Einzelnummer 10 Pfennige
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Ndter
N4
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Morgenzeitung der Landeshauptſtad:
Wöchentliche iAuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Biid und Wort
Nachbruck ſämilicher mit * perſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 300
Samstag, den 29. Oktober 1927. 190. Jahrgang
22 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspig.
Finanz=Anzelgen 40 Reichspfg., Reliamezelle (92 mm
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jede Verpſichtung au Erfüllung der
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aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fällt jeder
Nabatl weg. Bankkonto. Deutſche Ban” und
Darm=
ſädter und Nationalban”
Eine Erklärung
Des Reichsfinanzminiſters.
Berlin, 28. Oktober.
Im Haushaltsausſchuß des Reichstäges wurde die
Aus=
ſche über die Wirtſchafts= und Finanzlage fortgeſetzt.
A bg. Dr. Quaatz (Dntl.) betonte, die Betrachtungen des
Re=
at onsagenten ſpitzten ſich zu Kritiken zu. Daher ſei es rich=
und notwendig, zu Beginn der Winterarbeit und gelegentlich
1/Beſoldungsgeſetzes erneut einen Ueberblick über unſere
5Mm ielle Lage zu gewinnen. Man könne dabei offen vorgehen,
9urr ein gutes Gewiſſen hätten. Die Beſoldungsordnung ſei
yſts anderes als eine Folgewirlung der Lohn= und
Preisſteige=
wützei. Man könne die Steigerung der Löhne ſeit Dezember
1Kruf 25 bis 30 Prozent anſetzen. Die Preisſteigerung werde
yſt wiel geringer ſein. Bei der Betrachtung der Deckungsfrage
G’ſe man aber nicht allein die Beſoldungsordnung in Betracht
zun. Es ſtänden auch noch andere weſentliche Mehrausgaben
c9Wor allem diktiert von der Rückſicht auf die inneren
Gläu=
btg des Staates. Der Wiederaufbau unſerer Stellung auf
DäcWeltmarkt erfordere die endliche Regelung der
Liquidations=
ſählen, wie ſie im Schlußgeſetz beabſichtigt ſei. Die
Kleinrent=
ni untüßten endlich wenigſtens rechtmäßig vor dem Elend
ge=
ſöhtt werden. Neben dieſen Ausgaben würden aber andere im
Ihriſſe der Produktion und der Volksernährung nötig ſein.
Gie Aufgaben auf dem Gebiete der Landwirtſchaft ſeien noch
zuhſſan, ſo die Frage der Konſolidierung der Schulden und die
Fheider Meliorationen, um dieſe Wirtſchaften ſteuerfähiger zu
nuuen. Bei der Deckungsfrage handele es ſich nicht bloß um
dokuRisichshaushalt, ſondern auch um die Reichsbetriebe, um die
ſotzle Verſicherung, um. die Länder. Die Deckung aus Zöllen
geſfg; Reichshaushalt unbedenklich. Mindereinnahmen aus den
ſin würden zu begrüßen fein als ein Zeichen der Erſtarkung
MeLrrtſchaft. Bei den Reichsbetrieben ſei die Deckung geſichert,
AMert fürchtet der Rebſter erneute Laſteniſteigerung bei der
ſo=
r Werſicherung.: Eine außerordentlich wichtige, ja brennende
flßeſſer das Verhältnis zwiſchen Reich und Ländern, das der
Rlgra tionsagent kritiſch beleuchtet habe. Deutſchland werde
folſ emig wie Amerila zu einem zentraliſtiſchen Staate nach
rſuſſ ſchem Muſter werden, es ſei auch nicht der Föderalismus.
witu em wir zu leiden hätten, ſondern der Dualismus
zwi=
ſchſeMreußen und dem Reich. Bei der Beſoldungsordnung zeige
ſichfriü=der, daß Preußen ſich einen Vorſprung vor dem Reiche
ſichtza wvolle. Lebhaftes Intereſſe habe die Frage der Konjunktur
geüſſchm, d. h. der Zukunftsausſichten. Die ſteigenden Ausgaben
dezit fantlichen Hand könne man nicht einfach unter den Begriff
„BEieraufbau” bringen. Neben den Notendigkeiten des
Wie=
den ilmues trete zweifellos auch Luxus in die Erſcheinung. Es
ſeiſih, klug, das verheimlichen zu wollen. Der Redner verweiſt
navkniſ ich auf die Finanzgebarung der Gemeinden, dagegen ſei
dieſſ imee der mittleren und kleineren Länder überaus ſchwierig.
Eitwöllfsaktion ſür dieſe könne nicht von vornherein abgelehnt;
wensli. Unrichtig ſei es aber, aus dieſer Hilfsbedürftigkeit ein=
Zelt/t /änder die Notwendigkeit des Unitarismus herleiten zu
woA. Eine zentraliſierte Verwaltung werde kaum billiger ſein.
w iß bir nötig ſei, das ſei eine klare Aufgabenteilung zwiſchen
Reiſtuard Ländern und die Einordnung Preußens in den
Orga=
niswsides Reiches, wie ſie in der Bismarckſchen Verfaſſung
ge=
glüſſtund in der Weiwarer Verfaſſung mißglückt ſei. Auf die
Dautlſtien auch die Ausartungen des Parlamentarismus
finan=
ziele jant tragbar, namentlich die Parlamentariſierung aller
Stuſt wer Verwaltung in Preußen. Letzten Endes ſei eine
ſtarſesſelbſtbeſchränkung des Parlaments in der
Ausgabenwirt=
ſchaſſittoch engliſchem Vorbild unumgänglich.
Der weiteren Ausſprache im Haushaltsausſchuß erklärte
der A rumsabgeordnete Dr. Brüning, ſchon jetzt ſei
ange=
kün i, Fdaß ein Teil der Gemeinden die Mehrkoſten der
Be=
ſoldlkg wurch Erhöhung der Tarife für Gas, Waſſer,
Elektrizi=
tät w Realſteuern aufzubringen beabſichtige. Es beſtehe die
Gefdel ſaß damit eine Preisſteigerung verbunden ſei und
ge=
wiſſyitk punmiſtiſche Ausführungen des Reichswirtſchaftsminiſters
ſich Aptrreſtlos erfüllen würden. In derſelben Richtung wirkten
gewi/ Beſorgniſſe wegen des Stillſchweigens, das die
Reichs=
bahymisher gegenüber der Beſoldungsvorlage geübt habe.
Be=
daugsih, ſei es, daß einzelne Länder in ihren Vorlagen bereits
übenFe Weſoldungsvorlage der Reichsregierung hinausgegangen
ſeienr ?as führe zur Erbitterung unter den Beamten. Der
Red’ ſeegrüßte die Politik des Reichsbankpräſidenten, wenn
mang. e SSicherheit habe, daß ſie auch tatſächlich ohne Schonung
dursſchlüchrt werde.
uuf nahm
Reichsfiuanzmiuiſter Dr. Köhler
noch/ un-al das Wort, um zu betonen, daß die Reichsregierung
einnſſiy die beſprochenen Fragen und Vorlagen als ein Ganzes
betrahu: Aus drei Gründen habe ſich die Regierung für die
Endhng in der Beſoldungsfrage entſchieden. Es gelte einmal
die werſchiedenen Regierungen gegebenen Verſprechungen
einzuſlen,, dann befänden wir uns jetzt im letzten
Uebergangs=
jahrAr. der endgültigen Auswirkung des Dawesplanes und
drittAy höte die günſtige Entwickelung der Wirtſchaft eige
ma=
teriehl(rrundlage dafür, das nachzuholen, was bisher habe
unte lihgen müſſen. Der Miniſter geht dann noch auf den
außeſſtwenitlichen Etat ein und betonte, daß angeſichts der
der=
zeitige ſinanzwirtſchaftlichen Lage von der Aufnahme neuer
Reich=Eiſſieihen keine Rede ſein könne. Er werde deshalb auch
für E,8 den außerordentlichen Etat in ſtärkſtem Maße
ein=
ſchräßin. Der Reichsfinanzminiſter kündigte weiter an, daß der
Buchſ inc Betriebsprüfungsdienſt ausgebaut werden würde.
ſenkung angehe, ſo werde die Reichsregierung
die gegebenen Zuſagen ſelbſtverſtändlich
hal=
ten. Die Politik der Steuerſenkung werde fortgeführt. Auch
an einen Abbau der Zölle werde gedacht. Die Verhandlungen
mit der Reichsbahn hätten immer unter dem Gedanken geſtanden,
daß eine Erhöhung der Beſoldung nicht zu einer Erhöhung der
Tarife führen dürfe. „Wenn keine kataſtrophale
Ver=
ſchlechterung der Wirtſchaftslage eintritt,” ſo
ſchloß der Miniſter, „können die Laſten der
Beſol=
dungsordnung nach meiner Ueberzeugung
ge=
tragen werden.”
Für die Deutſche Volkspartei nahm der Abgeordnete Dr.
Scholz das Wort, der betonte, daß das Verhältnis des Reiches
zu den Ländern und Gemeinden in erſter Reihe unter
finan=
ziellen Geſichtspunkten angeſehen werden müſſe. Die ganze
Ent=
wicklung der letzten Jahre habe eine ungeſunde Richtung gehabt.
Der Redner forderte die Durchführung der Verwaltungsreform,
die allerdings erſt nach endgültiger Regelung des
Reparations=
problems möglich ſei. Mit der Verwaltungsreform dürfe
aller=
dings nicht länger gezögert werden. Die Reichsregierung müſſe
ernſtlich erwägen, ob im Reichsinnenminiſterium nicht ein
be=
ſonderes Referat für Verwaltungsreform eingerichtet werden
müſſe.
Nachdem noch für die Kommuniſten der Abgeordnete Torgler
geſprochen hatte, wurde die Weiterberatung auf Mittwoch
näch=
ſter Woche vertagt.
* Auch das Transferkomitee berät.
Das Transferkomitee iſt am Donnerstag in Berlin zu ſeiner
terminmäßigen Sitzung zuſammengetreten, um mit dem
Re=
parationsagenten zu beraten. Die Tagung hat jetzt ein
be=
ſonderes aktuelles Intereſſe, weil hier in das Problem der
deut=
ſchen Währung gewiſſermaßen von außen her hineingeleuchtet
wird. Das Komitee hat die Aufgabe, die Uebertragung der
Kriegsentſchädigung an die Gläubigerſtaaten zu überwachen und
zu verfolgen, welche Erſchwerungen ſich aus dem Verkauf der
Deviſen für die deutſche Währung ergeben. Es hat darüber
hinaus aber auch ſchon nach vorne zu disponieren und zu
ver=
fuchen, welche Wahrſcheinlichkeiten ſich für das kommende
Etats=
jahr ergeben. Vermutlich werden die Komiteebeſprechungen auch
durch den Reichsbankpräſidenten und den Reichsfinanzminiſter
beeinflußt, weil die hier niedergelegten Ergebniſſe auch für den
Novemberbericht des Reparationsagenten von Bedeutung ſind,
weil darüber hinaus aber auch das Komitee die geeignete
In=
ſtanz iſt, deutſcherſeits nachzuweiſen, daß wir im Rahmen des
Möglichen unſere Verpflichtungen erfüllen, daß
Geldübertragun=
gen aber nur in begrenztem Umfang möglich ſind, wenn nicht
die deutſche Währung in die Luft geſprengt werden ſoll, was
ja nach dem Dawesplan ausdrücklich ausgeſchloſſen iſt.
Derverhinderte Oſtkommiffar.
Von unſerer=Berliner Redaktion.
Der vernünftige Gedanke, von reichswegen einen
Kom=
miſſar einzuſetzen, der ſich wirtſchaftlich beſonders für den Oſten
einfetzen, ſollte, iſt leider vom Reichskabinett begraben worden,
vermutlich weil der Widerſtand Preußens zu ſtark war und die
Reichsregierung im Augenblick wenigſtens alles vermeiden wollte,
um die Beziehungen zu Preußen zu überſpannen. So iſt ein
Kompromiß zuſtandegekommen, wonach die gegenwärtig im
Reichsminiſterium des Innern beſtehende Verwaltungsſtelle
aus=
gebaut wird, die mit den preußiſchen Reſſorts und den
Ver=
tretern Oſtpreußens zuſammenarbeiten ſoll. Das kann eine
Er=
leichterung werden, grundlegend iſt aber damit nichts erreicht,
weil das Problem auch hier nicht an der Wurzel gepackt wurde.
Man darf doch nicht verkennen, daß der deutſche Oſten
außer=
ordentlich gefährdet iſt, nicht allei Oſtpreußen, das vom Reich
abgeſchnürt iſt, ſondern auch unſere übrige Oſtgrenze, weil der
polniſche Druck ſich immer ſtärker bemerkbar macht. Dagegen
kann nur etwas geſchehen durch eine einheitliche Abwehr, die
nicht allein auf politiſchem Gebiet einzuſetzen hätte. Gerade die
Siedlung bietet hier ungeheure Möglichkeiten. Zum erſtenmal
in Deutſchland haben wir eine günſtige Gelegenheit zu ſiedeln,
weil infolge der landwirtſchaftlichen Kriſe Land zu erträglichen
Preiſen zu haben iſt, weil Siedler da ſind und weil auch wegen
der nationalen Gefährdung das Reich Geld zur Verfügung
ſtellen kann. Da ſollte es doch ausgeſchloſſen ſein, daß durch
bürokratiſche Methoden die Siedlung unmöglich gemacht wird,
die einen lebendigen Wall deutſcher Bauern zum Schutze unſerer
Oſtgrenzen errichten kann und muß. Dazu wird aber die
Ver=
waltungsſtelle im Innenminiſterium unter Leitung eines
Mi=
niſterialdirektors nicht imſtande ſein. Da könnte nur ein
Reichs=
kommiſſar helfen, der von außen her neben die Bürokratie geſtellt
wird und ſehr viel mehr Bewegungsfreiheit hat, als ſie im
Rahmen eines Miniſteriums möglich iſt.
Amtlich wird bekanntgegeben: Das Reichsbabinett befaßte
ſich in ſeiner geſtrigen Sitzung mit den Wünſchen Oſtpreußens,
die ſich auf eine einheitliche Behandlung des Geſchäftsverkehrs
der dortigen Wirtſchaftskreiſe mit der Reichsregierung beziehen.
An den Befprechungen nahm der preußiſche Miniſter des
In=
nern teil.
Es herrſchte Uebereinſtimmung darüber, daß den Wünſchen
entſprechend in engſtem Einvernehmen mit der preußiſchen
Staatsregierung die beſtehende Verwaltungsſtelle im
Reichs=
miniſterium des Innern ausgebaut wird, die mit den
zuſtän=
digen übrigen Reichsminiſterien und den in Frage kommenden
preu=
ßiſchen Reſſorts und Vertretern Oſtpreußens zuſammenarbeiten
ſoll. Die Beſtimmung von Einzelheiten, die in einfachſter Form
geſtaltet werden ſollen, blieb weiteren Beſprechungen
vorbe=
halten.
Vom öſilichen Weiterwinkel.
Von unſerem —=Korreſpondenten.
Rom, Ende Oktober.
Der Koloß von Rhodos, die Statue des Sonnengottes
Helios, trug in ihrer Fackel ein Leuchtfeuer; heute läßt Herr
Virgino Gaida von Rhodos ſein Licht leuchten. Er iſt der
Chef=
redakteur des römiſchen „Giornale d’Italia und zugleich
Ver=
trauensmann des Palazzo Chigi in außenpolitiſchen Fragen.
Er gehört zu den Journaliſten, die von Muſſolini in
außen=
politiſchen Angelegenheiten manchmal befragt und öfters benutzt
werden. Dieſer Journaliſt iſt nun nach dem Dodekanes geſchickt
worden, nach jener dem ſüdlichen Kleinaſien vorgelagerten
Inſel=
gruppe, die vor allem durch die Inſel Rhodos bekannt iſt. Einſt
gehörten auch dieſe Inſeln zur Türkei, ſie wurden von den
Ita=
lienern im türkiſch=italieniſchen Krieg, dem faſt vergeſſenen
Tripoliskrieg, beſetzt und ſollten laut Friedensvertrag mit der
Türkei mit Ausnahme von Rhodos ſpäter an Griechenland
abge=
treten werden. Daraus iſt natürlich nichts geworden. Dieſe
Inſel=
gruppe iſt heute ein wertvolles Kapital der italieniſchen Politik
im öſtlichen Mittelmeer, vor allem, nachdem Rhodos immer mehr
als Flotten= und Flugzeugſtützpunkt ausgebaut worden iſt.
Ita=
lien hat ſich hier eine ſehr ſtarke Unterſeebootsbaſis geſchaffen
und zugleich einen ſicheren Flughafen angelegt. Wenn man alfo
gerade jetzt Herrn Virginio Gaida nach Rhodos ſchickt, um ihn
von dort „warnen” zu laſſen, ſo iſt das nicht nur eine zufällige
journaliſtiſche Beluſtigung, ſondern ein Schachzug in einem
poli=
tiſchen Plan.
Gaida berichtet nun, daß die Türkei jeglichen Handel mit
dem Dodekanes ſyſtematiſch unterbinde. Ferner konzentriere ſie
erhebliche Truppenmaſſen an der kleinaſiatiſchen Küſte, indem
ſie dieſe Anſammlungen mit italieniſchen Rüſtungen und
An=
griffsplänen begründe. Italien aber habe im Dodekanes nur ein
einziges Regiment ſtehen und ſei ausgeſprochen friedlich geſinnt.
Italien habe keinerlei Einfallsabſichten nach Kleinaſien; dieſe
Redereien ſeien nur der provokatoriſchen Arbeit von franzöſiſchen
und griechiſchen Agenten zu verdanken. Man ſolle in Rom aber
jedenfalls endlich betreffs der politiſchen und wirtſchaftlichen
Be=
ziehungen zwiſchen Italien und der Türkei Klarheit ſchaffen.
Es mag rihtig ſein, daß Italien nur ein Regiment an
Fuß=
truppen in Rhodos ſtehen hat. Mehr hat ja ſchließlich auch dort
nicht Platz. Aber von den Rüſtungen der Marine, der
Luftſchiff=
fahrt, von den ſtarken Befeſtigungen und überreichen
Armierun=
gen, von der Anhäufung von Kriegsmaterial aller Art wird nicht
geſprochen. Notabene: Mit dieſem Hinweiſe ſollen in keiner
Weiſe die Rüſtungen der Türkei, die ſich offenbar von Rhodos
aus tatſächlich beobachten laſſen dürften, beſchönigt werden. Man
muß nur wieder von neuem feſtſtellen, daß in dieſem
Wetter=
winkel des Mittelmeers die Zündſtoffe, die nun ſeit mehr als
zwei Jahren dort aufgeſtapelt wurden, noch immer höchſt
wirk=
ſam werden können. Man darf dabei nicht vergeſſen, daß laut
den Friedensabmachungen nach dem Weltkriege Italien eigentlich
eine „Einflußſphäre” an der Bucht von Adalia in Kleinaſien
ein=
geräumt wurde, die es bisher aber noch nicht hat ausnutzen
kön=
nen. Rein formal würde ſich bei irgendwelchen
Auseinander=
ſetzungen zwiſchen Italien und der Türkei Muſſolini alſo immer
auf eine tatſächliche Abmachung unter den Verbündeten berufen
können, ein Faktum, das bei einer Beurteilung durch den
Völker=
bund bei einer Anrufung dieſer Inſtanz nicht zu vergeſſen wäre.
Aber dieſe Alarmnachrichten aus dem Dodekanes hätten nur
bedingte Bede itung, wenn nicht faſt zu gleicher Zeit auch in der
engliſchen Preſſe Mitteilungen über die Lage im nahen Orient
erſchienen wären, die recht ernſthaft klingen und die
möglicher=
weiſe die Sendung Gaidas nach Rhodos gerade jetzt
verſtänd=
licher machen. Nach den Londoner Mitteilungen ſolle Rußland
einen Krieg gegen Englends Beſitzungen in Vorderaſien
vor=
bereiten, wobei es ſich zunächſt hauptſächlich um einen Feldzug
der Türkei nach dem Irak, dem meſopotamiſchen Stromlande,
handeln ſoll. Es liegt nun natürlich nahe, die gerade jetzt
ſtatt=
findenden Verhandlungen des Königs Faiſal von Frak, die
die=
ſer in London mit Chamberlain hat, mit dem ganzen Problem
der engliſchen Sicherheit im Petroleumlande Meſopotamien in
Zuſammenhang zu bringen. Vor allem werden wirklich die
meſo=
potamiſchen Nationaliſten, die eine vollkommene Löſung aus
erigliſchem Protektorat predigen, dieſen Beſuch des Königs
Fai=
ſal in England benutzen, um durch Drohungen auf dem Umwege
über Moskau dieſe Beſprechungen in London zu beeinfluſſen.
Auch mag Rußland es für notwendig halten, die Verhältniſſe im
Irak als unſicherer als ſie ſind darzuſtellen, um dem Wunſche
des Königs Faiſal auf Eintritt in den Völkerbund
Schwierig=
keiten zu bereiten. Jedenfalls ſcheint eins ſicher: zwiſchen der
kleinaſiatiſchen Küſte bei Rhodos bis hinunter nach dem Irak
ſtimmt etwas nicht. Wenn wirklich von türkiſcher Seite
Abſich=
ten auf irgendwelche Maßnahmen gegen den Irak beſtehen, dann
hat wieder einmal eine geſchickte engliſche Diplomatie die
Italie=
ner mobil gemacht. Denn Herr Virginio Gaida warnt vor der
Türkei dann nur im engliſchen Intereſſe. Wenn Rom in Angora
auf die italieniſche Stellung vor dem Tore Kleinaſiens hinweiſt,
dann geſchieht dies — freiwillig oder unfreiwillig —, damit die
Türkei ſich überlegt, ob ſie ihre Machtmittel nach dem Irak zu
entwickeln kann, wenn ein anderer Feind in ihrem Rücken ſteht.
In dieſem Zuſammenhang werden die plötzlichen „
Informatio=
nen” des „Giornale d’Italia” erſt wirklich verſtändlich und
be=
deutfam. Moskau ſoll ſie ebenſo leſen wie Angora. Und u
Lon=
don werden ſie bei den Verhandlungen zwiſchen den. König
Faiſal und Chamberlain auch beachtet werden. Jedenfalls iſt
bezeichnend, daß man in London das Thema=„Vorderaſien”
gerade im gleichen Augenblick anſchneidet, in dem auch Italien
ſich ſeiner Rhodosſorgen erinnert. Die Wintermonate ſind in
dieſen Ländern des öſtlichen Mittelmeers ſonſt nur die Zeit zu
Vorbereitungen für die Frühjahrs= und Sommerkampagne. In
Meſopotamien aber iſt der trockene und überheiße Sommer die
Zeit der Ruhe. Hier lockt mehr der Winter und der allererch
Frühling zum Kriegshandwerk.
Seite 2
Samstag, den 29. Oktober 1922
Nummer 300
*
Franzoſſche Seſorgniſſe.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 28. Oktober.
Eine Reihe von an und für ſich unbedeutenden aber umſo
bezeichnenderen kleinen Unannehmlichkeiten hat in der Pariſer
politiſchen Welt eine lebhafte Verſtimmung ausgelöſt.
Ein Komplott oder ein Komplöttchen in der Nähe der
Pyrenäen gehört zwar nicht zu den Seltenheiten, aber ſeit der
denkwürdigen Garibaldi=Macia=Affäre iſt man hier in dieſer
Be=
ziehung beſonders empfindlich. Die Polizei zeigt ſich ſchweigſam
und diskret — und das iſt ſehr klug von ihr — aber es iſt kein
Geheimnis mehr, daß die neue kataloniſche Verſchwörung auf
franzöſiſchem Boden gegen Spanien eine durchaus ernſte
An=
gelegenheit iſt. Und man neigt jetzt beſonders dazu, alles was
an den Grenzen paſſiert, beſonders ernſt zu nehmen. Exiſtiert
eine Nationalitätenfrage in Frankreich? Das Problem wirft
man jetzt ſchon ſelbſt in konſervativen Kreiſen auf. Und man
ver=
ſteht darunter nicht nur die elſaß=lothringiſchen Fragen. In
Frankreich leben in geſchloſſenen homogenen Gruppen größere
Mengen von Ausländern, Einwanderer. So die Polen und
Flamen im Norden, die Spanier und Italiener im Süden.
Be=
ſonders die Italiener verurſachen viel Sorge, ſchon deshalb, weil
ſie in der Nähe der italieniſchen Grenze ſehr zahlreich ſind. Und
Italien verfolgt eine Irredentapolitik . .."
Die fasciſtiſchen Zeitungen haben ſich anläßlich der fünften
Jahreswende des Fascismus beeilt, den Franzoſen dieſe
un=
angenehme Wahrheit unter die Naſe zu reiben. Und ſie haben
dabei ſogar die Uebertreibung begangen — es war die Popolo
d’Italia — auch die Bretonen als eine von den Franzoſen
unter=
drückte Minorität darzuſtellen. Das war den franzöſiſchen
Her=
zen denn doch zu viel. Hätten die Italiener nur über die
El=
ſäſſer und Korſen geſprochen, dann hätte man kaum etwas
ge=
ſagt. Aber die Bretonen! Es iſt allerdings wahr, daß es in der
Bretagne eine regionaliſtiſche Bewegung gibt, aber das iſt nur
noch ein erſchwerender Umſtand für die Italiener. Kurz, die
Franzoſen replizieren wütend zurück, ſie ſprechen über Südtirol
und über die in Italien lebenden Südſlawen, deren Schickfal
ſchlechter ſein ſoll als alle anderen nationalen Minderheiten der
Welt. Das iſt vielleicht richtig, aber die von der fasciſtiſchen
Preſſe hervorgerufene Spannung wird dadurch nicht kleiner ...
Um die Stimmung weiter zu verderben, kommen auch noch
aus Marokko ſchlechte Nachrichten. Die ſogenannten Diſſidenten
— nicht unterworfene — Stämme machen Ausflüge nach dem
franzöſiſchen Gebiet und entführen Franzoſen, teils um des
Löſegeldes willen, teils um Geiſeln zu haben. Die diſſidente
Zone zu unterwerfen würde zu viel Opfer koſten, auch ſind nicht
alle diſſidenten Stämme franzoſenfeindlich. Die Lage iſt alſo
ziemlich ſchwer, und es beſteht nicht einmal die Ausſicht, daß
man binnen kurzem dieſe Plage los wird.
Die rumäniſche Onnaſtiefrage.
EP. Paris, 28. Oktober.
Der „Temps” veröffentlicht heute einen Artikel, über die
Dynaſtiefrage in Rumänien, aus dem deutlich hervorgeht, daß,
wie wir bereits dieſer Tage in Erfahrung brachten, die
fran=
zöſiſche Regierung einer Thronbeſteigung durch Prinz Karol
ab=
lehnend gegenüberſteht. Der „Temps” beſteht darauf, daß die
Thronfolge in Rumänien endgültig und legal geregelt worden
ſei und daß der Prinz ſelber auf ſeine Thronanſprüche in aller
Form verzichtet habe. Die Zeitung glaubt im übrigen nicht, daß
der Prinz auf eine ſtarke Anhängerſchaft in Rumänien zählen
könne und befürchtet, daß ein von ihm eingeleitetes Abenteuer
das monarchiſche Regime in Rumänien bedrohen könnte. Die
Verhaftung von Manoilescu habe deutlich bewieſen, daß
Bra=
tianu daran gelegen ſei, den beſtehenden Zuſtand mit aller
Ener=
gie aufrecht zu erhalten.
Flucht oppofiiioneller Folitiker aus Rumänien?
EP. Wien, 28. Oktober.
Das „Neue Wiener Tagblatt” meldet aus Belgrad: Geſtern
vormittag haben drei rumäniſche Flugzeuge Subotica im Kreis
Morawa in Südſlawien überflogen. Eines von ihnen mußte
wegen eines Motordefekts in der Nähe dieſer Stadt
nieder=
gehen, konnte aber nach kurzer Unterbrechung den Flug
fort=
ſetzen. Man nimmt an, daß oppoſitionelle Politiker auf dem
Luftwege aus Rumänien geflüchtet ſind. — In Nagy Beeskerek
iſt mittels Automobil ein Kaufmann aus Temesvar eingetroffen,
der erzählte, daß in Altrumänien ein Bauernaufſtand
ausge=
brochen ſei. In Bukareſt und anderen Städten ſei es zu
anti=
ſemitiſchen Exzeſſen gekommen. Die „Politica” meldet aus
Groß=
wardein, daß die Erregung der Bevölkerung immer noch im
Wachſen iſt.
Zur Aufführung der B=Moli=Meſſe und
des 150, Pſalms von Anton Bruckner
am 1. November 1927 (Allerheiligen) durch den Muſikverein.
Meſſen. Sie wurde 1868 von dem 44jährigen geſchrieben, ihre Eut= Wucht. Ein plötzliches Pigniſſimo leitet das unerbittliche Judicare ein,
ſtehungszeit fällt zwiſchen die erſte und zweite Sinfonie. Bruckners das jüngſte Gericht. Eherne Rhythmen, von ſchwankenden Figuren
Werke tragen von der 1. (C=Moll) Sinfonie ab das Merkmal des Genies, abgelöſt, malen in unheimlichen Farben die Angſt vor dem Chaos; zag=
Ein Spätblüher, trat Bruckner erſt an die Oeffentlichkeit, nachdem er haft ertönt das non erit kinis im Uniſono des Chors. Im Hauptthema
den ihm gemäßen Stil und Ausdruck gefunden hatte. Seine P=Moll= des Credo folgt In Spiritu sanetu und in lieblichen, archai=
Meſſe kann an Pracht des Klanges. Tiefe und Innigkeit des Ausdrucks ſierenden Terzen der Soliſten: Oul loeutus est per prophetas
den Vergleich mit den Meiſterwerken der klaſſiſchen Kirchenmuſik aus= mit dem innigen Abgeſang des Orcheſters. Den Abſchluß des Credo
halten, ſie ſteht unſerem muſikaliſchen Empfinden durch ihre diffe= bildet das in ritam venturi zaeenli (ein ewiges Leben) in Verbindung
renzierte Harmonik vielleicht noch näher. Das Werk wurde 1872 unter mit dem Amen. Scheinbar entwickelt ſich eine Fuge, doch wird dieſe
Leitung des Komponiſten in der Auguſtinerkirche zu Wien uraufgeführt, immer wieder durch mächtige Credorufe unterbrochen. Bevor ſie ſich
Zwauzig Jahre ſpäter gelaugte es vereinzelt in den Konzertſaal, und zu einem letzten Uniſono im Eingangsthema zuſammenballen, ſchwebt.
erſt jetzt — 50 Jahre nach ſeinem Entſtehen — erfährt es die ſeiner wie von Engeln geſungen, das Amen der Soliſten herab. So ſchließt
Bedeutung entſprechende Würdigung. Daß der Meiſter ſelbſt mit der der Satz in voller Glaubensüberzeugtheit. — Das kurze 8anetus mit
Möglichkeit einer Aufführung im Konzertſaal rechnete, erhellt aus fol= den Hoſiannarufen leitet zum Benebictus über „Der Dank der
gläu=
gendem: Er ſchrieb 1872 an den Domdechant Schliedermahr: Dem bigen Menſchheit — und Bruckners perſönlicher, denn er war von
Höchſten zur Verherrlichung geſchrieben, wollte ich die Meſſe zuerſt in ſchwerer Krankheit geneſen — ergießt ſich i die herrliche Kantilene des
der Kirche aufführen”. Ferner läßt Bruckner hier, im Gegenſatz zu Vorſpiels in 4s=Dur, die der Chor vielſtimmig aufnimmt und zu
mäch=
ſeinen beiden anderen Meſſen, die Anfänge des Credo und Gloria tiger Inbrunſt ſteigert. Ein Seitenthema, in Es beginnend, führt nach
vom Chor anſtimmen, die ſonſt vom Prieſter vorgeſungen werden. Auch vielfachen Wandlungen in edler Linie auf die Tonica zurück. Denſelben
Hanslick empfahl die Wiedergabe im Konzertſaal.
Das Kyrie in F=Moll iſt in Demut getaucht. Das innige Gefangs= Das wundervolle Dankgebet entläd ſich in jubelnde Hoſiannarufe.
thema der Celli wird vom Chor aufgenommen und zu eindringlicher — Schmerzlich beginnt das 4gnus Dei. Das ängſtliche Miſerere ſteigert
Anrufung aim Erbarmen geſteigert. In einer wunderſam ergreifenden ſich wiederholt zur herzzerreißenden Klage, erſchütternd erklingt zum
2 (apolla Stelle, einem Thema, das der Meiſter im Schlußſatz ſeiner letztenmale das Quf tollig peceata mundi. Das Donz nobis Pacem
2. Sinfonie verwendete, liegt der ideelle Höhepunkt des Satzes. Zu dem (die Bitte um Frieden) — das Kyrie=Thema nun in F Dur — erhebt
iunigen Geſangsthema der Celli verklingt das Kyrie leiſe, wie um Gnade ſich noch einmal zu leidenſchaftlichem Flehen und verklingt in
zuver=
ſtammelnd, aber zuverſictlich.
Ueber ſchreitenden Bäſſen erhebt ſich in jubelndem C=Dur wie
eine Fanfare, das Gloria in excelsis Deo (Ehre ſei Gott in der Höhe). Entwicklung bis zu den Höhen der 8. und 9. Sinfonie, des Te Deum
Nach dem monumentalen Glorificamus leitet der Soloſopran zu dem und des 150. Pfalms, noch eine gewaltige. Zwiſchen beiden Polen
lunigen Gratias agimus (wir danken Dir) über, das, unterbrochzen von liegen 25 Jahre des Leidens, die den Genius geläutert, zur höchſten
abrupten Rufen: Dominus, Deus, zur machtvollen Gipfelung des Pater Entfaltung ſeiner ſeeliſchen Kräfte gereift und die Ueberzeugung ſeines
Dunnlinotens fühlrt. Dr Adagioſatz: Out tollis peceata mundt (der Du Auserwähltſeins in ihm grfeſtigt haben. Spricht das Te Deum von
Der Breit Sünden trägſt) und Suseipe deprecationem nostram (erhöre der Gewißheit: „Ich wende nicht untergehen in Gwigkeit”, ſo iſt der
tinſer Slehen) iſt iu ſeiner kühnen Harmionik und dem weitgeſchwnge= 150. Pſalm der jubelnde Dank an den Schöpfer: „Alles was Odem hat,
in melodiſchen Bogen von unerhörter Eindringlichkelt. Im Thema / lobe den Herrn”.
ngimus folgt das Quoniam tu solus sauctus (weil Du allein
ebt ſich zu eherner Wucht beſonders lei den Worten:
um wieder in ſchlickter Ergebung mit dem Amen
große Amenfuge erhält in Verbindung mit dem
do (das Glaubensbekenntnis) ein. Das Uniſono
Vom Tage.
Wegen Beleidigung des heffiſchen Staatspräſidenten und des
Mini=
ſters Raab wurde der verantwortliche Redakteur Glahn vom Rhein=
und Heſſebauer” zu 200 Mark Geldſtrafe von dem erweiterten
Bezirks=
ſchöffengericht Mainz verurteilt.
Die zwiſchen Vertretern des preußiſchen Miniſteriums ud der
Waldecker Landesvertretung geführten Verhandlungen über die
An=
als geſichert gelten kann. Man erwartet, daß Waldeck, der Provinz
Heſſen=Naſſeu angeſchloſſen wird.
neben einer Anzahl deutſcher Wirtſchaftsfühner der Generglagent für Herzen hatte und daß wenigſtens zum Teil eine Verſtändiont
Reparationszahlungen, Parker Gilbert, die Kommiſſare und Reichsbank= erfolgte. Der Zweck war ja auch eine offene Ausſprache, die
präſident Dr. Schacht teilnahmen.
Miniſter des Innern eine Ausſprache über die Frage der Errichtung
von Waſſerkraftwerken gelegentlich der Durchführung der Mainkanali= von Graf Weſtarp ſchriftlich und mündlich die Achrung E
ſation haben.
ſchafter in Berlin, de Margerie, an Stelle des zurückrretenden Botſchaf= dagegen nicht gelungen iſt, eine böllige Uebereinſtimmung zu .
bette erſetzt werden.
Geſtern abend gegen 20.30 Uhr wurde von einem Unbekannten auf während die Deutſchnationalen Bindungen nicht auf ſich nehmmi
einer Fenſterbrüſtung des franzöſiſchen Unterrichtsminiſteriums eine wollen. Hier beſteht alſo offenbar noch eine Diskrepanz, und
gelodene Gramate engliſcher Herkunft niedergelegt, die jedoch mit keinem, dieſe Kerbe hauen die Gegner der Koalition, auch ſoweit ſie 5o
Zündhütchen verſehen war. Eine Unterſuchung iſt eingeleitet.
boſte gegen den Präſidenten Achmed Zogu ausgebrochen. Ueber die
verhängt.
Bratianu über die Lage in Rumänien.
Bukareſt, 28. Oktober.
Lage in Rumänien Stellung. Bratianu führte unter anderem daß der Vorſitzende der Zentrumsfraktion des Reichstages
aus: Die nationale Einheit, die territoriale Integrität und die der letzten Fraktionsſitzung erklärt habe, der Reichsfinanzminiſtit
zu vernichten, iſt ein Feind des Staates. Wer durch irgendwelche der merkwürdigen Begründung, „daß der Reichsminiſter d0
Parteikombinationen oder auf andere Weiſe eine geſetzmäßige Wenn das wirklich eine ſolche Selbſtverſtändlichkeit iſt, wom
und endgültig feſtgelegte Regierung umzuſtoßen, begehen eine
Handlung, die an den geſetzlichen Autoritäten zerſchellen wird. Guérard hätte ruhig mit Stillſchweigen darüber hinweggehen
Der Verzicht des früheren Prinzen Karol war ordnungsgemäß können. Daß er das nicht getan hat, iſt eigentlich nicht mdent
regiſtriert und die Thronbeſteigung König Michaels unter ſeiner, zu verſtehen, als daß doch ein gewiſſes Abrücken des Zenttumm
Regentſchaft geſetzlich proklamiert.
Der verhaftete Staatsſekretär Manoilescu. — ſchon aus außenpolitiſchen Gründen — daran denken könnein
Ein Vertrauensmann des Ex=Kronprinzen Karol.
Rumänifcher Staatsſekretär a. D. Manvilescu
iſt auf Befehl des Miniſterpräſidenten Bratianu verhaftet
worden.
und Violinſolo iſt eine der innigſten Eingebungen Bruckners. Die
be=
gleitenden Achtel der Holzbläſer beleben das liebliche Bild. In tiefer
Ergriffenheit verkündet der Chor das Wunder der Menſchwerdung. In
leidvollen Tönen erzählt der Solobaß das Leiden Chriſti zu dem
Weh=
klagen des Chors, das bei den Worten; gelitten unter Pontius Pilatus
einen ſchmerzlichen Akzent annimmt. Das Sepultus wird von einem feien
lichen Poſaunennachklang beſchloſſen. Das folgende Allegro, das Reſſu=
Die große Miſſe in E=Moll iſt die bedeutendſte unter Bruckners uegit ſchildert die Auferſtehung und Himmelfahrt mit dramatiſcher
Uebergang finden wir auch gegen Ende des Andante der 2. Sinfonie.
ſichtlicher Demut.
Zeugt ſchon die Meſſe von dem Genie ihres Schöpfers, ſo iſt ſeine
W. Kleinſchmidt.
* Der Caritas=Verband Darmſiadt
ſoideren Sinn. Sie iſt am Schluß von elten veranſtaltete vorgeſtern im Muſikvereinsſaal zugunſten der Armen
einen Vortragsabend „Deutſche Volksweiſen in
ald zu ſtrahlender Harmonik, und in ſieghafter Lied und Wort‟. Der p. kuniäre Erfolg blieb nicht aus und
das Deum verum de Deo vero auf. Weihe= der künſtleriſche auch nicht. Poldi Heyl iſt eine reife
Künft=
iten Soli. Das Incarnatus für Tenor lerin geworden. Letztes Jahr bewies ſie’s mit einem groß=
Zwiſchen Zentrum
und Oeutſchnationalen.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Ueber die anfangs Oktober zwiſchen Graf Weſtarp und Her,
ſchlußfrage haben geſtern ihren Abſchluß gefunden, ſodaß der Anſchluß von Guérard ſtattgefundenen Beſprechungen iſt bisher wenig,
kannt geworden. Man wußte, daß Herr von Guérard die V.
Reichsfinanzminiſter Dr. Köhler gab Freitag mittag aus Anlaß ſchwerden vorgebracht hatte, die das Zentrum wegen der Intty
der Tagung des Transferkomitees ein Frühſtück, an dem pretation der Richtlinien durch die Deutſchnationalen auf dm
ſich eine Veröffentlichung verbot. Da aber der linke Zentrungd
Reichsverkehrsminiſter Dr. Koch trifft Samstag früh zu einem offi= flügel die Fortſetzung der Diskuſſion in die
ſozialdemokratif=
ziellen Beſuch der baheriſchen Staatsregierung in München ein. Bei Preſſe getragen hatte, iſt Herr von Gusrard gezwungen worden
dieſer Gelegenheit wird der Reichsverkehrsminiſter mit dem bayeriſchen mit einer Erklärung herauszutommen, worin er feſtſtellt, 654
Symbole der deutſchen Republik durch die Deurſchnationalen :
Laut. Journal” beſteht die Möglichkeit, daß der franzöſiſche Bot= geſagt worden iſt — an ſich eine Selbſtverſtändlichkeit —, daß
ters Besnard nach Rom geht. In dieſem Falle werde er entweder durch zielen über den Begriff der „monarchiſtiſchen Propagandg”, 9e/
den Warſchauer Geſandten Laroche oder den Brüſſeler Geſandten Her= Zentrum hält eine ſolche Propoganda für unvereinbar mit 60
ſtarken Beteiligung der Deutſchnationalen an der Regiermn
im Kreiſe des Zentrums befinden, hinein. Man wird annehm
Giner Meldung aus Skutari zufolge iſt in Nordalbanien eine Re= dürfen, daß jetzt auch von deutſchnationaler Seite über die 9
von der Empörung betroffenen Gebiete wurde der Belagerungszuſtand ſprechungen berichtet wird. Vielleicht wäre es klüger geweſeſ
die Beſprechungen nicht unter vier Augen ſtattfinden zu laſſeſg
ſondern uter Teilnahme der Deutſchen und Bayeriſchen
Volrl=
partei.
* Ein ſeltſames Dementi.
Im Zentrum geſchehen allerhand ſeltſame. Dinge, die don
In der Kammer nahm in einer ausführlichen Rede Miniſter= auf hindeuten, wie ſtark hinter den Kuliſſen die Richtungg
präſident Bratianu zu der Verhaftung Manoileseus und zu der kämpfe ſind. Jetzt hat ein Berliner Blatt die Meldung gebrachn
Krone ſind ein Erbe, das den Generationen zugute kommt, aber habe das volle Vertrauen des Reichskabinetts. Herr von Gur
über das ſie nicht verfügen können. Wer verſucht, dieſes Erbgut rard hält es für notwendig, dieſe Meldung zu dementieren m
Mittel verſucht, dem geſetzmäßigen Herrſcher die Krone vom Finanzen das Vertrauen habe, ſei eine Selbſwerſtändlichtet
Haupt zu nehmen, iſt daher ebenfalls ein Feind des Staates. Die Fraktion hätte keine Veranlaſſung, ſich mit ſolchen Selld
Diejenigen, die verſuchen, durch eine Volksabſtimmung oder verſtändlichkeiten zu befaſſen, und habe ſich nicht damit befann
dann überhaupt die Notwendigkeit eines Dementis?. Herr hoh
von Herrn Dr. Köhler gezeigt werden ſoll, wenn auch nattrlialt
weder das Zentrum noch das Reichskabinett im Augenält
und denken werden, einen Wechſel im Reichsfinanzminiſterim
vorzunehmen.
* Der Oſierroder Schulſkandal.
In der oſtpreußiſchen Stadt Oſterrode tobt ſeit langem an
erbitterter kommunalpolitiſcher Kampf um die NeueinrichtunW
einer katholiſchen Schule, die von der Mehrheit der Stadwey
ordneten abgelehnt wird. Das Wichtigſte iſt dabei, daß der Ba=y
ſitzende der Stadtverordnetenverſammlung gleichzeitig ein pronie1
nenter Deutſchnationaler iſt, der ſich mit aller Macht dwgon n
geſträubt hat, daß die Katholiken ihre eigene Schule bekommen, 1
Darüber iſt das preußiſche Zentrum ſchwer entrüſtet. 6 M 1
ſogar einen Antrag im Preußiſchen Landtag eingebracht um die
Regierung zu beranlaſſen, den Stadtverordnetenvorſteh,
nebenbei noch der Kreisarzt iſt, deswegen zu diſziplinieren, Ar 1
intereſſanter ſind noch die Differenzen, die ſich deswegen zwiſchen 1
dem Zentrum und den Deutſchnationalen ergeben haben. 65ſt!
ja in der Tat auffällig, daß die Deutſchnationale Partei ſich ſſt.n
die Konfeſſionsſchule einſetzt, daß ſie aber in dem erſten nule !1
tiſchen Fall dagegen arbeitet. Die deutſchnationale Parteileltu/ 9
hat das auch eingeſehen. Sie hat von oben her eingegriffen 109
ihren Vertrauensmann offenbar ſo ſchwer gerüffelt, daß er 10 0
aus der Partei ausgetreten iſt und ſich von fämtlichen Ehieſe!
ämtern zurückgezogen hat. Damit iſt aber das Zentrum ſch 4
nicht zufrieden. Die „Germania” rechnet heraus, daß unter 9N
Oſterroder Stadtverordneten immer noch zehn Mitglieder 000
Deutſchnationale allgemein bekannt ſind, von denen beſtinntn
drei eingeſchriebene Mitglieder ſind. Deshalb verlangt ſie, 900
die Deutſchnationalen das Großreinemachen in Oſterrode ſote 9
ſetzen und die Widerſpenſtigen ſolange zurücktreten laſſen, 9A
zuſammen mit den vier katholiſchen Stadtverordneten eine 90
heit für die katholiſche Schule geſichert ſei.
zügigen Programm, — geſtern zeigte ſie es mit kleinen, intchſce.
Volksweiſen in Bearbeitung von Salzmann und Brahms. 60e4
vollſtrömende, ſamtweiche Altſtimme beherrſcht ſie tadellos, ſeh
ernſte, getragene, verträumte Lieder von ihr zu hören, iſt ſotczh l
mal ein Genuß. Sie bringt nichts Halbes; auch das kleinſte 2ee0
iſt techniſch ausgearbeitet und gefeilt, wie die jedesmalige 80 h0 9
mung es verlangt. Man konnte ſich ſo einer ganzen Reihe de W m
innigen Brahmsſchen Volksweiſen erfreuen. Am ſchönſten ſchle d e.
uns „In ſtiller Nacht” und „Die Blümelein, ſie ſchlafen”. Bed F41
könnten aber ebenſo gut andere als gleicherweiſe wohlgelunged h.
nennen. Alle klangen ſie ſtimmungsvoll und warm, ſchlicht Mch in
einfach, und wirkten als echte Volkslieder gerade durch dieß ! D
ſchlichten Vortrag ſo vertrefflich, daß dankbarer Beifall eine de0 2
gabe erzwang.
Willkommene Abwechſlung brachten Rezitationen von Fich
Maria Menoni aus Berlin. Kein großes Organ, aber ſiohed mt
beherrſcht und klug verwendet, dabei in Ernſt und Scherz gleige n 2
maßen willig. Altdeutſche Volksballaden: „Zwei Königsktinge.”. m
„Herr Olof”, Ritter Georg” und „Großmutter Schlangentöchſile A
gelangten in Rhythmus und faſt muſikaliſch wirkender Meloo9
des Vortrags zu ergreifender Wirkung und liebenswürdig ſ0hſst A. p
haft, überlegen, aber immer natürlich, ſprach ſie heitere nBchih IN
derhorn”=Stücke, um mit vier Erzählungen aus dem „Rollvogehd 3.
bichlein” (Förg Wickram 1555) erfolgſicher zu ſchließeh, 2 4.
Kunſt der Dame feſſelt ungemein und wird ſich gewiß 0u9h be
größerem Rahmen, an grüßeren Aufgaben bewähren.
Fräulein Julig Schnitzler war Fräulein Heyl eine 90n4
ſchmackvoll muſizierende, ſicher und fein folgende Begleiteil.
M
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Der Münchener Dramatikerin Annh 890
wurde der ehrende Auftrag zuteil, zur Siebenhundertjahrfeier ?e.
hebung von Dies a. d. Lahn zur Stadt, ein hiſtoriſches Feſibe.
Szenen aus dem Dreißigfährigen Krieg zu verfaſſen. Dit D.
1866 die Reſidenz der Grafen und ſpäteren Fürſten von Naſſaue9e .
Oranien. Der Begründer dieſes Hauſes war Graf Ernſt Caſchle. L
bis 1632) aus dem Geſchlecht der Ottonen, der Stammpater der hok. A1
diſchen Dynaſtie. Die jetzige Königin Wilhelmine von Holland ſt ſode
auch ein direkter Sproß der Linie Naſſau=Diez=Oranien, Genld 2
Baheriſche Kronprinzeſſin Rupprecht, deren verſtorbener dautek. T.
Adol von Naſſu, als letzter Negierender ſeines Stanmes, N. 2.
Schloß dranienſtein bei Diez den Sommer über keſtdierte, 8. Q
1t treuſt? !
1329 wurd. Diez unter Graf Gottfried von Diez, in Anbetriß
Rite
Dienſte in Kreuzügen und beim Feldzug in Italien, 94
kalferlicher Guft” durch Kaſſer Luöwig den Biher” 28 Scd.
berliehen, ein Geſchehnis, daß in dankbares Erinnerung im 2ole. .
in Diez feſtlich begangen werden ſoll.
Nummer 300
Samstag den 29 Oktober 1927
General Hete
in Amerika.
ieerſte Aufnahme des
deutſchen Heereschefs
in Waſhingtvn.
ſerieral Heye beim
amerikani=
ſchen Kriegsminiſter.
Chef der deutſchen
Heeres=
iting wurde von den Führern
s amerikaniſchen öffentlichen
ileens mit großer Herzlichkeit
y fangen. Unſer Bild zeigt
u links nach rechts: Oberſt
argetts, Oberſt Stanley Ford,
a olf Leitner, General der
ſtimnterie Heye,
Reichswehr=
uwor und Adjutant Stumpf,
ſiegsminiſter Davis und
deut=
te—Geſchäftsträger
Botſchafts=
rat Kiep.
der Reichsinnenminiſter über die
Verfaſſungs=
mäßigkeit des Reichsſchulgeſetzes.
Berlin, 28. Oktober.
m Verlauf der Ausſprache des Bildungsausſchuſſes des
Hasstages gab Reichsinnenminiſter von Keudell eine Erklärung
ür die Verfaſſungsmäßigkeit des Reichsſchulgeſetzes ab. Er
bte feſt, daß der Reichsjuſtizminiſter mit ihm darüber
über=
eitanme, daß die Vorlage völlig der Verfaſſung entſpreche. Die
Af.ſſungsbeſtimmungen ließen allerdings die Möglichkeit freier
Rin ung zu. Es ſolle ein Geſetz zuſtandegebracht werden, daß
keinem Teile des Volkes als Vergewaltigung empfunden
w. Der Entwurf laſſe abſichtlich die Frage offen, ob der
Ge=
mndchaftsſchule eine Vorzugsſtellung einzuräumen ſei. Die
eider hätten nach dem Entwurf völlig freie Hand. Soweit der
ßmarf Beſtimmungen enthalte, die in der Verfaſſung nicht
Mſäorn, ſeien ſie aus Zweckmäßigkeitsgründen aufgenommen
Ahöin. Die Reichsregierung verſuche, durch ihren Entwurf an
Gſſeiſtoriſche anzuknüpfen. Den preußiſchen Vorſchlägen könne
D heichsregierung nicht beitreten. Ihre Annahme würde große
Uſuſe in die Bevölkerung tragen und die Koſten ſtark erhöhen.
ßummenfaſſend erklärte der Miniſter, für die Reichsregierung
Hſeh= an der Verfaſſungsmäßigkeit des Entwurfs kein Zweifel.
9Aweitere Ausſchußberatung wurde auf Samstag vertagt.
Die Vertagung der deutſch=polniſchen
Handelsveriragsverhandlungen.
Berlin, 28. Oktober!
Zuat der geſtrigen Kabinettsſitzung, in der u. a. der
deutſch=
maithe Handelsvertrag behandelt wurde, wird von zuſtündiger
dSe erllärt, daß die deutſch=polniſchen Handelsvertragsverh
nd=
ſter= nicht auf längere Zeit vertagt worden ſind, ſondern, daß
Ia rtagung nur aus techniſchen Gründen erfolgt iſt. Infolge
ſeunrgerückten Stunde, in der die Frage der deutſch=polniſchen
Hſoelsvertragsverhandlungen diskutiert worden wäre, ſei es
prm abend nicht möglich geweſen, die Verhandlungen zu einem
Wſhlmnß zu führen. Da der Reichskanzler Dr. Marx heute
ver=
rdſ wird es erſt am Mittwoch wieder möglich ſein, eine
Kabi=
ndeiſinsung einzuberufen. Es iſt nicht daran zu zweifeln, daß
im uier Kabinettsſitzung die Frage der Wiederaufnahme der
Vſen/ dlungen über den Abſchluß eines Handelsvertrages mit
Pſliggeklärt wird. Der Reichsaußenminiſter wird nach Abſchluß
doſ/sarhandlungen ſich mit dem hieſigen polniſchen Geſandten
in) enbindung ſetzen.
s heißt ſomit, daß das Reichskabinett die Wiederaufnahme
deiben tſch=polniſchen Handelsvertragsverhandlungen beſchließen
wift Ueber die Stellungnahme der einzelnen Miniſter wird
ſellſwerſtändlich nichts belannt gegeben werden.
Die Erledigung des Falles Keudell— Badt.
In der Angelegenheit des Miniſterialdirektors Badt, über
die geſtern im Reichsvat der Ausſchußbericht erſtattet wurde, hat
Reichsminiſter des Innern von Keudell heute an den
braun=
ſchweigiſchen Geſandten, Exzellenz von Boden, folgendes
Schrei=
ben gerichtet:
„Sehr verehrte Exzellenz! Herr Staatsſekretär Zweigert hat
mir von dem geſtrigen Beſchluß des Reichsrates Mitteilung
ge=
macht, in welchem dieſer zu meiner gegen Herrn
Miniſterial=
direktor Badt gerichteten Erklärung vom 14. Juli d. J. Stellung
genommen hat.
Der Beſchluß gibt mir, ſoweit er ſich mt der Frage der
Ver=
traulichkeit der Ausſchußſitzungen befaßt, Anlaß zu folgender
Mitteilung:
Der Reichsminiſter des Innern hat ſich ſtets für verpflicheet
gehalten, der Beſtimmung der Geſchäftsordnung des Reichsrats
über die Auffaſſung der Vertraulichkeit in Ausſchußberatungen
eine möglichſt enge Auslegung zu geben. Der Reichsrat, welcher
die Handhabung ſeiner Geſchäftsordnung ſelbſt beſtimmt, hat
durch den erwähnten Beſchluß dieſe Frage in einer den
Länder=
vertretern weitgehenden Spielraum gewährenden, von meiner
Anſicht abweichenden Weiſe interpretiert. Nach dieſer
Auffaſ=
ſung hat ein Bruch der Vertraulichkeit nicht ſtattgefunden. Ich
trage dieſer Auffaſſung ſelbſtverſtändlich Rechnung.
Euer Exzellenz wäre ich zu beſonderem Dank verpflichtet,
wenn Sie dieſe Mitteilung, welche ich gleichzeitig der Preſſe
übergebe, in der Euer Exzellenz angemeſſen erſcheinenden Form
dem Reichsrat zuzuleiten die Güte hätten.”
Eine neue Oenkſchrift des Hanſabundes.
Berlin, 28. Oktober.
Der Hanſabund hat in Ergänzung ſeiner erſten Denkſchrift
über die Finanzlage des Reiches eine neue Dentſchrift
heraus=
gegeben, in der er das Zahlenmaterial, das der
Reichsfinanz=
miniſter in ſeiner Rede vom 26. d. M. im Haushaltsausſchuß
des Reichstages vorgetragen hat, einer eingehenden Nachprüfung
unterzieht. Die neue Denkſchrift kommt zu dem Reſultat,
daß für das laufende Rechnungsjahr die ernſte Gefahr eines
erheblichen Defizits des ordentlichen Haushalts
beſtehe. Des weiteren ſtellt die Denkſchrift der allgemeinen
Be=
hauptung des Reichsfinanzminiſters, daß für das
Rechnungs=
jahr 1928 Einnahmen und Ausgaben ohne Steuererhöhungen
ausgeglichen werden könnten, erneut nach nochmaliger
eingehen=
der Prüfung des geſamten Materials die Behauptung entgegen,
daß das Rechnungsjahr 1928 nach den bisher vorliegenden
Ueberſichten und den gegenwärtig möglichen Schätzungen mit
einem Defizit von rund einer Milliande zu rechnen habe.
fteſſor Hans Drieſch 60 Jahre alt.
ehrern beging der bekannte Leipziger Philoſophie=Profeſſor
Hadg rieſch ſeinen 60. Geburtstag. Als Drieſch um die
Jahr=
huzctrmvende auf dem Gebiet der experimentellen Biologie
Welt=
ruſFimigte, ahnte wohl niemand, daß er ein Vierteljahrhundert
ſpähe dasſelbe auch auf dem Gebiete der Philoſophie erreicht
hahke noürde. Des Philoſorhen Hans Drieſch Ruf reicht heute
wemſiher Deutſchlands Grenzen hinaus, ſeine Philoſophie
fin=
detſ er mehr Anhänger und längſt hat man begonnen, ſeine
Wec in fremde Sprachen zu übertragen. Schon in ſeinen
bio=
logſtſen, Abhandlungen anfangs der 90er Jahre des vorigen
Jaſſu derts verleugnet, ſich der Philoſoph in Drieſch
keines=
wegrs /rach der Jahrhundertwende bekommt das philoſophiſche
Watutmn ſeiner geiſtigen Entwicklung entſcheidende Züge, und
mitſtm Erſcheinen der Ordnungslehre im Jahre 1912 weiß alle
Weſldmß Drieſch Philoſoph geworden iſt.
cam 1909 hatte Hans Drieſch ſich in Heidelberg für
Natur=
philApſeie habilitierte, 1911 wurde er Extraordinarius und 1912
mitſm Uebertritt von der mathematiſchnaturwiſſenſchaftlichen
zur AAlſeſophiſchen Fakultät reiner Philoſoph. Wir finden ihn
danpu) Jahre alt, als Ordentlichen Honorarprofeſſor in
Hei=
delbäe, 919 als Ordinarius für Philoſophie in Köln und von
192Munn gleicher Eigenſchaft an der Leipziger Univerſität.
Be=
reit)7 verlieh ihm die Univerſität Aberdeen ihre höchſte
Aus=
zeich hun,, den Gifford=Preis, wodurch Profeſſor Drieſch für die
JahxiA7/08 Gifford=Lekturer an dieſer ſchottiſchen Univerſität
wun die ihn dann 1910 zum juriſtiſchen Ehrendoktor
promo=
viern iei Deutſchland beweiſen zahlreiche Gaſtvorleſungen und
Vorzze, immer mehr das Intereſſe, das man der Philoſophie
Hanynieſchs entgegenbringt.
mi den Werken Drieſchs, ſei zunächſt die „
Wirklichkeits=
lehr/hin, metaphyſiſcher Verſuch” vom Jahre 1917 erwähnt, in
demür große ſyſtematiſche Anfang der „Ordnungslehre” ſeine
Foryſumg ſindet. Von den weiteren Schriften ſind noch zu
nenna/ „Weib und Seele — eine Unterſuchung über das pſyhcho=
Brundproblem” „Wiſſen und Denken — ein
Prolego=
meniſzt aller Philoſophie” „Grundprobleme der Pſychologie
Ariſis in der Gegenwart” eine Schrift, die im Jahre 1926
erſchin 20as Jahr 1926 brachte Drieſch eine Reihe neuer
Ehrun=
gen Aich das Ausland. So ernannte ihn die Geſellſchaft für
pſhchſche / Forſchungen in London, eine der größten
wiſſenſchaft=
liche =Vareinigungen Englands, zu ihrem Präſidenten, eine
Ehru ſoie 1927 wiederholt wurde. Kurz darauf erfolgte die
Beruſzig: Drieſchs als Karl=Schurtz=Gedächtnis=Profeſſor an die
Unitſyſtätt von Wisconſin und die Aufforderung, ſich an den
Profeſſor Dr. Hans Drieſch
großen Vorträgen des Sechſten Internationalen Kongreſſes für
Philoſophie in Cambridge (U.S.A.) als offizieller Vertreter der
deutſchen Philoſophie zu beteiligen.
Mit dem 60. Geburtstage des Philoſophen wird eines ſeiner
Hauptwerke „Die ſittliche Tat — ein moralphiloſophiſcher
Ver=
ſuch” der Oeffentlichkeit übergeben. Die bisher bedeutſamſte
Kundgebung für Drieſchs Schaffen ſtellt die ihm zu ſeinem
60. Geburtstage gewidmete Feſtſchrift dar, deren erſter Teil
Philoſophie und Biologie” ihm von älteren Freunden und
Kol=
legen und der zweite Teil „Logik und Metaphyſik” ihm von
jün=
geren Mitarbeitern und Schülern gewidmet iſt.
Die Nobelpreiſe für Mediziner. Das
Lehrer=
kollegium des Carolinska=Inſtituts in Stockholm beſchloß, dem
Profeſſor Johannes Fibiger an der Univerſität
Kopen=
hagen den Nobelpreis in Phyſiologie und Medizin für das
Jahr 1926 und dem Profeſſor Julius Wagner von
Jau=
regg an der Univerſität Wien den Nobelpreis in Phyſiologie
und Medizin für das Jahr 1927 zu erteilen
Seite 3
Fortſchritt und Rückſchritt
im Minderkeitenrecht.
Von
Dr. K. Junckerſtorff.
Die Minderheitenpolitik ſteht in Europa noch immer unter
dem Zeichen der Geltung des machtpolitiſchen Prinzips. Wohl
hat die Idee der autonomiſtiſchen Minderheitenpolitik, die dahin
geht, den reſtloſen friedlichen Ausgleich zwiſchen Staat und
Minderheit auf dem Wege der unterſchiedsloſen Gleichſtellung
aller Staatsbürger gleich welcher Nationalität in rechtlicher und
tatſächlicher Beziehung und der Garantie der kulturellen
Fort=
entwicklung der der Staatsnation völkiſch nicht zugehörigen
Bevölkerungsteile herbeizuführen, bereits eine breite
Anhänger=
ſchaft gewonnen. Noch immer aber iſt ſie nicht ſtark genug, um
wirkſam das machtpolitiſche Prinzip bekämpfen zu können.
Immerhin darf man, wenn die Entwicklung in dem Maße
fort=
ſchreitet, das in den letzten Jahren beobachtet werden konnte,
wohl mit einiger Sicherheit erwarten, daß ſich die neue Idee zu
einer ſchweren Bedrohung der Herrſchaft des Machtprinzips auf
dem Gebiete der Minderheitenpolitik auswachſen wird.
Das unaufhaltſame Fortſchreiten der Idee der
autonomiſti=
ſchen Minderheitenpolitik iſt deutlich erkennbar. Noch im Anfang
des laufenden Jahrzehnts herrſchte die Anſicht vor, daß die
kul=
turelle Autonomie ſich kaum werde in die Praxis umſetzen laſſen,
und zwar nicht zuletzt im Hinblick auf die vermeintliche Tatſache,
daß die Machtpolitik, auf dieſem Gebiet die alleinige Herrſcherin,
nie und nimmer die Entwicklung derartiger Inſtitutionen
ermög=
lichen werde. Als dann der junge Nationalitätenſtaat Eſtland
im Jahre 1925 zum erſten Male die kulturelle Autonomie für die
in ſeinen Grenzen lebeuden Minderheiten unter Schaffung
ge=
wiſſer Normativbeſtimmurgen für die Gewährung der
ſtaats=
rechtlichen Sonderſtellung einführte, wurde von manchen Seiten
die Befürchtung ausgeſprochen, daß es ſich hier offenbar um
einen Verſuch handele, der lediglich als Einzelfall bewertet zu
werden derdiene und der im übrigen von vornherein zum
Schei=
tern verurteilt ſei. Die weitere Entwicklung indeſſen zeigte, daß
dieſe Befürchtungen in keiner Weiſe gerechtfertigt waren. Im
Gegenteil wurde offenbar, daß man tatſächlich in der kulturellen
Autonomie einen Weg gefunden hatte, um die Minderheit als
ſolche in den Staatsorganismus wirkſam einzugliedern, um die
lebendigen Kräfte der der Staatsnation völkiſch nicht
zugehöri=
gen Staatsbürger in den Dienſt der Arbeit am
Staatsorganis=
mus ſelbſt zu ſtellen. Angeſichts dieſes Gelingens des „
eſtlän=
diſchen Experiments” bildeten ſich in den übrigen europäiſchen
Nationalitätenſtaaten mehr oder minder bedeutende Gruppen,
die für ihr Land das gleiche oder ein ähnliches Ziel erſtrebten.
Aber auch die Regierungen konnten auf die Dauer an der neuen
Idee im Hinblick auf ihre Bedeutung nicht vorübergehen. So
ſteht heute zum Beiſpiel Oeſterreich im Begriff, für die
Slo=
wenen in Kärnten eine Autonomie auf kulturellem Gebiet zu
ſchaffen, die über den Rahmen des eſtländiſchen Geſetzes
hinaus=
geht und wohl das größtmöglichſte Entgegenkommen darſtellt,
das die Minderheit vom Staate billigerweiſe erwarten und
ver=
langen kann. Sollen doch zum Beifpiel ſchon nach dem
Geſetzes=
projekt, das den geſetzgebenden Körperſchaften vorliegt,
hun=
dert wahlberechtigte Staatsbürger ſloweniſcher
Volkszugehörig=
keit das Recht haben, mit zwingender Wirkung die Einrichtung
der kulturellen Selbſtverwaltung zu verlangen.
Von den Staaten, die in jüngſter Zeit eine Neuorientierung
ihrer Minderheitenpolitik im Sinne der Anlehnung an die neue
Idee genommen haben, verdient Ungarn beſondere Beachtung.
Hier hat man die bisherigen Mängel der einſchlägigen
Geſetz=
gebung erkannt und bemüht ſich nunmehr, einen Weg zu finden,
um den berechtigten Forderungen der Minderheit, inſonderheit
der deutſchen Minderheit, zu entſprechen. Es verdient in dieſem
Zuſammenhang Anerkennung, daß ſich die Regierung
entſchloſ=
ſen hat, die bisherige wenig zuverläſſige ſachliche Grundlage für
die Errichtung von Minderheitsſchulen aufzugeben und an ihre
Stelle die in dieſem Falle relativ ſichere Baſis der Statiſtik zu
ſetzen. Die Bevölkerungsſtatiſtik ſoll alſo die Grundlage für die
Entſcheidung bilden, ob in einer Gemeinde eine
Minderheiten=
ſchule zu errichten iſt oder nicht. Auch auf dem Gebiete des
Schulrechts ſelbſt ſteht man im Begriff, inſofern eine Reform
durchzuführen, als man ſich bemüht, den dort bevorzugten Typ
der Minderheitsſchule, den ſogenannten Typ B, in dem der
Unterricht teils in ungariſcher, teils in deutſcher Sprache erteilt
wird, mehr als bisher in den Vordergrund zu ſtellen, und den
Typ C, in dem das Deutſche lediglich Lehrgegenſtand, das
Unga=
riſche aber Unterrichtsſprache war, nach Möglichkeit auf einzelne
Fälle zu beſchränken. Selbſtverſtändlich geſtaltet auch die Praxis
*Gaſiſpiel des Hebräiſchen Künſtler=
Theaters „Habima”
Golem.
Dramatiſche Dichtung von G. Leiwik.
Vor ſchwachbeſuchtem Hauſe brachte die „Habima” als
zweites Gaſtſpiel im Heſſiſchen Landestheater eine dramatiſche
Dichtung von G. Leiwik „Golem”
Die Aufführung ſpielte wiederum in hebräiſcher Sprache:
Eine deutſche Ueberſetzung des Schauſpiels iſt nicht vorhanden;
doch gab der Theaterzettel eine Inhaltsſkizze. Wie hieraus
her=
vorgeht, führt die Dichtung in das 17. Jahrhundert nach Prag.
Ein Mönch hat ein Chriſtenkind ermordet, um eine Blutlüge
gegen das Judentum zu inſzenieren; er hat das Blut in eine
Flaſche gegoſſen, die in den Keller des jüdiſchen Bethauſes gelegt
werden ſoll, um den Verdacht des Chriſtenmordes gegen die
Juden zu erwecken. Um das Judentum vor der Blutlüge zu
retten, will der Meſſias zur Erde herabſteigen. Zugleich bildet
der alte Rabbi Löw aus Lehm den „Golem” eine
menſchen=
ähnliche Geſtalt, der er Leben einhaucht und deren Kräfte er ſich
zum Segen des Judentums bedienen will.
Auf dieſer Grundlage entſteht der „Golem”. In dem Turm,
in dem die heimatloſen Juden hauſen, nimmt er den Kampf
gegen den chriſtlichen Mönch auf. Als der Mönch die Juden aus
dem Turm vertreibt, ſchlägt der Golem mit ſeiner Hacke die
Mönche zu Boden. Doch bald fühlt er ſich einſam und
unglück=
lich. Seine Wut richtet ſich jetzt gegen ſeine eigenen
Glaubens=
genoſſen; er vergießt jüdiſches Blut. Verzweifelt läßt der Rabbi
den Golem wieder in Staub zerfallen: wer ſoll die Erlöſung
bringen? —
Um dieſen Kern der Handlung ſchlingen ſich mancherlei
Epi=
ſoden, die nicht immer verſtändlich werden. Der Vorzug der
Auf=
führung lag in der durchgearbeiteten und wirkungsvollen Regie.
Die Szenen im Turm brachten in Rembrandt=Beleuchtung Bilder
von maleriſcher Schönheit. Weniger glücklich wirkte die
Inſzenie=
rung des letzten Aufzuges.
Von den Darſtellern ſeien A. Meßkin als Golem,
B. Tſchemerinſky als Rabbi und Frau Rowina in der
Geſtalt des Meſſias hervorgehoben.
Aus dem Leben einer Vielbeſprochenen. Die Verfaſſerin
dieſes Aufſatzes in der geſtrigen Nummer iſt Frl. M. Ploch,
Darmſtadt.
Seite 4
Samstag, den 29. Oktober 1927
Nummer 300
hier den tatſächlichen Zuſtand. Immerhin hat es den Anſchein,
daß die Hoffnungen, die ſeitens der Minderheit an dieſe Reform
geknüpft werden, der Berechtigung nicht eutbehren.
Auf der anderen Seite aber iſt das machtpolitiſche Prinzip
auch auf dem Gebiete der Minderheitenpolitik in Europa noch
immer mächtig. Man denke zum Beiſpiel an Italien, das
faſt täglich neue Beiſpiele dafür gibt, wie die Minderheitenfrage
nicht gelöſt werden kann, indem es nämlich durch Terror
brutal=
ſter Art die Minderheiten zum Aufgeben ihres nationalen
Be=
wußtſeins zwingen will, um ſo den Boden für das endgültige
Ziel der Aſſimilierung und Entnationaliſierung zu bereiten.
Man denke weiter an die Tſchechoflowakei, wo eine
Ver=
waltungsreform Tatſache geworden iſt, die das geſchloſſene
deut=
ſche Sprachgebiet in einer Weiſe aufteilt, die geradezu den
natürlichen Grenzen Hohn ſtricht. Hier war offenbar das Motiv
maßgebend, in rein deutſchen Bezirken künſtlich tſchechiſche
Mehr=
heiten zu ſchaffen, um die Entdeutſchungsarbeit wirkſamer als
bisher durchführen zu können. Sicherlich wird, ſolange die
Deutſchen in der Regierung ſitzen, das Geſetz in dieſer ſeiner
eigentlichen Tendenz nicht in vollem Maße ausgewertet werden.
Die wirkliche Gefahr droht erſt in dem Augenblick, in dem die
Deutſchen einmal aus der Regierung ausſcheiden, da dann
jeg=
liches retardierende Moment entfällt.
Aehnlich ſteht es in Rumänien, wo man das Mittel
der Verwaltungsreform als Inſtrument zur Verwirklichung des
machtpolitiſchen Gedankens ſchon ſeit längerer Zeit inſofern
be=
nutzt, als man eine Neueinteilung des Landes unter dem
leiten=
den Geſichtspunkt durchgeführt hat, die bisherige
Dezentrali=
ſation durch eine geradezu ungeheuerliche Zentraliſation zu
er=
ſetzen und ſo vor allem die Selbſtverwaltuug der Siebenbürger
Sachſen — die übrigens durch einen internationalen Vertrag
garantiert iſt — praktiſch zu annullieren. In der letzten Zeit
ſcheint man hier beſonders den Kampf gegen die deutſche
Intelli=
genz bzw. gegen die Minderheitenintelligenz überhaupt in den
Vordergrund ſtellen zu wollen, was vor allem daraus
hervor=
geht, daß die Reifeprüfungen, die ebenfalls durch ein
minder=
heitenfeindliches Geſetz, das ſogenannte Bakkalaureatsgeſetz,
ge=
regelt werden, in einer Weiſe erſchwert werden, daß noch nicht
einmal die Hälfte der Prüflinge das Recht zum Beſuch der
Uni=
verſität erhält.
Leider muß in dieſem Zuſammenhange auch auf
Süd=
ſlawien hingewieſen werden, das nach wie vor, trotz
gelegent=
licher Schwankungen, an dem machtpolitiſchen Prinzip feſthält.
Erſt kürzlich iſt man dort dazu übergegangen, eine ſchon im
vorigen Jahre erlaſſene Verordnung durchzuführen, die praktiſch
das Recht der Eltern vernichtet, über die Nationalität ihrer
Kin=
der zu entſcheiden und die damit das Recht des freien
Bekennt=
niſſes der Nationalität, das Fundament des Minderheitenrechts,
auf das ſchwerſte verletzt. Dieſe Minderheitenpolitik Südflawiens
zeigt aufs neue — das beweiſen vor allem auch die Vorgänge in
Mazedonien und ihre Auswirkungen auf politiſchem Gebiet, wo
die der Staatsnation völkiſch nicht zugehörige Bevölkerung durch
den geradezu mittelalterlich grauſamen Terror zu
Verzweiflungs=
akten getrieben wurde —, welch gefährlicher Konfliktsſtoff in
der falſchen Behandlung der Minderheitenfrage liegt.
Beamtenbeſoldung und Reichsſchulgeſetz.
Erklärungen der chriſtlichen Gewerkſchaften.
Von der Leitung der chriſtlichen Gewerkſchaften in Heſſen wird uns
geſchrieben:
Zu ſeiner regelmäßigen Herbſttagung war der Ausſchuß des
Geſamt=
verbandes der chriſtlichen Gewerkſchaften Deutſchlands in den letzten
Tagen in Königswinter verſammelt. Die von allen Verbänden
voll=
zählig beſchickte Tagung befaßte ſich eingehend mit den nächſtliegenden
gewerkſchaftlichen Aufgaben und der allgemeinen wirtſchaftlichen und
ſozialen Lage. Einſtimmig faßte der Ausſchuß des Geſamtverbandes
u. a. folgende Entſchließungen:
1. Die Beamtenbeſoldung.
Der Ausſchuß des Geſamtverbandes der chriſtlichen Gewerkſchaſten
erklärt:
Die beutſchen Beamten in allen Stufen ſollen ausreichend befoldet
werden; ſie ſollen in dem gleichen Maße gufſteigen, wie die
Voraus=
ſetzungen für den Aufſtieg des deutſchen Volkes im ganzen gegeben ſind.
Eine gerechte Beamtenbeſoldungsreform muß ſich im Tempo und im
Ausmaß anlehnen an den Leiſtungsgrab der Wirtſchaft ſowie an den
Wohlſtand und die Steuerkraft des Volkes.
Die deutſche Zuhunft iſt für die breiten Schichten in Stadt und Land
noch völlig unüberſehbar; tor wenigen Monaten hatten wir noch zwei
Milliomen Arbeitsloſe. In ſolcher Lage iſt eine Reform der Beamten=
beſoldung, die dauernd jährlich 15 Millianden Mark
Mehraufwendm=
gen erfordert und die einem Perſonenkreis, der lebenslänglich angeſtent
iſt, für alle Zeiten, ohne Rückſicht auf die jeweilige Wirtſchaftslage, ein
klagbars Recht auf ihre Bezüge einräumt, ein ſehr gewagtes und ſehr
gefährliches Vorgehen. Eine Reform der Beamtenbeſoldung wird bei der
gegenwärtigen Geſamtlage Deutſchlands demnach in Etappen
durchzu=
ſühren ſein.
Mit der endgültigen Beſoldungsordmung muß eine
Verwaltungs=
reform in Reich, Ländern und Gemeinden einhergehen. Die
handwerl=
lichen und techniſchen Liſtungen der Begmten bei der Reichsbahn md
der Reichspoſt und bei den ſonſtigen wirtſchaftlichen Betrieben der
öffent=
lichen Hand müſſen im Vegleich zur Vergangenheit höher bewertt:
werden.
2. Das Reichsſchulgeſetz.
Der Ausſchuß des Geſamtverbandes der chriſtlichen Gewerkſchaſten
verlangt in Uebereinſtimmung mit der grundſätzlichen Einſtellung der
Bewegung die Sicherung des Rechtes der Eltern auf Betreuung ihreu
Kinder in Schulen, die mit der religiöſen Grudauffaſſung des Elterne
hauſes in Einklang ſtehen.
Wir brauchen für unſere Zukumſt eine Erziehung der Jugend u:
weltanſchaulich gefeſtigten Perſönlichkeiten, die gewillt und befähigt ſind.
die chriſtliche Weſensart unſeres deutſchen Volks= und Staatsltbenz u!
wahren und zu mehren. Alle techniſchen Fortſchritte und alle wirtſchaſt.
lichen Errungenſchaften können unſerem Volke nur dann zum Segen und
zur Wohlfahrt gereichen, wenn nicht antichriſtliche kultur=, volks= und
gemeinſchaftszerſetzende Kräfte im dautſchen Volkseleben beſtimmand
ſind.
* Der Anſpruch der Deutſchkonſervativen.
Der Haupwerein der Deutſchkonſerwvativen veröffentlicht eine
Erllärung, die als Kommentar zu dem Frankfurter Beſchluß
gedacht iſt und offenbar darauf abzielt, den Deutſchnationglen !
unbequeme öffentliche Erörterungen zu erſparen. Die
Konſer=
vativen halten ihren Anſpruch aufrecht, daß nur mit ihrer Zue
ſtimmung der Vorſitzende der Deutſchnationalen Partei gewählt !
werden dürfe, und daß dieſes Verſprechen ihnen auch gehalten
worden ſei. Sie legen aber auch weiterhin Wert darauf, daß das
nächſte Mal konſervative Kandidaten in größerer Zahl auf den
Wahlliſten der Deutſchnationalen Partei ſtehen. Ueber die
Frage, inwieweit ſie hier verbriefte Anſprüche haben und
imnwie=
weit ſie Annechte auf die Zuſammenſetzung der Deutſchnatlonz
len Partei haben, äußern ſie ſich aber nicht.
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Nummer 300
Samstag, den 29 Oktober 1922
Aus der Landeshaupiſtadt.
Darmſtadt, 29. Oktober.
Gaswerbewoche.
Die Ausſtellung im ſtädtiſchen Saalbau wird am Samstag, den
Oktober, nachmittags 16 Uhr, geſchloſſen, da der Saal bereits am
ntag, den 30. Oktober 1927, anderweit zur Verfügung ſtehen muß.
wollen hiermit allen denen, die die Ausſtellung noch nicht beſucht
chen, dringend raten, noch heute ſich im Saalbau von dem vielſeitig
AStenen Ueberzeugung zu verſchaffen. Hausfrauen, laßt Euch die
ihn genheit, die neueſten Gasverbrauchsapparate praktiſch vorgeführt
ekommen, nicht entgehen. Die Hausfpau findet beſtimmt viel Neues
d wird, wie dies ſeither beobachtet werden konnte, von all den
Neue=
m en an Verbrauchsapparaten uſw. angenehm überraſcht ſein.
Ge=
rietreibende, nutzt die Gelegenheit aus, überzeugt Euch von den
lar Verwendungsmöglichkeiten des Gaſes im Gewerbe, die beſtimmt
iri chaftliche Vorteile bringen. Für die Intereſſenten ſei hier
beſon=
ts noch auf die muſtergültig ausgeſtellte Wurſtküchenanlage der Fa.
ſu ſch. Darmſtadt, hingewieſen. Hier bietet ſich den Metzgermeiſtern
u. ein ganz beſonderer Vorteil, da neben den rationell eingerichteten
llegen an dieſen noch ſelbſttätig arbeitende Regleranlagen angebracht
h die die Waſſererhitzung und die Gaszufuhr nach der jeweiligen
ifzellung überwachen, ſo daß der Metzger unbeſorgt den Apparat
/ätig arbeiten laſſen kann. Alle Gasverbrauchsapparate uſw., die
id—r Ausſtellung gezeigt und praktiſch zur Vorführung kommen, ſind
un II, ſei es für die Verwendung in Küche, Wohnung, Bad, Gewerbe,
e Induſtrie nur vom Beſten, was ſeither auf den Markt gebracht
mte. Kein Beſucher hat in der Ausſtellung nichts Neues geſehen,
fiem hat die Ausſtellung viele Anregungen geboten und vielen iſt
m=Verlaſſen des Ausſtellungsgebäudes erſt recht zum Bewußtſein ge=
Urnzen, wie ſich mit Gas überall raſch, ſauber und billig arbeiten läßt,
A Slitzſauberen Apparate, die neuzeitlichen Gasherde, Gasheizöfen,
9 uſtergültige Darmſtädter Radiator als
Gaswarmwaſſerheizungs=
uue, die praktiſchen Waſch= und Bügelmaſchinen, Gasbügeleiſen,
G6. und Klein=Küchen=Einrichtungen, Kaffe=Perkulatoren, ſanitäre
An=
hn, die neuzeitlichen Badezimmer, die Räucherſchränke, Konditorei=
Dn. Gaskeſſelanlagen, Heißwaſſerapparate der verſchiedenſten Arten,
hin= uzeitliche mit Gas verſorgte Wohnungseinrichtung und vieles
an=
be rnehr, hat überall größte Bewunderung ausgelöſt. Die gezeigten
Arwittel gegen fehlerhafte Inſtallationsanlagen habem neben den
ſek eiſen auch gute Aufnahme bei der übrigen Bevölkerung gefunden.
N—ach Schließung der Ausſtellung werden die Herde,
Küchengebrauchs=
enZände uſw., die dem Verloſungszweck zur Verfügung geſtellt wur=
Azr Verloſung kommen. Das Ergebnis wird ſodann in den Tages=
Rinsen bekannt gegeben. Wollen Sie teilnehmen an dieſer koſten=
9=erloſung, ſo kommen Sie in den Saalbau, beſuchen Sie die
Amtälung und ſichern Sie ſich noch jetzt eine Eintrittsbaute, die koſten=
Brinzegeben wird, und gleichzeitig als Los gilt.
2ns Ergebnis des geſtern wiederholten Preiswettkochens werden wir
Aher nächſten Nummer des Blattes an dieſer Stelle bekannt geben.
Zur Prüfung und Feſtſetzung der Wahlvorſchläge für die
Land=
bevrhl 1927 iſt der Landeswahlausſchuß auf Montag, den
ZI.twber 15 Uhr, in das Sitzungszimmer des Staatsminiſteriums,
arttraße 7, einberufen. Die Verhandlung iſt öffentlich.
—Ernannt wurden: am 19. Oktober der Landgeſtütsaufſeher Konr.
r zum Amtsgehilfen an der Obervealſchule in Grümnberg mit
Aßiung vom Tage des Dienſtantritts ab, am 21. Oktober der Lehrer
Rl Staubach an der Volksſchule zu Horchheim (Kreis Worms)
zu m9zektor an dieſer Schule, der Lehrer Ludwig Breitwieſer zu
Uſzein (Kreis Schotten) mit Wirkung vom 1. November 1927 ab zum
ehr an der Volksſchule zu Hetzbach (Kreis Erbach).
Wrledigt ſind: eine Lehrerſtelle für einen ev. Lehrer an der
Volks=
ſaß m Treis a. L. (Gießen); Dienſtwohnurng wird im Frühjahr frei;
evmlſ=hrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in
O) /reis Gießen).
Evangeliſch kirchliche Nachrichten. Durch die Kirchenregierung
wſeidem Pfarrverwalter Herm Schneider zu Höchſt a. d. Nidda
d5 svangeliſche Pfarrſtelle zu Höchſt a. d. Nidda (Dckanat Rodheim)
üb braen.
—Im Schloßmuſeum finden täglich Fükhrungen um 1, 11½, 15½
urfi6 Uhr ſtatt.
— eſſiſches Landestheater. In der Aufführung von „Carmen”
ay ronntag, 30. Oktober, ſingt Hans Komregg den Escamillo.
Muſi=
ka/ e? Leitung: Max Rudolf.
Komödie „Ingeborg”, deren Erſtaufführung am
Donners=
taw. November, im Kleinen Haus ſtattfindet, wird inſzeniert von
Himl ſchaffenburg. Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp.
Eix der zweiten Aufführung des „Dybuk” (im Großen Haus)
beiſe! heute das Moskauer Hebräiſche Theater Habima ſein
Gaſt=
ſplhn, Landestheater. Den Chanaan ſpielt in dieſer Aufführung Zwi
Fykard.
Wetrusgemeinde. Die Mitglieder und Freunde der Männer=
Vſh nnigung und des Kirchengeſangvereins ſeien
dar=
auftfterkſam gemacht, daß nächſten Sonntag, 30. Oktober, ein
Aus=
frltt eider Vereine nach Traiſa ſtattfindet, wo ein Zuſammentreffen
mirn en nnungsfreunden aus Traiſa und Nieder=Ramſtadt geplant iſt.
Esi mit Sicherheit angenommen werden, daß nach einem
erquick=
lichſſ Cyang durch den herbſtlich geſchmüickten Wald das Zuſammemſein
mint ſenhgeſinnten innere Befriedigung gewähren wird. Abmarſch
pünkt=
lich ſſ r vom nördlichen Tore des Orangeriegartens aus (an der
Schieß=
havmtaße). Zu zahlreicher Beteiligung der Mitglieder beider Vereine,
ſommrah anderer Gemeindeglieder wird hiermit eingeladen.
Petrusgemeinde. Wie in früheren Jahren findet in dieſen Wochen
wient ſtie Schweſternſammlung in der Petrusgemeinde ſtatt.
Esd herzlich gebeten, die Sammlerin freundlich aufzunehmen und
naghraften zu geben, denn die Schweſtern arbeiten für die Kranken
undn ren in unſerer Gemeinde.
Tü desfall. Der in weiten Kreiſen bekannte Stadtverordnete und
Ga ſtrt Schnauber erlitt einen Schlaganfall und ſtarb auf dem
Traiwort ins Städtiſche Krankenhaus.
=Crarl Birkeneder †. Nach kurzem Krankenlager verſtarb in
Maſſchy inerwartet am 8. d. M. Herr Carl Birkeneder, Direktor
des önllichſt bekannten Zirkus Geſchw. Birbeneder. Sein erſtaunliches
arti yeis Können wird allen, die den Zirkus Birkeneder im Jahre 1926
wäbmd ſeines Gaſtſpieles in Darmſtadt beſucht haben, noch in guter
Erinnrmig ſtehen. Durch ſein liebenswürdiges und einnehmendes
Weſſſe en freute ſich der Künſtler in weiten Kreiſen der hieſigen
Bevölke=
rungt vißer Beliebtheit. Auf das Wohl ſeiner Angeſtellten ſtets bedacht,
war” nich bei dieſen allgemein beliebt und geachtet. Ende des
ver=
ganupn Jahres und im Sommer dieſes Jahres wurde der funge
Kümzi: won ſchweren Schickſalsſchlägen heimgeſucht. Zunächſt erkrankte
die Ahdem Vorführungen im Zirkus mitwirkende Schweſter ſchwer, und
im n.2fe dieſes Sommers konnte das junge, roſch aufblühende
Unter=
nehyzn infolge der ungünſtigen Wirterungsverhältniſſe und der ſchweren
Sternaſen nicht weiter beſtehen und mußte in Liquidation treten.
Feryum der Heimat und ſeinen Lieben iſt nun der junge Künſtler im
Altelor 30 Jahren einen einſamen Tod geſtorben. Alle aber, die
ihn wver kannten, werden ihm ſtets ein ehrendes Andenken bewahren.
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Sonntag, den 30. Oktober, 18½ Uhr, Ende 22 Uhr. A 4. „
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men” Oper von Bizet. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Montag, den 31. Oktober, 19½ Uhr. Hauptprobe zum
Konzert des Muſikvereins. Preiſe 1,50 bis
3,50 Mk.
Dienstag, den 1. November, 19½ Uhr. Erſtes Konzert des
Muſikvereins (Bruckner: E=Moll=Meſſe, 150. Pſalm).
Preiſe 1,50 bis 7 Mk.
Mittwoch, den 2. November, 19 Uhr, Ende gegen 22½ Uhr. B 4.
„Das Käthchen von Heilbronn”, großes
hiſtori=
ſches Ritterſchauſpiel von Kleiſt. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Donnerstag, den 3. November, 20 Uhr, Ende 2134 Uhr. G 3
(Darmſtädter Volksbühne). „Salome”, Muſikdrama von
Richard Strauß. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Freitag, den 4. November, 19 Uhr, Ende nach 22 Uhr. D 5.
„Nathan der Weiſe” Schauſpiel von Leſſing. Preiſe
0,80 bis 8 Mk.
Samstag, den 5. November. Keine Vorſtellung.
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Lumbe=Awend oder Mann is Mann”.
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Montag, den 31. Oktober. Keine Vorſtellung.
Dienstag, den 1. November, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. F 2, Gruppe
III und IV (Darmſtädter Volksbühne). „Spiel im
Schloß”, Anekdote v. Franz Molnar. Preiſe 1 bis 5 Mk.
Nittwoch, den 2. November. Keine Vorſtellung.
Donnerstag, den 3. November, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr.
Zuſatz=
miete III (3). Zum erſten Male: „Ingeborg”,
Komö=
die von Kurt Goetz. Preiſe 1,20 bis 6 Mk.
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Spare bei der
Städtische SparkasseDarmstadt
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Freitag, den 4. November, 20 Uhr, Ende nach 22 Uhr.
Zuſatz=
miete VI (3). „Reineke Fuchs”, Burleske von
Stra=
winſki. „Hin und zurück”, Sketch mit Muſik von
Hin=
demith. „Die Prinzeſſin aufder Erbſe”
Muſik=
märchen von Toch. „Oben und unten” Pantomime
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Zuſatz=
miete V (3). „Ingeborg”, Komödie von Curt Goetz.
Preiſe 1 bis 5 Mk.
Sonntag, den 6. November, 19 Uhr Ende gegen 22 Uhr.
Sonm=
tags=Fremdenmiete weiß (4. Vorſtellung). Wahlvorſtellung.
„Spiel im Schloß”, Anekdote von Franz Molnar.
Preiſe 1 bis 5 Mk.
— Hammelbachers oberbayeriſche Kapelle. Dem Vereinsvirt der
Turmgemeinde Beſſungen iſt es nun gelungen, die Hammelbacher=Kapelle
für eine Woche, und zwar vom 5.—12. November, zu Konzerten und
ſonſtigen Darbietungen für die Beſſunger Turnhalle zu verpflichten. Auf
alle Fälle ſoll und wird ſich in der Turnhalle ein luſtiges Leben und
Treiben nach bayeriſcher Art entwickeln, und alle diejenigen, die ihre
Alltagsſorgen und Laſten einmal für einige Stunden vergeſſen wollen,
werden dieſes Ziel durch einen Beſuch „bei’s Hammelbachers” am beſten
erreichen. Daß auch Peppi, Reſi und andere bayriſche Maderls
mit=
kommen, iſt ſelbſtverſtändlich!
Das Paul=Gerhardt=Haus.
Ein neues Gemeindehaus in Darmſiadt.
In der Waldkolonie am Dornheimer Weg, nicht weit vom
Hauptbahnhof, iſt ein evangeliſches Gemeindehaus errichtet worden, das
am Sonntag eingeweiht wird. Gerade vor zwei Jahren, am 1. Nov.
1925, iſt der Grundſtein zu dem ſtattlichen Gebäude gelegt worden, das
nach dem geiſtlichen Liederdichter Paal Gerhardt benannt worden iſt,
deſſen 250. Todestag am 7. Juni 1926 gefeiert wurde. Am Tage vorher
waren einzelne Räume des Hauſes in Benutzung genommen worden.
Die Waldkolonie trägt ganz ländlichen Charakter, denn ſie beſteht
vorwiggend aus Kleinhäuſern mit Gärten. Sie iſt hervorgegangen aus
einer Siedlung der Eiſenbahnwerkſtätte, einer Reihe von ſtädtiſchen
Ge=
bäuden, Häuſern einer Wobmngsbaugenoſſenſchaft und einer Siedlung
von Eiſenbahnbeamten; außerdem gehören noch die Gebäude der
ehe=
maligen Funkerkaſerne dazu. Der größte Teil der Bewohnerſchaft, die
etwa 2000 Seelen beträgt, iſt evangeliſch und gehört zur
Johannes=
gemeinde. Die weite Entfernung vom Stadtbezirk rechtfertige die
Er=
richtung eines beſonderen Gemeindehauſes für dieſen abgelegenen
Ge=
meindebezirk.
Das Paul=Gerhardt=Haus macht, aus der Ferne geſehen, ganz den
Eindruck einen Dorfkirche; bewirkt wird das nicht allein durch den
ſtim=
mungsvollen ländlichen Charakter der Umgebung, ſondern auch durch
den architektoniſchen Aufbau, nämlich durch die Ausbildung des Daches
mit einem kleinen Glockentrm. Wie eine Kirche zumeiſt im Mittelpunkt
des Dorfes liegt, ſo iſt das neue Gemeindehaus inmitten der Siedlung
an einem freien Platz, dem Damaſchke=Platz, errichtet. Es wurde erbaut
nach den Entwürfen der beiden Architekten Studienrat Stumpf und
Oſterrieth, und ihre Pläne zeigen eine Reihe von glücklichen Löſungen,
namentlich auch in bezug auf die Raumgeſtaltung des Inneren, ſo daß
dieſes Gebäude einzigartig unter den Gemeindehäuſern Heſſens ſein
dürfte. Es dient zugleich kirchlichen und Gemeindezwecken ſowie als
Wohnung. In der äußeren Architektur tritt dies in einer Verbindung
des kirchlichen Stils mit dem Wohnhauscharakter hervor; jedoch iſt die
Vereinigung ſo harmoniſch, daß ſich die Formen nicht gegenſeitig ſtören.
Im Sockelgeſchoß, das man durch ein großes Portal betritt, gelangt
man zunächſt in ein Veſtibül, das als Garderobe dient. Daran ſchließt
ſich der Hauptraum, der nach Art einer Kapelle ausgeſtaltet iſt. Er faßt
200 Perſonen und erſcheint faſt ebenſo lang wie breit; ſein Licht
emp=
fängt er durch eine Reihe von ſchmalen ſpitzbogigen Fenſtern, die mit
bunten Scheiben in opaleſzierenden Farben verſehen ſind. Dadurch iſt
das Licht etwas gedämpft und verleiht dem Raum einen feierlich
veli=
giöſen Charakter. Nach Weſten hin iſt ein kleiner Chor angebauit, der
beſonders unter der Wirkung von grünem Licht ſteht. Der Blick fällt
auf eine Chriſtusdarſtellung in Freskomalerei, einer Schöpfung des
Malers Kienzle. Im Chor ſteht auch ein Altar, der durch ſeine Form
auffällt, mehr noch durch das Material, denn es ſind Ziegelſteine, die
durch Anſtrich und durch farbige Behandlung der Fugen im Mauerwerk
höchſt eigenartig, ja künſtleriſch wirken. In ähnlicher Weiſe iſt die kleine
Kanzel zur Linken des Chores ausgeſtattet; auch ſie wirkt vorwiegend
nur durch ihre Form und ihr Material. Mit dem Blick auf den Chor
gewahrt man rechts und links je eine Niſche; die vechte iſt für das
Har=
monium beſtimmt und die linke führt zurr Sakriſtei. Die Decke iſt
kaſſet=
tiert und zeigt wie die Wände einfachen Verputz. Die undere
Wand=
bekleidung beſteht wieder, wie Altar und Kanzel, aus Ziegelſteinen. Die
Ausſtattung iſt in einfachem loſen Geſhihl erfolgt. Durch eine größere
Tür mit mehreren Flügeln iſt noch eine Verbindung mit einem Naum
ſeitlich rechts herzuſtellen, der etwa 30 Perſonen faßt. Bei
Gemeinde=
abenden und =Feſten iſt dieſer auch als Bihne zu verwenden; für üblich
dient er den Chorſängern als Proberaum.
Im erſten Stock iſt der Konfirmandenſaal, die Wohnung für die
Gemeindeſchweſter, beſtehend aus Küche, Wohnzimmer und Schlafzimmer,
und die Wohnung für einen Pfarrer mit drei Zimmern und Küche. Einen
Stock höher iſt noch die Wohnung für den Hausmeiſter, die aus drei
Zimmern und Kammern beſteht. In der Anordnung und Einteilung
der Räume haben die Architekten ganz vorzüglich die Anforderungen,
die an das Gebäude geſtellt werden, gelöſt; außerdem hat bei allen,
ſo=
wohl bei den kirchlichen wie bei den Wohnräumen, ein wohltuendes
Schönheitsgefühl bei der Innenausſtattung, der Beſtimmung der Farben,
Beleuchtungskörper uſw., gewaltet, wodurch insbeſondere die
Wohnun=
gen höchſt anheimelnd wirken. Das Pcl Gerhardt=Haus hat in ſeinem
Sockelgeſchoß geradezu die Bedeutung einer Kirche, aber auch in dem
Charakter des Turmes ſpricht ſich das aus, denn der mit einem Hahn
gekrönte kleine Turm birgt eine Glocke, die übrigens aus dem Weißen
Turm ſtammt und der Gemeinde vom Staat leihweiſe überlaſſen iſt.
Von den oberen Stockwerken des neuen Gemeindehwuſes genießt
man eine ſchöne Ausſicht; man ſieht die Waldkolonie vor ſich liegen:
die roten Ziegeldächer, die vielen kleinen Häuſer, die gepflegten Gärten
mit Hühnerhöfen, und weiter zurück den grünen Waldesſaum der Tanne.
Rings um das Gebäude ſieht es allerdings noch ungepflegt aus; ſowohl
der Damaſchbeplatz wie ein Platz, der für eine Kleinkinderſchule beſtimmt
iſt, und eine Bauſtelle, auf der ſich die von der Waldkolonie lang
er=
ſehnte Schule wohl bald erheben wird.
Am Neubau beſchäftigt waren folgende Firmen: Erd= und
Maurer=
arbeiten: L. Rieblinger, Zimmererarbeiten: L. Wöhrn,
Dachdeckerarbei=
ten: Bauhüitte, Spenglerarbeiten: F. W. Preußner, Steinmetzarbeiten:
Joh. Dieter, Verputz= und Anſtreicharbeiten: Zimmermann u. Sohn,
Glaſerarbeiten: Ludwig Werwer, Kunſtverglaſung: Friedrich Endner,
Schreinerarbeiten: Andreas Made, Anſchlagarbeiten: Geora Schmahl,
Terrazzoböden: Hermann Thümmel, Eſtricharbeiten: Adam Kadel,
Plat=
tenarbeiten: Konrad Kohl, Parkettböden: Mechthold u. Komatz,
Inſtal=
lationsarbeiten: Karl Zahrt, Heizungsanlage: Jakob Nohl,
Linoleum=
lieferung: Jung u. Zorm, Tapetenlieferung: Jungmann Nachf., Elektr.
Inſtallationsarbeiten: E. Ewald, Tapezierarbeiten: Blum, Herdliefe=
V.
rung: Herdfabrik und Emaillierwerk.
W
— Die Alters= und Hinterbliebenenverſorgung für die Angeſtellten
durch die Angeſtelltenverſicherung. Der Vertrauensmann der
Verſicher=
ten der Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte, Herr A. Geßner=
Frank=
furt a. M., ſpricht am Sonntag, den 30. Oktober, zwiſchen 19 und 19.30
Uhr, im Rundfunk Frankfurt a. M. über das i der Ueberſchrift
ge=
nannte aktuelle Thema. Herr Geßner wird auch die neuen
Geſetzbeſtim=
wungen, die bisher eingetreten ſind, behandeln, ſo daß der Vortrag für
jeden Angeſtellten von größter Bedeutung iſt. Auch den Ehefrauen iſt
dieſer Vortrag zu empfehlen, damit ſie im Falle des Rentenanſpruches
wiſſen, was ſie zu tun haben.
— Mozartverein. Bei der neuen Egelaſa=Revue wirkt das
ganze Aurfgebot des Mozartenſembles mit, aus dem bekannte Namen wie
Toni Enders=Bopf, Fritz Kugler, Rudolf Fey, H. Gutkäſe
und E. L. Göbel herausragen. Es wird aber noch ergänzt durch
hervorragende Gäſte. Käthe Walter vom Heſſiſchen Landestheater,
die aus ihrer burzen hieſigen Wirkſamkeit durch die Anmut ihres Spiels
und ihrer ſchömen Stiwmittel ſich die Gunſt der Darmſtädter erwngen
hat, wird beweiſen, daß ſie auch Schelmenlieder meiſterlich ſingen tann.
Auch Alois Resni, der Liebling der Frankfurter, wird die
Tenor=
lieder der Revue taubern. Außerdem wird die Solotänzerin der
Frank=
furter Oper, Ilſe Peterſen" durch entzüichende Tänze das Auge
er=
freuen. Eine Wiederholung der Aufführung findet nicht ſtatt. (S. Anz.)
— Drittes Vereinskonzert des Volkschors Darmſtadt e. V. am
Sonntag, den 6. November 1927, abends 8 Uhr im Städtiſchen
Saal=
bau zu Darmſtadt. Der Volkschor Darmſtadt e. V. unter der Leitung
von Herrn Prof. Dr. Noack hält am Sonntag, den 6. November 1927,
ſein Herbſtkonzert im Städtiſchen Saalbau ab, das den Werken der
Romantik und dem Volkslied gewidmet iſt. Die Leiſtungen des
Ge=
niſchten Chores wurden von der geſamten Preſſe als vorzüglich
her=
vorgehoben. Das Konzert gewinnt beſonderes Intereſſe durch die
Mit=
wirkung der Konzertſängerin Lili Wickop, Berlin, einer geborenen
Darmſtädterin, die überall hervorragende künſtleriſche Erfolge errungen
hat. (Siehe Anzeige.)
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(16719
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Somstag, den 29. Oktober 1927
Nummer 300
Einiges über die
Amateurphotographenvereine.
Zur Eröffnung der photographiſchen Ausſtellung vom 30. Oktober bis
einſchließlich 13. November 1927 im Gewerbemuſeum.
Von Oberbaurat Albert Meyer, Gröbenzell b. München (1.
Schrift=
führer des Verbandes deutſcher Amatenrphotographen=Vereine (E. V.).
(Nachdruck verboten.)
Nahezu 100 Jahre ſind verfloſſen, ſeit die Erfindung Daguerre’s
ihven Siegeszug durch die Kulturwelt angetreten hat. Unermeßlich ſind
die Auswirkungen der Photographie auf allen Gebieten, in die ſie
ein=
gedrungen, unermeßlich die Fortſchritte, die mit Hilfe der Photographie
auf allen Gebieten der Wiſſenſchaft, der Technik und der Kunſt erreicht
wurden. Dieſe gewaltigen Auswirkungen wären nicht möglich geweſen,
wenn nicht durch die unermüdliche Arbeit der Forſcher und Erfinder
auf dem Gebiete der Optik und der Chemie die Ausübung der
Photo=
graphie ſo erleſichtert worden wäre, daß ſie über den Kreis der
Fach=
leute hinaus Gemeingut aller Gebildeten werden konnte.
Die Amateurphotographie hat die Erfindung Daguerre’s in das
ganze Volk getragen. Neben dem Wandever und dem Reiſenden, die
ihre Erinnerungen an fremde Gegenden feſthalten, neben dem Sportler,
der die Sportausübug bildlich darſtellt, bewüitzt der Wiſſenſchaftler das
Lichtbild für ſeine Forſchumgen und der Naturfreund, um ſeine
Natur=
eindrücke künſtleriſch wiederzugeben. So gäbe es noch eine große Roihe
der verſchiedenſten Verwendungen der Amateurphotographie.
Es iſt kein Wunder, wenn bei dieſer Vielſeitigkeit der Verwendung
manche Fortſchritte, die der Entwicklung der ganzen Photographie zu
Gute kamen, von Amateuren ausgehen. Es ſei nur daran erinnert,
welche großen Umwälzungen zu Ende des vorigen Jahrhunderts die
Arbeit bunſtverſtändiger Amatzurrphotographen auf dem Gebiete der
Bildnisphotographie brachte. Die Abkehr von der ſchablonenhaften
Atelierarbeit mit den gemalten Hintergründen, den Salonmöbeln aus
Papiermachée und den Kopfhaltern verdanken wir
Amateurphoto=
graphen, die wegweiſend neue Ziele durch ihre Arbeiten aufzeigten, die
heute allgemein anerkannt ſind.
Dieſe wegweiſenden Beſtrebungen wurden mächtig gefördert durch
die Amateurphotographenvereine, die in allen Kulturländern entſtanden.
Als einziges Beiſpiel ſei der Wiener Kameraklub angeführt, wo durch
die Altmeiſter Hennebevg, Kühn und Watzek die neueren Beſtrebungen
ſo erfolgreich gepflegt wurden.
Wohl wird der Einzelne bei beſonders günſtigen Verhältniſſen
allein durch ſtetige uermüdliche Arbeit ſich all das aneignen können,
was er zur erfolgreichen Ausübung der Photographie wiſſen und
kön=
nen muß. Weſentlich günſtiger wird jedoch der geſtellt ſein, der als
Anfänger ſich Rat bei Gleichgeſinnten holen kann, wie es den Mitgliedern
der Amateurphotographenvereine möglich iſt. Denn die
Amateurphoto=
graphenvereine betrachten es als ihre Hauptaufgabe, junge Mitglieder
in die Geheimniſſe der Photographie einzuführen. Zunächſt wird oft
ſchon beim Einkauf der Apparate und Gebrauchsgegenſtände der Rat
eines befreundeten Amateurphotographen, eines Vereinsmitgliedes, dem
des Händlers vorgezogen. Und bei der Erlernung der Photographie
iſt es ebenſo.
Für Anfänger in der Photographie veranſtalten die
Amateur=
photographenvereine Unterrichtskurſe, wozu ſie alle ihre Einrichtungen
wie Arbeitsräume mit Dunkelkammern, Vergrößerngsapparate,
Auf=
nahmeateliers, umfangreiche Fachbibliotheben uſw. zur Verfügung
ſtel=
len. Die Unterrichtskurſe umfaſſen zumeiſt den ganzen photographiſchen
Arbeitsgang von der Aufnahma bis zum fertigen Bilde in dem
ein=
facheren und ſchwierigeren Verfahren. Vorträge in den Verſammlungen
der Vereine übermehmen den theoretiſchen Teil der Ausbildung. Auf
gemeinſamen Ausflügen werden die Grundſätze der Bildaufnahme, der
Motivwahl des Bildausſchmittes, der Beleuchtung praktiſch gelehrt.
Kurz, es iſt hier die beſte Gelegenheit geboten, im Verein mit
Gleich=
geſinnten die Photoeraphie zu erlernen.
Es iſt noch kein Meiſter vom Himmel gefallen! Wenn auch das
Erlernen der Photogyc hie nicht beſondens ſchwierig iſt, ſo gibt es,
wie bei jedem Lernen, oftmals Enttäuſchungen und Mißerfolge. Gar
manche ſchöne Amateurausrüſtung iſt nach kurzer anfänglicher
Begeiſte=
rung beim erſten Mißerfoſg beiſeite geſtellt worden, friſtet in irgend
einem Winkel ihr ſtaubiges Daſein, vergeblich auf ein Wiederaufſtehen
wartend, bis ſie nach wehreren Jahren, durch neue Verbeſſerungen
ent=
wertet, um ein paar Groſchen beim Trödler landet! Wo wäre e3
leichter, über dieſe Entmutigungen hinwegzukommen, als im Kreiſe
Gleichgeſinnter, wie es die Amateurphotographenvereine ſind, wo dem
Anfänger neue Hoffnungen erweckt werden,
Hat der Anfänger einmal die erſten Schwierigkeiten überwundem,
dann wiud er am Photographieren manche Freude erleben und wird
durch die Erfolge der Fortgeſchrittenerem angeſpornt, ſich
weiterzu=
bilden. Auch hierzu bieten die Amateurphotographenvereine die beſte
Gelegenheit.
Bilderbeſprechungen an den Vereinsabenden üüber das in der
Photo=
graphie Wirkſame, Lichtbildervorführungen gebem Gelegenheit, wicht
nur die eigenen Arbeiten in ihrer Wirkung als Lichtbilder
kennenzu=
lerwen, ſie machen auch bekamnt mit den Arbeiten dea anderen
Vereins=
mitglieder. Ein vorzüglich organiſierter Austauſch von Wandermappen
und Lichtbildſammlungen geben Vergleichsmöglichkeiten mit den
Arbei=
ten anderer Vereine. Der Bezug von Fachzeitſchriften, die den
vor=
wärtsſtrebenden Amadeur über alles Neuerſcheinende unterrichten, iſt
den Vereinsmitgliedern erleichtert.
Bei dieſen verſchiedenen Bildungsmöglichkeiten iſt es dem Amabeur,
nachdem er ſich die nötigen techniſchen Kenntniſſe angeeignet hat, ein
leichtes, ſich die Arbeitsziele zu ſuchen, die ſeiner Veranlagung
entſpre=
chen. Zeigt er künſtleriſches Empfinden, dann wird er verſuchen, ſeine
Natureindrücke mit Hilfe der Photographie in möglichſt künſtleriſchen
Weiſe wiederzugeben. Es iſt zwar immer Streit damiber geweſen, ob
die Photographie künſtleriſches Ausdrucksmittel ſein kann. Doch dieſer
Streit iſt müßig. Steht ein Künſtler hinter dem Apparat, ſo kann er
wohl künſtleriſch Wertvolles zuſtande bringen. Zur Ausbildung in
die=
ſer Richtung bieten ſich mm in den Amateurphotographenvereinen die
beſten Möglichkeiten. Ausſtellungen und Wettbewerbe geben
Gelegem=
heit, mit den Beſten auf dieſem Gebiete in Wettſtreit zu treten, der
Er=
folg wird belohnt durch Auszeſchnuungen und Preiſe. Der Verband
deut=
ſcher Amateurphotographenvereine, dem die meiſten deutſchen Veveine
angeſchloſſen ſind, veranſtaltet anläßlich ſeiner alljährlichen
Verbands=
tage auch Ausſtellungen, an denen die beſten Leiſtungen beſonders
aus=
gezeichmet werden. Auch Preiſe der Induſtrie kommen zur Verteilung,
die wertvolle Möglichkeiten zurr weiteren Ausbildung bieten. Alſo
Anſporn und Anregung genug unter den Künſtlern unter den
Amateur=
photographen.
Wber nicht alle werden in der Ausübung der Photooraphie nach der
kmſtleriſchen Seite hin ihre photographiſchen Ziele erblichen. Dieſen
bietet ſich in den Amateurphotographenvereinen genug Gelegenheit, ihre
Kameraarbeit auf ernſtliche Ziele einzuſtellen. Hier ſei nur an die
Heimatphotographie erinnert, die neuerdings in den
Amateurphoto=
graphenvereinen eine ganz beſondere Pflegeſtätte findet.
Ei weiteres Streben der Vereine geht dahin, die Arbeit der
Amateurphotographen weiteren kulturellen Zwecken dienſtbar zu machen.
Gerade in dieſer Beziehung ſind in letzter Zeit vielverſprechende Anſätze
vorhanden, die neben eirer Zuſammenfaſſung der oftmals zerſtreut und
mtzlos liegenbleibenden Arbeit der Amateure dieſen auch materiellen
Nutzen bringen kann.
Seiem mun die Beſtrebungen der Vereine auf die Pflege des
Künſt=
leriſchen in der Photographie gerichtet oder ſeien ſie beſtrebt, ihren
Mitgliedern bei Ausübung der Photographie Richtungen zu weiſen, die
hinführen auf die Liebe zur Heimat oder zur Natur überhaupt, die uns
in unſerer haſtenden Zeit ſo nottut, ihre Arbeit iſt eine bulturelle Tat,
die die Unterſtützung aller ernſt denkenden Amateurphotoraphen
ver=
dient.
Darum wäre es zu wünſchen, daß die Amateurphotographenvereine
ſich mehren und immer wehr ſtärken. Es kann jedem ſtrebſamen
Amateurphotographen nur geraten werden, ſich einem Verein
anzu=
ſchließen. Er wird, wenn er mit Verſtändnis die Möglichkeiten zur
Fortbildung in der Photographie, die ihm der Verein bietet, verwertet,
nur Nutzen davon haben
Die photographiſche Ausſtellung, die anläßlich der 30jährigen
Jubel=
feier des Vereins von Freunden der Photographie zu Darmſtadt vom
Gau Süidweſtdeutſchland des Verbandes deutſcher
Amateurphotographen=
vereine E. V. im Gewerbemuſeum vom 30. Oktober bis einſchließlich
13. November 1927 veranſtaltet wird, gibt einen Ueberblick über die
Leiſtungen der Vereine Südweſtdeutſchlands.
Die
WIMTER-AUSGABE
des
DARMSTADTER
FAHRPLAN
Soonn
Ist zu haben in
der deschäftsstelle Rheinstrasse 23,
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hofsbuchhandlung, Verkehrsbüro,Klosken
urd allen bekannten Buchhandlungen.
16728
— Deutſcher Mandolinen= und Gitarrenſpieler Bund e.V., Maingau.
Zu dem am 6. November in der Turnhalle am Woogsplatz ſtattfindenden
Gaukonzert des Maingaues macht ſich bereits lebhafte
Kartemnach=
frage bemerkbar. Den Vorverkauf haben die Firmen Konzert=Arnold
(Wilhehlminenſtraße 9) und Muſikhaus Rich. Hinz (Nieder=Ramſtädter
Straße) übernommen. Die Vortragsfolge (Gauorcheſter und einzelne
Vereine) bringt hauptſächlich Originalwerke für Mandolinenorcheſter. Die
für das Konzert verpflichtete jugendliche Mandolinenvirtuoſin Friedel
Edinger=Ludwigshafen iſt mit ihrer Kunſt zum erſten Male in
Darm=
ſtadt zu hören. Am Jbach Flügel wird ſie von Fräulein Phöbe Bertlein=
Ludwigshafen begleitet. Das Konzert verſpricht einige genußreiche
Stunden und iſt der Beſuch für alle Freunde ſchöner und edler
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— Deutſchorden. Der Bund Königin Luiſe hat uſern Orden auf
Mittwoch, den 2. November 1927, abends, zu einem Werbeabend im
Fürſtenſaal, Grafenſtraße, eingeladen. Die erſte Bundesführerin, Frau
Netz aus Halle a. d. S., wird im Laufe eines reichhaltigen Programms
ſprechen. — Der nächſte Kommendeabend findet am Freitag, den 4. Nov.,
abends 8.30 Uhr, bei Sitte ſtatt. Ordensbruder Dr. Mahr wird den
zweiten Teil ſeines Vortrages: „Der nordiſche Gedanke: Nordraſſe und
deutſches Volk” halten. Die Ordensbrüder haben vollzählig zu erſcheinen.
— „Die ſüße Kunſt” heißt die Ausſtellung, die von dem Konditoren=
Gehilfenverein Darmſtadt im Städtiſchen Saalbau veranſtaltet wird.
Der Verein feiert ſein 37. Stiftungsfeſt am Sonntag, den 30. Oktober.
(Näheres ſ. Anz.)
Eiſenbahner=Kundgebung.
Geſtern nachmittag hatte der Einheitsverband der Eiſen;
bahner Deutſchlands, Ortsverwaltung Darmſtadt, zu eines
Kundgebung ſeine Mitglieder in die Feſthalle gerufen; dem Wufß
war zahlreich Folge geleiſtet worden. Der Vorſitzende Herr Enge;
begrüßte die Anweſenden und leitete in einigen Worten zu dem
Vortrao=
des Herrn Prawitz vom Hauptvorſtand des Einheitsverbandes der
Eiſenbahner Deutſchlands (Berlin) über, der über: „Die Ueberſchüüſſe der
Reichsbahn und das Einkommen des Reichsbahnperſonals”, referierter
Der Vortragende behandelte verſchiedene Fragen, die in folgenden, eim
ſtimmig angenommenen
Entſchließungen
ihren Niederſchlag fanden und ſich auch inhaltlich mit dieſen deckten:
1. Die am B. Oktober 1927 in der Städt. Feſthalle zu Darmſtaſch
von 5000 Eiſenbahnern, Beamten und Arbeitern, des
Einheitsverbands=
der Eiſenbahner Deutſchlands beſuchte öffentliche Kundgebung
forder=
mit allem Nachdruck eine ausreichende Erhöhung der Bezüge des
Ver=
ſonals. Die ablehnende Haltung der Reichsbahngeſellſchaft hat eim
ſtarke Erregung bei den in äußerſter Not befindlichen Lohnempfängern
ausgelöſt. Durch die Verteuerung aller Lebensmittel und Bedarfe5
artikel und durch die eingetretene Mieterhöhung iſt die Kaufkraft den
artig geſunken, daß die Erhöhung von 1 Pfennig Lohn pro Stunde am
1. Oktober 1927 als eine Verhöhnung empfunden werden muß. Wenw
auch rechtlich durch den Schiedsſpruch bis zum 31. März 1928 eine tarif)
liche Bindung vorhanden iſt, ſo ſteht doch demgegenüber, daß dio
Arbeitsleiſtungen des Reichsbahnperſonals durch den erhöhten Verkehä
ins Unerträgliche geſteigert worden ſind. Schon durch dieſe erhöher
Arbeitsleiſtungen, welche ohne Vermehrung des Perſonals nur duro
die äußerſte Anſtrengung erzielt wurden, hat die Reichsbahnverwaltmm
die moraliſche Verpflichtung, ſich für ausreichendes Einkommen ihrem
Perſonals einzuſetzen. Es kommt hinzu, daß den in den erſten acm
Monaten des laufenden Jahres auf 3 263 108 000 Mark geſteigeren
Einnahmen, eine Ausgabe von 2 576 876 000 Mark gegenüberſteht, (I
daß ein Betriebsüberſchuß von 686 232000 Mark erzielt wurde, Eö
hängt alſo nur von dem guten Willen der Reichsbahnhauptverwaltunn
ab, ob ſie eine Lohverhöhung eintreten laſſen will. Die Verſammlunm
iſt ſich einig, daß eine allgemeine Erhöhung der Löhne erfolgen mußu
um die geſunkene Kaufkraft ausgleichen zu können. Sie erſucht dahen
den Vorſtand des Einheitsverbandes, mit den ihm zur Verfügung ſtechenw
den gewerkſchaftlichen Mitteln, den Kampf zu einem erfolgreichen Enddl
zu führen.
2. Die am 28. Oktober 1927 in der ſtädtiſchen Feſthalle in Darmw
ſtadt von 5000 Eiſenbahn=Beamten und =Arbeitern des Einheitsverbmm
des der Eiſenbahner Deutſchlands beſuchte öffentliche Kundgebung kanm
ſich mit der geplanten Reichsbeſoldungsregelung nicht einverſtanden erwm
klären, da ſie der gvoßen Notlage, beſonders der unteren und mittlenmn
Beamtengruppen in keiner Weiſe gerecht wird. Die Verſammlung pwoen
teſtiert entſchieden dagegen, daß die Reichsbahnbeamten aus der Reicht=”
beſoldungsordnung herausgenommen werden ſollen. Die Reichsbahnen
beamten erblichen darin eine weitere Verſchlechterung ihrer Verhältniſſeſſ
und es kommt die Befürchtung auf, daß die Reichsbahnhauptverwaltungg
die Beſoldungsverhältniſſe den beeinfluſſenden geſetzgebenden Inſtonzenm
des Reiches völlig entziehen will. Ein ſolcher Weg muß ſich unheilvllu
für die Reichsbahnbeamten auswirken. Die Verſammlung fordert da
her die Reichsbahnbeamten auf, der organiſatoriſchen Zerſplitterung enn
Ende zu bereiten, damit ein einheitlicher Wille der Reichsbahnverwal/
tung gegenübergeſtellt werden kann. Den Vorſtand des Einheitsvenm
bandes erſucht die Verſammlung, dahingehend zu wirken, daß eine Be
ſoldungsordnung zuſtande kommt, die den beſonderen Dienſwerhältniſſen s
und Beanſprchugen des Reichsbahnperſonals Rechnung trägt,
Mit einem burzen Schlußwort ſchloß der Verſammlungsleiter 0
Kundgebumg.
Binsfußerhöhung. Veranlaßt durch die Anfang Oktober 1M I
erfolgte Erhöhung des Reichsbankdiskontes hat die Städtiſche Sparkaſſe
in Darmſtadt, wie aus der Anzeige in der heutigen Nummer erſiche
lich, den Zinsſatz für Spareinlagen von ſeither jährlich 5 Prozent .”
auf weiteres auf jährlich 6 Prozent erhöht. In gleicher Weiſe wurde
der Zinsfuß für Guthaben auf proviſionsfreien Scheckkonten von
ſeit=
her jährlich 4 Prozent auf jährlich 5 Prozent feſtgeſetzt. Für Einlagen
größerer Beträge auf längere Zeit feſt (ſogenannte Sonderkonten) wicd
ein erhöhter Zinsſatz bewilligt, deſſen Feſtſetzung beſonderer Vereiſte
barung vorbehalten bleibt. Die Städtiſche Sparkaſſe in Durmſtalt
erhofft von der Erhöhung ihrer Zinsſätze einen verſtärkten Quſuß hu
Spareinlagen und weiſt beſonders darauf hin, daß die Guthaben auf
den Sparkaſſenbüchern jederzeit ohne beſondere Kündigung zu Ae
fügung geſtellt werden. (S. Anz.)
* Familiendrama. In der Nacht zum Freitag bedrohte der Auſt
chauffeur Neuzeit in ſeiner Wohnung, Blumenthalſtraße 81 ſeine
Familie mit Erſtechen. In der Angſt ſprangen ſeine Frau und ſeim
Schwägerin aus dem Manſardenfenſter. Beide Frauen fielen
glücklichen=
weiſe auf einen Dachvorſprung und erlitten nur Knöchelbriche. M
Schwägerin wurde ins Kranbenhaus verbracht, die Ehefrau in ärzfliche
Behandlung in der Wohnuna belaſſen. Neuzeit ging flüchtig.
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Landestheater, Großes Haus, Anfang 15 Uhr, Ende 9
Uhr: „Der Zigeunerbaron”; Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr: „Dybul.
— Kleines Haus: Keine Vorſtellung. — Orpheum, Auſchl
20 Uhr: „Die Frau von Koroſin”. — Konzerte: Hotel Schnche
Schloß=Café, Café Haury, Neckartor, Brauerei Fay, Alegandeiſi.n A
Bismarckeck, Haferkaſten, Reichskrone Gr. Oktoberfeſt, Maxim, Tunde .
halle=Reſt. — Schlachtfeſte: Reſt. Bender, Brauerei Schul, Meſte
Preuſch, Katzenbach, Meenzer Müller, Arnold Bismarckſtr., Laſge.
berg, Speier Frankf. Str., Karlsbura, Schuls Felſenkeller. — Knn0
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Darmstadt, im Oktober 1927.
Städt. Lpaß
ſeummer 300
Samstag, den 29. Oktober 1927
Seite 7
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DARMSTADT x MARKT
(16731
[ ← ][ ][ → ]Seite 8
Samstag, den 29 Oktober 1922
Nummer 300
Aus Heſſen.
Starkenburg.
Nach Begrüßung der Verſammlung durch den Ortsgeiſtlichen erteilte aber klaren ud überſichtlichen Buchführung könnten heute den
Hand=
lieder in unſeren Familien heimiſch werden. In klarer und tiefſchirfen= Burkhardt Generbeſtule) aufgeben, damit der Kurſus am Montag.
der Weiſe ſprach der Redner zu der aufmerkſam lauſchenden
Verſamm=
lung. Alle, die Erhebung ſuchten, fanden dieſe, und zum Schluſſe ſtimm=
Vortragenden in Arheilgen ſeſhaft waren und noch heute eine große
Anzahl Verwandter hier wohnen. Beim Ausgange aus dem „
Löwen=
ſaale” wurden Gaben für die Reformationsſpende entgegengenommen;
mſeres Gotteshauſes feilgeboten.
I. Griesheim, 27. Okt. Zum Beſten der Aleinkinderſchule werden
ſchwveſter zu haben. Für Montag, den 31. Oktober, um 5 Uhr, iſt eine
Aufführung des „Schneewittchens” für die Schulkinder geplant. — Herr
Wilhelm Kluppel ſen, ſtellte bei der großen Junggeflügelſchau am 21.
bis B. Oktober 1927 in Hannover einen Hahn und eine Henne
ſchwarz=
weißer Reichshühner, eigener Zucht, aus und erhielt auf jedes Stück
das Prädikat „gut‟. Die Ausſtellug war mit 3500 Stück Geflügel
be=
ſchickt. — Die hieſige Gendarmerie verhaftete dieſer Tage eine Frauens=
Truppenübungsplatzes herumtrieb. Sie kam die Nacht über in Haft
und wurde am nächſten Morgen der Darmſtädter Polizei übergeben. —
Am Sonntag, den 30. Oktober, machmittags 4 Uhr. findet im „
Kaiſer=
der Frühjahrs= und Herbſtprüfung ſtatt.
4a. Eberſtadt, 28. Okt. Die Kartoffelkirchweihe, die
letzte der Eberſtädter Kirchweihen, findet am kommenden Sonntag ſtatt.
Auf dem Marktblatz iſt das übliche Budenleben mit Volksbeluſtigung
zu ſehen. Die Tanzlokale haben ſich ebenfalls für die Jugend gerüſtet.
Die Eberſtädter Kartoffelkirchſpeihe iſt aus dem ehemaligen weltlichen
Erntedankfeſt entſtanden. — Kirchliches. Der katholiſche Pfarreri. N.
Adam Schmitt iſt unter Beibehaltung des Titels Pfaurer, zum
Schmitt, der im hieſigen katholiſchen Schweſternhaus wohnte, iſt bereits ſtagtliche Einrichtungen zur Verfügung ſtehen. Wir mahnen daher
noch=
nach Wörrſtadt übergeſiedelt. — Die 60=Jährigen, die kürzlich eine
gemeinſame Geburtstagsfeier abg halten haben, treffen ſich am Sonntag wirtſchaftlichen Schulen an!
abend im Gaſthaus „Zur Poſt (Wilhelm Fiſcher) zu einem gemütlichen
Beiſammenſein.
abend fand im Rathausſaale eine öffentliche Gemeinderatsſitzung ſtatt, ſoll zu dem Ergebnis gekommen ſein, daß das Amtsgericht Dieburg
er=
die von Bigeordneten Flick geleitet wurde. Zunäckſt lagen die
Beſchliſſe des Finanzausſchuſſes zur Beratung vor. In der Sache der halten bleiben müßte.
Ablöſung von Leiſtungsverpflichtungen der bürgerlichen Gemeinde
des Pfarvers und Beitrag für abgelöſte Beerdigungskoſten) machte das
Landeskinchenamt den Vorſchlag, den in Frage kommenden Jahresbetrag, gen gebracht hat, hält ſein diesjähriges Herbſtkonzert am Sonntag, den
den Ertrag der genannten Geldleiſtung gewährleiſte abzulöſen. Der Konzertſängerin Frau Suſanne Horn=Stoll verpflichtet, die in
einge=
darſtelle. Auch decke er ſich nicht mit dem Ergebnis der hürzlichen
ge=
meinſamen Verhandlung, wobei ausdrücklich einer geldlichen
Ab=
löſug das Wort ger det und eine Uebereinſtimmung hierin guch er= in das „Hotel Schützenhof” in Erbach ein
zielt worden ſei. Der Gemeinderat ſtimmte dem Beſchluß des
Aus=
bereit. Auf Antrag des Landesverbands der Polizeibeamten Heſſens wurde von einem in der Nähe arbeitenden Manne nach Hauſe
ge=
ſtaatlichen Polizei betreffend, beſchloſſen, den Oberſchutzmann in die
Gruppe 6, den Schutzmann in die Gruppe 5 und die Nachtſchutzleute in 27. Oktober: 106 Meter; am 2. Oktober: 0.98 Meter.
die Gwuppe 4, der ſtaatlichen Beſoldungsordnung mit Wirkung vom
lehen nunmehr in ein langfriſtiges umzuwandeln. Das Baugeſuch des
Guſtav Rieſe=Darmſtadt für einen Wohnungsneubau an der Darmſtädter Zuhelfen.
Straße findet Genehmigung. Die Bürgſchaft für ein Zwiſchendarlehem
endgültig ablehnt. Füir die am 13. November ſtattfindende Landtagswahl meiſter Aßmus geführt.
verbleibt es bei der bisherigen Abgrenzung der Stimmbezirke. Zur Wahl=
Gegenſtände für die Feuerwehr zur Löſchung von Bränden im B neiche milie bringt man allgemeines Beileid entgegen.
elcktriſcher Starkſtromleitungen beſchloſſen. In geheimer Sitzung:
Wohl=
fahrtsſachen und Kaufargebote.
G. Ober=Ramſtadt, 7 Okt. Vortragsabend. In dem
Be=
ſtreben, dem Handwerksſtande in ſeinem gegenwärtigen ſchweren
Eri=
ſtenzkampfe mit Nat und Hilfe zur Seite zu ſtehen, hat die
Handwerks=
kammee ſeit einiger Zeit in anerkonnenswerter Weiſe Vortragsabende
über die Belange des Handwerks eingerichtet. Ein ſolcher fand auh
hier auf Veranlaſſung des Ortsgowerbevereins geſtern abend im Saale
„Zum Löwen” ſtatt und war derſelbe ziemlich gut beſucht. Nach
Be=
grüßung der Erſchienenen dunh den 1. Vorſitzenden. Herrn
Bürger=
meiſter Rückert, erteilte dieſer Herrn Dr. Kollbach, Handwerkskammer
Durmſtadt, das Wort zu ſeinem Vortrag über das Handwerk in alter
und neuer Zeit, der durch gus Lichtbilder, beſonders auch von der
Handwerkerausſtellung München 1927, ergänzt wurde. Nedner ging in
längeren Ausführungen auf das Weſen und Wirken des früheren
Hand=
werkerſtandes ein, beleuchtete ſeine Entwicklung vom Zunftweſen bis
jetzt und legte dar, wie ſich das Handwerk heute die neuzeitlichen
Ma=
ſchinen zunutze mache, und daß auch damit heute uoch wie früher im
Nur=Handbetriebe Qualitätsware geleiſtet werden könne und geleiſtet
werde. Die Ausführungen des Redners fanden eine dankbare
Zu=
hörerſchaft. Hierauf hielt Herr Grätz=Darmſtadt einen Vortrag über
die Buchführung im Handwerk. Er betonte die unbedingte Notwendig=
An. Arheilgen, N. Oſt. Reformationsfeier. Der geſtern keit dieſer für jeden Handwerker und Geſchäftsmann, denn nur durch
abend im Rahmen der Reformationsveranſtaltungen gehaltene Vortrag ſie könne ſich der Geſchäftsmann über die heutige ſchwere
Wirtſchafts=
des Stuoienrats Herrn Dr. Avemarie=Darmſtadt erfreute ſich eines kriſe hinweghelfen. In engem Zuſammenhang damit ſtehe aber auch Babenhauſen bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Beſondere Umm
außerordentlich guten Beſuches. Umrahmt war derſelbe von Muſik= die Steuerfrage. Nur genaue Kenntnis der einſchlägigen Beſtimmungen leitungsſtraße, auf der Wagen bis 5,5 Tonnen 20 Km., Wagen
übe=
vorträgen des Poſaunenchors und Geſängen des Kirchengeſangvereins, des weitverzweigten Steuerweſens in Verbindung mit einer einfachen, 5,5 Tonnen 12 Km. fahren dürfen.
derſelbe das Wort dem Referenten des Abends zu ſeinem Vortrag; zerker und Gewerbetreibenden vor Schaden und Nachteilen ſchützen. Nauheim-Abzueigung nach St infurth bis auf weiteres. Umleitunan
„Luther und unſere Zeit”. In mehr als dreiviertelſtündiger inhalts= Wie an anderen Orten, ſolle daher auch hier — genügende Beteiligung Perſonenkraftwagen, Bad=Nauheim-Rödgen—Steinfurth.
Rockenberg=
voller und formpollendeter, freier Rede verglich er die Gegenwart mit vorausgeſetzt — ein Buchführungskurſus für Handwerker und Gewerbe= Griedel, Laſtkraftwagen Nockenberg— Münzenberg—Ober=Hörgern.
dem Ende des 15. Jahrhunderts, ſichilderte Luther als Mönch, Gelehr= treibende abgehalten werden. Die Kurſusgebühr werde bei einer Tei”
ten und Bürger. Der Vortragende bezeichnete viele Gegenwartsehen nehmerzall von 25, bei 30 Stunden Unterricht, auf 10 Mark pro Perſon
als Möbel= und Gütergemeinſchaften, während er Luthers Ehe zum zu ſtehen kommen. Zu den Mehrkoſten wolle die Handwverkskammer Holzheim-Langgöns=
Vorbild machte. Es muß auch jetzt wieder mehr Lutherehen bzw. einen Zuſchuß leiſten. Intereſſenten wollen ihre Anmeldungen hierzu
häuſer geben. Die Bibel muß wieder zum Hausbuche, und die Luther= bis ſpäteſtens Freitag, den 4. November, noch dem Vereinsdiener 9. Nieder= und Ober=Grlabach.
den ſ. Nobember, in der Gewerbeſchule ſeinen Anfang nehmen kann. 13. 10. bis 19, 11. geſperrt. Umleitung: Hofheim.
0. Groß=Bieberau, B. Okt. Die Herbſtavbeiten gehen in dieſem
ten die Anweſenden ein in die letzte Strophe des Lutherliedes „Da8 Jahre raſcher zu Ende infolge der hier durchgeführten Feldbereinigung. Reibertenrod— Ruhlkirchen Angenrod oder Renzendorf— Vadenroh—
Wort, ſie ſollen laſſen ſtan‟. Erwähnt ſei noch, daß die Vorfahren des Kartoffeln und Rüben ſind im Durchſchnitt gut gevaten. Auch das Obſt Nomrod=Angenrod.
hatte reiche Erträge. Faſt jeden Tag kommen 5 bis 7 Waggon zum
Verladen. Der hieſige Bahnhof erweiſt ſich foſt jeden Tag als viel zu leitung: „Nieder=Wöllſtadt— Ilbenſtadt. Burggräfenrode. Groß=Karbern
klein. Eine Erweiterung bis zur neuen Bahnhofsſtraße iſt unbedingt
auch wurden Bohlgelungene Poſtkarten mit Innen= und Außenanſichten notwendig. — Die Hauptverſammlung des Bezirksvereins vom Notem
Kreuz war zahlreich beſucht. Herr Sparkaſſenrechner Glenz wurde zum
erſten Vorſitzenden gewählt. Weiter kamen in den Vorſtand: Lehrer geſperrt. Umleitung Bubenheim-Engelſtadt Jugenheim.
am Samstag abend ½9 Uhr die beiden Stücke „Schneewittchen” und Eckſtein, Bürgermeiſter Daab, Dr. Heußel und Weißbindermeiſter Schie=
„Der arme Heinrich” aufgeführt. Karten zu 30 Pf., die nur entſpre= mer. Sowohl die theoretiſche als auch die praktiſche Prüfung der Sani= geſperrt. Umleitung: Münzenberg—Ober=Hörgern. Für Perſonenwages
chend der vorhandenen Plätze ausgegeben werden, ſind bei der Einder= tätskolonne zeigte, daß die Führer eine zielvolle Arbeit geleiſtet hatten.
Auch die anweſenden Herren vom Kreisvorſtand, Regierungsrat Walter
und Schulrat Jäger aus Dieburg gaben ihrer Freude Ausdruck über leitung: Rudlos—Angersbach oder Friſchborn.
das innige und harmoniſche Zuſammenarbeiten mit der Feuerwehr, denn
die gemeinſame Uebung war gut verlaufen und zeigte, wie in einer
Ge=
meinde ohne Reibung Hand in Hand gearbeitet werden kann, wie dies
in Groß=Vieberau Tradition iſt. — Kommenden Sonntag findet die bis 3. 11. geſperrt. Umleitung: Hauſen:
verſon, die ſich aus zweifelhaften Gründen abends in der Nähe des hieſige Kirchweih ſtatt, zu der ſich beſonders die Wirte, die teilweiſe
ihre Säle erweiterten, gerichtet haben. Hoffentlich bringt das ſchöne
Herbſtwetter ihmen recht viele Göſte.
Groß=umſtadt, 2. Okt. Es ſi nochmals auf den Beginn des
ſaal” die feierliche Ueberreichung der Geſellenbriefe an die Prüflinge Winterlehrgangs an der landwirtſchaftlichen Schule hingewieſen, der am Umleitung von Schotten nach Eichelſachſen über Rainrod, von Eichl=
7. Nobember eröffnet wird. Gs können Scküler aufgenommen werden, ſachſen nach Eſchenrod über Hof=Zwiefalten.
die die Volksſchule und die Fortbildungsſchule bis zum 18. Lebensjahre
beſucht haben. Der Unterricht beginnt 8.15 Uhr und endigt 12.35 Uhr,
ſodaß die Anſchlußzüge benutzt werden kinnen. Anmeldungen ſind
um=
gehend an die Direktion zu richten. Es ſollte ſich erübrigen auf die
Unentbehrlichkeit einer Fachſchulbildung hinzuweiſen, aber leider ſind heimerſtraße.
die bäuerlichen Kreiſe vielſnch noch fehr rürnſtändig. Es macht auch in
anderen Berufskreiſen keinen guten Eindruck, wenn der Bauer es nicht
Pfarrkurator in Wörrſtadt in Rheinheſſen ernannt worden. Pfarre; einmal für nötig hält, ſeine Söhne fachlich ausbilden zu laſſen, wozu bacher Hofes” und Schäfereibeſitzer Leonhard Mülbert, aus Sulzhao
42. Dieburg, 2. Okt. Das Amtsgericht Dieburg
bleibt beſtehen. Ein Vertreter des Reichsſparkommiſſars
unter=
zog in dieſen Tagen den Geſchäftsgang des hieſigen Amtsgerichts, deſſen
F Eberſtadt, B. Ot. Gemeinderatsſitzung. Geſtern Auflöſung beabſichtigt war, einer eingehendem Prüfung. Der Reviſor
b. Erbach i. O., V. Okt. Der Apbeiter=Geſangverein „Vorwärts” Felde weg einige Säcke Kartoffeln geſtohlen. Da der Diebſtahl nichb
gegenüber der etangel. Pfarrei Gberſtadt Beitrag zum ſtändigen Gehalt der es unter ſeinem derzeitigen rührigen Dirigenten, herrn Lehrer
Zimſer=Erbach, zu einer beachtlichen Höhe in ſeinen geſanglichen
Leiſtun=
von 173.15 Mk. durch Uebereignung eines Grundſtücks, das nachhaltig 6. November d. J., ab. Der Verein hat als Soliſtim die Darmſtädter
Finanzausſchuß ſteht aber auf dem Standpunkte, daß dieſer Vorſchlag weihten Kreiſen einen vorzüglicken Ruf genießt und beſte Kritiken
auf=
keine Ablöſung, ſondern eine Sicherung der Leiſtungen auf ewige Zeiten zuweiſen hat. Der Beſuch des Konzertes dürſte nur zu empfehlen ſein, des Bolizeihauptwachtmeiſtrs Treffert.
— Der Demokratiſche Kreisverein Erbach lädt ſeine Mitglieder für
Sonntag, den 30., Okober d. J. nachmittags 4 Uhr, zu einer Sitzung des Gedächtmiſſes für die Opfer des Weltkrieges, fimdet am kommedeng
H. Hirſchhorn, N Okt. Bedenklicher Sturz vom Baume.
ſchuſſes, den Vorſchlag abzulehnen, zu, erklärt ſich aber zu einer ange= Im benackbarten Rothenberg ſtürzte ein Landwirt beim Pflicken von einer Anſprache folgen dann noch zwei Darbietungen des Drczſele
meſſenen geldlichen Ablöſutng der genannten Leiſtungen nach wie vor Spätobſt vom Baume und blieb bewußtlos liegen. Der Verunglückte vereins, in Chor des Männergeſangvereins 1843 Heppenheim, ſovie e
wird, entſprechend einen Beſchluß des Landtaas, die Einſtufung der tragen, wo der herbeigerufene Arzt mehrere Nivenbrüche konſtatierte, des katholiſchen Arbeiterinnenvereins nahm einen ſchönen Verlaſf M
Hirſchhorn, 2. Okt. Waſferſtand des Neckars am Mittelbunkt des Abends ſtand die Feſtrede des Herrn Kablan ſugt
I. Rimbach (Weſchnitztal), B. Okt. Waſſermangel. Seit
1 Dktober 199 ab einzureihen. Dem Nachtſchutzmann auf Probe Dezember vorigen Jahres leiden die höchſtgelegenen Häufer unſeres ſtehen Glaube, Hoffnung und=Liebe zur chriſtlichen Arbeit! Nebn 4ey
Wolf, wird für die Zeit, während der er gezwungen iſt, einen von ſeiner Ortes au fühlbaren Waſſermangel. Man mußte das nötige Trinkwaſſer Erſchienenen. Luſtſviele Liedervorträge und Singſpiele trugen vellt
Familie getronnten Haushalt zu führen, eine Entſchädigung von täglich an einem Brunnen und das Waſſer zum Waſchen uſw. aus dem Bache
3 Mark bewullgt. Ein von der Kommunglen Landesbank am 15. Juli, herbeiſchledpen. Mit Beginn des Monats September hörte die Waſſer= zur Verſchönerung des Abnds bei. — Weinernte, Abſchefitze
1926 aufgenommenes kurzfriſtiges Darlehen in Höhe von 200o Mk. kalamität auf. zur Freude der betreffenden Bewohner; doch nicht lange konnte man hier mit einem Achtel Herbſt rechnen. Die Moſtgemchaoy
iſt der Gemeinde gekündigt worden. Das Plenum beſchließt, dieſes Dar= dauerte es: ſeit acht Tagen hat ſich die alte Waſſernot wieder eingeſtellt, betrugen 60—70 Grad. Andererſeits werden die Landwirte durch dmt
Hoffentlich findet man Mittel und Vege, dieſem Waſſermangel bald ab= reichen Obſtſegen entſchädigt. Die landwirtſchaftlichen Arbeiten ſuat
* Fürth i O. B. Okt. Am Donnerstag fuhr Ludwig Langefeld
hierſin wird von der Gemeinde übernommen. Das Kreisamt teilt der aus Herne im Weſtfalen, wohnhaft im Kalſtadt bei Birkenau, die Straße Alter von faſt 93 Jahren geſtoben. — Im Muttrhaufe der St. Awebt
Gemeinde mit, daß die im Staatsvoranſchlag 1927 für verbilligte ſtaat= Lörzenbach-Fürth. Am Eingang von Fürth wurde ein Wjähriges
liche Baudarlehen vorgeſchenen Mittel aufgebraucht ſeien und weitre Fräulein aus Fürth von dem Auto erfaßt und zu Seite geſchleudert, zitien das alid der Nobizen, 6 Nobizen legten als Profesſchnenh
Anträge ebenſo wie auch die noch vorliegenden nicht mehr berückſichtigt. Die bisherigen Ermittelungen, die von Herrn Obeywachtmeiſter Aßmus
werden könnten. In Sachen der Bürgermeiſterfrage wird geführt wurden, führten zum Ergebnis; daß den Autofahrer die Schuld
ein Schreiben des Bürgermeiſters Ritzel= Michelſtadt verleſen, in dem trifft. Die Verletzte iſt vorläufig nicht vernehmungsfähig. Die weite= liſten für die am 13. November ſtattſindende Landtagswahl liegen hit
der Genannte die Uebernahme des Bürgermeiſterpoſtens in Ebrſtadt ven Ermittelungen werden vom Amtsgericht Fürth und Oberwacht= zum 30. Oktober auf der Bürgermeiſterei, Zimmer 4, offen; auch Sonu
II. Nieder=Liebersbach, R. Olt. Blutvergiftung. Der Land= Lieferwagen aus Neu=Iſenburg fuhr geſtern nachmittag in der Larſte.
vorſtehern bzw. Stellvertretern werden gewählt: Abſtimmungsbezirk 1: würt Adam Eck im benachbarten Weiler Balzenbach verletzte ſich dieſer Straße in das Führwerk — zwei aneinander hängende Wagen — 10
Die Gemeindgäte Becken und Qutari Abſtimmungsbezirk 2: Die Ge= Tage an dem einen Arm, beobachtete die kleine Wunde aber kaum und Landwirts Jgnatz Neff aus Heppenheim. Neff, welcher auf dem hu
meinderäte Felſing und Gärtner; Abſtimmungsbezirk 3. Die Gemeinde= zog deswegen auch keinen Arzt zu Rate. Doch alsbald nahm die Wunde teren Wagen ſtand, wurde durch den Stoß zu Boden geſchleudert uu
räte Heißt ud Knieß; Abſt.=Bezirk 4: Die Gemeinderäte Hindermeyer an Umfang zu und zeigte recht bedenkliche Farben. Als man nunmehr brach ein Bein. Er wurde zunächſt in das Krankenhaus Heppenheim
und Kolb: Abſtimmungsbezirk 5: Die Gemeinderäte Schäfer und Mahr, den Arzt holte, mußte dieſer leider Blutvergiftung feſtſtellen und war, ſhäter nach Heidelberg verbracht. Der Sohn, welcher auf dem vorderen
Für den Vierſchutzvenin für Heſſen werden für die Kalenderjahre 1928 ärztliche Hilfe nicht mehr imſtande, die Blutvergiftung zu heben, und Wagen die Pferde lenkte, wurde kopfüber über die Pferde geſchleudern
und 1927 je 2 Mark bewvilligt. Ferner wird die Anſchaffung verſchiedener bald darauf ſtarb der bedauernswerte,. 62 Jahre alte Mann. Der Fa= ohne aber weſeutliche Verletzungen zu erleiden. — Das hier neul ”
FRANKEURT AM AAIA
ORO.
Café — Cabaret
(To0ss)
Im caslno täglich ab 9 Uhr abends
die b liebte fa zsport Kapelle
EgOn Aaseke
Ke Hece
für die Woche vom 30. Oktober bis 5. November 1997.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſfen.
Darmſtadt—Dieburg—Babenhauſen—Aſchaffenburg, bei Bahnhog
Frankfurt a. M.—Gießen iſt an jolgenden Stellen geſperrt: Bacs
Butzbach-Pohlgöns bis auf weiteres. Umleitung: Gambach.
Vilbel—Kloppenheim vom 26. 9. bis auf weiteres. Umleitung übes
Bensheim-Worms (zw. Bürſtadt und Worms) Km. 39,1—40,7 vonn
Alsfeld-Leuſel vom 28. 9. bis auf weiteves geſbemt. Umlsitmgg
Okarben „Kloppenheim vom 24 10. bis auf weiteres geſperrt unn
Sonſtige Straßen in Heſſen.
Schwabenheim—Elsheim Km. 25,6—28,0 vom 26. 9. bis auf weitere=
Rockenbera—Griedel wegen Brückenbau bis 1. 11. für Laſtkraftwage=
und Fuhrwerke iſt eine Notbrücke geſchlagen.
Lauterbach-Blitzenrod vom 14. 9. bis auf weiteres geſperrt. Um
Ortsdurchfahrt Gunzenau vom 13., 9. bis auf weiteres geſperrt. Umm
leitung: Freienſteinau.
Lämmerſpiel bis zur Straße Bieber-Tannenmühle vom D. 101
Wendelsheim-Wonsheim (Ortsdurchfahrt Wonsheim) vom 19, 1o
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Eckelsheim-Wöllſtein—Siefers
heim.
Ortsdurchfahrt Wingershauſen vom 19. 10. bis auf weiteres geſperrn
Ortsdurchfahrt Mölsheim vom 7. bis 12., 11. geſperrt.
Eſſenheim-Elsheim vom 25. 10. auf 4 Tage geſperrt. Umleituntz
in Eſſenheim über Kirch=, Berg= und Wackernheimerſtraße nach der Es4
i. Von der Bergſtraße, N. Okt. Der 50jährige Oekonom des „Sulsl
wunde durch die Gendarmerie in Weinheim wegen Vornahme unzüchtigenr
mals: La dwirte, meldet eure, Söhne für die Land= handlumgen an einem 13üährigen Mädchen feſtgenommen, ud nich
Mannheim in Unterſuchungshaft eingeliefert.
s. Bensheim, 2. Okt. In Anerkennung treuer Dienſtleiſtung bei
der freiwilligen Feuerwehr in Bensheim, wurde den Mitgliedern Amm
Völker und Philipp Wolf das Ehrenzeichen für 40jährige und den=
Mitglied Karl Gnüner ein ſolches für Bjährige Dienſtzeit verliehen. —
Im benachbarten Zell wurden in der vorigen Woche einem Apbeiter vom
aufgeklärt werden konnte, nahm der Beſtohlene die Unterſtützung deis
Polizeiamts in Bensheim in Anſpruch. Trotz anhaltendem ſtrömenn
den Regen iſt es dem Polizeihund Alma gelungen, in kurzer Zeit dend
Dieb ausfindig zu machen, der dann trotz heftigem Leugnen, überführn
werden konnte und den Diebſtahl zugeben mußte. Der Hund, deſſend
Leiſtung als vorzüglich anerkannt werden muß, iſt Privateigentum
W. Heppenheim a. b. B., 28. Okt. Volkstrauertag. Die Fieru
Sonntag, vormittags um 11 Uhr, in der Turnhalle zu Heppenhein, ſut.t
Der Orcheſterverein leitet die Feier mit „Largo” von Händel ein. Nſny
Maſſenchor ſämtlicher Heppenheimer Geſargvereine. — Das Stiſtungiſgt
aus Lorſch, welcher in fſſelnden Worten über das Thema ſprach: Me 1
Begrüßungsanſprache ſprach Prälat Miſchler herzliche Worte zu du*
ſoweit beendt und die Felder für die Winterſaat in Behandlung. — Drt
älteſte Bürger Heppenheims, Wagnermeiſter Georg Mai 1., iſt im
Schweſtern empfingen 10 Poſtulantinnen nach vorausgegangenen Egr5
die einjührigen und zwei weitere die ewige Gelübde ab.
W. Heppenheim a. d. B., M. Okt. Wählerliſten. Die Wähleny
tags von vormittags 9 Uhr bis nachmittags 1 Uhr. — Unfall. Eic
baute Mutterhaus der Schweſtern vom hl. Vincenz hat dieſer Ordenin
geſellſchaft eine ſchvere Schuldenlaſt und große Sorgen aufgebirden
Um dieſer Not zu ſteuern, wurde auf vielfache Angegung zum Beſtet
der Schweſtern am 18. Oktober im der Liedertafel zu Mainz ein Vohll
tätigkeitsfeſt veranſtaltet, das allgemeinen Anklang gefunden und eug!
ſchönen Erfolg gebracht hat. Dioſes Konzert ſoll zu dem gleichen Zwas
auch hier mit verſchiedenen Aenderungen gegeben werden. Näheren
wird noch bekannt gegeben.
C. Viernheim, R. Okt. Eoangeliſche Gemeinde. Au
kommenden Sonntag, abends 8 Uhr, findet im Gaſthaus „Zum Löwens
anläßlich des Reformationsfeſtes eine Filmporſtellung ſtatt, die 109
einem techniſch gut geſchulten Kinooperateur geleitet wird und guude
gezeichnete Bilder verſpricht. Eindrucksvoll werden ſie berichten vod
dem Leben und Treiben der Sichenbürger Sahſen, die im den ſcheſe
Karpathen oine geſchloſſene, jahrhundertealte Siedlung teutſchenaſcg
liſcher Art trotz ſüzverſter Bedrückungen erhalten haben. Zu deſ?
Vortragsabend ſind alle Gemeindeangehörigen herzlichſt eungeladen.
HEUTE
AALddNTAAIA
IN DER
MÜneHNER ULLUSTRIERTEN
[ ← ][ ][ → ]meiner
Möbel-v. Kunstgewerbehaus G.m. b. H.
Eilisabethenstraße 34.
Miriolatz
Nummer 300
Samstag, den 29 Oktober 1927
Geite 9
g. Gernsheim, 26, Okt. Gemeinderatsbericht. Der
Metz=
ee Paul Draut dahier war um Ableitung von Abwäſſern in den
ge=
mi inheitlichen Kanal der Eliſabethenſtraße vorſtellig geworden. Um
is en genauen Ueberblick über die geplante Ableitung zu haben, wurde
ſet chloſſen, daß der Geſuchſteller zunächſt einen Plan vorlegen ſolle.
Die Koſten der Kinderſpeiſung für das Winterhalbjahr 19M7/28
ni der hieſigen Volksſchule wurden genehmigt. Die Lieferung der
Bröt=
dur erfolgt im Wege des öffentlichen Wettbewerbs. Die Firma
Olex=
arroleumverkaufsgeſellſchaft Berlin=Schöneberg beabſichtigt, in der
mrreite der Jakob Meiſter Wwe, dahier eine Benzintankanlage zu
er=
iatten. Die Erſtellung der Zapfſtelle auf gemeindeeigenem Gelände
ſurde genehmigt gegen Zahlung einer jährlichen Anerkennungsgebühr
ni die hieſige Gemeindekaſſe. Die Gewährung der Vorauszahlung auf
geplante Beſoldungserhöhung der Beamtenbezüge wurde beſchloſſen.
affſichtlich der Eingabe der Bewohner des Johannishofs um Zuleitung
triſchen Stromes wurde beſchloſſen, daß demnächſt Koſtenvoranſchläge
m efordert werden ſollen. Die Bezüge der ſtädtiſchen Arbeiter und
erienſteten, ſoweit ſie tariflich nicht gelöhnt werden, wurden ebenfalls
chleht. Hiſichtlich der Bekämpfung des Froſtſpanners beſchloß der
emeinderat, daß für dieſes Jahr mit Rüickſicht auf die vovgeſchrittene
nichts veranlaßt werden ſoll. Dagegen ſoll im nächſten Jahr, und
ſar frühzeitig, die Bekämpfung des Schädlings durchgeführt werden.
) Baugeſuch des Bildhauers Adam Winter=Darmſtadt um Errichtung
Brennofens für kevamiſche Zwecke außerhalb des Ortsbauplans
aude genehmigt. Geſuche um Gewährung von Gemeindebaudarlehen,
niUebernahme der Gemeindebürgſchaft, ſowie einige Wohlfahrtsſachen
(yugten noch zur Erledigung. — Ein in hieſiger Herberge befindlicher
bürderer von Radolfszell mußte auf ärztliche Anordnung in das Kreis=
=Fenhaus Groß Gerau verbracht werden. Den Transport tätigte die
fſige freiwillige Sanitätskolonne. — Anläßlich der Feier des
Katha=
cntags veranſtaltet am nächſten Sonntag der Geſangverein
Lieder=
us im Saa bau „Darmſtädter Hof” Konzert und Ball. — Für die
mrächſtige Landtagswahl wurden dem Kreisamt Groß=Gerau als
alAvorſteher Lzw. Stellvertreter vorgeſchlagen, im Wahlbezirk 1 als
ſrieher: Wilhelm Müller, als Stellvertreter Philipp Bop; im
Wahl=
ui/E 2 als Vorſteher: Friedrich Jakob Schnatz, als Stellvertreter Jakob
ugb 3. — Die Bohrverſuche für die zu errichtende Waſſerleitung
uwen ihren regelrechten Fortgang. — Der Kampagnebetrieb der
Süd=
tihen Zuckerrübenaktiengeſellſchaft, Werk Gernsheim, hat am Montag
wurnen. Es werden für die Dauer des Saiſonbetriebes ca. 400
Ar=
hi beſchäftigt. Die Zahl der Erwerbsloſen iſt bis auf einige
zurück=
mogen. — Die Beratungsſtunde der Säuglingszentrale haben nach
ger Unterbrechung endlich wieder ihren Anfang enomment. Als
ärzt=
br: Berater ſteht Herr Dr. med, Winkler, dahier zur Seite.
Langen, N. Okt. Einbruchsbiebſtahl. Am hellen
ze ſtieg in Langen ein Dieb von der Straße her in eine Wohnung
eurd durchräumte mehrere Schränke und Zimmer. Beim Ausſteigen
bem Zimmer wurde er jedoch von der Nachbarſchaft bemerkt. Er
nd durch Radfahrer verfolgt, die ihn ſchließlich auch feſtnehmen
ſin.
a. Buchſchlag, 28. Okt. Man ſchreibt uns: Unſere Landhausſiedlung,
nai im heſſiſchen Staatswalde gelegen, hat endlich erreicht, daß in dem
Zelllnamen unſeres Bahnhofs, ehemals nur Sprendliugen geheißen,
GDame Buchſchlag an erſter Stelle ſteht. Es ſetzt ſich ehen etwas
zn8r meiſt nur langſam durch, und noch dazu, wenn es gut iſt. Es iſt
Ynun zu hoffen, daß man uns an maßgebender Stelle auch in
an=
zEr ſSſichtung mehr Entgegenkommen zeigt. Der Grund und Boden
arr Gemarkung, rund 300 Morgen, war ehemals Beſitz des Groß=
Svolichen Hauſes. Ein Vertrag von 1913, der uns zur ſelbſtändigen
UGeapde erhob und den Verkauf von Baugelände an Bauluſtige in
AMönnd unſerer Gemeindeverwaltung legte, lief 1918 ab und konnte
Hſühnntte wicht zeitgemäß geändert oder verlängert werden. Unſer
S Sßungelände iſt noch heute Staatsbeſitz. Wer ſich ankaufen will ſieht
his drei Monate verſtreichen, bis das begehrte Gelände in ſeinen
8 lkommt. Es iſt erklärlich, daß ſich während dieſer Zeit mancher
GSoer, des Wartens müde, wieder anders beſinnt. Der Staat hat
diwlſorchteil davon, denn der unbebaute Boden wird nicht ſo hoch
ver=
ſtſrt als der Morgen Land, der zu 7500 Mark verkauft wurde. So
E bate es, daß die bis jetzt errichteten Landhäuſer immer noch nur ein
Dhreli der Gemarkung als Bauland beanſpruchen. Der Umſtand, daß
jdrirertrag von 1913 keine endgültige Regelung oder mindeſtens Ver=
Iäſrarng erfahren kann, bringt es mit ſich, daß ſelbſt in den Herzen
d/wEinnwohner, die ſonſt nicht ſo für die Aufgabe der Eigenſtaatlihkeit
ben” begeiſtert ſind, immer mehr die Meinung Raum gewinnt, eine
Wkenngung unſerer Gemeinde mit Frankfurt ändere unſere Lage ſo=
Oh MNan kann ihnen das nicht übel nehmen, denn 90 v. H. unſerer
Gßoy nerfchaft ſind ja tagsüber in Frankfurk tätig. Da liegt der
Wkerh zu nähe.
Vorträge des „Landwirtſchaftsfunks”
für November.
Im Landwirtſchaftsfunk der Deutſchen Welle, der über den Sender
Königswuſterhauſen (Welle 1250) regelmäßig, und zwar am Montag
und Donnerstag jeder Woche in der Zeit von 6,55 Uhr bis 7.20 Min.
belehrende Vorträge mit praktiſchen Anregungen für den Landwirt
ſen=
der, die in ganz Deutſchland ſchon mit einfachen Apparaten gehört
wer=
den können, ſind für den Monat November folgende Vorträge
vor=
geſehen:
3. November: Dr. phil. Hauſendorff, Preuß. Oberförſter, Grimnitz
Poſt Joachimsthal UM.: Die Jagd im deutſchen Walde.
7. November: Gutsbeſitzer Nägel, Crumbach bei Caſſel: Meine
Er=
fahrungen mit Bodenlockerung.
10. November: Oekonomierat, Keiſer, Preuß.
Hauptlandwirtſchaftskam=
mer, Berlin: Was muß der praktiſche Landwirt vom neuen
Futter=
mittelgeſetz wiſſen?
14. November: Ob.=Reg.=Rat Gatermann, Preuß. Min. f. Landw.,
Do=
mänen und Forſten, Berlin: Staatliche Förderungsmaßnahmen
auf dem Gebiete der Tierzucht und Tierhaltung.
17. November: Miniſterialrat Dr. Niklas, Bayer.
Landwirtſchaftsmini=
ſterium, München: Was kann die Landwirtſchaft von ſich aus zur
Förderung der Viehzucht und Viehwirtſchaft tun?
21. Nuvember: Dr. Scharr, Direktor des Bakt. Inſtituts der
Landwirt=
ſchaftskammer f. d. Prov. Brandenburg und für Berlin:
Geſund=
erhaltung unſerer Nutztiere.
24. November: Staatsſekretär a. D. Hagedorn, Berlin, Wilhelmſtr. 67a:
Praktiſche Organiſationsfragen der Milchwirtſchaft.
28. November: Direktor Felkl, Viehzentrale, Berlin=Friedrichsfelde,
Abſatzfragen für Vieh.
a. Offenbach, 28. Okt. Der Hebergang unſeres Gas= und
Elektrizitätswerkes in den Beſitz und die Verwa tung der
Frankfurter Gasgeſellſchaft machta es nötig, für das Gaswerk eine
be=
ſondere Werkſtätte für 25000 Mark zu errichten. Die Mehrheit der
Aktien der Gasgeſellſchaft iſt im Beſitze der beiden Städte Frankfurt
und Offenbach; es konnte alſo davon abgeſehen werden, die Aktien, die
kürzlich an der Frankfurter Börſe käuflich zu haben waren, auch in den
Beſitz der Städte zu bringen, um damit den Einfluß auf die Verwaltung
der Gasgeſellſchaft weiter zu ſtärken, wie das die hieſigen Kommuniſten
wollten. Die Gasgeſellſchaft iſt vertraglich verpflichtet, zur Beſoldung
der Direktorem unferer ſeitherigen Werke 40 v. H. beizutragen. Ob
dieſe Zuſchüſſe der Geſellſchaft jedoch eine dauernde Entlaſtung für
Offenbach bringen werden, ſteht noch nicht feſt, denn die beiden
Direk=
toren ſind nach dem Verkauf der Werke mit der Forderung
hervorgetre=
ten, inhem eine Erhöhung ihrer Bezüge um 40 v. H. zu gewähren, da
ſie nun zwei Herren, Offenbach und der Gasgeſellſchaft, zu dienen und
dadurch eine ſchwierigere Stellung hätten. Die Stadt, die die Anſprüche
der Direktoren zurückweiſt, und die Direktoren ſuchen durch je zwei
Gutachten hervorragenden Juriſten ihren Standpunkt zu rechtfertigen.
Es wird ſich jedenfalls der Verwaltungsgerichtshof noch mit der Sache
zu befaſſen haben. Peinlich berührt es in weiten Kreiſen, daß die
Direk=
toren erſt mit ihren Forderungen henvortraten, nachdem der Verkauf
der Werke vollzogen war. Im anderen Falle wäre wohl ſofort eine
Verſtändigung erſtrebt worden. Das Vorgehen der Direktoren iſt nun
ein Wermutstropfen geworden, den man lieber nicht genoſſen hätte.
Rheinheſſen.
Ac. Worms, 26. Okt. Stadion. Das 1½ Millionenprojekt der
Stadtverwaltung findet ungünſtige Aufnahme. Geſtern abend haben
die verſammelten Vertreter aller Sport= und Turnvereine
eim=
ſtimmig eine Reſolution gefaßt, worin dieſes Projekt abgelehnt wird
und zuerſt die Erbauung eines Hallenſchwimmbades, dann die Schaffung
von dezentraliſierten Spielplätzen gefordert wird. Einzelne wenige
Stimmen, die für das Projekt ſprachen, verſtummten nach vierſtündiger
Debatte vollſtändig. — Alter Friedhof. Der Provinzialausſchuß
hat der Klage des Kreisamtes Worms wegen Umgeſtaltung des alten
Friedhofes zu Anlagen ſtattgegeben und den Beſchluß der Wormſer
Stadtverordnetenverſammlung vom Dezember 1924 als geſetzwidrig
auf=
gehoben, ſowie die Stadt Worms mit den Koſten belaſtet.
— Oppenheim, 2. Okt. Der Schulhausneubau iſt nach dem
Voranſchlag der Bauleitung vom Juli 1925 mit einem Betrag von
400 000 RM. für Neubau und 50 000 RM. für vollſtändige
Innenaus=
ſtattung veranſchlagt. Die geſamten Koſten für die Herſt=llung ein=
ſchließlich Städtiſchem Bad Schulbad, Abortanlage und
Innenausſtat=
tung des bisher zur Ausführung gelangenden Schulhausprojektes
wer=
den ſich auf etwa 300 000 RM. belaufen; der Zinſenaufwand hierſür,
laut ſtädtiſchem Voranſchlag auf 24000 RM. In der bisherigen
Aus=
führung ſind die Inſtallationsanlage für die geſamte Schulhausanlage,
ſowie Badeanſtalt uſw. im Geſamtbetrag von über 60 000 RM. und
außerdem unvorhergeſehene ſchwierige und koſtſpielige
Gründungsarbei=
ten bereits enthalten.
k. Nieder=Olm, 27. Okt. Die
Eiſenbahnſiedelungsge=
ſellſchaft läßt hier in der Heinrichſtraße einen Neubau mit
Fünf=
zimmerwohnungen erbauen, wodurch die hieſige Wohnungsnot etwas
gelindert wird. Mit den Arbeiten, iſt bereits begonnen. Bis
Dezem=
ber ſoll der Bau unter Dach ſein.
— Wallertheim, 28. Okt. Ein alter Zeuge vor dem
Cin=
gehen. Der „Freiheitsbaum” an der ſogen. Pforte im
rhein=
heſſiſchen Dorfe Wallertheim, der nach den „Freiheitskriegen” vor mehr
als hundert Jahren gepflanzt wurde, wobei man ſeine Wurzeln der
Ueberlieferung nach mit Wein begoß und an der Grube Reigen und
Tänze aufführte, geht ſeinem Verfall entgegen. Immer mehr und mehr
geht das Wachstum des hiſtoriſchen Baums, der etwa 25 Meter in der
Höhe mißt, zurück.
Ab. Bingen, 26. Okt. Die Binger Nebenbahnen hatten in
dem abgelaufenen Geſchäftsjahre nicht die Fahreinnahmen zu buchen
wie im Vorjahre. In den allgemeinen wirtſchaftlichen Verhältniſſen
wird wohl die Urſache zu dieſem Rückgang zu finden ſein. Ein
hin=
reichender Ausgleich wurde durch die Einſchränkung aller Ausgaben
allerdings geſchaffen. Nach Abzug aller erforderlichen Ausgaben bleibt
immer noch ein Ueberſchuß von rund 7230 Mark. Von dieſer Summe
müſſen gemäß Regulativ des heſſiſchen Staatsminiſteriums dem
Erneue=
rungsſtock 6000 Mark zugewieſen werden. Ueber den Neſt kann dann
die Generalverſammlung verfügen. Ein Darlehen in der Höhe von
20 000 Mark wurde von der Geſellſchaft aufgenommen, um die Koſten
für das Verwaltungsgebäude decken zu können.
Oberheſſen.
Af. Friedberg, 28. Okt. Der diesjährige Friedberger
Herbſtpferde=
markt war gut beſchickt und konnte man mit Befriedigung feſtſtllen,
daß er nun bald wieder ſeine Vorkriegshöhe erreichen wird. Wenn auch
durch die große Geldknadpheit der eigentliche Verkauf nicht ſo ſtark war,
ſo war die Beſchickung in der Höhe von ca. 224 Pferden und 55 Fohlen,
niben ungefähr 100 zur Prämiierung vorgeführten, eine gute zu nennen.
Nachher fand ein gemeinſames Frühſtück der gemeinſamen Ausſchüſſe der
Pferdemarktkommiſſion und der Vertreter der Behörden und der Preſſe
ſtatt. Herr Bürgermeiſter Dr. Sehd begrüßte die Anweſenden herzlichſt
im Namen der Staör und gedachte des großen Vorteils des
Pferde=
marktes und dankte zum Schluß allen öffentlichen und privaten Stellen,
die bei der Durchführung des Marktes helfend zur Seite ſtanden, nicht
zuletzt arch noch den Stiftern der Prämiierungspreiſen. Nach
verſchie=
denen Ausführungen nahm der ſchridende Landesſtallmeiſter Schörke das
Wort und dankte für das ihm während ſeiner Tätigkeit entgegengebrachte
Vertrauen und bat dieſes auch auf ſeinen Nachfolger, Herrn Major
Hertel übertragen zu wollen. Hierauf dankte dieſer für das ihm jetzt
ſchon erwieſene Vertrauen und er hoffe, dieſem in jeder Beziehung
gerecht zu werden. Zum Schluß ergriff Oekonomierat Alles das Wort,
dankte nochmals dem ſcheidenden Landesſtallmeiſter und forderte alle
Berufsſtände auf, am Wiederaufbau unſeres Vaterlandes durch
gemein=
ſame Arbeit mit zu helfen. Nachmittags erfolgte im Saal 1 des
hie=
ſigen Polytechnikums die Preisverteilung. — Geſtern abend luden
fol=
gende Firmen zu einer großen Modeſchau im „Hotel Trapp” ein:
Frankfurter Bluſenhaus, Damen=Mode; M. Holler, Damen=Hüte;
Friedr, Förder, Damen=Friſuren; Heinrich Drebes, Herren Mode;
Hein=
rich Kreuder, Herren=Hüte; Schuhhaus Ehrlich; Georg Kremer
Leder=
waren; Heinrich Biervert, Schirme und Stöcke; Blumenhaus Philippi,
ſowie für Schmuckſachen die Firmen Hanau Nachf. und Ungelenk. Daß
der Abend ein guter genannt werden kann, ſteht außer Frage, war doch
der Saal ſo überfüllt, daß Hunderte wieder nach Hauſe gehen mußten,
da keine Eintrittskarten mehr ausgegeben werden konnten. Die
Vor=
führungen wurden unterbrochen durch hinſtleriſche Einlagen namhafter
Künſtler, wie die jugendliche Vortragskünſtlerin Irmgard von
Bieber=
ſtein, die Herren Karl Marty, als Konferenzier, Erneſto Carol,
Solo=
tänzer der Städt. Oper, Berlin, Erie Quintzow, Violinvirtuoſe. Der
Abend, der als Werbemittel für den Einkauf am Platze gedacht war,
konnte ſomit, unterſtützt von den Vorführungsdamen, als ein guter
an=
jeſprochen werden, und hoffen wir, daß auch die Firmen ihren Dank
darin finden, indem am Platze gekauft wird, die Leiſtungsfähigkeit wurde
ja bewieſen.
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3 Uhr in der Martinskirche ſiatt. (28747
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Kirchliche Trauung findet Sonntag, den 30. Oktober
1927, nachmittags 2 Uhr, in der Stadtkapelle statt.
Nachruf.
Plötzlich und unerwartet verſchied geſtern
der Gründer und Senior unſerer Firma
Herr
Joſeph Plaut.
Wir verlieren in dem Verſtiorbenen einen
Menſchen von ſeltenem Pflichtbewußtſein und
Fleiß, deſſen reiche kaufmänniſchen
Erfah=
rungen und ſchöne menſchlichen Eigenſchaften
ihn für uns unvergeßlich machen.
Wir werden ihm ſiets ein ehrendes
An=
denken bewahren.
Das Perſonal
der Firma plaut & Sohn.
Darmſiadt, den 28. Oktober 1927: (16788
Am 27. d3. Mts. verſchied unerwartet unſer
hochverdienter langjähriger Vorſitzender und
Ehren=
mitglied
Stadtverordneter
Jakob Schnauber
In unermüdlicher ſelbſtloſer Arbeit ha er die
Standes= und Berufsintereſſen der Innung vertreten
und war bis zum Deutſchen Verb nd, Berlin, in
allen Verbänden als angeſehenes Vorſtandsmitglied
tätig. Allen Kollegen war er ein ſtets hilfsbereiter,
freundlicher Menſch, der in uneigennütziger Weiſe
wveit mehr, oft über ſeine Kraft, ſich für die
Al=
gemeinheit einſetzte. In dankbarer Anerkennung
behalten wir unſeren hochgeehrten Kollegen für alle
Zeiten in ehrendem Gedenken.
Die Beſtattung erfolgt am Montag, den
31. ds. Mts., vormittags 11 Uhr, auf dem alten
Friedhof (Nieder=Ramſtädterſtraße).
Es iſt Ehrenpflicht jedes Kollegen, die letzte
(16818
Ehre zu erweiſen.
Darmſtadt, den 29. Oktober 1927.
Gaſtwirte=Jnnung Heſſen, Sitz Darmſtadt.
Alfred Schmitz, ſtellv. Vorſitzender.
Geſtern verſchied ſanft
nach=
kurzem Leiden unſere herzensgute,
treuſorgende Mutter,
Schwieger=
mutter, Großmutter, Schweſter,
Schrügerin und Tante.
Frau
Luiſe Kreuzer Wwe.
geb. Baier
im 66. Lebensjahre. B. 16ies
Im Namen der trauernd. Hinterbliebenen !
Ludwig und Karl Kreuzer
Darmſtadt.
Darmſtadt und Saarbrücken,
den 29. Oktober 1927,
Die Beerdigung findet Mortag,,
den 31. Oktober in aller Stille ſtatt.
Von Blumenſpenden und Beileids=”
beſuchen bittet man abzuſehen.
Dankſagung.
Allen, die unſerer teueren
En=
ſchlafenen während ihrer langen La‟
denszeit ſo viele Veweiſe ihrer
Liel=
gegeben und bei ihrem Heimgang we
unſerem Schmerze ſo warmen Antg,
genommen haben, beſonders auch dmu
Seiten meiner Kollegen, ſagen wa
auf dieſem Wege herzlichen Dann
Beſonderen Dank für die reiche
Blumenpenden, die liebevolle Plleg
der Barmherzigen Schweſtern, ſowi
teu
Herrn Pfarrer Lucas.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenem=
Arthur Arnoldt.
Darmſtadt, den 28. Oktober 1927
Für die u s anläßlich unſerer goldenen
Hochzeit in ſo reichem Maße erwieſtnen
Ehrungen und Aufmeriſamkeiten danken
herzlichſt
Ewald Böttcher und Frau
Lucie, geb. Ephefer
16799)
Nieder=Ramſtadt.
Vereinigung
früherer
Leibgardisten
Darmstadt
Geſtern Nacht verſchied unſer
lang=
jähriges treues Mitglied
Gastwirt
Jakob Schnauber
Die Beerdi ung findet amMontag,
den 31. Oktober vormittags 11 Uhr,
auf dem alten Friedhof (Nieder=
Namſtädter raße) ſtatt.
Wir bitten unſere Mitglieder
recht zahlreich zu erſcheinen.
16807
Der Vorſtand
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Dienstag, 1. Nov., mittags 1 Uhr, beginut
im H tel „Adler”, Reichelshe m im Odw.,
ein Glanz=Bügelkurſus (auf Neu).
Bäſche wird geſtellt. Anmeld. u. Auskuuft
„nder Burgz,. Rothenſte n. Frau E. Schel,
Bund der Hotel=, Reſtaurant=u. Café=Angeſtellten
A8.
Ortsgruppe Darmſtadt.
Todes=Anzeige.
Am 27. Oktober 1927 ſtarb unerwartet raſch unſer
langjähriges Bundesmitglied
Herr Jakob Schnauber.
Die Ortsgruppe Darmſtadt verliert in dem
Ver=
ſtorbenen eines ſeiner älteſten Mitglieder, der ſtets
mit ſeinen reichen Erfahrungen und Kenntniſſen dem
Bund mit Rat und Tat beiſtand.
Sein Andenken werden wir ſtets in Ehren halten,
Die Ortsgruppe Darmſtadt.
J. A.: H. Sörgel, Vorſitzender.
Darmſtadt, den 28. Oktober 1927.
(16778
Die Beerd gung findet am Montag, den 31. Oktober
1927, vormittags 11 Uhr, auf dem alten Friedhof an
der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Um zahlreiche Beteiligung wird gebeten.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Heimgang unſerer
lieben Mutter
Frau
Katharine Dieter
danken herzlichſi
Die trauernd Hinterbliebenen.
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ſchäftsſtelle des Blattes wenden. 6696
Aus den Amtsverrundigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Betanntmachungen des
Polizelamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Weißbinderkarren, 6 kl.
Hohlſchlüſſel (zuſammengebunben). 1
gelb=
farbige Strickjacke mit grüner Einfaſſung.
1 Los von der landwirtſchaftl Ausſtellung.
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Damenhand chuh. 1 Ruckſack mit K
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geräten, Weckr und 1 Herrenregenſchirm.
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Kämmchen und Spiegel. 2 Fahrräder,
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onntagsdiene und Nachtdienſ in
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den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
anſchließenden Woche den Nachtdienſt vom
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Apotheke am Iuſtizpalaſt, Bismarckſtr. 9,
Einhorn=Apotheke, Kirchſtraße 10½
Der Plan über die Herſtellung einer
oberirdiſchen Telegraphenlinie an der
Aeußeren Ringſtraße vom Alfred=
Meſſel=
veg bis zur Heinheimerſtraße liegt hier
auf die Dauer von 4 Wochen aus. (16733
Darmſtadt, den 24. Okt. 1927.
Telegraphenbauamt.
Bauplanänderung.
Der von der Stadtverordneten=
Ver=
ſammlung gutgeheißene Bebauungsplan
über die Aenderung der Fluchtlinien auf
der Südſeite der Kekuléſtraße und der
projektierten Straße A liegt in der
Zeit vom 31. Oktober bis einſchließlich
15. November 1927 bei dem Städtiſchen
Ho hbquamt, Grafenſtraße 30, zur
Ein=
ſicht offen. Einwendungen gegen den
Plan ſind, bei Meidung des Ausſchluſſes,
während dieſer Friſt daſelbſt
vorzu=
bringen.
(st16810
Darmſtadt, den 25 Okt. 1927.
Der Oberbürgermeiſter.
Wadſkelderſteigerluig N. 1.
Donnerstag, den 3. November
Ifd. Js., morgens 10 Uhr, wird im
Germannſchen Saal zu Meſſel das
Streulaub von Wegen und Schneiſen
des Domanialwaldes verſteigert. (16782
Meſſeler Forſthaus, 28. Okt. 1927.
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Falenalfeldmarſchall Friedrich Graf v. Wrangel
ilſwr 50 Jahren am 1. November 1877 geſtorben.
NAAls hoher Siebziger hat der Feidmarſchall zu
UFAB—des däniſchen Krieges 1864 den Oberbefehl
Füßdre preußiſche Armee im Felde geführt. Graf
YEgel zählte zu den populärſten Figuren von
Alt=Berlin.
30u rankfurter Juwelendiebſtahl vor Gericht.
Frankfurt a. M. Bekanntlich wurden
alſu4/ September aus einer Villa in der
Friedrich=
ſt)ſn Wrezioſen im Werte von etwa 80 000 Mark
ge=
ſtlſon— Unter den Gegenſtänden =befand ſich eine
AFentzette, die allein einen Wert von 60 000 Mark
rAFuntierte. Der Frankfurter Polizei gelang es,
ſchclnaach wenigen Tagen als Täter den 19jährigen
O/ſtAweß feſtzunehmen, der dann auch das Verſteck
bſches u dek=strtſachen angab, die wieder reſtlos beigeſchafft
ſtelh” wiſe konnten. Die Angelegenheit wurde am
m.‟ D//eustag vor dem Jugendgericht verhandelt. Aus
deikser handlung ergab ſich, daß Preß, als er durch
dilſerüedrichſtraße ſchlenderte, den Hauseingang zu
deſſeillea mit einem Sperrhaken geöffnet hatte und in
Sto4 deſſswieiten Stock in das Zimmer einer Pflegerin
n gelſ inen war.: Dort nahm er zunächſt eine
Geld=
böſſrz ſich, ging in das Zimmer einer
Hausange=
ie ſtelſa, ſtahl hier etwa 25 Mark und drang
ſchließ=
licſ as Zimmer der Hausdäme, wo der
Kaſſen=
zu ſchler ſitand. Er fand den Schlüſſel zu dem Schrank,
2y de ſ ſo leicht öffnen und Wertſachen für 80000
matg Mſſe ſwie ausländiſches Geld ſtehlen konnte. Als
unaſtraß er ſöaus verließ, nahm er noch ein Paar
Damen=
gut mot ſtriſufe, mit, die auf dem Treppengeländer hingen.
ihn= M Diſſiwelen verſteckte er im Rebſtöcker Wald, wäh=
Noh, ſtol
2 üb
Beird eir
an reiller =bei einer Depoſitenkaſſe in Bockenheim die ge=
ale r Goldmünzen umwechfelte. Eine Quittung
ceum erhaltenen Betrag, unterzeichnete er mit
y fſrlſchen Namen. Dieſe Spur half der Polizei
D zu ſar ittlung des Täters. In der Freitag=Verhand=
— kurſſr gab ſich, daß Preß noch mehrere Diebſtähle
bieme au ſfu) Gewiſſen hatte, ſo verſchaffte er ſich Eingang
in zſer der Wieſenau, der Linden=, Beethoven=,
Arſ araße uſw., wo er hauptſächlich Kleider und
Schhänachen ſtahl. Da ein Pſychiater den
Ange=
klaſſy riicht für voll verantwortlich hielt, vertagte
dask richt die Verhandlung, um Preß auf ſeinen
Geſſetz=iſtand unterſuchen zu laſſen.
eönrmord eines Chauffeurs nach einem
Zuſammenſtoß.
Ari in. Der Chauffeur Max Reneff, der am
Freſßi nrüh mit einem Grünkramwagen
zuſammen=
geſtzſanwar, brachte ſeinen Wagen in die Garage,
zogl m= Uniform aus und lief nach dem
Char=
lottleunger Ufer, wo er ſich in die Spree ſtürzte.
Ehdſanf ihm Hilfe bringen konnte, war er ertrunken.
u: chineſiſcher Ex=
Miniſier=
priftient als ka holiſcher Mönch.
Breierliche Einkleidung in Brüſſel.
Lu Tſcheng Tſchiang,
ehetsuyr chineſiſcher Miniſterpräſident, der a
ſein Ms aigkeit als Geſandter Chinas in Brüſſel ur
Ber R1 er diplomatiſchen Welt beſtens bekannt i
zog /ᛋ wwom politiſchen „Leben zurück, nahm d
kathlüle! Hieligion an und trat in den Oxden
Beu/ächser. Die feierliche Einkleid :ng fand in
An h zu=it zahlreicher Biſchöfe ud Geſandten
! Abtei St. Andre bei Brüſſel ſtatt.
Samstag den 29 Oktober 1927
Eine Lehr= und Forſchungsanſtalt für Weinbau.
Das Modell eines Weinbergs
in der Lehr= und Forſchungsanſtalt für Garten= und Weinbau in Geiſenheim am Rhein. In der
Anſtalt werden die modernſten Einrichtungen für den Weinbau gezeigt.
Große Ausdehnung des Reichstelephonnetzes.
Unſer Bild veranſchaulicht die gewaltige Zunahme der Telethonabonnenten im Deutſchen Reiche.
Schwerer Unfall auf einer holländiſchen
Bahnlinie.
Weihnachtspaket=Nachſendung
für Kreuzer „Emden”
TU. Nachſendungsmöglichkeiten von privaten
Weihnachtspaketen für die Beſatzung des Kreuzers
„Emden” nach Rio de Janeiro iſt mit dem Dampfer
„Antonio Delfino” der Hamburg—Südamerikaniſchen
Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft, ab Hamburg den erſten
Dezember, Ankunft in Rio de Janeiro am 18.
De=
zember gegeben. Die Pakete müſſen bis ſpäteſtens
26. November bei Matthias Rohde u. Co.,
Ham=
burg, Freihafen, Lager Sandtorkai 33, mit der Poſt
befördert eintreffen. Höchſtgewicht der Pakete zehn
Kilogramm. Koſten für die Beförderung bis
Ham=
burg ſind vom Abſender zu tragen. Mit der
Frei=
gebühr muß bei der annehmenden Poſtanſtalt für
Verpackung und Verladung im Seehafen eine
Reichs=
mark durch Aufkleben von Freimarken auf die
Paket=
karte entrichtet werden. Die Weiterbeförderung der
Pakete von Hamburg auf dem Seewege erfolgt
koſtenlos. Nähere Auskunft erteilt Matthias Rohde
u. Co., Stadtadreſſe: Hamburg, Gr. Reichenſtr. 19/23.
Frankfurter Chronik.
Eine Komodo=Rieſenechſe im Zoo.
Dr. R. Mertens, der kürzlich mit reicher Ausbeute
für das Senckenbergiſche Muſeum von ſeiner Reiſe
nach den Kleinen Sunda=Inſeln zurückgekehrt iſt, hat
auch dem Zoologiſchen Garten für die
Reptilien=
ſammlung ein ſehr wertvolles, ſeltenes und
ſehens=
wertes Tier — als Geſchenk des Reſidenten von
Flores — mitgebracht: ein ſtattliches Exemplar des
berühmten „Drachen von Komodo”, von dem in
letzter Zeit ſoviel die Rede war. Dies iſt eine rieſige
Eidechſenart, die eine Länge von 3½ Meter erreicht
und erſt im Jahre 1912 auf der Inſel Komodo (
weſt=
lich von Flores) entdeckt worden iſt, zur Gattung
der ſtarken und räuberiſchen Warane gehörig und
daher deutſch am beſten Drachen= oder Komodo=
Waran genannt (Varanus komodoenſis). Der
Neu=
ankömmling iſt noch nicht ausgewachſen, immerhin
aber bereits 1½ Meter lang und entwickelt einen
geſunden Appetit. In Deutſchland gibt es außer dem
hieſigen Stück bisher nur noch ein weiteres lebendes
Exemplar dieſer merkwürdigen Rieſenechſe, nämlich
im Aquarium des Berliner Zoo.
Großfeuer auf der Domäne Trendelburg.
Lpd. Kaſſel. Am hellen Tage brach auf der
Domäne Trendelburg Großfeuer aus. Das Feuer
entſtand in der großen Scheune und ergriff mit
un=
glaublicher Schnelligkeit die ganze Scheune. Dem
Feuer fiel der größte Teil der Futtervorräte und
un=
gedroſchener Frucht zum Opfer., Außerdem brannte
ein anliegender Pferdeſtall und ein Lagerraum
teil=
weiſe nieder. Das Vieh und die Getreidevorräte
konnten gerettet werden. Erſt nachdem die
Hofgeis=
marer Motorſpritze den Brandherd angriff, konnte
man Herr des Feuers werden.
TU. Amſterdam. Am Donnerstag fuhr in der
Nähe vom Haag ein elektriſcher Zug in eine Gruppe
von Bahnarbeitern. Signale des Zuges und des
Nottenführers wurden infolge des heftigen Sturmes
überhört. Zwei Arbeiter wurden getötet, drei andere
verletzt.
Die letzten Erdbebenſchäden in Japan.
TU. Tokio. Das letzte Erdbeben an der
japa=
niſchen Küſte in der Nähe von Hunſchia iſt
vollkom=
men abgeebbt. Ein ſechsſtöckiges Haus, in dem ſich
eine Glasfabrik befand, ſtürzte ein, wobei 14
Ar=
beiter getötet und mehr als 60 verwundet ſein ſollen.
In der Stadt Naiſha kamen 47 Häuſer zum Einſturz.
Ein Kind wurde getötet.
* Das Dach als Flugplatz.
Eine neue Startanlage für Flugzeuge.
Dr. Kr. Den mehr als 2 Jahre währenden
Ver=
ſuchen des Kölner Flugzeugkonſtrukteurs Klaus
Baltes iſt es endlich gelungen, eine für das
ge=
ſamte Flugweſen bahnbrechende Erfindung
herauszu=
bringen. Er hat unter großen Opfern eine
Start=
anlage geſchaffen, die den Flugzeugen aller Art
und Konſtruktion die Möglichkeit gibt, auf kürzeſter
Startfläche zu ſtarten und zu landen.
Während bisher für den Start der Flugzeuge
Rieſenflächen benötigt wurden, die ein Hinauslegen
der Flugplätze weit vor die Peripherie der Großſtädte
bedingten, kann der Start nach allgemeiner
Ein=
führung der Baltes’ſchen Startanlage auf jedem
Flachdach oder jedem Sportplatz erfolgen, da ein
Kleinflugzeug oder Sportflugzeug nur etwa 20
Me=
ter, ein normales Verkehrsflugzeug nur etwa 50
Meter Startfläche benötigt. Die Deſſauer
Ozean=
flieger hätten z. B. ſtatt der Rieſenſtartbahn von
750 Metern unter Benutzung der Baltes’ſchen
Erfin=
dung nur eine Startbahn von etwa 100 Metern
be=
nötigt. Dies dürfte den geradezu umwälzenden
Fortſchritt, den die Erfindung bringt, und die große
wirtſchaftliche Bedeutung derſelben am beſten
be=
leuchten.
Die auf dem Flugplatz Merheimer Heide bei Köln
vor einigen Tagen in Gegenwart von Flugfachleuten
durchgeführten Startverſuche hatten einen
durch=
ſchlagenden, alle Fachkreiſe überraſchenden Erfolg.
Beſondere Bedeutung hat die neue Baltes’ſche
Startanlage für den Gleit= und Segelflug, der
bis=
her lediglich auf gebirgiges Gelände angewieſen war.
Das motorloſe Flugzeug kann jetzt ohne große
Vor=
bereitungen überall in der Ebene ſtarten.
Hier=
durch wird der Flugſport, der bisher mit großen
Koſten, durch Reiſen und Aufenthalt bedingt,
ver=
bunden war, zum rechten Volksſport, der keine
ört=
lichen Beſchränkungen kennt.
Geite 13
Die Dampferkataſirophe
vor Pahia.
Noch keine genaue Verluſiziffer.
TU. London. Die Zahl der bei dem Untergang
der „Principeſſa Mafalda” ums Leben gekommenen
Perſonen wird nunmehr übereinſtimmend mit 68
an=
gegeben. Man ſtellt in dieſem Zuſammenhang feſt,
wie beruhigend es ſei, daß von dem anfangs von
amerikaniſchen Agenturen gemeldeten Verluſten in
Wirklichkeit augenſcheinlich noch nicht 10 Prozent zu
beklagen ſind. Da die Schiffe mit den geretteten
Perſonen bisher noch nicht alle in den
ſüdamerika=
niſchen Städten eingelaufen ſind, iſt bis jetzt eine
genaue Nachprüfung nicht möglich.
Nur die Beſatzung umgekommen?
TU. Berlin. Die General=Agentur der „
Navi=
gation Generale Italiana” teilt der Telegraphen=
Union zu dem Untergang der „Principeſſa Mafalda‟
mit: „Laut ſoeben eingetroffener telephoniſcher
Be=
nachrichtigung der Generaldirektion der „Navigatione
Generale Italiana”, ſind ſämtliche Paſſagiere des
Dampfers gerettet worden. Es fehlen lediglich von
zwei bis drei Paſſagieren noch die genauen
Namens=
angaben. Der Verluſt an Offizieren und
Mann=
ſchaften, die in heldenmütiger Aufopferung die
Ret=
tungsarbeiten bis zu Ende geleitet haben, ſteht noch
nicht feſt. Man hofft jedoch, daß die Zahl unter 20
ſein wird.”
Neue Augenzeugenberichte über die „Mafalda”=
Kataſtrophe.
NewYork. In Bahia iſt der holländiſche
Dampfer „Alhena” mit 531 Ueberlebenden der
„Mafalda” eingetroffen. Allgemein wird
angenom=
men, daß die Zahl der Toten doch die bisher
ge=
meldete Ziffer überſteigt. Die Offiziere der „
Ma=
falda” werden Freitag in Bahia erwartet und ſollen
dann ſofort vernommen werden, da dem Kapitän
vorgeworfen wird, daß er Stunden habe verſtreichen
laſſen, ehe die Rettungsboote klargemacht wurden.
Da die „Alhena” für ſoviel Perſonen gar nicht
ein=
gerichtet war, konnten die Geretteten nur notdürftig
verpflegt werden. 60 Schiffbrüchige erkrankten, ſo
daß ſofort Aerzte an Bord gehen mußten und die
übrigen in Quarantäne gehalten werden. Nach
an=
deren Berichten ſollen Haifiſche viele Schiffbrüchige
angefallen haben, ſo daß das Waſſer blutrot gefärbt
geweſen ſei. Man muß allerdings bei dieſen
Mel=
dungen der Phantaſie der Paſſagiere vieles zugute
halten. Unter den Zwiſchendeckpaſſagieren befanden
ſich 118 Shrier, 38 Jugoſlawen, zwei Oeſterreicher,
ein Ungar, ein Schweizer, zwei Südamerikaner und
50 Spanier. Ein überfülltes Rettungsboot ſoll in
den Strudel der ſinkenden „Mafalda” geraten und
verſchwunden ſein.
EP. Rio de Janeiro. Die Blätter melden
aus Bahia, ein überlebender Chefmaſchiniſt habe den
Vorwurf einiger Paſſagiere für unbegründet erklärt,
daß der Kapitän der „Mafalda” zu lange gewartet
habe, bis er den Befehl gab, die Rettungsboote
aus=
zuſetzen. Der Befehl ſei vielmehr im richtigen
Augen=
blick erteilt worden, nämlich ſobald der Kapitän
feſt=
geſtellt habe, daß die „Mkafalda” tatſächlich Gefahr
laufe, unterzugehen. Die Rettungsboote waren
numeriert und jeder Paſſagier hatte Kenntnis von
der Nummer des Bootes, in dem er im Falle einer
Gefahr Platz zu nehmen hätte. In der Angſt hätten
ſich aber einige Paſſagiere trotz der Warnungen der
Offiziere und Reiſegenoſſen vorzeitig ohne
Rettungs=
gürtel ins Meer geſtürzt. Bei der Verſchiffung der
Paſſagiere ſeien auch einige Boote in den Wellen
umgekippt, doch ſeien ihre Inſaſſen von den anderen
Booten ſofort aufgenommen worden. Das
Schiffs=
orcheſter hätte den Dampfer bereits wenige Minuten
vor ſeinem Untergang verlaſſen.
Geſtrandeter Dampfer.
EP. Mailand. Der Lloyd Agentur in London
wird von den Seilly=Inſeln gemeldet: „Der
italie=
niſche Dampfer „Iſabo” iſt bei Scilly Rock geſtrandet.
25 Mann der Beſatzung wurden ausgeſchifft. Ein
Rettungsboot bemüht ſich, die übrigen 11 Mann der
Beſatzung zu retten, die ſich an Bord befinden. Der
Dampfer befindet ſich in einer kritiſchen Lage und
ſein Verluſt ſcheint unvermeidbar. Das Schiff „
Jſa=
bo” gehörte einem Reeder von Luſſimpiccolo und war
von Montreal nach Hamburg unterwegs.”
Sohn und Enkel des Suezkanal=
Erbauers verſchollen.
Graf Leſſepps von einem Flug nicht
zurück=
gekehrt.
iſt mit ſeinem Sohn und einem Mechaniker in einem
Waſſeiflugzeug bei Gaſpe aufgeſtiegen und ſeither
verichollen. Da man 50 Kilometer von Gaſpe
ent=
fernt die Flügel eines Waſſerflugzeuges fand, iſt man
über das Schickſal der Flieger beunruhigt. Graf
Leſſeps iſt ein Sohn des genialen Suez=
Kgnal=
bauers Ferdinand Leſſe.
Seite 14
Gamstag den 29. Oktober 1927
Nummer 300
Der Papſipalaſt in Avignon.
Von Major a. D. Krauße d’Avis.
Der Papſtpalaſt in Avignon gehört zu den gewaltigſten
Denk=
mälern unſerer Kulturepoche. Er zeigt den nordiſchen Menſchen
der letzten Kulturperiode auf der Höhe ſeiner Leiſtung.
Kulturen der Mittelmeerländer wurden ſtets ausgelöft durch
das Vordringen nordiſcher Menſchen nach Süden. Um die
Mitte des erſten Jahrtauſends n. Chr. ſehen wir die Anfänge
neuer Entwicklung. In Tebeſſa (im algeriſchen Atlas) ſieht man
das Schaffen der Vandalen, die den Stein noch als Holz
be=
handeln und nichts rechtes mit ihm anzufangen wiſſen. Wenn
auch zeitlich gleich, ſo zeigt die Kirche des hl. Sergius in
Kon=
ſtantinopel (heute Kütſchük Aja Sophia genannt) ſchon eine
Glanzleiſtung, weil dem nordiſch empfindenden Baumeiſter
by=
zantiniſche Technik zur Verfügung ſtand. Er ſchuf den
heimat=
lichen Holzrundbau in Stein. Alle Entwicklungsſtufen ſehen wir
nochmals in Ravenna, bis ſich im Grabmal Theoderichs das
Neue unter völliger Beheirſchung des Steins durchgeſetzt hat.
Ohne den Holzbau vergeſſen zu laſſen zeigt ſich ſiegreich der neue
Stil gleichzeitig in Notre=Dame des Doms in Avignon, in
Aachen, Fulda und Bojana in Bulgarien. Der nordiſche Menſch
hat ſeinen eigenen neuen Stil gefunden. (Deshalb nennt ihn
die Kunſtgeſchichte den romaniſchen!!!). Und wieder ein Schritt
weiter bringt die völlige Ueberwindung des Steins als
Bau=
material in der Gotik. Ein Ueberſtrömen der Kraft läßt die
ge=
waltigen Bauten des Papſtpalaſtes in Avignon und die
Marien=
burg entſtehen. Die Kultur, ſofern ſie ſich in der Baukunſt zeigt,
iſt auf der Höhe. Größeres konnte nicht mehr geſchaffen werden.
Alles ſpätere — von einigen Sakralbauten abgeſehen — wurde
zuſammengeſtückeltes Flickwerk. Nur ein einziges Mal noch
gelang es einem gewaltigen Menſchen, beinahe ebenbürtiges zu
ſchaffen: es iſt der Eskorial. Das übermenſchliche Aufbäumen
des zweiten Philipp gegen die Geſchichte, das feine ganze
Re=
gierung charakteriſiert, ſchuf wohl einen weltgeſchichtlichen Bau,
aber er wirkt in kultureller Hinſicht wie ein Schlußſtein ſeiner
Kulturzeit — als Grabmal.
Die vielgeprieſene italieniſche Renaiſſance, die ſich ihre
Ge=
danben aus dem Altertum holen mußte, iſt wie eine aufgeblühte
Rofe. Man bewundert ihre Schönheit und erkennt gleichzeitig
den Todeskeim. Die halbgeöffnete Knoſpe, die noch kommendes
verſpricht, iſt die eigentliche Höhe. In Avignon haben die Päpſte
ihre Kraft erſchöpft, in Rom konnte ſpäter gleichwertiges nicht
mehr entſtehen.
Eigenartig berührt das Land, das man durchreiſt.
Frank=
reich heißt es, und franzöſiſch iſt es doch erſt ſo kurze Zeit. Lyon
noch im 14. Jahrhundert deutſche Reichsſtadt. Die Grafſchaft
Orange, jahrhundertelang unter dem Hauſe Naſſau, das aus
dieſer Zeit den Namen Naſſau=Opanien führt, war nach dem
Aus=
ſterben ſeines Fürſtenhauſes noch im 18. Jahrhundert ein Teil
des Königreiches Preußen! Und weiter ſüdlich die Grafſchaft
Avignon, die aus der Herrſchaft der Päpſte erſt im Jahre 1791
beim großen Aufräumen der Revolution endgültig an
Frank=
reich fiel.
Seit 1305 reſidierten hier Päpfte, die die Grafſchaft im Jahre
1348 von der Königin von Sizilien, der letzten Gräfin der
Pro=
vence, als Eigentum erwarben. Auf hohem Felſen bauten ſie
ihren Palaſt, der weithin das Landſchaftsbild beherrſcht. Aus
einem Guß ſteht das Rieſenwerk da. Nüchterne politiſche
Er=
wägungen erzwangen ſein Entſtehen. Höchſtes Kulturempfinden
ließ ein weltgeſchichtliches Denkmal entſtehen. Halb Feſtung, halb
Schloß, war es praktiſch und ſchön zugleich.
Als die Päpſte den Prachtbau an Frankreich verloren, wußte
die ſich ſelbſt die „Große” nennende Nation nichts beſſeres damit
anzufangen, als eine Kaſerne daraus zu machen. Fresken
wur=
den abgeklopft oder übertüncht, Mauern wurden niedergeriſſen
und Räume horizontal und vertikal geteilt, kurz, es wurde
zer=
ſtört, was nur von Staats wegen zu zerſtören war. Erſt vor
wenigen Jahren hat man verſucht, manches wieder gut zu
machen.
Befangen ſteht man vor den gewaltigen Mauern, neben
denen die Marienburg faſt zierlich wirkt. Und doch iſt auch hier
in der ungeheuren Geſteinsmaſſe eine Feinheit in der
Linien=
führung erkenntlich, die den Eindruck des Drückenden nicht
auf=
kommen läßt. Trutzig aber doch leicht und gefällig ſtrebt alles
nach oben.
Heute kann der Palaſt beſichtigt werden wie jedes andere
Schloß. Die Führung ſelbſt raubt einem zunächſt etwas die
Stimmung, denn ſie iſt genau ſo geiſtlos, wie anderswo auch.
Es ſcheint ein internationales Schema zu geben, das für die
ganze Welt zu paſſen hat.. Sei es in Neapel, im Eskorial oder
im Neuen Palais in Potsdam, überall hörte ich dasſelbe: „Durch
dieſes Fenſter hat der hochſelige Prinz Nickolaus das letztemal
in den Garten geſehen. Zwei Tage vor ſeinem Tode. — Dieſer
Stuhl iſt franzöſiſches Empire. Das linke Vorderbein wurde vor
drei Jahren erneuert. — Dieſe Portieren ſind nach eigenen
Ent=
würfen der Prinzeſſin Mathilde gefertigt. Sie ſind ganz aus
Seide. — Dieſer Kamin wurde nur mit Holz geheizt. Die
fürſt=
liche Forſtverwaltung hat es geliefert. Er wurde nur an kalten
Tagen angeſteckt uſw.” Bei jedem Gegenſtand, der beſchrieben
wird, machen die Beſucher große Glotzaugen, und wenn es heißt:
das iſt aus Seide, dann faſſen ſie es an. Manchmal ſagen ſie
auch noch „Och!”
In Avignon habe ich auch einmal aus echtem Erſtaunen
laut und vernehmlich „Och!” geſagt, als nämlich die
Original=
porträte der Päpſte des vierzehnten Jahrhunderts gezeigt
wur=
den, nach der Natur in echt Oel auf Leinwand gemalt. Sonſt
war noch viel des intereſſanten da, wozu der Führer ſtets einen
kleinen geſchichtlichen Rückblick gab. Sanft und milde klang ſeine
Stimme, und wenn er die verſchiedenen Stellen zeigte, von
denen aus die Päpſte das Volk geſegnet haben, dann ſenkte er
demutsvoll das Haupt.
Die große kulturgeſchichtliche Bedeutung des Palaſtes zeigen
am auffallendſten der Audienzſaal und die große Kapelle. Es
ſind Räume, denen zu ihrer Zeit nur noch der Saal des alten
Schloſſes in Neapel zur Seite geſtellt werden kann. Einfach und
praktiſch ſollten ſie ſein und wurden auf Grund der kulturellen
Einſtellung ihrer Bauherren vollendet ſchön. Ihre Wirkung muß
eine wunderbare geweſen ſein, das zeigen noch die kleinen Reſte
der Wandmalereien, die einſt alle Wände bedeckt haben. Es
waren natürliche, ungekünſtelte Farben von reiner Schönheit.
Solche Werke konnten nur einmal geſchaffen werden. Es
iſt eine Tragik in der römiſchen Kirche, daß ſie die Kulturhöhe in
der Baukunſt grade im Exil hatte. In Avignon war die beſte
Kraft verpufft. Lateran und Vatikan waren ſchon vor ihrer
Ge=
ſtaltung als Kunſtwerke für die erſte Klaſſe ausgeſchalfet. Der
Machtwille Julius II. konnte nicht gegen die Geſetze von Natur
und Geſchichte ankämpfen. Als er den Befehl zum Bau der
Peterskirche gab, ſollte es etwas beſonderes werden. Bramante’s
Plan war ſchön aber unpraktiſch. Als man den Plan den
prak=
tiſchen Bedürfniſſen anpaßte, hatte die Kirche aufgehört,
ab=
gerundet ſchön zu ſein. Die Kulturzeit, die alles praktiſche ganz
von allein ſchön macht, war eben vorbei. Der kraſſeſte Beweis iſt
die Siſtina. Einen häßlicheren Raum kann man ſich gar nicht
denken. Und doch befahl der Papſt, daß dieſer Saal vom größten
Künſtler unſerer Kulturzeit verſchönt werden ſollte. Michelangelo
ſelbſt war damals ſchwer eingeſchnappt, als er den Auftrag
be=
kam, die ganze Geſchichte auszupinſeln. Nach unumſtößlichem
Geſetz hat die Malerei ihren Höhepunkt lange nach der Baukunſt.
Die Malerei ſollte hier wieder gut machen, was dem Baukünſtler
mißlungen war. So ſehen wir heute die herrlichſten Werke
Michelangelos in einem unwürdigen Raum. Was wäre
ge=
worden, wenn die Päpſte ſtatt in Avignon in Rom gebaut hätten
und dieſer gottbegnadete Künſtler ſpäter dieſe Räume zur
Aus=
ſchmückung bekommen hätte!
Man darf ſich aber nicht denken, daß die Päpſte in Avignon
Zeit gehabt hätten, ſich in Ruhe ihren Bauten zu widmen. Ganz
das Gegenteil war der Fall, denn ſie wurden dort ſehr ſchlecht
behandelt. Wenn jemand Geld brauchte, dann zog er mit den
Arbeitsloſen der ganzen Umgegend gen Avignon. Im
Ueber=
devaſtieren leiſtete man gründliche Arbeit, um den
Friedensver=
handlungen den nötigen Nachdruck zu verleihen. Denn die Päpſte
waren Fürſten des Friedens und boten aus ihren Stadt= und
Palaſtmauern heraus die Hand zur Verſöhnung. War man ſich
über die Summe einig geworden, dann zahlte der Angreifer den
Sold an die Truppe rückwirkend aus und zog zufrieden wieder
ab. Während dann der Proletarierführer ſeine Tage zufrieden
als wohlſituierter Rentner verlebte, betrachtete man in Avignon
ängſtlich den Kalender und rechnete ſich aus, wann der nächſte
wohl kommen würde. Denn anſtandshalber ließ man dem Papſte
immer einige Jahre Zeit, um ſeine Finanzen wieder in Ordnung
zu bringen. —
Wenn man von dem Papſtpalaſt ſpricht, dann darf eine kleine
Kirche nicht unerwähnt bleiben, die etwas oberhalb auf dem
Felſen erbaut iſt: Notre=Dame des Doms. Die Bedeutung dieſer
kleinen Kirche liegt darin, daß ſie eins der wenigen Denkmäler
iſt aus der Zeit, als der nordiſche Menſch den Stein als
Bau=
material zu verwenden gelernt hatte und völlig losgelöſt von der
antiken und orientaliſchen Baukunſt im eigenen Stil zu bauen
anfing. Solche Bauten finden wir in reiner Form nicht nur in
Fulda und Aachen, ſondern ich rechne auch noch Avignon und
Bojana dazu. Von beiden Bauten ſind bisher Zahlen unbekannt.
Ich möchte behaupten, daß die älteſten Teile dieſer beiden
geſagt habe, wen das Denkmal darſtelle, da erklärte er, daß
niemals von einem Deutſchen geſchweige denn mit einem
Deutſchen ſprechen werde. Daraufhin tat ich ihm kund, daß S.
ein Deutſcher ſei! Einen Augenblick verging ihm vor Schreck dor
Atem, dann aber kam’s raus: „sal boche” uſw. — was De
franzöſiſche Sprache nur an Schimpfworten bereit hat, um um=
Deutſche damit zu beſudeln. Dieſer Worte gibt es recht vier
Derſelbe Mann, der noch vor wenigen Minuten ſeine Stimrn
auf Harmonium eingeſtellt hatte, wenn er von Kirchengeſchick e
ſprach, der kläffte jetzt geifend wie ein kleiner Miſtköter auf dor
Straße hinter mir her.
Die Eindrücke, die mir Avignon gab, waren aber ſo arci
daß ſie durch die gaſtlichen Abſchiedsworte nicht beeinträchtri
werden konnten.
Geſchäftliches.
Lukutate, das Verjüngungsmittel.
Zur Polemik, welche ſich in einigen wiſſenſchaftlichen und Tagy;
blättern über dieſes Verjüngungsmittel entſponnen hat, dürfte folgzu
des intereſſieren:
Lukutate iſt gar keine neue Entdeckung. Die Frucht, wen
das, die Drüſen beeinfluſſende, Vitamin enthält, wird bereits von G
berühmten Naturforſchern Häckel und Wallace beſchrieben. Bes
ſind des Lobes voll über die Köſtlichkeit des Geſchmackes und die we
tuende Wirkung auf den menſchlichen Organismus.
Iſt es ein Zufall, daß dieſe beiden Forſcher, welche dieſe Fraud
bei ihren täglichen Mahlzeiten nicht miſſen wollten, das bibliſche
AAl=
überſchritten, trotz geiſtiger und körperlicher Ueberanſtrengung?
Probieren geht über ſtudieren, ſagt ein altes Sprichwort.
gez. Oberſtabsarzt Dr. A. Bw.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Samstag, 29. Oktober. 11.55: Uebertr, des Glockenſpiels au=!”
dem Darmſtädter Schloß. O 15.30: Aus dem deutſchen Liederkranze=
Liedervorträge Frankfurter Schulen: Bethmann=Mittelſchule, Klaſſſſ
1 und 3 und die Mandolinengruppe. O 16.30: Hausorch. Operetten
Muſik. Leitung: Kapellm. R. Merten. O 17.45: Aus dem Romar!
Der Oberhof” von Karl Immermann. 18.15: Vereinsnachrichtenn
18.30: Der Briefkaſten. o 19: Conrad Broßwitz: Deutſche
Geiſtesleben in der erſten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts
0 19.30: Dr. Heſſe: Sparkaſſenweſen. O 19.45: Richard Wieſchke=
Streifzüge durch den Zoologiſchen Garten und das Aquariumy
20.15: „Flachsmann als Erzieher” Luſtſpiel in fünf Akten vor
Otto Ernſt. Anſchl.: Tanzmuſik der Rundfunk=Jazzband
Stuttgart.
Samstag, 29. Okt. 14: ’s Gretle ron Strümpfelbach erzählle
G. Ott. G. Möſer, Funkorch. O 15: Unterhaltungskonzert. Mitwo
Ellen Beck, Käte Mann, H. Hanus, H. Hofele, C. Struve, Funkorcht
C21 Darbietungen. O 18.15: Aus Freiburg: Helene Hoffmanru
Aus der Arbeit der Bahnhofsmiſſion. o 18.45: Oberreg.=Ro=
Kümmerlen: Sozialfürſorge: Aus der Rechtſprechung der Sozian
verſicherung. O 19.15: R. Goetz: Zum Weltſpartag am 31. Oin
1927. O 20: Aus dem Bürgerſaal in Karlsruhe: Badiſcher Konn
poniſten=Abend Mitw.: Jan von Gorkom, R. Hindemith,
Peiſcher J. Schelb. Serck: Duo für Violine und Violoncellal
— Caſſimir: Peter Hille=Lieder. Klavier=Sonate H=moll. —
Weismann: Klavier=Trio, — Anſchl: Funkbrettl. Mitw.: Käty
Mann, Hilde Binder, Thea Struve=Jöhnſſen, Fr. C. Endxes,
Hanus, Fr. Höger C Karner. C. Struve, Funkorch. U. a.1
„Endlich allein”, Sketſch von C. Struve. — „Eine muſikaliſchck
Gerichtsverhandlung”. Sketſch von Struve. Perſ.: Der
Amtss=
richter: C. Struve; der Aſſeſſor: Fr. Höger; der Gerichtsdiener: CA
Karner; ein fahrender Muſikant: E. Bruno. O 23: Tanzmuſtiſt
aus Frankfurt.
Berlin.
Kirchen, nämlich die Rundbauten, ſchon im 9. Jahrhundert
ent=
ſtanden ſind. In der Fachliteratur habe ich leider nirgends
etwas genaues darüber gefunden. Es wäre wünſchenswert, wenn
dieſe Bauwerke mehr von dieſem Geſichtspunkt aus beleuchtet
würden; insbeſondere die kleine Kirche in Bulgarien verdient
einen erſten Platz in der Kunſtgeſchichte.
Wer den Papſtpalaſt ſehen will, erwartet Kultur und
Ge=
ſchichte. Beides findet er in reichem Maße. Die Vergangenheit
iſt es, die man ſucht, auf die man ſich eingeſtellt hat. Aber da
man in Frankreich iſt, wird man mit rückſichtsloſer Roheit in die
Gegenwart hineingeriſſen.
Im Audienzſaal befinden ſich aus mir unverſtändlichen
Gründen verſchiedene moderne Nachbildungen alter Denkmäler.
Darunter auch „Sigismund von Böhmen” und „Ludwig der
Bayer”, Lang und breit erzählt der Führer von dem
Helden=
kampf der Böhmen um ihre Freiheit, die ihnen im zwanzigſten
Jahrhundert Frankreich gebracht habe. Dann geht er mit
ab=
gewandtem Kopfe an Ludwig dem Bayern vorbei. Als ich ihn
am Schluß der Führung ganz harmlos fragte, warum er nicht
Sonnabend, 29. Okt. 12.30: Viertelſtunde für den Landwftn
16: G. Schnarke: Auslandstätigkeit unſerer Reichsmarine und N.
bisherige Verlauf der Weltreiſe des Kreuzers Emden. o 16.9.0
Unterhaltungsmuſik des Dominator=Orch. Wenneis. S 18.20: Tiuex
arzt Dr. Heilborn: Großſtadthunde und Maulkorbzwang, 100 *
L. Tiedemann: Die Bedeutung des Photographenberufs für Mike n
ſchaft und Kultur. O 19.15: Dr. Mahrholz: Die Grundlac Mt 2
deutſchen Kulturpolitik. O 19.45: Prof. Marcuſe: Neues u m
Himmel und von der Erde. Strahlen aus dem Weltraume. Mlbsd
Fr. G. Knöpfke: Vier Jahre deutſcher Rundfunk. O 20.30: Orchelltim
Konzert. Dirigent: Br. Seidler=Winkler. Weber: Ouv. Freiſchihli
— Gluck: O Artemis, Erzürnte, Arie des Agamemnon aus Iphigen
in Aulis. C. Bronsgeeſt (Bariton). — Lortzing: So wiſſet, dah /t
allen Elementen. Rezitativ und Arie aus Undine. Berta Kiurſic,
(Sopran). — Schubert: Sinf. H=moll (unvollendet). — Mozarl-”
Ach, ich fühls, es iſt entſchwunden, Arie aus Zauberflöte. /Ben
Kiurina). — Bei Männern, welche Liebe fühlen, aus Zauberfl.
(Kiurina und Bronsgeeſt). — Brahms: Akadem. Feſtoun —
Wagner: Zwiegeſpräch zwiſchen Sachs und Evchen aus Meiſterſinge?
— Strauß: Marſch. Funkorch. O 22.30: Tanzſtunde — Tanzmüli”
Kapelle Hoffmann.
Königswuſterhauſen Sonnabend, 29 Okt. 12: Künſtl. Dau
für die Schule: Franz Liſzt. O 15: Engliſch. O 15.35: Wetter ind
Börſe 0 16: Dr. Lebede: Deutſchunterricht in Zuſammenarbeit m
den Kunſtfächern. O 17: E. Händeler: Die Beamtenfachpriſſit
O 17.30: Prof. Dr. Briefs: Unternehmertum und Arbeiterfrag?
0 18: Stud.=Rat Dipl.=Ing. Müller: Techn. Lehrgang für Fall,
arbeiter: Konſtruktionselemente. O 18.30: Franzöſiſch f Fortgeſch”
18.55: Engliſch für Fortgeſchr. 6 19.20: Prof. Dr. Minde=Polen
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Nummer 300
Samstag den 29 Oftober 1927
den nach dem Kriege notwendig gewordenen Auffriſchungen der
Häuſerfaſſaden die unmöglichen Verzierungen durch ſchlichte, dem
inneren Plaa des Hauſes entſrrechende Linien zu erſetzen. Auch
auf dem Gebiete der Gartenarchitektur hat er ſchöpferiſch gewirkt
und Natur und Echtheit gelehrt. Die Geſtaltung des
Schöne=
berger Stadtparkes in Berlin=Schöneberg, der völlig von der
Haus”. Sein Werk „Kultur und Kunſt” zeigt ihn als einen
großzügigen Kulturhiſtoriker, und in ſeinem Buche „Landhaus
und Garten” hat er die Grundſätze des modernen
Landhaus=
baues niedergelegt. Endlich ſei noch das Werk „Kleinhaus und
Kleinſiedlung” erwähnt, das beweiſt, wie vielſeitig die
Inter=
eſſen von Mutheſius waren. Mutheſius iſt am 20. April 1861 in
Groß=Neuhauſen geboren. Er erreichte alſo nur ein Alter von
67 Jahren. Vor zwei Jahren iſt er in den Ruheſtand getreten.
Hermann Mutheſius.
Zum Tode des berühmten Baumeiſters.
inf. Zu dem tragiſchen Tode des hervorragenden
Kunſt=
lehrten Geheimrats Dr. Muiheſius wird uns geſchrieben;
enmann Mutheſius hat der deutſchen Baukunſt ganz neue Wege
wirieſen, und man kann mit Richt ſagen, daß alle unſere
jünge=
m. Baumeiſter ein Zeichen ſeines Geiſtes aufweiſen. Beſonders
Sen Jahren um die Wende des Jahrhunderts, wo ſich die
ſurſche Architektur in Ermangelung eines eigenen Zeitſtils in
larlei Spielereien und Schnörkeleien aufzulöſen drohte, war
as, neben Alfred Lichtwark und Meſſel, der eine Renaiſſance
deutſchen Geſchmacks und des deutſchen Bauſtils einleitete
d. durchführte. Hermann Mutheſius hat auf drei Gebieten der
Vom amerikaniſchen Verkehrsweſen.
Daß ſelbſt in einem ſo mit Automobilen durchſetzten Lande wie
Amerika auch andere Verkehrsmittel nicht ihre Berechtigung verlieren,
entnehmen wir einer Zuſammenſtellung des Index der New York Truſt
Company. Trotz eines Rückganges in der Zahl der beförderten Perſonen
von 11,705 Millionen im Jahre 1924 auf 11,569 Millionen im Jahre 1925
erhöhten die Straßenbahn und Schnellverkehrsgeſellſchaften ihre Netto=
Betriebseinnahmen um 1,71 Prozent. Die elektriſchen Bahnen in
Amerika befördern meh= Perſonen als alle anderen öffentlichen
Verkehrs=
mittel zuſammen.
Die Zuſammenſtellung der im Jahre 1925 gefahrenen Perſonen=
Kilometer zeigt folgendes inkereſſante Bild:
Elektriſche Bahnen . . . . 48,000 Millionen
Dampfbahnen . . . . . . 36,250
5,300
Omnibuſſe . .
3,500
Waſſerſtraßen . .
Autodroſchken . . . ... 1,500
i entlichkeit gewirkt und dadurch die Möglichkeit gehabt, den
mfluß ſeiner großen Perſönlichkeit überall geltend zu machen.
avar als Beamter Dezernent für die preußiſchen
Baugewerk=
ulen, deren Lehrplan er nach ganz neuen Richtlinien
um=
ſtlultete, nachdem er während einer Oſtaſienreiſe und nach einer
nuren künſtleriſchen Tätigkeit an der deutſchen Botſchaft in
nwon die Grundlage zu einer dem modernen Empfinden
an=
pißten Baukunſt durch mannigfache Studien geſchaffen hatte.
ihen ſeiner Beamtentätigkeit war Mutheſius auch praktiſcher
ſchfitekt und hat als ſolcher Gelegenheit gehabt, die
theore=
chen Grundſätze, die er für eine Erneuerung des Bauſtils auf=
Ase, in die Tat umzuſetzen. Er lehrte vor allen Dingen, daß
BBau ſich nicht mit falſchen Federn ſchmücken dürfe, ſondern
amiſch aus dem Boden gewächſen ſein müſſe, auf dem er ſteht.
Verwendung von fremden Steinarten und fremden
Stil=
ein vermied er und legte den grüßten Wert darauf, nach Art
mnodernen engliſchen Baukunſt ein Haus in ruhigen,
zweck=
on rechenden Linien zu geſtalten. Er hat in dieſer Hinſicht zur
rädlung des deutſchen Städtebildes weſentlich beigetragen,
hn, er hat durch ſeine Schüler erreicht, daß alle die verlogenen
vi unorganiſchen Bauten allmählich verſchwinden, die früher
dar ihren falſchen Barockſchmuck und ihre bizarren Linien das
umgenehmſte Aufſehen erregten. Noch heute wirken ſeine Leh=
Geheimrat Dr Hermann Mutheſius
iſt von einem Straßenbahnwagen in Berlin=
Steglitz erfaßt und getötet worden.
Natur des Ortes beſtimmt wurde, iſt nach Grundſätzen erfolgt,
die Hermann Mutheſius gelehrt hat. Endlich hatte Mutheſius
noch erzieheriſch als Schriftſteller gewirkt. Im Jahre 1900 gab
er ein Buch über die engliſche Baukunſt der Gegenwart heraus,
die auf ihn einen ſo großen Eindruck machte, daß er noch ein
zweites Werk darüber verfaßte unter dem Titel „Das engliſche
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willy Kuhle; Druck
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 24 Seiten.
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bil (üi zung *28331
(ſbenr ſtadt
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brückerſtraße durch d
Tanne verloren.
Ab=
zug. Riedeſelſtraße 2
8772)
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kroko-Unterla
echter I. XV. Abs.
Seite 16
Samstag den 29 Oktober 1927
Nummer 300
Re
Whe
Ein Film der unerhörten Sensationen
A
TALARN T
Lte mit Nary Mc. Avoy und Ch rl. Ray
9
AMILILAIAT!
( 28873
Der belieble Lustspielstar, tilian Harvey in der Hauptre
Meit 7, 70
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Die wirkungsvolle Verfilmung nach dem bekannten Schauspiel:
Prinz Louis Ferdinand
in 6 Akten
Aaskas weiße Wunderwelt
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Wißt 5in, J
Palast-Lichtspiele
Das große Ufa-Doppelprogramm
E Alles, was das schaulustige Auge von einem e
S guten Zirkusfilm erwartet, findet es in dem m
neuen Universal-Film der Ufa
A
in der Manege
O Anregende Löwenkämpfe, Elefantenszenen, ein 0
atemberaubendes Wagenrennen, einen
rätsel-
haften Mord, die Vertolgung des mutmaßlichen
Mörders und die Errettung des Unschuldigen vor
dem Tode im letzten Augenblick.
Der große Heiterkeitsertolg
DerPirstvon Pappenheim
nach der entzückenden Operette von Hugo Hirsch
in 8 Alten — In den Hauptrollen:
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Anfang 3½ Uhr.
Abends 8 Uhr
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Sonntag, 30. Okt. 1927, nachmittags
4 Uhr, 1. d. Räumen d. städt. Saalbaues
31. Stiftungs-Fest
Mitwirkender Frl. Anny Kafser,
Opernschule d. städt. Akademie für
Tonkunst. Frl. Recha Eckstein
V. Hess. Landestheater. Darmstadt.
Solo=Quartett, Le tung Fritz Lang,
Hess Landestheater. Kapelle des
Reichsbundes ehem. Militärmusiker.
Grosse To
bo
Unsere Tombola „Die süße Kunst” ist von 11 Uhr vorm.
geöffnet, wozu wir die Besucher herzlichst einladen.
Der Flügel wird von der Fa. Heinrich Arnold gestellt.
Saalöffnung 3 Uhr Eintritt 1.— Mk. Anfang 4 Uhr.
Polkschor Darmſtadt
Eingetragener Verein. Mitglied des Deutſchen Arbeiter=
Sängerbundes, 3. Bezirk im Rhein=Maingau.
Chorleitung: Prof. Dr. Friedrich Noack.
Sonntag, den 6 November 1927, abends 8 Uhr
Drittes Vereins=Konzert
im „Städtiſchen Saalbau” zu Darmſtadt.
Unter Mitwirkung der Konzert=Sängerin
Fräulein Lili Wickop, Berlin, Sopran.
Am Flügel: Herr Profeſſor Dr. Noack.
Sopranſoli• Männerchöre-Gemiſchte Chöre.
Saalöffnung 7 Uhr.
Hierzu ladet höflichſt ein
Anfang 7 Uhr.
Der Vorſtand.
Eintritt für Mitglieder und deren Angehörige 0.80 ℳ,
für Fremde im Vorverkauf 1.2 ℳ, an der Kaſſe 1.50ℳ
einſchließlich Programm mit Liedertexten. Programme
im Vorverkauf erhältlich bei den Firmen: H. Arnold
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Ludwigsplatz, sowie de Waal, Rheinstraße 14.
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am Samstag, den 29. Oktober, abends 8 Uhr.
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Berthold Sander
Spielleiter: H. Kuhn
Bühnenbild:
L. Schenck von Trapp.
Tänze: M. v. Kreibig/2
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Anfang 20 Uhr
Ende gegen 23 Uhr
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in 3 Akten von Ans=ki
Regie:
E. Wachtangow
Muſik: J. Engel
Maler: N. Altmann
Szeniſche Leitung:
J. Rubinſtein
Muſikaliſche Leitung:
G. Kompaneetz
Preiſe: 0.80—8 Mk.
Mozart-Verein
Samstag, 5. November, 20 Uhr
im „Städtischen Saalbau‟
Uraufführung:
Ganz Darmſtadt
ſpricht davon
Revue in neun Bildern von Arno Egelasa
Unter Leitung des Komponisten
Siegfried May
Gäste:
Käthe Walter vom Hessischen
Landes-
theater, IIse Petersen und Alois Resni
von der Frankfurter Oper.
Nach der Aufführung:
BALI
IN ALLENSALEN
16779
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Mieder-Ramstadt
Sonntag den 30. Oktober 1927
Einweihung
des neuen Saales, verbunden mit
Konzert und Tanz
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Samstag, 29, Okt.
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des Städtiſchen Saalbaues
am Samstag, den 29. Oktober.
Der verehrten Einwohnerſchaft von Darmſtadt und Umgebung
ſowie meinen werten Freunden und Bekannten zur gefl. Kenntnis,
daß ich die Bewirtſchaftung des Saalbau=Reſtaurants dahier
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nommen habe. Die Neueröffnung erfolgt am Samstag, 29. Oktober.
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Samstag und Sonntag
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Nummer 300
Samstag den 29 Oktober 1922
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frmhards-Kapelle am Sonntag, den 30.
dit tober 1927 findet in der Restauration
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reizen und röten können. Scharfe
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und andere Gewebe haft und rauh.
Nur ein so reines und mildes
Wasch-
mittel wie Lux Seifenflocken ist gut
genug zur Reinigung alles dessen,
was die Haut berührt. Ein klein
wenig Luz-Flocken — ein Eßlöffel
voll —in warmem Wasser aufgelöst,
gibt Ihnen im Nu einen prächtigen
weissen Schaum, der die dichtesten
Gewebe durchdringt und ohne
Reiben allen Schmutz loslöst.
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Samstag, den 29. Oktober 1922
Seite 19
Opott, SOpier und Tatnen.
Fußball.
GEortverein Darmſiadt 98— Sporigemeinde
Höchſt a. Main.
i” ohne weiteres aus der Tabelle der Heſſengruwe des Main=
Geigs erſichtlich, iſt für den Sportverein 98 dieſes Spiel gegen Höchſt
amaln von größter Bedeutung. Soll tatſächlich die Abſtiegsgefahr
beiga Darmſtädtern akut werden, oder wird es dieſen gelingen, ſich in
deugmmenden Spielen, die den Darmſtädter Fußballigiſten derart
häu=
figy! Worteil des eigenen Platzes beſcheren, wenigſtens einen nicht
un=
wuſtem Platz in der Tabellenmitte zu ſichern? Dies iſt die Frage,
mig Ddas auf morgen nachmittag auf dem Darmſtädter Stadion
an=
geſm Werbandsſpiel Antwort geben wird.
ſr haben ſchon hervorgehoben, daß die Ligamannſchaft der
Sport=
geumd. Höchſt a. M. es verſtanden hat, ſich in der Vorrunde in
ſtar=
kenneBe zur Geltung zu bringen. Im vorigen Jahre noch Kreisliga.
zu n abellenzweiter!! Nur Wucht und nicht zu überbietender
Spiel=
eiffßrrten dieſe Erfolge erklären. Höchſt fpielt in folgender Aufſtellung:
Scholl
Bäniſch Bär
Relle Schaar 1 Schmelter
Meißwann Jäger Schaar 2. Stein Pörtner
Darmſtädter werden nach den Erfahrungen des Vorſpieles
iftüe aß es gilt, vor dieſer Mannſchaft auf der Hut zu ſein. Die
Stüßtvon Höchſt liegt im Torwart, in der wuchtigen Verteidigung und
in un Befährlichkeit des Innenſturms, in dem Jäger und Schaar 2
vormlthe Torſchützen ſind, begründet. Wenn es den Darmſtädtern
geliEn ſäch in ihrer Spielweiſe durch den Gegner nicht beirven zu
laſ=
ſen)t Iy— die Rewanche für die im Vorſpiel erlittene Niederlage (1:3)
glül! SDarmſtadt ſpielt in derſelben Aufſtellung wie in Neu=Iſenburg,
alſc)t folgender Mannſchaft:
Bärenz
Becher Laumann
Schäfer Takaſz Nuppek
ſemer 1 Frey Müllmerſtadt Geyer „Girmſcheid.
Sportverein 1898 (Jugend).
Jgdm. empfängt hier die 1. Jgdm. Meſſel um 11 Uhr.
1 .. Jgdm. fährt zur 1. Jgdm. Wolfskehlen.
4 1:. Jgdm. iſt bei der 2. Jgdm. Groß=Gerau zu Gaſt.
4 .. Jgdm. weilt bei V.f.R 2. Jgdm.
1.. und 4. Schülerm. ſind ſpielfrei.
Schülerm. hat nachmittags 2.30 Uhr die 1. Schüflerm. von
Seeheim zu Gaſt.
1— Schülerm. begibt ſich nach Eberſtadt zur dortigen 1. Schülerm.
Fußball im Kreis Starkenburg.
Die Kreisliga am 80. Oktober.
midem ereignisreichen Vorſonntag bringt auch der 30. Oktober
wiedſzen: Programm in der Kreisliga, das allerhand intereſſante
Kämp verſpricht.
FFC. Langen—Sportverein Münſter.
emnania 08 Pfungſtadt—Union Darmſtadt.
ohr zeiſportverein Darmſtadt—Union Wixhauſen.
V. Sprendlingen—Z. u. SV. Mörfelden.
ſhoria Urberach-WViktoria Griesheim
latdtr” Begegnungen dieſes Tages; was werden ſie bringen?
Nach=
dem Alon Darmſtadt am letzten Sonntag durch ihre Wixhäuſer
Nieder=
lage ᛋᛋ FFührung wieder an Münſter abgeben mußte, wird wohl der
Ku Sonym gerneuten Führungswechſel bringen, denn wen nicht alles
trütgfft.vcd Münſter aus Langen nicht ungeſchlagen heimkehren. —
In „iatſtadt ſteigt wieder der Kampf des Tages. Traditionsgemäß
müßüſeräder eine Niederlage für die Darmſtädter herauskommen, aber
diesmmlin gen die Dinge anders: Darmſtadt iſt beſſer geworden, während
Pfumwd, nachgelaſſen hat. Im allgemeinen darf man aber den
Aus=
gang6 roche dieſes Kampfes für offen halten. — Bereits vormittags
um ſillter meſſen ſich Polizei Darmſtadt—Union Wixhauſen. Auch
hier ſſennnt der Ausgang des Kampfes offen, ein Erfolg der Poliziſten
aber / oi unmöglich. In Sprendlingen und Urberach darf wan wohl
mit elmen der Platzvereine rechnen, wenn dieſelben auch recht knapp
ausfeſii üeürften. Das Fazit des Sonntags: wenn nicht alles täuſcht,
eine /duchtung der Spitzengruppe bzw. weiteres Aufſchließen der
Mitt ſſanpe.
Die A= und B=Klaſſe.
Bh2:. Oktober erbrachte im Dreieichgau folgende Ergebniſſe:
FV. 4eutshauſen—FC. Egelsbach 1:5; Sportklub Dietzenbach—Sp.=
Veveitin9// 1 Neu=Iſenburg 3:4; Germania Oberroden—FC. 02
Drei=
eichzenff /4:0 (wegen Regen abgebrochen). Die Spitzengruppe der
TabelA,engt nunmehr folgende Placierung: 1911 Iſenbuvg 7 Spiele
10 Plle/ Egelsbach 7 Spiele 9 Punkte, Oberroden 6 Spiele 9 Punkte,
Dietzdwhf 7 Spiele 8 Punkte. Es werden ſich aber noch Veränderungen
in d9übelle ergeben, da Sportgemeinde Sprendlingen ihre erſte
Manrtplft, zurückgezogen hat. — Am 30. Oktober ſpielen: FV.
Eppergmuſen—Germania Oberroden; FC. Egelsbach—FC.
Dreieichen=
hain 1 Sportklub Dietzenbach-V.f.L Neu=Iſenburg Reſerve.
Ober=
rodenſt galsbach und Dietzenbach dürfen wohl als Sieger ewwartet
werdetty
Zhhmu Bergſtraße brachte der 23. Oktober folgende Ergebniſſe:
Haſſiaft ehurg—Sporwerein Geinsheim 1:1; SV. Groß=Gerau-
Boruſ=
ſia Dm 3:1: V.f. L. Michelſtadt—Sportverein Lengfeld 3:0;
Ger=
maniatn eiſſtadt—Eintracht Darmſtadt 5:1; FV. Seeheim—V.f.R.
Darm=
ſtadt „ü (negen Regen abgebrochen); SV. 98 Darmſtadt—SV.
Arheil=
gen Rſemn 4:1. Die Tabelle führt wieder einmal Gberſtadt an,
dicht Aylstt von V.f.R. Darmſtadt. Bemerkenswert iſt weiter das
Aufhoſſt won Michelſtadt, Groß=Gerau und Dieburg, doch kann keine
dieſer hnmſchaften den beiden Favoriten mehr gefährlich werden. —
Der BCſktober ſieht folgende Spiele: Boruſſia
Dorn=
heim—Xfſix Dieburg; Sportvg. Arheilgen Reſ.—Eintracht Darmſtadt;
Sporvturn Geinsheim—SV. Darmſtadt Reſ.; V.f.L. Michelſtadt—SV.
Groß=0ſhus FV. Seeheim—Germamia Gberſtadt; Sportverein
Leng=
feld—AAk. Darmſtadt.
In der B=Klaſſe herrſcht voverſt noch ein ziemliches
Durchein=
ander, hervorgerufen durch verſchiedene Rücktritte von Mannſchaften und
durch Fehlen von einer ganzen Reihe von Reſultaten. Immerhin iſt
man aber wieder ſo weit, daß am 30. Oktober die zweite Runde
begin=
nen kann. Es ſind folgende Treffen angeſetzt: Gerwania Dieburg—
Sportverein Weiterſtadt; Sportverein Meſſel—Germania Leeheim;
FSV. Groß=Zimmern-Chattia Wolfskehlen; V.f.R. Erbach-V.f. R.
Beerfelden; Sportverein Höchſt-V.f.L. Michelſtadt 2 und SV.
Leng=
feld 2—Sportverein Roßdorf. Die Spiele dieſer Klaſſe beginnen
be=
reits um 2.30 Uhr, während die A=Klaſſe noch um 3 Uhr
Spiel=
begimn hat.
F. C. Union 1918 Darmſtadt e. V.
Zu ihrem morgigen Verbandsſpiele muß die Ligamannſchaft des
F. C. Union abermals auf fremdem Gelände antreten, und zwar in
Pfungſtadt gegen den dortigen Raſenſportverein Germania. Schon
jahrelang treffen beide Mannſchaften in Punktkämpfen aufeinander, und
ſchon immer mußte Union, trotz meiſt beſſerer Spielweiſe, eine
Nieder=
lage hinnehmen. Nach den beiden auswärts erlittenen Niederlagen wird
man auch diesmal allgemein wenig Hoffnung auf einen Sieg haben.
Jedoch wird es den Unioniſten endlich klar geworden ſein, daß man auch
auswärts Punkte erringen muß, wenn man ſich einen guten
Tabellen=
platz ſichern will. Da morgen nicht allein der Wille vorherrſchen wird,
mit alter Tradition zu brechen, ſondern auch der 2. Tabellenplatz durch
eine eventuelle Niederlage flöten geht, dürfte in dieſem Spiel jeder ſein
Beſtes geben. Andererſeits diirfte aber auch Germania verſuchen, ſich
von der hohen Niederlage des vorigen Sonntags zu rehabilitieven, ſo
daß es zu einem harten Kampfe kommen dürfte, dem nach dem
letzt=
jährigen Verſagen der Unparteiiſchen ein wirklich korrekter Spielleiter
beſchieden ſein möge.
Vor dem Haupttreffen ſtehen ſich die beiderſeitigen
Erſatzmannſchaf=
ten gegenüber. Auch dieſes Treffen dürfte einen ſpannenden Verlauf
nehmen, ſtehen ſich hier doch die beiden Tabellenführer gegemütber.
V. f. R.—Sportverein Lengfelb.
Im weiteren Verlauf der Verbandsſpiele empfangen am kommenden
Sonntag die Raſenſpieler Gäſte aus dem Odenwald. Tabellenerſter und
Tabellenletzter werden ſich in dieſem Kampfe weſſen. Das Spiel
ver=
ſpricht ſehr itereſſant zu werden; weiß man doch aus Erfahrung, daß
gerade in dieſen Spielen die Punktloſen mit dem Mut der Verzweiflung
kämpfen, um endlich etwas zu erreichen. Dogegen dürfte die Mannſchaft
des V.f.R. nicht geneigt ſein, evtl. einen Verluſt aus dem Treffen zu
ziehen, da ſonſt ihre Stellung in der Tabelle eine andere würde. Da das
Spiel auf dem Rot=Weiß=Platz auf 1 Uhr feſtgeſetzt iſt, und außerdem
die Eintrittspreiſe ſehr niedrig ſind, dürfte auf Maſſenbeſuch zu rechnen
ſein. — Die zweite Mannſchaft begibt ſich nach Sprendlingen, um gegen
die 1b=Mannſchaft des Fußballvereins ein Privatſpiel auszutragen,
während die 3. Mannſchaft jedenfalls ſpielfrei iſt. Zum fälligen
Pflicht=
ſpiel muß die 1. Jgdm. auf dem Arheilger Mühlchen antreten, während
die Kleinſten ſich mit der 2b=Jugend des Sportvereins 98 auf dem
Exert meſſen.
Handball.
Vorrundenſpiele um den Handball=Pokal
der OSB. am 6. November 1927.
Wir entnehmen dazu dem DSB.=Preſſedienſt folgende Feſtſtellungen,
die unſere Darmſtädter Leſer beſonders intereſſieren dürften:
Durch den Spielausſchuß der Deutſchen Sportbehörde für
Leicht=
athletik wurde das Vorrundenſpiel Südoſtdeutſcher Verband für
Leicht=
athletik: Verband Bvandenburgiſcher Athletik=Vereine auf den Platz
„Sportfreunde” in Breslau gelegt. Schiedsrichter: Haaſe=Dresden,
Vertreter der DSB.: W. Bubert.
Weſtdeutſcher Spielverband und Norddeutſcher Sportverband
tref=
fen ſich auf dem Platz der Spiel= und Sporwereinigung Barmen in
Bar=
men unter Karl Schreiber=Darmſtadt als Schiedsrichter.
Ver=
treter der DSB.: W. Dühren.
Der Süddeutſche Verband für Leichtathletik ud der
Bal=
tiſche Sportverband kommen in der Hochburg des Handballſpiels:
Darmſtadt, auf dem Platz des Sportvereins 98 zuſammen. Die
Ver=
tretung der DSB. übernimmt der Spielwart der DSB.: Burmeiſter=
Hamburg, während das Amt des Schiedsrichters W. Küppers=Köln
übernommen hat. Die ſämtlichen Spiele beginnen um 2,30 Uhr
nach=
mittags und werdem, nicht zuletzt mit Rückſicht auf die
Anerken=
nung des Handballs als internationales Spiel ſicher auf
größtes Intereſſe ſtoßen, zumal ſämtliche Spiele als
Ent=
ſcheidungsſpiele ausgetragen werden.
Sportverein Darmſtadt 98—Polizeiſportverein Wiesbaden.
Nachdem am vergangenen Sonntag der Sportverein 98 im
Pokal=
ſpiel die Wiesbadener Poliziſten mit 8:0 hineingelegt hat, haben die
Darmſtädter am morgigen Sonntag das Vorrundenverbandsſpiel gegen
dieſelbe Mannſchaft zu beſtehen. Dabei iſt allerdings die Wiederholung
des Sieges für die Darmſtädter um deswillen von größeren
Anforderun=
gen abhängig, weil das Spiel in Wiesbaden auf dem wegen ſeines
kleinen Umfanges gefürchteten Platz an der Kaiſerſtraße ſtattfindet und
weil es noch nicht feſtſteht, ob Werner und der am letzten Sonntag
ver=
letzte Dietz mit von der Partie ſein können. Trotzdem ſteht zu erwarten,
daß es dem den Darmſtädtern in hohem Maße innewohnenden
Sieges=
willen gelingen wird, auch in Wiesbaden ſiegreich zu beſtehen, um ſo
den Tabellenvorſprung nicht zu verlieven. Spielbeginn 11 Uhr. — Von
den aktiven Mannſchaften iſt nur die 2. Mannſchaft gegen die gleiche
Mamſchaft von Rot=Weiß Darmſtadt tätig.
Turngemeinde Darmſtadt 1846—Turnverein Gernsheim.
Morgen nachmittag 15,30 Uhr treffen die beiden erſten
Mannſchaf=
tem obiger Vereine in Darmſtadt auf dem Platz am Finanzamt
zu=
ſammen. Bei dem Vorſpiel in Gernsheim trat Darmſtadt mit drei
Mann Erſatz an. Trotzdem konnte ein Unentſchieden erzwungen
wer=
den. Gernsheim ſteht in der Tobelle an zweitletzter Stelle und hat alle
Urſache, weitere Niederlagen und ſomit die Gefahr des Abſtieges zu
ver=
hüten. Für Darmſtadt handelt es ſich darum, ſeinen Platz als
Tabellen=
zweiter zu behaupten, weshalb es alles aufbieten wird, einen
Punkt=
verluſt zu vermeiden. Die 1846er haben in den letzten Spielen bewieſen,
daß man auch in anſtändiger Spielweiſe, lediglich infolge beſſeren
Zu=
ſammenſpiels, gegen ſtarke Gegner gewinnen kann. Es iſt deshalb mit
Sicherheit anzunehmen, daß morgen ein ſchönes Spiel gezeigt wird,
deſ=
ſen Beſuch jedermann empfohlen werden kann.
Sportverein 98 e V. Jugend.
Der kommende Sonntag bringt durch die Jugend=Pokal Spiele
wie=
der eine kurze Unterbrechung der Verbandsſpiele. Sportvereins 1. Jgd.
trifft auf die 2. Jgd. vom V.f.L. Rot=Weiß um 10 Uhr auf dem Rot=
Weiß=Platz und dürfte glatt ſiegen.
Schwerer ſollte es der 5. Jgd. fallen, ein günſtiges Reſultat gegen
Rot=Weiß 1. Jgd. herauszuholen; wir hoffen, daß ſie es an ihrem ſonſt
gewohnten vorbildlichen Eifer nicht fehlen läßt. — Die 2., 3. und 4.
Jugendmannſchaften ſind ſpielfrei.
Schüler=Pokalſpiele am Samstag, 29. Oktober:
Sp.V. 1. Sckhülerm.—Sp.V. 2. Schütlerm.
Sp.V. 3. Schülerm.—V.f.L. Rot Weiß 2. Schülerm.
Kraftſport.
Meiſierſchafts=Mannſchaftskämpfe im Ringen.
Aus dem 2. Kreis des D. A. S.V.
Wiederum ſehr ſpannend waren die Kämpfe am fümften
Kampfſonn=
tag, die mit Ausnahme von Idar=Büdesheim ihre reſtloſe Erledigung
fanden. Warum Idar nicht antrat, iſt nicht bekannt, und es iſt nur zu
wünſchen, daß es nicht wiederum Idar iſt, das wie im vorigen Jahre
die Flinte ins Korn wirft. Und immer noch fortwährend Beſchwerden
der Kampfleiter über ein undiſzipliniertes nicht ſportverſtändiges
Publi=
kum. Beſonders über die Anhänger von Bingen und Groß=Zimmern
wird lebhaft Klage geführt. Glauben denn die Vereine wirklich, die
Kampfrichter ſeien nur dazu da, daß ein fanatiſches Publikum ſeine
Schmutzkübel über dieſelben ergießt. Nimmt es dann noch Wunder,
wenn die Behörden nur noch mit Strafen ſich zu befaſſen haben. Ver= beſinnt euch, ehe es zu ſpät wird, denn der fragwürdige Gewinn
des Kampfes ſteht im kraſſen Gegenſatz zu dem Schaden, der der
Be=
wegung entſteht.
Im erſten Bezirk
war man vor Allem auf das Zuſammentreffen Mainz=Kveuznach
ge=
ſpannt. Der Ausgang hat inſofern überraſcht, als er zahlenmäßig ſehr
hoch für Kreuznach ausfiel. Vier Kämpfe über die Zeit, geben jedoch
den Beweis, daß Kreuznach ſehr hart um ſeinen Erfolg zu ringen hatte.
Koſtheim, kam daheim über Oberſtein zu ſeinen erſten zwei Punkten.
8:6 lautete das Ergebnis. Während der Gaſtgeber in den oberen
Ge=
wichtsklaſſen domiierte, hatte Oberſtein ſeine Stärke in den unteren
Klaſſen. Jedenfalls wird Koſtheim auch weiterhin beſtrebt ſein, vom
Tabellenende hinwegzukommen, und der Anfang dazu iſt jetzt gemacht.
Der dritte Kampf, Büdesheim—Idar, kam nicht zum Austvag. Idar
verſchenkte telegraphiſch Sieg und Punkte. Nachzutragen wäre noch das
Reſultat des Hauptkampfes. 10:4 für Kreuznach. Nachſtehend die Tabelle:
Am nächſten Sonntag, dem vorletzten Sonntag der Vorrunde,
rin=
gen: Oberſtein in Büdesheim, Bingen in Koſtheim und Kreuznach in
Idar. Während die erſten beiden Kämpfe in ihrem Ausgange ziemlich
offen ſind, dürfte Kreuznach auch in Idar zu Punktgewinn kommen.
Im zweiten Bezirk
nahmen die Kämpfe ihren programmäßigen Fortgang. Die Favoriten
ſiegten mehr oder weniger ſehr eindrucksvoll, je nachdem die
Kampf=
ſtärke des Gegners war. Wohl der wichtigſte Kampf ſpielte ſich in
Sachſenhauſen ab, den der Platzbeſitzer knapp 8:6 gegen New=Iſenburg
für ſich entſcheiden konnte. Es war auch ſportlich der wertvollſte
Kampf der erneut den Beweis erbrachte, daß Iſenburg auch für jede
Mannſchaft des Kreiſes einen Gegner abgibt. Groß=Zimmern ſiegte in
Dieburg 12:2. Es iſt dies das höchſte Reſultat, das Groß=Zimmern
gegen Dieburg herausholte. Wohl trug ſich Dieburg mit
Siegeshoff=
nungen, die jedoch jeder Berechtigung entbehrten, denn die Mannſchaft
beſitzt nicht wehr das Können von früher. Hanau unterlag in
Frank=
furt ebenfalls 12:2. Die einzige unerwartete Niederlage mußte der
frühere Dieburger Kreismeiſter Sattig, welcher fetzt für Frankfurt
ſtar=
tet, hinnehmen. Damm hatte ſeinen freien Sonntag.
Die Tabelle:
Am kommenden Sonntag kämpft Hanau in Groß=Zimmern, Dieburg
fährt nach Frankfurt und Damm empfängt Sachſenhauſen. Für Groß=
Zimmern kam es ſich nur darum drehen, ſein Siegverhältnis weiter zu
verbeſſern, was auch reſtlos gelingen ſollte. Dieburg wird wohl auch
in Frankfurt nicht zu Punkten kommen. Auch hier dreht es ſich lediglich
um die Höhe der Niederlage. Der wichtigſte Hampf ſteigt in Damm
und Sachſenhauſen wird gut tun, ſeinen Gegner nicht zu unterſchätzen,
denn das Groß=Zimmer Reſultat liefert den Beweis, daß Damm ſehr
ernſt zu nehmen iſt. Wenn nicht alles trügt, wird die Tabelle ihr
jetzi=
ges Geſicht auch über die kommende Woche behalten.
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3:31 ſchon wieder einen neuen Weltrekord auf.
Tſchechoſlowakei und Jugoflawien lieferten ſich am Freitag in Prag
einen Fußball=Länderkampf, den die Tſchechen mit 5:3 Toren gewanner
Beim tſchechiſchen Marathonlauf in Kaſchau, den der Ungar
Galam=
bos in 2:48 Min. vor Kroff=Prag gewann, belegte Hempel=
Charlotten=
burg den dritten Platz in 2:50 vor ſeinem Klubkameraden Müller.
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Sonntag, den 30. Oktober
(nach der Wetterlage vom 28. Oktober).
Noch veränderliches Wetter mit vereinzelten Niederſchlägen.
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
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An der Börſe machte die allgemeine Beruhigung der Stimmung
weitere, wenn auch langſame Fortſchritte. Im Anſchluß an die geſtvige
Abendbörſe konnte ſich die Tendenz weiter etwas erholen, da die
Reden des Reichswirtſchaftsminiſters Dr. Curtius und des
Reichsbank=
präſidenten Dr. Schacht nachwirkten und etwas zuverſichtlicher ſtimmten.
Immerhin verharrte die Spekulation in einer gewiſſen Luſtloſigkeit und
Zurückhaltung. Dabei mochten einige Konjunkturmeldungen mitwirken,
ſo, daß in der Textilinduſtrie der Höhepunkt der Beſchäftigung bereits
überſchritten ſei, dann die Gerüchte, wonach man in England Zölle zum
Schutze der engliſchen Eiſen= und Stahlinduſtrie einführen wolle. Vor
allem wurde aber der Geldmarkt beachtet, der im Zuſammenhang mit
der Ultimoliquidation ziemlich ſtark angeſpannt bleibt, auch für
Tages=
geld. Verſpätete Poſitionslöſungen brachten noch Material an den
Markt, das heute aber wieder williger aufgenommen wurde, da nach den
großen Leerverkäufen der letzten Zeit weiter Deckungsbedürfnis
be=
ſtand. Dann waren heute die lange vermißten Intevventionskäufe von
Großbankſeite zu beobachten. Zu den erſten Kurſen gab es gegenüber der
geſtrigen Abendbörſe Kurserholungen von 1—2 Prozent. Lebhafter
verlangt waren wieder Gesfürel mit plus 3½ Prozent; hier dürfte ein
beſonders großes Decuvert beſtehen. Lebhaftes Intereſſe wandte ſich
dem Markte der Freigabewerte zu. Hapag und Nordd. Lloyd konnten
3 bzw. 2½ Prozent anziehen. J. G. Farben eröffneten bei großen
Umſätzen nur gut behauptet, konnten im Verlaufe aber etwas
an=
ziehen. Scheideanſtalt blieben vernachläſſigt (minus 1 Prozent). Am
Bankenmarkt lagen Commerzbank ebenfalls 1 Prozent niedriger. Am
Rentenmarkt war das Geſchäft luſtlos bei überwiegend abbröckelnden
Kurſen.
Im Verlaufe blieb die Grundſtimmung freundlich, das Geſchäft aber
ſehr ſtill. Vereinzelt konnten ſich weitere leichte Kurserholungen
durchſetzen. Tägliches Geld 6½ Prozent. Am Deviſenmarkt erfuhr der
Markkurs eine weitere ſtarke Steigerung. Auch das Pfund konnte ſich
international befeſtigen. Mark gegen Dollar 4,1845, gegen Pfunde
20,389, London — Paris 124,08, Madrid 28,50, London — Kabel 4,8715.
An der Abendbörſe machte die Erholung weitere Fortſchritte,
da die Spekulation ihre Deckungskäufe fortſetzte. Etwas lebhafter
ver=
langt waren J. G. Farben (plus 2 Prozent) und Geſ. für Elektr. (plus
3,5 Prozent), hier dürften neben Deckungen auch weiter einige
Meinungs=
käufe vorgenommen worden ſein. Auch die anderen Elektrowerte
konn=
ten ſich 1—3 Prozent im Kurſe beſſern. Schiffahrtswerte waren weiter
geſteigert. Stärker erholt lagen Zellſtoff Waldhof mit plus 5,5 Proz.
Am Bauunternehmungsmarkte konnten Holzmann 2 Prozent anziehen
auf die Nachricht, daß die Geſellſchaft in Braſilien ein Unternehmen
ge=
gründet habe. Von weiteren Lokalwerten konnten ſich Scheideanſtalt mit
2 Prozeuk erholen. Auch am Rentenmarkt gab es überwiegend
Kurs=
erholungen. Ablöſ.=Schuld 127/; Schußgebiete 7; Barmer Bank 132,5;
Commerzbank 161,5: Danatbank 211; Deutſche Bank 154: Dresdne=
Bank 152; Buderus 97,5; Gelſenkirchen 138; Harpener 181,5;
Aſchers=
leben 156; Weſteregeln 167; Mannesmann 150; Mansfeld 113,5; Rhein.
Braunbohlen 221; Rheinſtahl 175,75: Stahlverein 107,5: AEG. 163;
Lahmeyer 165; Rütgerswerke 81½g; Schuckert 176; Siemens u. Halske
2655; Bergmann 189; Scheideanſtalt 198; Licht u. Kraft 204 5; Felten
1205; J. G. Farben 269,5; Geſ. für Elektr. 271; Zellſtoff Waldhof 271,5;
Hapag 140: Nordd. Lloyd 142/s.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 28. Oktober.
einen güinſtigen Eindruck machten und die Baiſſeſpekulation
Deckungs=
käufe tätigte. Vereinzelt gingen auch aus der Provinz und dem
Aus=
lande limitierte Kamfaufträge ein. Stärkere Kursbeſſerungen erzielten
hauptſächlich die während der letzten Tage ſchärfer ermäßigten ſchweren
Terminpapiere. Im Durchſchnitt eröffneten die Aktienmärkte 2—3
Pro=
zent über dem geſtrigen Schlußnibean. Viel erörtert wurde die
Geld=
marktlage, da infolge der großen Differenzen bei den Liquidationskurſen
gegenüber dem Medio=Oktober umfangreiche Differenzzahlungen zu
er=
folgen haben. Das Angebot an tägkichen Geldern war nach wie vor
reichlich, ſo daß ſich die Spekulation vielfach mit Tagesgeld behelfen
konnte. Der Satz lautcte auf 6—7,5 Prozent. Man hörte heute in
Finanzkreiſen entgegen den bisherigen Stimmen mehr die Anſicht, daß
mit einer neuen Diskonterhöhung der Reichsbank vorläufig wohl nicht
zu rechnen ſei. Gelder über dem Ultimo wurden mit 8—9 Prozent und
Monatsgelder mit 8—92 Prozent genannt. Warenwechſel mit
Bank=
giro 7,25 Prozent und darüber. Später war die Tendenz nach dem
be=
feſtigten Beginn ſchwankend, da auf der einen Seite Neigung zu
Rück=
käufen beſtand, andererſeits aber immer wieder kleine Baiſſevorſtöße
unternommen wurden. Am Deviſenmarkt ging der Dollar auf 4,1845
zumick. Die Lage hat ſich auch hier beruhigt, nachdem erklärt worden iſt,
daß die Abneigung des amerikaniſchen Marktes gegen Auslandsanlcihen
vorausſichtlich nur vorübergehender Natur iſt. In London ermäßigte
ſich der Dollar auf 4,8710. Im weiteren Verlauf der Börſe war die
Tendenz unter Schwankungen freundlich. Die Beſſerungen ſetzten ſich
um 1—25 Prozent fort. Insbeſondere am Elektromarkt, für
Montan=
aktien und J.G. Farbeninduſtrie, die in der zweiten Stunde 268,5
notier=
ten. Der Privatdiskont blieb mit 6:½ Prozent unverändert. Bis zum
Schluß blieb die Grundſtimmung freundlich, die Tendenz aber ſchwan=
kend. Beſonderes Intereſſe beſtand für Spezialwerte, die ſich durchweg
um einige Prozente befeſtigen konnten. Auch an der Nachbörſe war die
Haltung nicht einheitlich, größtenteils aber behauptet. Gegen 2.30 Uhr
hörte man u a.: Danatbank 211, Dresdener Bank 149, Hapag 138,50,
Lloyd 141,50, A. E. G. 161, Bergmann 186, Siemens 262, Geſ. für El.
267, J.G. Farben 267,25. Deſſauer Gas 170, Zellſtoff Waldhof 266,
Glanzſtoff 581, Schultheiß 391, Oſtwerke 368, Phönix 98, Gelſenkirchen
136, Rheinſtahl 173,25. Harpener 180,50, Mannesmann 147,75, Altbeſitz
50,80, Neubeſitz 12,80.
Aſchaffenb. Zellſtof
Augsb. Nürnb. Maſch.
Bamag=Meguin .
Berlin el. W..
BerlinKarlsruheInd
Braunkohl.=Briketts
Bremer Vulkan
Bremer Wolle.
Teutſch.=Atlan !. Tel.
Teutſche Maſchinen
Teutſch.=Nied. Tel.
Deutſche Erdöl. . .
Teutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke. ..
Tonnersmarckhütte
Tynamit Nobel".
Elektr. Lieferung. . . .
J. G. Farben. ..
R. Friſter. .
Eaggenau Vorz. ..
Eelſenk. Berg..
G. f. elektr Untern.
Halle Maſchinen. . . ."
Han. Maſch. Egeſt. . .
Hanſa=Dampfſchf. .
Hohenlohe Werke.. 148.—
17.5 58.75 62 Kahla Borzellan.. 89.75 172.25 174— Lindes Eismaſch.. . 140— 141.5 140.5 Lingel Schuh. 60.875 175.— 174 — Linke u. Hofmann 99.5 96.25 L. Loewe u. Co. .. 242. 71.— 70.75 5. Lorenz.." 107.— Niederlauſitzer gohl 150 — 125— 126.75 Nordd. Eummi. 117.25 70.5 71.— Orenſtein.. Rathgeber Waggon. 73.5 97.— Rombachſer Hütten .. 122.5 123.3751 Roſitzer Zucker. . .. 71. 155.— 157.75 Rütgerswerke ... 80.— 265.— 265.— Sachſenwerk .. . 110.25 1111.— 95 — 95.— Sächſ Gußſtahl. . . 144. 40.- 40.5 Siemens Glas.: 150.5 Ver. Lauſitzer Gla= 124.— 262.5 255 75 Volkſtedter Vorzel 42.— 156.— 155.— Weſtf. C. Langendree 50.5 78.— WittenerGußſtahl. . . I A8— Wanderer Werke. .. 213.— ſs
Deviſenmarkt.
27. 10. 28. 10. Geld / Brie Geld / Brief Geld / Brie Selſing ſors. 10.533/10.55. 0.533 10.55: Italien. 122.84 122.84 Wien...." 59.051 59.17 59.03/ 59.15 Paris". 6.415/16.455 Prag ....." 12.399 12.419 2.392 12.41. Schweiz 80.64/ 80.80 Budapeſt. 73. 16/ 73.30 73.13/ 73 27 Spanien. 71.60/ 71 74 Sofia .. 3.025/ 3.031 3.022/ 3.0281 Danzig. 81.44/ 81.60 Solland. . . . 168.36/168.70 68.38 168.71 Japan. 1.950 1.954 Lslo ......" Hro.14110.38 110.14110.36 Rio de Janeiro.. 0.500 0.502 Kopenhagen.. 12.10112.32 12.04 112.2e Jugoſlavien ..." 7.370/ 7.384 Stodholm. . u12.80112 82 112.58 112.80 Vortngal .... 20.68 20.72 Londen. . ." 20.37 20.41 20.363 20.403 Athen ...." 5.594/ 5.605 nos Aires. 1.:85/ 1.789 1.784 1.788 Konſtantinopel. 2.227/ 2.2311 New York ..." 1.1830/4.191c 1.18104 18901 Kanada. ...... 4.189 4. 19 Belgien. .. . .." 58.26/ 58.38 58.22 658.34 Uruguay. . . . . . ." 4.255/ 4.26‟ 28 10
99.—
149.75
18.10
B8.
138 5
60.-
242.5
107.—
149:5
120.—
77.25
68 25
80.25
145.—
147.—
124.—
42 —
51.—
28. 10.
Geld / Brief
22.35 22.89
6.415 16.455
30,61 180.77
71.471 71.61
81.40/ 81.5e
1.948/ 1.952
1.500 10.502
1.370 7.384
20.58/ 20.62
5.544/ 5.556
2.223/ 2.227
4.183/ 4.194
4.256/ 4.264
Produktenberichte.
Wormſer Produktenbericht vom 28. Oktober. An der heutigen
Produktenvörſe notierten bei ruhiger Tendenz und kleinem Geſchäft
Weizen 25,5—26; Noggen 24—25; Gerſte 25—28: Ausſtich 28—20;
Füttergerſte 22—23; Hafer 21—23; Weizenmehl Baſis Null 38—38,5;
Roggenmehl 60proz. 36—36,5; Weizenfuttermehl 16,5—23,5;
Roggen=
futtermehl und Nachmehl 18,75—24,5; Roggenkleie 13,75—14; grobe
Weizenſchalen 13,25—13,5; feine Weizenkleie 12,75; getrochnete
Bier=
treber 17—18; Malzkeime 16,5—17; Maisſchrot 21—21,5:
Trocken=
ſchnitzel 11—11,5; Heu 7,5—8; Stroh 2,10—2,25; Kartoffeln 5,5—6,75.
Frankfurter Produktenbericht vom 28. Oktober. Infolge der erhöhten
Auslandsforderungen iſt Weizen heute feſter und mußte um eine viertel
Mark erhöht werden, was ſich auch auf Weizenmehl auswirkte. Der
Abſatz in Weizenmehl iſt beſſer. Roggenmehl zur prompten Lieferung
liegt etwas matter wie bisher, dagegen für ſpätere Lieferung war
größeres Geſchäft. Kleie iſt weiter geſucht und man erwartet einen
Preisaufſchlag. Futtermittel liegen dagegen ſchwach. Die Preiſe
wur=
den wie folgt feſtgeſetzt: Weizen I 25,75, II 24,50, III 22,75—23,50,
Roggen 25—25,25, Sommergerſte 26—28, Hafer inl. B,75—24, ausl.
24,50—25, Mais 19—19,25, Weizenmehl 37,75—38,25, Roggenmehl 34,25
bis 35, Weizenkleie 12,75, Roggenkleie 13,75.
Frankfurter Obſtmarkt=Notierungen vom 28. Oktober. (Die erſten
Zahlen ſind Großhandelspreiſe, die eingeklammerten Kleinhandelspreiſe.)
Tafeläpfel 16—25 (20—35); Eßäpfel 12—15 (15—25); Wirtſchaftsäpfel
6—10 (8—15); Tafelbirnen 18—28 (25—40); Eßbirnen 12—16 (15—20);
Kochbirnen 5—10 (8—12); Himbeeren 26—35 (—); Tvauben franz.
brutto 30—45 (40—60); Bananen 48—50 (—). — Marktlage: Aepfel und
Birnen mittlerer Qualität ſtark, erſte Qualität ungenügend angeboten.
Geſchäft langſam, Preiſe im allgemeinen gleichbleibend. Erhebliche
Ueberſtände.
Berliner Produktenbericht vom 28. Oktober. Nach den ziemlich
un=
veränderten Ueberſeenoti rungen war auch an der heutigen Mittagsbörſe
des Berliner Produktenhandels das Geſchäft ruhig. Das
Inlandsan=
gebot in Weizen iſt nach wie vor reichlich, doch befriedigen die
Qualitä=
ten keinesfalls. Die Preisceſtaltung iſt gegenüber dem Vortag faſt
un=
verändert, nur im Zeitgeſchäft ſetze ſich per Dezember eine leichte
Be=
feſtigung durch. Roggen hat für Oktober Deckungen und damit
geſtei=
gertes Niveau (plus
Sonſtige Sichten ſchloſfen ſich in geringem
Umfange an. Hafer ſtetig, Gerſte ruhig, Mehl und Kleie bei kleinem
Geſchäft unverändert.
Börſe und Geldmarkt.
Die verſchiedenen Baiſſeangriffe in dieſer Woche fanden guter!
bedingungen in der nach wie vor verhältnismäßig geringen
Geſä=
tätigkeit an der Berliner Börſe. Die Baiſſepartei hatte leichtes
zumal man in der Burgſtraße neuerdings den unglaublichſten Gerr!
Gehör ſchenkt und angeſichts der herrſchenden Nervoſität ſofort gunn
Verſionen reagiert. Unter Schwankungen haben ſich die Kurs,
unſerem letzten Bericht abermals geſenkt, ſeit dem Stand voni=
Wochen ſogar teilweiſe ſcharf ermäßigt. Die ſchon am 27. Oktoboe)
geſetzten Liquidationskurſe geben einen Einblick in die ungünſtige
faſſung der Aktienmärkte. Es verdient immerhin Beachtung, wer=
Favoritpapiere zwviſchen zwei Liquidationsterminen um 40—65o
ein großer Teil der übrigen auf Zeit gehandelten Papiere um etwo/
zurückgehen. Das reguläre Aktiengeſchäft iſt mit dieſer
anhaltende=
ſchwächung der Kurſe weiter ſehr beeinträchtigt worden. Eine Lhh;
über die zur Zeit laufenden Bezugsrechte ergibt z. B., daß derennd
infolge der Verſchlechterung der alten Aktien außerordentlich
geriri=
worden iſt. An den Generalberſammlungsterminen konnte
man=
gemäß nicht vorausſehen, daß ſich die Börſenlage noch vor Durchfüun
der Kapitalerhöhungen ſo verſchlechtert, daß die Bezugsrechte f.f.
Aktionäre nahezu wertlos werden und ſomit keinen Anzeiz für diei
nahme der jungen Aktien darſtellen. Es gibt ſogar Fälle, bei denm
jungen Aktien teurer ſind, als die alten! Die Wirkung dieſer Vorzm
auf die Emiſſionen zeigt die Statiſtik der zur Berliner Börſe im
Monat neu zugelaſſenen Werte. Die Emiſſionstätigkeit iſt danacheſ
zuſammengeſchrumpft, nainentlich für Induſtrieaktien und feſtverzinnn
Papiere. Neue Serien von Goldhypothekenpfandbriefen wurde,
ganzen Monat September nur verſchſvindend wenig zur Berlinzer
eingeführt. Am Anlagemarkt wirkt noch beſonders hemmend dihn 1/4
geiißheit über die weitere Entwicklung des Laudeszinsſatzes in Deu/ 1
land, da man ſich in Wirtſchafts= und Finanzkreiſen trotz der vorg PM
nicht einem Monat vorgenoimenen 1 Ligen: Diskonterhöhung 10 H.
wieder auf eine neue Heraufſetzung der Reichsbankrate in kürzeſterns ArW
diesmal vielleicht um ein halbes Prozent, einſtellt. Der Ultimoau getkl
der Reichsbank dürfte möglicherweiſe einen ſolchen Schritt rechtfern- 6iü/
hat ſich doch bereits laut Reichsbankausweis vom 22. Oktober in der rZant unt
des Monats eine neue Belaſtung des Wechſelportefeuilles ergeben, 1au//i
Anſicht unterrichteter Kreiſe iſt die Neuproduktion an Inlandswene/?t.ü,
in dem Ausweis nur ſehr unvollſtändig zum Ausdruck gekommem/kcim
andererſeits das Wechſelkonto auch Deviſen einbegreift und hier rm
Verminderung eingetreten ſein ſoll. Während der ReichsbankausmiF
eine Zunahmne des Wechſelkontos um 2,6 Mill. RM. zeigt, ſoll in
Wahla=
eine Steigerung um faſt 20 Millionen erfolgt ſein. Die Zunahmnentin
freiden Gelder dürfte in der Hauptſache durch Einlagen der öffentlte Pffw”
Kaſſen entſtanden ſein, da am 10. Oktober große Steuerzahlungen ünntwüie
wvaren. Die Bewegung des Girokontos rechtfertigt daher nicht diesinſittn
nahme einer vermehrten Flüſſigkeit der Wirtſchaft, ſondern ſcheint unaß
das Gegenteil zu dokumentieren. Die privaten Geldſätze haben ſiolſtzufin
der Berichtstvoche weiter nach oben bewegt. Der Privatdiskont ſ/ 3001m
auf die Höhe von 7½ und wird dieſe vielleicht bei der jetzigen MttSletr
abwicklung erreichen. Für Warenwechſel ſind. Diskontkredite ſogar tzen
,20 über der amtlichen Rate zu erhalten. — Eine andere, 20
zivar anregende Begleiterſcheinung der Kursrückgänge für
Aktienwn=
iſt die Hebung der Rendite. Hier ſind gegenüber dem Stand vor eiumg
Wochen beachtenswerte Beſſerungen erzielt. Nach einer Berechnung/ „AN
den 24. d. M., alſo den Beginn dieſer Woche, iſt die Rendite im Dun
ſchnitt bei den Bankaktien von 5,91 auf 6,340 bei den Schiffahrtzwesu
von 3,57 auf 3,872 bei den Maſchinenfabriken von 2,75 auf 3/01 5d
bei den Elektrizitätsaktien von 4,69 auf, 5,31%, bei Kaliwverten kuſg
5,32 auf 5,93% bei chemiſchen Werten von 2,74 auf 3,08% geſtie
Inzwiſchen hat ſich dieſes Verhältnis (die Vergleichsziffern beziechy
ſich vorſtehend übrigens auf den 10. d. M.) noch erheblich günſtiger g
ſtaltet. Die Realverzinſung iſt aber trotzdem, wvie inan ſieht, noch immi
gering, zumal bei einer Gegenüberſtellung mit den feſtveriueſcheib
Papieren. Auf den Stichtag des 22. Oktober berechnet; zeigen die Luch
ſchnittsrenditen der 10 %igen Pfandbriefe eine Erhöhung, ſeit ſeme
15. Oktober von 7,69 auf 8,030 der 8%igen Pfandbriefe v //
8,030 der 7 %igen Pfandbriefe von 7,39 auf 7,49%o/ M
Pfandbriefe von 6,58 auf 6,70 Die Hebung der Rentabilitätiſt,ſ0s
Vorausſetzungen für eine Belebung des Börſengeſchäftes zurüchehl
von grundlegender Bedeutung.
Ein internationales Chemiedokumentierungsamt. Geſtern nch0 4 ſ.
tag fand im Außeuminiſterium in Paris unter Vorſitz des M
miniſters Bokanowſki eine internationaſe Konferenz ſtatt, auf
Nationen vertreten waren, und die die Einterichtung eines interain
len Chemiedokumenticrungsamts in Paris zum Gegenſtand hane.
Die Kohle=Chemie A.G. gegründet. In Eſſ.n wurde eine weicke.
Geſellſchaft zur Zuſammenfaſſung chemiſcher Kohleintereſſen (his 191
A. G. für Köhleverwertung, Eſſen, und Kohleveredelungs A.6.,
bura), die Kohle=Chemie A. G. mit einem Kapital von zunächſt 300
Reichsmark gegwindet. Beteiligt ſind daran gut zwei Drittel ſamlch.
Ruhrzechen. Nachdem kürzlich das Caſale Patentverfahren voſt
Gruppe zur Herſtellung von Stickſtoff erworben wurde, will dieſe Mai
durch die Kohlc=Chemie A.G. einen Bau für große Stickſtoffanlagen .
dem Caſalc=Verfahren errichten. Außenſeiter bei der Gründuug
u. a.: Mont Cenis, Lothringen, Glöckner, Hibernia, und die ſtagſch
Zechen. Dieſe Gründung iſt bedeutungsvoll für die Stickſtoffproduhian
der J.G. Farben und will vielleicht auch dieſerhalb einen gewiſſell Aucs
auf den Farbentruſt ausüben. Jedenfall3 beſt hen ſchon ſeit laſche
loſe, Verhandlungen der J.G. Farbeninduſtrie mit den Stickſtonſchie.
cſſentengruppen des. Ruhrßergbaues über eine Verſtändigung 00l. b
Gebiete der Stickſtoffproduktion.
Staatspapiere
a) Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl.
Ausloſ.=Sch. I. Teil/ 50.80
„ II. Teil
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld ohne
Aus=
loſungsſcheine ... 12.75
4% Dt. Schutzgeb.=
Anl.
Frantfarter Harbortichr BiH-s.A.
b) Ausländiſche
5% Bos. E. B. 1914
5% „L. Inv. 1914
4½% „1898..
½% „ 1902
4% Bosnien .
2.80
5% Bulg. Tabak. 02/ 18.25
4½%Oſt. Staatsr.
v. 1913, Kdb.1918 3.65
4½%Oſt. Schatz. 14/ 27.85
4/-% Oſt. Silberr.
Goldr.
42 Oſt Goldrente
lt. Innsbr. Abk.
4% „einh. R. (k.)
8% Port. (Spz.)III 9.90
24.2
18o Ung. Goldr.
(lt. Innsbr. Abk.) 23.85
4% Ung Staatsr.
v. 10
4%Ung. Kronr. . . . 1.9
3% Ung. Eiſ. Tor.
Außereuro=
päiſche
5%Mex.am. in. abg.
% „ äuß. 99
4½ „ Gold04ſtf. 24.75
32 „ konſ. inn.
4½%, Irrigat. .. —
5% Tamaulipas I „
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
10%Berl. H.=Bk. G. /105.5
100.5
Berl. St. Goldl, 85
8% Darmſt. St.:G./ 96.25
D. Hyp.=Ban1
Meining. Goldpf. 99
5% Rum.am. R.03
4½%„Gold. 13.
4½ „am. kon.
4% „ am.05
5.75
14.25
83.5
95.5
5.3
—
4¾ Türk. (Adm.)
4%(Bagd.)
4¾ (Bagd.)
11.75
„ unif
4% . 1911 Zoll.
½%6 Ung St. 1913
4½ „ 191:
(lt. Tnnsbr. Abk.) 21.15
4½% Ung Et. 1914
4½% Ung. St. 1914
(It Innsbr. Abk.)
4½ Ung. Goldr. . .
91
Dresd. St.=G.
2 Frkf. St.=G.. . . 87.5
Frif. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
100
%0 Frkf. Hyp.=Bk
Goldpfbr.
% Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
87
Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr.
97
Frkf Goldpfbr. 95
Frkf. Pfbr.=Bk
Goldpfbr.
2u
rkf. Pfbr. Bk
Goldpfbr.
nE
H.=St.=Golf
Werk. 26
Aue
Weee
Mark (Hagen)
Goldobl.
Af.
3% Komm. Ldsbl
Darmſt., Reihe I/ 97.5
3% K. Landesbank
Darmſt. Reihe II 87.5
8% Ldwgshf. Stadt=
Goldanl.
7%M. KraftHöchſt 88.9
8% Mainz.=St.=G.
80 Mannh. St.=G./ 85.5
6½ Mannh. St.=G.=
M.=Stahlw. 27/ 89
30 Naſſ. Ldb. Gold / 93.5
8% Nbg. St. Gldal.
—
Pfälz. Hyp. Bk.=
Goldpfbr
99
7% Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
95
6% Pfälz. Hyp.=Bk
Goldpfbr.
90
3% Pforzh. St.=G./ 94
8% Pirmaſ. St.=G.
39 Pr. Centr. Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr. 99.5
8% Pr. Centr.=St.=Goldpfbr. 1100
Pr. Centr.=St.=Goldpfbr. 96
8½Rh.=Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
98.25
95
91
%0 „„Lig. Pfb. 75.2
„ „Anteilſch. 46.5
% Rh. Stahlw.
10%Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf.
„Südd.B.=Cr. B.
Goldpfdbr.
97
V. Stahlw. D
ſeldorfHhp.=
Gld=
mt Option! 91
V. Stahlwv.
Düſ=
ſeldorfHyv.=Gd. Option! 87.5
Viag(V. Ind.=
Unt. Bln.) 27.
Voigt &Häffner
Goldobl.
%Württbg. Hyp.=
Bank Goldpfbrf.
Ohne
Zins=
berechnung
5% Bdw. Kohl 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23 ...."
6%Heſ. Brk.=Ng. 23
5% Heſſ. Volksſtaat
Roggen .. . . . 23
50 Pr. Kaliw. ..
5% Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt. B. G
Borkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr Vereinsb.
Bahr. Handelsb.
Bahr. Hyp. u. Wechſ.
Berliner Hyp.=Bk..
Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bk.
Mecklb. Hyp.=u. Wb.
Meining. Hyp.Bk.
Nordd. Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Bod.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B.=Cr. B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B.
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr.
Württ Hyp Bk.
Staatl. od. prov.
garantiert
Heiſ. L.=Hyp.=B.
Landeskr. Caſſel.
Naſſau Ldsb.
92.5
97
14
8.25
2.22
14.5
15.65
11.92
8.05
11.85
2,6%AlteOſt. Südb.)
2,6% Neue „ „
4½Oſt. Staatsb. 8
%Oſt. 1.b.8. E.
3%Oſt. „ „abe
% „ „ „9.Em.
„ „ 1885 ..
abg.
%Oſt. Erg. Netz
3%Oſt.
% RaabOebd. 83
„abg.
abg.
Obligationen
Transportanſt.
% Eliſ.=Bahn ſtfr
4½ Gali;.Carl=
Lud.=B
Oſt. Sd. (L.)ſtfr.
12
10.78
8.75
39
4.4
4.1
O Rud. Silber.
4% Rud. (Salzkg.)
4½%Anat., S. I
4½%0 Anat.. S. II
½%0 Anat., S.III
3% Salon. Monaſt.
% Tehuantepec.
4½%
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit. ..
Bad. Bk.
Bk. f. Brauind. .
Barmer Bankv. ..
Bay. Hyp.=Wchſ.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb. .
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Bank ...
D. Eff. u. Wchſ.=Bk.
D. Hhp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk.
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk.
Frankf. Bk. ..
Frankf. Hypth =Bk.
Frkf. Pfdbr. Bk. ..
Gotha. Grundkr. Bk.
Lur. Intern. Bank
Metallbank.
Mitteld. Creditb
Pfälz. Hhp.=Bk.
Pr. Bd.=Creditbank
Hhp.=Akt.=Bank
Reichsbank=Ant
Rhein. Creditbk.
Rhein=Hyp.=Bk.."
Süidd. B.=Creditbk.
20.75
MV5
6.
3.35
133
162
129.5
148
201
159.5
153
125
122
101
146.5
148.75
121
133.5
133.5
07
129.5
217
21
136
185.5
130
166
Südd. Disc.=Geſ.
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein
Bergwerks=Akt.
Buderus..
Eſchw. Bergw. .. 210
Gelſenkirch. Bgw. 135.75
Haxp. Bergb.
Ilſe Bergb. St.
Genußſchein
Kali. Aſchersleben. 151.5
Kali. Salzdetfurth. 228
Kali. Weſterregln. 165.5
Klöcknerwerke (a
Lothr=Hütte)
Mannesm.=Röhr. 1148.75
Mansfelder
Oberbedarf
Otavi=Min.=Ant. .
Phönix=Bergb.
Rhein. Braunk.
Rhein Stahlw. . . . 173.5
Riebeck Montan..
SalzwerkHeilbronn/ 180
Tellus Bgb.
Ver. Laurahütte.
Ver. Stahlwerke. . 107
41
181
111.75
136
111
98
217.5
1114.75
183
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum(Mannh.)/271
Henninger
Hercules Heſſiſche 140
Löwenbr. M nche 325.5
Mainz. Aktienbr 235
Schöfferhof(Bind.) /306
Schwarz=Storchen 1170.5
Tucher, Nürnberg
Werger
470
Akkum. Berlin.
Adler &Oppenh
Adlerw. (v. Kleher)! 89.5
6%E. A. G. Vzg. A. 80
5%A. E. G. Vzg. B,
A. E. G. Stamm .. . /152.25
Jad. Maſch. Durla 154
Bad. Uhren, Furtw. 15
Bamag=Meguin ..
Baſt Nürnberg .. . 228
Bayr. Spiegel.
Beck & Henkel ..."
Bergmann El .. . . 185
Bing. Metall.
Brem.=Beſigh=Sl. 71
Bürſtenfbr. Erlang
Cement. Heidelb. 132.25
Cement. Karlſtadt 1190
Cement. Lothr.
Chem. Albert
Chem Brockh.
Chem. Milch
Daimler=Benz A. G. /103 5
Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Erdöl ... 127
D. G. u. Silb. Scheid. /193
D Linoleumw. Bln. /230
Dingler, Zweibrück.
Dresd. Schnelle
Dürkoppw. (St).
Dürr Ratingen 66
Dhckerhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl.. / 35.5
E. Licht u. Kraft. /199
El Lieferung
Elſ. Bad. Wolle ..! 31.5
Email. Ullrich
26
Enzingei Werke . 52
Eßlinger. Maſch.
Ettlinger Spinn. . /230
Faber Bleiſtift
61
Faber & Schleicher 97
Fahr, Pirmaſens. 48.5
Farbenind J. G. (263.25
Felten & Guillean. 121
Feinmech. (Jetter) / 90
Feiſt, Sekt
39
Frankfurter Gas
Frankfurter Hof. 1105
Frkf.=M. Pok. u. W. 63.5
Geiking & Cie."
Goldſchmidt, Th 1110
Gotha Waggon
Gritzuer Maſch. 1114
Grün & Bilfinger. 1155
Hafenmühle, Frkft. 142
Haid & Neu
Hammerien
Hanfw. Füſſen. ... 120.7
Hanſa=Llohd, Br.
Hartm. & Braun.. —
57 Schnellpr. Frank 84 2
He Schramm Lackfr. 15
Schulß.
Seilind. Wolff.
Siemens Glas
Siemens & Halske.
Süidd. Iimob.
165.25 Südd. Zucker A.
Thür. Lief. Eotha
uhren Furtwäng
Unterfr Kr.=El=B
193 Beithwerke
Ver f. Chem.
Ver. d. Olfbr. Ma
Ver. Faßf. Caſſe
Gummi. Bln.=Frkf
Pinſel=Nürnberg
Uiltramarin
Zellſtoff Berl.
Vogtl.
Voigt Sbaeffner.
Volthom Seil”
Wahß & Frentag.
Wegelin Rußfbr.
Zellſt Aſchaffenbe
117 Zellſt Memel."
Zellſt. Waldhof
Zucker ſ. Rhemoalu
Transport= und
hantung E.B:
Südd. Eiſenb.=E
260iz
694
19810
Ae
8t
24.
We
W
843
N
6
140/4
13368
1308
29ie
13608
13998
13927
142u
150 0
armſtädter Bertel
31.nK
32 0
Schuckert Elektr. 1174
Schuhfbr. Weſſel.
Schuhf. Herz... .. 47
Gebr. Roeder
Ree
Mummer 300
Samstag, den 29. Oktober 1922
Geite 21
Franzöſiſcher Wirtſchaftsbrief.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 27.
Oktober.
2ie Klagen über die Verzögerung der endgültigen Stabiliſierung
ſheix immer zahlreicher. Man befürchtet zwar keine Schwankungen
übbyrankenkurſes mehr, aber man glaubt, daß vor der
Herbei=
ſſang der endgültigen Stabiliſierung auf eine Herabſetzung der
ellaſten nicht zu rechnen iſt. Und die Steuer verhindern eine Reihe
4m iſions= und Truſtbildungen im Inneren des Landes, welche zur
2Arniſierung der Großinduſtrie unbedingt nötig ſein ſollen. Die
*Aung der internationalen Wirtſchaftsabkommen, die kürzlich
zuſtande=
gynuien oder in Ausſicht geſtellt ſind, wird optimiſtiſch beurteilt.
Da=
goellöſte der Zollkonflikt mit Amerika, obwohl ſeine tatſächlichen
Hzienzen eigentlich unbedeutend waren, Beunruhigung aus.
In dem Rohſtoffmarkt ſind Zeichen eines wenn auch mäßigen
Auf=
f9 ſhnges zu merken. Dagegen hält die Deprimierung des Kleinhandels
u l fnit in Zuſammenhang die Geſchäftsloſigkeit in gewiſſen Zweigen
din”rredelungsinduſtrie weiter an.
a— Kohlenmarkt lag ruhig. Die Winterkäufe haben ſich noch nicht
eiſm Ilt. Die Preiſe wurden bis jetzt nicht herabgeſetzt, ausgenommen
b’ uf gen Sorten und bei dieſen auch nur im geringen Maße. Die
Akyt- ſind groß und um ihre weitere Anhäufung zu vermeiden, hat
mmfſſt in allen großen Bergwerken, beſonders in den nordiſchen
Gaun ments die Produktionseinſchränkung eingeführt. Auch die
6ſiserte lagen — was übrigens der allgemeinen Börſentendenz
ent=
f954 — ſchwach. Die Ausſichten der Schwerinduſtrie werden jetzt etwas
vynsſäſcher beurteilt. Die beiden aufeinanderfolgenden
Verſammlun=
gdEle: Stahlkartells ließen günſtige Vermutungen betreffs der
Zu=
kumdts Marktes aufkommen. Man erwartet von der Verwirklichung
delßli nes, der dahin geht gemeinſame deutſch=franzöſiſche
Verkaufs=
folſes zu eröffnen, viel. Wenn die Durchführung dieſes Planes
ge=
linhr kollte, ſo kann man aller Wahrſcheinlichkeit nach mit der
Er=
hölſizüder Preiſe der Halbprodukten rechnen. Die belgiſche Konkurrenz
wilſzſest weniger gefürchtet, da die Herſtellungskoſten der belgiſchen
Pybak:— infolge der dortigen Lohnerhöhungen bedeutend höher
ge=
wapu ſind.
e: Lage am Roh= und Gußeiſenmarkte iſt etwas beſſer geworben,
da orge der Preisherabſetzungen zu Anfang des Monats zahlreiche
nenuſ ufaufträge eingelaufen ſind. Insbeſondere gilt dies für das
Phyzrreiſen. Man darf aber nicht vergeſſen, daß der Preis vor
kuux rum 10 Prozent herabgeſetzt wurde. Die Geſchäftsloſigkeit auf
den inmarkt hat aufgehört. Aber anderſeits klagt man, daß bei den
nie öer Verkaufspreiſen die Unternehmungen ſehr wenig nutzbringend
ſingt, Weſentlich beſſer iſt die Lage des Stahlmarktes und der
Walz=
wenth mikte. Dieſe Beſſerung iſt umſo wichtiger als ſie gleichzeitig
auff n ausländiſchen Märkten zu konſtatieren iſt. Der Erfolg der
Lütir Verhandlungen, die zur Bildung des internationalen
Draht=
karot: peführt haben, wirkte ebenfalls günſtig auf dem Stahlmarkt.
Schwerinduſtriewerte lagen ruhig mit einer Tendenz zur
Dage am Metallmarkte iſt günſtiger geworden. Die Preiſe ſind
vots ſehr niedrig, aber die Tendenz umſo beſſer. Die größten
Preiſtwankungen ſind bei dem Kupfer zu verzeichnen. Die
Kupfer=
breitſſparden auch jetzt noch als niedrig bezeichnet.. Man behauptet
lühe —— beſonders in den amerikaniſchen Wirtſchaftskreiſen — daß bei
ni ſiegen Preiſen viele Unternehmungen nicht einmal die
Herſtel=
nsitätm aufbringen können. Eine Anzahl, beſonders amerikaniſcher,
Nimk=ſIII gezwungen ſein, den Betrieb bald ganz einzuſtellen. Hier
meigfn un der Anſicht zu, daß die Herſtellungskoſten infolge gewiſſer
neugtzlſethoden bedeutend niedriger geworden ſind, die Produktion
vſitibden jetzigen niedrigen Preiſen rentabel wäre.
Schwankungen des Zinnpreiſes waren ſehr groß mit einer
tüundenz zur Baiſſe. Es wurden in den letzten Wochen außer=
mh niedrige Kurſe verzeichnet. Der Grund des Preisſturzes
uinpreiſe ſind durchſchnittlich um 25—30 Punkte niedriger als
uwenigen Monaten — ſoll in einer groß angelegten
Baiſſe=
liegen. Die Mehrzahl der Produzenten ſoll beſtrebt ſein,
auf 300 Pfund Sterling zu ſtabiliſieren. Solche
Stabili=
gelingen aber ſelten; auch iſt der vorgeſehene Preis zu hoch.
wekauft, trotzdem zeigen die Preiſe nur geringe Aenderungen.
0 halimarkt war lebhaft und die Kaliwerte lagen feſt. Der Kali=
UucIſoll in Frankreich eine ſteigende Tendenz zeigen. Die Lage
*Aaseninduſtrie iſt günſtig. Man plant die Bildung eines
Kar=
tells A5ſo mtliche europäiſchen Produzenten des künſtlichen Nitrats. Die
Verhfſaunigen zwiſchen der Farbeninduſtrie und der Norvégienne de
UAzoſMtwarden als die erſte Phaſe dieſer Kartellbildung betrachtet.
Die axenwerte waren relativ feſt. Dagegen lagen die Phosphaten=
Menpach.
Mhosphateninduſtrie macht eine Aera der Proſperität durch,
hir angeblich wegen der auf mehrere Jahre bindenden Ver=
Frckte nicht ausnützen kann.
AHautſchukmarkt war lebhaft, die Hauſſe der Preiſe iſt nicht
ebfſü urber verſpricht anhaltend zu ſein. Man erwartet
Verhand=
igeky ſchen den engliſchen und holländiſchen Produzenten, die die
ehſe er Produktion bezwecken. Wenn dieſe Verhandlungen zum
run, ſo wäre die Geſungung des Marktes erreicht. Schon das
Der früher ſo ſcharfen Konkurrenz zwiſchen den engliſchen
Dichen Produzenten iſt eine bedeutende Tatſache.
Eeetroleumpreiſe haben ſich wenig geändert, ausgenommen in
Gi/ wo die Preiſe ganz unerwartet um etwa 25 Prozent in die
n. Nichtsdeſtoweniger blieb die Aktivität des Marktes weiter
Wirtſchaſtliche Rundſchau.
Hehligenſtaedt u. Co., A. G., Gießen. Der Aufſichtsrat der
Werk=
zeugmaſchinenfabrik und Eifengießerei Heyligenſtaedt u. Co., A.G., in
Gießen, hielt geſtern mittag eine Sitzung ab, in der beſchloſſen wurde,
daß der für das Jahr 1926 ſich ergebende Verluſt von 205 821 Mark in
Höhe von 105 130 Mk. aus der Reſerve gedeckt und der Reſt auf neue
Rechnung vorgetragen wird. Wenn auch die Geſchäftslage im letzten
Semeſter 1927 noch zu wünſchen übrig laſſe, ſo ſei doch infolge der
nun=
mehr in Angriff genommenen Umſtellungen eine erfreuliche Belebung
des Geſchäftsganges eingetreten. Die Umſätze wieſen von Monat zu
Monat eine ſtetige Steigerung auf. Auch ſei zur Zeit ein erh=blicher
Auftragsbeſtand vorhanden, der dem Werke auf längere Zeit hinaus
volle Beſchäftigung gewährleiſte. Es ſei damit zu rechnen, daß nach
er=
folgter Umſtellung in abſehbarer Zeit wieder normale
Betriebsergeb=
niſſe ausgewieſen werden könnten. G.V. 25. Nov.
Gebrüder Elſaß, Juwelen= und Bifouteriewarenfabrik, Hanau. Ueber
das Vermögen dieſer Firma iſt am 24. Oktober das Konkursverfahren
eröffnet worden.
Aus den ſüdweſtdeutſchen Weinbaugebieten. In Franken hat die
Weißtraubenleſe begonnen. Die Rottrauben in der Miltenberger Gegend
erzielten bei ſchwachem Behang 4—5 Mk. für das Viertel (8 Liter)
Maiſche. Die Rottrauben des St. Julius=Spitals in Würzburg erbraehten
einen halben Herbſt bei Moſtgeſvichten von 68—75 Grad. In
Fricken=
hauſen, wvo der fränkiſche Morgen 3 Hektoliter gab, wurden für
Weiß=
moſte 100—110 Mk. je 1 Hektoliter bezahlt. In Baden wurden auf
der Inſel Reichenau für Rotwein 100 Mk.; Weißwein 80 Mk.;
Weiß=
herbſt 100 Mk.; die 100 Liter angelegt. In der Ortenau, wo
Frühleſen niedrige Gewichte aufweiſen, wurden ſpäter 75—78 Grad bei
Weiß= und 90—95 Grad nach Oechſle bei Burgunder feſtgeſtellt. 90 bis
100 Mark wurden für das Hektoliter bewilligt. Im Kraichgau
be=
trugen die Preiſe 75—90 Mk. und mehr für 100 Liter.
Verſtändigung im Internationalen Drahtverband. Die
Verhand=
lungen, die zwiſchen den Vertretern der belgiſchen und der deutſchen
Drahtverfeinerungsinduſtrie wegen einer Verlängerung des für den
Monatsſchluß gekündigten Internationalen Drahtverbandes geführt
wurden, haben einen befriedigenden Verlauf genommen. In einigen
Punkten wurde eine Einigung erzielt. Ueber andere Fragen ſoll noch
verhandelt werden. Man glaubt jedoch in den beteiligten Kreiſen, bis
Ende dieſes Monats zu einer Verſtändigung zu kommen, ſo daß der
Internationale Drahtverband, wenn auch auf anderer Grundlage,
fort=
beſtehen würde.
Bau einer Sauerſtoffabrik für die Vereinigten Stahlwerke. Bei den
Vereinigten Stahlwerken, Abteilung „Phönix” in Hörde, iſt vor kurzem
mit dem Neubau einer eigenen Sauerſtofferzeugungsanlage begonnen
worden. Es handelt ſich um eine moderne Anlage mit einer
Stunden=
leiſtung von rund 100 Kubikmeter 99,6proz. Sauerſtoffs, während die
früheren, kleinen Anlagen nur eine weit geringere Menge 28prozentigen
Sauerſtoff lieferten. Durch dieſe Neuanlage machen ſich die Vereinigten
Stahlwerke unabhängig von den Spezialfabriken, die bisher den
Sauer=
ſtoff lieferten.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chikago, 28. Oktober. (riv.=Tel.)
Weizen: Auf die günſtig lautenden kamadiſchen Ernteberichte und
vorausgeſagte wvohltuende Regenfälle für den Winterweizengürtel
er=
öffnete der Markt in ſchwacher Haltung. Die geringe Mehlngchfrage
wirkte ebenfalls preisdrückend. Gegen Schluß wurden Deckungskäufe
vorgenommen.
Mais: Auf ungünſtige Wetterberichte und geringes inländiſches
Angebot berlief der Markt in ziemlich feſter Haltung.
Roggen: Die Tätigkeit hielt ſich heute in engen Grenzen. Auf
ge=
ringere Exportnachfrage und größere Vorräte an den inländiſchen
Stapelplätzen nahm der Markt einen ziemlich ſtetigen Verlauf.
Hafer: Am Hafermarkt wirkten ungünſtige Wetterprognoſen
an=
regend.
* New York, 28. Oktober. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Die enttäuſchenden Liverpooler Kabel, die ſchwache
Haltung der Fondsbörſe und günſtiges Wetter veranlaßten wiederum
Liquidationen und Abgaben. Deckungskäufe des Handels konnten aber
das Preisnivenu nicht wieder voll erhöhen.
Zucker:: Geringe Lokonachfrage und Abgaben für Lubaniſche
Rech=
nung veranlaßten einen ſchwächeren Marktverlauf.
Es notierten nach Meldungen aus Chieago am 28. Okt.:
Getreide: Weizen, Dez. 123½, März 127½, Mai 129½: Mais,
Dez. 825, März 86½, Mai 89½; Hafer, Dez. 47½, März 49,
Mai 492; Roggen, Dez. 97½, März 1005, Mai 102.
Schmalz: Okt. 11,875, Dez. 11,975, Jan. 12,425.
Fleiſch: Okt. 12,00, Dez. 11,00, Jan. 11,8; Speck loco 12,125;
leichte Schweine 8,75—9,90, ſchwere Schweine 9,50—10,25;
Schweinezufuhr Chicago 20 000, im Weſten 75 000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 28. Okt.:
Getreide: Weizen Nr. 2 rot 146½, hart 137½: Mais neu ank.
Ernte 91½; Mehl ſpring wheat clears 6,50—6,90; Fracht nach
England 2,6—3,6, nach Kontinent 12—14.
Schmalz: Prima Weſt. loco 12,65, Talg extra 8¾,
Kakao: Tendenz unverändert, Umſatz in lots 95, November
14,96, Dezember 14,42, Januar 14,08, Februar 13,85, März 13,90,
April 13,95, Mai 14,02, Juli 14,08, September 14,23, Loco 15.
Meiallnotierungen.
Die Berliuer Metallnotiernngen vom 28. Oktober ſtellten ſich wie
folgt: Elektrolytkupfer 126½, Remelted Plattenzink 47½—48½,
Original=Hüttenaluminium 210, dto. in Walzen 214, Nein=Nickel 340
bis 350, Antimon Regulus 89—93, Silber in Barren 77—78
Die amtlichen Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom
28. Oktober ſtellten ſich für Kupfer: Januar 1141/. (114½), Februar
114½, (114½), März 1141/, (114½), April 114½ (114½), Mai 114:/
(114½), Juni 114:/. (114½), Juli 1141/, (114¾), Auguſt 114½ (1141.
September 1141/, (114½), Oktober 114 (115½), November 114:/,
(114½), Dezember 114:/, (114½), Tendenz: ſtetig; für Blei: Januar
42:/, (42½), Februar 42½ (421.), März 42½ (427), April 42½ (43),
Mai 42½ (43), Juni 42½ (43), Juli 42¾ (43), Auguſt 43 (43:/.), Sept.
43 (431/.), Oktober 41½ (42¾), November 4174 (42), Dezember 42
(42:/.), Tendenz: ſtetig; für Zink: Januar 531/, (54), Februar 53½/,
(52½), März 53 (53½), April 53 (53½), Mai 53 (53½), Juni 53 (53:/.),
Juli 53 (53), Auguſt 52¾ (53), September 52½ (53), Oktober 54 (55),
November 54 (541/.), Dezember 54 (541/,), Tendenz: ruhig. Die erſten
Zahlen Geld, die in Klammern Brief.
Die Metallnotierungen ſtellten ſich an der Londoner Börſe vom
28. Oktober für Kupfer: (Tendenz: ſtetig) Standard p. Kaſſe 56¾
3 Monate 56¾½— Settl. Preis 56 Elektrolyt 627/.—‟., beſt
ſelected 61¾—63 Elektrowirebars 627,; für Zinn: (Tendenz: willig)
Standard p. Kaſſe 262:),—J,, 3 Monate 259½—260 Settl. Preis
262½, Banka (inoff.) 274½, Straits (inoff.) 269; für Blei (Tendenz:
feſt) ausländ, prompt 20¾4, entft. Sichten 21:,, Settl. Preis 20¾;
für Zink: (Tendenz: willig) getvöhnl. prompt 26¾, entft. Sichten 26‟/l
Settl. Preis 26¾; Queckſilber (inoff.) 22¾4, Wolframerz (inoff.) 1224,
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Der Entwicklung des Rohkupfermarktes entſprechend hat die
Ver=
kaufsſtelle des Kupferblech=Syndikates in Kaſſel den Grundpreis für
Kupferblechfabrikate mit Wirkung vom 28. Oktober auf 180 Mk. pro 100
Kilo feſtgeſetzt (letzter Preis am 20. Oktober 179 Mk.).
In der geſtern in Aachen abgehaltenen Sitzung des Internationalen
Walzdrahtverbandes wurden alle weiteren Differenzen behoben. Der
Verband iſt munmehr mit Wirkung vom 1. Oktober ab endgültig in Kraft
getreten.
Bei der abgehaltenen Zwangsverſteigerung der im Konkurs
befind=
lichen Rauchwarenfärberei Limbach blieb die Deutſche Grund=Kreditbank
Gotha=Berlin als erſte Hypothekengläubigerin mit 800000 Mk.
meiſt=
bietend. Der Zeitwert der Anlagen iſt auf rund 1833000 Mk., der
Verkehrswert jedoch nur 813 000 Mk. geſchätzt worden.
Die Verhandlungen zwiſchen den Frankfurter und Hamburger
Ban=
kiers und Maklern ſind nunmehr auf den 5. November angeſetzt. Es
handelt ſich dabei bekanntlich um Beſtrebungen, eine Ermäßigung der
Courtageſätze und vielleicht auch der Proviſionen herbeizuführen.
Der Landtag für Mecklenburg=Schwerin verhandelte über das von
der Staatsregierung vorgelegte neue Landwirtſchaftskammergeſetz, das
in der Hquptſache eine Erhöhung der Zahl der Arbeitnehmervertreter in
der Landwirtſchaftskammer vorſieht.
Bei den großen Wiener Inſtituten ſtiegen die Spareinlagen im
September um 12,5 Millionen auf 828,2 Millionen Schill., während die
Steigevung im Auguſt 10,3 Mill. Schill. betragen hat.
Wie aus Brliſſel gemeldet wird, beabſichtigt die belgiſche Regierung,
in Kürze einen Geſetzentwurf über die Ausdehnung des
Bergwerkskon=
zeſſionsgeſetzes auf Oelböhrungen dem Parlament zu unterbreiten.
Die mit der Unterſuchung der belgiſchen Zündholzinduſtrie
beauf=
tragte Kommiſſion ſetzt ihre Arbeiten fort und hat alle notwendigen
Grundlagen geſammelt. In einiger Zeit wird eine Entſcheidung
getrof=
fen werden.
In einer allgemeinen Beſprechung der Vertreter größerer
wirtſchaft=
licher Opganiſationen Lettlands, Eſtlands und Litauens wurde
beſchloſ=
ſen, periodiſche Konferenzen abzuhalten; gleichzeitig ſind auch die
Be=
ſtimwugen über die Tagesordnung der Konferenzen ausgearbeitet
wor=
den. Es iſt beſchloſſen worden, die erſte Wirtſchaftskonferenz in Riga
am 10. und 11. Dezember d. Js. abzuhalten.
Wie bereits gemeldet, iſt ein neues Naphtha=Kardell in Bildung
be=
griffen. In Krakau finden zur Zeit Verhandlungen der größten
Naph=
tha=Raffinerien ſtatt zwecks Eröffnung eines großen Kartells, das ſich
mit allen Exportangelegenheiten der Branche beſchäftigen ſoll.
Der ruſſiſch=lettländiſche Handelsvertrag, wurde mit 552 gegen 45
Stimmen bei 2 Enthaltungen in Riga angenommen.
Eine Reihe Lodzer Textilfabrikanten verhandelt gegenwärtig mit
einer amerikaniſchen Finanzgruppe zwecks Aufnahme größerer Kredite
für den Ankauf von Baumwolle, die direkt von den Vereinigten Staaten
geliefert werden ſoll.
Im ungariſchen Amtsblatt wurde die Mitteilung veröffentlicht,
durch die zur Löſchung der Kaſchau=Oderberger Eiſenbahngeſellſchaft im
Regiſter der ungariſchen öffentlichen Geſellſchaften die Genehmigung
er=
teilt wird. Durch dieſe Verfügung wird die Noſtrifizierung der Bahn
in der Tſchechoflowakei ſowie die Sitzübertragung nach Kaſchau
ermög=
licht. Die Sitzverlegung ſoll in den nächſten Tagen erfolgen.
Wie aus New York berichtet wird, wird in informierten Kreiſen der
Präſident der Bethlehem=Steel Corporation, Charles Schwab, als
Nach=
folger des kürzlich verſtorbenen Präſidenten Gary der Unitd States
Steel Corporation genannt.
In New York gelangten eine Million Dollars in Gold zum Export
nach Kanada.
Wrirks-Konsum-Verein
Darmſtadt
e. G. m. b. H.
ierdurch laden wir unſere verehrlichen
Ver=
trochzr der am
SAmiag, den 6. November 1927,
vor=
mſſtaggs 8½/ Uhr im großen Saal des
Gllvierkſchaftshauſes. Darmſtadt,
Biſmarckſtraße 19 ſtattfindenden
Onnhil. Verfreler-Versamzmlung
höfMtgein.
Tagesordnung:
1.: a) Bericht des Vorſtandes
2.I b)Bericht des Aufſichtsrats
2. Genehmigung der Bilanz und Entlaſtung
des Vorſtandes
3, Bechlußfaſſung über die Verteilung der
Erübrigung und die Höhe der Rückvergütung
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Unrträge, die zu ſtellen beabſichtigt ſind, müſſen
bis / ätſeſtens Mittwoch, den 2. November 1927,
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Seite 22
Samstag den 29. Dktober 1922
Nummet 300
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Sterbefälle. Am 18. Oktober: Katharina Kehl, Schneiderin, 59 J.,
Eckhardtſtr. 13. Am 19. Okt.: Konrad Kraus, Landwirt, 51 J.,
Kim=
bach, hier Hermannſtr. 6; Mathilde Beck, geb. Wüſt, 68 J., Ehefrau
des Privatiers, Inſelſtr. 44; Barbara Mörſchel, geb. Claus, 84 J.,
Witwe des Gärtners, Hochſtr. 9; Anna Eliſabeth Schnitzſpahn, geb.
Fréniard, Witwe des Hofjuweliers, Nieder=Ramſtädter Str. 30. Am
21. Okt.: Suſanna Reuter, geb. Döring, verw. Büttner, Witwe des
Fuhrmanns, 72 J., Pankratiusſtr. 52. Am 22. Okt.: Eliſabeth Keune,
Hausmädchen, 24 J., Ludwigsplatz 6: Michael Hofferberth, Hilfsarbeiter,
58 J., Gardiſtenſtr. 21; Marie Müller, geb. Schenk, 67 J., Witwe des
Kaufmanns, Heinheimerſtr. 80; Karl Dingeldein, Schreinerlehpling,
17 J., Frankfurt a. M., hier Grafenſtr. 9. Am B. Okt.: Johannes
Bernius, Invalide, lebig, 39 J., Kaupſtr. 51; Samſon Simon,
Kauf=
mann, 61 J., Ernſt=Ludwigſtr. 16. Am 24. Okt.: Margarcte Klees, geb.
Petri, 73 J., Witwe des Kaufmanns, Auerbach a. d. B., hier Erbacher
Straße 25; Katharina Dieter, geb. Mahr, 76 J., Witwe des
Eiſenbahn=
kanzliſten, Wenckſtr. 44; Babette Luffe Margarete Arnoldt, geb. Schmitt,
27 J., Ehefrau des Kaufmanus, Kiesſtr. 44; Werner Hofmann, 5 Mte.,
Eberſtadt b. Darmſt. hier Heinheimerſtr. 25; Katharine Lorz, geb.
Pull=
mann, 25 J., Ehefrau des Maurers, Groß=Zimmern, hier Dieburger
Str. 21; Johann Joſef Nikolaus Elſenheimer, Lithograph, 58
Pallaswieſenſtr. 48; Hermann Johann Mohaupt, Wagner, 67 J.,
Kranichſteiner Str. 67. Am 25. Okt.: Auguſt Markert, Taglöhner,
66 J., Arheilger Str. 5; Heinrich Heil, Studienrat i. R., Profeſſor,
68 J., Grüner Weg 6; Philippine Lambert, geb. Reiß, 79 J., Witwe
des Polizeidieners, Soderſtr. 77. Am 26. Okr.: Karl Auracher,
Ober=
maſchinenmeiſter i R., 74 J., Heinheimerſtr. 86.
Kirchliche Nachrichten
20. Sonntag nach Trinitatis (30. Oktober 1927).
Stadtkirche. Samstag, den 29. Oktober, abends 8½ Uhr: Andacht.
Sonntag, den 30. Oktober, vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarrer Kleberger. Vormittags 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9—5 Uhr zu ſtiller Andacht
ge=
öffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vormittags 8½ Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Heß.
Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Bergér. Vormittags
11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel. Abends 6 Uhr:
Abend=
gottesdienſt. Pfarrer Vogel. Im Anſchluß daran Abendmahl für
Neu=
konfirmierte der Markusgemeinde.
Schloßkirche. Vercinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte.
Vormittags 9 Uhr: Beichte und Anmeldung in der Sakriſtei.
Vormit=
tags 9½ Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
Profeſſor D. Frick.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, den 1. November, abends
8 Uhr: Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. — Mittwoch, den
2. November, nachmittags 2—4 Uhr: Handarbeitsſchule der
Stadt=
gemeinde. — Donnerstag, den 3. November, abends 8 Uhr:
Jugend=
vereinigung der Stadtgemeinde (jüngere Abteilung); Poſaunenchor. —
Freitag, dem 4. November, abends 8 Uhr: Vorſtandsſitzung des
Frauen=
vereins:; Bericht und Ausſprache über die Haupttagung. — Samstag,
den 5. November, nachmittags 2—4 Uhr: Handarbeitsſchule der
Stadt=
gemeinde.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, den 30. Oktober, abends
8 Uhr: Jugendtcreinigung der Stadtgemeinde (ältere Abteilung). —
Montag, 31. Oktober, abends 8 Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde.
Dienstag, den 1. November, abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkirche.
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (jüngere Abteilg.). — Mittwoch,
den 2. November, abends 6 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Lautenſchläger.
Abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkapelle und Schloßkirche.
Jugend=
bund der Markusgemeinde. Mädchenvereinigung der
Reformations=
gemeinde (füngere Abteibung). — Donnerstag, den 3. November, abends
8 Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde: Singkreis. — Freitag, den
4. November, abends 8 Uhr: Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (jüngere Abteilung).
Müitter=
abend der Stadtgemeinde
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Lautenſchläger.
Krankenpflege durch Diakonen: 1. Hauptſtation im neuen
Diakonen=
heim, Heidelbergerſtraße 21, Fernſprecher 2883; 2. Nebenſtation:
Mauer=
ſtraße 5 (in der Kleinkinderſchule der Martinsgemeinde),
Evang. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17. Sprechſtunden
vormittags von 10—12 Uhr Fernſprecher 2379.
Gemeindeamt für kirchliche Steuerangelegenheiten: Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Geſchäftsſtunden vormittags von
8—12 und nachmittags von 3—6 Uhr. Fernſprecher 2379.
Martinskirche. Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Beringer. Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt für den Oſtbezirk.
Pfarrer Beringer. Alends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Köhler.
— Mittwoch, den 2. November, abends 8 Uhr, im Gemeindehaus:
Bibel=
ſtunde. Pfarrer Bergér; im Martinsſtift: Bibelſtunde. Pfarrer Köhler.
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Sonntag, den 30. Oktober,
abends 8 Uhr, im Gemeindehaus: Lichtbildervortrag von Studienrat
Dr. Krämer über „Java und Bali”. — Montag, den 31. Oktober, abends
8 Uhr, im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt; im Martinsſtift:
Mütterabend Oſt. — Dienstag, den 1. November, abends 8 Uhr, im
Gemeindehaus: Jugendvereinigung; im Martinsſtift: Kirchenchor. —
Donnerstag, den 3. November, abends 8 Uhr, im Gemeindehaus:
Mäd=
chenvereinigung Weſt; im Martinsſtift: Mädchenv=reinigung Oſt;
Bruch
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Ohne Operation, ohne Berufsſtörung!
Die Widerlegung der Konkurrenz=Annoncen gegen uns,
welche Unw ihrheiten enthalten, iſt mit genauen Quellenangaben
und worigetreuen Auszügen im Druck erſch enen. Sie wird
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nicht wahr iſt, koſtenlos zugeſtellt.
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üblich, in Hamburg, im Inſtitut, von 10—12 Uhr und von
4—6 Uhr, außer Sonnabends nachmittags und Sonntags. In
Bensheim: Montag, 31. Okt., nachm. v. 3-7 Uhr, Bahnhofs=Hoiel
Darmſtadt: O enstag, 1. Nov., vorm. von 9—1 Uhr und nachm.
von 2—7 Uhr, Hotel Prinz Heinrich.
Mainz: Mit woch, 2. Nov., vorm. von 9—1 Uhr und nachm. von
3—7 Uhr, Bahnhofs=Hotel.
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Mauerſtraße 5: Poſaunenchor. Freitag, den 4. November, abends
8 Uhr, im Gemeindehaus: Jugendvereiigung (ältere Abteilung);
Müitterabend Weſt; im Martinsſtift: Gemeinſame Helferverſammlung
mit Vortrag von Lehrer Schäfer über den Schulgeſetzentwurf.
Johanneskirche. Sonntag, den 30. Oktober, vormittags 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Goethe. — Vormittags 11½ Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. — Mittwoch, den 2. November, abends 8 Uhr: Bibelſtunde
im Gemeind haus. Pfarrer Marx.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7½ bis 5 Uhr zu ſtiller
Andacht geöffnet.
Paul Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie).
Vormit=
tags 10 Uhr: Feſtgottesdienſt. Weiherede: D. Dr. Diehl; Feſtpredigt:
Pfarrer Marx. — Vormittags 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarr=
aſſiſtemt Georgi. Abends 5 Uhr: Abendgottesdienſt mit Feier des
heiligen Abendmahls. Pfarraſſiſtent Georgi.
Befſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vormittags 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarrverwalter Lic. zur Nieden. Vormittags 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrverwalter Lic. zur Nieden. Abends 8½ Uhr:
Jugendvereinigung. — Montag, abends 8½ Uhr: Mädchenvereinigung.
— Dienstag, abends 8½ Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch:
Monatsver=
ſammlung der Männervereinigung. Thema: „Was hat das Alte
Teſta=
ment uns Gegenwartsmenſchen zu ſagen?‟ Donnerstag:
Müitter=
abend.
Pauluskirche. Vormittags 8 Uhr: Choralblaſen vom Turm.
Vor=
mittags 10 Uhr: Feſtgottesdienſt anläßlich des 25jährigen Beſtehens der
Paulusgemeinde Pfarrer Rückert. Vormittags 11½ Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. Pfarrer Rrickert. Abends 8 Uhr: Liturgiſch=
Kirchenmuſi=
kaliſche Feier unter Mitwirkung der Madrigalvereinigung des Herrn
Prof. Dr. F. Noack Anſprache: Oberſtudiendirektor und
Kirchenvor=
ſteher Kiſſinger. — Montag, abends 8 Uhr: Jugendbund. — Dienstag,
abends 8½ Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, abends 8 Uhr:
Familien=
gemeindeabend. Vortrag von Pfarrer Rückert über „25 Jahre
Paulus=
gemeinde‟. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Mütterabend.
Stiftskirche. Vormittags 10 Uhr: Hauptyottesdienſt. Pfarrer
Waldeck. Vormittags 111 Uhr: Kindergottesdienſt. — Evang.
Sonn=
tagsverein. Feier des 50jährigen Jubiläums. Nachmittags 2 Uhr:
Feſt=
gottesdienſt in der Stiftskirche. — Montag, den 31. Oktober, abends
8 Uhr: Reformationsfeier. — Donnerstag, den 3. November: Die
Bet=
ſtunde fällt aus.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vormittags 9 Uhr:
Ge=
betsſtunde. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Nachmittags 3½ Uhr:
Bibel=
ſtunde. Prediger Semmel. Abends 8½ Uhr: Mitgliederverſammlung.
— Montag, nachmittags 4 Uhr: Frauenarbeitsſtunde. Dienstag,
nach=
mittags 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. Abends 8½ Uhr: Kriegerdankbund.
— Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Prediger Semmel. —
Freitag, abends 8½ Uhr: Blaukrcuz=Bibelſtunde und Bibelſtunde in der
Kinderſchule, Beſſungerſtraße 80. — Samstag, abends 8½ Uhr:
Poſau=
nenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, nachmittags
2½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde ſtir junge Männer. Nachmittags 434 Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für Mädchen. — Montag, abends 8½ Uhr:
Ge=
ſchäftsſtunde. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Mädchenkreis. — Mittwoch,
abends 8½ Uhr: Freundeskreis für junge Männer. (Spielabend.) —
Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22,
In=
fanteriekaſerne, Hof links). Samstag, den 29. Oktober, und Sonntag,
den 30. Oktober: Reformationsfeier in Meßbach im Kreis der
Dorf=
bewohner. Abfahrt: Samstag 19,47 Uhr ab Oſtbahnhof. — Montag,
den 31. Oktober, abends 8 Uhr: Beſprechitunde von Lebensfragen
moder=
ner Jugend. — Dienstag, den 1. November, abends 8½ Uhr:
Familten=
kreis. „Das Gebet in der Familie.” Pfarrer Büchner — Mittwoch,
den 2. November, nachmittags 4 Uhr: Turnen und Sport der
Jung=
ſchar in der Turnhalle der Ludwigs=Obervcalſchule. Abends 8½ Uhr:
Bibelbeſprechſtunde im Jungmännerkreis. — Donnerstag, den 3.
Nobem=
ber, abends 8 Uhr: Heimabend. — Freitag, den 4. November, abends
8 Uhr: Turnen und Körperſchule in der Turnhalle der Ludwigs=
Ober=
realſchule. — Samstag, den 5. November, namittags 4 Uhr:
Jungſchar=
ſtunde
Möttlinger Freundeskreis Montag, den 31. Oktober, abends
8½ Uhr, im Feierabend (großer Saal); Evangeliſationsvortrag.
Pre=
diger Walz, Möttlingen.
Chriftlicher Jugendverein (Konfirmandenſaal, Schloßkirche).
Sonn=
tag, den 30. Oktober, abends 8 Uhr (püinktlich): Erntedankfeſt mit
Ver=
loſung. — Montag, den 31. Oktober, abends 8 Uhr:
Unterhaltungs=
abend und Poſaunenchor. — Mittwoch, den 2. Novembe=, abends
8½ Uhr: Familienbibelſtunde Pfarrer Waldeck. — Donnerstag, den
3. November, abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Feierabend (Stiftsſtraße 51): Evangeliſcher Arbeiter= und
Hand=
werkerverein. Dienstag, den 1. November, abends 8½ Uhr: Vortrag
von Herrn Pfarrer Vogel: „Wartbuvg, Wittenberg, Wcimar; eine
Kul=
turbetrachtung”.
Die Chriſtengemeinſchaft. Sonntag, den 30. Oktober: Wegen der
öffentlichen Herbſttagung in Mannheim (27. bis 30. Oktober) wird in
Darmſtadt keine Menſchenweihe=Handlung gehalten. — Freitag, den
4. November, abends 8½ Uhr, in der Städtiſchem Akademie für
Ton=
kunſt, Eliſabethenſtraße: Oeffentlicher Vortrag: „Die Mechaniſierung
des Menſchen und das Leben nach dem Tode”, Johannes Thielemann,
Pfarrer in der Chriſtengemeinſchaft.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Eliſabethenſtraße 44. Sonntag, den
30. Oktober, vormittags 10 Uhr: Predigt. 11 Uhr: Sonntagsſchule.
Nachmittags 3 Uhr: Waldſpaziergang des Jugendvereins; Zuſamnn
kunft am Tierbrunnen. Abends 8 Uhr: Miſſionsvortrag von Predä=
Kick, Mannheim. — Montag: Jugendverein. — Dienstag: Singſtun
— Mittwoch: Frauenverein. — Donnerstag: Bibelſtunde. Jederm en
iſt herzlich eingeladen. Prediger Sauer.
Chriftliche Verſammlung, Waldſtraße 18. Sonntag, den 30.
tober, vormittags 11½ Uhr: Sonntagsſchule. Nachmittags 4½ Un
Verkündigung des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 2. Novem.
abends 8½4 Uhr: Gebetsſtunde — Freitag, den 4. November, abe
8½ Uhr: Bibelſtunde. (Betrachtungen Apoſtelgeſchichte, Kapitel
Jedermann iſt herzlich Eingeladen.
Kirche Jeſu Chriſti der Heiligen der letzten Tage, Nieder=Ramſtäc
ſtraße 13. Sonntag, vormittags ½11 Uhr: Sonntagsſchule. Abss
½8 Uhr: Predigtverſammlung. — Montag, abends 8 Uhr: Fra-u
verein und Brüderſchule. — Mittwoch, abends 8 Uhr: Gemeinſchaftl i
Fortbildungsverein.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße
Sonntag, den 30. Oktober, vormittags 10 Uhr: Abendmahlsfeier. So
mittags 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachmittags 4 Uhr:
Erntedank=
feier mit anſchließendem Verkauf der Erntegaben. — Donnerstag.
3. November, abends 8½ Uhr: Bibelerklärung: Jakobusbrief. Du
ladet herzlich ein: Prediger Conrad.
„Die Heilsarmee,” Schulzengaſſe 3. Sonntag, den 30. Oktober,
mittags 10 Uhr: öffentlicher Gottesdienſt; vorm. 11½ Uhr: Kir
gottesdienſt, nachmittags 7½ Uhr: Freiverſammlung am Paradeve,
abends 8½ Uhr: Heilsverſammlung. Außerdem jeden Mittwoch
Freitag, abends 8½ Uhr: öffentliche Gottesdienſte. Jedermanr,
herzlich eingeladen.
Auswärtige Kirchen.
Evangeliſche Kirche zu Eberſtadt. Sonntag, den 30. Oktober,
mittags 10 Uhr: Eintedenkf ſt mit heiligem Abendmahl. Pfarrer Au
Kollekte. Geſang des Kirchengeſangveveins. Poſaunenchor. Abezu
5½ Uhr: Zweiter Gottesdienſt. Pfarrer Paul. — Montag, abnd
8 Uhr: Mädchenvereinigung. — Mittwoch, abends 8 Uhr:, Frauenver
und Kirchengeſangverein. —, Donnerstag, abends 8 Uhr: Wartk
verein. — Freitag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
In der Provinzial=Pflegeanſtalt. Sonntag, den 30. Oktober, md
littags 2 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Paul.
Evangeliſche Kirche zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 30.
Oftug=
vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. — Montag, den 31. Oktoo-
Jugendvereinigung. — Dienstag, den 1. November: Kirchenchor,
Mittwoch, den 2. November: Vortrag von Frl. Ecker=Zwingenberg,
ſchäftsführerin der weibl. evang. Jugend in Heſſen. Anweſenheit ſi
licher Mitglieder ſehr ernünſcht.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, den 30. Oktober, vorni
tags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt :
Großen, um 12½ Uhr: Kindergottesdienſt der Kleinen. — Monn.
Aelterenkreis. — Dienstag: E. J. G. Mädchenabend — Mittwa.
E. J. G. Jungenabend. — Donnerstag: Frauenabend.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag, den 30. Oktober, vorr
tags 10 Uhr: Gottesdienſt. 11 Uhr: Chriſtenlehre. — Mittwoch: Kiran
geſangverein. — Donnerstag, Jungmädchenverein.
Katholiſcher Gottesdienſt.
Sonntag, den 30. Oktober (Chriſt=Königs=Feſt).
St. Liebfrauen (Klappacherſtraße). Vor Sonn= und Feiertagr
Nachmittags von 5—7 Uhr und abends von 8 Uhr an Beichtgelegenlz
An Sonn= und Feiertagen: Vormittags von 6 Uhr an Gelegenheit in
heiligen Beichte. 7 Uhr: Frühmeſſe. Vor und in der heiligen W0/
Austeilung der heiligen Kommunion. Generalkomwunion der
Fraar=
vereinigung. 9½ Uhr: Hochamt und Predigt. Vorher Austeilung
heiligen Kommumion. Nachmittags Kirchenchor. 2½ Uhr: Andci=
3 Uhr: Prozeſſion um die Kirche. Die ganze Gemeinde iſt eingeladu
Martinskapelle (Herdweg). Chriſt=Königs=Feſt. An an
Sonn= und Feiertagen 8 Uhr heilige Meſſe mit Predigt. Vorher Beün
gelegenheit. Vor und in der heiligen Meſſe Austeilung der hl. ſa9
munion.
Dienstag, den 1. November 1927 (Feſt Allerheiligen).
Gebotener Feiertag.
St. Liebfrauen (Klappacherſtraße). Vor Sonn= und Feiert=
Nachmittags von 5—7 Uhr und abends von 8 Uhr an Beichtgelegeue
An Sonn= und Feiertagen: Vormittags von 6 Uhr an Gelegenhei u
heiligen Beichte. 7 Uhr: Frühmeſſe. Vor und in der heiligen Nſu
Austeilung der heiligen Kommunion. 9½ Uhr: Hochamt und Prdntg
Vorher Austeilung der heiligen Kommunion. Nachmittags 2½ M.9
Fcierliche Veſper. 3 Uhr: Beichte. ½6 Uhr: Predigt und Anſct ſiu ü
die Armen Seelen.
Martinskapelle (Herdweg). An allen Sonn= und Feierton zched
heilige Meſſe mit Predigt. Vorher Beichtgelegenheit. Vor u0 W
der heiligen Meſſe Austeilung der heiligen Kommunion.
Mittwoch, den 2. November (Feſt Allerſeelen).
St. Liebfrauen (Klappacherſtraße). 6 Uhr: Heilige Meſſe. 6400
Seclenamt mit heiliger Kommunion. 7 Uhr: Heilige Meſſe. Nacs
tags 5 Uhr: Andacht. — Werktags 6” Uhr: Heilige Meſſe mit Andrn
— Donnerstag, nachmittags 5 Uhr: Eliſabethenverein. 6 Uhr:
Bei=
gelegenheit. — Freitag, 6¾ Uhr: Heilige Meſſe mit Herz=JeſuAwſc
Martinskapelle (Herdweg). Freitag, 27 Uhr: Heilige Meſſe n
Austeilung der heiligen Kommunion in der heiligen Meſſe. Buune
Beichtgelegenheit.
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 300
Samstag, den 29. Oktober 1927
Seite 23
Das ſämmende Meer.
Roman von Werner Scheff.
(Nachdruck verboten)
1olls ſich Herbert auf dem Rückwege nach dem Gutshof befand,
Un, ihm die Mutter entgegen. Sie hatte Käthe mit Wdam Smiks
f. die Koppel gehen laſſen, wo die junge Frau das neugeborene
hülen bewundern wollte, und ſchritt nun Arm in Arm mit
zam Jungen durch den Eichwald, der im vollſten Blätterſchmuck
nso. Sie wollte doch wiſſen, ob er wirklich ſo glücklich ſei, wie
den Anſchein hatte. Und wurde ſelbſt froh, da ſie wahrnahm,
e ehrlich das Aufleuchten in ſeinen Augen war, ſobald er von
ſtige und ihrer Liebe erzählte.
SSie traten gerade in den Hof, da ſagte die Mutter plötzlich:
ſa drei Tagen hat mich Lotte beſucht.”
„Wie gut ſie iſt, ſie vergißt nicht, was ſie mir verſprochen
gab Herbert zur Antwort, „und wie geht es ihr?”
Soweit ganz gut. Sie hat eine Stellung in einer
Maſchinen=
akk angenommen und wird dort ebenſo hoch bezahlt wie bei
nikheimer. Ihre Mutter hat ſie nach Karlsbad geſchickt. Ach,
ſgert, wie leid tut mir das arme Ding. Ihr ganzes Leben
ett ſie den Thrigen.”
Sie iſt wohl das beſte Geſchöpf, dem ich jemals begegnet
Du hätteſt ſie auffordern ſollen, bald wiederzukommen.
Meicht kann ſie ihren Urlaub hier bei dir verleben.”
kum den iſt ſie durch den Wechſel der Stellung gekommen.
gr ſie hat mir verſprochen, bald wieder in Stubinten zu
er=
ſin en. Sie ließ es ſich nicht nehmen, den Leuten beim
Auf=
in der Frühkartoffeln zu helfen. Hätteſt ſie ſehen ſollen,
Her=
y, wie tüchtig ſie dabei war. Und ihre vorher ſo blaſſen
ingen waren gerötet, als ſie Abſchied von uns nahm.”
Da kam Käthe mit ihrem rotnaſigen Kavalier des Weges,
u ſoie Mutter ſchloß das Geſpräch ganz unvermittelt ab. Aber
9 SDoktor ſtand noch lange das Bild Lottes vor Augen, und
1wGlich ſuchte er ſie zu vergeſſen.
Als er an dieſem Abend mit Käthe in die Stadt gelangte,
nden wichtige Neuigkeiten bekanit. Das junge Paar war bei
(Eſſceimers zum Eſſen geladen, und hier erfuhr Herbert Brakke,
19 ſſich in den letzten, von Ereigniſſen durchhetzten Stunden
APüsielt hatte.
Es lagen die erſten Nachrichten über das Verhalten der
Aſlgren Mächte vor. Bis auf Japan erklärten ſie ſich durchweg
uhral. Die Preſſe jedes Staates gab dazu Erläuterungen.
Afnmreich verſicherte England ſeiner Freundſchaft und ließ
Aphlelicken, daß es ihm den Rücken decken werde. Italien jam=
Anei um den Weltfrieden, was es aber nicht abhielt, gleichzeitig
Aueme Reviſion der zwiſchen den Mächten 1919 abgeſchloſſenen
Khunäalverträge hinzuweiſen. Auf dem Balkan meldeten ſich die
Uhufwiedenen. Und das waren, faſt alle Staaten dieſes ewigen
Henkeſſels. Rußland allein ließ die ganze Geſchichte völlig kalt.
2ie Stimmung in Deutſchland ſchlug ſo raſch um, daß ſich
Ofeal=gemeine Unwille gegen diejenigen wandte, die gegen die
Alti, geſprochen hatten.
Duie Tatſachen ſchienen auch gegen ſie zu ſprechen. Denn in
cugen Tagen zeigten ſich Zeichen eines Aufſchwunges, wie
mi Uhn noch nie beobachtet hatte. Noch nie zuvor hatte die
Aſle ſeinen ſo günſtigen Kurs im Ausland erreicht wie kurz
nlhader Kriegserklärung zwiſchen Amerika und England.
Eben=
fag ſchnitten alle deutſchen Papiere ab. Reichtum und
Wohl=
ſtlſy nparen in dem Lande zu erwarten, dem ein ſo mächtiger
Sftnwie England faſt alle ſeine Aufträge geben mußte.
Außer=
ölſ gung der Handel zwiſchen Rußland und England, aus
Ru=
miſten, Serbien und den anderen Balkanſtaaten, die England
mniöstreide und Vieh verſorgen mußten, über deutſche Häfen.
un z und gut, es ſtand eine Bereicherung Deutſchlands bevor,
ſunſſer Vaterland für viele dürre Jahre entſchädigen konnte.
Mindeſtens zum zwanzigſten Male durchmaß der unterſetzte,
bärtige Herr den Salon, oder er blieb an einem der Fenſter
ſtehen und ſah hinaus auf die bunten Beete des Gartens. Die
Sonne war im Begriff, hinter denehohen Wipfeli zu
verſchwin=
den, und zwei Gärtnerburſchen beſpritzten aus einem langen
Schlauch die Blumen. Dem Beobachter erging ,s wie jedem
Wartenden. Eine Kleinigkeit vermochte ihn zu ſſeln, und ſo
vertrieb er ſich damit die Zeit, wahrzunehmen je die vom
Waſſer getroffenen Teile der Beete ſcheinbar erfriſ, ufatmeten,
wie dort die bunten Blumen eine ſattere Farbe a. men und
ſich emporrichteten, während die übrigen Anlagen uu den
Ein=
wirkungen der dörrenden Sonnenſtrahlen nachlitten. Denn es
ging ein heißer Sommertag ſeinem Ende entgegen.
Der Beſucher, dem vor einer halben Stunde verſichert
wor=
den war, daß der Herr des Hauſes in jedem Augenblick erſcheinen
müſſe, warf einen Blick auf ſeine Uhr. Es ging auf ſechs.
Wo blieb Doktor Brakke? Es war dem Mann mit dem
klugen Gelehrtengeſicht peinlich genug, ſich hierher begeben zu
haben, um ihn unter vier Augen zu ſprechen. Um ſo mehr.
ärgerte es ihn, daß er warten mußte.
Die junge Frau des Chemikers hatte ihn begrüßt und ſehr
verwundert dreingeblickt, als ſie ihn erkannte. Er mußte den
Doktor bitten, äthe zum ſtrengſten Stilſchweigen zu
verpflich=
ten. Wenn Ernſtheimer von dieſem Beſuch erfuhr, war es mit
ſeiner Stellung zu Ende. Und ſchließlich ging es ihm doch als
Direktor der Aquanit=Werke ſo gut, wie es ihm nirgends in
ähnlicher Stellung ergangen wäre. Ja, warum hatte, er ſich
dann auf die ganze Geſchichte eingelaſſen? So fuhr es dem
Sinnenden durch den Kopf, als er ſich vom Fenſter abwandte
und wieder ſeinen Weg durch das Gemach aufnahm. Hatte er
eigentlich nötig, ſich in Dinge zu mengen, die ihn im Grunde
genommen wenig kümmerten?. Aber ſofort ſchalt er ſich
ſelbſt=
ſüchtig. Er dachte an den Doktor, für den er ja eintreten wollte
und ſagte ſich, daß ſein Wagnis wenigſtens dem Anſtandsgefühl
entſprang, das ihn nicht ruhen ließ.
Plötzlich hielt Smolek inne und lauſchte. Im Nebenzimmer
vernahm er Stimmen. Er erkannte das ſonore Organ Doktor
Brakkes, dem ſein Diener antwortete.
Eine Minute ſpäter trat der Chemiker haſtig ein.
„Guten Abend, lieber Direktor,” begrüßte er den
Oeſter=
reicher, ohne ſein Erſtaunen über das Erſcheinen Smoleks zu
verraten, „es freut mich, daß ich Sie endlich einmal bei mir
ſehe.”
„Es führt mich eine dringende Angelegenheit in Ihr Haus,
Herr Doktor. Ich muß eigentlich um Entſchuldigung bitten,
denn ich ſtöre offenbar.”
„Nicht im mindeſten. Aber treten Sie in mein
Arbeits=
zimmer, dort plaudert es ſich gemütlicher.”
Gr öffnete eine Tür und ließ den Beſucher an ſich vorbei
in ein Gemach ſchreiten, über deſſen ebenſo geſchmackvolle wie
koſtbare Einrichtung die leichtgeſchürzte Muſe des früheren
Be=
ſitzers der Villa ſich gewiß in gleichem Maße gefreut hatte, wie
Direktor Smolek dieſe Umgebung jetzt bewundernd betrachtete.
Nicht ohne Grund hatte Robert Ernſtheimer geſtern zu ſeinem
Schwiegerſohn geſagt: „Ich hätte den Wunſch, im deinem
Arbeitszimmer nichts anderes tun zu müſſen, als . . . mich
um=
zuſehen.”
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und bei
En-
kältung nur
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Herbert nötigte den Direktor, ſich niederzulaſſen. Auf dem
Raüchtiſch neben den beiden Herren, ſtanden Zigarren und
Zigaretten.
Smolek zündete ſich eine Zigarette an und ſog ihr Aroma ein.
„Und nun ſprechen Sie, Herr Direktot,” nahm Doktor Brakke
das Wort, als ſie einander gegenüberſaßen, „was haben Sie
auf dem Herzen? Kann ich vielleicht bei der Geſellſchaft irgend
etwas für Sie tun?. Es follte mich fteuen, Ihnen dienlich zu
ſein, denn Sie wiſſen, wie ich Sie ſchätze.”
„Sie ſind zu gütig, Herr Doktor,” verſetzte der Direktor der
Sprengſtoffwerke, der eher wie ein Gymnaſialprofeſſor ausſah,
„aber es wird Ihnen zuerſt etwas ſonderlich erſcheinen, wenn
ich Ihnen ſage, daß mich eigentlich Ihr Intereſſe hierher führt
und nicht das meine.
„Das klingt allerdings ſeltſam.”
„Ich bin nämlich, oder glaube wenigſtens, ein anſtändiger
Menſch zu ſein, und deshalb habe ich gewagt, Sie im
Ver=
trauen auf Ihre Verſchwiegenheit aufzuſuchen. Bevor ich ſpreche,
muß ich Sie bitten, niemandem, auch nicht Ihrem Herrn
Schwiegervater, von meinem Erſcheinen in Ihrem Hauſe
Mit=
teilung zu machen. Ich gehe noch weiter: Verpflichten Sie auch
Ihre Frau Gemahlin dazu, dieſe Diskretion einzuhalten.”
Herbert begriff dieſe Vorbereitungen nicht. „Wenn Ihnen
daran liegt, Herr Direktor, ſo verſpreche ich zu ſchweigen und
auch meine Frau hierum zu bitten. Aber warum ſoll Ihr
Be=
ſuch unſer Geheimnis bleiben?”
„Weil ich Ihnen eine Warnung überbringen muß, Herr
Riatee
„Eine Warnung?”
„Wenn Ihnen dieſes Wort nicht paßt, ſo ſagen Sie
meinet=
wegen, daß ich Sie auf Vorfälle aufmerkſam machen will, die für
Sie von größter Wichtigkeit ſinb.”
Drücken Sie ſich vielleicht deutlicher aus, Herr Direktor.”
Der Beſucher atmete tief und ſchwer.
„Es iſt keine Kleinigkeit, einen Verdacht auszuſprechen,”
be=
gann er dann wieder und rang ſichtlich gegen eine Verlegenheit,
die ihn verhinderte, ſich nach Gutdünken auszudrücken, „aber ich
glaube, daß ich mich nicht täuſche, wenn ich behaupte, daß hinter
Ihrem Rücken Dinge vorgehen, Herr Doktor, von denen Sie
nichts wiſſen, die Ihnen aber ſpäter Ungelegenheiten bereiten
werden.”
„Reden Sie!”
„Es geht um meine Stellung,” wandte Smolek ein, als
be=
reue er plötzlich, ſich in etwas eingelaſſen zu haben.
„Ich bürge Ihnen dafür!”
„Gut denn. Herr Doktor, man hintergeht Ste.”
„Wer wagt es?”
„Herr von Düſtingen und .. ."
Wieder ſtockte der Direktor und blickte verlegen vor ſich
nieder.
„Mein Schwiegervater?” fragte Herbert ſchonungslos.
Smolek ſtarrte ihn verwundert an. „Nein ... doch, ja,
ohne Wiſſen des Herrn Ernſtheimer könnte nichts geſchehen ſein.
Aber Herr von Düſtingen iſt es in erſter Linie, gegen den ſich
mein Verdacht richtet.”
„Und womit begründen Sie dieſes Mißtrauen gegen ein
Mitglied unſeres Aufſichtsrates?”
„Ich ſitze in der Hamburger Straße als geſchäftsführender
Direktor. Mir kann nicht entgehen, was ſich dort ereignet. Andere
ſollten das auch wiſſen. Aber Herr von Düſtingen ſcheint nicht
dieſer Anſicht zu ſein. Er verſucht mich zu täuſchen glaubt, daß
ich nicht bemerke, wie er ſich oft mit Herrn Ernſtheimer
ein=
ſchließt und mit ihm unterhandelt. Ein dritter iſt auch oft dabei
— Gubaſſy.”
„Was Sie hier ſagen, berechtigt noch nicht einmal zu einem
Verdacht.”
(Fortſetzung folgt.)
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