Darmstädter Tagblatt 1927


05. November 1927

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iAnſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 307 Samstag, den 5. November 1927. 190. Jahrgang

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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Streik uſw., erliſcht
ſede Verpſſchtung auf Erfüllung der Anzeigene
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Beit
Konlus oder gerſchlſcher Beiteſung äll eder
Nabaft weg. Bankkonio: Deutſche Bank und Darme
ſädter und Natonaſbant.

Se Neuregelung der Auslands=Anleihen.

MAKe Richtlinien über die Auf=
en
Tahmie von Zuslands=Krediten! Oie deutſche Antwort: Befürchtungen wegen einer
tesch öffentliche Verbände.
unbedingte Vorausſetzung.

Gilberts Zweifel.
unborſichtigen Finanzwirtſchaft unbegründet.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Es wird Zeit, daß die deutſche Regierung mit der Ver=
pduktive
Verwendung der Anleihen öffentlichung des Gilbert=Memorandums und ihrer Antwort
Ernſt macht, ſonſt könnte es geſchehen, daß auf umwegen bereits eiſtigen Verteidiger aller Intereſſen des britiſchen Weltreichs
Yatel umſtrittene Neuregelung über die Auslandskredite. Der Börſenkurier bringt heute weitere Einzelheiten, vornehm= Ceeil an das Wahrmachen ſeiner im Auguſt erfolgten Ankündi=
Fätsftuchen Hand iſt jetzt, nachdem die Zuſtimmung der Län= lich aus der Denkſchrift Gilberts. Danach ſtellt der Reparations=
ſſcert
, zum Abſchluß gekommen. Sie enthalten nach den agent die Frage, ob die Handlungen des Reichsfinanzminiſters
fütreiütitelkannt gewordenen Angaben nichts weſentlich Neues, mit ſeinen Ermahuungen nicht in Widerſpruch ſtänden. Unter
it nur zuſammengefaßt werden, daß die Aufnahme Berufung auf den Finanzausgleich und das ganze Problem ſekundiert; die Sprecher der Regierung ihrerſeits entwickeln
erſtiger ausländiſcher Kredite künftig nur Reich und Länder iſt Herr Gilbert der Meinung, daß die
fynen darf, wenn die wirtſchafts= und wäh= Länder auf Koſten des Reiches eine zu große
ſunſoolitiſchen Verhältniſſe es geſtatten Ausgabenwirtſchaft treiben und daß das Reich hier
ndil iſte Gelder unmittelbar produktiven nicht mit der nötigen Energie entgegentritt. Herr Gilbert wie=
w
ſen zugeleitet werden. Die Beratungsſtelle ſoll derholt, daß er gegen das Liquidationsſchädengeſetz an ſich keinen
ßeltit geine jährliche Höchſtgrenze feſtſetzen, die nicht über= Einſpruch erhebt, daß er aber den Verkaufvon Vorzugs=
gbritttzerden
kann. Die erſte Inſtanz der Beratungsſtelle aktien der Reichsbahn ins Ausland als uner= ſuchte Neubelebung des berühmten Protokolls ſpielt hierbei
ſird)/ Bertrauensausſchuß der Länder bezeichnet. Als Be= wünſcht anſieht, und deutet an, daß eine gegenteilige Haltung eine nicht geringe Rolle. Und die beiden Auffaſſungen, die ſich
buhrnnanz beſchließt die Beratungsſtelle in anderer Zu= der deutſchen Regierung nicht ohne Einfluß auf den internatio= in England, ſofern die Völkerbundsprobleme erörtert werden,
wltung, nämlich unter unmittelbarer Beteiligung des nalen Geldmarkt ſein werde. Bei der Beſoldungsordnung weiſt bereits ſeit längerer Zeit gegenüberſtehen, werden gewöhnlich
ſeichſzorzminiſters, des Reichswirtſchaftsminiſters und des er auf die Gefahren hin, die der deutſchen Finanzwirtſchaft durch
ſichkuvräſidenten. Den Mitgliedern, der Beratungsſtelle, die dauernde Mehrbelaſtung mit den Beträgen erwachſen können,
ſrdilſeibar in Erinnerung an die Vorgänge bei der letzten, die von amtlicher Stelle ſelbſt mit faſt 1½ Milliarden Mark in
eu lixt Anleihe, die Geheimhaltung der Verhandlungen zur Anſatz gebracht werden. Er kommt ſo zu dem Zweifel, ob
ſeniſt Pflicht gemacht. Die Richtlinien gelten vorerſt auf das Reich in der Lage ſei, Ausgaben, die es
Min A4. Es iſt aber zu hoffen, daß, wenn ſie ſich erſt einmal vielleicht in dieſem Jahre noch tragen könne,
in den kommenden Normaljahren des Dawes=
planes
aufzubringen. Um jedem Verdacht einer Ein= bundsfragen Liberale und Labour=Männer ziemlich vereint mar=
miſchung
in die deutſche Geſetzgebung aus dem Wege zu gehen,
Mn Einvernehmen zwiſchen Reich, Neichsbank und Läl= konſtruiert Herr Gilbert ſeine Warnung ſo, daß er es nicht mit mehr konſerpativen) Völkerbundsenthuſiaſten Lord Robert Ceeil
Enlgenellten Richtlinien über die Aufnahme von Auslands= feinen Pflichten vereinbaten könne, mit geſchloſſenen Augen an
kditlauch Länder Gemeinden und Gemeindeverbände haben der Geſetzgebung des Deutſchen Reiches vorüberzugehen. In
Beiß Pnhalt: Die Länder ſind ſich, darüber einig, daß der Antwort, die in außerordentlich höflichem und ſachlichem
iſſte und währungspolitiſche Gründe die äußerſte Be= Ton gehalten iſt, geht der Reichsfinanzminiſter die einzelnen
Glchathiz Bei Aufnahme von Auslandskrediten durch öffentliche Punkte einen nach dem auderen durch und bringt erneut zum
Pehe gebieten. Die Länder verpflichten ſich darüber gegen= Ausdruck, daß die Befürchtungen wegen einer un=
Miedhillie Kredite werden aufgenommen in Form von lang= ſeien. Das Deutſche Reich werde auch in Zukunft alles tun, um
ſiſtigltAlrleihen, kurzfriſtigen Krediten der Länder und kurz= ſeine Reparationen loyal zu erfüllen.
gelkiſtiglleAuslandskrediten der Gemeinden und Gemeindever=
indelk
evon der Beratungsſtelle feſtzuſetzende jährliche Höchſt=
Eoſtyhldarf nicht überſchritten werden. Die aufzunehmenden Die verfügbaren Gelder und vorgenommenen
uslalbacdite müſſen für eigene Zwecke des Kreditnehmenden
Transfers bis zum 31. Oktober 1927.
der eM4 iſtimmten öffentlichen Verbandes beſtimmt ſein. Sie
ient mn ttelbar produkliven Zwecken dienen.
Berlin, 4. November.
1A. Liſenagen müſſen in dem Sinne dringlich ſein, daß die
Die Ueberſicht des Generalogenten für Reparationszahlun= öffentlicht hat und der ein ausführliches Expoſé ihrer Völker=
ponil
lusgaben nicht zurückgeſtellt werden können. Die gen über die verſügbaren Gelder und vorgenommenen Transfers
Seinetzei, dürfen keine ſpeziellen Pfänder irgendwelcher Akt im vierten Anmuitätsjahr bis zum 31. Oktober 1923 weiſt auf:
Wehös hunſo keine Verbindung mit anderen Geſchäften, wie Für den Transfer verfügbarer Geſamtbetrag im Monat Oktober
i Sriſ- Verkäufen von Produkten aus ſtaatlichen Unter= 190 089 927,77 Mk. (für die vierte Jahresannuität bis zum 31. drei Hauptyunkten dieſes Programms Abſchluß von Schieds=
lehmerch
2)e Länder ſind berechtigt, die geplante Kreditauf= Oktober 422 139 479,70 Mk.), an den vorgenommenen Transfers
Slome 70 pr Beratungsſtelle mündlich zu bertreten. Die Be= insgeſamt im Monat Oktober 145 902 920 41 Mk. ſin der vierten
Sluchascte iſt ein aus Sachverſtändigen beſtehender Ver= Jahresannuität bis zum 31. Oktober B7915 000 47 Mk). Davon
Rouensks ſtunß der Länder. Er ſetzt ſich aus einem vom
Reichautdſirr, der Finanzen, einem vom Reichswirtſchafts= für den Dienſt der deutſchen Auslandsanleihe von 1924 im Ok= Genfer Protokolls wieder. Die Verteidiger dieſes Programms
tober 7620 981,54 Mk. (bis zum 31. Oktober 13 697 521,38 Mk.),
hiſtenh d einem vom Reichsbankdirektorium zu beſtellenden für die Reparations Recovern Acts 30 684 240/49 Mk. (55 416 81232
Tchweihl dtgen ſowie aus drei von den Ländern beſtellten M.), für Lieferungen, nach Uebereinkommen 2038 14923 Mk. tigkeiten zur leitenden Politik Englands zu machen, ſondern
ſchermdgen zuſammen. Wird ein Antrag auf Befürwortung (4 044 07900 Mk.), für Barüberweiſungen 28 752 19298 Mk.
ſes Mct h vorhabens gegen die Stimme eines der drei erſten (29 864 09998 Mk.)., für Koſten der Interallierten Kommiſſion
achbertdggen angenommen, ſo kann der in der Minderheit
eliebelgenchverſtändige in der Sitzung eine nochmalige Be= 301 18927 Mk. (1 774555,66), für Sachlieſerungen 72 12580/45
Mk. (154 224 259 20 für Beſatzungstruppen 4551 25722 Mk.
Runs 2 Antrages verlangen. Ein ſolches Verlangen kann (866954153), für Verſchiedenes 198807623 Mr. (224 120,40),
Lan Fenl uncter des das Gutachten einholenden Landes ſtellen. Die vongenommenen Transfers verteilen ſich wie folgt: An die Anſicht nach zu weit geſteckte Völkerbundsprogramm den Enthu=
Lus Zrlcnxtung eines Anleihevorhabens gilt als erſt erfolgt, Mächte im Monat Oktober 138280 74960 Mk. (259 442905,43), ſiaſten und vor allem gegen eine Wiederauferſtehung des Pro=
enn
BGeſchäftsführung dem das Gutachten einholenden
ande ed zmtſprechende Mitteilung gemacht hat. Die Höchſt= Priortätszahlungen 8552 17081 Mk. (15 472 00594 Mk.).

ſingiAt haben, ſie von ſelbſt weiterlaufen werden.
Pichtz i ufig auf zwei Jahre nachfolgende Richtlinien einzus vorſichtigen Finanzwirtſchaft unbegründet

aee fürne Belaſtung durch den Kredit werden von den ſtän=
igen
Mllicdern der Beratungsſtelle ſelbſtändig feſtgeſetzt. Die
eraunßnehle hat ferner die Aufgabe, den ausländiſchen Kapi=
Loglmarke ſoeobachten. Die Länder ſind verpflichtet, die Be=
Maungs/K aufend über alle Erfahrungen zu unterrichten.
Eihe eltische Erklärung zur Wohnungspolitik.
Reine Fthößung der Miete für abſehbare Zeit.
Berlin, 4. November.
Bei Ait /Beratungen über den Entwurf des Gebäude=
itiſchuldlch
s teuergeſetzes im Arbeitsausſchuß des Reichswirt=
Daftsraitz ſum die Notwendigkeit der ſteuerlichen Erfaſſung
Swaigeri uftiger Mietserhöhungen zur Sprache. Der Ver=
neter
de it eitsminiſters bezog ſich in dieſem Zuſammenhang
auf eines tücärung, die der Staatsſekretär im Reichsarbeits=
Niniſtereſt r. Geib anläßlich von Verhandlungen in den
Letzten Tch jin Stuttaar, abgegeben hat. Dr. Geib habe dort
Dutauf Flſwieſen, daß eine planmäßige Wohnungspolitik nur
m engſ Auſammenhang mit der allgemeinen Wirtſchafts=
ind
Riu gpolitik betrieben werden könne. Eine weſentliche
Larausl eu einer planmäßigen Wohnungspolitik müſſe die
a des notwendigen Anteiles an der Hauszinsſteuer
hnungsbau ſein. Dabei könne aber eine Erhö=
Weſetzlichen Miete, weder für den 1.
26 noch überhaupt für abſehbare Zeit
cit kommen. Schon aus Gründen der Lohnpoliti=
denmeinen
Wirtſchaftspolitik müſſe dieſe Frage aus
ung ausſcheiden. Die Erklärung wurde allgemein,
un den Vertretern der Arbeitnehmer, mit Befriedi=
temgenommen
.

Württembergs Finanzpolitik.
Stuttgart, 4. November.
Bei der ellgemeinen Ausſprache über den Haushaltsplan
für 1928 erklärte Staatsrräſident Dr. Bazille auf die Aus=
führungen
der Oppoſitionsredner, der Vorwurf, daß die gegen=
wärtige
Regierung abgewirtſchaftet habe, ſei in jeder
Beziehung falſch. Württemberg habe unſtreitig die beſten
Finanzen von allen deutſchen Ländern und auch die geringſte
Arbeitsloſigkeit. Der Regierung ſei es gelungen, den Ausbau
der NordSüd=Bahn zu ſichern, zum großen Kummer von
Bayern und Baden. Sie habe keine einſeitige Wirtſchaftspolitik
getrieben, dem Landtage auch ſorgfältig vorbereitete Geſetze vor=
gelegt
, den Vertrag mit dem ehemaligen königlichen Hauſe in
einer beide Teile befriedigenden Weiſe geregelt und den Aus=
bau
der Univerſität begonnen. Sie ſtehe in Verhandlungen mit
der Stadt Stuttgart über eine zweckmäßige Verteilung öffent=
licher
Gebäude und Plätze, um bedeutende Erſparniſſe
in der Verwaltung zu erzielen. Die Denkſchrift werde noch
dieſem Landtuge zugehen. Die Regierung habe außerdem die
Realſteuern geſenkt. Ohne eine Aenderung der Arbeitsſtätten
der Behörden in Stuttgart ſei jede Vereinfachung der Verwal=
tung
unmöglich. Die Demokraten hätten auf dem Hamburger
Parteitag die Zerſchlagung der Länder proklamiert. In dieſer
Beziehung beſtehe ſogar eine Einheitsfront von den Kommu=
niſten
bis zur Deutſchen Volkspartei. Durch die Beſeitigung
der Länder werde faſt gau nichts geſpart und an der Lage
der Steuerzahler ſo gut wie nichts geändert. Die
Verſchiedenheit von Nord und Süd werde dazu führen, daß
Süddeutſchland ganz ins Hintertreffen komme. Das
Wohl des württembergiſchen Volkes gehe über Parteidiſziplin.

Engliſche Völkerbundsdebatten.
Cecil Contra Chamberlain.
Von unſerem G. P.=Korreſpondenten.
Genf, Anfang November.
In den letzten Wochen haben ſich im politiſchen Leben Eng=
lands
eine Reihe von Dingen ereignet, welche die öffentliche
Meinung veranlaßten, ſich lebhafter als bisher mit dem Völker=
bunde
und ſeinen Problemen auseinanderzuſetzen. Während
die Regierung zum Nachfolger Lord Ceeils und damit zum eng=
liſchen
Hauptdelegierten in Genf den Erzkonſervativen und als
alles durchgeſickert iſt, bis der offizielle Wortlaut herauskommt, bekannten Ronald Mac Neill ernannt hat iſt Robert
gung geſchritten und hat ſeinen Propagandafeldzug für die Ab=
rüſtung
und eine betontere Völkerbundspolitik mit großem Eklat
begonnen; von ſeiten ſeiner Geſinnungsgenoſſen wird ihm eifrig
nochmals die Grundzüge der offiziellen Völkerbundspolitik Eng=
lands
; alles zuſammen bedingt es, daß das Thema Völker=
bund
zurzeit die öffentliche Meinung des Inſelreiches aufs
lebhafteſte beſchäftigt.
Die in Genf während der letzten Völkerbundstagung ver=
(die Nuancen fallen laſſend) als diejenigen der Freunde und
der Gegner des Protokolls bezeichnet. Das iſt nicht ganz
erakt. Für den Völkerbund ſetzen ſich natürlich ſämtliche Par=
teien
Englands ein. Es laſſen ſich nur deutlich die feurigen
Völkerbundsenthuſigſten von den kühlen Völkerbundsfreun=
den
unterſcheiden. Wobei bemerkenswert iſt, daß in Völker=
ſchieren
. So erklärt es ſich, daß in der Gefolgſchaft des (nicht
nicht nur Liberale, wie Lloyd George, Lord Grey uſw., ſondern
aus Labour=Männer, wie Ramſay Macdonald, Lord Parmoor,
Gilbert Murray und andere Reds zu ſehen ſind. Bei ihnen
findet das Protokoll in der Tat eine recht nachſichtige Bewer=
tung
. Anders die Regierung, die konſervative Partei und ein
großer Teil der engliſchen öffentlichen Meinung, die für keinen
Preis die glücklich begrabene Mißgeburt der fünften Völker=
bundstagung
wiedererlebt ſehen möchten. Das Protokoll iſt
aber lange nicht die Hauptſache, und worin beide Parteien im
Grunde übereinſtimmen, worin anderſeits zwiſchen ihnen un=
überbrückbare
Gegenſätze kläffen ſoll im Weiteren kurz er=
örtert
werden.
Der Aufruf, den die liberale Partei vor einiger Zeit ver=
bunds
= und Abrüſtungspolitik darſtellt, kann gleichzeitig als eine
Art populäre Darlegung des Programmsder engliſchen
Völkerbundsenthuſiaſten betrachtet werden. In den
gerichtsverträgen, Verminderung der Rüſtungen, Steigerung des
Gefühls der Sicherheit durch betontere Völkerbundspolitik
finden ſich in ziemlich ungeſchmälerter Form die Grundzüge des
begründen es nicht nur mit der Notwendigkeit, die vollſtändige
Unterdrückung des Krieges als Mittel zur Beilegung von Strei=
trachten
auch zugegebenermaßen danach, Großbritannien vom
üblen Odium zu befreien, in der Welt als das große Hinder=
nis
für die Entwicklung des Völkerbundsgedankens zu erſcheinen.
Die Argumente, mit welchen andererſeits die Regie=
rung
, die Konſervativen und ihre Sprecher gegen dieſes ihrer
tokolls ins Feld ziehen, ſind ganz anderer Art, viel nüchterner
und vor allem für den Durchſchnittsengländer viel plauſibler
anzuhören. Daß die Dominien gegen zu weit gehende Bindun=
gen
des Geſamtreiches ſind und daß natürlich niemand von der
Londoner Zentralregierung erwarten kann, daß ſie die Reichs=
einheit
dem Völkerbunde opfere, iſt ein überaus ſchwerwiegendes
Argument, aber lange nicht das wichtigſte von allen. Denn der
New Statesman hat ſicher recht, wenn er erklärt, daß bei der
jetzigen Weltlage Englands Einwand gegen das Protokoll eben=
ſo
ſtark wäre, wenn es auch keine Dominien zu berückſichtigen
hätte‟. Das Beharren bei der ablehnenden Haltung wird den
Konſervativen vielmehr dadurch erleichtert, daß nicht nur für
ſie, ſondern für die Mehrzahl aller Engländer das Protokoll
nichts anderes iſt als ein Irrlicht, ein Irrlicht, das verfolgt
wird von einer ſonderbaren Allianz von Idealiſten, denen
nur der Frieden am Herzen liegt, und von Realiſten, denen es
hauptſächlich um die Konſolidierung zweifelhafter territorialer
Gewinne zu tun iſt. Es iſt für England eine völlig
unannehmbare Verpflichtung, ſich mit ſeiner ganzen bewaffneten
Macht und all ſeinen Reſſourcen überall und ſtets dann einzu=
ſetzen
, falls irgendwann und einerlei wo in der Welt Konflikte
ausbrechen ſollten, unter Umſtänden, die zu berechnen es heute
abſolut keine Möglichkeit gibt‟. Das Protokoll iſt ſchließlich für
den Engländer unmäglich, weil es ein Gebilde darſtellt, das
wegen ſeinem theoretiſch ausgebauten Syſtem von Sanktionen
der ganzen engliſchen Holitik der jeweiligen Anpaſſung und dem
britiſchen Nationalcharakter ſtrikt zuwiderläuft. Unannehmbar!
Unmöglich auszuführen! ſind daher jene Worte, welche die
Mehrzahl der Engländer den Genfer Forderungen zur Antwort
geben und welche die von der gegenwärtigen Regierung befolgte
Völkerbundspolitik im großen und ganzen decken.
Aus dieſer Gegenüberſtellung könnte leicht der Eindruck
entſtehen und es handelt ſich hier um eine Auffaſſung, die

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Samstag, den 5. November 1927

in der Tat recht verbreitet iſt , als ob es hauptſächlich die
konſervative Regierung wäre, die einer kräftigeren Entwicklung
des Völkerbundsgedankens und den Grundſätzen des Protokolls
eine feindliche Geſinnung entgegenbrächte und als ob es nur
eines Regierungswechſels in England bedurfte, um
die Unterſchrift des neuen liberalen oder Labour=Außenminiſters
von Großbritannien unter das vielumſtrittene Genfer Dokument
zu erlangen. Die ſo Urteilenden geben ſich einer großen Täu=
ſchung
hin. Völkerbundsgedanke und Protokollgrundſätze‟
müſſen vor allem ſcharf geſchieden werden. Wir haben es in
Genf von engliſcher Seite oft ausſprechen hören und teilen dieſe
Anſicht voll und ganz, daß ſelbſt eine neue Arbeiterregierung,
einmal zur Macht gelangt, ſicher genau ſo, wie heute die Kon=
ſervativen
, es ablehnen würde, das Genſer Protokoll mit der
Unterſchrift Großbritanniens zu verſehen. Die genannten kon=
ſervativen
Argumente gegen das Protokoll (Ablehnung einer
Garantie der europäiſchen Grenzen und Verwerfung des Syſtems
von Sanktionen) ſind im Grunde genommen der Ausdruck einer
nationalen Geſamtmeinung, und wenn heute Liberale und
Labour=Männer ſich über dieſe Völkerbundsfragen etwas anders
als die Konſervativen äußern, ſo iſt es im Moment eher der
Ausdruck einer bereits beginnenden, ſich auf theoretiſchen Bahnen
bewegenden Wahldebatte, als einer wirklich tiefgehenden Diver=
genz
der Anſichten.
Anders verhält es ſich in den vom Völkerbunde inſpirierten
Fragen der Abrüſtung und der Schiedsgerichtsbarkeit. Wenn
Liberale und Labour der gegenwärtigen Regierung den Vor=
wurf
machen, daß dieſe nicht Genügendes für eine
Herabſetzung der engliſchen Landrüſtungen und
für das Gelingen der Seeabrüſtungskonferenz
getan habe ſo iſt das durchaus ernſt gemeint. Sie ſagen,
England brauche für ſeine eigene Sicherheit nicht allein zu ſor=
gen
, da es ſich im Augenblick einer wirklichen Bedrohung auf
das organiſierte Eingreifen des Völkerbundes verlaſſen könne.
Lord Robert Ceeils neueröffnete Kampagne gegen die Regierung
kritiſiert daher vor allem die Abrüſtungspolitik der Konſer=
vativen
. Wenn man von Rußland abſehe, meinte er in ſeiner
letzten Rede, ſo iſt England das einzige Land in Europa, deſſen
Rüſtungsausgaben heute größer ſind als im Jahre 1913. Solche
Worte müſſen Sir Auſten Chamberlain und ſeinen Kollegen nicht
angenehm zu hören ſein ..
Nicht minder ſcharf wird von dieſer Seite das Verhalten
der gegenwärtigen engliſchen Regierung zum
Prinzip der Schiedsgerichtsbarkeit kritiſiert. Es
gibt keinen triftigen Grund, ſchreibt der New Statesman
warum England die Fakultativklauſel über das Schiedsverfah=
ren
in rechtlichen Streitfällen nicht unterzeichnen ſollte. Lord
Ceeil und ſeine Freunde ſind der Anſicht, daß Sir Auſten Cham=
berlain
im September in Genf ſchlechten Eindruck gemacht hätte,
und zwar vor allem durch ſeine reaktionäre Haltung zum
Schiedsverfahren Sie werfen Chamberlain vor, daß er die
Bedeutung jenes realen Weſens, das Völkerbundsmeinung heißt,
nie recht erfaßt hätte. Sie betonen, daß die Bereitſchaft zum
Schiedsverfahren das Kriterium für den Verſöhnungswillen
eines jeden Staates ſei und beſtehen darauf, daß England die
Schiedsgerichtsklauſel des Haager Gerichtshofes ohne Vorbehalte
unterzeichne und ſelbſt weitgehende Schiedsgerichtsverträge ab=
ſchließe
.
So ſieht man, daß die zur Regierung in Oppoſition ſtehen=
den
engliſchen Völkerbundsfreunde in Fragen der Abrüſtung
und der Schiedsgerichtsbarkeit mit ſehr beſtimmten und feſtum=
riſſenen
Forderungen hervortreten, um die es ihnen viel ernſter
als bei der Verteidigung des Protokolls zu tun iſt und die zu
mißachten der Regierung ſchwer möglich ſein wird. Sir
Auſten Chamberlain hat in ſeiner letzten Rede, die eine
Antwort auf Lord Robert Cecils Angriff ſein ſollte, mit Recht
auf die Gefahr hingewieſen, daß der Völkerbund Gegenſtand
der Parteipolitik würde. Zum Teil in Fragen des Proto=
kolls
iſt das bereits der Fall. Denn von den Protokollver=
pflichtungen
, welche die Oppoſitionellen heute (in Worten) be=
reit
ſind zu übernehmen, ſind viele ſolcherart, daß das britiſche
Weltreich ſie ganz offenſichtlich niemals wird erfüllen können
und daß ſelbſt die betreffenden Männer, einmal zur Macht ge=
langt
, ſie kaum ernftlich aufrecht erhalten werden. Anders ver=
hält
es ſich mit den Problemen der Abrüſtung und der Schieds=
gerichtsbarkeit
, wo die Regierung in der Tat ein übles Odium
auf ſich geladen hat. Aber die Konſervativen ſind keine ſchlechten
Praktiker, und es läßt ſich man denke bloß an Chamberlains
Bemühungen, Spanien wieder in den Völkerbund zu bringen,
und an ſeine gegenüber Sowjetrußland verfolgte Linie zum
mindeſten ahnen, weshalb Chamberlains Völkerbundspolitik
nicht der gleiche Enthuſiasmus und Idealismus anhaftet wie
dem jetzt außerhalb der Regierung ſtehenden Lord Robert Cecil
und ſeinen politiſchen Freunden, die eben zurzeit jeder politiſchen
Verantwortung bar ſind und daher leicht reden haben.

Vom Tage.
Der Strafrechtsausſchuß des Reichstages hat die Abſchaffung
der Zuchthausſtrafe abgelehnt.
Die Deutſche Katholiſche Volkspartei und die Deutſche Partei, ver=
bunden
in der Deutſchen Wahlgemeinſchaft, wenden ſich in einem Auf=
ruf
an die Bevölkerung von Kattowitz, in dem geſagt wird, daß ſie jede
Mitarbeit in der kommiſſariſchen Stadtverordnetenverſammlung ab=
lehnen
, da der deutſche Bevölkerungsteil in Umkehrung der Tatſachen
ſeines Einfluſſes beraubt werde. Die Mitarbeit von Deutſchen wäre
die Anerkennung dieſer unzuläſſigen Behandlung.
Die deutſche Regierung hat die Ratifikation der
internationalen Konvention über die Beſchäfti=
gung
der Frauen vor und nach der Niederkunft beim
Sekretariat des Völkerbundes hinterlegt. Deuſchland iſt der erſte der
in dieſem Vertrage genannten acht Induſtrieſtaaten, deren Ratifikation
zur Inkraftſetzung der Konvention erforderlich iſt, der dieſe nunmehr
ratifiziert.
Der Prozeß gegen den früheren eſtländiſchen Ge=
ſandten
in Moskau, Birk hat mit einem Freiſpruch
des Geſandten geendet. Die Affäre Birk hat ſeinerzeit erhebliches
Aufſehen erregt, da Birk der Spionage zugunſten Sowjetrußlands be=
ſchuldigt
war und ſich längere Zeit geſveigert hatte, aus Moskau nach
Reval zurückzukehren.
In den nächſten Tagen wird der franzöſiſche Marſchall
Franchet d Eſperay in Warſchau eintreffen, um Marſchall Pil=
ſudſki
die höchſte franzöſiſche militäriſche Auszeichnung, die Mili=
tärmedaille
, zu überreichen. Wie es heißt, haben bisher
nur König Albert von Belgien und Marſchall Foch dieſe Auszeichmung
erhalten.
Franklin Bouillon erklärte Preſſevertretern, neben der
Radikalen Unioniſtiſchen Partei werde er noch eine
Unioniſtiſche Liga gründen, in die auch Linksrevublikaner
und ſelbſt Sozialiſten eintreten könnten, die an der Bewegung für die
Nationale Union mitarbeiten wollten.
Wie aus Angora gemeldet wird, hat nach Mitteilung des türkiſchen
Statiſtiſchen Amtes die allgemeine Volkszählung vom
28. Oktober für die Türkei mit Ausnahme von Konſtantinopel eine
Geſamtbevölkerung von 12142000 Köpfen ergeben.
Der amerikaniſche Botſchafter Dwight Morrow in
Mexiko wurde vom Präſidenten Calles auf deſſen Landſitz
eingeladen wo eine mehr als vierſtündige Ausſprache
zur baldigen Beilegung der Schwierigkeiten ſtattfand.
Präſident Coolidge hat eine Proklamation an das
amerikaniſche Volk veröffentlicht, in der er den Waffenſtillſtands=
tag
als eine Gelegenheit bezeichnet, für den Fortſchritt eines dauerhaften
Friedens und für die Erhaltung der freundſchaftlichen Beziehungen
zwiſchen den Völkern zu beten.
Nachklänge
zur Ernennung Prittwitz.
Deutſchnationale Quertreibereien.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die Ernennung des Botſchaftsrates von Prittwitz zum Bot=
ſchafter
in Waſhington hat an verſchiedenen Stellen ſtarken
Widerſpruch ausgelöſt. Der Lokalanzeiger glaubte ſogar an=
kündigen
zu können, daß daraus weitgehende politiſche Folge=
rungen
entſtehen könnten. Er ſcheint im erſten Eifer angenom=
men
zu haben, daß Zentrum und Deutſchnationale gemeinſam
gegen den Reichsaußenminiſter vorgehen würden, hat wohl auch
geglaubt, nachweiſen zu können, daß der Reichspräſident über=
gangen
wurde, was ſich inzwiſchen als Irrtum herausgeſtellt hat.
Aber auch das Zentrum rückt von dieſen Quertreibereien ab
und hat ſeine Abgeordneten, die vielleicht im erſten Augenblick
etwas unmutig waren, zurückgepfiffen. Die Germania ſtellt
ausdrücklich feſt, daß von irgendeiner Verſtimmung im Zentrum
wegen dieſer Ernennung keine Rede ſei. Die Fraktion habe ſich
niemals mit dieſer Ernennung beſchäftigt und ſehe auch nicht
ein, weshalb ſie zu einer Ausſprache im interparlamentariſchen
Ausſchuß der Regierungskoalition Anlaß geben könne. Auch bei
ven Deutſchnationalen ſelbſt iſt die Stimmung nicht einheitlich.
Die Deutſche Tageszeitung in der, wenn man ſo ſagen kann,
der koalitionsfreundliche Flügel der Deutſchnationalen zu Wort
kommt, beurteilt die Ausſichten des neuen Botſchafters ſkeptiſch,
will jedoch, nachdem die Entſcheidung gefallen iſt, ihre Kritik
zurückhalten, wobei ſie zu dem Schluß kommt, daß der Reichs=
außenminiſter
die Verantwortung dafür trage, der die Ernen=
nung
durchgeſetzt habe, trotzdem ihm die Bedenken der Deutſch=
nationalen
und des Zentrums bekannt waren. Der Außenmi=
niſter
wird auch dieſe Verantwortung nicht ſcheuen. Ehe er das
Agrement in Waſhington einholte, hat er ja verſchiedene per=
ſönliche
Beſprechungen mit dem neuen Botſchafter gehabt und
wird wohl auf Grund ſeiner perſönlichen Eindrücke zu dem Er=
gebnis
gekommen ſein, daß Herr von Prittwitz die erforderlichen
Qualitäten beſitzt.

Aetherwellen=Muſik und neue Wege
der Muſikſchöpfung.
Von Profeſſor Dipl.=Ing. Theremin,
Staatl. phyſikaliſch=techniſches Inſtitut in Leningrad.
Die Vertiefung ins Gebiet exakten Wiſſens nach allen Nich=
tungen
des Daſeins hin hat jene überraſchende Entfaltung des
wiſſenſchaftlich techniſchen Fortſchritts ermöglicht, deſſen Zeugen
wir heute ſind. Immer miehr und mehr ergreift er Beſitz von
den Zweigen der menſchlichen Tätigkeit, die uns am wertvollſten
und intereſſanteſten erſcheinen.
Leider aber werden nicht nur von der Mehrheit, ſondern
auch von manchen Menſchen, die dem Gebiete reicher Kunſt nahe
ſtehen, Wiſſenſchaft und Technik einerſeits und Kunſt anderer=
ſeits
bis auf den heutigen Tag als Antagoniſten, ja ſogar als
Antitheſen betrachtet.
Während in der Technik die Neuheit, das letzte Modell und
dergleichen das Symbol größter Vollendung ſind, liegt in der
Muſik das Ideal in der Altertümlichkeit der Inſtrumente, ins=
beſondere
, wenn ſie allerzarteſten Aeußerungen des Schaffens
dienen ſollen, wie zum Beiſpiel die Geige und das Roßhaar des
Violinbogens machen geſvöhnlich dem Diener der Kunſt weniger
Bedenken, als deren Profanation durch die Einführung der ver=
ſchiedenſten
techniſchen Errungenſchaften, der Elektrizität und
alles deſſen, was nach ihren Begriffen tot iſt, die ſchöpferiſche
Tätigkeit tötet, die Muſik zum ſeelenloſen Automatismus ver=
dammt
uſſp.

Wie verlockend indeſſen die Möglichkeiten der elektr
Tonerzeugung auch ſein können, der Grad ihrer Verwendk
wird ausſchließlich durch den unmittelbaren Zuſammenhan
dem ausführenden Künſtler und durch die Unterordnung
eine Perſönlichkeit beſtimmt. Für den wahren Künſtler i
lebendige Kaug einer Geige, ſelbſt wenn ihr Ton nicht z.
edelſten gehört, immerhin von größerem Wert als der tote
einfiches Einſchalten erhältliche, elektriſche Ton.
Ich würde keinen Augenblick lang ernſtlich daran de
die Aufmerkſamkeit für die Idee der Verwendbarkeit der C
zität im Dienſte der Kunſt in Anſpruch zu nehmen, wenn
Anſicht wäre, daß ihre Relle lediglich auf die Einſchaltung
loſer Töne beſchränkt bleiben müſſe. Jedoch im Zuſamme
mit dem Problem einer außermechaniſchen Beherrſchun

Aus der reich illurſtrierten
emberheft. Berl

Monatsf hrift

Wiſſen

und Fortſchritt,

Klangmaterials, bei der ſogar eine viel innigere Verbindung
dieſes Klangmaterials mit der Individualität des ausführenden
Künſtlers ſtattfindet, derart, daß die Ausdrucksfähigkeit der be=
reits
vorhandenen Inſtrumente nicht nur erreicht, ſondern ſogar
übertroffen wird, eröffnen ſich nach meiner Anſicht lockende Blicke
in die Zukunft.
Ich laſſe im weiteren die Frage nach dem künſtleriſchen
Schaffen aus dem Spiel und möchte nur darauf aufmerkſam
machen, daß Möglichkeit und Umfang ſolchen Schaffens durch
das Tonmaterial beſtimmt werden.

Das Problem des Tonmaterials zerfällt in zwei ſehr weſ
liche Teile, nämlich: die Erlangung des nötigen Umfangs die
Materials wie zum Beiſpiel Höhe, Farbe, Stärke, Charakter
Tones und dergleichen, und die Auffindung der Mittel und A
zur möglichſt weitgehenden Ausnutzung dieſes Materials
Zwecke möglichſt differenzierter Aeußerung individuellen Se
fens des ausführenden Künſtlers, Komponiſten uſw.
Wenn ein Inſtrument mit erſchöpfenden Klangmöglichke
geſchaffen werden könnte, das zugleich dem E
9

Die Wahlparole
des Zentrums für 1924
Ausbau oder Abbau der Weimarer Per aſſuul

Von unſerer Berliner Redaktion.
Die Rede des Reichskanzlers, die dieſer in der verg=
Woche in Eſſen gehalten hat, iſt an dieſer Stelle dam
Auftakt zu den kommenden Wahlkämpfen bezeichnet
Dieſe Juterpretation wird jetzt von der Germania m=
die
in einem eigenen Artikel die Gedankengänge des K5.
vertieft und bei der Gelegenheit den Trennung
gegen die Deutſchnationalen noch ſchärfer zier
Veruhigung beſorgter Gemüter auf dem linken Flügel nu
feſt, daß der Gedanke eines gemeinſamen 39.
kampfes der Koalitionsparteien für dass
trum außerhalb jeder Frage ſtehe. Sie ſtell
die etwas naive Frage, unter welcher gemeinſamen Pgu
Wahlkampf geführt werden ſolle. Darauf wäre die Antwo,
eigentlich nicht ſchwer zu finden. Niemand kann ja heuu=
vorn
ſehen und beurteilen, ob der Reichstag eines natt
Todes ſtirbt oder einer vorzeitigen Auflöſung verfällt.
ſich politiſch, etwa beim Schulgeſetz, hoffnungslos feſtet
haben ſollte. Wenn aber bei normalem Verlauf der Lec;
periode die Neuwahlen erſt im kommenden Spätherbſt
den würden, dann würde ſich wohl aus dem Zwang des
heraus ergeben, daß die Koalitionsparteien das, was
2½ Jahren gemeinſam geleiſtet haben, auch gemeinſamm
digen müßten: eine Art Einheitsfront wäre alſo vonn
ſelbſt wenn das Zentrum dafür ſorgen ſollte, daß gleich
die Wahlen in Preußen erfolgen ſollten.
Aber das Vertrauen auf einen ſolchen natürlichen 90.M
des Reichstags iſt beim Zentrum wenigſtens im Auge79
nicht allzu groß. Deshalb die Rede des Kanzlers, deshochls

das auffallende Abrücken des Zentrums von den Deutttn

nalen. Die Germania formuliert den Sinn der Wahén
1928 dahin, daß ſie darum ausgefochten werden, ob dau
von Weimar ausgebaut oder abgebaut werden ſoll, und /71
der Kampf dann nicht nur um das verfaſſungsrechtliche I
des neuen Staates gehen, ſondern ebenſoſehr, und noch
um den Geiſt ſeiner Verwaltung und Geſetzgebung. 0
mania ſchließt daraus, daß auf dieſe Weiſe das Zentrumn
gegenſätzliche Stellung zu den Deutſchnationalen kommennt
die bisher bei der Koalition mit dem Zentrum Seide
ſponnen hätten. Nur um nicht noch mehr nach links abzurrt
ügt ſie eine kleine Spitze gegen die Sozialdemokraten einn
ſie vorhält, daß ſie die Steigbügel gehalten hätten, auf deu
Deutſchnationalen in die Regierung geſtiegen ſeien; deuſ
Sozialdemokraten hätten ja jahrelang ihr eifrigſtes By
darauf verwendet, dem Zentrum klarzumachen, daß auf
zu rechnen ſei, wenn es ſich um verantwortliche Mitarbeit 19
weil die Parteipolitik ihr ganzes Sinnen und Trachen
herrſche. Das iſt eine bittere Pille für dieſelben Sozl/
kraten, mit denen das Zentrum in Preußen vegiert.
aber in erſter Linie wohl rethoriſch gemeint, um den Kie
zu den Deutſchnationalen ſtärker herauszuarbeiten. U7!
Grundeinſtellung zu der Weimarer Bi
ſung, Ausbau oder Abbau der Weimareru
faſſung, ſoll es darnach als Schlagwort g9
unter dem das Zentrum in den Wahlkampf,
Schade nur, daß auch im Zentrum die Auffaſſung M=
auseinandergeht
darüber, was der Ausbau der Verfchlutz
Es liegt eine etwas grimmige Ironie darin, daß zu mi
Stunde, wo dieſer programmatiſche Artikel in der Gern2
erſcheint, der Vorwärts ſich aus Stuttgart ein Bia,.
gramm ſchicken läßt, über die Verfafſungsfeinlſ
Zentrum. Darin wird berichtet, daß der Vorſitzende Ml,
trumsfraktion im Württembergiſchen Landtag einen Een
angriff gegen die Weimarer Verfaſſung inſzeniert und Zul
geſchlagen hat, die man bisher nur in der Baheriſchen
partei angeſchlagen habe. Der Reichsrat ſei machtlos, ung
der Reichspräſident könne ſeine Beſugniſſe nur ſehr ſchn9
üben gegenüber der Zügelloſigkeit des Reichstags. De M
ſpanntheit der Verfaſſung müſſe beſeitigt werden. Wir heng
eine zweite Kammer im Reich, als gleichberechtigtes v
neben dem Reichstag. Wenn das geſamte Zentrum den 7
der Weimarer Verfaſſung in dieſem Sinne verſteht, danin

eine geiſtige Gemeinſchaft mit den Deutſchnationalen ohüg
teres gegeben. Aber eigentlich kann die Germania Nad
ders, als auch von ihren württembergiſchen Freunden
ſelben Weiſe abzurücken und das wäre immerhin eſchlies
politiſcher Witz.

Muſikers unmittelbar und auf das allergenaueſte zu folche
möchte, ſo wäre die Aufgabe auf glücklichſte Weiſe geloſt.
Leider läßt die exakte Wiſſenſchaft bislang keine 0uc
annähernde Möglichkeit einer ſolchen Löſung ahnen. e
Schon ſeit altersher galt der Wink mit dem Fiſchſcht.
Symbol mächtigſten, unbeſchränkten Regierens; deshaicht
mir die Beherrſchung der Töne durch die freien Bewen
der Hände im Raum jene vollkommenſte Löſung der Feic
ſein, die bei der gegenwärtigen Lage der Wiſſenſchaften Mohle
Unter Zuhilfenahme des Wechſelſtromes von entple
Frequenz laſſen ſich mühelos Töne der verſchiedenſten B9sch
zielen, und ſchon ſeit geraumer Zeit beſteht die Mägliche n, 4.
Ströme verſchiedenſter Flequenz die ganze vernehnbare
hervorzubringen. Bei Veränderung der Frequend. Le
triſchen Stroms, beiſpielsweiſe durch Drehen des Kuohl
gewöhnlichen Drehkondenſators, wie bei den Radigehle!
erhält man die verſchiedenſten Tonhöhen.
Um dieſe phyſikaliſche Erſcheinung der Muſit. De
zu machen, war es erforderlich, eine Methode zu ſiüd..
ermöglichte, Schwingungen zu erhalten, deren Fkeſl.
nötige Unveränderlichkeit beſitzt. Dabei ſtellte es ſich Nei
die Unveränderlichkeit der Tonhöhe einer ſolchen Boſch.
um viele hundert Male alles das übertreffen kanl. bc
bei den allerbeſten Klavieren oder Orgeln beobachtetwe.
Die wechſelnde Intenſität und Stärkeverteilung. "
nen Obertöne, die beim Grundton mitklingen, gibt Die D.
keit, die verſchiedenſten Klangfarben hervorzubrenge.
lung der Tonhöhe habe ich die Einwirkung vol St
leitenden Körpern auf das elektromagnetiſche Feld.""
Antenne zu Hilfe genommen.
Ein kleiner vertikaler Metalſtab iſt eine ſoche Le
Wird der Apparat in Funktion geſetzt, ſo entſtehen ..
des Stabes elektromagnetiſche Wellen von ſehr gekuge.
jedoch von einer ganz beſtimmten Länge und Freolke.
Annäherung einer Hand, die ja Elektriztätzleiter. .L
die Verhältniſſe des elektromagnetiſchen Felds 50d.
Antenne, berändert ihre Lapgzität und wirt ſolge.
die Freguenz des Wechſelſtroms, den der Appardt f.
dieſe Weiſe entſteht im Naume, der die Auteule N.
er
Art unſichtbarer Griff, und ähnlich wie beim Let
Stent

der auf eine Saite drückt, durch Annäherung 0.

Erhöhung des Tones hervorruft, ſo wird auch hier Pe.
je nach Näherbringen der Finger an die Anie‟.
Es liegt hier klar auf der Hand, deß de Sith.
eletriſchem Wege etzielten Tones ußerobentich. 2.
kann, da der Strom ja beliebig verſtärkbar !!

[ ][  ][ ]

mret 307

ſe Konferenz zur Peſchränkung
Eer Ein= und Ausfuhrberbote.
Der Kampf um die Reſerven
EP. Genf, 4. November.
dir Regierungskonferenz für die Aufhebung der Be=
aen
und Verbote der Ein= und Ausfuhr wurde heute
Huſſion über die von den einzelnen Regierungen geltend
ematzu Reſerven wieder aufgenommen. Es entwickelte ſich
äcr lebhafter Meinungsaustauſch im Anſchluß an die
reittwzivern um die rumäniſchen Reſerven bzgl. der
usfützven Rohöl begonnene Debatte. An dem Meinungsaus=
uſchihhri
eine große Anzahl von Delegierten teil. Man einigte
Gsſtloch auf eine von der Konferenz abzugebende Erklä=
ch
. der die Konferenz in die rumäniſche Regierung das
ertrcu fſetzt, gemäß dem Geiſt der Konvention ihre Vorbe=
ügd
als möglich aufzugeben und bis dahin den Inter=
ſue
dem Abkommen zuſtimmenden Nachbarſtaaten Rech=
ztuagen
. Der Text enthält den Zuſatz, daß die rumä=
ſisation
dieſer Erklärung der Konferenz vollkommen
bdäiteren Verlauf der Sitzung wurden die japani=
ſte
erven bezgl. der Ausfuhr von Reis und
ſ uhr von Farbſtoffen und ſynthetiſcher
roggts behandelt. Der Antrag wurde begründet von dem
ſa dgnitfſt DDelegierten, Geſandtſchaftsrat Dr. Ito. Während die
du ggrülchnn für die Reſerven bzgl. der Reisausfuhr keinen
ſentz/in, Widerſtand erfuhr, wurde der japaniſche Antrag
farbſtoffe und ſynthetiſchen Produkte der Mittelpunkt
Ire= und umfangreichen Auseinanderſetzung, an der ſich
Staatsſekretär von Trendelenburg auch der ſchwei=
1gierte Stucki und die Vertreter Indiens, Frankreichs,
nuß iglands und anderer Staaten beteiligten.
pyſ ſtellte Staatsſekretär Trendelenburg mit Nachdruck
ßtiwenden Unterlagen für die Definition der vorläufig
tiche Produkte bezeichneten Waren feſt und die ſchwie=
idte
der deutſchen Delegation gus dem japaniſchen An=
hchſe
. Er erklärte ſich bereit, für Japan in bezug auf
aöſte die gleichen Reſerven anzuerkennen, wie ſie deut=
kür
England angenommen worden ſeien, und ſchlug
f3:vorzuziehen ware, thenn ſich Japan vorläufig hier=
Eyi und unter ſpezifizierten Angaben evtl. bis zum
1O28 diejenigen Produkte bekanntgeben würde, für die
mrüiber die engliſchen Reſerven hinaus geltend gemacht
beni. Dem deutſchen Antrag wurde u. a. auch durch
de iſchen Delegierten zugeſtimmt. Doch fand die Dis=
ſn
Höhepunkt, als der franzöſiſche Delegierte
nit dem ſchärfſten Nachdruck erklärte, daß er
pen von Japan und den von England
kFarbſtoffe geltend gemachten Reſerven
z gewaltigen Unterſchied ſehe. Wenn
cheYu ſich ſctä gland um ein tatſächlich im Rahmen des Vertrages
ſtendfftuchtes, allgemein gültiges, vorläufiges Einfuhrver=
hur
ſtoffen handelt, ſo liege, wie er mit allem Freimut
r Fall bei Japan ganz anders, da dieſes nicht im
eiunhe wie England eine nationale Induſtrie für dieſen
kelHllfſondern nur die willkürliche Möglichkeit ſchütze, ein
fühfſſlux oder eine Beſchränkung geltend zu machen gegen
beuid Beſchränkungen nicht beſtehen zu laſſen gegen
sdem Sinne des gegenwärtigen Abkommens dirert
deſtüt Die Konferenz folgte dieſen Auseinander=
ſü
um ſo größerem Intereſſe, als für die Anweſen=
ſich
war, daß es ſich hier um einen Einſpruch gegen
Wrg handelt, der die engliſchen Farbſtoffintereſſen in
teri ſollte.
übnsliſche Delegierte Chapman erklärte
Yür glaube, daß die Konferenz bei ihren Beſchlüſſen der
ahſer Lage der einzelnen Länder und ihren Induſtrien
ſchnuffungen müſſe, und daß man von engliſcher Seite
ban WIn ber in dieſem Sinne immer liberal handeln werde.
Schlhſehnerklärte ſich Dr. Ito bereit, vorläufig unter eigner
Tqntäcug, ſeine Reſerven bezüglich der Farbſtoffe, wie
utſchenhis weantragt, den engliſchen anzupaſſen.
Nichſl un der ſpannend geſtalteten ſich die Verhand=
geiſlber
eine Reihe von der Tſchechoſlowa=
beAbrngter
Ausnahmen. Der erſte Teil bot in=
In kax Schwierigkeiten, als er die gleichen Kohlen= und
Nontbyfchllte betraf, wie ſie bereits für eine Anzahl von
AN
ewmmen ſind. Weiter wurden indeſſen Vorbehalte
nacht, Aüu bezüglich der Ausfuhr, von Rohzucker, Hopfen=
bllhäuten
, Rundholz, der Einfuhr von Schaum=
Meut IShnobilen, Salyzilſäure, Nitrate, Streichhölzer und
Reihſenwerer Artikel. Begründet wurden dieſe Reſerven
der AFltache durch die Notwendigkeit des Schutzes der

Samstag, den 5 November 1927
Wirtſchaft eines jungen Staates. Unter den zahlreichen Regie=
rungsvertretern
, die zu dieſer Frage Stellung nehmen, wies
namentlich der Schweizer Delegierte Stucki auf die für die
Schweiz unmöglichen Bedingungen hin, die die Annahme dieſer
Vorbehalte mit ſich brächten. Der tſchechoſlowakiſche Antrag
wurde angeſichts der allgemeinen Oppoſition vorläufig zurück=
gezogen
.
Den Schluß der heutigen Verhandlung bildete die Be=
ſprechung
der für die Schweiz geltenden Be=
ſtimmungen
über die Ausfuhr von elektriſcher Kraft und
das Einfuhrmonopol für Getreide. Stucki verlas dann einen
zur Anfnahme in das Protokoll der heutigen Sitzung beſtimmten
Text, der die Regelung von Streitigkeiten, die ſich aus dem
vorliegenden Vertrag ergeben, präziſiert. Die Konvention wurde
damit als in erſter Leſung angenommen erklärt. Da ſich in=
deſſen
noch umfangreiche Redaktionsarbeiten als notwendig er=
wieſen
haben, mußte, trotz aller Bemühungen des Präſidenten,
die Konferenz früher zu beenden, die nächſte öffentliche Sitzung
zur Annahme der definitiven Texte auf Montag vormittag
10 Uhr anberaumt werden.
Die deusch pothzſchen Sergandtungen
Der polniſche Geſandte beim Außenminiſter
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann hat am Freitag den
polniſchen Geſandten empfangen und ihn über die weiteren Ab=
ſichten
der Reichsregierung ins Bild geſetzt. Es iſt natürlich
nicht möglich, über den materiellen Inhalt des geſtrigen Kabi=
nettsbeſchluſſes
Mitteilung zu machen, da hierdurch die Handels=
vertragsverhandlungen
zwiſchen den beiden Staaten nur er=
ſchwert
würden. Der Sondergeſandte der polniſchen Regierung
iſt noch nicht in Berlin eingetroffen, er befindet ſich aber unter=
wegs
. Seine Aufgabe beſteht darin, mit dem Außenminiſter die
erſten Verhandlungen zu führen. Falſch dürfte wohl die aus
Paris kommende Nachricht ſein, daß der polniſcheAußenminiſter
Zaleſti bei ſeiner Rückkehr aus Frankreich in Berlin Station
machen werde, um ſich mit Dr. Streſemann über die ſchweben=
den
Fragen zu unterhalten. Nach dem Kabinettsbeſchluß vom
Donnerstag iſt das nicht mehr nötig, und im übrigen werden
ſich die beiden Miniſter im nächſten Monat bei der Völkerbunds=
ratstagung
treffen, alſo Gelegenheit haben, alle intereſſierenden
Fragen zu erörtern. Ueber die Perſonalfrage iſt in der geſtri=
gen
Kabinettsſitzung nicht geſprochen worden. Es wird be=
hauptet
, daß Miniſterialdirektor Poſſe, der bekanntlich die Han=
delsvertragsverhandlungen
mit Frankreich führte, Führer der
deutſchen Delegation für Polen ſein werde. Dieſe Meldung
dürfte aber den Tatſachen noch vorauseilen.
Eine deutſch=polniſche Verkehrs=Konferenz.
In der Zeit vom 23. bis 27. November findet in Warſchau
eine deutſch=polniſche Verkehrskonferenz ſtatt, die ſich mit der
Aufſtellung der Fahrpläne für 1928 bis 1929 beſchäftigen wird,
ſoweit es ſich um den Verkehr zwiſchen PolenDanzig und
PolenDeutſchland handelt. An der Konferenz nehmen teil die
weſtlichen polniſchen Direktionsbezirke und die öſtlichen deutſchen
Eiſenbahndirektionen. Es ſind dies auf polniſcher Seite Wilna,
Danzig, Warſchau, Krakau, Poſen, Kattowitz und Lemberg, auf
deutſcher Seite Königsberg, Stettin, Breslau, Frankfurt a. d. O.,
Oppeln und Berlin.
Vorſioß eines Zentrumsabgeordneten
gegen die Beſoldungsreform.
* Berlin, 4. Nov. (Priv.=Tel.)
Der Zentrumsabgeordnete Stegerwald, der als Exponnent
der Gewerkſchaften im Zentrum den Kampf gegen die Beſol=
dungsreform
führt, hat in Berlin am Donnerstag abend eine
Rede gehalten, worin er die zahlenmäßige Bedeutung der Be=
amten
innerhalb der deutſchen Volkswirtſchaft zu ſchätzen ſuchte.
Er kam dabei zu dem Ergebnis, daß es insgeſamt 95 000 höhere
Beamte, 400 000 mittlere Beamte und 900 000 untere Beamte
gibt, von denen insgeſamt auf das Reich 92 000, auf die Länder
270 000, auf die Gemeinden 500 000, auf die Reichsbahn 315 000
und auf die Reichspoſt 220 000 entfallen, wozu noch mehrere
Hunderttauſend ſonſtige öffentlich=rechtliche Beamte und Pen=
ſionäre
kommen. Er glaubt herausrechnen zu können, daß bei
guter Staatsorganiſation bei Reich und Ländern insgeſamt
60 000 Beamte geſpart werden könnten, und daß auch bei der
Stellung der an der Reichsbahn, Reichspoſt und Kommunen be=
ſchäftigten
über 1 Million Beamten mancherlei zu ändern ſei,
ohne rechtliche und materielle Schädigung. Die Tendenz dieſer
Ausführungen iſt darum ſo intereſſant, weil aus ihr hervorgeht,
daß ein Teil des Zentrums mindeſtens den Kampf gegen die
Beſoldungsreform in ihrer jetzigen Geſtalt durchzuführen gedenkt.

Geite 3

Franklin Bouillons Aktion
und ihre Wirkungen.
Die neue franzöſiſche Parteigründung.
* Paris, 4. November. (Priv.=Tel.)
Die gemäßigte Richtung in der radikal=ſozialiſtiſchen Partei,
die unter Führung Franklin Bouillons auf dem Parteitag eine
vernichtende Niederlage erlitten hatte, hat nun aus der neuen
Konſtellation die Konſequenzen gezogen, iſt aus der Partei aus=
getreten
und beabſichtigt, eine neue, die radikal=unioniſtiſche,
Partei zu gründen. Dieſe Ankündigung Franklin Bouillons
mag nicht nur ſeinen Parteikollegen, ſondern darüber hinaus
auch ganz Frankreich ziemlich unerwartet gekommen ſein. Daß
Franklin Bouillon zu gleicher Zeit den Vorſitz in der Heeres=
kommiſſion
niedergelegt hat, iſt nur von formaler Bedeutung.
Dagegen beſitzt ſein Austritt aus der radikal=ſozialiſtſchen Partei
und ſeine neue Parkeigründung große Tragweite für die inner=
franzöſiſche
Parteikonſtellation. Die Radikal=Sozialiſten waren
wegen der inneren Kämpfe, die ſich in ihren Reihen um die
Unterſtützung der Regierungspolitik abgeſpielt haben, von jeher
für Poincaré eigentlich unſichere Kantoniſten. Ihre internen
Gegenſätze brachten ein Moment der Unſicherheit in die Regie=
rungspolitik
, und es iſt erinnerlich, daß des öfteren bei Kammer=
abſtimmungen
über Geſetzesentwürfe der Regierung ein Teil,
wenn nicht ſogar die Mehrheit der Radikalſozialiſten mit den
Sozialiſten und gegen die Regierung ſtimmte. Die neue Partei
Bouillons dagegen wird, ihrem Programm entſprechend, eine
ſichere Stütze des Kabinetts Poincaré ſein. Allerdings wird ſie
längſt nicht die Schlagkraft beſitzen und den Einfluß gewinnen,
wie ihn Franklin Bouillon als Mitglied der radikal=ſozialiſtſchen
Partei ausüben konnte. Aber auch das Gewicht und das An=
ſehen
der radikal=ſozialiſtiſchen Partei wird durch dieſe Abſplitte=
rung
des rechten Flügels geſchwächt werden. Bisher vermochten
gerade Bouillon und ſeine Anhänger dem ſehr oft weit nach
links tendierenden Kurs der Radikalſozialiſten die Wage zu
halten. Den allzu oft als Sozialiſtennachahmer auftretenden
linken Flügel der Partei verwies Bouillon ſtets in ſeine Gren=
zen
, während er ſelbſt in ſeinen ungeſtümen Rechtstendenzen
von dieſem linken, Flügel neutraliſiert wurde. Deshalb iſt es
auch immer wieder, obwohl die Gefahr einer Spaltung wieder=
holt
in unmittelbare Nähe gerückt war, zu einer Einigung ge=
kommen
. Der diesjährige Parteitag mit ſeinem Ueberwiegen
der Linksorientierten hat aber Bouillons weiteres Verbleiben
in der Partei unmöglich gemacht. Ob ſeine Partei ſchließlich
beſtimmt ſein wird, im politiſchen Leben Frankreichs eine große
Rolle zu ſpielen, kann dahingeſtellt bleiben; jedenfalls iſt die
Einigkeit der radikalen Partei zerſtört, ihr Einfluß vermindert,
und ſie ſelbſt wird jetzt wahrſcheinlich ganz zur Anlehnung an
die Sozialiſten getrieben werden.
Die radikale Kammergruppe zum Rücktritt
Franklin Bouillons.
EP. Paxis, 4. November.
Die radikale Kammergruppe befaßte ſich heute wit dem Falle Franklm
Bouillon. Sie nahm eine Tagesordnung an, in der von dem Austritt
des Abgeordneten aus der Partei und von ſeiner Demiſſion als Präſi=
dent
der rußenpolitiſchen Kammerkommiſſion Kenntnis genommen und
energiſch gegen die von dieſem dafür gegebene Begründung proteſtiert
wird. Die Partei trete mit Eifer für die wirkſame Vorbereitung des
Friedens ein, proklamiere ihr Vertrauen in das Werk und die Foot=
ſchritte
des Völkerbundes, in den europäiſchen Wiederaufbau durch die
Annäherung aller Völker, vor allem mit den ehemaligen Kriegführen=
den
, die Beilegung aller Streitigkeiten und die Verwirklichung von
Wirtſchaftsententen. Daneben ſei ſie zu jedem Opfer für die Landes=
verteidigung
bereit. Sie verurteilte die perfiden Unterſchiebungen, mit
denen Franklin Bouillon ſich bemühe, die Anſchaungen der Partei über
die Bedingungen der Rheinlandräumung und den Anſchluß Oeſterreichs
an Deutſchland, dem ſie niemals zugeſtimmt habe, zu ontſtellen.
Franklin Bouillon habe der Partei paradoxe Wahlbündniſſe mit Leu=
ten
aufzwingen wollen, die das in Genf und Locarno verfolgte Frie=
denswerk
ablehnten. Außerdem wählte die Gruppe eine Kommiſſion,
die eine Antwort auf Franklin Bouillons Erklärungen ausarbeiten ſoll.
Zu Beginn der Sitzung forderte der neugewählte Parteivorſitzende
Daladier zur Einigkeit auf und erklärte, die Nadikalen müßten in allen
bevorſtehenden Kammerdebatten methodiſch intervenieren, um Doktrin
und Programm der Partei ſo klarzulegen, daß darüber kein Zweifel
unter den Demokraten mehr beſtehen könne.

Vie VhlTonhöhe, ſo kann auch die Tonſtärke durch einfache
egewor)g im freien Raum ſpielend leicht verändert wer=
Zu ſhen Zweck iſt in meinem Apparat eine zweite, ring=
ße
Ailune angebracht, in deren Umgebung ebenfalls elek=
MagneD EVellen entſtehen. Die Annäherung der Hand an
e Autſhe ruft eine Veränderung der Schwingungsperiode
, du nur notwendig iſt, um im Appärat eine Verände=
8 an i0e Verſtärkungsgrad des Wechſelſtroms zu bewirken,
dur Gg’lung des Tones dient. Solchergeſtalt bringt ein
Eein derA ſid über dieſe ringförmige Antenne ein Anſchwellen
Tonesn Senken der Hand Abſchwächen bis zum völligen
rklingerM0 ruor.
Zulanſſchn rmit der Regelung der Tonhöhe im Raum kann
Lihrwun durch entſprechend vibrierende Handbewegung
vorgeruelſ werden.
Sie Akenſ erung der Tonhöhe und =ſtärke kann durch die
ebungmuccht allein der Hände, ſondern auch des ganzen
Dels heſhtnerufen werden, ſelbſt wenn ſich dieſer in ziem=
er
Eutſehluu g vom Apparat befindet.
Dleſe lgfichkeit eröffnet einen weiten Ausblick für die
Deme Muſik im Zuſammenhang mit dem Tanz.
2ie Tllch=, daß die Töne ſolcher Inſtrumente alle von der
Jar eochriebenen Eigenheiten vom Schlaginſtrument
Deilahtermmenſchlichen Stimme ausführen können, und die
Richtein narr ungleich feineren Nuancierung berechtigt zu
SDnninm daß ein Orcheſter, in dem ſolche Inſtrumente Ver=
eutig
TEey. zum mächtigſten Ausdrucksmittel muſikaliſcher
een wer t neird.

Leopold Jeſſner über Regie.
Leopold Jeſſner, der Intendant des Berliner
lichen Schauſpielhauſes, leitet das Enſemble, das
uanstag, den 8. November, im Kleinen Haus des
Sheaters mit Frank Wedekinds Drama Muſik
emmer auf Reiſen ich gaſtierte, in Wien oder Prag
Aobeimen,, immer wurde von mir die neue Regie, die
Mneung geſordert. Nicht nur, daß es falſch iſt, in dieſem
Mnitcmenhiug vvon Erfindungen zu ſprechen man vergiß
LAß 100h0volution auf dem Gebiete der Kunſt evolutio=
id
geh sen: iſt. Was früher mit programmatiſcher An=
ianit
wurde, iſt heute zur Selbſtverſtändlichkeit
früher umſtritten war, iſt heute anerkannt.
der damaligen Umwälzung iſt das ſei an
Ueberheblichteit ſeſtgeſtellt bereits auf Ham

burger Aufführungen zurückzuführen. Die dortige Darſtellung
des Marquis von Keith im Mai 1914 trug das Gepräge jener
Aufführung, die in Berlin im März 1920 ſtattfand; die Han=
burger
Darſtellungen von Peer Gynt und Dantons Tod‟
(1910) hatten in ihrer Geſamtſtruktur und in der Behandlung
der Maſſenſzenen ſchon das Charakteriſtiſche der Berliner
Wilhelm=Tell=Aufführung vorweggenommen, die am 12. De=
zember
ſtattfand (1920). So darf an dieſer Stelle mit einer
gewiſſen Genugtuung vermerkt werden, daß die veränderte
Inſzenierungsart und Spielweiſe, ſoweit ſie vom Berliner
Staatlichen Schauſpielhaus inauguriert wurde, in Hamburg
ihren Urſprung hat.
Das Weſentliche jenes Darſtellungsſtils war: die Abwen=
dung
vom Natürlichen zur Natur, vom Sinnlichen zum Idee=
lichen
, vom Reizvollen zum Leidenſchaftlichen. Dieſe prinzipielle
Wendung des Theaters, die durch den allgemeinen Wandel der
Zeit Krieg und Revolution bedingt war und nicht etwa
als Mode oder Marotte eines einzelnen Regiſſeurs zu betrach=
ten
iſt, mußte naturgemäß auch eine Veränderung der Aus=
drucksmittel
mit ſich bringen. An Stelle des Bühnenmalers,
der im Theater der Vorkriegszeit eine dominierende Rolle ſpielte,
trat nun der Bühnenarchitekt. Denn die maleriſche Impreſſion,
der Zierat, das Requiſit konnte nichts mehr mit einer Bühne zu
tun haben, die den ideelichen Ausdruck betonte. So entſtand
jene vielumſprochene Stufenbühne, die als Treppe bezeichnet
wurde. Zu allen Zeiten hat es Treppen als integrierenden
Beſtandteil des Bühnenbildes gegeben. Dieſe aber war ſelbſtän=
dige
Architektur, zeitloſer Schauplatz der Begebenheiten, Mittel
ihres ſymbolhaften Ausdrucks.
Inzwiſchen iſt jene Stufenbühne Allgemeingut geworden.
(Kaum gibt es eine Bühne im Reich, die ihrer entraten hätte.)
Inzwiſchen iſt die Gliederung der Gruppen als Maſſenſzene,
inzwiſchen iſt die Ballung der Sprache als rhythmiſche Diffe=
renzierung
ſyſtematiſch weiterentwickelt worden. Revolutionen
entſtehen lediglich in beſtimmten Zeitabſtänden. Ihr In=die=
Erſcheinung=treten iſt organiſch bedingt. Sie willkürlich provo=
zieren
zu wollen, heißt, die Eigengeſetzlichkeit der Geſchichte
unterſchätzen. Heute kommt es nicht mehr auf die Erfindung
an und nicht mehr auf das Experiment, ſondern auf den Aus=
bau
und auf die Verſachlichung. Es kommt darauf an, daß der
mit ſcharfen Schneiden durchpflügte Boden nunmehr gepflegt
und betreut wird.
Deshalb iſt es die Aufgabe des heutigen Regiſſeurs, nicht
mehr aus jeder Juſzenierung ein umwälzendes Ereignis her=
auskitzeln
zu wollen, ſondern mit den ſtürmiſch errungenen und
nnn legitim geſordenen Mitteln eine handwerkliche Vollendung
ede handwerkliche Vollendung aber ſetzt größt
verſuchen.

mögliche Vertrautheit mit dem Material und die dauernde Kon=
trolle
darüber voraus. Regiſſeur ſein, heißt heute nicht zuletzt,
Kontrolleur des Schauſpielers ſein. Nicht auf jene mißverſtan=
dene
aufdringliche Art, ſondern im Einn einer taktvollen Füh=
rung
, einer heimlich=zwingenden Lenkung, einer Pädagogie der
Perſönlichkeit. Deshalb iſt der Gedanke der Schauſpielſchulen
heute beſonders aktuell. Denn ihre Organiſation bietet die
Möglichkeit, eine Generation heranzuziehen, innerhalb derer
jene neuen Erkenntniſſe und Mittel geſetzmäßig fundiert und
könneriſch entwickelt werden.
Der Schauſpieler ſei wiederum das A und O des Theaters.
Wenn es ihn nicht gäbe, wenn er nicht da wäre, in all ſeiner
Launenhaftigkeit, ſeinem Wahnſinn, ſeinem Fanatismus, ſeiner
Hingabe wahrlich, das Theater wäre nicht die Welt, die man
trotz allen Ringens, trotz aller Qualen, trotz aller Enttäuſchungen
immer wieder, wenn man eine neue zu wählen hätte, zu der
gez.: Jeſſner.
ſeinen machte.
* Heſſiſches Landestheater.
Kleines Haus. Freitag, den 4. November.
Reineke Fuchs.
Burleske von Strawinsky.
Die heutige Wiederholung erſchien unter perſönlicher Leitung
der von ihrem Unfall wieder hergeſtellten Ballettmeiſterin
Manda von Kreibig in einer ganz neu wirkenden, fabel=
haft
intereſſanten Ausarbeitung. Die Handlung, deren übrigens
ſehr fein gedichteter Text leider wenig zur Geltung kommt,
ſchreibt wohl die Vorgänge der Bühne vor. Aber wie ſicher ſind
alle dieſe Tierfiguren charakteriſiert und ihre Bewegungen ge=
ordnet
. Und was macht ſie ſelbſt, die gerade in der Groteske
unübertrefflich iſt, aus dieſem kollerigen Gockel für eine geiſt=
reiche
Figur tänzeriſcher, perſönlicher Geſtaltung. Hier iſt das
reife, aus techniſcher Beherrſchung, Intelligenz, muſikaliſcher und
künſtleriſcher Begabung geborene Werk einer durchgebildeten
Perſönlichkeit von ſo eigener Prägung, wie es ganz ſelten zu
ſehen iſt.
Das Strawinskyſche Stück ſcheint mir auch das für Ballett
ausgiebigſte und muſikaliſch wertvollſte der vier Einakter zu
bleißen.
Ich kann nicht unterlaſſen, Irene Scheinpflug größte
Anerkennung zu zollen für die Geſchicklichkeit, mit der ſie in
den ſeitherigen Aufführungen die in letzter Stunde übernommene
Rolle des Hahns durchgeführt hat, und für die reizende Art, wie
ſie heute die Katze darzuſtellen wußte. Die ſtrebſame Künſtlerin
itt vorwärts getan. v. HI.
hat in letzter Zeit ei

[ ][  ][ ]

Seite 4

Samstag den 5. November 1927

Nummen

Erklärungen des engliſchen Premiers.
Baldwin über den Völkerbund.
EP. London, 4. November.
Der engliſche Premierminiſter Baldwin be=
nutzte
die Gelegenheit ſeiner Teilmahme an der Zuſammentunft
der ſchottiſchen konſervativen Verbände in Edinbungh, um nicht
nur im Inzereſſe ſeiner Pariei und ſeiner Regierung im Hinblick
auf innerpoliuſche Angelegenheiten zu ſprechen, ſondern er
äußerte ſich auch in bemerkenswerter Weiſe über ſeine Stellung
zum Völkerbund. Wemn er ſich auch gegen die zu weitgehenden
Hoffnungen der Idealiſten wandte, ſo waren ſeine Worte doch
ein Signal für ſeine Parteianhänger, den Zie=
len
des Völkerbundes ein wärmeres Intereſſe
entgegenzubringen. Denn er wies darauf hin, daß der
Völbenbund langſam und ſicher an Stärke zunehme und den rich=
tigen
Weg gehe. Je mehr die Nationen Gelegenheit hätten, ſich
durch Zuſammenkünfte ihrer führenden Staatsmänner über ihre
gegenſeitigen Probleme klar zu werden und die Schwierigkeiten
ſchrittweiſe zu beſeitigen, um ſo ſtärder müſſe der Bund werden,
den man niemals als eine Einheit für ſich, ſondern als den Aus=
druck
des Lebens der Staaten anſehen ſolle. In dieſem Sinne
habe ſich Chamberlain Verdienſte um den Völkerbund erworben,
die in England noch nicht ganz verſtanden würden. Seine War=
mungen
ſeien im beſten Intereſſe des Völkeubundes erhoben wor=
den
. Hätter er nicht ſeine warnende Stimme erhoben, ſo beſtünde
immer ein Riſiko, daß die Idealiſten über das Ziel hinausſchie=
ßen
wünden. Das Provokoll vom Jahre 1924 enthielte die ſchwere
Gefahr, den Völkerbund in Parteien zu zerſplittern. In der
Abvüſtungsfvage müſſe auch inſofern ein Fortſchritt feſtgeſtellt
werden, als zunächſt einmal die gegenſätzlichen Auffaſſungen klar=
gelegt
worden ſeien, die nunmehr durch Erörterungen allmählich
beſeitigt werden könnten.
Auch auf innerpolitiſchem Gebiet waren die Erklärungen
Baldwins bemerkenswert, da er ſeiner Regievung das Verdienſt
zuſchreibt, Mehrausgaben ſtets vermieden zu haben, was bei
keiner anderen Regierung in dem Maße der Fall geweſen ſei.

Abeſſiniſcher Auftrag an Amerika zur Errich=
tung
eines Staudammes am Blauen Nil.
London, 4. November.
Die engliſche Preſſe iſt ſehr erregt über die Nachricht, daß
die abeſſiniſche Regierung einer amerikaniſchen Firma, der White

Engineering Company, den Auftrag erteilt hat, einen Staudamm
quer durch den Blauen Nil am Tſano=See im abeſſiniſchen Hoch=
land
zu errichten. Die Verhandlungen, die der abeſſiniſche Ge=
ſandte
in Waſhington, Dr. Wargnen Martin, geführt hat, gelten
jedenfalls als ſo gut wie abgeſchloſſen. Das Auswärtige Amt in
Waſhington ſoll das Projekt nicht vur genehmigt, ſondern auch
die Entſendung eines beſonderen Geſandten nach Abeſſinien zu=
geſagt
haben. Die Koſten des Projekts ſollen 20 Millionen Dol=
lar
betragen, die von der White Engineering Co. aufzubringen
ſind. Die Erregung in London iſt deswegen ſo groß, weil damit
die engliſchen Bemühungen um eine gleiche Konzeſſion durch die
Amerikaner aus dem Felde geſchlagen wurden.
Durch die abeſſiniſche Talſperre, die jetzt der engliſchen Kon=
trolle
entzogen wird, kann die Waſſerverſorgung des Sudaus
und Aegyptens erheblich in Mitleidenſchaft gezogen werden und
durch ihre Auswirkung vor allem die Baumtvollerzeugung dieſer
Gebiete. Die engliſchen Hoffnungen, durch eine engliſche Kon=
zeſſion
die Baumwollerzeugung im Sudan ſo zu entwichkeln, daß
damit die Vorherrſchaft der Amerikaner auf dem Baumwoll=
markt
gebrochen würde, ſind durch die Erteilung der Konzeſſion
an die Ameribaner nicht beſſer geworden. Die engliſche Preſſe
weiſt jetzt darauf hin, daß die Intereſſen Englands durch den
engliſch=abeſſiniſchen Vertrag von 1902 geſchützt ſind. Anderer=
ſeits
ſoll die abeſſiniſche Regierung ſich dahin ausgeſprochen
haben, daß ſie berechtigt ſei, Aufträge wie den ſoeben an Amerika
erteilen, zu pergeben, wann und wem ſie wolle.

Die engliſchen Intereſſen im Sudan.
EP. London, 4. November.
Obwohl in London noch keine Beſtätigung für die Richtig=
keit
der amerikaniſchen Meldung vorliegt, wonach die amerika=
niſche
Firma White mit Abeſſinien einen Vertrag zum Bau
eines Staudammes am Tſana=See abſchließen wolle, ſo hat dieſe
Nachricht doch ganz erhebliches Aufſehen erregt, da Englands
vitalſte Intereſſen im Sudan hierdurch betroffen werden. Es
liegt auch im Bereich der Möglichkeit, daß die Nachricht auf den
Gang der Verhandlungen zwiſchen dem ägyptiſchen Premier=
miniſter
und der engliſchen Regierung nicht ohne Einfluß bleibt,
da einer der bekannten, in dem Verhältnis zwiſchen England
und Aegypten reſervierten vier Punkte ſich mit den Beziehungen
zwiſchen Aegypten und dem Sudan, ſowie mit der Waſſerzufuhr
nach Aegypten befaßt. Die amtlichen Stellen laſſen daher heute
verlauten, daß man in London keineswegs beunpuhigt ſei. Man
glaube nicht, daß die abeſſiniſche Regierung einen derartigen
Vertrag eingehen könne, da durch das Abkommen vom Jahre
1902 die Verhältniſſe einwandfrei klargelegt ſeien. Der Kaiſer

Menelik habe ſich damals verpflichtet, daß irgendwel
werke über dem Blauen Nil am Tſang=See und e
dann errichtet werden könnten, wenn dies im Einverſtä,
der Regierung Englands oder des Sudans geſchehe.
niſche Regierung habe bisher in London noch keinn
unternommen, um die Zuſtimmung der engliſchen Reo=
einem
derartigen Projekt zu erhalten.
Die Lage in Litquen.
Das Verſagen der parlamentariſchen Demokrg
fasciſtiſche Regiment., Woldemaras Verfaſſunge
EP. Kowno, 4. N..
Nachdem in Litquen die parlamentariſche Demokr
der mangelnden Bildung der Bevölkerung nicht ans 39.
hat, ſtellt das ſasciſtiſche Regiment der kleinen M.
Tautininkai einen neuen Verſuch zur Selbſterwag
Das Haupt der ſeit dem 17. Dezember des Vorjahress
den Diktatur iſt Woldemaras, deſſen Regime ſich aun
auf das Offizierkorps und die Armee ſtützt, aber denm
iſt. Langwierige Unterſuchungen ergaben, daß der
Tauroggen von den Linksparteien ausging, und eine irn
ber eingeſetzte Außerordentliche Kommiſſion legte
niſſe ihrer Nachforſchungen in einem Protokoll nieder, 1
Aufſtand von einem geheimen Komitee zum Schutz
blil angezettelt und die Volltsſozialiſten und Sozialäue
bloßgeſtellt ſeien. In ſechs Wochen wurden insgeſamn.
ſonen verhaftet. Woldewaras benützte dieſen Vorfagl
Propaganda zur Verfaſſungsreviſion zu eröffnen. Dass
wird beſchränkt, die Legislaturperiode von drei auf fiin
verlängert, die Zahl der Abgeordneten von 25 auf 40 Un
und der Staatspräſident vom Volke für ſieben Jahry
Ein Mißtrauensvotum des Seim bedarf einer Dreiwnn
heit, kann aber eine Dimiſſion des Kabinetts, das nurn
ſidenten veranuwortlich iſt, nicht erzwvingen. Der Prö:
das Recht, Verordnungen wit Geſetzeskraft, zu erlafff
dieſe Verfaſſungsreviſion wird ein Referendum au
deſſen Dag noch nicht genau feſtgelegt iſt. Sämtliche P41
parteien haben den Boykott beſchloſſen und ihren
empfohlen, ſich am Reſerendum nicht zu beteiligen. Inn
Tagen wird allerdings von einem Kompromiß zwiſchch,
waras und dem Parlament geſprochen.

Die Geburt eines geſunden
Jungen zeigen an
Walter Küchler
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1927, nachm. 2½ Uhr, in der Schlosskirche statt.

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Zu Hause: Darmstadt: Sonntag, 13. November 1927.

Heute entſchlief ſanft nach langem, ſchweren
Leiden meine liebe Frau, unſre liebe Mutter,
Schwiegermutter, Großmutter, Schweſter, Schwä=
gerin
und Tante
Eliſabeth Speiſer
geb. Rauch
nach kurz vollendetem 59. Lebensjahr.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Speiſer
Anni Henze, geb. Speiſer
Fritz Henze.
Groß=Gerau, Darmſtädterſtr. 51, Darmſtadt, Lichten=
bergſtr
. 65, den 4. November 1927.
(17227
Die Beerdigung findet am Sonntag, den 6. November
1927, nachmitttags 4 Uhr, vom Trauerhauſe in Groß=
Gerau aus ſtatt.

Todes=Anzeige.
Schmerzerfüllt zeigen wir an, daß meine innigſt=
geliebte
Frau, unſere reuſorgende, gute Mutter,
Schwiegermutter, Großmutter, Schweſter, Schwägerin
und Tante
Frau
Eva Mathilde Steiermann
geb. Metzger
nach einem arbeitsreichen Leben ſanft entſchlafen iſt.
In tiefer Trauer:
Moſes Steiermann und Kinder.
Viblis, Berlin, Ludwigshafen, Mainz, Reinheim,
Fürfeld) Darmſtadt, den 3. November 1927, *29568
Die Beerdigung findet am Sonntag, den 6. November,
nachmittags 12½ Uhr, vom Trauerhauſe in Biblis au
ſtatt.

Nachruf.
Am 1. November verunglückte bei
Ausübung ſeines Berufes unſer lieber
Alter Herr
Dipl.=Ing.
Karl Plauth
Sieger in 16 Luftkämpfen.
Mit Plauth ſcheidet einer der Gründer
unſerer Gruppe, ein Vorbild als Kamerad
und ſelbſiloſer Mitarbeiter.
Akademiſche Fliegergruppe

17263)

Darmſtadt.

Dankſagung.
Kur-Paraffin-9

Für die unſerer lieben Verſtorbenen
noch nach dem Tode in ſo rühren=
der
Weiſe erwieſene Liebe und Ver=
ehrung
, ſowie Allen, welche der=
ſelben
die letzte Ehre und uns in
ſo reichem Maße Teilnahme er=
wieſen
haben, ſagen wir hiermit
herzlichen Dank.
(*29590
Im Namen der Hinterbliebenen:
Wilhelm Jungmann
Rechnungsrat i. R.
Darmftadt, 4. November 1927.

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AuFruf!
Die unterzeichneten Verbände rufen hiermit ſämt.A
Vereinigungen zwecks Teilnahme an einer
Gemeinsane
Toten-Gedenhfe
am 20. Novemb vorm. 11.30 auf dem Waldfriedhoffol
Es iſt uns ſehr daran gelegen, daß ſich auchſtn
nichtunterzeichneten Vereinigungen daran betelltln
Zu einer gemeinſamen Beſprechung wollen ſich 9i0e
alle Vertreter der Korporationen am 8. Noverfm
abends 8 Uhr im Gelben Zimmer des Fürſ!
ſaales, Grafenſtraße, einfinden.

Roth
Hauvorsitzender des
Gaues Darmstadt im
Hess. Sängerbund

Weyland
Reichsbanner
Schwarz-Rot-Gold
Ortsverein Darmstadt

Der

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Jephon

[ ][  ][ ]

mmer 307
uus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 5. November.
imuannt wurden: Am 11. Oktober: der Gendarmeriemeiſter Lud=
ner
zu Schotten zum Gendarmeriekommüiſſar; am 14. Ok=
Gendarmeriehauppwachtmeiſter Johann Dietrich zu Wöll=
wk
.i Weter Rieß zu Freienſteinau zu Gendarmeriemeiſtern, ſämt=
ächek
! Wirkung vom 1. Oktober 1927; am P. Oktober: der Kanzlei=
gebütziſchworg
Pfeffer in Lauterbach zum Kanzliſten bei dem Kreis=
gmt
ip 4urbach mit Wirkung vom 7. November 1927.
u=5bedigt iſt: Eine Lehrerſtelle für einen katholiſchen Lehrer an
4achule zu Lämmerſpiel, Kreis Offenbach. Geräumige Dienſt=
wohlſzu
ſtſt vorhanden und ſofort beziehbar.
=ſrmannt wurde der ſtellvertretende Direktor Herr Heinrich
Neris von der Darmſtädter und Nationalbank zum ordentlichen
Vorſſitsrritglied der hieſigen Hauptniederlaſſung dieſer Bank.
iu Schloßmuſeum finden in den Wintermonaten Führungen
zur mittags 11 und 11½ Uhr ſtatt.
eſiſches Landestheater Darmſtadt. Heute Samstag findet im
gleiuſnihmus die erſte Wiederholung der Komödie Ingeborg von
MRiz ſtat.
Aſzar Sonntag wird im Großen Haus Muſſoroſkys muſikaliſches
Folt9mu- Boris Godunow zum erſten Male gegeben. Heute, am
Seneralprobe, bleibt, mit Rückſicht auf das große Menſchen=
ſtund
die bedeutenden techniſchen Schwierigkeiten des Werkes,
ſö geſchloſſen.
Asſnntag, den 13. November, wird Verdis Aüda zum erſten
nalete wieſer Spielzeit aufgeführt; muſikaliſche Leitung: Mas
RuWlt.
Stivere Märchenſpiele in der Martinsgemeinde. Am Sonntag,
en Yuuwember ds. Js., abends 8 Uhr, bringt die Darmſtädter Spiel=
ha
Aißmeindehaus der Martinsgemeinde, Liebfrauenſtraße 6, einen
Näushtrbend. Zwei heitere Märchenſpiele Der Schweinehirt und
Pachlſel umd Glückskind von Walther Blachetta, die mit großem Eu=
g
ſſyder Darmſtädter Spielſchar in Magdebung, Kaſſel, Hersfeld,
Manugun., Offenbach und Darmſtadt aufgeführt wurden, werden auch
ſ0 Herzen erfreuen. Die Eintrittspreiſe ſind 60 Pfg., 80 Pfg
und 10 Karten ſind bei den Helferinnen der Gemeinde und bei
em Aütrwwalter, Herrn Keil, zu haben. Der Reingewimn fließt in
te ah des Kinchenbaufonds der Martinsgemeinde. Mögen viele kom=
uinen
:Kuig freuen.
raenmuſikaliſche Feier. In der Martinskirche wird am Mon=
9. Movember, abends 8 Uhr, als erſte kinchenmuſikaliſche Veran=
ſaltuntginn
es Winters eine Feier ſtattfinden, bei der die warhgenanntem
ſtche firken werden: Frau Konzertſängerin Aga Zeh, geb. Land=
pttelgr
. Kammermuſiker Andrege Solveelliſt des Landestheater=
rcheſttz
und Herr Organiſt Heinrich Landzettel. Es werden Kom=
oſituane
non Bach, Schütz, Walther, Gluck, Händel, Looatelli und
ſberl Bft. Darſtellung kommen. Sicherlich wird mit dieſem Feiern
ſielerfine FFreude bereitet und dankbare Andacht geweckt. Es ſteht zu
mofſentl.3 Der Beſuch den Leiſtungen der Künſtler entſpricht.
kſo=mationsfeier der evangeliſchen Gemeinden Darmſtadts. Am
5onnttzu drn 6. November, dem Reformationsfeſt, begeht der Zweig=
evehnt
wrſtadt des Evangeliſchen Buudes zuſammen mit dem Orts=
Uuuesrbautzlorngeliſcher Männervereinigungen in Darmſtadt und Beſſun=
ihe
Stadtkirche, abends 8 Uhr, eine Reformationsfeſtfeier für
lie Scunfiſchen. Dem Abend wird der Vorſitzende des Zweigvereins
armiſt les Evangeliſchen Bundes, Pfarrer Bergér, einleiten. Dann
vird A2rrektor der Brüderanſtalt Hephata bei Tveyſa, Pfarve Hap=
h
iſrer über: Der Liebesdienſt der männlichem Digkonie in der
Nircheli, Reformation‟. Daß gerade ein ſolches Thewa am Refor=
ſtotznt
behandelt wird, geſchieht um deſſentwillen, um aufzuzeigen,
3 ſuy tüven Kräften zum Volksaufbau wir der Reformatiom ver=
eim
.v: Abend wird von Herrn Stadtorganiſt Studienrat Born=
Mk 4,Fuge E=Moll von J. S. Bach durch den Geſang des Kir=
be
eins der Stadtkirche ihre muſibaliſche Weihe erhalten. Der
Het Fwi. Die Kollekte iſt für die männliche Diakonie beſtimmt.
Etrgedenkfeier 1927. Von dem Gedanken ausgehend, daß im
i m unſere Totzen alle uns ſonſt trennenden Gegenſätze ſchwei=
Iſ4, Eufen die in der Anzeige unterzeichnetem Vereinigungen zu
eilſamen Totengedenkfeier auf. Die Gedächtnisrede hat der
nentralſtelle zur Förderung der Volksbildung umd Jugend=
iſſen
, Herr Schulrat Haſſingen, ein bekannter Redner, über=
äilän
Lili Wickop, die am Sonntag, den 6. November, abends,
tſdes Volkschors ſingt, ſtammt aus der in Darmſtadt durch
ſturden Architekten an der Techniſchen Hochſchule bekannten
ißFop. Die Künſtlerin hat es verſtanden, ſich als Konzert=
B ſinen bedeutenden Namen zu evwerben, da ihrer Stimm=
Lutund eBkbedeutſam der feinſinnige, wohldurchdachte und warm
embütze Ausdruck gegenüberſteht. Ganz beſonders geſchätzt wird
alsätäpretin der Werke Bachs und Händels, und ſie wird in dem
Eum ert die wundervolle getragene Arie Care gelve aus Hän=
Altelante vortragen, und die jubelnde Arie Zu freien
We aus einer Hochzeitsgratulationskantate von Bach. Es
Eveniger bekannte Lieder von Franz Schubert und eine
he sneder von Joh. Brahms, von dieſem teils mit Klavier=
leit
!9 mrſehen, die zu altem Melodiegut treten, teils neu kom=
er
Volkschor ſingt Werke aus der Zeit der Romantiker und
olfstülfte Lieder aus alter Zeit.
lhhun. Die mit ganz beſonderem Beifall aufgenommene
re Hoheit die Tänzerin bleibt nur noch
rei M bis einſchließlich Montag, auf dem Spielplan. (Siehe
Inzeigdel

Gamstag, den 5. November 1927

Geite 5

Me
in ho

Geſellenprüfung Kerbſt 1923.

Im großen Saale des Städtiſchen Saalbaues fand geſrern nach=
mittag
die feierliche Ueberreichung der Geſellenbriefe an die im Herbſt
geprüften Lehrlinge des Darmſtädter Handwerks ſtatt. Es iſt eine
ſchöne und gute Uebung des Geſellenprüfungsausſchuſſes des Orts=
gewerbevereins
Darmſtadt, die Aushändigung der Zeugniſſe über die
beſtandene Prüfung, die ſie zum Gehilfen ſtempelt, in einer feierlichen
und eindringlichen Form vorzunehmen, die den jungen Leuten in der
Erinnerung haften bleibt. Iſt doch auch in unſerer Zeit, in der die
Jugend ihren Kampf um Selbſtändigkeit in immerhin über das Ziel
hinausſchiebender Form kämpft, die erſte erreichte Stufe zu dieſer
Selbſtändigkeit ein wichtiger und bedeutſamer Schritt ins Leben.
Der große Saal war dicht gefüllt. Neben den etwa 450 jungen Ge=
hilfen
waren viele ihrer Angehörigen erſchienen. Der Saalbau wau
mit Fahnen und Handwerkerzeichen und Enblemen feſtlich geſchmickt.
Unter den offiziellen Vertretern der Behörden und der handwerklichen
und induſtriellen Organiſationen ſah man die Herren Miniſterialrat
Wagner, Fabrikant May, Stadtbaurat Steinberger, Direk=
tor
Schüttler, Syndikus Dr. Kollbach, Stadtſchulrat Löſch=
Obermeiſter Krauß, Ehrenobermeiſter Schmuck, weiter viele Mei=
ſter
der verſchiedenen Handwerke.
Muſikvorträge des Städtiſchen Orcheſters unter Leitung des Herrn
Obermuſikmeiſters Hauske umrahmten die Feicr, die eingeleitet wurde
durch folgenden von Frl. Lieſel Müller gut geſprohenen, von Frau
Obermeſſter Krauß gedichteten Prolog:
Der Jugend!
Glückwunſch! Dir Jugend, zum heutigen Tag!
Nun mag kommen, was kommen mag.
Du Jugend, ſollſt heute die Reife erhalten,
Von nun an allein und ſicher zu walten,
Gin feſtes Glied im Handwerk zu ſein,
Das ſtellen wir heuute Dir nun anheim.
Die Induſtrie, ſie braucht gute Kraft,
Ohne Eure Hand die Maſchine nicht ſchafft.
Ihr ſeid Deutſchlands Zukunft,
Auf Euch wind man bauen.
Auf Euch ſoll das Alter mit Freude ſtets ſchauen
Wenn zufrieden und ſicher Ihr das Tagwerk vollbringt,
Stets guter Dinge, daß die Arbeit gelingt.
Selbſt in der Fremde, in fernen Gauen,
In Gedanken die Heimat, das Elternhaus, ſchauen,
Sollt allen Ihr zeigen, daß deutſche Hand.
Nur Gutes leiſtet, weit übers Land.
Wie Ihr es nun treibt, ſo wird es Euch geh’n,
Wir laſſen allein nun im Herbſtwind Euch ſteh’n.
Der Sturmwind wind braufen, ſeid tapfer und ſtark,
Ihr, Deutſchlands Zukunft, ſeid Deutſchlands Mauk!
Die Feſtanſprache namens des Geſellenprüfungsausſchuſſes hielt
Herr Obermeiſter Krauß. Er begrüßte herzlichſt die Vertreter der
Behörden, der Regierung, der Stadt, der Induſtrie und des Handwerks,
und begrüßte auch die Junggeſellen und Junggeſellinnen. Im Anſchluß
an den Prolog richtete er dann eindringliche und herzliche Worte an
die jungen Handwerker unter Vezugnahme auf den Herbſtſturm, dem ſie
nunmehr ausgeſetzt werden, um nun den Kampf mit dem Leben auf=
zunehmen
und zu beſtehen. Troſtworten ob der ſchweren, nun über=
ſtandenen
Lehrzeir folgten mahnende und hoffnungsreiche für die Zu=
kunft
, die ſich ihnen nun eröffnet und zu der ar ihnen von Herzen Glück
wünſchte. Mit dem Mahnſpruch Funge, werde ein Mann!
und einem dreifachen Hoch auf das deutſche Handwerk ſchloß Nedner,
Die Feſtverſammlung ſang das Deutſchlandlied.
Mahnworte herzlicher und eindringlicher Art richtete auch Ehren=
obermeiſter
Schmuck an die Junghandwerker im Namen der Hand=
werkskammer
. Seine Mahnung richtete ſich beſonders darauf, die
Jungen mögen ſich darüber klar ſein, daß das, was ſie bis heute gelernt
haben, mir das ABC. des Handwerks ſei, die Grundlage, auf der nun=

Große
Auswahl

Modische

Ofrümpfe
Handschuhe
Schlupfhosen
Otrickwaren

Veste
Quälitäten

Carl Schürmann & Co.

lene Künſtlerhilfe 1927. Wie in den letzten Jahren, werden
uch heützyſta atlich genehmigte Lotterien Kümſtlerhilfe 1997 in Darm=
Nadt, Atz, Gießen von heute bis Weihnachten vertrieben. Die Künſt
erhilfeK lin mit ſtaatlichem Mitteln vom Landesamt ſür das Bildungs=
weſen
GkurEhtetes Untermihmen, das der mit der wirtſchaftlichen Not
mer K4 Ungenden heſſiſchen Künſtlerſchaft einen beſcheidenen Ertrag
füir ihri zſtgeriſches Schaffen ſichern will. Die Gewinne beſtehem in
Rmſtwcte, Die von bebürftigen Künſtlern angekauft werden, ſo zwar,
daß deult üumte Lotterig=Ertrag in den Gewinnm aufgeht bzw. den
Runſtlenimmte kommt. Die Loſe ſind bereits ausgegeben. Die Ziehung
er Lotzctn ſt auf den 19. Dezember feſtgeſttzt. Der Vertrieb der Loſe
Pfolgt W Kollekteur, nur durch die uneigennützige Werbetätigkeit für
iereſſierter Kreiſe. Er iſt dahn auf die Förderung durch
Verwaltungen, Bildungsanſtalten, Aemter, Vereine uſw.
Ma ße angewieſen, um die hiermit höflich und ſehr ergeben
gek
. Als Ergänzung der Lotterien finden in den drei Städten
Beihnadunſſtellungen ſtatt: in Darmſtadt wie ſeithn im Kunſtverein
en Rhähr, die bei freiem Eintritt und niedrig gehaltenen Preiſen
Eoem Gcfeund Gelegenheit bieten, ein originales Kunſtweſrk zu er=
werben
. 9
*Dris. Am 11. November, vorm. 8 Uhr, findet in Darmſtadt
W8 oer großen Heſſiſchen Landwirtſchaftslotterie ſtatt, wozu
mäMkureſ en Eintritt hat. Für dieſe nächſte Heſſiſche Lotterie ſind
Mark überall zu haben und verweiſen wir unſere Leſer
ſearrte in unſerer Zeitung.

Kädie

Vapeten/ Linoleun
Groß= und Kleinverkauf
Ig. Zornege
vorm. Frankfurter Tapetenſabrif
Schleiermacherſtraße 2123 (am Gericht

mehr weitergebaut werden miiſſe, wenn der Konkurrenzkampf des
Lebens beſtanden werden ſoll, und wenn das deutſche Handwerk in die
Lage kommen ſoll, Qualitätsarbeit zu leiſten. Das aber ſei eie Lebens=
notwendigkeit
. Sport und Verowügen, die heute einen viel zu breiten
Raum im Leben der Jugend einnehmen, dürſen nicht hindern am eifri=
gen
Weſterlernen, damit in abſehbarer Zeit auch die Meiſter=
prüfung
beſtanden werde. Mit einem herzlichen Glückauf für den fer=
neren
Lebensweg ſchloß Redner.
Namens der Miniſterialabteilung für Bauweſen ſprach Herr Mi=
niſterialrat
Wagner Dank für die Einladung aus und verbreitete
ſich über die Bedeutung des Handwerks im heutigen Wirtſchaftsleben
Deutſchlands. Deutſchland kann in Zukunſt nur beſtehen, wenn es vor=
bildliche
Arbeit leiſte, die den Völkern, die es knebeln, die Ueberzeugung
einimpfen muß, daß deutſche Qualitätsapbeit nicht zu entbehren ſei. Die
Grundlagen dazu muß das deutſche Handwerk bringen. Mögen die
Junggeſellen und =geſellinnen zunächſt die Genugtuung empfinden, daß
ſie Gutes geleiſtet haben, mögen ſie aber ſich der Notwendigkeit nicht
derſchließen, nunmehr eifrig und emſig zu arbeiten, bis auch der Meiſter=
titel
erreicht ſei.
Herr Stadtſchulrat Löſch dankte namens der Stadt und beſon=
ders
des Herrn Oberbürgermeiſters für die Einladung und ſprach die
herzlichſten Glückwünſche zu den beſtandenen Prüfungen aus.
Namens der Induſtriellen=Vereinigung ſprach Herr Fabrikant May
die herzliehſten Glückhwünſche den Junggeſellen und egeſellinnen aus.
Er richtete ſich dann beſonders an die Junghandwerker, die ſich der In=
duſtrie
widmen wollen, und betonte auch ſeinerſeits die Bedeutung der
Qualitätsarbeit und in Verbindung damit die Ratzionaliſierung. Die letz=
tere
ſei allgemein anerkannt, die Notwendigkeit, Qualitätsarbeit zu lei=
ſten
, bedarf noch ernſter Vertiefung. Man darf und ſoll ſich nicht tröſten
oder begnügen mit der geringen Aufwärtsentwickelung der deutſchen
Wirtſchaft. Wir müſſen über den Inlandsbedarf hinaus zum ſtarken
Export kommen, weil wir uns nicht allein ernähren können. Wollen
wir aber die Konkurrenz mit den anderen Exportländern beſtehen, kann
uns das nur gelingen, die Qualität unſerer Erzeugniſſe ſo zu ſteigern,
daß ſie beſſer ſind als andere. Schließend rief Redner den Junghand=
werkern
ein herzliches Glück auf! zu.
Herr Oberingenieur Göbel ſprach Glückwünſche namens der Ma=
ſchinen
= und Holzinduſtrie aus und beſprach kurz die aus dieſen In=
duſtrien
ausgeſtellten Geſellenprüfungsarbeiten. In ſeiner Schluß=
anſprache
ſprach Herr Obermeiſter Krauß allen Mitgliedern des Prü=
fungsausſchuſſes
Dank für die geleiſtete Mitarbeit aus, beſonders Herrn
Fabrikant Emnil Schenck, der leider durch Krankheit am Erſcheinen ver=
hindert
iſt. Daran ſchloſſen ſich noch kurze Glückwunſchanſprachen der

Ueuef ehe eſehe el
briefe überreicht. Ein fröhlicher Feſtmarſch beſchloß die Feier.
Der Zahl nach verteilen ſich die jungen Gehilfen auf nachſtehende Hand=
werke
: Es beſtanden: 28 Schneiderinnen, 3 Putzmacherinnen, 2 Weiß=
näherinnen
, 13 Schneider, 9 Friſeure, 3 Kupferſchmiede, 8 Buchbinder,
1 Orthopäd. Mechaniker, 2 Buchdrucker, 1 Schriftſetzer, 11 Polſterer und

Vortrag. Am Montag, den 7. November, abends 8 Uhr, ſpricht
Frau Herta Noebe=Reichel, Freiburg, im Fürſtenſaal über das Thema:
Lebensfreude, ihre Erlangung, Erhaltung und Auswirkung‟. Der
Vortrag, der ſich beſonders an die Frau wendet, verſpricht einen wert=
vollen
Abend. Aus dem Leben gegriffen, an Hand von wiſſen=
ſchaftlichen
und praktiſchen Erkenntniſſen und Erfahrungen wird Frau
H. N.=R. jeder Frau die Möglichkeit nachweiſen, ihr Leben freudig zu
geſtalten, zum Vorteil für Beruf, Haus und Familie. Sie zeigt neue
Wege, Geſundheit und Kraft zu gewinnen, um dem Leben ſeine Schätze
abzuringen, es bewußt zu durchleben und zur Harmonie zu gelangen,
Hausfrauenbund. Der Vorſtand ſpricht die dringende Bitte aus,
daß ſich an den Veranſtaltungen am Dienstag, den 8. November, mög=
lichſt
viele unſerer Mitglieder beteiligen mögen. Der Zweck einer ſolchen
Tagung iſt ja doch, daß ſich die Mitglieder der verſchiedenen Schweſter=
vereine
kennen lernen und Meinungsaustauſch pflegen können.

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Drittes Vereinskonzert des Volkschors Darmſtadt e. V. am Sonn=
tag
, den 6. Nobember 1927, abends 8 Uhr, im Städtiſchen Saalbau zu
Darmſtadt. Das Auftreten von Fräulein Lili Wickop, Konzertſängerin
aus Berlin, intereſſiert die muſitaliſchen Kreiſe Darmſtadts lebhaft, da
die junge, aus unſerer Stadt ſtammende Künſtlerin, ſeit ihrem letzten
Auftveten in Darmſtadt ſich den Ruf als vorzügliche Konzertſängerin
von Berlin aus erworben hat. Sie ſingt Werke von Bach, Händel, Schu=
bert
und Brahms. Die Chordarbietungen ſchließen ſich ſtiliſtiſch den
Sologeſängen an. (Siehe Anzeige.)
Zum Vortrag Kaplan Fahſel: Ehe und Eros. Immer iſt es
ein Ereigmis für eine Stadt, wenn Kaplan Fahſel ſpricht. Und ſein
Vortrag iſt für viele Tauſende nicht nur ein Genuß, ſondern divekt eint
Erlebnis. Nie gehörte Sprachfertigkeit, verbunden mit ſeltener Formen=
ſchönheit
, die das Abſtrakte anſchaulich, das Sinnliche abſtrakt und ſelbſt
das Heikle mit Taktgefühl philoſophiſch anzuordnen weiß, iſt Kaplan
Fahſel eigen. Darum verſäume niemand, dieſen gottbegnadeten Redner
zu hören und andere auf dieſes beſondere Ereignis aufmerkſam zu
machen.

binder und Maler, 25 Elektroinſtallateure. 5 Nagner, 11 Sattler,
79 aus der Induſtrie.
In den oberen und Nebeuräumen waren die Geſellenſtücke, die
Prüfungsarbeiten in reicher Fülle ausgeſtellt. Die Ausſtellung
gab einen guten Ueberblick über die geleiſtete Arbeit und zeugte faſt
durchweg von einem erfreulich hohen Stand der zeitgemäßen Hand=
werksleiſtungen
, wofür auch die Tatſache ſprach, daß eine erhebliche An=
zahl
der Junggeſellen mit Auszeichnung beſtanden hat, was beſonders
in der Gruppe Induſtrie, aber auch imn verſchiedenen Handwerken, mit
ſchönen Prämien belohnt wurde.

Griechiſche Kulturſtätten in Kleinaſien.
Unter dieſem Titel fand dieſer Tage im Deutſchem Offizier=
bund
in Darmſtadt ein Vortrag des bekanntem Mitarbeiters des
D. T., Heurn Major a. D. Krauße diAvis ſtatt. Der Redner
hat ſich durch eingehende kulturgeſchichtliche Studien hervornagende theo=
retiſche
Kenntniſſe angeeignet und ſich auf Grund weiter Reiſen nach
verſchiedenen Teilen Afrikas, insbeſondere den mauriſchen Gebieten am
Mittolmeer, mach der Türkei und der Valkan=Halbinſel, über die ja
umſere Leſer durch beſondere Aufſätze großenteils unternichtet ſind, auch
einen praktiſchen vergleichenden Ueberblick verſchafft. So konnte er an
Hand vorzüglicher, ſellſtaufgenommener Lichtbilder dem Zuhörer in
einer kwappem Stunde einen Begriff davon geben, welche Ueberreſte und
Zeugen altgriechiſcher Kultur an den wichtigſtem Orten Kleimaſiens noch
vorhanden ſind, und in welchem Zuſtande ſie ſich jetzt befinden. Von
den neueren raſſengeſchichtlichen Feſtſtellungen ausgehend, ſprach der
Nedner zunächſt über die Entſtehung der Kultunen, die auch in den öſt=
lichen
Mittelmeerländern immer dann erfolgten, wenn aus dem Norden
Eurovas einwandernde Volksſtämme ſich als Hernen in einer Landſchaft
ſeßhaft machten. In der erſtem Zeit waren ſie dann regelmäßig ge=
zwungen
, zur Befeſtigung ihrer Herrſchaft faſt ununterbrochene Kämpfe
zu führen. Waren die größten Gefahren vorüber, ſo entſtanden überall
herrliche Kunſtſchöpfungen, vor derem Ueberreſtew wir heute noch be=
wundernd
ſtehen, um ſo mehr wohl, als unſere um einen neuen Auf=
ſchwung
ringende Zeit in der praktiſchem Einfachheit und wahrhaft vor=
uehmen
Form der Bauten wie auch in der Reinheit und Schönheit der
Farben, mit denen ſie geſchmückt waren, nichts nur annähernd Gleich=
wertiges
aufzuweiſen hat. Mit dem Verſiegen des wordiſchem Blutes
infolge mangelnder Vermehrung der Menſchen der Obevſchichten waren
dieſe Kulturen nach einigen Jahrhunderten alle dem Untengang geweiht.
Ehe unzählige, einander ablöſende Eroberungen gſiatiſcher Völkerſchaf=
ten
der hohen, von uns gewöhnlich ſchlechthin als griechiſch bezeich=
neten
Geſittung ein Ende bereiteten, erfolgte oft noch eine wundervolle
Machblüte, wie wir ſie z. B. im Hellenismus kenmen. Eine Nachblüte,
deren Früchte nicht die Merkmale jener großartigen, felbſtverſtändlichen
Einfachbeit zeigen, die ſich aber doch in einer, wenn auch mehr ſpiele=
riſchen
Schönheit, etwa den joniſchen und korinthiſchen Säulenkapitälen,
offenbart. Gute Bilder der Ausgrabumgsſtätten in Haliearnaß, Milet,
Priene, Eoheſus, Smhrng, Pergamon und anderen Orten und einiger
Anſichten kulturgeſchichtlich intereſſanter, noch in Gebrauch beſindlicher
Bauten Konſtantinepels ergänzten die Ausführungen, für die Herrn
Krauße d’Avis reicher Beifall dankte.
Dr. W. K.

Weltfpartag und Sparkaſſe. Aus Anlaß des am 31. Oktober 1927
ſtattgefundenen Weltſpartages hatte auch die Städtiſche Spar=
kaſſe
in Darmſtadt eine Werbcaktion für den Spargedanken
durchgeführt. Es darf feſtgeſtellt werdem, daß dieſe Werbeaktion von be=
ſonderem
Erfolg begleitet geweſen iſt. Die Summe der Einlagen auf
Sparlücher betrug an dieſem Tage 118 174,54 Mk. Abgehoben wurden
am gleichen Tage 45 929 66 Mk., ſo daß ſich ein Einlagenüber=
ſchuß
von 72 244,88 Mk. ergab. Das Geſamtergebnis des Monats
Oltober 19A7 iſt folgendes: Spareinlagen in 5887 Poſten zuſammen
919 430,86 Mk. Abbebungen in 3171 Poſten zuſammen 662 781,07 Mk.
Einlagenüberſchuß 256 649,79 Mk. Die Zahl der im Monat Oktober 1927
neu ausgeſtellten Sparbücher beträgt 465. Die Geſamtzahl der Sparer
betrug am 1. November 1927 23 320, die Geſamtſumme der Spargut=
haben
11 385 500 Mk. Bei dieſer Summe iſt zu beachten, daß es ſich um
reine Spareinlagen handelt, und daß die Spareinlagen auf Sonderkon=
ten
und Sch=ckonten hierin nicht enthalten ſind.

Oonr ddithns Hrauift su Onstaanin

Maizn

Als Tamin

[ ][  ][ ]

Seite 6

Samstag, den 5. November 1927

Nummer

Der Wohnungsbau im Jahre 1928.

Seit mehreren Jahren erleben wir das Schauſpiel, daß ſich die
maßgebenden Stellen des Reichstages und des Landtages erſt ſehr ſpät
über die Maßnahmen zur Behebung der Wohnungsnot entſcheiden. Die
notwendigen Beſchlüſſe können erſt mitten im Sommer in die Tat um=
geſetzt
werden. Wenn im Frühjahr 1928 wieder mit dem Wohnungsbau
begonnen werden ſoll, der jetzt ſo kläglich ins Stocken geraten iſt, dann
müßten die notwendigen Entſcheidungen und Beſchlüſſe jetzt ſchon für
das Jahr 1928 vorliegen.
Anſcheinend iſt man in den Parlamenten doch nicht ſo ganz über
die Notwendigkeit des Wohnungsbaues unterrichtet. Die Städte und
Gemeinden, die nun einmal als Träger der Wohnungswirtſchaft auf=
treten
müſſen, ſind überall am Ende ihrer Kraft. Sie haben ſich faſt
allenthalben durch den Wohnungsbau außerordentlich ſchwer belgſtet und
ſtehen heute alle miteinander vor der Tatſache, daß ſie nicht im Stande
ſind, weitere Mittel für den Woynungsbau aufzuwenden. In allen
maßgebenden Stellen iſt man ſich darüber einig, daß die Hauszinsſteuer
in größerem Maße für den Wohnungsbau verwendet werden ſollte wie
bischer. Alle Miniſter und die Vertreter der Wirtſchaft predigen überall
Sparſamkeit, alle widerraten die Aufnahme von Auslandskapital, aber
keiner ſagt, woher die Mittel für den Wohnungsbau genommen werden
ſollem. Keiner wird ſich ſcheinbar darüber klar, was geſchieht, wenn der
Wohnungsbau ins Stocken gerät und die Bautätigkeit darniederliegt.
Keiner von den ſieben Weiſen kann ein Mittel angeben, wie den augen=
blicklich
bedrohlichen Schwierigkeiten in der Finanzierung des
Wohnungsbaues begegnet werden kann. Von dem Wohnungsban 1928
hört man ſchon gar nichts. Im Vorjahre hat das Reich 200 Millionen
Mark als Zwiſchenkvedit bewilligt. Ein großer Teil dieſes Betrages iſt
aber für andere Zwecke verwendet worden. Heute iſt es dringende Auf=
gabe
des Reiches und der Länder, wiederum große, ausreichende und
langfriſtige Kredite bereitzuſtellen, wenn nicht der Wohnungsbau in den
nächſtem Wochen eingeſtellt werden ſoll. Ein plötzliches Stocken der
Wohnungsbautätigkeit würde zu ähnlichen Kalamitäten wie im Jahre
1925 führen und erneute Arbeitsloſigkeit zur Folge haben. Der Städte=
tag
hat in der letzten Sitzung ſeines Wohnungsausſchuſſes in Stutt=
gart
am 5. September 1927, alſo zu einer Zeit, in der die Finanz=
lage
immerhin noch beſſer war wie heute, folgende Reſolution ange=
nommen
:
Alle Bemühungen der Städte, den vorhandenen Wohnungsbedauf
durch Neubau von Wohnungen zu decken, haben auch in dieſem Jahre

nicht zu einer erheblichen Beſſerung der Verhälmiſſe am Wohnungs=
markt
führen können. Die ſeitens des Städtetages wiederholt mit gro=
ßer
Eindringlichkeit erhobene Forderung nach Aufſtellung eines Woh=
nungsbau
= und Wohnungsfinanzierungsplanes iſt noch immer uner=
füllt
geblieben. Daher iſt es bedquerlicher Weiſe nicht gelungen, zu
einer Stabiliſierung der Wohnungsbautänigkeit zu gelangen. Um ſo
notwendiger erſcheint die ſchleunige Feſtlegung eines umfaſſenden
Planes zur Ueberwindung der gegenwärtigen Wohnungsnot. Um die
ſerienweiſe Herſtellung von billigen Kleinwohnungen für die breiten
Schichten der Bevölkerung zu fördern, ſind die im Gange befindlichen
Maßnahmen zur Rationaliſierung der Bauweiſe mit allen Mitteln zu
unterſtützen.
Der private Kapitalmarkt hat ſeine für dieſes Jahr auf dem Ge=
biete
der Wohnungsbaufinanzierung mit großer Beſtimmtheit gemach=
ten
Vorausſagen nicht einhalten können. Die gegenwärtigen Schwierig=
keiten
der Wohnungsbaufinanzierung können nur durch eine verſtärkte
Zuleitung der am ausländiſchen Kapitalmarkt verfügbaren Geldbeträge
für den Wohnungsbau überwunden werden. Die Sparkaſſen ſind in
erheblichem Umfange als Geldgeber für den Hypothekenmarkt aufge=
treten
. Daneben müſſen alle irgendwvie verfügbaren Kapitalien, insbe=
ſondere
auch der Träger der ſozialen Verſicherung, dem Wohnungsbar=
zugeleitet
werden. Dem Ausbau des Pfandbriefmarkdes, insbeſondere
der Erleichterung des Pfandbriefumlaufes, iſt beſondere Aufmerkſamkeit
zu widmen. Nach wie vor erblickt der Städtetag in einer endgültigen
und planmäßigen Regelung der Geländeentſchuldungsſteuer die Vor=
ausſetzung
für eine raſche Beſeitigung der Wohnungsnot. Er empfiehlt
erneut ſeinen wiederholt erhobenen Vorſchlag, die Gebäudeentſchul=
dungsſteuern
in eine feſte Amortiſation und ablösbave Rente umzu=
wandeln
. Der Bereitſtellung von Mitteln für den Wohnungsbau iſt
die gleiche volkswvirtſchaftliche Bedeutung beizumeſſen, wie dem Aufbau
anderer Teile der deutſchen Wirtſchaft. Von der Bevatungsſtelle für
Auslandsanleihen muß gefordert werden, daß ſie angeſichts der gegen=
wärtigen
Kriſe in der Wohnungsbaufinanzierung ihre bisher erhobe=
nen
Bedenken gegen die Zulaſſung von Wohnungsbquanleihen im Aus=
lande
zurückſtellt.
Hinzuzufügem iſt lediglich die Fonderung, daß die Vorſchläge für
die Fimanzierung des Wohnungsbaues 1928 und die Bereitſtellung ent=
ſprechender
Mittel umgehend zu geſchehen hat, wenn nicht wiederum
die beſten Monate im Jahre 1928 mutzlos verſtreichen ſollen.

Mozart=Verein. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die
Revuc am Samstag, den 5. Nobember, pünktlich 8 Uhr beginnt. Wer
die Garderobenverhältwiſſe im Saalba kennt, kommt frühzeitig. Ge=
ſellſchaftsanzug
ſelbſtverſtändlich.
Wer iſt der Hexer? Dieſe Frage beantwortet der Berliner
Lokal=Anzeiger vom 27. Mai 1927 wie folgt: Wer iſt der
Hexer? Dieſe Frage peinigt unſer Blut. In der Zwiſchenpauſe wer=
den
Wetten darüber abgeſchloſſen. Pfiffig gemacht, mit allen Span=
nungsreizen
und Ueberraſchungen und auch mit Humor papriziert.
Zurzeit der größte Londoner Publikumserfolg.
Den Vorzug hat das Stück, daß es ſowohl dem Regiſſeur, wie den
Darſtellern Gelegenheit gibt, ihr Können zu zeigen. Und das wollen
wir, bitte, nicht unterſchätzen. F. 8s. Die Voſſiſche Zei=
tung‟
: Ein einzigartiger ſpannender Kriminalreißer. Vier Akte voll
raffiniert geſteigerter Wirkungen, robuſter Effekte, mit viel Humor,
In der Pauſe ſtürzen vornehm reſervierte Herren aufeinander zu,
ſtille, ſanfte Damen erheben ihre Stimmen zu erregter Rede; auf der
Galerie brauſt am lauteſten die Schlacht der Meinungen. Es ballen
ſich die Gruppen der Wettenden. Wallace ſteigert die Spannungen
ſeines Stückes bis an die Grenzen des Erlaubten. Sehr ſtarker
Beifall ein Erfolg! H. L. Berliner Tageblatt‟
Ein Kriminalſtück mit der ſpannenden Frage: Wer iſt hier derjenige
wvelcher? Erſtens: Gänſehaut plus Komik. Zweitens: Feſſelnder
Blick in die dramatiſche Zukunft. Die Leute dankten durch Klatſchen
und Lachen für angenehmes Gruſeln. Kerr. Der Hexer wird
Dienstag, den 8. November im Orpheum erſtaufge=
führt
, und zwar mit einer hervorragenden Berliner
Beſetzung, darunter u. a. Hans Mierendorff, der be=
kannte
Filmdarſteller (Leſſing=Theater). Weitere Mittei=
lungen
folgen. (Siehe heutige Anzeigen.)
LPD. Brieftelegramme im Verkehr mit Luxemburg. Seit 1. November
werden zwiſchen Deutſchland und Luxemburg Brieftelegramme ausge=
tauſcht
. Die Gebühr beträgt 50 v. H. der Gebühr für ein gewöhnliches
Telegramm; dabei iſt eine Mindeſtgebühr für 20 Wörter zu entrichten.
Die Brieftelegramme müſſen vor der Anſchrift den gebührenpflichtigen
Vermerk L.T. tragen. Zugelaſſen ſind abgekürzte Anſchriften, die
Vorausbezahlung der Antwort und die beſondeven Vermerke Poſt=
lagernd
, Telegraphenlagernd und Bahnlagernd‟. Eine Gebühren=
erſtattung
findet im keinem Fall ſtatt; im übrigen gelten dieſelben Be=
dingungen
wie für Brieftelegramme des innerdeutſchen Verkehrs. Nähere
Auskunft erteilen die Verkehrsanſtalten.
Polizeibericht. Im Laufe des geſtrigen Nachmittags wurde hier
in 5 Wohnungem, deren Inhaber vorüibergehend abweſend waren, mit=
telſt
Nachſchlüſſels eingebvochen. Die heimgeſuchten Wohnungen befindem
ſich in der Heidelberger=, Hindenburg=, Kaſino= und Friedrichſtraße. Der
Täter, der es anſcheinend nur auf Bargeld abgeſehen hatte, entwendete
außer 30 Mark nur eine goldene Damenuhr, ein Taſchen= und ein feſt=
ſtehendes
Meſſer. Silberne Eßbeſtecke, ſonſtige Silbergegenſtände und
Schnuckſtücke, die er hätte an ſich nehmen können, ließ er unberührt.
Die entwendete Uhr iſt mit Sprungdeckel verſehen, der in der Mitte eine
kleino kreisförmige Oeffnung zum Wbleſen, der Uhrzeit hat. Am
1. 11. N7 wurde in der Fuchsſtraße, auch in den Mittagsſtunden, ein
Embruch verübt, wobei der Täter im Gegenſatz zu den vorgenanntem
Dießſtählen nachſtehend aufgeführte Schmuckſtücke entwendete: Ein gol=
denes
Medaillon, längliche Form, ohne Verzierung, Kette mit großen
runden Gliedern, eine goldene Damenarmbanduhr mit ſchwarzen Zei=
gern
(die Zahl 12 auf dem Zifferblatt iſt ror) und ein goldenes Damen=
armband
. An dem Armband befindet ſich ein Medaillon mit einem Bril=
lanten
. In dem Medaillon ſind zwei Mädchenbildniſſe. Perſonen, die
ſachdienliche Angaben zur Aufklärung der Diebſtähle machen können,
werden gebeten, der Kriminalabteilung, Zimmer 4, Nachricht zu geben.
Auf Grund von Ausſchreiben wurden feſtgenommen: der Reichsbahn=
Oberſekretär Ernſt Gensheimer aus Landau wegem Vergehens im Amt,
der Arbeiter Franz Dienſt aus Guntersblum, der Arbeiter Franz Kaſter
aus Kaiſerslautern und der Hilfsarbeiter Franz Rathgeb aus Waſſeral=
fingen
.

Jagdwaffenpäſſe.

Nach dem Geſetz über die Abänderung der Jagdwaffenpaßverord=
nung
und den Stempel für Jagdwaffenpäſſe vom 14. Oktober 1927
werden jetzt von den Kreisämtern außer den ſeither ſchon erhältlichen
Jahresjagdwaffenpäſſen mit Gültigkeitsdauer von einem Jahr ( Jahres=
päſſe
), auch ſogenannte Tagesjagdwaffenpäſſe für drei un=
mittelbar
aufeinanderfolgende Tage (Tagespäſſe) ſowie Wochen=
jagdwaffenpäſſe
für ſieben unmittelbar aufeinanderfolgende
Tage (Wochenpäſſe) ausgeſtellt. Letztere, die ſeither auf ſolche Per=
ſonen
beſchränkt waren, die im Volksſtaat Heſſen weder Wohnſitz noch
dauernden Aufenthalt hatten, können nunmehr allgemein ausgegeben
werden. Auch vor Erteilung der Tages= und Wochenpäſſe iſt wie
bei den Jahrespäſſen in der Regel zu prüfen, ob Verſagungsgründe
vorliegen. Zur Vermeidung von Verzögerungen empfiehlt es ſich, wenn.
Intereſſenten bei der Antragſtellung ein von der Ortspolizeibehörde
ihres Wohnorts ausgeſtelltes Leumundszeugnis vorlegen. Dagegen iſt
ein Lichtbild für Tages= und Wochenpäſſe, im Gegenſatz zu den Jahres=
päſſen
, nicht erforderlich. Die Stempelabgaben betragen für den
Jahrespaß 50. RM., für den Wochenpaß 10. RM. und für den
Tagespaß 5. RM.

*Bezirksſchöffengericht.
p. 1. Zwei junge Leute von hier machten am 7. Jum d. J.
(3. Pfingſtfeiertag) eine Autotour nach Seeheim, wo ſie einkehrten. Am
Nebentiſch ſaßen Studenten mit Damen. Es wurde getanzt. Aus
geringfügiger Urſache kam es zum Streit, auch eine Forderung wurde
ausgerichtet. Die beiden Angeklagten hatten einige Flaſchen Wein ge=
trunken
. Nach der Anklage ſoll gegen einen der Studenten ein Schlag
ins Geſicht gefuhrt worden ſein, der das rechte Auge erheblich verletzte.
So entwickelte ſich eine Schlägerei, bis die Gendarmerie kam und die
Namen der Beteiligten feſtſtellte.
Aus der Beweisaufnahme ergibt ſich, daß auf die Studenten bezüg=
liche
Sticheleien von dem Nebentiſch aus fielen. Der ärztliche Befund
beſtätigt die Angaben des Verletzten, das Auge war ſtark gerötet, der
Schlag mrit Gewalt geführt. Dauernder Schaden iſt nicht eingetreten.
Der Sachverſtändige eractet, der Schlag nach dem Auge müſſe mit der
Fauſt geführt worden ſein.
Der Strafantrag geht an Stelle einer an ſich verwirkten Gefängnis=
ſtrafe
von je 1 Monat auf eine Geldſtrafe von je 200 Mk.
Das Urteil erkennt auf Geldſtrafen von je
100 Mark.
2. Wegen ſchwverer Kuppelei iſt ein Ehepaar vom Lande angeklagt:
es leugnet jede Vorſchubleiſtung. Der Ehemann erhält 1 Mo=
nat
, die Ehefrau 3 Monate Gefängnis. Strafmildernd
wurden die Verhältniſſe berückſichtigt. Eine Hauptſchuld tragen auch
die Töchter des verurteilten Ehepaares.
3. Wegen Zuwiderhandlung gegen 8 6 des Geſetzes, betr. den Ver=
rat
militäriſcher Geheimniſſe, hat ſich ein früherer Polizeileutnant zu
verantworten. Er ſoll im Mai 1925 im beſetzten Gebiet verbotene Be=
ziehungen
angeknüpft haben.
Das Urteil erkennt auf 1 Jahr 6 Monate Ge=
fängnis
, abzüglich 6 Monate Unterſuchungshaft.

Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landesthe=u
Großes Haus.
Sonntag, den 6. November, 18 Uhr, Ende 22 Uhr. 0 4.
erſten Male: Boris Godunow muſiene
Volksdrama von M. Muſſorgſkij. Preiſe: 1.20 bis:
Montag, den 7. November: Keine Vorſtellung
Dienstag, den 8. November, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. 4 5.,
verkaufte Braut, Oper von Smetana.
1 bis 10 M.
Mittwoch, den 9. November, 19½ Uhr, Ende nach 23 Uhß.
ſchloſſene Vorſtellung für das Gewerkſchaftskartell::
ris Godunow, Kein Kartenverkauf.
Donnerstag, den 10. November, 19½ Uhr, Ende gegen 79
K 5 (Bühnenvolksbund). Das Käthchen voni
bronn, großes hiſtoriſches Ritterſchauſpiel von1
Preiſe: 1 bis 10 M.
Freitag, den 11, November: Keine Vorſtellung.
Samstag, den 12. November, 19 Uhr, Ende 22 Uhr. T. 4
vorſtellung). Zum erſten Male: Schinderhamn
Schauſpiel von Carl Zuckmayer. Preiſe: 1 bis 10
Sonntag, den 13. November, 18½ Uhr, Ende 22 Uhr.,
Aüda, Oper von Verdi. Preiſe: 1.20 bis 12 MM
Kleines Haus.
Sorntag, den 6. November, 19½ Uhr, Ende gegen 22 Uhr. ,h
tags=Fremdenmiete weiß (4. Vorſtellung), Wahlvorft
Spiel im Schloß, Anekdote von Franz AuN
Preiſe: 1 bis 5 M.
Montag, den 7. November, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. Vorx=,
zu ermäßigten Preiſen. Der Vetter aus 9
da Operette von Künnecke. Preiſe: 1, 2, 3 mnt9
Dienstag, den 8. November, 19½ Uhr, Ende gegen 22 Uhrn
maliges Gaſtſpiel des Jeſſner=Enſembles. MAf
Schauſpiel von Frank Wedekind. Vorverkauf für
am Samstag, 5. November, zu Preiſen von 1.20 bis10
allgemeiner Vorverkauf ab Sonntag, 6. Novemm
Preiſen von 1.50 bis 7.50 M.
Mittwoch, den 9. November, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr.
miete II (3). Ingeborg, Komödie von Curt.
Preiſe: 1 bis 5 M.
Donnerstag, den 10. November, 20 Uhr: Konzert. Ktin=
ſänger
Carl Jörn Arien und Lieder, Joh. V
Klavierkompoſitionen. Preiſe: 1, 2, 3 und 4 M.
Freitag, den 11. November, 19 Uhr, Ende 22 Uhr. H 3(
volksbund). Cosi Fan tutte‟, Oper von 2i
Preiſe: 1.20 bis 6 M.
Samstag, den 12. November, 15 Uhr, Ende 17½ Uhr.
tags=Fremdenmiete, 2. Vorſtellung. Die vier
biane, komiſche Oper von Wolf=Ferrari.
20 Uhr: Kammermuſikabend des Schru
buſch=Quartetts. Preiſe: 1, 2 und 3 M.
Sonntag, den 13. November, 11½ Uhr: Konzert 2/
Schäfer, Darmſtadt. Preiſe: 0.75, 1 und 1.50
19½ Uhr, Ende 22 Uhr: Der Lumbe=Awenk
Mann is Mann, Dialektpoſſe von Dr. G. V.c
und Robert Schneider. Dargeſtellt durch die Oif
Spielgemeinſchaft. Preiſe: 1, 2 und 3 M.

Kunſtnotizen.
Ueber Werte, Künfſier oder künſeriſche Veranſtaltungen, dere im Nadhfichen
geſchieht, behält ſich die Rrdattion ihr Urtell vur
Palaſt=Lichtſpiele. Der Weltkrieg.
men: Tägliche Rurndſchau: Daß ein ſo einheitlicher und doch ingnt
Rhythmus pulſender Geſamteindruck erreicht werden komte, / 7
Achtung und Bewunderung würdig. In dem gedämpften Bich.
Ergriffenheit deutlich ſpürbar. Germania: Die Aufnahmen ſind
weg gut. die ſozuſagen lebendig gemachten Schlachtpläne ſoga 9
zeichnet. Berliner Nachtausgabe: Das Wertvollſte bleibt natrr*
hiſtoriſche Treue und die Wahrheit der Bilder . . eine einzi.
Schöpfung. Deutſche Zeitung: Tief ins Herz greifen dieſe
Zum erſten Male enthüllen ſich leicht faßlich und ineinandergreifft
großen Zuſammenhänge dieſes Weltgeſchehens. Vorwärts: Dern
kriegfilm verfolgt keine ausgeſprochene Tendenz. Trotzdem gibt 9A
natürlich ein großes Awſchauuungsmaterial.
Lokale Veranſtaltungen.
Die tierunter erſcheinenden Nollgen Aind ansſchliellich alt Binwelſe auf Ameigen W04
in keinem Falle irgendwie ale Beſbrechung oder Kritl.
Turngeſellſchaft 1875, Darmſtadt. Wandedll
lung. Wir machen unſere Mitglieder darauf aufmorkſam, daß die 99
Wanderung am kommenden Sonntag ſtattfindet. Der Abmarſch
12.15 Uhr am Tierbrunnen (Nieder=Ramſtädter Straße). Endzict
Halbtagswanderung iſt Nieder=Beerbach. Wir bitten um zahlreian
teiligung.

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Tageskalender für Samstag, den 5. November 192/0
Heſſ. Landestheater, Großes Haus: Keine Vorſtelltau=
Kleines Haus, Anfang 19½ Uhr, Ende 22 Uhr: Ingehon,
Orpheum, Anfang 20 Uhr: Ihre Hoheit, die Tämd
Konzerte: Hotel Schmitz, Schloßkaffee, Weinhaus 4
Waldſchlößchen, Kaffee Haury, Reſt. zum Schieferſtein, Reſt. 6
ſchen Hof, Reichskrone, Reſt. Eintracht, Frankf. Hof, Bismie
Pevkeo: Varieté. Tanz: Rheingold, Zentralhotel.
zartverein, im Städt. Saalbau: Uraufführung Ganz
ſtadt ſpricht davon, anſchl. Ball. Kaufm. Stend9
im Konkordiaſaal: Ball. Kinovorſtellungen:
Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.

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ſucht Stell. Ang. u
H165 Geſch. (*29634 ſchäftsſt. Frau, Stiftſtr. 9, [ ][  ][ ]

Seite 8

Samstag, den 5. November 1927

Numn

Aus Heſſen.

J. Griesheim, 4. Nov. Das den Erben des verſtorbenen Sanitäts=
rates
Dr. Srrein gehörige Wohnhaus (Neue Darmſtädterſtraße 3) ging
käuflich in den Bentz des Herrn Dr. med. Habicht hier über. Von
einem ſchweren Schickſalsſchlag wurde der frühere Direktor der Pasquai=
Werke, Herr Oswald Schuhmann, der im Frühjahr d. J. nach Schönbeck
an der Elbe verzogen iſt, betroffen, indem ſeine Frau ganz plötzlich vom
Tode ereilt wurde. Zwei erwachſene Töchter ſind ihr bekanntlich vor
Jahren im Tode vorausgegangen. Die zahlreichen Freunde und Be=
kannten
des Herrn Schuhmann werden mit größter Betrübnis von dem
ihm widerfahrenen neuen Schickſalsſchlag Kenntnis nehmen. Ab 4. d.
M. erfolgt das Ein= und Ausladen des Gemüſes auf dem neuen Be=
triebsbahnhof
in Griesheim. Es iſt daher erforderlich, daß von dieſem
Tage ab die Fuhrwerke die Seitenſtraße weſtlich vom neuen Betriebs=
bahnhof
zum Ein= und Ausfahren benutzen. Die Anweiſungen für das
Ein= und Ausladen auf dem Betriebsbahnhof erfolgen durch die Fahr=
dienſtleitung
und ſind genau zu beachten.
J. Griesheim, 4. Nov. Am 26. Oktober waren es 30 Jahre, daß
Karl Notenberger 1, von hier in den Dienſt der Reichsbahn trat. Seine
Laufbahn begann auf der unterſten Stufe als Nottenarbeiter, bis er
nach beſtandener Prüfung zum Betriebsaſſiſtenten aufrückte. Eine aber=
zalige
Prüfung für den nächſthöheren Rang lehnt Rotenberger wegen
vorgerückten Alters ab. Er feierte ſeinen Jubiläumstag ganz für ſich
in Erinnerung an ſeine Arbeit während der langen Jahre und machte
nur ſeine allernächſten Angehörigen darauf aufmerkſam, was der
26. Oktober 1927 für ihn bedeutete. Selbſt ſeine Vergeſetzten und Kol=
legen
wußten nichts von dieſem ſchönen Arbeitsjubiläum. Wir wollen
deshalb heute das Verſäumte nachholen und ihm einen herzlichen Glück=
tuunſch
vieler Freunde und Bekannten übermitteln.
O. Erzhaufen, 4. Nov. Aus dem Gemeinderat. Die Miete
in den Gemeindewohnungen ſoll nicht geſteigert werden. In dem Ge=
meindehaus
am Egelsbaherweg wird für zwei Wohnungen ein neuer
Herd und ein Ofen vorgeſehen. Für die neue Schule ſollen Offerten für
Schulbänke eingezogen werden. Für das Lehrerkonferenzzimmer wird
ein Tiſch und acht Stühle vorgeſehen. Die Wieſe am Born wird in
Abteilungen von je einem halben Morgen eingeteilt und im Frühjahre
verpachtet. Zu der am 13. November ſtattfindenden Landtagswahl iſt
Bürgermeiſter Lorenz als Wahlvorſteher, Beigeordneter Seibold als
Stellvertreter, Schriftführer Gaußmann und Vollrath, Schmitt, Berk,
Pohl und Haaß als Beiſitzer beſtimmt worden, ſämtliche ſind Mitglieder
des Gemeinderats. Maßregeln bei Starkſtrombränden. Hierzu wer=
den
durch die Heag verſchiedene Feuerwehrleute ausgebildet. Als Stell=
bertreter
für die Feldgeſchworenen ſind Feldſchütz Wanemacher und P.
Lotz 6. ernannt worden.
F. Eberſtadt, 4. Nob. Volksliederabend. Der Geſang=
verein
Frohſinn (1842) veranſtaltet am Sonntag, den 4. Dezember
nicht, wie urſprünglich berichtet, am 11. Dezember , unter der Leitung
ſeines Dirigenten, des Kantors Hugo Samper, einen Liederabend.
Der Verein hat ſich für dieſen Tag die Aufgabe geſtellt, nur Volks=
lieder
zum Vortrag zu bringen, und zwar vornehmlich ſolche älteren
Urſprungs, Lieder mit köſtlich ſprudelnden Melodien und echt volkstüm=
lichen
Texten, die uns aus längſt vergaugenen Zeiten erhalten geblieben
und der breiten Oeffentlichkeit vielfach noch unbekannt ſind, Lieder, die
unbebingt wieder Gemeingut des de itſchen Volkes werden müſſen und
Zeugnis ablegen ſollen von ehemals deutſcher Art und deutſcher Sitte.
Da der Verein weder Mühe noch Koſten geſcheut hat, den Schritt zu
einem ſolchen Volksliederabend zu tun, wäre es ſehr erwünſcht, daß ihm
die Unterſtützung weiter Kreiſe der Betölkerung zuteil würde, zumal ſich
auch für dieſen Abend eine hervorragende Süngerin, Frau Horn=
Stoll=Darmſtadt (Sopran) in liebenswürdiger Weiſe zur Verfügung
geſtellt hat. Die muſikaliſche Umrabmung des Ganzen hat der Muſik=
verein
Edelwveiß übernommen. Der Theaterabend des Vereins
findet, wie alljährlich, auch dieſesmal am 1. Januar ſtatt. Zur Auf=
führung
gelaugt die Operette: Winzerlieſel mit Orcheſterbegleitung.
Aa. Eberſtadt, 4. Nov. Der Kaninchenzuchtverein Eber=
ſtadt
hält am Samstag, den 12. November, im Gaſthaus Zur Eiſen=
bahn
einen Unterhaltungsabend ab.
Aa. Pfungſtadt, 4. Nov. Ernennung zum Förſter. Der
von Eberſtadt ſtammende, ſeitherige Hilfsförſter Adam Wiemer iſt zum
Förſter der Förſterei Klingsackertanne ernannt worden.
Traiſa, 4. Nov. Odenwaldklub. Am Sonntag, den 6. No=
bember
, unternimmt der Odenwaldklub Traiſa ſeine letzte Wanderung
als Halbtagswanderung. Der Treffpunkt iſt am Bahnübergang, mit=
tags
13 Uhr.

Neueröffnung
PAEITS
PIANOSTFLÜGEL

Ak. Nieder=Ramſtadt, 4. Nov. Obſt= und Gartenbauver=
ein
. Der erſte durch den Verein bezogene Raupenleim entſpricht nicht
der Güte und Klebfähigkeit und wurde deshalb auf Reklamation hin
von der Lieferfirma zurückgenommen. Den Obſtbaumbeſitzern wird
koſtenlos Erſatz geliefert und können ſich dieſe ihr Quantum bei der Aus=
gabeſtelle
abholen. Der Kreisobſtb uuverband macht darauf aurfmerk=
ſam
. daß jüngeren Leuten die Gelegenheit geboten iſt, ſich als Obſtbaum=
wärter
ausbilden zu laſſen. Es kann dies entweder bei der ſtaatlichen
Obſtbauſchule zu Friedberg oder in der Lehr= und Verſuchsanſtalt für
Wein= und Obſtbau zu Oppenheim erfolgen. Zu den Koſten wird ein
Zuſchuß vom Landwirtſchaftskammerausſchuß und vom Kreisobſtbauver=
band
gewährt. Da in hieſiger Gemeinde kein berufsmäßig ausgebildeter
Obſtbaumwärter iſt, dürfte ſich auf dieſe Weiſe für manchen jungen
Mann eine ganz nette Erwerbsquelle ſchaffen laſſen. Meldungen kön=
nen
bei der Bürgermeiſterei oder bei dem Vorſitzenden des Obſt= und
Gartenbauvereins vorgebracht werden.
G. Ober=Ramſtadt, 3. Nov. Gegen Schluß der diesjährigen Bau=
ſaiſon
iſt es doch von einigem Intereſſe, einmal einen Rückblick zu
halten über die Bauarbeiten der Gemeinde. Als Tiefbauarbeiten waren
zu verzeichnen die Kanaliſation der Lichtenberg=, Jahn= und Heher=
ſtraße
, Fortführung der Kanaliſation in der Ammerbachſtraße, Waſſer=
leitung
im neuen Baublock zwiſchen Lichtenbergſtraße und Nieder=
Modaueriveg (zurzeit in Ausführung), Weaverbeſſerung auf der Beckers=
börncheshöhe
auf eine Länge von etwa 200 Meter und die komplette
Umpflaſterung des Schafgrabens. Im Hochbauweſen ſind zu erwähnen
die Errichtung eines maſſiven 6=Familienwohnhauſes; in der Lichtenberg=
ſtraße
zwecks Räumung des für den Rathausneubau niederzulegenden
Anweſens Darmſtädterſtraße 29, die bauliche Veränderung am Anweſen
des Herrn Georg Breitwieſer zwecks weſentlicher Verbeſſerung der Fuß=
ſteigverhältniſſe
in der Bahnhofſtraße und die zurzeit in Ausfsührung
befindlichen 2 Flachbauten am Frankenhäuſerpfad, worin 6 2= Zimmer=
wohnungen
geſchaffen werden. Weſentliche Mittel hat damit auch dieſes
Jahr die Gemeinde für das Bauweſen im allgemeinen aufgewandt.
Trotzdem aber muß leider feſtgeſtellt werden, daß die Sauberhaltung
neu hergerichteter und kanaliſierter Ortsſtraßen durch die Anlieger
häufig zu wünſchen übrig läßu und daß Floßrinnen trotz Kanaliſation
ſehr oft, noch für die Ableitung nicht beſonders ſauberer Abwäſſer be=
nutzt
und damit das Pflaſter nach und nach ausgeſpült wird. Im allge=
meinen
Intereſſe ſollte man dies in neu hergerichteten Straßen noch
vermeiden.
G. Ober=Ramſtadt, 2. Nob. Wie die Bürgermeiſterei bekannt gibt,
ſind die Unterlagen für den Wettbewerb zur Erbqrng eines neuen Rat=
hauſes
vergriffen und wverden ſolche daher nicht mehr abgegeben.
Roßdorf, 4. Nov. Lutherabend. Am Sonntag, 6. d. Mts.,
findet hier im Saale des Darmſtädter Hofes, abends 8 Uhr, ein Fam=
lienabend
des Evangel. Bundes ſtatt. Es ſoll ein Lutherabend
werden. Den Vortrag hält Pfarrvikar Weißgerber von Traifa über
Auf Luthers Spuren in Oeſterreich‟. Den Vortrag werden Chörg des
Kirchengeſangvereins und des Poſqunenchors, ſowie Gedichtvorträge der
Jugendvereine umrahmen. All: Freunde und Mitglieder des Evangel,
Bundes ſind eingeladen.
Aa. Dieburg, 4. Nov. Straßenbau. Der Straßenbau Urberac)
MeſſenhauſenDietzenbach ſoll demnächſt fertiggeſtellt werden. Das
heſſiſche Wirtſchaftsminiſterium hat noch rund 1200 Tagewerke für die
Gemeinde Urberach unter der Bedingung bewilligt, daß die Arbeiten an
denſelben Unterehmer vergeben werden, der die Straße zwiſchen
Dietzenbach und Meſſenhauſen gebaut hat.

UNNER Am BlTUMENMERKE cnzn UNNA i. M

Ap. Seckmauern, 4. Nov. Dieſer Tage wurden die bie=
verhältniſſe
durch die oberſte Schulbehörde beſichtiam
lag wohl darin, daß man einmal von den Zuſtänden, die
Einſicht nehmen wollte. Die beiden Lehrerſtellen ſind
Beſetzung vorgemerkt, jedoch iſt die Wohnung in der kath
für einen def. Lehrer vollſtändig unbrauchbar. Die Klaſf=
den
Konfeſſionsſchulen ſind klein, niedrig und ungeſund.
ſamen Schule reicht der Platz nicht mehr aus. Schon korn=
iſt
man vor die Frage geſtellt, wo man die Kinder alle unnt
Ein neues Schulhaus wäre dringend notwendig.
Ag. Lindenfels, 4. Nov. Naturſeltenheiten.,
ausnahmsweiſe anhaltenden warmen Witterung zeigt die
ſem Jahre manche Seltenheit. Neben blühenden Veilcheen
baumbläten, die ja keine Seltenheiten ſind, liefern die 7
cher im benachbarten Geſäß die zweite Ernte. Gro,
In einer der letzten Nächte wurden am Eingang zum
ſchweren Sandſteinverzierungen heruntergeworfen. Es
daß es immer noch Lcute gibt, die ſich am Allgemeingut
einen Schaden für die Allgemeinheit verurſachen. U.
ſeien daher erneut dem Schutze des Publikums empfanu
Wahlvorſtand, für die Landtagswahl wurde vom
gewählt, der ſich aus Vertretern beiden Konfeſſionen und geu
teien zuſammenſetzt. Ausdem Gemeinderat.
durchbeſprochene Straßenbeleuchtung iſt in letzter Sitzung
klärende Berechnung eines Fachmannes von der Hlag nu.
regelt worden, daß vorläufig keine weiteren Straßenlickk=
werden
. Auf dem Grundſtück des Gemeindehauſes binr
Buchenau, einen Lager= und Verkaufsraum zu errichtenn
ſchlagende Gebäude ſoll ſür jederzeit abnehmbar einge=
Der vorgelegte Plan wird genehmigt. Die neue Kiesgrubö
Tanne wurde für ein Jehr vergeben. Nach dem vorge
haben ſich die früheren Bewerber nicht mehr beteiligt, zuſ
Kiesgrubenwärter Gg. Lannert beſtimmt. Durch das V2,
die Straßenkurve überſichtlicher, was von der Automobilll.
begrüßt wird. In der geheimen Sitzung wurden nach
ſtützungen wie in der ſeitherigen Weiſe bewilligt; einge
erlaßgeſuche mußten abgelehnt werden.
H. Waldmichelbach, 4. Nov. Geflügelſchau. Qe
zuchtverein Ueberwald hält am nächſten Sonntag, den
im Hotel Siegfriedsbrunnen in Gras=Ellenbacho)
Lokalgeflügelausſtellung ab. Die Ausſtellung wird ſehr
ſonders auch mit edlen Raſfehühnern, beſchickt werden.
zuchtverein Ueberwald ſteht auf der Höhe und dürfte es i
nem der Ausſtellung einen Beſuch abzuſtatten. Auch iſt:
eine günſtige Ankaufsgelegenheit geboten.
Hirſchhorn, 4. Nov. Waſſerſtand des We
3. Nobember 0,85 Meter, am 4. November 0,83 Meter,
H. Von der Bergſtraße, 3. Nov. Reife Kirre
Abraham Frey in Weinheim hat auf ſeinem Grundſtücn
mit reifen türkiſchen Kirſchen. Die Früchte ſind gut ermy
ſüß und von gutem Geſchmack. Gewiß eine große
Monat November!
W Heppenheim a. d. B., 4. Nov. Deutſche Juy
Am 20. November wird die D.J.K. Heppenheim zum ernu
einer größeren Veranſtaltung in die Oeffentlichkeit treten.1
um 3 Uhr findet ein Abturnen in der Turnhalle ſtatt. Al
einem Familienabend der Wimpel eingeweiht werden,
hält Herr Benefiziat Fleiſchmmann aus Seligenſtadt. AZ.
Jahve, ſo wird auch jetzt am Sonntag, den 13. d. M., der ri
mäus=Verein einen Abend veranſtalten, der dem Them
Buch gewidmer iſt. Kinderſpiel und Sang, Zwergenkrier
tanz werden hierbei eine Rolle ſpielen. Des ferneren wirn
über Kind und Buch gehalten werden. Der Erlös des
zum Ausbau der bereits vorhandenen Kinderbibliothek Vesol
den. Dieſer Tage veranſtaltete die Demokratiſche Partes
Zum goldenen Anker eine Wählerverſammlung. Hes
Donat=Goddelau referierte über das Thema: Mittelſtanäu
fragen‟. Darauf hielt Herr Pfarrer Korell eine Rede,
dem Einheitsſtaat gewidmet war. Segelflugſpi
Bergſtraße. Ein Student des Technikums zu Friedn=
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Samstag den 5 November 1927

Seite 9

huser 307

reühem Kreiſe Hegbenhein, 4. Nob. Klebringe gegen
z ſbanner. Die Mahnung des Kreisobſtbauvereins,
den Obſthäumen anzubringen, hat ein williges Ohr gefun=
hisße
Menge wui den dieſe Ninge in vielen Gemarkungen an=
ſigrend
zan dieſe Klebringe in früheren Jahren meiſtens nur
ta gen anbrachte, ſieht man dieſe Ninge dieſes Jahr auch an
tnchen= und Kirſchbäumen angelegt, was jedenfalls nichts
Den praktiſchen Erfolg der Ringe hann man jetzt ſchon
indem eine ganze Menge der ſtaubgrauen Weibchen des
mit ihren langen Beinen am Leim klebt,
hnAheim, 4. Nob. Verſammlung der Deutſchen
ris ei. Am Mittwoch abend veranſtaltete die Deutſche Volks=
ßar
-utzpe Bensheim=Auerbach, unter dem Vorſitz von Staats=
Kleinjung=Bensheim, eine wohlgelungene und ein=
urene
Verſammlung. Der Redner des Abends, Landtags=
u
Bberſtudiendirektor Dr. Keller, ging aus von der duuch
ger Wahlen allgemein verurſachten Wahlunluſt der Bevöl=
von
den bürgerlichen Parteien eingebrachte, auf die Ver=
Landtagsperiode gerichtete Antnag, wodurch ſolcher Wahl=
üve
geſteuert werden ſollen, fand leider nicht die notwendige
üfrheit des Landtags. Gegenüber dem vor Jahresfriſt
uei Vollsbegehren ſei die politiſche Geſamtſituation in Heſ=
esentlich
verändert. Wenn die Finanzlage Heſſens heute
eer daſtehe (Finanzausgleich, erhöhte Steuereingänge), ſo
nuranzminiſter dennoch die Hilfe des Reiches für unerläßlich
fu erung, eine Hilfe, die die Deutſche Volkspartei zu ſabo=
micht
geſonnen ſei. Eine eventuelle Reichsſubvention ent=
naner
uicht von der Verpflichtung, zu ſparen und uns nach
*recken. Es müſſe befürchtet werden, daß es dem Finanz=
ſitwgelingen
werde, den Beweis einer ſparſamen Wirtſchafts=
abrtungen
. Aus Heſſeus Finanznot, und nicht etwa aus
ſt en heraus, ſei der Gedanke der Aufgabe von Heſſens
ü erwachſen. Uebeu das hierdurch bedingte zukünftige
Efars herrſche jedoch die größte Verſchiedenheit der Auffaſ=
Sh3ktrebungen, die auf eine Herbeiführung des deutſchen Ein=
aſtu
auslaufen, fänden bei der Deutſchen Volkspartei eine pro=
ma
t Stütze. Sie erhoffe jedoch die Verwirklichung dieſes gro=
Gelhlen von einer beſſeren Zukunft, keineswegs aber von aus
ſchette zitwirtſchaft hergeleiteten Impulſen. Wenn Heſſen An=
6 aſlurmchbarte Stagten ſuchen wüſſe, ſo ſeien geordnete bzu.
rte Aluxzverhältmiſſe nicht weniger vonnöten, um überhaupt als
wertie iVertragspartner verhandeln zu können. Zu Schul=
m
iſte end, ſei, wie der Redner ausführte, für unſer Heſſen=
dieſſ
ik. konfeſſionelle Miſchung der chriſtlichen Bekenntniſſe ein
genchntzdrund, um für Heſſen an der gemeinſchaftlichen Schule auf
malſthinſe ſittlich=religiöſer Grundlage, wie das heſſiſche Volks=
geſettz
nr1874 formulierte, feſtzuhalten. Die Unbeſonnenheit man=
ſehyleäute
allerdings den chriſtlichen Chauakter dieſer Schule nicht
nichſiegiigend reſpektieren laſſen. Die Deutſche Volkspartei, die
Müürferten Schulideal der National=Liberalen feſthalte, könne
chſtu und nicht dazu bieten, den Charakter unſerer Vollsſchulen
Stſnch Ulen irgendwie antaſten zu laſſen, wie dies bei den
jaf turen, mit ihrem verſtärkten geiſtlichen Einfluß, der Fall
au rungen der baheriſchen Konkordatsſchulen ermutigten in
zu einem derartigen kulturpolitiſchen Rückſchritt. In
ge man eine Schule konfeſſioneller Verſöhnlichkeit und Ver=
wivt
die einer Betonung konfeſſioneller Gegenſätze. In
mit parteipolitiſcher Protektionswiutſchaft ein Ende neh=

Sgang der Landtagswahlen müſſe eine Neuorientierung

egierungskoalition bringen, eine Verbreiterung der Kog=
echts
ermöglichen. Mit einem Abpell an die Wahl=
er
Vorſitzende die gnregend und harmoniſch verlaufeng

2, 3. Nob. Abendunterhaltung. Wie alljihrlich,
ual wieder der Geſangverein Sängepluſt in
üriterhaltung allen Intereſſenten dadurch Außergewöhn=
eicht
, wvie ſonſt allgemein üblich, eines der abgedroſchenen
trſtücke vorführte, ſondern die Mühe und Arbeit nicht
Au, herrliche Theaterſtück Prezioſa zur Vorführung brachte.
irtſzum denn auch ein ganz gewaltiger; war doch auch am letz=
Ucz gei der nochmaligen Aufführung der Saal bis auf den
8ſetzt. Hier gebührt vor allem der Vereinsleitung ſowie
Elbſt ungeteiltes Lob, und möge dieſes Vorbild auch von
Aven beherzigt werden, zur Volksbildung und Vorführung
farn im allgemeinen. Sicherlich wäre bei einer nochmaligen
hüd--Zuſpruch nicht geringer.

D Biblis. 4. Nob. Am kommenden Sonntag, den 8. Nob, werden
Darmſtädter Operettenkünſtler hier gaſtieren und im Saale Zum weißen
Löwen, die Operette. Der Stabstrompeter auführen. Die
Künſtler, die vom Kiuchwveih=Dienstag dieſes Jahres noch in guter Er=
innerung
ſind, treten diesmal in verſtärkter Zahl auf, und hofft man,
daß Spieler und Publikum auf ihre Rechnuug kommen. Deu hieſige
Fußballverein hat am Sonntag ſeinen ſtärkſten Rivalen, Olym=
bia
=Worms, zu Gaſt, und wird alles daranſetzen, ſich für die im Vor=
ſpiel
in Woums erlittene Niederlage zu reuanchieren. Da dia hieſige Elf
in letzter Zeit wieder zu guter Form aufgelaufen iſt, kann man mit
einem äußerſt ſpannenden Kampfe reihnen. Die Tennisfpieler
nützen die herrlichen Herbſttage, um ſich in ihrem Fache weiterhin aus=
zubilden
. Man hat hier im Laufe des Jahres gewaltige Fortſchritte ge=
macht
, und es iſt ſehr intereſſant, dem flinken Spiele zuzuſehen. Eine
unbegreifliche Vorkehrung wurde in bezug auf den Bahnübergang
der Strecke Worms-Beusheim zwiſchen Biblis und Hofheim, dem ſog.
Hofheimer Grund, gotroffen. Derſelbe ſoll nämlich vom 1. November
bis Mitte März von abends 6 Uhr bis morgens 7 Uhr durch die Schran=
ken
geſperrt werden. Da dieſen Weg vielfach noch um dieſe Zeit von
den Landwirten benutzt werden muß, ebenſo von auswärtigen Fuhr=
leuten
, wäre zu wünſchen, daß dieſe unaugebrachte Neuerung wieder ab=
geſchafft
wird.
8. Lampertheim, 4. Noy. Wahlveuſammlung. Von den um
die Gunſt der Wählerſchaft für die demnächſtige Landtagswahl werben=
den
Parteicn hat als erſte die Demokratiſche Partei ſür nächſten Sonutag
eine öffentliche Wählerverſammlung angeſagt, in der Herr Apotheken
Donath ſprechen wird. Aufführung. Da die Aufführung des
Volksſtückes 8 Müllerſch Liß’l punn Michlboch durch den Geſangver=
ein
Liedertafel ſehr großen Beifall gefunden hat, ſo fiundet kommenden
Samstag abend eine Wiederholuug desſelben ſtatt. Inſpektion.
Sonntag uachmittag erfolgt im Schulhof die Beſichtigung der Freiwilli=
gen
und Pflicht=Fuerwehr. Staudesamtliches. Die jetzt her=
ausgegbenen
ſtandesamtlichen Aufzeichnungen für den Monat Septemher
beurkunden 15 Geburten, 11 Eheſchließungen und 9 Sterbefälle.
z. Dudenhofen, 4. Nov. Die Kreisgruppe Offenbach der Deutſchen
(iberalen) Volkspartei hielt am Dienstag hier eine öffentliche Wähler=
verſammlung
ab, in der Generalfekretär Schindler über die bevorſtehen=
den
Landtagswahlen in Heffen ſprach. Schindler machte zunächſt darauf
aufmerkfam, daß das hefſiſche Volk am 13. November mit der Volksver=
tretung
auch ſeine Regierung wähle. Dieſe Regierung beſtehe ſeit
1919 aus den ſogenannten Weimarer Parteien (Sozialdemokraten, Zea=
trum
und Demokraten). Die Sozialdemokratie habe ſich in der letzten
Zeit immer mehr nach links entwvickelt, die Demokratie ſich ſo ziemlich
überlebt. Unerſchütterlich feſt ſtehe das Zentrum. Es ſei an der Zeit,
eine Regierung zu bilden, die ſich auf breiterer Grundlage aufbaue, und
es ſei das Recht und noch mehr die Pflicht des heſſiſchen Wählers, über
den Weg ſeiner Partei am 13. November auf drei Jahre mitzuregieren,
Die Deutſche Volkspartei halte in jeder Beziehung die richtige Mittel=
linie
ein, und es ſei bezeichnend, daß ſie im politiſchen Leben allgemein
die Volkspartei in gutem Sinne und ſtolz genannt werde. Wie
dieſe Volkspartei auch die Landwirtſchaft zu ſchätzen und zu fchützen
wiſſe, zeige der Umſtand, daß der Vorſitzende des Reichslandbundes,
Landwirt Hepp. Reichstagsabgeordneter der Volkspartei ſei. Auf dem
Wahlvorſchlag der Partei zur Landtagswahl ſtehe ein Landwirt aus
Rheinheſſen an zueiten und damit bombenſicherer Stelle. Die Partei
ſei auch eine verläßliche Vertreterin in narionalen, kulturel=
len
und wiutſchaftlichen Dingen. Dr. Streſomann, der erfolg=
reichſte
Außenminiſter Deutſchlands ſeit 1919, betreibe ſeit vier Jahren
mit friedlichen Mitteln die unendlich ſchwierige Befreiung der Rhoin=
lande
und damit Rheinheſſens, das am ſchwerſten unter der Beſatzung
zu leiden habe. Die Partei trate auch immer für die Freiheit der Wirt=
ſchaft
ein, ſo daß die Sozigliſierungsbeſtrebungen der neueren Zeit heute
erfolgreich abgewehrt und überwunden ſeien. Zu kulturellen Fragen
ſtehe eben auch in Heſſen das kommende Reichsſchulgeſetz im Mittel=
gunkte
des Erörterungen. Eine Auflöſung unſerer chriſtlichen Simultan=
ſchule
(Gemeinſchaftsſchule) in Bekenntnis= und Weltanſchauungsſchulen
bedeute eine Harabminderung, der Bildungshöhe und
bermehrte Koſten für Länder und Gemeinden. De Redner zeigte
mit Geſchick bei jedem Punkte, wie Reichs= und Länderpolitik eng ver=
flochten
ſind. Zur Ausſprache nahm niemand das Wort. Der Vorſitzende
ſchloß deshald die Verſammlung mit der Mahnung, am 13. Noyember
die Deutſche Volkspartei zu wählen, die es ſchon immer verſtanden habe,
das Wohl allen Bebölkerungsſchichten gleichmäßig zu fördern.
WSN. Butzbach, 4. Nov. Eine geſunde Gemeinde. In dem
benachbarten Dorfe Pohlgöns, das etwa 700 Einwohner zählt, iſt ſeit
üben einem Jahr kein einzigen Sterbefall mehr zu verzeichnen geweſen.
Wohl nur wenigen Gemeinden dürften derart erfreuliche Geſundheits=
verhältniſſe
beſchieden ſein.

Das Dr. Wernu=Faltboot.
(Eine neue deutſche Erfindung.)
Seit einiger Zeit macht in Sportkreiſen eine neues Faltboot von
ſich reden, welches nicht nur die bekannten Mängel der Gummihaut
vermeidet und aufs Haar einem feſten Mahagoni=Kajak gleicht, ſondern
auch durch Fehlen eines inneren Stangengerüſts und durch verblüffende
Konſtruktionen aller Einzelteile weit über den Rahmen des Gewohnten
hinausgeht.
Bei dieſem Boot iſt die weiche, deformierbare, durch Steine und
Scherben zu verletzende, gegen Del und Seewaſſer empfindliche Gummi=
haut
durch eine neue hornartige, metallharte aber doch elaſtiſche Haut
erſetzt worden, die gegen Fäulnis und ſonſtige äußere Einflüſſe durch=
aus
widerſtandsfähig iſt und ſich durch den Waſſerdruck nicht deformiert.
Die ſpiegelnd=hochglänzende Haut iſt nach ſeinem Erfinder (dem erſt
32jährigen Doktor=Ingenieur Günther Werner, Daymſtadt, Olbrich=
weg
6) Wernerit genannt worden. Werner, dem als Chemiker, In=
genieur
und Hochſchulaſſiſtenten die modernſten wiſſenſchaftlichen Hilfs=
mittel
zuv Verfügung geſtanden haben, hat mit ſeiner Konſtruktion ein
Boot geſchaffen, welches in der Entwicklung des Waſſerſportes einen
Markſtein bedeuten und noch manchen dieſem Sporte Fernſtehenden ge=
winnen
dürfte.
So einfach das Prinzip des Bootes, und ſo leicht der Aufbau zu
bewerkſtelligen iſt, ſo ſchwierig iſt es, in Anbetracht des geringen hier
zur Verfügung ſtehenden Raumes, allen praktiſchen Einzelheiten gerecht
zu werden. Man muß das Boot tatſächlich einmal in allen Phaſen
ſeines Aufbaues und auf dem Waſſer geſehen haben, um die ſchöpferiſche
Leiſtung der Konſtruktion dieſes einzigartigen Bootes zu würdigen.
In ſeiner Grundidee beruht dieſe Konſtruktion darauf, daß eine
harte, elaſtiſche Werneritplatte von der Länge des Bootes nicht nur
Haut wie beim Gummiboot iſt, ſondern daß ſie gleichzeitig das tra=
gende
Konſtruktionselement des ganzen Bootskörpers darſtellt. Hier=
durch
erübrigt ſich ein beſonderes Gerüſt, wodurch der Aufbau natur=
gemäß
weſentlich erleichtert und beſchleunigt wird. Die Wernerit=
Haut läßt ſich, und das iſt die wunderbare Eigenſchaft des neuen Ma=
terials
, trotz ſeiner Feſtigkeit zu einer Rolle von knapp 30 Zentimeter
Durchmeſſer aufrollen und bequem in einem Bootsruckſack unterbringen.
Die eingerollte Wernerithaut wird zum Aufbau ausgebreitet, durch Zu=
ſammenziehen
der mit der Haut unlösbar verbundenen und ausbreit=
baren
Gliederſpannten in Bootsform gewölbt und durch Ueberſchieben
der beiden Meſſingateven geſchützt. Nachdem man die Verdeckshälften
durch eine Schiene vereinigt und den oberſten Waſchbord eingeſetzt hat,
iſt das Boot fahrbereit.
Nicht unerwähnt dürfen einige Einzelteile dieſes Bootes bleiben,
die ebenfalls weſentliche Fortſchritte zu ſein ſcheinen: Die Sitze ſind
hängend, wie ein Lehnſtuhl, angeordnet. Das Steuer beſitzt kein Ge=
lenk
mehr, ſondern beſteht ebenfalls aus Wernerit und wird, ähnlich
der Schwanzfloſſe eines Fiſches, in die gewünſchte Richtung gebogen.
Dadurch werden die bei den üblichen Steuern auftretenden Wirbel voll=
ſtändig
vermieden. Hübſche Löſungen ſtellen auch die Ausführung der
Spritzdecke, des Paddels und des neuartigen Doppelſcheren=Bootswagens
dar. Es iſt eigenartig, zu beobachten, daß Werner in allen Einzelheiten
neue praktiſche Wege gefunden hat.
Das Wernerit=Faltboot, das, wie wir hören, in Darmſtadt bereits
ſerienmäßig hergeſtellt wird, fährt bereits in einer größeren Anzahl
Exemplaren in Deutſchland und dem Ausland und wird wegen der
Härte ſeines Materials im nächſten Jahre vorausſichtlich für die deutſche
Polar=Expedition gewählt werden.
Hoffen wir, daß das Wernerboot ſich in der Arktis ebenſo gut be=
währt
, wie in der Heimgt und den Tropen, und daß die Fachleute recht
behalten, die dieſer nesen deutſchen Erfindung eine große Zukunft
vorherſagen.
Dr. Werner befindet ſich auf Grund einer Einladung einer Waſſer=
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½ Pfd. Schokoladenplätzchen
½ Pfd. Schokoladenplätzchen

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½ Pfd. Ereme-Pralinen . . 34A ½ Pfd. Trüffeln m. Rumgesch. 49
½ Pfd. Rekord-Pralinen . . 54
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S-
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[ ][  ][ ]

mamer 307
leich und Ausland.
Armung vor unſicheren Bau=
und Sparvereinen.
2Amtlichen Preußiſchen Preſſedienſt wird
2Miniſterium für Volkswohlfahrt geſchrie=
mer
wieder, und namentlich beſonders häufig
Zeit, ſind Fälle bekannt geworden, in
us Anungsſuchende, Siedlungs= oder Baulu=
artet
durch weitgehende Verſprechungen und
Ugerechnungsangaben, ſich neugegründeten Bau=
ar
unternehmungen leichtgläubig angeſchloſ=
ann
, ſtatt in den Beſitz einer Wohnung
es Eigenheimes zu gelangen, die den Un=
elchren
anvertrauten Erſparniſſe reſtlos ver=
hi
. Selbſt wenn man vorausſetzt, daß es
yift ſen Neugründungen, die als Bau= oder
rſ enſchaften, Siedlungsvereine und dergl.
micht um Schwindelgründungen mit dem
e Wetrugs handelt, ſondern um Unterneh=
gedmen
Gründer und Leiter die ehrliche Ab=
en
, ihren Mitgliedern zu einer Wohnung
e Eigenheim zu verhelfen eine Unter=
an
, die zu glauben manchmal recht ſchwer
Ltmuß demgegenüber darauf hingewieſen
ekais erfahrungsgemäßig die ſichere Gewähr
übe: den meiſten Neugründungen durchaus
Ath Denn zum Bauen gehört nicht nur
eEA, das heute nur unter großen Schwierig=
en
Aſbfſchaffen iſt, ſondern auch eigenes Geld:
ieder das eine, noch das andere ſichergeſtellt.
engt daſſen die mit den Neugründungen ge=
htchir
ahrungen äußerſte Vorſicht geboten er=
ind
Zr Vermeidung von ſchweren Enttäu=
ung
uno Schädigungen kann nicht eindringlich
ug gewarnt werden, ihren verlockenden
wreitſzem zu vertrauen und ohne vorherige ge=
WBurg der Sicherheiten und eingehende Er=
digtabii
geeigneten Stellen mit ihnen Verträge
fcMden oder ihnen gar Gelder zu übergeben.
fMü gehen will, wende ſich vorher mit einer
acltn den Reichsverband der Wohnungsfür=
g
4ihften, e. V., oder an den Hauptverband
ſchF=3tugenoſſenſchaften, beide in Berlin W 8,
eAuß- 7/8. Dort wird er jede mögliche Aus=
alten
.
Schadenfeuer.
ederzeuzheim (Kreis Limburg).
ete aus noch nicht aufgeklärter Urſache die
e abſeits des Ortes gelegenen Anweſens
reißtlantevorräten nieder. Der Ortswehr ge=
* Übergreifen des Brandes auf das Wohn=
mrhindern
. Der abgelegenen Lage wegen
orimen, daß das Feuer durch Unvorſich=
h
gender Handwerksburſchen, wie ſolche
at in der Scheune angetroffen wurden,
1A
eiſpfexploſion auf einer Gelſenkirchener
Schachtanlage.
ſeukirchen. Auf der 6. Sohle der
ſachſſies Alma in Gekſenkirchen ereignete ſich
ſern/ſmtag eine Sprengſtoffexploſion, bei der
Mſe getötet, der Sprengſtoffſteiger und
FMcaerletzt wurden. Die Rettungs= und Auf=
mun’herten
wurden ſofort von Grubenbeam=
in
Aigege geleitet und waren unter Aufſicht
Beffsſö Dden und unter Mithilfe der Rettungs=
hlbe
, abgeſehen von der Sprengſtrecke,
n r durchgeführt. Die Exploſion iſt er=
Nt LMeAt ffahren einer Lokomotive auf den zum
wSpPü. Sprengſtoffe benutzten Wagen.

Eit
Arl
Bal
gr

ſceuchlenbeſitzer tödlich verunglückt.
nach. Der Mühlenbeſitzer Schwanke
eussheim wurde von ſeinem Sohne an
1M Jahnrad des Mühlenwerkes hängend,

aufg) Der. Der Unglückliche dürfte beim Auf=
ey
Fiemens mit den Kleidern zwiſchen
en Hrécheibe geraten und herumgeſchleudert
den Me
Auffli Trittbrett zu Tode gequetſcht.
Hucuseſchbach. Auf der ſteil abfal=
en Site won Wolfenhauſen ereignete ſich mit=
im
. hüſter Ort ein ſchwerer Autounfall, bei
hem M42ſährige Fahrbegleiter Färber aus
(all dan Tod fand. Färber, der auf dem
Zbretth, Ser Diezer Baufirma Gehr. Baltzer
ſEigen)ſ;üarttos ſtand, wurde beim Nehmen einer
e ged Riu en Telegraphenmaſt gedrückt und er=
ſabei
gſhwere innere Verletzungen, daß er nach
ſcen Nluern ſtarb. Nach der eingeleiteten Un=
Nchungen den Autolenker kein Verſchulden..
Tödliſt Unfall auf einem Frachtkahn.
Aburg. Beim Entladen eines Fracht=
S in A4 ſearburger Düngemittelfabrik verſagte
bebeneyssmus eines Kranes. Die von dem
gefalß laſt ſtürzte in den Kahn herab und
einen/ heicker ſo ſchwer, daß er an den Folgen
Schetöraches ſtarb.
Fült Harris in Berlin.
Beuäihmten engliſchen Schriftſtellers.

Frank Harris,
bckanduma liſchamerikaniſche Schriftſteller und
Enaliſt, K zu. Vorträgen in Berlin eingetroffen.
Deutſchl8d iſt beſonders ſeine Oscar= Wilde=
ſar

ſſein in amerikaniſchen Anarchiſten=
ner
Roman Die Bombe bekannt.

Samstag, den 5. November 1927
Muſſolinis Stimme dringt bis Marokko.

Miniſterpräſident Muſſolini.
hat in den Tagen der fünften Jahresfeier des Fascismus die italieniſchen Anſprüche in Nord=
afrika
ſtärker als je betont. Nicht nur in dem unter italieniſcher Herrſchaft ſtehenden Tripolis,
ſondern auch in Marokko und vielleicht auch in Tunis ſoll das im Coloſſeum in Rom geſprochene
Wort des Duce Geltung haben.
Das Buch, das zur Abſchaffung der Negerſklaverei
geführt hat. 25 Jahre: Onkel Toms Hütte‟

Das Urbild von Onkel Toms Hütte.
Die Verfaſſerin Haxriet Beecher Stowe.
Das Buch Onkel Toms Hütte der 1811 geborenen und 1896 geſtorbenen Harriet Beecher Stowe
iſt vor 75 Jahren erſchienen. Es war der größte Bucherfolg des 19. Jahrhunderts, iſt in faſt
alle Sprachen der Welt überſetzt, wird noch heute von unſeren Kindern geleſen und wurde
mehrfach dramatiſiert bzw. verfilmt. Vor allem iſt es aber zu erwähnen, daß dieſes Buch
weſentlich zu der Abſchaffung der Negerſklaverei in Nordamerika beigetragen hat. Das Elend
der Negerſklaven iſt weder vor noch nach Frau Beecher Stowe ergreifender geſchildert worden.

D 1220 auch auf den Azoren.
Liſſabon. Das Heinkelflugzeug D 1220
iſt Freitag vormittag, 6,15 Uhr, nach den Azoren
abgeflogen.
EP. London. Das deutſche Junkersflug=
zeug
D 1220 traf Freitag nachmittag 2 Uhr in
Horta auf den Azoren ein. Der Flug von Liſſa=
von
hat 7½ Stunden gedauert.
Zwei Brandſtiftungen?
Görlitz. Im Landkreis Görlitz entſtanden in
der Nacht zum Freitag zwei große Brände, die beide
auf Brandſtiftung zurückgeführt werden. In Kuh=
nersdorf
brach das Feuer in der Scheune eines Guts=
beſitzers
aus, die mit Erntevorräten, landwirtſchaft=
lichen
Maſchinen und Geräten gefüllt war und nebſt
dem Stallgebäude niederbrannte. Ein zweites Feuer
brach bei einem Gutsbeſitzer in einem benachbarten
Dorfe aus. Auch hier wurde die Scheune mit den
Erntevorräten ſowie die Stallungen vernichtet. Das
Vieh konnte in beiden Fällen gerettet werden.
Schwere Schiffskataſtrophe vor dem Hafen
von Sidney.
TU. London. Am Eingang zum Hafen von
Sydney ereignete ſich am Donnerstag vormittag
ein ſchwerer Schiffszuſammenſtoß. Der Londoner
Dampfer Tahiti, der früher unter dem Namen
Port Kingston bekannt war, rammte das
Fährboot Greycliffe‟. Die Gewalt des
Aufpralls war ſo ſtark, daß das Fährboot völlig
umkippte und wenige Augenblicke kieloben
ſchwamm und dann plötzlich im Meer verſchwand.
An Bord des geſunkenen Dampfers befanden ſich
etwa 150 Ausflügler, darunter Frauen und
Kinder. Ein großer Teil von dieſen befand ſich im
Augenblick des Zuſammenſtoßes in den Salons oder
in den Kabinen, ſo daß ſie ſich nicht in Sicherheit
bringen konnten. Die Zahl der Opfer wird bisher
mit 20 Toten und 40 Verletzten angegeben.
Hunderte von Perſonen beobachteten vom Hafen aus
die Kataſtrophe. Trotz der zahlreichen Haifiſche
verſuchte eine Reihe von bekannten Schwimmern die
Unglücksſtelle zu erreichen, um ſich an dem Rettungs=
werk
zu beteiligen. Die Mehrzahl der Opfer ſcheinen
Schulkinder zu ſein. In den Hoſpitälern ſind bisher
7 Perſonen untergebracht worden, die beim Zuſam=
menſtoß
zum Teil ſehr ſchwer verletzt wurden.
Die Opfer der Schiffskataſtrophe in Auſtralien.
Sidney. Nach den letzten Feſtſtellungen über
die Opfer des Zuſammenſtoßes zwiſchen einem Damp=
fer
und einem Fährboot ſind elf Perſonen ums
Leben gekommen, 26 Perſonen werden vermißt.

Aus dem Gefängnis entflohen.
Tarnowitz. In den frühen Morgenſtunden
des Feſtes Allerheiligen entflohen ſechs Gefangene
aus dem Gefängnis in Tarnowitz. Bei den Aufräu=
mungsarbeiten
wurde der Gefängnisaufſeher einge=
ſperrt
. Mit einem Schlüſſel wurden einige Gefangene
aus ihren Zellen befreit. Die Polizei nahm am
gleichen Tage drei Ausbrecher feſt.
Schweres Exploſionsunglück.
EP. Paris. In den Salmsſon=Werken in Bil=
lancourt
heriet ein mit 9000 Litern Benzin gefüllter
Tank in Brand. Die aus Paris und mehreren Orten
der Umgebung herbeigeeilten Feuerwehren konnten
erſt nach. zweiſtündigen Bemühungen des Feuers
Herr werden und die umliegenden Gebäude vor den
Flammen ſchützen. Zwei Angeſtellte, die im Augen=
blick
der Exploſion an dem Tank beſchäftigt waren,
verbrannten ſo vollſtändig, daß man bisher noch
keine Ueberreſte von ihnen auffinden konnte. Einige
Arbeiter erlitten leichtere Verletzungen.
Zelm japaniſche Fiſcherboote untergegangen.
TU. New York. Wie aus Tokio gemeldet
wird, ſind zehn japaniſche Fiſcherdampfer in der
Nähe der Küſte von Kamtſchatka mit zirka fünfzig
Mann untergegangen.
Der erſie amerikaniſche Heilige.
Ein Märtyrer im 20. Jahrhundert.

Franziskanerpater Leo Heinrichs,

der vor neunzehn Jahren im Dienſte der Kirche bei
Denver in den Vereinigten Staaten erſchlagen wurde,
iſt jetzt von der römiſchen Kirche heilig geſprochen
worden. Unſer Bild ſtellt den Märtyrer kurz vor
ſeinein Opfe

Geite 11

Hehdebrand=Prozeß.
Ein Zwiſchenfall.
TU. Breslau. In dem Heydebrand=Prozeß
wurde nach einer Pauſe an den Oberpfarrer
Schäfer ſeitens des Staatsanwalts und der Ver=
teidigung
noch eine Reihe von Fragen gerichtet.
Der Staatsanwalt fand es eigentümlich, daß die um
25 Jahre jüngere Verſtorbene den Oberpfarrer zu
ihrem Teſtamentsvollſtrecker gemacht, und daß dieſer,
trotz ſeines Alters, das Amt angenommen habe. Dar=
über
befragt, erklärte der Oberpfarrer, auf dieſen
Umſtand habe er niemals geachtet. Die Frage,
warum er ſpäter die Teſtamentsvollſtreckung nieder=
gelegt
habe, beantwortete der Oberpfarrer damit, daß
er bei ſeinem vorgerückten Alter unmöglich dauernd
zu den Gerichten und Banken fahren könne.
Hierauf kam es zu einem bezeichnenden Zwi=
ſchenfall
. Der Staatsanwalt wandte ſich an Ober=
pfarrer
Dr. Schäfer mit der Frage, ob er auch nicht
etwas über die Krankheit der Frau von Heydebrand
erfahren habe und darüber ausſagen könne. Aus
ſeinen, des Zeugen, Ausſagen habe man entnehmen
können, daß er nicht nur Juriſt und Theologe ſei,
ſondern auch in landwirtſchaftlichen Dingen Be=
ſcheid
wiſſe, vielleicht könne er auch auf mediziniſchem
Gebiet Auskunft geben. Oberpfarrer Schäfer fragte
zunächſt, wer der Frageſteller ſei und bemerkte, er
habe keine Veranlaſſung, auf die ironiſchen Bemer=
kungen
des Staatsanwalts einzugehen; er verzichte
auf die ihm zuerkannten Epitheta. Zur Sache ſelbſt
wolle er erklären, daß er ſich niemals in Dinge ein=
zumiſchen
pflege, die ihn nichts angingen. Die Zwi=
ſchenfrage
, ob er bei Frau von Heydebrand nicht die
ſtarre Pupille eines Auges bemerkt habe, verneint
der Zeuge.
Zeuge Rittergutsbeſitzer von Reckowſki
ſtellte darauf dem Angeklagten das beſte Leumunds=
zeugnis
aus und erklärte, ihm die Tat nicht zu=
trauen
zu können. Der nächſte Zeuge, Juſtizrat
Müller=Glogau, hat den Ehevertrag ſeinerzeit
aufgenommen, nachdem dem Beſchuldigten eine Jah=
resrente
von 12000 Mark zugedacht war. Dieſe
Rente wollte die Verſtorbene ſpäter, als ihr Mann
einen eigenen Hausſtand gründete, auf jährlich
6000 Mark reduziert wiſſen.
Im weiteren Verlauf des Heydebrand=Prozeſſes
wurden ſodann weitere Zeugen vernommen. Ritter=
gutsbeſitzer
v. Haugwitz=Groß=Sürchen beurteilte
die Verſtorbene als einen ſchwierigen, komplizierten
Menſchen, aber als liebenswürdige Gaſtgeberin und
betonte, daß ſie ihm gegenüber die Anſicht bekundet
habe, nur des Beſitzes wegen geheiratet worden zu
ſein. Den Regierungsrat bezeichnete der Zeuge als
ſeinen beſten Freund, dem er die Tat nicht zutraue.
Noble Paſſionen habe er nicht gekannt. Frau v.
Haugwitz ſagte aus, daß die Verſtorbene ihr ge=
genüber
über den Mann geklagt und ſich vernach=
läſſigt
gefühlt habe. Die Zeugin ſchilderte die Ver=
ſtorbene
als überaus leidenſchaftlich, impulſiv, aber
lebensfroh. Als das Unglück bekannt geworden ſei,
habe ſie die Zeugin nicht an Selbſtmord ge=
glaubt
. Rittergutsbeſitzer v. Natzmer kenn=
zeichnete
die Verſtorbene als unbeſtändigen Menſchen,
der heute ſo und morgen ſo gedacht habe und dem
im Affekt alles zuzutrauen geweſen ſei. Inſpektor
Röhr äußerte ſich im gleichen Sinne und wies dar=
auf
hin, daß in anderthalb Jahren ſieben Gutsſekre=
täre
ihren Poſten gewechſelt hätten. Er Röhr
habe den Beſchuldigten als ruhigen, vornehmen Cha=
rakter
kennengelernt. Fräulein Geſa v. Funk,
eine Freundin der Verſtorbenen, bekundete, daß die
Verſtorbene noch am Tage vor der Unglücksnacht ihr
gegenüber Zukunftspläne entwickelt habe. Die
Zeugin Fräulein Hofmann ſchilderte die Verſtor=
bene
als unheimlich, mit dem Eindruck einer ſtark
nervöſen Frau. Der Bruder der Verſtorbenen habe
die Nervenbehandlung für unbedingt nötig erachtet.
Einmal ſei ſie die Zeugin mit der Verſtorbenen
nach Friedrichsroda gefahren, wo Frau von Heyde=
brand
eine Salvarſankur verordnet worden ſei, die
jedoch nicht bis zum Ende durchgeführt worden ſei.
Auch in Breslau ſei die Verſtorbene mehrfach in Be=
handlung
geweſen. Die Krankheitserſcheinungen ſeien
einer paralytiſchen Nervenſtörung nahegekommen.
Bei Einkäufen in Breslau ſei es vorgekommen, daß
Frau von Heydebrand ſich mehrere Stunden Waren
vorlegen ließ und dann nichts, oder aber in Un=
mengen
, ſelbſt wertloſe Gegenſtände, kaufte.
In der weiteren Zeugenvernehmung ſtellt ſich
heraus, daß die Zeugen die Charaktere des Herrn
und der Frau von Heydebrand ſo verſchieden auffaſ=
ſen
, daß kein Bild von einheitlicher Klarheit zu ge=
winnen
iſt. Der Zeuge Landgerichtsrat Freih. v.
Wrangel erzählt von der Jugendliebe des Be=
ſchuldigten
zu der Franzöſin Yvonne, die er zu
heiraten gedachte. Dieſe Heirat habe er, der Zeuge,
jedoch verhindert, weshalb ihn der Beſchuldigte nach
ſeinen eigenen Angaben auf einem Pirſchgange er=
ſchießen
wollte. Zeuge v. Tſchoppe hatte nach
Kenntnis der Vorgeſchichte der neuen Ehe die Ueber=
zeugung
, daß ein Kriminalfall vorliege. Er glaube
nicht an einen Selbſtmord der Frau. Zeuge von
Heydebrand, der Bruder des Angeklagten, hielt
die verſtorbene Schwägerin für ſelbſtherrlich, von
vorgefaßten Meinungen nicht abgehend. Frau
Sigrid v. Heydebrand behauptete, daß ihr
Schwager nie ganz glücklich geweſen ſei. Frau
Adele von Heydebrand, die erſte Gattin des
Angeklagten, betont, daß nach zehnjähriger guter Ehe
der Weltkrieg religiöſe Differenzen und anderes ſie
in Gegenſatz zu ihrem Mann" gebracht habe, die
ſchließlich zur Scheidung geführt hätten. Ideale Ge=
ſichtspunkte
ſeien dem Angeklagten ſtets eigen ge=
weſen
. Die Zeugin traut dem Manne nicht zu, die
Tat um des Beſitzes wegen getan zu haben.
Schluß der Beweisaufnahme. Die Verhandlung
wurde auf Samstag vormittag vertagt.
Zur Kataſtrophe des Fährdampfers.
EP. London. Nach den weiteren Meldungen
aus Sidney ſind bei dem Untergange der von einem
Dampfer gerammten Fähre über 40 Perſonen
ertrunken. Auf der Fähre befanden ſich etwa
150 Ausflügler. Die Fähre ſank nach dem Zuſam=
menſtoß
in einer halben Minute. Fünfzig Ueber=
lebende
wurden von dem Dampfer Tahiti über=
nommen
. Bisher wurden 9 Leichen gefunden. Es
werden noch mindeſtens 35 Fahrgäſte vermißt, die
ſich wahrſcheinlich im Innern der Fähre befanden
und deren Leichen daher durch Taucher geborgen
werden müſſen.

[ ][  ][ ]

Seite 12

Samstag, den 5 November 1927

Numme:

*Geſchichten aus aller Welt.
Eiferſucht und Zahnpflege.
(r) Amſterdam. Die neueſte Veröffentlichung der Vereinigung
zur Förderung der Hygiene in Niederländiſch=Indien beſchäftigt ſich
mit einem eigenartigen Brauch bei den Sundaneſen, nämlich dem, ſich
die Zähne bis zu einem gewiſſen Grade abfeilen zu laſſen. Darin liegt
für die Frauen und Mädchen dieſes Volkes die Epfüllung eines Schön=
heitsideals
.
Dieſes von Spezialmedizinmännern praktizierte Abfeilen wird
an jungen Mädchen von 1214 Jahren vorgenoumem und geht folgen=
dermaßen
vor ſich: Der dockoen goesar, wie dieſer Zahnkünſtler in
der Landesſprache heißt, breitet eine Matte aus, legt ein kleines Kiſſen
darauf und nötigt ſeie Patienten, ſich auf dieſem Lager lang auszu=
ſtrecken
. Mit einem ſchwarzen Tuche bedeckr er das Geſicht des Mäd=
chens
, ſo daß nur der Mund frei bleibt, und dieſen ſperrt er nun mit
einer Holz= oder Hornleiſte weit auseinander. Dann ſcheuert er die
Zähne mit einem Stein und bricht die vier vorderen Schneidezähne mit
einer Kneifzange bis zur Hälfte ab. Schließlich wird dann mit einem
großen Schleifſtein alles ſchön glatt geſchliffen.
S hon wenn man das lieſt, jagen einem alle erdenklichen kalten
Schauer über den Rücken, wie viel ärge= muß der armen Schönen
zumute ſein, die dieſe Operation mit ſich vornehmen läßt? Aber ſogar
bei dieſem doch noch einigermaßen naturnahen Volke ertragen die
Frauen lieber alle Schmerzen und Unbehaglichkeiten, als auf die Forde=
rungen
eines abwegigen S hönheitsideals zu verzichten; und es bleibt
beileibe nicht bei den Folterungen dieſer Operation, denn durch dieſe
Prozedur entſtehen natürlich die ausdauerndſten Zahnkrankheiten und
Infettionen. Was aber iſt dagegen zu tun? Die Sundafrau will nun
einmal dem Manne die Zähne zeigen, nicht im europäiſchen Sinne,
ſondern um ihm zu gefallen
Und die Frauen der höheren Klaſſen gehen ſogar noch weiter: ſie
laſſen ſich die Zähne ſchwärzen und finden das beſonders reiz=
voll

Ueber den Urſprung dieſer eigenartigen Gewohnheiten gibt die ge=
nannte
Veröffentlichung ebenfalls Auskunft. Und es ſtellt ſich dabei
heraus, daß eine der mächtigſten menſchlichen Leidenſchaften, die Eifer=
ſucht
, ihre Hand dabei im Spiele gehabt hat. Die Darſtellung nimmt
den Vorzug für ſich in Anſpruch, ſtreng hiſtoriſch zu ſein. Danach er=
nannte
vor etzwua 200 Jahren ein mächtiger Hindukönig auf Java eine
Magd zur Nebenfrau. Die eigentliche Königin wurde darauf von der
Eiferſucht gebackt und ließ eines Tages, während der Fürſt abweſend
war, der reizenden Nebenbuhlerin die Vorderzähne ausbrechen. Aber
der König fand ſie nun noch ſchöner und liebenswerter, als ſie ihn mit
ihren abgebrochenen Zähnen anlachte. Daraufhin, in ihrer blinden
Rachſucht, ließ die Königin der Rivalin die Zähne ſchwärzen, und
der König fand ſie noch begehrenswerter und anmutiger.
Die Folge davon war, daß mun auch die Königin und ihr Hofgefolge
ſich die Zähne abkneifen und ſchwärzen ließen. Und bis zum heutigen
Tage iſt es dabei geblieben.
Bei uns, das muß man ſchon ſagen, wechſelt die Mode ſchneller.
Der böſe Geiſt.
(sm) Montevideo. Wir ſaßen auf der Loggia unſeres Hauſes
und genoſſen ſchweigend den lichtgrünem Abendhimmel, als ſich mit
einem Krach die Tür des Hauſes öffnete und Jeſuſa, unſere friſch
engägierte Köchin mit rollenden Augen und fletſchenden Zähnen zu
uns ſturrzte: Ein Geiſt, ein Geiſt!

Die zweizentrige, ſchwabbelige Negerin rutſchte auf den Knien zu
mir hin. Ein ungeheurer Klageſtrom entfloß ihrem Munde und ein
Tränenſtrom ihren Augen, die ſie vergebens mit einem Taſchentuch zu
trocknen verſuchte, das merkwürdigerweiſe mein Monogramm trug.
Als das Jammern kein Ende nahm, wurde ich energiſch: Alſo
Jeſuſa, was iſt los?. Laß jetzt das Geheule und erzähle, Geiſter gibt
es nicht, das weißt du doch von dem Pfarrer. Los!
Jeſuſa ſah mich erſchrocken an: O, Senora, Sie gaben mir doch
vorhin das Plätteiſen und ich plättete all die feine Wäſche ſo ſorgfältig.
Auf einmal, wie ich wieder anfaſſe, ſchlägt es mich und dann noch ein=
mal
. Ich habe es ja gleich gedachnt, daß es ein Zauberding iſt, wie kann
es denn ohne Feuer heiß werden! Aber nun weiß ich es ganz gewiß,
es ſteckt ein böſer Geiſt darin, und nie, nig wieder werde ich es anfaſſen!
Höre, Jeſuſa, du biſt ein dummes Ding! Haſt du denn auf dem
Camp nie etwas von Elektrizität gehört?. Du haßt das Eiſen ſicher mit
naſſen Händen angefaßt . . . Ich kann dir das nicht alles erklären,
aber du kannſt verſichert ſein, daß es etwas ganz natürliches iſt, ſo wie
die Eiſenbahn oder ein Automobil. Aber du brauchſt nicht mehr zu
plätten, wenn du nicht willſt, Juana kann es tun. Geh aber jetzt und
drehe das Licht an, denn es iſt Nacht!
Gehorſam erhob ſich Jeſuſa, rannte aber ſchnell in ihre Kammer
und kam mit einem Beſen bewaffnet zurück. Vetwundert ſchauten wir
ihr zu. Sie ſchritt zum Lichtſchalter, erregt vor ſich hinmurmelnd, und
drückte mit dem Beſenſtiel den Knopf herunter, indem ſie ihre linke
feſtverballte Hand aufs Herz preßte. Was haſt du in der Hand?
fragte ich ſtreng. Sie verſuchte zu entwiſchen, aber ich holte ſie ein
und öffnete gewaltſam ihre Linke. Ein kleines, ſchwarzes, verſchrum=
peltes
Etwas rollte zu Boden. Ich bütckte mich danach und hielt in
der Hand; einen Totenfinger, eines Talisman gegen die böſen Geiſter.
Ein Widerruf.
(a) New York. Theologiſche Kontroverſen in amerikaniſchen
Zeitungen ſind keine Seltenheit. In Amerika, dieſem Muſterlandd
eines tauſendfältigen Sektierertums, befehden ſich die einzelnen Sekten
in echt chriſtlicher Nächſtenliebe bis aufs Blut, und ein großer Teil der
Preſſe gibt ſich zum Tummelplatz der ſich bekämpfenden Ideim her. Für
den Außenſtehenden ſind dieſe Auseinanderſetzungen etwa über die Frage, /
ob man an einem Freitage als dem Todestage des Gekreuzigten taufen
darf oder nicht, oder über die noch abwegigere, ob Moſes bakterien=
freies
Waſſer aus dem Felſen geſchlagen habs (!), äußerſt langweilig,
und man fliegt bei der Lektüre gewiß auch darüber hinweg, ohne den
Verluſt einer tieferen Erkenntmis befürchten zu brauchen. In einem
Blättchen im Staate Minneſota jedoch war kürzlich ein allerliebſtes
kleines Intermezzo zu leſen, das eine Ausnahme von dieſer Regel bil=
det
und darum auch hier ſeinen Platz finden ſoll.
In einem dreiviertel durchſchoſſenen offimen Brief nämlich for=
derte
der Prediger Puzkins der Unit riſch=Reformierten Sonntags=
gemeinde
des kleinen Städtchens den dort im Ruh=ſtand lebenden ſchlägen wahrſcheinlich, in exponierten Lagen leichte Nackh=
früheren
Theologieprofeſſor James auf, ſofort und an derſelben Stelle
einen feierlichen öffentlichen Widenruf der Behauptung vorzunehmen,
er, Puzkins, habe ſeine Predigt vom vorigen Sonntag über die Bibel=
ſtelle
Sprüiche Salomonis 30, 32 und 33 geſtohlen. Sollte dieſer
Widerruf nicht unverzüglich erfolgen, ſo werde eine Verleumdungs=
und Beleidigungsklage bei den Gerichten anhängig gemacht.
Dieſer Widermf des alten Profeſſors James ließ nicht lange auf
ſich warten. Er erſchien ſchon am nächſten Tage in derſelben Zeitung
und an derſelben Stelle, und lautete in lakoniſcher Kürze:
Hiermit widerrufe ich öffentlich und in aller Form meinenn im
Geſpräch mit Bekannten wiederholt geäußerten entehrenden Vorwurf,
Her Prediger Puzkins von der hieſigen Unitariſch=Reformierten Sonn=

tagsgemeinde habe ſeine am letzten Sonntag gehaltene !.
Sprüchs Salomonis 30, Vers 32 und 33, geſtohlen. Ich har=
umfangreichen
Bücherei nachgeſchlagen und meinen Irrtum
Sie iſt noch da!
Der Prediger Puzkins ſoll ſeine Verſetzung beantragt y
er doch lieber wie es der Text der genannten Bibelſtelle
Hand aufs Maul gelegt!
Wochenſchau der Chicagoer Kriminalpoli=zi
(aga) New York. Zu ſeinem deſperaten Kampf gegan
niſierte Verbrechen hat ſich das Chiagoer Polizeiamt einer=
modernen
Waffen dienſtbar gemacht, die Puhlizität,
Wochenende findet ein großes Keſſeltreiben auf die Schlu-
Banditen, Straßenräuber, Einbrecher uſw. ſtatt, und Som
wird alles, was zum Wochenende eingeheimſt worden iſt, de
wie auch ſolchen Perſonen, die von dem Geſindel überfil
griffen, beſtohlen, beſchwindelt worden ſind, im großen
Polizeiwache an der Desplaines Straße vorgeſtellt. Bei
ſitzen die Zuſchauer im Halbdunkel; die Verbrecher ſind
leuchtung ausgeſetzt, wenn ſie auf dem Podium erſcheinge,
müſſen, nolens rölens, allerlei Geſten zeigen und ſich von
hinten und von jeder Seite begucken laſſen. Gleichzeitien
einem Beamten verleſen, was die Spindknacker, Taſchendi=
und was immer ſie ſein mögen, bereits auf dem Keubholz;
ganze Reihe notoriſcher Verbrecher, nach denen die Polizei
lange vergebens geſucht hatte, iſt auf dieſe Weiſe ermittelt
die lichtſcheue Unterſchicht des Chicagoer Geſellſchaftskörbe-n
jetzt gewöhnlich gegen Wochenende dünn und verſchwindet au=
digen
Stadt, um nicht in das behördliche Fangnetz zu gerau
Von noch weit größerem Erfolge als dieſe Vorführun,
tiere dürfte die ſoeben getroffene allerneueſte Neuerung
Filmgeſellſchaft macht während des Auftretens der Verhaf
nahmen, die ſchon am nächſten Tage in einen großen A.
zuſammen mit anderen Zeitbildern gezeigt werden. Tatſäcr
rade dieſes Verfahren der Verbrecherwelt einen ſolchen
gejagt, daß man ſich entſchloſſen hat, dieſe Filmvorführungar
eine Reiche anderer Großſtädte auszudehnen. Durch die
der Eingeheimſten auf der Polizei und im Kino ſind auße=
zahl
anderer bereits drei flüchntige Mörder erkannt wordem

Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Sonntag, den 6. Novemätz
(Nach der Wetterlage vom 4. November.)
Noch wechſelnd wolkig, kühles Wetter mit vereinzel2n
Heſſiſche Wetterdien!

Hauptſchriftleitung: Rudalf Maupe
Verantwortlich für Poliiſk und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuiſſe:
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. cugemi
für den Handel: Dr. G. H. Quetſch; für den Schlußdieuſt: Andrea:
Die Gegenwart: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratentel: Willy
und Verlag: L. C. Wiitich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripie wird Garantie der Rückſendung nicht zE-

Die heutige Nummer hat 20 Seiten.

Jüäddenische Staats-Lotterie
Ziehung der 2. Klaſſe: 11. und 12. November 16424a

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Am 28. Oktober: Keller, Johann Ludwig, Schmicd meiſter,
dr ehrſtr. 17. Kreuzer, Luiſe, geb. Baier, 66 J., Heidelberger=
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Nleathilde, geb. Kramer, 65 J., Hölgesſtr. 12. Reichard, Jakob,
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Schellhaas, Friedrich Wilhelm, 5 J., Hippelsbach, Kr.
inx! Erbacherſtr. 2. Clemm, Hans, Dr., Kommerzienrat,
hanror, 54 J., Mannheim, hier, Neckarſtr. 16. Saul, Katha=
7Dacob, 59 J., Lengfeld, hier, Lagerhausſtr. 24. Freuden=
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, 2 Mon., Bleichſtr, 13. Am 30. Oktober: Anders,
rarethe, geb. Steckenreuter, 54 J., Li=bigſtr. 10. Weiß,
eb Engel, 74 J., Erbacher Str. 25. Am 31. Oktober:
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Teichmann, Erika Marie, 8 Wochen, Wendelſtadtſtr. 56.
Tan Wilhelm, Maurermeiſter, 75 J., Erbacher Straße 4.
Kirchliche Nachrichten
Evangeliſche Gemeinden.
Sonntag nach Trinitatis (6. November 1927).
Reformationsfeſt.
hen Kollekte für den Heſſiſchen Landesverein der Guſtav=
Adolf=Stiftung.
Nc. Samstag, 5. November, abends 8.30 Uhr: Andacht.
November, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
e: Einführung zweier Gemeindediakone in den Gemeinde=
awd
rch den Direktor der Brüderanſtalt Hephata bei Kaſſel,
prich. Vorm. 11.45 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
ſer. Abends 8 Uhr: Reformationsfeſtfeier in der Stadt=
willtet
von dem Zweigverein des Evangeliſchen Bundes und
usb=nd der evangeliſchen Männervereinigungen unter Mitwir=
au
torganiſten Borngäſſer und des Kirchengeſangvereins der
-M /ortrag von Direktor Pfarrer Happich: Der Liebesdienſt
me: Digkonie in der Kirche der Reformation Mittwoch),
abends 8 Uhr: Kirchenmuſikaliſche Abendfeier. Ein=
ſt
wochentags von 95 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Eingang Nordtüre.
ge. Vorm. 8.30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Zimmer=
. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. Vorm.
händergottesdienſt. Pfarrer Kleberger. Abends 6 Uhr:
ticnit. Pfarrer Köhler.
ſotte. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heil.
PPfarrer Zimmermann. Vorm. 11.15 Uhr: Kinder
farrer Zimmermann.
funsenſaal im Schloß. Freitag, 4. November, abends 8 Uhr=
rr
des Frauenvereins. Montag, 7. November, abends
te dvereinigung der Stadtgemeinde (jüngere Abteilung):
yt. Dienstag, 8. November, abends 8 Uhr: Mädchen=
twd
Schloßgemeinde. Mittwoch, 9. Novenuber, nachm.
Handarbeitsſchule der Stadtgemeinde. Samstag,
4, machmittags 2 bis 4 Uhr: Handarbeitsſchule der Stadt=
hhrus
(Kiesſtraße 17). Sonntag, 6. November, nachm. 2.30
rummengortesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde
Gi g). Montag, 7. November, abends 8 Uhr: Monats=
ſrdr
Männervereinigung ber Lukasgemeinde: Vortrag des
ſornoberſekretärs Anton über Heſſens Fürſtenfrauen.
im der Lukasgemeinde. Dienstag, 8. November, abends
Een hor der Stadtkirche. Monatsverſammlung des Frauen=
haPlaneigemeinde
. Jugendvereinigung der Stadtgemeinde
:kiuing). Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde
Mugg). Mittwoch, 9. November, nachm. 3 Uhr: Jugend=
ſſhh
Stadtgemeinde, Jungſchar. Abends 6 Uhr: Bibel=
ras
Lautenſchläger. Abends 8 Uhr: Kirchenchor der
Mus Shloßkfche. Jugendbund der Markusgemeinde
Murg). Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde
Alang). Donnerstag, 10. November, abends 8 Uhr:
Mng der Stadtgemeinde (jüngere Abteilung). Jugend=
uuissgemeinde
: Singkreis. Monatsverſammlung des
nonM Ser Lukasgemeinde. Männervereindgung der Lukas=
nocßiöyung
der Vertrauensmänner: Sterbekaſſe. Freitag,
waR, abends 8 Uhr: Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
boumde Markusgemeinde (jüngere Abteilung). Mütterabend
ady weude. Samstag, 12. November, nachm. 3 Uhr: Jugend=
Mguhcher Stadtgemeinde (jüngere Abteilung), Jungſchar: Sport=
a
Arheilger Weg.
Amſhſlungen an Auswärtigen: Pfarrer Lautenſchläger.
ſerontlelme durch Diakonen: 1. Hauptſtation im neuen Diakonen=
DeiMrgerſtraße 21, Fernſprecher 2883; 2. Nebenſtation: Mauer=
der
Kleinkinderſchule der Martinsgemeinde).
99 ſohelfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17. Sprech=
Mtgs von 10 bis 12 Uhr. Fernſprecher 2379.

Somstag, den 5 November 1927

Seite 13

Gemeindeamt für kirchliche Steuerangelegenheiten: Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Geſchäftsſtunden vorm. von 8
bis 12 Uhr und nachm. von 3 bis 6 Uhr. Fernſprecher 2379.
Martinskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des
heiligen Abendmahls. Pfarrer D. Waitz. Anmeldung von 9.30 Uhr
an in der Sakriſtei. Vorm. 11.15. Uhr: Kindergottesdienſt für den
Weſtbezirk. Pfarrer D. Waitz. Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt.
Pfarrer Bergér. Montag, 7. November, abends 8 Uhr: Kirchen=
muſikaliſche
Abendfeier. Mittwoch, 9. November, abends 8 Uhr, im
Gemeindehaus: Bibelſtunde. Pfarrer D. Waitz; im Martinsſtift: Bibel=
ſtunde
. Pfarrer Beringer.
Altersheim. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Köhler.
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Montag, 7. November, abends
8 Uhr im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt. Dienstag,
8. November, abends 8 Uhr im Gemeindehaus: Jugendvereinigung;
im Martinsſtift: Kirchenchor. Donnerstag, 10. November, abends
8 Uhr im Gemeindehans: Mädchenvereinigung Weſt; im Martimsſtift:
Mädchenvereinigung Oſt; Mauerſtraße 5: Poſaunenchor. Freitag,
11. November, abends 8 Uhr im Gemeindehaus: Jugendvereinigung
(ältere Abteilung); Mütterabend Weſt; im Martinsſtift: Mütter=
abend
Oſt.
Johanneskirche. Sonntag, 6. November, vorm. 10 Uhr: Haupt=
gottesdienſt
mit Feier des heiligen Abendmahls und Vorbereitung.
Pfarrer Marx. Vorm. 11.30 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm.
5.30 Uhr: Predigtgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls
Pfarrer Goethe. Mittwoch, 9. November, abends 8 Uhr: Bibel=
ſtunde
im Gemeindehaus. Pfarrer Goethe.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7.30 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarxaſſiſtent Georgi. Vorm. 11.15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Dienstag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde.
Beſſunger Kieche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottes=
dienſt
mit anſchließender Feier des heiligen Abendmahls (Anmeldung
Stunde vor Beginn). Pfarraſſiſien= Bickel. Vorm. 11.15 Uhr:
Kindergottesdienſt Pfarraſſiſtent Bickel. Abends 8.15 Uhr: Jugend=
dereinigung
Montag, nachm. 3 Uhr: Vorſtandsſitzung des Frauen=
vereins
. Abends 8.15 Uhr: Mädchenvereinigung. Dienstag, nachm.
3 Uhr: Sitzung der Frauenhilfe. Abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Donnerstag, abends 8 Uhr: Frauenabend. Freitag, abends 8 Uhr:
Kirchenchor.
Pnuluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit anſchließender
Feier des heiligen Abendmahls (Anmeldung eine halbe Stunde vor
Beginn). Pfarraſſiſtent Dr. Wendel. Vorm. 11.45 Uhr: Kinder=
gottesdienſt
. Pfarraſſiſtent Dr. Wendel. Abends 6 Uhr: Gottesdienſt
mit Feier des heiligen Abendmals (Anmeldung eine halbe Stunde vor
Beginn). Pfarrer Rückert. Abends 8 Uhr: Jugendvereimigung.
Montag, abends 8 Uhr: Jugendbund. Dienstag, abends 8.15 Uhr:
Kirchenchor. Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Rückert.
Donnerstag, abends 8 Uhr: Mütterabend
Stiftskirche. Samstag, 5. Nodember, abends 8 Uhr: Beichte.
Sonntag, 6. November, vorm. 10 Uhr; Hauptgottesdienſt mit Feier
des heiligen Abendmahls. Pfarrer Hickel. Vorm. 11.15 Uhr: Kinder=
gottesdienſt
. Evang. Sonntagsverein. Nachm. 4 bis 7 Uhr: Vereins=
ſtunden
. Donnerstag, 10. November, abends 8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmiffion (MMühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebets=
ſtunde
. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 3.30 Uhr: Bibel=
ſtunde
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arbeitsſtunde
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nerstag
, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Semmel. Freitag,
abends 8.30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde und Bibelſtunde in der Kinder=
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, Beſſungerſtraße 80. Prediger Semmel. Samstag, abends 8.30
Uihr: Poſaunencher.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24) Sonntag, nachm. 2.30 Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. Nachm. 4.45 Uhr: Bibel=
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für Mädchen. Schweſter Luiſe Rubach. Abends 8.30)
Uhr: Weiheſtunde. Dienstag, abends 8.20 Uhr: Mädhenkreis.
Mitzwoch, abends 8.15 Uhr: Freundeskreis für junge Männer. Unſere
Berliner Tagung (Fortſetzuing). Donnerstag, abends 8 Uhr: Ge=
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für junge Männer. Freſitag, abends 8.30 Uhr: Miſſions=
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. Abends 8.30 Uhr: Bibelbeſprechſtunde im Jungmänner=
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. Donnerstag, 10. Nobember, abends 8 Uhr: Heimabend.
Freitag, 11. November, abends 8 Uhr: Turnen und Körperſchle in der
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Stadtkirchturm. Abends 8 Uhr: Teilnahme am Vortrag in der Stadt=
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8 Uhr: Unterhaltungsabend und Poſaunenchor. Mittwoch, 9. Nov.,
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Freitag, 11. November, abends 8 Uhr: Einleitender Vortrag von Dr.
Johannes Hemleben=Kaſſel, Pfarrer in der Chriſtengemeinſchaft: Die
moderne Naturanſchauung und das Suchen nach Chriſtus‟. Danach
Beginn der Beſprechungen und Fragenbeantwortung. Programme
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Sonntag, den 6. November, vorm. 10 Uhr: Wie der Herr einen Bund
mit Abram ſchließt. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4 Uhr:
Es ward ein Menſch von Gott geſandt, der hieß Martin Luther.
Mittwoch, den 9. November, abends 8.15 Uhr: Mitgliederverſammlung.
Donnerstag, den 10. Nodember, abends 8.15 Uhr: Bibelerklärung,
Jakobusbrief. Samstag, den 12. November, nachm. 3 Uhr: Trauung.
Dazu ladet freundlichſt ein Pred. Conrad.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40). Zu den beſon=
deren
Glaubensverſammlungen Sonntag, den 6. November, jeweils
vorm. 10 Uhr, nachm. 3.15 Uhr und abends 8.15 Uhr laden wir herzlich
ein. Mittvoch, den 9. November, abends 8.15 Uhr, Bihelſtunde.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 7. Novcmber, abends 8.30
Uhr im Feierabend, Stiftſtraße 51, Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44). Sonntag, 6. Nov.,
vormittags 10 Uhr: Predigt. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr:
Predigt. Montag: Jugendverein. Dienstag: Singſtunde.
Mittwoch: Frauenverein. Donnerstag: Bibelſtunde. Jedermann
iſt freundlich eingeladen. Prediger Sauer,
Kirche Jeſu Chriſti der Heiligen der letzten Tage (Nied.= Ramſtädter=
ſtraße
13). Sonntag, 6. November, vorm. 10.30 Uhr: Sonntagsſchuſe.
Vorm. 12.15 Uhr: Faſtverſammlung. Abends 7.30 Uhr: Predigt=
Verſammlung. Montag, 7. November, 8 Uhr: Frauenverein und
Brüderſchule. Mittwoch, 9. November, 8 Uhr: Gemeinſchaftlicher
Fortbildungsverein.
Chriſtliche Verſammlung (Waldſtraße 18). Sonntag, den 6. Nov.,
vormittags 11.15 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4.30 Uhr: Verkün=
digung
des Wortes Gottes. Mittvoch, den 9. Nobember, abends 8.15
Uhr: Gebetsſtunde. Freitag, den 11. November, abends 8.15 Uhr:
Bibelſtunde (Betrachtungen, ApoſtelgeſLichte, Kaditel 7). Jedermann
iſt herzlich eingeladen.
Auswärtige Kirchen.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. 21. Sonnrag nach Trinitatis.
6. November. Reformationsfeſt. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt unter
Mitwirkung des Kirchengeſangvereins und des Poſaunenchors. Kollekte
für den Grſtav Adolf=Verein. Vorm. 11.15 Uhr Kindergottesdienſt
Abends 8 Uhr Familienabend des Evang. Bundes (Lutherabend).
Vortrag: Auf Luthers Spuren in Oeſterreich Pfarrvikar Weiß=
gerber
=Traiſa. Montag abend Frauenverein. Mittwoch abend
Kirchengeſangverein. Freitag abend Evang. Arbeiter= und Hand=
werkerverein
.
Evangeliſche Kirche zu Eberſtadt. Sonntag, den 6. Nov. Refor=
mationsfeſt
. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Paul. Geſang des
Kirchengeſangvereins. Poſaunenchor. Köllekte. 11.15 Uhr: Kinder=
gottesdienſt
. Montag 8 Uhr Mädchenvereinigung. Dienstag 8 Uhr
Frauenverein. Mittwoch 8 Uhr Kirchengeſangrerei. Donnerstag
8 Uhr Wartburgverein. Freitag 8 Uhr Poſaunenchor.
In der Provinzial=Pflegeanſtalt. Sonntag, den 6. November, nach=
mittags
2 Uhr: Gottesdienſt Pfarrer Paul.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, 6. November. Vorm.
10 Uhr: Feſtgottesdienſt (Reformationsfeſt). 11 Uhr: Kindergottes=
dienſt
der Großen. 12.30 Uhr: Kindergottesdienſt der Kleinen.
Montag: Aelterenkreis (Rathaus). Dienstag: E. J. G. Mädchenabend.
Mittwoch: E. J.G. Jungenabend. Donnerstag: Bibelſtunde. (Alle
obigen Veranſtaltungen beginnen in Zukunft wieder um 8 Uhr!)
Evangelifche Gemeinde zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 6. Nod.
(Reformationsfeſt). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Mitwirkung
des Kirchenchors. Kollekte für den Heſſ. Hauptverein der Guſtav=Adolf=
Stiftung. Abends 8 Uhr: Liturgiſcher Gottesdienſt unter Mitwirkung
der beiden oberſten Schulklaſſen und der Herren Heinrich Crößmam
(Violine) und Fritz Thöt (Orgel). Montag: Jugendvereinigung.
Dienstag: Kirchenhor. Mittwoch: Jungmädchenverein. Donner?: Frauenverein.
Katholiſcher Gottesdienſt.
St. Liebfrauen (Klappacherſtraße). Vor Sonn= und Feiertagen:
Nachm. von 57 Uhr und abends von 8 Uhr an Beichtgelegenheit.
An Sonn= und Feiertagen: Vormittags von 6 Uhr an Gelegenheit zur
heil. Beichſte; 7 Uhr: Frühmeſſe. Vor und in der heil. Meſſe Austeilung
der heil. Kommunion; Generalkommunion der Marianiſchen Männer=
Kongregation; 9.30 Uhr Hochamt und Predigt. Verher Austeilung der
heil. Kommunion Nachmittags 2 Uhr: Chriſtenlehre; 2.30 Uhr: An=
dacht
; 3 Uhr: Verſammlung der Marianiſchen Männerkongregation;
Werktagsmeſſe 347 Uhr mit Armen=Seelenandacht.
Martinskapelle (Herdweg). An allen Sonn= und Feiertagen 8 Uhr
hl. Meſſe mit Predigt. Vorher Beichtgelegenheit. Vor und in der
hl. Meſſe Austeilung der hl. Komunion.
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Nummer 2

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſie Nachri

5. Novembeeig/27

=Neue Erzählungsliteratur.
Ap. Im Verlag von Gugen Kuner, Leipzig, erſchienen drei neue
Erzählungen. In der erſten, betitelt Sturm im Blut von Kurt
Heynicke (Preis 3 Mark) läßt der Verfaſſer, der ſich auch als Lyriker
einen Namen gemacht hat, urgründig wie das Meer rauſcht, der Sturm
brüllt, die ſeeliſchen und menſchlichen Schwingungen mit der zwingen=
den
Kraft dramatiſch geballter Darſtellung in dem Leſer widerhallen.
Zwei Seeleute werben um ein Mädchen, deſſen Weſen erweckt iſt und
nach Befreiung ſchreit, aber ſie kann ſich für keinen entſcheiden, ſie ver=
ſpricht
ſich beiden, ehe ſie auf See gehen. Das Schiff geht im Sturm
unter und die Beſatzung wird verloren gegeben. In einer ſtürmiſchen
Nacht nun, da ſie verzweifelt um Klarheit ringt, kehrt der eine der
Torgeglaubten, als der einzig Gerettete von allen, zurück und ſie hei=
ratet
ihn, da ſie ihm einmal das Wort gegeben, aber er iſt nicht der,
den ſie liebt. Mit einem Stein in der Bruſt büßt ſie die Laſt, an der
ſie trägt. Das furchtbare Geſtändnis, das ſich ſchließlich ihrer gequälten
Seele entringt, frißt dem Gatten das Herz leer. In dieſem entſetz=
lichen
Wirbel der Verzweiflung wühlt ſich, das Schrecknis noch zu
mehren, erſt nur im Dorf geflüſtert, dann aber als lange gefürchtete
Wahrheit die Kunde von der Rüchkehr des anderen. Er will nicht ver=
zichten
und ſchon ſtreckt er die Hand aus, den verhaßten Nebenbuhler
zu beſeitigen, als dieſer ihm, todesbereit, zuvorkommt. Ein Gottes=
gericht
ſoll entſcheiden, ein Kampf auf hoher Klippe am Meer. Doch
die Vorſehung greift ein, ſchleudert den Gegner ins Meer. Und die
aus namenloſer Seelenqual Erlöſte ſinkt dem Geliebten in die Arme,
Gleichwie Brunnen in der Tiefe gurgeln durchzittern verhaltene
Leidenſchaft und Kraft dieſe ſpannend geſchriebene Erzählung. Ein
neuer Erzähler, ausgeſtattet mit der ſeltenen Gabe, in die Welt des
Abgewandten zu leuchten, ſchildert uns Erich Karner in der Er=
gählung
Armer Jonas (Preis 4 Mark) das tragiſche Schickſal
eines allzufein beſaiteten jungen Menſchen, der am Leben zugrunde
geht. Es mag vielleicht nicht jedermanns Geſchmack ſein, dem Ver=
faſſer
auf ſeinen bunten Abenteuerreiſen ins Myſtiſche zu folgen, mit
ihm hineinzutauchen in dieſes Chaos dunkler Traurigkeit, der das
Leben des armen Jonas umgibt, und doch wird er ſich kaum den Mäch=
ten
entziehen können, mit denen der Unglückliche rang, bis ſie ihn be=
zwungen
hatten. Denn es iſt etwas Wahres daran, wir bemerken es
nur nicht, wie geſpenſtiſch das Gewöhnliche iſt, das Tag für Tag uns
umgibt, und wie uns manchmal ein kleines Nichts in Abgründe des
Schreckens ſtürzen kann‟. Das unendliche Grauen, das um die erſchüt=
ternde
Handlung geiſtert, darf uns den Blick dafür nicht trüben, daß
hier ein offenbar ſtarkes Talent in der füßen Luſt des inneren Schauens
ein ergreifendes Menſchenſchickſal gezeichnet hat. Es trägt trotz der
ätzenden Verzweiflung über das Vergebliche alles menſchlichen Tuns
auch wieder ſo viele vom Verfaſſer mit einer tiefen Herzensgüte ans
helle Licht gezogene ſympathiſche Züge, daß wir das Buch nicht ohne
innere Bewegung aus der Hand legen. Eine überaus romantiſche
Geſchichte nennt Wilhelm Matthieſſen ſeine Erzählung
Regilindenbrunn (Preis 4 Mark). Es iſt eine Luſt zu leben,
könnte man über dieſe Feriennovelle ſetzen, in der Matthieſſen alle
Stimmen ſeiner humorvollen Phantaſie ſpielen läßt. Wir müſſen dem
lebensfrohen Verfaſſer dankbar ſein, dem die Dichtung das liebſte von
ſeinen Kindern iſt, wenn er Saiten anſchlägt, die in uns klingen zu
lafſen, der wielgeſchäftige Alltag keine Muße gibt. Was ſeine Abſicht
geweſen iſt, indem er uns einen tiefen Blick in ſein Wunderland tun
läßt, ſagt er ſelbſt: In uns allen beginnt längſt Vergeſſenes, Seligſtes.
was wir einſt erlebt, wieder wie verſunkene Schätze um Mitternacht
rührend zu leuchten. Und in die wilde Romantik des Märchenſchloſſes,
das weſtlich von der Sonne und öſtlich vom Monde liegt, und auf
dem eine Kölner Familie die ſeltſamſten Abenteuer erlebt, ſind zugleich
ſo viele zarte Geheimniſſe des Menſchenherzens, viel märchenhaftes Er=
leben
, an den Toren der Ewigkeit erlauſcht hineingewoben und von
einem wiſſenden, ſich ſelbſt beglückenden Herzen uns dargeboten, daß
ſwir wiſſen, daß das Leben nicht immer grau und eintönig iſt. Man
muß eben alles nur von der rechten Seite nehmen.
Die Gewaltigen, Novellen aus drei Jahrtauſenden von
Walther Eidlitz (Verlag von Paul Zſolnay, Berlin SW 68).
Glanz und Kraft dreier Weltwenden leuchten vor uns auf. Jerufalem,
Hellas, Moskau. Eidlitz, eine neue Hoffnung der jüngeren Dichter=
generation
, weiß ſeine Materie zu faſſen und zu formen. Mit ſtarkem
Können und feinem Verſtändnis läßt er in dieſem Novellenzyklus
Poetiſches, Symboliſches und rein Menſchliches durchdringen und hat
in den drei Herrſchern David, Philipp von Macedonien und deſſen
Sohn Alexander dem Großen und dem ungläubigen Wladimir, den er
als unpolitiſchen Mythos des letzten ruſſiſchen Heros auftreten läßt,
drei bzw. vier hiſtoriſche Geſtalten zu neuem Leben erweckt und uns
menſchlich näher gebracht. Unerſättlich faſt iſt ihr Weltrauſch, dem ſie
fröhnen, unheimlich finſter thronen ſie über den Menſchen, mit kaltem
Verſtandesblick der Welt überſchauend, ihre Schwächen erſpähend und
ſie ihren Zwecken dienſtbar machend. Eins aber fehlt ihnen allen, wie
ſie ſchmerzlich empfinden, das iſt das Göttliche im Menſchen. Starren
Masken gleich leben ſie ein Daſein der Lüge, täuſchen ihren Völkern
Hoheit vor. David iſt abgefallen von dem Gott ſeiner Väter, Philipp
der Mächtige will ſeinen Sohn den griechiſchen Myſterien entfremden
und will die Religion ſeinem Machtwillen dienſtbar machen, Alexander,
ungläubig und nach neuem Glauben lechzend, will die Götterwelt Aſiens
erobern und der Gewaltige von Rußland höhnt noch auf dem Toten=
bette
die heilige Kirche, ohne indeſſen des furchtbaren Entſetzens des
Nichts Herr werden zu können. Sie frieren unſäglich in ihrer gott=
verlaſſenen
Einſamkeit, ſchaudernd ſtehen ſie ſchließlich an der Wegſtelle,
da ſie verzweifelt oder in knirſchendem Hohn oder auch glücküberwältigt
vor dem Göttlichen ſich erniedrigen. Dieſer novendige Weg aller ir=
diſchen
Gewalt iſt in einer bald heroiſch=einfachen bald farbentrunken=
hymniſchen
Proſa erzählt.
In demſelben Verlage erſchienen Novellen von Carl Stern=
heim
: Napoleon, ſo betitelt nach der erſten, in der der Werde=
gang
Napoleons von einer ganz neuen Seite beleuchtet wird und der
Verfaſſer unter allen Umſtänden ſeine eigene Nuance durchſetzen will.
Die weiteren Novellen behandeln ein üppiges Exemplar ſeiner Gattung,
Poſinſky, deſſen beharre auf ſich ſich an viermaligem Freſſen am
Tage betätigt, und den Börſenjobber und Kriegsſperulanten Heiden=
ſtamm
. Sternheim verſteht es, ein Ragout mit den ausgeſuchteſten Deli=
kateſſen
zu garnieren und es ſo abzuſchmecken, daß am Ende immer
etwas ganz Raffiniertes herauskommt‟. Daß er nicht verſtanden wer=
den
könnte, ſetzt er wohl gar nicht voraus. Oder es kommt ihm auch
nicht darauf an, er iſt darüber erhaben und kann ſich auf Grund wirk=
licher
Ueberlegenheit von den Menſchen trennen. Er will mit Komö=
dianten
, deren Naivität und Kritikloſigkeit ſtraſverſchärfend iſt, nichts
zu tun haben; denn modern zu ſein, bleibt ja noch immer die billigſte,
ungefährlichſte Art, ſich auszuzeichnen. Ausdünſtung gemeinen Volkes
macht krank. Wer von aller Krapüle unabhängig iſt, darf ſich unge=
ſtraft
alles erlauben. Sind dies nun bloß knatternde Phraſen, wie
ſie der Verfaſſer einer aufgeblaſenen Preſſe (1) im Weltkrieg glaubt
unterſchieben zu können, was ihm ja auch eine faſt beiſpielloſe Reſpekt=
loſigkeit
vor der beſtehenden Ordnung, die er gerne auf den Kehricht
werfen möchte, mühelos geſtattet, oder iſt es Ueberhebung; ebenſo
wenn er Obrigkeit und Bühnenvorſtände auffordert, Sorge dafür zu
tragen, daß romantiſche Daſeinsfälſcher durch Hunger ſchneller ver=
recken
?
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Die liebe Fran von den Sternen. Eine legendenhafte Erzählung aus
der Gegenwart. Von Hans Roſelieb. 8, 330 Seiten. Preis
broſchiert 5.50 R.=Mk. in Ganzleinen 7.50 R.Mk. Verlag Joſef
Köſel & Friedrich Puſtet, K.=G., München.
In ſeinem letzten, vielumſtrittenen Detektivroman Meiſter Michels
rätſelhafte Geſichter deckte Hans Roſelieb innerhalb einer ſpannenden
Handlung das Wunder im Alltag auf. Auch ſein neueſtes Werk Die
liebe Frau von den Sternen weiſt in allem Geſchehen wieder die Be=
Zehungen zwiſchen dem ſinnlich äußeren Leben und dem übernatürlich=
ſeeliſchen
nach. In allem, was die Zeit von geſtern und morgen erfüllt,
pffenbart ſich dieſer myſtiſch=okkultiſtiſche Zuſammenhang: in den Liebes=
und Herrſchbegierden, der Habſucht und der Streitſucht, in der brah=
leriſchen
Angſt und lauernden Gewißheit, in ben Lohn= und Macht=
kämpfen
, die ſtets den tragiſchen Drang zum Klaſſen= und Völkerkrieg
haben. Roſelieb war ſo kühn, die Begebniſſe ſelbſt, ja die geſamte Natur,
alſo unſere modernſte Gegenwart, von himmliſchen Kräften beſeelt dar=
zuſtellen
. Die ganze Erzählung ſpielt in einer einzigen Nacht, einer
geheimnisvollen, wunderbaren Nacht, die das Gute und das Böſe
außergewöhnlicher Weiſe offenbart. Dieſe Erzählung, die zu den ſchön=
ſten
und ergreifendſten Werken Roſeliebs gehört, iſt die Geſchichte des
Keimens durch Sterben, des Aufgangs durch Untergang im Ablauf einer
Nacht, in der Menſchliches, Tieriſches, Pflanzliches märchenhaft erhellt
und geleitet wird.

Biographiſche=, Geſchichtliche= und Reiſewerke
Das Vermächtnis Friedrich Fröbels an unſere Zeit. Zwei Briefe vom
Jahre 1832. Zum erſtenmal herausgegeben und mit einer Hinführung
zu Fröbel als Vorwort verſehen von Dr. F. Halfter. (Deutſcher
Fröbel=Verband. Bücherreihe 4: Fröbelſchriften; herausgegeben von
E. Strnad., Hamburg. 1. Bändchen.) 106 Seiten. Preis in Leinen=
band
4,80 Mk. Verlag Quelle u. Meyer in Leipzig.
In dem weltbekannten Kindergärtner Friedrich Fröbel ſteht eine
der intereſſanteſten Erſcheinungen deutſchen Geiſtes vor uns, ein Lebens=
kämpfer
ſeltenſten Ausmaßes und denkwürdigſter Richtung. Trotz alle=
dem
fehlte es bisher an einer plaſtiſchen Herausſtellung der Perſön=
lichkeit
des großen Pädagogen. An ſeinen Briefen können wir erleben,
wie dieſer Lebenskünſtler geworden und zu welcher Lebensform er ge=
langt
iſt. Zwei beſonders aufſchlußreiche Briefe aus dem Jahre 1832
ſind hier ausgewählt, denen eine kurze geiſtige Skizze Fröbels voraus=
geſchickt
wird. Die ſichere Geſchloſſenheit im Werden und Weſen dieſes
Mannes tritt uns hier deutlich vor Augen. Die beiden Briefe ſind
bisher faſt unbekannt, nur ein Bruchſtück des erſten wurde vor Jahren
veröffentlicht. Und doch gehören beide zu den beſten perſönlichen Zeug=
niſſen
ihres Urhebers.
Die Erinnerungen der ſchönen Otero. Gebr. Enrik, Verlag, Naum=
burg
.
.. . Es ſind viele Erinnerungen und ein ſehr intimes Buch, das
in ſeiner erotiſchen Unbedingtheit, in ſeiner Verbindung von großer
Geſellſchaft und Abenteuern, Wechſel des Schauplatzes, im Auf und Ab
des Erlebens und in ſeiner ſelbſtverſtändlichen Abweſenheit von morali=
ſchen
Hemmungen verbhüffend an Caſanova erinnert. Die Aehnlichkeit
im Charakter der beiden Memoirenſchreiber ſpringt ſofort in die Augen;
der Venezianer des achtzehnten und die Spanierin des neunzehnten
Jahrhunderts, der Mann und die Frau, haben die gleiche Kraft zum
Emporkommen, dieſelbe Bereitſchaft zur Liebe, Kenntnis der Menſchen
und Anpaſſungsfähigkeit an das Schickſal, beide, höchſt aktiv und geiſtig
ſtark.
Im Lande der aufgehende Sonne‟. Von Profeſſor Hans Moliſch.
Verlag Julius Springer in Wien. Preis 24 Reichsmark.
Der Ferne Oſten hat ſchon viele Schilder ſeiner Eigenart gefun=
den
und doch wie wenig weiß man von einem fremden Lande, ſagt
man unwillküvlich, wenn man das neue Buch Im Lande der auf=
gehenden
Sonne geleſen hat. Sein Verfaſſer, Profeſſor Moliſch, hat
nach ſeiner Berufung an die Univerſität Sendai faſt drei Jahre dort
gelebt. Seine Forſchertätigkeit und die damit verbundenen Reiſen, die
ihn vom ſüdlichſten Punkt des Reiches bis in den äußerſten Norden nach
Hokkaido und Sachalin führten, brachten ihn mit allen Geſellſchafts=
kreiſen
in Verbindung. Nur ſo war es auch möglich, daß eine Reiſe=
ſchilderung
entſtand, welcher der Reiz des eigenen Erlebniſſes und der
höchſten Lebenswahrheit und Menſchenkenntnis innewohnt,
Mit Faltboot und Zelt. Von P. Walther. (Sportbibliothek.) 79
Selten mit 63 Abbildungen. Preis in Leinenband Mk. 3,30. Ver=
lag
von Quelle u. Meher in Leipzig.
In flüſſiger, leichtverſtändlicher Weiſe führt der Verfaſſer in alles
ein, was der Faltbootfahrer wiſſen muß. Wir beſchaffen uns mit ihm
ein Boot ſowie die zahlreichen Ausrüſtungsgegenſtände für dieſes und
den Fahrer, wobei kein notwendiges Stück vergeſſen wird. Dann aber
iſt es ſo weit, und wir treten mit ihm unſere erſte Fahrt an. Wir
lernen den Gegner Strom in ſeinen Lebensäußerungen erkennen und
in methodiſchem Fortſchreiten beſiegen. Wie ſehen aber auch, welche
Gefahren dem Faltbootler von Menſch und Wetter drohen und wie wir
ihnen begegnen können. Wir leiſten Mithilfe bei Unglücksfällen, beteiligen
uns an Regatten und freuen uns mit an der neuen Form des Wan=
derns
und Naturlebens mit Faltboot und Zelt, Sachkundig warnt
der Verfaſſer uns auch vor Rekordſucht und Kulturloſigkeit, vor Kilo=
meterfreſ
in und Waſſerzigeunern. Ein reiches, äußerſt vielſeitiges
Abbildungsmaterial unterſtützt die Darſtellung auf das beſte. So wird
das Bändchen dem Faltbootſport neue Freunde zu den alten werben
und mit Vorurteilen aufräumen. Den Jugendabteilungen unſerer
Vereine wird es ein unentbehrlicher Führer ſein, den Schulen ein
frohes Wanderbuch.
Der neue britte Spurkalender 1927/28. (Der Weiße Ritter Verlag, Pots=
dam
1926.)
Der neue dritte Spurkalender (diesmal blau) führt nicht nur die
Linie ſeiner beiden bewährten Vorgänger fort, ſondern übertrifft ſie ſo=
gar
weithin, was Ausſtattung und Inhalt betrifft. Er iſt das Büchlein,
das auch im neuen Jahre jedem Jungen ein hilfreicher Begleiter ſein
kann, ſofern er lebendig und kein ſaurer Stubenhocker iſt. Folgt dem
Spurkalender, und ener Weg führt hinaus in die Natur, in Wald und
Feld, zu Heimat und Vaterland. Faſt 250 Seiten Inhalt, reichhaltiges,
gebildertes Kalendarium, mehr als 100 Bilder insgeſamt, beſtes Papier,
dauerhaft gebunden.
Erwin Drinneberg: Von Ceylon zum Himalaja. Mit 41 Original=
Aufnahmen des Verfaſſers. Volksverband der Bücherfreunde, Weg=
weiſer
=Verlag G.m.b.H., Berlin.
Ein Malersmann ſchildert hier in lebhafter und anſchaulicher Sprache
die Erlebniſſe ſeiner Reiſe durch Indien. In ſeiner Darſtellung zeigt
ſich die ganze geſunde Kraft eines Menſchen, der mit offenen, wachen
Augen durch das Land ſchreitet, der alles ſieht und alles auf eine Weiſe
darzuſtellen verſteht, die fern von trockenen Begriffen und jedem in jeder
Zeile verſtändlich iſt. Einen überaus wertvollen Schmuck erhält das
Werk durch die Beigabe einer großen Zahl von Originalaufnahmen des
Autors und Küinſtlers, aus denen uns der blendende Reichtum der alten
Kulturſtätten Indiens mit erſtaunlicher Lebendigkeit entgegentritt.
Bereits einmal iſt in einer der Jahresreihen des Volksverbandes der
Bücherfceunde ein hervorragend und ſpannend geſchriebenes Reiſewerk
erſchienen: Berger der heilige Nil. Durch die Ein=
richtung
der Jahresreihe bietet der Volksverband der Bücherfreunde
ſeinen vielen hundertauſenden Mitgliedern eine vielſeitig hochgeſchätzte
Anzegung. Er ſtellt es aber jedem Mitgliede frei, anſtatt der Jahres=
reihe
, deren Werke bei Beginn jedes neuen Buchjahres bekannt gegeben
werden, Bücher aus dem reichen Erſcheinungsbeſtande des Verlages
der heute bereits weit über 250 Werke aufweiſt, nach völlig freier Wahl
zu beziehen. Füir die Herſtellung dieſes neueſten Jahresreihenbandes
iſt wiederum beſtes Material, hochwertiges holzfreies Papier, echtes
Gold, echtes Volleder, verwendet. Da die Mitgliedſchaft zum Verbande
koſtenlos iſt, erweitert ſich die Zahl der Mitglieder jährlich um viele
Tauſende. Gleichzeitig mit dieſem Jahresreihenband erhalten die Mit=
glieder
koſtenlos die neueſte Nummer der Vierteljahrsblätter, die dies=
mal
litergriſch beſonders vielſeitig anregend und wertvoll iſt und die die
Geſchäftsſtelle des Volksverbandes der Bücherfreunde, Wegweiſer=Verlag
G m.b.H., Berlin=Charlottenburg 2, Berliner Straße 42/43, auch Inter=
eſſenten
, ſoweit ſie noch nicht Mitglieder ſind, unberechnet zuſtellt.
Theodor Herzog, Bergfahrten in Südamerika. Mit 12 Kupfertiefdrucken,
32 Kunſtdrucktafeln. 8. 240 S. Verlag Strecker u. Schröder, Stutt=
gart
. Leinenband 7,50 Mk.
Der Forſcher, dem wir ſchon ein prächtiges Südamerikabuch ver=
danken
, iſt hier in erſter Linie Bergſteige:. In flott geſchriebenen
Schilderungen läßt er uns miterleben, was ihm auf ſeinen Ent=
deckungsfahrten
im ſüdamerikaniſchen Hochgebirge begegnet iſt. Bald
erzählt er in vergnüglichem Plauderton von ſeinen oft einſamen, zu=
ſveilen
abenteuerlichen Bergbeſteigungen, die ihn oft auf Gebirgsrieſen
bis zu 8000 Meter führten, bald hält er beſinnliche Raſt und läßt uns
hineinblicken in die Pſyhe des Reiſenden, ins menſchliche Herz. Oder
er läßt all die Seltſamkeiten des fremden Landes, der oft grotesken
Begegnungen und Erlebniſſe vor unſeren Augen aufleuchten, wobei
ſein fröhlicher Humor zum Durchbruch kommt. Buntſchillernd ziehen
die Eindrücke dieſer Fahrten an uns vorüber.
W. L. Buxley: Wanderungen im Queenslandbuſch. 80 226 Seiten,
24 Abbildungen und 1 Karte, Leinen 7 Mk. Kurt Vohwinckel Verlag
Verlin=Grunewald.
Hier ſpricht aus einem Land, das unſerem Sehbereich ganz entrückt
zu ſein ſcheint, eine naturfrohe, blick=offene Stimme. Wer hörte in
Deutſchland ſchon einmal von dieſem Nordoſtzipfel Auſtraliens? Gewiß,
es iſt das Land des Känguruhs, tropiſchen Urwaldes und ſagenhafter
Goldfunde. Aber wo arbeitet unſere Ziviliſation nicht am Umſturz
überkommener Dinge? Heute feiert auch hier Ford ſeinen Siegeszug,
unermeßliche Schafherden weiden, Ananasplantagen beſchäftigen ehe=
malige
Kriegsteilnehmer, und der Milchwagen rumpelt durch den Ur=
brin

Romane, Nobellen, Erzählu nun

Saltykow, Geſchichten und Märchen. Ueberſetzt, eingeleitetttywcheraus=
gegeben
von Arthur Luther. 470 Seiten 8. Im
3,50 Mk. (4,40 sfr.) oder in Halbleder geb. 6 Mk. (7,50 ; fu
Sammlung Meyers Klaſſiker=Ausgaben des Bibliograry
ſtituts in Leipzig.
Der große ruſſiſche Satiriker, den ſeine Landsleute
ſtellen, iſt in Deutſchland bisher faſt nur durch ſeinen in
Herren Golowliow bekannt, während ſeine kleineren Scrm
wenig Beachtung fanden, da ſie zu ſehr auf ruſſiſche V. i
münzt und dem deutſchen Leſer daher oft unverſtändlickru m

iſt das große Verdienſt des Herausgebers und Uebevä=z
Luther, aus der Fülle dieſer kleinen Schriften eine ReihesuaM
werken der Erzählungskunſt ausgewählt zu haben, die ebon

Leſer keine Schwierigkeiten bereiten, da ſie vorwiegenn i=e
menſchliche Probleme behandeln, die zugleich aber tiefe Aüdicke
ruſſiſche Leben und ruſſiſche Art vermitteln. Eine ergre AKi
geſchichte Miſcha und Wanja, die ganz modern anmriicwonf
Landſtreichergeſchichte Das luſtige Leben, die mit ihrrſia gt
philoſophie ſchon an Gorkij erinnert, leiten die Sammlunge
eine Reihe bisher noch nie überſetzter Skizzen Aus demuc
chonien, d. h. aus dem alten Rußland der Zeir der Leibe/Eote
den Schluß bildet eine Auswahl aus Saltykows köſtlickk inst

Märchen, die am meiſten dazu angetan ſind, auch denſiach
Weſen und Bedeutung des Dichters erkennen zu laſſen, 1 0die
Vergleich mit Swift rechtfertigen. Eine Einleitung des huusgeb

die Leben und Schaffen Saltykows eingehend ſchildert, udäu
Anmerkungen am Schluß ſind willkommene Zugaben. /Avet di
Ausgabe ein neues wertdolles Glied der ruſſiſchen A=nymg

neben dem eines Gogol, Turgenew, Gontſcharow, Deſtokſtſ,4 Tolſt
zu nennen.
Der ſchwarze Jobſt, Roman aus der deutſchen Vergyn/9
Anton Adalbert Hofmann. Heimatverlag,
reich); Preis 4,50 Mark.
Ein farbenprächtiger Roman mit reichem äußeren:
Geſchehen. Zugleich enthüllt ſich uns ein Bild Deutſchlan7t
dem dreißigjährigen Kriege war: Leibes= und Seelenno tmüthalbe
Vergleiche mir der Gegenwart drängen ſich auf. Diesſsuſch wie
ſicherlich ſeinen Weg machen, denn es iſt lebensbejahend, ufsstfreu
und glaubt an den Wiederaufſtieg des deutſchen Volkes, anuch des
halb, weil es ein pſychologiſches Gemälde iſt, das daber guar ni
langweilig wirkt. Der Seelenforſcher wird es mit demer Gef
leſen, wie der Dutzendleſer, der Handlung, viel Handlu ofl.A, Alle
in allem handelt es ſich im vorliegenden Buche um ein Wirſahls ernſ.
Kritik ſtandhalten kann. Der Leſer wird auf ſeine Rechnuvemmmen
Den Sternen entgegen. Von H. Dennis Bradley, Aus .n
überſetzt von E. Benveniſti. 328 Seiten. Kartoniert 6 A.
wand 8 RM. Union Deutſche Verlagsgeſellſchaft in z im
Der unerhörte, geradezu verblüffende Inhalt macht=

dieſes Buches zu einer der größten Senſationen des eng im
marktes. Ein hervovragender moderner engliſcher Schrift:d zw
geprägteſter Eigenart wird durch zufälliges mediales E=ſd,
mit ſeiner vor zehn Jahren verſtorbenen Schſdeſter in Be. imn
von der Wahrheit des Spiritismus, ſpeziell ſeiner inte leſll,
nomene, überzeugt, und tritt nun mit Feuer und Flamnn / 4n
Weitere Beobachtungen ergänzen und vertiefen die erſteu 930
* Der Gang zur Liebe von Emmy Hennings, 80 400 Seich
leinen Mk. 7,50. Verlag Joſeph Köſel u. Friedrichy
München.
Emmy Hennings iſt weiten Kreiſen des deutſcheh
bereits bekannt. In ihrem neuen Buche, Der Gangz/9
tritt Emmy Hennings nach faſt fünfjährigem Schweigen./
wieder mit einem größeren Werke an die Oeffentlichkei!
hat ſich verändert, iſt dunkler und heller zugleich
äußere Rahmen dieſes Buches (eine Reiſe nach Rom und
Aufenthalt in der ewigen Stadt) dient nur dazu, das dil
letzte, unberührbare Höhe zu tragen. Der Streit ſchein, 60
die Düſterkeit üüberwunden zu ſein. Mit einer Fül-)
Zartheiten umſtellt die Dichterin ihr wundes Herz. E=
ſie
ſich nicht genug tun, immer wieder die helle Kin Deul
tiefen Geſang des Lebens wachzurufen und ihn weinen.) a.
laſſen; ihn emporzutragen und in den Schutz zu ſtell mme
Geborgenheit.

Kober, Dr. A. H., Zirkus für die Jugend. Eine Ankig,
Kinder ſelbſt einen Zirkus ſchaffen können, mit viele- Am
über Tricks und verblüffende Vorführungen und aim
programmen. Gzw. RM. 4.80. Franckh’ſche Verla=Fl
Stuttgart.
Auf den erſten Blick werden Erzieher und Eltern /c.
Verfaſſer zweifellos nicht in ihrem Sinne handelte, al.
ſchrieb. Bei näherer Durchſicht muß ſich aber das Urte!
Es iſt erſtaunlich, was alles an guten und erzieheriſchv6n
dem Verfaſſer eingeſtreut worden iſt. Es kann wohl meſnbge
werden, daß es beſſer iſt, das kindliche Spiel das im
zu einem Zirkus wird in geregelte Bahnen zu len ſum io
Ausbildung des Körpers und Geiſtes zu dienen, als di BbEid
lehrt ihren eigenen Einfällen zu überlaſſen, die zum Schmt b
ſundheit führen kann. Nebenbei hat auch der Erzieher
er ſich irgend für Spiel und Sport intereſſiert ſeine Noe.Ne
Buch, das manchen Trick der großen Kanonen auftll: 12
geſchrieben und gut ausgeſtattet ſei das wohlfeile Bücst od
b.
empfohlen.

Was foll unſere Tochter werden? Ein praktiſcher Natgeh.
Frauenberufe. Unter Berückſichtigung der neueſten a- N

mungen bearbeitet von Friedrich Wencker, Preis M
von Wilhelm Köhler, Minden in Weſtfalen.
Was ſoll unſere Tochter werden? Dieen
drängt ſich heute zahlloſen Familienvätern. Müttern u.- 80oharm
auf, deren heranwachſende Töchter und Mündel den Ha

ums Daſein aufnehmen. Die Lektüre dieſes Buch-EISi
verſchiedene Berufe erſchöpfend behandelt, ſoll daß junge VcN.
laſſen, ſeine Veronlagung und ſeine Fähigkeit zu prtfer,0 1 Ic. D
zur Wahl eines Berufes zu entſcheiden, zu dem e8 Tuhſhe. L.
Neigung beſitzt und deſſen Anforderungen es ſich aFbſlik.
wachſen fühlt.
Lehrbuch der Zoologie für höhere Lehranſtalten, die H
und ſür alle Freunde der Natur. Von Profeſſor Or
47. Auflage. 637 Seiten mit 49 farbigen und 35 ſ

ſowie mit zahlreichen Textbildern. Preis in Leinen
Verlag von Quelle u. Meyer in Leipzig.
Unter den naturwiſſenſchaftlichen Unterrichtsbüchern
Schmeil immer noch an erſter Stelle. Sie ſind über
Lehrbüchern hinaus zu Volksbüchern im beſten Sinne
worden. Das uns vorliegende Lehrbuch der Zoolog‟
bereits in 47. Auflage erſchienen, ein faſt beiſpielloſer
beien
Erfolg. Das Buch iſt aber auch in der Tat eine Freude
f der
freund. Der Verfaſſer, der ungbläſſig bemüht iſt, ſein 3eS
der Zeit zu halten, hat wieder eine Reihe von Aen.usb.
nommen. Beſonders hervorzuheben iſt, daß es gelang.
lich zu hürzen, das Bildermaterial aber wieder bedeuten.)

Pſüchologie bes Jugendalters. Von Profeſſor Dr. S‟", Leiſl
Fünfte Auflage, 18.21. Tauſend. 373 Seiten. T
band 9 Mk. Verlag von Quelle u. Meher in Leir
Der Siegeszug von Sprangers Jugendpſychologie.
Wachſen begriffen. Längſt hat er die Schar der R0
zu dieſem wertvollen Werke griffen, hinter ſich getalle"
ungeheuere Kreis der Elternſchaft, die ſich darin vertele
ihrer Kinder in den ſchwierigſten Jahren zu verſteye.
tere Entwicklung ſo bedeutungsvoll ſind. Und Sprange.
Arbeit leicht. Sein Buch iſt von tiefer Liebe für die 2e
hinreißend geſchrieben und erfüllt vom heiligen Erſſn
blem gebül

[ ][  ][ ]

MMummer 307.

Samstag, den 5. November 1927

Geite 15

wurscherbandes zu vertreten haben, in Darmſtaßt ein. Zum erſten
u2 iſt es damit dem Sportverein Darmſtadt 98, dem von der Deut=
Sportbehörde die techniſche Durchführung des Spiels übertragen
zUnue vergönnt, Sportsleute aus dem Oſten unſeres Vaterlandes als
Uy0 Gäſte begrüßen zu durfen. Auf dieſe erſte Begegnung einheimiſcher,
,arutſcher Spieler mit den Repräſentanten des Baltiſchen Raſenſport=
blgnndes
freut ſich nicht nur der Sportverein 98 und deſſen Anhänger;
1 jeder, der in Darmſtadt und ſeiner näheren Umgebung auch nur
1 zwſeſten Beziehungen zum Raſenſport beſitzt, wohl alſo jeder irgend=
).Avortlich Intereſſierte wird die Tatſache, daß es doch einmal möglich
gurf die Anbahnung ſportlicher Beziehungen zwiſchen den beiden unter=
n
8 der entlegenſten Landesverbänden in die Wege zu leiten, mit auf=
err
Dankbarkeis begrüßen.
Die Suddeutſchen, und insbeſondere wir Darmſtädter begrüßen in
.sBalten Poniere unſerer Sportbewegung, die unter diel ſchwieri=
lan
Verhältniſſen, wie wir ſie geiohnt ſind, die Arbeit für den Sport=

ſ 0pken verrichten müſſen. Wenn man der Tatſache eingedenk iſt, daß
I Mrünne Beſiedlung Oſtdeutſchlands den ſportlichen Verkehr oft derart
Ahert, daß die dortigen kleinen Vereine, um ihre Verbandsſpiele zu
ſozwieren, Reiſen zurücklegen müſſen, wie ſie in dieſer Länge die un=
uknyäg
geſtellteſten Bezirksligavereine des Süddeutſchen Verbandes noch
ſllys einmal auf ſich nehmen müſſen, wenn man weiterhin ſich erinnedt,
0 ſDie Vereine des Baltenverbandes in ihrer Entwickelung durch
laut zielle Schwierigkeiten noch weit mehr gehemmt ſind als im übri=
ume
Odeutſchland, dann wird man mit um ſo größerer Bewunderung
n1 poortlichen Taten, die die Balten vollbracht haben, betrachten. Eiſer=
) Wille brachte es fertig, auch unter den unglinſtigſten äußeren Um=
ich
d
und wird ſich
daran gewöhnt, de
) Gr
lar mit welcher Intenſität man im Valtenlande die ſportliche Aus=
aus
der
um betreibt und pflegt. Wie gerade auch die Handballvertretung der
len die ihr bevorſtehende Aufgabe auffaßt, zeigen die großen Vor=
nn
.
Ueeg=ungsmaßnahmen, die die Balten zu dem Spiel gegen Süddeutſch=
yn
getroffen haben; eine ſolch ernſte Auffaſſung der ſporklichen Pflüch=
A
is muß Frichte tragen.
Bild D
B 458 braucht wohl als ſelbſtverſtändliche Ehrenpflicht nicht beſenders
ges. und
erzpgehoben werden, daß die Balten, die trotz der großen räumlichen
drängen ſich
utrrnung dem Spiel gegen Süddeutſchland niemals Widerſtand ent=
es
iſt lebent
geisgeſetzt haben, ſondern im Gegenteil es begrüßen, endlich einmcl.
g des deutſchen M
ſge x den Süddeutſchen Landesverband ſpielen zu dürfen, es verdient
8 Gemälde iſt, dar uu Füſkan, i Darmſtadt auf das herzlichſte emrfangen zu werden. Ein
forſcher wird es mit he i//ſriſlemeichneter Beſuch des Spieles dürfte allein um deswillen zu er=
Handlung, viel Hude F4ſtraen ſein, um den Balten unſeren Dank und unſere Anerkennung
den Buche um ein 2 /M zeugen. Mögen die Balten aus dem Beifall, mit dem ihr Er.
zuf ſeine R
inen auf dem Spielfeld begrüßt werden wird, erkennen, daß ſie gern
invene Gäſte in Darmſtadt ſind!

ſunen die wertvollſte Arbeit für die Idee des Sportes zu leiſten. Daß
)-over Mitgliederzahl nach wohl kleinſte Landesverband der Deutſchen
Ab tbehörde dieſer eine derartig ſtattliche Zahl erſtklaſſiger Olympia=
ürhädaten
zur Verfügung ſtellen kann die Namen Dr. Peltzer, Boltze,
ſsarkgt, Willes, Hirſchfeld ſcien nur genannt zeigt am eindringlich=

S8 bleibt nur noch übrig, einige Tatſachen, die das Spiel ſelbſt be=
efnen
, nachzutragen. Die ſüddeutſche Mannſchaft wird vorausſichtlütz
Arlelllwohn (Sportverein 98), der verletzt iſt, Erſatz einſtellen müſſen:
eriSportvereinler Götz wird Allwohn vertreten. In der füddeutſchen

est nſchaft ſpielt übrigens ni tt Müller, ſondern Holzwarth Linksaußen.
os Spiel, das püinktlich um 3 Uhr beginnt, wird von Küppers=Köln
her
Nar.t.
Tv. GberſtadtTurngeſellſchaft Darmſtadt, A=Klaſſe,
Tv. Nauheim-Turngeſellſchaft Darmſtadt, B=Klafſe.
Guen regen Spielbetrieb kann die Turngeſellſchaft 1875 am kom=
n
die athüuf ½ uguden Sonntag, den 6. November, aufweiſen. Die 1. Mannſchaft der
44klaſſe ſteht derjenigen des Tv. Eberſtadt vorm. 10 Uhr in Eberſtadt
Arzmenüber. Wenn auch die Hoffnungen der 1875er auf den Sieg durch
u. Frieznz / / Erftallen von Erſatz etwas abgeſchwächt ſind, ſo wird doch die Mann=
F’t alles daran ſetzen, ihren bisherigen Erfolg weiter auszubauen.
mu 2 Mannſchaft iſt zum Gaſtſpiel gegen Neu=Iſenburg verpflichtet
ſen des
yf findet dasſelbe auf dem Sportplatz an der Kranichſteiner Straße
uch, Der 0
m. Jfenburgs Mannſchaft kounte das Vorſpiel in der Gaurunde
mnfährigem Schte g 1 1. mm die 18i5er gewinnen und ſollten letztere auf eigenem Platze mehr
e i die Leſtehlichk. T UnMVorteil ſein. Vor dieſem Spiel ſteht die C=Mannſchaft um 134 Uhr
und heller zugleit
Wreffen gegen die von Nauheim. Der Nauheimer Mannſchaft, die
ſeine Reiſie nach 5oh 2 MnzSbelerfahrung und körperlicher Stärke ſehr den Einheimiſcher über=
int
nur daih W. ſünn ſei wird, iſt der Sieg auf alle Fälle ſicher. Aufgabe der 1875er
zei. Der Eitel
mite ſein, es zu einem allzu hohen Ergebnis nicht kommen zu laſſen.
Mit ei
M: Freundſchaftsſpiel tritt die 1. und 2. Jugendmannſchaft der Turn=
eſäilſcheft
vormittags 11 Uhr auf dem Sportplatz an der Kranichſteiner
MRe an.
ihn
V.f.L. Rot=Weiß 1922 Darmſtadt.
1
Dam kommenden Sonntag iſt Spielverbot wegen des Handballſpiels
Meseutſchland-Baltenlaud; es findet deshalb an dieſem Tage nur

NMon die 2. Schülermanſchaft gegen Sportverein 98,

Di an der Sbitze ſteht, aber im Fall einer Niederlage dem V. f. R. Ge=
Siwden gegeben wird, ſeine 3. Meiſterſchaft zu erreichen. Auf dem

NBSbiel auf dem Rot=Weiß=Platz ſtatt, und zwar ſpielt morgens
w ſhr die 2. Mannſchaft gegen die gleiche des Polizeiſportvereins
Wanmmſtadt, die ihre Spielſtärke am letzten Sonntag unter Beweis ſtellte,
Ncm ſie den Tabellenführer in der B=Klaſſe, Babenhauſen, mit 6:2
RG. Rot=Weiß wird ſich daher mächtig anſtrengen müſſen, wenn man
Mmmen will.
m Samstag finden dagegen mehrere Spiele ſtatt. Um ½4 Uhr
Auf dem Polizeiplatz der Seniorenkampf zwiſchen der Alten
Swnamanſchaft ron Rot=Weiß und den Alten Herren des Polizei=
em
verens. Wie bereits geſtern gemeldet wurde, wind dieſer Wett=
M hmet humoriſtiſchen Einſchlags nicht entbehren.
Aheiner ſpielt um 3 Uhr auf dem Rot=Weiß=Platz die 1. Schülermann=
eu
: Goen di Ludwigs=Oberrealſchule und zur gleichen Zeit auf dem

Fußball.

Germanig PfungſtadtViktoria Urberach.
Voimania Pfungſtadt trägt nachmittags 3 Uhr das letzte Verbands=
der
Vorrunde auf eigenem Platze aus. Der Gegner, Viktoria
m rach nimt wie Germania einen Mittelplatz in der Tabelle ein
Ryat bis jetzt die gleiche Punktzahl erreicht. Ein abſchließendes Ur=
9Ader die Spielſtärke der als ſchnell und wuchtig bekannten Güſte
u Wan nach dem bisherigen Verlauf der Verbandsſpiele noch nicht
jan. Neben hohen Niederlagen hat die Elf auch ſchöne Erfolge erzielt,
AAgen Langen 1:0, Mörfelden 4:2 und Sprendlingen 6:2. Da
Lenrnch am bergangenen Sonntag durch Unterſchätzung ſeines Gegners
4 ſchwverwiegenden Punkt eingebüßt hat, wird es in Pfungſtadt die
Mem Anſtrengungen machen, um zum Erfolg zu kommen. Germania
BrAige dt ſpielt in der gleichen Aufſtellung wie gegen Union Darmſtadt.
V. f. R. F.C. Eintracht.
Wede Ribalen trefſen ſich zum fälligen Verbandsſpiel kommenden
andiltion auf dem Platze bes Polizei=Sportvereins um 2½ Uhr. Zu
Ncl Sreffen iſt eigentlich ſehr wenig zu ſagen, wiſſen doch alle An=
Mer Ds Fußballs, daß ſich beide Mannſchaften ſchon immer einen
LEs Fampf lieferten, und ſo muß man annehmen, daß es dieſesmal
Eur Bild gibt. Ja umſomehr, da beſide Mannſchaften in dieſer
Stichiß m Sblelſtärke bedeutend zugenommen haben. Eintracht tritt in
Swier Auſtellung an und wird den V. f. R. vor eine ſchvere Auf=
I ſichten, die derſelbe nur under Einſetzen ſeines ganzen Könnens zu
a ſchltande iſt. Vor dieſem Spiel treffm ſich die 2. Mannſchaften,
Dees Sbiel verdient Intereſſe, wenn man vergleicht, daß hier Ein=

SSeiß Platz um 1 Uhr empfängt die 3. Mannſchaft des V. f. N. die

Sicherwannſchaft von Viktorig=Griesheim, während die 2. Jugend kor=
aos
10 Uhr in Groß=Gerau gaſtiert.
Spielvereinigung 1921 Darmſtadt.
Sech Abſelbierung der Serienſpiele treten nun morgen die Maun=
L. S Der Sbielvereinigung erſtmals zu Pridatſtvielen an. Die
Eutchichaft erwartet Gäſte aus der Gruppe Mainz, und zwar die
Seichnſchnft bon Ginsheim. Ginsheim ſtellt eine junge, eifrige
Sus chaert inus Feld, dis ſchon viel von ſich reden uachte. Bei Darm=
Ner Man einige ſchwache Stellen durch Aufſtellen älterer Spieler
Swi Sice 3i Mit einem ſpannenden Spiel, deſſen Ausgang ungewiß iſt,
a tchen. Sbielbeginn: 3 Uhr, Sportplatz Windmihle, Ecke Gräftu=
rſtad

Lea und Pallgswieſenſtraße: Die 3. Mannſchaft fährt nach
Luf Vortigen V.f.R. und dürſte mit einem Sieg heimkehren.
tausfs han: kaud Ahr. Die Jugend fährt nach Pfungſtaßt als Gaſt
wertigen Fußhallereins. Der Ausgang dieſes Spiels iſt ungewiß.
ebegiun: 10 Uhr.

Sportverein Darmſiadt 1898 Mainz 05.
Der große Auftakt zu dem Handballſpiel der beiden Landesverbände
Süddeutſchland gegen Balten bildet das am Sonntag vormittag 11 Uhr
ebenfalls auf dem Platz am Böllenfalltor zum Austrag kommende Ver=
bandsſpiel
der 98er gegen den vorigjährigen Bezirksmeiſter von Rhein=
heſſen
=Saar, Maiz 05. Die ſportliche Konkurvenz der beiden Vereine
iſt alt. Die ſeitherige Zuteilung von Darmſtadt zum Rheinbezirk brachte
es allerdings in den vergangenen Jahren mit ſich, daß ſich die beiden
Vereine wr in Privatſpielen trafen; doch auch dieſe Spiele wurden ſtets
mit beiderſeitiger größter Aufopferung ausgetvagen, da bein Beteiligter
die ſportliche Ueberlegenheit des Gegners freiwillig awerkennen wollte.
Es erſchien ſo natürlich, daß die Verbandsſpiele zwiſchen Darmſtadt und
Mainz, die uns durch die Zuteilung der 98er zur Heſſengruppe beſchert
wurden, mit der gleichen Erbitterung ausgetragen werden würden. So
zeigte das Vorſpiel in Mainz eine hartnäckige Gegenwehr der Darm=
ſtädter
, die durch Spielerverletzungen im Sturm in ihrer Angriffstätig=
keit
ſtark behindert, erſt in der letzten Spielminute kapitulieren mußten.
Man wird wohl nicht fehl gehen, wenn man auch für das morgige Spiel
einen ſpannenden Kampf erwartet; ein guter Schiedsrichter wird trotz
aller Rivalität es verſtehen, bei der ſportlichen Anſtändigkeit der beiden
Mannſchaften jede über das erlaubte Maß hinausgehende Härte zu ver=
hindern
.
Die Spielſtärke der Mainzer bedarf keiner beſonderen Hervorhebung
wehr. Die Darmſtädter wenden in etwas veränderter Aufſtellung antre=
ten
. Der aus den Ferien zurückgekehrte Reik wird Mittelläufer ſpielen;
Dakaß wird dafür halblinks ſtehen, während der rechte Flügel mit Freyh
und Geyer beſetzt ſein wird. Auch Kratz ſteht nummehr wieder zur Ver=
fügung
.
Der Bedeutung des morgigen Sonntags für die Endwicklung des
Sportes in Darmſtadt würde es von großem Nutzen ſein, wenn der Auf=
takt
zu dem großen Tag ein faires und hochſtehendes Fußballſpiel bilden
würde. Hoffen wir deshalb auf einen würdigen Verlauf der Begeg=
nung
mit dem Altmeiſter, deſſen ſportliche Leiſtungsfähigkeit in Darm=
ſtadt
ſtets anerkannt wurde. Wenn dabei die Darmſtadter Mannſchaft
einen Sieg herausſpielen könnte, würde ſie uns mit manchen, nicht er=
warteten
Punktverluſten verſöhnen.
Sportverein 98 (Jugenb).
1. Jgd.1. Jg0. Dieburg, dort, fällt aus.
2. Jgd.1. Jgd. Weiterſtadt, hier 9.45 Uhr.
3. Jgd.4. Jgd. Sp.V. 98, hier 8.45 Uhr.
1. Schüler1. Schüler Seeheim, dort, Abfahrt 2.10 Uhr.
2. Schiiler3. Schüler, hier 1 Uhr.
Kreisliga Südheſſen.
Am kommenden Sonntag, den 6. November, ſetzt die Nachrunde in
der ſüdheſſiſchen Kreisliga ein, und zwar mit vier Spielen von großer
Bedeutung:
LorſchPfeddersheim,
LampertheimPfiffligheim,
BiblisOlympia Worms,
BüirſtadtHochheim.
Bei ſämtlichen Spielen dürften die Platzvereine als Siegen hervor=
gehen
, ſo daß eine ſchwerwiegende Aenderung der Tabelle kaum zu er=
warten
iſt. Lorſch liegt mit fünf Punkten Vorſprung klar in Front und
wird ſich auf eigenem Platze ſicherlich nicht ſchlagen laſſen. Lampert=
heim
, das im Vorſpiel nach hartem Kampfe 6:4 gewann, wird diesmal
ſicherlich ein günſtigeres Reſultat herausarbeiten, zumal die Pfifflig=
heimer
zurzeit nicht gerade in Höchſtform ſind. Auf dem Biblifer
Platze wird ſicher der heißeſte Kampf ausgefochten. Biblis, das ſich
zurzeit in Hochform befindet, wird ſicherlich alles daran ſetzen, den
Kampf zu ſeinen Gunſten zu entſcheiden, und hat auch entſchieden die
beſſeren Chancen. Daß es einen harten Punktkampf geben wird, ſteht
außer Zweifel. Man hofft auf ein beiderſeits faires Spiel. Auch bei
dem vierten Spiele bürfte die Platzmannſchaft ais Sieger hervorgehen,
jedoch iſt die Hochheimer Elf keinesfalls zu unterſchätzen und könnte mit
einiger Energie und Eifer ertl. ein ſehr gefährlicher Gegner werden.
Fußball im Kreis Starkenburg.
Die Kreisliga am 6. November.
Nach den bedeutſamen Entſcheidungen des vorigen Senatags bringt
der 6. November, der gleichzeitig der vorletzte Sonntag der Vorrunde
iſt, einige Treffen, die wohl auch recht intereſſant, aber nicht von der
Bedeutung der Kämpfe der letzten Wochen ſind. Das Programm des
Sonntags iſt folgendes:
Union DarmſtadtT.= u. S.V. Mörfelden,
1. F. C. LangenUnion Wixhauſen,
Germania Pfungſtadt-Viktoria Urberach,
Viktoria WalldorfPolizei=S.V. Darſtadt,
Viktoria GriesheimSportverein Münſter.
Es unterliegt wohl keinem Zweifel, daß die Beſſunger ſich gegen Mör=
felden
die Punkte nicht entgehen laſſen werden. Recht hart dürfte es
in Langen zugehen, doch darf man auch hier die Platzbeſitzer in Front
erwarten. Auch in Pfungſtadt darf man das wohl annehmen, denn trotz
des bisherigen ſchlechten Abſchneidens der Mannſchaft, das in dem Ab=
gang
einiger guter Kräfte begründet liegt, iſt das Können derſelben
immer noch recht anehmbar. Offen erſchemt der Ausgang des Treffens
in Walldorf; vielleicht teilt man ſich die Punkte. Auch das Spiel in
Griesheim muß man als offen betrochten, trotz der guten Stellung
Münſters in der Tabelle. Einesteils ähneln ſich beide Mannſchaften
in ihrer Spielweiſe, auf der anderen Seite ſcheint Griesheim wieder
im Kommen zu ſein. Sogar ein Erfolg der Viktorianer würde nicht
überrgſchen.
Die A= und B=Klaſſe.
Im Dreieichgau gab es am Sonntag folgende Reſultate:
F. C. 02 DreieichenhainF.C. Egelsbach 1:4, F.V. Eppertshauſen Ger=
mania
Ober=Roden 2:4, S. C. Dietzenbach-V.f. L. Neu=Iſenburg Reſerve
3:4. Der kommende Sonntag bringt keine Spiele, da die Vorrunde be=
endet
iſt und neue Termine noch nicht bekann: ſinb. Die Tabelle zeigt
nach Schluß der Vorrunde folgende Vereine an der Spitze: S.V. 1911
Neu=Iſenburg 7 Spiele, 10 Punkte, Germania Ober=Roden 6 Spiele,
9 Punkte, F. C. Egelsbach 7 Spiele, 9 Punkte, S. C. Dietzenbach 7 Spiele,
6 Punkte. Die Stiele der zurückgetretenen Sportgemeinde Sprendlin=
gen
ſind ſchon in Abzug gebracht.
Der Gan Bergſtraße meldet vom letzten Sonntag folgende
Ergebniſſe: V.f.R. DarmſtadtS.V. Lengfeld 4:1, F.V. Seehein Ger=
mania
Eberſtadt 2:3, Boruſſia Dornheim-Haſſia Dieburg 5:4 (!)
Sporwogg. Arheilgen Reſ.Eintracht Darmſtadt 4:1, V.f.L. Mihel=
ſtadt
S.V. Groß=Gerau 3:2, Sportverein GeinsheimS. V. Darmſtadt
Reſ. 1:5. In der Tabelle hat es keine ſonderlichen Veränderungen er=
geben
. Für den 6. November ſind folgende Begegnungen angeſetzt:
V.f.R. DarmſtadtEintracht Darmſtadt, Germania EberſtadtV.f.L.
Michelſtadt, Sportverein Groß=Gerau-Haſſia Dieburg, Sportverein
LengfeldSportverein Geinsheim, F.V. SeeheimS.V. 98 Darmſtadt
Reſerve.
In der B=Klaſſe wurden vom Sonntag folgende Ergebniſſe
bekannt: Germania DieburgS. V. Weiterſtadt 1:7, S.V. RoßdorfS.V.
Lngfeld 2. 2:0, F. S.V. Groß=ZimmernChattia Wolfskehlen 2:1, V.f.R.
Erbach-V.f.R. Bcerfelden 3:2, Sportverein Höchſt-V.f.L. Michel=
ſtadt
2. 4:2 Für den 6. November ſind angeſetzt: Germania Die=
burg
Sportverein Meſſel, Germania LeeheimF. S.V. Groß=Zimern,
S.V. WeiterſtadtChattia Wolfskehlen, V.f. R. BeerfeldenSportverein
Höchſt, F. C. Groß=UmſtadtV.f. R. Erbach.
F. C. Union-Turn= u. Sporiv. Mörfelden.
Zum vorletzten Spiel der Vorrunde empfängt am morgigen Sonn=
tag
die Ligamannſchaft des F. C. Union die gleibe Elf des Turn= u.
Sportv. Mörfelden auf dem Platze an der Heidelberger Straße, Mör=
felden
iſt hier noch unbekannt, jedoch laſſen die letzten Reſultgte, ſo

Form befindet. Die Mörfelder werden wohl auch morgen alles daran
ſetzen, weiteren Punktgewinn zu erzielen, um damit ihren Tabellen=
ſtand
zu verbeſſern, dem aber die Unionelf den Willen, durch einen Sieg
weiterhin Tahellenführer zu bleiben, entgegenſetzen wird, ſo daß es zu
einem intereſſanten Kampfe kommen dürfte, der dem des vorigen Sonn=
tags
gegen Pfungſtadt nur wenig nachſtehen dürfte. Leider ließ es ſich
nicht ermöglichen, den Spielbeginn, wegen der beiden Spiele auf dem
Aber trotzdem werden es nicht wenige ſein, die

Turnen.

Stadion, zu verlegen

Rennbahn einfinden werden, denn die Union=

darauf hingewieſen, daß die vom Kreiſe feſtgeſetzten Ei=
heutigen
wirtſchaftlichen Lage emes jeden angepaßt ſind

Kreisvorſtandsſitzung des IX. Kreiſes.
Am Donnerstag, den 3. November 1927, nachmittags 5.15 Uhr, fand
die Schlußſitzung des Kreisvorſtandes für den IX. Kreis (Mittelrhein)
D. T. mit dem engeren Vorſtand der Feſtleitung für das 33. Kreisturn=
feſt
in Darmſtadt ſtatt.
Nach Klärung verſchiedener noch ſchwebender Fragen wurde geſunde
Kritik geübt an den nun mal bei einem Feſt von ſolch großer Ausdeh=
nung
vorgekommenen Fehlern, die der Turnerſchaft als Mahnung dienen
ſollen bei zukünftigen Vorarbeiten.
1. Kreisvertreter, Fabrikant Pfeiffer=Wetzlar, dankte der Feſtleitung
in Darmſtadt in wärmſten Worten für die geradezu muſtergültige Auſ=
maching
und Durchführung des ſo herrlich verlaufenen Kreisturnfeſtes,
das nicht allein für die Turnbewegung in Darmſtadt, ſondern auch weit
über die Grenzen hinaus ein werbender Markſtein in der Geſchichte der
Deutſchen Turnerſchaft bilde.
Auch der 2. Kreisvertreter, Kommerzienrat Schill=Oſthofen, findet
herzliche Worte des Dankes für die bis ins Kleinſte durchdachte Auf=
wachung
und die Organiſation des Kreisfeſtes und evwähnt, daß der
ſchönſte Dank des Deutſchen Turners ja ſtets nur in der inneren Be=
friedigung
für das gut gelungene Werk beſtehe; dieſe hohe Befriedigung
könnte und müßte jeder Darmſtädter Turner, der zum Gelingen des
Kreisturnfeſtes beigetragen habe, in ſich fühlen. Er ſchließt ſeinen Wor=
ten
gleichzeitig auch den Dank der Deutſchen Turnerſchaft an, in beſſen
Hauptausſchuß er ebenfalls Sitz hat
Nicht zuletzt ſei der markigen Worte des Kreisoberturnwarts, Fa=
brikant
Frey=Mainz, gedacht, der den vein kurneriſchen Arbeiten, die
unter Leitung des Oberturnwarts Hofferberth ſtanden, uneingeſchränktes
Lob zollte. Ohne jede Hemmung und Reibung ſeien alle Wettkämpfe
abgewickelt worden, ein Zeichen dafür, daß auch hier der richtige Mann
am richtigen Platz geſtanden.
Der 1. Vorſitzende des Hauptausſchuſſes für Darmſtadt, Oberreal=
lehrer
Roth, dankte hierauf dem Kreisvorſtand und allen ſeinen Helfern.
die ja alle mit dazu beigetragen haben, das 33. Mittelrheiniſche Kreis=
turnfeſt
1927 in Darmſtadt nicht allein zun Glanzpunkt der Deutſchen
Turnſache, ſondern auch zu einem ſolchen für unſere Hauptſtadt Darm=
ſtadt
zu verhelfen. Er betont, daß jeder Darmſtädter Turner ſtets gerne
ſein Beſtes dafür einſetzen werde zum Wohle der Turnſache und darin
allein ſeinen Dank finde. Der Vorſitzende ſchließt hierauf die Sitzung,
die den ſchönſten und vornehmſten Ausklang des Kreisturnfeſtes bildete.

Im Schach=Weltmeiſterſchaftskampf CapablancaAljechin führt Alje=
hin
jetzt mit 5½:3½ Punkten. Der Ruſſe ſteht alſo dicht vor ſeinem
Ziele, der Erringung der Weltmeiſterſchaft.
Im 19. Berliner Sechstagerennen nahm der erſte Tag einen äußerſt
äntereſſanten Verlauf. Eine Jagd folgte der anderen und zahlreiche
Paare wurden ein= und mehrmals überrundet. Nach 20 Stunden, am
Freitag abend 18 Uhr, lag das junge deutſche Paar Ehmer/Kroſchel mit
51 Punkten vor Tietz/Thollembeck mit 48 und Nauſch/Hürtgen mit 13
Punkten in Front.
Bei den Europameiſterſchaften der Amateurringer konnten am erſten
Tage die deutſchen Teilnehmer Sperling und Bräun ihre Kämpfe ſieg=
reieh
geſtalten, dagegen wurde Meier geſchlagen.

Frankfurt.
Samstag, 5. Nov. 11.55: Glockenſpiel. 6 15.30: Stunde der
Jugend. Aus dem deutſchen Liederkranze, Liedervorträge Franff,
Schulen. Riederwald=(Konrad Häniſch)=Schule. Chorleiter; Lehrer
Sopp. Ein Tag auf der Wegſcheide. Muſikwerkzeuge: Geigen,
Mandolinen, Zupfgeigen, Mundharmonikas und Triangel. O 16.30:
Konzert des Hausorcheſters. Mendelsſohn. Aus Athalia, Lieder.
Andante und Allegro vivace aus dem Violinkonzert. Lieder. Ouv.
Die Heimkehr aus der Fremde. Zwei Stücke aus Streichquartetten.
Saltarello (dritter Satz) aus der Italieniſchen Sinfonie. Muſikal.
Leit.: Kapellm. Merten. Mitw.: Grete Nies (Alt), Konzertm.
G. Lenzewski (Violine), Rundfunk=Streichquartett. o 17.45: Leſe=
ſtunde
. Aus dem Roman Der Oberhof von Karl Immermann.
O 18.15: Vereinsnachrichten und andere Mitteilungen. O 18.45:
Briefkaſten. e 19.15: Stenographiſcher Fortbildungskurſus für
Anf. und Fortgeſchr. Diktat von 80 Silben aufwärts. Anfragen
an G. Kalis, Berger Str. 373 1. O 19.45: Prof. Sittig: Merkur=
durchgang
. S 20.15: Wunſch=Abend Robert Koppel. (Wünſche auf
Poſtkarte bis Montag, 31. Okt. mittags 12 Uhr, erbeten. O 21.15:
Von Kaſſel: Volksküml. Mandolinen=Konzert. Ausf.: Das 1.
Kaſſeler Mandolinen=Orch. 1913 e. V. Leit.: H. Hungerland.
Anſchl.: Nachrichtendienſt. Darauf: Spätkonzert.
Stuttgart.
Samstag, 5. November. 13: Schallplattenkonzert. O 15: Ju=
gendſtunde
. o 16: Aus Freiburg: Konzert der Hoch= und Deutſch=
meiſter
=Kapelle Wien. Leit.: Edi Kugler. 11 Darbietungen.
S 18.15: Aus Freiburg: Frau Dr. Hölzl: Vom Weltſtaatsgedanken
zum Völkerbund. O 18.45: Rektor Dr. Barth: Das Singen in der
Grundſchule. e 19.15: Patentanwalt Schwaebſch: Ueber das Pa=
tentweſen
. O 19.45: Sportfunk. S 20: Aus Heilbronn: Bunter
Abend. Leitung: Carl Struve Mitw.: Maria Hendrichs, Martha
Körner, Giacomo Mancini, Max von Wiſtinghauſen, Volkslieder=
quartett
. (Leit.: Oswald Kühn.) Carl Struve, Funkorch. Schubert:
Militärmarſch. Mendelsſohn: Fant. aus Ein Sommernachts=
traum
. Wagner: Anſprache des Hans Sachs aus Meiſterſinger
Weber: Und ob die Wolke ſie verhüllte‟. Arie aus Freiſchütz
Roſſini: Ouverture zu Der Barbier von Sevilla. Puccini:
Zwef Arien aus Tosca, Leoncavallo: Vogellied der Nedda aus
Bafazzo‟ Vier deutſche Volkslieder. Bocherini: Menuett.
Verdi: Arie des Herzogs aus Rigoletto Mozart: Arie der
Gräfin aus Figaros Hochzeit Mozart: Arie des Figaro aus
Figaros. Hochzeit Puccini: Duett aus La Boheme‟
Strauß: Donauwalzer. Alabief: Die Nachtigall. Steinberg:
Heiſſa. Dreiſpann, ruſſ. Lied. Strauß: Geſchichten aus dem
Wiener Wald. Vier heitere deutſche Volkslieder. Variationen
über Kommt ein Vogerl geflogen. Moderne Volkslieder
Rakoczy=Marſch. O 22.45: Nachrichtendienſt. O 23: Aus Frankfurt:
Tanmuſik.
Berlin.
Sonnabend, 5. Nov. 11.45: Für den Landwirt. 12.05:
Uebertr, der Jahresfeier der Deutſchen Hochſchule für Politfk. Er=
öffnung
: Prof. Dr. Jäckh. Begrüßung: Staatsminiſter D. Dr.
Becker. Arbeitsbericht: Miniſterialrat Dr. Simons. Feſtrede:
Der Menſch im Weltalter des Ausgleichs. Prof. Scheler, Köln.
O 16: Dr. Br. Löwenberg: Jugend und Bühne. o 16.30:
Plaudereien. Na ſchön, denn nicht. Geſpräche, die ich nicht
mehr mit Frauen führen möchte. Der Star. Keep ſmiling
(Polly Tieck); gel. von der Verfaſſerin. S 17: Unterhaltungs=
muſik
der Kapelle Hoffmann. O 18.30: San.=Rat Dr. Frant:
Mediiniſch=hygieniſche Plauderei. & 19: Dr. Mahrholz: Die Grund=
lagen
der deutſchen Kulturpolitik. Die Kulturpolitik der Geſell=
ſchaften
. O 19.30: Kriminalkommiſſar Werneburg: Drahtloſe Tele=
phonie
und Rundfunk im Dienſte der Kriminalpolizei. o 19.55:
Miniſterialrat Dr. Beyer: Selbſtſucht und Menſchenliebe (Wie ſich
das Leben ſichert) Anſchl.: Denkſportaufgaben. O 20.30: Buntes
Allerlei. Jentes: Twinkles. Waltham: Wind. W. Joſeph (Klav.).
Ich hör es ſo gern. Die kleine Suzanne. Mir gehts gut.
Alice Joſeph. Am Flügel: W. Joſeph. Zu Lauterbach hab i
mei Strümpferl verlor’n, Ländlerlied mit eigenen improviſierten
Variationen. M. Roſtock (Konzert=Zither). Manns: Lebens=
philoſophie
. Behamel: Die Verlobung. Ettlinger: Aus
dem Tagebuch eines glücklich Verheirateten, gel. von K. Zander.
Spohr: Adagio. Chopin: Nocturno. Schumann: Schlummer=
lied
. Anna Hopf=Geidel (Harfe) und Konzertm. Berger (Cello).
Mayerl: Jazzariſtris, Ohmann: Try and play it. Wo
finde ich das Glück. Maccaroni. Hollaender: Das biſt du!
Intermezzo ſcherzando. Salzburger Glockenſpiel Radio=
loreley
. Waldau: Wohltätig iſt des Radios Macht. Saint=
Saens: Der Schwan. Simonetti: Madrigal. Viterdini=
Serenata. 22.30: Funk=Tanzſtunde. Tanzmuſik.
Stettin. 18.30: Oberpoſtrat G. Siegwardt: Die Grund=
agen
des Fernſprech=Selbſtanſchluß=Betriebes. Seine Bedeutung
und Entwicklung in Pommern.
Königswuſterhauſen. Sonnabend 5. November. 12: Künſtle=
riſche
Darbietungen für die Schule: Balladen von Herder, Bürger,
Goethe. 15: Engliſch (kulterkundlich=literariſche Stunde). e 15.35:
Wetter= und Börſe. 6 16: Aus dem Zentralinſtitut für Erziehung
und Unterricht. 16.39: Prof. Dr. Lampe: Rundfunklehrgänge.
O 17: Dr. Völter: Die wirtſchaftliche Bedeutung der Beamtenbe=
ſoldungserhöhung
. O 17.30: Ob.=Stud.=Dir. Müller: Die Arbeiter=
ſchaft
und ihre Stellung zur modernen Schule. O 18: Stud.=Rat
üller: Techn. Lehrgaug f. Facharbeiter: Konſtruktionselemente.
6 18.30: Franzöfiſch für Fortgeſchrittene. O 18.55: Engliſch für
Fortgeſchrittene. O 19.20: Min.=Dir. Dr. Jahnke: Die Geſchichte
der deutſchen Sprache,

[ ][  ][ ]

Nummer 307
Larmftadt

Der Geſchäftsumfang läßt an den deurſchen Effektenbörſen nach wie
vor ſehr zu wünſchen übrig. Die Vertreter der Banken und Bankfiumen
kommen jetzt faſt ſtändig mit leeren Auftragsbüchern zur Börſe und
beſchäftigen ſich dort vielfach oft mit anderen Dingen, als normalerweiſe
für Mitglieder der Börſenverſammlungen üblich iſt. In der Vorwoche
konnte einmal die Kursnotiz für Deutſche Bankaktien beinahe nicht feſt=
geſtellt
werden, weil bei den Kursmaklern nicht eine einzige Order vor=
lag
, am Donnerstag dieſer Woche ſollten Vereinigte Glanzſtoff geſtrichen
werden, da zum erſten Kurs ſelbſt der Mindeſtbetrag von 6000 RMM.
nicht umgeſetzt wurde. Man diskutiert infolge der ſtillen Geſchäftstätig=
keit
wirtſchaftliche Fragen gründlicher als ſonſt, und es iſt bezeichnend,
daß innerhalb der Börſe die verſchiedenſten Anſichten über Lage und
Ausſichten der Wirtſchaft beſtehen. An ſich hält zunächſt die Mengen=
konfunktur
, in einzelnen Branchen auch die Preiskonjunktur an, die Er=
werbslofenziffer
iſt auf ein Minimum zurückgegangen, der Export ſteigt.
Demgegenüber wird abet betont, daß die Inlandskonjunktur mit ge=
borgtem
Geld finanziert iſt und die Gefahr eintreten kann, daß die
Schattenſeiten der Wirtſchaftserholung ſchneller als gewünſcht in Er=
ſcheinung
treten. Die Reichsbank habe mit ihrer Diskonterhöhung ein
Warnungsſignal gegeben, und es ſei durchaus möglich, daß der ange=
ſpannte
Status des Zentralnoteninſtitutes zu einer neuen Heraufſetzung
der Diskontrate oder anderen Maßnahmen zwingen könne. Die opti=
miſtiſchen
Aeußerungen, die kürzlich, insbeſondere der Reichswirtſchafts=
miniſter
abgab, haben die Nerdoſität an der Börſe nicht vermindern
können. Gerade aus dieſer Unſicherheit, erklärt es ſich aber, daß die
Spekulation weder nach oben noch nach unten größere Engagements ein=
geht
, und die Kurſe von Stunde zu Stunde uneinheitlich hin und her
ſchwanken. Im Endergebnis hat ſich das Niveau ſeit unſerem letzten
Beriht abermals verſchlechtert, weil das Publikum jetzt langſam die
Geduld verliert und nach und nach Poſitionslöſungen vornimmt. Von
beſonderer Bedeutung für die Effektenmärkte iſt die Entwicklung der
Geldverhältniſſe, die in der Tat ſehr aufmerkſam verfolgt wird. Die
Senkung der Privatdiskontnotierung am 2. November um ½/ Prozent
auf 5¾ Prozent vermochte dem Geſchäft nur vorübergehend eine An=
vegung
zu geben, da andererſeits die Erwartung eines ſehr angeſpann=
ten
Ultimoausweiſes der Reichsbank beſtehen blieb. Dieſer wurde am
3. November veröffentlicht und ergab eine Zunahme des Notenumlaufes
um rund 600 Millionen, Wechſeleinreichungen in Höhe von etwa 370
Millionen und einen Abzug an fremden Geldern von 225 Millionen
MM. Auffallend war, daß die Lombardbeſtände lediglich eine Steigerung
um 14 Millionen RM. erfuhren. Im Vergleich zum letzten Quartals=
termin
und zum vorhergehenden Monatsſchluß konnte der Ausweis aber
als befriedigend gelten, zumal inzwiſchen bekannt geworden iſt, daß die
Rückbildung nach dem Ultimo raſch einſetzte und die Ziffern des letzten
Ausweiſes damit bereits als überholt gelten können. Am Börſengeld=
markt
iſt Tagesgeld neuerdings faſt unanbringlich, und ſelbſt Monats=
geld
, das längere Zeit hindurch kaum zu haben war, angeboten. Für
Privatdiskonten traten dieſer Tage zum erſten Mal auch Prwatbanken
als Käufer auf, allerdings wohr nur deshalb, weil ſie ihre augenblick=
lich
verfügbaren Gelder nicht wie ſonſt üblich in Wertpapieren
anlegen können. Die Stagnation des Aktiengeſchäftes iſt jedenfalls ſo
ausgeprägt, daß man einen Weripapierkauf zurzeit nichſt als jederzeit
rcaliſierbare Kapitalanlage bezeichnen kann. Ob, wie es behauptet wird,
vielfach am Ultimo über den Bedarf himaus in Erwartung einer Dis=
konterhöhung
Wechſel eingereicht wurden, läßt ſich ſchwer überſehen.
In Börſenkreiſen vermutet man aber, daß aus ſolchen Transaktionen
jetzt größere Beträge Unterkunft ſuchen.
Frankfurter Effekienbörſe.
Frankfurt a. M., 4. November 1927.
Auch heute konnte das Börſengeſchäft keine Belebung erfahren.
Bei weiterhin vollkommener Intereſſenloſigkeit der zweiten Hand zeigte
die Spekulation immer noch keine Neigung zu neuen Engagements,
doch bewies die Börſe eine gewiſſe Widerſtandsfähigkeit trotz der herr=
ſchenden
Geſchäftsſtille. Die allgemeine Stimmung war etwas freund=
licher
, in erſter Linie im Hinblick auf den Geldmarkt, auf dem die Er=
leichterung
heute Fortſchritte machte. Tagesgeld iſt wieder reichlicher
angeboten. Dann lagen einige anregende Konjunkturmeldungen vor:
die Metallwareninduſtrie berichtete über guten Geſchäftsgang, ferner iſt
der Bericht der Preußiſchen Induſtrie= und Handelskammer über=
wiegend
günſtig. Die Diskuſſionen über den geſtrigen Reichsbankausweis
ließen jedoch kein lebhafteres Geſchäft aufkommen. Gegenüber der geſt=
rigen
Abendbörſe hielten ſich die Kursveränderungen in den allerengſten
Grenzen und gingen kaum über 19 hinaus, doch überwogen die kleinen
Kursbeſſerungen; Siemens & Halske gewannen 2% und Licht & Kraft
2½ %r während Gesfürel zunächſt nur knapp behauptet blieben. Montan=
werte
waren vernachläſſigt und kaum verändert. Am Bankenmarkt
zogen Danatbank 2% an, Dresdner Bank dagegen minus 2%. Frank=
furter
Maſchinen konnten 30 anziehen. Am Rentenmarkt blieben deutſche
Anleihen weiter vernachläſſigt. Für Türken erhielt ſich das Intereſſe,
namentlich für Bagdad. In der zweiten Börſenſtunde kam das Geſchäft
zur faſt völligen Stagnation, doch blieben die Kurſe im allgemeinen gut
behauptet. Der Satz für Tagesgeld wurde auf 6% ermäßigt. Am De=
viſenmarkt
nannte man wenig veränderte Kurſe bei ſtillem Geſchäft,
Mark gegen Dollar 4,1885, gegen Pfund 20,403, London=Kabel 4,8695,
Paris 124,07, Mailand 89,10, Madrid 28,50.
An der heutgen Abendbörſe war die Luſtloſigkeit und Ge=
ſchäftsſtille
kaum mehr zu übertreffen. Die wenigen notierten Kurſe

Gamstag, den S. Novern

N

zeigten kaum nennenswerte Veränderungen. Der Verlauf der Börſe
war ohne Geſchäft. Die Nachbörſe blieb ebenfalls geſchäftslos. Im ein=
zelnen
nannte man: Commerzbank 159, Danat 212,25, Deutſche 153,5,
Diskonto 147, Metallbank 130, Gelſenkirchen 135,5, Weſteregeln 161,5,
Mannesmann 144, Rheinbraun 214, Rheinſtahl 171,75, Stohlverein 105,5,
Hapag 136,5, Nordd. Lloyd 140,5, Kleyer 91. A. E. G. 158,75, Bergmann
183, Daimler 100,5, Scheideanſtalt 191, Licht und Kraft 192, Farben=
induſtrie
266,87, Holzmann 167, Holzverkohlung 63, Lahmeher 56
Metallgeſellſchaft 175, Siemens u. Halske 271,75, Südd. Zucker 129,5,
Voigt u. Häffner 161, Zellſtoff Waldhof 263.
Im Abenddeviſenverkehr ſind Veränderungen von Be=
deutung
nicht eingetreten. London gegen Paris 124,02, gegen Mailand
89,12, gegen Holland 12,08, gegen Madrid 28,54, gegen New York 4,895,
gegen Zürich 25,257, Pfunde gegen Mark 2,40½, Dollar gegen Mark
4,1892½
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 4. November 1927.
Die Verkäufe der Provinz waren heute geringer, während die
Börſenſpekulation, die ſchon geſtern zu Deckungskäufen geneigt war,
weitere Spätengagements glattſtellte. Bei Beginn des Verkehrs fanden
insbeſondere neue Deckungskäufe einiger Großſpekulanten ſtatt. Die
Tendenz war daher etwas freundlicher, wenn auch die Haltung zurück=
haltend
und im ganzen unſicher blieb. Einen günſtigen Eindruck machte
die Meldung des Deutſchen Handelsdienſtes, daß bei den Vereinigten
Stahlwerken vorausſichtlich mit einer Dividende in Vorjahrshöhe zu
rechnen ſei. Der Dividendenausfall bei der Maſchinenfabrik Augsburg=
Nürnberg war ſchon ſeit kurzem angekündigt, und wirkte ſich daher nicht
mehr aus. Andererſeits hörte man mit Vorſicht aufzunehmende Gerüchte,
daß wieder eine Großbank in Verhandlungen über eine Amerika=Anleihe
nach dem Beiſpiel der Deutſchen Bank ſtehe. Die Entſpannung am Geld=
markt
ſetzte ſich fort. Ein halböffentliches Inſtitut offerierte größere
Geldbeträge bis zum 27. d. Mts. Die offiziellen Geldſätze erfuhren keine
Veränderung. Tagesgeld 5½7%, Monatsgeld 89½%= Waren=
wechſel
ca. 7‟/,0 Am Deviſenmarkt ging der Dollar international
ſtärker zurück. Im Berliner Freiverkehr ſtellte ſich Auszahlung New=York
auf 4,1885 nach 4,1925 am Vortage. In London notierte der Dollar
4,87. Die ſpaniſche Währung konnte die geſtrige Ermäßigung wieder
ausgleichen.
Einige Spezialwerte hatten etwas belebte Umſätze, u. a. Schultheiß
plus 4½, Ver. Glanzſtoff plus 7. Gesfürel plus 2½ und J. G. Farben,
die mit 267 einſetzten. Chade=Aktien gewannen 10 RM. (522). An den
Terminaktienmärkten überwogen leichte Kursbeſſerungen, die im all=
gemeinen
ein Prozent und weniger betrugen. Nur vereinzelt bröckelte
das Niveau geringfügig ab. Aſchaffenburger Zellſtoff minus 4. Bank=
aktien
ruhig, und überwiegend freundlicher Braubank plus 3, Danatbank
plus 2½, Schiffahrtsaktien ſtill. Hapag plus 1 Nordlloyd plus 1.
Textilwerte wenig verändert. Montanaktien behauptet. Elektrowerte
zogen mäßig an. Einigem Intreſſe begegneten wieder verſchiedene aus=
ländiſche
Renten, insbeſondere türkiſche und ungariſche, aber auch andere
Werte. Von heimiſchen Renten eröffneten die alten Anleihen des Reiches
etwas günſtiger. Neubeſitzanleihe 32,4, Altbeſitzanleihe 50,20.
Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe traten nur unbedeutende Schwan=
kungen
ein. Die Grundſtimmung war eher weiter zuverſichtlich.

Wirtſchaftliche Rundſchau.

Aſchaffenb. Zellſtof
Augsb. Nürnb. Maſch.
Bamag=Meguin
Berlin el. W.
BerlinKarlsruheInd.
Braunkohl.=Briketts.
Bremer Vulkan
Bremer Wolle.
Deutſch.=Atlan I. Tel.
Deutſche Maſchinen.
Deutſch.=Nied. Tel..
Deutſche Erdöl. . . . ."
Teutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke.
Tonnersmarckhütte
Tynamit Nobel".
Elektr. Lieferung.
3. G. Farben.
R. Friſter.
Gaggenau Vorz
Gelſenk. Bere
G. f. elektr Unte
Falle Maſd
Han. Maſch. Ege
Hanſa=Dampfſchf. ..

11.
165.5 11 163.5 Hemoor=Zement. 222.75 113. Hirſch Kupfer. 101. 31.
146. 30.
143.5 Höſch Eiſen. 146.5
18.25 Hohenlohe We 60.5 62. Kahla Porzellan 91.5 175.25 1175 Lindes Eismaſch 139 142. 142. Lingel Schuh. 64.5 177. 169 875 Linke u. Hofmant 99.25 96.75 L. Loewe u. Co. 239. 70. 70.5 C. Lorenz.. 107. 126 1124.625 Niederlauſitzer
Nordd. Gummi. 150 25 70. 70.71 Orenſtein. 120. Rathgeber Waggo 72. 100. 100. Rombacher Hütter 122.5 123.5 Roſitzer Zucker. 74. 1545 156.75 Rütgerswerke. 82.125 265. 1265. Sachſenwerk. 111. 105.5 104.5 Sächſ. Gußſtahl. 139.5
149. 35. 36. Siemens Glas. 261.875/263,5 Ver. Lauſitzer Gla=
Volkſtedter Porzell. 123. 1124.5 162. 60. Weſtf. C. Langendreer 78. Wittener Gußſtahl. 51. 208.5 Wanderer Werke. 220.

11
227.
102.
146.
17.5
92.
1.39.
62.
236.5
07.5
150 25
120.
74.
75.
84.
111.
141.
149.5
45.5 455
m
48.5
220.5

Deviſenmarkt.

Gelſing fors. . .
Wien.. . . . . .
Prag ..... ...
Budapeſt .. .
Sofia ....."
Holland. . . . .
Eslo ........
Kopenhagen.
Stockholm. . .
London. . . . .
Auenos Aires.
New York".
Belgien..

3. 11.
Zeld / Brief

10.544
59.1=
12.411/12.431
3.022/ 3.028
168.73
Hro.4iti0.63
Hri2.2c
112.561112 78

10.564
59.2:
73.27/ 73.41
69.07
112.421

20.388/20.42

1.780
4. 1885
58.345

1.790
4. 196*
58.46

4. 1. 3. 11. 4 11. Geld Brief Geld Brie Geld Brief 10.538 10.558 IFtalien .. 22.865/22.90 22.865/22.905 59.09 59.2 Paris ...." 6-435 16.475 16.43 16.47 12.405 12.42. Schweiz ... 80.71/ 80.8 80.,6S 80.85 73.24 73.38 Spanien.. 71.37 71.5 71.46 71.62 3.022 3.02 Danzig. 81.5 81.66 81.52 81.68 168.71 69.05 Japan.. 1.943 1.941 1.943 1947 110.34/110.56 Rio de Janeiro. . 0.501 0.503 0.5025 5045 112.16112.381 Jugoſlavien 7.37 7.385 7.371 7.385 112.55112.77 Portugal 20.53 20.51 20.53 20.57 20.381/20.42 Athen. 5.544 5.55 5.564 5.576 1.785 1.78 Konſtantinopel. . 2.228 2.23 2.230 2.234 4.1850 4 1930 Kanada. .. 4.191 4. 199 4. 188 4.196 58.335,58.455 Uruguay.. 4.276/ 4.28 4.276 4.284

Staatspapiere
a)Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl.
Ausloſ.=Sch. I. Teil/ 50.1
II. Teill 50.1
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld ohne Aus=
loſungsſcheine
... 12.35
4% Dt. Schutzgeb.,
Anl. . . . . . . . .."
725
b) Ausländiſche
5% Bos. E. B. 1914
5% L. Inv. 1914
4½0 1898 . ...
4½% 1902
4½ Bosnien ..
5% Bulg. Tabak. 02/ 17.5
4½%Oſt. Staatsr.
v. 1913, Kbb. 1918
4½%Oſt. Schatz. 14
4:/% Oſt. Silberr.
4% Goldr.
4% Oſt. Goldrente
lt. Innsbr. Abk./ 30.6
4½ einh. R. (k.) 2.

3 %6 Port. (Spz.) IITI. 10.2

5% Rum.am. R.03
4½½,Gold. 13
15:
4½ am.kon.
4% am.05
5.5

4½Türk. (Adm.) 03
49 (Bagd.
42 (Bagd.
13.
425 unif. 1903
4½ 1911 Boll./ 12.5!
12% Ung. St. 1913/ 26
122
Na
(lt. Tnnsbr. Abk.
4½5% Ung. St. 1914
4½s% Ung. St. 1914
(lt. Innsbr. Abk.)
Ung. Goldr. . . 25.1(

4% Ung. Goldr.
(lt. Innsbr. Abk.
4% Ung Staatsr.
v. 10 ..... ...."
4%Ung. Kronr. . .
3% Ung. Eiſ. Tor ..!
Außereuro=
päiſche

5%Mex.am. in. abg.
5% äuß. 99
40 Gold04ſtf.
3% konſ. inn. .,
4½%, Irrigat.
5%Tamaulipas I,
Sachwert= Schuld=
verſchreibungen

Nit Zinsberech=
nung

10%Berl. H.=Bk. G. 1103.5

O Mn. R. 9t
% Darmſt. St.=G
3 % D. Hyp.=Ban!
Meining. Goldpf. 99.5
Dresb. St.:G.
Frkf. St.=G.. . . 86
Ff. Hyp.=Bk.
Goldpfbr. .
v Frkf. Hyp.=Bk
Goldpfbr.
2 Frkf. Hyp.=Bk.,
Goldpfbr.
32 Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr.
Frkf. Goldpfbr. 95.5
6% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr.
5%0 Frkf. Pfbr. Bk.
Goldpfbr.
7% H.=St.= Gold=
anl
. .
8% Heſſ. Land.=Bk.
Goldpfbr.
7 % Heſſ. Land.=Bk.
Goldpfbr.
LKlöckn.=WBerk. 26

Rt
2.2
17.

Af

100
R
94.75
91
85.25
83.5
99.5
94
89
977
90

98 75
R

10% Komm. Elektr.
Mark (Hagen)
Goldobl. ......
8% Komm. Ldsbk.
Darmſt., Reihe
8% K. Landesbank
Darmſt. Reihe I
8%Ldwgshf. Stadt=
Goldanl.
% M. KraftHöchſt
80 Mainz.=St.=G.
07 Mannh. St.=G
6% Mannh. St.=G.=
70 M.=Stahlw. 27
8% Naſſ. Ldb. Golf
8O Nbg. St. Gldal.
80 Pfälz. Hyp. Bk.=
Goldpfbr.
7% Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfbr. . .
6% Pfälz. Hyp.=Bk
Goldpfbr. ....
8% Pforzh. St.=G.
8% Pirmaſ. St.=G.
8% Pr. Centr. Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr.
8% Pr. Centr.=St.=Goldpfbr.
7% Pr. Centr.=St.=Goldpfbr.
8% Rh.=Hhyp.=Bk.
Goldpfbr. ...

235 7Lig. Pfb.
26 Anteilſch
2½Rh. Stahlw.
10%Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf.

Südd. B.=Cr. B.
Goldpfdbr.
V. Stahlw. Düſ=
ſeldorfHyp
.=Gld... m t Option
Jo V. Stahlw. Düf=
eldorfHhp
.=Gd.. ohne Optior
% Viag( V. Ind.=
Unt. Bln.) 27.

94
Ra

89
103.55

Nf 7
98
93
97

88

8% Voigt EHäffner
Goldobl. ... . ..
8%Württbg. Hyp.=
Bank Goldpfbrf.
Ohne Zins=
berechnung

50 Bdw. Kohl 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23 ...."
6%Heſ. Brk.=Rg. 23
5% Heſſ. Volksſtaat
Roggen .. . . . 23
50 Pr. Kaliw. ...
5% Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt. B. G
Borkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb. .
Bahr. Handelsb.
Bahr. Hyp. u. Wechſ.
Berliner Hyp.=Bk..
Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hhp.=Bk. .
Mecklb. Hyp.=u. Wb.
Meining. Hyp.Bk..
Nordd. Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Bod.=Cr.=B
Pr. Cent.=B.=Cr. B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B.
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr.. .
Württ Hyp. Bk. ..
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B...
Landeskr. Caſſel ..
Naſſau. Ldsb. . . .
Obligationen v.
Transportanſt.
42 Eliſ.=Bahn ſtfr.
4½ Galiz. Carl=
Lud.=B
Sſt. Sd. L.)ſtfr.

94:l.
95.25

LR.

As
6.45

14.7
15.95

11.85

8.7

Medue
2,6% Neue
4%Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. 1.b. 8. E.

3%Oſt.
*
%0

abg.
9.Em.
abg.
1885 .
abg.

3%Oſt. , Erg. Ne=
3%Oſt.
abg.
3½ RaabOebd. 83
9:
9
49 Rud. Silber.
4% Rud. (Salzkg.)
4½%Anat., S. I
4½% Anat.. S. II
4½% Anat., S. IIII
O. Salon. Monaſt.
5% Tehuntepec..
4½%
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit.. .
Bad. Bk. ....."
Bk. f. Brauind.
Barmer Bankv. ..
Bay. Hyp.=Wchf. 1147.5
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb. .
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Bank...
D. Eff. u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein. 1120
D. Vereins=Bk. . /101
Disk.=Geſellſch. ..
Dresdener Bk. ..
Frankf. Bk. .. .
Frankf. Hypth.=Bk.
Frkf. Pfdbr. Bk. . ..
Gotha. Grundkr. Bk.
Lux Intern. Bank
Metallbank. . .
Mitteld. Creditb.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Pr. Bd.=Creditbank
Hyp.=Akt.=Bank
Reichsbank=Ant. 167.25
Rhein. Creditbk. . . 123.5
Rhein=Hyp.=Bk.
üdd. B.=Creditbk.

14I,
4:/
8.75
21.5

21:/.
21.5
17.5
16.5
6.22

181.

160.25
166
130.5
158.75
152
124
146.25
149
120
132
133.5
6.75
130

120.5
138

Mer 9
Oſterr. Ereditanſt.
40.!
Wiener Bankverein! 177
Bergwerks=Akt.
Buderus..
Eſchw. Bergw. . . . /200
Gelſenkirch. Bgw.
Harp. Bergb. . . . . 177
Ilſe Bergb. St...
Genußſchein .. . /113
Kali. Aſchersleben . /150
Kali. Salzdetfurth. 1224
Kali. Weſterregln.
Klöcknerwerke (abe
133
Lothr=Hütte)
Mannesm.=Röhr. 1143.5
107.5
Mansfelder".
84
Oberbedarf
36.5
Otavi=Min.=A
96.25
Phönix=Bergb
Rhein. Braunk.
170
Rhein. Stahlw.
Riebeck Montan. . . 1147
SalzwerkHeilbronn/180
Tellus Bgb. .... . . 112
Ver. Laurahütte.
Ver. Stahlwerke. .
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum(Mannh.)/271
Henninger.
185
Hercules, Heſſiſche 1142
Löwenbr.=Münche 1330
Mainz. Aktienbr. 1237.5
Schöfferhof(Bind.) 307.5
Schwarz=Storchen /175
Tucher, Nürnberg /160
Werger.
1170

Akkum. Berlin.
Adler &Oppenh 161
Adlerw. (v. Kleher))/ 92
6%E. A. G. Vzg. A. / 80.75
5% A. E. G. Vzg.B. 74
A. E. G. Stamm . . . 158
Bad. Maſch. Durla /157
Bad. Uhren, Furtn
15.5
Bamag=Meguin ../ 30
Baſt Nürnberg ..

Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk ?
Zwingenberg, Heſſen: Moritz Abraham, Hdl. i. Jugenheimn.
aufgehoben. Darmſtadt: Jakob Keller Wwe., Auguſte, gebch
Af. 28. 11. GlV. 28. 11. Prft. 9. 1. 28. Gießen: Heſſ.=Naß..
genoſſenſchaft, e. G. in. b. H. Af. 15. 11. GlV. und Prft. 2
Die Metallbank Frankfurt erwirbt die knappe Menl, 1
Lehnkering. Wie beſtätigt wird, hat die Metallbank und More
Geſellſchaft A.=G., Frankfurt a. M., auf die knappe Majoritättweue
kering & Cie., A.=G., Duisburg, eine mit dem Tode der 7ſm/
kering gültige Option zu erwarten. Der Kaufpreis war nicht zu
ebenſowenig die Höhe der Dividende, die bis dahin von der =N7.
für Frau Lenkering garantiert wird. Bekanntlich iſt auch dasr An
Weſtfäliſche Kohlenſyndikat an der Lehnkering A.=G. intgre
wurde auch als Käufer für die im Beſitz der Frau Lehnkering ehliciche=
Aktien genannt. Doch hat ſich dieſes Geſchäft bereits vor einigielnsoche
zerſchlagen. Das A. K. der Geſellſchaft beträgt bekanntlich 3,2.:9. 9 RM
(letzte Dividende 5%).
Zu den J. G.=Verhandlungen der Rheiniſch= Weſtfäliſchwurs=
ſtoff
A.=G. mit der Guſtav Ganſchow A.=G. Die Verhandllly, g über
die Intereſſengemeinſchaft Rheiniſch=Weſtfäliſche Sprengſtom k5.
Buſtav Genſchow A.=G. zieht ſich etwas länger hin, als erwa- ugo=
ſpar
. Deshalb liegen offizielle Angaben über den materiellenn;Aut
geplanten Vertrages noch nicht vor. Laut F.Z. beſagen abent;
auftretende Gerüchte, daß in Zukunft die Genſchow=Aktiornunz
dieſelbe Dividende erhalten ſollen, wie die Sprengſtoff=Aktfun.
wären vier Zehntel der Farbeninduſtrie=Dividende. Außerk.eg
Spitzenausgleich ein einmaliger Bonus von 4% vorgeſeheru.n
fällige Genſchow=Abſchluß falle noch nicht unter den Gewinnn
Die deutſchen Konzeſſionen in Rußland. Aus Moskau wirnug
daß faſt alle deutſchen Konzeſſionsunternehmen, in der Swmm
im Laufe des Jahres Gelegenheit genommen haben, ihre A/cffnions
verträge mit der Sowjetregierung einer durchgreifenden T/ewwr
unterziehen. Der Abſchluß der neuen Verträge ſcheint diee naat
der deutſchen Konzeſſions=Unternehmen in Rußland um einige be
zu haben. Allein die Tatſache, daß das Verhalten der ruuim
hörden an Ort und Stelle mittels Anweiſung vom Zentruns
beſſere Anpaſſung von beiden Seiten ermöglicht, entfernttYu
flächen, die bislang die gewünſchte Entwicklung behindertem
neue Inſtruktion und der neue Kurs des Hauptkonzeſſions=K1,s
deutſchen Kapital genügenden Schutz gewähren werden, mußitßn
zeigen. Als ein Erfolg iſt zu buchen, daß das Finanzkommäg a
Konzeſſionsunternehmen normale Kredite zu gleichen Bdunn
wie den ſtaatlichen Unternehmen gewährt. Am beſten ſcheinn jekzt
Konzeſſionsgeſellſchaft Rußgerſtroi zu arbeiten. Dieſe Geſſft
der die Paul Koſſel & Co., Bremen, einerſeits und euſſ
Zentralverband der Wohnungsgenoſſenſchaften andererſen 3ſtcei
ſind, hat über Mangel an Aufträgen nicht zu klagen. Nach off zmin
gaben liegen dem Hauptkonzeſſionskomitee gegenwärtig etmiſyneue
Konzeſſionsanträge vor, von denen etwa 47% von deutſſhinter=
nehmen
ausgehen. Als einer der bedeutendſten Anträge wirdollmntra
einer deutſchen Firma für die Errichtung einer Schwebebahr Marh
Jugoſlawiſche Staats=Ausſtellung auf der Leipziger ſagſahrs
meſſe 1928. Auf Grund des guten geſchäftlichen Erfolges, de eri=
Ausſtellungen des Auslandes auf der Leipziger Herbſtmefſ=?/7
Tabakausſtellung der Jugoſlawiſchen Staats=Monopol=Vertugl;
zeichnen konnte, hat ſich Jugoſlawien zu einer großen Staatt=klgl
auf der Leipzicer Frühjahrsmeſſe 1928 entſchloſſen. An
ſtellung, für die beim Jugoſlawiſchen Finanzminiſterium jenm
hoher Kredit beantragt worden iſt, werden ſich das Handelsw itetrim
Landwirtſchaftsminiſterium und Miniſterium für Forſten u. tigt
beteiligen. Der jugbſlawiſche Handelsminiſter hat die AEr gulf
ſprochen, die Leipziger Frühjahrsmeſſe perſönlich zu beſuchen.
Der Verkehr zwiſchen Deutſchland und der Türkei narhre
treten des Handelsvertrages. Nach der Bekanntmachung vuiſt
1927 R. G.Bl. II S. 454 iſt der deutſch=türkiſche Hanotk,
am 22. Juli in Kraft getreten. Von dieſem Tage an gilt weſm
für Handelsreiſende uſw. im Verkehr zwiſchen Deutſchla. ,7,
Türkei gemäß Artikel Vl des Vertrags R. G.Bl. 1927 II .
Gewerbelegitimationskarte nach dem im internationalen Am
zur Vereinfachung der Zollförmlichkeiten vom 3. Nobember 1.20
Bl. 1925 II S. 672 vorgeſehenen Muſter. Gemäß Artäell
Vertrags genügt für Staatsangehörige eines der vertrags feun
Teile, die ſich zu Meſſen oder Märkten begeben, um dort im cden
auszuüben, eine Identitätskarte. Die Karten werden auf Andtaſ
Kreisämtern ausgeſtellt.
Metallnotierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 4. November 1925ſein ſ
wie folgt: Elektrolytkupfer 127¾, Remelted. Plattenzinkl
Original Hüttenaluminium 210, dto. in Walzen 214, Rein=N//4
350, Antimon Regulus 9095, Silber in Barren 78½79
Die amtlichen Preisfeſtſetzungen im Metallterminhsy vom

November 118 (119:/.), Dezember 1181/, (118½), (Tenc=ſtcenie
für Blei: Januar 41 (41½), Februar 41 (41¾4), März A. /4117
April 41½ (42), Mai 4134 (42), Juni 41¾ (421/.), Juliä 4n2
Auguſt 42 (421).), September 421/ (421/.), Oktober 421/, Mm2
vember 40½ (41½), Dezember 40¾ (41), (Tendenz ſcht3)0
Zink: Januar 52¾ (53½), Februar 52½ (53), März 521/a0 PApm
Frankfurter Kursbericht vom 4. Nediel.
Mit ce
H Rke
0.5 Hehligenſtaedt.
Beck & Henkel.
75.25 Seilind. Wolft
Hilpert, Armatur.
Bergmann El.
Siemens Glas
183.5 Hindrichs=Aufferm. /115
Bing. Metall.
Siemens & HC3
Hirſch, Kupfer ... . 1102
em.=Beſigh=L
Südd. Immol!
Hoch=Tief Eſſen.. . 96
Bürſtenfbr. Erl
165.25 Südd. Zucker=A. 1269,75
63
Holzmann
Holzverk. Ind..
Cement. Heidelb. . . 135
63 Thür. Lief. Eot /0M

Cement. Karlſtadt 1192
Cement. Lothr.
Chem. Albert.
S.
76 5
Them. Brockh.
42
Chem. Milch".
Daimler=Benz A. G. 1101
Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Erdöl
1124.5
190
D. G. u. Sil
D Linoleumw. Bln. /235
Dingler, Zweibrück.
Dresd. Schnellpr. 1129
Dürkoppw. (St).
Dürr. Ratinger
66
Dyckerhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl.. . 37
E. Licht u. Kraft. 191
El. Lieferung
155
Elſ. Bad. Wolle
Email. Ullrich .
25.5
Enzinger Werke ../ 55
Eßlinger. Maſch.
Ettlinger Spinn. . . /230
Faber Bleiſtift
60
Faber & Schleicher 1100
Fahr, Pirmaſens. 48
Farbenind J. G.. . 1265.5
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Jetter) 21
Feiſt, Sekt.
39
Frankfurter Gas
Frankfurter Hof .. 104
Frkf.=M. Pok. u. W
Geiling E Cie..
Goldſchmidt, Th 108
Gotha Waggon
Gritzner. Maſch. 115.25
Grün & Bilfinger. /152
Hafenmühle, Frkft. 142
Haid & Neu
50.25
Hammerſen
161.5
Hanfw. Füſſer
128
Hanſa=Lloyd, B.
Hartm. & Braun

Hydrom. Breslau
Inag
JunghansSt.
193
Kammg. Kaiſers
19.5
Karlsruher M
142
Karſtadt. N.
Klein, Sch &Becker/125
Knorr, Heilbronn .1159
Konſerv. Barun
56.5
Krw. All=Württbg. 98
Krauß & Co.
55
Lahmeher.
1156
Lech, Augsburg.
Lederw. Rothe
Lederw. Spicharz.
Lingel Schuhw.
Löhnberg. Mühle . 40
Ludwigsh. Walzm. /1.17
Lüdenſcheid. Metall
Mainkraft Höchſt
Mars=W. Nürnberg 123.25
Metallgeſ. Frkf. 175
Miag, Mühlenb.
Moenus. Stamm 69
Motorenf. Deutz".
Motorenf. Oberur
Münch. Lichtſpielk.. 85
Neckarſ. Fahrz.
104.75
Neckarwv. Eßlingen
Beters Union
Pfälz. Näh. Kayſerl 57
Philipps
Porzellan Weſſel. . 32
Rein. Gebb. & Schal/1.30
Rhein. Elektr.
142
Rhenania,Kunheim/ 61
Rütgerswerke
B4.7
Schneid. & Hanau./ 56
Schnellpr. Franf
C5
Schramm Lackfr. 114.25
Schriftg. Stemp 125.5
Schuckert, Elektr. 1171.75
Schulfbr. Weſſel.. / 70
Schuhf. Herz..
42

Uhren Furtw=
Unterfr. Kr. G.9
Beithwerke
Ver. f. Chem.
Ver. d. Olfbr.NT.
Ver. Faßf. Ca
Gummf. Bln.=
Pinſel=Nürnbe‟:
Ultramarin ..
Zellſtoff Berl.
Vogtl. Maſch.
Voigt & Haefft
Volthom Sei.
Wahß & Freh: 1B/69
Wegelin RußFf=
Mei Mi
Zellſt. Memell W54
Zellſt. Waldhe-
Zucker f. Rher i9
Transport=
Verſicherungs
Aaf
A. Dt. Eiſenber
A. Lokalb. u. Ke
Dt. Eiſenb.=G. z). P./
Schantung E. S:g16
Südd. Eiſenb.
Hapag.
Wwrl=
Nordd. Lloyd
Es i5
Frkft. Allg. Ve
Frankonia Rür/
Darmſtädter 2
Bahnbedart BMk.5
Dampfk. RodEE
Helvetia Konſns g
Gebr. Lutz....
Motorf. Darmm ſo
Gebr. Roeder
Venulethck Ellex-

[ ][  ][ ]

Mai 51l, 658). Juni 5244 (52 341, Juli 52 (5831), Auguſt
Sentember 521/ (52 ½4), Oktober 52 (5274), November
RDezember 53½/ (53½4), (Tendenz luſtlos).
öertallnotierungen an der Londoner Metallbörſe vom 4. Nov.
Ummn ſich für Kupfer: (Tendenz willig), Standard p. Kaſſe
7 Monate 58½ar Settl. Preis 581/, Elektrolyt 63½,
6963½)0 Elektrowirebars 63 ½; Zinn (Tendenz ſtetig),
Kaſſe 260 ½ 3 Monate 2561., Settl. Peis 260½,
off) 273, Straits ſinoff.) 268½; Blei (Tendenz ſtetig),
Aoit 802lo enft. Sichten 20 g, Settl. Preis 20: ; Zink (Tendenz
prompt. 26‟z enft. Sichten 26!/, Settl. Preis 26,
ritinoff. 23, Wolframerz (inoff., 1294, Weißblech (inoff.) 17¾,
Produktenberichte.
ar Broduktenbericht vom 4. November. An der heutigen
nöuſe notierten bei ruhiger Tendenz und kleinom Geſchäft:
50,0-B. Roggen 24,5025, Gerſte 2528, Ausſtich 2829,
933, Hafer 2324, Weizenmehl Baſis 0 38,2538,75,
goproz, 3636,50, Weizenfuttermehl 1623,50, Roggen=
gaind
Nachmehl 18,7524,50, Roggenkleie 1414,25, grobe
ſmn 13.2513,50, feine Weisenkleie 12,75, getrockneter Bier=
.658, Malzkeime 16,5017, Maisſchrot 2121,50, Trocken=
41150, Heu 7,508, Stnoh 23, Kartoffeln 5,506,75.
Uranter Produktenbericht vom 4. November 1927. Das Geſchäft
Produktenmarkt war zum Wochenſchluß nach wie vor ſehr
ossze wurden kaum getätigt. Auch gingen Angebote in Weizen
ſrurz nur ſehr ſpärlich ein, ſo daß Preisſenkungen vermieden
vomnten. In Futtermitteln iſt das Geſchäft weiter lebhaft,
ABeizenkleie wurde ſtärker begehrt. Hier wurden größere
Artätigt. Der Preis mußte um eine viertel Mark erhöht werden.
ſeu wurden wie folgt feſtgeſetzt: Weizen I. 26, II. 24,75, III.
,00, Roggen 25, Sommergerſte 2628, Hafer inl. 22,7524,

585, Mais 19, Weizenmehl 37,7538,25, Roggenmehl
.Weizenkleie 1313,25 und Roggenkleie 13,7514.

THEATER

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fututer Obſtmarkt. Amtliche Preisnotierung vom 4. November
dersrſten Zahlen bedeuten die Großhandelspreiſe, die i Klam=
Heretzten die Alemhandelspreiſe: Tafeläpfel 1625 (2035), =
(1520), Wirtſchaftsäpfel 510 (815), Tafelbirnen 1823
GSbirnen 1216 (1520), Kochbirnen 510 (812), Qnitten
3), Trauben (franz.) 4060 (5080), Bananen 4855 ().
A./ Reichliches Angebot in Aepfeln und Birnen mittlerer Güte;
omen blieben gefragt bei anziehenden Preifen. Geſchäft ſchlep=
Ari ſe ſonſt unverändert.
Uie Produktenbericht vom 4. November 1927. Die Tendenz
Au/ Marktes war zwar als etwas ſtetiger zu bezeichnen, der
wirfang blieb aber ſehr klein. Die ausländiſchen Weizenofferten
wüllt, von Umſätzen war bisher nichts zu hören, in den geſtrigen
grosſtunden ſind aber noch verſchiedentlich Abſchlüſſe zuſtande
mDas Inlandsangebot von Weizen blieb völlig ausreichend,
tun geringerem Material ſehr reichlich offeriert, gute Qualitäten

hwehe
g auf der Leipiut 4
Erfolges, *
Muft
werden ſich das Handckt=.
miſterium für Forſten
idelsminiſter hat die 7X
eſſe perſönlich zu beſuchr.
land und der Türkeiv
kanntmachung 1
r deutſch=türkt
m alt

machen ſich dagegen wieder etwas knapper. Die Mühlen verharrten
in ihrer Reſerve. Am Lieferungsmarkte konnten ſich die Preiſe für Weizen
und Roggen bei ſehr geringen Umſätzen leicht befeſtigen. Weizen= und
Roggenmehl blieben zu geſtrigen Preiſen angeboten, es kam aber nur
ſehr vereinzelt zu Abſchlüſſen. Hafer begegnete heute bei weiterhin
reichlichem Angebot etwas beſſerer Kaufluſt.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Chieggo, 4. Nov. (Priv.=Tel.).
Weizen: Der heutige Markt zeigte ein ziemlich ſchwaches Ausſehen,
da die Wetterberichte günſtig lauteten und auch der Handel teilweiſe
Abgaben vornahm.
Mais: Die Tendenz war anfangs ſchwach auf große Verſchiffungen
in Argentinien. Auf die beſſere Lokonachfrage trat dann eine Erholung
ein.
Hafer: Die ungünſtige Qualität der Ankünfte bewirkte zunächſt ein
leichtes Anziehen der Preiſe. Später gingen die Termine auf günſtige
Wetterberichte etwas zurück.
New York, 4. Nov. (Priv.=Tel.).
Baumwolle: Die Termine waren ziemlich behauptet. DDie Umſäitze
beſtanden hauptſächlich in Glattſtellungen. Später zogen die Preiſe auf
private Ernteſchätzungen etwas an. Gegen Schluß war die Haltung
unvegelmäßig.
Kaffee: Anfangs gaben die Preiſe auf die günſtigen Rio=Berichte
etwas nach, doch konnten ſie ſpäter auf Käufe des Handels weiter an=
ziehen
. Gegen Schluß nahmen die Kommiſſionäre Abgaben vor,
Zucker: Der Markt verlief in ſehr ruhiger und ſtetiger Haltung. Die
Londoner Berichte riefen Käufe hervor. Abgaben für kubaniſche Rech=
nung
ließen den Handel ſpäter vollſtändig ſtillſtehen.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 4. Nov.:
Getreide. Weizen: Dez. 124, März 1277, Mai 130½; Mais:
Dez. 82½, März 86½ Mai 89½; Hafer: Dez. 48½, März 4934,
Mai 50½; Roggen: Dez. 9858, März 101½, Mai 102½.
Schmalz: Dez. 11,97½, Jan. 12,25, Mai 12,55.
Fleiſch: Dez. 10,65, Jan. 11,65, Mai 11,75: Speck: loko 12,25;
leichte Schweine 9,5010,00, ſchwere Schweine 9,8510,40;
Schweinezufuhren: Chicago 15 000, im Weſten 65 000.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 4. Nov.:
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 148, hart 139; Mais: neu ank.
Ernte 91½; Mehl: ſpring wheat clears 6,506,90; Fracht: nach
England 2,63,6 Schilling, nach dem Kontinent 1415 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,75; Talg: extra 9.
Kakav. Tendenz: ſtetig; Umſatz in Lots: 172: Loko: 15½;
Oktober , November 15,22, Dezember 14,72, Januar 14,50,
Februar 14,45, März 14,41, April 14,55, Mai 14,60, Juni ,
Juli 14,67, Auguſt , September 14,78.

Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die J. G. Farbeninduſtrie A.G. hat auf den 10 November eine neue
Aufſichtsratsſitzung nach Frankfurt a. M. einberufen. Zur Behandlung
ſtehen Fragen der Geldbeſchaffung in Verbindung mit geplanten Be=
triebserweiterungen
ſowie die Erörterungen über die ſchwebenden
internationalen Verhandlungen.
Geſtern wurde über die Erneuerung des Drahtgeflecht=Verbandes
in einer Sitzung geſprochen. Man iſt noch nicht zu einem Ergebnis ge=
kommen
, weil man gleichzeitig In= und Auslandsverband zuſammen
erreichen wollte. Die Verhandlungen gehen weiter.
Die Zentralbank deutſcher Sparkaſſen hat im Verlaufe ihrer Liqui=
dation
das Majoritätsaktienpaket, der Klavierfabrik Hofmann &.
Czerny A.=G. an eine Schweizer Geſellſchaft verkauft.
In ſeiner Antwortnote an die Vereinigten Staaten hat Frankreich
ſich nunmehr bereit erklärt, den Ver. Staaten in einem proviſoriſchen
Handelsabkommen die Vorteile einzuräumen, die ſie vor dem Abſchluß
des deutſch=franzöſiſchen Handelsabkommens genoſſen haben,
Les Etabliſſements Poulence Freres in Paris zahlen wie im Vor=
jahre
eine Dividende von 60 Franks per Aktie von 500 Franks. Dem
Unternehmen ſchien, wie bereits früher gemeldet, eine Fuſion mit den
Uſines du Rhone wünſchenswert. Die hohen Abgaben, die eine Fuſion
mit ſich bringen, ſtehen aber deren Verwirklichung einſtweilen entgegen.
Wie wir aus Brüſſel erfahren, ermäßigen die belgiſchen Kohlen=
gruben
die Preiſe für Induſtriekohlen um 5 Franken pro Tonne,
während die Preiſe für Hausbrandkohle unverändert gelaſſen wurden.
Der griechiſch=jugoſlawiſche Handels= und Schiffahrtsvertrag iſt, wie
bereits kurz angekündigt, vom griechiſchen Miniſter des Außern, Micha=
lakopulos
, und dem jugoſlawiſchen Geſandten in Athen ſowie den Führern
der beiderſeitigen Delegationen unterzeichnet worden.
Zur Beſeitigung der zwiſchen der Courtaulds Limited und der Comp=
toir
de Textiles artificiels beſtehenden Differenzen wegen der Patente
für das Celtaverfahren ſollen Verhandlungen eingeleitet worden ſein.
Durch eine Verordnung des tſchechiſchen Handelsminiſters iſt die
Ausfuhr von Deviſen und Effekten vollſtändig freigegeben.
Harris Forbes & Co., New=York, haben 45 Mill. Dollars 5½%ige
Gold=Obligationen der Cities Service Power & Light Company über=
nommen
und legen dieſe heute, zuſammen mit einem Banken=Syndikat,
zu 98% auf. Die Laufzeit iſt bis 1952 und die Effektiv=Verzinſung
5,65%
Der von der bolivianiſchen Regierung eingeſetzte Kemmerer=Ausſchuß
ſchlägt in ſeinem Berichte vor, auch in Bolivien, ähnlich wie in Colum=
bien
, Chile, Ecuador und Guatemala eine Zentralbank ins Leben zu
rufen. Wahrſcheinlich wird zu dieſem Zweck der Banco de la Nacion
Boliviana, La Paz zu einer Nationalbank mit Emiſſionsmonopol um=
geſtaltet
werden.

Nai
für Darmstad

Union-T
F


für Darmstadt

AST

einen

mit

Harry Piel
Film-
Kultur-
soiecke
in 2 Akten
Film in 2 Akten
10 Akte 10
2rasende Garage
Die Brieftaube

MerIII deit
9 Akte It
MadIO

Hauptdarsteller Mady Christians und Wilhelm Dieterle ( 29686
Im Beiprogramm: 100: 1 Wle ein Brlefumschlag entsteht
Aussisches Balaleika-Orchester begleitet den Film!

Anfans 5½ Uhr

Palast-Lichtspiele

Uh

Otbton

Inotierungen.
ſen vom 4. Nobembet
Plat

Aelté
IEIM HISTORISCHER EILM

er, in gewaltigen Aus=
Mraßen das Schicksal des
deutschen Volkes
schildert
III. Vom Frieden zum Kriege
II. Volk in Waffen
MH. Siegesrauschen
HIIN. Tannenberg
HT. Schlachtenwende
Mils, In Flandern reitet der Tod
II. Deutschland muß leben und
wenn wir sterben müssen
K
*
jede deutsche Frau
mnuß den Film sehen, dessen Darsteller
wir selbst sind, Mr alle, die wir draußen
uan der Front standen oder in der
Heimat darbten. ((7192

Nur noch 3 Tage!
(bis incl. Montag, den 7. November)
Der große Operetten-Erfolg:
inre Hoheit aie Tänzerin
(Dle Zigeunerbraut)
Musik von W. Gökze
Kleine Preise 17261
Karten: Verkehrsbüro u. Zeitungs-Kiosk, Ernst-
Ludwigsplatz, sowie de Waal, Rheinstraße 14.
Riei

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Landestheater.
Großes Haus.
Samstag, 5. Nov.
einte Sorftentufg.
Kleines Haus.
Samstag, 5. Nov.
Anf. 15 Uhr Ende 17 Uhr
Zwei Märchenfilme:
Dornröschen
Tiſchlein
dech dich
Preiſe für Kinder:
30 bis 75 Pfg., 12
für Erwachſene:
0.60 bis 1.50 Mk.
Zuſatzmiete V,3
Anfang 19.30 Uhr
Ende 22 Uhr
Zum 1. Male wiederholt:
Ingeborg
Komödie in 3 Akten
von Curt Goetz
Inſzenierung:
Hans Aſchaffenburg
Bühnenbild:
L. Schenck von Trapp.
Mitwirkende
Annelieſe Born
Käthe Meißner
Hansjoach Büttner
Richard Jürgas
Robert Klupp
Spielwart: (V.17230
Joſef Kreuter
Preiſe: 15 Mk.
Stärkwäſche z. waſch.
und bügeln wird bei
bill. Berechn angen.
Daſelbſt werd. auch
Vorhänge geſpannt.
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Samstag und Sonntag

Kdnstier-Kongen

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U

9

Dias übrige Beiprogramm
. bitten die Nachmittags- Vorstellungen zu
Rautzen, 44 abends täglich ausverkautt.

Mitrel-Hotel
2
Obergaſſe 1
Rutag den 6. November
Tanzunterhaltung
Lis Wichkt ein

Ernſt Niethammer,
Lüche, Tf. Hanauerhof=Bier,
Leine, Frendenimmer.

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Bunscot Barmſiaet
Eingetragener Verein. Mitglied des Deutſchen Arbeiter=
Sängerbundes, 3. Bezirk im Rhein=Maingau.
Ehorleitung: Prof. Dr. Friedrich Noack.
Sonntag, den 6 November 1927, abends 8 Uhr
Orittes Vereins=Konzert
im Städtiſchen Saalbau zu Darmſtadt.
Unter Mitwirkung der Konzert=Sängerin
Fräulein Lili Wickop, Berlin, Sopran.
Am Flügel: Herr Profeſſor Dr. Noack.
Sopranſoli Männerchöre -Gemiſchte Chöre.

Saalöffnung 7 Uhr.
Hierzu ladet höflichſt ein

Anfang 7 Uhr.
Der Vorſtand.

Eintritt für Mitglieder und deren Angehörige 0.80 ,
für Fremde im Vorverkauf 1.2, , an der Kaſſe 1.50.
einſchließlich Programm mit Liedertexten. Programme
im Vorverkauf erhältlich bei den Firmen: H. Arnold
(Konzert=Arnold, Wilhelminenſtr. 9 Thies & Schutter,
Eliſabethenſtr. 12, ſowie bei ſämtl Vereinsmitgliedern

Zum Besten der Arbeit des Euang. Kirchl.
Frauenvereins der Petrusgemeinde
Konzert
u. Vortragsabend
am Montag, 14. November 1927, abends
8 Uhr, im Gemeindehause Bessungen,
Eichwiesenstraße, unter gütiger Mitwir-
kung
von Frau Anna Baumeister- Jakobs,
Herrn Baumeister, Frau Dingeldey und
der Vereinigung Darmstädter Solistinnen
Eintrittskarten zu 2, 1, und 0.50 RM. beim Kirchendiener
im Gemeindehause Eichwiesenstraße und im Papier-
geschäft
K. F. Bender, Bessungerstraße 47 (*29618

[ ][  ][ ]

Alexander Hüller
Bad-Kreuznach

spricht auf vielſeitiges Verlangen Darmſtädter Bürger wieder in
Darmstadt, nachdem er ſeine große Vortragsreiſe, auf der er in 50 der
größten Städte Deutſchlands vor über 100 000 Menſchen im Oktober ds.
J8. in Berlin 4 Vorträge bei dichtbeſetzten Sälen, ca. 12000 Perſonen
unter ffürmiſchen Beifall ſprach, vollendet hat.

Der Vorkrag
Der vollkonmen gesunde Hensoh,

als Herr über das Schicksal.
Welches sind die Wirkl. Ursachen der Krankheiten?
Wie heile ich mich auf natürlichem Wege?
findek am Montag, den 7. Nouember 1927,
abends 8 Uhr, im großen Saale der
Turngemeinde 1846 statt.
Der Eintrit iſt für jedermann volſtfändig frei. (17087dso

Garten. Kinderbel,k
Vom Böllenfalltor aus in 2020
einen herrl. Waldſpazierganin?

Zum Kirchweih=Släißlg=
Montag, d. 6. u. F

Erſtklaſſige Stimmung g
Raffke, Darmſtadt, Fro.k
Es ladet freundlichſt ei=

Seite 18

Samstag, den 5. November 1927

SPORTPLATT AM BBLLENFALLTO
SONNTAG, OEN S. NOVEMBER 1927, NacHMirTAGS 3 UHR
VORRUNDENSPIEL UM DEN HANDBALL-POKAL DER DEUTSCHEN SPORTBEHG
ZWISCHEI TALTENUD SOOLLO TO TAT

VORVERKAUFSSTELLEN: SPORTBUCHHANDLUNG SKURNIK(GRAFENSTR.), PELZHAUS SCHMIDTMANN (ERNSTLUDWIGSTR),
(17208
ZGARRENHAUS WAGNER (MARIENRLATZI, ZGARRENHAUS BECHER (GRAFENSTR.)

Reſtauratien Bismarck=Eck
(Ecke Bismarck= Wendelſtiadtſiraße)
Samstag und Sonntag
1Uhr
Konzert

296491

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Telefon 3796
Mühlſtraße 3
Samstag und Sonntag
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ff. Wein.
Gutes Union=Bier.
M. Kaſt.
Es ladet ein
*2983o

Med
Ecke Landwehr= und Frankfurterſtraße
3620 Telephon 3620 (29606
Heute und morgen v. abends 8 Uhr ab
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bilig abzug, ue913=
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werden repariert u.
gereinigtnur Wendel=
ſtadtſtraße
51. (*29612

Heule Samstag
zu, Reh- und Geflügel-
Sams’ag und Sonntag
KoRzeR

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Beute Samstag u. Sonntag
Großes
Schlachtfeſt

einladet. Georg Weber.

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Ecke Kaſino= und Friedrichſtraße
beim alten Bahnhof (17245
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Geöffnet bis 3 Uhr nachts.
M0 m 5.0. m 50m

Heute Samstag
Metzelsuppe
mit Kenzert
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von 811¾ Uhr (2 594
Sonntag, nachmittag auch
4½6½ Uhr
Tanz-Biele
Samstag und Sonntag

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Heute Samstag u. Sonntag, 5. u. 6. Nov.
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Huhn mit Reis 1.40
Rippchen mit Champagnerkraut 1.00
Rehragout mit Kartolkelltlößen 150
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Sonntag und Montag (29502
Kirchweihe
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Heute Samstag, den 5. Nov, abends 6 Uhr
grodes Schlachtfest
und Unterhaltung muſik Vormittags von
1211 Uhr an Wellfleiſch u. Kraut. Jeden
Sonntag Abend 8 Uhr Familienabend und
Konzert. Gefälligen Beſuch erbittets. Heinrich
Zur Stadt Coburg /s 8 S RSH0
Baldſtraße 2.
Heute Samstag

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Samstag 7 Uhr
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Sonntag, den 6. November 1927
Großes Kirchweihfeſt
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Prima Biere Beſtgepflegte Weine
Gute Küche (eigene Sch achterei)
Es ladet freundlichſt ein
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Halteſtelle der Linie 8.
Montag, den 7. November, abends
8 Uhr, im Fürstensaal
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Eintritt 1.50 und 2.50 RM.
Näheres Plakate (17262

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ſchnitten Frau Fink, Ludwigſtraße 13, II.
Kiesſtr. 12 htb 161462 Telephon 2952.

Pfege Mund und Zähnel
Pflege sie aber auch richtig, d. h. mit einem Präparat, das
höchste Wirksamkeit mit Unschädlichkeit vereint. Ein
solches liegt in den Ortizon-Mundwasser-Kugeln Vo.
Ortizon beseitigt Mundgeruch, bleicht die Zähne, desinfzten
gründlich und nachhaltig, ohne Zahnschmelz und Schleim-
häute
zu schädigen. Ortizon wirkt auch bluutstillend und
heilend bei Wundsein des Gaumens, Bluten des Zahn=
Heisches, Entzündung der Schleimhäute.
Beginnen Sie noch heute mit der Ortizon-Mundeflege.
Sie werden ein dauernder Anhänger dieses vorzüglichen
Präparates.
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Geschäften in Originalpackung ,,Boyt zu M. 2,25erhältlich.
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Morgens Welfleiſch mit Kraut. Hierzu
ladet freundlichſt, ein Foſef Stocker.
Empfehle guten bürgerlichen Mittags=
tiſch
zu 80 Pfg.
(296ee

MOTTo
In de Backhausſtroß, im Sunneeck,
do hott ſich widder e Sau geſtreckt,
die letzte Sau, die war ſo klag,
drum fange mer widder vun vorne oh!
Die Brotwurſcht un de Schweinepeffer,
deß woar widder was für die Schmecker,
deß Wel fleiſch de Schweinebrote,
werd ach widder gut gerode.
(29613
Es ladet freundlichſt ein
Der Sunnewert
Briedel Eckar dt, Barkhaustraße 57

Gasthaus zur Mal
Telephon 39 Elektt
Autogarage Kegelbahn
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Heute

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ſaubfreſer Tage direſt 14
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Gepflegte Weine uunſiſfie
Schöne Geſelſchaftsräurrelliftis

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Pankratiusſtr.

Es labet freundlicht ein

I.Kump

Heute Samstag!

genche

bei Englert, Ballonplatz 4.

(*296o8

Kaffee und Restaurat,on
Kühler Grund

i m herrlichen Mühltal
Gemdtl. Käume Ausenehwer 4ufenthat! Herbſte ud Balerihe. e.
Vorzügl. Bohnenkaffee d Kanne/4 Tassen) geöffnet. Zur Einkehr 1a5
0.80 SüßerApfelmost
172561
Tel. 8, Amt Eberstadt. Autobis-Haltestelle
( 29593

Im Furftein
bei Auerks
bleibt die bekantz
Kaffeewirt: Keft
nunmehr auch

N.
Geschwisit*
Sbe

[ ][  ][ ]

NP

et 307

Samstag, den 5 November 1927

Geite 19

gs fammende Meer.
Roman von Werner Scheff.
(Nachdruck verboten)
u mich mit, Herbert, bat ſie.
elnzt nicht, Käthe. Diesmal erwarten mich in Stubinten
ſzicungen. Es iſt beſſer, wenn du ihnen fernbleibſt.
a7, Schatz, daß ich ſie über mich ergehen laſſe.
Sillſt du denn beginnen, Herbert?
lunfig lege ich einmal die Fabrik ſtill. Ich werde die
ſer den Zwiſchenfall aufklären und die Hilfe der Leute
nehmen.
1ützt aber eine Kriegserklärung an die Aktionäre eures
uns, rief Käthe entſetzt, und was wird Papa dazu

dre Aktionäre darf ich keine Rückſicht nehmen. Was
har anlangt, Käthe, ſo wird es zwiſchen ihm und mir
Mrurnlichen Scheidung kommen. Wenigſtens im geſchäft=
uuge
Frau ſprach kein Wort, ſondern ſtarrte an ihm
ſiie Finſternis des Gartens.
ſen trichen Minuten. Der Mann beobachtete ſeine Ge=
Staunen.
begann er plötzlich, ich will dir eine Frage vor=

Mrich, Herbert.
zu es heute zwiſchen deinem Vater und mir zu einem
cau= auf weſſen Seite würdeſt du dich ſtellen?
ſal=dte ſie ihm ihren Blick voll zu. Ich gehöre nur dir,
oFeſt und ruhig, daß ihr Wille unzweifelhaft aus ihren
MMeug.
tr. Brakke erhob ſich und trat neben ſie. Das Mahl war
g: hatte nicht mehr viel Zeit. Aber ſo viel Minuten
doch noch geblieben, daß er ihr für dieſes Einge=
ei
Liebe danken konnte. Er nahm ihre feine, ſchlanke
dis ſeine und küßte ſie. Er ſagte ihr tauſend Zärtlich=
az
ſie dann empor, bettete ihren Kopf an ſeiner Bruſt
dſtzei, ſie über ſein Scheiden.
oun bin ich bei dir, Käthe, flüſterte er, und wenn
nnit ihren Aufreguugen vorbei iſt, reiſen wir wieder
uin ering. Ich verſpreche dir als Entgelt für dein heu=
i
ſein acht volle Tage in unſerem Häuschen am Sonn=

antſchädigt mich für alles, entgegnete ſie mit freu=
npgtuung
, und wenn der Fall eintritt, den du vorhin
en haſt, wenn du dich wirklich mit meinem Vater
mnwürdeſt, ſo werde ich zwiſchen euch treten und euch
Darauf verlaß dich. Herbert.
zcheitete ihn die breiten Treppen der Veranda hinab in
Sie nahmen erſt Abſchied, als er am Gartentor
Uygel, Kappe und Brille aus der Hand des harrenden
uatgegengenommen hatte. Und als der Kraftwagen
u. ſtand die junge Frau noch lange und blickte dem
Geführt nach. Dann kehrte ſie in das nun für ſie
ne / 18 zurück.
Unr hatte die Scheinwerfer in Tätigkeit geſetzt und fuhr
Mäg eſſener durch die Nacht. Er war Meiſter des Volants,
ſſoi denen, die in irgend einer Schule raſch ausgebildet
mn dann ihren Dienſt anzutreten. Schon den großen
lahze er am Steuer eines Kraftwagens mitgemacht, als
= enen Stab, der alle Kriegsſchauplätze kennengelernt
Mhchrelang hatte er im Dienſt eines bekannten deutſchen

Rennſtallbeſitzers geſtanden, um vor kurzem nach dem Tode
ſeines alten Herrn das Engagement bei Doktor Brake anzu=
nehmen
. Er war übrigens mit der neuen Stellung mehr als
zufrieden und empfand für den Chemiker nach kurzer Dienſtzeit
die gleiche Anhänglichkeit wie für ſeinen früheren Patron.
In knapp einer Stunde erreichte er die Fabrik und hielt
vor dem Beamtengebäude. Er wandte ſein volles, geſundes,
von der friſchen Luft ſtark gerötetes Geſicht Herbert zu und fragte
ſtolz: Iſt das nicht ſchnell gegangen, Herr Doktor?
Von Ihnen habe ich es nicht anders erwartet, Schüller
verſetzte Herbert und verließ den Wagen, jetzt aber warten Sie
hier, bis ich hinüber zum Gutshof fahren kann. Es wird nicht
allzu lange dauern.
Schüller lehnte ſich in ſeinen Sitz zurück, hob die Blicke gen
Himmel und ſtarrte zu den Sternen empor, die in dieſer Sep=
tembernacht
einem ſtarken Funkenregen gleich auf blaudunklem
Grunde ſtanden.
Herbert aber ſah, daß es noch an zwei Fenſtern des Ge=
bäudes
hell war. Er wußte ſogar, wer dort oben hauſte. Es
war das Schlafzimmer Gubaſſys, in dem Licht brannte. Da
tauchte auch ſchon ein Schatten an einem der erleuchteten Vor=
hänge
auf, das Fenſter wurde aufgeriſſen, und die Stimme des
Ungarn klang durch die Nacht zu dem Chemiker herab.
Wer iſt denn angekommen? Da ſteht ja ein Automobil!
Sie, Herr Doktor! kam es im Tone höchſter Ueberraſchung
zurück, bitte um einen Augenblick Geduld, gleich laſſe ich öffnen.
Er verſchwand, und es vergingen nur wenige Minuten, da
ſchloß die alte Frau, die dem ehemaligen Artilleriehauptmann
und mehreren jüngeren Beamten der Fabrik die Wirtſchaft
führte, das Haustor auf. Doktor Brakke trat ein, das Treppen=
licht
flammte auf, und Gubaſſy kam dem Beſucher auf halbem
Wege entgegen.
Guten Abend, Herr Doktor, begrüßte er ihn, was in aller
Welt führt Sie zu ſo ungewöhnlicher Stunde zu uns?
Leider ebenſo wichtige wie peinliche Ereigniſſe, gab Herbert
zur Antwort. Aber treten wir vielleicht hier in Ihr Bureau,
Gubaſſy. Ich habe Ihnen eine Mitteilung zu machen, die Sie
ſehr intereſſieren dürfte, und habe auch mit anderen Perſonen
zu reden.
Der Ungar zögerte nicht, dem Verlangen des Chemikers zu
willfahren. Er hatte ſich mit dem Gedanken ausgeſöhnt, in ihm
einen Höheren zu ſehen. War überhaupt mit der Lage der Dinge
augenblicklich ſehr zufrieden, denn er war der Vertraute
Düſtingens und hatte durch deſſen Verwendung eine bedeutende
Gehaltserhöhung und eine, wenn auch prozentuell kleine, ſo doch
recht ausgiebige Tantieme erhalten. Eiligſt öffnete er die Tür
zu einem großen Raum, der mit amerikaniſchen Bureaumöbeln

BE
asthaus In

KKaisers Brust-Caramellen
mit den,5Jannen.
helfen hier. Wie lästig, wie quälend i-b der Husten, wie gefährlich der
Keuchhusten, wie schiimm das kratzende Gefühl im Hals bei Ver-
schleimung
, bei Heiserkeit.
Hier helfen nur die berühmten, seit 35 Jahren bewährten Kaiser’s
Brust Caramellen. Paket 40 Pfg. Dose 80 Pig.
(II. St.15730

ausgeſtattet war, und in dem er tagsüber amtierte. Daran
ſchloſſen ſich die Zimmer, in denen ſeine Untergebenen tätig
waren. Er drehte das Licht an und ging in ſeinem Eifer ſich
dem Doktor gefällig zu machen, ſo weit, daß er ihm behilflich
war, Mantel und Kappe abzulegen.
Soll Ihnen die alte Müller etwas vorſetzen, Herr Doktor?
fragte er ſchließlich, als ſich der Chemiker tief atmend in einen
Seſſel fallen ließ.
Durchaus nicht nötig, Gubaſſy. Aber Sie könnten mir einen
kleinen Dienſt erweiſen, den ich Ihnen hoch anrechnen würde.
Mit Vergnügen, Herr Doktor.
Es iſt nicht weit zu den Arbeiterhäuſern, fuhr Herbert fort,
und hoffentlich ſind die Leute noch wach. Ich will drei von
ihnen ſofort ſprechen. Sagen wir einmal, Sie rufen mir den
alten Wittmann, dann den Glomm aus dem Objekt XI und den
Rader aus dem Objekt IV."
Gubaſſy riß die Augen weit auf und ſtarrte den Sprechenden
an, als habe er ihn nicht recht verſtanden. Was bezweckte der
Doktor mit dieſer Einladung an die drei Arbeiter? fragte ſich
der Ungar. Wozu wollte Doktor Brakke die Leute heute abend
vor ſich ſehen? Der Beſuch des Chemikers erſchien Gubaſſy
plötzlich in einem ganz anderen Licht als vor wenigen Minuten.
Was war hinter dem geheimnisvollen Erſcheinen Brakkes zu
ſuchen? Kam er überhaupt mit Wiſſen Ernſtheimers und
Düſtingens?
Wünſchen Sie irgendeine Frage an mich zu richten,
Gubaſſy? erkundigte ſich Herbert mit erhobener Stimme.
Nicht doch, Herr Doktor, verſicherte der unterſetzte Mann
mit den mongoliſchen Zügen, ich gehe ſchon. Die Leute ſind
wahrſcheinlich noch in der Kantine, wo ſie immer am Abend bei=
ſammen
ſitzen. Alſo. . . ich bringe Wittmann, Glomm und
Rader. Ich vermute, Sie haben den Leuten irgendeine Mit=
teilung
im Namen der Geſellſchaft zu machen? ſetzte er aalglatt
hinzu.
Laſſen Sie das, bitte, nicht Ihre Sorge ſein, ſagte der
Chemiker kühl.
Gubaſſy verneigte ſich, um den böſen Blick zu verbergen,
der aus ſeinen Augen ſchoß. Ohne weiter ein Wort zu verlieren,
wande er ſich und eilte die Treppe hinab, um das Haus zu ver=
laſſen
. Barhäuptig lief er hinüber zum Waldesrande, an dem
ſich die Häuschen der Arbeiter erhoben. Unterwegs aber ging
es ihm durch den Kopf, wie er dies alles zuſammenreimen
ſollte. Allein der Umſtand, daß ſich Brakke dieſelben drei
Männer rufen ließ, die während des kurzen Streiks, vor nicht
langer Zeit erſt, als Abordnung der Arbeiter mit Düſtingen
unterhandelt hatten, gab Gubaſſy zu denken. Dahinter ſteckte
etwas ganz Wichtiges. Nun, er gedachte Augen und Ohren
offen zu halten. Gewiſſermaßen war er ja doch der Vertrauens=
mann
Ernſtheimers und Düſtingens in Stubinten. Vielleicht
konnte man ſich bei dieſer Gelegenheit den beiden Machthabern
der Geſellſchaft unentbehrlich machen.
Inzwiſchen ſaß Herbert Brakke und wartete auf das Erſchei=
nen
der Berufenen. Er überdachte, was er zu ihnen ſprechen
ſollte. Es war klar, daß es ihm leicht fallen würde, ſie zu ſeinen
Anſichten zu bekehren. Ja, er mußte ſich ſogar darüber Rechen=
ſchaft
geben, daß es nicht ſo einfach ſei, die einmal gereizten
Leute auch vor Torheiten zu bewahren. Mit denen ging der
Zorn leichter durch als mit ſeinesgleichen.
Auf Wittmann zwar durfte er ſich verlaſſen. Der Alte ſagte
nur, was er dachte, aber er widerſprach, ſobald andere zu Ge=
walttätigkeiten
rieten. Auch Glomm war keiner von denen, die
gern tobten. Wohl ein Rieſe an Geſtalt, beſaß er doch das Ge=
müt
eines Kindes. Der Gefährlichſte war jedenfalls Rader, der
jüngſte unter den dreien, der ſofort die radikalſten Maßregeln
vorſchlug, ſobald es galt, etwas durchzuſetzen.
(Fortſetzung folgt.)

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