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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Einzelnummer 10 Pfennige
möchentlich Tmaligem Erſcheinen vom 1.Oklober
D. Oftober, 2.18 Reichemart und 22 Pfennig
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Franfurt a. M. 1304
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nochrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet
Nummer 289 Dienstag, den 18. Oftober 1927. 190. Jahrgang
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Konkurs oder gerichtlicher Beltreibung ſällt jeder
Nabaſl weg. Bankkonto Deutſche Ban und Darm=
Nädter und Natonalban
Das parlamentariſche Zwiſchenſpiel.
Zum Reichstagsbeginn.
Schickfalsfragen.
Der Reichstag nimmt am Dienstag ſeine Beratungen wieder
m, nach den Abſichten der Reichsregierung und der
Re=
gumgsparteien nur für die Dauer einer Woche, um ſich dann
hdrr zu vertogen, damit die Ausſchüſſe arbeiten können; nach
10 Wunſch der Oppoſitionsparteien, um eine wilde Redeſchlacht
heittfeſſeln, die ſich über alle Gebiete der inneren und äußeren
Wiurk erſtreckt und als Auftakt des Wahlkampfes gel=
1Kſtell. Wir möchten vorderhand noch annehmen, daß die Kog=
Iſun, ſich durchſetzt, indem ſie ſich darauf beruft, daß ja urſprüng=
Iſidre Pauſe des Reichstages bis in den November hinein
ver=
m werden ſollte, und daß die Zwiſchenſeſſion lediglich für
ſineganz beſtimmten Zweck eingeſchoben war, urſprünglich ſchon
nüdrn September, weil aber das Maderial nicht fertig geworden
Abeerſt für Ende Oktober.
2 rei Gegenſtände ſind es, die für die Zwiſchentagung
üblusſicht genommen waren: das
Liquidationsſchä=
dbeſetz für die Entſchädigung der Auslandsdeutſchen, die
Ab Idungsreform und das Reichsſchulgeſetz. Das
Aküwoationsſchädengeſetz iſt auch heute noch nicht beratungsreif.
Ußfiegt vorderhand im Reichswirtſchaftsrat, weil die
9bkutngsfrage Schwierigkeiten bereitet, und wird
vermut=
ſeifſt im November dem Reichstag zugehen können. Bleiben
aMBeſoldungsreform und Reichsſchulgeſetz. Bei der
Beſol=
diſhs eform ſollte es nicht allzu ſchwierig ſein, eine
Verſtän=
diſmx im Reichstag zu finden, die vielleicht ſogar über den Kreis
dlſenwalition hinausgeht. Der Reichsfinanzminiſter hat die ehr=
11/4Abſicht gehabt, den Beamten gründlich zu helfen, und wenn
ihhianchen Einzelheiten auch noch verſchiedene
Meinungsver=
fowemheiten beſtehen, ſo wird doch niemand beſtreiten können,
dindar Entwurf der Regierung großzügig iſt. Dagegen bleiben
Dlſtchwierigkeiten mit dem Reichsrat, der von der Regierung
be=
kcmlech die Uebernahme der Mehrkoſten auf das Reich verlangt
hlſrdge den Ländern und Gemeinden entſtehen. Hier greift die
AACuungsreform in das Problem des Reichsſchulgeſetzes ein,
u0 guich da die Länder vom Reich Geld verlangen; eine Frage,
Oſſaher zunächſt wegen der ſachlichen und politiſchen Differenzen
zMſchnritt.
Oe Regierung will den Schulentwurf des Miniſters Keudell
alltexenstag im Reichstag einbringen und begründen laſſen.
DeiDrutſchnationalen hatten angeregt, daß die
Regierungspar=
tci ſoch auf eine gemeinſame Erklärung beſchränken ſollten, um
dihelusſprache abzulürzen. Das iſt aber vom Zentrum — das
ſchß mm Montag ſeine Fraktionsſitzung abhielt, während die
üb=
riſg /Fraktionen erſt am Dienstag folgen — abgelehnt worden,
mſe wohl auch abgelehnt werden, weil es unmöglich ſein
wiſſie, heute ſchon die Koalitionsparteien auf einen
General=
ndſrf zu bringen. Vor allem ſteht die Deutſche Volkspartei
ab=
ſelſtunid macht ſehr ſtarke Vorbehalte. Sie wird nicht darüber
hilmsgehen, anzuerkennen, daß der Entwurf eine
Verhandlungs=
grifültege ſei, während das Zentrum und die Deutſchnationalen
ſichhrſihm weſentlich freundlicher ſtellen. Wenn auch Herr von
Kdrel bereit iſt, den Wünſchen der Volkspartei
entgegenzukom=
matiſo fragt ſich doch, ob das Ausmaß dieſes Enugegenkommens
grſſzanug iſt, ſelbſt wenn man dabei in Rechnung ſtellt, daß
vor=
deſhu; innerhalb der Deutſchen Volkspartei eine Einheitsfront
noſtltikht vorhanden iſt. Es wird ſich alſo bei der erſten Leſung
wuming eine grundſätzliche Ausſprache handeln. Alles andere
blcki deem Ausſchuß vorbehalten, der wochenlang zu tun haben
wiſlt u eine Klärung der Auffaſſungen herbeizuführen, zumal
Laß zi durch die Taktik des Reichsinnenminiſters von Keudell
de h ſeichsrat gewiſſermaßen noch als handelnde Perſon in die
Rrßtngsverhandlungen eingeſchaltet worden iſt. Der Wille zu
eitzhe 9 erſtändigung iſt bei den Koalitionsparteien; zweifellos
voſti” en. Ob er ausreicht, ob beim Zentrum und
Deutſch=
naſnalen genügend Verſtändnis vorhanden, um der D.V.P.
eimmeZüücke zu ſchlagen, das iſt die Sckichſalsfrage der
ncſſteen Woche, von der vielleicht nicht nur das Schickſal der
Koſinn, ſondern auch das des Reichstages abhängt.
ei einiger Oekonomie könnte der Reichstag ſein jetziges
Peſem bequem in vier Tagen aufgearbeitet haben und es
wäſtdann die Auſgabe der Regierungsparteien, die Mehrheit
zuſtemenzubringen, die alle weitergehenden Wünſche bis auf die
Nolnh erſitzung vertagt. Möglich aber daß ſich aus dem
Berg=
armliterſtreik in Mitteldeutſchland der Zwang
er=
gibſchy urh wenigſtens über die Wirtſchaftslage zu ſprechen. Allzu
vieſtl in/d man ſich davon nicht verſprechen können, denn gerade
hieſmrſja auch das Reden bei weitem nicht ſo wichtig wie das
Haſml, wobei allerdings zu ſagen wäre, daß die
Reichsregie=
rurimöissher wenigſtens im Handeln nicht ihre beſondere Stärke
geiſlſeſgat.
Ermäßigung der Lohnſieuer.
* Berlin, 17. Oktober. (Priv.=Tel.)
er Reichstag wird ſich zwar nicht jetzt, aber wenn er Ende
Nallmhyer ſeine ordentlichen Beratungen aufnimmt, auch mit der
Erſſrzugung der Lohnſteuer zu befaſſen haben. Der Reichstag
halſ: Movember 1925 eine Lex Brünning angenommen, die
vor=
ſieſednrß die Lohnſteuer zu ermäßigen iſt, ſobald
diſſſau f Grund eines halben Jahres eingehende
Sſunze der Lohnſteuer von 600 Millionen
ükſſſachritten wird. Die Ziffer iſt vom 1. April bis
1. A2cſzer erreicht worden. Die Lohnſteuer ergab faſt 660
Mil=
liolln, marnd da ſie von Monat zu Monat ſteigt, der monatliche
Ueſs äuuß über 100 Millionen alſo im September weſentlich
grig) war als im April, iſt eine weſentliche Rückwirkung der
ve ” garrten Arbeitsloſigkeit zu erwarten, ſo daß auch dieſe Zahl
noſelbveſäter ſteigen wird. Die Regierung iſt alſo verpflichtet, dem
Relläirg eine entſprechende Vorlage auf Ermäßigung der
Lohn=
ſte ſtt worzulegen. Die Sozialdemokraten, ſind ihr aber
zuvorgekommen, indem ſie eine Erhöhung des
ſteuer=
freien Einkommens verlangen, das heute
mo=
natlich 100 Mark beträgt, wozu noch die bekannten
Frauen= und Kinderzuſchläge kommen. Die Sozialdemokraten
verlangen numehr eine Erhöhung dieſes Exiſtenzminimums auf
140 Mark. Der Reichsfinanzminiſter wird nachzurechnen
haben, ob dieſe Ziffer nicht zu hoch gegriffen iſt. In jedem Fall
aber liegt hier eine Zuſage der Regierung vor, die erfüllt werden
muß und die zu erfüllen der Reichsfinanzminiſter nach ſeinen
früheren Erklärungen bereit iſt.
Die Sitzung der Zentrumsfraktion.
Berlin, 17. Oktober.
Die Zentrumsfraktion des Reichstags trat heute morgen zu
einer Sitzung zuſammen. Einen großen Rahmen in den
Be=
ſprechungen nahmen die Erörterungen über das Reichsſchulgeſetz
ein. Die Fraktion war ſich, wie gemeldet wird, völlig einig darin,
daß mit allen Kräften verſucht werden muß, das Schulgeſetz
mög=
lichſt bald zu verabſchieden. Die Fraktion wird in völliger
Ge=
ſchloſſenheit auf dieſes Ziel hinwirken. Auf eine Anregung, eine
gemeinſame Erklärung bei dem Plenum des Reichstags abgeben
zu laſſen, konnte ſie bei der Bedeutung der Schulfrage nicht
ein=
gehen. Sie wird ihren Standpunkt durch beſondere Redner
dar=
legen laſſen. Erſter Redner der Fraktion iſt der Vorkämpfer auf
ſchulpolitiſchem Gebiet, Abgeordneter Rheinländer. Den
Ver=
handlungen wohnten auch Reichskanzler Dr. Marx und die
übrigen Zentrumsmitglieder des Kabinetts bei.
Interfraktionelie Beſprechungen im Reichstag.
Berlin, 17. Oktober.
Im Reichstag fand heute abend eine Beſprechung von
Ver=
tretern der Regierungsparteien ſtatt, an der auch
Reichsjuſtiz=
miniſter Hergt teilnahm. Die Verhandlungen galten der
geſchäft=
lichen Behandlung der dem Reichstag bereits vorliegenden
No=
vellen zum Reichsmietengeſetz und Mieterſchutzgeſetz, die eine
wei=
tere Lockerung der Wohnungszwangswirtſchaft bezwecken. Es
wurde Uebereinſtimmung darüber erzielt, daß dieſes
Geſetz=
gebungswerk nunmehr mit möglichſter Beſchleunigung erledigt
werden ſoll. Ueber die geſchäftliche Behandlung des
Reichsſchul=
geſetzes einigte man ſich dahin, daß alle Parteien ein;eln zu Wort
kommen ſollen, daß alſo von den Regierungsparreien keine
ge=
meinſame Erklärung abgegeben wird.
Der Realwert der neuen Beamtengehälter.
Uns wird geſchrieben:
Die Magdeburger Rede des Reichsfinanzminiſters, aus der die
Beamtenſchaft und die weitere Offentlichkeit die erſte Aufklärung über
das Ausmaß der Beſoldungsfragen empfing, führte vielfach zu einer
falſchen Vorſtellung über die Erhöhung der Gehälter. Köhler ſprach
von einer 33—18prozentigen Erhöhung, und dieſe Zahlen machten in
großer Aufmachung die Runde durch die Preſſe. Die Zahlen ſind
durch=
aus irreführend. Zunächſt iſt feſtzuſtellen, daß ſie nur das Maß der
durchſchnittlichen Erhöhung des Grundgehalts darſtellen. Die Erhöhung
der Geſamtbezüge blcibt, da andere Beſtandteile des ſeitherigen
Ge=
halts, wie der Wohnungsgeldzuſchuß, nicht entſprechend erhöht, oder wie
die Frauenzulage und örtliche Sonderzulage, abgebaut wurden, zum
Teil beträchtlich hinter den von Köhler genannten Zahlen zuyüick. Sie
beträgt, um ein Beiſpiel zur Klärung der Sachlage herauszugreifen,
für einen ledigen Beamten der erſten Dienſtaltersſtufe der bisherigen
Gruppe 10 nicht 18 Prozent, ſondern nur ungefähr 12 Prozent. Dann
ergibt überhaupt der Vergleich der neuen Gehälter mit der zur Zeit
gültigen Beſoldungsregelung von 1924 kein richtiges Bild der neuen
Beſoldung. Die Gehälter von 1924 waren, wie heute von allen Seiten
zugegeben wird, vollkommen unzulänglich. Ihre Feſtſetzung erfolgte
in dem Beſtreben, die aus den Wirren der Inflation wiedergewonnene
Stabilität der Staatsfinanzen und Währung auf Koſten der Beamten
zu wahren; ſie fiel in die Zeit, wo der Staat nach einem berüchtigten
Miniſterwort glaubte, gegen ſeine Beamten brutal ſein zu müſſen. Es
wäre richtiger und der wahren Aufklärung der öffentlichen Meinung
förderlicher geweſen, wenn der Reichsfinanzminiſter in Magdeburg die
Gehaltsfrage in ſeinem Entwurf des neuen Beſoldungsgeſetzes nicht mit
den anormalen und von der Beamtenſchaft in ſtändiger Hoffnung auf
die immer wieder verſprochene Aufbeſſerung mühſam ertragenen
Ver=
hältniſſe von 1924, ſondern mit den Friedensgehältern von 1914
ver=
glichen hätte. Die Berechnung des Realwertes der neuen Gehälter unter
Berückſichtigung der zur Zeit gültigen Tuerungszahl 150 und der
Ver=
gleich des ſo ermittelten Realwertes mit dem Friedensgehalt iſt der
einzige Weg, auf dem man zu einem richtigen Urteil über die neue
Be=
ſoldungsordnung kommen kann. Wenn man auf dieſe Weiſe das
mitt=
lere Monatsgehalt eines verheirateten Beamten mit zwei Kindern in
der Ortsklaſſe A berechnet, ergibt ſich, daß nach den neuen Sätzen im
Durchſchnitt die unteren Beamtengruppen 100 Prozent, die mittleren
86 Prozent und die oberen 76 Prozent des Realwertes ihres
Friedens=
gehalts erreichen. Es iſt erfreulich, daß die untere Beamtenſchaft, deren
Bezüge nach der Regelung von 1924 kaum für den Lebensunterhalt
ausreichten, nun endlich wieder auf den Stand ihres mäßigen und
im=
mer noch aufbeſſerungsbedürftigen Friedenzeinkommens angelangt iſt.
Ungünſtiger ſtellen ſich die Beamten der mittleren Gruppen, am
un=
günſtigſten die höheren Beamten; die letzteren werden in der mit ſo
großen Worten angekündigten „Beſoldungsreform” mit nur Z ihrer
Friedensbezüge abgefunden. Dabei hat der preußiſche Finanzminiſter
im Preußiſchen Lendtag am 11. März ds J3. die Erklärung abgegeben,
daß bei der kommenden Reform den Beamten „mindeſtens der
Real=
lohn der Friedenszeit geſichert werden müſſe”; dabei erkennt die
Reichs=
regierung ſelbſt in der Begründung zum Reichsbeſoldungsgeſetz
aus=
drücklich an, daß auch die mittleren und höheren Beamten in der
Vor=
kriegszeit, wenn ſie nicht vermögend waren, nur bei ſparſamſter
Wirt=
ſchaft auskommen konnten. Bei dieſer Sachlage iſt es erklärlich, daß
die Beamtenſchaft die Entwürfe der Beſoldungsreform des Reich=s und
Preußens als ungenügend ablehnt und beſonders in den Kreiſen de
ſtaatswichtigſten Gruppen der Beamtenſchaft eine ſtarke Enttänſchung
über dieſe „Reform” voll ſchmählich vergeſſener Verſprechungen herrſcht.
Der Entwurf
eines Sieafvollzugsgeſetzes.
Von
Profeſſor W. Mittermaier, Gießen.*)
Wer kümmerte ſich ehemals viel um den Strafvollzug? Wer
nicht beſtraft wurde, fah die Strafe der anderen wohl als
ver=
dient, die Beſtraften als ſchlechte Menſchen an; höchſtens
bemit=
leidete er ſie. Heute denken wir anders: die vielen
Hundert=
tauſende, ja Millionen, die bei uns jährlich von irgend einer
Strafe betroffen werden, deren Arbeitskraft in den
Strafanſtal=
ten vielfach verloren geht, die durch den Strafvollzug ſogar
ge=
ſchädigt werden können, beſchäftigen unſer Denken, ja unſer
Gewiſſen ſtändig. So iſt es in der ganzen Welt, und ſo hat in
den letzten Jahrzchnten im Strafvollzug eine faſt erſtaunliche
Entwicklung überall eingeſetzt, in der ſich die Kulturwelt
ver=
bunden fühlt. Dabei ſpielen wir Deutſche keine ganz kleine Rolle
in dieſer Weltbewegung! — Der Straſvollzug iſt und bleibt bei
uns Sache der Länder. Daher iſt es noch recht verſchieden; aber
die Einheitlichkeit wird erſtrebt und immer mehr verwirklicht,
denn ohne gleichartigen Strafvollzug haben wir kein gleichartiges
Strafrecht im Reich. Deshalb ſuchte ſchon 1879 das Reich durch
ein Geſetz größere Einheitlichkeit wenigſtens für die
Freiheits=
ſtrafen herzuſtellen; Finanzerwägungen ließen das ſcheitern.
1897 beſchloß der Bundesrat Grundſätze für den Vollzug der
Freiheitsſtrafen, die wenigſtens für einige Aeußerlichkeiten eine
Gleichartigkeit herſtellen ſollten. Erſt 1923 griffen die neuen
Grundſätze des Reichsrats mit 233 Paragraphen energiſcher in
den Vollzug der Freiheitsſtrafen ein und ſtellten ein überaus
wichtiges fortſchrittliches Syſtem auch für die innere Einwirkung
auf die Gefangenen auf. Und jetzt liegt endlich ein großes Werk
dem Reichstag vor: der am 9. September d. J. ihm übergebene
großzügige Entwurf eines Strafvollzugsgeſetzes mit 330
Para=
graphen. Hier werden nicht nur alle Strafen, alſo auch die
Todesſtrafe, die Geldſtrafe, alle Nebenſtrafen geregelt, ſondern
auch die beſſernden und ſichernden Maßnahmen, die das neue
Strafrecht neben die Strafen ſtellt. Damit wird ein überaus
wichtiger Schritt getan! Damit iſt die einheitliche Entwicklung
grundfätzlich bei uns gewährleiſtet. Und vor allem: damit iſt
anerkannt, daß der zu Beſtrafende dem ſtrafenden Staat
gegen=
über eine Rechtsſtellung einnimmt, die geſetzlich genau zu
um=
ſchreiben und dann auch zu gewährleiſten iſt, ein Gedanke, der
ſrüher überhaupt nicht gekannt wurde und den erſtmals der
Frankfurter Profeſſor Freudenthal faſt zum Erſtaunen der
Juri=
ſten aufſtellte, obwohl er doch etwas Selbſtverſtändliches ſein
ſollte. Der Entwurf iſt alſo die wichtigſte Ergänzung des
Straf=
geſetzentwurfs.
Am Vollzuge der Todesſtrafe iſt nichts geändert; es
bleibt die Enthauptung im umſchloſſenen Raum. Aber natürlich
fällt das weg, wenn die Todesſtrafe wie in Deutſchöſterreich
wegfällt. — Der Vollzug der Geldſtrafen iſt ſchon durch
Geſetze und Verordnungen von 1921 bis 1924 neu geregelt;
da=
von iſt nur die Tilgung durch freie Arbeit als unpraktiſch
weg=
gelaſſen. Die Entwicklung geht auch hier auf Schonung des
Verurteilten, damit ihn die Strafe nicht über ihren Zweck
ſchä=
digt; umgekehrt will man aber auch die Geldſtrafe ergiebiger
machen. — Die wichtigſten Beſtimmungen aber ſind die über die
Freiheitsſtrafen. Mit zwingender Notwendigkeit hat hier
die Praxis allmählich ſchon die Strafe völlig verändert und ſie
zu einer ganz nüchtern gedachten Maßregel geſtaltet, um den
Beſtraften zu einem geſetzmäßigen, arbeitſamen Leben zu
brin=
gen und ihn vor Rückfall zu bewahren. Daher muß zuerſt die
Individualität des Gefangenen erforſcht werden; und
das entwickelt ſich immer mehr zu einem ſorgfältig ausgeſtalteten
Verfahren. Danach richtet ſich die Behandlung. Die Gefangenen
werden in verſchiedene Anſtalten verteilt: für junge Leute unter
25 Jahren, für erſtmals Beſtrafte, für Geiſteskranke und
minder=
wertige Verbrecher und für Tuberkulöſe. Daneben ſtehen die
be=
ſonderen Anſtalten für die gefährlichen Kranken, die Trinker
und die zu ſichernden Gemeingefährlichen, immer wieder
Rück=
fälligen. Endlich werden die ſogenanuten
Ueberzeugungsver=
brecher, die bisherigen Feſtungsgefangenen beſonders verwahrt
und behandelt. Die Anſtalten werden alfo vielmehr
verſchiede=
nen Zwecken dienen, und die Länder werden ſich zu ihrer
Schaf=
ſung vereinigen müſſen. Zu allem kommen wohl noch die im
Entwurf nicht genannten Uebergangsheime für entlaſſene
Ge=
fangene. Damit iſt nun eine individuelle Behandlung erſt
er=
möglicht. Vor allem kann dann bei den noch beſſerungsfähigen
Gefangenen alles getan werden, um ſie für die Ordnung zu
retten. Nach der Erfahrung kann da viel mehr erreicht werden,
als man früher je glaubte. Natürlich ſtellt dieſe Aufgabe an die
Bcamten die erheblichſten Anforderungen; die Aufgabe wird
immer ſchwerer, aber auch ſchöner; ſie fordert auch mehr die
Mitarbeit des Arztes, und von beſonderen „Fürſorgern” und
„Helfern”. Bei allem Einſt ſucht der moderne Strafvollzug den
Gefangenen menſchlich zu behandeln; er will bei jedem den
Grund ſeiner Abirrung vom rechten Weg beheben. Er will ihn
nicht niederdrücken, ſondern ſtärken. Dazu muß auch die rechte
Einwirkung auf das Gemüt dienen: es wird Muſik gepflegt, ja,
den Gefangenen wird durch Turnen und Sport und
Blumen=
pflege Freude gemacht. Der Zwang der Freiheitsberaubung
bleibt doch noch ein ganz erhebliches Uebel! Jede Arbeit ſoll
erzieheriſch ſein; daher muß ſie der freien Arbeit gleichen und
den Entlaſſenen befähigen, daß er ſich mit ihr ſein Brot
ver=
diene. Damit der Gefangene nicht die Verbindung mit der Welt
verliere, werden Zeitungen gehalten, ſelbſt Vorträge
veranſtal=
tet. Und endlich ſollen die Gefangenen zur
Selbſtverantwortlich=
keit geführt werden. Dem dient der vielbeſprochene ſogenannte
Stufenvollzug, das Aufrücken in drei Stufen mit immer
größe=
rer Freiheit und die vorzeitige Entlaſſung zur Probe. Dabei ſind
Außenkolonien zu gemeinnützigen Arbeiten von beſonderer
Be=
deutung. — Und ſo iſt der ganze Strafvollzug eine ungeheuer
ſchwierige Pädagogik geworden, die ein beſonders feines pſycho=
*) Wir veröffentlichen gern die Ausführungen des
bekann=
ten Gelehrten, ohne jedoch ſeinen Standpunkt vollinhaltlich teilen
zu können. Die Schriftl.
Seite 2
Dienstag, den 18 Oktober 1927
Nummer 289
logiſches Verſtändnis, ein Sich=Einfühlen in die Seele eines
Menſchen erfordert. An ihn reiht ſich dann die Entlaſſenen=
und die freie Geſellſchaft Anteil haben, die wir aufs aller= deutſchen Braunkohlenbergbau einzugreifen.
entſchiedenſte angelegen ſein laſſen müſſen. Faſt alle Entlaſſenen
ſind zu ſchwach, um ſich allein weiter zu helfen; daher ſind ſie
gefährdet und ſo wieder eine Gefahr für uns. — Aber ſchließlich
gibt es Meuſchen, die ſich offenbar in das freie Leben nicht recht
feſthalten und bewachen müſſen. Das ſehen wir ja alle ſchon
Daß ſolche Sicherungsverwahrung nicht zur Hölle
werde, daß ihre Inſaſſen immer wieder als Menſchen menſchlich
behandelt werden, iſt eine letzte wichtige Vorſorge des Entwurfs.
Ales das hat ſich ſchon grundſätzlich ſo entwickelt; es aus= Beſſerung zu verzeichnen ſei.
zubauen iſt unſere Aufgabe, die uns von der Entwicklung
auf=
beſte Strafarten glaubt, ſchüttelt den Kopf und meint, da
wür=
den die Menſchen nun Verbrechen begehen, um all dieſer
Wohl=
taten teilhaftig zu werden. Das iſt Torheit! Wie an die
Beam=
ten, ſo ſtellt der neuzeitige Strafvollzug an den Gefangenen viel
Daß er nicht nur menſchlicher, ſondern auch erfolgreicher wird,
dafür haben wir ſchon genügend Erfahrung. — Und alles das
iſt der Grundgehalt des neuen Enwurfs, der damit nur das
Ergebnis langer praktiſcher Erfahrung darſtellt.
Kompromißpolitik
der franzöſſchen Begierung.
Von unſerem A.=Korreſpondenten.
Paris, 17. Oktober.
Die Rechte hat Rakowſki durch Dowgalewſki, das heißt, den
Teufel durch Beelzebub ausgetrieben. Wenigſtens dann, wenn
man der aus durchaus glaubwürdiger Quelle kommenden Nach=
Paris wird Glauben ſchenken darf. Man hat nämlich ſchon
ſehr viel nach dieſer Richtung gehört; es hat ſich aber noch nichts
bewahrheitet. Doch jedenfalls verdient die Tatſache feſtgehalten
ruſſiſchen Affäre rechnet. Poincaré zeigt ſich plötzlich wieder wurde dabei erſchoſſen. Die Leiche wurde auf einem benachbarten
Dorſ=
nachgiebiger nach linls.
Auch der Finanzkomimiſſion gegenüber ſoll ſich die
Regie=
rung jetzt wieder nachgiebiger zeigen. Bekanntlich hat die
Finanzkommiſſion das Budgetgleichgewicht umſtürzen wollen, auf mehr als eine halbe Million ſtelle.
was zu einem gefährlichen Konflikt zwiſchen ihr und der
Regie=
rung zu führen ſchien. Wber jetzt verlautet, daß Poincaré
ent=
ſchloſſen iſt, ein Kompromiß mit der Finanzkommiſion zuſtande
zu bringen. Die Sitzung der Finanzkommiſſion, welche für der Diplomatie weitergeführt werden. Ein Syſtem zur Liqui=
Dienstag einberufen iſt, wird in dieſer Beziehung entſchei= dierung des Krieges ſei notwendig, nötigenfalls unter vorzeitiger
dend ſein.
ber verſchoben worden. Das iſt als ein großer Erfolg der
Regie=
rung anzuſehen. Denn bei der jetzigen Lage gilt beſonders das Friedens mitzureißen, bevor das Reich den Dawesplan aufge=
Sprichwort: „Zeit gewonnen, alles gewonnen.” Man hat jetzt
um jeden Preis — ſelbſt um ein Nachgeben in prinziviellen ſierung des Franken und der Schulden und durch Verfüngung
Fragen — aufrecht zu erhalten. Darauf läßt auch der Umſtand
ſchließen, daß die Regierung ſich jetzt wieder etwas mehr um
Volkstümlichkeit bemüht.
wegen ihrer — angeblich etwas ſtarren — Steuerpolitik
einge=
büßt. Die Steuer herabzuſetzen, hat die Regierung der
natio=
nalen Einigung nicht vermocht. Das trägt man ihr in den
brei=
teſten Volkskreiſen nach. Und in der Hand der Oppoſition iſt zwiſchen Coolidge und den leitenden Beamten des
Kriegsmini=
der Hinweis auf die hohen Steuern eine ſehr gute Waffe.
Das läßt ſich nicht beſtreiten. Deshalb verſucht jetzt die
Regie=
rung, auf einem anderen Wege die Volksſtimmung zu beſſern.
Kampf auch auf einige Erfolge Ausſicht geben. Sonſt ſtehen
aber die Wirtſchaftskreiſe wie gewöhnlich mit viel Skepſis der
Preisabbaupolitik gegenüber.
Ein Interview Henry de Jouvenels.
EP. Paris, 17. Oktober.
Vorbereitung des Friedens vom redneriſchen Dilettantismus. Landes und ſpricht ihr ſein rückhaltloſes Vertrauen aus.”
Ein Heilmittel
gegen die Knochenkrankheiten.
Erfolg der Vitaminforſchung.
iſt ſo intereſſant, daß ſie kurz wiedergegeben werden ſoll.
tet. Windaus hatte ſich vorzugsweiſe mit der Unterſuchung des krankheit, jetzt muß man ſie als Lichtmangelkrankheit bezeichnen.
Choleſterins, einer im Tier= und Pflanzenkörper vorkommenden Die Rhachitis kann ſich bereits in den erſten Lebensmonaten
dieſer Gruppe chemiſcher Stoffe. Als nun amerikaniſche Vita= beſonders der Knochen. Dieſe werden weich, verbiegen ſich. Es
dere das ſogenannte antiuhachitiſche Vitamin A in gewiſſen der Wirbelſäule. Außerdem treten auch andere
Ernährungs=
ſtufe (Provitamin) nachweiſen. Dieſes Provitamin zeichnete Solche rhachitiſche Ratten eigneten ſich ganz beſonders zur
Er=
ſich im Spektrum durch ſehr charakteriſtiſche dunkle Streifen aus, probung des Windausſchen Ergoſterins. Es hat ſich gezeigt,
Durch Beſtrahlung mit künſtlicher Höhenſonne wurde dieſes daß ein hunderttauſendſtel Milligramm des beſtrahlten Ergoſte=
Provitamin in aktives Vitamin übergeführt. Seine antrirhachi= rins als Tagesdoſis völlig ausreicht, um die Ratten vor
tiſche Wirkſamkeit ließ ſich einwandfrei an rhachitiſchen Ratten Rhachitis zu ſchützen. Hunde, die von rhachitiſchen Eltern
erproben. Nach langem Suchen fand Prof. Windaus in be= ſtammten, wurden vitaminfrei ernährt, bis ſie an ſchwerer
ſtimmten Pilzaiten das Ergoſterin, das ſehr große Mengen Rhachitis erkrankten. Sie erhielten dann ein zehntel bis ein
Probitamin enthält. An antirhachitiſcher Wirkſamkeit iſt ein Milligramm Ergoſterin täglich und wurden in 3 bis 4 Wochen
Miligramm des beſtrahlten Ergoſterins 20 Gramm Lebertran völlig geheilt. Jetzt liegen auch die erſten Erfahrungen über die
Aeichwertig. Das Ergoſterin konnte faſt rein dargeſtellt werden. Behandlung von rhachitiſchen Kindern mit Ergoſterin aus ver=
Nan hatte ſchon früher feſtgeſtellt, daß der Vitamingehalt ſchiedenen Kliniken vor. Die für die Behandlung des Menſchen
gewuiſſer Nahrungsmittel, z. B. der Milch durch Beſtrahlung er= verwendeten Ergoſterinkräparate wurden von der Firma Merck
heblich vermehrt werden könne. Der hohe Vitamingehalt der und der J. G. Farbeninduſtrie hergeſtellt und erhielten den
grünen Pflanze hatte es bereits wahrſcheinlich gemacht, daß das Namen Vigantol. Die im Laboratorium und beim Tier=
Licht der Sonne die eigentliche bitaminſpendende Kraft ſei. In exveriment gewonnenen Erfahrungen fanden bei der praktiſchen
der Dorſchleber, aus der der bitaminreiche Lebertran gewonnen Anwendung beim Menſchen volle Beſtätigung. Das Mittel
be=
wird, müſſen wir eine Art Vitaminſpeicher ſehen. Der Dorſch wirkte in allen Fällen Heilung. Die fortſchreitende Beſſerung
leben, die uuter der Sounenbeſtrahlung jene Vitamine bilden, laufende Blutunterſuchung direkt wahrgenommen werden und
die ſich ſchließlich in ſtark angereicherter Menge im Lebertran, die Erfolge waren mindeſtens ebenſo gut wie die durch
Höhen=
nachweiſen laſſen. Es iſt nicht erſt eine Errungenſchaft unſerer ſonnenbeſtrahlung erreichten. Die Behandlung mit Vigantol iſt
ſportfreudigen Jugend, daß das Sonnenlicht auch für den aber viel einfacher und billiger, dabei völlig unſchädlich. Die
Vom Tage.
fürſorge, die der Entwurf als eine notwendige Ergänzung Wie wir vernehmen, beabſichtigt der
Reichsarbeits=
der Strafe auch in den Grundzügen regelt, an der der Staat miniſter von amtswegen in den Lohnſtreit im mittel=
General Hehe iſt an Bord des Dampfers „Hamburg”, in
New York eingetroffen.
ſchreitungen der Verkehrsvorſchriften die von
aus=
einfügen können, große Kinder und Gefährliche, die wir dauernd, wärtigen Automobiliſten in Berlin anläßlich des Hindenburgtages vom
längſt ein; aber unſer heutiges Recht ermöglicht es doch nicht. fügungen, dia breits Rechtskraft erlangt haben, werden von dieſer
An=
ordnung nicht betroffen.
Ueber das Befinden des öſterreichiſchen Geſandten
in Berlin, Dr. Frank, wird aus Graz berichtt, daß eine erfreuliche
anfall in ſeiner Vaterſtadt Bremen der ehemalige geiſtliche
Vizepräſi=
gezwungen wird. Wer freilich an Prügel und Dunkelarreſt als dent des Etangeliſchen Oberkirchenrats und Generalſuverintendent von
Berlin, D. Friedrich Lahuſen.
Nach einer Meldung aus Madrid iſt das deutſche
Waſſer=
flugzeug D 1220, das den Ozean überqueren will, am
Sonn=
tag abend in Vigo angekommen.
größere Anforderungen als der alte, und wird alſo ſtrenger. Nach mehrſtündiger Beratung entſchied das Wahlprüfungsgericht
dahin, daß die Abſtimmung beim Volksentſcheid vom B.
Juni 1926 über die Enteignung der Fürſtenvermögen gültig iſt.
In Varna in Bulgarien wurde eine bolſchewiſtiſche
Organiſation entdeckt, die zum Ziele hatte, die internationale
und innere Ruhe auf dem Balkan und in Bulgarien zu ſtören.
Die litauiſche Regierung hat, wie berichtet wird das
Exguatur für den neuen, von Deutſchland zum
Gene=
ralkonſul für das Memelgebiet ernannten Generalkonſul Meß,
bis=
her Generalkonſul in Göteborg, erteilt.
Nah einer Havasmeldung aus Madrid begibt ſich König
Alfons von Spanien demnächſt nach Genua.
Im Volkshaus in Baſel fand am Sonntag eine Konferenz der
ſozialiſtiſchen Parteim des Oberelſaß, Oberbadens und der beiden Baſel
ſtatt, die den organiſatoriſchen Zuſammenſchluß dieſer Parteien zu einer
Hberrheiniſchen Sozialiſtenvereinigung mit dem
Sitz in Baſel beſchloß.
Der Schah von Perſien hat am Sonntag mit einem Spatenſtich die
richt, daß Dowgalewfki der neue Botſchafter der Sowjets in Arbeiten zum Bau einer Eiſenbahn eröffnet, die vom
Kaſ=
piſchen Meer durch Perſien hindurch nach dem Perſie Eriſtlich=Sozialen zweifellos. Sie verlieren durchſchnite
ſchen Golf führen ſoll.
Der Tod des „Times”=Vertreters in China, Riley,
wird durch einen belgiſchen Ingenieur beſtätigt. Niletz hatte auf
zu werden, daß man jetzt mit einer ſchnellen Regelung der dm Bahnſteig in Tſchengtſchau einen Streit mit Schanſiſoldaten und
friedhof beerdigt.
Die Agentur Indo Pacifie meldet aus Tobio, daß der Zuwachs
der Bevölkerung Japans ſich für das erſte Halbjahr 1927
zur Tat übergehen müſſe. Dazu müſſe die Arbeit in Genf von
Räumung des Rheinlandes gegen ſolide Unterpfände ſür die zwei Mandate zugenommen, teils ebenſo viele verloren. Ein
Zukunft. Der von Deutſchland anerkannte Schiedsgerichtsgedanke
Der Beginn der Tagung der Kammer iſt auf den 3. Novem= ſei wert, in Erwägung gezogen zu werden. Die Zeit ſei
ge=
kommen, die Völker zu einer endgültigen Organiſierung des
kündigt habe, wozu es ſich anſchicke. Auf innerpolitiſchem Gebiet
den Eindruck, daß Poincaré entſchloſſen iſt, die unian nationale forderte Joupenel die Liguidierung des Krieges durch Stabili= die tſchechiſchen Gemeindewahlen als Frucht der ausgeſprochn
des Parlamentarismus durch Hinzuziehung der Gewerkſchaften.
Die Regierung hat ſehr viel von ihrer Volkstümlichreit Rücktritt des amerikaniſchen Kriegsminiſiers?
EP. Paris, 17. Oktober.
Wie die „Paris Times” aus Waſhington meldet, beſtehen
ſteriums tiefgehende Meinungsverſchiedenheiten über die vom die Stellungnahme Heſſens zum Reichsbeſoldungsgeſetz äbgeutu
Präſidenten vertretene Sparpolitik. Es ſei mit dem Rücktritt
Man will eine radikale Preisabbaupolitik durchführen. Der des Kriegsminiſters Dawis und des Sekretärs im Kriegsmini=
Kampf gegen die Teuerung „a vie chére” ſoll mit allen Mitteln ſterium, Mac Nider, zu rechnen. Es ſei möglich, daß bei dieſer
geführt werden. Bei gewiſſen Lebensmittelprodukten ſoll dieſer Gelegenheit Coolidge eine allgemeine Säuberung vornehmen und
die freiwerdenden Poſten durch Anhänger ſeiner Politik erſetzen des Herrn Reichsfinanzminiſters unweigerlich eine gleiche Biſcte
werde.
Zu unſerem geſtrigen Bericht iſt noch nachzutragen, daß auf
dem heſſiſchen Landesparteitag der Deutſchen Volkspartei fol= teln eine Beſſerſtellung ſeiner Beamten nicht beſtreiten. Solnd
Der „Paris Midi” bringt, ein Interview mit Henry de gender Antrag einſtimmige Annahme fand: „Der heſſiſche Lan=
Jouvenel, in dem dieſer erklärt, er habe ſein Amt als Völker= desparteitag der Deutſchen Volkspartei dankt der
Landtagsfrak=
bundsdelegierter aufgegeben, um damit zu zeigen, daß man zur tion für ihre hingebungsvolle und kluge Arbeit zum Wohle des gierung zu ihrem Bebauern genötigt, gegen die Vorlage
Die iſchechiſchen Gemeindewahlen.
Die Mandate der Oeutſchen. — Anwachſen
der Linksparteien.
Die bis jetzt eingelaufenen Wahlergebniſſe zeigen nach außer=
Wie der Polizeipräſident von Berlin mitteilt, werden Ueber; hin ein recht unentwirrbares Chaos. Dem Eingeweihten zeigs
ſich bei genauer Durchſicht der Ziffern bereits eine ziemlich
1. bis 3. Oſtober begangen wurden, nicht verfolgt. Strafver= klare Tendenz, die ſowohl bei den Deutſchen wie bei der=
Tſchechen eine Zunahme der Sozialdemokrater
bringt. Beſonders in den Städten. Zweifellos kommt ihnen
bei den Deutſchen wie bei den Tſchechen der internationale
Zu=
ſammenhalt der bürgerlichen deutſchen und tſchechiſchen Parteiem
aber auch die Sorge der Angeſtellten und Arbeiter wegen dei=
Im Alter von 76 Jahren verſchied an einem Schlag= angekündigten Abbaues der Sozialverſicherungen zu Hilfe. Sog
weit ſich über die deutſchen Stimmen eine Ueberſicht
gewinnel=
läßt, haben die deutſchen Sozialdemokraten in faſt all den kleinen,
Städten, in denen überhaupt gewählt wurde, Stimmen geg
wonnen. Ebenſo klar iſt die Tendenz beider deutſchen
Nationalpartei, die mit Ausnahme weniger Orte Man
date und Stimmen gewonnen oder wenigſtens
behauptet hat. Die deutſchen Nationalſozia
liſten haben in Böhmen an vielen Orten, in denen ſin
bisher ſozuſagen „zu Hauſe” waren, Mandate abgegebem
dagegen in vielen Landorten, wo ſie zum erſtenu
Male auftraten, Mandate gewonnen. Das Egerlang
(die Stadt Eger hat nicht gewählt) hat ſich in ſeinen
Landg=
meinden geſchloſſen für den Egerer Landbund ds
aus dem Bunde der Landwirte ausgeſchloſſenen Abgeordnetem
Joſef Mayer erklärt. In Südmähren haben die Anhänger des
Bundesgenoſſen Mayers, des Abgeordneten Hahnreich, in
Vee=
bindung mehrerer bäuerlicher Wirtſchaftsgruppen dem Bund den
Landwirte Mandate abgenommen.
Bezüglich der deutſchen Regierungsparteien kann man ſagen,
daß dort auf dem Land, wo kein Wahlkampf ſtattgefunden hu
der Bund der Landwirte und die Chriſtlich=Sozialen ſich h. haben, wo ihnen aber Gegner erwuchſen, haben beidty
Parteien namentlich an die Sozialdemokraten Stimmen abge
geben. In den Städten iſt die Niederlage deiu
lich ein bis zwei Mandate, in zwei oder drei größeren Gemeie
den haben ſie ein bis zwei Mandate gewonnen, in Trautenu n
bezeichnenderweiſe ein Mandat auf Koſten der Tſchechen. 94
Auge fällt der große Erfolg der deutſchen
Dend=
kraten und der Mißerfolg der deutſchen
Regie=
rungsparteien in Prag. Die deutſchen
Regierungsp=
teien und die deutſchen Sozialdemokraten gingen ohne Madu
aus. In Prag ſind die jüdiſch=nationaliſtiſchen Stimmen z
gunſten der deutſchen Demokraten ſtark zurückgegangen, ein 9
weis dafür, daß viele Juden zugunſten der Demokraten ſtim
ten. In der Provinz freilich haben die Demokraten nicht ſog
abgeſchnitten. In den ſudetendeutſchen Städte
haben die Tſchechen teils ein Mandat, in einem einzelnen F0
einheitliche Tendenz läßt ſich in dieſer Richu
nicht feſtſtellen. Im allgemeinen dürfte nach den leztn
Verſetzungen tſchechiſcher Beamter in das deutſche Gebiet de
Zuwachs dorthin zugunſten der Tſchechen zu einem Stillng
gekommen ſein. Insgeſamt wird man feſtſtellen müſſen d0
bürgerlichen Regierungsmehrheit ein ſtarkes. Anwachſen M
Linksparteien hervortreten ließen, wenn auch ganz großt Ne
änderungen, die zu politiſchen Entſcheidungen drängen wicht
nicht zu bemerken ſind.
Heſſen und die Reichsbeſoldungsrefoll.
Darmſtadt, 17. Ofall,
Die Erklärung, die der heſſiſche Vertreter im Reichsra M
hat, hat folgenden Wortlaut: „Die heſſiſche Regierung erteinſt
an, daß die Beſoldungen der Beamten des Reichs und der M
der einſchließlich der Gemeinden unzureichend ſind und dringen
der Aufbeſſerung bedürfen. Mit Rückſicht darauf, daß die be
höhung der Gehälter der Reichsbeamten auch nach der Auflug
dungserhöhung für die Länder und Gemeinden nach ſich zieht
kann die heſſiſche Regierung eine Miwverantwortng für die Ei
Landesparteitag der Deutſchen Volkspartei. höhung der Gehälter der Reichsbeamten ſolange nicht übenick
men, als nicht auch die gleiche Erhöhung für die Beamten N
Länder finanziell ſichengeſtellt iſt. Heſſen kann aus eigenen Mk
die Reichsregierung es ablehnt, den Ländern die Aufbeſſermd
ihrer Beamten finanziell zu ermöglichen, ſieht ſich die hefſiſche N
ſtimmen.
menſchlichen Körter unentbehrlich und eines unſerer
wertvoll=
ſten natürlichen Heilmittel iſt. Die in eng bevölkerten Städten
weit verbreitete Kinderkrankheit Rhachitis oder engliſche
Krank=
heit iſt geradezu als Krankheit der Dunkelheit bezeichnet
wor=
den. Sie tritt in den dunklen Wintermonaten am ſtärkſten auf
und beginnt im Sommer auszuheilen. Man kann ſie durch
Dem deutſchen Forſchergeiſt iſt es gelungen, ein neues Sonnenbeſtrahlung, künftliche Höhenſonne und Lebertran in
Heilmittel zu gewinnen, deſſen praktiſcher Wert zweifellos be= verhältnismäßig kurzer Zeit heilen. Der Lebertran liefert dem
deutend ſein wird, ſich aber in ſeinem vollen Umfange heute lichtbedürftigen Körper die aufgeſpeicherte Kraft des
Sonnen=
noch gar nicht ermeſſen läßt. Die Geſchichte dieſer Entdeckung lichtes. Die Entdeckung des faſt reinen Vitamins im Ergoſterin
durch Windaus mußte alſo zur Auffindung eines hochwertigen
Vor einigen Monaten wurde über die aufſehenerregenden Heilmittels gegen dieſe Kraukheit der Dunkelheit, die Rhachitis,
Forſchungsergebniſſe des Göttinger Chemikers Windaus berich= führen. Früher nannte man ſie eine Avitaminoſe, eine
Mangel=
fettähnlichen Subſtanz, beſchäftigt und galt als beſter Kenner, zeigen und äußert ſich in einer Störung des Kalkſtoffwechſels,
minforſcher feſtgeſtellt hatten, daß gewiſſe Vitamine, insbeſon= entſtehen dadurch Verkrümmungen der Beine, des Beckens und
Beziehungen zu den Sterinen ſteht, wandten ſie ſich an Prof. und Wachstumsſtörungen auf. Auch gewiſſe Krampfzuſtände
Windaus mit der Bitte, ſeine Verſuche auch auf die Vitamine bei Kindern ſcheinen Folge der Rhachitis zu ſein. Man kann
auszudehnen. Dieſem Wunſche wurde entſprochen, und in ver= bei Tieren durch bitaminfreie Ernährung künſtlich Rhachitis
er=
ſchiedenen Sterinen ließ ſich das Vitamin 4 in einer Art Vor= zeugen und durch Vitaminzugabe wieder zur Heilung bringen.
nährt ſich von kleinen Fiſchen, die wieder von grünen Algen konnte durch Röntgenunterſuchung der Knochen und durch fort=
Zahl der Beobachtungen iſt allerdings noch klein. Bisher ſ0
in der Deutſchen Mediziniſchen Wochenſchrift von den Uniweſt
täts=Kinderkliniken Baſel, Königsberg und Göttingen, ſowie
Univerſitätsklinik Freiburg über Behandlungen mit Vigmtal ”
richtet worden. Auch auf dem Kongreß der Kinderärzte in Bodb
peſt, der ſoeben ſtattgefunden hat, erregten Berichte über V9lle
tolbehandlung das größte Intereſſe der Fachärzte. Alle ſind
dem gleichen günſtigen Reſultat gekommen. Beſonders intereſt
ſind die Beobachtungen von Profeſſor Starlinger Frebll
u. a. über Erfolge bei der Behandlung einer ſehr ſchwedl
Knochenerkrankung beim Erwachſenen, der Knochenerweichll
(Oſteomalgeie). Eine Frau, die an im Anſchluß an mehrere 0”
burten aufgetretener Knochenerweichung litt, von ſehr heſtg
Schmerzen gepeinigt wurde und ſich kaum noch bewegen konſt”
wurde nach Verſagen aller anderen Heilverfahren verſuchsweiſt
mit Vigantol behandelt. Sie erholte ſich überraſchend ſchſe
war nach 14 Tagen ſchmerzfrei und konnte bald darauf 10
Hauſe gehen, um ihre erkrankte Mutter zu pflegen.
Das Vigantol ſcheint beſonders die Kalkanlagerung in 2
Knochen zu regeln und dürſte daher als Vorbeugungsmitel
Kindern mit geſtörtem Kalkſtoffwechſel geeignet ſein. Im 10
menden Winter wird das Mittel in zahlreichen Kliniken weite
erprobt werden, denn erſt wenn große Erfahrungen durch 1”
ſchiedene Beobachter gewonnen worden ſind, läßt ſich das A
wendungsgebiet umſchreiben und die Heilkraft völlg ermeſſe.
Dr. 0. K.
Die Feier des 150. Geburtstages
Heinrich v Kleiſis.
Den Höhepunkt der Feier, die die Stadt Frankfurt a.
zu Ehren ihres größten Sohnes, Heinrich von gleiſt, berglſte.
tete, bildete Sonntag mittag die Feſtſitzung in der Auſt 2
Realaymnaſiums. Der Präſident der Sektion für Dichtut. 2
preußiſchen Aademie der Künſte, Dr. Wilhelm v. Schold, 9e.
die Feſtrede. Bei dem gemeinſamen Eſſen wurde mitge.
daß Wilhelm v. Scholz, Profeſſor Pfitzner und der Zluſteh.
der „Pentheſileg”, Profeſſor Wildermann=Breslau, zu Sl.
mitgliedern der Kleiſt=Geſellſchaft ernannt worden ſeien.
Abſchluß der Frankfurter Tage bildete eine deutſche Goſle.
aufführung des Dresdener Stadttheaters mit Heinrich v.Ke
„Amphitryon”,
and
eitel
eieine
Ap
[ ← ][ ][ → ]NNummer 289
Dienstag den 18 Oktober 1927
Geite 3
Dergmtvenerftteit m Melbeulſciane.
Wer Streik im mitteldeutſchen
Braunkohlenrevier.
80 bis 90 Prozent der Belegſchaft
am Streik beteiligt.
Halle, 17. Oktober.
Im mitteldeutſchen Braunkohlenrevier fanden geſtern 120
Ver=
vuunlungen ſtatt. Sie waren durchweg ſtark beſucht, vielfach
eeisfüllt. Die in allen Verfammlungen einmütig für heute be=
1Ay ſſene Arbeitsniederlegung iſt nach den bisher vorliegenden
ewdungen überall erfolgt. Die Lage im Braunkohlenſtreik ſtellt
ſsurzeit ſo dar, daß die Werke teilweiſe gänzlich, teilweiſe nur
m. Teil ſtillgelegt ſind. Die bisher vorliegenden Meldungen
nten daher durchaus uneinheitlich. Gleichzeitig wird über einen
pmaus ſtarken Streikterror berichtet. Zu Zwiſchenfällen iſt es
ar noch nicht gekommen. Man rechnet für Dienstag mit einer
ſtturren Verfchärfung der Streiklage. Die Zentralſtreik=
Ib ung berechnet die Zahl aller Streikenden
hf insgeſamt 90 Prozent.
(n eſozialdemokratiſche Interpellationüber den
Creik im mitteldeutſchen Braunkohlenrevier.
Berlin, 17. Oktober.
Die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion hat in den
Abend=
ſtaren im Reichstag eine Interpellation eingebracht, in der dar=
1b üingewieſen wird, daß die ſtreikenden Bergarbeiter mit den
ſymigen niedrigen Löhnen auch nicht die beſcheidenſte Exiſtenz
ſtem können. Die Regierung wird gefragt, was ſie zu tun ge=
1hce, um die ſchweren Gefahren abzuwenden, die durch dieſen
Rſankampf des mitteldeutſchen Braunkohlenſtreiks dem geſamten
Etchaftsleben drohen und mit welchen Mitteln ſie den
Berg=
hei ern eine ausreichende Erhöhung ihrer Löhne ſichern will.
Arvir hören, beabſichtigen die Sozialdemokraten, auf der
Be=
hwwortung dieſer Interpellation durch die Regierung und auf
1ben Beſprechung im Reichstage unbedingt noch in dem jetzigen
ſunigsabſchnitt zu beſtehen.
Die Sozialdemokraten haben zum mitteldeutſchen Berg=
Aſti erſtreik eine Interpellation im Reichstag eingebracht, ſo
cſaran ſich hier mit der ganzen Angelegenheit wird
beſchäf=
kmüſſen. Es wird alſo der Reichsarbeitsminiſter vor dem
Hhſe Rede und Antwort zu ſtehen haben. Aber ganz abgeſehen
Oſan, intereſſiert ſich die Oeffentlichkeit ſtärker denn je für die
Gßinide, die zu dem Ausbruch des Streites
ge=
f ſünt haben. Es iſt verſtändlich, wenn ſich die Frage erhebt,
Apani man den Bergarbeitern nicht ſoweit entgegengekommen
iiſtaß eine Einigung erzielt werden konnte. Schon jetzt zeigen
ſ1/42rrömungen, die im Begriffe ſtehen, die ganze Angelegenheit
pllich auszuſchlachten, vor allem aber einen Gegenſatz zwiſchen
Oſe Reichsarbeitsminiſter Brauns und dem
Reichswirtſchafts=
mſiſter Curtius zu konſtruieren. Soweit wir unterrichtet ſind,
h ſan) gerade die beiden Miniſter in Sachen der mitteldeutſchen
Aſalewegung Hand in Hand gearbeitet, was ja auch inſofern
nſgendig war, als die Gruben die Forderung ſtellten,
diſigsohlenpreiſe erhöhen zu dürfen. Der
Reichs=
weichaftsminiſter hat, wie erinnerlich, dieſe Forderung abge=
1901, ſo daß dann keinerlei Entgegenkommen gezeigt werden
kyſwte. Es fragt ſich aber nun, ob die Lage der Zechen
iſſhſitteldeutſchland, tatſächlich ſo ernſt iſt, um die
Zmcksveiſung der Bergarbeiterforderungen zu rechtfertigen.
i. Intereſſe des Bergbaues ſelbſt würde es liegen, wenn er
eiſtall vor der geſamten Oeffentlichkeit ſeine Bücher aufſchlagen
ulmdarrlegen würde, wie hoch ſeine Produktionskoſten ſind, zu
weer Preiſen er verkauft, welche Gewinne ihm alſo bleiben,
unſvye die Endpreiſe für Briketts und Rohbraunkohle
zuſtande=
kolfneni. Die Gewerkſchaften, haben gerade hier eine recht
inter=
eſtſſce. Debatte ausgelöſt mit ihrer Behauptung, daß zum
Bei=
ſpüllur Berlin der Kohlenhandel ungeheure
Ge=
wiſime erziele, die zugunſten der Zechen beſchnitten werden
kölknen,, wodurch dieſe dann wiederum Lohnerhöhungen
frei=
miomn könnten. Nach unſeren Erkundigungen liegen heute die
Diſie ſſo, daß in Mitteldeutſchland eine ganze Reihe von Zechen
nihſtenmal ſoviel vereinnahmen, um ihre Selbſtkoſten decken
zu können, während andere Betriebe wiederum finanziell ganz
gut geſtellt ſind. Es iſt natürlich unter dieſen Umſtänden ſchwer
zu einheitlichen Lohnſätzen zu kommen. Nun hat ſich aber
herausgeſtellt, daß tatſächlich der Braunkohlenbergbau
im Durchſchnitt ſehr wenig verdient, während
der Handel den Löwenanteil davon trägt.
Sache des Bergbaues iſt es natürlich, hier einmal genaues
Material vorzulegen, damit ſich die Oeffentlichkeit ein klares
Bild machen kann von der finanziellen Leiſtungsfähigkeit der
Arbeitgeber und entſprichend urteilen kann. Nach dem, was
über die Zwiſchengewinne des Handels bekannt geworden iſt,
iſt die Herbeiſchaffung von Unterlagen notwendiger denn je,
handelt es ſich doch um grundſätzliche Feſtſtellungen, damit
feſt=
geſtellt werden kann, wie die hohen Preiſe für einzelne
Gegen=
ſtände des täglichen Bedarfes zuſtandekommen. Lehnt der
Berg=
bau allerdings eine Veröffentlichung von Unterlagen ab, dann
iſt er gegen Vorwürfe, mögen ſie auch ungerechtfertigt ſein, nicht
geſchützt, zumal es ja kein Geheimnis iſt, daß es den
Berg=
arbeitern in Mitteldeutſchland finanziell wirklich ſehr ſchlecht
geht. Die Arbeitgeber ſelbſt haben ja auch zugeſtanden, daß
Lohnerhöhungen notwendig ſind. Sie waren ſogar bereit,
reſt=
los nachzugeben, wenn ihnen ebenfalls Preiserhöhungen
zuge=
ſtanden worden wären. Das hat der Reichswirtſchaftsminiſter
aus naheliegenden Gründen abgelehnt und auch ablehnen müſſen,
weil die Brikettpreiſe, die beſonders den Haushalt des kleinen
Mannes belaſten, ſchon unerhört hoch ſind.
Die Streiklage. — 30 bis 60000 Arbeiter
ſiehen im Streif.
Halle, 17. Oktober.
Die Landratsämter und die Regierung in Merſeburg teilen
mit, daß es bisher im Regierungsbezirk Merſeburg zu ernſten
Zwiſchenfällen nirgends gekommen iſt. Die Geſamtlage wird als
durchaus ruhig bezeichnet. Auf den Gruben des Geiſeltales und
des Oberröblingen=Reviers ſind 90 Prozent der Belegſchaften in
den Streik getreten. Das iſt inſofern bemerkenswert, als in dieſen
beiden Revieren, in denen die ſogenannten
gewerkſchafts=
friedlichen Verbände ziemlich ſtark vertreten ſind,
ſich auch die Mitglieder dieſer Verbände ſtark am Streik
be=
teiligen müſſen. Im Helmſtedter Revier ruht die Arbeit
vollkommen, ebenſo im Magdeburger Revier und in der Egerner
Mulde. Von den Streikleitungen wird die Meinung vertreten,
daß morgen mit einer Arbeitsruhe im geſamten mitteldeutſchen
Braunkohlenbergbau gerechnet werden muß. Man rechnet im
all=
gemeinen mit einer Geſamtzahl der Streikenden von 50 000 bis
60 000.
Die Haltung des Reichsarbeitsminiſters.
Berlin, 17. Oktober.
Wie mitgeteilt wird, wartet der Reichsarbeitsminiſter zunächſt
genaue Berichte über die Ausdehnung des mitteldeutſchen
Braun=
kohlenbergarbeiter=Streiks ab. Er iſt dann bereit, neue
Eini=
gungsverſuche einzuleiten. Dabei iſt aber darauf hinzuweiſen,
daß die Einigungsverſuche vom Samstag nicht etwa auf Wunſch
der Parteien unternommen wurden; die Parteien hatten
viel=
mehr wiſſen laſſen, daß ſie kein Eingreifen wünſchen. Der
Reichsarbeitsminiſter hatte ſich aber doch zu dem Verſuch
ent=
ſchloſſen, nachdem er ſich vergewiſſert hatte, daß die Parteien
wenigſtens einer Einladung folgen würden. Die Löſung des
Konflikts dürfte deshalb beſonders ſchwierig ſein, weil die
Ver=
hältniſſe im mitteldeutſchen Braunkohlenbergbau ſehr verſchieden
ſind. Es gibt Werke mit Tiefbau und ſolche mit Tagbau.
In=
folgedeſſen ſind auch die Geſtehungskoſten ganz verſchieden.
Wäh=
rend einzelne Werke mit guten wirtſchaftlichen Ergebniſſen
ar=
beiten, gibt es eine ganze Zahl anderer, die ſchon jetzt
Unter=
bilanz haben. Einer Erhöhung der Kohlenpreiſe hat ſich das
Reichswirtſchaftsminiſterium bekanntlich ſtrikte widerſetzt. Die
Braunkohle iſt in der Form von Briketts allgemeiner
Haushal=
tungsverbrauchsgegenſtand. Ihre Verteuerung würde alſo die
Allgemeinheit ſehr ſtark treffen. Auf der anderen Seite ſpielt die
Rohbraunkohle, eine erhebliche Rolle für die Stromerzeugung.
Ihre Verteuerung würde alſo ebenfalls die weiteſte
Allgemein=
heit belaſten. Die Tendenz im
Reichswirtsſchafts=
miniſterium geht gerade dahin, die
Verteue=
rung ſolcher Güter zu vermeiden, die ſich auf
die Preiſe anderer Güter ſteigend auswirken
* Heſſiſches Landestheater.
ſGroßes Haus. — Montag, den 17. Oktober.
1. Sinfonie=Konzert.
IN. Vor einem vollbeſetzten Haus ſtellte ſich Dr. Karl
BYn, unſer neuer Generalmuſikdirektor, als Konzertdirigent
voſt, Ichm war ein voller und berechtigter Erfolg beſchieden,
devännurch der 7. Sinfonie von Anton Bruckner jübelte ihm das
Puſtlkum geradezu enthuſiaſtiſch zu. Tatſächlich bedeutete auch
dieg ictdergabe dieſes Rieſenwerkes den Höhepunkt des Abends,
züſſalch auch einen Prüfſtein" für den neuen Leiter unſeres
MAtlicbens, denn dieſe mit Bruckners Leben ſo innig
ver=
waine Sinfonie verlangt eine ungeheure Wärme des
Mit=
erlſins,, eine Meiſterſchaft im Abwägen der Klanggruppen und
eimmuß=ergewöhnliche Geſtaltungsgabe, wenn ſie ſo überzeugend
erkſtſen ſoll, wie es in dieſem Konzert der Fall war. Schon
dieſe wie Dr. Böhm die weite, herrlich geſchwungene Linie
dese miptthemas deklamieren ließ, war bedeutſam. Bruckner
hieſldieſe Melodie ſehr wert, er erzählte ſeinen Freunden:
dieß Mhema iſt gar nicht von mir. Eines Nachts erſchien mir
Doßn(h=apellmeiſter in Linz) und diktierte mir das Thema, das
ichſürſſogleich aufſchrieb. „Paß auf, mit dem wirſt du dein
GlAunpachen." Wirklich errang auch Bruckner durch dies Werk
zueſu gunnz allgemeine Anerkennung. Vorzüglich geſtaltete Böhm
dauondnn Gegenſatz beim Eintritt der zweiten Themengruppe,
beiti eider die begleitenden Holzbläſer nicht ganz gleichmäßig
ſpiſſtin. In großem, klarem Aufbau erſtand ſo der erſte Satz,
mänty gendend in dem rieſenhaften Orgelpunkt auf E.
hl herrlichſten aber war die Wiedergabe des Adagio, das
Bräze, kurz vor Wagners Tod in der Sorge um den von ihm
verel ten Meiſter ſchrieb, und deſſen Schluß unmittelbar unter
denſmnrdruck der Todesnachricht ſtand. Die überaus ſchlichte
Foſ iſt, von ſolcher Breite ſie atmet dabei eine ſolche
Unmittel=
barm ſes Empfindens, daß der Satz zugleich die
anbetungs=
wün,; Reinheit des faſt kindlich ſchlichten Bruckner und ſeine
in no erehrung für die Gottheit, die Kunſt und für Wagner
ſichün ugrößter Ausdruckstiefe entfaltende Kraft und
Künſtler=
ſchakuſeg gt. Das iſt wahrſte Frömmigkeit und ſtärkſte
Perſön=
lichſic zuigleich. Leiter und Spielende begeiſterten ſich
gegen=
ſeitshin ſchönſtem Zuſammenwirken. Das faſt ein wenig
gro=
tesistichverzo mit dem idhlliſchen Trio führt wieder auf die Erde
zurmi amber in eine recht freundliche und begehrenswerte Welt,
bisiß mn im Schlußſatz ſich wieder Energien ähnlich wie im
erſten Satz zuſammenballen. Beide Eckſätze ſind auch thematiſch
miteinander erwandt. Unwillkürlich verſucht man die
Wieder=
gabe von Dr. Böhm mit der von Michael Balling zu vergleichen,
der als Brucknerdirigent von einzigartiger Bedeutung war.
Ganz vermochte Böhm noch nicht die Breite und Größe zu
brin=
gen, die bei Balling unvergleichlich war und vom erſten bis
letzten Takt einheitlich zu feſſeln wußte. Dafür war aber die
Ausarbeitung der Einzelheiten und vor allem die dynamiſche
Schattierung prachtvoll, und gerade bei der Jugend des neuen
Dirigenten iſt es erſtaunlich, daß er dem uns vorſchwebenden
Vorbild ſchon ſo nah kommen konnte. Jedenfalls war die
Ein=
fühlung in Bruckners Ideenwelt ſo vorzüglich, daß man ſich auf
das Brucknerkonzert des Muſik=Vereins von Herzen freuen darf.
Auch in der Beethovenſchen Sinfonie — Böhm hatte die
entzückende Vierte gewählt, die leider ſonſt ſo ſehr vernachläſſigt
wird — war die Abtönung und das Abwägen der Klanggruppen
beſonders genußreich. Wenn die Wiedergabe trotzdem etwas
ungleich war, ſo ſchien es uns bei dieſem erſten Auftreten in
Darmſtadt auf dem Konzertpodium begreiflich, daß eine geringe
Befangenheit vorhanden war. Ganz kleine rhythmiſche
Unzu=
länglichkeiten werden wohl ſchon beim nächſten Konzert
voll=
ſtändig verſchwunden ſein, wenn Dirigent und Orcheſter noch
ſtärker aufeinander eingearbeitet ſind. Eines möchten wir nicht
unerwähnt laſſen: Im Finale ſchien ſich Dr. Böhm den
mo=
dernen Dirigenten zugeſellen zu wollen, die die raſchen Tempi
der klaſſiſchen Muſik unendlich übertreiben. Roſenſtock unterlag
auch zuweilen dieſem Drang. Es gibt Grenzen, über die ein
„Allegro ma non troppo” nicht hinausgehen kann, und die
Spielmöglichkeiten der Holzbläſer erinnern oft mit Nachdruck an
dieſe Grenzen. Einer der ſtärkſten Eindrücke der muſikaliſchen
Aufführungen in Dresden ſchien uns kürzlich gerade das
Maß=
halten im Tempo zu ſein. —
Im Ganzen bewies uns das erſte Sinfoniekonzert, daß wir
auch für dieſe an der Spitze unſeres Konzertlebens ſtehenden
Veranſtaltungen in unſerem neuen Generalmuſikdirektor eine
künſtleriſche Perſönlichkeit beſitzen, zu der wir das vollſte
Ver=
trauen haben können, daß unter ihm die anerkannte Bedeutung
unſeres Muſiklebens keinerlei Minderung erfahren wird.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
Ein intereſſantes Gemälde van Goghs in einer
für Deutſchland erſtmaligen vorzüglichen Farbenproduktion bringt als
Titelblatt die neueſte Nummn der „Jugend” (Nr. 42). Der
künſtle=
riſche Teil enthält im übrigen ein Bild von Carl Schwalbach in farbi=
müſſen. In der Preſſe iſt die Anſicht ausgeſprochen worden,
daß im Berliner Braunkohlenhandel inſofern eine Erleichterung
möglich ſei, als die bisher gewährten Rabattſätze für den Handel
eine Gewinnſpanne hatten, die zugunſten der Produktion
ver=
mindert werden könne. Das Reichswirtſchaftsminiſterium hat
dieſe Frage eingehend geprüft, iſt aber zu dem Ergebnis
ge=
kommen, daß von dieſer Seite eine Löſung nicht möglich iſt.
Die Beurteilung des Kohlenſtreiks in Berlin.
Berlin, 17. Oktober.
In unterrichteten Kreiſen beurteilt man die Situation im
mitteldeutſchen Braunkohlengebiet dahin, daß die
außerordent=
liche Höhe der Beteiligung der Belegſchaften an der Durchführung
des Streiks nach dem Verlauf der letzten Verſammlungen zu
erwarten war, obgleich Ende voriger Woche noch die Auffaſſung
vorherrſchte, der Streik würde kaum in dieſer Geſchloſſenheit
ein=
ſetzen. Die zuſtändigen Stellen ſind eifrig bemüht, einen Ausweg
aus dem Konflikt zu finden. Heute vormittag fanden bereits eine
Reihe von Beſprechungen ſtatt, die dieſer Frage galten.
Unter=
richtete Kreiſe glauben nicht, daß der Schiedsſpruch für
verbind=
lich erklärt wird. Sie ſind vielmehr der Auffaſſung, daß neue
Löſungsmöglichkeiten geſucht werden müſſen.
Von gewerkſchaftlicher Seite wird auf die große Gefahr
hin=
gewieſen, die ein Streik von dieſem Ausmaß in ſich bergen muß.
Es wird deshalb vor allem die Notwendigkeit betont, ein
Ueber=
greifen auf andere Wirtſchaftszweige zu verhindern. Dieſe
Ge=
fahr ſei um ſo größer, als in der Arbeiterſchaft
Mitteldeutſch=
lands auch ſtanke radikale Strömungen herrſchten.
Die Konferenz zur Bebebung.
der Zollſchwierigkeiten.
EP. Genf, 17. Oktober.
Die Internationale Regierungskonferenz zur Aufhebung der
Ver=
bote und Einſchränkungen der Ein= und Ausfuhr iſt heute im
Völker=
bundsgebäude unter Vorſitz des früheren holländiſchen
Miniſterpräſiden=
ten Collin zuſammengetreten. Zu Beginn ſeiner halbſtündigen
Er=
öffnungsrede begrüßte der Präſident die Vertreter der 34 an der
Kon=
ferenz teilnehmenden Regierungen und erwähnte hierbei beſonders die
Vertreter der beiden nicht dem Völkerbund angehörenden Staaten,
näm=
lich Amerika und Aegypten. Nach einer eingehenden Darlegung der
Ziele der Konferenz und unter Hinweis auf die langjährigen
bedeuten=
den Vorarbeiten, die das Wirtſchaftskomitee im Einvernehmen mit den
Regierungen der Mitglieo= und der Nichymitgliedſtaaten des
Völker=
bundes ſowie der einſchlägigen internationalen Organiſationen des
Handels, der Induſtrie und der Landwirtſchaft vorgenommen hat, ſtellte
Präſident Collin feſt, daß alle zuſtändigen Stellen ſeit Jahren die
un=
bedingte Notwendigkeit der Abſchaffung der Ein= und
Ausfuhrbeſchrän=
kungen feſtgeſtellr haben, und daß es ſich heute nicht darum handeln
dürfe, einfach eine Formalität zu erfüllen, indem in dieſer Konferenz
eine Konvention ausgearbeitet würde. Es handele ſich um eine im
Ju=
tereſſe des internationalen Lebens zu ergreifende Maßnahme, der
gegenüber gewiſſe Spezialintereſſen zurücktreten müßten. Am Schluſſe
ſeiner Rede wies der Präſident auf die Tatſache hin, daß gewiſſe
Re=
gierungen durch ihre Vertreter in Genf mit Enthuſiasmus dem
Prin=
zip, den Handel von allen Einſchränkungen zu befreien, zugeſtimmt
haben, und daß, wenn nach den erfolgten Vorbereitungen und dem
lan=
gen eingehenden Studium der Frage man nun nicht zu praktiſchen
Er=
gebniſſen käme, dem Völkerbund und mit ihm den internationalen
In=
tereſſen der allerſchwerſte Schaden zugefügt würde.
Nachdem der franzöſiſche Delegierte Serruys ſeinerſeits ſeiner
Freude und Dankbarkeit über die Ernennung des Präſidenten Ausdruck
gegeben, die Vertreter der Vereinigten Staaten und Aegyptens dem
Präſidenten für ſeime Begrüßungsworte gedankt und der Präſident der
Internationalen Handelskammer ebenſo wie die Vorredner eifrigſte
Mitarbeit zugeſagt hatten, wurden eimige Geſchäftsordnungsfragen
ge=
regelt und die Sitzung auf nachmittags vertagt. — Man nimmt
vor=
läufig an, daß die Dauer der Konferenz 10—12 Tage nicht überſteigen
wird.
In der heutigen Nachmittagsſitzung der Internationalen Konferenz
zur Schaffung eines Uebereinkommens über Abſchaffung der Ein= und
Ausfuhrverbote und der Ein= und Ausfuhrbeſchränkungen, in der die
Generaldebatte begann, erklärte der deutſche Delegierte Dr.
Trendelen=
burg, die deutſche Regierung hoffe, daß die Konferenz zu Ergebniſſen
führen werde, welche mit den entſprechenden Beſchlüſſen der
Weltwirt=
ſchaftskonferenz im vollen Einvernehmen ſtehen. Die
Währungsver=
hältniſſe hätten ſich im Laufe der letzten zweſi Jahre weſentlich
ge=
beſſert. Es ſolle der Verſuch unternommen werden, den tatſächlichen
Zuſtand der Vorkriegszeit möglichſt ſchnell und möglichſt auf der
gan=
zen Linie wiederherzuſtellen. Die deutſche Delegation werde alle
Be=
ſtimmungen des vom Wirtſchaftskomitee vorgelegten Entwurfes
unter=
ſtützen, die den möglichſt freien und ungehinderten Warenaustauſch
er=
möglichten, und alle Klauſeln bekämpſen, die aus irgendeinem Grunde
danach ſtreben, den gegenwärtigen Zuſtand beizubehalten. Chapman
(England) erklärte, ſeine Regierung ſei ſich bewußt, daß man nicht in
kurzer Zeit aller der gegenwärtig herrſchenden Schwierigkeiten Herr
werden könnte. Der franzöſiſche Delegierte Serruhs betonte, die
fran=
zöſiſche Delegation betrachte das vorliegende Projekt als ausgezeichnete
Diskuſſionsgrundlage. Die Fortſetzung der allgemeinen Ausſprache
wurde auf Dienstag vormittag 10 Uhr vertagt und der Beginn der
De=
batte über die einzelnen Artikel des Vorentwurfs ſelbſt für den
Nach=
mittag vorgeſehen.
ger Wiedergabe, ein graphiſches Blatt von Max Pechſtein, intereſſante
Illuſtrationen zu den Brüdern Karamaſoff von Max Kellerer und eine
bisher unveröffentlichte Lenbach=Karikatur von Böcklin, an deſſen 100.
Geburtstag auch eine Reihe amüfanter Böcklin=Anekdoten erinnern.
Zwei packende Erzählungen von Babits und Lanius und eine Reihe
heiterer Kleinigkeiten, denen ſich die witzigen Zeichnungen von Ehlers,
Heubner, Dugo, Werth, Geis, Wilke uſw. vorzüiglich einfügen,
vermit=
teln dem Leſer wieder eine Fülle ernſter und heiterer Eindrücka
Ap. Jazz. Von Hans Janowitz. Verlag „Die Schmicde‟,
Berlin, 1927. Ob der Verfaſſer dieſes Jazzromans, dem es gefallen hat,
ſtatt Kammermuſik einen „disharmoniſchen Lärm” zu vollführen, wie er
ſelbſt zu ſeiner Entſchuldigung bzw. Rechtfertigung glaubt anführen zu
müſſen, mit der Schilderung der Zeit um 1925, der Zeit des Bubikopfes,
vom Geſichtswinkel eines europäiſchen Chroniſten vom Jahre 1999 aus
geſehen, mit ſeinem wilden Durcheinander den Liſer abſchrecken oder
erſchrecken oder auch gar nur des perſönlichen Geſchmackes halber
Einzel=
fälle allgemein zu übertreiben ſich bemüßigt fühlt, geht aus ſeinen nach
den Geſetzen der Jazzmuſik entſtandenen und demnach auch endenden
Romans nicht mit Beſtimmtheit hervor. Er erzählt die Geſchichte eines
Lords, gewürzt mit Intimem und Nichtintimem, Menſchlichem und
Allzu=
menſchlichem, indem er „oberirdiſch” manches ſchuldig bleibt, während
ſeiner Meinung nach die Erzählung „unterirdiſch” deutlich wahrnehmbare
Fortſchritte macht. Er ſchildert mit Lebendigkeit die Poeſie des
Nacht=
lokals und die vielerlei Möglichkeiten des „Einander=vollſtändig=
begrei=
fens”. Wenn er in ſeiner Einleitung ergänzend die Behauptung wagt,
„daß die Welt auch im Ernſt des Labens Gott ſei Dank ein bißchen
an=
gejazzt war”, ſo mag das, wenn er dabei an den guten Durchſchnitt denkt,
richtig ſein; anderes iſt wieder ins allgemeine vervielfacht. Eines könnte
dieſem Chaos, in dem jedes Kapitel einen neuen Ton anſchlägt, noch
ſchmackhaft und pikant machen, das iſt das Unterbewoisſtellen, daß ſich
das Erzählte tatſächlich ereignet hat. Wenn dem ſo iſt, ſo hat der
muſi=
kaliſch und hiſtoriſch richtig eingeſtellte Leſer jedenfalls den prickelnden
Reiz eines ebenſo prickelnden Genuſſes. Jazz von Anfang bis zu Ende!
4p Maſchinen=Rhythmen von Johannes Becher. Verlag „Die
Schmiede” Berlin. Wenn dieſe dreiteilige Gedichtſammlung nicht ſo
ſehr abſtieße durch einen Haufm von Unrat, den der Verfaſſer, fanatiſch
durchglüht von „neuer Welten keimendem Luuchten”, auf den heutigen
Geſellſchaftsſtaat wälzt, könnte man von einem begabten Dichtertalent
ſprechen, das den ſpröden Stoff mit geballter Kraft in ſtampfenden
Rhythmen meiſtert, abgelauſcht im Fabrikſaal, wo Maſchinen ihr
eigen=
artiges Lied ſingen. Die Tendenz iſt unverkennbar, unverhüllt und offen
tritt ſie zu Tage. Bekennermut in höchſter Potenz, hier und da von
ſchöner Poeſie durchflochten, die aber gleichzeitig wieder zerſtört wird
durch die grob=vulgäre Sprache und den Fanatismus, der alle Gdichte
durchzieht: „Was, ihr Brüder, ſollen wir tun?” Und die Antwort: „
Groß=
gellend ein Schreien wird ſein einſt, ſchlagt die Schriben ein, freßt!“
„Haut von ſelbſt die Schaufel ſich auf eines Reichen Schädel?‟. Was iſt
das anderes als Aufforderung zum gewaltſamen Umſturz?
Zer=
ſtörung um Zerſtörung, „glückzuckendes” Wetterleuchten des Chaos. Neue
gewaltſame Töne, die Haß und Zwietracht ſäen.
Meine Verlobung mit Fräulein
Urſula Held
Tochter des Herrn Fritz Held
und ſeiner Frau Gemahlin Meta,
geb. Gaedke zeige ich hiermit an
Adolf Schläger
Hauptmann im 6. (Preuß.)
Artillerie=Regiment.
Hannover, den 47. Oft. 1927.
Bonifatiusplatz 10.
(27677
Die glückliche Geburt eines geſunden Töchterchens
zeigen in dankbarer Freude an
Wilhelm und Elsbeth Daub
geb. Kleinlogel
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Frankfurt a. M.
Burnitzſtr. 1
Marie Becker
Hans Schollenberger
Verlobte
Traiſa
Traiſa
z. Zt. Darmſtadt
18. Oftober 1927.
27656)
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat
es gefallen, unſeren einzigen,
lieben Sohn, Bruder, Schwager,
Onkel und Neffen
Franz Koch
im 22. Lebensjahre nach
ſchwe=
rem Leiden, wohlvorbereitet mit
den hl. Sterbeſakramenten, zu
ſich in die Ewigkeit abzurufen.
Die trauernde Familie:
Jacob Koch.
Darmſtadt, den 17. Oktober 1927.
Liebfrauenſtr. 82.
(*27654
Die Beerdigung ſindet Mittwoch,
den 19. Oktober, nachm. 2½ Uhr,
auf dem Waldfriedhofe ſtatt.
Todes=Anzeige.
Nach langer, ſchwerer Krankheit
verſchied am 16. ds. Mts. unſer
langjähriger, treuer Angeſtellter
Franz Koch
im blühenden Alter von 22 Jahren.
Sein Fleiß, Treue und Pflichtgefühl
waren vorbildlich.
Tief erſchüttert von dem
ſchmerz=
lichen Verluſk trauern wir mit den
hart betroffenen Angehörigen um
den Dahingeſchiedenen, dem wir
in unſerem Herzen für alle Zeiten
ein ehrendes Gedächtnis bewahren
werden.
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Heute Nacht iſt nach langem, ſchwerem, mit großer
Geduld getragenen Leiden unſere liebe Mutter, Tochter,
Schwiegermutter, Großmutter, Schwägerin, Tante
und Couſine
Frau
Marie Trumpfheller Wwe.
geb. Flach
im Alter von 55 Jahren ſanft entſchlafen. (*27609
Die trauernden Hinterbliebenen:
G. Kumpf und Frau, geb. Trumpfheller
Hch. Trumpfheller und Frau, geb. Marquard.
Darmſtadt, Martinsſtr. 28, Erbach, den 17. Okt. 1927.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 19. Oktober
1927, nachm. 3½ Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
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All denen, die uns bei dem unerwarteten, ſchnellen
Heimgang meines lieben Gatten, unſeres guten Vaters,
Schwiegervaters, Großvaters, Schwagers und Onkels
Herrn Phil. Jakob Zuchs
hilfreich zur Seite ſtanden, ſowie für die überaus
zahl=
reichen Blumenſpenden und innige Tei nahme
herz=
lichſten Dank. Beſonders danken wir dem hochw Herrn
Pfarrer Daus, ſowie den Herrn Franziskaner=Brüdern
vom Herz=Jeſu=Hoſpital für den ſofortigen. liebevo len
Beiſtand, der Schneider=Innung und den Vereinen.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, Schießhausſtraße 12, Berlin,
den 17. Oktober 1927.
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Die Bedingungen liegen bei dem
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Zimmer Nr. 9, offen.
Angebote ſind bis Samstag, den
22. Oktober 1927, vormittags 10 Uhr
einzureichen.
(st1611‟
Darmſtadt, den 17. Okt. 1927.
Städtiſches Hochbauamt.
Lieferungs=Bergebung.
Die Gemeinde Reichelsheim im Odw.
benötigt für den Faſelhof:
1 Waggon (90—100 Zentner) la trockenes
Roggenſtroh, gebunden oder leicht
gepreßt,
1 Waggon 90—100 Zentner) Ia prime
füßes Wieſenheu oder Ia Kleeheu
1 Waggon Runkelrüben, beſte
handels=
übliche Ware.
Angebote mit Preisangabe — pro Zentner
frachtfrei hieſiger Bahnſtation — ſind unter
Angabe kürzeſter Lieferungsfriſt bis
ein=
ſchließlich 21. ds. Mts. an die unterzeichnete
Bürgermeiſterei zu richten.
Reichelsheimi. Odw., 15. Oktober 1927
H. ſſiſche Bürgermeiſterei.
Heiſt.
Gehäk. Kleidchen u.
Mäntelch „f. 2—4 jähr.
aus gut Hauſe z.
ver=
auf. Anzuſ. vorm.
Näh. Geſchſt. (*27664
Verſteigere wegen
Aufgabe der Schreinerei
1 kombinierte Bandſäge mit Fräſe,
Kreisſä e und Langlochbohrmaſchine
mit 3½ PS Motor (wie neuſ. Ferner
4 Hobelbänke mit Werkzeug u. a. mehr.
Verſteigerung: Donnerstaa, den 20. Okt.,
mittags 1 Uhr. 16117
Gg. Bohland, Schreinerei
Groß=Umſtadt.
Kaſſenſchrank Einträge in das Handelsregiſter Ab6
mittelgroß, zu kaufen teilung 4: Hinſichtlich der Firma: Hemu
geſucht. Angeb. nur merich & Dürlich, Darmſtadt, anm
mit Preis u. E 107/7. Oktober 1927: Kaufmann Wolfgang;
an d. Geſchſt (1606001 Krebs in Darmſtadt, iſt zum Einzelprog
Briefmarken= kuriſten beſtellt. Am 14. Oktober 19271
ſammlung Die Firma iſt geändert in: Jakone
Hemmerich. Die offene Handelsgeſell?
Geſchäftsſt. r2 591 ſchaft iſt aufgelöſt. Das Geſchäft iſt aun
den ſeitherigen Geſellſchafter Jakob Hem=r
merich, Kaufmann in Darmſtadt, als
ſucht. Angeb. unter Einzelkaufmann übergegangen. Die Pro=”
E 127 a. d. Geſchſt. kura des Fritz Dürlich iſt erloſchen. Amp
10. Oktober 1927 hinſichtlich der Firma=
L. Kuhn Nachf., Darmſtadt: Geſchäſtf
ſamt Firma iſt auf Marie, geborenen
Mayer, Ehefrau des Prokuriſten Ludwig
Voltz in Pfungſtadt bei Darmſtadt,
über=
gegangen. Am 13. Oktober 1927 hin= der Firma: Fritz Haußmann,
Kaufe vorm. Haußmann & Berger,
Dam=
ſtadt: Die Firma lautet jetzt: Fritz
Schuhe uſw. Haußmann, vorm. Haußmann &
Berger, Graphiſche Kunſtanſtalt u.
Kliſcheefabrik. Offene
Handelsgeiell=
ſchaft. Fritz Haußmann jun., Fabrikant
in Darmſtadt, iſt in das Geſchäſt als
M. Speier ſperſönlich haftender Geſellſchaftin iſſge=
Kl. Schſengaſſe 4, treten. Die Geſellſchaft hat am I.
D=
tober 1927 begonnen. Lorenz Dörſan,
Kaufmann in Darmſtadt, und Heiurich
Sauerwein, Retuſcheur und Zeichner iſ.
Darmſtadt, ſind zu Geſamtprokuriſten
beſtellt in der Weiſe, daß beide
gemein=
ſchaftlich zur Zeichnung der Firma
be=
rechtigt ſind. Am 10. Oktober 1927;
Neueintrag: Firma: Sauerborn
Bernhard Kröh /Nachf. Paul Braunſteffer,
Darm=
ſtadt. Inhaber: Paul Braunſteffer, Kauſe
mann in Darmſtadt. Paul Braunſteffer
hat das von Elſe Sauerborn,
beziehungs=
weiſe deren Mutter, Mina Bräutigam,
verwitwete Sauerborn in Darmſtadt,
unter der ſeither nicht eingetragenen ?
Firma Sauerborn betriebene Geſchäſt”
ſamt Firma bereits am 1. Juli 1919 er
worben. Die Geſchäftsräume befinden!
ſich Karlſtraße 54. — Abteilung B: Ann
8. Oktober 1927 hinſichtlich der Firma:”
Direction der Disconto=Geſellſchaft!
Filiale Darmſtadt, Hauptniederlaſſung !
Berlin, Zweigniederlaſſung Darmſtadt:
Direktor Otto Hellmann in Frankfurt a.
Main iſt zum Geſamtprokuriſten für dies
Zweigniederlaſſung der Geſellſchaſt inn
Darmſtadt beſtellt dergeſtalt, daß er dieV
Firma der genannte Zweigniederlaſſungg
in Gemeinſchaft mit einem Geſchäftsine
haber oder mit einem anderen Profu=”
riſten zu zeichnen berechtigt ſein ſol.
Am 10. Oktober 1927 hinſichtlich dern
Firma: Wehner & Fahr, Aktienge=”
fellſchaft, Darmſtadt: Theodor Jägern
iſt als Vorſtandsmitglied ausgeſchieden.!
Am 11. Oktober 1927 hinſichtlich dern
Firma: Moenania, Geſellſchaft fur?
chemiſche und pharmazeutiſche Ere
zeugniſſe mit beſchränkter Haftungee
Darmſtadt: Ludwig Diefenbach iſt albs
Geſchäftsführer ausgeſchieden. Marv.
geborene Wehner, Ehefrau des LudwißE.
Diefenbach in Darmſtadt, iſt zum Ge*
(160877
ſchäftsführer beſtellt.
Darmſtadt, den 15. Okt. 1927.
Amtsgericht I.
Am Mittwoch, den 19. Oht. 1920
nachmittags 3 Uhr, verſteigere ich i. n
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Mummer 289
Dienstag, den 18. Oktober 1927
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſiadt, 18. Oktober.
Stadtverwaltung. Nach Wiederübernahme der
Dienſt=
ſHäfte durch Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing hat nunmehr
ürgermeiſter Mueller ſeinen diesjährigen Urlaub angetreten.
— Evangeliſch=kirchliche Nachrichten. Durch die Kirchenregierung
we dem Pfarrverwalter Friedrich Wilhelm Engel zu
Wons=
inn die evangeliſche Pfarrſtelle zu Wonsheim, Dekanat Wöllſtein,
über=
igen.
— Heſſiſches Staatsarchiv. Das Staatsarchiv iſt von heute an zur
mritzung wieder geöffnet. Da der Einbau der Heizung in den
Be=
u rſaal ſich weiter verzögert, iſt imn dem großen Magazin ein
provi=
tücher Benutzerraum eingerichtet worden: Eingang neben der frühe=
TTüre.
— Heſſiſches Landestheater. Heute Dienstag, den 18. Oktober, wird
n 150. Geburtstage Heinrich von Kleiſts die Neueinſtudierung „Das
tü chen von Heilbronn” das erſte Mal gegeben. Es wirken mit die
wen Blum, Carlſen, Hoffart, Meißner, Penſe, Stengel, Wigandt
/d. die Herren Baumeiſter, Büttner, Ebert=Beher, Fink, Folkmar,
hinger, Jürgas, Keßler, Klix, Klupp, Maletzki, Manz a. G., Ney,
nrlola, Portloff, Weſtermann Inſzenierung: Carl Ebert, Bühnen=
Wilhelm Reinking. Die Vorſtellung findet im Großen Haus
ni und beginnt um 19 Uhr.
Es wird von Intereſſe ſein, daß vom „Käthchen von Heilbronn” in
runſtadt ſeit 1828, wo man es zum erſten Male hier geſpielt hat, nicht
h: als insgeſamt 29 (neunundzwanzig!) Vorſtellungen ſtattgefunden
m..
Bu der Aufführung von Franz Schrekers „Gezeichneten” Sonntag,
OZ. Oktober, die der Dichterkomponiſt ſelbſt dirigiert und in der
m Gattin die Carlotta ſingt, erhalten die Mieter Karten zu
Vor=
gSrereiſen 1—10 Mk.); der Vorverkauf für dieſe Karten beginnt am
ſturvoch, der allgemeine Vorverkauf zu Preiſen von 1,20—12 M1. am
mrerstag.
Seft 3 der Blätter des Heſſiſchen Landestheaters iſt ſoeben
er=
ſev=en; es enthält u. a. inen Aufſatz von Wilhelm Michel zum
teiſt=Gedenktage.
— Die Abonnenten der 10 Akademie=Konzerte werden gebeten, die
ymeſtlichen Mietkarten auf dem Sekretariat der Städtiſchen Akademie
5 Aonkunſt, Eliſabethenſtraße 36, in den Bureauſtunden von 8—1 und
3—6½ Uhr abholen zu wollen.
— Die Hefſiſche Familiengeſchichtliche Vereinigung beginnt ihre
dies=
ſtiren Winterveranſtaltungen am Dienstag (heute), den
Aktober, abends 8.30 Uhr, im „Heſſiſchen Hof”, Wilhelminenſtr. 1,
Etuck, mit einem Vortrag ihres Vorſitzenden, Regierungsrat
ſGfer, über die Darmſtädter Familie Schenck. Gäſte
ſi willkommen.
—- Volkshochſchule. Aus Anlaß des 150. Geburtstages Heinrich
M Aeleiſts ſpricht Herr Dr. Max Wauer heute abend 8 Uhr im
Hör=
h 5:34 der Techniſchen Hochſchule. Herr Dr. Wauer hielt dieſen
Vor=
zy vor einigen Tagen im Cornelianum in Worms und hatte bei
Publi=
ſt rnd Preſſe einen ſehr ſtarken Erfolg.
* Friedrich=Georgs=Gymaſium. Die Frankfurter Spielgruppe deu
Eypiele der Chriſtengemeinſchaft führte am Samstag abend eine
ſrſte Wiedergabe von Goethes Pandorafragment vor. Als
Ein=
fhung ſprach Frl. Martha Heimeran, Pfarrer in, der
Chriſtengemein=
ſitt, über Charakter und Schſckſal und führte ſo in den Geiſt der
Dich=
y Sin. Wir kennen die Spielgruppe vom letzten Jahre her. Die
ſter Leute zwiſchen 17 und 25 Jahren, alle dem erwerbstätigen Volke
mhörend, widmen ſich in ihren freien Abendſtunden dem Spiele zur
El uing und Geiſtes= und Herzensbildung. Es kommt hier nicht auf
Filn rüiſſche Reife der Einzalleiſtung an, ſondern auf die Idee, die hin=
1hzdar ganzen Arbeit ſteckt, und ſolange die Spieler vor Aufgaben
fin, denen ſie gewachſen ſind, gewachſen ſein können, kommt etwas
GzS heraus. Die Aufführung der Weihnachtsſpiele Ende 1926 war
ſSſche Aufgabe, die darum auch zu voller Wirkung gelöſt wurde.
Swal wurde der Verſuch mit einem klaſſiſchen Stück gemacht, und
mo auben wir warnen zu müſſen. Die Gedankentiefe und der ſchwere
Poi. der Goetheſchen Sprache erfordern die vollſtändige techniſche
Schu=
hr dai berufenen und Berufsſchauſpielers. Aus dieſem Grunde konnte
Abilnndoraaufführung diesmal nicht das erfüllen, was ſich die Spieler
diw arwartet haben. Der Fleiß und der Ernſt, mit der alle am Werke
Hwu, ſeien willig anerkannt, manches geriet auch, je nach Begabung,
grayer der Geſamteindruck blieb ein matter. Wir hoffen, die begabten
wen. Leute auf einem ihnen gemäßeren Betätigungsfelde bald wieder
O.
hen.
Herbſtfeſt der Fußballabteilung des Sportvereins Darmſtadt 1898.
PZußballabteilung des Sportvereins Darmſtadt 1898 hat erſtmalig
hGBerſuch gewagt, eine über den Rahmen der Abteilung
hinaus=
nde geſellſchaftliche Veranſtaltung zur Durchführung zu bringen.
u auch der Verſuch inſofern nicht vollſtändig geglückt iſt, als es nicht
ſag, den Mathildenhöhſaal vollſtändig zu füllen, ſo kann die Abtei=
Uſrrotzdem mit ihrem Werk zufrieden ſein, da die Darbietungen auf
HEer enswerter Höhe ſtanden, ſo daß jeder Beſucher wohl voll und
Im wefriedigt wurde. Allerdings iſt dieſer Erfolg leicht erklärlich),
Henf ſich doch Fräulein Kaiſer und die Herren Balve und Deharde
1m handestheater angelegen ſein laſſen, den künſtleriſchen Teil der
AFen-altung zu übernehmen. Ihr wiederholtes Auftreten weckte
ere/Begeiſterungsſtürme und nötige jeden einzelnen zu mehreren
Zu=
gſn. Die Dankbarkeit der Zuhörer wird die Künſtler wohl in etwas
f1cieſ ſelbſtloſe Art entſchädigt haben, mit der ſie ſich ſchon zu
wieder=
hlſenkMalen dem Sportverein 98 zur Verfügung geſtellt haben. Zum
SFaß. applaudierte man ein von dem Abteilungsmitglied. Albert Heß
vimßtes Luſtſpiel, das, in Darmſtädter Mundart geſchrieben, von den
WFlicdern der Fußball= und Damen=Abteilung eine tadelloſe „
Urauf=
füſng” erlebte. Für die nette Wiedergaben zeichneten hauptſächlich
ſedamen Michaelis und Schott und die Herren Müllmerſtadt und
BFinz verantwortlich.
SDie zu Bezirk 7 des „Bundes angeſtellter Akademiker Techniſch=
Mſan iffenſchaftlicher Berufe” gehörenden Orts= und Werksgruppen
vymf ankfurt, Offenbach, Griesheim a. M. und Darmſtadt (die
ange=
ſtſſün? Akadewiker der Firma E. Merck und der Firma Röhm u. Haas)
hiſen; mit ihren Damen am 15. Oktober 1927 in Frankfurt a. M. in
dimoge Carl ihre erſte geſellſchaftliche Tagung ab. Dieſem
Zuſammen=
tybnllag der Gedanke zugrunde, die Mitglieder des Bundes, die ſich
biſs= nur in beruflichen Fragen kennen gelernr hatten, auch
geſell=
ſchſri näher zu bringen. Der Feſtabend, zu dem ſich ungefähr 300
Pßun zuſammengefunden hatten, wurde umrahmt von muſikaliſchen
uynäx=zeriſchen Darbietungen, die zu einem Feſtball überleiteten.
Zu=
ſo menftfaſſend kann geſagt werden, daß die Tagung, die der Zeit
ent=
ſAwerfd einfach und würdig gehalten war, in ihrem harmoniſchen Ver=
Ia Avoſſentlich dazu beitragen wird, den Bund innerlich weiter zu
feſti=
geBunt Beſten der in ihm vereinngten angeſtellten Akademikev.
rpheum. Die erfolgreiche Kollo=Operette „Dreialte
Schach=
a”gelangt nur noch heute und morgen zur Aufführung.
(SEie lAlnzeige.)
Hindenburgſpende.
8. Quittung. M. Frank 5 M., Fr. Prof. L. 5 M., A. K.
3 M., Hermann Wiener, Brauereibeſitzer, 100 M., Karl Duthel
2 M., Präſident Dr. Nebel 15 M., C. A. L. 5 M., Ph. A. W
5 M., W. Dz. 2 M., vom Sammelkonto der Deutſchen Bank
1109 M., zuſammen 1251 M.
1. Quittung
2. Quittung
3. Quittung
4. Quittung
5. Quittung
6. Quittung
7. Quittung
8. Quittung
255,50 Mark,
498.— Mark,
387.— Mark,
221.— Mark,
401.— Mark,
637,— Mark,
186.— Mark,
1251,— Mark.
Zuſammen
3836,50 Mark.
Sammelliſie für die in Rheinheſſen
vom Unwetter Geſchädigten.
8. Quittung. J. W. 1 M., Dr. F. M. 3 M., Frau
Mini=
ſterialrat Maria Emmerling, hier, 100 M., zuſammen 104 M
1. Quittung
2. Quittung
3. Quittung
4. Quittung
5. Quittung
6. Quittung
7. Quittung
8. Quittung
424.— Mark,
201.— Mark,
251,20 Mark,
252.— Mark,
174.— Mark,
204,50 Mark,
139.— Mark,
104.— Mark.
Zuſammen
1749,70 Mark.
Bei Unfall und Krankentransporten-
Verleihen von Krankenbedarfsarrtikeln
A a 4
m Neie Are3
((15580a
ist Telefontruf „Janitäts-Nache Rotes Kreuz.
Telefon: 4oo Darrnstadt.
— Zur Hindenburgſpende. Ueber die bisherigen Auslandseingänge
berichtet die Leitung der Hindenburgſpende: Aus dem europäiſchen
Aus=
land (außer Oeſterreich) wurden bisher insgeſamt 60 356 Mark, und
zwar aus Spanien zirka 11000 Mark, überwieſen. Aus Nordamerika
gingen bisher 100 407 Mk., aus Mittelamerika 33 409 Mk. ein; die
ſüd=
amerikaniſchen Eingänge betragen bisher 60 242 Mk. Die aſiatiſchen
Spenden im Geſamtbetrage von vorläufig 36 153 Mk. ſetzen ſich aus den
Beiträgen von 24 Spendern zuſammen. Afrika hat bisher 14 293 Mk.
beigeſteuert. Bisher gehen immer noch weitere Spenden ein. Es fehlen
noch die Abrechnungen verſchiedener Länder, z. B. der Schwaiz, von
Chile uſw. Auch aus Auſtralien liegen bisher noch keine Nachrichten vor.
— 90. Geburtstag. Der Ehrenkommandant der Freiwilligen
Feuer=
wehr Darmſtadt, Her Heinr. Schäfer, Mathildenſtraße, feiert heute
in geiſtiger und körperlicher Friſche ſeinen 90. Geburtstag.
— 9. Kreis Main=Rheingau D.T. Die Wettkampfzeit iſt jetzt vorbei
und kommt nunmehr dia Zeit der Tagungen. Auf dieſen
Zuſammen=
künften ſoll Rückblick und Ausblick gehalten werden. Im Main=
Rhein=
gau verſammeln ſich am Sonntag, den 23. Oktober, vormittags 10 Uhr,
in der Turnhalle der Turngemeinde Darmſtadt 1846 die Bezirks= und
Vereinswarte für Wandern und Gefang. Wichtige Beſchlüſſe ſollen
ge=
faßt werden, und iſt aus dieſem Grunde vollzähliges und pünktliches
Erſcheinen der Abgeordnetem unbedingt erforderlich. Die Bezirkswarte
treffen ſich ſchon um 9.30 Uhr zu einer Beſprechung. — Der 13. Nov.
bringt die Tagung der Wanderwarte des 9. Kreiſes in Frankfurt a. M.,
im Hauſe des Turnvereins 1860, Sandweg 4. Beginn der Tagung
10.30 Uhr. — Am Sonntag, den 13. November, nachmittags 3 Uhr,
tref=
fen ſich die Mitglieder des Kreis=Geſangsausſchuſſes im Hauſe des
Kreis=
geſangswarts Bender in Frankfurt a. M., Wolfgangſtraße 84. — Die
Geſangswarte der Gaue und Vereine des 9. Turnkreiſes Mittelrhein
haben ihre Jahresverſammlung am 4. Dezember in Frankfurt a. M.,
Sandweg 4. Die Tagesordnung dieſer Zuſammenkunft enthält ſehr
wichtige Punkte. Der Beginn iſt 10.30 Uhr.
Brieffendungen nach Berlin. Briefſendungen nach Berlin, die
in der Aufſchrift die Angabe des Zuſtellpoſtamtes tragen (z. B. Berlin
W. 8, Berlin N. 58 uſw.), werden ſchon während der Fahrt in den
Bahn=
poſten einzelner Nachtzüge nach den Berliner Zuſtellämtern verteilt und
dieſen von den Bahnhöfen aus unmittelbar zugeführt. Hierdurch wird
erreicht, daß dieſe Sendungen in eine frühere Zuſtellung kommen, was
für die Empfänger von weſentlichem Vorteil iſt. Dieſe
Sonderbehand=
lung kann auf Briefſendungen, die in der Aufſchrift die Angabe des
Zuſtellamtes nicht tragen, aus betriebstechniſchen Gründen nicht
aus=
gedehnt werden. Dieſe Sendungen wüſſen daher nach wie vor dem
Briefpoſtamt (Berlin C. 2) zugeführt und dort bearbeitet werden. Sie
erleiden dadurch gegenüber den mit Zuſtellungsangabe verſehenen
Sendungen eine Verzögerung in der Zuſtellung. Auch ſonſt werden
die letzteren allgemein mit Vorzug behandelt. Es liegt mithin in der
Hand der Abſender, durch Angabe des Zuſtellpoſtamtes in der
Auf=
ſchrift der nach Berlin gerichteten Briefſendungen zur Beſchleunigung
in der Ueberkunft ſelbſt beizutragen.
* Zum Ballonwettbewerb.
Wir werden darauf aufmerkſam gemacht, daß in unſerem geſtrigen
Bericht einige Unrichtigkeiten enthalten, bzlv. Ergänzungen notwendig
ſind. Wir tragen das ſelbſtverſtändlich gerne nach, möchten dazu
aller=
dings bemerken, daß wir uns an das ausgegebene Programm halten
mußten, und daß am Preſſetiſch keinerlei Mitteilungen von
Aenderun=
gen des Programms gemacht worden ſind. Wir haben abſichtlich auch
in unſerem geſtrigen Bericht nicht gerügt, daß es der Leitung des
Groß=
flugtages nicht möglich war, das Programm ſo abzuwickeln, wie es den
Beſuchern verſprochen, weil wir aus Erfahrung wiſſen, daß derart
groß=
zügige Veranſtaltungen ſich niemals ſo glatt nach dem Programm
ab=
wickeln laſſen. Was wir aber verlangen dürfen, iſt, daß man die Preſſe
über wichtige Programmänderungen, die bereits am Vormittag des
Tages bekannt ſind, unterrichtet. In dieſer Beziehung hat die
Orgaui=
ſation verſagt. Daß im Publikum auch ſtarke Verärgerung darüber
herrſchſte, daß der Start der Ballons bis in die diefe Dunkelheit
ver=
zögert wurde, ſo daß ſchließlich herzlich wenig bavon zu ſehen war, ſei
nebenbei erwähnt.
Der in unſerem Bericht genannte Pilot Heſſelbach auf der
Dietrich=Maſchine war nicht zum Start erſchienen, ſtatt deſſen aber flog
der bekannte Darmſtädter Flieger Nehring auf der Heinkel=Maſchine
D 540. In liebenswürdiger Weiſe hatte ſich noch der bekannte ehemalige
Kampfflieger und Pour le Mérite=Träger Oberleutnant Buckler,
der im Kriege 36 Gegner abſchoß und 7 Feſſelballons vernichtet hat,
zur Verfügung geſtellt. Er flog die Polex=Maſchine (Dietrich), mit der
er verſchiedene Kunſtflüge ausführte. Der Abſchuß der beiden
Feſſel=
ballons erfolgte durc, den Piloten M. Bauer aus der von Pilot
Jährling geſteuerten Maſchine.
Von der Landung
der am nationalen Freiballonwettbewerb teilnehmenden Ballons liegen
bis Redaktionsſchluß folgende Meldungen vor:
Der Ballon „Union”, Führer Profeſſor Eberhardt, der
außer Konkurrenz flog und nur einen Kurzflug beabſichtigt hatte,
lan=
dete um 5 Uhr am Sonntag nachmittag zwiſchen Lorſch und Bensheim.
Der Ballon „Münſter II”, Führer Frl. Marianne Heſing,
landete Montag früh glatt an der tſchechoſlowakiſchen Grenze. Der Ori
der Landung konnte nicht genau feſtgeſtellt werden
Der Ballon „Drory”, Führer Oberregierungsrat Dr.
Land=
mann, landite bei der Bahnſtation Roſenberg in Oberſchleſien, 1
Kilo=
meter von der polniſchen Grenze, Montag, 8 Uhr vormittags.
Der Ballon „Münſter VII” Führer Dr. Predeek landete
um 4 Uhr nachmittags in Eckwerthheide in Oberſchleſien, 5 Kilometer
von der polniſſchen Grenze.
Der Ballon „Darmſtadt” Führer Baurat Hackſtädter
Mit=
fahrer Robert Schneider, iſt um 4 Uhr nachmittags in Sagan,
weſtlich von Glogau, gelandet
Schriftkurſe im Gewerbemuſeum. Der nächſto Schriftkurſus unter
Leitung von Friedrich Heinrichſen aus Offenbach beginnt am
Freitag, den 21. Oktober, um 5 Uhr in dem kleinen Hörſaal des
Ge=
werbemuſeums. Der Kurſus umfaßt 10 Doppelſtunden. Das Honorax
von 10 RM. iſt an das Gewerbemuſeum zu entrichten. Wie die vorigen
Kurſe bietet auch dieſer Gelegenheit zur Uebung der ſogen. Kun
ſt=
ſchrift nach der Methode von Profeſſor Rudolf Koch. Teilnehmer zu
dieſen Kurſen haben ſich ſtets aus allen Berufskreiſen eingefunden
— Geflügelzuchtverein Darmſtadt, e. V. Der Vorſitzende eröffnete
um 8¾ Uhr die Oktober=Verſammlung und begrüßte die erſchienenen
Mitglieder. Er gab zunächſt Kenntnis von dem unerwarteten Abliben
eines langjährigen, treuen, ſtets hilfsbereiten Mitgliedes, Herrn
Wein=
händler Jakob Göbel, und bat die Anweſenden, ſich zum ehrenden
Am=
gedenken von ihren Plätzen zu erheben. An Einläufen wurde bekannt
gegeben: Einladung des Geflügelzuchtvereins Neu=Iſenburg zu ſeiner
am 10. und 11. Dezember 1927 ſtattfindenden Provinzial=
Verbands=
ausſtellung. Desgleichen vom Frankfurter Geflügelzuchtverein auf 5. und
6. November zur Junggeflügelſchau; Höchſt i. O. zur allgem.
Aus=
ſtellung; Ober=Ramſtadt zur Bezirksſchau am 12. und 13. November und
Worms zur Taubenſchau am 18. November. Nach vorausgegangener
Beſprechung der Hoſſ. Landwirtſchaftl. Ausſtellung vom 15. bis 2
September, Abt. Geflügel, dankte der Vorſitzende im Auftrage der
Land=
wirtſchaftskammer und unſeres Vereins den Mitgliedern, welche zum
guten Gelingen der Ausſtellung mitgewirkt haben. Außerdem wurden
noch recht wiſſenswerte Mitteilungen über Verſuchsergebniſſe bei
ver=
ſchiedenen Fütterungsmehtoden, in der großen
Leiſtungsgeflügelzucht=
farm Halle=Cröllwitz erprobt, bekanntgegeben. Um unſeren Mitgliedern
Gelegenheit zu bieten, eine ſolche Großfarm, bzw. deren Betrieb,
Einrichtung, Stallungen, Fütterungsmethoden,, Brurgiſchäft,
Auf=
zucht, Verſand uſw. kennenzulernen, wurde beſchloſſen am
kommenden Sontag, den 23. Oktober, die Geflügelfarm „Riggur”
bei Karlsruhe zu beſuchen. Dieſelbe beſitzt eine Ausdehnung von ca.
1200 Morgen Wieſen= und Waldgelände. Wir bitten unſere verehrl.
Mitglicder, ſich möglichſt zahlreich zu beteiligen. Abfahrt 7,01 Uhr
vor=
mittags nach Karlsruhe. Sonntagsfahrkarte 4 Klaſſe, beſchleunigter
Perſonenzug, Ruckſackverpflegung. Eine reichhaltige Verloſung von
Raſſehühnern. Zuchtgeräten und Futtermitteln beſchloß die
Ver=
ſammlung.
— Gartenbauverein Darmſtadt. Nach einer längeren Sommerpauſe
wurde am letzten Donnerstag wieder einmal eine
Monatsver=
ſammlung abgehalten, die der Vorſitzende mit kurzen
Begrüßungs=
worten einleitete, um dann gleich eine unerfreuliche Mitteilung zu
machen, daß nämlich eine der Kleingartenanlagen an der Nieder=
Ram=
ſtädter Straße wegen geplanter Straßenverbreiterung vielleicht
aufge=
geben werden müſſe. Den Vereinsrechner Herr Dieter berichtete ſodann
iber die abgeſchloſſene Jahresrichnung vom vorigen Vereinsjahr. Es
wurde ihm Entlaſtung erteilt, womit der geſchäftliche Teil abſchloß. —
Herr Brohm würdigte nun in längeren Ausführungen die
Abteilun=
gen Obſt. Gemüſe und Blumen auf der hieſigen Landwirtſchaftlichen
Ausſtellung und knüpfte daran den Wunſch, daß den deutſchen Produkten
unſevs Garten= und Feldbaues gegenüber den ausländiſchen
Erzeug=
niſſen immer noch größere Geltung beſchieden ſein möchte. Den gleichen
Gedanken endwickelte auch Herr Grimm, als er die Ausſtellung „
Blu=
men und Frichte” in Frankfurt einer Kritik unterzog. Dieſe
Veranſtal=
tung war an die Frankfurter Herbſtmeſſe angegliedert, und man hatte
Gelegenheit, in der geräumigen Feſthalle in wunderbarer Aufmachung
deutſche Erzeugniſſe (aus Heſſen, Baden, Württemberg, Pfalz,
Regie=
rungsbezirke Wiesbaden, Kaſſel und der Rheinprovinz) neben den
Pro=
dukten des Auslands (Italien, Tirol und vor allem Holland) zu ſchauen.
— Herr Rektor Preſſer berichtete zum Schluß in hochintereſſanter
Weiſe über den gemeinſamen Beſuch der Landwirtſchaftlichen
Lhran=
ſtalten in Veitshöchheim bei Würzburg, insbeſondere über den
fränki=
ſchen Wein= und Obſtbau, auch über dim dortigen alten berühmten
Gar=
ten und das Sommerreſidenzſchloß des ehemaligen Fürſtbiſchofs. — Der
Vereinsabend bot durch dieſe drei Vorträge viel Stoff an Unterhaltung
und Belehrung, und der weitaus größte Teil der Beſucher hatte noch
das Glück, aus der Fviverloſung einen hübſchen Gewinn nach Hauſe zu
bringen.
OSRAM
NITRA
1 O
TG,ATT770
OpGl.
Gerleeere TDeeee!
OSRAM
NITRA
Seite 6
Dienstag, den 18 Oktober 1927
Nummer 289
Landesbibliothek.
Neue Erwerbungen,
vom 17. Oktober 1927 an auf 14 Tage im Leſeſaale zur Anſicht aufgeſtellt:
Dacqué, Urwelt, Sage und Menſchheit. München und Berlin
1927; Eccleſia orans 19: Die Stationskirchen des Miſſale
Roma=
num „Freiburg i. B. 1926; Feulner, Kunſtgeſchichte des Möbels
ſeit dem Altertum. Berlin 1927; Foerſter, Adalbert Falk. Gotha
1927; Heer, Marburger Studentenleben 1527—1927. Marburg 1927;
Oswald’s Klaſſiker 218: Petrow, Reynolds, Sommerfeld, Michell,
Hydrodynamiſche Theorie der Schmiermittelreibung; 219: Mangin und
Tſchikolew, Arbeiten zur Scheinwerferfrage; 220: Kleomedes, Die
Kreis=
bewegung der Geſtirne. Leipzig 1927; Von heiliger Kunſt: Neuß,
Die Kunſt der alten Chriſten. Augsburg 1926; Liek, Der Arzt und
ſeine Sendung. 2. 4. München 1926; Nearing u. Freemdn,
Dollar=Diplomatie. Berlin 1927; Schrempf, Sören Kierkegaard,
1. Jena. 1927: Sondheim, Geſammelte Schriften, Frankfurt a. M.
1997; Stadelmann, Hannover 1927. Hannover; Stähler,
Handbuch der Arbeitsmethoden in der anorganiſchen Chemie. 4. Berlin,
Leipzig 1926; Stein, Tſchaikowſkif. Berlin, Leipzig 1927:
Wag=
ner Lehrbuch der Erzich. Wiſſenſchaft 1. Leipzig 1926; Winds,
Geſchichte der Regie. Berlin, Leipzig 1925;
Zeitſchriften: Archiv für experimentelle Pathologie. 121,
122. Leipzig 1927: Archiv des öffentlichen Rechts, 51. Tübingen
1927: Deutſches Archiv für kliniſche Medizin. 153, 154. Berlin
1926/; Berichte über die geſamte Biologie, Abteilung B.
Be=
richte über die geſamte Phyſiologie. 39. Berlin 1927; Jahrbuch
für Kinderheilkunde. 114, 115 Berlin 1926/27; Statiſtiſches
Jahr=
buch Deutſcher Städte. 22. Leipzig 1927 Die Praxis des
Bundes=
gerichts 15. 1926. Baſel 1927; Vierteljahrſchrift für Sozial=
und Wirtſchaftsgeſchichte Beihefte 9—11. Stuttgart 1926/27;
Zeit=
ſchrift für Kinderforſchung. 32. Berlin 1926: Leitſchrift für
Phyſik. 43. Berlin 1927; Deutſche Zeitſchrift für Chirurgie. 28,
204. Leipzig 1927: Deutſche Zeitſchrift für Nervenheilkunde 95,
96. Leipzig 1926/27; HoppeSeyler’s Zeitſchrift für
phyſiolo=
giſche Chemie. 167, 168. Berlin, Leipzig 1927. — Vom 31. Oktober
an verleihbar. Vormerkungen werden im Leſeſaale entgegengenommen.
— Stahlhelm, Bund der Frontſoldaten, Ortsgruppe Darmſtadt. Am
Freitag abend fand im Saale der „Eintracht” ein Vortrag des Herrn
Hauptmann a. D. Moſer ſtatt über den „Friedensvertrag von
Verſail=
les‟. Die Hörer wurden zunächſt in die Vorgeſchichte des
Friedensver=
trages eingeführt. Die im Lichtbild vorgeführten ſtatiſtiſchen Tabellen
und Skizzen, die typiſchſtem Bilder und Preſſekommentare ließen dieſen
Schandvertrag in ſeiner ganzen furchtbaren Schwere und Brutalität
lebendig vor unſeren Augen erſtehen. Sie vervollſtändigten die äußerſt
ſachlich gehaltenen Ausführungen des Redners, die dadurch nur eine
noch eindringlichere Sprache redeten. Die feſſelnden Ausführungen
fan=
den reichen Beifall. Nachdem der Ortsgruppenführer dem Vortragenden
den Dank der Stahlhelm=Ortsgruppe ausgeſprochen hatte, folgte noch
gemüitliches kameradſchaftliches Beiſammenſein.
— Die Herbſtfeier des Bayern=Vereins Darmſtadt nahm einen
glän=
zenden Verlauf. Trotz des herrlichen Wetters und ungeachtet der
Ver=
anſtaltungen auf dem Flugplatze hatten ſich unſere Landsleute und
Darmſtädter Mitbürger ſo zahlreich eingefunden, daß der Konkordiaſaal
bald bis auf den letzten Platz gefüllt war. Mit einer muſikaliſchen
Ein=
leitung nahm die Feſtlichkeit ihren Anfang. Hierauf ergriff der
Ehren=
vorſitzende, Herr Ritter, das Wort zur Begrüßungsanſprache, in
welcher er u. a. den Werdegang des Vereins darlegte. Einen herzlichen
Willkommensgruß richtete er an den GebirgstrachtenVerein
Alm=
rauſch und gab der zuverſichtlichen Hofnung Ausdruck, daß der Zeitpunkt
nicht mehr fern liegen möge, wo ein Bayernverein alle in Darmſtadt
wohnenden Landsleute brüderlich vereinen werde. Nach einem durch
die Geſangsabteilung zu Gehör gebrachten Vortrag „Auf den Bergen”
(von Abt) unter Leitung des Chordirektors Herrn Hippauf ſprach Frl.
Vonderſchmitt den vom Schriftführer, Herrn Schmitt, verfaßten
Feſt=
prolog. Dann wechſelten Darbietungen unſerer Schuhplattler=Abteilung
in volkstümlicher Tanzkunſt mit heimatlichen Chören der Sänger und
humoriſtiſichen Vorträgen, von denen die „Jungfer Kocherl” von Frl.
Buchner und der „Ehekontrakt” von Frau Leder und den Herren
Vonderſchmitt und Sturm beſondere Erwähnung verdienen. Die
Pro=
grammnummern waren durch humoriſtiſche Einlagen unſeres
Lands=
mannes Schupp vorteilhaft ergänzt. Die Glanznummer des Tages
bil=
dete der zweite Teil des Feſtprogramms, das bayeriſche Volksſtück „Die
Stiefmutter” von Georg Stöger=Oſtin. Die Handlung, die uns in
ein=
baheriſche Gebirgsgegend führt, fand durch unſere vortrefflich ſpielende
Theatergruppe eine ausgezeichnete Darſtelling. Ohne das Verdienſt
eines Darſtellers ſchmälern zu wollen; ſeien hier beſonders
hervor=
gehoben Frau Leder, Frl. Buchner und die Herren Salzner, Leder und
Stimpfle. Der dritte Teil des Programms rief die Tanzluſtigen auf
den Plan.
— Bedeutſame Erleichterung bei Vifenerteilung für Norbamerika=
Auswanderer. Wie vom Norddeutſchen Lloyd in Bremen mitgeteilt
wird, können nach einer neuen Beſtimmung der amerikaniſchen
Konſu=
late Ehemänner oder Väter, die ſich zur Auswanderung nach den
Ver=
einigten Staaten von Amerika bei den Konſulaten gemeldet haben und
eine Wartenummer erhielten, ſowie zur Viſeneinholung aufgefordert
wurden, nunmehr zugleich mit ihrer Familie das Viſum
erhalten, auch wenn dieſe noch nicht angemeldet war oder höhene
Warte=
nummern als das Familienoberhaupt in Händen hat. Dieſe neue
Be=
ſtimmung der amerikaniſchen Konſulate gewährt unbedingt vielen
Aus=
wanderungsluſtigen eine bedeutſame und begrüßenswerte Erleichterung
der Einwandererbeſtimmungen. Nähere Auskunft über dieſe neue, wie
über alle anderen Einwanderungs= und Beförderungsbedingungen
ar=
teilen der Norddeutſche Lloyd in Bremen und ſeine Vertretungen.
— Nächſte Dampferabfahrten der Hamburg — Amerika=Linie.
Nach New York: „Albert Ballin” ab Hamburg am 20. 10., ab
Cux=
haben am 21. 10., „Thuringia” ab Hamburg am 26. 10., „New York”
ab Hamburg am 2. 10. ab Cuxhaven am 28. 10., „Deutſchland” ab
Hamburg am 3. 11., ab Cuxhaven am 4. 11. „Cleveland” ab Hamburg
am 9. 11., ab Cuxhaven am 10. 11., „Luoſſa” ab Hamburg am 12 11.,
„Hambupg” ab Hamburg am 17. 11. ab Cuxhaven am 18. 11. „
Weſt=
phalia” ab Hamburg am 23. 11. — Nach Philadelphia,
Balti=
more, Norfolk: Lübeck” am 2. 10., „Kiel” am 11. 11., 1 Dampfer
am 25. 11. — Nach der Weſtküſte Nordamerikas: „Iſis” am
22, 10., „L. A. Chriſtenſen” am 12. 11. — Nach Weſtindien=
Weſt=
küſte Zentralamerikas: „Rugia” am 22. 10., „Hemry Horn”
am 29. 10. „Amaſſia” am 5. 11., „Erfurt” am 12 11. „Teutonia” am
19. 11. Marie Horn” am 26. 11., „Eupatoria” am 3. 12.— Nach
Porto Rico, San Domingo Haiti, Jamaiea und
San=
tiago de Cuba: Georgia” am 25. 10., „Mira” am 8. 11., „Kreta”
am 22. 11. — Nach Kuba: Cuba” am 15. 11., „Mexiko” am 15. 12.,
„Antiochia” am 14 1. 28. — Nach Mexiko: „Nord=Schleswig” am
29. 10., „Weſterwald” am 10. 11., „Rio Panuco” am 22. 11., „Schlezwig=
Holſtein” am 3. 12., „Seſoſtris” am 17. 12. — Nach der Oſtküſte
Südamerikas: „Frankenwald” am 22 10., „Holm” am 26. 10., ein
Dampfer am 2. 11., „Liguria” am 5. 11., „Baden” am 9. 11., „Bahern”
am 16. 11., „Legie” am 19. 11., „Uruguay” am 23. 11., „General
Bel=
grano” am 30. 11. — Nach der Weſtküſte Südamerikas: „
Nito=
kris” am 22. 10., „Itauri” am 2. 11., „Planet” am 5. 11., „Schwarzwald”
am 19. 11., „Spreewald” am B. 11. — Nach Niederländiſch=
Indien: „Duisburg” am 26 10. Halle” am 23. 11., Caſſel” am
21. 12. — Nach Auſtralien: „Eſſen” am 2. 11. Menes” am
3. 12. — NachOſtaſien: „Ruhr” am 22. 10., „Vogtland” am 29. 10.
„Ludendorff” am 5 11., „Albert Vögler” am 12. 11., „Münſterland”
19. 11., „Oldenburg” am 26. 11., „Hindenburg” am 3. 12. „Adolf von
Baeher” am 10. 12., „Havelland” am 17. 12. — Nach Afrika:
„Njaſſa” am 29 10. — Hamburg—Rhein=Linie: Wöchentlich
ein Dampfen. Mitgeteilt durch die Vertretung der Hamburg—Amerika=
Linie, Bankgeſchäft Zaun, Darmſtadt, Luiſenplatz 1.
p. Bezirksſchöffengericht. Eine Anklage wegen Betrugs zum
Nach=
teil eines hieſigen, ſpäter in Konkurs geratenen Werkes bringt einen
Kölner Kaufmann, der ſich äußerſt gewandt zu verteidigen verſteht, vor
Gericht. Er gab an, ſeine Frau ſei eine geborene van der Zypen, er
ſelbſt ſei mehrfacher Hausbeſitzer, er ſei Beſitzer einer Goldhypothek,
dabei gab er an, ein Konto bei einer Großbank zu beſitzen, von der er
ein Scheckbuch vorzeigte. Der Staatsanwalt beantragte 1 Jahr
Gefäng=
nis. Das Urteil erkennt auf 6 Monate Gefängnis.
Ausſchneiden. * Steuerkalender Aufbewahren!
für die Zeit vom 15 bis 31. Oftober 1927.
15. Okt.: Ablauf der Schonfriſt für die am 10. Oktober fällig geweſene
Umſatzſteuerzahlung.
20. Okt.: Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit vom 1. bis F. Eberſtadt, 17. Okt. Gemeinderatsſitzung. Beigeonde
15. Oktober 1927 erfolgten Lohnzahlungen im
Markenverfah=
ren und im Ueberweiſungsverfahren, im letzteren jedoch mur
dann, wenn die in der erſten Hälfte des Kalendermonats
ein=
behaltenen Lohnſteuerbeträge für ſämtliche in einem Betriebe
beſchäftigten Arbeitnehmer den Betrag von 20 RM.
über=
ſteigen. (Keine Schonfriſt.)
25. Okt.: Vierte Vorauszahlung (ſtaatliches Ziel) laut
Anforderungs=
zettel auf die Grundſteuer, Gewerbeſteuer und
Sondergebäudeſteuer für das Rechnungsjahr 1927.
(Schonfriſt bis 5. November.)
Ausgeſtaltung des Steuerkalenders.
Vom 1. Nodember ab wird der Steuerkalender zu einem Steuer=
und Wirtzſchaftstalender ausgeſtaltet werden und auch die Abgaben bzw.
Beiträge der übrigen öffentlich=rechtlichen Körperſchaften (außer Staat
und Gemeinde) und Berufsvertvetungen mit den einzelnen Zahlungs=
H. W. Wohmann.
terminen bringen.
der Angeſtelltenſchaft iſt über die Leiſtungen der Angeſtelltenverſicherung
noch immer im Unklaren. Wie oft wird feſtgeſtellt, daß die Angeſtellten,
die eine Leiſtung beantragen, in keiner Weiſe über „ihre Anſprüche
unterrichtet ſind. Die notwendigen Unterlagen ſind teilweiſe fehlerhaft
und können nur ſchwer beigebracht werden, weil dieſer Frage nicht die
notwendige Aufmerkſamkeit geſchenkt wurde. Allen Verſicherten iſt nun
die Möglichkeit geboten, ſich über dieſe wichtige Frage in eingehender
Weiſe zu unterrichten. Am Mittwoch, den 19. Oktober, ſpricht in der
Eintracht im der Eliſabethenſtraße der Stadtverordnete Herr A. Geßner
aus Frankfurt a. M. über die Bedeutung der Wahlen der
Angeſtellten=
verſicherung. Herr Geßner iſt ſeit Beſtehen der Angeſtelltenverſicherung
Vertrauensmann der Verſicherten und wird über die Leiſtungen genau
Aufſchluß geben. Er wird aber auch weiterhin zeigen, welche Bedeutung
dieſe Wahlen hoben, da es für die Verſicherten nicht gleichgültig ſein
kann, wie die Weitergeſtaltung der Angeſtelltenverſicherung erfolgt. Alles
nähere ſiehe Anzeige in der geſtrigen Ausgabe.
ſchuſſes der Drag.=Regt. 2 und 24 wurde aus Verſehen vergeſſen, der und Geſang gaben das erſte Gepräge. Der Chor des Vereins brochtet
Debewag für die gewiſſenhafte Bewachung des Denkmals zu danken,
was hiermit nachgeholt wird.
Lokale Veranſfaltungen.
Die bierunter erſcheinenden Roiligen ſind ansſchlieklich alt Hinweiſe auf Anzeigen zu beirachten. Beifall fand. Nicht minder großen Anklang fand, das ernſtere dreiaktgor
in keinem Falle irgendwie alt Beſprechung oder Keitll.
— Der Vortrag von Frau Mülhauſe=Vogler über „Die Ehe als
Kulturproblem” findet heute abend im Mozartſaal ſtatt. Am
Schluſſe des Vortrags wird die Rednerin mündlich oder ſchriftlich
ge=
ſtellte Fragen beantworten.
— Deutſcher See=Verein, Ortsgruppe Darmſtadt. An die
heute abend 8 Uhr 15 bei Sitte, Karlſtraße, ſtattfindende Jahreshaupt= ſeger, Kätha Schmidt und Marie Hebermehl. Auch die beiden Kindan
verſammlung mit nachfolgendem Vortrag wird erinnert.
Kunſtnotizen.
Ueber Werte, Künſtier oder künſtleriſche Veranſſaltungen, deren im Nachſiehenden Erwchnung muß ich haben”. Vereinsvorſitzender Friedrich Kölſch dankte den Auc
geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urtell vor
— Nochmals hinweiſend auf den Lieder=, Arien= und Duetten=Abend
der beiden bedeutendſten Vertreter der Berliner Staatsoper, Kammer= an der Städt. Akademie für Tonkunſt in Darmſtadt, Herr H. Crf
gung der Eintrittskarten Sorge zu tragen, da der Vorverkauf ſehr ſtarr mit wahrer Begeiſterung ihre Muſikſtückchen vortrugem, mit zuzuhören
eingeſetzt hat und mit einem ausverkauften Hauſe ſicher zu rechnen iſt.
Karten zu 1,10, 2,20 und 3 Mk. einſchließlich Steuer ſind bei der
Konzertdirektion Heinrich Arnold, Wilhelminenſtr. 9, zu haben.
Hermann Jadlowker hatte in der vorigen Saiſon, ſpeziell als
Lieder=
ſänger, einen aufſehenerregenden Erfolg. Seine Konzerte wurden
tat=
lich Senſationen. Sein letzter Liederabend in der Philharmonie Berlin
war ausverkauft. Als einer unſerer größten Opernſänger iſt er
hin=
reichend bekannt, ſo daß wohl hierüber nichts mehr zu ſagen iſt. Carl ganz außergewöhnlich gut gelang, dann iſt dies ſeiner guten mſtll
Braun, in hieſiger Gegend beſtens bekannt, wird in der nächſten Feſt= ſchen Auffaſſung, die den ausgezeichneten Pianiſten verriet, zuzuſche
ſpielzeit wieder in Bayreuth mitwirken. Seine Hauptrollen ſind Figaro,
Mephiſto, Barbier von Bagdad, Waffenſchmied, Rocco u. a. (Näheres
ſiehe Anzeige)
— Balaſt=Lichtſpiele. „Es war‟. Das Thema dieſes 94. Geburtstag. Herr Krug war von 1866—1910 bei Famililſehln
Films, der nach einem Sudermann=Roman gedreht wurde, iſt einfach,
tief und ſtark: Das hohe Lied der Freundſchaft. Leo und Ulrich ſind
Gutsnachbarn. Von Kindheit her verbindet ſie tiefe Freundſchaft. Sie
dienen im ſelben Regiment in Potsdam als Einjährige. Als ſie
gemein=
ſchaftlich in ihre oſtpreußiſche Heimat auf Urlaub fahren, verliebt ſich über der Vorwoche um 8 Perſonen erhöht. Sie beträgt jchzt 4.—
Leo in Frau von Rhaden. Ein Duell mit ihrem Gatten iſt dio Folge.
Leo muß fliehen. Er bittet Ulrich, für die geliebte Frau zu ſorgen, ſteuern innerhalb 8 Tagen bei Meidung der Mahnung a de 0e
Als er nach vielen Jahren in die Heimat zurückehrt, findet er ſeinen meindekaſſe zu zahlen iſt — Als Rechner der evang. Kirche Oberäu
beſten Freund mit der Frau, für die er alles verſieß und hingab, ver= ſtadt wurde Georg Henkel, Buchhalter, Am Büche 8, ernannt u0 .0
heiratet. Nun folgen verſchwiegene Quälereien. Die Frau ſteht wie
ein Dimon zwiſchen den beiden Freunden. Von keinem will ſie laſſen.
Das Aeußerſte iſt unabwendbar, aber als ſich die beiden Freunde mit
der Piſtole in der Hand gegenüberſtehen, laſſen ſie beide die Arme ſin=
und ertrunken. Ein Alpdruck iſt vorüber. Atemberaubend iſt die dra= vorbildlicher Dienſteiſer und ſein ſcharf ausgeprägtes Gerechtictilt
matiſche Jutenſität, mit der dies berichtet wird. Aeußerſte Sachlichkeit gefühl errangen ſich die Hochnchtung und Verehrung aller rechtlich !0
iſt hier mit einem Tempo verbunden, und es iſt erfreulich, mit welcher
Sicherheit die Herſteller eines amerikaniſchen Films ſich in das Thema
gines deutſchen Romans und vor allem in ein deutſches Milieu
hinein=
verſetzt haben.
Aus den Parteien.
— Reichstagung der Evangeliſchen
Volksgemein=
ſchaft vom 22—24. Oktober in Mainz. Das Program der
Reichstagung der Evangeliſchen Volksgemeinſchaft im Jahre 1927 ſieht
unter anderem vor: Samstag, 22. Oktober, nachmittags 2 Uhr: Sitzung
des Geſamtvorſtandes; nachmittags 4 Uhr: Eröffnung der Tagung durch
Schriftleſung und Anſprachs (Pfr. Ide=Höchſt a. M.); abends 8 Uhr:
Begwißungsabend im großen Saale des Vereinshaufes. — Sonntag,
23. Oktober, vormittags 11 Uhr: „Der Reichsſchulgeſetzentwurf” (Lehrer
Greb=Weiſenau); nachmittags 2 Uhr: 1. „Wirtſchaft, Volk und Stagt —
ein Zeitbild” (Dr. jur. Moeginburg=Frankfurt a. M.), 2. „Die
bevor=
ſtehende Landtagswahl in Heſſen” (Pfr. Weidener, Ober=Lais);
nach=
mittags 6 Uhr: Feſtgottesdienſt in der Chriſtuskirche (Feſtprediger Pfr.
Veller, Mainz=Bretzenheim). — Montag, 24. Oktober, vormittags 9 Uhr:
1. „Evangelium und Wirtſchaftspolitik” (Pfr. Veller), 2. Geſchäftliches;
nachmittags 2 Uhr: Ausflug nach Wiesbaden; abends 8 Uhr: Abſchluß
der Tagung: „Glaube und Heimat”, die Tragödie eines Volkes von
Karl Schönherr, zur Darſtellung gebracht von Mainzer Freunden
unter Mitwirkung von Otto, Laubinger vom Staatstheater in
Berlin. Zu allen Veranſtaltungen haben Mitglieder und Freunde freien
Zutritt. Ausſchußvertreter für Freiquartiere: C. Wolf, Mainz, Richard
Wagnerſtraße 3, III.
— Deutſchnationale Volkspartef, Ortsgruppe
Darmſtadt. Heute Dienstag, den 18. Oktober, abends 8 Uhr, findet
bei Chriſt, Grafenſtraße 20, „Weißer Saal”, eine Verſammlung der
hie=
ſigen Ortsgruppe des Alldeutſchen Verbandes ſtatt. Die Mitglieder der
Ortsgruppe ſind zu der Verſammlung eingeladen worden, und wir
hoffen, daß ſie dieſer Einladung zahlreich entſprechen werden.
Tageskalender für Dienstag, den 18. Oktober 1927.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 19 Uhr, Ende
22 Uhr: „Das Kätchen von Heilbronn”. — Kleines Haus: Keine
Vor=
ſtellung. — Orpheum, Anfang 20 Uhr: „Drei alte Schachteln”.
— Konzerte: Hotel Schmitz, Schloßkaffee, Herrngartenkaffee,
Münchener Hofbräu: Oktoberfeſt. — Vorträge: Fürſtenſaal,
Anfang 4 Uhr und 8 Uhr: Hegg. — Bürgerhof: Lichtbildervortrag.
— Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=
Lichtſpiele.
bei Huſten, Heiſerkeit.
Mimm Verſchleimung
Fayz’s echte Sodener Mineral=Paſtillen.
Starkenburg.
neter Flick, der die Sitzung leitete, bericlſtete über das von der Vern
waltung in der Bürgermeiſterfrage bisher Unternommene und gab dem
Plenum von einem am Sitzungstage eingelaufenen Schreiben des Bzm
germeiſters Ritzel Kenntnis. In der Ausſprache wurde deſſen Verhalter
uach ſeiner Wahl und die damit verurſachte unliebſame Verzögerunn
des Abſchluſſes der Bürgermeiſterfrage emer Kritik unterzogen und gi0
das Anſehen der Gemeinde ſhädigend, mißbilligt. Obowhl, aus der
minmehr vorliegenden Antwort eine die Wahl, ablehnende Haltung
herausgeleſen werden kann, beanſtandete Gemeinderat Heißt, daß den
Wortlaut der Antwort zu Zweifeln Anlaß gebe und aus Gründen den
Sicherheit eine klare eindeutige Erklärung zu fordern ſei. — Auch dün
von Bürgermeiſter Mueller=Darmſtadt anläßlich einer Preſſeben
ſprechung in der letzten Woche berührten Frage der Eingemeinn
dungen fand in der Sitzung ein Echo. Aus den Erörterunger
hierüber muß geſchloſſen werden, daß einer Eingemeindun
Eberſtadts mit Darmſtadt unüberwindliche Schwig
rigkeiten ſeitens der Gemeinde nicht bereitet wern
den dürften. Man war ſich jedoch auch in der Mehrheit darühee
— Die Leiſtungen der Angeſtelltenverſicherung. Ein großer Teil einig, daß dieſe Frage nicht von heute auf morgen, ſondern erſt un
Laufe der Jahre gelöſt werden kann und deshalb die Einſtellunn der
Gemeinde zur Berufshurgermeiſterfrage in keiner Weiſe berührt ſovüu
auf die Wahl der Perſon des Berufsbürgermeiſters ohne Einfluß bleibzn
da der natürlichen Entwicklung der Eingemeindung und ihrer Durchfükl
rung zum gegebenen Zeitpunkt auch er ſich nicht widerſetzen kann. Mit
12:9 Stimmen wurde ſchließlich ein Antrag des Gemeinderats Heiß
angenommen, wonach die Verwaltung beauftragt wird, Bürgermeiſten
Ritzel ſofort ſchriftlich aufzufordern, binnen einer Friſt von 5 Tagem
ſich klar und eindeutig zu erklären, ob er den ihm durch die Wahl vorn
22. September übertragenen Poſten eines Berufsbürgermeiſters der G= Eherſtadt unter den ihm bewilligten Forderungen annimmt mu
ihm gleichzeitig mitzuteilen, daß im Falle der Nichtbeantwortung der
Aufforderung die Gemeinde annehmen wird, de3 er die Wahl abd
lehnt.
Aa. Eberſtadt, 17. Okt. Abendunterhaltung. Im gutben
ſetzten Saale des „Bergſträßer Hofes” hielt am Sonntag abend der Geut
— Dragoner=Denkmal. Beſi der Dankſagung des Denkmal=Aus= ſangverein „Germania” Cberſtadt einen Unterhaltungsabend ab. Muſin
zunächſt den Wertungschor. In der Waldſchenke” von Karl Grim=Damm
ſtadt ausdrucksvoll zu Gehör. Nach muſilkaliſchen Darbietungen desr
Opcheſters des Muſikvereins „Edelweiß” wurde die Einakter=Poſſe „Dus=
Dreimonatskind” aufgeführt, die infolge des heiteren Einſchlages großemn
Schauſpiel „Zwei Brüder” von Hermann Marcellus. Die eingzelnnm
zum Teil recht ſchwierigen Szenen waren geſchickt und mit Verſtändnst
für den ſchweren Inhalt des Stückes herausgearbeitet, zumal die Gautet
rollen des Stückes gut beſetzt waren. In dem Stück wirkten folgenden
Mitglieder mit: H. Dietrich, Gg. Weſp, W. Hill, Franz Verbner, F.
Sand, Ph. Dächert, P. Sand, A. Hill und die Damen Lieſel Hamich
Auguſt Dietrich und Luiſe Günther machten ihre Sache recht gut. m
der Pauſe zwiſchen den beiden Theaterſtücken ſang der Chor die Lichein
„Wanderſchaft” von Zöllner und das bekannte Volkslied „Juchhei, 04 U
weſenden für ihr Erſcheinen.
Ak. Niedeu=Ramſtadt, 17. Okt. Vortragsabend des Lehren
ſänger JadlowkerBraun, empfiehlt es ſich, für die Beſchleuni= mann. War es ſchon eine Freude, den kleiwen Anfängerſchülern, ſi
ſo mußte man allen Reſpekt vor der Wiedergabe der zum Teil nch
ſchwierigen Violinſoli von ſeiten der älteren Schüler gewinmen. Einen
bohen Kumſtgenuß boten die Vorträge des Lehrmeiſters ſelbſt. Ar
Cuößmann ſchon lange Zeit nicht gehört hat, muß unumwunden zu
ſtehen, daß er ein reifer Künſtler auf ſeinem Inſtrument geworden ſt.
Die einzelnen Vorträge wurden ganz vorzüglich begleitet von Hern Ft.
Thöt, hier. Seine Aufgabe war keine leichte, und wenn ihm als
ben. Blumen, Beifall in Fülle bildeten verdienten Abſchluß desAtnd
— Nieder=Namſtadt, 17. Okt. Geſtern feierte eine der äütſct
Einwohner von hier, Herr Juſtus Krug, in voller Rüſtialt ſeing
(Villa Burgwald). Von 1894—1924 war er Schreibgehilfe auf mr ſie
ſigen Bürgermeiſterei. Von allen Seiten wurde Herr Krug zu ſmm
Ehrentage beglückwünſcht.
G. Ober=Ramſtadt, 17. Okt. Die Erwerbsloſenzahl hat ſich ſun
Die Bürgermeiſtwei gibt b=kannt, daß das 3. Ziel der Geweiſte
pflichtet.
* Niedernhauſen, 17. Okt. Unter überaus zahlreicher Beieilihil
wurden geſtern die ſterblichem Ueberreſte des am letzten Donnerstag 0
ſtorbenen Pfarrers Vogt zu Grabe geleitet, 32 Jahre lang wirlte !
ken. Die Frau, die ihnen nacheilte, iſt auf einer Eisdecke eingebrochen Entſchlafene als Seelſorger in der hieſigen Kirchengemeinde, und ſ0
kender Gemeindemitglieder, bei denen er durch ſein geſegnetes Wich
im guten Gedenken bleiben wird.
k. Roßborf, 17. Okt. Aus der letzten Gemeinderatsſihul
läßt ſich folgendes berichten: 1. Die Baukommiſſion hat eine 90
Beſichtigungen vorgenommen und ſollen folgende Arbeiten im 60
miſſionswege vergeben werden: a) Herſtellen des Treppenhauſ
Gemeindehaus Hintergaſſe 7, b) Herſtellung zweier Wohnungen dauſeh
() Herſtellung der Ladenfaſſade am Gemeindehaus Ernſt 2ud00
ſtraße, 4) Herſtellung des Treppenaufganges im Bürgermeiſtereigebiule
e) Herſtellung eimes Zimmers im Gemeindehaus Müllerſtraße. Archſct 4
Herdt, Ober=Ramſtadt, leit,t die Arbeiten. 2. Das Gelände im Mue. Au
ler Flur 1 Nr. 415—422, 446—459 ſoll als Baugelände von den Grnde. 4
ſtücksbeſitzern alsbald erworben werden. Die Bürgermeiſterei,
die erforderlichen Verhandlungen in die Wege leitm. 3. Ab Rechaunt
jahr 1927 erhält die Futterbeſchaffungskommiſſion für das Faſelvieh?
Händen des jeweiligen Rechnens aus der Gemeindekaſſe eine Zuſch
leiſtung in Höhe von 700 Mark jährlich, außerdem für die Gberhaltgh
für den gleichen Zeitpunkt 50 Mark. Die Beträge ſind zuhlbar V1
Hälfte am 1. Oktober und 31. März des Rechnungsjahres. Der Ei0 0
aus der Winterſchafweid; ſoll hierzu Verwendung finden. 4. Als Beel
trag für den Tierſchutzverein werden alljährlich 10 Mark beviolc
5. Auf Anregung des Kreiswohlfahrtsamts ſollen alle Perſoneh, Vee
aus einer Erwerbstätigkeit künftig ausſcheiden und in die Kleine Me
Sozialrentnerfürſorge aufgenommen werden, als freiwilliges Michſch
bei der zuſtändigen Krankenkaſſe weiter verſichert bleiben.
meinderat beſchließt in dieſem Sinne. 6. Die Vergütung für den
vertretenden Faſelwärter wird auf 5 Mark pro Tag feſtgeſetzt.
(ine Wohnung in einem Gemeindehaus foll ein Herd angekauſt wehde.
Den Schluß der Sitzung bildeten Wohlfahrtsſachen, die in gehel
Sitzung ihre Erledigung fanden.
2. Groß=Umſtadt, 17. Okt. Hindenburgfeier. Am ſe,
Samstag fand in der hieſigen Oberreal= und Höheren Landwitſchle.
ſchule die Geburtstagsfeier für den Reichspräſidenten Hind=nbun ſe
Ein Primaner, der als Vertreter der Jugendgruppe des Vereins ſir 4o
Deutſchtum im Ausland an der Geburtstagsfeier in Berlin teilgeohe
men hatte, ſchilderte in anſchaulicher und begeſterter Wüſſe de o.
lichen Veranſtaltungen der Reichshauptſtadt. Die Feſtrede hielt. O.
Studienrat Dr. Neumann. Er verſtand es, den greiſem Feldncvo.
als Sinnbild der Treue und Pflichterfüllung vor dem geiſtigen e
der Anweſenden erſtehen zu laſſen. —— Nächſten Mittwoch chond.
19. Oktober, wird Herr Direktor Mahling aus Berlin im Auſtrod.
beſiſchen EiſenbahnAktienGeſelſchaft im Goſthaus „Zum volt.
enſänh.
Noß” einen Vortrag über die neueſten elektriſchen Gebrauchedeg” heſeiß
für den Haushalt halten. Aus dem reichhaltigen Progran.
wir nur hervor; die Giektriztät als belfer der Induſtrie de ſie
ztät als Hilfe für die Hausfrau, die Elektrizität als Mädhen ſit o
als ſelbſtändige Waſchfrau und als beilfator. Die gebräſchte
Apparate werden vorgeführt und Koſtproben verabreicht.
Nummer 289
Dienstag, den 18. Oktober 1922
Seite 2
Ein Ehrenmal an der Bergſiraße.
Der letzte Bauabſchnitt der W. S.=C.=Wachenburg.
i. Weinheim a. d. B., 17. Oktober.
Vorgeſtern Nachmittag fand unter Beteiligung aus Mſnchen,
Han=
der, Darmſtadt, Karlsruhe, Heidalberg uſw das Richtfeſt für den
Bten Bauabſchnitt der W. S.=C.=Wachenburg ſtatt.
Bau=
iender Architekt iſt Prof. Wienkoop aus Darmſtadt, der Erbauer
Burg, nach deſſen Plänen das Ehrenmal zu einem der bedeutendſten
xſt= und Bauwerke Deutſchlands ausgeſtaltet wird. Die
Wachen=
bildet alsdann eine in ſich geſchloſſene Anlage von außerordentlichw
urht und Größe. Der Platz unterhalb der Baſtion iſt in etwa 8 Meter
ſc5e als eine Fläche angelegt, die als Ehrenhof für die Feſthalle
be=
hmunt iſt. Die Baſtion wird erweitert zu einer großen Stirnmauer,
m. der monumentale Treppenanlagen herabführen. Auf dem
untr=
he gelegenen Niveau werden fünf Bogenöffnungen geſchaffen, die
Zugang zu der Ehrenhalle vermitteln. Vor dieſer Halle führen
we Stufen herab zu einem halbkreisförmigen Hof, an deſſen
Peri=
ei ie ſich ein Feuerbecken befindet. Ein Arkadengang ſchließt den
ug ghof nach Oſten gb. Ein Eckturm bildet den architektoniſchen Ab=
Ui=ß des in ſich geſchloſſenen Burghofes. Die Anlage d’s Ehren=
723 ergibt eine ſieben Meter hohe gewölbte Halle, die ſich in fünf
oenſtellungen nach der Rheinebene öffnet.
DDas Richtfeſt nahm folgenden Verlauf: Auf dem Burghofe vor der
errichteten Ehrenhalle hieß der Vorſitzende des Alten;
Herrenver=
iges die anweſenden Ehrengäſte, darunter Oberbürgermeiſter Huegel,
glotbaurat Eberhardt, Prof. Wienkoop=Darmſtadt,
Landtagsabgeord=
er Kindt=Darmſtadt Baupat Zimmermann=Heppenheim ſowie den
icmten Kunſt= und Bauausſchuß herzlich willkommen. Er ſprach den
maſch aus, daß es mit vereinten Kräften gelingen möchte, das
Ehren=
in Bälde fertigzuſtellen, ſo daß die feierliche Einw=nhung in der
H läums=Pfingſttagung 1928 erfolgen könne.
DDer Vorſitzende des Kunſt= und Bauausſchuſſes, Syndikus Dr.
elmann=Weinheim, ſprach dem anweſenden Erbauer der Burg
bauleitenden Architekten Prof. Wienkoop=Darmſtadt ſeine volle
hel=kennung aus und dankte auch dem mit der Bauatsführung
benuf=
io en Regierungsbaumeiſter Hopp=Weinheim und der geſamten
dem Werke beſchäftigten Arbeiterſchaft für dia tüchtigen Leiſtungen.
laDem noch Ingenieur Mulch=München den Feſtteilnehmern einen
ttſſchen Gruß gewidmet hatte, fand eine interne Ausſchuß=Sitzung
während die Arbeiterſchaft im Wachenburg=Gaſthauſe in der bei
1n fiſten üblichen Weiſe bewirtet wurde.
Babenhauſen, 17. Okt. Einen ſchönen Erfolg im Handball errang
1 W=Mannſchaft unrſeres Polizeiſportvereins. Auf eigenem Platze
fun ſie die B=Mannſchaft von „Rot=Weiß”=Darmſtadt mit 8:1 Tomm.
Salbzeit war das Ergebnis 4:1. — Die Ligamannſchaft kehrte von
135Aheim mit einem 3:2 Sieg zunüick. — Die Nachkirchweihe
ftrige am vergangenen Sonntag dahier abgehalten. Bei ſchönem
Atter und ziemlich gutem Beſuch von auswärtigen Gäſten nahm ſie
ſgen ſchönen Verlauf. Die Gaſthäuſer waren zeitweiſe überfüllt.
— König i. Odenw., 17. Okt. Am Freitag abend hatte die
Kurver=
utrrng zu einer ſchönen Veranſtaltung in das Café Laub eingeladen.
ſéomlt, unſeren 2000. Kurgaſt in der Perſon der Frau Erna Fink aus
9ftel i. Taunus zu feiern. Die Räume waren dicht beſetzt. Der
Vor=
ſin e, Rektor Schäfer, begrüßte die Anweſenden und den Gaſt im
Auf=
eite des Gemeinde= und Kurvorſtandes, betonte beſonders, daß Frau
Skmit dieſem Jahre ſchon zum vierten Male unſeren Kur= ud
Bade=
leſuche, immer mit beſtem Erfolg. Die herrliche Lage unſeres
Bade=
ws. Waldluft, Stahlbäder, Trinkkuren und die ausgezeichnete Ver=
Bgrung haben der früher kranken Frau beſte Erholung gebracht. Der
Airzende überreichte einen Blumenkorb, und ein prächtiges Bild,
ge=
attvon unſerem bekannten hieſigen Maler Georg Vetter, Wald= und
Kynrand an den Mühlen darſtellend. Der Ehemann Fink, zum Beſuche
9 weilend, dankte in warmen Worten.
Erbach i. Odw., 17. Okt. Die Reichszentrale für
Hei=
wtSienſt, Landesabteilung Heſſen, die im Jahre 1921 durch
Reichs=
z/bieſchluß zum Zwecke der politiſchen Bildungsarbeit vom
Geſichts=
wr.: des Staats= und Volksganzen aus, errichtet wurde, hält am
kom=
wdnn Samstag, den 22. Oktober ds. Js., einen Staatsbürgerlichen
Sungstag (Wochenendtagung) für Kreis und Stadt Erbach in
/auty i. Odw. ab. Dieſe Tagung dürfte für alle politiſch und
wirt=
ſietäch invereſſierten Perſonen des Kreiſes Erbach von größtem In=
Av ſein. Die Redner der Intereſſengemeinſchaft müſſen ſich nach
Re der Sache frei von jeglicher Partei= und Imtereſſenpolitik halten
1 waben lediglich die Aufgabe, entſcheidende Tadſachen und Probleme
In ien politiſchen und wirtſchaftlichen Tagesfragen herauszunehmen
ſü ürr ihren geſchichtlichen und urſächlichen Zuſammenhängen und Aus=
Rugigen darzuſtellen. Nach jedem Vortrag iſt Gelegenheit zu freier
2ſmrache gegeben. Es iſt zu hoffen, daß der Tagung ein guter Beſuch
ghem Kreiſe Erbach beſchieden ſein wird. Die Tagesordnung ſei
inſtſ hend bekannt gegeben: Ort der Dagung Erbach i. Odw., Saal
74 Göaſthauſes Zum Schützenhof”, Samstag, 22. Oktober, 10 Uhr
im. — Dr. A. Meier, Reſerent für Exportkvediwerſicherung bei der
ſchir urter Allgemeinen Verſicherungsgeſellſchaft: „Bilanz der deutſchen
uv rtigen Politik”. Ausſprache — Mittagspauſe. 13—14.30 Uhr:
7,=Mat a. D. Dr. K. Keck, Syndikus der Induſtrie= und
Handelskam=
ym /srankfurt a. M.: „Der Kompf um die Rohſtoffe”. Ausſprache.
N3——16.15 Uhr: Erziehungsdirektor W. Beckmann, Frankfurt a. M.:
uſche Geſchichte und deutſches Schickſal”. Ausſprache.
m. Beerfelden, 17. Okt. Der älteſte Veteran 1870/71 von
„mi und vielleicht für weite Umgebung wurde geſtern in der Perſon
àGexhloſſermeiſters Johann Adam Berger zu Grabe getragen. Der
; Bultrhene ſtand im 85. Lebensjahr und verfügte ſtets, bis in die letzten
„uy, über eine beneidenswerte Geſundheit, über eine körperliche und
Friſche, die ihn als Sechziger und nicht als „Achtziger” erſcheinen
Win impoſanter Trauerzug bewegte ſich nach dem Friedhof, dem
vovan der Kriegerverein bzw. die Vereinigumg ehemaliger
Leib=
tiſnen, dann die Sängerriege, die auch die Trauergeſänge ausführte,
der Bürgerverein, hinter dem Leichenwagen das übrige zahlreiche
Ruegeleite. Herr Oberpfarrer Colin würdigte die hervorragenden
En haften des Dahingegangenen als Familienvater und als Bürger;
v jetztterer Eigenſchaft bekleidete er lange Jahre mehrere
Gemeinde=
äſar, eines bis zu ſeinem Tode. Am Grabe legten Kränze nieder Herr
APb. Breimer namens des Bürgervereins und Herr H. Willenbücher
ders der Vereinigung ehemaliger Leibgardiſten. Am Schluß der
SRuefeier krachte die Ehrenſalve über das Grab hin, ausgeführt von
„ſſtenaden des Kriegervereins.
Gronau b. Bensheim, 17. Okt. Bei herrlichſtem
Spätſommer=
fand geſtern hier die diesjährige Kirchweihe ſtatt. Der Beſuch
dank des ſchönen Wetters von nah und fern außerordentlich ſtark.
AA ſie Bewirtung der Gäſte war vorzüglich, ſo daß das diesjährige
Ahuneihfeſt in bleibendem Andenken bei den Teilnehmern ſein wird.
m. Vom ſüdlichen Odenwald, 15. Okt. Die ſchönen Tage förderten
die Herbſtarbeiten in ſolchem Maße, daß auch auf den Höhen die
Kar=
toffelernte bald beendigt ſein dürfte. Die Ausbeute iſt durchweg
gut. Je nach Bodenbeſchaffenheit und Sorte gibt es wohl auch faule
Kartoffeln, im allgemeinen ſind aber die Befürchtungen, die man infolge
der vielen Regenfälle hegte, nicht eingetroffen. Die Preiſe ſind vorläufig
noch uricht feſt, durchſchnittlich werden pro Zentmer 3,50 Mk. bezahlt.
Sehr gut iſt auch das Ergebnis bei den Dickwurzeln. Die Näſſe
förderte ihr Wachstum und ließ in der bepflanzten Fläche keinerlei
Lücken entſtehen — Sehr befriedigend iſt auch der Ernteertrag beim
Obſt. nur die Preiſe gefallen dem Erzeuger nicht. Für Moſtäpfel
wer=
den pro Zentner 3 Mark bezahlt, für Champagnerbirnen 2 Mk., für
gebrochenes Wirtſchaftsobſt, Aepfel und Birnen, 5 Mk., für Tafeläpfel
8—9 Mk. — Der Anbau von Weiß= und Rotkraut lohnt ſich in hieſiger
Gegend in der Regel nicht ſonderlich, deshalb wird im gartenmäßigen
Anbqu vielerſeits auf dieſes Gemüſe verzichtet.
Bb. Bensheim, 17. Okt. Der Verem der Hundefreunde von
Bens=
heim und Umgebung veranſtaltete geſtern auf dem hieſigen neuem
Sport=
platz eine Propagandavorführung von Polizei= und Schutzhunden. Der
erſt im Januar dieſes Jahres ins Leben getretene Verein verfügt über
ſehr gutes Hundematerial, welches in der kurzen Zeit unter dem
tüch=
tigen Dreſſurwart Polizeihauptwachtmeiſter Hoffmann gute Arbeit
leiſtete. Kleine noch vorhandene Fehler werden bald behoben werden
können. Erſtqunliches leiſteten einige Hunde des Darmſtädter Vereins
der Hundefreunde, die mit ihren Führern an der Vorführung
teilnah=
men. in bezug auf Spurarbeiten, wobei praktiſche Fälle, wie
Brand=
ſtiftung, Einbruchdiebſtahl, Sittlichkeitsverbrechen und dergleichen gezeigt
wurden. Auch am Verſuchsverbrecher zeigten die Hunde ganz
vorzüg=
liche Arbeit; ſelbſt vor Stockſchlägem, Schüſſen und brennenden Fackeln
ſchveckten die Tiere dabei nicht zurück. Beſonders hervorzuheben war
in dieſer Beziehung der Rottweiler „Cito” (Beſitzer Muſikdirektor
Her=
bert=Darmſtadt). Großes Aufſehen erregte ein großer ſchwarzer Spitz,
Herrn Bäckermeiſter Schuchmann=Darmſtadt gehörig, welcher alle
Ge=
horſamübungem, das Klettern und die Dreſſur auf den Mann, mit der
nötigen Schärfe zeigte. Es erwies ſich bei allen Vorführungen, daß der
Hund des Menſchen beſter Freund und Beſchützer ſein kamn, auch wurde
bewieſen, daß der Hund in beſonders gelagerten Fällen als Spürhund
vorzügliche Dienſte leiſtet. Leiter der Veranſtaltung war der
Darm=
ſtädter Kriminalſekretär Jäger, welcher alles verſtändnisvoll arrangiert
hatte und erklärte. Die Vorführung nahm bei ſehr gutem Beſuch einen
glänzenden Verlauf. Bei dem abendlichen gemürtlichen Zuſammenſein
der Darmſtädter und Bensheimer Sportfveunde wurden den heimiſchen
Hundeführern, darunter auch Damem, wertvolle Preiſe zugeteilt, wobei
auch ſeitens des Vorſitzenden und des Darmſtädter Leiters dem Wunſch
Ausdruck gegeben wurde, daß die Vereine in Zukunft ein
freundſchaft=
liches Hand=in=Handarbeiten pflegen möchten.
H. Von der Bergſtraße,217. Okt. Diebin mit 115
Schlüſ=
ſeln. Von der Polizei wurde eine unbekannte Frau feſtgenommen,
die verſucht hatte, den Opferſtock in der katholiſchen Kirche zu
Feuden=
heim zu erbrechen, aber dabei von zwei Schweſtern überraſcht wurde.
Die Diebin hatte nicht weniger als 115 verſchiedene Schlüſſel und
ande=
res Diebswerkzeug bei ſich.
S. Lampertheim, 17. Okt. Neues Lichtſpielhaus. Mit einer
Vorſtellung des Pfälzer Mundartenſembles „Die Pfälzer Kriſcher”
wurde geſtern abend das neue Lichtſpielhaus in der Neuen Schulſtraße
eröffnet. Zur Aurfführung gelangte die Pfälzer Poſſe „8‟ geſchtohle
Strumpband” — Silberne Hochzeit. Am geſtrigen Sonntag
be=
gingen Herr Karl Kettler und ſeine Ehefrau Margarete, geb. Klotz, das
Feſt der Silbernen Hochzeit. — Gaſtwirteverein. Zur Wahrung
ihrer Intereſſen und Herbeiführung einer Beſſerung ihrer Lage haben
ſich die hieſigem Gaſtwirte zu einer Vereinigung zuſamnengeſchloſſen
und ſind dem Deutſchen Gaſtwirteverband beigetreten. Vor allem ſoll
verſucht werden, der übermäßig ſtarken Konzeſſionieruug neuer
Gaſt=
wirtſchaften zu ſtewern. Die bereits beſtehenden 63 Wirtſchaften hält
wan mit Rüchſicht auf die Größe des Ortes ſchon für zu hoch.
— Hirſchhorn, 17. Okt. Waſſerſtand des Neckars: am
15. Oftober 104 Meter, am 16. Oktober 1,01 Meter.
H. Neckarhaufen, 17. Okt. Tödlicher Unfall. Vorgeſtern
verunglückte auf dem Rangierbahnhof der 18 Jahre alte
Bahn=
arbeiter Friedrich Kinzig von hier. Beim Anlegen eines Bremsklotzes
kam er zu Fall und die heranrollenden Güterwagen fuhren ihm über
die Beine und dem Arm hinweg. Auf dem Transport nach dem
Kran=
kenhaus iſt der bedauernswerte junge Mann geſtorben. Der
Verun=
glückte war ein braver und ordentlicher Menſch, und die Familie trifft
das Geſchick umſo härter, da ſie auch einen Sohn im Weltkriege
ver=
loren hat.
Sprendlingen b. Offenbach, 17. Okt. Zu der Feier des 25jährigen
Beſtehens der Sparkaſſe II e. G. m. b. H. hatten ſich die Mitglieder mit
ihren Frauen in großer Zahl eingefunden, außerdem war der Verband
der heſſiſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften ſowie die
Landes=
genoſſenſchaftsbank durch Herrn Dr. Strub und Direktor
Hahne=
mann vertreten. Der erſte Teil, die eigentliche Jubiläurmsfeier, wurde
eröffnet durch Geſangsvorträge eines Schülerchors, unter Leitung von
Herrn Rektor Ackermann, die mit lebhaftem Beifall aufgenommen
wurden. Alsdann eröffnete der Vorſitzende des Aufſichtsrats, Herr
Ebert, mit einer Begrüßungsanſprache die Verſammlung. Ueber die
Bedeutung und das Wirken der Sparkaſſe II während der 25 Jahre des
Beſtehens ſprach in treffenden und ausführlichen Worten der Divektor
der Kaſſe, Herr Ackermann. Er wies beſonders auf das große
Ver=
trauen hin, das die Sparkaſſe ſowohl bei den Mitgliedern als auch bei
den Spareinlegern genießt, was zu der erfreulichen Endwicklung des
Ge=
ſchäftsverkehrs geführt hat. Ueber die Vorteile des genoſſenſchaftlichen
Zuſammenſchluſſes und die Notwendigkeit der Erziehung der Jugend
im genoſſenſchaftlichen Denken ud Sparen ſprach der Vertreter des
Genoſſenſchaftsverbandes und überveichte anſchließend den verdienſtvollen
Führern Herm Rektor Ackermann als Direktor, Herrn Johs.
Gries=
beimer 1. als Kontrolleur und Herrn Georg Ebert 1. als
Vor=
ſitzender des Aufſichtsrats, die ſeit der Gründung der Genoſſenſchaft in
uneigennütziger Weiſe ihre Kräfte in die Dienſte der Genoſſenſchaft
ge=
ſtellt haben, die Ehrendiplome des Verbandes. Seitens der
Landes=
gemoſſenſchaftsbank überbrachte Herr Direktor Hahnemann die
herz=
lichſten Glückwünſche zum Jubiläum und die beſten Wünſche für eine
erfolgreiche Weiterarbeit der Genoſſenſchaft. Hierauf erhielten die noch
lebenden Gründer beſondere Ehrungen in Form von Diplomen, die
gevannten Verwaltungsratsmitglieder außerdem Ehrenplaketten. Als
beſondere Anerkennung wurde Herrn Heinrich Ebert als Vorſitzender
des Aufſichtsrats ein blumengeſchmückter Korb mit Inhalt übergeben.
Nach Dankesworten ſeitens der Bedachten und Gedenben der
verſtor=
benen Mitglieder ſchloß mit Geſangsvorträgen der erſte Teil der Feier.
In dem um 8 Uhr beginnenden zweiten Teil trugem die Hauskapelle,
der Sängerchor und die Frauenabteilung der Turngemeinde zur
Ver=
ſchönerung des Abends bei und fanden durch ihre Darbietungen reichen
Beikall in der gut beſuchten Verſammlung.
Die Verbindung von Wiebeisbach- Heubach
nach Offenbach.
In Nr. 23 unſerer Zeitung vom 12. d8. Mts. wurde in einem
Artikel aus Offenbach ausgeführt, daß man mongens in Reinheim,
(Odenw.) aus der Richtung Wiebelsbach=Heubach keinen
An=
ſchluß nach Offenbach (Main) hat. Hierzu ſchreibt uns die
Reichsbahn=
direktion Mainz folgendes:
Die Früherlegung des Zuges 720 (Wiebelsbach=Heubach ab 7.48 Uhr,
Reinheim (Odenw.) an 8.01 Uhr) iſt wegen des Anſchluſſes von Zug
460 (Eberbach ab 6.05 Uhr, Wiebelsbach=Heubach an 7.40 Uhr) nicht
mög=
lich. Der Zug 460 kann aber ohne erhebliche Schädigung des Berufs=
und Schülerverkehrs im hinteren Odenwald und wegen der Kreuzungen
auf der Strecke Eberbach-Wiebelsbach=Heubach nicht früher in
Wiebels=
bach=Heubach eintreffen. Auch iſt die Späterlegung des Zuges 3609
(Reinheim Odenw.) ab 7.52 Uhr nach Offenbach (Main) wegen des
An=
ſchluſſes in Dieburg an Zug 634 nach Aſchaffenburg nicht durchführbar,
weil Zug 634 in Aſchaffenburg unmittelbaren Anſchluß an B.P. 852 nach
Würzburg-Nürnberg hat.
a. Offenbach, 14. Okt. Während die Stadt bisher jede
Beſoldungs=
regelung des Reiches oder des Landes ſofort übernahm, ſcheint ſie
dies=
mal etwas in Verzug bleiben zu wollen. Die monatlichen
Voraus=
zahlungen, in deren Beſitz die Reichs= und Länderbeamten bereits ſeit
einigen Tagen ſind, ſind von der Stadtverordnetenberſammlung immer
noch nicht bewilligt, und die Sitzung, in der das geſchehen kann, findet
auch nicht vor dem 2. Oktober ſtatt. Die Sozialdemokraten, in der
Stadtverorbnetenverſammlung ausſchlaggebend, befinden ſich dabei
aller=
dings in keiner beneidenswerten Lage, da ſie in dem Augenblicke, in
dem ſie den ſtädtiſchen Beamten die monätlichen Vorauszahlungen
be=
willigen ſollen, die — allerdings unzuläfſigen und ungeſetzlichen —
ſo=
zialen Zuwendungen an die Erwerbsloſen für Verbilligung des Brotes
und Gaſes und Ermäßigung des Badepreiſes, die auf den Druck von
links her eingeführt wurden, abbauen müſſen. Er ſollen aber auch
Be=
denken beſtehen, daß die Beamten, die, an dem Urteil des
Landes=
ſchiedsgerichts gemeſſen, bis zu zwei Stufen zu hoch eingeſtuft ſind, nun
auch noch eine monatliche Vorauszahlung erhalten ſollen, die nach dem
Urteil des Landesſchiedsgerichts ähnen eigentlich nicht zuſteht. Die
Durch=
führung des Landesſchiedsgerichtsurteils wird neuerdings auch wieder
beſprochen, da das Reich bereit iſt, gegenwärtig zu niedrig eingeſtufte
Beamte des Arbeitsamts in die Stufe, die ihnen das genannte Urteil
zuweiſt, zu übernehmen.
Rheinheſſen.
* Oppenheim, 15. Okt. Oppenheim fordert den Bau
einer feſten Rheinbrücke. In den intereſſierten Kreiſen wird
ſchon ſeit längerer Zeit der Bau einer feſten Rheinbrücke über den
Rhein bei Oppenheim ventiliert. Dadurch würde endlich einmai eine
zeitgemäße Verbindung zwiſchen dem mittleren Rheinheſſen und der
Landeshauptſtadt hergeſtellt. Anläßlich des Beſuches des Reichskanzlers
Dr. Marx im beſetzten Heſſenlande ſchreibt die „Oppenheimer
Landskvone”: „Wenn auch bei den Amſprachen im kurfürſtlichen
Schloſſe in Mainz der ſpezielle Wunſch Oppenheims, ſowie der des
ganzen Kreiſes unausgeſprochen blieb, ſo möchten wir hier den Herrn
Reichskanzler auf die völlig unzulänglichen Verkehrsverhältniſſe der
fliegenden Brücke über den Rhein aufmerkſam machen. Zwiſchen Worms
und Mainz führt keine feſte Brücke über den Rhein. Die Bewohner
des Kreiſes Oppenheim, ſowie die wirtſchaftlichen Kreiſe jenſeits des
Rheins empfinden das Fehlen einer feſten Brücke beſonders ſchwer. Wir
erachten es als überflüſſig, bei dem ſich täglich ſteigernden Verkehr die
Mängel und Unzulänglichkeiten der fliegenden Brücke zu ſchildern. Wir
bitten daher den Herrn Reichskanzler, bei den zuſtändigen Miniſtern
unſere duingende Bitte wohlwollend befürworten zu wollen, zum
Aus=
gleich für die durch die Beſatzung erlittenen ſchweren wirtſchaftlichen
Schäden."
Ac. Worms, 16 Oktober. Hindenburgfeiern. In
ſämt=
lichen Wormſer Schulen fanden geſtern Gedenkfeiern ſtatt, die durch
Muſikvorträge der Schülerorcheſter verſchönt wurden. Nach den
Feſt=
anſprachen durfte zum erſten Male wieder das Deutſchlandlied
ge=
ſungen werden, was große Begeiſterung erweckte. —
Verkehrsun=
fall. An der Ecke der Rhein= und Wallſtraße kam ein Autolaſtwagen
auf der kurz vorher beſprengten Straße ins Rutſchen und ſtellte ſich
dabei quer über die Straße. Dadurch wurde ein Fuhrwerk eines
Bür=
ſtädter Händlers erfaßt und umgeworfen. Das Pferd kam unter den
Kraftwagen zu liegen und erhielt eine Anzahl Schnittwunden. Beide
Fuhrwerke wurden dabei leicht beſchädigt. — Die
Fahrraddieb=
ſtähle halten unvermindert an. In den letzten Tagen wurden nicht
weniger als ſieben Fahrräder als vermißt gemeldet, was auf die
Tätig=
keit einer Bande ſchließen läßt. Andererſeits wurden auch zwei
herren=
loſe Fahrräder gefunden, die offenbar auch geſtohlen waren, den Dieben
aber nachher nicht gut genug erſchienen. — Auf dem
Arbeits=
markt iſt wieder eine leichte Entſpannung eingetreten, die Zahl der
Erwerbsloſenunterſtützungsempfänger iſt um 50 auf 1400 geſunken.
Landwirtſchaftliches und Hausperſonal wird geſucht und konnte nicht
beſchafft werden.
Oberheſſen.
— Grünbera (Oberheſſen), 14. Okt. Die Stadt ſteht im Zeichen der
Vorbereitung des Jahrhunderte alten Grünberger
Gallus=
marktes, der ſeit der Begründung unter Kaiſer Friedrich 3, durch
ein Privileg vom 31. Januar 1481 ſeine unverminderte Lebenskraft
all=
jährlich aufs Neue beweiſt. Am Mittwoch und Donnerstag der Woche,
die den Gallustag einſchließt, ſtrömt halb Oberheſſen in den Mauern
unſerer Stadt zuſammen, um nach den ſchweren Erntewochen bei
fröh=
licher Stimmung „Gallmarkt zu halten”. In dieſem Jahre werden die
beiden Tage einen etwas anderen Verlauf nehmen als ſonſt: Mittwoch,
den 19. Oktober, wird der Markt zum erſten Male durch Marſchmuſit
des Grünberger Muſikvereins eröffnet. Schweinemarkt und
Krämer=
markt beginnen um 8½ Uhr vormittags. Der zweite Tag bringt
Rind=
vieh=, Pferde= und Krämermarkt und eine Prämienſchau für
reingezüch=
tetes Vogelsberger und Simmentaler Rindvieh. Wegen der
Prämien=
ſchau iſt die Ziehung der Gallusmarktverloſung auf Freitag, den
21. Oktober, verlegt. Der Ländliche Reit= und Fahrverein Grünberg
und Umgebung trifft für den Donnerstag nachmittag große
Vorberei=
tungen für einen Reit= und Fahrwettbewerb, an dem ſich auch
Abdei=
lungen der benachbarten Reitervereine Rabenau und Alsfeld beteiligen.
Die Preisverteilung ſoll in der Turnhalle im Rahmen eines öffentlichen
Neiterabends ſtattfinden. In den Gaſthäuſern der Stadt ſorgen
hervor=
ragende und originelle Darbietungen für Unterhaltung und Stimmung,
und dem gleichen Zweck dient ein umfangreicher Vergnügungspark auf
der Käswieſe. Auch die Geſchäftswelt wird alles tun, um den Ruf
Grünbergs als einer guten Marktſtaat aufs neue zu rechtfertigen.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 8
Reich und Ausland.
Falſchmünzer geſucht.
Lpd. Wiesbaden. Im linksrheiniſchen
Ge=
biet werden ſeit längerer Zeit fortgeſetzt falſche
Fünf=Rentenmarknoten der Ausgabe vom 2. Januar
1926, Zehn=Rentenmarknoten der Ausgabe vom
3. Juli 1927 und auch Zehn=Reichsmarknoten der
Ausgabe vom 11. Oktober 1924 angehalten. Durch
Handzeichnungen ſind ſie hergeſtellt und infolge ihrer
guten Ausführung als gefährliche Fälſchungen
anzu=
ſprechen. Im Verdacht, Herſteller dieſer Falſchſcheine
zu ſein, ſteht der 2jährige Maler Joſeph
Her=
bertz, zuletzt in Düſſeldorf wohnhaft, der vom
dor=
tigen Strafgericht im Juli 1924 wegen
Münzver=
brechens zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt wurde,
im Januar 1925 aus dem Zuchthaus entſprungen und
ſeit dieſer Zeit unauffindbar iſt. Herbertz hatte
da=
mals 16 Sorten Falſchſcheine durch Handzeichnungen
hergeſtellt. Die zurzeit umlaufenden Falſchnoten,
Handzeichnungen, tragen viele Merkmale der
Ar=
beitsmethode des Herbertz, ſo daß Herbertz mit
Sicherheit als der Herſteller der umlaufenden
Falſch=
noten bezeichnet werden kann. Seit ſeiner Flucht hat
ſeine 25jährige Ehefrau Frieda Herbertz, geb. Wigold,
gebürtig aus Wirges bei Montabaur im
Unterweſter=
waldkreis, ihre Wohnung in Düſſeldorf verlaſſen und
befindet ſich ohne Zweifel bei ihrem Ehemann.
Rücktritt des Mannheimer Oberbürgermeiſters
Dr.. Kutzer.
Lpd. Mannheim. Im Frühjahr 1928 wird
Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer von ſeinem Amte
zurücktreten. Seine Amtszeit, die zweite, für die er
am 25. September 1922 wieder gewählt worden iſt,
läuft noch bis Ende 1930. Oberbürgermeiſter Dr.
Kutzer ſteht im 63. Lebensjahre und iſt offenbar
amtsmüde.
Autvunglück.
Waldſee (Württemberg). Ein mit neun
Per=
ſonen beſetztes Auto aus Burladingen bei Hechingen
ſtieß in der Frühe des Kirchweihſonntags an der
als gefährlich bekannten Steige von Heiſterkirch nach
Heidgau an einen Baum. Als Urſache des
Unfalles darf wohl ein Verſagen der Bremſe
ange=
vommen werden, um ſo mehr, als der Wagen, der
nur für fünf Perſonen zugelaſſen iſt, mit ſechs
Er=
wachſenen und drei Kindern beſetzt war. Das
Fahr=
geſtell wurde demoliert und einzelne Reifen ſind glatt
abgeſprungen. Bei dem Anprall wurden die Inſaſſen
mit voller Wucht aus dem Wagen geſchleudert. Eine
Frau aus Zürich wurde durch den Sturz ſo ſchwer
verletzt, daß ſie nach kurzer Zeit verſchied. Eine
Verwandte der Toten erlitt einen doppelten
Schä=
delbruch, ſo daß an ihrem Aufkommen gezweifelt
wird. Auch die übrigen Fahrteilnehmev erlitten zum
Teil ſchwere Verletzungen. Lebensgefahr ſoll jedoch
nicht beſtehen.
Entlarvung eines falſchen Arztes.
Lpd. Köln. Im St.=Joſephs=Hoſpital in Köln=
Kalk iſt ein großer Schwindel aufgedeckt worden.
Dort hat ein junger Mann eine Zeitlang als
Aſſi=
ſtenzarzt fungiert, der wahrſcheinlich gar nicht Arzt
geweſen iſt. Der junge Mann, der ſich Dr. Schmitz
nannte und ſich als Sohn eines namhaften Trierer
Sanitätsrats ausgab, war, wie es heißt, auf
Empfeh=
lung eines hochangeſehenen Kölner Chirurgen als
Aſſiſtenzarzt angeſtellt worden. Während ſeiner
halb=
jährigen Tätigkeit hat er lediglich kleine Dienſte
ver=
richtet, wie Verbände aufgelegt uſw. Schwierige
Fälle hat er nicht behandelt, ſo daß Kranke durch
ſeine Behandlung nicht gefährdet worden ſind. Durch
ſein gewandtes Auftreten hat er es vermocht, ſeine
Umgebung zu täuſchen. Auffallend war es, daß er
den anderen Aerzten immer auswich, um nicht den
üblichen Fachfragen ausgeſetzt zu ſein. Die
Ent=
larvung ſoll dadurch geſchehen ſein, daß ein Arzt,
der zufällig in Trier zu tun hatte, dort feſtſtellte, daß
Dr. Schmitz in Trier keinen Vater hatte, der über
einen wohlklingenden Namen verfügte. Als dem
Schwindler der Boden unter den Füßen zu heiß
wurde, machte er ſich aus dem Staube, nachdem er
vorher einigen Aerzten Uhren und Krawatten und
dem Hoſpitalarzt Dr. Breuer die
Approbations=
papiere ſtahl. Vermutlich befindet ſich der Pſeudoarzt
im Ausland (man vermutet Litauen). Die
Nachfor=
ſchungen nach dem Schwindler werden auf das
eif=
rigſte betrieben und man hofft, bald den Schwindler
zu faſſen.
Fünf Tote bei einem Flugzeugabſturz
in Amerika.
TU. Berſin. Nach einer
Morgenblättermel=
dung aus New York iſt in San Antonio, im Staate
Texas, ein Paſſagierflugzeug aus 700 Meter Höhe
abgeſtürzt. Fünf Inſaſſen des Flugzeuges
fan=
den bei dem Abſturz den Tod.
Der reichſie Belgier in Berlin.
Bankier Löwenſtein,
ein bekannter Multimillionär, der ſeinerzeit infolge
ſeines Angebots, die belgiſche Währung zu ſanieren.
viel genannt wurde, iſt zu geſchäftlichen
Verhand=
ungen in Berlin eingetroffen.
Dienstag, den 18 Oktober 1927
Nummer 289
80 Jahre Siemens 8 Halske.
Das heutige Siemens=Werk
iſt aus der kleinen Telegraphenwerkſtatt im Hinterhauſe der Schöneberger Straße 19 zu Berlin
hervorgegangen, die vor 80 Jahren mit zehn Arbeitern und einem Kapital von 6842 Talern und
20 Groſchen gegründet wurde. Heute ſind im Werke einſchließlich der Tochtergeſellſchaften über
100 000 Angeſtellte und Arbeiter beſchäftigt.
Ein Vulkan als Heizkeſſel.
Das Vulkan=Elektrizitätswerk in Angerello bei Voltera in Italien benutzt die aus dem
vulka=
niſchen Boden hervorquellenden Dämpfe als Betriebsſtoff. In einem Umkreis von mehreren
hundert Kilometern ſpeiſt das von natürlichem Dampf geheizte Kraftwerk alle Dynamomaſchinen
und betreibt auch die Straßenbahn in vielen Gemeinden.
Schweres Autvunglück.
Vorbis. In der Nacht zum Montag iſt das
Auto einer Worbiſer Firma auf der Heimfahrt nach
Worbis bei Leinefelde infolge Reifenſchadens
ver=
unglückt. Der Wagen kam ins Schleudern und fuhr
jegen einen Maſt, wobei er vollſtändig zertrümmert
wurde. Von den ſechs Inſaſſen wurde eine Dame
aus Berlin ſofort getötet. Die übrigen fünf
In=
ſaſſen, von denen zwei aus Worbis und drei aus
Leinefelde ſtammen, erlitten ſehr ſchwere
Ver=
ketzungen. Sie mußten dem Krankenhaus Leinefelde
zugeführt werden.
Raubüberfall.
Berlin. Geſtern mittag, gegen 1 Uhr, wurde
in der Likörverkaufsſtelle von Meyer in der
Wil=
mersdorfer Straße in Charlottenburg ein dreiſter
Raubüberfall verübt. Ein Käufer, der mehrere
Fla=
ſchen Likör gekauft und einen Hundertmarkſchein zum
Wechſeln gegeben hatte, ſchüttete der
Ver=
läuferin Pfeffer in die Augen, raffte
einige Geldſcheine und ſeine eigenen 100 Mark
zu=
ſammen und entkam trotz der Hilferufe der
Ueber=
fallenen.
Abſturz eines Bergſteigers.
Schwyz (Schweiz). Im Großen Mythen ſtürzte
der 23 Jahr alte Lang von Zürich ab. Er wollte
mit einem Kameraden den Großen Mythen durch die
Weſtwand beſteigen. Als er einen Felsvorſprung zu
überſteigen verſuchte, fiel er in angeſeiltem Zuſtande
etwa 40 Meter hinab. Er blieb am Seil hängen,
ſein Begleiter hielt gut feſt bis am Nachmittag
Hilfe kam. Lang gab indes kein Lebenszeichen mehr
von ſich. Die Leiche konnte noch nicht geborgen
werden.
Tragödie ſpaniſcher Auswanderer.
* Madrid. Mit dem engliſchen Poſtdampfer
„Oropeſa” trafen kürzlich in Vigo ſpaniſche
Rückwanderer aus Cuba ein, die ſich in
einem geradezu bejammernswerten Zuſtand befanden.
Vor ihrer Weiterbeförderung in die Heimatsorte
mußten ihnen erſt von den ſtädtiſchen Behörden
Nah=
rungsmittel und Kleidung geliefert werden, da ſie
vollſtändig mittellos und abgeriſſen ankamen. Ein
weiterer Transport von 350 Rückwanderern,
eben=
falls aus Cuba, wird im Laufe der nächſten Woche
mit dem Dampfer „Magsdam” erwartet. Die
Heim=
kehrer ſchildern die Lage ihrer Landsleute in Cuba,
die ſehr zahlreich beſonders aus den nördlichen
Pro=
vinzen Spaniens auswanderten, als überaus troſtlos,
da ihnen infolge der wirtſchaftlichen Kriſis und der
Konkurrenz aſiatiſcher Arbeiter, die auch die
nied=
rigſten Löhne unterbieten, jede Verdienſtmöglichkeit
genommen iſt und die cubaniſche Regierung, trotz den
ſo oft beteuerten freundſchaftlichen Beziehungen zum
Mutterland, die Auswanderer einfach verhungern
läßt. Bei der Abfahrt der Glücklichen, die noch die
Möglichkeit hatten, wieder in die Heimat
zurückzu=
kehren, ſollen ſich am Hafen von Manila ſchreckliche
Szenen abgeſpielt haben. Angeſichts dieſer Verhält=
Gefängnisbrand.
EP. Belgrad. Im Zentvalgefängnis von
Uesküb brach abends ein Rieſenbrand aus. Das
Feuer verbreitete ſich mit unheimlicher
Geſchwindig=
keit. Unter den 140 Sträflingen brach eine
unge=
heure Panik aus. Es gelang den vereinigten
Be=
mühungen der Feuerwehr und der Gefängniswache,
ſämtliche Sträflinge in Sicherheit zu bringen, ſo daß
keine Menſchenopfer zu beklagen ſind. Das Gefängnis
brannte vollſtändig nieder.
Flugzeugabſturz in Marokko.
TU. Paris. Wie aus Menkes (Franzöſiſch=
Marokko) gemeldet wird, ſtürzte dort aus
unbekann=
ten Gründen ein Militär=Sanitätsflugzeug ab. Der
Führer des Flugzeuges erlitt ſchwere Verletzungen,
der Mechaniker verbrannte mit dem Flugzeug.
Leuchttürme für Flugzeuge.
Zum Ausbau der beleuchteten Luftwege.
niſſe ſcheint es angebracht, vor einer
Auswan=
derung nach Cuba zu warnen.
Der erſte Leuchtturm für Flugzeuge in
Deutſch=
land.
Signalmaſten dieſer Art werden die Flugſtrecke
Berlin-Hannover beleuchten und den regelmäßigen
Verkehr auch in der Nacht ermöglichen.
Schwere Brandkataſtrophe
bei Augsburg.
Sechs Tote, zehn bis zwölf
Schwerver=
letzte und zwanzig Leichtverletze.
TU. Augsburg. In dem aus dem 16.
Jahr=
hundert ſtammenden Schloß Affing, das 30
Kilo=
meter von Augsburg entfernt iſt und dem Freiherm
von Gravenreuth gehört, brach am Sonntag nachmit,
tag, wahrſcheinlich infolge eines ſchadhaften Kamines.
ein Großfeuer aus, gerade als der Schloßherr
mit ſeinen Jagdgäſten bei Tiſch ſaß. Innerhalf
kurzer Zeit ſtand der ganze Dachſtuhl in Flammen
Während der Ausräumungsarbeiten im
Manſarden=
ſtock, an denen ſich etwa 40 Perſonen beteiligten
ſtürzteplötzlich der zentral gelegene
Schloß=
turm, der zugleich als Hauptkamin diente, ein.
Um 6 Uhr abends wurde auch das erſte Stockwenl
von den Flammen ergriffen. Um 10 Uhr abends, aß
man die Rettungsarbeiten für mehrere noch in dem
brennenden Schloß befindliche Perſonen faſt vollen,
det hatte, ſtürzte die Decke des erſten
Stock=
werks ein, ſo daß man die
Rettungsarbei=
ten aufgeben und die Unglücklichen ihrem Schick,
ſal überlaſſen mußte. Insgeſamt fanden fünf
Perſonen bei dem Brande den Tod, während
zehn Perſonen ſchwer verletzt wurden. Eine Reihe
von Perſonen erlitt Nervenzuſammenbrüche. Gegen
Mitternacht wütete das Feuer mit unverminderter
Kraft fort und hatte bereits das ganze Schloß m
Flammen gehüllt. Es beſteht die Gefahr, daß das
Feuer auch auf die Wirtſchaftsgebäude übergreiſt.
Aus Augsburg und Umgebung ſind die Feuerwehren
zur Löſcharbeit herbeigeeilt. Erſchütternd ſind die
Einzelheiten der Kataſtrophe. So mußte ein
Feuer=
wehrmann, der bis zur Bruſt zwiſchen den
Trün=
mern des eingeſtürzten Turmes eingeklemmt war,
bei lebendigem Leibe verbrennen. Vier Kameraden
konnten den Bedauernswerten, der um Hilfe flehte
und bis zum letzten Augenblick bei vollem
Bewußt=
ſein war, nicht aus ſeiner entſetzlichen Lage
be=
freien. Ein anderer Feuerwehrmann, der einen an
einem Mauervorſprung des Dachgeſchoſſes hängen
den Knaben retten wollte, ſtürzte drei Stockwerh
tief hinab und erlitt ſchwere innere Verletzungen,
„Der Brand des Schloſſes hat nach den bisherige
Feſtſtellungen ſich nur deshalb mit ſo überwältigen
der Schnelligkeit ausbreiten können, weil das
Feuer bereits mindeſtens einen Tag lang
im Verborgenen geſchwelt hatte. Die
große Zahl der Toten und Verwundeten iſt auf dea
Einſturz des großen Turmkamins zurückzuführen, der
das Gebäude vom Erdgeſchoß bis zum Dachfin
durchzog. Eine größere Abteilung Landespolizi
wurde zur Abſperrung herbeigerufen. Die Feuerwehr
mußte ſich darauf beſchränken, das Feuer zu
lokal=
ſieren. Gegen 20 Uhr waren die von auswärts hee
beigeeilten Movorſpritzen abgerückt, da die
Geſch=
einer weiteren Ausdehnung des Brandes beſeiigt
ſchien; ſie mußten aber gegen 22 Uhr wieder
he=
beigeholt werden, weil der Brand von neuen ad
den Trümmern hervorbrach. Es wurde die zut
Nacht über bei Scheinwerferlicht an der Branſücz
gearbeitet. Es iſt noch nicht möglich gewc, i
Leichen der fünf Verſchütteten zu bergen. Ghſth.
die Gefahr, daß die noch ſtehenden Mauern MG
bäudes ebenfalls in ſich zuſammenſtürzen. Vo 7
Schwerverletzten ſchwebt einer in Lebensgefahr,
Vom Brande in Schloß Affing wird noch mithze
teilt, daß die Feuerwehr in Augsburg geſtern vor
mittag zum dritten Male gerufen werden mußte, W
das Feuer bedenkliche Ausmaße annahm. Der Bumd
dürfte noch einige Tage fortdauern, bis er völlig ge
löſcht iſt und die unter den Trümmern liegenden
Toten herausgeholt werden können. Bei dem
Brank=
iſt auch die ſehr wertvolle Bibliothel
mit mehreren tauſend Bänden vernichtet wi
den. Die Zahl der Opfer ſteht nunmehr feſt. 6
ſind ſechs Tote, zehn bis zwölf Schwer
verletzte und ungefähr 20. Leichtverletzte zu b.
klagen. Zwei Schwerverletzte ringen noch im Kraſ
kenhauſe mit dem Tode.
Schwerer Unfall an der Brenner=Bahn.
TU. Innsbruck. Beim Bau der elektriſche
Leitung für die Brenner=Bahn hat ſich ein ſchwent
Unfall ereignet. Bei der Station Goſſenſaß kame.
vier Arbeiter beim Aufſtellen eines Maſtes de
Drähten der Starkſtromleitung zu nahe. Drei de
Unglücklichen wurden ſofort getötet, der vien
trug ſchwere Brandwunden davon.
Coſies und Le Brix in Port Naidl
gelandet.
ANeu Fundlond
Lisssbon
Aroren
Coyenne
oré
Port Notel
Bohlo
Rio de Jeneiro
Unſere Karte zeigt den Weg, den die beiden fohle
mit
und erfolgreichen Flieger Coſtes und Le Die
ihrem Flugzeug „Nungeſſer=Coli” genommen Me.
Ummer 289
Oienstag, den 18. Oktober 1927
Seite 9
4brian, der böhmiſche Räuber.
Das Ende des „Schreckens von Mähren”.
Dieſer Tage wurde im Hofe des Olmützer
Garniſonsgerichtsgebäudes der berüchtigte
Mör=
der Martin Lecian, nachdem der Präſident der
Tſchechoſlowakei, Th. G. Maſaryk, ſein
Begna=
digungsgeſuch abgelehnt hat, durch den Prager
Scharfrichter Wohlſchläger hingerichtet.
ixe Gegenwart, die den Publikumsgeſchmack in ſo
ſon=
rbtſt Weiſe beeinflußt hat, daß jeder über den Durchſchnitt
ing uesende Hochſtapler, jeder Maſſenmörder und jede
Gatten=
örhhen, der lebhafteſten und meiſt ſympathiſierenden
Anteil=
lahrüader Oeffentlichkeit ſicher ſein kann — mit Neid
verneh=
en /Enrſ ende Schriftſteller von den Rieſenauflagen der
Memo=
endhur, die in Zuchthauszellen entſtanden ſind —, dieſe Zeit
it Mfmi Geſchmacksverirrungen hat die Verbrechen jenes
ſingtpianken Mörders, der dieſer Tage im Garniſonsgericht zu
Imint un der Tſchechoſlowakei hingerichtet worden iſt, mit
.Enwiypiſtin,
beinwalt ſucht
vbMſä.. Stellg
„uNr 119 an
Gelt. (*27556
hck nten geholfen.
Mrtän Lecian, der Schrecken von Mähren, der rückſichts=
Srutal Mordende, der ſein ſchweres Schuldkonto ſelbſt
Birgnis noch durch einen Totſchlag belaſtete, der kaum
hie Revolverheld, Sohn einer im Irrſinn verſtorbenen
ce ſteht in ſeinem fünften Lebensjahr allein auf der Welt.
enhule lernt er ſchlecht, er meidet den Unterricht, wendet
th ſeine ganze Leidenſchaft Detektivromanen, dem Kino
— Gerichtsſaalrubriken der Zeitungen zu. In das
üehe Knabenherz ſenkt ſich eine böſe Saat; wie ſehr ſie
wugen iſt, erweiſt die große Zahl von Opfern, die Lecians
Higes Verbrechertum gefordert hat. Niemals hat dieſer
chmoraliſche Hemmungen gekannt, niemals gezögert, von
uſievolver Gebrauch zu machen, wenn er das Gelingen
Am ähligen Raubzüge gefährdet ſah. Ein Bandenführer
infarmats, ſo, wie ihn die Bücher ſchilderten, die er las,
aNe ihn ſah auf der weißen Leinwand, wollte dieſer
ſichg Jüngling werden, der mit peinlicher Sorgfalt auf
Aißeres bedacht war, ſich von ſeiner Geliebten verhätſcheln
ſiſge dafür in Samt und Seide kleibete, ganz ſo, wie ſeine
Zorbilder es getan hatten Seine Eitelkeit feierte
ſucte in den Tagen, da das ganze mähriſche Land vor ihm,
Riher Lecian, erzittert. Mord reiht ſich an Mord. Da
Kaufmann, der Lecians blitzſchnell abgefeuerter Kugel
ger fäll,, dort verblutet an einem Schuß des Banditen
ein Gendarm, ein Wachorgan. Ein ungeheuerer Apparat zur
Feſtnahme des Verbrechers wird aufgeboten, ohne daß es
vor=
derhand gelingen würde, des Mörders habhaft zu werden.
Immer wieder vermag er ſeiner Verhaftung zu entgehen: im
Luxuswagen verſchwindet er ebenſo ſpurlos, wie er aufgetaucht
iſt, aus der Gegend ſeiner Untaten, auf dem Motorrad, im
Auto — ganz ſo, wie das Kino es zeigt, ganz ſo, wie es des
heranwachſenden Knaben glühende Phantaſie es ihm gemalt hat.
Bis ihn eines Tages dennoch ſein Schickſal ereilt und hinter
ihm ſich die Tore des Olmützer Gefängniſſes ſchließen.
Durch die mähriſche Bevölkerung geht ein Aufatmen. Aber
die Bande Lecians läßt ihren Anführer nicht im Stich. Nach
berühmtem Vorbild erhalten die mit der Unterſuchung des Falles
Lecian betrauten Amtsperſonen Drohbriefe, Warnungen, die zu
beſonderer Vorſicht mahnen. Dennoch geſchieht es, daß auf den
Gang, in den die Zelle des Raubmörders mündet, ein übel
be=
leumundeter Wachſoldat geſtellt wird, den zu gewinnen Lecian
und ſeinem ebenfalls verhafteten Komplizen Kaſparik nicht
ſchwer fällt. Eine kleine engliſche Feile, von dieſem
Wachſolda=
ten in Lecians Kerker geſchmuggelt, befreit den Verbrecher von
ſeinen Feſſeln. Kaſparik, auf gleiche Art befreit, ſchließt ſich ihm
bei ſeinem Fluchtverſuch an. Beide haben nichts zu verlieren.
Lecian iſt inzwiſchen zum Tod verurteilt worden; lediglich die
Entſcheidung des Staatspräſidenten über ſein
Begnadigungs=
geſuch ſteht noch aus.
Der beſtochene Wachtpoſten wird zur Täuſchung von den
Zweien gefeſſelt. Waffen und Munition eignen ſich die
Ver=
brecher an, ſchleichen den Gang entlang. Da tritt ihnen Kiß
ent=
gegen, ein ungariſcher Soldat. Er erkennt Lecian, ruft ihn an,
aber ſchon kracht ein Schuß, der ihn niederſtreckt. Die Detonation
alarmiert die Wache. Die Zwei, zum Aeußerſten entſchloſſen,
er=
öffnen ein heftiges Gewehrfeuer auf die Beamten, aber nach
zweiſtündiger Belagerung ergeben ſie ſich. Kiß, der Soldat,
ſtirbt an der Verwundung, die Lecian ihm beigebracht hat, als
letztes Opfer des unmenſchlichen Verbrechers.
Das Gnadengeſuch Lecians wird verworfen. Ihn trifft die
Eröffnung furchtbar. Er weint, bettelt, ſchreit um ſein
arm=
ſeliges Leben, gebärdet ſich wie ein Verzweifelter. „Ich bin ein
Lungenkranker!‟ Er will, man ſolle ihn eines natürlichen Todes
ſterben laſſen; lange werde es mit ihm ohnedies nicht dauern...
Nichts mehr iſt da an ihm von ſeiner Heldenpoſe, in der er ſich
gefallen hat, um ſeinen Genoſſen zu imponieren, der Welt
Schrecken einzujagen. Ein armſeliges Häuflein Jammer iſt aus
em Mörder geworden, der ſeinem Wahn bedenkenlos
Menſchen=
leben opferte, jetzt, da der Schatten des Galgens auf ihn fällt.
Unmittelbar vor der Hinrichtung erſt, in der letzten Nacht,
gibt der Mörder ſich wieder Haltung. Er weiß, daß ſein
Schick=
ſal beſiegelt iſt, daß der Scharfrichter auf ihn wartet. Er vermag,
ſich in leidlich gefaßtem Ton mit der Wache zu unterhalten, eine
Anzahl Zigaretten zu rauchen und bei grauendem Morgen noch
einmal, das letztemal, ſorgfältig Toilette zu machen. Er hat
immer großen Wert auf ein vorteilhaftes Aeußeres gelegt, wie
überhaupt ſein ſehnſüchtiger Wunſch geweſen iſt, in elegante
Kreiſe zu gelangen und dort eine Rolle zu ſpielen. In einem
braunen Sakkoanzug, um den nackten Hals ein braunes Tuch
geſchlungen, erwartet er die Soldaten, die ihn zur Richtſtätte
bringen ſollen. Den Vorſchlag eines Wacheſoldaten während
der Nacht, ſich ein wenig hinzulegen, hat er abgelehnt mit den
Worten: „Aber nein, in der Hölle werde ich mich ſchon genug
ausruhen können!“
Das traurige Werk am Galgen iſt in wenigen Sekunden
vollbracht. Im Morgenwind ſchaukelt an der Schnur eine halbe
Stunde lang noch leiſe der Körper jenes Menſchen, deſſen
Schreckenstaten Monate hindurch die Bevölkerung weiter
Land=
ſtriche in Atem gehalten haben und deſſen Schickſal zwangsläufig
ſich erfüllen mißte in den Händen des Henkers.
G. O. Bayer.
30 Preußiſch=Süddeutſche Klaſſen=Lotterie.
2. Tag, 1. Klaſſe. In der Vormittags=Ziehung fielen: 2 Gewinne
zu 5000 Mark auf Nr. 247 772, 2 Gewinne zu 2000 Mark auf Nr.
237 944, 6 Gewinne zu 1000 Mark auf Nr. 177 501, 306 326, 326 908,
14 Gewinne zu 800 Mark auf Nr. 37 203, 45 945, 93 837, 150 737, 238 818,
B7 523, 329324; ferner 18 Gewinne zu 500 Mark, 86 Gewinne zu
200 Mark und 254 Gewinne zu 120 Mark. — In der Nachmittags=
Ziehung fielen 2 Gewinne zu 5000 Mark auf Nr. 268 890, 4. Gewinne
zu 3000 Mark auf Nr. 7540, 21765, 4 Gewinne zu 2000 Mark auf
Nc. 193 491, 259 664, 8 Gewinne zu 1000 Mark auf Nr. 99 256, 245 490,
260 922, 326 910; ferner 10 Gewinne zu 800 Mark, 30 Gewinne zu
500 Mark, 118 Gewinne zu 200 Mark und 212 Gewinne zu 120 Mark.
Die Ziehung der 2. Klaſſe findet am 11. und 12. November 1927 ſtatt.
Hauptſchriftleitung. Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polltit und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Hefſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſf: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuhle: Druck
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht Übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.
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Südlauſitzer Nachrichten, Reichenau Sa.,
erbeten.
(TV.16107
Tüchtie
T
läſ)
Die Packung können Sie nicht rauchen-die herlichste
Ausstattung können Sie nicht rauchen-nur den Tabak!
Also ist der Tabak doch das Wichtigste und wir haben
nicht so ganz unrecht, wenn wir sagen:
Es liegt am Tabak!
Lassen Sie sich nicht blenden durch den äusseren
Schein der Packung. Es kommt darauf an. was drin ist.
Stellen Sie einen Versuch an und rauchen Sie
NPVUS OTT
mit guten Zeugniſſen, per bald
(16125
geſucht.
die besonders gute, daher besonders preiswerte
5 Pfg. Cigarette!
ündien Warenkenntniſſen.
Ange=
tit BRund Zeugnisabſchriften ſowie
GhallltSanſprüchen an
Hhhmmann=Schmidt
kolll= und Weißwaren
(16099
D)armſtadt
Ludwigsplatz
[ ← ][ ][ → ]Seite 10
Dienstag, den 18. Oktober 1927
Sport, Spiel und Turnen.
Fußball.
Handball.
Meiſterſchaftsſpiele im Main=Rheinturngau Deutſche Turnerſchaft.
Der zweite Sonntag in der Handball=Endrunde brachte faſt
durch=
weg die vorausgemeldeten Ergebniſſe, nur daß einige Niederlagen höher
ausfielen, wie erwartet wurde.
Meiſterklaſſe: Eberſtadt konnte in ziemlich ſcharfem Spiele
Sprendlingen mit 3:2 (2:1) ſchlagen und ſo die Punkte für ſich buchen.
Sprendlingens guter Torhüter verhütete eine höhere Niederlage.
Pfung=
ſtadt hatte einen guten Tag zu verzeichnen. Es ſchickte Neu=Iſenburg
mit einem Ergebnis 11:2 (6:0) nach Hauſe. Das Spiel, von Anfang am
ſehr flott, brachte in der 18. Minute für Pfungſtadt den erſten Erfolg
uund fiel von da an Iſenburg merklich ab und war in ſeiner Spielweiſe
nicht wieder zu erkennen. Kurz vor Schluß konnte Iſenburg ſeine
bei=
den Tore erzielen.
A=Klaſſe: Beſſungen—Eberſtadt 9:0 (2:0). Trotz der
Ueber=
legenheit ſpielt Beſſungen gegen alle Erwartungen ſehr zerfahren und
zeigt wangelhafte Ballbehandlung. Eberſtadt ſpielte gleichgültig und
legte wenig Kampfgeiſt an den Tag, was ihm die hohe Niederlage
Grachte. Wolfskehlen wartete vergeblich auf Erfelden und wurde ſomit
kampflos Sieger. Tgde. Darmſtadt—Tv Ober=Ramſtadt 3:0 (1:0).
Darmſtadt findet ſich zu Beginn des Spiels gut zuſammen und erzielt
in der 12. Minute das erſte Tor. Ober=Ramſtadt ſtrengt ſich mächtig an
auszugleichen, aber Joſt im Darmſtädter Tor wehrte gut ab. In der
zweiten Spielzeit klappte es bei den 1846ern vorzüglich und wurde der
entfaltete Eifer mit zwei weiteven Toren belohnt. Im ganzen ein ſehr
ſchönes Spiel. Worfelden—Gernsheim 4:1 (4:0), wobei Worfelden
über=
legen ſpielt. Gernsheims Platzovdnung ließ jedoch zu wünſchen übrig.
Egelsbach-Langen 9:1 (5:1) ein verdienter Sieg des Beſſeren.
B=Klaſſe: Ein hardes Spiel der Mannſchaften Pfungſtadt—
Hep=
benheim 4:1 (3:1). Heppenheim dürfte, wenn auch nach verkorenem
Spiel, die turneriſche Diſziplin nicht verlieren. Bickenbach-Bensheim
1:0 (0:0) war die Ueberraſchung dieſer Klaſſe. Obwohl das Spiel Ober=
Wamſtadt (Tgſ.)Langen für erſteres als gewonnen im voraus
bezeich=
net wurde, kam das hohe Endergebnis 11:2 (2:1) doch überraſchend.
Arheilgen—Neu=Iſenburg 3:2 (2:0). Durch beſſeven Schuß kam
Arheil=
gen in Führung. Der große Eifer der Iſenbunger brachte für ſie zwei
Tore in der zweiten Halbzeit.
C=Klaſſe: Zwingenberg—Hähnlein 5:2 (4:0). Die noch junge
Mannſchaft von Hähnlein muß noch lernen, und war dem
ſpielerfahre=
wen Zwingenberg nicht gewachſen. In Nieder=Roden trat Arheilgen mit
nur vier Mann an und iſt Nieder=Roden kampflos Sieger. Ober=
Ram=
ſtadt (Tgſ.)Ober=Ramſtadt (Tv.) 4:1 (0:0).- Nauheim-Worfelden 8:2
(5:2). In Darmſtadt konnte Erfelden die Tgſ. 1875 mit 7:0 ſchlagen.
Der körperlich ſtarben Mannſchaft von Erfelden konntew die Darmſtädter
nicht gut beikommen ud nutzten die gebotenen Gelegenheiten zum
Tor=
ſchuß nicht aus.
Jugendklaſſe: Das Spiel Heppenheim—Hähnlein wurde bei
dem Stand 4:0 (2:0) 21 Minuten vor Schluß abgebrochen. Pfungſtadt—
Griesheim (Taſ.) 9:1 (5:0). Die Pfungſtädter riſſen das Spiel an ſich,
wogegen die Griesheimer nicht mehr aufkommen konnten. Groß=Gerau
verzeichnete den vorausgeſehenen Erfolg gegen Eſchollbrüchen 10:1 (7:1).
Handball; Sonderklaſſe D.T.
Griesheim-Langen 4:2 (3:0). Der erwartete harte Kampf kam.
Langen war zuerſt im Vorteil und führte 3:0. Brenner erlaubte ſich
unverſtändlicherweiſe eine zu harte Spielart ud mußte vom Felde.
Jetzt wurde Griesheim merklich überlegen, holte 2 Tore auf und drückte
auf den Ausgleich. In dieſer Zeit leiſteten Doll und Tiron
Unglaub=
liches, um das Reſultat zu halten. Und es gelang! Nur ließ ſich
eben=
falls Doll zu Umüüberlegtem hinreißen und mußte kurz vor Schluß vom
Platze. In Langen findet in 14 Tagen der Hauptkampf gegen
Aſchaffen=
burg ſtatt, wo die beiden Spieler ihre Torheiten bitter bereuen werden,
denn ohne Doll und Bvenner ſteht die Sache ungünſtig. — Aſchaffenburg
ſiegte vorgeſtern in Lengfeld wie es wollte. Lengfeld wurde glatt
über=
fahren und muß das 11:4=Reſultat noch als recht gut hinnehmen. Auch
hier war der Sieger in der Verteidigung reichlich hort. Damm=Groß=
Umſtadt fehlte wieder einmal.
Tv. Bensheim 1.—Tv. Bickenbach 1. 2:2 (1:1).
Tv. Bensheim 2.—Tv. Bickenbach 2 0:1 (0:0).
Das Hauptintereſſe galt dem Spiel, der 1. Mamſchaften, aus dem
Bichenbach einen Punkt vetten konnte. Zunächſt geht Bickenbach durch
den Halblinken in Führung. Einige Minuten ſpäter gleicht Bensheim
aus. Kurz vor Halbzeit läuft Fleckenſtern=Bensheim frei. Doch das
Glück iſt dem Gäſtetorhüter hold. So gehts mit 1:1 m die Pauſe. Nach
der Halbzeit nimmt Bensheims Publikum nur allzu ſtarken Anteil am
Spiel, ſo daß dem Schiedsrichter das Amt oft ſehr erſchwert wurde.
Beim Schlußpfiff ſtand das Treffen 2:2. — Im Spiel der 2.
Mannſchaf=
ten bleibt Bickenbach trotz drückender Ueberlegenheit wur mit 1:0 Sieger.
V. f. R.—Spielvgg. Arheilgen (Reſ.) 7:1.
Mit obigem Reſultat ſchlugen die Raſenſpieler die ſpielſtarke
Reſerve der Spielvereinigung. Under der Leitung eines ſehr
guten Schiedsrichters entwickelte ſich ein flottes Spiel, das die
Zuſchauer von Anfang bis zu Ende im Banne hielt. War es auf
der einen Seite V. f. R., welcher ein überlegtes Zuſammenſpiel
zeigte ſo war es auf der anderen Seite Arheilgen, das verſuchte,
das Manko durch einen Rieſeneifer zu erſetzen. Daß dies jedoch
nicht gelang, war der ſoliden Arbeit der V. f. R.=
Hintermann=
ſchaft zuzuſchreiben. Die Tore wurden erzielt durch Möſer 3,
Müller 2 und Vogelmann 2. Nach dem Spiel ließ es ſich der
Vorſitzende Arheilgens nicht nehmen, die Darmſtädter Mannſchaft
durch eine kernige Anſprache zu beglückwünſchen.
Jugendabteilung:
V. f. R. 1. Jgd. gegen Sportv. 98 1. Jgbd. 0:2.
V. f. R. 2. Jgd. gegen Roßdorf 1. Jgd. 6:0.
Fußball im Kreis Starkenburg.
Die Starkenburger Kreisliga am 16. Oktober 1927.
Union Darmſtadt—Sportverein Münſter 6:1 (4:1).
Polizei=Sportverein Darmſtadt—Germania Pfungſtadt 1:1 (1:1).
Union Wixhauſen—Fußballverein Sprendlingen 3:1 (0:0),
Viktoria Griesheim—1. FC. Langen 0:5 (0:4),
T. u. Spv. Mörfelden-Viktoria Walldorf 3:1 (1:1).
Der 16. Oktober hat den vorausgeſagten Führungswechſel gebracht.
Der Darmſtädter Union gelang es, in überlegener Manier den
Sport=
verein Münſter mit 6:1 abzuhängen und ſo ſelbſt zur Führung zu
kom=
men. Mit dem abſolut beſten Torverhältwis ſtehen die Darmſtädter
nun=
mehr als Erſte im Meiſterſchaftsreigen da; wie lange, bleibt allerdings
abzuwarten, denn ſchon der kommende Sonntag kann wieder eine
Aen=
derung in der Lage bringen. — Das zweite Darmſtädter Treffen ſah
zwiſchen der Polizei und den Pfungſtädter Germonen ein 1:1 entſtehen.
Die Poliziſten waren im allgemeinen die Beſſeren und hätten einen
knappen Sieg verdient, aber Pfungſtadts ſtarke Verteidigung war nicht
zu überwinden. Es iſt ſchade, daß dieſer Hintermannſchaft der ehemals
ſo gefürchtete Innenſturm fehlt. Vielleicht bringt aber doch noch eine
glückliche Umſtellung den erwardeten Erfolg. — In Wixhauſen ſah man
das bekannte Bild; Sprendlingen wehrte ſich bis zur Pauſe äußerſt
er=
folgreich, um dann abzubauen. Der Sieg bringt die Einheimiſchen in
eine recht beachtenswerte Poſition. — Langen hatte in Griesheim nicht
allzu große Mühe, um daſelbſt mit 5:0 einen ſicheren Sieg zu ervingen,
der ſchon bei der Pauſe feſtſtand. Auch Langen rückt den Darmſtädter
Unvoniſten wieder gefährlich nach. Im letzten Treffen gelang den bisher
punktloſen Mörfeldern der erſte Sieg. Wie das bei ſolchen Lokalrivalen=
Begegnungen zugeht, wurde der Kampf recht hart ausgetragen und
führte dann auch in der 2. Halbzeit zum Eindringen des Publikums auf
den Platz, ſo daß der Schiedsrichter das Spiel abbrach. Die Punkte
ſollten aller Vorausſicht nach den Platzinhabern werden und ſind in der
nachfolgenden Tabelle mitgezählt.
Die Zwiſchenrunde um den D.F.B.=Pokal führt am 8. Januar
Nord= und Weſtdeutſchland in Hamburg, Mitzel= und Südoſtdeutſchland
in Leipzig zuſammen.
Im Fußball=Länderſpiel ſchlug am Sonntag in Angora die Türkei
Bulgarien glatt mit 3:1 Toren.
Die ungariſche Zehnkampfmeiſterſchaft wurde von Szomfay mit
der neſten Rekordleiſtung von 7108,097 Punkten gewonnen.
Der Kölner D.Ru.=Fahrer H. Fiſcher iſt in das Lager der
Berufs=
fahrer übergetreten.
Zu erwähnen iſt noch, daß der ſeinerzeit vom Union Wixhauſen gegen
das venlorene Spiel in Münſter eingelegte Protzeſt von der Kreisbehörde
abgewieſen worden iſt.
Fußb.=Sportv. Mefſel 1. Mannſch.—Fußb.=Sportv. 1919 Groß=Zimmern
1:4 (1:2).
Am Sonntag weilte die Gr.=3. 1. Mannſchaft zum letzten
Ver=
bandsſpiel in der Vorrunde in Meſſel und errang wieder zwei wertvolle
Punkte. Gleich nach Beginn ſetzte auf beiden Seiten ein aufgeregter
Kampf ein. Groß=Zimmern fand ſich jedoch ſchneller zuſammen und
konnte ſchon in der erſten Halbzeit mit 2:1 in Führung gehen. Meſſel
gab jedoch den Kampf noch nicht verloren und wollte mit aller Macht
den Ausgleich erzielen. Meſſel mußte bald erkennen, daß ſie der
Mann=
ſchaft von Groß=Zimmern unterlegen war. In den letzten 22 Mimiten
nahm Groß=Zimmern das Spiel in ſeine Hand und gab Meſſel noch
zweimal das Nachſehen. Herr Göckel, V. f. R. Darmſtadt, war dem
Spiel ein gerechter Leiter.
Schach.
Auch die 15. Partie des Schach=Weltmeiſterſchaftskampfes
blanca—Aljechin endete remis.
Capa=
In Paris gewannn der jetzt in der franzöſiſchen Hauptſtadt
anſäſ=
ſige Berliner Schwimmer Wendel bei ſeinem erſten Start ein 200=Meter=
Bruſtſchwänmen leicht gegen die Franzoſen Grant, Haloche und Pariſet.
Wieder remis in der Weltmeiſterſchaft.
Wie aus Nel York gemeldet wird, hat auch die 15. Partie mit vemis
geendet. Der Stand iſt unverändert 3:2 für Alfechin.
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Mittwoch, den 19. Oktober 1927.
(Nach der Wetterlage vom 17. Oktober.)
Wechſelnd wolkig mit Aufheiterung, Temperaturen nachts
zurück=
gehend und meiſt trocken.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Nummer 289
Geſchäftliches.
Einen recht intereſſanten Damenbortrag in
Geſundheit und Schönheit durch hygieniſche Unterkleidung veranſtalt,
am 17. Oktober die auf dieſem Gebiet führende Firma Kalaſiri=
G. m. b. H., Köln. In feſſelnder Weiſe wies die Vortragende zuäch
darauf hin, wie notwendig es ſowohl vom hygieniſchen, als auch äſt
tiſchen Standpunkt für jede elegante Frau iſt, linienbildende Unterf
dung zu tragen. Alsdann erläuterte ſie den hohen Wert, den die Kal,
ſiris=Erzeugniſſe dank ihrer vorzüglichen patentierten Konſtruktion
ſonders für beleibte und kranke Frauen haben. Selbſt die ſchwem
Fälle von Hängebauch und völliger körperlicher Haltloſigkeit laſſen
f=
durch Kalaſiris=Binden beheben. Beſonderen Wert erhielten die Au
führungen durch Vorführung der Modelle. Wie wir höven, kinm
Damen, denen es nicht möglich war, dieſe hochintereſſante Veranſtaſtu
zu beſuchen, bei dem hieſigen Kalaſiris=Geſchäft, Schulſtraße 8.
koſtenlos erläuternde Druckſchriften erhalten. Sie bekommen dort zu
unverbindlich jede gewünſchte Auskunft,
Gib dem Kinde einen Groſchen — und gehe ſerße
ſo lautet ein Sprichwort. Der Vergeßlichkeit der Kinder kann man n
beugen. Schickt man ſie zum Kaufmann mit einem Zettel, auf dem
leſen iſt: 1 Doſe Erdal Rotfroſch ſchwarz für 25 Pfg., ſo wird m
ſicher das Gewünſchte erhalten. Nochmaliges Selbſtgehen, Umtauſt
Aerger ſind erſpart.
Osram=Nitra=Lampen opal.
Im allgemeinen ſollen die Glühlampen ſo angeordnet werden, )
man ſie nicht ſieht. Deshalb die Verwendung von Reflektoren m
Schirmen oder von lichtſtreuenden Hüllen. Es ſind aber noch vi
Kronen und andere Beleuchtungskörper in Gebrauch, bei denen
Anbringung von lichtſtreuenden Hüllen ſchwierig und koſtſpielig
oder bei denen durch Verwendung von Reflektoren oder Schirmen
d=
nicht erreicht werden kann, daß die Glühlampe unter allen Umſtänd
unſichtbar bleibt.
In allen ſolchen Fällen erweiſen ſich die Osram=Nitra=Lanz
bpal, als beſonders geeignet und zweckmäßig. Bei ihnen beſteht ſe
Glaskörper aus Opalglas, das durch ſeine lichtſtreuende Wirkung
Bſo=
dung faſt beſeitigt, weshalb es keiner beſonderen lichtſtreuenden Un
hüllung der Lampe bedarf. Die Streuung durch das Opalglas läßt de
Lampe als gleichmäßig weiß leuchtende Kugel erſcheinen.
Die Beleuchtung mit Osram=Nitra=Lampen, opal, zeichnet ſich dun
eine beſondere Weichheit und Gleichmäßigkeit aus, alſo durch
Eig=
ſchaften, die gerade bei der Wohnungsbeleuchtung ſehr ge
werden.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Dienstag, 18. Okt. 11.55: Glockenſpiel aus Darmſtadt,
O 15.30: Stunde der Jugend. Lehrer Stricker: Von der Kreuzottei
und anderen Schlangen. Für Kinder vom 11. Jahre ab. 16.
Neue Tanzſchlager. 6 17.45: Leſeſtunde. Aus der Geſct
der Abderiten von Wieland. o 18.15: Vereinsnachrichten. o 18.3
Dr. Götz: Altdeutſche Tafelmalerei. O 19: Prof. Stern: Die
Krankheit als Gegenſtand dichteriſcher Darſtellung. o 19.30,
Kalis: Rundfunk und Stenographie, ein Rückblick über meie
dreijährige Tätigkeit im Frankfurter Sender. O 20: Aus Karlsruhe:
Konzert des Berliner Staats= und Domchors. — Anſchl.: Modern
Klaviermuſik. Ausf.: Alice Jacob=Loewenſon. — Darauf:
Schall=
plattenkonzert.
Stuttgart.
Dienstag, 18. Okt. 12.30: Stuttgart und Freiburg: Schn
plattenkonzert. O 16.15: Konzert. Mitw.: Alice Blank, Funkorch.
O 18.15: Dr. Schmitz: Von Odeſſa übers Schwarze Meer. 0 194.
Empfangsſchaltungen. O 19.15: Prof. Haſſinger: Lebensfragen ds
Sudetendeutſchtums e 19.45: Funknachrichten. O 20: Aus dem
großen Saale der Feſthalle Karlsruhe. Konzert des Berliner Stauts=
und Domchors. Leit.: Prof. Rüdel. Paläſtrina: Loquebonuf.
O Rex gloriae. — Handl: Heilig: Zwei der Seraphim. — Mituru:
O quam glorioſum. — Bach: Vier Geſänge. — Thomas: Malls
paſſion. O 21.30: Konzert aus Freiburg. Mitw.: Ludwig kuchck=
Albrecht (Geſang), Edgar Lucas (Viola d'amore, Viola, da gunha),
Maximilian Albrecht (Klavier).
Berlin.
Dienstag, 18. Okt. 12.30: Viertelſtunde für den Landpit,
O 16: Stunde mit Büchern. o 16.30: Unterhaltungsmuſt N
Kapelle Hoffmann. Souſa: Sternenbanner. — Lanner. Mi
Werber. — Lortzing: Ouv. Wildſchütz. — Meiſel: Jlona. —
Bellini: Fant. Norma. — Rhode: Das Promenadenmädel.
Lincke: Muſikaliſches Wandelpanorama. — Roſſini: Fant, a0d
Wilhelm Tell. — Griag: Solveigs Lied. Anitras Tanz.
Marwell: Montevideo. o 18.30: Eiführung zur Uebertraglſd
aus der Städt. Oper am. 19. Okt. o 19: Dr. phil. ei no.
Deſſoir: Spontane und experimentelle Telepathie. o 19.4:
Wiegler: Einf. in das nachfolgende Sendeſpiel: „Käthchen v00
Heilbronn” von H. von Kleiſt, Muſik von Guiſeppe Becce. R9/”
A. Braun. Muſikal. Leit.: Becce.
Stettin. 16: Obewpoſtrat Siegwardt: Die RundfunkAf
nahme= Verſtärker= und Sende=Einrichtungen in Stetti.
Königswuſterhauſen. Dienstag, 18. Okt. 11: Kleiſtfeier W
Schulen anläßl. des 150. Geburtstages Heinrich v. Kleiſts. 24
Louiſe Diel: Die amerikaniſche Frau im Beruf und Leben. 2 109
Wetter und Börſe. o 16: Min.=Rat Dr. Richter: Jugendy!
O 16.30: B. K. Graef: Sprechtechnik. o 17: Dr. Beher.
Kunſt des frühen Mittelalters. O 18: Min.=Rat Hartung;
Jahre Schiedsmannordnung. O 18.30: Spaniſch für Anf. O 102
Fr. Fromme: Hermann Boßdorf, ein niederdeutſcher Dramaie,
O 19.45: Einf. und Sendeſpiel „Käthchen von Heilbronp.
Heinrich v. Kleiſt.
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und Sauberkeit tührt eigentlich zwangsläufg zur chemischen Reinigung Ihrer Garderobe und
aller Gegenstände, mit denen Sie täglich in Berührung kommen. Nicht nur Schmutz, Flecken und
Krankheitskeime werden aus Ihrer Kleidung, Ihren Decken, Kissen, Teppichen, Vorhängen,
Hand-
schuhen usw. beseitigt, die meisten Dinge werden auch wieder wie neu. Auch das Auffärben
und Plissieren aller Arten Stofte wird von uns in der bekannten erstklassigen Weise ausgetührt.
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bedingungen
vonges40
Eliſe
fmmmer 289
Dienstag, den 18. Oktober
Vom Holzmarkt.
18 tvird uns geſchrieben: Die Verbraucher folgen den
Preisſteige=
ruchz, am Rohholzmarkt mit ihren Geboten für verarbeitungsfähige
wiczſ app werden, dagegen wird genügend Angebot in ſchwächeren
oftwen, werden. Man will im Gegenſatz zum Vorjahr in Polen nur eröffneten 4 Prozent ſchwächer. Stärkere Abſchwächungen erfuhren am
mä h ſein wird, die nötigen Langholzwagen bereitzuſtellen, die zum Waldhof lagen im Zuſammenhang mit den Kursrückgängen für die
ſeinch ei den. Neuerdings hat ſich die Nachfrage nach aſtreinen
Seiten=
trart ukh blaue aſtreine Seiten werden von den gut beſchäftigten
Leiſten=
fahrain gern gekauft. Im Großhandel brachte blaue Seitenware frei
amſem.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
tiree Erhöhung der Kohlenpreiſe beabſichtigt. Das Reichswirt=
Gerſgit. nach denen die zuſtändigen Regierungsſtellen beabſichtigen
ſolltg. 12s Kohlenpreiſe heraufzuſetzen.
ihreu n. 30. September beendeten Geſchäftsjahres ihre Gleisanlagen
Kormiw eder die Höhe des Vorjahres (8 Lo) erreichen wird. Im übrigen
befürtrenn die Intereſſenten für das neue Geſchäftsjahr einen erheblichen
Eüurfnatsausfall durch die dieſer Tage eingeführte und ſehr gut benutzte 160, Diskonto 152½, Dresdener Bank 158, Buderus 103, Gelſenkirchen
Ommtillinie, der im Laufe des Jahres noch weitere Linien folgen
olleld
hug- Elektrizitäts=A.=G., Frankfurt a. M. Nach der letzten
Proſpekt=
eräufft ichung hat ſich die Geſellſchaft verpflichtet, Erträgniſſe aus dem
Aktitaſt ens zu verwenden. Eine Dividendenzahlung für das laufende
und tſn, für das übernächſte Geſchäftsjahr war ſomit in Frage geſtellt.
Bieliat D. H. D. erfährt, war das Ergebnis der erſten neun Monate 1927
edwuchenart günſtig, daß der fragliche Betrag von 130 000 RM. bereits
als Aülegswinn verbucht werden konnte und daß, die anhaltend günſtige
Beſeiht” age vorausgeſetzt, man bereits für 1927 eine Dividende
weiter=
ahliſcharn ſi. V. 6 Jo).
Nysverband für Slackenverwertung. In Frankfurt a. M.
kon=
lichen ſanen.
nd Atüige für ausreichende und gute Beſchäftigung vorhanden, wenn dar. Man wollte an der Börſe wiſſen, daß vorausſichtlich eine kleine
uh ! Breiſe nicht ganz zufriedenſtellend ſind.
Meiallnotierungen.
2kße rliner Metallnotierungen vom 17. Oktober 1927 ſtellten ſich
Iiſt. Elektrolytkupfer 1263: Remelted Plattenzink 48 ½—491
s=
rigtti=zoüttenaluminium 210, dito in Walzen 214: Reinnickel 340 bis
HEmon Regulus 90—95: Silber in Barren 763——77½.
Ablantlichen Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom
Belbar 1927 ſtellten ſich wie folgt: Für Kupfer: Januar 1131,
FFebr. 113½ (1131) März 11334 (11334); April 114 (114);
E1141.) Juni 1141. (114½/): Juli 114 ½ (114½); Auguſt
M 34); September 114½ (114½); Oktober 113½/. (113½);
Nobeannerl 113 (1131/.): Dezember 113½/. (113½). Tendenz: ſchwächer.
ün i. Januar 43 (43½).); Februar 43½/, (43½); März 431/, (43½):
prilk1 3/g (43 34): Mai 43 ½ (43 ½): Juni 43 ½ (43 ½2): Juli 48½ (4333)
uguchl 3B4 (44): September 44 (44); Oktober 42 (43): November
2.0 Dezember 43 (431/.). Tendenz: ſchwächer. Für Zink: Januar
14½-): Februar 54 (54 ½): März 54 (54 ½); April 54 (541.);
tai Ri: 1541/.); Juni 531/, (541; Juli 53 34 (54); Auguſt 53½ (54)
beptuse: 53 ½ (54): Oktober 54 34 (551/,); November 54½ (54½);
jezenar 541, (54 2ſ. Tendenz ſchwächer.
Oißr ſa tallnotierungen ſtellten ſich an der Londoner Börſe vom
Blioege 1927 für Kupfer: (Tendenz: flau) Standard per Kaſſe
akg, drei Monate 55½—lu, Settl. Preis 551) Elektrolyt
k7 beſt ſelected 612/—63, ſtrong ſheets 86, Elektrowirebars
. Binn: (Tendenz; willigl Standard per Kaſſe 2622)—½,
ſſnchte 259 ½—2, Settl. Preis 262 1. Banka (Inoff. Not.)
12/imits (Fnoff. Not.) 269. — Blei: Tendenz; willig) ausländ.
omtr!”v entft. Sichten 212, Settl. Preis 21. — Zink (Tendenz:
Uig ) ſnöhnl. prompt 27½. entft. Sichten 26½., Settl. Preis 2711.,
Jülfizielle Notierungen: Auminium für Inland 107, für
uslazhi1/ 2. Antimon Regulus Erzeug.=Preis 64 ½—65. chineſ, per.
2½, Wech ſilber 22 ½, Platin 13‟,, Wolframerz 1234, Nickel für
In=
nd M4 f ür Ausland 175, Weißblech 18, Kupferſulphat 24½——25,
zelzzl GGußeiſen Nr. 3 65.
Produktenberichte
Wächnhi imer Probuktenbericht vom 17. Oktober. Die Stimmung
Märhieſimer Produktenbörſe war auf erneutes Angebot der zwei=
Hanugd drückt. Man verlangte für die 100 Kg. waggonfrei
Mann=
im 15. Sack in Reichsmark: Weizen inl. 26—27, ausl. 29,50—31,50,
oagerc 1. 25—25,50, ausl. 25,50—20, Hafer inl. 21,50—23, ausl. 94,35
258 9rraugerſte, badiſche, heſſiſche und württembergiſche 26,50 bis
zche R—30, Futtergerſte 22—24, Mais mit Sack 1950 bis
.Ni. Weizenmehl Spezial Null 38,75, füdd. Wölizenbrotmehl 30,75,
d. 4Rgmmehl, je nach Ausmahlung, 34—36, Weizenkleie 12,50 bis
75. rureber 16.50—17.
Frayyunter Produktenbericht vom 17. Oktober 1927. Das Geſchäft
der eeig en Börſe war bei gutem Beſuch im Ganzen ruhig. Die
Land=
tſchdt da e ſtark mit Feldarbeit beſchäftigt iſt, bietet wenig Getreide
Mütklig gt ſehr ſtill, desgleichen Weizenkleie, während Noggenkleie
ſuchtc ei, nur wenig angeboten iſt. Das Kartoffelgeſchäft iſt lebhaft
ettwuruuhgeſchwächten Preiſen. Die Qualitäten ſeien beſſer, als man
her (anttete. Weizen 1 26½/z, dito II 25½, dito III 22 bis 24. —
ggeni / bis 25.—, Sommergerſte für Brauzwecke 26 bis 28., Hafer
229 4is 24.—, dito ausl. 24½ bis 25.—. Mais 19.—, Weizenmehl
bil6)— Roggenmehl 341/, bis 35.—, Weizenkleie 121)., Roggen=
198 Grbſen 36 bis 60.—, Linſen 50 bis 80.—, Heu, trocken 6 bis
Alen, und Noggenſtroh drahtgepr. 4½ bis 5.—, dito gebündelt
8 31/9-eber 16½ bis 17.
Die ſtiatl=chen Notierungen für Speiſekartoffeln, Frankfurt a. M.,
Oktlhr 71927. An der Frankfurter Produktenbörſe notierten je
KilKumm: (Großhandelspreis): Induſtrie, Frankfurter Gegend
5 RlE woeißfleiſchige, Frankfurter Gegend 3 RM. Tendenz; ruhig
Beckter! Produktenbericht vom 17. Oktober. Wie immer am
Wochen=
ginnA. m. auch am heutigen Montaa die Geſchäftsunluſt an der
rlingm”rwduktenbörſe vorwiegend. Vom Ausland lagen keinerlei
regumn uvor; denn Liverpool meldete unveränderte, Amerika nur
a Uzugerte Notierungen. Die Tendenz für Effektiv= wie auch für
minſure wwar für Weizen ſtetig, im Zeithandel lagen Oktober= und
emba eſ rung eine halbe Mark niedriger Bezüglich der
kang=
hen glunnanſtallungen iſt hervorzuheben, daß die erſten Qualitäten
ner um gauf dem Markt verſchwinden. Inlandsweizen etwas mehr,
teiſckäitie auch billiger angeboten. Im Roggen zeigten ſich keine
isvoederungen. Loko= wie Terminware hatten ruhigeres Geſchäft,
2labenſo Hafer. Von letzterem werden die geringeren Quali=
* mmehr beachtet, da die beſſere Ware zu teuer iſt. Mehl
zſermmittel ſtill.
Frankfurter Effekienbörſe.
Frankfurt a. M., den 17. Oktober 1927.
Zum Aufang der neuen Woche erfuhr die Börſenſituation keine
Diſet hölzer nur langſam. Infolgedeſſen iſt das Mißverhältnis zwiſchen Anderung. Es herrſcht weiter die denkbar größte Luſtloſigkeit und
Zurück=
deimh”n eiſen für Rohſtoff und der Bewertung der geſägten Ware recht haltung. Die Tendenz war allgemein ſchwächer. Bei weiter mangelndem
enchtich. Soweit ſich überſehen läßt, wird der Andrang zu den bevor= Ordereingang kam die Spekulation mit Abgaben an den Markt, da die
ſtächten Verkaufsterminen der Staatsforſten groß ſein. Ein wichtiger. Tatſache, daß nunmehr im mitteldeutſchen Braunkohlenbergbau doch der
Trenu, ſteht in Neu=Strelitz bevor. Hier wird der Andrang von Kauf= Streik ausgebrochen iſt und 70000 Arbeiter in den Ausſtand getreten
luuſtn, beſonders groß ſein, weil es ſich um den Verkauf wertvoller ſind, ſtark verſtimmte. Beunruhigend wirkten auch die Lohnbewegungen
Sſchü=ehölzer, deren Qualität beſonders am Hamburger und Lübecker in verſchiedenen anderen Induſtriegebieten. Demgegenüber fand die
Mor d egehrt iſt, handelt. Auch ſonſt ſtehen einige wichtige Holzverkäufe wieder ſteigende Ruhrkohlenförderung verbunden mit einem ſtarken
beich mnd es ſteht feſt, daß jedes Sägewerk ſich zunächſt, wenn auch zu Rückgang der wegen Abſatzmangels eingelegten Feierſchichten kaum
huch Breiſen, einen Teil guter Qualitätsware ſichern wird. Die weſent= Beachtung. Zur Zurückhaltung mahnte dann die Lage auf dem Geldmarkt,
liatzſt Alufträge ſind vom Baumarkt her zu erwarten, und man nimmt der weiter angeſpannt bleibt. Die verſchiedenen Auslandsanleihen haben
ama f. die Bautiſchlereien im Frühjahr gut beſchäftigt ſein werden, um ſich alſo, wie man vielfach gehofft hatte, bis jetzt nicht bemerkbar gemacht.
diet oeforderten Türen und Fenſter fertigzuſtellen. Starkes gutes Holz Bei weiter ſtark eingeſchränkter Umſatztätigkeit mußte man bei der erſten
Kursfeſtſetzung durchſchnittliche Kurseinbußen von 1½ bis 3 Prozent
Rüchlz ern vorliegen, zumal da aus Polen große Objekte am Markte feſtſtellen. Am Farbenmarkt überwog das Angebot ſtärker: J. 6. Farben
unum Stammblöcke arbeiten und bietet ſtatt deſſen Langhölzer zum Elektromarkt Siemens mit 3 34 %, am MontanmarktMannesmann mit
Vocen”, mit der Bahn an. Es beſteht aber das große Bedenken, ob es Minus 5 %o und Kali Weſteregeln mit Minus 51), Prozent. Zellſtoff
Aßuſmawport der erheblichen Mengen von Rohholz aus Polen nötig Glanzſtoffwerte in Berlin 6 % niedriger. Von Autowerten blieben
Adlerwerke behauptet, Daimler aber minus 31/, Prozent. Scheideanſtalt
brgtn, wieder belebt, nachdem eine Preisſteigerung am Markte amerie gaben Minus 31, Prozent nach. Mitteldeutſche Kreditbank dagegen zirka ſtärker wie auf dem Vormarkt. Er brachte 163 Stück Großvieh und
kanzſe. Hölzer, die in der Küchenmöbelinduſtrie verarbeitet werden, ein= 2 %o höher. An den Anleihemärkten überwog das Angebot, vor allem 86 Kälber mehr, während an Schweinen 4 Stück weniger erſchienen.
Ablöſung abbröckelnd.
Beinörn unverzollt etwa 70 Mark. Auch Königsberger Firmen kauften überwiegend noch etwas ab. Relativ gut behauptet blieben Gesfürel mit war auf dem Großviehmarkt anfangs ſehr lebhaft, flaute aber ſpäter ab,
gräche MMengen Leiſtenbretter. Das Erlengeſchäft belebt ſich vor allem 3.51), N. Etwas Intereſſe zeigte ſich auf dem ermäßigten Kursniveau ſodaß ein kleiner Uberſtand verblieb. Einzeln ausgeſucht gute Tiere
für die Schiffahrtswerte. Gegen Schluß konnte ſich die Stimmung, aus= wurden über Notiz bezahlt. Auf dem Schweinemarkt war das Geſchäft
unverändert 71, %. Am Deviſenmarkt erreichte die Mark einen neuen 17 Bullen, 490 Kühe und Färſen, 276 Kälber und 1173 Schweine,
ſckelſtnmiſterium dementiert die an der Verliner Börſe umgehenden zu merken. Mark gegen Dollar 4,1865, gegen Pfund 20 40. London= folgende Preiſe erzielt: Ochſen 54—62. Bullen 42—52, Färſen und
Paris 124,08, Mailand 89,10, Madrid 28,29 New=York 487,05.
Die Abendbörſe verkehrte in außerordentlicher Geſchäftsſtille und
Wiee Kaſſeler Straßenbahn A.=G. Die Geſellſchaft hat im Laufe Luſtloſigkeit. Nennenswerte Kursveränderungen traten nicht ein. Gegen
den etwas erholten Berliner Schluß ergaben ſich überwiegend neue waren zugeführt und wurden die 50 Kg. Lebendgewicht je mach Alaſſe
verutzert und mehrere neue Linien eingeführt. Auf Grund des im alle lleine Kursabſchwächungen, die ſelten 1 Prozent ausmachten. Nur für gehandelt: 509 Lchſen 32—61, 264 Bullen 30—59, 233 Kühe 16—52, 362
meigt hefriedigenden Geſchäftsergebniſſes verlautet, daß die Dividende Bergmann erhielt ſich einiges Intereſſe. AG.G. blieben mit einem Färſen 38—62, 627 Kälber 60—84, 53 Schafe 42—48, 7 Ziegen 10—25,
nachl esmeſſenen Abſchreibungen und Zuweiſungen auf Erneuerungs= Kurs von 172 erkluſibe Bezugsrecht (355) gut behauptet. Auch der 3466 Schweine 58—ſt. Beobachtungsmarkt. Marktverlauf: Großvieh
mer Bank 141½, Commerzbank 170, Danatbank 220½, Deutſche Bank ſtand, fette Schweine über Notiz.
144½, Aſchersleben 165½, Weſteregeln 1761½, Mannesmann 159u 1683 Ninder, darunter 436 Ochſen, 76 Bullen, 709 Kühe, 428 Färſen,
auftgen. Jahre erſt zur Abdeckung eines 1926 irrtümlich verbuchten Schuckert 193. Siemens u. Halske B5. Zellſtoff Aſchaffenburg 188. Uberſtand Kälberund Schafe ruhig, geräumt. Schweine ruhig, Uberſtand.
Berliner Effekienbörſe.
ſtituch ſich nach langen Verhandlungen der Reichsverband, für hervor und führte insbeſondere zu anſehnlichen Realiſationen der Pro= handelspreiſe ſtellten ſich für Ochſen= oder Rindfleiſch I. 100—110,
Schlrnn erwvertung. Er verfolgt in erſter Linie techniſch=wiſſenſchaft= vinz ſowie zu ſtärkeren Verkäufen der Großſpekulation. Dagegenfanden dito II 90—100, Bullenfleiſch 90—100, Kuhfleiſch 1 75—80, dito II.
andererſeits auf der ermäßigten Baſis Deckungskäufe auch ſeitens des 60—70, dito III. 40—50, Kalbfleiſch I. —, dito II. 100—115, Hammel=
Abnwälder Hartſtein=Induſtrie A.G., Darmſtabt. Wie wir er= Auslandes ſtatt. Eine Beruhigung ſtellte das Gerücht von angeblich heute fleiſch 90—95, Schaffleiſch 80—90, Schweinefleiſch l. 85—95,
Gefrier=
ahwitezil, der Geſchäftsgang zurzeit ſehr gut und auch für den Winter nachmittag ſtattfindenden Einigungsverhandlungen bei der Regierung fleiſch: Rindfleiſch Vorderviertel 52, Hinterviertel 62.
Preiserhöhung vorgenommen und dafür eine entſprechende Aufbeſſerung
der Löhne bewilligt werde. Von ſehr ungünſtigem Einfluß auf die
Stimmung war außerdem die am Geldmarkt zu beobachtende
Anſpan=
nung, die heute eher noch ſchärfer wurde. Der Tagesgeldſatz erhöhte ſich
bei größerer Nachfrage auf ſieben bis neun Prozent und darüber. Auch
laufen, mit 8½ Prozent vorgenommen haben. Das Angebot am Wechſel= Druſchberichte aus den Gebieten.
markt war nicht beſonders ſtark, doch fehlte es faſt völlig an Käufern.
Infolgedeſſen war der Satz von etwa ſieben Prozent und darüber faſt Käufe des Handels und die geringen ſichtbaren Vorräte.
rein nominell. Im Deviſenverkehr trat eine weitere Senkung des
Dollar=
kurſes auf 4,1882 ein, da Aufnahmeneigung nicht vorhanden war. Das ten öſtliche Firmen Käufe zu Anlagezwecken, ſo daß die Preiſe leicht
engl. Pfund notierte gegen New York mit 4,8702 etwas niedriger, anziehen konnten. Später trat ein Proisrückgang im Zuſammenhang
London—Mailand 89,07, London—Paris 124,08. Die Kurſe gaben im mit Weizen ein.
allgemeinen um zwei bis drei Prozent nach. Nur einzelne Papiere lagen
behauptet oder befeſtigt.
Privatdiskont: lange Sicht 634 Proz, kurze Sicht 634 Proz. Die
Widerſtandfshigkeit der Börſe hielt auch bei ruhigem Geſchäft bis zum
Schluß an. Sie geht aus vom Elektromarkt, an dem Bergmann weiter. Markt in ſchwacher Tendenz. Im Verlauf erfolgte eine Erholung auf
auf 208½ ſich erhöhen konnten. Man ſpricht von Intereſſenkäufen der ungünſtige Wetterberichte aus Florida. Dann wurde der Markt er=
A. E.G. In Glanzſtoffaktien kam einiges Material auf Londoner Rech= neut ſchwach auf Liquidationen.
wung heraus. An der Nachbörſe war die Haltung nicht ganz einheitlich,
doch erhielt ſich das Intereſſe für Elektrowerte und den größten Teil, von Rio und Hamburg und europäiſche Käufe. Später wurden jedoch
der Spezialpapiere. Gegen 230 Uhr hörte man u. a.: Zelſtoff Waldhof Abgaben vorgenommen zwelks Gewinnmitnahme.
305½, Ver. Glanz 643, J.=G. Farben 27½, A.E.G. 175½ Bergmann
208½2, Siemens 23534. Geſ. für El. 306, Harpener 192. Mannesmann, feſt verlief und die Preiſe etwas anziehen konnten.
15834, Oſtwerke 403, Schultheiß 426½, Phönix 108½, Rheinſtahl 19334,
Hapag 146, Aoyd 148, Kommerzbank 170, Danat 220, Dresdener 157,
Bemberg 505, Altbeſitz 52,10, Neubeſitz 15.
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Zuſammenſchlußbeſtrebungen für die
Schlepp=
regſt auf dem Phen.
Es iſt bekannt, daß die Frachtenlage auf dem Rhein in den letzten
Jahren ſehr ungünſtig beſtellt war. An der Beſſerung der Lage wird
dauernd gearbeitet, jedoch bei der Verſchiedenartigkeit der Intereſſen
und Intereſſengruppen bisher ohne Erfolg. Die Reedereien verfolgten
den Gedanken, durch einen Zuſammenſchluß der Schleppkraft und
Er=
höhung der Schlepplöhne das Frachtniveaux zu heben. Die
Verhand=
lungen unter den ſämtlichen Schleppredereien des Rheins, und zwar
deutſchen, franzöſiſchen, holländiſchen, belgiſchen und ſchweizeriſchen
Reedereien, ſind deswegen ſchon ſeit langem im Gange. Alle ſind ſich
darüber einig, daß etwas geſchehen muß und daß der Zuſtand, wie er
heute beſteht, nämlich Vorkriegsfrachten einzunehmen und eine
Koſten=
erhöhung von weit über 100 % zu tragen nicht länger beſtehen kann. Es
kann heute ſoviel geſagt werden, daß ür die Schleppkonvention eine
Möglichkeit beſteht. Nur über das Wie beſtehen noch Unſtimmigkeiten,
die aber beſeitigt werden können und allem Anſchein nach auch baldigſt
beſeitigt ſein dürften. Die ausſichtsvollen Verhandlungen in dieſer
Rich=
tung gehen weiter.
Viehmärkte.
Deviſenmarkt.
Kelſingſors. ..
Vien....
Prag.....
Budapeſt ..
Soſia.
Solland.
Tslo .....
Kopenhagen.
Stoäholm.
London..
uenos Aires.
Neiv York .
Celgien.
Briet
22,91
980,69 60,88
9 72.18
1.954
0.5o1 o.503
7.3so
3 20,77
h.574 556
2aag
4.197
4231
Vorläufig keine Diskonterhöhung in Danzig. Nach der
Diskont=
erhöhuung der Reichsbank hat man in Danzia damit gerechnet, daß
auch der Diskontſatz der Bank von Danzig in Kürze um 1 Prozent
er=
höht werden würde. Wie wir jetzt erfahren, iſt vorläufig infolge
genü=
genden Geldumlaufs mit einer Diskonterhöhung der Bank von Danzig
nicht zu rechnen.
Zur Frage der neuen Ruffenkredite. Aus London wird gemeldet,
daß die Frage der Gewährung neuer Kredite an die Sowjetregierung,
wie in unterrichteten Kreiſen verlautet, vor ihrer Löſung ſtehe. Leitende
Perſönlichkeiten eines deutſchen Bankkonſortiums ſollen ſich für die
Ge=
währung von Krediten an die Sowjetregierung unter der Bedingung
ausgeſprochen haben, daß die Kreditaktion nicht von der deutſchen
In=
duſtrie und den Banken alleſn getragen werde. Die Sowjetregierung
ſoll einen Kredit bis 150 Millionen Mark erhalten.
Mainzer Viehmarkt vom 17. Oktoder 1927. Der Auftrieb war
Bei gutem Beſuch blieben die „Preiſe” bei Großvieh unverändert,
Im weiteren Verlaufe blieb das Geſchäft ruhig. Die Kurſe bröckelten während ſie bei Kälbern und Schweinen 1 Marknachgaben. Das Geſchäft
gehend vom Elektromarkt auf Deckungen etwas erholen. Tägliches Geld mittelmäßig und wurde ausverkauft. Angetrieben waren 28 Ochſen,
Höchſtkurs. Auch heute war von einem Eingreifen der Reichsbank nichts Im einzelnen wurden je nach Qualität pro 100 Pfund Lebendgewicht
Kühe 54—66, 40—53, 28—38, 20—23, Kälber 62—74, 50—62, Schweine
71—76, 72—76, 68—73 und Sauen 63—67 Mk.
Mannheimer Viehmarkt vom 17. Oktober. Zum heutigen Viehmarkt
Rentenmarkt war umſatzlos. Abl.=Schuld 14,95, Schutzgebiet 814, Bar= ruhig, Ueberſtand, Kälber mittelmäßig, geräumt, Schweine ruhig, Ueber=
Frankfurter Viehmarkt vom 17. Oktober 1927. Aufgetrieben waren:
Phönis 107, Rheiniſche Braunkohlen 236, Rheinſtahl 193½, Stahlverein, ferner 502 Kälber, 150 Schafe und 5935 Schweine. Gegenüber dem
121½ A.E.G. 172 er, Bez, Bergmann 209, J.G. Farben 9873, Felten letzten Hauptmarkt war der Auftrieb um 377 Rinder, 4 Kälber und 232
129, Geſ. f. El. 306, Holzmann 188, Lahmayer 178½. Rütgerswerke g9. Schweine größer. Marktverlauf: In Mindern 1. Kl. rege, ſonſt ruhig,
Waldhof 305, Südd. Bucker 135½, Hapag 146½; Nordd, Lloyd 1481z. Schwere fette Ware weſentlich über Notiz bezahlt. Preiſe für 1 Zentner
Lebendgewicht in RM.: Ochſen: al 61—64, a) 2. 58—60, b) 1. 55—57,
b) 50—54, Bullen: a) 57—61, b) 52—56, Kühe: a) 49—53, bf 43—48,
eſ 36—42, d) 28—35, Färſen: a) 59—63, b) 54—58, C) 49—53, Kälber:
al 77—82, 6) 71—76, d) 64—70. Schafe: a) 1. 48—52, a) 2.—, b) 38
Berlin, 17. Oktober 1927. bis 46, Schweine a) über 300 Pfd. 70—71, b) von 240—300 Pfd. 69
Die in großen Umfang ausgebrochene Streikbewegung der Berg= bis 71, c) von 200—240 Pfd. 69—71, 4) von 160—200 Pfd. 66—71,
arbeiter in Mitteldeutſchland rief an der Börſe eine ſtarke Verſtimmung e) von 120—160 Pfd. 62—65, 1) Sauen 60—64. Die Fleiſchgroß=
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chieago, 17. Oktober, (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Markt verlief heute in überwiegend ſchwacher Hal=
Monatsgeld war mit 8—9 9o nach wie vor knapp. Die Seehandlung ſoll tung. Anfangs zogen die Termine auf die Oiverpooler Kabel etwas
heute Prolongationen für Monatsgelder, die alſo über dem Ultimo an. Dann aber wurde die Haltung ſchwach auf günſtige Wetter= und
Mais: Nach ſchwächerem Beginn trat eine feſte Tendenz hervor auf
Roggen: Der Marktverlauf war nicht einheitlich. Anfangs tätig=
Hafer: Der Markt ſtand im Zeichen von kleinen Zufuhren und
An=
ſchaffungen der Lokoſirmen.
* New York, 17. Oktober. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Auf Grund ſchwächerer Auslandskabel eröffnete der
Kaffe: Der Markt begann im feſter Stimmung auf die Feſtigkeit
Zucker: Heute herrſchte eine lebhafte Nachfrage, ſo daß der Markt
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 17. Okt.:
Getreide. Weizen: Dez. 125½, März 129½, Mai 133; Mais:
15. 10 u7 10 Dez. 92½, März 8634, Mai 90½; Hafer: Dez. 493, März 468,
Mai 4838; Roggen: Dez. 101½, März 97½, Mai 100½.
Schmalz: Okt. 12,55, Dez. 12,70, Jan. 12,92½.
26.— Fleiſch: Okt. 12,60, Dez. 12,25, Jan. 12,15: Speck: loko 12,37½;
152— ſus6— leichte Schweine 10,85—11,75, ſchwere Schweine 11,00—11,90;
79.— Schweinezufuhr: Chicago 35 000, im Weſten 95 000.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 17. Okt.:
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 145½, hart 141½4: Mais: neu
Nieberlauſitzer gohle 1160 5 160.— ank. Ernte 95½4: Mehl: ſpring wheat clears 6,65—7,00; Fracht:
nach England 2,6—3,9 Schilling, nach dem Kontinent 10—12 Cts.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 1335; Talg: extra 8½4.
Kakav. Tendenz: ſtramm; Umſatz in Lots: 261; Loko: 15½;
Okt. 15,78, Nov. 15.05, Dez. 14,69, Jan. 14,35, Febr. 14,21, März
116.— 113:75 14,20, April 14,30, Mai 14,35, Juni —, Juli 14,40.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die ordentliche Hauptverſammlung des Vereins zur Wahrung der
gemeinſamen wirtſchaftlichen Intereſſen in Rheinland und Weſtfalen fin=
Hanſa=Dampiſchf. 1223— 220,5 Vanderer Werke. . 1237.— 1234,75 det am 15. November in Düſſeldorf ſtatt. Auf der Tagesordnung ſtehen
u. a. die Vorlage des Abſchluſſes und Genehmigung des Haushaltsplanes
für 1988, Wahlen zum Hauptausſchuß, Bericht über die
Geſchäftstätig=
keit und Verſchiedenes.
Der Verein der Stärke=Intereſſenten in Deutſchland hielt unter
zahl=
reicher Beteiligung am 14. Oktober in Berlin ſeine außerordentliche
Mit=
gliederverſammlung ab.
Ende Oktober findet in Berlin eine Zuſammenkunft der deutſchen
und engliſchen Spitzenverbände der Aluminiumwarenherſtellung zur
Be=
ratung der Frage der Schaffung gemeinſamer Normen für
Aluminium=
geſchirr ſtatt.
Die Internationale Drahtgemeinſchaft iſt aufgelöſt worden, nachdem
die Forderungen des belgiſchen Werkes nicht angenommen wurden.
Die Bank von England verkaufte heute Barrengold im Werte von
10 000 Pfund Sterling.
Aus Moskau wird gemeldet, daß das Grundkapital des kürzlich
ge=
gründeten ruſſiſchen chemiſchen Syndikats von 2 Millionen Rubel auf
20 Millionen Rubel erhöht werden ſoll. Die Beziehungen des chemiſchen
Shndikats zur deutſchen chemiſchen Induſtrie ſollen weiter ausgebaut
werden.
Wie aus Baſel gemeldet wird, hält man es in dortigen
Finanz=
kreiſen für möglich, daß die Schweizeriſche Nationalbank in der nächſten
Zeit eine Erhöhung ihrer ſeit 1925 unveränderten Diskontrate von
½ Prozent um ½—1 Prozent vornehmen werde.
Die New Yorker Rauchwarenauktionen, die ſich über fünf
Verſteige=
ungstage erſtreckten, zeigten, laut New Yorker Kabelbericht am
Schluß=
tage ſchwächere Preisbildung. Die am Schlußtage getätigten Umſätze
erreichten 850 000 Dollar.
CLINE BROOK
U GRETA WISSEN
UNDE
Am Samstag, 15. Oktover und die folgenden Tage
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Seite 12
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4% „ am.05
4¾ Türk. (Adm.)03
4% „(Bagd.)
4½ „(Bagd.)
4%-unif. 1903
4% „1911 Zoll.
—
4½%Ung. St. 191
4½% „
Innsbr. Abk.)
4½½Ung. St. 191-
4½% Ung. St 1914
lt. Innsbr. Abk. 22.
4% Ung. Goldr. . .
510.
15.05
8.3
16.5
6.25
6
13.5
18.75
13.35
25.1
21.6
26.15
27.9
2 Ung. Goldr.
(lt. Innsbr. Abk.
4% Ung Staatsr.
v. 10
48 Ung. Kronr..
3% Ung. Eiſ. Tor.
Außereuro=
päiſche
5%Mex.am. in. abg.
5% „ äuß. 99
4½ Goldo4ſtf.
30 „ konſ. inn. . .
4½%y Irrigat.
5% Tamaulipas I.
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
10%Berl. H.=Bk. G. 106
6‟ Berl. St. Gold/ 87.5
8% Darmſt. St.=G.
8 % D. Hyp.=Bank
Meining. Goldpf. 1100
dresd. St.=G.
%Frkf. St.=G... . 89
%Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
%0 Frkf. Hyp.=Bk.=
Goldpfbr.
Frkf. Pfbr.=Bk.
18.75 ) Goldpfbr.
o. Frkf. Goldpfbr.
Frkf. Pfbr.=Bk.
voldpfbr.
Frkf. Pfbr. Bk
Goldpfbr.
H.=St.=
Gold=
anl. . .
Heſſ. Land.=Bk.
Goldpfbr.
Heſſ. Land.=Bk.
Goldpfbr. ..
⁄Klöckn.=Werk. 26
24.4
19.75
100.5
96.5
92.5
85.5
100
96
90.5
98
96.*
76.5
89.5
98.75
96.25
Komm. Elektr.
Mark (Hagen)
Goldobl.
3% Komm. Ldsbl
Darmſt., Reihe I
2 K. Landesbank
Darmſt. Reihe II
%Ldwgshf. Stadt=
Goldanl.
72M. KraftHöchſt
8% Mainz.=St.=G.
80 Mannh. St.=G.
6% Mannh. St.=G.=
% M.=Stahlw. 27
30 Naſſ. Ldb. Gold
8% Nbg. St. Gldal.
8% Pfälz. Hyp. Bk.=
Goldpfbr.
% Pfälz. Hhp.=Bk.
Goldpfbr.
6% Pfälz. Hyp.=Bk
Goldpfbr.
80 Pforzh. St.=G.
80 Pirmaſ. St.=G.
8% Pr. Centr. Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr.
8% Pr. Centr.=St.=Goldpfbr.
7% Pr. Centr.=St.=Goldpfbr.
8% Rh.=Hyp.=Bk.
Goldpfbr. .
30 „ „Lig. Pfb.
4½% „Anteilſch.
½%Rh. Stahlw.
10%Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf.
S gut. .
Goldpfdbr.
% V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.=Gld.. mit Option
V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.=Gd.. ohne Option
7½ Viag(V. Jud.=
Unt. Bln.) 27
102.9
98
98
95.5
96
80
92.5
100
99.5
96
100
100
97
99
96
91
51
105
99
94.5
99
8% Voigt &Häffner
Goldobl. .."
% Württbg. Hhp.=
Bank Goldpfbrf.
Ohne
Zins=
berechnung
5% Bdw. Kohl 23
% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6%Heſ. Brk.=Rg. 23
5% Heſſ. Volksſtaat
Roggen .. . . . 23
5% Pr. Kaliw. ...
5% Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt. B. G
Borkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb. .
Bahr. Handelsb.
Bahr. Hyp. u. Wechſ.
Berliner Hhp.=Bk.
Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bk. ..
Mecklb. Hyp.=u. Wb.
Meining. Hyp.Bk.
Nordd. Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Bod.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B.=Cr. B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B.
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr..
Württ Hyp. Bk. ..
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Heſſ. L.=Hyp.=B..
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42 Eliſ.=Bahn ſtfr.
4½ Galiz. Carl=
Lud.=B.
abg.
53Oſt. Sb. L.)ſtfr.
12.62
13.45
23
6.5
2.24
16.4
12.27
4.25
%AlteOſt. Südb.
2,68 Neue „
4%Oſt. Staatsb. 83
Oſt. 1.b. 8. E.
%Oſt. „ „abg.
% „ „ „9.Em.
3% „ „ „abg.
3% „ „ 1885 ..
„ „ abg.
3%Oſt. „ Erg. Netz
„abg.
3%Oſt.
3% Raab Oebd. 83
91
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Darmſt. u. Nat.=Bk.
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Frankf. Hypth =Bk. 143
Frkf. Pfdbr. Bk.. ..
Gotha. Grundkr. Bk.
Lux Intern. Bank.
Metallbank.
Mitteld. Creditb.
Pfälz. Hyp.=Bk. ..
Pr. Bd.=Creditban
Hyp.=Akt.=Bank
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Creditbk. . . 133.5
Rhein=Hhp.=Bk. . . 1181.5
südd. B.=Creditbk.
14‟=
20.75
18.75
4.25
19.5
19
141.75
183.5
161
170.25
218.25
160
128.5
102
152.25
156.5
125
141
135
225
79
126
140
68.7:
Südd. Dise.=Geſ.
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein
Bergwerks=Akt.
Buderus.
Eſchw. Bergw.
Gelſenkirch. Bgw. .
Harp. Bergb.
Ilſe Bergb. St..
„Genußſchein ...
Kali. Aſchersleben . 1168
Kali. Salzdetfurth
Kali. Weſterregln.
Klöcknerwerke (abg.
Lothr=Hütte)
Mannesm.=Röhr. .
Mansfelder.
Oberbedarf.
Otavi=Min.=Ant.
Phönix=Bergb. ...
Rhein. Braunk.
Rhein. Stahlw. . . . 193
Riebeck Montan. .
SalzwerkHeilbronn/178
Tellus Bgb. ..
Ver. Laurahütte . .
Ver. Stahlwerke. . 121
140
42:).
143.5
192
117.
244
178
147.5
159‟,
92
108.5
237
23
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum(Mannh.)
Henninger
Hercules, Heſſiſche 1149
Löwenbr.=Münche /343
Mainz. Aktienbr. 245
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Tucher, Nürnberg /476
Werger ...
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Adler &Oppenh . 1167
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6%E. A. G. Vzg. A. 82
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A. E. G. Stamm . . . 175
Bad. Maſch. Durla 154
Bad Uhren, Furtw. 19
Bamag=Meguin .. 35
Baſt Nürnberg .. . 236
185
.1175
Bahr. Spiegel ..
Beck & Henkel .."
Bergmann El
Bing. Metall.
Brem.=Beſigh=Ol.
Bürſtenfbr. Erlang
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Cement. Karlſtadt
Cement. Lothr.
Chem. Albert .. . . .
Chem. Brockh.
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Dürr. Ratingen .
Dyckerhoff & W.
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137
195
28
136.5
79.5
49
112
141
205
242
68
40
211.75
171 5
35
27.5
54
79
230
64
50
42
113
72
120.5
70
54
30.25
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178
20
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121
122
133. 25
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80
100
103.5
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ſummer 289
Dienstag, den 18 Oktober 1927
Das ſlammende Meer=
„Sage nur nicht, daß deine Zukunft feſt und ſicher ſteht”
fuhr der Baron in raſender Erregung fort, „vielleicht iſt gerade
er, dem heute dein Herz gehört, unverläßlich und deiner
un=
würdig.”
„Was wagſt du?” rief Käthe außer ſich. „Das ſcheidet uns
vollkommen, Waldemar von Karen! Dieſer Mangel an Dakt
be=
endet auch unſer Geſpräch. Ich wünſche dich nicht
wiederzu=
ſehen. Leb' wohl!”
Ohne davon Notiz zu nehmen, daß er ſie mit einem Wort,
wahrſcheinlich einer Entſchuldigung zurückhalten wollte, wandte
ſie ſich und eilte aus dem Gemach. Sie ließ ihn völlig
ver=
nichtet zurück. Er war noch immer faſſungslos, als Robert
Ernſtheimer wieder bei ihm erſchien.
„Käthe hat mir alles geſagt,” nahm der Bankier das Wort,
„und es tut mir leid, Baron, daß es Ihnen ſo gehen mußte.
Ich kann nur annehmen, daß Sie über die Gefühle meines
Kin=
des nicht gut unterrichtet waren. Hoffentlich tragen Sie den
peinlichen Irrtum mir und den Meinen nicht nach."
Er hatte es voll aufrichtigen Mitgefühls geſagt, denn es
blieb ihm nicht verborgen, wie die Antwort Käthes auf den
jungen Mann gewirkt hatte. Es gab für ihn aber keinen Grund,
dem Baron zu zürnen. Um ſo weniger, als er ſich eingeſtehen
mußte, daß Käthe ihn früher auffällig bevorzugt und ebenſo
ſeltſam ſchnell beiſeite geſchoben hatte. Etwas anderes als dieſe
Abweiſung hatte Ernſtheimer daher für Waldemar von Karen
nicht vorausgeſehen.
„Alſo ein Irrtum.” erwiderte der junge Ariſtokrat voll
Bit=
terkeit, „meinetwegen .. . ein Irrtum”. Und mit einer gewiſſen
Feſtigkeit, den Bankier ruhig meſſend, ſetzte er hinzu: „Was hier
ſoeben geſchehen iſt, können Sie, Herr Ernſtheimer, nicht
be=
urteilen!"
„Wie Sie glanben. Ich will mich auch nicht in Ihr
Ver=
trauen drängen.”
Er ſuchte auch in dieſen letzten Minuten ſo liebenswürdig
wie möglich zu ſein. Da ſich der Baron ſofort verabſchiedete,
gab er ihm bis in die Halle das Geleit. Dort erſt drückte er
ihm die Hand.
Aber zu einem Wort des Troſtes für Waldemar von Karen
kam er nicht mehr. Ihm kam es ſo vor, als ſei er dieſer
Rück=
ſicht nach den merkwürdig abweiſenden Worten des Barons
entbunden.
Bald gab es im Weltennebel ein Blitzen und Funken an
ullen Ecken und Enden. Noch war die Erde eine Brandſtätte,
auf der die Glut unter der Aſche fortglomm. Wehte ein
ſtrengerer Wind, ſo flammte es hier und da gefahrdrohend auf.
Ein einziges ſcharfes Wort, an entſcheidender Stelle geſprochen,
eine oft geringfügige Veranlaſſung, und ſchon kniſterte es unter
der leichten Decke, um ſich in wenigen Stunden zum
verzehren=
den Brande zu entwickeln.
Der erbarmungsloſe Friede, der dem Weltkriege gefolgt
war, hatte ungeheure Umwälzungen hervorgerufen. Sein Fehler
lag in ſeiner Gründlichkeit. Während ſich früher die Diplomatie
gehütet hatte, peinliche Fragen anzuſchneiden, ordneten die
Sieger zu Paris alles, was ihnen vorgelegt wurde. Sie ſchufen
uberall neue Verhältniſſe und damit neue Reibungsflächen.
Nie=
mand ſah, obwohl ſo viel geſchah, ſeine Anſprüche befriedigt.
Wo zwei Nachbarn eine gemeinſame Grenze hatten, hielt ſich
jeder von beiden für benachteiligt und brütete darüber, wie er
ſich bei Gelegenheit ſein vermeintliches Recht verſchaffen könnte.
Trotzdem wich England vorläufig ernſteren Verwicklungen
gefliſſentlich aus. Die leitenden Staatsmänner waren gewiß
gern bereit, Gut und Blut ihrer Mitbürger wieder einmal zu
einem Waffengange in Anſpruch zu nehmen, waren um ſo mehr
bereit, als die Zeitungen recht hatten, die behaupteten, daß ſich
mit jedem Tage das Verhältnis der Kräfte für England
ungün=
ſtiger geſtaltete. Noch war man mindeſtens ſo ſtark wie Amerika.
In wenigen Monaten ſchon hatten die Yankees die Oberhand.
Aber das nüchterne Volk auf den Inſeln war noch
unent=
ſchloſſen.
In Amerika verhehlte man ſich nicht die Gefahr. Aber auch
dort wuchs die Luſt zum Streite. Die führenden amerikaniſchen
Blätter wollten ihre Auflagen dadurch vermehren, daß eine die
andere an Kriegsbegeiſterung zu übertreffen ſuchte. Seit dem
Ende des Weltkrieges war ſo viel bedrucktes Papier noch nicht
verbraucht worden, wie in dieſem Winter. Wie in England, ſo
wurden auch hier die Stimmen der Vernunft übertönt. Der Haß
gegen Japan, wuchs wie ein Rieſengeſpenſt empor. Die
Ereig=
niſſe in China wurden nach Möglichkeit entſtellt wiedergegeben.
Der Präſident, obwohl innerlich feſt überzeugt von dem
Wahn=
ſinn, der die Menge wieder erfaßt hatte, mußte, wie ſeinerzeit
Wilſon, dem Willen der Maſſe nachgeben. Man war ja auf die
Wähler angewieſen. Seine eigene Partei verlangte, daß er ſich
nicht gegen den allgemeinen Wunſch ſträubte. So hielt er denn
bei jedem Anlaß ſchürende Anſprachen und ließ das Verderben
ſeinen Lauf nehmen.
(Fortſetzung folgt.)
„neiſtkdu das mehr? Du haſt mich gedemütigt, indem du mich
zu iner Geliebten gemacht haſt. Iſt das das große Zeichen
deinh/ iebe, auf das du dich heute berufſt? Oder willſt du mir
!” ſetzte ſie forſchend hinzu.
ſän . .. das gewiß nicht! Aber ich beſchwöre dich, erinnere
ſnfdieſe Stunde des Glücks! Sie wird hundertfach wieder=
Räthe. Glaube mir, daß du dich täuſchſt, wenn du heute
wenkſt als damals.”
zu ſelbſt haſt mir die Augen geöffnet. Durch dich und
mikderen habe ich den Unterſchied zwiſchen Liebe und Liebe
Felernt.”
es ſind überſpannte Ideen. Sie gehören nicht in unſere
erei klug, Käthe ... vernichte nicht unſere Zukunft!”
Räine Zukunft ſteht feſt und ſicher.”
u liebſt alſo den anderen?"
PPamn du es weißt, um ſo beſſer.”
Bin. Name wurde zwiſchen ihnen genannt, aber ſie
ver=
ſich.
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