Darmstädter Tagblatt 1927


04. November 1927

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Ginzelnmmmer 10 Pfennige

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Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 306
Freitag, den 4. November 1927. 190. Jahrgang

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ne Berhunbiangen Avel vag SchhlSeſeh.

M Iksparteiliche Forderungen.
Haltloſe Gerüchte.
Von unſerer Berliner Redaktion.
r=Verſuch der Deutſchen Volkspartei, die interfraktionellen
iſarndlungen über das Schulgeſetz wieder in.
Bchzu bringen, iſt urplötzlich in den Mittelpunkt der poli=
Ffdh (:erüchte gerückt worden. Es handelt ſich dabei an ſich
umm ſmſſ er der denkbar einfachſten Vorgänge, daß der Abg. Dr.
Rum IIs Vertreter der Reichstagsfraktion der DVP. und
ſeidefröändlich auch nach Rückſprache mit dem Außenminiſter
zinerhalb der Volkspartei gegen den Schulge=
ſeiſy
uurf beſtehenden Bedenken zuſammengefaßt hat.
Volp Widerſtände ſeiner Partei einſetzen, hat er ja ſchon bei
ſeinſbeni ichstagsrede anläßlich der erſten Leſung geſagt. Er hat
dayf idie Folgerungen gezogen, die von ſeiner Partei
ßerzlnich=en Abänderungen, zu den einzelnen Paragraphen
hieſſuegen, alſo Gegenporſchläge zu machen, wie ſie in
ber)ſ yverberatung des Ausſchuſſes von den einzelnen Par=
Ridlmue geſtellt worden ſind. Um welche Fragen es ſich han=
bel
)f; jja hinlänglich bekannt. Die Widerſtände richten ſich
Voreborg eri gegen vier Punkte: den geordneten Schulbetrieb,
e u die Unng der Gemeinſchaftsſchule, die Schulaufſicht und die
Siogm: der Simultanſchule in den Ländern, wo ſie heute
AR ſchowe eht. Dr. Runkel hat ſeine Abſicht auch den übrigen
Roſſussparteien mitgeteilt. Die Kreuzzeitung die davon
welevmerkt dazu, es werde Aufgabe der interparlamenta=
riſtſit
Herhandlungen ſein, auf dem Wege des Kompromiſſes
einſſudgültige Formulierung zu finden, und ſetzt hinzu, daß
dielſe rſichten für das Zuſtandekommen dieſer Kompromiß=
löſlſiy
in parlamentariſchen Kreiſen nicht ungünſtig beurteilt
well / Das iſt eine deutſchnationale Stimme, die Beachtung
han berlm, wwenn man aus ihr auch keine weittragenden Schlüſſe
hu ßiell /orrf, zumal nachdem die Germania aus Kreiſen der
Reilſausfraktion des Zentrums Aeußerungen aufgenommen
ag 9 atiKl eune Verſtändigung mit der DVP. faſt unmöglich machen.
8fiſt indes eine Angelegenheit, die nur die Koalition
undandR Die Demokraten haben ſich aber über die Anträge
Orlſankels und ihr weiteres Schickſal ein ganzes Märchen
ſe Päuflſſten phantaſiert. Sie wiſſen zu erzählen, daß Herr von
Keuldl der Deutſchen Volkspartei die kalte Schulter gezeigt habe
undil Unträge Dr. Runkels ohne jede Randbemerkung zurück=
geſchc
habe, worüber die DVP. ſehr verärgert ſei. An all
dieſlllemgen iſt kein wahres Wort. Herr Dr. Runkel hat
öilbiellln in einer perſönlichen Beſprechung dem Reichsinnen=
min
)/ mitgeteilt, daß er ſeine Anträge ſchriftlich formuliert
habelk) Gem Miniſter ein Dauerexemplar zugehen laſſen werde,
daß erher bereit ſei, ihm das erſte Exemplar, das er gerade
hudet Vihrbe, ſofort zur Kenntnis zu unterbreiten. Herr von
Reugſehmt ſich dieſe Vorſchläge angeſehen und mit beſtem Dank
zurunſtzelgen. Daß er ſich darüber nicht ſofort äußern konnte,
iſt ſeiEhef ſtändlich. Er wird zunächſt das ihm inzwiſchen zuge=
Bangw Dauerexemplar mit ſeinen Sachberatern ſehr gründ=
lig
iktenen und dann vielleicht mit Dr. Runkel erneut Füh=
Ag Aheu. Irgendwelche perſönlichen Verſtimmungen zwiſchen
Dem hiter und der Volkspartei beſtehen nicht, konnten auch
nach 92 +anzen Gang der Dinge nicht entſtehen. Bemerkt ſei
Noch, 5 die Koſtenfrage in den ſchriftlich formulierten An=
Tagehicht angeſchnitten iſt, daß Dr. Runkel aber dem Miniſter
enavaa,, auch über dieſe Frage müſſe Klarheit geſchaffen
werdchn
=Oahumg eines Reichsverwaliungsgerichtes.
* Berlin, 3. Nov. (Priv.=Tel.)
9 X9onnerstag iſt in Berlin in einer Beſprechung unter
Dem RM) des Reichskanzlers, an der die beteiligten Reichs=
NMchſerdnr preußiſche Innenminiſter, der Reichsſparkommiſſar
und Dialnuſidenten des Reichsgerichts und des preußiſchen Ober=
DerwarLugsgerichts teilnahmen, ein ſehr verſtändiger Beſchluß

eineße genen Verwaltungsgerichtshof ge=
Daflſt. Zwei Enwürfe ſind bereits ausgearbeitet worden.
Ser e juh die Errichtung dieſes Gerichtes in Stuttgart vor,
Der Wae rvollte das Reichsgericht um einige entſprechende Se=
eitgern
; beide fanden keine Annahme. Jetzt will die
ſenung noch einen Schritt weitergehen: ſie will das be=
1
ſelgende preußiſche Oberſte Verwaltungsgericht als
eichsß altungsgericht übernehmen, alſo unter einer neuen
Nirmels Daß alſo der preußiſche Gerichtshof gleichzeitig die
Schntt n i des Reichsverwaltungsgerichtes mitauszuüben hätte,
Ein Pl2)lg, mit dem alle Parteien einwverſtanden ſein können.
SFr zbgmminiſter wird nunmehr eine entſprechende Vorlage
ausarcten und dann dem Kabinett vorlegen.
Die Antwort an Parker Gilbert.
* Berlin, 3. Nov. (Priv.=Tel.)
2 Ihnichskabinett hat am Donnerstag in ſeiner reichhal=
Benl 2 Lzwrdnung auch die Anzwort an den Reparationsagen=
S EmAAygs feſtgelegt. Das Schriftſtück foll am Freitag nach=
Micha mreicht und am Sonntag veröffentlicht werden. Die
Deprechgen über die Neuordnung des techniſchen Verkehrs
Nir Di8 Gilbert, iſt am Donnerstag wegen der vorgerückten
Sund ian mehr fortgeſetzt worden. Vielleicht ſind auch die
Naiagße Sochwierigkeiten noch nicht alle behoben. Jedenfalls
D2 R hus Kabinett hierüber erſt in ſeinen nächſten Sitzungen
ei=den.

Der neue Botſchafter für Waſhington
Bevorſtehende Ernennung des Botſchaftsrates in Rom
b. Prutwitz zum Botſchafter für Amerika.
Die Würfel ſind alſo jetzt gefallen: die Ernennung des
Botſchaftsrates in Rom von Prittwitz zum
deutſchen Botſchafter von Waſhington ſteht
unmittelbar bevor. Sie kann jeden Augenblick erfolgen,
ſobald die offizielle Antwort aus Waſhington eingetroffen iſt,
nachdem eine Vorantwort bereits vorliegt, die erkennen läßt,
daß Herr von Prittwitz den Amerikanern genehm iſt. Er war
bereits als Attaché in Waſhington tätig, kam dann nach Peters=
burg
, wurde während des Krieges den Reichskanzlern Michaelis,
Hertling und Prinz Max von Baden zugeteilt und iſt ſeit ſechs
Jahren in Rom. Der neue Mann iſt kaum 40 Jahre alt. Be=

v. Prittwitz und Gaffron.
friedigt von dieſer Wahl wird niemand ſein. Wir haben ſie
bereits einmal als ausgeſprochene Verlegenheitskandidatur ge=
kennzeichnet
und hätten es auch lieber geſehen, wenn es ge=
lungen
wäre, eine Perſönlichkeit zu finden, die gerade nach der
wirtſchaftlichen Seite hin größere Erfolgsausſichten mitbringt,
als Herr von Prittwitz, der dem ganzen Reparationsproblem
bisher vollkommen ferngeſtanden hat und ſich erſt neu einar=
beiten
muß. Dazu kommt, daß gegen ihn aus der Revolutionszeit
gerade von rechts her allerhand Beſchwerden vorliegen.. Jetzt,
nachdem die Ernennung ſicher iſt, wird daher gegen den Reichs=
außenminiſter
im Berliner Lokalanzeiger ein ſehr ſcharfer An=
griff
losgelaſſen, weil Dr. Streſemann das Agrement nachgeſucht
habe, obwohl von den Deutſchnationalen und dem Zentrum
ſtarke Bedenken geäußert wurden. Das ſei ein außerordentlich
ſeltſames Vorwegnehmen der Entſcheidung, was auch noch ein
bedeutſames parlamentariſches Nachſpiel haben könnte. Wir
möchten annehmen, daß hinter dieſem Vorſtoß ganz beſtimmte
Kreiſe der deutſchnationalen Reichstagsfraktion ſtehen, können
aber doch bei aller Reſerve, die wir ſelbſt gegenüber Herrn von
Prittwitz beobachten, einer ſolchen Beweisführung nicht folgen,
denn es iſt ſchließlich unmöglich, daß über jeden einzelnen Bot=
ſchafter
unter den Regierungsparteien entſchieden wird. Herr
Dr. Streſemann hat das Recht, ſeine Vorſchläge dem Reichs=
präſidenten
zu unterbreiten. Er hat ein übriges getan und auch
dem Kanzler und dem Vizekanzler Mitteilung gemacht. Von
keiner Seite ſind Einwendungen erfolgt. Dr. Streſemann hat
alſo die miniſterielle Rückendeckung in ſehr viel weiterem Um=
fange
, als verfaſſungsmäßig notwendig iſt. Er kann doch auch
nicht zu jedem Vorgang im Auswärtigen Amt erſt die Zu=
ſtimmung
des interfraktionellen Ausſchuſſes einholen.
*
Zu den Ausführungen in der Abendausgabe des Lok.=Anz.
über Merbwürdige Vorgänge bei der Ernennung des deutſchen
Botſchafters für die Vereinigten Staaten wird amtlich folgendes
mitgeteilt: Die Ernennung der Beamten des auswärtigen
Dienſtes erfolgt durch den Reichspräſidenten unter Gegenzeich=
nung
des Außenmimiſters ohne daß das Reichskabinett ſich mit
ſolchen Perſonalfragen zu befaſſen hätte. Die Nachſuchung des
Agrewents in Waſhington iſt auch im vorliegenden Falle er=
folgt
nachdem nach Rückſprache des Außewminiſters wit dem
Reichskanzler die Zuſtimmung des Reichspräſidenten eingeholt
worden war. Eine Stellungnahme des Reichsminiſteriums iſt
weder nachgeſucht worden, noch hat ſich der interfraktionelle Aus=
ſchuß
der Regierungsparteien mit der Frage überhaupt befaßt.
Veröffentlichung des Gilbert=Memorandums
erſi am Dienstag?
EP. Paris 3. November.
Wie am Quai d’Orſay verlautet, beſteht die Abſicht, das Me=
morandum
Parker Gilberts und die deutſche Antwort am Sonn=
tag
gleichzeitig in der Pariſer und Berliner Preſſe zu veröffent=
lichen
. Da jedoch von deutſcher Seite der Wunſch ausgeſprochen
worden iſt, daß beide Dokumente zuſammen veröffentlicht wer=
den
ſollen, und da der Text der deutſchen Antwort noch nicht
hier vorliegt, wird von franzöſiſcher Seite vorgeſchlagen werden,
die Veröffentlichung bis Dienstag zu verſchieben.

Franzöſiſche Wahlſorgen.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, Anfang November 1927.
Der radikale Kongreß hat klipp und klar gegen die
Politik der nationalen Einigung Stellung genommen. Es
läßt ſich nicht ſagen gegen die Regierung der nationalen Eini=
gung
, weil die Radikalen ſich darin ziemlich einig ſind, daß ſie
die Regierung Poincaré bis zu den nächſten Wahlen nicht
ſtürzen möchten. Aber für die Wahlen wünſcht man das Bünd=
nis
mit den Sozialiſten, d. h. das Kartell der Linken
aufrecht zu erhalten.
Der radikale Kongreß ſpiegelt die Stimmungen des größeren
Teils der bürgerlichen Linken in Frankreich wider. Bekanntlich
nimmt dieſe bürgerliche Linke jetzt an der Regierungskoalition
teil. Es handelte ſich alſo um die Entſcheidung, ob die Radi=
kalen
dieſe Zuſammenarbeit mit den Rechtsparteien auch wäh=
rend
der Wahlen fortſetzen ſollen oder nicht. Franklin Bouillon
und ein kleiner Teil der Partei wollten die Koalition, auf die
ſich die jetzige Regierung ſtützt, auch während der Wahlen auf=
recht
erhalten. Die überwiegende Mehrheit der Partei oder der
Parteien denn es handelt ſich hier um zwei einander ſehr
naheſtehende Gruppen, die Linksradikalen und die Radikal=
ſozialiſten
ſtimmte für das Kartell, für das Zuſammengehen
mit den Sozialiſten und eventuell auch den Kommuniſten!
Das alles bezieht ſich ſelbſtverſtändlich nur auf die Wahlen und
nicht auf die nächſten Kammerſitzungen, aber es iſt doch unge=
heuer
wichtig.
Die Radikalen und ſo erging es der bürgerlichen Linken
in zahlreichen Ländern haben zwiſchen der Rechten und den
Sozialiſten wählen müſſen. Sie haben die Sozialiſten gewählt.
Wenigſtens für die Zukunft, für die Wahlen, denn was die
Gegenwart betrifft, geht man doch mit Poincaré. Aber bei den
Wahlen glaubt man nur mit der Hilfe der Sozialiſten trium=
phieren
zu können.
Der jetzige Parteikongreß hat auch über die Präſidenten=
wahl
entſcheiden müſſen. Und man hat allerdings mit viel
Ach und Weh Daladier zum Parteipräſidenten gewählt,
und Daladier gehört zu dem äußerſten linken Flügel der
Partei; er iſt ein ausgeſprochener Gegner Poincarés.
Auffallend war der Vorſtoß Caillaux. Er wurde zwar
nicht zum Präſidenten der Partei gewählt, was urſprünglich
ſein Herzenswunſch war, Daladiers Erfolg iſt aber trotzdem
ſein Erfolg. Auf der anderen Seite bedeutet die Tatſache,
daß Caillaux intimer Freund Montigny nicht zum Vizepräſi=
denten
der Partei gewählt wurde, für ihn einen Mißerfolg.
Aber all das iſt nebenſächlich. Die Hauptſache iſt, daß Caillaux
den dritten Tag des Kongreſſes förmlich beherrſcht hat. Alles
konzentrierte ſich auf ihn.
Man hat auch die Außenpolitik erwähnt Caillaux forderte
die Räumung des Rheinlandes. Man wird aber gut
tun, dieſer Kundgebung keine übertriebene Bedeutung beizu=
legen
, zumal jetzt die Rechte mit den Befürchtungen wegen des
Dawesplanes eine ſehr energiſche Propaganda treibt, die
ſich gegen Deutſchland, alſo auch gegen Rheinlandräumung
richtet.
Man kann auf Grund der Ergebniſſe des Kongreſſes ruhig
vorausſagen, daß die Regierung während der jetzigen Parla=
mentstagung
kein leichtes Spiel haben wird. Man ſprach ſehr
viel von den Notwendigkeiten der endgültigen Stabiliſierung,
und das klingt für Poincaré nicht angenehm. Trotzdem wäre
es durchaus verfehlt, aus dem Verlauf des radikalen Kongreſſes
auf den Sturz der Regierung zu ſchließen. Gewiß, die radikale
Partei hat in Anbetracht der Wahlen eine Linksſchwenkung voll=
führt
. Aber das gilt ja vorläufig nur für die Wahlen. Und
Poincaré hat mit ſeinen beiden Schlagworten Schnelligkeit und
Sachlichkeit, in deren Zeichen er die Sitzungsperiode ſich ab=
ſpielen
laſſen will, keinen ſchlechten Eindruck auf die Parteien
gemacht. Wenn er doch geſtürzt wird, ſo wird das die Folge
eines plötzlichen und unerwarteten Angriffs, keineswegs aber
die Folge des radikalen Kongreſſes ſein.
Wenn die Innenpolitik alſo gegenwärtig keine beſonders
ernſten Sorgen verurſacht, ſo ſorgen die auswärtigen Ereigniſſe
für eine gründliche Verſtimmung. Und alles Schlechte
kommt diesmal vom Mittelmeer. Ueberfälle in Marokko, Ver=
handlungen
wegen der Tangerfrage, italieniſcher Flottenbeſuch
in Tanger, kataloniſche Verſchwörung in Andorra und Per=
pignan
, lauter Ereigniſſe, die an und für ſich einzeln nicht tra=
giſch
aufgefaßt werden, die aber zuſammen eine unerträgliche
Verſtimmung, ein malaise méditerranden, verur=
ſachen
.
Italien betont ſeine Rechte und Aſpirationen, und das
geſchieht, wenigſtens nach der hieſigen Auffaſſung, mit mehr
Nachdruck und Lärm, als es unbedingt nötig wäre. Man ſteht
noch unter der Wirkung der franzoſenfeindlichen Sprache der
italieniſchen Blätter an der fünften Jahreswende des Fascis=
mus
, und nun kommt der italieniſche Flottenbeſuch in Tanger.
Es iſt nun zwar anzunehmen es verlautet hier beinahe halb=
offiziell
, daß die italieniſchen Wünſche in bezug auf Tanger
erfüllt werden. Man hätte es aber vorgezogen, die Stim=
mung
während der Verhandlungen über die Tangerfrage
gegenwärtig werden ſie zwiſchen Frankreich und Spanien ge=
führt
durch nichts ſtören zu laſſen. Der Duce muß aber
ſo ſagt man hier auch mit Rückſicht nach innen ſeine Energie
in den auswärtigen Dingen zeigen.
Eine Epiſode, welche unter Umſtänden die franzöſiſch= ſpani=
ſchen
Beziehungen hätte gefährden können, war die neue kata=
loniſche
Verſchwörung. Es gehört ſehr viel guter Wille
dazu, zwiſchen ihr und der Mittelmeerpolitik keine Zuſammen=
hänge
zu erblicken. Denn der Zeitpunkt war viel zu gut ge=
wählt
.
Die Polizei ſchweigt ſich über das neue Unternehmen der
Katalanen nach Möglichkeit aus. Das hat zum Teil auch zu der
Verbreitung von unwahrſcheinlichen Gerüchten beigetragen. Trotz=
dem
wünſcht man für den Augenblick noch mehr als ſonſt, jede
Verſtimmung mit Spanien zu vermeiden. Und ein Ausflug

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Seite 2

Freitag, den 4. November 1927

Nummer

von bewaffneten Kataloniern vom franzöſiſchen Gebiet nach
Spanien hätte dieſe Verſtimmung ſicher als einziges Reſultat
herbeigeführt.
Das angekündigte Erſcheinen der Ruſſen auf der
vorbereitenden Abrüſtungskonferenz in Genf
wird hier ſehr lebhaft kommentiert. Jener Teil der Rechten,
welcher grundſätzlich mit allem unzufrieden iſt, erblickt in dieſer
Annäherung der Ruſſen an den Völkerbund einen Schachzug
der deutſchen Diplomatie zur Stärkung ihrer Poſition inner=
halb
des Völkerbundes. Man ängſtigt ſich im voraus für die
Polen und Litauer. Die große Mehrheit und beſonders die
Linke ſteht jedoch dem Wiedererſcheinen der Ruſſen in Genf
ſympathiſch gegenüber. Die Preſſe knüpft daran zum Teil phan=
taſtiſche
Kommentare. In den diplomatiſchen Kreiſen will man
der ruſſiſchen Teilnahme allerdings nicht jene außerordentliche
Bedeutung beimeſſen, wie man dies im allgemeinen tut. Die
Ruſſen machen wieder einen Verſuch, ſich Europa zu nähern,
um Anleihen erhalten zu können, dieſen Satz kann man überall
hören. Und man fügt gleich hinzu, daß die ruſſiſche Diplomatie
keine großen diplowatiſchen und finanziellen Erfolge zu er=
warten
hat. Es mag ſein, daß dieſe Auffaſſung etwas ein=
ſeitig
iſt.
Seit dem Mißlingen der Drei=Mächte=Abrüſtungskonferenz
läßt ſich die Tarſache nicht ableugnen, daß die Welt ſich eher
einer ſcharfen Rüſtungskonkurrenz als der Abrüſtung
nähert. Hier ſpricht man jetzt beſonders viel von den engliſchen
Seerüſtungen. Es wird allerdings zugegeben, daß man ſie zum
Teil nur unternahm, um die Arbeitsloſigkeit zu lindern. Die
Meinung iſt aber vorherrſchend, daß die Konſervativen in Eng=
land
bei den nächſten Wahlen an der Abrüſtungsfrage leicht
ſcheitern können.
Umden Wirtſchaftsbertrag mit Polen
Das Reichskabinett für Wiederaufnahme
der Verhandlungen.
Das Reichskabinett hat ſich am Donnerstag auch mit der
Aufnahme der Verhandlungen mit Polen beſchäftigt. Das dar=
über
ausgegebene Communiqué iſt mehr als dürftig. Es beſagt
der polniſchen Regierung die Beſprechungen wieder aufzu=
über
die ſachlichen Richtlinien fehlt, nach denen die Verhand=
lungen
geführt werden ſollen. Man kann daraus ſchließen, daß
eine Verſtändigung im Kabinett noch nicht erzielt iſt, daß alſo
der Ernährungsminiſter Schiele ſeinen Widerſpruch gegen die
Einfuhr polniſcher Schweine aufrecht erhält, und daß noch
weitere Verhandlungen nötig ſind; die Tatſache aber, daß er
der Aufnahme der Verhandlungen zugeſtimmt hat, bedeutet doch
lich vielleicht die ſachliche Einigung innerhalb der einzelnen
Reſſorts noch herzuſtellen iſt. Die polniſche Regierung hat ſich
zu ſchicken.
Die Schwierigkeiten in den kommenden Verhandlungen
werden ſowohl in der Frage der Kontingentierung der polni=
ſchen
Schweine= und Kartoffeleinfuhr, als auch in der Frage des ratung anſehen werde. Die Vertogung iſt von den Abgeord=
Kohlenkontingents liegen. In der Kohlenfrage handelt es ſich
hierbei um die Intereſſen gewiſſer ſchleſiſcher Kreiſe, die ihre
Forderungen in Berlin geltend machen und die auch insbeſon=
dere
im Reichswirtſchaftsminiſterium lebhafte Unterſtützung fin=
den
ſollen. Das Kohlenkontingent, das Polen hierbei verlangt,
iſt aber ſehr hoch, ſo daß es noch einer eingehenden Nachprüfung Abzug der engliſchen Beſatzung aus Jdſiein.
bedürfen wird, ob es ſich überhaupt ſür die deutſche Wirtſchaft
als tragbar erweiſen wird. Außerordentlich kompliziert und
ſchwierig iſt gleichfalls die Frage der Einfuhr polniſcher Agrar=
toffel
= und Roggeneinfuhr. Darin verſtößt es gegen die Inter=
eſſen
der deutſchen Landwirtſchaft in den Oſtgebieten. Es darf
erwartet werden, daß das Reichskabinett ſich über die Haltung
Deutſchlands gegenüber Polen einigt, und damit die Gefahr
beſeitigt wird, daß die aus den innerdeutſchen Auseinander= ganz beſatzungsfrei. Ein Kommando von etwa 30 Mann iſt
ſetzungen ſich ergebende Schwächung der deutſchen Poſition nicht noch in der Kaſerne, doch wird deren Abtransport im Laufe der
übrigens im Zuſammenhang mit der bevorſtehenden Wiederauf=
nahme
der Verhandlungen Gerüchte wiedergegeben, wonach der
bisherige Leiter in den Verhandlungen und Vorſitzender der nicht freigegeben, doch rechnet man damit in den nächſten Tagen.
deutſchen Delegation, Lewald, durch Miniſterialdirektor Poſſe er=
ſetzt
werden ſoll. Poſſe hat bekanntlich die deutſch=franzöſiſchen terhin beſchlagnahmt, da ſie als Unterkunft dienen ſoll für die
geleitet.

Vom Tage.
Die zuketzt im Frühjahr dieſes Jahres in Berlin geführten Ver=
handlungen
zwiſchen der deutſchen und der ſchwe=
diſchen
Regierung zur Vermeidung der Doppelbeſteuerug auf
dem Gebiete der direkten Stuern und der Rechtshilfe in Steuerſachen
ſind am 3. November in Stockholm wieder aufgenommen
worden.
Der eſtländiſche Außenminiſter Akel iſt zurück=
getreten
. Als Gründe des Rücktmitts wurden geſundheitliche Rück=
ſichten
angegeben.
Die Wiener Polizei hat in den letztem Tagen feſtgeſtellt
daß, offenbar von mazedoniſchen Ouganiſationen, eim Anſchlag auf
die Wiener jugoſlawiſche Gefandſchaft bezw. auf den
Geſchäftsträger Gjorgieviſch geplant war.
Es verlautet, daß der franzöſiſche Botſchafter in Rom beauftragt
wurde, ſich über die italieniſchen Abſichten wegen Tanger zu orientieren.
Man werde ſich, je nach dem Ausfall der Antwort, entweder damit be=
gnügen
, die italieniſchen Wünſche entweder zu berückſichtigen oder
Italien bei den weiteren franzöſiſch=ſpaniſchen Tanger Konferenzen zuzu=
ziehen
.
Geſtern wurde dem amerikaniſchen Geſchäftsträger in Paris die
franzöſiſche Antwort auf die letzte amarikaniſche
Zollnote übermittelt.

Zuſammenſioß mit der Oppoſit on im Vildungsausſchuß.
* Berlin, 3. Nov. (Priv.=Tel.)
Im Bildungsausſchuß des Reichstages iſt es am
Donnerstag nachdem ein Vertreter Anhalts den Geſetzent=
wurf
abgelehnt hatte zu dem erſten Zuſammenſtoß mit
der Oppoſition gekommen. Die Oppoſitionsparteien ar=
beiten
darauf hin, durch Dauerreden die Verhandlungen mög=
lichſt
hinauszuziehen, und machen deshalb von den Redemöglich=
keiten
bei der allgemeinen Ausſprache vegen Gebnauch, wobei ſie
natürlich gleichzeitig darauf halten, daß die Ausſchußſitzungen
nicht allzu lange dauern. Sie beantragten deshalb auch am Don=
nerstag
machmittag Vertagung. Die Regierungsparteien lehnten
das ab, woauf die Oppoſition zunächſt den Saal verließ und
ſich ſpäterhin weigerte, zu ſo ſpäter Stnde noch zu ſprechen.
Die Regierungsparteien erwiderten dieſen Vorſtoß, indem ſie
Schluß der allgemeinen Ausſprache beantragten und die An=
nahme
dieſes Antrages auch gegen den Proteſt der Linken durch=
lediglich
, daß Dr. Streſemann beauftragt ſei, mit dem Vertreter ſetzten. Am Freitag ſoll die Einzelberauug beginnen. Sachlich
iſt wit einer ſolchen Ablürzung des Verfahrens nicht viel ge=
nohmen
. Es kann nicht ausbleiben, daß dieſe Inhaltsloſigkeit wonnen, weil eben die nicht gehaltenen Redem bei den einzelnen
zu allen möglichen Kommentaren Anlaß bietet, da jede Angabe Paragraphen nachgehalten werden können. Imerhin hat ſich
bei der Gelegenheit doch gezeigt, daß bei den Regierungsparteien.
der Zuſammenhalt ſtark genug iſt, als daß ſie ſich von der Oppo=
ſition
auf der Naſe herumtanzen laſſen.
Zwangsweiſe Vertagung des polniſchen Landtages.
Der polniſche Landtag, der heute nachmittag zu ſeiner ordent=
lichen
verfaſſungsmäßig vorgeſehenen Tagumg zuſammengetreten
wohl, daß das Kabinett einſtimmig dafür iſt, wenn auch ſchließ= iſt, wurde einige Minuten nach Eröffnung der Sitzung durch ein
Dekret des Präſidenten, das vom Vizepräſidenten Dr. Bartel ver=
leſen
wurde, bis zum 28. ds. Mts., alſo dem Tage des Ablaufs
der Legislaturperiode, vertagt. Wie in parlamentariſchen Krei=
im
übrigen bereit erklärt, einen Sondergeſandten nach Berlin ſen erklärt wird, dürfte die Regierung offenbar fürchten, daß der
Ausſchuß, an den der Voramſchlag verwieſen werden ſoll, das
von der Regierung eingebrachte, ſpark abgekürzte und nicht in die.
Einzelheiten gehende Budget, als nicht geeignet, für eine Be=
neten
aller Parteien mit Entrüſtmg aufgenommen worden. Als
Dr. Bartel das Dekret verleſen hatte, ſprangen die Abgeordneten
von ihren Sitzen, und mam hörte Rufe wie Feiglinge! Ihr
fürchtet Euch vor der Kontrolle über Eure Fimanzwirtſchaft!.
Idſtein, 3. November.
Heute vormittag 10,45 Uhr verließen im Extrazug 184 Eng=
produkte
. Polen, ein vorwiegend agrariſches Land, verlangt länder, 7 Offiziere und 177 Mann, Idſtein mit Beſtimmungsort
natürlich ein möglichſt hohes Kontingent in der Schweine=, Kar= Wiesbaden. Mit klingendem Spiel zogen die Mannſchaften,
denen ſchon einige kleinere Transporte vorausgegangen waren,
von der Kaſerne in der Limburger Straße nach dem Bahnhof.
Zahlreiche Angehörige der Beſatzungstruppen verließen Idſtein
mit dem Zuge 11,46 Uhr. Damit iſt Idſtein jedoch noch nicht
durch Polen ausgenutzt wird. In politiſchen Kreiſen werden nächſten Tage erfolgen. Die als Kantine für die Mannſchaften
beſchlagnahmte Halle des Turnvereins von 1844 und das als
Offizierskaſino benutzte Bahnhofshotel Hill ſind bis jetzt noch
Wie wir weiter erfahren, bleibt die Kaſerne als ſolche auch wei=
Verhandlungen bis zum erfolgreichen Abſchluß des Vertrages Truppen, die ſpäter noch auf dem Schießplatz am Nack ihre
Schießübungen abhalten werden.

Spaktung der franzöſiſche
Radikalſozialiſten.
Der Austritt Franklin Bouillons. Des
ſioß gegen die Koalition mit den Soziall
Der Kampf für die Nationale Anioal
EP. Paris, 3. Nowm)
Franklin=Bouillon hat heute den Vorſitz in der auu=
tiſchen
Kammerkommiſſion niedergelegt. Die Kommin;
ſchloß, ſeinen Nachfolger in einer ſpäteren Sitzung zu :
Als Kandidat gilt Paul=Boncour. Gleichzeitig gab 87
Bouillon ſeinen Austritt aus der Radihalen Partei beko
ſeinem Demiſſionsſchreiben begründet er dieſen Entſchluu
daß der Radiſale Kongreß die Nationale Union, die Fy
von der Kataſtrophe gerettet habe, abgelehnt und ſeine
der zur bedingungsloſen Koalition mit den Sozialiſten 7.
habe. Die Sozialiſten aber hätten ſich eindeutig daram
legt, die Räummg der Rheinlande und den Anſchluf;
reichs an Deutſchland zu betreiben. Dies ſei die größtand
die Frankreich bedrohen könnte, und bedeute den Krieg
Ablauf von zehn Jahren.
Von den 21 aus dem Radikalen Kongreß ausgeſen
Delegierten der Radikalen Föderation des Departemenmn
et Oiſe erklärtem in einer heute früh abgehaltenen Sitzun=u
Solidarität mit Franklin=Bouillon und beſchloſſen, ihmüt
hin in ſeinem Kampf für die Nationale Union zu uanſt
die nunmehr auf ganz Frankreich ausgedehnt werden ſoln
Oberts meldet bereits triumphierend die Geburt der
Radikalen Unioniſtiſchem Partei, die alle diejenigen rah
Elemente umfaſſen werde, die den Kampf gegen die NAN
Union und den Pakt wit den Sozialiſten ablehnen.
Wiedereröffnung der franzöſiſchen Karuie
EP. Paris, 3. Novol
Zur Eröfſuung der außerordentlichen Kammerſeſſionn
heute Poincaré, Barthou, Sarraut, Tardient und Boau
auf der Regierungsbank erſchienen. Das Haus beſchliz
kurzer Ausſprache mit 264 gegen 221 Stimmen, die Fral
der wegen politiſcher Vergehen im Gefängnis befindlioi
geordneten zu ſordern. Der darauf bezügliche komm
Antrag wurde von den Sozialiſten unterſtützt. Renawl
klärte, kein Abgeordneter dürfe an der Ausübung ſeines
daus verhindert werden. Juſtizminiſter Barthou kündat
er werde auf jeden Fall die gerichtliche Verfolgumg der 20
niſten ſortſetzen.
Bei der Feſtſetzung der Tagesorduung beantragte A
daß ſämtliche Sitzungen mit Ausmahme der für die Junn
tionen reſervierten Freitag Nachmittage mit der Budger./
ausgefüllt werden ſollen. Dagegen proteſtierte Leon BlN
vor der Abſtimmung über das Finanzgeſetz die Interk:!
über die Finanzpolitik der Regierung diskutiert ſehen u
Poincaré erklärte ſich damit einverſtonden. Die von den 24
niſten geforderte ſofortige Erörterung der Interpellatiau
thon, in der eine politiſche Amneſtie gefordert wird, lells
Kammer mit 402 gegem 120 Stimmen ab. Juſtizminiſter 2A
erklärte im Namen der Regierung, daß ſie gegen eine ſuct
Ammeſtie ſei. Vor Schluß der Sitzung teilte Miniſteruad
Poincaré auf eine Frage des Vorſitzenden der Armeekonnc
mit, daß die Regierung unmittelbar nach Annahme des
gets und noch vor Ende des Jahres den Heeresreformttl
zur Abſtimmung bringen wolle.
Die Amgruppierung der franzöſiſchen Rheinarul
Mainz, 3. Nobezsfn
Wie gemeldet wird, hat die Räumung der Stadt Diet iN
Lahn heute begonnen und wird in einigen Tagen durchb!.
werden. Ein Baraillon des 150. Infanterieregiments mu
Satb und eine weitere Kompagnie werden von Diez nahl k.
dau verlegt. Ein weiteres Batgillon des gleichen Regs
wird nach Neuſtadt au der Haardt verlegt. Ferner werdoh !
Artilleriebatgillone von Düren uach Trier verlegt. 9*
transport dieſer Truppen ſoll zwiſchen dem 4. und 7. Nondl.
erfolgen. Es handelt ſich um die Umgruppierung der ſon
ſchen Rheinarmee im Zuſammenhang mit der Herabſetzut9
Truppenſtärke,

*Der Schierlingsbecher.
Wir Deutſchen haben eine unglückliche Art, lebenden
Menſchen, die uns fördern, die Wirkungsmöglichkeiten, welche
ſie bei Lebzeiten haben könnten, abzuſchneiden, das heißt gerade
zu der Zeit, da die Verhältniſſe obwalten, denen ihre Gedanken
gelten und die ihnen darum Handhaben zum Eingreifen bieten.
Die Schätzung bedeutender Geiſter pflegt bei uns erſt zu be=
ginnen
, wann ſowohl ſie als auch die ihrem Einfluſſe zugäng=
lichſten
Umſtände vergangen ſind, wann ſie hiſtoriſch geworden
ſind verdorrt zu möglichen Gegenſtänden geſchichtswiſſenſchaft=
licher
Betrachtung. So wurde Nietzſche bei Lebzeiten tot=
geſchwiegen
, das heißt, als er unter dem Eindruck damaliger
Geiſtesdürftigkeiten damals anwendbare und damals heilſame
Gegenmittel bot; und als ſein Werk zum Univerſitätslehrſtoff
geworden war, als eine zahlreiche Leſerſchaft ſich ihm hingab,
war das Rad der Zeit bereits unabwendbar weitergerollt. Oder:
was frommte zur Zeit des Weltkrieges die Volkstümlichkeit von
Paul de Lagardes deutſchen Schriften? Ihre Ge=
danken
hätte man früher verwirklichen können; deren nachträg=
liche
Blüte in der Gunſt der Leſer war Romantik; ſie entſprach
nicht mehr beeinflußbarer Wirklichkeit.
So tritt denn fürs Gute zu ſpät die Zeit ein, da man
Tote feiert, da man ſie gar aus den Tiefen des Hades heraus=
ſchaffen
möchte. Man lieſt über ſie Kolleg, gründet Geſellſchaften
mit ihrem Namen und zitiert ſie in Leitartikeln. Treppenwitz!
Auch die Athener rauften ſich Bart und Haare, nachdem ſie
einen ihrer beſſeren Feldherren, Staatsmänner oder Denker mit
dem Schierling vergiftet hatten. Nun vergiftet wird auch
heute noch auch unter uns; und wenn das auch nur im über=
ragenen
Sinne geſchieht, ſo iſt dieſes Verfahren nicht minder
gemeinſchädlich. Ich möchte als Beiſpiel hierfür aus der Gegen=
wart
die Behandlung anführen, die die jüngſte Tagung der
Geſellſchaft für freie Philofophie (die Schule
der Weisheit) in Darmſtadt und ihr Leiter, Graf Her=
mann
Keyſerling in einigen deutſchen Blättern erfahren.
Dabei wollen wir hierfür nicht deren Schriftleitungen verant=
wvortlich
machen; ſie ſind auf Mitarbeiter und Berichterſtatter au=
gewieſen
.
Wie aber verträgt es ſich mit deren Pflicht, die doch wohl
darin beſteht, zum mindeſten Tatſachen ohne Wahrheitsent=
ſtellung
zu berichten, wenn etwa in zehn, darunter auch in meiſt=
geleſenſten
, deutſchen Zeitungen (z. B. im Berliner Tageblatt)
ſich die Nachricht findet des Inhalis, das Jutereſſe an der Darm=
ſtädter
Veranſtaltung flaue ab, der Beſuch der Tagung habe nach=
gelaſſen
. Noch nie iſt die Tagung ſo beſucht geweſen wie heuer;

rund 600 Beſucher 1927 an manchen Tagen gar gegen
800 ſind auch ohne Adam Rieſe doppelt ſo viel und mehr
noch als rund 300 wie die vorigen Male. Wie die
Zahl der Zuhörer zeugte auch die hinreißende Stimmung, die
nur ein bewußt Uebelwollender nicht hat bemerken können, von
geſteigertem Intereſſe. Doch nicht genug mit dieſer Falſch=
meldung
: dem Grafen Keyſerling wird auch formelhafte Ver=
knöcherung
nachgeſagt, wo er uns ſprudelnd von Leben und
geradezu jugendkräftig erſchienen iſt. Oder will das beſagen,
ſeine Ideen hätten an Beſtimmtheit, das heißt an Geſtalt und
Strenge zugenommen, wie es ja zutrifft? Mag das unbequem
anmuten, doch iſt das als geiſtiges Gereiftſein, nicht als geiſtiger
Niedergang zu buchen.
Nun gerät einem gar noch ein ausführlicher Tagungsbe=
richt
in die Hände gleichfalls im Berliner Tageblatt zu lefen
und noch in anderen Blättern, das Werk eines Herrn Marcuſe,
auf das ſich vermutlich die Worte des rühmlichſt bekannten
Arztes und Pſychoanalytikers Dr. Groddeck in ſeinem Be=
richte
über die heurige Darmſtädter Tagung in der Arche vom
30. Mai 1927 beziehen:
In dem dicken Bündel von Zeitungsausſchnitten, das vor
mir liegt und deſſen Umfang ein Beweis dafür iſt, daß die All=
gemeinheit
Intereſſe an den Darmſtädter Vorgängen nimmt,
befindet ſich etwa ein Dutzend mit dem ſelben Namen oder mit
derſelben Chiffre gezeichneter Aufſätze teilweiſe haben ſie
ſogar denſelben Wortlaut in verſchiedenen Zeitungen und
alle dieſe Aufſätze tun ſo, als ob es ſich in Darmſtadt um ein
Unternehmen des Grafen Keyſerling handelt. Keyſerling iſt
nicht die Darmſtädter Tagung, er iſt einer der Teilnehmer, aller=
dings
durch das Vertrauen einer nicht ganz minderwertigen
Menge weisheits= und wahrheitsliebender Menſchen an die
Spitze einer geiſtigen Unternehmung geſtellt, die er ins Leben
gerufen und zur Freude aller Beteiligten zur Geltung gebracht
hat. Wir, die Hörer, ſind die Repräſentanten der Darmſtädter
Tagung. Wir vertrauen dem Leiter der Tagung. Wir erkennen
Keyſerling als Leiter dieſer geiſtigen Bewegung an. Wer ihn
haßt, daß er ihn gehäſſig angreifen muß, mag es tun. Aber der
Herold einer Verſammlung ſo kann man wohl das Element
eines Berichterſtatters bezeichnen, vergibt ſeiner Würde viel,
wenn er ſein perſönliches Gefühl mitten in den Heroldsruf
hineinſchreit.
Dieſen Worten des rühmlichſt bekannten Mannes hätten
wir nichts hinzuzuſetzen, wenn wir es nicht noch notwendig
fänden, auf die eigentümliche Angriffsweiſe, mit der der
Verfaſſer jenes Auffatzes vorgeht, hinzuweiſen. Sie leiſtet ihr
Aeußerſtes zum Schluſſe der Abhandlung. Es hatte nämlich in

ſeinem Tagungsvortrag Dr. Prinzhorn gegen
Keyſerking polemiſiert, die Kluft indeſſen, die ſich 10.
beiden vorübergehend auftat, wurde, wie es alle hören 1.9
auch dieſer Herr Betichterſtatter im Vortrag de42*
feſſors Richärd Wilhelm überbrückt; kein einziger DA.
Bitternis war auch nur auf einer der beiden
nachgeblieben. Und nun, durch Herausholung einiger.
Dr. Prinzhorns, durch Betonung ihrer Gegenſätzlichte)
Keyſerling, durch Hervorholung ihrer Deutbarkeit ins R
liche, wobei ſie, außer Zuſammenhanges, verſchärſt erſchl.
wird die Kluft zwiſchen den beiden wieder aufzureißen. 4
obendrein noch Dr. Prinzhorn durch lautes Lob gegen Kehle
ausgeſpielt. Graf Keyſerling und Dr. Prinzhorn wecde.
dadurch nun in ihren guten Beziehungen ebenſowenich E.
laſſen wie ſeinerzeit Goethe und Schiller, als Koßehlt.
gegen jenen ausſpielte, auch wiſſen wir bereits, wie wehle
genehm Dr. Prinzhorn ſich berührt fühlte, als er ſich v09
Neiſentimentsliteraten, wie er ſelber ſie he0ltzh
Genoſſe in Anſpruch genommen ſah. Allein dem harmloſeh d
wird mit ſolchen Künſten ein falſches Bild gegeben. Nec
abſichtlich Darmſtadt in Entzweiung und Niedergang porſhil ie.
ſoll.
Wollen nun Herr Mareuſe und Geſinnungsgenolle
Darmſtädter Sache durch Säen von Zwietracht, Mebdohlt.
falſchen Tatſachen uſw. hemmen und deren Leiter, Nel.
Keyſerling, durch madig machen in ſeiner Wirſchlte.
um bei eigener Unfähigkeit, fruchtbare Wege einzuſchlade.

heroſtratiſchen auf zerſtöreriſchen ſich den Viok.
kommenden Bänden der allgemeinen deutſchel Biogee.

zieht, daß derartige Falſchmeldungen und ireſthlelden. 4
ſich in einer ganzen Neihe deutſcher Blätter eiüugeni.
zum Berliner Tageblatt geſellen ſch Fraufurtek. Le
anzeiger, Literariſches Ccho uſty. Das bedeutet.
planvall angelegten Angriff gegen eine Perſöhlichtet. L.
Sache, die zurzeit eine der ſtärkſten werbenden gröſte 2.
ſchen Geiſtes in Europa, der alten und der neuel.
körpern, Verunglimpfung und Lächerlichnachug ihe. Le.
Verunglimpfung, Störung und Gefſährdung eiuer.

Sache, was alles ſich mit Sorge um 1atL
Gedeihen und nationale Ehre nicht Deri
kann. Derartige Angriffe auf Darmſtadt bedeuten.
des Deutſchtums deſto mehr., als bei Graf Leyſert
und Leben ſich je läuger je ſtätker die Hochbeweltug ?.
lichſten und Geſundeſten des, kompromifloſen it. .

[ ][  ][ ]

vmer 306

Freitag den 4 November 1927

Geite 3

Die Bilanz
delingliſchen Gemeindewahlen
Die Ausſichten der Parteien.
n unſerem (O=Korreſpondenten.
London, 3. November.
yargliſche Arbeiterpartei iſt mit der ſicheren Erwartung
deuleumpf gezogen, wie im vorigen Jahre dramatiſche Siege
ſe, häufen zu können. Die Zahl ihrer Streiter betrug
gachüſwer nur 466 Konſervativen und 219 Liberalen. Mit
ickenden Uebermacht dachten ſie jeden Widerſtand
eAzz können. Selbſtverſtändlich haben ſie große Erfolge
zieltzu ſt Reingewinn beträgt 93 Sitze von im ganzen 728
ieel. Der Reinverluſt der Konſervativen beläuft ſich
der Liberalen auf 21. Aber in den Sieges=
im
iſcht ſich doch ſo mancher Vermuts=
rupterfolge
der Arbeiterſozialiſten wurden in den
duſtme ieten der mittleren und nördlichen Grafſchaften er=
on
, Bolton, Mancheſter, Blackburn, Liverpool, Bootle,
Flmnouth, Leiceſter, Birmingham, Derby. Aber daneben
unh dort nicht an Rückſchlägen. In Leeds blieb die
i ehrhſt ſder Konſervativen und Liberalen. In dem unweit
egenweßuiddersfield ſiegten nur 2 von 11 Arbeiterkandidaten,
Eheſtrilld nur 1 von 6, in Croydon nur 2 von 10. Croydon
alss is von London eine beſonders ſchmerzliche Erfah=
g
. Anuon ſelber iſt mit ſeinen Munizipalwahlen erſt im
ſteitz irre an der Reihe. Die Munizipien von Größer=
gndorth
uen jedoch ſchon jetzt beteiligt, und die jetzigen Er=
niſſce
nen zum Teil böſe Omina für das nächſte Jahr. In
mbl/tzd ind Twickenham wurden beiſpielsweiſe ſämtliche
beitetlid daten geſchlagen. Noch empfindlicher iſt der Aus=
ig
inn hrttland. In Glasgow wurde der Angriff der Arbei=
bartge
läg abgeſchlagen. Die Gemäßigten errangen noch
u ina k=itervierteln 5 Gewinne, die Arbeiterſozialiften
I9t eiyn änzigen. Die Korporation zählt jetzt 69 Gemäßigte
z nuſr4 Arbeitervertrcter. In Dundee waren 9 Sitze im
idtrag Seſetzen. 7 Arbeiterkandidaten und 2 Kommuniſten
gen 1 Ungriff vor, und nicht ein einziger hatte Erfolg.
Nuſp matürlich keinen Augenblick zu verkennen, daß die
bgrartpiikte der verſchiedenen Parteien in der Munizipal=
tik
tzi undere ſind wie bei den Parlamentswahlen. Aber
ziüg !Zahlkämpfe entbehren doch nicht ihrer Rückwirkun=
Eilhyangreicher Mißerfolg der Arbeiterſozialiſten würde
auchᛋ der Parlamentskampagne der Arbeiterpartei ſchwä=
ge
td machen. Das vorliegende Ergebnis kann nur gün=
wiriſte
zumal dort, wo die ſozialiſtiſchen Stadträte Ellen=
enfraeit
bekommen haben, um in der Zeit bis zur großen
hl eſtürsialiſtiſch=propagandiſtiſche Wirtſchaftspolitik zu be=
ben
. tſt nur natürlich, daß es die Parlamentskandidaten
beid/ſunweren Parteien in ſolchen geſegneten Wahldiſtrikten
t ummh ich ſchwerer haben werden. Zu der Vorarbeit in
ſtädltir Verwaltungsbereichen auf ſozialem Gebiet iſt nun
gro ſiorlag eines ſenſationellen Wirtſchaftsplanes in Ge=
dehr
uſchlagſteuer (surtax) gekommen. Man denke,

un ſtug runde Summe von 100 Millionen ohne eine Be=
ung
/ Arbeiter auf die einfachſte Weiſe einzuziehen, und
gleſſtungeheure Summe natürlich in das Budget für
beiferungen einzufügen, das wohl gar 1000 Millionen
gefſuſte. Das blendet. Man ſagt wohl in den Kreiſen
eſſch vie hier nur zu geneigt iſt, ſich in Sicherheit im
der eigenen Stärke zu wiegen, in einem für ſeine
ofenbar ſelbſtmörderiſchen Plan könne keine ernſte
fhr liegen. Aber das iſt gerade der Irrtum. Ein
MM tauckt die Phantaſie, faſziniert, verhindert nüchterne,
ſchre Ende geführte Betrachtungen, gilt ſchon ſo gut
9 tſuche und iſt die glänzendſte Löſung, die Maſſen zu
Baſſurt zu treiben.
alwalictlißt ſie ebenſo kalt wie man ſich aus dem Munde
hiebig e konſervativer Parlamentarier beſtätigen laſſen
Hng die großzügige Mobilmachung von Lloyd George
ſeiunleufitellung von 500 Kämpen. Der Konſervative hat
Augswnrn Eindruck, daß es eine große, übergroße Zahl
Dreulicien geben wird, bei denen ſich Liberale und Sozia=
in
die enmen fortkapern werden zum Frommen des tertlus
ens, AAu er auch nur wieder einen Minoritätsſieg erfechten
ke. EgEm. wohl ſein, daß es ebenſo kommen wird. Aber
dem Mar iſt wohl noch keine Wahl ſo voll zweifelhafter,
wickeltlAlſomente und dabei von ſo folgenſchwerer Bedeu=
gew/tl
wie die bevorſtehende. Es iſt ebenſo möglich, daß
Drangar MMaſſen zur Urne, um ja zum Millennium unter
Stermr Zuſchlagſteuer und eines ſozialiſtiſchen Tauſend=

nervativen zucken noch die Achſeln. Werden ſie
auch 2 rach 15 Monaten tun?. Der Ausgang der Muni=

Millionen=Budgets zurecht zu kommen, ein ſo gewaltiger ſein
wird, daß das Glücksſpiel gelingt, und daß die ſozialiſtiſche
Arbeiterpartei wenn auch nicht unter Macdonald bei einer
Minderheit im Lande, aber einer abſoluten Mehrheit im Hauſe
in White Hall einzieht. Was dann? Zwar Baldwin iſt ein,
iſt der Hauptpfeiler des ganzen Aufbaues. Er iſt unbedingt
einer der populärſten Leute des politiſchen Englands. Aber er
läßt eine zu große Ruhe vor dem Sturme zu, und er hat bis=
her
Lücken gelaſſen, große Lücken, die ebenſoviel Fehlkarten im
Spiel bedeuten. Er dürfte unter keinen Umſtänden mit dem
jetzigen Wahlſyſtem in den Kampf ziehen, das Garwin mit Recht
das most discreditable der Welt nennt.
Die Liberalen konnten als ſolche in den Munizipalwahlen
nicht hervortreten; es gibt dabei ja im ganzen nur rechts und
links. Aber L. G. geht in ſeiner Parlamentskampagne mit auch des Meineids verdächtige Angeſchuldigte den Regierungs=
in
15 Monaten ſchmettern würde, und es beſteht große Ausſicht,
daß er im nächſten Hauſe der Gemeinen nach rechts oder links
die Wagſchale ſinken machen kann.
Die Konferenz für Ein=
und Ausfuhrbeſchränkungen.
Der Konventionsentwurf
EP. Genf, 3. November.
Der Regierungskonferenz für die Aufhebung der Beſchränkungen
und Verbote der Ein= und Ausfuhr, die ſeit 17. Oktober in Genf unter
Vorſitz von Loudon=Holland tagt, liegen heute die Texte des Kon=
ventionsentwurfs
, des Protokolls und des Schlußaktes der Konferenz
vor, wie ſie nunmehr von dem Generalkomitee der Konferenz zuſammen=
geſtellt
worden ſind. Der Text der Konvention bildete in der heutigen
Nachmittagsſitzung der Regierungskonferenz den Gegenſtand noch un=
erwartet
lebhafter Diskuſſionen. Von den 18 Artikeln, aus denen ſich
das Abkommen zur Abſchaffung der Ein= und Ausfuhrverbote zuſam=
menſetzt
, ſtellt Artikel 1 die Gegenſeitigkeit feſt und beſtimmt Artikel 2
einen Zeitraum von ſechs Monaten nach Inkrafttreten der Konvention
für die Beſeitigung aller den Abkommen entgegenſtehender Beſchrän=
kungen
. Artikel 4 zählt in ſieben Kategorien jene Ausnahmen auf,
die in normalen Zeiten zuläſſig ſind und die ſich u. a. auf die öffentliche
Sicherheit, auf Kriegsmaterial, den Schutz der öffentlichen Geſundheit,
auf nationales, künſtleriſches oder hiſtoriſches Eigentum uſw. beziehen.
Artikel 5 zählt die nur in ganz außerordentlichen Umſtänden zum
Schutze der Lebensintereſſen und in dieſem Sinne nur zeitweilig zu=
läſſigen
Ausnahmen auf. Artikel 6 enthält die Bedingungen für jene
viel umſtrittenen, temporär gültigen Ausnahmen, die in einem beſon= denn daran, daß dies geſchieht, hat allerdings die geſamte
deren Anhang feſtgelegt ſind. In Artikel 8 und den folgenden Para=
graphen
ſind die verſchiedenen Verfahren zur Schlichtung und Rechts=
regelung
bei Streitigkeiten und Interpretationsunterſchieden feſtgelegt.
Die Unterzeichnungs= und Kündigungs=
möglichkeiten
der Konvention.
Weiter ſieht der Entwurf, der im übrigen ein Datum für das In=
krafttreten
noch nicht feſtſetzt, eine fünfjährige Kündigungsfriſt vom Tage unterrichtet hätte.
des Inkrafttretens an vor, doch iſt auch eine verkürzte Kündigungszeit
nach dreijährigem Beſtehen der Konvention vorgeſehen, falls zu dieſem
Zeitpunkt die Aufrechterhaltung der als temporär bezeichneten Aus= Die heſſiſche Landiagswahl und die Wahrung
nahmen noch verlangt werden ſollte. Im übrigen kann der Vertrag bis
zum 1. Januar 1929 unterzeichnet werden, jedoch ſind Anmeldungen zur
Ergänzung der beſtehenden Ausnahmeliſten nur bis zum 1. Februar
1938 zuläſſig. Der Artikel 16 beſchäftigt ſich mit der Inkraftſetzung
der Konvention und ſieht die Einberufung derjenigen Staaten, die bis
zum 15. Juni 1928 die Konvention unterzeichnet haben werden, auf
einen Zeitpunkt zwiſchen dieſem Datum und dem 15. Juli 1928 vor.
Die Ausnahmeliſie.
In dem zu Artikel 6 erwähnten Anhang werden u. a. folgende
Ausnahmen geltend gemacht: Von Deutſchland für die Ausfuhr von
Kohlen und Kohlenprodukten, unter gewiſſen Bedingungen auch für den Staatszuſchuß an die Kirchen, die Ruhe und Heilighaltung
ſtoffe, von Rumänien die Ausfuhr von Rohöl und Erzen, von Amerika
für die Ausfuhr von Heliumgas, von Luxemburg für die Ausfuhr von
Schrott. Die Vereinigten Staaten machen geltend, daß ſie bei der
Unterzeichnung der Konvention vorausſetzen, daß das Recht jedes Staa=
tes
aufrecht erhalten bleibt, ſolche Einfuhrzölle zu erheben und ſolche
Maßnahmen zu ergreifen, wie ſie ihre Geſetzgebung vorſieht, um Dum=
ping
, Subventionen und unlauteren Wettbewerb uſw. zu unterbinden, wahrt und, wo bereits verloren gegangen oder gefährdet, wie=
Im Laufe der Diskuſſion gab u. a.

Staatsſekreiär Trendelenburg

im Hinblick auf die Ausnahmeartikel 4, 5 und 6 und unter Hinweis auf paritätiſcher Grundlage. Sie tritt für den Schutz der heſſiſchen
den von der deutſchen Delegation früher geltend gemachten Standpunkt
eine Erklärung ab, die beſagt, die Konferenz gehe davon aus, daß die
Frage, welche der zurzeit in den verſchiedenen Ländern beſtehenden
Ein= und Ausfuhrverbote, die nicht unter den Artikel 4 fallen und nach
dem Inkrafttreten der Konvention aufrecht erhalten werden dürfen,
ausſchließlich durch Artikel 6 und das dort beſtimmte Verfahren ge=
regelt
wird, und daß Artikel 5 keine Handhabe biete, ſolche Verbote
aufrecht zu erhalten. Die Konferenz, die bis in die Abendſtunden
dauerte, konnte, entgegen allen Vorausſetzungen, ihre Verhandlungen
über die vorliegenden Texte nicht ganz beenden.

Der Fall Fuchs.
Eine amtliche Verlautbarung
Von zuſtändiger amtlicher Stelle erhalten wir nachfolgende
Zuſchrift: Der bei dem Miniſterium des Innern beſchäftigte
Regierungsrat F. mußte vorläufig ſeines Amtes enthoben wer=
den
, weil er außerdienſtlicher Verfehlungen beſchuldigt wird.
Dieſe Verfehlungen traten in einem von dem Oberreichsanwalt
geführten Spionageverfahren zutage, in dem Regierungsrat F.
als Zeuge vernommen wurde. In dieſem Verfahren hat eine
Eifer und Energie weiter, als wenn das Kampfſignal nicht erſt rat F. des Verſuchs von Spionagehandlungen ſowie der Be=
günſtigung
beſchuldigt. Ein weiterer Beweis für dieſe Anſchul=
digungen
konnte bisher nicht erbracht werden. Regierungsrat
F. ſelbſt beſtreitet die ihm zur Laſt gelegten Handlungen auf das
entſchiedenſte. Der Oberreichsanwalt hat die Ausdehnung des
Vorunterſuchungsverfahrens auf Regierungsrat F., der ſich nach
wie vor auf freiem Fuß befindet, abgelehnt und dieſer Tage
lediglich die Einleitung eines polizeilichen Ermittlungsverfah=
rens
verfügt, in dem ſich bis jetzt neue Verdachtsmomente gegen
Regierungsrat F. nicht ergeben haben. Die durch die Preſſe
gegangene Nachricht, daß bei der einen Verhafteten wichtige
geheime Akten gefunden worden ſeien, die ſie von Regierungs=
rat
F. im heſſiſchen Innenminiſterium erhalten habe und offen=
bar
an die Franzoſen habe ausliefern wollen, entbehrt jeder
Begründung.
* Dieſe Ausführungen beſtätigen im wefentlichen unſere
geſtrige Darſtellung, denn auch hinſichtlich des Schlußſatzes
hatten wir ja nicht behauptet, daß die eine Verhaftete bei ihr
gefundene Akten von Herrn Regierungsrat Fuchs erhalten habe,
ſondern wir hatten lediglich berichtet, daß nach unſeren Infor=
mationen
die Verhaftete erklärt habe, daß ſie die Akten von
ihm erhalten habe. Es bleibt nunmehr die Aufgabe des ſchwe=
benden
Verfahrens, den ganzen Sachverhalt reſtlos aufzuklären,
Oeffentlichkeit ein lebhaftes Intereſſe.
Der Fall hat begreifliches Aufſehen weit über die heſſiſchen
Landesgrenzen hinaus erregt, und der Verſuch, ihn zu ver=
tuſchen
, war natürlich von vornherein ausſichtslos. Die heſſiſche
Regierung aber hätte unſerer Meinung nach beſſer daran getan,
wenn ſie von vornherein von ſich aus die Oeffentlichkeit
der evangeliſch=kirchlichen und proteſiantiſch=
ku
turellen Belange.
Der Evangeliſche Zweckverband für Heſſen, der ſämtliche
evangeliſchen Verbände und Vereine des Landes umfaßt, teilt
mit, daß er an ſämtliche in Heſſen beſtehende Vereine mit Aus=
nahme
der Kommuniſten ſieben Fragen gerichtet hat, die ſich
auf das Verhältnis zwiſchen Staat und Kirche, die heſſiſche
Simultanſchule, die evangeliſch=theologiſche Fakultät in Gießen,
Schrott, von Oeſterreich für Schrott, von Japan für Reis und Farb= der chriſtlichen Sonn= und Feiertage, auf die ſozialen Fragen,
insbeſondere die Wohnungsfürſorge und auf das Ehe= und
Familienleben beziehen. Die Deutſchnationale Volkspartei be=
antwortet
ſämtliche Fragen mit Ja, diejenige hinſichtlich der
Simultanſchule mit dem Zuſatz, daß der chriſtliche Grundcharak=
ter
der heſſiſchen Simultanſchule unter allen Umſtänden ge=
der
hergeſtellt und geſichert werden müſſe. Die Deutſche Volks=
partei
wünſcht eine Regelung des Verhältniſſes zwiſchen Staat
und Kirche möglichſt durch Staatsgeſetz oder Staatsvertrag auf
Simultanſchule in ihrem chriſtlichen Charakter gemäß der Schul=
geſetzgebung
vom Jahre 1874 ohne Einſchränkung oder Be=
friſtung
ein. Alle übrigen Fragen werden mit einem rückhalt=
loſen
Ja beantwortet. Die Volksrechtspartei beantwortet
ſämtliche Fragen mit Ja, während der Heſſiſche Landbund es
grundſätzlich ablehnt, ſich auf beſtimmte Fragen feſtzulegen. Man
dürfe jedoch die Ueberzeugung haben, daß auch in Zukunft die
Intereſſen der Kirche entſprechend gewahrt ſeien. Von den
übrigen Parteien ſind Antworten nicht eingegangen.

kant iiſtungsgedankens hervorhebt. Schon
Jols 17 ſch erkennen, welche Seite der deutſchen Sache
Mich u/4 heilſam iſt. Für grundſätzlich nötig halten wir
E die/ 1g iffe auf Darmſtadt als das, was ſie ſind, hin=
Een u0 auf den unrichtigen Behauptungen, feſtzunageln,
M Gelnlareuſe, wie uns gemeldet wird, ſich ſogar des
ders Zhrer Weiterverbreitung bedient hat. Uebrigens
De GdBbwvegung ſchon eingeſetzt, welcher die beſten Hilfs=
beiſyſn
, der Sinn für Wert und die Wahrheit.
Otto Fr. v. Taube.

FelMMendelsſohn 80 Jahre tot.
November ſind 80 Jahre vergangen, ſeit Felir
Ndelsſoßſicurtholdy aus dem Leben ſchied. Er wurde am
ſebruay 0 in Hamburg geboren und zeigte ſehr früh
Maliſchct umbung. Mit 17 Jahren ſchon ſchrieb er die
Dettüte ) gkeſpeares Sommernachtstraum. In faſt allen
Maliſchch wfenmen hat er ſich betätigt, überall mit derſelben
MigkeitEſtiſbend. Erfolg häufte ſich auf Erfolg. Er hat das
Riſin um Anerkennung nicht verſpürt. Vielleicht liegt
der au d, weshalb ſeine Muſik nur ſelten über eine
äichbleibende Stimmungsſphäre hinauskommt.
tülleriſche Tat gehört zu ſeinen Erfolgen: die erſte
rund r Wachſchen Matthäuspaſſion unter ſeiner Leitung

di8erer Chorwerke zu ſchreiben, ſo Paulus,

II4 Seine Neigung zur Chormuſik veranlaßte ihn,

um RMalpurgisnacht. Auch auf dem Gebiete des
rgeſcls hwar er fruchtbar. Von ſeinen Chören ſind viele
Heingut ſeuer deutſchen Sänger geworden. Am weiteſten
Deitet chocl heute noch das Rheinweinlied. Mendels=
Dar 3 uſſe als Chordirigent tätig und daher genau mit
Lechnin, s Chorſatzes vertraut. Seine weiche Harmonik
lich iMiven Chören beſonders bemerkbar. Leider haben
Nachobe,, nur dieſe Seite übernommen und ſind in den
9 be Sian Liedertafelſtil gefallen. Es wäre aber falſch,
den Vater der Liedertafelei hinzuſtellen.

AMft, Wiſſenſchaft und Leben.
ue der Moden bringt das neueſte Heft der Ele=
ſoeben
erſcheint. Ein Querſchnitt der abwechſlungs=
Mages und des Abends an Hand künſtleriſch reizvoller
Zeichnungen informiert über den letzten Modeſtil für
ituelles Kapitel über den Frack dürfte den Herrn inter=
Wflege des Heims und häuslicher Kulrur beſchäftigen
ufnahmen beſonders wvertvoll geſtaltete Beiträge.

* Heſſiſches Landestheater.
Kleines Haus. Donnerstag, den 3. November.
Ingeborg.
Komödie von Kurt Goetz.
Die deutſche und die franzöſiſche Bühne beſitzen zwei amü=
ſante
Parallel=Erſcheinungen: Kurt Goetz und Louis Ver=
neuil
. Beide ſind Schauſpieler, beide ſchreiben Stücke, beide
ſpielen in ihren Stücken die Hauptrolle und beide haben
Erfolg.
Kurt Goetz, ein geborener Mainzer übrigens, iſt in Darm=
ſtadt
nicht unbekannt. Willy Loehr ließ vor ſieben Jahren
die unter der Nachtbeleuchtung zuſammengefaßten
Grotesken ſpielen. Sein jüngſter Schwank Hokuspokus
erweckte kürzlich in Berlin ob ſeiner literariſchen Parodien ver=
ſtändnisvolles
Schmunzeln der literatur=intereſſierten Kreiſe.
Ingeborg etwas anſpruchsvoll als Komödie be=
zeichnet
iſt ſchon über viele Bühnen gegangen. Es iſt eine
unterhaltſame Plauderei über den alten Vorwurf: Flirt und
Liebe. Die hübſche Frau Ingeborg hegte in der Jugend eine
Schwärmerei, für einen idealen jungen Mann. Ottokar, der
Bräutigam, übernimmt die Rolle des gedachten Nebenbuhlers.
Nach vierjähriger Ehe erſcheint Peter, der Nebenbuhler, in Per=
ſon
, und nun beginnt das Spiel um Flirt, Liebe, Treue und
Untreue. Doch es paſſiert nichts. Es bleibt ein Spiel in Worten.
In Worten, die manchmal etwas reichlich, meiſt aber unter=
haltend
ſind. Es iſt eines jener vielen Stücke, denen ein höherer
künſtleriſcher Wert nicht inncwohnt, mit denen man aber einen
Abend angenehm verbringen kann.
Dies namentlich dann, wenn Ingeborg eine ſo ſcharmante
junge Frau iſt, wie es Annelieſe Born geſtern war. Schlank
von Geſtalt, prickelnd in den Fingerſpitzen, verführeriſch durch
die bald luſtigen, bald leuchtenden Augen, ſpielt ſie das Schach=
ſpiel
des Flirts in reizvollen Zügen.
Gewandte Partner ſind ihr Robert Klupp, die unver=
geſſene
Jugend=Erinnerung, der Angreifer, und Hansjoachim
Büttner, der Ehemann, der durch überlegenes Vertrauen die
Stellung verteidigt.
Ueber den Dingen ſchwebt Tante Ottilie, die die ſympa=
thiſche
Eigenſchaft hat, offen ihre Anſicht zu äußern, unbekümmert
darum, was die Welt ſagt; dafür wird ſie am Abend mit einem
Elas Bowle in die Wüſte geſchickt, was ſie aber nicht hindern
wird, am nächſten Morgen ebenſo freimütig ihre Anſicht wieder
zu ſagen. Sie wurde von Käthe Meißner mit ſicheren Strichen
4
gezeichnet.

Richard Jürgas war ein Kammerdiener von unvergleich=
licher
Vornehmheit und Würde; er iſt in ſolchen Geſtalten un=
übertrefflich
.
Lothar Schenck von Trapp ſchuf eine hübſche Dekora=
tion
zu der von Hans Aſchaffenburg ſicher geleiteten
Inſzenierung.
z.
Kiavier=Abend.
Als Guſtav Beck vor zwei Jahren zum Studium nach
Berlin ging, war er ein ſehr guter Klavierſpieler; heute iſt er
mehr. Er iſt lebender Beweis dafür, was Fleiß und Arbeit,
unermüdliche Arbeit zuſtande bringen. So iſt dieſer junge
Darmſtädter in eine muſikaliſche und pianiſtiſche Reife hinein=
gewachſen
, die erſtaunlich iſt und für die Zukunft erfreulichſte
Ausſicht eröffnet. Er verſchmäht Aeußerliches, Flaches, auf
Effekt Berechnetes; das zeigt ſchon, wes Geiſtes Kind er iſt.
Wer ſolche Programme macht, wie das geſtrige eins war, hat
künſtleriſchen Ehrgeiz, will Ernſtes und verdient darum ſchon
ernſt genommen zu werden. Kommt dazu noch Herrſchaft über
alles Techniſche, feinſte Anſchlagskultur, gewonnen in der Schule
des allen, die ihn kannten und liebten, zu großem Schmerz vor
wenigen Tagen dahingeſchiedenen James Kwaſt, und tiefes
Schürfen und Suchen nach Erfaſſung der Eigenart, des Stils
jeweiliger Kompoſition, ſo muß der Eindruck nachhaltig und
zwingend ſein. Sonate Op. 1 von Brahms, Papillons Op. 2 und
Schumann (wer kann heute noch ſolche Op. 1 und 2 ſchreiben?)
und die Wandererfantaſie von Schubert; das will was bedeuten;
wie Beck ſich mit dieſer Ricſenaufgabe abfand, iſt bewunderns=
wert
; geſund und kraftſtrotzend, in prachtvoller Steigerung ge=
lang
der Brahms, die zierliche Anmut der Papillons kann man
ſich nicht graziöſer wünſchen, und der ganze Wohllaut, das
Lachen und Weinen, das im Namen Schubert klingt, das klang
auch in Becks Wiedergabe der großen Fantaſie. Die Petrarca=
Sonette von Liſzt, der Merhiſto=Walzer, die den Schluß machten,
wollten nicht ſo recht mehr behagen; ich habe den Sonetten nie
viel Geſchmack abgewinnen können; und habe auch geſtern glei=
chen
Eindruck gehabt, und der Teufelswalzer kann vielleicht nur
wirken, wenn ein Teufel am Klavier ſitzt; Guſtav Beck iſt keiner
und wird doch beſtimmt ein ganzer Künſtler, auch wenn er den
Mephiſto=Walzer nie ſo ſpielen wird, daß er erträglich iſt.
Beck wurde gefeiert, wie er’s verdiente; er dankte durch
eine Chopin=Etüde und den Ges=Dur=Walzer des gleichen Kom=
poniſten
, den er in wieneriſcher Klangfeligkeit zu bringen ver=
ſtand
.
O.

[ ][  ][ ]

Freitag den 4. November 1927

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[ ][  ][ ]

Mummer 306

Freitag, den 4. November 1927

AAus der Landeshauptſtadt.
Darmſitadt, 4. November.
Polizeilicher Reitungsdienſt am Woog.
eder Schwimm= und Badebetrieb iſt mit Gefahren verbunden, die
ei, dunch die beſten Vorſichtsmaßregeln nie ganz zu beſeitigen ſind.
hu unſer Woog hat ſchon manch Menſchenleben gekoſtet. Er iſt in=
ei
ſeiner verhältnismäßig recht großen Schwimmfläche, die vielfach
duen Schwimmern unterſchätzt wird, ſogar gefährlicher wie die meiſten
pmmmanlagen, deren enge Begrenzung nicht ſo weite Schwimmwege
e. und beſſere Beaufſichtigung ermöglicht.
crenn im Jahre 1927 trotz dieſer Verhältniſſe, die andererſeits auch
gsſonderen Vorzug unſerer Erholungsſtätte bilden, kein einziger
Fall dunch Ertrinken vorkam, iſt das in erſter Linie dem Rettungs=
ſtr
zu danken, der von Beamten der hieſigen Vereitſchaftspolizei mit
atum Pflichteifer, zum Teil unter Einſetzung ihres Lebens, ausgeübt
Ja 16 Fällen, in dem die Gefahr des Ertrinkens vorlag, iſt der
ru=gsdienſt helfend eingeſchritten. Die Zahl iſt verhältnismäßig klein,
ger Badebetrieb in dieſem Jahre durch die Witterumg ungünſtig
Ubſzußt wurde. Unter dieſen Vorkommniſſen befanden ſich zwei
y= Fälle. Einmal kam es zu einem Kampf im Waſſer zwiſchen
er und Ertrinkenden, der nur unter Lebensgefahr durch den Polizei=
en
gſter Beller aus dem Waſſer geholt werden konnte. Sofort
ejährte Wiederbelebungsverſuche des Polizeibeamten waren nach 12
kien von Erfolg gekrönt. Im zweiten Falle mußte der bereits
Augegangene durch Tauchen des Polizei=Unterwachtmeiſters Ealy
Am herausgeholt werden. 11 Perſonen, denen infolge Krampf, Un=
Anan uſw. die Kräfte verließen, wurde auf ihre Hilferufe vom Boot
AuckFe geleiſtet. Verſchiedentlich wurde der Verſuch unternommen.
udw Brücke nach dem Licht=Luftbad zu ſchwimmen, obgleich die
elſirrmfähigkeit der Betreffenden dazu keinesfalls genügte. Auch ſie
üng, auf ihre Hilferufe im Rettungsboot aufgenommen und vor dem
Isa Tode bewahrt.
Bereitſchaftspolizei Darmſtadt iſt weiterhin bemüht, durch
Sſgüihrung möglichſt vieler Benmten im Nettungsdienſt auch hier im
(Aßte der Oeffentlichkeit ihre Aufgabe zu erfüllen. Allein im letzten
Soben 39 Beamte die Prüfung für den Grundſchein und 4 Be=
ale
die für den Lehrſchein der Deutſchen Lebensrettungsgeſellſchaft
edrn.

Seite 5

Beſſiſches Landestheater Darmſtadt. Das Nationaltheater Mann=
E ſſie Freie Volksbühne Mannheim und die Geſellſchaft für Neue
Aſ Mannheim haben gleichzeitig das Landestheater aufgefordert, mit
AEuug Opern= und Ballett=Emaktern in Mannheim zu gaſtieren.
n Wedekinds Drama Muſik, mit dem das Jeßner=
oßrlte
am Dieustag, den 8. Novemnber, im Kleinen Haus gaſtiert,
fühi Maria Koppenhöfer die Clara Hühnerwadel, Ferdi=
unod
BBonn den Neißner.
nSMuſſorgfkys muſikaliſchem Volksdrama Voris Godunow
kultz in Hauptrollen mit die Damen Albrecht, Jacobs. Landwehr,
, Wenſe, die Herren Balve, Biſchoff, Deharde, Herrmann, Kuhn,

Süddeutſchland Balten.
Am Sonntag findet hier in Darmſtadt, wie unſeren Leſern
aus den wiederholten Hinweiſen im Sportteil bekannt ſein wird,
wieder eines der ganz großen Handballſpiele ſtatt. Diesmal
kommen die Balten zu uns, um gegen eine ſüddeutſche Mann=
ſchaft
, die ſich in der Hauptſache aus Spielern des Sporwer=
eins
98 Darmſtadt und des Polizeiſportvereins Babenhauſen
zuſammenſetzt, das Vorrundenſpiel um den Handballpokal der
Deutſchen Sportbehörde auszutragen. Bekanntlich haben wir
in Darmſtadt bei derartigen Spielen ſtets die größten Zuſchauer=
maſſen
aufbringen können ein Grund mehr für die Deutſche
Sportbehörde, wirklich große Spiele wegen der finanziellen Aus=
wirkung
nach Darmſtadt zu legen. Auch diesmal werden es
Tauſende ſein, die am Sonutag, zumal bei ſchönem Wetter, hin=
aus
nach dem Stadion pilgern. Schon bei dem Meiſterſchafts=
ſpiel
gegen Babenhauſen war der Andrang an der Kaſſe ſo ſtark,
daß die Beſucher lange anſtehen mußten. Es dürfte ſich empfeh=
len
, ſchon jetzt ſich bei den Vorverkaufsſtellen Karten zu ſichern.
Außer den bereits beſtehenden Verkaufsſtellen im Pelzhaus
Schmidtmann und in der Sportbuchhndlung Skurnik ſind jetzt
zwei weitere, und zwar im Zigarrenhaus Walter (Marienplatz)
und Zigarrenhaus Becher (Grafenſtraße) eingerichtet worden.

Dienstag, den 8. November 1927, 19½ Uhr
im Kleinen Haus des Landestheaters
Fimaligesſasiepiel des lessner- Rasendies Beriag
mit Frank WVedekinds Schauspiel
EG
MUSIK
Vorverkauf für Mieter: Freitag, den 4. und Samstag, den
5. November, zu Preisen 1.20 6.00.
Allgemeiner Vorverkaut ab Sonniag, den 6. Novbr.
zu Preisen 1.50 750.
(17153

Bolkshochſchule. Die Bedeutung Goethes verpflichtet uns. in
jal Abſchnitt wenigſtens ein größeres Werk des Dichters zu behan=
dſſe
arl. Eva Meyer hat es übernommen, über Fauſt, 2. Teil,
zn ben. Ihre bisherige Tätigkeit verſpricht auch für diesmal eine
blſtes eingehende Betrachtung und Würdigung des Dichters und
ſ ſt ?mbeſt. Die Vorleſung findet am Freitag in der Techniſchen Hoch=
ſalg
Saal 182, ihre Fortſetzung. Der zweite Abend des Herrn
Qſung Wauer bringt die Romantiker, Fortſetzung (Tieck,
Gle: dorff, E. T. H. Hoffmann). Er beginnt 8½ Uhr im
He.10 der Techniſchen Hochſchule. Im Handfertigkeits=
Fuficht des Herin Dipl.=Ing. Engroff werden zunächſt die
AEetenen Techniken der Metallbearbeituag behandelt. Fortſetzung
2ſäo, den 5. November.
* Sienſtjubiläum. Am heutigen Tage begeht Herr Karl Faul=
Schuknechtſtraße 53, ſein 25jähriges Dienſtiubiläum als Ange=
IIk gei der Firma E. Merck.
Wortrag Dr. Wauer. In der Buchhandlug von Müller u.
Mc Eliſabethenſtraße) hielt geſtern abend Herr Dr. Wauer einen
Aſku über John Galswvorthy, den größten Romanſchriftſteller Eng=
au
der Gegenwpart, der vor wenigen Monaten ſein 60 Lebens=
jaAuüückgelegt
hat. Galsworthy iſt ein Wahrheitsſucher: von jetzt
Ualleu engliſchen Dichtern ſteht er uns am nächſten. Verhältnismäßig
ſilut Balsworthy zur Schriftſtellerei gekommen, und zwar über den
AA18 Rachtsanwalts. Scine Erſtlingswerke werden von ihm ſelbſt
El nres unzulänglichen Stils und der estravaganten Themen ver=
, waober im ſeinem ſpäteren Entwicklungsgange wandelte er ſich
ayſtſchen Engländer zum Kosmopoliten. Wie die geiſtige Welt
ABaähys beſchaffen iſt, wurde vom Redner imn feſſelnden Ausfüh=
1M4 bargelegt und ſodann die wichtigſten Werke beſprochen, in denen
dAlicher ſeinen Zeitgenoſſen die Augen öffnen will. Er iſt in ſeiner
M Geſellſchaft nicht ſo ſcharf wie Shaw, ſondern bürgerlicher.
Eaßzrn Inhaltsaugaben einer Reihe von Schuften Galsworth9s:
uRlB die Forſyte Saga. Galsworthys Hauptwerk, wurde eingehend
beiien, und deren Hauptfiguren charakteriſiert. Galsworthy iſt zwar
ucenwiktorianiſchen Zeitalter hervorgegangen, aber ſeeliſch ſucht er
Nda8. In Anſchluß an den Vortrag bot dann Herr Dr. Wauer
a9E hator Probem von Galswerthys Proſaſtil. Die zahlreiche Zu=
hhlepis
, dankte ihm für den Vortrag und die Vorleſung dunch lek=
HaiſteRi Fall.
Ar= Darmſtadt, Vereinigung für Ortsgeſchichte und Heimatkunde.
Sollkz Sormittag 1a10 Uhr pünktlich Gang durch das Schloßmuſeum.
Zuiſtraakunft im Schloßhof.
1 Zmm Vortrag Kaplan Fahſel: Ehe und Eros. In der Wahl
ſeinlleimen iſt Kaplan Fahſel immer recht geſchickt und zeitgemäß.
Audlein neuer Vortnag: Ehe und Eros trägt der heutigen Zeit=
ſtrölſtz
Rechnung. In logiſch zwingender Vormulierung baut er
einlt dernkenreihen und zieht Schlußfolgerungem, deven Lückenloſigkeit
Narltl richt entziehen kann, und gegen die ſich auch nichts einwenden
laßtA hs Gemuß folgt man ſeiner ausdrucksvollen Redeweiſe, ſeinen
tmlemantvollen Geſten; er formt die Worte mit Arm und Hand
blaüic in den leeren Naum hinein und zwingt alle Zuhörer zum
Mcl es. Darum verſäume niemand, dieſen gottbegnadeten Medner
zu Un und andere auf dieſes beſondere Ereignis aufmerkſam zu
madlkt.

*Orpheum.
Ihre Hoheit, die Tänzerin.
Am. Wieder eine Erſtaufführung einer hüchſt vergnüglichen und
ſcharmanten Operette, und wieder ein Gaſtſpiel einer friſchen, prickeln=
den
Perſönlühkeit. Ihre Hoheit, die Tänzerin heißt das für Darm=
ſtadt
neue Stück, das anderwärts ſchon mit ſtarkem Erfolg über die
Bretter gegangen iſt. Erna Kerſtens heißt der Gaſt. Die Künſt=
lerin
, die zuletzt am Gärtnerplatz=Theater in München engagiert war.
tritt zum erſten Male im Darmſtadt auf. Den Text zu dem Stück haben
Oskar Felis und Richard Bars geſchrieben, die Muſik iſt von
Walter Goepe. Von der Handlung dieſe entzückende Operette
beſitzt eine wirkliche Handlung ſei nur ſo viel verraten: Zwei junge.
feſche Freundinnen, eine Herzogin und eine Baroneſſe finden nach
mancherlei Fährlichkeiten, Intrigen und luſtigen Zwiſchenſpielen end=
lich
doch die für ſie beſtimmten beiden Glücklichen. Die Liebesgeſchichte
eingeſpannt in den Rahmen des Rokoko, dazu eine flüſſig dahingleitende
Muſik, die gelegentlich auch vor ernſteren Illuſtrationen nicht zurück=
ſchreckt
, ſo ſind alle Vorbedingungen für das gegeben, was man einen
durchſchlagenden Erfolg nennt.
Die Einzelleiſtungen ſind, wie man es bei dem Enſemble von Dr.
Friedmann ſchon gewöhnt iſt, ausgezeichnet. Allen voran Erna Ker=
ſtens
, ein lunſtiger, zwitſchernder Kohold, der alles auf den Kopf ſtellt.
Dann Ruth Shavill, als Herzogin und als Zigeunerin gleich
feurig und liebenswert. Dazu die beiden Partner, Hans Gleix=
ner
ein ſchveblütiger, ſtimmaewaltiger Liebhaber, und Fritz lung. Kommenden Sonntag, den 6. November 1997, findet die dies=
Keilholz, der Gegenpol, der ſingt und lackt, ſpielt und tanzt wie
ſchall auf die Beine, C. W. Behrenſen einen fabelhaft erhten Zi=
öfters
glänzend verkörperte.
Herren durchweg ſehr gut ſtanden. Ueberhaupt zeichnete ſich die Spiel=
leitung
von Curt W. Behrenſen dadurch aus, daß ſie auch das
ſtüme, der kleine Operettenchor iſt gut geſchult und nimmt lebendigen
heiten überraſchte und im Zelt des zweiten Bildes einen hübſchen, bun= 13,33 Uhr ab Südbahnhof nach Bensheim fahren, um mit der Wander=
ten
Raum hinſtellte. Das Orcheſter unter der beſchwingten Stabfüh=
rung
Kurt Ludwigs ſpielt voll Temterament und Schmiß.
kurze Zeit auf dem Spielplan bleiben kann, werden die wenigen und Turner, folgt rocht zahlreich dem Nuſe der Wanderabteilung.
Wiederholungen ſicherlich das volle Haus finden, das ſie verdienen.

Eine Stätte der Barmherzigkeit.
Ein evangeliſches Diakonen= und Männerheim in Darmſtadt.
In dem Hauſe Heidelbergerſtraße 21 iſt ein evangeliſ hes Diakonen=
und Männerheim ins Leben gerufen worden, das am Sonntag mit einer
Feier eingeweiht und ſeiner Beſtimmung übergeben wird. Der Gedanke
ein ſolches Heim zu ſchaffen, reicht viele Jahre zurück, aber die Ungunſt
der Zeitverhältniſſe, namentlich die Wohnungsnot, hat ſeiner Verwirk=
lichung
immerfort große Schwierigkeiten bereitet. Schon im Jahre
1919 hatten ſich Digkone des Heſſiſchen Brudarhauſes in Darmſtadt nie=
dergelaſſen
und in der Forſtmeiſterſtraße ein Männerheim gegründet;
da aber das dortige Haus nicht ausreicht und für ſeinen Zueck nicht
recht geeignet iſt, ſo wurde beſchioſſen, ein anderes, ein größeres Haus,
als Eigentum zu erwerben und zu einem Heim auszugeſtalten. Nach
langem Suchen und nach Ueberwindung der pekumjären Schwierig=
keiten
iſt dann das Haus in der Heidelbengerſtraße auserſehen und an=
gekauft
worden. Erſt zum Teil konnte es als Altersheim, eingerichtet
wurden, immerhin ſind es bereits 19 Näume, die dieſem Zwecke dienen.
Vorwiegend nehmen ſie den erſten Stock ein; die anderen Stochwecke ſind
noch vermietet. Auch ein Seitenbau enthält eine Neihe von Zimmern.
Wenn einmal das Heim in der Heidelbergerſtraße ganz ausgebaut iſt,
ſo wird die Unterkunft in der Forſtmeiſterſtraß= aufgegeben. Gegen=
wärtig
ſind 7 Inſaſſen in dem neuen Heim, während das andere 6 be=
herbergt
. Es werden Pfleglinge aufgenommen ohne Unterſchied des
Glaubensbekenntniſſes und der ſozialen Stellung. Alle zur Verfünung
ſtihenden Plätze ſind übrigens jetzt ſchon belegt; wenn aber das Heim
einmal ſeinen Betrieb voll aufnehmen kann, ſo vermag es 22 Pfleg=
lingen
Unterkunft zu gewähren. Das neue Unternehmen iſt das erſte
Männerheim ſeiner Art in Darmſtadt; es iſt für alleinſtehende alte
Herren beſtimmt, für deren Altersb=ſchwerden und deren Gebrechlichkeit
durch ein geſchultes Pflegeperſonal geſorgt wird. Aehnliche Unter=
nehmen
ſind für andere heſſiſche Städte geplant. Die Inſaſſen können
bis an ihr Lebensende in der Anſtalt bleiben. Die Bezeichnung Anſtalt
iſt aber nicht fo aufzufaſſen, als handle es ſich nur um eine anſtalts=
mäßige
Verpflegung. Im Gegenteil; es iſt hier der Gedanke des Ein=
zimmerſyſtems
und der Einzelverpflegung verwirklicht, doch ſind auuch
Räume für gemeinſame Mahlzeiten und gemeinſame Unterhaltung vor=
handen
. Dieſe können nach Belieben benutzt werden. Es beſteht auch
nicht das Einkauffyſtem ſondern die Inſaſſen zahlen einen monatlichen
Penſionspreis, deſſen Grundbetrag außerordentlich nicdrig und der je
nach beſonderen Wünſchen und Leiſtungen geſtaffelt iſt.
Die Pfleger ſtammen aus dem Heſſiſchen Bruderhauſe in Traiſa hei
Kaffel und ſind dem Deutſchen Diakonenverband angeſchloſſen. Sie
haben ein ſtaatliches Examen als Krankenpfleger abgelegt. Zurzeit ſind
hier 8 Brüder und 2 Gemeindehelfer tätig. Leiter des Heims iſt Herr
Digkon Bruder Henzler.
Die Räume des neuen Heims ſind friſch hergerichtet worden, ein=
fach
und gut ausgeſtattet. Es iſt u. a. ein großer Naum vorhanden, der
als Eßzimmer, Andachts, oder Verſammlungsrgum dient: daran ſtößt,
durch eine große Flügeltür verbunden, ein Eßzimmer. Beide Näume
könmen auch zuſammen benutzt werden. In der großen Flucht der
weiteren Näume ſind Arbeitszimmer Küche und Badezimmer; beſon=
ders
bemerkenswert ſind jedoch die Zimmer der Pfleglinge. Sie ſind
ſehr wohnlich und traulich und man ſieht, daß gut für die alten Leute
geſongt wird, daß der Geiſt der Barmherzigkeit in dieſen Räumen
waltet.
Bei der Ausſtattung haben auch viele Spenden mitgeholfen. Das
ganze Untennehmen iſt als freies Liebeswerk gegründet. Die Koſten
werden von der evangeliſchen Kirche, insbeſondeue von den ebangeliſchen
Männervereinen Darmſtadts, aufgebracht. Das Kuratorium der An=
ſtalt
beſteht zus Vertretern der Männerbereine unter Führung von
Herrn Pfarrer Kleberger.
In umſerem materialiſtiſchen Zeitalter iſt es eine große Genugtuung,
feſtzuſtellen, daß es immer noch Mmſchen gibt, die warm glühen für
das Wohl alter und einſamer Leute.
V.

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während der Aussteuer-Woche

Mafikverein. Das zweite Konzert des Muſikvereins bringt am
2. heruber Ein deutſches Nequiem u. d Schickſalslied, von
Bralce Die erſte Probe für Damen und Herrelt ſindet heute abend
2uhſat. Vollzähliges Erſcheinen iſt unbedingt erforderlich.
Ickhhaltungskurſe für Handwerker. Da die Handwerkskammer
uſt 2Achaltung der Buchführungskurſe im Laufe des Somners ſehr
Bitel owe erzielt hat, ſollen auch im Winterhalbjahr derartige Kurſe
Emglstz werden. Das Vorhandenſein einer geordneten Buchhaltung
iſt achis den kleinſten Handwerksbetrieb von dringender Notwendig=
ausegen
die Teilnahme an den Kurſen ſehr zu empfehlen iſt.
Sie enr zirka 30 Stunden; die Gebühr beträgt 10 Mk. Anmeldun=
den
Au ks zum 15. d. M. bei der Heſſ. Handwerkskammer Darmſtadt,
Mo/B B, einzureichen.
/chloß=Café. Auf die heute aus Anlaß der Eröffnung des voll=
rengeſtalteten
Tagesraumes des Lokals ſtattfindenden Sonder=
ſsi
hierdurch beſonders hingewieſen. Die reichgewählten Pro=
Upeten das Beſte und bürgen für einige genußreiche Stunden.
meittagskonzert beginnt um 4 Uhr, das am Abend um 8½ Uhr.
Känt Amz.)

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Frühzeitiges Aufliefern von Weihnachtspaketen! Es empfiehlt
ſich, Weihnachtspakete nach überſeeiſchen Ländern ſchon Anfang Novem=
bes
bei der Poſt einzuliefern, damit die rechtzeitige Aushändigung an
die Empfänger geſichert iſt.
D. Unfall. Heute vormittag wurde Ecke Rhein= und Wilhelminen=
ſtraße
ein Kind von einem älteren Nadfahrer überfahren, wobei der
Radfahrer ebenfalls zu Boden kam. Beide trugen zum Gück keinerlei
ſchweve Verletzungen davon, jedoch erinnert dieſer Unfall immer wieder
an die Pflicht der Beſchützer der Kinder, dieſe beſſor zu beaufſichtigen.

Turngemeinde Beffungen 1865 Darmſtadt E. V., Wander= Abtei=
kein
Zweiter. Hans Shavill ſtellt einen mut ironiſierten Hofmar= jährige 9. Wanderung ſtatt. Der Wanderausſchuß, ſpeziell die Führer,
die Turnerinnen Mohr und Wald, laden ſämtliche Mitglieber zur Teil=
nahme
an dieſer Herlſtwanderung ein. Die Führer haben nur eine
geuner, und Eugen Suſſek einen Kammerdiener, wie Er ihn ſchon Marſchzeit von 3½9 Stunden vorgeſehen; dies dürfte genügen, daß ſich
recht viele aufraffen und mitkommen. Die Zuſammenkunft iſt am Süd=
Erwähnt werden mag noch, daß die Rokoko=Koſtüme den Damen und bahnhof, von wo um 806 Uhr, die Abfahrt mit Sonntagsfahrkarte
4. Klaſſe Bensheim zum Preiſe von 90 Pf. nach Auerbach erfolgt. Dort
wird die Bahn verlaſſen, und der Fußmarſch nach dem Fürſtenlager,
ſcheinbar Nebenfäbhliche nicht außer acht läſt. Reckt hubſch ſind die Kd= Schönberger Schloß, Schönberg Gronau, Zell, Bensheim angetreten.
Die Führer haben für Bereitſtellung von Mittageſſen und Nachmittags=
Anteil an der Handlung. Eingehende Sorgfalt iſt dem Bühnenbild zu= kaffee Sorge getragen. Auch für die älteren, nicht mehr ſo marſch=
gewandt
, das z. B. im Garten des erſten Aktes mit kleinen Einzel= tüchtigen Turnerinnen und Turner iſt geſorgt. Dieſe können um
ſchar bei Lell zuſammenzutreffen und mit ihr einige veronügte Stun=
den
zu verleben. Hoffentlich hat der Wettergott diesmal ein Einſehen
Da das gefällige Stück anderer Verpflichtungen halder nur noch und beſchert den Turnern ſchönes Wetter. Alſo nochmals, Turnerinnen
Tagesordnung zur Sitzung des Provinzial=Ausſchufſes der Pro=
vinz
Starkenburg am Freitag, den 4. November 1997, vormittags
9 Uhr. 1. Klage des Bezirksfürſorgeverbandes Villingen=Stadt gegem
den Bezirksfürſorgeverband Darmſtadt=Stadt wegen Erſatz von Auf=
wendungen
für Erich Matt., 2. Antrag der Gemeinde Groß=Steinheim
auf Enteignung eines Teils des Friedhofs der iſrgelitiſchen Religions=
aameinde
Groß=Steinheim zum Zwecke der Durckführung einer Orts=
ſtraße
, 3. Klage des Jakob Engelhardt 2. zu Pfungſtadt gegen den
Beſcheid des Kreisamts Darmſtadt vom 24. Mai 1927 wegen Nicht=
erteilung
eines Wandergewerbeſcheins. 4. Verufung des Ludwig Hein=
nich
Späth zu Offenbach a. M. gegen das Urteil des Kreisausſchuſſes
Offenbach vom 18. Juli 1927 wegen Nichterteilung der Erlaubnis zum
Führen eines Kraftrad s. 5. Berufung des Karl Spindler zu Frank=
furt
a. M. gegen das Urteil des Kreisausſchuſſes Offenbach vom
13. Juli 1927 wegen Nichterteilung der Erlaubnis zum Führen eines
Kraftrades.
p. Aufwertung der Sparguthaben der Bezirksſparkaſſen Lauterbach
und Reinheim. Dieſe Sparkaſſe hat nach Anordnung des Miniſte=
riums
die Sparguthaben über den Satz von 12½ Prozent hinaus zu
einem Satz von mindeſtens 15 Prozent des Goldmarkbetrags der Spar=
authaben
aufzuwerten. Endgültige Feſtſtellung der Höhe des Satzes
hat ſich der Innenminiſter vorbehalten. In gleicher Weiſe iſt der
Satz bei der Sparkaſſe Reinheim auf mindeſtens 15 Prozent vorläufig
feſtgeſetzt.
Lofale Veranſialtungen.
Die bierunter erſchelnenden Rotlzen ſind ansſchlleßlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu beirachten
in keinem Falle irgendwie ale Beſtrechung oder Krlilk.
Heſſ. ehem. Leibdrag. Nr. 24. Wir machen die Kame=
raden
auf die am Sonntag, den 6. November, nachm. 4 Uhr, im Fürſten=
ſaal
(Gvaſſenſtraße) ſtattfindenße Familienfeier hiermit aufmerkſam.
Kameraden, die noch nicht Mitglieder der Kreisvereinigung ſind, ſind
ebenfalls herzlich willkommen. Eintritt frei.
Kavallerieverein Darmſtadt. Der Nabzallenieverein
Frankfurt a. M. hat uns zu ſeinem am Samstaa, den 5. November 1927,
im Palmengarten ſtattfindenden Winterfeſt eingeladen. Zuſammenkunft
Hauptbahnhof und Abfahrt daſelbſt 649 Uhr abends. Nage Teilnahme
wird gewünſcht.
Deutſche Bau= und Siedlungsgemeinſchaft
Darmſtadt, Landesverband Heſſen. Am Sonntag, den
6. November, nachmittags 3 Uhr, findet im Orpheum eine öffentliche
Verſammlung mit Lichtbildervortrag ſtatt, in welcher die Herren Rudolf
Frank=Gera und Barnim Wilhelmi=Nürnherg über die D.BS.,
ihr Weg, ihr Ziel ſprechen. Der Zutritt zu der Verſammlung iſt frei,
ebenſo iſt jedem Verſammlungsteilnehmer freſe Ausſprache geſtattet.
(Siehe heutige Anzeige.)

Da ich schon mehrere Jahre zum
Putzen meiner Zähne Chlorodont
benutze, gestatte ich mir, Ihnen mit-
zuteilen
, daß ich, seit ich Chlorodont
verwende, schneeweiße Zähne be-
kommen
habe. Ich hatte früher
Zahnbelag und versuchte mit allen
möglichen Mlitteln denselben zu

A
beseitigen, Was mir mißlang, bis ich

Draigliche Zahnpaste Chlorodont kaufte und auch probierte. Chlorodont allein führte mich zum Ziel. Ich werde heute oft beneidet und gefragt, wvomit pflegen
undn
Mutzen Sie Ihre Zähne? lch kann dann Ihre Zahnpaste Chlorodont weiter empfehlen, daß auch unsere Mitmenschen jau einem guten Resultat kommen, wie ich.
Eim euin, Bild, woraus Sie ersehen wollen, daß meine Zähne auch wirklich schneeweiß sind, trotz des Rauchens. Wenn das Bild nicht mehr benötigt wird, bitte ich um Bück-
setkl

8. Berlin-Tempelnof, Chr. B. (Orignalbriek bei unserem Notar hinterlegt) Gberzeugen Sie sich zuerst durch Kauf einer Tube zu 60 Pf., große Tube 1 Mk. Chlorodont- Zahn-
bülſte
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(I,Dr.16248 285 mm
un deise jeden Ersats dafür zurück

20
Jahre
68
DA

[ ][  ][ ]

Seite 6

Freitag, den 4. November 1927

Rummer

Perkehrsbeobachtungsfahrt des Heſſiſchen
Automobilkiubs.

Auf Veranlaſſung des H.A.C. Darmſtadt fand geſtern nachmittag
wiederum eine Verkehrsbeobachtungsfahrt ſtatt, an der zahlreiche Ver=
treter
der Regierung, Polizei, Staatsanwaltſchaft, des Verkehrsweſens
und der Preſſe teilnahmen. Dieſe Verkehrsbeobachtungsfahrten ent= einander anpaſſen. Die Heſſiſche Kraftfahrerverordnung ſteht unter der
ſpringen und entſprechen dem dringenden Bedürfnis, den Verkehr im
allgemeinen, der durch die ungeahnte Zunahme der Motorfahrzeuge täg=
lich
neue Schwierigkeiten erzeugt, im allſeitigen nicht ein=
ſeitigen
Intereſſe ſo zu regeln, daß er den Bedürfniſſen der Zeit
eutſpricht und Unfälle doch auf ein Mindeſtmaß herabgedrückt werden.
An dieſer Art Verkehrsregelung, die vielfach die Behörden ſowohl wie
alle Straßenpaſſanten vor ganz neue Aufgaben geſtellt hat und noch
täglich ſtellt, haben alle Intereſſe, die Straße und Chauſſee benutzen,
nicht nur die Automobilfahrer, wemn auch von dieſen, als den Meiſt=
betroffenen
, die Anregungen dazu ausgehen, und ſie ſollten imn ihren
Ergebniſſen des ſtärkſten Intereſſes der Allgemeinheſt ſicher ſein.
Die geſtrige Fahrt war, dank intenſiver und klarer Arbeit, beſonders
des Herrn Kahlert, 2. Vorſitzenden des H. A.C., ausgezeichnet orga=
niſiert
und brachte dementſprechend wertvolle Ergebniſſe. B Wagen
waren von Mitgliedern des H.A.C. zur Verfügung geſtellt worden, und
etwa 70 Herren waren als Intereſſenten bzw. behördliche Vertreter zur
Teilnahme erſchienen. Der Fahrt ging eine
Juformationsausſprache
boraus, die im Hotel Traube ſtattfand. Der Präſident des H.A. C.,
Se. Erl. Erbgraf Alexander zu Erbach =Erbach, hieß die
Teilnehmer im Namen des Klubs herzlichſt willkommen, beſonders die
Herren Regierungsrat Krebs als Vertreter des Miniſteriums des
Innern, Provinzialdirektor Dr. Kranzbühler, Oberlandesgerichts=
präſident
Weiffenbach, ferner die Herren der Polizeiverwaltung
und der Staatsanwaltſchaft. Er dankte für das durch ſo zahlreiche Be=
teiligung
eruieſene Intereſſe an der Veranſtaltung und damit an dem
Verkehrsweſen überhaupt und wies dann kurz auf den oben fkizzierten
Zweck dieſer Beobachtungsfahrten hin. Sie ſollen den behördlichen Ver=
tretern
in der Praxis den täglichen Verkehr in einem Abſchnitt vor
gemeinen Intereſſe liegt. Das kann nur durch eine ſtändig zeitgemäß
gehaltene Verkehrsregelung geſchehen. Dieſe ſo auszugeſtalten, daß ſie
der Allgemeinheit dient, ſe guich Dienſt am Vaterlande.
die abgeſtellt werden müſſen. Das ſind im weſentlichen folgende Punkte:
Radfahrer: Scharf rechts fahren. Höchſtens zu zweien nebenein=
ander
. Beleuchtung, iusbeſondere hintere Beleuhtung. Mit einer Hand
fahren. Anhängen an Laſtkraftwagen. Elektriſche Beleuchtung, ent=
ſprechender
Lichtkegel oder matte Birnen. Motorräder: Oft zu
entwickelung. Hintere Beleuchtung. Wagen und Hand= Kowiſſion ſoll die Ergebniſſe dieſer Beobachtungsfahrten in Verbin=
karven
: Beleuchtung. Hintere Beleuchtung. Rechtsfahren. Namens=
ſchilder
. Automobile: Abblenden bei entgegenkommenden Fahr=
zeugen
, insbeſondere der Laſtkraftwagen und Omnibuſſe. Laſtkraftwagen,
beſonders mit Anhänger, die ſchleudern, beim Ausweſchen und Ueber=
holen
ſcharf rechts fahren. Signale: Durch das übermäßige diele
Hupen verliert die Signalgebung an Wirkung. Verkehrs; wiederholt werden, und er hoffe, die Herren bald wieder begrüßen zu
beamte: Durch zu vieles Auskunftgeben werden dieſelben ſtark an können.
der Verkehrsregeluung behindert. Die Plätze, an denen die Verkehrs=
beamten
ſtehen, müßten beſſer beleuchtet ſein. Straßenſper=
uungen
: Sperrungen dürfen nicht ſo lange dauern, evtl. halbſeitig.
Cs muß darauf geachtet werden, daß nicht gleichzeitig auch die Umlei= Heſſ. Landestheater. Großes Haus, Anfang 19 Uhr, Ende nach
tungsſtraßen geſperrt werden. Straßenherſtellung: Der
Zuſtand einzelner Straßen iſt ſehr ſchlecht und bedarf dringend der Ab=
hilfe
. Bahnübergänge: Unbewachte Bahnübergänge ſind die
größte Gefahr für den Verkehr, müſſen durch bewachte erſetzt werden.
Herr Regierungsrat Krebs dankte im Namen des Miniſteriums
des Innern für die Einladung und für die Veranſtaltung dieſer Fahrt
überhaupt, an der ſeine Dienſtſtelle das größte Intereſſe habe. Das
Miniſterium begrüße jede Gelegenheit, die ihm geboten werde, Miß=
ſtände
kennen zu lernen, und jede Anregung, die dazu dienen kann,

den Verkehr gerecht zu regeln. Das kann niht mur vom grünen Tiſch
aus geſchehen, ſonder nur aus der Praxis heraus und im gegenſeitigen
Verſtehen aller. Die verſchiedenen Verkehrsmethoden müſſen ſich
Deviſe Rückſicht und Vorſicht! Dazu kommr die Notwendig=
keit
, die Jugend für die Anforderungen des modernen Verkehrs zu
erziehen. In den Schulen ſchon muß Verkehrserziehung betrieben wer=
den
, die Anweiſungen dazu ſind bereits ergangen. (Beifall.)
Herr Generalſtaatsanwalt Dr. Hoffmann dankte im Namen
der Staatsanwaltſchaft und verbreitste ſich über Strafmaßnahmen wegen
Uebertretungen der Autoverkehrsvorſchriften und über die Beſchwerden
gegen Strafen. Die Ausführungen wurden durch Herrn Oberſtleutnant
Schroeder intereſſant ergänzt. Herr Bürgevmeiſter Buxbanm
erzählte von Erfahrungen aus der Studienfahrt in Amerika.
Die Fahrt
war ſo organiſiert, daß jedem Wagen eino beſondere Route vorgeſchrie=
ben
war und die Mitfahrer die Aufgabe hatten, Verſtöße zu regiſtrie=
ren
. Es kamen in den intereſſanten Fahrten wirklich ſehr viele Ver=
ſtöße
, in erſter Linie durch linksfahrende Nadfahrer und Bauernfuhr=
werke
, aber auch aus allen anderen Gebieten zur Notiz.
Nach der Rückkehr nach Darmſtadt fanden ſich die Teilnehmer an
der Fahrt im Hotel zur Traube, wo eine Ausſprache ſtattfand, im der
wertvolle Anregungen zur Verkehrsregelung in Stadt und Land gege=
ben
wurden. Es beteiligten ſich u. a. an der Ausſprache die Herrem
Bürgermeiſter Angermeyer, Regierungs=at Blumers vom
Kreisamt Darmſtadt, Kreisditektor Dr. Reinhart, Rechtsanwalt
Vallbracht und Landgerichtsrat Stimmel, der wertvolle Anr=
gungen
bezüglich der Höhe des Strafmaßes gab. Oberſtlt. Schroeder
kam auf das Autoſignalweſen und die Beleuchtung der ländlichen Fahr=
zeuge
zu ſprechen. Landgerichtsrat Raab wünſcht ein einfaches Bei=
treibungsverfahren
für Strafen. Landgerichtspräſident Weiffen=
bach
wünſcht eine ſchärfere Handhabung der polizeilichen Vorſchriften
bei wichtigen Uebertretungen. Reg.=Rat Dr. Krebs nimmt von ſeiten
Augen führen und ihnen die Mißſtände zeigen, die abzuſtellen im all= des Miniſteriums Stellung zu den angeſchnittenen Fragen, msbeſondere
zur Straßenherſtellung.
An der ſehr ausgedehnten Ausſprache beteiligten ſich u. a. noch die
Herren Oberbaurat Balz und Regierungsrat Dr. Kayſer, der
Heir Direktor Kahlert erläuterte dann an Hand eines ausgege= einen erſchöpfenden Vortrag hielt über Maßnahmen der Polizeibehör=
benen
Merkblattes die Dinge, die zu beobachten heute wichtig ſind und den, und Wege wies, wie dieſe wirkſam unterſtützt und durchgeführt
werden können. Als Engebnis der Ausſprache wurde eine
Kommiſſion
gebildet, in die Vertreter der Regierung, der Provinzialdirektion, der
Dampfkeſſel=Inſpektion und ſonſtiger Behörden, in deren Aufgabenkreis
Verkehrsfragen und Automobillveſen fallen, ſowie als Vertreter des
ſchnelles Fahren in den bebauten Ortsteilen. Starke Geräuſche. Rauh= H.A.C. Se. Erl. Erbgraf zu Erbach=Erbach gewählt wurden. Dieſe
dung mit den Behörden prüfen und praktiſch ausnützen.
In ſeinem Schlußwort ſprach der Präſident des H. A.C. nochmals
allen Teilnehmern den herzlichſten Dank aus und gab der Hoffnung
Ausdruck, daß es gemeinſamem Zuſammenarbeiten gelingen möge,
vorhandene Mißſtände zu beſeitigen. Fahrten wie die heutige ſollen
*
Tageskalender für Freitag den 4. November 197.
2 Uhr: Nathan der Weiſe‟. Kleines Haus, Anfang 20 Uhr, erklärung. Sabbatausgang 5 Uhr 45 Min.
Ende nach 22 Uhr: Reinecke Fuchs, Hin und zurück, Die Prin=
zeſſin
auf der Erbſe, Oben und Unten. Orpheum, Anfang Abend. 6 Uhr 00 Min.
20 Uhr: Ihre Hoheit, die Tänzerin‟. Konzerte: Hotel
Schmitz, Schloßkaffee, Waldſchlößchen, Herrngartenkaffee, Weinhaus Gebetszeiten in der Synagoge der iſraelitiſchen Religionsgeſel
Maxim, Reichskrone, Perkeo: Varieté. Tanz: Kaffee Rheingold.
Vortrag: Städt. Akademie für Tonkunſt, abends 8 Uhr: 8 Uhr. Nachm. 4 Uhr. Sabbatausgang 5 Uhr 45 Min.
Martha Heimeran, Frankfurt a. M. Kinovorſtellungen:

Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.

Kunſinotizen.
Palaſt=Lichtſpiele. Der Weltkrieg,
der deutſchen Nation. Ein Ehrendenkmal für die gefallenen:
Helden. Ein hiſtoriſcher Film von monumentaler Größe.
geſchichtliches Dokument. Der Heldenkampf des deutſchen Vo
wahrheitsgetreue Schilderug des großen Krieges. Der Wiltzh,
er wirkrich war. Das gewaltige Kriegserleben unſerer Zeit,
Kriegsfilm der Welt. Wenn die Zeitungen der ehemaliges
Deutſchlands über einen deutſchen Kriegsfilm ſchreiben, daß er
Kriegsfilm der Welt ſei, ſo iſt damit wohl die Gewähr ge=
ſich
ein ſolcher Film vollkommen frei von parteipolitiſchen
hält und nur eine ſtreng wahrheitsgetreue Schilderung de
ereigniſſe gibt. Das Lob, der beſte Kriegsfilm zu ſein hat
riſche Film der Ufa. Der Weltkrieg erhalten, der in Deutſche
im Auslande das größte Aufſehen machte und die ſtärkſte Ann=
gefunden
hat und der in den Palaſt=Lichtſpielen zur hieſigen &
rung gelangt.

Aus den Parteien.

Deutſchnationaler Frauen=Ausſchnß
hierdurch mitgeteilt, daß unſere geſellige Zuſammenkunft
woch, den 9. November, auf Dienstag, den 8. Noch=
nachmittags
4 Uhr, bei Sitte verlegt werden mußte, da unſere
Frau Landtagsabgeordnete Heräus, Mittwoo
weitig in Anſpruch genommen iſt. Wir bitten, auch an dieſemn
als Pflicht anzuſehen, die Veranſtaltung zu beſuchen. Fmn
wird über das Reichsſchulgeſetz und die Kömigsberge=
ſprechen
. Nicht nur Mütter und Ewziehungsberechtiate, ſome
denen die Zukunft unſeres Volkes und Vaterlandes am Herrel
ſollten zu us kommen. Unſere Mitglieder ewwarten wir ro

Trotz Sturm und Regen
vermeiden Sie
Katarrh, Husten, Heiserkeit
durch
Ra
F
Bonbons
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in Apotheken und Drogerien.

Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße)
Freitag, den 4. Nov.: Vorabendgottesdienſt 5 Uhr 00 Mim
Samstag, den 5. Nov.: Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min. 9
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 15
Samstag, den 5. Nov.: Vorabend 4 Uhr 30 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr 45 Min. Abent4
30 Min.

Dentist Otto Fritz
Anni Fritz
geb. Koch ( 29450
Vermählte

Kirchliche Trauung: Samstag, den
5. November, uachmittags 344 Uhr,
in der Martinskirche.

Todes=Anzeige.
Am 31. Oktober verſchied un=
erwartet
unſere liebe Mutter,
Schwiegermutter, Großmutter,
Urgroßmutter und Tante
Frau
Verta Neßling Bwve.
geb. Caſtan
im Alter von 81 Jahren.
Fritz Wieſe und Frau Lina, geb.
Neßling
Familie Fritz Neßling
Familie Guſtav Neßling
Fritz Ganßmann u. Frau Berta,
geb. Neßling
Ernſt Boecker und Frau Annie,
geb. Netzling.
Deep (Bez. Stettin), Kranichſtein,
offenbach, Darmſtadt (Mühlſtr. 18),
Wetzlar, 2. November 1927,
Die Beerdigung fand in Wetzlar
in aller Stille ſtatt. (2948,
Dankſagung.
Für die vieſen Beweiſe liebe=
voller
Teilnahme beim Heim=
gang
meines inniggeliebten
Gatten ſage ich herzlichſien
Dank.
17143
Im Namen der
tiettrauernden Sinterbliebenen:
Marie Tamm, geb. Gernand.
Groß=Imſtadt, im November 1927.

Todes=Anzeige.

Nach ſchwerem, mit Geduld ertragenem Leiden wurde
am 2. November unſer innigſtgeliebter Sohn, Bruder,
Schwager, Onkel, Neffe und Vetter
Herr
Hugo Wartensleben
im Alter von 26 Jahren in ein beſſeres Jenſeits abge=
rufen
.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Familie Wolf Wartensleben.
Ober=Ramſiadt, den 3. November 1927. 29476
Die Beerdigung ſindet Sonntag, den 6. November 1927, um 12.20 Uhr,
vom Portale des iſrael. Friedhofes in Dieburg aus ſfatt.

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Am 30. Oktober verſchied in Innsbruck
nach kurzem, ſchwerem Teiden mein lieber
Mann, unſer guter Bruder, Schwager und
Onkel, der
Ober= und Geheime Poſtrat
Paul Pormann
im 70. Lebensjahre.
In tiefer Trauer:
Im Namen der Hinterbliebenen:
Frau Ella Pormann
geb. Bohrmann.
Darmſiadt, den 3. November 1927. 17160
Wittmannſtraße 47.
Die Beerdigung findet Samstag, den 5. No=
vember
1922, 11 Uhr vormittags, von der
Kapelle des Waldfriedhofs aus ſiatt

iſt entſtellt durch Pickeln, ANitelſer und Somprerſproſſen. Dieſe
Gautumreinigkeiten beleitigtſchnelOdermeger’s Herba=Seife
und man erzielt durch dieſelbe eine zarre, rolige Haut, was
jahlreiche ärztl. u. private Gutachten beweiſen.

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[ ][  ][ ]

44:angnahme des Bürgermeiſters Dr. Lüdecke. Die Wirtſchaftlichkeitsberechnungen
des Sachverſtändigen. Einſtimmige Annahme des Projekis.

Gemeinderatsſitzung.
ſc öffentliche Gemeinderatsſitzung hatte nun einen Prnkt
*rünung, der aber von guußer Bedentung fün die Strad
Jurmr. fo daß ſich außer demn voll zähligen Genrindennt audh,
Fegeſſierte Einwohner eingefumdem hatten, um am den
udehmen. Bürgernreiſter Dr. Qüdecke eröffnete die
ziF zrte danm u. a. folgendes auus: Wer iunals im Zuüuft.
Bewuht über die Entwickelug den Elettrizitätsverfon=
rrisdarnur
geben wirch, kanm daben am dem Namem emnes
worübergohrm, der ſeim Lebenswerk zwaifelsohng auf die
Dwierigen Aufgabe eingeſtellt hat, das iſt der heute noch=
in
einde lebende Philähy Lämmermanm im Fiuma
errmann. Wer,wie ich Gelegenheit nehmem bonnte, im
hangen dieſes Mamnes ainen Einblick zu uurn, deu wußt un=
hachben
, dußs hier aus perſönlichen Initjatiüte gines Maumas
Utet k geſchaffen wurde, deſſen Segen noch im Geuerationen
rid. Als im den Wer Jahren des vorigen Jahnhun=
61- Mainz nach kein elektniſches Licht befaß, hatte ſelbſt
Ahem größeres Werl, als es in der damaligen Zeit von
Hmutmmn hier im Groß=Genau geſhaffen wurde. Es iſt inter=
Afn daß der hentige Direktor der Rheinelektra damals Be=
boſßz
nukachter bei dieſem Werke vun. Der Vertrag ſelßſt ſah
augtern 25 Jahren vor, die mit dem 31. Dezember dieſes Jahres
d Wenn man den Vertrag als ſolchen allgemoin charak=
/ To muß mam feſtſtellen, daß er von allen Dingem den
ehrltaſtützen und ftützen wollte. En verpflichtete dem Unter=
Aafwen Strom am die Stadt und ihre Bewohner abzugeberg,
Gucrum die Gemeide verpflichtete, die Straßen, Plätze und
hflhrung der Leitung zu überlaſſen. Der Strom war zu
neſſtl abe elektriſcher Meſſer zu folgenden Preifen: Lichr
prASt., Kraft 22 Pf. pro Km St. Eine Herabſetzung dieſer
ſtimtr von 5 zu 5 Jahren möglich. Weitere Vertragspunkte
wDie beiderſeitigen Zuſtändigkeiken. Es iſt ein Zeichen
whweren Führung des Werkes während der ſchwierigen
älbei; der Vertrag weiterlief. Man bedenke, daß dama/s
ſatzw zu erhalten war, daß ſchlechtes Brennmaterial beſcheefft
m die Arbeitskräfte draußen im Felde ſtanden und trotzdem
ſand mill- Tag und Nacht im Betrieb waren. Nach Ablauf von
ſrenſa zu der Stndt das Recht zu, den Vertrag mit einjährigen
zunſteßt zu kündigen, wenn ſie die Abſicht hatte, das Geſamt=
murf
Mſäp übernehmen. Der § 12 enthält für uns im Augen=
wüſte
: Beſtimungen, daß bei Kündrgung des Vertrages die
ichy un keht, das Geſamtwerk käuflich zu erwerben. Ich möchte
ee inſchalten, daß wir von dieſem Recht Gebrauch machen
Me Zeeſchluß des Gemeinderats nach diefer Richtung wurde
ſelnöneerk am 5. September d. J. mitgeteilt.
Iſtmmt weiter, daß der Unkernehmer des Recht hatte, ſeine
whürhten aus dem Vertrag einem Dritten zu übertragen,
Meeue fmanzielle Leiſtungsfähigkeit nachweifen konnte. Der
de ſtevar das Vorkaufsrecht eingeräumt; es war ferner dann
aS Vertrages über das Kündigungsrecht geſagt, daß der
ſhüän=igend ein Jahr weiterliefe, wenn nicht ſpäteſtens eimn
or aF gekündigt würde. Alle Termine begannen mit dem
nAuanf 3. Von dem Recht des § 13 Uebertragung an einen
rmun die Firma M. Lämmermann im Jahre 1919 Ge=
geſta
, umd zwar gezwungen durch die Kriegsfolgen. Sie trat
Aſeltttra wegen Stromlieferung im Frühjahr 1919 in Ver=
bg
. ſor urſprünglich von ihr nur an den Abſchluß eines
wncttvwtrages gedacht worden, aber als im Herbſt 1919 keine
Rnſuhtbafft werden konnten, fah ſie ſich gezwungen, in einem
beräwymat dem Ueberlandwerk, deſſen Sitz damal3 bereits in
WGeituug und das gleichfalls Strom von dem Werk bezogen

hat, einzutreten. Der Pachtvertrag fah nach ſeinem Ablauf den Kauf
des Werkes durch, das Ueberlandwerk vor. Dadurch ſind heute für den
Geneinderat Schwierigkeiten entſtanden, weſche die Entſcheidung außer=
ordentlich
erſchweren, was die Gemeinde für die Zukunft tun ſoll. In
der damaligen Zeit iſt das Ueberlandwerk Mainz der Retter in der
ſchwigrigen Lage geworden. Wenn auch die Uebernahmz wohk im Ge=
ſchäftsintereſſe
des Ueberlandwerks lag, ſo muß doch gerechterweiſe ge=
fagt
werden, daß das Ueberlandwerk e8 verſtanden hat, der Schwvierig=
keiten
Harr zur werden und die Verſorgung von Groß=Gerau mit Licht
und Kraft ſicherzuſtollen, befonders in den Jahren der Inflation, wo
die Kohlenbeſchaffung durch die Preislage ſich äußerſt ſchwierig ge=
ſtaltete
. Der Gemeindsrat hatte in ſeiner Sitzung vom 30. September
1918 ſeine Zuſtimmung zu dem Abtowmmen der Firma M. Lämmermaun
und dem Ueberlandwerk Mainz nach eingehender Beſprechung erteilt.
Das Ueherlandwerk iſt damals fofort herangegangen, den Betrieh nach
madernen Grundſätzen, umzuſtellen.
Als ſch am 1. Januar 1927 mein neues Amt i Groß=Gerau auf=
nahm
, hatte ich mäh bereits an Hand von Berichten einzelner Ge=
meindeuatsmitalieder
über den Stand der Sache orientiert. Ich führte
aufklävende Beſprechungen unverbindlicher Art mit Herrn Direktor
Seegmüller und weiter mit Herrn Direkter Furkel i Mainz und auh
mit Herrm Vauat Schöberl hier in Groß=Gerau. Selbiüverſtändlich
wurden auch Verhandlungen mit anderen Werken gebflegt, u. a. mie
dem Elektrizitätswerk der Stadt Frankfurt a. M. und der Heag in
Darmſtadt. Erſtmalig am 25. Axril 1927 richtete ich an das Ueberland=
werk
Mainz die Anfrage, under welchen Bebingungen es bereit wäre,
a) einen Großahnehmervertuag abzuſchließen, d) einen Konfumenten=
veutrag
.
Den Gemeinderat beſchloß, als Sachverſtändigen Herrn
Oberingenieur Gudernatſch zuzuziehen, der zunächſt der
Elektrizſtätskommiſfſion und ſodann dem Gemeinderat ein eingehendes
Gntachten erſtattet. Es wurde gleichzeitig die Angelegenheit durchbe=
raten
und beſchloſſen, in die Pflichten des 8 12 des eingangs erwähnten
Veutrages einzutveten. Auf Grund dieſes Beſchlufſes wurde an das
Ueberkandwerk die Anfrage gevichtet, ob und unter welchen Bedingungen
ab 1. Januar 1928 das Ueberlandwerk bereit iſt, den Strom an die
Gemeinde zu liefern. Vereinbarungsgemäß fand ſodann unterm
29. September 1927 wiederum eine Gemeinderatsſitzung ſtatt, welcher
die Herren Baurat Schöberl=Mannheim von der Rheinelektra, Bau=
direktor
Funkel vom Städt. Elektvizitätswerk Mainz, Direktor Seeg=
müller
, Groß=Gerau, ſowie der Sachverſtändige der Gemeinde. Herr
Oberingenienr Gudernatſch=Darmſtadt, beiwohnten. In dieſer Sitzung
konnte feitens der Rheinelektra zugeſagt werden, daß; 1. die Stadt
Groß=Gerau anch über den 1. Januar 1928 hinaus mit Strom der=
forgt
werde, 2 die alfgemeine Zählermiete mit Wirkung vom 1. Okt.
1977 ab herabgeſetzt, 3. bei Umbau des Netzes durch das Ueberland=
werk
die Ausführung in Regie der Stadt erfolgen könne, 4. eine neu=
zeitliche
Straßenbeleuchtung garantzert werde, im Falle des Abſchluſ=
ſes
eines Konzeſſionsvertrages die Stadt nach Ablauf der Vertrags=
zeit
nur den Wert des Netzes ohne Vorbehalt zu kaufen habe, 5. bei
Einführung von Drehſtrom ſollten die Werte der vorhandenen Mo=
tore
ufw. von Sachverſtändigen feſtgeſtellt und der Unterſchiedsbetrag
der Neuanfchaffung und Schätzung ſollte gezahlt werden. Weitere
Beſprechungen und Beratungen folgten. Die beſtehende Elektrizitäts=
kommiſſion
wurde ergänzt durch die Herren Beigeordneten Göbel und
Gemeinderat Gebhard. Unterm 14. Oktober I. J. trat die Glektrizi=
tätskommiſſion
nochmals in eine gemeinſchaftliche Sitzung mit den
Herren Schöberl=Mannheim. Furkel=Mainz und Seegmüllen=Groß=
Gerau ein. Neue Forderungen der Gemeinde führten zu einem günſti=
geren
Vorfchlag ſeitens des Ueberlandwerkes. Das Ergebnis dieſer
Beratrngen der Elektvizitätskommiſſion wurde dem Gemeinderat vor=
getragen
und beſchloſſen, die Stromberteilung in eigene
Regie zu nehmen und während der Umbauzeit dem Ueberlandwerk
die Verwaltung zu verpachten. Für Zwecke der Elektrizitätswerſorgung

beſchloß der Gemeinderat, Auslandskapital in Höhe von 309 000 RMk.
aufzunehmen.
So haben die Mitglieder der Elektrizitätskommiſſion und Gemein=
derat
verſucht, im Intereſſe des Gemeindewohls das Beſte und Er=
träglichſte
für die Stadt und Einwohner herauszuholen, und ich ſpreche
den Herren für die treue Mitarbeit, beſonders auch dem Herrn Sach=
verſtändigen
Gudernatſch, herzlichen Dank aus. Zum Schluß gab der
Redner noch Aufklärungen allgemeiner Natur über das Ueberlandwerk
Mainz und erwähnte einige Zuſchriften aus der Bevölkerung und eine
Entſchließung des Gewerkſchaftskartells, wobei er Anlaß nahm, noch=
mals
darauf hinzuweiſen, daß der Gemeinderat in ernſten Sitzungen
zum Wohle der Stadt und ihrer Einwohner gehandelt habe. Er er=
teilte
alsdann dem Sachverſtändigen, Oberingenieur Gudernatſch, das
Wort, der die einzelnen Vertragsmöglichkeiten beleuchtete und dabei
genaue Wirtſchaftsberechnungen auf Grund der vorgenommenen ein=
gehenden
und genauen Ueberlegungen gah. Es waren fünf Vertrags=
arten
möglich, und zwar:
1. Großahnehmervertrag unter der Annahme, daß für
das alte Ortsnetz etwa 40 000 Mark zu bezahlen ſind.
2. Großabnehmeryertrag unter der Annahme, daß für
das alte Ortsnetz etwa 70 000 Mark zu bezahlen ſind.
3. Konzeſſionsvertrag auf 15 Jahre.
4. Eigenes Werk mit Dieſelmotoren, mit Gleichſtromlieferung, ohne
Belieferung des Gruppenwaſſerwerkes,
5. Eigenes Werk mit Dieſelmotoven und Belieferung des Gruppen=
waſſerwerkes
mit 91 000, Kw. St.
Nach den angeſtellten Erwägungen und nach menſchlicher Berech=
nung
auf weite Sicht erſcheint die Annayme des 1. Großabnehmerver=
trags
als der weitaus günſtigſte.
Nach eingehender Diskuſſion wurde bei der Abſtimmung der Groß=
abnehmervertrag
einſtimmig angenommen. Mit einem kurzen, herz=
lichen
Schlußwort ſchloß der Bürgermeiſter die öffentliche Sitzung.

Ausſchneiden! * Steuerkalender Aufbewabren!

für die Zeit vom 1. bis 15. November 1927.
5. Novezwber: Ablauf der Schomfriſt für die am 25. Oktober
fällig geweſene vierte Vorauszahlung (ſtaatliches Biel)
auf die Grundſteuer, Gewerbeſteuer und
Sondergebäudeſteuer für das Rechnungs=
jahr
1927
5. Nyhember: Abgabe der Beſcheinigung an die Finauz=
kaſſe
, daß die Summe der im Oktober abgeführten
Steuerabzugsbeträge mit der Summe der im Oktober
einbehaltenen Steuerbeträge übereinſtimmt. (Keine
Schonfriſt.)
5. Nobemnber: Abführung der Lohnſteuer für die i der Zeit vom
15. bis 31. Oktoben erfolgten Lohnzahlungen. Falls die
bis zum 15, Okt einbehaltenen Beträge 200 RM. nicht er=
reicht
haben, im Ueberweiſungsverfahren Abführung für
die in der Zeit vom 1. bis 31. Oktoben erfolgten Lohn=
zahlungen
. (Keine Schonfriſt.)
10. November: Zahlung der Börſenumſatzſteuer ſoweit dieſe
im Abrechnungsverfahren entrichtet wird.
15. November: Kirchenſteuer 1927/28. Drittes Ziel. ( Verzugszin=
ſen
werden nicht erhoben.)
15. November: Einkommenſteuer=Vorauszahlung der Land=
wirte
. (Keine Schonfriſt.)
15. November; Vorauszahlung der Vermögensſteuer, dritte
Nate ( ein Viertel der letzten Jahresſteuerſchuld), Keine
Schonfriſt. Landwirte die nach den beſonderen
Beſtimmungen die zweite Nate am 15. Auguſt 1927 nicht
entrichtet haben, müſſen jetzt am 15. November zwei
Raten ( zwei Piertel) der letzten Jahresſteuerſchuld
zahlen.
H. W. Wohmann.
Tagesordnung für die öffentliche Sitzung des Kreisausſchufſes
des Kreiſes Darmſtadt am 7. Norember 1927, nachmittags 31 Uhr:
1. Beanſtandung eines Beſchluſſes des Gemeiderats der Gemeinde Nie=
der
=Beerbach vom 15. September 1927, betr. Löhne der Waldarbeiter,
2. Beſchwerde des Chauffeurs Karl Kappel in Darmſtadt gegen einen
Beſcheid des Polizeiamts Darmſtadt wegen Nichtkonzeſſionierung einer
Klein=Kraftdroſchke und Entziehung der Platzkarte,

UUer aien edlen Ubein gedankenos trintt, brungt
ſich ſeibft um den Gemuß. Wler eine gute Zugarette
gedankenſos raucht, kann ihre Feinheiten nicht‟
wundigen,er wird der hoben Liſtung nicht ge/
recht, die Sachkenntnis und Licbe zum Jack
ihm bieten.
OWlie der Henner drs Weins Feude daan hat-z
Wachstum und Johrgang jeder Cregerz ſeibſt
zu ergründen, ſo möge der Raucher ſeine Kigge
rette mit Derständnis geniessen.
Wer unsere Marken mit Andacht raucht wird
ihre ungewvöhnliche Uualität erkennen und.
sich ihre Namen werken wie das Etikett-
eines
berühmten Weines.

OPRRSTOLZ SP8- RANENKLAU 6 P8.
LöWENBRÜCK 8Pf8 GÜTDENRNNG IOPg-
Overſtolz, iſt neuerdings auch in Packungen zu 10Stick erhältlich.

* OxHXGT
ELNIt-HAMBURGLTRIERVDRESDEN

[ ][  ][ ]

Seite 8

Freitag, den 4 November 1927

Numm

A

Starkenburg.

An. Arheilgen, 3. Nov. Kirchweihfeſt. Nächſten Sonntag
finder hier die Kerb ſtatt. Allenthalben iſt man bei den Vorbereitun=
gen
. Die Landwirte nehmen Hausſchlachtungen vor, dabei wird Fleiſch
ausgehauen, das Pfund zu 1,10 Mk. Beſonders ſind es aber unſere
Geſchäftsleute, die Metzger, Bäcker und Wirte, die alle Hände voll zu
tun huben. In vier Sälen wird Tanzmuſik ſein und ſchönes Wetter
vorausgeſetzt, wird die Arheilger Kerb am Sonntag das Ziel vieler
Fremden ſein. Karuſſell, Schiffsſchaukel und Verkaufsbuden ſind in
großer Zahl eingetroffen, ſo daß auch für die Vergnügungen der
Jugend reichlich geſorgt iſt. Für den zu einem Werkunterrichtskurſus
beurlaubten Lehrer Wagenknecht wurde Schulverwalter Heep von Mün=
zenberg
hierher verſetzt. Für die hier ausgeſchriebene hauswirt=
ſchaftliche
Lehrerinnenſtelle an der hieſigen Mädchenfortbildungsſchule
haben ſich acht Bewerberinnen gemeldet. Von ſeiten des Schulvorſtandes
wurde die Tochter des hieſigen Rektors, Fräulein Käthe Haſſenzahl, in
Vorſchlag gebracht.
F. Eberſtadt, 3. Nov. Steuer=Zahlungstermine. Mit
Rückſicht auf die erſt jetzt erfolgende Ausgabe der Steuerbeſcheide hat
der Gemeinderat beſchloſſen, daß je ein Ziel dee Gemeinde=, Kreis= und
Provinzialumlage jeweils am 25. der Monate November und Dezember
d. Js., ſowie Januar, Februar, März und April 1928 zu entrichten iſt.
Volksbibliothek. Bücherausgabe jeden Freitag von 56.30
Uhr nachmittags. Wanderung. Der Turnverein 1876 (a. V.)
veranſtaltet am Sonntag, 6. Nov., ſeine diesjährige 11. Wandevung über
BöllenfalltorKranichſtein nach Arheilgen. Abmarſch 1 Uhr vom Orts=
ausgang
in der Alten Darmſtädter Straße, Odenwaldklub.
Die diesjährige 11. Wanderung der hieſigen Ortsgruppe findet am kom=
menden
Sonntag 6. Nov., ſtatt. Ziel: Nieder=Ramſtadt über Kirchberg=
Traiſa. Abmarſch um 1 Uhr vom Wainweg. Konzertabend. Der
Muſikverein 1904 veranſtaltet am 13. November im Saale Zum Darm=
ſtädter
Hof (Laun) einen Konzertabend. Der erſte Teil des Konzerts
iſt als Beethoven=Gedenkfeier gedacht aus Anlaß des 100jährigen Todes=
tages
des großen Meiſters am 26. März 1927. Der zweſite Teil des
Abends, der verſchiedenen anderen Komponiſten gehört, leitet mit ſeinen
leichteren Melodien zum Tanz über.
Aa. Eberſtadt, 3. Nov. Unfall. Ein Schulmädchen ſtürzte ſo
unglücklich auf einer Treppe hin, daß es einen Armbruch erlitt.
Neue Ortsſatzung. Die vom Gemeinderat beſchloſſene Orts=
fatzung
über die Erhebung einer allgemeinen Wertzuwachsſtemer
iſt vom Heſſiſchen Innenminiſterium genehmigt worden und in Kraft
getreten. Die Ortsſatzung liegt demnächſt auf der Bürgermeiſterei zur
Einſichtnahme auf. Auch die Ortsſatzung der Gemeinde Nieder= Beer=
bach
über die Erhebung einer allgemeinen Wertzuwachsſteuer iſt mini=
ſteriell
genehmigt worden.
Aa. Pfungſtadt, 3. Nov. Kirchenkonzert. Am kommenden
Sonntag findet in der ebangeliſchen Kirche ein Kirchenkonzert ſtatt. Als
Meiſter der Orgel wird ſich Profeſſor Schwindler zeigen. Weiter wirkim
der Violinkünſtler Schubert und der evangeliſche Kirchenchr mit.
Stenographiekurſus. Der Stenographenverein Pfungſtadt er=
öffnet
am Freitag abend in der Höheren Bürgerſchule einen Anfänger=
kurſus
in Einheitsſtenografhie.
Be. Ober Kainsbach, 3. Nov. In der Hutzwieſe fiel der Landwirt
Peter Lannert beim Strohherunterwerfen in ſeiner Scheune herab
und erlitt dabei einen Schädelbruch.
G. Ober=Ramſtadt, 3. Nov. Die Wimpelweihe, der ebangeli=
ſchen
Jugendvereinigung und der Buben=Jungſchar am Samstag und
Sonntag geſtaltete ſich zu einer ſchönen, eindrurksvollen Feier. Am
Samstag abend zog die Jugend hinaus auf die Höhe, um dort beim
lodernden Feuer die Weihe der Wimpel vorzunehmen. In dem Gottes=
dienſt
am Sonntag morgen, bei dem die Jugend in der Liturgie u. a.
auch durch den Geſang des Choves Singt dem Herrn mitwirkte hielt
der Bundeswart des Heſſenbundes, Herr Miſſionar Jürgens aus Darm=
ſtadt
, die Feſtpredigt und verſtand es, die Zuhörer zu packen und in die
Tiefe zu fühven. Am Sonntag abend vereinigte man ſich damn noch ein=
mal
zu einem frohen Familienabend in Schneiders Snal, der von der
Jugend ſelbſt geſtaltet war und in dem dieſe i Volkstänzen und Lie=
dern
ausgiebig zu Wort kam. Im Mittelpukt des Abends ſtand ein
Lichtbildervortrag aus der chriſtlichen Jugendbewegung, der uns an der
Hand von Bildern, vor allem über das Leben und Treiben in der chriſt=
deutſchen
Bundesburg Hohenſolms, einen Eindruck von dem Arbeiten
und Wollen chriſtlich beſtimmter deurſcher Jugend gab. Sowohl der
Gottesdienſt wie der Gemeindeabend waren ſehr gut beſucht und haben
bei allen Teilnehmern einen tiefen Eindruck hinterlaſſen.
r. Babenhaufen, 3. Nob. Am Samstag abend hält die Demo=
kratiſche
Partei im kleinen Saale des Gaſthauſes Deutſcher
Hof, eine öffentliche Wählerverſammlung ab, bei der Herr Landtags=
abgeordneter
Reiber ſprechen wird. Der Geſangverein Sän=
gerbund
, der älteſte Geſangwerein am Platze, veranſtaltet am Sonn=
tag
nachmittag einen Liedertag, zu dem eine gaze Anzahl Ge=
ſangvereine
aus der Umgebung ihre Mitzwirkung zugeſagt hat. Der
Eiſenbahnverein von hier und der Umgebung veranſtaltet am
Sonntag abend im Saalbau Deutſcher Hof ein Oktoberfeſt, bei
dem eine erſtklaſſige Frankfurter Kapelle mitwirkt, Schuhplattlertänze
aufgeführt werden, kurz, es ſoll ein Feſt werden, das den Charakter
eines fidelen Münchener Oktoberfeſtes trägt.
Brensbach, 3. Nov. Herbſtgauturntag des Oden=
waldgaues
D. T. Am kommenden Sonntag finder in Brensbach
der Herbſtgautag des Odenwaldgaues ſtatt. Neben der Behandlung
wichtiger Tagesfragen werden Anträge des Gaworſtandes und von Vereinen
durchberaten. Außerdem werden die Gauveranſtaltungen für das Jahr
1928 vergeben. Wegen der Wichtigkeit der Tagesordnung rechnet der
Gawvorſtand mit einem zahlreichen Beſuch der Turner aus dem Ger=
ſprenz
= und Mümlingtal.
L. Michelſtadt, 3. Nov. Stadionbeſichtigung. Durch eine
Geweindevertretung von etwa 20 Perſonen des Bades Wildbad wurde
dieſer Tage die hieſige Stadionanlage beſichtigt und fanden die Beſucher
nur Worte der Anerkennung und des Lobes über dieſes bedeutende
Werk.
b. Erbach i. Odw., 3. Nov. Die Odenwälder Vereinigung für Kunſt
und Wiſſenſchaft beginnt ihre diesjährigen Veranſtaltungen am Freitag,
11. Nobember ds. Js. Es ſpricht an dieſem Tage, abends 8.15 Uhr,
Herr Pfarrer a. D. Kaufmann=Weinheim üben Das heutige
Aegypten Als weitere Veranſtaltungen folgen Vorträge von
Herrn Oberſtudiendirektor Weiner über Naturwiſſenſchaften und Philo=
fophie
und von Herrn Univerſitätsprofeſſor Lahmann in Tübingen
über Reiſeeindwicke aus Nordamerika und Weſtindien Spätere Vor=
träge
werden noch bekannt gegeben. Die Veranſtaltungen finden im

Gaſthaus zum Anker in Stockheim ſtatt. Die Wählerverſamm=
lung
der Demokratiſchen Partei findet nicht am Samstag abend, ſon=
dern
erſt am Dienstag, 9. November abends 8 Uhr, im Schützenhof
ſtatt. Infolge Erhöhung des Reichsbankdiskonts wurden die Zinsſätze
der Bezirksſparkaſſe Erbach neu geregelt. Es werden be=
pechnet
: Für Spareinlagen mit täglicher Kündigung 6 Prozent, mit
monatlicher Kündigung für Beträge von 3000 Mk. an 7 Prozmt, Gut=
haben
in laufender Rechnung 5 Prozent, für ſämtliche Darlehen 9 Proz.
m. Aus dem Kreiſe Erbach, 3. Nov. Die heimatkundliche Ar=
beitsgemeinſchaft
des Kreiſes hatte ſich geſtern als Ziel den
Breuberg geſetzt. Es näßte auf der Hinreiſe etwas, doch war der
Aufſtieg von Sandbach bzw. Neuſtadt dann; von oben ziemlich trocken,
und auch während der Beſichtigung beläſtigte kein Regen. Auf Ein=
ladung
waren außer der eigentlichen Arbeitsgemeinſchaft ſoviel Damen
und Herren erſchienen, daß es etwa 45 Perſonen waren. Herr Archivrat
Morneweg=Erbach führte und erklärte, man glaubt einen Sechziger,
keinen Siebziger vor ſich zu haben, der ſeiner Aufgabe waltete wie ein
Junger. Man lernte die Geſchichte der Burg, die Zeiten ihrer Ent=
ſtehung
, die verſchiedenen Bauſtile, kurz alles das kennen, was den Hei=
mat
= und Altertumsfreund intereſſiert. Unter den Worten des Führers
bekam all das tote Gemäuer Leben, auch das Kleinſte im Burgbild
wurde nicht vergeſſen. Nun gings zu Tal zur Einkehr in Neuſtadt im
Weißen Schwanen, auch einer hiſtoriſchen Stätte. Nach kurzer Raſt be=
grüßte
hier der Vorſitzende der heimatkundlichen Gemeinſchaft, Herr
Oberſtudiendirektor Dr. Weiner=Michelſtadt, die Anweſenden, dankte
Herrn Archivrat Morneweg, für die aufopfernde und ſachkundige Füh=
rung
und erteilte demſelben das Wort zu einem Vortrag über die Burg
Breuberg. Mit großer Sachkenntis entwarf Redner eine Geſchichte derer
vom Breuberg und verfolgte die Wechſel im Beſitz der Burg durch die
Jahrhunderte. Reicher Beifall lohnte die treffliche Leiſtung. Nun ver=
breitete
ſich Herr Dr. Weiner in längeren Ausführungen über die Ar=
beit
in der Heimatkunde und las aus den ſchon eingegangenen Arbeiten
aus einzelnen Gemeinden Stücke vor, aus denen hervorgeht, wie man
auf dieſem Gebiet zu ſchönen Reſultaten kommen kann. Anſchließend be=
ſprach
Redner die Werke, die führend und erklävend die Arbeit erleich=
tern
halſen. Herr Schulrat Gerbig=Erbach ſprach in ähnlichem Sinne
und verwies auf die Anſchaffungen in der Kreislehrerbihliothek, über
die ein Verzeichnis ſämtlichen Gemeinden ſchon zugegangen iſt und wei=
ter
zugehen wird. Der Vorſitzende ſprach das Schlußwort, einen Dank
an alle Mitwirkenden, dann war’s Zeit zum Aufbruch. Solche Tagun=
gen
haben einen eminenten Wert für die Arbeit auf dieſem Gebiet: ſie
wechen und ſtärken das Intereſſe und regen immer aufs neue: an, ſie
ernmmtern zur Arbeit und weiſen die Wege, die zu einem befriedigen=
den
Ergebnis führen.
m. Hetzbach i. L., 3. Nov. Abſchied von der Schule. Nach
42jähriger Tätigkeit in hieſiger Gemeinde trat Herr Lehrer Ludwig
Siefert am 1. d. M. in den Ruheſtand. Nachmittags verſammelten
ſich Bürgermeiſter, Schulvorſrand, Gemeinderat, die Schulen, die Herren
Dekan Bernbeck=Hirſchhorn, Kreisſchulrat Gerbig=Erbach und Oberpfar=
rer
Colin=Beerfelden zu einer erhebenden Abſchiedsfeier. Lehrerin Frl.
Schäfer begrüßte die Anweſenden, worauf die Vertreter der verſchiede=
nen
Behörden und Körperſchaften in zu Herzen gehenden Worten die
Verdienße des Scheidenden um die Schuſe und das öffentliche Leben
hervorhoben und die herzlichſten Wünſche für den wohlverdienten Ruhe=
ſtand
zum Ausdruck brachten. Die Schüler überreichten ihrem ſcheiden=
den
Lehrer einen Rauchtiſch. Die Ehruig ſeitens der Vereine, in deren
Dienſt Herr Siefert ſeine Kräfte und Fähigkeiten geſtellt hatte, wird
vorausſichtlich am 12. November ſtattfinden.
H. Birkenau, 3. Nob. Arbeitsjubiläum. Dieſer Tage
waren 25 Jahre verfloſſen, daß Herr Werkmeiſter Jakob Klinger von
hier in der Teigwarenfabrik W. Henſel in Weinheim in Axbeit ſteht.
Anläßlich dieſes Jubiläums wurden dem Jubilar von ſeten der Firma
und Angeſtellten verſchiedene Ehrungen und Geſchenke zu teil, darunter
eine prachtvolle Standuhr. Da Herr Klinger auch dem hieſigen Ge=
meindekollegium
als Gemeinderat angehört, begaben ſich die Herren
Bürgermeiſter Brehm, Beigeordneter Sachs und einige Gemeinderäte
in die Wohnung des Gefeierten, um ihm auch die Glückwünſche des
Gemeindevorſtandes zu übermitteln. Hierauf begab man ſich in die
Wirtſchaft von Witwe Schütz, wo unter Muſik und Geſang, Reden uſw.
noch einige gemütliche Stunden verlebt wurden.
1. Von der Bergſtraße, 3. Nov. Durch das ſchlechte Wetter wäh=
rend
der Monate Auguſt und September hatten, wie in anderen Gegen=
den
, auch an der Bergſtraße viele Winzer frühzeitig mit der Trauben=
leſe
begonnen, um weiteren Verluſten vorzubeugen. Die größeren
Winzerbetriebe dagegen hatten durch Vorleſen die kranken Trauben aus
den Weinbergen entfernt und den geſunden die Möglichkeit gelaſſen,
von dem ſchönen Oktoberwetter Nutzen zu ziehen. Das hiermit ver=
bundene
Riſiko wurde belohnt. Die Herbſtſonne der letzten 4 Wochen
hat die Qualität der Spätleſen derart gefördert, daß dieſe weit über
Mittelgüte ſtehen. Bei der in den letzten Tagen abgehaltenen Spät=
leſe
des Gräflich Berckheimſchen Rentamtes in Weinheim wurden je nach
Bodenwert Moſtgewichte von 85 bis 95 Grad nach Oechſle erzielt. Es
läßt ſich hiernach annehmen, daß der 1927er Hubberger Riesling dem
berühmten 1926er keineswegs an Qualität nachſtehen wird.
Hirſchhorn, 3. Nov. Waſſerſtand des Neckars am
2. Nobember 0,88 Meter, am 3. November 0,85 Meter.
g. Gernsheim, 3. Nob. Konzert. Die Katharinentagsfeier des
Geſangsveveins Liederkranz im Saalbau Darmſtädter Hof erfreute
ſich nicht des erhofften Beſuches. Das unter der Leitung des Dirigen=
ten
Treffer veranſtaltete, Konzert, dem ein ausgewähltes Programm
zu Grunde lag, war in nahezu zwei Stunden beendigt. Die lang=
jährige
Vorſteherin des ſtädtiſchen Marienheims, Obevin Schweſter
Johanna, wurde nach Mainz verſetzt. Sie war ein treue und gewiſſen=
hafte
Sachwalteri. Man ſieht die ehrwürdige Schweſter nur ungern
von hier ſcheiden. Am Samstagabend um 8 Uhr tönte Feueralarm
durch uſer Städtchen. In einem Nebengebäude des ſtädtiſchen Marien=
heims
war Feuer ausgebrochen, das durch vorhandenes Stroh= und
Heulager reichlich Nahrung fand. Durch raſches Eingreifen der hieſigen
Wehr wurde der Brand auf ſeinen Herd lokaliſiert. Es iſt nur Ge=
bäudeſchaden
entſtanden. Den eifrigen Bemühungen der hieſigen Gen=
darmerieſtation
gelang es in kurzer Zeit, des Brandſtifters habhaft zu
werden. Als Täter wurde ein zehnjähriger Anſtaltsinſaſſe dingfeſt ge=
macht
, der das Feuerchen auuch eingeſtand. Inzwiſchen wurde das
hoffnungsvolle Bürſchchen in die Erziehungsanſtalt nach Klein= Zim=
mern
verbracht. Am Allerheiligentage war der hieſige Friedhof das
Ziel unzähliger Menſchen, die an den Gräbern ihrer ehemaligen. An=
gehörigen
weilten. In Wirklichkeit glich unſer Friedhof, der ſvohl zu
den ſchönſten Friedhöfen Heſſens zu vechnen iſt, einem Blüteinmeer.
Auch die Friedhofskapelle war einladend ausgeſchmückt. Wie verlautet
ſoll in nächſter Zeit die Wahl für die zu beſetzende Beigeordnetenſtelle
ſtattfinden.

D. Biblis, 3. Nov. Verſchiedenes. Nachdem im
die Gänſeweide auf einige Monate, bis zum Frühjayxe, gent!
treiben ſich nunmehr die Gänſe auf Straßen, freien Plän=
Wieſen in unmittelbarer Nähe des Ortes herum. Dies
Gänſedieb zunutze gemacht, der hier ſowohl als auch im N. in frecher Weiſe ſeinen Bedarf eindeckte. Er fing B.
ofſener Straße, ſteckte ſie in einen Sack, wobei er bisweiſen=
Stück auf einmal beiſammen hatte, und beförderte ſie ms !
Gebiet, wo er ſie, wie verlautet, teilweiſe weit under der
ſetzte, was ihm ſchließlich zum Verhängnis wurde. Es haod
einen jungen Mann aus Rheinheſſen, der ſein Fach do=
ſtand
, daß er zirka 80 Gänſe auf dieſe Art und Weiſe
brachte. Unfall. Der 23 Jahre alte Landwirt Joh. 9
unter ſein mit Steinen beladenes Fuhrwerk und erlitt
Verletzungen, die jedoch zum größten Teil leichter Natur
Bautätigkeit ſchreitet, außerordentlich begünſtigt dun
liche Herbſtwetter, rüſtig voran, und werden Neubauten
alte Häufer neu renoviert. Auch ein der Neuzeit entſpren
werk wurde dieſer Tage hier von Drechſlermeiſter Alois 92,
trieb geſetzt. Hierdurch iſt nunmehr reichlich Gelegenheit
im Jägersburger und Bibliſer Wald gekaufte Holz ſchnellu
quem zu ſchneiden, zumal ſich in der näheren Umgebung
Werk befindet. Des weiteren wurde von Herrn Val. Bartkn
mühle errichtet, was von den Landwirten allgemein ſehr
In den letzten Jahren haben Künſtler der flimmerndch
in verſchiedenen hieſigen Sälen ihre Filme vorgeführt, dos
ſelben größtenteils dermaßen ſchlecht, daß ſich die Einwohner:
die Vorführungen kümmerten. Nunmehr wird der Beſitzin
bauſes Zum weißen Löwen, Herr Hch. Kiſſel, einen der
Vorſchriften entſprechenden Vorführungsrqum bauen und an
vorzüglichen Filmgeſellſchaft dem Bibliſer Publikum a
Winterabenden erſtklaſſige Filmwerke zur Vorführung brin
Bahnwage der hieſigen Station wurde vergrößert und
einem ganz enormen Gewichte gewachſen. Anläßlich Zür
Allerheiligen und Allerſeelen, war das neuerrichtete Ehverm
ſchön mit Blumen und Kränzen geziert, und zeugt dies vo
Gedenken an die gefallenen Helden.
D. Hofheim, 3. Nov. Unfall. Der Lederarbeiter 2
hier geriet in den Heylſchen Lederwerken in Worms mit
eine Maſchine, wobei ihm dieſelbe dermaßen verletzt wurn
wahrſcheinlich zur Amputation der Hand ſchreiten muß.
* Berkach bei Groß=Gerqu, 3. Nov. Am 5. d. Mts.
Lehrer Ga. Trinkaus ſein 25jähriges Dienſtn=
an
der einklaſſigen Volksſchule daſelbſt.
Rheinheſſen.
K. Gonſenheim, 2. Nob. Allerheiligen=Ge
für die im Weltkriege Gefallenen. Der ac
legene Friedhof glich einem Blummmeer, als früh um 1I.
einem Zug geordneten Vereine mit ihren umflorten Fall/
Friedhofskapelle ſich einfanden. Die junge Feuerwehrkt:
muſtergültig den Choral Wie ſie ſo ſanft ruhn. Formral
dann der Männerchor der Marianiſchen Sodalität dass
Darauf ſprach der Herr Bürgermeiſter Alexander in zu Heun
Worten über die im großen Weltkrieg gefallenen deutſchennf
ermahnte die Anweſenden, dem Verein für die Kriegsgr‟
Mittel zu geben, daß auch die Gräber der deutſchen Totm
Ländern wit Blumen geſchmüickt werden könnten. Er fi:
aus, daß auch ein würdiges Ehrenmal für unſere Heldc.
werden müſſe und legte einen Kranz an der Kapelle mieder..:
wehrkapelle ſpielte den Chor Zypreſſengeſang und der=
Evangeliſchen Kirchengeſangvereins ſang den Männerchor :9
ſanft ruhn‟. Die Feuerwehrkapelle ſchloß hierauf die mrd
mit dem Trauermarſch Ich hatt einen Kameraden‟. Die TW
bei herrlichſtem Witter würde= und weihevoll.

Oberheſſen.

WSN. Schotten, 3. Nob. Maſernepidemie jnng
berg. Unter den Schulkindern des Dorfes Rüdingshain
ſern ſo ſtark verbreitet, daß der Schulunterrichtet zumächſt it
vollſtändig ausgeſetzt werden mußte. Bisher hat die Gr=
gutartigen
Verlauf genommen.
h. Vom Vogelsberg, 2. Nov. Einen gefährliot
machte ein Arbeiter beim Ausräumen des Weidhockenteichss0
hain, nämlich ſieben große Granaten; ſie ſind ſiſ=
Demobilmachung 1918/19 von Artilleriſten in den Teich gi
den. Bei der Sprengung der gefährlichen Findlinge du‟
Fuldger Feuerwerker bekamen die Bewohner eine Vocrd
der Wirkung dieſer Zuckerhüte, denn in den Nachbarortenr.
Fenſterſcheibem. Das Gelände war in großem Umkreis au

m. Aus dem Lande, 3. Nov. Gewerbliches. Mit=
den Wintermonaten ſteigern die Handwerkskammer Nebens
auch im Sommer lebhafte Tätigkeit noch mehr. Die Nebeun
ſtadt für die Kreiſe Darmſtadt, Bensheim, Heppenheim uddn
hält in der erſten Hälfte des November Beratungsſt54
an neun Orten; die Nebenſtelle Friedberg für die Kreiſe Frigl
dingen und Schotten in Friedberg je am Vormittag dernA
Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag, ferner m
und in Lcubach und Ulrichſtein nach Bedarf; die Nehrm
für die Kreiſe Gießen, Alsfeld und Lauterbach an 11 Ortenme
ſtelle Mainz ſür Stadt und Kreis Mainz und Stadt und Hüc
i Mainz Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags‟
von 912,30 Uhr, die Nebenſtelle Worms für
Worms und Oppenheim an vier Orten, außerdem imi
Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags von 8
24 Uhr; die Nebenſtelle Offenbach für die Kreiſe Offenback=
und Erbach an 20 Orten; die Nebenſtelle Alzey für Staog,
Alzey an ſechs Orten und in Alzey mit Ausnahme der *
Sprechtage täglich von 812 Uhr und 34 Uhr. Buchſiſe.
der Nebenſtelle Alzey ſind für den Winter geplant in Alzehl
Gau=Odernheim. Die Gebühr beträgt bei 30 Teilnehmern.
bei 25 Teilnehmern 12 Mark, bei 20 Teilnehmern 15 Marl.
nahmern 20 Mk. Der Kurſus findet ſtatt an 15 Tagen e 300
Im Bezirk Alzech werden Vorbereitungskurſe ſür die Meſſield
gehalten, einer in Alzey und einer für die Orte des Bezirisl
gen und Wöllſtein. In Alzey werden von ſeiten der Sütchla,
Holzberufsgenoſſenſchaft zwei Maſchinenkurſe, abgehalten, "
Schreiner vom 7.12 November und einer für Wagner
November.

Süto

Darlehen von ſeriöſem Kaufmann mit gut=
gehendem
Geſchäft, nur aus Privathand
gegen Sicherheit auf ein Haus geſucht.
Ang. unter H 121 an die Geſchſt. (*2947

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[ ][  ][ ]

tater 306

Freitag, den 4 November 1927

Geite 9

as flammende Meer.
Roman von Werner Scheff.
(Nachdruck verboten)
. Sie, ſo wenig habe ich auf den großen Gewinn ver=
guren
. Mag er ſagen, was er will, er iſt im Unrecht.
ſt ſtens, ſoweit unſere Moral berufen iſt, über ſeine
mizu urteilen, meinte der Baron nachdenklich.
9tagen Sie da?"
ſiägenke, daß man verſchiedener Anſicht über die Be=
Lygulcſern kann, die Doktor Brakke geſtellt hat. Doch hat
uus, damit zu ſchaffen, daß ich ihm gern vergelten
zchtzhan, er mir gttan hat. Denn Sie Herr von Düſtingen,
ie ukels anderen, die Fäthe und mich kennen, wiſſen nicht,
ſe nſhtueis mir gegangen iſt, als ſie ihn bevorzugte und mich
nackſt d ur ließ. So etwas prägt ſich einem tief ein.
sſird um eine große Hoffnung betrogen worden.
9m. Ceine Hoffnung! Das iſt es eben. Um eine Gewiß=
hoitzt
nich gebracht, er und ſie!
Khhäthe Sie geliebt?
Seus Freund des Hauſes Ernſtheimer ſollten darüber
eilelſum gen.
Ay’S war bei ihr wohl nur Tändelei. Sie haben die
Aühübem s kleinen Mädchens zu ernſt genommen, Karen.
Oakiaron fuhr auf. Für einen Augenblick wich die Zu=
aballken
won ihm. Was ſagten Sie ... Tändelei ..."
fühhſe nes kleinen Mädchens? Mein lieber Düſtingen, als
baliſſuir ich gezwungen, zu ſchweigen, aber . .."
un un ſchwieg er wirklich und bereute wohl, ſo viel ge=
ocheignt waben. Er wurde bleich, als er ſah, wie ihm Düſtin=
*7 zuſſtkerte.
Sh. ſo, rief der Gatte Ellens ſehr gedehnt und an=
zlich/t
ſine das war es?"
Wemollen Sie damit ſagen? Ich bitte Sie, Herr von
ſinätz meine Worte nicht falſch aufzufaſſen!
Düttym nickte und ſchwieg. Er blickte angelegentlich den
uchttztn nach, die er in dem Bemühen von ſich blies, Ringe
erzeſon. Aber in dem Raum erzitterte eine zu erregte Lufr,
im unt den Jalouſien waren die Feuſter offen, und ein
chtesch ſithen kam aus dem Freien und brachte angenehme
hlunz
Daimente ſich Düſtingen in ſeinen Seſſel zurück und über=
ſicht
nrn Gedanken. Ihm war bedeutend leichter als vor=
ſ dai ſtrrz nach ſeinem Streit mit Brakke hier eingetreten
r. ucnicht für einen Augenblick kam ihm der Einfall, die
denlchtſs rupelloſigkeit ſeiner Handlungsweiſe zu beachten.
nei Qute ſtanden für ihn auf dem Spiele: der geſellſchaft=
e
Rühltw ein großes Geſchäft! Das letzte große Geſchäſt,
8 Alüſe twn Duſtingen in dieſem Erdendafein zu unterneh=
an
geſüt. Danach, ſo ſagte, er ſich, würde er nicht nötig
i ben, iſhm Kopf über Zahlen zu zerbrechen.
Pldfſh wie auf ein Kommando, richteten ſich die beiden
rren / hrer bequemen Stellung empor, neigten ſich lau=
end
MSsite und verharrten ſo ſekundenlang.
Eiſtickrtra=Ausgabe, deutete Karen das wüſte Heulen,
8 vonklr SStraße herauftönte.
Wſuung es wohl ſein? fragte Düſtingen, aber wir
urdentl wohl eines der Blätter holen laſſen.
Erll iats auf den Knopf einer Klingel, der neben ihm in
Blürd s Rauchtiſchchens eingearbeitet war. Sam tauchte
ie eintzhi ſtenſt im Rahmen der Tür auf.
Eſsenen Extra=Ausgaben verkauft zu werden, rief ihm
Hütu geh’ und beſorg uns eine.
eil unrze Geiſt verſchwand.

Es wird wieder etwas recht Unſinniges ſein, wandte ſich
Düſtingen an ſeinen Gaſt, geben Sie acht, Karen, was für
belangſoſes Zeug die Zeitungen in Extra=Ausgaben bringen!
Wer weiß, vielleicht iſt die Entſcheidung ſchon gefallen.
Aber, Beſter, Sie vergeſſen, daß die Flotten erſt einmal auf
dem Ozean zuſammentreffen und ſich die Schlacht liefern müſſen.
Das dauert mindeſtens acht Tage.
Karen zuckte die Achſeln. Wir werden ja ſehen, was man
uns Neues zu ſagen hat.
Es verſtrichen drei Minuten, dann war Sam zur Stelle.
Aber kaum hatte der Neger das Blatt mit dem auffallend ge=
ſperrten
Druck in die Hand ſeines Gebiets gelegt, kaum hatte
Düſtingen die Ueberſchrift geleſen, als er ausrief: Sie haben
recht, Baron, die Seeſchlacht ſcheint im Gange zu ſein!
Leſen Sie doch, bitte, vor! bat Waldemar.
Die Ueberſchrift lautet: Das Meer in Flammen!
Der kahlköpfige Ariſtokrat ließ das Blatt ſinken und ſtarrte
den Baron mit einem ſeltſam fragenden Blick an. Das Meer
in Flammen? wiederholte er, was ſagen Sie dazu, Karen?
Dem Kopſe irgendeines geſchickten Journaliſten ent=
ſprungen
!
Nicht doch . . . denken Sie an uns, an unſer Aquanit!
Sie ſehen Geſpenſter, Herr von Düſtingen, ſcherzte der
Baron, aber leſen Sie doch weiter!
Es iſt eine Nachricht, die auf funkentelegraphiſchem Wege
aus Funchal auf Madeira übermittelt wurde. Hören Sie! ...
Seit vierundzwanzig Stunden paſſieren ununterbrochen Teile
der engliſchen Florte närdlich der Inſel mit weſtlichem Kurs.
Gegen Morgen dürfte in der Nähe der Azoren die Schlacht ent=
brannt
ſein. Unaufhörlich donnern die Geſchütze. Die Erſchüt=
terungen
einzelner Exploſionen ſind ſo gewaltig, daß die Inſel
bebt und die Scheiben in Funchal zerſpringen. Trotz des herr=
lichen
Wetters herrſcht auf dem Meere eine Bewegung wie wäh=
rend
eines Sturmes. Der Kampf muß mit größter Heftigkeit
geführt werden, denn vor Anbruch des Tages hatte es den An=
ſchein
, als ſtünde das Meer in weitem Umkreis in Flammen.
Die Verbindung mit den Radioſtationen auf. den Azoren iſt
röllig unterbrochen. Ueber den Verlauf, der Schlacht liegen
daher keinerlei Meldungen vor
Gott ſtehe meinen Landsleuten bei, erklang es da von der
Schwelle des Gemaches her. Ellen war unbemerkt eingetreten
und hatte der Verleſung der Depeſche beigewohnt.
Beide Herren ſprangen auf und begrüßten ſie. Düſtingen
mit recht gemiſchten Gefühlen, denn ihre letzten Worte erinner=
ten
ihn wieder an ſeine Auseinanderſetzung mit Doktor Brakke.
So war es alſo nicht zu verhindern, daß der Kampf um
die Vorherrſchaſt der Welt auf dem Meere ausgetragen wird,
fuhr die Amerikanerin fort, nachdem ſie die Herren gebeten
hatte, wieder Platz zu nehmen. Und nicht wahr, Baron, auch
Sie ſind der Meinung, daß die Vereinigten Staaten in dieſer
Schlacht die Freiheit der Menſchheit verteidigen?
Ganz gewiß, gnädige Frau, ſtimmte der Baron zu.
Und wer wird Sieger bleiben?
Der Stärkere!
Nein, ſagte ſie voll Ueberzeugung, ich glaube . . . der
Gerechte!

Da irren Sie leider, gnädige Frau, wandte Waldemar
von Karen dagegen ein, auf unſerem Planeten ſiegt immer der,
der die ſtärkere Waffe beſitzt!
Auch meine Meinung, pflichtete Düſtingen bei.
Schmach genug, daß dem ſo iſt, rief Ellen.
Sam meldete, daß ſerviert ſei.
Inzwiſchen aber geſchah, was Alfred von Düſtingen hatte
verhindern wollen.
Kaum eine Viertelſtunde nach ſeinem Scheiden aus dem
Hauſe des Widerſachers langte Herbert Brakke vor dem Garten=
tor
ſeiner Villa an. Es war inzwiſchen die Dämmerung einge=
treten
, und die Laternen des Automobils ſpendeten ihre Helle.
Der Chemiker ſprang aus dem Gefährt und trat zu ſeinem
Chauffeur. Er teilte ihm mit, daß er zehn Minuten Zeit habe,
ſein Abendeſſen einzunehmen. Danach müſſe er ihn nach Stu=
binten
bringen, aber zuerſt zur Fabrik, dann zu ſeiner Mutter.
Der Mann war ſtets eifrig und verſprach, pünktlich zu ſein.
Käthe erwartete ihren Gatten noch nicht zurück. Sie wand
auf der Veranda aus Blumen, die ihr der Gärtner gebracht
hatte, einen Strauß für die Tafel. Als ſie gerade im Begriffe
war, ihr Werk in die Vaſe zu verſenken, die die Mitte des
Tiſchchens einnahm, ſtand Heibert neben ihr und küßte ſie aaf
den weißſchimmernden Hals.
Sie ſchrak zuſammen. Dann jubelte ſie auf. Sie glaubte
Grund zur Freude zu haben. Er aber fühlte den Schmerz, ihr
eine Enttäuſchung bereiten zu müſſen.
Laß ſofort das Eſſen auftragen, Käthe, bat er, es haben
ſich Dinge ereignet, die meine Anweſenheit in Stubinten unbe=
dingt
nötig erſcheinen laſſen. In einer Viertelſtunde fahre ich
dorthin ab.
Sie verzog den kleinen Mund, der noch kurz vorher auf
ſeinen Lippen geruht hatte. Aber ſo recht böſe konnte ſie ihm
wohl nicht ſein. Sie klagte nu= leiſe. Und gab ſich dabei
ſeiner Zärtlichkeit hin, denn er hielt ſie umfangen, und ſeine
Hand ſtrich über ihre braunen Locken.
Was es wohl ſo Dringendes ſein könne, fragte ſie.
Ahnſt du es nicht, Käthe? Meine Befürchtungen haben eine
grauenhafte Beſtätigung gefunden.
Sie zuckte zuſammen und dachte ſofort an ihren Vater. Es
iſt alſo an England geliefert worden?
Alles, was die Werke bisher erzeugt haben, iſt dorthin ge=
gangen
.
Und Papa?
Ich fürchte, es geſchah mit ſeiner Einwilligung. Düſtingen
aber war das Haupt dieſer Verſchwörung gegen meine Pläne.
Doch beeile dich, wir müſſen ſpeiſen, denn meine Zeit iſt
gemeſſen.
Käthe ſeufzte tief und rief den Diener. Die beiden jungen
Menſchen ſetzten ſich zum Mahl. Der Lakai verſchwand immer,
wenn er die Schüſſeln gereicht hatte, und ſie blieben meiſt allein.
Schon ſenkte ſich die Dunkelheit auf den Garten, nur auf der
Veranda brannte hinter dem bunten Schirm eine Flamme und
warf ihre ſpärlichen Lichter in die Finſternis. Käfer ſchwirrten
herbei und umtanzten die Lampe. Wenn das Geſpräch an dem
kleinen Tiſch innehielt, herrſchte ringsum wundervolles
Schweigen.
Wie lange bleibſt du? erkundigte ſich die junge Frau, als
er wieder nach ſeiner Uhr blickte.
Wahrſcheinlich habe ich bis morgen abend in Stubinten
zu tun. Erwarte mich gegen fünf Uhr. Ich werde mich be=
eilen
, ſetzte er hinzu, als er den leiſen Vorwurf in ihren
Blicken las.
(Fortſetzung folgt.)

Wissen nur Weise, was schlank und doch satt macht ?

Dor Fahrhunderten waren es die Könige, die ſie zum Eieblingsmahl erkoren, heute ſind’s die Spitzen der Wiſſenſchaft, die ſie als Rüftzeug der Dolkskraft preifen!
Profeſſor Harnack rühmt ſſe als Univerſalkoſt, Profeſſor Keſfner ihre hohe Bättigungskraft. Arbeitsfreude, Geiſtesfriſche, Lebensluſt kehren ein, wo ſie täglicht
liebſter Freund. Krzte ſagen’s. Betagte wiſſen’s, jeder erfuhr’s im Kriege. Don fung und Rlt über alles geliebt, verdanken Millionen ihre Rüftigkeit dieſen Edelſtoffen.

Stunden saft fürnur i

wird, wer ihre feinſte Art erwahlt. Die paradieſiſche Kakuonuß birgt dieſe Kraft. Deshalb erheben Amerika und England keinen Zoll und verzehren die halbe Welternte1
In Deutſchlandverhindern trotz eindringlicher Lehren berühmter Phyſfologen falſche Beurteilung und verkehrte Sättigungsweiſe die Auswirkung ihres vielfältigen Segens.
Statt nutzbarſte Qualität und Energien ſuchen Auge und Sinne Lurnspackungen, Naſchwerk und Reizmittel. Das verteuert die Lebenshaltung und beträgt Körperund
Geiſt um Geſundheit und Kraft. Schon mahnen Regierung und Politiker zu wirtſchaftlichew Denken. Eine weitere Derfeinerung der Fabrikate und dennoch eine

Preissenkung

gerude beiden billigſten Marken beweiſen von neuem das wirtchaftliche Prinzip des Reichardtwerkes. Eiweißziſt das Saumaterialdes Körpers. Reines Eiweiß, dasuur
in Samen enthalten iſt und ſich im ſorgſam entfetteten Kakao mreichlichen Mengen befindet, beſteht aus den s Elementen des Lebens. Da das Blut dem Körpermr gelöſtes
Reinetweiß zufährt, (ſtatomfeiner Kakao der idealſte Aufbanſtoff. Dieſe Feinheitsvorteile auch dem beſcheidenſten Haushalt zugänglich zu machen, hat ſich das Reichardt-
werk
zur Aufgane geſtellt und deshalb ſein Feinperfahren ſoerweitert, daß nun anch in einem Gramm des billigſten Gralkakaos, alſo für nur den dritten Zeil eines Pfennigs,

22 Milljarden Rtome beurkundet werden und ſeßt alte Gralkokaos diätetiſch wie wirtſchaftlich die größten Dortetle bieten, ſawfe, dieſer
entſprechend, allen Handelsmarken der Delt bedentend übertegen ſind. Aufs ſorgfamſte entfettet, dient deshalb Gralkatno
erfahrenen Krztey zu Ertfettungskuren Eine winzige Priſe verkocht, macht ſelbſt Kuhmilch für Sünglinge leichtbekömmlich.
Daher trinke jeder diesen Kraftstof
vor allem morgens zur Sättigung und abends zur Nadtruße! Kindern gebe mun beionders
morgens IIiich nur mit Feinkakao! flichts regelt und kriftigt die Derdauung mehr als Fein-
kakuo
! Seine Segnungen von Mund zu Mund zu verbreiten, werde daher Menſchenpflicht!

Ich beſcheinige, daß der Feinhelts-
meud
der dem Handel entnommenen
Graltutaos über g2 Milardew
Hücndchen pro Gramm beträgt.
Flle anderen Handelomarten er-
gehen
höchſtens den vierten Tau
dieſer Kornzatl.
Hamdurg, den 1. Septr. 177.
Chemisches Eaboratortum
Dr. Hermann Ules
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Reichardt Feinfabrikate bergen elle Enernien einer gütigen Hatur zu Wohlbehagen, Kraft und
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[ ][  ][ ]

Seite 10

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mer 306

Freitag, den 4. November 1927

Geite 11

böch und Ausland.
Todesſiurz
e8s Junkers=Kunſifliegers.

Kunſtflieger Plauth
ſtetz er Vorführung waghalſiger Kunſtflug=
veiſtus
400 Meter Höhe und blieb auf dem
gplA wmm Deſſau mit zerſchmetterten Gliedern
80 gan. Plauth war einer der führenden
gifthtAitarbeiter von Prof. Junkers. An der
tedffhen Vevvollkommnung der meiſten Jun=
FMru.=Typen hat er einen großen Anteil
genommen.
14 ore Ausſtellung für Hotel= und Gaſt=
uSftir
A ochkunſt ſowie verwandte Gewerbe,
Ludwigshafen a. Rh.
eirtebeutenden Erfolg gehabt und eine alle
ſarthuen übertreffende Beſucherzahl nach dem
piugezogen. Fachleute und ſonſtige Inter=
tenwei
ihre vollſte Anerkennung ausſprachen,
neitua=ſoarin überein, daß die Ausſtellung dank
e Aaaſ igen Beſchickung zu einer einzig in
w Ofülatftehenden Rieſenſchau ausgeſtaltet wor=
iſttt
. u. alles bisherige überbietende Spitzen=
tungſgein
, den einſchlägigen Gebieten, die das
wiſtach und die Kochkunſt zu dem blühenden
verlſſor heute gemacht haben, konnten der=
ge
/Amnung ernten. Einen beſonderen An=
mnchſrat
bilden für die Hausfrauen aller
ſe, m reger Beſuch der ſtarken Beteiligung
OArghafener Hausfrauenbundes an der
Sſtelſih uuu verdanken iſt, die Abteilungen mit
PErinn der Konditorei und der Fleiſcherei
iſſülg-meinen die mit beſonderer Sorgfalt
ſamſreilellte Volksernährung‟. Die Spiel=
MAis duſtrie, ſowie die Dekorationskunſt
cherllet /äeſucher mit einer überraſchenden Fülle
Aſſstex bekannt. Nur noch wenige Tage iſt
Auhläug geöffnet. Heute, Freitag, den 4. Nov.,
P=isverteilung ſtatt. Zu dieſem Behuf
oßkunſt=Ausſtellung aufgefriſcht werden.
SSchweres Autvunglück.
DMſa, d. L. An einem Laſtauto von hier
ſagllſhnf einer Transpoxtfahrt bei einer ab=
iſſigle
u-be plötzlich die Bremſe, ſo daß das
wereſt hig eug die Böſchung, hinabſtürzte. Lenker
Eſer auf dem Führerſitz kamen mit dem
reäſſl dwon. Ein auf der Ladung ſitzender
iger ABſiter von hier wurde bei dem Sturz
ch illbwer verletzt, daß er bald nach dem Un=
ſtalk
:
eutſch Apfer der Mafalda=Kataſtrophe.
elxn. Das Berl. Tageblatt, meldet
minr: Bei dem Untergang der Pinci=
Deſtha hat der Pforzheimer Bürger Ri=
*9 hAuus den Tod gefunden. Bei ſeiner
milie ſ an Dienstag ein Telegramm einge=
en
rſahe, Mitteilung unauffindbar.
Eſtrenprinz von Korea in Berlin.

Mordprozeß Hendebrand.

Die Vernehmung der Hauptzeugen.
Breslau. Geſtern morgen wurden im Heh=
debrand
=Prozeß die Zeugenvernehmungen fortge=
ſetzt
. Geladen waren weitere 16 Zeugen, unter ihnen
der Gutsinſpektor der verſtorbenen Frau von Heh=
debrand
und der Oberpfarver Dr. Schäfer aus Hein=
zendorf
, Kreis Guhrau, ein Freund der Familie.
Ferner ſind einige Perſonen aus den Freundes=
kreiſen
des Ehepaares erſchienen.
Als erſte Zeugin ſollte die Schweſter der Er=
ſchoſſenen
vernommen werden. Nach Belehrung
durch den Vorſitzenden, daß ſie als Schwägerin des
Angeklagten die Ausſage verweigern könne, er=
klärte
ſie nach längerer Ueberlegung, nichts aus=
ſagen
zu wollen, da ſie Herrn von Heydebrand zu
wenig kenne. Der erſte landwirtſchaftliche Beamte
der Frau v. Heydebrand, Oberinſpektor Kwiat=
kowſki
äußerte ſich auf Befragen über die Ehe
des Ehepaares von Heydebrand, daß er die Ehe für
ſehr unglücklich gehalten habe. Er glaube auch nicht,
daß Frau von Heydebrand mit Selbſtmordgedanken
umgegangen ſei, da ſie voller Zukunftspläne war.
Sie habe früher einmal Selbſtmörder als feige be=
zeichnet
.
Im weiteren Verlauf der Verhandlung im
Heydebrand=Prozeß wurde der Hauptzeuge, Ober=
pfarrer
Dr. Schäfer, vernommen. Die Verneh=
mung
des Zeugen, der feit 1915 nicht nur Seel=
ſorger
, ſondern auch Berater der Verſtorbenen, vor=
nehmlich
in juriſtiſchen Dingen war, dauerte drei
Stunden. Oberpfarrer Schäfer trat mit voller
Energie als Verteidiger der Verſtorbenen und als
Ankläger gegen den Beſchuldigten auf. Er bezeich=
nete
es als völlig ausgeſchloſſen, daß die Verſtor=
bene
ſelbſt Hand an ſich gelegt habe, dem Ange=
klagten
aber traue er bei Berückſichtigung aller
ſeiner Charaktereigenſchaften zu, daß er die Ver=
ſtorbene
ermordet habe. Der Zeuge ſchilderte hier=
auf
die Verhältniſſe, wie ſie auf dem Gute Gleinich
geherrſcht haben. Oft genug habe ſich Frau von
Heydebrand bei ihm über die ſchlechte Behandlung
ſeitens ihres Mannes beklagt, den ſie ſtets als
einen Schleicher geſchildert habe. Einmal habe ſie
ihm erklärt, er ſolle nur einmal einen Blick in das
Innere dieſes Mannes werfen, es würde ihn dann
ein Grauen erfaſſen. Obeppfarrer Schäfer gab weiter
der Anſicht Ausdruck, daß der Angeklagte es bei der
Eheſchließung nur auf das Geld der Verſtorbenen
abgeſehen habe. Schon bald nach der Verheiratung
habe ſich Frau von Heydebrand bei ihm beklagt,
daß ſie in große Bedrängnis geraten ſei und ein
fürchterliches Leben führe. Von der Hochzeitreiſe,
die das Ehepaar nach Kiſſingen gemacht hätte, habe
Frau von Heydebrand allein nach Haufe zurück=
kehren
müſſen, weil ihr Ehemann ſeine von ihm

geſchiedene Frau in Stuttgart beſucht hat. Der
Zeuge ſchildert weiter die Verſtorbene als eine lau=
tere
, wahrheitsliebende Frau von geſundem Men=
ſchenverſtand
. Gelegentlich ſei es vorgekommen, daß
ſie wetterwendiſch geworden ſei, dies aber nur dann,
wenn ihr mit Niederträchtigkeit begegnet worden
ſei. Niemals habe Frau von Hehdebrand an eine
Ausſöhnung mit ihrem Manne gedacht. Wenn da=
von
in den Akten die Rede ſei, ſo ſei das nichts
weiter als Spiegelfechterei. Der Zeuge ſchilderte
dann noch den bereits von anderen Zeugen er=
wähnten
Vorfall auf dem Ausflug nach dem Schla=
waer
See. Nach der Rückkehr von dieſem Ausflug
ſei Frau von Heydebrand ſehr niedergeſchlagen ge=
weſen
, und ihre Andeutungen hätten darin gegip=
felt
, daß es dem Angeklagten darum zu tun geweſen
ſei, ſich ihrer bei dem Ausfluge zu entledigen.
Im weiteren Verlauf der Verhandlungen im
Prozeß gegen von Heydebrand und der Laſa gab die
Förſtersfrau Schmidt an, daß die Wirtſchafterin
Anders ihr erzählt habe, ſie habe durch die Wand
gehört, wie ſich die Eheleute im Schlafzimmer über
das Teſtament und eine evtl. Adoptierung eines
Kindes der Angeklagten aus erſter Ehe unterhalten
hätten. Als hierauf Frau Schmidt Frau Anders
gegenübergeſtellt wurde, erklärte letztere, es ſei kaum
möglich, daß ſie ſo etwas geſagt haben könne. Nach=
dem
dann der Erſte Staatsanwalt auf Grund der
Ergebniſſe der Lokalbeſichtigung feſtgeſtellt hatte,
daß es unmöglich ſei, durch die Wand etwas zu
hören, wurde der Poſtſchaffner Wieczorek ver=
nommen
. Der Zeuge bekundete, Frau Anders hätte
ihm erzählt, der Angeklagte ſei im September nach
Gleinig gefahren und habe hierbei einen Revolver
zu ſich geſteckt. Auf die Frage, zu welchem Zweck er
den Revolver mitnehme, habe der Angeklagte geant=
wortet
, wenn er nicht zur rechten Zeit zurück ſei,
dann ſei etwas paſſiert. Weiter habe ihm Frau An=
ders
erzählt, daß fie in der Unglücksnacht den An=
geklagten
gefragt habe, ob dieſer nicht etwa ſelbſt
die gnädige Frau erſchoſſen habe. Der Angeklagte
habe geantwortet: Nein! Bei Gott im Himmel
nicht! Dann ſei er auf einen Stuhl geſunken und
habe bitterlich geweint. Der Diener Sperlich
und das übrige Perſonal ſtellten der Verſtorbenen
das denkbar beſte Zeugnis aus. Zeuge Sperlich er=
klärte
weiter, als er von dem plötzlichen Ende der
Frau von Heydebrand Kenntnis bekommen habe,
ſei ſein erſter Gedanke geweſen, daß ſie von ihrem
Ehemann erſchoſſen worden ſei. Der Gedanke, daß
ſie ſich ſelbſt entleibt haben könnte, habe ihm ganz
fern gelegen, da Frau von Heydebrand dazu zu
lebensluſtig geweſen ſei. Gerichtsmedizinalrat Dr.
Straßmann, der die Obduktion der Leiche vorge=
nommen
hat, gab hierauf an, daß es ſich um einen
ſogenannten Nahſchuß gehandelt habe.

Deutſche Pionierarbeit in Aſien.
Junkers=Flugzeuge und deutſche Arzneimittel in Perſien

Ehronprinz Yi von Korea
Wnkognito eines Grafen Ri in Be=
Frau in Berlin eingetroffen. Der
9 der Annexion Koreas durch Japan
2 japaniſchen Prinzen erhalten, gilt
ar Kaiſerlichen Familie und bekleidet
ſsen Armee den Rang eines General=
ſtabshauptmanns
.

Der neu eröffnete Flugpaltz in Teheran.
Die deutſche Flagge weht neben der perſiſchen auf den Junkers=Baracken des Flughafens in
Teheran. Im Auftrage der J. G. Farben ſind große Kiſten mit Cholera=Serum nach Perſien
gebracht worden. Nun iſt die raſcheſte Bekämpfung der gefährlich um ſich greifenden Seuche
gewährleiſtet.

Der Inkunabeln=Diebſtahl in der Staats=
Bibliothek.
Im Jahre 1922 erregte das Verſchwinden von
wertvollen Inkunabeldrucken aus der Staatsbiblio=
thek
großes Aufſehen. Man ermittelte, daß die
Diebſtähle von dem Oberſtudienrat Dr. Dobe be=
gangen
worden waren. Der Beſchuldigte wurde
unter Anklage geſtellt und im Oktober 1928 wegen
Diebſtahls zu neun Monaten Gefängnis verurteilt.
Gegen dieſes Urteil legte Dr. Dobe Berufung ein.
Sie iſt jetzt entſchieden worden. Da die hinzuge=
zogenen
Sachverſtändigen der Anſicht ſind, daß Dobe
ſeine Verfehlungen nicht aus Gewinnſucht, ſondern
lediglich aus Sammelwut begangen hat, wurde die
Strafe auf ſieben Monate Gefängnis
herabgeſetzt. Außerdem wurde dem Verurteilten
eine Bewährungsfriſt bis Ende des Jahres 1980
gegeben.
Urteil in einem Wilderer=Prozeß.
Göttingen. Nach fünf Verhandlungstagen
wurde in dem großen Wilderer=Prozeß, in dem
29 Perſonen, vorwiegend aus Sievershauſen
(Solling), wegen Wilderns und elf Per=
ſonen
wegen Hehlerei unter Anklage ſtanden,
das Urteil verkündet. Gegen vier Perſonen wurde
das Verfahren eingeſtellt, ſieben Angeklagte wurden
freigeſprochen, wegen gewerbsmäßigen Wilderns
wurden 17. Angeklagte zu Freiheitsſtrafen bis zu
drei Jahren, zum Teil mit Nebenſtrafen, verurteilt.
Wegen einfachen Wilderns erhielten fünf Angeklagte
geringere Freiheits= oder Geldſtrafen. Zwei Ange=
klagte
wurden wegen ſchweren Diebſtahls zu Ge=
fängnis
, einer wegen Begünſtigung zu einer Geld=
ſtrafe
verurteilt. Ein Hehler erhielt ein Jahr Zucht=
haus
, drei andere Gefängnisſtrafen.

Tauſend Mark für eine Film=Idee.
Der Verband deutſcher Film=Autoren teilt uns
mit, daß er durch ein Vorſtandsmitglied im Preis=
richter
=Kollegium dieſes Preisausſchreibens vertre=
ten
iſt, bei dem es ſich um die Gewinnung einer
Firm=Idee für Lya Mara handelt. Dem Kollegium
gehören außerdem Friedrich Zelnik, namhafte
Schriftſteller und vor allem Lya Mara ſelbſt an,
Es wird nicht die Form, ſondern der Inhalt prä=
miert
. Die beſte Idee für einen Film, in dem Lya
Mara die Hauptrolle ſpielt, erhält eine Prämie von
1000 Mark. Anfragen ſind zu richten an die Ge=
ſchäftsſtelle
des Verbandes deutſcher Film=Autoren,
G. m. b. H., Berlin SW. 11, Königgrätzerſtr. 40.
Von einem Bären überfallen.
Jasnitz (Pommern). Eine Gruppe von
Bärenführern, die hier in einem Gaſthofe über=
nachteten
, hatten einen Bären für die Nacht im
Hof an einen Baum gebunden. Als gegen Morgen
ein Bäcker über den Hof in die Backſtube gehen
wollte, griff der Bär ihn an und verletzte ihn
durch Tatzenhiebe lebensgefährlich.
Schneeſtürme an der Murman=Küſte.
Kowno. Wie aus Moskau gemeldet wird,
wüten an der Murmanküſte ſtarke Schneeſtürme, die
an einem Tage ſogar 18 Stunden anhielten. Jeder
Verkehr liegt völlig ſtill und die Bevölkerung leidet
bereits an Lebensmittelmangel.
Schiffszuſammenſtoß in Auſtralien.
Sydney. In der Nähe der Natſon=Bucht
ſtieß eine Fähre mit einem Dampfer zuſammen. Die
mit Paſſagieren beſetzte Fähre wurde ſtark beſchä=
digt
. Bisher wurden vier Tote geborgen,

50 Jahre Fernſprechverkehr.
Am 5. November ſind 50 Jahre verfloſſen, daß
das erſte Telephon in Dienſt geſtellt wurde, und
zwar vom Arbeitszimmer des Generalpoſtmeiſters
Stephan in der Leipziger Straße zu dem Arbeits=
zimmer
des Direktors des Generaltelegraphenamtes
in der Franzöſiſchen Straße in Berlin. Das voll=
ſtändige
Telephonfieber, das nach den Worten von
Werner Siemens damals in der Hauptſtadt herrſchte,
führte zu Stüvmen auf die Verkaufsſtellen der
Wunderapparate, die von der Firma Siemens da=
mals
zum Preiſe von 10 Mark abgeſetzt wurden.
Die erſte ſüddeutſche Stadt, die ein eigenes Fern=
ſprechamt
erhielt, war Frankfurt a. M., in deſſen
Bezirk auch das Tätigkeitsfeld des Mannes fällt,
der die erſten Verſuche mit einem ſelbſtgebauten
Fernſprechapparat unternahm: Johann Philipp
Reis, war es, der in dem Taunusort Friedrichsdorf
von ſeinem Wohnhaus aus die erſten Fernſprech=
verſuche
nach dem benachbarten Schulgebäude
führte. In Frankfurt wurde das erſte Fernſprech=
amt
im Anſchluß an das Telegraphenamt im Jahre
1881 eingerichtet. Mit der Einrichtung eines ſelb=
ſtändigen
, Fernſprechamts im Jahre 1892, das zu
Beginn rund 1700 Teilnehmer umfaßte, wurden auch
die erſten Fernleitungen nach den benachbarten
Städten eröffnet, die in den Jahren kurz vorher
eigene Fernſprechämter erhalten hatten. Es waren
dies Darmſtadt, Hanau, Mainz, Mannheim, Wies=
baden
und Würzburg. Frankfurt erhielt zu gleicher
Zeit auch die erſte größere Ueberlandleitung nach
Berlin. Die Jahre vor dem Kriege brachten eine
gewaltige Ausdehnung des Fernſprechverkehrs, die
viele bauliche Anpaſſungen und Vergrößerungen in
all dieſen Städten brachte. Den letzten Jahren aber
war es durch die Hemmungen des Krieges vorbe=
halten
, auch in techniſcher Hinſicht den Fernſprech=
verkehr
aufs modernſte auszugeſtalten. Es wurde
das Automatiſierungsprogramm in Angriff genom=
men
, das mit der Zeit die ſämtlichen ſogenannten
Handämter mit Damenbedienung in Selbſtanſchluß=
ämter
, die ſogenannte eiſerne Jungfrau umwan=
deln
ſoll, und zwar nicht nur die großen, ſondern
auch die kleinen Aemter auf dem flachen Lande.
Eine andere Vervollkommnung, die dem ſteigenden
Lebens= und Arbeitstempo Rechnung trägt, iſt der
Ausbau des Schnellverkehrs innerhalb der einzelnen
Wirtſchaftsbezirke. Schnellverkehr beſteht von Frank=
furt
aus mit Mainz, Hanau, Weisbaden uſw. Er=
wogen
wird deſſen Einrichtung zwiſchen Frankfurt,
Mannheim und Darmſtadt.
600 000 Peſetas veruntreut.
Madrid. Auf Veranlaſſung einer katala=
niſchen
Großbank iſt gegen den Bankier Chaves
wegen Ausgabe ungedeckter Schecks über 600 000 Pe=
ſetas
Betrugsanzeige erſtattet worden.
* Das Carol=Interview.
(r) Budapeſt. Draußen vor den Toren von
Paris, in Trianon, wo Marie Antoinette ihre
ſchönſte Zeit verlebte, in Trianon, wo Ungarn klein
und Rumänien ſo groß geworden iſt, ſteht die
hübſche kleine Villa des umſtrittenen Thronfolgers
Carol. Er lebt dort ſeit letzter Zeit abgeſchloſſen
von der Außenwelt, zuerſt mit, jetzt ja angeblich
ohne die Lupescu. Und ſchon lange iſt es her, daß
man ihn zum letzten Mal in einem jener Nachtlokale
gefehen hat,; die er mitſamt ihrem kebenden weib=
lichen
Inhalt ſo ſehr liebte. Deſto größer iſt der
Anreiz für Preſſevertreter aller Herren Länder, die
ſichtbaren und unſichtbaren Mauern um die Carol=
Villa zu überklettern und eine Unterredung mit dem
Prinzen zu bekommen. Das war auch der ſehnlichſte
Wunſch eines kleinen ungariſchen Journaliſten, der
allerdings nicht die geringſten Merkmale turaniſcher
Abſtammung zeigte, was man ſo in Deutſchland
mit nicht=ariſchem Ausſehen bezeichnet. Der klin=
gelte
auf gut Glück an der Eingangstür der Villa
in Trianon, und Fortuna war ihm hold. Der Por=
tier
öffnete, und ehe dieſer noch die übliche Frage
ſtellen konnte, ertönte von der Dielentreppe die
Stimme des Kammermädchens: Ach, Sie kommen
vom Schneider?! Der kleine Magyare nichttura=
niſcher
Abſtammung hatte nämlich zufällig ſeinen
Ueberrock am Arm. So gelangte er zu ſeiner könig=
lichen
Hoheit, die, als ſie den Schwindel merkte,
den Interviewer keineswegs abwies, ſondern ihm
eine Unterredung gewährte, die wenige Stunden da=
nach
auf der erſten Seite eines Abendblattes in den
Straßen Budapeſts verkauft wurde.
Neu=Einweihung
einer ruſſiſchen Kirche in Leipzig.

Die Alexei=Gedächtniskirche in Leipzig
wird in den nächſten Tagen feierlich eingeweiht.
Der echt=ruſſiſche Bau fügt dem Leipzige: Stadtbild
ine intereſſante Note bei

[ ][  ][ ]

Seite 12

Freitag, den 4. November 1927

Numme

Die nachſtehende ſpannende Geſchichte iſt dem im
Verlag von Strecker u. Schröder in Stuttgart erſchien= Buche von Paul Abt: Im Banne des Zauberers
zählt in ſeinen Geſchichten Erlebniſſe aus der Südſe, Stimme: Zufall?? ..
die ganz unglaublich klingen und doch ſeltſame und
furchtbare Wahrheit ſind.
Sslaufen und erzählte mir eine verworrene Geſchichte von einem
Mädchen, das vom Teufel beſeſſen ſei.
Er führte mich zu einer Hütte am Ende des Dorfes. Schon
Anblick, der ſich mir bot: Da lag am Boden, ſplitternackt, ein
junges Mädchen auf dem Nücken. Arme und Beine waren weit aus=
ten
. Die Bruſt der jungen Schönen wogte, der ganze Körper zuckte
wie im Krampf, keuchend kam der Atem aus den Lungen, und
oft rang ſich ein heiſerer Schrei aus ihrer Lehle. Die Augen Schritte weckten mich aus dieſen Gedanken, und als ich mich
waren vollſtändig nach inen gekehrt, der Mund halb geöffnet,
und auf den ſchön geſchwungenen Lippen ſtand ein feiner, weißer
Schaum.
In der Ecke der Hütte brannte ein großes Feuer, welches ge=
ſpenſtiſche
Lichter auf die glänzenden, dunklen Körper warf. Die
Aelteſten des Dorfes ſaßen in einem Kreiſe nahe dem Mädchen
am Boden.
Solomoni forderte mich auf, an ſeiner Seite Platz zu neh=
men
. Dann brachten auf einem Wink des Häuptlings einige
Fidſchianer ein rieſiges Kawabecken, das ſie mitten in unſeren
Kreis ſtellten.
Und nun erſchien Meemea, die Vortänzerin des Dorfes, mit
einer großen Kawawurzel. Vor dem Häuptling niederkniend,
zeigte ſie den Mund und ihre Zähne, zum Beweis, daß ſie rein
und geſund ſeien. Auf ein Zeichen fing ſie an, die Wurzel zu
kauen, ſpuckte den Brei in das Kawabecken und ſchüttete erwas
Waſſer dazu; die Kawa war fertig.
wurde herumgereicht. Jeder nahm einen Schluck, dabei irgend
einen Spruch murmelnd, und tauchte dann die Hände in die
Flüſſigkeit des Beckens.
Auch ich tat dies, geſpannt, was nun kommen würde. Kaum
aber hatte ich die Kawa berührt, da fühlte ich ein eigenartiges auch ein, wie Latoo meine übrigen Träger am Vormittag über=
Prickeln in den Fingerſpitzen. und erſtamt ſah ich, wie die
Kawa zu brodeln begann.
Die Fidſchianer ſangen eine düſtere Melodie, bewegten ihre
Schatten an die Wand.
Immer ſtärker wurde das Brodeln, immer höher quoll die gelegt.
Flüſſigkeit. Schaum bildete ſich an der Oberfläche, da ſtockte
mein Atem, erſtarrte das Blut in meinen Adern, denn Schlangen!
Leiber ſchillerten grünlichblau, ſie umſchlangen, meine Hände,
krochen darüber hinweg, kalt und ſchleimig ...
Eiſig lief es mir über den Rücken; die Arme waren wie ge=
lähmt
.
Daß auch die Fidſchianer dasſelbe ſahen und fühlten, wurde
mir zur Gewißheit, als ich wahrnahm, wie geängſtigt ſie nach
der Kawa blickten und mit den Händen zuckten.
aber dennoch, und jedesmal fuhr ich zuſammen, wenn ſich eine
ſeucht und klebrig um mein Handgelenk wand.
Wie lange dies dauerte, weiß ich nicht; aber nach einiger Zeit kämpfte verzweifelt mit dem Schlafe ..
fühlte ich, wie die Bewegungen langſamer wurden, und als ich
die Augen aufſchlug, bemerkte ich, daß die Kawa nur noch ganz
ſchwach in Bewegung war. Der Geſang verſtummte, und alles wirklich, jetzt vernahm ich ein leiſes Geräuſch vor der Hütte.
war wieder wie zuvor.
Schnell zog ich die Hände aus der Kawa. Sie waren eiskalt,
trotz der Hitze, und das ſchleimig=klebrige Gefühl der Berührung
mit dem Schlangen empfand ich noch ſtundenlang.
der Ecke. Das Mädchen am Boden lag wie tot. Dann plötzlich Zähnen. . ein dunkler Körper folgte . . . Jetzt verſchwand
durchzuckte ein Krampf den Körper, ſtöhnend kam der Atem aus
der Bruſt...
Und nun geſchah das Seltſame: ein Fidſchianer berührte mit
ſeiner Stirn dreimal den Boden und blieb dann in halberhobe=
ner
Stellung ſitzen. Seine Augen weiteten ſich und ſchienen in
ten ſich, der Atem ward ſchwächer und ſchwächer, und langſam
erſtarrte der ganze Leib. Das Pochen des Herzens war auf
Stimme nach ſeinem verſtorbenen Vater und Großvater. Das den lichten Fleck.
Orakel gab auf jede Frage mit entſtellter Stimme eine deutliche
Antwort.
So ſprach nun jeder der im Kreiſe anweſenden Männer
jener Lage zu verhalten habe, und erhielt auf jede, oft ſehr ver=
wickelte
Frage, eine wohldunhdachte Antwort. Zum Schlufſe bat
Solomoni die Geiſter mit bewegten Worten, auch ſeinem weißen zum Stoße, eng an den Körper gezogen.
Freunde (damit meinte er mich) einen Fingerzeig zu geben.
ruhig, dann kam es ſtoßweiſe aus ihrem Munde: Ich ſehe deinen grauſigen Meſſer ..
Stern ... er leuchtet hell . .. die erſte Nacht . . . die zweite
ſchwarze Wolke . . . ich kann nichts mehr ſehen..
Ihre Lippen bewegten ſich fieberhaft, und plötzlich ſchrie ſie
gellend: Es droht dir Gefahr . .. hütte dich vor Latoo ...!" 9
Ich zuckte zuſammen; grauſig gellte dieſer Schrei in meinem
Ohren und verhallte in der ſtillen Nacht.
Wieder war es totenſtille. Ein bläulicher Rauch bildete
wunderliche Geſtalten, und ein ſüßlicher Geruch verbreitete ſich
in der Hütte. Die Fidſchianer ſaßen am Boden, ſtarr und ſtumm,
und ſtierten ins Leere; ihre Augen waren ſeltſam glaſig.
Auch ich war wie gebannt und ſah alles wie im Traume.
Die Rauchſchwaden formten ſich zu durchſichtigen Geiſtergeſtalten
die geſpenſtiſch auf= und abwogten. Und ich konnte das Gefühl
nicht los werden, daß wir nicht allein in dieſem Hauſe ſeien,
daß ich hier einen Blick in eine fremde Welt tun durfte, die uns
Europäern verlorengegangen iſt.
Langſam kam wieder Ausdruck und Leben in die ſtarren
Geſichter, und wie aus tiefſtem Schlafe erwachend, erhoben ſich
die Männer.
Das Mädchen am Boden keuchte nicht mehr. Die Span=
uung
in den Musleln batte ſich gelöſt; der Mund klappte mit
einem hörbaren Geräuſch zu, und die Zähne preßten ſich knir=
ſchend
aufeinander.
Einer der Fidſchianer beugte ſich über den lebloſen Körper,
breßte mit ſeinein Meſer die Zähne ein wenig auseinander uad Nörper in ſch aufnimmt, deſto mehr Lebenskraft beſit er. Seit Jahren
Loß dem Mädchen ein baar Tropfen eines rötlichen Saſtes in den hatte Deutſchland keinen wahrhaft ſonnigen Sommer. Mehr als je
Nund. Dieſes krümmte ſich zuſammen, ruhig atmend, wie in bedarf daher heute die heimiſche Koſt der Krönung durch Energieſpen=
tiefem
Schlaſe ..
Und während der Häuptling mich zu meiner Hütte begleitete, Länder der praktiſchen Vernunft, erheben deshalb keinen Zoll auf die
erzählte er, wie das Orakel ohne den geheimnisvollen roten Saſt, edle Kakgofrucht und verzehren allein die halbe Welternte.
deſſen Zuſammenſetzung nur der älteſte Mann des Dorfes kenne,
noch in derſelben Nacht ſterben würde. Immer vor wichtigen Er=
eigniſſen
werde eine Jungfrau von den Göttern zum Orakel aus= und Abendgetränk dienen muß, wenn die Nerven der Grwachſenen die

As ich allein in meiner Hütte ſaß, klaug mir immer und
immer wieder die Warrung des Orakels in den Ohren: Hüte
dich vor Latoo!!
Wie konnte dieſes Mädchen wiſſen, daß ich einen Träger
dieſes Namens hatte, da ich ja erſt ſeit einer Stunde im Dorfe
war und meine Träger erſt gegen Mitternacht eintreffen konntens
(Leinenband 5. Mk.) entnommen. Der Verfaſſer er= Zufall ſagte ich mir, aber gleich daneben war eine andere
Denn wahrlich, wenn mir jemand übelſinnen konnte, ſo war
es Latoo, den ich einſt erwiſchte, wie er meinem Papagei, fröh=
lich
grinſend, eine Schwanzfeder ausriß. Dies hatte mich derart
Eines Nachts kam Solomoni ganz aufgeregt in meine Hütte in Wut gebracht, daß ich ihm eine ſchallende Ohrfeige verabreichte
und ihn mit einem Fußtritt zur Hütte hinausbeförderte. Ob er
mir nun dies nachtrug und ſich auf irgend eine Art rächen wollte?
Latoo war kein Fidſchianer, ſondern ein Eingeborener der
von weitem vernahm ich ein eigenartiges Summen, das oft von Salomoinſeln, viel dunkler als die Fidſchianer und im Geſicht
ſchrillen Schreien unterbrochen wurde, und als ich den engen ein richtiger Menſchenfreſſer. Sein Ausdruck hatte mir nie ge=
Naum betrat, blieb ich erſtaunt ſtehen, denn ſeltſam war der fallen, aber ſein Körper war ſo ſtark gebaut, daß er mir als
Träger willkommen war.
Die Fidſchianer hatten ihn gleich von Anfang an nicht leiden
geſtreckt und wurden von je einem Fidſchianer am Boden feſtgehal= mögen, und mein Diener ſagte mir am erſten Abend: Ale no
good; bad eye, I no liké him
umdrehte, ſtand hinter mir Latoo. Grinſend zeigte er ſeine
ſcharfen Menſcheufreſſerzähne; in ſeinen grünlich ſchillernden
Augen lauerte etwas Hinterliſtiges, Barbariſches
Zwei Tage waren vergangen, und die dritte Nacht kam
heran, ſchwül und unheilſchwanger. Je dunkler es ward, deſto
bedenklicher ſchien mir, was ich ſoeben geſehen: Von einem
Spaziergange zurückkehrend, war mir ein eigenartiges Geräuſch
aufgefallen, das aus einem dichten Gebüſch zu kommen ſchien.
Leiſe näher tretend, ſah ich Latoo, am Boden kauernd und
ſorgſam an einem Stein ſein Meſſer wetzend. Von Zeit zu Zeit
fuhr er prüfend mit dem Daumen über die Schneide und nickte
befriedigend mit dem Kopfe. Um ſeine wulſtigen Lippen zuckte
ein barbariſches Lachen, und ſeine ſcharfen Raubtierzähne leuch=
teten
weiß aus dem ſchwarzen Geſichte.
Mir graute vor dieſem Menſchen, und Unheil ahnend ſchritt
ich eiligſt meiner Hütte zu. Doch kaum hatte ich dieſe betreten,
da fuhr ich erſchreckt zuſammen, denn eindringlich und warnend
Eine alte Kokosnußſchale, durch den vielen Gebrauch poliert, tönte von neuem der Schrei des Orakels in meinen Ohren:
Hüte dich vor Latoo!
Es war mir um ſo unheimlicher, da ich wußte, daß die Ein=
wohner
des Dorfes zu einem Feſte gegangen und außer mir nur
ein paar ganz alte Leute zurückgeblieben waren. Jetzt fiel mir
redet hatte, ebenfalls an dem Feſte teilzunehmen, und wie er
am Nachmittag noch einmal zu mir gekommen war, um mir zu
ſagen, daß nun auch er ins Nachbardorf zum Feſte gehe. Wie
Körper im Takte hin und her, und das Feuer malte gar ſeltſame, es ſich nun aber zeigte, war er wahrſcheinlich am Abend wieder
zurückgeſchlichen und hatte ſich hinter dem Buſch auf die Lauer
Nur mein treuer Diener war bei mir geblieben. Er ſaß am
Feuer und braute Tee. Dann wandte er ſich plötzlich um und
. . . eklige Schlangen ſchwammen plötzlich in der Kawa. Ihre ſagte, meine Gedanken erratend: Herr, Latoo iſt gefährlich. Ich
habe ihn beobachtet, er ſinnt Böſes. Wir müſſen heute nachr
wachen.
Und damit löſchte er das Feuer und ſetzte ſich in der Ecke
beim Eingange nieder.
Draußen ſchien der Mond; da wir im Dunkeln ſaßen, konn=
ten
wir deutlich ſehen, was ſich vor der Hütte ereignete.
Das war eine bange Nacht. Langſam, langſam ſchlichen die
Ich ſchloß die Augen, denn ich konnte den grauſigen Anblick Minuten vorüber; Stunden vergingen nichts rührte ſich.
nicht länger ertragen. Die Bewegungen der Schlangen fühlte ich Diener war eingeſchlafen, wie ich aus ſeinen tiefen Atemzügen
hörte; man konnte es ihm nicht übelnehmen, denn auch ich war
todmüde nach dem anſtrengenden Marſch, und kämpfte
Einige Stunden ſpäter erwachte ich plötzlich zum Be=
wußtſein
, mit dem Gefühl, daß etwas geſchehen ſei. Und
Aha, er kommt, dachte ich und griff nach einer ſchweren Fid=
ſchianerkeule
, denn eine andere Waffe hatte ich nicht.
Wieder hörte ich das Geräuſch, diesmal näher und
dann ſah ich einen ſchwarzen Kopf. der ſich ganz, ganz behutſam
Totenſtille herrſchte in der Hütte; nur das Feuer kniſterte in über die Schwelle hob . .. ein Meſſer blitzte zwiſchen weißen
beides im Dunkel der Hütte.
Nur zwei grünnlich ſchillernde Punkte . . . die Augen eines
Raubtiers ... näherten ſich ſchleichend der Stelle, wo ich lag ..
Grauſen packte mich, Grauſen, das nur derjenige nachfühlen
der Ferne etwas zu ſehen. Die Muskeln ſeines Körpers ſtraff= kann, der ſelber ſchon des Nachts im Oſchungel die glühenden
Augen eines ſprungbereiten Panthers auf ſich ruhen fühlte.
Der Mond warf durch irgendeinen Spalt im Dach einen Aus dem Reiche der Frau. 9 16.15: Konzert des Fumck
ſeiner nackten Bruſt nicht mehr wahrnehmbar: ich hatte den be= Streiſen Licht quer über den Boden. Der dunkle Körper, der Darbietungen. Einl in den Pauſen: Maria Fiechtl. 2 1044
ſtimmten Eindruck, daß dieſer Menſch mit ſeiner Seele nicht mehr ſich jetzt ganz deutlich vom helleren Eingange abhob, ſtutzte einen
auf Erden weile. Darauf, frug er mit ſonderbar, hohler Augenblick, dann ſchob ſich der ſchwarze Schatten lautlos über der chemiſchen Induſtrie. O 19.15: Eſperantokurs: Dr. Vo0ck
Wieber ſah ich das grauſige Meſſer funkeln, diesmal aber in Woche (in Eſperanto). o 20. Uebertr. aus Tübingen: S
der Hand des Ungeheuers ...
Ich bemühte mich, ganz ruhig zu liegen und gleichmäßig
durch das Mädchen mit ſeinen Ahnen. Der Häuptling ſprach weiterzuatmen, obwohl mein Herz die Bruſt zu ſprengen drohte, Violine mit Orcheſter. Schubert: Sinfonie in CeDuft. 1
mit ſeinem Vater über Staatsgeſchäfte, wie er ſich in dieſer und unter dem gleichgültigen Aeußeren aber ſpannten ſich alle meine Sporworbericht.
Muskeln. Die Augen hielt ich beinahe geſchloſſen, um mein
Wachſein nicht zu verraten, und das rechte Knie hatte ich, bereit
Noch zwei Schritte . . noch ein Schritt . . jetzt war die
Einen Augenblick ſchien das Orakel überraſcht, zuckte un= Beſtie an meiner Seite. Langſam hob ſich der Arm mit dem Unerin. Die Frau im älteſten Berlin. g 16: di. Ni
Da ſauſte mein Fuß mit voller Kraft durch die Luft und traf
Nacht . .. die dritte Na . . es wird dunkel . . eine den Körper in die Mageugegend. Er klappte zuſammen wie ein Jüngſte ruſſiſche Dichtung. Die Revolutionierung der Miüle
Meſſer und wälzte ſich am Boden. Mit einem Satze hatte ich und die proletariſche Lyrik. 0 19.55: Prof, Dr. Liepmallirl=
den
Lerl gepackt, und mein Diener, der durch den Lärm auf= anſchauung und Geſundheit. Das Zweiheits=Bolgfſtlte Fft
gewacht war, half mir ihn feſtbinden.
Dann war meine Kraft zu Ende.

aufbeitſchen oder mit Nikotin abſtumpfen. Täglicher Kakaon
bindet das Verlangen nach dieſen Reizmitteln und läßt ſie. genommen werden leichter ertragen.
Kakao kräftigt den Geſamtorganismus und befähigt iah
pazen, die die tägliche Arbeit häufig mit ſich bringt, leicht
Sache der Hausfrau iſt es, den Kakao dem Geſchmack ji.
mundgerecht anzupaſſen, der eine mag ihn mit Waſſer, der
Milch trinken. Da der Appetit bei jedem Menſchen in ar=
auftritt
, ſo muß er auch individuell befriedigt werden. Dnu
man nicht die Koſten für Milch, wo Milch=Kakao liebe
Kakao getrunken wird. Im übrigen nimmt Kakao der
nur ihren für viele unangenehmen Geſchmack, ſondern
Fällen, wo ſie nicht gut vertragen wird, bekömmlicher, dang
käfung von Milch im Magen verhindert.
Zu welcher Vollendung Kakao heute durch überlegene u.
nik entwickelt iſt, wird unter dem Stichwort Wiſſenn=
was
ſatt und doch ſchlank macht? an anderer Stelle in diee
dargelegt.

Das Wirtſchaftsgeld reicht heute nicht hin noch her. Trozg
man ſich den Genuß eines guten Tropfens nicht zu verſonmn
daß man ſein Geld vergeudet, kann man jeden, auch den koſtt.
kennen lernen und probieren, wenn man nach alter Sitte ſex
mit Reichel=Eſſenzen ſelbſt herſtellt. Sämtliche S
liköre, Branntweine und Punſchestrakte ſind herſtellbar.
bereitung mit Reichel=Eſſenzen iſt eine einfache Saot
weiß, was man trinkt. Probieren geht über Studieren.
lingen und ſtets gleichbleibende Güte bürgt der Name Rel
altberühmte Lichtherzmarke. Erhältlich in Drogerie=
theken
. Daſelbſt auch Dr. Reichels Rezeptbichlein umſonſt4
vergriffen, koſtenfrei durch Otto Reichel, Berlin SL
bahnſtraße 4.

Geſchäftliches.

Aufgeſpeicherte Sonnenenergie bietet uns das
Pflanzenreich in ſeinen Edelfrüchten dar. Je mehr Sonnenkraft der
der aus dem Sonnenparadies der Tropen. England und Amerika, die
Wenn des Herbſtes Stürme brauſen, werden im Haushalt wie im
Gaſthaus wärmende, nahrhafte Getränke bevorzugt. Dann iſt wieder
die Zeit des Kakgos gekommen, der von Kindheit an als Frühſtücks=
erwählt
, und dadurch ſei es möglich, den Rat der Vorfahren ein= hohen Anforderungen kommender Zeiten überſtehen ſollen. Wer von
zuholen. Kein wichtiger Entſcheid werde ohne dieſen Rat gefällt., jung an dieſe Gewohnheit pflegt, wird nie ſeine Nerven durch Alkohol

Sommer und Winter!
Die Gewohnheit beeinflußt den Menſchen! In Deutf.
niert Vivil=Pfefferminz ſeit vielen Jahren als ausgeſproct
ſchungsmittel für die heiße Jahreszeit.
Längſt ſchon ſt dagegen in England und Amerika die
tablette für die Winterszeit ein ſehr verbreitetes Vorber=,
gegen Erkältung der Atmungsorgane. Damit begründet, rri
Pfefferminzkraut gewonnene Oel die Speicheldniſen günſtit
und gleichzeitig erfriſchend wirkt auf Gaumen und Nachen.
löſt Vibil ein wohltuendes Wärmegefühl aus. Deshalb fut
Dautſchland Vivil als unentbehrliches Hausmittel anerkar.
Gehen wir an Wintertagen aus gutgeheizten Räumen in die
Luſt, ſo wirkt Vivil vorbeugend gegen Erkältung, ganz beſit!
Vorlaſſen der pft überheizten Schul= Buregut= Thegter= und 9
In Vivil beſitzen wir alſo ein Erfriſchungs= und Vorbeu!
von großer Bedeutung, das bei ſoinem billigen Preiſe in lcaul
halt fehlen und von jung und alt täglich gebraucht werdem !

Farbige Osram=Lampen.
Der Freude am Licht eng verbunden iſt die Freude awol
Dient das Licht nicht zu einer Zweckbeleuchtung, ſondern fül
ſeine Erſcheinungsform ſtimmungsfördernd wirken, ſo wün 1u
farbig, weil Farbe die Wirkung ſteigert. Dieſen Wunſch 10
vollkommener Weiſe die neuen farbigen Osram Lampen. Der W
zug iſt im Gegenſatz zur ſonſt üblichen Farblackierung hitzeboM
wetterfeſt. Außerdem hat er eine völlig matte Oberfläche, W
Leuchtdraht nicht als hellen blendender Fleck ſichtbar wird,
ganze Glashülle als gleichmäßig leuchtender Körper erſcheint
ſchiedenen Ausführungen ſind dieſe neuen, farbigen Dsraus/
hältlich, als ſpezielle Illuminations=Lampen in beſonders
weſſungen für Einzel= und für Seriemſchaltungen, ferner
der Einheitsreihe. Der Ueberzug wird in den Farben Ge=
Not. Blau, Grün ausgeführt, bei den Illuminationslamperg
in Weiß. Dieſe verſchiedenen Farben ermöglichen reizvolſtesd
bei Jllumination und Lichtreklame.
Wüinſcht man jedoch kein ausgeſprochen farbiges Licht. 774
eine leichte Farbtönung der Allgemeinbeleuckntung, um Stirutl
Behaglichkeit zu erhöhen, ſo ſtehen dafüir die neuen Dsramz
mattgelb und mattroſa zur Verfügung.

Freitag, 4. Nov. 11.55: Glockenſpiel. o 13: Schard!
konzert. Alte und neue Tanzmuſik. O 15.30: Stunde der 11
Berufsberaterm Steinhäuſer: Das junge Mädchen im
6 16.30: Hausfrauen=Nachmittag. Rektor Merkel Frau=
Familienleben vor tauſend Jahren Hierauf: Wochenlich
Frankf. Hausfrauenvereins. 8 17.45: Leſeſtunde: Aus
Briefen o 18.15: Vereinsnachrichten und andere Mitl4t
0 18.45: Stunde des Südweſtdeutſchen Radio=Eluts. Sl
Von Königswuſterhauſen: Prof. Dr. Meyer: Spinale
lähmung. O 19.45: Zwanzig Minuten Fortſchritte in Wilck
und Technik. O 20.05: Film=Wochenſchau. O. 20.15: Daſ4
Konzert. Ausf.: J. Gareis (Altdeutſche Scherzlieder zur 794
Harmonieorcheſter.

Siuttgart. 9

Freitag, 4. November. 12.30: Schallplattenkonzert. V.
wirtſchaftsnachrichten. o 18.15: Aus Karlsruhe: DrancAE
Funkſtunde. 9 18.45: Dr. Paul Schickler: Weſen und Enttk
ſchließend: Ueberſicht über die Hauptveranſtaltungen der iomik
Konzert des Philharm. Orcheſters, Stuttgart Leit,: Unſ00d
muſikdirektor Prof. Haſſe. Soliſt: Prof. Alfred Indig. Bik
Varſationen über ein Thema von Haydn. Mozart. Komelt
Berlin.
Freitag, 4. Nov. 1530: Margarete Weinbere: Di4.
Im Frachtdampfer um Europa. S 16.30: Unterlaltungsſl w
Kapelle Rooſz. 18.30: H. Thal: Die Deutſche Anſdr
Verſicherung. 0 19.05: Italieniſch. o 19.30: Dr. Schck !2
im Weltgeſchehen. O 20.30: Orcheſter=Konzert. Dir. Al.
muſikdir. Dr. Kopſch. Gräner: Divertimento für i. ch
Reſpighi: Poema Autonnale (Herbſtdichtung). Konzertm. Dil
Berg (Violine! Strauß: Hymne Rückehr in di 7.k
Winterweihe Winterliebe. Liſa Frank (Sopran). Süſte 2 7
Muſik zu Molieres Luſtſviel Der Bürger als Edelnanl. 2O
Die Jagd. Koſchat: Gailtaler Jägermarſch. Konzertorch, Reis
Haydn: Seht auf die breiten Wieſen hin, aus dem Drech
Die Jahreszeiten. Schubert: Jagdlied P. Sebach Eo
Am Flügel: Ben Geyſel. Pöhler: Im Wald und auf dels.
WPotp). Mendelsſohn: Mit Luſt tät ich ausreſtell.
Die Jagd. Komzak Jägerlatein. Der Jäger aus Rik4.
Volkslied. Schubert: Der Alpenſäger. Kohlmanlt bc14
Jagdlieder=Potp.
Stettin, 22.30: Luſtige Stunde Mitw.: Anſ 7
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logform). 8 1535: Weter und Borſe, 8 16: Mk. Mſch 4.
Welche Bedeutung hat das neue Geſetz zur Beismoftung 1e
ſchlechtskrankheiten für die Algemeinheit. O 16.30: B. N=
Sprechtechnik. O 17 Prof. Dr. Franie: Die weltgeſchiötſche
bertung der Botzinge ſn Ctſte 8 1s0, de Slt
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Mareuſe: Wiſſenſchaftl. Grundlagen der Luftfghri. 2 Ld

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Freitag den 4 November 1927

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Die an/lſtäue angeſchloſſenen Regen=
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ſindh m Auffrieren ausgeſetzt,
ſers ivaſe Verſtopfung erſchwert
Auf G4d der Polizeiverordnung,
die EHäſſerung der Grundſtücke,
ern wüK har zur alsbaldigen gründ=
zu
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Nandengintezenrohrſinkkaſten auf.
Narmſtaü en- 3. Nov. 1927. (st17171
S5t. Tiefbauamt.
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[ ][  ][ ]

Seite 14

Freitag, den 4. November 1927

Nummet

Sport, Spiel und Turnen.

Handball.
Süddeutſchland Balten.
Der Spielausſchuß des Süddeutſchen Veubandes für Leichtathletik
iſt bei der Auſſtellung der Mannſchaft, die gegen den Baldenverband die
Farben Süddeutſchlands vertreten ſoll, von der bisherigen Uebung, die
zur Repräſentation beſtimmten Spieler möglichſt aus einem Verein zu
entnehmen und nur die ſchwachen Stellen der betreffenden Vereinself
durch Spieler anderer Vereine zu erſetzen, abgewichen. Während näm=
lich
bisher faſt ſtets die Spieler der Spielvereinigung Fürth oder des
Sportvereins Darmſtadt 98 allein mit der Vertretung zu den Spielen
gegen andere Landesverbände beauftragt wurden, iſt dieſes Mal eine
DarmſtädterBabenhäuſer Kombimation mit der Aufgabe betraut, das
Vorrundenſpiel um den Handballpokal der Deutſchen Sportbehörde zu
beſtreiten.
Wer Zeuge des hochſtehenden Verbandsſpieles des Sportvereins
Darmſtadt 98 gegen den Polizeiſportverein Babenhauſen vor einigen
Wochen geweſen iſt, wird ſich wohl kaum der Erkenntnis verſchließen
können, daß der Süddeutſche Spielausſchuß recht daran getan hat, ge=
rade
dieſe Mannſchaft aufzuſtellen. Dies gilt um ſo mehr, als der
Spielausſchuß bei der Aufſtellung der Mannſchaft es verſtanden hat, das,
was zuſammengehört, nicht zu zerreißen. So ſtehen in den vorderem
Reihen der ſüddeutſchen Mannſchaft die Spieler des Süiddeutſchen Mei=
ſters
, während das Gerippe der Hintermannſchaft durch den Polizei=
ſportverein
Bobenhauſen geſtellt wird.
Die Süddeutſchen ſpielen demgemäß in folgender Aufſtellumg:
Bort
(Polizeiſportverein Babenhauſen)
Baumamm.
Meite
(Polizeiſp.=V. Babenhaufen)
(Sportverein 98)
Laumann
Böhm
Allwohnt
(Polizeiſp.=V. Babenhauſen)
(Sportverein 98)
Fiebler
Müller
Werner
Jans
Dietz
(1. F.C. Nürnberg)
(Sportverein 98)

Zu dem ſüddeutſchen Angriffsquintett wird wohl jeder das größte
Zutrauen beſitzen. Obwohl uns ſcheint, daß keineswegs zwingende
Gründe vorlagen, den Poſten des Linksaußen mit einem Spieler von
Nürnberg zu beſetzen, nachdem man ſämtliche anderen Stürmerpoſten
mit 9ern beſetzt hat, da der Darmſtädter Hennemann dieſem Poſtem
zweifellos gut beſetzt hätte, wird wohl dadurch die Güte des Sturmes
nicht beeinträchtigt. Müller, der zum erſtenmal vepräſentatio wirkt, iſt
die Hauptſtütze ſeiner Vereinself (1. F.C. Nürnberg) und gilt als ſehr
talentierter Spieler, dem es nicht ſchwer fallen wird, ſich mit ſeinen
Nebenſpielern zu verſtehen. Die Sportvereinsſtürmer haben in den bis=
herigen
Verbondsſpielen gezeigt, daß ſie von ihrer ſeitherigen Gefähr=
lichkeit
noch nichts eingebüßt haben; die Jans und Fiedler, die ſchon
in internationalen Spielen Deutſchlands Farben vertreten haben, wie
der für den Aufbau der Angriffe wohl kaum zu entbehrende Werner
und der wurfgewaltige Dietz werden der Baltenhintermannſchaft zwei=
fellos
ſchwere Abwehrarbeit zu leiſten aufgeben. Offener dünkt uns da=
gegen
die Frage, wie ſich die ſüddeutſche Hintermannſchaft ſchlagen wird.
Wohl iſt jeder einzelne Spieler für ſich betrachtet, würdig, zu repräſen=
tativen
Ehren zu kommen; ob ſich aber die linke (Darmſtädter Seite)
mit der rechten Seitze (den Spielern von Babenhauſen) ſo reſtlos ver=
ſtehen
wird, daß dem Gegner nicht doch einmal unnötige Erfolgsmög=
lichkeiten
geboten werden, wird erſt das Spiel lehren; ſchnelles und
weites Abſpiel wird hier das beſte ſein, um den Kontakt vaſch zu er=
reichen
. Wenn Bort dasſelbe große Torwächterſpiel liefern wird, das
er im Spiel gegen den Sportverein 98 zeigte, wird er ſich ſchnell die
Sympathie der Darmſtädter Zuſchauer erworben haben. Baumann
Meuter iſt ein körperlich ſo gewandtes Verteidigerpaar, daß es ſeine
Aufgabe ſicher löſen wirb. Eimn kleines Wagnis bleiht nur die Läufer=
reihe
. Der Darmſtädter Sturm iſt gewohnt, weite Steil= oder Flügel=
vorlagen
zu erhalten. Allwohn iſt barauf ſelbſtverſtändlich voll und
ganz eingeſtellt: Böhm, die Hauptſtütze ſeiner Vereinself, wird hier
vielleicht ſeine ſonſtige Taktik etwas ändern müſen, da er in ſeiner
Mannſchaft eine andere Spielweiſe pflegt. Zweifellos beſitzt jeboch
Böhm das Können, ſich umſtellen zu könmen und ſich trotzdem Geltung
zu verſchaffen. Laumann iſt hier zu wenig bekannt, ſo daß er uns erſt
durch das Spiel belehren muß, ob er für ein derartiges Spiel reif iſt.
Abſchließend hann mam alſo mit voller Berechtigumg ſagen, daß die
Süddeutſche Repräſentative richtig zuſammengeſtellt iſt. Sie wird deme
gemäß auch ein gutes Spiel liefern. Allerdings wird dies auch gegen
die wohlvorbereitete Baltenmannſchaft nötig ſein, wenn ein günſtiges
Reſultat erreicht werden ſoll.
Wir machen noch darauf aufmerkſam, daß neben den Vorverkaufs=
ſtellen
im Pelzhaus Schmidtmann und Sportbuchhandlung Skurnik zwei
weitere Vovverkaufsſtellen, und zwar im Zigarrenhaus Walter ( Marien=
platz
) und Zigarrenhaus Becher (Grafenſtraße), eingerichtet ſind.
Spiele um die Meiſierſchaften
Am kommenden Sonntag finder bie Fortzſetzung der Meiſterſchafts=
ſpiele
im Rhein=Mgingau ſtatt und bringt in den einzelnen Klaſſen ſehr
intereſſante Treffen. Zunächſt führen in der
vorjährige Gegner aus der Meiſterklaſſe, bei welcher erſterer die dritte, noch verbeſſerten, was auch reſtlos gelungen iſt. Hanau mußte ſich in
letzterer die fünfte Stelle einnahm. Pfungſtadt, der erſte diesjährige Groß=Zimmern mit 14:0 geſchlagen bekennen. Die Vorwärtsmann=
Anwärter auf die Verbands=Sonderklaſſe, wird auh dieſen ſeinen letzten ſchaft iſt die erſte Mannſchaft, welche für ſich den Nuhm in Anſpruch
halten. Die beiden neu zur diesjährigen Meiſterklaſſe übergetretenen in dieſer Höhe (arungen zu haben. Der wichtigſte Kampf ſpielte jedoch
Mannſchaften von Neu=Iſenburg und Groß=Gerau geben ſich in Groß=
und Fſenburg auf dem letzten Tabellenplatz halten dürfte. Nauheim Angeſichts der Haltumg des Dammer Publikums wagte es das Kampf=
Eberſtadt, ebenfalls zwei Rivalen aus der vorjährgen Meiſterklaſſe, gericht nicht, eine Entſcheidung zu fällen. Frankfurt hatte daheim mit
beſſeren Ausſichten auf Erfolg vorhanden ſein, wonn er auch in dem der Kämpfe. In Dieburg ſcheint man ſich mit der Tatſache abzufiden,
Vorſpiel eine bittere Enttäuſchung erleben mußte.
Gegner Bickenbach, das an zweiter Stelle ſtand, während Beſſungen hätte ſieben Sportsleute kämpfen zu laſſen. Und nun noch ein Wort an
den vierten Platz in der Tabelle belegte. In der diesjährigen Spiele die Vereine. Es mehren ſich in letzter Zeit die Anzeichen, wo bei unſeren
roihe wird dieſes Treffen ausſchlaggebend für den erſten Platz in der Mannſchaftskämpfen gegen die Punktwertung Stellung genommen wird.
durchzuſetzen wußte, ſteht dem vorjährigen 4=Klaſſeverein Seeheim Menſchen klar ſein. Die Leidtragenden wären in dieſem Falle die Ver=
gegenüber
. Ein Blick auf den Tabellenſtand verrät, daß Bensheim in eine ſelbſt, die dann ihre eigene Saat ernten. In ihrem eigenen Inter=
der
Spielreihe bisher der Beſſere war und auch im bevorſtehenden Spiel eſſe ſeien die Vereine darauf aufmerkſam gemacht, daß ſie vor allem in
ſeine Stellung abermals zu verbeſſern ſucht. Gberſtadt=Darmſtadt ihren eigenen Rühen für Aufklärung über die Punktwortung ſorgen
Toſ.), zwei aus der B=claſſe aufgerückte Mannſchaften, kommen in müſſen, die ſich dann natzuvgemäß auch auf die Anhänger überträgt.
Eberſtadt zuſammen und kann, wenn nicht alles trügt, Darmſtadt den Keimesfalls darf in uferloſer Kritik gegen eine Cinrichtung Sturm ge=
Erfolg für ſich verzeichnen.
Gruppe 2. Zwei Gegner aus der vorjährigen Spielreihe, Tgde. handen iſt. Die Tabelle:
DarmſtadtWolfskehlen, ſind ſich keine Neulinge gegenſeitig und be=
ſtreiten
das Rückſpiel. Im Vorſpiel blieb Wolfskehlen, das die Spitze
in der Tabelle inne hat, Sieger. Ein knappes Ergebnis des bevor=
ſtehenden
Kampfes iſt zu erwarten. In der Begegnung Worfelden
Ober=Namſradt (Tv.) iſt für erſteres der Sieg ſicher. Erfelden Gerns=
heim
wird mit Sieg für Erfelden endigen. In der 3. Gruppe empfängt
Arheilgen Nieder=Roden (Tgde.) als Gaſt und wird der Platzverein
ſeine Punktzahl erhöhen können. Im Vorſpiel ſchieden Griesheim
(Tade.)Egelsbach mit unentſchieden voneinander und wird der Kampf
diesmal um Punkte ein ſehr heißer werden. Walldorf wird von Lau= Am kommenden Sonntag kämpfen: Sachſenhauſen Hanau, Frankfurt
gen die Punkte mit nach Hauſe bringen können.
heim die beſſeren Ausſichten. Alsbach, das in Bickenbach ſpielt, wird Woche berichten. Der nächſtwicktige Kampf findet in Dieburg ſtatt. Der
kainesfalls ſich die Punkte nehmen laſſen. Arheilgen hielt ſich im Vor= Ausgang iſt völlig offen und dürfte auch hier der Kampf eiſt die Ent=
ſpiel
gegen Ober=Ramſtadt (Tof.) ſehr tapfer und kann am Sonntag, ſcheidung bringen. Der Kampf in Hanau, eine ſichere Sache für Sachfen=
zumal
auf eigenem Platze, Ober=Namſtadt gefährlich werden. Darm= hauſen, ſteht nur in ſeiner Höhe noch nicht feſt.
ſtadt CTof)Neu=Iſenburg. Erſtere, im Vorſpiel unterlegen, kaun,
venn es gut geht, wenigſtens ein Unentſchieden herausholen. Einen Kraftſport=Abt. d. T.=V. Nieder=Ramſtadt Pol.=Spp. Darmſtadt.
knappen Sieg konnte Walldorf über Goddelau davontragen, doch kann Kraftſport=Abt. d. T.=V. Nieder=Ramſtadt Kraft=Spp. Hetzbach.
das Ergebnis im Aückſpiel auch anders ausfallen. Büttelborn hat in
Gernsheim gute Ausſichten. Groß=Gerau in Wolfskehlen die hohe
Sorziſſer gleich dem Vorſpiel erreichen dürfte, muß dahingeſtellt bleiben, menden Samstag, abends 8½ Uhr, im Darmſtädter Hof (Beſ.: A.
Niedslage durch Jugenhoim bzw. Heppenheim kaum entgehen können, den die bekannten Mannſchaften des Polizeiſportvereins Darmſtadt
Spreidlingen wird gegen Beſſungen nicht viel geufkommen können Tade, und des Kraftſportvereins Hetzbach den Nieder=Ramſtädtern im Freund=
Darmſtadt empfängt Eſcholbrücken und iſt der Ausgang des Spiels ſchaftskampf gegenüberſtehen. Beide auswärtigen Vereine verfügen
Oher=Ramſtadt CTaſ.) läßt einen erbütterten Kampf um Erfola im Rück= Nieder=Ramſtädter nicht nehmen laſſen, den Kämpfen beizuwohnen, da
ſpiel erwvarten. Arheilgen wird der

Jugenb=Klaſſe: SeeheimAlsbach, BenshsmHeppenheim.
Griesheim (Tade)Gberſtadt, ein ſchwaches Ergebnis iſt zu erwarten, Dung=Deutſchland am 12. und u
während Beſſungen im Langen einen reichen Torſegen ernten kann.
Pfungſtadt wird in Eſchollbrücken überlegen ſpielen, während Beſſungen
in Groß=Gergu es zu einem Erfolg bringen dürſte.
Alte Herren Polizei=Sportverein Rot=Weiß, Darmſtadt.
Es iſt immer als ein Zeichen von gutem Vereinsgeiſt aufzufaſſen, bekannte Mannſchaft des Sparta Köln mit dem feſtgehr
wenn alte Herren ſich in einem Verein zuſammenſchließen, um ge= zuſammentreffen, während m einer 1. Senſorlagenſtaffel
meinſchaftlich dem edlen Sportgedanken nicht nur in der Theorie, ſon= Magdeburg, Sparta Köln und S.V. Karlsruhe die hort=
dern
auch in der Praxis zu dienen. Zu dieſem Zwecke haben ſich Deutſchlands gegen A.S.S. Straßburg, in deven Mannſch=
einige
Herren der Leibesübung treibenden Vereine Rot=Weiß und Poli= zöſiſche Meiſter befinden, ſtarten. Gerade der Kampf 65
zei=Sportverein Darmſtadt zuſammengeſchloſſen, um am kommenden Sparta wind den ganzen deutſchen Schwimmſport ſohr.
Samstag, 15.30 Uhr. auf dem Platz des Polizei=Sportvereins ein da die beiden Meiſtermannſchaften durch die Krankheit eru
Uebungsſpiel in Handball auszutragen. Das Alter der einzelnen daner in dieſem Jahre noch nicht zuſammenkommen konnten
Herren ſchwankt zwiſchen 30 bis 40 Jahren, dagegen kann das Gewicht, weiteren 1. Seworrennen dürfte vor allem der Kampf 98 der einzelne mit auf den Platz bringt, nicht genau angegeben Vierſen, gegen Schüneburg, Hellas Magdeburg im 1009
werden, das muß dem Schätzungsvermögen der Zuſchauer überlaſſen ſchwimmen ein Hochgenuß werden, da dieſe beiden he=
bleiben
. Bei P.=S.=V. werden einige alte Handballpioniere, die in Rüchenſchwimmer ſeit den Meiſterſchaften nicht mehr Ho
früheren Jahren, als das Handballſpiel in Darmſtadt Eingang fand
und nur von Poliziſten betrieben wurde dem Spiel pblagen, mitwirken, auch bei den Europameiſterſchaften in Bologna ſiegte, wegerne
Rot=Weiß wird ältere Spieler mit größeren Gewichtsmengen auf den fehlers aber diſtanziert wurde, iſt nach einer glänzendenz!
Platz bringen, als die Ordnungshüter. Auf alle Fälle wird das in dieſem Jahre eine große Hoffnung für Amſterdam, da er
Spiel ſeinen Reiz auf die Lachmuskeln der Zuſchauer nicht verfehlen.
Fechten.
Internationgles Fecht=Turnier in Baſel.
Am b. und 6. November veranſtaltet die ziemlich in franzöſiſchem vorragend in Form gekommen und blieb am letzten Sonutzt
Geiſt eingeſtellte Société dEserime et de Culture der Schweiz ein nur 02 Sekunden hinter Heinrichs Rekord. Vielleicht au
internationales Fecht=Turnier in Baſel, bei dem der Einſtellung entſpre=
chend
nur Einzelgefechte auf Degen ausgeſchrieben ſind. Man rechnet. Im 200=Meter=Bruſtſchwimmen werden mit Budig, Köln, S7y
denm auch auf ſtarke Beteiligung aus den Degenländern Frankreich,
Belgſen und Italien. Der Deutſche Fechtenbund wird nur durch den Nademacher die beſten deutſchen Bruſtſchwimmer, in des
deutſchem Meiſter E. Casmir vom Frankfurter Fechtkluß vertreten. Das Strecke zuſammentreffen. Mit dem Start von Miebſchlägtz
Turnier wird am 5. November mit einem Schaufechten eingeleitet, an
dem auch der Weltmeiſter der letzten Olympigde in Paris, Gequdinte,
teilnimmt, doch wird dieſer ſich nicht an den Wettkämpfen beteiligen, ſeine Siege über die berühmten deutſchen Springer Luber:
ſondern als Kampfrichter die Konkurrenz leiten.
Kraftſport.
Meiſterſchafts=Mannſck afts=Ringkämpfe
im 2. Kreis des D.A. G. V.
Mit einer Ausnahme konnten auch am vergangenen Sonntag alle
Kämpfg ihre Erledigung finden. Idar hat jetzt ſeine Mannſchaft end=
gültig
von den Kämpfen zurückgezogen. Es iſt wirklich tief bedauerlich,
wenn ein Verein ſich immer erſt durch die Tatſachen zu ſolchem Schritt
gezwungen ſieht Trotz zweier Verletzungen braucht man durchaus nicht
die Flinte ins Korn zu werfen, denn bei unſeren Kämpfem kann es auch
mit fünf Mann noch zum Siege reichen. Der Kampf Damm Sachſen=
hauſen
ſcheint ein ſehr ſportverſtändiges Publikum gehabt zu haben.
Es dürfte barüber das letzte Wort noch nicht geſprochen ſein. Die Ver=
eine
haften in dieſem Falle voll und ganz für ihr Publikum.
Im erſten Bezirk
hatte Kreuznach keinen Gegner, da Idar nicht antrat. Was in dieſem
Falle jetzt geſchieht, muß abgewartet werden. Es wäre ſchon das Beſte,
ſämtliche hämpfe von Idar zu annullieren, um keine Mannſchaft zu
ſchädigen. Es hat hier die Behörde das Wort. Etwas überraſchend
kommt der Sieg, dem Oberſtein mit 8:6 in Büdesheim erringen konnte.
Oberſtein ſollte ſich ſo allmählich in der beſſeren Geſellfchaft der Liga
einleben. Bingen mußte in Koſtheim ebenfalls die bittere Erfahrung denſen der vor 50 Jahren ſtattgefundenen Eröffnung de9 19
machen, daß dia Bäume nicht in den Himmel wachſen, und der Neuling
ſiegte hier ebenfalls 8:6. Erſt der Kampf im Schwvergewicht ſtellte für
Koſtheim den Sieg ſicher, auf den der alte Joſt nicht wenig ſtolz ſein
dürfte, denn die Binger führten ſchon bei den erſten zweit Kämpfen mit
4:0. Nachſtehend die Tabelle, bei der die Kämpfe mit Idar noch be=
wertet
ſind.

Vereine
Kreutznach
Mainz
Büdesheim
Obenſtein
Bingen
Koſtheim
Idar

Kämpfe

Siegverhältmnis
58: 12

44
40
40:
32
24:
18

Punkte
10

Der kommende Sonntag ſieht folgende Mannſchaften im Kampf. Büdes=
heim
muß nach Mainz und ſollte der Platzbeſitzer aller Vorausſicht nach
das beſſere Ende für ſich behalten. Es bliebe noch dar Kampf Kreuz=
nach
Bingen, der jedoch imn Frage geſtellt iſt, da Kreuznach zwei ſeiner
im Main=Rheingau Deutſche Turnerſchaft. Beſten zu den Europameiſterſchaften nach Budapeſt abgegebem hat.
Sollte er jedoch trotzdem ſtattfinden, ſo dürfte ebenfalls der Platzhalter
ſiegreich aus dieſem Kampfe hervorgehen.
Im zweiten Bezirk
Meiſterklaſſe zuſammen: PfungſtadtSprendlingen, zwei drehte es ſich lediglich darum, daß die Spitzenkandidaten ihre Stellung
Kampf ehrenvoll zu beſtehen wiſſen und die Punkte in Pfungſtadt be= mehmen kann, einen Kampf in ſolchem Ausmaß beſtanden und den Sieg
in Damm, wvo Sachſſenhauſen mit eiem 10:4 Sigge aufwartete. Ein
Gerau ein Stelldichein, bei welchem Groß=Gerau den Vorteil haben Kampf (Mittelgewicht) wurde dem Kreis zur Entſcheidung überlaſſen.
ſtehen ſich in Eberſtadt gegenüber und dürften für den Platzverein die Dieburg keine allzugroße Laſt. 10:4 lautete das Reſultat am Schluſſe
daß in dieſem Jahre keine Lorbeeren zu ernten ſind. Die Mannſchaft
A=Klaſſe: Gruppe 1. Beſſungen muß zu ſeinem vorjähpigen könnte bedeutend beſſer ſtehen, wenn man ſich von Anfang an bemüiht
Tabelle werden. Bensheim, welches aus der B= in die A=Klaſſe ſich Daß ſich dies mit der Zeit ungünſtig auswirkt, tüürfte fodem vernünftigen
laufen werden, für die nun gugenblicklich keinerlei beſſerer Erſatz vor=

Vereine
Kämpfe Siegverhältnis Punkte
Groß=Zimmern
60: 94
Frankfurt
46: 94
Sachſenhauſen
42: 28
Nu=Iſenbung
40:30
Damm
30 :49
Dieburg
22: 48
Hanau
14:56
in Iſenburg und Damm in Dieburg. Den ſchwerſten Gang hat Frank=
B=Klaſſe. Im Treffen BensheimHeppenheim gibt man Bens= furt. Ueber den Ausgang vollen wir vorſichtshalber erſt die nächſte
Die Kraftſportabteilung des T.=V. Nieder=Ramſtadt hält am kom=
L=Klaſſe. Alsbach und Hähnlein als Platzvereine dürften der Knapp) einen Großkampfabend im Ringen ab. An dieſem Abend wer=
ungetiß
. Das unentſchiedene Vorſpicl zwiſchen Nieder=Noden CTode.) über gutes Ningermaterial. Bei dieſer Gelegenheit follten es ſich die
doch ein jeder auf ſeine Koſten kommen wird. Was die Jugend
anbelangt, ſo wird ſie ſich mit der Jugend des Pfungſtädter Kraft=
ſportvereins
Siegfried meſſen. Auch hier warden techniſch ſchöne
Kämpfe zu erwarten ſein, denn unſere Jungen verſtehen es ſo vor=
trefflich
, ſich in der ſchönen Ringkampfkunſt zu üben.

Schwimmen.
Internationales Schwimmfeſ
Erſtklaſſige Beſetzung aus ganz Deutſchland.
Wie wir bereits geſtern berichteten, iſt das Meldeergeen
indernationalen Schwimmfeſt Jung=Deutſchland, das on
und Sonntag in acht Tagen im ſtädtiſchen Hallenbad ſtatn,
ausgezeichnet ausgefallen. So werden in den 1. Semiorfrein
ſchwammen. Küppers, der neue deutſche Meiſter und Rekout
zeiten der Amerikaner ſchon bedenklich nahe gekommen iſt.
Glanznummer wird das Freiſtilſchwimmen 100 Meter we==
Derichs, Sparta Köln, Dex, München, Janſen, Düſſeldorf. .
burg und Berges ſtarten werden. Derichs iſt nach einer
denen Blinddarmoperation zu Beginn der Sommerſaiſonn
in Darmſtadt, der berühmten Minutengrenze noch nähenn!
heim, Weiß, Nürnberg, Kummert, Magdeburg und Pöckel.
ſpringen wird dem Darmſtädter Publikum eine weitere ſpe.
kateſſe geboten. Riebſchläger, der in Bologna Europamn/
iſt ernſter Anwärter auf einen Olympiaſieg in Amſterdarn
ner beweiſen. Da auch der franzöſiſche Meiſter Weil, Sta
Springen teilnimmt, wird wan, da die Elſäſſer überhmnt
zöſiſche Klaſſe darſtellen, intereſſante Vergleiche zwiſchen 4.
und dem franzöſiſchen Schwimmſport ziehen können. Auf dch
den wir noch mehr in den nächſten Tagen zu ſprechen komnm
Freier Waſſerſportverein Darmſtadt.
Am Sonntag, den 6. November 1927, nachmittags 2 u1,
Städtiſchen Hallenſchwimmbad das diesjährige Hallenſchntz
Freien Waſſerſportvereins ſtatt. U. a. kommen neben 33
kämpfen noch zirka 160 Einzelmeldungen zum Austran.
Schwimmweltkämpfe wechſeln mit Waſſerballſpiel, ſowie ru
reigen ab. Für die reibungsloſe Abwickelung des reichhdtz
gramms iſt durch eine bewährte techniſche Leitung beſtenn
tragen, ſo daß ein jeder Gönner und Freund der Arbeiterſoſy
bewegung auf ſeine Rechnung kommen wird.
Turnen.
Von Coburg bis Köln.
(Auszua aus der Geſchichte der Deutſchen Turtfeſl)
Turnfeſtjahre ſind oft Jahre geſchichtlicher Erinnerus,
So beging man das zweite Deutſche Turnfeſt 1861 in Ber. 3
an der Haſenheide, wobei der Grundſtein zum Jahndern
wurde.
1863 3. Deutſches Turnfeſt in Leipzig anläßlich des 50.
der Völkerſchlacht. Heinrich von Treiſchke, der berühme
forſcher, hielt hier ſeine weit über den Rahmen der Verwir
ausgehende Rede, die im Lande gewaltiges Aufſehen erreit=
1913 fand das 12. Deutſche Turnfeſt wieberum in
Turnerhochburg, ſtatt. Es galt dem hundertjährigen Geß
Völkerſchlacht.
1928 iſt zum erſten Male ein Deutſches Turnfeſt in !
mehr als 50 Jahren das erſte am Rhein. 1872 war das lehall
1928 iſt ein Jahngedenkjahr wir begehen ſeinen 150. Ge3d
Ehe es zum erſten Turnfeſt kam, gab es Jahre erbittern
und es gehörte damals ſchon ein beſonderer Mut dazu, Mic
Turnvereins zu ſein. Selbſt der Turnſperre (189114
keineswegs die vollſtändige Vernichtung der beſtehenden Tunch
In der Verborgenheit von Privatgärten und Sälen ginn9
Ortem das turneriſche Leben, wenn auch ſehr gedämpſt, mA.
dann endlich 1842 durch Aufhebung des Turnverbotes 9019
fielen, da wagte man ſich ſofort wieder an die Oeffenfl!4
allein durch einen ſchnell emporblühenden. Betrieb der 9ei!4
ſondern auch duuch große feſtliche Vevanſtaltungen, die umſt
tungsvoller wurden, als ſich von nun an benachbarte Veretlun
zu gemeinſchaftlichen Feiern zuſammenſchloſſen. So ſandch
Mainz und 1843 in Hanau große Turnfeſte ſtatt, veranſtalie
Frankfurter und Hanauer Turnvereinen. Schwäbiſche Zumd
den 1844 in Gmünd, 1845 in Reutlingen, 1846 in Heilbrom 1ih
Der erſte Turntag der ſächſiſchen Turnvereine, wozu 94 20
Königreichs Sachſen geladen waren, fand am 31. Oktobern
Rheiniſch=weſtfäliſche Turnfeſte wurden gefeiert 1846 in Elme
in Bingen, Krefeld und Iſerlohn. So ging an bielen Lnd
vieler Beziehung das Vereinsturnweſen in erfreulicher Neſlit
wärts, verbunden mit vielen größerem Turnfeſten. Die Jahd
1849 traten mit ihrer politiſchen Aufregung ſtörend in die
wickelung dieſer Verhältniſſe hinein. Die vadikalepolitiſche
gen vieler Turner und Turnbereine veranlaßten für dieſe
und Unterdrückung. Auch die allgemein beliebten Tum
durch die Ungumſt der Verhältniſſe größtenteils ein. Ald
der fünſziger Jahre das Turnvereinsweſen, wieder mächtig end
da mehrten ſich auch wieder die Turnfeſte und weckten bei. W.
ein Gefühl der Zuſammengehörigkeit und eine Sehnſucht 10h
Zuſammenſchluß. Zwei wackere Schwaben, Geormit und
verſtanden den Geiſt der Turner und erließen den bekemnutens
Sammlung der Turnbereine, die noch keine Zuſammenigſſilt
geſchloſſenen Verband beſaßen.
Mit Begeiſterung folgte man dem Rufe, und ſo ſohe
Coburg der erſte Deutſche Turntag ſtatt, der ſpäter, 188
dung der Deutſchen Turnerſchaft führte. Im ſelben Zahleg.
das erſte deutſche Turn= und Jugendfeſt in Coburg ſecht=
laſſen
wir die Zahlen folgen. Zahlen reden immer ihre eige
und ſo wollen wir ſie auch hier einfach und nüchtern ſor,k
Zahlen bedeuten nicht immer alles, aber hier fagen ſie und .
wir wiſſen müſſen, um ein richtiges Bild von deutſchen. S
bekommen.
Teil= Frei=
nehmer
= übungs= Wett=
Jahr Ort
zahl turner urner

1090
300
4000
4000
16000

1. 1860 Coburg 1000 2. 1861 Berlin. 4000 4000 3. 1863 Leipzig 20000 7500 4. 1872 Bonn 5000 768 5. 1880 Fvankfurt M. 10000 2160 6. 1885 Dresden 18000 4544 1889 München 2000 1000 8. 1894 Breslau 12000 3 200 1898 Hamburg 2000 7193 10. 1908 Nürnberg 30 000 7600 11. 1908 Frankfurt 55000 10000 12. 1913 Leipzig 65 000 17000 13. 1923 München 200000 26 000 Wetterbericht.

und

Witterungsausſichten für Samstag, den 5. Vobehl.
(Nach der Wetterlage vom 3. November 1927)
Veränderliches Weiter, teils neblig=wolig, teißt O
ſtrichweiſe geringe Niederſchläge wahrſcheinlich
Heffiſche Wetterdi!.

[ ][  ][ ]

unmer 306

Freitag, den 4. November 1927

Geite 15

R B

Ist eine Porderung bei Käse,
die im Interesse Ihrer Gesund-
heit
angebracht ist, da es be-
kanntlich
viele Käsearten gibt,
die diesem Anspruch nicht ge-
nügen
. Versuchen Sie aber ein-
mal
,,Adler-Emmentalerohne
Rinde und prüfen Sie diesen
Käse daraufhin, er ist darin
vollkommen, weil er durch ein
besonderes Herstellungsver-
fahren
leicht verdaulich gemacht
ist. Sie sind den Versuch Ihrem
Wohlbehagen und Ihrer Ge=
sundheit
schuldig!

Derf. Stenotypiſtin
bewährte Kraft, keine Anfängerin,
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verfügen und flott ſtenographieren und
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Es sprechen:
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Et tt frei!
Freie Aussprache!
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Geschmack allzuhart fühlbas wird ,er muss voll und breit
über die Sunge hinwegsleiten und das Gefühl nach-
haltiger
Saumenfreude hervortufen.
Das Mittel, welches die Kraft besitzt, auch Ihrem gewohnten
Kaffee zu diesem Genusswert zu verhelfen, heisst:
Weber’s Carlsbaden
Verwenden Sie es fäiglich, dann üben Sie
wahrhafte Kaffeekultur.

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Darmstadt
Landesverband Hessen.

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2

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Tückischer noch als Schwungrad,
Treibriemen und Hochspannung
ist die unsichtbare Gefahr, die in
der Luft liegt.
Dampf, Staub, giftige Gase, kalte
Zugluft nach großer Erhitzung sind
schlimme Feinde.
Die Erleichterung durch kühle Ge-
tränke
ist nur eine momentane,
die Erfrischung eine scheinbare.
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Tabletten. Sie stillen den Durst,
halten Mund und Kchle dauernd
trisch und desinfzieren, ohne
Magen und Zähne anzugreifen.

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[ ][  ][ ]

Nummer 306

Der Ausweis der Reichsbank.
Wie der Ausweis der Reichsbank vom 31. Oktober zeigt, hat ſich die
geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards
und Effokten um 3820 Mill. auf 2940,4 Mill. RM. erhöht. Die Be=
ſtände
an Wechſeln und Schecks ſür ſich allein ſtiegen um 376,6 Mill. auf
2802,4 Mill. RM., während die Lombardbeſtände um 14,4 Mill. auf
46,0 Mill. RM. angewachſen ſind. Die Effenktenbeſtände blieben mit
92,1 Mill. RM. weiterhin uverändert.
Der Umlauf an Reichsbanknoten hat um 598,3 Mill. auf 4 230,6 Mill.
RM. zugenommen, während derjenige an Rentenbankſcheinen mit
896,3 Mill. RM. die gleiche Höhe wie in der Vorwoche aufweiſt. Dem=
zufolge
und unter Berückſichtigung, daß in der Berichtswoche Rentenbank=
ſcheine
in Höhe von 4,5 Mill. RM. getilgt wurden, iſt der Beſtand der
Reichsbank an ſolchen Scheinen auf 125,0 Mill. RM. geſunken. Die
fremden Gelder nahmen um 223,3 Mill. RM. auf 603.1 Mill. ab.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen ſtiegen um
392 000 RM. auf 2012,3 Mill. RM.; die Zunahme entfällt auf die Be=
ſtände
an deckungsfähigen Deviſen, welche um 597 000 RM. auf 161,4
Mill. RM. angewachſen ſind, während ſich der Goldbeſtand um 205000
RM. auf 1851,3 Mill. RM. verminderte. Die Deckung der Noten durch
Gold allein betrug 43,3 Prozent gegen 51,0 Prozent in der Vorwoche,
die durch Gold und deckungsfähige Deviſen 47,6 gegen 55,4 Prozent
Die Wirtſchaft gegen Auswüchſe
des Scheckverkehrs.
Zwiſchen den Spitzenvertretungen von Induſtrie, Großhandel,
Einzelhandel und Bankweſen haben in letzter Zeit wiederum Beſprech=
ungen
ſtattgefunden, welche den gemeinſamen Kampf gegen das Un=
weſen
der Vordatierung von Schecks ſowie gegen betrügeriſche
Ausſtellung ungedeckter Schecks zum Gegenſtand hatten. Was die Vor=
datierung
von Schecks betrifft, ſo wurde dabei namentlich auf die Nach=
teile
hingewieſen, denen ſich Verkäufer, welche Schecks dieſer Art in
Zahlung nehmen, in ſteuerlicher Hinſicht ausſetzen. Bekanntlich ſind vor=
datierte
Schecks auf Grund des Wechſelſteuergeſetzes ſteuerpflichtig.
In einem kürzlich praktiſch gewordenen Fall wurde gelegentlich einer
Buch= und Betriebsprüfung entdeckt, daß eine Firma wiederholt vor=
datierte
Schecks hereingenommen hatte; dies hatte zur Folge, daß das
Finanzamt der betreffenden Firma die Nachverſteuerung dieſer Schecks
verlangte. Der Schaden, welcher der Firma hieraus erwuchs, war ſehr
groß; die Allgemeinheit wird durch Vorfälle dieſer Art deutlich auf die
Gefahren der Inzahlungnahme vordatierter Schecks hingewieſen.
Was die betrügeriſche Ausſtellung ungedeckter Schecks, insbeſondere
die Ziehung von Schecks auf ein nicht mehr beſtehendes Bankkonto unter
Mißbrauch zurückbehaltener Scheckformulare betrifft, ſo war man über=
wiegend
der Anſicht, daß es zur Beſeitigung dieſes Unweſens nicht neuer
Strafbeſtimmungen, ſondern lediglich einer ſachgemäßen Handhabung
des geltenden Strafrechts bedarf; geeignete Schritte zur Hinwirkung
auf eine entſprechende Praxis ſind bereits eingeleitet. Die früher nicht
ſeltenen Klagen über ſäumige Einlöſung auf Nebenplätze gezogener
ordnungsmäßig gedeckter Schecks durch die bezogene Stelle haben ſich
in letzter Zeit in erfreulichem Maße vermindert; das dürfte namentlich
darauf zurückzuführen ſein, das 8 7 des Geſetzes über Depot= und Depo=
ſitengeſchäfte
die Möglichkeit gibt, der bezogenen Firma beim Vorliegen
eines derartigen Tatbeſtandes die Befugnis zur Betätigung von Depot=
und Depoſitengeſchäften zu entziehen.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 3. November.
An der heutigen Börſe machte die Abwärtsbewegung der Kurſe
weitere Fortſchritte. Die Stimmung blieb luſtlos und zurückhaltend, da
man das Erſcheinen des Reichsbankausweiſes abwartete. Als ſeine
Zahlen dann bekannt wurden, zeigte ſich, daß die daran geknüpften Be=
fürchtungen
berechtigt waren. Das Inſtitut weiſt zum Oktober=Ultimo
eine ſtarke Anſpannung aus: bei einer Zunahme um 382 Millionen
iſt eine Rekordhöhe der Wechſel= und Scheckbeſtände erreicht, der Um=
lauf
der Reichsbanknoten hat ſich um rund 600 Millionen vergrößert.
Die Gefahr einer Diskonterhöhung rückte damit wieder in bedrohliche
Nähe. Dann verſtimmte es, daß die Erleichterung am Geldmarkt nur
geringe Fortſchritte macht. Tägliches Geld heute 7 Prozent. Bei der
herrſchenden Apathie nahmen die Abgaben jedoch kein größeres Aus=
maß
an. Gegen die geſtrige Abendbörſe waren bei der erſten Kurs=
feſtſetzung
überwiegend Kurseinbußen von 1 bis 2 Prozent feſtzuſtellen.
Am Montanmarkt gaben Harpener und Riebeck je 31 Prozent nach,
Gelſenkirchen und Phönix konnten ſich behaupten. J.=G. Farben eröff=
neten
2 Proz, ſchwächer. Am Anleihemarkt blieben Ablöſung vernach=
läſſigt
. Ausländiſche Renten etwas lebhafter und feſter. Stärkeres
Intereſſe zeigte ſich für Türken. Namentlich Bagdad und Zolltürken,
auch die anatoliſchen Prioritäten waren gefragt.
Im Verlaufe ſtagnierte das Geſchäft faſt vollkommen, größere
Kursveränderungen traten nicht ein.
Am Deviſenmankt machte die Aufwärtsbewegung der Mark wei=
tere
Fortſchritte. Mark gegen Dollar 4.1922, gegen Pfund 20.408;
London=Kabel 4.8680, Paris 194.08, Mailand 89.15.
Die Spekulation verhielt ſich vollkommen zurückhaltend und eilnahmslos.
Geſchäftsſtille iſt, daß um 17.35 noch kein Farbenkurs zuſtande gekommen
war. Elektrowerte blieb behauptet. Von Lokalpapieren gaben Scheide=
anſtalt
und Wahß u. Freytag fe 1 Prozent nach. Ablöſung 12/, Bar=
mer
Bank 129½, Commerzbank 160, Danatbank 209½, Deutſche Bank

11 3 11. 169.75 165.5 Hemoor=Zement. . . . 234,5 22a,75 117.75 113. Hirſch Kupfer. ... 101. 31. 31. Höſch Eiſen.... 150. 146,5 149. 146. Hohenlohe Werke. 18.5 18.25 61. 60.5 Kahla Vorzellan. 91.5 91.5 178. 1175.25 Lindes Eismaſch.. (139 25 139 142. 142. Lingel Schuh. .. 64.875 64,5 172 1177. Linke u. Hofmann 101. 99.25 2. Loewe u. Co. .. 245. 239. 73. 70. . Lorenz. 108.25 107. Niederlauſitzer go 150:25 150.25 129.5 126. Nordd. Gummi.. 70.71 70. Orenſtein. 123.5 120. Rathgeber Waggon 71.5 72. 100. 100. Rombacher Hütten 126.25 122.5 Noſitzer Zucker. 74.75 74. 157. 154,5 Rütgerswerke. 83.5 82.125 270. 265. Sachſenwerk .. 111. 1111. 104.75 105.5 Sächſ. Gußſtahl. 145. 1 139.5 39. 35. Siemens Glas. 150. 149. Ver. Lauſitzer G 125. 123. 268 5 l261.s75 Volkſtedter Porzell. . 45. 45.5 159. 162. Weſtf. C. Langendreer 78. WittenerGußſtahl. 52.5 51. 209. 208.5 Wanderer Werke.. 222. ſ. 220.

Deviſenmarkt.

Italien ..
Paris ..
Schweiz ..
Spanien...
Danzig.
Japan...
Rio de Janeiro.
Jugoſlavien ...
Portugal ...."
Athen ......."
Konſtantinopel.
Kanada. . . . .
Uruguay. . . . .

2. 11. Geld Brie 22.87 22.91 16.42 6.46 180.,69 e0.35 71.36 71.50 81.49/ 81.65 1.946/ 950 0o.500 0.502 0. 7.371 7.38: 20.53 20.5: 5.5441 5.556 2.221 2.331 4.187 4.198 4.276 4.284

80.71
71.37
81.50
1.9431
1.501 (
7.371
20.53
5.544
2.228
4. 191
4.276

Wirtſchaftliche Rundſchau.
Frankfurter Hof A.G., Frankfurt a. M. Die Geſchäftslage in den
abgelaufenen zehn Monaten von 1927 hat ſich, dem Vernehmen nach,
gegenüber dem Vorjahr gehoben und iſt durchaus befriedigend ver=
laufen
. Allerdings haben ſich auch die allgemeinen Unkoſten erhöht.
Es iſt vorausſichtlich mit mindeſtens derſelben Dividende (i. V. 6 Pro=
zent
) zu rechnen, wenn auch die Frage der Diwidendenentſcheidung und
An der Abendbörſe herrſchte außerordentliche Geſchäftsſtille, eine ebentuelle Erhöhung von dem Geſamtergebnis 1937 abhängig iſt.
Metallgeſellſchaft Frankfurt a. M. Die Geſellſchaft hat ſich zur Ver=
Die Kurſe bröckelten überwiegend weiter leicht ab. Bezeichnend für die vollſtändigung der eigenen Umſchlags= und Speditionseinrichtungen auf
dem Rhein=Waſſerwege ihren Aktienbeſitz über den bisherigen Anteil
hinaus durch Ausübung einer ihr zuſtehenden Option erhöht. Sie beſitzt
heute nicht ganz die Hälfte des 3,5 Mill. RM. betragenden Kapitals der
Düſſeldorfer Speditionsfirma.

Freitag, den 4. Novembel

153, Desdner Bank 149, Buderus 95½, Gelfenkirchen 135½/, Harpemer
1771 Aſchersleben 149½, Weſteregeln 159, Mannesmann 1431
Mansfeld 109½, Phönix 96, Rheiniſche Braunkohlen 214. Rheinſtahl
170½, Stahlverein 1053 A. E. G. 1581 Daimler 100½, Scheideanſtalt
192, Licht u. Kraft 190½, J. G. Farben 266, Gesfürel 263½, Holz=
mann
167½, Lahmeyer 156, Rütgerswerke 84, Siemens u. Halske 26034,
Wahß u. Freytag 140½, Zellſtoff Aſchaffenburg 165½, Angtol. I, 1914,
II 18½.
Im Abenddeviſenverkehr lag der franzöſiſche Franc ſehr
feſt, während die Reichsmark gegen Deviſen weiterhin abgeſchwächt war.
London gegen Paris 124,02, gegen Holland 12,08, gegen Madrid 28,4914
gegen Mailand 89,11, gegen New York 4,8687½, gegen Zürich 25,25½,
Pfunde gegen Mark 20,/40½8, Dollar gegen Mark 4,1910.
Berliner Effekienbörſe.
Berlin, 3. November 1927.
Die Börſe eröffnete luſtlos und ſtill. Die Tendenz war ſchwächer,
da ungünſtige Angaben über dem Ultimoausweis der Reichsbank ver=
breitet
waren und immer wieder vorläufig unbegründete Gerüchte
auftraten, daß man in dieſem Monat doch noch mit einer Diskonterhöhung
um einhalb Prozent zu rechnen habe. Die Zahlen des Reichsbankaus=
weiſes
wurden allerdings in maßgebenden Finanzkreiſen als inzwiſchen
überholt angeſehen. An der Börſe befürchtete man außerdem eine Dis=
konterhöhung
der Bank von England, die aber nach in Berlin vorliegenden
privaten Informationen als völlig ausgeſchloſſen gelten kann. Einen
verſtimmenden Eindruck machte der Rücktritt Generaldirektors Dr. Vög=
ler
vom Aufſichtsratsvorſitz im Rhein. Weſtf.=Kohlenſyndikat. Ebenſo
legte man ſich Zurückhaltung im Hinblick auf die am Sonntag erfolgende
Veröffentlichung der Denkſchrift des Reparationsagenten auf. Aus der
Provinz lagen wieder Verkaufsaufträge vor, denen ſich die Berufs=
ſpekulation
mit Abgaben an den Terminaktienmärkten anſchloß. Die Kurſe
gaben infolgedeſſen allgemein um 1½3% und darüber nach. Am
Geldmarkt nannte man für Tagesgeld Sätze von 6½7%, Monatsgeld
war mit 89½% etwas leichter. Am Deviſenmarkt lag der Dollar
international befeſtigt. London=New=York 4,8676. Die ſchwediſche Krone
neigte mit 18,10½/, in London leicht nach unten. Ebenſo war die ſpaniſche
Valuta etwas ermäßigt. Dagegen hatten die italieniſche und franzöſiſche
Valuta ſowie der holländiſche Gulden international höhere Kurſe.

Aſchaffenb. Zellſtof
Augsb. Nürnb. Maſch.
Bamag=Meguin .
Berlin el. V..
BerlinKarlsruheInd
Braunkohl.=Briketts
Bremer Vulkan
Bremer Wolle.
Teutſch.=Atlan: Tel
Teutſche Maſchinen
Teutſch.=Nied. Tel..
Teutſche Erdöl.
Teutſche Petroleum.
Tt. Kaliwerke.
Tonnersmarckhütte
Tynamit Nobel.
Elektr. Lieferung.
J. G. Farben.
R. Friſter.. .
Gaggenau Vorz.
Gelſenk. Berg...
G. f. elektr Untern.
Halle Maſchinen.
Han. Maſch.Egeſt. .
Hanſa=Dampfichf.

z. 11.
Geld Brief
22.865 22.305
16.435 16.475

e0.87
71.51
81.66
1.947
503
7.385
20.57
5.556
2.232
4.199
4:284

Hermann Wronker A.=G., Frankfurt a. M. Die Geſellſchaft, .
Mitte 1927 ihr Kapital auf 1,8 Mill. RM. erhöhte, beruft eineen
a.v. G. V., die über eine weitere Kap italerhöhung auf 2,7 Mill. R99
Bezugsrecht 2:1 zu 108% zu beſchließen hat. Für die im Juni 19277/
nommenen Kauf=Haus Hanſa G. m. b. H. Frankfurt und Warexol
Zum Strauß G. m. b. H. und jetzt mit der Hermann Wronker :/
zu fuſionierenden Geſellſchaften ſoll ſpäter eine weitere Kapitalerhs
erfolgen, deren Ausmaß jedoch noch nicht feſtſteht.
G. V. der Braunkohlen= und Brikett=Induſtrie A.=G. (Byu;
Auf der G. V. der Braunkohlen= und Brikett=Induſtrie A.G.
14 972000 RM. Stamm= und ſämtliche 640 000 RM. Vorzugsit
vertreten. Bei Stimmenenthaltung der im Beſitz der Ilſe Bergbauu
befindlichen 2 Millionen Stammaktien wurden die Regularien en,
(10% Dividende für die Stammaktien und 7% für die Vorzugsm
Wie der Generaldirektor Dr. Büren ausführte, hat ſich der im Frr
vom oſtelbiſchen Braunkohlenſyndikat gefaßte Beſchluß zur Abſo)
bung, die Sommerpreiſe ſtark zu ſenken, als richtig erwieſen. Der A
abſatz konnte ſich in den Sommermonaten recht günſtig entwickeln.
auf den Werken nur verhältnismäßig kleine Stapel lagerten und
ſchichten nicht eingelegt zu werden brauchten. Die Ausſichten
laufende Geſchäftsjahr würden ſich im weſentlichen nach der Strenn=
Winters richten. Er berührte dann nur kurz die Entſtehung des u.
deutſchen Braunkohlenſtreiks und bezeichnete die im Schiedsſprugu
geſetzte Lohnerhöhung von 11½% als eine außerordentlich ſtark=
laſtung
. Die Hauptwerke der Bubiag hatten während der ſechs
tage voll durchgearbeitet bis auf einige kleinere Tiefbauwerke,
ſich für die Geſellſchaft kein Verluſt ergäbe. Das oſtelbiſche Braunni
ſyndikat erreicht am 1. April 1928 ſein Ende. Es ſchweben Verhandly
über die Fortſetzung, deren Ergebnis ſich noch nicht überſehen ließs ti
eine Anfrage nach dem Stand des Prozeſſes Ilſe=Bubiag wurd ap=
geteilt
, daß über den Lauf des Prozeſſes keine Angaben gemacht mau
könnten. Der Entſcheidungstermin ſei für den 15. November anun
Der Anleihemarkt in Amerika. Dem New=York Herald winn
Waſhington gemeldet, daß im Verlauf des Oktobers auf dem
kaniſchen Geldmarkt Auslandsanleihen in Höhe von 265 Mill. T5M
aufgenommen wurden. Die Geſamtſumme der in den erſten zehn Mat
des Jahres 1927 aufgenommenen Auslandsanleihen beläuft ſiüt
1318700 000 Dollar, was die Geſamtziffer der für die 12 Monam
Jahres 1926 aufgelegten Anleihen bereits um 1318554 Dollar übers
Unter den im Oktober gewährten Anleihen befinden ſich die 300
Dollar=Anleihe Preußen, die 50 Mill. Anleihe der Deutſchen Wirt=)
lichen Zentralbank und die 20 Mill. Dollar=Anleihe der Commerzr=
Privatbank ſowie der amerikaniſche Anteil der 70 Mill. DollarAae
zu Gunſten der Stabiliſierung der polniſchen Währung.
Metallnotierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 3. November 1927 ſtelltid
wie folgt: Elektrolytkupfer 127½, Remelted Plattenzink 473
Original=Hüttenaluminium 210, Original=Hüttenaluminium in As
214, Rein=Nickel 340350, Antimon Regulus 9095, Silber in V
7879.
Die amtlichen Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel M
3. November 1927 ſtellten ſich für Kupfer: Januar 11834 (1
Februar 118¾4 (11834), März 118½ (118½), April 1181/ 0
Mai 118½ (118½4), Juni 118½ (11834), Juli 118½ (118½4/, P.
118½ (118½), September 118½ (118½), Oktober 118½
November 1191/. (120), Dezember 118½ (119), (Tendenz ſtrmt
Blei: Januar 4134 (421).) Februar 4134 (421/.), März 4194
April 42 (42½), Mai 413 (421/.), Juni 42 (421/.), Juli 42
Auguſt 42 (42½), September 42 (42½), Oktober 421/, (42¾4), Nobe
41½ (413), Dezember 41½ (4134), (Tendenz ruhig); Zink: 7
52½ (53), Februar 521/, (53), März 521/, (53), April 521/ (53,
52 (5234), Juni 52 52 34(), Juli 52 (5234), Auguſt 52 (5234), Sept
52 (52½), Oktober 52 (52½4), November 53 (54), Dezember 531
(Tendenz luſtlos).
Die Metallnotierungen an der Londoner Metallbörſe vom/ki
1927 ſtellten ſich wie folgt: Kupfer: (Tendenz ſtramm), Standu=
Kaſſe 587/=11/,, 3 Monate 58½, Settl. Preis 587,, Elelt
63½, beſt ſelected 62½63½, Elektrowirebars 63½, Zinn: (Terd
unregelmäßig), Standard p. Kaſſe 259½¾, Settl. Preis 224
Banka (inoff,) 272, Straits (inoff.) 26634; Blei (Tendenz ſtetig),
prompt 207 enft. Sichten 2012/., Settl. Preis 20½; Zink: Feu=
willig
), gewöhnl. prompt 26‟/., enft. Sichten 261/,, Settl. Preis
Queckſilber (inoff. 23, Wolframerz (inoff. 1234,
Produktenberichte.
Ingelheimer Obſtgroßmarkt. Es wurden bezahlt für Tafels)
1225, Wirtſchaftsäpfel 610, Tafelbirnen 1525, Wirtſchaftsbck.
713, Tomaten 1525, Pfg je Pfund. Der Ingelheimer Ohitichl
markt findet jetzt nur noch Montags, Mittwochs und Donnerstags
Mannheimer Produktenbörſe. Bericht vom 3. November.
weſentlich kleiner gewordener Nachfrage, verlief die Produftenu
ruhig. Man verlangte ſſiir die 100 Kilo waggonfrei Mannheim
Sack: Weizen inl. 26N7, ausl. 28½31½, Roggen inl. 2½,
25½26, Braugerſte, pfälziſche, 230, badiſche, heſſiſche und Mür
bergiſche 26, Futtorgerſte 221924, Hafer inl 2224, ausl.
bis 25½, Mais mit Sack 19½, ſüddeutſches Weizenmehl, Spezial
381 Brotmehl 3044 ſüddeutſches Roggemmehl je nach Ausmalim
bis 36, Kleie 123413.

Frankfurter Kursbericht vom 3.N0b 19

Muntete
)Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl.
Ausloſ.=Sch. I. Teil
II.Teil
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld ohne Aus=
loſungsſcheine
...
420 Dt. Schutzgeb.=
Anl. . .... . .

b) Ausländiſche
5%0 Bos. E. B. 1914
5%L. Inv. 1914
41.% 1898....
4½%5 1902 ...
42 Bosnien ...
5% Bulg. Tabak.02
4½%Oſt. Staatsr.
b. 1913, Kdb. 1918
4½%Oſt. Schatz. 14
41.% Oſt. Silberr.
47 Goldr.
42 Oſt. Goldrente
lt. Innsbr. Abk.
470 einh. R.(k.)
3 % Port,(Spz.) II
52Rum.am.R.03
41%Gold. 18..
425 amkon.
425 am.05

4%Türk. (Adm.) 03
4% (Bagd.)
15
4% (Bagd.) I 13.25
4%o unif. 1808/ 19.25
47 1911 Zoll. 12.75

50.15
50.15

12.5

35.5
35

17

5il.

30.6

10.05

1571.
5.6
5.6

420 Ung. Goldr.
(t. Innsbr. Abk.)
4% ung Staatsr.
b. 10 .....
42ung. Kronr. . ..
3% Ung. Eiſ. Tor ..
Anßereuro=
päiſche

5%Mex am. in.abg.
5% äuß. 99
4% Goldo4ſtf.
3% konſ. inn. .,
4½%n Irrigat.
5% Tamaulipas I,
Sachwert= Schuld=
verſchreibungen

Mit Zinsberech=
nung

10%Berl. H.=Bk. G. 11

4½% Ung. St. 1913
412% 1913
(lt. Tnnsbr. Abk.)
41s%0 Ung. St. 1914
41%0 Ung. St. 1914
(lt. Junsbr. Abk.)
42 Ung. Goldr.

22:I

23.75

6% Berl. St. Gold
8% Darmſt. St.=G.
8 % D. Hyp.=Bank
Meining. Goldpf. 99.5
7 Dresb. St.=G.
7%Frkf. St.=G...
8%Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr. ..
%0 Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
5% Frkf. Hyp.=Bk.=
Goldpfbr.
Lo Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr.
Frkf. Goldpfbr.
6% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr.
5%0 Frkf. Pfbr. Bk.
Goldpfbr.
770 H.=St.= Gold=
anl
. . ..
8% Geſſ. Land.=Bk.
Goldpfbr.
72 Heſſ. Land.=Bk.
Goldpfbr.
25.30 1 8%Klöchn.=Werk.26

n

*

103.5
100

Rie
93.5
91

83.5
99.5

97.5
95

90
76.5

98 75
96

Mitne
Mark (Hagen)
Goldobl. ......
8% Komm. Ldsbk.
Darmſt., Reihe I
8½ K. Landesbank
Darmſt. Reihe II
s% Ldwgshf. Stadt=
Goldanl.
7%M. KraftHöchſt
8% Mainz.=St.=G.
82 Mannh. St.=G.
6% Mannh. St.=G.=
725 M.=Stahlw. 27
8% Naſſ. Sbb. Gold
8% Nbg. St. Gldal.
80 Pfälz. Hyp. Bk.=
Goldpfbr. .....
7% Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfbr. . .. ."
6% Pfälz. Hyp.=Bk
Goldpfbr.
8% Pforzh. St.=G.
8%0 Pirmaſ. St.=G.
8½ Pr. Centr. Bd.=
Cr.=Bk. Glopfbr.
8% Pr. Centr.=St.=Goldpfbr. 1
70 Pr. Centr.=St.=Goldpfbr.
8% Rh.=Hyp.=Bk.
Goldpfbr. .....
.
. .. 90
4½%0 Lig. Pfb.
6 Anteilſch.
LRh. Stahlw.
25 ..
10%Rh.=Weſtf.B.
Cr.=Bk. Goldpf.

39 Südd. B.=Cr. B.
Goldpfdbr.
7%0 V. Stahlw. Düſ=
ſeldorfHhp
.=Gld.. m t Option
25 V. Stahlw. Düſ=
ſeldorf
Shp.=Gd.. ohne Option
2a Biag(V. Ind.=
Unt. Bln.) 27..

102.5
97.5

g7.5

2n
95.5
80
89
103.75
98
97.5
95
./ 90
94.25
93
99.5
100
97
98.5
95
75.5
49.15

103
98

97

91

88

8%VoigteHäffner
Goldobl. ......
8%Württbg. Hhp.=
Bank Goldpfbrf.

Ohne Zinz=
berechnung

5% Bdw. Kohl 23
6%Großkr.Mannh.
Kohl. 23 ....
6%Heſ.Brk.=Rg. 23
5% Heſſ. Volksſtaat
Roggen .....23
5% Pr. Kaliw. ...
5% Pr.Roggenw.
5% Südd. Feſt. B. 6
Borkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe.
Bahr. Vereinsb. ..
Bahr. Handelsb.
Bahr. Hhp.u. Wechſ.
Berliner Hyp.=Bk..
Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bk.
Mecklb. Hhp.=u. Wb.
Meining. Hyp. Bk.
Nordd. Gr.=Gr.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Bod.=Cr.=B.
Pr.Cent.=B.=Cr. B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B.
Rh.=Wſtf.B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr.. ..
Württ Hyp. Bk...
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B...
Landeskr. Caſſel ..
Naſſau. Ldsb. . . ..
Obligationen v.
Transportanſt.
42 Eliſ.=Bahn ſtfr.
42 Galiz=Carl=
Lud.=B.
BOſt. Sd. (L.)ſtfr.

93.25
95.5

12.62

14.7
15.95

11.85

8.1
11.85

12

10.75
*y

4.45
3.9

2,6%AteOſt. Südb.,
2,60 Neue
42Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. 1.b. 8.E. ..
32Oſt. abg.
% A.Em.

3%
3%0 1885..
3% abg.
3%Oſt. Erg. Netz
3%Oſt.
3% RaabOebd. 83

abg
abg.
91

97
4% Rud. Silber ..
4% Rud. (Salzkg.)
4½%Anat., S. I
4½%0 Anat., S. III
4½%0 Anat., S.III
3% Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec.
4½20
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit.. .
Bad. Bk. ......
Bk. f. Brauind. . . . 1
Barmer Bankv. ..
Bah. Hyp.=Wchſ.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb. . 1
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Bank
D. Eff.u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk.Mein.. /1
D. Vereins=Bk. ..
Disk.=Geſellſch. ..
Dresdener Bk.
Frankf. Bk. . . . . . 3
Frankf. Hypth=Bk.
Frkf. Pfdbr. Bk. . .
Gotha.Grundkr. Bk.
Lux. Intern. Bank".
Metallbank. . .
Mitteld. Creditb.
Pfälz. Hhp.=Bk.
Pr. Bd.=Creditbank
Hyp.=Akt.=Bank
Reichsbank=Ant.
Rhein=Creditbk. 1
Rhein=Hyp.=Bk. ..
Südd. B.Crebitbk.

14*
8.71
21.5

21
21.25
21.25
20.5
17.5
16.25
6.4
3.65

163
166
129.5
147.5
159
152.25
124.5
121
101
147.5
149.5
121
132
133.5
6.5
130.25

120.5
138

128.5
167.35

Südd. Dise-=Geſ.
Oſterr. Creditanſt. 40J.
Wiener Bankverein
Bergwerks=Akt.
Buderus...
Eſchw. Bergw. ... 195
Gelſenkirch. Bgw. 1134.5
Harp. Bergb.
Ilſe Bergb. St...
Genußſchein ...
Kali. Aſchersleben
Kali. Salzdetfurth.
Kali. Weſterregln.
Klöcknerwerke (abg.
Lothr=Hütte)
Mannesm.=Röhr. 1142.5
Mansfelder ......
Oberbedarf ......
Otavi=Min.=Ant.
Phönix=Bergb. ..
Rhein. Vraunk. ...
Rhein. Stahlw.. . . 170½,
Riebeck Montan..
SalzwerkHeilbronn
Tellus Bgb.. . . . . 114
Ver. Laurahütte ..
Ver. Stahlwerke. . 1105.25
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum(Mannh.)/271

Hereules, Heſſiſche

Dan aance.
Schöfferhof Bind.)
Schwarz=Storchen
Tucher, Nürnberg
Werger ........

Akkum. Berlin.
Adler &Oppenh
Adlerw. (v. Kleher)
6%E. A. G. Vzg.A. 81
5% A. E. G. Vzg. B.
A.E. G. Stamm...
Bad. Maſch. Durla
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin ..
Baſt Nürnberg ...

137 Mieecee 60.5 Beck & Henkel.. Bergmann El. ä= Bing. Metall.
Brem.=Beſigh=Sl.
Bürſtenfor. Erlang 73 Cement. Heidelb. 135 25 Cement. Karlſtadt 191 176 Cement. Lothr. Chem. Albert. 124 112.5 Chem. Brockh. 224 Chem. Milch 41.25 160
133 Daimler=Benz A. G. 1100.25 Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Erdöl
D. G. u. Silb. Sche
O Linoleumw=Bln. 183
1239.5 85
35 Dingler, Zweibrück Oresd. Schnellpr.
Dürkoppw. (St).
Dür Ratingen . 130
8. . Dhckerhoff & V. Eiſenw. Kaiſersl. 180 E. Licht u. Kraft.
El. Lieferung .. Elſ. Bad. Wolle.
Email. Ullrich
Enzinger Werke. 25.5
55 153
330
237
175 Eßlinger. Maſch.
Ettlinger Spinn. ſ230 *
Faber Bleiſtift
Faber & Schleiche
Fahr, Pirmaſens. 48
Farbenind J. G.. .
Felten & Guilleau
Feinmech. (Jetter)
Feiſt, Sekt. 71.
62
98.5
265.5
39 Frankfurter Gas Frankfurter Hof.. 105 171 Frkf.=M. Pok. u. W. 64.5 Porzellan Weſſel. 32 Geiling ECie.
Goldſchmidt, Th 109 161 Gotha Waggon 92 Gritzner. Maſch. 115.25) Rütgerswerke Grün & Bilfinger. 153 74 Hafenmühle Frkft.) 142 1581 Haid & Neu 50.2 155.5 Hammerſen 15.5 Hanfw. Füſen. 128.5 31.75 Hanſa=Llohd. Br 228 Hartm. E Braun.

Hehligenſtaedt.
26.5
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm. /115
Hirſch, Kupfer.... 1102
Hoch=Tief Eſſen... 96
Holzmann.
166
Holzverk. Ind.:
Hydrom. Breslau.
99
Fnag
87
FunghansSt.
Kammg. Kaiſersl. 193
Karlsruher Maſch.. 18.25
Karſtadt, N.
140.5
Klein, Sch &Becker/125 1
Knorr, Heilbronn
Konſerv. Barun.
Krw. All=Württbg.
Krauß & Co.
55
Lahmeher ...
Lech, Augsburg ... /119
Lederw. Rothe ...
Lederw. Spicharz. 16
36.5 Lingel Schuhw..
Löhnberg. Mühle / 40
Ludwigsh. Walzm. /117
Lüdenſcheid. Metall
Mainkraft Höchſt 1119
Mars=W. Nürnberg 124
Metallgeſ. Frkf. 1174
Miag. Mühlenb.
Moenus Stamm.
Motorenf. Deutz
Motorenf. Oberurſ. 79
Münch. Lichtſpielk.
Neckari. Fahrz.
90 Neckarw. Eßlingen
104
Peters Union".
Pfälz. Näh. Kahſer! 55
60
Philipps
Rein Gebb. &Schal/130
143
Rhein Elektr.
Rhenania,Kunheim
81.25
Schneid. & Hanau.
Schnellpr. Frank. 86
Schramm Lackfr. 115
Schriftg. Stemp 125.5
Schucert Elektr. 170.5
70
Schuhfbr. Weſſel

Schuhf. Herz .....! 42

Schulz, Grünlack
Seilind. Bolff.
Siemens Glas".
Siemens & Halske.
Südd. Immob.
Südd. Zucker=A. G./1213
Thür. Lief. Eotha /1a)
Uhren Furtwäng!
Unterfr. Kr.=El.=B.
Beithwerke
Ver. f. Chem. Ind.
Ver. d. Olfbr.Mant
Ber. Faßf. Caſſel.
Gummi.Bln.=Frkfi.
Pinſel=Nürnberg.
Ultramarin ....
Zellſtoff Berl. ..
Vogtl. Maſch. ..
Voigt & Haeffner.
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Banß & Frentag, 14
Begelin Rußfbr. /13e,/4
Zellſt Aſchaffenbg.
Zelſt. Memel.
Zelſt. Waldhof 9834
Zucker f. Rheingau
Transport= und
Berſicherungs=Alt.
Dt. Reichsb.=Vorz.;
A. Dt. Eiſenbahn
1163
A. Lokall. U.Kraſt ſizie
b. Geſ.
D.
R
Nor

Frrft. Allg. Ver
Frankonia Rüchb.,
Darmſtädter Berte
Bo
30

hEEll

[ ][  ][ ]

Geite 17

Hast-Lichtspiele

Anfang 3 ½, 246 und 8

Im
Beiprogramm

Wie ein
Briefumschlag
entstelit!

Hente und folgende Tage
Nur bis Inel. Montag, 7. November

Residenz-Theater

eHohel die Lanzerii
(Zigeunerbraut)

Kleine Prelse 17177
Karten: Verkehrsbüro u. Zeitungs-Kiosk, Ernst-
Ludwigsplatz, sowie de Waal, Rheinstraße 14.

Piin

Wer ist der Hezer??

ner 306

Freitag den 4 November 1927

Viehmärkte.

Hesrer Produktenbericht vom 3. November 1927. Der Verlauf
nmr äußerſt ruhig. Es notierten bei unveränderten Preiſen
ummm: Weizen gut, geſund, trocken bis zu 1% Auswuchs 26,
mocken bis zu 8% Auswuchs 24,75, dto, geringerer Beſchaffen=
Feuchtigkeit 22,7523,50, Roggen 26, Sommergerſte
e- inl. 22,7524, dto. ausl. 24,5025, Mais 19, Weizen=
Heig8,25, Roggenmehl 34,2535, Weizenkleie 14, Roggenkleie
Berttze SSroduktenbericht vom 3. November 1927. Die Geſchäfts=
ſe
amnawuktenmarkt hielt auch heute an. Das Weizenangebot der
mar nicht ſehr groß, genügt aber vollauf zur Befriedigung des
BBedarfes. Die Auslandsweizenofferten waren ermäßigt.
zu wAtung der Mühlen beſteht fort. Am Lieferungsmarkte
düchic zenpreiſe um ½1 RM. rückgängig. Das Roggenangebot
ſe moch verſtärkt, die Forderungen ſind weiter nachgiebig,
Fſe ermäßigten Preiſen bleibt das Geſchäft ſchwierig. Der
genlAhunigsmarkt eröffnete etwa 1 RM. ſchwächer. Am Mehl=
te, 5ur nkte ſich das Geſchäft bei weiter entgegenkommenden
hlengnſta auf die Deckung des dringendſten Bedarfes. Hafer liegt
reichtgirmn Angebot etwas ſchwächer, Gerſte unverändert ruhig,
Darmmſtter Biehmarkt vom 2. November 1927. Aufgetrieben
göheen, 113 Kälber, 16 Schafe. Die Preiſe ſtellten ſich für
78 Pfg., b) 6772 Pfg., c) 6066 Pfg. pro Pfund;
)Schattt 50 Pfg. pro Pfund. Der Marktverlauf war ſchleppend.
Manſamr Kleinviehmarkt vom 3. November. Zum heutigen
nviehmit waren aufgetrieben und wurden die 50 Kilo Lebend=
icht
jo Klaſſe gehandelt: 36 Kälber 6480, 17 Schafa 4248,
Schngel:65 742 Ferbel und Läufer, Ferkel bis vier Wochen
3. übbyer Wochen 1418, Läufer 1925. Marktverlauf: Mit
ern ne näßig, geräumt; mit Schweinen mittelmäßig, ausver=
t
: müßirteln und Läufern mittelmäßig.
zankſches Viehmarkt vom 3. November 1927. Aufgetrieben
m: 8 688 Kälber, 525 Schafe und 894 Schweine, Gegenüber
letztanlänviehmarkt waren die Preiſe für Kälber unverändert,
ſchaßtt Schweine um je 12 RM. teuerer. Marktverlauf:
häftsgyr un allen Viehgattungen anfangs ruhig, ſpäter lebhaft,
erkau mtReeiſe für 1 Zentner Lebendgewicht: Kälber a) , b) 78
3.B,m) 6470. Schafe: a1) 4650, b) 3844, c) 3037,
geine Zettſchweine über 300 Pfund , b) von ca. 240400 Pfd.
ihn 220240 Pfd. 6567, d) von 160200 Pfd. 6265,
nehweine von 120160 Pfd. 5862, ,) und g) .
acoshandelspreiſe: Ochſenfleiſch I. 90100, dto, II.
MnFleiſch 9095, Kuhfleiſch I. , dto, II. 6270, dto.

III. 4060, Kalbfleiſch I. , dto. II. 100115, Hammelfleiſch 8030.
Schaffleiſch , Schweinefleiſch I. 8085, dto. II. , Gefrierfleiſch
(Rindfleiſch Vorderviertel 52, dto. Hinterviertel 62. Geſchäftsgang
ſchleppend.
Amerikaniſche Kabeinachrichten
Chicago, 3. Nov. (Priv.=Tel.).
Weizen: Die günſtige Wetterlage in Amerika und größere Ver=
ſchiffungen
Rußlands bewirkten einen ſchwachen Marktbeginn. Später
erfolgte eine Erholung im Einklang mit Winnipeg.
Mais: Anfangs b=wirkten die günſtigen Wetterberichte eim leichtes
Nachgeben der Preiſe. Später wurde die Tendenz feſt auf kleines inlän=
diſches
Angebot und Käufe des Handels.
Haſer: Der Markt ſtand unter dem Einfluß des kleinen Provinzial=
angebotes
und von Käufen des Handels.
New Vork, 3. Nov. (Priv.=Tel.).
Baumwolle: Die Tendenz war heute mehrfachen Schwankungen un=
terworfen
. Anfänglich gaben die Preiſe auf Liquidationen nach. Später
konnten die Preiſe anziehen, mußten jedoch bis Schluß wieder atwas
nachgeben.
Kaffee: Der Markt war feſt auf günſtige Berichte aus Le Havre und
Argentinücn und Käufe der Kommiſſionäre. Gegen Schluß erfolgten
Liquidationen.
Zucher: Der Markt verlief in ruhiger Haltung. Erſt gegen Schluß
wurden Käufe des lokalen Handels vorgenommen.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 3. Nov.:
Getreide. Weizen: Dez. 125½, März 129½, Mai 13134;
Mais: Dez. 83½, März 87, Mai 897; Hafer: Dez. 48½, März
49½, Mai 50½; Roggen: Dez. 99, März 101½, Mai 1023.
Schmalz: Dez. 12,00, Jan. 12,30, Mai 12,62½.
Fleiſch: Dez. 10,65, Jan. 11,65, Mai 11,75: Speck: loko
12,25; leichte Schweine: 8,8510,20, ſchwere Schweine 9,85 bis
10,50; Schweinezufuhr: Chicago 28000, im Weſten 70000.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 3. Nov.:
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 149½, hart 140½: Mais: neu
ank. Ernte 91½; Mehl: ſpring wheat clears 6,506,90; Fracht:
nach England 2,63,6 Schill., nach dem Kontinent 1415 Cts.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,75; Talg, extra 9.
Kakao. Tendenz: ſtetig; Umſatz in Lots: 287: Loko: 15½;
November 15,25, Dezember 14,80, Januar 14,55, Februar 14,/45,
März 14,48, April 14,55, Mai 14,61, Juni , Juli 14,70.

Kleine W.rtickaftsnachrichten
Die Hermann Wronker A.=G., Frankfurt a. M., ſchlägt eine Kapital=
erhöhung
um 900 000 RM. auf 2,70 Mill. zur Beſchaffung von Betriebs=
mitteln
vor, wobei in Ausſicht genommen iſt, die neuen Aktien reſtlos
von 1 auf 2 zu 108 Prozent anzubieten.
Bei 200 000 RM. Aktienkapital ſchließt die Hellerdruck A.=G., Frank=
furt
a. M., das Geſchäftsjahr 1926 mit 45 221 RM. Verluſt, ſodaß ſich
einſchließlich des Verluſtvortrages aus dem Vorjahre ein Geſamtverluſt
von 84 149 RM. ergibt.
Die Hamburg=Amerika=Linie hat beim Bremer Vul=
kan
ei 10 000 Bruttoregiſtertonnen großes Motorſchiff beſtellt, das
etwa 1000 Paſſagiere und 9000 Tonnen Frachten befördern ſoll. Es ſoll
in der Südamerikafahrt Venwendung finden und zwar an Stelle eines
von der Stinneslinie übernommenen Dampfers.
Der Reichswirtſchaftsrat hat bei der Beratung des Steuer=
vereinheitlichungsgeſetzes
die Einführung von Sonderſteuern mit ſtarker
Maforität abgelehnt. Damit hat ſich der Reichswirtſchaftsrat auch ins=
beſondere
gegen eine Filialſteuer und Schankſteuer ent=
ſchi
.den.
Die engliſche Admiralität hat bei den Schiffswerften Koſtenvor=
anſchläge
für neun Zerſtörer, die programmgemäß in dieſem Jahr ge=
baut
werden ſollen, angefordert. Ferner werden ein 10 000=Tonnen=
Kreuzer und 2 8000=Tonnen=Kreuzer ſowie ſechs Unterſeeboote vor Ab=
lauf
des Finanzjahres auf Stapel gelegt werden.
Nach den letzten Wochenberichten iſt die Zahl der Erwerbsloſem in
Dänemark im Laufe der letzten Woche um 1633 geſtiegen. Die Ge=
ſamtzahl
liegt nunmehr wieder in der Nähe von 50 000.
in der Südamerikafahrt Verwendung finden, und zwar an Stelle eines
nunmehr dem Anbau von Zuckerrüben widmen. Man will 1215 Fa=
briken
anlegen, die den geſamten Bedarf herſtellen könnten. Außerdem
ſwürde die Zucht und Verarbeitung von Zuckerrüben für annähernd
15 000 Arbeiter Beſchäftigung bringen.
Nach amtlichen ſtatiſtiſchen Angaben importierte Polen an Eiſen=
erzen
aus Deutſchland in den erſten neun Monaten 91000 Tonnen, r
Zinkerzen 133 100 Tonnen, an Bleierzm 10 30 Tonnen und an anderen
Erzen 5000 Tonnen.
Die Umſätze der Aktienbanden in Polen ſind von Monat zu Monat
im Wachſen begriffen. Die Höhe der diskontierten Wechſel belief ſich
am 1. Oktobev ds. Js. auf 238 Mill. Zloty, am 1. Oktober 1926 137,8
Mill. Zloty und am 1. Januar 1927 149,1 Mill. Zloty.
Wie aus Athen berichtet wird, wurds zwiſchen dem griechiſchen
Außenminiſter und dem jugoflawiſchen Geſandten in Athen ein Handels=
und Navigationsvertrag zwiſchen beiden Ländern unterzeichnet.

ngefallenen Kame=
den
zum ehrenden
Gedächtnis!
DtLebenden ein Mahnrut
Neana PKichtbewußtsein!
DiA Müttern, Schwestern
u. kauen zur Erinnerung!
Der Jugend
zur rkenntnis dessen, wie ihre
Häbwurnd Brüder das ungebeure,
Augliebe Ringen gegen eine Welt
WiFeinden bestanden haben.
Daslbrige Beiprogramm! (17161

Regie:
Haus Baumeiſter
Mitwirkende:
Marg. Carlſen
Elſa Knott
Käthe Meißner
Hans Baumeiſter
Hansjoach Büttner
Ulrich Folkmar
Richard Jürgas
Paul Maletzki
Kurt Weſtermann
Spielwart:
Willy Krichbaum
Preiſe: 0.808 Mk.

Wenlst def Heiu!!

anäunische
Mdgrapt Gesellschaft E. I.
AbtMbg Geselligkeit
MSiagMela 5. November,
2 Uhr Uhis, Conkordiasaal
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Freitag, 4 November,
abends 8 Uhr,
Proben zum
Deutſchen Requiem
für Damen u. He ren.
17135,

Landestheater,
Großes Haus.
D 5
Schülermiete rot 1
Fre tag, 4. Nov.
Anfang 19 Uhr
Ende nach 22 Uhr
Nathan
der Weiſe
Dramatiſches Gedicht
in fünf Akten von
G. E. Leſſing
In der Inſzenierung
von Edgar Klitſch

Kleines Haus.
Zuſatzmiete VI, 3
Freitag, 4. Nov.
Anfang 20 Uhr
Ende nach 22 Uhr
Wahlvorſtellung
Reineke Fuchs
Burleske von
Jgor Strawinsky
Muſikaliſche Leitung:
BertholdGoldſchmidt
Vühnenbild: Lothar
Schenck von Trapp
Choreographie:
Manda von Kreibig
Hinundzurück
Sketch mit Muſik
von Paul Hindemith
Muſikaliſche Leitung:
Carl Bamberger
Inſpeniernng:
ArturMariaRabenalt
Bühnenbild: Lothar
Schenck von Trapp
Die Prinzeſſin
auf der Erbſe
oder: Vorn und hinten
Muſikmärchen
von Ernſt Toch
Muſikaliſche Leitung:
Carl Bamberger
Inſzen erung:
ArturMariaRabenalt
Bühnenbild:
Wilhelm Reinking
Chöre; Berth. Sander
Oben und unten
Pantomime zu Muſik
von Poulene, verfaßt
und inſzeniert von
Cläre Eckſtein
Muſikaliſche Leitung:
Berthold Goldſchmidt
Bühnenbild:
Wilhelm Reinking
Mitwirkende:
Johanna Blum
Dora Böhm
Cläre Eckſtein
Paula Kapper
Munda von Kreibig
Roſe Landwehr
Maxtha Liebel
Annette Reiß
Milly Reiß
Irene Scheinpflug
Erika Seibert
Margot Voß
Käthe Walter
Lep Barezinski
Guſtav Deharde
Karl Ebert=Beyer
Werner Finck
Edgar Frank a. G.
HermannGallinger
Herbert Grohm
Theo Herrmann
Otty Hundsdox;
Alfred Karen
Robert Klupp
Joſef Poerner
Gothart Portloff
Arthur Schettler
Eugen Bogt
Otto Wieſt
Spielwart: Fr. Wilde
Preiſe: 1.206 Mk.
(V.17154)

eu für Darmstadt! Russisches Balaleika Orchester begleitet den Film!

Hauptdarsteller: Mady Chriatians, Wilh. Dieterle. 9 Akte 9
Heu für Darmstadt! Russisches Balaleika-Orchester begleitet den Film!

Wen 18tuuf uer

UElB das den
MoRB besing!
mit Grete Moshelm u. Paul Wegener
Ferner:
( 29527
BingaSing
Das Haus ohne Hoffnung
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Hosaufan. Bendel
Heute Freitag und morgen Samstag
Großes Schlachtfest
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(171671

Wor ist der Hexer??

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Bhein-
str
. 2 Och1Oh-Uafé str. 2
Freitag, den 4. November 1927
Kroße Sonder-Konzerte
des Schtoß. tafé-Enzenshla s unter Leitung von
Kapellmeister Curt Fischer, anläßlich der
Eröffnung des wolistäncig neugestaiteken
Tagesraumes des Lohals
Programm nachmittags ab 4 Uhr:
1. Fest Ouverture . . . . . . . . . . . . Lassen
2. Aufforderung zum Tanz . . . . . . . . Weber
3. Boris Godounow . . . . . . . . . . Mussorgski
4, a) Legende, Violin ... . . . . . . Wieniawski
b) Liebeslied, Soli . . . . . . . . . . Kreisler
5, Ungar. Rhapsodie Nr 14 . . . . . . . . Liezt
6. Suita aus Rosencavalier‟ . . . . . . . Strauß
7. Oberon Fantasie . . . . . . . . . . . . Weber
8. Coppelia . . . . . . . . . . . . . . Delibes
Abends 8½ Uhr:
1. Finnlandia . . . . . . . . . . . . . . Sibelius
2 Tannhäuser . . . . . . . .. . . . . Wagner
3. Capriccio, Italien . . . . . . . Tschaikowski
4 a) Faust-Fantasie, Violin . . . . . . . Sarasate
b) Souvenir, Soli. . . . . . . . . . . . . Drdla
5. Les Bréludes . . . . . . . . . . . . . . Liszt
6. Leonore Nr. 3 . . . . . . . . . . Beethoven
7 Lichtertanz der Bräute . . . . . Rubinstein
8 Wotans Abschied u. Feuerzauber . . . . Wagner
Erstklassige eigene Konditorei. Ausschank von
Tucher Bräu (Nurnberg) Fürstenberg-Bräu
17166
(Donaueschingen)
Jeden Sonntag von 111 Uhr Früh-Konzerz
War ist der Hager??

[ ][  ][ ]

Freitag, den 4 November 1927

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Inh.: Oito Rau.
Heidelberger Straße 131.

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Montag, den 7. November, abends 8 Uhr

Kaplan Fahsek

Von Samstag, den 5. Nobember, bis 13. Nobember,
täglich ab 7 Uhr; Sonntag ab 4 Uhr
Großes Bockbierfeſt 0
Unter Mitwirkung der durch das Turnfeſt bekannt
gewordenen Muſik=Kapelle
Hammelbacher
Witz, Geſang, Humor, Stimmung, Schuhplattlertänze
Eintritt 20 Pfg.
29448

am Mittwoch, d. 9. November, abds.

Berlin
spricht über

im Saale des Rummelbräus, Rheimn
Redner:
Reichstagsabgeordnetern
Malermeiſter Havemann=Hildeg

Karten zu 2,75, 2.30, 1.65 u. 1.10 M incl Steuer, sind
zu haben bei Konzert-Arnold, Wilhelmin nstrasse 9,
W. Griesheimer, Wilhelminenplatz 2 und an der
17049
Abendkasse.

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Freie
Ausſprache.

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Halteſtelle Schirmſchneiſe
Heute und Morgen

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Dem verehrl. Publikum von Darmſtadt und meiner
werten Nachbarſchaft zur gefl. Kenntnisnahme, daß
ich die bekannte
Restauration zum Ochsen
Zeſſungerſtraße 28, käuflich erworben habe.
Durch Ein etzen meiner ganzen Kraft in den Dienſt
meiner werten Gäſte, ſowi, durch Verabfolgung nur
guter Speiſen und Getränke, bitte ich höfl, mich in
meinen Bemühunge; unterſtützen zu wollen und
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Sonntag, den 6. und Montag, den
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Heute Freitag und
morgen Samstag

Restauraut Sodereck
Soderstraße 20 (29507
Freitag und Samstag
Mekzelsuppe

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rmstadt
Bessungerstr. 28

in beiden Säen statt. Getränke
üblicher Güte zu soliden
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Samstag ab 6 Uhr abends (*29525
Jazz Konzert Jazz
Es ladet freundlichſt ein Fritz Salomon.

Zur Reichskrone
Telefon 3796
Mühlſtraße 5
Freitag und Samstag

Telephon 1409

Alexanderstraße 12

Heute Freitag
und Samstag

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hierzu ladet ein J Geſſner
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Am Sonntag, den 6. und Montag.

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M. Kaſt.
Es ladet ein

Gegenüber
dem Saaibau

Hetel Weigol

Haben Sie schon gehört?
daß die Original-Dachauer-
Kapelle in ihren Darbietungen
allabend ich den allersrößten
Erfols hat? Wollen Sie ein=
mal
ördentlich lachen, be-
suchen
Sie das Vergnügungs-
Etablissement
Groß-Darmstadt
das bekannte
Gösser-Bräu Oualitätsbier

Auerbach
Tanzmusik in zwel

Samstag, den 5. No ember 1927
SchlachtrFest
mit Konzert
29457
Adam Welf
Zum Deutschen Hof‟
Waldstraße 2 3

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Stachel= und Johaynisbeerhochſtämme,
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pflanzungen ſowie Neuanlagen und
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Leitung und Mitwirkung des Herrn!
Weber, Darmstadt

[ ][  ][ ]

Geite 19

Freitag den 4 November 1927

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