Giuzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluffrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 286 Samstag, den 15. Oktober 1927. 190. Jahrgang
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Konſurs oder gerichtlicher Beltreibung jällt jeder
Nabatt weg. Bankonto‟ Deutſche Bani und Darm=
Nädter und Naiſonalban”
der Meichiint genen van Schngeſeg.
WDie fabotierte Verſtändigung.
Kriſenmöglichkeiten.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die Verhandlungen des Reichsrates über das Schulgeſetz
imo ganz anders gelaufen, als man allgemein erwartet hat und
I½ erwartet werden durfte, wenigſtens im Schlußergebnis.
amn die Möglichteit, daß ſich zuletzt eine Mehrheit gegen den
ſinwwurf im Reichsrat zuſammenfinden könnte, iſt ernſtlich
über=
mſapt nicht durchdacht worden jedenfalls in der Oeffentlichkeit
iagt. Wer freilich die Verhandlungen miterlebt, ſteht etwas
em des Zentrums log. Es iſt doch ſehr aufgefallen, daß
em Reichstagsabgeordnete Dr. Schreiber, der
ut turreferent des Zentrums, während der Beratung und der
bitimmungen eine geradezu fieberhafte TDätigkeit
ent=
ſckelte, die ſich beſonders in der Beeinfluſſung der
reußiſchen Provinzialſtimmen auswirkte und die
ybreßlich auch das Ergebnis hatte, daß die preußiſchen
Provin=
aſfſtimmen den Ausſchlag gegen die Anwahme des Geſetzes
ohgen. Inwieweit Herr von Keudell ſeine Hand
da=
ei im Spiel gehabt hat, die Frage kann offen bleiben.
zü= wollen ihm wünſchen, daß er nicht im Geheimnis war, denn
ils eßlich hat ja nicht allein der Reichsrat ſich blamiert, indem
dru einer reinen Negation kam, ſondern auch die Taktik der
eti ierung, die ſich vom Reichsrat ihren ganzen Endwurf
zer=
iien ließ, macht keinen ſonderlich imponierenden Eindruck, ganz
ieſehen davon, daß durch dieſen Ausgang die
Aus=
deten des Schulgeſetzes nur verſchlechtert
wor=
ein ind.
der Gang der Verhandlungen im Reichsrat
ehan zunächſt den erwarteten Verlauf. Im großen ganzen
er=
ſpitte eine Verſtändigung in der Abſümmung mit wechſelnden
evörheiten auf Grund der preußiſchen Gegenvorſchläge, deren
enddenz darauf hinauslief, die Vorrechtsſtellung der
Simultan=
jücke etwas ſtärker zu betonen und die
Abdroſſelungsmöglich=
mm der Simultanſchulen zu vermindern. Bei der
Schlußabſtim=
wug waren dann drei Gruppen vorhanden: die eine
niser Führung der preußiſchen Regierung, die
per Hauptſache befriedigt war und den Entwurf, ſo, wie er
is den Einzelabſtimmungen herausgekommen war, als eine
aurchbare Grundlage betrachtete, — eine zweite Gruppe
iſ er Führung von Bayern, die an dem Entwurf Keu=
(: feſthielten und die Veränderungen im Reichsvat für eine
lſantliche Verſchlechterung anſahen, daß ſie dagegen ſtimmten, —
medritte Gruppe endlich, die auch nach den
Abänderungs=
cthyäädgen im Reichsrat den Eingriff in ihre freiheitlichere
Schul=
rüinſſung für zu ſtark hielt, um den Entwurf annehmen zu
kön=
n, wobei teilweiſe die Stellung der Simultanſchule, teilweiſe
8 geiſtliche Schulguſſichſtsrecht im Vordergrund ſtand. Die
tdren letzten Gruppen haben ſich nun zuſammengetan, obwohl
te! Meinuugsbildung von ganz entgegengeſetzten
Geſichtspunk=
ſcher kam. Die Mehrheit von 37:31 Stimmen war alſo rein
gavib. Sie kam aber überhaupt nur zuſtande, weil die
preußi=
enl. Provinzialvertreter, die ſich zum Zentrum und den
Deutſch=
rionalen zählen, wit Nein ſtimmten. Die Abſtimmung der
hyrumsvertreter gab den Ausſchlag, was um ſo überraſchender
Als ja ſchließlich letzten Endes hinter der Stellungnahme der
tußiſchen Regierung die drei preußiſchen Zemtrumsminiſter
heust. Und in dieſer Haltung der Zentrumsminiſter
gtl das eigentliche Schwergeſwicht der Abſtimmung. Die
Reichs=
ſiarrung iſt zunächſt in keiner Weiſe gehandicapt. Sie bringt
Freichstag ihre alte Vorlage unwerändert ein, und der Reichs=
Smusſchuß wird nun das Vergnügen haben, eine
Mehrheits=
diung unter den Fraktionen zu verſuchen, die gleichzeitig aber
ch die nörige Rückendeckung gegen einen ſpäteren Einſpruch des
ſiägsrates hat. Wir werden daher das ungewöhnliche
Schau=
eli erleben, daß bei den Reichsuagsverhandlungen die Länder
grunz anderer Weiſe als früher ihren Einfluß auf die Bildung
MMehrheitsverhältniſſe ausdehnen, und daß dadurch das ganze
ſrſtahren weſenulich kompliziert wird. Aber das iſt nicht einmal
6iſſchlimmſte. Viel bedenklicher ſind
die Rückwirkungen,
auus den Vorgängen im Reichsrat gezogen werden. Im
all=
neiinen war ſeit dem Bekanntwerden der preußiſchen
Vor=
läege der Kampf um das Schulgeſetz doch beträchtlich abgeflaut.
nöar eine Art Burgfrieden entſtanden, weil in den preußiſchen
ſtnägen doch die ſozialdemokratiſchen und demokratiſchen Kräfte
fumden waren, während auf der anderen Seite auch für die
unſſche Volkspartei dadurch das ganze Schulgeſetz
diskuſſions=
gemacht wurde. Jetzt aber, nachdem die preußiſche
Re=
ring im Reichsrat unterlegen iſt, haben die Sozialdemokraten
vDDemokraten im Reichstag freie Hand, wovon ſie vermutlich
umnfaſſendem Maße Gebrauch machen werden. Die Deutſche
linspartei aber wird daraus die Lehre ziehen, daß die Neigung,
er; grundſätzlichen Einſtellung entgegenzukommen, zum
min=
tan beim Zentrum nicht allzu groß iſt, und daß ſie deshalb den
ndnenzen, wie ſie im Keudellſchen Entwurf verankert ſind,
ver=
thnen Widerſtand entgegenſetzen muß, zumal nachdem der
Ein=
t4, entſtanden iſt, daß es das Zentrum war, das eine
riſtändigung im Reichsrat ſabotierte. Man hat
dnf ſeit längerer Zeit davon gemunkelt, daß die preußiſchen
An=
für das Zentrum an ſich untragbar waren und
das Zentrum in Preußen ſeinen Einfluß nur dazu
um die Sozialdemokraten lahmzulegen und zuletzt doch
ver=
heim werde, wieder zu den Eedankengängen von Keudells
zu=
ürſchwenken. Wir haben das bisher nicht geglaubt, weil uns
dies Spiel außerordentlich gefährlich ſchien. Die Tätigkeit
des Herrn Dr. Schreiber zwingt uns aber zu der
Ver=
mutung, daß etwas wahr an dieſer Darſtellung iſt. Dann aber
bedeutet es, daß das Schulgeſetz zu einem Kampf aller
gegen alle wird, denn dann iſt nicht nur eine Verſtändigung
innerhalb der Reichstagskoalition ſehr unwahrſcheinlich, dann iſt
auch ein Bruch in der Preußenkoalition zwiſchen Zentrum und
Sozialdemokraten faſt unvermeidlich, ſelbſt wenn Herr Schreiber
dabei die Politik verfolgt haben ſollte, die Schwierigckeiten ins
Reich hinauszuverlegen, um einen Konflikt zwiſchen
Sozialdemo=
kraten und Zentrum in Preußen zu vermeiden.
Item: Die Ablehnung des Reichsrats iſt
zu=
nächſt für den Verlauf der Angelegenheit
be=
langlos. Die Unterſtrömungen, die dabei zutage
ge=
treten ſind und die dieſen Ausgang beeinflußt haben, deuten
aber doch auf gefährliche Kriſenmöglichkeiten hin
— Kriſenmöglichkeiten, die viel ſtärker ſind, als ſie in den letzten
Monaten vermutet worden ſind.
Die Beratungen des Reichsrats
nahmen folgenden Verlauf: Ueber die Ausſchußberatungen berichtete
Miniſterialdirektor Kaeſtner. In der Einzelberatung wurden diejenigen
Abänderungsanträge des Ausſchuſſes die der Gemeinſchaftsſchule eine
bevorzugte Stellung einräumen wollen, durchweg angenommen. Der
Antrag der bayeriſchen Regierung, in dieſen Fällen die
Regierungs=
vorlage wieder herzuſtellen, wurde abgelehnt. Mit Bayern, d. h. für die
Reichsregierung, ſtimmten bei allen diesbezüglichen Abſtimmungen die
preußiſchen Provinzen Oſtpreußen, Brandenburg, Pommern=Grenzmark,
Schleswig=Holſtein, Oberſchleſien, Niederſchleſien, Hannover, Weſtfalen,
Heſſen=Naſſau, die Rheinprovinz ſowie außerdem noch die Länder
Würt=
temberg, Oldenburg und Braunſchweig. Für die Abänderungsanträge,
d. h. gegen das Reich, ſtimmten das preußiſche Staatsminiſterium, die
Provinzen Berlin und Sachſen, die Länder Baden, Hefſen, Mecklenburg
und die kleineren Staaten.
Miniſter von Kendell erklärte zu allen Beſchlüfſen bezüglich der
Ge=
meinſchaftsſchule, daß er die Zuſtimmung der Reichsregierung nicht in
Ausſicht ſtellen könne. Dieſelben Vorgänge ſpielten ſich bei den
Ab=
ſtimmungen über die Ausſchußbeſchlüſſe hinſichtlich des
Religionsunter=
richtes ab. Auch hier blieben das Reich und Bayern in der Minderheit.
Dagegen ergab ſich ein anderes Bild beim 8 20,, der die
Ausnahmebe=
ſtimmung für die fogen. Simultanſchulländer enthält. Hier beantragte
Miniſter von Keudell ſelbſt eine Aenderung der Regierungsvorlage, aber
auch eine Aenderung der Ausſchußbeſchlüfſe. Während nämlich die
Aus=
ſchüſſe eine Verlängerung der ſogen. Schutzfriſt für die
Simultanſchul=
länder auf zwölf Jahre beantragt hatten, ſchlug der Miniſter jetzt eine
Verlängerung auf fünf Jahre vor. Dieſer Vorſchlag wurde mit großer
Mehrheit angenommen; auch die preußiſche Regierung ſtimmte dafür.
Der letzte Paragraph des Geſetzes beſtimmt nach dem
Ausſchuß=
antrag, daß die aus dem Geſetz den Ländern und Gemeinden
erwach=
ſenden Koſten in voller Höhe vom Reich erſtattet werden.
Auf Antrag Staatsſekretär Dr. Weismanns wurde ausdrücklich
feſt=
geſtellt, daß der Ausſchußantrag über die Koſtenfrage vom Reichsrat
einſtimmig angenommen worden iſt.
Erklärungen der Ländervertreter.
Vor der Geſamtabſtimmung wurden von den Vertretern der
ein=
zelnen Länder eine Anzahl Erklärungen abgegeben. Zunächſt bemerkte
der bayeriſche Geſandte v. Preger, die baheriſche Regierung vermöge
dem Geſetzentwurf, wie er ſich nach den Beſchlüſſen der
Reichsratsaus=
ſchüſſe und den Abſtimmungen im Plenum geſtaltet habe, nicht
zuzu=
ſtimmen. Der Entwurf gebe der Gemeinſchaftsſchule eine
Vorzugsſtel=
lung, die in der Reichsverfaſſung nicht begründet ſei und das natürliche,
durch die Reichsverfaſſung gewährleiſtete Recht der Eltern auf religiöſe
Erziehung der Kinder beeinträchtige, indem er die Erziehungsarbeit der
Schule nicht als Fortführung der elterlichen Erziehung anerkenne.
Aus dieſen Gründen lehne die bayeriſche Regierung den Entwurf ab.
Hinſichtlich der Koſtendeckung ſtimme die bayeriſche Regierung den
Aus=
ſchußbeſchlüſſen zu.
Der anhaltiſche Geſandte erklärte, die anhaltiſche Regierung ſei
ge=
nötigt, den Entwurf im ganzen abzulehnen. Durch die Vorlage werde
eine ſchwere Gefährdung der anhaltiſchen Schulen herbeigeführt.
Preußiſcher Miniſterialdirektor Kaeſtner erklärte, nach den
Aus=
führungen des bayeriſchen Geſandten fühle ſich die preußiſche Regierung
verpflichtet, zu betonen, daß die preußiſche Regierung bei ihrer
Mit=
arbeit an dem Entwurf von entgegengeſetzten Anſchauungen
ausge=
gangen ſei. Sie habe ſich gebunden gefühlt an eine peinlich genaue
Ausführung der Reichsverfaſſung, die den Eltern das Antragsrecht
gebe. Eine verfaſſungstreue Durchführung des Geſetzes ſei
ſelbſtver=
ſtändlich. Die preußiſche Regierung ſei ſich vollkommen klar darüber
ge=
weſen, daß ein großer Teil Preußens anerkanntes Bekenntnisſchulland
ſei, und darum ſei ihr daran gelegen, die Bekenntnisſchule überall,
wo ſie dem zweifelsfreien Willen der Eltern entſpringe, nicht zu
be=
unruhigen und ſich weiter entwickeln zu laſſen. Die preußiſche
Re=
gierung könne aber ſelbſtverſtändlich nicht davon abſehen, bei der
Neu=
gründung von Schulen dem Willen der Verfaſſung zu entſprechen.
Der Vertreter Thüringens erklärte, Thüringen ſei es nicht möglich,
dem Entwurf zuzuſtimmen, weil die Beſtimmungen über die
Gemein=
ſchaftsſchule nicht genügten.
Der Vertreter Hamburgs führte aus, Hamburg könne, da die
Faſſung der Reichsratsausſchüſſe heute weſentlich geändert und der
Schutz für die Simultanſchulländer auf 5 Jahre herabgeſetzt worden ſei,
dem Entwurf nicht zuſtimmen.
Der badiſche Kultusminiſter Leers führte aus, nachdem die
Schutz=
friſt für die Simultanſchulländer auf 5 Jahre verkürzt worden ſei,
müſſe er erklären, dieſe Beſtimmung ſei für Baden unerträglich. Wenn
Baden trotzdem der Vorlage zuſtimme, ſo geſchehe das in der
Er=
wartung, daß die Friſt verlängert werde, und auch mit Rückſicht auf
Verbeſſerungen des Geſetzentwurfs in anderen Punkten.
Der Vertreter Bremens lehnte die Vorlage ab, weil 8 20 zu
un=
gunſten der Länder, in denen nach Bekenntniſſen nicht getrennte Schulen
beſtehen, geändert worden ſei. In der nunmehr folgenden namentlichen
Abſtimmung
wurde der Geſetzentwurf in der Faſſung der Ausſchußbeſchlüſſe und der
Beſchlüſſe der heutigen Plenarverſammlung, wie bereits eingangs
be=
richtet, mit 37:31 Stimmen abgelehnt. Dafür ſtimmten das preußiſche
Staatsminiſterium, die Vertreter von Berlin und der Provinz Sachſen,
die Staaten Sachſen, Baden Braunſchweig, Lippe, Mecklenburg=Strelitz,
Waldeck und Schaumburg=Lippe, dagegen die Vertreter der preußiſchen
Probinzen, Oſtpreußen, Brandenburg, Pommern, Poſen=Weſtpreußen,
Nieder= und Oberſchleſien, Schleswig=Holſtein, Hannover, Weſtfalen,
Heſſen=Naſſau, Rheinprovinz und die Staaten Bayern, Württemberg,
Thüringen, Heſſen, Hamburg, Mecklenburg=Schweri, Oldenburg,
An=
halt ,Bremen und Lübeck.
Das Wilnaproblem ein
Brandherd in Nordoſteuropa.
Von
Rolf Wingendorf, Danzig.
Seit Jahren ſchwelt in Nordoſteuropa ein Brandherd, aus
dem jetzt in dieſen Tagen wie grelle Blitze ein paar Flammen
emporzuckten, die ſchlaglichtartig die ganzen ungeſunden
Ver=
hältniſſe in Nordoſteuropa beleuchteten. Schon nach zwei Tagen
ſcheint alles wieder beruhigt und nur unter der Aſche glimmt
das Feuer weiter, an dem ſich eines Tages ein Rieſenbrand
ent=
zünden kann. Am Sonntag, den 9. Oktober, waren es ſieben
Jahre, ſeit der polniſche General Zeligowſki angeblich
eigen=
mächtig gegen den Befehl ſeiner Regierung das Wilnagebiet
und die Stadt Wilna durch einen Handſtreich einnahm. Damit
brach dieſer General, der heute eine führende Rolle unter den
polniſchen Militärs ſpielt, den von Polen unterzeichneten
Ver=
trag von Suwalki, der Wilna als litauiſche Stadt anerkennt.
Die polniſche Regierung billigte nachträglich das Vorgehen ihres
Generals, und der Völkerbund ſanktionierte den Gewaltſtreich
durch Anerkennung der neuen Grenzen. Die litauiſche
Regie=
rung ihrerſeits hat niemals dieſe Grenzführung anerkannt, und
alle litauiſchen Regierungen, die in raſchem Wechſel aufeinander
folgten, haben ihre Regierungserklärungen immer mit einer
Stellungnahme zur Wilna=Frage, mit der Erklärung des
Kriegs=
zuſtandes gegenüber Polen und dem Schwur, für die
Rückerobe=
rung Wilnas einzutreten, begonnen.
Die jetzige litauiſche Regierung, die eine ausgeſprochene
Diktatur=Regierung iſt, geht ſogar noch weiter. Sie bringt einen
Verfaſſungsänderungsentwurf ein, deſſen wichtigſte Artikel
fol=
genden Wortlaut haben:
„8 4. Das Territorium Litauens ſetzt ſich aus Gebieten
zu=
ſammen, deren Grenzen in den von Litauen bisher
abge=
ſchloſſenen internationalen Verträgen bezeichnet ſind.
Aende=
rungen dieſes Territoriums können bei einer Vergrößerung
durch ein einfaches Geſetz, bei einer Verminderung aber nur
durch eine Volksabſtimmung vorgenommen werden.
8 4a. Die Hauptſtadt Litauens iſt Wilna, und nur durch
ein entſprechendes Geſetz kann ſie zeitweilig anderweitig
ver=
legt werden.”
Der wichtige Unterſchied zwiſchen der jetzigen Verfaſſung
und der projektierten beſteht nach der Feſtſtellung des litauiſchen
Regierungsorgans „Lietuvis” darin, daß die Grenzen Litauens
in der letzteren deutlich bezeichnet werden, während in der
jetzi=
gen Verfaſſung die genaue Bezeichnung der Grenzen fehle,
Unter den internationalen Verträgen ſeien der Moskauer
Ver=
trag von 1920, der Vertrag mit Lettland und die
Memelkonven=
tion zu verſtehen. Dadurch, ſchreibt das Blatt, daß man die
Größe des litauiſchen Territoriams in der Verfaſſung feſtlege,
dann obendrein noch betone, daß Wilna die Hauptſtadt Litauens
ſei, zeige man der ganzen Welt, daß das litauiſche Volk niemals
auf Wilna, Grodno, Lyda, Achmena und andere Gebiete
ver=
zichten werde. Andererſeits würde keine Regierung unter
Ver=
zicht auf das beſetzte Gebiet auf eine Einigung mit Polen
ein=
gehen können, ohne das Volk ſelbſt befragt, zu haben. Dieſe
Aenderung der Verfaſſung ſei alſo von großer Bedeutung.
Mit weſteuropäiſchem Maßſtab gemeſſen, würde dieſe
Ver=
faſſungsänderung natürlich einer Kriegserklärung gleichkommen,
denn ſie bedeutet dasſelbe, als wenn zum Beiſpiel Deutſchland
verfaſſungsmäßig Straßburg zur Hauptſtadt des Deutſchen
Rei=
ches machen würde. In Wirklichkeit ſehen ſich jedoch die Dinge
in Oſteuropa ſehr viel anders an. Die litauiſche
Verfaſſungs=
änderung war der polniſchen Regierung ein willkommener
Vor=
wand, die nationaliſtiſchen Wogen im Wilnagebiet hochgehen zu
laſſen und auf dieſe Weiſe die Aufmerkſamkeit des Landes von
den Iplandsſchwierigkeiten etwas abzulenken.
Das Charakteriſtiſche der Proteſtkundgebung der polniſchen
Bevölkerung iſt jedoch die Tatſache, daß die Erregung erſt
künſt=
lich geſchürt werden mußte durch die Veröffentlichung eines
Brie=
fes, den angeblich eine Reihe polniſcher Lehrer aus dem
litau=
iſchen Internierungslager geſchrieben haben ſollen. Dieſer Brief
iſt von der litauiſchen Regierung als eine Fälſchung erklärt
worden, und Litauen hat durch ſeine auswärtigen Vertretungen
erklären laſſen, daß kein polniſcher Lehrer in Litauen interniert
ſei. Auf welcher Seite nun die Wahrheit liegt, wird ſchwer zu
erforſchen ſein, denn in Verdrehungskünſten und Aufwiegelung
der öffentlichen Meinung ſind beide Seiten gleich geübt. Der
Wilnger Wojewode Raczkiewicz hat für ſein promptes Erfaſſen
der Sachlage und die Veranlaſſung der Verhaftung einer großen
Anzahl von Litauern im Wilnagebiet vom polniſchen
Staats=
präſidenten den Orden „Polonia reſtituta” erhalten. Hat er es
doch verſtanden, durch dieſe Maßnahmen die nötige Stimmung
für den begeiſterten Empfang Pilſudſkis in Wilna zu ſchaffen;
denn alles, was litauiſch dachte, hielt ſich am 9. Oktober in Wilna
hinter verſchloſſenen Türen zurück. In den Entſchließungen.
fehlte es dann nicht an Angriffen auf Deutſchland und Rußland,
die angeblich die litauiſche Politik beeinflußten, und das
35=Millionen=Volk Polens konnte es ſich auch geſtatten, von den
2½ Millionen Litauern als einem verführten Volk, ja, einem
itregeleiteten Brudervolk, zu ſprechen.
Die Flammen, die in Wilna emporſchlugen, waren nur
Theaterfeuer, die keinen Brand entzünden konnten. Auch die
Trauerkundgebungen am ſelben Tage in Litauen können und
werden auf die große Politik keinen Einfluß haben, denn Litauen
iſt ſolange kein Faktor, mit dem ernſtlich gerechnet wird, ſolange —
keine Großmacht hinter ihm ſteht. Nach Weſten hat Litauen den
Anſchluß verpaßt, denn es war gerade keine moraliſche
Empfeh=
lung, wenn dieſer kleine Raubſtaat den Raub des größeren
Polen im Wilnagebiet raſch nachmachte und das Memelgebiet
an ſich brachte. Im Oſten aber liegt immer noch die große
Sphinx Rußland, die allein durch ihr Daſein den politiſchen
Horizont am Baltikum in drohende Wetterwolken hüllt. Die
heutige litauiſche Regierung kann zwar auf die Sympathien
Sowjetrußlands nicht rechnen, und trotzdem iſt Rußland der
einzige Schutzherr Litauens. Wenn Rußland nicht der öſtliche
Nachbar Polens wäre, ſo gebe es heute kein Kowno=Litauen
Geite 2
Samstag, den 13. Oftober 1927
mehr ſo hätte ein anderer polniſcher General mit einer
Hand=
voll Truppen ſchon längſt die wenigen, ſchlecht ausgebildeten und
ſchlecht ausgerüſteten litauiſchen Truppen überrannt. Das aber
weiß man in Polen genau: Wenn Rußland heute auch eine
Aen=
derung des Status quo aktiv nicht betreibt, ſo wird es doch eine
Machterweiterung Polens und vor allen Dingen einen direkten
Zuſammenhang Polens mit den baltiſchen Staaten, niemals
zulaſſen.
Der Brandherd Wilna dürfte der ruſſiſchen Politik gar nicht
ſo unangenehm ſein, denn Wilna war es, das bisher eine
Eini=
gung aller baltiſchen Staaten einſchließlich Litauens verhindert
hat. Litauen verlangte von den übrigen baltiſchen Staaten die
Anerkennung Wilnas als litauiſches Gebiet. Soweit konnten
jedoch die baltiſchen Staaten und beſonders Lettland ſich Polen
gegenüber nicht exponieren. Aber auch eine Einigung zwiſchen
Polen und Litauen wäre längſt zuſtandegekommen, ſtände nicht
Wilna trennend zwiſchen beiden Staaten. So paradox es klingen
mag: Vielleicht iſt der drohende Kriegsbrandherd Wilna es
durch Jahre geweſen, der wirklich einen Krieg in Oſteuropa
ver=
hindert hat. Natürlich iſt auch Wilna nicht allein das
ausſchlag=
gebende politiſche Problem, doch ein Problem iſt es und wird
als ſolches eines Tages gelöſt werden müſſen oder neue
ſchwie=
rigere Probleme hervorrufen. Das einzige Hinterland Litauens
iſt das Wilnagebiet. Der Memeler Hafen, der vor dem Kriege
als ruſſiſcher Holzexporthafen eine Rolle ſpielte, iſt tot, wenn
das Holz aus den Wilnger Wäldern fehlt, wenn die
Holz=
flößerei nicht den Memelfluß abwärts geht. Andererſeits aber
hat Polen von Wilna nur Schwierigkeiten, nur materielle Koſten,
wenn das Wilnagebiet nicht den Memelfluß als wirtſchaftliche
Ausflußöffnung im wahrſten Sinne des Wortes hat.
Nicht die litauiſchen Trauerkundgebungen, nicht die
pol=
niſchen Proteſtkundgebungen werden aus dem Brandherd Wilna
die Flammen emporſchlagen laſſen. Vielleicht wird es noch
Jahrzehnte unter der Decke ſchwelen. Wenn ſich aber dann die
politiſchen Verhältniſſe in Rußland anders geſtaltet haben, ſo
werden aus dem Brandherd Wilna die Kriegsflammen empor=
Baltikum in Brand ſetzen.
Angſt vor Neuwahlen?
Vom Tage.
Der Reichspräſident gab zu Ehren der 37. Tagung
des Verwaltungs rates des Internationalen
Ar=
beitsamtes einen Empfang, zu dem die Teilnehmer an der
Tagung, die leitenden Beamten des Internationalen Arbeitsamtes, der
Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns, ſowie die Abteilungschefs des
Rcichs=
arbeitsminiſteriums und des Auswärtigen Amtes erſchienen waren.
Der Preußiſche Landtag überwies die Beſoldungsvorlage
dem Hauptausſchuß und vertagte ſich dann auf den 14. Nov.
Aus Straßburg wird gemeldet, daß gegen den Herausgeber der
Zeitſchrift „Die Wahrheit”, Klaus von Bulach, ein neuer
Pro=
zeß eröffnet werden wird. Er wird beſchuldigt, den
Polizeipräſi=
denten des Niederrheins als „Barfüßler” bezeichnet zu haben.
Die ſchweizeriſchen Delegierten für die franzöſiſch=
ſchwei=
zeriſchen Handelsvertragsverhandlungen kehren nach
der Schweiz zurück, ſodaß die Verhandlungen vorläufig
unter=
brochen ſind.
Der franzöſiſche Miniſterrat beſchäftigte ſich mit dem
franzöſiſch=amerikaniſchen Zollkonflikt. Der Zuſammentritt der
Kammer wurde auf den 3. November feſtgeſetzt.
Am 8. Oktober betrug die Zahl der offiziell
unterſtütz=
ten Erwerbsloſen in ganz Frankreich 10549 gegen 11 272
in der Vorwoche, ſir Paris 5001 gegen 5143 in der Vorwoche. Während lation auf Erhöhung ihrer Popularität in der Frauenwelt en
der Zeit vom 3—5. Oktober ſind 4857 ausländiſche Arbeiter
zugewan=
dert, abgewandert ſind 2065.
Der Präfekt von Bozen hat an die Amtsbürgermeiſter dieſer
Provinz ein Rundſchreiben gerichtet, in dem angeordnet wird,
daß mit dem 1. Oktober d. Js. in allen Volksſchulen der
Pro=
vinz ausſchließlich in italieniſcher Sprache zu
unter=
ichten iſt.
Zum Vorſitzenden des amerikaniſchen
Arbeiter=
verbandes wurde William Green wiedergewählt.
Der neue amerikaniſche Botſchafter in Angora hat
ſein Beglaubigungsſchreiben Muſtapha Kemal überreicht.
wenn es auf die Doppelrolle des Grafen Weſtarp als Führer der
ſchlagen und nicht nur Polen und Litauen, ſondern das ganze Deutſchnationalen und als prominentes Mitglied der
Konſer=
vativen Partei hinweiſen und dieſes Nebeneinander für
unmög=
lich erklären würde, zumal wenn jetzt auch noch die „Deutſche
Zeitung” es für nötig hält, ausdrücklich feſtzuſtellen, daß die
konſervative Entſchließung im Grunde nur das enthält, was
auch im Progranm der Deutſchnationalen Volkspartei ſtehe.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die Andeutungen von bevorſtehenden Neuwahlen in
Preu=
ßen ſind dem Miniſterpräſidenten Braun offenbar unbequem
und er läßt ſie deshalb auch jetzt im „Vorwätrs” dementieren,
allerdings in einer mehr als auffälligen Form. Das Dementi
beſchränkt ſich im weſentlichen darauf, daß der Landtag ſich jetzt
bis zum 14. November vertage und vorausſichtlich bis zum
Dezember hinein keine Abſtimmung mehr haben werde, aus der
heraus auch ein auflöſungsbereiter Miniſterpäſident einen
Vor=
wand zur Auflöſung gewinnen könnte. Ob eine ſolche
Möglich=
keit ſich nicht aber ſchon im Januar ergeben könnte, darüber
ſchweigt Herr Braun ſich vorſorglich aus, denn die Theſe, daß er
überhaupt keinen Grund zur Auflöſung haben ſollte, iſt doch nicht
allein ſtichhaltig. Daß er eine geſchloſſene Mehrheit hinter ſich
und eine total zerfahrene Oppoſition gegen ſich habe, kann er
ſelbſt ſeinen Parteifreunden nicht begreiflich machen, nachdem
ſich noch jedesmal herausgeſtellt hat, daß die Regierung
lahm=
gelegt iſt, wenn ſie nicht aus der Oppoſition heraus
Unter=
ſtützung bekommt. Weshalb gerade, wie der „Vorwärts”,
ver=
mutet, die Deutſche Volkspartei eine ſo maßloſe Angſt vor
Neu=
wahlen haben ſollte, iſt auch nicht erſichtlich, da gerade ſie in
Hamburg ihre Stimmen im weſentlichen gehalten und in
Königs=
berg einen ſtattlichen Stimmenzuwachs zu verzeichnen hat.
* Die Konſervativen und die Oeutſchna ionalen.
Die alte konſervative Gruppe hat vor einigen Tagen in
Hamburg ihre Hauptverſammlung abgehalten und dabei eine
Entſchließung gefaßt, die in aggreſſivſter Form gegen die
Revo=
lution und gegen die ganze gegenwärtige Politik vorging, von
einer würdeloſen Auslandspolitik ſprach und die Parole „Mit
Gott für König und Vaterland!” ausgab. An ſich alſo eine
wert=
volle Fundgrube für die Oppoſitionspreſſe, die davon bisher
erſtaunlich wenig Gebrauch gemacht hat, während die
Regie=
rungspreſſe die ganze Kundgebung totſchwieg. Trotzdem ſehen
ſich die Deutſchnationalen jetzt gezwungen, offiziell feſtzuſtellen,
daß die Entſchließung ohne Mitwirkung der Deutſchnationalen
Volkspartei entſtanden iſt und für ſie deshalb nach Form und
Inhalt keinerlei Verbindlichkeit hat. Das iſt wohl
ſelbſtver=
ſtändlich. Man kann es aber dem Zentrum nicht übelnehmen,
Der Beſchluß des Reichskabinetts
über Beſoldungsreform und Schulgeſetz.
Berlin, 14. Oktober.
Amtlich wird bekannt gegeben: Das Reichskabinett
befaßte ſich in ſeiner heutigen Sitzung mit den Beſchlüſſen des
Reichsrats zur Beſoldungsordnung. Es wurde
beſchloſ=
ſen, in einigen Punkten, in denen der Reichsrat von der
Regie=
rungsvorlage abweichende Beſchlüſſe gefaßt hatte, dem
Reichs=
tag eine Doppelvorlage zu unterbreiten.
Ins=
beſondere wird die Reichsregierung entgegen dem Beſchluß des
Reichsrats an der Auffaſſung feſthalten, daß am
Finanzausgleich im gegenwärtigen Zeitpunkt
nichts geändert werden kann. Angeſichts der Tatſache,
daß der Reichsrat den Schulgeſetzentwurf in ſeiner heutigen
Sitzung abgelehnt hat, beſchloß das Reichskabinett, die
Vörlage des Reichsſchulgeſetzentwurfs an den
Reichstag gemäß Artikel 69 der Reichsverfaſſung in der
unveränderten Form des Regierungsentwurfs
zu leiten. Beſoldungsgeſetz wie Schulgeſetz gehen dem
Reichs=
tag unverzüglich zu.
Die Poſibeamten und die Beſoldungsreform.
Berlin, 14. Oktober.
Der mehr als 150 000 Mitglieder zählende Reichsverband
Deutſcher Poſt= und Telegraphenbeamten hatte für den 13.
Okto=
ber Vertreter aller Bezirke zu einer außerordentlichen Tagung
nach Berlin einberufen. Der Beſoldungsgeſetzentwurf der
Reichsregierung erfuhr eine lebhafte Kritik. Unzufriedenheit
herrſchte vor allem darüber, daß die Erwartungen, die von den
Poſt= und Telegraphenbeamten des unteren und des mittleren
Dienſtes in ideeller Beziehung an die Beſoldungsneuregelung
geknüpft wurden, nicht erfüllt und in dieſer Beziehung
gegen=
über dem bisherigen Zuſtande erhebliche Verſchlechterungen zu
verzeichnen ſind. Die Aufhebung der Verzahnung und die
da=
mit verbundene Vergrößerung der Abſtände zwiſchen den
ein=
zelnen Beamtenlaufbahnen gab Anlaß zu lebhafter Klage; die
zurückſetzende Einſtüfung, wie ſie vor allem für die
Oberpoſt=
ſchaffner und die männlichen Betriebsaſſiſtenten geplant iſt,
wurde als unerträglich bezeichnet. Allgemein war die
Ent=
rüſtung über die zu niedrige Einſtufung und die
Unterbewer=
tung der männlichen Beamten des Poſt= und
Telegraphen=
betriebsdienſtes.
Nummer 286
Rot=Roſa=Weiß.
Von unſerem (O=Korreſpondenten.
London, 13. Oktoben
Wennſchon man nach den Auslaſſungen des Lord Trede,u
und des Premierminiſters ſelber in Cardiff darauf ſchlie i
darf, daß die Regierung erſt nach Jahresfriſt über die nächffe
Wahlen ſprechen wird, ſo gehen die Kampagne=Vorbereitunae
in den verſchiedenen Lagern eifrig, obgleich ohne Erregung mel
ter. In den Leitungen beider Oppoſitionsparteien gibt man i
keiner Täuſchung darüber hin, daß die Konſervativen trotz me
heftigen Angriffe gegen ſie ihre Stellung nicht einmal verſchl./
tert haben, einmal dadurch, daß ſie die Oberhausreform ei,
weilen in ein Seitengleiſe geſchoben haben, und ſodann duau
die klare Stellungnahme zugunſten der Ausdehnung des weel
lichen Wahlrechts. Der Innenminiſter Sir William Joynr
Hicks — von Freund und Feind öfter „Jix” genannt — ſc
vor einigen Tagen in einer Verſammlung bezüglich der ner1
Wahlreform, die konſervative Regierung zeige wieder, daß
durch und durch demokratiſch ſei. Jedenfalls iſt dieſe Spau
ganz glänzende. Die in letzter Zeit regiſtrierte Wahlſtat=it
zeigt ſchon vor der Annahme der Bill die bemerkenswerte Zy
ſache, daß die Beteiligung der weiblichen Wähler verhältzng
mäßig viel ſtärker iſt als die der männlichen. Nach Einführny
der Wahlrechtserweiterung dürften viele Wahlbezirke auch een
abſolut ſtärkere Zahl von weiblichen Stimmen aufwei u
Es wird ſich allerdings noch ein zweites Moment in den nächtiel
Wahlen gegenüber denen von 1924 bemerkbar machen, nämn/
daß keine Rede von einem Sekundieren der Konſervativen duud
die Liberalen ſein kann. Der Uebertritt von Liberalen zu
Konſervativen, der in dem erſten Teile dieſes Jahres zu u
zeichnen war, hat aufgehört. Prominente Liberale, wie gin
kürzlich der bekannte Cadtain Wedgwood Benn, treten u
ſozialiſtiſchen Partei über, weil ſie der Zuſtände in der geſtr)
tenen liberalen Partei überdrüſſig ſind. Lloyd George erm.
was er 1924 durch ſeine perfide Haltung gegenüber Asquith
ſät hat. Er hat zwar ſeinen auf etwas eigentümliche Weiſe A
ſammelten Millionenfonds zugunſten der liberalen
Par-
kampagnie geöffnet und will mit 500 liberalen Kandidaten
Felde ziehen. Aber die Partei wird nie wieder geſchloſſen urn
ſeinem Banner kämpfen. „Jix” ſagte in ſeiner erwähnten Rese
„Was würde der große Gladſtone ſagen, wenn er die liben!
Partei von heute ſehen könnte? Und Gladſtone würde ſich
ſeinem Grabe umdrehen, wenn er hören könnte, woher das G9.
ſtammt, um dieſe 500 Kandidaten durchzubringen, nämlich mu
dem Verkauf von Standeserhöhungen durch Lloyd George wa)l
rend ſeiner Amtszeit.”
Man ſollte daher vermuten, daß die Arbeiterpartei nach
nächſten allgemeinen Wahl glatt in White Hall einziehen m)
Aber ſo ſteht die Sache doch nicht. Auch der neue Zuſatzſterul
vorſchlag, der kurz vor dem Schluß in Blackpool vorgebracht 119
in der erſten Stimmung als ein glänzendes Beiſpiel von pmt
tiſcher Aufbaupolitik verkündet wurde, kann keine glatte Bar)
zum Siege bringen. Nüchterne Leute wollen nichts von iin
wiſſen, und der große Volkswirtſchaftler Keynes hat ihn berer!
einer vernichtenden Kritik unterzogen. Aber freilich kann
Aufſtellung von 500 Kandidaten und infolgedeſſen die War
ſcheinlichkeit einer großen Zahl von Dreikämpfen für die
Som=
liſten im ganzen nur günſtig ſein.
Die Sozialiſten haben eine intereſſante Unterſuchung hu
genommen. Sie haben die Wahlbezirke nach ihrer Eigenan
drei Kategorien eingeteilt: in induſtrielle, landwirtſchaftliche uu
gemiſchte, und dann unter Berückſichtigung aller anderen N9
mente eine Prüfung ihrer Chancen vorgenommen. Es ha ſich
ergeben, daß in den induſtriellen Bezirken viele Sitze vo deuu
Konſervativen erobert werden können, in den gemiſchte inn
geringere Zahl, und daß in den rein landwirtſchaftlichen Diſtin
ten kaum ein Sieg zu erhoffen iſt. Beſonders ungünſtig ſteht
in dem Südgürtel des Landes zwiſchen London und Lands En.
Die Parteiführung erwartet daher keinesfalls eine Ande
Mehrheit, auch wenn die Schwingung des Pendels noch E.
ſchärfer zu ihren Gunſten ausſchlagen ſollte, wie ſie ſelber We
nehmen. Man glaubt, daß man wohl die ſtärkſte einzelne
Hei=
ſchar zuſammenbringen könnte, aber keine abſolute Mehrhy
ſo daß die Liberalen ſchließlich die Zunge an der Wage
e=
ſcheidend beherrſchen werden. Wennſchon nun aber alles auf
Zuſammengehen mit den Liberalen deutet — auch Macdon
hat längſt eingeſehen, daß er in dieſer Beziehung 1924 eimh
entſcheidenden Fehler gemacht hat und daß er ohne ihn noch ludt
ger hätte amtieren können —, ſo denkt man doch nicht daran,
den unſicheren Verhältniſſen in der liberalen Partei ſich Ei
ihr ohne beſtimmte Garantien für eine dauernde Unterſtützt!9
auf der Grundlage eines vereinbarten Programms bindend ee
zulaſſen. Es kann das alſo erſt dann geſchehen, wenn man m.üſ
der Wahl die Lage klar vor Augen hat.
*3u Arnold Böcklins 100. Geburtstag.
Der Maler, Dichter und Denker.
Böcklins Selbſtporträt mit dem Tod iſt eines der tiefſten
und erſchütterndſten Werke der Malkunſt. Gleichgültig hierbei,
daß auch rein koloriſtiſch ein Werk von Genialität geſchaffen
wurde, iſt dieſes Selbſtbildnis ein Beweis des ganzen
Men=
ſchen Böcklin, der von dem Künſtler, von der Kunſt nicht
zu trennen iſt. Dieſem Sohn der Schweizer Berge war die
Kunſt nicht Selbſtzweck, nicht der Ausfluß zufälliger Begabung,
ihm war ſie Berufung im tiefſten Sinne des Wortes. Er
rang ein ganzes langes Leben mit der Kunſt wie Jakob mit
dem Engel: Ich laſſe dich nicht, du ſegneſt mich denn! . . . und
er litt und rang um dieſer Kunſt willen in bitterſtem,
entbeh=
rungsreichſtem Kampf, bis ſie ihn ſegnete. Wie der Künſtler
in dieſem Bildnis ſich wiedergibt, das bärtige Haupt ſeitlich
zurückgebeugt, mit Ohr und Sinnen lauſchend auf die Stimme
aus dem Jenſeits, das der Senſenmann verkörpert, malte er den
Maler wie den Dichter, den Kämpfer und Grübler, deſſen
Den=
ken immer irgendwie ins Jenſeits hinüberſpielte, in die Welt,
die wir nicht kennen, deren Daſein wir aber immer irgendwie
fühlen und mit dem wir uns beſchäftigen müſſen, ob wir wollen
oder nicht. Und er wollte es, tat es bewußt. —
Böcklins Lebensgang war bis ins hohe Alter hinein Kamt
Kampf gegen widriges Geſchick, gegen grauen Alltags Sorge
gegen Unverſtand, und Kampf um reine Erkenntnis der Kun
die ihm Offenbarung war. Der Vater, ein Baſeler Kaufmann
— wie Väter ſo ſind —, ohne Verſtändnis für des Sohne
Wunſch, Künſtler zu werden, was heißt, einem ungewiſſen Ge
ſchick entgegenzugehen, abſeits geregelter Bahnen einer „geſicher
ten Lebensſtellung‟. Erſt als ein reicher Engländer dem junge
Arnold gelegentlich ein paar ſeiner eigenartigen Naturſtudie
abkaufte, kam, wohl widerwillig, die Erlaubnis zum Studiun
der Kunſt. 1846 kam er nach Düſſeldorf zu Schirmer. Dan
ſolgen viele Jahre des Ringens und — Hungerns in Brüſſel
Untwerpen, Baſel und Rom. Vorher kam das erſte tiefe ſeeliſe
ſerleben, die Liebe zur Küfermeiſterstochter Luiſe Schmidt. De
Cod löſte dieſe Liebestragödie. In Rom folgte die zweite, di
ſen Bruch mit dem Vaterhauſe zur Folge hatte. Hier abe
ſraten in ſein Leben Franz Dreber, Achenbach, Feuerbach, Bega
h. a. Hunger nach Kunſt und materieller Hunger, Krankheit un
was das Leben ſonſt an Widrigem beut, ließen den Glauben g
ſeine Kunſt nicht erſterben. Er ward zum Ueberwinder
niemals zum Verächter! — der Natur. Ein erſter äußerer
Er=
folg ward zum Mißerfolg. Ein Auftrag des Konſuls
Wede=
kind in Hannover, fünf Fresken zu malen, die die Beziehungen
zwiſchen Menſch und Feuer zum Vorwurf haben ſollten, endete
mit Annahmeverweigerung und Prozeß. So ward auch dieſer
Konſul der Geſchichte erhalten. 1857 endlich, in München, eine
Wandlung. König Ludwig erwarb den dort ausgeſtellten
„Großen Pan” für die Pinakothek. Von nun an datieren die
Beziehungen des Künſtlers zu Graf Schack, der ihn zwei
Jahr=
zehnte hindurch fördert und ſeine Stellung in der Kunſt feſtigt.
Der Aufſtieg ſieht Böcklin in Florenz, Zürich und wieder
Flo=
renz. In Fieſole kauft er ſich an, und in dieſem wunderſamen
Künſtlerheim ſchließt der Künſtler als der Größten einer am
16. Januar 1901 die Augen.
Sehr ſpät kam ſein Ruhm, erkannte die Welt die
Einzig=
dieſes Künſtlers, der ſeiner Zeit ſo viel vorauseilte. Eel
Formbeherrſchung — Individualismus ſeines Kunſtempfinde‟
— führte um die Jahrhundertwende die Jugend zur Sprengu
der Form, zum Expreſſionismus!
Böcklin und das Weſen der Kunſt.
Hanns Floerke, der Sohn des bekannten Böckk.
freundes und Verfaſſer des Buches „Zehn Jahre mit Böchli
veröffentlicht ſoeben im Georg Müller Verlag in München EA
tief in das Weſen Böcklinſchen Schaffens eindringende Stu.
„Böcklin und das Weſen der Kunſt”, der wir mit 2i
nehmigung des Verlages die nachſtehenden Sätze entnehmu!
Böcklin verklärt die Natur: ſie iſt bei ihm nicht ausſchnud
mäßig durch das trübe Medium des Alltags geſehen, ſie
überall ganz und bis ins Letzte durchdrungen von beſonden
Leben und Licht. Er weiß ihren Stimmungen, ihrem Geſu
ihrer Sprache die letzte Intenſität zu geben, weiß jenen fl4 halkyoniſchen Augenblick zu erhaſchen, da die Dinge 7
Höhepunkt ihres Ausdrucks und ihrer Fülle erreichen, gleich!!
aufglühen in einer letzten Klarheit.
Böcklin iſt der letzte, er iſt aber auch der tiefſte Grieche. 2
die Elementargeiſterwelt der Hellenen keine müßige Erfinoll
der Dichter war, ſondern in der mitbeſchwingten Seele des 20
kes bildgewordene Naturkraft, ſo ſind auch ſeine Geſchöpfe geſte
gewordenes Naturerlebnis. Mitten in der Fülle ſcheinbat
fälliger Formen, die er erſieht oder erſehen hat, kriſtalliſieren
ihm, dem Menſchen, menſchenähnliche Weſen, die aber tiel 2
wachſen ſind mit der Umgebung, in der er ſie erſchaut. In Die
Tiefe des Schauens den Griechen weſensverwandt, geht.
die Fähigkeit, das Geſchaute wiederzugeben, über ſie hinars
denn ſeine Elementargeiſter ſind nicht von ihrem Urgrunde
gelöſte Perſonifikationen der Natur, ſondern die geſtaltgen.
dene Seele derſelben in innigſter Verbindung mit ihr gege‟
Er iſt die menſchgewordene Syrinx des großen Pan. Wie
Goethe, kommt auch für ihn der Wind, der von den Gräbern
Alten herweht, mit Wohlgerüchen wie über einen Roſenhute”
Und dieſe helleniſche Naturdeutung, welche die Faune,?
aden, Creaden, Quellnymphen und Kentauren ſchuf, entſtanl.
ſie nicht nördlicheren Breiten, nördlicheren Menſchen, und .
ſie nicht unter der Sonne des Südens nur von den Schll.
einer rauheren Natur befreit worden? Böcklin ſah die Nc.
an, wie ſie vos drei= und mehrtauſend Jahren angeſehen wilt.
und als erſter und einziger bildender Künſtler wußte er ſe *
zuſpiegeln. Es iſt die germaniſche Seele und Phantaſie, ol.
Nummer 286
Samstag, den 15 Oftober 1922
Seite 3
Maſſiſch=franzöſiſche Entſpannung!
Dur Abberufung Rakowfkis.
Tſchitſcherins Antwortnote.
Moskau, 14. Oktober.
Die von der rufſiſchen Regierung dem franzöſiſchen
Bot=
hiafter Herbette überreichte Note liegt nunmehr im Wortlaut
Sie weiſt einlcitend auf die Verdienſte hin, die Rakowfki
ſeit zwei Jahren in den Verhandlungen zwiſchen Rußland
mo. Frankreich erworben habe. Die Sowjet=Regierung 1önne
Begründung der franzöſiſchen Abberufungs=Forderung nicht
narkennen. Der franzöſiſche Botſchafter habe ſelbſt am 4.
Sep=
muber mitgeteilt, daß die franzöſiſche Regierung ſich durch die
fuklärungen Tſchitſcherins für befriedigt erachte, ſo daß es
uerſtändlich ſei, wieſo Frankreich nunmehr eine neue
Satis=
küion fordere. Offenbar habe die franzöſiſche Regierung ſelbſt
Unzulänglichkeit dieſer Motivierung anerkannt und daher
inn Botſchafter Rakowſki neuerdings die Veröffentlichung eines
anden Vorſitzenden der franzöſiſchen Delegation, de Monzie,
ge=
citeten Schreibens vorgeworfen. Die Note begründet dieſe
ſen öffentlichung mit der Notwendigkeit, den zur Verleumdung
. Sowjets beſtimmten entſtellenden Nachrichten der
franzö=
ſcoen Preſſe, die nur aus offizieller Quelle hätten herrühren
mnten, entgegenzutreten. Außerdem ſei die Veröffentlichung mit
liſſen de Monzies erfolgt. Die Abberufung Rakowſkis müſſe
ei ungünſtigſten Rückwirkungen auf die ſpäteren Verhandlungen
ihen und die Sowjet=Regierung lehne daher jede
Verantwor=
uig für dieſe Abberufung oder ihre Folgen ab. Im Hinblick
die unerhörte Kampagne der franzöſiſchen Preſſe gegen
Ra=
mfiki, die gleichfalls auf offizielle Quellen zurückgehe, könne bei
efer Abberufung nicht einmal von den geringſten
Höflichkeits=
rynieln die Rede ſein. Die ruſſiſche Regierung leugne aber
ct, daß die franzöſiſche Regierung das Recht habe, die
Er=
zurng eines Botſchafters einer fremden Macht durch einen
an=
unn zu verlangen. Sie müſſe alſo dieſer Forderung, ſo
un=
güündet ſie auch ſei, Rechnung tragen und ſehe ſich
infolge=
ſir gezwungen, Rakowſki ſeines Botſchafteramtes in
Frank=
d. zu entheben und einen Nachfolger für ihn zu ernennen,
riden ſie gegenwärtig bei der franzöſiſchen Regierung um das
zuement nachſuche.
Dowgalewſti, Rakowſkis Nachfolger.
EP. Paris, 14. Oktober.
(Ueber den als Nachfolger Rakowſkis in Ausſicht
ge=
mmenen bisherigen Botſchafter in Tokio,
Dow=
esewſki, liegen hier wenig Nachrichten vor. Es iſt nur
be=
nurt, daß er Elektro=Ingenieur iſt und offenbar in dieſer
Eigen=
gitt Volkskommiſſar für das Poſt= und Telegraphenweſen
ge=
ſyoen war. Bis 1908 war er von der zariſtiſchen Regierung
Sibirien verbannt worden. Während des Krieges hielt er
uin Deutſchland auf und wurde zuſammen mit Lenin nach
ölland zurückgeſchickt. Er hat das Manifeſt der Oppoſition
unterzeichnet, ſo daß alſo damit zu rechnen ſein dürfte, daß
Franzöſiſche Regierung das nachgeſuchte Agrement erteilt.
ſe Pariſer Preſſe zur Abberufung Rafowſkis.
E.P. Paris, 14. Oktober.
DDie Kommentare der Morgenblätter zur Abberufung Rakowſkis
fallen in drei Kategouien. Die eine, ſo der „Matin”, das „Journal”
d cie „Ere Nouvelle”, zeigen ſich befriedigt darüber, daß der
unlieb=
ne/ Botſchafter entfernt werden konnte, ohne daß es zu einem Abbruch
iplomatiſch n Beziehungen gekommen iſt. Anders, und dazu
ge=
eir das „Echo de Paris”, der „Figaro”, der „Gqulois” und die „
Vie=
bezeichnen es als ganz gleichgültig, wer den Botſchafterpoſten
Ee det. Sie fordern unentwegt den gänzlichen Bruch, da der Bolſche=
gen das Vorgehen der franzöſiſchen Regierung gegen Nakowpſkti
über=
w., weil es ſchließlich doch zum Bruch und zur Schädigung der
fran=
oren Rentenbeſitzer führen wüiſſe. Letztere Blätter bilden allerdings
Minderheit. Sie heben meiſt den Verſöhnungswillen hervor, den
g Tätigkeit des neuen Botſchafters wenig bekannt ſei, und man
nhm daher wohl eine korrekte Haltung erwarten dürfe. — Das
„tü. Jvurnal” meldet, daß der heute früh ſtattfindende Miniſterrat
ſintahrſcheinlich mit dem Erſuchen der Moskauer Regierung um das
Zem ient des neuen Botſchafters befaſſen werde, daß aber
vorausſicht=
ia in Beſchluß gefaßt werden dürfte, da Außenminiſter Briand von
zis abweſend ſei.
Dawesplan für Poſen.
Die polniſche Währungs= und Budget=
Stabiliſierung.
* Berlin, 14. Oktober. (Priv.=Tel.)
Erſt jetzt werden aus Warſchau nähere Einzelheiten der
pol=
niſchen Anleihebedingungen gemeldet, die den Beweis dafür
er=
bringen, daß Polen von den Amerikanern gezwungen wurde,
ſich einer regelrechten Finanzkontrolle zu unterwerfen. Die
pol=
niſche Regierung hat die Bürgſchaft für die Rückzahlung des
Anleihekapitals und der regelmäßigen Zinsleiſtungen
übernom=
men. Sie verpfändet dafür die geſamten Einnahmen der
pol=
niſchen Zollverwaltung. Sie verpflichtet ſich weiter zu einer
Reorganiſierung ihrer Staatsbahnen in der Form der
Selbſt=
verwaltung bzw. in privatwirtſchaftlicher Form. Das polniſche
Steuerſyſtem muß gemäß den „Ratſchlägen” des amerikaniſchen
Finanzkontrolleurs geändert werden. Die polniſche Regierung
verzichtet auf das Recht zur Ausgabe neuer Noten. Die einzige
Emiſſionsbank in Polen darf in Zukunft nur die Bank Polſki
ſein. Der Zloty muß zum heutigen Tageskurs ſtabiliſiert
wer=
den. Die Einlöſung der Banknoten in Eold muß jederzeit
er=
folgen können, den Termin dafür beſtimmt allerdings die
ameri=
kaniſche Aufſichtsperſon. In Zukunft darf Polen höchſtens
320 Millionen Zloty in Silber und Kupfergeld in Umlauf haben.
Die Bank Polſki übernimmt die Sorge für die Aufrechterhaltung
des ſtabiliſierten Zlotykurſes und muß zu dieſem Zwecke ihre
Satzungen ändern. Auslandsanleihen dürfen in Zukunft nur
mit Zuſtimmung der Bank Polſki und des Finanzminiſters
auf=
genommen werden. Die polniſche Regierung darf nur noch
kurzfriſtige Kredite an ſtaatliche Banken oder an Kommunen
geben.
Der Vertrag über die Auslandsanleihe in der
nomi=
nellen Höhe von 62 Millionen Dollar und 2 Millionen Pfund
Sterling wurde geſtern unterzeichnet. Der Zinsſatz der
Obliga=
tionen wird 7 Prozent betragen. Die Tilgungsfriſt wurde auf
20 Jahre feſtgeſetzt, wobei die Tilgung ſelbſt in Halbjahresraten
zum Preiſe von 103 Prozent durchgeführt werden ſoll. Die
Obli=
gationen follen vor Ablauf des Termins ganz oder teilweiſe,
und zwar vom 15. Oktober 1937 an, zu 103 Nominalwert
auf=
gekauft werden. Der Vertrag enthält eingehende
Beſtimmun=
gen über die Verwendung der Anleihe, die Stabiliſierung
des polniſchen Budgets, das Verbot der Aufnahme
lang=
friſtiger Anleihen, die Einſchränkung des Notenumlaufs und die
Erhöhung des Grundkapitals und des Deckungsminimums der
Bank Polſki. Zum Mitglied des Rates der Bank Polſki wird
ein amerikaniſcher Sachverſtändiger auf drei Jahre ernannt, der
den Titel „Finanzberater” führt und der die Bank bei
Stabili=
ſierungsfragen unterſtützen, ſowie die Durchführung des
Finanz=
planes überwachen ſoll. Vor der feierlichen Unterzeichnung des
Anleihevertrages unterzeichnete der Staatspräſident geſtern abend
drei Verordnungen, und zwar über die Aufnahme der
Stabili=
ſierungs=Anle he, den Finanzplan und die Stabiliſierung der
polniſchen Währung. Bezüglich der Stabiliſierung des Zloty
wird beſtimmt, daß ein Kilogramm Gold 5924 Zloty 44 Groſchen
koſten werde. Es entſpricht dies einer Relation zwiſchen Dollar
und Zloty von 1 zu 8,914, bedeutet alſo die geſetzliche Feſtlegung
des gegenwärtigen Verhältniſſes. In der Verordnung, die den
mit den Amerikanern vereinbarten Finanzplan enthält, nach
deſſen Beſtimmungen die polniſche Regierung ſich richten muß,
werden zunächſt jene Grundſätze feſtgelegt, die für die nächſten
drei Jahre ein ausgeglichenes Budget ſichern ſollen. Weiter
ver=
pflichtet ſich die Regierung, keine Staatsnoten auszugeben. Die
Eingänge der Anleihe in der Bank von Polen werden auf ein
Spe=
zialkonto gelegt werden. Jede Verfügung über die in der Bank
liegenden Anleihegelder bedarf der Ermächtigung bzw.
Gegen=
zeichnung durch den amerikaniſchen Finanzberater. Nach in
Warſchau eingetroffenen amerikaniſchen Meldungen, die auch
von polniſcher Seite Beſtätigung finden, wird Charles
De=
vey, gegenwärtig Unterſtaatsſekretär im Staatsſekretariat der
Finanzen der Vereinigten Staaten, die Stellung eines
Finanzberaters bei der polniſchen Regierung
einnehmen.
Ein vergeſſenes Land.
HI. S. Uzhorod (Karpatho=Rußland), Oktober 1927.
Als auf der Friedenskonferenz in Paris die Länder
Euro=
pas nen zurecht geſchnitten wurden, gab es unter den ſchwierigen
Problemen Oſteunopas eines, das bis zuletzt ungeregelt blieb,
weil es nicht möglich war, irgendwie Klarheit über die
Bedeu=
tung und den Charakter dieſes Gebietes zu gewinnen:
Kar=
patho=Rußland. Nicht weniger als fünf Mächte ſtritten
ſich um dieſes Gebiet: die neugegründete Tſchechoſlowakei,
Ungarn, dem es früher gehört hatte, die damals noch
ſozial=
rebolutionäre Ukraine, Polen und endlich Rumänien. Von allen
dieſen Mächten hatten zweifellos, wenn man nach ſtreng
bevöl=
kerungspolitiſchen Geſichtspunkten urteilt, nur die Ukrainer ein
wirkliches Anrecht auf das Land, da man die die Mehrheit
der Bevölkerung Karpatho=Rußlands bildenden Ruthenen
immerhin als Ukrainer anſprechen konnte. Aber gerade dieſe
Leute erhielten Karpatho=Rußland nicht zugeſprochen, weil im =
Augenblick der Entſcheidung in der Ukraine die
Bolſche=
wiſten ſiegten und die bourgeoiſe Regierung Skoropadſki
verjagten.
So kam es, daß nach den langen und ſchwierigen
Verhand=
lungen ſchließlich ein Land Karpatho=Rußland zugeſprochen
er=
hielt, das zunächſt kein unmittelbares Intereſſe für dieſes
Ge=
biet gezeigt hatte, nämlich die Tſchechoſlowakei. Welche
Geſichtspunkte dabei ausſchlaggebend geweſen ſind, iſt bis zum
heutigen Tage unklar. Glaubte man, daß der neue,
bevölkerungs=
politiſch ſo außerordentlich gemiſchte Staat am allereheſten auch
dieſen Gebietsteil vertragen würde, ohne eine übermäßige
Kompli=
zierung ſeiner inneren Struktur befürchten zu müſſen? Oder wollte
man dieſes ſtrategiſch wichtige Land, das irgendwie als Scheide
zwiſchen den Oſtſtaaten wirkt, einem Lande geben, von dem
man annahm, daß es beſonders franzoſenfreundlich ſein würde?
Kurz, die Tſchechoſlowakei erhielt dieſen Gebietsteil und hat ihn
ſich einverleibt, ohne daß zunächſt dieſe Tatſache beſonders
be=
achtet worden wäre. Karpatho=Rußland kannte kein Menſch,
und die Tſchechen erhielten zu ihrer tſchechiſchen und ſlowakiſchen
Landesſprache als dritte die ruſſiſche hinzu, ohne daß die übrige
Welt gewußt hätte, warum.
Daß Karpatho=Rußland ſo ſchnell wieder aus der
Diskuſ=
ſion der europäiſchen Politik verſchwand, iſt zweifellos darauf
zurückzuführen, daß die geſamten Verhältniſſe im Oſten
jahre=
lang ungeklärt blieben und daß in dem Auf und Ab der
Zeit=
ſtrömungen dieſes kleine Land vergeſſen blieb; denn wer ſollte
ſich zum Wortführer für die armen, ungebildeten, wilden Bauern
machen, deren Sprache die ärmſte aller Sprachen in Europa iſt
und deren Leben ſich ſtärdig auf der Grenze zum Verhungern
abſpielt? Trotzdem die Ukrainer den Anſpruch auf dieſes Gebiet
nicht aufgegeben haben, haben die Tſchechen ſomit in Karpatho=
Rußland ſchalten und walten können, wie es ihnen paßte. Zwar
hatte die Tſchechoſlowakei Karpatho=Rußland durch den
Frie=
densvertrag als autonomen Gebietsteil erhalten, aber
die Beſtimmungen ſind eben ſo loſe gefaßt, daß es ihnen
prak=
tiſch möglich war, mit dieſem Gebicte zu machen, was ſie wollten.
Man betrachtete das vergeſſene Land als eine Art von
herren=
loſem Gut, von Kolonie. Schulen gab es hier kaum, alſo
nahm man ſich das Recht, wenn man ſolche ſchon einrichtete, ſie
auf der tſchech ſchen und nicht der ruſſiſchen Sprache zu
begrün=
den. Was tut’s, daß die Lernbegier deshalb noch nicht groß iſt?
— Der Bauer, der ſein Land mit den denkbar primitivſten
Mit=
teln bearbeitet und der deshalb mit regelmäßiger Sicherheit
jedes Jahr in die Eefahr der Hungersnot gerät, bekommt
Unter=
ſtützung und beſſere Hilfsmittel und Geräte nur zuſammen mit
den Tropfen tſchichiſcher Propaganda. Hier iſt eine Gegend, in
der der politiſche Eroberer mit der ganzen Schwere des
Argu=
ments von der turmhohen kulturellen
Ueberlegen=
heit auſtritt. Die Schwierigkeit, auf die der Tſcheche hier trifft,
iſt die mit Geduld und Ausdauer noch ſtets überwundene
Schwierigkeit des Koloniſierens und nicht die ſtets nur neue
Abwehrkräfte erweckende Siſyrhus=Arbeit des Aſſimilierens
eines unterdrückten Volkstums. Die Zahl der Anhänger der
kommuniſtiſchen Partei in dieſem Lande iſt kein Zeichen einer
Auflehnung gegen die ja kaum begriffene ſtaatliche Ordnung,
ſondern nur ein Ausfluß der Naivität des leichtgläubigen
Vol=
ſes, auf das ſich der kommuniſtiſche Agitator nun einmal am
b ſten einſtellen kann. So haben die Tſchechen in dieſem Gebiet
eine Diktatur errichten können, ohne daß die Außenwelt auch nur
eine Ahnung davon hat, daß man auch in dieſem Winkel
Euro=
pas einem kleinen, ſprachlich gewiß nicht einheitlichen,
über=
wiegend aber doch ukrainiſchen und ruſſiſchen Volke die
Natio=
nalität zu nehmen verſuchte.
Die Aktion Rothermeres hat jedoch die Lage mit
einem Schlage gewandelt. Die Welt iſt darauf aufmerkſam
ge=
macht worden, daß große Teile der Tſchechoflowakei eigentlich
nicht zu dieſem Staat gehören, und daher eine ſtändige
Kriegsgefahr für Eurora bedeuten. Dabei iſt jedoch mei=
z ſurch den Gedanken= und Glaubensſchutt der Jahrtauſende
frafich zum Durchbruch gelangt iſt und die Welt wieder ſo ſah,
ſire einſt von den Alten geſehen wurde.
Uenſere Seele iſt zweipolig: ſie hat eine ſinnliche und eine
guge Seite. Vermöge der ſinnlichen erfaßt ſie mitgehend den
(klmang der Naturdinge, ihren geheimen Zuſammenhang, die
darin offenbarende Tiefe des Göttlichen im pantheiſtiſchen
zue; vermöge der geiſtigen ſtrebt ſie ſich der Natur zu
ent=
nduen und ſich eine Welt zu bauen, die nichts mit ihr gemein
BBöcklin repräſentiert die ſinnliche Seite in ihrer
vollkom=
aſten Manifeſtation, wie die Gotiker die geiſtige in der äußer=
Musprägung derſelben.
zun der Gotik baut die künſtlichſt und feſteſt gefügte
Geſell=
in bewußter Naturabkehr ſtilſchaffend eine Kunſtwelt von
—hjörter Geſchloſſenheit und Abſolutheit. In dem Göttlichen,
ſe damit darzuſtellen und zu verehren trachtet, ſtellt ſie dar
amerehrt ſie im Grunde ihren eigenen Geiſt. In unſerer aus=
AnDerſtrebenden, individualiſtiſch gerichteten Geſellſchaft er=
Böcklin an Naturbeherrſchung durch Einfühlung und
Er=
is fähigkeit das Höchſte, was dem darſtellenden Künſtler
tlinch iſt.
8ir ahnen es heute noch kaum, was Böcklin für ein
Ereig=
geweſen iſt, welche Tröſtung, welchen Ariadnefaden aus dem
uinth der Gegenwart ſein Werk für den im
Induſtrialis=
nund Intellektualismus verdorrenden Menſchen von heute
*eutet, wenn diefer den Zugang dazu findet.
Böcklins Flugverſuche:
Zuöcklius tiefes Naturgefühl, das in ſeiner Kunſt ſo groß=
Füzum Ausdruck kommt, verführte ihn zu einem kühnen
2um, den er in der Wirklichkeit, nicht in ſeiner Kunſt wahr
ron wollte: es war der Gedanke des Fliegens, der den
ſtchengeiſt ſeit Urzeiten beſchäftigt hat. Er war zu einer
ſoa noch jeder, der ſich mit dem Flugproblem beſchäftigte,
ieumen unheilbaren Phantaſten galt, von der Fähigkeit des
Lſahen, es den Vögeln gleichzutun, vollkommen überzeugt,
olbwohl er ein Jahrfünft vor der Löſung dieſes Menſch=
Foroblems dahingegangen iſt, hat er die nahe Zukunft ſicher
ussgeſehen. Seit ſeinem Weimarer Aufenthalt ging ihm die=
(Sch=danke im Kopf herum, und während ſeiner zweiten Zeit
INnnchen ſprach er auch zu nahen Bekannten davon. „Die
maſchine beſchäftigte ihn damals ſehr,” erzählt. Hans
Ena, „und das Atelier lag voller Bambusſtäbe und
Segel=
er erklärte mir die Sache mit Zeichnungen, aber es ging
ins Phantaſtiſche und Humoriſtiſche über, und als ich im
amer fort ging nach Säckingen, ſagte er, ich ſolle nur auf=
paſſen; eines Tages komme er dort über den Eggberg geflogen
auf dem Wege nach Baſel.” Wenn aber auch Böcklin ſein
Rin=
gen hinter Scherzen verbarg, ſo war es ihm doch bitter ernſt
damit. Seit Jahren hatte er den Vogelflug genau ſtudiert.
„Nicht durch lenkbare Flug= oder Motorballons,” erklärte er,
„ſondern durch Flugmaſchinen, die den Vogelflug ſich zur
Grundlage nehmen, wird man das Ziel erreichen.‟ Die
Flug=
apparate, die er herſtellte, haben eine merkwürdige Aehnlichkeit
mit den Dreideckern, wie ſie zuerſt nach Erfindung der
Flug=
maſchinen verwendet wurden. Mit ſeinem ſcharfen Inſtinkt ahnte
er die techniſche Entwicklung voraus, aber ihm fehlte die
mathe=
matiſche Berechnung der Kräfte, und ſo unterſchätzte er eine kleine
Nebenſache, die eigentlich die Hauptſache war: den Motor.
Böcklins ſtarke Willenskraft beſtärkte ihn in dem Glauben,
daß er eine Bewegung, die ihm intuitiv klar geworden war, auch
körperlich ausführen könne, ſo wie ſeine Hand die Bilder ſeines
Geiſtes in die Wirklichkeit übertrug. Als er noch im hohen Alter
einmal ein Fahrrad beſteigen wollte, obwohl er nie geradelt
hatte, und als ſeine Angehörigen ihn erſchreckt abhalten
woll=
ten, entgegnete er nur: „Das kann ich hon!” — und fuhr los.
So meinte er auch, mit den Flugapparaten, die er ſich erbaute,
in die Lüfte ſteigen zu können. Stes aber wurde er bei ſeinen
praktiſchen Verſuchen durch „glückliche Unglücksfälle” vor
Schlim=
mem bewahrt. 1882 hatte er auf dem Campo Caldo, einem Hügel
in der Nähe von Florenz, ein Flugzeug gebaut, wobei ihm ſeine
Söhne, ſein Schwiegerſohn und ein befreundeter Maler halfen.
Es waren ſchwüle Tage, und gerade an dem Morgen, an dem
Böcklin aufſteigen wollte, ging ein fürchterliches Gewitter nieder,
das den Flugapparat in eine ſchmutzige Trümmermaſſe
ver=
wandelte. Böcklin aber ließ ſich nicht entmutigen. Im nächſten
Jahr nahm er die Verſuche mit unvermindertem Eifer an der
gleichen Stelle auf; diesmal baute er einen Doppeldecker. Der
Wind ſollte den Apparat in Bewegung ſetzen; der Meiſter war
bereits in die Gondel geſtiegen, trat aber nochmal heraus, um
ein Glas Waſſer mit Rum zu trinken. Da packte plötzlich ein
ſtarker Windſtoß die Maſchine, ſchleuderte ſie hock, und als ſie
dann wieder niederſtüzte, zerbrach das ganze Syſtem der
Bam=
busſtangen. Böcklin ſah nun, daß er ohne fremde techniſche
Mit=
hilfe niemals vorwärts kommen würde, und wandte ſich 1883
an den preußiſchen Generalſtab mit der Bitte, ſeine Verſuche zu
unterſtützen. Man ſtellte ihm auch wirklich eine
Luftſchiffer=
kompagnie zur Verfügung, mit der er auf dem Tempelhofer Feld
arbeitete. Doch auch diesmal blieb das Fiasko nicht aus.
Böck=
lin aber arbeitete immer weiter an ſeinen Flugplänen, wenn
er auch nun weniger in der Oeffentlichkeit hervortrat, und noch
in ſeiner letzten Lebenszeit rief er einmal aus: „Ich pfeife auf
meine ganze Malerei, wenn mir die Verwirklichung dieſer Idee
nicht gelingt.”
Meiſter Arnold und Meiſter Gottfried.
Gottfried Keller und Arnold Böcklin, die Großmeiſter der
ſchweizeriſchen Kunſt, ſind unzertrennliche Freunde geweſen,
nachdem ſie ſich 1885, als Böcklin in Zürich ſich niederließ, kennen
gelernt hatten. In Kellers herrlichem Gedicht zu Böcklins
60. Geburtstag, in der wundervollen Porträtmedaille des
Dich=
ters von Böcklin zu Kellers 70. Geburtstag haben, ſie dieſer
Freundſchaft unvergängliche Denkmäler geſetzt. Wie hoch der
ſonſt ſo kritiſche Meiſter Gottfried den Maler ſchätzte, zeigt die
ungewöhnliche Herzlichkeit, mit der er Böcklin ſofort
entgegen=
kam. Meiſter Arnold hinwieder ſorgte für den älteren Freund
wie ein Sohn, und wenn ſie des Abends beide ſchwer geladen
nach Hauſe ſegelten, dann packte der getreue Freund den auf
un=
ſicheren Beinen hinſtapfenden Dichter am Arm und ſteuerte ihn
glücklich nach Hauſe. Am nächſten Tage klagte dann wohl
Böck=
lin, der ſich nur bei größter Kälte zu einem Ueberzieher
be=
quemte, er habe geſtern abend wieder elend gefroren, weil der
Verfaſſer der „Leute von Seldwyla” nicht vom Flecke gekommen
ſei. Als eine Abbildung von Böcklins „Spiel der Wellen” in
einem Züricher Buchladen ausgeſtellt war, nahm die Polizei ſo
großen Anſtand an den unbekleideten Meerjungfern, daß ſie die
Entfernung des Bildes verfügte. Am Stammtiſch war man
ge=
ſpannt, was Meiſter Gottfried dazu ſagen würde. In ernſtem
Tone wandte er ſich an Böcklin: „Ja, ein verfluchtes Bild iſt es
ſchon!” brummte er, und als man verwundert Näheres von ihnr
hören wollte, meinte er: „Es gehört ſchon eine verdorbene
Phan=
taſie dazu, etwas Schlimmes darin zu ſehen, aber — die hab'.
ich!” Beſonders entzückt war Keller von Böcklins „
Waldeinſam=
keit”, auf dem zunächſt das junge Weib auf dem Einhorn über
eine Wieſe ritt. Keller ſagte ihm, wenn er das Bild „
Wald=
einſamkeit” taufen wolle, ſo müſſe er das Weib eigentlich
drin=
nen im Wald reiten laſſen, und als Böcklin ihn fragte, wo man
in der Umgegend die ſchönſten Tannen finde, da ſagte er ihm:
„Bei Adliswil.” Unternahmen die Freunde einen Ausflug, ſo
konnte es dabei richt geräuſchvoll hergehen. Böcklin marſchierte
mit einer Tronmel voran, auf der er die verſchmitzteſten Wirbel
ſchlug. Als einmal eine Schar von italieniſchen Orgeldrehern
bei der Polizei um die Erlaubnis bat, ihr Gewerbe ausüben zu
dürfen, bat man Böcklin, er möge mit ihnen ſprechen, da er gut
Italieniſch konnte. Der Maler willigte ein, bedang ſich aber
dafür aus, daß die Orgelmänner gleichzeitig auf einmal auf ſein
Kommando ſpielen dürften. So geſchahs, und er ergötzte ſich
neidlich an dem Höllenſpektakel.
Seite 4
Samstag, den 15 Oktober 1927
Nummer 286
ſtens nur von den ſlowakiſchen, eigentlich zu Ungarn gehörenden
Gebietsteilen die Rede gewcſen, und nur wenig von Karpatho=
Rußland, das wieder einmal liegen gelaſſen wird. Aber ſchon
eine Verwirklichung der Rothermereſchen Pläne in ihrer jetzigen
auf die zu Ungarn gehörenden Gebiete beſchränkten Form würde
eben auch bedeuten, daß Karpatho=Rußland von der
Tſchecho=
ſlowakei abgelöſt werden müßte, da nach der Abtrennung der
ungariſchen Gebietsteile der verbindende Gebietsſtreifen zwiſchen
Tſchechoſlowakei und Karpatho=Rußland fehlen würde.
Der Hinweis auf die Notwendigkeit der Länderbrücke nach
Karpatho=Rußland iſt, politiſch geſehen, das ſtärkſte tſchechiſche
Argument gegen die Verwirklichung der Pläne Lord
Rother=
meres. Deshalb muß darauf hingewieſen werden, daß auch in
dieſem letzten Zipfel der Tſchechoſlowakei ein fremdes
Volkstum ſitzt.
Nun knüpfen ſich hieran ſeit einiger Zeit intereſſante
Beſtrebungen, die die größte Bedeutung für die europäiſche
Politik bekommen können. Einige Großmächte ſind
näm=
lich am Werke, ſich hier ernſthaft einzumiſchen und die
Ver=
ſöhnungsaktion zwiſchen Ungarn und der Tſchechoſlowakei dazu
zu benutzen, ihr eigenes Schäfchen zu ſcheren. Sie hoffen
näm=
lich, daß es ihnen gelingen wird, Karpatho=Rußland vielleicht zu
einem ſelbſtändigen Staate zu machen, der unabhängig von
Un=
garn und der Tſchechoſlowakei wäre und unter der Aufſicht des
Völkerbundes ſtehen könnte. Das würde aber heißen, daß der
bolſchewiſtiſchen Ukraine (freilich auch den in Polen
unterdrück=
ten Ukrainern) ein freies ukrainiſches
Staats=
gebilde entgegengeſtellt werden würde, das die
Freiheits=
bewegung der Ukrainer in den fremden Staaten hell auflodern
laſſen würde. Damit würde das ungelöſte Problem der Ukrainer,
das größte Problem des europäiſchen Oſtens, das im
engliſch=
ruſſiſchen Kampf eine ſo große Rolle ſpielt, einer akuten Kriſe
nähergebracht, die ſicher nicht weit von einem europäiſchen
Kriege ſtünde.
Die Verwelſchung Südtirols.
Der Erlaß des Präfekten von Bozen.
Innsbruck, 14. Oktober.
Der Präfekt von Bozen, Ricci, hat durch Rundſchreiben an
die Ortsbehörden verfügt, daß rückwirkend vom 1. Oktober an in
ſämtlichen Volksſchulen der Provinz des Südtirols
ausſchließ=
lich in italieniſcher Sprache unterrichtet werden muß. Eine
Aus=
nahme wird nur für die Gewerbeſchulen von Bozen, Brix, Meran
und einigen kleineren Orten bis zur vollſtändigen
Italianiſie=
rung dieſer Schulen gemacht. Gleichzeitig wird die bisher noch
erlaubte Zweiſprachigkeit der Aufſchriften in der ganzen
Pro=
vinz aufgehoben und ausſchließlich der Gebrauch der italieniſchen
Sprache für alle öffentlichen Aufſchriften, Anzeigen,
Firmenſchil=
der uſw. vorgeſchrieben.
Attentat auf den Prager albaniſchen Geſandten.
EP. Prag, 14. Oktober.
Auf den kürzlich ernannten albaniſchen
Ge=
ſandten in Prag, Cenia Bey, wurde heute abend nach
10 Uhr im Hotel Paſſage, wo ſich die Geſandtſchaftsräumlichkeiten
befinden, ein Revolverattentat verübt. Ein junger
Mann, anſcheinend ein Albaner, gab drei Schüſſe auf den
Ge=
ſandten ab, die ihn ſchwer verwundeten. Auf dem Transport
ins Krankenhaus iſt Cenia Bey ſeinen Verletzungen
bereits erlegen.
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Deutſch=öſierreichiſche Rechtsangleichung
im Eiſenbahnverkehr.
Berlin, 14. Oktober.
In dieſen Tagen fanden in Berlin eingehende
Beſprechun=
gen zwiſchen Vertretern des deutſchen Reichsverkehrsminiſte= und des öſterreichiſchen Bundesminiſteriums für Handel.
und Verkehr über die Frage einer Angleichung der beiderſeitigen.
neuen Eiſenbahnverkehrsordnungen ſtatt. Die Beſprechungen.
führten zu einer weitgehenden Uebereinſtimmung der Entwürfe.
in förmlicher und ſachlicher Beziehung. Auch von den neuen
internationalen Uebereinkommen entfernen ſich die neuen
Ent=
würfe, nur in ganz wenigen Punkten. Die weitere Bearbeitungr
ſoll ſo gefördert werden, daß neue Verkehrsordnungen in beiden:
Staaten gleichzeitig mit den neuen internationalen
Ueberein=
kommen in Kraft treten können.
England und die Beſatzungsſtärke.
Ueber die augenblickliche Stärke der Beſatzungstruppen im
Rheinland weichen die Zahlenangaben noch recht voneinander ab.
In informierten Kreiſen Londons wird die Geſamtſtärke auß
60 000 Mann beziffert, tvovon etwa 48400 auf Frankreich, 62000
auf England und 5300 auf Belgien entfallen. Die
Vergleichs=
zahlen für Juli werden mit 56 000 Franzoſen, etwa 8000
Eng=
länder und rund 6000 Belgier angegeben. Nach engliſcher Auf= ſeien in der Zeit von Juli bis jetzt rund 7600 Franzoſen,
1800 Engländer und 700 Belgier, alſo insgeſamt rund 10 10c
Mann, aus dem beſetzten Gebiet abberufen worden. Eine weiters
Herabſetzung der engliſchen Beſatzungsſtärke käme erſt dann
wie=
der in Frage, wenn eine Verminderung der gegenwärtigen
Trup=
penzahl von 60 000 Mann neu erwogen würde. Zurzeit fändem
keinerlei Verhandlungen zwiſchen London und Paris in dieſen
Frage ſtatt.
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Mathildenplatz 15.
Nummer 286
Samstag, den 15. Oktober 1922
Seite 5
Aas der Landeskauptſtadt.
Darmſiadt, 15. Oktober.
— Ernennung. Durch Entſchließung des Miniſteriums des Innern
kvom 11. Okkober wurde der Gerichtsaſſeſſor Dr. Hans Fauſt zum
8Sſtegierungsaſſeſſor ernannt.
— Evangeliſch=kirchliche Nachrichten. Durch die Kirchepregierung
twurde dem Pfarxer Friedrich Schultheis zu Großen=Linden die
gerſte ebangeliſche Pfarrſtelle zu Großen=Linden, Dekanat Gießen,
übeu=
tragen und der Berufung des Pfarrers Wilh. Röhricht von Weiſel.
Wbei Caub zum V=reinsgeiſtlichen des Heſſiſchen Landesvereins für
Sunere Miſſion die Beſtätigung erteilt.
— Heſſiſches Landestheater. Bei der zum Kleiſt=Jubiläum
ſtatt=
ſFindenden feſtlichen Aufführung des neeinſtudierten „Käthchen von
LHeilbronn”, Diemstag, den 18. Oktober, ſpielt Adolf Manz von der
SBerliner Volkskuhne den Grafen Wetter vom Strahl.
Zu dem Einakter=Abend am Donnerstag, den 2. Oktober, ſtudiert
BManda von Kreibig die Ballettpantomime „Drunter und Drüber”
Renard) von Strawinſky ein; die Pankomime „Oben und Unten” nach
SPoulenes Rhapſodie negre ſtammt von Cläre Eckſtein. Die Einakter
„Vorn und hinten (Die Prinzeſſin auf der Erbſe) von Toch und „Hin
und zurück” von Hindemith inſzeniert Arthur Maria Rabanalt.
— Die „Darmſtädter Spielſchar” eröffnete ihre Spielzeit mit einer
EMärchenbearbeitung: „Der Schweinehirt” und dem Märchenſpiel von
SBlachetta: „Pechvogel und Glückskind‟. Die Aula der Baugewerkſchule
woar (wie auch bei der Mittwoch=Wiederholung) ausverkauft. Die Nolle
ſoes Prinzen im enſten Stück war ſprachlich etwas matt; des Prinzen
BBegleiter mit öfters ſtörendem Uebermaß von Temperament, ſich ſpäter
Els Pechvogel glänzend in ſeine Rolle fügend. Die Königstochter im
SZufammenſpiel recht gut; öfters farblos; die Vorſtellerin ihrer Hofdame
wvie geſchaffen für dieſe Rolle. Der König, der Typ eines
Märchen=
unnonarchen, ſpielte ſeine Rolle ebenſo prächtig wie in Pechvogel und
SGlückskind den Schmeider, humorvoll und zugleich originell in Spiel und
EAluffaſſung. (Uebrigens wurde dieſes Slick auf der Theaterausſtellung
in Magdeburg mit großem Erfolge gegeben.) Auch hier ein König,
venig dankbar, jedoch gut geſpielt. Die unter Umſtänden recht dankbaue
Aſolle ſeines Dieners fiel aus dem Rahwen. Der Narr war darſtelleriſch
ſGut vertreten. Zu natürlich und meifterhaft geſpielt wurde die alte
Tante, und auch für das Glückskind konnte man kein ſonnigeres Weſen
ind beſſere Darſtellerin ſich denken. Die Darbietungen wurden mit
Sankbarem Beifall aufgenommen.
— Aus der Schloßgemeinde. Nach dem vor kurzem gefaßten Plan
ſtür dia diesjährigen Winterveranſtaltungen der Männervereinigung und
ſoes Frauenvereins hat Ende der letzten Woche eine gut beſuchte
Ver=
gammlung dir Mitglieder beider Vereinigungen ſtattgefunden. Wie
ſüblich, begrüßte der Vorſitzende die Anweſenden, mächte einige
Mittei=
ſungen aus dem kirchlichen Gmneindeleben und erteilte hierauf Fräulein
Wfnor das Wort zu dem angekündigten Vortrag über das kommende
Mreichsſchulgeſetz. Die Rednerin leitete ihre Ausführungen ein mit dem
Bedauern, daß nun auch die Schule in das Parteigezänke gezögen
wer=
ſren ſolle, ſchilderde die ſeitherigen Verhältniſſe in Heſſen, wo man ſeit
hangen Jahren in der Simultanſchule eine Einrichtung getroffen hatte,
wwelche der Entwicklung unſeres Volkstums nur förderlich ſein konnte,
Wegenſätze übenbrücken half und ein friedliches Nebeneinander der
Reli=
g ionsgeſellſchaften begünſtigte. Die neue Reichsverfaſſung ſucht nun
ruch Einfluß auf die Volkserziehung zu gewinnen und ſtellt die Hoheit
wes Staates über das verfaſſungsmäßige Recht der Eltern. Als erſte
Maßnahme erſchien die Einrichtung der allgemeinen Grundſchule, zu
hreren Beſuch Kinder aller Stände verpflichtet ſein ſollten. Nach
er=
ſwlgter Trennung von Staat und Kirche ſteht nun dem erſteren ein
Mufſichtsrecht zu, während dies früher die Kirchenbehörde ausgeübt hatte.
Mls Folgen kommm in Betracht der religionsloſe Unterricht,
Beſeiti=
gung von Lehrplänen, die auf religiös=ſittlicher Grundlage
zuſammen=
geſtellt, und ein Brechen mit unſerer glorreichen Vergangenheit. Der
ü.ber das Reichsſchulgeſetz jetzt entfachte Streit geht einerſeits um
Er=
haltung des ſeitherigen Zuſtandes, andererſeits auf eine Abſonderung
her Bekenntnisſchalen, ſoweit Anſpruch darauf erhoben wird, und der
ſogen, weltlichen Schulem, die dem Einfluß der chriſtlichen Kultur
ent=
zwgen ſind. Eine Entſcheidung zugunſten der einen oder anderen
Schul=
art liegt bei der einzurichtenden Schlichtungsinſtanz. Für die
Bekenntnis=
hulen ſind Beauftragte der betreffenden Religionsgemeinſchaften zur
Aufſicht und Kontrolle des Unt richts zu beſtimmen, Lehre und Bücher
er Schule anzupaſſen, auch die Wahl der Gedenktage. Derartige
Schu=
ſien ſind cuf Antrag zuzulaſſen, und ſollte die Gewiſſensfreiheit der
(Sitern hiermit gewahrt werden. Als das Ziel der Geſetzgebung erſcheint
harum eine reinlichy Scheidung der Konfeſſionsſchalen, wenn auch die
Semeinſchaftsſchulen die Regel bilden ſollten. Die ſeither in vielen
Gebieten des Reiches — vorwiegend in Baden und Heſſen —
bſtehen=
en Simultanſchulen, in welchen der Unterricht auf chriſtlicher
Grund=
haige erteilt wird, ſolltem vorläufig noch geduldet, der beſtehende Zufrand
Aber nach ſieben Jahren geändert werden, obgleich ſich dieſe Schulen ſeit
lingen Jahren vorzüglich bewährt haben. Um erſichtlichen Nachteilen
ſwir die Entwicklung des Volkstums vorzubeugen, und zur Förderung
4as konfeſſionellem Friedens hat ſich bereits ein Bund für Erhaltung der
lieſſiſchen Simultanſchule gebildet, nachdem ſchon in Baden die
Mehr=
zihl der Parteien zugunſten der Simultanſchule eingetreten iſt. — In
der hierauf folgenden Beſprechung kam zur Geltung, daß wir in Heſſen
hein; Urſache haben, an dem Beſtehen der Simultanſchule zu rütteln,
machdem ſich die Geſamtlehrerſchaft mit wenig Ausnahmen für den
Unter=
wicht auf chriſtlicher Grundlage erklärt und die Eigenart der Schule ſich
qeich nach dem Umſturz zum Wohle der Geſamtheit weiter entwickelt
hiit. Die kirchliche Aufſicht über den Religionsunterricht hat ſich
veibungs=
le8 vollzogen, interkonfeſſionelle Kämpfe ſind in Heſſen ſtark
zurückge=
wreten und die Einheit des Volkes am beſten dadurch gefördert. Zum
G=chluſſe verſtand man ſich zu folgender Erklärung: „Die
Männerver=
eimigung und der Frauenverein der Schloßgemeinde ſprechen nach einem
Meferat der erfahrenen Lehrerin Frl. Pfnor über das Reichsſchulgeſetz
d e zuverſichtliche Erwartung aus, daß in unſerem Heſſenland die
Siml=
innſchule auf chriſtlicher Grundlage in ihrer ſeitherigen Form erhalten
— Der Darmſtädter Schachklub teilt mit, daß er heute nachmittag
un 3 Uhr in ſeinem Klublokal — Grafenſtraße 18 — die Offenbacher
Mannſchaft empfängt, um die 2. Runde im Turnier um die
Bezirks=
m eiſterſchaft von Heſſen auszutragen. Beide Bezirke ſtellen je ihre acht
bi=ſten Spieler, die ſich in ernſten und ſpannenden Partien um den Sieg
ſtreiten werden. Ferner wird bekannt gegeben, daß derſelbe Schachklub
gun kommenden Mittwoch, den 19. Oktober, abends 8 Uhr, in ſeinem
Stpiellokal Winterturniere in drei Klaſſen beginnt, woran alle
hpeſigen Schachfreunde teilnehmen können. Das Turnierſpielen iſt die
häſte Gelegenheit, die Spielſtärke des Einzelnen zu heben, da man es
mät fremden Gegnern zu tun bekommt und verſchiedenartige
Spielmetho=
dan kennen lernt. Durch eine Anzahl ausgeſetzter Buchpreiſe iſt dafür
yſſorgt, daß etwa die Hälfte der Teilnehmer ſür ihre Erfolge belohnt
wärd. (Siehe Anzeige.)
— Singmannſchaft der T. G. 46: 65jühriges Jubiläum. Die
Sing=
mrnnſchaft der Turngemeind= 1846, unter der bewährten tatkräftigen
Qcitung von Herrn Kehr, darf auf ein 60jähriges Beſtehen zurückblicken.
Dwurch eine Jubiläumsfeier am 23. Oktober begeht ſie im großen Saale
dar Turngemeinde dieſes Feſt. Wie aus der Anzeige erſichtlich, iſt
dar=
g5rf Bedacht genommen, das Programm ſo auszugeſtalten, daß ein
U—mſtleriſcher Genuß bevorſteht. Dafür bürgen die Namen der
mit=
m rkenden, Soliſten in Geſang und Muſik. Die guten Kräfte in
turne=
uſicher Hinſicht geben die Gewähr, daß Vorzügliches auf dieſem Gebiet
gaüboten wird. Bekannt ſind die guten Leiſtungen der Singmannſchaft,
dis durch wirkſame Chöre die Beſucher erfreuen wird. Bei der
beſon=
derren Bedeutung der Singmannſchaft für die Turngemeinde und ihre
Arerdienſte um das deutſche Lied darf mit einem guten Beſuch gerechnet
ierden.
— Deutſchnationaler Handlungsgehilfen=Verband unb Bund der
Guaufmannsjugend im D.H.V., Ortsgruppe Darmſtadt. Unter Leitung
des Herrn Diplom=Handelslehrers Kahſer veranſtalten wir Sonntag,
dem 16. Oktober, vormittags 10 Uhr püinktlich, eine Führung durch die
Borgeſchichtliche Abteilung des Landesmuſeums” Wir bitten um
Blreich= Beteiligung der Mitglieder und deren Angehörige, Koſten
enſttſtehen nicht.
— Frankfurter Laienſpiele der Chriſtengemeinfchaft. Samstag, den
Oktober, abends 8½ Uhr, im Feſtſaal des Ludwig=Georg=
Gym=
umf ſiums: „Pandora”, Feſtſpiel von Goethe. Die Spiclergruppe iſt in
uaumſtadt ſchon aus den letzten Jahren bekannt. Anſchließend an den
Mortrag von Dr. Heidenreich am 14. Oktober bildet die Aufführung der
andora den zweiten Teil der Veranſtaltungen, mit der die
Chriſten=
mncinſchaft in Darmſtadt die Tätigkeit im Winterhalbjahr eröffnet.
ner Aufführung geht ein muſikaliſcher Auftakt und eine Einleitung von
Nuariha eHimann über „Charakter und Schickſal” voraus. Vergl. die
heitige Anzeige.
Nationaler Freiballonwettbewerb
Durmnadt 224.
— Die Stadt Darmſtadt ſah im Laufe dieſes Jahres ſchon vielerlei
Veranſtaltungen in ihren Mauern, die auch zu ihrem Teil dazu
bei=
trugen, den Namen unſerer Vaterſtadt in aller Munde zu bringen. Das
alles lag ganz in der Entwicklungstendenz Darmſtadts, einer Stadt,
welche nach langer Ruhe erwacht, kräftig ſich regt und unzweifelhaft
be=
weiſt, daß ſie ein vorwärts und aufwärts ſtrebendes Gemeinweſen iſt.
Daran können auch die abweichenden Meinungen einiger Nörgler nichts
ändern, die manches an anderen Städten loben, was teilweiſe in
Darm=
ſtadt ſchon längſt evreicht iſt, und die ebenſo nicht den Mut haben, zu
wiſſen, daß unſere Stadt auswärts einen ſehr viel beſſeren Ruf genießt
— wie gerade bei ihren Bürgern.
In dem nationalen Freiballonwettbewerb nun haben wir abermals
eine Veranſtaltung von überragender Bedeutung. Von allen
Veran=
ſtaltungen des Jahres, die irgendwie etwas mit Ballonfahren zu tun
hatten, iſt die Darmſtädter die weitaus größte. Schon allein die
Zahl der ſtartenden Ballone — es ſind deren acht — iſt ſür einen
Frei=
ballonwettbewerb eine ſehr große. Zieht man dann noch die Führer in
Betracht, die faſt alle internationalen Ruf haben und die ſchon viele große
Fahrten durchführten, ſo wird man ermeſſen können, daß, wenn es nur
hierauf ankäme, Rekorde gebrochen werden müßten. In der
vorgeſchrit=
tenen Jahreszeit mit ihuen kühlen Nächten aber iſt ein ſtärkeres
Zu=
ſammenziehen des Gaſes zu befürchten, was gleich einem gewiſſen
Schwund an Auftriebskraft iſt. Um dieſem Moment nun zu entgehen,
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haben die Führer der Ballone ſich entſchloſſen, mit nur einem Mitfahrer
zu ſtarten. Hierdurch wird es bei günſtigen Windverhältniſſen möglich
ſein, ſehr große Entfernungen zurücklegen zu können. Wind gehört
nun mal dazu, und wenn die Ballone den nicht haben, kann es paſſieren,
daß man ſtundenlang über einem Punkt ſchwebt, und es müßte ſehr
ſpaßhaft ſein, feſtzuſtellen, daß alle Ballone am anderen Morgen noch
über Darmſtadt „hängen” würden.
So ſind denn auch die techniſchen Vorbereitungen, z. B. für das
Füllen der Ballone, auf das beſte vorbereitet. Eine ganze Reihe von
freiwilligen Helfern hat ſich gemeldet, das Gaswerk Darmſtadt ſtrengt
ſich beſonders an, und es hat nur darum gebeten, daß man am
Sonn=
tag vormittag ein wenig am Gas ſparen möchte. Schließlich hat das
Werk rund 15 000 Kulikmeter Gas abzugeben, und da iſt es jeder
Haus=
frau dankbar, wenn ſie an dieſem Tage den Morgenkaffee wie in guter
alter Zeit auf dem Herd kocht. Das „Bad am Samstagabend” iſt durch
dieſe Anordnung keineswegs in Mitleidenſchaft gezogen. . .
Der fliegeriſche Teil der Veranſtaltung, der vor dem Start
der Ballone abgewickelt wird, enthält faſt durchweg Vorführungen, die
hier in Darmſtadt noch nicht gezeigt wurden. Unter anderem wird ein
Maſſenſtart von Brieftauben erfolgen. Die geſamten an dieſem
Tage in Darmſtadt befindlichen Maſchinen werden einen
Be=
grüßungsflug machen. Wer weiß, wie wundervoll gerade dieſe
Geſchwa=
derflüge ausſehen, wird ſich das nicht entgehen laſſen. Auch
Feſſel=
ballone werden abgeſchoſſen. Das Experiment iſt nicht ganz ungefährlich,
doch ſind die Piloten Jährling und Heſſelbach erfahren genug,
um zu wiſſen, was bei einer Gasexploſion paſſieren kann. Und dann
werden noch eine Menge von ganz tollen Sachen geboten. Gerade im
letzten Jahre hat ſich die Luftakrobatik ſo ſehr vervollkommnet, daß im
letzten Jahre als ganz Neues Gezeigtes heute ſchon längſt überholt iſt.
Der Veranſtalter des Freiballonwettbewerbes — Heſſenflieger
Verein für Luftfahrt — iſt ſich voll bewußt geweſen, daß
ge=
rade bei dieſer Veranſtaltung, die in ihrer Zuſammenſetzung ein Novum
für Darmſtadt darſtellt, das Publikum weitgehendſt geſchützt werden
müßte. Deshalb hat er eine Abſperrlinie ziehen laſſen, die ſich, wie
die untenſtehende Skizze zeigt, in weitem Ausmaße um den
Flug=
platz legt.
In dieſem Plane iſt die punktierte Linie die
Poſten=
kette die recht dicht iſt. Innerhalb dieſer Poſten ziehen
Streif=
patronillen. Neben der Beſorgnis um die Sicherheit des Publikums,
beſonders desjenigen Teils, der immer unten am Waldrand ſteht
und durch die meiſtens in dieſer Richtung ſtartenden Flugzeuge auf das
höchſte gefährdet iſt, hat der Verein auch auf die Sicherheit der
Piloten Rückſicht genommen. Es iſt bis jetzt jedesmal der Fall
geweſen, daß, wenn eine Maſchine auf dem Platz in den „Dreck
ge=
ſchmiſſen” wurde, das nichſtzahlende Publikum den Platz ſtürmte.
Da=
durch ſind ſchon die entſetzlichſten Unglücksfälle vorgekommen. Um dies
zu vermeiden, hat man den Platz in weitem Ausmaße hermetiſch
ab=
geſperrt. Eingang zu den Plätzen, von denen man ſehen kann, iſt nur
von der Nieder=Ramſtädter Straße aus.
So ſind denn alle Vorbereitungen auf das beſte getroffen. In der
unglaublich kurzen Zeit von vier Wochen haben die „Heſſenflieger” den
größten Freiballonwettbewerb des Jahres aufgezogen. Dank den neuen
Männern in der Fthrung des Vereins herrſcht auch hier ein anderer
Wind, und das Vertrauen, das man den Heſſenfliegern entgegenbringt,
iſt ſtändig im Wachſen. Sie haben durch ihren letzten Flugtag bewieſen,
daß ſie ihre Veranſtaltungen pünktlich abwickeln, und auch am
morgi=
gen Sonntag wird man pünktlich um 3 Uhr beginnen. Daß die
Ver=
anſtaltung bei jedem Wetter ſtattfindet, iſt ſicher. Ebenſo werden die
Ballone auf jeden Fall ſtarten.
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— Bayern=Verein Darmſtadt. Der Bahern=Verein begeht am
Sonn=
tag, den 16. ds. Mts., nachmittags ½4 Uhr im Konkordiaſaale ſeine
Herbſtfeier. Den Beſuchern ſtehen wieder genußreiſe Stunden bevor,
Außer bayeriſchen Chorgeſängen, feſchen Schuhplattlern und heiteren
Auftritten bringt die dramatiſche Abteilung das bayeriſche Volksſtick
„Die Stiefmutter” in 3 Aufzügen von Georg Stöger=Ortin zur
Auffüh=
rung. Die Handlung iſt heiter und ernſt und gibt ſo recht natürlich
Begebenheiten aus einem Ort der bayeriſchen Gebirgsgegend wieder.
Vielfach iſt die Meinung verbreitet, daß zu den Veranſtaltungen des
Bayern=Vereins nur Mitglieder Zutritt haben. Das iſt nicht der Fell.
Die Bayern freuen ſich, viele ihrer Darmſtädter Mitbürger unter ſich
begrüßen zu können. Wer daher im Geiſte einige ſchöne Stunden im
Bayernlande verbringen will, verſäume nicht die Veranſtaltung !9s
Bayern=Vereins zu beſuchen. Wir verweiſen auf die heutige Anzeige.
Freie Literariſch=Künſtleriſche
Geſellſchaft.
Ludwig Klages:
„Vom Weſen des Rhythmus”.
„Horch, mein Kilchberg läutet jetzt‟ Dieſe Worke aus Conrad
Ferdinand Meyers „Requiem” klangen Ludwig Klages entgegen, als
er vor cinigen Jahren in desſelben Conrad Ferdinand Meyer altes
Bürgerhäuschen auf dem Kilchberg über dem Zürichſee einzog.
Bewegte Jahre in Hannover und Mſinchen lagen hinter ihm.
Dichteriſche Begabung hatte ihn früh in die Nähe des Kreiſes um Stefan
George geführt. Wiſſenſchaftlich ſpezialiſierte er ſich in Graphologie
und Charakterkunde. Sein Lehrbuch „Handſchrift und Charakter” bahnte
ihm den Weg in die weitere Oeffentlichkeit. Dieſe Spezialkunde
ver=
breiterte und vertiefte ſich zu wiſſenſchaftlichen Forſchungen über
Aus=
drucksbewegung und Geſtaltungskraft und zu philoſophiſchen Forſchungen
eingreifendſter Art. Als einer der tiefſten und ſtärkſten Denker unſerer
Tage iſt Klages anerkannt und gefeiert.
Der Freien Literariſch=Künſtleriſchen
Geſell=
ſchaft gebührt das Verdienſt, Klages in Darmſtadt eingeführt zu
haben. Sein Vortrag über „Das Weſendes inneren
Rhyth=
mus” gab die jüngſten Ergebniſſe ſeiner philoſophiſchen Forſchungen;
er ſei in ſeinen Grundzügen im Folgenden wiedergegeben.
Die bisherige Auffaſſung hat den Rhythmus zwar dem Namen nach,
nicht aber der Sache und dem Weſen nach hinreichend ſcharf vom Takt
zu ſcheiden vermocht, um die Gegenſätzlichkeit beider Sachverhalte
her=
vortreten zu laſſen. Wenn man die regelmäßige Gliederung einer
zeit=
lichen Erſcheinung oder was dasſelbe beſagt, die regelmäßige
Wieder=
holung zeitlicher Erſcheinungselemente als Takt bezeichnet, ſo beweiſt
zunächſt der bekannte Verſuch mit dem Schallhammer, daß der Takt
(von tangere — ſchlagen) aus geiſtiger Nötigung in die zeitliche
Er=
ſcheinung hineingehört wird. Wer ſich nämlich dem Eindruck völlig
gleichmäßiger Schallſchläge unbefangen hingibt, glaubt ſtatt deſſen die
Andeutung eines zweigliedrigen und für gewöhnlich trochäiſchen
Me=
trums zu vernehmen. Man hat den Takt daher mit Necht aus dem
Verteilunsbedürfnis hergeleitet, das in jeder Auffaſſungstätigkeit zur
Wirkſamkeit kommt. Wenn man aber geneigt ſein könnte, darin ein
Beiſpiel zu ſehen für geiſtiges Formungsvormögen, ſo wäre ſogleich zu
erinnern, daß die allzu berühmte „Einheit in der Mannigfaltigkeit”, nur
die unausweichliche Folge deſſen bilde, wodurch allein der Geiſt ſich
kennzeichnen läßt: der Fähigkeit, in der „Fluchk der Erſcheinungen”
Grenzen zu ſetzen. Halten wir dieſes feſt, ſo führt uns eine ſehr
kurze Ueberlegung zur Einſicht in die Gegenſätzlichkeit von Rhythns
und Takt.
„Rhythmus” kommt von „rheein” — fließen. Das Fließende iſt
etwas Stetiges, und das Kontinuierliche ſteht zum teilenden Taktſchlag
im Verhältnis des Gegenſatzes. Zwar werden wir nicht eine gerade
Linie rhythmiſch nennen und ebenſo wenig ſie ſymboliſche Gerade, unter
deren Bilde wir die Zeit vorſtellen; dagegen unbedenklich zum
Beiſpiel die Waſſerſvelle, deren Stetigkeit ſich vereint mit nicht
zu verkennender Gliederung. Vergleichen wir das Auf= und Abwogen
der Waſſerwelle mit einem zweigliedrigen Metrum, ſo treten folgende
Unterſchiede hervor: Wie Arſis und Theſis wechſelt, ſo wechſelt
Wellen=
berg mit Wellental. Wenn aber im Metrum der Wechſel markiert iſt,
ſo findet er in der Welle ſtetig ſtatt, vermittelt durch eine
unauszähl=
bare Folge von Zwiſchenzuſtänden. Jeder Takt beginnt und endet, die
Welle aber iſt grenzenlos; ſie kommt und geht ohne Anfang und
Ende. In beiderlei Hinſicht offenbart ſie ihre Geiſtesfremdheit, ja,
ſtreng genommen, Unfaßlichkeit. Während wir den Taktſchlag im
Augen=
blick des Eindrucks von ihm auch ſchon feſtzuſtellen vermeinen,
konſtatie=
ren wir den Höchſtpunkt und Tiefſtpunkt der Welle immer erſt
unmittel=
bar hinterdrein. Unſer Urteilsvermögen hinkt dem ſtetigen
Grſchei=
nungswechſel nach und verſagt gänzlich mit dem Verſuch gedanklicher
Durchdringung des Grenzenloſen; wie denn der uralte Streit über Sinn
und Tragweite des Unendlichkeitsbegriffes auch heute noch nicht
ge=
ſchlichtet iſt. Der geiſtfremde Rhythmus gehört zur Erſcheinung des
Lebens; und ſeine Verwechſlung mit dem Takt beruht auf derjenigen
des Lebens mit dem Geiſte.
Der Vortragende vollendete ſeine Darlegungen der
Lebenszugehörig=
keit des Rhythmus mit dem Nachweis der pulſatoriſchen Natur jedes
beliebigen Eindrucks, wendet ſich gegen den Einwurf, der aus dem
Vorwalten der Schallmuſik bei den Geſängen und Tänzen der Primitiven
hergeleitet werden könnte, indem er bis ins Einzelne dartut, daß die
dabei gebrauchten Schlaginſtrumente weniger der Markierung des
Tak=
tes als vermöge ihres naturlautartigen Chorakters der Erzeugung
eines faſt bewußtloſen Rauſchzuſtandes dienen, und beantwortet endlich
die Frage nach den Gründen unſeres Vergwügens am Rhythmus. — Der
Rhythmus iſt Ausdruck, nicht aber, wie man gemeint hat, der Affekte,
ſondern des rhythmiſch angelegten Lebens ſelbſt oder denn ſchlechthin.
der Seele. Wer vom Rhythmus ergriffen wird — und
man kann den Rhythmus nicht bewirken, ſondern nur erleiden —, der
hat im Ausmaß ſolcher Ergriffenheit das Joch des Geiſtes
ab=
geſchüttelt und findet ſich eingebettet in den Pulsſchlag
des kosmiſchen Lebens.
Klages ſprach vor dem vollbeſetzten Feſtſaal der Vereinigten
Geſellſchaft vollſtändig frei und ungemein lebendig und feſſelnd.
Seine klaren, überzeugenden Ausführungen wurden mit lebhaftemn
Beifall aufgenommen.
— Im Schloßmuſeum finden täglich Führungen um 11, 11½
und 16 Uhr ſtatt.
Die Ausſtellung zur Reform des Schreibunterrichts iſt am
Sonn=
tag, den 16. ds. Mts., zum letzten Mal geöffnet. Am Sonntag um
11 Uhr findet durch die Muſeumsdirektion eine Führung ſtatt.
— Vortrag. Herr Prof. Janner, der Leiter der Skikurſe am
Arlberg und Begründer der Arlbergſchule, wird am 2. November in der
Otto=Berndt=Halle einen Vortrag halten über die Arlbergtechnik, und
gleichzeitig einen Skilehrfilm und Lichtbilder vorführen. Der Film iſt
im Auftrage des öſterreichiſchen Bundesminiſteriums am Arlberg
auf=
genommm und zeigt den Lehrgang der Arlbergſchule. Bekanntlich iſt
die Arlbergſchule diejenige, welche die Skiläufer in kürzeſter Zeit
be=
fähigt, Touren im Gebirge zu machen. Es kann nur jedem Skiläufer
empfohlen werden, dieſen äußerſt intereſſanten Vortrag und Film zu
beſuchen. Näheres wird noch bekanntgeg.Gen.
* Deutſcher Arbeiter=Sängerbund, Rhein=Main=Gau, III. Bezirk,
Darmſtadt. Der achte Bezirks=Liedertag des Deutſchen
Ar=
beiter=Sängerbundes findet am 16. Oktober in der Darmſtädter Feſthalle
ſtatt. Der Liedertag beginnt um 10 Uhr; die Vormittagsſtunden ſind
den Nomantikern Schumann, Schubert, Weber und Mendelsſohn
ge=
widmet. Die zum Vortrag gelangenden Männer=, Frauen= und
Ge=
miſchten Chöre werden durch Gruppen von 100—600 Sänger und
Sän=
gerinnen dem Publikum vermittelt. Im Gegenſatz zu den
Maſſenwir=
kungen des Vormittags iſt das um 2 Uhr nachmittags beginnende Singen
der einzelnen Vereine dem Volkslied ſowie den neuen Komponiſten
vor=
behalten. Auch hier wurde Wert darauf gelegt, daß nur Perlen edelſter
Chorliteratur zum Vortrag gelangen, wie überhaupt das ganze
Pro=
gramm Gewähr dafür Lietet, daß den Beſuchern Stunden ungetrübten
Genuſſes geboten werden. Trotz der hohen Unkoſten ſind die
Eintritts=
preiſe ſo gehalten, daß der großen Maſſe des Publikums die
Erſchwin=
gung möglich iſt. Möge die erſte Konzertveranſtaltung in der Feſthalle
ein guter Auftakt für die fernere Benutzung derſelben bieten. (S. Anz.)
— Evangeliſcher Arbeiter= und Handwerkerverein E. V. Am
Sonn=
tag, den 16. Oktober, abends 8 Uhr, veranſtalten wir im Vereinshaus
„Feierabend”, Stiftſtraße 51, einen Lichtbilderabend. Der
Lei=
ter der Städtiſchen Betriebe, Herr Direktor Nuß, wird einen
Licht=
bildervortrag über das Thema „Neue Wege der Gastechnik”
halten. Der Lichtbildervortrag, zu dem jedermann herzlichſt eingeladen
iſt, findet bei freiem Eintritt ſtatt. (Näheres ſiehe Anzeige.)
Von der Feuerwehr. Im Monat September 1927 wurde
die Städtiſche B=rufsfeuerwehr 16mal alarmiert, und zwar bei 1
Groß=
feuer, 3 Mittelfeuern, 4 Kleinfeuern, 1 Autounfall, 2 Waſſerrohrbrüchen
und 5 ſonſtigen Hilfeleiſtungen. Der Sanitätsdienſt erſtreckte ſich auf
114 Transporte. In 8 Fällen wurde erſte Hilfe auf der Wache (
Kirch=
ſtraße 13 — Telephon Stadtamt und Reichsfernſprecher Nr. 600)
ge=
leiſtet.
— 100 000 Mark nach Berlin gefallen. In der geſtrigen Ziehung
der erſten Klaſſe der Preußiſch=Sſüddeutſchen Klaſſenlotterie kamen die
beiden Hauptgewinne bereits heraus. Die Prämie von 100 000 Mark
entfiel auf die Losnummer 36900 nach Berlin, die Prämie von 50 000
Mark auf die Losnummer 83 762 nach Herford. Die glücklichen
Ge=
ſvinner in Berlin, meiſt kleinere Leute, ſpielten je ein Achtellos.
Hapikig-
Kasins
in den oberen Räume
des Zeichshafes.
Spieln Saaf
täglich geöffnet ab 9 Uhr abends.
Separater Eingang Georgen traße.
Seite 6
Samstag, den 15. Oftober 1927
Numer 286
III. Handelsſchau.
Die Stadt Darmſtadt ließ in anerkennenswerter Weiſe durch
Herrn Bürgermeiſter Mueller eine ſilberne und vier bronzene
Plaketten für hervorragende Leiſtungen zur Verfügung ſtellen. Es war
natürlich für die Kommiſſion außerordentlich ſchwer, aus dem durchaus
guten Geſckmtbild, zu dem alle Ausſteller beigetragen haben, einzelne
Firmen herauszugreiſen. Herr Bürgermeiſter Mueller kam mit ſeinen
Beratern einſtimmig zu folgendem Ergebnis: Silberne Plakette:
Firma Simon Mayer=Darmſtadt für die Gegenſtände 15—20;
je eine bronzene Plakette: Fa. J. T. Nonnefeldt, Tee=
Einfuhr, Frankfurt a. M., Fa. B. Sprengel u. Co.,
Schokoladen=
fabrit, Hannover, Fa. Gebr. Adler G. m. b. H., Darmſtadt, Fa.
Stoltenkamp G. m. b. H., Weinbrennerei und Likörfabrik,
Darm=
ſtadt.
Die Gratis=Prämien für den Donnerstag=Beſuch fielen auf
folgende Nummern: gelbe Karte Nr. 16 721 ein Fahrrad, gelbe Karte
Nr. 14 795 ein Photoapparat, blaue Karte Nr. 729 eine elektriſche
Lampe, blauc Karte Nr. 1255 ein elektriſches Bügeleiſen. Die Gewinne
können gegen Rückgabe der quittierten Eintrittskarte auf der
Geſchäfts=
ſtelle der Intereſſengemeinſchaft des Lebensmittel=Einzelhandels,
Darm=
ſtadt, Eliſabethenſtraße 66, Hof rechts, abgeholt werden.
Von dem Inhaber der Firma Simon Mayer hier, dem Träger
des erſten Preiſes auf der Handelsſchau, wird uns mitgeteilt: „Es iſt
mir auf der Ausſtellung gelungen, ſüir ſechs Branchen in einem
einheit=
lichen Rahmen die Spitzenleiſtungen verſchiedener Fabriken zu zeigen
nämlich: H. Hildebrand u. Söhne, Kom.=Geſ., Mannheim=
Induſtrie=
hafen, Kunſtmühlen, Hartgriesfabrik, Graupenmühle; Zuckerraffinerie
Hildesheim G.m.b.H., Hildesheim; Michgel Bechthold, Lorſch i. Heſſen,
Obſtproduktenfabrik; Delmenhorſter Mühlenwerke A.G., Delmenhorſt=
Bremen, Haferſchälmühle; Exportbrauerei Juſtus Hildebrand G.m.b.H.
Abteilung Malzkaffee, Pfungſtadt bei Darmſtadt: D. A. van der Vlis,
Fiſchexport, Vlaardingen in Holland — ohne das Auge des Beſchauers
zu ermüden. Die reſtloſe Erfüllung meiner Pläne lag in den Händen
der Herren Auguſt Becker, Dekorateur, hier, Grafenſtraße 35, und
Herrn W. Göller. Zimmergeſchäft, Schloßgartenſtraße 51. Es
wur=
den in den Tagen der Ausſtellung 9850 Brötchen hergeſtellt aus dem
bekannten Phönixmehl der Hildebrandmühle in Manuheim, und 4960
Beutel Zucker je zirka 100 Gramm aus der allſeits bekannten
Hildes=
heimer Raffinade ausgegeben.
Das Reichspoſtminiſterium teilt zu den Anregungen auf Wegfall
der Nachgebühr, die für unzureichend freigemachte Briefſendungen
er=
hoben wird, mit: Die Frage der Nachgebühren iſt durch den
Weltpoſt=
vertrag für ſämtliche Länder des Weltpoſtvereins bindend geregelt.
Hiernach iſt für nicht oder unzureichend freigemachte Brieffendungen
eine über den einfachen Fehlbetrag hinausgehende Nachgebühr zu
er=
heben. Die Deutſche Reichspoſt iſt daher rechtlich nicht in der Lage, eine
von dieſer Beſtimmung des Weltpoſtvertrages abweichende Regelung der
Nachgebührenfrage ſelbſtändig zu treffen.
v. Sicherheitsleiſtung für die Prozeßkoſten. Ein ſehr wichtiges
Ab=
kommen iſt am 5. ds. Mts zwiſchen Deutſchland und Frankreich
ge=
troffen worden: Die Angehörigen beider Länder mit Einſchluß der
juriſtiſchen Perſonen ſind von der Sicherheitsleiſtung wegen
der Prozeßkoſten fortan befreit. Im Rechtshilfeverkehr in
bürgerlichen Rechtsſtreitigkeiten iſt die konſulariſche Vermittlung anſtelle
des diplomatiſchen Weges zugelaſſen, wodurch der Betrieb weſentlich
vereinfacht und beſchleunigt wird.
p. Kleine Strafkammer. Wegen des in der Nacht vom 18. au
19. Mai ds. Js. im Herrngarten verübten groben Unfugs (
Sachbeſchä=
digung an Bänken und Pflanzen) haben ſich im zweiten Rechtszuge
3 Angeklagte zu verantworten. Sie haben nur wegen der gegen ſie
erkannten Haftſtrafen von 2 bzw. je 1 Woche Berufung verfolgt, während
die anderen zwei Angeklagten ſich bei dem amtsgerichtlichen Urteile
be=
ruhigt haben. Die Angeklagten waren zurzeit der Tat nicht
angetrun=
ken; der eine derſelben, den das angefochtene Urteil als den
Anführer bezeichnet, iſt noch jugendlich, er iſt ſchon wegen Ruheſtörung
vorbeſtraft. Der Verteidiger führt aus, eine Haftſtrafe erſcheine nicht
am Platze, die Eltern härten zudem die Söhne ſchwer vorgenommen.
Die Veröffentlichung der Namen in der Zeitung erſcheine ſchon als eine
empfindliche Strafe. Auch dem Staatsanwalt erſcheint die in erſter
Inſtanz erkannte Strafe etwas zu hoch, nur der Begründung der
Ver=
teidigung vermag er nicht beizuſtimmen. Bezüglich zweier Angeklagter
werden Geldſtrafen von 20 und 30 Mark beantragt, gegen den vom
erſten Richter als den Anführer bezeichneten Angeklagten geht der
An=
trag auf 5 Tage Haft. Das Berufungsgericht hat die Sache milder
an=
geſehen und auf Geldſtrafen von 20 und 30 Mark, gegen den Anführer
auf eine ſolche von 60 Mark erkannt.
Polizeibericht. Heute vormittag wurde am Zapfen im Woog
ein guterhaltener dunkelbrauner imprägnierter Garbadine=
Her=
renmantel im Waſſer liegend, aufgefunden. Der Mantel iſt
zwei=
reihig, mit je drei dunkelbraunen Hornknöpfen, hat Aermelaufſchläge,
Rückenfalte mit Spange, zwei Außen= und zwei Innentaſchen. Auf dem
Rückenfutter iſt ein hellgrünes dreieckiges Firmenſchild mit der
Auf=
ſchrift „Wetterfeſt, Imprägniert, Esko=Pluvius, geſetzl. geſch.” angebracht.
In der inneren Rocktaſche befand ſich ein Paar faſt neue gefütterte
Leder=
handſchuhe, Größe 8½. Da nicht ausgeſchloſſen iſt, daß der Eigentümer
des Mantels in ſelbſtmörderiſcher Abſicht in den Woog gegangen iſt,
wurden in dieſer Hinſicht Ermittelungen angeſtellt, die bis jetzt erfolglos
waren. Es werden deshalb alle Perſonen, die über den aufgefundenen
Mantel Aufſchluß geben können, gebeten, der Kriminalabteilung
Nach=
richt zu geben. — Ein Ruſſe wurde wegen Zechbetrugs und
Paßver=
gehens feſtgenommen. — Aus einem Hauſe im Speſſartring wurde ein
Herrenfahrrad, Marke Alemannig, Fabriknummer 83 257,
ent=
wendet.
Lokale Veranſtaltungen.
— Wie verlautbart, wird die beliebte Hammelbacher
Kapelle vom letzten Kreisturnfeſt unter Leitung ihres tüichtigen
Kapellmeiſters L. Hohmann zum Bockbierfeſt in der Beſſunger
Turn=
halle, Heidelbergerſtraße 131, vom 5. bis 13. November konzertieren. Es
wird alle Beſucher des Kreisturnfeſtes freuen, die Kapelle wieder in
Darmſtadts Mauern zu hören und derſelben einen Beſuch abſtatten.
Auch wird die Kapelle mit allen ihr zu Gebot ſtehenden
Unterhaltungs=
ſtücken, und mit echt bayeriſcher Bedienung aufwarten. Der Beſuch
iſt ſehr zu emtfehlen.
— Vortrag über Spiritismus. Die ſpiritiſtiſche
Bewe=
gung kann nicht mehr totgeſchwiegen werden, nachdem in den
Nach=
kriegsjahren mehr Menſchen denn je in das ſpiritiſtiſche Lager
über=
gingen. Und doch ſind die Meinungen über den Spiritismus ſo ſehr
geteilt. Wem es darum zu tun iſt, Klarheit darüber zu erhalten, was
wir eigentlich vom Spiritismus zu halten haben, der ſei hingewieſen
auf den Vortrag von Prediger Conrad am kommenden Sonntag
abend 81/ Uhr im Vortragsſaale, Mauerſtraße 17. Der Eintritt iſt
frei für Jeden.
— „Die Ehe als Kulturproblem” bildet den Inhalt des
Vortrags, den die Schriftſtellerin Frau Th. Mülhauſe=Vogler am
Frei=
tag abend im Mozartſaal (Schulſtraße 8) halten wird. Die Behandlung
des Cheproblems iſt in dieſem Falle ganz beſonders intereſſant, weil
die Rednerin ſowohl aus der Jugendbewegung hervorgegangen iſt als
auch der Freikörperkulturbewegung angehört. Den Zuhörern iſt
Ge=
legenheit geboten, ſich ſelbſt ein Urteil zu bilden, ob die genannten
neu=
zeitlichen Bewegungen genügend ſtarke ſiittliche aufbauende Kräfte in
ſich tragen oder nicht. Die Ehe iſt ein guter Prüfſtein der Geiſter.
Kunſtnotizen.
— Gaſtſpiel Fred Marion. Der Weltmeiſter des
Okkultis=
mus, der geiſtreiche Sprecher und Experimentator, ſtellt ſich am Sonntag
abend in der Turnhalle Jedem experimentell zur Verfügung und wünſcht
Schauerlich, aber wahr; eine unheimliche Fähigkeit entwickelt Fred
Marion, ſieht tauſend Jahre zurück und unberechenbar in die Zukunft.
Okkultismus feiert den Sieg. An den Verſuchen Marions bewahrheiten
ſich die Theorien bedeutender Wiſſenſchaftler.
Tageskalender für Samstag, den 15. Oktober 1927.
Laudestheater, Großes Haus; Keine Vorſtellung.
Kleines Haus, Anfang 19½ Uhr, Ende 22 Uhr: „Die 4
Gro=
biane‟. — Orpheum, Anfang 20 Uhr: „3 alte Schachteln”
Konzerte: Hotel Schmitz, Schloßkaffee, Waldſchlößchen,
Reichs=
krone, Bismarckeck, Frankfurter Hof, Zentralhotel, Wirtſchaft Buttler,
Landwehrſtraße 62. — Schlachtfeſte: Brauerei Krone, Reſtaurant
Bender, Reſtaurant zur Linde, zur Kanone, zum Landsberg. —
Ver=
ſammlungen: 25er Artilleriſten zur Kanone, Freunde de
Darmſtädter Realanſtalten bei Sitte. — Tanz: Kaffee Rheingold,
Darmſtädter Keglerverband, Stiftungsfeſt und Tanz. — Feſtſaal
d. Lud.=Gg.=Gymnaſiums, abends 8½ Uhr: Feſtſviel d
boethe, der Frankf. Laienſpiele d. Chriſtengemeinſchaft. —
Kin=
llungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lid
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters
Großes Haus.
Sonntag, den 16. Oktober, 20 Uhr, Ende gegen 2134 Uhr. L,2.
Wahlvorſtellung. „Salome” Muſikdrama von Richard
Strauß. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Montag, den 17. Oktober, 20 Uhr, Ende nach 21½ Uhr. 1.
Sin=
foniekonzert des Landestheaterorcheſters.
Leitung: Generalmuſikdirektor Dr. Böhm. Beethoven:
Sinf. Nr. 4; Bruckner: Sinf. Nr. 7. Preiſe 1. bis 8 Mk.
Dienstag, den 18. Oktober, 19 Uhr, Ende 22 Uhr. E 4. Zum
150. Beburtstag, Heinrich von Kleiſts; in neuer
Inſzenie=
rung: „Das Käthchen von Heilbronn”
hiſtori=
ſches Ritterſchauſpiel von Kleiſt. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Mittwoch, den 19. Oktober, 20 Uhr, Ende gegen 22 Uhr. H 2
(Bühnenvolksbund). „Und Pippa tanzt” ein
Glas=
hüttenmärchen von G. Hauptmann. Preiſe 0,80 bis 8 Mk.
Donnerstag, den 20. Oktober, 20 Uhr. 1. Konzert der
Städ=
tiſchen Akademie für Tonkunſt. Adolf=Buſch=
Quartett: Werke von Reger, Rudolf Serkin, Beethoven.
Preiſe 2,25 bis 7 Mk.
Freitag, den 21. Oktober, 19½ Uhr, Ends 22 Uhr. D 4. „Die
verkaufte Braut”, Oper von Smetana. Preiſe
1 bis 10 Mk.
Samstag, den 22. Oktober, 19½ Uhr, Ende gegen 22½ Uhr.
(* 2 (Darmſtädter Volksbühne). „Das Kätchen von
Heilbronn”, hiſtoriſches Ritterſchauſpiel von Kleiſt.
Preife 1 bis 10 Mk.
Sonntag, den 23. Oktober, 19 Uhr, Ende 22 Uhr.
Sonntags=
fremdenmiete weiß und grün, 3. Vorſtellung. Unter
Lei=
tung des Komponiſten: „Die Gezeichneten” Oper
von Schreker. Carlotta: Maria Schreker von der
Staats=
oper Berlin. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Kleines Haus.
Sonntag, den 16. Oktober, 11½ Uhr. Bechſtein=Kulturfilm
„Vom Werden eines Flügels” mit anſchließ.
Kon=
zert, veranſtaltet vom Pianolager A. W. Zimmermann.
— 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. Zum erſten Male: „Der
Lum=
beawend oder Mann is Mann”, Dialektpoſſe von
Dr. G. Büchner und Robert Schneider. Dargeſtellt von
der Heſſiſchen Spielgemeinſchaft. Preiſe 1, 2, 3 Mk.
Von Montag, den 17., bis Mittwoch, den 19. Oktober: Keine
Vorſtellung.
Donnerstag, den 20. Oktober, 20 Uhr, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete
IIT (2). Zum erſten Male: „Reinecke Fuchs”,
Bur=
leske von J. Strawinſki. Hierauf zum erſten Male: „Hin
und zurück”, Sketch mit Muſik von Hindemith.
Hier=
auf zum erſten Male: „Die Prinzeſſin auf der
Erbſe” Muſikmärchen von E. Toch. Hierauf
Urauffüh=
rung: „Oben und unten” von Poulenc. Preiſe 1,50
bis 7,50 Mk.
Freitag, den 21. Oktober. Keine Vorſtellung.
Samstag, den 22. Oktober, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete
VI (2). „Die vier Grobiane” komiſche Oper von
Wolf=Ferrari. Preiſe 1,50 bis 7,50 Mk.
Sonntag, den 23. Oktober, 19½ Uhr, Ende gegen 22 Uhr.
Zu=
ſatzmiete T (2). „Die Hoſe” bürgerliches Luſtſpiel von
Sternheim. Preiſe 1,20 bis 6 Mk.
— Der Beginn des Bechſtein=Kultur=Films nebſt Konzert am
Sonn=
tag iſt nicht 11 Uhr, ſondern 11½ Uhr im Kleinen Haus des
Landes=
theaters.
p. Beziuksſchöffengericht. 1. Wegen fahrläſſigen Entweichenlaſſens
eines Gefangenen iſt ein „Amtsgehilfe angeklagt. Das Urteil lautet
wegen Zuwiderhandlung gegen § 347, Abſ. 2 St. G.B. auf 40 Mark
Geldſtrafe, zahlbar in monatlichen Raten zu je 10 Mark. Der
Ange=
klagte habe ſich — die Tat iſt an einem Sonntag geſchehen — nicht auf
die Ausſage ſeiner Frau verlaſſen dürfen, der — dann entwichene —
Gefangene ſei wohl verwahrt. Weitgehend wurden mildernde
Um=
ſtände zugebilligt. — 2. Wirtſchaftliche Schwierigkeiten ſcheinen nach
den Angaben eines Angeklagten dieſen zu betrügeriſchen Schwindeleien
und Urkundenfälſchung verleitet zu haben. Der Strafantrag geht auf
5 Monate Gefängnis. Das Urteil erkennt auf 3 Monate Gefängnis.
Aus den Parteien.
— Die evängeliſche Volksgemeinſchaft tritt bei den
kommenden Landtagswahlen zum erſten Male als Partei auf.
Da ſie auch unter die vom Landtag vor kurzem beſchloſſenen
Ausnahme=
beſtimmungen fällt, ſo müßten auch von ihr 7000 Unterſchriften für ihren
Wahlvorſchlag eingereicht werden. In allen Teilen des Landes ſind die
Liſten ſchon aufgelegt, um den Freunden der Evangeliſchen
Volksgemein=
ſchaft die Einzeichnung zu ermöglichen. Ueber die in Darmſtadt
auf=
liegenden Liſten iſt Aufklärung durch die heute morgen im Tagblatt
erſcheinende Anzeige zu erhalten.
— Deutſche Volkspartei Landesparteitag. Mit
Rückſicht darauf, daß viele Teilnehmerinnen am Parteitag dem Wunſch
geäußert haben, heute nachmittag auch an der Sitzung des
Schulaus=
ſchuſſes teilzunehmen, wird der Landesfrauenausſchuß verlegt. Er findet
um 5 Uhr in dem vorgeſehenen Tagungslokal
im Rummelbräu.
— Deutſche Demokratiſche Partei. Heute Samnstag,
abends 8 Uhr, Begrüßungsabend anläßlich des Parteitags im Saalbau.
Gäſte, die durch Mitglieder eingeführt ſind, ſind willkommen. Die
Feſt=
rebe hält Reichstagsabgeordneter Ludwig Haas. Künſtieriſche
Darbie=
tungen werden den Abend verſchönen.
WNSCHEN SIE
ZUdEFALLENI
EiN RAT
DER SCHSNEN RÜNSTLERIN
IOLIE RAHNA
Welckh ein Vergnügen ist es für eine Dame, bewundernde Blicke auf
der Straße, im Ballsaal, am Strande, im Bad auf sich gerichtet zu sehen.
Die heutige Mode gestattet nicht ein über lüssiges Härchen oder
Haarflaum, oder einen dunklen Schimmer am Nacken Armen oder
Beinen zu haben Jedermann weiß, wie die schönste Frau hierdurch
entstellt wird, und wie die Herren darauf achten. Es ist eine
Un-
möglichkeit für eine Dame, ein Rasiermesser zu benutzen, welches
kratzt, einen dunklen Schimmer zurückläßt, oder die gewöhulichen
Depilatorien, weiche schlecht riechen und schr häufig Hautröte
verursachen
Benutzen Sie ein wenig von der wundervollen und gnt parfümierten
Creme TAKT welche gebrauchsfertig aus der Tube kommt, warten
Sie 5 Minuten waschen Sie mit ein wenig Wasser ab und Sie werden
sofort ene glatte und weiße Haut haben, einen tadellosen Nacken.
ohne einen schwarzen Schimmer. Sie werden nie wieder von Täky
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und wie wenig er die Haut reizt.
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28"
Nas Heſſen.
Bund deutſcher Zugendvereine.
— Waldmichelbach.
Am dergangenen Samstag und Sonntag feierte der Gau Heſſen
im BDJ. (Bund deutſcher Jugendv=reine) ſein Gautreffen in dem
ſchönen Waldmichelbach. Dieſer Gau umfaßt 1 Hundert evangelifcher
Fugendgruppen und will ſeine Mitglieder erziehen zu ſelbſtändiger
Ver=
anwortung gegenüber Arbeit, Volk und Kirche. Von der
Jugendbe=
wegung erfaßt, lebt er in ihren Formen: Gruppenabende,
Wander=
fahrten, Zeltlager, Singen, Volkstänze ſpielen eine Rolle. In den
Aelterengruppen (vom 18. Lebensjahre an) verſuchen Buben und
Mäd=
chen ſich in edler Kaweradſchaft zu helfen.
In hellen Scharen zogen die buntgekleideten Gruppen mit ihren.
Wimpeln an einem ſtiahlenden Herbſtabend durch die ſchöne
Begrü=
ßungspforte in Waldmichelbach ein. Sonntags rückten noch viele nach.
ſodaß die Zahl der Teilnehmer wohl auf 200 geſchätzt werden kann.
Auch=
außerheſſiſche BDJer, aus Wiesbaden, Karlsruhe, Weinheim u. a.
waren vertreten. Am Samstag abend hielt Pfarrer Pekri=
Geinsheim=
einen Vortrag über „Landarbeit”. In ſehr anſchaulicher Form ſchilderte
er die Art des Landmenſchen. Eingebettet in eine Natur, von der er
abhängig iſt, eingegliedert in das Dorf mit ſeiner Arbeit und ſeiner
Sitte, gefordert von einer ſtrengen Arbeit, weiſt ſein ſachlicher
Sinn=
auf’s Tatſächliche und auf die Gemeinſchaften hin. Freilich iſt manche=
Sitte erſtarrt und zur Unſitte geworden. Der Stadtgeiſt iſt auf’s Land
können der Stadt den Sinn für den Gehorſam gegenüber dem
Gemein=
ſamen holen. Volkslieder umgaben den Vortrag, zu dem auch
Ein=
heimiſche erſchienen waren. Eine ſchlichte Abendfeier auf dem
mob=
hellen Marktplatz ſchloß den Tag.
Am anderen Mergen kam die Jugend bei leuchtendem
Sonnen=
ſchein auf dem Schulplatz zur Gymnaſtik zuſammen. Voll Freude
er=
jählen die Buben und Mädchen einander von ihren ſchönen Quartieren.
Nach der körperlichen Uebung gab es Kaffee in den Bleiben. Umn
½10 Uhr begann der Morgengottesdienſt. Pfarrer Goethe=
Darmſtad=
predigte über das Wort: „Ihr ſeid das Licht der Welt” und verſuchts
den jungen Menſchen klarzumachen, wie in uns allen ein Licht brennt
etwas Heiliges lodert. Wenn wir dem folgen und daran glauben, auck
mitten in aller Schwachheit und in allem Kampf, dann trägt uns die
Gewißheit, daß alles, was wir tun — ſei’s das Spiel, ſei’s die
Arbei=
in der Gruppe oder im Leben — nicht nur unſere Angelegenheit
iſt=
ſondern Gottes Sache. Dann finden wir eine Kraft, die uns über all=
Stimmungen hinweg bündet. Kuvrendegeſang (Darmſtadt) und Geigen
klang zierten den Gottesdienſt in der ſchön geſchmückten Kirche, in der
eine ſtattliche Gemeinde ſich der Jugend zugeſellt hatte.
In der darauffolgenden Gauverſammlung wurden die geſchäftlichen
Angelegenheiten des Gaues erledigt. Dann fand jeder in irgendeine=
Bürgerbleibe ein Mittagsmahl. Nach dem Eſſen zogen die einzelmen
Trupps hinaus in die herrliche Gegend, ſingend und lachend. Man
ſah bald hie, bald da auf einer Anhöhe bunte Gruppen, die über da=
Tal hinüber und herüber grüßten. Kurz vor 3 Uhr ordnete ſich
alle=
zu einem Feſtzug durch den Ort. Die Straßen prangten im ſchönſten
Flaggenſchmuck und freundlich winkten die Quartiergeber zu der
ſingen-
den Jugend herab. Auf der Feſtwieſe am Schulhaus verteilte Pfarre
Goethe im Namen des Gaues die Bundesſchnur an die
Waldmichek=
bacher Buben und mahnte ſie, als rechte Siegfriedsbuben fleißig au:
dem Siegfriedsbrunnen zu trinken, damit ſie ſtark würden zum Kamm
gegen alle Drachen in ſich und um ſich und das Band mit dem großen
Bund in Deutſchland ein feſtes werde. Dann quoll ein frohes Leber
hervor ohne beſtimmtes Programm: bald Lied, bald Tanz, bald Spie.
(Mainzer: „Das Katherlieschen”), bald luſtige Vorführungen ſeltenſte-
Künſtler! — Auf dem Marktplatz ſchloſſen die jungen Menſchen noch
einmal den Kreis. Pfarrer Goethe dankte den Einwohnern und an ihren
Spitze Herrn und Frau Pfarrer Eitel für ihre großzügige Gaſtfreund
ſchaft und die treffliche Organiſation des Feſtes. Mitten in die Wort
hinein erklang die Abendglocke. Sie wurde ein Bild für die Glocke int
unſerem Innern, den Ton, der auch beim Feſt erklungen war, und der
Einer zum Andern treulich durch dem Winter hindurch weitergeben ſolll
Am Bahnhof ſangen die Waldmichelbacher ein Abſchiedslieb, um
dann fuhr der klingende, ſingende Zug voll fröhlicher Menſchen in derr
Abend hinaus, ungern ſchieden ſie von dem freundlichen Flecken m.
ſeinen gütigen Menſchen, die in manchem das veranſchaulicht hatten.
was der Vortragende am Abend vorher von ihnen geſagt hatte. Wir
wollen hoffen, daß die auswärtigen Brüder und Schweſtern auch ſhnen
ein wenig Freude und Kraft zurückgelaſſen haben. So geht ein
Bad=
durchs ganze Heſſenland, vom ſüdlichen Odenwald bis hinauf zum fernern
Gießen, wohin die Letzten ſpät in der Nacht heimkehrten.
— Erzhauſen, 14. Okt. Am Sonntag, den D7. November (1.
Advent=
veranſtaltet der Geſangverein Sängerbund in ſeinem Vereinslokau
Gaſthaus „Zur Ludwigshalle” ein Konzert. Zum Vortrag
gelange=
im 1. Teil alte deutſche Volkslieder und im 2. Teil Lieder neuerer Konn
poſition.
4a. Eberſtadt, 14. Okt. Die Schützenabteilung der So
datenkameradſchaft weilte dieſer Tage mit einigen Mitgliedern in Darm
ſtadt, wo dieſe an dem Kleinkaliberſchießen in der Reithalle teilnahmem
Dabei errang Georg Weigand den 2. Preis, Ludwig Hintermeier der
3. Preis und J. Goetz den 5. Preis. Im Gäſteſchießen errang Ludw7.
Hintermeher den 7. Preis und Georg Weigand den 8. Preis. —
Straßenſperre. Da über Sonntag hier der Zirkus Lorch auf de
Marktplatz ſeine Zelte aufgeſchlagen hat, ſind die alte Schwanenſtraf
und die Marktſtraße bis einſchließlich Dienstag kommender Woche f1.
den Fahrverkehr geſperrk.
— Nieder=Beerbach, 14. Okt. Sonntag, den 16. Oktober, wird i
Saale der Gaſtwirtſchaft Simmermacher eine Obſt= und Gemüſe
ausſtellung ſtattfinden. Die Ausſtellung iſt von Sonntag nac
mittag 1 Uhr bis Montag abend 7 Uhr geöffnet. Bei der
diesjährige-
reichen Obſternte verſpricht dieſe Ausſtellung, zumal bei dem ſchöne
Obſt des Nieder=Beerbacher Tales, etwas ſehr Hübſches zu werden. V”
der einfachen Verbindung durch den Autobus iſt auch der Beſuch vei
auswärts leicht möglich.
42. Pfungſtadt, 14. Okk. Schnitzeliagd. Der Radfahrerklr
Union 1906 Pfungſtadt deranſtaltet am kommenden Sonntag ei=
Schnitzeljagd. Als Keſſel für die S hnitzeljagd iſt folgendes Gelän.
vorgeſehen: Pfungſtadt—Haln—Eich—Eſchollbrücken. Nach Schluß w=
Schnitzeljagd iſt ein gemutliches Zuſammenſein in Eſchollbrücken be
geſehen. Die Preisverteilung findet abends in Verbindung mit ſpo—
lichen Darbietungen in Vöglers Saalbau ſtatt. —
Waſſerzin=
erhebung. Die Stadtkaſſe Pfungſtadt macht bekannt, daß die 2
träge für Waſſerzins= und Waſſermeſſermiete vom zweiten Vierteljg.
dieſes Rechnungsjahres bei Meidung der Mahnung bis Ende dien
Monats an die Stadtkaſſe zu entrichten ſind.
— Traiſa, 14. Okt. Odenwaldklub. Sonntag, den 16.
Oktobe=
veranſtaltet der Odenwaldklub Traiſa ſeine zweitletzte Wanderung. 2
Zuſammenkunft iſt mittags 1 Uhr am Kohlpfad.
— Nieder=Ramſtadt, 14. Okt. Sonntag, den 16. d. M., 20½ II.
wvicderholt auf vielſeitigen Wunſch der Turnverein 1885 e. V. ſeinen E‟
folgreichen bunten Abend im Saale von Wilh. Fiſcher. Die Letung Bil
wieder Artur Schettler, Anſage Heinrich Arzt, ferner ſingt Willy Cair
tius (Tenor) Operettenlieder
Dekorierungsfeſt unternimmt der Odenwaldklub, am Sonntag, 9
16. Oktober, über Frankenhauſen, den Felsberg, Felſenmeer, Schönbe 4
Zell nach Bensheim.
* Reichelsheim i. L., 14. Okt. Prämiierungs=Ferke
markt. Hier findet wieder am Montag, den 17. Oktober d. J.
großer Prämiicrungs=Fcrkelmarkt ſtatt. Es hat ſich bisher gezeigk, w
gerade die Prämiier
die durchweg gut zu nennende Kartoffelernte iſt mit zahlreich
emitvelſe-
den Käufern beſtimmt zu rechnen. Die Auftriebszeit dauert von
Lis 10 Uhr. Urſprungszeugniſſe ſind mitzubringen.
Tageten / Linoleun
Groß= und Kleinverkauf
h8. Lefhtie
vorm. Frankfurter Tapetenfabrif
Schieiermacherſiraße 21—23 (am Gericht)
Geite 7
„Nummer 286
Heichsvorführungen von Rübenerntemaſchinen.
Im Auftrage des Reichsminiſteriums für Ernährung und
Land=
ſchaft veranſtaltet die Verſuchsanſtalt für Landarbeitslehre in
bummritz (Sa.) im engſten Einvernehmen mit der
Landwirtſchaftskam=
einige Vorführungen von Rübenerntemaſchinen. Dieſe
Veranſtal=
wgen ſind dazu angetan, das größte Indereſſe der praktiſchen
Land=
e zu beanſpruchen. Werden doch Ernteverfahren gezeigt, die die
weit weſentlich erleichtern und beſchleunigen, was für den
zuckerrüben=
uenden Landwirt von größter Bedeutung iſt und gerade in der
heu=
ar Zeit, wo es an Arbeitskräften in der Landwirtſchaft mangelt. An
Vorführung ſchließt ſich ein kurzer Vortrag mit Ausſprache an.
Iführungen finden ſtatt am:
ſanistag, den 18. Oktober 1927, 1.30 Uhr nachm., bei Herrn Paul
Deh=
linger, Weilerhof, Stat. Wolfskehlen. Ausſprache: Gaſthaus zum
Schützenhof, Wolfskehlen.
Für Fahrgelegenheit vom Bahnhof Wolfskehlen zum
Vorfüh=
rungsfeld iſt durch beſonders eingelegte Autobuſſe geſorgt.
on nerstag, den 20. Oktober 1927, 1 Uhr nachm., bei Herrn Gg. Heil,
Habitzheim, Stat. Lengfeld i. Odw. Ausſprache: Im Deutſchen
Haus zu Habitzheim.
Für Fahrgelegenheit vom Bahnhof Groß=Umſtadt ſowie
Leng=
feld iſt durch beſonders eingelegte Autobuſſe geſorgt. (Abfahrt
Lengfeld 11.50 und 1.15 Uhr, Abfahrt Groß=Umſtadt 12.20 Uhr.)
ſointag, den 24. Oktober 1927, 2.15 Uhr nachm., bei Herrn Oek.=Nat
Alles, Nieder=Florſtadt. Ausſprache: Wirtſchaft von Hch. Muſch,
Nieder=Florſtadt.
Treffpunkt an der Kreuzung der Aſſenheimer und Florſtädter
Straße. Für Autoverkehr iſt, ſoweit möglich, geſorgt.
dunerstag, den 27. Oktober 1927, 1 Uhr nachm., bei Herrn Hch.
Stauf=
fer, Flomborn, Stat. Eppelsheim (Rhh.). Ausſprache: Wrtſchaft
Böhner, Flomborn.
turstag, den 29. Oktober 1927, 1.30 Uhr nachm., bei Herrn Ernſt
Mun=
dorf, Pfiffligheim, Stat. Worms=Pfiffligheim. Ausfprache:
Wirt=
ſchaft Meloth, Pfiffligheim.
WVir geben der Hoffnung Ausdruck, daß die Vorführungen recht
Freich beſucht werden.
—n. Gammelsbach i. O., 13. Okt. Der Hirſch mit der
Wild=
ntüre als Kopfſchmuck. Dieſer Tage hatten
Steinbruch=
rter, die morgens zur Aubeitsſtelle nach Eberbach gingen, ein ſeltenes
llabnis. Sie kamen an das Siedlumgsgelände Grenzberg, das mit
ſeym Wildzaun umgeben iſt. Da ſtand drüben auf dem Kartoffelfeld
Sirſch mit einer ganz ſonderbaren Kopfzierde. Beim genauen
Zu=
ſei bemerkten die Leute nämlich, daß auf den Hörnern eine
ausge=
nute Türe des Wildzaunes ſchwebte. Der Hirſch war ſcheinbar auch
drerlich berührt ob ſolcher Beſchwernis; als aber die Zuſchauer ein
ſſchsrei anhoben, ſetzte er ſamt ſeiner Eroberung über den Lattenzaun
vuverſchwand im Wald. Etwa 300 Meter von der Stelle, da er
auf=
ſcheucht wurde, fand man ſpäter die zertrümmerte Türe.
MA. Erlenbach, 14. Okt. Zum Artikel: Reiche Obſternte ſchreibt man
Wie von uns bereits früher berichtet, ſind die Odenwälder Bauern
Weſchnitztal und ſeinen Seitentälern mit Obſt reich geſegnet. Leider
Ii aber der nötige Abſatz, ſodaß die Landwirte in unſerer Gegend
Schwierigkeiten haben, das Obſt auch abzuſetzen. Die gezahlten
e ſtehen nicht im Verhältnis des Geldwertes, ſondern haben kaum
PPreisſtand wie vor dem Kriege. Wenn der Ag=Berichterſtatter
inſt, da lache dem Odenwälder Bauer das Herz, ſo ſcheint er keinen
nillick in die tatſächliche Lage der Landtoirtſchaft zu beſitzen. Seinem
rEht nach Beinten die verehrten Leſer dieſes Blattes, beſonders ſolche
Flügel und Pianinos
in alleiniger hiesiger Vertretung nur bei
A. W. Zimmermann
Pianolager Darmstact, Grafenstraße 21
nächst Rheinstraße
IDer Bechstein Kulkur-Fllm nebst Konzert,
wwozu noch einige Karten kostenlos bei
A. W. Zimmermann, Grafenstraße 21, erhältlich sind,
Geginnt um ½12 Uhr (Sonntag, 16. Okt., Klein. Haus).
(15899fs
Samstag, den 15 Oktober 1927
in der Stadt, wunder meinen, wie mun die Odenwälder Bauern im Geld
ſchwämmen! Wenn es da heißt, in der Erlenhacher Gegend gäbe es
Bauern, die mehr als 3000 Zentner ernten, ſo ſcheint ihm ein
Rechen=
fehler unterlaufen zu ſein, indem er es wit der Anzahl der Nullen nicht
ſo genau nimmt. Die großen Bauern, (wie man ſie hier ſo nennt)
ernten im Durchſchnitt 300—400 Zentner; vielleicht im ganzen Kirchſpiel
Schlierbach noch keine zehn ernten mehr als dieſen Durchſchnitt, die
mei=
ſten kleineren Landwirte bedeutend weniger. Wenn es dem
Bericht=
erſtatter nachginge, könnte ja die Bahnverwaltung einen Extra=Güterzug
für diejenigen Odenwälder Bauern zuſammenſtellen, die 3000 Zentner
Aepfel ernten. Das gäbe demnach ein paar Exkra=Zuge auf der
Bahn=
ſtrecke Fürth=Weinheim! Das meiſte Obſt muß zudem als „
Schüttel=
obſt” verkauft werden, da die Landwirte keine Arbeitskräfte bekommen
und bezahlen können, um das Obſt zu brechen. Dieſes Obſt wird mit
2,50 bis 3,00 Rm. bezahlt. Es iſt manchmal wirklich ſchade, daß ſo
ſchönes Obſt geſchüittelt werden muß! Auch betreffend der Nußpreiſe
wäre das zu berichten, daß jetzt, nachdem die meiſten Nüſſe von den
Landwirten zum Preiſe von 12 Rm. verkauft wurden und ſie rar ſind,
ſvohl 18 Rm. geboten werden. Eine bekannte Taktik der Händler! Aber
die Landwirte ſind zum ſchnellen Abſatz der Nüſſe gezwungen, da ſie in
ungedörrtem Zuſtand leicht ſchimmlig werden und verderben. Und das
Dörren iſt wegen der Unrentabilität außer Mode gekommen.
— Hirſchhorn, 14. Okt. Waſſerſtand des Neckars am
13. Oktober 1,06 Meter, am 14. Oktober 105 Meter.
D. Biblis, 14. Okt. Am Sonntag, den 16. ds. Mts., hält der
hie=
ſige Turnverein ſein Abturnen ab. Damit die Jugend ſowie auch die
Alten diesmal recht rege das Tanzbein ſchwingen können, hat man von
turneriſchen Darbietungen im Saale ſelbſt abgeſehen. Es werden nur
leichtathletiſche Kämpfe unter den Turnern des Vereins ausgefochten. —
Auch die Fußballer haben dieſen Sonntag einen bedeutungsvollen Tag.
Sie erwarten die erſte Elf des Heppenheimer Fußballvereins und
wer=
den ſich nach Möglichkeit die zur evtl. Meiſterſchaft norwendigen zwei
Punkte nicht nehmen laſſen. — In Wattenheim, einem Nachbarorte, wird
am Sonntag das Kirchweihfeſt gefeiert. Obwohl in ſonſtigen Jahren
der Beſuch von Biblis oft einer Völkervanderung zu dieſer letzten
„Kerb” der Umgegend glich, werden die Veranſtaltungen hier eine
große Menge „Kerwebummler” zurückhalten.
mit den,, 5 Tonnen:
schützen mich vor Erkältung Husten und
Kataurh!— Weder Regen, Schnee, noch Kälfe
können Ihnen schaden wenn Sie dieses seit
35 Jahren bewährte Hustenmittel bei
sich haben. Schnell und sicher beseitigen Sie
damit Husten, Heiserkeit, Katarrh,
Ver-
schleimung. Paket 40 Pfg. Dose 80 Pfg. II. St.15730
„Froſiwarnungsdienſi”.
Es wird auch in dieſem Jahre darauf hingewieſen, daß bei der
„öffentlichen heſſiſchen Wetterdienſtſtelle in Gießen” ein „
Froſtwar=
nungsdienſt eingerichtet iſt. Erfreulicherweiſe wird der Nutzen
einer ſolchen Einrichtung immer mehr erkannt, denn nicht nur die
Landwi=tſchaft, die durch das Auftreten von Frühfröſten beim
Kar=
toffelverſand ſchon oft im Oktober geſchädigt wird, ſondern auch andere
Zweige der Wirtſchaft, beſonders das Lebensmittelgewerbe, aber auch
das Baugewerbe und die Schiffahrt haben ein großes Intereſſe daran,
über das vorausſichtliche Auftreten von Früh= und Spätfröſten, den
Eintritt, die Dauer und Stärke von längeren Froſtperioden und
gleicher=
maßen über den Wiedereintritt von mildem (Tau=) Wetter im voraus
unterrichtet zu werden, um vor Ueberraſchungen geſchützt zu ſein.
Anfragen hierüber werden jederzeit gegen mäßige Gebühr
tele=
phoniſc oder telegraphiſch beautwortet. Ralſam iſt jedoch, auf den
„Froſtwarnungsdienſt” zu abonnieren, damit in Gefahrfällen eine
rechtzeitige Benachrichtigung erfolgen kann. Die Abonnementsgebühr
für die Monate November, Dezember, Januar, Februar, März und
April beträgt insgeſamt 5 Mk.; zudem müſſen die
Benachrichtigungs=
koſten vom Abonnenten getragen werden.
Die Heſſiſche Oeffentliche Wetterdienſtſtelle Gießen.
(Telephon 290.)
i. Viernheim, 13. Okt. Nicht weit von hier, in der Richtung auf
Weinheim zu, befindet ſich unter dem Namen „Stahlbad” eine
An=
ſiedlung, die heute bloß noch zu Arbeitenwohnzwecken dient, aber vor
dem Kriege eine weitgeſuchte Kuranſtalt mit ſtarkprozentiger
Stahl=
quelle enthielt. Ehemals ſtand dort die Waſſerheilanſtalt „Kneippſch=
Heilanſtalt‟. Heute iſt der Stahlbrunnen zugedeckt. Im einſtigen
Kur=
hotel befinden ſich heute ſücben Arbeiterfamilien. Aus Baracken des
einſtigen Gefangenenlagers Raſtatt ſind Flachbauten zuſammengeſetzt
worden, in denen die etwa 300 Einwohner des Stahlbades wohnen.
Sic transit gloria.
z. Rüſſelsheim. 13. Okt. Schwindel. In den letzten Tagen
ſind in den Opelwerken über 10 000 Anfragen über ein angeblich von ihr
oder von ihren Vertretern erlaſſenes Preisausſchreiben, betreffend
Feſt=
ſtellung von Automobilnummern eingegangen. Die Sache wird als
von böswilliger Seite ausgehenden Schwindel betrtchtet.
z. Aſtheim, 13. Okt. Am Dienstag, 18. Oktober, findet eine
Rund=
beſichtigung durch Perſonen aus Politik und Wirtſchaft Heſſens
ſtatt. Die Beſichtigung erfolgt auf Einladung des Aſtheim—Erfelder
Entwäſſerungsverbandes und führt durch das Gebiet, in dem das
Kul=
turbauamt Darmſtadt Entwäſſerungsanlagen und Pumpſtationen
er=
richtet hat.
Ae. Worms, 14. Okt. Hindenburggeſchenk. Der Wormſer
Metzgermeiſter Möſer hatte dem Reichspräſidenten zum Geburtstage
einen Schinken, auf deſſen Schwarte Hindenburgs Bild eingeſchnitten
war, ſowie eine Wurſt, die beim Aufſchneiden ebenfalls ſein Bild und
die Zahl 80 zeigte, geſchickt. Der Reichspräſident hat ſich jetzt in einem
perſönlichen Schreiben dafür bedankt. — Unfall. An der „
Unglücks=
ecke”, Kämmererſtraße—Ecke Hardtgaſſe iſt geſtern ein Radfahrer mit
einem Motorradfahrer zuſammengeſtoßen, wodurch beide Räder
demo=
liert wurden und die Fahrer ernſtere Verletzungen davontrugen. Falſche
Straßenkreuzung des Radfahrers war an dem Unfall ſchuld. —
Dieb=
ſtähle. In einem Garten der Rheinſtraße wurde eine große Schachrel
Camembertkäſe, der offenar von einem Diebe dorthin geworfen wurde,
gefunden. Der Beſitzer iſt noch nicht ermittelt. Außerdem wurden in der
Rheinſtraße, der Hagenſtraße und am Küchlerplatz je ein Fahrrad
ge=
ſtohlen, ohne daß äuch nur eine Spur von den Tätern bis fetzt gefunden
werden konnte.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 8
Samstag, den 15 Oktober 1927
Nummer 28
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Liesel, geb. Denzer.
Darmskadt, den 15. Oktober 1927.
Liebigstrasse 63.
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nach-
mttags 3½ Uhr, in der Johanneskirche.
* 27057
Todes=Anzeige.
Gott, der Herr, rief heute nach ſchwerem, mit
großer Geduld getragenem Leiden meinen lieben
Mann, meinen teueren Bruder, den treuen Diener
der evangeliſchen Kirche
Herrn Pfarrer
Richard Pogt
zu ſich in die Ewigkeit.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Mariha Vogt, geb. Böhme
Antonie Vogt.
Niedernhauſen u. Offenbach, den 13. Oktober 1927.
Die Beerdigung findet Sonntag, den 16. Oktober,
nachmittags 3 Uhr ſtatt.
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Die Beerdigung
Frau Margarete Würſching
geb. North
findet am Samstag, den 15. Oktober 1927,
nachmittags 3 Uhr, vom Sterbehauſe aus,
Karls=
ſtraße 105, auf dem Darmſtädter Friedhof an
der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt. (15957
Dankſagung.
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten,
die unſeren lieben Entſchlafenen
Herrn Wilhelm Dörner
zur letzten Ruhe begleitet haben, ſagen wir unſeren
herzlichen Dank. Insbeſondere danken wir für die
zahlreichen Blumenſpenden, für die liebevolle Pflege
der Schweſtern im Städtiſchen Krankenhauſe, ſowie
für die troſtreichen Worte des Herrn Pfarraſſiſtent
Bickel am Grabe.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
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Ach. Lautz uG
Nummet 286
Samstag, den 15 Oktober 1927
Seite 9
Das fammende Meer.
Roman von Werner Scheff.
(Nachdruck verboten)
Die Verändernng in dem Weſen Käthes war ihrer Mutter
emborgen geblieben; denn Frau Ernſtheimer gehörte zu den
be=
eiſcenswerten Menſchen, die ſich nie Kopfzerbrechen über ihre
i gebung machen, nicht einmal über ihre Kinder. Sie lebte
lährem Reichtum und ihrer Behaglichkeit dahin und war mit
ſun zufrieden, was ihr dieſes arbeitsloſe Daſein an
Abwechſe=
ung bot, indem hin und wieder Stoff zu geſellſchaftlichem
ſä tſch bekannt wurde oder ihr Gatte ihr teure Geſchenke ins
ſrts brachte. Ihm dagegen wurde bald klar, daß etwas mit
üühe vorging, und ebenſo raſch fand er ſeine erſte Vermutung
ſſſäätigt: dieſer blonde Joktor Brakke hatte es ſeiner Tochter
ſggetan, und Käthe verging vor Sehnſucht nach ſeiner
Gegen=
ſaust.
Zuerſt erwog Robert Ernſtheimer die Lage, in die er durch
äſhes Wahl geriet. Er fand ſie etwas ſeltſam, denn es war
wohl erinnerlich, wie ſeine Tochter früher über Doktor
rükte geurteilt hatte. Schließlich aber entdeckte der Bankier,
5 er gegen den Chemiker nichts einzuwenden habe. Er war
anprächtiger Kerl mit einem guten Charakter, beſaß große
Aus=
hren für die Zukunft und gab gewiß keine ſchlechte Figur als
ſuviegerſohn ab. Dazu trat eine andere Erwägung: Robert
tufſtheimer fürchtete ſeit je, daß ihm ſeine Damen den Baron
argen aufdrängen würden. Er war zwar ſeiner Frau höchſt
ey giſch entgegengetreten, als ſie dieſe Angelegenheit zur
bmache gebracht hatte, aber er wußte, daß Frauen einen
der=
ſtigen Plan ſchwerlich aufgeben. Nur dieſer Glücksfall konnte
n aus der fatalen Situation befreien, den leichtſinnigen
ſinkokraten für Käthe annehmen zu müſſen. Hatte ſie wirklich
bhsor Brakke liebgewonnen, dann war es klar, daß Waldemar
mi Karen nicht mehr in Betracht kam. Und der Vater Käthes
bh achtete ſein Kind ſehr aufmerkſam. Aber nur kurze Zeit.
tment ſtand es bei ihm feſt, daß er ſich nicht getäuſcht hatie.
r. Baron war ausgeſchaltet, und Käthe dachte nur noch an
urhvert Brakke.
Er beſchloß, Käthes Neigung zu begünſtigen. Auf keinen
I wollte er irgendein Hindernis aufkommen laſſen, das ſich
nßzwei jungen Menſchen entgegenſtellte. Daher war er
Her=
rti gegenüber ſo freundlich und zuvorkommend wie ein guter
Freund, trat auch gegen Gubaſſys Abſichten auf, Herbert
zurück=
zuſetzen, und aus dieſen Erwägungen heraus zog er ſeinen
jun=
gen Mitarbeiter in ſein Haus und gab Käthe Gelegenheit, ihn
zu ſehen. Ohne ſeine Mitwirkung wäre es Doktor Brakke
viel=
leicht gelungen, ſich dem Einfluß des ſchönen Mädchens langſam
zu entziehen. Da er aber den Aufforderungen Ernſtheimers
kein ſtetes Nein entgegenſetzen konnte, erſchien er häufiger bei
Käthe und ihrer Mutter und wurde der Dame des Haufes ebenſo
lieb wie dem Bankier.
In ihrem Wunſche nach der Gegenwart Herberts ging Käthe
noch weiter. Sie verſtand es, mit ihm überall
zuſammen=
zutreffen, wo ſie von ſeiner Anweſenheit Kenntnis hatte. Sie
ſahen ſich im Theater, bei Düſtingens, wo Ellen für Käthes
Liebe eine Protektorin abgab, oder das Mädchen richtete es ſo
ein, daß Herbert ſie und den Vater von den Bureaus der
Aquanit=Geſellſchaft nach Hauſe begleiten mußte.
Am häufigſten gab ihr die Muſik Gelegenheit, ihn um ſich
zu haben. Mit Ellen und Bob kamen ſie zuſammen und trieben
ein wenig Kammermuſik. Und wenn die Amerikanerin am
Kla=
vier ſaß und Käthes Bruder begleitete, der ſo meiſterhaft ſeine
Geige beherrſchte, dann ſtanden das Mädchen und Herbert im
Halbdunkel an einem der hohen Fenſter und ſagten ſich ganz
leiſe, wie ſie einander gehörten, und daß keine Macht der Welt
ſie jemals auseinanderreißen würde.
Keine Macht der Welt! So meinten ſie, und doch gab es
eine Kraft, die den ſchwankenden Mann immer wieder
erſchüt=
terte und ihn vor dem eutſcheidenden Wort zurückſchrecken ließ,
das ihm Käthe zu eigen gemacht hätte. Dieſe Kraft ging von
der blonden Jugendfreundin aus, von ſeiner Braut, wie die
Mutter ſie nannte, ohne zu ahnen, daß ihr Bild ſchon längſt
durch das einer anderen aus Herberts Herzen verdrängt war.
Lotte ſpar keine Menſchenkennerin, ſonſt hätte ſie ſehen müſſen,
wie es um Herbert ſtand. Denn er wich ihr aus, ſobald er bei
Käthe geweſen war. Dann war es ihm, als beginge er eine
ſchwere Sünde, wenn er ein liebes Wort zu dem blonden
Mäd=
chen ſprach. Ein hartes aber fand er für ſie nicht. Ja es war
in ihm eine Freundſchaft und Herzlichkeit für ſie, ein Verſtehen,
daß er ſie am liebſten in ſeine Arme geſchloſſen und ihr geſtan=
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den hätte: Wohl kann ich dich nicht mehr lieben, Lotte, aber ich
verehre in dir das beſte Weſen, dem ich im Leben begegnet bin.
Verzeih’ mir . . . vergib".
Nicht lange durfte ſich Herbert der Einſamkeit von
Stubin=
ten erfreuen. Man rief ihn immer wieder nach der Stadt, weil
Direktor Smolek ſeinen Rat brauchte oder ihn der Bankier zu
ſprechen wünſchte. Auch Käthe meldete ſich ſehr bald. Ihre
Liebe duldete keine lange Trennung von dem Geliebten. Es
war eine zärtliche Liebe, die raſch in eine an Krankheit
gren=
zende Sehnſucht ausartete.
So ſchrieb ſie Herbert ſchon nach wenigen Tagen, daß ſie
ihn ſehen müſſe, oder ſie würde ihn in Srubinten aufſuchen.
Darauf wollte er es nicht ankommen laſſen und fuhr zu ihr. Sie
war voll Zufriedenheit über ſein Kommen, ſagte ihm tauſend
liebe Worte und ſchmollte nicht, denn ſie entſchuldigte ſein
Fern=
bleiben mit ſeiner Arbeit. Papa habe ihr ja erzählt, wie er ſich
bewähre. Sie ſei ſtolz auf ihn und freue ſich, daß ſein Werk
ge=
lingen würde. Und ob er denn nicht einmal mit Papa ſprechen
türde?
Ihre Frage berührte ihn peinlich. Er tröſtete ſie über ihre
Ungeduld hinweg. Als er von ihr ſchied, begann er darüber zu
grübeln. Schließlich hatte er erwartet, daß ſie ihn vor eine
Ent=
ſcheidung ſtellen würde. Schon lange genug hatte er gezögert.
Er mußte es einmal zu einem Ende führen . .. ſo oder ſo . . .
Zwei Tage ſpäter . . . es war ein Sonntag .. kam Lotte
nach Stubinten. Sie erſchien nicht überraſchend, aber Herbert
konnte nicht vermeiden, daß ſie Gubaſſy begegnete, der erſt am
Nachmittag in die Stadt fuhr, um ſich zu unterhalten und ſich
für das Alleinſein in dieſem Krähwinkel, wie er ſich
auszu=
drücken pflegte, zu entſchädigen. Er riß die Augen vor
Ver=
tunderung weit auf, als er, gerade im Begriffe, den Wagen
zu beſteigen, Herbert Arm in Arm mit der blonden Sekretärin
Robert Ernſtheimers aus dem Hauſe treten ſah. Und leiſe
pfiff er vor ſich hin, als ihn Adam Smiks aus dem Hofe
kutſchierte. Hm .. da hatte er doch etwas ganz Sonderbares
bemerkt! War es alſo nicht richtig, daß ſich dieſer Doktor Brakke
um Käthe Ernſtheimer bewarb? Jedenfalls glaubte der Ungar,
daß es gut ſei, dieſen ſcheinbaren Widerſpruch aufzuklären.
Er kam am Montag ſehr zufrieden nach Stubinten zurück.
Er hatte Glück gehabt. Doktor Brakke aber aller
Wahrſchein=
lichkeit nach rechtes Pech. Wenn das den Tatſachen entſprach,
was dem Ungarn ſein neuer Freund verſichert hatte, ſo ſtand
dieſem ſtrebſamen Doktor ein Sihlag bevor, der ihm wehtun
pürde.
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Samstag, den 15. Oftober 1927
Nummer 28
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Nummer 286
Reich und Ausland.
Ehrendoktorat
für die Verflüfſigung der Kohle.
Heidelberg ehrt Bergius.
Prof. Bergius,
e— die Umwandlung der Kohle in einen flüſſigen
Gy ennſtoff entdeckt und damit eine wiſſenſchaftliche
inſcd wirtſchaftliche Großtat vollbracht hat, iſt von
e: Univerſität Heidelberg zum Ehrendoktor ernannt
worden.
Frankfurter Chronik.
DDas renovierte Raubtierhaus und
ie Dreſſur=Schule junger Raubtiere
v ZoologiſchenGarten. Die durchgreifende
kmriovierung des Raubtierhauſes iſt vollendet
wor=
er.. Zunächſt wurden die Eingänge von der
Rück=
eige des Hauſes nach den Schmalſeiten verlegt, ſo
aſ; eine bedeutend beſſere Durchlüftung gewährleiſtet
.. Die äußerſt ungünſtig wirkenden Oberlichter über
ei Innenkäfigen wurden zugebaut, dafür wurden
m— Reihe großer Oberlichtfenſter über dem
Zu=
hu uerraum angebracht, ſo daß ſich die Tiere den
Be=
ich ern in beſter Beleuchtung zeigen. Die bisher in
en= Muſikpavillon an der Bierhalle untergebrachten
iugen Raubtiere ſind nunmehr nach dem großen
äſäg an der Oſtſeite des Raubtierhauſes umgezogen,
ofſie ſich in der Dreſſurſchule des Eléven Sembach
(fuden. Die Leiſtungen dieſer jungen Raubtiere
a) erſtaunlich. Direktor Krone äußerte ſich bei
num Beſuch während ſeines Frankfurter
Aufent=
tl8, daß er noch nie ſo junge Raubtier=Babys ſo
lakiv ſchwere Produktionen habe ausführen ſehen.
kati ſieht drei verſchiedene von den jungen
Raub=
eimen geſtellte Pyramiden neben anderen
ſehens=
eren Darbietungen. — Der in Frankfurt
berüch=
gü-Biegwald=Elefant „Katſchi”, der am Mittwoch
men Einzug im Zoologiſchen Garten hielt, hat ſich
Freiſchen an den ſeit langen Jahren im Garten
be=
rüir ichen großen indiſchen Elefanten „Venita”, deſſen
Eſn ggenoſſe er geworden iſt, gut gewöhnt. —
Bil=
yrer Sonntag im Zov. Am Sonntag, den
Oktober, iſt der Zoologiſche Garten und das
fwarium während des ganzen Tages zu halben
narittspreiſen zugänglich. Nachmittags 4 Uhr und
en ds 8 Uhr finden Konzerte unter Leitung des
mn Kapellmeiſters Limpert ſtatt. Bei günſtiger
iwerung Reit= und Fahrbetrieb im Wäldchen. —
oun Zuge erfaßt. Der um 7 Uhr in
Frank=
ty abgefahrene Schnellzug D 41 überfuhr bei dem
SSchranke verſehenen Wegübergang am Südende
WBahnhofes Hersfeld, am ſogenannten Peters=
„ nein mit Dünger beladenes Fuhrwerk aus Sieglos.
n410jähriges Mädchen, Eliſabeth Bube aus Sieg=
„twurde getötet. Der hintere Teil des Wagens
irſt e zertrümmert. Die Lenkerin und die Kühe
er=
tei: keinen Schaden. Der Schnellzug fuhr mit 8
In iten Verſpätung weiter. Ueber den Unfall
er=
rimn wir noch: Nachdem ein Eilzug den
Wegüber=
ng durchfahren hatte, öffnete der Wärter die
hrranke, um das Fuhrwerk durchzulaſſen. Als das
Hrchverk auf dem Gleis Frankfurt-Bebra war,
ehren die Kühe plötzlich ſtehen und waren trotz
er! Bemühungen der Lenkerin nicht mehr von der
elle zu bringen. In dieſer Zeitſpanne, die zur
ſieerung des Ueberganges ausgereicht hätte, kam
SSchnellzug angefahren und erfaßte das Fuhrwerk.
Geheimrat Max Friedländer
75 Jahre alt.
Lar Senior der deutſchen Muſikwiſſenſchaft.
ely. Reg.=Rat Prof. Dr. Max Friedländer,
äl teſte und bekannteſte deutſche Muſikgelehrte,
a ſeinen 75. Geburtstag. Sein grundlegendes
Füütber „Das deutſche Lied im 18. Jahrhundert”
Aſmine Arbeiten als Vorſitzender der vom Reiche
geſchtitzten Kommiſſion für das „Volksliederbuch”
zubihm einen berühmten Namen gemacht. 1910/11
Frriedländer Austauſchprofeſſor an der Harvard=
Univerſität.
Samstag, den 15. Oktober 1927
Ein Zug ſchlägt die Bahnhofswand durch.
Der Lurch die Wand auf den Vorplatz geſtürzte Waggon.
Ein in die Halle des Bahnhofs St. Nazaire in Paris einfahrender Eiſenbahnzug überfuhr den
Prellbock, durchſchlug die Bahnhofswand und iſt erſt zum Stehen gekommen, als ein Waggon
auf den Vortlatz herabgeſtürzt war.
Feuerland=Expedition des Fliegers von Tſingtau.
Stapellauf des Segelkutters „Feuerland”.
Kapitänleutnant a. D. Günther von Plüſchow, der aus dem Weltkriege rühmlich bekannte Flieger
von Tſingtau, tritt mit dem 60=Tonnen=Segelkutter „Feuerland” eine auf 1½ Jahren berechnete
abenteuerliche Forſchungsreiſe nach Feuerland an. Die Fahrt geht von Büſum an der Nordſee
über Liſſabon und Madeira nach der braſilianiſchen Küſte und weiter nach dem noch nicht
aus=
reichend erforſchten Feuerland.
Verlängerung der Werkbundausſtellung
Stutt=
gart „Die Wohnung” bis zum 31. Oktober 1927.
Mit Rückſicht auf den immer noch anhaltenden
lebhaften Beſuch bleibt die Werkbundſiedlung
Weißen=
hof, ſowie die Internationale Plan= und
Modellaus=
ſtellung Neuer Baukunſt beim Interimtheaterplatz
noch bis 31. Oktober einſchließlich geöffnet. An dieſem
Tag wird die Ausſtellung endgültig geſchloſſen.
Kruzifix= und Bildſtockſchänder.
Steinbach b. Limburg. Auf dem Heimweg
vom Steinbacher Markt wurden in ſpäter
Nacht=
ſtunde die beiden großen Kruzifixe auf dem Wege von
Steinbach nach Oberweyer anſcheinend von
auswär=
tigen Marktbeſuchern mit Gewalt umgeworfen und
hierbei zerbrochen. Gleichfalls wurden von denſelben
Tätern aus mehreren der dort aufgeſtellten Bildſtöcke
die Statuen herausgenommen, zertrümmert,
be=
ſchmutzt und auf die umliegenden Aecker geworfen.
Dem Vernehmen nach iſt man den Tätern bereits auf
der Spur.
Ein tobſüchtiger Briefträger.
Eiterfeld. In einem plötzlichen
Tobſuchts=
anfall überfiel der Briefträger W. aus Leibholz den
hieſigen katholiſchen Ortspfarrer in deſſen
Amts=
zimmer und brachte ihm nicht unerhebliche
Verletzun=
gen am Kopf bei. Erſt als die Schweſter des
Pfar=
rers herbeieilte, konnte ſich der Ueberfallene von dem
Tobſüchtigen losreißen und auf die Straße flüchten.
Die Gendarmerie nahm den ſich wie raſend
ge=
bärdenden Mann feſt. Erſt nachdem er eine
Mor=
phiumſpritze bekommen hatte, kam der Tobende
wie=
der zur Ruhe.
Großfeuer in einer Brauerei.
Koblenz. In dem früheren Gebäude der
Mittelrheiniſchen Brauerei an der Laubach brach auf
bisher unaufgeklärte Weiſe Feuer aus. Durch die
Achtſamkeit eines Schrankenwärters wurde der Brand
bemerkt. Die Telephonleitungen waren ſchon
durch=
gebrannt, ſo daß durch Radfahrer die Koblenzer
Feuerwehr alarmiert werden mußte. Die Feuerwehr
von Kapellen=Stolzenfels ſtand dem Rieſenbrand
machtlos gegenüber, leiſtete aber der Großfeuerwehr
von Koblenz tüchtige Hilfe. Das umfangreiche Anweſen
brannte bis auf den Boden ab. Der Schaden iſt
be=
deutend.
Raubüberfall in Trier.
Trier. In ein im belebteſten Zentrum der
Stadt gelegenes Kolonialwarengeſchäft drang am
Donnerstag abend, als gerade der Laden geſchloſſen
werden ſollte, ein vermummter Mann ein, bewarf
die beiden Verkäufer mit Pfeffer und gab gleichzeitig
fünf Revolverſchüſſe ab, durch die der Geſchäftsführer
getötet wurde. Der andere Verkäufer ſchlug dem
Eindringling die Waſſe aus der Hand und verletzte
ihn durch Stiche mit einem Taſchenmeſſer. Während
von der Straße Hilfe herbeieilte, ergriff der Täter
die Flucht und entkam. Wenige Minuten vorher war
anſcheinend derſelbe Mann in einem in der Nähe
gelegenen anderen Geſchäft erſchienen, hatte dort den
Verkäufer mit dem Revolver bedroht und war dann
entflohen.
Winter in der Eifel.
Ausder hohen Eifel. Auf der Hohen Acht
zeigte das Thermometer in der letzten Nacht 2 Grad
unter Null. In der ganzen Eifel herrſcht
winter=
liches Wetter. Teilweiſe wurden ſogar ſchon
ber=
einzelte Schneeflocken feſtgeſtellt.
Zur Verhaftung Wuttes.
EP. Wien. Die in Graz erfolgte Verhaftung
von Dr. Wutte, dem ſogenannten ſteieriſchen Stinnes,
erregt die nachhaltigſte Senſation in der Wiener
Oeffentlichkeit. Die Verhaftung erfolgte wegen der
Geſchäftsführung Wuttes bei der Graz=Köflacher
Eiſenbahn= und Bergbau A.=G. Im Juli d. J.
wurden in einer Generalverſammlung die ſchwerſten
Beſchuldigungen gegen Dr. Wutte erhoben, der bis
vor kurzem Präſident des Unternehmens geweſen
und von der Stelle nur unter dem ſchärfſten Druck
gewichen war. Der Geſchäftsbericht führt u. a. aus,
daß die zweite Rate des von den Bundesbahnen an
die Graz=Köflacher Eiſenbahn= und Bergbau A.=G.
zu leiſtenden Entſchädigungsbeitrages in Höhe von
870 000 Schilling auf Verfügung Wuttes eingefordert
und auf ein beſonderes Konto bei der Wiener
Bank=
firma Pojatzi u. Co., deren Inhaber Wutte und ſeine
beiden Schwäger ſind, übertragen wurde. Das Konto
wurde widerrechtlich der Graz=Köflacher Eiſenbahn=
und Bergbau A.=G. entzogen; der Betrag iſt
ver=
loren. Die großen Bilanzverluſte, mit denen die
letzten zwei Geſchäftsjahre abſchließen, ſind nach
An=
ſicht der neuen Leitung zum größten Teil durch das
unverantwortliche Vorgehen früherer leitender
Funk=
tionäre, worunter in erſter Linie Wutte zu verſtehen
iſt, verurſacht worden. Insbeſondere hat man Dr.
Wutte vorgeworfen, daß er Geſellſchaftsgelder für
notleidende Konzernunternehmen verwandte, die
ſpäter für ſeine Schulden auf den Namen der Graz=
Köflacher Eiſenbahn= und Bergbau A.=G.
einge=
gangen ſind. Sehr ſchwerwiegend iſt auch der
Vor=
wurf geſchäftlicher Art, daß ein Sparkaſſendarlehen
von zwei Millionen Schilling aufgenommen wurde,
um trotz offenbarer Paſſivität eine Dividende für das
Jahr 1924 ausſchütten zu können. Bei der
General=
verſammlung am 30. Juli beantragten mehrere
Ak=
tionäre in aller Oeffentlichkeit die ſtrafrechtliche
Ver=
folgung Wuttes, gegen den in eindeutiger Weiſe der
Vorwurf des Betrugs und der Unterſchlagung
er=
hoben wurde. Großes Aufſehen erregte auch auf der
Generalverſammlung die Mitteilung über eine
Trans=
aktion mit 100 000 Stück Trifailer Aktien, an der die
Geſellſchaft infolge widerrechtlichen Vorgehens Dr.
Wuttes etwa 9 Millionen Schilling verloren hat.
Ein deutſcher Matroſe auf dem Atlantiſchen
Ozean ertrunken.
London. Den Blättern zufolge traf hier der
Dampfer „Antinous” der Mobil Oceanic
Dampf=
ſchiffahrtsgeſellſchaft ein, der ſieben Tage von Mobil
Alabama entfernt im Atlantiſchen Ozean einen
furcht=
daren Sturm erlebte, bei dem drei Mitglieder der
Mannſchaft, darunter der 23jährige Bootsmann Otto
Rebhan aus Berlin, über Bord geſpült wurden und
ertranken.
Geite 11
Oberpräſident Fuchs —
Stagtskommiſſar der „Preſſa”.
Dr. Fuchs,
Oberpräſident der Rheinprovinz, iſt vom preußiſchen
Staatsminiſterium zum Staatskommiſſar der
Inter=
nationalen Preſſe=Ausſtellung Köln 1928 ernannt
worden.
Die deutſchen Ozeanflüge.
D 1230 geſtartet. — Landung
auf den Azoren.
Liſſabon, 14. Oktober.
Das Flugzeug D 1230 iſt heute vormittag 6 Uhr
geſtartet. Um 10 Uhr vormittags iſt das Junkers=
Flugzeug D 1230 über dem Atlantiſchen Ozean auf
152 45: weſtlicher Länge und 382 24: nördlicher
Breite, ungefähr 300 Meilen von der portugieſiſchen
Küſte entfernt, geſichtet worden. Nach einem um 16,06
Uhr von Horta (Azoren) in Emden eingegangenem
Telegramm hat man dort aus Ponta delgada auf
der Inſel Sao Miguel, der am weiteſten nach Oſten
vorgeſchobenen Inſeln der Azovengruppe, Nachricht
erhalten, daß das Junkersflugzeug D 1230 den
Wellenbrecher von Ponta delgada paſſiert hat. Um
17,10 Uhr iſt das Flugzeug D 1230 in der Horta
Bay glatt gelandet.
Der Flug der D 1220
Wilhelmshaven, 14. Oktober.
Die Reparaturarbeiten am Kühler des Flugzeugs
D 1220 haben bis 4 Uhr heute früh gedauert. Die
Kühleranlage wurde, nachdem ſie auf
Druckfeſtigkeit=
geprüft worden war, wieder eingebaut. Auch deren
Kühlerhaube iſt wieder angebracht worden. Die
Ar=
beiten ſind damit zum Abſchluß gekommen. Das
Heinkelflugzeug D 1220 iſt heute mittag 11,58 Uhr
zu ſeinem Weiterfluge geſtartet und um 13,35 Uhr
mittags im Amſterdamer Flughafen glatt gelandet.
Weiterflug des franzöſiſchen Südamerikafliegers.
Paris, 14. Oktober.
Havas meldet aus Dakar, daß die franzöſiſchen
Flieger Coſtes und Le Bris heute früh 6,23 Uhr in
St. Louis zum Fluge nach Südamerika aufgeſtiegen
ſind.
Die Auffindung der „American Girl”.
Das Flugzeug durch Feuer zerſtört.
Amſterdam. Wie wir erfahren, hat die
„Barendrecht” das amerikaniſche Flugzeug „American
Girl” nordöſtlich der Azoren aufgefunden und deren
Inſaſſen an Bord genommen. Der Kapitän der
„Barendrecht” beabſichtigt, die Flieger am Samstag
vormittag auf den Azoren vorausſichtlich im Hafen
von Horta an Land zu ſetzen, falls die Flieger
hier=
mit einverſtanden ſind. Die Direktion der genannten
Rotterdamer Werft hat ſich damit einverſtanden
er=
klärt, daß das Schiff, das urſprünglich auf ſeiner
Reiſe von Rotterdam nach dem Golf von Mexiko die
Azoren nicht anlaufen ſollte, zu dieſem Zweck von
ſeinem Kurs abweicht. Das Flugzeug „American
Girl” ſelbſt wurde in dem Augenblick, als die
Ret=
tung durch den Dampfer „Barendrecht” erfolgte, durch
Feuer zerſtört.
Zum Erdbeben in Oeſierreich.
Verwüſtete Straßenfront in Schwadorf bei Wien.
In Oeſterreich iſt das ungewöhnliche Ereignis eines
Erdbebens verzeichnet worden. Schornſteine und
Wände ſtürzten ein. Der Bvölkerung in Wien und
Umgebung bemächtigte ſich eine Panik. Viele er=
Bürger nächtigen im Freien.
Seite 12
Samstag den 15. Oktober 1927
Nummer 286
Nachrichten des Standesamis Darmſiadi.
Geſtorbene. Am 29. Sept.: Schönig, Katharina Eliſabethe, 12 J.,
Schülerin, Klappacherſtr. 78. — Am 30. Sept.: Wittersheim, Berta
Hilde=
gart, 9 Mte., Liebigſtr. 53. Conrad, Johann, Wirtſchaftsbeirat, 59 J.,
Soderſtr. 27. Weber, Jacob, Kaufmann, 71 J., Schwanenſtr. 23. Diehl,
Wilhelm 2., Landwirt, 73 J., Sickenhofen, Kr. Dieburg, hier Grafenſtr. 9.
Thier, Rich. Paul, Arbeiter, 25 J., Bingen (Rh.), hier Grafenſtr. 9.
— Am 1. Oktober: Kratz, Emma Marg., geb. Nover, 76 J., Witwe des
Apothekers, Frankfurterſtr. 74. Volk, Daniel, ſtädt. Arbeiter i. N.,
58 J., Landgraf=Georg=Str. 2. Schaaf, Johann Heinrich, Monteur,
57 J., Tannenſtr. 37. Bickel, Ilſe, 1 Jahr, Feldbergſtr. 67. Arras,
Karl, Schloſſerlehrling, 14 Jahre, Roßdörferſtr. 11. Joos, Johannes,
48. — Am 2. Oktober: Hübner, Marie,
Anna Mavia, Bürogehilfin, B J., ledig, Kaſinoſtr. 26. Thiele, Friel
rich Wilhelm, Buchdrucker, 29 J., Herdweg 28. — Am 3. Oktober:
Beckenhaub, Helene, geb. Stock, 78 J., Witwe des Rechnungsrats,
Kies=
ſtraße 99. Götz, Marie Katharina, Fabrikarbeiterin, 15 J.,
Biebes=
heim, hier Grafenſtr. 9. — Am 4. Okt: Schwebel, Eliſabeth, geb. Becker,
46 J., Obernhauſen, Kr. Dieburg, hier Grafenſtr. 9. Weber, Margarete,
Erzieherin i. R., 73 J., ledig, Gervinusſtr. 68. — Am 5. Okt.: Wiebel,
Adam, Bahnarbeiter, 28 J., Nieder=Kainsbach, Kr. Erbach, hier
Grafen=
ſtraße 9. Helm, Wilhelm, Schreiner, 34 J., Erlenbach, Kreis Erbach,
hier, Erbacher Str. 25. „Maaß, Anna Erna Bertha Auguſte, geb.
Nürn=
berg, 43 J., Rhönring 10. Bohländer, Katharina, geb. Klinger, 72 J.,
Mathildenplatz 3. — Am 6. Okt.: Schwinn, Jakob, Oktroiaufſeher
f. N., Schwanenſtr. 30. Schlippe, Günther Paul Angelus, 8 J., Schüler,
Fridrichſtr. 34. Growe, Mata, 3 Mon., Roßdörfer Str. 1. Graf,
Johannette, Haushälterin, 72 J., ledig, Pankratiusſtr. 10. — Am 7. Okt.:
Wittmann, Eliſabeth, geb. Nohl, 84 J., Schießhausſtr. 10. Dörner,
Johann Wilhelm, Hauſierer, 63 J., Neue Niederſtr. 15. Fuhr, Johann
Joſeph, Weißbinder, 68 J., Barkhausſtr. 65. Schupp Eliſabeth, geb.
Hild, 55 J., Feldbergſtr. 38. — Am 8. Okt.: Schmidt, Maria Chriſtine,
geb. Durſt, 77 J., Pankratiusſtr. 6. Preuß, Lina, geb. Dornberg, 75 J.,
Frankfurter Str. 37. Leißler Jakob Philipp, Sozialrentner, 79 J.,
Stiftsſtraße 62. — Am 9. Okt.: Schüßler, Hermann, Modellſchloſſer,
53 J., Wendelſtadtſtr. 34½, — Am 10. Oktober: Wolf, Peter Joſeph,
Photograph, 72 J.; Griesheim b. D., hier, Grafenſtu. 9. Luckah,
Wil=
helm, Eiſenbahnſchaffner, 54 J., Barkhausſtr. 2. Scharf, Anna Barbara
Dorothea, geb. Wittmann, 54 J., Frankfurter Str. 250.
Kirchliche Nachrichten
Evangeliſche Gemeinden
18. Sonntag nach Trinitatis (16. Oktober 1927).
Stadtkirche. Samstag, den 15. Oktober, abends 8,30 Uhr: Andacht.
— Sonntag, 16. Oktober: Erntedankfeſt in der Stadtkirche, Stadtkapelle
und Schloßkirche mit Kollekte für das evangeliſche Zufluchtsh im (
Er=
bacherſtraße). — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarver
Lauten=
ſchläger. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
Lauten=
ſchläger.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9—5 Uhr zu ſtiller Andacht
ge=
öffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Vogel. —
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Abendmahlsfeier (beſonders für
die Neukonfirmierten). Pfarrer Heß. — Vorm. 11,15 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. Pfarrer Vogel. Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt.
Pfarr=
aſſiſtent Bickel. — Freitag, 21. Oktober, abends 8 Uhr: Miſſionsabend.
Herr Miſſionsinſpektor Oettli von Baſel.
Schloßkirche, Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Lein.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 18. Oktober, abends 8 Uhr:
Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. — Mittwoch, den 19. Oktober,
nachm. 2—4 Uhr: Handarbeitsſchule für Schulmädchen der
Stadtge=
meinde. — Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde
(jüngere Abteilung): Poſaunenchor. Samstag, 22. Oktober, nachm.
2—4 Uhr: Handarbeitsſchule ſür Schulmädchen der Stadtgemeinde.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 16. Oktober, abends
8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (ältere Abteilung). —
Montag, 17. Oktober, abends 8 Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde.
— Dienstag, 18. Oktober, abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkirche.
— Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (füngere Abteilung).
Mädchenv=reinigung der Reformationsgemeinde (ältere Abteilung).
Mittwoch, 19. Oktober, abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkapelle und
Schloßkirche. — Jugendbund der Markusgemeinde. — Mädchenver=
einigung der Refoxmationsgemeinde (jüngere Abteilung). — Donnerstag,
20. Oktober, abends 8 Uhr: Familienabend des Frauenvereins der
Reformationsgemeinde. — Jugendbund der Lukasgemeinde: Singkreis,
— Freitag, 21. Oktober, abends 8 Uhr: Jugendbund der
Kaplaneige=
meinde. — Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (jüngere Abteilung),
Mütterabend der Stadtgemeinds.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Zimmermann.
Krankenpflege durch Diakonen: 1. Hauptſtation im neuen
Diakonen=
heim, Heidelbergerſtraße 21, Fernſprecher 2883; 2 Nebenſtation:
Mauer=
ſtraße 5 (in der Kleinkinderſchule der Martinsgemeinde).
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeind haus, Kiesſtraße 17. Sprechſtunden
vormittags von 10—12 Uhr. Fernſprecher 2379.
Gemeindeamt für kirchliche Steuerangelegenheiten: Gemaindehaus,
Kiesſtraße 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Geſchäftsſtunden vorm. von
10—12 Uhr und nachm. von 3—6 Uhr. Fernſprecher 2379.
Martinskirche. Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Einführung
der beiden neuernannten Pfarrer durch Dekan Weißgerber=Meſſel. Vorm.
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für den Oſtbezirk. Pfarrer Beringer.
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Montag, 17. Oktober, abends
8 Uhr im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt; im Martinsſtift:
Mädchenvereinigung Oſt.— Dienstag, 18. Oktober, abends 8 Uhr im
Gemeindehaus: Jugendvereinigung; im Martinsſtift: Kirchenchor —
Donnerstag, 20. Oktober, abends 8 Uhr im Gemeindehaus:
Mädchen=
vereinigung Weſt; im Martinsſtift: Mädchenvereinigung Oſt;
Mauer=
ſtraße 5: Poſaunenchor. — Freitag, 21. Oktober, abends 8 Uhr im
meindehaus: Jugendvereinigung (ältere Abteilung); Mütterabend Weſt;
im Martinsſtift: Müitterabend Oſt.
Johanneskirche. Sonntag, 16. Oktober, vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Pfaruer Rambaud. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. —
Abends 8 Uhr: Oeffentlicher Vortrag über die evang.=chriſtliche Einheit
zwiſchen deutſchen und franzöſiſchen Proteſtanten. Pfarrer Rambaud.
— Mittwoch, 19. Oktober, abends 8 Uhr: Bibelſtunde im
Gemeinde=
haus. Pfarrer Marx.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7½ bis 5 Uhr zu ſtiller
Andacht geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10
Uhr: Eröffnungsgottesdienſt für die Konfirmanden des Weſtbezirks.
Pfarraſſiſtent Georgi. — Vorm. 11.15 Uhr: KindergotteSdienſt.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Pfarrverwalter Schäfer. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfaurverwalter Schäfer. — Abends 8,15 Uhr: Vereinsabend der
Jugend=
vereinigung. — Montag, abends 8,15 Uhr: Vereinsabend der
Mädchen=
vereinigung.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Miſſionar
Jürgens, Bundeswart des Heſſenbundes. Einführung des Bundeswarts
durch den Bundesvorſitzenden Pfarrer Page. — Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergotesdienſt. Pfarrer Rückert. — Abends 8 Uhr:
Jugendver=
einigung. — Montag, abends 8 Uhr: Jugendbund. — Dienstag, abends
8,15 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibelſtunde im
Saal (Altes Teſtament). Pfarrer Rückert. — Donnerstag, abends 8
Uhr: Mütterabend.
Stiftskirche. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Hickel. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Evang.
Sonntags=
verein. Nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden. (Vollzähliges Erſcheinen
wichtig!) — Donnerstag, 20. Oktober, abends 8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mthlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Gebets=
ſtunde. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3,30 Uhr:
Bibelſtunde. Prediger Kleinſchmidt. Montag, nachm. 4 Uhr:
Frauen=
arbeitsſtunde. — Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. — Abends
8,30 Uhr: Kriegerdankbund. — Mittwoch, nachm. 4 Uhr: Kinderbund
für Knaben und Mädchen. — Donnerstag: Teilnahme an der Jugend=
Evangeliſation. — Vom 22.—24. Oktober Gemeinſchaftskonferenz des
Rhein=Main=Bundes.
Jugendbund für C. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag: Teilnahme an
der Verbandstagung in Pfungſtadt. Abfahrt vorm. 8,02 Uhr, nachm.
1,28 Uhr ab Hauptbahnhof. Die Jugendbundſtunden fallen aus. —
Vom 17.—21. Oktober allabendlich 8,15 Uhr im Hörſaal 330 der Techn.
Hochſchule Jugendvorträge. Themen: 17. Iſt die Religion Opium für
das Volk? 18. Das große Sehnen der Jugend. 19. Das Recht der
Jugend auf Freiheit. W. Was iſt Wahrheit? 21. Lebensziele für die
heuttige Jugend. Eintritt frei. Erwachſene haben Zutritt.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22,
Infanteriekaſerne, Hof links.) Sonntag, 16. Oktober, vorm. 9 Uhr:
Pflichtverſammlung der tätigen Mitglieder. — Nachm. 3—4 Uhr:
Schießen und Spielen im Jung=C. — Nachm. 4 Uhr: „Wiſſen Sie ſchon?”
Dinge, die man nicht weiß und doch wiſſen ſollte. — Abends 8 Uhr:
Mitgliederverſammlung. — Montag, 17. Oktober, abends 8 Uhr: Be=
ſprechſtunde von Lebensfragen moderner Jugend. — Mittwoch, 19. Okt.,
nachm. 4 Uhr: Turnen und Sport der Jungſchar in der Turnhalle der
Ludwigs=Oberrealſchule. — Abends 8,30 Uhr: Bibelbeſprechſtunde im
Jungmännerkreis. — Donnerstag, 20. Okt., abends 8 Uhr: Heimabend.
— Freitag, 21. Okt., abends 8 Uhr: Turnen und Körperſchule, in der
Turnhalle der Ludwigs=Oberealſchule. — Samstag, 22. Oktober, nachm.
4 Uhr: Jungſchar: Schnitzeljagd im Wald. Treffen nachm. 3 Uhr ayn
Böllenfalltor. — Abends 8 Uhr: Muſikſtunde.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 17. Okt., abends 8,30
Uhr=
im Feierabend, Stiftſtr. 51: Bibelſtunde.
Chriſtlicher Jugendverein (Konfirmandenſaal, Schloßkerche).
Sonn=
tag, 16. Oktober, abends 8 Uhr: Familienabend mit Bewirtung uns
Vortrag von Herrn Pfarrer Behringer. Gebäck im Heim käuflich
(Anfang pünktlich 8 Uhr.) — Montag, 17. Oktober, abends 8 Uhr
Unterhaltungsabend und Poſaunenchor. — Mittwoch, 19. Okt., abends=
8 Uhr: Familienbibelſtunde. — Donnerstag, 20. Oktober, abends 8 Uhr
Poſaunenchor. — Voranzeige: Unſer Erntedankfeſt findet am 3c
Oktober ſtatt.
Feierabend (Stiftsſtraße 51): Evangeliſcher Arbeiter= und Hands.
werkerverein. Sonntag, 16. Oktober, abends 8 Uhr:
Lichtbildervortra=
von Herrn Direktor Nuß über „Gaserzeugung und Gasverwertung”
— Dienstag, 18. Oltober, abends 8,30 Uhr: Verſammlung mit Vortra
von Arbeiterſekretär Laufer. Thema: „Der berufliche und ſoziale Auff
bau des deutſchen Volkes”.
Die Chriſtengemeinſchaft. Samstag, den 15. Oktober, abend=
8½ Uhr, im Feſtſaal des Ludwig=Georg=Gymnaſiums: „Pandora”, Feſ
ſpiel von Goethe, aufgeführt von den Frankfurter Laienſpielen de
Chriſtengemeinſchaft. Muſikaliſcher Auftakt und Einleitung von Martw
Heimeran über „Charakter und Schickſal”, Karten 80 Pfg., auch en
mäßigte und Freikarten. — Sonntag, den 16. Oktober, vormittam;
10½ Uhr, in der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße,
Menſchenweihe=Handlung.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Sonntag, de-
16. Oktober, vorm. 9,30 Uhr: Andacht. — Nachm 3,30 Uhr: Jugen?
bund. — Abends 8,15 Uhr: Evangelifation. — Mittwgch, abends 8.n1
Uhr Bibelſtunde. Jedermann herzlich willkommen.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 1:
Sonntag, den 16. Oktober, vorm. 10 Uhr: Abraham der Vater de
Gläubigen; vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule; abends 8,15 Uhr: Vortrap=
„Was haben wir vom Spiritismus zu halten?” gehalten von Predige;
Conrad. — Donnerstag, 20. Oktober, abends 18.15 Uhr: Der Brief de;
Jakobus. Jedermann iſt herzlich eingeladen und willkommen.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Eliſabethenſtraße 44. Sonntag, 16. Ok-1,
Erntedankfeſt, vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt. 11 Uhr:
Sonntagsſchi=
feier. Abends 8 Uhr: Geſanggottesdienſt. — Montag: Jugendverei
Abendwanderung (Sammlung am Hochzeitsturm.) — Dienstag
Sim=
ſtunde; Beſuch von dem Vorſitzenden des Sängerbundes, Hugo Fr7
aus Ludwigshafen. — Mittwoch: Frauenmiſſionsverein. — Donnersta=
Bibelſtunde. Jedermann iſt herzlich eingeladen zu allen Veranſtaltunger=
Chriftliche Verſammlung, Waldſtraße 18. Sonntag, vorm. 11.
Uhr Sonntagsſchule. Nachmittags 4.30 Uhr Verkündigung des Wornz
Gottes. — Mittwoch, den 19. Oktober, abends 8.15 Uhr, GebetsſtunSd.
— Freitag, 21. Oktober, abends 8.15 Uhr, Bibelſtunde. Betrachtung
Apoſtelgeſchichte Kap. 4. Jedermann iſt herzlich eingeladen.
Auswärtige Kirchen.
Evang. Kirche zu Eberſtadt. Sonntag, 16. Okt., vorm. 9,15 Uw:
Chriſtenlehre der Mädchen. 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Pa—u.
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Mittwoch, 8 Uhr: Kirchengeſangverer
und Mädchenvereinigung. — Donnerstag, 8 Uhr: Wartburgvevin.
Freitag, 8 Uhr: Poſaunenchor.
In der Prov.=Pflege=Anſtalt Gottesdienſt 2 Uhr. Pfarrer Pai,
Evang. Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 16. Oktober (i
n. Trin.), vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. — Montag: Jugendb.
einigung. — Dienstag: Kirchenchor. — Mittwoch: Jungmädchenver—
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Hau.; vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt d. Gr.; nachm. 12
Uhr: Kindergottesdienſt d. Kl. — Montag: E.J.G. Aelterenkreis
Dienstag: E. J. G. Mädchenabend. — Mittwoch.: E. J. G. Jungenaber.
— Donnerstag: Frauenabend
Ev. Gemeinde Roßdorf. Erntedankfeſt. Sonntag, vorm. 10 u—
Gottesdienſt unter Mitwirkung des Poſaunenchors. Feier des hl. Abern
mahls, Kollekte für die Evangeliſchen in Oeſterreich. Nachmittags 1I=
Gang des Frauenvereins nach dem Oberwaldhaus-Kranichſtein.
Mittwoch: Kirchengeſangvcrein. — Donnerstag: Jungmädchenverein.
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Nummer 11
DARMSTADTER TAGBLATT — HESSISCHE NEUESTE NACHRICHTEN
15. Oktober 1927
Von
Walter Heimann, Friedberg.
Während ſich die Technik bis zu der Zeit vor dem Kriege
dy glich mit der Erfindung und Verbeſſerung von Konſtruktionen
ſuchäftigte, richtet ſie jetzt ihre Tätigkeit in erſter Linie auf die
ey einheitlichung der Erzeugniſſe und ihre wirtſchaftliche
Her=
luung. Worte wie „Maſſenarbeit, Normaliſierung, Typiſie=
„ag” hatten bisher einen ſchlechten Ruf. Unter Maſſenartikel
rſtand man ſchlechthin ein Fabrikat niederer Güte, das aus
öüglichſt billigem Material, von ungelernten, ſchlecht bezahlten
rhrreitskräften hergeſtellt war. Der Maſſenartikel galt allgemein
Sſ ein minderwertiges Produkt. Nachdem durch die Kriegs=
). Nachkriegszeit unſere wirtſchaftlichen Verhältniſſe auf eine
nundſätzlich andere Stufe geſtellt worden ſind, und nachdem der
merikaner Ford den Beweis erbracht hat, daß es die
Maſſen=
bö ikation ermöglicht, Qualitätsartikel den breiteſten
Volks=
ſiſchten zugänglich zu machen, haben ſich auch die Meinungen
e: den Maſſenartikel geändert. Wir beſitzen einen „deutſchen
byrnenausſchuß”, der die Aufgabe hat, die Erzeugniſſe zu ver=
Bild 1: Transport von Hand
hieitlichen. Seine Tätigkeit erſtreckt ſich neuerdings nicht mehr.
ein auf reine Induſtrieerzeugniſſe, ſondern in richtiger
Er=
imrnis der volkswirtſchaftlichen Bedeutung der Normung, auf
ngeſamte Gebiet der Erzeugung und des Verbrauchs. Wir
ützen ferner in Deutſchland einen „Ausſchuß für wirtſchaftliche
ti gung” (A. W. F.), den man als die Zentralſtelle für
wiſſen=
iflliche Betriebsführung anſprechen kann.
1Das weſentliche Merkmal der modernen Maſſenproduktion
iöige Fließfertigung. Etwas Neues iſt die Fließfertigung nicht.
99er Textil= und Zuckerinduſtrie zum Beiſpiel war ſie ſchon
ta vor dem Kriege in vollkommener Weiſe durchgeführt; ſie
netzt dadurch erhöhte Bedeutung bekommen, daß ſich die
MAllinduſtrie unter dem Druck der Verhältniſſe auf ſie
um=
ſieir muß. Welche Früchte hier die Fließfertigung gezeitigt
Bild 2: Transport auf dem Förderband
Yſt an der Verbilligung der metallgewerblichen Produkte
tagnobile, Fahrräder und dergl.) ſehr wohl zu erkennen. In
=Textil= oder Zuckerinduſtrie werden Verbilligungen nur
m Wei Verbilligung der Rohſtoffe eintreten können, da der
Grikationsprozeß ſelbſt vollſtändig rationaliſiert iſt.
Msas unter Fließarbeit zu verſtehen iſt, hat der Ausſchuß
ſmnrtſchaftliche Fertigung unter folgender Formel zuſammen=
E8t: „Fließarbeit iſt eine örtlich fortſchreitende, zeitlich
be=
ſimre, lückenloſe Folge von Arbeitsgängen.”
2aas einfachſte Beiſpiel, des Materialfluſſes iſt das Zu=
Hei= der Ziegel beim Mauern. Ein anderes, ſehr einfaches
Bpütel zeigen die Bilder 1 und 2, aus denen auch die
Vor=
ſtwes mechaniſchen Transportes klar hervorgehen. Soll die
Enug verdoppelt werden, ſo muß nach Bild 1 eine zweite
Sul lerreihe aufgeſtellt werden, während nach Bild 2 nur ein
ſiter Zuſchaufler erforderlich iſt, wobei noch bemerkt ſei, daß
ſrSckhaufler in der Reihe nach Bild 1 mit Körperwendung
minn müſſen und ſtündlich ca. 3,5 Tons leiſten, während die
Jſhaufler nach Bild 2 ohne Körperwendung arbeiten und
üülich ca. 6 Tons leiſten. Damit iſt aber nicht geſagt, daß
endchaniſche Transport immer erforderlich ſei. In der
Auto=
melſtaabrik von Ford erfolgt zum Beiſpiel die Weiterbewegung
eh aſſisrahmen durch Verſchieben von Hand auf einer
Gleit=
u. Es iſt für die Fließarbeit erforderlich, daß die Werkſtücke
mArbeitsſtelle zu Arbeitsſtelle fließen und daß Transport=
Mrbeitsgänge, ſo ineinandergreifen, daß der Betrieb
rei=
ſus= und hemmungslos läuft. Außer einer bis ins Kleinſte
Arbeit! Arbeit! Segensquelle,
Zeit und Ehre deiner Braft,
Die aus Finſternis die Helle,
Edles aus Gemeinem ſchafft!
Seinrich Seidel (1842—1886)
vorn erſichtlich. Die Förderung über den Winkel erfolgt durch
eine Rollenbahn, deren einzelne Rollen durch Zahnräder in
Be=
wegung geſetzt werden. Eine ſolche Anlage wird beiſpielsweiſe
in großen Poſtämtern ſehr gute Dienſte leiſten und einen
grö=
ßeren Stamm von Transportarbeitern ſparen. Dabei drängt ſich
einem unwillkürlich die Frage auf, was aus den
Transport=
arbeitern werden ſoll, die durch dieſe Arbeit ihr Brot verdienten.
Bild 3: Stapelelevator
Von beſonders Kurzſichtigen werden, deshalb alle
menſchen=
ſparenden Produktionsverbeſſerungen bekämpft. Dafür aber, daß
ſich bisher noch jeder techniſche Fortſchritt ſegensreich und
arbeitsvermehrend, ausgewirkt hat, haben wir treffende
Bei=
ſpiele. Unſere Altvorderen glaubten, daß das Aufkommen der
Dampfmaſchine und Eiſenbahn eine große Arbeitsloſigkeit nach
ſich ziehen würde. Alle Maſchinen, die erſt nur mühſam durch
menſchliche oder tieriſche Kraft getrieben werden konnten,
leiſte=
ten plötzlich durch die Dampfkraft viel ſchnellere, und beſſere
Arbeit. Eine moderne Güterzugslokomotive vermag in einer
Stunde weſentlich mehr zu leiſten, als ein ganzer Park von
Pferdegeſpannen in einem Tage. Die befürchtete
Arbeitsloſig=
keit iſt nicht eingetreten, vielmehr werden heute durch die
Indu=
ſtrie Menſchenmaſſen ernährt, deren Unterbringung früher ein=
Bild 4: Förderbahn
fach unmöglich geweſen wäre, ganz zu ſchweigen von den vielen
Tauſenden, die heute im Verkehrsweſen beſchäftigt ſind. Wir
ſehen alſo hier recht deutlich, wie ſegensreich ſich dieſe im
An=
fange ſo ſtark bekämpften Erfindungen auf unſer geſamtes
Kultur= und Wirtſchaftsleben ausgewirkt haben. Allerdings
dürfen auch die nachteiligen Folgen dieſer Entwichlung nicht
überſehen werden, nämlich die Entſtehung des Proletariats.
Sie iſt eine direkte Auswirkung der Induſtrialiſierung, und von
der Löſung der ſozialen Frage wird auch in Zukunft die
Ge=
ſundung unſeres Wirtſchaftskörpers abhängen.
Der Ausſchuß für wirtſchaftliche Fertigung unterſcheidet drei
Methoden der Fließfertigung:
1. Die Gleitmontage. Bei ihr wird das Werkſtück auf einem
Band oder einer Gleitbahn befördert und ſobald es an den
Arbeiterſtand kommt, von dieſem abgehoben. Nach Beendigung
ſtetig in Bewegung befindlichen Tiſch (Wandertiſch) erledigt.
Bei der Fließarbeit iſt der Transportarbeiter vollkommen
ent=
behrlich, da auch die Zufuhr zu den einzelnen Arbeitsſtänden
am Wandertiſch automatiſch und zwangsläufig vor ſich geht.
Alle Arbeitsoperationen müſſen ſo zerlegt ſein, daß ſie die gleiche
Zeit beanſpruchen und ſich lückenlos aneinanderreihen, ohne daß
ein Arbeiter durch Warten Zeit verliert. Bild 7 zeigt die Arbeit
an einem ſolchen Wandertiſch. Das Bild zeigt den
Zuſammen=
bau von Automobilmotoren. Im Vordergrunde rechts ſieht man
die automatiſche Zuführung von Einzelteilen durch eine
Rollen=
bahn, während im Vordergrunde links die Abfuhr des fertig
Bild 5: Geschlossene Förderbahn
montierten Motors ſichtbar iſt. Bei einer vollkommenen
An=
lage erfolgt auch dieſe Abfuhr automatiſch.
Ein bedeutendes deutſches Induſtriewerk gibt an, daß es
in Fließarbeit die Fertigungszeiten bis zu 50 Prozent verkürzt,
das Umlaufmaterial um 60 bis 90 Prozent vermindert und
Platzerſparniſſe bis zu 70 Prozent erzielt hat.
Daß die Fließarbeit auch Nachteile hat, iſt nicht zu leugnen.
Am meiſten wird ton den Gegnern hervorgehoben, daß der
Arbeiter ſtets dieſelben Handgriffe zu verrichten hat, jedoch iſt
die Befürchtung, er könne hierbei abſtumpfen und verblöden,
ſtark übertrieben. Es ſei an das bekannte Beiſpiel des
Strumpf=
ſtrickens erinnert, bei dem eine Frau ſtundenlang dieſelben
Hand=
griffe ſo gewohnheitswäßig tut, daß ſie bei ihrer Arbeit noch
Bild 6: Fördertisch für Bandarbeit
anderen Beſchäftigungen (Unterhaltungen, Bücher leſen)
nach=
gehen kann. Es iſt praktiſch feſtgeſtellt worden, daß auch die
Arbeit am Fließbande einen ſportähnlichen Charakter erhält,
bei der ſich der Arbeiter körperlich und geiſtig wohl fühlt.
Die Arbeit verläuft hier in einem Rhythmus, der mitunter
auch durch Geräuſche künſtlich hervorgerufen wird. Wie
belebend ein ſolcher Rhythmus auf die Funktion des Körpers
wirkt, kann jeder an ſich ſelbſt feſtſtellen. Hört man
Marſch=
muſik, ſo erfordert es eine direkte Anſtrengung, nicht nach dem
Takt zu marſchieren, ebenſo wird durch Walzermuſik der
Kör=
per unwillkürlich in ein leichtes Wiegen gebracht. Natürlich iſt
nicht ein Jeder für Fließarbeit geſchaffen, und es iſt Aufgabe
der Pſychotechnik, den rechten Mann an den rechten Platz zu
ſtellen. Ford hat in ſeinem Rieſenbetriebe feſtgeſtellt, daß die
weitaus größere Zahl der Menſchen geführt und angeleitet
wer=
den will, während ſich nur ein geringer Prozentſatz zu
Führer=
ſchaft und ſelbſtändiger Tätigkeit eignet. Ob ſich dieſe
Feſt=
ſtellung ohne weiteres auf deutſche Verhältniſſe übertragen läßt,
bleibe allerdings dahingeſtellt.
Dem Handwerk wird durch die Fließarbeit kein Abbruch
getan, denn viele Arbeiten, wie das Werkzeugmachen, das
Ein=
richten der Maſchinen u. ä. werden ſtets Verrichtungen bleiben,
die nur von hochqualifizierten Facharbeitern ausgeführt werden
können.
Bild 7: Fließarbeit an einem Wandertisch mit seitlicher Zutuhr und Abfuhr
gelten Arbeit erfordert alſo die Fließfertigung ein
hochent=
wkteis Transportweſen, denen heute nicht nur
Produktions=
ſtiktn, ſondern Betriebe der verſchiedenſten Art ihr
Augen=
mſt zurwenden.
e:mechaniſche Materialtransport iſt nicht nur in Fabriken,
ſern, in den verſchiedenſten Betrieben mit Erfolg
anzuwen=
behreno zeigt Bild 3 einen Stapelelevator, deſſen kraft= und
eißtunende Tätigkeit aus dem Bilde ohne weiteres hervorgeht.
Fff dieſem Bilde verhältnismäßig kurze Transportſtrecke
läPich durch Zuſatzſtücke beliebig erweitern. Bild 4 zeigt eine
ſirkwahn, die einen rechten Winkel einſchließt. Der
Trans=
boßauff den geradlinigen Strecken erfolgt auf einem endloſen
2iſsortbande, das über zwei Walzen läuft. Der Antrieb iſt
der Arbeit wird dann das Werkſtück wieder auf das Förderband
geſetzt und zur nächſten Arbeitsſtelle transportiert. Die
Gleit=
montage wird dort angewendet, wo die Arbeitsoperationen
län=
gere Zeit beanſprüchen. Die Fördervorrichtung bei der
Gleit=
montage iſt in ſich geſchloſſen (Bild 5). Die Arbeitsmaſchinen
ſind auf beiden Seiten des Tiſches angeordnet.
2. Die Bandarbeit. Hier iſt die Bandbewegung periodiſch,
d. h. die einzelnen Arbeitsvorgänge werden am Werkſtück
aus=
geführt, ohne daß dasſelbe vom Fördertiſch abgehoben wird.
Das Band bleibt während der Arbeitsoperation ſtehen. Bild 6
zeigt einen ſolchen Fördertiſch.
3. Die Fließarbeit. Sie iſt das entwickeltſte Syſtem der
fließenden Fertigung. Die Arbeitsvorgänge werden auf einem
Betriebsstörungen der
Werkzeugmaschinen.
Von
Obering. Weil, Frankfurt a. M.
Die Zeiten, in denen die meiſten Betriebsſtörungen an
Werk=
zeugmaſchinen bei der maſchinellen Bearbeitung der Werkſtücke
ſozuſagen als etwas Unabänderliches hingenommen wurden und
man den die Maſchine bedienenden Arbeiter nur bei
nachgewieſe=
ner grober Fahrläſſigkeit zur Verantwortung zog, liegen längſt
hinter uns; heute wird von jeder Werkzeugmaſchine — nicht nur
von einer als hochwertig zu bezeichnenden — verlangt, daß ſie
Einrichtungen beſitzt, welche Betriebsunfälle nach Möglichkeit
ausſchließen.
Die Praxis, die große Lehrmeiſterin des Ingenieurs, hat die
Konſtrukteure — vielleicht unbewußt und ungewollt — durch
viel=
fach vorgekommene Unfälle dazu erzogen, den Urſachen derſeiben
ſorgfältig nachzugehen und Abhilfe zu erſinnen; auch der ſcharfe
Wettbewerb, in dem unſere Maſchineninduſtrien von jeher
ſtan=
den, und der es nicht verträgt, daß durch längere Stillſtände der
Arbeitsmaſchinen deren Leiſtungsfähigkeit nachteilig beeinflußt
wird, war für die Konſtrukteure ein treibender Faktor, ihre
Ma=
ſchinen ſo zu bauen, daß ſie gegen Betriebsſtörungen geſchützt
ſind.
Die weitaus größte Zahl ſolcher Störungen entſteht durch
Beſchädigungen und Brüche hauptſächlich der Triebwerke, in
vie=
len Fällen auch nicht bewegter Maſchinenteile, wie Supporte,
Spindelkaſten und dergleichen, da dieſelben für eine beſtimmte
Samstag, 15. Oktober 1927.
Technik der Gegenwarr
Nummer 11.
Höchſtleiſtung berechnet und dementſprechend bemeſſen ſind, ſo
kann die Urſache der Beſchädigungen nur in einer Ueberbelaſtung
liegen, die natrgemäß auf die verſchiedenartigſten Vorfälle
zu=
rückgeführt weuden können. Für den Konſtrukteur beſteht die
Schwierigkeit mehr darin, dieſe möglichen Fälle alle
vorauszu=
ſehen, als konſtruktive Maßregeln zu treffen, die ihnen vorbeugen,
und es muß geſagt werden, daß immer wieder Unfälle eintreten,
an deren Möglichkeit ſelbſt der erfahrenſte und gewandteſte
In=
genieur vorher nicht gedacht hatte; er kann daraus aber, um eine
Erfahrung reicher geworden, für ſpätere Konſtruktionen Nutzen
ziehen.
Ein Großteil aller Betriebsſtörungen wird durch eine meiſt
unbeabſichtigte Ueberlaſtung des Antriebs
hervor=
gerufen. Es kann vorkommen, daß durch Auftreffen des
Schneid=
ſtahls auf eine harte Sandſtelle plötzlich der Schwittwiderſtand
zu groß wird oder daß der Stahl infolge unrichtiger Einſtellung,
ungenügender Befeſügung oder Loswerden des Arbeitsſtückes
einhakt; es kann aber auch der Fall eintreten, daß der Arbeiter
einen zu ſtarken Schnitt anſetzt, dem die Maſchine nicht gewachſen
iſt. Zur Verhütung derartiger durch Ueberanſpruchungen
erfol=
genben Unfälle gibt es wohl verſchiedene Sicherheitsmaßnahmen,
wie Einbau von Rutſchkupplungen oder Abſcherſtiften, welche bei
Ueberſchreitung der vorgeſehenen Höchſtleiſtung die Kräfte nicht
weiterleiten, indem ein Rutſchen des angetriebenen Teiles bzw.
ein Stillſtand desſelben durch Abſcheren der Stifte eintritt; auch
der Riemen wird manchmal gewiſſermaßen als
Sicherheits=
element angeſehen und vorausgeſetzt, daß er bei höherer
Be=
laſtung gleitet und abfällt; ebenſo bieten bei elektriſchen
An=
trieben die Bleiſicherungen und die Maximalausſchalter einen
gewiſſen Schutz; betont muß aber werden, daß all dieſe hier
kurz gekennzeichneten Maßnahmen keine ausreichende Sicherheit
gewährleiſten, und die Praxis hat in zahlreichen Fällen gezeigt,
daß ihre Anwendung Brüche nicht immer verhindern konnte,
weil ſie entweder gar nicht oder erſt dann funktionierten, wenn
es bereits zu ſpät war.
Die Urſochen der ungenügenden Zuverläſſigkeit dieſer
Vor=
beugungsmaßnahmen liegen einesteils darin, daß die durch die
Rutſchkupplungen, Riemen oder Bleiſicherungen übertragbaren
Kräfte nicht genau im voraus berechnet werden können und
anderſeits die Kräfte, welche bei normalem Betrieb
durchzu=
leiten ſind, wegen der Vielzahl der verſchiedenartigen Arbeiten
ungemein verſchieden ſein können. Ein Beiſpiel möge dies
näher erläutern: Eine Drehbank ſei für eine Spanſtärke von
20 qmm bei einer Arbeitsgeſchwindigkeit von 20 Meter in der
Minute vorgeſehen und demgemäß die Riemenleiſtung berechnet.
Nun muß aber in einem beſtimmten Falle die
Arbeitsgeſchwin=
digkeit wegen zu harten Materials auf 8 Meter herabgeſetzt
wer=
den, hingegen wird die Spanſtärke auf 50 qmm erhöht. Der
Kraftbedarf in Pferdeſtärken ändert ſich dadurch nicht, hingegen
kommt in das Triebwerk die 2½fache Kraft, der es nicht
ge=
wachſen iſt und daher brechen wird; der Riemen wird aber nicht
gleiten und abfallen, weil er hierbei keine größere Leiſtung in
Pferdeſtärken herzugeben hat als die, für welche er berechnet
wurde. Naturgemäß gibt es noch eine Reihe weitere Fälle, die
beweiſen, wie ſchwer es iſt, gegen Ueberlaſtungen ausreichenden
Schutz zu treffen.
Scheren, Stanzen und ſonſtige Blechbearbeitungsmaſchinen
ſind diejenigen Typen, welche wohl am meiſten Bruchgefahren
ausgeſetzt ſind, da hierbei gewaltige Kräfte auftreten, die noch
vergrößert werden, wenn die Schneidwerkzeuge ſtumpf ſind oder
wenn der Arbeiter verſehentlich zu ſtarkes Material unter die
Werkzeuge bringt, das die Maſchine nicht bewältigen kann. Die
Schutzmaßregeln gegen ſolche Unfälle — entweder
Abſcherkupp=
lungen oder Bruchplatten — verſagen vielfach, einesteils wegen
der ſtoßweiſen Beanſpruchung, der ſie ausgeſetzt ſind, und
andernteils deshalb, weil das gewollte Zerſtören derſelben nicht
plötzlich, ſondern erſt nach und nach eintritt, manchmal ſchon bei
geringerer Belaſtung, was den Arbeiter zu immer weiterer
Ver=
ſtärkung der abzuſcherenden Querſchnitte veranlaßt, wodurch der
Zweck dieſer Einrichtungen bereitelt wird. Aus dieſen Gründen
findet eine hydrauliſche Sicherheitsvorrichtung immer mehr
Anklang, deren Wirkungsweiſe darin beſteht, daß die
Drucküber=
tragung von der Exzenterwelle auf den Stößel durch den
Druck=
könig nicht durch direkte Verbindung dieſer beiden Teile,
ſondern durch Zwiſchenſchaltung eines abgedichteten
Flüſſig=
keitskiſſens beſteht und durch ein mittels Feder oder
Ge=
wicht belaſtetes Ventil genau geregelt werden kann. Bei
Ueber=
ſchreitung des Höchſtdruckes öffnet ſich dieſes Ventil, und der
Meſſerſtößel ſteht nach Austritt des Druchwaſſers ſtill. Da die
Beanſpruchung ſolcher Scheren und Stanzen durch das
wechſel=
weiſe und unvermeidliche Auf= und Abfedern des Hauptſtänders
eine ſehr ungünſtige iſt und eine Ermüdung des Materials im
Laufe der Zeit eintritt, ſo ſind die vielfochen Brüche unſchwer
erklärlich.
Viel ſicherer, als den durch Ueberlaſtung drohenden
Ge=
fahren kann denjenigen entgegengewirkt werden, die dadurch
entſtehen, daß Supporte, Ständer oder ſonſtige hin= und
her=
bewegte Maſchinenteile ihre Endſtellungen übenlaufen und dabei
auf Hinderniſſe treffen, die Brüche oder Beſchädigungen
herbei=
führen. Die konſtruktiven Sicherheitsvorkehrungen ſind ziemlich
einfach und beruhen darauf, daß der in die Gefahrenzone
ein=
tretende Maſchinenteil einen dort angebrachten Mechanismus,
in der Regel einen Hebel oder eine Stange, in Bewegung ſetzt,
welche unter Vermittlung geeigneter Geſtänge und
Ueberſetzun=
gen eine Kupplung ausrückt, durch deren Stillſtand die
betref=
fende Vorſchubbewegung aufhört, bevor ein Zuſammenſtoß des
gefährdeten Supports oder Ständers ſtattfindet. Wenn
beiſpiels=
weiſe der Querbalken einer Hobelmaſchine oder einer
Karuſſell=
bank bei ſeiner maſchinellen Aufwärtsbewegung die Höchſtlage
erreicht hat, ſo wirkt ein an ihm befeſtigter Anſchlag auf die
Gabel der Kupplung, welche die Drehung der Spindeln für dieſe
maſchinelle Vertikalbewegung ein= oder auszurücken beſtimmt iſt
und löſt dadurch die Kupplung aus, die Vertikalverſtellung
hört auf.
Eine große Rolle ſpielen bei dieſen automatiſchen
Ausſchal=
tungen die in den letzten Jahren ſehr in Aufnahme gekommenen
elektriſchen Endausſchalter (Grenzſchalter) als Erſatz
der mechaniſchen Betätigungen. Das ſind Stromunterbrecher,
die von einem Anſchlag oder Hebel, der an dem zu ſchützenden
Maſchinenteil angebracht iſt, betätigt werden. Hierdurch tritt
die Unterbrechung eines Hilfsſtromkreiſes ein, ein in dieſen
Stromkreis eingeſchalteter Schütz wird herausgeworfen, wodurch
die Stromleitung und damit die Supportbewegung aufhört. Um
den Antrieb augenblicklich zum Stillſtand zu bringen, wird eine
Ankerkurzſchlußbremſung oder bei Drehſtrom eine mechaniſche
Bremſe vorgeſehen. Dieſe und ähnliche Anordnungen geben
einen ſehr guten Schutz gegen Anrennen oder Zuſammenrennen
von Supporten und dergl.; Bedingung iſt aber, daß ſie gut
in Stand gehalten werden, nicht verſchmutzen und der bedienende
Arbeiter mit dieſen Einrichtungen auch gut vertraut iſt, was
für ihn keine Schwierigkeiten bietet.
Zu den Beſtrebungen, Betriebsunfälle an Werkzeugmaſchinen
auszuſchließen, gehören auch ſolche, die darauf abzielen, dem
Arbeiter überhaupt die Möglichkeit zu nehmen, Unfälle durch
ungeſchickte Bedienung herbeizuführen. Hier wären
hauptſäch=
lich die Fehlgriffe beim Einſchalten von Vorſchüben zu
erwäh=
nen, die bei nicht einwandfrei konſtruierten Maſchinen immer
noch vorkommen. Wenn der Längsgang einer Drehbank oder
einer Fräsmaſchine arbeitet, ſo muß es ausgeſchloſſen ſein, daß
zu gleicher Zeit der Quertransport eingeſchaltet werden kann;
daher muß die Anordnung ſo getroffen ſein, daß dieſer erſt
dann eingerückt werden kann, wenn der Längsvorſchub
aus=
gerückt iſt und umgekehrt; oder ſolange die Drehbank Gewinde
ſchneidet, darf der Langtransport durch die Zahnſtange nicht
eingerückt werden können, weil ſonſt das Gewindeſtück zerſtört
würde. Ebenſo dürfen bei den Hauptantrieben nicht zu gleicher
Zeit zwei verſchiedene gegenläufige Geſchwindigkeiten
einge=
ſchaltet werden können, weil ſonſt Räderbruch die Folge wäre.
Die konſtruktiven Einrichtungen, die ſolche Unfälle zu
verhüten=
beſtimmt ſind, beſtehen in Blockierungsmechanismen, die in
Form von Naſen oder Einkerbungen an den betreffenden Hebeln
angebracht ſind und mit dem Gegenhebel, ſo in Verbindung
ſtehen, daß derſelbe nur dann bewegt werden kann, wenn die
Einkerbung oder Naſe dies zuläßt.
Schließlich ſeien noch die zahlreich vorkommenden Stillſtände
erwähnt, die durch Warmlaufen von Wellen verurſacht
werden und die in der Regel auf Unachtſamkeit des Arbeiters
zurückgeführt werden müſſen; aber auch hier muß, wenigſtens in
gewiſſen Grenzen, der Konſtrukteur die Verantwortung tragen
und dafür ſorgen, daß alles vermieden wird, was Anlaß zum
Warmlaufen geben könnte. In erſter Linie ſollen die
Lage=
rungen, beſonders der ſchnell laufenden Wellen, reichlich lang
ausgeführt ſein, das Lagermetall entſprechend gewählt und vor
allem für reichliche Schmierung Sorge getragen werden. Die
geſteigerten Anſprüche, welche die Werkzeugmaſchinen heutzutage
erfüllen müſſen und die in der Durchleitung großer Kräfte bei
hoher Geſchwindigkeit ihren Ausdruck finden, machen eine
ſorg=
fältige konſtruktive Durcharbeitung der Schmiervorrichtungen
notwendig, die genau wie jedes andere Maſchinendetail
aufge=
zeichnet werden müſſen und dem Belieben des Monteurs nicht
wie früher überlaſſen bleiben dürfen.
Wenn auf dieſe Weiſe genaue Schmierpläne vorliegen, nach
denen die Werkſtattausführung zu erfolgen hat, ſo iſt Sicherheit
geboten, daß Warmlaufen vermieden wird. Hierbei iſt
beſon=
ders zu beachten, daß die Schmierung für den bedienenden
Arbeiter überſichtlich angeordnet iſt, was man am beſten dadurch
erreicht, daß man ſie als Zentralſchmierung ausbildet,
wo alſo ein gemeinſchaftlicher Oelbehälter eine ganze Reihe
von Schmierſtellen bedient. Am zweckmäßigſten wird die
Zentral=
ſchmierung zwangsläufig durch kleine Preßpumpen mit
Oel=
umlauf betätigt, die wenig Wartung bedürfen.
Dort, wo es ſich um die Oelverſorgung laufender,
inein=
ander geſchachtelter Büchſen und Wellen handelt — Fälle, die
gerade bei komplizierten Werkzeugmaſchinen nicht ſelten ſind —,
muß die Schmierung mit beſonderer Sorgfalt ſtudiert und
wo=
möglich Starrſchmiere vermieden werden, weil dieſe leicht
ver=
harzt. Da trotz aller Vorſichtsmaßregeln ein Heißlaufen immer
wieder vorkommt und dann ein Ausbauen der Wellen und
Lage=
rungen unvermeidlich iſt, ſoll die Konſtruktion ſo getroffen ſein,
daß dieſes Ausbauen leicht bewirkt werden kann. Gerade dieſem
Umſtand wird oft nicht genügend Rechnung getragen, und man
hat Fälle, wo das Demontieren einer Welle mit den größten
Schwierigkeiten verbunden iſt und ungebührlich viel Zeit
da=
durch verloren geht. Derartigen Uebelſtänden läßt ſich am beſten
dadurch abhelfen, daß die Lager zweiteilig gemacht werden, ſo
daß nach Abſch=auben der Deckel die Wellen ohne weiteres
aus=
gebaut werden können.
Wenn auch die vorſtehenden Ausführungen nicht alle Fälle
von Betriebsſtörungen erfaſſen, ſo geben ſie doch einen guten
Ueberblick und zeigen, in welcher Weiſe der Konſtrukteur auch
dieſen Anforderungen an die Güte der Werkzeugmaſchinen
ge=
recht wird und beſtrebt bleibt, ſie ſo zu bauen, daß ihre volle
Ausnutzung unter möglichſter Vermeidung von Stillſtänden
er=
reicht werden kann.
Eine hochempfindiche
Vakuumröhre.
Von
Dr. A. Gradenwitz, Berlin.
Die kürzlich von Herrn D. D. Knowles konſtruierte und im
Forſchungslaboratorium der amerikaniſchen Weſtinghouſe=
Geſell=
ſchaft zu Eaſt Pietsburg weiter durchgebildete Gitterröhre
ge=
hört zu den empfindlichſten elektriſchen Vorrichtungen, die man
kennt. Genügt es doch, eine Hand der Gitterplatte zu nähern,
um ſie zum Aufglühen zu bringen und genügend Elektrizität
zur Betätigung eines Relais frei zu machen.
Die Verrichtung beſitzt wie andere Vakuumröhren drei
Elektroden, eine negative, eine poſitive und eine dritte Elektrode,
die letztere in Form eines Gitters umgibt. Inſofern
unter=
ſcheidet ſie ſich aber von der gervöhnlichen Vakuumröhre, als ſie
keinen geheizten Elühfaden hat und dahe= nur während des
Betriebes Energie verbraucht. Bringt man nun zwiſchen der
poſitiven und der negativen Elektrode eine Spannung an, ſo
legen ſich Elektrizitätsteilchen, ſogenannte freie Elektronen, an
das Gitter an, und, wenn dieſes gut iſoliert iſt, ſo können die
kleinen Ladungen nicht entweichen und die Röhre läßt keinerlei
Strom hindurch.
Die kleine Elektrizitätsladung kann jedoch leicht (ſchon durch
Annäherung einer Hand) entfernt werden, und dann läßt die
Röhre ſo viel Strom hindurch, daß ein techniſches Relgis
be=
tätigt wird.
Ein wie verſchwindend kleiner Betrag ein Milliardſtel=
Umpere iſt, zeigt ein Vergleich mit entſprechender
Muskel=
energie: ſo kann man ſagen, daß eine Hausfliege, die beim
Krie=
chen in ſenkrechter Richtung 2,5 Zentimeter im der Sekunde
zurlicklegt, ſoviel Energie verbraucht, als damit 40 derartige
Vor=
richtungen gleichzeitig betätigt werden könnten.
Auch an dem entſprechenden Brennſtofſverbrauch läßt ſich
der winzige Betrag veranſchaulichen: genügt doch 1 Gramm
Kohle, um die Nöhre 600 Millionen mal zu betätigen.
Ein Vergleich mit normalen Lampen iſt gleichfalls lehrreich:
Zur Speilung einer getvöhnlichen 60=Watt=Lampe iſt 60
Millio=
nen mal ſoviel Elektrizität erforderlich als für den Betrieb der
neuen Röhre
Die Nöhre iſt mit Neongas gefüllt, jenem Element, das
keine chemiſchen Reaktionen eingeht und ſich daher für
Vakuum=
röhren beſonders eignet.
Eine praktiſche Vertvendung der hochempfindlichen Röhre
bietet ſich z. V. ſur den Feuerſchutz, da Rauch bzw. eine Flamme
ſie ganz ebenſo auslöſen wüirde wie bei dem ſchon erwähnten
Verſuch die meufäiliche Hand.
Ebenſo läßt ſich eine Verwendung als Einbruchſchutz den:
ken: Das Gitter wird an ein Pult, ein Fenſter, eine Schublade,
einen (eldſc rank oder ſonſt zu ſchützenden Gegenſtand angelegt;
daun betſtig: die Röhre bei der geringſten Berührung ein
Re=
lais. 2urch dieſes Relais aber könnte entweder eine
Alarm=
vorrichiung oder ein Apparat betätigt werden, der dem
Ein=
brechier einen gehörigen Schlag auf den Kopf verſetzt.
Fur Anlagen mit Gasöfen läßt ſich die Röhre als
Flammen=
kontrölle benußen: das limmrohr ſorgt dann dafür, daß die
Meldeſlamme weiter brennt oder das ſie erliſcht, ein Signal gibt
und auf dieſe Weiſe vor Exploſionen und anderen
Zwiſchen=
ſällen ſiküßt.
Ferner kann man mit Hilfe der neuen Röhre die Tiefe eine=
Del= oder Waſſerbehälters ſelbſttätig beſtimmen, und zwar
der=
art, daß bei Erreichung eines beſtimmten Flüſſigkeitsniveaus
ſofort ein Signal betätigt wird. Die Röhre kann durch gan
leichte Berührung, z. B. durch den Kontakt eines Galvanomete
zeigers, betätigt tverden.
„Im Obigen ſind nur einige Verwendungsmöglichkeiten an
gedeutet: weitere werden ſich fraglos aus der Praris ergeben.
KURZEMITTEILUNGEN
* Die Verſuche auf der Verſuchsſtraße bei Braunſchweig zur
E=
forſchung der günſtigſten Straßendeckung haben ihren vorläufigen Arſ.
ſchluß gefunden. Wie bekannt, iſt die Straße kreisrund angelegt und mr
den verſchiedenartigſten Straßendeckungen abgedeckt. Neben Steinſchla.,
aſphalt, Beton und Kleinpflaſter aus verſchiedenem Material ſind
Stre=
ken mit Innenteerung und ſolche mit Chauſſierung vorhanden.
A=
dieſer Straße ſind von Auguſt 1925 bis November 1926 vier verſchi der
Arten von Kraftfahrzeugen ſtändig in Betrieb geweſen. Auf der 1. Sp=n
fuhren Laſtwagen mit Luftreifen bei einer Geſchwindigkeit von 45 Klrn
in der Stunde, auf der 2. Spur ſolche mit Hochelaſticreifen und 35 Kl-n
Stundengeſchwindigkeit. In der 3. Spur waren Kraftfahrzeuge mit Vw
gummireifen und 25 Klm. Stundengeſchwindigkeit in Betrieb, währe-,
endlich in der 4. Spur ein gemiſchter Betrieb mit Pferdefuhrwerk
Gange war. Von den vorliegenden ſehr intereſſanten Zahlen und
Vec=
ſuchsergebniſſen ſind einige wenig überraſchend, da die allgemeine E.
fahrung gleiches bereits ergeben hatte. Beiſpielsweiſe iſt es ni.m
verwunderlich, wenn feſtgeſtellt wird, daß der Einfluß der
Vollgumrs=
reifen bei der genannten Geſchwindigkeit weſentlich ungünſtiger iſt
a=
derjenige der Hocheleſticgummireifen bei der größeren Geſchwindigkse,
Beſonders hat ſich dieſer Unterſchied auf chauſſierten Strecken mit ud
ohne Oberflächenteerung gezeigt. Eine weitere Erfahrung hat gelel
daß bei ſtarkem Verkehr mit ſchweren Laſtwagen namentlich bei Vm!
gummibereifung chauſſierte Straßenſtrecken ſehr bald der Zerſtörm
anheimfallen. Die auf ein Jahr entfallenden Koſten der Anlage urd
Verzinſung ſowie Unterhaltung betragen für den Quadratmeter
Steinſchlagaſphalt 0,90 Mk., bei Beton 1,30 Mk., bei Kleinpflaſſi,
1,40 Mk., bei Chauſſierung mit Oberflächenteerung 4,20 Mk. Man kazy
hieraus erſehen, daß Chauſſierungen außerordentlich unwirtſchaftlich ſi.n.
Die Widerſtandsfähigkeit bei gemiſchtem Verkehr, wobei neben
Am=
mobilen auch noch pferdebeſpannte Wagen verwendet wurden, erggb ſn
in folgender Reihenfolge: Kleinpflaſter, Beton, Steinſchlagaſphoct
Schlackaſphaltſchötter Teermakadam, Chauſſierung mit nachträglickmin
Teerimulſionsanſtrich, Chauſſierung mit Oberflächendichtung. Wenn aun
dieſe Unterſuchungen ein abſchließendes Urteil noch nicht ergeben, ſo
doch durch dieſe Verſuche im Großen zweifellos eine gewiſſe
KlarEh=
über die Wirtſchaftlichkeit von Straßendecken beim
Automobilbetr-
geſchaffen worden.
* Ein Großgaagenbau in Paris. Eine Autogarage für 600 Wage
wurde kürzlich in Paris in Benutzung genommen. Das Gebäude
eine Grundfläche von 3000 Quadratmeter und beſitzt neun
Stockwe=
von denen zwei unter Gelände und ſieben oberhalb des Geländes lieg
Dig auf der Erdoberficche liegenden ſieben Stockwerke ſind ſür das
Unti=
bringen von geſchloſſenen Autoboxen ausgebildet. Das achte Stockn—
enthält Reparaturwerkſtätten und Verkaufsräume für Erſatzteile.
neunten Stockwerk ſind eine Anzahl Tennisplätze mit den erforderlicst,
Räumlichkeiten untergebracht. Die einzelnen Boxen ſind durch beur
liche Rollgitter abgeſchloſſen, was neben der Raumerſparnis den grot
Vorteil beſitzt, daß bei evtl. Zuſammenſtößen wegen der großen Elaſt4;
tät weder Wagen noch Türen erheblich beſchädigt werden können. Zr
ſchen den einzelnen Boxen hat man teilweiſe bewegliche Zwiſchenwä
vorgeſehen, um die Größen einem evtl. Bedürfnis nach größeren von
kleineren Abſtellräumen anpaſſen zu können. Das Gebäude hat S
Geſamthöhe von 31,5 Meter. Alle Zwiſchendecken ſind waſſerdicht
a=
gebildet, damit in jeder Zelle auch die Wagen gewaſchen werden könnn
Die Verbindung zwiſchen den einzelnen Stockwerken geſchieht drrh
Rampen mit 10 Prozent Steigung. Dieſe Rampen haben eine Br:/
von 5 Meter in der Gerade und 17 Meter in den Kurven, ſo daß
übe-
ſich Kraftwagen begeenen können. Außerdem ſind Aufzüge für def ie
Laſtwagen und ſchwere Laſten, ſowie Treppen für den Fußgängerverkl.u
vorgeſehen. Die eine Seite des ganzen Baues bildet eine Glaswar,
wodurch eine gute Beleuchtung aller Räumlichkeiten geſchaffen iſt.
T=
ganze Haus iſt heizbar.
* Ueber die Verbreitung des Telephons gibt eine intereſſante Statr:
des engliſchen Poſtminiſteriums Aufſchluß. Hiernach kommen auf f=
1000 Einwohner in den einzelnen Kulturländern die nachſtehend
Ei=
zeichneten Anſchlußnehmer: Nordamerika 150, Canada 130, Dänemark
Neuſeeland 94, Schweden 72, Auſtralien 68, Norwegen 66, Schweiz
Deutſchland 43, England 31, Holland 30. Oeſterreich 23 Belgien
Argentinien 19, Frankreich 18, Japan 10. Beſonders
bemerkensun=
hierbei erſcheint die geringe Anſchlußnehmerzahl in England, ganz 1
ſonders aber in Frankreich und die hohe Anſchlußnehmerzahl in den di*
nordiſchen Staaten Europas.
In einer ähnlichen Statiſtik der American Telephon and
Rlal=
graphe Company waren in den Vereinigten Staaten von Nordanenſo.
am 1. Januar 1911 5,8 Millionen Fernſprechanſchlüſſe vorhazen, m
denen täglich über 22 Millionen Geſpräche geführt wurden. In 50
ren war die Zahl der Anſchlüſſe auf 17,5 Millionen, die Zahl der Gich
ſpräche auf üüber 52 Millionen geſtiegen. Die Zahl der Geſpräche!
demnach mit der Entwicklung der Anſchlüſſe nicht Schritt gehalten, irw
wohl daraus zu erklären iſt, daß der Zuwachs an Anſchlüſſen im weſe
lichen auf Privatperſonen zurückzuführen iſt, die den Anſchluß nicht
gleicher Weiſe ausnutzen wie geſchäftliche Anſchlußnehmer.
* Die elektrotechniſche Weltproduktion hat ſich in dem Zeitraum k.
1913—1925 etwa verdreifacht. Wir entnehmen den V. D. J.=Nachricks”
vom April die nachſtehenden intereſſanten Zahlen: Die Anteile an
geſamten Produktion in Prozenten betragen in den nachſtehend EE
zeichneten Ländern:
1913
1925
34,9 %
B3.3%
Deutſchland . . . . .
1. S. A.
..... B90
48,1
England . .
... . 160 %
11,5 %
49.
Frankreich .. . .. 4,0 %
Italien . . ... 1,2%
... 1,9% 29%
Japan . . .
Beſonders auffällig an dieſen Zahlen iſt der ſtarke Rückgang
Beteiligung Englands an der Weltproduktion. Daß Deutſchland dor
den Krieg zurüickgeworfen wurde, nimmt nicht Wunder. Daß
Ame=
einen derartigen Vorſprung gegenüber 1913 gewonnen hätte, iſt E
auch dem Fachmann erſtaunlich.
* Der Gasverbrauch in Deutſchland betrug im Jahre 1925 je EK
der Bevölkerung 51 Kubikmeter. England hat dagegen einen Verbru
von 178, Auſtralien 117, Holland 74 Kubikmeter. Die Tſchechoſlomp
hat von allen europäiſchen Staaten den kleinſten Verbrauch mit 6 Kr7
meter je Kopf der Bewohner.
* Die Weltproduktion an elektriſcher Arbeit belief ſich im Jahre
auf 20 327 988 942 Kilowattſtunden. Ob dieſe Zahl mit allen Einzelhen
ſtimmt, mag dahingeſtellt bleiben. Sie beruht zweifellos auf O0
Schätzung. Immerhin iſt es erſtaunlich, daß eine derartig außerorr?
lich große Arbeitsleiſtung geſchaffen wurde. Der weitaus größte
nämlich 15 226 Millionen Kilowatt, wurden auf feſten Brennſtoffern?
zeugt. Nächſt dem iſt die Waſſerkraft mit 2852 Millionen, dann Gas
W57 Millionen, weiter Oel mit 154 Millionen und ſchließlich Winde,
nit 0,06 Millionen Kilowatt beteiligt. Aus anderen kleineren Eme
quellen wurden 38 Millionen Kilowatt erzeugt.
NEUE BÜGHER UND ZEITSCHRIET
* Die Autoſtraße Hamburg—Frankfurt-Baſel von Robert Otzen,
Reg. Rat und Prof, der techniſchen Hochſchule Hannover, Zee
Gohlmann’ſche Buchdruckerei Hannover.
Der bekannta Lehrer ſüir Ingenieurtechnik an der Hochſchud
Hannover geht nicht nur auf das engumriſſene Programm der D
ein, ſondern entwickelt allgemeine ſehr intereſſante Richtlinien ub
Autoſtraßen.
* Fachblatt für Holzarbeiter, herausgegeben vom dautſchen Holzarb”
verband in Berlin, erſcheint monatlich, Preis vierteljährlich 2e
Wochenende iſt Trumpf! So bringt auch das vorliegende Hell.*
intereſſante Beiſpiele von Holzhäuſern und beſonders einfachen Be
endhäuſern. Bei dem nſchen Inhalt und der ſehr guten Ausſit.
des Heftes iſt der Bezugspreis außerordentlich gering.
* Radio=Schaltkarten. D. R. G.M. Annode=Verlag, Berlin=Wilmers
Durch den Annode=Verlag iſt die Radioliteratur um eine Griche
reicher geworden, die in der Auswirkung auf and re Gebiete nie”
Bedeutung iſt. Der Verlag gibt Poſtkarten heraus, auf denei S
ſchema aufgedruckt ſind. Ein begleitenden Text erläutert o0
nungen. Es liegen bereits 6 Serien vor, die zu dem germge"
von je 1,20 Mk. zu haben ſind.
PERBONLICHES AUS DER TEOKIN
Der Präſident des Telegraphentechniſchen Reichsamts Dr. W/N
iſt von ſeinem Amt zurückgetreten und hat einen Ruf als
Profeſſor an die Techn. Hochſchule Berlin angenommen.
Staatsrat Profeſſor Dr. Ing. e. h. Carl von Bach ſei..”
Goldene Hochzeit.
Im vergangenen Monat feierte Richard von Helmy).
Sohn des bedeutenden Phyſikers H. v. Helmholtz ſeinen 75. OeN"
Nummer 286
Samstag, den 15 Oktober 1927
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Seite 16
Samstag, den 15 Oftober 1927
Nummer 286
Sport, Spiel und Zurnen.
Sußball.
Aus dem Jahresbericht des D. F.B.
Zu ſeinem am 16. Oktober in Danzig ſtattfindenden ordentlichen
Bundestag hat der Deutſche Fußballbund einen Jahresbericht für das
abgelaufene Berichtsjahr 1926/27 herausgegeben. Dieſer Jahresbericht
ſtellt einen Zuſammenfaſſenden Ueberblick dar über die weitere
Ent=
wicklung des deutſchen Fußballſports. Aus der Fülle des amtlichen
ſtatiſtiſchen Materials erſieht man, daß der D. F.B. am 1. Januar ds.
Js. 6683 Vereine mit 873 874 Mitgliedenn umfaßte. An 473 611
Meiſter=
ſchaftsſpielen waren 11 840 20 Spieler, Schiedsrichter und Linienrichter
beteiligt. Die hierſür verwendete Zeit betrug 17,7 Millionen
Spiel=
ſtunden. Intereſſaut iſt, daß 334 000 Mitglieder von Fußballvereinen
noch andere Sportarten betreiben, wie Leichtathletik, Schwimmen,
Tur=
nen, Rudern, Tennis, Hockeh, Boren, Rugby, Krikcet, Kegeln, Wandern
und Winterſport. Eigene Vereinszeitungen geben 622 Vexeine heraus,
1155. Vereine beſitzen eine Bibliothek, 134 einen beſoldeten Sportlehrer.
Für Fahrkoſten eigener und fremder Vereine, Platzbau,
Platzunter=
haltung, Platzpacht, Beſchaffung von Sportgeräten, Werbeausgaben,
Verwaltungskoſten uſw. wurden 14,6 Millionen Neichsmark verausgabt.
Dieſe Zahlen zeigen klar und deutlich die gewaltige Bedeutung der
deutſchen Fußballbewegung und zeigen gleichzeitig wieviel ſelbſtloſe
Hin=
gabe dazu gehört, um dieſe gewaltige Oraniſation in ehrenamtlicher
Eigenſchaft zu betreuen. Necht beachtenswert iſt die Umfrage, die der
Weſtdeutſche Spiel verband innerhalb ſeines Gebietes veranſtaltet hat.
Danach haben in Jahre 1926 716 Vereine dieſes Verbandes, d. h. mehr
als die Hälfte der an der Umfrage beteiligten, ihren Sportplatz Schulen
zur Verfügung geſtellt. Die Plätze benutzt von 1218 Volksſchulen mit
über 110 000 Schülern, von 290 höheren Schulen mit anuähernd 26000
Schülern und von 74 Berufsſchulen mit über 5000 Schülern. Aehnliche
Verhältniſſe ſind noch in den übrigen Verbänden maßgebend. Ein
Bei=
ſpiel für das gemeinnützige Wirken unſerer Sportvereine insb=ſondere
auf dem Gebiete der körperlichen Erziehung der Schaljugend.
V.f. R. Darmſtadt—Spielvgg. Arheilgen (Reſerve).
Die erſte Mannſchaft des V.f. R. begibt ſich kommenden Sonntag nach
dem Arheilger Mühlchen, um gegen die Rerſerve der Spielvreinigung
das fällige Verbandsſpiel auszutragen. Die Mannſchaft Arheilgens,
welche an der Runde außer Konkurrenz teilnimmt, hat mit ihrem
Reſul=
tat gegen die A=Vereine bewieſen, daß ſie zu kämpfen verſteht, und es iſt
deshalb der Mannſchaft des V.f. R. ſehr zu empfehlen, den Gegner nicht
leicht zu nehmen. — Zweite ſowie dritte Mannſchaft iſt bis heute noch
ſpielfrei, während die beiden Jugendmannſchaften am Sonntag in die
Verbandsſpiele eintreten. Die 1. Jugend ſpielt im erſten Spiel gegen
die 1. Jugend des Spv. 98 auf dem Stadion, während die 2. Jugend
die gleiche vom Sportv. 22 Roßdorf zu Gaſt hat. Beide Spiele beginnen
um 11 Uhr vorm., und iſt den Mitgliedern der Beſuch der Spiele ſehr
zu empfehlen.
R. Sp. V. Germania 03=Pfungſtadt-Pol. Sp.V.
Die Ligamannſchaft ſpielt nachmittags 3 Uhr in Darmſtadt gegen
Polizeiſportverein. Der Ausgang des Kampfes iſt ungewiß. — Die
Junioren treten ebenfalls in Darmſtadt der gleichen Mannſchaft des
Sportvereins 98 auf dem Stadion gegenüber. Die Jugendabteilung
be=
ginnt am Sonntag mit den Pflichtſpielen. Die Gegner der 1 Jugendelf
und erſten Schülermannſchaft ſind die 1b Jugendmannſchaft und die
1b Schütlerelf des Sportvereins 98. Dieſe beiden Spiele finden in
Pfung=
ſtadt um 11 bzw. 1 Uhr ſtatt.
FC. Union—Sp. V. Münſter.
Kampf um die Tabellenführung wird die Parole des am morgigen
Sonntag um 11 Uhr auf dem Unionplatze (Heidelberger Str.)
ſtattfinden=
den Zuſammentreffens der beiden Ligamannſchaften obiger Vereine ſein.
Beide Mannſchaften liegen ſeit Begimn der Verbandsſpiele in zähem
Bruſt= an Bruſtkämpfe an der Tabellenſpitze der Kreisliga. Wer das
Spiel für ſich entſcheidet, iſt ſchwer vorauszuſagen; haben ſich doch beide
Teile in den letzten Jahren in der A=Klaſſe und Kreisliga Kämpfe
ge=
liefert, wie ſie wohl raſſiger nicht gezeigt werden konnten, und die immer
nur knappe Siege einer Partei ergaben. Die diesjährigen Leiſtungen
zeigen, daß man beiderſeits wieder in guter Form iſt. Beide Teile
ver=
läufer hervorragen, ſo daß ihre Leiſtung, neben den Stürmerreihen,
ent=
ſcheidend für den Ausgang des Spieles ſein dürfte. Bei der Wichtigkeit Reichsarbeitsgemeinſchaft die Beteiligung freigeſtellt wird, wenn dieſe
des Spielausganges wird wohl auch die ſolchen Spielen anhaftende Härte, nicht ganz und gau illuſoriſch ſein ſoll. Die ausgeſchriebene Konkurrenz
nicht fehlen, ſo daß auch von dieſer Stelle ein allen Lagen gewachſener um den Pokal der Stadt Darmſtadt kann auch techniſchen
Unparteiſcher erwünſcht iſt. Da Münſter mit einer anſehnlichen An= Gründen nicht ausgetragen werden. Die Vereine werden jedoch
hängerſchar hier erſcheint, andererſeits das intereſſierte hieſige Sport= ſo rechtzeitig über die Austragung in Kenntnis geſetzt, daß genügend
publikum erſcheinen wird, iſt damit zu rechnen, daß die Rennbahn wie Zeit zum Trafning vothanden iſt.
immer gegen Münſter, Rekordbeſuch bekommt. Anſchließend an obiges
Spiel ſtehen ſich die beiderſeitigen Erſatzmannſchaften ebenfalls im
Punkt=
kampfe gegenüber.
Sportverein 1898 (Jugend).
Die 1. Jad. empfängt V. f. R. Darmſtadt 1. Jgd. — Die 2. Jgd.
fährt nach Pfungſtadt zu Germanias 1. Jgd. — Die 3. Jgd. hat 2. Jgd.
in die Verbandsſpiele ein. — Die 1. mißt ihre Kräfte mit 1. Schüler
Seeheim.
Fußball im Kreis Starkenburg.
Das Programm des 16. Oktober 1927.
In der Kreisliga herrſcht Großkampfſtimmung. Bereits vormittags ohne Rückſicht auf die Witterung ſtatt.
11 Uhr treffen ſich auf der ehemaligen Radrennbahn ai der Heidelberger
Straße Union Darmſtadt—Sportverein Münſter. Wenn
nicht alles täuſcht, wird hier der Spitzenreiter ſeine zweite Niederlage
erleiden, denn die Unionelf iſt in dieſem Jahre, ſicher ſtärker
einzu=
ſchätzen, und gilt ſogar als Meiſterſchaftsfavorit. Das zweite Spiel führt
nachmittags um 3 Uhr Polizei=SpV. Darmſtadt—
Ger=
wie am letzten Sonntag, ſo ſind ſie Favorit. Man hört aber ſchon wie= Prämienbahnen wurden ſehr gute Ergebniſſe erzielt.
der von Unſtimmigkeiten in der Mannſchaft, in der einzelne Leute es
nicht verſtehen, Perſönliches den Allgemeinintereſſen unterzuordnen, ſo
daß leicht eine ſchwächere Garnitur der Gäſte antreten kann. So iſt der
Ausgang reichlich offen. Das nächſt wichtigſte Spiel, Union Wix= ler (Sportkegler) 34. — 2. Prämienbahn II, 10 Kugeln: 1. Müller
hauſen—FV. Srendlingen, iſt ebenfalls als offen zu bezeichnen, (Sportkegler) 66; 2. Reinhardt (12er) 64; 3. R. Harres (Keglerluſt) 63;
kann. Das Treffen Viktoria Griesheim—l. FC. Langen Schwinn (Goldene Kugel) 31. — Riegenkegeln. Zer=Mannſchaft,
müßte dagegen mit einem Erfolg der Gäſte enden. Offen erſcheint wie= 100 Kugeln. Verbandsklubs: 1. Sportkegler 523; 2. Molly 412.
Nicht=
derum das Spiel Mörfelden-Viktoria Walldorf.
Die A=Klaſſe im Gau Bergſtraße ſieht folgende Treffen:
Eintracht Darmſtadt—FV. Seeheim, Boruſſia Dornheim-V.f. L.
Michel=
ſtadt, Sportverein Geinsheim—Sportverein Groß=Gerau, Sportverein
Lengfeld— Haſſia Dieburg, Germania Gberſtadt—Sportverein Darmſtadt
Reſerve, Sportvgg. Arheilgen Reſerve—V.f.R. Darmſtadt. — Im Gau
Dreieich ſind folgende Spiele angeſetzt: V.f.L. Iſenburg Reſerve
SV. 1911 Iſenburg, Germania Oberroden—Sportverein Offeuthal, FC.
02 Dreieichenhain—FV. Eppertshauſen, Sportgemeinde Sprendlingen—
FC. Egelsbach. In beiden Gauen ſind die Spiele nur für die
Geſtal=
tung des Mittelfeldes von Bedeutung.
In der B=Klaſſe iſt nicht viel los. Germania Eſchollbrücken—
Germania Dieburg, Sportverein Meſſel—FSV. Groß=Zimmern.
Ger=
mania Leeheim—Chattia Wolfskehlen, V.f.R. Beerfelden—V.f.L.
Michel=
ſtadt 02, V.f.R. Erbach—Sportverein Höckſt, Sportvereit Roßdorf
FC. Groß=Umſtadt lauten die angeſetzten Begegnungen, von denen es
fraglich iſt, ob die in Beerfelden und Eſchollbrücken überhaupt zum
Aus=
tpag kommen.
Handball.
Sportverein Darmſtadt 1898—Hakoah Wiesbaden.
Die geſamten aktiven Handballmannſchaften des Sportvereins
Darmſtadt 1898 haben am morgigen Sonntag Verbandsſpiele zu
abſol=
vieren. Das größte Intereſſe dürfte wohl der Begegnung der
Liga=
mannſchaft mit Hakoah Wiesbaden entgegengebracht werden. Die
Hand=
baller der 98eu zeigten ſich bei ihrem letzten Spiel gegen den
Polizei=
ſportverein Babenhauſen in ſolch guter Form, daß ihr Spiel wohl
ſämt=
lichen Zuſchauern einen großen Genuß bereitete. Nicht allein das
Stür=
merſpiel ſtand auf einer bemerkenswerten Höhe, ſondern auch die
Hin=
termannſchaft, die durch die Aufſtellung des längere Zeit nur auf
leicht=
athletiſchem Gebiet tätigen Allwohn zweifellos eine Verſtärkung
erfah=
ren hat, erfreute durch eine abgerundete Leiſtung. In Hakoah
Wies=
baden werden die Darmſtädter einen ehrgeizigen Gegner finden, der
alle Kräfte aufbieten wird, um ein ehrenvolles Reſultat zu erzielen. Daß
die Wiesbadener neben dem Willen auch noch das Können in ſich haben,
den Darmſtädtern mit Erfolg Widerſtand zu leiſten, dürften ihre letzten
Punktgewinne erwieſen haben. Wir machen wiederholt darauf
aufmerk=
ſam, daß dieſes Spiel auf dem Darmſtädter Stadion, vormittags 11 Uhr,
ſtattfindet.
Die Liggerſatzmannſchaft ſpielt nachmittags 3 Uhr, ebenfalls auf
dem Sportplatz am Böllenfalltor, gegen Rot=Weiß Darmſtadt. Letztere
Mannſchaft führt zurzeit in der A=Runde, ſo daß ſie ſicher darauf
be=
dacht iſt, durch dieſes Spiel ihre Aufſtiegsausſichtem zur Ligaklaſſe zu
verbeſſern. Die 2. Mannſchaft ſpielt gegen den Polizeiſportverein
Darmſtadt, 2. Mannſchaft.
V. f. R. Rot=Weiß—Sp.V. 98 Ib.
Die 1: Mannſchaft trägt am kommenden Sonntag ihr ſchwerſtes
Ver=
bandsſpiel der diesjährigen Runde aus, nämlich gegen die 1b=Mannſchaft
vom Sportverein 98, dem A.D. T.=Bundesmeiſter. Beide Gegner haben
ſich ſchon des öfteren harte Kämpſe geliefert. Während früher Rot=Weiß
Sieger blieb, konnte Sportverein 98 die beiden letzten Begegwungen für
ſich entſcheiden. Wie das diesmalige Spiel endet, iſt vollklommen offen.
Der Beſſere möge Sieger bleiben.
Die 1. Jugendmannſchaft von Rot=Weiß trifft morgens 10 Uhr auf
die 2. Jugend. Die letztere wird ſich tüchtig anſtvengen müſſen, um
ehrenvoll abzuſchneiden. Die 3. Jugend ſpielt morgens um 10 Uhr gegen
die 1. Jugend der Spielvereinigung Arheilgen. Hier ſollten zwei
gleich=
wertige Gegner im Kampfe ſtehen. Die 2. aktive Mannſchaft, die für
die B=Klaſſe nachgemeldet wurde, fährt nach Babenhauuſen, um dort
gegen die gleiche des Polizeiſportvereins das fällige Verbandsſpiel
aus=
zutragen. Heute, Samstag, nachmittags 3.30 Uhr, ſtehen ſich die
1. Schülermannſchaft des V. f. L. Rot=Weiß und die 1.
Schilermann=
ſchaft der Ludwigs=Oberrealſchule im Pokalſpiel gegenüber.
Turnen.
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unitan d uhr am Hutstäahunfoi, Anßahnt 2.2 Uhr.
Geſchäftliches.
Schädliche Huſtenbonbons. Es iſt nur leider zu bekannt, wie ſieſ
ſich Unlauterkeit und Unreellität auf dem Gebiete der Nahrungsmitte
bemerkbar machen. Leider hat die Profitgier gewiſſer merkantilüſct
Elemente ſich daran nicht genügen laſſen: Sie beginnt ſich auch
hygieniſchem Gebiete recht unliebſam bemerkbar zu machen. So werF.
unter allen möglichen Namen Huſtenbonbons verkauft, die keine Stu
von jenen Extrakten enthalten, die zur wirkſamen Bekämpfung nu
Huſten und Heiſerkeit doch ſo dringend erforderlich ſind. Dafür erk
man häufig Huſtenpräparate, die lediglich den Zuckerwert repräſ',
tieren. Dieſen Bonbons fehlt natürlich jede Heilwirkung; nur etm.
erzeugen ſie mit Sicherheit: Verdorbenen Magen. — Man hüte
alſo vor unreellen Anpreiſungen, wenn man ſich zu ſeinem Kata.n
nicht noch Magenübel hinzuholen will. Am ſicherſten iſt es ſchon
ausſchließlich der ärztlich empfohlenen, bekannten Kaiſerſchen Br.=
Caramellen zu bedienen. Unter dieſer Bezeichnung gefordert, ſind ſie=
Apotheken, Drogerien oder Kolonialwarenhandlungen zu haben. 4. Ey
Viele leidende Frauen wiſſen nicht, daß ſich immer, ſelbſt in Cto
Fällen völliger körperlicher Zerrüttung mit Leichtigkeit Linderung mu
Heilung ſchaffen läßt. Wie Damen mit ſtarkem Leib, mit Unterlens
leiden, Verdauungsſtörungen mit anderen Beſchwerden durch richtig
wählte Unterkleidung ihre Geſundheit und ſchöne Figur wieder erlan/u
können, darüber veranſtaltet die Firma Kalaſiris Köln am U7.
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im Mozart=Saal, Schulſtraße 8, einen koſtenloſen Aufklärungsvortr=
(Näheres ſiehe Inſerat in der heutigen Ausgabe.)
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Samstag 15. Oltober. 11.55: Glockenſpiel aus dem Darmſt
Schloß. 6 15.30: Stunde der Jugend. Liedervorträge Frankfurte=
Schulen o 16.30: Wunſchnachmittag. Mitw.: Aenne Herbel, Sopr=
Leit.: Kapellmeiſter Merten. O 17.45: (Für die reifere Jugend
Aus dem Roman: „Der Oberhof”, von Karl Immermann. 0 18.15
Vereinsnachrichten. O 18. 45: Briefkaſten. o 19.15: Heinz Nel
berger: Go, das älteſte Brettſpiel der Welt. 0 19.45: Bezirksſekn.
Neuburg: Die Volksbühnenbewegung. O 20.15: Münchner Gitarrs
Kammertrio. o 21.15: von Kaſſel: Dramatiſche Rezitationsſtünde
Jeremias” von Stefan Zweig. Ausf.: Bruno Schönfeld und Ab!
Halm. Anſchl.: Tanzmuſik.
Stutigart.
Schießſport.
Deutſches Kartell für Jagd= und Sportſchießen, Abteilung K8. K. S.
Landesverband Heſſen (Ver, Heff. Schützenbund).
Die Vereine und deren Mitglieder, welche in Heſſen ihren Wohnſitz
fügen über eine gute Hintermannſchaft, aus der wiederum die Mittel= haben, wenden nochmals auf unſer Ausſchreiben betr.
Landesmeiſter=
ſchaften aufmerkſam gemacht in der Erwartung, daß allen Vereinen der
Radfahren.
Radfahrerverein 1893, Groß=Gerau.
Am Sonntag, den 16. Oktober, findet das Vereinsrennen
von Haſſia Dieburg zu Gaſt. — Die 4. Jgd. greift erſt am 2. Oktober ſtatt. Die Rennſtrecke iſt 50 Kilometer lang und führt über Büttelborn,
Darmſtadt, Arheilgen, Langen Mörfelden nach Groß=Gerau.
Dieburg auf dem Stadion. — Die 2. Schüler muß nach Pfungſtadt zu Start und Ziel befinden ſich bei der Wirtſchaft „Unter den Limnden” in
Germanias 1. Schiler. — Die 3. Schüler weilt bei der 1. Schiler von der Darmſtädter Straße. Der Verlauf des Rennens dürfte äußevſt
in=
tereſſant werden, zumal ſchon zahlreiche Meldungen von prominenten
Fahrern vorliegen, uud der Endſpurt von den einzelnen Fahrern
inner=
halb Groß=Geraus (arktplatz bis zum Ziel) gezogen werden muß.
Pünktlich um 8 Uhr beginnt der Maſſenſtart. Prämiiert werden
ſämt=
liche Fahrer, welche 20 Prozent Zeitzuſchlag des Siegers das Ziel
paſſie=
ven. Für die Sieger ſteh,u wertvolle Preiſe bereit. Das Rennen findet
Kegeln.
Sport= und Werbewoche 8.—15. Oktober, 7. Tag.
Die Beteiligung war ſehr rege. Mehrere Klubriegen fanden ſich
mania Pfungſtadt gegenüber. Liefern die Pfungſtädter das Spiel wiederum zur Beteiligung an dem Riegenkegeln ein. Auf den beiden
Höchſtreſultate des 7. Tages:
1. Prämienbahn I. 5 Kugeln: 1. Schüßler (Haſſia) 38; 2.
Mül=
wenn auch ein Erfolg der Einheimiſchen am eheſten erwartet werden 4. Ringler (Sportkegler) 63. — 3. Damenbahn, 5 Kugeln: Frau
verbandsklubs: 1. Nix verdorwe 464.
Samstag, 15. Oktober. 14: ’s Gretle von Strümpfelbach erz
o 15: Konzert. Mitw; Käte Mann, E. Thyſſen, H. Hanus, Funk”
orcheſter. 18.15: Uebertr. aus Freiburg i. Br.: Prof. Hoeninget
Die neuen Arbeitsgerichte. O 18.45: Aus Stuttgart und Freibutg
Oberregierungsrat Kümmerlen: Sozialfürſorge. 6 19.15: Richartd
Tſchorn: Turnvater Jahn (anl. ſeines 75. Todestages). O 20.15
Kammermuſik. Ausf.: A. Indig (Violine), F. Kirchberger Cello//
A. Haagen (Klavier). Boſſi: Sonate für Violine und Klaviek.
Brahms: Klaviertrio. 6 21.15: Funkbrettl. Engel=Berger: Matm
Lou, Boſton. — Raymond: Mädle ruck. ruck, ruck (Hilde Binder)/
— Millöcker: Duett aus der Operette „Der arme Jonathan” (Kät=
Mann, H. Hanus). — Fresco: Heute Nacht hab’ ich mich toll verlieh
(Heye.) — Kollo: Die ſchönſten Beine von Berlin. — Der Doktor;
Hör=Luſtſpiel in 1 Akt von M. Heye. — Kollo: In Köln a1
Rhein gibt’s ein Weinlokal. — Kotter=Stransky: Komm in der
Zoo (Hilde Binder). — Bromme: Herzen, die bei Nacht ſich findent !
1 Akt von Heye u. a. m. Anſchl.: Uebertr. aus Frankfurt: Tanzm.
Duett. — Karner: Couplet. — Madame Bijon. Hör=Luſtſpiel im
1 Akt von Heye.
Berlin.
Sonnabend 15. Oktober. 12.30: Viertelſtunde f. d. Landoft.
O 16: Max Pauly: Die Feuerbeſtattung der Neuzeit. 6 153.
Kapelle Hoffmann. Mendelsſohn: Ouv. „Athalia”. — Translateul.
Wiener Zugvögel, Walzer. — Svendſen: Romanze. — Flotop.
Fant. „Stradella‟. — Dicker: Aſchenbrödels Brautzug. — Holläſe
der: Märchen und Träume. — Rubinſtein: Romanze. — Kreuzel:”
Menuetto grazioſo. O 18.30: Dr. Bollmann: Friedr. Ludwic
Jahn (zum 75. Todestag) O 19.05: von Lengerke: Die Bedelst
tung des Kraftfahrzeuges für den Geſchäftsmann und
Gewerbetrei=
benden o 19.30: Malerm. Schmelzer: Das Handwerk im Saargebittl
19.55: Prof. Marcuſe: Die neuere Aſtronomie der Fixſterne=
O 20.30: „Vom Gaſſenhauer bis zum Schlager.” Einl.: Eugen
Tann. Mitw.: Lucie Mannheim, Alex. Fleßburg, P. Graein
O 22.30: Tanz=Muſik.
Königswuſterhauſen Sonnabend 15. Okt. 12: Künſtleriſcho
Darbietungen für die Schule. Felix Mendelsſohn=Bartholdy. o I5
Engliſch. O 15.35: Wetter und Börſe. 16: Prof. Lampe: Licht
bild und Film in der Schule S 16.30: Prof. Lampe: Aus der
pädagogiſchen Zeitſchriftenliteratur. o 17: Prof. Nölting: Be”
deutung und Aufgabe der Akademie der Arbeit. 17.30: G
Gramm: Zur Pſychologie des Induſtrieangeſtellten. O 18: Stud7
Rat Müller: Techn. Lehrg. f. Facharb.: Konſtruktionselement
18.30: Franzöſiſch f. Fortgeſchr. 8 18.55: Engliſch f. Fortgeſchy
19.20: L. Müthel: Rezit. aus Heinr. v. Kleiſt.
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Sonntag, den 16. Oktober
(nach der Wetterlage vom 14. Oktober).
Vielfach wolkig, auch zeitweiſe etwas aufheiternd, Temperah.r
wenig verändert und ſtrichweiſe Niederſchlagsneigung.
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Verantwortlich für Poliſt und Wiriſchaft: Rudolf Maupe; für Feutilleton Reich.:30
Ausland und Heſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlm. 4
ür den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer:1
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratentel: Wills Kuhlei
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtſadt.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommenn
Die heutige Nummer hat 20 Seiten.
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reifen wieder wie neu
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Samstag, den 15. Oftober
Neueſte Nachrichten
Börſe und Geldmarkt.
liie Berliner Börſe führte bisher wenigſtens in der Zeit nach dem
ewe, ein ziemlich iſoliertes Daſein. Mit der Einführung bedeutender
(andiſcher Aktien in Berlin und wichtiger deutſcher Papiere an
aus=
bo chen Börſen ſind unſere Effektenmärkte wieder mehr mit denen
yrer Länder verbunden worden. In der Berichtswoche befand ſich
B=erliner Markt ſogar faſt im Schlepptau der Brüſſeler Börſe. Dort
z. was Intereſſe für Elektrizitätswerte weite Kreiſe. Das Geſchäft
Eh ſchließlich ſo hitzig geſtaltet, daß eine ſcharfe Reaktion nicht
aus=
grüüben iſt und ein Millionenfalliſſement eintrat. Der Umſchlag der
Dnenz war deutlich auch in Berlin zu ſpüren. Während einerſeits die
Anngnahme der deutſchen Terminmärkte mit denen anderer Länder
ge? Vorteile hat, trat damit auch einmal die Kehrſeite in Erſcheinung.
wem Stocken der Auslandskäufe in Elektroaktien, die den Berliner
ak7 in letzter Zeit eine Hauptanregung gaben, iſt die Unternehmungs=
Ddrr Spekulation faſt ganz geſchwunden. Wir haben ſchon in unſerem
Mtagen Börſenbericht erwähnt, daß am Mittwoch dieſer Woche bei den
end Kursfeſtſetzungen im Terminverkehr ſelbſt für die J. G.
Farben=
gr., keine Notiz zuſtande kam. Dieſer Fall tritt bekanntlich dann ein,
eran nicht der vorgeſchriebene Mindeſtumſatz, der nur einige Tauſend
AE ſGbeträgt, ſtattfindet. Somit beſtand in dem Papier die immerhin
Ub uinintereſſante Erſcheinung, daß bei einem Aktienkapital von
UEMilliarden Mark nicht einmal rund 10 000 RM. an der Berliner
9Be einem internationalen Effektenhandelsplatz, umgingen. Viel=
IIſe bätte man dieſe Maßnahme vermeiden können, wenn die amtlichen
ABe: die Emiſſionsbanken hinzugezogen hätten. Das geſchah nicht,
beulrlich als Proteſt dagegen, daß ein großer Teil der Aufträge von
Ab ien Maklern an ſich gezogen und damit das Geſchäft der „Ver=
Abet-” ſtark eingeſchränkt wurde. Mit Ausnahme weniger Spezial=
Aeetl hielten ſich die täglichen Kursbewegungen in den engſten Grenzen.
Uß ginheitliche Tendenz konnte ſich nicht herausbilden, weil vielfach
hrlggkeiten mehr als wirtſchaftliche Vorgänge die Kurſe beſtimmten.
Aß anend iſt auch, daß ein Kaſſapapier am Donnerstag auf Grund einer
IARoucher von 750 RM. um 4% anzog, und bei der Feſtſetzung dieſes
IHhrs/(55 %) ein Kommiſſar anweſend war. Allerdings wird das
Effekten=
gllaf: durch die mit ihm verbundenen hohen Unkoſten jetzt ſo erſchwert,
1BlsiEür das fernerſtehende Publikum wenig Anreiz bietet. Die
Report=
fdFfur die Medioprolongation wurden auf 8½—9% feſtgeſetzt. Bei
Smenngagements in Terminwerten ergibt ſich gegenwärtig ein
Rende=
mihtvon 3—5 %, dem der vorſtehende Koſtenſatz (ohne Zurechnung der
füllger- Speſen) bei Prolongation gegenüberſteht. In Hauſſezeiten wäre
ſeilmulicer Reportſatz ſicher auf die Umſätze einflußlos. So hat man in
Wlrein während der jetzt gerade abgebrochenen Hauſſe teilweiſe 20—22%
füfawolongationsgelder verlangt und erhalten. Bei der ſoeben hinter
unkrleigenden Schiebung zogen es zahlreiche Effektenbeſitzer aber vor,
ihl ſöt ſtände ſelbſt mit Verluſt abzugeben, ſtatt ſie mit immer neuen
iu gy mll4nkoſten zu belaſten. Der endlich erfolgte Abſchluß der preußiſchen
Alſch in New York und weitere bedeutende Kredithereinnahmen übten
arinchkuts des lethargiſchen Zuſtandes der Börſe ebenfalls keine Wirkung
aullzmenigſtens nicht, ſoweit der Aktienmarkt in Frage kommt. Am
Diſeemnarkt war der ſtarke Rückgang des Dollarkurſes in Berlin
zweifel=
lollzn. Teil auf Vorverkäufe zur Umwandlung der demnächſt
herein=
flüſtaden Summen aus Auslandsanleihen zurückzuführen. Die
Reichs=
bal ſwemnt die Abnahme ſolcher Beträge bekanntlich ab. Die
Geldmarkt=
gwweiter ſehr undurchſichtig. Der Reichsbankausweis vom 7. Oktober
briſr mur eine wenig bedeutende Entlaſtung. Am Privatdiskontmarkt
eryſe nich ſogar eine Erhöhung der Sätze um 1/a26 (am 13. Oktober)
aldk invendig.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
ſu2 Holzgrundpreiſe in Württemberg, Baden und Heſſen. Neben
Geymezreits feſtgeſetzten neuen allgemein=ſüddeutſchen
Landesgrund=
prelht wüür Nadelſtammholz, Buchenſtammholz, Schwellenholz u.
Papier=
holllen)i, für das neue Forſtwirtſchaftsjahr in Württemberg und Baden
nollenondere Landesgrundpreiſe für die dortigen Gebiete in den
gniſm) Rundholzſortimenten ſoeben bekannt gegeben worden. Die=
Lahelyſuhsstragen u. a. in Württemberg für Eichen=Stammholz, Güter=
Aallf a-mal in den Stärkeklaſſen 1—6 110, 90, 70, 50, 40, 30, RM., in
rafs Gi)ſrL.ſfſſe A (ausgezeichnet ebenſo 200, 130, 90, 70, 50, 40 RM.,) in
(Ballu zütr Eichen=Stammholz normal 100, 80, 65, 52, 40, 25 RM. je
Felkttur. Auch dieGrundpreiſe für alle übrigen Laubholzſorten (
Stamm=
holllzu: Stangen und Nutzſchichtholz haben eine Neufeſtſetzung er=
Cu8s A.=G. für Bergbau= und Hütten=Induſtrie, Frankfurt a. M.
Dieſein uns vor einigen Tagen gemeldeten ſchwebenden Verhandlungen
beli esräußerung der qualifizierten Minderheit an der Norddeutſchen
tIſsA.G., Bremen=Oslebshauſen durch die Tellus A.=G. haben
am. endgültigen Abſchluß geführt. Das Aktienpaket iſt zu einem
veſiſſeia6 über dem Buchwert gelegenen Preiſe abgeſtoßen worden. Als
Näuſty nungierte ein Berliner Banken=Konſortium. Bekanntlich ſind
Veyltne der Vereinigten Stahlwerke A.=G. anläßlich des Wechſels
der ſicmmajorität bei der Norddeutſchen Hütte A.=G. im Juni 1926
wndikelR. der Norddeutſchen Hütte A.=G. eingetreten. Man kann
ver=
nuuſte aß die Verkaufstransaktion in Zuſammenhang mit der
In=
ereikiun me des Stahlvereins gebracht werden kann.
nſt urs der Greifwerke, Mannheim. Die ehemals zum
Barmat=
owinr gehörende Firma Greif=Werke, vormals Peter Kohl. A.G. in
Molmeran (Motoren= und Apparatefabrik, elektrotechniſche Artikel), hat,
machſetr ſſie etwa fünf Monate unter Geſchäftsaufſicht geſtanden und ſich
n //äu1926 mit ihren Gläubigern gegen Zahlung von 20 Prozent
ver=
gliclt hatte, jetzt Konkurs angemeldet. Es ſtehen rund 204 000 RM.
Pallf fxrund 179 000 RM. Aktiven gegenüber.
Aikmrsnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtadt.
dar)ſad*: Darmſtädter Kaufhaus GmbH. — GAufſ. angeordnet.
Btl. dt, Heſſen: Adam Peter Keller Wwe., Eva Maria Margarethe
tnger in Klein=Auheim. — Af. 2. 11. GlV. u. Prft. 9. 11.
Offen=
achtü an: Fa. Phönix Lederwerke GmbH. — in Neu=Fſenburg. —
umangels Maſſe eingeſtellt.
Viehmärkte.
Zmſtädter Viehmarkt vom 14. Oktober. Auf den heutigen
Vieh=
zunren aufgetrieben 188 Kälber und 6 Schafe. Notiert wurde
m0 Lebendgewicht: Kälber 60—75, Schafe 45—50 Pfg. Markt=
(Schleppend, Ueberſtand.
Aſmmrkt in Butzbach. Der geſtrige Ferkel= und Rindviehmarkt
dieskve ondere in Ferkeln einen ſtarken Auftrieb auf. Es waren
kel, und drei Rinder zum Verkauf geſtellt. Bezahlt wurden für
erk ſ.3; zu ſechs Wochen 5—7 RM., von 6—8 Wochen 9—11 RM.,
1Mockhen 11—14 RM., ältere 15—16 RM. Der Handel hatte nur
ſt inmfang.
Flſickfnurter Kleinviehmarkt vom 14. Oktober. Der Auftrieb des
Mleinviehmarktes war ſehr gering. Zum Verkauf ſtanden
far/ 916 Kälber, 692 Schafe und 88 Schweine. Schweine wurden
hrsogeringen Auftriebs nicht notiert. Die Preiſe für Kälber waren
rrüidem Montagsmarkt bis 2 RM. billiger. Schafe unverändert.
tleillauf: Kälber langſam, Schafe ruhig, ausverkauft. Preiſe
Lbendgewicht: Kälber: a) —, b) 78—84, c) 71—77, d) 65—70.
1. 48—52, a) 2. — b) 40—47, c) 34—39. Schweine nicht
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a M., 14. Oktober.
Die Effektenbörſe hatte vorbörslich durchaus freundliche Haltung, da
zahlreiche Meldungen wie die raſche Aberzeichnung der Preußenanleihe,
weitere angebliche Bankanleihen als Sammelanleihe für die Stickſtoff=
Dividenden und günſtigem Geſchäftsgang aus den verſchiedenſten
In=
den erhöhten Kurſen immerhin größeres Abgabebedürfnis beſtand, wobei ſchrot 21—21,50, Trockenſchnitzel 12—12,50, Heu 6—6,50, Stroh 2,10—225,
man anſcheinend lange durchgehaltene Poſitionen auf Grund des Kartoffeln 6—8 Mk. Tendenz ſtetig.
jetzigen verteuerten Geldſtandes noch möglichſt günſtig abſtoßen will.
Die heutige Geldmarktlage iſt durch den Zahltag und durch größere
wechſel 67), Privatdiskont 6‟/g. Am Deviſenmarkt iſt die Mark behauptet, 2390 Feuchtigkeit 22—24, Roggen 24,75—25, Sommergerſte 26—28,
New York 4,871),, gegen Madrid 28,35—28, 26, gegen Zürich 25,25‟),
gegen Holland 12,12, gegen Mailand 89,09, Pfunde gegen Mark 20,/41:),
Dollar gegen Mark 4/19. Der Effektenmarkt zeigte bei amtlicher
Er=
öffnung ein uneinheitliches Bild. Etwas freundlicher lag die Farbenaktie
um 19. Rheinſtahl, bei der übrigens vorläufig mit einem Umtauſch
gegen Farbeninduſtrie beſtimmt nicht zu rechnen iſt, gleichfalls um 190
feſter. Auffallend iſt der Rückgang von Gesfürel=Aktien, die von ziemlich
verlauf blieb ziemlich ſchwankend, wobei die erſten Kursgewinne der Antimon Regulus 88—93, Silber in Barren 76,75—77,75.
kommen ſtill, nur Ruſſen etwas höher geſprochen.
gering. Zellſtoff Aſchaffenburg 191, Voigt u. Häffner 180, Siemens u.
Halske B7,25, Schuckert 108, Rütgers 92, Lahmeyer 180, Holzmann
188,5, Farbeninduſtvie 203,25, Daimler 113,5, A C.G. 178,75, Kleyer 98,
Hapag 148,75, Stahlverein 124,12, Rheinſtahl 196, Phönix 110,5,
Man=
nesmann 164, Deutſche Bank 161. Danat 225, Commerzbank 173,5, Abl.
Rente 15,25.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 14. Oktober.
Während im Vormittagsverkehr die ſtarke Überzeichnung der
Preußi=
ſchen Amerika=Anleihe und die Meldung von internationalen
Stickſtoff=
verhandlungen eine Kursbefeſtigung veranlaßten, war bei Beginn der
Mttagsbörſe nicht zu erkennen, daß die Provinz auf Grund der
freundlichen Vorbörſenkurſe wieder Realiſationen vornahm. Infolge
dieſes Angebots, das an ſich nicht groß war, reichten die
An=
fangskurſe durchweg nicht an die Preiſe heran, die vor Beginn des
amt=
lichen Geſchäftes gezahlt wurden. Es verſtimmte auch, daß die Aktien
der Geſellſchaft für elektriſche Unternehmungen anſcheinend von
kom=
petenter Seite in erheblichen Beträgen angeboten wurden. Die
Zurück=
haltung der Spekulation war aber namentlich auch wegen der
unbe=
friedigenden Geldmarktlage wieder ſtärker. In Zuſammenhang mit dem
Zahltag und vielleicht mit der holländiſchen Diskonterhöhung war
tägliches Geld teurer und knapp. Der Satz zog auf 6½—8½0 an. Die
Nachfrage nach Tagesgeld geſtaltete ſich weſentlich umfangreicher als
geſtern. Monatsgeld war zurückhaltend offeriert und ſtellte ſich auf
8—9½ %. Im Wechſelmarkt fanden nur wenig Umſätze ſtatt, da Käufer
fehlten. Warenwechſel mit Bankgiro ca. 7%. Im Deviſenverkehr hielt
die internationale Schwäche des Dollarkurſes an. Die Reichsmark und
das engliſche Pfund behaupteten gegen New York ihre letztenNotierungen.
Die Frankenvaluten, insbeſondere Paris und Brüſſel, neigten mäßig
nach unten. Schwach lag die ſpaniſche Währung. London=Madrid 28,27.
Der holl. Gulden zog in Nachwirkung der Diskonterhöhung weiter an.
Im weiteren Verlauf der Börſe unterlag die Haltung mehrfachen
kleinen Schwankungen. Als die Privatdiskontnotiz entgegen den
Be=
fürchtungen trotz des Herauskommens beträchtlichen Materials nicht
erhöht wurde, ſtellte ſich vorübergehend eine Erholung ein. Die Kurſe
lagen aber erneut unterdrückt, als in der zweiten Stunde verlautete,
daß ein rheiniſches Bankhaus in Erwartung zur Vorſicht mahnender men wurden.
Bankberichte ſeiner Kundſchaft Realiſationen nahegelegt habe. Der Kaffee: Deckungskäufe des Handels und die feſten Santiago=Kabel
Dollar notierte in Berlin amtlich 4,1895. Damit dürfte der untere
Gold=
ſtand überſchritten ſein, ſo daß an der Börſe bereits von einer
Goldherein=
nahme durch die Reichsbank geſprochen wurde.
loſigkeit brachte bis zum Schluß der Börſe einen weiteren Rückgang der
Kurſe. Das Bezugsrecht auf AEG.=Aktien ſtellte ſich bei einem Umſatz
von etwa 5 Millionen auf 4%o und für Vorzüge auf 2,3% bei einem
Umſatz von etwa 3 Millionen. Dieſe Notiz hält ſich ungefähr auf Parihöhe.
An der Nachbörſe war ebenfalls eher Abgabeneigung. Auch Ver.
Glanz=
ſtoff, die ſich bis auf 662 erhöhen konnten, gaben wieder nach. Gegen
2,30 Uhr hörte man u. a. folgende Kurſe: Oſtwerke 411, Schultheiß 434,
J. G. Farben 293, Mannesmann 164, Phönix 110½, Rheinſtahl 1961)
Gelſenkirchen 149, Gesfürel 305 ½, AEG. 177½4, Siemens 287, Hapag
149, Lloyd 151, Dresdner Bank 160, Danatbank 224 Commerzbank 173,
Bemberg 522, Altbeſitz 52,10, Neubeſitz 15,30.
Produktenberichte.
Wormſer Produktenbörſe vom 14. Okt. An der heutigen Wormſer
193.5 14. 10. Hemoor=Zement 13. 10
232.125 114. 10.
234.— Augsb. Nürnb.Maſch. 131.— 132.— Hirſch Kupfer. 108,5 108— Bamag=Meguin 35.— 35.— Höſch Eiſen. 175.— 175.25 Berlin el. W. Hohenlohe 2 20.25 20.375 BerlinKarlsruheInd 65.5 65.125 Kahla Borzella. 160.— 101.— Braunkohl.=Briketts. 180.25 180.— Lindes Eismaſ 1525 158 875 Bremer Vulkan: 155. 155.— Lingel Schuh 75.5 71.5 Bremer Wolle.. 190.5 190— Linke u. Hofmar Teutſch=Atlan:1. Tel. 104.— 108.— L. Loewe u. Co. 280.— 280.— Teutſche Maſchinen. 84.— 83.875 C. Lorenz. 120.25 120.25 Teutſch.=Nied. Tel... Niederlauſitzer 163.— 163.— Teutſche Erdöl. . . 145.— 144,5 Nordd. Gummi. Teutſche Petroleum. 83.— s1.5 Orenſtein. 131.25 132.5 2t. Kaliwerke. .. Rathgeber Wage
Rombacher Hütten 82.75 82.— Tonnersmarckhütte . 112.— 110.5 Tynamit Nobel ....! 139 5 139.— Roſitzer Zucker. 7975 80.— Elektr. Lieferung.. 176.5 177.— Rütgerswerke 91.5 91.5 J. G. Farben.. 293.— 2 293.5 Sachſenwerk 119.— 117.—
156.— R. Friſter. . 109— 107.— Sächſ. Gußſtahl. 152.— Gaggenau Vorz.: 47.25. 48.— Siemens Glas. 158.— 158.— Gelſenk. Berg.:. Ver. Lauſitzer Glas 128.— 128.5 G. f. elektr Untern.. 31o. 3o6— Volkſtedter Porzell. 47.5 49.— Halle Maſchinen. . .. 160— 160.— Weſtf. C. Langendreer „ Han. Maſch.Egeſt. 88.5 90.— WittenerGußſtahl. . . 48.5 45.5 Hanſa=Dampfſchf. 226.— = 226.— Wanderer Werke. . 235.— l2 Rfe
Deviſenmarkt.
Selſingſors. ..
Vien.... .. ..
Prag ........
Budapeſt ....
Sofia .......
Kolland.. . . . .
Lslo ........"
Kopenhagen.
Stodkholm. . . .
London... . . ."
Bucnos Aires.
New York ...!
Belgien....
Brief
22.93
18.77
5/80,895
7 72.39
81.45
1.956
0.5025
7.390
20.73
5.556
2.237
4.198
4.264
Enche eih eich er ie engrſch
Fh Vorderviertel, 52, dto Hintervierte 62 Geſchäftsgang
Hett:
Diickurrger Schweinemarkt vom 14. Oktober. Zum heutigen
Schwei=
mat uvaren 1130 Ferkel und 35 Läuferſchweine aufgetrieben. Bis zu
WWokn /te Ferkel koſteten 9—13 RM., 6—8 Wochen alte 12—16 RM.,
—124 achen alte 18—25 RM. Für Läuferſchweine wurden je nach
ualik:35—70 RM. bezahlt. Der Handel war ziemlich flott.
Rheiniſche Kreditbank, Mannheim. In der Aufſichtsratsſitzung
be=
richtete der Vorſtand über die Halbjahrsbilanz. Die Umſätze haben ſich
gegenüber dem erſten Halbjahr 1926 nicht unweſentlich erhöht. Das
Ergebnis darf als befriedigend erachtet werden, obwohl die
Geſchäfts=
unkoſten und die Ausgaben für Steuern und ſoziale Laſten als nicht
mehr tragbar bezeichnet werden müſſen.
Die Anleihe=Emiſſionen in Amerika. In New York wurde geſtern die
Anleihe für die deutſche Zentral=Landwirtſchaftsbank aufgelegt. — Die
Berichte aus Amerika beſagen, daß die Höhe der Emiſſionen in dieſem
Jahre alle Rekorde der Vorjahre in Amerika ſchlagen. Seitens der
amerikaniſchen Bankiers würden aber keinerlei Beßürchtungen über die
Aufnahmefähigkeit des amerikaniſchen Marktes gehegt.
gruppe Klöckner=Werke=Kali=Induſtrie A.= G. und Meldungen von höheren bis 3625, Weizenfuttermehl 16,50—24, Roggenfuttermehl und Nacmchl
18,75—24, Roggenkleie 13,50—13,75, grobe Weizenſchalen 13,50, feine
duſtrien anregten. Es zeigte ſich jedoch zum amtlichen Beginn, daß zu Weizenkleie 13, getrocknete Biertreber 17, Malzkeime 16,50—17, Mais=
Frankfurter Produktenbericht vom 14. Oktober. Der Verlauf der
Getreidebörſe war ſehr ruhig. Es notierten bei unveränderten Preiſen:
Geldanforderungen zur morgigen Monatsmitte wieder etwas ange= Weizen gut, geſund, trocken, auswuchsfrei 26,25, dto. geſund, trocken
ſpannt. Tagesgeld auf 7% erhöht, Monatsgeld 7,75—90 Waren= mit vereinzeltem Auswuchs 25,50, dto. geringer Beſchaffenheit bis
Spanien im Verlaufe wieder etwas leichter. Man nannte London gegen Hafer inl. 22—24, dto. ausl. 24,50—25, Mais 19—19,25, Weizenmehl
38,50—39, Roggenmehl 34,25—35, Weizenkleie 12,50—12,75,
Roggen=
kleie 13,50.
Metallnotierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 14. Oktober ſtellten ſich für
Elektrolytkupfer 125 ½, Remelted Plattenzink 48,5—49,5,
Original=
guter Seite in nennenswerten Beträgen angeboten waren. Der Börſen= Hüttenaluminium 210, dto, in Walzen 214, Rein=Nickel 340—350,
erwähnten Werte faſt ſämtlich wieder verloren gingen. Anleihen voll= Die amtlichen Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom
14. Oktober ſtellten ſich für Kupfer: Januar 114 (114), Februar 114½/.
Die Abendbörſe war gut gehalten, doch waren die Umſätze ſehr (114:/.), März 114½ (114½), April 114¾ (114¾), Mai 115 (115),
Juni 115 (115:/.), Juli 115:/ (115:/.), Auguſt 115½ (115½), September
11534 (115½), Oktober 113 (114), November 113½ (113¾), Dezember
1139 (113½), Tendenz: ſtetig; für Blei: Januar 43½ (43¾), Februar
43¾ (43½), März 43¾ (44), April 44 (44), Mai 44 (441).), Juni 441),
(441), Juli 441/, (44½), Auguſt 44¾4 (44¾), September 44¾ (45),
Oktober 42½ (43), November 43 (431/.), Dezember 431/, (43½),
Ten=
denz: befeſtigt; für Zink: Januar 54 ¾4 (55), Februar 54 ¾ (55), März
54½ (54¾) April 54½ (54½4), Mai 54½ (54¾), Juni 541/, (54½),
Juli 541/ (54 ½), Auguſt 541/, (54 ½), September 541/, (54 ½), Oktober
55 (55½), November 55 (551),), Dezember 55 (55½).), Tendenz: ſtetig.
Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern beigefügten Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 14. Oktober
ſtellten ſich für Kupfer (Tendenz feſt): Standard p. Kaſſe 553
3 Monate 55 ½4—1,, Settl. Preis 55½, Elektrolyt 621/—7)., beſt
ſeleeted 613—63, ſtrong ſheets 6234; Zinn (Tendenz feſt): Standard
p. Kaſſe 265—½a, 3 Monate 262—1/., Settl. Preis 2651),, Banka (inoff.
2771/., Straits (inoff.) 271¾; Blei (Tendenz feſt): ausländ, prompt
21:)., entft. Sichten 212/, Settl. Preis 21: Zink (Tendenz ſtetig):
gewöhnl. prompt 27½, entft. Sichten 277/., Settl. Preis 27½,
Queck=
ſilber (inoff.) 22 ½, Wolframerz ſinoff. 1294.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Weizen: Im Einklang mit der Feſtigkeit der ſüdweſtlichen Märkte
nahm der Markt einen feſten Verlauf. Die gebeſſerte Exportnachfrage
beſonders in amerikaniſchem Sommerweizen und die geringer
lauten=
den letzten auſtraliſchen Ernteberichte wirkten anregend auf die Kaufluſt.
Mais: Günſtige Wetterberichte und =prognoſen ließen den Markt in
ſchwacher Haltung verlaufen, zumal auch das Inland mit größerem
An=
gebot hervortrat.
Roggen: Die Preiſe vermochten heute auf Käufe für weſtliche
Häu=
ſer und gute Erportnachfrage etwas anzuziehen.
Hafer: Auf Verkäufe der Lokofirmen gaben die Preiſe etwas nach.
Zucker: Der Rohzuckerterminmarkt nahm heute einen recht ſch vachen
Verlauf auf die Abgaben des Handels und der Kommiſſionäre. Später
trat eine teilweiſe Erholung ein, da nunmehr Deckungskäufe
vorgenom=
bewirkten eine Aufwärtsbewegung der Preiſe.
Baumwolle: Der Markt nahm unter Hedgingsverkäufen,
Liqui=
dationen und Abgaben ſür europäiſche Rechnung einen überwiegend
Privatdiskont lange und kurze Sicht 6‟/0 Die völlige Geſchäfts= ſchwachen Verlauf. Eine Erholung auf den hauſſegüinſtigen
Baumwoll=
verbrauchsbericht war nur von vorübergehender Natur.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 14. Okt.:
Getreide: Weizen, Dez. 131½, März 134½, Mai 136½: Mais,
Dez. 87, März 90, Mai 9238; Hafer, Dez. 46,50, März 48½, Mai
50½; Roggen, Dez. 963, März 1003, Mai 1013.
Schmalz: Okt. 12,50, Dez. 12,70, Jan. 12,95.
Fleiſch: Okt. 12,10, Dez. 11,85, Jan. 12,60; Speck loco 12,25:
leichte Schweine 11,00—12,00, ſchwere Schweine 11,50—12,50;
Schweinezufuhr Chicago 12000, im Weſten 60 000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 14. Okt.:
Getreide: Weizen Nr. 2 rot 14734, hart 143½ MMais neu ank.
Ernte 95½; Mehl ſpring wheat clears 6,65—700; Fracht nach
England 2—3,6, nach Kontinent 10—12.
Schmalz: Prima Weſt. loco 13,25: Talg extra 834.
Kakao: Tendenz kaum ſtetig, Umſatz in lots 147, Okt. 15,05,
Nov. 14,75, Dez. 14,32, Jan. 14,10, Febr. 14,00, März 13,99,
April 14,05, Mai 14,11, Juli 14,18, Loco 15½.
Kleine Wiriſchafisnachrichten.
Nachdem die Süddeutſche Zinkblechhändlervereinigung, Sitz
Frank=
furt a.M., ihre Preiſe am 4. Oktober um 1½% weiter ermäßigte, wurden
nunmehr von ihr mit Wirkung vom 13. Oktober die Preiſe für Zinkblech
um rund 21/.% erhöht.
Die Nachrichten, wonach die Dresdner Bank über eine
Auslands=
anleihe verhandelt, entſprechen, wie wir erfahren, nicht den Tatſachen.
Wie wir von maßgebender Bankſeite erfahren, wird die 20 Millionen
Dollaranleihe der Commerz= und Privatbank am Montag aufgelegt.
Es iſt bereits ſtarke Nachfrage vorhanden.
Die unterbrochenen öſterreichiſch=ungariſchen
Handelsvertragsver=
handlungen werden am 15. Oktober wieder aufgenommen.
Die Schweizeriſchen Zolleinnahmen belaufen ſich für September
1927 auf 17,6 Mill. Franken. Vom 1. Januar ab bis Ende September
ſtellen ſich die Zolleinnahmen auf 147,18 Mill. Franken, das ſind 1/17
Mill, weniger als in der gleichen Periode des Vorjahres.
Der griechiſche Miniſterrat hat beſchloſſen, den Tabakfabrikanten
eine Exportprämie von zehn Drachmen für jedes Kilo ausgeführter
griechiſcher Zigaretten zu gewähren.
Nach einer Meldung aus Madrid hat der ſpaniſche Miniſterrat das
Petroleummonopol der unter Führung der Banco Urqujjo ſtehenden
Bankgruppe unter den bekannten Bedingungen übertragen.
Aus Tokio wird gemeldet, daß die Verhandlungen zwiſchen dem
Ver=
treter der Morgan=Bank und der japaniſchen Regierung ergebnislos
verlaufen ſeien.
Aus New York wird gemeldet, daß die amerikaniſche Regierung den
Einfuhrzoll auf Kunſtwolle von 10 auf 20 Dollarcents zu erhöhen
be=
abſichtigt, und daß die Importeure bereits beſchloſſen haben, nachdrücklich
gegen dieſe Maßnahme zu proteſtieren.
Nachdem Braſilien ſeine Stabiliſierungsanleihe nunmehr
abge=
ſchloſſen hat, ſoll laut „Wall Street Journal” die Auflegung am 13. d. M.
gleichzeitig in New York, London, Holland und Schweden erfolgen.
Die Anleihe, die zur Stabiliſierung der braſilianiſchen Währung und zur
Einlöſung der ausgegebenen Schatzwechſel dient, läuft 30 Jahre und iſt
mit 6½% verzinslich, die Tilgung erfolgt durch Ausloſung zu pari,
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5% Bos. E. B. 19141
5% „L.Inv. 1914
4½% „1898 ...
4½% „ 1902..
4½ Bosnien ..
5% Bulg. Tabak.0
4½%Oſt. Staatsr.
v. 1913, Kdb.1918
41/.?Oſt. Schatz. 14
4ſ.70 Oſt. Silberr.
Goldr.
42 Oſt. Goldrente
Innsbr. Abk.
4½ Oſt. einh. R. (k.)
52
15.15
8.47
37
19
Ri
2.50
4% Ung. Goldr.
(lt. Innsbr. Abk.)
4% Ung. Staatsr.
. 10........"
48Ung. Kronr..
3%0 Ung. Eiſ. Tor ..
Außereuro-
päiſche
5%Mex.amn.t. abg.
5% „äuß. 99
40 „ Goldo4ſtf.
„ konſ. inn. . .
4½%y Irrigat. .„
5% Tamaulipas I.,
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit Zinsberech
nung
10%Berl. H.=Bt. G.
39 Berl. St. Gol
3% Darmſt. St.=G
8 % D. Hyv.=Bank
Meining. Goldpf. 1100
8% Port,(Spz.) III/ 9.80
6%Rum.am. R.03 7.25
4½%„Gold. 13.
17.25
4%a „am R. kon. 6.3
4½ am. R 05 6.2
42Türk. (Adm.)
4% (Bagd.)
49 (Bagd.
4% uniſ
9
42 1911
Zoll
4½%Ulng. St. 191
„ 1913
4½27
lt. Innsbr. Abk.,
4½%Ung. St 1914
4½%Ung. St. 1914
It. Innsbr. Abf.
4 %5 Ung. Goldr. ..
25.5
3s
13.5
13.5
21.6
„7
Dresd. St.=G.
%Frkf. St.=G....
88 Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
7%0 Frkf. Hhp.=Bk.
Goldpfbr.
5% Frtf. Hyp.=Bk.=
Goldpfbr.
%0 Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr
Frkf Goldpfb=
% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr
20 Frkf. Pfbr. Bk.
Goldpfbr.
720 H.=St.=
Gold=
anl. . . . . ."
8% Heſſ. Land.=Bk.
Goldpfbr.
beſi. Land.=B!
Goldpfbr.
24 4 187Klöckn.=Werk. 26
106
100.5
87
97
96.5
82.5
89.5
85.5
100
96
91
74.5
98.5
98
10%Komm.Elektr.
Mark (Hagen)
Goldobl. ... . 1102.5
80 Komm. Ldsbk.
Darmſt., Reihe I/ 98
8% K. Landesbank
Darmſt. Reihe 11 98
8% Ldwgshf. Stadt=
Goldan ..
7%M. KraftHöchſt 89.5
8% Mainz.=St.=G.
8% Mannh. St.=G.
6% Mannh. St.=G./ 82.5
70 M.=Stahlw 27/ 92.5
8% Naiſ. 2db. Gold 1104.5
8% Nbg. St. Gldal.
8% Pfälz. Hyp. Bk.=
Goldpfbr.
20 Pfälz. Hyp.=Bk
Goldpfbr. . . . . . 96
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfbr. . . . . . 91
8% Pforzh. St.=G.
8% Pirmaſ. St.=G.
8% Pr. Centr. Bd.=
Cr.=Bk. Glopfbr. 1109
8% Pr. Centr.=St.
ſchafts=Goldpfbr. 1100
790 Pr. Centr.=St.
chafts=Goldpfbr. 52
8%Rh.=Hyp.=Bk..
Goldpfbr. . . .. 99
„ 96
91
7%0 n„Lig.Pfb
o „ „Anteilſch. 52
½%Rh. Stahliv.
10%Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=B!. Goldpf. 105.5
95.5
99.5
77.25
1100
95
8% Südd. B.=Cr. B.
Goldpfdbr.
20 V. Stahlm.
Düſ=
ſeldorfHyv.=Gld.
obl. mit Optionl 24.*
% V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorföyp.=Gd.. ohne Option / 9
%0 Viag(V. Jud.=
Unt. Bln.)27.
93
3%Voigtc Häffner
Goldobl. ...."
8%Württbg. Hyp.=
Bank Goldpfbrf.
Ohne
Zins=
berechnung
50 Bdw. Kohl 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23 ......
6% Heſ. Brk.=Rg. 23
5% Heſſ. Volksſtaat
Roggen 23.....
50 Pr. Kaliwert.
50 Pr. Roggenw.
5 % Südd. Feſt. B. 6
Borkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb..
Bahr. Handelsb.
Bayr. Hyp. u. Wechſ.
Berliner Hyv.=Bk.,
Frkf. Hyp.=Bk. . ..
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bk.
Mecklb. Hyp.=u. Wb.
Meining. Hyp.Bk..
Nordd. Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hyv.=Bk.
Preuß. Bod.=Cr.=B
Pr. Cent.=B.=Cr. B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B..
Rh.-Wſtf. B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr...
Württ. Hyp. Bk.
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hhp.=B..
Landeskr. Caſſel ..
Naſſau Ldsb ..
Obligationen v.
Transportanſt.
4½ Eliſ.=Bahn ſtfr.
4½ Galiz.Carl=
Lud.=B.
„ abe
Oſt. Sd. (2.)ſtfr.
96
91.5
6.5
ZG
6.15
5.1
16.7
12.35
12.5
12.90
12.90
11.70
8.375
4.5
2,6% Alte Oſt. Südb.
2,6% Neue",
42 Oſt Staatsb. 83
3%Oſt. 1.b.8. E. ..
3%Oſt. „ „abg.
30 „ „ „9.Em.
„ „ „abg.
„. 1885
. „ „ abg.
gOſt., Erg. Net
%Oſt. „ „abg.
Raab Oebd. 8.
42 Rud. Silber
40 Rud. (Salzkg.
4½%Anat., S. I.
4½% Anat.. S.
2%0 Anat., S. III
2 Salon. Monaſt.
5‟ Tehuantepec.
½2%0
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit.. . .
Bad. Bk. .. .. . . .
Bk. f. Brauind. . .
Barmer Bankv. ..
Bah. Hyp.=Wchſ.
Berl. Handelsgeſ. 1243.75
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Bank...
D. Eff. u. W hi.=Bk. 123
D. Hyp.=Bk. Mein..
D. Vereins=Bk.
Disk.=Geſellſh.
Dresdener Bl.
.
Frankf. Bk.
Frankf. Hypth.=Bk.
Frkf. Pfdbr. Bk.. ..
Gotha. Grundkr. Bk
Lur. Intern. Banf
Metallbank. .
Mitteld. Creditb
Pfalz. Hyv.=Bk.
Pr. Bd.=Creditbank
„ Hhp.=Akt.=Bank.
Reichsbank=Ant
Rhein. Creditbk.
Rhein=Hyp.=B
Südd. B.=Creditbk
15.25
20.80
20.75
23.5
18.7:
17.75
4.30
19.5
18
15.5
Südd. Disc.-Geſ. 1140
Oſterr. Creditanſt. . 42.5
Viener Bankverein/ 17.75
Zergwerks=Akt.
Buderus. .... . . . . 105.25
Eſchw. Bergw.
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Gelſenkirh. Bgw. 1143.5
Harp. Bergb. ..
Flſe Bergb. St..
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Kali. Aſ hersleben.
Kali. Salzdetfurth. 1243
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Rhein. Braunk. . .
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Ver. Laurahütte.
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Henninger .... . . 185.25
Hercules, Heſſiſche 15)
Löwenbr.=München 345
120.75
33.5
142
142
161.75
173
222
16)
125
102
52.25
59.5
127
145.5
143
7.70 Nrrum. Berlin.
137.25 Adler EOppenh. 174
23) Aolerw. (v. Kleyer)/ 93.5
173
83.75
6% A. E. G. V;g.
127
5% A.E. G. Vjg.B 815
135
140 N. E. 3. Sta
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113.5
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Preise Mk. 1.— bis 3.—. 15 80
Anfang 3½, 746 Uh
bends 8 Uhr
Sonnabend, den 15. Okt., abends 8 Uhr,
in der Turnhalle
Oeffentlicher
Begrüßungsabend
anläßlich des Landesparteitags.
(Auch für Nichtmitglieder)
Mitwirkende: Frl. Roſe Landwehr
Herr Theo Heuſer
Herr Kapellmeiſter Bohne
vom Landestheater.
Begrüßungsanſprache: Dr. Keller, M. 6. T.
Anſchließend:
Geſelliges Beifammenſein mit Tanz.
Eint ittskarten zum Preiſe von 1 Mark
auf der Landesgeſchäftsſtelle der D. V.=P.,
Rheinſtr. 22, Fernruf 1304 und Verkehrsbüro
am Schloß, Fernruf 582, (15975
Turnhalle am Woogsplatz
Freitag, den 21. Oktober 1927
abends 8 Uhr
LLieder-, Arien- und Duetten-Abend
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lbach Konzert-Flügel von Heinrich Arnold,
Wilhelminenstr. 9
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Nreise der Plätze: Mk 1 10, 2.20 und 3.— incl.
Ssteuer, bei Konzert-Arnold, Wilhelminenstr. 9
Ortsgruppe
Darmſtadt
Sonntag, den 16. Oktober 1927,
nachm, ½4 Uhr im
Concordia-
saale — Urbayr. Programm.
Schuhplattier, Chor-Gesänge
Theater: „Die Stiefmutter‟
bayr. Volksstück in 3 Aufzügen
Reichhaltige Verlosung
(15943
Tanz
Nummer 286
Samstag den 15 Oktober 1927
Geite 19
Am Samstag, 15. 0ktober und die folgenden Tage
anencher Ukisbertest
im
Münchener Hofbräu
Grafenstraße 221, (1596088
Bagerische Künstler-Kapelle
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Reitauration Bismarch=Eck‟
(Ecke Bismarck—Wendelſtadtſtraße)
Hamstag und Sonntag
ab 7 Uhr
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Täglich Unterhaltungs-Musik
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Samstag u. Sonntag Konzert
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9
AA
Landestheater.
Großes Haus.
Samstag, 15. Okt
Keine Vorſtellung.
Kleines Haus.
K 2 Bühnen=Volksbund
Für diej. K=Mieter,
die Zuſatzm. Xllhaben
Samstag, 15. Okt.
Anfang 19.30 Uhr
Ende gegen 22 Uhr
Die vier
Grobiane
Muſikal. Luſtſpiel in
3 Aufzüg. /4 Bildern)
Muſikaliſche Leitung:
Max Rudolf
Inſzenierung: Hans=
Esdras Mutzenbecher
Bühnenbild:
L. Schenck von Trapp
Mitwir eude:
Margarete Albrecht
Anna Jacobs
Paula Kapper
Ellen Kießling
Käthe Walter
Theo Herrmann .
Alfred Karen
Hans Komregg
Heinrich Kuhn
Joſef Poerner
Eugen Vogt
Spielwart: Fr Wilde
Preiſe: 1.50—7.50 Mk.
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Singmannſchaft
Turngemeinde 1846
Darmſtadt.
1867 60 jähriges Jubiläum 1927
Sonntag, 23. Oktober 1927, ab 7 Uhr abds.
im großen Saal der Turngemeinde
Mitwirkende: Frau Horn=Stoll (Sopran),
Herr Hubertus (Tenor, Herr Lehrer
Niebergall (Klavier), Herr Kleinberg
(Viol ne), Lehrer an der Städt. Alademie
für Tonkunſt. Abtlg. der Turngem inde
(Turneriſche Darbietungen). Chor der
Singma nſchaft, Chormeiſter Herr Kehr.
Anſchließend Ball.
Eintritt: Mtglieder der T. G D. 46 50 D/
Fremde 1 ℳ. Karten beim Hauswirt Orth.
Zu zahlreichem Beſuch ladet freundlichſt
Die Obmannſchaft. (15996
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Dritter Bezirk
Am Sonntag, 16. Oktober, vorm. 10 Uhr, nachm. 2 Uhr
8. Bezirks-Liedertag
in der Darmstädter Festhalle.
Mitwirkende: 31 Vereine, 1800 Sänger und Sängerinnen
—— Männer-, Frauen- und Gruppen-Massenchöre —
Der Steinway-Flügel von der Firma Stenway & Sons Hamburg-
New Vork wurde von der Firma Karl Arnold & Sohn. Ecke
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bacher- und Mühlstraße gütigst zur Vertügung gestellt.
Eintritt einschließlich Programm für Bundesmitglieder u. deren
Angehörige 0 80 Mk., für Fremde 1.— Mk.
Hierzu ladet höflichst ein
Sonntag
Turnhalle
Woogsplatz
abends 8 Uhr:
Weltmeiſter
Okkultismus.
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Die Bezirksleitung.
Zätherclub Darmſtadt-Beſſungen
Smenntag, den 16. d. Mis., nachm. 5 Uhr, findet im
Schrale des Chaufſeebaufes, Heidelbergerſir. 89
KONZERT
nier Mitwirkung des Zithervirtuoſen A. Arnold aus
Mesden ſiatt. — Ab 8 Uhr
Ball
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Callfen für Fremde 1.— Mk., für Mitglieder 0.60 Mk.
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Sonntag, den 16. Oktober
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Autoberkehr — Wochenende
Luftbaflon-Aufstieg und -Abschuß
Seite 20
Samstag, den 15. Oktober 1927
Nummer 286
O
BKaufmänniſcher Verein
Darmſtadt-Frankfurt.
(inladung
zu einem
Kzwanglof Zuſammenſein m. Familie 8
am Sonntag, den 16. Okiober
— ab 7 Uhr abends —
O imVereinslokal b. Ehriſt, Grafenſtr.
O Darbietungen aus dem Kreiſe unſerer
O Mitglieder werden dazu beitragen,
8 den Abend wirklich gemütlich zu ge=
(15997
ſtalten.
9 Wir bitten unſere Mitglieder, recht
O zahlreich, mit ihren Angehörigen zu
Der Vorſtand.
Zerſcheinen.
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Bekannten zeige ich hiermit ergebenst
an, daß ich mit dem heutigen Tage mein
Restaurant „Zum Palaisgarten”
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Herrn Robert Dörr übergeben habe.
Indem ich allen tür das mir in so reichem
Maße erwieseneVlertrauen meinen besten
Dank ausspreche bitte ich, dasselbe auch
meinem Nachtolg.zuteil werden zu lassen
Darmstadt, den 15. Oktober 1927
Heinrich Bangert
Mit Bezug aut vorstehende Mitteilung
erlaube ich mir bekanntzugeben daß ich
mit dem heutigen Tage das Lokal
übernehme und lade ich zum
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lch bitte um geneigten Zuspruch
Robert Dörr
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Vortragender: Herr Direktor Muss!
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