Darmstädter Tagblatt 1927


14. Oktober 1927

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 285
Freitag, den 14. Oktober 1927. 190. Jahrgang

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Konkurs oder gerichtlicher Beltrelbung fällt ſeder
Nabatl weg. Bankkonto‟ Deutſche Bani und Darm=
ſtädter
und Nationalbant

Die Gefahr eines Finanzkonfiktes

Werſtimmung zwiſchen den Ländern
und dem Reichsfinanzminiſter.
Däe Frage nach der Oeckung für die Beſoldungs=
rſöhung
. Die Länder fordern 80%Anteil
aus der Einkommenſteuer.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Der Reichsrat hat am Donnerstag den Endwurf eines Be=
Ueungsgeſetzes angenommen, allerdings wit einer ſehr wich=
gun
Einſchränkung. Bayern hatte den doppelten Antrag
ſütellt, zugunſten der finanziell leiftungsunfähigen Länder den
36 des Finanzausgleichsgeſetzes abzuändern und außerdem den
im teil der Länder aus der Einkommens= und
ürperſchaftsſteuer von 75 auf 80 Prozent zu
rſoöhen. Erſterer Antrag wurde abgelehnt, der zweite da=
gen
, für den auch Preußen ſich einſetzte, mit ſtar=
Mehrheit angenommen, obwohl das Reichs=
ju
anzminiſterium die Erklärung abgab, daß es die=
iri
Antrag nicht zuſtimmen könnte. Die Reichsregie=
ing
hat auch ſofort angekündigt, daß ſie eine Doppelvorlage ein=
inpgen
würde, womit dann dem Reichstag die Entſcheidung
reirlaſſen wird. Bayern und Heſſen haben in der
eſſamtabſtimmung gegen den Entwurf ge=
timmt
, weil ſie nicht wüßten, wie ſie die Gelder
ufbringen ſollten. Württemberg, Sachſen und
hrüringen haben ihre Zuſtimmung unter dem Vor=
eſgalt
gegeben, daß die Reichsvegierung, die Länder finanziell
eie Lage verſetze, die neuen großen Ausgaben auch leiſten zu
naen. Aus den kurzen gewechſelten Erklärungen ergab ſich,
ß! eine ziemlich ſtarke Verſtimmung zwiſchen den
jndern und dem Reichsfinanzminiſter herrſcht.
rrn Köhler wird vongeworfen, daß er ſich nicht rechtzeitig mit
n! Ländern in Verbindung geſetzt, ſondern ſie vor eine vollen=
kei
Tatſache geſtellt habe.
DDie Lage der Regierung iſt jetzt einigermaßen ſchwierig. Es
ſtüht zwar nicht die Gefahr, daß der Reichstag der Anregung
SEReichsrates nachkommen wird, aber der Reichsrat wird ver=
ſülich
auch weiterhin auf ſeimnem Beſchluſſe beharren, und in=
gledeſſen
kann die Beſoldungsvorlage nur zuſtande kommen,
mii im Reichstag eine qualifizierte Mehrheit vorhanden iſt,
E3i es Herrn Köhler nicht gelingt, den Widerſpruch der großen
inwoer durch Zugeſtändniſſe aus der Welt zu ſchaffen, was er
er; wohl nicht tun kann, ohne den Reichsetat zu gefährden.
mipliziert wird die Lage noch dadurch, daß die Bayeriſche
In8spartei zur Regierungskoalition gehört und die Forderungen
wayeriſchen Regierung warm unterſtützt, ſo daß alſo auch in=
rhalb
des Kabinetts Schwierigkeiten entſtehen könnten. Wir
ltan es für verfrüht, heute ſchon von einem Finanzkonflikt zu
ſetzthen. Die Möglichkeit beſteht dazu gewiß. Vorher wird aber
rr! Köhler nochmals Gelegenheit nehmen, die Beſchwerden der
ſitver nachzuprüfen und ihnen anhand der Ergebniſſe der Ein=
hmrenſteuer
nachzuweiſen ſuchen, daß die ihnen zukommenden
berrſchüſſe vermutlich groß genug ſind, um den Mehrbedarf zu
kerr Es wird aber auch wahrſcheinlich, was wir ſchon an=
Etzsten, durch die mögliche Wiedereinführung der Ge=
mih
eſteuer und andere Mittel Bewegungsfreiheit genug geben,
mtt die Länder, ſich ſelbſt genügend Einnahmen verſchaffen
mmen.
Olie Koſienfrage beim Schulgeſetz. Länder
und Reich.
Der heutige Freitag iſt in dem Schickſal des Reichsſchul=
etzzes
der erſte kritiſche Tag: der Reichsrat will über den Ent=
erft
des Herrn von Keudell beraten und ſeine eigene Stellung
Tegen. Beraten iſt eigentlich etwas zuviel geſagt; der Reichs=
wat
ſeine eigenen Verhandlungsmethoden. Es wird ſich ver=
itldich
nur um einige kurze Erklärungen handeln, an die ſich
dn: die Abſtimmungen ſchließen. Wie deren Ausgang ſein
iſt ſchwer vorauszuſagen, auch wenn man die Ergebniſſe
Akusſchußberatungen kennt. Auch hier hat der Reichsrat ſein
emes Geſetz, ſo daß die Beſchlüſſe des Ausſchuſſes einen ſicheren
Halltspunkt für die Entſcheidung des Plenums nicht geben,
weil im Plenum die großen Staaten mit ihrem Schwer=
püucht
an Stimmen den Ausſchlag geben. Der Ausſchuß hat
Leſungen abgehalten. Er hat ſich in der erſten Leſung ſtär=
um
die preußiſchen Vorſchläge gehalten, in der zweiten Le=
jgy
nach faſt zweiſtündiger Beratung aber an gewiſſen Stellen
ſertliche Veränderungen vorgenommen. Fünf Fragen ſind es,
dhabei in erſter Linie ſtehen. Zunächſt das Verhältnis
2Simultanſchule zu den übrigen Schularten,
Frage des geordneten Schulbetriebes, die
zſttliche Schulaufſicht, das Recht der Länder
ihre Simultanſchule und endlich der Koſten=
znlkt
.
98as zunächſt die Koſtenfrage anlangt, ſo ſpielt ſie bei der
tſacheidung der Länder bei ihrer ohnehin angeſpannten Finanz=
* eine ausſchlaggebende Rolle. Der Zwang, unter Umſtänden
1vnerſchiedenſten Schularten nebeneinander einführen zu müſſen,
leut tet ja aber auch Aufwendungen, die ſelbſt bei einem ſo
eun Land wie beiſpielweiſe Anhalt in die Millionen gehen.
zieiflich alſo, wenn der Wunſch beſteht, daß das Reich die
ihmauslagen übernehme, während der Finanzminiſter des

Reiches wieder für dieſe vielen Millionen nicht geradeſtehen will.
In einer inneren Verbindung damit ſteht 8 20 des Entwurfes,
der nach der Keudell’ſchen Faſſung die Simultanſchule, da, wo ſie
bereits beſteht, noch 5 Jahre unangefochten laſſen will. Der
Reichsrat hat in der erſten Sitzung beſchloſſen, dieſen Para=
graphen
ganz abzuändern und die Einführung des Nebenein=
anders
der Schulen der Landesgeſetzgebung zu überlaſſen, ſoweit
dort die Simultanſchule die einzige Schulart geweſen war. Das
gilt für Baden, Heſſen, Anhalt und andere. In der zweiten
Leſung iſt auch Sachſen mit in dieſen Kreis aufgenommen wor=
den
. Dafür iſt aber die Dauer dieſer Sperre auf 12 Jahre be=
ſchränkt
worden. Es iſt aber fraglich, ob ſich dieſe Karenzzeit
durchſetzen wird, weil Preußen für den Keudell’ſchen Vorſchlag
von fünf Jahren ſtimmen wird und dabei auch vermutlich die
Unterſtützung ſeiner Provinzialſtimmen findet, ſoweit deren Ver=
treter
dem Zentrum angehören. Hier iſt alſo eine Wiederher=
ſtellung
der urſprünglichen Faſſung durchaus möglich.
In der Frage der geiſtlichen Schulaufſicht war in der erſten
Leſung eine Verbeſſerung in der Hinſicht erzielt, als die Auf=
ſicht
nicht im Einvernehmen, ſondern nur im Be=
nehmen
mit den kirchlichen Behörden durchgeführt
werden ſollte. Hier hat ſich nun eine Phalanx der ſüddeutſchen
Staaten herausgeſtellt, die für den Regierungsentwurf eintritt,
während Braunſchweig, Thüringen, Anhalt und anderen auch die
neue Faſſung ſchon zu weit geht.
Völlig unklar iſt noch, wie ſich nach den Abſtimmungen im
Reichsrat der Begriff des geordneten Schulbetriebes heraus=
kriſtalliſieren
wird. Dagegen ſcheint die Vorrangſtellung der
Simultanſchule gegenüber den andern Schularten in der preu=
ßiſchen
Formulierung eine Mehrheit hinter ſich zu haben. Auch
dabei bleibt aber fraglich, nach welcher Seite die preußiſchen
Provinzialſtimmen fallen, ſo daß die Geſtaltung des Entwurfes
im Reichsrat mit ſeinen einzelnen Paragraphen noch völlig in
der Luft hängt. Von dem Ausgang der Einzelabſtimmungen
wird aber eine ganze Reihe von Ländern ihre Endabſtimmung
abhängig machen. Wir halten es nicht für ausgeſchloſſen, daß am
Freitag zahlreiche Stimmen gegen den Entwurf abgegeben wer=
den
, wenn es nicht gelingt, in der geiſtlichen Schulaufſicht und
mindeſtens in der Koſtenfrage eine befriedigende Löſung zu
finden.
* Die Zwiſchentagung des Reichstages.
Als der Reichstag im Sommer auseinanderging, beſtand
von vornherein die Abſicht, für die vor der Sommerpauſe nicht
erfolgten erſten Leſungen eine kurze Sitzung einzuſchieben und
den eigentlichen Beginn der Winterarbeit auf den November zu
vertagen. Nach dem Programm der Regierungsparteien wird
deshalb der Reichstag am nächſten Dienstag ſeine Beratungen
aufnehmen, nachdem vorher die Einweihung der Büſten der
Reichspräſidenten Ebert und Hindenburg in der Wandelhalle
erfolgt iſt. Man wird dann vielleicht die Woche durchberaten
und ſich dann vertagen, damit die Kommiſſionen arbeiten kön=
nen
. Die Oppoſition iſt aber damit nicht einverſtanden. Sie hat
plötzlich den Zweck dieſer kurzen Vorſitzung vergeſſen und macht
der Regierung den Vorwurf, daß ſie ſich um eine politiſche
Debatte herumdrücken wolle. Davon kann aber bei dem ganzen
Charakter der Tagung gar keine Rede ſein. Wir glauben des=
halb
auch nicht, daß die Regierungsparteien geneigt ſein werden,
den Wünſchen der Oppoſition nachzugeben und durch große
Interpellationsdebatten über die innere und äußere Politik Zeit
zu vergeuden, was nur auf Koſten der Kommiſſionsberatungen,
alſo der ſachlichen Erledigungen, gehen könnte.
Die ganze Tätigkeit der Oppoſition iſt überhaupt
darauf eingeſtellt, Unfrieden zu ſtiften. Zu die=
ſem
Zweck muß jetzt auch die Beſprechung herhalten, die
eingangs der vorigen Woche zwiſchen den Führern des
Zentrums und den Deutſchnationalen ſtattfand.
Wir haben ſeinerzeit darüber berichtet. Wer die Tatſachen kennt,
fällt einigermaßen auf den Rücken, wenn er jetzt lieſt, was die
Voſſiſche Zeitung daraus macht. Sie ſpricht davon, daß die
Verhandlungen nun ſchon mehr als eine Woche dauern, daß ſie
infolgedeſſen einen ſehr ernſten Charakter tragen müßten. Sie
iſt begreiflicherweiſe auch neugierig auf das Ergebnis und er=
wartet
alles Mögliche von der Haltung des Zentrums. Tatſäch=
lich
haben, darüber können wir die Oppoſition beruhigen, die
Beſprechungen zwiſchen den Parteiführern einen ſehr friedlichen
Verlauf genommen. Sie haben ſich darauf beſchränkt, daß man
ſich über den Inhalt und die Richtlinien ſelbſt unterhielt und
darüber weiter in den Fraktionen geſprochen wird, ohne daß
darüber ein ſchriftlicher Niederſchlag dieſer Beſprechungen feſt=
gelegt
iſt oder wird.
Die Tagesordnung der erſien Reichstagsſitzung
Nunmehr liegt die Tagesordnung für die erſte Reichstags=
ſitzung
nach der Sommerrauſe am Dienstag, den 18. Oktober,
15 Uhr, vor. Als erſter Gegenſtand ſteht zur Beratung das
Reichsſchulgeſetz, ferner die Beratungen des Antrages
betreffend Saargängerunterſtützung ſowie die Erſtberatungen der
Entwürfe über den Vertrag zwiſchen dem Deutſchen Reich und
Frankreich über die Feſtſetzung der Grenze, über das Luftver=
kehrsabkommen
zwiſchen dem Deutſchen Reich und dem König=
reich
Italien, betreffend das Uebereinkommen und Statut über
die internationale Rechtsordnung der Seehäfen, betreffend Ueber=
einkommen
und Statut über die internationale Rechtsordnung
der Eiſenbahnen, betreffend Abkommen zwiſchen Deutſchland
und Polen über die Verwaltung der die Grenze bildenden
Strecke der Warthe und den Verkehr, auf dieſer Strecke, und
ſchließlich über das Luftverkehrsabkommen zwiſchen dem Deut=
ſchen
Reich und Großbritannien. Zu Fraktionsſitzungen haben
bisher eingeladen das Zentrum und die Kommuniſten zu Mon=
tag
, den 17. Oktober, die Deutſche Volkspartei und die Sozial=
demokraten
zu Dienstag, den 18. Oktober.

Franzöſiſche Probleme.
Zwiſchen England und Frankreich liegt das Mittelmeer.
Moskau und Rakowſki.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 12. Oktober.
Die Zuſammenkunft zwiſchen Chamberlain und Primo de
Rivera und die Verhandlungen Briands mit Chamberlain in
Paris haben die Aufmerkſamkeit wieder auf die Mittelmeer=
politik
gelenkt. In Frankreich pflegt man in der Behandlung
der Mittelmeerfragen mehr Zurückhaltung zu zeigen als ſonſt
der Fall iſt. Man iſt der Meinung, daß die Probleme, die das
Mittelmeer aufgibt, dadurch nicht ihrer Löſung näher gebracht
werden, wenn man ſie fortwährend erwähnt; vielmehr ſollen
ſie, um Empfindlichkeiten zu ſchonen und Konflikte zu entgiften,
am beſten totgeſchwiegen werden. Ja, manche gehen ſo weit,
daß ſie die ganze Mittelmeerpolitik für eine engliſche und
ſchädliche Erfindung halten. Dieſe Einſtellung der franzöſiſchen
Politik iſt leicht zu verſtehen. Man kennt die Wünſche der Nach=
barn
und man will ihre Empfindlichkeit ſchonen. Denn eine
Aenderung des Status quo, wie es etwa die ultrafasciſtiſchen
italieniſchen Blätter meinen, kommt für Frankreich nicht in Be=
tracht
. Man ſpricht alſo ungern über das Mittelmeer oder Italien.
Ganz anders werden jedoch die Dinge, wenn Chamberlain
eine ſeiner Mittelmeerfahrten unternimmt. Man wittert dann
ſofort Unheil, und die halb eingeſchlafenen Mittelmeerfragen
werden eifrig kommentiert. Nicht von der Preſſe, welche ihrer
gewohnten Reſerve auch in ſolchen unangenehmen Momenten
treu bleibt, ſondern von dem politiſch intereſſierten Publikum.
Auch diesmal iſt dies der Fall.
Selbſt die größten Freunde Englands in Frankreich ſehen
nicht ein, inwieweit England bisher zu der Ueberbrückung der
Gegenſätze am Mittelmeer beitrug, und inwieweit die Schachzüge
der engliſchen Politik am Mittelmeer Frankreich nützlich waren.
Ueberall anderswo verſteht man ſich mit den Engländern beſſer
als auf dieſem Gebiete. Zwiſchen England und Frankreich liegt
das Mittelmeer, ſoll einmal eine in der Geographie ſchwache
Pariſer Perſönlichkeit geſagt haben. Und ſo ganz unrecht hatte
ſie vielleicht mit dieſer etwas kühn anmutenden Behauptung nicht.
Diesmal ſchien die Haltung Chamberlains Frankreich gegen=
über
beſonders loyal. Denn von Spanien kam er nach Paris,
um ſich mit Briand zu unterhalten. Es ging, wie aus den Er=
klärungen
Primo de Riveras hervorgeht, um ſehr wichtige
Dinge. Um das Schickſal Spaniſch=Marokkos. Der Beſitz Marok=
kos
war für Spanien ſtets nur eine Preſtigefrage. Und man
hat die Impreſſion, daß man in Madrid um eines Preſtige=
erfolges
willen beim Völkerbund und gegen andere Kompen=
ſationen
eventuell gewillt wäre, auf die marokkaniſchen Beſitzun=
gen
zu verzichten. Wenigſtens wenn man dem Interview, das.
Primo de Rivera der Sunday Times gewährte, glauben will.
Eine Angelegenheit, die Frankreich vor allem und zuerſt angeht.
Aber es geht auch Italien etwas an. Und darum iſt wan Cham=
berlain
keineswegs dankbar, daß er dieſe Probleme auf die
Tagesordnung brachte. Die Pariſer Oeffentlichkeit weiß noch
über die tatſächliche Bedeutung der Zuſammenkunft Primo de
RiveraChamberlain ſehr wenig, wenn man von einigen ge=
radezu
phantaſtiſch anmutenden Gerüchten abſehen will ...
Eine ähnliche Dunkelheit umgibt die franzöſiſch=ruſſiſchen
Verhandlungen. Nach den Veröffentlichungen des Quai dOrſay
iſt es klar erſichtlich, mit welcher Unnachgiebigkeit die Franzoſen
auf der Entfernung Rakowſkis von ſeinem Poſten beſtehen. Man
hat in der Tat auch alle Gründe dafür. Denn das Sünden=
regiſter
des Sowjetbotſchafters iſt lang, er hat der franzöſiſchen
Regierung viel mehr Unannehmlichkeiten bereitet, wie dies in
den offiziellen Noten erwähnt wird. Die Franzoſen beſtehen bei
dem ganzen Streit auf ihrer Forderung, daß die Frage der poli=
tiſchen
und wirtſchaftlichen Beziehungen nicht mit der Perſonal=
frage
Rakowſki vermengt wird. Moskau benützte von Anfang an
die Methoden der orientaliſchen Diplomatie. Aber trotz aller
offiziöſer Erklärungen wird von gewiſſen Seiten auch der fran=
zöſiſchen
Regierung der Vorwurf nicht erſpart, daß ſie nicht von
Anfang an den gleichen Prinzipien treu blieb.
Die Gründe, derentwegen die Ruſſen Rakowſki nicht zurück=
rufen
wollen, ſind zahlreich. Vor allem will man ihn nicht in
Moskau haben. Die Kommuniſten behaupten auch, daß, wenn
Rakowſki einmal ſeinen Poſten verläßt, die franzöſiſche Rechte
jeden Verſuch einer Neubeſetzung hintertreiben wird. Die Ruſ=
ſen
möchten mit ihrem Entſchluß bis zum Zuſammentritt der
franzöſiſchen Kammer warten. Aber ihre Lage iſt ſchwer, denn
der Qua d’Orſay wird immer energiſcher, und der Zuſammen=
tritt
der Kammer kann durch den Radikalen=Kongreß verhindert
werden. Auch ſollen die Budgetberichte noch nicht hinreichend
ausgearbeitet ſein".
Der Beſuch Chamberlains und Zalewſkis in Paris beun=
ruhigt
alle Freunde Rußlands. Man befürchtet wieder den Bruch.
Vergebens verſucht man, mit den Zahlungen, welche Rußland
noch leiſten wird, ſowie mit den etwaigen ruſſiſchen Aufträgen
für die franzöſiſche Induſtrie Propaganda zu machen, die Oef=
fentlichkeit
iſt wegen der Unruhen in verſchiedenen Hafenſtädten
wieder in Schrecken gejagt. Und man weiß, daß die ruſſiſchen
Anleihen ſich nicht mehr bei den Kleinrentnern befinden und daß
enge Handelsbeziehungen mit Rußland die Ueberſchwemmung
Frankreichs durch ruſſiſche Wirtſchaftskommiſſionen, die ſich
auch agitatoriſch betätigen, zur Folge haben könnten.
Man befürchtet keine kommuniſtiſche Revolution, aber die
Wahlen nahen urd die Dritte Internationale ſammelt offem
Gelder für die Finanzierung der franzöſiſchen Wahlen. Das
geht ſelbſt den Geduldigſten in Frankreich auf die Nerven. Und
man erblickt auch in der Behauptung keinen Troſt, daß die
Herren in der Dritten Internationale Tſchitſcherin ſelbſt durch
ihre unerwünſchten Aufrufe ein Schnippchen ſchlagen wollen.

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Seite 2

Freitag, den 14.Oktober 1927

Nummer 285

Luther über Deutſchlands
Perſchuldung.
Orei Wege zur Beſſerung.
Eſſen, 13. Oktober.
Geſtern abend erinnerte in einer ſtark beſuchten Haupt=
vorſtandsſitzung
der Ortsgruppe der Deutſchen Volkspartei der
frühere Reichskanzler Dr. Luther daran, daß wir noch Aus=
landsanleihen
brauchen, weil unſere ganze Wirtſchaft eine Ver=
luſtwirtſchaft
ſei. Die deutſche Volkswirtſchaft habe gegenwärtig
etwa 7 Milliarden Schulden in Form ausländiſcher Anleihen.
Drei Wege zur Beſſerung kämen in Betracht: Herabſetzung der
Schulden, Erſchließung neuer Märkte, Verbeſſerung des inneren
Betriebs (Erſparniſſe). Eine Herabſetzung der Schulden ſei un=
lösbar
verbunden mit dem Dawesplan. Die deutſche Regierung
werde ſehr bald zu dem Problem der Reparationslaſten praktiſch
Stellung nehmen müſſen. Deutſchland ſei es außerordentlich
ſchwer gemacht, auf dem Weltmarkt vermehrten Abſatz zu fin=
den
. Der Redner ſtreiſte dann die Schwierigkeit der Handels=
vertragsverhandlungen
und die Notwendigkeit neuer Kapital=
bildung
. Heute ſeien viele Fragen, die früher innerhalb der
Wirtſchaft ſich automatiſch regelten, zu Fragen der Politik und
damit viel ſchwieriger lösbar geworden. Die Erhöhung der Be=
amtengehälter
dürfte, weil ſie zu ſpät gekommen ſei, kaum ohne
Nachteil für die Volkswirtſchaft durchgeführt werden. Die
Regierung müßte die große Gefahr einer allgemeinen Gegenwelle
abwenden. Den notwendigen Bedarf der Bevölkerung aus eige=
nen
Bodenerzeugniſſen zu decken ſei auch der einzige Weg, eine ſtaatliches Eingreifen verlangen, insbeſondere die Binnenſch ffahrt
übermäßige Verſchuldung zu bekämpfen. Dr. Luther behandelte
dann die Außenpolitik ſeit der Beendigung des Ruhrkampfes.
Die deutſche Außenpolitik könne nur mit Mitteln des Friedens gegenüber der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft von mir voll an=
immer
wieder in den Vordergrund geſtellt werden, denn ſie ſei
die praktiſche Probe auf die Friedensidee. Das franzöſiſche Geſetz von Reichsbahn und Kraftwagen, von Reichsbahn und Luftfahr=
über
die allgemeine Dienſtpflicht ſei das genaue Gegenteil der
Abrüſtung. Nachdem Dr. Luther auf die große Bedeutung der übrigen Verkehrsmittel und die Wirtſchaft vereinigen können,
Tannenberg=Rede Hindenburgs für die Bekämpfung der Kriegs=
ſchuldlüge
hingewieſen hatte, behandelte er zum Schluß die Not=
wendigkeit
, die Politik nicht von rein innerpolitiſchen Geſichts=
punkten
aus zu betreiben.
Reichsverkehrsminiſſer Koch über die verkehrs= Um den Befatzungsabbau.
boliſche Weierenwicklung Deuſchlands.
Berlin, 13. Oktober.
In der gemeinſamen Sitzung der Ausſchüſſe des vorläuſigen
Reichswirtſchaftsrats, des Eiſenbahnrats und des Reichswaſſer=
ſtraßenbeirats
, die zur Erörterung des Problems der Zuſam=
ſind
, führte Reichsverkehrsminiſter Dr. Koch u. a. aus:
Wir müſſen im Reich eine einheitliche Verkehrspolitik trei= hat ſich daher an den Direktor des Qugi dOrſay gewandt, nicht
ben, dürfen aber nicht vergeſſen, daß auch die Eigenart der deut= in Form einer offiziöſen Demanche, ſondern mehr in Form einer
auf der Baſis des reinen volkswirtſchaftlichen Intereſſes werden von deutſcher Seite nicht als offizielle Mitteilung angeſehen
politiſchen Intereſſen in ihre Betrachtungen einzuſtellen und amtliche Mitteilung über Umfong und techniſche Einzelheiten
baren Reichsverwaltung und der Uebertragung des Betriebs= die franzöſiſchen Abſichten im beſetzten Gebiet
rechts für die deutſche Eiſenbahn auf eine ſelbſtändige, unter Beunruhigung hervorgerufen haben und geeignet ſind, auch die
eigener Verantwortung arbeitende Geſellſchaft hat, wie ſchon im Linie der Lacornopolitik zu ſtören, da jetzt ſogar behauptet wird,
Reichswirtſchaftsrat hervorgehoben worden iſt, die einheitliche daß in der Pfalz keine Truppenverminderung, ſondern ſogar
gedehnt werden konnte einen Riß erhalten.
der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft übereinſtimme, ſo muß ich mentritt und der deutſchen Negierung, die genauen Unterlagen
mir doch bei der ungeheuren Verantwortung, welche die Deutſche über die beabſichtigte Truppenverminderung mitteilt. Viel=
Reichsbahngeſellſchaft für das ihr anvertraute Kapital, für die leicht iſt es ſchon auf den Beſuch des deutſchen Botſchaſters zu=
der
ihr auferlegten Verpflichtungen zu tragen hat, in der Aus= mitteilt, Frankreich werde ſeine Zuſage halten und die Herab=
tung
zu bringen verſuchen. Dieſe Einſtellung werden auch die= Kreiſe im Widerſpruch zu den Genfer Verſprechumgen ſtehen und
jenigen Kreiſe würdigen müſſen, welche von mir ein ſchärferes, neue Mißverſtändniſſe einleiten.

Vom Tage.
Wie wir erfahren, hat einer von den Engländern die
in der Angelegenheit des erſchlagenen deutſchen
Feldhüters Haas feſtgenommen worden ſind, nunmehr die Tat
eingeſtanden. Seine Aburteilung erfolgte vor dem britziſchen
Militärgericht in Wiesbaden.
Der Preußiſche Landtag ſtimmte endgültig dem preu=
ßiſchen
Elektrogeſetz über die Zuſammenfaſſung des ſtaatlichen
Elektrobeſitzes in eine Aktiengeſellſchaft z u.
beſetzten Gebiete wieder in Berlin eingetroffen.
Wandelhalle des Reichstages ſtattfinden.
Die Präfektur in Straßburg hat die Abhaltung von deut=
ſchen
Theatervorſtellungen in Straßburg verboten, um in Form einer Notverordnung dasſelbe Ziel zu erreichchu
Der neue Wiener Geſandte der Sowjetrepublik,
Konſtantin Furenew, hat dem Bundespräſidenten Hainiſch ſein und Sozialdemokraten erfolgen, was nach der Verfaſſung wan
Beglaubigungsſchreiben überreicht.
Die türkiſch=bulgariſchen Verhandlungen, werden
wegen Abſchluſſes eines Handelsvertrages, die im Sommer abgebrochen der öffentlichen Sicherheit erlaſſen werden dürfen. Davon konn
wurden, bald wieder aufgenommen.
geheckten Verſchwörung gegen die Regierung Prmo de Riveras ins= gründen. Der Innenminiſter Grzeſinski wurde zweimal vomt
geſamt 500 Perſonen verhaftet worden, darunter eine Reihe
von Offizieren des ſpaniſchen Heeres.
Miniſtexpräſident Poinearé wird am 16. Oktober in
dortigen Friedhof eine Rede halten.

und =Häfen, deren Bedeutung für die Bewältigung des inneren
Verkehrs von niemanden beſtritten und deren ſchwierige Lage
geführt werden. Die Abrüſtungsfrage müſſe von Deutſchland erkannt wird. Wenn es gelingen ſollte, für die Zuſammenarbeit
von Reichsbahn und Binnenſchiffahrt, Küſtenſchiffahrt und Häfen,
zeug Richtlinien zu ſinden, auf denen ſich Staat, Reichsbahn, die
und welche auch einer zukünftigen Entwicklung Freiheit laſſen,
ſo würde ich darin einen großen Erfolg für eine ruhige verkehrs=
politiſche
Weiterentwicklung ſehen.
Eine halbe Oemarche. Die deutſche und
die franzöſiſche Auffaſſung.
Die Reichsregierung hat den deutſchen Botſchafter in Paris
beauftragt, wegen der Durchführung der Beſatzungsverminderung
menarbeit von Eiſenbahn und Binnenſchiffahrt zuſammengetveten Erkundigungen einzuziehen. Briand und ſein Stelvertreter abgeordneten Or. Keller=Büdingen (9.V P.), Oberſtudienra. 1
Berthelot ſind zurzeit wicht in Paris. Der deutſche Botſchafter
ſchen Länder mit ihren hiſtoriſch gewordenen Lebensbedingungen vertraulichen Beſprechung mit Herrn Beaumarchais, um darauf
und wirtſchaftlichen Anſchauungen ihr Recht fordert. Ich glaube hinzuweiſen, daß die von dem Buregu des Generals Guillaumat
nicht, daß wir die Frage unſeres binnenländiſchen Verkehrs allein an die Reichsvermögensverwaltung ergangenen Mitteilungen Mainz und Umgebung erhebt einmütig Ginſpruch gegen tiu
löſen können. Sie werden nicht daran vorübergehen dürfen, auch würden. Deutſchland halte daran feſt, daß ihm im Namen der verfaſſungswidrig, da er die Simultanſchule nicht zur R
die ſich mit dem wirtſchaftlichen nicht immer deckenden ſtaats= Botſchafterkonferenz durch Briand am 5. September eine weitere, ſchule macht, ſondern zu einer Antragsſchule herabdrückt; 2.
werden verſuchen müſſen, dieſe beiden Komponenten unſeres des Truppenabbaues zugeſichert ſei und es bitte deshalb darum,
öffentlichen Lebens ſoweit als möglich miteinander zu verſöhnen, dieſe Mitteilung tunlichſt zu beſchleunigen. Herr von Hoeſch wird, Volksſchulen und verwandelt ſie, in leiſtungsunfähige 2s4
Mit der Ablöſung der deutſchen Reichsbahn aus der unmittel= weiter darauf hingewieſen haben, daß die Gerüchte über ſchulen; 4. der Entwurf trägt Unfrieden, Streit und Haß /t
Verkehrspolitik noch bevor ſie in der von der Reichsverfaſſung darüber hinaus eine Truppenvermehrung in Ausſicht ſtehe. Der der Verfaſſung darſtellt und das vor allem die feit ins
angeſtrebten Richtung auf Landſtraßen und die Luſtfahrt aus= Zweck dieſes deutſchen Schnittes iſt offenbar, nicht irgendein Miß= 50 Jahren in Heſſen ſegensreich wirkende=
trauen
zu den Erklärngen Briands auszudrücken, ſondern um
Wenn ich auch nicht in allen Fragen mit den Auffaſſungen zu erzielen, daß die Botſchaſterkonferenz möglichſt raſch zuſam=
Aufrechterhaltung des öffentlichen Verkehrs und die Erfüllung rückzuführen, wenn der gut offiziös inſpirierte Ercelſior heute, ſichtigt, die Beſatzungsverminderung im Rheinkull
übung des mir geſetzlich zuſtehenden Aufſichtsrechts eine gewiſſe ſetzung der Beſatzungstruppen auf 60 000 Mann zum 1. Novem= Stab eines Generalkommandos (33 Trier), ſechs Maſch=
Zurückhaltung auferlegen und in ſchonender Handhabung meiner ber durchführen. Allerdings findet ſich der Nachſatz, daß die be=
Aufſichtsbefugniſſe die ſtaatlichen Notwendigkeiten im Wege der reits im Juni ds. Js. erfolgt Zurückziehung von 4000 Mann an= gehörenden Halbbrigadeſtäben (16 und 17). Nach FrankreickzWl
Ueberzeugung und nicht durch einſeitige Anordnungen zur Gel= gerechnet werden ſoll. Das würde nach Auffaſſung deutſcher rückgeſchickt ſollen werden: Ein Infanteriediviſionsſtab (4
(

Die preußiſche Flaggen=
Notverordnung.
Ein kleiner großer Tag.
Das preußiſche Abgeordnetenhaus hatte ſich am Donnerstte
auf eine große Senſation geſpitzt, weil die von der Regierung
Reichskanzler Dr. Marx iſt nach Abſchluß ſeiner Reiſe durch die laſſene Flaggennolverordnung über das allgemeine Hiſſen Ktu
ſchwarz=ro=goldenen Flagge auf der Tagesordnung ſtand. M.
Am Dienstag, den 18. Oktober, 12 Uhr, wird die Uebernahme erinnern daran, daß das preußiſche Oberverwaltungsgericht ei
der Standbilder des verſtorbenen Reichspraſidenten Ebert und Regierungsverordnung, die einen ähnlichen Zwang ausicei
des jetzigen Reichspräſdenten v. Hindenburg in der Großen, wollte, für rechtsungültig erklärt hat, und daß daraufhin die braeu
ßiſche Regierung ihre Mehrheit im Ständigen Ausſchuß benuttztel
Dazu mußte ſogar ein Aus auſch von Sitzen zwiſchen Zentrau
unzuläſſig iſt, ebenſo wie die ganze Notverordnung wohl fel=
unzuläſſig iſt, da ſolche Notverordnungen nur bei Gefährdun
natürlich keine Rede ſein. Die preußiſche Regierung hatte
In Spanien ſind, im Zuſammenhaug mit der kürzlich auf= Landtag alle Mann auf Deck gebracht, um ihr Verhalten zu
ſchickt und Herr Braun griff perſönlich in die Debatte ein, ha4
aber keine glückliche Poſition. Auch das, was der Innenmini7o
ſagte, war reichlich dürftig, den Beweis für die unbedingte Yuu
Bar=le=Lue bei Enthüllung eines Gefallenendenkmals auf dem wendigkeit im Intereſſe der Staatsſicherheit blieb er ſchuſk)u
mußte er ſchuldig bleiben. Herr Braun machte den Verſuch, ſerzt
unglückliche Rede in Hamburg mit ihren ſcharfen Anguffen geen
den Reichsverkehrsminiſter Dr. Koch umzubiegen, blieb aber 1
Verſuch ſtecken und erntete weiter nichts als ſtürmiſchen Witzu
ſpruch der Deutſchnationalen. Er gab dabei zu, daß er in Mi
mar gegen den Flaggenwechſel geſtimmt hobe. Die Oppoſitty
der Rechten wollte ihr Pulver nicht zu früh verſchießen und hal
bei ihrer Kritik ſich, in ſachlichen Grenzen. Die Kommunftt
gingen ihre eigenen Wege. Die Verordnung ging doc
an den Ausſchuß. Die Nachprüfug liegt aber auch beim Staas4
gerichtshof. Jedenfalls läßt ſich heutte ſchon feſtſtellen, daß
preußiſche Regierung beſſer daron geton hätte, dieſen Weg
Notverordnumg nicht zu gehen. So läßt ſich Liebe zur Rebuzu
und Farben nicht erzwingen.
Proteſikundgebung in Mainz gegen die
Zertrümmerung der Simultanſchule.
* Mainz, 13. Oktober. (Priv.=Tel!
In einer von der Deutſchen Volkspartei, der Demokratiſoil
Partei, der Sozialdemokratiſchen Partei und einigen kulture=
und Berufsvereinigungen heute abend in der Stadthalle einng
rufenen Proteſtverſammlung ſprachen ſich die beiden Landto4
Deiters=Kaſſel (S.P.D.) und Landtagsabg. Hofheinz=Heidelslg
(D.D.P.) in recht ſcharfer Weiſe gegen den Keudell ſchen Sck9
geſetzentwurf aus. Zum Schluß wurde folgende Entſchließ
angenommen: Die am 13. Oktober in der Stadthalle zu Ma4
ſtattgefundene Maſſenkundgebung von Bewohnem
Reichsſchulgeſetzentwurf, denn 1. der Entwuffü
Eutwurf gibt wichtige ſtaatliche Hoheitsrechte preis: 3. der E
wurf zerſchlägr unter Erhöhung der Koſten wohlausgehr=
Gemeinden und ſogar in die Familien; 5. der Entwuntiw
durch die 5jährige Sperrfriſt keinen wirkſamen Schutz dee
Jahrzehnten bewährten Simultanſchulen. Wir verkau?
ein Reichsſchulgeſetz, das eine ſinngemäße Auslean
multanſchule dauernd erhält.
Einzelheiten zur Beſatzungsverminderun
Wie wir zuverläſſig erfahren, iſt von franzöſiſcher Seite El
in ſolgender Weiſe vorzunehmen: Aufgelöſt werden ſollen=
gewvehrbataillone
(8, 9, 10, 11, 12 und 13), mit den beiden Eill
Kreuznach), ein Infanterieführerſtab (41), drei Jägerbata.4
(12, 14, 19), ein Pionierbatgillon (52).

*Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. Donnerstag, den 13. Oktober.
Tockia.
Muſikdrama nach Sardou, Muſik von Puccini.
Durch die Neubeſetzung zweier Hauptrollen, der Tosca durch
Roſa Merker, des Scarpia durch Hans Komregg, gewannen dieſe
Figuren an Breite und Fülligkeit eines größeren Formats. Ich
weiß aber nicht einmal, ob das heroiſche Element, das beide
Künſtler für ihre Auffaſſung und muſikaliſche Durchführung
mitbrachten, ſich mit dieſer nicht ernſt zu nehmenden Tragödie
verträgt. Es tritt nur um ſo deutlicher die innere Hohlheit und
veräußerlichende Mache des Werkes zutage.
Als Leiſtung iſt Roſa Merkers Tosca in hohem Maße
anerkennenswert und hatte den großen Erfolg, den ſie verdient.
Sie ſetzte ſich mit ihrer wundervollen Stimme und einer Ge=
ſangskunſt
, die dem dramatiſchen Stil des italieniſchen Meiſters
ſehr fein angepaßt war, in den Mittelpunkt der Handlung.
Hans Komregg war ihr ein ſtarker Partner von wuch=
tiger
Erſcheinung und ſtimmlich ausladenden Mitteln. Sein
Scarpia, gut angelegt, in der Durchführung noch nicht ganz fer=
tig
, war ſehr ſchön geſungen, wohl nicht der ſadiſtiſche Böſe=
wicht
, wie ihn Puccini will, aber aus einer ausgeſprochen dra=
matiſchen
Begahung heraus geſchaffen, wobei ihm ſeine be=
ſtimmte
Tongebung und vorzügliche Ausſprache weſentlich zu=
ſtatten
kamen. Dieſe Rolle gehört eben doch weniger dem lyri=
ſchen
, als dem dramatiſchen Bariton.
Rudolf Balves Mario muß nach ſeiner geſtrigen an=
ſtrengenden
Herodes=Partie beſonders anerkannt werden, v. II.

* Legal und Geis in Kaſſel.
Mit Beginn der Spielzeit haben Ernſt Legal als Inten=
dant
und Iakob Geis als Spielleiter und Dramaturg ihre =
tigkeit
an dem Staatstheater in Kaſſel aufgenommen.
Ihr Programm und ihre künſtleriſche Tätigkeit haben ſich für
Kaſſel als außerordentlich glücklich erwieſen. Der Theaterbeſuch
und insbeſondere die Zahl der Mieter hat erheblich zugenommen.
Die künſtleriſchen Erfolge ſind ſtark.
Als Erſtaufführung brachte das Staatstheater in Kaſſel
Walter Haſenclevers Luſtſpiel Ein beſſerer Herr, das
von Jakob Geis inſzeniert wurde. Die einmütigen, glänzenden
Urteile der Kaſſeler Preſſe zeigen, was Kaſſel mit Geis gewon=
new
was Darmſtadt mit ihm verloren hat. Einige Urteile der
Kritik dürſten intereſſieren.

Kaſſeler Kourier: Jakob Geis erbrachte mit der Inſzenie=
rung
des Stückes den Befähigungsnachweis als Regiſſeur in
glänzender Weiſe. Die Aera Bekrer ſchenkte
uns keinen Abend, der im ſzeniſchen Gewande
ſich mit dieſer Aufführung hätte meſſen können.
In witziger Weiſe betonte das Bühnenbild das Milieu: einmal
den Geſchäftsamerikanismus im Geldſchrank=Modell und den
daraufgeſtülpten Wolkenkratzern, zum andern in der Rieſen=
ſammlung
von Briefordnern im Buregu des Heiratsſchwindlers,
zum dritten und vierten in der kleinbürgerlichen Schnütchen=
iöylle
und der Liebesbank in den Anlagen. Paul Schönke und
Maſchinendirektor Waßmuth haben hier wumderliche Welten an=
ſchaulich
gemacht.
Kaſſeler Poſt: Im Staatstheater hat ſich Jakob Geis der
zweifelhaſten Sache angenommen und eine ſpielleiteriſche Arbeit
geliefert, wie ſie an dieſer Stelle bisher überhaupt kaum ge=
ſehen
worden iſt. Mit Geiſt, Geſchmack Humor und Laue hat
er auf der brüchigen Unterlage ein Luſtſpielgebäude aufgeführt,
deſſen leichte und anmutige Anchitektur ſchlechthin entzückt.
Kaſſeler Volksblatt: Die Aufführung in der Regie von Jakob
Geis iſt der Anlage der Komödie vollauf gerecht geworden. Eine
beſſere Löſung dieſer gekümſtelten Gradlinigkeit der Anlage und
gewollten Natürlichkeit der Abſicht des Autors war wohl kaum
denkbar.
Kaſſeler Tageblatt: Von der Regie hängt übrigens beinahe
alles ab. Haſenclever hat wenig Anmerkungen gegeben, Be=
wegung
, Atmoſphäre und Individualiſierung der Typen ſind dem
Text kaum zu entnehmen. So iſt die Regie von Jakob Geis eine
bedeutſame ſelbſtändige Schöpfung, die bezeugt, daß er
etwas gegeben hat, und daß er auch andere euwas geben läßt.
Tempo und Haltung der Rollen ſind an Shaw orientiert, das iſt
nützlich inſofern, als bei dieſem beſſeren Herrn vieles an die
Grundſtimmumg ironiſcher engliſcher Konverſationsſtücke an=
klingt
. Was hier an Dichte des Spieles zu erreichen iſt,
hat Geis durnchgeſetzt.
*Der Napoleon=Film.
Deutſche Uraufführung in Berlin.
1.
Wir wollen zuſammen das Leben des erſtaunlichften Men=
ſchen
betrachten, den die Erde ſeit Alexander den Großen her=
dorgebracht
hat ſagt Abel Gance, der Schöpfer des
Napoleon=Films, mit Stendhal.
Und verſucht, Napoleon, den franzöſiſchen Nationalheros,
den maſſenbezwingenden Führer, mit all ſeinen Vorzügen und
Fehlern im Filme feſtzuhalten.

Streng hiſtoriſch. Daß dabei die Vorzüge trotzdem imi
Vordergrund treten und die nicht geringen Fehler (rein med
lich gemeint) kaum hervorgehoben werden, verſteht ſich von ſ
handelt es ſich doch um ein offizielles‟ Werk der Societe E
rale de Films.
Gance beginnt 1781 in der Militärſchule zu Brienne,
als Mittelpunkt ſeiner Schöpfung, wie die Revolutiom
5. Oktober 1795 in Napoleon ihren Meiſter fand und ſchließs
gigantiſchen Streifen mit dem ſiegreichen italieniſchen Fe
des werdenden Kaiſers.
Der Film läuft zwei Stunden, ohne Umfaſſendes, W.
liches und organiſch Einheitliches zu bringen.
Alles nur Kleinmalerei, feinſtens ausgearbeitet, jedochk
endlich in die Länge gezogen.
Pſychologiſch konnte Gance die Materie, nicht beme i
Gance bringt kleine Napoleon=Porträts, aber kein großes
mälde, das uns die wirkliche Größe des Genies Napoleon /
bringen könnte.
Das Bezwingende der Perſönlichkeit Napoleons ſoll
menſchlich und dabei filmiſch wirkungsvoll zu geſtalten, Sll
dem Regiſſeur nur ein einziges Mal: in der Szene, wo der
Feldherr ſeine hiſtoriſche Rede an ſeine zerlumpte Armee
3.
Selbſt der außer allem Zweifel geniale Regiſſeur verr!
nicht, aus dem (allerdings ſelbſtverfaßten) Drehbuch, dil
Nebenſächlichkeiten zerfällt, einen Film von bleibendem
riſchen Wert zu ſchaffen; dem atemberaubenden Fluge de
ſiſchen Adlers konnte er nicht folgen.
So mußte ir ſich notgedrungen darauf beſchräuker!
wenigſtens techniſch hochwertiges Filmwerk herauszubr il
was ihm denn auch nach anderthalbjähriger Arbeit gelung!
Man ſieht ſo manche Aufnahmen von plaſtiſcher Sch*
(wundervoll zum Beiſpiel eine Verfolgungsſzene zu Pferb.
Napoleon den Soldaten ſeines Todfeindes Paoli, in ra
Flucht entkommnt), und überwältigend wirkt die Neuerun4
Gance drei zuſammenhängende Filme gleick!
tig auf drei nebeneinander gelegenen Flächen proiizierer!
Dieſe Erfindung ermöglicht, Maſſenſzenen in einer Ein=
und Monumentalität zu zeigen, wie es bisher noch nicht ni
war, und bietet ungeahnte Möglichkeiten für die Zukur
Kinematographie.
Hingegen wird die Zerriſſenheit des Werkes nicht unhr
lich erhöht durch des ewige, übertriebene Aufeinanderko
vieler Bilder, durch das Gance vermutlich das Viſionäke
beſonders betonen wollte.
Die Darſtellung war dem Werke nicht gewachſen; ſar
V.
Leiſtungen ſind etwas farblos.

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Ifummet 285
Neuregelung der ruſſiſch=
firanzöſiſchen
Beziehungen.
Rakowſki abberufen
EP. Paris, 13. Oktober.
Oie Sowjetregierung hat offiziell mitgeteilt, daß ſie dem
twſch der franzöſiſchen Regierung auf Abberufung Rakowfkis
piwmmen werde und als Nachfolger den bisherigen Bot=
ffrer
in Tokio und ehemaligen Volkskommiſſar für Poſt und
4nraphie, Dowgalewfki, vorſchlage.
Entſpannung auf dem Balkan.
EP. London, 13. Oktober.
Aie Verſicherung des bulgariſchen Innenminiſters gegenüber
nengliſchen, franzöſiſchen und italieniſchen Geſandten hat in
tmmatiſchen Kreiſen, einen ausgezeichneten Eindruck gemacht.
werſicherte, daß Bulgarien von demſelben Wunſch wie die
e5mnächte erfüllt ſei, den bulgariſch=ſerbiſchen Zwiſchenfall auf
endſchaftliche Weiſe aus der Welt zu ſchaffen. Die bulgariſche
hinrrung habe ſich feſt entſchloſſen, energiſche Maßnahmen gegen
ürrheber von Unruhen jeder Art zu ergreifen, ſofern ſie ihrer
ahmrlgariſchem Gebiet hafhaft werden könnte. Dieſer gute Ein=
4ki iſt noch durch den Beſuch des jugoſlawiſchen Geſandten bei
a Sulgariſchen Außenminiſter verſtärkt worden, wobei erſterer
ühaamen ſeiner Regierung die von Bulgarien getroffenen Maß=
mmen
guthieß und ihnen zuſtimmte. Die jugoſlawiſche Re=
gytig
ſcheine durch die getroffenen Anſchuldigungen zufrieden=
altt
, ſo daß eine weitere Demarche nicht notwendig ſei.
Der polniſch=litauiſche Streitfall vor dem
Völferbund.
Genf, 13. Oktober.
futi polniſch=litauiſchen Streitfall iſt, wie ſoeben bekannt wird,
Ab mwei Tagen beim Generalſekretär des Völkerbundes ein
Earramm des litauiſchen Miniſterpräſidenten Woldemaras ein=
goffen
, in dem die Abſendung einer Petition ſeitens der litau=
iſhür
Rgierung an den Völkerbund angezeigt wird. Dieſe Pe=
ärn
iſt bis zur Stunde noch nicht eingetroffen, doch ergibt ſich
bl em kurzen Telegramm, daß die litauiſche Regierung das
GEueifen des Völkerbundes in Anwendung der betreffenden
Hdrerheitenverträge beantragt und ſich hierbei auf die von
Aptither Seite angeordneten Repreſſalien ſtützt, denen zufolge
er dem Vorwande angeblicher polizeilicher Maßnahmen gegen
euſthe Bürger in Litauen eine große Anzahl litauiſcher Schu=
iſenſ
=f dem Gebiete der Stadt Wilna geſchloſſen und etwa 120
ſuiſthe Lehrer ſeitens der polniſchen Behörden feſtgenommen
mlvam ſeien. Sobald die Petition in Genf eingetroffen ſein
Fmtz. ſGürfte ſie gemäß dem üblichen Verfahren ſofort durch den
aſralſekretär zur Kenntnis aller Völkerbundsmitglieder ein=
ſoſäßlich
der angeklagten Regierung gebracht werden.
Anferenz zur Behebung der Zollſchwierigkeiten.
E.P. Genf, 13. Oktober.
i internationale Regierungskonferenz zur Aufhebung der Ver=
bläu
i0 Beſchränkungen der Ein= und Ausfuhr, die vor mehreren
und 6 Aſäruen vom Völkerbundsrat, auf den 17. Oktober einberufen wurde,
auni nächſten Montag in Genf unter Vorſitz des früheren holländi=
ſellt
Meiniſterpräſidenten. Coliyn zuſammen. Bei der Wahl des Prä=
ſi
ſte- legte der Rat ſein beſonderes Augenmerk auf den engen Zu=
fellzen
hang, der zwiſchen der gegenwärtigen und der internationalen
äße A BlAchraftskonferenz des Völkerbundes vom Mai d. Js. beſteht, deren
ſiel=Sausſchuß Coliyn präſidierte. Obwohl das zur Verhandlung
rkeu ſtſſtsöl Problem hauptſächlich die Zentral= und weſteuropäiſchen Staa=
telſyrtz
rifft, ſind zu der Konferenz alle Mitglieds= und einige Nichtmit=
gMtlſt
gaten des Völkerbundes eingeladen worden. Von den letzteren
helligsgavjetrußland, das in Anbetracht ſeines Außenhandelsmonopols
Maulunl Arbeiten nicht intereſſiert iſt, abgeſagt, während die Vereinigten

Freitag den 14 Oktober 1927

Geite 3

cher ähd
RNFfu
den ſa. Bb=
hz
Mfal
Eind

gelkeit worden iſt, ſieht die Verpflichtung der einzelnen Staaten vor,
Fre ſl)ſ in= und Ausfuhrbeſchränkungen aufzuheben und kinerlei neue ein=
ſionsſt
ßuhtfe r. In dem Entwurf ſind eine große Reihe von Ausnahmen, die
gget Diſſie=hensintereſſen der einzelnen Staaten beyückſichtigen ſollen, vor=

fch
uie Heil
hid

geſehen, ſo zum Beiſtpiel: Hinblick auf die nationale Verteidigung, die
Sicherheit, die öffentliche Ordnung, die öffentliche Geſundheitspflege
ſowie von Verbänden des Handels und der Induſtrie eine Menge von
Einwendungen erhoben worden. Da aber das Wirtſchaftskomitee ſeinen
Vorentwurf aufrechterhalten hat, wird er die Grundlage der bevorſtehen=
den
Verhandlungen zum Zwecke einer Konvention bilden.
Die Tagung des Verwaltungsrates des
Internationalen Arbeitsamtes.
Berlin, 13. Oktober.
amtes, in der die Beratung des Berichtes des Direktors fort=
geſetzt
wurde, forderte der deutſche Regierungsvertreter, Geheim=
dere
ins Deutſche. Die weitere Erörterung der Frage der Mit= ſchäftigung außerhalb ihrer parlamentariſchen Tätigkeit auf=
Arbeitsamtes ſich hierüber ſeine freie Entſcheidung vorbehalten den. Dies muß, wenn nicht alle Anzeichen täuſchen, zum min=
müſſe
.
andere Arbeitnehmervertreter waren der Auffaſſung, daß ein der=
artiges
Zuſammenwirken mangels ausreichender Unterlagen ge=
genwärtig
nicht in Frage komme. Auf Vorſchlag des Direktors für ſeinen Empfang getroffen waren. Es iſt möglich, daß dieſe
Thomas wurde die Angelegenheit für die Januartagung zurück=
geſtellt
. Schließlich wurde der Beginn der Arbeitskonferenz des menhängt, daß außer der kürzlich ausgehobenen armeniſchen
nächſten Jahres auf den 30. Mai feſtgeſetzt.
Die Beratungsgegenſtände der nächſien
Arbeitskonferenzen.
im weiteren Verlauf der heutigen Vormittagsſitzung beſchloſſen,
die Tagesordnung von 1928 auf die zweite Beratung der Me= ten vornimmt und dieſer wiederum die Regierungsmitglieder
ratung der Frage der Unfallverſicherung zu beſchränken.

SEtei- ſich durch einen Delegierten vertreten laſſen. Die Konferenz

nek Aufgabe, eine Konvention zur Aufhebung der Ein= und Aus=
eſuhränkungen
auszuarbeiten, für die ihr ein Entwurf vorliegt, der
Bnvon einer großen Zahl von Regierungen und Handelsorgani=
ſtzu
geprüft und kommentiert worden iſt. Dieſer Voreutwurf, der
Envernehmen mit der Wi=tſchaftskonferenz des Völkerbundes aus=

Berlin, 13. Oktober.
tere langjähriger Oberbürgermeiſter von Berlin, Exzellenz Adolf. Miniſterpräſidenten ſoll vor allem in der Tatſache zu ſuchen ſein,
Wermuth, iſt heute im Lichterfelder Krankenhaus nach vier=
tägigem
Krankenlager an einer Lungenentzündung im Alter von Geſetzen und Einrichtungen an das weſtliche Europa mit einer
73 Jahren geſtorben. Im Reichsdienſt war Wermuth unter gleichzeitig erhöhten Förderung der allgemeinen türkiſchen Wirt=
1886/87, nach dem Uebergaug Helgolands an Deutſchland 1890 kollegen und vielleicht auch beim Staatspräſidenten nicht die
erſter Gouverneur der Fiſel und 1893 wiederum Ausſtellungs= richtige Unterſtützung gefunden haben.
kommiſſar für die Weltausſtellung in Chicago. Am 15. Juli 1905
wurde er zum Staatsſekretär des Reichsſchatzamtes ernannt, eine
1912 wählten ihn die Berliner Stadtverordneten zum Ober=
bürgermeiſter
auf 12 Jahre. Bei der Gründung Groß=Berlins
wurde er am 22. September 1920 mit 107 (ſozialdemokratiſchen)
von 157 Stimmen zum Oberbürgermeiſter der neuen Stadt=
gemeinde
Berlin gewählt. Bereits im November des gleichen nur aus Abgeordneten dieſer Partei beſteht. Daher kommt der
Jahres nahm er ſeinen Abſchied.
EP. Brüſſel, 13. Oktober.
Das Senats= und Kammerpräſidium wurde heute nachmit=
tag
nacheinander von König Albert und vom Thronfolger Prinz
Leopold empfangen. Sowohl der Kammer= als auch der Senats=
präſident
beglückwünſchten den König und den Prittzen Leopold
zu der Geburt der Prinzeſſin Joſephime Charlotte. Der König
hielt darauf eine Anſprache, in der er aber nicht über die Fami=
lienangelegenheiten
des Hofes ſprach, ſondern ſonderbarerweiſe,
und zwar in ſehr gereiztem Tone, über das Thema der Landes=
verteidigung
. Er drückte die Hoffnung aus, daß das Parlament Man geht wohl auch kaum fehl, wenn man annimmt, daß
ſobald als möglich ein Geſetz annehmen werde, das die Sicher=
heit
des Landes vollauf verbürge. Er erinnerte daran, daß er
Sicherheit des Landes zu gewährleiſten. Seit hundert Jahren
habe ſeine Dynaſtie nur für das Wohl und das Heil des bel=
giſchen
Vaterlandes gelebt. Der König bat die Parlamentarier,
den Inhalt ſeiner Rede ſämtlichen Abgeordneten und Senatoren
mitzuteilen.

Friedrich Ludwig Jahn.
in 15. Oktober ſind 75 Jahre ſeit Jahns Tode verfloſſen.
auß5 Mſüdis deutſche Oeffentlichleit war er als Menſch im Grunde
3, Jahrzehnte eher verſtorben: ſeit jener Zeit, da eine eng=
el
Regierung ihn als läſtigen und gefährlichen Revolutio=
ſu
* allem Wirken herausriß, ihn 4 Jahre lang durch deutſche

blühend macht, ſich ſeines Volkstums bewußt iſt, kann ein tüch=
tiges
Glied unter den Völkern werden. Dazu kann das deutſche
Volk nur kommen, wenn es eiwiges und freies Volk wird, das
nicht allen möglichen Herren und Fürſten dient und gehorcht, ſon=
dern
einem freigewählten Führer folgt. Das iſt die erſte große
Idee Jahns, die völkiſche. Sie iſt heute friſch wie am erſten Tag.
Dann kommt die zweite. Nur freie, ſtarke, trotzige Menſchen kön=
nen
das Reich, wie wir es brauchen, aufbauen und ſeine Frei=

Bildnis des Turnvaters.

zuniſſe ſchleifte und ihn dann in die Einſamkeit verbannte.
(Sichlerd;, alle Revolutionäre, die Großen dieſer Erde, und Jahn
pa ieu ir der ganz Großen unſeres Volkes. Und viele ihrer revo=
put
trien Ideen, die ihre Zeit verabſcheut und ſchmäht, haben
Erriiu iäswerte. Unter denen Jahns, des großen Volkserziehers,
nihr, zuwei, die ihn für uns unſterblich machen. Sie knüpfen an
gie ) dgen von ihm geſchaffenen Worte Volkstum und Turnen
zm. Miitten in einer Zeit der Sehnſucht und Völkerverſöhnung
müchs kosmopolitiſchen Ueberſchwanges lehrt er mit der ganzen
Fr) jeuiner Perſönlichkeit: nur das Volk, das unbekümmert um
/Ueſ durrn ſeine Eigenart entwickelt, ſein Weſen reich und

Die Erinnerungshalle mit dem Grab
heit genießen. Sie wachſen nicht in Amts= und Schreibſtuben,
auch nicht immer am Handwerkertiſch. Sie gedeihen nur in leben=
digem
Zuſammenhang mit der uralten Mutter Erde, in Wald,
Wieſe, Waſſer, Wetter und Wind. Das iſt die zweite große Idee
Jahns, die turneriſche. Sie klingt aus in dem Ruf in die Haſen=
haide
: heraus ihr deutſchen Jungen, zum grünen Waffenſaal.
Ihr ſeid alle irgendwie in das Leben der Ziviliſation verfeſtigt.
Ihr ſteht im Beruf, ihr geht zur Schule, ins Bureau, in die Fa=
brik
. Irgendwo ſchnurrt im Alltag, im großen Räderwerk des
Lebens auch euer Rädchen, und es darf nicht ſtille ſtehen, zum
Heile des Ganzen. Ihr müßt alle eure Pflicht tun. Tag um Tag

uſw. Gegen den Entwurf ſind von ſeitn einer Anzahl von Regierungen Ddr einem Umſchwung in der
Türkei?
Die Tagung der türkiſchen Volkspartei.
* Konſtantinopel, 13. Oktober. (Priv.=Tel.)
Als vor einigen Monaten die Wahlen zur türkiſchen Natio=
nalverſammlung
ausgeſchrieben wurden, erregten die ſcharfen
Wahlbeſtimmungen der kemaliſtiſchen Regierung, vor allem durch
In der heutigen Sitzung des Verwaltungsrates des Arbeits= die an die Aufſtellung der Kandidaten geknüpften Bedingungen
und Vorausſetzungen, allgemeines Aufſehen. Wie vielfach be=
fürchtet
wurde, gelangten als Ergebnis dieſer Beſtimmungen
rat Dr. Feil, die Bereitſtellung erhöhter Mittel für die Ueber= faſt nur Anhänger der Volkspartei zur Aufſtellung. Auch die
ſetzung der wiſſenſchaftlichen Werke in dritte Sprachen, insbeſon= Anordnung, daß die Abgeordneten in Zukunft jede berufliche Be=
wirkung
von Dolmetſchern des Amtes an Tagungen außerhalb, geben müßten, löſte eine gewiſſe Beſorgnis aus. Mit Recht wurde
des engeren Bereiches der Internationalen Arbeitsorganiſation deshalb die Frage aufgeworfen, ob alle dieſe Maßnahmen bei
führte zur Anerkennung des Standpunktes, daß der Direktor des der türkiſchen Oeffentlichkeit das nötige Verſtändnis finden wür=
deſten
bezweifelt werden. So nimmt alſo der Wunſch nicht
Der Vorſchlag des italieniſchen Regierungsvertreters de wunder, wenn man in mauchen Kreiſen der Auffaſſung iſt, daß
Michelis auf Beteiligung der Internationalen Arbeitsorgani= die innenpolitiſche Geſtaltung der Türkei wieder einmal einer
ſation an einer beim Internationalen Landwirtſchaflichen In= Kriſe entgegengeht. Für dieſe Auffaſſung iſt auch in anderer
ſtitut in Rom gebildeten Internationalen Kommiſſion für das Hinſicht an Urſachen kein Mangel. Der türkiſche Staatspräſident
Zuſammenwirken auf dem Gebiete der Landwirtſchaft ſtellte der Kemal Paſcha, der ſich über ein Vierteljahr in Konſtantinopel
deutſche Arbeitnehmervertreter ernſte Bedenken entgegen. Auch aufgehalten hat, beabſichtigte, vor ſeiner Rückreiſe nach Angora
Trazien zu beſuchen. Unter unbekannten Gründen gab er plötz=
lich
dieſe Abſicht auf, obwohl bereits umfangreiche Vorkehrungen
Tatſache mit der bisher nicht veröffentlichten Nachricht zuſam=
Bande, über deren wirkliche Ziele immer noch keine Klarheit
herrſcht, noch eine zweite revolutionäre Orgniſation beſtehen ſoll.
Anders verhält es ſich mit den Gerüchten, anknüpfend an die
bevorſtehenden Aenderungen im türkiſchen Kabinett. Verfaſ=
ſungsmäßig
müſſen Staatspräſident und Kabinett vor dem
Der Verwaltungsrat des Internationalen Arbeitsamtes hat Zuſammentritt der neuerwählten Nationalverſammlung zurück=
treten
, worauf das Parlament die Neuwahl des Staatspräſiden=
thoden
zur Ermittelung der Mindeſtlöhne und auf die erſte Be= ernennt. Unzweifelhaft ſind der Rücktritt des Staatspräſidenten
und des Kabinetts nur Formſachen und gewinnen nur an Be=
deutung
, wenn dieſelben Männer nicht für die neue Regierung
wieder beſtimmt ſind. In politiſch gut unterrichteten Kreiſen
verlautet, daß nicht nur der Poſten des Außenminiſters Tewfik
Ruchdi Bey, ſondern auch der des Miniſterpräſidenten Kemal
Der ehemalige Staatsſekretär des Reichsſchatzamtes und ſpä= Paſcha neubeſetzt werden ſoll. Der Grund für den Rücktritt des
daß die von ihm propagierte Politik einer Angleichung von
anderem Reichskommiſſar für die Weitausſtellung in Melbourne ſchaftslage bei den meiſten ſeiner Miniſter= und Parlaments=
Im Zuſammenhang mit der innenpolitiſchen Lage hat die
Stellung, die er bis zum 16. März 1912 bekleidete. Am 15. Mai für den 15. Oktober feſtgeſetzte Tagung der türkiſchen Volkspartei
ganz beſondere Bedeutung. Bekanntlich iſt die Volkspartei die
einzige in der Türkei exiſtierende Parteiorganiſation, was ſchon
daraus hervorgeht, daß die neugewählte Nationalverſammlung
Tagung nicht ein reines politiſches Intereſſe zu, ſondern es iſt
zu erwarten, daß Entſchließungen gefaßt werden, die die innen=
Der beigiſche Köng über die Landesberteibieung. politiſche Geſtaltung der heutigen Türkei in erheblichem Maße
beeinfluſſen, wenn nicht ſogar völlig umgeſtalten. Im Anſchluß
an den Kongreß, der etwa zwei Wochen dauern wird, findet die
Eröffnungsſitzung der neuen Nationalverſammlung ſelbſt ſtatt,
der verfaſſungsmäßig die Neuwahl des Staatspräſidenten, der
Rücktritt des Kabinetts, die Ernennung der neuen Regierung,
deren Einführung in die neue Nationalverſammlung und die
Erläuterung ihres Regierungsprogramms folgen.
über das Schickſal der neuen Regierung bereits auf dem Kon=
greß
der Volkspartei Beſchluß gefaßt werden wird. Es iſt alſo
den Eid abgelegt habe, alle Maßnahmen zu ergreifen, um die damit zu rechnen, daß die türkiſche Innenpolitik vor einer großen
Entſcheidung ſteht. Auch außenpolitiſch kann das Ergebnis der
Beratungen bei den zurzeit beſtehenden engen Beziehungen zum
Ausland ſehr bedeutſam ſein, zumal wenn man die beſonders
nahen wirtſchaftlichen Verbindungen zu den europäiſchen Staa=
ten
berückſichtigt.
und Jahr um Jahr. Aber irgendwann immer wieder einmal,
an einem freien Nachmittag, an einem freien Abend, an einem
Sonntag, werft den Alltag mit all ſeinen Pflichten und ſeinem
grauen Ernſt von euch und geht hinaus auf den Spiel= und
Turnplatz und treibt da die ureinfachen Spiele und Uebungen,
wie ſie ſo oder ähnlich Menſchen ſeit urewigen Zeiten getrieben
haben, wie ſeit urewigen Zeiten Menſchen an ihnen gewachſen
ſind und Kraft und Mut erworben haben. Turnt, ſpielt, treibt
Sport, wandert ſchwimmt, treibt Gymnaſtik, auf daß das Ge=
heimnis
eures Leibes ſeine Macht im Seeliſchen entfalten kann
und ihr ganze vollwertige Menſchen, frei deutſche Menſchen, tüch=
tige
Bürger eines einigen Volkes und wohlgegründeten Staates
werdet. Das war Jahns Lehre. Er hat die Kraft des völkiſchen
Gedankens und die ſeeliſche Bedeutung eines erdhaften urſprüng=
lichen
Leibeslebens neu entdeckt und verkündet. Wir haben allen
Grund, ihm dafür dankbar zu ſein und uns in dieſer Schickſals=
zeit
auf ihn zu beſinnen.
Edmund Neuendorff.
EP. Der Tunnel unter der Meerenge von Gibraltar. Wie
aus Madrid gemeldet wird, erſchien dort ein Buch des Artillerie=
Oberſtleutnants Don Pedro Jevenois: El tunel submarino
del Estrecho de Gibraltar mit einer Vorrede des Generals
Berenguer. Der Verfaſſer erklärt den Bau dieſes Tunnels unter
Hinweis auf andere derartige Bauten, wie die ſechsfache Unter=
tunnelung
des Hudſon in New York, für durchaus möglich, was
auch durch die bereits genehmigten Bauprojekte Frankreich
England (66 Kilometer) und EnglandIrland (40 Kilometer)
bewieſen werde. Ein Studium des geologiſchen Aufbaues zeige,
daß auch von dieſer Seite Schwierigkeiten nicht zu erwarten
ſeien. Der Gibraltar=Tunnel müſſe etwa 30 bis 32 Kilometer
lang werden, bei einer geringſten Breite der Meerenge von 14
Kilometer. Gefälle und Steigungen ſeien ſo zu regulieren, daß
Züge mit einer Stundengeſchwindigkeit von mindeſtens 30 Kilo=
meter
paſſieren könnten, damit in jeder Richtung wenigſtens
20 Züge verkehren könnten. Von dem Tunnel verſpricht ſich der
Verfaſſer neben bedeutenden innerſpaniſchen Vorteilen ( Er=
ſchließung
der afrikaniſchen Beſitzungen Spaniens) eine große
Förderung des internationalen Verkehrs. Durch Ausbau der
Eiſenbahnlinie nach Dakar werde eine Verbindung Madrid
Braſilien in ſechs Tagen ermöglicht, die noch durch eine Flug=
verbindung
DakarPernambuco abgekürzt werden könnte. Die
Reiſe Madrid-Kairo werde auf weniger als vier Tage ver=
kürzt
. Wenn erſt der Aermelkanai untertunnelt ſei, beſtehe eine
direkte Eiſenbahnverbindung zwiſchen London und Kapſtadt.
Die Bauzeit veranſchlagt Oberſtleutnant Jevenois auf fünf
Jahre, die Koſten auf rund 300 Millionen Peſetas. Letztere
ſucht er dem ſpaniſchen Publikum mit dem Hinweis ſchmack=
hafter
zu machen, daß es ſich nicht um verlorene Gelder handele,
ſondern daß dieſe Summe zu einem ſtarken Aufſchwung der an
Induſtrie beitragen werde.
dem Bau beteiligten nati

[ ][  ][ ]

SGuggenheirn 6 Tfarz: Darmstadt, TTarkt X =

Freitag, 14. Oktober, abds. 8½ Uhr,
Städt. Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethenſtraße
Oeffentl. Vortrag
Kain und Abel, Prometheus und
Epimetheus, im Anſchluß an
Goethes Pandora. Dr. Alfred
Heidenreich Frankfurt a. M.
Freiwillige Unkoſtenbeiträge
Samstag, 15. Oktober, abds. 8½ Uhr,
Feſtſaal des Ludwig=Georgs= Gym=
naſiums
, Frankfurter Laienſpiele
der Chriſlengemeinſchaft:
Pandora, Pestspiel von Goethe‟
Muſikal Auftakt (*27190
Einleitung von Martha Heimeran
über Charakter und Schickſal,
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[ ][  ][ ]

Nummer 285

Freitag, den 14. Oftober 1927

Geite

UrTrSatOT

pur Schillerplatz 8

Inh.: Fritz Pistorius
0 Das älteste grosse Schuhhaus 0

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 14. Oktober.
Hefſiſchches Landestheater. Das hebräiſche Künſtlertheater Ha=
ima
aus Moskau, das zurzeit auf ſeiner großen europäiſchen Tournee
mn Frankfurter Schauſpielhaus ſpielt, wird am 27., 28. und 29. Oktober
mrn Landestheater gaſtieren.
Carl Bamberger dirigiert die Opaneinakter von Hindemith
und Toch, und Berthold Goldſchmidt die Pantomimen von Pou=
gene
und Strawinſky des Abends moderner Kompoſitionen am Donners=
zag
, den 20. Oktober, im Kleinen Haus.
1. Akademie=Konzert: Adolf Buſch=Quartett. Der Kartenverkauf
zu1 dem erſten Akademie=Konzert: Adolf Buſch=Quartett, welches am
2O. Oktober, abends 8 Uhr, im Großen Haus des Heſſiſchen Landes=
treaters
ſtattfindet, hat begonnen. Karten im Sekretariat der Städtiſchen
A.kademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße 36, von 81 und 36.30 Uhr.
A bendaſelbſt können auch die beſtellten Mietkarten in Empfang genom=
mrm
werden.
Schriftkurſe im Gewerbemuſeum. Wie in den Vorjahren, ver=
griſtaltet
das Heſſiſche Gewerbemuſeum auch in dieſem Winter Schrift=
karſe
zur Uebung in künſtlerifher Schrift. Leiter der Kurſe iſt wieder
Gerr Friedrich Heinrichſen, der Aſſiſtent von Profeſſor Koch
u Offenback. Der erſte Kurſus findet am Freitag nachmittag von 5
l28 7 Uhr im Gewerbemuſeum ſtatt und wird 10 Doppelſtunden um=
füſſen
. Er beginnt am 21. Oktober. Als Gebühren ſind 10 RM. von
jchem Teilnehmer an das Gewerbemuſeum zu entrichten. Anmeldun=
anen
wenden im Leſezimmer des Muſeums entgegengenommen.
Volkshochſchule. Am 18. Oktober wird im ganzen Deutſchen
Reiche des 150. Geburtstags Heinrich v. Kleiſts feſtlich
gl=dacht werden. Die Volkshochſchile beabſichtigt, den großen deutſchem
Dramatiker dadurch zu feiern, daß ſein Leben und Werk in einem Vor=
tnag
eingehend gewürdigt wird. Herr Dr. Max Wauer hat in
liebenswürdiger Weiſe dieſe Aufgabe üibernommen. Sein Vortrag findet
ſtatt am 18. Oktober, abends 8 Uhr, im Saal 234 der Techniſchen
Kochſchule. Karten zu 50 Pfg. für unſere Mitglieder und zu 1 Mk. für
Michtmitglieder ſind in der Geſchäftsſt lle der Volkshochſchule und am
aleingang zu haben. Zur Vorſtellung Der Lumbeawend der
Kſſiſchen Spielgeweinſchaft am Sonntag, den 16. Oktober, ſind er=
näßigte
Karten in unſerer Geſchäftsſtelle zu haben.
Der Muſikverein ſchreibt uns: Die Friſt zur Abholung der Mit=
gläedskarten
für inaktive Mitglieder und zur Zahlung der erſten Bei=
tmagsrate
in unſerem Vereinshaus, Steinſtraße 24, iſt bis zum 18. Ok=
tober
verlängert worden. Mitglieder, welche ihre Mitgliedskarten bis
hin nicht eingelöſt haben, erhalten ſie gegen Berechnung der Zu=
ſtüllungskoſten
zugeſtellt. Die Karten dienen als Ausweis zum erſten
Konzert am 1. November.
Jubiläum. Am heutigen Tage iſt der Betriebsbeamte Wil=
helm
Krug, wohnhaft in Arheilgen, Darmſtädterſtraße 147, in der
Ewemiſchen Fabrik E. Merck, hier, 45 Jahre tätig. Glück auf zum
Gooldenen Dienſt=Jubiläum!
Dienſtjubiläum. Der Sekretär bei der Landwirtſchaftlichen Ver=
ſurhschation
Darmſtadt, Herr Heinrich Heleine, feiert heute Freitag,
du 14. Oktober, ſein 25jähriges Dienſtiubiläum. An Ehrungen wird
ei, dem allgemein beliebten Jubilar nicht fehlen.
Die Aufwertungsforderungen der Kleinrentner. Der Reichs=
aulbeitsminiſter
hat Mittel zur Verſügung geſtellt, durrch die Klein=
ſentnern
die Möglichkeit gegeben werden ſoll, noch nicht fällige
Auu fwertungsforderungen mter gewiſſen Bddingungen
durch Verkauf oder Beleihung der Forderungen ſchon jetzt zu ver=
verten
. Da die für die Maßnahme bereitgeſtAlten Mittel nur be=
chrränkt
ſein können, wird bei der Prüfung der Anträge ein ſtrenger
Unaßſtab angelegt werden müſſen. Ausſicht auf Bewilligung haben da=
der
nur beſonders bedürftige Kleinrentner. Anträge ſind an die Lan=
deisſtellen
der Kreditgemeinſchaft zu richten, deren Anſchriften im ein=
eunen
bei den Fürſorgeſtellen erfragt werden können.
Buchführungskurſe. Man ſchreibt uns: Allenthalben läßt jetzt
Handwerkskammer Buchführungskurſe abhalten, um den Hand=
varkern
bzw. deren Angehörigen Gelegenheit zu geben, ſich die notwen=
ig
en Kenntniſſe in der Buchführung anzueignen. Die Wichtigkeit
mrer ordnungsmäßigen Buchführung iſt ſo oft erörtert worden, daß
unnötig iſt, noch viele Worte darüber zu verlieren. Erwähnt ſei
Buchhaltung nur als Grundlage der Kalkulation und einer gerech=
e
=Veſteuerung. Die Zeiten, wo der Handwerker ſeine Preisſtellung
em gefühlsmäßig abgeben konnte, ſind endgültig vorbei, und wer
eute micht ſcharf rechnet und über ſeine Unkoſten unterrichtet iſt, ſetzt
u weder Geld zu oder iſt ſeinen weiter fortgeſchrittenen Kollegen gegen=
4her nicht mehr konkurrenzfähig. Noch ſchlimmer liegt die Sache, wenn
Steuern nach Prozentſätzen des Umſatzes feſtgeſetzt werden, und der
Neiſter iſt nicht imſtande, beweiskräftige Bücher vorzulegen. Die
dwirtſchaft, die freilich über eine viel ſtraffere Organiſation
eifügt, als das Handwerk, hat in ſteuerlicher Beziehung für
e Mitglieber ſehr viel erreicht, weil die Verbandszentralen
e Landwirte in der Lage waren, aus zahlreichen landwirt=
huftlichen
Betrieben buchmäßige Beweiſe für die ſchlechte Lage der
cidwirtſchaft beizubringen. Immer wieder hört man in Handwerker=
e
ſammlungen die Klage, daß das Handwerk nicht beſſer geſtellt ſei
I: die Landwirtſchaft, und es wird von den berufenen Vertretungen
lſchilfe gefordert. Dieſe können aber nicht viel ausrichten, wenn der
dundwerker es immer noch ablehnt, richtig Buch zu führen. Die Hand=
och
kskammer ſchlägt jetzt den einzig richtigen Weg ein und veranſtaltet
eumſe, in denen der Handwerker Buchführung lernen kann. Kein kom=
lüsiertes
Shſtem, ſondern einfach und durchaus auf die Bedürfniſſe
e Handwerks zugeſchnitten. Im Laufe der Kurſe, die etwa 25 bis
0 Stunden dauern werden und die bei 25 Teilnehmern jeden nur
97 RM. koſten, ſollen auch die notwendigſten Steuerfragen erläutert
oeeden, ſo daß jeder Teilnehmer in die Lage verſetzt wird, ſeine Er=
larungen
ſachgemäß aufzuſtellen. An den Handwerkern liegt es jetzt,
u zeigen, daß ſie gewillt ſind, tatkräftig eine Aenderung der beſtehen=
ei
unleidlichen Verhältniſſe herbeizuführen. Nähere Auskunft er=
eigen
die Vorſitzenden der Ortsgewerbevereine oder die zuſtändigen
dumdwerkskammernebenſtellen.

*Orpheum.

Drei alte Schachteln.
Die Operette Drei alte Schachteln von Hermann Haller,
zu der Walter Kollo eine ſo nette Muſik geſchrieben hat, daß
ſie tatſächlich von ihm ſelbſt kommend anmutet, hat ähnlich wie
der Alte Deſſauer in den Motiven der Handlung hiſtoriſchen
Hintergrund. Dieſe Operetten ſind immer ſehr wirkſam, auch
dann, wenn ihnen, tvie es auch hier der Fall iſt, das papriziert
Pikante fehlt, mit dem die modernen Operetten ihre Zugkraft
erzwingen wollen. Es iſt in der hübſchen, wohl etwas ſentimen=
talen
Handlung viel Humor, und wenn die Aufführung flott iſt
und von guten Geſangskräften getragen wird, werden die Drei
alten Schachteln immer ſehr erfolgreich zum Leben erweckt wer=
den
. Die Handlung darf als bekannt vorausgeſetzt werden. Sie
zeigt den Mann, wie er oft iſt, daß er glaubt jung zu bleiben,
während die Geliebte auch nach jahrelanger Trennung ihm in
prangender Jugendfriſche in Erinnerung iſt, bis er beim Wieder=
ſehen
dann enttäuſcht wahrnehmen muß, daß auch das Idealbild
der Jugendgeliebten in 10 Jahren der Veränderung unterworfen
iſt. Daß allerdings dieſe Jugendliebe es verſteht, weil ſie will,
auch nach den 10 Jahren noch den Männern die Köpfe zu ver=
drehen
und den Treulos=Treuen wieder in ihren Bann zu ziehen,
iſt Operettenerfindung.
Dieſe Operette ſtellt in geſanglicher Hinſicht erhebliche An=
forderungen
, die in der ausgezeichneten Aufführung des Fried=
mann
=Enſembles gut gelöſt werden und im Verein mit der
animierten Darſtellung den Erfolg zu einem durchſchlagenden
ſtempeln. In erſter Linie iſt es Ruth Shavill als Char=
lotte
, und Hans Gleixner, dann aber auch Hans Sha=
vill
und Eva Wendlandt, deren ſehr gute geſangliche Lei=
ſtungen
die Aufführung tragen, wobei die beiden Letztgenannten
einen ganz köſtlichen Humor entwickeln und auch in dieſer Be=
ziehung
den Erfolg gewährleiſten. Eva Wendlandts Auguſte
iſt ſogar eine hervorragende Leiſtung eines weiblichen Komikers.
Beſonders gut geſungen wurde von Ruth Shavill das
hübſche Auftrittslied, wie denn überhaupt dieſe Künſtlerin ſich
wiederum durch ſehr gediegenes und ausdrucksvolles Spiel aus=
zeichnet
. Die Spielleitung Kurt Behrenſens, im Verein
mit der hübſchen Ausſtattung Georg Ranzows, unterſtreicht
alles wirkungsvoll mit Routine. Ein Sonderlob gebührt dem
Orcheſter unter Curt Ludwig, das Kollos Muſik mit dem
notwendigen Temperament und feinem Einfühlen wiedergab.

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Sonderſchnellzug nach Stuttgart. Unſere Leſer weiſen wir noch=
mals
darauf hin, daß am kommenden Sonntag, den 16. Oktober, ein
Sonderſchnellzug nach Stuttgart zum Beſuche der Werkbundausſtellung
ausgeführt wird. Wie aus dem Anzeigenteil erſichtlich, fährt der Zug
vormittags um 5,40 Uhr in Darmſtadt ab. Da die Werkbundausſtellung
Die Wohnung, deren Beſuch der Sonderzug gilt, bereits am 23. Ok=
tober
geſchloſſen wird, ſo kann die Benützung des Sonderzugs am kom=
menden
Sonntag nur jedermann empfohlen werden. Eine ganz be=
ſondere
Ueberraſchung iſt für die Teilnehmer des Sonderzuges von der
Ausſtellungsleitung vorgeſehen, indem die geſamte Siedlung abends
nach Eintritt der Dunkelheit bengaliſch beleuchtet wird. Es wird ſich
den Beſuchern der Ausſtellung ein Schauſpiel ſeltener Schönheit bieten,
wenn die Weißenhof=Siedlung auf einer der prächtigen Höhen Stutt=
garts
gelegen, in magiſchem Lichte erſtrahlt.
Zum Vortrag Klages über Handſchrift und Charakter. Zu
dieſem Vortrag, der auf Veranlaſſung der Buchhandlung Heinrich
Schroth, Rheinſtraße 15, ſtattfindet, ſind die Karten im Vorverkauf
in dieſer Buchhandlung erhältlich. Der Vortragende, der das Gebiet
ſeit drei Jahrzehnten bearbeitet hat und mit einer Reihe bahnbrechen=
der
Werke hervorgetreten iſt, wird zeigen, daß Handſchriftendeutung auf
ſtreng wiſſenſchaftlicher Grundlage möglich iſt und in mannigfacher Hin=
ſicht
bereits zu erſtaunlichen Erfolgen führte. An der Hand der allge=
meinen
Ausdrucksgeſetze wird Dr. Klages entwickeln, welche Einflüſſe
die Schreibbewegung ſowohl von vorübergehenden Stimmungen und
Affekten, als auch von bleibenden Anlagen und Triebfedern empfängt
und die Ergebniſſe an einer großen Reihe graphiſcher Bilder erläutern.
Straßenſperre. Wegen Vornahme von Pflaſterarbeiten wird der
Eiſenbahnübergang der Pallaswieſenſtraße für die
Zeit vom 14.29, Oktober ſür den Auto=, Fuhrwerks= und Radfahrver=
kehr
geſperrt.

Eüe
Nedner, Sänger,
Baucher.
Sporttreibende
und bei.
Exbältuungen.
veung

Aheila
Berien
AndEine D Ses, 1et.

* Der Ausklang der Handeisſchau.
Die 3. Handelsſchau in Darmſtadt hatte einen vollen Erfolg. Ueber
25 000 Beſucher zeugen von einem überaus lebhaften Intereſſe des Publi=
kums
für dieſe vorbildlich gute und richhaltige Schau. Deren Erfolg
rechtfertigt eine kleine, aber luſtige Abſchiedsfeier, die geſtern abend im
Rummelbräu ſtattfand. Herr Matzelt nahm Gelegenheit, nach herz=
licher
Begrüßung der überaus zahlreichen Gäſte eine Anſprache zu hal=
ten
, in der er u. a. folgemdes ausführte: Nach einem beiſpielloſen Erfolg
hat die 3. Handelsſchau ihre Tore geſchloſſen, und es drängt die Aus=
ſtellungsleitung
, allen denen, die zum Gedeihen dieſer Veranſtaltung
beigetragen haben, durch mich unſeren Dank ausſprechen zu laſſen. Vor
allem danken wir den Ausſt=llern ſür das Vertrauen, welches ſie in
unſere Organiſation geſetzt haben, und hoffen, daß auch der geſchäftliche
Erfolg ein zufriedenſtellender iſt. Es iſt natürlich nicht möglich, daß alle
Ausſteller die von ihnen gewünſchten Aufträge hereinholen konnten.
Dies liegt aber nicht an uns, ſondern an der allgemein wirtſchaftlichen
Lage. Wir werden dafür ſorgen, daß die Ausſteller, welche etwa nicht
auf ihre Rechmung gekommen ſein ſollten, ſpäter zu berückſichtigen wären,
und in unſeren Kreiſen dafür ſorgen, daß dies geſchieht. Wir fragen
uns immer wieder, welchem Umſtand wir den Maſſenerfolg zu verdanden
haben. Wir können am Sonntag allein mit 10 000 Beſucher aufwarten;
auch die anderen Tage wauen ſtark beſucht, und es war feſtzuſtellen, daß
eigentlich die ganzen Tage ein regelmäßig ſtarker Beſuch war. Auch
die Einzelhandelsgeſchäfto, die ſich an der Ausſtellung beteiligt, ſind zu=
frieden
, und wird dadurch der Beweis erbracht, daß es nicht zum Scha=
den
des Darmſtädter Einzelhandels geweſen wäre, wenn (ine größere
Beteiligung ſtattgefunden hätte. Neben vielen Helfern ſteht wohl als
ſtärkſter Verbündeter unſere Preſſe da; ſie hat hervorragend dazu bei=
getragen
, das Darmſtädter Publikum ſür die Handelsſchau zu inter=
eſſieren
, und dafür iſt ihr unſer Dank gewiß; ſogar Bienchen Bimber=
nell
hat ſich ſehr lobend über unſere Ausſt=Alung ausgeſprochen. Wann
wir wieder eine Ausſtellung auf die Beine bringen, iſt ſehr ungewiß,
aber wenn wir wieder etwas machen, vielleicht in Voebindung mit dem
Handwerk als größere Gewerbeausſtellung, dann hoffen wir, daß der größte
Teil der Ausſteller gerne wieder kommt. Während der Ausſtellung hat
ſich erneut gezeigt, wie gute Früichte das Zuſammenarbeiten zwiſchen
Induſtrie, Großhandel und dem Einzelhandel trügt; ich möchte hoffen,
daß dies noch rocht lange währt und daß unſere Lieferanten ihre be=
ſondera
Aufgabe in der Kräftigung des Einzelhandels und nicht im
ſeiner Bekämpfung ſehen. Und auf dieſes Zuſammenarbeiten, ſowie
auf die Ausſtellungsleitung, insbeſondere deren Vorſitzenden Herrn
Stemmer bringe ich ein dreifaches Hoch aus, in das begeiſtert ein=
geſtimmt
wurde.
Dieſes dreifache Hoch, das aus dem Herzen kam und auf den Vor=
ſitzenden
des Ausſchuſſes ausgehraißt wurde, galt aber dem ganzen Aus=
ſtellungsausſchaß
, der ſich aus den Herren Theodor Stemmer jr., Arthur
Welz (Fa. Welz u. Ohler), O. Matzelt (Fa. O. u. E. Matzelt), E. Brill
(Fa. E. Fuld), W. Hartlaub (Fa Beſſunger Drogerie), Heinrich Roß=
mann
, H. Klös, A. Luley, R. Weber, Prokuriſt, zuſammenſetzte. Dieſe
Herren haben in aufopfernder Arbeit im Intereſſe des ganzen Darm=
ſtädter
Kaufmannsſtandes die große Mühe der Organiſation der Han=
delsſchau
auf ſich genommen. Der glänzende Erfolg wird ihnen der
ſchönſte Lohn ſein.
Aber der geſtrige Abend zeigte, daß der Ausſchuß nicht nur ver=
ſteht
, in ernſter Arbeit das beſte zu leiſten, ſondern auch nach getaner
Arbeit ſchöne, geſellige Veranſtaltungen zu organiſieren. Das improvi=
ſierte
Programm, das von Herr Brill angeſagt wurde, zog all die
Veilchen, die im Verborgenen blüen, an das Licht. Wahrhaft hüinſtle=
riſche
Darbietungen wurden von den Darſtellern geboten, die ſich ſämt=
lich
aus den Reihen der eingeladenen Gäſte, insbeſondere der Ausſteller,
zuſammmſetzte. Die Vortragsfolge war ſo reichhaltig, daß wir nur
der Damen beſonders Erwähnung tun wollen, die mit ihren Geſangs=
darbietungen
minutenlangen Beifall ernteten. Fräulein Körzinger
(mit Begleitung von Fräulein Kiefer am Flügel) erntete mit ihrem
ſchönen Geſang die gleich= ungeteilte Anerkennung wie Frau Paulus
(Offenbach), wobei Herr Dr. Zahn am Flügel die Begleitung über=
nommen
hatte, mit ihrem gefühlvoll, mit verhaltenem Temperamot
vorgetragenen Geſang Die letzte Roſe‟. Die männlichen Künſtler, die
mit G=ſangs=, Proſa= und Xylophonvorträgen wetteiferten, einſchließlich
der fleißigen Muſikkapelle, mögen ſich mit einem Geſamtlob begnügen.
Alle, insbeſondere aber der Kapellmeiſterimitator K. Rühl, kurz der
Pilo=Peter genannt, ernteten von der beifallsfreudigen Verſammlung
reiche, wohlverdienta Lorbeeren. Bei gemüthicher Unterhaltung und
flottem Tanz unterhielt man ſich in beſter Stimmung noch lange nach
der Geiſterſtunde.
Sozielrentnet=Unterſtützung. Da der 16. b. M. auf einen Sonn=
tag
fällt, kann die Zuſatzunterſtützung erſt am kommenden Montag,
den 17. Oktober, von der Stadtkaſſe ausgezahlt werden.
Nationaler Freiballon=Wettbewerb. Am Freitag abend, 8.15 Uhr,
findet im Fürſtenſaal eine Verſammlung aller am Ballonwett=
hewerb
tätigen Perſonen ſtatt. Die Verſammlung iſt wichtig, da hier=
bei
die letzten Vorbereitungen getroffen werden. Ein Erſcheinen iſt im
Intereſſe einer reibungsloſen Abwicklung des Wettbwerbes unbedingt
erforderlich. (Siehe heutige Anzeige.)
Café Rheingold. Der in weiten Kreiſen Deutſchlands bekannte
ſächſiſche Komiker Paulchen wird im Café Rheingold ein einmal.
Gaſtſpiel geben.
Darmſtädter Keglerverband: Stiftungsfeſt und Siegerehrung.
Im Anſchluß an die Beendigung des Sport= und Verbandskegelns be=
geht
der Verband im Konkordiaſaal ſein 6. Stiftungsfeſt, verbun=
den
mit Siegerehrung. Ein ſorgfältig zuſammengeſtelltes Programm
ſorgt für angenehme Unterhaltung. Die Mitwirkung des Orthſchen
Auartetts bürgt dafür, daß auf geſanglichem Gebiete Gutes geboten
wird. Muſikaliſche, theatraliſche und turneriſche Aufführ ugen vervoll=
ſtändigen
das Programm. Die turneriſchen Darbietungen werden von
einer Abteilung der Turngemeinde 1846 geboten und laſſen Vorzüg=
liches
erwarten. Eine reichhaltige und gut ausgeſtattete Tombola gibt
jodem Beſucher die Möglichkeit, einen oder mehrere Gewinne zu er=
zielen
. Nach Abwicklung des Programms iſt Tanz vorgeſthen.

UolI Taadt diifu

Nicht eine Laune soll es sein! Nein wir müssen um-
bauen
um Platz zu schaffen. Trotz unserer großen Ver-
kaufsräume
machte uns die Platztrage immer Sorge, denn
unser Kundenkreis wächst von Monat zu Monat.
Nach Inn- und Ausbau wird sich dann aufs neue unsere über-
ragende
Stellung als Schuhhaus grölten Stils dokumentieren.

Kleine Unannehm-
lichkeiten
während
des Umbaues wollen
wir überbrücken.
Jeder Käufer erhält
(bei Einkaut von
8. Mk. an)

[ ][  ][ ]

5. Landesverbandstag des Landesverbandes Starken=
burg
=Rheinheſſen des Zen ralverbandes deutſcher
Kriegsbeſchädigter und Kriegerhinterbliebener E. P.
(Sitz Berlin).
Der Landesverband Starkenburg=Rheinheſſen des Zentralverbandes
deutſcher Kriegsbeſchädigter und Kriegerhinterbliebener E. V. (Sitz Ber=
lin
) hielt in Offenbach a. M. ſeinen 5. Landesverbandstag ab. Der
Landesverbandstag war von dem ganzen Verbandsgebiet zahlreich be=
ſucht
. Die verſchiedenſten Behörden, u. a. das Verſorgungsgericht und
die Hauptfürſorgeſtelle Darmſtadt, waren perſönlich vertreten oder
hatten in herzlich gehaltenen Begrüßungsſchreiben ihre Teilnahme an
der Tagung bekundet. Auch der heſſiſche Staatspräſident hatte ein Be=
grüßungsſchreiben
geſandt. Außerdem hatten die verſchiedenſten poli=
tiſchen
Parteien, wirtſchaftlichen Organiſationen uſw. Vertreter ent=
ſandt
oder Begrüßungsſchreiben geſchickt.
Das Haupt=Referat auf der Tagung hatte der zweite Verbands=
Vorſitzende, das Mitglied des Reichsausſchuſſes der Kriegsbeſchädigten
und Kriegerhinterbliebenen, Herr Dr. Panzer (Berlin) übernommen.
Der Redner behandelte den geſamten Fragenkomplex der Verſorgung
und Fürſorge der Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinterblibenen. Ueber
die Stellung der Kriegerhinterbliebenen innerhalb des Zentralverbandes
referierte die Führerin des Landesverbandes Weſtfalen, Frau Zar=
tenar
(Dortmund). Beide Referate wurden mit Beifall von den zahl=
reichen
Anweſenden aufgenommen. In der Ausſprache, die ſich an die
Referate anſchloß, nahmen auch die anweſenden Behörden=Vertreter zu
den einzelnen aufgeworfenen Fragen Stellung.
Die Kaſſen= und Geſchäftsberichte laſſen eine geſunde Aufwärts=
entwicklung
des Landesverbandes erkennen. Die Vorſtandswahl ergab
einige Aenderungen in der Zuſammenſetzung des Vorſtandes. Der bis=
herige
1. Vorſitzende, Verwaltungs=Inſpektor Scherer (Offenbach a. M.),
mußte wegen Ueberhäufung von anderweitigen Geſchäften zurück=
treten
und wurde ſeine Stelle als 1. Landesverbands=Vorſitzender Kauf=
mann
Hubert Mosbach (Bingen a. Rh.) übertragen. Der Verbandstag
wählte den bisherigen Landesverbands=Vorſitzenden Verwaltungs= In=
ſpektor
Scherer (Offenbach a. M.) wegen ſeiner Verdienſte um die
Kriegsopfer und die Organiſation einſtimmig zum Ehrenvorſitzenden mit
Sitz und Stimme in den Landesverbands=Vorſtand. Der Verbandstag
beſchäftigte ſich dann noch eingehend mit den Fragen der Erholungs=
Fürſorge für die Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinterbliebenen und dem
Ausbau der Sterbekaſſe.
Das Herbſtfeſt der Fußballabteilung des Sportvereins 1898, das
am kommenden Samstag, abends 8 Uhr, im Mathildenhöhſaal abge=
halten
wird, ſoll m erſter Linie dazu dienen, den Spielern und ihren
Angehörigen einige Stunden ungetrübten Frohſinns zu bereiten. Wenn
auch die Wettſpiele der letzten Zeit keine allzu günſtigen Evgebniſſe
zeitigten die allerdings durch die zahlrſchen unvorhergeſehenen Aus=
fälle
guter Kräfte genügend begründet ſind , ſo dürfte trotzdem eine
frohe geſellige Zuſammenkunft ſehr dazu beitragen, das Zuſammen=
gehörigkeitsgefühl
zu ſtärken, um mit erneuten und hoffnungsvollen
Kräfte die jetzt beginnenden ſchweren Spiele der zweiten Runde auf=
zunehmen
. In ſelbſtloſer Weiſe haben ſich einige der beliebteſten Kräfte
des Heſſiſchen Landestheaters zur Verfügung geſtellt, was um ſo freu=
diger
zu begrüßen iſt, da es ſich hierbei durchweg um Mitglieder des
Sportvereins handelt. Namen wie Kuhn=Liebel, Müller=Wiſchin, Balve,
Deharde bürgen ſchon von vornherein für einen guten Verlauf des
Abends. Die Begleitung am Flügel hat Kapellmeiſter Sander über=
nommn
. Der Bechſtein=Fligel wurde von der Firma A. W. Zimmer=
mann
hier freundlichſt zur Verfügung geſtellt. Anſchließend an die
künſtleriſchen Darbietungen erfolgt die mit großer Spannung erwartete
Uraufführung eines Luſtſpiels. Verfaſſer ſowie Mitwirkende ſind aus=
ſchließlich
Mitglieder der Dawem= bzw. Fußballabteilung. Nach Be=
endigung
des Programms findet der übliche Tanz ſtatt, der beſonders
von der tanzfreudigen Jugend ſehr begrüßt werden wird. Zum Schluß
ſei noch darauf hingewieſen, ſich rechtzeitig einzufinden. Gäſtekarten
ſind im Vorverkauf bei Skurnik, Ecke Grafen= und Marſtallſtraße, er=
hältlich
.
Turngemeinde Befſungen 1865, Darmſtadt, e. V. Kommenden
Samstag, den 15. Oktober, finder unter der Leitung der Kneipwarte
Engel und Wenderoth eine große Monatsverſammlung
ſtatt. Nebm geſchäftlichen Mitteilungen haben die Kneipwarte unſer
Mitglied Turnbruder Frank gewonnen, uns einen Lichtbildervor=
trag
zu halten. Turnbruder Frank hat als Thema Wimpfen und
ſeine Baudenkmäler gewählt. Unſer Turnbruder, der jahrelang ſeinen
Amtsſitz in Wimpfen hatte, iſt dadurch in der Lage, nur über Selbſt=
erſchautes
und Selbſterlebtes zu reden und ſo unſeren Mitglieder zu
bringen, daß jadermann ſeinen Ausführungen folgen kann. Es iſt zu
begrüßen, daß Turnbruder Frank gerade dieſes Thema wählte, denn
viele von uns haben das herrliche Wimpfen noch nicht geſehen und
machen ſich keinen Begriff über die Baudenkmäler Wimpfens vom Mit=
telalter
bis zum 18. Jahrhundert. Wimpfen iſt durch ſeine Lage, ob=
wohl
Eiſenbahnverbindung vorhanden, nicht ſo leicht zu erreichen wie
Oppenheim, Mainz oder andere geſchichtliche Onrte. Deshalb dürſte es
allgemein intereſſieren, etwas von Wimpfen, einer Perle des Heſſen=
landes
, zu ſehen und zu hören. Licbe Turnſchweſtern und Turnbrüder,
erſcheint zahlreich zu dem Vortrag, denn ganz beſtimmt iſt nicht jeder=
mann
Gelegenheit geboten, das im Vortrag Geſehene an Ort und Steile
zu ſchauen. Die Monatsberſammlung findet in den oberen Näumen
unſeres Turnhauſes ſtatt und beginnt pünktlich um 9 Uhr. Alſo noch=
mals
Turnerinnen und Turner, laßt Euch dieſen Vortrag nicht ent=
gehen
und erſcheint pünktlich und zahlreich.
Der Kriegsgefangenen Freud und Leid! veranſchaulicht in leben=
diger
Weiſe die von der Ortsgruppe Daxmſtadt der Reichsvereinigung
ehemaliger Kriegsgefangener veranſtaltete und kommenden Sonntag,
16. Oktober, im Saale der Stadt Coburg, Waldſtraße 2, ſtattfindende
Ausſtellung. Aufnahmen aus allen Lagern in England, Frankreich,
Rußland und Aegypten laſſen den Beſchauer einen Blick in die Leidens=
zeit
derjenigen deutſchen Brüder tun, die für ihr Vaterland kämpfend,
in die Hände der Gegner gerieten. Briefe, die den Lieben zu Hauſe
die bevorſtehende Flucht anzeigten und die ſelbſt dem ſcharfen Blick einer
Zenſur entgingen, erzählen von den Leiden unſerer ehemaligen Kriegs=
gefangenen
. Neben Bildern, die den ernſten Willen bekunden, nicht dem
Irrſinn anheimzufallen, zeigt die Ausſtellung wieder ſolche tiefſter Not
und Elends. Wie die Kriegsgefangenen verſuchten, den ſchlimmſten
Feind, die Arbaitsloſigkeit, zu bannen, zeigen die mit den primitivſten
Werkzeugen (Taſchenmeſſer, Zimmernägel und ſcharfkantige Eiſenſtücke)
hergeſtellten Gegenſtände. Einlegearbeiten, Bilderrahmm, künſtleriſch
verfertigte Mandolinen, aus Kartuſchen getriebene Blumenvaſen und
ſonſtige Gegenſtände. Gar manchor, der ein ſolches Kunſtwerk mit dem
Taſchenmeſſur mit unendlicher, bewunderungswürdiger Geduld ver=
fertigte
, hat in ſeiner Heimat einen anderen Beruf ausgeübt, der dmm
ſtillen Beſchauer ſtaunende Bewunderung abnötigt. Kraſſe, tiefe Not
zeigen beſonders die Bilder aus den ſibiriſchen Gefangenenlagern. Hohl= gebäude, Sandſtraße 10, Herr A. M. Schwindt übem Neugeiſtpraxis im
äugig, in zerriſſene Lumpen gehüllt, tritt uns das Leid dieſer Tapferen
antgegen. Anſichten aus den berüchtigten franzöſiſchen Lagern. Um und Mißhelligkeiten des täglichen Lebens zu überwinden und führt ſie
jedem den Beſuch dieſer Ausſtellung zu ermöglichen, iſt der Eintritt frei.
Die Beratungsſtunden der Städtiſchen Mutter= und Säuglings=
fürſorge
der Bezirke Beſſungen und Darmſtadt=Weſt finden im Winter=
halbjahr
wie folgt ſtatt: Beſſungen, Eichwieſenſtraße 8 (Evangeliſches
Gemeindehaus), von Freitag, den 14. Oktober, an von 910 Uhr; anſchauung der Tat entwickelt. Der Beſuch iſt jodermam zu empfehlen,
Darmſtadt=Weſt, Landgraf=Philipps=Anlage 7, von Donnerstag, den beſonders den Müden und Verzagten, die neue Freude und neue Lebens=
20. Oktober an, von 1113 Uhr.

Freitag, den 14. Oftober 1927
Aus den Parteien.
Deutſche Volkspartei, Landesparteitag.
Es wird erneut und nachdrücklichſt darauf aufmerkſam gemacht, daß
ſowohl zu den Verhandlungen des Parteitags als auch zu den Fachaus=
ſchüſſen
ſämtliche eingetragene Mitglieder der DV.P. Einlaß
haben. Beim Eintritt in die Tagungslokale muß die Mitglieds=
karte
oder eine auf dem Parteibüro erhältliche beſondere Ausweis=
karte
vorgezeigt werden.
Die Ausſchüſſe tagen in folgender Reihenfolge:
Samstag, nachm. 3½ Uhr, im Rummelbräu, Landes= Schulaus=
ſchuß
. Redner: Reichstagsabg. Geh Rat Dr. Runkel=Schleswig.
Samstag, nachm. 3½ Uhr, bei Sitte, gelber Saal, Landesausſchuß
für Kommunalpolitik. Redner: Landtagsabg. Bürgermeiſter
Dr. Niepoth=Schlitz.
Samstag, nachm. 3½ Uhr, bei Chriſt, Weißer Saal, Landes=
Frauenausſchuß. Rednerin: Reichstagsabg. Frau Clara
Mende=Berlin.
Sonntag, nachm. 3½ Uhr, im Rummelbräu, Landes= Beamten=
ausſchuß
. Redner: Reichstagsabg. Oberpoſtinſpektor Morath=
Berlin.
Sonntag, nachm. 3½ Uhr, bei Sitte, Alpenvereinszimmer, Landes=
Handwerkerausſchuß. Redner: Landtagsabg. Haury=
Darmſtadt.
Sonntag, nachm. 3½ Uhr, im Perkeo, Alexanderſtr. 12, Landes=
Arbeiterausſchuß, Gründungsverſammlung. Redner: Reichs=
tagsabg
. Gewerkſchaftsvorſ. Adams=Eſſen.
Sonntag, nachm. 3½ Uhr, bei Chriſt, Grünes Zimmer, Landes=
Angeſtelltenausſchuß. Redner; Generalſekretär Fecht=
Berlin.
Sonntag, nachm. 3½ Uhr, bei Sitte, Rotes Zimmer, Landesaus=
ſchuß
für Einzelhandel und Kleingewerbe, Grün=
dungsverſammlung
. Redner: Landtagsabg. Chr. Scholz=Mainz.
Sonntag, nachm. 3½ Uhr, bei Sitte, Gelber Saal, Landes= Ju=
gendausſchuß
. Redner: Pfarrer Luther=Charlottenburg.
Sonntag, nachm. 3½ Uhr, bei Chriſt, Landwehrkaſino Landesaus=
ſchuß
für Landwirtſchaft. Redner: Landtagsabg. Bürger=
meiſter
Schott und Landtagsabg. Dek.=Rat Dr. Dehlinger.
Die Hauptverſammlung des Parteitags findet am Sonntag,
vorm. 10 Uhr, in der Turnhalle am Woogsplatz ſtatt. Auch hierzu haben
alle Parteimitglieder Zutritt. Die einzige öffentliche Veranſtal=
tung
, zu der auch Nichtmitglieder Einlaß finden, iſt der Be=
grüßungsabend
, der am Samstag abend in der Turnhalle am
Woogsplatz ſtattfindet. Hierbei wirken Frl. Roſe Landwehr und
Herr Kapellmeiſter Bohne vom Landestheater, ſowie Herr Theo
Heuſer mit, Eintrittskarten zum Preis von 1 Mark ſind
auf dem Parteibüro ſowie auf dem Verkehrsbüro am
Schloß erhältlich.
Die Deutſche Demokratiſche Partei hält Sams=
tag
, den 15., und Sonntag, den 16. Oktober, ihren diesjährigen Landes=
parteitag
hier in Darmſtadt im Städtiſchen Saalbau ab. Nach Sitzungen
des Landesvorſtandes umd =Ausſchuſſes am Samstag=Vor= und = Nach=
mittag
findet am Samstag abend im großen Saalbauſaal ein Begrü=
ßungsabend
der Ortsgruppe Darmſtadt ſtatt, auf dem Reichstagsabge=
ordneter
Dr. Ludwig Haas die Feſtrede halten wird. Künſtleriſche und
daklamatoriſche Darbietungen werden den Abend verſchönen. Alle Par=
teimitglieder
und Freunde unſerer Sache ſind hierzu herzlichſt einge=
laden
. Zum Parteitag, der am Sonntag, 10 Uhr, eröffnet wird, haben
nur eingeſchriebene Mitglieder gegen Vorzeigm des Mitgliedsausweiſes
Zutritt. Der Parteitag wird beſchloſſen durch eine öffenkliche Verſamm=
lung
am Sonntag abend 8 Uhr, ebenfalls im Städtiſchen Saalbau.
Es werden ſprechen Reichstagsabgeordneter Freiherr von Rickthofen über
Mittelſtand Kleinrentner Aufwertung, Reichstagsabgeordneter
Pfarrer Korell über Einheitsſtaat‟. Der Saalbau iſt zu allen Ver=
anſtaltungen
geheizt.

Rummer 285

Kunffnotizen.

Ueber Werte, Künfſier oder fünftieriſche Dtronſtaitungen,
geſchiehl, behält ſich die Redacken

deren im Rachfichuden
Rru

Union=Theater: Stacheldraht Pola Negrt, die
Darſtellerin der Jaanne Talbot, in dem Großfilm Stacheldraht Pola
Negri iſt heute ziemlich ubeſtritten die bedeutendſte Filmſchauſpielerin
der Welt in ihrem Fache. Bekanntlich hat Pola Negri in Deutſchland
ihre große Karriere begonnen. Sie wurde hier vom Reinhardt entdeckt,
ſpielte in der Pantomime Summm die Tänzerin und verkörperte
dieſe Rolle auch ſpäterhin in dem weltberühmt gewordenen E. Lubitſch=
Film gleichen Namens. Polin von Geburt, hat ſie in Deutſchland ihre
Erziehung genoſſen und bezeichnet ſich ſelbſt heute mit Stolz als deut=
ſche
Künſtlerin. Ihre Leiſtungen in Madame Dubarry und Car=
men
vorſchafften ihr einen Weltruf und bruchten ihr einen Antrag nach
Amerika ein, wo ſie ihr Genie voll entfalten konnte. Als ihre beſten
Leiſtungen jenſeits des großen Teiches gelten Hotel Stadt Lemberg
und Stacheldraht. Pola Negri iſt eine Prinzeſſin Divani, ſie hat
kürzlich geheiratet und iſt bei dieſem Anlaß Gegenſtand von Sympathie=
kundgebungen
aus der ganzen Welt geweſen. Der Film Stacheldraht
iſt einer der ſtärkſten Filme des Jahres, und kommt außerdem von 56½
Uhr das reizende Luſtſpiel Nurnichtlocken laſſen mit Norma
Shearer zur Vorführung. Die anerkannt beſto Kapelle am Platze unter
Leitung des Herrn Kapellmeiſters G. Seibert wird durch die erſtklaſſige
Begleitung das Programm zu einem Erfolg von ſeltener Güte geſtalten.
Wie wir hören, iſt es der Konzert=Direktion Heinrich Arnold,
Wilhelminenſtraße 9, gelungen, die Herren Kammerſänger Jadlow=
kar
und Braun, beide Mitglieder von der Berliner Staatsoper,
die ſich auf ihrer Konzerttournee befinden, dazu zu bewegen, und Darm=
ſtadt
zu berückſichtigen. Jadlowvker iſt ein noch juger Mann, deſſen
Stimme ſeinen Höhepunkt erreicht hat. Als Heldentenor und gefeierter
Kammerſänger wird es ihm ein Leichtes ſein, den hieſigen Saal bis auf
den lictzten Platz zu füllen. Carl Braun, der beſonders in letzter Zeit
durch die Bahreuther Feſtſpiele viel von ſich reden machen läßt, hatte
ſeine größten Erfolge als Fafner und Hagen. Dieſer Lieder=, Arien=
und Duetten=Abend wird in aller Kürze ſtattfinden, verſehen mit einem
reichhaltigen Programm. Dem Ibach=Konzertflügel, der von der Firma
Heinrich Arnold, Wilhelminenſtr. 9, geſtellt wird, ſpielt Herr E. Stein=
berger
, der verdienſtvolle Begleiter, der ebenſo großem Anteil am Er=
folg
hatte. Der Kartenvorverkauf hat bereits begonnen und ſind
Plätze zu 1,10, 2,20 und 3 Mk. inkl. Steun bei Konzert=Arnold, Wil=
helminenſtraße
9, erhältlich.

Lokale Veranſtaltungen.

Die bierunter erfcheknenden Rotlyen ſind aneſchlietlich als Hinwelſe auf Anzeigen zu belraster.
in keinem Falle irgendwie alt Veſbrechung oder Kril.

Im Neugeiſtkreis ſpricht heute abend 8 Uhr im Logen=
täglichen
Leben. Neugeiſt lehrt ſeine Anhänger, die Schwierigkeiten
zu einem harmoniſchen, friſchen Leben voller Freude und tapfenem Zu=
packen
. Gerade in unſerer Zeit, die nur zu oſt im Taumel und Genuß
ſich zu betäuben ſucht, iſt es zu begrüßen, daß Neugeiſt ſich wieder auf
die ewigen Grundlagen des Daſeins beſinnt und daraus ſeine Lebens=
kraft
finden werden. (Näheres ſiehe Anzeige.)

Die 31. Generalverſammlung
des Evangeiiſchen Bundes in Eiſenach.
Vom 4. bis 10. Oktober tagte zu Eiſenach, am Fuße der deutſcha
ebangeliſchen Schutz= und Trutzburg, der Wartburg, der Evangeliſchee
Bund zu ſeiner 31. Generalverſammlung. Aus allen deutſchen Goven=
waren
die Vertreter des Evang. Bundes erſchienen, um über ſeine notz=
wendigen
Ziele und Aufgaben in der Gegenwart zu beraten und zu beru
ſchließen. Der Zentralvorſtand iſt vollzählig anweſend, an der Shitza=
der
bewährte Führer Präſident D. Scholz und Bundesdirektor Fahren=f
horſt. Alle beſeelt der einigende Lutherwille: Meinen lieben Deutſchemn
bin ich geboren, ihnen will ich dienen!
Nachdem in den Ausſchüſſen vorberaten war, fand am Freitag morn
gen in den Räumen des Fürſtenhofes die Geſamtvorſtandsſitzung ſtatttz
Sie wurde eingeleitet mit der jubelnd begrüßten Abfaſſung eines Teſes
gramms an den Reichspräſidenten:
Dem getreuen Eckart des deutſchen Volkes, dem verehrten Führern
dem kirchentreuen Bekenner, ſendet in unerſchütterlichſter Treue ud tieſſtes
Dankbarkeit der zu ſeiner 31. Generalverſammlung in Eiſenach verſomm
melte Evang. Bund innigſte Segenswünſche.
Thüringen überreicht ſodann dem Evang. Bumnd als Feſtgabe 25 000
Mark, die von Haupt= und Zweigvereinen geſammelt ſind, auch ein Be
weis, wie warm die Herzen des thüringiſchen Volkes ſchlagen für danm
Gvangelium und deſſen Förderung durch den Evang. Bund.
Viele wichtige Punkte werden durchberaten, die jedesmal m ahne=
Entſchließung gipfeln:
1. Gs ergeht an das preußiſche Staatsminiſterium die drimngenf5
Forderung, der Stadt Wittenbeyg in Würdigung ihrer beſondeven
deutung amtlich die Bezeichung Lutherſtadt Wittomberg zu geben.
2. Bei der Regelung gewiſſer zwiſchen dem Stagt und der Rincz
zu löſenden Fragen lehnt der Evang. Bund, unterſtützt dunch deei Mit
lionen im gleichen Sinne bei ihm eingegangener Unterſchriften die Recht=4
form eines Konkordates mit Entſchiedenheit ab.
3. Der Evang. Bund hält um der Volkseinheit willen grundſätzns
a der Staatsſchule feſt. Er tritt ebenſo grundſätzlich ein für die ehav
geliſche Schule, als die bewährte Grundlage evangeliſchchriſtlicher E5
ziehung. Er fordert zugleich, daß die chriſtliche Simultanſchule, wie 77
ſich in verſchiedenen Ländern entwickelt und bewährt hat, erhalten bleich
Den erhebenden Schluß dieſes Teiles der Tagung bildete die mm
eimmütiger Begeiſterung aufgenommene Grußantwort des Richspräc
demten:
Herzlichen Dank für das freundliche Meingedenken, das ich mit e
genswünſchen für die Arbeit Ihrer Tagung evwidere.
von Hindenburg, Reichspräftent.
Freitag abend folgte ein allgemeiner Begrüßungsabend under ualb
reichſter Beteiligung. Viel herzerhebende Grüße wechſelten mit 9
ſängen der Giſenacher Kurrende.
Die Generalverſammlung im dichtgefüllten Soabe des Fürſtenhoßt
wude eimgeleitet durch die Programmrede des Geh. Konſiſtorjalre
Prof. D. Scholz, die in klarer Sachlichkeit unter hiſtoriſcher Begründur
die Notwendigkeit evangeliſcher Bundesarbeit darlegte.
Univerſitätsprofeſſor D. Cordier=Gießen ſprach in tiefſchürfendn=
Vortvag über die religiöſe Not der Jugend unſerer Tage. Den Schll
des Samstag machte ein Volksabend, zu dem Giſenach in Schaven herbb
ſtrömte und die Beſucher kaum Platz fanden. BibelLuther=Kirche, i.4
Grundlagen unſeres Evang. Bundes, wurden behandelt von Pfar=
D. Niemöller=Elberfeld, Univerſitstsprofeſſor D. Macholz=Jena ud
Hauptpgſtor Knolle=Hamburg. Dazwiſchen wirkten mächtig und präches
die Chöre des Eiſenacher Bachchors unter Leitung von Rudolf Mates=
berger
und Begleitung des ſtädtiſchen Orcheſters.
Unter der Wucht der Feierſtunde erhob ſich die Vevſammlung
einer einmütigen Kundgebung, im Bekennmis zur Bübel als der fen
Gwmdlage unſeres evangeliſchen Glaubens, zu Luther als dem rchsn
Führer und Wegweiſer für die Gegenwart, zur Kinche als der berufetn,
Hüterin und Pflegerin des evangeliſchem Lebens.
Den Höhepunkt des Abends bildete die Wartburgbeleuchtumg.
unter dem Geſang von Ein feſte Burg umd Deutſchland, Deutſche=
über
alles ehrfürchtig bewundert wurde. Mächtig rauſchten die Woo=
des
von Poſaunen getragenen Geſangs durch die Nacht, den Gafk
kündend: Es mag die Stadt, die auf dem Berge liegt, nicht verbma=
bleiben
.
Der Sonntag begann mit Feſtgottesdienſten in drei Stadtkirchnt
Dam ſtrömten die Scharen aus den Kirchem und der Stadt zum Du
wal Luthers, wo eine eindrucksvolle, kurze Feier ſtattfand. Obermn
rungs= und Schulrat Dr. Prall=Kiel hielt eine Anſprache und legte nen
Kranz an den Stufen des Denkmals nieder.
In der Nachmittagsfeier im Hofe der Wartburg, im der Pmt.
D. Konners=Bonn über 40 Jahre Evangeliſcher Bund ſprach, bemet
man unter der großen Menge der Teilnehmer die Univerſitätsprofeſſten
Zſcherneck=Königsberg, Hermeling=Marbura, Schmidt=Bonm, Hofmat
Breslau, die Reichstagsabgeordnete Frau Dr. Matz, den Landtagsull=
ordneten
Dr. von Campe.
Den Anklang der Tagung bildete Bachs AMoll=Meſſe duuch
Bachchor zu St. Georg vollendet in der Georgenkirche zur Darſtell /ch
gebracht.
Ein roher Automobiliſt entkommen. Am Sonntag, 9. Oftwnik
wurde nachmittags gegen halb 5 Uhr auf der Landſtraße von We
heim nach Miltenberg ein aus Ludwigshafen ſtammender NSI
Wagen von einem in der gleichen Nichtung fahrenden Sportwagen 77
holt. Letzterer fuhr das wahnſinnige Tempo von etwa 100 Kilor.
in der Stunde und rannte den Ludwigshafener Wagen im Ueberhell
an. Infolge des gewaltigen Seitenſtoßes kam der Ludwigshafener
gen ins Schleudern und wurde, als er ſich mehrmals auf der L
ſtraße gedreiht hatte, über den Chauſſeegraben auf einen Acker gewe‟
und prallte dort an einen Baum an. Wie durch ein Wunder m=
ein
furchtbares Unglück, das den vier Inſaſſen den Tod oder zumi-
ſchwere
Verletzungen hätte bringen können, verhindert. Keiner der
ſaſſen wurde verletzt. Dur Führer des überholenden Wagens fuh=
dem
gleichen raſenden Tempo davon. Es war lediglich feſtzuſtellen.
ſein Wagen das Kennzeichen 2U trug. Der Wagen war ein vf.
Sportwagen, deſſen Karoſſerie elfenbeinfarbia lackiert war. Der
Rand de Karoſſerie war mit einem etwa hendbreiten blauen S
und der utere Teil der Karoſſerie mit einem etwa handbreiten
Strich abgeſetzt. Die Kotflügel waren ebenfalls rot lackiert. Zweck!
liche Angaben zur Ermittelung des Kraftfahrzeugführers werder
beten an die Polizeiverwaltung Ludwigshafen a.

Gebetszeiten in der Synagoge der iſraelitiſchen Religionsgeſe lſcel
Samstag, den 15. Okt.: Vorabend 5 Uhr 05 Min. Mos/
8 Uhr. Nachm. 4 Uhr. Sabbatausgang 6 Uhr 20 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr 15 Min. Abends F
Montag, den 17. Okt: Hauſchano Rabbo. Morgens &

Tageskalender für Freitag, den 14. Oktober 1927.
Landestheater Großes Haus, Anfang 20 Uhr, Ende
22 Uhr: Und Pippa tanzt. Kleines Haus; Keine IN
ſtellung. Orpheum, Anfang 20 Uhr: 3 alte Schachteln.
Konzerte: Hotel Schmitz, Schloß=Café, Herrngarten=Café. 2
ſchlößchen, Café Rheingold Tanz. Schlachtfeſte: Breil
zur Krone, Reſtaurant Bender. Vorträge: Heag, 20
Luiſenſtraße, Heag, Fürſtenſaal, 1620 Uhr. Kinovor
lungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.

bergen alle Energten einer gutigen Natur zu Mohlbehager,
Kraft und Schökiheik, gurß Aüfbau aller Köpperkräfte !

[ ][  ][ ]

Starkenburg.

ABixhauſen, 13. Okt. Die vor einiger Zeit hier
Miß nnd Klauenſeuche iſt erloſchen und die hiergegen

A nn.
angeordneten

Scfnz-ßnahmen ſind vom Kreisamt wieder aufgehoben worden. Die
Kolkriternte in der hieſigen Gemarkung geht ihrem Ende zu und iſt
bie WKahr gut ausgefallen. Das ſchöne Wetter in den letzten Tagen för=
der
kes Arbeit ſehr. Hoffentlich bleibt auch in den nächſten Tagen noch
troſhe KWitterung, damit die noch im Felde ſtehenden Kartoffeln in
gu//3 uſtande eingebracht werden können.
Msixhauſen, 13. Okt. Sonntag, den 16. Oktober, nachmittags, ver=
anſſpitt
der Geſangverein Liederkranz unter der Leitung ſeines Chor=
meſſi/
Herrn Merker im Gaſthaus zur Krone ſeinen diesfährigen
Liſhienstag, an dem die Geſangvereine Liederzweig, Arheilgen,
SſEin-uſt Wixhauſen, Liedertafel Griesheim. Eintracht Wolfs=
keh/Kl
,/Frohſinn Stochſtadt a. Rh. ſowie Männergeſangverein Bicken=
bacſſt
?. B. teilnehmen werden.
MArheilgen, 13. Okt. Hiſtoriſche Inſchrift. Das in der
ſalkrüjoter Straße Nr. 3 ſtehendo, dem Landwirt Heinrich Benz ge=
höyſyc
=aus wird nun, um die Inſchrift ſichtbar zu erhalten, in fach=
weletiyiem
Zuſtande erhalten bleiben, ſo daß die aus dem Jahre 1701
ſtayſtntoe Inſchrift zu leſen iſt. Da der Geburtstag unſeres
Rol=präſidenten in die Herbſtferien fiel, beginnt der Unter=
bar
Ablauf der dreiwöchigen Ferien erſt wieder am Dienstag, den
18./ .*. Am Montag wird für die oberen Schulklaſſen eine Schul=
feieſymanſtaltet
. Der hieſige Turnverein veranſtaltet nächſten
Solkrgſ=Abend eine Siegerehrung, zu der die Mitglider, deren Ange=
höyſyumd
Freunde der Turnſache Zutritt haben. Zur Unterhaltung
hat// Kdas Quartett des Geſangvereins Frohſinn bercitwilligſt zur
Velkawrg geſtellt. Die Nähſchule des evangeliſchen Frauen=
ſon
)b mn Pfarrhauſe als auch bei der Leiterin der Kurſe, Frl. Senſe=
ſtatz/t
2ge Kursgebühr beträgt für die Woche 1,50 M. Hier wurden
foh=ſ iſchen Bauweiſe d. h. Holzhäuſer, errichtet. Der
eif eſangvereim Frohſinn beteiligt ſich nächſten Sonntag
*MdErosors in Frankfurt a. M.
Giriesheim, 13. Okt. Die Einzeichnungsliſten zur Unterſtützung des
Oktober d. J. auf der Bürgermeiſterei (Zimmer 5) an Werk=
alſzuü
hrend der üblichen Büroſtunden und an Sonntagen von vor=
mitzikt
01012 Uhr offen.
M=berſtadt, 13. Okr. Gemeinderatsſitzung. Die Ge=
ſilſrc
-sfraktion der allgemeinen freien Wählervereinigung hat die
Anlſmmrung einer dringlichen Gemeinderatsſitzung mit der Tages= neuen Amt.
ordihrg. Berichterſtattung der Verwaltung über den Stand der
lzmisiſterfrage, evtl. Bürgermeiſterwahl beantragt. Die Sitzung
Andſtur Freitag (14. Oktober) im Nathausſaale ſtatt.
Wberſtadt, 13. Okt. Jahnſtraße. Die ſeitherige Magda=
en/lsonße
, eine Verbindungsſtraße zwiſchen der Pfungſtädter Straße
Dicketnrgung hierzu ging unlängſt vom Tumnverein 1876 aus. Die tereſſenten angezogen. Die Leiter der Tagung wanen Delan Bernbeck=
2irFeuuſtSkraßenſchilder ſind Mitte dieſer Woche angebracht worden.
dalſnägter Hof) einen Lichtbilder=Vortrag: Die Schlacht von Verdun
Bl0 sRedner Herr Oberſtl. a. D. von Hagen, Darmſtadt.
Aieder=Ramſtadt, 13. Okt. Am Sonntag wurde in feierlichem
ſcht =Bolſhuyenſt der neue Direktor und Pfarrer an der Anſtalt ſür Epi=
epilſttrund
dem Krüppelheim eingeführt. Es iſt dies Pfarver Otto
EhS cſütder, der ſeine reich geſegnete Offenbacher Arbeit daran=
weglſin
töat, um auf ſeinem neuen Poſten den über 20 Kranken unſeng
Darliy zur dienen, die in den genannten Anſtalten der Inneren Miſſion
inyſcksmredigt Worte herzlichſter Anerkennung für ſeinen Amtsvor=
ſitiw
mne Krankheit leider in den Ruheſtand zwang. Die Einführung
iſſit. Hohes Alter. Am Sonntag, den 16. Oktober, begeht
aſſltſſabeth Weber, geb. Ritſert, ihren 84. Geburtstag.
Mieder=Ramſtadt, 13. Okt. Am Sonntag, den 9. ds. Mts., abends
Ohr), fand in dem großen Saale Zum goldenen Anker (Bef. W.
fiſtz 0.) das erſte diesjährige Herbſtvergwigen des Turnvereins
vo keillluen Herr Fritz Ring und Wilhelm Luckhaupt übernommen und
chlſean der Turnerinnen zu Begleitug der Lieder der Hervo
. Ammann und A. Schettler freudig begrüßt. Ein gut aufgeführter
uſchlſtk) Die Hungerfamilie wurde mit großer Hingabe geſpielt. Nach
Entlaolzuß= und Dankeswort des 2. Vorſitzenden fand noch ein Tänzchen
rat)ſt-31 die Jugend bis in die Morgenſtunden beiſammen hielt.
M3 ßdorf, 13. Okt. Die Arbeiter=Samariter=Kolonne
de Frelſals sbildungskurſus über erſte Hilfeleiſtung bei Unglücksfällen.
Riellt tung des Kurſus hat wie im Vorjahre wiederum Herr Dr. med.
ſeclſe eur nommen. Die Volksrechtspartei (eichspartei für
zul Follllch k und Aufwertung) hat auf der hieſigen Büngermeiſterei Ein=
ſichtmsliſten
für den Wahlvorſchlag zur kommenden Landtagswahl
2ufif wauer von einer Woche aufgelegt.

Roßdorf, 13. Okt. Sonntag, den 23. Okrober dieſes Jahres,
ſietbro=Eheleute Karl Apfel, Stationsvorſtcher i. R. und ſeine
ſeflſe-Woldenen Hochzeit.
:Grroß=Bieberau, 13. Okt. Kommenden Sonntag, den 16. b. M.,
zu nölſt a 4 langer Zeit wieder einmal eine Hauptverſammlung des Be=
Uſni-tt. Anſchließend wird eine Prüfung der hieſigen Kolonne und
e welſe n inſame Uebung mit der Feuerwehr abgehalten. Alle Mitglie=
ge
Fr üfrt (Freunde ſind herzlichſt eingeladen.
eniſ ardſtunden ließ ſich auf der Strecke DarmſtadtAſchaffenburg
in in gier Knecht namens Degenhardt aus Altheim von einem Zuge

beſſarm. Der junge Mann war ſofort tot. Außerdem erhängte
h/ß AAtheim ein 44 Jahre altar Mann, der hier beſchäftigt war.
Peichelsheim i. Odw., 13. Okt. Schwerer Unfall in
mDampfſägewerk und aufopfarnde Brüder=
jieltit
. In dem Trautmannſchen Sägewerk erlitt der verheiratete
zolſth s Beſitzers während des Holzſchneidens durch Abſpringen der
relnige, eine ſehr ſchwere innere Verletzung im Unterleib. Nach ſeiner
hirſſuming in das Darmſtädter Krankenhaus wurde ihm die ganz zer=
iſf
iſieAeilz entfernt. Der übermäßige Blutverluſt des Verletzten machte
3 Um) daß ihm geſundes Blut in ſein Gefäßſyſtem operativ überführt
imittzuſzer, dem ein Liter Blut entnommm wurde. Die brüderliche
jieſli Aut ſich belohnt, indem hierdurch die größte Ausſicht zur Rettung
esl= unnglückten beſteht.

Wie alljährlich veranſtaltete der aus den Geſangsabteilungen der
Metzgerinnungen Darmſtadt; Mainz und Worms beſtehende
Falk=Lautz=Sängerbund einen Herbſtausflug nach dem idylliſch gelegenen
bekannten Weinort Bechtheim bei Oſthofen, um dort im Re=
ſtaurant
Zum Bahnhof einige vergnügte Stunden zu verleben.
Der Vorſitzende der Darmſtädter Sänger, Herr Dintelmann, be=
grüßte
die Sängerſchar im Auftrage des Falk=Lautz=Sängerbundes mit
freudigen Worten und wünſchte den Sangesbrüdern recht vergnügte
Stunden. Der Vorſitzende der Maſnzer Geſangsabteilung, Herr
Schmitt, überbrachte die Grüße des Geh. Gewerberats Falk=
Mainz, der den Sängern einen angenehmen Nachmittag wünſchte.
Redner führte weiter aus, daß er den Mainzer Sängern eine freudige
Miteilung zu machen habe. Er überreichte ihnen eine von der Firma
J. B. Falk=Mainz geſtiftete Tiſchſtandarte, was mit freudigen Zu=
rufen
quittiert wurde. Die Ohermeiſter der Innungen Darmſtadt und
Worns, die Herren Mayer und Oertelmeier, hatten es ſich
nicht nehmen laſſen, den Herbſtausflug zu begleiten. Nachdem ſich die
Sänger von den Anſtrengungen der Reiſe erfriſcht, ſetzte bald der unter=
haltende
Teil ein, und bald konnte man ein reclſt fröhliches Leben und
Treiben beobachten. Machtvoll erklangen die Chöre der drei Geſangs=
abteilungen
unter Leitung ihrer Diuigenten, der Herren Chormeiſter
Wagner=Worms, Sieben= Mainz und Metzner=Darmſtadt.
Die Geſamtchöre der drei Geſangsabteilungen, die abwechſelnd von den
drei Dirigenten dirigiert wurden, waren in ihrer Wirkung hervor=
ragend
und konnten als exakt und tonſchön angeſprochen werden. Herr
Obermeiſter Mayer toaſtetze auf das Blühen und Gedeihen des Falt=
Lautz=Sängerbundes, während Herr Hübner=Darmſtadt das deutſche
Lied und das deutſche Vaterland hochleben ließ. Nicht uerwähnt
mag bleiben, daß auch die ausgezeichnete Küche und ein guter Tropfen
des Wirtes, Herrn Arndt, ſehr viel zum Gelingen der Unterhaltung
beſtrugen.

* Könia i. Odw., 13. Okt. Unſere Gemeinde hat einen ſchweren
verſte hüßt nächſten Montag wieder zwei Nähkurſe beginno zu denen Verluſt erlitten. Herr Pfarrer Bergér wurde nach Darmſtadt an
die Martinsgemeinde berufen und ſiedelte mit ſeiner Familie ſchon am
maſm AUnmeldungen entgegengenommm werden. Der Kleidermach= verfloſſenen Montag nach ſeiner neuen Wirkungsſtätte über. Wir alle
kurſt fandet von Montag bis Freitag, vormittags von 9 bis 12 Uhr, gönnen ihm ja dieſes Aufſteigen in ſeiner amtlichen Stellung, aber un=
derſe
igszeugkurſus an denſelben Tagen nachmittags von 2 bis 5 Uhr endlich ſchwer iſt es ſeinor hieſigen Gemeinde geworden, ihn zu ver=
lieren
. Was wir vor etwa neun Jahren von dieſem hochbegabten, vor=
2 Nähg der Main=Neckar=Bahn=Station, zwei Häuſer in der züglichen Kanzelredner, Seelſorger und Menſchen erwarteten, das hat
er voll und ganz gehalten.. Licht des Geiſtes, Wärme der Empfindung
und große Arbeitsfreude, mit denen er geſegnet war, ſchufen ein Band,
nr Bjährigen Vereins= und Dirigentenjubiläum des Kernſchen das auch die Ferne nicht zu zerreißen vermag. Seine Arbeſit an der
evangeliſchen Gemeinde und deren Jugendverbänden, ſein pädagogiſches
Geſchick in Unterricht und Erzichung, ſein freundliches Sich=geben von
Menſch zu Menſch haben ein Band geſchaffen, einen Boden bereitet,
Bchlr chlags der Volksrechtspartei für den Landtag liegen ab heute die ſich ſegensreich auch in die Zukunſt erſtrechen. Daher ſo ſchwer der
Abſchied im Gottesdienſt des vergangenen Sonntags, ſo viele, viele
feuchta Augen in dem bis zum letzten Plätzchen gefüllten Gotteshauſe
und desgleichen beim letzten Zuſammenſein mit den kirchlichen und Ge=
meindeorganen
, dem Kirchengeſangverein und den Jugendverbänden.
Wir haben ſehr viel verloren, aber deshalb doch: Gottes Segen im
4i. Vielbrunn, 13. Okt. Gine ſeltene Jagdbeute machte vorgeſtern
Förſter Zimmermann=Brunntal in ſeinem im der Oberförſterei Viel=
brunn
gelegenen Schutzbezirk, indem er einen dem Landwirt Holzſchuh
zu Erbach gehörigen, vor faſt vierzehn Tagen demſelben entlaufenen
und ſeitdem in den Waldungen wild ſich umhertreibenden Stier erlegte.
m. Stockheim i. O., 13. Okt. Der geſtern und heute hier ſtattgehabte
mandſ=Blieuen Schwanenſtraße, hat den Namen Jahnſtraße erhalten, religionswiſſenſchaftliche Kurſus hatte auch heuer wioder zahlreiche In=
Hirſchhorn und Kreisſchulrat Gerbig=Epbach. Evſterer eröffnete den
Sireheim a. d. B., 13. Okt. Der Kriegervercin veranſtaltet am Kurſus durch eine Anſprache, worauf Geheimrat D. Dr. Krüger das
ſoiſſagi den 16. ds. Mts., abends, bei Kamerad Jakob Hörr (Zum Wort ergriff zu dem Thema: Der deutſche Idealismus und das Chri=
ſtentum
. Nachmittags ſprach Profeſſor Dr. Weckeſſer über: Die para=
pſychologiſche
Forſchung und ihre Bedeutung für Religion und Religions=
wiſſenſchaft‟
. Die Vorträge geſtern eröffnete Schulrat Gerbig und er=
teilte
das Wort Lie Dr. Weiſer zu dem Thema: Religion und Sitt=
lichkeit
in der Geneſis. Als zweiter Redner ſprach mittags Profeſſor
Dr. Weckeſſer über: Die religionsfeindlichen Strömungen der Gegen=
wart
. Auf die Vorträge im einzelnen einzugehen iſt hier nicht mög=
lich
; jedes Thema fand erſchöpfende und originelle Behandlung, ſo daß
jedesmal nach Schluß lebhafter Beifall ſich erhob. Die Beſprechungen
ſsherlicel und Heim geſucht und gefunden haben. Er fand in ſeiner zeugten von lebhafter Anteilnahme von Hörerinmen und Hövern und
der ſinliy Pifarrer Theodor Weimar, den nach ſeiner Wjährigen Anſtalts= haben den Vortragenden Gelegenheit zu klären und zu beantworten. Die
beidem Leiter übermittelten jedesmal den Vortragenden den Dank der
pllch wer Vorſitzende des Heſſiſchen Landesvereins für Innere Anweſenden. Die Verſammelten gaben dem Wunſch Ausdruck, auch
nächſtes Jahr einen ſolchen Kurſus zu vevanſtalten. Die beiden Leiter
verſprachen, in dieſem Sinne zu wirken. Es wuurde einſtimmig eine
Reſolution angenommen, die entſchieben die Erhaltung unſerer
heſſiſchen Siuultanſchule fondert.
b. Erbach i. O., 13. Okt. Die Firma J. u. S. Ginsberg, Diamant=
ſchleiferei
in Hanau, die vor einigen Wochen ihren hieſigen Filialbetrieb
lichſührimſtadt ſtatt. Ein bunter Abend unter der Leitung des Artur ſchließen mußte, hat damals ihrer Belegſchaft die geſamte Werkſtätten=
ſchlfer
; zeigte dem im vollbeſetzten Saale aufmerkſam zuhörenden einrichtung überlaſſen, um derſelben evtl. die Möglichkeit zu geben, den
hullan! Neues auf dem Gebiete der Unterhaltung. Den muſikaliſchen Betvieb auf eigene Rechmung weiterzuführen bzw. wieder zu eröffnen.
Ein Teil der Belegſchaft, die früher ca. 50 Mann betrug, hat mmmehr,
kaltet ſähre Vorträge ſehr gut zu Gehör. Ebenſo wurden die Vor= zu einer Diamantſchleiferei G. m. b. H. in Erbach zuſammengeſchloſ=
ſen
, den Betrieb, wenn auch vorerſt nur mit Unterbrechungem, wieder
aufgenommen. Eine Anzahl der Arbeiter konnte auch in anderen hie=
ſigen
Schleifereien und in ſolchen der Umgebung Unterkunft und Ver=
dienſt
finden. Den vereinten Bemühungen der Firma Fr. Pfeiffer
Nachf., G. m b. H., Schuhfabrik, und der hieſigen Stadtverwaltung iſt
es vor einiger Zeit gelungen, die Verkaufsverhandlugen bezüglich des
ain mum Montaa, den 17. d. M. abends, im Gaſthaus Zur Traube‟. Fabrikanweſens der Erſteren zum Abſchluß zu bringen. Die neuen Eigen=
tümer
werden, wie man hört, den Betrieb am 1. Januar k. J8. mit
modernen Hilfsmitteln eröffnen und wollen ihve anfängliche Belegſchaft
von 5060 Mann nach und nach auf 100 Mann ſteigem. In beiden
Fällen verdient unſere Stadwverwaltung alle Anerkennung, die es, in
richtiger Erkenntnis der Sachlage verſtand, umnſerem Städtchen dieſe
beiden Betwiebe zu ſichern. Die hieſige Textilinduſtrie iſt zurzeit ſehr
gut beſchäftigt. Neueinſtellungen wurden hier in letzter Zeit zahlreich
vorgenommen.
A. Ellenbach, 13. Okt. Kirchweihfeſt. Sonntag und Montag
ſheller AMargarete, geb. Geiß, in voller Geſundheit und Rüſtigkeit das fand hier das Kirchweihfeſt ſtatt, das dieſes Jahr dunch das Abholen der
Kärb eingeleitet wurde. Dieſes und das ſchöne Wetter hatten eine große
Menge Kirchweihgäſte angelockh, ſo daß die Gaſtwirte wohl auf ihre
Rechnung kamen. Fahrraddiebſtahl. Wennig erfreut über den
zrEllketms vom Roten Kreuz im Gaſthaus Schönberger, nachmittags Erfolg beim Kinchwehfeſt dürfte der Beſitzer der Schiffſchaukel ſein, dem
am Kirchweihſonntag abend vom Wohnwagen weg ein neues Fahrrad
geſtohlen wurde. Der Fahrraddieb konnte noch nicht feſtgeſtellt werden.
werden.
A. Wald=Erlenbach, 13. Okt. Weitere Erhebungen in der
Dieburg, 13. Okt. Selſtmord auf den Schienen. In Mordſache Viereder. Dieſer Tage wurden einige der ſeinerzeit
in obiger Sache Verhafteten wieder auf freien Fuß geſetzt, aber andere
Perſonen vernommen und zum Teil verhaftet. Soviel ſcheint feſtzu=
ſtehen
, daß der Erſchlagene nicht gleich tot war. Wie ſein Tot erfolgte
und der Tote an den Fundort bei Mittershauſen gebracht wurde, bleibt noch
aufzukläven. Die Leiche muß auch, ehe ſie hierher verbracht wurde, abge=
waſchen
worden ſein. Der Erſchlagene war doch nicht ſo unſchuldig, wie
ſeinerzeit andererſeits berichtet wurde, denn dem Vernehmen nach war
er ſchon vielmals vorbeſtraft. Der andere Baher, der auch ſchwere Hiebe
bekommen hatte und eine Zeitlang im Krankenhaus lag, ſoll jetzt auch
in Unterſuchungshaft genommen worden ſein.
Hirſchhorn, 13. Okt. Wafſerſttnd des Neckars am
12. Oktober 1,10 Meter, am 13. Oktober 1,06 Meter.
zerlſs= mmißte. Dieſes Opfer brachte ſein gleichfalls verheirateter Zwil= H. Birkenau, 13. Okt. Reger Betrieb. Erfreulicherweiſe hat
ſich der Betrieb in den beiden hieſigen Kammfabriken weſentlich ge=
hoben
, indem immer wieder neue Arbeitskräſte eingeſtellt bzw. geſucht
werden und manchem Mädchen dadurch Arbeitsgelegenheit gegeben wird.

Die Brunft des Hochwildes erreicht ihren Höhepunkt und flaut im
Flachland früher als in den Höhenlagen gegen Mitte des Monats ab.
Die Brunft des Damwildes ſetzt ein, das Gams verfärbt, Rehe dürfen
vom 16. an in Heſſen geſchoſſen werden. Der weidgerecte Revier=
inhaber
läßt den Abſchuuß nach ſorgfältiger Auswahl mit der Büchſe
vollziehen. Die Schußzeit für Haſen geht auf, doch empfiehlt es ſich,
noch ſparſam mit der Erlegung vorzugehen, da manche Häſin noch trägt
eder Junge ſäugt. Gegen Ende des Monats beginnen die Waldtreib=
jagden
. Auer=, Birk=, Haſel= Schnee= und Steinhühner haben Schuß=,
die erſten beiden in Bahern Schonzeit. Faſanen ſind größtenteils ſchuß=
reif
, doch erſcheint es zweckmäßig, außer bei ſehr gutem Beſtand, Hen=
nen
tunlichſt zu ſchonen. Rebhühner ſind vollwertig. Der Herbſtzug
der Enten, Gänſe und Waldſchnepfen kommt voll in Gang.
Das Haarraubwild vollendet ſein Winterkleid. Der Durchzug der
Raubvögel dauert an, und die erſten Wintergäſte erſcheinen gegen Ende
des Monats. Auch die Krähenzüge mehren ſich um dieſe Zeit. Futter=
anlagen
und Fanggeräte ſind in Stand zu ſetzen und vorzubereiten,
Faſanenſchütten bereits zu beſchicken.
Aeſche, Regenbogenforelle, Hecht, Barſch, Barbe, Zander und Schied
beißen gut. Der Huchen geht in kleinen Gewäſſern an die Angel. Fo=
relle
, Bachſaibling und Seeforelle laichen. Rutten gehen in Reuſen.
Die Krebſe paaren ſich.

i. Von der Bergſtraße, 13. Okt. Das 2½jährige Töchterchen des
Lederarbeiters Georg Gräber in Weinheim, das geſtern von dum
Auto eines Arztes ſo unglücklich angefahren wurde, daß dem Kind ein
Bein abgedrhckt wurde, iſt im Weinheimn ſtädt. Krankenhaus ſeinen
ſchweren Verletzungen erlegen. In der letzten Zeit wurden an der
Bergſtraße und im Odenwald mehrfach falſche Einmarkſtücke
angehalten.
HI. Von der Bergſtraße, 11. Okt. Der Winter in Sicht. In
unſerer Gegend wurden in der vergangenen Woche mehrmals Züge
von Schneegänſen, die dem Rheine zuflogen, geſichtet. Alte Leute be=
haupten
, daß dies ein Zeichen des nahen Winters ſei. Auto=
unfall
. In der Birkenquertaſſtraße in Weinheim wurde eine Rad=
fahrerin
von einem Laſtkraftwagen angefahren und zu Boden geſchleu=
dert
. Sie erlitt dabei ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie in das Städt.
Krankenhaus übergeführt werden mußte. Selbſtmordverſuch.
Ein 22 Jahre alter Steinhauer aus Heppenheim wollte
ſich in Weinheim durch Einnahme von 13 Schlafpulver vergiften, und
zwar aus Liebeskummer. Man brachte den liebesdurſtigen jungen Mann
in das ſtädtiſche Krankenhaus. Gute Beſchäftigung. In den
Orten der oberen Bergſtraße herrſcht gegenwärtig in den Tabakfabriken
Hochbetrieb. Sind doch in manchen Betrieben 600 Zigarrenarbeiter be=
ſchäftigt
, dabei viele auswärtige. Das iſt gewiß freudigſt zu begrüßen.
Ap. Bensheim, 13. Okt. Vom Staatspark Fürſtenlager.
Das weithin an der Bergſtraße bekannte Fürſtenlager bei Auerbach,
früher als Großherzogliches Hoflager dienend, ob ſeiner prachtvollen
landſchaftlichen Schönheit heuta von den Einheimiſchen wie von Frem=
den
nicht weniger geſchätzt, biet ſich ſeinen Beſuchern im Schmucke
ebenſo geſchmackvoller wie geſchichtlich getreuer Erneuerung dar. Der
baulich ſchadhafte Zuſtand all der Gebäulichkeiten, für deren Unterhaltung
in der Kriegs= und Nachkriegszeit begreiflicherweiſe keinerlei Mittel zur
Verfügung ſtanden, hatte eine gründliche Renovierung dringend er=
forderlich
gemacht, Koſten, die aufzuwenden, nicht bloß die Erhaltung
der geſchichtlich bedeutſamen Baudenkmäler, ſondern ebenſoſehr das
Intereſſe des Staates an ihrer Verwertung für Wohnzwecke zwingend
gebot. Sind doch nahezu alle Gebäulichkeiten für Wohnzwecke zur Ver=
fügung
geſtellt und faſt gänzlich, zumeiſt an Beamtenpenſionäre, ver=
mietet
. Der Wiederaufbau des Turmes auf der Star=
kenburg
. Die Arbeiten am Wiederaufbau des Turmes auf der
Starkenburg ſchreiten rüſtig vorwärts. Gilt es doch, noch vor Einbruch
des Winters den Turm in ſeinem Rohbau fertigzuſtellen. Der Turm=
neubau
, der ſich jetzt ſchon zu einer Höhe von üben 24 Meter erhebt, iſt
jetzt wieder auch von frne eher erkennbar. Zu ſeiner Vollendung gilt
es noch 2 Stockwerke aufzuſetzen. Von der Bauſtelle auf dem Turme ge=
nießt
man übrigens eine prachtvolle Fernſicht.
g. Gernsheim, 13. Okt. Zum erſten Male findet in Gernsheim’s
Mauern am Samstag, den 15. Oktober von nachmittags 8 Uhr und am
Sonntag, den 16. Oktober, von nachmittags 4 Uhr ab im Saalbau
Darmſtädter Hof, Beſitzer Otto Beck, ein Oktoberfeſt nach Münchener
Art ſtatt. Der geräumige Saal wird dem Feſtcharakter entſprechend
hergerichtet und dekoriert. Herr Drogiſt Joſef Albrecht baut z. Zt.
ſein zu Geſchäftszwechen käuflich erworbenes Haus um Die Gerns=
heimer
Hafenbetriebsgefellſchaft m. b. H., dahier, erſtellt im hieſigen
Hafengelände einen elektriſchen Drehkran. Außerdem erbaut die ge=
nannte
Geſellſchaft ein Transformatorenhaus. Jedoch haben die Aus=
führungsarbeiten
durch das ſeitherige Hochwaſſer erheblich gelitten, d. h.
der Fortſchritt den Arbeiten wurde gehemmt. Die Bauarbeiten der
Kriegerſiedlung ſchreiten erheblich vorwärts. Das nördliche Baquartier
iſt bis auf vereinzelte Plätze nahezu ausgebaut. 3. Zt. werden die von
der Gemeindeverwaltung genehmigten Bohrverſuche für die zu errich=
tende
Waſſerleitung getätigt. Der Unterricht an der hieſigen Real=
ſchule
hat, nachdem die Herbſtferien beendet ſind, wieder ſeinen Anfang
genommen. Am 10. ds. Mts. wurde durch Herrn Gendarmeriehaupt=
wachtmeiſter
Haller von der hieſigen Gendarmerieſtation ein 17=Jähriger
aus Northeim in Württemberg feſtgenommen. Derſelbe hatte in ſeiner
Heimatgemeinde einen Einbruchsdiebſtahl verübt und ging hierauf flüch=
tig
. Die Einliefewung des Deliquenten bis zur endgültigen Aburteilung
erfolgte in das hieſige Amtsgerichtsgefännis.
42. Offenbach, 13. Okt. Todesfall. Im Alter von nahezu 56
Jahren iſt hier an den Folgen eines Herzſchlages Sparkaſſendirektor
Guſtav Kallenbach geſtorben. Kallenbach war geborener Offenbacher.
Urſprünglich Kaufmann von Beruf, trat er im Jahre 1892 in den Dienſt
der Stadt Offenbach. 1920 wurde er Direktor der Städtiſchen Sparkaſſe,
Kallenbach gehörte auuch dem Fachgruppenvorſtand der heſſiſchen Spar=
laſſenbeamten
an.
4a, Walldorf, 13. Okr. Vertrag mit der Heag. Der Ge=
meinderat
hat ſich im Prinzip ſiir den Vertrag, der zwiſchen der Ge=
meinde
und der Hegg hinſichtlich der Straßenbeleuchtung abgeſchloſſen
werden ſoll, entſchieden. Der endgültige Vertragsabſchluß ſoll jedoch
erſt in einigen Tagen getätigt werden, da vorher noch verſchiedene
Unklarheiten zu beſeitigen ſind.
Rheinheſſen.
Ac. Worms, 13. Okt. Sängergau Worms. In Anweſenheit
des Herrn Schatzmeiſters Bitter=Darmſtadt vom Heſſ. Sängerbund fand
im Karpfen die gutbeſuchte Herbſtverſammlung ſtatt, in der vor allem
über den Afma= und Gema=Vertrag verhandelt wurde. Dann wurde
der Gauliedertag endgültig auf den 13. Mai 1928 feſtgeſetzt und die
Herren Prof. Noack und Sanders als Schiedsrichter gewählt. Eine
Kommiſſion wird die weiteren Vorarbeiten leiten. Arbeits=
markt
. Die Zahl der Arbeitsloſen iſt auf 1663 geſtiegen. In der
Landwirtſchaft und für die Weinleſe herrſcht dringende Nachfrage nach
Arbeitskräften, die bis auf etwa 300 Perſonen geſtellt werden konnten.
U. Grolsheim, 13. Okt. Ein ſeit einigen Monaten bei einem hie=
ſigen
Landwirt in Dienſten ſtehender junger Mann hat ſich unter Mit=
nahme
eines größeren, ſeinem Arbeitgeber gehörenden Geldbetrages aus
ſeiner Dienſtſtelle entfinnt. Das Vertrauen des Landwirts, der den
Burſchen von der Landſtraße weg aufnahm, iſt ſchnöde mißbraucht
worden.
Oberheſſen.
WNS. Nidda, 13. Okt. Autounfall. Auf der Straße von Hir=
zenhain
nach Lißberg ſtürzte ein Auto, in dem ein Werkmeiſter der Bu=
derusſchen
Eiſenwerke und ſein Sohn fuhren, infolge Achſenbruchs eine
Böſchung hinunter. Der Wagen überſchlug ſich und begrub die Inſaſſen
unter ſich, die mit erheblichen Verletzungen nach Hirzenhain gebracht
werden mußten.

42

[ ][  ][ ]

Nummer 282/

Freitag, den 14 Oktober 1927

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Freitag den 14. Oktober 1927

Nummer 285

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Nummer 285

Reich und Ausland.
Wom Rennboot ins Flugzeug.
Eine Sporiſenſation.
Auf dem Templiner See bei Berlin wurde am
Mittwoch auf Grund einer ſportlichen Wette ein toll=
kähnes
Wageſtück vollführt. Fritz v. Opel demon=
ſtrierte
mit dem bekannten in Paris ſiegreichen Welt=
-kordsboot Opel II die Möglichkeit, ein Flugzeug
u= voller Fahrt zu beſteigen und wieder zu verlaſſen.
Tiie Verſuche gingen in Gegenwart von Vertretern
dar Preſſe, der Flugpolizei und zahlreicher Sports=
ſarite
vor ſich. Während die Flieger Raab und
Ruatzenſtein, die ſich mit ihrem Flugzeug zur
Aerfügung geſtellt hatten, dicht über dem Waſſer=
ſhäegel
dahinflogen, jagte das Opelboot in voller Ge=
ſch
=windigkeit hinter dem Flugzeug her. Dem auf der
Bootsſpitze ſtehenden Piloten Schindler gelang
ein vom Flugzeug herabhängendes Tau zu er=
reifen
und ins Flugzeug hineinzuklettern. Nach
AIlbſtündiger Pauſe wurde der bisher als unmöglich
inseichnete Verſuch des Umſteigens in umgekehrter
ſtöchtung durchgeführt. Fritz v. Opel gelang es, den
m. raſender Fahrt am Seil hin und herſchwingenden
ETloten mit dem Vorderteil des Bootes zu er=
ieo
chen und unbeſchädigt an Bord zu nehmen..
Eirofeſſor Dr. Friedrich Bergius Ehrendoktor.
Heidelberg. Die mathematiſch= naturwiſſen=
chaftliche
Fakultät der Univerſität hat den General=
ſivektor
Dr. Friedrich Bergius zum Ehrendoktor er=
ſcint
, weil er als erſter Forſcher entſcheidend an
ſe Verwandlung der Kohle in flüſſige Stoffe, der
rſößten chemiſchen Aufgabe unſerer Zeit, gearbeitet

di 8 Schlierbacher Eiſenbahnunglück vor Gericht.
Freiſpruch.
SHeidelberg. Das Eiſenbahnunglück bei
ärlierbach, das am 22. September dadurch entſtand,
aſ: der von Heidelberg kommende Perſonenzug
tr 463 das auf Halt geſtellte Einfahrtſignal über=
ihm
und auf einen am Eingang der Station Schlier=
niß
ſtehenden Güterzug aufſtieß, bildete den Gegen=
al
d eingehender Verhandlungen vor der Großen
ſtyafkammer. Bei dem Zuſammenſtoß wurden 14
ſef ſonen leicht verletzt und ein Materialſchaden von
7000 Mark verurſacht. Angeklagt war wegen Trans=
dyrgefährdung
und fahrläſſiger Körperverletzung der
olsmotibführer Heinrich Hippler aus Heidelberg.
a: Schöffengericht hatte die Schuldfrage bejaht und
af eine Gefängnisſtrafe von einem Monat erkannt.
even das Urteil war ſowohl vom Verurteilten, als
ia vom Staatsanwalt Berufung eingekegt worden.
inler erklärte auf das Beſtimmteſte, daß das
a ptſignal auf Freie Fahrt geſtanden habe. In
eſnem Punkt gingen die Zeugenausſagen ausein=
drer
. Sieben Zeugen behaupteten, das Signal habe
f,Halt geſtanden, während vier Zeugen ausſagen,
Habe Freie Fahrt angezeigt. Ein klarer Be=
für
die Schuld Hipplers war nicht zu er=
inaen
, doch beantragte der Staatsanwalt auf Grund
*Zeugenausſagen eine Gefängnisſtrafe von min=
ſtems
drei Monaten. Auf Grund des Gutachtens,
mach mit Sicherheit feſtgeſtellt werden kann, daß
echniſcher Fehler ausgeſchloſſen iſt und nach der
n einer Reihe von Zeugen mit aller Entſchieden=
t
abgegebenen Erklärung, daß das Signal auf
rüie Fahrt geſtanden habe, ſprach die Straf=
ummer
den Angeklagten frei.
Böſer Bubenſtreich.
Aad Homburg. Zwei ſchulpflichtige Knaben,
ſhene angeſehener Eltern, leiſteten ſich einen böſen
ruich. Sie ſetzten ſich auf ein herrenlos am Tennis=
*zi ſtehendes Motorrad und fuhren davon. In der
genſta=Allee ſtießen ſie mit einem Auto zuſammen
offlogen vom Rad. Dabei erlitten ſie erhebliche
Ehetzungen, der eine einen Beinbruch. Für den
fasen müſſen die Eltern aufkommen.
Der Urheber der falſchen Zehnmarkſcheine
in Kaſſel verhaftet.
Ern in Kaſſel wohnhafter Lithograph wurde unter
& Werdacht, an der Verbreitung gefälſchter Zehn=
id cheine in Frankfurt a. M. beteiligt zu ſein, von
4Zaſſeler Kriminalpolizei feſtgenommen und dem
tirnen Amtsgericht zugeführt. Der feſtgenommene
Hagraph war vor mehreren Jahren der Urheber
er ſenſationellen Falſchmünzerei in Frankfurt
eMl.. geweſen. Das damals von ihm hergeſtellte
fh. Inflationsgeld war nach den Gutachten der
Eyerſtändigen ſorgfältiger hergeſtellt worden, als
znflationsgeld der Reichsbank. Der Falſchmünzer
nd, damals zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt,
a= auch verbüßte. Als man vor einigen Tagen
walſche Zehnmarkſcheine feſtſtellte, verdichtete ſich
4Merdacht, daß der damals Verurteilte wieder an
9 Fsälſchungen beteiligt war. Darauf veranlaßte
Frankfurter Kriminalpolizei ſeine Feſtnahme.
Der Eiſenbahnanſchlag bei Altenburg.
Beimar. Die Ermittlungen der Leipziger
En=oolizei und der Altenburger Kriminalpolizei
*wen Anſchlag auf der Eiſenbahnſtrecke Altenburg
ößrnitz haben ergeben, daß als Täter etwa 25
breſ, alte Burſchen in Frage kommen. Nach ihnen
u eifrig gefahndet. Die Eiſenbahndirektion Dres=
hrat
zu der von der Altenburger Staatsanwalt=
et
mausgeſetzten Belohnung in Höhe von 300 Mark
ſidge Ergreifung der Täter noch eine Belohnung
zu 500 Mark ausgeſchrieben.

Verbrechen oder Unglücksfall?
fu rlin. Der D=Zug Nr. 14 lief Mittwoch abend
deuner offen ſtehenden Tür auf dem Stettiner
2ih of ein. Nachdem ſämtliche Fahrgäſte den Zug
uſ n hatten, fand man in dem offen ſtehenden
zwei herrenloſe Koffer. Die Strecke wurde
aſbgeſucht und man fand zwiſchen Berlin und
rmrick die Leiche eines Mannes; der Schädel war
ſürmmert und beide Beine abgefahren. Die Pa=
zoes
Toten lauten auf einen Kapitän Wodrich
Bhelling in der Uckermark. Es ſteht noch nicht
o es ſich um ein Verbrechen oder um einen
ucksfall handelt.
Zutſammenſtoß zweier Straßenbahnzüge.
ſſeldorf. Donnerstag vormittag gegen
uchr kam es infolge falſcher Weichenſtellung zu
n; Zuſammenſtoß zweier Straßenbahnzüge. 15
men, darunter die beiden Wagenführer, wurden
werletz

Freitag, den 14. Oktober 1927
Zur Berliner Tagung des Internationalen Arbeitsamts.

Albert Thomas, Reichsarbeitmsiniſter Dr. Brauns und Fontane (Frankreich)
in der Verwaltungsratsſitzung des Internationalen Arbeitsamtes. Reichsarbeitsminiſter Dr.
Brauns hat zur Eröffnung der zum erſten Male außerhalb Genfs tagenden Ratsſitzung eine
bedeutſeme Rede gehalten.
Zur 1000=Jahrfeier von Gernrode am Harz.
Die Jungmädelſtadt wird 1000 Jahre alt.

Das berühmte Otto=Bad in Gernrode.
Die liebliche Harzkurſtadt Gernrode kann auf ein 1000jähriges Beſtehen zurückblicken. Gernrode
iſt weit und breit bekannt durch das Otto=Bad, das erſte Seebad im Harz, welches von dem
Wünſchelrutenforſcher Otto von Graeve erbaut nurde. Die Stadt hat 4000 Einwohner und
zwölf Mädchenpenſionate. Daher der hübſche Name Jungmädelſtadt‟. Die Stiftskirche von Gern=
rode
iſt im Jahre 961 erbaut und beſitzt einen Taufſtein aus dem 12. Jahrhundert.

Hans=Sachs=Haus in Gelſenkirchen.
Ein Bureau=, Hotel= und Muſikhaus.

Das Hans=Sachs=Haus
iſt ein modernes Bureauhaus mit Hotel und Muſikſaal für 2000 Perſonen, welches am 15. Okto=
ber
durch ein großes Muſikfeſt der Stadt Gelſenkirchen eröffnet wird.

Verhaftung eines Doppelmörders.
Gablonz. In Schumburg a. D. wurde am
Dienstag der 26jährige Chemiker Alfred Kratzert aus
Gablonz verhaftet. Er geſtand, am 2. Oktober in
Altkirchen auf Rügen einen ihn verfolgenden Land=
jäger
erſchoſſen zu haben. K. ſteht auch im Verdacht,
den Touriſtenmord auf der Stolpichſtraße im Iſer=
gebirge
verübt zu haben.
15 Kinder bei einer Exploſion verletzt.
Stuttgart. Bei der Reinigung eines Kanals
amen Revolvermunition und Handgranatenſpreng=
kapſeln
zum Vorſchein, die vermutlich in der Re=
voulutionszeit
dort hineingeworfen worden waren.
Während der Pauſe in einer benachbarten Schule be=
ſchäftigten
ſich Schüler mit den dort gefundenen
Handgranatenſprengkapſeln. Eine explodierte, wobei
15 Kinder leichtere Verletzungen erlitten.

Tödlicher Unfall auf der Jagd.
München. Ein Münchener Fabrikant, der ſich
bei Ismanning auf der Jagd befand, erſchoß in der
Dunkelheit von einem Hochſtand aus die Frau eines
Arbeiters, die auf einem Acker Kartoffeln ſammelte
und in der der Jäger einen Rehbock zu erkennen
glaubte.
Wegen Raubmordes zum Tode verurteilt.
Oppeln. Wegen Raubmordes, begangen im
September 1921 an zwei Händlern, wurde der Kauf=
mann
Klein vom hieſigen Schwurgericht zum Tode
verurteilt. Umwandlung in eine Freiheitsſtrafe ſoll
beantragt werden.
Ein Nahbeben in Budapeſt beobachtet.
Budapeſt. Seiſmographiſche Apparate der
Erdbebenwarte der Budapeſter Univerſität verzeich=
neten
am Mittwoch um 8,21 Uhr ein Nahbeben.

Geite 11

Die deutſchen Ozeanflüge.
D 1220 ſtartet und landet in
Wilhelmshaven.
Wilhelmshaven, 13. Oktober.
Wie wir erfahren, iſt das Flugzeug D 1220, nach=
dem
es heute früh eine Notreparatur vornehmen
mußte, und in Brunsbüttel geſtartet war, nach Wil=
helmshaven
geflogen. Das Ozeanflugzeug D 1220
überflog heute mittag kurz nach 12.30 Uhr die Jade=
ſtädte
Wilhelmshaven und Rüſtringen. Nach einem
Schleifenflug landete das Flugzeug an der See=
fliegerablaufſtelle
. Da aber heftiger Seegang herrſchte,
war es nicht möglich, an dieſer Stelle das Flugzeug
zu halten. Daraufhin wurde den Piloten ein günſtiger
Platz im Binnenhafen angewieſen. Nach kurzem
Aufenthalt an der Seefliegerablaufſtelle erhob ſich
das Flugzeug wieder und flog bis an den Weſthafen,
wo es niederging. Die Landung erfolgte glatt. So=
fort
nach der Landung wurde der Anker geworfen
und die Flieger begaben ſich auf das Gelände der
Wilhelmshavener Schiffswerft und Marinebauanſtalt,
um ſich mit Warnemünde telephoniſch in Verbindung
zu ſetzen. Kurz nach der Landung des Flugzeuges
trafen zwei Marineoffiziere ein, begleitet von Mann=
ſchaften
, die für die Abſperrung des Geländes ſorgten.
Das Flugzeug liegt an einer geſchützten Stelle des
Hafens. An Bord des Flugzeuges war der Funker
tätig, der an der Radioanlage Reparaturen vornahm.
Die Flieger, die ſich zurzeit noch auf dem Werftge=
lände
befinden, lehnen jede Auskunft über den Zeit=
punkt
des Weiterfluges ab. Wie wir jedoch erfahren,
iſt die Landung der D 1220 in Wilhelmshaven darauf
zurückzuführen, daß der Kühlerdefekt ſich als noch
nicht ganz behoben herausſtellte und erſt eine voll=
ſtändige
Inſtandſetzung erforderlich iſt.
Start und Notlandung der deutſchen Flieger
in Liſſabon.
Liſſabon, 13. Oktober.
Das deutſche Flugzeug D 1230 iſt heute geſtartet,
aber nach der Ueberfliegung Liſſabons wegen Ma=
ſchinenſtörung
wieder gelandet. Wie zu der Lan=
dung
der D 1230 ergänzend gemeldet wird, hat einer
der Motoren ſchlecht gearbeitet, weil die elektriſche
Zündungsanlage durch die geſtrigen ſchweren Regen=
fälle
beſchädigt iſt.
Beunruhigung über das Schickſal
der American Girl.
Paris, 18. Oktober.
Die Beunruhigung über das Schickſal der Ame=
rican
Girl wächſt von Stunde zu Stunde. Trotz
zahlreicher drahtloſer telegraphiſcher Anrufe kann
man keine Antwort erhalten. Einen Augenblick
glaubte man, das Rufzeichen des Flugzeuges zu ver=
nehmen
, mußte jedoch bald darauf feſtſtellen, daß es
ſich um einen üblen Scherz handelte. Das Flugzeug
dürfte, falls es nicht bis ſpäteſtens 14 Uhr irgend wo
an Land geht, als verloren bezeichnet werden müſſen,
da dann ſeine Brennſtoffvorräte aufgezehrt ſein wer=
den
. Die Witterungsverhältniſſe in Nordweſtfrank=
reich
haben ſich verſchlechtert. Uebevall herrſcht un=
durchſichtiges
, dieſiges Wetter. Aus verſchiedenen
Stellen kommen auch Sturmzeichen.

Mrs. Elder
American Girl bei den Azoren notgelandet.
TU. London, 13. Oktober.
Nach einem Funkſpruch aus New York wurde
Mrs. Elder und die Begleitmannſchaft ihres
Flugzeuges American Girl in der Nähe der
Azoren von dem Dampfer Barendricht auf=
genommen
.
Eine weiiere amerikaniſche
Ozeanfliegerin.

Miß Frances Wilſon Grayſon,
eine Nichte des verſtorbenen Präſidenten Wilſon,
fliegt von Rooſeveltfield nach Dänemark.

[ ][  ][ ]

Seite 12

Freitag, den 14 Oktober 1927

Nummer 285

Mafig

* Termini Imereſe (Sizilien), im Oktober 1927.
In Termini Imereſe bei Palermo in Sizi=
lien
hat in dieſen Tagen der Rieſenprozeß
gegen den Geheimbund der Mafia begonnen.
Mafia und Camorra gehören zu den Ueberreſten aus der
Zeit der Bourbonenherrſchaft in Neapel und auf Sizilien. Beide
verdanken ihren Urſprung edlen Motiven ſozialer Selbſthilfe,
die Camorra ſeit Mitte des 17. Jahrhunderts im Anſchluß an
den Maſaniello=Aufſtand in Neapel als Hilfe, für die Armen
gegen die Unterdrückung durch die Fürſten und Reichen gedacht,
die Mafia aus gemeinſchaftlicher Abwehr gegen eine ungerechte
und lächerliche Juſtizverwaltung unter den neapolitaniſchen
Herrſchern entſtanden, eine Art Volksverſicherung auf Gegen=
ſeitigkeit
gegen die Uebergriffe des Feudalſyſtems. Aus beiden
Bünden aber iſt nach und nach weiter nichts, wie eine Geſell=
ſchaft
zur verbrecheriſchen Ausbeutung und zur blutigen Unter=
drückung
des anſtändigen Nachbars geworden. Was urſprünglich
Selbſthilfe war, wurde bei der jahrhundertealten Veranlagung
des Italieners für Geheimbündelei zur erſten Macht im Staate,
gegen die alle amtlichen und öffentlichen Machtmittel wirkungs=
los
blieben.
Wer in Neapel ſein Eigentum ſchützen wollte, ging noch vor
knapp zwei Jahrzehnten einen ſtillſchweigenden Pakt mit der
Camorra ein, bezahlte an den Oberſten der Camorra in ſeinem
Stadtviertel einen beſtimmten, ſeinem Reichtum angemeſſenen
Tribut und konnte dann vor Dieben vollkommen ſicher ſein. In
Neapel lebt heute noch ein prächtiger Mann, der vor dem Kriege
zu den erſten Mitgliedern der deutſchen Kolonie gehörte. Es
gibt kaum etwas Reizvolleres, als ihn, der noch unter der Herr=
ſchaft
der Bourbonen nach Neapel kam, von den alten Zeiten
erzählen zu hören. Einmal war eine größere deutſche Geſell=
ſchaft
beiſammen, an der irgend ein deutſcher Gaſt von Diſtink=
tion
teilnahm, es war, wenn die Erinnerung nicht täuſcht,
ein bekannter Diplomat auf Reiſen. Beim Abſchied aus dem
gaſtlichen Kreiſe vermißte dieſer Diplomat plötzlich eine wert=
volle
Tabaksdoſe, die er ſeiner Meinung nach auf einem Tiſche
im Garten hatte liegen laſſen. Der Gaſtgeber ſchickte einen Boten
zum Capo della Camorra, dem Haupt der Camorra in ſeinem
Stadtviertel, und teilte ihm den Diebſtahl mit, mit dem Bemer=
ken
, welch ſchlechten Eindruck dieſe Tat auf den Fremden machen
müſſe, da man doch wiſſe, daß durch den üblichen Tribut gerade
ſein Haus geſchützt ſei. Der Fremde reiſe in drei Stunden von
Neapel ab, die Doſe müſſe bis dahin herbeigeſchafft ſein. Noch
vor Ablauf der Friſt kam der Capo der Camorra mit einem
jungen Burſchen und brachte die Doſe zurück. Dabei erklärte der
Camorriſt, daß der Burſche die Doſe gar nicht geſtohlen, ſondern
ſie gefunden habe. Der Diplomat habe ſie anſcheinend bei der
Fahrt zum Gaſtgeber auf der Straße verloren. Trotzdem alſo gar
kein Diebſtahl vorgelegen hatte, war vom Camorraführer die
Doſe wieder herbeigeſchafft worden, weil auch gefundene Gegen=
ſtände
zur Gemeinſchaftsbeute der Camorra gehörten und ab=
geliefert
werden mußten. Man darf zugeben, daß die Organi=
ſation
der Camorra weſentlich vollkommener und tüchtiger war,
als es jemals eine ſtaatliche italieniſche Einrichtung geweſen iſt.
Aehnlich verhält es ſich mit der Mafia, dem Geheimbund
Siziliens. Bloß daß dieſe Mafig im Lauf der Zeiten immer
mehr zu einer Geſellſchaft von Mördern und Räubern geworden
iſt, während die Camorra ſich in den Jahren vor ihrer Unter=
drückung
vorwiegend als Diebesbande betätigte. Beide aber
dienten natürlich zugleich auch als kommunalpolitiſche Maſchine
für Aemterbeſetzungen und Wahlen. Die Mafia hatte nach und
nach eine ſolche Macht gewonnen, daß ſie faſt ganz Sizilien un=
beſchränkt
beherrſchte. Während die Camorra im Laufe der bei=
den
letzten Dezennien faſt unſchädlich gemacht werden konnte, hat (D. R. G. M.) bei, die drei vielfarbige, bequem herauszulöſende Kärt=
man
bis heute noch nicht der Mafig ernftlich zu Leibe gehen
können. Beſonders groß war die Macht der Mafia in Palermo.
Wer in dieſer Stadt etwas erreichen wollte, mußte ſich der Mafia ſind nach neuen, pädagogiſchen Geſichtspunkten bearbeitet, bringen
bedienen. Wahlerfolge ohne Unterſtützung der Mafia waren
kaum denkbar. Man munkelte, daß alle großen ſizilianiſchen
Politiker, auch wenn ſie ſtäter Miniſterpräſidenten wurden, nicht
ohne Hilfe der mafiotiſchen Organiſation ihre Wahl ins Parla=
ment
ſich ſichern konnten. Die Mafia iſt bisher das einzigſte
Mittel geweſen, um auf Sizilien in Stadt und Land einen Plan
oder eine Unternehmung mit einiger Sicherheit zur Verwirk=
lichung
zu führen. Man machte ſeinen Kontrakt mit der Mafia,
wenn man nicht Genoſſen bei der Arbeit hatte, die ſelbſt an ein=
flußreicher
Stelle dieſer Geheimorganiſationen ſtanden, und man

konnte dann damit rechnen, daß man von all jenen Zwiſchen=
fällen
verſchont blieb, denen ſonſt kein Fremder oder Einheimi=
ſcher
, der ſich nicht vorher geſichert hatte, aus dem Wege gehen
konnte. Die Macht der Mafia war größer als die der Camorra
in Neapel. Sie war es ſchon deshalb, weil die unerhörte Rück=
ſtändigkeit
und der groteske Aberglaube der Bevölkerung auf
Sizilien jegliche Geheimbündelei beſonders unterſtützten und
mehr als wo anders die ſtaatliche Autorität untergruben. Was
ſollte denn auch ein redlicher Beamter machen, wenn er ſah,
daß ſein Kollege links und ſein Kollege rechts mit der Mafia ſeit
Jahren unter einer Decke ſteckten? Kein Präfekt in Sizilien
konnte ſeines Lebens ſicher ſein, kein Sindaco ſein Amt behal=
ten
, wenn er nicht mit der Mafia paktierte. Wenn ein aus der
Hauptſtadt nach Sizilien geſchickter Beamter, der Reformen
ſchaffen ſollte, wenigſtens ein paar erfolgreiche Berichte nach
Rom ſchicken wollte, ſo mußte er ſich mit der Mafia vertragen.
Dann wurde ihm da und dort irgend ein Mafiot in die Hände
geſpielt, den man ſo wie ſo los ſein wollte, damit der Herr
Präfekt mit Stolz auf ſeinen Kampf gegen das Unweſen der
Mafia hinweiſen und ſeine Tüchtigkeit belegen konnte. Der
Geopferte wagte nicht eir mal zu enthüllen, weil er wußte, daß
ſonſt ſeine geſamte Familie dem Tode verfallen war. So ſchützte
ſich die Mafia ihrerſeits gegen wirklich ernſthafte Angriffe von
ſeiten des Staates und verſtand es faſt ſtets, den aus dem ſaube=
ren
Norden oder aus Rom geſandten Beamten bald in ihre
Schlingen zu ziehen. War er aber nicht willig, ſo ſah er bald,
daß ſeines Bleibens in Palermo oder Catania oder ſonſtwo in
Sizilien nicht länger war, wenn er nicht ſich ſelbſt ſamt ſeinen
Angehörigen opfern wollte. Man vertrug das Klima nicht und
ließ ſich wieder verſetzen.
Verſchiedentlich hat die italieniſche Regierung ſchon ver=
ſucht
, auf dem Wege der Juſtiz gegen dieſe Mafia vorzugehen.
Aber noch nie iſt etwas Rechtes dabei herausgekommen. Gerade
zur Jahrhundertwende, im Jahre 1900, hat man einmal einen
großen Prozeß gewagt, den Prozeß Notabartolo, bei dem außer
allen möglichen anderen Scheußlichkeiten auch die Untaten der
Mafia zur Sprache kamen. Aber es blieb ſchließlich wieder bei
einem Verſuch, ohne daß die Organiſation oder die Macht der
Mafia nennenswert geſchädigt werden konnten. Wie Pech hal=
ten
die Mitglieder dieſes Geheimbundes zuſammen. Die niede=
ren
ausführenden Organe, die eigentlichen Erpreſſer, Räuber
und Mörder, kennen die Häupter der Mafia kaum. Aber ſie ge=
horchen
. Denn ſonſt ſind ſie der Rache verfallen, ganz abgeſehen
davon, daß ſie ohne ihren Gehorſam gar nicht ſo bequem ihren
täglichen Unterhalt verdienen würden. Wer der Mafia angehört
braucht nicht zu hungern und braucht nicht zu fürchten, daß die
ſtaatliche Macht ihn zur Rechenſchaft ziehen könnte. Aber auch
die Leute in Sizilien, die nicht zur Mafia gehören, oder ihr
naheſtehen, wagen nicht, irgend etwas gegen dieſe Herrſchaft zu
unternehmen. Kein Zeuge findet ſich für eine Untat. Denn man
weiß nie, ob das Verbrechen nicht im Auftrage der Mafia ge=
ſchehen
iſt. Und vor Gericht gegen einen Mafioten zeugen zu
müſſen, bedeutet Unheil oder Tod. Wer wagt es denn auch
ernſtlich, ſein Leben zu gefährden, wenn eines der bekannteſten
Sprichwörter in Sizilien, das eine Art Leitmotiv für die Mafia
ift, ganz klar und deutlich beſagt: La sangue lava la sangue‟
Blut wäſcht Blut ab, und ein anderes befiehlt: A cu ti lera
pani, levacei la vita‟ Wer dir dein Brot nimmt, dem nimm
das Leben!

Geſchäftliches.

Ein wertvolles Geſchenk an die deutſche Jugend bedeuten die Palmin=
Sammelkarten, die von jetzt an jeder Tafel Palmin völlig koſtenlos
beigegeben werden. Jedem Pfund des naturreinen Pflanzenfettes:
Palmin mit dem Namenszug Dr. Schlinck, liegt eine Palmin=Poſt
chen enthält. Künſtler von Ruf ſchufen die Bilder, bekannte Päda=
gogen
und Schriftſteller ſchrieben den Text dieſer Sammelkarten. Sie
Wiſſenswertes aus Kunſt und Leben und führen in unterhaltender,
leicht verſtändlicher Form in die Wunder der Natur ein. Sie wurden
von führenden Schulmännern als Lehr= und Lernmittel glänzend be=
gutachtet
und werden die Sammelluſt der Kinder anregen, zumal jede
Woche neue Folgen erſcheinen. Wer ſeinen Kindern eine rechte Freude
machen will, kaufe eine Tafel Palmin hocherprobt ſeit faſt 4 Jahr=
zehnten
mit der ſchönen Palmin=Poſt.
Wenn jetzt die Tage kürzer werden iſt das Waſchen für die Hausfrau
ganz beſonders unangenehm. Das vorherige Einweichen mit dem Or=
ganiſchen
Wäſche=Einweichmittel Burnus wird ihr große Erleichterung
bringen, denn: Burnusbrühe ſpart viel Mühe!

Sagen als Kulturgut der Völker.
Nenne mir eine Sage, und ich will dir künden, wes Geiſtes gind
da3 Volk der Sage iſt; ſo könnte man mit Recht einen bekannten Satz
umformen.
Die Kulturſtufe eines Volks geht nicht allein aus ſeiner Stel=
lung
in der Geſchichte und aus ſeinem augenblicklichen Stand zu
ſeinen Nachbarn hervor, ſondern liegt auch in ſeinen Volksſagen. Sagen
ſind Erzählungen mit teilweiſe ſehr nüchternen geſchichtlichen Vor=
gängen
, ausgeſchmückt mit dem Beiwerk der Erzählungskunſt des Volkes
Die deutſchen, beſſer nordiſchen Sagen, zeichnen ſich aus durch ihre
Sittenreinheit, durch die betonte Treue, den Mut und die ſtrenge
Gerechtigkeit.
Die Sagen der ſüdlichen Völker ſchmücken ſich mit glühenden, blen=
denden
Farben der Sinnenluſt, während die Sagen der mohammeda=
niſchen
Völker im Morgenland den Kampf, Ueberwindung des wirk=
lichen
oder eingebildeten Gegners, Kampf gegen ſich ſelbſt und gegen
alles, was der Lehre des Propheten entgegenſteht, ſchildern,
Und darum iſt es auch nicht verwunderlich, daß es der Orient, das
Morgenland iſt, das die Sagen von der Bekämpfung des Schlafes
und den betenden Derwiſchen ſchuf. Dieſe von einem der bekannteſten
Künſtler Deutſchlands illuſtrierte Sage aus der Entwicklung der edlen
Kaffeebohne die jedoch wegen ihres ſchädlichen Coffeingehaltes noch
für unſer Klima coffeinfrei gemacht werden muß, iſt für unſere Leſer
an anderer Stelle unſeres Blattes wiedergegeben.

Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Freitag, 14 Oktober. 11.55: Glockenſpiel aus dem Darmſt.
Schloß. 8 13.30: Konzert. Romantiſche Muſik. o 15.30: Stunde
der Jugend, Berufsberater Kleſper: Laufbahnen in den kaufmänni=
ſchen
Berufen., O 16.30: Auguſt Kruhm: Die Frau über die Frau
in der modernen Literatur Hierauf: Wochenſchau des Hausfrauen=
vereins
. O 17.45: Aus Mozarts Briefen, Sprecherin: Margarethe
Wolf. 8 18.15: Vereinsnachrichten. O 18.30: Juſtizoberſekretär
Biehn: Die Grundbegriffe der Vergleichsordnung. 0 19: Die großen
Metropolen: Sonderberichte des Frankf. Senders aus den Welt=
hauptſtädten
. Dr. Reich, Moskau: Vom ruſſiſchen Kinde und
von der Kindererziehung in Sowjetrußland. O 19.30: Stenographie.
20: Konzert der Muſeumsgeſellſchaft. Soliſt: Emil v. Sauer,
Leit.: Prof. Krauß. Anſchl.: von Kaſſel: Konzert.
Stuttgart.
Freitag, 14. Oktober. 16: Aus dem Reiche der Frau. 0 16.15:
Konzert. Blankenburg: Künſtlergruß. Translateur: Wiener Extra=
blätter
. Suppe: Vergißmeinnicht. Adam: Ouv. Der König
von Ivetot Tſchaikowsky: Fant. Pique Dame‟. Trans=
lateur
: Hochzeitszug in Liliput. Squire: Melodie caprice.
Blankenburg: Frohſinn=Marſch. Einl.: Maria Thereſia Deimann,
18.15: Uebertr. aus Karlsruhe: Dramaturgiſche Funkſtunde.
O 18.45: Uebertr, aus Freiburg i. Br.: Prof. Witkop: Zu Heinrich
von Kleiſts 150. Todestag: Ueber Käthchen von Heilbronn. O 19.15:
Telegraphendir. Völker: Elektronentanz. O 19.45: Aus Stuttgart u.
Freiburg: Ueberſicht über die Hauptveranſtaltungen der kommenden
Woche (in Eſperanto). 0 20: Uebertr. aus Frankfurt: Konzert der
Muſeums=Geſellſchaft. Soliſt: Emil von Sauer. Chopin: Klavier=
konzert
c=moll. Dann Funkſtille für Fernempfang.
Berlin.
Freitag, 14. Oktober. 15.30: Hildegard Margis: Die Hauswirt=
ſchaft
auf dem 3. Intern. Kongreß für wiſſenſch. Arbeitsorganiſation.
16: Dr. Fühlborn: Siedlung und Produktionsſteigerung. 8 16.30:
Kapelle Gebr. Steiner: Weber: Ouv. Freiſchütz. Waldteufel:
Barcarole, Walzer. Leoncavallo: Fant Baiazzo. Rachma=
ninoff
: Serenade. Heuberger: Chambre ſeparee. Bendir:
Tanz der Derwiſche. Mozart: Ouv. Titus. Weingartner:
Liebesfeier, Lied. Boldi: Zigeunerlied. Braſe: Tango.
Schubert: Ständchen. Scherzinger: Marchetta. 18.20: Italie=
niſch
. 6 18.45: Dr. Leimdörfer: Vortragsreihe Politik als Kunſt
und Wiſſenſchaft. 19.15: Prof. W. Liepmann: Seeliſche Lei=
den
in ihrer Wirkung auf den Körper, beſonders bei der Frau,
19.50: Sendeſpiel: Macbeth von Shakeſpeare Mitw.: T).
Loos, Werner Krauß, Erich Riewe, Helene Weigel. Funk=Oich.
22.30: Fröhliche Zecher. Lincke: Vater Rhein. Vollſiedt:
Luſtige Brüder. Blaſſer: Lacrimae Chriſti Binder: Aim
ich einmal der Herrgott wär'. Pirani: Bacchanal. Siede,
Bacchanten=Zug. Reißiger: Der ſchleſiſche Zecher und der Teufel,
Nicolai: Lied des Falſtaff aus. Die luſtigen Weiber. Rhode:
Im Krug zum grünen Kranze, Potp. Schnabel: Hinunter
Fiſcher: Im tiefen Keller. Benatzky: Ein Gläschen Sekt, Char=
leſton
Kollo: Darum trinken wir noch eins, Marſch.
Königswuſterhauſen. Freitag, 14. Okt. 15: Prof. Lampe:
Lichtbild und Film in der Schule. 0 15.35: Wetter und Börſe=
6 16: Dr. Paul: Ein hygieniſches Kaſperletheaterſtück. o 16.30:
B. K. Graef: Sprehtechnik. 8 17: Prof. Dr. Rothfels: Grund=
lagen
des modernen Staatenſyſtems O 18: Dr. Ing. Schul:
Die heutige Bedeutung der Werkſtoffe und die Werkſtofftagung=
6 18.30: Engliſch für Anf. 0 18.55: Prof. Dr. Prion: Rei=
tabilität
und Aktienkurſe. 0 19.20: Wiſſenſchaftl. Vortrag für Aerzte,

Ihr Hagrausfall
wird durch die Ottve=
Methode unbedingt
beſe tigt. Wirkung
verblüffend. Auch
dünnes Haar wird
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Heſſiſches Polizeiamt Darmſtadt
Abteilung Bereitſchaftspolizei.

Abbrucharbeiten.
Die Gebäude des ſogen. Hopfengartens
ſollen auf den Abbruch verkauft werden.
Die Bedingungen liegen bei dem
unterzeichneten Amte, Grafenſtr. Nr. 30,
Zimmer Nr. 9, offen.
Angebote ſind bis Donnerstag, den
20. Oktober 1927, vormittags 10 Uhr,
einzureichen.
(st15862
Darmſtadt, den 13. Okt. 1927.
Städtiſches Hochbauamt.

Kartoffellieferung.
Die Lieferung der in den ſtädtiſchen
Wohlfahrtsanſtalten in der Zeit vom
1. November 1927 bis Ende Zuli 1928
benötigten Kartoffeln ſoll im Wege der
Verdingung vergeben werden. Insgeſamt
werden etwa 1500 Zentner Speiſekar=
toffeln
(nur gelbfleiſchige Induſtrie)
während dieſer Zeit als Bedarf in Frage
kommen. Die Anlieferung muß aller=
dings
zu verſchiedenen Zeitpunkten er=
folgen
.
Ca. 650 Zentner ſind nach erteiltem
Zuſchlag ſofort frei Keller, der einzelnen
Anſtalten zu liefern. Der Reſt kann in
Zwiſchenräumen bis zum 1. Auguſt 1928
abgerufen werden.
Die Kartoffeln ſollen möglichſt in
ihrer Größe einen Durchmeſſer von nicht
unter 4 cm haben, fehlerfrei ſein und
ſich gleichmäßig und gut kochen. Beſon=
d
re für die Lieferung noch maßgebende
Bedingungen ſind im Amtsgebäude,
Mornewegſtraße 1, Zimmer 39 einzu=
ſehen
. Angebote ſind verſchloſſen mit
diesbezüglicher Aufſchrift bis ſpäteſtens
19. Oktober ds. Js., vormittags
12 Uhr, im Amtsgebäude, Morneweg=
ſtraße
1, Zimmer 39, einzureichen. Die
den Angeboten beigefügten Proben dür=
fen
nicht den Namen des Einlegers ent=
halten
, müſſen aber mit einem Zeichen
verſehen ſein, welches auch in das An=
gebot
einzutragen iſt.
Die Genehmigung der Verdingung
ſowie die Auswahl, unter allen Anbie=
tenden
, bleibt dem Herr Oberbürger=
meiſter
vorbehalten.
(st15903
Städtiſches Wohlfahrts= und
Jugendamt.

Die zuei Kennzeichen der Echthen
Vor fast 40 Jahren hielt Palmin seinen Einzug in d8
Heutsche Küche. Erfahrene Hausfrauen, denen die Gehein=
nisse
der Kochkunst wie auch die Tugend wohlerwogenel
Sparsamkeit zu eigen waren, erkannten schon nach del)
ersten Proben die vielen Vorzüge dieses naturreinen Fettesl
Seitdem fehlt es nicht an Versuchen, der Hausfrau statt de
begehrten Palmins irgendwelche anderen Kokos-Spelse.
fette mit fast gleichklingenden Namen und in täuscheng
ähnlichen Packungen in die Hand zu stecken. Achte darai
beim Einkauf genau auf

N

das Wortz

den Namenszug

[ ][  ][ ]

Nummer 285

Freitag den 14 Oktober 1927

(II. Dr. 15802

dann versuchen Sie einmal einen Adler- Emmen-
taler
, ohne Rinde, der auch Sie sicher befriedigen
wird. Vollmundiger Käsegeschmack, feine Konsi-
stenz
, ausgiebig sättigend und dazu leicht verdaulich
alles Eigenschaften, die an einen erstklassigen
Täse gestellt werden müssen und die der Adler-
Emmentaler voll in sich ver=
einigt
. Kaufen Sie sich morgen
gleich einen Adler-
Emmentaler, Sie
werden erstaunt sein,
F soetwas Vollkomme-
ues
zu finden.

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Die Jarbe nicht graubraun, noch pechschwarz, sondern
warm und goldbraun schimmernd.
Der Seschmack nicht hart und bitter, sondern edelfein,
bräftig und nachhaltig.
Kein Nachgeschmack!
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bei der Bereitung des Getränkes.
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Unseren bekannten Verlagserscheinungen schließt sich Mitte November eine Sammlung her-
vorragendster
Romane der Weltliteratur an. Wie bisher haben wir uns wiederum ent-
schlossen
, unsere Ausgaben weitesten Kreisen der Bevölkerung zugänglich zu machen,
und wollen eine große Anzahl Exemplare der unten aufgeführten Romanserien gratis
verabfolgen. Jeder Leser, der den unten angefügten Abschnitt innerhalb 14 Tagen an
unseren Verlag einschickt, erhält unentgeltlich ein vollständiges Exemplar der 24bändigen
Ausgabe unserer

ROMANE DER WELTLITERATUR

Wir bringen die bedeutendsten Werke folgender Klassiker

Rheinſiraße Nr. 12;
giegenüber der Haupipoſt

Der Kluge kauft beim Fachmann!
1584.

OTTO LUDWIG
E. T. A. HOFFMANN
JEAN PAUL
WALIER SCOTT
CERVANTES
HONORE DEBALAAC

Heiterethei; Zwischen Himmel und Erde
Elixiere des Teufels
Titan; Dr. Katzenbergers Badereise u. d.
Kenilworth u. a.

Don Quijote
Eugenie Grandet; Vater Goriot,
Die Frau von dreißig Jahren
Der Glöckner von Notre Dame

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Gothaer Mettwurst . .
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Wismarckheringe,
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de Bratheringe, Rollmeps, Bismarckheringe, Senf.
heringe in 1 Liter-Dosen
Slsardinen holländ, Vofiheringe süße Bücklinge

VICTOR HUGO
MANZONI

Die Verlobten
Die Seele eines Volkes findet ihren klarsten Ausdruck in seiner Literatur, besonders in den
großen Romanwerken. Dementsprechend spiegelt unsere Serie das geistige Gesicht unseres
bendländischen Kulturkreises wider. Alle Arten der epischen Prosa, der humoristisch-
satirische
, der historische und der realistische Roman, sind in unserer Sammlung vertreten
und zwar in Werken, die für ihre Autoren ebenso charakteristisch sind wie für ihre Nation.

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Seite 14

Freitag den 14. Oftober 1927

Nummer 285

A
N

KTOBER

Win haben uns entschlossen. unserm verehrten Publikum
nun die Spitzenfilme den Weltproduktion zu zeigen.
BEsochEM Siß UAS

MAuuD!
EialllSRIEEE

Topole

Infolge des großen Erfolges
2. Woche verlängert!
Anschließend als nächstes Programm:
AG
E8 Daf

nach dem bekannten Roman von
Sudermann

Romanze des Films. 2. Teil.
Sehen Sie, gnädiges Fräulein, was ich im Theater ſuche und finde, iſt: Konzentration
meiner Gedanken.
Wirklich? Ich glaubte gerade, daß Sie, nachdem Sie ſieben oder acht Stunden lang
Ihre Gedanken auf Ihre Pflichten konzentrieren mußten daß Sie am Abend Ent=
ſpannung
brauchten.
Es gibt nichts Schöneres, als wenn ich um halb acht meine Tür abſchließe die Treppen
hinunterſtürze ein Auto anrufe in die Stadt raſe.
Finden Sie dieſe Hetzjagd, die Abhängigkeit von der Zeit dieſen Zwang nicht entſetzlich?
Iſt es nicht viel ſchöner, wenn ich zu einer Zeit, die mir paßt, durch irgendeine Straße gehe,
in der ich die Auswahl an ſchönen Lichtſpieltheatern und an guten Filmen habe wenn ich mir
die Programme an den Säulen anſehe, um zwanglos in ein Kino zu gehen, das an der nächſten
Ecke liegt?
Im Theater, ſagte der Herr, erlebe ich das Dichterwort: es ſetzt ſich um in Menſchen
und Taten; es erhebt mich in höhere Sphären.
Im Lichtſpieltheater, ſagte die Dame, ſehe ich ſchöne Menſchen die ausgeſucht ſchönſten
der Welt. Was mich als Frau beſonders intereſſiert: mir werden elegante und vorbildliche
Toiletten vorgeführt. Ich erlebe Konflikte aus meinem eigenen Leben. Es ſind keine überheizten
Probleme, die ich über mich ergehen laſſen muß. Nein: ich darf mich darüber freuen, daß der
geſunde Menſchenverſtand zum Schluß mit herzlichem Lachen triumphiert.
Der Herr (der nicht umhin konnte, manchem beizuſtimmen): Eins iſt ja richtig. Ich habe
einmal bei Reinhardt in Berlin eine Fünfundzwanzigſte Aufführung angeſehen da hatte die
Beſetzung inzwiſchen dreimal gewechfelt, und es waren nur Schauſpieler auf der Bühne, von
denen die Welt noch nichts gehört hatte.
Sehen Sie wohl, nickte die junge Dame, im Kino kann Ihnen das nicht paſſieren. Die
Beſetzung des Films iſt heute die gleiche wie übers Jahr. Jede Rolle iſt durch einen Schauſpieler
ihrer beſonderen Type beſetzt.
Aber, ſagte der junge Herr lächelnd und blickte ſeiner ſchönen Widerſacherin ins Geſicht,
wenn ich mit einer eleganten Frau in der Loge des Theaters ſitze, ſo merke ich, wie ſich leiſe
zwiſchen uns ein Kontakt ſpinnt. Wir denken die gleichen Gedanken aus den Worten des
Dichters, aus dem Crescendo der Muſik klingen Gefühle auf, die uns verbinden.
(Fortſetzung folgt)

Die schönsten Filme der Weltproduktion

Siadtu
M eAlERg
Pola Hegri
Stacheldraht
Ein grandioser Film der Völker-
Versöhnung.
Hierzu:
Nur nicht locher lassen
Großer Lustspiel-Schlager mit
Morma Shearer

Ofene Stellen
Männlich
Jg. Friſeurgehilft
per ſofort geſ. An=
geb
. unter E 36 an
die Geſchſt. (1589

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für ſofort geſucht.
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Die Generatagentur
Darmstadt

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dem beſtehendenGeſchäft, Bürokoſten=
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ſteinſtr
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Junges Mädchen bis
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Angeb. unt. E 9 an
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Nummer 285

Freitag, den 14 Oftober 1927

Geite 15

Sport, Spiet und Zurgen.

Meiſterſchaftsſpiele im Main=Rhein=Turngau, Deutſche
Turnerſchaft.
eentfdeidende Spiele und dürfte man auf manchen Spielausgang beſon=
Cders geſpannt ſein. Beſondere Erwartungen knüpft man an den Spiel=
wverlauf
in der
Meiſterklaffe. Zunächſt EberſtadtSprendlingen im Rüickſpiel. Eber=
iſſtadt
iſt, dm letzten Spielen nach zu urteilen, nichkſt gewillt, zu ſehr an
ſäim Vorſpiel gegen Sprendlingen zu verzeichnen hatte, nicht wiederholen hre Spiele glatt gewannen.
ſ.vollen. Es wird zu einer ſchweren Entſcheidung kommen, denn auch
Sprendlingen wird beſtrebt ſein, den Vorſprung zu halten, wenn es
nnicht wieder mit geſchwächter Maunſchaft wie am verfloſſenen Sonn=
hrag
antreten muß. PfungſtadtNeu=Iſenburg. Hier kann Pfung=
ſttadt
es gelingen, gleich wie im Vorſpiel, einen wenn auch knappen Sieg
Endergebnis nicht kommen laſſen. Groß=Gerau-Nauheim. Die letzte,
gehr knappe Niederlage Nauheims dürfte dm Gedanken Raum geben,
waß es gegen Groß=Gerau alles anſtrengen wird, um nicht allzu hoch zu
werlieren.
A=Rlaſſe: Beſſungen ſoll in Eberſtadt ſpielen, und der Sieg wird
ichm leicht fallen, wenn es Eb=eſtadt nicht vorziehen ſollte, das Spiel
Abzuſagen und ſomit Beſſungen die Punkte kampflos überläßt. Bicken=
hach
fährt nach Bensheim und wird dort nicht ein ſo leichtes Spiel wie
uri der Vorrunde haben. Darmſtadt (Tgſ.) ſteht Seeheim gegenüber
und wird auch hier, trotzdem Darmſtadt mit Erſatz ſpielen muß, ein
ſehr knappes Reſultat zu erwarten ſein. Der Beſſere wird anſcheinend
hwch der Platzverein ſein. Wolfskehlen auf cigenem Platz wird immer=
kiin
den Gäſten aus Erfelden die Punkte überlaſſen müiſſen. Mit etwas
dSlück wird die Darmſtädter Turngemeinde dem Tv. Ober=Ramſtadt über=
für
ſich buch=m können. Das Spiel LangenEgelsbach ſteht offen. Wall=
dwrf
wird Arheilgen einen nicht leicht zu nehmenden Gegner abgeben.
Tehmen.
B=Klaſſe: Pfungſtadt wird Geppenheim, zumal auf eigemem Platze,
dnn. Ober=Ramſtadt (Tgf.) tritt erſtmals Langen und Arheilgen Neu=
Ofenburg gegenüber. Die je Erſtgenannten werden das Plus für ſich
buchen dürfen. In Goddelqu iſt Groß=Gerau zu Gaſt und wird eine
Afiederlage für letzteres unvermeidlich ſein. Büittelborn wird gegen
Mofskehlen der Stärkere ſein, und Gernsheim wird in Walldorf, die Abſchluß der diesſährigen Stpielzeit, und die gaſtfreundliche Aufnahme,
Awmkte laſſen wüſſen.
C=Klaffe: Von Zwingenberg wird Hähnlun als geſchlagen zurück=
Eſcren müſſen, während Heppenheim von Alsbach die Punkte mitnehmen im nächſten Jahre wettzumachen ſuchen,
wnd. Nieder=Roden wird gegen Eſchollbrücken ſein Vorrunden= Ergeb=
ns
behaupten. Turngemeinde Darmſtadt ſpielt in Sprendlingen und
wrd das Reſultat vom Spielverlauf abhängen. Nieder=Roden brachte
in= Vorſpiel Arheilgen eine haushohe Niederlage bei und wird auch
dissmal letzteres den Kürzaren ziehen. Von den beiden Brudorvereinen
p elt bei der Turngeſellſchaft Darmſtadt und iſt hier ein Ausgang, in
Alürbetracht des Unentſchieden im Vorſpiel, ungewiß.
Jugend: Heppenheim kann Hähnlein und Bensheim Alsbach gefähr=
ſü
6 werden. Beſſungens Jugend fährt nach Egelsbach und kann ge=
wunen
. Erſtmals trifft Langen mit Eberſtadt und Griesheim mit
her Vorausſicht nach gleichwertig, während Eſchollbrücken der Jugend
uer Groß=Gerau nicht gewachſen ſein dürfte.
Pol.=Sportverein I.Arheilgen I.
Im Kampfe um die Punkte ſtehen ſich am kommenden Sonntag auf
ſem Platze des Pol.=Sportvereins obige Mannſchaften gegenüber. Ar=
ſeingens
Mannen ſind ein nicht zu verachtender Gegner. Die Reſultate
inen 5:3=Sieg herausholen. Rot=Weiß hatte in Arheilgen ſeine liebe
to4k, die beiden Punkte zu erringen. Ein 3:2=Torverhältwis war das
ei, ſehr eifrige, nie ermüdende Mittelläufer, der ſeinen Sturm immer
viü ber nach vorne treibt, und der faſt nicht zu ſchlagende Tormann her=
on
gehoben zu werden.
Pol.=Sporwerein wird ſeine liebe Not haben, um in Ehren gegen
ſchen Gegner zu beſtehen, zumal er am kommenden Sonntag für den
=ankten Tormann Trumpfheller und den ſchußgewaltigen Koch mit
rpatz antreten muß. Hoffentlich rafft ſich der Sturm zuſammen und
eingt eine einheitlichere Leiſtung heraus als am vergangenen Sonn= kampfe anzutreten. Die 1. Mannſchaft empfängt zum Verbandsſpiel um
zgl. bann wird auch der Erfolg ihm nicht verſagt bleiben.
ft des Platzbeſitzers und die 3. Mannſchaft des Sportvereins 98 um
uch dieſes Spiel verſpricht ein ſehr anregendes zu werden.
Der Zugang zu dem Spielfelde von der Waldſtraße aus
nwvieder geöffnet.
Sportverein 1898 Darmſtadt e. V., Jugend.
ml 16. 08. Mts., hat die 2. Jugend ihre derzeitige Stärke gegen die 15 Minuten fünfmal das Nachſehen. Eine jetzt vorgenommene Umſtel=
=lbeginn 10 Uhr.

PDr. Peltzer hat keine Erlaubnis des D.S.B. erhalten, am 30. Okt.
KLauſanne gegen die beiben Martins zu ſtarten. Dafür aber plant
petcken nach Amerika und Auſtralien.
Weißdorn, der für das Cambridgeſhire immer noch Favorit iſt, ge=
amm
in Newmarket die Seleet=Stakes gegen Inſiaht II. und Endow=

Tennis.

Junioren=Klubkampf Tennis= u. Eisklub Darmſtadt 1. Tennisklub
Pforzheim.
Zum letzten diesjährigen Wettſpiel waren am Sonntag die Darm=
Der kommende Sonntag bringt in da Endrunde im Durn rlager, ſtädter Junioren nach Pforzheim gefahren. Bisher ungeſchlagen, mußte
die Mannſchaft eine 7:4=Niederlage einſtecken, da ſie erſatzgeſchwächt an=
treten
mußte. Vielleicht iſt das ſchlechte Abſchneiden auch auf die un=
gewohnten
ſchweren engliſchen Bälle zurückzuführen, mit denen ſich die
Darmſtädter ſehr wenig anfreunden konnten. Nur die Damen waren
(das Tabellenend= zu rücken, und wird auch ſeinen ſchwarzen Tag, den es ihren Gegnerinnen ſo weit überlegen, daß ſie trotz allen Hinderniſſen
Die Herren=Einzel gingen ſämtlich an Pforzheim. So konnte Claß
gegen Walch ſein Angriffsſpiel nicht finden und mußte ſich ihm nach an=
fänglicher
Führung mit 6:8, 1:6 beugen. Schmitt konnte ſich ebenfalls
mit den ſchweren Bällen nicht abfinden und verlor deshalb gegen den
ſehr klug ſpielenden Daub zu glatt 2:6, 1:6, während Mangold ſich erſt
jzu er ingen. Iſenburgs flinke Mannſchaft dürſte es zu einm hohen nach außerordentlich hartem Kampf mit dem knappen Reſultat von 7:5,
3:6, 5:7 gegen Streib geſchlagen gab. Bedeutend hartnäckiger als das
Ergebnis vermuten läßt, war der Kampf Büntes gegen Ernſt, den dieſer
6:3, 6:1 gewann.
Ganz im Gegenſatz zu den Herren konnten die beiden Darmſtädter
Damen ihre Einzel ohne Anſtrengung gewinnen. Frl. Fiſcher ſchlug Frl.
Kahn 6:2, 6:1, und Frl. Michel hatte nicht mehr Mühe, Frl. Wolber
leicht mit 6:3, 6:2 abzufertigen.
Im Herren=Doppel machte ſich das Fehlen Kleinlogels ſehr unan=
genehm
bemerkbar, der mit Claß zuſammen die beſte Darmſtädter Kom=
bination
bildet. Claß wurde von Mangold, der zwar ſehr gut veran=
lagt
iſt, aber zu wenig Erfahrung hat, nur ſchwach unterſtützt, und ſo
komiten Walch-Daub allzu leicht 6:1, 6:1 gewinnen. Auch Schmitt
Bünte ſind nicht genügend eingeſpielt. Sie verloven gegen StreibErnſt
2:6, 3:6.
hegen ſein, und Worfelden wird in Gernsheim ein günſtiges Reſultat / Das erſte gemiſchte Doppel gewannen Frl. FiſcherClaß gegen Frl.
WolberWalch wie ſie wollten 6:1, 6:1. Frl. MichelSchmitt dagegen
lieferten ihren Gegnern Frl. KahnDaub zwar einen harten Dreiſatz=
Geriesheim (Tgde.) wird von Nieder=Roden die Punkte mit nach Hauſe kampf, doch verloven ſie ſchließlich 2:6, 6:3, 3:6, da Frl. KahnDaub
gegen Ende erſtaunlich ſicher wurden.
Das Damen=Doppel, endlich brachte Darmſtadt noch einen Punkt.
lſicht überlegen ſein, und Bickenbach kann über Bensheim Sieger wel= Frl. FiſcherFrl. Michel blieben nämlich, ohne ſich auszugeben, mit 6:2,
6:4 gegen Frl. WolberFrl. Kahn ſiegreich.
Das Geſamtergebnis: 7:4 Punkte, 14:10 Sätze, 111:95
Spiele für Pforzheim.
Trotz der Niederlage bildete das Spiel in Pforzheim einen ſchönen
die ſeimne Junioven dort gefunden haben, wird der Tennis= und Eisklub
Gs iſt noch nachzutragen, daß auch
das interne Klubturnier
inzwiſchen beendet worden iſt. Dabei haben beſonders die Junioren
hervorragend abgeſchnitten. In allen Konkurrenzen, außer dem offenen
m Ober=Ramſtadt wird Turngeſellſchaft die Oberhand im Spiele behal= gemiſchten Doppel, kamen Junioren in die Schlußrunde, die ſie meiſt
ar. NauheimWolfsk hlen ſieht den Glücklicheren als Sieger, Erfelden ſiegreich beendeten. In der Klubmeiſterſchaft der Herren kam es ſogar
ſoweit, daß 2 Junioren, Claß und Kleinlogel, die Schlußrunde unter
ſich ausmachten, die dann Claß nach ſchönem Kampf gewann. Auch die
Damen=Klußmeiſterſchaft holte ſich eine Juniorin, Frl. Fiſcher. Das
Herren=Doppel ohne Vorgabe fiel ohne Satzverluſt an ClaßKleinlogel
und auch das mit Vorgabe gewann ein Junioren=Paar, nämlich Man=
Sparendlingen zuſammen. Griesheim und Pfungſtadt ſind als Gegner goldFölſche. Noch eine Vorgabekonkurrenz, das gemiſchte Doppel,
konnden Junioren gewinnen. Frl. FiſcherKleinlogel waren hier ihven
Mitbewerbern überlegen. Frl. Fiſcher ſiegte mit Frl. Noellner zuſammen
auch im Damen=Doppel ohne Vorgabe und ſie verloren im Damen=
Doppel mit Vorgabe erſt in der Schlußrunde. Auch in der B=Klaſſe ſpiel=
ten
die Junioren eine ganz ausgezeichnete Rolle. Konnte ſich doch
Brüher bis in die Schlußrunde durchſpielen, wo er ſich dann allerdings
gegen die Routine von Herrn Dr. André nicht durchſetzen konnte. In
der Damen=B=Klaſſe kamen in der Schlußrunde zwei Junioren, Frl.
eweiſen es. Sportvereins 1b=Mannſchaft konnte auf eigenem Platze nur Nöhm und Frl. Hermanns gegeneinander. Obwohl Frl. Hermanns zum
erſtenmal Turnier ſpielte, konnte ſie hier den 1. Preis erringen.
Die Junioren haben alſo von den vier Hauptkonkurrenzen drei an
Engebnis dieſes Spieles. Von den Spielern der Mannſchaft gebühren ſich gebracht und damit bewieſen, daß der Klub über einen glänzenden
Nachwuchs verfügt und der nächſten Spielzeit in Ruhe entgegengehen
kamn.
Fußball.

Sportverein 1922 Roßdorf e. V.
Sämtliche Mannſchaften des Vereins haben am Sonntag zum Wett=
13 Uhr auf dem Sportplatz die 1. des FC. Groß=Umſtadt und dürfte in
Wor dieſem Spiele, das um 11 Uhr begint, ſtreiten ſich die 2. Mann= dieſem Spiel ein intereſſanter Kampf zu erwarten ſein. Die 2. Mann=
ſchaſt
fäahrt vorausſichtlich nach Erbach i. O., während die 1. Jugend das
ei Siegespalme. Hier gilt es, einige junge Kräfte auszuprobieren, erſte Verbandsſpiel gegen die 2. Jugend des V. f. R. Darmſtadt um
11 Uhr in Darmſtadt auszutragen hat.
Sportverein Lengfeld 1919.
Am Sonntag, den 2. d8. Mts, mußte die 1. Mannſchaft des Sport=
vereins
Lemgfeld wieder eine hohe 6:0=Packung in Groß=Gerau hin=
In der Fortſetzung der Verbandsſpiele ſtehen ſich am kommenden nehmen. Der als Erſatz eingeſtellte Torwächter, der ſchon ſehr gute
haistag, den 15. d3. Mts., die 1. Jugend 98 und die 3. Jugend der Spiele geliefert hat, ſpielte ſehr aufgeregt und unſicher. Groß=Gerau
zu gegenüber. Hier ſollte ſich die 3. Jugendmannſchaſt nach Möglichkeit nutzte dies, unterſtützt durch das Verſagen der beiden Lengfelder Außen=
einrengen
, um einigermaßen ehrenvoll abzuſchneiden. Am Sonntag, läufer, gut aus und gab dem Lengfelder Torwart ſchon in den erſten
grugend ebenfalls im Verbandsſpiel unter Beweis zu ſtellen. Dieſes lung bewährte ſich ſehr gut, und Lengfeld war von dieſer Minute an
büel findet um 2 Uhr auf dem Stadion ſtatt. Die 4. Jugend 98 ſpielt den Groß=Gerauern ebenbürtig. In dieſer Zeit hätte der Lengfelder
uur die 5. Jugend und ſollte ſich die Punkte nicht nehmen laſſen. Sturm unbedingt Tore erzielen können, wemn man geſchoſſen hätte.
Die 2. Mannſchaft verlor ihr Verbandsſpiel knapp mit 3:2. Alle drei
Tore von Höchſt hätten von dem Lengfelder Torwart unbedingt gehalten, Augland und Heſche Nachrichten: Mar Streeſei für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
werden müſſen. Sonſt war die Lengfelder Verteidigung, die Läuferreihe
und die beiden Außenſtürmer gut. Der Innenſturm Lengfelds war bei
arKWeltrekordmann, noch in dieſem Herbſt eine Weltreiſe zu Studien= weitem nicht auf der Höhe, wurde aber von dem Höchſter Sturm im
Auslaſſen von totſicheven Sachen noch übertroffen. Die Verteidigung
von Höchſt, der Mittelläufer und der Torwart, trotz des fabrizierten
Gigentores, waren gut. Auch der Schiedsrichter, Herr Göckel vom V.f.R.
Darmſtadt, leitete einwandfrei.

F. C. Eintracht I.F. Sp. V. Seeheim I.
Eintracht empfängt am kommenden Sonntag einen weiteren Neu=
ling
der A=Klaſſe, den F. Sp.V. Seeheim. Beide Mannſchaften habem
ſchon des öfteren in Privatſpielen mit wechſelndem Erfolg ihre Kräfte
gemeſſen, wobei der eigene Platz ſtets von ausſchlaggebender Bedeutung
war. Auch in den diesjährigen Verbandsſpielen hat Sp.V. Seeheim
gute Erfolge erzielt. So konnte er Groß=Gerau 2:1 ſchlagen und be=
hielt
am vergangenen Sonntag in einem Privatſpiel gegen Haſſia Die=
burg
mit 2:0 das beſſere Ende für ſich. Man wird alſo gut tun, auch
dieſem Neuling mit dem nötigen Ernſt gegenüberzutreten. Da beide
Mannſchaften beſtrebt ſein werden, ihren Tabellenſtand günſtiger zu ge=
ſtalten
, wird ein harter Hampf, in dem Eintracht den Vorteil des
eigenen Platzes geuießt, zu erwarten ſein. Spielbeginn vormittags
10 Uhr auf dem Platze am Finanzamt.

Kegeln.

Sport= und Werbekegeln.
Sechſter Tag.
Im Gegenſatz zu den vorherigen Tagen war der 6. Tag etwas
ruhiger, namentlich in den erſten Nachmittagsſtunden. Abends wurde
die Beteiligung ſtärker. Zum Riegenkegeln traten vier Klubs an. Die
erzielten Höchſtreſultate ſind: 1. Prmienbahn I und Werbe=
bahn
, 5 Kugeln: Scheib 34 Holz. 2. Prämienbahn II, 10 Ku=
geln
: Hahn (Kranz) 63. 3. Damenbahn, 5 Kugeln: Frl. Bangert
(Gold. Kugel) 29. Riegenkegeln, Verbandsklubs: 1. Keglerluſt
527: 2. Zwölfer, 2. Rg. 479; 3. Konkordia, 2. Rg. 406.
Bezirkstag des Bezirks Starkenburg
des Fr. L. V. f. L.
Am vergangenen Montag hielt der Bezirk Starkenburg des Frank=
furter
Landesverbandes für Leichtathletik ſeinen ordentlichen Bezirkstag
in Darunſtadt ab. Anweſend waven Vertreter, von allen dem Bezirk
Starkenburg angeſchloſſenen Vereine. Der Bezirksſpielwart, Herr
Schreiber, eröffnete den Bezirkstag und hob beſonders hervor, daß es
auch ein Zeichen von gnerkeunenswerter ſportlicher Geſiunung ſei, weil
alle Vereine Vertreter zur Tagung entſandt hätten. Die Bezirkstagung
behandelte zum großen Teil ſehr eingehend Organiſationsfragen inter=
ner
Natur. Einen abgeſchloſſenen Bericht über das abgelaufene Ge=
ſchäftsjahr
konnte durch die ſatzungsgemäß notvendig gewordene Frü=
herlegung
des Bezirkstages nicht vollſtändig erſtattet werden. Die =
tigkeit
aller Leichntathletik und Handball treibenden Vereine habe einen
weiteren erfreulichen Fortſchritt gegen frühere Jahre, beſonders im Be=
zirk
Starkenburg, erfahwen. Um mehr Wert auf die Vertiefung des
Sportgedankens zu legen, wurde ſeitens des Bezirkstages beſchloſſen,
mehr Jaigendveranſtaltungen als bisher durchzuführen. Bei der erfolg=
ten
Nauwahl des Vorſtandes wurde Herr Oberleutnant Herrman ( Poli=
zeiſportverein
Darmſtadt) zum Vorſitzenden und damit gleichzeitig zum
Bezirksſportwart gewählt. Als Bezirksſpielwart wurde Herr Schreiber
(Sportverein Damnſtadt) wiedergewühlt.
Pferdeſport.
Pferderennen zu Hoppegarten am 13. Oktober.
1. Preis von Biesdorf. Lehrlingsreiten; 2800 Mk., 1600 Meter:
1. Frhr. S. u. A. v. Oppenheims Original (M. Reyer), 2. Nicotin,
3. Caprivi. Ferner liefen: Prince of Thule, Seuola, Byzantina, Ping
Pong, Allradio, Maidi, Chriſtinchen, Sweet Heart, Fridolin, Daheim.
Tot. 39, Pl. 13, 11. 14:10. Kopf34 Lg.
2. Preis von Mahlsborf. Für Zweijährige; 3900 Mk., 1000 Meter:
1. M. Herdings Wien (W. Böhlke), 2. Preußenſtolz, 3. Partiſane.
Ferner: Orska, Lilienfee, Marconi, Beluga, Filigran, Octave, Ada=
minus
, Oreſtes, Rheinſonne. Tot. 19, Pl. 12, 15, 15:10. 31 Lg.
3. Affeburg=Rennen. 7800 Mk., 1200 Meter: 1. M. Böhms Löwven=
herz
II (E. Grabſch), 2. Domfalke, 3. Feenkönigin. Ferner: Graue
Theorie, Favorit, Bundſchuh, Waldmeiſter, Oſtrau, Oberon II, Lahneck,
Laetitia, Alida, Maifahrt, Mariza. Tot. 35. Pl. 15, 17, 13:10. 21 Lg.
4. Preis der Mark. 13000 Mk., 1800 Meter: 1. Geſtüt Weils Fok=
kenbach
(W. Tarras), 2. Freiweg II, 3. Hartſchier. Ferner: Olympier,
Silberfaſan, Gralsritter, Limanova. Tot. 21, Pl. 12, 13, 15:10. 34½ L.
5. Preis von Kaulsborf. Jür Zweijährige; 3900 Mk., 1200 Meter:
1. L. u. W. Sklareks Lupus (O. Schmidt), 2. Fürſtenruf, 3. Gold=
wächter
. Fenner: Anton, Tintoretto, Comteſſe, Nancy, Geſelle, Heluan,
Gerald, Jawaſch, Wanderluſt, Ota. Tot. 30, Pl. 14, 35, 24:10. Kopf
½ Länge.
6. Kiekemal=Renuen; 3900 Mk., 2400 Meter: 1. M. Schönemanns
Stolzenfels (H. Blume), 2. Roſanera, 3. Ofiris. Ferner: Borgia,
Maillebois, Fundin, Tannenberg II, Senow, Lindwurm, Gourmet, Filli=
pov
. Tot. 78, Pl. 36, 16, 16:10. ½ Lg.Kopf.
7. Preis von Vogelsdorf. Für Zweijährige: 3900 Mk., 1200 Meter:
1. Stall Halmas Irländer (A. Saidik), 2. Majeſta, 3. Signor, Ferner:
Intimus, Richtlinie. Tot. 16, Pl. 13, 14:10. 12 Lg.

Altmeiſter Froitzheim wurde in Meran überraſchend von dem Ber=
liner
Prenn geſchlagen, der jetzt mit von Kehrling im Endſpiel ſteht.
Dr. BußMannheim war bereits gegen Menzel ausgeſchieden.
In London wurde bei den engliſchen Hallentennismeiſterſchaften
Demaſius von dem Engländer Greig geſchlagen.
Aliechin gewann die 12. Partie des Weltmeiſterſchafts=Schachkampfes
gegen Capablanca und führt jetzt mit 3:2 Siegen.

Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Samstag, den 15. Oktober 1927.
Zeitweiſe wolkig, Temperaturen wenig verändert und meiſt trocken.
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.

Hauptſchriffleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feullleten Reich und
ür den Handel: Dr. C. H. Quetſch: für den Schlußdieuſk: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willy Kuhle; Druck
und Verlag: C. C. Wlitich ſämilich in Darmſtiadt
Für unverlangie Manuſkripie
Garantie der Rückſendung nicht Übernommen.

Die heutige Nummer hat 20 Seiten.

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Nummer 285

Freitag, den 14. Okfober

Vom ſüddeutſchen Kohlenmarkt.
Am ſüddeutſchen Kohlenmaukt hat ſich in den letzten Wochen die Lage
kaum verändert. Die Verſandabrufe ſind zwar nicht ſo groß geweſen,
wie ſie erwartet wurden, da die Induſtrie ſich in den Sommertagen ſehr
reichlich eingedeckt hatte, doch wird ein Zunehmen der Abrufe mit dem
Eintritt kälterer Witterung erwartet. In Hausbrandkohlen war das Ge=
ſchäft
unverändert gut. Anthrazitnuß II der billigeren Preisgruppen
haben die Abrufe gleichfalls etwas nachgelaſſen, doch kamen reichlich
Beſtellungen in Anthrazitnuß II der erſten Preisgruppe von der Ruhr
herein. Auch in Brechkoks II waren die Abrufe reichlich, doch ließ hier
die Lieferung zu wünſchen übrig. Die Liefertermine wurden hier auf
etwa 34 Wochen ausgedehnt, was wohl auch auf die geringen An=
forderungen
von Brechkoks 1 zurückzuführen ſein dürfte. In den übrigen
Kohlenſorten ließ das Geſchäft mehr zu wünſchen übrig, während Ei=
formbriketts
wiederum flott angefordert wurden. Die Zufuhren an
ausländiſcher Kohle nehmen unverändert ihren Fortgang. An engliſchen
Kohlen dürften im September etwa doppelt ſoviel hereingekommen ſein
wie im Auguſt, d. h. etwa 16000 Tonnen. Dabei iſt zu berückſichtigen,
daß die Frachtſätze ſich in den letzten Wochen etwas verteuert haben.
Auch holländiſche Kohle iſt in verſtärktem Maße nach Süddeutſchland
verfrachtet worden. Man ſchätzt die Zufuhr auf etwa 45000 Tonnen.
Die Preisermäßigungen für Saarkohle im beſetzten Gebiet, auf die
wir letzthin hinwieſen, ſind nicht ſo bemerkenswert geweſen, wie man
zuerſt annahm. Bisher waren die Preiſe frei Saargrenze baſiert, während
jetzt frei Grube geliefert wird. Dadurch haben die Preisermäßigungen
von 22,50 RM. nominal nur einen tatſächlichen Nachlaß von etwa
1 RM. Der Unterſchied für Fettſtücke der Zeche Rede ſtellt ſich z. B. in
Kaiſerslautern auf nur 0,90 RM., desgl. für Flammnußkohlen ab Zeche
Louiſenthal. In Ludwigshafen iſt der Unterſchied der gleiche, während
für Karlsruhe ſich ein ſolcher von 0,80 RM. errechnet. In größerer Ent=
fernung
vergrößert ſich dagegen der Preisunterſchied merklich (Konſtanz
1,30, Friedrichshafen 1,40, Augsburg 1,40 RM.).
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 13. Oktober.
Die Grundſtimmung der heutigen Börſe war etwas freundlicher
ohne daß aber das Geſchäft über den engen Rahmen der Vortage hinaus=
ging
. Bei weiterem Fehlen des privaten Publikums blieb auch heute die
Kuliſſe unter ſich, ſchritt jedoch verſchiedentlich zu Deckungen, da einige
ſtimulierende Momente vorlagen. Namentlich die günſtigen Ausführungen
des Senators Borah über die Regelung der Freigabeangelegenheit in
Amerika regten an, ſo daß in Schiffahrtswerten einige Meinungskäufe
vorgenommen wurden. Ferner beachtete man die Verhandlungen der
Rentenbankkreditanſtalt über die Aufnahme einer neuen 40=Millionen=
Dollar=Anleihe als Zeichen, daß die ins Stocken gekommene Aufnahme
von Auslandsanleihen wieder in Gang kommt. Der Geldmarkt iſt weiter
erleichtert. Etwas zur Zurückhaltung mahnte dagegen die Erhöhung des
holländiſchen Diskontſatzes um 10 wovon man evtl. Rückwirkungen auf
die engliſche Diskontpolitik befürchtet. Bei im allgemeinen kleinen
Umſätzen ergaben ſich bei der erſten Kursfeſtſetzung überwiegend kleine
Kursbeſſerungen von 12%. J. G. Farben eröffneten nur gut behauptet.
Elektrowerte gewannen durchſchnittlich 19, Gesfürel aber plus 2%=
Am Montanmarkt lagen Rheinſtahl 2½% höher, Harpener aber an=
geboken
und minus 1¾%= Autowerte uneinheitlich; Adlerwerke 19
niedriger, und kaum verändert, Schiffahrtswerte gewannen 1½%=
Die Anleihemärkte lagen verödet. Im weiteren Verlaufe kamen kaum
noch weitere Umſätze zuſtande. Zunächſt gingen die Kurſe etwas zurück,
blieben jedoch dann behauptet. Für Rheinſtahl erhielt ſich einiges In=
tereſſe
. Die Nachricht, daß der engliſche Bankdiskont unverändert ge=
blieben
iſt, wurde mit Befriedigung aufgenommen. Zum Schluß und
an der Nachbörſe erfuhr die Tendenz eine ſtärkere Abſchwächung durch
die Erhöhung des Berliner Privatdiskontes. Tägl. Geld 6½%= Am
Deviſenmarkt lag die Mark außerordentlich feſt. Mark gegen Dollar 4,19,
gegen Pfunde 20,412. Auch das Pfund international weiter feſt, London=
New York 4,87½/g, London=Paris 124,02, Mailand 89,10, Madrid 27,98.
Die Frankfurter Abendbörſe war nun doch etwas belebt, da ſie
durch die Neukonſtituierung der Veratungsſtelle vor allem durch die
40prozentige Steigerung der Produktion der Klöcknerwerke und durch
den Anleiheregen des heutigen Tages ſich ſchließlich doch anregen ließ.
Intereſſe fanden vor allem wieder einige Spezialwerte, wie Farben=
induſtrie
, Rheinſtahl, Mannesmann und ſchließlich Gesfürel, die bis
2½ Prozent Kursbeſſerungen zeigten. Auch die ubrigen Werte etwas
beachtet und gleichfalls freundlicher. Anleihen immer noch ruhig.
An der Nachbörſe blieb die feſte Haltung beſtehen, wobei weiterhin
die eingangs erwähnten Spezialitäten Beachtng fanden.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 13. Oktober.
Die Börſe war nach den geſtrigen Abſchwächungen wieder erholt,
hatte jedoch nach wie vor ein ſehr ſtilles Geſchäft und zeigte keine inte=
reſſanten
Bewegungen. Befeſtigen konnten ſich insbeſondere die inter=
nationalen
Papiere, die am Vortag am meiſten in Mitleidenſchaft
gezogen waren. Die Spekulation ſchritt in dieſen Werten zu Rückkäufen
und teilweiſe auch zu Deckungen, nach deren Beendigung die Haltung
jedoch wieder unſicher wurde. Später traten die üblichen kleinen Schwan=
kungen
ein, ohne daß ſich das Kursniveau im Endergebnis nennenswert
veränderte. Stärkere Beachtung fanden Ver. Glanzſtoff (plus 10%)
im Hinblick auf die bevorſtehende Einführung an der Londoner Börſe,
Die freundliche Anfangstendenz war zum Teil auch darauf zurück=

Mintee
a) Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl.
Ausloſ. Sch. 1. Teil/ 52.05
II. Teil
D. Reichsanl. Ablöſ.
Schuld ohne Aus=
loſungsſcheine
... 15.30
4% Dt. Schutzgeb.=
Anl. .. . . . . . . . . 8.47147e Goldo4ſtf.
b)Ausländiſche
5% Bos. E. B. 1914
5%L.Inv. 1914
4½0 1898 ....
4½½ 1902 ... 3.25 verſchreibungen
4½ Bosnien ... 4
5% Bulg. Tabak.021 19
4½%Oſt. Staatsr.
v.1913, Kdb.1918 5
4:/.%Oſt. Schatz. 14
4:/,%0 Oſt. Silberr. 6
Goldr. 26.75
4% Oſt. Goldrente
Innsbr. Abk.
4% Oſt. einh. R. (k.)
3% Port. (Spz.) III

5%Num.am. R.03
25
4½%Gold. 13... 15
4½ am R. kon.! 6.3
4% am. R 05 6.7

4¾ Türk. (Adm
4½ (Bagd.
15.75
4½ (Bagd.
15.75
4½ uniſ 190
4% 1911 Zoll. / 13.4
D
4½%Ung. St. 1913/ 21.6
4½% 191:
It. Innsbr. Abk.)
4½%Ung. St 19141 22.6
4½%Ung. St. 1914
lt. Jnnsbr. Abk.
27.75
4 % Ung. Goldr.

42 Ung. Goldr.
(lt. Innsbr. Abk.)
4% Ung. Staatsr.
v. 10 ........."
4¾Ung. Kronr. . .
326 Ung. Eiſ. Tor ..
Außereuro=
päiſche

5%Mex.amn. t.abg.
5% äuß. 99
konſ. inn. .
4½%, Irrigat. ..
5%Tamaulipas I .
Sachwert=Schuld:
Mit Zinsberech=
nung

10%Berl. H.=Bt. G.1106
6% Berl. St. Gold! 87
8½ Darmſt. St.=G
8 %0 D. Hyp.=Bank
Meining. Goldpf. 1100
% Dresd. St.=G.
Frkf. St.=G.. . . 89
%Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr. . . . . . /100
7% Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
1 %0 Frkf. Hyp.=Bk.=
Goldpfbr.
Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr.
%. Frkf. Goldpfb
6% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr.
Frkf. Pfbr. Bk.
Goldpfbr.
7% G.=St.= Gold=
anl
. . . .
8% Heſſ. Land.=Bk.
Goldpfbr.
7% Heſſ. Land.=B
Goldpfbr.
82Klüchn.=Werk. 26

100.5
97
96.5
92.5

96
91
99
97.75

10%Komm.Elektr.
Mark (Hagen)
Goldobl.
8% Komm. Ldsbk.
Darmſt., Reihe I/ 98
8% K. Landesban!
Darmſt. Reihe II 98
8% Ldwgshf. Stadt
Goldan .."
72%M. KraftHöchſt 89.5
8O Mainz.=St.=G.
0 Mannh. St.=G. / 96
6% Mannh. St.=G./ 82
% M.=Stahlw. 27/ 93
8% Naſſ. Lbb. Gold 1104.5
8% Nbg. St. Gldal.
8% Pfälz. Hyp. Bk.
Goldpfbr.
99.5
7% Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
96
6% Pfälz. Hhp.=Bk.
Goldpfbr.
80 Pforzh. St.-G./ 96
8% Pirmaſ. St.=G. 97.75
8% Pr. Centr. Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr. 1100
8% Pr. Centr.=St.,
ſchafts=Goldpfbr. 100
7%0 Pr. Centr.=St.
chafts=Goldpfbr. / 97
8%Rh.=Hhp.=Bk.. .
Goldpfbr. . . . . 99
96
91
1230 m Lig. Pfb. 76.75
o Anteilſch. 52
s %Rh. Stahlw.
10%Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf. 1105.5

1102.5

95.5

90

Südd. B.=Cr. B.
Goldpfdbr.
V. Stahlw. Düſ=
ſeldorfHyp
.=Gld.
obl. mit Option
% V. Stahlw. Düſ=
ſeldorföyp
..Gd.. ohne Option
Viag(V. Ind.-
Unt. Bln.) 27..

99
95
99

24.5

90.25

zuführen, daß ſich die abermals umlaufenden Gerüchte über eine Dis=
konterhöhung
in England nicht bewahrheiteten. Schiffahrtsaktien wurden
im Hinblick auf ihren Charakter als Freigabewerte lebhafter als bisher
umgeſetzt und zogen um 230 an. Am Geldmarkt war die Nachfrage
nach täglichem Geld wegen der jetzt fälligen Mediodifferenzzahlungen
größer, doch blieb der Satz mit 68% unverändert. Für Monatsgeld
mußten 89% angelegt werden. Warenwechſel mit Bankgiro ca. 7%6=
Die Erhöhung der holländiſchen Diskontrate führte zu einer anſehnlichen
Steigerung des internationalen Guldenkurſes, der ſich gegen London
auf ca. 12,13 ſtellte. Der Dollar war angeboten und ging in London auf
4,8712 ſowie in Berlin auf 4,1902 zurück.
Privatdiskont lange Sicht 6¾/0 kurze Sicht 6,%. Die infolge der
Erhöhung des Privatdiskonts auf 62/g% eintretenden Kursrückgänge
hielten ſich in verhältnismäßig geringen Grenzen. Beſonders Schiff=
fahrts
= und Spritwerte konnten ſich gut behaupten. Im übrigen ſchloß
die Börſe ſehr ruhig und leicht gedrückt. An der Nachbörſe konnten ſich
die Kurſe nicht ganz halten, ſondern gaben eher leicht nach. Nur Schiff=
fahrtswerte
blieben beachtet. Gegen 2,30 Uhr hörte man u. a. folgende
Kurſe: Ver. Glanzſtoff 658, J. G. Farben 293, Deutſche Erdöl 1451
Hapag 150:/., Nordd. Lloyd 152, Gelſenkirchen 149, Klöcknerwerke 151 ½
Mannesmann 1641,, Oſtwerke 412, Schultheiß 435, Rheinſtahl 196,
Danatbank 2241//, Dresdener 160, Kommerzbank 173, Siemens 290,
Schuckert 199, Gesfürel 309, AEG. 180½, Ludwig Loewe 281, Neu=
beſitz
151)., Altbeſitz 52,30.

Aichaffenb. Zellſtoſ
Augsb. Nürnb. Maſch
Bamag=Meguin.
Berlin el. W...
BerlinKarlsruheIn
Braunkohl.=Briketts.
Bremer Vulkan.
Bremer Wolle..
Deutſch.=Atlan 1. Tel.
Teutſche Maſchinen
Teutſch.=Nied. Tel.. .
Deutſche Erdöl. . . ..
Teutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke. ..
Donnersmarckhütte" .
Tynamit Nobel ....
Elektr. Lieferung. .
G. Farben..
R. Briſter.
Gaggenau Vorz..
Gelſenk. Berg..
G. f. elektr Untern..
Kalle Maſchinen. . .
Han. Maſch. Egeſt. .
Hanſa=Dampfſchf.

Kelſingſors. ..
Wien.. . .
Prag ...
Budapeſt.
Sofia ..
Kolland. .
Cslo.
Kopenhagen.
Stodholm.
London. ..
4 uenos Aires.
New York ...
Belgien.... ..

12. 10.
193. 113. 10
193.5 Hemoor=Zement. . 12 10 /13. 10
232. 1232.125 135 25 131. Hirſch Kupfer.. 109. 1103.5 35.25 35. Höſch Eiſen.. 66. 65.5 Hohenlohe Werke.
Kahla Borzellan.. 20.5
101. 1100. 181. 180.25 Lindes Eismaſch.. 153 155.5 155. Lingel Schuh. . .. 79.5 190 190.5 Linke u. Hofmann . 104. 104. L. Loewe u. Co. .." 278. ſ280. 82.75 84. C. Lorenz.. 120. Niederlauſitzer Kohle 165. 144. 145. Nordd. Eummi.. 84. 83. Orenſtein. . . . . ." Rathgeber Waggon. 80. 111. 112. Rombacher Hütten .. 139.75 139 5 Roſitzer Zucker. .. 78. 176.25 176.5 Rütgerswerke .. 90.5 291.5 293. Sachſenwerk. 119.75 111. 109. Sächſ. Gußſtahl. 46. 47.25 Siemens Glas. Ver. Lauſitzer Glas 127.25 305 310. Volkſtedter Porzell.. 48. 163.25 160 Weſtf. C. Langendreer 88.5 88.5 WittenerGußſtahl. . 48.5 220.5 226. Wanderer Werke. .

Deviſenmarkt.

12. 10. 13. 10 12. 10. Geld/ Brief Geld Brief Geld Brie 10.55/ 10.57 10.54: 10.567 Italien ......." 22.88 22.921 59.12/ 59.2 59.1 59.221 Paris. 16.44 16.48 12.409 12.429 2.406 2.426 Schweiz 80,765 30.925 73.22/ 73 36 73.20 73.34 Spanien. 72.90 73.04 3.027 3.033 3.029 3.03. Danzig
.. 81.30 81.4 167.98 168.32 168.1 168.46 Japan.
.. 1.95: 1.95 110.41110.63 110.34/ 10.56 Rio de Janeiro. 0.50050 502 112.27/112.4e 112.24/1 12.46 Jugoſlavien .. 7.381 112.78113.00 12.69 112 91 Portugal ..." 20.6 20.7 20.394 20.434 20.393/20.433 Athen ......" 5.544 5.556 1.720/ 1.794 1.789 1.793 Konſtantinopel.. 2 258 2.25 4.18704 1950 4. 1860 4. 1940 Kanada. . 4.190 58.33/ 58.45 58.30 58.42 Uruguay. . . 4.22 4.234

175.
20.25
152 5
75.5
120.25
163.
128. 1131.25
82.75
79 75
91.5
119.
152. 1152.
158. 158.
128.
47.5
48.5
235. 1235.

13. 10.
Geld / Brief
22.89/ 22.93
16.44/ 16.48
80.74 80.90
72.90/ 73 04
81.31/ 81.47
1 955 1.959
5005/0.5025
7.3951 7.381/ 7.395
20.681 20.72
5.5941 5.606
2.2551 2.259
4.1981 4.190 4.198
4.256 1.264

Metallnotierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 13. Oktober ſtellten ſich wie
folgt: Elektrolytkupfer 125¾, Remelted Plattenzink 48½49½
Original=Hüttenaluminium 210, dto. in Walzen 214, Rein=Nickel 340
bis 350, Antimon Regulus 8893, Silber in Barren 7778,
Die amtlichen Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom
13. Oktober ſtellten ſich für Kupfer: Januar 1131/, (113:/.), Februar
113¾ (113¾), März 114 (114:/,), April 1141/, (114:/.), Mai 114:/,
(114½), Juni 114½ (115) Juli 114¾4 (115:).), Auguſt 115:/. (115:
September 115:/, (115½/.), Oktober 112 (113), November 112½ (112¾),
Dezember 113 (113), Tendenz: feſt; für Blei: Januar 43 (431/,),
Februar 431/, (431/.), März 43½ (43¾), April 43½ (43½), Mai 43¾
(44), Juni 43¾ (44), Juli 44 (44), Auguſt 44:/, (44:/.), September 44½
(44½), Oktober 42 (421/.), November 42½ (42½), Dezember 42¾ (43)
Tendenz: feſt; für Zink: Januar 54½ (55½/,), Februar 54½ (55)
März 54½ (54½) April 54½ (54½), Mai 54½ (54½), Juni 54:/, (54:/.),
Juli 54:/, (54:/.), Auguſt 541), (54:/.), September 541/, (541).), Oktober
54½ (55½), November 54½ (55½), Dezember 54¾ (55‟/.), Tendenz:
feſt. Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern beigefügten
Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 13. Oktober
ſtellten ſich für Kupfer (Tendenz unregelmäßig): Standard p. Kaſſe
551/. 3 Monate 55‟/ Settl. Preis 551/,,Elektrolyt 621.
beſt ſelected 60¾62, Elektrowirebars 62¾; für Zinn (Tendenz un=
regelmäßig
): Standard p. Kaſſe 259½¾, 3 Monate 258:/,, Settl.
Preis 2591 Banka (inoff.) 271½, Straits (inoff.) 266: für Blei
(Tendenz

12¾.

8%Voigtc Häffner
Goldobl. ......
8%Württbg. Hyp.=
Bank Goldpfbri
Ohne Zins=
berechnung

5% Bdw. Kohl 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23 ....."
6%Heſ. Brk.=Rg. 23
5% Heſſ. Volksſtaat
Roggen 23.....
5% Pr. Kaliwert.
5% Pr. Roggenw.
5½ Südd. Feſt. B. G
Borkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb. . .
Bahr. Handelsb.
Bahr. Hyp. u. Wechſ.
Berliner Hyp.=Bk.
Frkf. Hyp.=Bk. . ...
Frkf. Pfandbr.=Bk
Humb. Hyp.=Bk. ..
Mecklb. Hyp. u. Wb
Meining. Hyp. Bk.
Nordd. Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk..
Preuß. Bod.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B.=Cr. B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B. ..
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr.. . .
Württ. Hyp. Bk.
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hhp.=B.
Landeskr. Caſſel".
Naſſau. Ldsb. . . . .
Obligationen v.
Transportanſt.
4½ Eliſ.=Bahn ſtfr.
4% Galiz. Carl=
Lud.=B.
2Oſt. Sd. (L.)ſtfr.

Wirtſchaftliche Rundſchau.
Verwertung noch nicht fälliger Aufwertungsforderungen. Amtmf
wird mitgeteilt: Der Reichsarbeitsminiſter hat Mittel zur Verfücmo
geſtellt, durch die Kleinrentnern die Möglichkeit gegeben werden iml
noch nicht fällige Aufwertungsforderungen unter gewiſſen Bedingungre
durch Verkauf oder Beleihung der Forderungen, ſchon jetzt zu verwerten
Da die für die Maßnahme bereit geſtellten Mittel nur beſchränkt ſ.e
können, wird bei der Prüfung der Angaben ein ſtrenger Maßſtab i
gelegt werden müſſen. Ausſicht auf Bewilligung haben daher nur ſe
ſonders bedürftige Kleinrentner. Die zu verwertenden Forderunc
müſſen auch regelmäßig irgendwie, z. B. hypothekariſch, durch Bür=
ſchaft
oder Pfandſtellung, geſichert ſein. Die Durchführung der M.g
nahme iſt der Kreditgemeinſchaft gemeinnütziger Selbſthilfsorgo
ſationen Deutſchlands G.m.b.H. Berlin N. 24, Monbijouplatz 3, uby
tragen. Anträge ſind an die Landesſtellen der Kreditgemeinſchaft
richten, deren Anſchriften im einzelnen bei den Fürſorgeſtellen erfr:n
werden können.
Zu den Einheitsbedingungen im Getreidehandel. Wie wir erfahr=n
ſind die Verhandlungen über die Einheitsbedingungen für Futtermi=
ſoeben
zum Abſchluß gekommen. Die Bedingungen ſollen am 1. Nro
in Kraft treten. Auch die allgemeinen Einheitsbedingungen wurden tin
der zuſtändigen Kommiſſion durchberaten. Man hat entſprecher.
Kommiſſionsbeſchlüſſe gefaßt, die ſofort den einzelnen Börſen zugeſttu
werden ſollen. Ob ſich die Börſen mit den Vorſchlägen der Kommiſſin
einverſtanden erklären, läßt ſich noch nicht überſehen.
Stand der Hackfrüchte. Futterpflanzen und Wieſen zu Anfc.
Oktober. Auf die trockene und warme Witterung im erſten Septemkb=
drittel
folgte wieder unbeſtändiges Wetter mit reichlichen Niederſchläm
das weiterhin im Fortgang der Erntarbeiten wie auch in der A..z
ſaat des Wintergetreides eine Verzögerng mit ſich brachte. Die Hal=
fruchternte
iſt bis auf Reſte von Weizen und Hafer geborgen. Su
Ertrag hat nach Druſchergebniſſen namentlich beim Wintergetreide nu
ſeltem ſowohl quantitativ wie auch qualitativ enttäuſcht. Auch für 74
Wachstum der Hackfrüchte war die große Feuchtigkeit nicht imry
günſtig. Die Kartoffeln, deren Ernte im Gang iſt, ſind auf ſchwerrz
undurchläſſigen Böden häufig von Fäulnis befallen, wodurch ein zie
licher Ernteausfall entſtehen dürfta. Auf leichteren Böden ſind die A9
ſichten für die Kartoffelernte im allegemeinen günſtiger. Die Rüi=
leiden
allgemein unter ſtarker Verunkrautung, zeigen im großen m9
ganzen aber eine zufriedenſtellende Entwicklung. Die Grummee
ernte kann im weſentlichen als beendet angeſehen werden. Sie braut
durchſchnittlich reichliche Erträge. Durch die vielen Regenfälle F
mehrfach aber größere Mengen von Heu verdorben. Niedrig gelegeu
Wieſen konnten wegen Ueberſchwemmngen zum Teil überhaupt mi
geäht werden. Nachwuchs an Grünfutter ſcheint überall reichlich 4t
handen zu ſein. Mit der Herbſtbeſtellung der Felder iſt durchweg"
gonnen Die Arbeiten ſchreiten jedoch nur langſam vorwärts, da
durch Bodennäſſe, teilweiſe auch durch Leutemangel erſchwert weräu
Unter Zugrundelegung der Begutachtungsquotm 2 gut, 3 miütl
4 gering ergibt ſich im Reichsdurchſchnitt folgende Bewertung: F
toffeln 2,9 (Vormonat 2,7), Zuckerrüben 2,8 (2,7), Runkelrüben 27 (S
Klee 2,5 (2,4), Luzerne 2,5 (2,4), Bewäſſerungswieſen 2,3 (2,3), mdt
Wieſen 2,6 (2.5).
Die deutſche Roheiſengewinnung im September. Die Roheif:
gewinnung im September iſt mit 1104 653 Tonnen um 10 850 Tonn.
niedriger als die des Auguſt. Da der September aber 30 Arbeitstk=
hatte
, während im Auguſt die Hochofenwerke an 31 Tagen in Beiu
waren, iſt die arbeitstägliche Gewinnung mit 36822 Tonnen um
Tonnen höher als die des Auguſt. Sie entſpricht 80,19 Prozent
durchſchnittlichen arbeitstäglichen Hochofengewinnung im Jahre 1913
Deutſchen Reich damaligen Umfanges. Von 190 vorhandenen Hochö
(im Vormonat 191) waren 114 (115) in Betrieb und 8 (8) gedämpft.
Jutereſſengemeinſchaft Rheiniſch=Weſtfäliſche Sprengſtoff Ae
Guſtav Genſchow A.=G. Gegenwärtig finden zwiſchen der Rheiniſſ
Weſtfäliſchen Sprengſtoff A.=G. in Köln und der Guſtav Genſchon 9.0
in Berlin Verhandlungen wegen einer engen Intereſſengewinſchir
ſtatt, die in den nächſten Tagen zum Abſchluß gelangen dürſen. Durd
beiden Geſellſchaften ſind bekanntlich die bedeutendſten Herſtelln hact
Jagd= und Sportmunition. Es ſoll ein beſtimmtes Dividendenverhähn
für beide Geſellſchaften feſtgelegt werden, und den Genſchow=Aktionämr
ſoll nach einer beſtimmten Zeit das Recht zuſtehen, ihre Aktien
Sprengſtoff umzutauſchen, gegebenenfalls aber auch in Farbenalüir
Da bekanntlich die Sprengſtoff=Aktien in zehn Jahren in Farben=Altk.
umzutauſchen ſind, tritt die Genſchow A.=G. damit in den Intereſfſlt=
kreis
der J. G. Farbeninduſtrie.
Eine neue 60 000 Volt Starkſtromleitung in Oberheſſen. Eine nus
60 000 Volt Starkſtromleitung wurde von hier über Schotten, Ulrichſ.
nach Lauterbach geführt und iſt nunmehr fertig geſtellt. In Ulrichſ ſ
baut die Friedberger Firma Morſchel gegenwärtig ein großes Umfom
haus mit Beamtenwohnungen.
Montangeſellſchaft Saar m. b. H., Mannheim. Mit 100000 FM
Kapital wurde die Geſellſchaft zwecks An= und Verkaufs von Eiſen
Stahl aller Art, einſchließlich der Nohſtoffe, welche zur Herſtellung mie
Verarbeitung oder Legierung von Eiſen und Stahl dienen, gegrüm?
Die Geſellſchafterin Montangeſellſchaft m. b. H. in Düſſeldorf br9
ihre Aktiven und Paſſiven ihrer in Mannheim unter der gleichen FiR
betriebenen Zweigniederlaſſung in das Unternehmen ein.
Wallſtreet und die Anleihefrage. In Wallſtreetkreiſen wird de
gerechnet, daß ſchwebende wie auch künftige deutſche Staats= und Ku
munalanleihen ſtärker als bisher auf die Frage der Produktibität
unterſucht werden. Der offizielle Brief des Staatsdepartements mit
Zuſtimmung zur Preußenanleihe iſt am geſtrigen Spätnachmittag
gehändigt worden.

R

12.5

Dnue
2,6% Neue
4%Oſt Staatsb. 8
3%Oſt. 1.b. 8.E.
3%Oſt. abg.
9.Em.
3% : abg.
1885
abg.
3%Oſt. Erg. Netz
JOſt. abg.
% RaabOebd. 83

91

4% Rud. Silber ..
4% Rud. (Salzkg.)
4½%Anat., S. I
4½0 Anat.. S. II
4½% Anat., S. III
3% Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec.
½%0
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit.. ..
Bab. Bk. ... . . . . .
Bk. f. Brauind. . .
Barmer Bankv. ..
Bay. Hyp.=Wchſ.
Berl. Handelsgeſ. .!"
Comm. u. Privatb. .
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Bank...!
D. Eff. u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein
D. Vereins=Bk.
Disk.=Geſellſch. .
Dresdener Bk.
.
Frankf. Bk. ..
Frankf. Hypth.=Bk.
Frkf. Pfdbr. Bk. . . .
Gotha. Grundkr. Bk
Lur. Intern. Bank
Metallbank. .
Mitteld. Creditb
Pfälz. Hyp.=Bk.
Pr. Bd.=Creditbank
Hyp.-Akt.=Bank.
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbk.
Rhein=Hyp.=Bk.
Südd. B.=Creditbk

22.5
18.75
17.n5
8

142

141:.
240
173.5
223.5
160.5
128.5
102
152.5
59
27
145.5
143
150
7.25
137.5
235
176
127
140
16 25
133.75

Südd. Disc.=Geſ.
Oſterr. Crebitanſt.
Wiener Bankverein
Zergwerks=Akt.
Buderus.. . .
Eſchw. Bergw. ..
Gelſenkirch. Bgw. .
Harp. Bergb.
Ilſe Bergb
..
Genußſchein ...
Kali. Aſchersleben
Kali. Salzdetfurth
Kali. Weſterregeln".
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Lothr=Hütte).
Mannesm.=Röhr.
Mansfelder ......"
Oberbedarf......
Otavi=Min.=Ant. . .
Phönix=Bergb. .. . I.
Rhein. Braunk. . .
Rhein. Stahlw. . . .
Riebeck Montan. . .
Salzwerk Heilbronn
Tellus Bgb... .. ..
Ver. Laurahütte . .
Ver. Stahlwerke. .

induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum(Mannh.)/271
Henninger .. . . . . . 185
Hercules, Heſſiſche 149.5
Löwenbr.=München 345

142
42.1
1775

148.25

118
169
247
180

186. 25
123.5
96
109.5
198
163.5
173
124.75

81.
51.75

Mainz. Aktienbr.
Schöfferhof (Bind.)
Schwarz=Storchen
Tucher, Nürnberg
Werger ..... ..."

Akkum. Berlin.
Adler & Oppenh. 1175
Adlerw. (v. Kleher)/101 75
G%A. E. G. Vzg. A. 8o.75
5% A. E. G. Vjg. B
A. E. G. Stamm . . 180.10
Bad. Maſch. Durlach 154
Bad. Uhren, Furtw. 15.5
Bamag=Meguin .. 35
Zaſt Nürnberg ..

245
320
176
175

Bayr. Spiegel .../ 65
Beck & Henkel .... 80.5
Bergmann El .. . . 205.5
Bing. Metall.
Brem.=Beſigh=Hl..
Bürſtenfbr. Erlang
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Cement. Karlſtadt 1
Cement. Lothr. . .
Chem. Albert . . . . . 137.25
Chem. Brocky.
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Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Erdöl ... 1144.25
D. G.u. Silb. S heid. /210
D. Linoleumw. Bln /243
Dingler, Zweibrück.
Dreso. S hnellpr. . 1135. 23
Dürkoppw. (St). . . 78
Dürr, Ratingen . 63
Dyckerhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl.. . 40.25
E. Liht u. Kraft. . 217.75
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Elf. Bad. Wolle
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54
Eßlinger. Maſh. . . 8)
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65
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z.5

4P

[ ][  ][ ]

Jummer 285

Freitag den 14 Oktober 1932

Seite 17

DDie Höhe der deutſchen Ruſſenkredite. Zu der in engliſchen Blättern
ſgeſtellten Behauptung, daß in kürzeſter Friſt die ruſſiſchen Waren=
ſullden
in Deutſchland 1 Milliarde RM. erreichen würden, wird aus
eiskau von gut unterrichteter halbamtlicher Seite erklärt, daß dieſe
faern durchaus nicht den Tatſachen entſprechen. Nach ruſſiſchen An=
nen
erreichen die gegenwärtigen Warenſchulden der Sowjetregierung
Deutſchland etwa 600 Mill. Rm. Hierin ſind ſämtliche Kredite ein=
güiiffen
, die der Sowjetregierung von dem Reich, den Ländern und
ſes en Städten gewährt worden ſind. Die Abdeckung des 300 Mill.
eioites ſoll bekanntlich im Jahre 1928 beginnen. In ruſſiſchen Kreiſen
lmutet, daß die Abdeckung in keinem Falle verzögert werden ſoll. Die
wejetregierung lege nach wie vor großen Wert darauf, ihren Ver=
Gtungen pünktlich nachzukommen. Es verlautet, daß, wie vereinbart,
Ibdeckung in engliſcher Valuta erfolgen ſoll. Zu der Kreditaktion
irma Otto Wolff wird erklärt, daß die Verhandlungen kurz vor
Abſchluß ſtünden. Es ſeien nur noch einige techniſche Einzelheiten
mrledigen. Die praktiſche Durchführung der Lieferungskreditaktion
Abereits Mitte November erfolgen.

Pfund und Dollar an der Berliner Börſe.
In weiten Kreiſen wird das Wertyehältnis der Reichsmark zum
engliſchen Pfund und mehr noch zum amerikaniſchen Dollar ſür feſt
gehalten, da die Wertſchwankungen tatſächlich ſo klein ſind, daß ſie für
kleinere Beträge kaum in Betracht kommen.

98eachtenswert iſt das Verhalten der engliſchen Banken zu den
töchen Krediten an Rußland und insbeſondere zu den bevorſtehenden
uätaktionen. Im allgemeinen nehmen die engliſchen Banken in dieſer
Se eine abwartende Haltung ein. Das Intereſſe an den neuen
ditoperationen wird jedoch nicht verheimlicht. Insbeſondere die
dTand=Bank ſcheint das lebhafteſte Intereſſe an den deutſch=
ſirhen
Krediten zu haben.
Der Außenhandel der Vereinigten Staaten im Auguſt 1927. Nach
Weröffentlichungen des amerikaniſchen Handelsdepartements wurden
tQruguſt Rohſtoffe im Werte von 55,13 Mill. Dollar gegen 55,02 Mill.
Ulnrr im Juli und 76,68 Mill. Dollar im Auguſt v. Js. ausgeführt. Der
oart von Halbfabrikaten ſtellte ſich im Auguſt auf 59,78 (63,01 bzw.
2/2 Mill. Dollar und der von Fertigfabrikaten auf 171,74 (165,93 bzw.
1,24) Mill. Dollar. An der Einfuhr waren beteiligt: Rohſtoffe mit
2a1 (120,17 bzw. 124,40 Mill. Dollar, Halbfabrikate mit 66,70 (62,41
H. 63,99) Mill. Dollar und Fertigfabrikate mit 79,75 (67,44 bzw. 75,59
A.X Dollar.
Produkienbericht.
Mannheimer Produktenbericht vom 13. Oktober. Bei verſtärktem
Ulrndsangebot zu mäßigen Preiſen und vermehrtem Inlandsgeſchäft
uäe Börſe ruhig. Man verlangte für die 100 Kilo ohne Sack wag=
anei
Mannheim in Reichsmark: Weizen inl. 27, ausl. 29,7531,75,
Toren inl. 25,2525,50, ausl. 25,5026, Braugerſte inl. 26,5028,
Inzü che 2730, Futtergerſte 2224, Hafer inl. 21,5023, ausl. 2425,
s mit Sack 19,5019,75, ſüdd. Weizenmehl Spezial Null 38,75,
. Weizenbrotmehl 30,75, Roggenmehl 33,7536, Weizenkleie 12,50
us,75.
Fmankfurter Produktenbericht vom 13. Oktober. Das heutige Ge=
Uſſettwar ſehr ſtill. Die Preiſe lauten unverändert. Futtermittel ſind
ſſt nngeboten. Der Handel im Inlandsgetreide war klein, Kartoffeln
ſus, ſtärker gefragt. Weizen 1. 26,25; 2. 25,25; 3. 2224; Roggen
1525; Sommergerſte 2628; Hafer (inl.) 2224; Hafer (ausl.)
8025; Mais 1919,25; Weizenmehl 38,5039; Roggenmehl
76535; Weizenkleie 12,5012,75; Roggenkleie 13,50.
hamliner Produktenbericht vom 13. Oktober. Die ziemlich behaupteten
Erſtwas ſchwächeren Liverpoler Notierungen, übertrugen ſich auch,
btentie weiteren ausſchlaggebenden Anregungen vorlagen, auf den
Eizmn Markt. Vom Inland beginnt die Zufuhr etwas reichlicher zu
wein, da die Hackfruchternte wohl zum größten Teil erledigt ſein
dere Im Lieferungsgeſchäft zeigte ſich für Weizen ruhiger Verkehr
HFeu, wenig nachgebenden Preiſen. Auch Rogen hatte nur unerhebliche
ARrembußen. Die Offerten für prompte Roggenabladung ſind aus den
APirzen immer noch ſchwach und hauptſächlich nur geringe Qualitäten,
H5emiur in feineren Sorten unterzubringen, Gerſte ruhig. Im Mehl=
hiſnel
bleibt Weizenmehl angeboten, aber zu nachgiebigen Preiſen,
Hpeeird Roggenmehl behauptet blieb.

Mff

Au

20,47

20,450

Aſ5

20,410

Pfund und Dollar
an der Berliner Börse

RM/Doll

Dollar

Pfung

An

100,3%

100,2%

100,

Me

September

4,270

1.205

4.200

A

Viehmärkte.

Mannheimer Viehmarkt vom 13. Oktober. Zum heutigen Kleinvieh=
henvaren
zugeführt und wurden die 50 Kilo Lebendgewicht je nach
lengehandelt: 133 Kälber 7685, 209 Schweine 6475, 330 Ferkel
eu ufer, Ferkel bis 4 Wochen 812, über 4 Wochen 1417, Läufer
5. Marktverlauf: Kälber mittelmäßig, geräumt, Schweine ruhig,
er! Ueberſtand, Ferkel und Läufer mittel.

Betrachſtet man dagegen die Schwankungen in der Bewertung des
engliſchen Pfundes und des amerikaniſchen Dollars gewiſſermaßen durch
ein Vergrößerungsglas, ſo zeigt ſich, daß die Abweichungen von dem
Pariwert doch recht bedeutend ſind. Namentlich drückt ſich auch in der
Kursbewegung an der Berlinen Börſe die verſchiedene Bewertung des
Pfundes und des Dollars im internationalen Verkehr aus. Während
das engliſche Pfund ſeit dem Juni 1926 gegenüber dem amerikaniſchen
Dollar unterwertig war, hat es in der letzten Septemberwoche wieder
ſeine Vollwertigkeit erreicht und ſteht jetzt in ungefähr gleicher Wert=
ſchätzung
wie der Dollar.
Das vorſtehende Schaubild drückt die Bewertung der beiden Wäh=
rungen
an der Berliner Börſe in Hundertteilen des Pariwertes aus;
es zeigt, daß die Bewegungem in den letzten drei Monaten wenig über
0,3 Prozent nach oben und wenig unter 0,1 Prozent nach unten hinaus=
gegangen
ſind. Zum Vergleich ſind links und rechts noch die tatſächlichen
zahlenmäßigen Wertzahlen für das Pfund und den Dollar in Reichsmark
angeſchrieben (Mittelwerte aus den täglichen Deviſenkurſen).
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Chicago, 13. Okt. (Priv.=Tel.)
Weizen: Verſtimmende Kabel und günſtige Wetterberichte ließen
den Markt zunächſt ſchwächer verkehren, zumal für den Winter mit einem
großen argentiniſchen Exportüberſchuß gerechnet wird. Gegen Schluß
bewirkte die beſſere Exportnachfrage eine Erholung.
Mais: Der Markt litt unter dem großen heimiſchen Angebot auf
günſtige Wetter= und Ernteberichte. Der Schluß war erholt auf
Deckungen.
Hafer: Nach ſchwachem Beginn auf günſtige Wetterberichte trat
ſpäter eine Erholung durch auf die Feſtigkeit der nordweſtlichen Märkte.
New Vork, 13. Okt. (Priv.=Tel.)
Kaffee: Nach ſchwächerem Beginn auf Liquidationen wurden
Deckungskäufe und Käufe für europäiſche Rechnung beobachtet, die zu
einer Auſwärtsbewegung führten.
Zucker: Die Zuckertermine erfuhren anfangs eine Preisſteigerung
auf große Deckungskäufe. Dann ſetzten Liquidationen ein auf Abgaben
für europäiſche Rechnung, ſodaß die Kurſe nachgeben mußten.
Baumwolle: Anfangs kam es unter Hedgingsverkäufe zu einem
Preisrückgang. Dann ſetzten aber Anſchaffungen ein für New Orleaner
Rechnung.

Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 13. Okt.:
Getreide: Weizen, Dez. 130½, März 135½, Mai 136½; Mais,
Dez. 89½, März 92, Mai 94½; Hafer, Dez. 46½, März 49½, Mai
50½; Roggen, Dez. 96½, März 100, Mai 101½.
Schmalz: Okt. 12,525, Dez. 12,70, Jan. 12,95.
Fleiſch: Okt. 12,00, Dez. 11,85, Jan. 12,60; Speck loco 12,25;
leichte Schweine 11,0012,00, ſchwere Schweine 11,1012,10;
Schweinezufuhr Chicago 20000, im Weſten 65 000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 13. Okt.:
Getreide: Weizen Nr. 2 rot 146½, hart 1427; Mais neu ank.
Ernte 98½: Mehl ſpring wheat clears 6,657,00; Fracht nach
England 23,6, nach Kontinent 1012.
Schmalz: Prima Weſt. loco 13,25; Talg extra 8¾.
Kakao: Tendenz ſtramm, Umſatz in lots 122, Okt. 15,08, Nov.
14,89, Dez. 14,45, Jan. 14,28, Febr. 14,15, März 14,15, April
14,20, Mai 14,30, Juli 14,35, Loco 15½.
Kleine W.rtſchaftsnachrichten.
Ein amerikaniſches Konſortium hat fünf Millionen Dol=
lars
einjährige Schatzanleihe des hamburgiſchen
Staates übernommen.
Wie gemeldet wird, iſt der in New York zur Zeichnung auf=
gelegte
Abſchnitt der preußiſchen Staatsanleihe ſtark überzeichnet.
Die Verhandlungen innerhalb der Deutſchen Schrottvereinigung, die
am 27. September nicht zu Ende geführt werden konnten, wurden am
10. Oktober wieder aufgenommen und haben geſtern zu einer Einigung
geführt.
Die durch Bekanntmachung über die Errichtung einer Reichsregiſter=
ſtelle
für Futtermittel vom 7. Oktober 1927 (Deutſcher Reichsanzeiger
Nr. 236) errichtete Reichsregiſterſtelle für Futtermittel hat ihren Sitz
in Berlin W 8, Kronenſtr. 68/69.
Die Niederländiſche Bank hat heute ihren Wechſeldiskont von 3½%o
auf 4½% heraufgeſetzt.
Die polniſchen Baumwollinduſtriellen haben unter Finanzierung
durch die amerikaniſchen Baumwollpflanzer ein ſyndikaliſtiſches Einkaufs=
büro
in New York eröffnet, um unter Ausſchaltung der jahrzehnte=
langen
geſchäftlichen Vermittlung Bremer und Liverpooler Kom=
miſſionsfirmen
beim Erzeuger direkt einzukaufen.
Polniſche Holzexporteure machen deutſchen Abnehmern den Vor=
ſchlag
, nunmehr ganze Langhölzer mit Zapfenenden abzukaufen. Die
Reichsbahn ſoll Spezialzüge mit beſonderen Loren zur Verfügung
halten. Der wachſende deutſche Bedarf an Hölzern dürfte in dieſer
Saiſon nicht voll befriedigt werden. Geflößtes Holz iſt um 50% geſtiegen.
Nach einer amtlichen Mitteilung der polniſchen Regierung hat der
unter dem Vorſitz Pilſudſkis tagende Miniſterrat in ſpäter Nachtſtunde
das letzte amerikaniſche Angebot akzeptiert. Damit iſt der Abſchluß der
Anleihe nunmehr entſchieden.
Der Außenhandel der Sowjetunion in den erſten neun Monaten des
laufenden Wirtſchaftsjahres ſchließt mit einem Exportüberſchuß ab.
Der Warenverkehr über die europäiſchen Grenzen betrug 842,8 Millionen
Rubel.
Der Wirtſchaftsausſchuß des lettländiſchen Parlaments hat den
Handelsvertrag mit Rußland ratifiziert.
Vor kurzem fand die H.V. der rumäniſchen Bergwerksinduſtrie=A.=G.
in Bukareſt ſtatt. In dieſer Verſammlung wurde beſchloſſen, das Aktien=
kapital
durch die Beteiligung eines franzöſiſchen Finanzkonſortiums von
einer Million auf 500 Millionen Lei zu erhöhen.
Der ſpaniſche Miniſterrat genehmigte das Projekt für die Verpachtung
des Petroleum=Monopols an die ſpaniſche Bankengruppe unter der
Vorausſetzung, daß dieſe die von derRegierung geſtellten Vorbedingungen
annehme, die vor allen eine Garantie für die Lieferung des Mindeſt=
bedarfs
vorſehen.
Nachdem Braſilien ſeine Stabiliſierungsanleihe nunmehr abge=
ſchloſſen
hat, ſoll laut Wallſtreet Journal die Auflegung am 13. Oktober
gleichzeitig in New York, London, Holland und Schweden erfolgen. Die
Anleihe, die zur Stabiliſierung der braſilianiſchen Währung und zur
Einlöſung der ausgegebenen Schatzwechſel dient, läuft 30 Jahre.
Nachdem u. a. die Ford Motor Co. und die General Motors=Gruppe
in Berlin Zweigfabriken zum Zwecke der Zollerſparnis eingerichtet haben,
iſt nunmehr auch von der amerikaniſchen Automobilfirma Willys Over=
land
Croßley ein eigenes Berliner Tochterunternehmen errichtet worden.

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Asas werd meun Vadder ſoage, meu Mudder hoat
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woas is es doch ſo ſchrecklich uff dere ſchleechte Welt.
Kaunnſt du mer denn net ſage, was mer do mache dut?
Irh bin der ach dann dankbar, dankbar lis uffs Blut.
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ſgah doch ſchnell enunner ins Kaufhaus Univerſum.
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De Heiner dut jetzt ſchreie: Hoch die ſcheene Welt,
maer dun uns wiedder freie un pfeife uff es Geld,
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Unterfranken und Crenzgebiete
Staatliches und städtisches Amtsblatt
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Jageszeitung
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, der sich über alle Schichten der
Bevölkerung gleichmäßig erstreckt. Sie ist
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Umgebung, sowie meinen werten Freunden und Be-
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das Restaurant,,SchillereckC am Markiplatz
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Sämtliche zur Verarbeitung gelangenden Fleischwaren
entstammen meiner eigenen, modern eingerichteten
Schlachterei, die für Oualität und Güte die beste
Gewähr bietet
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Saure Nieren mit Brötchen ..... . . .
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Hamburger Sauerfleisch in Gelee, mit Brötchen . . . . . . 50
Fleischwurst, warm (große Portionen) mit Brötchen . . . 30
Hausmacher Leber- und Blutwurst, warm, mit Brötchen. . 30
Erstklassiger Mittags- und Abendtisch
von 60 Pf. bis zu 1.50 Mark
Es wird mein eifrigstes Bestreben sein, den Wünschen
meiner werten Gäste in jeder Hinsicht gerecht zu
werden
Bestellungen von Fleisch- und Wurstwaren aus meiner
Schlächterei werden auch hier jederzeit entgegen
genommen
(15858
bac
Heinrich Boßlen
Metzgermeister
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-4nfang 31 Uhr

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Programm nicht
(*27267

Der Cowboy König der
kalifornischen Berge, 6 Akte

Muid 7

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Ecke Nieder-Ramstädter- und Kiesstraße
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Gerhart Hauptmann
Inſzenierung:
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Bühnenbild: Lothar
Schenck von Trapp
Mitwirkende:
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Richard Jürgas
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Gothart Portloff
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Freitag, 14. Okt.
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20 3

1318/3

[ ][  ][ ]

Nummer 285

Freitag den 14 Oktober 1927

Geite 19

Das ſammende Meer.

Roman von Werner Scheff.


(Nachdruck verboten)
Herbert war wie von einem Traum umfangen. Er ſah den
inmmelplatz der Jugend und hörte um ſich das laute Lachen
uc Scherzen. Hunderte von Menſchen glitten an ihm vorbei.
ſüelodiſch klang das Schleifen der Schlittſchuhe auf dem Eis.
Li=it drüben ſetzte Muſik ein. Tanzende Paare flogen in weit
usgreifenden Bogen dahin. Es glitzerte und ſchwirrte, als
iöxſte vor ſeinen Augen ein rieſenhaftes, leuchtendes Rad. Und
ſtſtützte ſich ſchwer auf den Arm ſeines Begleiters.
Kaum eine Minute dauerte ſein Zögern. Er gewann wie=
Herrſchaft über ſich und ſchämte ſich vor dem Jungen an
ümer Seite.
Dort drüben läuft Käthe zwiſchen zwei Herren, hörte er
jagen.
Danke, Bob, antwortete er und betrat das Eis.
Ec wwar ſelbſt erſtaunt, wie raſch er ſich wieder dreinfand.
I kurzer Verſuch, ein leichtes Taumeln, ſchon hatte er das
li ichgewicht gefunden. Er war als Knabe kein ſchlechter Län=
r
)geweſen. Allerdings auf den Plätzen der Vorſtadt und nicht
ei=, wo ſich die vornehmſten Kreiſe zuſammenfanden. Aber
war Eis. Es trug ihn auch hier. Und er wurde von einer
iſen Luſt erfaßt und griff tüchtig aus, um in ſchnellem Lauf
mnal den Teich zu umkreiſen.
Sie ſind ja ein Künſtler, Herr Doktor, rief ihm Bob zu,
er wieder an ihm vorbeikam.
Er lachte und eilte weiter. Vorhin hatte er Käthe erblickt,
ihr Bruder ſie ihm zeigte. Jetzt ſah er ſie wieher. Sie
rerhielt ſich mit zwei Jünglingen, die rechts und links von
rlliefen.
Kaum aber tauchte Herbert in ihrer Nähe auf, als Leben in
Geſtalt kam, die bis dahin gleichmäßig ſchleifend über die
ſsFfläche geglitten war. Sie ſagte etwas, wahrſcheinlich eine
nuſchuldigung, und trennte ſich von ihren Begleitern. Mit
rüteten Wangen, ein freudiges Lächeln um die Lippen, ſchoß
rauf Doktor Brakke zu.
So trafen ſie ſich und ſtanden einander ſekundenlang gegen=
ſien
;, während ſich ihre Hände gefunden hatten und eine die an=
ri
in feſtem Druck umſpannte. Und dann ſprudelte es über
Lippen, ſo natürlich, ſo ungezwungen, daß er die Zärt=
hleit
widerfand, die er vorhin auf der raſenden Fahrt durch
Stadt gefühlt hatte.
Wie danke ich dir, Herbert, daß du gekommen biſt! Du
ſſter, du lieber, dummer Herbert! Warum haſt du mich ſo
nge warten laſſen?
Verzeihen Sie mir, Käthe, daß ich erſt heute den Weg zu
inen geſunden habe, gab er zur Antwort.
Sie .. . Ihnen, ſchmollte ſie, kommt dir das von Herzen,
ſrhrert?"
Nein . . . nein, rief der Chemiker mit leiſer Innigkeit, ich
v dich ja ſo lieb, Käthe, ſo lieb, daß ich es kaum zu ſchildern
mm.ag."
Sie gaben ſich die Hände und liefen nebeneinander einher.
ßſ ſo viele Menſchen um ſie waren, ſtörte ſie nicht, denn laut
vr die Muſik auf den weiten Platz hinaus, und einer glitt
enan anderen vorbei, ohne zu verſtehen, was ſie ſprachen.
m ſo beſſer verſtanden ſie ihre eigenen Worte und fühlten,
*ſſie zueinander gehörten. Noch mehr, es ging ein Strom

von dem Mädchen zu dem blonden Manne über und erfüllte
ihn mit ſehnſüchtiger Schwäche. UndKäthe empfand, wie ſeine
Zärtlichkeit immer tiefer und tiefer wurde. Ja, es klang ſogar
eine Leidenſchaft aus ſeiner Rede, die ſie mit dem Bewußtſein,
ihn nun unwiderruflich an ſich gekettet zu haben, für die Angſt
der letzten Tage entſchädigte, da ſie ihn nicht geſehen hatte.
So entſchied ſich das Schickſal Herbert Brakkes.
In dieſem Jahre endete der Winter früher als ſonſt. Es
ſoar in den erſten Tagen des April, als mildes Sonnenwetter
einſetzte. In der Stadt war es ſchon wie im Frühling, draußen
aber auf den Feldern lag der Schnee in größeren und kleineren
Flecken, die langſamer nachgaben, als wüßten ſie, daß ſie die
Winterſagt gegen den Froſt der Frühlingsnächte zu ſchützen
hätten.
Zu dieſer Zeit löſten Herbert Brakke und ſeine Mutter den
kleinen Haushalt in der Stadt auf. Es war dem jungen Che=
miker
ein leichtes, mit Robert Ernſtheimer eine Einigung zu
treffen, die ihm ermöglichte, ſeinen Plan für Stubinten zu ver=
wirklichen
. Was außer den Baugründen für die Fabrik zu dem
Gute gehörte, beſaß herzlich wenig Wert für die ſonſt ſo ge=
ſchäftstüchtigen
Unternehmer.
Aber die Brakkes kamen nicht allein nach Stubinten. Faſt
zu gleicher Zeit hielten die Jugenieure und Arbeiter der Firma
dort ihren Einzug, die den Bau der Fabrikanlagen übernom=
men
hatte. Sie kamen aber nicht ſo ſtill und ohne Aufſehen
wie Herbert und ſeine Mutter. Rieſige Laſtautos brachten ſie
aus der Stadt und ſchleppten zugleich die erſten Materialien in
die Einſamkeit des Gutes. In Schönheide langten ganze Züge
an, deren Inhalt von den ratternden Kraftwagen abgeholt und
nach Stubinten getragen wurde. Mehr als dreihundert Men=
ſchen
mußten innerhalb kurzer Zeit untergebracht und für ihre
Verköſtigung geſorgt werden. Doch war alles beſtens vorge=
ſehen
. Man führte das Materiak für leichte Baracken mit, die
im Nu errichtet waren und die Arbeiter aufnahmen. Fahr=
küchen
ſpeiſten die Hungrigen, und nur am Sonntag fuhren die
meiſten in die Stadt zu ihren Familien, um am Montag ſtets
wieder pünktlich an Ort und Stelle zu ſein. Die drei Inge=
nieure
hatte Herr Vetter in Koſt genommen, auch ſchliefen ſie
in Zimmern des Geſindehauſes, die man in aller Eile wohnlich
eingerichtet hatte. Sie waren übrigens ſelten zu ſehen, denn
ſie weilten entweder auf einem Banplatz, oder ſie ſauſten im
Automobil nach der Stadt.
Uebrigens dünkte ſich Herbert ſchon heute ein Kröſus. Die
Aktiengeſellſchaft war gegründet, und auf einer der vornehmſten
Geſchäftsſtraßen der Stadt, nicht weit von Ernſtheimers Haus
entfernt, lagen die Bureaus, in denen etwa zwanzig Angeſtellte
unter Leitung eines Direktors tätig waren. Dieſer Direktor
war ebenfalls ein Fachmann, den der Bankier einer anderen
Sprengſtoffabrik abgejagt hatte. Er hieß Smolek, war ein ge=
bürtiger
Wiener und galt als erſtklaſſiger Kenner der Branche.
Herbert lernte ihn als einen ernſten, liebenswürdigen Mann
kennen, der die Anſichten über eine große Zukunft der Aquanit=
Werke durchaus teilte. Er arbeitete ſchon jetzt, da man kaum
nit dem Bau der Fabrik begonnen hatte, an den Vorbereitungen
für den Abſatz des Präparats. Hierzu mußte er ſich natürlich
der Oeffentlichkeit bedienen, denn an ein Geheimhalten des
Planes war nun nicht mehr zu denken. Vor allen Dingen
intereſſierte man die Fachliteratur für das Aquanit.
Herbert war unter all denjenigen, die ihre Kraft dem Ge=
deihen
der neuen Firma widmeten, wohl der einzige, der nur
mit halbem Kopf bei der Arbeit weilte. Wenn er in den Sitzun=
gen
, die anfangs häufiger abgehalten wurden, ſo viele Zahlen

durcheinanderſchwirren hörte, wenn er vernahm, welche Summen
ausgegeben wurden, um den Bau zu beſchleunigen oder die
Propaganda für den künftigen Abſatz des Aquanits zu fördern,
dann ſagte er ſich oftmals: Wie ganz anders hätte dich dein
Erfolg gefreut, wäre manches nicht ſo gekommen, wie es gekom=
men
iſt! Denn ein glücklicher Menſch war er trotz allem nicht.
Obgleich Robert Ernſtheimer dafür geſorgt hatte, daß die neu=
gegründete
Geſellſchaft ſofort ihren Verpflichtungen dem Erfin=
der
gegenüber nachkam, obgleich Herbert ſeine Mutter draußen
in Stubinten geborgen und glücklich wußte, er vermochte nicht
die tieſe Befriedigung zu empfinden, die er erhofft hatte. Denn
etwas anderes war in ſein Leben getreten; die kleinen Sorgen
waren von einer großen Sorge abgelöſt worden
Wenn er daran zurückdachte, wie er die letzten acht Wochen
durchlebt hatte, packte ihn die wütendſte Verzweiflung. Die
Scham über die eigene Unentſchloſſenheit drohte ihn zu erſticken.
Dieſes Hin und Her der Schwäche, dem er kein Ende zu ſetzen
vermochte, bereitete ihm Höllenqualen und ließ in ihm mehr
als einmal den Entſchluß aufkommen, mit einem Schlage alles
von ſich zu werfen, was ihn bedrückte. Dann dachte er wieder
an ſeine Mutter und harrte aus. Aber zu einer großen Tat
raffte er ſich nicht auf, ſo ſehr er ſie auch herbeiſehnte. Zu
ſchwer wurde ihm, auf einer Seite zu verzichten, um auf der
anderen das Glück des Beſitzes voll zu genießen.
Noch war keine Entſcheidung gefallen. Weder äußerlich
noch innerlich war ſich Herbert darüber klar, was er beginnen
ſollte. Zwar wußte er, daß er für Lotte langſam verloren ging,
fühlte dieſes Entgleiten aus ihren zarten, guten Händen. Aber
er wehrte ſich ſelbſt dagegen. Ihre Nähe tat ihm wohl. Das
empfand er ſtets, wenn er bei ihr weilte. Und doch gehörte er
Käthe. Doch war er ihr Eigentum, über das ſie zu beſtimmen
hatte. Er tat, wie ſie ihn hieß. Nur ab und zu bäumte er ſich
gegen das geliebte Joch auf, aber raſch verflog dieſe Laune wie=
der
und machte völliger Willenloſigkeit Platz.
Nach ihrem Zuſammentreffen auf dem Eiſe wich er ihr wie=
der
tagelang aus. Bis er ſelbſt nicht mehr an ſich halten konnte
und der Einladung ihrer Mutter folgte. Er kam zu ihr, voll
Reue über ſein langes Fernſein, voll Freude über ihre Freude,
die ſeinem Erſcheinen galt. Als ſie nur für Minuten vor der
weißſchimmernden Orgel im Muſikzimmer allein waren, da
nahm ſie ſeinen Kopf zwiſchen ihre Hände, küßte ihn und ſagte
ſanft und bebend vor leidenſchaftlicher Hingebung:
Sei täglich bei mir, Herbert. Wenn du mich liebſt, ſo laſſe
mich nie allein!
Sie war eine andere geworden, wenigſtens in dieſen Tagen
und Wochen, da das Verhalten Herbert Brakkes ihr verriet, daß
zwiſchen ihr und ihm irgend etwas lag, was ſie ſelbſt nicht be=
griff
, das aber, ſo ſagte ſie ſich, ihr Glück bedrohte, wenigſtens
in dieſer Zeit des Schmerzes für ſie, die Verwöhnte, der alle
ſonſt ſo ſchmeichelten und anhingen, da war ſie voll Weichheit
und erfüllt von einem Ernſt, der ihr früher fremd war. Sie zit=
terte
um die Liebe des Mannes, der ihre Gedankenwelt aus=
machte
, und um den ſie gern gekämpft hätte, wäre ihr nur be=
kannt
geworden, wer ihn ihr ſtreitig machte. So aber tappte ſie
im Dunkeln, wußte ſich nicht zu erklären, warum er ſo düſter
dreinblickte, wenn er bei ihr war, warum er oft lange fern=
blieb
, um dann wieder vor ſie hinzutreten und ihr zu ſagen,
daß er ſie liebe. Und trotz all dieſer Zeichen war ſie doch von
ihrem Sieg über ſein Herz überzeugt, und nur leiſe quälten ſie
die Zweifel. Das aber war gerade das ſchmerzliche für, die
Tochter Robert Ernſtheimers. Sie ſtand machtlos den Mächten
gegenüber, die ſie um ihr Elück zu bringen drohten.
(Fortſetzung folgt.)

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