Einzelnummer 10 Pfennige
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Franfurt a. M. 1304
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * perſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 293 Samstag, den 22. Oktober 1927. 190. Jahrgang
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Finanz=Anzelgen 40 Reichspfg., Reliamezelle (92 mm
breill 2 Reichemari. Anzeigen von auewärte 40 Reichspfg=
Finanz=Anzelgen 60 Reichspfg. 92 mm breite
Reliame=
zeile 3.00 Reichsmark. Alle Preiſe m Reichemart
ſt Dolſar — 420 Marl. — Im Falle böherer
Gewall, wie Krieg. Aufruhr. Sireit uſw. erliſcht
ſede Verpſichtung au Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlſcher Betrelbung fällt jeder
Nabatt weg. Bankkonto: Deutſche Banl und Darm=
Wie Peſoldungsreform vor dem Reichstag.
Finanzkriſe?
EEine Anfrage des Reparationsagenten.
Von unſerer Berliner Redaktion.
der Reichstag hat am Freitag nachmittag nach einer kurzen
werhältnismäßig inhaltsloſen Ausſprache die
Beſoldungs=
nage und die damit zuſammenhängende Novelle zum
Ver=
ſunigsgeſetz dem Ausſchuß überwieſen, der ſich nun an dem
gmn Problem die Zähne ausbeißen kann. Wie ſchwierig die
Ig: ſind, haben wir bereits vor Wochen auseinandergeſetzt,
ſiuchrvierig, daß nun die Regierungsparteien beſchloſſen haben,
Iſt fFFraktionsführer ſelbſt dauernd im Ausſchuß zu belaſſen,
ſm aeif alle Ueberraſchungen gefaßt zu ſein.
Znzwiſchen haben ſich die Dinge noch weiter kompliziert.
Ghuend bisher im weſentlichen innenpolitiſche Geſichtspunkte
ywgſebend waren, iſt jetzt der Reparationsagent Parker Gilbert
du der Bildfläche erſchienen und hat warnend ſeinen Finger
deihnn, um ſehr erhebliche Bedenken gegen die Finanzwirtſchaft
Abic eiches geltend zu machen.
Asas Herr Parker Gilbert getan hat, iſt formell
einwand=
fiſt In der Nacht vom Donnerstag zum Freitag iſt von ihm
dei Gchreiben beim Reichsfinanzminiſterium eingelaufen, das
äſrſich als eine Denkſchrift mit einzelnen Fragen aufgezogen
i ſhoßs inhaltlich aber weit darüber hinausgeht. Herr Gilbert
Heft, ſich darauf, daß er im November wieder ſeine üblichen
YEalte über die deutſchen Finanzen machen muß und richtet
„hnn die Regierung eine Reihe von Anfragen, um, wie er
ſüſtz ſich ſelbſt Aufklärung zu verſchaffen. Er möchte ſo zum
AEptel wiſſen, wie das Reich das Geld flüſſig machen will,
„wie Beamtenbeſoldung nicht ſo ſehr im laufenden Jahr, ſon=
Oh un den nächſten Jahren aufzubringen, ohne neue Steuern
amurgen und ohne ſich in Schulden zu ſtürzen. Einen
Ein=
ſyleh; zu erheben, hat Herr Parker Gilbert kein Recht, dazu iſt
elſefü imſtande, wenn der Reichshaushalt ein Defizit aufweiſt.
GEſiu aber nicht zu verkennen, daß ſein Schritt die ganze Lage
viſcyit=bt und die Regierung und die Parteien vielleicht zu einer
Ucelllung zwingt.
Jun Reichstag iſt von dieſer neueſten Senſation überhaupt
uſim ſoie Rede geweſen, ſie lag aber trotzdem wie ein Schatten
ülß wer ganzen Ausſprache. Herr Dr. Köhler hat ſich damit
bſbügt, ſeine Vorlage einzubringen, ihre Notwendigkeit nicht
rſ om Standpunkt der Beamten, ſondern auch vom
Stand=
pilſrn ſdes Staates aus zu begründen und darauf aufmerkſam zu
mmer, daß er für das Jehr 1927 ohne Defizit auskommt, daß
alſl gruch 1928 der Etat ausbalanciert werde. Er hat weiter
eſtart, daß er eine Erhähung der Ausgaben nicht annehmen
wſe und nicht imſtande ſei, den Finanzausgleich zugunſten
dil=enänder umzuſtoßen. Alles weitere hat er für die
Aus=
ſA4y, im Ausſchuß aufgeſpart, und auch die Parteien haben
ſilſtehrr zurückgehalten, um Zeit zu gewinnen, und das weitere
dilAatsſchuß zu überlaſſen.
E” ergibt ſich alſo auch nach den kurzen Beratungen der
Akein folgendes Bild: Zufrieden iſt mit der Vorlage des
Bäimminiſters ſo recht niemand. Deutſche Volkspartei und
Dkec nationale wollen eine ſtärkere Heraushebung der oberen
BFaigen, Zentrum und Sozialdemokraten drücken darauf, daß
diſen eren Beamten mehr bekommen, während bei allen
Par=
teiß die Gewerkſchaftsvertreter die neuen Bezüge der Beamten
bdhterden wollen. Zentrum und Deutſchnationale verlangen,
dAliban Ländern geholfen werde; die Deutſche Volkspartei
wiſtin richt einer Aenderung des Finanzausgleichs, verlangt
dchſi Senkung der Realſteuern und größere Sparſamkeit in
delh umdern. Dieſe Gegenſätze beſtanden ſchon vorher, und ſie
wſſen jetzt um die Schwierigkeit vermehrt, die Parker Gilbert
ſchſen half, deſſen vorſichtige Warnung naturgemäß eine Stütze
iſtſit alle diejenigen, die überhaupt die Beſoldungsreform
mill chiſſt klein halten wollen. Ob es richtig iſt, daß der
Reichs=
finſitnainiſter darüber ſo einfach hinweggeht, darüber kann man
ziiſt ll aft ſein. Die Tatſache ſteht doch feſt, daß der
Reichs=
etſwür die nächſten Jahre mit folgenden Ausgaben belaſtet
wimt aus der Beſoldungserhöhung und Rentnerfürſorge
2Yſeliüſ=iarden und rund 1 Milliarde für die Ablöſung der
Ver=
luhlſer Auslandsdeutſchen, die Koſten des Schulgeſetzes — ſie
lals ſtch zwar noch nicht genau abſchätzen, aber einige hundert
Mſſimen werden dabei herauskommen. Dazu iſt im nächſten
Joſie ſeine Steigerung unſerer Kriegsentſchädigung fällig, ſo
dallin, einer runden Summe ein Betrag von 4 Milliarden
Reſtem ark gebraucht wird, der doch irgendwie flüſſig gemacht
waſen muß, zumal da bei der Einſtellung der
Deutſchnatio=
naſſl ſces Zentrums und der Bayern ſchließlich doch der
Filſtzminiſter in irgend einer Form den Ländern
entgegen=
koylen muß. Wenn er auch den Finanzausgleich nicht
abän=
deſevall, ſo ſcheint er doch geneigt zu ſein, den Ländern,
vor=
neſſzüH Bayern und Heſſen, Vorſchüſſe zu zahlen, aus
de iie die Beamtenbeſoldung finanzieren können —
Vor=
ſch A mauf deren Rückzahlung er keine großen Hoffnungen ſetzen
da die alſo auch eine neue Belaſtung des Reichshaushaltes
beitter.
ſe hängt nun davon ab, wie der Reichsfinanzminiſter
dem Reparationsagenten Parker Gilbert
auseinander=
as Reichskabinett hat am Freitag nachmittag über den
Parker Eilberts beraten. Für Samstag vormittag iſt
sſprache zwiſchen Herrn Dr. Köhler und Herrn Gilbert
die vielleicht eine weitere Klärung bringen wird.
ſurt ſchon früher darüber geklagt, daß Herr Dr. Köhler
richtige Art hätte, mit dem Reparationsagenten fertig
rogen, im Gegenſatz zu ſeinem Amtsvorgänger, Dr. Rein=
und vielleicht iſt das Vorgehen, daß Herr Gilbert nun
ich angefragt hat, darauf zurückzuführen, daß er unter vier
umit Herrn Köhler ſich nicht verſtändigen konnte. Er hat
h. gegen die Verwendung der Eiſenbahn=Vorzugsaktien,
Dienen ſollten, das Liquidationsſchädengeſetz zu
finan=
pruch erhobe
o daß auch dieſer Weg verbaut iſt,
Man mag die Dinge drehen und wenden, wie man will, der
Reichsfinanzminiſter ſteht vor einem großen Loch, und er wird
ſeine Pläne ſchwer aufrecht erhalten können, wenn es ihm nicht
gelingt, die Parteien und den Reparationsagenten davon zu
überzeugen, daß irgendwelche Schwierigkeiten für das
Gleich=
gewicht des Reichshaushalts in abſehbarer Zeit nicht beſtehen.
Kein Wunder, daß jetzt ſchon davon geſprochen wird, daß es
zweifelhaft wäre, ob die Regierung ihre Vorlage aufrecht
er=
halten könnte, und ob man nicht dazu kommen müſſe, die ganze
Beſoldungsvorlage fallen zu laſſen, an deren Stelle einfach
pro=
zentuale Zuſchläge zu den beſtehenden Bezügen kämen. Das
ſind aber alles im Augenblick Fragen, die noch nicht ſpruchreif
ſind. Zweifellos iſt nur, daß die Dinge nicht einfach liegen und
noch mancherlei Klippen zu umfahren ſind, bis die
Beſoldungs=
reform, das Liquidationsſchädengeſetz und auch das Schulgeſetz
mit ſeinen finanziellen Rückwirkungen im ſicheren Hafen ſind.
Der Reichsfinanzminiſier
über die Aufbeſſerung der Beamtenbezüge.
* Berlin, 21. Okt. (Eig. Bericht.)
Der Reichstag erledigee zunächſt eine Reihe kleiner Vorlagen durch
Ueberweiſung an die Ausſchüſſe, und begann dann die erſte Leſung des
Beſoldungsgeſetzes, die von Reichsfinanzminiſter Dr. Köhler, wit
einer längeren Rede eingeleitet wurde. Die Aufbeſſerung der
Beamten=
bezüge, ſo betonte der Miniſter, ſei nicht nur von den Ländern als
Staatsnotwendigkeit anerkannt worden, ſondern auch von den führenden
Kreiſen der Wirtſchaft. Die Erhöhung ſei eine Notwendigkeit nicht nur
für die Beamten, ſondern auch für den Staat, denn wenn der Beamte
in ſeinem Einkommen immer weiter herabſinke, ſo leide darunter nicht
ſo ſehr der Beamte, als vielmehr der Staat, dem er diend. Wir
brau=
chen einen Beamten, der aufrecht gehen, der durch materielle Not nicht
geduckt und in Abhängigkeit gebracht werden kann.
Der notwendigen Aufbefſerung der Bezüge iſt aber eine Grenze
gezogen durch die Notwendigkeit, das finanzielle Gleichgewicht des
Etats nicht erſchüttern zu laffen.
Mit der jetzigen Reform ſoll auch für mehrere Jahre Nuhe geſchaffen
werden. Ich habe das Maß der Erhöhung in Hundertſätzen angegeben.
In der Oeffentlichkeit iſt das mißdeutet worden, denn die Erhöhung
be=
zieht ſich nur auf die Grundgehälter. Die Erhöhung des
Geſamtein=
kommens beträgt im Durchſchnitt in allen Beamtengruppen 16—17
Pro=
zent. Die Erhöhung der Ausgaben für die Beſoldungsaufbeſſerung im
Reichsetat beträgt etwva 310 Millionen Mark. Im nächſten Jahre wird
ſich die Deckung, wenn nicht ganz unvorhergeſehene Nückſchläge kommen,
ohne Steuererhöhung beiverkſtelligen laſſen. Die Länder und
Gemein=
den haben ſchon ſeit Jahren ebenſo wie das Reich mit einer
Aufbeſſe=
rung der Beamtengehälter rechnen müſſen und auch bereits damit
ge=
rechnet. Aus dieſem Grunde bin ich auch mit der Ueberweiſung an die
Länder bis an die Grenze des für das Neich Tragbacen gegangen und
habe deswegen Angriffe in der Oeffentlichkeit erfahren.
Die Länder werden in den kommenden Jahren ohne Steuer=
Körperſchafts=, Umſatz=, Grund= und Gewerbeſteuer in der Lage
ſein, die notwendige Beſoldungsaufbeſſerung zu decken. Das gilt
auch für die Gemeinden. Die Notwendigkeit einer Reviſion des
Finanzausgleichs aus dieſem Anlaß ſei nicht vorhanden.
Die Befürchtung, daß aus der Beſoldungserhöhung eine neue
Teue=
rungswelle eintreten werde, ſei bisher bei jeder Beſoldungsreform
ge=
hegt worden. Wenn man erkläre, daß man ſtott der
Beſoldungs=
erhöhung eher eine Preisſenkungsaktion hätte vornehmen ſollen, ſo
könne darauf hingewieſen werden, daß die bisherigen Verſuche einer
Preisſenkungsaktion wenig praktiſche Erfolge gehabt haben. Die
Au=
nahme ſei unberechtigt, daß die Beſoldungsreform für die Beamten
Lohnbewegungen der vielen Arbeitnehmer folgen müſſen, denn mit der
Erhöhung der Beamtenbezüge werde das nachgeholt, was die vielen
Arbeitnehmer im Verlaufe von drei Jahren ſchon erreichen konnten.
ſei nicht gegeben.
Die erhöhten Bezüge würden vielmehr hauptſächlich zur Abtragung
früherer Verbindlichkeiten verwendet werden. Man werde auch nicht jede
Preisſteigerung, die ſich im der kommenden Zeit auf dieſem oder jenem
Gebiete bemerkbar machen könnte, einfach auf die Beſoldungsreform
legungen des Reichswirtſchaftsminiſters auf der letzten Tagung des
Einzelhandels unterſtreichen.
Die Regierung warne vor einer Teuerungspſychoſe, zu der kein
Anlaß vorliege.
Sie ergebe ſich allerdings keinem übertriebenen Optimismus, ſtehe aber
auch jedem ſtumpfen Peſſimismus fern. Die Regierung ſei in
Zuſam=
menarbeit mit dem Reichsſparkommiſſar damit beſchäftigt, eme
Verein=
heitlichuung der öffentlichen Verwaltung herbeizuführen, um eine möglicſſt
erträgliche Greuze der Geſamthelaſtung der deutſchen Volkswirtſchaft
zu erreichen. Der Miniſter ſagte: „Mit aller Entſchiedenheit muß ich im
Namen der geſamten Reichsregierung erklären, daß Anträge, die eine
finanzielle Mehrbelaſtung über die jetzige Vorlago hinaus bezwecken,
für uns untragbar ſind.‟ Der Miniſter ſchloß ſeine Ausführungen mit
der Erklärung, die Reichsregierung habe den dringenden Wunſch, daß Liaptſcheff den jugoſlawiſchen Geſandten empfing, der ihn
die Beſoldungsreform mit möglichſter Beſchleunigung dunchgeführt
werde. (Beifall bei den Regierungsparteien.)
Die Wünſche der Parteien.
Abg. Steinkopf (Soz.), der die Ausſprache der Parteien
er=
öffnete, machte dem Miniſter den Vorwurf, durch ſeine Magdeburger
Rede unter den Beamten Hoffnungen erweckt zu haben, die nicht erfüllt
wurden. Köhler habe auch übertziebene Vorſtellungen von der
Höh=
der Beamtenbeſoldung erzeugt und damit zu den Preisſteigerungen
bei=
getragen. Im übrigen ſei die Beſoldungsvorlage durchaus unſozial.
in den unteren Gruppen um 20, in den mittleren um 15 und in den und Sofia war unverkennbar. Sie wurde noch größer, als das
5, in den mittleren um 6 und in den oberen um 9 Prozent. In der
Beamteuſchaft werde es auch nicht verſtanden, weshalb man in der neuen
ſei. Große Bedenken äußerte der Redner gegen die Einführung der
ſogonannten Leiſtengszulage. Er verlangte, daß die Benachteiligung
der Veamten wieder ausgeglichen und daß für die Penſionäre eine
beſſere Regelung geſchaffen werden müſſe.
(Fortſetzung auf Seite 2, dritte Spalte.)
Die mazedoniſche Tragödie.
Wie es zu den Unruhen kam. — Bulgariens ſchwierige Lage.
Weitere Gefahren. — Der Kniefall vor dem Hotel der
Völkerbundsligen.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
W. E. B., Sofia, Mitte Oktober 1927.
Als in Gewgeli mazedoniſche Bomben platzten, als in
Soloniki ein furchtbarer mazedoniſcher Attentatsplan auf die
jugoſlawiſchen Einrichtungen: Konſulat, Hafenzone, Meſſeſtände
entdeckt wurde, da raunten ſich die Unterrichteten zu: „Es iſt
nurder Anfang”, Ungläubige, Vertrauensſelige fanden ſich
genug, die den Kopf dazu ſchüttelten. Sie wurden eines
Beſſe=
ren belehrt, als vor wenigen Tagen, in Schtip der ſerbiſche
Brigadekommandeur General Kowatſchewitſch mazedoniſchen
Kugeln zum Opfer fiel und die Spannung auf dem Balkan aufs
höchſte ſtieg. Und das Raunen geht weiter: der Attentate
wer=
den noch viele folgen. Die geheimnisvolle Macht der
maze=
doniſchen revolutionären Organiſation, das ſtärkſte Staatsweſen
auf der Balkanhalbinſel, regt ſich wieder, und jede ihrer
Regungen bedeutet Blut.
Einen Sommer lang herrſchte Ruhe. Dieſe
Ruhe in Mazedonien war Anlaß, daß ſich eine deutliche
An=
näherung zwiſchen Jugoſlawien und Bulgarien vollziehen
konnte. Die Sofioter und die Belgrader Blätter ergriffen jede
Gelegenheit, um das Schlagwort „Der Balkan den
Balkan=
völkern” abzuwandeln. Als gar zur Zeit des Albanienkonfliktes
der neuernannte jugoſlawiſche Geſandte in Sofia, Liuba
Neſchitſch, ein erklärter Anhänger der ſüdſlawiſchen
Verbrüde=
rung, mit einer von Herzlichkeit überſtrömenden Rede dem
Zaren Boris ſein Beglaubigungsſchreiben überreichte, da ſchien
es einen Augenblick, als ob nun nichts mehr die ſerbiſch=
bulga=
riſche Annäherung ſtören könnte. In jenen Tagen war es, da
mir der Miniſter Neſchitſch voller Freude mitteilte, daß in
kurzer Zeit die Verhandlungen über den Abſchluß eines
Handels=
vertrages beginnen würden, als erſtes äußeres Zeichen der
wiederhergeſtellten, Freundſchaft.
Alles war ſchön; das Tagesgeſpräch bildete die Möglichkeit
einer weitgehenden jugoſlawiſch=bulgariſchen Verſtändigung. Nur
hatte man die Mazedonier vergeſſen. Dieſe waren damals
ſtille, aber nicht müßige Beobachter. Der militäriſche Führer
des Komitees, der General Protogeroff, der nach dem
geheim=
nisvollen Meuchelmord an dem reinſten und edelſten Führer der
jüngeren mazedoniſchen Generation, Todor Alexandroff, wohl
die ſtärkſte Perſönlichkeit der mazedoniſchen Bewegung iſt, weilte
damals oft in Bari und in Tirana und legte in Verträgen mit
den Italienern die Grundlage zu der Unterſtützung, die heute
Mazedonien durch gewiſſe Großmächte genießt, denen an einer
erhöhung durch das regelmäßige Aufkommen aus der Einkommen=, Bedrohung Jugoſlawiens gelegen iſt. Italieniſche Waffen und
Munition fanden den Weg nach Mazedonien, und italieniſche
und mazedoniſche Offiziere arbeiteten zuſammen in Tirana,
Eine ſtille Tätigkeit, über die eine verhältnismäßige
Unbeweg=
lichkeit des Komitees mit Erfolg hinwegtäuſchte. Bis jetzt,
innerhalb weniger Tage, vier Attentate den Balkan in
Auf=
regung verſetzten und darüber hinaus auch das übrige Europa
aufhorchen ließen.
Der äußere Anſtoß zu der jüngſten Attentatsſerie war die
Verhaftung einer Reihe mazedoniſcher Studenten, die das
„Staatsverbrechen” begangen hatten, auf jugoflawiſchem Boden
bulgariſche Bücher und Zeitungen zu leſen. Dafür wurden ſie
in den Gefängniſſen ihrer Heimat mit unmenſchlicher Grau=
Die Gefahr einer Preisſteigerung durch die Kaufkraft der Beamten ſamkeit behandelt, teilweiſe zu Tode gemartert. Das
mazedo=
niſche Komitee hat den fremden Preſſevertretern in Sofia und
an anderen Plätzen eine Denkſchrift übergeben, die dieſe
Miſſetaten einer willkürlichen Adminiſtration darſtellt. An der
Wahrheit der Darſtellung iſt kein Zweifel möglich, wenn man
ſchieben können. Die Regierung könne in dieſer Frage nur die Dar= die balkaniſchen Polizeimethoden kennt, die an wehrloſen
Häft=
lingen in Anwendung kommen. Die Künſte einer
mittelalter=
lichen Folter „verden heute noch, im zwanzigſten Jahrhundert,
in Schtip, Oesküp und anderen Orten Südſerbiens an Leuten
ausgeübt, deren einzige Schuld darin beſteht, von bulgariſchen
Eltern geboren zu ſein und die, im Vertrauen auf ihre
Minder=
heitsrechte, im Vertrauen auf internationale Inſtitutionen, die
gerne das Weltgewiſſen verkörpern möchten, auf ihrem
Heimat=
boden geblieben ſind.
Das Los dieſer unglücklichen Studenten war das Signal
zu den blutigen Unternehmungen der Mazedonier. Als nach
dem Attentat von Gewgeli der bulgariſche Miniſterpräſident
freundſchaftlich auf die friedenſtörende Tätigkeit der bulgariſchen
Mazedonier aufmerkſam machte, da mochte es dem Vertreter
Jugoſlawiens nicht behagt haben, als Liaptſcheff den Spieß
herumdrehte und auf die Verbrechen hinwies, die an
unſchul=
digen jungen Leuten von der ſerbiſchen Behörde ſelbſt begangen
wurden. Daß die bulgariſche Regierung in einem offiziellen
Communiqué über dieſe Unterredung beſonders die
vorgebrach=
ten Vorwürfe Liaptſcheffs behandelte, war vielleicht nicht ſehr
klug, denn dadurch wurde wieder einmal der Anſchein erweckt,
als ob die bulgariſche Regierung die Sache der Mazedonier zu
Das Geſamteinkommen erhöhe ſich nicht, wie der Miniſter früher wollte, ihrer eigenen mache. Eine gewiſſe Spannung zwiſchen Belgrad
oberen Gruppen um 10 Prozeut, ſondern in den unteren Gruppen um Attentat von Schtip bekannt wurde und die Mörder des
Gene=
rals Kowatſchewitſch als Bulgaren und Beauftragte des Komi=
Beſolduugsvorlage von der Beſoldungsordnung von 1920 abgewichen tees feſtgeſtellt wurden. Jugoſlawien ließ Truppenverſtärkungen
an die bulgariſche Grenze legen, und die Grenze wurde für
bulgariſche Einreiſende geſperrt. Obgleich ein Ultimatum nicht
erfolgte, ſo ſprach doch der ſüdſlawiſche Geſandte täglich auf
dem Sofioter Außenminiſterium vor, um zu erfahren, was für
Maßnahmen die bulgariſche Regierung zur Verhinderung der
Samstag den 22. Oktober 1927
Seite 2
Tätigkeit der Mazedonier zu ergreifen gedenke. Im Sofioter
Miniſterrat wogte der Streit der Meinungen hin und her, und
es dauerte eine Weile, bis man ſich entſchließen konnte, zu
ern=
ſteren Maßnahmen zu ſchreiten. Sie beſtanden im weſentlichen
darin, daß man in den mazedoniſchen Diſtrikten, Küſtendil und
Petritſch, den Belagerungszuſtand erklärte und
Stand=
gerichte einſetzte. Man hatte es in Sofia am Ende recht
eilig damit und wartete nicht einmal die Rückkehr des Zaren
ab der allein den Ausnahmezuſtand erklären kann. Die
könig=
liche Genehmigung wurde auf drahtlichem Wege eingeholt, und
heute ſunktionieren in Südbulgarien die Militärgerichte. Das
hat noch keine bulgariſche Regierung gewagt.
Die Maßnahme, zu der ſich das Kabinett Liaptſcheff auf
frem=
den Druck hin entſchließen mußte, iſt ein zweiſchneidiges
Schwert. Während die eigentliche Spannung zwiſchen
Jugo=
ſlawien und Bulgarien ſchon nachzulaſſen ſcheint und
Miniſter=
präſident Ligptſcheff erklärt, daß alles wieder ſeinen alten Weg
gehe, was wohl ein wenig voreilig iſt, zieht am Horizont für
Bulgarien die Gefahr ſchwerer innerer Verwicklungen
herauf. Man ſpricht von Miniſterkriſe und man malt den
kom=
menden Bürgerkrieg an die Wand.
Niemand glaubt daran, daß der Belagerungszuſtand die
Tätigkeit der Mazedonier unterbinden wird. Die paar Soldaten,
die Bulgarien nun längs der jugoſlawiſchen Grenze mehr
auf=
ſtellen konnte, ſind ſelbſt bei aller Anſtrengung nicht in der Lage,
in dem unwegſamen Bergland etwa den Grenzübergang einer
bewaffneten „Tſcheta” (Bande) der Mazedonier zu verhindern.
Somit iſt dieſen auch weiterhin die Möglichkeit gegeben, die
Befehle ihrer Führer auszuführen und über die Grenze zu
gehen. Das nächſte Attentat aber würde in Belgrad nicht anders
ausgelegt werden, als daß Bulgarien eben trotz aller
Anſtren=
gung, die mazedoniſche Gefahr nicht bannen kann. Belgrads
Standpunkt war ja ſchon immer der, daß alle bulgariſchen
Er=
klärungen in dieſer Frage nur dazu dienen, um der Umgebung
Sand in die Augen zu ſtreuen und ſie darüber hinwegzutäuſchen,
daß ſich das Mazedonierkomitee auf bulgariſchem Boden ſo ſicher
wie nirgendwo auf der Welt befindet. Es iſt bekannt, daß noch
im Sommer Liaptſcheff angeſichts der beginnenden
italieniſch=
mazedoniſchen Freundſchaft den führenden Mazedoniern den
Vorſchlag gemacht hat, Bulgarien zu verlaſſen und nach
Ita=
lien zu gehen. Italien lehnte aber ab: man hat dort
Revo=
lutionäre nicht ſehr gern, ſelbſt wenn es Mazedonier ſind. Wenn
aber je ein Mitglied des Komitees in Bulgarien von der
Be=
hörde, angetaſtet würde oder wenn eine in Ausübung ihres
„Dienſtes” befindliche „Tſcheta” angehalten würde, ſo wäre das
gleichbedeutend mit einem Aufſtand der Mazedonier
Bulgariens. Das offizielle Bulgarien hat es darum auch
noch nie gewagt, einem Mazedonier ein Haar zu krümmen: die
einzige Ausnahme machte Stamboliſhy. Sie hat ihn den Kopf
gekoſtet.
Bulgarien, das durch den Kriegsausgang ohnehin ſeiner
Handlungsfreiheit ziemlich beraubt iſt, befindet ſich auch in der
mazedoniſchen Frage in einer ſehr bedrängten Lage. Es muß,
um ſich am Leben halten zu können, dauernd zwiſchen
Maze=
donien und Jugoſlawien lavieren und hat daher weder des dieſe Dinge noch keineswegs abgeſchloſſen ſind. Aus dieſem
einen noch des anderen wahre Sympathie.
Eine ſeltſame Fronie will es, daß gerade in den Tagen, da
ſo düſtere Wolken über den Balkanhimmel zogen und der Friede gefährdet, nicht den Tatſachen entſpricht.
bedroht war, in Sofia die Generalratsſitzung der
Völker=
bundsliga ſtattfand, ſehr zum Unbehagen Belgrads, das
dem benachbarten Sofia eine ſo illuſtre Friedensgeſellſchaft als
Gaſt nicht recht gönnte. Es wurde dabei auch viel über
Minder=
heitsfragen verhandelt: über Südtirol, wobei der italieniſche
Delegierte es für angemeſſen fand, zu erklären, daß Italien
ſeinen Brennero, über den früher die Barbaren in das
herrliche Italien eingebrochen ſeien, bis zum letzten
Bluts=
tropfen verteidigen würde Ueber die Frage der bulgariſchen auf hin, daß Deutſchland augenblicklich zwar eine gute wirt=
Minderheit in Mazedonien, wurde diesmal nicht geſprochen, ſchaftliche Konjunktur habe, daß dieſe jedoch nur ſcheinbar
Aber es war für alle Teilnehmer an der Sitzung ein wahrhaft
erſchütternder Anblick, als in unendlichem Zuge 20000
Maze=
donier und Mazedonierinnen entblößten Hauptes an durch den Reichstag bewilligen zu laſſen, in der Hoffnung, daß
dem Hotel vorüberzogen, wo Lord Gladſtone, der Sohn des
großen William Gladſtone, wohnte, und ihn an ſeinen Vater Gefahr des Rückſchlages beſtehe.
erinnerten, der das Wort prägte: „Mazedonien den
Maze=
doniern!“ Das Komitee hatte, wie man wußte, beſchloſſen, daß
die ganze Menge ſich vor dem Hotel auf die Knie werfen und
„Rette Mazedonien, wie dein Vater Bulgarien gerettet hat!”
rufen ſollte. Nur der Einſpruch der bulgariſchen Regierung hat
das Komitee von dieſer Demonſtration abgehalten. Der
Ein=
druck, den dieſe Leute bei den Delegierten von 16 Staaten
her=
vorriefen, war ohnedies tief genug. So ſchien es wenigſtens.
Keinem konnte entgehen, daß die Leute ein großes Vertrauen
in das Mitgefühl der Genfer Inſtitution haben. Es muß ſich
in der nächſten Zukunft erweiſen, ob das Vertrauen
gerecht=
fertigt iſt: ſonſt könnte der Balkan wieder einmal den Beweis
als Heilen.
Vom Tage.
In Badenweiler iſt Univerſitätsprofeſſor
Ge=
heimer Hofrat Dr. Georg von Below im Alter von 70 Jahren
unerwartet geſtorben. Der Heimgegangene war einer der
ange=
ſehenſten Kenner der mittelalterlichen und der neueren Geſchichte. Seit
1905 wirkte er an der Freikurger Hochſchule.
Wie wir erfahren, beabſichtigt die ungariſche Regierung
die Reviſion des Numerus elauſus=Gefetzes noch in
der Herbſtſeſſion des Parlaments durchzuführen.
Am 19. d. M. richtete die litauiſche Regierung an den
Vor=
ſitzenden des Völkerbundsrats eine Proteſtnote gegen die
Ausweiſung von elf polniſchen Staatsangehörigen
nach Likauen. Die litauiſche Regierung erklärt in der Note, daß
ſie die Ausgewieſenen nicht aufnehmen kann, und bittet um Anweiſung,
wohin ſie abgeſchoben werden ſollen
Infolge des Sinkens des Mehlpreiſes wird der Brotpreis in
Paris vom Y. Oktober an von 2,05 auf 2,00 Franken herabgeſetzt.
In Franzöſiſch=Marokko iſt jetzt das erſte deutſche
Handelsſchiff nach dem Kriege vor Anker gegangen.
König Faiſſal vom Irak iſt während ſeines Aufenthalts in
London Gaſt der engliſchen Regierung und wohnt im
Hyde=Park.
In Peking herrſcht verſchärfter Kriegszuſtand. Die
Polizei iſt angewieſen, alle Straßenpaſſanten während der Nachtſtunden
nach Waffen zu durchſichen. Die Ausländer ſind bisher un
behelligt geblieben.
Die Agentur Indo Pacific berichtet aus Tokio, daß von
unbekanm=
ter Hand auf die Koreaniſche Bank in Taikya auf Korea
eine Bombe geworfen wurde.
Wie die Agentur Indo Pacifie aus Tokio berichtet, kündigt man an,
daß der neuerufſiſche Botſchafter in Tokio Bubyſhef,
nicht aber Rakowſki ſein werde.
Kein Einſpruch des Reparationsagenten
gegen die Beſoldungsreform.
Berlin, 21. Oktober.
Ein Berliner Mittagsblatt verbreitet die aufſehenerregende
Meldung, das die Reichsregierung beabſichtige, die Koſten der
Beſoldungsreform durch die Heranziehung der
Reichsbahnobli=
gationen zu decken, daß der Reparationsagent hiergegen aber
Einſpruch erhoben habe und die Beſoldungsreform daher
ge=
fährdet ſei. Wie wir von unterrichteter parlamentariſcher Seite
erfahren, trifft dieſe Nachricht nicht zu. Der Plan, die
Reichs=
bahnobligationen für dieſen Zweck in Anſpruch zu nehmen,
be=
ſteht nicht. Offenbar handelt es ſich bei der Information des
Blattes um eine Verwechſlung mit den Fragen des
Liquida=
tionsſchädengeſetzes. Tatſächlich wird in den Kreiſen der
Reichs=
regierung der Gedanke erwogen, die Reichsbahnobligationen für
die Aufbringung der Koſten dieſes Geſetzes zu verwenden.
Aber auch in dieſem Falle hat der Reparationsagent
keines=
wegs Einſpruch erhoben. Herr Gilbert hat ſich für dieſe
Ange=
legenheit zwar intereſſiert, aber nur eine Einzelfrage hierzu
geſtellt, um ſich zu informieren. Jedenfalls iſt anzunehmen, daß
Zuſammenhang geht ſchon hervor, daß die Darſtellung des
Blat=
tes die Beſoldungsreform ſei durch den Reparationsagenten
Ein Berliner Abendblatt teilt mit, daß geſtern abend ein
Expoſé des Reparationsagenten Gilbert im
Reichsfimanz=
miniſterium eingetroffen ſei, in dem auf die
Beſoldungs=
reform Bezug genommen werde. Gilbert erhebe zwar nicht
gegen eine Beſoldungsreform an ſich Einſpruch, richte jedoch
die Frage an das Finanzminiſterium, wie dieſes ſich die
Deckung der Mehrausgaben vorſtelle. Er weiſe ferner
dar=
ſei, jedenfalls keine lange Dauer in ſich berge. Es wäre
infolge=
deſſen falſch. Ausgaben, die nicht im Etat vorgefehen ſeien, ſich
dieſe ſcheinbar günſtige Konjunktur fortdauern würde, weil die
Die Liberale Vereinigung Bayerns für eine
wirkſame Front der Mitte.
München, 21. Oktober.
Die Liberale Vereinigung Bayerns hat an die deutſch=
frei=
heitlichen Parteien und Gruppen der bürgerlichen Mitte eine
Erklärung gerichtet, in der die Notwendigkeit eines geſchloſſenen
Vorgehens dieſer Mittelparteien bei den kommenden Wahlen
dargetan wird. Neben dem Zentrum ſolle eine wirkſame Front
der Mitte entſtehen. Eine ſolche politiſche Verbindung werde
für die Wahrheit des Wortes liefern, daß Vorbeugen beſſer iſt auf die Dauer beſſere Dienſte leiſten, als ein politiſches
Sonder=
gebilde.
Vom Weſen des Volksliedes.
Von Profeſſor Dr. Eugen Fehrle, Heidelberg.
Die Wiſſenſchaft macht einen Unterſchied zwiſchen Volks
dichtung und Kunſtdichtung. Jeder Forſcher ſtellt für ſich eine
Begriffsbeſtimmung des Volksliedes auf, in der allerlei Eige
heiten des Liedes beſonders im Gegenſatz zur ſogenannte
Kunſtdichtung aufgezählt werden.
Bei geſchichtlicher Betrachtung zeigt ſich, daß man die Name
vieler Verfaſſer von Volksliedern nachweiſen kann: Das in Süd
deutſchland vielgeſungene Lied: „A. Dirndel geht um Holz in
Wald” ſtammt von Anton Freiherrn v. Klesheim 1846, das i
ganz Deutſchland geſungene „An der Saale hellem Strande‟ i
1826 von Franz Kugler verfaßt, „Zu Straßburg auf der
langen Brück” erſcheint zuerſt 1847 unter den Gedichten von
H. Moſenthal.
So weiß man von mehreren Hunderten von Liedern, die
heute im Volke geſungen werden, die Verfaſſer. Wo bleibt d
der Unterſchied zwiſchen Volkslied und Kunſtlied? Noch ſchwie
riger wird die Frage bei Liedern, die einſt im Volksmunde leb
ten, dann von einem großen Dichter umgeſtaltet worden ſin!
und jetzt in der neuen Form beim Volke umgehen, während die
alte vergeſſen iſt. So iſt es ergangen mit Hauffs „Morgenro=
Morgenrot” und mit Goethes „Sah ein Knab ein Röslein ſtehn=
Nach vor 15 Jahren hat ein hervorragender Volksliedforſche
gemeint, die Symbolik dieſes Liedleins ſei zu zart, als daß es
je Volkslied werden könne. Heute wird niemand mehr beſtreiten,
daß es Volkslied iſt, ja eines der bekannteſten und beliebteſten
Die Unterſcheidung zwiſchen Volkslied und Kunſtlied wird
alſo immer verwickelter.
Das Wort Kunſtlied iſt eine unglückliche Prägung. Es geh
aus von der Anſchauung, daß das Volkslied ganz unbeſtimmt
irgendwo im Volke entſtehe. Im Gegenſatz zu dieſer von der
Nomantik geförderten Anſchauung heißen alle anderen Lieder
deren Verfaſſer man kennt, Kunſtlieder, weil ſie von einen
Künſtler herſtammen und nach beſtimmten Kunſtregeln
ge=
formt ſind.
In Wirklichkeit hat aber jedes Lied einen Verfaſſer,
manch=
mal auch mehrere, wenn zum Beiſpiel einige Soldaten auf der
Wache ein Lied zuſammen gemacht haben oder, wie es im
Wel=
krieg vorgekommen iſt, im Unterſtand.
Bei genauerem Zuſehen kann man alſo nach ſolchen
Geſichts=
punkten keinen ſcharfen Unterſchied zwiſchen Volkslied un
Kunſtlied machen. Mauche Forſcher haben ſich damit behelfen
wollen, daß ſie ein Lied erſt als Volkslied anſehen, wenn
längere Zeit, nach einem Vorſchlag zwei Gene=
Volke geſungen worden ſei. Doch das ſind beliebige
Feſtlegun=
gen, die nur zeigen, daß man keine auf inneren Gründen
be=
ruhende Unterſcheidung gefunden hat.
Man kann demnach nicht im allgemeinen zwiſchen Volkslied
und Kunſtlied unterſcheiden.
Wohl aber gibt es weſentliche Merkmale, nach denen man
die Dichtungen kennzeichnen kann.
Wenn das Volk ſingt, gibt es irgend einem ſeeliſchen
Erleb=
nis Ausdruck. Welcher Art dies iſt, wird oft ſchon in den erſten
Verſen angedeutet. So beginnt ein Lied:
„Das Lieben bringt groß” Freud,
Das wiſſen alle Leut.”
Und nun wird in den folgenden Verſen von der Schönheit der
Liebe geſungen, nicht in einem logiſch durchgeführten
Gedanken=
gang, ſondern Bild wird an Bild gereiht, bis die Freuden der
Liebe in einem ganzen Komplex von Vorſtellungen ausgemalt
ſind, wie wenn in der Muſik mit einem Grundakkord die
Stim=
mung gegeben iſt und die folgenden Sätze dieſe Grundſtimmung
ausführen.
Das Gedankliche tritt in ſolchen Liedern ganz zurück. Sie
geben nur Stimmung, die jeden, der ihnen zu folgen vermag,
anregen können, ſeinen Empfindungen und Erlebniſſen in
träu=
meriſchem Sich=Verſenken nachzugehen. Inſofern iſt das
Volks=
lied allgemeingültig.
Die Vorſtellungen ſind in der Volksdichtung wie im
Volks=
glauben aneinandergereiht, wie ſie ganz natürlich, früher hat man
geſagt mechaniſch, ſich einſtellen, genau wie in den oft
ſprung=
haften Einfällen der Kinder. Ein Gleichklang, eine
Farben=
empfindung, eine Erinnerung an gemeinſames Erleben zweier
Erſcheinungen, die an ſich nichts miteinander zu tun zu haben
brauchen, erwecken analoge Vorſtellungen, bis eine ganze
Bilder=
reihe in bunten Farben der Grundſtimmung Ausdruck erleiht.
Ganz anders das logiſch gerichtete Denken. Der Menſch auf
einer reiferen Kulturſtufe zertrennt die von Natur gegebenen
Vorſtellungskomplexe und ſucht die Vorſtellungen zweckmäßig,
nach logiſchen Geſichtspunkten aneinander zu fügen. Er gibt ſich
alſo nicht mehr willenlos den Vorſtellungen hin, ſondern iſt
beſtrebt, nach ſeinem Wollen und ſeiner Einſicht ihre Reihenfolge
zu beſtimmen.
Dies rationale Denken iſt für wiſſenſchaftliches Arbeiten
er=
forderlich, größere Dichterwerke ſind durchkomponiert nach den
Geſetzen des Logos, wie der Grieche ſagen würde. Erſt durch
die Schulung des Logos hat ſich die europäiſche Kultur zu der
Größe emporgerungen, die wir in der Philoſophie, überhaupt in
Wiſſenſchaft und Kunſt ſchon bei den alten Griechen, in der
Tech=
k und ar
ren Gebieten beute üherall beundern.
Reichswehr.
Abg. v. Guerard (Zentr.) verlas eine kurze Erklärung ſeinn
Fraktion, in der die Beſoldungsreform der Regierung begrüßt, jed 41.
genaue Prüfung verlangt wird, ob Sicherungen geſchaffen werdt
können gegen die Schwächung der Kaufkraſt der geſanten Verbroun
ſchaft durch Preisſteigerung. Das geſamte deutſche Volk habe ein
tereſſe an einer arbetsfreudigen und pflichtbewußten Beamteniche=
Dazu ſei eine angemeſſene Beſoldung die Vorausſetzung. Zn der v0r
Reichsrat geforderten Aenderung des Finanzausgleichs wird in der 94
klärung des Zentrums geſagt, daß die von einzelnen Ländern
erbm=
nen Bedenken ſorgſam geprüft werden müßten. Notwendig ſei alnd
auch, daß in den Ländern eine durchgrafende Verwaltungsreſan
eintrete.
Auch Abg. Dr. Scholz (D.Vpt.) beſchränkte ſich auf die Verleſuſ,
einer kurz formulierten Erklärung, in der zunächſt eine möglichſt ſchnm)
Verabſchiedung der Reform gefordert und dann ausdrücklich gegen 3..
Beſchluß des Reichsrats auf Aenderung des Finanzausgleichs zugunſm
der Länder Stellung genommen wurde. Die Volkspartei lehnt dien
Beſchluß in ihrer Erklärung ausdrücklich ab. Sie verlangt vielmehr e
Senkung der Realſteuern und größte Sparſamkeit in Ländern und 0
meinden. Weiter wird eine durchgreiſende Verwaltungsreform für m.
wendig bezeichnet, die unter Umſtänden vor Verfaſſungsänderungen nim
zurückſchrechen dürfe. Mit der Beſoldungsvorlage und der Neuordnnn
der Beamtengehälter und Penſionsgebühren erklärte ſich die Frakti,
einverſtanden.
Es folgte Abg. Schulz (Dem.), Steglitz, der im Gegenſatz zu z
Vertretern der Regierungsparteien wieder eine längere Rede hielt. 9
demokratiſche Fraktion, ſo führte er aus, ſtehe der Vorlage mit ſehr
miſchten Gefühlen gegenüber. Mit ſeiner Magdeburger Rede habe i.
Miniſter in der Oeffentlichkeit den falſchen Eindruck erweckt, daß
Beamtenbezüge um ein Drittel aufgebeſſert würden. Tatſächlich ſeit
den Beamten auch nach der Aufbeſſerung das Friedensgehalt noch nim
erreicht und deshalb ſeien die Beamten auch noch nicht völlig zufriedes
geſtellt. Das gelte beſonders für die Beamten der unteren Beſoldmm
gruppen, habe doch die ſoziale Arbeitsgemeinſchaft der Beamtenverbänd
in der die Beſoldungsgruppen 1—7 organiſiert ſeien, in einer Entſchit
ßung die Vorlage als keine geeignet Brundlage für die Beſoldunm
reform bezeichnet.
Abg. Torgler (Komm.) lehnte die Beſoldungsvonlage als
die unteren Gruppen zu wenig und für die oberen viel zu viel bringet
ab. Als er die Rede des Finanzminiſters in Magdeburg einen
zigen Bluff und aufgelegten Schwindel” bezeicknete, wurde er zur 9.0
nung gerufen.
Abg. Drewitz (Wtſchpt.) verlas eine ganz kurze Erklärung,
nach ſeine Fraktion ihre Stellungnahme bis nach den Ausſchußverhan
lungen ſich vorbehalte.
Abg. Leicht (Bayer. Vpt.) hält die Regierungsvorlage vom 11
ſoldungstechniſchen Standpunkt aus in verſchiedenen Punkten für 21
beſſerungsbedürftig. Angeſichts der ſcharfen Kritik, großer Benuiam
organiſationen werde auch die Frage zu erörtern ſein, ob die beuſſic
tigte organiſche Aenderung des Beſoldungsweſens notwendig und zuro
mäßig fei. In der Deckungsfrage ſei zu prüfen, ob die Deckungsnin
lichkeit abſolut und dauernd gewährleiſtet ſei.
Abg. Dr. Frick (Nat, Soz.) erklärt, die Beamten verlangenm
Recht, daß wenigſtens die Friedensrealgehälter erreicht werden! Aub
dieſe ſeien ſchon unzulänglich geweſen.
Abg. Henning (Völk.) erklärt, wenn man von einer Erhöhlutz
der Miniſtergehälter und der Abgeordnetendjäten abſehen würde, könntzu
mit den dadurch erſparten Beträgen viele Ungerechtigkeiten der
Vorlm=
beſeitigt werden. — Damit ſchließt die Ausſprache. Die Beſoldumen
vorlage wird dem Haushaltungsausſchuß überwieſen. Es folgte
die erſie Beratung der Novelle zum Reicht
verſorgungsgeſetz,
die auch die Bezüge der Kriegsbeſchädigten erhöhen ſvill.
Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns, leitete die At
ratungen ein. Die Vorlage bezwecke die Angleichung der Verſorumſt g
bezüge an die mit der Beſoldungsreform geplante Aufbeſſernnd tnſ
Beamtenbezüge. Es ſei notwendig, vor allem eine Aufbeſſrug drst
unzureichenden Renten der Leichtbeſchädigten herbeizuführen. De Rane 6
ten der Kriegshinterbliebenen würden durch die Vorlage u 9 P0
zent erhöht. Die Mehraufwendungen würden nach der Vorſn ührlich
205 Millionen betragen. Damit ſtiegen die Ausgabem für die Verſorgung A
der Kriegsbeſchädigten im nächſten Etat auf 1,3 Milliarden. De dnüler.
hinausgehenden Forderungen mancher Organiſationen, bezichet dem
Miniſter als Ausfluß hemmungsloſer Agitation, die den Bodei dend)
realen Tatſachen verlaſſe. Die Intereſſen der Kriegsopfer wirdten dad
durch nur geſchädigt. Die Reichsregierung ſei mit der vorliegenden 90
velle bis zu der Grenze gegangen, die ihr durch die finanzielle Leitimſier
fähigkeit des Reiches gezogen ſei.
Abg. Thiel (Dt. Vpt.) gibt für die Regierungsparteien 10.90
Wirtſchaftliche Vereinigung eine Erklärung ab, in der die Vorſoe 99
ein bedeutſamer Fortſchritt in der Verſorgung der Kriegsbeſchduti
und Kriegshinterbliebenen bezeichnet wird. Das Endziel, das in 2
Verſorgung angeſtrebt werde, könne allerdings auch heute noch nict
reicht werden. Seit der Stabiliſierung ſei man mit jeder Novelle 9t
Ziele nähergekommen. Die Erklärung wendet ſich dann gegen die 50
derungen des Reichsverbandes der Kriegsbeſchädigten, der nur dud
ſtrebe, durch überſtürzte Forderungen alle anderen Verbände zu ih
trumpfen. Die Verwirklichung dieſer Forderungen würde jährliche 194
gaben von 2.B5 Milliarden bedingen. Die Regierungsparteien bhllt
ſich für die Ausſchußberatung vor, weitere Verbeſſerungen der Volt
herbeizuführen. Darauf werden die Beratungen abgebrochen. 2
Haus vertagt ſich auf Samstag 12 Uhr.
Nur in der Kunſt gibt es weite Gebiete, auf denen für 96ſc
„gerichtete Denken” wenig Platz iſt. Das gilt in erſter Linſe 9
die lyriſche Dichtung, beſonders für das kurze Lied. Es iſt
Feiertagsſtimmungen und ſtille Stunden geſchaffen, in Fn
man ſich der Stimmung hingeben wil, die über einen lonſe
Da will man nicht die Vorſtellungsreihen nach ihrer Zwech9/
keit ordnen, ſondern die Gedanken ruhen laſſen und den
dern folgen, wie ſie ſich einſtellen. Gedankliche Zerlegung 09
hier nur matte Gebilde hervorbringen.
Was auch der größte Lyriker zur Wirkung braucht, da38
das Volkslied in beſonders ſtarker Ausprägung, eben dies Mi
Aneinanderreihen von Vorſtellungen und damit die Fahl9l
den Sänger oder Zuhörer anzuregen, immer weitere B99é
lungen hervorzurufen und damit die gegebene Grundſtima.
nachzuerleben.
Iſt nun dieſes Fehlen oder Zurücktreten des logiſch 82e.
teten Denkens im Volkslied ein Mangel? Iſt dadurch das 2ec
lied minderwertig anderen Kulturerſcheinungen gegenühe.”
Eine Zeit, die einſeitig rationaliſtiſch eingeſtellt won”
dieſe Frage bejaht. Wir denken heute anders.
Wenn wir von dieſem Geſichtspunkt aus das Vollslieon.
dammen wollen, ſo müſſen wir auch viele der feinſten Grzellt
lyriſcher Dichtung verwerfen, vor allem aber müſſen wir 90.
altdeutſchen Heldenepen und die homeriſchen Gedichte 0bb a.
Denn dort haben wir dieſelbe Art der Vorſtellungsvermäht
Zu Herders Zeiten und ſpäter hat man die homeriſche‟
tungen als Volkstoeſie bezeichnet. Wir wiſſen heute, vocl.
unrichtig iſt. Dieſe Dichtungen ſind geſchaffen für die hck.
Geſellſchaftskreiſe der damaligen Zeit und entſprechen de59l
ſchauungen dieſer Kreiſe.
anzuf7,
Wieſo kam man denn dazu, ſie als Volkspoeſie
Das beruhte zum großen Teil auf der Art der
Darſtellung=
hatte zwar über die Geſetze, nach denen die Vollsdichtung ſ.
noch wenig Klarheit, aber ſo fein empfindende Mähle.
Herder fühlten, daß dem Volkslied und den homeriſch.
irgend etwas gemeinſam ſei, und das war unter anderen. L
der Vorſtellungsverknüpfung. Die griechiſche Kultur Yolt
mals noch nicht die logiſche Schulung durchgemacht L
nachher eigen war. Deshalb zeigen die Dichtungen, die .
ſer Zeit liegen, Eigenſchaften, die mit unſerer Bolsde
vieles gemeinſam haben.
Die homeriſchen Dichtungen ſind ſo erhaben und B.
man ſie wegen unlogiſcher Gebankeniprünge nicht zu pered
wagte. Im Gegenteil, ſie wurden Maßſtab für Bewektuntz
rer Dichtung und man hat für die verſchiedenen Arten de.
ſtöße gegen die Logik” beſondere Ausdrücke geprägt.).
Nummer 293
Samstag, den 22 Oktober 1922
Seite 3
SSchteos pruch im Braunrohlenſtren.
Durchſchnittstariferhöhung von 5,20 Mk. auf
5,80. — Erhöhung der Kohlenpreiſe.
Berlin, 21. Oktober.
Zur Beilegung des Lohnkonfliktes im mitteldeutſchen
Braun=
ſanhlenbergbau hat die Schlichterkammer einen Schiedsſpruch
ge=
ſälält, durch den der tarifliche Durchſchnittslohn der geſamten
lelegſchaft im Kernrevier vom Tage der Wiederaufnahme der
Urbeit ab von 5,20 M. auf 5,80 M. erhöht wird. Die
Lohn=
eGelung kann erſtmalig zum 31. Auguſt 1928 gekündigt werden.
2ae Parteien haben ſich bis zum Samstag nachmittag 4 Uhr
iher die Annahme des Schiedsſpruches zu erklären. Ueber die
Lnederaufnahme der Arbeit und die Wiedereinſtellung der
Ar=
ſetster haben die Parteien vor der Schlichterkammer eine
Ver=
ihrbarung geſchloſſen. In der Begründung des Schiedsſpruches
ak der Schlichter ausgeführt, daß die Tariflöhne im
mittel=
enitſchen Braunkohlenbergbau ſeit dem 1. November 1926
un=
eirändert geblieben ſeien, während ſie in anderen
Bergbau=
eſſeieren in der Zwiſchenzeit eine Steigerung erfahren hätten,
g8 ferner die Tariflöhne anderer Berufsgruppen im
mittel=
etatſchen Bezirk zum Teil nicht unerheblich über dem bisherigen
riflohn der Bergarbeiter lägen.
*
* Man darf annehmen, daß mit dieſem Schiedsſpruch der
tyreik der Bergarbeiter tatſächlich beendet iſt. Die
Erklärungs=
ürk iſt ſo kurz gehalten, daß die Gewerkſchaften eine
Urabſtim=
unig nicht mehr veranſtalten können. Sie werden im beſten
alle die Vertrauensleute, die auf den Samstagmittag nach
alle berufen ſind, noch befragen können. Es kann aber kein
meifel darüber ſein, daß der Reichsarbeitsminiſter — ſchon
is politiſchen Gründen — den Spruch für verbindlich erklären
iſch und daß dann am Montag die Arbeit wieder beginnt.
ie wirtſchaftlichen Folgen des Streikes werden ſich aber dann
einſtellen. Die Arbeitgeber haben bereits
er=
ärt, daß ſie die Lohnerhöhung ohne
Preis=
öhung nicht werden tragen können. Das
eſichswirtſchaftsminiſterium lehnt — für den
ugenblick wenigſtens — die Preiserhöhung
Die Werke, die nicht beſonders auf rationellen Betrieb
ngeſtellt ſind, werden alſo mit Verluſt arbeiten. Unvermeidlich
lſo, daß ſchlechter organiſierte Werke ſtillgelegt werden, wenn
h: der Wirtſchaftsminiſter in abſehbarer Zeit ſich entſchließen
lie, ſeinen Widerſpruch zurückzuziehen und doch einer
Er=
hurng der Verkaufspreiſe zuzuſtimmen.
Präſidialſitzung des Reichsverbandes
der Deutſchen Induſirie.
Berlin, 2r. Oktober.
Eine heute unter Vorſitz von Geheimrat Duisberg
abgehal=
te/ Präſidialſitzung des Reichsverbandes der Deutſchen
Indu=
fel befaßte ſich u. a. auf Grund zweier Referate von Baurat
2hert und Geheimrat Kaſtl mit der Frage der Verhandlungen
4nvirtſchaftlichen Spitzenverbände über den Abbau der
Woh=
ns Szwangswirtſchaft und den Verhandlungen des
Reichswirt=
ſfs srates über das Kriegsſchädenſchlußgeſetz. Ferner erſtattete
Grämrat Kaſtl Bericht über die Londoner Konferenz der
Direk=
der nationalen Induſtrieverbände am 3. und 4. Oktober
N. Auf Grurd eines Referates, von Fabrikbeſitzer Georg
ſler=Oerlinghauſen wurde als übereinſtimmende Auffaſſung
Präſidiums feſtgeſtellt, daß der Fortgang der
deutſch=
zetGoſlowakiſchen Handelsvertragsverhandlungen nur dann
tar betrieben werden ſoll, wenn die tſchechoſlowakiſche
Regie=
tg” gewiſſen deutſchen Forderungen entgegenkommt. Eine
Eheraufnahme der deutſch=polniſchen Handelsvertragsverhand=
IAyem wurde unter gewiſſen, von Polen zu erfüllenden
Voraus=
ſungen, ſo auch der praktiſchen Sicherſtellung der
Nieder=
hungsfreiheit für Deutſche und des Schutzes für deutſches
Een tum als wünſchenswert bezeichnet. Zur Unterſtützung der
Unlihen Verhandlungen hat der Reichsverband der Deutſchen
Ruftrie der Anregung, mit polniſchen Wirtſchaftsvertretern
Ammenzukommen, zugeſtimmt, für die der Termin nunmeh:
Anyül ltig auf den 6. Dezember 1927 feſtgelegt worden iſt. Schließ=
Uſüherichtete der Geſchäftsführer, Dr. Herle, über die Bezie=
Ihgnn des Reichsverbandes der Deutſchen Induſtrie zu den
Qmändiſchen Induſtrieverbänden.
* Deutſchnationale und Konſerbatibe.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Bei der Gründung der Deutſchnationalen Volkspartei haben
die alten Konſervatiden ihre eigene Parteiorganiſation in der
Form des Hauptvereins der Konſervativen aufrechterhalten. Sie
ſind auch bisher in manchen den Deutſchnationalen ſehr
unbe=
quemen Gelegenheiten ihre eigenen Wege gegangen, haben es
ausdrücklich abgelehnt, die Kompromißpolitik der
Deutſchnatio=
nalen mitzumachen und haben dadurch eine etwas eigenartige
Lage geſchaffen, daß Graf Weſtarp, der Vorſitzende der
Deutſch=
nationalen Volkspartei, gleichzeitig der alte Führer der
Konſer=
vativen iſt. Der „Vorwärts” trägt jetzt ein Rundſchreiben der
Konſervativen Partei aus, worin ſie darauf hinweiſt, daß ſie
aus der Gründungszeit der Deutſchnationalen Volkspartei her
einen Anſpruch habe, von den 21 Mitgliedern des
Parteivorſtan=
des der Deutſchnationalen 10 und den Vorſitzenden zu benennen
und daß ſie außerdem bei den nächſten Wahlen im Reich, den
Ländern und den Gemeinden von den Deutſchnationalen
ver=
langen würde, daß Perſönlichkeiten ausgeſprochen konſervativer
Geſinnung in ausreichender Zahl auf die Wahlliſten geſetzt
wer=
den, ſonſt wäre es ihr nicht möglich, in der bisherigen Weiſe
mit den Deutſchnationalen zuſammenzuarbeiten. Auf dieſe
Ent=
hüllung antwortet die Deutſchnationale Volkspartei jetzt, daß
zwar bei der Gründung ihrer Partei den Konſervativen ein
entſprechendes Recht zugeſtanden worden ſei, daß aber ſchon
bei der Bildung des erſten Parteivorſtandes im Jahre 1919 im
gegenſeitigen Einvernehmen davon kein Gebrauch gemacht
wor=
den ſei, daß es ſich bei der Mitteilung der Deutſchkonſervativen
nur um eine hiſtoriſche Erinnerung handle, auf Grund deren die
Konſervativen eine ſtärkere Berückſichtigung bei den Wahlen
verlangten. Die Deutſchnationalen legen Wert darauf, daß die
Schlußfolgerung des Vorwärts” die Deutſchnationalen ſtänden
unter konſervativem Kommando, den Tatſachen nicht entſpreche.
Zwiſchenfälle im beſetzten Gebiet
Kaiſerslautern, 21. Oktober.
Schwere Ausſchreitungen gegen die deutſche Bevölkerung
ließen ſich, in der letzten Zeit franzöſiſche Soldaten der
Gar=
niſon von Kaiſerslautern, wo ſich der Sitz des 32. franzöſiſchen
Armeekorps befindet, zuſchulden kommen. Anfang des Monats
wurde in der Nähe des Benzinoringes ein 24 Jahre altes
Dienſtmädchen von einem Alpenjäger in unſittlicher Weiſe
be=
läſtigt und nur durch das Dazwiſchentreten eines Paſſanten von
einer Vergewaltigung bewahrt. Derſelbe Alpenjäger näherte
ſich etwas ſpäter in der gleichen Weiſe, in demſelben Stadtteil,
einer verheirateten Frau, die in Begleitung ihres
Dienſt=
mädchens vom Bahnhof nach ihrer Wohnung heimging.
Am 11. Oktober trieben zwei franzöſiſche Soldaten zwiſchen
18 und 24 Uhr ihr Unweſen. In der Nähe des Gersweiler
Weges fielen ſie einen von ſeiner Arbeitsſtätte kommenden
Ar=
beiter an, der ſich nur ſeinen Angreifern durch die Flucht zu
entziehen vermochte. Dieſelben Soldaten würgten am Maxplatz
einen dort im Geſpräch mit einem Bekannten ſtehenden Herrn
am Hals. Gegen Mitternacht fielen dieſelben Soldaten in der
Nähe der Mühlſtraße, ebenfalls ohne jede Veranlaſſung, einen
deutſchen Ziviliſten an. Dieſer erhielt einen Schlag ins Geſicht
und wurde von rückwärts mit Fußtritten traktiert. Einen
an=
deren Ziviliſten ſchlugen die Soldaten von rückwärts auf den
Kopf, würgten ihn am Hals und warfen ihn zu Boden. Als
auf die Hilferufe des Angegriffenen deutſche Polizeibeamte
her=
beieilten und dieſe die Angreifer von dem Ziviliſten
zurückzu=
drängen verſuchten, wurden ſie von den heftigen Widerſtand
lei=
ſtenden franzöſiſchen Soldaten vor die Bruſt geſtoßen und ebenſo
wie die anderen Deutſchen beſchimpft.
Da ſich erſt kürzlich in Kuſel ein ſchwerer Zwiſchenfall
er=
eignet hatte, hat dieſe Häufung der Zwiſchenfälle unter der
Be=
völkerung begreiflicherweiſe große Erregung hervorgerufen.
Deutſche Interpretationsklage wegen des
Stickſioffwerkes in Chorzow.
Berlin, 21. Oktober.
Zwiſchen der deutſchen und der polniſchen Regierung
be=
ſteht eine Meinungsverſchiedenheit über die Auslegung des
Urteils des Ständigen Internationalen Gerichtshofs im Haag
vom 25. Mai 1926, betreffend das Stickſtofſwerk in Chorzow,
hinſichtlich der Rechtsmäßigkeit der Eintragung der
Oberſchle=
ſiſchen Stickſtoffwerke im Grundbuch von Kattowitz. Zur
Klä=
rung der Meinungsverſchiedenheit hat die deutſche Regierung
bei dem Haager Gerichtshof eine Interpretationsklage
einge=
reicht.
Die Offenſive
der engliſchen Liberalen.
Die Völkerbunds= und Abrüſiungspolitik der
Konſervativen. — Unterſiützung durch die
Rothermere=Preſſe
* London, 21. Oktober. (Priv.=Tel.)
In der engliſchen Innenpolitik hat ſich in den letzten Wochen
ein bedeutſamer Umſchwung vollzogen, der auf die neuerdings
wenig glückliche Leitung der Staatsgeſchäfte zurückzuführen iſt,
aber auch als das direkte Ergebnis der von den Liberalen
be=
gonnenen Wahlkampagne bezeichnet werden muß. Nach der
zweijährigen Zurückhaltung iſt die Liberale Partei aus ihrer
Reſerve herausgetreten, obſchon ſie die Bekanntgabe ihres
ge=
nauen Wahlprogrammes naturgemäß noch hinauszögert. Zwei
Dinge ſind es, die die Liberalen als die ſchwächſten Punkte im
konſervativen Abwehrkampf erkannt haben und auf die ſie
zu=
nächſt ihre Angriffe konzentrieren:; außenpolitiſch die
ver=
fehlte Abrüſtungspolitik der Regierung und
in=
nenpolitiſch das ſogenannte Landproblem.
Als der wundeſte Punkt kann die vielbeachtete Genfer
Flottenabrüſtungskonferenz betrachtet werden, die nach dem
Wort des damaligen engliſchen Delegierten Lord Ceeil an der
unnachgiebigen und unvernünftigen Haltung der engliſchen
Regierung geſcheitert iſt. Mehr aus Tradition, als aus
Ueber=
zeugung ein Anhänger der Torries, dankte Cecil kurze Zeit
darauf ab. Aus der heute auf der Vollverſammlung der
Gene=
ralratsligen in London von Lord Ceeil eingebrachten
Reſolu=
tion, in der in Uebereinſtimmung mit den bisherigen liberalen
Beſchlüſſen der Abſchluß von Schiedsverträgen mit allen
zivi=
liſierten Nationen verlangt wird, läßt ſich der Schluß ziehen,
daß Cecil den Liberalen bewußt nähergerückt iſt. Ob ſich auch
die Liberalen die Cecilſche Theſe, die gleichzeitig die franzöſiſche
Theſe iſt, zu eigen machen werden, daß Land= und Seeabrüſtung
gleichzeitig vorgenommen werden müßten, bleibt allerdings
ab=
zuwarten. Immerhin ſteht feſt, daß die Liberalen in Lord
Cecil einen wertvollen Bundesgenoſſen gefunden haben. Neben
der weiteren Reſolution iſt eine weitere Kundgebung
hervorzu=
heben, die von der Exekutive des liberalen Rates ſtammt. Das
Exekutivkomitee der Liberalen Partei hat unter dem Vorſitz
des Lord Grey eine Reſolution angenommen, die in den
allge=
meinen Sätzen ähnliche Wünſche ausſpricht, wie die ſchon
be=
kannte, geſtrige liberale Reſolution, nämlich Arbeit für Frieden
und Abrüſtung, für Schiedsgerichte und Sicherheiten durch den
Völkerbund. Dieſe Reſolution vermeidet, wie betont werden
muß, die Forderung nach einer Ausdehnung der Kompetenz des
Völkerbundes im Sinne des Genfer Protokolls.
Die Ernennung Mc. Neills zum Nachfolger Lord Cecils
hat gezeigt, daß die engliſche Regierung nicht geneigt iſt, auch
nur einen Schritt von der bisher verfolgten Abrüſtungspolitik
abzuweichen. Es bleibt infolgedeſſen der engliſchen
Oeffentlich=
keit überlaſſen, ſich bei den kommenden Wahlen für oder gegen
die Regierungspolitik auszuſprechen. Dieſer Umſtand iſt der
Liberalen Partei angeſichts der Tatſache, daß die mächtige
Rothermere=Preſſe ſeit einiger Zeit offen gegen Baldwin und
ſeine Regierung opponiert, und daß auch die einflußreichen
„Times”, wenn nicht alle Anzeichen trügen, der Regierung den
Rücken zuzukehren beginnen, ſicherlich nicht unwillkommen. Die
Milde, mit der Lloyd George ſeit einiger Zeit von der
Rother=
mere=Preſſe behandelt wird, hat in weiten Kreiſen die
Auffaſ=
ſung aufkommen laſſen, daß zwiſchen Lloyd George und Lord
Rothermere ein Uebereinkommen erzielt iſt. Es iſt durchaus
ver=
ſtändlich, daß Lloyd George die Unterſtützung ſeiner Partei
durch die Rothermere=Preſſe während der nächſten
Parlaments=
wahlen begrüßen wird.
Lord Robert Cecil kritiſiert Englands Rüſtungsausgaben
Lord Robert Cecil hielt auf einer Verſammlung der
Völker=
bundsvereinigung ſeine mit Spannung erwartete Rede. Einer
der Gründe ſeines Rücktrittes ſei der geweſen, ſich größere
Frei=
heit zu verſchaffen, um ſeinen Mitbürgern die Dringlichkeit des
Abrüſtungsproblems näher zu bringen. Er wandte ſich gegen
die Annahme, daß das britiſche Weltreich die Schwierigkeiten
und Gefahren des europäiſchen Kontinents mit einer Art
olym=
piſchen Ruhe betrachten könne und daß das Abrüſtungsproblem
nur für den Kontinent von Wichtigkeit ſei, denn ein
euro=
päiſcher Krieg würde England unmittelbar berühren.
Abge=
ſehen von Rußland, ſei England das einzige Land, deſſen
Rüſtungsausgaben zurzeit größer ſeien als im Jahre 1913,
ſelbſt wenn man die Geldentwertung berückſichtige. Die von
der vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion aufgeſtellten
Grund=
ätze dürften nicht nur für wünſchenswert angeſehen werden,
ſondern müßten die tatkräftige Unterſtützung Englands finden.
cmen Rhetorik her in unſere Schulen übergegangen ſind und
aucunſtausdrücke gelernt werden. Wenn die Erſcheinungen
m ichter gegen die von der Logik verlangte Ordnung
hin=
gel werden, weil ihm eine Hauptvorſtellung zuerſt vor Augen
tſſi rrotzdem eine andere vorher nötig war, um die
erſt=
gemite zu ermöglichen, ſo ſpricht man vom Hyſteron=Proteron,
dim „Buhinderſt=Zuvörderſt”; das Hinausgeraten aus der
Kon=
ſtcinen bezeichnet man als Anakoluth, die enge Verbindung
Muirſwrechender Begriffe nennt wan Oxymoron. Wenn aber im
Yllshied von einem „ſüßen Leid” geſungen wird, ſo zählt man
diſm,„ſcharfſinnigen Unſinn” unter den anderen
Minderwertig=
kemſdes Volksliedes auf. Was eben einem Homer erlaubt iſt,
daKdarf der deutſche Volkslieddichter noch lange nicht machen.
UMWovi, non bovi, d. h. was Jupiter macht, das darf nicht
jenlochſe nachmachen, gilt hier noch vielfach als Grundſatz.
in letzter Linie gehen derartige Urteile auf veraltete
An=
ſch heu gen zurück; ſie entſpringen dem in früheren
Jahrhunder=
teiseh egten und heute nachwirkenden Dünkel des Bürgertums
dam;ü.dte, das ſich als Träger der Ziviliſation vorkam und ſeine
Blhing auch darin zeigen zu müſſen glaubte, daß es alles, was
au Nhem Volke ſtammt, ablehnte. So lächelt auch heute mancher
dilß „Gebildeten” gerne über das Volkslied. Wenn er aber
auher, Schule die Kunſtausdrücke antiker Rhetorik pauken muß,
ſolbunt er dieſe erhabenen Gebilde an, ohne zu wiſſen, daß er
ſieln dem von ihm als minderwertig beiſeite geſetzten Volkslied
zuſlutenden auch finden könnte.
Sanin wir vorurteilslos das Volkslied auf uns wirken laſſen,
ſoſhin, es jedem von uns etwas geben. Denn es ſingt von
mſäylochem Erleben in Freud und Leid und ſo, daß es in
ſchſGerzen eine Saite zum Klingen bringen kann. Wir müſſen
ihn Ru die Herzen öffnen.
g, kann mir jemand entgegnen: wenn man die üblichen
Aikderſammlungen durchblättert, findet man aber doch recht
vieſ Nunderivertiges. Darauf anworte ich: In den
Volkslieder=
farſſauigen wird alles zuſammengetragen, was an Liedern
voMAlyfag iſt, ohne Rückſicht auf Güte. Man nehme einmal an,
jemroſvürde einen Band aller „Kunſtdichtungen” herausgeben,
dieſ einem Monat in Zeitungen und Zeitſchriften oder in
ſelMlütigen Veröffentlichungen erſcheinen. Viele davon würde
machuls minderwertig bezeichnen müſſen. Aber hier ſondert der
ſeber einer Sammlung. Nur das, mas er für gut hält,
wimmoruckt. Volksliedſammlungen, in denen nur Gutes
aus=
getgüt wird, gibt es ebenfalls. Meiſt aber wird nicht nach
die=
ſenſu eſüichtspunkten geſichtet, ſondern man will Beiſpiele des
Be dä=s der Volkslieder jeder Art geben. Hier wird alſo
nachzteriſſchiedenen Maßſtäben gemeſſen
Dann kommt noch etwas in Frage, was vielfach zur
Ver=
urteilung des Volksliedes führt: ein Teil der ſogenannten
Ge=
bildeten iſt ſo verbildet, daß er ſich einer naiven Freude gar nicht
mehr hingeben kann. In einer großen norddeutſchen Zeitung
wurde vor einiger Zeit der Standpunkt vertreten, ein moderner
Menſch könne keine Wieſe mehr ſehen, wir brauchten einen Park.
Wer ſo eingeſtellt iſt, wird auch für das Volkslied kein Ohr
haben. Aber das ſind die Alten, wenn ſie ſich auch modern
geben und noch keine grauen Haare haben. Unſere Jugend fühlt
anders. Sie ſtellt das Volkslied in den Vordergrund, und dabei
bevorzugt ſie Volkslieder älterer Zeit, die noch nicht ſo
ſentimen=
tal ſind wie viele von denen, die in den letzten Jahrzehnten auf
dem Lande meiſt geſungen wurden. Vielfach ſind durch die
wan=
dernde Jugend der Stadt ſolche älteren Volkslieder, aber auch
neue, zum Beiſpiel von Hermann Löns, auch auf dem Lande
wieder eingeführt.
Nein, das Volkslied ſtirbt nicht, wie Schwarzſeher, die von
falſchen Vorausſetzungen ausgehen, ſeit zweihundert Jahren
weisſagen. Es fängt heute erneut an zu leben und mit kräftigem
Schwung ſich zu heben.
Konzert H. Jadlowker — C. Braun.
F. N. Man kann auswärtigen Künſtlern, und ſeien ſie noch
ſo berühmt, nur davon abraten, ein eigenes Konzert in
Darm=
ſtadt zu geben, der Beſuch iſt regelmäßig ſo ſpärlich, daß man
die Künſtler bedauern möchte. Auch an dem Abend, als
Her=
mann Jadlowker, der berühmte ruſſiſche Tenor, und Carl
Braun, der ausgezeichnete Baſſiſt, hier ſangen, hätte der Saal
der Städtiſchen Turnhalle bequem drei= bis viermal ſoviel Be
ſucher faſſen können. Trotz dieſes für ſolche Künſtler wohl
un=
gewohnt ſchlechten=Beſuches und trotz der traurigen
Nüchtern=
heit, in der die Bühne des Saales dem Beſucher
entgegen=
ſtarrte — man hatte es nicht einmal für nötig befunden,
über=
flüſſig herumſtehende Kuliſſenteile, Rednerpult und unbenutzte
Beleuchtungsgegenſtände von der Bühne zu entfernen —, trotz
dieſer für Darmſtadt geradezu beſchämenden Nüchternheit boten
die Künſtler zum Teil ganz hervorragende Leiſtungen.
Wer Jadlowker natürlich vor zwei Jahrzehnten gehört hat,
als die jugendliche Biegſomkeit ſeiner Stimme, ihr wundervoll
ſtrahlender, ſympathiſcher Klang jeden Hörer unmittelbar feſſelte
und bezauberte, der wird heute bei dem 48jährigen Künſtler
mehr zu bewundern haben, wie er durch vorzügliche Technik,
durch dirtuoſe Stimmbehandlung, durch das Nebeneinander
ver=
ſchiedenſter Klangfarben faſt vergeſſen macht, daß doch die Höhe
zuweilen ſchon hart klingt und Elaſtizität und lyriſche Schön=
heit abgenommen haben. Der Höhepunkt ſeiner Darbietungen
war unſtreitig die Cavatine aus Gounods „Fauſt” die vollendet
ſchön und zugleich raffiniert effektvoll geſungen wurde. Auch in
den meiſten der mit Braun geſungenen Duette ergab ſich
pracht=
voller Zuſammenklang und ausgezeichnete gegenſeitige
Einfüh=
lung. Demgegenüber traten die vier Schubertſchen Lieder an
Wert der künſtleriſchen Leiſtung zurück, wieder ein Beweis
da=
für, daß ſo häufig dem Bühnenſänger die vollkomene
Beherr=
ſchung des Liedſtils verſagt bleibt. Hier iſt er allzuſehr in
Ge=
fahr, wirkliches inneres Empfinden durch Vortragsroutine zu
erſetzen, und gerade einem Jadlowker dürfte es nicht paſſieren,
daß er in Schuberts „Liebesbotſchaft” im erſten Teil und in
ſeiner Wiederholung am Schluß faſt regelmäßig um einen
Takt=
teil zu früh einſetzt, dadurch den Begleiter zu ſtändigem
Sprin=
gen zwingt und den feinen, in dem Lied lebenden Rhythmus
zerſtört.
Bei Carl Braun iſt der Höhepunkt der ſtimmlichen
Eigen=
ſchaften noch nicht überſchritten, und ſein dunkler,
breitklingen=
der und überaus warmer Baß bietet rein klanglich ſchon höchſten
Genuß. Eine kleine Indispoſition war raſch behoben, ſo daß
ſich das Organ dann in voller Wucht und in ſeinem ganzen
Um=
fang ausgeben konnte. Auch dieſem Künſtler lagen die
Opern=
geſänge am beſten, die Leporello=Arie aus „Don Giovanni” war
eine Meiſterleiſtung, aber auch Schuberts grandioſer „
Prome=
theus” und Schumanns „Grenadiere” gelangten zu
hervorragen=
der Wirkung, wenn auch der Künſtler merwürdigerweiſe in
bei=
den Geſängen die hochpathetiſchen Schlußteile in ungewohnt
raſchem Tempo ſang, ſo daß ſie etwas an Wucht verloren.
Ein beſonderer Genuß waren die Duette, da die ſo
ver=
ſchieden gearteten Stimmen ſehr ſchön zuſammen klangen und
da beide Künſtler hier ſich gegenſeitig beſeelten und anregten.
Zwar bleibt Opernkunſt im Konzertſaal und ohne Darſtellung,
mit Klavier= ſtatt Orcheſter=Begleitung ſtets ein Torſo, zwar iſt
ein Osmin im Frack ein etwas merkwürdiger Eindruck,
beſon=
ders wenn der geiſtige Inhalt ſo vortrefflich ausgeſchöpft wird
und mit ſo viel überlegenem Humor geſungen wird, wie dies
bei Braun der Fall war , doch wir wollen froh ſein, daß uns
die Duette ſo herrlich geboten wurden. Schon das erſte aus
„Cosi kan tutte” das ſeinem lyriſchen Charakter entſprechend
gut in den Konzertſaal paßte, war ein reiner Genuß. Ebenſo
aber wurden auch die dramatiſchen Szenen aus der „Entführung
aus dem Serail” aus Gounods „Fauſt” und aus der „
Ver=
kauften Braut” von Smetana lebendig und brachten beiden
Sängern rauſchenden Beifall.
Die Klavierbegleitung hatte Herr Kapellmeiſter Willi Krauß
vom Staatstheater in Wiesbaden übernommen und führte ſie
neiſterhaft durch.
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Darmstadt
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45 16338
Das Jaus dan Partrausnsanasitätan.
Seite 4
Samstag der 22 Oktober 1927
Nummer 293
Die tſchechiſchen Wahlen.
Zunahnie der deutſchen Stimmen. — Das aufgehobene
Soldaten=
wahlrecht und die deutſchen Gemeinden. — Tſchechiſches
Wahl=
manöver in den deutſchen Grenzgebieten. — Verluſte der
deutſchen Regierungsparteien.
Von unſerem Prager =Korreſpondenten
Die am vergangenen Sonntag in einer Anzahl von
Gemein=
den in der Tſchechoſlowakei durchgeführten Wahlen, die auf
deutſcher Seite insbeſondere Klarheit darüber bringen ſollten,
inwieweit ſich die ſudetendeutſche Bevölkerung mit der bisherigen
Politik der drei deutſchen Regierungsparteien — Bund der
Land=
wirte, Chriſtlichſoziale und Gewerbeparteiler — identifiziert,
haben beſondere Veränderungen in politiſcher Hinſicht wohl
nicht mit ſich gebracht, ſie ſind jedoch in nationaler Beziehung
recht bedeutungsvoll ausgefallen; durch die Aufhebung des
Sol=
datenwahlrechts ſind die ſeinerzeit in vielen deutſchen
Gemein=
den künſtlich emporgezüchteten tſchechiſchen Minoritäten vielfach
ſtark zurückgedrängt, ja zum völligen Verſchwinden gebracht
wor=
den, ſo daß die Deutſchen in überwältigender Mehrheit in die
Gemeindeſtuben einziehen konnten. Allerdings konnten infolge
der Erſetzung tauſender aus dem Staatsdienſte entlaſſener
deut=
ſcher Staatsangeſtellten in den deutſchen Gebieten des Staates
durch Tſchechen in zahlreichen Ortſchaften, in denen bisher keine
einzige tſchechiſche Stimme gezählt werden konnte, auch
tſche=
chiſche Kandidatenliſten eingebracht und da und dort
durch=
gedrückt werden. Insbeſondere trifft dies bei einzelnen kleineren
Gemeinden an der reichsdeutſchen Grenze zu, die ſich ſeit
Jah=
ren der beſonderen Aufmerkſamkeit der Prager Regierung
inſo=
fern erfreuen, als ſich dieſe beſtrebt zeigt, dortſelbſt zuverläſſige
Tſchechen anzuſiedeln, denen als Wächter an der Grenze gegen
das Deutſche Reich eine eminent wichtige Rolle zukommt.
Aus den vorliegenden endgültigen Wahlergebniſſen geht
hervor, daß einſchneidende Aenderungen in den parteipolitiſchen
Machtverhältniſſen nicht eingetreten ſind; dadurch, daß in einer
Anzahl der großen Städte nicht gewählt wurde, kann nicht
ab=
ſchließend darüber geurteilt werden, inwieweit weſentliche
Ver=
ſchiebungen eingetreten ſind, die den politiſchen Kurs in der
Tſchechoſlowakei zu beeinfluſſen geeignet erſcheinen. Zweifellos
iſt ein deutlicher Ruck nach links feſtzuſtellen. Die deutſchen
Sozialdemokraten ſowohl wie die tſchechiſchen haben
eine nennenswerte Stimmenzunahme aufzuweiſen, und ebenſo
haben die Kommuniſten keine Urſache, mit dem Ausfall der
Wah=
len unzufrieden zu ſein. Die Deutſchnationalen haben
ſich nicht nur behauptet, ſondern in einzelnen Gebieten ebenſo
wie die deutſchen Nationalſozialiſten entſchiedene
Fortſchritte gemacht. Die drei deutſchen
Regierungs=
parteien haben recht verſchiedenartig abgeſchloſſen; der Bund
der Landwirte hat ſtärlere Einbußen lediglich im Egerlande
er=
litten, woſelbſt die Anhänger des aus der Partei
ausgeſchloſſe=
nen und die nationale Richtung der Bauerngruppe vertretenden
Abgeordneten Mayer mit ſelbſtändigen Liſten auftraten und
einige tauſend Stimmen auf ſich vereinigen konnten. Die deutſche
Gewerbepartei hat zumeiſt mit ſogenannten Wirtſchafts= oder
Bürgerliſten gekoppelt und dadurch vermocht, den längſt
offen=
baren Mitgliederabfall zu verſchleiern. Dagegen hat die deutſche
chriſtlichſoziale Partei einen merklichen Stimmenrückgang zu
verzeichnen, der in einzelnen Städten bis zu 50 Prozent
aus=
macht. Im allgemeinen kann geſagt werden, daß die drei
deut=
ſchen Regierungsgruppen ſchlechter abgeſchnitten haben wie die
deutſchen Oppoſitionsparteien, deren Aufſtieg unverkennbar
ge=
worden iſt. Die Schuld an dem Abbröckelungsprozeß, der ſich
innerhalb der Regierungsdeutſchen vollzieht, iſt letzten Endes in
der Ergebnisloſigkeit der bisher im Intereſſe des
tſchechoſlowa=
kiſchen Staates geleiſteten Arbeit — durch welche die erwähnten
drei Aktiviſtengruppen die Tſchechen zu nationalpolitiſchen
Zu=
geſtändniſſen an das Deutſchtum bewegen wollten — zu ſuchen.
In der Landeshauptſtadt, in Prag, ſind die deutſchen
Stim=
men gegenüber dem Jahre 1925 um rund 3000 geſtiegen, ein
er=
freulicher Beweis dafür, daß das Deutſchtum in Prag trotz der
unerhörten Drangſalierungen, unter denen es ſeit 1918 zu leiden
hat, nicht zurückgegangen iſt. Die meiſten deutſchen Stimmen
er=
hielten die Deutſchdemokraten, die ſich mit mehr als
10 000 Wählern als die ſtärkſte deutſche Gruppe in Prag erwieſen
und drei Mandate in der Gemeinde erringen konnte; das vierte
Mandat erhält die deutſche Nationalpartei, während die drei
übrigen deutſchen Gruppen, Landwirte, Chriſtlichſoziale und
Gewerbeparteiler, trotz der gemeinſchaftlichen Liſte die Wahlzahl
nicht erreichten und mandatslos bleiben. Die Prager deutſchen
Sozialdemokraten haben ſich auch diesmal eine Extratour
geleiſtet, indem ſie ein Zuſammengehen mit den übrigen
deut=
ſchen Parteien in Prag abgelehnt und ihre Liſte mit jener der
tſchechiſchen Sozialdemokraten gekoppelt hatten; ſie haben ein
Mandat nicht erreichen können, mit ihren Stimmen jedoch
den tſchechiſchen Sozialdemokraten zu einem weiteren Mandat
verholfen.
Von den tſchechiſchen Parteien haben in Prag die
Natio=
naldemokraten (die Gruppe des bekannten Deutſchenhaſſers
Kra=
marſch) einen ſehr empfindlichen Rückgang durch Verluſt von
rund 15 000 Stimmen erlitten, während die Fasciſten, die ihr
Hauptquartier freilich ganz in der Nähe der Villa des Dr.
Kra=
marſch haben, obzwar ſie zum erſtenmal ſelbſtändig in den
Wahl=
kampf gingen, auf den erſten Hieb 9000 Stimmen erhielten. Gut
abgeſchnitten haben ſchließlich die tſchechiſchen Nationalſozialiſten
und die Sozialdemokraten. Im allgemeinen kann geſagt werden,
daß in Prag alle tſchechiſchen Parteien auf Koſten der
National=
demokraten gewonnen haben, jener Leute, deren verbohrter
Chaupinismus das an Kriſen überreichlich geſegnete Land nicht,
zur Ruhe gelangen laſſen will.
Das Sudetendeutſchtum hat ſich — und dies muß
befonders=
betont werden — gegen die Fortſetzung jener Politik ausge.
ſprochen, von der die drei aktiviſtiſchen deutſchen Parteien au=f.
nehmen, daß ſie allein geeignet ſei, dem deutſchen Volke zun
ſeinen kulturellen, nationalen und wirtſchaftlichen Rechten zu
verhelfen. Es dürfte für dieſe drei Gruppen gut und von Vorf.
teil ſein, wenn ſie das Urteil der Wählerſchaft zum Anlaß nebö
men würden, die Wünſche und Forderungen, die ſie im Namem
ihrer Wählerſchaft in Prag vertreten, in einer etwas energiſches
ren und beſtimmteren Weiſe wie bisher zu betonen, denn diei
letzten Jahre haben zur Genüge erkennen laſſen, daß die Tſches
chen freiwillig den Deutſchen nichts zubilligen — auch dann
nicht, wenn (wie dies der Fall geweſen iſt) deutſche Parteien,
allzu hilfsbereit eine zuſammenkrachende Regierung ſolangg
geſtützt haben, bis ſie wieder gefeſtigt daſtand!
Um den rumäniſchen Königsthron.
Paris, 21. Oktober.
Nach einer Havasmeldung erwartet Exkronprinz Karol vor0
Rumänien in dieſen Tagen in Paris eine Anzahl führender
rumäniſcher Politiker zu einer Ausſprache über ſeine Rückkehro
und Wiedereinſetzung in ſeine Thronfolgerechte. Tatſächlich int
in Rumänien eine von der Nationalen Bauernpartei einger
leitete Bewegung im Gange, die darauf abzielt, Karol auf den
rumäniſchen Thron zu bringen. Die Pariſer Preſſe führt dieſtü
Aktion auf die Gefährdung der rumäniſchen Dynaſtie durch dieſſ
Brüder Bratianu zurück, die mit dem Gedanken umgehen ſollen
die Republik zu proklamieren. Im Gegenſatz dazu beſagen=
Meldungen aus Bukareſt, daß der letzte rumäniſche Miniſterrau
ſich mit der Frage einer Rückkehr Karols im Zuſammenhang min
einer Erörterung der innen= und außenpolitiſchen Lage befaßn
habe. Finanzminiſter Bratianu habe ſelbſt auf ſeiner Aus8
landsreiſe den Eindruck gewonnen, daß auch im Ausland Karou
große Sympathien genieße und die Konſolidierung der dunch
den Streit um den Thron ſehr verworrenen innenpolitiſchem
Lage die erſte Vorausſetzung für jede rumäniſche Auslandsg
anleihe ſei. Jedenfalls wird die Nationale Bauernpartei imi
zahlreichen großen Städten in den nächſten Tagen Kundge=,
bungen für die Rückkehr des Exkronprinzen veranſtalten. Er=y
kronprinz Karol ſoll ſich von Frau Lupeſou bereits getrennm
haben, ſo daß die erſte Bedingung für ſeine Rückkehr er=n
füllt wäre.
Herren-Einsatz-Hemden
mit schonen moc. Binsätren 3,76. 2S
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145
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Nur erstkl.
Mummer 293
Samstag, den 22. Oftober 1927
Darmſtadt, 22 Oktober.
— Ernannt wurden: Am 30. September der Polizeimeiſter Guſtab
ßen aus Mainz zum Polizeiverwaltungsſekretär mit Wirkung vom
2ptember 1927 an; am 14. Oktober die Schulamtsanwärter Ludwig
A bs aus Kleeſtadt, Kreis Dieburg, und Wilhelm Lortz aus
Darm=
t; zu Lehrern an der Volksſchule zu Brandau, Kreis Dieburg.
— Verſetzung in den Ruheſtand. Auf Grund des Geſetzes über die
es Sgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli bzw. 19. Dezember 1923
188. Oktober 1925 (Reg.=Bl. S. 509, 511 und 249) tritt am 1. Dezem=
1.927 in den Ruheſtand: Juſtizinſpoktor Auguſt Reinhardt zu
EüS.
—— Evangeliſch=kirchliche Nachrichten. Durch die Kirchenregierung
ge dem Pfarrverwalter Karl Thorn zu Odenhauſen die evange=
Pfarrſtelle zu Odenhauſen, Dekanat Grünberg, übertragen.
— Im Schloßmuſeum finden täglich Führungen um 11, 11½, 15½
1I6 Uhr ſtatt.
— Heſſiſches Landestheater Darmſtadt. In der Aufführung von
F=Ferraris komiſcher Oper „Die vier Grobigne” ſingt heute Leo
czinski den Maurizio.
MOie erſte Wiederholung des Opern= und Ballett=
Ein=
rahends findet am Mittwoch, den 26. Oktober, ſtart,
vie Aufführung des „Käthchen von Heilbronn” beginnt
tu um 19.30 Uhr.
zoas ſteigende Intereſſe der Mieter an dem Abonnement auf
Alätter des Heſſiſchen Landestheaters hat die Generaldirektion
ver=
aßtt, die Anmeldefriſt bis zum 27. Oktober zu verlängern.
— Städtiſche Akademie für Tonkunſt. Das Seminar zur
Vorberei=
gffür die heſſiſche Staatsprüfuig für Muſiklehrer und =lehrerinnen,
rel für Geſangslehrer an höheren Schulen eröffnet mit Beginn des
tta rſemeſters neue Kurſe. Jeder Kurs dauert 2 Jahre (4 Semeſter)
gur Zulaſſung zur heſſiſchen Staatsprüfung. Das Seminar umfaßt
ſei=de Fächer: Muſikgeſchichte mit Beiſpielen, Formenlehre,
muſika=
blelkuſtik, Tonpſychologie, Inſtrumentenkunde, Gehörübungen,
Modu=
y. Transponieren, Harmonielchre, Kontrapunkt, Partiturſpiel,
jg eren, Chorgeſang, Pädagogik, Methodik, Unterrichtsproben uſw.
4et taatsprüfung findet alljährlich nach Bedarf an der Städtiſchen Aka=
Fe, für Tonkunſt ſtatt. Leiter des Seminars: Dr. Bodo Wolf. —
Musbildungsſchüler für Otcheſterinſtrumente nehmen teil an den
Sencerproben und wirken im Orcheſter mit bei den alljährlich
ſtattfin=
der Akademiekonzerten. Dem Orcheſter bzu. dem der Städtiſchen
Dannie für Tonkunſt angegliederten Inſtrumental=Verein können auch
Aruanten beitreten, die nicht an der Städtiſchen Akademie unterrich=et
gen und den Nachweis einer fortgeſchrittenen Ausbildung auf ihrem
Krmment erbringen. Nähere Auskunft über den Eintritt in die
ſetfſche Akademie im Sekretariat, Eliſabethenſtraße 36.
Volkshochſchule. Dr. Wauer wird in dieſem Winter nach
Gän riger Pauſe wieder im Rahmen der Volkshochſchule einen Kurzus
dklluen, und zwar: „Die deutſche Literatur des 19. und
383 ahrhunderts‟. Der Kurſus beginnt bei den Romantikein
Yufuhrt über Grillparzer, Lenau, Hebbel, Nietzſche, Gerh. Hauptmann
1ſandere bis zur jüngſten Gegenwart. Den Ausführugen über die
deilwen Dichter ſchließen ſich immer Rezitationen aus deren Werken
dm Yoie Vorleſung beginnt am Freitag, den 28. Oktober, abends
Aßlür, im Saale 140 der Techmiſchen Hochſchule. Die Hörgebühr be=
1+ üür unſere Mitglieder 4 Mk. für 8 Abende. Einzelkarten 1 Mk.
ARelcungen erfolgen umgehend in der Geſchäftsſtelle.
Mozartverein. Die neue Revue von Arno Egelaſa, die
. MNovember im Saalbau zur Aufführung kommt: „Ganz
Darm=
ſiht ſpricht davon” zeigt in neun heiteren Bildern das
Darta=
ſKr. Leben des vergangenen Jahres: 1. Auftakt, 2. Wepbewoche,
5/k i0otiſche Akadewie für Tonkunſt, 4. Wie bleib ich jung und ſchiank?
/½ olt koſt, 6. Charleſton, 7. Schöne Mädchen, ſchöne Frauen, 8.
Büix=
blſa,79. die Feſtſtadt. Daß dabei Siegfried May mit
muſikali=
ſ06 Leberraſchungen aufwartet, iſt ſelbſtverſtändlich. Die Mitwirkung
bſyrter Künſtleuinnen und Künſtler verſpricht einen genußreichen
MKö) von dem auch ganz Darmſtadt ſprechen wird,
Die Heſſiſche familiengeſchichtliche Vereinigung begann am
Diens=
tIhhur 18. Oktober, ihre Winterveranſtaltungen mit einem Vortrag
FA9 9Borſitzenden Regierungsrat Schäfer über die Darmſtädter
Arillie Schenck. Nach einleitenden Ausführungen über die
Sßicigkeiten, mit denen im Laufe vieler Jahre der Stoff für eine
ſſaſomde Familiengeſchichte zuſammengetragen wurde, gab der Redner
eiftzül,d vom Lehen und Wirken der Familie Schenck in den
verſchie=
diſs Beiten. Gerade vor jetzt 600 Jahren, 1327, tritt die Familie zum
elst MMale in Augsburg in Erſcheinung, von wo ſie der bekannteſte
Ye er der Augsburger Familienglieder, ein Patrizier und
Handels=
m /Tonrad der Schenck ſübrigens 1413 als Geſandter ſeiner
Vater=
fuſ u — Frankfurt a. M.) im Jahre 1414 nach Wertingen verpflanzte.
ASdort kam die Familie über Donauwörth, wo ſie bei der
Gegen=
mu on vertrieben wurde, 1615 mit dem Goldſchmied Johannes
SSc nach Darmſtadt. Er war ein kunſterfahrener Hofgoldſchmied und
f9ſ63 8 auch Münzwardein des oberheiniſchen Kreiſes. Sein Enkel,
diltzan-mſtädter Forſtmeiſter Georg Wilhelm Schenck, 1660—1713, brachte
OIm beſondere Tüchtigkeit und reiche Heiraten die Familie zu großem
Aüſtzar. Im 18. und 19. Jahrhundert finden ſich ihre Glieder
viel=
fahlel/ tüchtige und deshalb von ihren Landesherren geſchätze Beamte
a hu Stellungen des Heſſenlandes. Einer ihrer hervorragendeſten
Blſener war wohl der Geheime Staatsrat Ernſt Philipp Schenck,
TNR 1846, der 1820 bei Eröffnung des erſten heſſiſchen Landtags eine
6 käſa me Rede hielt und von 1826 bis zu ſeinem Tode mit kurzen
U ſrovechungen Präſident des Landtages war.
DDie Wanderabteilung der Kaufm. Stenographen=Geſellſchaft
mils am kommenden Sonntag ihre 10. Wanderung. Abfahrt
vormit=
talſy/2 Uhr vom Hauptbahnhof nach Heppenheim. Von hier aus führt
dellesg über Erbach zur Juhöhe, Nieder=Liebersbach, Birkenau nach
Wbem. Die Marſchzeit iſt auf 4 Stunden feſtgeſetzt. Die Wande=
Euletm rd beſonders an Schönheit gewinnen, da ſich uns der Wald in
ſeily raleriſchen Herbſtfarben zeigt und es ſich daher mehr als lohnend
friſen wird, ſich an der Herbſtwanderung zu beteiligen.
belklenss die verſchwiegene, verſchämte Not wächſt. Die Caritas kennt
bid rraut und Not in ihrer verſchiedenartigen Geſtalt. Sie möchte in den ſHauptrollen, einſchließlich eines ganz meiſterhaft „ſpielenden”
ſedſte hlfen, aber die materielle Hilfe iſt faſt ganz unmöglich wegen
ſeiſs wugen Mittel, die zur Verfügung ſtehen und von edlen Seelen
hu/ Zweck etwas Geld einbringen, wenn ſie gut beſucht wird; deshalb
ſirlſt zrm Beſten des hieſigen Caritas=Verbandes am Donnerstag, den / Beſprechung folgt.
Ril taber, abends 8 Uhr, im Saale des Muſikvereins ein
Vortrags=
gblm ſtrrtt. Es werden deutſche Volksweiſen in Wort und Lied dar=
. für die Rezitation wurde die als Küinſtlerin hochbedeutende
FrſmMoaria Menoni aus Berlin gewonnen, und es ſteht zu erwarten,
ſaiBe, wie die Kritik ſagt, „durch die Macht ihres Wortes und die
ſeez Mohle Ausdrucksweiſe hinreißend wirkt‟. Dazu wir Fräulein Poldi
6/kuürſere allbeliebte Darmſtädter Altiſtin, im Geſang die edelſten
deiken Volksweiſen uns nahe bringen, am Flügel begleitet von dem
als griſtin ausgebildeten Fräulein Julia Schnitzler. So ver/ richt
9114 zweckes willen, ſondern vor allem des ausgewählten Progran= Gaswverbewoche wird am Samstag, den 22. Oktober, vormittags 10 Uhr,
wIB. Kartenvorverkauf zu 3.—, 2.— und 1.— Mk.
Muſikalienhand=
lu/ällymold, Wilhelmienſtraße, Buchhandlung Grießheimer, Wilhel= zeit wird dieſe Abteilung beſonderes Intereſſe ervegen. Naben einer
miiſdlartz. Caritas=Sckretarigt, Hügelſtraße 20.
Lokale Veranſtaltungen.
in keinem Falle irgendwie alt Beſbrechung oder Krſtiſ.
zuu erſten Male in Deutſchland die berühmte ungariſche
Elite=
üüfgeuner=Kapelle Deszö Karoly Visceh.
Kunſtnotizen.
geſchleht, bebält ſich die Rrdatlion ihr Arteil vor
ünion=Theater. Frau Lola Kreutzberg gelann
ihrem erſien Auftreten die ganze Sympathie des vollen Hau= ſtimmt viel Neues bieten.
Kdie Anmut ihrer Erſcheinung und ihres Weſens und die ſinnig=
Art ihres Vortrages, der das Zuſtandekommen und den Ver=
Filmexpedition nach Bali, einer Inſel neben Java, die
bis=
munerforſeht war, ſchilderte. Als erſte deutſche Frau, und ganz
ſich ſelbſt angewieſen, wagte die mutige Frau die Fahrt durch
uh= derland Bali, in dem noch ein abſonderliches Stück uralter
Kultur erhalten iſt. Der Film, der in zahlreichen Bildern
eie einlien die it De en e e
ſumnen wegen, nür noch heute und morgen auf dem Spielblan,
19 2 m2 niemand verſäumen, ein Filmwerk, das wir nie wieder ſo
imersſſayt ſehen werden, zu bewundern.
Großes Haus.
Sonntag, den 23. Oktober, 19 Uhr, Ende 22 Uhr. Sonntags=! Darmſtadt, in Nr. 276 des „Darmſtädter Tagblattes (5. Okt. 1927).
Fremdenmiete grün und weiß, 3. Vorſtellung. Unter
Lei=
tung von Prof. Franz Schreker: „Die
Gezeich=
neten” Oper von Schreker. Carlotta: Maria Schreker
Montag, den 24. Oktober: Keine Vorſtellung.
Dienstag, den 25. Oktober, 20 Uhr, Ende 21.45 Uhr. K 4 (Bühnen= ſtriche” vorgenomen werden, zum Leidweſen der weit Reiſenden!
volksbund). „Salome”, Muſikdrama von Rich. Strauß.
Preiſe: 1 bis 10 M.
Mittwoch, den 26. Oktober, 19 Uhr Ende nach 22 Uhr. E 5. „Würdigung” ſeitens der Induſtrie= und Handelskammer gezollt,
„Nathan der Weiſe”, Schauſpiel von Leſſing. Preiſe:
80 Pf. bis 8 M.
„Fulius Caeſar”, Oper von Händel. Preiſe: 1 bis
10 M.
Freitag, den 28. Oktober, 19½ Uhr, Ende nach 22 Uhr.
Gaſt=
ſpiel des hebräiſchen Künſtlertheaters „Habima”, Moskau:
„Golem”, Dramatiſche Dichtung von G. Leiwik.
Vor=
verkauf für Mieter Dienstag, den 25., und Mittwoch, den
27. Oktober, zu Preiſen von 80 Pf. bis 8 M.
Samstag, den 29. Oktober, 15 Uhr, Ende gegen 18 Uhr.
Sams=
tag=Fremder miete 1. Vorſtellung. „Der
Zigeuner=
baron” Operette von Johann Strauß. Preiſe: 90 Pf.
bis 9 M.
20 Uhr, Ende nach 22 Uhr: Letztes Gaſtſpiel des hebr.
Künſtlertheaters „Habima”, Moskau. „Dybuk”,
drama=
tiſche Legende von Anſ=ki. Vorverkauf für Mieter
Diens=
tag, den 25., und Mittwoch, den 26. Oktober. Allgemeiner
Verkauf ab Donnerstag, den 27. Oktober, zu Preiſen von
80 Pf. bis 8 M.
Sonntag, den 30. Oktober, 18½ Uhr, Ende 22 Uhr. A 4. „
Car=
men”, Oper von Bizet. Preiſe: 1 bis 10 M.
We
Kleines Haus.
Sonntag, den 23. Oktober, 19½ Uhr, Ende 21.45 Uhr.
Zuſatz=
miete T (2). „Die Hoſe” bürgerliches Luſtſpiel von
Sternheim. Preiſe: 1.20 bis 6 M.
Montag, den 24. Oktober: Keine Vorſtellung.
Dienstag, den 25. Oktober, 19.30 Uhr, Ende nach 22 Uhr. F 2,
Gruppe I und II (Darmſtädter Volksbühne). „Spiel im
Schloß”, Anekdote von Molnar. Preiſe: 1.20 bis 6 M.
Mittwoch, den 26. Oktober, 20 Uhr, Ende nach 22 Uhr.
Zuſatz=
miete II (2). „Reineke Fuchs” Burleske von
Stra=
winſki; „Hin und zurück”, Sketſch mit Muſik von
Hindemith; „Die Prinzeſſin auf der Erbſe”,
Muſikmärchen von Toch; „Oben und unten”
Panto=
mime zu Muſik von Poulene, verfaßt un inſzeniert von
Cläre Eckſtein. Preiſe: 1.50 bis 7.50 M.
Donnerstag, den 27. Oktober, 19½ Uhr, Ende nach 22 Uhr.
Gaſt=
ſpiel des hebräiſchen Künſtlertheaters „Habima”, Moskau.
Dybuk” dramatiſche Legende von Anſ=ki. Vorverkauf
für Mieter Montag, den 24., und Dienstag, den 25. Okt.
Allgemeiner Verkauf ab Mittwoch, den 26. Oktober, zu
Preiſen von 1 bis 5 M.
Freitag, den 28. Oktober, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete
IN (2). „Die vier Grobiane”, Komiſche Oper von
Wolf=Ferrari. Preiſe: 1.50 bis 7.50 M.
Samstag, den 29. Oktober: Keine Vorſtellung.
Sonntag, dew 30. Oktober, 19.20 Uhr, Ende 22 Uhr. „Der
Lumbeawend” oder „Mann is Mann‟,
Dialekt=
poſſe von Dr. G. Büchner und Robert Schneider.
Dar=
geſtellt von der Heſſiſchen Spielgemeinſchaft. Preiſe: 1, 2
und 3 M.
Radie
Anlagen u. sämtl. Einzelteile kaufen Sie
vorteilhaft u. billigst auf Teilzahlungen
im bekannten Radio-Spezialgeschäft
Bossler & CO.. Barmstadt
Kirchstraße 17. — Telephon 2140.
(15425a
*Orpheum.
K
Kasine
„Das Muſikantenmädel.”
Dieſe entzückende dreiaktige Operette, die am Hofe des Fürſten
AVohltätigkeitsveranſtaltung. Der Winter naht heran, die Not, Eſterhazy ſpielt und in deren Mittelpunkt Joſeph Haydn und das Kind
ſeiner Jugenliebe, die Reſel, ſteht, findet bei ſehr guter Beſetzung
Eſels, und dank vor allem dem Gaſtſpiel von Steffi Thaller,
ſelſtdat weuden. Vielleicht wird eine unterhaltende Veranſtaltung zum die die Litelrolle ganz entzückend verkörpert, eine ungemein wirkſame
Wiedergabe und erntet mit Recht ſtürmiſchen Applaus. Ausführliche
*4*
Koiele Saal
täglich geöftnet ab 9 Uhr abends.
in den oberen Räumen
des Beichchofes. T Separater Eingang Georgenstraße.
— Gaswerbewoche. Die von der Direktion der ſtädtiſchen Betriebe
deus beund einen feinen Kunſtgenuß, und ſollte nicht allein um des in der Zeit vom 22. bis 29. Oktober im Saalbau dahier veranſtaltete
neiEn)”, der bedeutenden Künſtlerinnen wegen geſchätzt und beſucht eröffnet. Eine beſondere Abteilung der Ausſtellung iſt der modernen
Gasraumbeheizung gewidmet. In der jetzt beginnenden kalten Jahres=
Reihe von Gasheizöfen der verſchiedenſten Arten wird der Darmſtädter
Nadiator die Aufmerkſamkeit der Beſucher auf ſich lenken. Dieſer
Na=
diator eignet ſich vorzüglich ſowohl zur Beheizung von Einzelzimmern,
ter erſcheinenden Nofizen ſind ansſchlieſlich als Hinweſe auf Anzeigen zu beirachten, als auch ganzer Wohnungen. Ein ganz beſonderer Vorzug iſt ſeine
Anpaſſungsfähigkeit an den Würmebedarf der einzelnen Räume. In der
z um Wiuzerfeſt in der Rheingauer Weinſtube Gaswerbewoche, wird der Darmſtädter Nadiator zur Ausſtellung
gelan=
gen für Zentral=, Gruppen= und Einzelzimmerbeheizung. Beſondere
Aufmerkſamkeit wird bei den Kraftvagenbeſitzern die ideale Garagen=
Leheizung mittels des Radiators hervorrufen. Da es ſich beim
Darm=
ſtädter Radiator um eine Warmwaſſerheizung handelt, kommen die
fonſt bei anderen Heizungsanlagen hervortretenden läſtigen Nebenerſchei=
FAſtlchs, Künfklee oder künſtlteriſche Viranſtaltungen, deren im Nachſießenden Erwähnung nungen, die durch die Staubverſchwelung entſtehen, in Wegfall, ſo daß
dieſe vorbildliche Beheizung aufs beſte empfohlen wverden kann.
Kom=
men auch Sie zur Gaswetbewoche in den Saalbau, ſie wird Ihnen be=
Tageten / Linoleug
Groß= und Kleinverkauf
AaAg LoTn Oao.
horm. Frankſurter Tapetenfabrik
Schlelermacherſtraße 24—23 (am Gerichtl
Seite 5
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters
Aus der Landeshauptſiadt.
„Zum Winterfahrplan.
Entgegnung zu den Auslaſſungen der Induſtrie= und Handelskammer,
Die Würdigung der Fernverbindungen, die Darmſtadt berühren,
und die vielen D=Zügo, die die heſſiſche Landeshauptſtadt nach Nord
und Süd, Oſt und Weſt durcheilen, gereichen ihr zum Vorteil und man
von der Staatsoper in Berlin. Preiſe: 120 bis 12 M. kann ſich nur dem ſeitens der Induſtrie= und Handelskammer geäußerzen
Wunſche anſchließen, die guten Fernverbindungen auch zu benutzen,
damit ſeitens der Reichsbahnverwaltung keiner der oft beliebten „Ab=
Dem „Hymnus” auf die Fernverbindungen fehlt aber das
„Klagelied” über den Lokalverkehr, und dieſem wird leider keine
was aber nötig und von ganz beſonderer Wichtigkeit wäre.
Es ſoll hier nicht Aufgabe ſein, die Bewertung des geſamten
Zug=
verkehrs rund um Darmſtadt zu gloſſieren, das wäre zu weitführend,
Donnerstag, den 27. Oktober, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. L. 3. es ſoll nur die Strecke Darmſtadt—Frankfurt kritiſch beleuchtet werden,
alſo der Verkehrsſtrang zwiſchen zwei bedeutenden Städten mit vielen
gleichen Lebensintereſſen.
Die vielen D=Züge des Fahrplans hin ud her bringen eine
hochan=
erkennenswerte Schnellverkindung zwiſchen genannten beiden Städten,
die aber des Koſtenpunktes wegen für das Gros der Lokalreiſenben
u=
benutzbar ſind, ſchalten alſo für dieſes aus!
26. Oktober. Allgemeiner Verkauf ab Donnerstag, den Wie ſieht nun der übrige Fahrplan aus und wie iſt er zu bewerten?
zd. I. Darmſtadt—Frankfurt. Die zwei Frühverbindungen
mit nur drei Halteſtationen, ein Eilzug und ein beſchleunigter
Pexſonen=
zug ſind gut. Aber ab 10.25 Uhr ſetzen bis 19.20 Uhr alle
beſchleunig=
ten Verbindungen aus, alſo während 9 Stunden des Tages
keine Raſchverbindung mit Frankfurt a. M., nur gewöhnliche
Perſonenzüge mit Halt an acht Stationen und faſt einſtündigeu Fahrzeit!
ad. II. Frankfurt-Darmſtadt. Wie ad. I. viele D=Züge,
deren Notwendigkeit nicht beſtritten wird. Aber weiter verkehren am
ganzen Tage nur je 1 beſchleunigter Perſonenzug um 6.28 Uhr und
Eil=
zug 19.17 Uhr, und damit ſind auf dieſohn Wege zwiſchen 7 und 19 Uhr
— volle 12 Stunden tagsüber — die Raſchverbindungen
er=
ſchöpft, gelinde geſagt, eine unverantwortliche Vernachläſſigung der
lokalen Intereſſen der Städte Darmſtadt und Frankfurt.
Der Perſonenzug 17.31 — obgleich nur an drei Stationen haltend —
kann nicht als Raſchverbindung angeſprochen werden, da er erſtens eine
Fahrzeit von 49 Minuten hat, zweitens unglücklich zwiſchen zwei
D=Zügen liegt, drittens immer unterwegs von einem der D=Züge oder
beiden überholt wird und deshalb viertens faſt nie ohne
Ver=
ſpätung in Darmſtadt eintrifft.
Die „Frankfurter Neueſte Nachrichten” bringen in ihrer Ausgabe
Nr. 278 vom 8. Okt, 1927 einen ganz geharniſchten Proteſt über den
Ausfall der im Sommerfahrplan gelaufenen beſchleunigten
Perſonen=
züge ab Darmſtadt 15.16 Uhr und ab Frankfurt 13.25 Uhr, und das mit
vollkommener Berechüigung und Begründung! Wenn dieſes Zugspaar
auch dem Fernverkehr dienen ſollte, ſo waren es aber für den
Lokalver=
kehr außerordentlich günſtig gelegene Züge, die jetzt im Winkerfahrplan
leider wieder entbehrt werden müſſen. Dieſe Züge fuhren im Somme:
ſtets mit Ueberfüllung und im Winter würden ſie auch ſtark benutzt und
rentabei ſein.
Es iſt ein Unding, zwviſchen zwei Städten wie Darmſtadt und
Frank=
furt den lokalen Raſchverkehr während der Tagesſtunden ganz und
gar abzudroſſeln, und ſeitens der zuſtändigen
Eiſenbahndirek=
tion wird den Intereſſen beider Städte ſomit überhaupt keine Rechnung
getragen, beſonders aber dermiſſen die ſehr violen Darmſtädſer
Reiſen=
den, die in Frankfurt berufstätig ſind, jede Rückſichtnahme auf ihre
Belange. Es gibt im ganzen Reiche keine ſo vernachläſſigte, langſame
und in den Fahrzeiten falſch gelegte Zugſtrecke, wie die Darmſtadt—
Frankfurt und zurück, mit Ausnahme der guten D=Züge, die aber für
den Nahverkehr nicht geſchaffen ſind. Im Nuhrgebiet, Berlin, Dresden,
Hamburg uſw. mit ihren weiter liegenden Vororten als Darmſtadt—
Frankfurt wären derartige Zuſtände undenkbar, und nur zu begrüßen iſt
die jetzt u. a. eingeſetzte Ppopagierung einer elektriſchen
Schnellverbin=
dung Frankfurt—Darmſtadt über Langen im Anſchluß an die derzeitige
Waldbahn Frankfurt—Sprendlingen, deren Elektriſierung im
Baupro=
gramm der Stadt Frankfurt angenommen iſt.
Mit gutem Willen ſeitens der Reichsbahn müßte ein lokaler
Trieb=
wagenverkehr mſt höchſtens einmaligem Anhalten in
Langen und mindeſtens einſtündiger Verkehrsfolge
einrichtbar ſein, und das würde den Intereſſen der beiden Städte
Darm=
ſtadt und Frankfurt mit Langen dienen, wie auch eine derartige
Einric=
tung unbedingt rentabel ſein würde. Wenn die elektriſche
Schnellver=
bindung Frankfurt—Darmſtadt und zurück in Privat=, veſp.
Kommunal=
händen keine Wirklichkeit werden ſoll, muß die Reichsbahn jetzt ſchon
eine außerordentliche Verbefſerung ihrer Verbindungen von und nach
Frankfurt verwirklichen und nicht erſt, wenns zu ſpät iſt!
Wir Berufsfahrer benutzen ſonſt die „Elektriſche”, die uns ohne
Zweifel ins Herz beider Städte bringt und nicht in die abſeits gelegenen
Bahnhöfe der Reichsbahn. Berufene Wirtſchaftsverbände ſollten ſich
aber dieſes „Notſchreies” annehmen und bei der Neichsbahn=
Divektion proteſtieren, denn die heutigen Zuſtände, gehören in die
hiſtoriſche Vergangenheit, ſind aber nicht der raſtloſen Zeit der
Gegen=
wart und deren Erforderniſſen angepaßt.
Die Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt,
der wir die vorſtehenden Darlegungen zur Kenntnis gegeben haben,
bemerkt hierzu das Folgende: Die temperameutvollen Ausführungen
des Herrn Einſenders entbehren inſofern nicht der Begründung durch
die Tatſachen, als die örtlichen Verbindungen zwiſchen Darmſtadt und
Frankfurt a. M. noch nicht in wünſchenswertem Umfang ausgebaut
worden ſind. Es wäre geboten, die Zahl der Perſonenzüge zwiſchen
beiden Städten zu vermehren und auch auf die Führung einer Anzahl
weiterer zuſchlagfreier Züge bedacht zu ſein, die beide Städte, nach
Mög=
lichkeſt unter Einbeziehung von Langen, auf ſchnellem Wege
miteinan=
der verhinden. Nach Lage der Dinge wird es ſich allerdings nicht
ver=
meiden laſſen, daß auch die Schnellzüge für den örtlichen
Verkeh=
zwiſchen Darmſtadt und Frankfurt a. M. im Anſpruch genommen werden
müſſen.
Hinſichtlich des wichtigen Perſonenzugs 946, ab Frankfurt 17.31 Uhr,
an Darmſtadt 18.20 Uhr, iſt zuzugeben, daß der Zug infolge ſeines
Zu=
ſammentreffens mit den Zügen D 86 und D 186 recht ungünſtig liegt.
Immerhin wurde gegenüber dem erſten Entwurf des Sommerfahrplans
1927, der eine Abfahrt des Zuges 946 vor beiden D=Zugen 86 und 126
in Frankfurt a. M. vorſah, der Fahrplan des Zuges durch das
Eingrei=
ſen der Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt inſofern verbeſſert,
als die Abfahrt des Zuges 946 in Frankfur: zwiſchen die Abfahrt der
Züge D 86 und D 186 gelegt wurde. Hierdurch wurde ermöglicht,
ſtatt=
der zuerſt geplanten Abfahrtszeit 17.20 Uhr die Abfahrt auf 17.31 Uhr
zu verlegen mit dem Erfolg, daß die Fahrzeſt zwiſchen Frankfurt und
Darmſtedt mit dieſem, beſonders dem Berufsverkehr dienenden Zuge um
nicht weniger als 11 Minuten gegenüber dem erſten Entwurf verkürzt
wurde. Hunderte von regelmäßigen Benützern des genannten Zuges
erſparen durch dieſe Maßnahme tagtäglich nicht weniger als 11 Minuten.
Wenn der Herr Verfeſſer den Wegfall der BP=Züge 847/848 im
Winterfahrplan beklagt, ſo befindet er ſich hierbei i voller
Uebereinſtim=
mung mit der Induſtrie= und Handalskammer Darmſtadt, die bei den
zuſtändigen Stellen die ganzjährige Führung dieſer wichtigen, nur für
den Sommer vorgeſehen geweſenen Züge beantragt hatte. Leider
ha=
die Reichsbahn dem Antrag nicht entſprochen; es darf aber erwartet
werden, daß vom Sommer 19B an die Züge, womöglich in verbeſſerter
Form, gauzjährig verkehren werden.
Zum Schluß darf noch gebeten werden, die Bedeutung der
Fern=
verbindungen für Darmſtadt nicht zu unterſchätzen. Die Induſtrie= und
Handelskammer Darmſtadt hat erhebliche Anſtrengungen gemacht, die
unentwegt fortgeſetzt werden, die in Frage kommenden wichtigen Nord=
Süd=Verbindungen nach Möglichkeit über die Main=Neckau=Bahn geleitet
zu ſehen. Die Führung des internationalen Schnellzugs D 191 über
Darmſtadt, der früher über die Riedbahn direkt von Maynheim nach
Frankfurt, ohne auf heſſiſchem Gebiet anzuhalten, gefahren wurde, über
die Main=Neckar=Bahn und Darmſtadt ab Sommer 1927 iſt ein
weſent=
licher Erfolg dieſer Bemühungen. Des weiteren wird, wie an dieſer
Stelle bereits mitgeteilt, während der Zeit von Mitte Dezember bis
Mitte April der Gegenzug D 192 über Darmſtadt geleitet werden.
Weitere Verbeſſerungen im großen Fernverkehr für Darmſtadt wird
hoffentlich der Sommerfahrplan 1928 bringen.
Bei Vorbringung von Verkehrswünſchen wird man zweckmäßig ſtets
darauf Bedacht nehmen, daß die einzelnen Wünſche im
Rah=
men des großen Ganzen durchführbar erſcheinen. So
wird auch hinſichtlich des Verkehrs auf der Strecke Darmſtadt—
Frank=
furt a. M., die einen Teil der ſtärkſtbefahrenen Nord=Süd=Verbindung
in deutſchen Landen, der Main=Neckar=Bahn, darſtellt, darauf zu achten
ſein, daß neben dem großen Durchgangsverkehr, deſſen
hohe Bedeutung gerade für die heſſiſche Landeshauptſtadt nicht
unter=
ſchätzt werden darf, der Nahverkehr in ausreichendem Maße
Be=
rückſichtigung findet.
— Seeheiner Kerb. Im Hiniblick auf, die am Sonntag in Seeheim
ſtattfindende „Kerb” verveiſen wir auf die heutige Anzeige des
Hotels Hufnagel.
Seite 6.
Samstag, den 22. Oktober 1927
Nummer 293
Die Starkenburger Hütte
im Stubai.
Es war ein glücklicher Gedanke der im Jahre 1884 gegründeten
Sek=
mon Starkenburg, als ſie um die Jahrhundertwende im Herzen des
Stubai in der Hasler Grube ein Unterkunftshaus errichtete. Die Hüitte
trägt den gleich ſtolzen Namen wie die Burgſchweſter bei Heppenheim.
Schaut dieſe ſeit Jahrhunderten hinab auf die liebliche Bergſtraße, die
lachenden Fluren und grünenden Wäldex, hinab zum ewig alten und
ewig jungen Vater Rhein und grüßt die Domtürme der Nibelungenſtadt
Worms, ſo lenkt die jüngere Schweſter im Stubai ihre Blicke in eine
weitaus großartigere Umgebung: dorthin, wo die Dreitauſender
gipfeln, wo ſeit Jahrmillionen Schnee und Eis die gewaltigen Gletſcher
formen. Und wenn die Starkenburg bei Heppenheim im Spätherbſt, noch
von grünem Efen eingehüllt, die letzten Sonnenſtrahlen des
Altwoiber=
ſommers auffängt, um ſich zu wärmen, beginnt die Stubaihütte bereits
ihren Winterſchlaf. Dort unten rütteln die Stürme, und während die
Schneeflocken das winterliche Leinentuch weben, träumt die Hütte von
ſchönen Sommertagen und den vielen lieben Menſchen, die ſie
beher=
bergt hat.
Wenn ſo eine Hüitte erzählen könnte! Wie zum erſten Male
Darm=
ſtädter Landsleute kamen und den Platz beſichtigten, wo ſie erſtehen
follte. Anfangs war’s ein Huttlein. Zweimal ſchon mußten Maurer
und Zimmerleute den Bau vergrößern, und aus dem Hüttlein ward
eine ſtolze, ſtattliche Hütte. Und wenn ſie daran denkt, daß im erſten
Jahre ihres Lebens 230 Bergſteiger ſie mit ihrem Beſuch beehrten —
und 1927 waren es über 5000! —. Aus allen Gegenden Deutſchlands
kamen ſie, auch aus dem Ausland, um unter ihrem gaſtlichen Dache
auszuruhen. Und alle, alle waren ihr willkommen. Sie macht keinen
Unterſchied zwiſchen arm und reich, hoch und niedrig, da wird Politik
und Religion und Konfeſſion ausgeſchaltet; ſie, die Hütte, ſieht in den
Bergſteigern und Bergſteigerinnen Menſchen, die, dem Alltag entflohen,
bei ihr Schutz vor dem Staube und den Sorgen der Niederung ſuchen.
Mit der ſie umgebenden reinen Bergesluft ſchafft die Hütte neue
Mer=
ſchen und fröhliche Geſichter. Die Stube iſt voll lachenden
Sonnen=
ſcheins, Frau Sorge hat hier keinen Eintritt. Und wenn der
Him=
mel ſich verfinſtert und Sturm und Wetter die Leute aus den Bergen
heraus in die Hütte hineinbannt, da weiß ſie wieder Rat, um die
Langeweile zu vertreiben: ſie drückt dem Hanſel, dem Hüttenwirt, die
Klampfe in die Hand, und der muß dann ſeine ſchönſten Gſtanzeln
ſingen. So geht auch der Regentag vorüber, und mach einer ſtürmiſchen
Nacht bricht der um ſo ſchönere Morgen an. Nun werden ſie wieder
hinausgeſchickt, die Menſchlein alle; hinaus, um die Herrlichkeiten des
Hochgebirges zu koſten. Die einen beſteigen den Hohen Burgſtall, die
andeven zieht’s hmab im die Täler des Stubai, wieder andere lenben
ihre Schritte zu den Nachbarhütten. Drüben lockt das Pinnistal und
als Abſchluß die Innsbrucker Hütte, von wo aus der majeſtätiſche
Habicht beſtiegen wird. Das Haus der Sektfon Dresden lädt ein zu
einer gewaltigen Gletſcherwanderung: in zwölfſtündiger Wanderung
kannſt du an einem Tage 3 Dreitauſender beſteigen: das Zuckerhütl,
den wilden Pfaff und den wilden Freiger, und am Abend im gaſtlichen
Heim der Nürnberger Hütte ausruhen. Geübte Kletterer beſteigen die
Schlicker Seeſpitze und der eine oder andere wagt ſich an die Schlicker
Mannln. An den zahlreichen kecken Türmchen und Zacken der
Kall=
kögel kannſt du deine Kunſt und deinen Mut erproben.
In dankenswerter Weiſe hat die Sektion Starkenburg in der Nähe
der Hütte eine Orientierungstafel angebracht, die den großartigen
Rund=
blick erleichtert.
So ſteht ſie den da, die Hütte, ein Sinnbild ungebrochener Kmft.
Wie vielen iſt ſie Freudenſpenderin geweſen, und wird es noch vielen
werden!. Allen bſetet ſie ihre gaſtliche Stätte an, allen, mögen ſie von
Fulpmes oder Neuſtift heraufkommen, oder mag der Weg aus den
Ber=
gen ſie heranführen.
Allen Wanderern, die ihre Schritte jomals zur Starkenburger Hütte
im Stubai lenken, ein kräftiges „Bergheil”.
Hans Schmähling.
P.8. Der Inhaber der Firma Hubertus=Drogerie, Herr Carl
Lennartz, Ballonplatz 5, hat eine Reihe ſchöner Aufnahmen von der
Hüitte und deren Umgebung gemacht und in ſeinem Schaufenſter
aus=
geſtellt. Die Bülder zeigen die Großartigkeit der Alpen und ihre
Schön=
heit aufs eindrucksvollſte.
*Bezirksſchöffengericht.
p. 1. Ein Frankfurter Kaufmann fuhr am 10. Juni 1927 vom Dorf
Schöllenbach nach dem Bahnhof Schöllenbach. Er ſteht unter der
An=
klage der fahrläſſigen Körperverletzung. Dieſe letztere wird darin
ge=
funden, daß der Automobiliſt, mit dem in gleicher Rchtung fahrenden
Eiſenbahnzug um die Wette und auf der falſchen Straßenſeite fahrend,
ein Wägelchen beim Ueberholen überfahren und dabei die Verletzung
der es begleitenden beiden Kinder verurſacht habe. Zeugen, die im
Zuge fuhren, wollen ſämtlich beobachtet haben, daß der Angeklagte als
Roiſender mit dem Auto ſeiner Firma eine Art Wettfahrt mit dem Zuge
unternommen habe. Das ältere Kind fuhr zum Bahnhof, um
Blumen=
ſtöcke abzuholen, die der Erbacher Zug nach Schöllenbach=Bahnhof
brin=
gen ſollte. Die Straße war verkehrsarm. Das Wägelchen, das das
ältero Kind von hinten drückte, fuhr auf der rechten Straßenſeite. Als
das Kind hupen hörte, bog es noch weiter nach rechts zum Graſe hin
aus, wurde vom Auto gefaßt und lag im Graben unter demſelben. Das
Wägelchen ging in Trümmer. Der Lokomotipführer des Zuges
bekun=
det, der Autolenker habe verſucht, nach rechts vorbeizukommen, obwohl
er ganz gut nach links hätte vorbeifahren können. Ein weiterer Zeuige
bekundet, daß, nach der Wagenſpur zu ſchließen, das Auto ſcharf rechts
gefahren ſei. Der behandelnde Arzt ſtellte bei dem älteren Mädchen
ſchwvere Verletzungen am Bruſtkorb, dem Rücken und den Beinen feſt.
Das Mädchen iſt völlig geheilt nach einmonatiger Behandlung. Das
kleinere Kind hatte eine Stirmwundo, die eine ſpäter wohl zu beſeitigende
Narbe hinterlaſſen hat.
Der Staatsanwalt erachtet, daß die Verhandlung ein einwandfreies
Bild des Vorfalls gegeben habe, die Kinder hätten die rochte
Straßen=
ſeite eingehalten. Das Auto habe geſucht, mit dem Zuge gleiche Fahrt
zu halten. Der Lenker habe ſo wohl das Wägeſchen überſehen und in
der Geſchwindigkeit, die er hatte, die Kmder überfahren. Der
Straf=
antrag geht auf 3 Monate Gefängnis. Der Vertoidiger betont, daß
hier der Reiſende gleichzeitig Chauffeur geweſen ſei, er werdo aber
da=
durch nicht berufsmäßiger Fahrer. Daher ſcheide die Anwendung des
Abf. 2 des 8 230 St. G.B aus. Der Angeklagte ſei nach der Ausſage
des Lokomotivführers nicht zu raſch gefahren. Der Angeklagte habe die
Situation überſehen, er habe das Hupenſiomal gegoben und verſucht,
vorbeizukommen, das Kind ſei aber von hinten plötzlich nach vorn nach
der Wagendeichſel zu gegangen. Ein ſchweres Verſchulden des
An=
geklagten liege nicht vor.
Das Urteil erkennt auf 6 Wochen Gefängnis. Der
Angeklagte hätte links Platz genug gehabt, um vorbeikommen zu können.
Es liege eine grobe Fahrläſſigkeit vor, Angeklagter ſei ſcharf rechts
ge=
fahren, er habe wohl mehr auf den Zug als die beiden Kinder
ge=
achtet. Wildes Fahren der Automobiliſten müſſe durch abſchreckende
Stra=
fen unterbunden werden.
2. Unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit wird gegen den Techniker
Wilh. Rupp von Kaiſerslautern, wohnhaft in Frankfurt a. M., wegen
Verrats militäriſcher Geheimniſſe verhandelt. Die Anklage deutet an,
daß es ſich um Anknüpfung von Beziehungen mit franzöſiſchen
Spio=
nageagenten gehandelt habe.
Der Staatsanwalt beantragt, indem er in längeren Ausführungen
die Schuld des Angeklagten nachweiſt, 1 Jahr 6 Monate Gefängnis.
Das urteil erkennt auf 1 Jahr Gefängnis,
abzüg=
lich 4 Monate Unterſuchungshaft.
Aus den Parteien.
— Nationale Arbeſitervereinigung, Ortsgruppe
Darmſtadt. Die Mitglieder werden hiermit nochmals auf die am
Somstag, den 22. Oktober, abends 8 Uhr, im Saale der „Eintracht”
Eliſabethenſtraße, ſtattfindende Mitgliederverſammlung hingewieſen und
um vollzähliges Erſcheinen gebeten. Herr Generalſekretär. Welkow
wird über „Die Grundlagen der Deutſchen Vollspartei” ſprechen. Nach
Schluß des offiziellen Teils gemütliches Veiſammenſein. Gäſte können
eingeführt werden.
Tageskalender für Samstag, den 22. Oktober 1927.
Heff. Landestheater, Großes Haus, Anfang 19½ Uhr, Ende
gegen 22½ Uhr: „Das Kätchen von Heilbronn.” — Kleines Haus,
Anfang 19½ Uhr, Ende 22 Uhr: „Die vier Grobiane‟
Orpheum, Anfang 20 Uhr: „Das Muſikantenmädel”. —
Kon=
zerte: Hotel Schmitz, Schloßkaffee, Waldſchlößchen, Kaffee Haury,
Neckartor, Reſt. Schneider (Ecke Darm= u. Gervinusſtr.), Reichshof,
Bismarckeck, Frankf. Hof, Reichskrone; Rheingauer Weinſtube:
Win=
zerfeſt; „Münchener Hofbräu: Oktoberfeſt — Tanz: Maxim. —
Kinovorſtellungen: Union, Reſidenz=Theater, Palaſt=Licht=
Seiele.
Die Wahlen
zur Angeſtelltenverſicherung.
Der Afabund hat kürzlich zu den Wahlen zur Angeſtelltenverſicherung
Stellung genommen.
Zu dieſer Stellungnahme wird, uns von anderer Seite geſchrieben:
Es wird behauptet, daß es ein volkswirtſchaftlicher Unſinn ſei,
Re=
ſerven anzuſammeln, die aus den Kreiſen der Angeſtellten und
Arbeit=
geber aufgebracht werden. Mit anderen Worten, man will zum
Um=
lageverfahren übergehen. Dieſe Behauptung wird aufgeſtellt, obwohl
feſtſteht, daß in den Jahren 1924 24 645 Ruhegeldempfänger, 1925 36 677
Ruhegeldempfänger, 1926 50 382 Ruhegeldempfänger vorhanden waren.
Die Zahl hat ſich alſo ſeit 1924 verdoppelt und ſteigt progreſſiv weiter.
Die Ausgaben für Hinterbliebenen= und Waiſenrenten ſowie für
Heil=
verfahren haben ſich nahezu verdreifacht. Würde man alſo im Jahre
1994 das Umlageverfahren eingeführt, d. h. ſämtliche Einnahmen für
Renten und dergleichen ausgegeben haben, dann müßten heute mehr als
die doppelten Beiträge erhoben werden. Daß in einigen Jahren die
haben erſt jetzt begonnen, während die Zahl der Verſicherten ungefähr
gleich bleibt. Die Folge wäre, daß die Renten herabgeſetzt werden
müß=
ten. Hiermit wäre den Verſicherten doch überhaupt nicht gedient. Wenn
alſo der Afgbund den Uebergang zum Umlageverfahren fordert dann
weiß er ganz genau, daß damit die Angeſtelltenverſicherung zu Grunde
gerichtet wird. Das iſt aber der eigentliche Zweck, der ſich hinter dieſer
Forderung verbirgt, denn dadurch ſoll der Weg für die Verſchmelzung
mit der Invalidenverſicherung freigemacht werden.
vielen dieſer „Heilſtätten” wurden nicht die Patienten geſund, dafür
Auf Koſten der Geſundheit der Verſicherten bereichert ſich der Leiter einer
ſolchen Anſtalt. Dieſe ungeheuerliche Behauptung wird jetzt im Wahl= Gemeinderat, dieſe aus dem Gemeindewald abzugeben unter Vorbchaltu
kampf aufgeſtellt. Ende 1926 fand in Frankfurt a. M. eine
Bezirks=
tagung der Ortsausſchüſſe der Vertrauensleute für Heſſen und Heſſen=
Naſſau ſtatt. In erſter Linie wurde über das Heilverfahren verhandelt.
An der Tagung nahmem Vertreter des Direktoriums der
Angeſtellten=
treter des Afgbundes. Keiner dieſer Vertrauensleute brachte eine der= weiſe überwieſen, gegen eine 5proz. Verzinſung. — In anbetracht deſſei,
artige Beſchwerde vor, obwohl hier der richtige Ort dazu war, damit
ſolche Mißſtände abgeſtellt werden können. Da dies aber nicht geſchehen
iſt, zeigt ſich dieſe Behauptung als das, was ſie iſt. Man frage aber die
Verſicherten ſelbſt, die ein Heilverfahren erhielten. Sollten aber einmal
Beſchwerden erhoben worden ſein, dam haben die Vertrauensleute der
Hauptausſchußverbände für Abſtellung geſorgt. Allerdings ſind
Be=
ſchwerden wie die vom Afabund jetzt behaupteten niemals bekannt gewor= meiſter Jährling, Wahlvorſteher, Gemeinderat Keil, deſſen Stellvet
den. Auf der anderen Seite haben die Vertrauensleute des Gewerk= treter, Bürgermeiſtereiſekretär Steuernagel, Protokollführer, Kaufmam1
ſchaftsbundes der Angeſtellten und der anderen Hauptausſchußverbände
ſtändig an dem Ausbau des Heilverfahrens mitgearbeitet.
bemängelt. Dieſe Herabſetzung war nämlich im Frühjahr ds. Js. von
dem Buundesvorſteher des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten im
Reichstag beantragt worden. Auf Grund einer Denkſchrift der
Angeſtell=
tenberſicherung, deren Vorlage der gleiche Reichstagsabgeordnete
bean=
tragt hatte, wurde nachgewieſen, daß die Herabſetzung möglich iſt.
Die=
ſem Antrag iſt ein Vertreter des Reichsarbeitsminiſterfums
entgegen=
getreten mit der Behauptung, daß der Unterſchied zwiſchen der Ange= eines Erweiterungsbaues ſeiner Fabrikanlage. — Den Schluß bildge4
ſtelltenverſicherung und der Invalidenverſicherung nicht noch größer
wer=
den düivfe. Faſt in der gleichen Zeit wurde, aus Afabundkreiſen im
Reichstag und beim Reichsarbeitsminiſterium die Verſchmelzung mit der
Inbalidenverſicherung begntragt. Während alſo bei der Angeſtelltender= Erwerbsloſen nicht unterbringen kann. Auch die Beſtimmungen de8 M
ſicherung als Sondereinrichtung der Ausbau möglich iſt, will der
Afa=
bund dieſe Möglichkeit nehmen, in dem er die Verſchmelzung wünſcht. einer ſcharfen Kritik unterzogen, insbeſondere was die Höhe der i
Wenn nun den Vertretern der Hauptausſchußverbände vorgeworfen
wird, daß ſie michts für eine Beſſerung getan haben, dann widerſpricht den normalen Wochenlohn eines Arbeiters hinausgeht, dürfen wirſiſch
dies den Tatſachen. Es ſei hier nur erwähnt, daß der
Gewerkſchafts=
bund der Angeſtellten (G. D.A.) in mehr als 40 Gingaben an den
Reichstag und an das Reichsarbeitsminiſterium in den letzten Jahren
den Ausbaut der Angeſtelltenverſicherung forderte. Alle Verbeſſerungen,
die eintraten, waren in den Eingaben des obengenanntem Verbandes
ent=
halten. Der Gewerkſchaftsführer des Gewerkſchaftsbundes der
Ange=
ſtellten in Darmſtadt, Herr Weinberg, hat im Vorjahre im Ortsausſchuß
Darmſtadt und Umgebung verſchiedene Anträge auf Leiſtungsverbeſſe 30. Oktober) von 9 Uhr vorm. bis 1 Uhr nachmittags
rungen eingebracht. Alle Vertrauensleute haben dieſen Anträgen
zuge=
ſtimmt. Aber auch in anderen Ortsausſchüſſem, im Reichstag und beim Harl Apfel, Stationsvorſteher i. R., und Margarete, geb. 60
Reichsarbeitsminiſterium hat der Gewerßſchaftsbund der Angeſtellten
(G. D. A.) und ſeine Vertreter die Steigerung der Renten, Herabſetzung
der Altersgvenze, Aushau des Heilverfahrens, Erhöhung des
Kinderzu=
ſchuſſes, Herabſetzung der Wartezeit, Aufwvertung der Beiträge in den lieren unſerem langjährigen Leſer zu dem ſeltenen Feſt. — Sonna)
Klaſſen A bis E, den Ausbau der Selbſtverwaltung uſw. ſtändig
gefor=
dert. Das iſt Arbeit im Intereſſe der Angeſtelltenſchaft und keine
Wahl=
propaganda.
Kinoſieuer.
7 Amtlich wird uns geſchrieben: Die Spitzenorganiſation der
deut=
ſchen Filminduſtrie hat gegen die gemeindliche Kinoſteuer einen Kampf meinderechner für die Gemeinde Groß=Zimmern, und zwar für die M
aufgenommen, in dem ſie ſich nicht nur auf Eingaben an den
Steuer=
ausſchuß des Reichstags und eine ausgedehnte Preſſepropaganda be= einen Gemeinderechner ſein?)
ſchränkt, ſondern auch die Filmthegter ſelber durch Vorführung
ſteuer=
feindlicher Propagandaſtreifen ihrem Ziel dienſtbar macht. Als
Haupt=
argument macht die Filminduſtrie geltend, ſie könne gegenüber der
amerikaniſchen Konkurrenz nur beſtehen, wenn die Beſeitigung der
Kino=
ſteuer ihr die Möglichkeit gäbe, hochwertige Filme beim Vertrieb im
Inland zu einem höheren Satz als gegenwärtig (angeblich zu 75 Proz.
ſtatt 40 Proz,) zu amortiſieren. Sie glaubt ferner, daß ſie in der Lage
ſein würde, durch Förderung der Filmausfuhr der deutſchen
Volkswirt=
ſchaft eine eheblich größere Summe aus dem Auslande zuzuführen, als
die Kinoſteuer im Reiche einbringt.
Die Maßnahmen der Filminduſtrie haben den Zweck, den Fortbeſtand
der Kinoſteuer zu gefährden, und laſſen daher Abwehrmnaßnahmen der
deutſchen Gemeinden gerechtfertigt erſcheinen. Der Standpunkt der
Filminduſtrie kann nicht als richtig anerkannt werden. Die günſtige
Gntwicklung der Kinotheater, der ſtanke Kapitalzuſtrom zum Film, der
Bau von Filmpaläſten und das Anſteigen der Beſucherzahl ſteht zu den
Klagen der Filminduſtrie in kraſſem Widerſpruch. Der Fortfall der
Kinobeſteuerung kann nicht ohne Rückwirkung auf die anderen Arten
der Veugnügungsſteuer bleiben; bei Aufhebung dieſer Beſteuerung muß
mit dem Zuſammenbruch der geſamten Vergnügungsſteuer und mit
einem Geſamtverluſt an Gemeindeeinnahmen in Höhe von 90—100
Mil=
lionen Reichsmark gerechnet werden, der im gegenwärtigen Augenblick
einfach untragbar iſt.
Es erſcheint daher am Platze, auf die Auswirkung einer Aufhebung
oder auch nur weiteren Einſchränkung der Vergnügungsſteuer für
Film=
vorführungen hinzuweiſen. Ein ſolches Vorgehen entſpricht auch der
Auffaſſung des Vorſtandes des Deutſchen Städtetags, der in ſeiner
letz=
ten Sitzung am 22. v. M. in Magdeburg eine Entſchließung etun
fol=
genden Inhalts annahm:
„Eine Beeinträchtigung der Gemeinden in ihrem Rechte, eine
Ver=
gnügungsſteuer auch von den Filmvorführungen zu erheben, ohne einen
vollwertigen Erſatz bereitzuſtellen, muß im gegenwärtigen Augenblick
für unberechtigt und untragbar bezeichnet werden, zumal den Gemeinden
im Hinblick auf die Finanzlage des Reiches und in den Ländern und auf
die von den Gemeinden zu löſenden neuen Aufgaben keine
Deckungs=
mittel zur Verfügung ſtehen.
Alle Beſtrebungen, die eine Senkung der Realſteuern und Werktarife
zum Ziel haben, müſſen — da ein Abbau der Kinoſteuer den
Zuſammen=
bruch des geſamten deutſchen Vergyügungsſteuerſyſtems bedeutet —
er=
folglos bleiben, wenn der Geſetzgeber ohne gleichzeitigen
Finanzaus=
gleich die Gemeinden der letzten ertragreichen indirektem Steuern beraubt.
Nachdem die deutſche Filminduſtrie in der oben angedeuteten Weiſe
den Kampf gegen eine für die deutſchen Gemeinden lebenswichtige
Steuerquelle in der Oeffentlichkeit aufgenommen hat, erſcheint es wohl
berechtigt, auch die Gegenſeite zu Wort kommen zu laſſen.”
Aus Heſſen.
Starkenburg.
F. Eberſtadt, 21. Okt. Zur Bürgermeiſterwahl. In
einem Schreiben vom 19. ds. Mts. hat Bürgermeiſter Ritzel=
Michel=
ſtadt der Gemeinde gegenüber die gewünſchte und formell erforderliche
Erklärung abgegeben. Nach dieſer Erklärung lehnt Ritzel die
Ueber=
nahme des Bürgermeiſterpoſtens in Eberſtadt ab.
4a. Eberſtadt, 21. Okt. Bezug von Deckreiſig. Wie de=
Bürgermeiſterei bekannt macht, beſteht die Ausſicht, daß durch Fallum;
von Fichten im Prömſter das anfallende Reiſig in Wellen als Deckreiſn;
zum Preiſe von 50 Pfg. die Welle abgegeben werden kann. Intereſſen,
ten haben ihre Beſtellung bis zum Donnerstag kommender Woch=
(27. Oktober) aufzugeben.
4k. Nieder=Ramſtadt, 21. Okt. Gemeinderatsbericht von
20. ds. Mts. Nach Beſichtigung ſchlägt die Baukommiſſion vor, zunächmis
die derzeitige Baufluchtlinie in der Fahrſtraße beizubehalten.
Solltz=
indeſſen der Beſitzer des Hauſes Fahrſtraße 22 auf ſeinem Bauvorhabenn
Beiträge nicht mehr tragbar ſind, wind jedem klar, denn die Leiſtungen beſtehen, dann will der Gemeinderat entgegenkommender Weiſe die
Fluchtlinie etwas ändern, dergeſtalt, daß dieſe ca. 3½ Meter zurück undc
4½ Meter aufwärts zu gegenüber dem jetzigen Zuſtand verläuſt. Auß
jeden Fall ſoll der vorgeſehene Durchgang der Bahnhofſtraße zum „Hach””
zu gewahrt bleiben. — Die notwendig werdenden Umänderungsarbeitenn
im Büroraum Böttcher ſollen auf dem Wege der öffentlichen Ausſchrei=i.
bung vergeben werden. — Die Lieferung der Kartoffeln in den Faſelſtalu
werden dem Landwirt W. Spengler 4., dahier, zum Preiſe von 4,50 Mk.k
pro Ztr. frei Keller übertragen. Der reſtliche Bedarf kann von hie=
Ueber das Heilbverfahren wird unter anderem wörtlich geſagt: „In ſigen Landwirten zum gleichen Preiſe bezogen werden. — Die
Dickwurzs=
lieferung ſoll ebenfalls auf dem Wege der öffentlichen Ausſchreibunm
aber der privatwirtſchaftlich denkende Leiter.” Mit anderen Worten; vergeben werden. — Da das Forſtamt ſich weigert, den Gärtnern diet
notwendigen Deckreiſer aus dem Staatswald abzugeben, beſchließt deru
der Genehmigung des Forſtamtes — Gegenüber den Darlehen der Heſſ.f
Landesbank räumt die Geweinde hinſichtlich der von ihr gewährten Bau=u
darlehen den Vorrang ein. — Zur Deckung des ungebeckten
Fehlbetrages=
der Vermögensrechnung für 1926 werden aus den Ueberſchüſſen des Ge=t
verſicherung teil. Gbenſo befanden ſich unter den Vertrauensleuten Ver= meinde=Elektrizitäts= und Waſſerwerkes entſprechende Beträge darlehens5
daß im Ri. 1926 über den Rahmen der im Voranſchlag vorgeſehenznu
Mittel Neuanſchaffungen an Mobiliar getätigt wurden, beſchließt dert
Gemeinderat, von der Anlegung eines Mobiliarerneuerungsfonds abzu=. — Für die am 13. November I. Js. ſtattfindende Landtagswaſli
ſoll die bisherige Bezirks= und Wahllokaleinteilung beibehalten werder.!
Die Abſtimmungsvorſtände werden wie folgt gebildet: Bezirk 1: Bürgek3
W. Block, deſſen Stellvertreter, als Beiſitzer die Gemeinderatsmitgliedan
Bertſch, Breitwieſer, Krautwurſt, Seb Bender, Bayer ſowie P/
Intereſſant iſt es, daß der Afabund die Altersarenze von 65 Jahren Fiſcher 2. Bezirk 2: Beigeordneter Regalia als Wahlvorſteher, Gen
meinderat Steiger als deſſen Stellvertreter, Rechner Frd. Weber zuu
Protokollführer, Gemeindekaſſe=Aſſ.Lamp als deſſen Stellvertreter, 0ß
Beiſitzer die Gemeinderatsmitglieder Reitz, Nückert, Ruths ſowie Augmim
Ritſert, Peter Schmitt und Wilh. Schaller. — Die letzthin ſtattgefunden
Verſteigerung des Faſelmiſtes zum Preiſe von 95 Mark wird genehmit
— Ebenſo ein Baugeſuch des Fabrikanten M. Richter, dahier, bezu
noch eine Erwerbsloſendebatte. Es wurde bemängelt, daß die hieſiot
Induſtriebetriebe immer noch zuviel auswärtige. Arbeitnehmer ein
ſtellen, währenddem auf der anderen Seite die hieſige Gemeinde in
1. Oktober l. Js. in Kraft getretenen neuen Arbeitslofengeſetzes tzunde
terſtüitzung anbelangt. Fälle, in denen die gewährte Unterſtützung übe
nicht zur Behebung der Arbeitsfrrudigkeit beitragen.
G. Ober=Ramſtadt, 21. Okt. Für die am 13. November ſtattfindente
Landtagswahl liegen die Wählerliſten in der Zeit vom B—3
Oktober auf dem Bürgermeiſterbureau zur Einſicht und Erhebum 4
ſwaiger Einwondungen offen. Die Offenlage erfolgt an den Werktannt
von 8—12 Uhr vorm. und 2—6 Uhr nachm., an den Sonntagen (B. u0
* Roßborf, 21. Okt. Sonntag, den B. ds. Mts., feiern die Elut”
voller Geſundheit und Friſche im Kreiſe ihrer zahlreichen Fanſte M
Feſt der Goldenen Hochzeit. Die kirchliche Trauung findet in mtlte
barem Anſchluß an den Vormittagsgottesdienſt ſtatt. Auch wir gult
23. ds. Mts. nachmittags 4 Uhr, findet im Saale des evang. Gemende
hauſes die Hauptverſammlung des Evang. Bundes ſtatt. Pfarrer 9ſt
berichtet über die Generalverſammlung zu Eiſenach und ſpricht beite
ders über Reichsſchulgeſetz und Evang. Bund. Alle Mitglieder y
Freunde des Bundes ſind herzlichſt eingeladen.
4a. Groß=Zimmern, 21. Okt. Von der Gemeindelaſſt
Johannes Wucherpfennig 3. von hier wurde zum ſtellvertretenden 84
bis zum 5. November verpflichtet. (Sollte das der richtige Name 0
— Lützelbach, 21. Okt. Am Sonntag, den 23. Oktober, findet dieſt
diesjährige Nachkirchweihe im Saale des Gaſtwirts Jalob Nach
mann ſtatt. (Siehe Anzeige.)
Ai. Vielbrunn, 21. Okt. Aguarellüberreichung. Als Forim
ſetzung der vom Verkehrs= und Verſchönerungsverein zu Ehren des nind
endgültig von hier ſcheidenden, an das Predigerſeminar nach Friedhenl
verſetzten Hermn Profeſſors Stroh wurde ihm am Mittwoch abend vo
der Gemeinde im Saale des Bürgermeiſters Wolf eine große Ovoliold
bereitet. Ein Beweis, welche Liebe und Anerkennung er ſich als Pfgaren
während ſeiner 5½jährigen Amtstätigkeit hier erworben hat. Anſgleie
chen hielten die Herven Bürgermeiſter Wolf, hier, Bürgermeiſter Flchſetn
haar=Kimbach, Lehrer Koch und Lehrer Knop, hier, welch letzterer did
Scheidenden am Schluß ſeiner Anſprache ein von den Gliedern der 609ß”
Kirchengemeinde Vielbrunn=Kimbach und Einwohnern des Weilers Brend
hof geſtiftetes, von Herrn Kunſtmaler Wüſt=Darmſtadt gemaltes 1u
von Schreinermeiſter Rapp, hier, eingerahmtes Aquarell überreichte, 80
uſere Kinche mit dem Ortsmittelpumkt darſtellt. Zum Schluß dauli
Herr Prof. Stroh für die ihm erwieſene Ehrung, nochmals betoneſſd.
daß er nicht von hier ſcheidet, um die Stellung zu wechſeln, ſondern Rſ
er dem Nuf der Kirchenregierung folgen müſſe. Die Anſprachen wornd
umrahmt von Liedervorträgen des Kinchenchors, des Geſangvereins Gie
mania”, des Schülerchors und gemeinſamen Geſängen, mit Orcheßtin
begleitung, ſowie Gedichtvorträgen, durch Schulkimder und Volst07
des Mädchenbundes.
* Würzberg i. O., 21. Okt. Goldenes Jubiläum. An 3c
nerstag waren 50 Jahre verfloſſen, daß die Hondarbeitslehrarm R0.
Kath. Weyrauch, in den Dienſt der hieſigen Bemeindeſchule eim
wieſen wurde. Frauen und Mädcken, die zum Teil ſchon im 60. Lehe‟
jahre ſtehen, waren Schiflerinnen der Jubilarm und erhielten von. 2
mit Liebe und Sorgfalt die Grundlagen zur Handarbeit. Möge die Dk
die die Jubilarin in die Herzen ihrer Schilerinnen gelegt hat, 29
auf ſie zurückſtrahlen, auf daß ſie ihren Lebensabend in Nuhe
Frieden beſchließen kann.
b. Erbach i. O., 21 Okt. Die Räumlichkeiten der frühern Guich
Erbachſchen Keramiſchen Werkſtätten gingen vor einiger Zeit mictiat
an die Landwirtſchaftliche Ein= und Verkaufsgenoſſenſchaft für den 2.
Erbach und an die Obſtverwertungsgenoſſenſchaft für den Kreis Erc
über. U. a. iſt bis jetzt eine ſog. „Petkus/ Saatgutreinigungsh. 4
zur allgemeinen Benutzung aufgeſtellt, eine ſehr werwolle Neuerund
unſere Landwirtſchaft. Auch eine neue Brückenwage wurde einge. n
und bereits in Betrieb genommen. Beſonders lctztere befriedict.
ſchon lange vorhandenes Bedürſnis, da ſie in unmittelboarer Nche
Bahn gelegen iſt. — Die Stadt Grbach läßt zurzeit die beiden 2
nach der Feſthalle und die Schloßbrücke nach dem ſogenannten „Golch.
(Kaltaſphalt)=Verfahen neu herrichten.
1. Aus dem Birkenauer Tal, 30. Okt. Zum Beſuche der heſll
baheriſchen und badiſchen Forſträte im Birkenauer und Kalſtaue.
iſt noch nachzutragen, daß die Gäſte bei der Höhenwanderung von *
klingen durch den Forſübezirk Birkenau ihr ganz beſonderes dite
der erfolgreichen umwandlung des heſiſchen Schälmaldes i Votel.
hochwald zuwandten. Die Führung in dieſem Bezirk hate de. 1
Quprier. Der Hauptzweck der Zuſammenkunft beſtand darin, de
ſönlichen Beziehungen mit den Pfälzer Kollegen, die durch dei Le
unterbrochen waren, endlich wieder aufzunehmen.
H. Birkenau, 20, Okt. Aufhebung von Bahnhalteſle
len. Nachdem durch Verlegung eines Feldweges die Holteſtel.
Spenglerwald eingeſtellt wurde, iſt man jet floeſig m der La.
durch Verlegung eines Weges an der Hofreite des Landpirt”
Denger auch die zweite Halteſtelle am Buckelslomer uechege
ſtaummet 293
Samstag, den 22. Oktober 1927
Geite 7
Bensheim, 21. Okt. Vom Bensheimer Gymnaſium.
4ETelle des nach Darmſtadt verſetzten Studienvats Dr. Kadel wurden
ſtudienaſſeſſoren Schneider und Langelott vom Landesbildungsamt
ſa üße Anſtalt berufen. — Ausder Wahlbewegung. Als erſte
den politiſchen Parteien veranſtaltete die Deutzſchnationale Partei,
9Czuuppe Bensheim, im Bahnhofshotel eine Wanderverſammlung, die
9krurat a. D. Jakobs geleitet wurde. Der erſte Redner, Forſtmeiſter
TErbach i. O., ſpricht ſich gegen die Beſtrebungen aus, die auf
zlſafgabe der Selbſtändigkeit Heſſens gerichtet ſind. Die
Durchfüh=
m ſoer Beamtenbeſoldungsreform ſei allerdings ohne die reichsſeitige
Fef-fügungſtellung entſprechender Mittel unmöglich. Alsdann er=
DHerr Dr. Klein=Buchſchlag das Wort, um ſich über die
finanz=
iche Seite des Verhältniſſes der Länder zum Reich (Finanzaus=
9); zu verbreiten. Schuld an der Kataſtrophe in der heſſiſchen Fi=
Tol=litik trage die Linke, die den Staat zur Verſorgungsanſtalt von
PFunktionären gemacht habe. Die Linkskoalition in Heſſen habe
* rürnüge ihre Unfähigkeit, die heſſiſchen Geſchicke noch weiter zu
lei=
kwvieſen.
I Von der Bergſtraße, 20. Okt. Weinleſe. Am Montag und
Kspag fand die Weinleſe in der Gemarkung Weinheim ſtatt, leider
„mnar mit 1/=—½ Herbſt zu rechnen. Auch die Qualität läßt
teil=
m usu wünſchen übrig. Der Wein hat ein Gewicht von 63—80 Grad
yinbeechsle. In den Gräfl. von Berckheimſchen Weinbergen mit ihren
amuben hat die Traubenleſe noch nicht begonnen und iſt in dieſer
Y/9 hras Moſtgewicht wohl ein höheres. Auch in Lützelſachſen war der
kherbſt ein recht mäßiger, wie überhaupt an allen Orten der Berg=
½. Hat auch der neue Moſt einen recht annehmbaren Preis, ſo
inll der Winzer aber doch nicht auf ſeine Koſten, und Liebe und Luſt
3z Aseinbau ſchwindet immer mehr.
ſ.! Lampertheim, 20. Okt. Schwindlerin. Erſt kürzlich konnte
11k4 ü inen Schwindler berichtet werden, der hier ſein Unweſen
ge=
tiher hatte. Jetzt hat eine Schwindlerin eine Anzahl Leute herein=
Ait. Unter dem Namen Walke aus Haßloch ſtellte ſie ſich vor und
hr RBeſtellungen auf Wäſcheſtoffe entgegen. Sie ließ ſich eine An=
Mung von 2—10 Mark geben, hat aber den Leuten nichts geliefert.
26PSlizei fahndet nun nach ihr. Schon des öfteren hat das hieſige
MBeuamt die Einwohner zur Vorſicht gegenüber in dieſer Weiſe
vor=
fyſreinden Perſonen gemahnt, aber immer wieder gibt es ſolche, die
ſne WEiſen gehen. Es iſt überhaupt nicht notwendig, auf vielfach ver=
IIſad= Angebote einzugehen, denn bei genauem Zuſehen ſtellt ſich
her=
wuds ß die einheimiſche Geſchäftswelt gerade ſo gut in der Lage iſt, die
almn eſene Ware zum ſelben Preis, wenn nicht noch billiger zu
Tühe — Aufgeklärtes angebliches Verbrechen. Im
SEmarr d. J. wollte ein gewiſſer St. H. aus Lorſch des nachts beim
Hbyhliten in der Filialgemeinde Hüttenfeld von Wilderern
angeſchoſ=
fokurden ſein. Man ſetzte ſchon damals gleich Zweifel in ſeine
An=
zſa. Nach wiederholtem Verhör durch die hieſige Polizei hat er nun
eifrtunden, daß er ſich die Verletzung ſelbſt durch unvorſichtiges
Han=
tilſe nnit einer Schußwaffe zugezogen hatte.
Hirſchhorn, 21. Okt. Waſſerſtand des Neckars am
MNrtlober 0,94 Meter, am 21. Oktober 0,96 Meter.
4Tleinhaufen, 21. Okt. Anläßlich des 70. Geburtstags von Herrn
bitar Max Oppenheimer in Firma Adler u. Oppenheimer von
Ber=
li wſarlottenburg hat der Gemeinderat einſtimmig beſchloſſen, dem
mna das Ehrenbürgerrecht zu verleihen. In der letzten
ke hand die feierliche Ueberreichung der Ehrenurkunde in
Anweſen=
hdfie: geſamten Ortsvorſtandes und des Herrn Pfarrers von
Klein=
hömſſſtatt. Herr Oppenheimer iſt in Kleinhauſen geboren, er hängt
mifyräßer Liebe an ſeiner Heimat und ſeinen Jugendgeſpielen. Das
Mſus und das Elternhaus des Geehrten hatten Flaggenſchmuck
an=
gdth In dem mit Blumen und Pflanzen reich geſchmückten Saale
Aelminkinderſchule fand die offizielle Feier ſtatt, zu welcher die
näch=
ſtdw wandten und die Altersgenoſſen und =genoſſinnen des Jubilaus
iymahen waren. Ein gemütliches Beiſammenſein bis ſpät in die
4iſ ildete den Abſchluß der harmoniſchen Feſtlichkeit. Die Herren
zſrmreiſter von Kleinhauſen und Lorſch widmeten im Namen der
wonſſtände, Herr Pfarrer Blum im Namen der katholiſ hen
Kon=
feſlſſsremeinde dem treuen und ſchlichten Weſen des Siebzigjährigen
urfhler im Verborgenen geübten Wohltätigkeitshandlungen warm= und
idEir3 Herzen gehende Worte. Die ganze Bevölkerung ſuchte ihrer
Wſhatzung und Anhänglichkeit Ausdruck zu verleihen, der
Geſang=
eiſn /rachte auf offener Straße ein Ständchen, drei gut gewählte
Lilſt hamen zum Vortrag. Der Inſtrumentalverein ſpielte zum Tanz
guſbi2rer Abſchied von dem alten Schulkameraden war ergreifend.
Heſſiſcher Straßenbericht
für die Woche vom 23. bis 29. Oktober 1927.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptburchgangsſtraßen in Heſſen.
Darmſtadt—Dieburg—Babenhauſen—Aſchaffenburg, bei Bahnhof
Babenhauſen bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Beſondere
Um=
leitungsſtraße, auf der Wagen bis 5,5 Tonnen 20 Km., Wagen über
5,5 Tonnen 12 Km. fahren dürfen.
Frankfurt a. M.—Gießen iſt an folgenden Stellen geſperrt: Bad=
Nauheim—Abzweigung nach Steinfurth bis auf weiteres. Umleitung:
Perſonenkraftwagen Bad=Nauheim—Rödgen—Steinfurth—Rockenberg—
Griedel, Laſtkraftwagen Rockenberg— Münzenberg—Ober=Hörgern.
Butzbach-Pohlgöns bis auf weiteres. Umleitung: Gambach—
Holzheim-Langgöns.
Vilbel—Kloppenheim vom 26. 9. bis auf weiteres. Umleitung über
Nieder= und Ober=Erlembach.
Bensheim—Worms (zw. Bürſtadt und Worms) Km. 39,1—40,7 vom
13. 10. bis 19. 11. geſperrt. Umleitung: Hofheim.
Alsfeld—Leuſel vom 28. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Reibertenrod — Ruhlkirchen — Angenrod oder Renzendorf — Vadenrod —
Nomrod—Angenrod.
Sonſtige Straßen in Heſſen.
Schwabenheim—Elsheim Km. 25,6—28,0 vom 26. 9. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung Bubenheim—Engelſtadt-Jugenheim.
Rockenberg—Griedel wegen Brückenbau bis 1. 11. für Laſtkraftwagen
geſperrt. Umleitung: Münzenberg—Ober=Hörgern. Für Perſonenwagen
und Fuhrwerke iſt eine Notbrücke geſchlagen.
Lauterbach—Blitzenrod vom 14. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Rudlos—Angersbach oder Friſchborn.
Ortsdurchfahrt Gunzenau vom 13. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Freienſteinau.
Nieder Flörsheim—Dalsheim bei Bahnübergang 16 am. B. 10. von
6 bis 16 Uhr geſperrt. Umleitung: Nieder=Flörsheim—Gundheim—
Dalsheim.
Herrnsheim—Oſthofen wegen Gleisarbeiten am 27. 10. von 6 bis
16 Uhr geſperrt. Umleitung: Abenheim.
Lämmerſpiel bis zur Straße Bieber—Tannenmühle vom 20. 10. bis
3. 11. geſperrt. Umleitung: Hauſen.
Wendelsheim-Wonsheim (Ortsdurchfahrt Wonsheim) vom 19. 10.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Eckelsheim—Wöllſt.in—
Siefers=
heim.
Rheinheſſen.
U. Nieder=Ingelheim, 21. Okt. Das am Marktplatze gelegene
Wohnhaus des Herrn Friedrich Schweikhard ging an den Gaſtwirt Joh.
Weitzel über. Als Preis des Anweſens, zu dem 2 Morgen Garten
ge=
hören, werden 30 000 Mark genannt. — Die Kartoffelernte die großen
Ertrag brachte, iſt jetzt beendet. Der Preis für den Zentnek iſt 4—4,50
Mark für ausgeſuchte Ware.
RiGIMAL PACKUNG.Bazer IM ALIEN EiNSCMRGGEN GESCHAFTEN ZUH22S ERHAUIUEA
U. Ober=Ingelheim, 21. Okt. Die Leſe der weißen Trauben im
Ingelheimer Grund beginnt in faſt allen Gemeinden dieſe oder anfangs
nächſter Woche. Der warme Sonnenſchein im Oktober hat noch viel zur
Reife der Trauben, die in dem regneriſchen Sommer ſtark zurückblieben,
beigetragen. — Ein Obſtfuhrwerk aus Finthen, das durch die
Rinder=
bachſtraße fuhr, kam dabei auf den Roſt eines Kanalkaſtens. Dieſer
kippte um und nahm das Vorderrad bis zur Achſe mit. Dabei neigte
ſich der Wagen zur Seite und entlud einen großen Teil ſeiner Ladung
auf die Straße. Es bedurfte mehrſtündiger Arbeit, um das Gefährt
wieder fahrbereit zu machen und das auf der Straße ausgeſtreute
Obſt einzuſammeln.
— Oppenheim, 19. Okt. Neger Fremdenverkehr. Am
vergangenen Sonntag wurde Oppemheim, begüinſtigt durch das ſchöne
Herbſtwetter, von zahlreichen Ausflüglern, meiſtens aus Darmſtadt,
be=
ſucht. Wegen der teuren Ueberfahrtgebühren ließen viele ihre
Fahr=
zeuge am jenſeitigen Ufer ſtehen. Der Geſangverein Liedertafel
daumſtadt trug auf dem Marktplatz einige Chöre tonſchön vor,
wvofür er recht herzlichen Beifall erntete. Auch in Nierſtein und
Nackenheim hatten ſich viele Beſucher eingefunden, um ſich die
Weinleſe anzuſehen und den Neuen an Ort und Stelle zu probieren.
Ac. Worms, 21. Okt. Großfeuer. In Worms=Horchheim
brach vorgeſtern mittag gegen 3 Uhr im Anweſen Buſch ein Feuer aus,
das ſich mit großer Geſchwindigkeit verbreitete und auf das An=veſen
Unrath übergriff. Da dieſer Vorort noch ohne Waſſerleitung iſt, waren
die Löſcharbeiten außerordentlich erſchwert, auch der Eisbach führte
kaum Waſſer, ſo daß mit Jauche gelöſcht weden mußte. Die beiden
Scheuern ſind abgebrannt, wobei außer großen Kartoffelvorräten noch 15
Hühner verbrannt ſind. Das übrige Vieh konnte gerettet werden. —
Verkehrsunfall. Geſtern früh gegen ½7 Uhr wurde ein Arbeiter
auf der Bminhildenbrücke von einem zu ſchell fahrenden Radfahrer
an=
gefahren, wobei er mit dem Kopfe gegen die eiſernen Brückenträger
fiel. Er mußte ſich in ärztliche Behandlung begeben.
Oberheſſen.
Af. Friedberg, 21. Okt. Hier tagte vorgeſtern Mittag die
Heimat=
geſchichtliche Arbeitsgemeinſchaft der Lehrer des Kreiſes Friedberg, zu
der diesmal zum erſten Male die Geiſtlichen auch eingeladen warn.
Die Tagung war außerordentlich gut beſucht Profeſſor Dr. Blecher
eröffnete ſie und gab Profeſſor Dr Aubin=Gießen das Wort. Als
Thema behandelte der Redner die Entwicklungsgeſchichte Heſſens. In
klaren, tiefſchhrfenden Gedankengängen zeigte er, daß die
Siedlungs=
geſchichte abhängig iſt von den geographiſchen Bedingungen. Der
hiſto=
riſche Begriff einer Landſchaft iſt ſchwer zu beſtimmen, weil die
Land=
ſchaftlichen Gegebenheiten immer wieder von geſchichtlichen Wirkungen
überſchnitten werden. Der urſprüngliche Ausgangspunkt heſſiſcher
Terri=
torialgeſchichte liegt in der Wetterau und nördlich davon und hat ſich
ſpäter in den Rheinlandſchaften verankert. Hauptſächlich dieſe Epoche
behandelte der Nedner. Nach einer Pauſe zeigte der Vortragende noch
einen intereſſanten Verſuch, an Hand von Karten zu verfolgen, wie der
wirtſchaftliche und külturelle Einfuß der Freien Stadt Frankfurt die
Reſidenz Mainz, die in ihrer Entwickung mannigfach gehemmt war,
überflügelte. Dem Redner wurde reicher Beifall geſpendet.
F. Grünberg, 19. Okt. Am vergangenen Sonntag wurde hier das
Erntedankfeſt gefeiert und gleichzeitig die von dem
Deutſch=
amerikaner Hörle geſtiftete Glocke eingeweiht. Hierzu ſang der
Kirchen=
hor unter ſeinem neuen Leiter, Herin Lehrer Noth, mehrere Chöre,
welche auf die zahlreichen Kirchenbeſucher einen tiefen Eindruck machten.
Gemeinderatsſitzung. Die Kanaliſation der
Londorfer=
ſtraße ſoll, ſobald die Goldbeſchaffung geregelt iſt, ſofort in Angriff
ge=
nommen werden. Die Angebote der Unternehmer bewegen ſich alle um
die Summe von 15 000 Reichsmark, weshalb auch das Grünberger
Bau=
geſchäft Bock in Frage kommen wird. Die urſprüngliche Rivellierung
der Theo=Koch=Straße ſoll wegen dem beſtehenden Höhenunterſchied
zwiſchen Londorfer= und Gießener Straße geändert werden. Nach dem
neuen Plan würden die Kellerlöcher einiger neuerbauten Häuſer unter
dem Straßenniveau zu liegen kommen. Die betreffenden Hausbeſitzer
haben deshalb gegen dieſen Plan Einſpruch erhoben, auch der
Gemeinde=
rat iſt deshalb mit der nachträglichen Planänderung nicht einverſtanden.
— Die erſte Mannſchaft des hieſigen Fußballklubs hat in den
diesjährigen Verbandsſpielen ſich ſtets eine Niederlage geholt. Im
letz=
ten Verbandsſpiel gegen Großenbuſeck ſcheint ſie zum Schluſſe mehr Glück
gehabt zu habem und hätte es vielleicht zu einem ſiegreichen Ende geführt,
wenn der Ball nicht plötzlich verſagt hätte.
(TV. 16161
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rühmtheit erhalten haben,und dennoch ist jeder Jahrgang ver
schieden und abhängig vom Ausfall der einzelnen Ernten
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dem Wein gemeinsam hat. Der Kaucher kennt aber bei
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Seite 8
Samstag, den 22. Oktober 1927
Nummer 293
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[ ← ][ ][ → ]uanmer 293
Samstag, den 22. Oftober 1922
Seite 9
Handball.
und Turnen.
Fußball.
puartverein Darmſtadt 98—Polizeiſportverein Wiesbadenen.
WVerbandsfpiele werden am morgigen Sonntag untevbrochen.
aflüidmmt die zweite Runde der Pokalſpiele zum Austrag. Während
ſetziſporwerein Babenhauſen mit Rödelheim gepaart wurde,
er=
ſeltch de Darmſtädter den Polizeiſportverein Wiesbaden zum Gegner.
ecllict iſten haben ſich im bisherigen Verlauf der Verbandsſpiele als
Einer Wiesbadener Verein ewwieſen, konnten ſie doch ſowohl den
Hah, Sportverein (5:3) als auch Hakoah (7:2) beſiegen; ein weiterer
ec Kaſtell verſchaffte den Wiesbadenern Poliziſten den 4. Platz in
ahe, nachdem ſie bisher nur von Schwanheim und Babenhauſen
gsn einſtechken mußten. Die Darmſtädter werden ſich den Sieg
ohtzlunn nehmen laſſen, da damit die Teilnahmeberechtigung am
Po=
ſttz was wohl gegen Babenhauſen gehen dürfte, geſichert iſt. Das
nicßtweet nachmittags 3 Uhr auf dem Hauptkampffeld am Böllenfall=
9— Am Vormittag (11 Uhr) ſpielt, ebenfalls auf dem Stadion.
Mlet ſatzmanmſchaft gegen Polizeiſportverein Darmſtadt 1., während
Pamnſchaft um 10 Uhr gegen Union Darmſtadt 1. antritt.
„Rot=Weiß‟ Darmſtadt—Spielva. Arheilgen.
11. Mannſchaft von Rot=Weiß hat durch das Unentſchieden gegen
poßer nin 88 am vergangenen Sonntag ſich den Platz am der Sonne
ſchſy tarhin geſichert. Wenn die Mannſchaft auch die Rückſpiele mit
mitlen) Eifer ſpielt, wird ihr die Meiſterſchaft in der 4=Klaſſe und da=
*Mdlzuſſtiegberechtigung zur Liga nicht zu nehmen ſein, die man ihr
rigty Krhr am grünen Tiſche verſagte, anſtatt durch ein
Ausſcheidungs=
ellgeges ja in der Natur des Sportes liegt, den tatſächlich Beſten
zuble, u. Rot=Weiß darf jedoch die Rückſpiele nicht zu leicht nehmeit,
mit iatge junge Monnſchaften ſind zu oft Rückſchlägem unterworfen.
eAteſen haben allerdings das Glück, nur noch Spiele auf dem
gentinßvatze zu haben, jedoch auch hier kann einmal die Enttäuſchung
mutn grinnert ſei nur an das letzte Pokalſpiel.
AAkmmmenden Sonntag, morgens 11 Uhr. empfängt Not=Weiß die
Mhoſwaft der Spielvereinigung Arheilgen zum fälli=
Karer für ſie gümſtigen Umſtänden, da der Platz am Mühlchen
ratühmch die ſchlechten Witterungsverhältniſſe kaum ſpielbar war,
ünzgers die Darmſtädter benachteiligte. Am Sonntag ſollte Rot=
BA8/ Spiel dem tatſächlichen Kräfteverhältnis entſprechend etzwas
atienoinmen, zumal die Mannſchaft gegen früher eine vorteilhafte
afftll ung vornahm. Die Läuferreihe, das Schmerzenskind, hat
Biwh-l. Schulz und Fiſcher ohne Zweifel an Stärke zugenommen,
Mat, endlich in den beiden letzten Spielen gefallen und bildet
zu=
uttzni* der guten Verteidigung, Förſter und Hanſen, nicht nur eine
utt. Aber hierbei bleibt es meiſtens, zu ſelten findet der Ball den
M7 Lor. Der Sturm beſitzt eine viel größere Gefährlichkeit als
mtil und 7:2, um am anderen Sonutag in derſelben Höhe zu
ett /oer unentſchieden zu ſpielen. Der Sturm kann etwas, das
Emn Babenhauſen bewieſen; einem Boud 8 Tore in das Netz
ghll ſchließlich keine Aleinigkeit. Hoffen wir alſo, daß die Mann=
Mf. BMamnſchaft ſpielt mittags um 2 Uhr gegen die gleiche der
Atten gung Arheilgen. Wir glaußen, daß ſie ſich nach ihrem erſten
* vergangenen Sonntag, das ihr eine ziemlich hohe Niederlage
teieſper zuſammenfinden wird.
Ouſt Wugend von Not=Weiß ſpielt um 10 Uhr gegen die 3. Jugend, durch Pech beide Punkte verlor.
Slr)tag mittag um 3 Uhr trägt die 1. Schülermannſchaft gegen
äüzermannſchaft das fällige Bokalſpiel aus. Alle Spiele finden
earßlot=Weißplatz an der Rheinalle ſtatt. Morgens um 10 Uhr
uih Wrgining für Waldlauf, Leichtathletik und Boxen.
Turngeſellſchaft 1875 1.—Tv. Bensheim I.
veAhyszaues. Bensheim verfügt über eine ſehr gute Mannſchaft,
ählausrbeſſerung bemerkbar, die beſonders in der Stürmerreihe
autkt!— Der Spielbeginn iſt auf 3½ Uhr angeſetzt, und dürſte den
ſchin SSportplatzes an der Kranichſteiner Straße im Hinblick auf
Nir äi.
Turngemeinde Darmſtadt 1846.
Dillieſt Mannſchaft der T. G. D. 1846 begibt ſich morgen nachmittag
Aibelsen zum fälligen Rückſpiel gegen den dortigen Lurnverein,
MEſtäel auf dem Platz am Finanzamt war Worfelden mit 6:4
er t rſtrben. Darmſtadt war erſatzgeſchwächt, und konnte den von
naky wendig, doch iſt anzunehmen, daß, wen die in den beiden
Ht. trotzdem Darmſtadt das Spbiel für ſich entſcheiden kann.
Achuf um die beiden Punkte entbrenmen.
Dick ntte Mannſchaft der Turngemeinde 1846 ſteht morgen nach=
944.30 Uhr auf dem Platz am Finanzamt dem Turnverein
EAner: gegenüber. Nieder=Roden konnte die bis jetzt ausgetra=
Sle alle für ſich entſcheiden, und es wird Darmſtadt nur dann
eiw ie ſer ſtarken Mannſchaft den Sieg ſtreitig zu machen, wenm
in ſelbſtloſer Weiſe ſein Beſtes tut und mit dem nötigen
hiee. Sache iſt.
bütztpfen in der „Neuen Welt” in Berlin der Hamborner Schwer= Erfahrungen der Wettkämpfe auszuwerten. Die Springer kommen noch
gert wet nwurde.
mchtn, gegenüberſtehen.
ulk heouben plant im Winter eine Studienreiſe nach Japan.
Sportverein Darmſtadt 98.
Nach einer kurzen Unterbrechumg von einer Woche werden die
Be=
zirksligaverbandsſpiele der Gruppe Heſſen fortgeſetzt. Das 1. Spiel der
Rückrunde ſieht den Sportverein 98 auswärts und zwar in Neu=
Iſen=
burg. Der V. f. L. Neu=Iſenburg, der das Vorſpiel in Darmſtadt glatt
verlor, hat nach dieſem Spiel ſeine Form ſtark verbeſſert und beſonders
durch Siege gegen Mainz 05 (7:4), Sportverein Wiesbaden (1:0).
Wor=
matia Worms (4:1) und Sportgemeinde Höchſt (2:1) ſich die ſtärkſte
An=
wartſchaft auf einen der drei erſten Tabellenplätze erwopben. Auf dem
ſchweven Sandplatz in Neu=Iſenburg werden die Gaſtgeber wohl alles
aufbieten, um ſich für die Niederlage in Darmſtadt zu revanchieren.
Wenn es endlich einmal im Darmſtädter Sturm wieder zu emem
ver=
wünſtigen Zuſammenſpiel kommen ſollte, dürfte die Frage nach dem
Sieger offen ſein, da die Hintermannſchaft der 9er, wenn ſie nicht
gerade durch Verſagen des Sturmes überlaſtet wird, wohl nicht allzu oft
dem Gegner Erfolgsmöglichkeiten bieten wird. — Die
Liggenſatzmann=
ſchaft ſpielt nachmittags 1 Uhr gegen die Ligareſerviſten von Arheilgen.
während gleichzeitig die 2. Mannſchaft gegen die Liggerſatzmannſchaft
von Germamia Pfungſtadt antritt. Die 3. Mannſchaft fährt nach Groß=
Zimmern, um gegen die dortige 2. Mannſchaft ihre Kräſte zu meſſen.
Sportverein 1898 (Jugend).
Die 1 Jgd empfängt 1. Jgd. Arheilgen. — Die 2. Jgd, ſpielt hier
gegen 1. Jgd. Groß=Gergu. — Die 3. Jad, fährt zu Fußballſpvorwverein
Frankfurt 2. Jgd. — Die 4. Jad. iſt in Roßdorf bei der dortigen 1. Jad.
zu Gaſt. — Die 1. Schülerm, ſpielt hier gegen Sp.V. 98 2. Schüilerm.;
3. und 4. Schülerm, ſind ſpielfrei.
F.=C. Union 1913, Darmſtadt, e. V.
Zum fälligen Verbandsſpiele gegen den derzeitigen Tabellendritten
begibt ſich die Ligamannſchaft des F.=C. Union am morgigen Sonntag
zu ihrem Namensvetter nach Wishauſen. Wie deren Tabellenſtand
erkennen läßt, trägt ſich die Elf auch mit Meiſterabſichten und wird
üſiel. Die Arheilger verloren das Vorſpiel kngpp 3:2, aller= wohl mit aller Kraft verſuchen, zu weiterem Punktgewinn zu kommen.
Da die Beſſunger wohl ihren geringen Vorſprung nicht ohne weiteres
hergeben werden, dürfte es wohl zu einem harten Kampf kommen, den
die beſſere Partei als verdienten Sieger ſehen möge. Die hieſigen
Schlachtenbummler fahren 13.56 Uhr ab Hauptbahnhof.
F.C. Eintracht Darmſtadt.
Das Programm für kommenden Sonntag ſieht folgende Spiele vor:
Vormittags 10 Uhr: Gintracht 3—Union 3. (Fimanzamt): vorm. 11 Uhr:
Mdter-mannſchaft, ſondern verſorgt auch den Sturm mit reichlichen Germania Eberſtadt 2—Gimtracht 2.: nachm. 2.30 Uhr: Gepmania
Eber=
ſtadt 1—Eintracht 1. Die 3. Mannſchaft wird auch auf eigenem Platze
gegen die ſtpieltarke Unionelf eine Niederlage einſtechen müſſen. Die
AFugebnis tatſächlich angibt, aber er iſt noch zu unſtabil. Am 2. Mannſchaſt hat beide bisher auszutragenden Pflichtſpiele gewonnen
Abntag werden haushohe Ergebniſſe enzielt, ſiehe Polizeiſport= und ſteht mit vier Punkten an erſter Stelle. Auch in Gberſtadt kann
ein Sieg gelingen, wenn ſich die Mannſchaft nicht aus dem Konzept
brin=
gen läßt. Der ſchwerſte Kampf ſteht der 1. Mammſchaft bevor. Eberſtadt
wird unter allen Umſtänden die beiden Niederlagen gegen V. f. N. und
Sportverein 88 durch einen Sieg über Eintracht auszugleichen verſuchen,
Mänötige Routine bekommt, die ihr eine dauernde Sicherheit ge= um den Anſchluß an die Spitze nicht zu verlieren. Auch Eintracht wird
eingedenk der bisher erzielten Erfolge alles daranſetzen, das Spiel für
ſich zu entſcheiden. Die Spielſtärke Gintrachts hat gegenüber dem
Vor=
jahre eine weſentliche Verbeſſerung aufzuweiſen, die auch für den
Sonn=
taa Gutes erwparten läßt. Das vorjähnge Ergebnis lautete 2:1 für
Eberſtadt, nachdem Eintracht bis kurz vor Schluß 1:0 führte und nur
V. f. R.—Sportv. Seeheim.
Das fällige 8. Verbandsſpiel ſieht die 1. Mannſchaft des V. f. R.
in Seeheim als Gaſt. Sportv. Seeheim ſicherte ſich vergangenes Jahr
als Neuling des Gau Ried den Verbleib in der 4=Klaſſe, um in dieſer
Saiſon im Gau Bergſtuaße mitzuwirken. Bis heute iſt die Seeheimer
bern Sportplatz der Turngeſellſchaft 1875 an der Kranichſteiner Mannſchaft auf eigenem Platze noch nicht geſchlagen worden, und ſelbſt
Kneien ſich morgen die beiden erſten Mannſchaftem der 1g7ser Vereine wie Groß=Gerau und Dieburg mußten ohne Punkte die Heim=
Aſchrensheim zum fälligen Vorrundenſpiel in der 4=Klaſſe des reiſe antretem. Dies alles muß den Maſenſpielern zu denken geben, um
einer Ueberngſchung aus dem Wege zu gehen. Nicht zuletzt hofft der
ſichß g tzter Zeit beſonders hervorgearbeitet hat und über eine gute Vorſtand auf ein ſtarkes Aufgebot von Mitgliedern, die der Mannſchaft
miſtrüigt. Auch in der Mannſchaft der hieſigem Turner macht ſich den nötigen Rückhalt zu geben imſtande ſind. Abfahrt ab Hetbh. 1.20
Uhr. Vor dem Spiele der 1. Mannſchaft triſft die 3. Mannſchaft des
V. f. R. der 2. Mannſchaft Seeheims gegenüber. Die 2. Mannſchaft
trägt ein Privatſpiel gegew die gleiche von Gernsheim auf dem
Exerzier=
platz um 1 Uhr aus. Beide Jugendmannſchaften müſſen zu Verbands= licher Neitewvereime voll in Erſcheimug. Ihnen wanen alle Wettkämpfe
Rüic Espel mur empfehlenswert erſcheinen. Der Zutritt zu dem ſpielen antreten, und ſpielt mittags 12 Uhr auf dem N.W.=Platz die
auf dem Arheilger Mühlchen ſpielt.
1. F.C. Laugen—Germania Pfungſtadt.
1. R.C. das 3. auswärtige Vevbandsſpiel auszutragen. Nach den
bis=
elbzn der erſten Halbzeit errungenen Vorſprung (6:1) nicht mehr herigen Reſultaten zu urteilen, ſind die Ausſichten für ein erfolgreiches andeve Zwecke beſtimmten Pferden zu bewältigen hatten. So waven
ſoletin Au uch morgen iſt wegen Erkrankung des Halbrechten eine Um= Abſchneiden fehr gering. Stürmerreihe und Außenläufer müſſen hier eine Reitprüfung und ein Jagdſpringen vorgeſehen, ferner ein Dauer=
Aéegen gezeigte uneigennützige Spielweiſe auch diesmal beibe= erzielew Voß ſpielt halblinks, während auf dem Außenpoſten der linke Gelände. Ueber Ewwarten gut zogen ſich die meiſten Teilnehmer aus
ſtin ſieht in der Tabelle der 2. Gruppe der 4=Klaſſe an zweiter eigenem Platz einen ſehr guten Gegner ab, deſſen Hauptwaffe im Sturm Reitprüfung an die Reihe. Hier ſiegte der Weſtfale L. Trappmann ir=
AA morgige Spiel wird darüber entſcheiden, ob Worfelden, liegt, der ein ſchmelles, flaches Kombinationsſwiel pflegt. — Die
Liga=
anll tyer Stelle ſteht, vor Darmſtadt rückt. Es wird deshalb ein erſatzmannſchaſt Pfugſtadts empfängt nachmittags 1 Uhr die 2. Mann= und dem Weſtfalen Anton Ernſtling. Die Eignungsprüfung der
länd=
ihr Pflichtſpiel gegen Chattia Wolfskehlen aus.
Schwerathletik.
Meiſterſchafts=Mannſchaftskämpfe im Ringen.
Auch der vierte Kampfſonntag brachte im 2. Kreis des D.A. S.V.
mit ſehr ſchaufen Kämpfen kleinere und größere Senſationen. Es iſt
eine ſattſam bekannte Tatſache, daß der Unterlegene immer
Entſchul=
digungen für ſeine Niederlage weiß und in den meiſten Fällen muß das
Kampfgenicht als Sündenbock herhalten. Daß das Publikum das ſeinige
dazu tut, iſt genau ſo bekannt, wie der vielſagende Vers, der in der
letzten Nummer von Start und Ziel zu finden iſt. Es heißt da: Das
Publikum, das iſt ein Mann, der alles weiß und gar nichts kann. Die
Vereine, die es angeht, mögen bedenken, daß die Behörde ihre
Kampf=
richter ſchützt, und daß Platzſperre, das Odium eines Vereins ſehr
ſchwächt.
Im erſten Bezirk legte Oberſtein gegen Kreuznach eine ganz
beacht=
liche Kampfſtärke an den Tag. Eine Ueberraſchung bedeutet die ſchnelle
Niederlage von Julius Baruch=Kreuznach gegen Willy Hirſch=Oberſtei.
Die Meiſtermannſchaft, die wiederum ohne Fritz Bräun kämpfte, ſiegte
8:65. Eine Senſation gab es im Ringen, indem es der dortigen
Athletik=
ſportvereinigung gelang, die kampfſtarke Mainzer Mannſchaft zu
ſchla=
gen. Gegen den Kampf wurde von Mainz Proteſt eingelegt. Trotzdem
läßt die Binger Mannſchaftsauſſtellung erkennen, daß man auch dort
ernſtlich bemüht iſt, vom Tabellenſchwanze hinwegzukommen.
Büdes=
heim ſiegte in Koſtheim mit dem knappeſten aller Reſultate 8:6. Auch
gegen dieſen Kampf hat der Unterlegene Proteſt eingelegt. Koſtheim
hielt ſich in dieſem Kampfe beſſer, wie allgemein angenommen wurde,
und der Neuling iſt trotz ſeiner zahlenmäßig allerdings zu hoch
ausge=
fallenen Niederlage gegen Mainz durchaus nicht zu unterſchätzen.
Nachſtehend die Tabelle (Proteſte ſind unberückſichtigt):
Vereine
Kreuznach
Mainz
Büdesheim
Bingen
Oberſtein
Idar
Koſtcheim
Kämpfe
Siegver=
hältnis
34:8
40:16
D:89
26:30
28:30
18:26
8:34
Punkte
Am nächſten Sonntag kämpfen: Oberſtein in Koſtheim, Kreuznach
in Mainz und Büdesheim in Idar. Sich zu den Ergebniſſen jetzt ſchon
zu äußern, iſt nicht am Platze, denn Kreuznach muß imn Mainz erſt
ge=
winnen und die beiden Tabellenletzten ſind ganz gut imſtande, den Spieß
umzudrehen.
Der zweite Bezirk hatte ſeine Seyſation. Groß=Zimmern hatte
Sachſenhauſen zum Gegner und die Mannſchaft zeigte, daß ihr Sieg
in Dieburg ſo ganz in Ordnung ging. 8:6 lautete das Reſultat für die
Mainſtädter, welche mit dieſem Kampfe wohl ihre gefährlichſte Klippe
umſchifft haben. Diebung weilte in Neu=gFſenburg, um ſich von dem
dortigen Kampfſportverein 10:4 ſchlagen zu laſſen. Dem Kampfverlauf
nach hätte es auch umgedreht lauten können. Damm fuhr nach Hanan
und gewann dort knapp mit 8:6. Auch Hanau ſcheint ſich zu beſinnen,
denn man erwartete allenthalben einen höheven Sieg der Bahern. Die
Tabelle hat hier folgendes Ausſehen:
Vereine
Kämpfe. Siegver= Punkte
Groß=Zimmern
Neu=Ieſenſumg
Fnankfturt
Sachſenhauſen
Damm
Dieburg
Hanau
hältnis
34:9
34:B
24:18
9:18
96:39
16:26
12:30
Au kommenden Sonntag kämpfen Groß=Zimmern in Dieburg,
Iſen=
burg in Sachſenhauſen und Hanau in Frankfurt. Der härteſte Kampf
dürfte wohl in Dieburg zum Austvage gebracht werden, da er ſo eine
Art Lokalderby dayſtellt. Groß=Zimmern, das nach dem Kriege von
Dieburg noch keine Niederlage hinzunehmen bpauchte, ſollte auch dieſen
Kampf wieder für ſich entſcheiden. Nicht weniger bedeutungsvoll iſt
der Kampf in Sachſenhauſen, wo mon wirklich auf den Ausgang
ge=
ſpannt ſein kann. Eine zahme Sache wird für die Frankfurter Hanau
bedeuten. Hanau wird wohl in dieſem Jahre gegen Frankfurt keine
Lorbeeren ernten. Und zum Schluſſe noch den frommen Wunſch, daß
alle Kämpfe einen ſportlich einwandfreien Verlauf nehmen mögen.
Pferdeſport.
Die letzten Vorbereitungen für Amſterdam.
Die Olympia=Vorbereitungen des D.S.V. treten nach den
zahl=
reichen Kurſen der Sommerſaiſon in ihr letztes Stadium. Es handelt
o8:Rläglicher Anwärter auf Meiſterſchaftsehren zeigte ſich bei, ſich jetzt darum, den Auserwählten den letzten Schliff zu geben und die
KüF Aalter Tauwel, der gegen den Berliner Walter michts zu einmal in Gelſenkirchen in einem Kurſus zuſammen, die
Wiſſerball=
emtt, und nur durch Aufgabe in der 6. Nunde vor dem ſicheren ſpieler in einer Stadt Mitteldeutſchlauds, wobei die endgültig
feſt=
zuſtellende Nationalmannſchaft gegen eine Reſervemannſchaft ſpielt.
Im Anſchluß daran hat die Nationalmannſchaft noch Gelegenheit, in
Schimng—Bonaglia ſollen ſich nach Möglichkeit im Dezember im mehreren Länderſpielen ihre Eignung zu beweiſen und ſich zu
vervoll=
änttSwortpalaſt im Kampf um die Europameiſterſchaft im Halb= kommenen. Auch die Schwimmer und Schwimmerinnen werden noch
einmal gruppenweiſe eintrainiert. Die dann zur Wahl ſtehenden
Kan=
didaten werden vor Schluß der Winterſaiſon noch in einem großen
Nichwentſcher Vereinsmeiſter wurde mit 443 Punkten der V. f. B. Olympig=Wettſchwimmen vereint, wo dann die endgültige Auswahl
ge=
troffen wird.
Internationales Reitturnier in Dortmund. — Die ländlichen
Reiter im Wettkampf.
Jeder Tag des großen Reitturniers in der Dortmunder
Weſtfalen=
halle bvingt etwas Neuartiges. War der Mittwoch faſt ausſchließlich
den Damen reſewviert, ſo traten am Donnerstag die Mätglieder
länd=
des Tages vorbehalten. Als beſonders zugkräſtig erwies ſich die enſt=
1. Jugend gegen Haſſa Diebung, während die 2. Jugend um 11 Uhr malig vorgeführte Quadrille aus friderizianiſcher Zeit.
Das von unſeven beſten Reitern und Reiterinnen mit vollendeter
Sicher=
heit vorgeführte Programm fand reſtloſe Anerkenmumg und ungeteilten
Beifall. Im Mittelpunkt der ſportlichen Geſchehniſſe ſtand die Viel=
Germania Pfungſtadt begibt ſich nach Lagen, um dort gegen den feitigkeitsprüfung der ländlichen Reitervereine.
Es war keine leichte Aufgabe, die die jungen Reiter mit den ſonſt für
wit ganz anderem Leiſtungen aufwarten, um ein günſtiges Ergebnis zu ritt über 20 Km. mit vorgeſchriebener Zeit und eine Springprüfung im
Verteidiger der Reſerve, Polſter, ausprobiert wird. Langen gibt auf der Affäre. Nach dem Dauerritt am Vormittag kam am Nachmittag die
vor dem Hanmoveraner Erich Bunke, ſeinem Landsmann Fritz Meyer jr.
ſchaft des Sportvereins 98 Darmſtadt. Anſchließend trägt die 1. Jugend lichen Neiter, in drei Klaſſen ausgetwagen, brachte folgende Ergebniſſe:
Leichte Pferde: 1. Fritz Meher=Stockdorfs Mize (Fritz Meyer jr.=
Hanno=
ver)” mittlere Pferde: 1. Frau b. Klitzimgs Meiſterin (Max Periſen=
Brandenburg); ſchweve Pſerde: 1. Klaus Beckmanns Nemerin (J.
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Petterbericht.
Witterungsausſichten für Sonntag, den 23. Oktober 1927.
(Nach der Wetterlage vom 21. Oktober 1927.)
Zeitweiſe wolkig, Temperaturen nur wenig verändert und
ver=
einzelte Niederſchläge wahrſcheinlich.
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Samstag, den 22. Oktober:
Der Streik im Braunkohlenbergbau hat an der Börſe nicht ſo ſtark
beunruhigt, wie man hätte annehmen können, weil ſie von vornherein
auf eine baldige Beilegung des Konfliktes rechnete. Dagegen haben die
Geldſorgen eine ſehr ungünſtige Rückwirkung auf die Effektenmärkte
gehabt. Im Laufe des Monats iſt bisher keine merkliche Geldentſpannung
eingetreten. Es ſcheint, als wenn ſich jetzt die gewöhnlich im Herbſt
auf=
tretende ſtärkere Inanſpruchnahme des Geldmarktes einſtellt und noch
durch verſchiedene beſondere Faktoren verſchärft wird. Die
Privatdis=
kontrate ſtieg entſprechend der größeren Erforderniſſe am 13. Oktober
wieder auf 6‟ %o, am 15. Oktober auf 6¾ %o und am 18. Oktober auf
6’l, %: Die offizielle Bankrate von 7 % iſt damit bald wieder erreicht,
ſodaß Beſorgniſſe hinſichtlich einer neuen Erhöhung des 7 Ligen
Reichs=
bankdiskontes auftauchten. Nach dem letzten, am Mittwoch
veröffent=
lichten Reichsbankausweis dürfte dieſe Gefahr zunächſt wohl nicht
be=
ſtehen, denn die Wechſelbeſtände gingen um 71 Mill. RM. zurück, wenn
auch auf der anderen Seite die Lombards um 30 Mill. RM. anſtiegen.
Inzwiſchen ſoll die Einreichung von Wechſeln bei der Reichsbank wieder
ziemlich erheblich geworden ſein. Während alſo Mitte September das
Wechſelportefeuille eine Verminderung verzeichnete, ſteht für den nächſten
Ausweis wieder ein Anſchwellen zu erwarten. Für den Börſengeldmarkt
kommt noch hinzu, daß der Zahltag bei der Ultimo Oktober=Liquidation
auf den 31. Oktober fällt. Für den gleichen Termin haben die
Groß=
banken wieder Zweimonatsbilanzen einzureichen. Bei ihnen wird alſo
das Beſtreben vorherrſchen, möglichſt flüſſig zu erſcheinen. Aus dieſen
Gründen iſt der ſeit Mittwoch eingetretenen Entſpannung am
Tagesgeld=
markt wohl kaum eine tiefere Bedeutung beizumeſſen. Tagesgeld, das
ſich vorher ſelbſt für erſte Adreſſen auf 6½ %o und teilweiſe auf über
7 %or vereinzelt bis 8½ %o ſtellte, ging in der Mitte der Woche bis auf
5¾ % herunter. Wahrſcheinlich handelt es ſich bei dem Angebot auch um
Summen, die bereits für den Ultimo bereitgeſtellt und einſtweilen als
tägliches Geld untergebracht werden. Die verſchiedenen Auslandsanleihen
haben auffallenderweiſe die Geldlage noch nicht erleichtert Zu erklären
iſt dieſe Erſcheinung ſicherlich damit, daß die Umwandlung der
Anleihe=
erlöſe in Mark nur ſehr langſam vor ſich geht, weil die Reichsbank im
Deviſenankauf größte Zurückhaltung zeigt. Das Deviſenangebot mußte
deshalb am offenen Markt Unterkunft ſuchen und übte einen ſcharfen
Kursdruck auf den Dollar und das engliſche Pfund aus. Als der untere
Goldpunkt faſt erreicht war, wehrte die Reichsbank die Goldeinfuhr
da=
durch ab, daß ſie als Vergütung nur noch den vorgeſehenen
Mindeſt=
preis von 2784 RM. pro Kilogramm Feingold bewilligte und ſo den
Gold=
einfuhrpunkt weiter herunterſchraubte. Die Goldarbitrage hat
infolge=
deſſen nicht in Tätigkeit treten können. — An den Effektenmärkten wurden
dieſe Vorgänge lebhaft beachtet und beſprochen, zumal ſonſtige
Anre=
gungen nicht vorlagen. Die erſten Börſentage der Woche brachten infolge
der Geldverknappung und des Streiks im Braunkohlenbergbau bei
luſt=
loſem Geſchäft unter kleinen Schwankungen vorwiegend
Kursabſchwä=
chungen. Am Dienstag verloren einige Hauptwerte ſogar 15—20 %r
doch wurden dieſe Verluſte inzwiſchen in der Hauptſache wieder
ausge=
glichen. Am Donnerstag fand die Bekanntgabe der Außenhandelsbilanz
eine freundliche Aufnahme, da die Börſe der Entwicklung des deutſchen
Außenhandels infolge ſeiner beſonders wichtigen Bedeutung für die
weitere wirtſchaftliche Entwicklung Deutſchlands verſtärkte
Aufmerk=
ſamkeit zuwendet. Das Publikum hat ſich noch nicht wieder mit
Börſen=
geſchäften befreunden können, auch das Ausland beteiligt ſich nur hier
und da am Terminhandel. Beſonders ungünſtig war die Haltung der
Pfandbriefmärkte, die ſtändig unter Kursdruck lagen.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 21. Oktober 1927.
An der heutigen Börſe war die Haltung allgemein abgeſchwächt.
Es verſtimmte, daß die geſtrigen Einigungsverhandlungen zur
Beile=
gung des Kohlenſtreikes vollkommen ergebnislos verlaufen ſind, und
man übte große Zurückhaltung, da man das Ergebnis der auf heute neu
angeſetzten Verhandlungen abwarten will. Bei fehlender
Publikums=
beteiligung blieb die Geſchäftstätigkeit gering.
Größere Abgaben wurden zunächſt nicht vorgenommen im Hinblick
auf den Geldmarkt auf dem kurzfriſtiges Geld weiter ziemlich leicht war,
ferner beachtete man den zum Herbſt ſtark geſtiegenen Güterverkehr bei
der Reichsbahn. Bei der erſten Kursfeſtſetzung überwogen die
Kursver=
luſte von 1 bis 3 %. J. G. Farben eröffneten jedoch bei etwas lebhafteren
Umſätzen gut behauptet. Stärker angeboten waren Stahlverein und Licht
und Kraft, die je 3½ % nachgaben. Elektrowerte verloren ſonſt 1½ bis
3 O. Montanwerte bis 2 %. Rheinſtahl konnten ſich knapp behaupten.
Zellſtoff Waldhof eröffneten 3 2 niedriger. Gut behaupten konnten
ſich die Werte der Metallbankgruppe. Im Verlaufe wurde das Angebot
drückender, und die Kurſe gaben bei der geringen Aufnahmefähigkeit
des Marktes erneut nach. Namentlich J. G. Farben waren jetzt angeboten
und 2½ %a ſchwächer. Die Rentenmärkte blieben vernachläſſigt.
Später wurde das Geſchäft allgemein noch ſtiller. Der Abbröckelungs= (
prozeß der Kurſe ſetzte ſich fort. Gesfürel gaben gegen den erſten Kurs
3½ %or nach, J. G. Farben 3½ %o, Rheinſtahl 3% und Siemens 20
Zum Schluß und an der Nachbörſe blieb die Haltung ſchwach. Es gab
überwiegend neue beträchtliche Kursabſchläge.
Tägliches Geld unverändert 6½ J= Am Deviſenmarkt war die Lage
wenig verändert. Man nannte Mark gegen Dollar 4,1870, gegen Pfund Gießen: Fa. Werner &. Marquardt. — Af. 1. 11. GlV. u. Prft. 10.11.
20,404, London=Paris 124,07, Mailand 89,10, Madrid 28,30, New= Gießen: Fa. Max Baer, Nachf. u. deren Ink
York 4,8720.
An der Abendbörſe war die Stimmung im Anſchluß an die Wt. u. GlV. 28. 10., Prft. 28. 10. Bad Nauheim: Kfm. Walter Boühardt.
leicht erholte Nachbörſe etwas beruhigter. Immerhin blieb die Grund= — Prft. 26. 10.
haltung noch recht unſicher. Gegen den Berliner Schluß waren die
Kurſe bei kleinen Umſätzen behauptet, vereinzelt, wie für A.E. G.,
Rheinſtahl, Phönix, J.=G. Farben, ergaben ſich geringfügige
Kurs=
erholungen. Zellſtoff Waldhof aber erneut 1 Prozent niedriger. Am
Rentenmarkt waren Ablöſung eher angeboten. Im Verlauf wurde die
Haltung im allgemeinen wieder ſchwächer. Abl.=Schuld 14,
Schutzge=
biete 8, Commerzbank 167, Danatbank 213½, Deutſche Bank 148,
Diskonto 153 Buderus 101, Gelſenkirchen 137, Harpener 184½,
Aſchers=
leben 161, Weſteregeln 170, Mannesmann 152, Mansfeld 115½, Phönig
102, Rhein. Braunkohlen 232, Rheinſtahl 186½, Stahlverein 113,
A. E. G. 166, Bergmann 196, Deutſche Erdöl 136, Licht u. Kraft 20134,
J.=G. Farben 28, Felten 125, Geſ. f. El. 279, Goldſchmidt 117,
Holz=
mann 177½, Lahmeyer 174, Rütgerswerke 85½, Schuckert 186,
Sie=
mens u. Halske 273, Voigt u. Häffner 175½, Wahß u. Frehtag 150,
Zellſtoff Aſchaffenburg 182, Waldhof 230½, Hapag 142½, Nordd.
Llohd 143½.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 21. Oktober 1927.
An der heutigen Börſe herrſchte wieder größte Zurückhaltung, ſodaß
zahlreiche erſte Kurſe nicht notiert werden konnten, und andere nur mit
Not und Mühe bei kleinſten Umſätzen zuſtande kamen. Die Nervoſität
wurde insbeſondere durch die unſichere int. Geldmarktlage, die
Unklar=
heit über den Ausgang des Braunkohlenſtreiks und die Mitteilung der Frankfurter Produktenbericht vom 21. Oktober. Die Product
Ver. Stahlwerke hervorgerufen. Auch politiſche Beſorgniſſe mahnten börſe lag weiter abgeſchwächt, beſonders Weizen und Weizenmeſt
zur Vorſicht. Die Tendenz war nicht einheitlich, eher jedoch ſchwächer.
Man beobachtete vielfach Realiſationen von Nebenwerten und
Montan=
aktien zugunſten der Anſchaffung von Elektrizitätspapieren. Am
Tages=
geldmarkt ſetzte ſich die Erleichterung fort. Der Satz konnte offiziell auf
5½ bis 7½ Prozent ermäßigt werden. Dagegen blieb Termingeld geſucht
und trotz des Satzes von 8—9 % knapp. Für Warenwechſel mußte ein
Diskont von 71/, ½ und darüber angelegt werden. Im Deviſenverkehr
war das Geſchäft ebenfalls ruhig. Der Dollar ſtellte ſich auf 4,1875, das
engl. Pfund notierte gegen New York 4,8722. London—Mailand ſchwächer
mit 89, 10, Londvn—Madrid weiter auf 28,27 befeſtigt,
Privatdiskont lange Sicht 6!/, kurze Sicht 6‟/. Bis zum Schluß der
Börſe bröckelten die Kurſe weiter leicht ab. Man verwies auf die Sitzung
des Vorſtandes und Präſidiums des Reichsverbandes der Deutſchen
Induſtrie, die heute in Berlin ſtattfindet und bei der man ungünſtige
Mitteilungen Geheimrat Duisbergs erwartet. Die Nachbörſe war
voll=
kommen geſchäftslos, doch zeigten das Kursbild eine ganz leichte Er= tober 1927. Vor E. tritt in die Auktion teilte der Vorſitzende 640
holung. Gegen 2,30 Uhr hörte man u. a. folgende Kurſe: Ver. Glanzſtoff Obermeiſter Schtooel mit, daß der langjährige Geſchäftsführe /:
604, Schultheiß 413, Oſtwerke 390, J. G. Farben 278, Deſſauer Gas
178½ Charlottenb. Waſſer 128½, Hapag 141, Lloyd 143, Kommerbk. plötzlich verſtorben iſt.
167, Damatbk. 212, Dresdener Bk. 153, A. E. G. 165½, Beugmann 196,
Elektr. Licht und Kraft 2,01, Gesfürel 278 ½, Löwe 257½, Siemens
273, Rheinſtahl 185½, Gelſenkirchen 138, Harpener 183½, Mannes= ein flotter Verkauf mit Ausnahme der Kalbfelle bis zu 9 Pfud
mann 1521)., Mansfeld 116, Bemberg 468, Altbeſitz 51,60, Neubeſitz 14, wiederholt angeboten, aber wegen zu geringer Preiſe zurückge
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die deutſche Rohſtahlgewinnung im September. Die deutſe
ſtahlerzeugung iſt im September mit 1 571 364 Tonnen um 5758
uen niedriger als die des Auguſt. Auch arbeitstäglich iſt ein
Rückgang um 179 Tonnen auf 52 745 Tonnen zu verzeichnen. g
ſchnittliche arbeitstägliche Gewinnung im September entſpricht
der durchſchnittlichen arbeitstäglichen Gewinnung des Jahres
Deutſchen Reich damaligen Umfangs.
Aufwertung der Bayeriſchen Landeskultur=Rentenſcheine. Dem 9
tag iſt der Antrag zugegangen, wonach nunmehr eime Teilausſchüttch
in der ſchon angekündigten Höhe von 12½ Prozent ſtattfinden ſoll
wird zu dieſem Zwecke die Ausgabe von 4½prozentigen Landesbüut
Aufwertungsſcheinen bis zu 6.61 Mill. RM. beantragt. Bekamin
ſteht eine nennenswerte ſpätere Erhöhung der ausgeſchütteten Sunm
nicht zu erwarten.
J. G. Farbeninduſtrie A. G., Frankfurt a. M. Die Geſellſchaf
die ſtillgelegte chemiſche Fabrik. Dr. Hugo Stolzenberg in Dre”z
Gräfen=Hainichen, die ein Gelände von 70 Morgen umfaßt, für 300
RM. an Gräfen=Hainichen verkauft, welche ſie wieder vorausſichtlichtz
die Elekrrowerk A.G. Berlin weiterberkauft.
Produkte berichte.
Aſchaffenb. Zellſtiof
Augsb. Nürnb.Maſch
Bamag=Meguin.:
Berlin el. B..
BerlinKarlsruhe‟
Braunkohl.=Briketts
Bremer Vulkan.
Bremer Wolle.
Deutſch.=Atlan:
Teutſche Maſchinen.
Teutſch.=Nied. Tel..
Teutſche Erdöl.
Teutſche Petroleum.
Tt. Kaliwerke. ..
Tonnersmarckhütte .
Tynamit Nobel ....
Elektr. Lieferung...
J. 6. Farben. ....
R. Friſter. . .... . .".
Gaggenau Vorz....
Gelſenk. Berg...
G. f. elektr. Untern.
Falle Maſchinen.
Han.Maſch. Egeſt. . .
Hanſa=Dampfſchf. ..
...." 126.5 127. Rathgeber Baggon: 80.— 79.5 114.5 Rombacher Hütten.. 134.375 133.25 Roſitzer Zucker. .. 725 68.— 170.7. 169 5 MRütgerswerke ... 85.25 85.— 284.— 281.75 Sachſenwerk .... 113.5 114.75 108,5 106.5 Sächſ. Gußſtahl. 145.— 146. 45.- 44.75 Siemens Glas.. 151.— 151.75 Ver. Lauſitzer Glas.. 124.— 124.25 295. 2865 Bolkſtedter Porzell. 45.— 45 375 156 5 156.— Beſtf. C. Langendreer 85.— 87.875 WittenerGußſtahl. 5o.— 51.- 220,25 220,5 Wanderer Werke. . 226.— ſ. 226.—
Deviſenmarkt.
20. 10. 21. 10. Geld Brief Geld Brief 110.54 2/10.562 10.543 10.563 59.05 59.17 59.,05/ 59.77 12.031 2.423 12.398 12.418 18 73.11 73.31 73.17 73.31 3.527 3.033 3.024 3.030 16s.311 168.65 168.28 168,63 17 Nro,oc 10.28 110.11110.33 1R 1172.19 112.41 112.18/112.41 112.711 112 93 112.7312,95 120.383/4 20.423 20.383/20.423 1.788 1.782 1.787 1.791 19 4.1835/4 4.1915 4.1835/4 1915 18 58.23/ 58.35 56.23556.358Paris...
SMi.
9o
20. 10. 21.
Geld Brie
22.885 22.325
16.425 16.465/ 6.425
80.71 80.87/80.70
71.99 72.13
8i.42/ 81.58/ 81.46
1.945 1.949
0.5015 0.5035
7.373 7.387
20.78 20.82
5.5941 5.506
2.233/ 2.237
4.188 4.194
4.216 4.22
Geld
22.88
72.,04
1.959
0.5015
7.371
20.73
5.594
2.213
4.187
4.216 4.224
10.
Brief
22.32
/16.465
30.36
72.18
8i.62
„956
0.5035
7.385
20.77
5.606
2.217
4.195
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtadt:
Sigmund Benſinger. —
KVerf. aufgehoben. Bad Nauheim: Kfm. Alfred König. — Af. 21. 10.
ſämtlichen Gattungen gedrückt und 25 Pfg. billiger: Weizen
geſund, trocken, auswuchsfrei 25.75, 2. geſund, trocken, vereinzelt W
wuchs 24.50, 3. geringer Beſchaffenheit, bis 23 Proz. Feucht
22.50—23,75, Roggen 24.75—25.00, Sommergerſte 26.00—300, h.5
inl. 22.50—24.00, dito ausl. 24.50—25.00, Mais 19.00, Weizemm
38.00—38.25, Roggenmehl 34.25—34, 75, Weizenkleie 12,50,
Rort=
kleie 13.50.
Frankfurter Gemüſemarkt vom 21. Oktober. Marktlage: Obſt:.
ſtarkes Angebot in Aepfeln und Birnen mittlerer Qualität, ſchrc
Tafelobſt blieb gefragt. Geſchäft ſehr ſchleppend, Preiſe leicht
vo=
gängig. Erhebliche Ueberſtände. Gemüſe: Zufuhren ſtark, vermin
tes Angebot von holländiſchem Blumenkohl. Preiſe für Blumenkohl ul.
Spinat etwas zurückgegangen, für Eskariol leicht angezogen, ſom ut
verändert.
75. Südweſt” utſche Zentral=Häute=Aution zu Mainz am 2n.
Mainzer Häuteverwertung, Herr Güßbacher in der verfloſſenen An
Zum Angebot ſtanden 6338 Großviehhäute, 6945 Kalb= und R.
felle und 944 Hammelfelle. Der Beſuch der Auktion war gut. Es enſih
wurden. Im allgemeinen traten Preiserhöhungen ein. Im eine
wurden folgende Preiſe erzielt: Kalbfelle v. K. Kl. I bis 9 M
zurückgegangen; desgl. über 9 Pfund: 152½—155; desgl. II bis
144—148½; desgl. über 9 Pfund: 110; Kalbfelle m. K., Kl. I:1
desgl. II: 111; Schußkalbfelle v. K. alle Gewichte: 115¾; desgl.
alle Gewichte: 100; Freſſerfelle v. K. Kl. 1: 138; desgl. m. R.,d
1361).: Leichte Häute v. K. Kl. I bis 20—29 Pfund: 1283
20—29 Pfund: 126¾: Rinderhäute v. K., Kl. 1, 30—49 Pfd.3
bis 112¾; desgl. 50—59 Pfund: 95—110½; desgl 60 Pfund und
112½—115; Ochſenhäute v. K., Kl. 1, 30—49 Pfund: 9-7
desgl., 50—59 Pfund: 90—108; desgl., 60—79 Pfund: 92-/
desgl., 90 Pfund und mehr: 97—109¾: Kuhhäute v. K., Kl.I,
49 Pfund: 89½—101; desgl., 50—50 Pfund: 93½—112)
60—79 Pfund: 95—112; desgl., 80 Pfund und mehr: 115½;9u
häute v. K., Kl. I, 30—49 Pfund: 94—1071),; desgl.,, 50—59
88—981/,: desgl., 60—79 Pfund: 89—911/,; desgl., 80 Pfu
mehr: 84—841/,; Häute v. K., Kl. II, 30—49 Pfund: 88—10,
50 Pfund und mehr: 80—99; desgl., Weid. 30—49; 911/,; desdl,
und mehr: 90—931),; desgl. alle Gewichte: 91:),—941),; Rinder
m. K., Kl. 1, 30—49 Pfund: 94 ½—104; desgl., 50—59 Pfud.”
93; desgl., 60 Pfund und mehr: 951/.—99; Ochſenhäuten, ,
30—49 Pfund: 89½—92; desgl., 50—59 Pfund: 87—3i N,
60—79 Pfund: 87—100; desgl., 80 Pfund und mehr: 9—3, h
häute m. K., Kl. 1, 30—49 Pfund: 801/.—83½; desgl., 50—30 P
75—88¾, desgl. 60—79 Pfund: 93—961/.; desgl., 80 Pfund ud meilt
96—99; Bullenhäute m. K., Kl. 1, 30—49 Pfund: 3/c0
desgl., 50—79 Pfund: 77½—81:/,: desgl., 80 Pfund und mehr: 0
71½;Häute m. K., Kl. II, 30—49 Pfund: 75—99; desgl., 50 Pfu
mehr: 75½—79; desgl., Weid., alle Gewichte: 78—81: desg!.
Pfund: 81; desgl., 50 Pfund und mehr: 78; Schußhäuteo 8
Gewichte: 871/.—90½; desgl. m. K., Kl. alle Gewichte: 9A-
Schaffelle, ½. gewollt: 75; desgl. 1/. gewollt: 77: Lammſt
651 Schaffelle, 1/= gewollt, räudig: 35; desgl. Schuß: 35.
Berliner Produktenbericht vom 21. Oktober 1927. Die Fläue0
amerikaniſchen Märkten hält weiter an. Noch geſtern nachmittag vut.
vereinzelt Abſchlüſſe getätigt, allerdings zu weiter ermäßigten Prh
Vom Inlande kommt geringer Weizen genügend heran, iſt aber 10
ſchleppenden Lage des Mehlgeſchäftes ſchwer zu verkaufen. Gute 994
täten ſind knapp und das trägt dazu bei, Abgeber für Lieferung vichd
tiger zu machen. In Roggen hält die Provinz nach wie vor mit Anl”
zurück. Nachfrage beſteht nach Mitteldeutſchland und Schleſieh
Forderungen für Weſternroggen ſind nur wenig verändert. Im
rungsgeſchäft zeigte ſich für Oktoberlieferung Deckungsfrage und ſie
ſich hier der Preis um 2½ Mark. Spätere Sichten ebenfalls leichtche
Hafer zeigt unveränderte Preiſe, Gerſte bei ruhigem Geſchäft kauhen
ändert.
Grantfürter Karsderiche Bour 2I. Male
Manſe
a) Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl.
Ausloſ.=Sch. I. Teill 51.7
„ II. Teil
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld ohne
Aus=
loſungsſcheine ... 14.5
4%5 Dt. Schutzgeb.
Anl. . . . . . . .
8
b)Xusländiſche
5% Bos. E. B. 1914/ 36.25
5% „L. Inv. 1914
4½% 1898 .... 3.8
4½% „ 1902.
3
4% Bosnien
5% Bulg. Tabak. 02/ 18.25
480 Ung. Goldr.
(lt. Fnnsbr. Abk. / 24.25
4% Ung Staatsr.
b. 10........
4ung. Kronr.. .
3% Ung.Eiſ. Tor .. 18.5
4½%Oſt. Staatsr.
v. 1913, Kbb.1918 4.45
4½%Oſt. Schatz. 14
4I.%0 Oſt. Silberr. 5.5
4%5 „ Goldr. . 31.5
42 Oſt. Goldrente
lt. Innsbr. Abk. 28
42 „einh.R.(k.)
87 Port.,(Spz.) II
52Rum.am. R.03
4½%„Gold 13.
171
475 „ am kon.
6.3
4% „am.05
6.3
—
4½Türk. (Adm.)
42 (Bagd.)
15.5
4% (Bagd.)
13.5
4%h — unif. 190‟
475 „1911
Zoll.
4½% Ung. St. 1913 25.3
4½% „
(lt. Tnnsbr. Abk.)
41.% Ung St. 19141 261,
4½% Ung. St. 1914
(ſt. Innsbr.
28.
42 Ung Geſde
Außereuro=
päiſche
5% Mex. am.in abg.
5% n äuß. 99
147 Goldo4ſtf.
3% „ konſ. inn.
4½% Irrigat.
Tamaulipas I,
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
10%Berl. 6.=Bk. G. 105.5
6% Berl. St. Golk
8% Darmſt. St.=G
8 % D. Hhp.=Bank
Meining. Goldpf. 100
2 Dresd. St.G.
2a Frkf. St.=G..
Frif.
yp.
Goldpfbr.
11
70. Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
% Frkf. Hyp.=Bk
Goldpfbr.
2o Frkf. Pfbr.=2
Goldpfbr.
5 Frkf. Goldpfbr.
325 Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr
Lo Frkf. Pfbr. Bk.
Goldpfbr.
H.=St.=
Gold=
anl.
% Heſſ. Land.=Bk.
Goldpfbr.
7 Hefſ. Land.B
100.5
87.5
96.5
96.5
92.5
A
89
83.5
S8
96.5
98.75
96.25
Kede
Mark (Hagen)
Goldobl.
„.
8% Komm. Odsbk.
Darmſt., Reihe
8% P. Landesbank
Darmſt. Reihe Ik
8%Ldwgshf. Stadt=
Goidanl.
72M. KraftHöchſt
o Mainz.=St.=G.
3% Mannh. St.=G.
% Mannh. St.=G.=
70 M.=Stahlw. 27
8% Naſſ. Ldb. Gold
8% Nbg. St. Gldal.
8% Pfälz. Hyp. Bk.=
Goldpfbr.
20 Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfbr. .....
6% Pfälz. Hyp.=Bk
Goldpfbr.
30 Pforzh. St.G.
8% Pirmaſ. St.=G.
8% Pr. Centr. Bb.=
Cr.=Bk. Gldpfbr.
8% Pr. Centr.=St.
ſchafts=Golbpfbr.
72 Pr. Centr.=St.=Goldpfbr. 25
82, Rh.=Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
412% mnLig. Pfb.
2%0 u „Anteilſch
½% Rh. Stahlw.
10%Rh.=Weſtf.B.
Cr.=Bk. Goldpf. 1
8% Südd.B.=Cr. B.
Goldpfdbr.
„V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHhp.=
Gld=
obl. mit Option
V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHhyp.=Gd. . ohne Option
s(V. Ind.=
89.6
95.5
82
91
98.75
90
93.5
100
100
98.5
96
91
78.75
74.5
188BoigtcHäffner!
Goldobl. ......"
8%Württbg. Hhp.=
Bank Goldpfbrf.
Ohne
Zins=
berechnung
50 Bdw. gohl 23
6%Großkr. Mannh.
Kohl. 23 ......
6%Heſ.Brk.=Rg. 23
5% Heſſ. Volksſtaat
Roggen .. .. . 23
5% Pr. Kaliw. .. .
5% Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt. B. G
Borkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb.
Bahr. Handelsb.
Bahr. Hhp.u. Bechf.
Berliner Hyp.=Bk.
Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bk.
Mecklb. Hhp.=u. Wb.
Meining. Hyp. Bk..
Nordd. Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hyb.=Bk.
Preuß. Bod.=Cr.=B
Pr.Cent.=B.=Cr. B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hhp.=B.
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B.
Sidd. Bodenkr.
Württ Hyp Bk.;
Staatl. od. prov.
garantiert.
Heif. L.=Hyp.=B.
Landeskr. Caſſel,
Naſſau Ldsb. ..
Obligationen v.
Transportanſt.
48 Eliſ.=Bahn ſtfr.
4% Galiz. Carl=
Lud.=B.
97
8.25
6.15
2.22
14.4
16.27
12.1
11.1
11.75
8.4
26%AteOſt. Südb.)
2,68 Neue „n
4½Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. 1.b. 8. E.
3%Oſt. „abg.
- „„9.Em.
„abg.
3% „ „ 1885.
3% „ „ abg.
3%Oſt. Erg. Netz
„abg.
„
3%Oſt.
3% RaabOebd. 83
91
3%
97
4% Rud. Silber
4% Rud. (Salzkg.)
4½%Anat., S. I
4½%0 Anat.. S. III
4½%0 Anat., S. II
3% Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec.
4½%0
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit..
Bad. Bk. .
Bk. f. Brauind.
Barmer Banko.
Bay. Hyp.=Wchſ.
Berl. Handel
Comm.u. Pr
Darmſt. u. Nat.
Deutſche Bank
D. Eff.u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein.
d. Vereins=Bk. ..
Disk.=Geſellſch
Dresdener Bk.
Frankf. Bk.
Frankf. Hhpth.=Bk.);
Frkf. Pfdbr. Bk... .
Gotha. Grundkr. Bk.
Lux.Intern. Bank.
Metallbank.
Mitteld. Creditb. *=
Pfälz. Hyp.=Bk.
Pr. Bd.=Creditbank 123
21
17.5
16.5
17.25
16
170
179.5
138
159.25
230
167.25
216.5
156.5
128
102
143 5
154.5
122
140.7.
137
135
226
178.5
„ Hhp.=Akt.=Bank 140
Reichsbank=Ant.
Rhein Creditbk. . 132
Rhein=bhp.=Bk. . /175.25
Südd. Disc.=Geſ..
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein
Bergwerks=Alt.
Buderus..
..
Eſchw. Bergw.
Geſſenkirch. Bgw.
Harp. Bergb. ....
Ilſe Bergb. St.
„Genußſchein ...!1
Kali. Aſchersleben:
Kali. Salzdetfurth.
Kali. Weſterregln.
Klöcknerwerke (abg.
Lothr=Hütte)
Mannesm.=Röhr. 1
Mansfelder ......!1
Oberbedarf...
Otavi=Min.=Ant.
Phönix=Bergb.
Rhein.Braunk.
Rhein. Stahlw.. ..
Riebeck Montan.
Salzwerkbeilbronn!!
1
Tellus Bgb..
Ver. Laurahütte
Ver, Stahlwerke.
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum(Mannh.) 271
Henninger
Hereules. Heſſi
Löwenbr.=Münche ſi:
Main;= Aktienbr. 245
Schöfferhof(Bind.) /314.5
Schwarz=Storchen 1175.5
Tucher, Nürnberg
Werger
.!1
Sidd. B.Crebitbk.! —
Akkum. Berlin.
Adler &Oppenh 1166
Adlerw. (v. Kleher)! 97.5
6SE. A. G. Vzg. A. 83.5
5%A. E. G. Vzg. B. 77.25
2. E. G. Stamm . .. 169.5
Bad. Maſch. Durla 159
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin ./ 31.5
Baſt Nürnberg .../225
102.5
139.5
188.5
115.5
236
173
154.75
118.75
80
21.75
182.25
148
340.5
175
Mii Kce
Beck & Henkel..
Bergmann El.
Bing. Metall.
Brem.=Beſiah=Ol.
Bürſtenfbr. Erlang
Cement. Heidelb. . .
Cement. Karlſtadt
Cement. Lothr. .
Chem. Albert:
Chem. Brockh.
Chem. Milch
Daimler=Benz A. G.
Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Erböl ..!.
D. G.u. Silb. Scheid.
D Linoleumip. Bln. ”
Dingler, Zweibrück.
Dresd, Schnellpr. 1
Dürkoppw.
Dürr. Ratinge
Ohckerhoff & B.
Eiſenw. Kaiſersl.. .
E. Licht u. Kraft.
El. Lieferung ....
Elſ. Bad. Wolle
Email. Ullrich
Enzinger Verke ..
Eßlinger. Maſch
Ettlinger Spinn...!
Faber Bleiſtift
Faber & Schle
Fahr, Pirmaſens.
Farbenind J. G.. .
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Jetter)
Feiſt, Sekt.
Frankfurter Gas
Frankfurter Hof ..!.
Frkf.=M. Pok. u. W.
Geiling E Cie.
Goldſchmidt, Th 1
Gotha Waggon
Gritzner. Maſch. 118
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft. 1
Haid & Neu
Hammerſen
Hanfw. Füſſen.... 1
Hanſa=Llohd, Br.,
Hartm. & Braun.
65
136
193
33
135
138.7:
201
231
132.75
*
a0
205.5
169
83s
u1
115 25
166
143
51.25
129.25
99.5
150
61
UHehligenſtaedt.
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch, Kupfer ....
Hoch=Tief Eſen.../10.
Holzmann ......."
Holzverk. Inb. . . . . 67.75
Hydrom. Breslau.
Fnag
JunghansSt.
Kammg. Kaiſersl. 1205
Karlsruher Maſch., 20.5
Karſtadt. N.
Klein, Sch &Becker/125 25
Knorr, Heilbronn . /161
Konſerv. Barun.
Krw. All=Württbg. /100
Krauß &E Co.
Lahmeher
Lech, Augsburg . /117.75
Lederw. Rothe
Lederw. Spicharz. 20
Lingel Schuhw.
Löhnberg. Mühle
Ludwigsh. Walzm./118
Lüdenſcheid. Metall
Mainkraft Höchſt /116.5
Mars=W. Nürnberg
Metallgeſ. Frkf. 183.5
Miag. Mühlenb. 130
Moenus. Stamm
Motorenf. Deutz
Motorenf Oberurſ. 80
Münch. Lichtſpielk. 97
Reckarſ. Fahrz. 101.*
Neckarw. Eßlingen 1138
1111
Beters Union
Pfälz. Näh. Kahſer
Philipps
Porzellan Weſſel.. 35
Rein. Gebb. & Schal 130
158
Rhein. Elektr.
Rhenania,Kunheim 62.75
87
Rütgerswerke
Schneid. & Hanau./ 59
Schnellpr. Frank.
Schramm Lackfr. 122.5
Schriftg. Stemp. 129.5
Schuckert Elektr. 189
Schuhfbr. Weſſel.
53
Schuhf. Herz..
Veee e
Seilind. Wolff.
Siemens Glas
Siemens & Halsle
Südd. Immob.
Südd.Zucker=A.0,
Thür. Lief. Eotha t
Uhren Furtwäng!
91 unterfr. Kr A=Bſt
Beithwerke
Ver. f. Chem. Int
Ber. d. Olfbr. Manu
Ver. Faßf, Caſſel.
Gummi. Bln.=Frkf.
Pinſel=Nürmnberg.
Ultramarin
Zellſtoff Berl.
Bogtl. Maſch.
Voigt & Haeffner.
Volthom Seil
Bayß & Freytag.
Begelin Rußfbr.
Zellſt Aſchaffenbe
Zellſt. Memel
Zellſt. Waldhof
Zucker f Rheinga
Transport= und
Berſicherungs=Alt.,
Dt Reichsb.=Vorz.
A. Dt. Eiſenbahn.
A. Lokalb. u. Kraft.
Dt. Eiſenb.=Geſ.
Schantung E.B=
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Hapag
Nordd. Llotzd.
Frrft. Al
Frankonia Rüch
Darmſtädter Bertelſ=
Bahnbede
Dampfk. Rodl
Helvetia Konſ.
Gebr. 2.
Motorf. Darmſt.
Gebr. Roeder
VenulethckEllen!
A
un
uNE
*
1944
[ ← ][ ][ → ]dmnmer 293
Samstag, den 22. Oktober 1922
Geite 11
Viehmärkte.
mmſtädter Viehmarkt vom 21. Oktober 1927. Aufgetrieben waren
ülser und 7 Schafe, dagegen keine Schweine, Ziegen und Kühe.
ämri iſe ſtellten ſich für Kälber a) 75—80, b) 69—74 c) 60—68 pro
hriffür Schafe 45—50 pro Pfund. Der Marktverlauf war lebhaft
nu kfurter Viehmarkt vom 21. Oktober 1927. Der Auftrieb des
vn. Nebenmarktes beſtand aus 52 Rindern, 677 Kälbern, 688 Schafen
21 Schweinen. Verglichen mit dem Auftrieb des Nebenmarktes der
nyenen Woche waren 240 Kälber und 200 Schweine mehr ange=
Hei,! während der Auftrieb in Schafen nahezu unverändert blieb.
tavurde pro Zentner Lebendgewicht: Kälber b) 78—83, c) 71 bis
6 S—70, Schafe a) 47—50, b) 40—46, c) 32—39, d) 26—30. In
ſhieen unterblieb die Notierung wegen des ſchwachen Auftriebs.
Guarlauf: Kälber und Schafe ruhig, ausverkauft. Fleiſchgroßmarkt:
kſinng: 656 Viertel Rindfleiſch, 137 ganze Kälber, 96 ganze Schafe
G" halbe Schweine. Preiſe: Ochſen= und Rindfleiſch 1 95—103,
—H00, Bullenfleiſch 93—98, Kuhfleiſch I 75—80, II 60—70,
—40, Kalbfleiſch II 90—110, Hammelfleiſch 80—90, Schweine=
—90, Gefrierfleiſch, Rindfleiſch, Vorderviertel 52,Hinterviertel62.
Metallnotierungen.
Wetallnotierungen an der Londoner Metallbörſe vom 21. Ok=
u772; Blei (Tendenz: willig): ausländ, prompt 207,; entft.
ch. *20¾; Settl. Preis 207,; Zink (Tendenz willig): gewöhnl.
pr 1261¾; entft. Sichten 261/,: Settl. Preis 27. — Inoffizielle
heiengen: Queckſilber 22¾; Wolframerz 12¾; Weißblech 173,
mamtlichen Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom
bſoer 1927 ſtellten ſich für Kupfer: Januar 112½ (113): Fe=
18 (113:/.); März 113 (113½); April 113½ (113½); Mai 113½
43;2Juni 113½ (114); Juli 113½ (114:/.): Auguſt 113¾ (114:/,)
mb er 114 (1141/,); Oktober 112½/, (112¾); November 1121
Dezember 112½ (112¾). Tendenz: kaum behauptet. Für
1 „Jmnuar 41½ (41½); Februar 41½ (41¾); März 41¾ (41¾4);
i2/ (42); Mai 42 (42); Juni 42 (42:/,); Juli 42:/, (42:/.); Auguſt
½): September 421/, (42½): Oktober 41 (41½); November
NG: Dezember 411/, (41½). Tendenz: ſchwächer. Für Zink:
ur :.3½ (53½); Februar 531/, (53½); März 531/, (53½); April
ſMkar : Max 53 (53½); Juni 53 (53½/.); Juli 53 (531/.); Auguſt 53
MMSSptember 52¾ (531)/.); Oktober 54 (55); November 53¾ (54½);
Meer 53¾ (54).
Amerikaniſche Kabelnachrichten
* Chicago, 21. Oktober. (Priv=Tel.)
Weizen: Die Stimmung blieb auch heute ſchwach auf güinſtige
Witterungsberichte aus Auſtralien, den heimiſchen Staaten und Kanada,
und auf Abgaben des Handels.
Mais: Auch hier war die Tendenz erneut ſchwach auf Meldungen,
daß die Witterungsverhältniſſe ſehr günſtig ſeien, und auf das größere
Inlandsangebot. In Dezemberterminen fanden mehrfach
Glatt=
ſtellungen ſtatt.
Roggen: Die ziemlich erheblichen Lokoprämien und Anlagekäufe für
öſtliche Rechnung führten dem Markt Käufer zu. Später trat im
Ein=
klang mit den übrigen Getreidemärkten eine Abſchwächung ein.
Hafer: Der Markt lag heute ſchwach auf Abgaben des Handels.
New York, 21. Oktober. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Die im Baumwollgebiet herrſchende geradezu ideale
Wetterlage und ſchwache Auslandsnotierungen riefen anfangs eine
Abſchwächung hervor. Später ſetzte ſich eine kräftige Erholung durch,
die ſich aber bis Schluß nicht halten konnte auf Realiſationen.
Kaffee: Die Haltung war nicht einheitlich. Nahe Termine ſtiegen
auf Käufe des Auslandes, in ſpäteren Sichten wurden Abgaben
getätigt.
Zucker: Das Geſchäft hielt ſich in engen Grenzen und die
Kurs=
ſchwankungen blieben ziemlich klein, da der Handel nach wie vor
Zu=
rückhaltung zeigt, bis ſich die Anbaubeſchränkungen in Kuba überſehen
laſſen.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 21. Okt.:
Getreide. Weizen: Dez. 123½, März 126½, Mai 128½;
Mais: Dez. 82½, März 86¾, Mai 89½; Hafer: Dez. 45¾7,
März 47½, Mai 48½; Roggen: Dez. 96½, März 98, Mai 98½.
Schmalz: Okt. 12.30, Dez. 12,32½, Jan. 12,62½
Fleiſch: Okt. 12,00, Dez. 11,40, Jan. 12,57½: Speck, loko:
12,37½; leichte Schweine: 10,80—11,40, ſchwere Schweine:
11,10—11,85; Schweinezufuhr: Chicago 16 000, Weſten 75 000.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 21. Okt.:
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 144½4, hart 134½; Mais: neu
ank. Ernte 91½; Mehl: ſpring wheat clears 6,65—7,00; Fracht:
nach England 3,0—3,6 Schilling, nach dem Kontinent 10 bis
12 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 13,0; Talg, extra 9.
Kakav. Tendenz: ſtramm; Umſatz in Lots: 127: Loko 15¼.
Oktober 15,50, November 15,17, Dezember 14,65, Januar 14,35,
Februar 14,19, März 14,20, April 14,20, Mai 14,33, Juni —
Juli 14,38.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Das Sparen iſt wie in keiner Zeit ſo wie in der jetzigen das Gebot
der Stunde. Daher wird am 31. Oktober der 4. Weltſpartag alle
Kreiſe an diefe Sparpflicht erinnern.
In der Baubeſchlaginduſtrie machen ſich in neuen internen
Ver=
handlungen wieder ſtarke Tendenzen für eine Kartellvereinigung geltend.
Wie wir erfahren, werden die offiziellen Verhandlungen zwiſchen
dem Rheiniſch=Weſtfäliſchen Elektrizitätswerk und Preußen
vorausſicht=
lich nach der A. R.=Sitzung des R.W.E. am 26. Oktober ſtattfinden.
Am 22. und 23. Oktober finden in der Internationalen
Handels=
kammer in Paris unter Vorſitz des Präſidenten des Deutſchen
Ausſtel=
lungs= und Meſſeamtes, Direktors Kraemer=Berlin, Beſprechungen über
die Regelung des Ausſtellungs= und Meſſeweſens ſtatt. Es iſt
beab=
ſichtigt, zur Beratung dieſer Frage einen ſtändigen Ausſchuß einzuſetzen.
Die vorgeſtern in Holland aufgclegte 4=Millionen=Dollar=Anleihe
als Beitrag zur polniſchen Stabiliſierungsanleihe iſt, wie zuverläſſig
ver=
lautet, während der vorgeſehenen Zeichmungsfriſt nicht voll untergebracht
worden. Der Reſtbetrag ſoll jedoch noch geſtern vormittag nachträglich
Aufnahme gefunden haben.
Wie bereits gemeldet, wurde dieſer Tage in Warſchau ein
Abkom=
men der tſchechoſlowakiſchen und der polniſchen Gußemaillefabriken
abge=
ſchloſſen.
Nach längeren Verhandlungen iſt es laut „Tribuna” zur
Unterzeich=
nung eines Vertrages zwiſchen den tſchechoſlowakiſchen Petroleum=
Raffinerien und der Prager Vertretung des ruſſiſchen
Naphthaſyndi=
kats gekommen. Es handelt ſich um eine für das ruſſiſche
Wirtſchafts=
jahr (bis 30 September 1928) unter günſtigen Bedängungen den
tſchcchſo=
ſlowakiſchen Raffinerien ſichergeſtellte Lieferung von etwa 100 000 To.
Naphtha.
Die ruſſiſche Erdölinduſtrie in Baku hat, wie aus Baku berichtet
wird, einer engliſchen Firma Aufträge in Höhe von 1 Million Lſtrl.
erteilt.
Im Wirtſchaftsjehr 1927/28 werden in Sowjetrußland 15 chemiſche
Fabriken angelegt werden, außerdem ein Holzdeſtillationsbetrieb und
eine Ultramarinfabrik in Odeſſa.
Der Verwaltungsrat der Schweizeriſchen Bankgeſellſchaft hat
be=
ſchloſſen, das Aktienkapital von 70 Millionen auf 86 Millionen Franken
durch Ausgabe von 20000 neuen Inhaberaktien von 500 Franken zu
erhöhen.
Der Ausſchuß der Schveizeriſchen Nationalbank trat am Mittwoch
in Bern zuſammen, um die gegenwärtige Situation auf dem Geldmarkte
in der Schweiz zu beſprechen und auch über die Frage einer etwaigen
Diskonterhöhung zu diskutieren. Es wurde feſtgeſtellt, daß die
Geld=
früiſſigkeit in der Schweiz nach wie vor anhält, ſo daß zurzeit kein
Grund zu einer Erhöhung des Diskontſatzes beſtehe.
FA AAmtsverkündigungen des Kreisamts
mu- und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Guaden: 1 neue Fuhrmannspeitſche.
Nnarr Schraubenohrring mit Perle
ſevlellene Kinderzipfelmütze. 1
ge=
u Wettſtellenknopf. 1
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eir. 1 Taſchenmeſſer mit weißem
n) 2 Klingen. 1 Anzahl
Schlüſſel=
ubſt. ) Schlüſſel. 1 farbige
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ſig auf Pappe. 1 braunes
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pen. 1 ſchmaler goldener Ring. Ein
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1. Handwagen. 1 ſchwarz.
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ſtte 1 ſchwarze alte Aktenmoppe
ſüſel am Ring. 1 dunkelbrauner
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Falg=ufen: 1 roter Baſtard mit weiß
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Mäwtagsdienſt und in der daran ſich
Hleinden Woche den Nachtdienſt vom
B0 bis einſchließlich 29 Okt. die
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nle, Wilhelminenplatz 17, die
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uhan Feſthalle 3 Tennisplätze für
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PAedingungen und
Einzeichnungs=
iſt een ab Montag, den 24.
Ok=
einM?, vorm. von 9—12 Uhr im
ſtr Mr. 51 des Stadthauſes auf.
YPätze können ab Samstag, der
t/h 1827 benutzt werden. (st1633=
AEatadt, den 20 Okt. 1927.
ſei— Oberbürgermeiſter.
Mſlugung der Dählerliſten
iri die Landtagswahl.
Dſilläählerliſten für die am 13.
No=
mhkef., Js. ſtattfindende Wahl liegen
vn hönmntag, den 23. bis einſchl.
onſtng- den 30. Oktober 1927, in
Mnh alle am Kapellplatz zur
allge=
ein)ſyEnnſicht offen, und zwar:
amih jorintag, den 23. Oktober, von
99 UUhr,
voymſſientag, den 24. bis Samstag
1h 20. Oktober von 9 bis 5½, Uhr
Im SSonntag, den 30. Oktober von
9981 1 Uhr.
Iſlnhalb dieſes Zeitraumes können
nmurungen gegen die Richtigkeit und
VollſMoigkeit der Wählerliſten
ſchrift=
h rßt n.iündlich zu Protokoll erhoben
erdAt
Blſhtigt zur Erhebung von
Ein=
ſendſirex ſind alle Perſonen
männ=
henc id weiblichen Geſchlechts die am
1ge/t ahl das 20. Lebensjahr
zu=
cgeiüt maben, und zwar bezüglich aller
ntrhwngen in die Wählerliſten.
Aſt die Eintragung eines
Wahlbe=
chtigm werlangt, muß für dieſen die
LühAnahlberechtigung erforderlichen
ſichiſ be gerbringen. Werden dieſe
Nach=
iſe/es zum Ablauf der
Einſpruchs=
ſt ſſtwder nicht vollſtändig vorge=
Aibleibt die Anmeldung
unberück=
tiedit
(st16232
Foſtradt, den 17. Okt. 1927.
er. Oberbürgermeiſter.
DAinn Zuge der früheren
Main=
ckau kmänie zwiſchen dem Gütergleis
ſch AEihſtein und der Fa. Dr. E. Merck
geßuBi:derlagermauerwerk einer frü
Een oü teß=führung ſoll öffentlich auf
Ab=
lichwirhauft werden. Angebote ſind
zu il Movember ds. Js., vormittags
Tündnerſtchioſſen und mit entſprechender
fſchhtr werſehen an das unterzeichnete
triſchi mit einzureichen
ire Auskunft erteilt die Bahn=
58 Darmſtadt.
(TV. 16351
Tchr Reichsbahu=Geſellſchaf..
Der Vorſtand
„heahnbetriebsamts Darmſtadt 1
Die nachſtehenden Einträge in das
Handelsregiſter, deren Bekanntmachung
ſeither nicht erfolgt iſt, kommen hiermit
nachträglich zur Veröffentlichung:
Einträge in das Handelsregiſter
Ab=
teilung 4: Neueinträge: Am 17. Aug.
1927 die Firma Photo=Haus Heinrich
Umbreit in Darmſtadt. Perſönlich
haf=
tende Geſellſchafter: Otto Umbreit,
Kauf=
mann, und Richard Umbreit, Photograph,
beide in Darmſtadt. Offene
Handelsge=
ſellſchaft. Die Geſellſchaft hat am 1. Aug.
1927 begonnen. Angegebener
Geſchäfts=
zweig: Handel mit photographiſchen
Be=
darfartikeln, Photographie= und
Kino=
aufnahmen. Am 23. Auguſt 1927 die
Firma Hemmerich & Dürlich in
Darm=
ſtadt. Perſönlich haftende Geſellſchafter:
Jakob Hemmerich, Kaufmann in
Darm=
ſtadt, und Margarete, geborene
Keller=
meier, Ehefrau des Kaufmanns Fritz
Dürlich in Darmſtadt. Fritz Dürlich,
Kaufmann in Darmſtadt, iſt zum
Pro=
kuriſten beſtellt. Offene
Handelsgeſell=
ſchaft. Die Geſellſchaft hat am 2. Juni
1927 begonnen. Angegebener
Geſchäfts=
zweig: An= und Verkauf von Kraftwagen
jeder Art und Zubehörteilen, ſowohl auf
eigene Rechnung als auch als Vertreter
dritter Perſonen. Die Firma Georg
Ebert. Finanzierungen,
Hypothe=
ken, in Darmſtadt. Inhaber: Georg
Ebert, Kaufmann in Darmſtadt.
Ange=
gebener Geſchäftszweig: Vermittlung von
Hypotheken und Finanzierungen. Die
Geſchäftsräume befinden ſich Hügelſtraße
Nr. 75. Am 9. Auguſt 1927 bei der
Firma Nauheim & Co. in Darmſtadt:
Mala Guthmann, geborene Stein zu
Darmſtadt, iſt zur Einzelprokuriſtin
be=
ſtellt. — Abteilung B: Am 13. Auguſt
1927 bei der Firma Darmſtädter
Bau=
geſchäft, Geſellſchaft mit
beſchränk=
ter Haftung, Darmſtadt: Durch
Be=
ſchluß der Geſellſchafter vom 2. Auguſt
1927 wird die Geſellſchaft durch die
Li=
quidatoren nach außen rechtswirkſam
vertreten, wenn zwei derſelben
zuſammen=
wirken. Am 15. Auguſt 1927 bei der
Firma Darmſtädter und
National=
bank, Kommanditgeſellſchaft auf
Aktien, Hauptniederlaſſung Berlin,
Zweigniederlaſſung Darmſtadt: Aſſeſſor
Alfred Simonſohn in Berlin iſt zum
Prokuriſten beſtellt. Er iſt ermächtigt,
in Gemeinſchaft mit einem perſönlich
haftenden Geſellſchaſter oder einem
an=
deren Prokuriſten die Hauptniederlaſſung
in Berlin und die Zweigniederlaſſungen
mit gleichlautender Firma in Bremen
und Darmſtadt zu vertreten. Am 16. Aug.
1927 bei der Firma Darmſtädter
Cellu=
loid=Gallalithwarenfabrik,
Aktien=
geſellſchaft in Liquidation, Darmſtadt:
Die Vertretungsbefugnis des Liquidators
iſt beendet. Die Firma iſt erloſchen.
Am 19. Auguſt 1927 bei der Firma
Mineralienmühle Eberſtadt,
Ge=
ſellſchaft mit beſchr. nkter Haftung,
Darmſtadt: Die Vertretungsbefugnis des
Liquidators iſt beendet. Die Firma iſt
(16370
erloſchen.
Darmſtadt, den 21. Okt. 1927.
Amtsgericht I.
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Bekanntmachung.
Das Geſetz über Arbeitsvermittlung
und Arbeitgloſenverſicherung vom 16. 7.
1927, das am 1. 10. 27 in Kraft trat,
verpflichtet die Arbeitgeber, den
entlaſ=
ſenen Arbeitnehmern eine
Entlaſſungs=
beſcheinigung auszuhändigen, aus der die
Art, Beginn und Ende der Beſchäftigung,
die Höhe des durchſchnittlichen
wöchent=
lichen Verdienſtes der letzten 13 Wochen
vor der Arbeitslosmeldung, der Grund
der Entlaſſung, die Höhe einer event.
Abfindung oder Entſchädigung uſw. zu
entnehmen ſind. Die Reichsanſtalt hat
zu dieſem Zweck ein Muſter einer
Ent=
laſſungsbeſcheinigung entworfen, das
alle dieſe Fragen in überſichtlicher
An=
ordnung enthält. Im Intereſſe der
Ar=
beitsloſen und einer ſachgemäßen
Prü=
fung der Anträge werden die
Arbeit=
geber gebeten, ſich dieſe Vordrucke von
dem unterzeichneten Arbeitsamt zu
be=
ſchaffen und ſie vorkommenden Falls
ordnungsgemäß ausfüllen zu wollen.
Für den Weigerungsfall wird auf die
Strafbeſtimmungen im 9. Abſchnitt des
Geſetzes hingewieſen.
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(27933)
Seite 12
Samstag den 22. Oktober 1927
Nummer 293
Statt Karten.
Dipl.-Ing. Heini Ramm
Elisabeth Ramm
geb. Hein
*27718
Vermählte
Darmstadt
Beckstr. 81
Bad Kreuznach
22. Oktober 1927.
Kirchliche Trauung: Sonntag, den 23. Oktober 1927,
nechmittags 2½ Uhr, in der Stadtkapelle.
Statt Karten.
(*27973
Siegfried Dahlerbruch
Lisel Dahlerbruch
geb. Heyum
VERMAHLTE
Köln a. Rh.
Eberstadt
z. Zt. Darmstadt
b. Darmstadt
Heidelbergerstr. 61
Trauung: Sonntag, den 23. Oktober, nachm. ½2 Uhr,
im Hotel „Stadt Frankfurt‟, Bleichstrasse 22.
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſeren
herzensguten Vater, Schwiegervater und Großvater
Herrn
Johannes Herbert II.
Schloſſermeiſter
im Al er von 55 Jahren, nach kurzem, aber ſchweren
Kran ſein am 20. Oktober 1927, abends 7½ Uhr, zu
ſich in die Ewigkeit abzuberufen.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Hermann Herbert und Frau
Familie Fritz Steinmetz
und Hans Herbert.
Groß=Zimmern, den 21. Oktober 1927,
28040
Die Beerdigung findet Sonntag, den 23. Oktober 1927,
nachmittags 3 Uhr ſtatt.
Todes=Anzeige.
Es hat Gott dem Allmächtigen gefallen, meinen
lieben, treuſorgenden Mann, unſeren innigſtgeliebten
Vater , Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager
und Onkel
Herrn Oekonomierat
Seofg Zen
nach kurzem Krankſein heute morgen 2½ Uhr im
64. Lebensjahr aus ſeinem arbeitsreichen Leben
abzurufen.
In tiefer Trauer:
Marie Heil, geb. Alles
Milli Lorberg, geb. Heil
Karl Lorberg
und 3 Enkeikinder.
Wickſtadt, den 21. Oktober 1927.
116369
Die Beerdigung findet Sonntag, den 23. Oktober
1927, nachmittags 2½ Uhr ſtatt.
Wagen ſind um 2 Uhr an den Zügen Station
Aſſenheim.
Todes=Anzeige.
Statt Karten.
Gott der Allmächtige hat heute Nacht 12¾4 Uhr
meinen geliebten Mann und treubeſorgten Vater
Georg Seonyuts Sechler
Oberbahninſpektor
nach einem arbeitsreichen Leben im 62 Lebensjahre
nach kurzer und ſchwerer Krankheit infolge eines
Herzſchlags erlöſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Anna Margareie Hechler
Georg Hechler, Oberbahnmeiſter.
Oberlahnſtein a. Rh., den 21. Oktober 1927. (*28135
Die Beerdigung findet Montag, den 24. ds Mts.,
nachmittags 4 Uhr, vom Trauerhauſe, Bahnhofſtr. 2
aus ſtatt.
Nach kurzem ſchweren Leiden iſt heute
nach=
mittag 3 Uhr mein guter, treubeſorgter Mann,
unſer lieber Bruder, Schwager und Onkel
Guſtav Bauer
im Alter von 59 Jahren ſanft entſchlafen.
Um ſtille Teilnahme bittet
im Namen der Angehörigen:
Sybilla Bauer, geb. Saeng.
Arbeilgen, den 21. Oktober 1927.
28160
Die Beerdigung findet am Sonntag, den 23. Okt,
nachmittags 4½ Uhr ſtatt.
Statt Karten.
Jenn9 Berberich
Sally Strauß
Verlobte ( 28063
GroßKrotzenburg Reinheim
Birſtein
Oftober 1927
Das Feſt der
Goldnen Hochzeit
begehen Sonntag, den 23. ds. Mts.
die Eheleute Stationsvorſteher i. R.
Car Apfel und Frau Margar te, geb.
Geiß in Roßdor; Heſſen). 27961
Statt Karten.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme während der Krankheit und
bei dem Heimgange unſerer lieben,
un=
vergeß ichen
Frau Marie Trumpfheller
geb. Flach
ſagen wir hiermit unſeren tiefgefühlten,
herzlichen Dank. Insbeſondere Canken
wir Herrn Pfarrer Rückert, den Schwe
ſtern der Pauuusgemeinde, dem
Kinder=
gärtnerinnen=Geminar, ſowie für die
zahlreichen Kranz= und Bumenſpenden,
für alle Bei eidsbezeugungen, auch Alle"
die der Eniſchia enen die letzte Ehre
eiwieſen haben.
Die trauernden Hinterbliebenen
Darmſtadt, 21. Oktober 1927. 16359
Ergrautes Haar
erhält eine rühere
Farbe wieder durch
Schellenbergs
Haar=
farbe=Wiederherſtel=
„Ewig jung”. 1000f
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Mummer 293
Samstag, den 22 Oktober 1927
SGeite 13
Machrichten des Standesamts Darmſiadt.
Sterbefälle. Am 13. Oktober: Anma Margarethe Würſching geb.
ENh. Ehefrau des Hutmachers, 74 J., Karlſtr. 105; Eliſabeth Tempel
Budolf, Witwe des Privatiers, 71 J., Karlſtr. 74½; Philipp Jakob
wS, Schneidermeiſter, 71 J., Schießhausſtr. 12; Hch. Hamel,
Zoll=
tarär i. R., Barkhausſtr. 63; Suſanna Schmitt geb. Raitz, 66 Jahre,
eau des Gaſtwirts Val. Schmitt in Groß=Gerau, hier Dieburger
tciße 21. Am 14. Oktober: Marie Magdalene Kathar. Deuſinger geb.
liurnger, Witwe des Schloſſers, 70 J., Heinheimerſtr. 70; Helene
iner, Lehrerin i. R., 80 J., Gerpinusſtr. 68. Am 15. Oktober: Ludw.
ihlm Petry, Schuhmachermeiſter, 66 J., Geiſtberg 8. Am 16. Okt.:
tanette Körber geb. Meurer, 75 J., Witwe des Schneiders,
Lang=
ſel 17: Ernſt Pallmann; 20 T., Heidelberger Straße 61; Franz Friedr.
Koch, Elektroinſtallateur, 21 J., Liebfrauenſtr 82; Wilhelmine
uSenberger geb. Gottwald, 61 J., Witwe des Hilfsarbeiters,
Heidel=
yar Straße 47. Am 17. Okt.: Anna Marie Trumpfheller geb. Flach,
9 Witwe des Bierbrauers, Martinſtr. ; Joſeph Anton Muth,
ſon., Pankratiusſtr. 16; Georg Trautmann, Dienſtknecht, 19 Jahre,
Windenfels, hier Grafenſtr. 9; Magdalene Mciſinger geb. Tierolf,
foran des Taglöhners, 27 J., Gardiſtenſtr. 11; Georg Liebig, 6 Mon.,
ſinse Kaplaneigaſſe 1. Am 18. Okt.: Anna Fiſcher, Hausmädchen,
Er=
vr Str. 25; Katharina Kefl Schneiderin, 59 J., Eckhardtſtr. 13:
:H19. Okt.: Mavgar. Bickhardt geb. Berres, 55 J., Ehefrau des
Einerers, Im Wingert 5.
Kirchliche Nachrichten
Euangeliſche Gemeinden.
19. Sonntag nach Trinitatis (23. Oktober 1927).
Ernte=Dankfeſt.
AStadtkirche. Samstag, 22. Oktober, abends 8.30 Uhr: Andacht. —
ſimtag, 23. Oktober: Vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt des Rhein=
Gemeinſchaftsbundes. Feſtprediger: Digkomiſſenhauspfarrer
Chri=
nnen aus Berlin=Lichterfelde. (Kollekte.) — Vorm. 11.30 Uhr:
Kinder=
ſech=dienſt. Pfarrer Lautenſchläger.
SStadtkirche iſt wochentags von 9—5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Eingang Nordtüre.
Astadtkapelle. Vorm. 8.30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Kleberger.
-Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wagner. — Vorm.
HlUhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Kleberger, — Abends 6 Uhr;
murgottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger.
Sdchloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Zim=
mann. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarver
Zimmer=
un
Honfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 25. Oktober, abends 8 Uhr:
Dosenvereinigung der Schloßgemeinde. — Mittwoch, 26. Okt., nachm.
2 Uhr: Handarbeitsſchule der Stadtgemeinde. — Donnerstag, 27.
Ok=
ir/ abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (jüngere
Miuring): Poſaunenhor. — Samstag, 29. Oktober, nachm. 2 bis
4hr: Handarbeitsſchule der Stadtgemeinde.
Grmeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 23. Okhober vorm. 9 Uhr:
ſnenlehre für die Reformationsgemeinde (Oſt). Pfarrer
Lauten=
ſſignr. — Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde
ſſer: Abteilung). — Mvntag, 24. Oktober, abends 8 Uhr:
Gemeinde=
han, der Markusgemeinde. Vortrag: Luther als Erzieher des
deut=
ſſ Wolkes. Pfarrer Vogel. — Jugendbund der Lukasgemeinde. —
Achrag, 25. Oktober, abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkirche. —
Feucvereinigung der Stadtgemeſinde (jüngere Abteilung). —
Mädchen=
demigung der Reformationsgemeinde (älrere Abteilung). — Mittwoch,
Aettober, abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadckapelle und
Schloß=
ſir.— — Jugendbund, der Markusgemeinde, I. Gruppe. —
Mädchen=
keyygung der Reformationsgemeinde (jüngere Abteilung). —
Donners=
b2., Oktober, abends 8 Uhr: Familienabend des Frauenvereins der
Rrmtationsgemeinde. — Jugendbund der Lukasgemeinde: Singkreis.
iugendbund der Markusgemeinde, II. Gruppe. — Freitag, 28.
Of=
fr, abends 8 Uhr: Jugendbund de Kaplaneigemeinde. —
Jugend=
beny gung der Stadtgemeinde (jüngere Abteilung). — Mütterabend der
Sty emeinde.
Aumtshandlungen an Auswärtigen: Bis 31. Oktober Pfarrer
Zim=
ſannz vom 1. November ab: Pfarrer Lautenſchläger.
Ky=ankenpflege durch Diakonen: 1. Hauptſtation im neuen Digkonen=
7., ſHeidelbergerſtraße 21, Fernſprecher 2883; 2. Nebenſtation:
Mauer=
ſress (in der Kleinkinderſchule der Martinsgemeinde).
Su ang. Wohlfahrtsdienſt: „Gemeindehaus, Kiesſtraße 17.
Sprech=
pex vormittags von 10—12 Uhr. Fernſprecher 2379.
Gemeindeamt für kirchliche Steuerangelegenheiten: Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Geſchäftsſtunden vorm von 8
bis 12 Uhr und nachm. von 3 bis 6 Uhr. Fernſprecher 2379.
Martinskirche. (Kollekte für den Poſaunenchor.) Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt mit Antrittspredigt von Pfarrer Berger. — Vorm.
11 Uhr: Gemeinſamer Kindergottesdienſt für den Weſt= und Oſtbezirk.
Pfarrer D. Waitz. — Abends 6 Uhr: Erntedankfeſt und Jugendfeier.
Pfarrer D. Waitz. — Mittwoch, 26. Oktober, abends 8 Uhr im
Gemeinde=
haus: Bibelſtunde. Pfarrer D. Waitz; im Martinsſtift: Bibelſtunde
Pfarrer Beringer.
Altersheim. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger.
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Montag, 24. Okvober, abends
8 Uhr im Gemeindehaus: Mädchenve inigung Weſt; im Martinsſtift;
Mädchenvereinigung Oſt. — Dienstag, 25. Oktober, abends 8 Uhr im
Ge=
meindehaus: Jugendvereinigung; im Martinsſtift: Küirchenchor. —
Donnerstag, 27. Oktober, abends 8 Uhr im Gemeindehaus:
Mädchenver=
einigung Weſt; im Martinsſtift: Mädchenvereinigung Oſt; Mauer:
ſtraße 5: Poſaunenchor. — Freitag, 28. Oktober, abends 8 Uhr im
Ge=
meindehaus: Jugendvereiwigung (ältere Abteilung); Mütterabend
Weſt; im Martinsſtift: Mütterabend Oſt.
Johanneskirche. Sonntag, 23. Oktober, vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt mit Feier des 25jährigen Jubiläums der Kinderſchule und
Erntedankfeſt. Pfarrer Hickel. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergotkesdienſt.
— Montag, 24. Oktober, abends 6 Uhr: Helferſitzung des Südbezirks.
— Mittwoch, 26. Oktober, abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus.
Pfarrer Goethe.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7.30 Uhr bis 5 Uhr zu ſtiller
Andacht geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des Erntedankfeſtes.
Pfarraſſi=
ſtent Georgi. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottes=
Lienſt. Pfarraſſiſtent Bickel. (Kollekte für die Armen.) — Vorm. 11.15
Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Bickel. — Abends 8.15 Uhr:
Vereinsabend der Jugendvereinigung. — Montag, abends 8.15 Uhr:
Vereinsahend der Mädchenvereinigung. — Dienstag, abends 8.15 Uhr:
Kirchenchor.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Dr. Wendel. (Kollekte für den Kirchenfonds der Paulusgemeinde.) —
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Dr. Wendel.
Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung. — Montag, abends 8 Uhr:
Jugend=
bund. — Dienstag, abends 8.15 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, abends
8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarver Rückert. — Donnerstag, abends 8 Uhr:
Mütterabend.
Stiftskirche. Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Beringer. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Evang.
Sonn=
tagsverein. Nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden. (Vollzähliges
Erſchei=
nen wichtig!) — Donnerstag, 27. Oktober, abends 8 Uhr: Betſtundc.
Stadtmiffion (Mühlſtraße 24). Vom 22. bis 24. Oktober:
Gemein=
ſchaftskonferenz des Rhein=Main=Bundes. Samstag,
abends 8.15 Uhr: Eröffnungsverſammlung. — Sonntag, vorm. 8.45 Uhr:
Stille Stunde. — Vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt in der Stadtkirche.
Paſtor Chriſtianſen=Berlin=L. — Nachm. 3 Uhr: 1. Thema: „Das
Dankgebet”; nachm. 5 Uhr: Feier des heiligen Abendmahles. — Abends
8.15 Uhr: „Was ſagen uns die Zeichen unſerer Zeit?” Paſtor Simſa=
Frankfurt a. M., — Montag, vorm. 9 Uhr: Morgenandacht und
Gebets=
vereinigung. — Vorm. 10 Uhr: 2. Thema: „Die Fürbitte.” — Nachm.
3 Uhr: 3. Thema: „Die Anbetung”. — Abends 8.15 Uhr: 4. Thema:
„Das Gebet als Rüſtzeug”. — Dienstag, nachm. 4 Uhr:
Brauenbibel=
ſtunde. — Donnerstag, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde. Prediger
Sem=
mel. — Freitag, abends 8.30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde und
Bibel=
ſtunde in der Kinderſchule, Beſſungerſtraße 80. Prediger Semmel. —
Samstag, abends 8.30 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Teilnahme an der
Gemein=
ſchaftskonferenz. — Dienstag, abends 8.30 Uhr: Mädhenkreis. —
Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Freundeskreis für junge Männer: „Unſere
Reichstagung in Berlin”. Otto Heß und Otto Lange. — Donnerstag,
abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22,
In=
fanteriekaſerne, Hof links.) Sonntag, 23. Okwober, nachm. 3 Uhr:
„Schach dem König!” Schachturnier und Lehrſtunde. — Abends 8 Uhr:
Vortrag von Herrn Pfarrer Büchner über „Pfarrer in Wildweſt” Gäſte
und Angehörige ſind willkommen. — Montag, 24. Oktober, abends 8.30
Uhr: Beſprechſtunde von Lebensfragen moderner Jugend. — Mittwoch,
26. Oktober, nachm. 4 Uhr: Turnen und Sport der Jungſchar in der
Turnhalle der Ludwigs=Obereralſchule. — Abends 8.30 Uhr:
Bibel=
beſprehſtunde im Jungmännerkreis. — Donnerstag, 27. Oktober, abends
8 Uhr: Heimabend. — Freitag, 28. Oktober, abends 8 Uhr: Vortrag
von Studienrat Dr. Avemarie: „Das religiöſe Problem bei der Er=
ziehung unſerer Kinder‟. Der Vortrag iſt öffentlich. Alle Eltern ſind
beſonders herzlich eingeladen. Jugendliche haben keinen Zutritt. —
Abends 8 Uhr: Turnen und Körperſchule in der Turnhalle der Ludwigs=
Oberrealſchule. — Samstag, 29. Oktober, nachm. 4 Uhr:
Jungſchar=
ſtunde. „Ohne Furcht”, die Geſchichte eines großen Mannes.
Chriſtlicher Jugendverein (Konfirmandenſaal, Schloßkirche).
Sonn=
tag, 23. Oktober, vorm. 8.08 Uhr: Abfahrt nach Wiesbaden zu den
Bannerkämpfen. — Montag, 24. Oktober, abends 8 Uhr:
Unterhaltungs=
abend und Poſaunenchor. — Mittwoch, 26. Oktober, abends 8.30 Uhr:
Jugendbibelſtunde. — Donnerstag, 27. Oktober, abends 8 Uhr:
Po=
jaunemhor.
Die Chriſtengemeinſchaft. Sonntag, 23. Oktober, vorm. 10.30 Uhr,
in der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt (Eliſabethenſtraße): Menſchen=
Weihe=Handlung mit Predigt. — Freitag, 28. Oktober, abends 8.15 Uhr:
Oeffentlicher Vortrag „Die Mechaniſierung des Gegenwartsmenſchen und
das Leben nach dem Tode”. Johannes Thielemann, Pfarrer in der
Chriſtengemeinſchaft.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17.
Sonntag, den 23. Oktober, vorm. 10 Uhr: Herr van der Smiſſen. Vorm.
11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8.15 Uhr: Prediger Conrad. —
Don=
nerstag, den 27. Oktober, abends 8.15 Uhr: Bibelerklärung,
Jakobus=
brief. — Voranzeige: Ab Sonntag, den 30. Oktober, beginnen wieder
die Sonntags=Nachmittags=Gottesdienſte um 4 Uhr, das Ernte=Dank=
Feſt eröffnet die Reihe. Jedermann iſt herzlich eingeladen.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Sonntag, den
23. Oktober, vorm. 9.30 Uhr: Andacht. — Nachm. 3.30 Uhr:
Jugend=
bund. — Abends 8.15 Uhr: Evangeliſetion. — Mittwoch, abends 8.15
Uhr Bibelſtunde Jedermann herzlich willkommen.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 24. Okt., abends 8.30 Uhr
im Feierabend, Stiftſtr. 51: Bibelſtunde.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Die
Gottes=
dienſte fallen aus wegen baulicher Arbeiten. In der Woche bis zur
Ein=
weihung am 30. Oktober können keinerlei Veranſtaltungen im Hauſe
ſein.
Evangeliſche Gemeinde (Eliſabethenſtraße 44). Sonntag, den
23. Oktober, vormittags 10 Uhr: Predigt. Abends 8 Uhr: Predigt. —
Dienstag: Singſtunde. — Mittwoch: Frauenverein. — Donnerstag:
Bibelſtunde. Jedermann iſt freundlich eingeladen. Prediger Squer.
Auswärtige Kirchen.
Schloßkapelle Kranichſtein. Sonntag, den 23. Oktober, vormittags
10 Uhr: Predigtgottesdienſt. Pfarrer Grein.
Evangeliſche Kirche zu Eberſtadt. Sonntag, den 23. Oktober,
vor=
mittags 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Vogel von Darmſtadt. 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt. — Mittwoch, abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein und
Mädchenvereinigung. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Wartburgverein.
— Freitag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
In der Provinzial=Pflegeanſtalt. Sonntag, den B3. Oktober,
nach=
mittags 2 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Paul.
Evangeliſche Gemeinde zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den B.
Ok=
tober (19. Sonntag nach Trinitatis): Erntedankfeſt. Vormittags 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Mitwirkung des Kirchenchors. Kollekte für den
Evan=
geliſchen Bund. — Montag: Jugendvereinigung. — Dienstag:
Kirchenchor. — Mittwoch; Jungmädchenverein. — Donnerstag:
Frauen=
verein.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag, den 23. Oktober,
vor=
mittags 10 Uhr: Gottesdienſt. 11 Uhr: Kindergottesdienſt.
Nachmit=
tags 4 Uhr: Verſammlung des Evangeliſchen Bundes. Abends 8 Uhr:
Bibelſtunde. — Mittwoch: Kirchengeſangverein. — Freitag: Jugendbund
Wartburg.
Katholiſcher Gottesdienſt.
St. Liebfrauen (Klappacherſtraße). Vor Sonn= und Feiertagen:
Nachm. von 5—7 und abends von 8 Uhr an Beichtgelegemheit. — An
Sonn= und Feiertagen: Vormittags von 6 Uhr an Gelegenheit zur hl.
Beichte; 7 Uhr: Frühmeſſe. Vor und in der hl. Meſſe Austeilung der
hl. Kommunion; 9½ Uhr Hochamt und Predigt. Vorher Austeilung
der hl. Kommunion. — Nachmittags 2 Uhr: Chriſtenlehre; 2½, Uhr:
Andacht. — Werktagsmeſſe 347 Uhr. — Donnerstag 5 Uhr
Eliſabethen=
verein. — Jeden Morgen Roſenkranz bei der hl. Meſſe, Dienstag und
Freitag, abends 8 Uhr.
Martinskapelle (Herdweg). An allen Sonn= und Feiertagen 8 Uhr
hl. Meſſe mit Predigt. Vorher Beichtgelegenheit. Vor und in der
hl. Meſſe Austeilung der hl. Kommunion.
Während der Schulzeit Dienstags und Frcitags 347 Uhr hl. Meſſe
mit Austeilung der hl. Kommunion in der hl. Meſſe. Vorher
Beicht=
gelegenheit.
Wir machen hierdurch bekannt, daß wir unsere Fabrik
wecks erheblicher Vergrößerung nach
verlegt haben. — Als unsere Verkaufsstellen bringen wir in
mpfehlende Erinnerung:
Behrmann, Eg., Schützenstraße 10
Heinmüller’s Gummiwaren- u. Sanitätshaus, Schulstr. 1
Katler, M., Rheinstraße 3
Röth, Ferd., Soderstraße 5
Roth, Lina, Nachf., Ernst-Ludwigstraße 11.
Oürns Laibbhach and Horsorerdbrin
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„Ttober ſeinen 60. Geburtstag. Unter den
rMc ges Dichters, der im bürgerlichen Leben
friſallt thur Rehbein heißt, ſind am meiſten
ver=
tiᛋ Unſer Rhein”, „Rheiniſche Schlendertage‟
und „Nachleſe‟.
rtifel ung der neuen Main—Neckar=Bahn=
Brücke.
Frankfurt a. M. Der Umbau der
ninz Ekar=Bahnbrücke iſt in der Nacht zum
Frei=
ſſeggeſtellt worden. Freitag morgen fuhren
reiufzie erſten Züge, allerdings noch mit
vermin=
tetöuſchwindigkeit, über den neuen
Schienen=
agt Richtung nach Darmſtadt—Mannheim.
hmer Brückenzug iſt bekanntlich ſchon im
zewert worden. Auf der neuen Brücke können
nlkſt iſchweren Lokomotiven der Reichsbahn mit
IEna: Gewicht, die neuen großen Güiterwagen
Aßllminen Ladefähigkeit in voller Geſchwindig=
en.
Fieſeler begrüßt Doret.
B Znar Kunſtflieger=Zweikampf am 23. Okt.
EAſhſeſten Franzoſen Doret und dem
wage=
zmſuntſchen Fieſeler Gelegenheit geben, ihre
nſn AFliegerkunſtſtücke zu zeigen. Ein
inter=
e MSreisrichterköllegium wird über die
Zu=
uming des Meiſtertitels entſcheiden.
ſſuſch im Frankfurter Giftmord=Prozeß
Pfeifer.
FFrankfurt a. M. Das Schwurgerich
n Angeklagten Karl Pfeifer von der
tads Mordes ſowie des Mordverſuches nach
krng des Staatsanwaltes frei.
Schiffsunfall an der Loreley.
ſg et. Goarshauſen. Ein holländiſcher
legt, Maria von Dordrecht”, geriet auf der
1Gin, der Nähe der Loreley auf einen Felſen
a0 leck. Im Laufe des Tages ging das
ni unter. Die Beſatzung konnte ſich
recht=
rarn. Die Schiffahrt iſt nur auf der
Berg=
u:Eh, doch hofft man, in einigen Tagen die
F ever freimachen zu können.
UE /Separatiſt als Mörder verurteilt.
TiNS garbrücken. Das hieſige
Schwurge=
reneilte den 25 Jahre alten Mechaniker Joſef
lw: Duisburg, der während der
Separati=
ſitztrA8 in Duisburg die Rolle eines
Polizei=
ſtmitüfs geſpielt hatte, wegen Mordes z um
d/ eippp gelang es Anfang Juli 1926, aus der
aflß in Saarlouis zu entſpringen, worauf er
MdEr einen Einbruch verübte und dabei eine
UEöu ete. Bei einem neuen Mordverfuch in
NIſiwon Moers wurde er ſchließlich gefaßt und
gelllFt. Jetzt wird er nach Krefeld zwecks
Ab=
eilittn megen eines Mordes an einer
Kranken=
eſtſ ebracht werden. Außerdem ſchwebt gegen
ilfrſen=fahren wegen Landesverrats, da er bei
m ßeba uch im Reichswehrminiſterium geſtohlene
umſe nan den franzöſiſchen Spionagedienſt ver=
wird König der Lüfte?
=Zweikampf Frankreich-Deutſchland
Samstag, den 22 Oktober 1927
Ein Flugzeug für Mufſionare.
Junkersflugzeug „D 941‟
iſt von den Junkerswerken dem katholiſchen Pater Schulte für die Miva (Miſſions=Verkehrs=
Arbeitsgemeinſchaft) zum Geſchenk gemacht worden. Auf unſerem Bilde iſt die Maſchine mit
dem Miſſionsabzeichen zu ſehen.
Theoſophentempel in Holland.
Die Lehr= und Andachtshalle
der theoſophiſchen Gemeinde in Amſterdam wurde kürzlich eingeweiht. Der Bau iſt auch
architektoniſch bemerkenswert.
Großangelegter Betrugsverſuch
am Chef der Heeresleitung.
TU. Berlin. Der Konfektionsſchneider Max
Leſkowſki hatte ſich am Freitag vor dem
Erwei=
terten Schöffengericht Mitte wegen eines
großange=
tegten Betrugsverfuchs zu verantworten. Dem
Schwindler wäre es am 14. April d. J. beinahe
ge=
glückt, vom Chef der Heeresleitung, General Hehe,
unter dem Namen eines Freiherrn von Schenck
75 000 Mark zu erſchwindeln. Er
er=
ſchien an dieſem Tage bei der Heeresleitung, ließ
ſich bei General Hehe melden und überreichte
zu=
gleich einen Brief mit dem Siegel des Büros des
Reichspräſidenten. In dem Briefumſchlag befand ſich
ein Schreiben mit dem Aufdruck der deutſchen
Bot=
ſchaft in Paris, in dem empfohlen wurde, dem
an=
geblichen Freiherrn von Schenck für diplomatiſche
Zwecke 75 000 Mark auszuzahlen. Ein mit der
per=
fönlichen Unterſchrift des Reichspräſidenten
ber=
ſehenes Begleitſchreiben enthielt die Aufforderung,
die genannte Summe aus dem Fonds des
Reichs=
wehrminiſteriums auszuzahlen. General Heye
emp=
fing den mit einem gefälſchten Perſonalausweis
ver=
ſehenen Schwindler und erklärte ſich bereit, die
An=
weiſung des Betrages zu veranlaſſen. Das Geld
ſollte dem angeblichen Freiherrn im Hotel Fürſtenhof
am Nachmittag des gleichen Tages ausgehändigt
werden. Leſkowſki begab ſich zu dieſem Zweck in das
genannte Hotel und belegte einen Tiſch unter dem
falſchen Namen. Wie er vor Gericht erklärte, ſei er
jedoch vor der vereinbarten Zeit von Gewiſſensbiſſen
gepackt worden und habe das Hotel wieder verlaſſen.
Der geplante Betrug wurde erſt aufgedeckt, als man
bei Leſkowſki im Zuſammenhang mit einer anderen
Betrugsaffäre gefälſchte Briefbogen und Stempel
fand. Der Angeklagte gab ſämtliche Fälſchungen zu
und verteidigte ſich mit ſeiner ſchweren Notlage. Das
Gericht ſtellte feſt, daß Leſkowſki ſeit 1911 wegen
Geiſtesſchwäche entmündigt und auch mehrfach in
Irrenanſtalten geweſen iſt. Das Schöffengericht
ver=
urteilte ihn in Anbetracht ſeiner geiſtigen
Minder=
wertigkeit wegen verſuchten Betrugs und
Urkunden=
fälſchung zu insgeſamt einem Jahr und einem
Tag Gefängnis.
Flugzeugabſturz bei Cottbus. — Der Pilot
getötet.
TU. Berlin. Bei einem Geſchwader von vier
Flugzeugen der Deutſchen Verkehrsflugſchule
Staa=
ken, das ſich auf einem Flug von Berlin nach
Gör=
litz befand, ſtürzte, wie die Morgenblätter melden,
auf dem Rückflug nach Berlin, unmittelbar am
Flug=
hafen Cottbus, aus einer Höhe von 100 Metern das
Flugzeug D 1185 ab. Das Flugzeug wurde
voll=
kommen zertrümmert. Der Führer Weiß erlitt einen
ſchweren Schädelbruch und iſt im Krankenhaus
Cott=
bus ſeinen Verletzungen erlegen.
Saalverweigerung für Dr. Magnus Hirſchfeld
in Köln.
Köln. Der bekannte Sexualpathologe Dr.
Magnus Hirſchfeld aus Berlin wollte am
27. Oktober in Köln über das Thema „Das Recht auf
Liebe” („Die ſexuelle Kriſis) ſprechen. Für Dr.
Hirſchfeld war der große Vortragsſaal der
Leſe=
geſellſchaft für den Zweck gemietet worden. Als
die Geſellſchaft aber erfuhr, über welches Thema
Hirſchfeld zu reden beabſichtigte, verweigerte ſie ihm
den Saal. Nunmehr wurde der Städtiſche
Gürzenichſaal für den N. Oktober gemietet,
und als man hier in Erfahrung brachte, über welches
Thema Dr. Hirſchfeld reden wollte, wurde den
Ver=
anſtaltern des Vortragsabends auch der
Gürzenich=
ſaal für ihren Zweck verweigert. Dr. Hirſchfeld wird
nun ſeinen Vortrag im Reichshallenthegter halten.
Unfall auf einer Michel=Grube.
TU. Halle. Ein bisher noch unaufgeklärter
Unfall hat ſich auf einer Michelgrube in Groß=Kayne
ereignet. Nach einer Verſion ſoll dort eine
Koh=
lenſtaubexploſion entſtanden ſein, nach einem
anderen Bericht ſoll es ſich um einen Brand
han=
deln, der durch Reiben im Schneckengetriebe
ent=
ſtanden ſein ſoll. Bei dem Unfall ſollen im ganzen
ſechs Perſonen Verletzungen erlitten
haben.
Verhaftung in Sachen des Raubüberfalles
im „Klausner”.
Magdeburg. Der nach Verübung des
Raub=
überfalles in dem Berliner Bierlokal „Zum
Klaus=
ner” flüchtige Peter Schläger iſt im
Schöne=
becker Krankenhaus ermittelt worden. Er gehörte zu
den Inſaſſen einer Autodroſchke, die am 19. Okt.,
auf der Rückfahrt von Schönebeck nach Magdeburg,
in Frohſe gegen einen Maſt der Straßenbahn fuhr
und ſchwer beſchädigt wurde.
Wieder zwei Raubüberfälle in Berlin.
FU. Berlin. Den Morgenblättern zufolge,
wurden in Berlin wieder zwei dreiſte Raubüberfälle
verübt. Der eine Raubüberfall wurde im
Kaſſen=
raum des Theaters des Weſtens verübt, wo gegen
6 Uhr abends ein Fremder durch das Schalterfenſter
die Kaſſiererin mit einem Revolver bedrohte und
dort liegende Geldſcheine an ſich zu reißen verſuchte.
Ein im Kaſſenraum außer der Kaſſiererin
befind=
licher Herr ſchlug dem Fremden die Piſtole aus der
Hand, worauf dieſer ſein Heil in der Flucht ſuchte
und dank des zur fraglichen Zeit herrſchenden ſtarken
Verkehrs auch entkommen konnte. — Etwa eine
Stunde ſpäter drang ein anderer Räuber in die
Räume des Gertraudenſtiftes in der
Wartenburg=
ſtraße ein und erpreßte von einer 70jährigen
Stifts=
inſaſſin und zwei weiteren Damen unter Bedrohung
mit einem Revolver Geld. Auch in dieſem Fall
ge=
lang es dem Täter, zu entkommen.
Verhaftung eines internationalen Hochſtaplers.
EP. Paris. In St. Etienne wurde am
Don=
nerstag von der Sicherheitspolizei ein
internatio=
naler Hochſtapler namens Carlos Shotte aus
Buenos Aires verhaftet, der von der Polizei
Frank=
reichs, Italiens, Deutſchlands und der Schweiz
wegen zahlreicher Betrügereien geſucht wird. Shotte
ſtellte ſich gewöhnlich bei großen Handelshäuſern als
Vertreter der Firma Gonzales in Buenos Aires
vor. Er erteilte große Aufträge und ließ ſich
ſchließ=
lich unter irgend einem Vorwand Geld vorſchießen.
In ſeinem Beſitz fand man eine Liſte der von ihm
geſchädigten in= und ausländiſchen Firmen ſowie
merkwürdigerweiſe zahlreiche Zeitungsausſchnitte, die
über den ſenſationellen Selbſtmord der ruſſiſchen
Baronin Apollonia Markjar in Neapel berichteten.
Der franzöſiſche Flieger Finat ſchlägt den Welt=
Rekord für Kleinflugzeuge.
Paris. Der Flieger Finat, der Donnerstag
früh zu einem Dauerflug mit einem Kleinflugzeug
aufgeſtiegen war, iſt 17.24 Uhr wieder gelandet. Er
hat in 11 Stunden und 15 Minuten Flugdauer
1150 Kilometer zurückgelegt und ſomit den
Weltrekord für Kleinflugzeuge um 550 Kilometer
geſchlagen.
Zwei Frauen als Anführer einer Einbrecher=
Bande.
In Kattowitz wurde eine Einbrecherbande
verhaftet, die unter Führung von zwei Frauen im
Alter von 25 Jahren ſtand und eine große Anzahl
von Wohnungseinbrüchen verübt hat. Die Frauen
leiſteten bei den Einbrüchen die Hauptarbeit. Bei
der Hausſuchung wurde ein ganzes Warenlager
Die=
besgut gefunden.
Das brennende Schloß Affing.
Schloß Affing bei Augsburg,
ein aus dem 16. Jahrhundert ſtammender, herrlicher
Bau, iſt ein Raub der Flammen geworden. Fünf
Perſonen ſind bei der Kataſtrophe umgekommen,
zehn Perſonen wurden ſchwer verletzt.
Denkmal der Schweizergarde im Vatikan.
EP. Rom. Im Kaſernenhof der
Schweizer=
garde des Vatikans hat am Donnerstag nachmittag,
in Gegenwart Pius Xl., des päpſtlichen Hofes und
einer Anzahl Geladener die feierliche Einweihung
des Denkmals zur Erinnerung an den Heldentod der
Schweizer=Gardiſten ſtattgefunden, deren heroiſche
Verteidigung des Papſtes im Jahre 1527 bei der
Er=
ſtürmung und Plünderung Roms durch die Söldner
des Connétable von Bourbon, Clemens III., den
päpſtlichen Hof vor dem Untergang rettete, indenr
er unter Deckung der wenigen überlebenden
Schwei=
zergardiſten in die Engelsburg entkommen konnte.
Die Zeremonie war urſprünglich auf den 6. Mai,
den 400. Jahrestag des Sacco di Roma vorgeſehen,
iſt aber infolge verſchiedener Umſtände verſchoben
worden, nicht zuletzt deshalb, um einem ſtarken
Pil=
gerzug aus der Schweiz die Teilnahme zu
ermög=
lichen. Das Denkmal beſteht in einem
Monumental=
brunnen, der einen aufrecht ſtehenden Krieger mit
gezücktem Schwert zwiſchen zwei zu Tode
getrof=
fenen Kriegern darſtellt und ſo eindrucksvoll den
Heldentod der treuen Schweizergarde ſymboliſiert.
Die Schweizergarde, Pilger und Geladene hatten ſich
rings im Kaſernenhof aufgeſtellt, während für den
Papſt neben dem Denkmal ein Thron errichtet war.
Sobald Pius XI. erſchien, wurde vom Chor das
Petruslied angeſtimmt und auf einen Wink des
Papſtes das Denkmal enthüllt. Der Kommandant
der Schweizergarde, Oberſt Hirſchbühl, verlas eine
Ergebenheitsadreſſe für die Kirche und den Papſt.
Alsdann hielt der Schweizer Delegierte die
Gedenk=
rede und nachher ſtimmte der Chor ein Schweizer=
Lied an. Zum Schluß hielt der Papſt eine kurze
Anſprache und erteilte den Anweſenden den
apoſto=
liſchen Segen.
Petroleumüberſchwemmung im Moſſul=Gebiet.
Bagdad. Die Petroleumquelle, die vor einigen
Tagen ſüdlich von Kirkuk entdeckt wurde, iſt im
un=
aufhörlichen Fluß begriffen. Das Petroleum hat die
Vertiefungen in der Nähe der Brunnenanlagen
aus=
gefüllt und 50 000 Tonnen ſind bisher in das
benachbarte Gelände gefloſſen. Zwei
Ameri=
kaner ſtarben infolge einer Vergiftung durch
Petroleumgaſe, ebenſo ein arabiſcher Diener.
Eigenartiges Auto=Unglück
Nach dem Zuſammenſtoß.
In Colons, Illinois, ereignete ſich ein einzigartiger
Autounfall. Ein Ehepaar ſtieß bei der Fahrt über
eine hohe Brücke mit einem Lieferwagen zuſammen.
Beide Wagen ſchoben ſich über die Brüſtung der
Brücke, blieben aber wie durch ein Wunder hängen.
Vier bange Stunden verbrachte das Ehepaar in dem
hängenden Wagen, jeden Augenblick gewärtig,
hin=
abzuſtürzen und in den Kanal zu rollen.
Seite 16
Samstag den 22. Dktober 1927
Nummer 293
Südafrika als Feld für Auswanderung
und Wirtſchaft.
Von H. K. E. Krüger, Darmſtadt.
Für Deutſchland nach dem Kriege iſt wieder eine
bedeu=
tende Zunahme der Auswanderung zu verzeichnen. Dabei iſt
es wohl eine Auswirkung alter Gewohnheit, wenn als Ziel
nach wie vor Amerika gewählt wird, ſoweit die rigoroſen
Ge=
ſetze der U.S.A. es geſtatten. Es wird dabei meiſtens ganz
überſehen, daß die U. S.A. heute durchaus nicht mehr die
gün=
ſtigen Bedingungen von früher bieten und beſonders dem etwas
älteren Einwanderer wird es unendlich ſchwer fallen, ſich an die
robuſten Lebensgewohnheiten drüben, wo Schreien und
Ellen=
bogen das Meiſte tun müſſen, zu gewöhnen. Der übrige Teil
der Auswanderung richtet ſich faſt ganz nach Südamerika, das
wohl noch günſtigere Bedingungen bietet und das bei einem
gewiſſen Kapital beſonders für den Landwirt geeignet ſein kann.
Eigenartiger Weiſe aber wird bei der Wahl der neuen Heimat
faſt nie an Südafrika gedacht. Dabei ſprechen wohl in der
Hauptſache zwei Momente mit. Erſtens ſtrebt der Deutſche
gerne nach Weltgegenden, wo er ſchon Landsleute in großer
Anzahl weiß, und zweitens ſcheint ihm das Nebeneinander in
einem Lande mit verſchiedenen Raſſen nicht zuzuſagen. Jedoch
kann man die Zahl der Deutſchen, die heute in Südafrika leben,
immerhin auf 30000 Köpfe beziffern. Dazu kommen noch rund
10 000 in unſerer alten Kolonie Südweſt.
Doch auch nach dem Kriege iſt die Einwanderung der
Deut=
ſchen recht gering geblieben, trotzdem wohl in keinem der großen
Auswanderungsländer der Deutſche ſo willkommen iſt, wie
ge=
rade in Südafrika. Die abſolut kritikloſe Kriegspſychoſe, die
den Deutſchen als auszurottendes ſchwarzes Schaf der
Menſch=
heit ſah, iſt wohl am allerſchwächſten in Südafrika zur Geltung
gekommen und wurde beſonders ſchnell überwunden, auch dank
dem Nebeneinander der beiden Völker in Südweſt, das durch
die Beſetzung gegeben war. Eine ausgeſprochen deutſchfeindliche
Stimmung zeigte ſich wohl überhaupt nur in dem faſt ganz von
Engländern bewohnten Natal. Seit dem Kriege aber iſt gerade
Südafrika der deutſchen Einwanderung entgegengekommen, da
die nationaliſtiſche Regierung lieber den als tüchtig bekannten,
aber politiſch neutralen Deutſchen im Lande ſah, als den neu
eingewanderten Engländer mit ſeiner Jingoeinſtellung, die der
Krieg verſchärft hatte. Daß ja gerade Südafrika nicht gewillt
iſt, die engliſche Politik unbeſehen mitzumachen, zeigte ſich erſt
in den letzten Tagen, als es einen Bruch mit Rußland ablehnte.
Eine Vorausſetzung für den Einwanderer, der
vorwärts=
kommen will, wird es natürlich immer ſein, daß er die engliſche
Sprache ſchon gut beherrſcht und ſich ſobald, wie irgend möglich,
gute Kenntniſſ= in der zweiten offiziellen Landesſprache, dem
Afrikanns, einer Abart des Holländiſchen, aneignet. Vielleicht iſt
es auch eine Auswirkung der Kriegszeit und vor allem ihrer
Nachwehen, daß der Deutſche nicht mehr ſo in fremden Sprachen
bewandert iſt, wie früher. Daher wendet ſich der junge
Aus=
wanderer, der ſich Afrika erwählt hat, faſt immer unſerer alten
Kolonie Südweſt zu, da er erwartet, dort die deutſche Sprache
als vorherrſchend zu finden. Dies iſt aber durchaus nicht der
Fall. Im privaten Verkehr wird man wohl mit Deutſch allein
auskommen, aber ſonſt ſind auch hier die offiziellen Sprachen
erforderlich. Der Deutſche, der ſich im Verkehr mit den
Behör=
den des Dolmetſchers bedienen muß, wird unwillkürlich wohl
immer in einem gewiſſen Nachteik ſein und ewas näher dem
Eingeborenen rat gieren, der auch der Ueberſetzung bedarf.
Vor allem aber iſt vor einer Einwanderung nach Südweſt —
aut Statiſtik kommen hier durchſchnittlich im Monat 100 Deutſche
an — deshalb abzuraten, ja zu warnen, weil das Land keine
ge=
nügenden Exiſtenzmöglichkeiten bietet. Man verrät wirklich
kein Geheimnis mehr, wenn man feſtſtellt, daß Südweſt nie
die Lebensmöglichkeiten für eine ſo große Anzahl von Weißen
geboten hat, wie es die deutſche Regierung darſtellte. Ohne die
ſinanziellen Maßnahmen der Regierung, der die hohen
Ein=
nahmen aus den Diamanten dieſe Politik erlaubten, ohne ein
künſtliches Hochhalten der Preiſe für Landesprodukte und einen
ſehr weitgehenden Bodenkredit, ohne dieſe künſtliche Schaffung
eines wirtſchaftlichen Hochdruckgebietes, wäre der große Bankerott
ſchon früher gekommen. Selbſt unter den abnormen
Bedingun=
gen im Kriege, die außergewöhnliche Preiſe für alle Produkte
ergaben, war es vielen Farmern nicht möglich, bei
Weltmarkt=
preiſen zu exiſtieren, obwohl ſie bei Rechtsſtillſtand keine Zinſen
für Hypotheken bezahlten. Die Wirtſchaftsverhältniſſe haben
ſich nun immer mehr den natürlichen Verhältniſfen auf dem
Weltmarkt genähert, und ſo bietet Südweſt heute weniger
Exiſtenzmöglichkeit als vor dem Kriege. Auch die wenigen
großen Minenbetriebe im Lande ſind nicht in der Lage, eine
größere Anzahl von Weißen zu beſchäftigen, und natürlich gibt
man auch hier den Vorzug denen, die Landesſprachen und Sitten
kennen, gegenüber den Neueingewanderten.
Anders liegen die Verhältniſſe in Südafrika. Gewiß macht
ſich auch hier die allgemeine Weltwirtſchaftskriſe bemerkbar. Es
fehlt an Unternehmergeiſt, das Kapital hält zurück. Aber
immer=
hin liegen die Verhältniſſe hier günſtiger, da die Größe des
Landes einem ſtärkeren Zuwachs mehr Möglichkeiten bietet.
In Südafrika ſind ja an ſich ganz eigenartige Verhältniſſe
gegeben. In keinem anderen Lande beſteht ein derartiges
Nebeneinander von Weiß und Farbig, wie hier. Einer weißen
Bevölkerung von rund 1,5 Millionen ſtehen die Farbigen mit
rund 5,7 Millionen gegenüber. Das Verhältnis iſt alſo 1:3,8.
Dieſes Nebeneinander zweier kulturell ſehr verſchiedener Raſſen
in dem gegebenen Verhältnis iſt der beſtimmte Faktor im ganzen
Wirtſchaftsleben von Südafrika. Das Vorhandenſein einer
derartig ſtarken farbigen Bevölkerung mit ihrem niedrigeren
Lebensſtandard und daher auch niedrigeren Lohnanſprüchen hat
die Entwicklung vieler, ja der meiſten Zweige der Wirtſchaft erſt
in der heutigen Form und dem beſtehenden Umfang ermöglicht.
Der Bergbau wäre ohne die billigen ungelernten Arbeiter aus
der Eingeborenenbevölkerung zum allergrößten Teil nicht
loh=
nend. Auch die Landwirtſchaft iſt auf dieſe billigen Hilfskräfte
ar gewieſen.
Aus dieſen Tatſachen ergibt ſich, daß der Weiße an einen
gewiſſen Lebenskreis gebunden iſt. Die ungelernte Arbeit, ja
zum Teil auch ſchon das gröbere Handwerk, liegen in den
Händen der Farbigen. Der Weiße, der aus Mangel an
Gelegen=
heit nicht in der Lage war, einen Beruf zu erlernen, bildet ein
recht ſchwieriges Problem in Südafrika.
Daraus ergibt ſich, daß Südafrika entſchieden kein Land für
den ungelernten Arbeiter und auch nicht für den Handwerker
iſt. Dies ſtellt es in ſcharfen Gegenſatz zu allen anderen neuen
Ländern, wo ſich gewöhnlich gerade dem Handwerker die beſten
Möglichkeiten bieten. Auch der Bedarf an höheren Handwerkern
wird heute, laut amtlicher Statiſtik, vollkommen aus dem Lande
gedeckt, wobei noch ein Ueberangebot bleibt. Es wäre auch ein
Irrtum, wenn man annehmen wollte, daß bei dem ſtarken
Berg=
bau eine beſondere Nachfrage für Bergleute vorhanden ſei. Die
jahrelange Ausbildung, die der deutſche Bergmann erhält, iſt
bei den viel primitiveren Methoden in Südafrika nicht
erforder=
lich, und ſo herrſcht gerade hier ein ſtarkes Ueberangebot, das
ſich drückend auf die Löhne auswirkt.
Auch für die Stellung als Verwalter und Aufſeher auf
Farmen bietet ſich kaum Ausſicht, denn bei der extenſiven
Wirt=
ſchaft iſt der Weiße vielmehr Vorarbeiter für den Schwarzen, und
man nimmt natürlich mit Recht lieber landes= und
ſprachenkun=
dige Buren mit geringeren Anſprüchen. Dem Landwirt bietet ſich
gewiß die Möglichkeit, ſich eine ſelbſtändige Poſition zu ſchaffen,
die ihm nach Jahren der angeſtrengten Arbeit ein behäbigeres
Leben geſtattet, vor allem jetzt, da ſich die Farmerſchaft des
Landes in großen, ſehr tatkräftigen Zweckverbänden
zuſammen=
geſchloſſen hat. Aber er muß ſich darüber klar ſein, daß er
zu=
nächſt ein oder zwei Jahre benötigt, um ſich die ganz anderen
Verhältniſſe zu eigen zu machen. Dies wird nur als Volontär
in einem großen Betriebe möglich ſein, wo er nicht in der Lage
iſt, irgendeinen Verdienſt zu erwarten. Es iſt alſo unbedingt
erforderlich, daß er ein gewiſſes Kapital mitbringt, das ihm
wohl meiſtens auch in der Heimat eine eigene Scholle
ermög=
lichen würde. Um überhaupt eine Summe zu nennen, möchte ich
ſagen, daß ohne ein Kapital von 50 000 Mark kaum ein
erſprieß=
liches Anfangen möglich ſein dürfte.
Anders aber liegen die Verhältniſſe für den Kaufmann und
den Kopfarbeiter auf techniſchen Gebieten. Gewiß muß jeder
Auswanderer bereit ſein, nötigenfalls alles anzupacken, was ihm
ſich bietet. Aber wenn er von vornherein ſchon die nötigen
Sprachkenntniſſe mitbringt und gewillt iſt, den neuen
Verhält=
niſſen ſich möglichſt bald anzupaſſen, ohne alles zu kritiſieren
und beſſer zu wiſſen, ſo wird man ihm recht weit
entgegenkom=
men und die Schule wird nicht allzu hart ſein. Die eigenartige
Konſtellation in Südafrika, wo noch ein ſtiller, aber zäher
Macht=
kampf zwiſchen engliſchem und afrikaniſchem Element
ausgefoch=
ten wird, ergibt die Möglichkeit, daß ein Dritter gerne in
Ver=
trauensſtellungen geſehen wird. Dabei traut man dem
Deut=
ſchen alles an Können zu. Und ſeitdem das politiſche Mißtrauen
des Buren, der Deutſche könne von Südweſt aus eines Tages
Südafrika erobern, geſchwunden iſt, iſt man überall gern bereit,
Stellungen, die eine grüßere Intelligenz, ſtarke Energie und
Sachlichkeit erfordern, ſozuſagen in die Hände eines
Unpar=
teiiſchen zu legen, und das heißt in den meiſten Fällen eben des
Deutſchen, da man ſeine Fähigkeiten zu ſchätzen weiß.
Noch eine weitere Möglichkeit bietet Südafrika. Die
Eigen=
art der wirtſchaftlichen Entwicklung dort hat es mit ſich gebracht,
daß gerade die Eigenverarbeitung und Fertigfabrikation bis
heute kaum entwickelt worden iſt. So beſteht z. B. in einem
Lande, das als Wollproduzent an vierter Stelle in der Welt
ſteht, bis heute noch keine maſchinelle Spinnerei. Es wäre alſo
der deutſchen Wirtſchaft in weitgehendſtem Maße Gelegenheit
gegeben, unter Einſetzung deutſcher Kräfte die dort fehlenden,
aber unter den neuen, jetzt geſchaffenen Bedingungen ſehr
aus=
ſichtsreichen induſtriellen Unternehmen zu ſchaffen. Freilich
müſſen wir in dieſer Beziehung wohl auf private Initiative
rechnen. Die Regierung iſt wohl nicht das Gremium, das in
ſolchen weitſchauenden wirtſchaftlichen Kampagnen führen kann.
Iſt alſo von amtlicher Seite kein rechtzeitiges Eingreifen zu
er=
warten, ſo muß man dies um ſo mehr von privater Einſicht
fordern, denn es tut not, die wirtſchaftlichen Kräfte dort bald
einzuſetzen, beſteht doch in Südafrika unzweifelhaft eine gewiſſe
Neigung zur Nationaliſierung der Induſtrie. Dies iſt erſt in
allerneueſter Zeit deutlich in dem Verſuch der Verſtaatlichung
der Eiſeninduſtrie zum Ausdruck gekommen.
Es würde alſo wohl angebracht ſein, wenn ſich die einzelnen
Intereſſengruppen, die ihr Augenmerk auf Südafrika richten
wollen, zuſammenſchlöſſen, um dann gemeinſam Vertretungen
/=
im Lande zu ſchaffen, die uns das erſetzen, was andere Länder
dort von amtlicher Seite beſitzen. Die Länder haben in
Süd=
afrika ein eigenes Handelskommiſſariat, das die Preiſe, die
Nachfragen und Angebote den heimiſchen Wirtſchaftskreiſen auf
dem ſchnellſten Wege zugänglich macht und auch Verbindungen
zwiſchen Firmen in Südafrika und im Mutterlande vermittelt.
Dieſe Stellen ſind mit gründlichen Kennern des Landes beſetz
denen Sprachen und Verhältniſſe vollkommen geläufig ſind und
die nicht im üblichen Beamtenturnus ſtändig wechſeln, ſondern
die Intereſſen der heimiſchen Wirtſchaft dauernd wahrnehmen
Auch wir hätten wohl in manchen unſerer alten Afrikaner
ge=
eignete Perſönlichkeiten, denen es ihre genauen
Landeskennt=
niſſe ermöglichen würden, die heimiſchen intereſſierten Kreiſe
auf das aufmerkſam zu machen, was in Südafrika gefragt wird
und welche Wöglichkeiten dort beſtehen. Es macht ja ſchon einen
beträchtlichen Unterſchied aus, ob dem Wiederverkäufer gengu
das geboten wird, was der Käufer fragt, oder nur ein nach
allge=
meinen Geſichtspunkten auf Vorrat gefertigter, wenn auch
ähn=
licher Artikel
Ein weiteres Gebiet, auf dem man eine ſtärkere Beteiligung
der deutſchen Wirtſchaft in Südafrika wünſchen muß, iſt der
Vergbau. Eigenartigerweiſe hat ſich deutſcher Unternehmergeiſt
kaum im Aufſuchen neuer Lagerſtätten betätigt. So war die
deutſche Induſtrie immer faſt ganz auf den Bezug der Erze aus;
dem Auslande angewieſen. Dieſer Zuſtand wird um ſo
bedenk=
licher, ſeitdem die ſeltenen Elemente beginnen, eine große Rolle
in der Fabrikation zu ſpielen. Es ſei nur an Wolfram= und
Vanadinſtahle erinnert. Gerade Südafrika hat ſich als beſonders
reich an Lagerſtätten erwieſen, und eine rechtzeitige Beteiligung
deutſcher Induſtrie an der Erſchließung wäre äußerſt wichtig.
Die nötigen geologiſch und bergmänniſch vorgebildeten Kräfte;
beſitzen wir auch noch in manchem alten Afrikaner, und ein
ge=
eigneter Nachwuchs würde ſich bei richtiger Vorbildung bald
ſchaffen laſſen.
Ich glaube, ſagen zu dürfen, daß gerade Südafrika dem
deutſchen gebildeten Auswanderer, der es verſteht, die nötigen
wirtſchaftlichen Beziehungen mit der Heimat aufrecht zu erhalten 1
und damit auch der deutſchen Wirtſchaft recht günſtige
Möglich=
keiten bieten. Denn wenn es auch übertrieben iſt, daß ſich die
Südafrikaner mit Vorliebe: „Het Natie van de Toekomst”
nennen, ſo darf man doch ſagen, das Südafrika einer
ausſichts=
reichen Zukunft entgegengeht.
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O 15.30: Stunde der Jugend. Liedervorträge der Gruneliusſchule.
S 16.30: Konzert. Liſzt: Huldigungsmarſch. Les Preludes.
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o 17.45: Leſeſtunde. Aus Der Oberhof von Immermann. o 18.15:
Vereinsnachrichten. o 19.15: Arbeiterſeknetär Abrahamſohn. Die
Leiſtungen der Arbeitsloſenverſicherung. o 19.45: Univ.=Prof.
Marck: Bildung und Halbbildung. 20.15: Bunter Abend.
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Prof. Lightman (Mundharmonika). — Anſchl.: Jazzband.
Stuttgart.
Samstag, 22. Okt. 12.30: Schallplattenkonzert. O 14: s Gretle
von Strümpfelbach erzählt. G. Ott, Funkorch. e 15: Opern=
Nachmittag. Mitw.: Maria Hendrichs, Käte Mann, H. Lingor,
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Kienzl Korngold, Wagner, Mascagni, Leoncavallo, Mozart,
Tſchaikowsky, Smetana, d’Albert, Bizet. 18.15: Frau Dr. Höhl:
Soziale Bewegung. S 18.45: Funkfeuilleton. 19.15: Min.=
Rat Schmucker: Sozialfürſorge. O 19.45: Sportfunk. O 20.15:
Kammermuſikabend der Kammermuſikvereinigung des Philh. Orch.
Ausf.: A. Indig (Violine), Frau Indig (Violine), C. Heß (Bratſche),
Fr. Kirchberger Cello), Schumann: Sonate für Violine und
Klavier. — Schubert: Streichquartett A=moll. — Am Flügel: A.
A. Haagen. O 21.15: Funkbrettl. Mitw.: Marya Delvard a. G.,
Käte Mann, H. Hanus, C. Struve, A. Haagen, Funkorch. O 22.45:
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Berlin.
Sonnabend 22. Okt. 12.30: Viertelſtunde für den Landwirt.
16: Dr. Aranyoſi: Gang und Haltung verraten deinen Charakter,
16.30: Unterhaltungsmuſik des Salonquartetts Raue. Mozart:
Ouv. Zauberflöte. — Brahms: Liebesliederwalzer. — Maſſenet=
Tavan: Fant aus Werther. — Reger: Menuett. — Drigo: Suite
aus Die Millionen des Harlekin. — Kreisler: Romanze. Polichinelle.
— Strauß: Fant. aus Fledermaus. O 18.20: Reg.=Baumeiſter
Kothe: Eiſen und Metalle (ein Rundgang durch die Ausſtellung
Werkſtoffſchau. 18.45: P. Zwpel: Die neueren Beſtimmungen in
der Unfallverſicherung und ihre Bedeutung für die Verſicherten.
O 19.10: Dr. Mahrholz: Politik und Kulturpolitik. o 19.35:
Dr. Marcuſe: Bau und Größe des Weltalls. O 20.10: Sendeſpiel=
Wiener Blut”, Operette in drei Teilen, Muſik von Joh. Strauß.
Leit.: C. Bronsgeeſt. Dir.: M. Roth. O 22.30: Funk=Tanzſtunde.
Anſchl.: Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen. Sonnabend 22. Okt. 12: R. Schumann:
Künſtleriſche Darbietungen für die Schule. o 15: Engliſch (
Kultur=
kundlich=literariſche Stunde). o 15.35: Wetter und Börſe. o 16:
Prof. Lampe: Lichtbild und Film in der Schule. o 16.30: Prof.
Lampe: Bildwoche. O 17: Dr. Fey: Krankenfürſorge der
öffent=
lichen Beamten. o 17.30: Prof. Cunow: Fronwirtſchaft und
Bauernwirtſchaft im Mittelalter. O 18: Stud.=Rat Müller: Techn.
Lehrgang für Facharbeiter: Konſtruktionselemente. o 18.30:
Fran=
zöſiſch für Forkgeſchr. 18.55: Engliſch für Fortgeſchr. o 19.20:
Prof. Dr. Minde=Pouet: Heinrich Kleiſt, der Novelliſt. O 20.10:
Sendeſpiel aus Berlm: „Wiener Blut” von Strauß. O 22.30:
Funk=Tanzſtunde.
Kaupſchafſelung. Rudolf Maupe
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton Reich unch
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſei für Sport: Dr. Eu gen Bublimanm
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſf: Andreas Baueri ſih
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Neite; für den Inſeratenteil: Willy Kuhle Dmuu
und Verlag: L. C. Wlitich — fämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
—
Die heutige Nummer hat 18 Seiten.
Nachkirchweihe
„Nieder=Beerbach”
Sonntag, 23. If. Mts.
Große Tanzmuſik
Es ladet freundlichſt ein
Ludwig Simmermacher
Darmſtädter=Hof
Chriſtoph Lautenſchläger
„Zum Mühltal”,
Blaue Autobuslinie. (*27951
Sonntag, den 23. u. Montag, den 24. Ort.
in Lindenfels
wozu freu=
Ad. Bogel (1sszs Hotel Sdenwald
Nachkirch weih
am Sonntag
(*28084
Hahnenessen
im Weinrestaurant Mager
Groß=Zimmern
Reinheimerſtr. 11
Fernruf 42.
Wao gäin mer de
Sundag häi?
Noch Lützelboch uf de
Nochkerb loß gäi, loß gäi.
Lützelbach, den 22. Oktober.
(16336
Ab Sonntag, den 23. Oktober
Traubenmost
Maweine ſa Federweissen
e
Georg Gunder
Darmſtadt
Schloßgartenplatz 6
Himbeerſirup
rei und Ausſchank.
empf. Drog, SeckerNachf.,
Lungenkranfe!
Täuſcht Euch nicht! O
Die Symptome: Huſſen. Nachtſchweiß, Siechen uſw. dulden
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Nummer 293
Samstag, den 22 Oftober 1927
Geite 17
Das flammende Meer.
Roman von Werner Scheff.
(Nachdruck verboten)
„Höre mich an, Lotte,” nahm der Doktor mit einer Stimme
ns Wort, der man es anhörte, daß er nach Feſtigkeit rang,
di re mich an und dann, dann verurteile mich!“
„Ich ... dich verurteilen? Nein, Herbert. Wenn auch alles
ſahhr wäre, was ich dieſem Schreiben entnehmen mußte, dann
imn ich dir nur einen Vorwurf machen: du hätteſt mir längſt
hien ſagen müſſen, wie es um dich ſteht.”
„Ich bin davor zurückgeſchreckt, Lotte. Ich weiß, daß du
ückh liebſt. Glaube mir, daß auch ich dir gut war, und daß
eü te noch die innigſte Freundſchaft jeden Wunſch beſtimmt, den
hffür deine Zukunft hege. Es iſt über mich gekommen wie die
minkenheit. Ich weiß es mir nicht zu erklären, Lotte. Aber
I8s iſt wahr, alles und noch mehr!“
Sie blieb ſtumm und ließ ihn fortfahren, als er wild auf.
eickhluchzt hatte und ſeine Stimme nun von Tränen erſtickt
umde.
„Ich habe wohl Freundſchaft und Liebe verwechſelt, als ich
r. verſprach, dich zu meinem Weibe zu machen. Wenigſtens
mmte ich nicht die Kraft der Leidenſchaft. Könnte ich dir nur
hldern, was ich gelitten habe, ſeitdem ich zwiſchen euch ſtehe,
vſſchen dir, der Sanften und Guten, und der anderen, zu der
ſinh ein ſo heißes Verlangen zieht, daß ich ihm nicht zu
wider=
ilen vermag.”
„Du hätteſt dich mir anvertrauen ſollen, Herbert.”
Sie ſprach ſehr ruhig. Als ſie nun mit zärtlicher Hand
dar ſeine Stirn ſtrich, da ſank Herbert Brakkes Haupt an ihre
chrulter, und wie ein Kind weinte er ſich dort aus.
„Dir das fagen,” kam es unter Schluchzen von ſeinen
Lip=
m. „dich kränken . . . nein, Lotte, nie und nimmer hätte ich den
tüt dazu gefunden. Du biſt mir immer wie eine Heilige
er=
dienen.”
„Und doch liebſt du die andere?‟
„Ja ich liebe ſie. Sie iſt für mich das Weib, du die
chrveſter.”
Sekundenlang ſchwiegen beide. Der Abendwind rauſchte in
Aeſten des Apfelbaums. Die letzten Blüten ließen ihre
lättter auf die zwei Menſchen ſinken. Es war ein ſo feierliches
ſiy gen ringsum, daß jedes Wort wie ein Mißton klang.
Noch immer glitt die Hand des Mädchens über die leicht
wellten Haare des troſtloſen Mannes. Erſt dann, als ſein
chluchzen zu erſterben begann, ſagte ſie:
„Wenn es anginge, Herbert, ich wäre bereit, für dich zu ihr
ſſprechen. Ich würde ihr ſagen, welch köſtliches Gut ſie mir
nommen hat, und wie ich trotzdem für ſie beten würde, wenn
rwüßte, daß ſie es auch zu behüten und zu pflegen verſtünde.”
„Deine Güte tut mir weh."
„Verſprich mir eins, Herbert: gib ihr, wenn ſie dich liebt,
lo die Gewißheit, daß kein Hindernis zwiſchen euch beiden
11.
Er blieb ihr die Antwort ſchuldig, und ſie fuhr fort:
„Glaube nicht, daß du mein Leben zerſtört haſt. Nimm den
rifſt von mir entgegen, daß ich dir nicht zürne und dir eine
rüutndin bleiben will. Wenn du glücklich wirſt, wird es auch
ent Glück ſein.”
Herbert Brakke fühlte, wie in ihm der Vorwurf arbeitete,
ſürfe dies alles nicht von ihr annehmen. Noch einmal quälte
ml die Frage, wie wohl Käthe gehandelt, hätte, wäre ſie in
otzkes Lage geweſen. Aber gleich darauf ſchwand dieſes
Be=
men. Er wurde ruhiger und gefaßter und ergriff Lottes Hand.
oſtfagte er zu ihr:
„Hab‟ Dank für alles, was du mir in dieſer Stunde und
vorher an Mitgefühl geſchenkt haſt, Lotte. Zu kurz iſt ein
Men=
ſchenleben, als daß ich Gelegenheit hätte, es dir zu vergelten.
Wenn du jemals einen Wunſch haſt, ſo wende dich an mich.
Ver=
ſprich mir, daß du mich nie vergeſſen wirſt.”
„Ich könnte dich nie vergeſſen, Herbert,” erwiderte ſie leiſe.
„Nimm mich vor deinen Eltern in Schutz, die Böſes von
mir denken und ſprechen werden,” fuhr er fort, „erkläre ihnen,
wie wir alle nur ſchwache Menſchen ſind, denen die Natur dort
eine Grenze, geſetzt hat, wo ihr Wille beginnt. Und komm”
wieder zu meiner Mutter ... kümmere dich um die alte Frau.
Denn ich ahne,” hier wurde er wieder unſicher, „ich ahne, daß ſie
bald die meiſte Zeit hier draußen allein verbringen wird.”
„Alles will ich gern tun, was du von mir verlangſt,”
ver=
ſprach das Mädchen, „und nun laß mich von dir Abſchied
neh=
men, Herbert. Komm . . . deine Schweſter will dich küſſen, du
armer, ſchwer geprüfter Menſch.”
Sie hatten ſich erhoben, und Lotte küßte ihn ſo unbefangen
wie vor dem Abend, an dem er ihr in der Dunkelheit der kleinen
Küche geſagt hatte, daß ſie ſeine Frau werden ſollte. Er aber
umfing die helle Geſtalt und preßte ſie noch einmal voll
auf=
quellender Zärtlichkeit an ſich. Und küßte ſie wieder.
Sie gingen ſtumm nebeneinander durch den Garten und
traten hinaus in den Hof.
Es war inzwiſchen dunkel geworden, und die beiden
Wagen=
laternen, die Adam Smiks an der ſtattlichen Kutſche entzündet
hatte, wieſen ihnen den Weg. Sonſt drang nur ein Lichtſchein
hinter den feſt zuſammengezogenen Vorhängen aus der Mutter
Stube in den Hof.
Die feierliche Stille war hier gewichen, denn aus dem Stall
drang das Blöcken der Kühe, die wohl gerade gemolken wurden.
und die Ferkel quiekten luſtig durcheinander, denn es war
Freſſenszeit.
Die Pferde vor dem Wagen ſtampften ungeduldig das
Pflaſter, und Adam Smiks nahm die Pfeife aus dem zahnloſen
Mund und wunſchte einen guten Abend.
„Leb' wohl,” ſagte Lotte ganz leiſe und drückte Herberts
Hand.
Noch an demſelben Abend ſprach er mit ſeiner Mutter. Vor
ihr durfte er kein Geheimnis haben. Sie erfuhr von ſeinen
Seelenkämpfen und von ſeinem Verluſt.
Die Mutter war anfangs ſprachlos. Was ihr Herbert ſagte,
ſchien ihr wie ein entſetzlicher Scherz, den das Leben mit den
Menſchen trieb. Zwar war ihr die ſeltſame Aenderung im
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(II. St. 15730
Weſen Herberts nicht entgangen, doch auch ſie hatte, wie früher
Lotte, angenommen, daß ihn die neue Tätigkeit ernſter gemacht
habe. Jetzt vernahm ſie, daß ſich Herbert von ſeinem Verſprechen
freigemacht hatte. Und noch mehr: daß er beabſichtige, Käthe
Ernſtheimer zu heiraten.
Sie ſtellte Herbert noch einmal vor die Frage, ob die
Toch=
ter des Bankiers auch die richtige Frau für ihn ſei. Sie mußte
aber bald einſehen, daß es ihr nie gelingen würde, Herberts
Sinn zu bekehren. Er blieb bei ſeinem Entſchluß, und die alte
Frau gab ſchweren Herzens ihren Segen zu allem, was er
vor=
hatte. Sie wollte ja nur ſein Glück. Da er Lotte nicht mehr zu
lieben ſchien, war es beſſer, wenn er die andere freite, die ihn ſo
mächtig anzog. Wenn ſie Käthe nur gekannt bätte! Wie bereute
ſie, ſich um dieſe Bekanntſchaft ihres Sohnes niemals
geküm=
mert zu haben.
Noch zwei Tage lang ſchleppte der Chemiker ſeine Bedenken
durch arbeitsreiche Stunden und ſchuf ſich ſeeliſche Qualen.
Dann war er mit ſich im reinen. Dieſes Erwägen hielt er nicht
länger aus. Wenn Käthe ihn ſo liebte, wie ſie ſtets behauptete,
ſo würde ſie ſelbſt den Widerſtand ihres Vaters überwinden,
Er fuhr in die Stadt und trat vor Käthes Vater mit ſeiner
Werbung hin.
Die Ueberraſchung Ernſtheimers war gewiß nicht geheuchelt.
Er hätte eine ſolche Entſchloſſenheit, wie ſie aus dem Weſen des
Doktors ſprach, nie und nimmer von Herbert erwartet. Aber er
war raſch gefaßt und gab mit einer Herzlichkeit ſeine
Einwilli=
gung, die in kraſſem Gegenſatz zu dem diplomatiſchen Ja ſtand,
das er Waldemar von Karen vor kurzem erſt geantwortet hatte.
Und Käthe?
Als man ſie rief, jubelte ſie hell auf und wartete erſt gar
nicht ab, bis ihr der Vater erklärt hatte, was Doktor Brakke in
ſein Haus geführt habe. Sie eilte auf Herbert zu, warf ſich an
ſeine Bruſt und lachte und weinte vor Freude und Glückſeligkeit.
Dann bedeckte ſie ſeinen Mund mit Küſſen und hinderte ihn am
Sprechen.
Kopfſchüttelnd ſtand Ernſtheimer dabei. Ein Rätſel war für
ihn dieſes jähe Erwachen eines Gefühls, das er ſeinem Kinde
nie zugetraut hätte. Aber es erfüllte ihn mit tiefer
Befriedi=
gung. Er hatte zwei Ziele erreicht. Seine Käthe war glücklich,
und er kettete den Erfinder des Aquanits noch feſter an ſich.
Da erinnerte er ſich daran, jemandem verſprochen zu haben,
ihm ſogleich zu melden, wenn ſich zwiſchen Herbert Brakke und
Käthe etwas Derartiges ereignen würde. Er ließ das junge
Paar allein, eilte zuerſt zu ſeiner Frau, um ſie von dem
Geſcheh=
nis in Kenntnis zu ſetzen, und von ihr aus ans Telephon.
So erfuhr Alfred von Düſtingen, daß ſich Doktor Brakke und
Käthe Ernſtheimer ſoeben verlobt hätten.
Ihre Verlobungszeit brachte Käthe und Herbert viele
Freu=
den. Faſt täglich holte das Automobil des Bankiers den
Chemi=
ker aus Stubinten ab, oder Käthe kam mit ihrer Mutter an
ſchönen Tagen dorthin, wo ſie ſich ſchnell bei Mutter Brakke
ein=
geſchmeichelt hatte. Denn das verſtand ſie. Wollte ſie ein Herz
erobern, ſo überwand ſie jeden Widerſtand. Auch Herberts
Mut=
ter mußte es ſpüren. Käthe überhäufte ſie mit Zärtlichkeiten
und kam nie, ohne der alten Frau eine Ueberraſchung
mitzu=
bringen.
Weilte Käthe in Stubinten, ſo freute ſie ſich an dem
Fort=
ſchritt der Arbeiten. Sie empfand Befriedigung in dieſem
Em=
porwachſen des Baues, weil ſie wußte, daß nach ſeiner
Vollen=
dung Herbert ſeinen Wohnſitz in der Stadt aufſchlagen würde.
So hatte er beſchloſſen, von Kätbe beeinflußt, von ſeiner Mutter
ſogar dazu gedrängt. Dieſes Hin und Her zwiſchen Stadt und
Fabrik ſollte dann nur noch an wenigen Tagen in der Woche
ſtattfinden, ſoweit eben ſeine Anweſenheit in Stubinten
unbe=
dingt erforderlich war. Alles, was nur möglich war, konnte er
Gubaſſy überlaſſen.
(Fortſetzung folgt.)
Lpeppelklinlen
bdl- Anson, rauchl.,
vm rzügl. Oualit.
nl 125.—, (15189a
Mlod. Habicht,
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Einheits-
mühr. Rm 172.—
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Darmstadt
Buuchsenmacher-
Meister,
hek-Ludwigstr 11.
Billige
vi= ſämtl.
wefsartikel
e! vorteilhe
Zchiele Na
mttadt, Ble
b Ellexander
lea tung koſ
(14688a
uammophon=
tin eni, groß. Ausw.
Huusikhaus Bund,
hu chardſt. 9. (15125a
7ürhmaſchinen
ſa. ſchnell u. preis=
Etnu. Gar. 16188a
hranz Zürtz
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Seite 18
Samstag, den 22. Oktober 1922
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Schauſpiel in 5 Akten
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Heinrich von Kleiſt
Inſzenierung:
Carl Ebert
Bühnenbild:
Wilhelm Reinking
Mitwirkende:
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Margarete Carlſen
Beſſie Hoffart
Käthe Meißner
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Kitty Stengel
Mela Wigandt
Han3 Baumeiſter
Hansjoach. Büttner
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Karl Ebert=Beyer
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Hugo Keßler
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Grobiane
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Muſikaliſche Leitung:
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Inſzenierung: Hans=
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Anna Jacobs
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PERKEO (Groß-Darmstadt, Alexanderstraße) ein
Festabend gelegentlich der Preisverteftung
für die Sieger im Freiballon-Wettbewerb statt.
Direktor Deku berichtet über die Fahrt des
siegenden Ballons „Drory”
Bienchen schildert seine Erlebnisse im
Ballon „Darmstadt‟
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