mallgem Erſcheinen vom 1. Nobember 
hust 2,48 Reſchzmak und 2 pfeunig 
usbgeholt 225 Reſchsmarl, durch die 
KößHeſchemant frel Haue. Poſtbezugspreie 
Weſtellgeld monatlich 2.25 Reſchsmark. 
Wiar für Aufnahme von Anteigen an 
ugen wird nicht übernommen. Nicht= 
Feieer Nummem infolge höherer Gewalt 
G0 SBezieher nſcht zur Kürzung des 
Jeſfellungen und Abbeſtellungen durch 
Nesröindlſchlelt füir uns. Poſiſchecktonig 
PFranfunt a. M. 4304.
 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet. 
Nummer 312 Donnerstag, den 10. November 1927. 190. Jahrgang
 27 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſiadt 25 Reichspfa. 
Finanz=Alnzeſgen 40 Reſchspfg., Rellamezelle (92 mm 
brein 2Reichsmark. Anzelgen von auswärts 40 Reſchspfg. 
Fnanzslmzelgen 60 Reſcheoſg. Dmm breſte 
            Relams=
zeſſe 300 Reſchsmark. Alle Preiſe in Reichsmack 
4 Dollar — 420 Marl. — Im Falle höheres 
Gewalt, wie Krieg. Aufruhr. Sireſt uſw erſcht 
ede Verplichtung auf Erfüllung der 
            Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei 
Konlurs der genſchtiſcher Belreiſbung ſalt edes 
Nabaft weg. Banktonto: Deutſche Bant und 
            Darm=
ſädter und Natſonalban”
Spanang inhergals ber
5p
 Der Kampf 
Mbie Beſoldungsreform. 
AMA olkspartei und Deutſchnationale gegen die 
eu ordnung der Beſoldung in Etappen. 
an unſerer Berliner Redaktion. 
omerstag beginnt der Bildungsausſchuß des 
            Reichs=
t Beratungen über das Schulgeſetz von neuem und 
ſt. den Fragen zuwenden, die unter den 
            Regierungs=
jgluck nicht bereinigt ſind. Hier wird ſich alſo vielleicht 
fer nächſten Tagen zu zeigen haben, wie ſtark die 
ung innerhalb der Regierungskoglition 
ynrierstag will auch die Zentrumsfraktion des Reichs= 
Sttzung abhalten. Dieſe war urſprünglich dem Thema 
länder” beſtimmt und als Referent war der 
            Prä=
mdiſchen Landtages Dr. Baumgartner gewonnen; 
hößtt aber der Kampf um Dr. Köhler und die 
ohlig sreform eine ſolche Aktivität erhalten, daß die 
us= und Grſtrntzration nicht umhin kann, ſich in erſter Linie damit zu 
Verein khälſg SVir haben ſchon wiederholt davon geſprochen, wie 
cerſtaut /3) Mlläderſtände im linken Flügel des 
            Zen=
heien die Beſoldungsreform ſind. Nun iſt 
deſele At Stegerwald aus ſeiner Reſerve herausgetreten 
heweg erklärt, daß er die Reform ſo nicht 
zuicſite 
könge, deshalb der Gedanke des Zen= 
Rte 
i Neuordnung der Beſoldung in 
            Etap=
ſunehmen und die endgültige 
            Inkraft=
ſchm Erhöhung auf den 1. April des 
            näch=
ſthles zu verſchieben. Deutſchnationale und 
Aurspartei wollen das nicht mitmachen und werden 
ue Koalitionskriſe aus einer 
            beſchleu=
rledigung der Befoldungsreform 
Mu. für die Zentrumsführung iſt es ſchwer, gerade 
Reichsfinanzminiſter Dr. Köhler von der Oppoſition 
mtrit om 90 44AIſen wird, ihn in einer ſo wichtigen Frage zu des= 
998 Zentrum wird kaum umhin können, Herrn 
A Bertrauen zu votieren und die Widerſtände im eige= 
Am endwie zu überwinden. Man hatte am Mittwoch 
Flhrng der Parteiführer angeſetzt, die aber aus tech= 
Müngen nicht zuſtandekam und ebenfalls auf Donnerstag 
Mitdom iſt. 
Gilberts Schatien? 
* Berlin, 9. Nov. (Priv.=Tel.) 
eitimnwechſel zwiſchen dem Reparationsagenten und der 
tlurg hat doch den verſchiedenſten Stellen einen 
            heil=
etgen eingejagt. Sogar die Stadt Berlin, die doch 
Nidt 
eMon zügig mit ihrem Geld umgeht, will jetzt etwas von 
aW zuerten laſſen. Sie hat das Projekt einer Dauerbau= 
M wweifellos ebenſo nützlich wie notwendig iſt. Aber 
De Sstädte, die in der Vergangenheit immer eine ſehr 
2 gehabt haben, fangen langſam eine ernſte Spar=
 Mil ſie ürchten, daß ihnen ſonſt zwangsweiſe ein 
Wio” hingeſetzt werden könnte. An Nachrichten 
            dar=
ns micht. Die Berliner Abendblätter melden bereits, 
Wurkommiſſar nicht nur für die Stadt 
omdern überhaupt, für die deutſchen
 em eingeſetzt werden ſoll. Wir haben uns dar= 
2 beim Deutſchen Städtetag, beim 
            Reichsſparkom=
den preußiſchen Reſſorts, haben aber überall nur 
t erhalten, daß von derartigen Abſichten nichts 
            be=
eix ſiund auch von der Geſetzgebungsſeite vielleicht 
Nuken. Dagegen halten wir es ſehr gut möglich, daß 
M oisild der Länder nun guch die Städte ſich an den 
a wenden und ihn um Nachprüfung ihrer Etats 
uuch nur zu dem Zweck, um den Nachweis zu 
            erbrin=
uauch ihnen von dem Reparationskommiſſar doch 
eütbliumt gemachte Vorwurf der Verſchwendung keine 
ianlagen habe. 
Meß ſiatt Reichskommiſſar für den 
r mit dem Reparationsagenten. 
* Berlin, 9. Nov. (Priv.=Tel.) 
Welabinett hat am Mitwwvoch ſeine Beſprechung über 
Uumgeſtaltung des Verkehrs mit dem Reparations= 
Aitens vorläufig zu einem Abſchluß gebracht. Der 
Schaffung eines beſonderen Reichskommiſſariats iſt 
Uan gelaſſen worden, weil der Finanzminiſter ſich 
Er wollte die Leitung der Geſchäfte in der Hand 
Mir iſt dann beſchloſſen worden, daß das Referat für 
Dckangelegenheiten im Reichsfimnanzminiſterium, das 
ehnen Reichsfinanzminiſter Reinhold aufgelöſt 
            wor=
der neu zu bilden und einen Ausſchuß zuſammen= 
M7 an den Reparationsangelegenheiten 
            intereſſier=
in Ausſchuß alſo, aus dem Reichsfinanzminiſte= 
Dumiſchaftsminiſterium, dem Außenminiſterium und 
angsminiſterium. Je nach der Bedeutung der einzel= 
Durd alo entveder der Miniſter ſelbſt oder ſein 
oder Reſerent an der Kommiſſionsſitzung 
            teilneh=
in iſt wohl auich auf dieſe Weiſe dafür geſorgt,
 Mellon billigt die Haltung Gilberts. 
New York, 9. Nobember. 
Anfrage, daß das Memorandum des Reparationsagenten die
 nlich: Nichtlinie in den Verkehr mit dem 
            Repara=
nnenlommt, damit künftighin zeitraubende Um=
 Bperſtandniſſe ausgeſchaltet werden, wie ſie zu dem 
ſel geführt haben.
 Amerikaniſcher Schatzſekretär Mellon. 
Reiches müſſe daher die Einſchränkung ſeiner Ausgaben 
            ange=
ſehen werden. Mellon ließ ferner verlauten, daß das Schatzamt 
einige an Deutſchland gewährte Anleihen nicht als produktiv 
            an=
ſehe, und gab weiter zu verſtehen, daß Amerika an Deutſchlands 
wirtſchaftlicher Zukunft außerordentlich ſtark intereſſiert ſei. Das 
Verſagen des Dawesplanes könnte für die übrigen europäiſchen 
Länder ein Signal ſein, die Rückzahlung der insgeſamt über 
weiutkaus urſprunglich mit 15 Millionen finanziert werden Staaten mit dem Hinweis darauf zu verzögern, daß ſie nicht 
F Me Sälfte zuſammengeſtrichen, und will darüber hinaus dazu in der Lage ſeien, wenn die Reparationszahlungen Deutſch= tinentale Intereſſen Spaniens in Frage kommen, iſt ein der= 
Hehlsihepläne, die inzwiſchen wieder auf 120 Millonen lands nicht in voller Höhe einkämen. Auf eine weitere Anfrage 
Mhrolen ſind, einer nochmaligen Nachprüfung unter= erklärte Mellon, Deutſchland follte ſich darüber klar ſein, daß es 
alle Möglichkeiten ausnutzen müſſe, um eine Kriſe zu vermeiden. 
Eine Noie der deutſchen Boiſchaft in Paris 
zum Briefwechſel mit Parker Gilbert. 
EP. Paris, 9. November. 
Der „Temps” veröffentlicht eine von der deutſchen Botſchaft 
ausgegebene Mitteilung zu dem Briefwechſel zwiſchen dem 
Generalzahlungsagenten Parker Gilbert und der deutſchen 
            Re=
gierung. 
Darin wird hervorgehoben, daß dieſer Briefwechſel nicht den 
Sinn einer Polemik habe, ſondern den Verſuch darſtelle, einen 
Weg zur Verſtändigung und Zuſammenarbeit zu finden. Es 
            be=
ſtehe völliges Einvergehmen darüber, daß Anleihen nur zu 
            pro=
duktiven Zwecken aufgenommen werden dürfen. 
Die Mitteiluag führt an Hand von eingehenden Ziffern den 
Nachweis, daß dieſer Grundſatz bei den ſeit dem 1. Januar 1925 
aufgenommenen Anleihen der Gemeinden im Geſamtbetrage von 
585 Millionen Reichsmart und bei dea Staatsanleihen in Höhe 
von 555 Millionen Reichsmark durchaus befolgt worden ſei. 
Hinſichtlich der finanziellen Beziehungen zwiſchen dem Reich 
und den Gemeinden erkennt die deutſche Regierung die 
            Nowwen=
digkeit einer baldigen endgültigen Regelung an; doch könge 
dieſe erſt vorgenommen werden, wenn die öffentliche und private 
Wirtſchaft wieder ihr normales Gleichgewicht erreicht haben. 
Die deutſche Regierung ſchließt ſich ferner der Anſicht des 
Generalzahlungsagenten an, daß das außerordentliche Budget 
eine ernſte Sorge für die ſpätere Entwicklung der Finagzen 
            dar=
ſtelle. Sie habe deshalb die Ausgaben der außerordentlichen 
Budgets für 1926 und 1927 auf einen langen Zeitabſchnitt 
            ver=
teilt, während das außerordentliche Budget für 1928 vollſtändig 
umgeſtaltet werde. 
Geſetzentwürfe (Schulgeſetz, Liquidationsſchädengeſetz und 
            Be=
amtenbeſoldungsgeſetz) entſtehenden Ausgaben ſtark übertriebeg 
worden ſeien und ſchließt mit der Erklärung: Die Unruhe, die 
entbehrt jeder tatſächlichen Grundlage. Die deutſche Regierung 
hat bereits auf das entſchiedenſte das Budgetgleichgewicht für 
das laufende Fiskaljahr ſichergeſtellt. Gegenüber dem Voranſchlag 
ſeien 300 Millionen Mark an Erſparniſſen erzielt, uad die 
Steuereingänge würden den Voranſchlag um 200 Millionen Mark 
überſteigen.
 „Solidarität im Mittelmeer” 
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter. 
NI. W. Madrid, im November 1927. 
Anläßlich der Wiederkehr des Tages, an dem Muſſolini an 
der Spitze der Fasciſten auf Rom marſchierte, traf in Madrid 
bei der Redaktion der bedeutendſten hieſigen katholiſchen Zeitung 
Der bereits kurz veröffentlichten Erklärung des Schatzſekre= „El Debate” ein Bild des römiſchen Diktators mit der 
            eigen=
tars Mellon gegenüber Preſſevertretern über die Denſchrift des händigen Widmung ein: „Solidarität im Mittel= 
Nebarationsagenten Parker Gilbert ſind noch folgende Einzele meer”. „El Debate” ſteht trotz ſeiner allgemein 
            regieruugs=
heiten, nachzutragen: Schatzſekretär Melon erwiderte auf eine freundlichen Haltung in beſonderen Beziehungen zu Nom. Es 
Billigung des Schatzamtes gefunden habe. In amtlichen greiſen, iſt nicht nur in den vatikaniſchen Kreiſen ſehr angeſehen, es 
ſo fügte er hinzu, erwäg: man lebhaft die Frage der Einſchrän= zeichnet ſich auch durch eine gute Kenntnis der Vorgänge und 
kung weiterer Deutſchland zu gewährender Anleihen. Die Denk= Abſichten der italieniſchen Regierung vor den anderen Madrider 
ſchrift Parker Gilberts werde hier ſo ausgelegt, daß Deutſchland Blättern aus. Muſſolinis artige Aufmerkſamkeit wandte ſich 
gegenwärtig einen Finanzkurs ſteuere, durch den die Zahlung alſo an die rechte Stelle, und das Blatt benutzte auch den 
            An=
der Annuitäten gefährdet erſcheine. Als wichtigſte Aufgabe des laß, Spaniens Verhältnis zu Italien in längeren Ausführungen 
zu ſchildern. Dabei bezeichnete es die lateiniſche 
            Schweſter=
nation unter Betonung der in beiden Ländern gleichen 
            Regie=
rungsform als Spaniens nächſten Verwandten. Es glaubt bei 
Italien die gerechteſten und ſelbſtloſeſten Gefühle für Spanien 
vorausſetzen zu dürfen und es ſchildert nach der Feſtſtellung der 
gleichen geographiſchen Lage beider Halbinſeln im Mittelmeer 
und der gleichen hiſtoriſchen Entwicklung die Notwendigkeit 
gemeinſamer ſpaniſcheitalieniſcher Politik in der Zukunft: das 
iſt die Solidarität im Mittelmeer. 
Die ſpaniſche Marokkopolitik, deren Erfolge ja nicht zum 
kleinſten Teil der franzöſiſchen Waffenbrüderſchaft zu verdanken 
ſind, war bisher in Anerkennung dieſer materiellen Hilfe immer 
franzoſenfreundlich orientiert. Trotz des ſchleppenden 
Ganges der Pariſer Tanger=Verhandlungen verlor man nicht 
den Glauben an eine dennoch befriedigende endliche Löſung. 
Der von Italien vorgeſchlagenen Viermächte=Konferenz war man 
deshalb durchaus abhold und man ſah in einer Beteiligung 
Italiens an den Verhandlungen eine Komplikation, die die 
            Er=
reichung eines ſpaniſch=franzöſiſchen Kompromiſſes nur 
            er=
ſchweren konnte. 
Dieſe ſpaniſche Zurückhaltung gegenüber Italien änderte 
ſich in dem Augenblick, da Paris ſich allzu unnachgiebig zeigte, 
und da vor allem England, das bisher ein ſpaniſch=franzöſiſches 
Einvernehmen als Vorausſetzung für eine allgemeine 
            Unter=
haltung angeſehen hatte, plötzlich im Sommer dieſes Jahres die 
bedingungsloſe Einberufung einer Viermächte=Konferenz 
            for=
derte. Auch London glaubte wohl nicht mehr an einen Erfolg 
der Verhandlungen zwiſchen Paris und Madrid. 
Nun iſt die große Frage, ob Italiens ſenſationelle 
            Demon=
ſtrationen vor Tanger nur aus dem sacro egoismo” geboren 
wurde oder ob der römiſche Diktator ſeinen ſpaniſchen Kollegen 
zu unterſtützen beabſichtigte. Man munkelt allerhand über einen 
geheimen Vertrag, den die beiden Diktatoren vor einiger= 
Zeit abgeſchloſſen haben ſollen und der ſogar gewiſſe Defenſiv= 
10 Milliarden Dollar betragenden Schulden an die Vereinigten klauſeln gegen einen gemeinſamen Feind enthalte. Soweit 
            kon=
artiger Vertrag aus verſchiedenen Gründen unwahrſcheinlich, 
aber er wird möglich für die Geſtaltung und Wahrung der 
            Ein=
flußzonen an den Küſten des Mittelmeeres. — Jedenfalls hat 
Italien im Gegenſatz zu der Zeit vor einigen Jahren ſehr 
            kon=
krete und direkte eigene Intereſſen in Marokko. Der vor etwa 
Jahresfriſt gekaufte alte Sultanspalaſt in Tanger iſt nicht, wie 
es zuerſt hieß, ein Hotel geworden, es wurde die „Caſa Italia” 
daraus, und an die Stelle der italieniſchen Kapitaliſtengruppe 
iſt längſt der italieniſche Staat getreten. In London verſchließt 
man ſich der Berechtigung des italieniſchen Intereſſes an Tanger 
durchaus nicht, und ſogar der Pariſer „Matin” mußte wenigſtens 
den italieniſchen Wunſch nach Anerkennung des diplomatiſchen 
Charakters des italieniſchen Konſuls in Tanger und den nach 
Beigabe eines italieniſchen Richters zum gemiſchten Gerichtshof 
ſowie die Aufnahme eines italieniſchen Offiziers in die 
            Kom=
miſſion zur Kontrolle der Neutralität der Meerengen 
            befürwor=
ten. Teilweiſe ſieht man in Paris ein, daß eine direkte 
            Aus=
ſprache mit Rom nicht mehr zu umgehen iſt. 
In London glaubt man wohl, daß eine italieniſche 
            Ein=
miſchung die ewig ſtockenden franzöſiſch=ſpaniſchen 
            Verhandlun=
gen nur beſchletnigen könne. Auch das offiziöſe Madrid iſt 
            der=
ſelben Anſicht. Man meint, Frankreich würde durch die 
            Anmel=
dung immer neuer Anſprüche ſo nervös, daß es den alten 
ſpaniſchen Wünſchen ein willigeres Ohr leihen würde. Dies 
            er=
ſcheint um ſo glaubhafter, weil Primo de Rivera im Laufe der 
letzten Zeit auf einen großen Teil der ſpaniſchen Forderungen 
verzichtete und jetzt nur noch den berechtigten Wunſch nach einer 
Befriedigung beſcheidener Anſprüche aufrecht erhält. Das iſt in 
erſter Linie die Ausübung der Polizeigewalt in Tanger, der 
Beſitz eines nationalen Hafenplatzes und die Beteiligung an 
dem von den Franzoſen erbauten Eiſenbahnnetz, das Tanger 
mit dem Hinterland verbindet. 
Nun iſt es aber durchaus nicht unmöglich, daß die italieniſche 
Die Note legt weiter dar, daß die durch die drei neuen Einmiſchung nicht nur keine Beſchleunigung der Regelung des 
Tangerproblems bringt, ſondern im Gegenteil eine 
            Verzöge=
rung durch die neue Komplikation. Die Anmeldung der 
            italie=
niſchen Anſprüche in Tanger bleibt ſolange rein theoretiſch, wie 
ſich vielerſeits hinſichtlich der Finanzlage des Reiches gezeigt hat, nicht eine neue internationale Uebereinkunft über die 
            Verhält=
niſſe in Marokko zur Tatſache wird. Zunächſt hat Italien ja nur 
betont, daß es bei einer Neuaufrollung dieſes Problems 
            berück=
ſichtigt werden wolle. Ein Grund mehr für Frankreich, die 
ſchon immer unerwünſchte Aufrollung der Tangerfrage 
            hinaus=
zuſchieben!
Donnerstag, den 10. November 1927
 Seite 2 
Forſchungsreiſen 
ins oſideutſche Grenzgebiet. 
Die Entdeckung des ſchiefen Turmes der Dixlomatie. 
Von unſerem (D=Korreſpondenten. 
Es iſt eine eigentümliche Erſcheinung, die aufmerkſame 
            Be=
obachtung verdient, daß ſich jetzt, acht Jahre nach dem 
            ſegen=
ſpendenden Verſailler Vertrage, die Forſchungsreiſen engliſcher 
Sonderberichterſtatter nach unſeren Oſt=Grenzgebieten, mehren, 
die ihnen ja allerdings noch nie gebotene klaſſiſche Beiſpiele 
            bie=
ten, was rachſüchtige und habgierige Einflüſſe in raffinierter 
Vernichtung der wirtſchaftlichen Intereſſen aller Anwohner der 
neuen Grenzen zuſtande bringen können. Da iſt der erſte 
            Be=
richt einer Serie erſchienen, welche der 
            Sonderbericht=
erſtatter der wegen ihrer Objektivität bekannten „
            Weſt=
minſter Gazette” über ſeine Forſchungsreiſe von 
Oberſchleſien bis zum Korridor veröffentlicht. Er 
ſchildert im einzelnen, was alles zerriſſen und vernichtet 
            wor=
den iſt. 
Charakteriſtiſcher und intereſſanter noch iſt, was das 
            Par=
lamentsmitglied G. M. Garro=Jones heute im 
„Daily Expreß” über „Polen, das Problem des 
Nachkriegs=Europa” ſchreibt und „Wunden, die 
niemals geheilt ſind”. „Alle Dämonen der 
            Selbſt=
beſtimmung wurden, über jene unglückliche Zone losgelaſſen. 
Heute iſt Polen ein Staat von etwa derſelben Größe wie 
            Spa=
nien, Deutſchland oder Italien, aber mit einer größeren Armee, 
als ſie einer von ihnen beſitzt. Nichts wurde dem neuen 
            Ge=
ſchöpf verſagt, wes es verlangte. Man hätte vernünftigerweiſe 
erwarten können, daß dieſe Dinge Polen glücklich machen 
            wür=
den. Aber ſein Durſt verlangte, ein ſtärkeres Getränk. 
            Heut=
zutage iſt Polen mit Litauen in wirklichem. mit Deutſchland 
im Wirtſchaftskrieg, und war ſoeben erſt mit Rußland im Krieg. 
Und doch ſind ſeine einzigen Freunde, Frankreich und Sir Auſten 
Chauberlain, noch immer ſtolz auf ihren Schützling.” 
Garro=Jones, der mit Freunden im Flugzeug von Croydon 
aufbrach, ſchreibt dann weiter: „Wir erreichten die Weichſel, 
            klet=
terten den großen Deich auf ihrem rechten Ufer hinauf und 
            blick=
ten über den ſchnellen, mächtigen Strom. Neben uns ſtand ein 
eingeſeſſener Grundbeſitzer, ein preußiſcher Edelmann der alten 
Schule, ein Mann, ſo hoch geachtet bei ſeinen Feinden wie 
            ge=
liebt bei ſeimen Freunden. Er fing einige Worte unſerer 
            Be=
wunderung über die weite Ausdehnung des ſchiffbaren Stromes 
auf. „Er iſt jetzt polniſch”, ſagte er, und in ſeinen energiſchen 
Geſichtszügen zuckte ein ſeltſamer Ausdruck, halb von Groll und 
halb von Kummer. „Aber beſtimmte denn der Vertrag nicht, 
daß Deutſchland freien Zugang zum Fluß haben ſollte?” fragte 
ich. „Kommen Sie und ſehen Sie ſelbſt”, erwiderte unſer 
            Füh=
rer. Wir ſchritten eine kurze Strecke ſtromaufwärts den Deich 
efitlang. Dann zeigte er uns den einzigen „Zugang”, deſſen ſich 
Deutſchland dort erfreut: ein nur 14 Fuß breiter, am polniſchen 
Ende mit einem Stacheldraht verſchloſſener Weg. Er zeigte uns 
noch viele andere Dinge. Wir ſahen den großen Strom, auf 
dem ſonſt ſtändig Schiffe hin und her verkehrten, leer und 
            ver=
leſſen. Wo deutſche Bagger ſonſt für freie Fahrt ſorgten, ragen 
jetzt Sandbänke aus den Fluten. Die gigantiſche Brücke von 
Münſterwalde, welche von der polniſchen Regierung für jeden 
Verkehr geſchloſſen iſt, roſtet ihrem völligen Zerfall entgegen. 
„Sie iſt mehr gefährlich als nützlich”, bemerkte unſer Begleiter 
die Deiche unter polniſcher Aufſicht verfallen, und deutete auf 
das tiefliegende deutſche Land unterhalb. „Der Strom ſteigt mit 
den Frühjahrsfluten 24 Fuß, und der Beſitz dieſer Deiche ſetzt 
Polen in den Stand, nach Belieben 90 000 Morgen, zu 
            über=
fluten.” Wohin wir auch kamen, überall erwies man uns große 
Freundlichkeit, ſobald man erfuhr, daß wir nicht eine neue 
internationale Grenzkommiſſion bildeten. Wir fanden den 
            auf=
richtigen Wunſch, ſich mit England freundlich zu ſtellen, das 
Bewußtſein andererſeits, daß Deutſchland allein ſtehe. Es machte 
uns einen tiefen Eindruck, zu beobachten, mit welchem Eifer und 
Wunden zeigten. 
hat dieſe Grenze gemacht! Sie trennt Städte von 
gewöhnlichen Beſucher. Wir beſichtigten eine große Kohlengrube. 
Die Grenze hatte ihren Haudtſaum untergrund abgeſchnitten 
und ſie des Ausfuhrſchachtes beraubt. Oben waren die Werke 
von einer halben Meile Sonderbahn getrennt. „Warum wurde Verbote aufrecht erhalten wiſſen wollte. Infolgedeſſen ſah ſich 
die Bahnlinie nach Polen verlegt?” fragte ich. „Das war die auch Deutſchland gezwungen, von ſeigem urſprünglichen Stand= 
Idee des japaniſchen Delegierten zur Grenzkommiſſion. Er 
glaubte, daß der Schutzzaun zwiſchen den Baulichkeiten und der
Vom Tage.
 Der preußiſche Finanzminiſter hat die Einrichtung einer 
ordentlichen Profefſur für Zeſitungswſifſenſchaft 
an der Univerfität Berlin genehmigt. Die noch 
            aus=
ſtehende Genehmigung des Landtages dürſte ebenfalls demnächſt erteilt 
werden.
 Die polniſche Regierung wird in nächſter Zeit an der 
deutſch=polniſchen Grenze in Oberſchleſien 
            meh=
rere Grenzwachen einrichten. Bisher war dieſe Art von 
Grenzwache nur an der Oſtgrenze Polens eingeführt. 
Der Konflikt zwiſchen den tſchechiſchen Eiſenbahnern und der 
            Re=
gierung iſt geſtern beigelegt worden. Die Eiſenbahnergewerkſchaften 
haben die Einſtellung der paſſiven Reſiſtenz angeordnet. 
In Moskau wurden anläßlich der Zehnjahresfeier der 
            Sow=
jetrepublik der Roden Armee 30 aus freiwilligen Spenden erbaute 
Flugzenge übergeben. Das neue Geſchwader wird den Namen 
„Unſere Antwort an Chamberlain” erhalten.
 Der jugoſlawiſche Außenminiſter Marinkowitſch 
iſt nach Paris zur Unterzeichnung des Vertrages gereiſt. 
Eier Meldung aus Tokio zufolge gab der japaniſche Außenminiſter 
den Abſchluß eines japaniſch=bulgariſchen 
            Handels=
vertrages auf der Grundlage der Meiſtbegünſtigung bekannt. 
Anläßlich des bevorſtehenden Abſchluſſes des franzöſiſch=ſüdſlawiſchen 
Vertrages erhebt die italieniſche Preſſe ſcharfe Vorwürfe 
gegen Belgrad. 
Wie wir hören, hat der Generalgouverneur von Algier, 
Violette, ſeine Demiſſion eingereicht, da er wegen ſeiner 
Politik zugunſten der Eingeborenem von den Finanzdelegationen der 
            An=
ſiedler bekämpft wurde.
 Das Foreign Office hat im Quai 6Orſay eine Note 
            über=
reichen laſſen, in der eine gerechte Behandlung der in 
Frankreich anſäßigen engliſchen 
            Staatsangehöri=
gen in ſteuerlicher und kommerzieller Beziehung gefordert wird. 
Im Unterhaus wurde mingeteilt, daß die Koſten für dienach 
China entſandten engliſchen Truppen ſich bis 
            einſchließ=
lich 3. September auf insgeſamt 2,9 Millionen Pfund 
belaufen. 
Die amerikaniſch=abeſfiniſchen Verhandlungen 
galten nach einer Londoner Meldung in erſter Linie der Errichtung 
einer amerikamiſchen diplomatiſchen Vertretung in Abeſſinien. 
Die amerikaniſche Antwortnote an Frankreich in 
der Zollfrage iſt in einem ſehr verſöhnlichen Ton gefaßt
 Die unter Kontrolle der amerikaniſchen Marietruppen und der 
Nationalgarde erfolgten Gemeindewahlen in Niegragug 
haben überall große Erfolge der Liberalen gezsitigt.
 Die Polizei in Schanghai entdeckde eimen Bombenanſchlag 
auf das dortige ruſſiſche Konſulat und verhaftete fünf 
Weißruſſen.
 Strecke die beſte „natürliche Grenze” ſei.” Wir beſuchten „
            ver=
laſſene” Städte. Da iſt Biſchofswerder. Einſt ein 
            proſperieren=
der Marktplatz, jetzt von ſeinem landwirtſchaftlichen Bezirk 
            ge=
trennt. Wir ſtanden auf dem großen viereckigen gepflaſterten 
Platz an einem Tage, der früher der Markttag war. In einer 
Ecke hatte eine alte Frau einen kleinen Gemüſeſtand, wie ſie es 
ſeit einem halben Jahrhundert gewohnt ſein mag. Sie hatte den 
ganzen Handel für ſich. Ich ſah keinen anderen Verkaufsſtand 
und auch keinen Kunden. Außer dem langen Gras zwiſchen den 
Steinen und einem anderen Dinge war der Platz ganz leer. Das 
andere Ding war ein etwas rohes, aber wohlgepflegtes Denkmal. 
Es ſtand da mit den ſich von 1914 bis 1918 mehrenden Namen 
derjenigen, die für ihr Heim und Vaterland gefallen waren. 
Der Verſailler Vertrag konnte vielleicht ſo unmittelbar nach 
dem Kriege nicht beſſer gemacht werden, aber jetzt haben wir eine 
bitter, „für eine Nation, die nicht an Verkehrsrückſichten denkt, geringere Entſchuldigung, wenn wir ſeine Irrtümer nicht 
            ein=
ſondern nur an den Krieg.‟ Er zeigte uns die Stellen, an denen ſehenEr ragt in Europa empor, wie der ſchiefe Turm der 
Diplomatie.” 
Die Genfer Wiriſchaftskonferenz. 
* Berlin, 9. November. (Priv.=Tel.) 
Das Ergebnis der Genſer Wirtſchaftskonferenz wird an 
            zu=
ſtändigen deutſchen Stellen als für uns durchaus 
            zufrieden=
ſtellend angeſehen. Es iſt zwar nicht gelungen, reſtlos mit dem 
mit welcher Hoffnung uns dieſe geſchlagenen Leute ihres Landes Syſtem der Ein= und Ausfuhrverbote aufzuräumen, wie das 
urſprünglich von Deutſchland angeſtrebt worden iſt. Immerhin 
lind was für gräßliche, ungeheilte Wunden iſt aber doch ſoviel erreicht worden, daß heute ſchon ſich ein 
klares Bild gewinnen läßt von den noch beſtehenden 
            Beſchrän=
ihren Bahnſtationen oder ihrer Waſſerverſorgung, Kinder von kungen, was vor allem der deutſchen Wirtſchaft zugutekommeg 
ihren Schulen, Kirchen von den Heimſtätten ihrer bisherigen wird. Wenn es nicht gelang, alle Ein= und 
            Ausfuhrbeſchrän=
kungen zu beſeitigen, ſo lag das an der Haltung einiger der 
            be=
teiligten Staaten ſelbſt, ſo vor allem an England, das einige 
punkt wieder abzugehen und ebenfalls einige Beſchränkungen 
            be=
ſtehen zu laſſen.
 Der „Ooktor” Eiſenbart. 
Zu ſeinem 200. Todestage (11. November). 
Von Profeſſor Dr. phil. h. e. Karl Berger. 
Ich bin der Doktor Eiſenbart, 
Kurier' die Leut” nach meiner Art, 
Kann machen, daß die Blinden gehen 
Und daß die Lahmen wieder ſeh’n. 
Das Spottlied auf den ärztlichen Gewaltmenſchen, das alſo 
anhebt, iſt überall bekannt, ſoweit die deutſche Zunge klingt. 
Hoffmann von Fallersleben, der Sänger des Deutſchlandliedes, 
der auch ein ebenſo eifriger wie glücklicher Aufſpürer von 
            volks=
tümlichen Liedern war, hat ſchon vor etwa 70 Jahren den erſten 
Druck des Eiſenbartliedes in dem 1818 zu Göttingen erſchienenen 
„Neuen Kommersbuch” entdeckt, zugleich aber auch feſtgeſtellt, 
daß es ſchon zu Anfang des 19. Jahrhunderts z. B. zu Marburg 
auf Studentenkneipen, geſungen wurde. Durch 
            Jahrmarkts=
drucke, fliegende Blätter und allerlei Liederſammlungen iſt der 
Spottgeſang dann in verſchiedenen Faſſungen überall 
            hingedrun=
gen und wird ſogar in Frankreich nach einer franzöſiſch 
            zuge=
ſtutzten Weiſe (Je suis le Docteur Isembert) geſungen; der 
            Ver=
ſpottete wurde auch auf die weltbedeutenden Bretter befördert 
als Held von dramatiſchen Poſſen (von Otto Falckenberg u. a.) 
und Operettentexten (von Max Leythäuſer), ſchließlich ſogar der 
epiſchen Darſtellung gewürdigt (in einem Roman von Agnes 
Harder). 
Wer aber war der „Doktor” Eiſenbart? War der gewaltſam 
verfahrende Heilkünſtler mit dem berſerkermäßigen, nach 
            chirur=
giſchem Schneiden und Brennen klingenden Namen nur eine 
Spottgeburt dichteriſcher Einbildungskraft, wie etwa die einſt 
viel beſungenen, heute verſchollenen komiſchen Helden von 
Bänkelſängen, die „Doktor Theriak” und „Doktor Saſſafras”? 
Daß der Doktor Eiſenbart mehr war als eine Erfindung des 
Witzes, mehr als eine dichteriſche Verkörperung volkstümlicher 
Erinnerungen an das uralte und unausrottbare 
            Kurpfuſcher=
tum, daß hinter dieſer myſtiſchen Geſtalt ein wirklicher Menſch 
ſtedt, eine Perſönlichkeit, die einmal tatſächlich gelebt und es auf 
ihre Weiſe zu Erfolg und Anſehen in deutſchen Landen gebracht 
hat beweiſt der Leichenſtein, den man ihm vor zweihundert 
Jahren auf dem Aegidienkirchhofe zu Hannoverſch=Münden 
            ge=
ſetzt hat. Sie lautet: „Alhir ruhet in Gott der weiland Hochedle 
Hocherfahrene Weltberühm. Herr Joh. Andreas Eiſenbart 
Königl. Grosbritanniſcher und Churfürſtl. Braunſchw. Lüneb. 
Privilegirter Landartzt wie auch Königl. Preußiſcher Raht und 
Hofokuliſte. Von Magdeborg. Gebohren Anno 1661. Geſtorben 
1227 d. 11. Novem. Aetatis 66 Jahr.”
 Seit Auffindung des Grabſteines im Jahre 1840 hat die 
Forſchung aus verſtaubten Akten und Urkunden mancherlei 
Merkwürdiges, kulturgeſchichtlich Intereſſantes über den „
            Dok=
tor” zutage gefördert, Tatſachen und Zeugniſſe, die ihn als den 
erfolgreichſten ſeiner Zunftgenoſſen erſcheinen laſſen und die ihn 
würdig machen ſollten in Gedächtniswerke, wie die Allgemeine 
Deutſche Biographie und das (über 14000 Namen enthaltende) 
Biographiſche Lexikon der hevvorragenden Arzte aller Zeiten 
und Völker, aufgenommen zu werden. In allen dieſen 
            Nach=
ſchlagewerken ſucht man vergeblich ſeinen Namen. „Meyer” und 
„Brockhaus” bringen nur ein paar dürftige Notizen. Nur eine 
einzige Schrift, und die iſt nur ſehr ſchwer aufzutreiben, die vor 
etwa 30 Jahren erſchienene Abhandlung: „Eiſenbart im Leben 
und im Liede” von Dr. Arthur Kopp hat alles, was aus Funden 
und Kunden ſich ergeben hat, zu einem Bilde des ſeltſamen Mannes 
zuſammengetragen. Da erfahren wir, daß er, von Geburt ein guter 
Bayer, aus dem Markrflecken Viechtach unweit Regensburg 
ſtammte. Auf ſeinen zukünftigen Beruf bereitete er ſich in der 
Lehre bei dem priviligierten Okuliſten Alexander Biller zu 
Bamberg vor. Von dort wanderte er nach Sachſen, und tauchte 
Mitte der achtziger Jahre in Altenburg auf, wo er nach 
            vor=
gängiger Prüfung durch die berufenen Medici vom Herzog 
Friedrich am 26. Auguſt 1686 das Privileg erhielt, ſich als 
Okuliſt und Stem=, Krebs= und Bruchſchneider im Fürſtentum 
Gotha=Altenburg zu betätigen, auf Wochen= und 
            Jahr=
märkten die üblichen Heilmittel, wie Kräuterſalbe, Mithridat 
und Augenſtein, feilzubieten.
 Nun begann ſein mehr als vierzigjähriges Wanderleben als 
gewerbemäßiger Heilkünſtler, womit er ſich zwiſchen den 
            ſtu=
dierten, ſeßhaften eigentlichen Aerzten und den kurpfuſchenden, 
gleichfalls fahrenden Quackſalbern und Winkelärzten bewegte. 
Wie ſeine Standesgenoſſen von altersher errichtete er an den 
Orten ſeiner jeweiligen Tätigkeit auf freiem Platze eine Bühne, 
die meiſt auf vier an den Ecken aufgeſtellten Fäſſern ruhte und 
mit Teppichen, chirurgiſchen Werkzeugen, Arzneiſtandgefäßen, 
Atteſten und ausgeſchnittenen Blaſenſteinen ausgeſchmückt wurde. 
Diener zogen ihm voraus, um auf ſein Kommen vorzubereiten. 
Dann erſchien er ſelbſt, wie üblich, mit Gauklern, Poſſenreißern 
und Seiltänzern. Durch Trompetenſtöße und ſonſtigen Lärm 
wurden die Kunden angelockt, dann durch allerlei Komödianterei 
ergötzt und feſtgehalten, bis unter gewaltigem Tamtam der 
Meiſter ſelber in würdigem Talare erſchien und ſich den 
            Herr=
ſchaften als der „weltberühmte Eiſenbart” vorſtellte. An größeren 
Orten und Städten war ſchon durch Anſchläge und „
            Notifika=
tionen” Tage und Wochen lange vorher die nötige Reklame 
            ge=
macht worden, um die Heilkraft der von Eiſenbart geführten 
Arzn=ien und die ſichere Wirkung ſeiner Heilkünſte ins rechte
 Zum Beginn der deutſch=pollt 
Hen 
Peſprechungen. 
Der polniſche Unterhändler erkrru 
Die Verhandlungen des polniſchen Sonderdex= 
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann, die am M. 
Woche in Berlin beginnen ſollten, um dadurch diu 
nahme der deutſch=polniſchen Handelsvertragsverharu 
zubereiten, werden vorausſichtlich eine Verzögerum 
Tage erfahren, da der polniſche Delegierte, der 
polniſchen Departement des polniſchen Außenminin 
Jackowſki, infolge einer leichten Erkrankung ſeineß, 
einen bis zwei Tage verſchieben mußte. Das Echw 
vorſtehende Wiederbeginn der Verhandlungen tein, 
polniſchen Oeffentlichkeit gefunden hat, hat in Berlfu 
fremden hervorgerufen. Gegenüber dieſer Stimmunne 
deutſcherſeits erklärt, daß Deutſchland dunch keines( 
gezwungen ſei, die Vertragsverhandlungen mit 
nehmen. Für die Wiederaufnahme der deutſch=vu 
ſprechungen ſei allgemein die Tatſache maßgebon 
Polen ein Uebereinkommen in der Niederlaſſungsfrauu 
der Verhandlungen erreicht worden ſei, die der deun 
in Warſchau, Ullrich Rauſcher, mit dem polniſchen 
geführt habe. Es handelt ſich alſo lediglich um eine :n 
ſetzung dieſer Beſprechungen, und zwar um die 
            He=
geeigneten Grundlage, d. h. die handelspolitiſoteſt 
ſetzungen für einen Vertragsabſchluß. Es wird ſichh 
nur um allgemeine Fragen der deutſch=polniſchen 
ziehungen und die Klärung ihrer politiſchen Vord 
handeln. 
Am Sonntag reiſt nun der Außenminiſter noder 
wwäre alſo tatſächlich möglich, daß, wenn der polmis 
delegierte nicht bis Samstag in Berlin iſt, die Acal 
um einige Tage bis zur Rückkehr Dr. Streſemam/
 werden müßten. Das Reichskabigett hat auch Aik 
keinen Beſchluß über den Führer der deutſchen Dele9 
Wie man hört, denkt man an einen höheren Beamtu, 
Reichsfinanzminiſterium, der zum Führer der deuuſſt 
nung ernannt werden ſoll. 
Zwangsweiſe Poloniſierung Oſiobeniſſ 
Kattowitz, 9 Hf 
Die zwangsweiſe Poloniſierung Oſtoberſchleſivürhin 
allen Mitteln weiter betrieben. Der Auflöſung derſtsſtow 
Stadtverordnetenverſammlung ſoll jetzt die Penfomlir 
verdienten Kattowitzer Stadtpräſidenten Dr. Gor-uhe 
ſchon in preußiſcher Zeit an der Spitze der Katttm 
verwaltung ſtand und nach der Grenzziehung alssuteſte 
Beamter die Intereſſen der geſamten Bürgerſcheuhhm 
verſtanden hat. Obwohl die Gerüchte von dem al9 lniſt 
maßgebender Seite erzwungenen Rücktritt Dr. z13 
lange in Kattowitz kurſiierten, iſt Dr. Gornik dieſſk 
Erwarten von einem mehrwöchigen Urlaub zurüagz, . 
Rücktritt, der jetzt mit geſundheitlichen Rückſich= iFr srn 
wird, ſoll bereits geſtern von den zuſtändigen Sterech chef 
worden ſein, obwohl offiziell nichts bekannt war. ſit. 
nik dürften noch andere Beamte des Kattowitzer Ag! 
Rücktritt vom Amt gezwungen werden. Um de— 
Stadtpräſidenten bemühen ſich als Chauviniſten Di4 um 
ale Polen, darunter mehrere Abgeordnete.
 Vorläufiger Abbruch der Wirtſitk 
verhandlungen zwiſchen Oanzig isbi 
Danzig, A HM 
Geſtern fanden unter wwechſelndem Vorſitz demMſeiſ 
Regierungsbertreter die am Montag abend begonrrwgut 
chen zwiſchen den Sachverſtändigen der polniſchen K 
den Vertretern der Danziger Wirtſchaftskreiſe ihm 
Im Vordergrund ſtanden die Erörterungen übe 
möglichleiten von Erzeugniſſen der polniſchen Metzaulf 
induſtrie und der Porzellanindozſtrie. Die für herFel 
genommenen Beſprechungen mit den Sachverſtändäiel 
und chemiſchem Induſtrie konnten nicht ſtattfindena! 
ſchen Sachverſtändigen ausblieben. Aus dieſem 
auch die offiziellen Verhandlungen vorläuſig vertau Pelt 
die Vertreter der polniſchen Regierung nach Warrhl 
ſehrt. Mit der Fortſetzung der Verhandlungen / 
rechnen.
 Licht zu ſetzen. Dieſe beſtanden im „Augendienfff 
giſchen Maßnahmen, in all jenen ſchwierigen und 
Operationen (wie Starſtechen, Stein= und Bruchäßei 
die ſtudierten Aerzte als „geſcheite Leute”, wie ſchun” 
ſteller des 14. Jahrhunderts ſagt, eben wegen de 
des Erfolges Jahrhunderte lang den fahrendem Reſinl 
überließen. Eiſenbart muß ſein Handwerk ſowohl indeh 
ſeines Ruhmes wie als Heilkundiger und Wundd/ 
verſtanden haben. In marktſchreieriſcher Großſer 
er alle Konkurrenten aus dem Felde; er übertraf.
 ſeine Zunftgenoſſen durch ſicheren Blick und ein! 
raſches und kühnes Eingreifen und überraſchendesc 
er das Altenburgiſche im Frühjahr 1688 verließ, 
bereits rühmen, über 200 Perſonen von ihrem B* 
freit, auch vielen faſt Erblindeten und Krebsleidenm.”, 
haben. Im Weimariſchen, wo er ebenfalls nad 
Prüfung ein Privileg erwarb, mehrte ſich ſein 
minder im damals kurmainziſchen Erfurt, wo e2 
1689 Bürger wurde: das Patent des Kurfürſten m‟ 
Anſelm Franz gibt die Zahl der Geheilten Eiſenr 
an und zählt einzelne hervorſtechende Fälle beſonne. 
Ueber den folgenden Wanderjahren liegt ein 1. 
nicht gelichtetes Dunkel. Wir wiſſen nur, daß Sſtche 
Fahrten immer weiter ausdehnte, ſo daß es imh 
deutenderen Ort in Deutſchland gab, in dem er ſ.* 
aufgeſchlagen hätte. Den Gipfelpunkt ſeines Rur 
erſt, nachdem er ſich zu Anfang 1704 mit Frau ui- 
Magdeburg durch Ankauf eines der anſehnlichſieh 
(zu dem hohen Preiſe von 3500 Talern) beheimat g. 
dort aus unternahm er hinfort ſeine Wander, U 
dort erhielt er, der „privilegierte Landarzt 1u98 
Fürſtentümer” von dem Preußenkönig Friede” 
ſchmeichelhafter Anerkennung all ſeiner urkuzdlich! 
dienſte die Berechtigung, im Geſamtgebiete Piel” 
burgs „ſeine wohlerlernte Profeſſion und medid 
ſchaft nach erfordernder Notdurft der Patzienten: 
und ſeine Medicinalig und Areana, ohne deb N. 
Medieis und Apothekern Hinderung geſchehe, 
hindert innerlich und äußerlich zu applicteren.” 
März 1707; drei Jahre ſpäter ernannte der hants 
fürſt den „königlich preußiſchen Operator und 9erd 
tieus, Rat und Hofoeuliſten” zu ſeigem „Lchos” 
braunſchweigiſchlimneburgiſchen Landern, einen Aude ſtevt. 
Eiſenbart allein bis zu ſeinem Tode zu ſihrel Ei 
Der Kurfürſt bot dem Vielbegehrten 200 Taler Sch 
aber dieſer wollte Nagdeburg und Preuten nicht P.94 
zweite preußiſche König, Friedrich Wichein"
Donnerstag den 10 November 1927
Seite 3
mier 312-
 japaniſch=amerikaniſchen 
Beziehungen. 
AAnterredung mit dem japantſchen 
Miniſiterpräſidenten. 
Paris, 9. November. 
uchhter des Herausgebers des „Oeuvre”, Simone Tery, 
gmniſchen Miniſterpräſidenten empfangen worden, der
 e. Fragen, die ſie ſchriftlich an ihn gerichtet hatte, eine 
ſ.uy eilte. Auf die erſte Frage, ob ein Krieg zwiſchen 
„d. Amerika unvermeidlich ſei, antwortete er, ſeiner 
ynrch ſei ein Krieg zwiſchen Japan und den 
ten Staaten gar nicht vorzuſtellen, 
gar kein Grund dafür bei beiden Nationen 
            vor=
ſi; ſei möglich, daß die Frage der Einwanderung als 
ſe=lli von irgendwelchen Militärs oder von denen 
            an=
we, die den egoiſtiſchen Ehrgeiz beſäßen, perſönliche 
„u: dem Krieg zu ziehen, oder auch von gewiſſen 
            Aus=
nie Japan und die Vereinigten Staaten veruneinigen 
ſtuher für Japan gebe es keine 
            Einwanderungs=
ſtehr ſeit dem Abkommen des Gentleman Agreements. 
Tgeuödtglich eine Frage der Anwendung dieſes Vertrages. 
dillnnsreſſen beider Länder im Stillen Ozean zu einer 
esen Fühlungnahme der Beziehungen führen würden, 
idm Frieden der Welt weſentlich, daß die beiden 
            Län=
inwet blieben und den Frieden in dieſem Teile der 
ent ierten. Unter dieſen Umſtänden ſtehe ein Krieg 
pia an und den Vereinigten Staaten außerhalb jeder 
iue zweite Frage, ob, wenn ein Krieg mit den 
            Ver=
mt aten nicht wahrſcheinlich ſei, irgendein Krieg mit 
ſſon anderen Land notwendig werde, um das 
            Ueber=
berdaiſcht 
hu Amoblem zu löſen, antwortete der japaniſche 
            Miniſter=
nen 
führer zu lidehwngis dieſe Uebervölkerung für Japan kein Problem ſei, 
udm: Krieg gelöſt werden könne. Es ſei vielmehr eng 
timrt dem Problem der Verſorgung mit Lebensmitteln 
affen. Da Japan hierfür vom Ausland abhängig ſei, 
rungOſt 
aüeg mit einem anderen Land vermieden werden. 
yie dritte Frage, die ſich auf den Mißerfolg der 
h at rüſtungs=Konferenz bezog, antwortete der 
            Miniſter=
iy2/e Rüſtungsbeſchränkuag iſt eine gewaltige, beiſpiel= 
Uhſtzo, die nicht in kurzer Zeit gelöſt werden kann. Die 
geſtn der Zukunft einen anderen Charakter bekommen, 
aſſuch s der Tatſache, daß ſeit Beendigung des großen 
egeil Mächte die dringende Notwendigkeit verſpüren, durch 
Ahce gen und interaationale Zuſammenarbeit das 
            Ge=
hentu ms Wohl der Menſchheit zu garantieren, bin ich der 
ſchi Die Rüſtungsbeſchränkung langſam aber ſicher ſich 
nſiten wird. Japan hat ſtets den Wunſch, den Frieden 
ei Iſten zu erhalten und iſt entſchloſſen, alles zu tun, 
i mn Kräften ſteht, um ſeine Rüſtungen ſo zu 
            redu=
ei die Bedürfniſſe ſeiner Verteidigung geſtatten.
 zwtiſch=franzöſiſche Annäherung? 
EP. Kairp, 9. November.
 Jatan 
verden, in 
* Chadhage r 2 üfrrgewöhnlich herzliche Empfang König Fuads in 
A 
uxd in hieſigen politiſchen Kreiſen als ein Zeichen 
ke politiſchen Bindung zwiſchen Frankreich und 
der Aunbweikltno für den erſten Verſuch Frankreichs angeſehen, 
MRcäftlichen und kulturellen Einfluß an der Levante 
Danil Een Arlbern. In Aegypten findet dieſe Kombination be= 
* AMavn ſtarke Sympathie und großes Intereſſe, da man 
deſi ichtuEherung für Aegypten den wichtigen Vorteil einer 
om Acke) Rückendeckung durch eine europäiſche Großmacht 
derfahnenden Auseinanderſetzung mit England ſieht. Die 
Vouch ich. Preſſe gibt den auf dem Bankett im Elyſée 
            zwi=
m dicurz ſidenten Doumergue und König Fuad gewechſelten 
eAhu geine Deutung in dieſem Sinne. Einer der führen= 
WDe: Waſd, Mohammed Ali Haſſan, ſchreibt hierzu im 
AAa Naß die Worte des franzöſiſchen Präſidenten, das 
NthſeSulk habe ſtets in Gemeinſchaft mit dem ägyptiſchen 
MSMen deutlichen Hinweis auf den Willen Frankreichs 
en Betätigung im Gegenſatz zu den engliſchen Be=
 cknhalten, ſich zu politiſchen Herren Aegyptens zu 
hummed Ali ſieht auch in der Antwort König Fuads, 
Warimenarbeit zweier großer Mittelmeerländer durch 
ere Kräfte geſtört werden könne, einen Wink an die 
Lands.
 n, das alte Privileg, obwohl er gegen Kurpfuſcher 
Fülner eine ſtrenge Verordnung erlaſſen hatte. Wie 
Hrige König die Tüchtigkeit des Okuliſten Eiſenbart 
Veehr aus einem von ihm eigenhändig unterfertigten 
unor, in dem er, zehn Tage nach jener Verordnung, 
uager Heilkünſtler an das Krankenbett eines 
            Oberſt=
u Grävenitz nach Stargard befahl, damit er den 
arnem Augenleiden heile. Doch der „Doktor” war 
i iſen.
dieſen Reiſen hatte den Landfahrer im Jahre
 Mommerszeit nach Wetzlar geführt, wo eben zwiſchen 
Des Reichskammergerichts, hochadeligen Rechtsge=
 tatbaufwirbelnder, von Dienſtbotenklatſch genährter 
reſt ausgebrochen war. Hie die Kaiſerlichen unter 
Des Grafen Friedrich Ernſt von Solms=Laubach, 
u, vertreten durch den Präſidenten Freiherrn von 
Der Hader iſt auf der Höhe, Kaiſer und Reich ſind 
Z1 in Bewegung geſetzt, das zitternde Bürgertum 
all dem erbitterten Kampf der Hochmögenden zu. 
erbart mit ſeiner Gauklerſchar herein und ſtellt ſich
 als entſcheidende Macht zwiſchen die ſtreitenden 
gen Parteien, indem er ihre Fehde auf ſeiner 
zu jatriſch=parodiſtiſcher Aufführung bringt. 
            Vor=
wobei der „Kayſerliche= auch verſchiedener Chur= 
Goch privilegirte Medicus und Operator” ſeine 
haingchahmlicher Würde und dem ſtolzeſten Selbſt= 
PPapier gibt und dann wie ein leuchtendes Meteor 
8war wurde er ausgewieſen, aber er hatte ſeinen 
Itt und ſich die wirkſamſte Reklame verſchafft. 
was wir, urkundlich belegt, von den Reiſen des 
labenen erfahren, iſt ſeine Fahrt durch Pommern 
und ſein Einzug in Stettin, ein wahrer 
            Triumph=
lrs. Da erſcheint er noch einmal in der ganzen 
Dönnens und der ſeine Kunſt und ſeine Waren an= 
D2 Der Erfolg blieb ihm demals und bis zuletzt 
Moen”. oalen kann man jagen: nach dem großen, wirklich 
Uanntch bus Theophraſtus Bombaſtus von Hohenheim, 
Mtef” Aelſus, iſt Johann Andreas Eiſenbart der be=
 ieriolgreichſte aller deutſchen fahrenden Heilkünſtler 
uinereichbares Vorbild und ein Gegenſtand des
 Me ſeine Zunſtgenoſſen. Das einzig Wahre an 
Sdicht auf den „Doktor” Eiſenbart iſt, daß er in 
Reut; „auf ſeine Art kuriert” hat. Es gibt nur 
ENt: ſen Sohn, der zum Nachfolger des berühmten 
A: wurd, reichte an den Alten nicht heran. Ihm 
energievolle Perſönlichkeit. Vielleicht hat die
Neuregelung des Mieterſchutzes?
 Der (Entwurt eines neuen 
Kraftfahrzeugſteuergeſetzes. 
Krafträder und Perſonenkraftwagen, ſollen in 
Berlin, 9. November. 
Das Reichskabinett hat heute unter Vorſitz des 
            Reichskanz=
lers den Enuwurf eines Kraftfahrzeugſteuergeſetzes verabſchiedet. Es kann keine Rede davon ſein, daß etwa eine Schutzgeſetzgebung 
Der Entwurf ſieht von der Einführung einer Betriebsſtoff= Rei= zugunſten der Mieter heute ſchon völlig entbehrlich wäre oder in 
fen= oder Kilometerſteuer ab und ſchlägt Feſthaltung am 
            Total=
ſteuerſyſtem vor. Krafträder und 
            Perſonenkraft=
wagen ſollen in Zukunft nicht mehr nach 
            Steuerpferde=
ſtärken, ſondem nach, dem Hubraum beſteuert werden, 
und zwar ſollen in Anlehnung an die geltenden Steuerſätze für 
je 100 Kubikzentimeter Hubraum bei Kraſträdern 8 Mark bei 
Perſonenwagen 12 Mark erhoben werden. Die geltenden hohen an dem Fortbeſtande feſt. Sowohl das Mieterſchutzgeſetz, das 
Steuerſätze für ſtärkere Perſonenwagen ſollen durch Fortfall der 
geometriſchen Staffelung des Steuertarifes gemildert werden. 
Für Kraftommibuſſe, Laſtkraftwagen und Zugmaſchinen bleiben Reichsregierung ſchlägt vor, ſie bis zum 1. Juli 1929 zu ver= 
Steuermaßſtab und Steuertarif unverändert. Die Erhebung längern. Der Reichstag hat proviſoriſch die Verlängerung bis 
landesrechtlicher Abgaben von 
            Kraftfahrzeu=
gen, ſei es in Form von Beiträgen für außergewöhnliche 
            Weg=
abnutzung (Vorausleiſtungen), ſei es in Form von Wege= oder 
Brückengeldern, ſoll weiterhin unzuläſſig ſein. Zur 
Abgeltung dieſer Abgaben und im Hinblick auf die erheblichen 
finanziellen Erforderniſſe der Wegeunterhaltung ſoll der Zuſchlag 
zur Kraftfahrzeugſteuer für das Rechnungsjahr 1928 in der 
            glei=
chen Höhe wie bisher, nämlich auf 25 v. H., feſtgeſetzt werden. maßnahmen nicht für die Ewigkeit beſtimmt ſind, ſo ſcharf ſind 
kurzfriſtigen Steuerſtundung, Einführung vierteljährlicher Teil= Tempo die beſt henden Geſetze umgebaut bzw. abgebaut werden 
zahlungen und Erweiterung der „Erſtattungsvorſchriften. Das 
Steueraufkommen, das für das Rechnungsjahr 1927 auf 150 
            Mil=
lionen Mark angenommen wird, wird für 1928 nach den 
            Vor=
ſchlägen des Geſetzentwurfes auf 160 Millionen Mark geſchätzt. 
dahin ſoll die jetzige Vorſchrift weiter gelten.
 über die Zuſammenſetzung der 
            Volks=
vertretung. Die Nichtwähler überlaſſen 
ihr Geſchick den Wählern.
 Wähli zum Heſſiſchen Landtag 
Sonntag, den 13. Nobember.
 Der Schritt des Reparationsagenten 
und der bayeriſche Landtag
 München, 9. November. 
Bei der weiteren Beratung des Etats des 
            Finanzminiſte=
riums im bayeriſchen Landtag wandte ſich die Debatte auch dem 
Kampf wegen der ſtaatsrechtlichen Geſtaltung Deutſchlands und 
dem Memorandum des Reparationsagenten zu. 
Die Deutſchnationalen, Bauernbündler und Völkiſchen erhoben 
gegen die Schaffung eines Einheitsſtaates Einſpruch und 
kritiſierten die Einmiſchung des Reparationsagenten in 
            inner=
politiſche Dinge Deutſchlands. Finanzminiſter Dr. Schmelzle 
äußerte zu dem Memorandum, eine Folge der von dem 
            Repara=
tionsagenten unternommenen Schritte ſei ſchon eingetreten; 
denn es ſei zweifelhaft, ob Bayern ſeinen Anleihebedarf 
            wäh=
rend der nächſten zwei Jahre werde decken können. Der 
            Mini=
ſter mahnte in dieſem Zuſammenhang das Reich erneut, die 
bayeriſchen Forderungen zu erfüllen. Die Reparationsleiſtungen 
ſeien nur möglich, wenn die deutſche Wirtſchaft ſtärker werde 
als ſie vor dem Krieg geweſen ſei. An den jetzigen Verhältniſſen 
vermöge auch ein Finanzdiktator nichts zu ändern. Größte 
            Spar=
ſamkeit in Reich und Ländern ſei dringend geboten.
 Von 
Dr. Bodmann, Berlin. 
Die Kriegsmaßnahmen zum Schutze und zur Fürſorge für 
Mieter und auch die Geſetze von 1922 und 1923 ſind allgemein 
Zukunft nach dem Hubraum beſteuert werden. nur als Notmaßnahmen von vorübergehender Dauer gedacht 
geweſen. Allerdings iſt die Wohnungsnot dann viel größer 
            ge=
worden und dauert viel länger, als man anfänglich vermutete. 
kurzem beſtimmt entbehrlich würde. Deswegen beſteht auch darin 
Uebereinſtimmung, daß gegenwärtig die Schutzgeſetze noch nicht 
beſeitigt werden können. Auch die Geſetzesvorlage, die die 
Reichsregierung im Juni dem Reichstag unterbreitet hat und 
die demnächſt zur Verhandlung kommen ſoll, hält grundſätzlich 
die freie Kündigung ausſchließt, wie das Reichsmietengeſetz, 
das die Mietpreisbildung regelt, lief zum 1. Juli ab. Die 
zum 31. Dezember 1927 beſchloſſen und muß nun binnen einigen 
Wochen ſich ſchlüſſig werden, ob er die Geſetze auf zwei Jahre 
in Geltung laſſen und ob er ſie unverändert laſſen will. 
„Denn die Reichsregierung ſchlägt einige Aenderungen der beiden 
Geſetze vor. Und damit kommen wir zu den 
            Meinungsverſchie=
denheiten. So einig man darüber iſt, daß die Kriegs= und Not= 
Erleichterungen ſollen geſchaffen werden durch Verbilligung der die Gegenſätze über die zwei Fragen, in welchem Maße und 
können und zu welchem Ziele geſteuert werden ſoll. 
Das Ziel der Reichsregierung iſt die Wiederherſtellung des 
Zuſtandes vor dem Kriege, alſo der freien Wirtſchaft auf dem 
Die neue Regelung ſoll am 1. April 1928 in Kraft treten. Bis Wohnungsmarkte. Das Tempo iſt ein allmählicher Abbau. 
            Des=
wegen ſchlägt ſie jetzt einige Aenderungen vor, die an dem 
Grundſatz des Mieterſchutzes und der geſetzlichen Mieteregelung 
nicht rütteln, die an ſich ſogar recht harmlos und ſo unbedeutend 
erſcheinen, daß man fragen kann, ob ſie den großen Apparat 
einer Geſetzesänderung überhaupt lohnen. Aber die Tendenz 
dieſer Kleinigkeiten geht in der Richtung einer weiteren 
            Locke=
rung der Zwangswirtſchaft, einer Erleichterung der Kündigung, 
eines Ueberganges in freie Mietsverträge. Dieſe Tendenz iſt 
dem organiſierten Hausbeſitze natürlich nicht kräftig genug. Er 
ſetzt ſich für viel weitergehende Erleichterungen, für 
            umfaſſen=
dere Freigabe von Mietsräumen aus der Zwangswirtſchaft ein. 
Umgekehrt wendet ſich die organiſierte Mieterſchaft gegen jede 
Verſchlechterung des geltenden Rechtszuſtandes; ſie will den 
Mieterſchutz unverändert mindeſtens auf zwei Jahre verlängern 
und dieſe Zeit ausnutzen, um ein ſoziales Wohnrecht für die 
Dauer zu ſchaffen. Hier klafft alſo ein grundſätzlicher Gegenſatz, 
ein Auseinandergehen der Zielſtrebung, das natürlich maßgebend 
für die Stellungnahme zu den Einzelheiten iſt. 
Der Reichsrat hat im Juni ſchon Stellung genommen. 
Er hat die Vorlage der Reichsregierung im ganzen 
            angenom=
men, aber gerade diejenige Aenderung geſtrichen, die als 
            Ten=
denz zur Kündigungsfreiheit angeſehen werden muß. Begründet 
wurde das von der preußiſchen Regierung damit, daß eine 
weitere Lockerung der Wohnungszwangswirtſchaft im Augenblick 
nicht verantwortet werden könnte. Dieſe Auffaſſung wird ſehr 
geſtützt durch die Ergebniſſe der allgemeinen Wohnungszählung, 
die in dieſem Sommer in allen deutſchen Städten vorgenommen 
worden iſt. Soweit die Zahlen ſchon veröffentlicht ſind, ergibt 
ſich aus ihnen nicht nur, daß die Wohnungsverhältniſſe immer 
noch höchſt unbefriedigende ſind, der Mangel an kleinen 
            Woh=
nungen noch immer ſehr groß iſt, ſondern auch, daß ſich ſeit der 
Zählung von 1925 ſo gut wie nichts geändert hat. Dieſe 
            Feſt=
ſtellung iſt die wichtigſte. Die Maßnahmen der letzten Jahre‟ 
haben nicht vermocht, die Zahl der fehlenden Wohnungen 
            erheb=
lich zu drücken das Verhältnis zwiſchen Wohnungszahl und 
Familienzahl, Haushaltungszahl weſentlich zu verändern. Die 
Bautätigkeit hat eben ausgereicht, die Vermehrung des Bedarfs 
durch Bevölkerungszuwachs und Zuwanderung auszugleichen. 
Eine ſehr einfache Folgerung daraus iſt, daß bei Fortführung 
der bisherigen Maßnahmen auch in weiteren zwei Jahren kaum 
eine weſentliche Aenderung wird eintreten können. 
Daraus ergibt ſich nun die vom Reichsrat bereits gezogene 
Folgerung, daß gegenwärtig am geſetzlichen Mieterſchutz noch 
nicht gerüttelt werden darf, ſondern auch die weitere, noch 
            wich=
tigere Forderung, daß in den nächſten Jahren erheblich große 
Mittel zum Bau neuer Wohnungen verwandt werden müſſen,
 53. Strophe des unendlichen Krambambuliedes aus dem 
1747 recht mit den Verſen: 
Schlüg: Eiſenbart, der Krankheitsſtürmer, 
Noch jetzo ſeine Bühnen auf, 
Du wärſt ſein mächtigſter Beſchirmer, 
Halb Teutſchland brächteſt du in Lauf..
Jahre
 „Der Hexer”. 
Eine fabelhafte Senſation im Orpheum. 
Dieſes Gaſtſpiel ausgezeichneter Berliner Kräfte — darunter 
ans Mierendorff und Ernſt Wendt — iſt wirklich eine 
Senſation, eine ganz fabelhafte Sache, die bei allem äußeren 
            Zu=
hnitt auf ſpannendſte Senſation und ſenſationellſte Spannung 
licht unkünſtleriſch iſt. Aboeſehen von dem gut geſchriebenen 
ext der Handlung, der ausgezeichneten Zeichnung der dieſe 
ragenden Perſonen, iſt es eine Kunſt, vier Akte, ſechs Bilder 
indurch eine mit der erſten Szene einſetzende dramatiſche 
            Span=
ung nicht nur von Bild zu Bild bis zum Schluſſe zu ſteigern, 
ondern ſie noch in dieſem überraſchenden Schluß zu höchſter 
Zotenz zu ſteigern. Einen der beſten Kriminal= und 
            Abenteurer=
man beſtens dramatiſiert. Das iſt alles, was über dieſen 
Hexer” zu ſagen iſt. 
„Im Intereſſe des Spannungsgehaltes 
            die=
ſes Stückes und ſomit im Intereſſe der 
            fer=
neren Beſucher wird höflichſt gebeten, über 
die Löſung reſp. Perſon des Hexers 
            Still=
ſchweigen zu bewahren.” 
dies iſt in großen Lettern am Proſzenium angeſchlagen und 
em Spielzettel vorangeſetzt. Mit Recht, denn es hieße wirklich 
ie Pointe den Beſuchern zu rauben, die das Werk noch nicht 
ſehen haben. Wir fügen uns darum dieſem Wunſch. 
Ganz ausgezeichnet iſt die Aufführung dieſes von Edgar 
Fallace geſchriebenen, von Rita Matthias gut ins 
            Deut=
he übertragenen „Kriminalſtückes” dieſes brillanten Reißers, 
em die geſchickte Regie Friedrich Lobes peitſchendes Tempo 
bt. An der Spitze der Einzelleiſtungen — die übrigens bis 
die unbedeutendſten beſten Künſtlern obliegen — ſtehen Hans 
tierendorff, den wir ſo oft im Film ſehen und der ſeinem 
Imgeſchulten Mienenſpiel eine auch ſprachlich meiſterhafte 
chauſpielkunſt zugeſellt, und Friedrich Lobe, der den 
            Polizei=
zt Dr. Lomond glänzend mimt. Auch Ernſt Wendts 
            ſchau=
ieleriſche Leiſtung als Detektiv=Oberinſpektor Bliß iſt erſtklaſſig, 
denſo wie Fred Lieskes Wembury. Das humoriſtiſche Ele=
 ment, das dieſer atemraubenden Spannung Erholung ſpendende 
Oaſe iſt, wird durch Georg Baſelt (Hackitt) in köſtlichſter Weiſe 
verkörpert. Auch Hans Harnier als Jonny und Hermann 
Schindler als Vizechef von Scotland Yard ſind ſehr gut, 
und die beiden weiblichen Rollen ſind durch Marion Heiden, 
die die Cora Ann, dieſen immerhin komplizierten 
            Frauencharak=
ter, mit ſouveräner Routine ſpielt, und Chriſtel Bode, die als 
Mary Lenley rührend naiv iſt, gleichwertig beſetzt. 
Das glänzende Zuſammenſpiel des ganzen Enſembles, in 
dem auch nicht einer verſagt, iſt eine brillante ſchauſpieleriſche 
und Regieleiſtung. — Wer nervenpeitſchende Senſation liebt, 
*.* 
ſollte ſich den „Hexer” nicht entgehen laſſen.
 *Kirchenmuſikaliſche Abendfeier. 
Herr Studienrat Borngäſſer hat in der geſtrigen Nummer 
des „Darmſtädter Tagblatts‟ Dankenswertes über die 
            Vortrags=
folge berichtet, welche Inhalt der kirchenmuſikaliſchen 
            Abend=
feier war, die geſtern um 8 Uhr in der Stadtkirche ſtattfand. 
Uns war des Komponiſten Name Gronau (f 1747) gänzlich 
            un=
bekannt, wir fanden ihn auch im Riemann nicht. Wir glauben, 
daß die Orgelvariationen über „Ein feſte Burg” wertvoll genug 
ſind, um allenthalben aufgeführt zu werden. Sie verraten tiefe 
Kenntnis der Orgel, und der Komponiſt miſcht die Farben der 
Regiſter vom zarteſten Piano bis zum brauſenden Fortiſſimo in 
glänzender Steigerung. Ganz beſonders eigenartig im Klang 
iſt die dritte Variation „Und wenn die Welt voll Teufel wär”, 
und zu voller Wirkung eibrauſt die letzte Variation „Das Wort 
ſie ſollen laſſen ſtah’n”. Geſpielt hat Borngäſſer das 
            inter=
eſſante Werk in gewohnt meiſterlicher Weiſe und in ebenſo 
            ſtili=
ſtiſcher Treue und techniſcher Gewandtheit drei Choralvorſpiele 
von J. S. Bach: „Vater unſer im Himmelreich”, „Nun freut 
euch, lieben Chriſten gmein” und „Wir glauben all an einen 
Gott‟. Den Schluß der Abendfeier bildete Präludium und Fuge 
G=Moll von J. S. Bach, gleichfalls geſpielt von Herrn 
            Born=
gäſſer, aber nicht von Studienrat Borngäſſer, ſondern von 
            Lud=
wig Borngäſſer stnd. math.; die Namensverwandtſchaft ſcheint 
ſich aber auch künſtleriſch auszuwirken, denn der Junge hat vom 
Alten ſehr viel ſchon gelernt und möge weiter in deſſen 
            Fuß=
ſtapfen treten. Er hat das Zeug zu einem tüchtigen Organiſten. 
Fräulein Paula Löſchs Stimme klingt im Kirchenraume 
voll ausſtrömend, ſo daß die Sopran=Arie aus dem Meſſias 
„Er weidet ſeine Herde” und drei von den innigen Bach=Liedern: 
„Biſt du bei mir” „Ich halte treulich ſtill”, „O Jeſulein ſüß” zu 
O. 
erbaulichſter Wirkung gelangten.
Donnerstag, den 10. November 1922
Numme
Seite 4
 wenn wir ein Ende der Wohnungsnot erſtreben. Bekanntlich 
werden die Mittel zur öffentlichen Förderung des 
            Wohnungs=
baues aus der Hauszinsſteuer gewonnen, die durch 
Reichsgeſetz in Höhe von mindeſtens 20 Prozent der 
            Friedens=
miete vorgeſchrigben, von den Ländern aber teilweiſe in 
            doppel=
ter Höhe erhoben und noch durch andere Grund= und 
            Gebäude=
ſteuern vermehrt wird. Im größeren Teile Deutſchlands (
            ins=
beſondere in Preußen, Bayern, Sachſen) wird heute reichlich die 
Hälfte der Friedensmiete an Steuern erhoben. Dieſe Steuern 
muß der Mieter zahlen, ſie bilden den größten Poſten in der 
geſetzlichen Miete, die feit Oktober 120 Prozent der 
            Friedens=
miete (teilweiſe auch ſchon mehr!) beträgt. 
Aber dieſe Milliardenſumme, die den Mietern abgenommen 
„wird, kommt nur zum kleineren Teil dem Wohnungsbau zu. Das 
Reichsgeſetz erlaubt den Ländern, bis zu einem Drittel der 
geſetzlichen Miete für allgemeine Staatszwecke zu verwenden. 
Und mit Ausnahme einiger Kleinſtaaten (namentlich Bremen, 
„Oldenburg) machen die Länder kräftigen Gebrauch davon. 
Bayern erhebt 50 Prozent der Friedensmiete an Steuern und 
verwendet davon 17 Prozent (alſo ein Drittel!) für Bauzwecke. 
In Preußen iſt das Verhältnis etwas günſtiger, aber nicht viel. 
In anderen Ländern wird etwa die Hälfte des 
            Steueraufkom=
mens zur Förderung des Wohnungsbaues verwandt. 
Hier liegt der ſchwerſte Schaden unſeres heutigen 
            Woh=
nungsrechtes. Und wenn überhaupt geändert wird, dann ſollte 
in der Beſteuerung geändert werden. Einen guten Vorſchlag 
dafür veröffentlichte der ſächſiſche Steuerreferent 
            Oberregierungs=
rat Hoppe in einem Schriftchen „Was ſoll aus der 
            Aus=
wertungsſteuer (Hauszinsſteuer) werden?‟ Er ſchlägt eine 
Teilung vor: Die Abgabe zur Förderung des Neubaues von 
Wohnungen muß bleiben, ja verſtärkt werden. Hoppe will ihr 
den richtigen Namen „Wohnungsbauabgabe” geben und ſie mit 
80 Prozent der Friedensmiete auf 5 Jahre feſtlegen, damit die 
Länder wiſſen, mit welchen Mitteln ſie auf längere Zeit rechnen 
dürfen. Die eigentliche Beſteuerung der Wohnungen, die als 
Kopffteuer eine der ungerechteſten und unzwechmäßigſten 
            Steu=
ern iſt, ſoll aufgehoben und durch eine Gemeindefteuer von 
            rei=
nem Bodenwerte erſetzt werden. Nicht Haus und Wohnung 
ſollen durch Steuern belaſtet und dadurch verteuert werden, 
            ſon=
dern der ſelbſtgeſchätzte Verkaufswert der Fläche ſoll durch die 
Beſteuerung verbilligt werden. Das Vorbild ſolcher 
            Grundwert=
befteuerung hat Anhalt gegeben. Die Steuer hat ſich dort ſehr 
gut bewährt. Hoppe will auf dieſe Weiſe nicht nur dem 
            un=
nötigen Steigen der Mieten Einhalt tun und trotzdem erhöhte 
Mittel zum Bauen ſchaffen, ſondern er will dann auch einen 
endgültigen Finanzausgleich vorbereiten, in dem die 
            Grund=
wertſteuer zum Mittelpunkte der Gemeindefinanzen wird.
 Reichsjuſtizminiſter Hergt zur Frage der 
Wohnungszwangswirtſchaft. 
Berlin, 9. November. 
Der Reichstagsausſchuß für das Wohnungsweſen ſetzte 
unter dem Vorſitz des Abg. Bartſchat (Dem.) ſeine Beratungen 
über die Regierungsvorlage und Anträge der Fraktionen zur 
Abänderung des Mietrechtes fort. In der allgemeinen 
            Aus=
ſprache betonte Abg. Dr. Joeriſſem (Wirtſch. Vgg.), die 
            Woh=
nungszwangswirtſchaft verſtoße gegen die Reichsverfaſſung, die 
die Unverletzlichkeit des Eigentums gerantiere. — Abg. Tremmel 
(Zentr.) erklärte, ſeine Partei vertrete grundſätzlich den 
            Stand=
punkt, daß die Wohnungszwangswirtſchaft ſolange aufrecht 
            er=
halten bleiben müſſe, bis ein Ausgleich auf dem 
            Wohnungs=
markte erreicht ſei. — Reichsjuſtizminiſter Hergt bedauerte, daß 
die Regierungsvorlage ſowohl von ſeiten der Mieter als auch 
von ſeiten der Grund= und Hausbeſitzer angegriffen worden ſei. 
Die Regierung könne aber die Forderungen weder der einen 
noch der anderen Seite zur alleinigen Grundlage ihrer 
            Ent=
ſchließungen machen. Nach ihrer Anſicht ſei die Zeit für die 
            Ein=
führung des in der Vorlage vorgeſehenen 
            Kündigungsverfah=
rens durchaus gekommen. Sie hält die Neuerung übrigens auch 
für den Mieter keineswegs als gefährlich. Was die grundſätzliche 
Seite der Zwangswirtſchaft überhaupt anlange, ſei offiziell als 
die Auffaſſung der Reichsregierung feſtzuſtellen: Jede 
            Zwangs=
wirtſchaft beeinträchtige das durch die Verfaſſung gewährleiſtete 
Eigentumsrecht und die ebenfalls garantierte Vertragsfreiheit. 
Sie lähme, wie ſich im Kriege und in der Nachkriegszeit gezeigt 
habe, die Privatinitiative, rufe Unſicherheit und Verärgerung 
hervor und wirke nachteilig auf die geſamte Volkswirtſchaft ein. 
Alles dies gelte in beſonderem Maße für das Wohnungsweſen. 
Als beſonders nachteilige Folgen ſeien zu bezeichnen: die Unluſt 
des Kapitals, Geld für Bauzwecke herauszugeben, die dadurch 
ſtockende Neubautätigkeit, die Nachteile für die mit der 
            Bau=
tätigkeit in Verbindung ſtehenden Handwerksbetriebe, die 
            Dis=
kreditierung des Vermietergewerbes uſw. Allerdings ſei die Zeit 
zu einer völligen Aufhebung der Wohnungszwangswirtſchaft 
noch nicht gekommen. Immerhin müſſe dem Ziele der freien 
Wirtſchaft ſchrittweiſe zugeſtrebt werden. 
Zum Schluß kam es zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen den 
Sozialdemokraten und dem Abgeordneten Winneberg (D. V.P.), 
der der Linken vorwarf, ſie hätte gegen den Bau von 
            Wohnun=
gen gearbeitet und im Jahre 1921 ein grundſätzliches 
            Wohnungs=
bauprogramm vereitelt, weil ſie die Wohnungszwangswirtſchaft 
nicht habe fallen laſſen wollen. — Der Ausſchuß wurde dann auf 
Donnerstag vormittag 10 Uhr vertagt.
 Das Ergebnis der Hindenburgſmu 
* Berlin, 9. November, 
Mit dem 31. Oktober iſt die Hindenburg=Spenss 
ſen worden. Ein offizielles Ergebais liegt noch nifu
 „Vorwärts” will aber indirekt gehört haben, daß ni. 
lionen Reichsmark dabei herausgekommen ſind. 89. 
Erkundigungen dürfte dieſe Zahl ungefähr richtig ſexn 
noch ergänzt durch den Betrag des 
            Markenverkaun=
noch keine Zahlen vorliegen. Auch dadurch würdge 
wohl kaum weſentlich über 7 Millionen Mark hinau= 
„Vorwärts, ſpottet über eine ſo geringe Summe 
biſſige Bemerkung hinzu, daß der Patriotismus 7/ 
Spießers eben da aufhört, wo der Geldbeutel anfsän 
ungerecht. Die ganze Spende war doch gedacht at 
nur als eine Ablöſung der Geburtstagsgeſchenke. 1 
Reichspräſidenten zugegangen wären und ihr Zwot 
Reichspräſidenten Mittel zur Verfügung zu ſtellee 
ſeinen alten Kriegskameraden und deren Hinter=G 
Fällen der Not beiſpringen könnte. Da iſt mit der 
7 Millionen Mark auch ſchon einiges zu machen. Sr 
dürften die Erartungen auch nicht geſetzt geweſen 
ſchließlich haben doch gerade die Kreiſe, die in früjeg 
wean wir an die Zeppelin=Spende nach Echterdincx ug 
eine ſehr offene Hand hatten, ihr Vermögen verlorenſs 
talarme Deutſchland, das vollkommen von neu zacß 
muß, kann aber nicht Millionen aus der Erde ſtanm
 Das Programm der Wiener M 
* Berlin, 9. November. 
Das Progvamm der Wiener Reiſe des Reichsig 
Außenminiſters ſteht nunmehr feſt. Am 13. Novoin 
werden die Herren von Berlin abfahren und amrm 
in Wien eintreffen. Dort iſt für den erſten Tag einuß 
dem Bundeskanzler Seipel vorgeſehen, dann ei F7n 
Bundespräſidenten Hainiſch und abends ein groge 
bei der Regierung. Der zweite Tag iſt der deutty 
Wien gewidmet. Abends wird eine Opernvorſtelluryſ 
an die ſich ein Diner anſchließt. Den 16. über wir 
außenminiſter vorausſichtlich noch in Wien blei ien 
abends die Rückkehr antreten. Dr. Marx dagegen au 
nach München begeben. Dort wird er 24 Stundem 
am 18. wieder in Berlin eintreffen.
Familiennachrichten
Hant joder besonderen Anzeige.
 Die Geburt eines kräftigen 
Sonntagsjungen zeigen 
            hoch-
erfreut an 
Dr.med. AlexanderList 
und Frau Thekla. 
geb. Hoos. 
Usingen 1. Taunus, 6. Mou. 1927. 
(17456) 
Stalt Karten.
 Die glückliche Geburt unſerer Tochter 
Annelieſe zeigen wir in dantbarer Freude 
an. Albrecht Huffnagel und Frau 
Grethe, geb. Supp. 
Hamburg 31, den 4. November 1927. 
(V. 47423 
Gradenerftr. 28.
 Statt beſonderer Anzeige. 
Geſtern verſchied unerwartet an den Folgen 
eines Unglücksfalls mein lieber Mann, mein 
herzensguter Vater, unſer treuer Bruder, 
Schwager und Onkel 
Hermant Siager 
Gartenbaudirektor 
im 65. Lebensjahre. 
In tiefem Schmerze 
namens der Hinterbliebenen: 
Adelheid Stapel, geb. Bäumer 
Giſela Stapel.
 Darmſiadt, den 9. November 1927. 
Dieburgerſtr. 156.
(17491
 Dr. Ing. Walter Krempel 
und Frau Hedwig 
geb. Volz 
Vermählte 117458 
Obertsrot 
Reinheim 
Schwarzwald 
b. Darmſtadt 
November 1927. 
Dankſagung. 
Für die vielen Beweiſe 
            auf=
richtiger, berzlicher Teilnahme 
beim Hinſcheiden meiner lieben 
Frau und Mutter ſagen wir 
innigen Dank 
Hch. Hilsdorf 
und Familie. 
* Darmſtadt, im November 1927. 117488
 Wer verſchafft gut einger. Damenſchnei erei 
leiſtungsfähig u. billig lohnende Arbeit 
jeder Art. 
(39112 
Angebote unt. 95 an die Geſchäftsſtelle. 
Von der Reise zurück 
Dr. Walter Brüning 
Ohrenarzt 
Wilhelmine platz 14 
30029dg
 Die Einäſcherung findet am Freitag, den 11. November, 
nachmittags 2 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt. 
Beileidsbezeugungen dankend verbeten
 Todes=Anzeige. 
Schmerzerfüllt zeigen wir hiermit an, daß heute 
vormittag 8 Uhr unſere liebe Mutter, 
            Schwieger=
mutter, Großmutter, Schweſter, Schwägerin und 
Tante 
Frau 
Germnama fKant 
geb. Frank 
im 68. Lebensjahre ſanft entſchlafen iſt. 
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 
Gottlieb Frank, Zollinſpektor und Familie 
Friedrich Brückmann und Frau. 
Viernheim, Darmſtadt, den 9. November 1937. 
Die Beerdigung findet Freitag, den 11. November, 
nachmittags 2½ Uhr, in Viernheim vom Trauerhauſe, 
Weinheimerſtraße 9 aus ſtatt. (* 30086
 Für die überaus vielen Beweiſe 
            herz=
lichſter Teilnahme bei dem Heimgang meines 
geliebten Gatten, unſeres unvergeßlichen 
Vaters, Schwiegervaters und Großvaters 
Herrn 
Joſeph Plaut
 Gott ſchenkte uns am 1. November unſeren 
Arnold 
und nahm ihn heute wieder zu ſich. 
In tiefem Schmerz: 
Pfarrverwalter Heinrich Saal und Frau 
nebſt Angehörigen. 
Darmſtadt, den 8. November 1927. (*80079 
Die Beerdigung findet in der Stille ſtatt.
 Preud.-Süddenlsche Staats-Lotterie 
Ziehung der 2. Hlasse: morgen U. übermorgen
Habe noch
 Preiſe der Loſe 
pro Klaſſe:
abzugeben
 Preiſe der Loſe 
ür alle 5 Klaſſen:
6.—
 24.— 
12. 
Auswärtige 
Beſtellungen 
15.— 30.— 60.- 120.- außerdem Porto.
 Staal. Lotterie-Einnahme KÜLR 
darmſtadt, Hügelſtraße 2, I. Stock, Ecke Karlsſtraße, Tel. 3060 
Poſtſcheck=Konto: Frankfurt a. M. Nr. 33 202 (16424a
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Wirst sicherlich glatt wie ein Aal! 
Probeklingen werden gratis abgegeben. 
Alleinverkauf für Darmſtadt: (17071a 
Parfümerie Tällmann 
Elisabethenstrasse 21.
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Apostelkeller ei, Weinhrennerei, Rüdesheim z. Rh.
trauernden Hinterbliebenen:
 Tiltbauaskkaanng 
10 
0 
Intereſſenten wend, ſich bei Bedarf an: 
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vorm. J. Stellmacher und Magnus Stellmacher 
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Kenn. Fe 
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die Wäx- 
Ihres Körpers au 
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gulierschalter auf „schwach‟ 
die frierenden Körperstellen. 
motinden, wie mollig warm d2sd 
viel besser Sie gleleh schlafen 
eloktra-Heizkissen steht seit 
derPraxis und wurde immer wie e
Sie es immer zur Hend.
 ist fünffach gesichert, hat eissl 
Form, lange Zu eitung und t1sc 
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Kat 
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            er=
halten. Bitte 
            Frei=
tag 8 Uhr am gleichen 
30084 
Platze
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billig zu verk. 
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 Liebe und Hüff= 
Es geht die Maid
 Auf’s Hühneraug 
Undmachtihr fürc 
Durch „Lebewe 
Gemeint ist natürlich das berühmte, Wi 
empfohlene Hühneraugen-Lebewohl mil "" 
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Fußsohle, Blechdose (s Prlaster) 75 Pig. Lebe 
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50 Pfg erhältlich in Apotheken und Droßelle.. 
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Ludwigspiatr 7, Engel Drog., H. Schaub, Rct
Vierheller, Drogerie, Scnustergasse t*
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Seite 5
 mtunnt wurden am 2. November der Lehrer Franz Renkel 
um (Kreis Offenbach) zum Lehrer an der Volksſchule zu Drais 
ſaanz) und der Lehrer Adam Schallmayer zu Epperts= 
Fs Dieburg) zum Lehrer an der Volksſchule zu Gau=Biſchofs= 
Mainz). 
Nachſuchen des Förſters Ludwwig Olff zu Oberes König=
 Ahaus wird deſſen unterm 22. Juli 1927 ausgeſprochene Ver= 
Fe Förſterei Schwabenrod des Forſtamts Endorf hiermit zu= 
„ſoigt ſind: zwei Lehrerſtellen für evangeliſche Lehrer an der
 ön Biſchofsheim (Kreis Groß=Gerau). Dienſtwohnung 
handen, Mietwohwung zurzeit kaum zu beſchaffen; — eine 
ſtür einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in Trais= 
(Kreis Gießen). Dienſtwohnung iſt vorhanden; — eine 
Für einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in Op= 
: TDienſtwohnung iſt vorhanden; — eine Lehrerſtelle für einen 
Lehrer an der Volksſchule in Eberſtadt. 
            Dienſtwoh=
o Sanden. 
uutches Landestheater, Darmſtadt. In der Erſtaufführung des 
Uogzu nes” von Carl. Zuckmayer am Samstag, 12. November, 
ſitw von Wangenheim vom Deutſchen Schauſpielhaus 
ro als Gaſt den Johann Bückler (Schinderhannes). 
aüsrührung von Wagners Ning=Tetralogie beginnt mit „Rhein= 
UMSttwoch, 16. November. Muſikaliſche Leitung: Generalmuſik= 
Wöhm.
 ndaß von Gerhart Hauptmanns 6. Geburtstag, dem 
ſruteinſtudierung von „Pippa” gewidmet war, findet am 16. 
u Kleinen Haus die einmalige Aufführung des Filmes 
ie tnach Hauptmanns Roman) ſtatt.
 m Abſchiedsvortrag des Grafen Keyſerling über „Ame= 
G uropa‟. Der Abſchiedsvortrag, den Graf Keyſerling 
eember, 8 Uhr abends, in der Otto=Berndt=Halle über 
m a halten wird, dürfte beſonders deshalb auf weiteſtes 
4 Ymſpruch haben, weil Keyſerling darin zeigen wird, 
as Mtkriegserlebnis in der Geſchichte Amerikas eine viel= 
ᛋ größere Zäſur darſtellt, wie in der Europas. Das 
Zeitalter iſt drüben endgüiltig um. Es beginnt 
himmen Neues, ſehr Junges. Und dieſes Neue hat, 
Ato beurteilt, mit dem neuen Rußland überraſchende 
Mzt. Beide Weltreiche ſind kollektiviſtiſchen Geiſtes. Auf
 Yundergrunde hebt ſich, denn die individualiſtiſche und 
„Sendung Europas deſto deutlicher ab. (Näheres ſiehe
 Gartendirektor Stapel † 
Der am 8. d. Mts. verſtorbene Gartendirektor, Franz 
            Her=
mann Stapel iſt in Reudnitz bei Leipzig am 13. Mai 1863 
geboren. Er beſuchte die Stoyſche Erziehungsanſtalt in Jena 
und hieran anſchließend das Realgymnaſium zu Weimar, welche 
Anſtalt er mit der Maturitätsprüfung verließ. Von 1886 bis 
1888 ſtudierte er an der Hochſchule zu Hannover, wo er die 
Semeſtralprüfungen in Botanik und Geodäſie ablegte. Seine 
praktiſchen Kenntniſſe erwarb und erweiterte er in verſchiedenen 
namhaften Gartenbetrieben des In= und Auslandes. Im Jahre 
1896 wurde er von Cottbus, wo er als Garten= und 
            Friedhofs=
inſpektor tätig geweſen iſt, nach Darmſtadt berufen. Sein 
            her=
vorragendes Können in der Gartenbaukunſt konnte er ſo recht in 
der Gartenbau=Ausſtellung im Jahre 1905 zum Ausdruck 
            brin=
gen. Die damalige Ausſtellung hat durch ſein Mitwirken zum 
Erfolg und vollen Anerkennung geführt. Die Umgeſtaltung der 
Anlagen am Hauptbahnhof im Jahre 1912 und die Neuanlage 
des Waldfriedhofs gaben ihm wieder Gelegenheit, ſeine 
            Fähig=
keiten zu zeigen. Aber auch nach den Kriegszeiten hat 
            Garten=
direktor Stapel durch die Anlagen längs des früheren 
            Exerzier=
platzes, die Umgeſtaltung des Darmſtädter Herrngartens und die 
Wiederherſtellung des Orangeriegartens Werke ſeiner Kunſt 
            ge=
zeigt, die allgemeinen Anklang und Beifall nicht allein bei dem 
Darmſtädter Publikum geſunden haben, ſondern auch bei allen 
Fremden, die Gelegenheit haben, in Darmſtadts Mauern zu 
weilen.
 Im Stadtteil Darmstadt- Süden haben wir wieder eine 
AmZeige R 
Amnahmestelle 
errichtet und zwar bei der Firma 
Ring & Göhring 
Heidelbergerstraße 108, Ecke Weinbergstraße 
Der Verkag. 
7419md)
 „rgunfeier Peter Schäfer. Am Sonntag, 13. Nobember, vor= 
33 Uhr, veranſtaltet Peter Schäfer im Kleinen Haus des 
iAudestheaters eine Morgenfeier, bei der u. a. auch 
üttenlieder von Mahler, die Michelangelv=Lieder von Hugo 
ui. „Vier ernſten Geſänge” von Brahms, die Peter Schäfer 
nu Mainz mit großem Erfolg geſungen hat, zum Vorrrag 
.— Kartenverkauf hat ſchon eingeſetzt und findet bei Arnold 
3 Surm), Schutter (Eliſabethenſtraße) und an der Kaſſe des 
ſzauss ſtatt. 
ſſg=Konzert. „Heute Donnerstag abend findet im 
            Mozart=
zrüße 8) das 20. Dreſſolg=Konzert auf Dreſſola=Muſikappara= 
42—he Anzeige.) 
zrt Jörn. Hierdurch ſei nochmals hingewieſen auf 
Send im Kleinen Haus ſtattfindende Konzert des 
Amr erſängers Jörn unter Mitwirkung des Pianiſten 
iſter aus dem Haag. Beginn 8 Uhr. Karten zu 
I chſchule. In Fortſetzung ſeiner Vorleſung beſpricht Herr 
ſau er am Freitag die Romantiker (Schluß) uund die Dichter 
u=Skriege. — Für das Konzert des Herrn Kammerſängers 
unnerstag, 10. Nobember, ſowie für die Morgenfeier des 
eMfängers P. Schäfer am Sonntag, 13. Nov erhalten 
er ermäßigte Karten in unſerer Geſchäftsſtelle. 
itranz Darmſtadt 1920. Das diesjährige Stiftungsfeſt 
Auses findet am Sonntag, 13. November, nachmittags 4 Uhr, 
ch geſchmückten Räumen des Konkordiaſaales ſtatt. Außer 
ſimen Teil, wobei u a. ein Opern=Potpourri, Orpheus in 
Dichter und Bauer, uſſp. zum Vortrag gelangen, werden 
uäcke und humoriſtiſche Vorträge für die nötige 
            Abwechs=
ſt immung ſorgen, ſo daß ein genußreicher Nachmittag für 
keit. Am Abend iſt für jung und alt Gelegenheit gegeben, 
äßut widmen. Eintrittskarten ſind ab 3 Uhr an der Kaſſe 
” kann der Beſuch nur empfohlen werden. Im übrigen 
raauf die Anzeige in der Samstagsnummer dieſes Blattes, 
Nit geiſtkreis hat für ſeinen Vortrag, der morgen, Freitag, 
H0 in der Loge, Sandſtraße 10, ſtattfindet, die zeitgemäße 
WWas iſt Wahrheit?., Heute, wo die 
            Tagesmeinun=
d rvo an jeder Straßenecke ein anderer Prophet ſteht, iſt es 
rl” je, ſich auf die dauernde Wahrheit zu beſinnen und ſie 
drutig herauszuſtellen. Daraus allein kann man dann ein 
unrer Klarheit und Wahrhaftigkeit aufbauen, ein Leben der 
rd Freude mit Hilfe der Bildekräfte unſerer Seele. Der 
ſch=chtigt die geiſtigen Strömungen unſerer Zeit und bietet 
Wz Ausſprache. Gäſte ſind willkommen und werden ge= 
*MMeaung der Koſten freiwillig beizuſteuern. (Siehe Anzeige.) 
Balldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Reich belohnt wurden 
W, wie das Frühaufſtehen nicht ſcheuten und an der 12. 
            Wan=
ehnnen, zumal ſich auch der weitverbreitete Glaube bewährte, 
tewott ein Einſehen hat, wenn der Klub wandert. Selten 
Mrnſicht, die zu wiederholten Malen ſich bot. Zum Greifen 
1sfälzerwald, der Frankenſtein und viele andere Höhen. 
* Grernblicke ſchon außerordentliche Schönheiten, ſo bot die 
elsſt durch den herbſtlichen Wald mit ſeiner Farbenpracht, 
Müat Höhen und durch die lieblichen Täler ſo viel Schönes, 
eunfer ungetrübter Genuß war, mitzuwandern. Schließlich 
drr Teil des Odenwaldes, der durchwandert wurde, mit 
ährn, was unſer Heimatgebirge bietet. Von Bensheim aus, 
zrfer Ruhe lag, und durch deſſen Straßen nur einzelne 
gugen, führte die Wanderung über den Knoden, die 
üghe und den Rodenſtein nach Fränkiſch=Crumbacy. Un 
Amſtein hielt Herr Oberſtudiendirektor Kiſſinger einen 
* Gen Rodenſteiner. Vor Fränkiſch=Crumbach ſtanden die 
er dortigen Ortsgruppe zum Empfang bereit und unter 
e Muſikkapelle ging es fröhlich zum Ziel. In der Gaſt= 
Linde” wurde Mittagsraſt gehalten und zuſammen mit 
De Fränkiſch=Crumbach die Zeit bis zur Abfahrt des Zuges 
u00 hier ſorgte die Kapelle für Unterhaltung, an der ſich 
Miangsabteilung, die bereits während des Marſches 
            ver=
geſungen hatte, beteiligte. Den Dank an die Führer, 
uäus Hergt und K. Klotz, ſprach Herr Oberſtudien= 
Aner aus, der guch die Ortsgruppe Fränkiſch=Crumbach 
ſt e. In deren Namen hieß Herr Adolf Schädler die 
Aanderfreunde herzlich willkommen. Dank gebührt aber 
Meiden Führern für die ſehr ſchöne Wanderung, und dem 
Rnoden, ſondern in ganz beſonderem Maße dem Beſitzer 
Aufft Zur Linde in Fränkiſch=Crumbach. Ueberaus gut und 
Dert die Aufnahme; was er geboten hat, kann nicht über= 
Alund er legte Zeugnis davon ab, daß auch der Mann mit 
lichm ein gern geſehener und lieber Gaſt iſt. 
M=Berein e V. und Volkshochſchule veranſtalten heute
 *Portrag Stefan Zweig. 
anſtalteten Vortragsreihe ſprach am Mittwoch abend Stefan Zweig, 
haerens und Baudelgires, über Romain Rolland. — Im 
            Drei=
klang der franzöſiſchen, italieniſchen und deutſchen Kultur aufgewachſen, 
hat Rolland Deutſchland nicht aus der Sphäre der Touriſtik kennen 
            ge=
lernt, ſondern dank einer Freundſchaft mit einer älteren ſchöngeiſtigen 
Freundin in ſeiner geiſtigen Elite. In den 80er Jahren nach Frankreich 
zurückgekehrt, findet Rolland in Paris auch das literariſche Leben noch 
unter dem ſtarren Druck der Niederlage von 1870. So will Rolland den 
Menſchen durch die Kunſt helfen und den Franzoſen ein Theater ſchaffen, 
wie Schillers Begeiſterung es uns Deutſchen ſchuf. Sein Verſuch, mit 
ſeinen Stücken auf die Maſſe zu wirken, mißlang. Da wandte ſich Rol= 
Michelangelo Eine neue Enttäuſchung folgt, und mit 35 Jahren begann 
er ſeinen, 10bändigen Roman „Jean Chriſtophe”, in dem ein Deutſcher 
die Hauptfigur des Gottſuchers darſtellt. Und doch wurde dieſes 
            aus=
ſichtsloſe Buch ein europäiſcher Erfolg. 1913 vollendet, brach 1914 
Rolland an ſich erweiſen, daß das Guropa, wie er es geſehen hatte, doch 
beſtand. Rolland war ein Pazifiſt, wie man dieſen Begriff gewvöhnlich 
deutet; er war immer Kämpfer. Und doch wollen uns die Schriften, 
die er im Verlauf des Krieges aus der Schweiz herausſandte, heute nicht 
mehr ſo aufreizend erſcheinen. Er bekämpfte den Kollektivhaß der 
            Völ=
ker und hatte ein Mißtraue gegen die Moxalität des Sieges. Auc 
hierin gab ihm die Zeit recht. Vorbild war ihm der Inder Gandhi, 
deſſen Kraft der Ruhe, deſſen Widerſtreben ohne Gewalt, er aus dem 
Orient nach Europa herüberleiten wollte. Das Allvaterland Goethes, 
das Weltkzirgertum Schillers, das einige Europa Rollands, iſt nicht von 
heute oder mongen, vielleicht nur ein Traum. Aber wir müſſen aus 
allem Kraft ſammeln für die Menſchen, die in ſich das Weltgewiſſen 
fühlen. Stefan Zweig, der ſich ja auch literariſch mit dem Wirken 
            Rol=
lands beſchäftigt hat, war dem Weſen und Wirken Rollands auch in 
Worten ein wirkungsvoller Interpret. So fand der Abend, der in der 
Vereinigten Geſellſchaft ſtattfand, verſtändnisvollen, dankbaren Wider= 
H. W. W. 
D 
hall.
 Brahms-Lyklus des Schnurrhusch-Quartelts 
ſämtliche Streichquartette, Quintette und Sex ette an 3 Abenden 
(17454 
Abonnement 2.—, 4.— und 6.— Mark 
Erſter Abend, Samstag, den 12. November 1927 
im Kleinen Haus des Hessischen Landestheaters 
Zunahme der Kündigungen von 
            Kaufmanns=
gehilfen im Oktober. 
Zum Quartalsſchluß erfolgten in ſtärkerem Maße Kündigungen 
von Kaufmannsgehilfen. Zum Teil iſt dieſer Vorgang auf die 
            Beendi=
gung der Saiſonarbeiten zurückzuführen. Bei der Kaufmänniſchen 
Stellenvermittelung des Deutſchnationalen Handlungsgehilfen=
            Verban=
des iſt im Oktober ebenfalls ein geringer Zuwachs an ſtellenloſen 
            Be=
werbern zu beobachten. Am ſtärkſten waren die Entlaſſungen in der 
Induſtrie. Im Bankgewverbe waren die Kündigungen auffallend ſtark, 
doch kam es nicht in allen Fällen zu Entlaſſungen. 
Wenn auch die Zahl der Bewerbe: etwas zugenommen hat, ſo iſt 
räften
 Kriegerkameradſchaft Haſſia. 
Zur Landestagung des Verbandes der Kriegsbeſchädigten ud 
Kriegerhinterbliebenen der Kriegerkameradſchaft Haſſia wird uns noch 
geſchrieben: In Erweiterung des Berichtes über die Landestagung des 
Verbandes der Kriegsbeſchädigten und Kriegeuhinterbliebenen der 
            Krie=
gerkameradſchaft Haſſia am Sonntag, den 6. November 1927, wird uns 
mitgeteilt, daß als Vextrcter von Behörden und Gerichten, ſowie ven 
anderweitigen Organiſationen amweſend waren: Als Vertreter der 
            heſſi=
ſchen Staatsregierung und inſonderheit für das Miniſterium für 
            Ar=
beit und Wirtſchaft Herr Ober=Regierungsrat Linkenheld, des 
            Haupt=
verſorgungsamtes Kaſſel Herr Ober=Regierungsrat Landelle, Leiter des 
Verſorgungsamts Darmſtadt. Herr Regierungsrat Henrici, die 
            Regie=
rungsmedizinalräte Herr Dr. med. Stühlinger und Dr. med. 
            Staudin=
ger, Darmſtadt, Reichstagsabgeordneter und Regierungsrat Knoll, 
Darmſtadt, zugleich Mitglied des 17er Ausſchuſſes im Reichstag, als 
Vertreter des Verſorguugsamts Mainz Herr Verwalltungsoberinſpektor 
Reinemann, als Vertreter des Verſorgungsgerichts Herr 
            Regierungs=
rat von Begntold, von der Unterſuchungsſtelle Heidelberg Ober=
            Regie=
rungsmedizinalrat Herr Dr. von Schnitzer, als Obergutachter des 
            Ver=
ſorgungsgerichts Herr San.=Rat Dr. med. Herzog=Mginz, Facharzt für 
Nervenleiden, von der Hauptfürſorgeſtelle Darmſtadt Herr 
            Regierungs=
rat Dr. Heßler, vom Städtiſchen Wohlfahrtsamt Herr. Inſpektor 
Schuvörer, zugleich im Namen der Stadtverwaltung, als Vertreter des 
Kyffhäuſerbundes, Be=irtsgruppe Wiesbaden, Herr Oberſt a. D. und 
Ober=Regierungsrat Stephan, als Vertreter des badiſchen 
            Kriegerbun=
des Herr Oberſt a. D. Seiler, Karlsruhe, als Vertreter der 
            kriegs=
beſchädigten Beamten und Lehrer Herr Lehrer Linck, von der Hefſiſchen 
Wohnungsfurſorgegeſellſchaft Herr Regierungsbaumeiſter Kohl; ferner 
Herr Generalmajor von Hantmann, Vorſitzender des Kriegervereins 1874 
Darmſtadt. 
Die obengenannten Vertreter der Behörden und Gerichte nahmen 
tegen Anteil an den Beratungen und Beſprechugen der Verſammlung, 
die äußerſt anregend verlief. Inſonderheit waren von Intereſſe die 
wertvollen Ausführungen des Leiters der Unterſuchungsſtelle, von 
Heidelberg, Herrn Oberregierungsrats Dr. von Schnitzer, über die 
            Be=
urteilung von Dienſtbeſchädigungsleiden, ſowie der feſſelnde Vortrag 
des Herrn San.=Nats Dr. med. Herzog, Facharzt für Nervenleiden, der 
ſehr weſentliche Ausführungen gab über Annahme von 
            Dienſtbeſchädi=
gungen bei Neurotikern, bei weleyen das ſeeliſche Moment des 
            Renten=
ſuchers ganz beſonders zu bewerten ſei.
 ula des Realgymnaſiums (Eingann Schulſtraße) einen 
eübortrag über „Schleſien und das Rieſen= 
und haben hierfür Herrn Werner Lukaſchik aus 
            Ober=
un Nieſengebirge verpflicktet. Zu dieſem Vortrage, der 
zu werden verſpricht, ſind alle Kreiſe Darmſtadts und 
Aifreundlichſt eingeladen. Der Eintritt iſt frei! 
dwger Bund der deutſchen Jugend, Ortsaruppe Darmſtadt. 
EDNa8, abends 8,Uhr pünktlich, findet im Feſtſaale der 
            Lud=
c zule am Kapellplatz der bereits angellindigte Muſi= 
Aih end unter Mitwirkung non Frau Suſanne Horn= 
Fräulein Arla Renz (Violine) und Fräulein Grete 
ir iobier ſtat. Zum Vortrag gekangen Lieder von 
            Schu=
uns und Violinſonaten von Beethoven und Brahms. Der 
Preis des Programms für Nichtmitglieder 30 Pfg. 
tichdruigau findet gu Samnstag, 12. Nobember, nach mittags 
re: Traube ſtatt. Veranſtalterin der Modenſchau iſt 
AI Shürmann u. Co. unter Beteiligung der Firmen 
Tideer md Speiers Schuhwarenhaus.
 in Seten der De er eait in ſecite eaufe 
gehilfen konnte im Oktober wieder um 3 Prozent vermindert werden. 
Die Vermittlung von offenen Stellen nach dem Auslande hielt 
            weiter=
hin an. Nicht zu befriedigen iſt allenthalben der Bedarf an 
            Sienoty=
piſten. Auch Verkäufer, beſonders in Feinkoſt= und 
            Manufakturwaren=
geſchäften, werden ſtark angefordert. Textil= und Eiſenhändler werden 
in Heilbronn und Kaſſel geſucht. Starke Nachfrage nach 
            Kolonialwaren=
händlern beſteht in Leipzig, Dresden und Oſtpreußen. Im Export 
werden trotz der ſchwierigen Lage junge Kräfte ſtark geſust.
 Bei Unfall und Krankentransporten- 
Verleihen von Krankenbedarfsartikeln
(15580 2
 ist ſelefortruf Janikäts wache Rotes Kreuz. 
Telefon: 4o0 Darrnskadt.
 — Dr. Joh. Hemleben=Kaſſel, Pfarrer in der Chriſtengemeinſchaft, 
ſpricht am Freitag, den 11. November, im Saale der Städtiſchen 
            Aka=
demie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße, uber „Die moderne. 
            Natur=
anſchauung und das Suchen nach Chriſtus‟. Der Redner iſt kein 
            Un=
berufener. Ez war, bevor er MMitarbeiter in der Chriſtengemeinſchaft 
wurde in naturwiſſenſchaftlichen Inſtituten der Univerſitäten Berlin 
und Frankfunt tätig. Auf dem Gebiete der modernen 
            naturwiſſen=
ſchaftlichen Weltanſchauung und ebenſo in bezug auf die peligjüſen 
            Fra=
gen ſpricht er nicht als Laie. Nach dem Vortrag wird Gelegenheit ſein 
zu Beſprechungen und Fragenbeantwortung, die fortgeſetzt werden am 
4m. Im Rahmen der von der Bücherſtube Bodenheimer ver= Samstag und Sonntag mit jeweils einer kurzen Einleitung: Samstag, 
17 Uhr: „Die Chriſtusverkündigung und Naturbeherrſchung im alten 
der zartſinnige Lyriker und feine Ueberſetzeu der Werke Verlaines, Ver= Aegypten”; 20 Uhr: „Die Naturvevehrung als religiöſes Leben im 
Mittelalter”, Sonntag, 20 Uhr: „Kunſt und Technik”. Außerdem iſt 
Sonntag, 17 Uhr, die Aufführung des mittelalterlichen „Paradeis= und 
Verkündigungs=Spieles” aus Oberufer bei Preßburg (14. Jahrh.) durch 
die Frankfunter Laienſpiele der Chriſtengemeinſchaft. Kartenvorverkauf 
und Programme: Buchhandlung Saeng, Sekretariat der Volkshochſchule, 
(Vgl. d. Anz.) 
— Der Frauenverein der Petrusgemeinde veranſtaltet, wie bereits 
mitgeteilt, am Montag, 14. November, abends 8 Uhr, im Saal des 
Gemeindehauſes (Eichwieſenſtr. 8, früher Hofgartenſtraße) ein Konzert 
deſſen Ertrag der umfangreichen Wohltätigkeitsarbeit des Frauenvereins 
land an die Einſamen und ſchrieb Biographien von Beethoven und zugute kommen ſoll. Zur Mitwirkung wurden zwei hervorragende 
            Mit=
glieder des Landestheaters gewonnen: Frau Anna Baumeiſter=Jacobs 
und Herr Intendanzrat Hans Baumeiſter. Außerdem haben die hien 
als vorzügliche Geigerin bekannte Frau Hildegard Dingeldey und 
die Vereinigung Darmſtädter Soliſtinnen ihwe Mitwirkung freundlichſt 
der Krieg über ihn herein und machte ſein Werk illuſoriſch. Nun mußte zugeſagt. Die Begleitung am Flügel haben die Damen Fräulein Lina 
Becker und Frl. Oſann, gütigſt übernommen. Ein auserleſenes 
hinſtleriſches Programm iſt in Ausſicht genommen. Eintrittskarten zu 
2 Mk. und 1 Mk. numeriert und 50 Pfg. unnumeriert ſind in der 
            Buch=
druckerei Bender, Beſſunger Straße, und im Gemeindehaus bei Herrn 
Kropp zu haben. Im Hinblick auf den guten Zweck des Konzertes wird 
um zahlreichen Beſuch beſonders auch der Gemeindemitglieder gebeten. 
— Orpheum. Die Eintrittspreiſe während des „Hexer”= 
Gaſtſpieles ſind wie folgt feſtgelegt: Eſtrade 1 Mk., Saal 1,50 Mk., 
Sperrſitz und zweiter Balkon 2 Mk., Seitenpavkett 2,50 Mk. erſter 
            Bal=
kon und zweites Parkett 3 Mk., erſtes Parkett 4 Mk. (Siehe heutige 
Anzeige.) 
— Sinfoniekonzert. Das zweite Sinfoniekonzert hat folgendes 
            Pro=
gramm: Dopper: Cigconna gotica (Erſtaufführung) Reſpighi: 
Fontane di Roma (Erſtaufführung); Tſchaikowſkif Sinfonie 
Nr. 6 (Pathetiſche). Die urſprünglich angekündigte Aufführung vom 
Mahlers 4. Sinfonie findet im dritten Konzert, am 6. Dezember, ſtatt. 
— Gau 70 Heſſen Darmſtadt B. D.R. Dev diesjährige 
            Herbſtgau=
tag fand im „Perkeo” ſtatt. Faſt alle dem Gau angeſchloſſenen 
            Ver=
eine waren vertriten. Die von den einzelnen Fahrwaruen erſtatteten 
Berichte wurden allſeits mit Befriedigung aufgenommen, zeugten ſie 
doch, daß der Radfahrſport ſich immer weiter entwickelt. Der ſeitherige 
kommiſſariſche Geſchäftsführer, Herr Kurt Frahnert, wurde 
            einſtim=
mig zum Gauvorſitzenden bis zum Hauptgautag gewählt. Das bisherigs 
Amt des Herrn Frahnert als Gauſaalfahrwart übernahm nach 
            einſtim=
miger Wahl Herr Heinrich Göttmann. Der Gautag faßte den 
            Be=
ſchluß, daß im März n. Js. die Gaumeiſterſchaften in Darmſtadt 
            aus=
getragen werden ſollen, in Verkindung mit einem großen Saalſportfeſt, 
um auch die Fernſtehenden für den edlen Radſport zu intereſſieren. Die 
vorliegenden Anträge wurden alle zur Zufriedenheit der Antragſteller 
erledigt. Die äußerſt harmoniſch verlaufene Sitzung wurde gegen 
7 Uhr abends durch Herrn Frahnert geſchloſſen. 
— Skiklub Darmſtadt=Odenwald. Die 1. Uebungsſtunde des 
Trocken=Skikurſus iſt auf Freitag, den 11. Nov., abends 7.15 
Uhr, feſtgeſetzt. (Turnhalle Soderſtraße 30.) Weiteve Anmeldungen 
werden ſpäteſtens bis zur erſten oder zweiten Uebungsſtunde, am 
            Mon=
tag, den 14. Nob., zur gleichen Stunde und Ort, angenommen. 
b. Ausbildung und Prüfung des Kraftfahrzeugſchülers. Die an der 
Eutwicklung des Kraftverkehrs hauptſächlich intereſſierten Organiſationen 
haben dem Reichsverkehrsminiſterium eine Eingabe unterbreitet und 
gebeten, „unter Ergänzung der Ausbildungsvorſchciften oder durch 
            Er=
laß einer beſonderen für das Reichsgebiet gültigen Prüfungsordnung 
das Prüfungsgebiet genau feſtzulegen unter Kennzeichnung des 
            Weſent=
lichen vom Uwveſentlichen. Dabei bitten ſie, einen Abbau der 
            tech=
niſchen Prüfung unter gleichzeitigem Ausbau der 
fahr= und vertehrstechniſchen Prüfung als 
            maßgeben=
den Geſichtspunkt zugrunde zu legen. Auf die techniſche Prüfung darf 
nicht mehr der Wert gelegt werden wie bisher. Ein ſchlechtes Ergebnis 
in der verbleibenden techniſch=theoretiſchen Prüfung darf nicht dazu 
            be=
rechtigen, den Prüfling von der praktiſchen Prüfung auszuſchließen; 
vielmehr ſoll das Ergebnis dieſes Teiles der Prüfung für die 
            Geſamt=
beurteilung des Prüflings überhaupt nicht maßgebend ſein”. 
— Das Darmſtädter Turnfeſt in Amerika. Ein Herr aus 
            Darm=
ſtadt, der jetzt in Detroit (Mich.), Nordamerika, lebt, ſchreibt im 
            Okto=
ber: „In den hieſigen Zeitungen ſteht faſt nie etwas über Enropa. Aber 
eines Abends ſaß ich im Kino. Man gab Ausſchnitte von allerlei aktuellen 
Ereigniſſen: Präſident Coolidge im Indianer=Koſtüm, Lindberghs 
            An=
kunft in Paris, die Einweihung einer neuen Brücke und dergleichen. 
Ich achtete nicht viel auf die Bulder, bis auf einmal das wohlvertraute 
Bild des Darmſtädter „Egerts”, angefüllt mit reizenden, weißgebleideten 
Jungfrauen, mich aus meiner Teilnahmsloſigkeit erweckte. Aus dem 
Titel des nächſten Bildes ſah ich dann, daß es ſich wirklich um 
            Darm=
ſtadt und ein dort ſtattgehabtes Turnfeſt handelte. Erſtaunlich, was 
einem dieſe Kinos alles bieten!“ 
* Kriminalhundeprüfung. Am 5. November hielt der Heſſiſche 
            Lan=
desverhand für Polizei= und Schutzhundevereine, Darmſtadt, in Nieder= 
Rauſtadt eine Krimialhundeprüfug ab. Der Prüfung unterzogen 
ſich vier Hunde. An praktiſchen Fällen, wie Raubüberfall, 
            Sittlichkeits=
verbrechen, Aufſuchen einer gemütskranken Perſon, Baumdiebſtahl, 
wurde bewieſen, daß die Hunde ganz Außergewöhnliches leiſteten. Die 
Spuren waren durchweg 2—3 Stunden alt und über 1 Kilometer lang, 
verſchiedentlich von fremden Perſonen wiederholt gekreuzt, in einem 
Falle ſogar vom Beſitzer des Hundes ſelbſt, ja es hat ſogar ein Auto 
längere Zeit auf dieſer Spur gehalten, trotzdem hielt dieſer Hund 
fehlerfrei dieſe Spur (Bendix von der Raumühle, Beſitzer Muſikdirektor 
Herbert=Darnſtadt). Sämtliche Hunde beſtanden die Prüfung, und zwar 
zwei mit „vorzüglich” zwei Hunde erhielten das Prädikat „ſehr gut”
 b=ſte vorbereitet hatte. Herr Steiumann iſt als alter Führer bekannt 
und hat ja bereits durch die wiederholten Erfolge mit ſeinem Hundg 
ſeine außerordentlichen Fachkenntniſſe auf dieſem Gebiete bewisſen.
Seite 6
Donnerstag den 10. Rovember 1927
  
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dass im Schuhhaus Jacob eine 
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jeder Art, vom starken Schuh für die 
            Feld-
arbeit bis zum eleganten Abendschuh der 
Dame geboten wird. Und ein Vergleich der 
Preise mit der Oualität führt immer wieder 
zu der Erkenntnis: Hier finde ich
Numma,
 Ein hefſiſcher Verkehrswerbefilm. 
„Darmſiadt und die Bergſiraße‟ 
Der Heſſiſche Verkehrsverband hatte geſtern zur 
            Probevorfüh=
rung ſeines neuen Films ins U. T. geladen. Vor der Vorführung 
hieß Stadtverordneter Stemmer die Erſchienenen herzlichſt 
            will=
kommen und führte dann aus: Der Heſſiſche Verkehrsverband habe 
            end=
lich mit Hilfe des Staates und der Stadt dieſen Film, der der Fremden= 
Verkehrswerbung für Darmſtadt und Heſſen, beſonders der Bergſtraße, 
dienen ſoll, durch die Reichszentrale für deutſche Verkehrswerbung 
            zu=
ſtandebringen können. Allerdings ſei der Film noch nicht vollſtändig, 
und er ſoll im nächſten Frühjahr, bevor er in die Welt hinausgeht, durch 
Aufnahmen von der Baumblüte an der Bergſtraße ergänzt werden. 
Später ſoll „Darmſtadt und der Bergſtraße” auch noch der Odenwald 
angegliedert werden. Der Redner betonte weiter die erfreuliche Tatſache, 
daß jetzt ſowohl der Staat wie auch die Stadtverwaltung die 
            Beſtrebun=
gen des Verkehrsverbandes beſonders in bezug auf die Werbung 
            tat=
kräftig unterſtützen. Für dieſe Unterſtützung ſei dieſen Behörden 
            wärm=
ſter Dank auszuſprechen. Zum erſten Male hat der Verkehrsverband 
einen Staatszuſchuß erhalten, und daß die Stadtverwaltung Darmſtadt 
ungewöhnlich viel zur Verſchönerung der Stadt beitrage, müſſe in jeder 
Beziehung anerkannt werden. Angeſichts der Werbekraſt dieſer 
            Ver=
ſchönerungsbeſtrebungen ſollten doch endlich die Nörgler und Krititer 
verſtummen, denn Fremdenzuzug diene der Allgemeinheit. Direkt und 
indirekt hat jeder Vorteil davon. Der überaus ſtarke Beſuch der 
            land=
wirtſchaftlichen Ausſtellung hat den praktiſchen Wert dieſer 
            Werbetätig=
keit erbracht. Allgemein war man überraſcht, wie ſchön Darmſtadt ſich 
von Beſuch zu Beſuch entwickle. Auch wenn wir unter ſchwierigen 
            Ver=
hältniſſen zu leiden haben, bürfen dieſe Beſtrebungen nicht eingeſchränkt 
werden. Das hierfür aufgewendete Kapital ſei gut angelegt und trage 
reiche Fnüchte. Mit dem Umbau des Hotels. Zur Traube” hat die Stadt 
eine außerordentlich wichtige Arbeit getan. Kürzlich waren 
            Vorſtands=
mitglieder des von Frankfurt gegründeten Südweſtdeutſchen 
            Verkehrs=
verbandes in Darmſtadt und haben — was von Frankfurt viel ſagen will 
— beſtätigt, daß das Hotel Traube eines der ſchönſten in ganz 
            Deutſch=
land ſei. Die Herren haben weiter zugeſtanden, daß ſie überraſcht waren 
über den Eindruck, den ſie in Darmſtadt empfingen und den ſie nicht 
            er=
wartet hatten. Anfang Dezember ſollen von Oberheſſen Sonderzüge 
nach Darmſtadt fahren; weitere werden angeſtrebt von Karlsruhe, von 
Rheinland=Weſtfalen uſw. Das heißt praktiſche Verbehrspolitik treiben. 
Bisher war das leider nicht möglich, weil in Darmſtadt ſowohl 
            Unter=
kunftsmöglichkeit wie Raum für größere Veranſtaltungen fehlten. Die 
Feſthalle hat dem abgeholfen. Der neue Film ſoll nach ſeiner 
            Fertig=
ſtellung zunächſt in Amerika laufen, dann in den ſkandinaviſchen 
            Län=
dern, Holland, England, Oeſterreich, Ungarn uſw. — ſelbſtverſtändlich 
auch in größeren Städten Deutſchlands. 
Der vorgeführte Film dauerte etwa 20 Minuten; das iſt für einen 
derartigen Werbefilm die richtige Länge. Er ſoll in den 
            Lichtſpieltheg=
tern zwiſchen anderen Filmen eingeſchoben werden. Er bringt mit ganz 
kurzen und treffenden Titelanzeigen zunächſt Bilder von Darmſtadt, die 
durchweg ſehr gut waren, wenngleich auch dieſen noch Ergänzung zu 
wünſchen wäre. Es fehlen noch einige wichtige Denk= und 
            Baudent=
mäler, vielleicht auch ein packendes Straßenbild aus der Rheinſtraße und 
der Altſtadt. Anregungen in dieſer Hinſicht nimmt der Vorſitzende des 
Verkehrsverbandes gerne noch entgegen. Im Anſchluß daran führte der 
Film durch die wichtigſten und beliebteſten Ausflugsorte der Bergſtraße, 
hier ſowohl die landſchaftliche Schönheit der Bergſtraße wie auch die 
einzelner Orte zeigend. Hier wären allerdings einige Bilder noch 
            ver=
beſſerungsbedürftig. Vielleicht iſt eine nochmalige Vorführung, wenn 
der Flm ganz fertiggeſtellt iſt, möglich. Auf jeden Fall iſt das 
            Zuſtande=
kommen dieſes Films zu begnüßen. 
— Landtagswahl 1927 — 17. Wahlbezirk. Der Wahlvorſteher heißt 
nicht Göbel, ſondern Höbel, Ludwig, Kaufmann. (Zur Berichtigung 
der geſtrigen Anzeige) 
Aus den Parteien. 
Deutſche Volkspartei, Ortsgruppe Darmſtadt. 
Am komenden Freitag ſpricht in der Turnhalle am 
            Woogs=
platz in einer öffentlichen Wählerverſammlung der Deutſchen 
            Volks=
parvei der Reichstagsabgeordnete Herr von Kardorff. Herr von 
Kardorff, der früher der Freikonſervativen und dann der 
            Deutſchnatio=
nalen Partei angehörte, iſt ſeit 1920 in der Deutſchen Volkspartei und 
einer der markanteſten Köpfe ihrer Neichstagsfraktion. Er iſt letztlich 
einer größeren Oeffentlichkeit durch die bedeutſame Rede bekannt 
            ge=
worden, die er anläßlich des Verfaſſungstages in Berlin hielt. Außer 
Herrn von Kardorff werden in der Verſammlung die 
            Landtagsabgeord=
nete Fräulein Birnbaum und der Landesvorſitzende der Deutſchen 
Volkspartei, Herr Abgeordneter Dingeldey, ſprechen, ſo daß dieſe 
verſammlung zu einer wuchtigen Kundgebung für die Deutſche 
            Volks=
partei werden dürſte. 
— „Mainlinie oder Einheitsſtaat?‟. Es wird auf die 
heute abend um 8 Uhr im Städtiſchen Saalbau ſtattfindende öffentliche 
Wählerverſammlung aufmerkſam gemacht, in der der 
            Reichstagsabgeord=
nete Dr. Heuß=Berlin über „Die Einheitsſtaatfrage, in Schönfelder hat einen ſehr kultivierten Spielfilm geſchaffen, der ſpan= 
Deutſchland” ſprechen wird. Der Nedner wird dabei auch über 
Parker Gilberts Memorandum und die Wirtſchaft in den 
            Länderparla=
delau über Gewerbe= und Handwerkerfragen in Heſſen referieren, 
und der demokratiſche Landtagskandidat Reiber=Darmſtadt wird Ge= für ihre Nolle finden können. Erna Morena iſt die Marnuiſe mit dem 
legenheit nehmen, über Beamte und Wahlkampf zu ſprechen. 
Volksrechtspartei, (Reichspartei für Volksrecht und 
            Auf=
wertung). Am Donnerstag, 10. November, abends 8 Uhr, ſpricht der 
Kämpfer und Senior der Aufwertungspartei, Graf Poſadowsky, 
in der Durnhalle am Woogsplatz in öffentlicher Wahlverſammlung. Wir 
bitten mſere Mitglieder und Freunde unſere= gerechten Sache, guch die 
noch Abſeitsſtehenden um recht zahlreichen Beſuch, um perſönlich aus „Zirkus Tromboli”. Eine überaus feſſelnde Zirkusgeſchichte, die 
dem Munde dieſes altehrwürdigen Mannes der Gerechtigkeit zu hören, i 
wie des Volres Not und Elend zu Licht und Sonne geführt werden kann. 
Wir verweiſen auf unſer geſtriges Inſerat. 
4
 Von der Heſſiſchen Induſirie= und 
Handelskammer Darmſtadt 
wird uns geſchrieben: 
In der letzten Zeit ſind uns öfters Fälle von Zufendungen 
            unbeſtell=
der Waren bekaunt geworden. Dieſer Umſtand veranlaßt uns, die 
            Oef=
fentlichkeit, insbeſondere die Empfänger ſolcher Sendungen, darüber 
            auf=
zuklären, daß ein derartiges Abſatzverfahren vom kaufmänniſchen 
            Stand=
punkt aus nicht zu billigen iſt. Der Abſender unbeſtellter Waren rechnet 
im allgemeinen mit der Rechtsunkenntnis und der geſchäftlichen 
            Uner=
fahrenheit der von ihm ausgeſuchten Empfänger. Durch aufdringliche 
Angebote zunächſt, ſpäter durch wiederholte Mahnungen und durch die 
Androhung mit gerichtlichem Vorgehen werden dieſe dann zu Zahlungen 
gedrängt, zu denen ſie rechtlich nicht verpflichtet ſind. Sie werden auch 
inſofern häufig getäuſcht, als ihnen Kaufgelegenheiten als beſonders 
günſtig angeprieſen werden. Tatſächlich müſſen aber die hohen 
            Porto=
ſpeſen und die Ausfälle, die mit dieſer Vertriebsart verbunden ſind und 
ſelbſtverſtändlich in den Warenpreis eingerechnet ſind, mitbezahlt werden. 
Zur Rechtslage ſei folgendes bemerkt: Der Empfänger unbeſtellter 
Waren (ſoweit er kein ſelbſtändiger Kaufmann iſt) braucht die 
            zuge=
ſandten Waren nicht anzunehmen. Wurde die Sendung gleichwohl aus 
irgend welchen Gründen abgenommen, ſo verpflichtet weder Geſetz noch 
Verkehrsſitte den Empfänger zur Zurückſendung der Waren, wenn er ſie 
käuflich nicht erwerben will. Hat der Empfänger dem Abſender nicht 
geantwortet, ſo liegt in dieſem Stillſchweigen nicht erwa eine 
            Zuſtim=
mung zum Abſchluß des Kaufvertrags, ſelbſt dann nicht, wenn der 
            Ab=
ſender eine Freimarke für die Rückantwort beigelegt hat. Die 
            Ein=
löſung etwaiger Nachnahmen kann alſo ohne weiteres verweigert 
            wer=
den. Iſt die Ware irrtümlich umter Einlöſung einer Poſtnachnahme 
angenommen worden, ſo kann der Empfänger der Ware die Rückzahlung 
der Nachnahme verlangen. Im übrigen ſteht es in ſeinem freien 
            Be=
lieben, ob er die Waren auf Koſten des Abſenders zurückſenden oder bis 
zu ihrer etwaigen Abholung durch den Abſender bei ſich liegen laſſen 
will. In dieſem Falle darf er ſie jedoch nicht fahrläſſig oder vorſätzlich 
zerſtören oder beſchädigen. Will er die Waren nicht behalten, ſo darf er 
ſie natürlich nicht für ſich verwerten. Es empfiehlt ſich in dieſem Falle 
vielmehr, den Abfender aufzufordern, er möge die Ware innerhalb einer 
beſtimmten Friſt — etwa vier Wochen — gbholen laſſen. Es iſt atſam, zuſprechen ſind, fühlt ſich eine in der Altſtadt wohnendes: 
dabei darauf hinzuweiſen, daß der Empfänger in der Nichtbeachtung 
dieſer Aufforderung den Verzicht des Zuſenders auf das Eigentum an 
der Ware erblicke. Sollte nach Ablauf der geſtellten Friſt die Ware von 
dem Zuſender nicht abgeholt ſein, ſo kann der Empfänger über ſie frei 
verfügen und ſie beiſpielsweiſe gegen Quittung einem 
            Wohltätigkeits=
verein überweifen. Von einem Verbrauch zu eigenen Zwechen wird auch 
in dieſem Falle abgeraten, da dies unter Umſtänden als eine 
            ungerecht=
fertigte Vereicherung aufgefaßt werden kann. 
Iſt der Empfänger ſelbſtändiger Kaufmann, ſo liegen die 
            Verhält=
niſſe anders; insbeſondere, wenn die Ware von einer Firma zugeſandt 
iſt, mit der der Kaufmann in Geſchäftsverkehr ſteht. Hier muß der 
            Kauf=
mann unbedingt die Ablehnung der Sendung dem Zuſender gegenüber Karten weiſt nach dem Sachverſtändigen auch auf die weilu 
unverzüglich ſchriftlich erklären, da ſonſt ein Stillſchweigen als Zuſtim= als Täterin hin. Die Beteiligten leben, wie der Amtsann 
mung gilt. 
Zum Schluß wird den Empfängern unbeſtellter Waxen geraten, ſich wandfrei feſt und ſei auch für den Laien einleuchtend. 
in Zweifelsfällen umgehend mit der Heſſiſchen Induſtrie= und Handels= ſenden anonymer Poſtkarten liege ein Akt niedriger gelitz 
kammer, Rheinſtraße 14 1, in Verbindung zu ſetzen.
*Amtsgericht I.
 p. 1. Ein ſeit 5 Jahren bei einem hieſigen Unternehmr= 
Bürodiener von hier hat in den Jahren 1926/27 aus den 9. 
in den Schränken hängenden Straßenkleider der Leiter 
mens Geldbeträge mit zuſammen 745 Mark entwendo 
wöchentlich 25 Mk. Gehalt. Er will in Not geweſen ſein. 
ſchwer krank, der Vater arbeitslos. Damit kontraſtierte i 
der Kleidung, mit der er vor Gericht auftritt. Ein Betra 
konnte noch zur Stelle geſchafft werden. Das Urte 
2 Monate Gefängnis. 
2. Zu Beleidigungen und Mißhandlungen ließ ſich eirn 
am 6. Juni 1927 in der Heidelbergerſtraße, Ecke Weinwi, 
reißen, nachdem er von einem jungen Mann, der mit And. 
Nadtour zurückkam, beim Drücken ſeines Nades leicht ang 
den war. Es kam zu einer förmlichen Schlägerei. Dem effe 
teilnehmer boxte der Angeklagte auf die Naſe, ſo daß er 
Brille kaput ging. Angeſichts der geübten Brutalität me 
Körperverletzung eine Strafe von 4 Wochen Gefängnis. 
leidigung eine Geldſtrafe von 45 Mark beantragt. Der 
tont, die Radfahrer hätten zu dem Vorfall inſofern Anlaß 
ſie bis auf einen derſelben kein Licht gehabt hätten; er H. 
nung einer Geldſtrafe. Das Urteil erkennt auf 2 Wosy 
und 40 Mark Geldſtrafe. Eine bedingte Begnadigung iſt 
3. Ein hieſiger Automobilfahrer iſt angeklagt, am 115 
mit ſeinem großen, geſchloſſenen Opelwagen in der N. 
friedhofs auf der Griesheimer Chauſſee einen radfahr: 
wachtmeiſter angefahren zu haben. Er will noch im II. 
ſeinen Wagen zuſammengeriſſen haben. Um den links Ffn 
Nadfahrweg zu erreichen, querte der Radfahrer die Fahrb 
da von dem Auto erfaßt. Der Radfahrer kam noch mirtg 
letzungen davon, er gibt zu, ſich beim Queren der Strau 
ſehen zu halen. Zeichen dafür, daß ſich der rechtsführerd 
weg nun plötzlich links frotſetzt, ſind an dieſer Stelle nnhſ 
Dem Antrag des Amtsanwalts folgend, lautet das ur=
 ſprechung. 
4. Durch Ueberſendung anonymer Poſtkarten, die ar 
digt. Sie glaubt, die Schreiber in zwei Nachbarn herg-
Kunſtnotizen.
geſchieht, behält Nch die Rebalten ihr Arteil vors
Ueber Werte, Küuſſier oder künftleriſcht Vtrenſtaltungen, deren im Nachſiehmden Grwähn
 —Palaſt=Lichtſpiele: „Die rollende Kugel‟. Erich 
nende Szenen enthält. Die Handlung iſt ſpannend, logiſch und wirkſam 
in den Rahmen der ſchönen Riviera=Landſchaft ein, fügt. Edda Croy 
menten ſprechen. Anſchließend daran wird Apotheker Donat=od= iſt das Mädel, das ihren Verlobten ſucht. Ein Hauch gut bürgerlicher 
Erziehung geht von ihr aus. Man hätte kaum eine beſſere Darſtellerin 
dekabenten Einſchlag, Adele Sandrock als ihre Mutter gibt eine 
            halb=
europäiſche Fürſtin mit jener ſeltſamen Miſchung von Adel und 
            Hem=
mungsloſigkeit. Paul Otto iſt Marquis vom Scheitel bis zur Sohle. 
Harry Liedtke zeigt ſich wieder einmal als wirklicher Künſtler, da er nicht 
den ewigen Liebhaber zu verkörpern hat. Er gibt einen Spieler, der 
ganz der Leidenſchaft des Spiels verfallen iſt. — Im Beiprogramm: 
m Original=Milieu gedreht wurde. Für den Film wurde der größte 
europäiſche Zirkus, die größte Menagerie durch den Herſteller mobil 
gemacht. Betty Balfour und Mikolas Koline ſpielen die Hauptrollen,
 haben, die nun auf erhobene öffentliche Klage wegen 9. 
Gericht ſtehen. Die Angeklagten beſtreiten die Täterſchau. 
verſtändigen wurden zur Begutachtung 5 Karten vorgelatt 
Angeklagten hält der Sachverſtändige für den Schreiber, 
berin der anderen Karten verrät eine gute Schulbildung 
hat weibliches Gepräge, ſie iſt orthographiſch richtig. 
            Die=
ſicher. Gewohnheitsmäßin iſt lateiniſch dazwiſchen gefü 
Angeklagte wirft hier ein, ſie ſchreibe nur in lateiniſchaß 
Die vielen Verſchnörkelungen zeigen ſich an etwa 12 Stae 
den Karten, wie in den Schriftproben. Die Identität 
auf geſpanntem Fuße. Nach dem Gutachten ſtehe die 
Strafantrag geht gegen die Angeklagte auf 3 Wochs= 
Angeklagten auf 2 Monate Gefängnis. Der 
Nebenkläger weiſt darauf hin, daß die graphologiſche Wiß 
Lage ſei, ſicheren Boden für die Ermittelung der Täterſch 
Das Urteil entſpricht dem geſtellten Strafantrag. PublF: 
im „Darmſtädter Tagblatt” wird ausgeſprochen. 
5. Ein Techniber iſt angeklagt, einer hieſigen Firma 
nungen und Notizbücher zu Zwecken des unlauteren Wet 
ten, namentlich einer Konkurrenzfirma; mitgeteilt zu hauel 
tet, daß es ſich um Geheimpapiere gehandelt habe, jeder 
halte dieſe Mitteilungen ſogar im Drucke. Aus der AN 
geht hervor, daß ſolche Zeichnungen auch an Kunden A 
Montierung gebrauchen, geſandt werden. Auf dem Umte 
können ſolche Zeichnungen dann auch in die Hände der 
langen, die dann die Fabrikate nachbauen könnte. SelbF 
wird von einem Zeugen ausgeführt, ſei einem Zeichner 
Mitteilungen aus der Hand zu geben, wenn auch der Arze 
kein bezügliches ausdrückliches Verbot enthalte. Die Ge 
ſcheine auch gegenüber Auslandsfirmen geboten. Die mI 
halten Preisnotizen über Submiſſionsofferten auch ſim 
Preiſe der Konkurrenz danebengeſtellt. Die Angelegen: 
Kriminalpolizei übertragen, die eine Hausſuchung vorna I 
anwalt ſtellt die Entſcheidung in das Ermeſſen des Geriſt 
teidiger verneint, daß der Tatbeſtand der Unterſchlagung d 
fehlungen gegen 8 18 des unlauteren Wettbewerbsgeſetz==P 
Der Angeklagte, der 15 Jahre im Dienſte der Firma ſtam 
tereſſe der Geſellſchaft gehandelt, die Firma habe auch durk 
behalten, obwohl ſie wußte, daß ſein Bruder bei der 
ſchäftigt ſei. Angeklagter ſei bei der Firma in ungekümog 
geweſen. Nicht erwieſen ſei, daß Angeklagter in irgendert 
Konkurrenz etwas mitgeteilt habe. Auch die Tätigkeit 
Geheimdetektios ſei gründlich mißlungen. Das Urt 
frei. Ein Nachweis, daß Dinge der Konkurrenz in 
ſpielt worden ſind, ſei nicht geführt. 
Tageskalender für Donnerstag, den 10. Novem= 
Landestheater, Großes Haus, Anfang 19 23 Uhr: „Das Kätchen von Heilbronn” — Kle 
Anf. 20 Uhr: Konzert Kammerſänger Karl Jörne‟. 
Anf. 20 Uhr: „Der Hexer”. — Konzerte: Hotel S 
Café; Weinhaus Maxim; Perkeo Varieté; Café. Rh. ih. 
ſchaftsabend; Waldſchlößchen. — Vortrag: Hörſal G.½0 
Lichtbildervortrag. — Kinovorſtellungen; Um 
Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
pmer
312
Donnerstag, den 10 November 1927
Geite 7
Aus Heſſen.
 usbeilgen, 8. Nob. Kirchweihfeſt. Reger Verkehr herrſchte 
us der „Kerb” im unſerem Orte. Obgleich das Wetter nicht 
geinladend uar, fanden ſich doch Gäſte in großer Zahl ein. 
war die nahe Laudeshauptſtadt, deren Einwohner mit Vor= 
Ageſem Lokalfeſte erſcheinen, beſteus vertreten. In den 
            Haupt=
engte ſich eine förmliche Menſchenſtrömung. Die Heſſiſche 
Mörrſengeſellſihnft hatte Viertelſtundenbetrieb eingerichtet und 
9Sagen bis über die Mitternachtsſtunde zwiſchen hier und 
Aiverkehren. Auch in den Sälen, in denen zum Tanze auf= 
Korrde, war jug und alt, reichlich Gelegenheit geboten, das 
Tiſchwingen. Mit dem Verlauf der Kirchweih dürfſten Wirte, 
H0. Karuſſelbeſitzer recht zufrieden ſein. Am zweiten Tage war 
wzhiger und konnten ſich die Einheimiſchen zur Genüge 
            aus=
beeahſten Sonntag folgt die Nachkirchweihe und wäre damit
 dieſes Jahr. 
niesheim, 9. Nov. Gemeinderatsbericht. Der an= 
Semeinderats Höhl neu eingetretene Gemeinderat Peter 
ſperrde in den Dienſt eingeführt und verpflichtet. — Die Koſten 
vosiſoriſche Herſtellung der neuen Zufahrtsſtraße zum Bahnhof 
ſisen Straßenbahn wurden auf die Gemeindekaſſe 
            übernom=
ger Waldwirtſchaftsplan für das Wirtſchaftsjahr 1938 wird 
— Einem Erſuchen der Wohnungsfürſorge=Geſellſchaft für 
ſerechend wurde der Beitritt der Gemeinde mit einem 
            Ge=
til von 500 Mark beſchloſſen. — Dem Ankauf einer Aktie der 
stas= und Elektrizitätswerke zum Nennwerk von tauſend Mark 
ckimmt. — Für die Herſtellung einer Zentralheizungsanlage 
3. und 4. Schulhaus ſowie die Bürgermeiſterei iſt eine 
mrhme von 20 000 Mark erforderlich. Die Aufnahme des 
            Kapi=
ſei der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe Darmſtadt=Land erfolgen. 
unsag der Kommunglen Landesbank in Darmſtadt erklärt ſich 
Uyngerat für die laut Darlehensvertrag vom 21./N. Dezember 
etarve Anleihe von 10500 Mark damit einverſtanden, daß die 
„esLandesbank berechtigt iſt. auſtelle des vereinbarten Zinsſatzes 
itzunt für das Jahr den Zinsſatz ab 10. Otober 1997 
            entſpre=
irveiligen Verhältniſſen am Geldmarkt feſtzuſetzen. Derſelbe 
EZuaf weiteres 9,5 Prozent pro Jahr — Der verſtorbene 
ſit Dr. med. Strein hat der Gemeinde Griesheim ein Ver=
 ihum 10 000 Mark mit der Beſtimmung überwieſen, daß das 
ens für wohltätige Zwecke Verwendung finden ſoll. Der 
            Ge=
emmmt das Vermächtnis zu Gunſten der Gemeinde an. — 
Meu, für den Schutzverein für entlaſſene Gefangene wurde von 
has: B Mark erhöht. — Dem Kleintierzuchtverein hier wurden 
ſin rines Bjährigen Beſtehens aus der Gemeindekaſſe 50 Mark 
ſſpurnsgabe bewilligt. — Der Pachtpreis für ein von Jakob 
Nange gepachtetes Grundſtück an der Fohlenweide wurde 
rt auf 20 Mark pro Jahr herabgeſetzt. — Infolge 
            Ausſchei=
wmeinderates Höhl werden folgende Ergänzungen von 
            Kom=
ſtovrrgenommen: Finanzkommiſſion: Gemeinderat Feuerbach; 
„ſieu: Gemeinderat Keller, Gemeinderat Feuerbach ſcheidet aus 
.r Feld= und Wieſenkommiſſion Gemeinderat Eckert; 
            Faſelvieh=
ſtit. Gdemeinderat Feldmann. Als Mitglied für den Schulvor= 
Ayit Fortbildungsſchule wurde Gemeinderat Keller beſtellt. 
whadt, 8. Nov. Wichtig für die Wähler. Für die 
ſturh=, die am kommenden Sonntag ſtattfindet, ſind 5 
            Abſtim=
ſick, gebildet worden. Es umfaßt der 
            Abſtimmungsbe=
zfrngſtädterſtraße mit Bahnhof, Induſtrieviertel. Am 
            Lämm=
ſtautwig=, Friedrich=, Aliceſtraße. Hohenpfortenweg, 
            Heidelber=
ges, Modauſtraße. Am Steg, Ring= Schüitzenſtraße Am 
            Dau=
nr Abſtimmungsbezirk 2: Ober=, Kirch=, Schulſtraße 
ſtole gerwaldſtraße, Hahnweg, Hügel=, Hoch=, Schloßſtraße, Am 
ſten Strohweg, Frankenſteinerſtraße, Rödernweg, 
            Paliſaden=
esimerſtraße; der Abſtimmungsbezirk 3: Neue 
ue Gabelsbergerſtvaße, Griesheimerweg. Neue Schwanen=, 
Rit. Lager= Georgſtraße (öſtliche und weſtliche), Göthe=, Tan= 
Braße und Villenkolonie. (Neue Darmſtädterſtraße), Am
Schirmſchneiſe Schiller=, Marienhöhſtraße mit Marienhöhe;
lumungsbezirk 4: Alte Darmſtädter=, Wein=, Main=,
 Wieſew. Alte Schwanen=, Markt=, Weingarten=, Müller=, Luiſen=, 
            Bil=
helm=, Mühltal= und Blumenſtvaße; der Abſtimmungsbezirk 5: 
die Provinzial=Pflegeanſtalt Eberſtadt. Die Wahl findet für die 
            Wahl=
berechtigten der Bezirke 1, 2, 3 und 4 in der Eleonorenſchule, für 
            diejeni=
gen des Bezirkes 5 in der Provinzial=Pflegeanſtalt ſtatt. Für die 
            erſt=
genannten Bezirke iſt die Wahlzeit auf die Zeit von 9 Uhr vormittags 
bis 6 Uhr nachmittags, für den letztgenannten Bezirk auf die Zeit von 
9—11 Uhr vormittags feſtgeſetzt worden. — Der Hausbeſitzerverein hält 
am Donnerstag (10. November) im Odeontheater eine öffentliche 
            Ver=
ſammlung ab, in der Syndikus Ziegler=Darmſtadt ſprechen wird. 
F. Eberſtadt, 7. Nov. Modernes Turnen im 
            Bühnen=
bild. Die Freie Turnerſchaft Eberſtadts hat ſich in den letzten Jahren 
in eimnem Maße entwickelt, das beweiſt, wie ſehr und nachhaltig die neue 
Zeit mit ihrer ausgeſprochenen Körperkultur auf den Verein eingewirkt 
hat. Aus der zahlenmäßig unbedeutenden Turnerſchar von ehemals iſt 
eine Turnerſchaft herausgewachſen, die ſich, was beſonders ihre 
            Lei=
ſtungsfähigkeit anlangt, in der breiten Oeffentlichkeit ſehen laſſen kann. 
Daß der Verein auch zahlenmäßig vorwärts gekommem iſt, iſt umter 
            ſol=
chen Verhältniſſen ſelbſtverſtändlich. Dazu kommt noch die Pflege des 
Frauenturnens, die ſich die Freie Turnerſchaft ebenfalls angelegen ſein 
läßt. Gerade auf dieſem Gebiete hat ſie ſich mit Erfolg betätigt. Bei 
dem am Samstag im Schwanenſaal von dem Verein veranſtalteten 
„Modernen Turnen im Bühnenbild” war ſo recht zu erſehen, wie groß 
das Gebiet der Leibesübungen und Körperkultur iſt, und wie vielfältig 
der Turner und die Turmerin ſich darin bewegen kann. In raſcher 
            Auf=
einanderfolge wickelte ſich ein reichhaltiges turneriſch=ſportliches 
            Pro=
gramm vor den Augen des Publikums ab, das jedem Geſchnack 
            Rech=
wung zu tragen vermochte. Da wechſelten gymnaſtiſche Freübungen mit 
Turnen am Pferd und Barren, Stabübungen mit Keulenübungen und 
Uebungen mit dem Sprungſeil und Kreuzzugsſeil, hier die Kraft und 
Gewandheit, dort die Exaktheit und Gelenkigkeit meſſend. Beſonders 
hervorzuheben ſind die guten Leiſtungen der Altersriege des Vereins, 
die allgemeine Anerkennung fanden. Liebliche Bilder voll Reiz, 
            Rhyth=
mus und Anmut boten die aufgeführten Vollstänze der Turnerinnen. 
von denen der „Steieriſche Ländler” weitaus am entzückendſten war und 
auf ſtürmiſches Verlangen des Pubhikums wiederholt werden mußte. In 
dem Volkstanz: „Franzels Abſchied” und dem „Phataſieſpiel” im 
            zwei=
ten Teil des Programms zeigte es ſich, was nicht verſchwiegen werden 
darf, daß auch eine gewiſſe Bühnentechnik nicht entbehrt werdem kanu, 
um dem Publikum etwas ſchmachhafter und verſtändlicher zu machen. 
Vielleicht genügt dieſer Hinweis, daß künftig hierauf geachtet wird. 
Dem, was der Vorſitzende des Veveins, Herr Bär, in ſeiner 
            Begrü=
ßungsanſprache über den Unfug und die Schädlichteit des Strebens nach 
Gipfelleiſtumgem ſagte, kann man nur zuſtimmen. Wie alles im 
            Le=
bem, ſo kann auch die Körperkultur nur danm eimen Sinn haben und 
unſerer Geſumdheit nützlich ſein, wenn ſie in einem vernünftigen 
            Rah=
men betrieben wird. Möchten alle Turner auch beherzigen, wozu 
            Tur=
nerin Marie Chriſt in ihrem Begrüßungsprolog ſo ausdruck=voll 
mahnte. Ein acht Mann ſtarkes Orcheſter des Muſikvereins „Edelweiß” 
ſtellte den Rahmen des Programms und begleitete die turneriſchen 
Uebungen, ſoweit eine ſolche Begleitung erforderlich war. Am Schluſſe 
der Veranſtaltung wurden einige Turnergruppen gezeigt, die 
            demonſtrie=
ven ſollten, daß nur Stählung des Körpers den Menſchen frei macht 
und im Verein damit uns nur Einigkeit retten kann. Die 
            Spielmann=
ſchaft des Veveins beſchloß mit klingendem Spiel die wohlgelungene 
Veranſtaltung. 
4a. Pfungſtadt, 9. Nov. Brennholzverſteigerung. Am 
Freitag dieſer Woche werden auf dem Rathaus nachmittags mehrere 
größere Holzſortimente (Kiefernſcheitholz, Knüppel, Stocholz und 
=Wellen) verſteigert. Das Holz ſtammt aus der Klingsackertanne, 
            Sand=
ſchollſchneiſe. — Der Raſenſportverein Germanig” 1903 
eröffnet in dieſer Woche einen gymmaſtiſchen Kurs, den Sportlehrer 
Schrauder abhalten foll. 
G. Ober=Ramſtadt, 8. Nov. Die auf Beſchluß des Gemeinderats 
eurichtete Ortsſatzung über die Erhebung einer allgemeinen 
            Wert=
zuwachsſteuer in der Gemeinde Ober=Ramſtadt iſt miniſteriell genehmigt 
worden. Iie liegt bis einſchließlich Montag, den 14. November, 
            wäh=
rend der Dienſtſtunden auf dem Bürgermeiſtereibureau zur Einſicht 
offen. Dieſe Offenkage tutt an die Stelle der Veröffentlichung des 
Wortlauts.
 Einbeziehung der Strecke Mainz—Alzetz— 
Kaſeslautenimn den Schnelverehr. 
Auf Einladung des Heſſiſchen Verkehrsverbandes 
hatten ſich am Dienstag, den 8. November, Vertreter der 
            Provinzial=
direktion Rheinheſſen in Mainz, der Kreisämter Alzey, Mainz und 
Oppenheim, der Städte Alzey, Kaiſerslautern und Kirchheimbolanden, 
der Induſtrie= und Handelskammern Bingen und Mainz, des Pfälziſchen 
Verkehrsverbandes in Ludwigshafen, des Vereins Alzeyer Kaufleute und 
des Verkehrsvereins Kirchheimbolanden im Rathausſaal zu Alzey zu 
einer eingehenden Beratung über die Einbeziehung der Strecke Mainz— 
Alzeh-Kirchheimbolanden—Marnheim-Kaiſerslautern in den 
            Schnell=
verkehr eingefunden. Die Frage einer Führung von Eilzügen vom 
            mitt=
leren Rhein nach der Pfalz über Alzeh iſt, wie bekannt, bereits ſeit 
            ge=
raumer Zeit Gegenſtand lebhafter Erörterungen geweſen. Die 
            Erfül=
lung des dringenden Wunſches, außer den langſam fahrenden 
            Perſonen=
zügen wenigſtens ein Paar ſchnellfahrender Züge über die genannte 
wichtige Strecke geleitet zu ſehen, war im Jahre 1914 der Verwirklichung 
bereits weſentlich näher gerückt, als der Ausbruch des Weltkrieges auch 
dieſe Beſtrebungen zuſchanden machte. Die Alzeher Beratungen haben 
nunmehr auf der Grundlage einer vom Heſſiſchen Verkehrsverband 
            aus=
gearbeiteten Denkſchrift zu dem erfreulichen Ergebnis geführt, daß 
ſämtliche anweſenden Stellen ſich mit einer Löſung der Frage 
            einver=
ſtanden erklärt haben, die im Anſchluß an beſtehende Schnellzüge 
            Saar=
brücken—Kaiſerslautern ein Paar ſchnellfahrender Eilzüge von 
            Kaiſers=
lautern über Marnheim-Kirchheimbolanden und Alzey nach Mainz und 
weiter nach Frankfurt vorſieht. Die Verſammlung beauftragte 
            einſtim=
mig den Heſſiſchen Verkehrsverband, das Ergebnis der Verhandlungen 
zu einem Antrag zu verdichten, der bereits in aller Bälde den in Frage 
kommenden Dienſtſtellen der Reichsbahn zugeleitet werden ſoll. Die ſeit 
Jahrzehnten vergeblichen Bemühung weiteſter an der Verbindug 
            inter=
eſſierter Kreiſe ſind ſomit, wenn nicht alle Zeichem trügen, der 
            Verwivk=
lichung um einen Schritt nähergerückt.
 — Ober=Ramſtadt. 9. Nov. Wie durch beſondere Anzeige 
            befat=
gegeben, veranſtaltet der Geflügelzuchtverein am 12. und 13. Novembes 
im Saalbau Suppes Ober=Ramſtadt die 2. Bezirksausſtellung 
des Starkenburger Geflügelzüchterverbandes. Ueber 400 erſtklaſſige, 
ausgewählte Tiere, wie aller Art Hühner, Gänſe, Enten. Tauben uſw., 
ſind für dieſe Schau gemeldet. Im neuen Saale von K. Suppes ſind 
die Ausſtellungstiere in hellen Drahtkäfigen untergebracht, und wird es 
für manchen Liebhaber und Geflügelhalter intereſſant ſein, ſich von den 
Anſichten und Meinumgen der Preisrichter zu überzeugen. Die 
            Lei=
tung iſt in guten Händen und verſpricht einen erſtklaſſigen Verlauf der 
Veranſtaltung. — Die Morgenfütterung der Tiere hat die Spratt’? 
Aktien=Gefellſchaft Berlin=Rummmelsburg in liebenswirdiger Weiſe 
            übeu=
nommen. 
—Roßdorf, 9. Nov. Das Reformationsfeſt brachte auch hier 
erhebende Feiern. Im ſtark beſuchten Vormittagsgotesdienſt, der durch 
die Mitwirkung des Kirchengeſangvereins und des Poſaumenchores eine 
beſondere Weihe erhielt, predigte Pfaruer Berck auf Grund von 
Röm. 8, 17 über das Erbe der Reformation. Im Familienabend des 
Ebangeliſchen Bundes im dichtgefüllten, mit den neuem Kirchenfahmen, 
dem Lutherbild und Blattgrün geſchmückten Saale des „Darmſtädter 
Hofes” hielt Pfarrer Weißgerber=Trgiſa einen Vortrag über „Auf 
Luthers Spuren in Oeſterreich”. In ſehr anſchaulicher und 
            anſpwechen=
der Weiſe ſchilderte er auf Grund eigener einjähriger Erlebniſſe, wie 
noch heute, und heute erſt recht, Gpangelium und Proteſtantismus im 
Oeſterreich eine Macht ſind und es immer mehr werden. Geſänge des 
Kirchengeſangbereins, Chöre des Poſaumnenchors und Gebichtvorträge von 
Jugendvereinlern gabem dem Ganzen einen ſchönen Nahmem. Mit dem 
Schlußwort des Pfarrers ſchloß die erhebende Feier, die dem Bunde 
eine Anzahl neuer Mitglieder und der Gemeinde eine neue Stärkung 
ihres ebangeliſchen Weſens brachte.
 Bei Korpulenz oder Veranlagung 
zum Fettanſatz raten wir in der Apotheke 30 Gramm Toluba=Kerne zu 
kaufen, die unſchädliche, dabei wirkſame, den Fettanſatz reduzierende 
Stoffe enthalten. 
(FSto
 Deim Sorrieren der ZiGarerrentabake lohnt lich, dennwir konnren unſeren Umsatz 
Inlerzten Jahre verfünffachen. Die erhöhre Drodukrion bedeuter eine Verminderung 
1der Unkofren und gelratter uns, höhere Beträge fürden Jabab anzulegen. Linlere 
K 
4 1eBPS 
1OPTTO 
C. 
Iaben wir in der Gualitär Ganz weſentlich verbeſſerr, sodaß wir faft täglich Zu- 
WlrifEen und dnerkennungen von Pauchern erhairen, die bisher weſentlich, 
IOhere Preiſe anzulegen Gewöhnt waren, nun aberdnhänger dieſer wirklich 
BLren Marke geworden (ind, die wir in unſerer Goldfolie-Dackung liecfern—. 
2lchrs gehr darin an droma und Wohlgeſchmack vertoren.
 Generalvertreter für Mainz und Darmstadt: 
Paul Hille, Fabriklager: Frankfurt /Main, Niddastr. 64, Mittelbau, Tel. Hansa 6963.
WV.1738
[ ← ][ ][ → ]Seite 8
Donnerstag, den 10. November 1927
Solms.
 Lpd. Hanau, 9. Nov. Vom Grafen Georg Friedrich zu Solms= 
Vaubach, der an Könneckes Germania=Flug teilnimmt und bei der 
            Not=
landung in der Nähe Bagdads ſich leichtere Verletzungen zugezogen hatte, 
iſt unter dem 10. Oktober in ſeinem oberheſſiſchen Heimatſtädtchen 
            Lau=
bach ein Brief aus Bender Abbas am Perſiſchen Golf eingetroffen, der 
eine große Sehmſucht nach der Heimat verrät. In dieſem Brief heißt es: 
„Jetzt ſind wir nach Zwiſchenlandungen in der Wüſte bei Basra. Hier 
iſt es wahnſinnig heiß, dabei gibt es nichts Kühles zu trinken, nur 
            war=
mes Waſſer. Ich kämpfe mit großem Heimweh nach dem kühlen 
            Deutſch=
land, nach Laubach und ſeinen Wäldern. Um mich herum lungern 
ſchwarze Menſchen, die ich beneide, weil ſie in ihrer Heimat ſind. — Vor 
etwa zehn Tagen ſoll Graf Solms bekauntlich mit einem engliſchen 
            Ver=
kehrsflugzeug in Kairo eingetroffen ſein. Seit dieſem Zeitpunkt iſt im 
ſeiner oberheſſiſchen Heimat keine weitere Nachricht eingelaufen. — Von 
Könneche wird aus Allehabad gemeldet, er hoffe nach Fertigſtellung der 
Reparatur ſeines Flugzeuges in etwa zehn Tagen den Flug nach dem 
Fernen Oſten fortſetzen zu können.
 f. Roßdorf., 9. Nob. Die Bürgermeiſterei hat bekanntgegeben, daß 
über die Wahlen zur Handwerkskammer für das Jahr 1928 eine 
            Be=
kanntmachung an der Bürgermeiſterei zum Aushang gelangt iſt. 
            Hier=
nach ſind die Vorſtände der im Kreiſe Darmſtadt anſäſſigen 
            Handwerker=
innungen, Ortsgewerbevereine und ſonſtigen, die Förderung der 
            gewerb=
lichen Intereſſen des Handwerks verfolgenden Vereinjgungen zur 
            Ein=
veichnung von Verzeichniſſen über den Geſamtbeſtand ihrer Mitglieder 
nach vorgeſchriebenem Formular an die Bürgermeiſterei bis 15. ds. Mts. 
aufgefordert. — Der Herr Miniſter des Innern hat die vom 
            Gemeinde=
rat beſchloſſene Ortsſatzung üüber die Erhebung einer allgemeinen 
            Wert=
zuwachsſteuer genehmigt. Die Ortsſatzung liegt bis 14. ds. Mts. auf der 
Bürgermeiſterei zu jedermanns Einſicht offen. — In der 
            Erwerbsloſen=
fürſorge ſtehen gegenwärtig 7 Hauptunterſtützungsempfänger. — Für 
die Landtagswahl am 13. ds. Mts. bildet die Gemeinde zwei 
            Wahlbe=
zirke. Die Angrenzung dieſer Bezirke iſt folgende; Wahlbezirk 1 
            um=
faßt die Wähler, deren Zunamen wit den Anfangsbuchſtaben A—K 
            be=
ginnen, Wahlbezirk 2 umfaßt die Wähler, deren Zunamen wit den 
Anfangsbuchſtaben L—Z beginnen. Die ſeitherige Straßeneinteilung iſt 
in Wegfall gekommen. Als Raum, in dem die Wahl vorzunehmen iſt, 
ſind beſtimmt: Für den 1. Wahlbezirk: Schlhaus, Erbacher Straße 18, 
für den 2. Bezirk: das Rathaus. 
Z. Groß=Umſtadt, 9. Nov. Ausdem Gemeindgrat. In der 
letzten Sitzung wurde die Vergütung an die Aerzte für die Abhaltung der 
Mutterberatungsſtunde feſtgeſetzt. Für eine Beratungsſtunde wird der 
Betvag von 10 Mark gezahlt. An einem Nachwittag darf insgeſamt nur 
gine Stunde verrechnet werden. Im weiteren ſoll nur alle 4 Wochen 
ente* Beratungsſtunde abgehalten werden. — Sodann mimmt der 
            Ge=
weinderat Kenntnis von der Verfügung des Kreisamtes Dieburg vom 
22. 9. 1927 bezüglich der Entſchädigung von Grundſtücksbeſitzern für 
            Auf=
ſtellen von Maſten bei Verlegung der Lichntleitung nach dem Murſter= und 
Verſuchsgut der Heſſiſchen Landwirtſchaftskammer und beſchließt, daß der 
Gemeinderat auf ſeinem Beſchluß vom 2. 8. 1927 beharrt. Hiernach ſoll 
nämlich den Grumdſtücksbeſitzern bei Aufſtellung eines Lichtmaſtes eine 
Entſchädigung von 30 Mark gezahlt werden. Der Bürgermeiſter wird 
beauftragt, dem Kreisamt gegenüber dieſen gegenteiligen Standpunkt zu 
begründen — Die Geſuche des Johannes Ohl 5. und des Metzgermeiſters 
Georg Heinrich Holzapfel bezüglich Geländegnkaufs an dem Mühlbach 
werden zurückgeſtellt. — Den Grundſtücksbeſitzern, die bei der Legung den 
Waſſerleitungsrohre vom Hochbehälter nach der Kuhhohl Ernteſchaden 
erlitten haben, wird eine von der Landwirtſchaftskommiſſion feſtgeſetzte 
Entſchädögung gezahlt. — Das von dem Ortsgewerbeverein vorliegende 
Geſuch um Uebernahme der Bürgſchaft zur Gründung einer 
            Ortskranken=
kaſſe wird abgelehnt. Die Provinzial=, Kreis= und Gemeindeſteuern 
für 1927 ſollen in 6 Zielen erhoben werden, und zwar ſind die Ziele 
wie folgt fällig: Das 1. Ziel im November 1927, das 2. im Dezember 
1927, das 3. im Febr., das 4. im März, das 5. im Mai, das 6. im Junk 
1928. Verzugszinſen werden nach Ablauf von 2 Monaten vom 
            Fälligkeits=
tag in Höhe von 10 Proz. erhoben Gegen die Erbauung einer Autohalle 
durch den Kraftwagenführer Jakob Ellenberger hier auf dem Grundſtück 
Höchſterſtraße 8 hat der Gemeinderat nichts einzuwenden. Auch iſt der 
Gemeinderat damit einwarſtanden, daß Ellenberger einen Kanal nach dem 
Mühlbach anlegt, wenn er einen diesbezüglichen Revers unterſchreibt. 
* Groß=Umſtadt, 9. Nov. Volksrechtspartei. Am nächſten 
Freitag, den 11. ds. Mts., abends 8 Uhr ſpricht Herr Gerichtsaſſeſſor Dr. 
Wolf aus Mainz im Gaſthaus „Zur Krone” dahier über „Volksrecht und 
Aufwertung”, ein Thema, das die zahlreichen durch Inflation und 
            Auf=
wertungsgeſetzgebung Geſchädigten in hohem Grade intereſſieren dürfte. 
r. Babenhauſen, 8. Nov. Ein großes Oktoberfeſt im 
            Mün=
chener Stil veranſtalbete am letzten Sonntag abend in den ſämulichen 
Räumen des Gaſthauſes und Saalbaues „Deutſcher Hof” der 
            Eifen=
bahnerverein von hier und der Umgebung. Es nahm bei ſehr ſtarkem 
Beſuch einen äußerſt ſtimmungsvollen Verlauf. Die rührige Leitung des 
Vereins hatte für eine Oktoberfeſtſtimmung 4 la München beſtens Sorge 
getragen, ſo daß die zahlreichen Beſucher auf ihre Koſten kamen. Die 
wevſtärkte Trachtenkapelle „Seppl Welb” aus Frankfurt a. M. ſtellte mit 
ihren ſchneidigen Fanſarenmärſchen, ihren luſtigen Schuhplattlertänzen 
und Liedern bald einen inwigen Koytakt mir dem Publikum her. Die 
im Saale aufgeſtellten Almhütten mit Enzianausſchank, die verſchiedenen 
Wolksbeluſtigungen, wie Rutſchbahn, Saalkaruſſell, das Angeln, 
            Figuren=
werfen uſw. taten ihr übriges, um die ſchon vorhandene heiteve 
            Stim=
mung zu erhöhen. Die Leſtung des Versins und dieſer ſelbſt können 
mit dem Erfolg des Oktoberfeſtes fehr zufrieden ſein, ſicher aber auch 
mit dem finanziellen Ergebnis in Anbetracht der großen Beſucherzahl. 
r. Kirchbrombach, 9. Nov. Aus der Wahlbewegung. Der 
Wohlkampf iſt jetzt in vollen Gang gekommen. Erfreulich iſt, daß er 
ruhig und ſachlich verläuft. Am Montag ſprach für den Heſſiſchen 
            Land=
bund Herr Dr. Kleinkurt. Geſtern peferierte für die Deutſchnationale 
Partei Herr Forſtyat Dierſch=Erbach. Die angekündigte Rednerin trat 
nicht auf. In der anſchließenden Diskuſſion nahmen ſich Vertreter der 
Kommuniſtiſchen Partei reichlich Zeit, ihre Anſichten zur Sache 
            darzu=
legen. — Der Gewerbeverein rief dieſer Tage ſeine Mitglieder ebenfalls 
zuſammen. Vor allem wurde die ungerecht aufgebaute Gewerbeſteuer 
behandelt und es nicht verſtanden, daß im Gegenſatz zu den Demokraten, 
andere Parteien, die ſich ſonſt gewerbefreundlich bezeichnen, wie z. B. die 
Deutzſche Volkspartei, gegen die Regierungsvorlage ſtimmten, die doch 
dem Kleingewerbe eine ſteuerliche Erleichterung bringen wollte. 
al. Höchſt i. Odw., 9. Nov. Aus dem 
            Gemeindeparla=
ment. Nachdem der Ortsvorſtand under Hinzuziehung des 
            Kultur=
bauinſpektors Chriſt aus Darmſtadt in der vorigen Woche eine 
            Beſich=
tigung der Meiſinger’ſchen Ouelle vorgenommen hatte, ſtand dieſe 
            An=
gelegenheit in der letzten Gemeinderatsſitzung zur Beratung. Da 
            feſt=
geſtellt worden war, daß die Meiſinger’ſche Quelle ungefähr 5 Meter 
tiefer liegt als das Höchſter Reſervoir, wäre die Zuleitung mit ſehr 
hohen Koſten verknüpft. Der Gemeinderat ſah ſich deshalb veranlaßt 
von der Ausführung dieſes Projektes Abſtand zu vehmen und beſchloß 
daraufhin die Erfaſſung der „Berbig=Quelle”, deren Zuführung in die 
Waſſerkammer ſich infolge ihrer höheren Lage mit weit geringeren 
Koſten ermöglichen läßt. Eine entſprechende Vergrößerung des 
            Reſer=
voirs wird gleichzeitig beſchloſſen. Die Erweiterung der 
            Waſſerleitungs=
anlage ſoll durch Notſtandsarbeiten ausgeführt werden. Hiermit wäre 
nun die leidige Waſſerfrage endgültig abgetan. Der Antrag Ludwig 
Hofferberth 2. Wwe. betr. ſofortige Verlängerung des Vertrags 
            bezüg=
lich Verſorgung der Gemeinde Höchſt mit Licht= und Kraftſtrom um 
weitere 10 Jahre, von 1932 bis 1942, wird genehmigt. Die 
            Antrag=
ſtellerin beabſichtigt eine Moderniſierung ihrer Anlagen und ſetzt 
            gleich=
zeitig ihre ſeitherigen Preiſe um 10 Prozent herab. Die Kilowattſtunde 
koſtet munmehr 45 Pfennig. Eine Reichsſteuer=Ueßerweiſung in Höhe 
von ca. 200 Reichsmark ſoll als Ausgleich für die ſtaatliche 
            Mehrforde=
rung von Forſtverwaltungskoſten Verwendung finden. 
L. Michelſtadt, 9. Nov. Gründungsfeier. Der Liederkranz 
Michelſtadt rüſtet für ſein 83. Stiftungsfeſt, das am Samstag, den 12. 
November 1927, abends 8½ Uhr, im Städt. Saalbau ſtattfinden wird. 
Wie ſchon ſo oft, ſo wird uns der genannte Verein auch an dieſem Tage 
wieder Gelegenheit geben, die Treue des deutſchen Volkes zum deurſchen 
Liede eindrinalich vernehmen zu können. 
b. Erbach i. O., 8. Nov. Gemeinderatsbericht. Der 
            Bür=
germeiſter berichtigt dem Gemeinderat über das Ergebnis der 
            diesjähri=
gen Dreſchmaſchinenbenutzung in Erbach. Das Ergebnis iſt äußerſt 
            in=
tereſſant. Es betveiſt die Novwendigkeit der Dreſchhalle, aber nicht einer 
Treſchgarnitur. Auf einen Antrag, die Lieferung von Medikamenten 
fur das Kreiskrankenhaus durch hieſige Geſchäftsleute vornehmen zu 
            laſ=
ſen, hat der Gemeinderat beſchloſſen, die Lieferung der für das 
            Kreis=
krankenhaus evforderlichen Artikel, ſoweit dieſe von der hieſigen 
            Ge=
ſchäftswelt erfolgen kann, ſubmiſſionsweiſe an den Wenigſtnehmenden 
zu vergeben, ſofern die ſeitherigen Lieferfirmen nicht überboten werden. 
— Das Diakoniſſenhaus Eliſabethenſtift mußte infolge ungünſtiger 
            finan=
zieller Verhältniſſe das Stationsgeld für die Schweſtern des 
            Kreiskran=
kenhauſes erhöhen. Der Gemeinderat iſt mit dieſer Erhöhung 
            einver=
ſtanden. — In längerer Beratung befaßte ſich der Gemeinderat mit 
der Prüfumg der Rentabilität des Elektrizitätswerkes und beſtätigte den 
in dieſer Sache gefaßten Beſchluß der Elektrizitätswerksdeputation, 
Den Beſchlüſſen der Wohnungsdeputation ſtimmte der Gemeinderat zu. 
— Die übrigen noch zur Beratung ſtehenden Angelegenheiten mußten 
wemen vorgeſchrittener Zeit bis zur nächſten Sitzung zurückgeſtellt werden.
 b. Erbach i. Odw., 9. Nov. Für die Reichspartei für 
Volksrecht und Aufwertung ſprach vorgeſtern im Saale des 
Gaſthauſes „Zur Stadt Erbach” Herr Oberlandesgerichtspräſident Dr. 
Beſt=Darmſtadt in öffentlicher Wahlverſammlung. Die Verſammlung 
war, wenn man die Klagen der übrigen Parteien über überaus 
            ſchlech=
ten Verſammlungsbeſuch berückſichtigt, verhältmismäßig gut beſucht. 
Freilich konnte man die Wahrnehmung machen, daß es ſich bei der 
übergroßen Mehrheit der Verſammlungsteilnehmer um erheblich an der 
Materie Intereſſierte, d. h. um Inflationsgeſchädigte, handelte. Redner 
ging in ſeinen Ausführungen mit allen bürgerlichen Parteien von den 
Demokraten bis zu den Deutſchnationalen ins Gericht, die durch ihr 
Verhalten bei den Abſtimmungen über die dritte Steuernotverordnung 
und die derſelben folgenden Juligeſetze Sparer und Wertpapierbeſitzer 
um Hab und Gut gebracht hätten. Er forderte am Schluſſe der 
            Ver=
ſammlung zur Abgabe des Stimmzettels für die Volksrechtspartei auf. 
Lehrer Gölz wies darauf hin, daß in Erbach ſelbſt und auch im Kreiſe 
Erbach verhältnismäßig die meiſten Unterſchriften für den 
            Wahlvor=
ſchlag aufgebracht wurden. Die Geſamtzahl der im Kreiſe Erbach 
            auf=
gebrachten Unterſchriften wurde mit 700 angegeben. 
m. Beerfelden, 9. Nob. Zur Landtagswahl. Am letzten 
Samstag und Sonntag waren hier nicht weniger als 5 Verſammlungen. 
Sie hatten alle etwas gemeinſam: einen mäßigen Beſuch, am geringſten 
ſchnitt die Volksrechtspartei ab, die es nur auf wenige Hörer brachte, 
bei den übrigen war der Beſuch ſo, daß die Redner einigermaßen ihre 
Mühewaltung gelohnt füühlten. Am Samstag abend ſprach 
            Landtags=
abgeordneter Herr Dewald=Aſchaffenburg für die Sozialdemokratiſche 
Partei, intereſſant waren hier die Vergleiche zwiſchen Heſſen und Bayern. 
Am Sonntag mittag ſprach für die Deutſche Volkspartei der 
            Landtags=
abgeordnete Herr Studiendirektor Dr. Keller=Büdingen im Grabſchen 
Saal, gleichzeitig tagte im Schwarzen Bären der Landbund, wo der 
Landtagsabgeordnete Herr Glaſer=Nordheim ſprach. Abends ſprachen 
für die Demokratiſche Partei im Mohren Abg. Frau Balſer=Darmſtadt 
und Herr Hauptmann Ahl=Darmſtadt; gleichzeitig war im Grabſchen 
Saal Herr Dr. Wolf=Mainz. — Der Wahlkampf bewegt ſich diesmal 
            er=
freulichevweiſe in annehmbaren Grenzen; daß der Gegner auch wal etwas 
kräftiger angefaßt wird, liegt eben in der Natur der Sache. — 
            Sämt=
liche Redner erklärten die Bildung einer neuen Zwergpartei für höchſt 
üſberflüſſig, beſonders da ſie ja im Heſſiſchen Landtag in der Richtung, 
mit der ſie Wähler zu angeln ſucht, nichts wirken kann. Die 
            Volks=
rechtspartei hätte mehr Zulauf, wenn jedermann nur zu kriegen hätte, 
viele hätten aber auch noch zu blechen, und die wollen nicht aufgewertet 
haben.
 Die deutſche Genoſſenſchaftsbewa, 
zeigte im Oktober einen Reinzuwachs inſofern, als
KARUS
 die reich illustrierte Zeitschrift 
für
 Reise und Kultur 
gleichzeitig 
das populäre Informationsorgan
für
 Luftverkehr 
Offiz.Organ d. Deutschen Luft-Hansa 
für 
Sportfliegerel 
Offiz.Organ d. Dtsch. Sportflieg.-Ciubs. 
Prels 1 Mark
Luftahrt-Verkag C.m. b.H., Berlin SM 19
17472dfs
 * Wald=Erlenbach, 9. Nov. In der hieſigen Gemarkung wurden in 
letzter Zeit ſieben Schlingen vorgefunden. Der mutmaßliche Täter ſoll 
in Mitlechtern zu ſuchen ſein. Die Gendarmerie Fürth nahm noch am 
Abend Hausſuchungen vor, weil ſich in einer Schlinge ein Reh gefangen 
hatte. Am nächſten Morgen folgte umter Zuziehung der beiden Förſter 
durch die Gendarmerie Fürth Inaugenſcheinnahme. Sehr belaſtende 
Momente wurdem feſtgeſtellt. Der Jagdpächter iſt Dr. med. Stoffel= 
Mannhsim. 
* Aus dem Weſchnitztal, 8. Nov. Buchführungskurfus. 
Unſere geſtrige Notiz iſt dahin zu berichtigen, daß es ſich nicht um einen 
Buchführungskurſus der Landwirtſchaftskammer, ſondern um einen 
            ſol=
chen der Handwerkskammer handelt. 
Ay. Bensheim, 9. Nov. Aus dem Bensheimer 
            Muſik=
leben. Am Montag, den 7. November, veranſtalteten Frl. Ida Biel 
vom Hochſchen Konſervatorium, eine gebürtige Bensheimerin (Klavier), 
die Herren Konzertmeiſter Hermann Kraus (Violine), und Ary 
Schuyer (Violoncell), beide vom Frankfurter Muſeumsorcheſter, in 
Bensheim im „Deutſchen Haus” einen Kammermuſikabend, wobei Werke 
von Brahms, Trio in C=Dur pp. 87, Trio in H=Dur on 8 und Schumann 
Sonate in DMoll op. 121, zum Vortrag gelangten. Es war ein ſchöner, 
edler Kunſtgenuß, der einem zahlreich erſchienenen Publikum dargeboten 
wurde. Verhielten ſich die Zuhörer dem erſten Brahmsſchen Stücke, 
op. 87, ggemüber noch etwas kühl, ſo wußten die Künſtler durch die beiden 
anderen Stücke ihr Publikum mehr und mehr zu erwärmen und zu 
            be=
geiſterter Anteilnahme hinzuführen. Wen auch das Spiel der Violine 
und des Violoncellos zu einer gänzlichen Ausſchöpfung der Tiefe 
Brahmsſcher Werke, vielleicht noch eine größere Einfühlung und 
            Ver=
innerlichung hätte ermöglichen können, ſo waren die pianiſtiſchen 
            Leiſtun=
gen von Frl. Biel, gerade in Anbetracht großer techniſcher 
            Schwierig=
keiten, überaus bewundernswert, zuwal ſie eine zunehmende ſeeliſche 
Bereicherung des Spiels der Künſtlerin erkennen ließen. Das Publikum 
dankte gerade ihr gegenüber mit beſonderem Beifall. Im ganzen 
            ge=
ſehen, bedeutete der Abend für unſer heimiſches Bergſträßer Muſikleben 
eine ſchätzens= und dankenswerte muſikaliſche Veranſtaltung. — 
            Wie=
der=Uebernahme der Dienſtgeſchäfte. Nach Beendigung 
ſeines Urlaubs hat unſer Kreisdirektor, Regierungsrat Reinhart, 
ſeine Dienſtgeſchäfte wieder übernommen. — Aus der 
            Wahlbe=
wegung. Am Dienstag abend veranſtaldtete die Zentrumsvartei eine 
Wahlverſammlung, bei welcher die Landtagskandidaten Dr. Burgbacher, 
Hattemer und Heinſtadt ſich faſt ausſchließlich an die katholiſche 
            Bevölke=
rung zu wenden ſchienen und der Konfeſſionsſchule das Wort redeten. — 
Die Deutſche Volkspartei, Ortsgruppe Bensheim=Auerbach, vevanſtaltet 
am Donnerstag in Bensheim im „Deutſchen Haus” eine große 
Wählerverſammlung, bei welcher der badiſche Landtagsabgeordnexe, 
Nechtsamwalt Waldeck=Mayheim und Generalſekretär Welkow 
ſprechen werden. — Geſchäftshausverkauf. Das in der 
            Haupt=
ſtraße, nahe dem Rittepplatz, gelegene Geſchäftshaus der 
            Herrenkonfek=
tionsfirma Gebr. Marx iſt in andere Hände übergegangen. 
* Hirſchhorn, 9. Nov. Waſſerſtand des Neckars am 
8. November: 0,89 Meter; am 9. November: 1,96 Meter. 
Be. Wimpfen. 9. Nob. Am vergangenen Freiag fand hier die erſte 
Wahlverſammlung ſtatt. Für die Demokratiſche Partei ſprach 
Landtagsabgeordneter Reiber, allerdings nur vor einem kleinen 
            Häuf=
lein Wählern, die dazu noch den verſchiedenſten Parteien angehörten. 
Als Diskuſſionsredner war Herr Dr. Horn aus Heidelbevg anweſend, 
der in ruhiger ſachlicher Art die Stellungnahme der Deutſchen 
            Volks=
partei beſonders bezüglich des Reichsſchulgeſetzes und der Frage des 
Einheitsreiches beſtens darlegte. 
S. Lamperth=im, 9. Nov. Todesfall. Unter überaus großer 
Beteiligung wurde am 7. ds Mts. der Hausmeiſter vom alten 
            Schul=
haus in der Römerſtraße, Jakob Ziegler, zu Grabe getragen. Nach kaum 
achttägiger Krankheit hat ein Schlaganfall ſeinem Leben ein Ende 
            ge=
ſetzt. Er erfreute ſich bei ſeinen Vorgeſetzten, den in dem Hauſe 
            wir=
kenden Lehrern und den Kindern wegen ſeines Pflichtgefühles, ſeiner 
Zuvorkommenheit und ſeiner Kinderliebe großer Wertſchätzung. 
            Zahl=
reiche Nachrufe unter Niederleauna von Blumengebinden am Grabe 
lenten Zeuanis ab von den Gefühlen, mit denen man von dem 
            Ver=
ſtorbenen Abſchied nahm. — Neue Kraftwagenverbindung. 
Am 1. Mai ds Js. batte der Verkehrsverein Worms eine 
            Kraftwagen=
verbindung zwiſchen MWorms und hier eingerichtet, dieſe aber wieder 
am 1. Jumi wegen Unrentabilität aufgehoben. Nun hat ſetzt eim 
Rrivatunternehmer eine ſolche nach dort eröffnet. Die Wagen verkehren 
fünfmal in den zwiſchen den Zügen der Reichsbahn liegenden Zeiten. 
An 3 Tagen, Sonntag, Mittwoch und Freitag geben dieſelben bis 
Hüttenfeld und zurück. Beſonders Kiittenfeld bearüßte die neue Linie 
da den Emwohnern nun Gelegenheit gegehen iſt, die zweiſtündige 
            Weg=
ſtrecke hierher für den verhältnismäßig billigen Preis von 50 Pfennigen 
fahren zu können.
 Gründungen insgeſamt mit 111 feſtgeſtellt wunde, denen gor 
und 7 Konkurſe gegenüberſtehen. Innerhalb der Auflöfz 
20 Nichtigkeitserklärungen. Die Kreditgenoſſenſchaßt= 
Gründungen auf und 12 Liquidationen. Unter den nen 
noſſenſchaften gab es eine Kreditbank für Auslands, 
nialdeutſche eine Möbel=Kreditgenoſſenſchaft, eint 
gemeinſchaft deutſcher Pianoforte=Fabriken zur 
rung des Einkaufs. Die Handwerkergenoſſen=
 8 Neuerrichtungen und 11 Auflöſungen zu verzeichnen. 
den Neugwindungen bzw. Li.uidationen neben den Bäcke 
handwerk die Fleiſcher, Maler, Schuhnn 
Holzgewerbe, Schloſſer Schmiede ſowie die 
treten. Die Händlergenoſſenſchaftsbewegung zeigte im 
Stillſtand. Nur 1 Genoſſenſchaft zum Vertrieb elektr 
rate, Haus= und Küchengeräte wurde errichtet und 2 Gz 
darunter eine der Likör= und Spirituoſenhän 
aufgelöſt. Konſumgenoſſenſchaften wurden 
monat nicht errichtet. Die Auflöſungen ſind mit 9 feſtgeni 
Baugenoſſenſchaften gab es 20 neue Untemehnru 
Liquidationen. In Berlin bildete ſich eine Eigen: 
wert=Genoſſenſchaft zur Verſorgung der Genoſſen mru 
hochwertigen Eigenheimen gegen Feſtwert=Raten== 
Einige Genoſſenſchaften unter der Bezeichnung „Deutt5 
wurden errichtet, ſowie hier und da Bau=Sparkaſſen. 
            Die=
ſchaftlichen Genoſſenſchaften ſind mit 36 Gründungern 
löſungen feſtgeſtellt. Hier waren die Elektrizitäts= und 
noſſenſchaften im Vordergrund. Auch bei den Magazük= 
Genoſſenſchaften gab es Zugänge. 30 ſonſtige Genoz 
Gründungen und 21 Auflöſungen vervollſtändigen die Geſſn 
den „Sonſtigen” war eine Genoſſenſchaft „Miſſio= 
Berlin, eine „Druidiſche Wirtſchaftsgenoſſenſchaft: 
eine Genoſſenſchaft „Deutſches Dentiſtenhaus” 
eime „Diamantenſchleifer Genoſſenſchaft” in Erbach i. O.
 D. Biblis, 8. Nov. Der noch junge Keglerverein „G 
anſtaltete in ſeinem Veremslokal einen gemütlichen Ab uun 
Gegelbrüder unter ſich eine Medaille für den beſten Kegler; 
Dieſelbe wurde nach dreimaligem Kugelwechſel mit füm 
Schreiner Franz Dörr mit 33 Kugeln zugeſprochen. Deme 
die ihm gebührende Ehre zuteil, und trennte man ſich 
Stunde mit dem Bewußtſein, recht vergnügte Stundem 
haben. — Die am Sonntag hier gaſtievenden Darmſtästeg 
Künſtler hatten wit der Aufführung der Operette „Der Su 
wieder recht gutem Erfolg, was die Truppe vor allem inn 
Herrn Könner, zuzuſchreibem hat. Derſelbe zeigte wirk d 
Leiſtungen. 
Gernsheim, 9. Nov. Waſſerſtand des 2 
8. Nobember: —N; am 9. November: —18. 
* Dornheim (Rieb), 9. Nov. Am 11. November begest! 
Volz Ww., Rheinſtraße 15 wohnhaft, das Feſt ihres 75.0 
Die Gefeierte iſt trotz Alters in Haus, Stall und Feld u 
erfreut ſich als deutſche Frau allgemeiner Achtung. 
a. Aus der Landſchaft Dreieich, 9. Nov. Nachdem e—iſ 
der Kreisgruppe der Deutſchen Volkspartei am Sonntagy/ 
und Offenthal wit Parteifreunden Fühlung genommen, vo: 
am Montag mit hieſigen Wählern ebenfalls zwanglos urn 
Kreiſe. Bei der offenſichtlichen Verſammlungsmüdigke= 
Wähler iſt es ja faſt nur auf dieſem Wege möglich,, die B 
der ländlichen Wählerſchaft aufzunehmen. Die Ausſprarchl 
die Frage des Einheitsſtaates doch recht weite Kreiſe 
            auchy=
chen Dreieichenhain bewegt. Die Deutſche Volkspartei 
ſätzlich dieſen deutſchen Einheitsſtaat. Viel beſprochen w‟ 
noch in unſever Gegend, daß man vor etwa 25 Jahren m 
Bau einer elektriſchen Bahn von Offenbach nach Darmſtand F 
die die Kreisſtadt über die großen Orte des Weſtkreiſes —iſ 
hauptſtadt verbunden hätte. Wie bekannt, ſcheiterte dem ma 
an dem Widerſpruche der ſozialdemokratiſchen Stadtvercrik 
in Offenbach, die die Bahn nicht von einer Geſellſchaft bar/ 
ben laſſen wollte. Die Bahn wurde durch die Schuld 
            do=
kraten nicht gebaut, und der Verkehr zog ſich in der Fo 
mehr nach Frankfurt. So iſt auch das Liebäugeln mit 
nadürlich zu erklären. Mit Befriedigung wurde verno— 
Deutſche Volkspartei in der Frage des Reichsſchulgeſetz: 
chriſtliche Gemeinſchaftsſchule unbedingt ſchützt, die Sta 
das Schulweſen nicht antaſten und den Begriff des „gem! 
betriebes” genau umſchreiben und geſetzlich feſtlegen laſſe. 
die Sozialdemokratie jetzt unbedingte Sparſamkeit im St.i 
darf darauf hingewieſen werden, daß gerade ſie der Hi 
Zahl der Landtagsabgeordneten und der Miniſter, der 
des Staatsvoranſchlags auf 2 Jahre und des 
            Landtages=
widerſtrebt. Das Zuſtimwen wäre praktiſche Sparſamfe. 
Sparſamkeit an ſich ſelbſt und von oben geweſen. Der Ak 
mindevung der Abgeordneten von 70 auf 50, wie wir ſie 
1910 hatten, wurde, wie hier noch eingefügt werden darf, 
von der Deutſchen Volkspartei, und zwar von dem verſtor 
neten Dr. Oſann, geſtellt. Daß man bei den Sozialder
 äußerſter und ſtrengſter Sparſambeit noch weit entfernt iſt. 
Bewilligungsfreudigkeit in unſerer Kreisſtadt, wo ſie den 
anſchlag für 1927 mit einem Fehlbetrag von 4,5 Million u 
ten, ſo daß die Stadt monatlich 400 00 Mark aufnehmem. 
leben zu können. 
a. Offenbach, 9. Nov. Die Fraktion der Kommuniſter 
trag geſtellt, eine außerordentliche Sitzung der 
netenverſammlung abzuhalten. Auf der Tagesordnung 
am kommenden Donnenstag ſteht die Ausſprache über 77 
der ſozialen Zulagen (freie Bäderbenutzung, Brot= und 
            E=
an die Erwerbsloſen, die ſeit 1. Oktober nicht mehr gewäht= 
Wohlfahrtsdeputation hat nun beſchloſſen, die Erwerbss 
gehobenen Fürſorge zu betreuen. Der Koſtenaumi 
dadurch faſt gleich. Der Beigeordnete Dr. Aull weigerk 
ſchluß auszuführen. Ein Antrag der Kommuniſten mißln 
tung des Beigeordneten. Die Kommuniſten ſtellen weiter2 
trag: Die Haltung des Oberbüngermeiſters in der Frag‟ 
Zuwendungen für die Erwerbsloſen entſpricht nicht dem 
der Stadtverordnetenverſammlung. Der Oberbürgermeine 
mehr das Vertrauen der Stadtverordnetenverſammlung. 
lichen Stadtverordneten werden dadurch in die Lage ber!! 
büirgermeiſter, der nicht auf bürgerlichem Boden fteht, 
ausſprechen zu müſſen. 
— Undenheim, 9. Nov. Man ſchreibt uns: Einen 
Familienabend veranſtaltete der Geſangverein Undenhe— 
Beteiligung des Geſangvereins „Blüte”, aus Affolterbap 
Sänger wuden von der Wirtſchaft Trautmann ume-” 
Muſik zum Feſtſaal im Saalbau geleitet. Dort leitere 
den Familienabend ein, dem ein von Fräulein Erna 
            Ve=
vorgetragener Prolog folgte. Dann begrüßte Herr Praſl! 
zahlreich erſchienenen Sänger und Sangesfreunde im 29. 
ſangvereins. Es folgten abwechſelnd durch die beiden." 
und Chöre, die allgemein gute Aufnahme fanden. Enscle 
träge von Fräulein E. Sattler aus Affolterbach i. L Pe 
pelsheimer und Herrn Otto Pharo von hier, die reichen 
Herr Präſident Schwöbel des Geſangvereins „Blüſte. 4 
Geſangverein 1862 als Symbol einen goldenen F0yl. 
Präſident Sittel dankte im Nawen des Vereins mit deile 
zwiſchen beiden Vereinen ein dauerndes, unzertrennoſt 
und Bruderſchaft erhalten bleiben möge. 
Bad=Nauheim, 9. Nov. Von den Bad‟ 
Sprudeln. Intereſſante Zahlen für die Schüttungsrr 
nihmten Bad=Nauheimer Sprudel finden ſich in einer Le 
die Oberbaurat Berck, der Leiter des Betriebsamtes de 
Kurverwaltung in Bad Nauheim für das Werk „beſlee." 
geſchrieben hat, das demnächſt von der Zentraſſtele de 
Volksbildung und Jugendpflege in Heſſen (Darmſtä.” 
wird. Die drei Badeſprudel 7, 12 und 14 ſchüten bei ie 
temperatuven von 30,5 Grad, 34,4 Grad ud 322 Oice 
Salzgehalt von 2,46, 3,34 und 2,82 Prozent und einen Se 
freier Kohlenſäure von 5812, 7,5233 und 6,/496 Gtama. 
Waſſer jährlich folgende Mengen: Sole — 780 000 Kübe. 
23 870 Tonnen — 477 400 Zentner, ſür deren Traushl. 
zu 200 Zentner erforderlich wären. Hierzu brauche Nad 
zu 120 Achſen gerechnet. In dieſen Salzen ſind alein." 
Tonnen — 365 760 Zentner enthalten. Das ergäbe en 
1829 Waggon — 30 Güterzüge. An freier Kohlenſäure e7b 
lich aus den 3 Sprudeln 3 210 230 Kubikmeter, d ſ. 94 
ſäure, mit der man rund 500 000 Stahlflaſchen fülen kolt 
das ſpezifiſche Gewicht des Kochſalzes mit 210.M 
1 Kubikmeter Salz 217 Tonnen. Die jährliche Sit 
B80 Tonnen, die einen Salzwürfel von 11000 Küchle
 
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 Reich und Ausland. 
Die gepfändete Kinokaſſe. 
Lpd. Frankfurt a. M. Auf der Dienstag hier 
ſtattgefundenen Tagung der Kinobeſitzer Heſſens und 
Heſſen=Naſſaus brachte der Kinobeſitzer Hoffmann aus 
König i. Odw. folgende Angelegenheit zur Sprache: 
Am vergangenen Sonntag, kurz nach Beginn der 
Abendvorſtellung erſchien an der Kaſſe ſeines 
            Licht=
ſpieltheaters ein Mann und entriß der Mutter des 
Beſitzers, ohne ein Wort zu ſagen, die Kaſſe und 
ging davon. Der Beſitzer lief dem Mann, der ruhig 
ſeines Weges ging, nach und ſtellte ihn zur Rede. 
Es ergab ſich nun, daß es ſich um einen 
            Gerichtsvoll=
zieher handelte, der vom Kreisamt Erbach den 
            Auf=
trag hatte, wegen einer Steuerſchuld die Kaſſe zu 
pfänden. Hoffmann, der Beſitzer, verlangte von dem 
Gerichtsvollzieher Ausweis und Pfändungsbefehl 
und machte darauf aufmerkſam, daß er einen Teil 
des Geldes zur Auszahlung von Löhnen benötige.. 
Der Gerichtsvollzieher verweigerte den Ausweis und 
die Herausgabe des Geldes, ſo daß nur eine 
            Be=
ſchwerde an den Kreisdirektor offen blieb. Dieſer 
empfing den Kinobeſitzer aber nicht, ſondern ſchickte 
einen Wachtmeiſter, der verſuchen wollte, Hoffmann 
mit ausweichenden Worten abzufertigen. Als 
            Hoff=
mann nun verlangte, den Kreisdirektor perſönlich zu 
ſprechen, wies dieſer Hoffmann wegen ungebührlichen 
Betragens aus dem Hauſe. Dem Kinobeſitzer blieb 
alſo nichts anderes übrig, als eine Beſchwerde an das 
Miniſterium des Innern. Wie ſich ſpäter 
            heraus=
ſtellte, lautete der Pfändungsbefehl gar nicht auf 
ſeinen Namen, ſondern auf den ſeines Vorgängers. 
Außerdem hatte der Gerichtsvollzieher nur etwa die 
Hälfte des Betrages quittiert, der tatſächlich in der 
Kaſſe geiveſen ſein mußte. 
Konflikt zwiſchen der Kreisbauernſchaft und der 
Metzger=Innung des Landkreiſes Hanau. 
Lpd. Hanau. Die Kreisbauernſchaft des Kreiſes 
Hanau hat ſich in ihrer Herbſtgeneralverſammlung 
u. a. auch mit dem Beſchluß der Metzger=Innung des 
Landkreiſes Hanau befaßt, die in Zukunft Schweine 
nur nach Schlachtgewicht kaufen will. Es wurde der 
Meinung Ausdruck gegeben, daß eine derartig ſtarke 
Organiſation) wie die Kreisbauern ſie darſtelle, ſich 
nicht von einer kleinen Gruppe wie der Landmetzger= 
Innung Hanau diktieren laſſen könne. Es wurde 
folgende Entſchließung angenommen: „Gegen den 
Beſchluß der Landmetzger=Innung Hanau, nur nach 
Schlachtgewicht zu kaufen, wird einmütig Einſpruch 
erhoben. Im Falle der weiteren Weigerung werden 
die Ortsgruppen der Kreisbauernſchaft erſucht, zur 
Selbſthausſchlachtung und zum Selbſtverkauf zu 
ſchreiten.” 
Schadenfeuer in Limburg. 
Lpd. Limburg. Dienstag nachmittag brach hier 
im Gebäude des früheren Bezirkskommandos, in dem 
die Firma Blumenthal ein Lager landwirtſchaftlicher 
Maſchinen unterhält, Feuer aus. Der ſofort 
            alar=
mierten Feuerwehr gelang es, den Brand auf das in 
Flammen ſtehende Dackgeſchoß zu beſchränken. Nach 
über einſtündiger Löſcharbeit war das Feuer gelöſcht. 
Der Dachſtuhl iſt völlig ausgebrannt.. Die dort 
            unter=
gebrachten landwirtſchaftlichen Maſchinen ſind 
            größ=
tenteils zerſtört, wodurch der betroffenen Firma ein 
beträchtlicher Schaden entſtanden iſt, der jedoch durch 
Verſicherung gedeckt iſt. 
Deckeneinſturz in Hersfeld. 
Lpd. Hersfeld. Die Zweigniederlaſſung 
            Hers=
feld der Vereinigten Juteſpinnereien und Webereien 
A.=G. in Hamburg läßt gegenwärtig auf dem 
            hie=
ſigen Kreisbahnhof eine neue Lagerhalle errichten. 
Offenbar infolge der naſſen Witterung ſtürzte 
            wäh=
rend einer Arbeitspauſe am Mittag eine Decke ein 
und riß die neuerrichteten Pfeiler mit ſich um. Die 
genaue Urſache des Einſturzes konnte von amtlicher 
Seite bisher noch nicht feſtgeſtellt werden. Wenige 
Minuten ſpäter wäre eine größere Anzahl Arbeiter 
an der Bauſtelle tätig geweſen; einem Glücksumſtand 
iſt es zuzuſchreiben, daß der Einſturz während der 
Mittagspauſe erfolgte. 
Im Streit erſchoſſen. 
Hagen. Ein Polier, der mit einem 
            Mühlen=
beſitzer in Streit lebte, traf auf der Fahrt nach 
Niedermarsberg den Sohn des Mühlenbeſitzers auf 
einem Fuhrwerk. Im Vorbeifahren ſchlug der Polier 
den Müllersſohn mit einem Stock auf den Kopf, 
worauf der Müllersfohn auf den Davonfahrenden 
einen Schuß abgab, durch den der Polier ſofort 
            ge=
tötet wurde. 
Die beſie Florettfechterin Europas. 
Helene Mayer=Offenbach ſiegt in London.
 Helene Mayer aus Offenbach 
hat im Londoner Florett=Wettbewerb die beſten 
Fechterinnen Europas geſchlagen und den Sieg 
            eu=
wngen. Unſer Bild zeigt die Siegerin beim 
Empfang des Ehrenpreiſes.
 Donnerstag den 10. November 1927 
500=Jahrfeier der St. Georgs=Kirche zu Nördlingen.
 Marktplatz mit der St. Georgs=Kirche in Nördlingen. 
Vor 500 Jahren iſt der Grundſtein zu dem gotiſchen Bau der dreiſchiffigen Kirche auf dem 
Marktplatz zu Nördlingen gelegt worden. Erſt 78 Jahre ſpäter wurde das Gotteshaus mit 
            ſei=
nem 90 Meter hohen Turm fertig. Ein holzgeſchnitzter Chriſtus am Kreuz fand in der Kirche 
noch am Ende des 15. Jahrhunderts Aufſtellung und wird noch heute von der Gemeinde und 
den Wallfahrern bewundert. 
Koloſſal=Oenkmal für Ungarns größten Freiheitshelden. 
Enthüllung des Ludwig=Koſſuth=Denkmals in Budapeſt.
 Das Ludwig=Koſſuth=Denkmal nach der Enthüllung. 
Ein prachtvolles Denkmal iſt dem volkstümlichſten Freiheitskämpfer Ungarns vor dem Parlament 
in Budapeſt errichtet worden. Ludwig Koſſuth (1802—1894) hat für die Unabhängigkeit ſeines 
Vaterlandes und gegen die Willkür der Dynaſtie Habsburg mit großer Leidenſchaft und 
            ſtaats=
männiſchem Weitblick gekämpft. Er war Präſident=Gouverneur der Republik Ungarn in der 
Revolution 1848/49, ging nach der Niederlage ſeiner Truppen ins Ausland, hat in Amerika, in 
England, Frankreich und Italien gegen die Habsburger agitiert, konnte aber nur leere 
            Verſpre=
chungen gewinnen. Heute wurde ſein Denkmal in Anweſenheit nicht nur der Miniſter Ungarns, 
ſondern auch der in Ungarn lebenden Erzherzöge des Hauſes Habsburg enthüllt. Die Feſtrede 
wurde von dem 81jähr. Grafen Albert Appony, dem ungariſchen Völkerbundsdelegierten, gehalten.
 König Alfons von Spanien in Neapel. 
Zur Hochzeit des Herzogs von Apulien.
 Die Ankunft des Königs. 
Mit großem Pomp fand in Neapel die Trauung des Herzogs von Apulien mit der Prinzeſſin 
Anna von Frankreich ſtatt. König Alfons XIII. fuhr an Bord ſeines neueſten Panzerkreuzers 
nach Italien. Unſer Bild zeigt den Empfang des Königs () im Hafen von Neapel. Rechts im 
Boot der Kronprinz von Italien. Links der Bräutigam Herzog von Apulien.
 Schwerer Autvunfall. 
Berlin. In der vergangenen Nacht fuhr ein 
Perſonenkraftwagen in der Schloßſtraße in 
            Reinicken=
dorf mit ſolcher Gewalt gegen einen 
            Straßenbahn=
maſt, daß der Maſt umgebrochen wurde und der 
Kraftwagen in Trümmer ging. Von den fünf 
            In=
ſaſſen des Autos wurden drei ſchwer und zwei leicht 
Reree
 70 Waggon Getreide verbrannt. 
TU. Wien. Nach einer Meldung des „Tag” aus 
Budapeſt ſind bei einem Großfeuer in der 
            Dampf=
mühle in Cſorna 20 Waggon Roggen und 50 
            Wag=
gon Weizen vernichtet worden. Das Feuer iſt 
            wahr=
ſcheinlich dadurch entſtanden, daß der Aufzug im 
Mühlenraum hängen blieb und infolge Heißlaufens 
der Seile die Holzverſchalung zu glimmen begann..
 Geheimrat von Lilienthal gesy 
Lpd. Heidelberg. Im Ater A. 
ſtarb in der Nacht zum Mittwoch 
Strafrechtslehrer Karl von Lilienthal. 
1919 ordentlicher Profeſſor für Strafrist 
prozeßrecht an der Univerſität Heidelbes, 
Lilienthal iſt vor allem als 
            Herausge=
ſchrift für die geſamte Strafrechtswifie 
er gemeinſam mit Franz von Liſt rede 
Verfaſſer vieler beachtlicher Werke 
            üml=
recht bekannt geworden. Er trat ſtets 
des Strafrechts ein und hat noch an do 
den „Vergleichenden Darſtellungen” daz 
amtes über das deutſche und ausländo 
mitgearbeitet. 
Verwilderte Jugend. 
Lpd. Koblenz. Sine unglaubli.ich 
laubten ſich junge Burſchen und Mädckt. 
genannten beſſeren Kreiſen. Sie 
Fiſchen Angeln mit einer ganz dünmn 
Maul geſteckt. Damit das Ganze n—h 
ſollte, wickelten ſie Platanenlaub daau 
das „Deutſche Eck” flatternden 
            Möö=
natürlich gierig danach und fingen ſich 
ſelbſt feſt. Dann krümmten ſich dii 
Vögel in ihren Todesqualen unc y 
quietſchte vor Vergnügen. Das ſadiin 
iſt polizeilich feſtgenommen worden. 
Ein Rächer ſeiner Ehm. 
FU. Hagen. In Milſpe erſchoff6 
abend ein Arbeiter den Gewerkſchon/ 
Deutſchen Metallarbeiterverbandes, Euſnr 
mit der Frau des Arbeiters ein Verhä un 
Der Täter erlitt einen Nervenſchock. 
Das Urteil im Gattentotſchlagsprooen 
Berlin. Das Schwurgericht 
Kaufmann Bruno Borchardt wegen:9 
ſeiner Ehefrau zu drei Jahren und 4 
Gefängnis unter Anvechnung von neum 
naten Unterſuchungshaft. 
Ein Rennfahrer verhaffe 
FU.: Wien. Vor dem letzten Qich 
auf dem Riederberg bei Wien am 1 Wber 
bekanntlich die ganze Strecke mit ſpiüe 
ſtreut worden, und nur einem ZuFiIn 
verdanken, daß dieſes Attentat rear/ 
werden konnte. Nunmehr iſt jetzt vom 
Radrennfahrer Jellinek, der Sohn 
Induſtriellen, unter dem Verdacht veih 
die Nägel in der Nacht vor dem Oe/ 
Strecke ausgeſtreut zu haben, um dur hen 
tagealt das Rennen zu verhindern. 
Furchtbarer Tod eines Ku 
* Paris. Ein ſchreckliches Dramſe 
einem Arbeiterviertel von Mülhauſef 
dem Vororte Burzweiler, im Häuscku/8 
Braun ab. Der 18 Monate alte Macr 
der Mutter bei ihrem Weggang de “ 
dreijährigen Bruders anvertraut. A.,ſe 
weinen begann, holte André, um ihmim 
zu bringen, aus der Küche eine Flaſchy 
goß ihn über das in der Wiege 
            lie=
ſteckte ihn an. Im Augenblick ſtand 
in Flammen. Die auf die entſetzlicr 
Kleinen herbeieilende Mutter konnte 1 
die Flamme erſticken, doch ſtarb das i t 
der Ueberführung in das Krankenhar= 
Ausdehnung der Fälſchemft 
TU. Paris. Wie der „Matin./ 
riſchen Fälſcheraffäre mitteilt, iſt Uh1 
alleinige Opfer der Falſchſtempelunger.6 
deren Nachfolgeſtaaten Oeſterreich=U1 
verpflichtet hatten, ihre Schulden zu.Ne 
den Klage erheben, da ſie von den Mcſi 
troffen worden ſind, die den Papi ron 
halben Pfennig Wert einen ſolchen vaß 
liehen. 
Schiffsunglück. 
Paris. Habas berichtet aus V4.0 
der Cies=Inſel zwei ſpaniſche Schalun. 
geſtoßen ſind. Neun Mann der Bertt
eder 50
 trunken, nur 3 konnten gerettet weme 
Die Betrügereien des Prinzer, 
von Bourbon. 
EP. Paris. Wie die Blätter m.. 
den verhafteten Prinzen Ferdinang / 
zahlreiche Klagen geſchädigter Hotelb aill. 
geber, unter denen ſich ſogar der Karwe 
Prinzen befindet, eingelaufen. Die guk 
Anſprüche betragen allein in der Goick 
etwa eine halbe Million Franken. 2 
erklärte vor dem Unterſuchungsrichtol 
den Zweck eines in ſeinem Beſitz befinye 
den Vereinigten Staaten viſierten T. 
befragte, er ſei im Begriff geweſen, „ 
reiſen und ſich dort eine Stellung zu. * 
Durch einen Schreck das Augenuß hie 
gefunden. 
EP. Preßburg. Ein merkwütz 
ſich am Sonntag in Preßburg ereigt 
die ſeit elf Jahren erblindet war, ger 
Autobus, wurde aber nur leicht 
Schrecken der Frau wirkte, ſich in 1 
Weiſe auf ihre Augennerven aus. 
die Umriſſe ihrer Umgebung und ſ0 ihr volles Augenlicht wieder. 
Ein Theater durch Bombenexpl!* 
Hammond (Indiana). Durch del 
drei Bomben wurde am Dienstag fr.* 
ſonen faſſende Staatstheater zerſtors 
des Gebäudes ſtürzten auf die Straßx 
barte Kirche wurde beſchädigt. Da 
und Kirche menſchenleer waren, ſind? 
durch das Attentat in Mirleidenſchau 
den. Den Sachſchaden ſchätzt man 
Million Dollar. Ueber den Urſprung 
herrſcht völliges Dunkel. 
Die Opfer der Ueberſchwemmunk. 
in Neu=England. 
NewYork. Dienstag abend war= 
Opfern der Ueberſchwemmungskataſif 
England 85 Leichen identifiziert. Di 
dachloſen überſteigt 10 000. 
Die Fahrt der „Emdei 
ComodoreRivadaviatArs 
zer „Emden” iſt hier eingelaufen.
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Aa4 
Daß Jaus dan Partrauans=Hnasitäten.
Seite 12
Donnerstag den 10. November 1927
Numm
Spetl Ohier und Tarnen.
 Schwimmen. 
Internationales Schwimmfeſt Jung=
            Deutſch=
lands am kommenden Samstag und Sonntag. 
Internationales Schwimmfeſt „Jung=Deutſchlands” am kommenden 
Samstag und Sonntag. 
Von den hervorragendſten Wettkämpfern, die am Samstag und 
Sonntag bei dem Internationalen Schwimmfeſt des Darmſtädter SC. 
„Jung=Deutſchland” im Städtiſchen Hallenbad an den Start gehen 
            wer=
den, dürften einige, wie die Europameiſter Riebſchläger und Küppers, 
ſowie die deutſchen Rekordleute Schumberg, Berges und Derichs, das 
Darmſtädter Publikum ganz beſonders intereſſieren. Niebſchläger, SV. 
Zeitz, der ſich im letzten Jahre ganz glänzend entwickelt hat, konnte in 
dieſem Jahre in Bologna Europameiſter im „Kunſtſpringen und im 
Turmſpringen Zweiter hinter dem berühmten Deutſchen Luber werden. 
Schon in den drei letzten Jahren gelang es ihm, bei den deutſchen 
Meiſterſchaften jedesmal zweite und dritte Plätze, ſowohl im Kunſt= als 
auch im Turmſpringen, knapp hinter den bekannten deutſchen Springern, 
Luber, Mundt und Dr. Lechmir, zu belegen. Seinen erſten großen 
Triumpf feierte er 1926 bei den deutſchen Kampfſpielen in Köln, wo er 
das Kunſtſpringen gewann und im Turmſpringen Zweiter wurde. War 
es ihm auch dieſes Jahr nicht vergönnt, Deutſcher Meiſter zu werden, ſo 
konnte er ſich in Bologna revanchieren, und den noch wertvolleren Titel 
eines Europameiſters erringen. Schon in dieſem Jahre konnte er durch 
Siege üiber Luber und Dr. Leihmir beweiſen, daß er erſte internationale 
Klaſſe darſtellt. Weitere internationale Ehren brachten ihm die erſten 
Europameiſterſchaften in Budapeſt und der Länderwettkampf gegen 
Schweden, wo er das Kunſtſpringen gewann. Riebſchläger, der 23 
Jahre alt iſt, ſteht erſt am Anfang einer großen ſportlichen Laufbahn. 
Sein eiſernes Training und ſeine Energie machen ihn zu einer unſerer 
ſtärkſten Waffe für die Amſterdamer Olympiade. Da man in Darmſtadt 
ſeit Jahren kein erſtklaſſiges Springen mehr zu ſehen bekam, iſt daher 
eim Beſuch des Feſtes ſehr zu empfehlen. 
Von den Schwimmern iſt beſonders Küppers, SV. Vierſen, zu 
            er=
wähnen, der ſich ſeit Beginn dieſes Jahres faſt unglaublich verbeſſert 
hat. Mußte man ihn ſchon in den letzten Jahren zu Deutſchlands erſter 
Klaſſe im Rückenſchwimmen zählen, ſo konnte er doch international 
            ge=
wertet keine hervorragenden Leiſtungen vollbringen. Erſt in dieſem 
Jahre wurden ſeine Leiſtungen dauernd beſſer. Nach verſchiedenen 
            miß=
glückten Rekordberſuchen kam er bald unter Frölichs Nekord (1:14,1), 
ſchwamm innerhalb kurzer Zeit glatt zwiſchen 1,13 und 1,14 und bewies 
mit ſeinem fabelhaften Rekord von 1,12 in Düſſeldorf, daß er den 
            Ame=
rikanern Laufer, Kojae und Kvaloha kaum noch nachſteht, und der 
            Welt=
ſpitzenklaſſe angehört. Ueberlegen gewann er die Deutſche Meiſterſchaft 
und wurde auch bei den Europameiſterſchaften Erſter. Doch hier wurde 
er angeblich wegen eines Wendefehlers diſtanziert und kam ſo um den 
verdienten Titel, da er augenblicklich von keinem Enropäer zu ſchlagen 
iſt. Am Sonntag vor acht Tagen zeigte er ſich in Aachen wieder in 
Rekordform, und es kann daher leicht möglich ſein, daß er am Samstag 
einen neuen Rekord aufſtellt. 
Sein Konkurrent am Samstagabend, der Magdeburger Hellene 
Schumburg, iſt mit ſeinem Klubkameraden Frölich nach Küppers der 
beſte deutſche Rückenſchwimmer, und konnte, pbwohl erſt 19 Jahre alt, 
ſchon ſehr gute Zeiten ſchwimmen; er hält den jetzigen 200=Meter=Rekord 
im Rückenſchwimmen. Der Kampf Küppers—Schumburg, den die ganze 
deurſche Schwimmſportgemeinde mit größtem Intereſſe erwartet, dürfte 
daher mit das Hauptrennen der ganzen Veranſtaltung werden. 
Als weiterer erſtklaſſiger Schwimmer wird Derichs, Sparta Köln, 
am Start erſcheinen. Der Kölner, der dem Darmſtädter Publikum vom 
vorjährigen Feſte roch in guter Erinnerugg ſein dürfte, wird hier an 
drei Staffelwettkämpfen und am 100 Meter Freiſtilſchwimmen 
            teilneh=
men. Im letzten Winter begann für ihn eine glänzende Siegeslaufbahn, 
konnte er doch die deutſchen Meiſter Heitmann und Heinrich, ſowie den 
vorzüglichen Shweden Werner verſchiedentlich ſchlagen, und Arne Borg 
i Brüſſel und Berlin hervorragende Rennen liefern, in denen er dem 
ſchwediſchen Schwimmphänomen nur knapp unterlag. Kurze Zeit hielt 
er auch den deutſchen 100 Meter=Rekord mit 1:01,5, und niemand 
            zwei=
felte bei ſeiner ſtetigen Verbeſſerung an ſeinem Sieg in der deutſchen 
Meiſterſchaft, als er ſich mitten in dieſer glänzenden Entwicklung einer 
Blinddarmoperation unterziehen mußte. So mußte er den 
            Meiſterſchaf=
ten fernbleiben und konnte Deutſchland weder in Stockholm noch in 
Bologna international vertreten. Jetzt, nachdem er die Krankheit gut 
jüüberſtanden hat, iſt er wieder gut in Form gekommen, und wird daher 
alles verſuchen, ſich den 100 Meter Rekord wieder zurück zu erobern, und 
da ia in Darmſtadt eine einwandfreie 25 Meter Bahn vorhanden iſt, iſt 
beſtimmt mit einem Angriff von ihm auf den Rekord zu rechnen. 
Es iſt wohl fedem klar, daß mit dem internationalen Schwimmfeſt 
am Samstag, abends 8 Uhr, und Sonntag, nachmittags 3 Uhr, der 
Darmſtädter Bevölkerung ein ſportliches Ereignis allererſten Ranges 
            be=
vorſteht, 
K.W. L. 
Handball. 
Meiſterſchaftsſpiele im Main—Rheinturngau 
Deutſche Turnerſchaft. 
Der vergangene Sonntag ſtand wiederum im Zeichen der 
            Meiſter=
ſchaftsſpiele, die nunmehr in einzelnen Klaſſen in kurzer Zeit beendet 
ſein werden. Zum großen Teil ſind die im Vorbericht angedeuteten 
            Er=
gebniſſe erzielt worden, und nur mit wenigen Ausnahmen ſind 
            gegen=
teilige Reſultate zu verzeichnen. Die Ergebniſſe ſind folgende: 
Meiſterklaſſe: Eberſtadt-Nauheim 3:1 (1:0). Ein ſehr lebhaftes 
und ſcharfes Spiel, aus dem Eberſtadt als wohlverdienter Sieger 
            hervor=
ging. Nauheims Torſchüſſe ſcheiterten bis auf einen an der guten 
            Ab=
wehr des Eberſtädter Torhüters, der ſtets auf ſeinem Platze wau und 
eine Niederlage für ſeinen Verein vermied. In Sprendlingen ruhte 
infolge Trauerfalles der Spielbetrieb. 
A=Klafſe: Bensheim—Seeheim 9:2 (3:1). Aufangs ausgeglichenes 
Spiel, welches ein ſolch hohes Ergebnis, wie es Bensheim erzielte, nicht 
vermuten ließ. In der zweiten Halbzeit überlegenes Spiel der Beus=
 heimer, das ihm ſechs Torerfolge einbrachte. Alle verzweifelten Angriffe 
der Seeheimer prallten an der vorzüglichen Verteidigung des 
            Platzver=
eins ab, und nur das zweite Tor kann Seeheim für ſich buchen. — Tgd. 
Darmſtadt-Wolfskehlen 5: 3 (3:1). Der Tabellenführer mußte 
ſeine erſte Niederlage durch die 1846er einſtecken. Hier muß der 
            turne=
riſche Anſtand der Darmſtädter beſonders lobend erwähnt werden, 
            wäh=
rend Wolfskehlen nicht den günſtigſten Eindruck hinterließ. — 
            Wor=
felden—Ober=Ramſtadt (Tv.) 3: 1 (3:1). Worfelden wählt ſich 
in der erſten Halbzeit ſtarken Wind zum Bundesgenoſſen und erzielt auch 
drei Tore, dem Ober=Ramſtadt nur ein einziges entgegenſetzen kann 
Nach Seitenwechſel ausgeglichenes Spiel, bei welchem Ober=Ramſtadt die 
ſich ihm bietenden Torgelegenheiten nicht auszunutzen verſteht und auch 
Worfelden ſehr viele ausſichtsreiche Gelegenheiten ausläßt. — 
            Arheil=
gen-Nieder= Roden (Tgde.) 12:1 (4:1). Nieder=Roden kann 
den erſten Erfolg für ſich buchen, dem alsbald der Ausgleich durch 
            Ar=
heilgen folgt, und noch drei weitere Tore durch dieſes erzielt werden. 
Arheilgen, durch gutes Fangen und Zuſpiel in der zweiten Halbzeit ſich 
ausgleichend, kann noch achtmal einſenden. — Egelsbach-
            Gries=
heim (Tgd.) 2: 1 (2:0). Während im Vorſpiele beide Gegner ſich die 
Punkte teilten, blieb diesmal der Glücklichere Sieger. — Bickenbach— 
Beſſungen 1:1 (1:1). Die beiden Meiſterſchaftsanwärter in der 
A=Klaſſe wagten durchweg zu viel Alleingänge, mit denen nichts erreicht 
wurde. Die Verteidigung glänzte auf beiden Seiten. Bickenbachs 
            Tor=
hiiter rettete einen Punkt, indem er drei 16,50=Meter hielt. — 
            Darm=
ſtadt (Tgſ.)—Eberftadt 4: 1 (1:1). Ziemlich ausgeglichenes Spiel, 
das von dem ſchußſicheren Darmſtadt für ſich entſchieden werden konnte. 
— Walldorf—Langen 6:0 (4:0). Wie nicht anders erwartet, 
fiel das Ergebnis zum Vorteil von Walldorf aus. 
B=Klaffe: Heppenheim—Bensheim 10:1 (2:1). Die hohe 
Niederlage Bensheims, die unerwartet kam, iſt auf die geſchwächte 
            Mann=
ſchaft zurückzuführen. — Neu=Iſenburg zog es vor, ſich der Tgf. 
            Darm=
ſtadt nicht zu ſtellen und überließ dieſer die Punkte kampflos. — Ober= 
Namſtadt (Tgſ.)Arheilgen 5: 1 (5:0). Zu der körperlich 
            ſtar=
ken Mannſchaft Ober=Ramſtadts kam noch in der erſten Halbzeit der 
herrſchende Wind als Bundesgenoſſe. Arheilgen ſetzte ſich zeitweiſe gut 
durch, aber die ſchwachen Torwürfe konnten zu keinem Erfolg führen. 
Nur das Ehrentor war Arheilgen in der zweiten Halbzeit vergönnt. — 
Goddelau-Walldorf 6: 1 (3:1). Ein richtiger heftiger 
            Punkt=
kampf, der alles mehr war wie ein Handballſpiel, bei dem ſich Walldorf 
nicht von der beſten Seite zeigte. Goddelau techniſch ſehr gut. — 
Bickenbach—Alsbach 7:0 (0:0). In der erſten Halbzeit ſehr 
ſcharf. Leider mußte in der zweiten Halbzeit feſtgeſtellt werden, daß 
Alsbach wenig turneriſches Verſtändnis hat. Es mag an der 
            mitgebrach=
ten Anhängerſchaft gelegen haben, daß die Spielerdiſziplin der Alsbacher 
ſehr locker wurde. Man ſoll doch ſeinen Gegner niemals unterſchätzen 
und ſich mit dem abfinden, daß auch dieſer mit der Zeit gelernt hat und 
ſich nicht ſo leicht beſiegen läßt, wie angenommen wird. 
C=Klaſſe: Jugenheim—Alsbach 2: 0 (1:0). Jugenheim 
            ver=
zeichnet im Torſchuß ſehr viel Pech, oder der Torwächter Alsbachs wehrt 
gut ab. Das Ergebnis hätte anders ausfallen können, wenn Alsbach 
mit der Geſamtmannſchaft auf dem Platze geweſen wäre. — 
            Darm=
ſtadt (Tgd.)—Eſchollbrüicken 8: 2 (3:0). Gegen die flinke 
            Darm=
ſtädter Mannſchaft kam der Neuling nicht gut auf und muß noch viel 
Spielerfahrung ſammeln. Der Torhüter der Eſchollbrücker, der übrigens 
nicht ſchlecht war, verhütete eine höhere Niederlage. — Nauheim— 
Darmſtadt (Tgſ.) 3: 1 (2:1). Nauheim mit nur acht Mann konnte 
dieſen Erfolg für ſich in Anfpruch nehmen. Der Nauheimer Sturm 
zeigte ein gutes Zuſammenſpiel und griff ſchnell durch. Alle Torwürfe 
der Darmſtädter hielt Nauheims Torhüter brillant. — Tgde, Nieder= 
Roden überließ der Tgſ. Ober=Ramſtadt die Punkte kampflos. 
            Waller=
ſtädten—Erfelden 2:0 (1:0). Einen ſehr harten Standpunkt hatte der 
Schiedsrichter zwiſchen zwei Mannſchaften, die beide nicht das nötige 
Verſtändnis für ein ſchönes Handballſpiel aufzubringen vermögen. 
Jugendklaſſe: Eberſtadt—Griesheim (Tgd.) 2:0 (2:0). Die Verſuche 
der Griesheimer, gegen Eberſtadt aufzukommen, waren nutzlos. In der 
zweiten Halbzeit beide Mannſchaften gleichwertig. — Beſſungen-Langen 
12:1 (6:0). Beſſungens Jugend durch ſchönes Flügelſpiel hervorragend 
und hielt, was man ſich verſprochen hatte. — Eſchollbmicken —Pfungſtadt 
3:3 (1:2). Pfungſtadt beſſer, doch war der Sturm zu unentſchloſſen, 
Eſchoülbrückens Torerfolge waren 16,50 Meter. — Bensheim-
            Heppen=
heim 4:3 (2:0). Bensheim in der erſten Halbzeit ſehr eifrig, und 
            wechſel=
ten die Rollen in der zweiten Halbzeit, doch gelingt es Heppenheim nicht 
mehr, wenigſtens ein Unentſchieden herauszuholen, 
Rot=Weiß 1922— Polizeiſportverein 4:1 (Alte Herren). 
Der beſte Film wäre wohl nicht in der Lage geweſen, das Zwerchfell 
ſo zu erſchüttern, als das obengenannte Handballſpiel der „Alten 
            Her=
ren‟. Die zahlreichen Zuſchauer ſind voll und ganz auf ihre Koſten 
            ge=
kommen, und es wurde der Wunſch laut, noch öfters derartige Spiele 
auszutragen, da ſie ohne Zweifel dazu beitragen, etwas Abwechſlung zu 
bringen. Beide Mannſchaften traten in ſtärkſter und ſchwerſter 
            Aufſtel=
lung an und wogen It. amtlicher Meſſung zuſammen 41 Zentner. Man 
ſah verſchiedene bekamte Geſichter, die an frühers Beſtleiſtungen im 
Turnen, Stemmen und Springen erinnerten. Das Fangen der Bälle 
war den alten Herren sine etwas ungewohnte Tätigkeit, aber man fand 
bald Erſatz, indem man eben den Ball auf der Erde fortrollte, und das 
mit einer fabelhaften Schnelligkeit, was für Erfinderköpfe eine 
            unbe=
grenzte Möglichßeit gibt, neue Spielphaſen zu entdecken. Das Spiel ſelbſt 
wurde von der Polizei unverdient verloren; ein Unentſchieden hätte 
dem Verlauf beſſer entſprochen. Rot=Weiß trat nur mit 10 Mann an, 
weshalb die Ordnungshüter in ſportlicher Weiſe einen alten Heurn ihrer 
Abteilung als Erſatz zur Verfügung ſtellten. Für die Polizei war dies 
inſofern tragiſch, als gerade dieſer Mann den Sieg entſchied. Wie man 
hört, tragen ſich die Senioren mit der Abſicht, jetzt noch öfters 
            Propa=
gandaſpiele für den Handballſport auszutragen. 
Die Handballmannſchaft vom FSV. Mainz 05 Gruppenmeiſter der heff. 
A=Klafſe. 
Die erſte Handballmannſchaft von FSV. Mainz 05 konnte am 
dergangenen Sonntag auf dem heißen Wormſer Pflaſter gegen 
            Wor=
matia einen 4:1 Sieg herausholen und damit die Meiſterſchaft in der 
Gruppe A des Heſſenbezirkes erringen. Es gab bei dem Spiele eine 
Reihe bedauerlicher Vorfälle, veranlaßt durch das fanatiſche Wormſer 
Publikum. Nur der ruhigen und ſicheren Leitung des ausgezeichneten
 Schiedsrichters, Hauptmann Herrmann vom Poln 
Darmſtadt, iſt es zu danken, daß das Spiel zu Ende 
            ao=
konnte. Der Erfolg der Mainzer Mannſchaft iſt ſehr 
Allerdings muß ſie noch fleißig trainieren, und viel hinzs 
ſie in der Liga, in der ja auch der ſüddeutſche Meiſter S 
ſtadt mitwirkt, erfolgreich beſtehen will. Ob die 
            Mainz=
wirklich ligareif iſt, muß die Zukunft lehren. Jedenfa= 
Mainzer Mannſchaft in den beiden letzten Privatſpielbege 
SV. 98 Darmſtadt mit 0:6 bzw. 0:9 ganz empfindlich as 
alle Fälle iſt es ſehr zu begrüßen, daß auch in Mainz eir 
Handballmannſchaft vorhanden iſt, die dieſem deutſchen 
der Domſtadt die nötige Beachtung verſchafft.
 Europameiſter A. Mundt=Halberſtadt, der ſich längeuen 
rika aufgehalten hatte, wird Anfang Januar nach Deut; 
kehren. 
Gegen das Marathonſchwimmen, das 1928 in Berlir; 
werden ſoll, richtet ſich eine Proteſtaktion des Internativma 
verbandes, da dieſe Profeſſionalveranſtaltung in erſter 
zwecken diene. 
Ein Radländerkampf Frankreich—Italien findet, amu 
Mailand ſtatt. 
Im Gordon=Bennett=Wettfliegen der Freiballons hat i 
gültig errechneten Ergebnis der deutſche Ballon „Barn 
Elberfeld) hinter dem Amerikaner Lt. Hill mit Detrog 
Platz belegt. 
477,876 Stundenkilometer erzielte der Italiener Maffi= 
und ſtellte dameit einen neuen Geſchwindigkeirs=Weltre, 
geuge auf.
Rundfunk=Programme:
 Frankfurt. 
Donnerstag. 10. Nov. 11.55: (blockenſpiel aus
O 13.30: Von Kaſſel: Mittagskonzeit d. Hauskapellee
 Wiſotzky. e 15.30: Mittelſchullehrer Hering: Die Dar 
16.30: Konzert des Hausorch. Klaſſiſche Opere:t 
Kapellm. Merten O 17.45: Leſeſtunde Aus dem 
tolle Bomberg. von J. Winkler. O 18.15: Verei= 
O 18.20: Von Kaſſel: P. Heidelbach: Zum 200. Td 
Eiſenbarts. O 18.50: Louiſe Diel: Vom Wohnen 
O 19.15: Wirtſchaftsmeldungen. O 19.20: Inhalt= 
Oper Tiefland. o 19.30: Aus dem Frankfurter 
„Tiefland”. Oper in einem Vorſpiel und zwei Akten Eu
Stuttgart.
 Donnerstag, 10. Nov. 12.30: Schallplattenkonze- 
Nachmittagskonzert. Ausf.: H. Mönch (Zither), Schr 
ſextett vom Württ. Landestheater. 18.15: Stuttg, 
Funkſtunde. Anknüpfung an die griechiſchen Tragiker. 
Schriftſteller Linder: Betrachtungen zum großen Eſper, 
in Danzig .O 18.45: Aerzte=Vortrag: Ueber Weſen unk 
der Paralyſe. O 19.15: Schachfunk. o 20: Aus= 
Sinfonie=Konzert des Philh. Orch. Stuttgart. Le 
muſikdir Prof. v. Schillings, Berlin. Soliſtin: 
Schillings=Kemp, Staatsoper Berlin (Sopran). Berliost 
Sinfonie. — Schillings: Glockenlieder. — Haas: Vori 
über ein altes Rokokothema. — Wagner: Vorſpiel —n 
Liebestod. — Anſchl.: „Das Incognito zu Oggershe— 
in zwei Teilen von Blaſius. Perſ.: Dr. Schmidt, Dr. . 
Derain, Krämer; Liſl, ſeine Tochter, Stein, Kaufmanrn 
heim: „Amalie, ſeine Tochter; Madame Wenzel. Be 
Gaſthofes Viehhof; ein Dienſtmädchen, eine Bäuerin. 
November 1782. Ort: Das Städtchen Oggersheim. 
Nachrichten.
Berlin.
 Donnerstag, 10. Nov. 12.30: Viertelſtunde für Ru 
S 16: Dr. Lebede: Schiller und die Bühne. O 16.30/ 
Symptome. Das geſchlachtete Kalb. Drei unnütze Dir 
Leo Menter. o 17: Kammermuſik. Purcell: Suit1 
Streichquartett. — Bach: Chaconne für Streichquart1 
mann: Quartett A=dur. Barmas=Quartett. o 18 
Zielenziger: Nationalwirtſchaft einſt und jetzt. o 
ſprachliche Vorträge. Franzöſiſch. O 19.30: A. W. E. 
im Bilde der Großſtadt. O 19.55: Prof. Jäckh: De 
Herz Europas. O 20.30: Fröhliche Stunde. Dir.: 
Winkler. Elſe Kochhann (Sopran), B. Bötel (Tenor) 
Chor. Funkorch. Künneke: Ouv. Die hellblauen 
Als Gott der Herr. Mädchenaugen. — Nancy, Sl 
Lady Hamilton. Du haſt Augen, von denen man träm0 
heut iſt mein Hochzeitstag. In der Taverne. Uruguan: 
Dort ohne Glocke. — Kalman: Potp. aus Hollan. in) 
Winterberg: Walzer aus Hoheit, der Franz. Lieblinel 
Rot. O ching=ha=lee, aus Der Günſtling des Zaren. 
Ballettmuſik. — Anſchl.: Nachrichten, 22.30: Fun= 
Tanzmuſik (Gerhard Hoffmann).
 Wetterbericht. 
Witterungsausſichten für Freitag, den 11.25N 
(nach der Wetterlage vom 9. November. 
Bei weiter zurückgehenden Temperaturen Beſſermu=
lage wahrſcheinlich.
Heſſiſche Wetterd
 Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe 
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Fa‟ 
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eund 
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Ande‟ 
„Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für den Juſeratenteil: W. 
und Verlag: L. C. Wittſch — ſämtlich in Darmſiade 
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht
Die heutige Nummer hat 16
 Am Freitag, den 11. Nov. 1927, 
nachm. 3 Uhr, verſteigere ich in meinem 
Verſteigerungslokale Hügelſtr. 27 
            nach=
ſtehende Gegenſtände öffentlich 
            zwangs=
weiſe gegen Barzahlung: 
(17503 
1 Klubſofa (Gobelin), 1 Schreibtiſch, 
1 Sofa, 1 Wäſcheſchrank, 1 gr. Spiegel. 
1 Mercedes=Perſonenwage, 1 
            Kleider=
ſchrank, 250 Flaſchen Wein. 1 
            Diplo=
matſchreibtiſch, 1 Büfett, 1 Bücherſchr., 
1 zweitüriger Kleiderſchrank, 1 Opel= 
Laſtwagen, 1 Ladenkaſſe, 2 
            Laden=
theken, 2 große Warenſchränke, 1 
            Glas=
aufſatz, 1 elektriſches Klavier, 1 neuer 
Küchenſchrank, 1 Klavier, 1 
            Diplomat=
ſchreibtiſch, 1 Kaſſenſchrank, 1 
            Akten=
rollſchrank, 1 Standuhr, 1 Bücherſchr., 
1 Klubſofa, 4 Warenſchränke, 1 
            Laden=
theke mit Aufſatz, 1 Schreibtiſch mi 
Aufſatz, 1 Nähmaſchine (Heid & Neu), 
6 Stücke Herrenſtoffe 4 3 m, 1 
            Marmor=
tiſch (rund), 1 Klubſeſſel, 1 achteckiger 
Tiſch, 1 Wanduhr, 1 Tafelklavier, eine 
alte Einger=Nähmaſchine, 1 Höhenſonne. 
Beſiinmt verſteigert wird: 
1 Motorrad „Hemofa , Shſtem Houben, wird 
nit elektriſch. Antrieb billig abgegeben. Zu 
1 KAdier u. 34 Notenrollen, erfr i. d. Geſchäftsſt
 Am Freitag, den 11. Nov. 1927, 
vorm. 10 Uhr, ſollen in meinem 
            Ver=
ſteigerungslokal Bleichſtr. 40 folgende 
Pfänder zwangweiſe gegen Baxzahlung 
verſteigert werden: 
(17507 
1 faſt neues Mädchenrad, 1 
            Kinder=
wagen, 1 Schreibmaſchine (AEG. 
1 Spieltiſch für 
            Geſchicklich=
keitsſpiel u. a. m. 
Darmſtadt, den 9. Nov. 1927. 
Jungermann 
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
Verkäufe
 neues Modell, nut 
ur eZeitgebr. günſt 
k Fe ner 1rotes 
Plüſchſofa bill. abzug. 
Feitter, Schuchardſtr. 
Ecke Ernſt=Ludwig= 
*3005‟ 
ſtraße.
 *30095 
Neue 
Gasbadeofen 
1 Jauchefaß mit Wagen. 
Starfer 4rädr. Hand= 
Darn 
den 10. Nov. 1927. 
Kaſtenwa en, groß r
 Portner 
Gerichtsvollzieher.
 Spiegel und Faſſette 
s billig zu 
            ver=
kauf n 
*30928 
Moosbergſtraße 30, I.
 Geſuch, wird eine 
gut erhaltene (*20091 
Paubude 
12—16 gn. Eil=
            An=
geb. an Rapp, 
            Darm=
ſtadt, Hopfengart. 35
 1= u. 2ſpänner Ar 
beitsgeſchirr, 
            Kum=
mete u. 2 große Le 
derdecken, alle 
            Gegen=
ſtände gnierh., billig 
z. verk. Näh. 
            Bei=
ungerſtr. 7. *3010
 2tür Kleiderſchrank, 
Waſchtiſch, Betiſtelle 
Kinderbett, 
            Küchen=
ſchran, 
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 Wollpreiſe in Deuiſchland. 
unmittelbar nach dem Kriege der Preis für Rohwolle auf 
„hkt ganz bedeutend angeſtiegen war, trat im Jahre 1920 ein 
m, der den Preis bis um die Mitte des Jahres 1921 auf 
            un=
rafiheren Friedenspreis abſinken ließ. Einem erneuten Preis= 
Fuwgen Ende 1924 iſt dann wieder ein Rückgang gefolgt, und 
jegen die Preiſe mit nur geringen Schwankungen auf etwa 
Anrn der Preiſe vor dem Kriege.
für Wolle
 niht irſtehenden Schaubild ſind als Beiſpiel für Rohwolle die 
ſſſaneeweiſe Kapwolle loko Bremen eingetragen, zum Ver= 
Muräſe für gewaſchene mittlere Kapwolle guter Feinheit, loko 
Deutſchland. Die Preiſe für Kammzug beziehen ſich auf 
nit atm ug aus Kapwolle, ferner iſt der Preis für 
            Kreuzzucht=
uir) entiniſcher Herkunft aufgetragen. 
ſutlEhen Preiſe zeigen nach geringen Veränderungen im vorigen 
inia te Steigerung im Lauf dieſes Jahres, die bei den 
            Kamm=
il bis 10% ausmacht. 
20 Millionen=Dollaranleiße des 
Norddeutſchen Lloyd. 
ei everhandlungen des Norddeutſchen Oloyd in Bremen, die 
tmit einer amerikaniſchen Bankengruppe unter Führung 
„FüMeb &Co. und der Quaranty Truſt Comp. New York geführt 
nde lmd munmehr, zum Abſchluß gekommen. Die Anleihe im 
            Be=
eie Millionen Dollar, für die Sicherheiten nicht geſtellt werden, 
hrzinslich und hat eine Laufzeit von 20 Jahren 
AcMites fungieren die Quaranty Truſt Co. Newv York und die 
um and Nationalbank, Kommanditgeſ. a. A. Berlin. 
heiter erfahren ſteht der Auszahlungskurs noch nicht feſt, 
wrausſichtlich 94 bis 95% betragen. Nach Ablauf von fünf 
wie Anleihe zu pari rückzahlbar, 
Wirtſchaftliche Rundſchau. 
R A Sement=Werke Heidelberg=Mannheim=Stuttgart A.=G., 
e1fl nu Preſſemeldungen über wieder 80 oder nach anderer 
Sividende für 1927 erfahren wir aus Verwaltungskreiſen, 
Enrltung dieſen Verlautbarungen, die ſie als unzuverläſſig 
öfig fernſteht. Angaben über Abſatz= und Verſandziffern im 
are ſeien völlig aus der Luft gegriffen. Allgemein bekannt 
ihts, daß faſt alle Zementfabriken gut beſchäftigt waren. Daß 
4 In zuſtändigen Stellen bereits mit den Dividendenfrage 
case ſei ſchon inſofern unwahrſcheinlich, als die Bilanzſitzung 
Ehm. ſtattfinden könne. 
FMF=Binding=Bürgerbrän A.=G., Frankfurt a. M. Die 
HAhE in dem am 30. September abgelaufenen Geſchäftsjahr 
ſEgei niſſe erzielt, ſodaß vorausſichtlich die gleiche Dividende 
wk icore (20%) zur Verteilung kommen ſoll. Darüber hinaus 
Aoll ſchreibungen vorgenommen werden. 
GufcEuE- Shorn A. G., Frankfurt a. M. Die Geſellſchaft, die ſeit 
90zaen unter Geſchäftsaufſicht ſteht und bereits nach § 240 des 
Mtti ilung über den Verluſt von mehr als der Hälfte des Aktien= 
WEle Hts, iſt in Konkurs geraten. Bei 205 000 RM. Aktienkapital 
Mene 1926 ein Verluſt von 100353 RM., der ſich inzwiſchen 
M ASM. erhöht hat. 
Dei leitze des Schwedentrufts für Frankreich. Ueber das zwiſchen 
ſſchen Regierung und der Schwediſchen Zündholzgeſellſchaft 
ee Ronvertierungs=Abkommen liegen keine neuen Nachrichten 
Außrſfſſe begnügt ſich mit der Wiedergabe der veröffentlichten 
oi.. Einige linksſtehende Blätter fordern die Regierung 
Einzelheiten bekannt zu geben. Vor allem beſteht große 
über die der Schwediſchen Zündholz=Geſellſchaft von der 
Aegierung zugeſtandenen Gegenleiſtungen. Dem „New
 *zufolge ſoll der ſchwediſchen Geſellſaft neben Aufträgen 
i Beu=Lieferungen die Einführung ihrer Aktien an den fran= 
Neuch eſarr zugeſichert ſein. 
See Fſl=Petroleum=Projekt. Wie bereits gemeldet, haben die 
Phnſchen den an der Aufſchließung der Petroleumfelder im 
Wues Königreichs Frak intereſſierten Geſellſchaften geführten 
ee dahin geführt, daß den amerikaniſchen Petroleum=Geſell= 
DWSeteiligung von 25%6 an der Türkiſchen Petroleumgeſell= 
Nc.. Die in Frage kommenden amerikaniſchen 
            Petroleum=
a ſind die Standard Oil of New Jerſey, Standard Oil of 
san=American=Petroleum an Transport Cy., Atlantic 
2 und die Gulf Oil Corporation. Nach einer New Yorker 
2e) eine neue amerikaniſche Geſellſchaft ins Leben gerufen, 
E entige Beteiligung der obengenannten amerikaniſchen 
eerwalten wird. Die Zuſammenarbeit der Standard Oil 
2 Richal Dutch Shell Co. im Moſſul=Gebiet iſt inſofern 
            intereſ=
wor wenigen Monaten der Vertreter der Royhal Dutch, 
xg, heftige Anklagen gegen die Rußlandpolitik der Stan= 
Na w York erhoben hat. — Die Türkiſche Petroleumgeſell= 
Euantlich die Ausbeutungsrechte im Frak von der Regierung 
darbeitet zur Zeit mit einem Kapital von 2 Mill. Oſtrl. 
: John Cadman (Anglo Perſian Oil), Lord Greenway 
W0. Henry Deterding, Gulbenkian, R. Cayrol, A. S. Hearn, 
Ans J. D. Lloyd. 
D llktiengeſetz in Polen. Der Entwurf eines neuen polniſchen 
* Aktiengeſellſchaften ſchreibt das Anmeldeſyſtem vor, 
2Konzeſſionsſyſtem lediglich auf Unternehmungen von 
P eueutung oder gemeinnützigen Charakters beſchränkt bleibt. 
BFAktienkapital ſind 100 000 Bloty, als geringſtes Aktien= 
Bloty feſtgeſetzt. Beſondere Beſtimmungen regeln den 
Hu=derheiten, die Bilanz und die Frage der Staatsaufſicht; 
eine Reviſion durchgeführt. Dem neuen Geſetz werden 
Deiſtehende Aktiengeſellſchaften unterliegen, jedoch erſt zwei 
einxem Inkrafttreten. 
Die 
Speriſche Ein= und Ausfuhr. Der ſchweizeriſche 
            Außen=
ahnete im Oktober 1927 eine Einfuhrmenge von 6788000 
monat 6 611 000 Doppelz.), die einen Wert von 249,1 
AVormonat 214,5 Mill. Franken) repräſentieren. Der 
e 1981000 Doppelz. (Vormonat 870 000 Doppelz.) mit 
Dmm 182,3 Mill. Franken (Vormonat 178,5 Mill. Franken.) 
Viehmärkte. 
WeM ackt in Gießen vom 9. Nov. Der heutige Rindermarkt war 
Windie Ne Twroßvieh und 309 Kälbern beſchickt. Da ein großer Teil der 
er Pfalz, vom Rhein und von der Moſel ausgeblieben war, 
ner Handel bis zum Schluſſe mäßig, ſodaß einiger Über= 
Es wurden bezahlt für Kühe 1. Qualität 600—700 RM., 
Hickar 400—500 RM., Kühe 3. Qualität 200—350 RM., 
N: zweiährige 150—300 RM., Kälber wurden mit 70—75 
MA. Lebendgewicht bezahlt. Beſonders gutes Buchtvieh war 
Drurde über Notiz gehandelt=
 Frankfurter Effektenbörſe. 
Frankfurt a. M., 9. November, 
An der heutigen Börſe war die Tendenz überwiegend etwas ſchwächer. 
Im Gegenſatz zum Vortage war die Umſatztätigkeit eingeſchränkt. Es 
machte ſich wieder bei der Spekulation eine gewiſſe Unluſt und 
            Unſicher=
heit bemerkbar, und es wurden bereits vorbörslichAbgaben vorgenommen. 
Die in Amerika und England im Anſchluß an die Veröffentlichung der 
Denkſchrift Parker Gilberts geäußerten Meinungen, wonach weitere 
Anleihen in dieſen Ländern zunächſt wohl kaum oder nur ſehr ſchwierig 
unterzubringen ſeien, verſtimmte die Börſe. Zum offiziellen Beginn 
zeigte ſich dann, daß wieder verſchiedentlich Kauforders vorlagen, 
            da=
runter einige aus dem Auslande, ſodaß ſich zur erſten Kursfeſtſetzung das 
Bild nicht mehr ſo ungünſtig geſtaltete wie zu Beginn, da auch vor allem 
auch der Geldmarkt weiter leicht iſt und im Zuſammenhang mit der 
Ermäßigung des Reportgeldſatzes in Berlin wird auch die weitere 
            Ent=
wicklung des Geldmarktes von verſchiedenen Seiten etwas optimiſtiſcher 
beurteilt. Gegen die geſtrige Abendbörſe gab die Mehrzahl der Papiere 
1—2% nach. Stärker abgeſchwächt lagen die Kaliwerte mit minus 8% 
und am Bankenmarkt Danatbank und Dresdnerbank mit je minus 
2½ %- Montanwerte blieben überwiegend gut behauptet. Für Harpener 
plus 49o, Mansfeld 1½½ und Oberbedarf plus 3 ½% zeigte ſich einiges 
Intereſſe. J. G. Farben waren eher angeboten und 2% ſchwächer, 
            Zell=
ſtoff Waldhof lagen mit minus 50, ſtärker rückhäufig. Am 
            Bauunter=
nehmungsmarkt waren Cement Heidelberg heute etwas beachtet und 3% 
höher, Holzmann dagegen trotz des chileniſchen 30 Millionen Auftrages 
3% ſchwächer, Wayß & Freytag behauptet. Elektrowerte gaben 1—2% 
nach. Am Rentenmarkt war kaum Geſchäft bei wenig veränderten Kurſen. 
Für Türken zeigte ſich einiges Intereſſe. 
Im weiteren Verlaufe konnte ſich die Stimmung allgemein beſſern, 
da der Abſchluß der 20 Millionen Dollaranleihe des Nordd. Lloyd 
            be=
friedigte. Die Kurſe zogen 1—2% an. Am Geldmarkt war namentlich 
Tagesgeld wieder reichlich angeboten; der Satz wurde auf 6½% 
            er=
mäßigt. Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar 4,198, gegen 
Pfund 20,438, London=Paris 124,03, Madrid 98,75, Mailand 89,20, 
London=Kabel 4,87. 
Die Abendbörſe ſetzte weiter befeſtigt ein und behauptete 
            zu=
nächſt die höchſten Tageskurſe. Einzelne Werte, wie Waldhof, Geſ. für 
Elektr. und Metallbank, gewannen weitere drei Prozent, dagegen lag die 
Farbenaktien 1,25 Proz., Klöckner 7/₈ Proz., Goldſchmidt 1 Proz. 
            ſchwä=
cher. Gegen Schluß der Abendbörſe lag man allgemein etwas 
            abge=
ſchwächt. Die Nachbörſe war wieder etwas freundlicher ſo daß teilweiſe 
die geringfügigen Kursrückgänge wieder aufgeholt werden konnten. Im 
einzelnen nannte man: Kommerzbank 155, Danat 26,5, Deutſche 150,5, 
Dresdener 145, Metallbank 127, Buderus 89, Gelſenkirchen 136,25 
            Har=
pener 180, Mannesmann 138,75, Phönix 93,5, Rheinbraun 210, 
            Rhein=
ſtahl 149, Ver. Stahlwerke 102,25, Nordb. Lloyd 140, Hapag 133½, 
Adber=Werke 86, A. E.G. 150, Bevgmann 176,75, Daimler 94,37, Licht 
u. Kraft 184, Farbeninduſtrie 257, Holzmann 157, Lahmeyer 150 
            Rüt=
gers 80, Schuckert 158,5, Siemens u. Halske 252,75 Geſ. f. El. 258, 
efüdd. Zucker 129, Voigt u. Häffner 165, Zellſtoff Waldhoff 155, Waldhof 
944. — Im Frankfurter Abenddeviſenverkehr lagen Deviſen 
gegen Mark wiederum feſter, Mailand international abgeſchwächt. 
            Lon=
don-Paris 124,04, —Mailand 89,50 —Holland 12075, —New York 
4,8702, —Zürich 25,255. Pfunde—Mark 20/4475, Dollar—Mark 4,1980. 
Berliner Effektenbörſe. 
Berlin, den 9. Nobember. 
Der heutige Vormittagsverkehr verlief in befeſtigter Haltung, die 
aber nur von kurzer Dauer war. An der Vorbörſe wurde die Tendenz 
erneut ſchwächer. J. G. Farben, die in den Vormittagsſtunden mit 253,6 
genannt wurden, gaben wieder auf 249,5 nach. Der offizielle 
            Börſen=
beginn geſtaltete ſich ganz uneinheitlich, im Grunde jedoch 
            widerſtands=
fähig. Das Geſchäft hatte aber keinen nennenswerten Umfang, da die 
Streikbewegung in der Berliner Metallinduſtrie und der rheiniſchen 
Textilinduſtrie die Unternehmungsluſt beeinträchtigte. Von einzelnen 
Seiten, namentlich aus der Provinz, wurde etwas Ware zum Verkauf 
            ge=
ſtellt, während zugleich die großen, von uns geſtern erwähnten 
            Deckungs=
käufe aufgehört haben. Nach Feſtſtellung der erſten Kurſe wurde das 
Geſamtbild an den Aktienmärkten jedoch freundlicher, da mit 
            Beſtimmt=
heit verlautete, daß die Amerikaanleihe des Nordlloyd nunmehr 
            abge=
ſchloſſen und noch in den heutigen Mittagsſtunden die Bekanntgabe von 
Einzelheiten zu erwarten ſei. Die Spekulation nahm daraufhin kleinere 
Rückkäufe vor, zumal andererſeits die Geldverhältniſſe befriedigen 
konnten. Aus der Schweiz lagen Offerten über größere Geldbeträge 
für ſechs Monate feſt mit 5½% p. a. vor. Die Sätze für Tagesgeld 
lauteten unverändert auf 5—70 und für Monatsgeld auf 8—9 ½, 
Warenwechſel zirka 71/.. Die Rückflüſſe bei der Reichsbank ſollen ſich 
            da=
gegen nach dem Ultimo nicht in der Weiſe entwickelt haben, wie man 
            zu=
nächſt hoffte. Am Deviſenmarkt befeſtigte ſich das engl. Pfund gegen 
New York auf 4,8706. In Berlin lagen die ausländiſchen Valuten etwas 
höher. Der Dollar zog auf 4,1968 und das engl. Pfund auf 20/441/, an. 
Die ſpaniſche Valuta lag international niedriger London—Midrid 28,73. 
Im weiteren Verlauf der Börſe befeſtigte ſich die Tendenz auf allen 
Marktgebieten. Namentlich Montanwerte waren Gegenſtand rheiniſcher 
Käufe. Köln=Neueſſener zogen gegenüber ihrem Anfangskurs um 
5 % Hoeſch um 30 und Harpener um 40 an. Am Elektromarkt ſtiegen 
die Kurſe um 2½ bis 3½ %= Oſtwerke und Schultheiß holten ihren Verluſt 
wieder ein und erhöhten ſich darüber hinaus desgleichen Bemberg. 
Aſchaffenburger Zellſtoff plus 5, Ver. Glanzſtoff plus 5, Ludwig Loewe 
plus 4. Das Angebot an Reportgeldern war im Vergleich zu dem geringen 
Bedarf der Börſe ſehr erheblich. Zum Teil ſollen ſogar unter dem 
            offi=
ziellen Satz Beträge mit 7 ½ % gewährt worden ſein. Die Neubeſitzanleihe 
des Reiches befeſtigte ſich auf 11,3 nach 10,8. 
Privatdiskont 6¾ für beide Sichten. 
Die feſte Haltung der Börſe hielt bis zum Schluß an. Die Kurſe 
            er=
höhten ſich in der letzten Stunde erneut um 2—3%= Auch an der 
            Nach=
börſe konnte ſich die feſte Tendenz weiter fortſetzen, von der insbeſondere 
J. G. Farben, Glanzſtoffe, Elektrowerte und einige Spezialpapiere 
profitieren konnten. Gegen 2,30 Uhr hörte man u. a.: Commerzbank 155, 
Danatbank 206,5, Hapag 133,5, Nordlloyd 140,25, AEG. 151, Bergmann 
177 Gesfürel 261, Siemens 253, Schuckert 160,5, Mannesmann 140, 
Ludwig Loewe 224, Klöcknerwerke 130,5, Harpener 180,5, Gelſenkirchen 
137, J. G. Farben 261, Deutſche Erdöl 117,5, Oſtwerke 336, Rheiniſche 
Braunkohlen 211, Rheinſtahl 159,75, Schultheiß 376, Ver. Glanzſtoff 549, 
Zellſtoff Waldhof 243.
 Aſchaffenb. Zellſtof!. 
Augsb. Nürnb. Maſch. 
Bamag=Meguin". 
Berlin el. W. 
BerlinKarlsruheInd 
Braunkohl.=Briketts. 
Bremer Vulkan 
Bremer Wolle. 
Teutſch.=Atlan 1. Tel. 
Teutſche Maſchinen. 
Teutſch.=Nied. Tel.. 
Deutſche Erdöl. 
Teutſche Petroleum. 
Dt. Kaliwerke. 
Tonnersmarckhütte. 
Tynamit Nobel 
Elektr. Lieferung. 
J. G. Farben. 
R. Friſter.. 
Gaggenau Vorz= 
Gelſenk. Berg. ... 
G. f. elektr Untern.. 
Halle Maſchinen. 
Han. Maſch. Egeſt. . 
Hanſa=Dampfſchf.
 Kelſing ſors. 
Wien.... 
Prag ...." 
Budapeſt. 
Sofia .. 
Kolland. . . . . . 
Cslo ........ 
Kopenhagen.. 
Stockholm.. 
Lonvon.. .. .." 
uenos Aires. 
New York ... 
Belgien. .. . . .
. 112.50 Rathgeber Waggon. Rombacher Hütten .. — 114.— 117.5 Roſitzer Zucker. 65.— 145.87 150.5 Rütgerswerke. m.- 250 50 254.5 Sachſenwerk 1105.25 99.— 1100.— Sächſ. Gußſtahl. 140.— 35.— 35.— Siemens Glas.. 46.— Ver. Lauſitzer Glas.. 117.— 252.— 255 5 Volkſtedter Porzell.. 43.75 155.— 154.5 Weſtf. C. Langendreer 71.25 73.5 WittenerGußſtahl. . . 49.— 195.— 204.,5 Wanderer Werke. ..." 205.25
Deviſenmarkt.
s. 11..Gelb / Brie
o. 547/10.56
59.18/ 59.30 9. 11.
Geld / Brief
10.558 10.574
59.17/ 59.29 Ftalien .. 8. 11
Geld / Brie
22.39 22.93
16.45/ 16.4
80.82/ 80.99
71.231 71 31 9.
Geld
22.39 Paris". 16.46 12.425/12-4451 12.428 12.44 Schweiz 73.37/ 73.51 73.41/ 73 55
3.032/ 3.038
169.14 169.4
110.64 110.86
112.39 112.61
12.79 113.01/ Portugal
20.422 20.4621Att
1.788 1.7921Kon
Ha. 19104.1990/ 4.19354 2015lKan
50.A11 50.521 56.M 158.56 1üru Spanien 3.022/ 3.024
Hrno.54 110.7
Hire.72ftt2 94
20.408 20.14
1.187 1.791 Danzig
Japan.
Rio de Janeiro..
Fugoſlavien. 81.80/ 81.78
1.940/ 1.944
0.5015 0.5035
7.383/ 1.39
20.58/ 20.64 169.05 169.39
112.341112.56 en .
tantinopel,
da. . . . . . . 5.564
2.233
4.196 wav..
 9. 11. 
208.— 
100.— 
143.5 
17.— 
89.25 
134 875 
58.25 
221. — 
105.— 
145.25 
114.75 
68.75 
64,75 
78.— 
107.— 
142.— 
140.5 
119.— 
44.— 
— 
46.— 
208.25
 Briet 
22.93 
16.50 
81.005 
71.35 
g1.80 
1.944 
0.503 
7.402 
20.62 
5.576 
2.244 
4.206 
4.314
Metallnotierungen.
 Die amtlichen Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom 9. Nov. 
ſtellten ſich für Kupfer (Tendenz ſtetig) Januar 119,75 (119,5), Februar 
119,75 (119,5), März 119,25 (119,5), April 119,25 (119,25), Mai 119 
(119,26), Junt 119 (119,25), Juli 119 (119,25) Auguſt 119 (119,26), 
September 119 (119,25), Oktober 119 (119,25), November 119,5 (120,5), 
Dezember 119,25 (119,5); Blei (Tendenz leicht befeſtigt) Januar 41 
(41,5), Februar 41,5 (41,75), März 41,5 (41,75), April 41,75 (42), Mai 
42 (42,25), Juni 42 (42,5), Juli 42 (42,25), Auguſt 42 (42,5), September 
42,25 (42,5), Oktober 42,25 (42,5), November 40,5 (41), Dezember 41 
(41,25); für Bink (Tendenz ſchwächer) Januar 81,75 (52,25), Februar 
51,25 (51,5), März 51 (51,5), April 51 (51,5), Mat 51 (51,5), Juni 50,75 
(51,25), Juli 50,5 (51,25), Auguſt 50,5 (50,75), September 50,5 (50,75), 
Oktober 50,5 (50,75), November 52,25 (53,25), Dezember 52,25 (52,5), 
Die Metallnotierungen ſtellten ſich an der Londoner Börſe vom 9. 
Nov. für Kupfer (Tendenz ſtetig) Standard p. Kaſſe 58½—/., 3 Monate 
58½—‟ Settl. Preis 587/., Elektrolyt 631/.—¾, beſt ſelected 62½ bis 
½, Elektrowirebars 63½, Zinn (Tendenz ſtetig) Standard p. Kaſſe 
2582/.—½, 3 Monate 252½/—½, Settl. Preis 258½, Banka (inoff. Not.) 
271, Straits (inoff. Nor.) 266, Blei (Tendenz ruhig) ausländ, prompt 
20¾½, entft. Sichten 20‟/., Settl. Preis 20:/, Bink (Tendenz ruhig) 
gewöhnl. prompt 251” entft. Sichten 25‟/., Settl. Preis 257/,, 
            Queck=
ſilber (inoff. Not.) 23, Wolframerz (inoff. Not.) 13.
Produktenberichte.
 Frankfurter Produktenbericht vom 9. Nov. Weizen iſt weiter ſtark 
angeboten. Futtermittel im allgemeinen ruhig. Weizenkleie im Preiſe 
rückgängig, dagegen Roggenkleie geſucht und im Preiſe ¼ R.=Mk. 
teurer. Futtermehle liegen ſehr ſtill, während für Nachmehle Nachfrage 
beſteht. Hochwertige Olkuchen finden nach wie vor gute Abnahme. Das 
Mehlgeſchäft iſt weiter ſchleppend. In Kartoffeln iſt die Nachfrage 
gering, aber auch das Angebot nicht drängend, doch ſind die Preiſe zur 
Zeit ſtetig. Die Preiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt: Weizen I, 26; II 24,76; 
III 22,75—23,50; Roggen 25; Sommergerſte 26—28; Hafer inl. 22,75 bis 
24; Mais 19—19,25; Weizenmehl 37,75—38,25; Roggenmehl 34,25 
—34,75; Weizenkleie 13 und Roggenkleie 14. 
Berliner Produktenbericht vom 9. Nov. Vom Auslande lagen 
ſchwächere Berichte von den geſtrigen Terminmärkten vor und auch die 
Cifoffertern waren teilweiſe ermäßigt. Vom Mehlmarkte fehlt hier weiter 
jegliche Anregung und am Effektivmarkt hat ſich die Situation gegenüben 
den Vortagen auch wenig geändert. Das Angebot iſt ſowohl in Roggen als 
auch in Weizen keineswegs groß, gutes Material findet ziemlich ſchlank 
Unterkunft, während geringe Qualitäten nach wie vor vernachläſſigt 
ſind. Am Lieferungsmarkte hat ſich die feſte Grundſtimmung für Roggen 
erhalten. Ein geſtern hier bereits verbreitetes Gerücht, daß die in den 
nächſten Tagen zu erwartende Ernteſchätzung des deutſchen 
            Landwirt=
ſchaftstages für Roggen einen gegenüber der letzten Schätzung erheblichen 
Minderertrag zeigen ſoll, war für die Tendenz mitbeſtimmend. Bisher 
fehlt für dieſes Gerücht jegliche Unterlage. Am Weizenmarkt machte ſich 
Deckungsbegehr geltend, ſodaß die Preiſe gleichfalls höher einſetzten, 
Das Mehlgeſchäft blieb bei unverändertenMühlenforderungen ſchleppend, 
Für Hafer zeigt ſich bei eher kleinerem Angebot beſſere Kaufluſt. Gerſte 
blieb über Bedarf angeboten, 
Amerikaniſche Kabelnachrichten. 
* Chieago, 9. November, (Priv.=Zel.) 
Weizen: Auf den heutigen Wochenwetterbericht und größere 
            kana=
diſche Ankünfte verlief der Markt in überwiegend ſchwacher Haltung. 
Mais: In Grwartung des morgigem Berichts des Ackerbauamtes 
überwog heute das Angebot des Auslandes, ſo daß der Markt i 
            ſchwä=
cherer Haltung verlief. 
Roggen: Der Markt verlief in feſterer Haltung auf ugünſtige 
Wetterprognoſen und Käufe für bſtliche Rechnung. 
Hafer: Verſtärkte Ablieferungen der Farmer und geringere 
            Loko=
nachfrage bewirkten einen ſchwachen Marktverlauf. 
* New York, 9. Nov. (Priv.=Tel.) 
Kaffee: Auf enttäuſchende braſiligniſche und europäiſche Kabel 
            wunn=
den Liquidationen vorgenommen. Später zeigte ſich wieder 
            Deckungs=
bedarf. 
Zucker: Die geſtrige feſtere Haltung an den ausländiſchen Mäukten 
bewirkte heute Anſchaffungen für kubaniſche umd europäiſche Häuſer. 
Baumwolle: Nach anfänglicher Befeſtigung auf die ungünſtige 
            Wet=
terlage und feſtere Kabel kam es unter dem Eindruck der anſtlichem 
Ernteſchätzung zu einem ſtarken Kurseinbruch, Wallſtreet und der Südem 
ſchritten zu großen Abgaben. Später zeigte ſich Deckungsbedürfmis, ſo 
daß die Termine 20—40 Punkte aufholew konnten. Die Stimmung bließ 
bis zum Schluß nervös. 
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 9. Nov.) 
Getreide: Weizen, Dez. 125½, März 129½, Mai 131½: Mais, 
Dez. 84½, März 89, Mai 92½; Hafer, Dez. 49½, März 51, Mat 
52; Roggen, Dez. 99½, März 10234, Mai 104. 
Schmalz: Dez. 11,95, Jan. 12,325, Mai 12,625. 
Fleiſch: Dez. 10,50, Jan. 11,60, Mai 11,75; leichte Schwein= 
8,75—9,60, ſchwere Schweine 9,60—10,00; Schweinezufuhr 
            Chi=
cago 20 000, im Weſten 90000. 
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 9. Nob.) 
Getreide: Weizen Nr. 2 rot 146½, hart 140½; Mais neu ank. 
Ernte 93½; Mehl ſpring wheat clears 6,50—6,90; Fracht nach 
England 2,3—3,3; nach Kontinent 14—15. 
Schmalz: Prima Weſt. loco 12,75; Talg extra 8½. 
Kakav: Tendenz willig, Umſatz in lots 204, November 15,00, 
Dezember 14,55, Januar 14,38, Februar 14,28, März 14,27, April 
14,27, Mai 14,/43, Juli 14,53, Sept. 14,66, Loco 15½. 
Kleine Wirtſchaftsnachrichten. 
In der vſtoberſchleſiſchen Binkproduktion iſt im September eind 
Wendung zum Beſſern eingetreten. An Zinkblende wurden 91 533 To. 
gefördert (im Auguſt 18 538 To.). Die Rohzzinkerzeugung ſtieg vom 
11 166 To. im Auguſt auf 11.225 To. im September. 
Der zum Staatskommiſſar an der Düſſeldorfer Börſe ernannte 
            Re=
gierungsdirektor Hild hat ſein Amt am heutigen Tage angetreten. In 
der Vorſtandsſitzung hieß ihn der Börſenvorſtand, Kommerzienratz 
Trinkaus, mit herzlichen Worten willkommen. 
Wie bereits gemeldet, ſoll in der außerordentlichen 
            Hauptverſamm=
lung der Deutſchen Nähmaſchinenfabrik von Joſ. Wertheim, Frankfurtz 
a. M. ein Intereſſengemeinſchaftsvertrag wit der Maſchinenfabrik 
            Gritz=
ner A.=G., Durlach, abgeſchloſſen werden. Die Produktion des 
            Frank=
furter Unternehmens ſoll nach Durlach verlegt werden. 
Die Hauptverſammlung des Zweckverbandes Weiherzentrale 
            ge=
nehmigte einſtimmig den von der Verwaltung beantragten Anſchluß an 
die Rheiniſch=Weſtfäliſche Elektrizitätswerke A.=G. 
Wie aus Luxemburg verlautet, ſoll die franzöſiſche 
            Elektrizitäts=
geſellſckaft Schwierigkeiten bei der Aufbringung der für den Auftrag der 
Elektrifizierung Luxemburgs geforderten Kaution von 100 Millionen 
Franken haben. 
Die bekannte Kaligeſellſchaft Blodelsheim, die vor zirka einem 
Fahr unter Verleihung ausgedehnter Grubenfelder durch den 
            fran=
zöſiſchen Staat im Elſaß gegründet wurde, iſt nunmehr fündig 
            ge=
worden. Es handelt ſich um Kalivorkommen im Weſtteile ihrer 
            Gruben=
felder, die in Tiefe von 1025 Meter angebohrt wurden. 
Wie wir erfahren, beabſichtigt die Pariſer Untergrundbahn eine 
Anleihe von 350 Mill. Franken aufzunehmen. Der Erlös ſoll zum 
Ausbau der Geſellſchaft dienen. 
Im Oktober 1927 betrug der Wert der Ausfuhr aus der 
            Tſchecho=
ſlowakei 2008 Mill. Ke., der Wert der Einfuhr 1853 Mill. Ke. Die 
Außenhandelsbilanz iſt daher im Oktober mit 154 Mill. Ke. aktiv. 
Die Bank von England verkaufte Barrengold im Werte von 10000 
Pfund Sterling; außerdem gelangten Goldmünzen im We te von 5000 
Pfund Sterling zur Ausfuhr nach Spanien und 5000 Pfund Sterling 
nac, wolland.
wenige Tage!
 Freitag, den 11. November, abends 8 Uhr, 
in der Turnhaue am Woogsplatz 
Oeffentliche
 Redner: 
Reichstagsabgeordneter 
Von Kardorff 
Landtagsabgeordnete 
Frl. Birnbaum 
Landtagsabgeordneter 
Gintrit fei. Bingelden Eintrit fei.
17436mdf
Deutſche Volkspartei
Ke
Preiſo‟
 Kleirrn 
Au eſeh= 
Donnerzn 
An zejuhu 
Ende. „
 Kärml 
Krrf 
Ariernuf
Klavien
Gft 44
Donnerstag, den 10. November 1927
 Der „Nexer” im Orpheum ADer „Hexer” im Orpheum 
Der „Nexer” im Orpheum 
Der „Mexer” im Orphenf 
Barmstadts Tagesgespräch ist der „Heken
 Kriminalstück in 6 Bildern von Edgar Wallace in der Berliner Besetzung, mit: Hans Mierendorkf, 
Friedr. Lobe, Ernst Wendt, Georg Baselt, Marion Heiden usw.
 Im Interesse des Spannungsgehaltes des Stückes und somit im Interesse der ferneren Besucher wird höfl. gebeten 
(17501 
ae über die Lösunz, resp. die Person des „Heser” Stillschweigen zu bewahren z
 Mur noch 
wenige Taze
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 Heute Donnerstag von 18 Uhr ab 
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Johaar0 
Margey 
Beſſtu 
Käth‟ 
Gret. 
Kittrug 
Mela? 
Hanss? 
Hansu 
Cal
 Karl 55 
Wermic 
Uric im 
Hernnzurt 
Richocie=
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Rudarff 
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Gutachten, Ausarb. v. Konſtruktionen und 
Zeichng,, ſowie Anmeldg, von Patenten. 
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Wirtſchaftsviertel. 
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Teilz.), Grafenſtr. 4 
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(Laden).
Deutſche Oemokratiſche Partei
 am Donnerstag, den 19. Rovbr., abds. 8 Uhr, im Städt. Saalbau 
Redner: 
Reichstagsabgeordneter Dr. Heuß=Berlin: 
„Mainlinie oder Einheitsſiaat.” 
Apotheker Donat=Goddelau: 
„Wo ſitzen die Feinde von Handwerk und Gewerbe?” 
Rektor Reiber, M. d L.=Darmſtadt: 
„Beamte und Wahlkampf.” 
(17430md
 Achtung! 
Stimmung — Muſik — Gaudi 
in der 
Bessunger Turnhalle 
Heute Abend großes Preisdirigieren 
Beteiligen kann ſich jeder Mann, nach 
Einzeichnung in der Liſte. — Auch Damen 
ſind erwünſcht. — Außerdem haben verſch. 
Geſangsvereine zugeſagt um mit herrlichen 
Liedern den Abend zu verſchönern. / 30113 
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Freitag, 11., abds. 
8 Uhr, 
Loge, Sandſtraße 10, 
Vortrag: 
Das iſt Dahr= 
(17444 
heit? 
Strömungen unſrer 
Zeit — Das Ewige — 
Praxis—Ausſprache. 
Gäſte willkommen. 
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Ende gegen 23 Uhr 
In der Neuinſzenierung 
Das Käthchen 
von Heilbronn 
oder: die Feuerprobe 
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Schauſpiel in 5Akten 
14 Bildern) von 
Seinrich von Kleiſt
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am 12. u. 13. Novbr., in Ober-Ramstadt, Saalbau Sun 
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Ober-Ramstadt, Geöffnet bis 6 Uhr abends
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 Staatspapiere 
a)Deutſche 
D. Reichsanl. Ablöſ= 
Schuld einſchl. 
Ausloſ.-Sch. I. Teill 49.8 
„ I.Teill 
D. Reichsanl. Ablöſ= 
Schuld ohne 
            Aus=
loſungsſcheine .. 11.25 
42 Di. Schutzgeb. 
Anl. .......
 b) Ausländiſche 
5% Bos. E. B. 1914 
56„L.Inp. 1914 
4½%1898 .... 
4½% 1908 .. 
4% Bosnien ..
 5 2 Bulg. Tabak.02/ 17 
4½%Oſt. Staatsr. 
v. 1913, Kdb. 1918 3.8 
4½%Oſt. Schatz. 14 30.25 
Lſ.% Oſt. Silberr. 2.s 
155 Goldr. 
42 Oſt. Goldrente 
lt. Innsbr. Abk. 
(% reinh R.(k.) 
— 
2 Port,(Spz.) II 
Af 35 
52Rum am. R.03 
4½%nGold 18.:. 13.95 
12 „am kon. 
4.6 
1% „am.05 
Jlte. 
½ Türk. (Adm./ 03 
(Bagd.) 
(Bagb.) 
unif. 1903 
1911 Zoll.
 % Ung. Goldr. 
(t. Innsbr. Abk.) 
48 Ung Staatsr. 
b. 10 ....." 
49Ung. Kronr. . 
3% Ung Eiſ. Tor 
            Außereuro=
päiſche. 
5%Mex.am. in. abg. 
5% r auß. 99 
47 „ Goldo4ſtf. 26.5 
22o konſ. inn. 
11.25 
4½%on Frigat. 
535 Tamaulipas T. 
Sachwert=
            Schuld=
verſchreibungen 
Mit 
            Zinsberech=
nung 
10%Berl. 6.-=Bk. G. 105.25 
1 100 
625 Berl. St. Goldl 83 
820 Darmſt. St.G. 96 83Pr.Centr.Bd.= 
8 2, D. Hyp Bankl 27,5 
Meining. Goldpf.
 *5 Ung. St. 1918 
ſt. Tnnsbrok”.) 
425 Ung. St. 19141 
3e6 Ung St 19141 
(ſt. Innsbr. Wbk.) 
2 Urg Godr..
 23.9 
2er
 7 Dresd St.:G. 
7%Frkf. St.=G. 
62o 
89 Frkf. Hyp.=Bk. 
Goldpfbr. .. 
700 Frkf. Hyp.=Bk. 
Ooldpfr= 
8%0 Frkf. Hyp.=Bk.= 
Goldpfbr. 
20 Frrf. Pfbr.=Bk. 
R 
Frkf Goldpfbr 
8% Frkſf. Pfbr=chk. 
Goldpfbr. 
5%e Frkf. Pfbr. Br. 
Goldpfbr. 
H.=St.
            Gold=
zn. 
18% Heſſ. Land.=Bk. 
Goldpfbr. 
77 Heſſ. Land.=Bk. 
Goldpfbr. .. 
ISAlSch-Werk.esl
 94 
90.5
 95.5 
95.5
 98.75 
95.5
 10%Komm.Elektr. 
Mark (Hagen) 
Goldobl. 
829 Komm. Obsbk. 
Darmſt., Reihe I 
82 K. Landesbank 
Darmſt. Reihe II 
8% Ldwgshf. Stadt= 
Goldanl.. 
72M. KraftHöchſt 
8% Mainz.=St.=G. 
820 Mannh. St.=G. 
6% Mannh. St.=G.= 
72 M.=Stahlw. 27 
8% Naſſ. Ldb. Gold 
8% Nbg. St. Glbal. 
82 Pfälz. Hyp. Bk. 
Goldpfbr. 
72 Pfälz. Hyp.=Bk. 
Goldpfbr. 
820 Pfälz. Hyp.=Bkl 
Goldpfbr. 
8%o Pforzh. St.=G. 
82% Pirmaſ St.=G. 
Cr.=Bk. Gldpfbr. 
89 Pr.Centr.=St.=Goldpfbr. 
720 Pr.Centr.=St.=Goldpfbr. 
80 Rh.=byp.=Bk. 
Goldpfbr. .... 
....„ 
4½% —„Lig Pfb. 
4½% Anteilſch. 
7½LRh. Stahlw. 
11 
10SRh.=Weſtf.B. 
Gr.=Bk. Goldpf. 103 
Südd. B.Fr. B. 
Goldpfdbr. 
2 V. Stahlw. 
            Düſ=
ſeldorfbyp.=
            Gld=
ob. mt Option 
7% V. Stahlw. 
            Düſ=
eldorföhp.=Gd.. ohne Option 
2aBiag(B. Ind.. Bln.) 97 —.=
 18%BoigtcHäffner 
Goldobl. ..../ 93 
101 
8%Württbg. Hhp.= 
Bank Goldpfbrf. 95 
96.5 
Ohne Zins= 
97 
berechnung 
92,75 1 5% Bdw. gohl 23/ 12.6 
86.5 62aGroßkr.Mannh. 
94 
Kohl., 23 13.6 
6%Heſ.Brk.=Rg. 23 
77 
5% Heſſ Volksſtaat 
86 
Roggen ...23/ 
95 
520 Pr. Kaliw. ..! — 
5% Pr. Roggenw. 
52% Südd. Feſt.B. 6/ 2.22 
98.5 
Borkriegs=Hyp.=B. 
Pfandbriefe 
95 
Bahr. Vereinsb. .. 
90 
Bahr. Handelsb. 
94.5 Bahr. Hypu. Wechſ. 
91‟ 
Berliner Hyp.=Bk. 
Frkf. Hyp.=Bk. 
99.5 Frkf. Pfandbr.=Bk. 15.55 
Hamb. Hyp.=Br. 
98 
Mecklb. Hyp.=u. Wb. 
Meining. Hhp.Bk. 11.5 
93 
Nordd. Gr. Cr.=Bk.) 
Pfälz. Hyp.=Bk. 
* 
98 
Preuß. Bod.=Er.=B. 
94.75 Pr.Cent.=B. Cr. B. 4.8 
90 Preuß. Pfdbr.=Bk. 12. 
75.1 Rhein,Hyp.=B. 
47.75 Rh.=Wſtf. B.=Cr.B. 
Südd. Bodenkr. 
111 Bürtt Hyp Bk.. . 
Staatl. od. prov. 
98.s I garantiert 
93 ben. L.=Hyp.=B. 10.6 
Landesrr. Caſſel 
97 
Naſſau. Ldsb. 
ge 
Obligationen v. 
90.75 ) Transportanſt. 
142 Eliſ.=Bahn ſtfr. 
42 Galiz Carl. 
86.25 
Lud.B. 4.3 
abg. 
4‟ 
— 
Rof. Sb (S.Rfr.
 26GAtebſt. Südb., 
2,60 Neue „. n. 
4%Oſt. Staatsb. 83 
820Oſt. 1.b.8.E.
Südd. Dise.=Geſ. „135
 3%Oſt. 
320 „ 
3% 
3%0 
3%0 „ 
3%Oſt.
 „abg. 
„D.Em. 
„abg. 
1885 . 
abg. 
Erg. Netz
14.7
 37Oſt. „ „abg. 
3% RaabOebd. 83 
379 
„ 91 
97 
6 „ 
% Rud. Silber .. 
425 Rud. (Salzka.) 
4½%Angt., S. 1. 
41,%0 Anat., S. II 
4½% Angt. S.III 
Jo Salon.Monaſt. 
8% Tehuantepee. 
4½% 
Bank=Aktien 
Alg. D.=grebit. 
Rad, Bk. .. 
Bk. t. Brauind. 160 
Barmer Banko. „1126.5 
Bah. Hyp.=Wchſ. 1141.25 
Berl. Handelsgeſ. 
Comm.u. Privatb. 1154 
Darmſt.u. Nat.=Bk. 
Deutſche Bank . 
D. Eff.u. Wchſ.=Bk. 
D. Hyp.=Bk.Mein.. 
D. Vereins=Bk. ./ 98.5 
Disk.=Geſellſch. 1141 25 
Dresdener Bk....! 
Frankf. Bk. . 
Frankf Hypth =Bk./131.5 
Frrf. Pfdbr.Bk. 131 
Gotha. Grundkr. Bk./139,5 
Lur Intern.Bank 
Metallbank. 
Mitteld Creditb. 
Pfälz. Hyp.=Bk. 
Pr. Bo.=Creditbank 117 
Hyp.=Akt.=Bank 1 
Reichsbank=Ant. 1 
Rhein.Creditbk. /126.5 
Rhein=Hyp=Bk. 
Säbd. B.Frebitbl.
22.25
 21.75 
19"
 158 
201 
149 
123 
118,25 
142.5 
1116.5 
6.5 
1127:25
 128 
188.5
 Oſterr. Creditanſt. 
Wiener Bankverein! 
Bergwerks=Akt. 
Buderus 
Eſchw. Bergw. . 
Gelſenkirch. Bgw. 133.75 
Harp. Bergb. 
Flſe Bergb. St. . 203.5 
„ Genußſchein 108 
Kali. Aſchersleben 1147.5 
Kali. Weſterregln. 
Klöcknerwerke (abg 
Lothr =Hütte) 
Mannesm.=Röhr. 138.5 
Mansfelder ... 
Oberbedarf. 
Otavi=Min.=Ant. . 35.5 
Phönix=Bergb. 
Rhein,Braunk. 
Rhein Stahlw. 
Riebeck Montan. 139 
SalzwerkHeilbronn/179.5 
Tellus Bgb. 
Ver. Laurahütte 67.25 
Ver. Stahlwerke 1102.75
 39 
17.5
 89 
159.5 
Kali. Salzdetfurth /208 Daimler=Benz A.8.
 104 
93 
157.5 
110
 Frankfurter Kursbericht vom 9.Rd 
24.25 Schulßs, Grt: 
59.5 „ Heyligenſtaedt. 
71.5 Hilpert, Armatur. 70 Seilind. B.4 
Siemens Ge== 
178 
Hindrichs=Aufferm. 
Siemens E= 
Hirſch Kurfer 
Südd. Imnrl 
Brem.=Beſiah=Hl. 71 
Hoch=Tief Eſen. .. 85 
156 Südd. Zucks” 
Holzmann. 
60 shür Sief a4 
Fement.,Heibelb. 133.75 Holzverk. Ind. 
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165 
Artum Berlin. 
Adler &Oppenh 157 
Adlerw. iv. Kleyer)/ 84.5 
6SE.A. G. Bzg. A. 
59.5 
506A.E. G.Bzg. B 73 
A.E. G. Stamm 149.75 
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Bad. Uhren, Furtw. 15.1 
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Baſt Rümnberg .. ./237
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Bing. Metoll. 
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Hanſa=Llond, Br. 
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133
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Karſtadt. N. 
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Knorr, Heilbronn 1158 
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Lech, Augsburg 112 
Lederw. Rothe 
Lederw. Soicharz. 
Lingel Schuhw. 
Löhnberg. Mühle 40 
Ludwigsh. Walzm. /118 
Lüdenſcheid Metall 
Mainkraft Höchſt. 
Mars=W. Nürnberg 121 
Metalige) Frkf. 1171 
Miag Mühlenb. 
Moenus Stamm 64 5 
66 
Motorent. Deutz 
Motoreni, Oberurf. 75.25 
Münch Lichtſpielk. 
98 
Neckar). Fahrz 
Neckarw Eßlingen 
zo1 
Peters Union. 
Pfälz. Näh. Kayſer! 52 
25 
Philipps. 
Vorzellan Weſſel 32 
Nein Gebb. ESchall 
139 
Rhein Gletr. 
Rhenania Kunheim! 52 
78.10 
Rütgerswerke. 
Schneid. 8 Hanau.) 58 
Schnellpr. Frant. 80.5 
Schramm Lackfr. 112 
Schriftg Stemp 121 
Schuckert Elektr. 1160 
Schuhfbr. Weſſel. 6= 
45 
Schuhf. Herz :.
 nhren Fur= 
Unterfr. Krn 
Beithwerke 
Ver f. Cher 
Verd.Olfbm 
Ber Foßf. 
Gummi Bir. 4 
Pinſel Nürr= 
Ultramarim ! 
Zelſtoff 9e 
Vogtl. Moſe 
Boigt & Ha2 
Bolthom Ss 
Bahr & Frr). 
Begelin Ru 
Zelſt Aſcha 
Mem 
Zel 
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Berſicherunss 
Dt. Reichsb. 
A. Dt. Giſern= 
A. Lokalb. 1 
Dt. Eiſenb= 
Schantu 
ſdd. Eiſ 
Hapag 
Nordd
wer 312
 es & Wiest. 
1.3 Uh 
gen B Uhr 
Käthchen 
leilbronn
 as Nammende Meer. 
Roman von Werner Scheff. 
(Nachdruck verboten) 
hümmert das mich?” entgegnete Gubaſſy achſelzuckend. 
ſen ſich vor anderen zu verantworten haben.” 
„lieben den Spieß umzudrehen,” lachte der Chemiker 
em Stockhieb und ein Steinwurf können an der 
            Tat=
mndern, daß man mich und die Arbeiter belogen hat.” 
u Sandre er dem Ungarn wieder den Rücken und trat 
f.. heran, auf dem ſich Düſtingen ſoeben emporrichtete. 
vintzte Sie darum, Herr von Düſtingen, dieſes Haus ſo 
ons Ihre zu betrachten, wie es Ihnen zu Ihrer 
            Er=
twendig erſcheint,” ſprach er zu dem Verwundeten, 
ſüioak führte Sie zu unrechter Zeit nach Stubinten. Es 
d. daß es ſo gekommen iſt.” 
„mn mit dem Verband um Kopf und Schläfe blickte 
rnit bitterem Vorwurf an. „So weit haben Sie es 
ch Brakke!” ſtieß er erregt hervor. 
SSie die Liebenswürdigkeit und beſprechen Sie 
            Der=
zui wir unter vier Augen ſind” bat Herbert. 
ſowen recht ich muß mit Ihnen allein ſein.” 
— wandte ſich Herbert an die alte Frau, „Herr von 
ſnifrhlt ſich ſo wohl, daß er deiner Hilfe nicht mehr 
            be=
zum nicht böſe, wenn ich dich bitte, uns zu verlaſſen.” 
Bäkkte dem Mädchen und ging. Gubaſſy erhielt von 
„lmden Auftrag, nach dem Beamtenhaus zu ſehen, um 
niluen Untergebenen in Verbindung zu ſetzen. „Halten 
ſiühter drüben nicht lange auf,” rief ihm der Gatte der 
üies nach, „in einer Viertelſtunde fahren wir nach der 
0. Sie wiſſen, heute ſind wir dort unbedingt nötig.” 
fu Bratke war mit dem Verwundeten allein. Düſtingen 
zu* dem Ruhebett aufgeſetzt. Er war noch blaß und 
ohrar nach Sammlung. Sein Verhalten dem Chemiker 
zükubrwies, daß er ſich hütete, offen mit ihm zu brechen. 
niellm aauch ſeine erſten Worte wie ein ſanfter Vorwurf. 
i onnten Sie uns das antun, Doktor Brakke? Haben 
un Sie verdient? Wir haben uns doch mit Ihnen auf 
ſetl hen Fuß geſtellt und Ihnen niemals etwas in 
Aselegt. Gerade ich habe ſtets wie ein alter Freund an 
hatdelt. Das, was Sie mir vorwerfen, geſchah doch 
zſuie. Denn wer hat davon den größten Vorteil, wenn 
alltBeſellſchaft mit großem Gewinn abſchließt?” 
züüinen Rechenſchaftsbericht der Geſellſchaft bin ich im 
ligmcht zu haben,” gab Herbert zur Antwort, der mit 
rtſt verſchränkten Armen an einen Seſſel gelehnt vor
Donnerstag, den 10 November 1927
Seite 15
 dem Verwundeten ſtand. „Ich glaube auch kaum, daß Sie 
damit etwas anderes bei mir erreichen werden, Herr von 
Düſtingen, als daß ſich der Ekel vergrößert, den ich gegen alles 
Geſchäftliche verſpüre. Betrachten wir lieber das rein 
            Menſch=
liche. Und da kommen Sie herzlich ſchlecht fort. Das Urteil 
haben die Arbeiter geſprochen, die in allerdings 
            unverantwort=
licher Weiſe gegen Sie Stellung genommen haben.” 
Düſtingens Antlitz färbte ſich rot, als ſchimmere noch das 
Blut auf ſeinen Wangen, das Mutter Brakke vor wenigen 
Minuten ſo ſorgſam abgewaſchen hatte. Der alte Gegenſatz 
zwiſchen ihm und dem Chemiker war nicht zu überbrücken. Er 
hatte beabſichtigt, es einmal mit kluger Zurückhaltung zu 
            ver=
ſuchen, aber er ſah ein, daß ihm Doktor Brakke überlegen war. 
„Die Schurken werden es büßen,” preßte er wutentbrannt 
hervor, „ich werde die Polizei von dem Vorgefallenen 
            verſtän=
digen und die Schuldigen beſtrafen laſſen. Hüten Sie ſich, 
Doktor, auch Sie dürften in die Angelegenheit verwickelt 
werden.” 
„Etwas Angenehmeres könnte mir nicht paſſieren. Ich 
wäre ſtolz, für die Täter ein gutes Wort vor Gericht einlegen 
zu dürfen. Denn wiſſen Sie, Herr von Düſtingen, was ich dem 
Richter ſagen würde? „Wohl ſind es Uebeltäter, die hier 
            ab=
geurteilt werden, aber was iſt ihr Verbrechen gegenüber der 
Tat, die ihren Zorn herausgefordert hat?” 
Düſtingen biß ſich die Lippen faſt blutig. Er hätte gern 
heftig geantwortet, aber ſeine Lage war eine derartige, daß er 
den Doktor nicht reizen durfte. 
„Alſo gut ... wir haben etwas getan, was in Ihren Augen 
unverzeihlich ſcheint,” nahm er nach kurzem Ueberlegen wieder 
das Wort, „aber ich gebe Ihnen zu bedenken, daß Sie uns alle 
beinahe ruinieren, wenn Sie die Geſellſchaft in die Luft 
            ſpren=
gen. Und etwas anderes bezwecken Sie wohl nicht, indem Sie 
die Arbeiter gegen uns ausſpielen.” 
„Sie wiſſen nur zu gut, Herr von Düſtingen, daß die 
            Aqua=
nit=Werke deshalb beſtehen bleiben werden. Aber der große 
Kriegsgewinn wird uns natürlich entgehen. Seien Sie alſo 
aufrichtig: Ihnen und Ihren Helfern bangt um den Profit.” 
„Meinetwegen, ich leugne es nicht. Aber es iſt doch auch 
Ihr Vorteil.” 
„Ich verzichte darauf. Es wäre Geld, an dem Blut klebt.” 
Da war es Doktor Brarke, als zucke die Hand des Mannes 
auf dem Sofa empor. Ja, er hatte ſich gewiß nicht getäuſcht. 
Düſtingen hob die Rechte bis zur Höhe ſeiner Bruſt und ließ 
ſie dann ſinken. Sagte aber mit ſonderbarer Betonung: „
            Viel=
leicht iſt es zu ſpät, Doktor, dieſes Blutvergießen zu 
            ver=
hindern.” 
„So ſoll wenigſtens mein Gewiſſen frei von Schuld ſein.”
 „Genügt Ihnen nicht das Bewußtſein, daß Sie bisher vom 
den Lieferungen nichts geahnt haben?” 
„Nein. Denn zu allen meinen Bedenken tritt noch die 
            Er=
wägung, daß England der Feind meines Vaterlandes iſt. Ich 
will ihm nicht behilflich ſein, die Weltherrſchaft zu erringen.” 
Und wieder hob ſich die Hand Düſtingens, und wieder ließ 
er ſie zaudernd ſinken, wie jemand, der ſich nicht zu einem 
            Ent=
ſchluß aufraffen kann. „Es wäre möglich, Doktor Brakke, daß 
Sie auch das nicht mehr ungeſchehen machen könnten.” 
„Ich verſtehe Sie nicht, Herr von Düſtingen. Sie ſprechen 
wie jemand, der etwas verheimlicht. Aber mir ſoll es recht 
ſein. Ich gehe meinen Weg, ohne mich behindern zu laſſen.” 
„Sie werden Ihren Schwiegervater ſchädigen. Der Name 
Robert Ernſtheimer wird in den Skandal verwickelt werden, der 
aus Ihren Handlungen unbedingt entſtehen muß.” 
Herbert Brakke hatte die Blicke zu Boden geſenkt und 
zögerte mit der Antwort. „Daran iſt er ſelbſt ſchuld,” ſtieß er 
dann leiſe hervor, „ich kann ihn nicht ſchonen.” 
„Aber ſchonen Sie ſich ſelbſt,” ſagte da plötzlich Düſtingen 
in einem ganz anderen Ton. Es klang wie ein Angriff, 
            auf=
reizend, ſcharf und voll Entſchloſſenheit. 
„Man wird meinen Namen nur mit Bedauern nennen, 
Herr von Düſtingen, denn er iſt der eines Betrogenen.” 
„Ja, der eines Betrogenen,” lachte der andere voll Hohn, 
„wie richtig beurteilen Sie das, Doktor Brakke. Um aber 
            Klar=
heit zwiſchen uns zu haben, will ich ehrlich mit Ihnen ſprechen. 
Wenn Sie es wagen ſollten, Ihre Abſichten durchzuführen, und 
wenn Sie nicht innerhalb von vierundzwanzig Stunden dafür 
geſorgt haben, daß unſere Arbeiter wieder ihre Pflicht tun, ſo 
werde ich nach dem bibliſchen Grundſatze handeln: Aug” um 
Auge, Zahn um Zahn!” 
Der Chemiker blickte den erregten Mann fragend an. Was 
beabſichtigte ſein Widerſacher? Womit drohte er ihm? 
„Sie ſind im Irrtum, wenn Sie denken, uns in der Hand 
zu haben,” fuhr Alfred von Düſtingen mit geſenkter Stimme 
fort, „zumindeſt beſitze auch ich eine Waffe, ich, gegen den ſich 
Ihr Angriff in erſter Linie richtet. Und ich werde dieſe Waffe 
gebrauchen, wenn Sie ſich nicht fügen ſollten.” 
„Begnügen Sie ſich bitte nicht mit Andeutungen, Herr vom 
Düſtingen,” rief Herbert Brakke entſchloſſen, „wie ſieht Ihre 
Waffe aus?” 
„Aug’ um Auge, Zahn um Zahn” wiederholte Düſtingen, 
„Schwierigkeit gegen Schwierigkeit, Skandal gegen Skandal. 
Wenn Sie uns vor aller Welt bloßſtellen, werde ich dafür 
            ſor=
gen, daß Ihnen das gleiche geſchieht. Es gibt nämlich eine 
Ihnen naheſtehende Perſon, Doktor Brakke, über die man 
intereſſante Geſchichten erzählen könnte.” 
(Fortſetzung folgt.)
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