 bis 1918 mehrenden Namen
derjenigen, die für ihr Heim und Vaterland gefallen waren.
Der Verſailler Vertrag konnte vielleicht ſo unmittelbar nach
dem Kriege nicht beſſer gemacht werden, aber jetzt haben wir eine
bitter, für eine Nation, die nicht an Verkehrsrückſichten denkt, geringere Entſchuldigung, wenn wir ſeine Irrtümer nicht ein=
ſondern
nur an den Krieg. Er zeigte uns die Stellen, an denen ſehenEr ragt in Europa empor, wie der ſchiefe Turm der
Diplomatie.
Die Genfer Wiriſchaftskonferenz.
* Berlin, 9. November. (Priv.=Tel.)
Das Ergebnis der Genſer Wirtſchaftskonferenz wird an zu=
ſtändigen
deutſchen Stellen als für uns durchaus zufrieden=
ſtellend
angeſehen. Es iſt zwar nicht gelungen, reſtlos mit dem
mit welcher Hoffnung uns dieſe geſchlagenen Leute ihres Landes Syſtem der Ein= und Ausfuhrverbote aufzuräumen, wie das
urſprünglich von Deutſchland angeſtrebt worden iſt. Immerhin
lind was für gräßliche, ungeheilte Wunden iſt aber doch ſoviel erreicht worden, daß heute ſchon ſich ein
klares Bild gewinnen läßt von den noch beſtehenden Beſchrän=
ihren
Bahnſtationen oder ihrer Waſſerverſorgung, Kinder von kungen, was vor allem der deutſchen Wirtſchaft zugutekommeg
ihren Schulen, Kirchen von den Heimſtätten ihrer bisherigen wird. Wenn es nicht gelang, alle Ein= und Ausfuhrbeſchrän=
kungen
zu beſeitigen, ſo lag das an der Haltung einiger der be=
teiligten
Staaten ſelbſt, ſo vor allem an England, das einige
punkt wieder abzugehen und ebenfalls einige Beſchränkungen be=
ſtehen
zu laſſen.

Der Ooktor Eiſenbart.
Zu ſeinem 200. Todestage (11. November).
Von Profeſſor Dr. phil. h. e. Karl Berger.
Ich bin der Doktor Eiſenbart,
Kurier' die Leut nach meiner Art,
Kann machen, daß die Blinden gehen
Und daß die Lahmen wieder ſeh’n.
Das Spottlied auf den ärztlichen Gewaltmenſchen, das alſo
anhebt, iſt überall bekannt, ſoweit die deutſche Zunge klingt.
Hoffmann von Fallersleben, der Sänger des Deutſchlandliedes,
der auch ein ebenſo eifriger wie glücklicher Aufſpürer von volks=
tümlichen
Liedern war, hat ſchon vor etwa 70 Jahren den erſten
Druck des Eiſenbartliedes in dem 1818 zu Göttingen erſchienenen
Neuen Kommersbuch entdeckt, zugleich aber auch feſtgeſtellt,
daß es ſchon zu Anfang des 19. Jahrhunderts z. B. zu Marburg
auf Studentenkneipen, geſungen wurde. Durch Jahrmarkts=
drucke
, fliegende Blätter und allerlei Liederſammlungen iſt der
Spottgeſang dann in verſchiedenen Faſſungen überall hingedrun=
gen
und wird ſogar in Frankreich nach einer franzöſiſch zuge=
ſtutzten
Weiſe (Je suis le Docteur Isembert) geſungen; der Ver=
ſpottete
wurde auch auf die weltbedeutenden Bretter befördert
als Held von dramatiſchen Poſſen (von Otto Falckenberg u. a.)
und Operettentexten (von Max Leythäuſer), ſchließlich ſogar der
epiſchen Darſtellung gewürdigt (in einem Roman von Agnes
Harder).
Wer aber war der Doktor Eiſenbart? War der gewaltſam
verfahrende Heilkünſtler mit dem berſerkermäßigen, nach chirur=
giſchem
Schneiden und Brennen klingenden Namen nur eine
Spottgeburt dichteriſcher Einbildungskraft, wie etwa die einſt
viel beſungenen, heute verſchollenen komiſchen Helden von
Bänkelſängen, die Doktor Theriak und Doktor Saſſafras?
Daß der Doktor Eiſenbart mehr war als eine Erfindung des
Witzes, mehr als eine dichteriſche Verkörperung volkstümlicher
Erinnerungen an das uralte und unausrottbare Kurpfuſcher=
tum
, daß hinter dieſer myſtiſchen Geſtalt ein wirklicher Menſch
ſtedt, eine Perſönlichkeit, die einmal tatſächlich gelebt und es auf
ihre Weiſe zu Erfolg und Anſehen in deutſchen Landen gebracht
hat beweiſt der Leichenſtein, den man ihm vor zweihundert
Jahren auf dem Aegidienkirchhofe zu Hannoverſch=Münden ge=
ſetzt
hat. Sie lautet: Alhir ruhet in Gott der weiland Hochedle
Hocherfahrene Weltberühm. Herr Joh. Andreas Eiſenbart
Königl. Grosbritanniſcher und Churfürſtl. Braunſchw. Lüneb.
Privilegirter Landartzt wie auch Königl. Preußiſcher Raht und
Hofokuliſte. Von Magdeborg. Gebohren Anno 1661. Geſtorben
1227 d. 11. Novem. Aetatis 66 Jahr.

Seit Auffindung des Grabſteines im Jahre 1840 hat die
Forſchung aus verſtaubten Akten und Urkunden mancherlei
Merkwürdiges, kulturgeſchichtlich Intereſſantes über den Dok=
tor
zutage gefördert, Tatſachen und Zeugniſſe, die ihn als den
erfolgreichſten ſeiner Zunftgenoſſen erſcheinen laſſen und die ihn
würdig machen ſollten in Gedächtniswerke, wie die Allgemeine
Deutſche Biographie und das (über 14000 Namen enthaltende)
Biographiſche Lexikon der hevvorragenden Arzte aller Zeiten
und Völker, aufgenommen zu werden. In allen dieſen Nach=
ſchlagewerken
ſucht man vergeblich ſeinen Namen. Meyer und
Brockhaus bringen nur ein paar dürftige Notizen. Nur eine
einzige Schrift, und die iſt nur ſehr ſchwer aufzutreiben, die vor
etwa 30 Jahren erſchienene Abhandlung: Eiſenbart im Leben
und im Liede von Dr. Arthur Kopp hat alles, was aus Funden
und Kunden ſich ergeben hat, zu einem Bilde des ſeltſamen Mannes
zuſammengetragen. Da erfahren wir, daß er, von Geburt ein guter
Bayer, aus dem Markrflecken Viechtach unweit Regensburg
ſtammte. Auf ſeinen zukünftigen Beruf bereitete er ſich in der
Lehre bei dem priviligierten Okuliſten Alexander Biller zu
Bamberg vor. Von dort wanderte er nach Sachſen, und tauchte
Mitte der achtziger Jahre in Altenburg auf, wo er nach vor=
gängiger
Prüfung durch die berufenen Medici vom Herzog
Friedrich am 26. Auguſt 1686 das Privileg erhielt, ſich als
Okuliſt und Stem=, Krebs= und Bruchſchneider im Fürſtentum
Gotha=Altenburg zu betätigen, auf Wochen= und Jahr=
märkten
die üblichen Heilmittel, wie Kräuterſalbe, Mithridat
und Augenſtein, feilzubieten.

Nun begann ſein mehr als vierzigjähriges Wanderleben als
gewerbemäßiger Heilkünſtler, womit er ſich zwiſchen den ſtu=
dierten
, ſeßhaften eigentlichen Aerzten und den kurpfuſchenden,
gleichfalls fahrenden Quackſalbern und Winkelärzten bewegte.
Wie ſeine Standesgenoſſen von altersher errichtete er an den
Orten ſeiner jeweiligen Tätigkeit auf freiem Platze eine Bühne,
die meiſt auf vier an den Ecken aufgeſtellten Fäſſern ruhte und
mit Teppichen, chirurgiſchen Werkzeugen, Arzneiſtandgefäßen,
Atteſten und ausgeſchnittenen Blaſenſteinen ausgeſchmückt wurde.
Diener zogen ihm voraus, um auf ſein Kommen vorzubereiten.
Dann erſchien er ſelbſt, wie üblich, mit Gauklern, Poſſenreißern
und Seiltänzern. Durch Trompetenſtöße und ſonſtigen Lärm
wurden die Kunden angelockt, dann durch allerlei Komödianterei
ergötzt und feſtgehalten, bis unter gewaltigem Tamtam der
Meiſter ſelber in würdigem Talare erſchien und ſich den Herr=
ſchaften
als der weltberühmte Eiſenbart vorſtellte. An größeren
Orten und Städten war ſchon durch Anſchläge und Notifika=
tionen
Tage und Wochen lange vorher die nötige Reklame ge=
macht
worden, um die Heilkraft der von Eiſenbart geführten
Arzn=ien und die ſichere Wirkung ſeiner Heilkünſte ins rechte

Zum Beginn der deutſch=pollt
Hen
Peſprechungen.
Der polniſche Unterhändler erkrru
Die Verhandlungen des polniſchen Sonderdex=
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann, die am M.
Woche in Berlin beginnen ſollten, um dadurch diu
nahme der deutſch=polniſchen Handelsvertragsverharu
zubereiten, werden vorausſichtlich eine Verzögerum
Tage erfahren, da der polniſche Delegierte, der
polniſchen Departement des polniſchen Außenminin
Jackowſki, infolge einer leichten Erkrankung ſeineß,
einen bis zwei Tage verſchieben mußte. Das Echw
vorſtehende Wiederbeginn der Verhandlungen tein,
polniſchen Oeffentlichkeit gefunden hat, hat in Berlfu
fremden hervorgerufen. Gegenüber dieſer Stimmunne
deutſcherſeits erklärt, daß Deutſchland dunch keines(
gezwungen ſei, die Vertragsverhandlungen mit
nehmen. Für die Wiederaufnahme der deutſch=vu
ſprechungen ſei allgemein die Tatſache maßgebon
Polen ein Uebereinkommen in der Niederlaſſungsfrauu
der Verhandlungen erreicht worden ſei, die der deun
in Warſchau, Ullrich Rauſcher, mit dem polniſchen
geführt habe. Es handelt ſich alſo lediglich um eine :n
ſetzung dieſer Beſprechungen, und zwar um die He=
geeigneten
Grundlage, d. h. die handelspolitiſoteſt
ſetzungen für einen Vertragsabſchluß. Es wird ſichh
nur um allgemeine Fragen der deutſch=polniſchen
ziehungen und die Klärung ihrer politiſchen Vord
handeln.
Am Sonntag reiſt nun der Außenminiſter noder
wwäre alſo tatſächlich möglich, daß, wenn der polmis
delegierte nicht bis Samstag in Berlin iſt, die Acal
um einige Tage bis zur Rückkehr Dr. Streſemam/

werden müßten. Das Reichskabigett hat auch Aik
keinen Beſchluß über den Führer der deutſchen Dele9
Wie man hört, denkt man an einen höheren Beamtu,
Reichsfinanzminiſterium, der zum Führer der deuuſſt
nung ernannt werden ſoll.
Zwangsweiſe Poloniſierung Oſiobeniſſ
Kattowitz, 9 Hf
Die zwangsweiſe Poloniſierung Oſtoberſchleſivürhin
allen Mitteln weiter betrieben. Der Auflöſung derſtsſtow
Stadtverordnetenverſammlung ſoll jetzt die Penfomlir
verdienten Kattowitzer Stadtpräſidenten Dr. Gor-uhe
ſchon in preußiſcher Zeit an der Spitze der Katttm
verwaltung ſtand und nach der Grenzziehung alssuteſte
Beamter die Intereſſen der geſamten Bürgerſcheuhhm
verſtanden hat. Obwohl die Gerüchte von dem al9 lniſt
maßgebender Seite erzwungenen Rücktritt Dr. z13
lange in Kattowitz kurſiierten, iſt Dr. Gornik dieſſk
Erwarten von einem mehrwöchigen Urlaub zurüagz, .
Rücktritt, der jetzt mit geſundheitlichen Rückſich= iFr srn
wird, ſoll bereits geſtern von den zuſtändigen Sterech chef
worden ſein, obwohl offiziell nichts bekannt war. ſit.
nik dürften noch andere Beamte des Kattowitzer Ag!
Rücktritt vom Amt gezwungen werden. Um de
Stadtpräſidenten bemühen ſich als Chauviniſten Di4 um
ale Polen, darunter mehrere Abgeordnete.

Vorläufiger Abbruch der Wirtſitk
verhandlungen zwiſchen Oanzig isbi
Danzig, A HM
Geſtern fanden unter wwechſelndem Vorſitz demMſeiſ
Regierungsbertreter die am Montag abend begonrrwgut
chen zwiſchen den Sachverſtändigen der polniſchen K
den Vertretern der Danziger Wirtſchaftskreiſe ihm
Im Vordergrund ſtanden die Erörterungen übe
möglichleiten von Erzeugniſſen der polniſchen Metzaulf
induſtrie und der Porzellanindozſtrie. Die für herFel
genommenen Beſprechungen mit den Sachverſtändäiel
und chemiſchem Induſtrie konnten nicht ſtattfindena!
ſchen Sachverſtändigen ausblieben. Aus dieſem
auch die offiziellen Verhandlungen vorläuſig vertau Pelt
die Vertreter der polniſchen Regierung nach Warrhl
ſehrt. Mit der Fortſetzung der Verhandlungen /
rechnen.

Licht zu ſetzen. Dieſe beſtanden im Augendienfff
giſchen Maßnahmen, in all jenen ſchwierigen und
Operationen (wie Starſtechen, Stein= und Bruchäßei
die ſtudierten Aerzte als geſcheite Leute, wie ſchun
ſteller des 14. Jahrhunderts ſagt, eben wegen de
des Erfolges Jahrhunderte lang den fahrendem Reſinl
überließen. Eiſenbart muß ſein Handwerk ſowohl indeh
ſeines Ruhmes wie als Heilkundiger und Wundd/
verſtanden haben. In marktſchreieriſcher Großſer
er alle Konkurrenten aus dem Felde; er übertraf.

ſeine Zunftgenoſſen durch ſicheren Blick und ein!
raſches und kühnes Eingreifen und überraſchendesc
er das Altenburgiſche im Frühjahr 1688 verließ,
bereits rühmen, über 200 Perſonen von ihrem B*
freit, auch vielen faſt Erblindeten und Krebsleidenm.,
haben. Im Weimariſchen, wo er ebenfalls nad
Prüfung ein Privileg erwarb, mehrte ſich ſein
minder im damals kurmainziſchen Erfurt, wo e2
1689 Bürger wurde: das Patent des Kurfürſten m‟
Anſelm Franz gibt die Zahl der Geheilten Eiſenr
an und zählt einzelne hervorſtechende Fälle beſonne.
Ueber den folgenden Wanderjahren liegt ein 1.
nicht gelichtetes Dunkel. Wir wiſſen nur, daß Sſtche
Fahrten immer weiter ausdehnte, ſo daß es imh
deutenderen Ort in Deutſchland gab, in dem er ſ.*
aufgeſchlagen hätte. Den Gipfelpunkt ſeines Rur
erſt, nachdem er ſich zu Anfang 1704 mit Frau ui-
Magdeburg durch Ankauf eines der anſehnlichſieh
(zu dem hohen Preiſe von 3500 Talern) beheimat g.
dort aus unternahm er hinfort ſeine Wander, U
dort erhielt er, der privilegierte Landarzt 1u98
Fürſtentümer von dem Preußenkönig Friede
ſchmeichelhafter Anerkennung all ſeiner urkuzdlich!
dienſte die Berechtigung, im Geſamtgebiete Piel
burgs ſeine wohlerlernte Profeſſion und medid
ſchaft nach erfordernder Notdurft der Patzienten:
und ſeine Medicinalig und Areana, ohne deb N.
Medieis und Apothekern Hinderung geſchehe,
hindert innerlich und äußerlich zu applicteren.
März 1707; drei Jahre ſpäter ernannte der hants
fürſt den königlich preußiſchen Operator und 9erd
tieus, Rat und Hofoeuliſten zu ſeigem Lchos
braunſchweigiſchlimneburgiſchen Landern, einen Aude ſtevt.
Eiſenbart allein bis zu ſeinem Tode zu ſihrel Ei
Der Kurfürſt bot dem Vielbegehrten 200 Taler Sch
aber dieſer wollte Nagdeburg und Preuten nicht P.94
zweite preußiſche König, Friedrich Wichein"

[ ][  ][ ]

Donnerstag den 10 November 1927

Seite 3

mier 312-

japaniſch=amerikaniſchen
Beziehungen.
AAnterredung mit dem japantſchen
Miniſiterpräſidenten.
Paris, 9. November.
uchhter des Herausgebers des Oeuvre, Simone Tery,
gmniſchen Miniſterpräſidenten empfangen worden, der

e. Fragen, die ſie ſchriftlich an ihn gerichtet hatte, eine
ſ.uy eilte. Auf die erſte Frage, ob ein Krieg zwiſchen
d. Amerika unvermeidlich ſei, antwortete er, ſeiner
ynrch ſei ein Krieg zwiſchen Japan und den
ten Staaten gar nicht vorzuſtellen,
gar kein Grund dafür bei beiden Nationen vor=
ſi
; ſei möglich, daß die Frage der Einwanderung als
ſe=lli von irgendwelchen Militärs oder von denen an=
we
, die den egoiſtiſchen Ehrgeiz beſäßen, perſönliche
u: dem Krieg zu ziehen, oder auch von gewiſſen Aus=
nie
Japan und die Vereinigten Staaten veruneinigen
ſtuher für Japan gebe es keine Einwanderungs=
ſtehr
ſeit dem Abkommen des Gentleman Agreements.
Tgeuödtglich eine Frage der Anwendung dieſes Vertrages.
dillnnsreſſen beider Länder im Stillen Ozean zu einer
esen Fühlungnahme der Beziehungen führen würden,
idm Frieden der Welt weſentlich, daß die beiden Län=
inwet
blieben und den Frieden in dieſem Teile der
ent ierten. Unter dieſen Umſtänden ſtehe ein Krieg
pia an und den Vereinigten Staaten außerhalb jeder
iue zweite Frage, ob, wenn ein Krieg mit den Ver=
mt
aten nicht wahrſcheinlich ſei, irgendein Krieg mit
ſſon anderen Land notwendig werde, um das Ueber=
berdaiſcht

hu Amoblem zu löſen, antwortete der japaniſche Miniſter=
nen

führer zu lidehwngis dieſe Uebervölkerung für Japan kein Problem ſei,
udm: Krieg gelöſt werden könne. Es ſei vielmehr eng
timrt dem Problem der Verſorgung mit Lebensmitteln
affen. Da Japan hierfür vom Ausland abhängig ſei,
rungOſt
aüeg mit einem anderen Land vermieden werden.
yie dritte Frage, die ſich auf den Mißerfolg der
h at rüſtungs=Konferenz bezog, antwortete der Miniſter=
iy
2/e Rüſtungsbeſchränkuag iſt eine gewaltige, beiſpiel=
Uhſtzo, die nicht in kurzer Zeit gelöſt werden kann. Die
geſtn der Zukunft einen anderen Charakter bekommen,
aſſuch s der Tatſache, daß ſeit Beendigung des großen
egeil Mächte die dringende Notwendigkeit verſpüren, durch
Ahce gen und interaationale Zuſammenarbeit das Ge=
hentu
ms Wohl der Menſchheit zu garantieren, bin ich der
ſchi Die Rüſtungsbeſchränkung langſam aber ſicher ſich
nſiten wird. Japan hat ſtets den Wunſch, den Frieden
ei Iſten zu erhalten und iſt entſchloſſen, alles zu tun,
i mn Kräften ſteht, um ſeine Rüſtungen ſo zu redu=
ei
die Bedürfniſſe ſeiner Verteidigung geſtatten.

zwtiſch=franzöſiſche Annäherung?
EP. Kairp, 9. November.

Jatan
verden, in
* Chadhage r 2 üfrrgewöhnlich herzliche Empfang König Fuads in
A
uxd in hieſigen politiſchen Kreiſen als ein Zeichen
ke politiſchen Bindung zwiſchen Frankreich und
der Aunbweikltno für den erſten Verſuch Frankreichs angeſehen,
MRcäftlichen und kulturellen Einfluß an der Levante
Danil Een Arlbern. In Aegypten findet dieſe Kombination be=
* AMavn ſtarke Sympathie und großes Intereſſe, da man
deſi ichtuEherung für Aegypten den wichtigen Vorteil einer
om Acke) Rückendeckung durch eine europäiſche Großmacht
derfahnenden Auseinanderſetzung mit England ſieht. Die
Vouch ich. Preſſe gibt den auf dem Bankett im Elyſée zwi=
m
dicurz ſidenten Doumergue und König Fuad gewechſelten
eAhu geine Deutung in dieſem Sinne. Einer der führen=
WDe: Waſd, Mohammed Ali Haſſan, ſchreibt hierzu im
AAa Naß die Worte des franzöſiſchen Präſidenten, das
NthſeSulk habe ſtets in Gemeinſchaft mit dem ägyptiſchen
MSMen deutlichen Hinweis auf den Willen Frankreichs
en Betätigung im Gegenſatz zu den engliſchen Be=

cknhalten, ſich zu politiſchen Herren Aegyptens zu
hummed Ali ſieht auch in der Antwort König Fuads,
Warimenarbeit zweier großer Mittelmeerländer durch
ere Kräfte geſtört werden könne, einen Wink an die
Lands.

n, das alte Privileg, obwohl er gegen Kurpfuſcher
Fülner eine ſtrenge Verordnung erlaſſen hatte. Wie
Hrige König die Tüchtigkeit des Okuliſten Eiſenbart
Veehr aus einem von ihm eigenhändig unterfertigten
unor, in dem er, zehn Tage nach jener Verordnung,
uager Heilkünſtler an das Krankenbett eines Oberſt=
u
Grävenitz nach Stargard befahl, damit er den
arnem Augenleiden heile. Doch der Doktor war
i iſen.

dieſen Reiſen hatte den Landfahrer im Jahre

Mommerszeit nach Wetzlar geführt, wo eben zwiſchen
Des Reichskammergerichts, hochadeligen Rechtsge=

tatbaufwirbelnder, von Dienſtbotenklatſch genährter
reſt ausgebrochen war. Hie die Kaiſerlichen unter
Des Grafen Friedrich Ernſt von Solms=Laubach,
u, vertreten durch den Präſidenten Freiherrn von
Der Hader iſt auf der Höhe, Kaiſer und Reich ſind
Z1 in Bewegung geſetzt, das zitternde Bürgertum
all dem erbitterten Kampf der Hochmögenden zu.
erbart mit ſeiner Gauklerſchar herein und ſtellt ſich

als entſcheidende Macht zwiſchen die ſtreitenden
gen Parteien, indem er ihre Fehde auf ſeiner
zu jatriſch=parodiſtiſcher Aufführung bringt. Vor=
wobei
der Kayſerliche= auch verſchiedener Chur=
Goch privilegirte Medicus und Operator ſeine
haingchahmlicher Würde und dem ſtolzeſten Selbſt=
PPapier gibt und dann wie ein leuchtendes Meteor
8war wurde er ausgewieſen, aber er hatte ſeinen
Itt und ſich die wirkſamſte Reklame verſchafft.
was wir, urkundlich belegt, von den Reiſen des
labenen erfahren, iſt ſeine Fahrt durch Pommern
und ſein Einzug in Stettin, ein wahrer Triumph=
lrs
. Da erſcheint er noch einmal in der ganzen
Dönnens und der ſeine Kunſt und ſeine Waren an=
D2 Der Erfolg blieb ihm demals und bis zuletzt
Moen. oalen kann man jagen: nach dem großen, wirklich
Uanntch bus Theophraſtus Bombaſtus von Hohenheim,
Mtef Aelſus, iſt Johann Andreas Eiſenbart der be=

ieriolgreichſte aller deutſchen fahrenden Heilkünſtler
uinereichbares Vorbild und ein Gegenſtand des

Me ſeine Zunſtgenoſſen. Das einzig Wahre an
Sdicht auf den Doktor Eiſenbart iſt, daß er in
Reut; auf ſeine Art kuriert hat. Es gibt nur
ENt: ſen Sohn, der zum Nachfolger des berühmten
A: wurd, reichte an den Alten nicht heran. Ihm
energievolle Perſönlichkeit. Vielleicht hat die

Neuregelung des Mieterſchutzes?

Der (Entwurt eines neuen
Kraftfahrzeugſteuergeſetzes.
Krafträder und Perſonenkraftwagen, ſollen in
Berlin, 9. November.
Das Reichskabinett hat heute unter Vorſitz des Reichskanz=
lers
den Enuwurf eines Kraftfahrzeugſteuergeſetzes verabſchiedet. Es kann keine Rede davon ſein, daß etwa eine Schutzgeſetzgebung
Der Entwurf ſieht von der Einführung einer Betriebsſtoff= Rei= zugunſten der Mieter heute ſchon völlig entbehrlich wäre oder in
fen= oder Kilometerſteuer ab und ſchlägt Feſthaltung am Total=
ſteuerſyſtem
vor. Krafträder und Perſonenkraft=
wagen
ſollen in Zukunft nicht mehr nach Steuerpferde=
ſtärken
, ſondem nach, dem Hubraum beſteuert werden,
und zwar ſollen in Anlehnung an die geltenden Steuerſätze für
je 100 Kubikzentimeter Hubraum bei Kraſträdern 8 Mark bei
Perſonenwagen 12 Mark erhoben werden. Die geltenden hohen an dem Fortbeſtande feſt. Sowohl das Mieterſchutzgeſetz, das
Steuerſätze für ſtärkere Perſonenwagen ſollen durch Fortfall der
geometriſchen Staffelung des Steuertarifes gemildert werden.
Für Kraftommibuſſe, Laſtkraftwagen und Zugmaſchinen bleiben Reichsregierung ſchlägt vor, ſie bis zum 1. Juli 1929 zu ver=
Steuermaßſtab und Steuertarif unverändert. Die Erhebung längern. Der Reichstag hat proviſoriſch die Verlängerung bis
landesrechtlicher Abgaben von Kraftfahrzeu=
gen
, ſei es in Form von Beiträgen für außergewöhnliche Weg=
abnutzung
(Vorausleiſtungen), ſei es in Form von Wege= oder
Brückengeldern, ſoll weiterhin unzuläſſig ſein. Zur
Abgeltung dieſer Abgaben und im Hinblick auf die erheblichen
finanziellen Erforderniſſe der Wegeunterhaltung ſoll der Zuſchlag
zur Kraftfahrzeugſteuer für das Rechnungsjahr 1928 in der glei=
chen
Höhe wie bisher, nämlich auf 25 v. H., feſtgeſetzt werden. maßnahmen nicht für die Ewigkeit beſtimmt ſind, ſo ſcharf ſind
kurzfriſtigen Steuerſtundung, Einführung vierteljährlicher Teil= Tempo die beſt henden Geſetze umgebaut bzw. abgebaut werden
zahlungen und Erweiterung der Erſtattungsvorſchriften. Das
Steueraufkommen, das für das Rechnungsjahr 1927 auf 150 Mil=
lionen
Mark angenommen wird, wird für 1928 nach den Vor=
ſchlägen
des Geſetzentwurfes auf 160 Millionen Mark geſchätzt.
dahin ſoll die jetzige Vorſchrift weiter gelten.

über die Zuſammenſetzung der Volks=
vertretung
. Die Nichtwähler überlaſſen
ihr Geſchick den Wählern.

Wähli zum Heſſiſchen Landtag
Sonntag, den 13. Nobember.

Der Schritt des Reparationsagenten
und der bayeriſche Landtag

München, 9. November.
Bei der weiteren Beratung des Etats des Finanzminiſte=
riums
im bayeriſchen Landtag wandte ſich die Debatte auch dem
Kampf wegen der ſtaatsrechtlichen Geſtaltung Deutſchlands und
dem Memorandum des Reparationsagenten zu.
Die Deutſchnationalen, Bauernbündler und Völkiſchen erhoben
gegen die Schaffung eines Einheitsſtaates Einſpruch und
kritiſierten die Einmiſchung des Reparationsagenten in inner=
politiſche
Dinge Deutſchlands. Finanzminiſter Dr. Schmelzle
äußerte zu dem Memorandum, eine Folge der von dem Repara=
tionsagenten
unternommenen Schritte ſei ſchon eingetreten;
denn es ſei zweifelhaft, ob Bayern ſeinen Anleihebedarf wäh=
rend
der nächſten zwei Jahre werde decken können. Der Mini=
ſter
mahnte in dieſem Zuſammenhang das Reich erneut, die
bayeriſchen Forderungen zu erfüllen. Die Reparationsleiſtungen
ſeien nur möglich, wenn die deutſche Wirtſchaft ſtärker werde
als ſie vor dem Krieg geweſen ſei. An den jetzigen Verhältniſſen
vermöge auch ein Finanzdiktator nichts zu ändern. Größte Spar=
ſamkeit
in Reich und Ländern ſei dringend geboten.

Von
Dr. Bodmann, Berlin.
Die Kriegsmaßnahmen zum Schutze und zur Fürſorge für
Mieter und auch die Geſetze von 1922 und 1923 ſind allgemein
Zukunft nach dem Hubraum beſteuert werden. nur als Notmaßnahmen von vorübergehender Dauer gedacht
geweſen. Allerdings iſt die Wohnungsnot dann viel größer ge=
worden
und dauert viel länger, als man anfänglich vermutete.
kurzem beſtimmt entbehrlich würde. Deswegen beſteht auch darin
Uebereinſtimmung, daß gegenwärtig die Schutzgeſetze noch nicht
beſeitigt werden können. Auch die Geſetzesvorlage, die die
Reichsregierung im Juni dem Reichstag unterbreitet hat und
die demnächſt zur Verhandlung kommen ſoll, hält grundſätzlich
die freie Kündigung ausſchließt, wie das Reichsmietengeſetz,
das die Mietpreisbildung regelt, lief zum 1. Juli ab. Die
zum 31. Dezember 1927 beſchloſſen und muß nun binnen einigen
Wochen ſich ſchlüſſig werden, ob er die Geſetze auf zwei Jahre
in Geltung laſſen und ob er ſie unverändert laſſen will.
Denn die Reichsregierung ſchlägt einige Aenderungen der beiden
Geſetze vor. Und damit kommen wir zu den Meinungsverſchie=
denheiten
. So einig man darüber iſt, daß die Kriegs= und Not=
Erleichterungen ſollen geſchaffen werden durch Verbilligung der die Gegenſätze über die zwei Fragen, in welchem Maße und
können und zu welchem Ziele geſteuert werden ſoll.
Das Ziel der Reichsregierung iſt die Wiederherſtellung des
Zuſtandes vor dem Kriege, alſo der freien Wirtſchaft auf dem
Die neue Regelung ſoll am 1. April 1928 in Kraft treten. Bis Wohnungsmarkte. Das Tempo iſt ein allmählicher Abbau. Des=
wegen
ſchlägt ſie jetzt einige Aenderungen vor, die an dem
Grundſatz des Mieterſchutzes und der geſetzlichen Mieteregelung
nicht rütteln, die an ſich ſogar recht harmlos und ſo unbedeutend
erſcheinen, daß man fragen kann, ob ſie den großen Apparat
einer Geſetzesänderung überhaupt lohnen. Aber die Tendenz
dieſer Kleinigkeiten geht in der Richtung einer weiteren Locke=
rung
der Zwangswirtſchaft, einer Erleichterung der Kündigung,
eines Ueberganges in freie Mietsverträge. Dieſe Tendenz iſt
dem organiſierten Hausbeſitze natürlich nicht kräftig genug. Er
ſetzt ſich für viel weitergehende Erleichterungen, für umfaſſen=
dere
Freigabe von Mietsräumen aus der Zwangswirtſchaft ein.
Umgekehrt wendet ſich die organiſierte Mieterſchaft gegen jede
Verſchlechterung des geltenden Rechtszuſtandes; ſie will den
Mieterſchutz unverändert mindeſtens auf zwei Jahre verlängern
und dieſe Zeit ausnutzen, um ein ſoziales Wohnrecht für die
Dauer zu ſchaffen. Hier klafft alſo ein grundſätzlicher Gegenſatz,
ein Auseinandergehen der Zielſtrebung, das natürlich maßgebend
für die Stellungnahme zu den Einzelheiten iſt.
Der Reichsrat hat im Juni ſchon Stellung genommen.
Er hat die Vorlage der Reichsregierung im ganzen angenom=
men
, aber gerade diejenige Aenderung geſtrichen, die als Ten=
denz
zur Kündigungsfreiheit angeſehen werden muß. Begründet
wurde das von der preußiſchen Regierung damit, daß eine
weitere Lockerung der Wohnungszwangswirtſchaft im Augenblick
nicht verantwortet werden könnte. Dieſe Auffaſſung wird ſehr
geſtützt durch die Ergebniſſe der allgemeinen Wohnungszählung,
die in dieſem Sommer in allen deutſchen Städten vorgenommen
worden iſt. Soweit die Zahlen ſchon veröffentlicht ſind, ergibt
ſich aus ihnen nicht nur, daß die Wohnungsverhältniſſe immer
noch höchſt unbefriedigende ſind, der Mangel an kleinen Woh=
nungen
noch immer ſehr groß iſt, ſondern auch, daß ſich ſeit der
Zählung von 1925 ſo gut wie nichts geändert hat. Dieſe Feſt=
ſtellung
iſt die wichtigſte. Die Maßnahmen der letzten Jahre‟
haben nicht vermocht, die Zahl der fehlenden Wohnungen erheb=
lich
zu drücken das Verhältnis zwiſchen Wohnungszahl und
Familienzahl, Haushaltungszahl weſentlich zu verändern. Die
Bautätigkeit hat eben ausgereicht, die Vermehrung des Bedarfs
durch Bevölkerungszuwachs und Zuwanderung auszugleichen.
Eine ſehr einfache Folgerung daraus iſt, daß bei Fortführung
der bisherigen Maßnahmen auch in weiteren zwei Jahren kaum
eine weſentliche Aenderung wird eintreten können.
Daraus ergibt ſich nun die vom Reichsrat bereits gezogene
Folgerung, daß gegenwärtig am geſetzlichen Mieterſchutz noch
nicht gerüttelt werden darf, ſondern auch die weitere, noch wich=
tigere
Forderung, daß in den nächſten Jahren erheblich große
Mittel zum Bau neuer Wohnungen verwandt werden müſſen,

53. Strophe des unendlichen Krambambuliedes aus dem
1747 recht mit den Verſen:
Schlüg: Eiſenbart, der Krankheitsſtürmer,
Noch jetzo ſeine Bühnen auf,
Du wärſt ſein mächtigſter Beſchirmer,
Halb Teutſchland brächteſt du in Lauf..

Jahre

Der Hexer.
Eine fabelhafte Senſation im Orpheum.
Dieſes Gaſtſpiel ausgezeichneter Berliner Kräfte darunter
ans Mierendorff und Ernſt Wendt iſt wirklich eine
Senſation, eine ganz fabelhafte Sache, die bei allem äußeren Zu=
hnitt
auf ſpannendſte Senſation und ſenſationellſte Spannung
licht unkünſtleriſch iſt. Aboeſehen von dem gut geſchriebenen
ext der Handlung, der ausgezeichneten Zeichnung der dieſe
ragenden Perſonen, iſt es eine Kunſt, vier Akte, ſechs Bilder
indurch eine mit der erſten Szene einſetzende dramatiſche Span=
ung
nicht nur von Bild zu Bild bis zum Schluſſe zu ſteigern,
ondern ſie noch in dieſem überraſchenden Schluß zu höchſter
Zotenz zu ſteigern. Einen der beſten Kriminal= und Abenteurer=
man
beſtens dramatiſiert. Das iſt alles, was über dieſen
Hexer zu ſagen iſt.
Im Intereſſe des Spannungsgehaltes die=
ſes
Stückes und ſomit im Intereſſe der fer=
neren
Beſucher wird höflichſt gebeten, über
die Löſung reſp. Perſon des Hexers Still=
ſchweigen
zu bewahren.
dies iſt in großen Lettern am Proſzenium angeſchlagen und
em Spielzettel vorangeſetzt. Mit Recht, denn es hieße wirklich
ie Pointe den Beſuchern zu rauben, die das Werk noch nicht
ſehen haben. Wir fügen uns darum dieſem Wunſch.
Ganz ausgezeichnet iſt die Aufführung dieſes von Edgar
Fallace geſchriebenen, von Rita Matthias gut ins Deut=
he
übertragenen Kriminalſtückes dieſes brillanten Reißers,
em die geſchickte Regie Friedrich Lobes peitſchendes Tempo
bt. An der Spitze der Einzelleiſtungen die übrigens bis
die unbedeutendſten beſten Künſtlern obliegen ſtehen Hans
tierendorff, den wir ſo oft im Film ſehen und der ſeinem
Imgeſchulten Mienenſpiel eine auch ſprachlich meiſterhafte
chauſpielkunſt zugeſellt, und Friedrich Lobe, der den Polizei=
zt
Dr. Lomond glänzend mimt. Auch Ernſt Wendts ſchau=
ieleriſche
Leiſtung als Detektiv=Oberinſpektor Bliß iſt erſtklaſſig,
denſo wie Fred Lieskes Wembury. Das humoriſtiſche Ele=

ment, das dieſer atemraubenden Spannung Erholung ſpendende
Oaſe iſt, wird durch Georg Baſelt (Hackitt) in köſtlichſter Weiſe
verkörpert. Auch Hans Harnier als Jonny und Hermann
Schindler als Vizechef von Scotland Yard ſind ſehr gut,
und die beiden weiblichen Rollen ſind durch Marion Heiden,
die die Cora Ann, dieſen immerhin komplizierten Frauencharak=
ter
, mit ſouveräner Routine ſpielt, und Chriſtel Bode, die als
Mary Lenley rührend naiv iſt, gleichwertig beſetzt.
Das glänzende Zuſammenſpiel des ganzen Enſembles, in
dem auch nicht einer verſagt, iſt eine brillante ſchauſpieleriſche
und Regieleiſtung. Wer nervenpeitſchende Senſation liebt,
*.*
ſollte ſich den Hexer nicht entgehen laſſen.

*Kirchenmuſikaliſche Abendfeier.
Herr Studienrat Borngäſſer hat in der geſtrigen Nummer
des Darmſtädter Tagblatts‟ Dankenswertes über die Vortrags=
folge
berichtet, welche Inhalt der kirchenmuſikaliſchen Abend=
feier
war, die geſtern um 8 Uhr in der Stadtkirche ſtattfand.
Uns war des Komponiſten Name Gronau (f 1747) gänzlich un=
bekannt
, wir fanden ihn auch im Riemann nicht. Wir glauben,
daß die Orgelvariationen über Ein feſte Burg wertvoll genug
ſind, um allenthalben aufgeführt zu werden. Sie verraten tiefe
Kenntnis der Orgel, und der Komponiſt miſcht die Farben der
Regiſter vom zarteſten Piano bis zum brauſenden Fortiſſimo in
glänzender Steigerung. Ganz beſonders eigenartig im Klang
iſt die dritte Variation Und wenn die Welt voll Teufel wär,
und zu voller Wirkung eibrauſt die letzte Variation Das Wort
ſie ſollen laſſen ſtah’n. Geſpielt hat Borngäſſer das inter=
eſſante
Werk in gewohnt meiſterlicher Weiſe und in ebenſo ſtili=
ſtiſcher
Treue und techniſcher Gewandtheit drei Choralvorſpiele
von J. S. Bach: Vater unſer im Himmelreich, Nun freut
euch, lieben Chriſten gmein und Wir glauben all an einen
Gott‟. Den Schluß der Abendfeier bildete Präludium und Fuge
G=Moll von J. S. Bach, gleichfalls geſpielt von Herrn Born=
gäſſer
, aber nicht von Studienrat Borngäſſer, ſondern von Lud=
wig
Borngäſſer stnd. math.; die Namensverwandtſchaft ſcheint
ſich aber auch künſtleriſch auszuwirken, denn der Junge hat vom
Alten ſehr viel ſchon gelernt und möge weiter in deſſen Fuß=
ſtapfen
treten. Er hat das Zeug zu einem tüchtigen Organiſten.
Fräulein Paula Löſchs Stimme klingt im Kirchenraume
voll ausſtrömend, ſo daß die Sopran=Arie aus dem Meſſias
Er weidet ſeine Herde und drei von den innigen Bach=Liedern:
Biſt du bei mir Ich halte treulich ſtill, O Jeſulein ſüß zu
O.
erbaulichſter Wirkung gelangten.

[ ][  ][ ]

Donnerstag, den 10. November 1922

Numme

Seite 4

wenn wir ein Ende der Wohnungsnot erſtreben. Bekanntlich
werden die Mittel zur öffentlichen Förderung des Wohnungs=
baues
aus der Hauszinsſteuer gewonnen, die durch
Reichsgeſetz in Höhe von mindeſtens 20 Prozent der Friedens=
miete
vorgeſchrigben, von den Ländern aber teilweiſe in doppel=
ter
Höhe erhoben und noch durch andere Grund= und Gebäude=
ſteuern
vermehrt wird. Im größeren Teile Deutſchlands ( ins=
beſondere
in Preußen, Bayern, Sachſen) wird heute reichlich die
Hälfte der Friedensmiete an Steuern erhoben. Dieſe Steuern
muß der Mieter zahlen, ſie bilden den größten Poſten in der
geſetzlichen Miete, die feit Oktober 120 Prozent der Friedens=
miete
(teilweiſe auch ſchon mehr!) beträgt.
Aber dieſe Milliardenſumme, die den Mietern abgenommen
wird, kommt nur zum kleineren Teil dem Wohnungsbau zu. Das
Reichsgeſetz erlaubt den Ländern, bis zu einem Drittel der
geſetzlichen Miete für allgemeine Staatszwecke zu verwenden.
Und mit Ausnahme einiger Kleinſtaaten (namentlich Bremen,
Oldenburg) machen die Länder kräftigen Gebrauch davon.
Bayern erhebt 50 Prozent der Friedensmiete an Steuern und
verwendet davon 17 Prozent (alſo ein Drittel!) für Bauzwecke.
In Preußen iſt das Verhältnis etwas günſtiger, aber nicht viel.
In anderen Ländern wird etwa die Hälfte des Steueraufkom=
mens
zur Förderung des Wohnungsbaues verwandt.
Hier liegt der ſchwerſte Schaden unſeres heutigen Woh=
nungsrechtes
. Und wenn überhaupt geändert wird, dann ſollte
in der Beſteuerung geändert werden. Einen guten Vorſchlag
dafür veröffentlichte der ſächſiſche Steuerreferent Oberregierungs=
rat
Hoppe in einem Schriftchen Was ſoll aus der Aus=
wertungsſteuer
(Hauszinsſteuer) werden? Er ſchlägt eine
Teilung vor: Die Abgabe zur Förderung des Neubaues von
Wohnungen muß bleiben, ja verſtärkt werden. Hoppe will ihr
den richtigen Namen Wohnungsbauabgabe geben und ſie mit
80 Prozent der Friedensmiete auf 5 Jahre feſtlegen, damit die
Länder wiſſen, mit welchen Mitteln ſie auf längere Zeit rechnen
dürfen. Die eigentliche Beſteuerung der Wohnungen, die als
Kopffteuer eine der ungerechteſten und unzwechmäßigſten Steu=
ern
iſt, ſoll aufgehoben und durch eine Gemeindefteuer von rei=
nem
Bodenwerte erſetzt werden. Nicht Haus und Wohnung
ſollen durch Steuern belaſtet und dadurch verteuert werden, ſon=
dern
der ſelbſtgeſchätzte Verkaufswert der Fläche ſoll durch die
Beſteuerung verbilligt werden. Das Vorbild ſolcher Grundwert=
befteuerung
hat Anhalt gegeben. Die Steuer hat ſich dort ſehr
gut bewährt. Hoppe will auf dieſe Weiſe nicht nur dem un=
nötigen
Steigen der Mieten Einhalt tun und trotzdem erhöhte
Mittel zum Bauen ſchaffen, ſondern er will dann auch einen
endgültigen Finanzausgleich vorbereiten, in dem die Grund=
wertſteuer
zum Mittelpunkte der Gemeindefinanzen wird.

Reichsjuſtizminiſter Hergt zur Frage der
Wohnungszwangswirtſchaft.
Berlin, 9. November.
Der Reichstagsausſchuß für das Wohnungsweſen ſetzte
unter dem Vorſitz des Abg. Bartſchat (Dem.) ſeine Beratungen
über die Regierungsvorlage und Anträge der Fraktionen zur
Abänderung des Mietrechtes fort. In der allgemeinen Aus=
ſprache
betonte Abg. Dr. Joeriſſem (Wirtſch. Vgg.), die Woh=
nungszwangswirtſchaft
verſtoße gegen die Reichsverfaſſung, die
die Unverletzlichkeit des Eigentums gerantiere. Abg. Tremmel
(Zentr.) erklärte, ſeine Partei vertrete grundſätzlich den Stand=
punkt
, daß die Wohnungszwangswirtſchaft ſolange aufrecht er=
halten
bleiben müſſe, bis ein Ausgleich auf dem Wohnungs=
markte
erreicht ſei. Reichsjuſtizminiſter Hergt bedauerte, daß
die Regierungsvorlage ſowohl von ſeiten der Mieter als auch
von ſeiten der Grund= und Hausbeſitzer angegriffen worden ſei.
Die Regierung könne aber die Forderungen weder der einen
noch der anderen Seite zur alleinigen Grundlage ihrer Ent=
ſchließungen
machen. Nach ihrer Anſicht ſei die Zeit für die Ein=
führung
des in der Vorlage vorgeſehenen Kündigungsverfah=
rens
durchaus gekommen. Sie hält die Neuerung übrigens auch
für den Mieter keineswegs als gefährlich. Was die grundſätzliche
Seite der Zwangswirtſchaft überhaupt anlange, ſei offiziell als
die Auffaſſung der Reichsregierung feſtzuſtellen: Jede Zwangs=
wirtſchaft
beeinträchtige das durch die Verfaſſung gewährleiſtete
Eigentumsrecht und die ebenfalls garantierte Vertragsfreiheit.
Sie lähme, wie ſich im Kriege und in der Nachkriegszeit gezeigt
habe, die Privatinitiative, rufe Unſicherheit und Verärgerung
hervor und wirke nachteilig auf die geſamte Volkswirtſchaft ein.
Alles dies gelte in beſonderem Maße für das Wohnungsweſen.
Als beſonders nachteilige Folgen ſeien zu bezeichnen: die Unluſt
des Kapitals, Geld für Bauzwecke herauszugeben, die dadurch
ſtockende Neubautätigkeit, die Nachteile für die mit der Bau=
tätigkeit
in Verbindung ſtehenden Handwerksbetriebe, die Dis=
kreditierung
des Vermietergewerbes uſw. Allerdings ſei die Zeit
zu einer völligen Aufhebung der Wohnungszwangswirtſchaft
noch nicht gekommen. Immerhin müſſe dem Ziele der freien
Wirtſchaft ſchrittweiſe zugeſtrebt werden.
Zum Schluß kam es zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen den
Sozialdemokraten und dem Abgeordneten Winneberg (D. V.P.),
der der Linken vorwarf, ſie hätte gegen den Bau von Wohnun=
gen
gearbeitet und im Jahre 1921 ein grundſätzliches Wohnungs=
bauprogramm
vereitelt, weil ſie die Wohnungszwangswirtſchaft
nicht habe fallen laſſen wollen. Der Ausſchuß wurde dann auf
Donnerstag vormittag 10 Uhr vertagt.

Das Ergebnis der Hindenburgſmu
* Berlin, 9. November,
Mit dem 31. Oktober iſt die Hindenburg=Spenss
ſen worden. Ein offizielles Ergebais liegt noch nifu

Vorwärts will aber indirekt gehört haben, daß ni.
lionen Reichsmark dabei herausgekommen ſind. 89.
Erkundigungen dürfte dieſe Zahl ungefähr richtig ſexn
noch ergänzt durch den Betrag des Markenverkaun=
noch
keine Zahlen vorliegen. Auch dadurch würdge
wohl kaum weſentlich über 7 Millionen Mark hinau=
Vorwärts, ſpottet über eine ſo geringe Summe
biſſige Bemerkung hinzu, daß der Patriotismus 7/
Spießers eben da aufhört, wo der Geldbeutel anfsän
ungerecht. Die ganze Spende war doch gedacht at
nur als eine Ablöſung der Geburtstagsgeſchenke. 1
Reichspräſidenten zugegangen wären und ihr Zwot
Reichspräſidenten Mittel zur Verfügung zu ſtellee
ſeinen alten Kriegskameraden und deren Hinter=G
Fällen der Not beiſpringen könnte. Da iſt mit der
7 Millionen Mark auch ſchon einiges zu machen. Sr
dürften die Erartungen auch nicht geſetzt geweſen
ſchließlich haben doch gerade die Kreiſe, die in früjeg
wean wir an die Zeppelin=Spende nach Echterdincx ug
eine ſehr offene Hand hatten, ihr Vermögen verlorenſs
talarme Deutſchland, das vollkommen von neu zacß
muß, kann aber nicht Millionen aus der Erde ſtanm

Das Programm der Wiener M
* Berlin, 9. November.
Das Progvamm der Wiener Reiſe des Reichsig
Außenminiſters ſteht nunmehr feſt. Am 13. Novoin
werden die Herren von Berlin abfahren und amrm
in Wien eintreffen. Dort iſt für den erſten Tag einuß
dem Bundeskanzler Seipel vorgeſehen, dann ei F7n
Bundespräſidenten Hainiſch und abends ein groge
bei der Regierung. Der zweite Tag iſt der deutty
Wien gewidmet. Abends wird eine Opernvorſtelluryſ
an die ſich ein Diner anſchließt. Den 16. über wir
außenminiſter vorausſichtlich noch in Wien blei ien
abends die Rückkehr antreten. Dr. Marx dagegen au
nach München begeben. Dort wird er 24 Stundem
am 18. wieder in Berlin eintreffen.

Familiennachrichten

Hant joder besonderen Anzeige.

Die Geburt eines kräftigen
Sonntagsjungen zeigen hoch-
erfreut
an
Dr.med. AlexanderList
und Frau Thekla.
geb. Hoos.
Usingen 1. Taunus, 6. Mou. 1927.
(17456)
Stalt Karten.

Die glückliche Geburt unſerer Tochter
Annelieſe zeigen wir in dantbarer Freude
an. Albrecht Huffnagel und Frau
Grethe, geb. Supp.
Hamburg 31, den 4. November 1927.
(V. 47423
Gradenerftr. 28.

Statt beſonderer Anzeige.
Geſtern verſchied unerwartet an den Folgen
eines Unglücksfalls mein lieber Mann, mein
herzensguter Vater, unſer treuer Bruder,
Schwager und Onkel
Hermant Siager
Gartenbaudirektor
im 65. Lebensjahre.
In tiefem Schmerze
namens der Hinterbliebenen:
Adelheid Stapel, geb. Bäumer
Giſela Stapel.

Darmſiadt, den 9. November 1927.
Dieburgerſtr. 156.

(17491

Dr. Ing. Walter Krempel
und Frau Hedwig
geb. Volz
Vermählte 117458
Obertsrot
Reinheim
Schwarzwald
b. Darmſtadt
November 1927.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe auf=
richtiger
, berzlicher Teilnahme
beim Hinſcheiden meiner lieben
Frau und Mutter ſagen wir
innigen Dank
Hch. Hilsdorf
und Familie.
* Darmſtadt, im November 1927. 117488

Wer verſchafft gut einger. Damenſchnei erei
leiſtungsfähig u. billig lohnende Arbeit
jeder Art.
(39112
Angebote unt. 95 an die Geſchäftsſtelle.
Von der Reise zurück
Dr. Walter Brüning
Ohrenarzt
Wilhelmine platz 14
30029dg

Die Einäſcherung findet am Freitag, den 11. November,
nachmittags 2 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Beileidsbezeugungen dankend verbeten

Todes=Anzeige.
Schmerzerfüllt zeigen wir hiermit an, daß heute
vormittag 8 Uhr unſere liebe Mutter, Schwieger=
mutter
, Großmutter, Schweſter, Schwägerin und
Tante
Frau
Germnama fKant
geb. Frank
im 68. Lebensjahre ſanft entſchlafen iſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Gottlieb Frank, Zollinſpektor und Familie
Friedrich Brückmann und Frau.
Viernheim, Darmſtadt, den 9. November 1937.
Die Beerdigung findet Freitag, den 11. November,
nachmittags 2½ Uhr, in Viernheim vom Trauerhauſe,
Weinheimerſtraße 9 aus ſtatt. (* 30086

Für die überaus vielen Beweiſe herz=
lichſter
Teilnahme bei dem Heimgang meines
geliebten Gatten, unſeres unvergeßlichen
Vaters, Schwiegervaters und Großvaters
Herrn
Joſeph Plaut

Gott ſchenkte uns am 1. November unſeren
Arnold
und nahm ihn heute wieder zu ſich.
In tiefem Schmerz:
Pfarrverwalter Heinrich Saal und Frau
nebſt Angehörigen.
Darmſtadt, den 8. November 1927. (*80079
Die Beerdigung findet in der Stille ſtatt.

Preud.-Süddenlsche Staats-Lotterie
Ziehung der 2. Hlasse: morgen U. übermorgen

Habe noch

Preiſe der Loſe
pro Klaſſe:

abzugeben

Preiſe der Loſe
ür alle 5 Klaſſen:

6.

24.
12.
Auswärtige
Beſtellungen
15. 30. 60.- 120.- außerdem Porto.

Staal. Lotterie-Einnahme KÜLR
darmſtadt, Hügelſtraße 2, I. Stock, Ecke Karlsſtraße, Tel. 3060
Poſtſcheck=Konto: Frankfurt a. M. Nr. 33 202 (16424a

Rasier' mit Ritsma-Spezial
Wirst sicherlich glatt wie ein Aal!
Probeklingen werden gratis abgegeben.
Alleinverkauf für Darmſtadt: (17071a
Parfümerie Tällmann
Elisabethenstrasse 21.

tiefempfundenen

gualltät un Übertrolien! Veberall erhäldlich!
*Apostelbrande
Apostelkeller ei, Weinhrennerei, Rüdesheim z. Rh.

trauernden Hinterbliebenen:

Tiltbauaskkaanng
10
0
Intereſſenten wend, ſich bei Bedarf an:
für
Stella A. G. Ehriſtbaumſchmuck
vorm. J. Stellmacher und Magnus Stellmacher
Steinheid, Thür. Wald
Filiale: Frankfurt a. M., Kaiſerſtraße 65
Daſelbſt wird gr. Lager zu äußerſt billig.
Preiſenb. We hnacht, unterh. (IV. 17462

Guterhalt., ſchwarzer
Frauenmant., grauer
Damenmantel, Kin=
dermantel
f. d. Alter
von 12 J. billig zu
verkaufen (* 30098
Gr. Ochſengaſſe 39.
Einige gut erhaltene
zu
Ueberzieher verk
Näh. Geſchſt. (*30094

F. neues dkbl. Koſtüm
Gr. 44) und neues
Vollkleid (Gr. 46) ſehr
bill. zu verk, (30051
Drangerieſtr. Nr. 11

1 Kl.=Auto,
1 Lieferauto zu verk.
Artillerieſtr. 15.
Teleph. 1060. ( 30049

Gelegenheitskauf.
Herren=u. Damenrad
bill. zu verk. (17479df
Lagerhausſtr. 16.

Lodd
Mänd
Peleriait
Taurty
Oanlanel
Alleinverkauf dee
Lodenfrey, Mün u/
Kenn. Fe
*
die Wäx-
Ihres Körpers au
Lassen Sie sich ihr W10M d00
elektr. Rheinelektra-Hielzkissen r/WR
legen Sie es während der Mac
gulierschalter auf schwach‟
die frierenden Körperstellen.
motinden, wie mollig warm d2sd
viel besser Sie gleleh schlafen
eloktra-Heizkissen steht seit
derPraxis und wurde immer wie e

Sie es immer zur Hend.

ist fünffach gesichert, hat eissl
Form, lange Zu eitung und t1sc
Prüfzeichen. Wenn Sie es glelon
Kat
Tel/

Ueber 50 Verkä-K

in Süd- u. Westé

Näh=
maſchinen

ohne Anzahlung.
Teilzahlung
1 Monate. (17450dfs
Geiß
Heinheimerſtraße 13.

E. L. 7.
Brief zu ſpät er=
halten
. Bitte Frei=
tag
8 Uhr am gleichen
30084
Platze

Großer Kinderwager
billig zu verk. Moos=
bergſtraße
12, (*30074

Liebe und Hüff=
Es geht die Maid

Auf’s Hühneraug
Undmachtihr fürc
Durch Lebewe
Gemeint ist natürlich das berühmte, Wi
empfohlene Hühneraugen-Lebewohl mil ""
Filzring für die Zehen und Lebewohl-Ballensch
Fußsohle, Blechdose (s Prlaster) 75 Pig. Lebe
gegen emptindliche Faße und Rußschweiß, Peie
50 Pfg erhältlich in Apotheken und Droßelle..
bei: Gg Liebis & Co., Drogerie. Luisenstr. 4u
Ludwigspiatr 7, Engel Drog., H. Schaub, Rct

Vierheller, Drogerie, Scnustergasse t*

[ ][  ][ ]

Uun

Seite 5

mtunnt wurden am 2. November der Lehrer Franz Renkel
um (Kreis Offenbach) zum Lehrer an der Volksſchule zu Drais
ſaanz) und der Lehrer Adam Schallmayer zu Epperts=
Fs Dieburg) zum Lehrer an der Volksſchule zu Gau=Biſchofs=
Mainz).
Nachſuchen des Förſters Ludwwig Olff zu Oberes König=

Ahaus wird deſſen unterm 22. Juli 1927 ausgeſprochene Ver=
Fe Förſterei Schwabenrod des Forſtamts Endorf hiermit zu=
ſoigt ſind: zwei Lehrerſtellen für evangeliſche Lehrer an der

ön Biſchofsheim (Kreis Groß=Gerau). Dienſtwohnung
handen, Mietwohwung zurzeit kaum zu beſchaffen; eine
ſtür einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in Trais=
(Kreis Gießen). Dienſtwohnung iſt vorhanden; eine
Für einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in Op=
: TDienſtwohnung iſt vorhanden; eine Lehrerſtelle für einen
Lehrer an der Volksſchule in Eberſtadt. Dienſtwoh=
o
Sanden.
uutches Landestheater, Darmſtadt. In der Erſtaufführung des
Uogzu nes von Carl. Zuckmayer am Samstag, 12. November,
ſitw von Wangenheim vom Deutſchen Schauſpielhaus
ro als Gaſt den Johann Bückler (Schinderhannes).
aüsrührung von Wagners Ning=Tetralogie beginnt mit Rhein=
UMSttwoch, 16. November. Muſikaliſche Leitung: Generalmuſik=
Wöhm.

ndaß von Gerhart Hauptmanns 6. Geburtstag, dem
ſruteinſtudierung von Pippa gewidmet war, findet am 16.
u Kleinen Haus die einmalige Aufführung des Filmes
ie tnach Hauptmanns Roman) ſtatt.

m Abſchiedsvortrag des Grafen Keyſerling über Ame=
G uropa‟. Der Abſchiedsvortrag, den Graf Keyſerling
eember, 8 Uhr abends, in der Otto=Berndt=Halle über
m a halten wird, dürfte beſonders deshalb auf weiteſtes
4 Ymſpruch haben, weil Keyſerling darin zeigen wird,
as Mtkriegserlebnis in der Geſchichte Amerikas eine viel=
größere Zäſur darſtellt, wie in der Europas. Das
Zeitalter iſt drüben endgüiltig um. Es beginnt
himmen Neues, ſehr Junges. Und dieſes Neue hat,
Ato beurteilt, mit dem neuen Rußland überraſchende
Mzt. Beide Weltreiche ſind kollektiviſtiſchen Geiſtes. Auf

Yundergrunde hebt ſich, denn die individualiſtiſche und
Sendung Europas deſto deutlicher ab. (Näheres ſiehe

Gartendirektor Stapel
Der am 8. d. Mts. verſtorbene Gartendirektor, Franz Her=
mann
Stapel iſt in Reudnitz bei Leipzig am 13. Mai 1863
geboren. Er beſuchte die Stoyſche Erziehungsanſtalt in Jena
und hieran anſchließend das Realgymnaſium zu Weimar, welche
Anſtalt er mit der Maturitätsprüfung verließ. Von 1886 bis
1888 ſtudierte er an der Hochſchule zu Hannover, wo er die
Semeſtralprüfungen in Botanik und Geodäſie ablegte. Seine
praktiſchen Kenntniſſe erwarb und erweiterte er in verſchiedenen
namhaften Gartenbetrieben des In= und Auslandes. Im Jahre
1896 wurde er von Cottbus, wo er als Garten= und Friedhofs=
inſpektor
tätig geweſen iſt, nach Darmſtadt berufen. Sein her=
vorragendes
Können in der Gartenbaukunſt konnte er ſo recht in
der Gartenbau=Ausſtellung im Jahre 1905 zum Ausdruck brin=
gen
. Die damalige Ausſtellung hat durch ſein Mitwirken zum
Erfolg und vollen Anerkennung geführt. Die Umgeſtaltung der
Anlagen am Hauptbahnhof im Jahre 1912 und die Neuanlage
des Waldfriedhofs gaben ihm wieder Gelegenheit, ſeine Fähig=
keiten
zu zeigen. Aber auch nach den Kriegszeiten hat Garten=
direktor
Stapel durch die Anlagen längs des früheren Exerzier=
platzes
, die Umgeſtaltung des Darmſtädter Herrngartens und die
Wiederherſtellung des Orangeriegartens Werke ſeiner Kunſt ge=
zeigt
, die allgemeinen Anklang und Beifall nicht allein bei dem
Darmſtädter Publikum geſunden haben, ſondern auch bei allen
Fremden, die Gelegenheit haben, in Darmſtadts Mauern zu
weilen.

Im Stadtteil Darmstadt- Süden haben wir wieder eine
AmZeige R
Amnahmestelle
errichtet und zwar bei der Firma
Ring & Göhring
Heidelbergerstraße 108, Ecke Weinbergstraße
Der Verkag.
7419md)

rgunfeier Peter Schäfer. Am Sonntag, 13. Nobember, vor=
33 Uhr, veranſtaltet Peter Schäfer im Kleinen Haus des
iAudestheaters eine Morgenfeier, bei der u. a. auch
üttenlieder von Mahler, die Michelangelv=Lieder von Hugo
ui. Vier ernſten Geſänge von Brahms, die Peter Schäfer
nu Mainz mit großem Erfolg geſungen hat, zum Vorrrag
. Kartenverkauf hat ſchon eingeſetzt und findet bei Arnold
3 Surm), Schutter (Eliſabethenſtraße) und an der Kaſſe des
ſzauss ſtatt.
ſſg=Konzert. Heute Donnerstag abend findet im Mozart=
zrüße
8) das 20. Dreſſolg=Konzert auf Dreſſola=Muſikappara=
42he Anzeige.)
zrt Jörn. Hierdurch ſei nochmals hingewieſen auf
Send im Kleinen Haus ſtattfindende Konzert des
Amr erſängers Jörn unter Mitwirkung des Pianiſten
iſter aus dem Haag. Beginn 8 Uhr. Karten zu
I chſchule. In Fortſetzung ſeiner Vorleſung beſpricht Herr
ſau er am Freitag die Romantiker (Schluß) uund die Dichter
u=Skriege. Für das Konzert des Herrn Kammerſängers
unnerstag, 10. Nobember, ſowie für die Morgenfeier des
eMfängers P. Schäfer am Sonntag, 13. Nov erhalten
er ermäßigte Karten in unſerer Geſchäftsſtelle.
itranz Darmſtadt 1920. Das diesjährige Stiftungsfeſt
Auses findet am Sonntag, 13. November, nachmittags 4 Uhr,
ch geſchmückten Räumen des Konkordiaſaales ſtatt. Außer
ſimen Teil, wobei u a. ein Opern=Potpourri, Orpheus in
Dichter und Bauer, uſſp. zum Vortrag gelangen, werden
uäcke und humoriſtiſche Vorträge für die nötige Abwechs=
ſt
immung ſorgen, ſo daß ein genußreicher Nachmittag für
keit. Am Abend iſt für jung und alt Gelegenheit gegeben,
äßut widmen. Eintrittskarten ſind ab 3 Uhr an der Kaſſe
kann der Beſuch nur empfohlen werden. Im übrigen
raauf die Anzeige in der Samstagsnummer dieſes Blattes,
Nit geiſtkreis hat für ſeinen Vortrag, der morgen, Freitag,
H0 in der Loge, Sandſtraße 10, ſtattfindet, die zeitgemäße
WWas iſt Wahrheit?., Heute, wo die Tagesmeinun=
d
rvo an jeder Straßenecke ein anderer Prophet ſteht, iſt es
rl je, ſich auf die dauernde Wahrheit zu beſinnen und ſie
drutig herauszuſtellen. Daraus allein kann man dann ein
unrer Klarheit und Wahrhaftigkeit aufbauen, ein Leben der
rd Freude mit Hilfe der Bildekräfte unſerer Seele. Der
ſch=chtigt die geiſtigen Strömungen unſerer Zeit und bietet
Wz Ausſprache. Gäſte ſind willkommen und werden ge=
*MMeaung der Koſten freiwillig beizuſteuern. (Siehe Anzeige.)
Balldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Reich belohnt wurden
W, wie das Frühaufſtehen nicht ſcheuten und an der 12. Wan=
ehnnen
, zumal ſich auch der weitverbreitete Glaube bewährte,
tewott ein Einſehen hat, wenn der Klub wandert. Selten
Mrnſicht, die zu wiederholten Malen ſich bot. Zum Greifen
1sfälzerwald, der Frankenſtein und viele andere Höhen.
* Grernblicke ſchon außerordentliche Schönheiten, ſo bot die
elsſt durch den herbſtlichen Wald mit ſeiner Farbenpracht,
Müat Höhen und durch die lieblichen Täler ſo viel Schönes,
eunfer ungetrübter Genuß war, mitzuwandern. Schließlich
drr Teil des Odenwaldes, der durchwandert wurde, mit
ährn, was unſer Heimatgebirge bietet. Von Bensheim aus,
zrfer Ruhe lag, und durch deſſen Straßen nur einzelne
gugen, führte die Wanderung über den Knoden, die
üghe und den Rodenſtein nach Fränkiſch=Crumbacy. Un
Amſtein hielt Herr Oberſtudiendirektor Kiſſinger einen
* Gen Rodenſteiner. Vor Fränkiſch=Crumbach ſtanden die
er dortigen Ortsgruppe zum Empfang bereit und unter
e Muſikkapelle ging es fröhlich zum Ziel. In der Gaſt=
Linde wurde Mittagsraſt gehalten und zuſammen mit
De Fränkiſch=Crumbach die Zeit bis zur Abfahrt des Zuges
u00 hier ſorgte die Kapelle für Unterhaltung, an der ſich
Miangsabteilung, die bereits während des Marſches ver=
geſungen
hatte, beteiligte. Den Dank an die Führer,
uäus Hergt und K. Klotz, ſprach Herr Oberſtudien=
Aner aus, der guch die Ortsgruppe Fränkiſch=Crumbach
ſt e. In deren Namen hieß Herr Adolf Schädler die
Aanderfreunde herzlich willkommen. Dank gebührt aber
Meiden Führern für die ſehr ſchöne Wanderung, und dem
Rnoden, ſondern in ganz beſonderem Maße dem Beſitzer
Aufft Zur Linde in Fränkiſch=Crumbach. Ueberaus gut und
Dert die Aufnahme; was er geboten hat, kann nicht über=
Alund er legte Zeugnis davon ab, daß auch der Mann mit
lichm ein gern geſehener und lieber Gaſt iſt.
M=Berein e V. und Volkshochſchule veranſtalten heute

*Portrag Stefan Zweig.
anſtalteten Vortragsreihe ſprach am Mittwoch abend Stefan Zweig,
haerens und Baudelgires, über Romain Rolland. Im Drei=
klang
der franzöſiſchen, italieniſchen und deutſchen Kultur aufgewachſen,
hat Rolland Deutſchland nicht aus der Sphäre der Touriſtik kennen ge=
lernt
, ſondern dank einer Freundſchaft mit einer älteren ſchöngeiſtigen
Freundin in ſeiner geiſtigen Elite. In den 80er Jahren nach Frankreich
zurückgekehrt, findet Rolland in Paris auch das literariſche Leben noch
unter dem ſtarren Druck der Niederlage von 1870. So will Rolland den
Menſchen durch die Kunſt helfen und den Franzoſen ein Theater ſchaffen,
wie Schillers Begeiſterung es uns Deutſchen ſchuf. Sein Verſuch, mit
ſeinen Stücken auf die Maſſe zu wirken, mißlang. Da wandte ſich Rol=
Michelangelo Eine neue Enttäuſchung folgt, und mit 35 Jahren begann
er ſeinen, 10bändigen Roman Jean Chriſtophe, in dem ein Deutſcher
die Hauptfigur des Gottſuchers darſtellt. Und doch wurde dieſes aus=
ſichtsloſe
Buch ein europäiſcher Erfolg. 1913 vollendet, brach 1914
Rolland an ſich erweiſen, daß das Guropa, wie er es geſehen hatte, doch
beſtand. Rolland war ein Pazifiſt, wie man dieſen Begriff gewvöhnlich
deutet; er war immer Kämpfer. Und doch wollen uns die Schriften,
die er im Verlauf des Krieges aus der Schweiz herausſandte, heute nicht
mehr ſo aufreizend erſcheinen. Er bekämpfte den Kollektivhaß der Völ=
ker
und hatte ein Mißtraue gegen die Moxalität des Sieges. Auc
hierin gab ihm die Zeit recht. Vorbild war ihm der Inder Gandhi,
deſſen Kraft der Ruhe, deſſen Widerſtreben ohne Gewalt, er aus dem
Orient nach Europa herüberleiten wollte. Das Allvaterland Goethes,
das Weltkzirgertum Schillers, das einige Europa Rollands, iſt nicht von
heute oder mongen, vielleicht nur ein Traum. Aber wir müſſen aus
allem Kraft ſammeln für die Menſchen, die in ſich das Weltgewiſſen
fühlen. Stefan Zweig, der ſich ja auch literariſch mit dem Wirken Rol=
lands
beſchäftigt hat, war dem Weſen und Wirken Rollands auch in
Worten ein wirkungsvoller Interpret. So fand der Abend, der in der
Vereinigten Geſellſchaft ſtattfand, verſtändnisvollen, dankbaren Wider=
H. W. W.
D
hall.

Brahms-Lyklus des Schnurrhusch-Quartelts
ſämtliche Streichquartette, Quintette und Sex ette an 3 Abenden
(17454
Abonnement 2., 4. und 6. Mark
Erſter Abend, Samstag, den 12. November 1927
im Kleinen Haus des Hessischen Landestheaters
Zunahme der Kündigungen von Kaufmanns=
gehilfen
im Oktober.
Zum Quartalsſchluß erfolgten in ſtärkerem Maße Kündigungen
von Kaufmannsgehilfen. Zum Teil iſt dieſer Vorgang auf die Beendi=
gung
der Saiſonarbeiten zurückzuführen. Bei der Kaufmänniſchen
Stellenvermittelung des Deutſchnationalen Handlungsgehilfen= Verban=
des
iſt im Oktober ebenfalls ein geringer Zuwachs an ſtellenloſen Be=
werbern
zu beobachten. Am ſtärkſten waren die Entlaſſungen in der
Induſtrie. Im Bankgewverbe waren die Kündigungen auffallend ſtark,
doch kam es nicht in allen Fällen zu Entlaſſungen.
Wenn auch die Zahl der Bewerbe: etwas zugenommen hat, ſo iſt
räften

Kriegerkameradſchaft Haſſia.
Zur Landestagung des Verbandes der Kriegsbeſchädigten ud
Kriegerhinterbliebenen der Kriegerkameradſchaft Haſſia wird uns noch
geſchrieben: In Erweiterung des Berichtes über die Landestagung des
Verbandes der Kriegsbeſchädigten und Kriegeuhinterbliebenen der Krie=
gerkameradſchaft
Haſſia am Sonntag, den 6. November 1927, wird uns
mitgeteilt, daß als Vextrcter von Behörden und Gerichten, ſowie ven
anderweitigen Organiſationen amweſend waren: Als Vertreter der heſſi=
ſchen
Staatsregierung und inſonderheit für das Miniſterium für Ar=
beit
und Wirtſchaft Herr Ober=Regierungsrat Linkenheld, des Haupt=
verſorgungsamtes
Kaſſel Herr Ober=Regierungsrat Landelle, Leiter des
Verſorgungsamts Darmſtadt. Herr Regierungsrat Henrici, die Regie=
rungsmedizinalräte
Herr Dr. med. Stühlinger und Dr. med. Staudin=
ger
, Darmſtadt, Reichstagsabgeordneter und Regierungsrat Knoll,
Darmſtadt, zugleich Mitglied des 17er Ausſchuſſes im Reichstag, als
Vertreter des Verſorguugsamts Mainz Herr Verwalltungsoberinſpektor
Reinemann, als Vertreter des Verſorgungsgerichts Herr Regierungs=
rat
von Begntold, von der Unterſuchungsſtelle Heidelberg Ober= Regie=
rungsmedizinalrat
Herr Dr. von Schnitzer, als Obergutachter des Ver=
ſorgungsgerichts
Herr San.=Rat Dr. med. Herzog=Mginz, Facharzt für
Nervenleiden, von der Hauptfürſorgeſtelle Darmſtadt Herr Regierungs=
rat
Dr. Heßler, vom Städtiſchen Wohlfahrtsamt Herr. Inſpektor
Schuvörer, zugleich im Namen der Stadtverwaltung, als Vertreter des
Kyffhäuſerbundes, Be=irtsgruppe Wiesbaden, Herr Oberſt a. D. und
Ober=Regierungsrat Stephan, als Vertreter des badiſchen Kriegerbun=
des
Herr Oberſt a. D. Seiler, Karlsruhe, als Vertreter der kriegs=
beſchädigten
Beamten und Lehrer Herr Lehrer Linck, von der Hefſiſchen
Wohnungsfurſorgegeſellſchaft Herr Regierungsbaumeiſter Kohl; ferner
Herr Generalmajor von Hantmann, Vorſitzender des Kriegervereins 1874
Darmſtadt.
Die obengenannten Vertreter der Behörden und Gerichte nahmen
tegen Anteil an den Beratungen und Beſprechugen der Verſammlung,
die äußerſt anregend verlief. Inſonderheit waren von Intereſſe die
wertvollen Ausführungen des Leiters der Unterſuchungsſtelle, von
Heidelberg, Herrn Oberregierungsrats Dr. von Schnitzer, über die Be=
urteilung
von Dienſtbeſchädigungsleiden, ſowie der feſſelnde Vortrag
des Herrn San.=Nats Dr. med. Herzog, Facharzt für Nervenleiden, der
ſehr weſentliche Ausführungen gab über Annahme von Dienſtbeſchädi=
gungen
bei Neurotikern, bei weleyen das ſeeliſche Moment des Renten=
ſuchers
ganz beſonders zu bewerten ſei.

ula des Realgymnaſiums (Eingann Schulſtraße) einen
eübortrag über Schleſien und das Rieſen=
und haben hierfür Herrn Werner Lukaſchik aus Ober=
un
Nieſengebirge verpflicktet. Zu dieſem Vortrage, der
zu werden verſpricht, ſind alle Kreiſe Darmſtadts und
Aifreundlichſt eingeladen. Der Eintritt iſt frei!
dwger Bund der deutſchen Jugend, Ortsaruppe Darmſtadt.
EDNa8, abends 8,Uhr pünktlich, findet im Feſtſaale der Lud=
c
zule am Kapellplatz der bereits angellindigte Muſi=
Aih end unter Mitwirkung non Frau Suſanne Horn=
Fräulein Arla Renz (Violine) und Fräulein Grete
ir iobier ſtat. Zum Vortrag gekangen Lieder von Schu=
uns
und Violinſonaten von Beethoven und Brahms. Der
Preis des Programms für Nichtmitglieder 30 Pfg.
tichdruigau findet gu Samnstag, 12. Nobember, nach mittags
re: Traube ſtatt. Veranſtalterin der Modenſchau iſt
AI Shürmann u. Co. unter Beteiligung der Firmen
Tideer md Speiers Schuhwarenhaus.

in Seten der De er eait in ſecite eaufe
gehilfen konnte im Oktober wieder um 3 Prozent vermindert werden.
Die Vermittlung von offenen Stellen nach dem Auslande hielt weiter=
hin
an. Nicht zu befriedigen iſt allenthalben der Bedarf an Sienoty=
piſten
. Auch Verkäufer, beſonders in Feinkoſt= und Manufakturwaren=
geſchäften
, werden ſtark angefordert. Textil= und Eiſenhändler werden
in Heilbronn und Kaſſel geſucht. Starke Nachfrage nach Kolonialwaren=
händlern
beſteht in Leipzig, Dresden und Oſtpreußen. Im Export
werden trotz der ſchwierigen Lage junge Kräfte ſtark geſust.

Bei Unfall und Krankentransporten-
Verleihen von Krankenbedarfsartikeln

(15580 2

ist ſelefortruf Janikäts wache Rotes Kreuz.
Telefon: 4o0 Darrnskadt.

Dr. Joh. Hemleben=Kaſſel, Pfarrer in der Chriſtengemeinſchaft,
ſpricht am Freitag, den 11. November, im Saale der Städtiſchen Aka=
demie
für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße, uber Die moderne. Natur=
anſchauung
und das Suchen nach Chriſtus‟. Der Redner iſt kein Un=
berufener
. Ez war, bevor er MMitarbeiter in der Chriſtengemeinſchaft
wurde in naturwiſſenſchaftlichen Inſtituten der Univerſitäten Berlin
und Frankfunt tätig. Auf dem Gebiete der modernen naturwiſſen=
ſchaftlichen
Weltanſchauung und ebenſo in bezug auf die peligjüſen Fra=
gen
ſpricht er nicht als Laie. Nach dem Vortrag wird Gelegenheit ſein
zu Beſprechungen und Fragenbeantwortung, die fortgeſetzt werden am
4m. Im Rahmen der von der Bücherſtube Bodenheimer ver= Samstag und Sonntag mit jeweils einer kurzen Einleitung: Samstag,
17 Uhr: Die Chriſtusverkündigung und Naturbeherrſchung im alten
der zartſinnige Lyriker und feine Ueberſetzeu der Werke Verlaines, Ver= Aegypten; 20 Uhr: Die Naturvevehrung als religiöſes Leben im
Mittelalter, Sonntag, 20 Uhr: Kunſt und Technik. Außerdem iſt
Sonntag, 17 Uhr, die Aufführung des mittelalterlichen Paradeis= und
Verkündigungs=Spieles aus Oberufer bei Preßburg (14. Jahrh.) durch
die Frankfunter Laienſpiele der Chriſtengemeinſchaft. Kartenvorverkauf
und Programme: Buchhandlung Saeng, Sekretariat der Volkshochſchule,
(Vgl. d. Anz.)
Der Frauenverein der Petrusgemeinde veranſtaltet, wie bereits
mitgeteilt, am Montag, 14. November, abends 8 Uhr, im Saal des
Gemeindehauſes (Eichwieſenſtr. 8, früher Hofgartenſtraße) ein Konzert
deſſen Ertrag der umfangreichen Wohltätigkeitsarbeit des Frauenvereins
land an die Einſamen und ſchrieb Biographien von Beethoven und zugute kommen ſoll. Zur Mitwirkung wurden zwei hervorragende Mit=
glieder
des Landestheaters gewonnen: Frau Anna Baumeiſter=Jacobs
und Herr Intendanzrat Hans Baumeiſter. Außerdem haben die hien
als vorzügliche Geigerin bekannte Frau Hildegard Dingeldey und
die Vereinigung Darmſtädter Soliſtinnen ihwe Mitwirkung freundlichſt
der Krieg über ihn herein und machte ſein Werk illuſoriſch. Nun mußte zugeſagt. Die Begleitung am Flügel haben die Damen Fräulein Lina
Becker und Frl. Oſann, gütigſt übernommen. Ein auserleſenes
hinſtleriſches Programm iſt in Ausſicht genommen. Eintrittskarten zu
2 Mk. und 1 Mk. numeriert und 50 Pfg. unnumeriert ſind in der Buch=
druckerei
Bender, Beſſunger Straße, und im Gemeindehaus bei Herrn
Kropp zu haben. Im Hinblick auf den guten Zweck des Konzertes wird
um zahlreichen Beſuch beſonders auch der Gemeindemitglieder gebeten.
Orpheum. Die Eintrittspreiſe während des Hexer=
Gaſtſpieles ſind wie folgt feſtgelegt: Eſtrade 1 Mk., Saal 1,50 Mk.,
Sperrſitz und zweiter Balkon 2 Mk., Seitenpavkett 2,50 Mk. erſter Bal=
kon
und zweites Parkett 3 Mk., erſtes Parkett 4 Mk. (Siehe heutige
Anzeige.)
Sinfoniekonzert. Das zweite Sinfoniekonzert hat folgendes Pro=
gramm
: Dopper: Cigconna gotica (Erſtaufführung) Reſpighi:
Fontane di Roma (Erſtaufführung); Tſchaikowſkif Sinfonie
Nr. 6 (Pathetiſche). Die urſprünglich angekündigte Aufführung vom
Mahlers 4. Sinfonie findet im dritten Konzert, am 6. Dezember, ſtatt.
Gau 70 Heſſen Darmſtadt B. D.R. Dev diesjährige Herbſtgau=
tag
fand im Perkeo ſtatt. Faſt alle dem Gau angeſchloſſenen Ver=
eine
waren vertriten. Die von den einzelnen Fahrwaruen erſtatteten
Berichte wurden allſeits mit Befriedigung aufgenommen, zeugten ſie
doch, daß der Radfahrſport ſich immer weiter entwickelt. Der ſeitherige
kommiſſariſche Geſchäftsführer, Herr Kurt Frahnert, wurde einſtim=
mig
zum Gauvorſitzenden bis zum Hauptgautag gewählt. Das bisherigs
Amt des Herrn Frahnert als Gauſaalfahrwart übernahm nach einſtim=
miger
Wahl Herr Heinrich Göttmann. Der Gautag faßte den Be=
ſchluß
, daß im März n. Js. die Gaumeiſterſchaften in Darmſtadt aus=
getragen
werden ſollen, in Verkindung mit einem großen Saalſportfeſt,
um auch die Fernſtehenden für den edlen Radſport zu intereſſieren. Die
vorliegenden Anträge wurden alle zur Zufriedenheit der Antragſteller
erledigt. Die äußerſt harmoniſch verlaufene Sitzung wurde gegen
7 Uhr abends durch Herrn Frahnert geſchloſſen.
Skiklub Darmſtadt=Odenwald. Die 1. Uebungsſtunde des
Trocken=Skikurſus iſt auf Freitag, den 11. Nov., abends 7.15
Uhr, feſtgeſetzt. (Turnhalle Soderſtraße 30.) Weiteve Anmeldungen
werden ſpäteſtens bis zur erſten oder zweiten Uebungsſtunde, am Mon=
tag
, den 14. Nob., zur gleichen Stunde und Ort, angenommen.
b. Ausbildung und Prüfung des Kraftfahrzeugſchülers. Die an der
Eutwicklung des Kraftverkehrs hauptſächlich intereſſierten Organiſationen
haben dem Reichsverkehrsminiſterium eine Eingabe unterbreitet und
gebeten, unter Ergänzung der Ausbildungsvorſchciften oder durch Er=
laß
einer beſonderen für das Reichsgebiet gültigen Prüfungsordnung
das Prüfungsgebiet genau feſtzulegen unter Kennzeichnung des Weſent=
lichen
vom Uwveſentlichen. Dabei bitten ſie, einen Abbau der tech=
niſchen
Prüfung unter gleichzeitigem Ausbau der
fahr= und vertehrstechniſchen Prüfung als maßgeben=
den
Geſichtspunkt zugrunde zu legen. Auf die techniſche Prüfung darf
nicht mehr der Wert gelegt werden wie bisher. Ein ſchlechtes Ergebnis
in der verbleibenden techniſch=theoretiſchen Prüfung darf nicht dazu be=
rechtigen
, den Prüfling von der praktiſchen Prüfung auszuſchließen;
vielmehr ſoll das Ergebnis dieſes Teiles der Prüfung für die Geſamt=
beurteilung
des Prüflings überhaupt nicht maßgebend ſein.
Das Darmſtädter Turnfeſt in Amerika. Ein Herr aus Darm=
ſtadt
, der jetzt in Detroit (Mich.), Nordamerika, lebt, ſchreibt im Okto=
ber
: In den hieſigen Zeitungen ſteht faſt nie etwas über Enropa. Aber
eines Abends ſaß ich im Kino. Man gab Ausſchnitte von allerlei aktuellen
Ereigniſſen: Präſident Coolidge im Indianer=Koſtüm, Lindberghs An=
kunft
in Paris, die Einweihung einer neuen Brücke und dergleichen.
Ich achtete nicht viel auf die Bulder, bis auf einmal das wohlvertraute
Bild des Darmſtädter Egerts, angefüllt mit reizenden, weißgebleideten
Jungfrauen, mich aus meiner Teilnahmsloſigkeit erweckte. Aus dem
Titel des nächſten Bildes ſah ich dann, daß es ſich wirklich um Darm=
ſtadt
und ein dort ſtattgehabtes Turnfeſt handelte. Erſtaunlich, was
einem dieſe Kinos alles bieten!
* Kriminalhundeprüfung. Am 5. November hielt der Heſſiſche Lan=
desverhand
für Polizei= und Schutzhundevereine, Darmſtadt, in Nieder=
Rauſtadt eine Krimialhundeprüfug ab. Der Prüfung unterzogen
ſich vier Hunde. An praktiſchen Fällen, wie Raubüberfall, Sittlichkeits=
verbrechen
, Aufſuchen einer gemütskranken Perſon, Baumdiebſtahl,
wurde bewieſen, daß die Hunde ganz Außergewöhnliches leiſteten. Die
Spuren waren durchweg 23 Stunden alt und über 1 Kilometer lang,
verſchiedentlich von fremden Perſonen wiederholt gekreuzt, in einem
Falle ſogar vom Beſitzer des Hundes ſelbſt, ja es hat ſogar ein Auto
längere Zeit auf dieſer Spur gehalten, trotzdem hielt dieſer Hund
fehlerfrei dieſe Spur (Bendix von der Raumühle, Beſitzer Muſikdirektor
Herbert=Darnſtadt). Sämtliche Hunde beſtanden die Prüfung, und zwar
zwei mit vorzüglich zwei Hunde erhielten das Prädikat ſehr gut

b=ſte vorbereitet hatte. Herr Steiumann iſt als alter Führer bekannt
und hat ja bereits durch die wiederholten Erfolge mit ſeinem Hundg
ſeine außerordentlichen Fachkenntniſſe auf dieſem Gebiete bewisſen.

[ ][  ][ ]

Seite 6

Donnerstag den 10. Rovember 1927


aus lrischer Butter.
Rahm und Zucker
Hergestellt in Bad Schwartau
Englische Originalgualltät
Deutsche Arbeit
Kästlichstes Genussmittel

Aualitäts-Schuhe
größter Preiswürdigkeit!

Führt Sie Ihr Weg in die Stadt, dann be-
Sichtigen Sie unsere Auslagen. Achten Sie
bitte auf die Adresse:

OrTTATOT

Schillerplafz8

DAS AELTESTE GROSSE SGHUHHAUZ

Inhaber: Fritz Pistorius.

Die Schaufenster
Sagen sihnen schon
dass im Schuhhaus Jacob eine unver-
gleichbare
Auswahl in Schuhen und Stiefeln
jeder Art, vom starken Schuh für die Feld-
arbeit
bis zum eleganten Abendschuh der
Dame geboten wird. Und ein Vergleich der
Preise mit der Oualität führt immer wieder
zu der Erkenntnis: Hier finde ich

Numma,

Ein hefſiſcher Verkehrswerbefilm.
Darmſiadt und die Bergſiraße‟
Der Heſſiſche Verkehrsverband hatte geſtern zur Probevorfüh=
rung
ſeines neuen Films ins U. T. geladen. Vor der Vorführung
hieß Stadtverordneter Stemmer die Erſchienenen herzlichſt will=
kommen
und führte dann aus: Der Heſſiſche Verkehrsverband habe end=
lich
mit Hilfe des Staates und der Stadt dieſen Film, der der Fremden=
Verkehrswerbung für Darmſtadt und Heſſen, beſonders der Bergſtraße,
dienen ſoll, durch die Reichszentrale für deutſche Verkehrswerbung zu=
ſtandebringen
können. Allerdings ſei der Film noch nicht vollſtändig,
und er ſoll im nächſten Frühjahr, bevor er in die Welt hinausgeht, durch
Aufnahmen von der Baumblüte an der Bergſtraße ergänzt werden.
Später ſoll Darmſtadt und der Bergſtraße auch noch der Odenwald
angegliedert werden. Der Redner betonte weiter die erfreuliche Tatſache,
daß jetzt ſowohl der Staat wie auch die Stadtverwaltung die Beſtrebun=
gen
des Verkehrsverbandes beſonders in bezug auf die Werbung tat=
kräftig
unterſtützen. Für dieſe Unterſtützung ſei dieſen Behörden wärm=
ſter
Dank auszuſprechen. Zum erſten Male hat der Verkehrsverband
einen Staatszuſchuß erhalten, und daß die Stadtverwaltung Darmſtadt
ungewöhnlich viel zur Verſchönerung der Stadt beitrage, müſſe in jeder
Beziehung anerkannt werden. Angeſichts der Werbekraſt dieſer Ver=
ſchönerungsbeſtrebungen
ſollten doch endlich die Nörgler und Krititer
verſtummen, denn Fremdenzuzug diene der Allgemeinheit. Direkt und
indirekt hat jeder Vorteil davon. Der überaus ſtarke Beſuch der land=
wirtſchaftlichen
Ausſtellung hat den praktiſchen Wert dieſer Werbetätig=
keit
erbracht. Allgemein war man überraſcht, wie ſchön Darmſtadt ſich
von Beſuch zu Beſuch entwickle. Auch wenn wir unter ſchwierigen Ver=
hältniſſen
zu leiden haben, bürfen dieſe Beſtrebungen nicht eingeſchränkt
werden. Das hierfür aufgewendete Kapital ſei gut angelegt und trage
reiche Fnüchte. Mit dem Umbau des Hotels. Zur Traube hat die Stadt
eine außerordentlich wichtige Arbeit getan. Kürzlich waren Vorſtands=
mitglieder
des von Frankfurt gegründeten Südweſtdeutſchen Verkehrs=
verbandes
in Darmſtadt und haben was von Frankfurt viel ſagen will
beſtätigt, daß das Hotel Traube eines der ſchönſten in ganz Deutſch=
land
ſei. Die Herren haben weiter zugeſtanden, daß ſie überraſcht waren
über den Eindruck, den ſie in Darmſtadt empfingen und den ſie nicht er=
wartet
hatten. Anfang Dezember ſollen von Oberheſſen Sonderzüge
nach Darmſtadt fahren; weitere werden angeſtrebt von Karlsruhe, von
Rheinland=Weſtfalen uſw. Das heißt praktiſche Verbehrspolitik treiben.
Bisher war das leider nicht möglich, weil in Darmſtadt ſowohl Unter=
kunftsmöglichkeit
wie Raum für größere Veranſtaltungen fehlten. Die
Feſthalle hat dem abgeholfen. Der neue Film ſoll nach ſeiner Fertig=
ſtellung
zunächſt in Amerika laufen, dann in den ſkandinaviſchen Län=
dern
, Holland, England, Oeſterreich, Ungarn uſw. ſelbſtverſtändlich
auch in größeren Städten Deutſchlands.
Der vorgeführte Film dauerte etwa 20 Minuten; das iſt für einen
derartigen Werbefilm die richtige Länge. Er ſoll in den Lichtſpieltheg=
tern
zwiſchen anderen Filmen eingeſchoben werden. Er bringt mit ganz
kurzen und treffenden Titelanzeigen zunächſt Bilder von Darmſtadt, die
durchweg ſehr gut waren, wenngleich auch dieſen noch Ergänzung zu
wünſchen wäre. Es fehlen noch einige wichtige Denk= und Baudent=
mäler
, vielleicht auch ein packendes Straßenbild aus der Rheinſtraße und
der Altſtadt. Anregungen in dieſer Hinſicht nimmt der Vorſitzende des
Verkehrsverbandes gerne noch entgegen. Im Anſchluß daran führte der
Film durch die wichtigſten und beliebteſten Ausflugsorte der Bergſtraße,
hier ſowohl die landſchaftliche Schönheit der Bergſtraße wie auch die
einzelner Orte zeigend. Hier wären allerdings einige Bilder noch ver=
beſſerungsbedürftig
. Vielleicht iſt eine nochmalige Vorführung, wenn
der Flm ganz fertiggeſtellt iſt, möglich. Auf jeden Fall iſt das Zuſtande=
kommen
dieſes Films zu begnüßen.
Landtagswahl 1927 17. Wahlbezirk. Der Wahlvorſteher heißt
nicht Göbel, ſondern Höbel, Ludwig, Kaufmann. (Zur Berichtigung
der geſtrigen Anzeige)
Aus den Parteien.
Deutſche Volkspartei, Ortsgruppe Darmſtadt.
Am komenden Freitag ſpricht in der Turnhalle am Woogs=
platz
in einer öffentlichen Wählerverſammlung der Deutſchen Volks=
parvei
der Reichstagsabgeordnete Herr von Kardorff. Herr von
Kardorff, der früher der Freikonſervativen und dann der Deutſchnatio=
nalen
Partei angehörte, iſt ſeit 1920 in der Deutſchen Volkspartei und
einer der markanteſten Köpfe ihrer Neichstagsfraktion. Er iſt letztlich
einer größeren Oeffentlichkeit durch die bedeutſame Rede bekannt ge=
worden
, die er anläßlich des Verfaſſungstages in Berlin hielt. Außer
Herrn von Kardorff werden in der Verſammlung die Landtagsabgeord=
nete
Fräulein Birnbaum und der Landesvorſitzende der Deutſchen
Volkspartei, Herr Abgeordneter Dingeldey, ſprechen, ſo daß dieſe
verſammlung zu einer wuchtigen Kundgebung für die Deutſche Volks=
partei
werden dürſte.
Mainlinie oder Einheitsſtaat?. Es wird auf die
heute abend um 8 Uhr im Städtiſchen Saalbau ſtattfindende öffentliche
Wählerverſammlung aufmerkſam gemacht, in der der Reichstagsabgeord=
nete
Dr. Heuß=Berlin über Die Einheitsſtaatfrage, in Schönfelder hat einen ſehr kultivierten Spielfilm geſchaffen, der ſpan=
Deutſchland ſprechen wird. Der Nedner wird dabei auch über
Parker Gilberts Memorandum und die Wirtſchaft in den Länderparla=
delau
über Gewerbe= und Handwerkerfragen in Heſſen referieren,
und der demokratiſche Landtagskandidat Reiber=Darmſtadt wird Ge= für ihre Nolle finden können. Erna Morena iſt die Marnuiſe mit dem
legenheit nehmen, über Beamte und Wahlkampf zu ſprechen.
Volksrechtspartei, (Reichspartei für Volksrecht und Auf=
wertung
). Am Donnerstag, 10. November, abends 8 Uhr, ſpricht der
Kämpfer und Senior der Aufwertungspartei, Graf Poſadowsky,
in der Durnhalle am Woogsplatz in öffentlicher Wahlverſammlung. Wir
bitten mſere Mitglieder und Freunde unſere= gerechten Sache, guch die
noch Abſeitsſtehenden um recht zahlreichen Beſuch, um perſönlich aus Zirkus Tromboli. Eine überaus feſſelnde Zirkusgeſchichte, die
dem Munde dieſes altehrwürdigen Mannes der Gerechtigkeit zu hören, i
wie des Volres Not und Elend zu Licht und Sonne geführt werden kann.
Wir verweiſen auf unſer geſtriges Inſerat.
4

Von der Heſſiſchen Induſirie= und
Handelskammer Darmſtadt
wird uns geſchrieben:
In der letzten Zeit ſind uns öfters Fälle von Zufendungen unbeſtell=
der
Waren bekaunt geworden. Dieſer Umſtand veranlaßt uns, die Oef=
fentlichkeit
, insbeſondere die Empfänger ſolcher Sendungen, darüber auf=
zuklären
, daß ein derartiges Abſatzverfahren vom kaufmänniſchen Stand=
punkt
aus nicht zu billigen iſt. Der Abſender unbeſtellter Waren rechnet
im allgemeinen mit der Rechtsunkenntnis und der geſchäftlichen Uner=
fahrenheit
der von ihm ausgeſuchten Empfänger. Durch aufdringliche
Angebote zunächſt, ſpäter durch wiederholte Mahnungen und durch die
Androhung mit gerichtlichem Vorgehen werden dieſe dann zu Zahlungen
gedrängt, zu denen ſie rechtlich nicht verpflichtet ſind. Sie werden auch
inſofern häufig getäuſcht, als ihnen Kaufgelegenheiten als beſonders
günſtig angeprieſen werden. Tatſächlich müſſen aber die hohen Porto=
ſpeſen
und die Ausfälle, die mit dieſer Vertriebsart verbunden ſind und
ſelbſtverſtändlich in den Warenpreis eingerechnet ſind, mitbezahlt werden.
Zur Rechtslage ſei folgendes bemerkt: Der Empfänger unbeſtellter
Waren (ſoweit er kein ſelbſtändiger Kaufmann iſt) braucht die zuge=
ſandten
Waren nicht anzunehmen. Wurde die Sendung gleichwohl aus
irgend welchen Gründen abgenommen, ſo verpflichtet weder Geſetz noch
Verkehrsſitte den Empfänger zur Zurückſendung der Waren, wenn er ſie
käuflich nicht erwerben will. Hat der Empfänger dem Abſender nicht
geantwortet, ſo liegt in dieſem Stillſchweigen nicht erwa eine Zuſtim=
mung
zum Abſchluß des Kaufvertrags, ſelbſt dann nicht, wenn der Ab=
ſender
eine Freimarke für die Rückantwort beigelegt hat. Die Ein=
löſung
etwaiger Nachnahmen kann alſo ohne weiteres verweigert wer=
den
. Iſt die Ware irrtümlich umter Einlöſung einer Poſtnachnahme
angenommen worden, ſo kann der Empfänger der Ware die Rückzahlung
der Nachnahme verlangen. Im übrigen ſteht es in ſeinem freien Be=
lieben
, ob er die Waren auf Koſten des Abſenders zurückſenden oder bis
zu ihrer etwaigen Abholung durch den Abſender bei ſich liegen laſſen
will. In dieſem Falle darf er ſie jedoch nicht fahrläſſig oder vorſätzlich
zerſtören oder beſchädigen. Will er die Waren nicht behalten, ſo darf er
ſie natürlich nicht für ſich verwerten. Es empfiehlt ſich in dieſem Falle
vielmehr, den Abfender aufzufordern, er möge die Ware innerhalb einer
beſtimmten Friſt etwa vier Wochen gbholen laſſen. Es iſt atſam, zuſprechen ſind, fühlt ſich eine in der Altſtadt wohnendes:
dabei darauf hinzuweiſen, daß der Empfänger in der Nichtbeachtung
dieſer Aufforderung den Verzicht des Zuſenders auf das Eigentum an
der Ware erblicke. Sollte nach Ablauf der geſtellten Friſt die Ware von
dem Zuſender nicht abgeholt ſein, ſo kann der Empfänger über ſie frei
verfügen und ſie beiſpielsweiſe gegen Quittung einem Wohltätigkeits=
verein
überweifen. Von einem Verbrauch zu eigenen Zwechen wird auch
in dieſem Falle abgeraten, da dies unter Umſtänden als eine ungerecht=
fertigte
Vereicherung aufgefaßt werden kann.
Iſt der Empfänger ſelbſtändiger Kaufmann, ſo liegen die Verhält=
niſſe
anders; insbeſondere, wenn die Ware von einer Firma zugeſandt
iſt, mit der der Kaufmann in Geſchäftsverkehr ſteht. Hier muß der Kauf=
mann
unbedingt die Ablehnung der Sendung dem Zuſender gegenüber Karten weiſt nach dem Sachverſtändigen auch auf die weilu
unverzüglich ſchriftlich erklären, da ſonſt ein Stillſchweigen als Zuſtim= als Täterin hin. Die Beteiligten leben, wie der Amtsann
mung gilt.
Zum Schluß wird den Empfängern unbeſtellter Waxen geraten, ſich wandfrei feſt und ſei auch für den Laien einleuchtend.
in Zweifelsfällen umgehend mit der Heſſiſchen Induſtrie= und Handels= ſenden anonymer Poſtkarten liege ein Akt niedriger gelitz
kammer, Rheinſtraße 14 1, in Verbindung zu ſetzen.

*Amtsgericht I.

p. 1. Ein ſeit 5 Jahren bei einem hieſigen Unternehmr=
Bürodiener von hier hat in den Jahren 1926/27 aus den 9.
in den Schränken hängenden Straßenkleider der Leiter
mens Geldbeträge mit zuſammen 745 Mark entwendo
wöchentlich 25 Mk. Gehalt. Er will in Not geweſen ſein.
ſchwer krank, der Vater arbeitslos. Damit kontraſtierte i
der Kleidung, mit der er vor Gericht auftritt. Ein Betra
konnte noch zur Stelle geſchafft werden. Das Urte
2 Monate Gefängnis.
2. Zu Beleidigungen und Mißhandlungen ließ ſich eirn
am 6. Juni 1927 in der Heidelbergerſtraße, Ecke Weinwi,
reißen, nachdem er von einem jungen Mann, der mit And.
Nadtour zurückkam, beim Drücken ſeines Nades leicht ang
den war. Es kam zu einer förmlichen Schlägerei. Dem effe
teilnehmer boxte der Angeklagte auf die Naſe, ſo daß er
Brille kaput ging. Angeſichts der geübten Brutalität me
Körperverletzung eine Strafe von 4 Wochen Gefängnis.
leidigung eine Geldſtrafe von 45 Mark beantragt. Der
tont, die Radfahrer hätten zu dem Vorfall inſofern Anlaß
ſie bis auf einen derſelben kein Licht gehabt hätten; er H.
nung einer Geldſtrafe. Das Urteil erkennt auf 2 Wosy
und 40 Mark Geldſtrafe. Eine bedingte Begnadigung iſt
3. Ein hieſiger Automobilfahrer iſt angeklagt, am 115
mit ſeinem großen, geſchloſſenen Opelwagen in der N.
friedhofs auf der Griesheimer Chauſſee einen radfahr:
wachtmeiſter angefahren zu haben. Er will noch im II.
ſeinen Wagen zuſammengeriſſen haben. Um den links Ffn
Nadfahrweg zu erreichen, querte der Radfahrer die Fahrb
da von dem Auto erfaßt. Der Radfahrer kam noch mirtg
letzungen davon, er gibt zu, ſich beim Queren der Strau
ſehen zu halen. Zeichen dafür, daß ſich der rechtsführerd
weg nun plötzlich links frotſetzt, ſind an dieſer Stelle nnhſ
Dem Antrag des Amtsanwalts folgend, lautet das ur=

ſprechung.
4. Durch Ueberſendung anonymer Poſtkarten, die ar
digt. Sie glaubt, die Schreiber in zwei Nachbarn herg-

Kunſtnotizen.

geſchieht, behält Nch die Rebalten ihr Arteil vors

Ueber Werte, Küuſſier oder künftleriſcht Vtrenſtaltungen, deren im Nachſiehmden Grwähn

Palaſt=Lichtſpiele: Die rollende Kugel‟. Erich
nende Szenen enthält. Die Handlung iſt ſpannend, logiſch und wirkſam
in den Rahmen der ſchönen Riviera=Landſchaft ein, fügt. Edda Croy
menten ſprechen. Anſchließend daran wird Apotheker Donat=od= iſt das Mädel, das ihren Verlobten ſucht. Ein Hauch gut bürgerlicher
Erziehung geht von ihr aus. Man hätte kaum eine beſſere Darſtellerin
dekabenten Einſchlag, Adele Sandrock als ihre Mutter gibt eine halb=
europäiſche
Fürſtin mit jener ſeltſamen Miſchung von Adel und Hem=
mungsloſigkeit
. Paul Otto iſt Marquis vom Scheitel bis zur Sohle.
Harry Liedtke zeigt ſich wieder einmal als wirklicher Künſtler, da er nicht
den ewigen Liebhaber zu verkörpern hat. Er gibt einen Spieler, der
ganz der Leidenſchaft des Spiels verfallen iſt. Im Beiprogramm:
m Original=Milieu gedreht wurde. Für den Film wurde der größte
europäiſche Zirkus, die größte Menagerie durch den Herſteller mobil
gemacht. Betty Balfour und Mikolas Koline ſpielen die Hauptrollen,

haben, die nun auf erhobene öffentliche Klage wegen 9.
Gericht ſtehen. Die Angeklagten beſtreiten die Täterſchau.
verſtändigen wurden zur Begutachtung 5 Karten vorgelatt
Angeklagten hält der Sachverſtändige für den Schreiber,
berin der anderen Karten verrät eine gute Schulbildung
hat weibliches Gepräge, ſie iſt orthographiſch richtig. Die=
ſicher
. Gewohnheitsmäßin iſt lateiniſch dazwiſchen gefü
Angeklagte wirft hier ein, ſie ſchreibe nur in lateiniſchaß
Die vielen Verſchnörkelungen zeigen ſich an etwa 12 Stae
den Karten, wie in den Schriftproben. Die Identität
auf geſpanntem Fuße. Nach dem Gutachten ſtehe die
Strafantrag geht gegen die Angeklagte auf 3 Wochs=
Angeklagten auf 2 Monate Gefängnis. Der
Nebenkläger weiſt darauf hin, daß die graphologiſche Wiß
Lage ſei, ſicheren Boden für die Ermittelung der Täterſch
Das Urteil entſpricht dem geſtellten Strafantrag. PublF:
im Darmſtädter Tagblatt wird ausgeſprochen.
5. Ein Techniber iſt angeklagt, einer hieſigen Firma
nungen und Notizbücher zu Zwecken des unlauteren Wet
ten, namentlich einer Konkurrenzfirma; mitgeteilt zu hauel
tet, daß es ſich um Geheimpapiere gehandelt habe, jeder
halte dieſe Mitteilungen ſogar im Drucke. Aus der AN
geht hervor, daß ſolche Zeichnungen auch an Kunden A
Montierung gebrauchen, geſandt werden. Auf dem Umte
können ſolche Zeichnungen dann auch in die Hände der
langen, die dann die Fabrikate nachbauen könnte. SelbF
wird von einem Zeugen ausgeführt, ſei einem Zeichner
Mitteilungen aus der Hand zu geben, wenn auch der Arze
kein bezügliches ausdrückliches Verbot enthalte. Die Ge
ſcheine auch gegenüber Auslandsfirmen geboten. Die mI
halten Preisnotizen über Submiſſionsofferten auch ſim
Preiſe der Konkurrenz danebengeſtellt. Die Angelegen:
Kriminalpolizei übertragen, die eine Hausſuchung vorna I
anwalt ſtellt die Entſcheidung in das Ermeſſen des Geriſt
teidiger verneint, daß der Tatbeſtand der Unterſchlagung d
fehlungen gegen 8 18 des unlauteren Wettbewerbsgeſetz==P
Der Angeklagte, der 15 Jahre im Dienſte der Firma ſtam
tereſſe der Geſellſchaft gehandelt, die Firma habe auch durk
behalten, obwohl ſie wußte, daß ſein Bruder bei der
ſchäftigt ſei. Angeklagter ſei bei der Firma in ungekümog
geweſen. Nicht erwieſen ſei, daß Angeklagter in irgendert
Konkurrenz etwas mitgeteilt habe. Auch die Tätigkeit
Geheimdetektios ſei gründlich mißlungen. Das Urt
frei. Ein Nachweis, daß Dinge der Konkurrenz in
ſpielt worden ſind, ſei nicht geführt.
Tageskalender für Donnerstag, den 10. Novem=
Landestheater, Großes Haus, Anfang 19 23 Uhr: Das Kätchen von Heilbronn Kle
Anf. 20 Uhr: Konzert Kammerſänger Karl Jörne‟.
Anf. 20 Uhr: Der Hexer. Konzerte: Hotel S
Café; Weinhaus Maxim; Perkeo Varieté; Café. Rh. ih.
ſchaftsabend; Waldſchlößchen. Vortrag: Hörſal G.½0
Lichtbildervortrag. Kinovorſtellungen; Um
Theater, Palaſt=Lichtſpiele.

[ ][  ][ ]

pmer

312

Donnerstag, den 10 November 1927

Geite 7

Aus Heſſen.

usbeilgen, 8. Nob. Kirchweihfeſt. Reger Verkehr herrſchte
us der Kerb im unſerem Orte. Obgleich das Wetter nicht
geinladend uar, fanden ſich doch Gäſte in großer Zahl ein.
war die nahe Laudeshauptſtadt, deren Einwohner mit Vor=
Ageſem Lokalfeſte erſcheinen, beſteus vertreten. In den Haupt=
engte
ſich eine förmliche Menſchenſtrömung. Die Heſſiſche
Mörrſengeſellſihnft hatte Viertelſtundenbetrieb eingerichtet und
9Sagen bis über die Mitternachtsſtunde zwiſchen hier und
Aiverkehren. Auch in den Sälen, in denen zum Tanze auf=
Korrde, war jug und alt, reichlich Gelegenheit geboten, das
Tiſchwingen. Mit dem Verlauf der Kirchweih dürfſten Wirte,
H0. Karuſſelbeſitzer recht zufrieden ſein. Am zweiten Tage war
wzhiger und konnten ſich die Einheimiſchen zur Genüge aus=
beeahſten
Sonntag folgt die Nachkirchweihe und wäre damit

dieſes Jahr.
niesheim, 9. Nov. Gemeinderatsbericht. Der an=
Semeinderats Höhl neu eingetretene Gemeinderat Peter
ſperrde in den Dienſt eingeführt und verpflichtet. Die Koſten
vosiſoriſche Herſtellung der neuen Zufahrtsſtraße zum Bahnhof
ſisen Straßenbahn wurden auf die Gemeindekaſſe übernom=
ger
Waldwirtſchaftsplan für das Wirtſchaftsjahr 1938 wird
Einem Erſuchen der Wohnungsfürſorge=Geſellſchaft für
ſerechend wurde der Beitritt der Gemeinde mit einem Ge=
til
von 500 Mark beſchloſſen. Dem Ankauf einer Aktie der
stas= und Elektrizitätswerke zum Nennwerk von tauſend Mark
ckimmt. Für die Herſtellung einer Zentralheizungsanlage
3. und 4. Schulhaus ſowie die Bürgermeiſterei iſt eine
mrhme von 20 000 Mark erforderlich. Die Aufnahme des Kapi=
ſei
der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe Darmſtadt=Land erfolgen.
unsag der Kommunglen Landesbank in Darmſtadt erklärt ſich
Uyngerat für die laut Darlehensvertrag vom 21./N. Dezember
etarve Anleihe von 10500 Mark damit einverſtanden, daß die
esLandesbank berechtigt iſt. auſtelle des vereinbarten Zinsſatzes
itzunt für das Jahr den Zinsſatz ab 10. Otober 1997 entſpre=
irveiligen
Verhältniſſen am Geldmarkt feſtzuſetzen. Derſelbe
EZuaf weiteres 9,5 Prozent pro Jahr Der verſtorbene
ſit Dr. med. Strein hat der Gemeinde Griesheim ein Ver=

ihum 10 000 Mark mit der Beſtimmung überwieſen, daß das
ens für wohltätige Zwecke Verwendung finden ſoll. Der Ge=
emmmt
das Vermächtnis zu Gunſten der Gemeinde an.
Meu, für den Schutzverein für entlaſſene Gefangene wurde von
has: B Mark erhöht. Dem Kleintierzuchtverein hier wurden
ſin rines Bjährigen Beſtehens aus der Gemeindekaſſe 50 Mark
ſſpurnsgabe bewilligt. Der Pachtpreis für ein von Jakob
Nange gepachtetes Grundſtück an der Fohlenweide wurde
rt auf 20 Mark pro Jahr herabgeſetzt. Infolge Ausſchei=
wmeinderates
Höhl werden folgende Ergänzungen von Kom=
ſtovrrgenommen
: Finanzkommiſſion: Gemeinderat Feuerbach;
ſieu: Gemeinderat Keller, Gemeinderat Feuerbach ſcheidet aus
.r Feld= und Wieſenkommiſſion Gemeinderat Eckert; Faſelvieh=
ſtit
. Gdemeinderat Feldmann. Als Mitglied für den Schulvor=
Ayit Fortbildungsſchule wurde Gemeinderat Keller beſtellt.
whadt, 8. Nov. Wichtig für die Wähler. Für die
ſturh=, die am kommenden Sonntag ſtattfindet, ſind 5 Abſtim=
ſick
, gebildet worden. Es umfaßt der Abſtimmungsbe=
zfrngſtädterſtraße
mit Bahnhof, Induſtrieviertel. Am Lämm=
ſtautwig
=, Friedrich=, Aliceſtraße. Hohenpfortenweg, Heidelber=
ges
, Modauſtraße. Am Steg, Ring= Schüitzenſtraße Am Dau=
nr
Abſtimmungsbezirk 2: Ober=, Kirch=, Schulſtraße
ſtole gerwaldſtraße, Hahnweg, Hügel=, Hoch=, Schloßſtraße, Am
ſten Strohweg, Frankenſteinerſtraße, Rödernweg, Paliſaden=
esimerſtraße
; der Abſtimmungsbezirk 3: Neue
ue Gabelsbergerſtvaße, Griesheimerweg. Neue Schwanen=,
Rit. Lager= Georgſtraße (öſtliche und weſtliche), Göthe=, Tan=
Braße und Villenkolonie. (Neue Darmſtädterſtraße), Am

Schirmſchneiſe Schiller=, Marienhöhſtraße mit Marienhöhe;

lumungsbezirk 4: Alte Darmſtädter=, Wein=, Main=,

Wieſew. Alte Schwanen=, Markt=, Weingarten=, Müller=, Luiſen=, Bil=
helm
=, Mühltal= und Blumenſtvaße; der Abſtimmungsbezirk 5:
die Provinzial=Pflegeanſtalt Eberſtadt. Die Wahl findet für die Wahl=
berechtigten
der Bezirke 1, 2, 3 und 4 in der Eleonorenſchule, für diejeni=
gen
des Bezirkes 5 in der Provinzial=Pflegeanſtalt ſtatt. Für die erſt=
genannten
Bezirke iſt die Wahlzeit auf die Zeit von 9 Uhr vormittags
bis 6 Uhr nachmittags, für den letztgenannten Bezirk auf die Zeit von
911 Uhr vormittags feſtgeſetzt worden. Der Hausbeſitzerverein hält
am Donnerstag (10. November) im Odeontheater eine öffentliche Ver=
ſammlung
ab, in der Syndikus Ziegler=Darmſtadt ſprechen wird.
F. Eberſtadt, 7. Nov. Modernes Turnen im Bühnen=
bild
. Die Freie Turnerſchaft Eberſtadts hat ſich in den letzten Jahren
in eimnem Maße entwickelt, das beweiſt, wie ſehr und nachhaltig die neue
Zeit mit ihrer ausgeſprochenen Körperkultur auf den Verein eingewirkt
hat. Aus der zahlenmäßig unbedeutenden Turnerſchar von ehemals iſt
eine Turnerſchaft herausgewachſen, die ſich, was beſonders ihre Lei=
ſtungsfähigkeit
anlangt, in der breiten Oeffentlichkeit ſehen laſſen kann.
Daß der Verein auch zahlenmäßig vorwärts gekommem iſt, iſt umter ſol=
chen
Verhältniſſen ſelbſtverſtändlich. Dazu kommt noch die Pflege des
Frauenturnens, die ſich die Freie Turnerſchaft ebenfalls angelegen ſein
läßt. Gerade auf dieſem Gebiete hat ſie ſich mit Erfolg betätigt. Bei
dem am Samstag im Schwanenſaal von dem Verein veranſtalteten
Modernen Turnen im Bühnenbild war ſo recht zu erſehen, wie groß
das Gebiet der Leibesübungen und Körperkultur iſt, und wie vielfältig
der Turner und die Turmerin ſich darin bewegen kann. In raſcher Auf=
einanderfolge
wickelte ſich ein reichhaltiges turneriſch=ſportliches Pro=
gramm
vor den Augen des Publikums ab, das jedem Geſchnack Rech=
wung
zu tragen vermochte. Da wechſelten gymnaſtiſche Freübungen mit
Turnen am Pferd und Barren, Stabübungen mit Keulenübungen und
Uebungen mit dem Sprungſeil und Kreuzzugsſeil, hier die Kraft und
Gewandheit, dort die Exaktheit und Gelenkigkeit meſſend. Beſonders
hervorzuheben ſind die guten Leiſtungen der Altersriege des Vereins,
die allgemeine Anerkennung fanden. Liebliche Bilder voll Reiz, Rhyth=
mus
und Anmut boten die aufgeführten Vollstänze der Turnerinnen.
von denen der Steieriſche Ländler weitaus am entzückendſten war und
auf ſtürmiſches Verlangen des Pubhikums wiederholt werden mußte. In
dem Volkstanz: Franzels Abſchied und dem Phataſieſpiel im zwei=
ten
Teil des Programms zeigte es ſich, was nicht verſchwiegen werden
darf, daß auch eine gewiſſe Bühnentechnik nicht entbehrt werdem kanu,
um dem Publikum etwas ſchmachhafter und verſtändlicher zu machen.
Vielleicht genügt dieſer Hinweis, daß künftig hierauf geachtet wird.
Dem, was der Vorſitzende des Veveins, Herr Bär, in ſeiner Begrü=
ßungsanſprache
über den Unfug und die Schädlichteit des Strebens nach
Gipfelleiſtumgem ſagte, kann man nur zuſtimmen. Wie alles im Le=
bem
, ſo kann auch die Körperkultur nur danm eimen Sinn haben und
unſerer Geſumdheit nützlich ſein, wenn ſie in einem vernünftigen Rah=
men
betrieben wird. Möchten alle Turner auch beherzigen, wozu Tur=
nerin
Marie Chriſt in ihrem Begrüßungsprolog ſo ausdruck=voll
mahnte. Ein acht Mann ſtarkes Orcheſter des Muſikvereins Edelweiß
ſtellte den Rahmen des Programms und begleitete die turneriſchen
Uebungen, ſoweit eine ſolche Begleitung erforderlich war. Am Schluſſe
der Veranſtaltung wurden einige Turnergruppen gezeigt, die demonſtrie=
ven
ſollten, daß nur Stählung des Körpers den Menſchen frei macht
und im Verein damit uns nur Einigkeit retten kann. Die Spielmann=
ſchaft
des Veveins beſchloß mit klingendem Spiel die wohlgelungene
Veranſtaltung.
4a. Pfungſtadt, 9. Nov. Brennholzverſteigerung. Am
Freitag dieſer Woche werden auf dem Rathaus nachmittags mehrere
größere Holzſortimente (Kiefernſcheitholz, Knüppel, Stocholz und
=Wellen) verſteigert. Das Holz ſtammt aus der Klingsackertanne, Sand=
ſchollſchneiſe
. Der Raſenſportverein Germanig 1903
eröffnet in dieſer Woche einen gymmaſtiſchen Kurs, den Sportlehrer
Schrauder abhalten foll.
G. Ober=Ramſtadt, 8. Nov. Die auf Beſchluß des Gemeinderats
eurichtete Ortsſatzung über die Erhebung einer allgemeinen Wert=
zuwachsſteuer
in der Gemeinde Ober=Ramſtadt iſt miniſteriell genehmigt
worden. Iie liegt bis einſchließlich Montag, den 14. November, wäh=
rend
der Dienſtſtunden auf dem Bürgermeiſtereibureau zur Einſicht
offen. Dieſe Offenkage tutt an die Stelle der Veröffentlichung des
Wortlauts.

Einbeziehung der Strecke MainzAlzetz
Kaſeslautenimn den Schnelverehr.
Auf Einladung des Heſſiſchen Verkehrsverbandes
hatten ſich am Dienstag, den 8. November, Vertreter der Provinzial=
direktion
Rheinheſſen in Mainz, der Kreisämter Alzey, Mainz und
Oppenheim, der Städte Alzey, Kaiſerslautern und Kirchheimbolanden,
der Induſtrie= und Handelskammern Bingen und Mainz, des Pfälziſchen
Verkehrsverbandes in Ludwigshafen, des Vereins Alzeyer Kaufleute und
des Verkehrsvereins Kirchheimbolanden im Rathausſaal zu Alzey zu
einer eingehenden Beratung über die Einbeziehung der Strecke Mainz
Alzeh-KirchheimbolandenMarnheim-Kaiſerslautern in den Schnell=
verkehr
eingefunden. Die Frage einer Führung von Eilzügen vom mitt=
leren
Rhein nach der Pfalz über Alzeh iſt, wie bekannt, bereits ſeit ge=
raumer
Zeit Gegenſtand lebhafter Erörterungen geweſen. Die Erfül=
lung
des dringenden Wunſches, außer den langſam fahrenden Perſonen=
zügen
wenigſtens ein Paar ſchnellfahrender Züge über die genannte
wichtige Strecke geleitet zu ſehen, war im Jahre 1914 der Verwirklichung
bereits weſentlich näher gerückt, als der Ausbruch des Weltkrieges auch
dieſe Beſtrebungen zuſchanden machte. Die Alzeher Beratungen haben
nunmehr auf der Grundlage einer vom Heſſiſchen Verkehrsverband aus=
gearbeiteten
Denkſchrift zu dem erfreulichen Ergebnis geführt, daß
ſämtliche anweſenden Stellen ſich mit einer Löſung der Frage einver=
ſtanden
erklärt haben, die im Anſchluß an beſtehende Schnellzüge Saar=
brücken
Kaiſerslautern ein Paar ſchnellfahrender Eilzüge von Kaiſers=
lautern
über Marnheim-Kirchheimbolanden und Alzey nach Mainz und
weiter nach Frankfurt vorſieht. Die Verſammlung beauftragte einſtim=
mig
den Heſſiſchen Verkehrsverband, das Ergebnis der Verhandlungen
zu einem Antrag zu verdichten, der bereits in aller Bälde den in Frage
kommenden Dienſtſtellen der Reichsbahn zugeleitet werden ſoll. Die ſeit
Jahrzehnten vergeblichen Bemühung weiteſter an der Verbindug inter=
eſſierter
Kreiſe ſind ſomit, wenn nicht alle Zeichem trügen, der Verwivk=
lichung
um einen Schritt nähergerückt.

Ober=Ramſtadt. 9. Nov. Wie durch beſondere Anzeige befat=
gegeben
, veranſtaltet der Geflügelzuchtverein am 12. und 13. Novembes
im Saalbau Suppes Ober=Ramſtadt die 2. Bezirksausſtellung
des Starkenburger Geflügelzüchterverbandes. Ueber 400 erſtklaſſige,
ausgewählte Tiere, wie aller Art Hühner, Gänſe, Enten. Tauben uſw.,
ſind für dieſe Schau gemeldet. Im neuen Saale von K. Suppes ſind
die Ausſtellungstiere in hellen Drahtkäfigen untergebracht, und wird es
für manchen Liebhaber und Geflügelhalter intereſſant ſein, ſich von den
Anſichten und Meinumgen der Preisrichter zu überzeugen. Die Lei=
tung
iſt in guten Händen und verſpricht einen erſtklaſſigen Verlauf der
Veranſtaltung. Die Morgenfütterung der Tiere hat die Spratt’?
Aktien=Gefellſchaft Berlin=Rummmelsburg in liebenswirdiger Weiſe übeu=
nommen
.
Roßdorf, 9. Nov. Das Reformationsfeſt brachte auch hier
erhebende Feiern. Im ſtark beſuchten Vormittagsgotesdienſt, der durch
die Mitwirkung des Kirchengeſangvereins und des Poſaumenchores eine
beſondere Weihe erhielt, predigte Pfaruer Berck auf Grund von
Röm. 8, 17 über das Erbe der Reformation. Im Familienabend des
Ebangeliſchen Bundes im dichtgefüllten, mit den neuem Kirchenfahmen,
dem Lutherbild und Blattgrün geſchmückten Saale des Darmſtädter
Hofes hielt Pfarrer Weißgerber=Trgiſa einen Vortrag über Auf
Luthers Spuren in Oeſterreich. In ſehr anſchaulicher und anſpwechen=
der
Weiſe ſchilderte er auf Grund eigener einjähriger Erlebniſſe, wie
noch heute, und heute erſt recht, Gpangelium und Proteſtantismus im
Oeſterreich eine Macht ſind und es immer mehr werden. Geſänge des
Kirchengeſangbereins, Chöre des Poſaumnenchors und Gebichtvorträge von
Jugendvereinlern gabem dem Ganzen einen ſchönen Nahmem. Mit dem
Schlußwort des Pfarrers ſchloß die erhebende Feier, die dem Bunde
eine Anzahl neuer Mitglieder und der Gemeinde eine neue Stärkung
ihres ebangeliſchen Weſens brachte.

Bei Korpulenz oder Veranlagung
zum Fettanſatz raten wir in der Apotheke 30 Gramm Toluba=Kerne zu
kaufen, die unſchädliche, dabei wirkſame, den Fettanſatz reduzierende
Stoffe enthalten.
(FSto

Deim Sorrieren der ZiGarerrentabake lohnt lich, dennwir konnren unſeren Umsatz
Inlerzten Jahre verfünffachen. Die erhöhre Drodukrion bedeuter eine Verminderung
1der Unkofren und gelratter uns, höhere Beträge fürden Jabab anzulegen. Linlere
K
4 1eBPS
1OPTTO
C.
Iaben wir in der Gualitär Ganz weſentlich verbeſſerr, sodaß wir faft täglich Zu-
WlrifEen und dnerkennungen von Pauchern erhairen, die bisher weſentlich,
IOhere Preiſe anzulegen Gewöhnt waren, nun aberdnhänger dieſer wirklich
BLren Marke geworden (ind, die wir in unſerer Goldfolie-Dackung liecfern.
2lchrs gehr darin an droma und Wohlgeſchmack vertoren.

Generalvertreter für Mainz und Darmstadt:
Paul Hille, Fabriklager: Frankfurt /Main, Niddastr. 64, Mittelbau, Tel. Hansa 6963.

WV.1738

[ ][  ][ ]

Seite 8

Donnerstag, den 10. November 1927

Solms.

Lpd. Hanau, 9. Nov. Vom Grafen Georg Friedrich zu Solms=
Vaubach, der an Könneckes Germania=Flug teilnimmt und bei der Not=
landung
in der Nähe Bagdads ſich leichtere Verletzungen zugezogen hatte,
iſt unter dem 10. Oktober in ſeinem oberheſſiſchen Heimatſtädtchen Lau=
bach
ein Brief aus Bender Abbas am Perſiſchen Golf eingetroffen, der
eine große Sehmſucht nach der Heimat verrät. In dieſem Brief heißt es:
Jetzt ſind wir nach Zwiſchenlandungen in der Wüſte bei Basra. Hier
iſt es wahnſinnig heiß, dabei gibt es nichts Kühles zu trinken, nur war=
mes
Waſſer. Ich kämpfe mit großem Heimweh nach dem kühlen Deutſch=
land
, nach Laubach und ſeinen Wäldern. Um mich herum lungern
ſchwarze Menſchen, die ich beneide, weil ſie in ihrer Heimat ſind. Vor
etwa zehn Tagen ſoll Graf Solms bekauntlich mit einem engliſchen Ver=
kehrsflugzeug
in Kairo eingetroffen ſein. Seit dieſem Zeitpunkt iſt im
ſeiner oberheſſiſchen Heimat keine weitere Nachricht eingelaufen. Von
Könneche wird aus Allehabad gemeldet, er hoffe nach Fertigſtellung der
Reparatur ſeines Flugzeuges in etwa zehn Tagen den Flug nach dem
Fernen Oſten fortſetzen zu können.

f. Roßdorf., 9. Nob. Die Bürgermeiſterei hat bekanntgegeben, daß
über die Wahlen zur Handwerkskammer für das Jahr 1928 eine Be=
kanntmachung
an der Bürgermeiſterei zum Aushang gelangt iſt. Hier=
nach
ſind die Vorſtände der im Kreiſe Darmſtadt anſäſſigen Handwerker=
innungen
, Ortsgewerbevereine und ſonſtigen, die Förderung der gewerb=
lichen
Intereſſen des Handwerks verfolgenden Vereinjgungen zur Ein=
veichnung
von Verzeichniſſen über den Geſamtbeſtand ihrer Mitglieder
nach vorgeſchriebenem Formular an die Bürgermeiſterei bis 15. ds. Mts.
aufgefordert. Der Herr Miniſter des Innern hat die vom Gemeinde=
rat
beſchloſſene Ortsſatzung üüber die Erhebung einer allgemeinen Wert=
zuwachsſteuer
genehmigt. Die Ortsſatzung liegt bis 14. ds. Mts. auf der
Bürgermeiſterei zu jedermanns Einſicht offen. In der Erwerbsloſen=
fürſorge
ſtehen gegenwärtig 7 Hauptunterſtützungsempfänger. Für
die Landtagswahl am 13. ds. Mts. bildet die Gemeinde zwei Wahlbe=
zirke
. Die Angrenzung dieſer Bezirke iſt folgende; Wahlbezirk 1 um=
faßt
die Wähler, deren Zunamen wit den Anfangsbuchſtaben AK be=
ginnen
, Wahlbezirk 2 umfaßt die Wähler, deren Zunamen wit den
Anfangsbuchſtaben LZ beginnen. Die ſeitherige Straßeneinteilung iſt
in Wegfall gekommen. Als Raum, in dem die Wahl vorzunehmen iſt,
ſind beſtimmt: Für den 1. Wahlbezirk: Schlhaus, Erbacher Straße 18,
für den 2. Bezirk: das Rathaus.
Z. Groß=Umſtadt, 9. Nov. Ausdem Gemeindgrat. In der
letzten Sitzung wurde die Vergütung an die Aerzte für die Abhaltung der
Mutterberatungsſtunde feſtgeſetzt. Für eine Beratungsſtunde wird der
Betvag von 10 Mark gezahlt. An einem Nachwittag darf insgeſamt nur
gine Stunde verrechnet werden. Im weiteren ſoll nur alle 4 Wochen
ente* Beratungsſtunde abgehalten werden. Sodann mimmt der Ge=
weinderat
Kenntnis von der Verfügung des Kreisamtes Dieburg vom
22. 9. 1927 bezüglich der Entſchädigung von Grundſtücksbeſitzern für Auf=
ſtellen
von Maſten bei Verlegung der Lichntleitung nach dem Murſter= und
Verſuchsgut der Heſſiſchen Landwirtſchaftskammer und beſchließt, daß der
Gemeinderat auf ſeinem Beſchluß vom 2. 8. 1927 beharrt. Hiernach ſoll
nämlich den Grumdſtücksbeſitzern bei Aufſtellung eines Lichtmaſtes eine
Entſchädigung von 30 Mark gezahlt werden. Der Bürgermeiſter wird
beauftragt, dem Kreisamt gegenüber dieſen gegenteiligen Standpunkt zu
begründen Die Geſuche des Johannes Ohl 5. und des Metzgermeiſters
Georg Heinrich Holzapfel bezüglich Geländegnkaufs an dem Mühlbach
werden zurückgeſtellt. Den Grundſtücksbeſitzern, die bei der Legung den
Waſſerleitungsrohre vom Hochbehälter nach der Kuhhohl Ernteſchaden
erlitten haben, wird eine von der Landwirtſchaftskommiſſion feſtgeſetzte
Entſchädögung gezahlt. Das von dem Ortsgewerbeverein vorliegende
Geſuch um Uebernahme der Bürgſchaft zur Gründung einer Ortskranken=
kaſſe
wird abgelehnt. Die Provinzial=, Kreis= und Gemeindeſteuern
für 1927 ſollen in 6 Zielen erhoben werden, und zwar ſind die Ziele
wie folgt fällig: Das 1. Ziel im November 1927, das 2. im Dezember
1927, das 3. im Febr., das 4. im März, das 5. im Mai, das 6. im Junk
1928. Verzugszinſen werden nach Ablauf von 2 Monaten vom Fälligkeits=
tag
in Höhe von 10 Proz. erhoben Gegen die Erbauung einer Autohalle
durch den Kraftwagenführer Jakob Ellenberger hier auf dem Grundſtück
Höchſterſtraße 8 hat der Gemeinderat nichts einzuwenden. Auch iſt der
Gemeinderat damit einwarſtanden, daß Ellenberger einen Kanal nach dem
Mühlbach anlegt, wenn er einen diesbezüglichen Revers unterſchreibt.
* Groß=Umſtadt, 9. Nov. Volksrechtspartei. Am nächſten
Freitag, den 11. ds. Mts., abends 8 Uhr ſpricht Herr Gerichtsaſſeſſor Dr.
Wolf aus Mainz im Gaſthaus Zur Krone dahier über Volksrecht und
Aufwertung, ein Thema, das die zahlreichen durch Inflation und Auf=
wertungsgeſetzgebung
Geſchädigten in hohem Grade intereſſieren dürfte.
r. Babenhauſen, 8. Nov. Ein großes Oktoberfeſt im Mün=
chener
Stil veranſtalbete am letzten Sonntag abend in den ſämulichen
Räumen des Gaſthauſes und Saalbaues Deutſcher Hof der Eifen=
bahnerverein
von hier und der Umgebung. Es nahm bei ſehr ſtarkem
Beſuch einen äußerſt ſtimmungsvollen Verlauf. Die rührige Leitung des
Vereins hatte für eine Oktoberfeſtſtimmung 4 la München beſtens Sorge
getragen, ſo daß die zahlreichen Beſucher auf ihre Koſten kamen. Die
wevſtärkte Trachtenkapelle Seppl Welb aus Frankfurt a. M. ſtellte mit
ihren ſchneidigen Fanſarenmärſchen, ihren luſtigen Schuhplattlertänzen
und Liedern bald einen inwigen Koytakt mir dem Publikum her. Die
im Saale aufgeſtellten Almhütten mit Enzianausſchank, die verſchiedenen
Wolksbeluſtigungen, wie Rutſchbahn, Saalkaruſſell, das Angeln, Figuren=
werfen
uſw. taten ihr übriges, um die ſchon vorhandene heiteve Stim=
mung
zu erhöhen. Die Leſtung des Versins und dieſer ſelbſt können
mit dem Erfolg des Oktoberfeſtes fehr zufrieden ſein, ſicher aber auch
mit dem finanziellen Ergebnis in Anbetracht der großen Beſucherzahl.
r. Kirchbrombach, 9. Nov. Aus der Wahlbewegung. Der
Wohlkampf iſt jetzt in vollen Gang gekommen. Erfreulich iſt, daß er
ruhig und ſachlich verläuft. Am Montag ſprach für den Heſſiſchen Land=
bund
Herr Dr. Kleinkurt. Geſtern peferierte für die Deutſchnationale
Partei Herr Forſtyat Dierſch=Erbach. Die angekündigte Rednerin trat
nicht auf. In der anſchließenden Diskuſſion nahmen ſich Vertreter der
Kommuniſtiſchen Partei reichlich Zeit, ihre Anſichten zur Sache darzu=
legen
. Der Gewerbeverein rief dieſer Tage ſeine Mitglieder ebenfalls
zuſammen. Vor allem wurde die ungerecht aufgebaute Gewerbeſteuer
behandelt und es nicht verſtanden, daß im Gegenſatz zu den Demokraten,
andere Parteien, die ſich ſonſt gewerbefreundlich bezeichnen, wie z. B. die
Deutzſche Volkspartei, gegen die Regierungsvorlage ſtimmten, die doch
dem Kleingewerbe eine ſteuerliche Erleichterung bringen wollte.
al. Höchſt i. Odw., 9. Nov. Aus dem Gemeindeparla=
ment
. Nachdem der Ortsvorſtand under Hinzuziehung des Kultur=
bauinſpektors
Chriſt aus Darmſtadt in der vorigen Woche eine Beſich=
tigung
der Meiſinger’ſchen Ouelle vorgenommen hatte, ſtand dieſe An=
gelegenheit
in der letzten Gemeinderatsſitzung zur Beratung. Da feſt=
geſtellt
worden war, daß die Meiſinger’ſche Quelle ungefähr 5 Meter
tiefer liegt als das Höchſter Reſervoir, wäre die Zuleitung mit ſehr
hohen Koſten verknüpft. Der Gemeinderat ſah ſich deshalb veranlaßt
von der Ausführung dieſes Projektes Abſtand zu vehmen und beſchloß
daraufhin die Erfaſſung der Berbig=Quelle, deren Zuführung in die
Waſſerkammer ſich infolge ihrer höheren Lage mit weit geringeren
Koſten ermöglichen läßt. Eine entſprechende Vergrößerung des Reſer=
voirs
wird gleichzeitig beſchloſſen. Die Erweiterung der Waſſerleitungs=
anlage
ſoll durch Notſtandsarbeiten ausgeführt werden. Hiermit wäre
nun die leidige Waſſerfrage endgültig abgetan. Der Antrag Ludwig
Hofferberth 2. Wwe. betr. ſofortige Verlängerung des Vertrags bezüg=
lich
Verſorgung der Gemeinde Höchſt mit Licht= und Kraftſtrom um
weitere 10 Jahre, von 1932 bis 1942, wird genehmigt. Die Antrag=
ſtellerin
beabſichtigt eine Moderniſierung ihrer Anlagen und ſetzt gleich=
zeitig
ihre ſeitherigen Preiſe um 10 Prozent herab. Die Kilowattſtunde
koſtet munmehr 45 Pfennig. Eine Reichsſteuer=Ueßerweiſung in Höhe
von ca. 200 Reichsmark ſoll als Ausgleich für die ſtaatliche Mehrforde=
rung
von Forſtverwaltungskoſten Verwendung finden.
L. Michelſtadt, 9. Nov. Gründungsfeier. Der Liederkranz
Michelſtadt rüſtet für ſein 83. Stiftungsfeſt, das am Samstag, den 12.
November 1927, abends 8½ Uhr, im Städt. Saalbau ſtattfinden wird.
Wie ſchon ſo oft, ſo wird uns der genannte Verein auch an dieſem Tage
wieder Gelegenheit geben, die Treue des deutſchen Volkes zum deurſchen
Liede eindrinalich vernehmen zu können.
b. Erbach i. O., 8. Nov. Gemeinderatsbericht. Der Bür=
germeiſter
berichtigt dem Gemeinderat über das Ergebnis der diesjähri=
gen
Dreſchmaſchinenbenutzung in Erbach. Das Ergebnis iſt äußerſt in=
tereſſant
. Es betveiſt die Novwendigkeit der Dreſchhalle, aber nicht einer
Treſchgarnitur. Auf einen Antrag, die Lieferung von Medikamenten
fur das Kreiskrankenhaus durch hieſige Geſchäftsleute vornehmen zu laſ=
ſen
, hat der Gemeinderat beſchloſſen, die Lieferung der für das Kreis=
krankenhaus
evforderlichen Artikel, ſoweit dieſe von der hieſigen Ge=
ſchäftswelt
erfolgen kann, ſubmiſſionsweiſe an den Wenigſtnehmenden
zu vergeben, ſofern die ſeitherigen Lieferfirmen nicht überboten werden.
Das Diakoniſſenhaus Eliſabethenſtift mußte infolge ungünſtiger finan=
zieller
Verhältniſſe das Stationsgeld für die Schweſtern des Kreiskran=
kenhauſes
erhöhen. Der Gemeinderat iſt mit dieſer Erhöhung einver=
ſtanden
. In längerer Beratung befaßte ſich der Gemeinderat mit
der Prüfumg der Rentabilität des Elektrizitätswerkes und beſtätigte den
in dieſer Sache gefaßten Beſchluß der Elektrizitätswerksdeputation,
Den Beſchlüſſen der Wohnungsdeputation ſtimmte der Gemeinderat zu.
Die übrigen noch zur Beratung ſtehenden Angelegenheiten mußten
wemen vorgeſchrittener Zeit bis zur nächſten Sitzung zurückgeſtellt werden.

b. Erbach i. Odw., 9. Nov. Für die Reichspartei für
Volksrecht und Aufwertung ſprach vorgeſtern im Saale des
Gaſthauſes Zur Stadt Erbach Herr Oberlandesgerichtspräſident Dr.
Beſt=Darmſtadt in öffentlicher Wahlverſammlung. Die Verſammlung
war, wenn man die Klagen der übrigen Parteien über überaus ſchlech=
ten
Verſammlungsbeſuch berückſichtigt, verhältmismäßig gut beſucht.
Freilich konnte man die Wahrnehmung machen, daß es ſich bei der
übergroßen Mehrheit der Verſammlungsteilnehmer um erheblich an der
Materie Intereſſierte, d. h. um Inflationsgeſchädigte, handelte. Redner
ging in ſeinen Ausführungen mit allen bürgerlichen Parteien von den
Demokraten bis zu den Deutſchnationalen ins Gericht, die durch ihr
Verhalten bei den Abſtimmungen über die dritte Steuernotverordnung
und die derſelben folgenden Juligeſetze Sparer und Wertpapierbeſitzer
um Hab und Gut gebracht hätten. Er forderte am Schluſſe der Ver=
ſammlung
zur Abgabe des Stimmzettels für die Volksrechtspartei auf.
Lehrer Gölz wies darauf hin, daß in Erbach ſelbſt und auch im Kreiſe
Erbach verhältnismäßig die meiſten Unterſchriften für den Wahlvor=
ſchlag
aufgebracht wurden. Die Geſamtzahl der im Kreiſe Erbach auf=
gebrachten
Unterſchriften wurde mit 700 angegeben.
m. Beerfelden, 9. Nob. Zur Landtagswahl. Am letzten
Samstag und Sonntag waren hier nicht weniger als 5 Verſammlungen.
Sie hatten alle etwas gemeinſam: einen mäßigen Beſuch, am geringſten
ſchnitt die Volksrechtspartei ab, die es nur auf wenige Hörer brachte,
bei den übrigen war der Beſuch ſo, daß die Redner einigermaßen ihre
Mühewaltung gelohnt füühlten. Am Samstag abend ſprach Landtags=
abgeordneter
Herr Dewald=Aſchaffenburg für die Sozialdemokratiſche
Partei, intereſſant waren hier die Vergleiche zwiſchen Heſſen und Bayern.
Am Sonntag mittag ſprach für die Deutſche Volkspartei der Landtags=
abgeordnete
Herr Studiendirektor Dr. Keller=Büdingen im Grabſchen
Saal, gleichzeitig tagte im Schwarzen Bären der Landbund, wo der
Landtagsabgeordnete Herr Glaſer=Nordheim ſprach. Abends ſprachen
für die Demokratiſche Partei im Mohren Abg. Frau Balſer=Darmſtadt
und Herr Hauptmann Ahl=Darmſtadt; gleichzeitig war im Grabſchen
Saal Herr Dr. Wolf=Mainz. Der Wahlkampf bewegt ſich diesmal er=
freulichevweiſe
in annehmbaren Grenzen; daß der Gegner auch wal etwas
kräftiger angefaßt wird, liegt eben in der Natur der Sache. Sämt=
liche
Redner erklärten die Bildung einer neuen Zwergpartei für höchſt
üſberflüſſig, beſonders da ſie ja im Heſſiſchen Landtag in der Richtung,
mit der ſie Wähler zu angeln ſucht, nichts wirken kann. Die Volks=
rechtspartei
hätte mehr Zulauf, wenn jedermann nur zu kriegen hätte,
viele hätten aber auch noch zu blechen, und die wollen nicht aufgewertet
haben.

Die deutſche Genoſſenſchaftsbewa,
zeigte im Oktober einen Reinzuwachs inſofern, als

KARUS

die reich illustrierte Zeitschrift
für

Reise und Kultur
gleichzeitig
das populäre Informationsorgan

für

Luftverkehr
Offiz.Organ d. Deutschen Luft-Hansa
für
Sportfliegerel
Offiz.Organ d. Dtsch. Sportflieg.-Ciubs.
Prels 1 Mark

Luftahrt-Verkag C.m. b.H., Berlin SM 19

17472dfs

* Wald=Erlenbach, 9. Nov. In der hieſigen Gemarkung wurden in
letzter Zeit ſieben Schlingen vorgefunden. Der mutmaßliche Täter ſoll
in Mitlechtern zu ſuchen ſein. Die Gendarmerie Fürth nahm noch am
Abend Hausſuchungen vor, weil ſich in einer Schlinge ein Reh gefangen
hatte. Am nächſten Morgen folgte umter Zuziehung der beiden Förſter
durch die Gendarmerie Fürth Inaugenſcheinnahme. Sehr belaſtende
Momente wurdem feſtgeſtellt. Der Jagdpächter iſt Dr. med. Stoffel=
Mannhsim.
* Aus dem Weſchnitztal, 8. Nov. Buchführungskurfus.
Unſere geſtrige Notiz iſt dahin zu berichtigen, daß es ſich nicht um einen
Buchführungskurſus der Landwirtſchaftskammer, ſondern um einen ſol=
chen
der Handwerkskammer handelt.
Ay. Bensheim, 9. Nov. Aus dem Bensheimer Muſik=
leben
. Am Montag, den 7. November, veranſtalteten Frl. Ida Biel
vom Hochſchen Konſervatorium, eine gebürtige Bensheimerin (Klavier),
die Herren Konzertmeiſter Hermann Kraus (Violine), und Ary
Schuyer (Violoncell), beide vom Frankfurter Muſeumsorcheſter, in
Bensheim im Deutſchen Haus einen Kammermuſikabend, wobei Werke
von Brahms, Trio in C=Dur pp. 87, Trio in H=Dur on 8 und Schumann
Sonate in DMoll op. 121, zum Vortrag gelangten. Es war ein ſchöner,
edler Kunſtgenuß, der einem zahlreich erſchienenen Publikum dargeboten
wurde. Verhielten ſich die Zuhörer dem erſten Brahmsſchen Stücke,
op. 87, ggemüber noch etwas kühl, ſo wußten die Künſtler durch die beiden
anderen Stücke ihr Publikum mehr und mehr zu erwärmen und zu be=
geiſterter
Anteilnahme hinzuführen. Wen auch das Spiel der Violine
und des Violoncellos zu einer gänzlichen Ausſchöpfung der Tiefe
Brahmsſcher Werke, vielleicht noch eine größere Einfühlung und Ver=
innerlichung
hätte ermöglichen können, ſo waren die pianiſtiſchen Leiſtun=
gen
von Frl. Biel, gerade in Anbetracht großer techniſcher Schwierig=
keiten
, überaus bewundernswert, zuwal ſie eine zunehmende ſeeliſche
Bereicherung des Spiels der Künſtlerin erkennen ließen. Das Publikum
dankte gerade ihr gegenüber mit beſonderem Beifall. Im ganzen ge=
ſehen
, bedeutete der Abend für unſer heimiſches Bergſträßer Muſikleben
eine ſchätzens= und dankenswerte muſikaliſche Veranſtaltung. Wie=
der
=Uebernahme der Dienſtgeſchäfte. Nach Beendigung
ſeines Urlaubs hat unſer Kreisdirektor, Regierungsrat Reinhart,
ſeine Dienſtgeſchäfte wieder übernommen. Aus der Wahlbe=
wegung
. Am Dienstag abend veranſtaldtete die Zentrumsvartei eine
Wahlverſammlung, bei welcher die Landtagskandidaten Dr. Burgbacher,
Hattemer und Heinſtadt ſich faſt ausſchließlich an die katholiſche Bevölke=
rung
zu wenden ſchienen und der Konfeſſionsſchule das Wort redeten.
Die Deutſche Volkspartei, Ortsgruppe Bensheim=Auerbach, vevanſtaltet
am Donnerstag in Bensheim im Deutſchen Haus eine große
Wählerverſammlung, bei welcher der badiſche Landtagsabgeordnexe,
Nechtsamwalt Waldeck=Mayheim und Generalſekretär Welkow
ſprechen werden. Geſchäftshausverkauf. Das in der Haupt=
ſtraße
, nahe dem Rittepplatz, gelegene Geſchäftshaus der Herrenkonfek=
tionsfirma
Gebr. Marx iſt in andere Hände übergegangen.
* Hirſchhorn, 9. Nov. Waſſerſtand des Neckars am
8. November: 0,89 Meter; am 9. November: 1,96 Meter.
Be. Wimpfen. 9. Nob. Am vergangenen Freiag fand hier die erſte
Wahlverſammlung ſtatt. Für die Demokratiſche Partei ſprach
Landtagsabgeordneter Reiber, allerdings nur vor einem kleinen Häuf=
lein
Wählern, die dazu noch den verſchiedenſten Parteien angehörten.
Als Diskuſſionsredner war Herr Dr. Horn aus Heidelbevg anweſend,
der in ruhiger ſachlicher Art die Stellungnahme der Deutſchen Volks=
partei
beſonders bezüglich des Reichsſchulgeſetzes und der Frage des
Einheitsreiches beſtens darlegte.
S. Lamperth=im, 9. Nov. Todesfall. Unter überaus großer
Beteiligung wurde am 7. ds Mts. der Hausmeiſter vom alten Schul=
haus
in der Römerſtraße, Jakob Ziegler, zu Grabe getragen. Nach kaum
achttägiger Krankheit hat ein Schlaganfall ſeinem Leben ein Ende ge=
ſetzt
. Er erfreute ſich bei ſeinen Vorgeſetzten, den in dem Hauſe wir=
kenden
Lehrern und den Kindern wegen ſeines Pflichtgefühles, ſeiner
Zuvorkommenheit und ſeiner Kinderliebe großer Wertſchätzung. Zahl=
reiche
Nachrufe unter Niederleauna von Blumengebinden am Grabe
lenten Zeuanis ab von den Gefühlen, mit denen man von dem Ver=
ſtorbenen
Abſchied nahm. Neue Kraftwagenverbindung.
Am 1. Mai ds Js. batte der Verkehrsverein Worms eine Kraftwagen=
verbindung
zwiſchen MWorms und hier eingerichtet, dieſe aber wieder
am 1. Jumi wegen Unrentabilität aufgehoben. Nun hat ſetzt eim
Rrivatunternehmer eine ſolche nach dort eröffnet. Die Wagen verkehren
fünfmal in den zwiſchen den Zügen der Reichsbahn liegenden Zeiten.
An 3 Tagen, Sonntag, Mittwoch und Freitag geben dieſelben bis
Hüttenfeld und zurück. Beſonders Kiittenfeld bearüßte die neue Linie
da den Emwohnern nun Gelegenheit gegehen iſt, die zweiſtündige Weg=
ſtrecke
hierher für den verhältnismäßig billigen Preis von 50 Pfennigen
fahren zu können.

Gründungen insgeſamt mit 111 feſtgeſtellt wunde, denen gor
und 7 Konkurſe gegenüberſtehen. Innerhalb der Auflöfz
20 Nichtigkeitserklärungen. Die Kreditgenoſſenſchaßt=
Gründungen auf und 12 Liquidationen. Unter den nen
noſſenſchaften gab es eine Kreditbank für Auslands,
nialdeutſche eine Möbel=Kreditgenoſſenſchaft, eint
gemeinſchaft deutſcher Pianoforte=Fabriken zur
rung des Einkaufs. Die Handwerkergenoſſen=

8 Neuerrichtungen und 11 Auflöſungen zu verzeichnen.
den Neugwindungen bzw. Li.uidationen neben den Bäcke
handwerk die Fleiſcher, Maler, Schuhnn
Holzgewerbe, Schloſſer Schmiede ſowie die
treten. Die Händlergenoſſenſchaftsbewegung zeigte im
Stillſtand. Nur 1 Genoſſenſchaft zum Vertrieb elektr
rate, Haus= und Küchengeräte wurde errichtet und 2 Gz
darunter eine der Likör= und Spirituoſenhän
aufgelöſt. Konſumgenoſſenſchaften wurden
monat nicht errichtet. Die Auflöſungen ſind mit 9 feſtgeni
Baugenoſſenſchaften gab es 20 neue Untemehnru
Liquidationen. In Berlin bildete ſich eine Eigen:
wert=Genoſſenſchaft zur Verſorgung der Genoſſen mru
hochwertigen Eigenheimen gegen Feſtwert=Raten==
Einige Genoſſenſchaften unter der Bezeichnung Deutt5
wurden errichtet, ſowie hier und da Bau=Sparkaſſen. Die=
ſchaftlichen
Genoſſenſchaften ſind mit 36 Gründungern
löſungen feſtgeſtellt. Hier waren die Elektrizitäts= und
noſſenſchaften im Vordergrund. Auch bei den Magazük=
Genoſſenſchaften gab es Zugänge. 30 ſonſtige Genoz
Gründungen und 21 Auflöſungen vervollſtändigen die Geſſn
den Sonſtigen war eine Genoſſenſchaft Miſſio=
Berlin, eine Druidiſche Wirtſchaftsgenoſſenſchaft:
eine Genoſſenſchaft Deutſches Dentiſtenhaus
eime Diamantenſchleifer Genoſſenſchaft in Erbach i. O.

D. Biblis, 8. Nov. Der noch junge Keglerverein G
anſtaltete in ſeinem Veremslokal einen gemütlichen Ab uun
Gegelbrüder unter ſich eine Medaille für den beſten Kegler;
Dieſelbe wurde nach dreimaligem Kugelwechſel mit füm
Schreiner Franz Dörr mit 33 Kugeln zugeſprochen. Deme
die ihm gebührende Ehre zuteil, und trennte man ſich
Stunde mit dem Bewußtſein, recht vergnügte Stundem
haben. Die am Sonntag hier gaſtievenden Darmſtästeg
Künſtler hatten wit der Aufführung der Operette Der Su
wieder recht gutem Erfolg, was die Truppe vor allem inn
Herrn Könner, zuzuſchreibem hat. Derſelbe zeigte wirk d
Leiſtungen.
Gernsheim, 9. Nov. Waſſerſtand des 2
8. Nobember: N; am 9. November: 18.
* Dornheim (Rieb), 9. Nov. Am 11. November begest!
Volz Ww., Rheinſtraße 15 wohnhaft, das Feſt ihres 75.0
Die Gefeierte iſt trotz Alters in Haus, Stall und Feld u
erfreut ſich als deutſche Frau allgemeiner Achtung.
a. Aus der Landſchaft Dreieich, 9. Nov. Nachdem eiſ
der Kreisgruppe der Deutſchen Volkspartei am Sonntagy/
und Offenthal wit Parteifreunden Fühlung genommen, vo:
am Montag mit hieſigen Wählern ebenfalls zwanglos urn
Kreiſe. Bei der offenſichtlichen Verſammlungsmüdigke=
Wähler iſt es ja faſt nur auf dieſem Wege möglich,, die B
der ländlichen Wählerſchaft aufzunehmen. Die Ausſprarchl
die Frage des Einheitsſtaates doch recht weite Kreiſe auchy=
chen
Dreieichenhain bewegt. Die Deutſche Volkspartei
ſätzlich dieſen deutſchen Einheitsſtaat. Viel beſprochen w‟
noch in unſever Gegend, daß man vor etwa 25 Jahren m
Bau einer elektriſchen Bahn von Offenbach nach Darmſtand F
die die Kreisſtadt über die großen Orte des Weſtkreiſes iſ
hauptſtadt verbunden hätte. Wie bekannt, ſcheiterte dem ma
an dem Widerſpruche der ſozialdemokratiſchen Stadtvercrik
in Offenbach, die die Bahn nicht von einer Geſellſchaft bar/
ben laſſen wollte. Die Bahn wurde durch die Schuld do=
kraten
nicht gebaut, und der Verkehr zog ſich in der Fo
mehr nach Frankfurt. So iſt auch das Liebäugeln mit
nadürlich zu erklären. Mit Befriedigung wurde verno
Deutſche Volkspartei in der Frage des Reichsſchulgeſetz:
chriſtliche Gemeinſchaftsſchule unbedingt ſchützt, die Sta
das Schulweſen nicht antaſten und den Begriff des gem!
betriebes genau umſchreiben und geſetzlich feſtlegen laſſe.
die Sozialdemokratie jetzt unbedingte Sparſamkeit im St.i
darf darauf hingewieſen werden, daß gerade ſie der Hi
Zahl der Landtagsabgeordneten und der Miniſter, der
des Staatsvoranſchlags auf 2 Jahre und des Landtages=
widerſtrebt
. Das Zuſtimwen wäre praktiſche Sparſamfe.
Sparſamkeit an ſich ſelbſt und von oben geweſen. Der Ak
mindevung der Abgeordneten von 70 auf 50, wie wir ſie
1910 hatten, wurde, wie hier noch eingefügt werden darf,
von der Deutſchen Volkspartei, und zwar von dem verſtor
neten Dr. Oſann, geſtellt. Daß man bei den Sozialder

äußerſter und ſtrengſter Sparſambeit noch weit entfernt iſt.
Bewilligungsfreudigkeit in unſerer Kreisſtadt, wo ſie den
anſchlag für 1927 mit einem Fehlbetrag von 4,5 Million u
ten, ſo daß die Stadt monatlich 400 00 Mark aufnehmem.
leben zu können.
a. Offenbach, 9. Nov. Die Fraktion der Kommuniſter
trag geſtellt, eine außerordentliche Sitzung der
netenverſammlung abzuhalten. Auf der Tagesordnung
am kommenden Donnenstag ſteht die Ausſprache über 77
der ſozialen Zulagen (freie Bäderbenutzung, Brot= und E=
an
die Erwerbsloſen, die ſeit 1. Oktober nicht mehr gewäht=
Wohlfahrtsdeputation hat nun beſchloſſen, die Erwerbss
gehobenen Fürſorge zu betreuen. Der Koſtenaumi
dadurch faſt gleich. Der Beigeordnete Dr. Aull weigerk
ſchluß auszuführen. Ein Antrag der Kommuniſten mißln
tung des Beigeordneten. Die Kommuniſten ſtellen weiter2
trag: Die Haltung des Oberbüngermeiſters in der Frag‟
Zuwendungen für die Erwerbsloſen entſpricht nicht dem
der Stadtverordnetenverſammlung. Der Oberbürgermeine
mehr das Vertrauen der Stadtverordnetenverſammlung.
lichen Stadtverordneten werden dadurch in die Lage ber!!
büirgermeiſter, der nicht auf bürgerlichem Boden fteht,
ausſprechen zu müſſen.
Undenheim, 9. Nov. Man ſchreibt uns: Einen
Familienabend veranſtaltete der Geſangverein Undenhe
Beteiligung des Geſangvereins Blüte, aus Affolterbap
Sänger wuden von der Wirtſchaft Trautmann ume-
Muſik zum Feſtſaal im Saalbau geleitet. Dort leitere
den Familienabend ein, dem ein von Fräulein Erna Ve=
vorgetragener
Prolog folgte. Dann begrüßte Herr Praſl!
zahlreich erſchienenen Sänger und Sangesfreunde im 29.
ſangvereins. Es folgten abwechſelnd durch die beiden."
und Chöre, die allgemein gute Aufnahme fanden. Enscle
träge von Fräulein E. Sattler aus Affolterbach i. L Pe
pelsheimer und Herrn Otto Pharo von hier, die reichen
Herr Präſident Schwöbel des Geſangvereins Blüſte. 4
Geſangverein 1862 als Symbol einen goldenen F0yl.
Präſident Sittel dankte im Nawen des Vereins mit deile
zwiſchen beiden Vereinen ein dauerndes, unzertrennoſt
und Bruderſchaft erhalten bleiben möge.
Bad=Nauheim, 9. Nov. Von den Bad‟
Sprudeln. Intereſſante Zahlen für die Schüttungsrr
nihmten Bad=Nauheimer Sprudel finden ſich in einer Le
die Oberbaurat Berck, der Leiter des Betriebsamtes de
Kurverwaltung in Bad Nauheim für das Werk beſlee."
geſchrieben hat, das demnächſt von der Zentraſſtele de
Volksbildung und Jugendpflege in Heſſen (Darmſtä.
wird. Die drei Badeſprudel 7, 12 und 14 ſchüten bei ie
temperatuven von 30,5 Grad, 34,4 Grad ud 322 Oice
Salzgehalt von 2,46, 3,34 und 2,82 Prozent und einen Se
freier Kohlenſäure von 5812, 7,5233 und 6,/496 Gtama.
Waſſer jährlich folgende Mengen: Sole 780 000 Kübe.
23 870 Tonnen 477 400 Zentner, ſür deren Traushl.
zu 200 Zentner erforderlich wären. Hierzu brauche Nad
zu 120 Achſen gerechnet. In dieſen Salzen ſind alein."
Tonnen 365 760 Zentner enthalten. Das ergäbe en
1829 Waggon 30 Güterzüge. An freier Kohlenſäure e7b
lich aus den 3 Sprudeln 3 210 230 Kubikmeter, d ſ. 94
ſäure, mit der man rund 500 000 Stahlflaſchen fülen kolt
das ſpezifiſche Gewicht des Kochſalzes mit 210.M
1 Kubikmeter Salz 217 Tonnen. Die jährliche Sit
B80 Tonnen, die einen Salzwürfel von 11000 Küchle

[ ][  ][ ]

dechnachts=
zuurd
ein
Lihriger

Ver(n)
eider beſſ.
Lſw. zwecks!
vorge=
ngefan=
hoffertigen

gei gegen!
Riu on per
Fch. Gefl
Muirter J80
(17470

wagen, nur
rke, geſucht.
MkWiest.
Waeuaft
ENainge
ui Lehre
Weter
ker Metzger=
Füf liſtr. 16.
braut

illicher
tie
ninlt tzger-
Warlernen
lowit geſ.
RitelViII.
Cſtwirt=
Fimmern,
Hr. 117504

Monnel dio ze Mereodes vone!

Die Kolonne trifft
am 12. November 1927 in Frankfurt a. M. ein und wird wie folgt zur Schau gestellt:
13. November Wiesbaden, 114, vor dem Kurhaus
14. Movember Mainz, 111, am Gutenberg-Platz
35 Kaiserstr. (am Musiktempel)
15. November Frankfurt a. M., 114, Opernpiatz
16. Movember Darmstadt, 11 4, Hotel Traube
17. Movember Frankfurt a. M., 114, Schauspielhaus
Versäumen Sie nicht diese selten günstige Gelegenheit, unsere Fahrzenge in den ver=
schiedensten
Stärken und Karosserieformen zu besichtigen. Sie finden Musterstücke
deutscher Qualitätsarbeit von vollendeter Bequemlichkeit und gediegener Eleganz.
Daimler-Benz A.-G. Verkaufsstelle Frankfurt a. Main
Hbt. Personenwagen
Hbt. Lastwagen
Ratbenauplatz 14
Hanauerlandstraße 106/108
Telefon Hansa 2440/41
Telefon: Carolus 41057
Vertriebsstelle Darmstadt: Kraftfahrzeug‟ Motorwagenverkaufsbüro
O. H. Graf Hagenburg, Hermannstraße 39, Telefon 2805
Heinz Munkes, Frankfurterstraße 26, Telefon 3217.

Tücht K avi rſpiele=
rin
Samstags geſ
Gunder, Beſſunger=
ſtraße
39. 3006
Geſucht junge Dame
n.höherer Schulblldg.
als Gekretärin
unächſt Elevin) vor
Prof. an d. Techn.
Hochſchule. Maſchine=
Kurzſchrift Vergüt
Vereinb. Gefl. Zu=
chr
. u. J 93 Geſchſt.
(*30110df)

Tüchtige Damen
die Privatkund chaft beſuchen, fürLand=
und Stadt. Zahle feſte Tagesſpeſen
und Proviſion. Tägl ch Geld; melden
bei Merme ſtein, Wäſche, Strümpfe
und Strickwaren, Waldſtr. 16, 1. Stck.
(*30073!

Lehrmädchen
geſucht. Lina Roth
Nachf. Ernſt=Ludwig=

Int kaufm. Lehrmäd=
chen
mit g. Schulbild
für Elektro=Großhdi.
geſucht. Ausf Bew u.
J78 Geſchſt. 17468

V14648

Mehrere tücht.

Tüchtiges (30053
Alleinmädchen
zu 2 Kiudern geſucht.
Ang. an Fran Aug
ſchwab, Darmſtadt
Heidelbergerſt 129, 1I

zur 1748
Aushilfe
geſucht
Herm. Kosentha
Ludwigsplatz.
U

Tüchtiges, älteres
mit guten Zeugniſſer
geſucht. Leonhardt,
Oibrichweg 8. Vor=
zuſt
. zw. 5 u. 6 Uhr
(*30090)

inn

Jüngeres Fräul.
od. jun er Mann für
alle Büroarbeiten",
1718 Jahre, n. mehr
fortbildungspflichtig,
per ſof. geſ. Moritz
Löb, Viktoriaſtr. 58.
(*30050)

Aelteres, ehrliches

Geſundes, zuverläſſ.
Kindermädchen
zu 2 Kindern (4 J.
u. ½ Jahr v. morgen
7 Uhr bis abds. 8 Uhr
zum 1. Dez. geſucht.
Kinderwäſchemuß ge=
waſchen
, gebügelt u.
inſtand gehalten, Kin=
derzimmer
ſauber ge=
macht
werden. Das
Mädchen muß über
qu e Zeugniſſe oder
Empfehlungen ver=
fügen
. Vorzuſtellen
zwi chen 11 u. 1 Uhr
und 3 u. 7 Uhr bei
Frau Dr. Brüning,
Wilhelminenplatz 14,
1. Stock. ( 30088dr

ſthaus zur Traube,
Wirhauſen. (17404md

Suche für ſofort ein
perfekt in
jädchen Küche u.
Haushalt. Karg
Grafenſtr. 19. (*30034

Hii

natt jüngeren tücht. Reiſenden
u Darmſtadt und Umgebung.
nnebote mit Gehaltsan prüchen
hat u J 8l an die Geſchäftsſt.
u Fmannischer
Lehrling Mufulf
derer Schulbildung,fortbildungs
Er, Bu Oſtern geſucht. Selbſtge=
m
. Angebote mit Zeugnisab=
Fyu richten an (17474ds
MMAS MEVER
MHolzhandiung
Darmſtadt.

DarTeAZ
Taad!

J ng, fleiß., braves
Mädchen ſofort oder
15 Nov. geſ. Sand=
ſtraße
42, II. (30101

Laufmädchen
aus gut. Familie ge=
ſucht
. Näh. Bleich
ſtraße 46, II. (17489

Weiblich

Dame, 30 J. alt, per=
fekt
in Stenographie
und Schreibmaſchine
durchaus vertrauens=
würdig
, ſucht per ſoſ
geeig Wirkungskreis
Angeb. unt. J 65
an die G chſt. (*30040

FiMltiger Vertreter
miſtadt =Stadt von altem
furkigem Hauſ der Marken=
orche
für ſofort geſucht.
Toy en ſich nur ſolche Herrenp
drren erſtklaſſig. Bekannt=
i
den Lebensmittelge=
nnd
Konſumgenoſſen=
hoher Proviſion und
wirndfreier Lieferung gute
Vewerbürgt.
(17466
öoxe un er Aufgabe der=

Va rtretungen erbeten unt.
in die Geſchäftsſtelle ds

Sie haben nur noch wenige Tage Gelegenheit
zu diesen Billigen Preisen zu kaufen!

Jg., ſaub. Frau hat
noch Tage t. Waſchen
rei Angeb. u. J94
an d. Geſchſt (*30111

egene Exiſtenz

Dxen ca. 40000 und mehr
ucme unſerer Gener lvertre=
caer
und ſelbſtändiger Büro=
Barkap 56000. Angebote
N bef.
Moſſe, Berlin sW19

Duulle Perſer=Teppiche, paſ=
Shgeiſe= u. Herren=Zimmer
. X 3, und 3X4, wie

et tück ausgeſucht herrlich
D Weiſſer Brücken, alles tadel=
Feh.., werden unter Garantie
Swpert, auch einzeln nur an
EiWrsfrkauft. Evtl. Zahlungs=
Erl)
rung ohne eden Preisauf=
ſch
!
neſth erſter Kreiſe ſtehen zur
mſl. -Ang. unter L G 3061 an
Amaſtein u. Vogler, Darmſtadt
1IDr17413

Jugend-
schriften
u.
Roman-
Bücner, gut
gebunden 8 Rollen
Klosett-
Papier
Crepe IB1 17 08A 6 Stück
beste Kern-
scife
, 4 200
Gramm 1 Sofakissen
mit einfarb.
od. buntem
Bezug 1 Halb-
Stores mit
WEinsatz
2.95. 1.95, e9

1 Kinderkleidchen, Velour .. 0.95
1 Baby-Mantel, farbig . . . . 4.95
1 Morgenrock, Lammfellstoff . 3.95
1m Hemdenflanell . . . . . 0.50
3mNessel, 80 cm breit . . . 0.95
2m Cretonne
.. . 0.95
1 Biber-Bettuch . . . . . . 1.95
1 Kissenplatte, schw. Rips . . 0.95
1 Küchen-Ueberhandtuch, gez. 0.95
1 Damen-Weste, Kunstseide . 0.95
4m Klöppelspitzen, 6 cm breit 0.50
3 Stück Hemdenpassen . . . 0.50
1 Paar Sport-Stutzen . . . . 0.95
1 P.D-Trikot-Handschuhe, gef. 0.95
1 P. Herren-Handschuhe, gef. 0.95
1 P. D.-Strümpfe, Wolle m. Seide 2.95
1 Damen-Hausschürze . . . . 0.95
1 Damen-Gummischürze . . . 0.95
12 Damen-Taschentücher . . 0.D5
6 Stck. Herrentücher, bunt . . 0.95

1 Fenster-Eimer, Emaille . . 0.50
1 Aermelbrett mit Stoffbezug . 0.50
1 Kohlenfüller
. 0.95
1 Kohlenkasten mit Deckel . . 1.95
1 Wärmflasche . . . . . . . 1.45
1 Thermosflasche . . . . . . 0.95
1 Brotkasten fein dekoriert . . 2.95
1 Besteckkasten, 2teilig . . . 0.50
6 Stück Bierbecher . . . . . 0.95
8 Stück Kompott-Teller . . . 0.95
1 Kuchen-Teller, Porzellan . . (.50
1 Obstschale, Porzellan . . . 0.50
3 Tassen m. Untertassen, Porz. 0.95
1 Kaffee-Service, 9teil., Pozel. 4.05
1 Milchträger, Emaille. 1 Liter 0.50
1 Milchtopf, gest., Emaille . . 0.95
1 Wasser-Eimer, Emaille,28 em 0.95
1 Feischtopf, Alumin., 18 cm 0.95
1 Milchtopf Aluminium, 14 cm 0.95
1 Wäschetrockner, Holz . . . 0.95
(17458

MMIOAITAI

6 Knäuel
Stopfgarn
verschieden.
Farben ..

2 Rollen
Maschinen-
garn
und 3
Stern Lein.-
Zwirn

1 Einkaufs-
Tasche aus
Ledertuch .

1 Rasier-
Apparat, 5
Kl.ngen und
1 St. Rasier-
Seife zus.

Mop
mit Blechdose
und Stiet

J7. Schneiderin
ſucht Beſchäft. in u
auß. d. Hauſe /*3003
Liebfrauenſtr. 61, I.

Intelligent. Dame
mit ausgeprägtem
Einfühlungsver=
mögen
ſucht Ar=
beitsfeld
auf lite=
rariſch
muſikaliſch.
Gebiet bei Ge=
lehrtem
od. Biblio=
thek
f. halbe Tage.
Beſte Empfeh=
lungen
Angeb. u
J 70 an die Ge=
ſchäftsſt
. ( 3004
Beſſ. Mädchen, 21 F.,
im Haushalt, Küche
und Geſchäft erfahr
ucht Stelle. Ange=
bote
unter I 82 an
20069
die Geichſt.

Suche für meine
15jähr. Tochter (gut
angelernt, Stellung
in kl. beſſ. Haushal".
Näh. Geſchſt (23010

Ehrl. Mädchen
geht waſchenu putzen
Langgaſſe 17, part,
T30037dt)

Landwirtstochter, 2
Jahre alt, evg ½. J.
Haushaltungsſchule,
ſonſt int elterl. Haus
halt, ſucht, um Keunt=
niſſe
in Küche und
Haush. zu erweitern.
Stelle als
Haustochter. Kätzc en

aus guter Fam lie Suche f mein, Sohn,
17 Jahre alt, geeign
als
ſtraße 11. z0042 Lehrflelle Metzger=
lehrling
nach ausw.
Angeb. unt. J 83 an
die Geſchſt. 30070 Vertrauens=
Stellung
ucht zuverl. Mann,
verh, auch Verwal
tungen. Gefl. Ang u.
J35 Geſchſt. 29974ds 2 Zimmer g 2 Zimmer=Wohnung
Aueinmädch. mit Küche, beſchlag=
nahmefrei
, in beſſ.
Haus ſofort zu verm.
Anzuſeh. v. 111 u.
47 Uhr. Alexandra=
weg
Nr. 3 3 082 2 Zimal. u. Rüge
möbl., im Zentrum,
ſofort zu verm eten.
Angeb. m. Perſonen=
ang
. u. J 90 Geſchſt.
(*3009) Geſchäftsräume Große heile Ataume
für leichte Fabrik u.
ſonſt jeden Betrieb,
als Lager, Ausſtel=
lung
uſw. geeignet;
ſof. zu verm. Ang. u.
J 91 Geſchſt. (30107 WVertſtättenK
Darmſtr. 10 kl. helle
Werkſtatt zu verm.
(*30055 AMübl. Zimmerg Beſſungerſtraße 110, pt.,
ſchön möbl. Zimm. p.
ſof. z verm (*244 771ds Heidelbergerſtr. 74,
1. St., ſchön möbl.
Bimmer zu vermiet.
(*30100) Gut möb.,, ſonniges
Wohn= u. Schlafzim.
(2 Betten), evt.. mit
Penſion, zu vermiet.
Anzuſehen nur vor=
mittags
. Näheres in
der Geſchſt. (*30104 Bismaraſtr. 24,
2 Stock, möbl. Wohn=
u
. Schlafz. m. 2 Bett.,
el. Licht, ſep. Eing
Teleph., D.=Schre b=
tiſch
, kleine Kochge=
legenheit
, per 1. Dez.
zu beimiet. (17471a Borneym mobt.
Zimmer
ſofort beziehb. Hügel=
ſtr
. 15, Laden. (17449a Viktoriaſtr. 41
einf. möbl. Zimmer
zu vermiet. (* 30114 Wittmannſtr. 25, II.,
3 möbl. Zimmer
m. Küchenben. z. vm.
(17497a) Alexanderſtr. 8, pt.
rechts, möbl. Zimmer
an bernfstät. Herrn
zu verm. (*30105 Ke Mitgeſſet
,50, .80, 1.00 ,
Abendeſſen
.80 (1 209a
Säle f. Geſellſchaften
Otto Egn r
Zeughausſtraße 2. An einem Privat=
Mittagstiſch können
noch ein ge Herren
teilnehmen. Näheres
Geſchäftsſt. ( 30043 Siermarkt g 2 Springer, 4050
Zentner Pferdemiſt
zu verk. Marienpl 1,
Zimmer 47. -30064 Fettes Schwein
zu verkaufen (*80067
Näheres Geſchäftsſt Schöne Springer, 50
Pfd. ſchw. u. 4 inlece=
ſchveine
z. vk. (*30061
Maxienpl. 1. Kraus. Sch. Agua fumfiſche
abzug Gunder, Beſ=
ungerſtr
. 39 (*30062

Bwei 8 Wochen alle
Angebote unt. I 87z verſchenk. ( 30068
an die Gſchſt.
Be ſungerſtr. 114, II.

[ ][  ][ ]

Geit 10

Reich und Ausland.
Die gepfändete Kinokaſſe.
Lpd. Frankfurt a. M. Auf der Dienstag hier
ſtattgefundenen Tagung der Kinobeſitzer Heſſens und
Heſſen=Naſſaus brachte der Kinobeſitzer Hoffmann aus
König i. Odw. folgende Angelegenheit zur Sprache:
Am vergangenen Sonntag, kurz nach Beginn der
Abendvorſtellung erſchien an der Kaſſe ſeines Licht=
ſpieltheaters
ein Mann und entriß der Mutter des
Beſitzers, ohne ein Wort zu ſagen, die Kaſſe und
ging davon. Der Beſitzer lief dem Mann, der ruhig
ſeines Weges ging, nach und ſtellte ihn zur Rede.
Es ergab ſich nun, daß es ſich um einen Gerichtsvoll=
zieher
handelte, der vom Kreisamt Erbach den Auf=
trag
hatte, wegen einer Steuerſchuld die Kaſſe zu
pfänden. Hoffmann, der Beſitzer, verlangte von dem
Gerichtsvollzieher Ausweis und Pfändungsbefehl
und machte darauf aufmerkſam, daß er einen Teil
des Geldes zur Auszahlung von Löhnen benötige..
Der Gerichtsvollzieher verweigerte den Ausweis und
die Herausgabe des Geldes, ſo daß nur eine Be=
ſchwerde
an den Kreisdirektor offen blieb. Dieſer
empfing den Kinobeſitzer aber nicht, ſondern ſchickte
einen Wachtmeiſter, der verſuchen wollte, Hoffmann
mit ausweichenden Worten abzufertigen. Als Hoff=
mann
nun verlangte, den Kreisdirektor perſönlich zu
ſprechen, wies dieſer Hoffmann wegen ungebührlichen
Betragens aus dem Hauſe. Dem Kinobeſitzer blieb
alſo nichts anderes übrig, als eine Beſchwerde an das
Miniſterium des Innern. Wie ſich ſpäter heraus=
ſtellte
, lautete der Pfändungsbefehl gar nicht auf
ſeinen Namen, ſondern auf den ſeines Vorgängers.
Außerdem hatte der Gerichtsvollzieher nur etwa die
Hälfte des Betrages quittiert, der tatſächlich in der
Kaſſe geiveſen ſein mußte.
Konflikt zwiſchen der Kreisbauernſchaft und der
Metzger=Innung des Landkreiſes Hanau.
Lpd. Hanau. Die Kreisbauernſchaft des Kreiſes
Hanau hat ſich in ihrer Herbſtgeneralverſammlung
u. a. auch mit dem Beſchluß der Metzger=Innung des
Landkreiſes Hanau befaßt, die in Zukunft Schweine
nur nach Schlachtgewicht kaufen will. Es wurde der
Meinung Ausdruck gegeben, daß eine derartig ſtarke
Organiſation) wie die Kreisbauern ſie darſtelle, ſich
nicht von einer kleinen Gruppe wie der Landmetzger=
Innung Hanau diktieren laſſen könne. Es wurde
folgende Entſchließung angenommen: Gegen den
Beſchluß der Landmetzger=Innung Hanau, nur nach
Schlachtgewicht zu kaufen, wird einmütig Einſpruch
erhoben. Im Falle der weiteren Weigerung werden
die Ortsgruppen der Kreisbauernſchaft erſucht, zur
Selbſthausſchlachtung und zum Selbſtverkauf zu
ſchreiten.
Schadenfeuer in Limburg.
Lpd. Limburg. Dienstag nachmittag brach hier
im Gebäude des früheren Bezirkskommandos, in dem
die Firma Blumenthal ein Lager landwirtſchaftlicher
Maſchinen unterhält, Feuer aus. Der ſofort alar=
mierten
Feuerwehr gelang es, den Brand auf das in
Flammen ſtehende Dackgeſchoß zu beſchränken. Nach
über einſtündiger Löſcharbeit war das Feuer gelöſcht.
Der Dachſtuhl iſt völlig ausgebrannt.. Die dort unter=
gebrachten
landwirtſchaftlichen Maſchinen ſind größ=
tenteils
zerſtört, wodurch der betroffenen Firma ein
beträchtlicher Schaden entſtanden iſt, der jedoch durch
Verſicherung gedeckt iſt.
Deckeneinſturz in Hersfeld.
Lpd. Hersfeld. Die Zweigniederlaſſung Hers=
feld
der Vereinigten Juteſpinnereien und Webereien
A.=G. in Hamburg läßt gegenwärtig auf dem hie=
ſigen
Kreisbahnhof eine neue Lagerhalle errichten.
Offenbar infolge der naſſen Witterung ſtürzte wäh=
rend
einer Arbeitspauſe am Mittag eine Decke ein
und riß die neuerrichteten Pfeiler mit ſich um. Die
genaue Urſache des Einſturzes konnte von amtlicher
Seite bisher noch nicht feſtgeſtellt werden. Wenige
Minuten ſpäter wäre eine größere Anzahl Arbeiter
an der Bauſtelle tätig geweſen; einem Glücksumſtand
iſt es zuzuſchreiben, daß der Einſturz während der
Mittagspauſe erfolgte.
Im Streit erſchoſſen.
Hagen. Ein Polier, der mit einem Mühlen=
beſitzer
in Streit lebte, traf auf der Fahrt nach
Niedermarsberg den Sohn des Mühlenbeſitzers auf
einem Fuhrwerk. Im Vorbeifahren ſchlug der Polier
den Müllersſohn mit einem Stock auf den Kopf,
worauf der Müllersfohn auf den Davonfahrenden
einen Schuß abgab, durch den der Polier ſofort ge=
tötet
wurde.
Die beſie Florettfechterin Europas.
Helene Mayer=Offenbach ſiegt in London.

Helene Mayer aus Offenbach
hat im Londoner Florett=Wettbewerb die beſten
Fechterinnen Europas geſchlagen und den Sieg eu=
wngen
. Unſer Bild zeigt die Siegerin beim
Empfang des Ehrenpreiſes.

Donnerstag den 10. November 1927
500=Jahrfeier der St. Georgs=Kirche zu Nördlingen.

Marktplatz mit der St. Georgs=Kirche in Nördlingen.
Vor 500 Jahren iſt der Grundſtein zu dem gotiſchen Bau der dreiſchiffigen Kirche auf dem
Marktplatz zu Nördlingen gelegt worden. Erſt 78 Jahre ſpäter wurde das Gotteshaus mit ſei=
nem
90 Meter hohen Turm fertig. Ein holzgeſchnitzter Chriſtus am Kreuz fand in der Kirche
noch am Ende des 15. Jahrhunderts Aufſtellung und wird noch heute von der Gemeinde und
den Wallfahrern bewundert.
Koloſſal=Oenkmal für Ungarns größten Freiheitshelden.
Enthüllung des Ludwig=Koſſuth=Denkmals in Budapeſt.

Das Ludwig=Koſſuth=Denkmal nach der Enthüllung.
Ein prachtvolles Denkmal iſt dem volkstümlichſten Freiheitskämpfer Ungarns vor dem Parlament
in Budapeſt errichtet worden. Ludwig Koſſuth (18021894) hat für die Unabhängigkeit ſeines
Vaterlandes und gegen die Willkür der Dynaſtie Habsburg mit großer Leidenſchaft und ſtaats=
männiſchem
Weitblick gekämpft. Er war Präſident=Gouverneur der Republik Ungarn in der
Revolution 1848/49, ging nach der Niederlage ſeiner Truppen ins Ausland, hat in Amerika, in
England, Frankreich und Italien gegen die Habsburger agitiert, konnte aber nur leere Verſpre=
chungen
gewinnen. Heute wurde ſein Denkmal in Anweſenheit nicht nur der Miniſter Ungarns,
ſondern auch der in Ungarn lebenden Erzherzöge des Hauſes Habsburg enthüllt. Die Feſtrede
wurde von dem 81jähr. Grafen Albert Appony, dem ungariſchen Völkerbundsdelegierten, gehalten.

König Alfons von Spanien in Neapel.
Zur Hochzeit des Herzogs von Apulien.

Die Ankunft des Königs.
Mit großem Pomp fand in Neapel die Trauung des Herzogs von Apulien mit der Prinzeſſin
Anna von Frankreich ſtatt. König Alfons XIII. fuhr an Bord ſeines neueſten Panzerkreuzers
nach Italien. Unſer Bild zeigt den Empfang des Königs () im Hafen von Neapel. Rechts im
Boot der Kronprinz von Italien. Links der Bräutigam Herzog von Apulien.

Schwerer Autvunfall.
Berlin. In der vergangenen Nacht fuhr ein
Perſonenkraftwagen in der Schloßſtraße in Reinicken=
dorf
mit ſolcher Gewalt gegen einen Straßenbahn=
maſt
, daß der Maſt umgebrochen wurde und der
Kraftwagen in Trümmer ging. Von den fünf In=
ſaſſen
des Autos wurden drei ſchwer und zwei leicht
Reree

70 Waggon Getreide verbrannt.
TU. Wien. Nach einer Meldung des Tag aus
Budapeſt ſind bei einem Großfeuer in der Dampf=
mühle
in Cſorna 20 Waggon Roggen und 50 Wag=
gon
Weizen vernichtet worden. Das Feuer iſt wahr=
ſcheinlich
dadurch entſtanden, daß der Aufzug im
Mühlenraum hängen blieb und infolge Heißlaufens
der Seile die Holzverſchalung zu glimmen begann..

Geheimrat von Lilienthal gesy
Lpd. Heidelberg. Im Ater A.
ſtarb in der Nacht zum Mittwoch
Strafrechtslehrer Karl von Lilienthal.
1919 ordentlicher Profeſſor für Strafrist
prozeßrecht an der Univerſität Heidelbes,
Lilienthal iſt vor allem als Herausge=
ſchrift
für die geſamte Strafrechtswifie
er gemeinſam mit Franz von Liſt rede
Verfaſſer vieler beachtlicher Werke üml=
recht
bekannt geworden. Er trat ſtets
des Strafrechts ein und hat noch an do
den Vergleichenden Darſtellungen daz
amtes über das deutſche und ausländo
mitgearbeitet.
Verwilderte Jugend.
Lpd. Koblenz. Sine unglaubli.ich
laubten ſich junge Burſchen und Mädckt.
genannten beſſeren Kreiſen. Sie
Fiſchen Angeln mit einer ganz dünmn
Maul geſteckt. Damit das Ganze nh
ſollte, wickelten ſie Platanenlaub daau
das Deutſche Eck flatternden Möö=
natürlich
gierig danach und fingen ſich
ſelbſt feſt. Dann krümmten ſich dii
Vögel in ihren Todesqualen unc y
quietſchte vor Vergnügen. Das ſadiin
iſt polizeilich feſtgenommen worden.
Ein Rächer ſeiner Ehm.
FU. Hagen. In Milſpe erſchoff6
abend ein Arbeiter den Gewerkſchon/
Deutſchen Metallarbeiterverbandes, Euſnr
mit der Frau des Arbeiters ein Verhä un
Der Täter erlitt einen Nervenſchock.
Das Urteil im Gattentotſchlagsprooen
Berlin. Das Schwurgericht
Kaufmann Bruno Borchardt wegen:9
ſeiner Ehefrau zu drei Jahren und 4
Gefängnis unter Anvechnung von neum
naten Unterſuchungshaft.
Ein Rennfahrer verhaffe
FU.: Wien. Vor dem letzten Qich
auf dem Riederberg bei Wien am 1 Wber
bekanntlich die ganze Strecke mit ſpiüe
ſtreut worden, und nur einem ZuFiIn
verdanken, daß dieſes Attentat rear/
werden konnte. Nunmehr iſt jetzt vom
Radrennfahrer Jellinek, der Sohn
Induſtriellen, unter dem Verdacht veih
die Nägel in der Nacht vor dem Oe/
Strecke ausgeſtreut zu haben, um dur hen
tagealt das Rennen zu verhindern.
Furchtbarer Tod eines Ku
* Paris. Ein ſchreckliches Dramſe
einem Arbeiterviertel von Mülhauſef
dem Vororte Burzweiler, im Häuscku/8
Braun ab. Der 18 Monate alte Macr
der Mutter bei ihrem Weggang de
dreijährigen Bruders anvertraut. A.,ſe
weinen begann, holte André, um ihmim
zu bringen, aus der Küche eine Flaſchy
goß ihn über das in der Wiege lie=
ſteckte
ihn an. Im Augenblick ſtand
in Flammen. Die auf die entſetzlicr
Kleinen herbeieilende Mutter konnte 1
die Flamme erſticken, doch ſtarb das i t
der Ueberführung in das Krankenhar=
Ausdehnung der Fälſchemft
TU. Paris. Wie der Matin./
riſchen Fälſcheraffäre mitteilt, iſt Uh1
alleinige Opfer der Falſchſtempelunger.6
deren Nachfolgeſtaaten Oeſterreich=U1
verpflichtet hatten, ihre Schulden zu.Ne
den Klage erheben, da ſie von den Mcſi
troffen worden ſind, die den Papi ron
halben Pfennig Wert einen ſolchen vaß
liehen.
Schiffsunglück.
Paris. Habas berichtet aus V4.0
der Cies=Inſel zwei ſpaniſche Schalun.
geſtoßen ſind. Neun Mann der Bertt

eder 50

trunken, nur 3 konnten gerettet weme
Die Betrügereien des Prinzer,
von Bourbon.
EP. Paris. Wie die Blätter m..
den verhafteten Prinzen Ferdinang /
zahlreiche Klagen geſchädigter Hotelb aill.
geber, unter denen ſich ſogar der Karwe
Prinzen befindet, eingelaufen. Die guk
Anſprüche betragen allein in der Goick
etwa eine halbe Million Franken. 2
erklärte vor dem Unterſuchungsrichtol
den Zweck eines in ſeinem Beſitz befinye
den Vereinigten Staaten viſierten T.
befragte, er ſei im Begriff geweſen,
reiſen und ſich dort eine Stellung zu. *
Durch einen Schreck das Augenuß hie
gefunden.
EP. Preßburg. Ein merkwütz
ſich am Sonntag in Preßburg ereigt
die ſeit elf Jahren erblindet war, ger
Autobus, wurde aber nur leicht
Schrecken der Frau wirkte, ſich in 1
Weiſe auf ihre Augennerven aus.
die Umriſſe ihrer Umgebung und ſ0 ihr volles Augenlicht wieder.
Ein Theater durch Bombenexpl!*
Hammond (Indiana). Durch del
drei Bomben wurde am Dienstag fr.*
ſonen faſſende Staatstheater zerſtors
des Gebäudes ſtürzten auf die Straßx
barte Kirche wurde beſchädigt. Da
und Kirche menſchenleer waren, ſind?
durch das Attentat in Mirleidenſchau
den. Den Sachſchaden ſchätzt man
Million Dollar. Ueber den Urſprung
herrſcht völliges Dunkel.
Die Opfer der Ueberſchwemmunk.
in Neu=England.
NewYork. Dienstag abend war=
Opfern der Ueberſchwemmungskataſif
England 85 Leichen identifiziert. Di
dachloſen überſteigt 10 000.
Die Fahrt der Emdei
ComodoreRivadaviatArs
zer Emden iſt hier eingelaufen.

[ ][  ][ ]

Luxuswagen an Kratt
und Geschwindigkeit

einch
dur eimg
Nact ur a fM
it üu hen u f
zu berhnten
arer Tod and

SceF Kaffee. . . Pfd. 4.60, 4.00, 3.40, 3.00
L-Pfd.-Pak. 0.43
eEE F Malzkaffee
1. 4 025
HF Kakento‟, Malzkaffee m. Bohnenkaffee
½-Pfd.-Pak. m. 10% 0.38
25%0
0.66
½
½ 40% 0.86
SEF Kakao . ... . . Pfd. 2.20, 1.60, 1.20
9.00, 6.80, 5.20
SEF Tee......
wesgnet-Hakertlocken ... 1 Pfd. Pak 0.55
½ 0.30
Negnet-Eiernudeln .. . . I-Pfd.-Pak. 0.70
0.35
*
Fünste Tafelmargarine
Moenus-Gold Lptd-Wartel 403

F. 2511 oder 5012 Gutscheine
auf Sammelkarte
1 Mark in bär
oder Waren nach Wahl
TT aF Spezialmarken kautt hat die Genähr
bi ste Ware und spart Geld!
(17493
Hade & Füllgrabe
Fillalen In allen Stadttellen

V. Schatz
Darmſtadt. 96582
Tel. 1924, Sch.oßg. 23

dabei auf Grund besonderer
Methoden und dank der Mit=
wirkung
unserer Berliner An=
lagen
außerordentlich billig.

laiſfe
bote unter I 85 an
die Geſchſt. Kz4is

grädtig Federlarren
zu kaufen geſucht.
Angeb. u. 1 66 an
die Geſchſt 230041

Guterh. Pelzmantel!
ev. Militärmant.) f.
Chauff. Ang u J73
an die Geſchſt. ( 30054

Lurturen Büromaſchinen 8
1It!
Anen

gemstodt:
Nr 30 = N0. 1455
Hangheim=
ſiurr
34 7.3. 77
ret.:62488

Dampfmaſchine,
auch Modelle, für
Jungen zu kauf. geſ
Angeb u. I 69 an
die Geſchſt. (30048
Suche gebr. Leder=
Anzug od nur Rockl
A zu kauf. Angeb unt.
T.59 Geſchſt. 430030
Büfett u. pol Schrank
zu kaufen geſucht.
Angebote u. J 60
an die Gſchſt. (. 0031
Gut=
erhalt
. Violine
zu kauf. geſ. Ang. m.
Preisang, unt I 61
glan die Gſchſt. 3 032
Guterh. Knabenklei=
der
, Schuhe u. Wäſche
für 7-9jähr, zu kauf
geſ. Angeb. bitte u.
I 64 Geſchſt. 30039l
Flaſchenſchrant
zu kaufen geſ. ( 7148/
Herderſtraße 19, pt.
Gebr., ſtark. Maſchen=
draht
jedes Quan=
tum
zu kaufen ge=
ſucht
= Angeb. unter
J96 an d Geſchäfts=
ſtelle
ds. Bl. (30416

Morgen garantiert Ziehung!
Moße Landwirtschafts Lotterie
12500 e. Geul, insg.
6I0d spes.
B8oo bar Geld
Heizten Lose zu le Mark, 11 Lose für 10 Mark
Mirte
noch zu haben bei den
Staatl. Lotterie-Einnehmern, sowie bei allen
bekannten Loseverkaufsstellen, oder direkt bei
lurenz, Darmstadt
Dinkeimann, Worms
Mcheunstraße 33
am Rhein

7AS unmöglich erschien,
beit und erprobten Methoden Cherrolets in den Berliner
gelungen: ein Wagen zu niee Anlagen fertiggestellt.
drigem Preise und doch den
großen Qualitätswagen an
Stärke und Schnelligkeit
ebenbürtig.
Wohldurchdachte Kon=
struktionen
ermöglichen sol=
che
Ersparnisse an Material, Tourins. ....
und Kosten, daß der außer= SportTouring.
ardentlich starke, tatsächlich Coach (2türig, geschl.) 4425
große Cherroletohne den gee
ringsten Verlust an Fahrlei= Sedan (4türig, geschl.) 4825
stung zu so niedrigem Preise tLieferwagen=Chassis 3035
auf den deutschen Markt 11I.t Lastwagen=Chassis 3895
gebracht werden konnte. Der
Preise ab Werke Berlin einschließlich Zoll,

Erfolg blieb nicht aus. Seit
Wist systematischer Ar= April wurden mehr als 5000
Der mit von oben ge=
steuerten
Ventilen, Olfiltern
und Luftreinigern ausgestate

M 3925
4425

bei Personenwasen tünttache Bereiluns
und viatache Bereitung baim Chaszis.

tete nie versagende und
starke Chevrolet=Motor gibt
dem Führer das notwendige
Gefühl unbedingter Sicher=
heit
und gestaltet jede Fahrt
in dem vorzüglich gefederten
Cherrolet zu einem Hoch=
genuß
.
Der sorgfältigen, technie
schen Ausrüstung entspricht
die hohe Qualität der gee
räumigebehaglichen Innen=
ausstattung
dieses schönen
großen, eleganten und auf
der Welt meistgekauften
Wagens.
Eine Probefahrt wird
auch Sie überzeugen.

CHEWROLE
GENERAL MOTORS G. M. B. H., BERLIN.BORSIGWALDE

Autorisierter Hindler‟

Donges & Wiest, Darmstadt
Telephon 2496.
Grafenstraße 43.

habe das gesamte Waren-Lager einer
Anufakturwaren-Firma sehr Billig erworben.
Das gesamte Lager kommt, auf Extra-Tischen ausgelegt, zum Verkauf.
78 handelt sich nur um ersthlassige Aualitäten.
er sind: Kleiderstoffe, Woll-Musseline, Waschseide, Bettuch-Halbleinen, Damaste,
Handtuchstoffe, Macotuche, Croisé-Finette, Bettkattune, Bettkoltern,
Reinwollene Koltern, Trikoline, Sportflanelle, Gardinen, Portieren,
Stores, Bettfedern, Plüsch-Hemden und Hosen, Oberhemden.
eise, die ich dafür ansetzte, sind als außergewöhnlich billig zu bezeichnen.
Geschäftsha
Decken Sie bitte Ihren
Heihnachts-Bedarf.
At
Sie sparen enorm viel Geld.
e des rennlären Wertes S
mstadt ALOIALAALudwigstraße 15.
Aa4
Daß Jaus dan Partrauans=Hnasitäten.

[ ][  ][ ]

Seite 12

Donnerstag den 10. November 1927

Numm

Spetl Ohier und Tarnen.

Schwimmen.
Internationales Schwimmfeſt Jung= Deutſch=
lands
am kommenden Samstag und Sonntag.
Internationales Schwimmfeſt Jung=Deutſchlands am kommenden
Samstag und Sonntag.
Von den hervorragendſten Wettkämpfern, die am Samstag und
Sonntag bei dem Internationalen Schwimmfeſt des Darmſtädter SC.
Jung=Deutſchland im Städtiſchen Hallenbad an den Start gehen wer=
den
, dürften einige, wie die Europameiſter Riebſchläger und Küppers,
ſowie die deutſchen Rekordleute Schumberg, Berges und Derichs, das
Darmſtädter Publikum ganz beſonders intereſſieren. Niebſchläger, SV.
Zeitz, der ſich im letzten Jahre ganz glänzend entwickelt hat, konnte in
dieſem Jahre in Bologna Europameiſter im Kunſtſpringen und im
Turmſpringen Zweiter hinter dem berühmten Deutſchen Luber werden.
Schon in den drei letzten Jahren gelang es ihm, bei den deutſchen
Meiſterſchaften jedesmal zweite und dritte Plätze, ſowohl im Kunſt= als
auch im Turmſpringen, knapp hinter den bekannten deutſchen Springern,
Luber, Mundt und Dr. Lechmir, zu belegen. Seinen erſten großen
Triumpf feierte er 1926 bei den deutſchen Kampfſpielen in Köln, wo er
das Kunſtſpringen gewann und im Turmſpringen Zweiter wurde. War
es ihm auch dieſes Jahr nicht vergönnt, Deutſcher Meiſter zu werden, ſo
konnte er ſich in Bologna revanchieren, und den noch wertvolleren Titel
eines Europameiſters erringen. Schon in dieſem Jahre konnte er durch
Siege üiber Luber und Dr. Leihmir beweiſen, daß er erſte internationale
Klaſſe darſtellt. Weitere internationale Ehren brachten ihm die erſten
Europameiſterſchaften in Budapeſt und der Länderwettkampf gegen
Schweden, wo er das Kunſtſpringen gewann. Riebſchläger, der 23
Jahre alt iſt, ſteht erſt am Anfang einer großen ſportlichen Laufbahn.
Sein eiſernes Training und ſeine Energie machen ihn zu einer unſerer
ſtärkſten Waffe für die Amſterdamer Olympiade. Da man in Darmſtadt
ſeit Jahren kein erſtklaſſiges Springen mehr zu ſehen bekam, iſt daher
eim Beſuch des Feſtes ſehr zu empfehlen.
Von den Schwimmern iſt beſonders Küppers, SV. Vierſen, zu er=
wähnen
, der ſich ſeit Beginn dieſes Jahres faſt unglaublich verbeſſert
hat. Mußte man ihn ſchon in den letzten Jahren zu Deutſchlands erſter
Klaſſe im Rückenſchwimmen zählen, ſo konnte er doch international ge=
wertet
keine hervorragenden Leiſtungen vollbringen. Erſt in dieſem
Jahre wurden ſeine Leiſtungen dauernd beſſer. Nach verſchiedenen miß=
glückten
Rekordberſuchen kam er bald unter Frölichs Nekord (1:14,1),
ſchwamm innerhalb kurzer Zeit glatt zwiſchen 1,13 und 1,14 und bewies
mit ſeinem fabelhaften Rekord von 1,12 in Düſſeldorf, daß er den Ame=
rikanern
Laufer, Kojae und Kvaloha kaum noch nachſteht, und der Welt=
ſpitzenklaſſe
angehört. Ueberlegen gewann er die Deutſche Meiſterſchaft
und wurde auch bei den Europameiſterſchaften Erſter. Doch hier wurde
er angeblich wegen eines Wendefehlers diſtanziert und kam ſo um den
verdienten Titel, da er augenblicklich von keinem Enropäer zu ſchlagen
iſt. Am Sonntag vor acht Tagen zeigte er ſich in Aachen wieder in
Rekordform, und es kann daher leicht möglich ſein, daß er am Samstag
einen neuen Rekord aufſtellt.
Sein Konkurrent am Samstagabend, der Magdeburger Hellene
Schumburg, iſt mit ſeinem Klubkameraden Frölich nach Küppers der
beſte deutſche Rückenſchwimmer, und konnte, pbwohl erſt 19 Jahre alt,
ſchon ſehr gute Zeiten ſchwimmen; er hält den jetzigen 200=Meter=Rekord
im Rückenſchwimmen. Der Kampf KüppersSchumburg, den die ganze
deurſche Schwimmſportgemeinde mit größtem Intereſſe erwartet, dürfte
daher mit das Hauptrennen der ganzen Veranſtaltung werden.
Als weiterer erſtklaſſiger Schwimmer wird Derichs, Sparta Köln,
am Start erſcheinen. Der Kölner, der dem Darmſtädter Publikum vom
vorjährigen Feſte roch in guter Erinnerugg ſein dürfte, wird hier an
drei Staffelwettkämpfen und am 100 Meter Freiſtilſchwimmen teilneh=
men
. Im letzten Winter begann für ihn eine glänzende Siegeslaufbahn,
konnte er doch die deutſchen Meiſter Heitmann und Heinrich, ſowie den
vorzüglichen Shweden Werner verſchiedentlich ſchlagen, und Arne Borg
i Brüſſel und Berlin hervorragende Rennen liefern, in denen er dem
ſchwediſchen Schwimmphänomen nur knapp unterlag. Kurze Zeit hielt
er auch den deutſchen 100 Meter=Rekord mit 1:01,5, und niemand zwei=
felte
bei ſeiner ſtetigen Verbeſſerung an ſeinem Sieg in der deutſchen
Meiſterſchaft, als er ſich mitten in dieſer glänzenden Entwicklung einer
Blinddarmoperation unterziehen mußte. So mußte er den Meiſterſchaf=
ten
fernbleiben und konnte Deutſchland weder in Stockholm noch in
Bologna international vertreten. Jetzt, nachdem er die Krankheit gut
jüüberſtanden hat, iſt er wieder gut in Form gekommen, und wird daher
alles verſuchen, ſich den 100 Meter Rekord wieder zurück zu erobern, und
da ia in Darmſtadt eine einwandfreie 25 Meter Bahn vorhanden iſt, iſt
beſtimmt mit einem Angriff von ihm auf den Rekord zu rechnen.
Es iſt wohl fedem klar, daß mit dem internationalen Schwimmfeſt
am Samstag, abends 8 Uhr, und Sonntag, nachmittags 3 Uhr, der
Darmſtädter Bevölkerung ein ſportliches Ereignis allererſten Ranges be=
vorſteht
,
K.W. L.
Handball.
Meiſterſchaftsſpiele im MainRheinturngau
Deutſche Turnerſchaft.
Der vergangene Sonntag ſtand wiederum im Zeichen der Meiſter=
ſchaftsſpiele
, die nunmehr in einzelnen Klaſſen in kurzer Zeit beendet
ſein werden. Zum großen Teil ſind die im Vorbericht angedeuteten Er=
gebniſſe
erzielt worden, und nur mit wenigen Ausnahmen ſind gegen=
teilige
Reſultate zu verzeichnen. Die Ergebniſſe ſind folgende:
Meiſterklaſſe: Eberſtadt-Nauheim 3:1 (1:0). Ein ſehr lebhaftes
und ſcharfes Spiel, aus dem Eberſtadt als wohlverdienter Sieger hervor=
ging
. Nauheims Torſchüſſe ſcheiterten bis auf einen an der guten Ab=
wehr
des Eberſtädter Torhüters, der ſtets auf ſeinem Platze wau und
eine Niederlage für ſeinen Verein vermied. In Sprendlingen ruhte
infolge Trauerfalles der Spielbetrieb.
A=Klafſe: BensheimSeeheim 9:2 (3:1). Aufangs ausgeglichenes
Spiel, welches ein ſolch hohes Ergebnis, wie es Bensheim erzielte, nicht
vermuten ließ. In der zweiten Halbzeit überlegenes Spiel der Beus=

heimer, das ihm ſechs Torerfolge einbrachte. Alle verzweifelten Angriffe
der Seeheimer prallten an der vorzüglichen Verteidigung des Platzver=
eins
ab, und nur das zweite Tor kann Seeheim für ſich buchen. Tgd.
Darmſtadt-Wolfskehlen 5: 3 (3:1). Der Tabellenführer mußte
ſeine erſte Niederlage durch die 1846er einſtecken. Hier muß der turne=
riſche
Anſtand der Darmſtädter beſonders lobend erwähnt werden, wäh=
rend
Wolfskehlen nicht den günſtigſten Eindruck hinterließ. Wor=
felden
Ober=Ramſtadt (Tv.) 3: 1 (3:1). Worfelden wählt ſich
in der erſten Halbzeit ſtarken Wind zum Bundesgenoſſen und erzielt auch
drei Tore, dem Ober=Ramſtadt nur ein einziges entgegenſetzen kann
Nach Seitenwechſel ausgeglichenes Spiel, bei welchem Ober=Ramſtadt die
ſich ihm bietenden Torgelegenheiten nicht auszunutzen verſteht und auch
Worfelden ſehr viele ausſichtsreiche Gelegenheiten ausläßt. Arheil=
gen
-Nieder= Roden (Tgde.) 12:1 (4:1). Nieder=Roden kann
den erſten Erfolg für ſich buchen, dem alsbald der Ausgleich durch Ar=
heilgen
folgt, und noch drei weitere Tore durch dieſes erzielt werden.
Arheilgen, durch gutes Fangen und Zuſpiel in der zweiten Halbzeit ſich
ausgleichend, kann noch achtmal einſenden. Egelsbach- Gries=
heim
(Tgd.) 2: 1 (2:0). Während im Vorſpiele beide Gegner ſich die
Punkte teilten, blieb diesmal der Glücklichere Sieger. Bickenbach
Beſſungen 1:1 (1:1). Die beiden Meiſterſchaftsanwärter in der
A=Klaſſe wagten durchweg zu viel Alleingänge, mit denen nichts erreicht
wurde. Die Verteidigung glänzte auf beiden Seiten. Bickenbachs Tor=
hiiter
rettete einen Punkt, indem er drei 16,50=Meter hielt. Darm=
ſtadt
(Tgſ.)Eberftadt 4: 1 (1:1). Ziemlich ausgeglichenes Spiel,
das von dem ſchußſicheren Darmſtadt für ſich entſchieden werden konnte.
WalldorfLangen 6:0 (4:0). Wie nicht anders erwartet,
fiel das Ergebnis zum Vorteil von Walldorf aus.
B=Klaffe: HeppenheimBensheim 10:1 (2:1). Die hohe
Niederlage Bensheims, die unerwartet kam, iſt auf die geſchwächte Mann=
ſchaft
zurückzuführen. Neu=Iſenburg zog es vor, ſich der Tgf. Darm=
ſtadt
nicht zu ſtellen und überließ dieſer die Punkte kampflos. Ober=
Namſtadt (Tgſ.)Arheilgen 5: 1 (5:0). Zu der körperlich ſtar=
ken
Mannſchaft Ober=Ramſtadts kam noch in der erſten Halbzeit der
herrſchende Wind als Bundesgenoſſe. Arheilgen ſetzte ſich zeitweiſe gut
durch, aber die ſchwachen Torwürfe konnten zu keinem Erfolg führen.
Nur das Ehrentor war Arheilgen in der zweiten Halbzeit vergönnt.
Goddelau-Walldorf 6: 1 (3:1). Ein richtiger heftiger Punkt=
kampf
, der alles mehr war wie ein Handballſpiel, bei dem ſich Walldorf
nicht von der beſten Seite zeigte. Goddelau techniſch ſehr gut.
BickenbachAlsbach 7:0 (0:0). In der erſten Halbzeit ſehr
ſcharf. Leider mußte in der zweiten Halbzeit feſtgeſtellt werden, daß
Alsbach wenig turneriſches Verſtändnis hat. Es mag an der mitgebrach=
ten
Anhängerſchaft gelegen haben, daß die Spielerdiſziplin der Alsbacher
ſehr locker wurde. Man ſoll doch ſeinen Gegner niemals unterſchätzen
und ſich mit dem abfinden, daß auch dieſer mit der Zeit gelernt hat und
ſich nicht ſo leicht beſiegen läßt, wie angenommen wird.
C=Klaſſe: JugenheimAlsbach 2: 0 (1:0). Jugenheim ver=
zeichnet
im Torſchuß ſehr viel Pech, oder der Torwächter Alsbachs wehrt
gut ab. Das Ergebnis hätte anders ausfallen können, wenn Alsbach
mit der Geſamtmannſchaft auf dem Platze geweſen wäre. Darm=
ſtadt
(Tgd.)Eſchollbrüicken 8: 2 (3:0). Gegen die flinke Darm=
ſtädter
Mannſchaft kam der Neuling nicht gut auf und muß noch viel
Spielerfahrung ſammeln. Der Torhüter der Eſchollbrücker, der übrigens
nicht ſchlecht war, verhütete eine höhere Niederlage. Nauheim
Darmſtadt (Tgſ.) 3: 1 (2:1). Nauheim mit nur acht Mann konnte
dieſen Erfolg für ſich in Anfpruch nehmen. Der Nauheimer Sturm
zeigte ein gutes Zuſammenſpiel und griff ſchnell durch. Alle Torwürfe
der Darmſtädter hielt Nauheims Torhüter brillant. Tgde, Nieder=
Roden überließ der Tgſ. Ober=Ramſtadt die Punkte kampflos. Waller=
ſtädten
Erfelden 2:0 (1:0). Einen ſehr harten Standpunkt hatte der
Schiedsrichter zwiſchen zwei Mannſchaften, die beide nicht das nötige
Verſtändnis für ein ſchönes Handballſpiel aufzubringen vermögen.
Jugendklaſſe: EberſtadtGriesheim (Tgd.) 2:0 (2:0). Die Verſuche
der Griesheimer, gegen Eberſtadt aufzukommen, waren nutzlos. In der
zweiten Halbzeit beide Mannſchaften gleichwertig. Beſſungen-Langen
12:1 (6:0). Beſſungens Jugend durch ſchönes Flügelſpiel hervorragend
und hielt, was man ſich verſprochen hatte. Eſchollbmicken Pfungſtadt
3:3 (1:2). Pfungſtadt beſſer, doch war der Sturm zu unentſchloſſen,
Eſchoülbrückens Torerfolge waren 16,50 Meter. Bensheim- Heppen=
heim
4:3 (2:0). Bensheim in der erſten Halbzeit ſehr eifrig, und wechſel=
ten
die Rollen in der zweiten Halbzeit, doch gelingt es Heppenheim nicht
mehr, wenigſtens ein Unentſchieden herauszuholen,
Rot=Weiß 1922 Polizeiſportverein 4:1 (Alte Herren).
Der beſte Film wäre wohl nicht in der Lage geweſen, das Zwerchfell
ſo zu erſchüttern, als das obengenannte Handballſpiel der Alten Her=
ren‟
. Die zahlreichen Zuſchauer ſind voll und ganz auf ihre Koſten ge=
kommen
, und es wurde der Wunſch laut, noch öfters derartige Spiele
auszutragen, da ſie ohne Zweifel dazu beitragen, etwas Abwechſlung zu
bringen. Beide Mannſchaften traten in ſtärkſter und ſchwerſter Aufſtel=
lung
an und wogen It. amtlicher Meſſung zuſammen 41 Zentner. Man
ſah verſchiedene bekamte Geſichter, die an frühers Beſtleiſtungen im
Turnen, Stemmen und Springen erinnerten. Das Fangen der Bälle
war den alten Herren sine etwas ungewohnte Tätigkeit, aber man fand
bald Erſatz, indem man eben den Ball auf der Erde fortrollte, und das
mit einer fabelhaften Schnelligkeit, was für Erfinderköpfe eine unbe=
grenzte
Möglichßeit gibt, neue Spielphaſen zu entdecken. Das Spiel ſelbſt
wurde von der Polizei unverdient verloren; ein Unentſchieden hätte
dem Verlauf beſſer entſprochen. Rot=Weiß trat nur mit 10 Mann an,
weshalb die Ordnungshüter in ſportlicher Weiſe einen alten Heurn ihrer
Abteilung als Erſatz zur Verfügung ſtellten. Für die Polizei war dies
inſofern tragiſch, als gerade dieſer Mann den Sieg entſchied. Wie man
hört, tragen ſich die Senioren mit der Abſicht, jetzt noch öfters Propa=
gandaſpiele
für den Handballſport auszutragen.
Die Handballmannſchaft vom FSV. Mainz 05 Gruppenmeiſter der heff.
A=Klafſe.
Die erſte Handballmannſchaft von FSV. Mainz 05 konnte am
dergangenen Sonntag auf dem heißen Wormſer Pflaſter gegen Wor=
matia
einen 4:1 Sieg herausholen und damit die Meiſterſchaft in der
Gruppe A des Heſſenbezirkes erringen. Es gab bei dem Spiele eine
Reihe bedauerlicher Vorfälle, veranlaßt durch das fanatiſche Wormſer
Publikum. Nur der ruhigen und ſicheren Leitung des ausgezeichneten

Schiedsrichters, Hauptmann Herrmann vom Poln
Darmſtadt, iſt es zu danken, daß das Spiel zu Ende ao=
konnte
. Der Erfolg der Mainzer Mannſchaft iſt ſehr
Allerdings muß ſie noch fleißig trainieren, und viel hinzs
ſie in der Liga, in der ja auch der ſüddeutſche Meiſter S
ſtadt mitwirkt, erfolgreich beſtehen will. Ob die Mainz=
wirklich
ligareif iſt, muß die Zukunft lehren. Jedenfa=
Mainzer Mannſchaft in den beiden letzten Privatſpielbege
SV. 98 Darmſtadt mit 0:6 bzw. 0:9 ganz empfindlich as
alle Fälle iſt es ſehr zu begrüßen, daß auch in Mainz eir
Handballmannſchaft vorhanden iſt, die dieſem deutſchen
der Domſtadt die nötige Beachtung verſchafft.

Europameiſter A. Mundt=Halberſtadt, der ſich längeuen
rika aufgehalten hatte, wird Anfang Januar nach Deut;
kehren.
Gegen das Marathonſchwimmen, das 1928 in Berlir;
werden ſoll, richtet ſich eine Proteſtaktion des Internativma
verbandes, da dieſe Profeſſionalveranſtaltung in erſter
zwecken diene.
Ein Radländerkampf FrankreichItalien findet, amu
Mailand ſtatt.
Im Gordon=Bennett=Wettfliegen der Freiballons hat i
gültig errechneten Ergebnis der deutſche Ballon Barn
Elberfeld) hinter dem Amerikaner Lt. Hill mit Detrog
Platz belegt.
477,876 Stundenkilometer erzielte der Italiener Maffi=
und ſtellte dameit einen neuen Geſchwindigkeirs=Weltre,
geuge auf.

Rundfunk=Programme:

Frankfurt.
Donnerstag. 10. Nov. 11.55: (blockenſpiel aus

O 13.30: Von Kaſſel: Mittagskonzeit d. Hauskapellee

Wiſotzky. e 15.30: Mittelſchullehrer Hering: Die Dar
16.30: Konzert des Hausorch. Klaſſiſche Opere:t
Kapellm. Merten O 17.45: Leſeſtunde Aus dem
tolle Bomberg. von J. Winkler. O 18.15: Verei=
O 18.20: Von Kaſſel: P. Heidelbach: Zum 200. Td
Eiſenbarts. O 18.50: Louiſe Diel: Vom Wohnen
O 19.15: Wirtſchaftsmeldungen. O 19.20: Inhalt=
Oper Tiefland. o 19.30: Aus dem Frankfurter
Tiefland. Oper in einem Vorſpiel und zwei Akten Eu

Stuttgart.

Donnerstag, 10. Nov. 12.30: Schallplattenkonze-
Nachmittagskonzert. Ausf.: H. Mönch (Zither), Schr
ſextett vom Württ. Landestheater. 18.15: Stuttg,
Funkſtunde. Anknüpfung an die griechiſchen Tragiker.
Schriftſteller Linder: Betrachtungen zum großen Eſper,
in Danzig .O 18.45: Aerzte=Vortrag: Ueber Weſen unk
der Paralyſe. O 19.15: Schachfunk. o 20: Aus=
Sinfonie=Konzert des Philh. Orch. Stuttgart. Le
muſikdir Prof. v. Schillings, Berlin. Soliſtin:
Schillings=Kemp, Staatsoper Berlin (Sopran). Berliost
Sinfonie. Schillings: Glockenlieder. Haas: Vori
über ein altes Rokokothema. Wagner: Vorſpiel n
Liebestod. Anſchl.: Das Incognito zu Oggershe
in zwei Teilen von Blaſius. Perſ.: Dr. Schmidt, Dr. .
Derain, Krämer; Liſl, ſeine Tochter, Stein, Kaufmanrn
heim: Amalie, ſeine Tochter; Madame Wenzel. Be
Gaſthofes Viehhof; ein Dienſtmädchen, eine Bäuerin.
November 1782. Ort: Das Städtchen Oggersheim.
Nachrichten.

Berlin.

Donnerstag, 10. Nov. 12.30: Viertelſtunde für Ru
S 16: Dr. Lebede: Schiller und die Bühne. O 16.30/
Symptome. Das geſchlachtete Kalb. Drei unnütze Dir
Leo Menter. o 17: Kammermuſik. Purcell: Suit1
Streichquartett. Bach: Chaconne für Streichquart1
mann: Quartett A=dur. Barmas=Quartett. o 18
Zielenziger: Nationalwirtſchaft einſt und jetzt. o
ſprachliche Vorträge. Franzöſiſch. O 19.30: A. W. E.
im Bilde der Großſtadt. O 19.55: Prof. Jäckh: De
Herz Europas. O 20.30: Fröhliche Stunde. Dir.:
Winkler. Elſe Kochhann (Sopran), B. Bötel (Tenor)
Chor. Funkorch. Künneke: Ouv. Die hellblauen
Als Gott der Herr. Mädchenaugen. Nancy, Sl
Lady Hamilton. Du haſt Augen, von denen man träm0
heut iſt mein Hochzeitstag. In der Taverne. Uruguan:
Dort ohne Glocke. Kalman: Potp. aus Hollan. in)
Winterberg: Walzer aus Hoheit, der Franz. Lieblinel
Rot. O ching=ha=lee, aus Der Günſtling des Zaren.
Ballettmuſik. Anſchl.: Nachrichten, 22.30: Fun=
Tanzmuſik (Gerhard Hoffmann).

Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Freitag, den 11.25N
(nach der Wetterlage vom 9. November.
Bei weiter zurückgehenden Temperaturen Beſſermu=

lage wahrſcheinlich.

Heſſiſche Wetterd

Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Fa‟
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eund
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Ande‟
Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für den Juſeratenteil: W.
und Verlag: L. C. Wittſch ſämtlich in Darmſiade
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht

Die heutige Nummer hat 16

Am Freitag, den 11. Nov. 1927,
nachm. 3 Uhr, verſteigere ich in meinem
Verſteigerungslokale Hügelſtr. 27 nach=
ſtehende
Gegenſtände öffentlich zwangs=
weiſe
gegen Barzahlung:
(17503
1 Klubſofa (Gobelin), 1 Schreibtiſch,
1 Sofa, 1 Wäſcheſchrank, 1 gr. Spiegel.
1 Mercedes=Perſonenwage, 1 Kleider=
ſchrank
, 250 Flaſchen Wein. 1 Diplo=
matſchreibtiſch
, 1 Büfett, 1 Bücherſchr.,
1 zweitüriger Kleiderſchrank, 1 Opel=
Laſtwagen, 1 Ladenkaſſe, 2 Laden=
theken
, 2 große Warenſchränke, 1 Glas=
aufſatz
, 1 elektriſches Klavier, 1 neuer
Küchenſchrank, 1 Klavier, 1 Diplomat=
ſchreibtiſch
, 1 Kaſſenſchrank, 1 Akten=
rollſchrank
, 1 Standuhr, 1 Bücherſchr.,
1 Klubſofa, 4 Warenſchränke, 1 Laden=
theke
mit Aufſatz, 1 Schreibtiſch mi
Aufſatz, 1 Nähmaſchine (Heid & Neu),
6 Stücke Herrenſtoffe 4 3 m, 1 Marmor=
tiſch
(rund), 1 Klubſeſſel, 1 achteckiger
Tiſch, 1 Wanduhr, 1 Tafelklavier, eine
alte Einger=Nähmaſchine, 1 Höhenſonne.
Beſiinmt verſteigert wird:
1 Motorrad Hemofa , Shſtem Houben, wird
nit elektriſch. Antrieb billig abgegeben. Zu
1 KAdier u. 34 Notenrollen, erfr i. d. Geſchäftsſt

Am Freitag, den 11. Nov. 1927,
vorm. 10 Uhr, ſollen in meinem Ver=
ſteigerungslokal
Bleichſtr. 40 folgende
Pfänder zwangweiſe gegen Baxzahlung
verſteigert werden:
(17507
1 faſt neues Mädchenrad, 1 Kinder=
wagen
, 1 Schreibmaſchine (AEG.
1 Spieltiſch für Geſchicklich=
keitsſpiel
u. a. m.
Darmſtadt, den 9. Nov. 1927.
Jungermann
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.

Verkäufe

neues Modell, nut
ur eZeitgebr. günſt
k Fe ner 1rotes
Plüſchſofa bill. abzug.
Feitter, Schuchardſtr.
Ecke Ernſt=Ludwig=
*3005
ſtraße.

*30095
Neue
Gasbadeofen
1 Jauchefaß mit Wagen.
Starfer 4rädr. Hand=
Darn
den 10. Nov. 1927.
Kaſtenwa en, groß r

Portner
Gerichtsvollzieher.

Spiegel und Faſſette
s billig zu ver=
kauf
n
*30928
Moosbergſtraße 30, I.

Geſuch, wird eine
gut erhaltene (*20091
Paubude
1216 gn. Eil= An=
geb
. an Rapp, Darm=
ſtadt
, Hopfengart. 35

1= u. 2ſpänner Ar
beitsgeſchirr, Kum=
mete
u. 2 große Le
derdecken, alle Gegen=
ſtände
gnierh., billig
z. verk. Näh. Bei=
ungerſtr
. 7. *3010

2tür Kleiderſchrank,
Waſchtiſch, Betiſtelle
Kinderbett, Küchen=
ſchran
, Schreibkom=
mode
, 3 Geſſel zu vk
v. 107 Uhr Taunus
ſtr 40, 4. St. (*29991

HEIDELBERC

Uan Lrlinne Whamd dir BDruuft.
daßwoniſt ac.
Mit-Tahllrak dr firrn:
Reisig.!
Vertreter: H. Haller
Alexanderstr 23. Telephon 3971. I.14133

MüßSTK-
APPARATE
von besonderer
GUALITÄT
zu erstaunlich
BILLIGET
PRELSEN
günst. Zahlung
RU 1RHAUS
GK.ARR LD
nur am weißen
Turm. (16207a

D)er verwöhnte Raucher und
liche Renner der teinen Unters:
einer individuellen Geschmadl
fönung weiß, daß er diesen 8e-
Dorzug bei unserer neuen Liga Wf

Sehr gutes Sofa, gr.
Kommode, Birnb=
Bettſtelle zu ver=
(*30096
kaufen
Wenckſtraße 22, pt. r

Gut erh. Kinderbett
ſtelle mt neue Me
tratze zu verk. Anzuſ
vormittags. Oſann=
ſtraße
51
30115

Motorwagen
Motorradldltf er
kaufen
Leder-Mänkel, Leder-eppen
sehr preiswert bei (1735
Donges & Wiest, Graſenst:. 43 45.

[ ][  ][ ]

Wollpreiſe in Deuiſchland.
unmittelbar nach dem Kriege der Preis für Rohwolle auf
hkt ganz bedeutend angeſtiegen war, trat im Jahre 1920 ein
m, der den Preis bis um die Mitte des Jahres 1921 auf un=
rafiheren
Friedenspreis abſinken ließ. Einem erneuten Preis=
Fuwgen Ende 1924 iſt dann wieder ein Rückgang gefolgt, und
jegen die Preiſe mit nur geringen Schwankungen auf etwa
Anrn der Preiſe vor dem Kriege.

A M zug dei Re (Kal 3) ( A Rgn e Ne lle (K K R a 7a lle (Kep) * A mzug, K A A uchr (1 U. A Aa Großhandelspreise
für Wolle

niht irſtehenden Schaubild ſind als Beiſpiel für Rohwolle die
ſſſaneeweiſe Kapwolle loko Bremen eingetragen, zum Ver=
Muräſe für gewaſchene mittlere Kapwolle guter Feinheit, loko
Deutſchland. Die Preiſe für Kammzug beziehen ſich auf
nit atm ug aus Kapwolle, ferner iſt der Preis für Kreuzzucht=
uir
) entiniſcher Herkunft aufgetragen.
ſutlEhen Preiſe zeigen nach geringen Veränderungen im vorigen
inia te Steigerung im Lauf dieſes Jahres, die bei den Kamm=
il
bis 10% ausmacht.
20 Millionen=Dollaranleiße des
Norddeutſchen Lloyd.
ei everhandlungen des Norddeutſchen Oloyd in Bremen, die
tmit einer amerikaniſchen Bankengruppe unter Führung
FüMeb &Co. und der Quaranty Truſt Comp. New York geführt
nde lmd munmehr, zum Abſchluß gekommen. Die Anleihe im Be=
eie
Millionen Dollar, für die Sicherheiten nicht geſtellt werden,
hrzinslich und hat eine Laufzeit von 20 Jahren
AcMites fungieren die Quaranty Truſt Co. Newv York und die
um and Nationalbank, Kommanditgeſ. a. A. Berlin.
heiter erfahren ſteht der Auszahlungskurs noch nicht feſt,
wrausſichtlich 94 bis 95% betragen. Nach Ablauf von fünf
wie Anleihe zu pari rückzahlbar,
Wirtſchaftliche Rundſchau.
R A Sement=Werke Heidelberg=Mannheim=Stuttgart A.=G.,
e1fl nu Preſſemeldungen über wieder 80 oder nach anderer
Sividende für 1927 erfahren wir aus Verwaltungskreiſen,
Enrltung dieſen Verlautbarungen, die ſie als unzuverläſſig
öfig fernſteht. Angaben über Abſatz= und Verſandziffern im
are ſeien völlig aus der Luft gegriffen. Allgemein bekannt
ihts, daß faſt alle Zementfabriken gut beſchäftigt waren. Daß
4 In zuſtändigen Stellen bereits mit den Dividendenfrage
case ſei ſchon inſofern unwahrſcheinlich, als die Bilanzſitzung
Ehm. ſtattfinden könne.
FMF=Binding=Bürgerbrän A.=G., Frankfurt a. M. Die
HAhE in dem am 30. September abgelaufenen Geſchäftsjahr
ſEgei niſſe erzielt, ſodaß vorausſichtlich die gleiche Dividende
wk icore (20%) zur Verteilung kommen ſoll. Darüber hinaus
Aoll ſchreibungen vorgenommen werden.
GufcEuE- Shorn A. G., Frankfurt a. M. Die Geſellſchaft, die ſeit
90zaen unter Geſchäftsaufſicht ſteht und bereits nach § 240 des
Mtti ilung über den Verluſt von mehr als der Hälfte des Aktien=
WEle Hts, iſt in Konkurs geraten. Bei 205 000 RM. Aktienkapital
Mene 1926 ein Verluſt von 100353 RM., der ſich inzwiſchen
M ASM. erhöht hat.
Dei leitze des Schwedentrufts für Frankreich. Ueber das zwiſchen
ſſchen Regierung und der Schwediſchen Zündholzgeſellſchaft
ee Ronvertierungs=Abkommen liegen keine neuen Nachrichten
Außrſfſſe begnügt ſich mit der Wiedergabe der veröffentlichten
oi.. Einige linksſtehende Blätter fordern die Regierung
Einzelheiten bekannt zu geben. Vor allem beſteht große
über die der Schwediſchen Zündholz=Geſellſchaft von der
Aegierung zugeſtandenen Gegenleiſtungen. Dem New

*zufolge ſoll der ſchwediſchen Geſellſaft neben Aufträgen
i Beu=Lieferungen die Einführung ihrer Aktien an den fran=
Neuch eſarr zugeſichert ſein.
See Fſl=Petroleum=Projekt. Wie bereits gemeldet, haben die
Phnſchen den an der Aufſchließung der Petroleumfelder im
Wues Königreichs Frak intereſſierten Geſellſchaften geführten
ee dahin geführt, daß den amerikaniſchen Petroleum=Geſell=
DWSeteiligung von 25%6 an der Türkiſchen Petroleumgeſell=
Nc.. Die in Frage kommenden amerikaniſchen Petroleum=
a
ſind die Standard Oil of New Jerſey, Standard Oil of
san=American=Petroleum an Transport Cy., Atlantic
2 und die Gulf Oil Corporation. Nach einer New Yorker
2e) eine neue amerikaniſche Geſellſchaft ins Leben gerufen,
E entige Beteiligung der obengenannten amerikaniſchen
eerwalten wird. Die Zuſammenarbeit der Standard Oil
2 Richal Dutch Shell Co. im Moſſul=Gebiet iſt inſofern intereſ=
wor
wenigen Monaten der Vertreter der Royhal Dutch,
xg, heftige Anklagen gegen die Rußlandpolitik der Stan=
Na w York erhoben hat. Die Türkiſche Petroleumgeſell=
Euantlich die Ausbeutungsrechte im Frak von der Regierung
darbeitet zur Zeit mit einem Kapital von 2 Mill. Oſtrl.
: John Cadman (Anglo Perſian Oil), Lord Greenway
W0. Henry Deterding, Gulbenkian, R. Cayrol, A. S. Hearn,
Ans J. D. Lloyd.
D llktiengeſetz in Polen. Der Entwurf eines neuen polniſchen
* Aktiengeſellſchaften ſchreibt das Anmeldeſyſtem vor,
2Konzeſſionsſyſtem lediglich auf Unternehmungen von
P eueutung oder gemeinnützigen Charakters beſchränkt bleibt.
BFAktienkapital ſind 100 000 Bloty, als geringſtes Aktien=
Bloty feſtgeſetzt. Beſondere Beſtimmungen regeln den
Hu=derheiten, die Bilanz und die Frage der Staatsaufſicht;
eine Reviſion durchgeführt. Dem neuen Geſetz werden
Deiſtehende Aktiengeſellſchaften unterliegen, jedoch erſt zwei
einxem Inkrafttreten.
Die
Speriſche Ein= und Ausfuhr. Der ſchweizeriſche Außen=
ahnete
im Oktober 1927 eine Einfuhrmenge von 6788000
monat 6 611 000 Doppelz.), die einen Wert von 249,1
AVormonat 214,5 Mill. Franken) repräſentieren. Der
e 1981000 Doppelz. (Vormonat 870 000 Doppelz.) mit
Dmm 182,3 Mill. Franken (Vormonat 178,5 Mill. Franken.)
Viehmärkte.
WeM ackt in Gießen vom 9. Nov. Der heutige Rindermarkt war
Windie Ne Twroßvieh und 309 Kälbern beſchickt. Da ein großer Teil der
er Pfalz, vom Rhein und von der Moſel ausgeblieben war,
ner Handel bis zum Schluſſe mäßig, ſodaß einiger Über=
Es wurden bezahlt für Kühe 1. Qualität 600700 RM.,
Hickar 400500 RM., Kühe 3. Qualität 200350 RM.,
N: zweiährige 150300 RM., Kälber wurden mit 7075
MA. Lebendgewicht bezahlt. Beſonders gutes Buchtvieh war
Drurde über Notiz gehandelt=

Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 9. November,
An der heutigen Börſe war die Tendenz überwiegend etwas ſchwächer.
Im Gegenſatz zum Vortage war die Umſatztätigkeit eingeſchränkt. Es
machte ſich wieder bei der Spekulation eine gewiſſe Unluſt und Unſicher=
heit
bemerkbar, und es wurden bereits vorbörslichAbgaben vorgenommen.
Die in Amerika und England im Anſchluß an die Veröffentlichung der
Denkſchrift Parker Gilberts geäußerten Meinungen, wonach weitere
Anleihen in dieſen Ländern zunächſt wohl kaum oder nur ſehr ſchwierig
unterzubringen ſeien, verſtimmte die Börſe. Zum offiziellen Beginn
zeigte ſich dann, daß wieder verſchiedentlich Kauforders vorlagen, da=
runter
einige aus dem Auslande, ſodaß ſich zur erſten Kursfeſtſetzung das
Bild nicht mehr ſo ungünſtig geſtaltete wie zu Beginn, da auch vor allem
auch der Geldmarkt weiter leicht iſt und im Zuſammenhang mit der
Ermäßigung des Reportgeldſatzes in Berlin wird auch die weitere Ent=
wicklung
des Geldmarktes von verſchiedenen Seiten etwas optimiſtiſcher
beurteilt. Gegen die geſtrige Abendbörſe gab die Mehrzahl der Papiere
12% nach. Stärker abgeſchwächt lagen die Kaliwerte mit minus 8%
und am Bankenmarkt Danatbank und Dresdnerbank mit je minus
2½ %- Montanwerte blieben überwiegend gut behauptet. Für Harpener
plus 49o, Mansfeld 1½½ und Oberbedarf plus 3 ½% zeigte ſich einiges
Intereſſe. J. G. Farben waren eher angeboten und 2% ſchwächer, Zell=
ſtoff
Waldhof lagen mit minus 50, ſtärker rückhäufig. Am Bauunter=
nehmungsmarkt
waren Cement Heidelberg heute etwas beachtet und 3%
höher, Holzmann dagegen trotz des chileniſchen 30 Millionen Auftrages
3% ſchwächer, Wayß & Freytag behauptet. Elektrowerte gaben 12%
nach. Am Rentenmarkt war kaum Geſchäft bei wenig veränderten Kurſen.
Für Türken zeigte ſich einiges Intereſſe.
Im weiteren Verlaufe konnte ſich die Stimmung allgemein beſſern,
da der Abſchluß der 20 Millionen Dollaranleihe des Nordd. Lloyd be=
friedigte
. Die Kurſe zogen 12% an. Am Geldmarkt war namentlich
Tagesgeld wieder reichlich angeboten; der Satz wurde auf 6½% er=
mäßigt
. Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar 4,198, gegen
Pfund 20,438, London=Paris 124,03, Madrid 98,75, Mailand 89,20,
London=Kabel 4,87.
Die Abendbörſe ſetzte weiter befeſtigt ein und behauptete zu=
nächſt
die höchſten Tageskurſe. Einzelne Werte, wie Waldhof, Geſ. für
Elektr. und Metallbank, gewannen weitere drei Prozent, dagegen lag die
Farbenaktien 1,25 Proz., Klöckner 7/₈ Proz., Goldſchmidt 1 Proz. ſchwä=
cher
. Gegen Schluß der Abendbörſe lag man allgemein etwas abge=
ſchwächt
. Die Nachbörſe war wieder etwas freundlicher ſo daß teilweiſe
die geringfügigen Kursrückgänge wieder aufgeholt werden konnten. Im
einzelnen nannte man: Kommerzbank 155, Danat 26,5, Deutſche 150,5,
Dresdener 145, Metallbank 127, Buderus 89, Gelſenkirchen 136,25 Har=
pener
180, Mannesmann 138,75, Phönix 93,5, Rheinbraun 210, Rhein=
ſtahl
149, Ver. Stahlwerke 102,25, Nordb. Lloyd 140, Hapag 133½,
Adber=Werke 86, A. E.G. 150, Bevgmann 176,75, Daimler 94,37, Licht
u. Kraft 184, Farbeninduſtrie 257, Holzmann 157, Lahmeyer 150 Rüt=
gers
80, Schuckert 158,5, Siemens u. Halske 252,75 Geſ. f. El. 258,
efüdd. Zucker 129, Voigt u. Häffner 165, Zellſtoff Waldhoff 155, Waldhof
944. Im Frankfurter Abenddeviſenverkehr lagen Deviſen
gegen Mark wiederum feſter, Mailand international abgeſchwächt. Lon=
don
-Paris 124,04, Mailand 89,50 Holland 12075, New York
4,8702, Zürich 25,255. PfundeMark 20/4475, DollarMark 4,1980.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, den 9. Nobember.
Der heutige Vormittagsverkehr verlief in befeſtigter Haltung, die
aber nur von kurzer Dauer war. An der Vorbörſe wurde die Tendenz
erneut ſchwächer. J. G. Farben, die in den Vormittagsſtunden mit 253,6
genannt wurden, gaben wieder auf 249,5 nach. Der offizielle Börſen=
beginn
geſtaltete ſich ganz uneinheitlich, im Grunde jedoch widerſtands=
fähig
. Das Geſchäft hatte aber keinen nennenswerten Umfang, da die
Streikbewegung in der Berliner Metallinduſtrie und der rheiniſchen
Textilinduſtrie die Unternehmungsluſt beeinträchtigte. Von einzelnen
Seiten, namentlich aus der Provinz, wurde etwas Ware zum Verkauf ge=
ſtellt
, während zugleich die großen, von uns geſtern erwähnten Deckungs=
käufe
aufgehört haben. Nach Feſtſtellung der erſten Kurſe wurde das
Geſamtbild an den Aktienmärkten jedoch freundlicher, da mit Beſtimmt=
heit
verlautete, daß die Amerikaanleihe des Nordlloyd nunmehr abge=
ſchloſſen
und noch in den heutigen Mittagsſtunden die Bekanntgabe von
Einzelheiten zu erwarten ſei. Die Spekulation nahm daraufhin kleinere
Rückkäufe vor, zumal andererſeits die Geldverhältniſſe befriedigen
konnten. Aus der Schweiz lagen Offerten über größere Geldbeträge
für ſechs Monate feſt mit 5½% p. a. vor. Die Sätze für Tagesgeld
lauteten unverändert auf 570 und für Monatsgeld auf 89 ½,
Warenwechſel zirka 71/.. Die Rückflüſſe bei der Reichsbank ſollen ſich da=
gegen
nach dem Ultimo nicht in der Weiſe entwickelt haben, wie man zu=
nächſt
hoffte. Am Deviſenmarkt befeſtigte ſich das engl. Pfund gegen
New York auf 4,8706. In Berlin lagen die ausländiſchen Valuten etwas
höher. Der Dollar zog auf 4,1968 und das engl. Pfund auf 20/441/, an.
Die ſpaniſche Valuta lag international niedriger LondonMidrid 28,73.
Im weiteren Verlauf der Börſe befeſtigte ſich die Tendenz auf allen
Marktgebieten. Namentlich Montanwerte waren Gegenſtand rheiniſcher
Käufe. Köln=Neueſſener zogen gegenüber ihrem Anfangskurs um
5 % Hoeſch um 30 und Harpener um 40 an. Am Elektromarkt ſtiegen
die Kurſe um 2½ bis 3½ %= Oſtwerke und Schultheiß holten ihren Verluſt
wieder ein und erhöhten ſich darüber hinaus desgleichen Bemberg.
Aſchaffenburger Zellſtoff plus 5, Ver. Glanzſtoff plus 5, Ludwig Loewe
plus 4. Das Angebot an Reportgeldern war im Vergleich zu dem geringen
Bedarf der Börſe ſehr erheblich. Zum Teil ſollen ſogar unter dem offi=
ziellen
Satz Beträge mit 7 ½ % gewährt worden ſein. Die Neubeſitzanleihe
des Reiches befeſtigte ſich auf 11,3 nach 10,8.
Privatdiskont 6¾ für beide Sichten.
Die feſte Haltung der Börſe hielt bis zum Schluß an. Die Kurſe er=
höhten
ſich in der letzten Stunde erneut um 23%= Auch an der Nach=
börſe
konnte ſich die feſte Tendenz weiter fortſetzen, von der insbeſondere
J. G. Farben, Glanzſtoffe, Elektrowerte und einige Spezialpapiere
profitieren konnten. Gegen 2,30 Uhr hörte man u. a.: Commerzbank 155,
Danatbank 206,5, Hapag 133,5, Nordlloyd 140,25, AEG. 151, Bergmann
177 Gesfürel 261, Siemens 253, Schuckert 160,5, Mannesmann 140,
Ludwig Loewe 224, Klöcknerwerke 130,5, Harpener 180,5, Gelſenkirchen
137, J. G. Farben 261, Deutſche Erdöl 117,5, Oſtwerke 336, Rheiniſche
Braunkohlen 211, Rheinſtahl 159,75, Schultheiß 376, Ver. Glanzſtoff 549,
Zellſtoff Waldhof 243.

Aſchaffenb. Zellſtof!.
Augsb. Nürnb. Maſch.
Bamag=Meguin".
Berlin el. W.
BerlinKarlsruheInd
Braunkohl.=Briketts.
Bremer Vulkan
Bremer Wolle.
Teutſch.=Atlan 1. Tel.
Teutſche Maſchinen.
Teutſch.=Nied. Tel..
Deutſche Erdöl.
Teutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke.
Tonnersmarckhütte.
Tynamit Nobel
Elektr. Lieferung.
J. G. Farben.
R. Friſter..
Gaggenau Vorz=
Gelſenk. Berg. ...
G. f. elektr Untern..
Halle Maſchinen.
Han. Maſch. Egeſt. .
Hanſa=Dampfſchf.

Kelſing ſors.
Wien....
Prag ...."
Budapeſt.
Sofia ..
Kolland. . . . . .
Cslo ........
Kopenhagen..
Stockholm..
Lonvon.. .. .."
uenos Aires.
New York ...
Belgien. .. . . .

8 11. 9. 11. 8 11. 152. 156.5 Semoor=Zement. . . . 205.50 95. 91.5 Hirſch Kupfer.. . 99.50 29. 29.5 Höſch Eiſen... 138. 138.75 142.25 Hohenlohe Werke. 16.625 57.25 60.5 Kahla Porzellan. 90.25 162. 162. 1Lindes Eismaſch. 13150 134. 135. Lingel Schuh. . 56. 164. 166 Linke u. Hofmann 89.50 89.75 19. Loewe u. Co. . 219.50 61.50 63.75 F. Lorenz. 104. MNiederlauſitzer Kohle 145.50 113.50 115.75 Norbd. Eummi.. 68. 66. Orenſtein..
. 112.50 Rathgeber Waggon. Rombacher Hütten .. 114. 117.5 Roſitzer Zucker. 65. 145.87 150.5 Rütgerswerke. m.- 250 50 254.5 Sachſenwerk 1105.25 99. 1100. Sächſ. Gußſtahl. 140. 35. 35. Siemens Glas.. 46. Ver. Lauſitzer Glas.. 117. 252. 255 5 Volkſtedter Porzell.. 43.75 155. 154.5 Weſtf. C. Langendreer 71.25 73.5 WittenerGußſtahl. . . 49. 195. 204.,5 Wanderer Werke. ..." 205.25

Deviſenmarkt.

s. 11..
Gelb / Brie
o. 547/10.56
59.18/ 59.30 9. 11.
Geld / Brief
10.558 10.574
59.17/ 59.29 Ftalien .. 8. 11
Geld / Brie
22.39 22.93
16.45/ 16.4
80.82/ 80.99
71.231 71 31 9.
Geld
22.39 Paris". 16.46 12.425/12-4451 12.428 12.44 Schweiz 73.37/ 73.51 73.41/ 73 55
3.032/ 3.038
169.14 169.4
110.64 110.86
112.39 112.61
12.79 113.01/ Portugal
20.422 20.4621Att
1.788 1.7921Kon
Ha. 19104.1990/ 4.19354 2015lKan
50.A11 50.521 56.M 158.56 1üru Spanien 3.022/ 3.024
Hrno.54 110.7
Hire.72ftt2 94
20.408 20.14
1.187 1.791 Danzig
Japan.
Rio de Janeiro..
Fugoſlavien. 81.80/ 81.78
1.940/ 1.944
0.5015 0.5035
7.383/ 1.39
20.58/ 20.64 169.05 169.39
112.341112.56 en .
tantinopel,
da. . . . . . . 5.564
2.233
4.196 wav..

9. 11.
208.
100.
143.5
17.
89.25
134 875
58.25
221.
105.
145.25
114.75
68.75
64,75
78.
107.
142.
140.5
119.
44.

46.
208.25

Briet
22.93
16.50
81.005
71.35
g1.80
1.944
0.503
7.402
20.62
5.576
2.244
4.206
4.314

Metallnotierungen.

Die amtlichen Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom 9. Nov.
ſtellten ſich für Kupfer (Tendenz ſtetig) Januar 119,75 (119,5), Februar
119,75 (119,5), März 119,25 (119,5), April 119,25 (119,25), Mai 119
(119,26), Junt 119 (119,25), Juli 119 (119,25) Auguſt 119 (119,26),
September 119 (119,25), Oktober 119 (119,25), November 119,5 (120,5),
Dezember 119,25 (119,5); Blei (Tendenz leicht befeſtigt) Januar 41
(41,5), Februar 41,5 (41,75), März 41,5 (41,75), April 41,75 (42), Mai
42 (42,25), Juni 42 (42,5), Juli 42 (42,25), Auguſt 42 (42,5), September
42,25 (42,5), Oktober 42,25 (42,5), November 40,5 (41), Dezember 41
(41,25); für Bink (Tendenz ſchwächer) Januar 81,75 (52,25), Februar
51,25 (51,5), März 51 (51,5), April 51 (51,5), Mat 51 (51,5), Juni 50,75
(51,25), Juli 50,5 (51,25), Auguſt 50,5 (50,75), September 50,5 (50,75),
Oktober 50,5 (50,75), November 52,25 (53,25), Dezember 52,25 (52,5),
Die Metallnotierungen ſtellten ſich an der Londoner Börſe vom 9.
Nov. für Kupfer (Tendenz ſtetig) Standard p. Kaſſe 58½/., 3 Monate
58½ Settl. Preis 587/., Elektrolyt 631/.¾, beſt ſelected 62½ bis
½, Elektrowirebars 63½, Zinn (Tendenz ſtetig) Standard p. Kaſſe
2582/.½, 3 Monate 252½/½, Settl. Preis 258½, Banka (inoff. Not.)
271, Straits (inoff. Nor.) 266, Blei (Tendenz ruhig) ausländ, prompt
20¾½, entft. Sichten 20‟/., Settl. Preis 20:/, Bink (Tendenz ruhig)
gewöhnl. prompt 251 entft. Sichten 25‟/., Settl. Preis 257/,, Queck=
ſilber
(inoff. Not.) 23, Wolframerz (inoff. Not.) 13.

Produktenberichte.

Frankfurter Produktenbericht vom 9. Nov. Weizen iſt weiter ſtark
angeboten. Futtermittel im allgemeinen ruhig. Weizenkleie im Preiſe
rückgängig, dagegen Roggenkleie geſucht und im Preiſe ¼ R.=Mk.
teurer. Futtermehle liegen ſehr ſtill, während für Nachmehle Nachfrage
beſteht. Hochwertige Olkuchen finden nach wie vor gute Abnahme. Das
Mehlgeſchäft iſt weiter ſchleppend. In Kartoffeln iſt die Nachfrage
gering, aber auch das Angebot nicht drängend, doch ſind die Preiſe zur
Zeit ſtetig. Die Preiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt: Weizen I, 26; II 24,76;
III 22,7523,50; Roggen 25; Sommergerſte 2628; Hafer inl. 22,75 bis
24; Mais 1919,25; Weizenmehl 37,7538,25; Roggenmehl 34,25
34,75; Weizenkleie 13 und Roggenkleie 14.
Berliner Produktenbericht vom 9. Nov. Vom Auslande lagen
ſchwächere Berichte von den geſtrigen Terminmärkten vor und auch die
Cifoffertern waren teilweiſe ermäßigt. Vom Mehlmarkte fehlt hier weiter
jegliche Anregung und am Effektivmarkt hat ſich die Situation gegenüben
den Vortagen auch wenig geändert. Das Angebot iſt ſowohl in Roggen als
auch in Weizen keineswegs groß, gutes Material findet ziemlich ſchlank
Unterkunft, während geringe Qualitäten nach wie vor vernachläſſigt
ſind. Am Lieferungsmarkte hat ſich die feſte Grundſtimmung für Roggen
erhalten. Ein geſtern hier bereits verbreitetes Gerücht, daß die in den
nächſten Tagen zu erwartende Ernteſchätzung des deutſchen Landwirt=
ſchaftstages
für Roggen einen gegenüber der letzten Schätzung erheblichen
Minderertrag zeigen ſoll, war für die Tendenz mitbeſtimmend. Bisher
fehlt für dieſes Gerücht jegliche Unterlage. Am Weizenmarkt machte ſich
Deckungsbegehr geltend, ſodaß die Preiſe gleichfalls höher einſetzten,
Das Mehlgeſchäft blieb bei unverändertenMühlenforderungen ſchleppend,
Für Hafer zeigt ſich bei eher kleinerem Angebot beſſere Kaufluſt. Gerſte
blieb über Bedarf angeboten,
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chieago, 9. November, (Priv.=Zel.)
Weizen: Auf den heutigen Wochenwetterbericht und größere kana=
diſche
Ankünfte verlief der Markt in überwiegend ſchwacher Haltung.
Mais: In Grwartung des morgigem Berichts des Ackerbauamtes
überwog heute das Angebot des Auslandes, ſo daß der Markt i ſchwä=
cherer
Haltung verlief.
Roggen: Der Markt verlief in feſterer Haltung auf ugünſtige
Wetterprognoſen und Käufe für bſtliche Rechnung.
Hafer: Verſtärkte Ablieferungen der Farmer und geringere Loko=
nachfrage
bewirkten einen ſchwachen Marktverlauf.
* New York, 9. Nov. (Priv.=Tel.)
Kaffee: Auf enttäuſchende braſiligniſche und europäiſche Kabel wunn=
den
Liquidationen vorgenommen. Später zeigte ſich wieder Deckungs=
bedarf
.
Zucker: Die geſtrige feſtere Haltung an den ausländiſchen Mäukten
bewirkte heute Anſchaffungen für kubaniſche umd europäiſche Häuſer.
Baumwolle: Nach anfänglicher Befeſtigung auf die ungünſtige Wet=
terlage
und feſtere Kabel kam es unter dem Eindruck der anſtlichem
Ernteſchätzung zu einem ſtarken Kurseinbruch, Wallſtreet und der Südem
ſchritten zu großen Abgaben. Später zeigte ſich Deckungsbedürfmis, ſo
daß die Termine 2040 Punkte aufholew konnten. Die Stimmung bließ
bis zum Schluß nervös.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 9. Nov.)
Getreide: Weizen, Dez. 125½, März 129½, Mai 131½: Mais,
Dez. 84½, März 89, Mai 92½; Hafer, Dez. 49½, März 51, Mat
52; Roggen, Dez. 99½, März 10234, Mai 104.
Schmalz: Dez. 11,95, Jan. 12,325, Mai 12,625.
Fleiſch: Dez. 10,50, Jan. 11,60, Mai 11,75; leichte Schwein=
8,759,60, ſchwere Schweine 9,6010,00; Schweinezufuhr Chi=
cago
20 000, im Weſten 90000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 9. Nob.)
Getreide: Weizen Nr. 2 rot 146½, hart 140½; Mais neu ank.
Ernte 93½; Mehl ſpring wheat clears 6,506,90; Fracht nach
England 2,33,3; nach Kontinent 1415.
Schmalz: Prima Weſt. loco 12,75; Talg extra 8½.
Kakav: Tendenz willig, Umſatz in lots 204, November 15,00,
Dezember 14,55, Januar 14,38, Februar 14,28, März 14,27, April
14,27, Mai 14,/43, Juli 14,53, Sept. 14,66, Loco 15½.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
In der vſtoberſchleſiſchen Binkproduktion iſt im September eind
Wendung zum Beſſern eingetreten. An Zinkblende wurden 91 533 To.
gefördert (im Auguſt 18 538 To.). Die Rohzzinkerzeugung ſtieg vom
11 166 To. im Auguſt auf 11.225 To. im September.
Der zum Staatskommiſſar an der Düſſeldorfer Börſe ernannte Re=
gierungsdirektor
Hild hat ſein Amt am heutigen Tage angetreten. In
der Vorſtandsſitzung hieß ihn der Börſenvorſtand, Kommerzienratz
Trinkaus, mit herzlichen Worten willkommen.
Wie bereits gemeldet, ſoll in der außerordentlichen Hauptverſamm=
lung
der Deutſchen Nähmaſchinenfabrik von Joſ. Wertheim, Frankfurtz
a. M. ein Intereſſengemeinſchaftsvertrag wit der Maſchinenfabrik Gritz=
ner
A.=G., Durlach, abgeſchloſſen werden. Die Produktion des Frank=
furter
Unternehmens ſoll nach Durlach verlegt werden.
Die Hauptverſammlung des Zweckverbandes Weiherzentrale ge=
nehmigte
einſtimmig den von der Verwaltung beantragten Anſchluß an
die Rheiniſch=Weſtfäliſche Elektrizitätswerke A.=G.
Wie aus Luxemburg verlautet, ſoll die franzöſiſche Elektrizitäts=
geſellſckaft
Schwierigkeiten bei der Aufbringung der für den Auftrag der
Elektrifizierung Luxemburgs geforderten Kaution von 100 Millionen
Franken haben.
Die bekannte Kaligeſellſchaft Blodelsheim, die vor zirka einem
Fahr unter Verleihung ausgedehnter Grubenfelder durch den fran=
zöſiſchen
Staat im Elſaß gegründet wurde, iſt nunmehr fündig ge=
worden
. Es handelt ſich um Kalivorkommen im Weſtteile ihrer Gruben=
felder
, die in Tiefe von 1025 Meter angebohrt wurden.
Wie wir erfahren, beabſichtigt die Pariſer Untergrundbahn eine
Anleihe von 350 Mill. Franken aufzunehmen. Der Erlös ſoll zum
Ausbau der Geſellſchaft dienen.
Im Oktober 1927 betrug der Wert der Ausfuhr aus der Tſchecho=
ſlowakei
2008 Mill. Ke., der Wert der Einfuhr 1853 Mill. Ke. Die
Außenhandelsbilanz iſt daher im Oktober mit 154 Mill. Ke. aktiv.
Die Bank von England verkaufte Barrengold im Werte von 10000
Pfund Sterling; außerdem gelangten Goldmünzen im We te von 5000
Pfund Sterling zur Ausfuhr nach Spanien und 5000 Pfund Sterling
nac, wolland.

[ ][  ][ ]

wenige Tage!

Freitag, den 11. November, abends 8 Uhr,
in der Turnhaue am Woogsplatz
Oeffentliche

Redner:
Reichstagsabgeordneter
Von Kardorff
Landtagsabgeordnete
Frl. Birnbaum
Landtagsabgeordneter
Gintrit fei. Bingelden Eintrit fei.

17436mdf

Deutſche Volkspartei

Ke

Preiſo‟

Kleirrn
Au eſeh=
Donnerzn
An zejuhu
Ende.

Kärml
Krrf
Ariernuf

Klavien

Gft 44

Donnerstag, den 10. November 1927

Der Nexer im Orpheum ADer Hexer im Orpheum
Der Nexer im Orpheum
Der Mexer im Orphenf
Barmstadts Tagesgespräch ist der Heken

Kriminalstück in 6 Bildern von Edgar Wallace in der Berliner Besetzung, mit: Hans Mierendorkf,
Friedr. Lobe, Ernst Wendt, Georg Baselt, Marion Heiden usw.

Im Interesse des Spannungsgehaltes des Stückes und somit im Interesse der ferneren Besucher wird höfl. gebeten
(17501
ae über die Lösunz, resp. die Person des Heser Stillschweigen zu bewahren z

Mur noch
wenige Taze

Restaurant Bender

Heute Donnerstag von 18 Uhr ab
PANSA

mit feinster Füllung und Trüffeltunke
Mk. 1.50
das gute Frühstück zumElnheitspreis
von 70 3.
Gesellsehaftszimmer für 2025 Personen.


Gaei
Biül /y
WilheennA
Mitw,
Johaar0
Margey
Beſſtu
Käth‟
Gret.
Kittrug
Mela?
Hanss?
Hansu
Cal

Karl 55
Wermic
Uric im
Hernnzurt
Richocie=

Hugein
Rudarff
Robetiwe
Pauk 3/k

730048/

empfiehlt ſich z. Ausarb. v. Sachverſtändigen
Gutachten, Ausarb. v. Konſtruktionen und
Zeichng,, ſowie Anmeldg, von Patenten.
Dipl=Ing. Carl An, Wilhelminenſtr. 13,
(16241a
Telephon 134

abzugeben, Petzold
Griesheimer Schießplatz,
Wirtſchaftsviertel.
(*30092)

Nähmaſchinen
Teilz.), Grafenſtr. 4
(*30052
(Laden).

Deutſche Oemokratiſche Partei

am Donnerstag, den 19. Rovbr., abds. 8 Uhr, im Städt. Saalbau
Redner:
Reichstagsabgeordneter Dr. Heuß=Berlin:
Mainlinie oder Einheitsſiaat.
Apotheker Donat=Goddelau:
Wo ſitzen die Feinde von Handwerk und Gewerbe?
Rektor Reiber, M. d L.=Darmſtadt:
Beamte und Wahlkampf.
(17430md

Achtung!
Stimmung Muſik Gaudi
in der
Bessunger Turnhalle
Heute Abend großes Preisdirigieren
Beteiligen kann ſich jeder Mann, nach
Einzeichnung in der Liſte. Auch Damen
ſind erwünſcht. Außerdem haben verſch.
Geſangsvereine zugeſagt um mit herrlichen
Liedern den Abend zu verſchönern. / 30113
Schirme
größte Auswahl zu
billigſten Preiſen.
überziehen u. rerarieren.
Johanna Techel/ß
Schillerpl. 3,i. Uhren=
haus
. Kein Laden.
(9748a
usch
f. neu,
verrenradfür 5o.,4
zu verkaufen (*30036
Liebigſtraße 54, I.

NEU
GEIST
Freitag, 11., abds.
8 Uhr,
Loge, Sandſtraße 10,
Vortrag:
Das iſt Dahr=
(17444
heit?
Strömungen unſrer
Zeit Das Ewige
PraxisAusſprache.
Gäſte willkommen.
Unkoſtenbeitrag.
Torvedd=
Schreibma ſchine
billigſt (16987a
Donges & Wiest.

Harl Jörn
Ar en und
Lieder
I Verster
Klavier=
kompoſitionen

Kleln. Haus
(*30060)

2 Kachel, 1 eiſerner
Ofen, 1 Gasherd, 1
Föhn, 110 Volt, Kin=
derwagen
, 1 Noten=
ſtänd
, b. z. vk. (30072
Grafenſtr. 23½, III

Brennabor
6/25, Vierſitzer, tadel=
los
laufend, ſehr
billig. (17350imd
J. Donges & Wiest.
Landesrieater.
Großes Haus.
K 5 Bühnen=Bolksbund
Schülermiete weiß 1
Donnerstag, 10. Nov.
Anfang 19.30 Uhr
Ende gegen 23 Uhr
In der Neuinſzenierung
Das Käthchen
von Heilbronn
oder: die Feuerprobe
Großes hiſtor. Ritter=
Schauſpiel in 5Akten
14 Bildern) von
Seinrich von Kleiſt

Hanss!
Karl Iu
Gothurn
Kurtthm
Spielnuzgr
Wiltr. 61

Besucht die 2. Bezirks-Geflügel-Ausstelluf
am 12. u. 13. Novbr., in Ober-Ramstadt, Saalbau Sun
des Starkenburger Geflügelzlchter- Verband=
veranstaltet
vom Verein für Vogel- und Geflügelzucht
Ober-Ramstadt, Geöffnet bis 6 Uhr abends

Talaselkesthlent
Griesheim bei Darmstadt Haltestelle der Linie 9

Voranzeige! Samstag,
12. November ! Groges Winzerfest
verbunden mit Hahnenessen /Ausschank v Traubenmost
Autove bindung bis 3 Uhr Nachts. (:30089
Heute Donnerstag ab 4 Uhr: mu KONZERrm
Es ladet kreundlichst ein Ernst Schnelder.

Fahrräder
Grammophone
aufTeilzahl., wöchent=
lich
3 Mk. 13500a
Franz Zürtz
Ludwigſtraße 13
Telephon 2952.

19
IM.Frled

Speiſekarta
gelbe Induſtrie) ausgeladen.
Ztr. 4.20 , frei Keller per-d
Weitere Beſtellung nimmten 4
Landtte!
Franz Buttler Teiefaß

In

Staatspapiere
a)Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl.
Ausloſ.-Sch. I. Teill 49.8
I.Teill
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld ohne Aus=
loſungsſcheine
.. 11.25
42 Di. Schutzgeb.
Anl. .......

b) Ausländiſche
5% Bos. E. B. 1914
56L.Inp. 1914
4½%1898 ....
4½% 1908 ..
4% Bosnien ..

5 2 Bulg. Tabak.02/ 17
4½%Oſt. Staatsr.
v. 1913, Kdb. 1918 3.8
4½%Oſt. Schatz. 14 30.25
Lſ.% Oſt. Silberr. 2.s
155 Goldr.
42 Oſt. Goldrente
lt. Innsbr. Abk.
(% reinh R.(k.)

2 Port,(Spz.) II
Af 35
52Rum am. R.03
4½%nGold 18.:. 13.95
12 am kon.
4.6
1% am.05
Jlte.
½ Türk. (Adm./ 03
(Bagd.)
(Bagb.)
unif. 1903
1911 Zoll.

% Ung. Goldr.
(t. Innsbr. Abk.)
48 Ung Staatsr.
b. 10 ....."
49Ung. Kronr. .
3% Ung Eiſ. Tor
Außereuro=
päiſche
.
5%Mex.am. in. abg.
5% r auß. 99
47 Goldo4ſtf. 26.5
22o konſ. inn.
11.25
4½%on Frigat.
535 Tamaulipas T.
Sachwert= Schuld=
verſchreibungen

Mit Zinsberech=
nung

10%Berl. 6.-=Bk. G. 105.25
1 100
625 Berl. St. Goldl 83
820 Darmſt. St.G. 96 83Pr.Centr.Bd.=
8 2, D. Hyp Bankl 27,5
Meining. Goldpf.

*5 Ung. St. 1918
ſt. Tnnsbrok.)
425 Ung. St. 19141
3e6 Ung St 19141
(ſt. Innsbr. Wbk.)
2 Urg Godr..

23.9
2er

7 Dresd St.:G.
7%Frkf. St.=G.
62o
89 Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr. ..
700 Frkf. Hyp.=Bk.
Ooldpfr=
8%0 Frkf. Hyp.=Bk.=
Goldpfbr.
20 Frrf. Pfbr.=Bk.
R
Frkf Goldpfbr
8% Frkſf. Pfbr=chk.
Goldpfbr.
5%e Frkf. Pfbr. Br.
Goldpfbr.
H.=St. Gold=
zn
.
18% Heſſ. Land.=Bk.
Goldpfbr.
77 Heſſ. Land.=Bk.
Goldpfbr. ..
ISAlSch-Werk.esl

94
90.5

95.5
95.5

98.75
95.5

10%Komm.Elektr.
Mark (Hagen)
Goldobl.
829 Komm. Obsbk.
Darmſt., Reihe I
82 K. Landesbank
Darmſt. Reihe II
8% Ldwgshf. Stadt=
Goldanl..
72M. KraftHöchſt
8% Mainz.=St.=G.
820 Mannh. St.=G.
6% Mannh. St.=G.=
72 M.=Stahlw. 27
8% Naſſ. Ldb. Gold
8% Nbg. St. Glbal.
82 Pfälz. Hyp. Bk.
Goldpfbr.
72 Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
820 Pfälz. Hyp.=Bkl
Goldpfbr.
8%o Pforzh. St.=G.
82% Pirmaſ St.=G.
Cr.=Bk. Gldpfbr.
89 Pr.Centr.=St.=Goldpfbr.
720 Pr.Centr.=St.=Goldpfbr.
80 Rh.=byp.=Bk.
Goldpfbr. ....
....
4½% Lig Pfb.
4½% Anteilſch.
7½LRh. Stahlw.
11
10SRh.=Weſtf.B.
Gr.=Bk. Goldpf. 103
Südd. B.Fr. B.
Goldpfdbr.
2 V. Stahlw. Düſ=
ſeldorfbyp
.= Gld=
ob
. mt Option
7% V. Stahlw. Düſ=
eldorföhp
.=Gd.. ohne Option
2aBiag(B. Ind.. Bln.) 97 .=

18%BoigtcHäffner
Goldobl. ..../ 93
101
8%Württbg. Hhp.=
Bank Goldpfbrf. 95
96.5
Ohne Zins=
97
berechnung
92,75 1 5% Bdw. gohl 23/ 12.6
86.5 62aGroßkr.Mannh.
94
Kohl., 23 13.6
6%Heſ.Brk.=Rg. 23
77
5% Heſſ Volksſtaat
86
Roggen ...23/
95
520 Pr. Kaliw. ..!
5% Pr. Roggenw.
52% Südd. Feſt.B. 6/ 2.22
98.5
Borkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
95
Bahr. Vereinsb. ..
90
Bahr. Handelsb.
94.5 Bahr. Hypu. Wechſ.
91
Berliner Hyp.=Bk.
Frkf. Hyp.=Bk.
99.5 Frkf. Pfandbr.=Bk. 15.55
Hamb. Hyp.=Br.
98
Mecklb. Hyp.=u. Wb.
Meining. Hhp.Bk. 11.5
93
Nordd. Gr. Cr.=Bk.)
Pfälz. Hyp.=Bk.
*
98
Preuß. Bod.=Er.=B.
94.75 Pr.Cent.=B. Cr. B. 4.8
90 Preuß. Pfdbr.=Bk. 12.
75.1 Rhein,Hyp.=B.
47.75 Rh.=Wſtf. B.=Cr.B.
Südd. Bodenkr.
111 Bürtt Hyp Bk.. .
Staatl. od. prov.
98.s I garantiert
93 ben. L.=Hyp.=B. 10.6
Landesrr. Caſſel
97
Naſſau. Ldsb.
ge
Obligationen v.
90.75 ) Transportanſt.
142 Eliſ.=Bahn ſtfr.
42 Galiz Carl.
86.25
Lud.B. 4.3
abg.
4

Rof. Sb (S.Rfr.

26GAtebſt. Südb.,
2,60 Neue . n.
4%Oſt. Staatsb. 83
820Oſt. 1.b.8.E.

Südd. Dise.=Geſ. 135

3%Oſt.
320
3%
3%0
3%0
3%Oſt.

abg.
D.Em.
abg.
1885 .
abg.
Erg. Netz

14.7

37Oſt. abg.
3% RaabOebd. 83
379
91
97
6
% Rud. Silber ..
425 Rud. (Salzka.)
4½%Angt., S. 1.
41,%0 Anat., S. II
4½% Angt. S.III
Jo Salon.Monaſt.
8% Tehuantepee.
4½%
Bank=Aktien
Alg. D.=grebit.
Rad, Bk. ..
Bk. t. Brauind. 160
Barmer Banko. 1126.5
Bah. Hyp.=Wchſ. 1141.25
Berl. Handelsgeſ.
Comm.u. Privatb. 1154
Darmſt.u. Nat.=Bk.
Deutſche Bank .
D. Eff.u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk.Mein..
D. Vereins=Bk. ./ 98.5
Disk.=Geſellſch. 1141 25
Dresdener Bk....!
Frankf. Bk. .
Frankf Hypth =Bk./131.5
Frrf. Pfdbr.Bk. 131
Gotha. Grundkr. Bk./139,5
Lur Intern.Bank
Metallbank.
Mitteld Creditb.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Pr. Bo.=Creditbank 117
Hyp.=Akt.=Bank 1
Reichsbank=Ant. 1
Rhein.Creditbk. /126.5
Rhein=Hyp=Bk.
Säbd. B.Frebitbl.

22.25

21.75
19"

158
201
149
123
118,25
142.5
1116.5
6.5
1127:25

128
188.5

Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein!
Bergwerks=Akt.
Buderus
Eſchw. Bergw. .
Gelſenkirch. Bgw. 133.75
Harp. Bergb.
Flſe Bergb. St. . 203.5
Genußſchein 108
Kali. Aſchersleben 1147.5
Kali. Weſterregln.
Klöcknerwerke (abg
Lothr =Hütte)
Mannesm.=Röhr. 138.5
Mansfelder ...
Oberbedarf.
Otavi=Min.=Ant. . 35.5
Phönix=Bergb.
Rhein,Braunk.
Rhein Stahlw.
Riebeck Montan. 139
SalzwerkHeilbronn/179.5
Tellus Bgb.
Ver. Laurahütte 67.25
Ver. Stahlwerke 1102.75

39
17.5

89
159.5
Kali. Salzdetfurth /208 Daimler=Benz A.8.

104
93
157.5
110

Frankfurter Kursbericht vom 9.Rd
24.25 Schulßs, Grt:
59.5 Heyligenſtaedt.
71.5 Hilpert, Armatur. 70 Seilind. B.4
Siemens Ge==
178
Hindrichs=Aufferm.
Siemens E=
Hirſch Kurfer
Südd. Imnrl
Brem.=Beſiah=Hl. 71
Hoch=Tief Eſen. .. 85
156 Südd. Zucks
Holzmann.
60 shür Sief a4
Fement.,Heibelb. 133.75 Holzverk. Ind.
Hydrom. Breslau:

Induſtrie=Akt
Brauereien
Eichbaum(Mannh. //271
182.55
Henninger
Hereules Heſſiſche 138
Löwenbr.=Münche 310
Mainz. Aktienbr.
Schöfferhof(Bind.) 301
Schwarz=Storchen 1172
Tucher, Nürnberg 160
Berger
165
Artum Berlin.
Adler &Oppenh 157
Adlerw. iv. Kleyer)/ 84.5
6SE.A. G. Bzg. A.
59.5
506A.E. G.Bzg. B 73
A.E. G. Stamm 149.75
Bad. Maſch. Durla 141
Bad. Uhren, Furtw. 15.1
Bamag=Meguin . 39
Baſt Rümnberg .. ./237

Bahr. Spiegel.
Beck & Henkel.
Bergmann El
Bing. Metoll.
Bürſtenfor. Erlang
Cement. Karlſtadt
Cement Lothr.
Chem. Abert. .../4
Chem Brockh.
Chem. Milch
Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Erdöl ..1
D. G.u. Silb. Scheid. 178.75
O Linoleumw. Bln.)
Dingler, Zweibrück.)
Dresd. Schnellpr. 1126.5
Dürkoppw. (St).
Dürr. Ratingen
Dnckerhoff & V
Einenw. Kaiſersl.
E Licht u. Kraft. 181
Gl. Lieferung .. 3
Eli. Bad Wolle
Email, Ulrich.
Enzinger Werke
Eßlinger. Maſch.
Etlinger Spinn. 9
Faber Bleiſtiſt.
Faber & Schleicher
Fahr, Birmaſens.
Farbenind J. G. ſ9
Felten & Guillegu. 1
Feinmech. (Fetter),
Feiſt. Selt.
Frankfurter Gas 1
Frankfurter Hof
Frkf.=M. Pok. u. V.
Geiing & Cie
Goldſchmidt, Th
Gotha Waggon.
Gritzner Maſch. 114.5

187
110
*.
94.5
72.25
118.55
226
66
35
149.75

98.10

Grün & Bilfinger 1149

Hafenmühle Frkft.!
Haid &c Neu
bammerſen
Hanfwv. Füſſen
Hanſa=Llond, Br.
Hartm. & Brau.

133

98.5
Fnag .
JunghansSt.
82
Kammg. Kaiſersl. 188.5
Karlsruher Maſch. 17.5
Karſtadt. N.
136.75
Klein, Sch &Becker/110
Knorr, Heilbronn 1158
56.
Konſerv. Barun
Krw. Al=Württbg. 98
Krauß E Co
149
Lahmeyer
Lech, Augsburg 112
Lederw. Rothe
Lederw. Soicharz.
Lingel Schuhw.
Löhnberg. Mühle 40
Ludwigsh. Walzm. /118
Lüdenſcheid Metall
Mainkraft Höchſt.
Mars=W. Nürnberg 121
Metalige) Frkf. 1171
Miag Mühlenb.
Moenus Stamm 64 5
66
Motorent. Deutz
Motoreni, Oberurf. 75.25
Münch Lichtſpielk.
98
Neckar). Fahrz
Neckarw Eßlingen
zo1
Peters Union.
Pfälz. Näh. Kayſer! 52
25
Philipps.
Vorzellan Weſſel 32
Nein Gebb. ESchall
139
Rhein Gletr.
Rhenania Kunheim! 52
78.10
Rütgerswerke.
Schneid. 8 Hanau.) 58
Schnellpr. Frant. 80.5
Schramm Lackfr. 112
Schriftg Stemp 121
Schuckert Elektr. 1160
Schuhfbr. Weſſel. 6=
45
Schuhf. Herz :.

nhren Fur=
Unterfr. Krn
Beithwerke
Ver f. Cher
Verd.Olfbm
Ber Foßf.
Gummi Bir. 4
Pinſel Nürr=
Ultramarim !
Zelſtoff 9e
Vogtl. Moſe
Boigt & Ha2
Bolthom Ss
Bahr & Frr).
Begelin Ru
Zelſt Aſcha
Mem
Zel
Transvort
Berſicherunss
Dt. Reichsb.
A. Dt. Giſern=
A. Lokalb. 1
Dt. Eiſenb=
Schantu
ſdd. Eiſ
Hapag
Nordd

[ ][  ][ ]

wer 312

es & Wiest.
1.3 Uh
gen B Uhr
Käthchen
leilbronn

as Nammende Meer.
Roman von Werner Scheff.
(Nachdruck verboten)
hümmert das mich? entgegnete Gubaſſy achſelzuckend.
ſen ſich vor anderen zu verantworten haben.
lieben den Spieß umzudrehen, lachte der Chemiker
em Stockhieb und ein Steinwurf können an der Tat=
mndern
, daß man mich und die Arbeiter belogen hat.
u Sandre er dem Ungarn wieder den Rücken und trat
f.. heran, auf dem ſich Düſtingen ſoeben emporrichtete.
vintzte Sie darum, Herr von Düſtingen, dieſes Haus ſo
ons Ihre zu betrachten, wie es Ihnen zu Ihrer Er=
twendig
erſcheint, ſprach er zu dem Verwundeten,
ſüioak führte Sie zu unrechter Zeit nach Stubinten. Es
d. daß es ſo gekommen iſt.
mn mit dem Verband um Kopf und Schläfe blickte
rnit bitterem Vorwurf an. So weit haben Sie es
ch Brakke! ſtieß er erregt hervor.
SSie die Liebenswürdigkeit und beſprechen Sie Der=
zui
wir unter vier Augen ſind bat Herbert.
ſowen recht ich muß mit Ihnen allein ſein.
wandte ſich Herbert an die alte Frau, Herr von
ſnifrhlt ſich ſo wohl, daß er deiner Hilfe nicht mehr be=
zum
nicht böſe, wenn ich dich bitte, uns zu verlaſſen.
Bäkkte dem Mädchen und ging. Gubaſſy erhielt von
lmden Auftrag, nach dem Beamtenhaus zu ſehen, um
niluen Untergebenen in Verbindung zu ſetzen. Halten
ſiühter drüben nicht lange auf, rief ihm der Gatte der
üies nach, in einer Viertelſtunde fahren wir nach der
0. Sie wiſſen, heute ſind wir dort unbedingt nötig.
fu Bratke war mit dem Verwundeten allein. Düſtingen
zu* dem Ruhebett aufgeſetzt. Er war noch blaß und
ohrar nach Sammlung. Sein Verhalten dem Chemiker
zükubrwies, daß er ſich hütete, offen mit ihm zu brechen.
niellm aauch ſeine erſten Worte wie ein ſanfter Vorwurf.
i onnten Sie uns das antun, Doktor Brakke? Haben
un Sie verdient? Wir haben uns doch mit Ihnen auf
ſetl hen Fuß geſtellt und Ihnen niemals etwas in
Aselegt. Gerade ich habe ſtets wie ein alter Freund an
hatdelt. Das, was Sie mir vorwerfen, geſchah doch
zſuie. Denn wer hat davon den größten Vorteil, wenn
alltBeſellſchaft mit großem Gewinn abſchließt?
züüinen Rechenſchaftsbericht der Geſellſchaft bin ich im
ligmcht zu haben, gab Herbert zur Antwort, der mit
rtſt verſchränkten Armen an einen Seſſel gelehnt vor

Donnerstag, den 10 November 1927

Seite 15

dem Verwundeten ſtand. Ich glaube auch kaum, daß Sie
damit etwas anderes bei mir erreichen werden, Herr von
Düſtingen, als daß ſich der Ekel vergrößert, den ich gegen alles
Geſchäftliche verſpüre. Betrachten wir lieber das rein Menſch=
liche
. Und da kommen Sie herzlich ſchlecht fort. Das Urteil
haben die Arbeiter geſprochen, die in allerdings unverantwort=
licher
Weiſe gegen Sie Stellung genommen haben.
Düſtingens Antlitz färbte ſich rot, als ſchimmere noch das
Blut auf ſeinen Wangen, das Mutter Brakke vor wenigen
Minuten ſo ſorgſam abgewaſchen hatte. Der alte Gegenſatz
zwiſchen ihm und dem Chemiker war nicht zu überbrücken. Er
hatte beabſichtigt, es einmal mit kluger Zurückhaltung zu ver=
ſuchen
, aber er ſah ein, daß ihm Doktor Brakke überlegen war.
Die Schurken werden es büßen, preßte er wutentbrannt
hervor, ich werde die Polizei von dem Vorgefallenen verſtän=
digen
und die Schuldigen beſtrafen laſſen. Hüten Sie ſich,
Doktor, auch Sie dürften in die Angelegenheit verwickelt
werden.
Etwas Angenehmeres könnte mir nicht paſſieren. Ich
wäre ſtolz, für die Täter ein gutes Wort vor Gericht einlegen
zu dürfen. Denn wiſſen Sie, Herr von Düſtingen, was ich dem
Richter ſagen würde? Wohl ſind es Uebeltäter, die hier ab=
geurteilt
werden, aber was iſt ihr Verbrechen gegenüber der
Tat, die ihren Zorn herausgefordert hat?
Düſtingen biß ſich die Lippen faſt blutig. Er hätte gern
heftig geantwortet, aber ſeine Lage war eine derartige, daß er
den Doktor nicht reizen durfte.
Alſo gut ... wir haben etwas getan, was in Ihren Augen
unverzeihlich ſcheint, nahm er nach kurzem Ueberlegen wieder
das Wort, aber ich gebe Ihnen zu bedenken, daß Sie uns alle
beinahe ruinieren, wenn Sie die Geſellſchaft in die Luft ſpren=
gen
. Und etwas anderes bezwecken Sie wohl nicht, indem Sie
die Arbeiter gegen uns ausſpielen.
Sie wiſſen nur zu gut, Herr von Düſtingen, daß die Aqua=
nit
=Werke deshalb beſtehen bleiben werden. Aber der große
Kriegsgewinn wird uns natürlich entgehen. Seien Sie alſo
aufrichtig: Ihnen und Ihren Helfern bangt um den Profit.
Meinetwegen, ich leugne es nicht. Aber es iſt doch auch
Ihr Vorteil.
Ich verzichte darauf. Es wäre Geld, an dem Blut klebt.
Da war es Doktor Brarke, als zucke die Hand des Mannes
auf dem Sofa empor. Ja, er hatte ſich gewiß nicht getäuſcht.
Düſtingen hob die Rechte bis zur Höhe ſeiner Bruſt und ließ
ſie dann ſinken. Sagte aber mit ſonderbarer Betonung: Viel=
leicht
iſt es zu ſpät, Doktor, dieſes Blutvergießen zu ver=
hindern
.
So ſoll wenigſtens mein Gewiſſen frei von Schuld ſein.

Genügt Ihnen nicht das Bewußtſein, daß Sie bisher vom
den Lieferungen nichts geahnt haben?
Nein. Denn zu allen meinen Bedenken tritt noch die Er=
wägung
, daß England der Feind meines Vaterlandes iſt. Ich
will ihm nicht behilflich ſein, die Weltherrſchaft zu erringen.
Und wieder hob ſich die Hand Düſtingens, und wieder ließ
er ſie zaudernd ſinken, wie jemand, der ſich nicht zu einem Ent=
ſchluß
aufraffen kann. Es wäre möglich, Doktor Brakke, daß
Sie auch das nicht mehr ungeſchehen machen könnten.
Ich verſtehe Sie nicht, Herr von Düſtingen. Sie ſprechen
wie jemand, der etwas verheimlicht. Aber mir ſoll es recht
ſein. Ich gehe meinen Weg, ohne mich behindern zu laſſen.
Sie werden Ihren Schwiegervater ſchädigen. Der Name
Robert Ernſtheimer wird in den Skandal verwickelt werden, der
aus Ihren Handlungen unbedingt entſtehen muß.
Herbert Brakke hatte die Blicke zu Boden geſenkt und
zögerte mit der Antwort. Daran iſt er ſelbſt ſchuld, ſtieß er
dann leiſe hervor, ich kann ihn nicht ſchonen.
Aber ſchonen Sie ſich ſelbſt, ſagte da plötzlich Düſtingen
in einem ganz anderen Ton. Es klang wie ein Angriff, auf=
reizend
, ſcharf und voll Entſchloſſenheit.
Man wird meinen Namen nur mit Bedauern nennen,
Herr von Düſtingen, denn er iſt der eines Betrogenen.
Ja, der eines Betrogenen, lachte der andere voll Hohn,
wie richtig beurteilen Sie das, Doktor Brakke. Um aber Klar=
heit
zwiſchen uns zu haben, will ich ehrlich mit Ihnen ſprechen.
Wenn Sie es wagen ſollten, Ihre Abſichten durchzuführen, und
wenn Sie nicht innerhalb von vierundzwanzig Stunden dafür
geſorgt haben, daß unſere Arbeiter wieder ihre Pflicht tun, ſo
werde ich nach dem bibliſchen Grundſatze handeln: Aug um
Auge, Zahn um Zahn!
Der Chemiker blickte den erregten Mann fragend an. Was
beabſichtigte ſein Widerſacher? Womit drohte er ihm?
Sie ſind im Irrtum, wenn Sie denken, uns in der Hand
zu haben, fuhr Alfred von Düſtingen mit geſenkter Stimme
fort, zumindeſt beſitze auch ich eine Waffe, ich, gegen den ſich
Ihr Angriff in erſter Linie richtet. Und ich werde dieſe Waffe
gebrauchen, wenn Sie ſich nicht fügen ſollten.
Begnügen Sie ſich bitte nicht mit Andeutungen, Herr vom
Düſtingen, rief Herbert Brakke entſchloſſen, wie ſieht Ihre
Waffe aus?
Aug’ um Auge, Zahn um Zahn wiederholte Düſtingen,
Schwierigkeit gegen Schwierigkeit, Skandal gegen Skandal.
Wenn Sie uns vor aller Welt bloßſtellen, werde ich dafür ſor=
gen
, daß Ihnen das gleiche geſchieht. Es gibt nämlich eine
Ihnen naheſtehende Perſon, Doktor Brakke, über die man
intereſſante Geſchichten erzählen könnte.
(Fortſetzung folgt.)

roenfeier
Sruntag, den 13. November, 11.30 Uhr
AleHaus des Hessischen Landestheaters

Am Flügel:
tst,or Dr. Friedrich Noack
Lieder von Brahms, Mahler, Wolf.
ſechstein Konzert-Flügel aus dem
nolager von A. W. Zimmermann.
Ju 0.75, 1. und 1.50 Mk bei Arnold, am
Imm, Schutter, Elisabethenstraße und an
ise des kleinen Hauses
(*30117

Geſellſchaft
für Freie Philoſophie
Samstag, 12 November 1927,
8 Uhr abends, Otto Berndt=Halle,
Alexanderſtraße 22
Graf Hermann

eI. L0ge / Sandstrasse 10
-Austelk IiMta g. den 15. November 1927, 8 Uhr.
Saalal // Seüler- und Schülerinnen-
Jeibent Vortragsabend der
Hügelaid Beſtnigsschule TheodorHeuser
Fabend!
Heif 2 und 3 Mk. bei Klabier-Arnold, Elisabethen-
Warnoso, Rheinstr. 31, und an der Abendkasse.
alſfin gel Steinway & Sons von Klavier-Arnold.
Elisabethenstraße 28.
17477

über
Amerikaund Europa
Eintrittspreiſe: Mitglieder Mk. 1.15,
Nichtmitglieder Mk. 2.30 (einſchl. Steuer).
Vorverkauf in der Geſchäftsſtelle der
Geſellſchaft für Freie Philoſophie, Parade=
platz
2; Reſt an der Abendkaſſe. (17445

ur als Gott und Dämon. 3 öffentl. Vortrags=
geißungs
=Tage, 11.13. November, in der Städt.
ſr Tonkunſt. Freitag, 11. November, 20 Uhr:
Nie moderne Naturanſchauung
ind das Suchen nach Chriſtuse.
ſon trag von Dr. Joh. Hemleben=Kaſſel.
Geänn der Beſprechung und Fragebeantwortung.
8. Samstag 17 und 20 Uhr, Sonntag 20 Uhr.
u Uhr: Paradeis und Verkündigungs=Spiel.
en 90 J m. St.; für Studenten, Jugendliche,
Wolfsh. 50 , auch ermäßigte und Freikarten.
Die Ehriſtengemeinſchaft.

Biochemischer Verein Darmstadt
Mitgliederverſamm ung beute Abend
8 Uhr im Bürg erhof
anſchließend

unſeres Vereinsheilkundigen
Herrn Nic. Burtſchell. 17485

Prima Spanischer

Dro Flasche
ohne Glas

ohne weitere Koſten
Kopfhöhrer 6,6 Pf.
Lautſprecher 1opf. täglich
Vorführung. Auf Wunſch Beſuch.
(16447a
Auskunft unverb.
RundfunkvermittlungDarmſtadt
Mathildenplatz
Ecke Marſtallſtraße part., Iks

Sabethenstr. 17 Luisenplatz1

gen
ehr
3/49im
Wiest
3445

in einer Stunde 1415
billig und gut.
Thiele Nachf.
nur Dleichſtr. 9, Td.1012.

in großer
11aswahft

Jumper=Schürzen
für Damen, aus hübsch be-
druckten
Stoffen und ge-
streiftem
Baumwollzeug .

Servier=Schürzen
hübsch. Form,m. Durchbruch
garniert, besonders billig

Mehrere gebrauchte

Mele!
preiswert abzugeben. 16491a
Heinrich Arnold

Darmſtadt,

[ ][  ]

in bezug aut Oualität, Auswahl
und Preiswürdigkeit stellen
wenn Sie Ihre Geschenke im
führenden Hause Darmstadts
kaufen. Das zeigt auch wieder
das heutige Angebot in

AIpaka-Bestecken

Tafel-Bestecke, Alp., mod.
Muster ...

nur bei
Christian
ARNOLD
am welßen Turm

.. Paar 1.95
.Löffel, Alp., gemustert 0.50
Kaffee-,
0.25
Kuch.-Gabel mit Schneide,
Alpaka .
. 0.65
Tafel-Bestecke, Alp., 100 gr
Silberauflage . . . Paar 5.00
-Löffel, Alpaka, 100 gr.
versilbert .
2.25

6=Zyl. Innenſt.= Li=
mouſine
, 9/10 PS.,
prima Fabrikat, noch
wie neu, preisgünſtig
abzugeben (17370ids
Benz & Comp.
Grafenſtraße 20/22

Kaffee-Löffel, Alp., 100 gr.
versilbert.
1.:

Dessert-Best., Alp., 100 gr.
versilbert . . . . . Paar 4.45

Vorleger, groß, Alp., 100gr,
versilbert . . . . . . . . . 9.50

Gemüse-Löffel, Alp., 100 gr,
versilbert . . . .
.. 5.45
Saucen-Löffel, Alp., 100 gr,
versilbert . . . . . . . . . 5.45

Vervielkältigungen
Nur Qualitätsarbeit!
1 Seite mit
Papier:
100 X v. 2 90,X an
500 X v.7,30ℳK an
2000 X v. 20 an
Bäumer
Rheinſtraße 8.
Tel. 1223. (16150a

Jönmieten geſucht

Besonders preiswert!
Zuck.-Schaufel, Tort.-Heber
Fleischgabel, gr., Brotgabel
Saucenlöffel, Apfelsin.-Schäl.
Buttermesser, Käsemesser
Nußpicker, jedes St. 830/Silb.
1.45

Büroräume

HERMANN
ROSENTHAL
(17506)

Erdgeſch. od. 1. Stock,
im Zentrum d. Stadt
zu mieten geſ. Ang.
u. J29 an d. Geſchſt.
29964md)

Lagerplatz
zu mieten geſ. (*30081

Ang. u. J. 86 Geſchſt

Eſſen Sie mehr
Hammelfleisch
Von friſcher Schlachtung
8
Köpfe Lunge und Leber
zum billigſten Preis. ( 30097
Ecke Wald= und
Reufer, Saalbanſtraße.

Marken=Fahrräd.
ſtaunend billig. Prüf.
Sie Preiſe. Bei Kauf
Fahrtvergütung. Auf
Wunſch ohne Anzahl.
A. M. Hörz
Lagerhausſtraße 16.
(*17481a)

Junge gebild: Frau
mit 2 Kindern ſucht
wei leere, ſonnige
Halbmanſarden
(Paulusviert., Tinten=
viert
. bevorz.). Auß.
d. Mietpreis werden
wöchtl. 2 Gymnaſtil=
ſtunden
gegeben ſv.
Loheland geprüft).
Angeb. unt. J 68 an
d. Geſchſt. (30044

65 Zimm.=Wohn.
Erdgeſch. od. 1. Stock.
im Zentrum d. Stadt
zu mieten geſ. Ang.
u. J 30 an d. Geſchſt.
(*29965md

Werliefert w. emaill.
gegen Möbl. Zimmer
Kochhero Fahrrad? zum 1. Dez. geſucht.
Angebote u. J 89 Angebote unt. J 62

Friſch von der See!Wan die Gſchſt. (30087 an die Gſchſt. (30033
Beſchlagnahmefreie

Heute eintreffend:

ohne
Kaoliau Kopf

Schellfiſche

zu billigſten Preiſen.

NB.: Friſche Seefiſche ſind für die
Folge jeden Donnerstag
und Freitag in meinem
Geſchäft zu haben. (17495

Carl Klins

Lebensmittel Feinkoſt
Ecke Arheilger= n. Fuhrmannſtr.
Telephon 1947.

Eleg. Maßanzüge

werden v. feinerMaß=Schneiderei am Platze angef. für
Mk. 35.
Mäntel von Mk. 30. an
unter Garantie beſter Verarbeitung, tadell.
Sitz ſowie 2 Anproben. Kompl. Anzüge
von Mk. 90. an. Angebote unter V. 173
an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. (13463a

Fiſchhalle
Reitinger & Blechſchmidt
Inh.: Jakob Lautenſchläger
Eliſabethenſtr. 19 Telephon 543

Friſch eingetroffen:
Bratſchellfiſch . . . . das Pfund 0.32
Schellfiſch o. K.
Cabliau v. 8. das Pfund /0.34
Goldbarſch o. K. . . das Pfund 0.35
Holl. Angelſchellfiſch, Cabliau, See=
hecht
, Seelachs, Heilbutt, Rotzungen,
Schollen uſw.
Rhein= und Silberſalm im Ausſchnitt.
Ia Lachsforellen

Lebende Karpfen, Schleien, Aale
Rheinhecht, Breſem, Backfiſch, Pfd 0.45
Tafelzander
Räucherwaren in größter Auswahl
Fiſchkonſerven und Marinaden
Erſte Darmſt. Friedſiſhbächerei
täglich in Betrieb (30118
D Fiſchkoſtſtube Z
Eier
Butter
Käſe
NB. Prompter Stadt= u. Fernverſand.

möglichſt im Zentrum der Stadt, per ſofort
geſucht. Gefl. Angebote unter J 72 an die
Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.
(17452

Bin unter

Mr. 2150

an das Fernſprechnetz
angeſchloſſen. ( 30071
Johannes Schwarz
Schloſſermeiſter
Wohnung: Schützenſtraße 7
Werkſtatt: Hügelſtraße 29

Delzel

Tüchtige Facharbeiterin empfiehlt ſich im
Neuanfertigen und Umarbeiten v. Pelzen,
Nuff, Jacken, Mänteln, kurz aller ins Fach
ſchlagender Arbeiten, in und außer dem
Hauſe; geht auch nach auswärts. Zu ſprechen
vorm. von 79½ Uhr und Sonntag vorm.
Beſte Empfeh ungen und akurate Arbeit.
Poſtkarte genügt!

Frau L. Schneider, Priv.=Kürſchnerin
Schießhausſtraße 68, I, (30045

Neſtle u. Kufecke empfiehlt Drogerie Hecher
Nachfolger Ludwigshöhſtr. 1 B 16950

Friſch von der Seel

Mauliin

ohne Kopf O.28
im Ausſchnit O.30

Schade é
Füllgrabe

Heilbutt i. g. F. Pfd 30, 700
Nordſee:

SZ1
Herbst

Engl. Unterrichts=
Briefe, Touſſaint
Langenſcheidt, gebr..,
zu kaufen geſ. /*30065
Angeb. m Preis an
Frau Fritzsche
Mathildenplatz 17.

Leb.nd aus meiner Rhei=n
gprachtv.-
Rhein=Hechte gefang.
ſehr preiswert das Ps)
Schleien, Aale, Bärſche, Z.

Räucherwaren, Marinac
uſw, pur bekannt erſte:

jede Sort
Marinaden Literbdi

hat Launen!

Sonnige Tage spendet er uns und
dann wieder Regen und Kühlel Spotten
Sie dieser Launen und kaufen Sie sich
noch heute einen jener Mäntel, die wir
für Sie in unvergleichbarer Auswahl
am Lager haben.

Regenmäntel

aus gemusterten Stoffen, herrliche Farben,
ebenso aus Gabardinestoffen

k. 45.-, 42.-, 38., 32, 28., 25.-, 22.,

18.

Lodenmäntel

aus gutem imprängniertem Strichloden,
in braunen, grauen und grunlichen Farben
Mk. 65., 56., 48., 38., 32.,

E

Übergangsmäntek

aus imprägnierten Gabardinestoffen, viele
Farben, neue Formen

115.-, 98., 88., 75., 65.-, 55.

0As HAus Fün surr uno
BILLIGE FERTIGKLEIDUNS

Aufmerkſame fachmänniſch
Brompter Stadt= und

Zweifamilienhaus
in gutem, Zuſtande,
Südoſtviertel, mit je
mindeſtens 45 Zim=
mer
=Wohnungen und
Zubehör, bei 20 00
Mk. Anzahlung als=
bald
zu kaufen ge
Argeb. u. J 2 an d
Geſchäftsſt (*29904Id

Eiſikäff

herrliche Tonfülle, konkunm
Preiſe. Langjährige Garaut
Teilzahlung, auch kl. Anzakri,
event, wird jede Marke ge2e
Zeſte Referenzen. Ne l

Wohn= oder
Geſchäftshaus
b. hoh Anz. z. kf. geſ.
Angeb. unt. J 76 an
die Geſchſt. (* 30058
Wer verkauft
ſein Haus
eventl mit Geſchäft
oder ſonſt. Anweſen
hier od. Umg 2 Nur
Angeb. direkt v. Be=
ſitzer
u. V 68 an den
Verlag (1. 17461
Haus und Grundbeſitz
Frankfurt a. M.
Zeil 51.

Wegragl
Schuchardſtraßs

Gebr. Röſinger, Ins 4.
Obergaſſe 38

Offeriere: Lebende75)
Schleien, Breſem, Backf
Nordſee=Schellfiſche, K:h
zungen, Heilbutt, feinſtl/
Lieferung frei Huuf3

für Bäckerei
BAAlb geeignet, be.

68000 Ml. Anzahl
ſofort zu kaufen ge
Angeb. u. 55 an
Geſchſt. (*20020

Hausbeſitzer m. gut
Geſchäft ſucht für 6
Monate 1000 Mark
gegen Sicherheit u
hohe Vergütung.
Angeb. u. J 13 an
d. Geſchſt (*29923me

Bung!!g
Hauseigentümer! Dackki
Holzzementdächer, ſowi /
rinnen, Stand=Hängekaw)P/
dächer werden unter Gamyt
ſter Berechnung von mir /a!
Max Boglar, st

der A
desKö
onſtitu

B. CS.-Kaffee
stets frisch gebrannt
Alexanderstraße 6

17243a

Jung, kinderl Ehep.
ſucht 2leere Zimmer
mit Küchenben, per
ſofort Ang u. J 88
an die Gſchſt. (*30085

Suche leeres Zimm.
f. Schuhmacherwerk=
ſtatt
, mögl, parterre.
Angeb. u. J 63 an
ie Geſchſt. (* 3003)

Beſchlagnahmefreie

Wohnung

K

Friſch eingetroffen:
Kabliau im Schnitt . . Pfund 508
Schellfiſch im Schnitt . Pfund 709
Seelachs im Schnitt . Pfund 409
Silberlachs im Schnitt Pfund 609
Bratſchellfiſche . . . . . Pfund 309
Jeden Tag friſch eintreffend:
Süßbücklinge
. . Pfund 509
Lachsheringe
.. Pfund 609
Geräuchert. Schellſiſch Pfund 709
Geräuchert. Seelachs Pfund 808
Geräuchert. Goldbarſch Pfund 808
Geräuchert. Seeaal . . Pfund 908
Geräuchert. Makrelen . Pfund 918
Geränchert Flundern Pfund 1.00
Geräuchert. Rheinaal ¼ Pfund 100
Fiſchhandlung
WAGNER
Eliſabethenſtr. 7 (17492) Telefon 2825

34 Zimmer
Küche mit Zubehör,
in Darmſtadt ſofort
zu mieten geſ. Miete
nach Uebereinkunft.
Angebote u. J 34
an d. Gſchſt. (*29973ds

Jg. Fr. ſucht ab 20. 11.
12 möbl. Zimmer
m. Kochgel. i. g. Hauſe,
a. l. bei ält. Dame.
Teilw. od. volle Pen=
ſion
und Mithilfe im
Haush. n. ausgeſchl
Angeb. u. J 92 an die
Heſchäftsſt. (*30109

unges kinderl. Ehepaar
ſucht üb. d. Wintermonate

möbl. Zimmer

Darlehen

an Feſtbeſoldete
bis zu 3facher Ge=
haltshöhe
und bis
20 Monatsraten.

Hypotheken
zu den derzeitig
günſtigſten Be=
dingungen
. (16990a
Kredite

Friſch von d
von jetzt an jed.
Donnerstag und Freitag,d
Ia Schellfiſche,
Bratſchellfä
zu den billigſten Konku.
Friedr. Schneict
Ludwigshöhſtr. 19. (B1749411

für Induſtrie und
kaufm. Betriebe.

Georg Ebert
Finanzierungen,
Hypotheken,
Darmſtadt
Saalbauſtraße 60,
Teleph. 1117
Ständige Aner=
kennungen
.
Handelsgerichtl.
eingetrag. Firma

Tüten.Be

Paplergroßhandlung
Bleichstraße 46 (17390d1)

Größ. Geſchäftshaus
Sucht 1000-150Ohl.
gegen hohe Sicherh
u hohe Zinſ. Werte
Ang. erb. u. J 42 an
die Geſchſt. ( 23983md

Färberei Ail
gegründet 190 8
empfiehlt sich zur su 704
chem. Reinigung Wmel
Anzügen, Mänteln.
Kleidern, Teppiol
Bekannt erstklassige Aul
Kurzfristige Liefe)
Fabrik Darmst!
Pallagwiesenstr. 146. Laderr!
Fernsprecher 1501 urn

Uorum
Sich aboalen!

und schließlich mit scharfen Mitteln den Stoß
doch gänzlich ruinieren?
Es gibt kein Universal-Mittel, das alle Arten
Flecken beseitigt.
Reinigen int eine Kunst, die wie jedes Gewebe. W
standen sein will.
Haben Sie das Pech, im guie Kleldung Fledke n!
kommen, ao bringen Sie es gleich zu uns zuf diecn
aben Reinigung, wir verbürgen uns für besimöeee