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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 283
Mittwoch, den 12. Oktober 1927. 190. Jahrgang
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Nädiei und Nationalban”
Neuer Brandgeruch im Oſten.
DieNöte des beſetzten Seſſenlandes Henslele uin alfcalt e ich un gelanet e daife.
nierung durchgefallener Examenskandidaten. — Zwangsweiſe
Der Reichskanzler in Mainz.
Ausſprache der Verireter des beſetzten
Geſchen Hebieles mit Reichekanzſer Mar=
Mainz, 11. Oktober.
Reichskanzler Dr. Marx hat ſich von Koblenz heute mittag
* Uhr nach Mainz begeben und iſt um 5 Uhr nachmittags hier
ingetroffen. Etwa 15 Wagen des Mainzer Automobilklubs
waren ihm bis Burg Rheinſtein entgegengefahren. Dort hielt
der Vorſitzende des Allgemeinen Deutſchen Automobilklubs Gau
IIa eine Begrüßungsanſprache, und eine Dame überreichte
ſänen Blumenſtrauß in den Farben des A.D.A.C. Dann
geleite=
ten die Autos den Reichskanzler über Eltville, wo das
Beſitz=
um des Freiherrn Langwerth von Simmern beſichtigt wurde,
ach Mainz. Die Straßen der durchfahrenen Ortſchaften und
teſonders die in Mainz waren von einer zahlreichen
Menſchen=
menge umſäumt, die den Reichskanzler lebhaft begrüßte.
Nachdem Neichskanzler Dr. Marx heute abend nach ſeiner
Tnkunft in Mainz im Hotel „Hof von Holland” abgeſtiegen war,
tberbrachte ein höherer Offizier des Stabes des Generals
Guil=
numat die Karte des Generals. Hierauf ließ auch Reichskanzler
Dor. Marx durch einen höheren Beamten des
Reichskommiſſa=
rats für die beſetzten Gebiete ſeine Karte bei General
Guil=
lm umat abgeben.
Um 5,30 Uhr verſammelten ſich die Spitzen der weltlichen
umd geiſtlichen Behörden und die Vertreter von Wirtſchaft,
handel und Induſtrie im Weißen Saal des Kurfürſtlichen
Schloſſes zu einer Beſprechung über die Nöte des beſetzten
seſſenlandes. U. a. waren anweſend: Die heſſiſche
Staats=
r gierung unter Führung des Staatspräſidenten Ulrich, Reichs=
Kommiſſar, Frhr. Langwerth v. Simmern, Landtagspräſident
Alöelung, Provinzlaldirektor Geh. Rat Uſinger,
Oberregierungs=
rat Lanz von der Reichsvermögensverwaltung,
Reichsgerichts=
bräſident Stigell, Biſchof Dr. Hugo von Mainz, Oberkirchenrat
Zehntgraf, Kommerzienrat Dr. Jung von der Induſtrie= und
kandelskammer Mainz.
Staatspräſident Alrich
orgrüßte nameus der heſſiſchen Staatsregierung den
Reichs=
entgler, den Reichskommiſſar für die beſetzten Gebiete und die
u erigen Vertreter des Reichsminiſteriums für die beſetzten
Ge=
bste. Die heutige Ausſprache habe den Zweck, den Vertretern
des beſetzten heſſiſchen Gebiets Gelegenheit zu geben, ihre
K ünſche, Sorgen und Hoffnungen zum Ausdruck zu bringen. Im
Verlaufe ſeiner Anſprache wies Staatspräſident Ulrich auf einige
Fragen hin, die beſonders hervorzuheben ſeien, beſonders auf
Es ſei zu befürchten, daß die Verminderung der Truppen ſich
licht genügend da auswirken werde, wo ſie am nötigſten ſei, weiterhin erhalten bleibt, da trotz des bisherigen ſtarken Bauens von
Berſtärkung erfahren. Insbeſondere aber ſei es notwendig, daß
den Wirtſchaftsleben in großzügiger Weiſe geholfen werde.
beſſen liege mit ſeiner Wirtſchaft beſonders
ſchwer darnieder. Am 1. September d. J. kamen auf
tau=
end Einwohner in Heſſen 9,6 Hauptunterſtützungsempfänger, fällen des beſetzten Gebiets und kann deshalb beſondere Aufwendungen
iegenüber einem Reichsdurchſchnitt von 6,5. Schließlich ſei es
norderlich, weitere Erleichterung des Beſetzungs=, insbeſondere des
Ordonnanzen=
ſer durch die Militärgerichtsbarkeit noch immer auf der
Bevöl=
leiurng laſte. Der Staatspräſident forderte ſodann die
Erſchie=
tenen auf, ihre Wünſche und Sorgen zum Ausdruck zu bringen.
Oberbürgermeiſter Külb über die Finanznöte
ind Beſatzungslaſien der beſetzten heſſiſchen
Gemeinden.
Sierauf überbrachte Oberbürgermeiſter Dr. Külb den
Willkommens=
euß der Stadt Mainz und führte u. a. aus:. In dem Reichshaushalt
lir 1927 iſt von einer Geſamtſumme von 30 Millionm zur Beſeitigung
er Rhein=Ruhr=Kampfſchäden des beſetzten und geräumten Gebietes für
i e Gemeinden und Gemeindeverbände ein Betrag von 102
Mil=
loren beſtimmt worden, der durchaus unzulänglich iſt. Die finanzielle
feuaſtung allein durch Rhein= und Ruhrſchäden beliefen ſich auf etwa
mier noch eine nicht gedeckte Schadenſumme von etwa 30 Millionen,
s müſſe deshalb verlangt werden, daß das Reich noch weitere Mittel
In Siſſem Zweck zur Verfügung ſtelle. Nachdem die Beſatzungsbehörden eine treudeutſche Stadt iſt und bleiben wird. Trotzdem wollen wir nicht.
temden die Ausfälle an Luſtbarkeitsſteuer, die ihnen durch die
Be=
zungsbehörden entſtanden iſt, allgemein erſetzt werden. Nach wie vor
ehen die Gemeinden und Gemeindeverbände des beſetzten Gebiets auf
en. Standpunkte, daß die Beſatzungzulage als Sonderentſchädigung des
tſitztzten Gebietes auf die Reichskaſſe übernommen wrden müſſe. Der
blchnende Beſcheid des Reichsfinanzminiſters vom 20. September 1926
alse um ſo mehr überraſcht, als der Antrag von den beteiligten Ländern
z idurch us berechtigt anerkannt und befürwortet wurde. Die
Städte=
reinigung bittet daher den Herrn Reichsminiſter für die beſetzta
ſelfiete, nochmals mit dem Reichsfinanzminiſter in dieſer Angelegenheit
verhandeln. Außerordentlich beunruhigt ſind die Städte auch des
then, die ſie durch die Beratungsſtelle und den Reichsbankpräſidenten
fchren haben. Die Städte müſſen eine gerechte und ausreichende
lienüickſichtigung ihrer kommunglen Libensbedürfniſſe auf finanziellem
ſdautender Teil der deutſchen Geſamtwirtſchaft; ſie verdienen deshalb
in mindeſten eine gleiche Berückſichtigung, wie die entſprechmde
Be=
hrung oder ſtarken Noduzierung der Auslandsanleihe, die die
Heſſi=
fiaken. Die Auswirkung einer ſolchen Maßnahme würde ſich ſofort ſt
i Her Privatwirtſchaft deutlich bemerkbar machen, vor allem aber das
ſier der Arbeitsloſen auf ein Vielfaches erhöhen. Die
Au=
ſitsloſigkeit, die bisher ſchon im beſetzten Gebiet über dem Reichsdurch=
ſchnitt lag, mit aller Macht zu bekämpfen, iſt aber aus naheliegenden
politiſchen Gründen gerade hier ein dringendes Erforderniss. Ich bitte
deshalb dringendſt, daß die Beratungsſtelle unter Würdigung der
beſon=
deren Verhältniſſe des beſetzten heſſiſchen Gebietes in eine wohlwollende
Prüfung der vorliegenden Anträge der heſſiſchen Kommunalen
Landes=
bank eintritt.
Die Beſatzungsnot.
Die Stadt Mainz iſt durch die ſchweren Laſten der Beſatzung,
die ſie zu tragen hat, in einer ganz beſonders ſchlechten Lage, und es
beſteht auch, ſoweit wir unterrichtet ſind, wenig Ausſicht, daß ſie beai
der Herabſetzung der Zahl der Beſatzungstruppen
eine nennenswerte Erleichterung erfahren wird. Dabei hätte ſie
zahlen=
mäßig den ſtärkſten Anſpruch.
Gegenüber einer Friedensgarniſon von ungefähr 10 000 hat Mainz
mit Vororten zurzeit eine Belegug von rund 15 000 Mann. Außerdem
hat die hieſige Beſatzung einen unverhältnismäßig hohen Offiziersſtand,
weil das Oberkommando der franzöſiſchen Rheinarmee mit zahlraichen September eine Verzögerung ein, weil nunmehr zur Abwechs=
Stäben in Mainz untergebracht iſt. Daher die übermäßig große Zahl lung ein Sowjetmann gegen einen Polen namens Trajkowiez
der beſchlagnahmten Wohnungen.
Insgeſamt ſind in Mainz zurzeit beſchlagnahmt 2159 ſelbſtändige
und Teilwohnungen mit 10 987 Wohuräumen; in 117 Fällen müſſen
die Küchen ſogar noch gemeinſam benutzt werden. Das Städtiſche
Krau=
kenhaus entbehrt dauernd 300 Betten, die der franzöſiſchen Armee zur
Verfügung ſtehen, und kann infolgedeſſen, namentlich in den Zeiten
ſtarker Belegung, die Kranken kaum mehr einwandfrei unterbringen.
Trotz erfolgreicher Verhandlungen der Stadt ſind noch immer
beſchlag=
nahmt eine Volksſchule mit 41 Sälen und Turnhalle, ſowie das Neue
Gymnaſium mit 32 Sälen und Turnhalle.
Alles in allem ein Bild ſchwverſter Beſatzungsnot, die auf einer
Stadt von 110 000 Einwohnern laſtet.
Worms hat mit 47 015 Einwohnern eine franzöſiſche Garniſon von
4000 gegenüber einer Vorkriegsbelegung von 2157 Mann. In Worms
mit zuſammen 654 Zimmern und über 300 Manſarden und ſonſtigen
Yabenräumen.
Bingen hatte im Frieden überhaupt keine Garniſon, war vielmehr
in weiteſtem Maße auf Fremdenverkehr eingeſtellt. Heute liegm in
Bingen faſt 500 Mann engliſcher Beſatzungstruppen.
Die kleine Baufangemeinde Wackernheim mit 870 Einwohnern, iſt
durch die Beſchlagnahme eines großen Teiles der Gemarkung für den
franzöſiſchen Flugblatz in große Schwierigkeiten geraten. Es ſind in
Wackernheim 1 487 500 Qugdratmeter (550 heſſiſche Morgen) beſten
Ackerlandes beſchlagnahmt. Schwer durch die Beſatzung getroffm, ſind
auch die Vororte von Mainz Gonſenheim und Weiſenau.
Im preußiſchen beſetzten Gebiet entfallen auf 10 000 Einwohner 181,
in der Pfalz 169, im heſſiſchen beſetzten Gebiet dagegen 420
Beſatzungs=
angehörige.
Zu meinem größten Bedauern werde ich in der Annahme immer
mehr beſtärkt, daß das heſſiſche beſetzte Gebiet, insbeſondere aber Mainz,
als tatſächlicher Mittelpunkt der franzöſiſchen Beſetzung, bis zur
Näu=
mung am ſtärkſten belaſtet bleiben wird. Trotz alledem muß die Stadt
Mainz, die ſczt erſt ihres Feſtungscharakters endgiltig entkleidet iſt,
nach den Jahrhunderten ſtärkſter Einengung im Intereſſe der
Volks=
geſundheit verſuchen, ſich räumlich zu entfalten. Eine geſunde
Boden=
politik bedingt aber den Erwerb von Reichs= und Privatgelände in
größtem Ausmaß. Es muß dankbar anerkannt werde, daß das
Mini=
ſterium für die beſetzten Gebiete der Stadt bisher durch Gewährung
ſie Frage der Herabſetzung der Beſatzungsſtärke, von Wohnungsbaudarlehen fördernd zur Seite geſtanden
hat; wir haben auch das Vertrauen, daß uns dieſes Entgegenkommen
de Fürſorge des Reiches auf kulturellem Gebiet müſſe eine einer Linderung der Wohnungsnot nichts zu merken und
andererſeits die Stodt außerſtande iſt, aus eigenen Kräften die nötigm
Baukapitalien zu beſchaffen.
Die Finanzwirtſchaft Heſſens,
das faſt zur Hälfte beſetzt iſt, leidet ſelbſt ſtark unter den
Steueraus=
für dieſen Teil ſeines Landes nicht machen. Dasſelbe trifft auch zu für
die Zuſchüſſe zur Aufrechterhaltung der Kulturbeſtrebungen und
Kultur=
inſtitute des beſetzten Gebietes. Was in Preußen und in Baygrn
möglich ſein mag, deren beſetzte Gebietsteile nur einen relativ kleinen
y ſtems, zu erzielen. Hier ſei des Druckes beſonders gedacht, Prozentſatz ihrer Länder darſtellen, iſt in Heſſen ſchlechterdings
unmög=
lich. Ich muß deshalb aufs dringendſte bittm, daß das Reich mit
Nück=
ſicht darauf ſeine Zuwendungen für die Kulturzwecke des rheinheſiſchen
beſetzten Teiles insbeſondere von Mainz und Worms, entſprechend
erhöht. Es wirde zu weit führen, auf alle Einzelheiten einzugehen;
nach wie vor erſuche ich,
die Theaterfrage in Mainz
als eine beſonders vordringliche behandeln zu wollem, und ich bitte,
wenn für die weitere Aufrechterhaltung des Theaterbetriebes die
zu=
nächſt verfügbaren Mitel nicht ausreichen ſollten, aus dem Reſerve= Büchern heißt, die polniſche Kultur zu uns ausſtrahlte.”
fonds einen Ausgleich zu finden. Die Aufrechterhaltung unſerer
deut=
ſchen Kultur am Rhein iſt mit das Wichtigſte, und ein Verſagen des
Naiches gerade auf dieſem Gebiet wäre die ſtärkſte Enttäuſchung des
beſetzten Gebiets. Wir müſſen jetzt ſchon ſo wie ſo allzu
oft hören, daß die Taten des Reichs ſtark hinter den
platoniſchen Sympathie=Kundgebungen
zurück=
bleiben.
Die Stadt Mainz hat in den ſchweren Zeiten des
Millionen. Auch nach der Verteilung der 102 Millionen bleibe Rhein=Ruhrkampfes und des Separatismus, obwohl Gebiet des Schulweſens ſchikanieren. Es könnte ihnen genügen,
mehr als 5000 Menſchen die heimatliche Scholle verlaſſen mußten, treu
zum deutſchen Vaterland geſtanden und durch die Tat bewieſen, daß ſie
ſe Zahlung der Luſtbarkeitsſteuer verweigert haben, müßten den Ge= daß Deutſchland für die Befreiung des beſetzten Gebiets immer wieder Die Polen ſollten, auch wenn ſie in Litauen wohnen,
ungehin=
neue Laſten gegenüber dem Ausland auf ſich nimmt. an denen es
finan=
ziell zu Grunde gehen müßte. Aber wir erwarten um ſo beſtimmter, nun kommt dieſer unglückliche Vergeltungsdurſt der Neuvölker,
daß das beſetzte Gebiet und mit ihm vor allem die am ſtärkſten belaſtete
Stadt Mainz, ſolange die ſchweren materiellen und ſeeliſchen Opfer
ge=
tragen werden müſſen, nicht vergeſſen werden.
Das Reich hat eine ſtark einſchneidende Beſoldungsreform
ſicherlich die Zuſtimmung der Reichsregierung nicht gefunden hätte, wenn
ſie nicht als dringend notwendig erkannt worden wäre. Die Reichs= Elementarſchulen geführt hat, zu mißbilligen,
beſoldungsreform muß nach der bisherigen Uebung und, da es nicht
an=
isten Gebietes durch zie Behandlung der Frage der Auslandsans. Kämig erſcheint. Neiſcks, Statz=, und kommngle Beamte derſchieden zu
entlohnen, auch in den Gemeinden zur Durchführung kommen.
Nament=
lich im beſetzten Gebiete, in dem an die Arbeitsfreudigkeit der
Beamten=
ſchaft in den früheren ganz beſonders ſchweven Jahnen des
Rhein=
eläete erwarten. Die Wirtſchaſt der Gemeinden iſt ein großer und Ruhrkampfes und des Separatismus beſonders hohe
An=
forderungen geſtellt werden mußten und auch heute noch geſtellt werden,
iſt es nicht angänaig, eine ablehwende baltung einzunehmen. Dabei iſt, ihnen allen wird ſofort die Lehrbefähigung entzdgen. Die Folge
ſtrung der Privatwirtſchaſt. Sollte die Beratungsſtelle zu einer Ab= es zurzeit noch völlig unklar, woher namentlich die Städte unſeves
enge=
ren Bezirks die Deckungsmittel nehmen ſollen, da ſie ohnebin ſchon große
Kommungle Landesbank für uns güfnimmt, kommen, ſo wären Deſitzits in ihren ordentlichen Etats aufweiſen. Es geſt deskealb unſere
reform nötigen Mitel vom Reich zur Verfügung geſtellt werden.
(Fortſetzung auf Seite 2.)
Schulferien.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
Sarmaticus. Warſchau, Anfang Oktober 1927.
Seit einer Reihe von Jahren lebt Schreiber dieſer Zeilen
bereits in Polen, aber an einen mehrmonatigen Zeitraum, in
dem dort politiſche Ruhe geweſen wäre, kann er ſich nicht
erin=
nern. „Es iſt hier leider) leider! — immer intereſſant”, pflegt
ein mir bekannter Geſchäftsmann zu ſagen. „Darum kommen
wir auf keinen grünen Zweig.
Nach langen Mühen iſt die ruſſiſch=polniſche
Ver=
ſtimmung nach der Ermordung des Geſandten Wojkow im
Juni dieſes Zahres nun einigermaßen beigelegt. In der
Neu=
beſetzung des Sowjetgeſandtenpoſtens trat zwar, nochmals im
die Waffe erhoben hatte. Auch dies wurde nun begütigt und
zugedeckt; die tatſächlich des Totſchlags ſchuldigen ſowjetiſtiſchen
Geſandtſchaftsbeamten konnten frei nach Moskau abreiſen, und
damit hat die Sache ein Ende. Vor einigen Tagen traf nun auch
der erwartete Nachfolger Wojkows, Herr Bogomolow, aus
Moskau ein; ein beſtändiger Wachdienſt ſeiner eigenen G.P.U.=
Leute und polniſcher, Geheimpoliziſten wird ihn betreuen, damit
ſich der Wojkowfall nicht wiederhole, woran ja auch Polen
naturgemäß nicht das mindeſte Intereſſe hat. Immerhin iſt nun
an dieſer pplitiſchen Front Waffenruhe, und ſobald Herr Patek,
Polens Moskauer Geſandter, von ſeiner Kaukaſusreiſe
zurück=
kommt, ſoll auch über den Nichtangriffsvertrag
verhan=
waren am 1. Mai 1927 beſchlagnahmt insgeſamt 222 Wohnungen delt werden. Was davon zu halten iſt, ſei geſtattet, gleichfalls
durch ein Scherzwoxt zu beleuchten. „Wenn ſich zwei Leute
ge=
zankt und in Erregung geredet haben,” ſo äußerte mein bereits
erwähnter Bekannter, „dann tut man gut, kurz abzubrechen und
zu ſagen: „Vielleicht uehmen Sie eine Zigarette?” Man muß
dann ſofolt beiderſeits etwas liebenswürdiger ſein.” Genau ſo
ſagt man ſich jetzt zwiſchen Moskan und Warſchau: „A propos,
vielleicht ſchließen, wir eiten Nichtängriffsvertrag.” — Und 8
hat auch genau ſo viel zu bedeuten.
Kaum aber iſt zwiſchen Polen und Rußland immerhin eine
gewiſſe Sänftigung der ſtreitluſtigen Gemüter erreicht, da geht
ein neuer Lärm mit Litauen los. Das polniſch=
litau=
iſche Verhältnis gehört ja nun auch zu den unheilbarſten des
Oſtens. Litauens tiefe Abneigung gegen alles Polniſche iſt nicht
ohne tieferen geſchichtlichen Grund. Es handelt ſich dabei nicht
nur um die Vorgänge der jüngſten Vergangenheit, den
Ueber=
fall auf Wilna am Tage tach geſchloſſenem Waffenſtillſtand uſw.
Sondern die Litauer ſehen im polniſchen Element, das in ihrem
Lande wohnt, einen Faktor, der ſie national und kulturell in
der Finſternis gehalten hat. Darin iſt etwas Richtiges.
Nach=
dem das hiſtoriſche Litauen durch die Zwangsunion mit Polen
unter polniſchen übermächtigen Einfluß gekommen und die
Oberſchicht des Landes poloniſiert worden war, iſt es mit irgend
einem Fortſchritt des litauiſchen Volkes zu Ende. Wohlſtand,
Bildung, Einfluß konzentrierte ſich nur noch in den Gutshöfen;
allenfalls daß für Kirchen und Klöſter etwas abfiel. Aber die
Städte verlumpten und das Volk auf dem Lande vegetierte.
Nichts lehrreicher als der Grenzübertritt nicht nur von
Oſt=
rreußen, nein, uch von Kurland und Litauen. Auch Kurland
ſtand unter der ruſſiſchen Herrſchaft, auf die ſo gern von Polen
alle Schuld für die Verwahrloſung der öſtlichen Gebiete
abge=
wälzt wird. Aber in Kurland war die Oberſchicht deutſch. Wie
Tag und Nacht war immer und iſt noch heute das Ausſehen der
kurländiſchen Städte, Flecken, Bauerngehöfte von den litauiſchen
unterſchieden. Unzweifelhaft lag das nicht an der
Landbevölke=
rung ſelbſt. Der Litauer iſt an ſich weder beſſer noch ſchlechter
als der Lette. Aber in Litauen gab es eben keinerlei
Schulfür=
ſorge, keinerlei Wirtſchafsförderung, keine Gemeinnützigkeit, die
auch dem litauiſchen Volke zugute gekommen wäre. „Wenn wir
uns vor Europa ſchämen müſſen,” ſagte mir einmal ein
litau=
iſcher Volksmann, „daß es bei uns ausſieht, wie es ausſieht,
ſo verdanken wir dieſes dem Vorzug, daß, wie es in polniſchen.
Nimmit man alles dies zuſammen, ſo verſteht man den
Untergrund dieſer tiefen, im ganzen Volke verwurzelten
Erbitte=
rung gegen den polniſchen Nachbarn. Man verſteht auch, daß die
Litauer die Ueberreſte des Polentums in ihrem Lande
nicht gern ſehen. Immerhin rechtfertigt dies nicht, daß die
Litauer nun dies polniſche Element in ihrem Lande auf dem
daß ſie ſelber die polniſche Kruſte los ſind — „dieſe
Scheide=
wand zwiſchen uns und allem, was unſere weſtlichen Nachbarn
groß gemacht hat”, wie derfelbe Geivährsmann ſich ausdrückte.
dert ihr Polniſch treiben können, ſoviel ſie Luſt haben. Aber
kommt jener litauiſche Chauvinismus, den unſere
Volksgenoſ=
ſen im Memellande genügſam kennen. Mag auch die polniſche
Darſtellung, die man uns in Warſchau auftiſcht, gefärbt ſein,
beſchloſſen, die obne weiteres der Begmtenſchaft zu gönnen iſt und die ſicher iſt das jüngſte Vorgehen der Kownoer Regierung, das
zur Schließung zahlreicher privater polniſcher=
Nach polniſcher Darſtellung ſoll dabei folgendermaßen
ver=
fahren worden ſein. Unerwartet hätte die litauiſche
Schulobrig=
keit zu Ende des letzten Schuljahres angekündigt, ſie würde zu
Beginn des ne ten Schuljahres von allen volniſchen Lehrkräften
litauiſche Sprachexamina verlangen. Das neue Schuljahr kommt;
die polniſchen Lehrer werden eraminiert: 71 von 78 fallen durch:
iſt, daß ſo und ſoviel polniſche Schulen gänzlich geſchloſſen
wer=
den müſſen.
Soweit iſt die Angelegenheit übrigens, wenn auch, wie
ge=
ſagt, bedauerlich, ſo doch verſtändlich. Nun aber kommt
folgen=
des Unverſtändliche. Wie über Wilna gemeldet wird, ſeien von
den aus geſchloſſenen polniſchen Lehrern über dreißig im
Kon=
zentrationslager zu Warnie interniert wor=
Seite 2
Mittwoch, den 12.Oftober 1927
Nummer 283
den. Interniert?! Nun, das ſcheint denn doch ein ſtarkes
Stück. Man interniert doch nicht gleich, wenn jemand im
Exa=
men durchfiel. Aber da auf dieſer Tatſache der Internierung
die jetzt in ganz Polen betriebene Proteſt= und
Entrüſtungs=
aktion fußt, ſo mag ſie am Ende wahr ſein. Nur liegt dann
eben ſicher etwas anderes zugrunde als ein mißglücktes
Sprach=
examen.
Was aber liegt vor? Das eigene Intereſſe der litauiſchen
Regierung erfordert, daß ſie hierüber Aufklärung ſchafft. Denn
ſchon geht diesſeits der Grenze mit wilder Begeiſterung die
Gegenverfolgung los. Wie die geſamte Warſchauer
Preſſe meldet, hat man in Wilna und im Wilnggebiet ſofort
zahlreiche Litauer verhaftet; ferner iſt die Schließung
ſämtlicher litauiſcher Schulen im Wilnagebiet
an=
geordnet worden. Ein Mazedonien auf dem Gebiet des
Jugend=
unterrichts. In der Tat, die neue Landkarte hat herrliche
Mög=
lichkeiten geſchaffen.
Aber niemand weiß, ob es bei den Siegeslorbeeren ſein
Bewenden haben wird, die man ſich beiderſeits dadurch erringt,
daß man den polniſchen Schulbuben in Kowno=Litauen und
den litauiſchen Schulkindern im Wilnagebiet dieſe
zwangs=
weiſen Oktoberferien bereitet, die in einem nicht immer
lern=
eifrigen Alter vielleicht noch nicht einmal ſo tragiſch empfunden
werden. Unvernünftiger als die Jugend, die jetzt wahrſcheinlich
Indianer ſpielt und Drachen ſteigen läßt, ſpielen leider die
Er=
wachſenen den wilden Mann und laſſen Kriegsdrohungen
ſtei=
gen. So jedenfalls die polniſche Wilnaer Preſſe, wo das
„Slowo” bereits „Chirurgie” gegen Litauen empfiehlt, den
litauiſchen Staat ein trübes Mißverſtändnis nennt und fordert,
daß es baldigſt geklärt werde.
Es trifft ſich vielleicht noch nicht ganz ſchlecht, daß die
Be=
ſorgnis um die Anleihe wenigſtens Warſchau im Augenblick
zu einigem Maßhalten zwingt. Aber wer weiß, wie lange dieſer
Zaum wirkſam bleiben wird.
Die Rheinlandbeſprechung in Mainz.
Gin heißer Kampf tobt zurzeit noch um den Platz, an dem in
Deutſch=
land das
Reichsehrenmal,
das Denkmal für unſere im Weltkrieg gefallenen Helden, errichtet werden
ſoll. Das Rheinland erhebt mit vollem Recht den Anſpruch, daß es
an den Ufern oder im Schickſalsſtrom des Deutſchen Reiches ſelbſt er= rung abgegeben, daß ſie die geſchäftliche Verantwortung tragen.
ſtehen müßte. Nach der faſt einmütigen Auffaſſung der Rheinländer
iſt kein ſchönerer und würdigerer Platz in ganz Deutſchland zu finden,
ſchen jahraus, jahrein, ſtromauf= und =abwärts, auf dem Land= und
Waſſerwag vorbeieilen und die nicht verſteckt liegen wie Berka im
Thüringer Wald. Der Herr Reichskanzler ſelbſt iſt Rheinländer.
ſchale werfen möge.
Reichskanzler Dr. Marx
führte in Erwiderung auf die Wünſche der Vertreter der ein= ſem Fluge die Hamburg=Amerika=Linie maßgebend beteiligt iſt,
zelnen deutſchen Intereſſengruppen unter anderem aus: Es iſt da die großen Seeverkehrsgeſellſchaften ein großes Intereſſe
ſatzung Drückendes an ſich hat, ſich verſtärkt auswirkt. Die Bevöl= men und ſo eine Konkurrenz zu vermeiden. Wir haben daher
beſondere Berückſichtigung. Ich werde wohl aber keinen Wider= Bereitſtellung der finanziellen Mittel und der Organiſation des
niſſe Verſtändnis gefunden hat. Was für das beſetzte heſſiſche Hausflagge der Hapag zeigen würde.
Gebiet im ganzen gilt, das gilt auch für die Stadt Mainz. Sie
weiſt eine Beſatzung auf, die weit über das Maß der deutſchen
Friedensgarniſon hinausgeht und daher notwendigerweiſe
über=
all drückt und drängt. Daß ich dem beſetzten heſſiſchen Gebiet
Wohlwollen bei Führung meines Amtes entgegenbringe, brauche ſtarten.
ich nicht zu verſichern. Ich möchte hier nicht im einzelnen ſagen,
wie wir die Fürſorgetätigkeit für das beſetzte heſſiſche Gebiet
und beſonders für Mainz fortſetzen wollen. Ich möchte ſchließen
nen Mainz ſcheint.
wieſen werden.
*Herbſt in Savoyen.
Von George Popoff.
Genf, im Oktober.
die hier meiſtgebrauchten Ausdrücke wie „Humanität, „Friede”, ſitzer des Pariſer Magazins „Au bon marché””, ſagt der Chauf=
Wort in den Mund nehmen: das viel harmloſere, unpolitiſche beifälliges Gemurmel bei einem Teil der Mitreiſenden.
Wort „Ausflug”. (Unter anderem iſt es das ausgeſprochene
Lieblingswort der Deutſchen.) Und ſie haben tauſendmal recht
— hinein in die herbſtlich=ſonnige Veite des wunderſchönen chen. Eines heißt „Bonneville‟., Oh, du gute Stadt. Wie
rei=
gen Bergen, ſeinen rauſchenden Waſſerfällen verträumt und ver= etwas geleckten, nüchternen Genf — hier plötzlich alles etwas
ſonnen Genf, die „Stadt des Völkerbundes” umgibt. Wer es verwahrloſt, etwas unordentlich, etwas unwirſch. Aber alles
noch nicht weiß, dem ſei es geſagt — die Alpengegend zwiſchen unbeſchreiblich maleriſch, romantiſch und — natürlicher, unge=
Genf, Chamonix und Aix=les=Bains, zu Frankreich gehörend, iſt zwungener als im „Reiche Calvins”. Wie die Häuſer hier
aus=
einer der bezauberndſten Winkel Europas und in mancher Hin= ſchauen, wie auf dem Markt die Gemüſe= und Blumenſtände
ſicht weit ſchöner als die angrenzenden Partien der eigentlichen läſſig hingeworfen ſind, wie die Menſchen auf den Plätzen
Konkurrenz im Fremdenverkehr. Die Franzoſen haben nicht gen Bäume wachſen, wie die krummen Gaſſen laufen, wie die
genügend Geld, um die richtige Reiſereklame zu machen. Aber alten Steinbrücken träumen — das iſt hier alles ganz anders
hierüber einmal die Wahrheit zu ſagen.
Von Genf nach Chamonix.
Fährt man am bequemſten in einem großen Autobus, deſſen Ewigkeit ihre Art und ihren Charme aufgedrückt haben ..."
ueben dem Chauffeur gelegene Plätze die beſte Ausſicht
gewäh=
ren und die durch einige Anſtrengung der Stimmbänder und
der Ellenbogenmuskeln leicht errungen werden können —
ſinte=
malen der durchſchnittliche „Mitreiſende” meiſtens ein ſchüch= keine „Saiſon” hier. Aber manche Orte ſind bekanntlich gerade
ternes Weſen zu ſein pflegt und das Gute, das er verpaßt hat, dann am ſchönſten, wenn „keine Saiſon” iſt. Und das iſt hier
erſt nachher merkt ... Früh am Morgen geht es los. Genf und der Fall. Man ſitzt vor einem weißgedeckten Tiſch und ſchaut
der Völkerbund ruhen noch in ſanftem Schlummer. Leichte Nebel (die Vorfreude auf Frankreichs geprieſene Weine und Küche im
liegen über allem. Doch ſchon bricht ſich eine noch merklich wär= Gaumen) auf das wirklich einzigartige Panorama, das ſich hier
mende Herbſtſonne Bahn. Und mein Nachbar, ein berüchtigter vor dem Fremdling eröffnet, den Mont=Blanc und ſeine Berges=
Rotweintrinker aus Eſtland, meint, daß gerade im Herbſt die brüder — Aiguille d’Argentiere, Döme du Goäter, Mont Mau=
Luft ganz beſonders angenehm „temperiert”, wäre
Gleich nach den letzten Genfer Häuſern beginnt Frankreichs Gletſcher, die man vorhin ſo weltenweit ſah, ſcheinen jetzt ganz
geſegneter Boden, und dann geht es eine ganze Weile durch nahe an den Speiſetiſch herangerückt zu ſein. Oben aber ragen
das Arvetal, den Fluß rechter Hand laſſend. Dieſes Tal iſt un= die Berggrate — in ihrer beklemmenden Großartigkeit — ſo
beſchreiblich lieblich. Der Fluß iſt von ſanft anſteigenden Ufern zackig, ſo zerriſſen, ſo wild in die Höhe, wie man es ſonſt im
umrahmt, die mit reichem und ſehr verſchiedenartigem Laub be= ganzen Alpenlande nirgends ſieht.
wachſen ſind, zart gebauſcht, weich gerundet, maleriſch
hinge=
ſchmiegt, nur hier und da unterbrochen von jäh hervorragenden hatten, waren bekanntlich zwei Engländer namens Mr. Pococke
Vom Tage.
Das preußiſche Staatsminiſterium hat den Oberpräſibenten
der Rheinprovinz, Dr. h. e. Fuchs, zum preußiſchen
Staatskommiſſar der Internationalen
Preſſe=
ausſtellung Köln 1928 gewählt.
Nach einjährigen Verhandlungen kam nunmehr ein
franzöſiſch=
belgiſcher Niederlaſſungsvertrag zuſtande.
Die Moſelgruppe des Nationalen (franzöſiſchen)
Lehrerverbandes nahm eine Entſchließung an, die ſich in
ſchar=
fen Worten gegen die Vermehrung der Stundenzahl
des deutſchen Unterrichts in den elſaß=
lothringi=
ſchen Volksſchulen ausſpricht.
franzöſiſche Regierung über die franzöſiſch=awerikaniſchen
Geſchäftsbeziehungen wurde vom amerikaniſchen Geſchäftsträger am
Quai dOrſayz überreicht.
In der Tſchechoflowakei droht der Ausbruch eines
Eiſenbahnerſtreiks.
Aus Süditalien kommen Meldungen über große Sturmſchäden.
Mehrere Schiffe ſind untergegangen.
Präſident Calles hat angeordnet, daß die
Offi=
ziere und Mannſchaften der mexikaniſchen
Aufſtän=
diſchen, die ſich bei den letzten Kämpfen den B.ndestruppen ergeben
haben, vollkommen ſtraflos bleiben.
Nach einer Havasmeldung aus Peking ſoll die Offenſive der
Nordarmee gegen die Eiſenbahn Peking-Hankau
erfolgreich fortſchreiten.
Die Hintermänner des deutſchen Ozeanfluges.
Das deutſche Waſſerflugzeug, das den Verſuch machen ſoll,
auf dem Wege Azoren—Neufundland den Ozean zu überqueren,
liegt immer noch auf der Reede von Liſſabon. Es wird ſtarten,
ſobald die Weterverhältniſſe günſtig geworden ſind. Die deutſche
Preſſe hat ſich nach den Mißerfolgen der „Germania” und „
Eu=
ropa” und „Bremen” ſehr zurückhaltend gezeigt und iſt auch auf
das große Rätſelraten, wer eigentlich hinter dieſem Flug ſteht,
nicht genau eingegangen. Die Junkerswerke haben eine Erklä=
Sie ſind aber doch wohl mehr der verantwortliche Redakteur,
da das finanzielle Riſiko doch zu groß iſt, um von ihnen getragen
wie die Toteninſeln bei Lorch am Rhein, an denen Millionen von Men= zu werden. Die eigentlichen Unternehmer des Fluges können
oder wollen offenbar nicht geuannt werden, — jedenfalls folange
nicht, bis ſich zeigt, ob der Flug Erfolg hat. Sie ſind aber nicht
Wir appellieren an ſein rheiniſches Herz, daß er ſeine gewichtige Stimme ſchwer zu finden. Der erſte Flug ging unter aktiver Beteiligung
zugunſten der Erfüllung des Wunſches ſeiner Landsleute in die Wag= des Norddeutſchen Lloyd, der ganz zweifellos gleichzeitig nicht
noch ein zweites Pferd geritten hat, denn die Vorbereitungen für
dieſen Flug liegen Monate zurück, denn Monteure von Junkers
erwarten bereits auf den Azoren und in Neufundland das
Flug=
zeug. Es liegt alſo ſehr nahe, daraus zu ſchließen, daß an
die=
mir eine beſondere Freude, im Heſſenlande zu weilen. Ich bin daran haben, im Gegenſatz zu den Beſtrebungen der Lufthanſa
hier in der dritten Beſetzungszone, in der alles, was die Be= einen künftigen Transozeanflugverkehr in ihre Hand zu
bekom=
kerung wünſcht eine Erleichterung. Sie hat auch Anſpruch auf Grund zu der Annahme, daß die Hapag ſehr erheblich an der
ſpruch finden, wenn ich ſage, daß im Reichsminiſterium für die Fluges beteiligt iſt, und wir würden uns gar nicht wundern,
beſetzten Gebiete Heſſen für ſeine beſonderen Beſatzungsverhält= wenn D 1230 bei ſeiner Landung im New Yorker Hafen die
Start von D 1230 und D 4220.
Wie die Beſatzung der D. 1230 heute nachmittag telegraphiſch
in Erkenntnis ſeiner beſonders ſchwierigen Lage ein beſonderes mitgeteilt hat, begbſichtigt ſie, morgen früh nach den Azoren zu
Weiter erfahren wir, daß gleichzeitig für
Mittwochvor=
mit der Ueberzeugung, daß wie bisher, ſo auch in Zukunft durch mittag der Start der Heinkelmaſchine D. 1220
vertrauensvolle Zuſammerarbeit von Land und Reich fortgefah= zum Ozeanflug vorgeſehen iſt. Der Start iſt in
ren wird, die ſchweren Nöte zu lindern, die die Beſatzung ge= Warnemünde angeſetzt und es iſt in Ausſicht genommen,
mög=
bracht hat, bis die Sonne der Freiheit wieder über dem golde= lichſt bis zu den Azoren durchzufliegen. Dieſes Projekt iſt
eben=
falls ſeit längerer Zeit in aller Stille vorbereitet worden und die
Maſchine hat ihre Probeflüge in ausgezeichneter Weiſe beſtanden.
Zuſammeniritt des Reichstages am 18 Oktober Der Apparat wird von dem Flugzeugführer Merz geſteuert,
der einer der tüchtigſten Piloten der Deutſchen Lufthanſa iſt und
Der Reichstag iſt nunmehr endgültig auf Dienstag, den für dieſen Flug beurlaubt wurde. Außerdem werden noch zwei
18. Oktober, 15 Uhr, einberufen worden. Auf der Tagesordnung / Perſonen an dem Flug teilnehmen. Die Maſchine iſt wit einem
ſteht an erſter Stelle das Reichsſchulgeſetz. Man rechnet beſonders ſtarken Packard=Motor von 800 PS ausgeſtattet. In
in parlamentariſchen Kreiſen damit, daß die erſte Leſung dieſer Berliner Luftfahrerkreiſen verlautet, daß zwiſchen den beiden
Vorlage, die vom Reichsinnenminiſter v. Keudell eingebracht Projekten enge Beziehungen beſtehen. Wenn die
Witterungsver=
wird, mindeſtens zwei Tage in Anſpruch nehmen wird. Sie ſoll hältniſſe nicht im letzten Augenblick wieder den Start
hinaus=
dann einem beſonderen Ausſchuß zur Weiterberatung über= zögern, werden alſo zwei deutſche Ozeanflüge zu gleicher Zeit
begonnen werden.
Pyramiden mächtiger Pappeln. Im Hintergrunde ſtreben die
ſtolzen Bergrieſen zum Himmel, noch in blauen Dunſt gehüllt
und endlos weltenfern ſcheinend. Von Zeit zu Zeit gewahrt
man auf den mit reifem Wein bewachſenen Hügeln rechts und
links des Weges mittelalterliche Schlößchen, alle nach Savoyer
Unter den zu den Völkerbundstagungen nach Genf Kom= Art immer vier runde trotzige Türme an den vier Ecken des
menden gibt es immer eine ganze Reihe von Leuten, welche — Hauptbaues aufweiſend. „Eine dieſer Burgen gehört dem Be=
„Abrüſtung” uſw. hintanſetzend — zu allererſt ein ganz anderes feur ungefragt, erregt aber durch ſeine deplacierte Bemerkung
Man kommt durch einige winzige franzöſiſche Provinzſtädt=
Landes Savoyen, das mit ſeinen grünen Hängen, ſeinen zacki= zend du biſt. Hier möchte man verweilen ... Nach dem ſauberen,
Schweiz. Die Schweizer hören das nicht gern — von wegen der herumſtehen, miteinander plaudern und ſcherzen, wie die
knorri=
die Preſſe, objektiv und brav wie ſie iſt, darf es ſchon riskieren, als in der doch ſo nah benachbarten und nah verwandten
wel=
ſchen Schweiz. Und im Geiſte preiſt man die üppigen,
lebens=
frohen Herzöge von Savoyen, die hier, in nächſter Nachbarſchaft
des raſenden Calvin, Land und Leuten ringsherum für alle
Am Fuße des Mont=Blanc.
In Chamonix langt man gegen Mittag an. Es iſt eben
dit, Aiguille du Midi, Aiguille Verte uſw. Die Eisſtröme und
Die Männer, die dieſes Weltwunder (Anno 1741) „entdeckt”
Die Begründung zum Reichsbeſoldungsgeſetz.
Nachdem vor einigen Tagen die Begründung zu dem
Be=
ſoldungsentwurf der preußiſchen Regierung bekannt geworden
iſt, ſind wir heute in der Lage, aus der noch unveröffentlichten
Begründung zum Entwurf eines Beſoldungsgeſetzes für die
Reichsbeamten folgenden Auszug über das Problem „Beamter
und Staat”, von der grundſätzlichen Seite aus behandelt,
wieder=
zugeben. „Seit Dezember 1924 ſind die Beamtenbezüge — ab=
Die Antwortnote der Vereinigten Staaten an die geſehen von der Anpaſſung des Wohnungsgeldzuſchuſſes an die
Wohnungsmieten — nicht mehr erhöht worden, während die
Koſten der Lebenshaltung weiter geſtiegen ſind. Die zu
Weih=
nachten 1925 und 1926 gewährten einmaligen Beihilfen könnten
keine dauernd wirkſame Abhilfe für die wirtſchaftlichen
Schwie=
rigkeiten ſchaffen, in die die Beamtenſchaft in ſteigendem Maße
geraten iſt.
Schon in der Vorkriegszeit reichten die Gehälter bei den
Beamten der unteren Gruppen nur knapp für den
Lebensunter=
halt aus, und auch die mittleren und höheren Beamten konnten,
wenn ſie nicht Vermögen beſaßen, nur bei ſparſamſter
Wirt=
ſchaft auskommen. Heute ſind die Bezüge in allen Gruppen ſo
knapp geworden, daß ſie nur bei allerbeſcheidenſter
Lebensfüh=
rung ein Auskommen geſiatten, aber ohne jede Möglichkeit,
aus=
reichende Rücklagen für außerordentliche, unvorhergeſehene
Be=
dürfniſſe zu machen und unter weitgehendem Verzicht auf die
Befriedigung kultureller Bedürfniſſe. Werden beſondere
Aus=
gaben irgendwelcher Art nötig, ſei es bei der Geburt eines
Kindes, bei Krankheiten oder Todesfällen, ſei es auch nur infolge:
dringender Erneuerungsbedürftigkeit von Gebrauchsgegenſtän=, die in den langen Kriegs= und Nachkriegsjahren
un=
brauchbar geworden ſind, ſo ſteht dem der Beamte hilflos gegen= und muß Gehaltsvorſchüſſe, Notſtandsbeihilfen und Unter= in Anſpruch nehmen, da er infolge der Inflation nichtt
mehr auf Sparbeträge oder gar eigenes Vermögen zurückgreifen!
kann. Aber trotz aller dieſer Notbehelfe, die nur vorübergehend
wirken können, iſt die Beamtenſchaft in immer tiefere
Verſchul=
dung geraten. Die Wahrnehmungen, die in dieſer Hinſicht beiz
Beamtenbanken gemacht werden, reden eine deutliche Spraches
über die in weiten Beamtenkreiſen vorherrſchende wirtſchaftlicher
Bedrängnis.
Dieſer Zuſtand birgt große Gefahren für den Staat in ſich.
Die deutſche Republik braucht Beamte, die ſich in vorbildlichem
Pflichttreue mit ihrer ganzen Kraft in den Dienſt ihres Amtes
ſtellen und mit ihrer ganzen Perſönlichkeit für den Staat ein=.‟ Es heißt dann weiter, ein Senken der ſozialen Stellung
der Beamtenſchaft treffe deshalb vor allem wieder den Staatt
Bei der Bedeutung, die für die Beamten die Befriedigung deu
kulturellen Bedürfniſſe habe, gebe der Lebenshaltungsindex nichr
den richtigen Maßſtab. Bei den Beamten des gehobenen
mitt=
leren und des höheren Dienſtes müſſe den Geſichtspunkten der
Sicherung der Stellung vor allem das Prinzip der Leiſtung
hin=
zutreten. Die augenblickliche Belaſtung durch ſämtliche Beamten=”
gehälter und Penſionen berechnet der Miniſter auf jährlich rund
1 Milliarde Reichsmark, und unter Hinzurechnung der Ausgaben;
für die Kriegsbeſchädigten auf rund 2,1 Milliarden Mark, alſc
auf ein Viertel des geſamten Reichshaushaltes. Eine
Beſo=
dungsneuregelung müſſe aber auch eine unmittelbare
Rül=
wirkung für die Beamten der Reichspoſt, Reichsbahn, der
A=
der und Gemeinden haben. Trotzdem dürfe dieſe Erwägung)”
Reich nicht davon abhalten, etwas Durchgreifendes für die
ſt=
zulänglich bezahlte Beamtenſchaft zu tun. Die Aenderung 94
Finanzausgleichs lehnt der Miniſter ab, denn bei ſeinem
W=
ſchluß ſei bereits mit der Erhöhung der Beamtenbezüge gerechnet,
worden und er gehe ſchon bis zu der Grenze, die vom Stand=4
punkt der Reiches, aus geſehen vertretbar erſcheint und nich
überſchritten werden kann‟. Ebenſowenig aber komme ein
Gewährung von Reichsdotationen an die Länder in Frage.
Ausbau der Beraiungsſielle für Auslandsanleihen.
* Berlin, 11. Oktober. (Priv.=Tel)
Auf Grund der letzten Kabinettsſitzung hat am Dienstag im
Finanzminiſterium eine Beſprechung über die künftige
Ge=
ſtaltung der Beratungsſtelle für Auslandsan.
leihen ſtattgefunden, wobei zwiſchen dem Finanzminiſter, derh
Wirtſchaftsminiſter und dem Reichsbankpräſidenten gemeinſanm
Vorſchläge ausgearbeitet wurden, die am kommenden Mittwon
den Länderregierungen zugeleitet werden ſollen. Nach allem
was bisher ſchon dazu geſagt wurde, ſind ſachlich keine Uebe
raſchungen mehr wegen dieſer Vorſchläge, zu erwarten.
und Mr. Windham. Und während hier noch heute ihre Nams
ehrfurchtsvoll genannt werden, denke ich daran, daß es auch e.
Engländer war, ein Freund von mir, namens Geoffrey Wi
throp Young, der im heurigen Sommer einen jener Bergrieſ.”
beſtiegen hat, dieſes trotz der Tatſache, daß der Mann — 1.
ein Bein beſaß. Mit Fähigkeit und Beharrlichkeit machen 2i
Engländer eben ſo manches in der Welt, die ja daher teilwe
von ihnen verwaltet wird ..."
Die Prozedur des Eſſens und Zahlens iſt in Frankreich ua)
immer recht erquicklich. Denn wenn man einige Cocktails, ei
opulentes Mittagsmahl, zwei Flaſchen vom beſten Roten, ei”
Witwe Cligot, Kaffee, Liköre uſw. zu ſich nimmt und dafür n.”
etwa 20 deutſche Mark zu entrichten hat — ſo ſollte man
Pon=
caré wegen ſeiner Stabiliſation des Franken nicht allzu bu”
ſein. Der Wirt, der die Rechnung präſentiert, ſpricht deut5!
Und man fragt ihn: „Sind Sie Deutſchſchweizer?” — „Nein
— „Elſäſſer? Flame? Luxemburger? Oeſterreicher?” — „Ne
nein, nein!” — „Ja, was denn, zum Kuckuck?” — „Reichsde-k
ſcher!“ — 2 2 2‟ — Ja, das gibt es ſchon wieder: mitten 2
franzöſiſchem Boden, in Frankreichs bedeutendſtem Bergplatz
einen deutſchen Hotelwirt! Die „Völkerverſtändigung” ma
reißende Fortſchritte. Man ſollte es in Genf, von der Tribi
des Reformationsſaales aus verkünden ...
Aix=les=Bains.
In Aix=les=Bains iſt, im Gegenſatz zu Chamonix, jetzt
rade Saiſon. Auf dieſen Ort trifft das zu, was Tſchechoff ei
von all jenen franzöſiſchen Amüſierplätzen geſagt hat, wo.
Pariſer Halbweltlerinnen mitſamt ihrem Anhang ihr Unwe
treiben: in dieſen Städten iſt alles „kokottenhaft”, — die Cc.
ſind Kokottencafés, die Straßen ſind Kokottenſtraßen, die Bäur?
haben etwas zugeſtutzt Kokottenhaftes an ſich, und ſelbſt
harmloſen Hündchen, die dort herumlaufen, ſehen wie kle!”
Hunde=Demimondänen aus. Das iſt Aix=les=Bains, wo ſeln
die Luft vom lieben Gott mit Coty oder Houbigan parfüm?
zu ſein ſcheint ..
Ganze Pariſer Boulevards ſind hierher verpflanzt word
Und wenn man das Glück hat, von irgend jemand geführt
werden, der „Tout Paris” kennt, ſo erfährt man im Hand.40
drehen, wen man hier alles vorbeidefilieren ſieht: Pariſer 2‟
rühmtheiten! Dieſes iſt der berühmteſte — Pariſer Rennſt.”
beſitzer, dies — der berühmteſte Pariſer Reſtaurateur, dieſes
der berühmteſte Pariſer Damenſchneider, dies — der berühmt. ”
Pariſer Coiffeur ufw. Sie ſehen ſich alle ziemlich ähnlich
elegant, arrogant, ältlich und mit Lippen, die unangenehm 2.
Nummer 283
Mittwoch, den 12. Oftober 1927
Geite 3
Die Tagung des Internationglen
Arbeitsamies in Serlin.
Begrüßungsanſprache des Reichsarbeitsminiſters.
Berlin, 11. Oktober.
In dem mit Blattpflanzen und Fahnen geſchmückten F.ſtſaal des
Reichsarbeitsminiſteriums wurde heute nachmittag die 37. Tagung des
Verwaltungsrats des Internationalen Arbeitsamtes eröffnet, nachdem
ſchon vorher Gruppen= und Ausſchußſitzungen ſtattgefunden hatten. —
kUaber dem Vorſtandstiſch waren die Flaggen aller dem Internationalen
AApbeitsamt angegliederten Länder angebracht, in ihrer Mitte die
deut=
ſiſche Reichsflagge. Zu Beginn der Sitzung begrüßte Reichsarbeitsminiſter
SDr. Brauns die Tagung im Namen der Reichsvegierung und verſicherte die man vermutlich ſehr viel billiger hätte haben können, wenn
Wdie internationale Arbeitsorganiſation d.8 regſten Intereſſes des deut=
(ichen Volkes an ihrer wertvollen Arbeit. Deutſchland — ſo ſührte der
SMiniſter aus — glaubt ebenſo wie andere Staaten, der Internationalen weſentlichen darauf hinaus, daß die Hotels ſich verpflichten,
Arbeitsorganiſation auch manches bieten zu können. Gehört es doch zu
ien Ländern, die ſeit vielen Jahrzehnten an dem Ausbau ihrer
ſozial=
wolitiſchen Geſetzgebung arbeiten, und wir dürfen wohl ohne
Ueber=
hebung ſagen, daß das, was Deutſchland auf dieſem Gebiet geleiſtet hat,
auch für den internationalen Ausbau der Sozialpolitik vielfach
richtung=
ebend geweſen iſt. Der Miniſter überrüchte dem Vorſitzenden die
Matifikationsurkunde des Deutſchen Reiches zu dem Waſhingtoner Ueber=
Einkommen über die Beſchäftigung der Frauim vor und nach der
Nie=
ſerkunft, wobei er darauf hinwies, daß Deutſchland das erſte große
In=
touſtrieland iſt, das dieſes Uebereinkommen ratifiziert hab=, nachdem es
eine Geſetzgebung in völligen Einklang mit ihm gebracht hat. Weiter
breilte er mit, daß die Reichsregierung vor wenigen Tagen dem
Reichs=
zrat eine Vorlage zur Ratifizierung der in dieſem Jahre von der
Inter=
mationalen Arbeitskonferenz augenommenen Uebereinkommensentwürfe
jüber die Krankenverſicherung der gewerblichm und landwirtſchaftlichen
lelrbeitnehmer zur Beſchlußfaſſung vorgelegt hat. Er ſprach ſodann
läber das zur Zeit dem Reichsrat vorliegende neue Arbeitsſchutzgeſetz,
mit deſſen Verabſchiedung der deutſche Rechtszuſtand mit dem Inhalt
rrichtiger internationaler Uebereinkommen in Einklang gebracht und
ſteie Ratifizierung dieſes Abkommens ermöglicht ſeien. Was ſeitens der
Megiewung zur Verabſchiedung dieſes großen Geſetzwerks beigetragen
werden konnte, ſei geſchehen. Dies gelte ganz beſonders von der
Kern=
mwage dem Arbeitszeitproblem.
Der Präſident des Verwaltungsrats Fontaine gab ſeiner Freude
h ayüber Ausdruck, daß dank der liebenswürdigen Einladung der
deut=
ſahen Regierung giner Tagung des Verwaltungsrats in Berlin
ſtatt=
hinden könne, die ohne Zweifel intereſſant und ergebnisreich verlaufen
werde. Der Präſident vernies dann darauf, wie die Tagung des
Ver=
waltungsrats in Deutſchland beſonders wertvolle Eindrücke
ſozialpoliti=
ſther Art bieten werde. Mit größter Anerkennung gedachte er des
um=
iaſſenden Aufbaues der deutſchen Sozialverſicherung, betonte die Stärke
mnd die Diſziplin der deutſchen Arbeitgeber= und Arbeitnehmerverbände
und das internationale Intereſſe an den deutſchen Erfahrungen mit dem
ABetriebsrätegeſetz. Auch der deutſchen Beſtrebungen im Bereich der
Arbeitshygiene und des Unfallſchutzes, der Berufsberatung, der
Ratio=
waliſierung und der ſozialen Statiſtik gedachte Fontaine mit
Anerken=
amrun. „Wir haben das Vertrauen — ſo erklärte er — daß wir ſo mit
eener Gewiſſenhaftigkeit, dia nichts dem Zufall überläßt, zur Annahme
uſerer internationalen Uebereinkommen gelangen werden= und
beſon=
ders desjenigen, das zu den wichtigſten zählt, nämlich desjenigen über
die Arbeitszeit, über den Achtſtundentag.” Fontaine ſchloß mit Worten
de8 Dankes an den Reichsarbeitsminiſtor und die deutſche Regierumg für
dre ſongfältige und zweckentſprechende Vorbereitung der Konferenz.
Der Direktor des Internationalen Arbeitsamtes Albert Thomas
dankte darauf gleichfalls dem Reichsarbeitsminiſter für den ehrenvollen
Gmpfang und erinnerte mit herzlichen Worten an ſeine fyüheren
Be=
ſurche im Reichsarbeitsminiſterium und wies auf die Gründlichkeit und
( ewiſſenhaftigkeit der geſetzgeberiſchen Arbeit des Miniſterums hin.
Gierauf wandte er ſich der gemeinſchaftlichen Arbeit der Nationen in
Genf zu und führte aus: „Wir werden uns in einem Punkte keiner
Däuſchung hingeben. Wenn die auf breiter Grundlage aufgebaute
wiſ=
ſimſchaftliche Zuſammenarbeit eine weſentliche Vorausſetzung für die
Yerbeſſerung der internationalen Beziehungen iſt — und wir zweifeln
nacht daran —, ſo wird ſie für ſich allein, doch keineswegs ausreichen,
dun Frieden zu ſichern, ſo wenig wie die internationalen Beziehungen
drr Induſtriellen oder Finanzleute oder Arbeitnehmerverbände es für ſich
al ein ſein können. Es bedarf eines einheitlichen Willens zur
Gerechtig=
koltt und zum Frieden.” — Auf Vorſchlag des deutſchen
Regierungs=
vurtreters, Miniſterialrats Dr. Stitzler, den der engliſche
Regierungs=
uutreter unterſtützte, wurde hierauf Fontaine einſtimmig zum
Präſiden=
tann des Verwaltungsrates des Internationalen Arbeitsamtes
wieder=
zawvählt.
Eintägiger Verkehrsſtreik in Berlin.
Die Reichshauptſtadt hat einen eintägigen Verkehrsſtreik
Hu iter ſich. Die Angeſtellten der Untergrundbahn hatten auf
Bieſchluß ihrer Funktionäre am Dienstag morgen den Betrieb
ſngeſtellt und die Untergrundbahn ſtand ſtill, weil die
Vor=
alläge des Schlichters ihren Forderungen nicht weit genug
ent=
nittag noch einmal zu ſich gebeten und man iſt dann zu einer
Emigung gekommen. Die Arbeiter haben ihre Forderung des ments betrachtet werden könne. Dieſe Verſammlung ſei
ſennen Achtſtundentages nicht erreicht. Die ihnen gemachten
Zu=
ſeiktändniſſe unterſcheiden ſich nur wenig von denen des erſten
Iu gebotes, ſo daß das Ergebnis einen Streik wohl nicht lohnte.
lui Mittwoch morgen ſoll die Arbeit wieder aufgenommen
wer=
ſeui. Der Verſuch der Kommuniſten, einen allgemeinen
Ver=
eſrsſtreik zu inſzenieren, iſt damit vollſtändig mißlungen.
ſrunglich verraten, daß ſie alle gute Eſſer ſind. Außerdem haben
ie alle gemeinſam, daß ſie ſelbſt in den Kaffeehäuſern und
wäh=
eſid der Kurmuſik im Park — Karten aus der Taſche nehmen
inſch Hazard zu ſpielen beginnen. Während ihre Begleiterinnen
iar öffentlich und umſtändlich die Lippen und Augenbrauen
hnninken.
In den Spielſälen iſt alles noch „pointierter”. Alle — ganz
mrer ſich, alle kennen ſich, alle ſpielen ſchwindelnd hoch. Und
U: verlieren und gewinnen mit einer ziemlichen Noncholance.
La nig Fremde. Nur hie und da wird bemerkt, daß der
ehe=
jallige ruſſiſche Premier Graf Kokowzeff am nächſten
Bakkarat=
liſtch ſitzt oder daß Stanley Baldwin eben „einen Blick in den
ſaual geworfen hätte‟. Sonſt — faſt nur Franzoſen und
Fran=
öſnnen. Frauen vor allem. Natürlich Berühmtheiten. Mein
fer=trauensmann erläutert: „Dieſe Dame dort mit dem
hell=
lauten Reiherbuſch am Hut iſt die erſte Maitreſſe des Herzogs
or Orléans, die neben ihr, die in Silbergrau gekleidete mit
enn ſchönen Perlenhalsband, iſt die zweite Gattin des Duke of
Leſſtminſter, und die Diſtinquierte, ganz in Schwarz Gekleidete
oltt am Tiſch, wo die höchſten Sätze gelten, iſt die
drittberühm=
ſte Kokotte von Paris.
Vor ſoviel Größe erſchauernd, wende ich mich ab. Ich habe
ur von all dieſen berühmten, elegant gekleideten, ſtark
parfü=
uiarten, auffallend geſchminkten Menſchen, habe von dieſen
(tu=rnden, herbſtlichen Menſchen genug, genug von dieſer
kmttenhaften „Stadt der alternden Menſchen”. Und laſſe mich
(nausfahren aus dieſen Tingeltangelſtraßen, wieder hinein ins
olde Land Savoyen. Die Gegend um Aix=les=Bains iſt nicht
ſinſ:der bezaubernd als im ganzen Lande ringsumher, vielleicht
ſcveil flacher, bewaldeter und edler in den Linien — noch
hönner als jene Strecken, die man unterwegs durchmaß. Das
jäacere Laub ſpricht deutlicher von der vorgeſchrittenen
Jahres=
it als die Felſen von Chamonix. Farbenſatt, lichttrunken und
urhßeißungsvoll breitet der Herbſt ſeine weiten Arme aus. Und
m merkwürdige, vielleicht einfältige Erkenntnis geht mir nach
eieem kurzen Beſuch in Aix=les=Bains, hier im Freien auf:
jewwiel ſchöner doch der Herbſt der Natur iſt als derjenige der
ternſchen, wenn dieſe ihn nicht wahrhaben wollen.
Wieder in Genf.
Wieder im ordentlichen, nüchternen, calviniſtiſchen Genf!
eigrehen wir es ein — es iſt ein wohltuender Hafen der
An=
nſtt, wo es ſich angenehm ausruhen läßt. Genf im Oktober
ſSom Genf im September grundverſchieden. Jetzt iſt Genf
at mehr „die Stadt des Völkerbundes‟. Die tauſend Dele=
Flaggenfriede.
Perſtändigung zwiſchen der preußiſchen
Regierung und den Berliner Hoieliers.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Der Flaggenkrieg, der von der preußiſchen Regierung und in denen ſie ihrer feſten Hoffnung Ausdruck gaben, daß keines
dem Berliner Magiſtrat mit ſo großer Wucht gegen die Berliner
Hoteliers eingeleitet worden iſt und bis zur Durchführung des Verſchlechterung der Beziehungen zulaſſen werde, die in der
Boykottes ging, hat jetzt einen ziemlich friedlichen Ausgang
ge=
funden. Der Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann hat
ein=
gegriffen und hat ſehr raſch eine Verſtändigung zuſtande gebracht,
von preußiſcher Seite nicht von Anfang an mit ſo handfeſten
Mitteln gearbeitet worden wäre. Dieſe Verſtändigung läuft im
künftig bei nationalen Anläſſen und wenn ſie eine fremde
Staatsfahne aufziehen, gleichzeitig auch die Reichsflaggen
zu zeigen, wobei der entſcheidende Nachdruck offenbar auf den
Plural zu legen iſt: die Reichsflaggen. Die Hotels haben alſo
daran feſtgehalten, daß ſie ihre Neutralität wahren wollen,
in=
dem ſie gleichzeitig neben die ſchwarz=rot=goldne die ſchwarz=
weiß=
rote Fahne ſetzen. Da der preußiſche Staatskommiſſar Dr.
Weis=
mann an den Verhandlungen teilgenommen hat und die Zuſage
gemacht hat, daß die preußiſche Regierung alle im Gange des
Flaggenkrieges herausgegebenen Verfügungen zurückziehen
werde, kann man nicht gerade ſagen, daß Preußen und
insbe=
ſondere Herr Braun dabei beſonders glänzend abſchneiden.
Wenn ſie weniger voreilig und weniger maſſiv aufgetreten
wären, hätte ſich der ganze Zwiſchenfall in ſehr viel würdigeren
Formen zu einem Ende bringen laſſen, ohne dabei ſoviel Staub
aufzuwirbeln, den jetzt die preußiſche Regierung doch letzten
Endes ſchlucken muß.
(röffnung der ſpaniſchen
Nationalverſammlung.
Die Sozialiſien nehmen nicht daran teil. — Die
Diktatur ſoll beſeitigt werden.
EP. Madrid, 11. Oktober.
In Gegenwart des Königs, des Miniſterpräſidenten und
ſämtlicher Miniſter wurde die ſpaniſche Nationalverſammlung
feierlich eröffnet. Die eiſte Sitzung der Nationalverſammlung
dauerte knapp 20 Minuten. Um Zwiſchenfällen bei der Eröffnung
der Verſammlung vorzubeugen, waren etwa 1000 Poliziſten und
mehrere, Kompagnien Infanterie um das Sitzungsgebäude
poſtiert. Alle Zufahrtsſtraßen waren gleichfalls militäriſch
be=
wacht. Von einer Kavalleric=Eskorte begleitet, traf König Alfons
kurz vor 4 Uhr ein. Entſtrechend den von ihren Organiſationen
gefaßten Beſchlüſſen nahmen die Delegierten der Gewerkſchaften
und der ſozialiſtiſchen Partei an der Verſammlung nicht teil.
Auch die Vertreter der liberalen Parteien, darunter General
Weyler, waren nicht erſchienen. Die Preſſe war nur durch zwei als überwunden angeſehen werden könnte. Die Entſcheidung
Journaliſten vertreten.
Bei dem Eintritt des Königs in den Sitzungsſaal erhoben
ſich die Delegierten von ihren Plätzen und brachten dem
Mon=
archen eine Ovation dar. Sämtliche Kabinettsmitglieder
um=
gaben den König, der die Sitzung mit den kurzen Worten ein=
König dafür dankte, daß er den Vorſitz über die neue
Verſamm=
lung übernommen habe. Ferner drückte er den Dank der
Ver=
ſammlung für die Tapferkeit der ſpaniſchen Truppen in Marokko
aus. Spanien habe in der Welt eine beneidenswerte Stellung
errungen, und die neue Verſammlung bilde einen Schritt zur
Rückkehr zu normalen Zuſtänden. Das allgemeine Wahlrecht
habe in Spanien klägliche Ergebniſſe gehabt und zur Entſendung
dauerte Primo de Rivera die Abweſenheit der Sozialiſten.
Nach dieſer Erklärung verließ der König unter allgemeinen
Hochrufen der Delegierten die Verſammlung. Der Präſident der
Nationalverſammlung, der ehemalige Außenminiſter Yanguas,
gigenkamen. Der Schlichter hat die Parteien am Dienstag nach= hielt die übliche Eröffnungsrede. Er erklärte, daß die
konſtituie=
aus der Notwendigkeit entſtanden, ein Syſtem hat aber Jugoſlawien kaum eine Urſache, die Entwicklung, die
normale politiſche Lage herzuſtellen und ſo die
Diktatur überflüſſig zu machen. Jedermann darum, wenn nicht neue ſchwerwiegende Komplikationen
hinzu=
wünſche das ſchnelle Ende des Direktoriums.
Die nächſte Sitzung wurde auf Ende Oktober feſtgeſetzt.
Die Lage im Balkankonſtlikt.
England und Frankreich intervenieren.
EP. London, 11. Oktober.
Die britiſchen Geſandten in Belgrad und Sofia erhoben bei
der ſüdſlawiſchen und der bulgariſchen Regierung Vorſtellungen,
der beiden Länder anläßlich der jüngſten Zwiſchenfälle eine
letzten Zeit eine Verbeſſerung erhoffen ließen. Der Schritt der
britiſchen Diplomaten geſchah im Einvernehmen mit der
franzö=
ſiſchen Regierung und iſt das Ergebnis der Beſprechungen
zwi=
ſchen Briand und Chamberlain in Paris. Die beiden
Außen=
miniſter haben ſich geeinigt, jede Spannung, die durch die
revolutionären Organiſationen auf dem Balkan entſtehen
könnte, zu vermeiden, da die Tätigkeit der mazedoniſchen
Komitatſchis eine Annäherung zwiſchen Südſlawien und
Bul=
garien unmöglich mache.
* Der engliſche Außenminiſter Chamberlain iſt wieder nach
London zurückgekehrt, nachdem er vorher eine eingehende
Aus=
ſprache mit ſeinem franzöſiſchen Kollegen Briand gehabt hat.
Ueber den Inhalt der Unterredung iſt eine offizielle Erklärung
zwar nicht erfolgt, es liegt aber auf der Hand, daß es diesmal
vornehmlich die vielfachen brennenden Oſtfragen geweſen ſind,
die auch die führenden Staatsmänner der europäiſchen
Groß=
mächte mit wachſender Sorge erfüllen. Der Rakowſki=Konflikt,
die wachſende Spannung an der polniſch=litauiſchen Grenze, die
ruſſiſch=polniſchen Garantiepakt=Verhandlungen und ſchließlich
der neue Bälkankonflikt — dies alles ſind Fragen, die den
bei=
den Außenminiſtern zur Genüge Geſprächsſtoff geliefert haben.
Insbeſondere hat der Balkankonflikt den Hauptpunkt der
Pariſer Beſprechungen gebildet. Es iſt wohl nicht von ungefähr
geſchehen, daß gerade nach der Unterhaltung der beiden
Außen=
miniſter in Paris übereinſtimmend von Reuter und aus
fran=
zöſiſchen Quellen berichtet werden konnte, daß die Vertreter der
weſteuropäiſchen Großmächte in Belgrad und in Sofia
angewie=
ſen worden ſeien, beide Regierungen zur Mäßigung zu mahnen
und auf eine friedliche Beilegung der Streitigkeiten
hinzuarbei=
ten. Tatſächlich iſt denn auch bereits eine Reihe von Schritten
unternommen worden, und auf dieſe Demarchen dürfte es
zurück=
zuführen ſein, daß einerſeits Sofia ſeinen guten Willen zu
einer Beſtrafung der Schuldigen und zu einem friedlichen
Ueber=
einkommen mit Belgrad betont, während die ſüdſlawiſche
Regie=
rung alle bulgarenfeindlichen Demonſtrationen verbietet und
ihrerſeits bei der Fortſetzung der Verhandlungen ſich eines allzu
aggreſſiven Tones zu enthalten trachtet. Auch die Tatſache, daß
Jugoſlawien davon Abſtand genommen hat, Bulgarien, wie
es urſprünglich beabſichtigt war, eine ultimative Note zu
über=
reichen, dürfte in dieſem Sinne gewertet werden. Auf die
Ver=
mittlung der Großmächte, unter denen wahrſcheinlich auch
Deutſchland zu finden ſein dürfte, gründet ſich denn auch die
Hoffnung, daß eine kriegeriſche Auseinanderſetzung wegen der
Ermordung des jugoſlawiſchen Generals vermieden werden wird.
Die Situation ſcheint aber auch heute noch nicht ſo genügend
entſpannt, daß die Gefahr einer weiteren Verſchärfung bereits
über die weitere Entwicklung ſcheint vor allem in Belgrad, dann
aber auch bei den Mazedoniern zu liegen. Belgrad iſt
entſchloſ=
ſen, diesmal mit aller Entſchiedenheit vorzugehen und
wenig=
ſtens den Verſuch zu machen, um Garantien gegen weitere
Ueber=
griffe der mazedoniſchen Organiſationen zu erlangen. Da in
leitete: „Die konſtituierende Verſammlung iſt eröffnet.” General / Belgrad die Macht dieſer Organiſationen und die ziemlich weit=
Primo de Rivera verlas darauf eine Erklärung, in der er dem gehende Abhängigkeit ſelbſt der Sofioter Regierung von ihnen
genügend bekannt iſt, wird die Lage deshalb vielfach als ſehr
ernſt angeſehen. Die jugoflawiſche Preſſe unterſtützt die
Regie=
rung einmütig in ihrem Vorgehen und ſpricht ſich zum Teil recht
ſcharf gegen die Einmiſchung der fremden Mächte aus. Die Lage
wird dadurch kompliziert, daß die Gefahr weiterer mazedoniſcher
Ausſchreitungen noch gar nicht als beſeitigt erſcheint.
Trotzdem iſt anzunehmen, daß Jugoſlawien, weil es ſich der
unwürdiger Elemente ins Parlament geführt. Zum Schluß be= gegenwärtigen Lage ſehr wohl bewußt iſt, ſchließlich ſelbſt
ehr=
lich auf eine Einigung des Konfliktes hinarbeiten und ſich
dem=
gemäß auch in ſeinen Sühneforderungen gegenüber Bulgarien
mäßigen wird. In Belgrad weiß man ſehr wohl, daß jenſeits
der Adria ein Nachbar ſitzt, deſſen Hauptziel die Ausbreitung
ſeines Einfluſſes auf dem Balkan iſt, und der im Falle einer
rende Verſammlung nicht als Erſatz des alten ſpaniſchen Parla= akuten Kriegsdrohung zwiſchen Jugoſlawien und Bulgarien nur
die Rolle des lachenden Dritten ſpielen würde. Zum anderen
zu ſuchen und zu finden, das ermögliche, eine ſich in den letzten Wochen angebahnt hat, durch allzu radikales
Vorgehen zu ſtören. Der Vermittlung der Großmächte dürfte es
treten, letzten Endes doch gelingen, einen Ausgleich
herbeizu=
führen.
gierten, Journaliſten, Touriſten uſw. ſind alle mit einem mal
fort, abgereiſt, verſchwunden. Genf iſt ſich ſelbſt zurückgegeben
worden. Und es freut ſich dieſes Gewinnes in offenſichtlichſter
Weiſe. Es iſt jetzt ſtiller, urwüchſiger, anheimelnder, hat wieder
ſeinen eigenen, gar nicht internationalen Charme zurückerhalten.
Leichte Herbſtnebel liegen — wie unſer „Bus” in Genf einfährt
— über der Stadt und hüllen ſie in einen Schleier von
Inti=
mität, Wärme und Häuslichkeit ..
Es iſt Abend und von irgendwoher dringt Muſik, Lachen
und Lärmen ans Ohr. Was iſt los? Jahrmarkt wird gehalten.
Das Stadtviertel „Paquis” feiert ſeinen lokalen Jahresrummel.
Die „Rue des Paquis” zieht ſich parallel dem Quai Wilſon hin,
unmittelbar hinter den großen Luxushotels und dem
Völker=
bundspalaſt, bildet ſozuſagen die Hinterfront der prunkvollen
Faſſade des offiziellen Genf. Wobei nicht unbemerkt bleiben
darf, daß (meine Feder zögert es hinzuſchreiben) die „Rue des
Päquis” — das Dirnenviertel Genfs iſt. (Allerdings iſt das in
der „Stadt Calvins” nicht ganz ſo ſchlimm wie anderswo.)
Alſo, mitten zwiſchen dem „Monument Brunswick”, dem
berühmten und hochpolitiſchen Hotel „Beau Rivage” und dem
emſig arbeitenden Völkerbundsſekretariat ſind jetzt folgende
höchſt unſeriöſe Dinge aufgebaut: erſtens — ein Affentheater,
zweitens — eine Schießbude, drittens — ein Tanzboden und
viertens, fünftens, ſechſtens uſw. nicht weniger als zehn
Karuſ=
ſells. Hei, wird jetzt — da es beſeligend iſt, auf keine
Außen=
miniſter und diplomierte Pazifiſten mehr Rückſicht nehmen zu
müſſen — nach Herzensluſt gelärmt und getobt. In der
Schieß=
bude knallt es unabläſſig, und die Abrüſtungskommiſſion hat Bohemien Altenbera kann man ſich ſchwer denken,
hier abſolut nichts dreinzureden. Vor dem Tanzboden, unter
freiem Himmel, iſt ein Schild angebracht, auf dem die Worte
„20 Centimes le couple” zu leſen ſind, und es finden ſich in der
Tat nicht wenig Freier, denen dieſer Betrag nicht übermäßig
hoch erſcheint und die, eine holde Päquis=Dame eng
umſchlun=
gen, den Boden des Tanzes emſig beſtampfen — voller Ernſt,
Langweile und faſt Traurigkeit, ſo wie einfaches Volk zu tanzen
gewohnt iſt.
zu Röut. Die Promenadencafes ſind geſchloſſen, die Fenſter
vernagelt. Die Hotelpaläſte haben die bunten Fahnen der 55
Nationen eingezogen. Die herbſtliche Kühle iſt hier, nahe am
Waſſer, ſpürbarer als im Innern der Stadt. Die kunſtvoll
zu=
geſchnittenen Theaterbäume am Quai verlieren merklich ihr
Laub, das melancholiſch unter den Füßen des einſamen
Spazier=
gängers raſchelt. Und von den ſonſt ſo zahlreichen Schwänen
auf dem See gewahrt man jetzt im abendlichen, herbſtlichen Genf
nur noch einen einzigen. Mit hörbarem Rauſchen und weitem
Flügelſchlag fliegt er hart über der Spiegelfläche des dunklen
Waſſers, und ſein ſilberweißes Gefieder wirkt auf dem
Hinter=
grund der blauſchwarzen Nacht geſpenſtiſch und ſchön”".
*Portragsabend von L. Hardt.
„Proſa von Kleiſt bis Kafka.”
Der Berliner Rezitator Ludwig Hardt iſt ein Techniker
der Sprache.
Er beherrſcht ſeine Stimme mit unbedingter Sicherheit. Er
verſteht es, Vokale und Konſonanten zu ſetzen und die Silben
ausklingen zu laſſen.
Er ſpielt auf ſeiner Stimme wie ein Trommler, auf der
Trommel. Er weiß Alarm zu ſchlagen und Wirbel ſteigen
zu laſſen.
Seine Befähigung iſt im Laufe der Jahre zur Routine
ge=
worden. Seine Art, zu ſprechen, iſt keine Sprechkunſt mehr,
ſon=
dern Sprechartiſtik.
In der Artiſtik liegt die Gefahr.
Unter dem Stichwort „Deutſche Proſa von Kleiſt bis Kafka”,
vereinigte er ein buntes Potpouri ohne inneren Zuſammenhang:
von Robert Walſer über Kleiſt zu Kafka, Storm und Altenberg!
Stärkere Gegenſätze als den Feuerkopf Kleiſt und den Wiener
In ſchöner Sachlichkeit ſprach Hardt die gehaltvolle
Erzäh=
lung „Elf Söhne” von Franz Kafka. Auch des Schweizers
Robert Walſer unterhaltende, ſpritzige Epiſoden wurden nett
und anregend, wenn auch ſtellenweiſe zu leiſe und dadurch
un=
verſtändlich gegeben.
Unmöglich aber war der Vortrag des herrlichen Stückes aus
Kleiſts „Michael Kohlhaas”: der Beſuch des Michael Kohlhaas
Wenige Schritte abſeits liegt der Qugi Wilſon. Er iſt jetzt bei Martin Luther. Hier wurde dem Rezitator die Routine zum
menſchenleer. Keine befrackten Miniſter eilen mehr von Raut / Verhängnis. Aus der wundervollen deutſchen Proſa wurde ein
Theaterſtück älteſter Schule. Aus Luther wurde ein Augen und
Stimme rollender Theatraliker, aus Kohlhags ein
Bühnen=
böſewicht. So kann man Friederike Kempner, nicht aber
Hein=
rich von Kleiſt ſprechen!
Einige wirkungsvolle Raketen der Sprechartiſtik ſchloſſen den
Abend, — zur Freude der beifallsluſtigen, aber wenig
zahl=
reichen Hörer.
Seite 4
Nummer 283
Die Lage in Arabien und am
Roten Meere.
Von unſerem (O=Korreſpondenten.
London, 10. Oktober.
Arabien bietet ein typiſches Beiſpiel, wie aus einem wirren
Durcheinander und Nebeneinander von kleinen und kleinſten
Machtgebieten eingeborener Herrſcher und Stammeshäuptlinge
ein großes Staatsgebilde unter einem zielbewußten Oberhaupt
entſtehen kann, wenn dieſes ein Kampfvolk, wie Ihn Saud die zu unterhalten, „die in beſonderen Vertragsbezie=
Wahabiten, hinter ſich hat, dem er zugleich religiöſes Oberhaupt
iſt. Der erſte Vertrag, den die britiſche Regierung Ende 1915
mit ihm ſchloß, nannte ihn den „Herrſcher von Neid”. In dem
jetzt veröffentlichten Vertrag wird er „Seine Majeſtät der König
des Hedja= und von Neid und ſeinen Dependenzien” genannt,
und dieſe Dependenzien vollenden den Beſitz des größten Teiles
von Arabien. Er hat das vielbegehrte Königreich des Hedjaz
und die heiligen Stätten des Ilam errungen, deren
Pilger=
ſcharen zum großen Teile britiſche Untertanen ſind. Er iſt auf
ber ganzen Linie Nachbar der britiſchen Mandatsländer
gewor=
den. Er hat die meiſten Häfen in der Hand, mit denen britiſche
und indiſche Kaufleute ſeit vielen Generationen im
Handels=
verkehr ſtanden. So war die Feſtlegung der freundſchaftlichen
Beziehungen mit dieſem Herrſcher durch einen Vertrag für die
britiſche Regierung eine ſtaatskluge, unabweisbare
Notwendig=
vertrages mit dem Imam von Aſſir die ganze Oſtküſte des Roten
Meeres, dieſes ſo wichtigen Abſchnitts der britiſchen Hochſtraße
zur See, bis zum Lande Yemen hinab beherrſchte.
einige, die größtes Intereſſe auch für Nichtbeteiligte haben.
Artikel 2 beſagt, daß ſich jeder der beiden Kontrahenten
ver=
pflichtet, „mit allen verfügbaren Mitteln zu
verhin=
dern, daß ſeine Territorien als Baſis für geſetzwidrige
Betäti=
gungen gegen den Frieden und die Ruhe in den Territorien
der anderen Partei benutzt werden. Gegen wen das mit ge=
Sie lautete, Moskau habe in letzter Zeit ein großes Intereſſe
an Arabien gezeigt und einen Vertreter namens Bielkin nach
dort entſendet, deſſen Aufgabe nicht nur einen kommerziellen,
ſondern auch einen politiſchen Charakter gehabt
habe. Was den erſten Zweck betreffe, ſo habe Bielkin nach ſeiner
Nücktehr der Handelskammer von Moskau über die Ausſichten
im Hedjaz und Neid, in Aſſir und Yemen wie in Eritreg
be=
richtet und erklärt, daß Sowjet=Ausfuhren einen guten Abſatz
Mehl, Zucker, Seife, Streichhölzer und Geſchirr. Die
Sowjet=
regierung habe daraufhin die Einrichtung eines regelmäßigen
Dampferdienſtes zwiſchen Odeſſa und der Küſte Arabiens be= zuerſt bei Ibn Saud geweſen war. Muſſolini nutzte das
Isweſtija” in Verbindung mit einer Beſprechung der Ausſichten
Mitiwoch, den 12. Oktober 1927
geführt, wie unerwünſcht eine Verwirllichung des Gedankens
einer panarabiſchen Föderation oder eine Bildung engerer
wirt=
ſchaftlicher Beziehungen zwiſchen dem Hediaz und Aegypten ſei,
weil ſie die türkiſche Sowjetpolitik ungünſtig beeinfluſſen
könn=
ten. Es ſei ferner abſolut notwendig, „britiſche imperialiſtiſche
Pläne in Arabien” zu durchkreuzen. Wenn die „Isweſtija” auf
den vorgeſchlagenen Dampfern Paſſagiere ausſenden dürſte, ſo
wären ihre Inſtruktionen an dieſe alſo wohl kaum zweifelhaft.
Klauſel 6 des Vertrages befagt: „Der König von Hedjaz
und Neid uſw. verpflichtet ſich, freundſchaftliche und friedliche
Beziehungen mit den Gebieten von Koweit und Bahrein
ſowie mit den Scheiks von Qatar und der Omam=Küſte
hungen mit der Regierung Seiner
Britanni=
ſchen Majeſtät ſtehen. Dieſe Feſtlegung iſt von
beſon=
derer politiſcher und wirtſchaftlicher Bedeutung. Die genannten
Gebiete ziehen ſich die geſamte arabiſche Golfküſte entlang, und
Omam reicht ſogar noch um die Südoſtſpitze Arabiens bis zur
Mitte der Südküſte, bis zum Eingang des Golfs von
Aden herum. Die Klauſel beſagt alſo klar und deutlich, daß
Großbritannien ſich auf dieſer ganzen Küſtenſtrecke den
beſtim=
menden Einfluß vorbehält. Ibn Saud kann alſo das Spiel von
Hedjaz und Aſſir hier nicht wiederholen und niemals ſüdlich
Baſra Herr der Küſte werden. Er kann aber auch keine
wirt=
ſchaftlichen Maßnahmen ohne Zuſtimmung von Großbritannien
treffen, z. B. keine Querbahn bis zum Golf ſelber bauen oder
durch andere bauen laſſen, über die nicht London die
keit geworden, zumal er nach dem Abſchluß des Souveränitäts= Hauptkontrolle in Händen halten würde. — Der Vertrag
wird von einer ganzen Reihe von Noten begleitet, von denen
zwei beſondere Bedeutung haben. In der einen legt die britiſche
unter den Klauſeln des Vertrages von Yeddah befinden ſich jordanien feſt. Sie ſoll bis zu einem Punkt an der rechtlich vom Imam beſetzt worden ſind. Die konſequente En
Hedjaz=Bahn zwei Meilen ſüdlich von
Muda=
wara und von da in gerade Linie bis zu einem Punkt am Könige dazu veranlaſſen, Vertreter in den Hauptſtädten ihre
Golf von Akaba, zwei Meilen ſüdlich von dieſem
in Transjordanien liegen. Hierauf antwortet der
Ver=
treter von Ibn Saud: „S. M. Regierung beharrt auf ihrer
Stel=
richtet iſt, kann nicht gerade als ein Preisrätſel gelten. In dieſer lung. Wir finden es unmöglich, unter den jetzigen Verhältiſſen
Beziehung erinnern wir an eine kürzliche Meldung aus Riga, die endgültige Regelung dieſer Grenzfrage vorzunehmen.” —
Der zweite Punkt betrifft die Waffeneinfuhr. In einer ſpäteren Kriegsgerichte in Bulgarien. — Einberufun
Note wird erklärt, daß das Embargo, auf die Ausfuhr von
Kriegsmaterial nach Arabien aufgehoben ſei.
Damit kommen wir auf Italiens Stellung in
Ara=
bien. Als der ſo fähige Unterhändler Sir Gilbert
Clay=
ton, dem Britannien alle die Annäherungen und
Vertrags=
abſchlüſſe verdankt, ſeinen erſten Freundſchaftsbeſuch bei Ibn
Saud gemacht hatte — womit er, beiläufig bemerkt, einer
tür=
finden würden, insbeſondere Petroleum, Gerſte, Kartoffeln, kiſchen Miſſion gerade nur zuvorkam —, reiſte er nach Sana, zu
dem nördlichen Nachbarn des Aden=Gebietes. Aber er konnte
dort keinen anglogen Erfolg buchen, vielleicht gerade, weil er
ſchloſſen. Was die politiſche Seite angeht, ſo hat die aus und ſchloß ſeinerſeits einen Vertrag mit dem Imam ab, z
in dem dieſer zuerſt den Titel „König” erhielt. Der König von
für einen Verkehr zwiſchen Arabien und dem Sowjetreich aus= Italien erkennt die vollſtändige Unabhängigkeit des Königs von ber ein.
Yemen an, wie dies durch die jetzigen Grenzen
be=
ſtimmt iſt. — Die Anerkennung gilt alſo
in=
keiner Weiſe für eine etwaige weitere
Expane=
ſion in der Richtung auf Aſſir. — Anſtatt der allge= Freigabe der Ausfuhr von Kriegsmaterial nach Arabien.
ſagt der Vertrag, werde Italien Yemen allen möglichen Bei= gewähren, einſchließlich der Lieferung von Waffen unds
Munition zu einem mäßigen, in jährlichen Ratem
zuentrichtenden Preiſe. Nach Klauſel 5 will der König
von Yemen alle italieniſchen Untertanen in
Haus=
dels= und wirtſchaftlichen Unternehmungem
begünſtigen. — Davon ſteht nichts im engtiſchem
Vertrage. Ihn Saud bewahrt hierin ſeine völlige Freiheitt
was eigentlich ſeltſam berühren müßte, wenn nicht der Gedanko
nahe läge, daß darüber im Prinzip — vor allem über Oelk
bohrungen und Bahnbauten — gewiſſe Vereinbarungen erſolgtſind=
Man hat es ſicher für inopportun gehalten, andere Intereſſentem
auf vorhandene Chancen, z. B. auf Oelbohrungen im
Schemargebirge, aufmerkſam zu machen. In Rom hag
eine volle Verſtändigung über die Verträge ſtattgefunden. Beid7
Mächte ſind zu einer Art von ausſchließlicher Patronats=Partmer
ſchaft gelangt, die für keinen Dritten die Möglich,
keit eines Eindrängens belaſſen.
Aber bei der ganzen Sache iſt vom engliſchen Standpunm
doch eine Lücke geblieben. Indeſſen wird ſchon davon gel
ſprochen, daß ſich die britiſche Regierung doch mit
dem Imam=König in Betreff mancher Punkte ausein!
anderſetzen muß. Dahin gehören für alle Eventualii
täten Garantien für die nicht unbeträchtlichen britiſchen Priva.
intereſſen im Idriſi=(Aſſir=/Gebiet und eine Einigung über di
Regierung die Grenzlinie zwiſchen dem Hedjaz und Trans= Hinterlands=Diſtrikte von Aden, die nach britiſcher Anſicht wider
wicklung der Vertragspolitik müßte auch die beiden arabiſche
Kontrahenten ſchon wegen des Ausbaues der Handels=und Wiry
Ort, führen. Mudawara wie der ſo wichtige Hafenplatz würden alſo ſchaftsbeziehungen einzuſetzen. Uebrigens verdient nicht
übe=
ſehen zu werden, daß ſich Ibn Saud wie der Imam entſchloſſe!
haben, diplomatiſche Verteter auch in Angorag
unterhalten.
der Sobranje.
EP. Belgrad, 11. Oktober.
Wie aus Sofia gemeldet wird, hat das Amtsblatt in ein!
Sonderausgabe drei königliche Ukaſe veröffentlicht. Der erft
beſtätigt den Beſchluß des Miniſterrats über die Verhängum
des Ausnahmezuſtandes in den beiden Bezirken Petritſch un
Küſtendil. Der zweite Ukas räumt den Sofioter erſtinſtanzlich=
Gerichten die Funktionen eines Kriegsgerichts ein, damit ſie a.”
Verbrechen und Uebertretungen behandeln, die auf dem
Gebie=
der beiden Bezirke vom Tage des Inkrafttretens des Ausnahm
zuſtandes begangen werden. Die dritte Verordnung ruft au
Sobranie zu einer aßerordentlichen Seſſion für den 15. Oru
abzugeben, 80 Vorrat
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Jagdhund Pudes
inter), Rufname.
und 1 ſchwarzge
Nummer 283
Mittwoch, den 12 Oftober 1927
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 12. Oktober.
— Geſſiſches Lendestheater. In der erſten Aufführung der „Salome‟
an Richard Strauß heute 20 Uhr im Großm Haus ſind die Haupt=
Alen folgendermaßen beſetzt: Herodes Rudolf Balve, Herodias Anna
ia cobs, Salome Roſe Landwehr, Jochanaan Hans Komregg,
ſiarrraboth Guſtav Deharde. — In der morgigen Aufführung von
Fyrccinis „Tosca” ſingt zum erſten Male Roſe Merker die Tosca und
dans Komregg den Scarpia. — Diejenigen Mieter der Miete K des
— III. Handelsſchau. Die Ausſtellungsleitung kommt dem
Entuſche, der ihr aus Induſtrie= und Handelskreiſen vorgebracht
ſurde, gerne nach. Die III. Handelsſchau iſt am Mittwoch, den
2. Oktober d. J., von vormittags 9 Uhr bis abends 9 Uhr
un=
inkerbrochen geöffnet. Ab 4 Uhr Konzert in der Feſthalle unter
ſfſönlicher Leitung des Herrn Obermuſikmeiſters a. D. Weber.
Sjehe heutiges Inſerat.) Wie wir vor Schluß der Redaktion
ſahren, hat ſich die Hildebrand=Mühle Mannheim, die
Liefe=
an=tin des allgemein bekannten Phönix=Mehls, in liebenswür=
9er Weiſe bereit erklärt, am Mittwoch und Donnerstag,
nach=
lit tags zwiſchen 3 und 4 Uhr, Bröichen zu verteilen.
Die Gratis=Prämien für den Dienstag=Beſuch fielen
u. folgende Nummern: Gelbe Karte Nr. 9633: ein Alkoda=
Gas=
rat=Koch=Backherd; gelbe Karte Nr. 10 748: ein Lederkoffer;
ſaute Karte Nr. 1080: ein photographiſcher Apparat.
— Gewerbemuſeum. Die Ausſtellung zur Reform des
gireibunterrichts iſt an dieſem Mittwoch guch nachmittags von
5 Uhr geöffnet. Der Vortrag von Profeſſor Koch im Hörſaal des
Lufſeums beginnt um 6 Uhr.
—— Hauptverſammlung des Skiklubs Schwarzwald. Die
Hauptver=
onlung des Skiklubs Schwarzwald tagte in dem ſchön gelegenen
tctchen Furtwangen, im ſogenannten hohen Schwarzwald.
ich er als Winterſportplatz ſihr geſchätzte Ort, deſſen Einwohner
weit=
hnendes Verſtändnis für den Schueelauf zeigen, gab der Tagung nicht
in einen landſchaftlich ſchönen Rahmen, ſondern auch einen
angeneh=
perſönlichen Charakter. Aus den Berichten des Vorſtandes war
arſehen, daß die Entwicklung des Schneelaufes im Schwarzwald
wei=
günſtiga Fortſchritte gemacht hat. Die Schneeverhältniſſe waren
wergangenen Winter in dem Lagen über 700 Meter gut, ſo daß auf
n Höhen des Schwarzwaldes über drei Monate lang eine
zuſammen=
mugende Schneedecke beſtand und alle geplanten ſkiſportlichen
Veranſtal=
nyren terminmäßig durchgeſührt werden konnten. Zu den zahlreichen
rtgsgruppen des Stiklubs Schwarzwald ſind weitere 9 dazugekommen,
um nter auch die Ortsgruppe Ottenhöfen=Scebach im Gebiete der
Darm=
iön er Hütte. Daß das ſportliche Leben im vergangenen Winter ein
ch reges war, iſt aus der Durchfühnung von 39 Skiwettläufen unter
iuahme von 2112 Perſonen zu erſehen. An ernſtlichen Unfällen
d: zwei Knochenbrüche zu verzeichnen. Beſonders hervorzuheben ſind
Mteiſterſchaften des Skiklubs Schwarzwald, welche gute
Durchſchnitts=
ſtunngen zeigten und die größte bisher feſtgeſtellte Zuſchquermenge auf
n) Feldberg brachten. Der ſportliche Vorſprung, dim der
Schwarz=
iN in früheren Jahren vor den anderen deutſchen Gebirgen hatte, iſt
chl heute nicht aufgeholt. Mit Ausnahme von Dietſche, Altglashütten,
eigu den beſten deutſchen Langläufern gehört, ſind kaum Läufer
vor=
nien, welche zur erſten Klaſſe gezählt werden können; das trifft
be=
niers für die zuſammengeſetzten Läufe zu. Sehr erfreulich iſt dagegen
wertvolle weitere Entwicklung in die Breite und die vermehrte Pflage
ſpJugend=Skilzufs, welche ihren Ausdruck in der Durchführung von
wreich beſuchten Jugend=Skitagen fand, welche im nördlichen und
lnchen Schwarzwald ſtattfanden. Die ſtarke Entwicklung d.s
Schnee=
zu zwingt zur vermehrten Ausbildung von Skikursleitern, zu welchem
verſchiedene Lehrkurſe auf dem Feldberg durchgeſſihrt wurden.
f9 Grund beſtandener Prüfungen konnten weitere 25 Kursleiter vom
eietſchen Skiverband b.ſtätigt werden, darunter ein Darmſtädter. Nach
yportlichen Plänen für den kommenden Winter werden die
Meiſter=
afn en des Skiklubs Schwarzwald im nördlichen Schwarzwald von dem
u. Hornisgrinde durchgeführt. Das größte ſtiſportliche Ereignis
Meiſterſchaften des Deutſchen Skiverbandes”, welche vergangenen
murer in Garmiſch=Partenkirchen ſtattfanden, kommen in der Zeit vom
Kis 26. Februar auf dem Feldberg zur Austragung. Der Skiklub
warzwald wird alle Kräfte anſpannen müſſen, um dieſe große,
vierige Veranſtaltung zum ſportlich einwandfreien Abſchluß zur
nichen. Nach den dir Hauptverſammlung vorliegenden Anträgen
rix unter anderem die Wiedereinführung von Damenlangläufen bei
MNeiſterſchaften des Skiklubs Schwarzwald beſchloſſen. Es bleibt
ab=
paaten, ob ſich dieſe Einrichtung bewähren wird. Der ſportliche
ſto auf auf Schneeſchuhen iſt für den Frauenkörper viel zu anſtwngend
Gart. Die Durchſührung von Geländeläufen, bei welchen Technik,
verliche Gewandtheit zur Geltung kommen, hätte als ſport=
*s Betätigungsfeld für die Damen vollkommen genügt.
rüveiterer Antrag betraf die Bewertung des Geländelaufes der
39 kunft nicht nur nach der gelaufenen Zit, ſondern auch durch
Punkt=
aie für jden Sturz gewertet wird. Der Hüttenbaugedanke iſt in den
anedenen Ortsgruppen ſehr rege, ſodaß ſchon heute ein, wenm auch
rn aſchiges Netz von Skihütten den Schwarzwald überzieht. Der Plan,
dre Jugend des Skiklubs Schwarzwald auf dem Feldberg eine
Ski=
ke; zu bauen, beſteht weiterhin, es werden aber noch einige Jahre
ganen, bis dieſer Gedanke verwirklicht wird. Die Hauptverſammlung
A.G.
4 mäichſten Jahres wurde nach Mannheim gelegt.
Freunde der Darmſtädter Realanſtalten. Wir erinnern Gäſte
MNitglieder an unſere Monatsverſammlung, die am kommenden
eistag bei Sitte uns vereinen wird. Der Vorſtand legt die nun
iggeſtellte Erinnerungsmappe an die Hundertjahrfeier vor, wird über
reürdig verlaufene Stiftungsfeſt berichten und die Satzungen den
Agejedern überreichen. Außerdem gibt er bekannt, was an Vorträgen
1 eranſtaltungen im Winterhalbjahr geboten werden ſoll. Wir bitten
Arrbetracht der wichtigen Tagesordnung, die Monatsverſammlung
E p,ahlreich beſuchen zu wollen. Ferner möchten wir noch darauf
hin=
nen, , daß am Sonntag, den 30. Oktober, eim Familienausflug nach
Eſoadt ſtattfindet. Wir treffen uns an dieſem Tag um 2 Uhr am
4hr=unnen und gehen auf dem Ludwigsweg und durch das Mühltal
Eberſtadt, um bei Jakob einzukehren. (Siehe geſtrige Anzeige.)
Evangeliſche Stadtgemeinde. Am Mittwoch, den 12. Oktober,
vom Kirchenvorſtand der erangeliſchen Stadtgemeinde eine
ſoarbeitsſchule für Schulmädchen eröffnet. Sie jr
zumnt für die Lukas=, Markus=, Schloß=, Kaplanei= und
Reformations=
pürde. Mädchen dieſer Gemeinden melden ſich bei ihren
Gemeinde=
pern an. Die Handarbeitsſchule ſteht unter Leitung von Schweſter
Er iund iſt zweimal wöchentlich, Mittwochs und Samstags,
nachmit=
noch denſaal der Schloßgemeinde, im Schloß, Mittelhof, Eingang
enſtder Schloßkirche. Es wird ein mäßiges Schulgeld von 40 Pfennig
all wnat erhoben.
— Die evangeliſche Jugendvereinigung der Stadtgemeinde im Bund
Zſavzer Jugendvereine (B D J.) veranſtaltet am Donnerstag, den
NeMt., abends 8 Uhr, im Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, einen
Gemeinde=
d. Der erſte Teil des Abends wird durch einen Lichtbildervortrag:
Bundeszeltlager des B.D.J. im Südharz” aus=
An Hand von über 50 feinen Lichtbildern wird ein Mitglied
eatveſenden einen Blick tun laſſen in das ſonnige Leben von
3:D. J.=Jungen, das ſie in der erſten Auguſtwoche im Feuergrund
Teufel im Baume” bilden. Wer einmal einen Einblick in
Weutſches Jungenleben tun will, verſäume es nicht, dieſen Abend
heſl uchen. „Vor allem laden wir die Gemeindeglieder, ſowie alle
euSverbände herzlichſt ein. Programme, die zum Eintritt
berechti=
md zum Preiſe von 50 Pf. an der Abendkaſſe zu haben.
Kon=
and den haben freien Eintritt.
! Rauchverbot für Kraftfahrer. Bei der neuen Bearbeitung der
Eymungen für den Kraftverkehr ſoll das Rauchverbot für
Kraft=
ei aufgenommen werden. Eine ſolche Maßnahme entſpricht
eben=
ehl einem dringenden Bedürfnis als ſie andererſeits geeignet
er=
eri, zur Verküütung von Unglücksfällen beizutragen. Schließlich
was Verbot auch aus äſthetiſchen Gründen nur zu begrüßen.
Landesverein für Innere Miſſion.
Am Montag dieſer Woche fand im Saale des Landeskirchentags die
diesjährige Mitgliederverſammlung des Heſſiſchen Landes= der am 16. Oktober, nachmittags 3 Uhr, in Darmſtadt ſtattfindet, werden
vereins für Innere Miſſion, verbunden mit der Tagung des
Ev. Landesverbands für Inmre Miſſion in Heſſen, ſtatt. Dieſer
ge=
ſchäftlichen Tagung war am Sonntag die Einführung des neuen Direk= den Fronten ſchaukelten, doch haben ſie immerhin eine recht reſpektable
tors durch den Herrn Prälaten D. Dr. Dichl in der Stadtkirche und am Größe. In Mannheim hat dieſes Schauſpiel die Zuſchauer auf das
Abend ein Gemeindeabend im großen Saal des Ev.
Gemeinde=
hauſes vorangegangen. Auf letzterem hielt nach einer Begrüßungsredo Jährling und Babel — die „Gaswürſte” in Brand geſchoſſen,
des Herrn Pfr. Kleberger Direktor Pfr. Röhricht einen Vortrag, in
dem er aushührte, daß die Mitarbeit der chriſtlichen Liebessätigkeit auf beteiligen, deſſen tollkühne Kunſtſtücke ſobald von irgend einem anderen
dem Gebiete der Fürſorge auch heute noch nötig ſei, daß der Staat allein. Piloten nicht mehr erreicht werden. Allerdings kann er ſich auf ſeinem
nicht treiben kann. Herr Pfarrer Wagner, der Vorſitzende des
Landes=
vereins für Innere Miſſion, erzählte in anregender Weiſe von den
An=
fängen der Krüppelfürſorge in Deutſchland und in Heſſen, viele
perſön=
liche Erinnerungen einflechtend. Zur Verſchönerung des Abends trug zu bekommen.
in dankensw=uteſter Weiſe das Hurnquartett des Herrn Pfr. Kalbhenn
und ſeiner Söhne bei.
Die Mitgliederverſammlung des Heſſiſchen
Laudesver=
eins für Innere Miſſion wurde eingeleitet durch eine Andacht, die Herr Einladung der Freien Literariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft morgen,
Pfarrer Memmert aus Ober=Widdersheim hielt. Der Jahresbericht des
Vorſitzenden legte Zeugnis ab von der weitreichenden und alle Gebiete / Das Weſen des inneren Rhythmus” hält, die Ergebniſſe
der Inneren Miſſion umfaſſenden Tätigkeit des Landesvereins. Aus
dieſem Bericht heben wir heute nur das hervor, was über die Arbeit „der tiefſte und ſtärfſte Denker unſerer Tage” und zugleich als
ausge=
geſagt wurde, die den Landesverein augenblicklich beſchäftigt: die
Krüp=
pelarbeit. Zum Krüppelheim, d. h. der in gemietetem Hauſe ſamt
Ba=
racke arbeitenden orthopädiſch=chirurgiſchen Station, ſie führt zurzeit, ſträßer (Rheinſtraße 6). — Siehe Anzeige.
38 verkrüppelte Kinder, kam die Krüppellehrwerkſtätte im eigens dazu
erbauten neuen Hauſe in Nieder=Ramſtadt. Dia Anſtalt ſteht unter
mediziniſcher Leitung der Herren Dr. Kohlſchütter=Darmſtadt und Dr.
Georgi, Nieder=Ramſtadt. Letzterer berichtete in der öffentlichen Ver= einen ſchönen Verlauf. Genau genommen war es — trotz der
Jahres=
ſammlung, die auch aus unſerer Stadt zahlreich beſucht war, über das zeit — keine Herbſtwanderung, denn der Wald trug noch ſeinen vollen
Krüppelheim, während der neuernannte Direktor der Anſtalt,
Herr Pfarrer Schneider, über die Krüppellehrwerkſtätte berichtete.
Nachmittags 3 Uhr begann die Tagung des Landesverbandes für
Innere Miſſion, verbunden mit einer Arbeitsbeſprechung mit den
Deka=
natsvertrauensleuten und den Vertretern der Ev. Wohlfahrtsdienſte.
In lebhafter Beſprechung wurden hier nach kurzen ginleitenden
Refe=
raten durchgeſprochen: Das Geſetz zur Bekämpfung der
Geſchlechtskrank=
heiten, die Mitarbeit der Juneren Miſſion in der ſozialen Gerichtshilfe,
die Ev. Verſicherungszentrale, die Ev. Heimſtättengeſellſchaft, der Ev.
Preſſedienſt, das chriſtliche Kolportageweſen und andere Aeußerungen
Innerer Miſſionsarbeit in Heſſm. Den Jahresbericht auf Grund
ein=
gegangener Einzelberichte erſtattete Herr Pfarrer Clotz=Friſchborn. Aus
dieſem Bericht ſei folgendes hervorgehoben: Im Landesvrband ſind
zurzeit zuſammengeſchloſſen 21 Vereine und N Anſtalten. Der
deutſch=
ebangeliſche Frauenbund, Ortsgrupp= Darmſtadt, überwachte im
Be=
richtsjahre 51 Mündel. Der Verband eb. weiblicher Jugend in Heſſen
ſammelte in 156 Vereinen 4500 Mitglieder, in ſeinem Erholungsheim
„Orbishöhe” haben 350 Erholungsbedürftige Pflege gefunden, 3
Frei=
zeiten fanden ſtatt, darunter eine Turn= und eine Singefreizeit. Der
„Heſſenbund”, in dem 83 Vereine zuſammengeſchloſſen ſind, hat eben
als neuen Bundeswart Herrn Miſſionar Jürgens berufen. Der Heſſ.
Jugendbund für entſchiedenes Chriſtentm hat 50 Ortsgruppen. Der
Verein „Tabea” in Worms darf von dem Ankauf eimes neuen Hauſes
berichten. Ruhiger Fortentwicklung erfreut ſich die Arbeit des „
Eliſa=
bethenſtiftes” in Darmſtadt. Das Ev. Schweſternhaus Gießen eröffneto
im Dezember vor Js. neu die Zuflucht nebſt Obdach. Von ſtarker
Belegung der Kinderheilanſtalt „Eliſab ſthhaus” in Bad=Nauheim wurde
berichtet. 1660 Kindern wurden Kuren gewährt. Dem Verband der
Erziehungsvereine, der in dieſem Jahre ſein 25jähriges Jubiläum feiern
darf, gehören die Erziehungsvereine von 21 Dekanaten an; er betreute
im Vorjahr 1056 Kinder. Die Erziehungsanſtalt Hähnlein darf auf
eine 75jährige Tätigkeit zurückſchauen, ebenſo feierte das Jugenheimer
Nettungshaus ſein 75 Jahresfeſt. Der Oberheſſiſche Verein für Innere
Miſſion hofft, demnächſt in Friedberg eine Herberge eröffnen zu können.
Erſt kurz vor 7 Uhr fand die Verſammlung ihr Ende.
Bealleish-Hagenssalg
Nur echt in blauer Packung mit dem Bilde des Erfinders. 100 Jahre unüber.
roffen geg. Folgen ſchlechter Verdauung u. Sodbrennen. Ford, Sie grat, u.
fre. Probe mit Gebrauchsanw. Pulver 250g 0.60, Tabl. 0.25 u. 1.50, Bullrich,
Berlin, Flottwellstr. 3 a. Erhältlich in Apotheken u. Drogerien. (I. Bln. 14464
— Vorführung des „Rhönrades”. Auf dem Stadion wurde am
Sonntag das „Rhönrad” durch drei Herren in der Pauſe zwiſchen dem
Hand= und Fußballſpiel vorgeführt, unter Anweſenheit von zirka 3000
Zuſchauern. Tags zuvor wurden dieſe Räder durch eine Dame ſowie
zwei Herren vorgeführt. Die Vorführenden entwickelten eine fabelhafte
Gewandtheit. Es iſt bekannt, daß Schönheitskultur allein nicht genügt,
ſondern zweckmäßige, der Zeit angepaßte Leibesübungen, unter
Beyſick=
ſichtigung der Anlage und des Körperbaues, zweckentſprechend übertragen
auf beide Geſchlechter, machen ein Volk geſund, gewandt, kräftig,
geiſtes=
gegenwärtig und allen Gefahren zum Trotz widerſtandsfähig. Das
„Rhönrad”, dieſes neue Gerät für Turnen, Gymnaſtik und Sport, iſt
zur Durchtrainierung des Körpers von großem Wert. Auf dem Stadion
wurde das „Rhönrad” mit 45. Zentimeter ſowie das in 20 Zentimeter
Breite vorgeführt. Wiegen in Seitenſtellungen, in Querſtellung,
Wiege=
übung mit Halt an einem Reifen, zu Dreien, Laufen vor= und
rück=
wärts, mit Loslaſſen eines Fußes, Doppelrollen, vor= und zückwärts
— waren Uebungen, die gewandt und kunſtgerecht demonſtriert wurden.
Mit dim Spiralen vor= und rüchwärts wurde die Meiſterung des Geräts
von den Vorführenden bewieſen. Alle Uebungen zeigten, daß gerade
dieſes Gerät beſonders dazu geeignet iſt, die Muskulatur eines jeden
Körperteiles auszubilden, zu ſtärkem, geſchmeidig zu erhalten, und dabei
auch eine Schulung des Geiſtes erfordert. Es iſt ein Univerſalgerät
für ſportliche Betätigung. Den Vorführenden wurde reichlich und
kräf=
tig Dank gezollt. Das Sporthaus L. Adelmann, Darmſtadt,
hatte die Vorführung veranlaßt.
ASONs-
Spiel-Saal
Kasino
täglich geöffnet ab 9 Uhr abends.
in den oberen Räumen
Separater Eingang Georgen traße.
des Reichchofes.
Tagesordnung zur Sitzung des Provinzialausſchufſes der
Pro=
vinz Starkenburg am Samstag, den 15. Oktober, vormittags 9 Uhr:
1. Klage des Bezirksfürſorgeverbandes Hewpenheim gegen den
Bezirks=
fürſorgeverband Bensheim wegen Uebernahme von Fürſorgekoſten für
die Marie Krämer=Affolterbach. 2. Geſuch der Philipp Schilz Ehefrau
zu Offenbach a. M. um Erteilung der Erlaubnis zum Betrieb einer
von 2 bis 4 Uhr, geöffnet. Der Arbeitsraum befindet ſich im Kon= Schankwirtſchaft mit Branntweinausſchank, im Hauſe Kleiner
Bier=
grund 10. 3. Geſuch des Friedrich Eyſen zu Offenbach a. M. um
Ertei=
lung der Erlaubnis zum Betriebe einer Schankwirtſchaft mit
Brannt=
weinausſchank im Hauſe Straße der Republik Nr. 122. 4. Antrag der
Gemeinde Falken=Geſäß (Kreis Erbach) auf Enteignung von Gelände.
5. Antrag der Gemeinde Viernheim auf Enteignung von Straßengelände
zur Durchführung des Ortsbquplans.
WSN. Nehmt heißes Waſſer zum Traubenwaſchen. Es gewügt nicht,
die Trauben kalt zu waſchen, weil kaltes Waſſer nicht imſtande iſt, die
Wachsſchicht auf den Trauben und damit dem Schmutz abzulöfen, der
oft ſogar noch Beſtandteile enthält, die von Spritzbrühe herrühren. Am
beſten taucht man die Trauben einige Male kurz nacheinander ſchnell in
heißes Waſſen und ſpült dann kurz nach. Dieſes Verfahren hat außer
ſemuhten. Der Vortrag wird von Liedern umrahmt ſein. Den der völligen Reinigung auch noch den zweiten Vorteil, daß die harten
tlrzuß des Abends wird ein luſtiges und humervolles Schelmenſpiel / Hüllen der Beeren dadurch etwas weicher und infolgedeſſen genießbarer
werden. Der Wohlgeſchmack der Trauben leidet durch das Eintauchen
nicht, dagegen wird ein Blick auf das Waſſer zeigen, wie notwendig
dieſe Art der Reinigung iſt.
Zwei Feſſelballons werden abgeſchoſſen.
Anläßlich des Nationalen Freiballonwettbewerbs,
zwei Feſſelballone abgeſchoſſen werden. Es handelt ſich natürlich nicht
um ſo große Exemplare dieſer Gattung, wie ſie in den Kriegsjahren an
höchſte intereſſiert. Dort haben die beiden Darmſtädter Piloten —
An dem Flugtag wird ſich auch der „Himmelsſchraiber”
durch ſeine Organe eine umfaffende Fürſorge, die Leib und Seele erfaßt, engliſchen Kampfeinſitzer ſolche Dinge auch erlauben. Eine beſondere
Vorliebo hat er für Parterreakrobatik; doch iſt das nur ſcheinbar
gefähr=
lich, denn der Fahrtüberſchuß, den die Maſchine hat, erlaubt es dem
Major Herne immer noch, das Flugzeug wieder in ſeine Gewalt
— Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft. Der bekannte
Philo=
ſoph Ludwig Klages=Zürich wird in einem Vortrage, den er auf
Donnerstag, 8 Uhr, im Feſtſaale der Vereinigten Geſellſchaft über
ſeiner jüngſten Forſchungen und Lehren darlegen. Klages wird als
zeichneter Redner gefeiert. Sein Vortrag dürfte daher innere
Bereiche=
rung und reichen Genuß geben. Kartenverkauf bei Buchhandlung Berg=
— Odenwalöklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Begünſtigt von
prächti=
gem Herbſtwetter nahm die 11. Wanderung am letzten Sountag
gyünen Blätterſchmuck, das Heidekraut z=igte noch Blüten, die Wieſen
ſtanden noch im Blumenflor, und nur das gelb gewordene Farnkraut
kündete den Herbſt an. Sommerlich warm machte auch die Sonne, als
ſie zu voller Kraftentfaltung kam. Was trotzdem an den Herbſt
el=
innerte, war dig köſtlich reine Luft, der ſtärkende Duft der Nadelwälder,
der friſche Erdgeruch. Weit dehnten ſich die verſtaubten Stadtlungen,
um all das Köſtliche in ſich aufzunehmen. Bei ſo günſtigen
Vorbedingun=
gen iſt eine Wanderung ſchon halb gelungen, und wenn dann noch eine
ſo herrliche Gegend durchwandert wird, ſo ſind wohl die
anſpruchsvoll=
ſtm Wanderer zufrieden. Wie ſchön wandert es ſich aber auch von
Erbach aus nach Waldmichelbach, wie viel reizende Plätzchen ſind zu
ſchauen, wie viel faſt keu m begangene Wege gibt es da, und was für
liebliche zur Bewunderung und Andacht zwingende, abſeits vom
Ver=
kehr lisgende von Bergea und Wäldern umſchloſſene Wieſengründe
liegen da. Umwoben von dieſem Zauber ging die Wanderung zuerſt
nach Hüttenthal und Güttersbach, und dann über Olfen und Aſchbach
nach Waldmichelbach. Wenn die Wanderung noch ſo ſchön, die Luft
noch ſo köſtlich iſt, von der Luft allein kann auch ein noch ſo begeiſt.iter
Wanderer nickt leben. Und wenn dann die Raſtpauſen und =Stätten,
ſoweit ſie es verdient haben, lobend erwähnt werdem, ſo geſchieht dies
auch aus dem Grunde, auderen Wanderern zu ſagen, wo ſie unbedenklich
Einkehr halten können. Die Erwähnung geſchicht alſo nicht, um mit
erhaltenen Genüſſen zu prahlen. Wer anderer Anſicht ſeither geweſen
iſt, ſei belehrt. So verdient ein Lob unſer biederer Gaſtwirt Helm im
Güttersbach, der den hieſigen Odenwaldklub ſchon oft in zufriedener
Weiſe bewirtet hat. Dank zu ſagen iſt auch dim Herrn Farrnkopf,
Be=
ſitzer des Hotels Odenwald in Waldmichelbach, der einen ganz
vorzüg=
lichen Mittagstiſch bot. Hier blieben die Wanderer mit den
Mitglie=
dern der Ortsgruppe Waldmichelbach zuſammen. In dankenswerter
Weiſe ſtellten ſich zur Unterhaltung zur Verfügung die Damen Maſte
und Farrnkopf von Waldmichelbach und die Herren Heini Schäfer und
Penk von Darmſtadt. Nauürlich fehlte auch die Geſangsabteilung der
hieſigen Ortsgruppe nicht, die ſowohl im Wald während der
Wande=
rung, als am Endziel, durch ihre Vorträge erfraute. Auf die herzlichen
Begrüßungsworte des Herrn Becker in Waldmichelbach apwiderte Herr
Oberreallehrer Weide, und Herr Malen Robert Klump ſprach den
bei=
den Führern der Wanderung, den Herren Sanitätsrat Dr. Maurer und
Inſpektor Schött, den Dank aus. Ob den Führern alles gelungen iſt
und ob ſie ihr Verſprechen, eine ſchöne Wand rung zu führen, gehalten
haben, kann nicht erörtert werden, denn der Berichtſchreiber kann wohl.
bei anderen Führern Lob ſpenden, bei ſich ſelbſt abeu muß er ſchweigen.
Er kann pur neinſchen, daß es jedem gefallen hat.
Soh.
— Der Wanderausſchuß der Turngemeinde Darmſtadt 1846 lädt
hierdurch dia Mitglieder zu der am Sonntag, den 16. Oktober,
ſtatt=
findenden Wanderung herzlichſt ein. Auf etwa vierſtündigem
Marſch geht es von Nieder=Kainsbach über Schnellerts, Ober=
Kains=
bach, Vierſtöck nach Reichelsheim, wo im Gaſthaus „Zum Engel” dem
Teilnehmern — im Kreiſe der Reichelsheimer Turnbrüder —
gemüt=
liche Stunden bevorſtehen. Die Zuſammenfunft iſt auf 7.45 Uhr aur
Oſtbahnhof f.ſtgeſetzt. Für Jugendliche beträgt, der Fahrpreis 1,40 Mk.
Einzeichnungsliſte beim Hausmeiſter. Um recht zahlreiche Beteiligung
bittet der Wanderausſchuß.
— Wanderklub „Falke” 1916 Darmſtadt. Stiftungsfeſt=
Wanderung. Eine ſehr große Anzahl unſerer Mitglieder mit ihren
Damen, ſowie Gäſte hatten dem Ruf der Führer zur 10. Wand ung,
welche aus Anlaß der 11. Wiederkehr der Gründung des „Falken”
ein=
gelegt war, Folge geleiſtet. Begünſtigt von hearlichem Sonnenſchein,
geleiteten die Führer Hechler und Schmidt die Wanderſchar am
Böllen=
falltor und Herrgottsberg vorbei durch die heimatlichen Wälder zunächſt
nach dem Bordenberg, und an der Papiermühle vorbei auf kaum
be=
gangenen Pfaden über den Kohlberg nach Nieder=Beerbach. Im
Darm=
ſtädter Hof hielten wir Einkehr, wo der 1. Vorſitzende Ludwia Jacobi
die Erſchienenen begrüßte und im weiteren Verlauf ſeiner Rede auf
die Bedeutung des Tages hinwies, hierbei erwähnend, daß der „Falke‟,
den Zeitläuften entſprechend, in dieſem Jahre von der früher üblichen
öffentlichen Feier abgeſehen habe. Trotzdem war es erfreulich
feſtzu=
ſtellen, daß der Wanderſache zuliebe ſich eine ſo ſtarke Teilnehmerzehl.
eingeſtellt hatte. Zur Unterhaltung brachten alsdann Ernſt Stöſel uud
Ernſt Stay G.dichte unſeres Heimatdichters Robert Schneider zum
Por=
trag, während Ernſt Göbel uns durch zwei prachtvolle Geſangsvorppäge
erfreute. Eine fleißige Muſikkapelle ließ uns ausgiebig das Tanzbein
ſchwingen, bis wir die Rückfahrt per Autobus antraten.
— Hohes Alter, Frau Karoline Seibert Wwe.,
Moysberg=
ſtraße 12, begeht morgen ihren 87. Geburtstag im Kreiſe ihrer
Kinder, Enkel und Urenkel bei völlig geiſtiger und körperlicher Friſche.
— Am gleichen Tage begeht Herr Philipp Streb, Haushofmeiſter
i R. in bewunderswerter geiſtiger Friſche und körperlicher Rüſtigkeit
ebenfalls ſeinen 87. Geburtstag.
Straßenſperre. Wegen Umbau des Hauſes Grafenſtraße 30
wird die Grafenſtraße von Eüiſabethenſtraße bis Waldſtraße vom 11.
bis 20 Oktober 1927 für ſchwere Laſtfuhrwerke geſperrt.
Abladen von Schutt auf öffentlichen Wegen und Pläitzen, ſonie
auf Privatgrundſtücken. Das Polizeiamt hat Veranlaſſmg, erneut
darauf hinzuweiſen, daß das Abladen von Schutt und Baugrund auf
öffentlichen Straßen und Plätzen nur mit ſchriftlicher Erlaubnis des
Tiefbauamts und nur an den in dieſer Erlaubnis bezeichneten Stellen
zuläſſig iſt. Bei Zuwiderhandlungen wird neben der Beſtuafung des
Schuldigen der Schutt oder Baugrund auf Koſten des Verbringers
ent=
fernt werden. Desgleichen iſt das Abladen von Schutt oder Baugrund
auf Privatgrundſtücken nur mit Erlaubnis des Eigentumers oder deſſen
Vertreters zuläſſig. Inhaber von Bauplätzen, die eine Erlaubnis zum
Abladen von Schutt oder Baugrund zwecks Ausfüllung dieſer Plätze
er=
teilen, haben dafür Sorge zu tragen, daß keine in Fäulwis übergehende
Abfallſtoffe, die den Boden verunreinigen können, auf die Bauplätze
verbracht werden. Falls eine die Geſundhoit gefährdende Verunreinigung
des Bodens durch Verbringung derardiger Abfallſtoffe auf einem
Bau=
gelände feſtgeſtellt wird, wird die Beſeitigung auf Koſten des
Eigen=
ümers angeordnet werden.
Briefkaſten.
C. in N. Es ſteht dem Betreffenden frei, die Staatsangehörig=,
keit in einem der Länder zu erwerben. Er wird ſich dieſerhalb am
beſten an das Kreisamt (in Heſſen) wenden. Wir uachen dabei darauf
aufmerkſam, daß von demokratiſcher Seite ein Geſetzentwurf vorliegt,
der bezweckt, die Staatsangehörigkeit zu beſeitigen und nur eine
Neichsangehörigkeit noch beſtehen zu laſſen.
N. N. Iſt der Mietzins nach Monaten bemeſſen, ſo iſt die
Kün=
digung nur für den Schluß eines Kalendermonats zuläſſig; ſie hat
ſpäte=
ſtens am 15. des Monats zu erfolgen.
OILIOTUUeTA
die Qualitäts-Zahnpaste von mehr als 5 Millionen Menschen allein in
Deutschland als bestes Zahn- und Mundpflegemittel im Gebrauch.
Be-
sondere Vorzüge: 1. macht die Zähne blendend weiß, 2. entfernt häßlich
gefärbten Zahnbelag, 3. beseitigt unangenehmen Mundgeruch. Überzeugen
Sie sich zuerst durch Kauf einer Tube zu 60 Pf. — große Tube 1 Mk. —
Chlorodont-Zahnbürsten 1.25 Mark, für Kinder 70 Pfg. Chlorodont-
Mundwasser Flasche 1.25 Mark. Man verlange nur Chlorodont.
*Amtsgericht I.
p. 1. Eine in Limburg geborene, zuletzt hier wohnhafte, ledige
Ar=
beiterin ſteht unter der Anklage, Ende Juni 1927 eine
Tulaarmband=
uhr geſtohlen zu haben. Mangels Beweiſes erfolgt die Freiſprechung.
2. Eine weitere Anklage legt der gleichen Perſon eine
Urkunden=
fälſchung zur Laſt, dahingehend, daß ſie einen Vertrag mit einer
Ab=
zahlungsfirma mit einem ihr nicht zukommenden Namen unterſchrieb.
Das Urteil erkennt auf 6 Wochen Gefängnis, abzüglich 16 Tage
Unter=
ſuchungshaft.
3. Ein Arbeiter von Eberſtadt ſteht unter der Anklage, ein unter
Eigentumsvorbehalt gekauftes Bild, den Hochzeitstraum darſtellend,
ver=
pfändet und ſich ſomit einer Unterſchlagung ſchuldig gemacht zu haben.
Eine weitere Anklage legt ihm die Veräußerung (Unterſchlagung) eines
zur Sicherung übereigneten Fahrrades zur Laſt. Schließlich ſoll er
einen Akkumulator unterſchlagen haben, den er für 3 Mark veräußert
haben will.
Das Urteil erkennt auf eine Geſamtgefängnisſtrafe von 2 Monaten.
4. Ein in Chemnitz wohnhaſter Kaufmann iſt angeklagt, im Juli
1926 in Darmſtadt gewerbliche Leiſtungen bewirkt zu haben, indem er
Häuſer photographierte und die Bilder zum Ankauf anbot. Hierin
wird der Betrieb eines Wandergewerbes gefunden, zu dem ein
Wander=
gewerbeſchein zu löſen und für den Wandergewerbeſteuer zu entrichten
wäre. Gegen einen Strafbeſcheid des hieſigen Finanzamts iſt Antrag
auf gerichtliche Entſcheidung geſtellt. Der Kaufmann wendet ein, er
ſei damals gar nicht Inhaber der Firma geweſen, auch ſei dieſes
Ge=
werbe nicht wandergewerbeſteuerpflichtig; er beruft ſich auf eine
bezüg=
lüche amtliche Auskunft und eime Entſcheidung des Oberlandesgerichts
Dresden, das eine Steuerpflicht in dieſem Falle verneimt, da nur ein
Aufſuchen von Beſtellungen vorliege. Die Nechtſprechung hat
neuerdings gegenteilig entſchieden. Es wird deshalb
weſentlich darauf ankommen, ob neben der Frage der ſubjektiven
Haf=
tung eine ſchuldvolle Fahrläſſigkeit vorliegt. Der Vertreter der
Neben=
klage (Finanzamt) hält dafür, daß ein Verſchulden nicht nachwaisbar
iſt. Urteil: Freiſprechung.
5. Zwei Direktoren einer hieſigen Aktiengeſellſchaft haben wegen
Nichtentrichtung der Lohnſteuer und dadurch bewirkter Schüdigung des
Steuerfiskus um 12000 Mark in der Zeit vom 1. Januar 1924 bis
1. März 1925 einen Strafbeſcheid über je 6000 Mark am 2. Juni 1927
erhalten. Eine amtliche Lohnſteuerkontrolle offenbarte die
Nichtentrich=
tung. Die Angeklagten betonten ihre ſchwierige Geſchäftslage und
leg=
ten dar, daß ihnen eie Abſicht der Steuerhinterziehung ferngelegen
habe. Erſt ein durch die Heſſiſche Girozentrale gewährter Kredit habe
ermöglicht, daß von Arbeiterentlaſſungen Abſtand genommen wurde,
Der Vorſtand raichte auch ein Generalſtundungsgeſuch beim
Landes=
finanzamt ein, ohne indes dabei zunächſt die Lohnſteuer ſelbſt zu
er=
wähnen. Mittlerweile iſt die Geſellſchaft in Konkurs geraten.
Der Verteidiger gübt zu, daß die Lohnſteuer nicht abgeführt wurde,
obnvohl die Abzüge rechneriſch verbucht wurden. Ein Karenzverbot
bezüglich der Nichtherſtellung von Dieſelmotoren Oberurſel gegenüber
habe die ſchwierige Geſchäftslage geſchaffen; dazu ſeien hohe
Bankſchul=
den gekommen. Dieſe Umſtände hätten den im Sommer 1924
eingereich=
ten Generalſtundungsantrag veranlaßt. Objektiv liege eine
Steuerver=
kürzung vor, aber es entfalle ein fraudulöſes, ſteuerwidriges Verhalten.
Für letzteres ſei nichts feſtgeſtellt. Ein ſteuerunehrliches Verhalten
müſſe betütigt worden ſein. Der kaufmänniſche Leiter habe ſich in der
erſten Zeit wohl auf den mit den Steuerſachen vertrauten Buchhalter
verlaſſen dürfen. Die Direktoren hätten die objektiv hinterzogenen
Beträge nicht für ſich verwandt, ſie ſeien nicht die Steuerſchuldner
ge=
weſen, ſondern die Geſellſchaft; aus dem Konkurſe hätten ſie nichts
gerettet. Und da ſoll jeder von ihnen noch 6000 Mk. Geldſtrafe zahlen.
Die Strafe möge weit under dieſem Straßmaß bleiben, wenn die
ſub=
jektive Schuld bejaht werden ſollte. Nachzutragen bleibt, daß auch
ge=
worden war; hier handelt es ſich um einen Vetrag von etwa 1000 Mk.
Gehälter des Vorſtandes eine Geheimkaſſe geführt worden ſei. Die
bei=
den Vorſtandsmitglieder hätten ſteuerunehrlich gehandelt, eine Steuer:
amt ſei über die Höhe der Steuerſchuld durch Nichteinreichung der
Lohnſteuerbeſcheinigungen im Unklaren gehalten worden, ſo daß
Bei=
treibungsmaßnahmen unterblieben. Die Steuer ſei automatiſch in den ſel und Abfall von 40 Sängern hat der Krebsgang, den der alte
Dekaden abzuführen geweſen.
Die Entſcheidung des Gerichts ergeht am 18. d. M.
p. Kleine Strafkammer. Wegen Diebſtahls erheblich vorbeſtraft,
hat der Schloſſergeſelle G. Erfurth aus Ober=Beerbach am 8. März 1927
wiederum mittels Einbruchs in ein Gartenhaus in Offenbach einen
Dieb=
ſtahl verübt. Da er rückfällig iſt, hat er 2 Jahre Zuchthaus erhalten.
Das Gericht hat angenommen, daß keine wirtſchaftliche Notlage
vor=
liege, Angeklagter habe aus verbrecheriſcher Neigung gehandelt.
Dem=
gegenüber behauptet Erfurth, daß er, aus dem Krankenhauſe entlaſſen,
mittellos geweſen ſei. Er habe ſich beim Arbeitsamt täglich um Arbeit
vergeblich bemüht. Angeklagter iſt im übrigen geſtändig; er will mit
der Berufung eine geringere Strafe erlangen. Das Urteil
ver=
wirft die Berufung. Die Vorſtrafen des Angeklagten ließen
eine Milderung der Strafe nicht angezeigt erſcheinen.
Straßenkanäle. In letzter Zeit iſt es vorgekommen, daß Sand
und Bauſchutt in die Floßrinne abgelagert wurde, wodunch bei ſtarken
Regenfällen der Waſſerabfluß geſtört und die betreffenden
Straßen=
ſtrecken teilweiſe überſchwemmt wurden. Eine weitere Folge war
häu=
fig, daß eine Verſchlammung der Kanäle eintrat. Zuwiderhanölungen
werden nach Maßgabe der geſetzlichen Beſtimmungen zur Anzeige
gebracht.
Aus den Parteien.
— Die Volksrechtspartei hält am Freitag abend im
Sädtiſchen Saalbau eine Wähler= und Proteſtverſummlung ab, imn der
Oßerlandesgerichtspräſident i. R. Dr. Beſt, M. d. R., über die
Ent=
reißtumg der Sparer und die Wahlrechtsbeſchränkung, wie ſie nach dem
letzton Landtagsb=ſchluß eingeführt bzw. dim Ausführungsbeſtimmungen
des Heſſiſchen Miniſterums veröffentlicht wurden, ſprechen wird. Die
Fragen der heſſiſchen Politik wird Herr Profeſſor Axt in einem
Re=
ferat behandeln. Wir verweiſen auf unſere geſtrige Anzeige in der
auch nochmals darauf aufmerkſam gemacht wurde, daß die Liſten=
Ein=
tragung für den Wahlvorſchlag der Volksrechtspartei im Stadthaus,
Zimmer 17, erfolgen kann.
— Deutſche Volkspartei, Ortsgruppe Darmſtadt.
Wie berents mitgeteilt, veranſtaltet die Ortsgruppe Darmſtadt der D. V.P.
anläßlich des Landesparteitages am kommenden Samstag, abends
8 Uhr, in der Turnhalle einen Begrüßungsabend, der eine
be=
ſondere künſtleriſche Note durch die Mitwirkung von Fräulein Roſe
Landwehr vom Heſſiſchen Landestheater und des Herrn Theo
Heuſer, des beliebten ehemaligen Mitglied,8 des Landestheaters,
bekommt. Dieſer Begrüßungsabend iſt öffentlich, alſo
auch Nichtmitgliedern zugänglich. An den offiziellen Taäl
ſchließt ſich ein geſelliges Beiſammenſein mit Tanz an. Eintrittskarten
ſind auf dem Parteibureau der D.V.P. Rheinſtraße 22, und auf dem
Verkihrsbureau am Schloß erhältlich. Es empfiehlt ſich für die
Darm=
ſtädter Intereſſeuten, ihre Karten rechtzeitig zu beſorgen, da ein
erheb=
licher Teil für die auswärtigen Gäſte zurückbehalten werden muß. —
Gleichzeitig wird um Angabe von Privatquartieren für die auswärtigen
Parteifreunde gebuten. Meldungen mit Preis für Bett und Frühſtück
wolle man an die Geſchäftsſtelle der D.V.P., Fernſprecher 3540,
Rhein=
ſtraße 22, mitteilen.
— Jugendgruppe der Deutſchen Volksparrei.
Heute abend findet der Gruppen= und Unterhaltungsabend bei
Bour=
geois, Heidelberger Straße 15, Ecke Eſchollbrücker Straße, um 8 Uhr
ſtatt. Die Mitglieder werden gebeten, zahlreich zu erſcheinen, da
wich=
tige Angelegenheiten betr. Parteitag zu beſprechen ſind.
— Deutſchnationaler Frauen=Ausſchuß. An unſer
geſelliges Beiſammenſem heute Mittwoch, nachmittags 4 Uhr, bei
Sitte, werden unſere Mätglieder noch einmal erinnert und um rege
Teil=
nahme gebeten. Gäſte willkommen.
Mittwoch, den 12. Oktober 1927
Aus Heſſen.
Starkenburg.
J. Griesheim, 11. Okt. Herr Jakob Schupp 7. und Ehefrau
Katha=
rine, geb. Schick, Frankfurter Straße 37, hier, feiern am Mittwoch, 12.
ds. Mts., das ſeltene Feſt der Goldenen Hochzeit. — Bekanntlich wurde
an Kirchweihe im einem hieſigen Tanzlockal ein wertvoller Damenmantel
geſtohlen, der einer hier zu Beſuch weilenden Dame gehörte. Wie die
Darmſtädter Kriminalpolizei der hieſigen Bürgermeiſterei vu mitteilte,
ſt der Mantel bei einem jungen Burſchen in der Altſtadt ermittelt
wor=
den, der auch als Dieb in Frage kommt. Die Beſtohlene kommt jetzt
wieder zu ihrem Eigentum. — In der laufenden Woche finden auf dem
hieſigen Truppenübungsplatz täglich vormittags von 7—11 Uhr und
nach=
mittags von 1—5 Uhr Scharfſchießübungen ſtatt.
Aa. Eberſtadt, 11. Okt. Schneegänſe in großer Anzahl
über=
flogen am Montag zwiſchen 6 und 7½ Uhr Gberſtadt. Es ſcheint alſo
tatſächlich bald Winter werden zu wollen. —
Turnerinnen=
ſieg. Die Turnerinnenabteilung der Turngeſellſchaft E. V. weilte
am Sonntag in Lollar auf Verbandsmeiſterſchaftswettkämpfen. Es
konnten vier Preiſe errungen werden, und zwar Marie Hebermehl (die
Tochter des Agenturverwalters des Tagblattes) in der
Meiſterſchafts=
klaſſe den 3. Preis, Kätha S hmidt den 8. Preis, Marie Plößer den
10. Preis und Lieſel Harniſchfeger den 12. Preis. Die drei letzteren
turnten in der 4=Klaſſe.
* Trafſa, 11. Okt. Gründung eines
Ortsgewerbe=
vereins. Bei Gaſtwirt Heß fand die Gründungsverſammlung des
Ortsgewerbevereins ſtatt. Von der Handwerkskammer Darmſtadt waren
die Herren Dr. Kollbach und Dir. Granz erſchienen. Herr
Schreiner=
meiſter W. Hoffmann eröffnete die Verſammlung und erteilte ſodann
Herrn Dr. Kollbach das Wort zu einem Votrag über „
Handwerkerfva=
gen”. In ſeinem einſtündigen Vortvag behandelte der Redner die
wich=
tigſten Fragen des Handwerks und Gewerbes, der die Notwendigkeit
eines engen Zuſammenſchluſſes aller Gewerbeteibenden zum Ziele hatre.
Die Diskuſſion zeitigte die Zuſtimmung zu ſolchem Zuſammenſchluß, und
es wurde zur Gründung eines Ortsgewerbevereins geſchritten. Der
proviſoriſche Vorſtand ſetzt ſich aus den Herven Schreinermeiſter W.
Hoffmann als Vorſitzender, Schreinermeiſter Gg. Spieß als Rechner und
Elektromeiſter P. Rodemich als Schriftführer zuſammen. Eine
inten=
ſitve Agitation ſoll den Verein auf die Höhe bringen. Die erſte
General=
verſammlung am 13. ds. Mts. wird einen Lichtbiüldervortrag „Das
Handwerk aus alter und neuer Zeit” bringen. Herr Dir. Granz hielt
einen Vortrag über Buchführung und Steuerfragen. Ein diesbezüglicher
Kurſus findet vom 24. Oktober ab in der Schule zu Nieder=Mamſtadt
ſtatt. Der Vortrag findet an noch zu beſtimmenden Tagen von 7—9 Uhr
abends ſtatt.
— Traiſa, 11. Okt. Mir Beginn der langen Abende ſetzen nu die
Veranſtaltungen der Vereine ein. Den Anfang macht nächſten Sonntag
die Turngemeinde mit einem Schaus= und Werbeturnen im großen Saal
der Krone. Alle Abteilungen werden hierbei ihr Beſtes zeigen. Die
Vereinigung „Muſikfreunde” hat ihre Mitwirkung zugeſagt.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 11. Okt. Der Lehrer an der Städt. Akademie
für Tonkunſt in Darmſtadt, Herr H. Crößmann aus Nieder=Ramſtadt,
veranſtaltet am Sonntag, den 16 ds. Mts., im Saale des Gaſthauſes
„Zur Poſt” (Beſ. Breidert) ein Inſtrumentalkonzert. Ausgeführt wird
die Muſik durch die Schüler der Violin= und Klovierklaſſen des
Genann=
ten uter Mitwirkung des Herrn F. Thöt, Nieder=Ramſtadt (Klavier).
— Groß=Zimmern, 10. Okt. Am Sonntag hielt die
Sängervereini=
gung „Männergeſangverein 1863‟=„Liederkranz 1874” e. V. im
Vereins=
rade bei den Direktorengehältern die Steuer nicht in Abzug gebraut lokal Kaiſerſaal, Beſitzer Karl Pullmann, ihre diesjährige Jahresver=
Der Vertreter des Finanzamts (Nebenkläger) betont, daß für die ſammlung mit Vorſtandsvahl ab. Der aktive Chor des Vereins, der
ſeit einem Jahr unter der zielbewußten, in Sängerkreiſen
hochgeſchätz=
ten muſikaliſchen Leitung von Herrn Georg Jäger=Frankfurt a. M.
ſteht, hat unter ſeiner meiſterhaft künſtleriſchen Stabführung wieder
pflicht verſchwiegen, woſüir der bedingte Vorſatz genüge. Das Finanz= eine Sängerzahl von über 100 Mann erreicht. Bei dem Konzert ſowie
ſonſtigem Auftreten unter Kritik hat es ſich glänzend bewieſen, wie
dringend wotwendig der Wechſel eines Chorleiters war. Mit dem Wech=
„Männergeſangverein 1863” und ſpäter Sängervereinigung „
Männer=
geſangverein=Liederkranz” unter der Leitung ihres früheren Divigenten
gegangen iſt, ſich jetzt zum Wohle des deutſchen Liedes, der Erziehung
unſerer Jugend und Aufbau unſerer edlen Sache zum
Vorwärts=
ſchreiten gewendet. Männer, die ſich hier in unſerer Gemeinde Groß=
Zimmern rühmten, beide Vereine zu einem Kulturwerk der Einigkeit
und zum Wohle des deutſchen Liedes zuſammengeſchloſſen zu haben,
ließen ihre Fahne, auf die ſie Treue geſchworen, bei der Dirigentenfrage
im Stiche und ſuchten mit allen Mitteln ihr eigenes, vor knapp 2
Jah=
ren geſchaffenes Kulturwerk wegen einer reinen Perſonenfrage zu
zer=
reißen. Dank den Männern, die dasſelbe mit voller Kraft
verhin=
derten, bis zum heutigen Tage ihrer Fahne Treue bewieſen und zum
Zeichen der Einigkeit und Aufbau des deutſchen Männergeſangs das
geſchaffene Kulturwerk erhalten haben. Nichts ſtehr uns innerhalb
unſeres Vereins höher, als die ehrliche Liebe zum deutſchen Liede und
Volksbildung, nicht die einer Perſon, Partei oder Konfeſſion, und dieſe
wollen wir durch den Meiſter, der vor uns ſteht, gefördert wiſſen. Nach
dem Bericht der Bücherprüfungskommiſſion erfolgte die Entlaſtung des
Rechners. Zum Zeichen der Einigkeſt wurde der geſante Vorſtand
ein=
ſtimmig für das nächſte Jahr wiedergewählt. Der Vorſitz liegt ſomit
wieder in der Hand des in Sängerkreiſen gut bekannten Vorſitzenden
des alten „Männergeſangvereins 1863”, Herrn Ga. Erhardt, der es
auch meiſterhaft verſtand, in den vergangenen Jahren den Verein über
die Klippe einer vorbereiteten Spaltung mit einem Abfall von etlichen
Mütgliedern glücklich hinwegzuführen. Des weiteren wurde ein
Be=
ſchluß gefaßt, im Jahre 1938 das 65jährige Jubiläum des alten
Männer=
geſangvereins 1863, jetzt vereinigt mit Liederkranz 1874, feſtlich zu
be=
gehen. Zu dieſer Veranſtaltung wurde in der Verſammlung dem
Vor=
ſtand durch Stiftung von Mitgliedern der namhafte Betrag von 005 Mk.
zum weiteren Fortſchritt unſerer edlen Sache mit den Worten „
Einig=
keit macht ſtark” von Herrn Gg. Reitzel überreicht.
r. Babenhaufen, 10. Okt. Die Schülerbühne, Mütglied des
Bühnenvolksbundes, neu gegründet, gab am Sonntag abend im
Saal=
bau „Deutſcher Hof” ihre mit Spannung vom hieſigen Publikum
er=
wartete Werbevorſtellung „Katte‟. Alles in allem, um es
vorweg=
zunehmen, ſie war ein großer Erfolg und ein verheißungsvoller
Auf=
takt für die kommende Winterſpielzeit. Der Scal dicht beſetzt und ein
beifallsfreudiges Publikum. Rechts oben thront die mit Grün
um=
kränzte Schillerbüiſte, meiſterhaft geformt von unſerem jungen
Künſt=
ler Fritz Kehr, der auch die trefflichen, dem Stile der Zeit angepaßten
Bühnenbilder ſchuf. Dazu noch die hiſtoriſch ſtilechten, prachtvollen
Koſtüme aus dem Hauſe Hohmann=Offenboch a. M. Der
Auffüh=
rung ging ein ſinnvoller Vorſpruch voraus, ausdrucksvoll von dem
Mit=
glied H. Nupp dargeboten. Und nun zur Wiedergabe des Stückes
ſelbſt. Das Haktige, von H. Burte verfaßte hiſtoriſche Schauſpiel
Katte” ſteht oder fällt je nach der Eignung des Vertreters der
Titelrolle. Bei Herrn Otto Bender mit ſeiner augeborenen
hohen ſcheuſpieleriſchen Begabung lag ſie in den beſten Händen. So
ſtellen wir uns den Jugendfreund des Kronprinzen Fritz mit ſeiner
ſelbſtloſen Hingabe und Freundestreue bis in den Tod vor. Dank ſeines
durchgeiſtigten Spieles erlebte die der geſchichtlichen Handlung mit
Span=
nung folgende Zuhörerſchar dramatiſche Höhepunkte ſtärkſter Art. Auch
die anderen Perſonen des Spiels hatten gute Vertreter gefunden. Sie
alle aufzuzählen, würde zu weit führen. Lobend erwähnt ſeien nur die
Darſteller des Königshauſes (Frau Rothfuß, Frl. Marie Roſe
und die Herren E. Fuchs und K. Bender), der Kriegsrat von
Mu=
lius und der Feldprediger Müller, beide Yollen ausgezeichnet rerkörpert
von den Herren Rupp und Ga. Giebſon. Schade nur, daß die
Pauſen zu lange waren und die ſonſt wohlgelungene Aufführung erſt
um Mitternacht bendet war. Ein beſonderes Lob noch der Muſikkapelle,
die ihre hinter der Szene geſpielten Muſikſtücke dem Charakter der
Zeit gut angepaßt hatte.
Tageskalender für Mittwoch, den 12. Oktober 1927.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 20 Uhr, Ende gegen KädiO imbekannten Radio-Spezialgeschäft
22 Uhr: „Salome‟. — Kleines Haus: Keine Vorſtellung. —
Orpheum. Anfang 20 Uhr: „3 alte Schachteln”. — Konzerte:
Bockshaut; Schloß=Café; Hotel Schmitz — Kinovorſtellun: Bossl2r & CD., Barmstadt
gen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
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Nummer 283
2. Groß=Umſtadt, 10. Okt. Gemeinderatsſitzung. In der
am 6. Oktober ſtattgehabten Gemeinderatsſitzung wurden als erſter Pynkt
der Tagesordnung die Beanſtandungen des Kreisamtes Dieburg vom
29. September 1927, den Gemündevoranſchlag für 1927 bctreffend,
ver=
handelt — Zu dem Punkt Ausſchlag der Steuerſätze beſchließt der
Gemeinderat 1. die Herabſetzung der Ausſchlagſätze bi Häuſern und
Bauplätzen von 25 auf 20 Pfg.; 2. die Sonderſteuer von bebauten.
Grundſtücken wird von 45 auf 35 Pfg. herabgeſetzt. Ein erhöhtr
Auf=
ſchlag auf die übrigen Steuerſätze ſoll unterbleiben. Die durch die
Hezabſttzung der vorſtehenden Steuerſätze entſtehenden
Mindereinnab=
men ſollen durch die von der Bürgermeiſterei vorgetragenen
Mehrein=
nahmen bzw. Minderausgaben des Voranſchlags ausgeglichen werden.
— Der Gaſtwirt Wilhelm Forſchler in der Höchſter Straße iſt geſtorben.
Das Geſuch der Wilhelm Forſchler Witwe um Weiterſührung der
Wirt=
ſchaft wird genehmigt. — Die Lieferung der Kellertreppenſtufen ſowie
der Auflagerſteine für das Gruppenwohnhaus wird dem Baugeſchäft
Voltz und Walter zu dem Angebot von 294 Mark übertragen. — Durch
die Feldbennigung ſind die meiſten Hecken im Felde verſchwunden. Es
ſollen nun zum Zwecke des Vogelſchuitzes beſtellt werden: 1. 2000 Stück
Weißdorn (vierjährig) und 1000 Stück Wildroſen (drnjährig). — Als
Markttage für das Jahr 1928 werden feſtgeſetzt: am erſten Donnerstag
in der zweiten Septembermonatshälfto (19. September 1928) findet der
Pferde=, Fohlen= und Zuchtviehmarkt, verbunden mit einem
Krämer=
markt ſtatt. Am erſten Montag nach Allerſeelen wird ein Krämrmarkt
und am zweiten Montag im Dezember ein Weihnachtsmarkt abgehalten.
— Das Landwirtſchaftliche Verſuchs= und Muſtergut iſt um
Weiter=
führung der Waſſerleitung bis zu dem Verſuchsfeld eingekommen. Da
die vorhandime Waſſermenge vorausſichtlich nicht ausreicht, ſo ſollen
Verhandlungen mit der Gemeinde Raibach bezüglich Neufaſſung von
Quellen gepflogen werden. — Für die Landtagswahl am 13. November
1927 werden als Mitglieder des Abſtimmungsvorſtandes gewählt:
Für=
den 1. Abſtimmungsb zirk: 1. Beigeordneter Joſt als Vorſteher, Beige= Weber als Stellvertreter, Lehrer Wilh. Emmerich als
Schriſt=
führer; als Beiſitzer: Geora Brenner jr., Georg Däſchner, Heinricht
Lips, Frl. Käthe Leibfried, Philipp Sorg jr. Geprg Heyl 3. und Hein= Schohe 4. Jür dem 2. Bezirk: Karl Zibulfki als Vorſteher, Georgy
Bernhard Weber 3. als Stellvertreter, Steuerſekretär Block als
Schriſt=
führer; als Beiſitzer: Guſtav Hultſch, Joh. Schöpp, Ludwig Nick, Wilh.,
Pfaff, Philipp Weber, Philipp Siegler 2. und Georg Frieß 12.
A3. Neuſtadt i. O., 11. Okt. Obſtausſtellung. In dem
freund=
lichen Saale des Gaſthauſes „Zum Ochſen” fand eine Obſtausſtellung
ſtatt. Die Anregung dazu hatte vor acht Tagen die Ortsgruppe dess
Obſtbauvereins gegeben. Trotz der Kürze der Zeit und der dringlichen,
Herbſtarbeiten war die Ausſtellumg reichlich beſchickt worden. Die
Auf=
machuung derſelben darf als ein glücklicher Verſuch bezeichnet werden, diee
Liebe zum deutſchen Obſtbau ernſtlich wiederholend als erneutes
Ge=
lübde zum Ausdruck zu bringen. Zwiſchen ſchönen herbſtlichen
Pflanzen=
gewinden, überragt von lieblichen Blumengaben, grüßten, die köſtlichetu
Früchte des Gartens, des Naines und Hügels, des Berges und Taless
zu dem Beſchauer hinauf. Wenn ihnen diesmal auch keine verſchiedenem
Grade des Siegerpreiſes winkten, ſo war ihre beſondere Lage trotzdem
beneidenswert. Gegen 300 hat man gezählt, die Luſt und Wohlgefallen:
an den lieblichen Naturkindern fanden. Um der Sache ſelbſt willen warer,
ſie gekommen, um einmal in vollem Ausſtellungsbilde die anbauwürdiger
Sorten unſerer Gegend kennen zu wollen. Der Kürze halber ſeien diö
am meiſten vertretenen Sorten namentlich aufgeführt: Schöner vo
Boskoop, Kanada=Reinette, Baumanns Reinette, Goldparmäne, Grauu
reinette, Harberts=Reinette, Goldreinette v. Blenheim. Daneben
ſa=
man Schöne v. Pontoiſe, Boikenapfel, Bohnapfel, roter Herbſtealvill
gelber Edelapfel; Biſchofskappe, Erdbeerapfel, Grovenſteiner, Feppin,
Rühſtons, Champagner=Reinette u. a. m. An Birnen waren insbeſoug
dere prächtige Clairgeaus und Paſtorenbirnen, Mollebuſch, gute Grauu
gute Luiſe von Avranches. Katzenkopf und andere gute Butterbirnen um
Winterbirnet vertreten. Am Schluſſe ſei wieder auf eine alte Mahnum
hingewieſen: Der Obſtbau krankt an zu vielen Sorten. Darum heißf
die Hauptvegel bei der Sortenwahl: „Nur wenige gute und bewähr
Sorten pflanzen.” Hoffentlich findet das Beiſpiel Neuſtadts,
Obſitha-
ausſtellungen zu veranſtalten, und zwar aus rein ideellen Gründen, ar
anderwärts werbende Kraft.
b. Erbach i. Odw. 11. Oft. Die Obſt=und Kartoffelernc
geht in hiſiger Gegend ihrem Ende entgegen. Beide kann man au
gute Mittelerntem bezeichnen. Die Befürchtungen, daß die Kartoff
dunch die ausnahmsweiſe ungünſtigen Witterungsverhältniſſe mit
übe=
großer Fäulnis behaftet ſeien, haben ſich, wie man allgemein feſtſtal
erfreulicherweiſe nicht beivahrheitet. Nur in beſonders ſchweren Bohm
lagen geht der Prozentſatz an faulen Früchtm über das Normalff
hinaus. Der geforderte Preis von 4—4,50 MM. kann unter deuße
gebenen Verhältniſſen als angemeſſen bezeichnet werde. — Im M4
handel hat nach anfangs flauem Geſchäftsgang eine ſehr lebhafte Täncg
keit eingeſichzt. Hier wirkt beſonders die ſeit einigen Jahren beſtehenö
Obſtverwertungs=Genoſſenſkchaft ſür den Kreis Erbach e. G. m. b.?
(Sitz Erbach) ſehr ſegensreich, nicht zuletzt im Intereſſe unſerer obn
erzeugenden heimiſchen Landwirtſchaft. Beſonders für beſſeres Tafeloct
das ſorgfältigſt bhandelt in Seidenpapier eing=wickelt und in kleinerr
Kiſten verpackt zum Verſand kommt, werden früher hier nicht errichk
Preiſe erzielt. Die Mahnung „Eßt deutſches Obſt”, die im
Inters=
unſerer deutſchen Land= und damit uſerer Volkswirtſchaft leider 7.
viel zu wenig baachtet wird, ſei aurch am dieſer Stelle wiederholt.
m. Beerfelden, 10. Okt. Vom Wert „praktiſcher” Feue!
wehrübungen. Nachdem die Schrechen des Brandes überſtmk:
ſind und man die Ereigniſſe, zeitlich getrennt, ſchon etwas aus der Ferd
btrachten kann, da klärt ſich manches anfangs Nätſelhafte. Man w.”
dert ſich über das planmäßige Vorgehen der Feuerwehr, allmählich h”
das „Wundern” auf, nichtsdeſtoweniger anerkennt man aber um ſo mut
die vormsſchauende und zwecdienliche Tätigkeit der Leitung und
Mannſchaft der Wehr an. Voriges Jahr ging nämlich die Wehr d—d
füber, anzunehmen, an beſonders „windigen” Ecken des Städtchens
Feuer ausgebrochen — was iſt zu tum? Zu den damaligen Uebungen
hürte auch die Annahme: die kürzlich niedengebrannten Scheunen ſte.
in Brand, und die damalige Uebung führte durch, was kürzlich im Fr3
fall zu leiſten war. Man ſieht alſo welche Bedeutung ſolche wir20
praktiſchen Uebungen im Notfall haben können: „man wußte, vo
Spritzen zu poſtiere ſind, man kannte Wege und Höfe und die
Umſtand iſt der verhältnismäßig „glücklich=” Verlauf des BrandumE.!
zu danken.
m. Vom ſüdlichen Odenwald, 10. Okt. Die wundervolle Witte—5
des geſtrigen Tages ſtempelte unſere höher gelegenen Gegenden zu ei.5
wahren Alpenland. Auf den grünen Wieſen, ſoweit das Auge rert0
weidende Kühe, dabei die „Sennen”, nicht mit nackten Knien und
nem Spitzhut, aber von der Ferne doch recht ſchweizeriſch ausſcki
Hoch in den Lüften kreiſte nicht der gefährliche Adler, wohl aber
harmloſe Drache, hübſch angeſeilt an langer Kordel, und dieſe hielt —
immer die Hand eines Acht= bis Zwölfjähnigen, ach auch „Aeltere‟h
noch ihre Freude daran und zeigen dadurch eine gewiſſe Verwandtkel
mit den Chineſen. In China nämlich laſſen die Erwachſenen die Drey
ſteigen und die Jugend guckt zu. Unſere „Alpenpäſſe” paſſierten /
reiche Autos, deven Inſaſſen den ſchönen Herbſttag noch genießen 20
ten. Hoffen wir, daß der Kartoffel=, Kraut=, Dichwurzel= und Obſte.
derſelbe blaue Himmel lacht.
Uie Gerfer
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Kaisers Brust-Caramellen
nit den,„3Tannen.
helfen hier Wie lästig, wie guälendi tder Husten
wie gefähr ich der Keuchhusten, wie sch imm das
kratzende Gefühl im Hals bei Verschleimung,
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Hier helfen nur die berühmten seit 35 Jahren
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3. Handelsschau Darmstädter
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Festhalle, Stand No. 1, wir laden zum Besuch höflichst ein.
[ ← ][ ][ → ]Rummer 283
Mittwoch den 12 Oktober 1922
Geite 7
— Hirſchhorn, 11. Okt. Waſſerſtand des Neckars am
Oktober 1,14 Meter, am 11. Oktober 1,10 Meter.
H. Birkenau, 10. Okt. Geſteigerter Bahnverkehr.
In=
ihno des zunehmenden Perſonen= und Güterverkehrs ſind auh hier
auf anderen verkehrsreichen Bahnſtationen erhebliche Veränderungen
n.=. Verſchiebungen an den Bahngleiſen notwendig geworden, und
mehrwöchigen Arbeiten ſind nun ziemlich beendigt. Dabei handelt
ſſſich hauptſächlich um Verlängerung der Gleiſe und beſonders auch
7. Bahnſteige. Der Perſonenverkehr hat ſich ſeit Erbaung der
Weſchnitz=
ahn vor etwa 30 Jahren ganz gewaltig gehoben, ebenſo aber auch
r Güterverkehr. Anfangs wurden die wenigen Güterwagen mit einem
inenannten gemiſchten Zuge befördert, aber bald mußte ein beſonderer
ſkerzug, der in letzter Zeit oft 20—30 Wagen anhängen hatte
ein=
lygt werden. Doch auch das genügte bald nicht mehr, ſo daß ſich
e: Bahnverwaltung genötigt ſah, vor einigen Monaten einen
zwei=
ir Güterzug laufen zu laſſen.
i. Von der Bergſtraße, 10. Okt. Die Theatergemeinde Weinheim
5 Mitglieder) unternahm geſtern in dieſer Winterſaiſon ihren erſten
mreinſamen Theaterausflug, und zwar mit 150 Mitgliedern, zum
Be=
ise der Straußoperette „Der Zigeunerbaron” ins Heſſiſche
Landes=
elster in Darmſtadt. Hochbefriedigt von der geradezu glanzvollen Auf=
—ung, konnten die Weinheimer bereits den Zug 10 Uhr 22 Min.
rl bequemen Heimfahrt benützen. Die Theatergemeinde hat den drin=
„Sen Wunſch, dieſe Maſſenbeſuche noch reiht häufig in der heſſiſchen
eXdenz zu erneuern.
H. Von der oberen Bergſtraße, 10. Okt. Schwerer Unfall.
in verheirateter Radler machte eine Radtour. Bei Schwetzingen fuhr
rurch eine Torausfahrt, als ein Laſtwagen daherſauſte. Der Radler
ihre den Wagen leider nicht, fuhr in denſelben hinein und wurde
ounsgefährlich verletzt. Er kam in die Klinik nach Heidelberg.
4Ay. Bensheim, 11. Okt. Abbau des Kreisarbeitsamtes
ſemmsheim?) Auf Grund der Organiſationsveränderungen, wie ſie
Durchführung des neuen Geſetzes über Arbeitsvermittlung vom 16.
u— 1927 im Gefolge hat, ſoll das im Wambolter Hof untergebrachte
ees sarbeitsamt Bensheim eingehen, ſein Aufgabenbereich und
Dienſt=
zi—k einer Darmſtädter Behörde übertragen bzw. angegliedert werden.
mi das Arbeitsamt in Bensheim zu erhalten, ſollen beſondere Schritte
tan werden. — Anſtellung eines Vertrauensarztes
der Ortskrankenkaſſe Bensheim. Die Ortskranken=
Bensheim geht, auf Grund eines Beſchluſſes ihres Vorſtandes, zur
niv ellung eines feſtbeſoldeten Vertrauensarztes über, der mit der
Kon=
ole der Kaſſepatienten beauftragt werden ſoll. — Aus der
Bens=
imer Geſchäftswelt. Das bekannte Konfektionshaus Arthur
ſekling, eines der größten am Platze, ſieht ſich zur Totalaufgabe
mes Ladengeſchäftes, die in Kürze ſtattfinden ſoll, veranlaßt. Dem
enriehmen nach werden, die Bekleidungswerke (Theilheimer u. Gebr.
lax x) pachtweiſe die Geſchäftsräume übernehmen, um ihr beſtehendes
rmrilgeſchäft dorthin zu verlegen.
TW. Heppenheim a. d. B., 10. Okt. Unfall. Auf dem hieſigen
tüHauserweiterungsbau ereignete ſich heutte vormittag ein ſchwerer
iſtall. Ein junger Zimmermann aus Lorſch rutſchte beim
Balken=
aſen auf dem Gebälk in etwa 10 Meter Höhe aus und fiel herunter.
ehen ſchweren inneren Ve=letzungen zog ſich der Bedauernswerte auch
rar Armbruch zu. Er mußte nach Weinheim ins Krankenhaus
über=
füchrt werden.
8. Lampertheim, 10. Okt. Tragiſcher Tod. Ein neunjähriger
Junge wurde zum Brotholen mit einem Handwägelchen weggeſchickt.
Er ließ dabei das vierjährige Töchterhen des Kaufmanns Ph. Friedr.
Schmidt mitfahren. Auf dem Nachhauſeweg hielt der Knabe einmal
an, um ſich etwas zu betrachten. Inzwiſchen war das Mädchen in dem
Wägelchen aufgeſtiegen. Als ſich nun das kleine Fuhrwerk wieder in
Bewegung ſetzte, fiel das Kind rückwärts aus demſelben auf die Straße.
Raſch erhob es ſich wieder, um erneut einzuſteigen, aber plötzlich fiel
es zuſammen. Vorübergehende trugen es in ein benachbartes Haus und
ließen einen Arzt herbeirufen, der leider nur noch den Tod feſtſtellen
konnte. Jedenfalls iſt durch den Sturz eine Verletzung der Wirbelſäule
eingetreten geweſen. Den ſchwergeprüften Eltern wendet ſich allgemeine
Teilnahme zu.
Z. Biſchofsheim, 8 Okt. Erweiterung des
Güterbahn=
hofs. Die umfangreichen Arbeiten zur Erweiterung des Güterbahnhofs
ſchreiten gut vorwärts. Am alten Stationsgebäude wird z. B. eine
kombinierte Waggon= und Frachtfuhrwaage eingebaut. In dieſem Jahre
ſoll mit dem Bau des neuen Lokomotivſchuppens, in dem 28 große
Güter=
zuglokomotiven unterzuſtellen ſind, begonnen werden.
a. Offenbach, 10. Okt. Man ſchreibt uns: Die Rodgaubahn
(Offenbach—Reinheim) müdet nun faſt ein halbes Jahr in unſeren
Hauptbahnhof ein, während ſie bis dahin ſchon im Nebenbahnhof
Offenbach ihr natürliches Ende erreichte. Die Fahrkarten ſind aber dem
veränderten Endpunkte immer noch nicht angepaßt. Man konnte
bei=
ſpielsweiſe frher mit durchgehender Karte von Lengfild über Reinheim
und Dieburg nach Offenbach=Nebenbahnhof (Endpunkt) fahren. Die
Fahrkarten von Lengfeld über Reinheim nach dem jetzigen Endpunkt
im hieſigen Hauptbahnhof werden bis jetzt, nachdem ſchon der zweite
Fahrplan ſeit der Verlängerng der Strecke maßgebend iſt, immer noch
nicht ausgegeben. Wer von Lengfeld durch das Rodgau nach
Offen=
bach fährt, erhält die alte Karte bis zum heutigen Bahnhof Offenbach=
Oſt und wird im Zuge aufgefordert, für den Reſt der Strecke bis
Haupt=
bahnhof nachzuzahlen. Wer umgekehrt reiſt, kann das auch nur mit
geſchriebener Karte tun, da andere ebenfalls nicht vorhanden ſind. Die
Schalterbeamten ſchreibem aber erfahrungsgemäß ſolche Karten nicht
gern, was ihnen bei ſtärkerem Andrange der Roiſenden ja auch nicht zu
verübeln iſt. Zwei Karten, etwa von Offenbach nach Dieburg und von
Dieburg nach Lengfeld, verteuern aber die Reiſe. Es wäre aber dem
Uebel ſofort abzuhelfen, wenn man den ſeitherigen Karten Lengfeld—
Offenbach (Nebenbahnhof) und umgekehrt gegen entſprechende Erhöhung
des Fahrpreiſes etwa den Vermerk aufdruckte: „Gültig von Offenbach
(Hauptbahnhof)‟ Die Reiſenden könnten dann in aller Ruhe abwarten,
bis die Fahrkarten, die den neuen Verhältniſſen angepaßt ſind, kommen.
— Ein zweiter Uebelſtand, der ſchon länger bſteht und
viel=
leicht auch etwas ſchwerer zu beheben iſt, iſt der Umſtand, daß man
morgens von Wiebelsbach=Heubach her in Reinheim keinen Anſchluß
nach Offenbach hat. Der Wiebelsbacher Zug kommt 8 04 Uhr in
Rein=
heim an, der Rodgguzug verläßt Reinheim ſchon 7,52 Uhr, alſo zwölf
Minuten früher. Es iſt dann den ganzen Vormittag keine
Reiſegelegen=
heit mehr nach Offenbach, und wer (twa von Lengfeld, Ober=Klingen
oder Wiebelsbach und Heubach nach ſeiner Kreisſtadt Dieburg will, muß
in Reinheim mindeſtens bis 9,26 Uhr warten. Durch eine kleine
Ver=
ſchiebung der Fahrzeiten beider Züge um je 6 Minuten wäre der
An=
ſchluß in Reinheim zu gewinnen. Vielleicht läßt ſich das im laufenden
Fahrplan noch ändern.
Rheinheſſen.
U. Ober=Ingelheim, 10. Okt. In der Angelegenheit des „
geheim=
nisvollen Autos” ſchwirren, wie das bei ſolchen Gelegenheiten immer
der Fall iſt, die tollſten Gerlichte durch die Oeffentlichkeit. Den Vogel
hat eine Mainzer Zeitung abgeſchoſſen, die die angeblichen Werber für
die Fremdenlegion mit ſchwarzen Larven arbeiten ließ. So töricht es
iſt, ſolche Dinge in die Welt zu ſetzen, ſo, falſch es, auch auf der
an=
deren Seite, wenn verſuht wird, die ganze Sache als Phandaſieprodukt
lächerlich zu machen. Die vorſichtige Berichterſtattung hat von
vorn=
herein darauf hingewieſen, daß keinerlei Beweiſe dafür vorhanden ſind,
was die Autofahrer bezwecken, wenn ſie die jungen Leute auf der Straße
anhalten und zum Mitfahren auffordern. Tatſache iſt es aber doch,
daß dies geſchehen iſt und daß auch der Verſuch gemacht wurde, die
Leute mit Gewalt in den Wagen zu zerren. Der Umſtand, daß auch
frühere Separatiſten mit in die Sache verwickelt ſind, läßt das ganze
doch einer eingehenden Unterſuchung wert erſcheinen.
Nierſtein, 8. Okt. Nach Beſchluß des Gemeinderates wird
der allgemeine Herbſt am Mittwoch, den 12. Oktober, ſeinen Anfang
nehmen. Eine Vorleſe iſt bereits ſeit Montag geſtattet. Die
Wein=
berge bleiben bis zum 20. November geſchloſſen. — Wie verlautet,
ſoll demnächſt mir dem Bau eines neuen Poſtgebäudes
be=
gonnen werden. Das Baugrundſtüick wurde hierzi von der Witwe
K. Jung (am Bahnhof) erworben. Der Kaufpreis ſoll 20 000 RM. betragen.
Oberheſſen.
WSN. Gießen, 11. Okt. Der Arbeitsmarkt in Oberhefſen
weiter gebeſſert. Die Lage des Arbeitsmarktes im nördlichen
Oberheſſen (Stadt und Kreis Gießen), ſowie der Kreiſe Alsfeld,
Lauter=
bach und Schotten hat auch im Laufe des Septembers eine weitere
Beſſerung erfahren. Die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger in
der Erwerbsloſenfürſorge, fiel von 274 am 1. September auf 192 am 1.
Oktober. Die Zahl der Zuſchlagsempfänger ſank von 473 am 1.
Sep=
tember auf 366 am 1. Oktober. In der Kriſenſürſorge blieben die
Zahlen nahezu unverändert.
h. Schlitz, 10. Okt. Ausbau und Verſchönerung der
Stadt ſchreiten fort. Laut Beſchluß der Stadwvertretung wird die
begonnene Kanaliſation auch im Winter weitergeführt, die Zinſerſtraße
weiter ausgebaut und ein Hochbehälter für die Waſſerleitung errichtet.
Von beſonderer Bedeutung iſt die beſchloſſene Herſtellung einer
Klär=
anlage für die Fäkalien der Stadt. Daneben ſchreitet die Pflaſterung
der Stadt und die Anlage von Bürgerſteigen fort. Gegenwärtig werden
10 250 Quadratmeter Kleinpflaſter in der Bahnhofſtraße bis vor
Hutz=
dorf ausgeführt. Auf die Verſchönerung des Stadtbildes legt man
be=
ſondere Sorgfalt, ſo daß das turmgekrönte Landſtädtchen bald eine der
ſchönſten und geſundeſten Sommerfriſchen Oberheſſens werden wird.
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Seite 8
Mittwoch, den 12 Oktober 1927
Nummer 263
eggen
Ihre Vermählung zeigen an
Dr. med. Brnst T. Philipsborn
Dr. med. Anna T. Philipsborn
geb. Schmeisgut
Darmstadt, Io. Oktober 1927.
Sandstrasse 2. (*26971
Am heutigen Tage begehen die
Ehe=
leute Friedrich Pabſt und Frau Anna,
geb. Braun das Feſt der
Silbernen Hochzeit.
Darmſtadt, den 12. Oktober 1927.
*26999
Roßdörferſtr. 67.
Nächſten Sonntag, den 16. Oktober
feiern die Eheleute Johannes Bayer,
Werk ührer und Frau Dorothea, geb.
Noſchang, Gervinusſtr. 18, das Feſt der
Silbernen Hochzeit. (27038
In überaus überraſchender Weiſe
wurden wir zu unſerer Silbernen
Hochzeit mit Glückwünſchen und
Aufmerkſamkeiten geradezu überhäuft,
ganz beſonders mit dem muſikaliſchen
Glückwunſch des M.=G.=V. Liederkranz
Darmſiadt. Euch Allen ſagen wir
auf dieſem Wege herzlichen Dank.
Lndwig Bitter und Frau
*26925)
geb. Becker.
Allen lieber Freunden und
Be=
kannten, welche mich anläßlich meines
74. Geburtstages mit Gratulationen
und Segenswünſchen, ſowie mit
Ge=
ſchenken reichlich bedacht, ſpreche ich
auf dieſem Wege meinen innigſten
Dank aus.
Adam May
Obſtbaumwäiter i. R.
Darmſtadt, im Oktober 1927,
Beſſungerſtr. 23.
(B.15716
Heute Nacht entſchlief ſanft
nach langem, ſchwerem Leiden
meine innigſtgeliebte Frau, meine
gute Mutter, unſere liebe
Schwe=
ſter, Schwägerin und Tante
Frau
Anna Scharf
geb. Wittmann.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Anton Scharf und Sohn.
Darmſtadt, Frankfurterſtr 250,
Frank=
furt a. M., Leipzig, 11. Okt. 1927.
Die Beerdigung findet am
Don=
nerstag, den 13. Oktober,
nach=
mit ags 3 Uhr, auf dem Beſſunger
Friedhof ſtatt. (*26972
Heute früh entſchlief ſanft mein
unvergeßlicher Mann, unſer guter
Vater, Schwiegervater, Großvater,
Bruder, Schwager und Onkel
Herr
im 67, Lebensjahre.
Im Namen der
trauernden Hinterbliebenen:
Helene David
geb. Schönfärber.
Alsbach/Bergſtr., Darmſtadt, Büttelborn,
Mannheim, Landau, 11. Oktober 1927.
Die Beerdigung findet am 13.
Ok-
tober, 1½ Uhr, vom Trauerhauſe
aus ſtatt.
(*27020
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme beim Heimgang
unſeres lieben Entfchlafenen ſagen
wir allen, insbeſondere Herrn
Pfarrer Waas für die troſtreiche
Grabrede, ſowie dem
Militär=
verein, dem Geſangverein „
Kon=
kordia”, und dem
Otsgewerbe=
verein unſeren innigſten Dank.
Familie Amann.
Roßdorf, den 11. Oktober 1927.
(*2701
Dankſagung.
Allen Verwandten, lieben Freunden und
Bekannten, die unſeren Vater, Schwiegervater
und Großvater zur letzten Ruhe begleitet haben,
ſagen wir für die Teilnahme und letzten guten
Grüße an den Entſchlafenen unſeren herzlichen
Dank. Beſonders danken wir der Forſibehörde,
der Förſierorganiſation, den Waldarbeitern und
Arbeiterinnen und dem Jagdklub für die
Teil=
nahme und Blumenſpende. Ebenſo danken
wir Herrn Pfarrer Weißgerber für die ſchlichten,
feinen Worte ſeiner Grabrede.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Hermann Hoffmann
Forſthaus Eiſernhand. (26985
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat
es gefallen, meinen lieben Mann,
unſeren lieben Vater, Bruder,
Onkel und Schwager
Herrn
Wilhelm Lukah
Bahn=Schaffner
mit großer Geduld ertragenem
Leiden durch Unfall im Alter
von 54 Jahren zu ſich zu rufen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Adelheid Lukat
geb. Goergens
nebſi Kinder.
Die Beerdigung findet
Donners=
tag nach mittag 2½ Uhr auf dem
Waldfriedhof ſtatt. (15761
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
aufrich=
tiger Teilnahme beim Hinſcheiden
unſeres lieben Entſchlafenen des
Herrn
Jakob Schwinn
Oktroiaufſeher i. R.
ſagen wir allen Verwandten,
Freun=
den und Bekannten herzlichſten Dank.
Beſonders danken wir Herrn
Pfarr=
aſſiſtenten Lein für ſeine troſtreichen
Worte, den Brüdern des Herz=Jeſu=
Hoſpitals für die liebevolle Pflege,
der Kriegerkameradſchaft Germania
für den ehrenden Nachruf und die
Kranzniederleguug, ſowie ſeinen
Kollegen des Landesmuſeums und
allen denen, die dem Verſtorbenen
durch Blumen= und Kranzſpenden
die letzte Ehre erwieſen. (*26958
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Margarete Schwinn Bwe.
Darmſiadt, den 10. Oktober 1927.
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Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme, die uns beimHinſcheiden
unſeres unvergeßlichen Entſchlafenen
zuteil wurden, ſagen wir unſeren
tiefgefühlteſten Dank. 15700
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Dankſagung.
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[ ← ][ ][ → ]Nuummer 283
Mittwoch, den 12. Oftober 1922
Nße Frage der Verwaltungs=
und Verfaſſungsreform.
Beſoldungserhöhung und Preispolitik.
2se Jahreshaupttaguug der Hauptgemeinſchaft des
Deut=
ſo/tz (Sinzelhandels begann mit einer Sitzung ſämtlicher
Steuer=
aſuhfiſſe in den Räumen der Induſtrie= und Handelskammer.
DAEteiligung aus allen Teilen des Reiches war wider Erwar=
1emarrk. Unter den Gäſten bemerkte man u. a. als Vertreter
dipkieichsfinanzminiſteriurms Herrn Miniſterialrat Weltzien,
fer=
niſßgerrn Oberregierungsrat Dr. Adametz, den Preußiſchen
) LlEatcgsabgeordweten Dr. Neumann, den Sächſiſchen
Landtags=
alkuoneten Herrn Profeſſor Dr. Kaſter. Im Mittelpunkt
bdſw ratungen ſtand de Stellung des Einzelhandels zum
Steuer=
vAſinbreitlichungsgeſetz.
fünleitend hielt Herr Oberregierungsrat Dr. Adametz ein
Rſia= über die Frage der Verwaltungsreform.
Eᛋführte aus, daß die Arbeiten der Spitzenverbände der deutzſchen
WBhüft auf dem Gebiete der Verwaltungsreform und durch die
dch zrinen Erörteyungen dieſes Problems auf den Tagungen der
Wirt=
ſchſechen Verbände auch von den Miniſterien die Arbeiten auf dieſem
Giſſte wieder etwas energiſcher aufgenommen worden ſcien.. Das
Piſreix werde aber auch ſehr bald durch die neue
Beamtenbeſoldungs=
erlfhya gefördert werden. Der Optimismus und die Hoffnung des
Roheuianzminiſters, daß die Mehrkoſten für die Beamtenbeſoldung
M auy bsen ſteigenden Erträgniſſen der Steuern und aus höheren
Ueber=
weeroen aus der Einkommen= und Körperſchaftsſteuer an Länder und
Geſmoen gedeckt werden könnten, werde ſich auf die Dauer als
unbe=
grifit erweiſen. Den Ländern und Gemeinden werde daher nichts
amndsi übrig bleiben, als entweder nach neuen Einnahmequellen zu
ſu ſch cder die Koſten für die öffentlichen Verwaltungen herabzudrücken.
—Bdhteillich ſei, daß der Reichsfinanzminiſter in ſeiner Rede nicht
Iu dei ess hervorgehoben habe, daß durch die Beamtenbeſoldungserhöhung
mu mrnggarmaßen nachzuholen verſucht worden ſei, was die Entwicklung
aſ dengzuen Jahre anderen Volksſchichten bereits gebracht habe, daß
ins=
inut befiſſeens im Gegenſatz zu den Beamtengehältern die Löhne und Ge=
U häfſüder Arbeiter und Angeſtellten ſeit Dezember 1924 ſchon um 25
bisß WWrozent erhöht wordm ſeien, ſodaß erneute Lohnforderungen
Antauſſſſund der Beamtenbeſoldungserhöhung nicht gerechtfertigt ſeien.
Dalh= /eReichsfinanzminiſter dieſe Folgerungen nicht gezogen habe, und
—üb/ſe vim Reich Lohnbewegungen einſetzten, müſſe der Verſuch des
Mſſ s, die Verantwortung für eine etwa eintretende Preiserhöhung
voyſwmiherein auf den Handel abzuwälzen, mit aller Entſchiedenheit
zur mewieſen werden.
um nächſten Jahre eine Steuerlaſt von weit über 20 Milliarden
Relemarrk auf der ganzen Wirtſchaft laſten werde, werda man endlich
milſtrar durchgreifenden Verwaltungsreform beginnen wüiſſen.
Zu=
näſymerde man alle Möglichkeiten, die ſich im Rahmen der beſtehenden
Veſſruig für eine Reform bieten, erſchöpfen müiſſen.
enregievungs=Rat Adametz hob die einzelnem Möglichkeiten
herſſ mnd betonte, daß eine wirklich fühlbare Entlaſtung der
Wirt=
ſchdſrirr dann erzielt werden könna, wenn man ſich dazu entſchließen
peſſauen Kreis der Aufgaben weſentlich abzubauen
und auch die Zuſtändigkeit zwiſchen Reich, Ländern und Gemeinden
beſſer abzugrenzen.
Aber auch die Wirtſchaft ſei ſich darüber klar, daß eine
Verwaltungs=
reform im Rahmen der beſtehenden Verfaſſung allein die Wirtſchaft nicht
weſentlich entlaſten könne, ſondern daß dazu eine durchgreifende
Ver=
faſſungsreform erforderlich ſei, durch die das Verhältnis des
Raichs zu den Ländern geändert und bereinigt werde.
Oberreg.=Rat Dr. Adametz führte im einzelnen aus, welche Wege
für eine ſolche Reform bisher vorgeſchlagen worden ſeien, kam in dieſem
Zuſammenhange auch auf den vor wenigen Tagen von dem
Oberhüirger=
mnſter Luppe vorgelegten Geſetzentwurf für eine Verfaſſungsänderung
und damit auuch auf das Problem „Reichsland Preußen” zu
ſprechen.
Zum Schluſſe richtete der Redner die Aufforderung an alle Kreiſe
der Wirtſchaft, den Gedanken von der Notwendigkeit einer baldigen
Verwaltungs= und Verfaſſungsreform begründet in alle Schichten der
deutſchen Bevölkerung hineinzutragen; denn nur, wenn dieſe Reform
von dem Willen der überwiegenden Mehrheit der deutſchen Bevölkerung
getragen werde, beſtehe die Ausſicht, ſie zu verwirklichen.
Aktuelle Fragen des Einzelhandels.
Die Mitgliederverſammlung der Hauptgemeinſchaft des deutſchen
Einzelhandels begrüßt grundſätzlich den Gedanken der
Steuervereinheitlichung
der Realſteuern für das geſamte Reich, und iſt bereit,
die Verwirklichung dieſes Gedankens zu fördern. Er erwartet dabei
allerdings, daß eine ſolche Vereinheitlichung, ſoweit es die Verhältniſſe
erlauben, nicht für die einzelnen Landesteile eine Verſchlechterung des
gegenwärtigen Zuſtandes bringt. Der ungeheure Steerdruck und die
Art der Laſtenverteilung erfordern dringend eine ſchnelle Verbeſſerung
der derzeitigen Lage. Den breiteſten Teil der Verhandlungen nahm die
Beratung des Gewerbeſteuer=Rahmengeſetzes
in Anſpruch. Grundſätzlich wurde gefordert die Ausgeſtaltung zu einer
Gewerbe= und Berufsſteuer, um dadurch den Kreis der Steuerpflichtigen
in gerechter Weiſe erheblich zu erweitern. Der im Geſetz vorgeſchlagene
Hauptſteuerſatz iſt dem zurzeit in den Ländern vorhandenen niedrigſten
Steuerſatz anzupaſſen. Zum Zweck einer gerechten Laſtenverteilung
müiſſen als Bemeſſungsgrundlage Gewerbeertrag, Geſwerbekapital und
Lohnſumme grundſätzlich kumuliert und in feſt beſtimmter Relation
herangezogen werden. Härten in dem einzelnen Fällen ſind durch die
Reichsregierung auszugleichen. Einer Filialſteuer wurde nach langer
und ausſührlicher Debatte, trotz vorgebrachter ſchwerer Bedenken, und
mit geringer Stimmenmehrheit zugeſtimmt. Schließlich wurde noch ein
verſtärktes und obligatoriſches
Mitbeſtimmungsrecht der geſetzlichen Berufsvertretungen
bei der Feſtſetzung der Umlagen
gefordert mit der Maßgabe, daß ſowohl die Umlageſätze innerhalb der
Gewerbeſteuer, wie auch innerhalb der Grundſteuer und wie der beäder
Realſt=mern nur in gleicher Höhe feſtgeſetzt werden dürfen. Im übrigen
wurde bei der Grundſteuer noch darauf hingewieſen, daß der
Haupt=
ſteuerſatz an den innerhalb der einzelnen Länder vorhandenen
Mindeſt=
ſatz angeglichen werden muß. Zu allen Geſetzentwürfen müßte die
Ver=
ſammlung ſchließlich noch fordern, daß ſie in den einzelnen Geſetzen den
Landesregierungen gegenüber dem Referentenentwurf des Reichsfinanz=
Seite 9
miniſſeriums erteilte Ermächtigung, von den einheitlichen Grundſätzen
abzuweichen, wieder zurückgezogen werden muß, wenn überhaupt das
Steuervereinheitlichungsgeſetz Zweck haben ſoll. — Zur Frage der
Abänderung der Gewerbeordnung
wurde in der Mitgliederverſammlung eine ganze Anzahl von
Beſchlüſ=
ſen gefaßt, die zum Teil alten Forderungen des Einzelhandels gerecht
werden, zum Teil ſich erſt in letzter Zeit als erforderlich erwieſen haben.
Insbeſondere ſoll die Konzeſſionierungspflicht gewiſſer
Gewerbe, auf deren Gebiet ſtarke Mißſtände beſtehen, verlangt werden,
z. B. des Verſteigerungsgewerbes, der Auskunfteien und des
Detektiv=
gwerbes. Die Forderung auf Ausſchluß des
Hauſierhan=
dels mit verſchiedenen Gegenſtänden war ein Punkt der
Verhand=
lung und fand die Zuſtimmung der Verſammlung. Dabei kam der
Wunſch zum Ausdruck.
die Erteilung des Wandergewerbeſcheines
von der Prüfung des Bedürfniſſes abhängig zu machen und ſeine
Gül=
tigkeit in der Regel nur für emen Verwaltungsbezirk zuzulaſſen. Als
weitere Punkte ſind anzuführen: die Geſtattung der Ausübung des
Hauſierhandels nur während der ortsühlichen Verkaufszeit, das Verbot
des Hauſierhandels in allen Dienſträumen, das Verbot des
Gewerbe=
betriebes im Umherziehen für Ausländer, es ſei denn, daß
Gegenſeitig=
keit verbürgt iſt, die au sreichimde ſteuerliche Erfaſſung der Hquſier= und
Wanderlager, ſcharfe Kontrolle durch untere Polizeiorgane zur ſtrengen
Durchführung der Steuerzahlung, das Verbot der Wanderlager in Gaſt=
und Schankwirtſchaften, ferner das Verbot der Benutzung von
Kraft=
fahrzeugen jeden Art bei Ausübung des Wandergewerbes. Der
Wander=
gewerbeſchein ſoll außerdem nur Perſonen über 30 Jahre erteilt werden.
Außerdem ſoll grundſätzlich gegen den Markthandel mit allen nicht zum
Marktverkehr gehörenden Waren eingetreten werden. Gegen den
An=
trag, den Warenverkauf in Markthallen dem ſtehenden Gewerbe
gleich=
zuſetzen und aus den Vorſchriften des Titels 4 auszunehmen, ſoll
Wider=
ſpruch erhoben werden. — Ueber
die Fragen des unlauteren Wettbewerbs
wurden die folgenden Grundſätze feſtgelegt, nachdem über dieſe vorher
mit dem deutſchen Induſtrie= und Handelstag in eingehenden
Ver=
handlungen eine Einigung erzielt worden war. Zu den Fragen
der Ausverkäufe und der ausverkaufsähnlichen
Veranſtaltungen war man ſich darüber einig, daß bekämpft
werden muß jede unfaire und unklare Ankündigung, ſowie jede
Ver=
ſchleierung von Ausverkäufen. Dahingegen ſoll nicht bekämpft werden
eine tatſächlich eintretende Verbilligung, ſofern ſie durch Ausverkäufe
oder Sonderveranſtaltungen geboten wird. Der Grundſatz der
Re=
klamewahrheit ſoll gewahrt werden. Als Ausverkäufe ſollen nur ſolche
Veranſtaltungen angeſehen werden, wobei auch wirklich vollſtändig
aus=
verkauft wird, d. h. der oder die betreffenden Artikel verſchwinden.
Es wurde betont, daß in der allzugroßen Häufung der
Sonderveran=
ſtaltungen eine Unlauterkeit liegen könne, die am beſten durch eventuelle
Einführung der obligatoriſchen Befaſſung der Einigungsämter und
Schiedsgerichte zu begegnen ſei.
Die bisherigen Vorſtandsmitglieder wurden erneut auf drei Jahre
in den Vorſtand gewählt.
Der Ausſchuß für Betriebsführung nahm Stellung zu der Frage
der bisherigen Arbeiten der Verkaufsberatung. Es wurde beſchloſſen,
die Verkaufsberatung in Verbindung mit dem Reichskuratorium
für Wirtſchaftlichkeit weiter auszubauen und die Richtlinien,
insbeſon=
dere für die Ausbildung geeigneter Lehrkräfte
verab=
redet. Für dieſe Ausbildungszwecke des Verkaufsperſonals ſoll ſeitens
der Hauptgemeinſchaft des deutſchen Einzelhandels ein Referent beſtellt
werden. Zu der Frage der Ausbildung der
Schaufenſter=
dekorateure ſchloß ſich der Ausſchuß der Anſicht der
Geſchäfts=
führung des Hauptvorſtandes an, daß Schaufenſterdekorateure genau
wie das Verkaufs= oder Kontorperſonal eine geregelte dreijährige
Lehrzeit im Einzelhandel durchmachen ſollen, daran hätte ſich die
Spezial=
ausbildung zu ſchließen, die evtl. auch durch Fachklaſſen in den
Berufs=
ſchulen im 3. Lehrjahre erfolgen könne.
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zeugung weitester Kreise, daß wir mehr Qualität für weniger
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Transportfragen zu bitten! Dies hat in uns den Wunsch wachgerufen,
weitesten Kreisen in Handel und Industrie mit Rat und Tat zu dienen.
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führlich über Eure Transport=Probleme! Zur Beantwortung Ihrer
Anfragen sind uns Angaben über folgende Punkte erwünscht:
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Kisten, unverpackt)
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des jetzt versorgten Gebietes
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Seite 10
Mittwoch, den 12. Oktober 1922
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Darmſtadt, den 12. Okt. 192/-
Weinheim
Gerichtsvollziek
Mummer 283
Mittwoch, den 12. Oftober 1922
Geite 11
Sort Ohet und Tarnen.
Handball.
Handball=Pokal=Vorrunde.
Die Handball=Pokal=Vorrunde wird am 6. November
aus=
tnagen werden und zwar treffen ſich: 1. Süddeutſcher
Ver=
uw ſ. L. gegen Verband Brandenb. Athletik=Vereine in
Bres=
u 2. Süddeutſcher Verband f. L. gegen
Balti=
ſen Sportverband in Darmſtadt und 3. Weſtdeut=
Spielverband gegen Norddeutſchen Sportverband in
Bar=
bzw. Hagen. Als Schiedsrichter wurden angeſetzt zu 1
Haaſe=
eisden, zu 2 Pothmann=Barmen, zu 3 Schreiber=
Darm=
ſot.
Fußball.
Germania Pfungſtadt — Union Wixhauſen 3:3 (1:0).
MMan hatte von Germania Pfungſtadt, zumal auf eigenem Platz,
wenn auch knappen, Sieg über Union Wixhauſen erwartet; doch
Sache kam anders. Bis zur Pauſe lag der Platzverein mit 1:0 in
Guung. Nach dem Wechſel ſchoß Pfungſtadt ein 2. Tor und ließ dann
drerum die Chance eines Elfmeters aus. Alsdann kam Wixhauſen
rbirig auf und konnte innerhalb kurzer Zeit dreimal erfolgreich ſein,
ſoz-ß die Gäſte 3 Minuten vor Schluß 3:2 gewonnen hatten. In der
tan: Minute erzielte der Halbrechte den Ausgleich. Pfungſtadt hätte
ei Sieg auf Grund ſeiner Feldüberlegenheit und beſſeren
Tor=
nuen verdient gehabt.
Germ. Pfungſtadt Junioren — Haſſia Dieburg 2. Mannſch. 4:3.
Germ. Pfungſtadt 1. Jugend — F. C. Langen 1. Jugend . . 4:3.
WBerm. Pfungſtadt 1. Schüler — Sportv. 98 Darmſt. 2. Schüler 0:1.
Turnen.
Herbſtwaldläufe des Odenwald=Turngaues D. T.
Mm letzten Sonndag fanden bei herrlichſtem Hevbſtwetter in Groß=
Lttedt die Waldläufe des Odenwaldgaues der Deutſchen Turnerſchaft
ſt. 2Sie wurden in drei Klaſſem ausgetragen und zwar: offene Klaſſe 4,
keifſtufe B und Jugend. Auf der 6800 Meter langen Streche, die von
8X=Klaſſe zu laufen war, waren Höhenunterſchiede von zirka 140
Te— zu überwinden; ſie ſtellte alſo an die Leiſtungsfähigkeit der
Läu=
f ſuhr hohe Anforderungen. Start und Ziel waven für die A= und
MIfſſe (B=Klaſſe lief 4500, die Jugend 3000 Meter) in Groß=Umſtadt
ſacnaſthaus zum Frankfurter Hof. In der A=Klaſſe wurden 1. Sieger:
2 Sofferberth=Höchſt in 23,06 Min., 2. Sieger: Hch. Bvand=Erbach und
3=iyrger: Wilh. Emmerich=Groß=Umſtadt. In der Unterſtufe 1. Sieger:
WFornoff=Lützel=Wiebelsbach in 17.53.4 Min., 2. Sieger: Aug. Kiehl=
Kochch, 3. Sieger: Paul Nebeling=Unter=Moſſau. In der Jugendklaſſe
ſiſte als 1. Joh. Gerbig=Hetzbach, 2. Wilh. Volk=Erbach (Bruſtbreite
d= und 3. Ph. Hamman=Klein=Umſtadt.
lich nach Punkten. Das Schiedsgericht beſtand aus den Herren Erckel=
Darmſtadt, Trietſch=Offenbach und Hubler=Neu=Iſenburg.
Am Sonntag, den 16. Oktober, nachmittags 3½ Uhr, findet in Groß=
Zimmern ein weiterer Kampf um die Kreisliga ſtatt, und zwar zwiſchen
dem Athletenklub Frankfurt a. M.=Sachſenhauſen und Athletenverein
Vorwärts Groß=Zimmern.
Pferdeſport.
Kraftſport.
90kannſchaftskämpfe der Ligaklaſſe des 2. Kreiſes, 2. Bezirk.
Aun 9. Oktober fand in Frankfurt a. M. ein weiterer Kampf
zwi=
ſie ſcer Athletik=Sportvereinigung Frankfurt und dem
Athleten=
r Vorwärts Groß=Zimmern ſtatt, den Groß=Zimmern
m1 :4 Punkten gewann. Der hohe Sieg von Groß=Zimmern iſt ſehr
ſtwürlich, um ſo mehr, als der Schwermittelgewichtler infolge
Ver=
ſnzr nicht antreten konnte und dadurch zwei Punkte kampflos für
/3/Zimmern verloren gingen. Auch der Leichtgewichtler von
Groß=
ſämern konnte infolge Verletzung nicht antreten, und mußte dafür der
7rrewichtler Weidner, der infolge ſeines leichten Körpergewichtes ſtark
iyNdachteil war, einſpringen. Die Einzelergebwiſſe waren folgende:
äegengewicht: Wendel=Frankfurt aa. M. gegen Poth=Gr.=
Zim=
u; Sieger Poth nach Punkten. — Bantamgewicht:
Jung=
gregen Schönig=Gr.=Z., Sieger Schönig nach Punkten. —
Feder=
gy ücht= Schneider=Frft. gegen Joh. Ohl=Gr.=Z., Sieger Ohl nach 11
rrn durch Ausheber am Boden. — Leichtgewicht: Veil=Frft.
Uhn BWeidner=Gr.=Z., Sieger Veil nach Punkten. — Leichtmittel=
Awſcht: Sattig=Fuft. gegen Juſtus Kraus=Gr.=Z., Sieger Kraus nach
H07—nuten durch Kopfzug. — Schwermittelgewicht: Rau=Frft.
gya Karl Ohl=Gr.=Z., Sieger Rau, kampflos, da Ohl verletzt iſt. —
ehoergewicht: Kretſch=Frft. gegen Fröhlich=Gr.=Z., Sieger Fröh=
Pferderennen zu Grunewald am 11. Oktober.
1. Kinder=Troſtrennen. 2800 Mk., 120 Meter: 1. Geſt. Weils Lotos
(W. Zarras); 2. Marabo; 3. Empfehlung. Ferner: Grimm, Paliſander,
Liebestraum, Patron, Maravigla. Tot.: 15, Pl. 10, 10, 13:10. 2—34 Lg.
2. Studenten=Rennen. 2800 Mk., 1800 Meter: 1. M. Herdings
Mu=
latte (E. Böhlke); 2. Verona II; 3. Alſterluſt. Ferner: Orthos, Vineta.
Tot.: 17. Pl. 14, 20:10. Hals—1 Lg.
3. Ginſter=Rennen. 5200 Mk., 1400 Meter: 1. A. nr. C. v.
Wein=
bergs Otis (O. Schmidt); 2. Signora; 3. Normanne. Ferner: Eldon,
Gutenberg. Tot.: 19. Pl. 15, 36:10. 2—1 Lg.
4. Ernte=Dank=Ausgleich. 7800 Mk., 3000 Meter: 1. A. u. C. v.
Wein=
bergs Palamedes (O. Schmidt); 2. Impreſſioniſt); 3. Rheinwein.
Fer=
ner: Forno, Ausbund. Tot.: 25, Pl. 20, 19:10. ½—4 Lg.
5. Herbſt=Preis. 13 000 Mk., 2200 Meter: 1. Geſt.
Mydling=
hovens Poſtenkette (E. Haynes); 2 Grafenkrone; 3. Noſtra. Ferner:
Oldwiga, Tſchierva, Gute Sitte, Sigelgayela. Tot.: 14, Pl. 22, 24,
38:10. 5ſ.—½ Lg.
6. Heide=Rennen. 3900 Mk., 1000 Meter: 1. Stall Halmas Woglinde
(A. Saidik); 2. Quelle; 3. Lilienfee. Ferner: Krautjunker, Lorbeerkranz,
Ledon, Heidelerche, Zigeunerin, Traulich, Selecta, Proſigk, Ernani,
Felix=eſto. Tot.: 65, Pl. 23, 20, 55:10. 1—34 Lg.
7. Preis der Rotröcke. 2800 Mk., 2400 Meter: 1. L. u. W. Sklaveks
Willa (Janek); 2. Sandoval; 3. Roſe Marie. Ferner: Aufklärung,
Ca=
nio, Adonis, Ruwenzori. Phriſäer, Rinaldo, Kronpriz. Tot.: 53, Pl.
2. 36, 24:10. Kopf—1 Lg.
Geſchäftliches.
Iſt Leitungswaſſer zum Waſchen geeignet?
Wenn die Hausfrau ratlos vor ihrem Waſchkeſſel ſteht, weil die
Lauge trotz des guten Waſchmittels nicht ſchäumen will, dann wünſcht
ſie ſich wohl Großmutters Zeiten zurück, wo das Waſchwaſſer aus dem
dicken Regenfaß geſchöpft wurde, das in ſeinem unergründlichen,
alters=
grauen Bauch das ſchöne weiche Regenwaſſer aufbewahrte. Das
Pro=
blem, hartes Waſſer — Leitungswaſſer iſt faſt immer hart — weich
zu machen, hat ſchon ſeit längerer Zeit unſere Wiſſenſchaftler beſchäftigt.
Die Hausfrau der Großſtadt hat kein Regenfaß mehr zur Verfügung; ſie
iſt auf Leitungswaſſer angewieſen. Das idealſte Mittel hartes Waſſer
weich zu machen, d. h. ſeinen Kalkgehalt zu binden, ſtellt ohne Zweifel
eine beſondere Enthärtungsanlage dar, wie ſie auch in der Induſtrie
vielfach Verwendung findet. Allerdings iſt eine ſolche Anlage für
häus=
liche Verhältniſſe zu koſtſpielig, was ihrer allgemeinen Einführung im
Wege ſtehr. Zum Glück gibt es aber auch noch andere Mittel, die ſich
zum Weichmachen des Waſſers gut eignen, und da iſt an erſter Stelle
die bekannte Henkel’s Bleichſoda zu nennen, die die Hausfrau ja auch
zum Einweichen der Wäſche gebraucht. Nur einige Handvoll
Bleich=
ſoda genügen, einen großen Keſſel voll Waſſer in wenigen Minuten zu
enthärten. Man gibt zu dieſem Zweck die Bleichſoda einige Minuten
vor Bereitung der Lauge ins kalte Waſſer und löſt ſie durch
Umrühren auf. Die Bleichſoda hat die Fähigkeit, den übermäßig hohen
Kalkgehalt, der die Härte des Waſſers hervorruft, zu binden und
nieder=
zuſchlagen. Der Vorteil des dadurch erzieltn weichen Waſſers liegt in
ungleich beſſerer Auswertung des Waſchmittels, erhöhter Schaumwirkung
und weſentlich ſparſamerem Waſchen!
Was lange währt, wird gut.
Die Wahrheit dieſes Sprichwortes kann derjenige erfahren, der
ſich einen Chevrolet kauft. Lange Jahre hindurch mit ſtets neuen
Verbeſſerungen hat ſich der Chevrolet heute zu einem
Qualitäts=
wagen entwickelt, der allen Anforderungen gerecht wird, und der
des=
halb noch niemanden enttäuſcht hat, der ſich zum Ankauf eines
Che=
vrolet entſchloſſen hat. Die Chebrolet=Motor=Co. hat es
ſich viel koſten laſſen, um jährlich Aenderungen vorzunehmen, die
in=
volge der ſteigenden Inanſpruchnahme des Automobils notwendig waren,
wenn man den Dienſt am Kunden als Ehrenpflicht anſah. Die
Che=
brolet=Ingenieure ſind nicht ſtehen geblieben am veralteten Modell;
deshalb kann man heute ohne Uebertreibung behaupten, daß
Che=
vrolet derjenige erprobte Wagen iſt, dem der Weltmarkt gehört.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Mittwoch 12. Oktober. 11.55: Uebertr. des Glockenſpiels aus
dem Darmſt. Schloß. o 15.30: Stunde der Jugend. Aus dem
Buch der Sage und Geſchichte: Wunſchſtunde. O 16.30: Hausorch.
Franz Schubert. Ouv, im italieniſchen Stil. — Trio in B=Dur. —
ete). Muſik.
Lieder: Nachtſtück; Erlkönig. — Sinfonie (Un
Leitung: Kapellmeiſter R. Merten. Mitw.: W. Schneider (Baß).
O 17.45: Die Bücherſtunde. O 18.15: Vereinsnachrichten. O Uebertr.
von Kaſſel: Die Stunde der Frau, o 18.45: Pfarrer Taesler:
Laotſes Leben und Lehre. 19.15: Dr. T. Edinger: Der
Kreis=
lauf des Blutes. o 19.30: Engliſche Literaturproben. o 19.45:
Engliſch O 20.15: Bunter Abend. Marya Delvard (Chanſons),
Boris Boriſoff (Balalaika), Ferd. Seiler (heitere Geſänge am Klav.).
H. Ruch: Heilige Nacht. — Ballade a. „Des Knaben Wunderhorn”.
— Le pain vole, altfranz. Ballade. — Italieniſches Volkslied. —
H. Ruch: Frühlingslied. — Ruch: Die Tänzerin. — Vouz danſez,
marquiſe. — v. Gumppenberg: Piu moſſo. (Marya Delvard.) —
Arſenjeff: Ruſſiſche Fantaſie. — Alabieff: Die Nachtigall. —
Kama=
rinskaja. (Boris Boriſoff.)
Stuttgart.
Mittwoch, 12. Oktober. 15: Jug—ndſtunde: Mitw.: Elſa Pfeiffer,
Karl Köſtlin, Funkorch. 5 16.15: Konzert. 18:
Landwirt=
ſchaftsnachrichten. o 18.15: Landtagsabgeordneter Fiſcher:
Berufs=
möglichkeiten im Handwerk. O 18.45: Dr. Ernſt Müller: Die
Meta=
phyſik des Irrationalen. o 19.15: Einf. in die ſpaniſche Sprache.
O 20: Gaſtſpiel des ſpaniſchen Gitarriſten Emilio Pufol. O 20.50:
„Heimat.” Schauſpiel von Herm. Sudermann.
Berlin.
Mittwoch, 12. Oktober. 13.45: Glockenſpiel von der
Parochial=
kirche. O 15.30: Dr. Ilſe Reicke: Die Frauenbewegung in der
Kunſt und in der Wiſſenſchaft. o 16: Prof. D. Dr. Stuhlfauth:
Deutſcher Kloſterbau. O 16.30: Jugendbühne. Funkprinzeſſin erzählt:
Die Krone im See (Rueſeler). — Das Märchen vom Maulwurf
(Dehmel). 17: Dr. Becce’s Kammer=Orch. Mozart: Ouv. „Der
Schauſpieldirektor” — Dvorak: Slav. Rhapſodie g=moll. — Boito:
Fant. „Mefiſtofele” — Tſchaikowsky: Polonaiſe aus „Eugen
One=
gin” — Interlude appaſſionata. — Becce: Notturno. — Bizet:
Vorſpiel zum 2., 3. und 4. Akt aus „Carmen”. — Brahms:
Lyri=
ſche und ernſte Suite. — Moſzkowski: Capriccio. O 18.30: San.=
Rat Dr. Brock: „Rheumatismus” O 19.05: Lüking: Die deutſche
Amateurphotographie. O 19.30: Prof. Heilfron: Rechtsfragen des
Tages. O 20: Prof. Dr. Reichenbach: Das Elektron als
Urbeſtand=
teil der Elektrizität. O 20.30: Sende=Spiel: Genoneva. Oper von
Rob. Schumann. Mitw.: Bronsgeeſt, Vera Schwarz, K. Jöken,
Lydia Kindermann, Rud. Watzke, Bernh. Köhler, Gottfr. Hagedorn.
O 22.30: Aus deutſchen Revuen. 13 Darbietungen. Orch. Prof.
Fahrbach=Ehmki.
Königswuſterhauſen. Mittwoch, 12. Okt. 12: Einheitskurzſchrift
für Schüler 12.30: Mitt. des Reichsſtädtebundes. e 12.45:
Mitt, des Verb. d. Preuß. Landgemeinden. O 15: Einheitskurzſchrift
für Anfänger. 15.35: Wetter und Börſe. o 16: Schulrat
Wolff, St. Konetzky: Schulkundliche Fragen in Dialogform. O 16.30:
Franzöſiſch. o 17: Dr. Herrmann: Einf. in die Geologie: das
Waſſer. o 17.30: Dr. Simon: Jüngſte deutſche Lyriker. 0 18:
Stud.=Rat Müller: Techn. Lehrgang für Facharbeiter:
Kon=
ſtruktionselemente. O 18.30: Franzöſiſch für Anf. 6 18.55: Min.=
Hirtſiefer: Die geſetzlichen Grundlagen der Wohnungswirtſchaft,
O 19.20: Wiſſenſchaftl. Vortrag für Tierärzte.
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Donnerstag, den 13. Oktober
(nach der Wetterlage vom 11. Oktober).
Nach ſtellenweiſem Frühnebel aufheiternd und trocken, Temperaturen
wenig verändert.
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Pollik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feutlleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. EugenBuhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bäuer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willy Kuhle: Druck
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 18 Seiten.
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Vertr.: O. Brückmann, Darmstadt, Rheinstr. 12:
[ ← ][ ][ → ]Nammer 283
Mittwoch, den 42. Oftobe
Der Ausweis der Reichsbank.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 7. Oktober 1927 hat die
geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards
und Effekten in der erſten Oktoberwoche um 232.2 Mill. auf 2759,5 Mill.
Wechſeln und Schecks um 142,5 Mill. auf 2603,2 Mill. RM., der an
Lom=
der Bank zurückgefloſſen, und zwar hat der Umlauf an Reichsbanknoten ſonſt vorliegenden günſtigeren Nachrichten aus der Wirtſchaft angeſichts
um 178.4 Mill. auf 4004,1 Mill. RM., derjenige an Rentenbankſcheinen
um 34,8 Mill. auf 954,1 Mill. RM. abgenommen. Dementſprechend und
Rentenbankſcheinen getilgt worden ſind, hat ſich der Beſtand der
Reichs=
zeigen mit 610,8 Mill. RM. eine Abnahme um 18,9 Mill. RM. Die
Be=
ſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen insgeſamt haben um den
entfällt auf die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen, welche um 2,1 Mill.
auf 155,9 Mill. RM. angewachſen ſind, während die Goldbeſtände eine
Verminderung um 228000 RM. auf 1851,9 Mill. RM. aufweiſen. Die
Deckung der Noten durch Gold allein beſſerte ſich von 44,3% in der
Vor=
woche auf 46,2 %o, die durch Gold und deckungsfähige Deviſen von
48%0 auf 50,1 %.
Die
in
bie Auguſt.
Das Reichsfinanzminiſterium veröffentlicht eine Ueberſicht über die
Reichseinnahmen und Ausgaben in den Monaten April bis Auguſt 1927.
— Im ordentlichen Haushalt betrug danach der Uebertrag aus dem
Rechnungsjahr 19826 5480 Millionen RM. Die Einnahmen betrugen
bei einem Haushalts=Soll für 1927 in Höhe von 86590 Mill. RM.
vom April bis Juni 2009,0 Mill., im Juli 1084,1 Mill., im Auguſt
678.1 Mill., zuſammen 3721.2 Millionen. Die Ausgaben betrugen vom
April bis Juni 1987,4 Millionen, im Juli 796,8 Mällionen, im
Auguſt 709,4 Millionen, zuſammen 3493,6 Millionen, davon an
Steuer=
überweiſungen an die Länder vom April bis Juni 393,6 Millionen, im
Juli 320,3 Millichnen, im Auguſt 283,8 Millionen, zuſammen 1197,7
Millionen. An unterſtützender Erwerbsloſenfürſorge vom April bis
Juni 82,2 Millionen, im Juli 11,4 Millionen, im Auguſt 15,8 Millionen,
zuſammen 109,4 Millionen und an Reparationszahlungen vom Aprih
bis Juni 1831 Millionen, im Juli 666 Millionen, im Auguſt 66,4
Millionen, zuſammen 316.1 Millionen RM.
Im außerordentlichen Haushalt beſtand aus dem Rechnungsjahr
1936 noch eine Mehrausgabe von 200 Millionen. Die Einnahmen
be=
trugen bei einem Geſamthaushalt=Soll für 1927 in Höhe von 4769=
Millionen RM., vom April bis Juni 85,8 Millionen, im Juli 16.5
Millionen, im Auguſt 0,2 Millionen, zuſammen 102.5 Millionen RM.
Die Ausgaben betrugen vom April bis Juni 138,7 Millionen, im Juli
44,9 Millionen, im Auguſt 38,1 Millionen, zuſammen 221,7 Mill. RM.
Der Abſchluß ſtellt ſich demnach folgendermaßen dar: Im
ordent=
lichen Haushalt betrug der Ueberſchuß 775,6 Millionen, im
außerordent=
lichen Haushalt die Mehrausgaben 409,2 Millionen, ſo daß ein
Be=
ſtand in Höhe von 366,4 Millionen RM. zu verbuchen war.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 11. Oktober.
Zum heutigen Medio kam zahlreiches Material noch auf den Markt.
dem wenia Aufnahmeluſt gegenüberſtand. Die Börſo läßt ſich heute bei
ihrer geſchwächten inneren Poſition — das Puhlikum bleibt nach wie
vor noch ferm — auch durch zahlreiche günſtige Nachrichten nicht zu
be=
ſonders großen Engagements verleiten. Im Gegenteil iſt feſtzuſtellen,
daß zahlreiche Kaſſenſverte zur Geldbeſchaffung verkauft werden und daß
dafür Kaufabſchluſſe ver Ultimo getätigt werden, da man angeſichts der
heutigen ruhigen Börſenbewegungen das Börſengeld als zienlich teuer
empfindet. Die Ausſichten der Kapitalbeſchaffung des Farbeutruſtes
ver=
mochten zunächſt zwar der Farbenaktie einige Anregung zu geben, jedoch
findet die Aufſichtsrats=Sitzung des Truſtos, wie wir ziemlich ſicher zu
wiſſen glauben, erſt im esſten Drittel des Dezember ſtatt. Sämtliche
Werte lagen bereits zu Beginn abgeſchwächt und hatten im Verlaufe
noch weitere leichte Kursrückgänge. Am Geldmarkt iſt Tagesgeld zwar
etwas leichter und 7 Prozent, doch iſt Monatsgeld wieder geſucht 734
bis 8 Prozent. Am Deviſenmarkt iſt das engliſche Pfund weiter feſt.
Auch an der Abendbörſe blieb die Umſatztätigkeit belanglos. Da die
Medioliguidation ohne Schwierigkeiten verlief, konnte ſich die Haltung
im Anſchluß an den erholten Verliner Schluß weiter geringfügig
be=
feſtigen. J. G. Farben konnten ſich 1 Prozent erholen. Am
Bankeu=
markt lagen Danatbank und Commerzbank je 1½ Prozent höher. Auch
im Verlaufe trat keine Belebung des Geſchäftes ein. Nenten blieben
ohne Umſatz, Ablöſung 15,5, Barmer aBnkverein, 1413,5, Commerzban=
174, Danatbank 225, Deutſche Bank 161. Diskonto=Geſ. 159, Dresdner
Bank 160, Metallbank 137, Buderus 105,5, Gelſenkirchener 149,5, Kali
Aſchersleben 170 Weſteregeln 180, Mansfeld 123, Nheinbraunkohlen
242 Rheinſtahl 194,75, Tellus 122, Stahlverein 124, Adlerwerke 104,
A.E.F. 1825. Daimler 117. Licht und Kraft 218, J. G. Farben 294,5,
Felten 135, Gessfürel 312,5. Goldſchmidt 126, Holzmann 189, Lahmeher
179, Metallgeſellſchaft 188, Rütserswerke 91, Siemens 21, Hapag 1475,
Llohzd 148,75.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 11. Oktober.
RM. abgenommen; im einzelnen haben ſich verringert der Beſtand an öffnung des amtlichen Verkehrs, hauptſächlich infolge des unbefriedigen= Nummern von 1—30 000 und von 30 001—60 000 ſtatt. Gezogen wn.
den Reichsbankausweiſes und der zunehmenden Lohn= und Streik= von jeder Serie 1000 Nummern. Die Auszahlung der Beträge „n
bards um 89.7 Mill. auf 64.1 Mill. RM. Die Anlage in Effekten iſt mit bewegungen erneut ab. Lediglich J. G. Farben ſetzten über ihren geſtrigen facher Nennbetrag zuzüglich 4 ½,%0 Zinſen für zwei Jahre hierau
92,2 Mill. RM. nahezu unverändert geblieben. An Reichsbanknoten Schlußkurs ein, da die Ausführungen eines ſüddeutſchen Blattes über züglich 10%0 Kapitalertragsſteuer vom Zinsbetrag) erfolgt zum 31. 9
und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 213,2 Mill. RM. in die Kaſſen die Kapitalsbeſchaffungspläne anregten. Im übrigen vermochten die bei den Reichsbankanſtalten. Für die im Reichsſchuldbuch
eingetras=
des äußerſt kleinen Geſchäftsumfanges und der Luſtloſigkeit der
Speku=
unter Berückſichtigung, daß in der Berichtswoche 15.0 Mill. RM. an wurden heute bernachläſſigt und ſchwächten ſich mehr oder weniger ab.
Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 6—8%g leicht veranlagt und billiger,
bank an ſolchenScheinen auf 71.7 Mill. RM. erhöht. Die fremden Gelder dagegen mußte Monatsgeld nach wie vor mit 8—9%o und darüber be= tabelle vom 15. Oktober bekanntgegeben.
zahlt werden. Am Deviſenmarkt lag das engl. Pfund gegen New York
mit 4,8714 wieder bemerkenswert feſt. Die Mark notierte gegen den
Betrag von 1,9 Mill. auf 2007,8 Mill. RM. zugenommen; die Zunahme. Dollar mit 4,1925 faſt unverändert. Mailand notierte mit 89,30—89,25
etwas niedriger.
Im weiteren Verlauf der Börſe gingen die Terminnotierungen lothringiſchen Roheiſenproduzenten über die künftige Preisgeſtaltum
abermals um zwei bis drei Prozent zurück. J. G. Farbeninduſtrie, richtet, Man will wiſſen, daß der deutſche Roh iſenverband a—
Gesfürel, Schultheiß, Spenſka uſw. lagen ebenſo ſtill und unbeachtet wie
ſämtliche Nebenwerte. Voigt & Häffner, die anfangs auf Intereſſenkäufe
noch eine 8Lgige Steigerung verzeichneten, konnten ihren Gewinn eben= heriger Uebereinkunft mit Beteiligten dieſer Gruppe
vorzunehme=
falls nicht behaupten. Die Umſätze konnten auch im Verlauf keine
nennenswerte Ausdehnung gewinnen.
Privatdiskont lange Sicht 6½, kurze Sicht 6½ Prozent. Am
Schluß der Börſe verlautete, daß an den übrigen europäiſchen
Wert=
papiermärkten namentlich in Brüſſel wieder eine Befeſtigung der
in=
ternationalen Papiere eingetreten ſei. Daraufhin wurde die Stimmung
hier ebenfalls freundlicher. Es kam zu kleinen Erholungen, die an der
Nachbörſe teilweiſe anhielten. Immerhin konnten nur wenige Papiere
wieder ihre Anfangskurſe erreichen. Man hörte nachbörslich u. a.
J. G. Farbeninduſtrie 293, Oſtwerke 408, Schultheiß 430, Siemens
291½ Geſ. f. El. 311, Mannesmann 165½, Klöckner 154, Gelſenkirchen
148. Hapag 147½, Nordd. Lloyd 148½, Danatbank 224, Ver.
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Bremer, Wolle.
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Teutſch=Atlant. Tel. 105.125 104. 75 L. Loewe u. C.
Teutſche Maſchinen: 84.875 83.— C. Lorenz.
125.— 121.—
Teutſch.=Nied. Tel.
Niederlauſitzer
K=
l166.— 165.—
Teutſche Erdöl.
145,875 144 25 Nord. Gummi.
Teutſche Petroleum. 8425 84.— Orenſtein.
Dt. Kaliwerke. .
Rathgeber Wagg
Tonnersmarckhütte : 115.— 1116.—
Rombacher Hütten
Lynamit Nobel.
141.— 138 6231 Roſitzer Zucker.
84.75 80.—
Elektr. Lieferung. .
Rütgerswerke...
184.75 183.
J. 0. Farben.
294.25 293,5 Sachſenwert
122.— 121.—
R. Friſter.
105.— 107— Sächſ. Gußſta
150.— 181.—
Gaggenau Vorz.
49.— 43.5 Siemens Glas
158. 158.—
Gelſenk. Berg.
Ver. Lauſitzer Gle
125.25 124 25
G. f. elektr Untern. 316 75 310,875) Volkſtedter Porzell. 48.— 48.—
Halle Maſchinen. .
163.— 163 25 Weſtſ. C. Langendreer
Han. Maſch.Egeſt.
98.— 87.—
WittenerGußſtahl.
48.5 48.5
Hanſa=Dampfſchf.
223,5 222.— Wanderer Berke.
1242.— a37.—
Teviſenmarkt.
10. 10 11. 10. 10 Geld Brief Geld Briefl Geld Felſingſors... 10.55710.577 10.55510.5751. 1.ftalien .. 22.395 Wien.. 59.13/ 59.25 59.10 59.221 Baris .. 16 45 Prag. 12.41512,435 12.413 12.4331 Schweiz. 30.79 Budapeſt 73.36 73.40 7328 73.451 ol Spanien. 73.15 Sofia... 3.030 3.93e 3030 2.0381 Danzig. B1.33 Solland... 188.04 189.39 u88 08 189.401” Japan. 1.955 Lslo 110.54 110.76 110.41110.8s1 Nio de Faneiro.: 0.50030. Kopenhagen. 11228 112.50 12 28 112,50 Fugoſlavien. 1.383 Stockholm. 112.32 1138.04 112.79 118 011 Portugal ... 20.89 London.: 20.402 20. 4421 20.430120 41 Athen ...: 5.544 Auenos Aires. 1.790 1.7941 1.780 1.7941 Konſtantinopel. 2.270 New York .. 4.1895/4 1985 34.1880 4.19601 K Kanada. 4.193 Belgien. 52.36 59,481 58.31558,423 üruguah. .... 4.226 o. 11. 1o.
Brie/ Geld Brief
22 75 93
81.43/ 81.321 81.48
1.9591 1.9531 1.987
ti
4.234
Bemühungen um eine japaniſche Auslandsanleihe. Aus London
wird gemeldet, daß die Frage der Auflegung der neuen japaniſchen
Auslandsanleihe, die angeblich für den Ausbau des japaniſchen
Eiſen=
bahnnetzes in der Mandſchurei und Mongolei verwendet werden ſollte,
immer noch keine Löſung gefunden habe. Gegenwärtig dürfte die
Ent=
ſcheidung dieſer Frage vor allem durch den Aufenthalt des
Morgan=
vertreters in Tokio verzögert worden ſein. Sodann iſt man in Londoner
Finanzkreiſen anſcheinend über die Zwecke der Anleihe nicht ganz im
Klaren. Es heißt, daß die engliſchen Banken grundſätzlich zu der
Ge=
währung einer Anleihe bereit wären, wenn die britiſche Regierung die
Garantie übernehmen würde, daß die durch die Anleihe aufkommenden
Mittel für den Bau von Eiſenbahnen in der Mandſchurei verwendet
werden, und daß die Friſt der Anleihe ſich nicht auf mehr als 54 Jahre
erſtreckt. Es verlautet, daß der Morganvertreter gleichgerichtete
Ver=
handlungen mit der japaniſchen Regierung führt. Irgendwelche
Er=
gebniſſe dieſer Verhandlungen ſind zur Zeit noch nicht bekannt. Es heißt
jedoch, daß Morgan für die Mongolei keine Gelder hergeben werde, da
ihm die politiſche Situation in der Mongolei als zu unſicher erſcheint.
Darmſtädter 1.
Staatspapiere
Deutſche
D Reichsanl Ablöſ=
Schuld einſchl.
Ausloſ. Sch.I.Teill
UTeill
D. Reichsanl. Ablöſ.
Schuld ohne
Aus=
loſungsſcheine .
425 Dt. Schutzgeb.
Anl. .
b) Ausländiſche
6% Bos. E.B. 1914
59n9.Inp. 1914
13% „ 1898 ....
4½% — 1902 ...
4% Bosnien ...
5% Bulg. Tabak. 02
4½%Oſt. Staatsr.!
b.1918, Kdb. 191s
LI.SOſt. Schatz, 14
4ſ:%0 Oſt. Silberr.
Goldr.
428 Oſt. Goldrente
ſt. Innsbr. Abr
450 Oſt.einh. R. k.)
3%0 Port, (Spz., III
52Rum am. R.03
4½% „Gold 13.
52‟,
19
10
4% „am. R. kon. 42 am. R 05 42Türk. (Adm.103 479 (Bagd.) 42 (Bagd.) II 4% uniſ. 1998 47 g 19t1. Zoll 4yo Bung. St. 1913 4½9 9. „ 1913 1. (t. Innsbr.Abr.) 4½8% Fung. St. 1914 430 Jaung St. 1914 li. Innsbr. Abk. 4% Ung. Golr. 21.5
28
226
27.5
142 Ung. Goldr.
(t. Innsbr. Abk.)
42 Ung.
Staatsr=
b. 10.......
4Bung. Kronr. . ..
320 Ung. Eiſ.Tor .
Außereuro=
päiſche.
5%Mex amn.i abg.
5% r äuß. 39
475 — Goldo4ſtf.
13% n konſ inn.
4½32on Irigat. „
57Tamaulivas 1 .
Sachwert=Schuld:
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
10%Berl. H.=Bk. 6./106
88 Berl. St. Gold
820 Darmſt. St.=G.
8 2, D. Hyp.=Bank
Meining, Goldpf.
72 Dresd. St.=G.
79Frkf. St.=G...
8%Frkf. Hyp=Bi.!
Goldpfbr. .. 110
720 Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
880 Frkf. Hyp.=Bk.=
Goldpfbr.
8%0 Frkf. Pfbr.=Bk.)
Goldpfbr.
Frkf Goldpfbr.!
30 Frkf Vfbr.=Bk.)
Goldpfbr.
5% Frkf. Pfbr. Bl.
Goldpfbr.
7% H=St.=
Gold=
anl. ...."
1 8% Heſſ. Land.=Bk.
Goldpfbr. .
7% Heſſ. Land.=Bk.)
Goldpfbr. ..
8%Klöchn.=Werk.26
24.5
„ (100,5
87.5
96.5
92.,5
99
96.5
10%Komm. Elektr.
Mark (bagen)
Goldobl.
11
18%0 Komm. Odsbk.
5!. Darmſt. Reihe !
8% 9. Landesbank
Darmſt. Reihe lk
8%Ldwgshf. Stadt=
Goldan.
72M. KraftHöchſt
820 Mainz=St.=G.
820 Mannh. St.=G.
6% Mannh. St.=G.
72 M.=Stahlw. 27
82 Naſſ.Odb. Gold
18% Nbg.St. Glbal.
8% Pfälz. Gyp.Bk.=
Goldpfbr.
7% Pfälz. Hhp.=Bk.
Goldpfbr. ..
6%0 Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
1 8%0 Pforzh. St.G.
820 Birmaſ. St.=G.
1 8%PrCentr. Bo.=
Cr.=Br. Gldpfbr.
182Pr.Centr.=St.=Goldpfbr. 1
720 Pr. Centr.=St.
ſchafts=Goldpfbr.
8SNh.=Hhp.=Bk.
Goldpfbr. ...,
..
68=len
412% n„Lig.Pfb.
o n „Anteilſch.
½2 %Rh. Stahlw.
*5M
10%Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf.
8% Südd. B. Cr.B.
Goldpfdbr.
29 B. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHhp.=Gld.
obl. mit Option
L V. Stahlw. Düſ=
5l ſeldorfönp.=8d. ohne Option
Biag/B. Ind.=
Unt.Bln.) 27 ...
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Ausloſung von Ausloſungsrechten der Anleiheablöſungsſc.
An der heutigen Vorbörſe trat für die Hauptpapiere des Termin= Bei der Reichsſchuldenverwaltung fand die für 1927 geltende Auslur!
aktienmarktes einiges Intereſſe ein, doch flaute die Tendenz bei Er= von Ausloſungsrechten mit den bis Mitte Auguſt d8, J8. ausgegely
ausgeloſten Ausloſungsrechte erfolgt die Zahlung bzw. die Uberwe!l
der Einlöſungsbeträge von Amts wegen, ſo daß von ſeiten der Sral
lation keinen Eindruck auszuüben. Selbſt die bisher bevorzugten Papiere buchkonteninhaber, abgeſehen von Wohnungswechſel und von Erbr.0
nichts zu veranlaſſen iſt. Das Ziehungsergebnis wird im Deu=0
Reichsanzeiger vom 12. Oktober und in der Algemeinen Verloß.)
Zu den Preisherabſetzungen beim deutſchen Roheiſenverban=
Beſchwerden der luxemburgiſch=lothringiſchen Roheiſenproduzenten.
der Preſſe der franzöſiſchen Schwerinduſtrie wird über eine V.o
barung zwiſchen dem deutſchen Roheiſenverband und den luxembund
Beſchwerde der luxemburgiſch=lothringiſchen Roheiſeninduſtrie him
bereit gefunden habe, in Zukunft jede Preisändenung nur nach
die luxemburgiſchlothringiſchen Roheiſenproduzuten gezwungen
bei ihren Lieferungen nach Deutſchland zu den Preiſen des derz0
Roheiſenverbandes zu liefern. Wie wir hierzu grfahren, bilden
Grund zu dieſen Meinungsverſchiedenheiten die bekannten Preis—.
ſetzungen des deutſchen Rohriſenverbandes in ſeinem Kampf gegen 9
ling. Es haben in dieſer Angelegenheit auch tatſächlich Verhandl.
mit den weſteuropäiſchen Produzenten ſtattgefunden. Doch dan
ſicher angenommen werden, daß ſich der deutſche Roheiſenvsy
keinerlei Verpflichtungen gegenüber der luxemburgiſch=lothring!
Eiſeninduſtrie auferleg= hat, beſonders da dieſe Lieferungen im Vartl
nis zur Produktion Deutſchlands nur etwa 10 Prozent betragen. A
praktiſch ftürfte die Frage kaum akut werden, da in Zukunft ru
Preisherabſetzungen, von dem deutſchen Roheiſenverband kaum
warten ſind.
Die Entſchädigungsanſprüche der deutſchen Schiffahrtse
223,5 232,5 ſchaften und Radioſtationen. In der geſtrigen Sitzung des Oauf
Bundesgerichtshofes ſtanden die Prozeſſe deutſcher Schiffahrtse
ſchaften und Radioſtationen wegen Entſchädigung von etwa 1009
Dollar auf Grund der Beſchlagnahme ihres Eigentums zur Verhamil
Der Oberſte Bundesgerichtshof hat die von zwei Klägern bearmf
/76.5 755 Abtrennung ihrer Prozeſſe abgelehnt und die weitere Verhandl.s
zum 5. März 1928, alſo bis nach Schluß des Kongreſſes, von dem d
1225.— 278,5 eine Erledigung des Freigabegeſetzes allgemein erwartet wird, vrd
Dieſe Entſcheidung iſt für die deutſchen Kläger günſtig, da das Syl
ihrer Prozeſſe vor dem Bundesgericht immerhin ungewiß iſt, m.f
12g,5 129.- im Kongreß auf die Freigabe gerechnet wird, wenn auch zunäcki
83.5 80.— 60 % ausgezahlt werden würden.
Sektkellerei Ewald & Co. A.=G., Rüdesheim a/Rhein. Die
wählte, da die Mehrheit des Unternehmens an die Gruppe Hugo 1
91.25 30,5 in Rüdesheim übergegangen iſt, die Herren Hermann Asbach in 2M
heim und Eduard Widmer in Zürich in den A. R.
Liquidation der Lederwerke vorm. Ph. Jac. Spicharz,
bach a. M. In der H. V. wurde die Liquidation und die Beſtellu.y
zwei Liquidatoren genehmigt. Die Fortführung des Unternehmnl
unwirtſchaftlich geworden. Es ſei ſchon ſeit Jahrzehnten notleide
man habe bereits vor dem Kriege keine oder nur geringe Divi.
verteilt. Man habe ſich zu wenig ſpezialiſiert. Ein Anſchluß an ein ed
Unternehmen ſei mangels ernſthafter Intereſſenten geſcheiter.
jetzige Status zeige weder Schulden noch Außenſtände. Vorham
ein Barbeſtand von rund 100000 RM. und die zuletzt mit 722 780
bilanzierten Anlagen, die beſtmöglichſt verwertet werden ſollen
Tellus A.=G. für Bergbau und Hütteninduſtrie — Frankfun
Wie wir zuverläſſig erfahren, ſchweben Verhandlungen der
Geſe=
über ihre Veräußerung des Konzernunternehmens Norddeutſch
A.G. Bremen=Oslebhauſen. Die Verhandlungen ſind weit vorgeic.
und verſprechen einen günſtigen Abſchluß. Der bisherige Verla=
Geſchäftsjahres 1927 iſt weſontlich günſtiger geweſen, und es kar1
ſtimmt mit einer Dividendenerhöhung bei Tellus von 6 Prozent
über V. gerechmet werden. Der Kurs der Aktie wurde an dea
börſe mit 1B Prozent taxiert, bei rund 80 000 RM. nom. Nat4l
während ſchon an der Mittagsbörſe zum Kurſo von 119 Prozrel
170 000 RM. nom. Nachfrage nur mit rund ca. 12 Prozent be.”
werden konnte.
Ehemiſche Werke vorm. H. & E. Albert, Amöneburg/Wiesck
Die Verwvaltung hat ſich mit der Frage des Baues einer Socſlt
beſchäftigt. Wie der OPD., erfährt, iſt es aber zu entſcheidendaßf
ſchlüſſen bisher noch nicht gekommen. Nach dem Ausſcheiden des D.ℳ
Otto Zwanziger, das durch Geſundheitsrückſichten veranlaßt iſt, nrſ
Vorſtand aus Direktor Erich Fiſcher allein beſtehen. Zur Leitu=/
Betriebe der Hauptniederlaſſung iſt ein Direktorium gebildet 1
dem unter dem Vorſitz des Vorſtandes die Direktoren Dr. Meb
Herbſter, Dr. Pröls und Ketzer angehören.
Die Wiedereinführung der galiz. Eiſenbahnprioritäten
Börſenhandel. Ein Komitee der Wiener Börſenkammer beſchäft.
dieſer Tage erneut mit der Frage des Wiedereinſchaltens der gal/4
Ludwig=Bahn und der Albrechtsbahnprioritäten in den Börſene!
Wie bekannt, ſind beide Prioritäten, nachdem die Noſtrifikatio9
weiſe aus den Titres entfernt worden waren, aus dem Verkehr
worden. Inzwiſchen iſt die Klärung der Angelegenheit erfolgt, /
ſoll nunmehr der Handel wieder zugelaſſen werden.
Frankfurter Kursbericht vom 1. Oktober
18% Voigt & Häffner!
Goldobl. .../ 96.75
103
8%Württba. Ghp.=
Bank Goldpfbrf. 97
98
Ohne Zins=
97.5
berechnung
95.5 15% Bdw. Kohl 231 20
89.75 69 Großkr. Mannh.
Kohl. 23 .. 12.62
10: 75 1 6%Heſ.Brk. Rg.23
80.5 15% Heſſ.Volksſtagt
Noggen 23. 8.25
93
—
520 Pr. Kaliwert.
105
i
5% Pr. Noggenw.
98
5% Südd.Feſt.B.G/ 2.24
99.5
Borkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe.
96
Bahr. Vereinsh. .
91
Bahr. Handelsb.
Bahr. Hpp.u. Wechſ.
97.75 Berliner Hyp.=Bk.
Frkf.Hyp.=Bk. . 15.35
100
Frkf. Pfandbr.=Bk./ 16.8
Hamb. Hyp.=Bk.
100 Medlb. Hhp. eu. Bb.)
Meining, Hyp.Bk. 12.475
96
Nord. Gr.=Gr.=Br.)
—
Pfälz. Hyp.=Bk.
99
Preuß. Bod.=Cr.=B. 12.45
96
PrCent.=B.=Cr.B.
91
Preuß. Pfdbr.=Br. 12.9
—S
Rhein=byp.=B. ..
52.75 Rh.=Wſtf.B. Cr. B. —
—
Südd. Bodenkr. . .
Bürtt, Hyp. Bk.
Staatl. od. prov.
garantiert.
Heſ. L.=Hhp.=B. 11.9
Landeskr Caſſel .
99
Naſſau. Odsb. .../ 9.o8
Obligationen v.
Transportanſt.
94
42, Gliſ.=Bahn ſtfr.
42 Galiz Carl.
92
Lub.=B.
abg.
— 5%Oſt. Sd. L.)ſtfr.
2,60 AlteOſt. Südb.)
2,62 Neue „.
42 Oſt Staatsb. 83
309ſt. 1.b.S.E.
14I.
3%Oſt.
3%
z„
3
32Oſt.
nabg.
„9.Em.
„ „abg
1885
„abg.
Erg. Netz
13%Oſt. „ abg. 201,
91/ 18.5
37 17.75
32 Raabbebd. 83 22.25
3% „
32% „
48 Rud. Silber .
42 Rud. (Salzka.)
4½=%Anat., S. 1
—
4½5 Anat. S. II
—
41% Anat. S.III) —
3% Salon. Monaſt.
5%0 Tehuantepee. 20.10
1%
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit. . 1142.75
D2
Bad. Bk. .
Bk. f. Brauind. . .. /184.5
Barmer Banko. 1142
Bah. Hyp.=Wchſ.
Berl. Handelsgeſ. 239
Commu. Priva
172.25
Darmſt.u.Nat.
223
Deutſche Bank.
160.25
123
D. Eff.u. Wchſ.
2. Hyp.=Br. Mei
133
D. Vereins=Bk.
1102 z
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk. .:1159
128
Frankf. Bk.
Frankf.Hypth.=B”. 148
Frkfi. Pfdbr. Bk. 144
Gotha.Grundkr.Bi.
Lur. Fntern.Bank :./ 2.25
Metallbank. . .
136 75
Pfälz Hyp.=Bk. 177
Pr. Bd.=Creditbankl127
„Hyp.=Akt.=Bank. 140
Reichsbank=Ant. 150 Bad. Maſch. Durlach/156
RheinTreditbl. . 133
Rhein=Hyp.=Bk. 181.25
Südd, B.=Ereditbr.!
Südd. Dise.=Geſ. 142
Oſterr. Creditanſt. 41.5
Wiener Bankverein
Bergwerks=Akt.
Buberus. ua...:/108.5
Eſchw. Bergw. ...
Gelſenkirch.Baw. 14.5
Harp. Bergb. „..:ſ198.35
Flſe Bergb. St. . /228
Genußſchein ...).
Kali. Aſchersleben 1171
Kali. Salzdetfurth.
Kali Weſterregeln • 181
Klöcknerwerke (abg.
Lothr=Hütte)
155
Mannesm.=Nöhr. /164,5
Mansfelder
123,5
Oberbedarf.
98
Otavi=Min.=Ant. . 38
Phönir=Bergb. .. /108.5
Rhein,Braunk. . ..
Rhein Stahlw.. .. 194
Riebeck Montan. . .
Salzwerk Heilbronn/178
Tellus Bgb.. ...:/125
Ver. Laurahütte . 79.75
Ver. Stahlwerke..
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum(Mannh. ) a7u
Henninger .. :185
Hereules, Heſſiſche 150
Löwenbr.=München 346
Mainz. Aktienbr. 245
Schöfferhof (Bind. /325
Schwarz=Storchen 138
Tucher, Nürnberg 176
Werger
175 11
Arum. Berlin.
Adler &Oppenh. .1170
Mitteld Erebitb. 230 1Adlerw. (v. Kleyer//103.5
GSA.E. G. Pzg. A.
522A.E. G. Bzg. B. 82.75
A E.G. Stamm ſu88
Rad Uhren Furtw. 14
Bamag=Meguin . 35
Baſt Nürnberg „ „ 230
Bahr. Spiegel ..
Beck & Henkel..
Bergmann El. ...!.
Bing. Metall.
Brem.=Beſigh=Ol.
Bürſtenfor. Erlang
Cement. Heidelb. . ./.
Cement. Karlſtadt
Cement. Lothr.
Chem. Albert . . ..
Chem. Brockh.
Chem. Milch ...!
Daimler=Benz A. G.
Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Erdöl..
D. G.u. Silb. Scheid. 210,5
D. Linoleumw. Bln /2
Dingler, Zweibrück.
Dresd. Schne llpr. /135.5
Dürkoppw. (St)...
Dürr. Natingen
Dyckerhoff S V..
Eiſenw. Kaiſersl.
E. Licht u. Kraft.
Ei. Lieferung ....!.
Eiſ. Bad. Wolle.
Email. ullrich ...
Enzinger Verke.
Eßlinger. Maſch.
Etlinger Spinn. . 2
Faber Bleiſtiſt.
Faber & Schleicher!1
Fahr, Pirmaſens.
Farbenind. F. G. 12.
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Fetter!
Feiſt. Sekt.
Frankfurter Gas
Frankfurter Hof. „1
Frf.=M. Pol. u. W.
Zeiling Eſie.
Goldſchmidt, Th. 1.
Gotha Waggon.
Gritzner. Maſch 1
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft. 1
Haid & Neu......!
Hammerſen.
Hanfw. Füſſen.
Hanſa=Llond, Br.
Hartm. & Braun. 1
243
63
42
215.75
183.25
179,75
Hehligenſtaedt.
HilvertArmatur.:
Hindrichs=Aufferm./
Hirſch. Kupfer .!1
Hoch=Tief Eſſen...!
Holzmann.
Holzverk. Ind. ..
6ydrom, Breslau:
Fnag ......:."1
Kammg. Kaiſersl.
Karlsruher Maſch..
Karſtadt. R.
Rlein, Sch.EBecker
Knorr, Heilbronn 1169
Konſerv. Braun..
Krw. At=Württbg.,/100
Krauß &= Co. .....
Lahmeyer .....!
Lech. Augsburg...
Lederw. Rothe ...
Lederw. Spicharz.
Lingel Schuhw..
Löhnberg. Mühle.
Ludwigsh. Walzm./4
Lüdenſcheid. Metall”
Mainkraft böchſt
Mars=V. Nürnberg!=
Metallgeſ. Frkf. /188.5
Miag. Mühlenb. .
Moenus, Stamm 7231,
Motorenf. Deutz ..
Motorenf. Oberurſ.
Münch. Lichtſpielk. 100
Reckarſ. Fahrz.
Neckurw. Eßlingen
Beters Union ../113 75
Pfülr Näh Kayſer!
Philipps.
Porzellan Beſſel.
nein. Gebb. ESchall=
Rhein Elektr. . ./158
Rhenania,Kunheim
Rütgerswerke.
Schneid. & Hanau.
Schnellpr. Frank.
Schramm Lackfr. 1.
Schrifta, Stemp. 11:
Schuckert, Elektr.
Schuhfbr. Weſſel. 75
Schuhf, Herz .....
27.5
122
108
105
189
69.95
Funghans St. .. 105 Unterfr. Kr.=Gl.=B-1F
2os
129
65
180
133
76
1106.5
57.25
62
33
133
Schulß, Grünlack
Seilind. Wolf.
lSiemens Glas
Siemens & Halske.
Südd. Immob.
Südd.Zucker=A.=G.
Khür. Lief. Gotha
roo ſuhren Furtwängl.
Beithwerke.
Ber. f. Chem Ind. 11
Ver d.Olfbr Mann
Ver Faßf Caſſel.
ſGummi.Bin.=Frif.14
Pinſel=Nürnberg.
fültramarin.
Zellſtoff Berl. ..
Bogtl. Maſch.
Voigt e Haeffner. —1
Bolthom, Seil.
Banß & Frentag.-1I
ſWegelin Rußfbr.
BZellſt. Aſchaffenbg. 1
Zellſt. Memel. .
Belſt. Waldhof...3
Zucker 1. Rheingau=
Transport= und
Berſicherungs=Alt.
Dt Reichsb.=Vorz.
A. Di. Eiſenbahn.
A. Lotalb. u. Kraft
Di. Giſenb.=Gei.
Schantung E.B
Südd. Eiſenb.=Gef.2
Hapag.
Nordd Lloyd.
Frft. Alg. Beri.
Frankonia Rüchv.
Darmſtädter Berte
Bahnbedar!
Dampff. Rodberg
belvetia Konſt..
Gebr Lutz ....=
Motorf Darmſt. —
Gebr. Roeder .!.
BenuletheEllenb.—
Palast-Lichtspiele
Bedeutend verstärktes Orchester
Alle Vergünstigungen aufgehoben!
(15712
bends 8
Apfang 3½, 746 Uhr
Besucht die
71
No, No, Nanette!”
No, No, Nanette!"”
No, No, Nanette!"
ORPHEUM
Karten lei Christian Arnold
nur am weißen Turm 15635gm
Mummer 283
Mittwoch, den 12 Oktober 1927
Geite 13
Mruflegung der Landesbankanleihe in New York. Die 10. Mill.
elnar Goldhypothekenbonds der Deutſchen Landesbankenzentrale,
i-B, wurde durch Lee Higginſon, Harriman und New York Truſt Co.
Beichnung aufgelegt. Nach dem Proſpekt iſt die Anleihe für 12 Banken,
m ypotheken auf induſtrielle oder wirtſchaftliche Anlagen vermitteln,
ammmt. Die Anlagen ſollen aber einſchließlich der
Aufwertungs=
orheken und der Dawesbelaſtung, wie in einem Berliner Blatt
aus=
änrt wird, nicht über 30% des Verkaufswertes beliehen werden
fan.
Metallnotierungen.
2re Berliner Metallnotierungen vom 11. Oktober 1927 ſtellten ſich
wlgt: Elektrolytkupfer 125¾, Remelted Plattenzink 48—49,
Ori=
elt Hüttenaluminium 210 dto. in Walzen 214, Rein=Nickel 340—350,
mion Regulus 83—88, Silber in Barren 771/,—78:/,,
23e amtlichen Preisfeſtſtellungen im Metallterminhandel vom
12tktober 1927 ſtellten ſich für Kupfer: Januar 112 (112:/,), Februar
*(112½), März 112½ (112½), April 112½ (112¾), Mai 113 (113),
ſiH13 (1131/.), Juli 113:/, (113 ½), Auguſt 113¾ (113½), Septmeber
(114), Oktober 111 (111¾), November 1111/, (111½), Dezember
(111½); (Tendenz ſtetig); Blei: Januar 42 (42:/,), Februar
/42½) März 42½ (42¾), April 42½ (43), Mai 42½ (42¾), Juni
R42½), Juli 43 (43), Auguſt 43 (431/.), September 431/, (43:/.),
Ser 40½ (41½), November 41 (411/.), Dezember 41¾ (42), (Tendenz
bmptet); Zink: Januar 53¾ (541/.), Februar 53½ (54), März 53½
EApril 53½ (54), Mai 53¾ (54), Juni 53½ (54), Juli 53½ (54),
lurk 53½ (54), September 53½ (54), Oktober 53½ (54½), November
754:/y, Dezember 54 (541/.), (Tendenz ſtill).
2ie Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 11. Oktober
ſterr ſich für Kupfer (Tendenz feſt): Standard p. Kaſſe 547½—ue
9in nate 54‟/——*, Settl. Preis 54:/,, Elektrolyt 671/.—, beſt
ſttK.d 60½—62, Elektrowirebars 62¾; Zinn (Tendenz flau): Standard
peüiſſe 267:/.—‟/., 3 Monate 260—:/., Settl. Preis 262½, Banka
Uit ) 264½, Straits (inoff.) 269; Blei (Tendenz ſtetig): ausländ.
muiot 207/,,, entft. Sichten 20½/,, Settl. Preis 20½½; Zink (Tendenz
ſt: gewöhnl. promp 271/,, entft. Sichten 26¾, Settl. Preis 27;
Ech ilber (inoff.): 22¾; Wolframerz (inoff.): 12¾4.
Produktenberichte.
5mankfurter Produktenbericht vom 11. Oktober 1927. Der Verlau
dZiörſe war ſehr ruhig. Getreidepreiſe unverändert. Mehlpreiſe etwas
geb end. Es notierten je 100 kg: Weizen gut geſund, trocken, auswuchs=
Hn2G,50, dto. geſund, trocken, mit vereinzeltem Auswuchs 25,50, dto.
gis er Beſchaffenheit bis 23% Feuchtigkeit 22—24, Roggen 24,75 bis
ASwmmergerſte 26—28, Hafer inl. 22—24, dto. ausl. 24,50 bis 25,
93: 19—19,25, Weizenmehl 38,75—39,25, Roggenmehl 34,50—35,
Bzumkleie 12,75, Roggenkleie 13,50 RM.
ßarliner Produktenbericht vom 11. Oktober 1927. Trotz genügendem
eh ot in Weizen will ſich das Geſchäft nicht ausdehnen. Auch im
mnhandel kamen nennenswerte größere Umſätze nicht zuſtande,
ſelch für März konnte ſeitens der amtlichen Makler ein erſter Kurs
rus ½) notiert werden. Im Roggenmarkt beſtand für gute ſchnell
lieferbare Ware einige Frage, doch fehlten befriedigende Qualitäten.
Lieferung war ſpeziell für Frühjahrsſicht reichlicher offeriert und im
Preiſe gedrückt. Gerſte in den geſuchten erſten Sorten knapp. Hafer
wegen zu hoher Forderungen ſchweres Geſchäft. Für Mehl ſcheinen nach
vorübergehender Beſſerung die Abſatzmöglichkeiten wieder erſchöpft
zu ſein.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Chicago 11. Oktober.
Weizen: Der Markt ſtand unter dem Eindruck des baiſſegünſtigen
Büroberichtes. Es wird mit einem großen Exportüberſchuß gerechnet.
Verſtimmend wirkten die guten Wetterprognoſen für Kanada und die
großen Zufuhren. Der Schluß war erholt auf gebeſſerte
Exportnach=
frage.
Mais: Der amtliche Schätzungsbericht gab dem Markt das
Ge=
präge und im Einklang mit günſtigen Wetterberichten verlief der
Markt abgeſchwächt. Auf dem ermäßigten Niveau zeigte ſich ſpäter
Deckungsbedürfnis.
Hafer: Hier kam gleichfalls der verſtimmende Bericht des
Ackerbau=
büros zur Geltung, doch trat gegen Schluß auf Deckungskäufe eine
Er=
holung hervor.
New York, 11. Oktober.
Kaffee: Der Markt nahm einen ſtetigen Verlauf auf anregende
braſilianiſche Meldungen und Deckungsbedürfnis. Zum Schluß zeigte
ſich Realiſationsluſt.
Zucker: Der Markt nahm einen feſten Verlauf auf die Stetigkeit
des Lokomarkdes und feſte Londoner Kabel..
Baumwolle: Heute war am Markt eine beruhigte Stimmung
feſt=
zuſtellen. Anfangs löſten die verſtimmenden Liverpooler Kabel
Liqui=
dationen aus. Dann zeigte ſich aber Neigung zu Decknngen, ausgehend
von der feſten Lokotendenz. Die Vorfeiertagſtimmung ließ zum Schluß
aber ſtärkeres Angebot hervortreten.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 11. Okt.:
Getreide: Weizen, Dez. 130½, März 133½, Mai 135½: Mais
Dez. 90½, März 93½, Mai 95½; Hafer, Dez. 47½, März 49½,
Mai 50½; Roggen, Dez. 96½, März 100½, Mai 101 ½.
Schmalz: Okt. 12,45, Dez. 12,60, Jan. 12,85.
Fleiſch: Okt. 12,00, Dez. 11,85, Jan. 12,60; Speck loco 12,25;
leichte Schweine 10,85—11.80, ſchwere Schweine 10,8—11,85;
Schweinezufuhr Chicago 20 000, im Weſten 75 000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 11. Okt.:
Getreide: Weizen Nr. 2 rot 146½, hart 14238: Mehl ſpring
wheat clears 6,65—7,00; Fracht nach England 2—3,6, nach
Kon=
tinent 10—12.
Schmalz: Prima Weſt. loco 13,20; Talg extra 8¾.
Kakao: Tendenz ſtetig, Umſatz in lots 73, Okt. 14,85, Nov.
14,65, Dez. 14,15, Jan. 13,95, Feb. 13,88, März 13,85, April 13,90,
Mai 13,94, Juli 14,00, Loco 15,00.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Wie der Aluminium=Walzwerkverband mitteilt, iſt der Preis für
Aluminiumhalbfabrikate mit 253—265 RM. je 100 kg unverändert
ge=
blieben. Der Preisunterſchied richtet ſich je nach der Höhe der Abſchlüſſe
und Aufträge.
Wie der Aluminium=Walzwerkverband mitteilt, iſt der Preis für
Aluminiumhalbfabrikate mit 253—265 RM. je 100 kg unverändert
ge=
blieben. Der Preisunterſchied richtet ſich je nach Höhe der Abſchlüſſe
und Aufträge.
Von Arbeitgeberſeite iſt der durch den Schutzberband
niederrheini=
ſcher Seidenwebereien abgeſchloſſene Tarifvertrag zum 1. November 1927
gekündigt worden.
Aus Gründen der Rationaliſierung haben ſich zwei deutſche Werke,
die in der Kälteinduſtrie jedes auf ſeinem Spezialgebiet eine
hervor=
ragende Rolle ſpielen, Borſig und Mannesmann, zur gemeinſchaftlichen
Auswertung ihrer Produktion zuſammengeſchloſſen.
Wie beſtätigt wird, ſind die Treurabatte zwiſchen Avi und der
Roh=
ſtahlgemeinſchaft für Röhren (Siederöhren bis 7 Zoll Durchmeſſer) von
70 auf 100 RM. pro Tonne erhöht.
Aus Brüſſel wird beſtätigt, daß im Internationalen
Walzdraht=
kartell das vorläufige Geſamtkontingent mit 1,8 Mill. Tonnen feſtgeſetzt
worden iſt. Davon erhalten: Deutſchland 1 Mill. Tonnen, Frankreich
400 000 Tonnen, Belgien 280 000 Tonnen und Luxemburg 120 000 Tonn.,
während das noch feſtzuſetzende Saar=Kontingent zwiſchen Deutſchland
und Frankreich aufgeteilt wird.
Unter der Firma „Coty A.=G., Bukareſt” wurde von der Coth=
Geſellſchaft, Paris der Société Financiere, Genf, und der Banca
Com=
merciala Romana, eine neue A.=G. mit einem Aktienkapital von 50 Mill.
Lei gegründet zum Zwecke der Fabrikation, der Einfuhr und des Verkaufs
aller Art alkoholhaltiger Parfüms uſw.
Der polniſche Verkehrsminiſter hat mit den öſterreichiſchen
Bundes=
bahnen einen Vertrag über die Kohlenbeförderung nach Oeſterreich
ab=
geſchloſſen. Die öſterreichiſchen Bahnen werden zu dieſem Zwecke 1000
Waggons bereitſtellen, 1000 weitere Waggons werden von den polniſchen
Eiſenbahnen ausſchließlich für dieſen Zweck beſtimmt werden.
Die Produktion des Stickſtoffwerkes Chorzow hat ſich im letzten
Jahy bedeutend vergrößert. Vom 1. September 1926 bis zum 1.
Sep=
tember 1927 wurden 103 000 Tonnen gegen 72000 Tonnen im Vorjahr
produziert. Die angeforderten Jahresmengen an Stickſtoffabrikaten
werden auf 178 000 Tonnen geſchätzt.
Der geſamte tſchechoſlowakiſche Export belief ſich im September auf
1939 Mill. Kc. gegenüber 1483 Mill. Ke, im gleichen Monate des
Vor=
jahres, wogegen die Einfuhr nur um 157 auf 1524 Mill. Kc. zugenommen
hat. Somit betrug der Aktivſaldo 415 Mill. Ke. gegenüber 116 Mill. Kc.
im September 1926.
Die große Anleihe der braſilianiſchen Bundesregievung wird Mitte
dieſer Woche aufgelegt werden. Etwa die Hälfte, 8 750 000 Lſtrl. wird
in London und auf dem europäiſchen Kontinent placiert werden. Der
andere Teil (45 Mill. Dollar) gelangt in Amerika zur Ausgabe.
Union-Theaten
Der auserwählte Großfilm. — Nach dem Roman „Jerusalem” von Selma Lagerlöf
I. Teil:
Die Erde ruft
Regie: Gustav Molander
II. Teil:
Die Walfkahrt eines Hergens
13 hochinteressante Akte!
Verstärktes Orchester!
Verstärktes Orchester!
Hrmmn Han 7ſf
In den Hauptrollen:
Conrad Veidt
und
Jenny Hasselguist
Mona Martonson
Lars Hansen
Jwan Hedquist
(* 27016
Residenz-Theater
Unwiderruflich letzter Tag!
Die Frau im Schrank
mit Ruth Werher, Willy Fritsch, 7 Akte
Der Boxerkönig
6 Akte!
Ein Boxkampf um Ehre und Liebe (*27017
Hauptdarsteller: Maria Brion u. Richard Dix
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Oualitätsbiere, Separ. Weinrest. Ia off. u. Flaschen-Weine
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HHTahzr
Rhein-
str. 2
Schloß-Oafé
Rhein-
str. 2
Schloß-Café-Ensemble
Leitung: Kapellmeister Curt Fischer.
Mittwoch, 12. Oktober (Beginn 4 Uhr)
Grobes Haunit, Aonnert
Abends 8½ Uhr: Gesellschafts-Abend
Eigene Konditorei
Ausschank von Tucherbräu (Nürnberg), Fürstenberg-
Bräu (Donaueschingen)
EuEaBagnnnnnnnnnag nnnnnansnnnnnnagnnß
Ludwigshöhes
Heute nachmittag 4 Uhr (15699
Konzert
Städt. Orcheſter
Leitung: Konzertmeiſter Finke.
Eintritt 30 Pfg.
10er=Karten haben Gültigkeit.
Bei ungünſtiger Witterung Saalkonzert.
Donnerstag, 13.Okt.
Metzelſuppe
mit Konzert
verbunden mit
Einweihung d. neuerb. Vereinszimmers
wozu frdl, einladet (*27022
Georg Arnold, Bismarckſtraße 107
MMalläelotltät
(Neue städtische Festhalle)
Heute geöffnet von 9-21 Uhr 19 Uhr abends)
Auf die Eintrittskarten kommen zur Verteilung:
1 Leder-Koffer,
1 Photo-Apparat,
415737
1 Besteck-Kasten.
Eintritt einschließlie: Steuer 50 Pfennig.
Ab 4 Uhr Konzert in der Festhalle unter persönlicher
Leitung des Herrn Obermusikmeister a. D. M. Weber.
Meute Mittwoch und folgende Tage
Der heitere Operettenschlager:
Ane Bchackieln
Operette in einem Vorspiel und 3 Akten
D Musik von Walter Kollo
hIn der Tenorpartie Hans Gleixner, vorm
Mellini-Theater, Hannover.
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Sonntag, den 16. Oktober, abds. 8 Uhr
Einmaliger Experimental-Vortrag
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„Das zweite Gesicht”
„Das Mirakel von Konnersreuth‟
Diese Art von Experimenten werden das
erstemal vor der Offentlichkeit gezeigt
Karten zu Mk. 3.—, 2.50 und 1.50
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Gervinusſtr.
1
No, No, Nanette!"
[ ← ][ ][ → ]Seite 14
Mittwoch, den 12. Oktober 1927
Nummer 2834
2
De A
Aatle
daß nach vollendetem Umbau ein Verkaufslokal 1. KäNgeS geschaffen wird. Unser Verkauf vollzieht sich
jetzt schon ungestört in neuen Interims-Räumen. Der Gang durch das Fenster veranlaßt uns
Sensations- (blaue Preise)
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zu bringen.
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sehr modern ... . . 7.90, 6.50,
Mantel-Ottoman
180
135 cm reineWVolle, die modernste
Bindung f. d. Winter, 10.80, 9.80, 1
Volksrechtpartei
(Reichspartei für Volksrecht und Aufwertung)
Freitag, den 14. Oktober 1927,
abends 8 Uhr,
findet im Städtiſchen Saalbau eine
Wahl- und
Protestversammlung
ſtatt, — Präſident Dr. Beſt, M. d. R., ſpricht über:
Entrechtung
und Wahlrechtsbeschränkung
Der. Sparerkampf ums Recht
Profeſſor Axt über:
Fragen der Hessischen Politik
Alle Wähler, insbeſondere alle Sparer, Rentner,
Reichs=
bankgläubiger und ſonſtige Entrechtete ſind eingeladen
Eintritt Frei!
Eintritt Frei!
Heſſiſche Wähler, wachet auf!
(15694
Eiſener Wille ſchafft Euch Euer Recht!
Liſteneintragung für unſeren Wahlvorſchlag
im Stadthaus, Rheinſtraße, Zimmer Nr. 17
Kaufmänniſcher Verein
Darmſtadt — Frankfurt a. M.
Heute Mittwoch abend 20 Uhr
Oktober=Vereinsabend
im Vereinslokal, Reſt. „Kaiſerſaal”,
weißer, Saal. — Herr Rechtsanwalt
Dr. Reis, hier, ſpricht über:
„Was muß der Kaufmann von der
neuen Vergleichsordnung zur
Ab=
wendung des Konkurſes wiſſen?”
Wir bitten um zahlreichen Beſuch,
zumal das gewählte Vortragsthema
ein äußerſt intereſſantes iſt und
an=
ſchließend an den Vortrag eine
Aus=
ſprache, die auch andere Gebiete
be=
rührt, ſtattfindet.
(15741
Der Vorſtand.
NB. Wir bitten die Meldungen zu den
Kurſen nicht zu verſäumen, da
die=
ſelb, bereits am 25.d Mt. beginnen.
Fr. Lit. Künſtl.
Geſellſchaft.
2. Vereinsabend
Donnerstag, 13.
Ok=
tober, 8 Uhr, im
Feſt=
ſaale der Vereinigten
Geſellſchaft (
Rhein=
ſtraße)
(15760
Vortrag von
Ludwig Klages=Zürich
„Vom Weſen des
inneren Rhythmus”,
Karten zu 1. 2, u. 3
Mk., bei Buchhandlg
Bergſträßer,
Rhein=
ſtraße 8.
tom. Zuſatz=
EMiele miete.
3. Sperrſitz, f. d. Reſt
d. Spielzeit abzugeb
Zuſchr. u. D 147 an
26938
die Geſchſt.
Landestheater.
Großes Haus.
B 3
Mittwoch, 12. Okt.
Anfang 20 Uhr
Ende gegen 22 Uhr
Neu inſzeniert:
Salome
Drama in 1 Aufzug
Muſikaliſche Leitung:
Dr. Karl Böhm
Inſzenierung: Hans=
Esdras Mutzenbecher
Bühnenbild:
Wilhelm Reinking
Mitwirkende:
Anna Jacobs
Ellen Kiesling
Noſe Landwehr
Grete Penſe.
Rudolf Balve
Guſtav Deharde
Oscar Grauert
Herbert Grohm
Theo Herrmann
Fritz Iſterling
Alfred Karen
Hans Komregg
Heinrich Kuhn.
Chriſtoph Moebus
Hans Ney
Jakob Schaaf
Eugen Vogt
Spielwart: Fr. Wilde
preiſe 1—10 Mk.
Kleines Haus.
Mittwoch, 12. Okt.
Keine Vorſtellung.
(.15715)
Billige
Regenſchirme
(9748a
(ſolid).
Johanna Techel
Schillerpl. 3, i
Uhren=
haus. Kein Laden
Reparaturwerkſt.
Neranmdphgs,
Musik-Gerbig
Neckarſtr. 24, Hth. I.
Ia Marken=
Apparate
auf Teilzahlg. billigſt.
Sportverein Darmſtadt 1898
Fußball=Abteilung.
Derolt
*
am Samstag, den 15. Oltober 1927,
Dends S M. m Mahlſtenfenſal
unter gütiger Mitwirkung erſter Kräfte
des Heſſiſchen Landestheaters und
Mitgliedern der Oamen= und
Fußballabteilung.
Lraufführung eines Luſiſpiels!
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Eintrittspreiſe: Mitglieder 1.— Mk.
Nichtmitglieder, im Vorverkauf bei Skurnik,
Ecke Grafen= und Marſtalſtraße, 1.50 Mk.,
an der Abendkaſſe 2.— Mk.
Oberwaldhaus
Mittwoch Nachmittag von 4 Uhr ab.
Kaffeekonzert
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Ausgabe 1928 in Bearbeitung
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Das beste Standardwerk im Hotelwesen
Beldler den Aiisen sondel Bamenais Hauf dallgall den 18. Oktbr.
h5 Fahrpr. einschl. Eintritt in die Werkbundausstg. ab Darmst. 10.— hin u. zurück
Zur Werkbund-Ausstellung „Bie Wohnuns 4br. ab Darmst. 5.40 Uhr. Näh. Plalate, Fahrkarlenausg. Verkehrsver. Darmst.
am Sonntag,
[ ← ][ ][ → ]Mummer 283
Laſt
R
Bd1
Reich und Ausland.
Deutſche Ausſtellung Gas und Waſſer
Berlin 1929.
2ie Leitung des Meſſe= und Ausſtellungsamtes
SStadt Berlin kündigt gemeinſam mit dem
Deur=
a: Verein von Gas= und Waſſerfachmännern eine
urſ ſſante Ausſtellung an: „Deutſche Ausſtellung
ᛋᛋ uund Waſſer Berlin 1929‟ Es iſt ſeit 1914 zum
fan, Male, daß das Gasfach im größten Umfang
reiſſtändig wachſende volkswirtſchaftliche Bedeutung,
be gerade in den letzten Jahren mit ſchnellſtem
inn o fortgeſchrittenen Methoden in Erzeugung und
ſei endung, ſeine Entwicklung, ſeine Pläne und
4e; zeigen wird. Ebenſo wird das Waſſerfach, das
eri als ein Eckpfeiler der deutſchen Volksgeſundheit
)e er Geſolei ſehr gut vertreten war, 1929 das
umte umfangreiche Gebiet der Waſſerverſorgung in
ſen Zweigen und intereſſanten Einzelheiten
um=
rrd ausſtellen. Die Ausſtellung, die ſämtliche
/4ari des Berliner Meſſegeländes belegt und einen
ehrnraum von 35 000 Quadratmeter einnehmen
ſIo, ſoll nicht nur dem Fachmann Anregungen
ſtey ſondern auch das große Publikum mit der
un=
guren und komplizierten Aufgabe vertraut
wu, die das Gas= und Waſſerfach zu ſeinem
Ale leiſtet. Es wird nicht nur ſeine Beziehungen
x jöffentlichen Leben lebendig veranſchaulichen,
ſon=
g much ſeine internationale Bedeutung vor Augen
Fen.
Tödlicher Motorradunfall.
„ſbd. Hanau a. M. Ein 24jähriger Mechaniker
g ſieier befand ſich Sonntag abend kurz vor 7 Uhr
a ſeinem Motorrad auf der Heimfahrt von
Bü=
ſten, als ihm in der Nähe der Freiſpitze in
kur=
r lAbſtand zwei Perſonenautos entgegenkamen.
184 das Scheinwerferlicht der Wagen geblendet,
geii er von der Fahrbahn ab, verlor die Herrſchaft
16 ſſſeine Maſchine und flog gegen einen Baum.
2, minem ſchweren Schädelbruch wurde der
Motor=
aurer in das Landeskrankenhaus Hanau gebracht,
ſwei kurz nach ſeiner Einlieferung ſtarb. Ein auf
sSozius ſitzender junger Mann kam mit leichteren
AAosungen davon.
Bei einem Kunſtflug verunglückt.
Bierlin. Auf dem Flugplatz Rechlin am
Eiſ,ſee ereignete ſich ein bedauernswerter Flug=
1ſml Bei einem in geringer Höhe vorgenommenen
9Kſüüllug ſtürzte ein Sportflugzeug der Arado=Flug=
Abewerke, das hier ſeit einigen Wochen Flüge
ver=
ſalwet, ab und geriet beim Aufſchlag in Brand,
Awi der Flugzeugführer, Dr. Ing. Bienen den
96 fand.
Kämmen im Gerichtsſaal verboten.
arlin. Die Sitte, daß in neuerer Zeit Damen
abider Straße ebenſo wie in öffentlichen Lokalen
DEetxe zu machen pflegen, hat zu einem kleinen
Zu=
flſſm nſtoß zwiſchen dem Gerichtsvorſitzenden,
Amts=
yg.Srat Dr. Weſenberg, und einer Zuhörerin
ge=
ſtir.? Die Dame hatte im Gerichtsſaal den Hut
ab=
emmen und begann, nachdem ſie den Lippenſtift
eſi Sig benutzt hatte, ſich ſorgfältig zu friſteren.
SSAvorſitzende unterbrach ſehr erregt die Verhand=
IIſ mnd wies die Dame aus dem Saal mit der
Er=
k ſimn, daß es keineswegs der Würde des Gerichtes
eſerr)che, wenn an der Stätte des Gerichtes die
Awithen Zuhörer ihre Toilette machten. (Sehr
ring D. R.)
Ab Unglück auf dem Bahngleis bei Doberſchütz.
allle. Wie die Preſſeſtelle der
Reichsbahn=
biſrian Halle a. d. Saale zu dem bereits
gemel=
biſe lUInglück bei Station Doberſchütz der Strecke
Gfib=urg—Torgau mitteilt, wurden drei Arbeiter
vlſaher Lokomotive des Perſonenzuges erfaßt und
vorgtn.ſ hr getötet. Es liegt eigenes Verſchulden der
Ver=
ulſrictten vor.
Schweres Autounglück.
il tau. In der Nacht zum Dienstag ſtieß auf
rAl d eamdſtraße zwiſchen Klein=Schönau und Zittau
Echn” eiſink ſechs Perſonen beſetztes Auto in ſtarkem
üſſe b=auf einen Pferdetransport. Ein ſcheu ge=
„menes Pferde wurde auf den Kühler geworfen
hei ſimſtärzte dann ſchwer verletzt auf die Straße.
MEE Kden Zuſammenprall wurde die Bremſe des
Als beſchädigt und das Auto fuhr gegen einen
FÜIwE. Die ſechs Inſaſſen wurden durch die Schei=
Bele beſurus dem Wagen geſchleudert und erlitten bis
Taſch aukrimen Armbrüche, Kopfwunden und innere Ver=
Wie HeSgan. Das Auto wurde vollkommen zertrümmert.
EEine 105 Jahre alte Hamburgerin.
Hamburg. Die hier in Hamburg
woh=
n FFrau Wöbke, im Volksmunde nur „Mutter
Aih! genannt, konnte am Sonntag in vollſtändig
a= und körperlicher Friſche ihren 105. Geburts=
AFreuiehen.
WFrakord im Dauerflug für Waſſerflugzeuge.
I.FWarnemünde. Am Montag nachmittag
ſtiſu lSas Flugzeug H. E. 6 der Heinkelwerke,
WiAr /00 PS Packard, mit 11 Stunden einen neuen
Wbeelord für Waſſerflugzeuge auf. Das Flugzeug
wimmtt drei Perſonen, und zwar mit dem
Flug=
ßefruhrer Merz, einem Piloten der Lufthanſa, dem
te Flgr Bock, ſowie dem Monteur Rohde, einem
DIEhPAmerikaner, beſetzt und hatte 1000 Kilo
ſplſſoirte Laſt an Bord. Die Maſchine iſt mit einer
Haud Fuflrtel legraphiſchen und telephoniſchen Sende= und
/E Eunggsanlage ſowie mit Peilgerät ausgerüſtet.
ſzue ſEVearſuche mit dieſen Anlagen ſind zur vollen
zhe /31brigenheit ausgefallen. In den nächſten Tagen
ſſolnk Lyangſtreckenflüge unternommen werden. — Der
ſi)sige entſprechende Weltrekord mit 10 Stunden
ſüide ch khuuten 45 Sekunden gehörte Schweden und war
miriner dreimotorigen Junkersmaſchine aufgeſtellt.
E ſither Plüſchows „Feuerland” vom Stapel
gelaufen.
Nordſeebad Huſum. Auf der
Hu=
ſuſn SSchiffswerft lief am Sonntag der Motorkutter
Geßlslin gers von Tſingtau, Kapitänleutnant Günther
WPſAww, glücklich vom Stapel. Nach dem Ziel der
mſtlem Kutter zu unternehmenden mehrjährigen
Flwungsreiſe erhielt das Schiff den Namen
H7ärluand‟ Die „Feuerland” iſt 55 Tonnen groß,
„(31ſhchr32,20 Quadratmeter Segelfläche und iſt mit
ſeikn 150 PS Dieſelmotor ausgerüſtet. Plüſchow
quW lhotz uter gleichzeitiger Ausnützung der Segel und
de Ekmtors neun bis zehn Seemeilen Fahrt ſtündlich
WRrwen.
Mittwoch, den 12. Oftober 1927
Grundſteinlegung des Hygiene=Muſeums in Dresden.
Miniſterpräſident Heldt (Sachſen) macht den erſten Hammerſchlag.
Das Reich war durch Innenminiſter Dr. von Keudell (1), die Stadt Dresden durch ihren
Ober=
bürgermeiſter Dr. Blüher (2) bei der Feier vertreten. Das Muſeum wird nach den Plänen des
Architekten Prof. Dr. Kras (3) erbaut und ſoll die Ergebniſſe wiſſenſchaftlicher Forſchung auf der
Volksgeſundheitspflege zeigen.
Neues Leben blüht aus den Ruinen.
Ein vier Jahre altes Bild aus dem am 1. September 1923 durch Erdbeben verwüſteten Zentrum
der japaniſchen Hauptſtadt Tokio.
Derſelbe Stadttei! — heute.
Man hat kurz nach der Kataſtrophe angenommen, daß der Wiederaufbau 50 Jahre dauern wird.
Japaniſche Zähigkeit, und Anſpannung hat eine überraſchende Arbeit geleiſtet.
Unfall eines Frankfurters in Budapeſt.
EP. Budapeſt. Der aus Frankfurt a. M.
zu=
gereiſte Ingenieur Karl Schneider wurde am
Mon=
tag vormittag von einem elektriſchen Wagen
über=
fahren. Er erlitt einen Bruch des Beckenknochens
und mußte in ein Krankenhaus gebracht werden. Sein
Zuſtand iſt zwar ernſt, doch beſteht keine
Lebens=
gefahr. Karl Schneider weilte im Auftrage eines
Frankfurter Großunternehmens ſeit ungefähr zwei
Wochen in Budapeſt.
Sturm an der portugieſiſchen Küſte.
Paris. Nach Meldungen aus Liſſabon herrſcht
an der portugieſiſchen Küſte ein ſtarker Sturm, ſo
daß die Segelſchiffe die Häfen nicht zu verlaſſen
wagen. Zahlreiche Fiſcherfahrzeuge ſeien geſunken,
zum Teil mit ihren Befatzungen. Das deutſche
Waſſerflugzeug könne unter dieſen Umſtänden ſeinen
Flug nach den Azoren nicht fortſetzen und befinde
ſich immer noch in Liſſabon.
Start zum Flug Paris-Bangkok.
Paris. Der Fliegerhauptmann Challes iſt mit
ſeinem Begleiter Rapin in Villacoublay bei Paris
zut einem Langſtreckenflug Paris-Bangkok
aufge=
ſtiegen, der in Etappen von etwa 1500 Kilometer
zurückgelegt werden ſoll. Die erſte Station iſt Rom.
Freudiges Ereignis im belgiſchen
Kronprinzenhaus.
FU. Brüſſel. Die Kronprinzeſſin Aſtrid von
Belgien hat einer Tochter das Leben geſchenkt.
47 Schifferboote auf dem Schwarzen Meer
untergegangen.
FU. Kowno. Nach Meldungen aus Moskau
herrſchen im Schwarzen Meer zurzeit ſchwere
Stürme. Am Sonntag ſollen 47 Fiſcherboote
unter=
gegangen ſein. Ruſſiſche Kriegsſchiffe haben Befehl
erhalten, zur Hilfeleiſtung für Schiffbrüchige in See
zu gehen.
Geite 15
Bombenexploſion
in New York.
Fünf Perſonen tot, 12 ſchwer
verletzt.
New York. Im italieniſchen Viertel von New
York, das an der Weſtſeite der mittleren Stadt
ge=
legen iſt, wurde am Samstag durch eine Exploſion
ein Haus vollſtändig in Trümmer gelegt. Fünf
Per=
ſonen, darunter zwei Kinder, fanden dabei den Tod.
Zwölf Perſonen konnten in teilweiſe ſchwer verletztem
Zuſtande geborgen werden. Aus der Heftigkeit der
Detonation ſchloß man, daß es ſich um einen
Dyna=
mitanſchlag handelte, da die Exploſion einer
ge=
heimen Deſtillationsanlage, an die man zuerſt
ge=
dacht, nicht die Gewalt hat, ein ganzes Haus zum
Einſturz zu bringen. Die Polizei, die ſich eifrig um
die Aufklärung dieſes geheimnisvollen Falles
be=
müht, kam zu der Annahme, daß verſchiedene Räume
des zerſtörten Hauſes zur Herſtellung von Bomben
benutzt wurden. Unter den Trümmern wurde eine
Bombe gefunden, die genau jenen Bomben gleicht,
die man im Auguſt zur Zeit der Sacco=Vanzetti=
Kundgebungen in der Untergrundbahn entdeckt hat.
Auch glaubt man, die Leiche eines Mannes in
mitt=
leren Jahren, der im Keller mit zerſchmettertem
Schädel aufgefunden wurde, als die eines Anarchiſten
zu erkennen. Bei ihrer Vernehmung bekundeten
Hausnachbarn, zwei junge Italiener hätten vor
einem Monat ein Zimmer auf der Hinterſeite des
Hauſes gemietet und pflegten oft mit
geheimmis=
vollen Paketen zu kommen oder zu gehen. Offenbar
hat der eine von ihnen bei illegaler Bearbeitung
von Sprengſtoffen eine Ungeſchicklichkeit begangen
und dadurch die verhängnisvolle Exploſion verurſacht.
Erneutes Erdbeben.
FU. Dresden. Das Erdbeben, das am
Sams=
tag in Wien, Prag und Preßburg aufgetreten iſt,
wurde auch in Dresden deutlich verſpürt. Samstag
um 20 Uhr 55 Minuten bemerkte man vornehmlich
im Oſten und Norden der Stadt eine etwa fünf
Se=
kunden anhaltende ſtarke Wellenbewegung. Aus
Löbau wird berichtet, daß das Beben etwa drei
Se=
kunden dauerte.
Wien. Nach einer Meldung der „Stunde” ſind
in Schwadorf in der Nacht zum Dienstag gegen
12 Uhr neuerdings von dumpfem Rollen begleitete
Erdſtöße verſpürt worden.
Das V. D. A.=Hilfswerk der Volksſchulen
für Nordſchleswig.
Das vor einiger Zeit vom Verein für das
Deutſchtum im Auslande, Landesverband
Schleswig=Holſtein, veranſtaltete und von den
Volks=
ſchulen der Provinz Schleswig=Holſtein durchgeführte
Hilfswerk zwecks Ervichtung mehrerer deutſcher
Pri=
vatſchulen in ländlichen Bezirken des abgetrennten
Gebiets hat alle gehegten Erwartungen weit
über=
troffen und einen Geſamtbetrag von 81 348,89 Mark
ergeben. Im Jahre 1925 ſammelten die Schüler und
Schülerinnen der höheren Lehranſtalten der Provinz
für den Schulbau Apenrade 75 684,83 Mark und
1925 wurde von den ſchleswig=holſteiniſchen
Mittel=
ſchulen die Summe von 35 243,05 Mark für den
Bau einer deutſchen Privatſchule in Tingleff
zu=
ſammengebracht. Die V. D.A.=Jugend Schlezwig=
Holſteins hat damit vorbildliche Volksſchutzarbeit
ge=
leiſtet.
Ein Opfer des Fortſchritts.
EP. Die Gegenſätze zwiſchen althergebrachten und
modernen Ideen ſteigern ſich im Orient bisweilen
derart, daß ſie ſelbſt innerhalb des Lebens der
Fa=
milie ſchwere perſönliche Konflikte hervorrufen. Eine
verheiratete mohammedaniſche Frau hatte auf
Zu=
reden ihrer Bekannten eine Verſammlung des
chriſt=
lich=orthodoxen Klubs in Jaffa beſucht, in der eine
Vertreterin der jüngeren arabiſchen Frauengeneration
über die Rückſtändigkeit und die Nachteile des
Schleiertragens der mohammedaniſchen Frau ſprach.
Die Rede machte auf die Mohammedanerin einen
der=
art tiefen Eindruck, daß ſie am nächſten Tage ohne
Schleier ausging. Da ſie zu den angeſehenſten
Familien der Stadt gehörte, kam es in Jaffa zu
einer kleinen Senſation. Der erzürnte Gatte ſah ſich
unter dem Druck der öffentlichen Meinung genötigt,
ihr den Scheidebrief zuzuſtellen und ſie in das
elterliche Haus zurückzuſchicken, obwohl er erſt kurze
Zeit glücklich mit ihr verheiratet war. Die
Oppo=
ſition, die ihr Verhalten gefunden hat, hat den
Widerſtand der jungen Frau nur noch geſtärkt, denn
ſie beabſichtigt jetzt den Kampf für das Recht um
Entſchleierung der mohammedaniſchen Frauen durch
öffentliche Propaganda aufzunehmen.
Taſchentuch=Automat für
Verſchnupfte.
Der Taſchentuch=Automat
in den Straßen Londons wird von allen
vergeß=
lichen und erkälteten Bürgern, die nach dem 5=Uhr=
Ladenſchluß in der City keinen Erſatz für das im
Büro oder in der Wohnung gelaſſene Schnupftuch
kaufen können, lebhaft begrüßt.
Seite 16
Mittwoch, den 12. Oktober 1927
Nummer 283
Architektenfahrt nach Amerika.
Von Bürgermeiſter Buxbaum.
TK.
vollen Sonnennntergang. Nach dem Abendeſſen hatten wir eine einem unbeſchreiblichen Dreck. In den Floßrinnen der ſchlecht
der nahen Uferſtraße zahlloſe Autos, die dort ſpazieren fuhren, Ein unglaublicher Zuſtand.
fortwährend beleuchtet vom Scheinwerfer unſeres Dampfers.
Dieſe Fahrt war märcherhaft ſchön. Erſt ſehr ſpät zogen wir Pier 90 antreten konnten.
uns in unſere Kabinen zurück. Als wir am anderen Morgen
dem ſtaunenden Auge bietet.
zwei Tage Zeit, um einzelnes zu ſehen, was zur
Vervollſtändi=
gung unſerer Kenntniſſe notwendig war.
ſahr billig.
Die Straßenbeleuchtung iſt nicht übermäßig
reich=
lich. Lampen über die Straßenmitte gibts nicht, ſondern nur
ſeitlich auf Pfoſten. Dieſe haben dann oben vielfach nur eine den Hafen verlaſſen, um nach Europa zu fahren, alle ſehr ſchwach
tet, eine prachtvolle Reklame.
hat einen Rolloorhang aus Gummiſtoff innen.
Teil in zwei Geſchoſſen fahren. Dieſe Eiſengerüſte füllen ganze und angenehm machen.
Straßen aus. Man blickt von einem Hochbahnwagen in der
lich ſein.
ſollte, da ließen wir ihn denn liegen.
ſchäft erklärt, daß wir nichts kaufen wollten, und wurden trotz= taſchen, kauten keinen Gummi und riſſen überall Maul und
dem mit einer Liebenswürdigkeit empfangen und aufgeklärt, die Augen auf.
angenehm berührte. Ueberhaupt wurden wir überall mit größter
Bereitwilligkeit überall hinge führt. Der Amerikaner hat das gern,
Auskunft.
Die Abfahrt von Boſton erfolgte abends mit dem Berlin?. Eine ſtille Gegend gegen dieſe Ecke. Aber auch etwas derten, ſind gutgewachſene, geſunde Menſchen, mit klarem Blich
großen Paſſagierdampfer „Boſton”, der wieder ſehr ſtark beſetzt anderes birgt Down Town, und das iſt das New Yorker ſelbſtbewußt, national geſiunt, zähe und ſportgeübt, beſonnem
war. Die Ausfahrt aus dem Hafen erfolgte bei einem pracht= Armenviertel. Hier hauſen die Italiener, Polacken, Chineſen in ſachlich und durchaus anſtändig.
Ueberraſchung. Die Fahrt ging nämlich durch den ſchmalen Cap gepflaſterten, miſerablen Straßen liegt Papier, Lumpen, Kiſten, nur 49 Paſſagiere an Bord, ſie war im übrigen beladen mit G==
Cod=Kanal, und während dieſer Stunde begleiteten uns auf verfaultes Gemüſe, Obſtreſte, kurzum der Abfall von Monaten, treide und Mehl.
Die Fahrt durch dieſen Kanal verkürzt den Weg ganz be= den Oſten von Nordamerika durchquert und waren durch die Flut erfahrener Seemann, machte uns das Leben ſo angenehm wu
trächtlich. Der Dampfer kann ſich ſo immer dicht an der Küſte der wechſelnden Eindrücke allmählich ſtumpf geworden. Wir möglich. Die wenigen Paſſagiere kannten ſich ſchon nach den
erſte=
halten und fährt durch den Sund weſtlich von Long Island, waren alle froh, als wir mit Sack und Pack die letzte Fahrt zum zwei Tagen genau und es bildeten ſich Gruppen zu Unterhaltung
Am 8. September, morgens 9 Uhr, löſte die „Sierra
Cor=
erwachten, war bereits Fortelloris in Sicht. Und wieder hatten, doba” das letzte Tau und ſchob ſich langſam hinaus in den beleb= zur Heimreiſe gewählt, andere fuhren mit der „Bremen” wied!
wir das wunderbare Schauſpiel, das die erwachende Unterſtadt ten Hudſonfluß. Die Stadt lag noch im Dunſt, aber die Sonne andere mit den Dampfern „Stuttgart” und „Berlin”, die einig
begann ſich langſam durchzuſetzen. Rauchwolken über dem Fluß,
Unſere Ankunft am Pier in New York erfolgte in dem Häuſergewirr, aus den Maſchinen, an den Krahnen,
Dienstag, den 6. September, vormittags. Wir hatten nun noch Sirenengeheul der Schlepper, Fähren und Motorboote, alles ver= man muß ſich daran gewöhnen, daß das Bett ſich im
Rhythmm=
ſchwindet wiederum vor der überwältigenden Macht der
auf=
getürmten Steinkoloſſe. Wiederum nimmt dieſes gewaltige Ge=
Die Städteheizung iſt in New York wie in anderen mälde uns gefungen, und immer wird es das Auge eines
Archi=
amerikaniſchen Großſtädten in großem Umfang durchgeführt, tekten im Banne halten. Die Silhouette verſchiebt ſich, neue zarten Stimmchen deiner lieben Reiſegenoſſen und das Aechto
Einzelne große Heizwerke verſorgen ganze Stadtteile mit Dampf Ueberſchneidungen verändern ſchlagartig das Bild. Die Südſpitze
bzw. Heißwaſſer. Daneben gibts auch Blockheizungen, die nuk von Manhattan kommt in Sicht, ſie bleibt hinter uns, die Frei= an Bord wieder einen Koſtümball, wobei Herren als Damen urd
einen Baublock verſorgen. Abdampfverwertung kommt nicht vok, heitsſtatne wird paſſiert, der Poſtflieger bringt weit draußen die
Die Rentabilität wird durch die Verbrauchsdichte der Hochhäuſer letzte Poſt und der Lotſe verläßt uns. Amerika liegt hinter uns, chineſiſche Mandarinen erſchienen. Auch wurde ein Wettſpiel u
gewährleiſtet und gefördert durch die Anwendung des Bades in wir ſtehen auf deutſchem Boden, auf dem Oberdeck eines
pracht=
jeder Wohnung und des heißen Waſſers an jedem Waſchtiſch, vollen Lloyddampfers. Ein Gefühl der Ruhe beherrſcht uns alle.
Die Rohre liegen zum Teil in großen begehbaren Kanälen, zum Zehn ruhige Tage an Bord ſtehen uns bevor. Nuhe brauchen
Teil ganz einfach in der Erde. In ganzen Vierteln ſieht man wir alle dringend, um die Nerven nach dieſem Rennen und Die Fahrt durch den Kanal war herrlich. Die vollkomm
keinen Schornſtein, nur hier und da Dampfaustrit. Die Kohle Haſten wieder zur Nuhe kommen zu laſſen. In der Nuhe des
koſtet in New York 5 Dollar pro Tonne frei Keller, ſie iſt alſo ſehr ſchwach beſetzten Schiffes wollen wir unſere Gedanken
ord=
nen und unſere Eindrücke vergleichen.
runde Milchglasglocke, manchmal auch zwei bis fünf derartiger beſetzt. Die „Sierra Cordoba” iſt 1923 gebaut, hat 11 500 Tonnen, mung an Bord hob ſich zuſehends. Alle Paſſagiere waren au
Glocken. Gasbeleuchtung in den Straßen kommt nicht vor. Die Kohlenfeuerung und ſtehende Dampfmaſchinen, mit denen ſie Deck verſammelt und jeder Dampfer und jedes Segelſchiff wurd
Schaufenſter ſind vielfach die ganze Nacht beleuchtet. Die Re= 14 Knoten Geſchwindigkeit erzielt. Der Norddeutſche Lloyd iſt
klamebeleuchtung hört erſt gegen 2 Uhr auf. Eine ganz typiſche mit dieſer Maſchinenausrüſtung nicht auf der Höhe, dagegen hat, waren wir in der Nordſee, als ſich auch das Wetter änder
Erſcheinung iſt die Faſſadenbeleuchtung. Ganze Häuſer, auch auch die „Sierra Cordoba” eine vorbildliche Ausſtattung erhal= Wir ſollten zum Schluß noch ein bißchen Sturm erleben, M
öffentliche Gebäude, werden abends mit Scheinwerfern beleuch= ten, die ihn in die erſte Klaſſe der Ozeanſchiffe verſetzt. Der auch das noch kennen zu lernen. In der Nacht erreichte der Stuy
Rolladen giebts nicht, auch keine Kloppläden. Jedes Fenſter Schöpfer dieſer ſchönen Säle mit ihren wundervollen Wänden den recht bewegt, bis wir zur Weſermündung kamen. Der ga
und Decken aus den edelſten Hölzern, mit ihren bequemen Seſſeln / Sonntag ging darüber hin. Erſt nachts um 341 Uhr gingen
Eine typiſche Erſcheinung ſind die Hochbahnen, die zum und all den Einrichtungen, die das Leben an Bord ſo bequem Anker vor Weſermünde herunter. Unſere Seefahrt war zu Erg
Nähe des Zentralparkes in das 6. Geſchoß der Häuſer. Die Be= gemeldet, aber wir trafen am anderen Morgen herrliches Wetter
läſtigung der Anwohner durch dieſe Hochbahn muß unerträg= an, die Sonne lachte mit dem ganzen Geſicht, eine friſche Briſe im Speiſeſaal. Da ſah man nur freudige Geſichter ringzru
brachte Kühlung und die See war recht ruhig. Ja! Wenn Engel / Dann kam die Behörde, warf einen Blick in unſere Päſſe, u)
Eine freie Stunde widmeten wir dem Beſuch des welt= reiſen, lacht der Himmel. Manchmal ſind’s allerdings Tränen, wir konnten das Schiff verlaſſen.
berühmten Zuwelengeſchäftes von Tiffany. In einem ſehr aber wir hatten uns nicht zu beklagen. Faſt ſechs Wochen
hinter=
großen Laden, überſehbar von vorn bis hinten, lagen da in einander trafen wir das beſte Reiſewetter an. Abgeſehen von uſw. Die Abfertigung durch die Zollbeamten war ſehr flott 9
Glastiſchen Schmuckſtücke, ſo wunderbar ſchön, ſo herrliche Steine, zwei Gewittern hatten wir keinen ſtörenden Regen gehabt, nir= großzügig, noch angenehmer wie in New York. Dann beſtie
Halsketten aus Smaragd, Perlen, Brillanten, Armbänder aus gends die gefürchtete amerikaniſche Hitze empfunden. Wir haben wir einen Sonderzug, der uns um 9 Uhr im Bremer Hau
vielen, vielen=Diamanten, dann Beſtecke aus Silber und Gold, keinen Schirm gebraucht und keinen Mantel und ich ſelbſt bin bahnhof abſetzte. Bei prächtigem Sonnenſchein traten I
alles, was eine Frau nur begehren kann. Auch einen gelblichen ſtets ohne Hut gegangen. Allerdings fällt man damit in Amerika, hinaus auf den Bahnhofstlatz. Er ſchien uns ſehr ſtill und re!
Diamanten ſahen wir, der nur 100 000 Dollar koſten ſollte. Man auf. Man hat uns übrigens überall ſofort als Deutſche erkannt, zu ſein. Die Anwpeſenheit eines Verkehrsſchutzmannes hich
war im Travellers=Club nicht einig geworden, wer ihn kaufen weil wir nicht das Phlegma der Amerikaner aufbringen konnten wir für überflüſſig, denn die paar Wagen könnten bei eis
und nicht den vorgeſchriebenen Strohhut trugen. Wir waren in Diſziplin wohl ohne Kindermädchen fahren.
Wir hatten gleich beim Eintritt in das ſtark bewachte Ge= unſerem Benehmen lebhafter, hatten nie die Hände in den Hoſen=
Was war nun das Ergebnis unſerer Reiſe?
er renommiert nicht, er fühlt innerlich eine Ueberlegenheit über der Arbeit geht über unſere deutſchen Begriffe. Davon dürfen Einmütigkeit auf der ganzen Reiſe. Dabei wurde die 10
das arme Europa. Wie etwa der reiche, wohlwollende Onkel ſeine wir lernen. Es fehlt uns nicht das Geld allein, es fehlt uns der Geveralverſammlung vor der Auflöſung abgehalten und GN
armen Verwandten in ſeiner großen Villa herumführt, ſo tut Geiſt der Organiſation. Amerika iſt das Land der wirtſchaftlichen ſcheidung über das Vereinsvermögen getroffen. Mit Stimm
auch er alle Türen auf. Ueber alles erhält man bereitwillig Freiheit, faſt alles iſt in Unternehmerhand, vielfach zum Nutzen, mehrheit wurde beſchloſſen, eine Stiftung zu errichten und
aber ſehr oft zum Schaden der Allgemeinheit. Amerika iſt das Zinſen des Kapitals zu verwenden zur Unterſtützung aller 2ch
Wiederholt mußten wir nach Dawn Town, der Unter= Land der individuellen Selbſtändigkeit. Pas in Amerika zu den ſtädter, die am 30. Februar ihren Geburtstag haben. Als
ſtadt, fahren, weil dort die Walſtreet iſt und unſere „Geſchäfts= beiſpielloſen Erfolgen faſt auf allen Gebieten geführt hat, iſt die dann um 141 Uhr nachts im Darmſtädter Hauptbahnhof uns
freunde” dort ihr „Lädchen” haben, direkt neben Morgan. Im= gegenſeitige Konkurrenz, Sogar, Poſt, Eiſenbahn, Gaswerke, abſchiedeten, erſcholl aus aller Munde der Schlachtruf der amſ
mer wieder zieht dieſe Down Tovn an. New York kann man Elektrizitätswerke, Schulen, Badeanſtalten uſw. ſtehen im Kon= kaniſchen Siour=Indianer: „Mir freie uns!”
nicht beſchreiben, man muß das geſehen haben, ſelbſt erleben, kurrenzkampf mit Anſtalten gleicher Art. Das ſchafft Eifer und
Erfolg für alle. Allerdings bringen die Monopole in Pribathang
auch ſchwere Schäden mit ſich.
Mit der ſo viel geprieſenen amerikaniſchen Freiheit iſts nichr
weit her, abenſo mit der Moral.
Als Architekten und Städtebauer haben wir manche gutt
Anregung mitgenommen, die der Algemeinheit ſicher zum Nutzen
ſein wird, manches hat uns aber enttäuſcht, manches iſt unu
Was bedeutet die Friedrichsſtraße und die Leipziger Straße in unverſtändlich geblieben. Die Amerikaner, nicht die Eingewam
Die „Sierra Cordoba” hatte hei 260 Mann Beſatzunu
Das Wetter war uns hold. Seekranke gab’s wenig. Jede=
Nun hatten wir 21 Tage hintereinander in raſendem Tempo, hatte eine geräumige Kabine erhalten, und Kapitän Reimers, ein
und Spiel.
Von unſerer Reiſegeſellſchaft hatten 22 die „Sierra Cordobou
Tage ſpäter New York verleſſen ſollten.
Nur das Einſchlafen war immer ſehr, ſchwer, dern
von 5 Sekunden um 1 bis 1½ Meter hebt und ſenkt und dahi
gleichzeitig auch ſeitlich wie eine Wiege geſchaukelt wird. Da=u
kommt das Rauſchen des Bugwaſſers und last not least Oil
des Schiffes in allen Kanten und Fugen. Selbſtverſtändlich gaus
Damen als Herren auftraten, wo indiſche Prinzeſſinnen urd
Bord=Golf veranſtaltet. Trotzdem war ich froh, als wir au
17. September, vormittags 6 Uhr, die Scilly=Inſel ſichteten u.
uns dem europäiſchen Feſtlande näherten.
klare Luft und der Sonnenſchein brachte uns eine Sicht, wie
ſelten erlebt wird. Mittags um 4 Uhr paſſierten wir die Inud
Wight mit ihren ſteilen Uferhöhen, mit den grünen Hängy
Faſt gleichzeitig mit uus hatten noch drei große Dampfer und den vielen Häuſern. Nun mehrten ſich die Schiffe ſo, Sl
wir 25 und mehr auf einmal rundum ſehen konnten. Die Stäu
beobachtet. Um 12 Uhr nachts paſſierten wir Dover, Kaxu
Münchener Architekt Profeſſor Paul Ludwig Trooſt iſt der dann ſeinen Höhepunkt gegen 3 Uhr, aber es blieb noch 24 Stu=
Am anderen Morgen um 145 Uhr kam ein Schlepper und bra=
Der Funkſpruch hatte am Abend vor der Abreiſe rauhe See die „Sierra Cordoba” in den Hafen, wo ſie am Pier feſtmachte
Das letzte Frühſtück an Bord verſammelte uns um 146 10
Am Pier erhebt ſich ein großer Bahnhof mit Zollha:
Um 13 Uhr fuhren wir dann von Bremen ab, jedoch ni
ohne vorher noch einmal im Bremer Ratskeller ein Abſchiel
mahl eingenommen zu haben, bei dem eine Flaſche Uerz
Das Wirtſchaftstempo, der Unternehmungsgeiſt, der Geiſt Würzgarten geleert wurde auf den Travellers=Club und ſol
Aus!
liegt einzig
und allein darin, daß daselbsf 70 ſedem
Kännchen Milch ein Löffel Sahne (Bohrn)
gereicht wird.
O
AlS Lusafz zum Bohnenkattee
zird in der Hauotsache der auf der ganzen
Weif verbreitete und beliebte.
AechtFranclr Haffeerusatz.
Hommen dem kein anderer nachr 44s
Gefränk s0 10llmundend gibf ihm die
be=
kannfe goldbraune forbe, estrahierf die
Kaffeebohnen derarf und bedleifet deren
Aromo in Solch vollkommenern Maße.
20 Fronck-Fabriken im in-und Ausland
zeugen von dem Weltruf von der
uneinh-
geschränkten Beliebiheit der gecnfen
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Of
Mummer 283
Mittwoch, den 12. Oktober 1927
Seite 17
Das ſiammende Meer.
Roman von Werner Scheff.
(Nachdruck verboten)
Zu Ende war es mit dem Alleinſein. Noch ſtärker aber
ſüsde für Herbert und Käthe dieſes Gefühl, als die beiden
hopen gerade jetzt einen der ſchwereren Schlitten eingeholt
ioen und an ihnen vorbeiraſten. Da riefen Bob und Gubaſſy
Eh die Schneewand die Inſaſſen des Zweiſitzers an und
fünrnen nicht übel Luft zu haben, die Ackergäule zu einem
Wett=
mit den Wagenpferden ihres Herrn anzuſtacheln.
Glück=
herweiſe aber waren die Tiere kaltblütig genug, ſich ſolchem
fſchlag zu widerſetzen.
So langte die tolle Jagd in Schönheide an und fand ihr
abe auf dem Bahnhofsplatz. Hier gab es noch einen luſtigen
bihied von Adam Smiks und den beiden anderen Kutſchern.
a): es ging den Knechten dabei nicht ſchlecht. So reichliche
inikgelder hatten ſie noch nie im Leben erhalten.
Auch Heibert und Käthe hatten den Schlitten verlaſſen. Sie
angen beide wie benommen. Das Mädchen in ſeiner tiefen
ſen ide, erfüllt von dem Bewußtſein, diesmal ſehend zu lieben;
iner kaum mächtig, ſchon jetzt mit Selbſtvorwürfen
begin=
uno. Der zärtliche Blick, den Käthe dem blonden Begleiter
marf, ward nicht erwidert. Er ſtand an dem Schlitten, nahm
79Geldſtück aus der Taſche und reichte es Smiks, ohne vom
bien aufzuſehen. Nein, glücklich ſah Herbert Brakke in dieſer
unde ſeines Lebens gewißz nicht aus.
Sie deutete ſein Verhalten anders. Er iſt wirklich ſo, wie
n/Ellen ſchildert, tröſtete ſie ſich. Und dann eilte ſie auf die
ſerindin zu und wollte damit beginnen, ihr Vorwürfe wegen
res Untreue zu machen. Aber die rotblonde Amerikanerin
choe ſie aus. Sie ſah auch jetzt ſchärfer, blickte Käthe prüfend
Antlitz und flüſterte: „Sei ſtill, Käthe, kein Wort wäre
ehm, was du mir darüber ſagen würdeſt.”
Ja, es kam Käthe beinahe ſo vor, als ſei Ellen nicht die
urge, der das Vorgefallene nicht verborgen blieb. Da war
innal Bob, der die Schweſter argwöhniſch muſterte, ſodann
thaſſy, um deſſen Lippen ein mokantes Lächeln ſpielte, als er
ſcke, wie Kärhe die Fahrt bekommen ſei, und ſogar der Vater,
ſich forſchend erkundigte: „Nun, Käthe, haſt du dich mit
ſurem Erfinder gut unterhalten?” Sie aber war wieder die
74 Dame von Welt, luchte über Bob, verſicherte dem Ungarn,
ßmnichts ſo geſund ſei wie eine Schlittenfahrt im Schneegeſtö=
*, und antwortete dem Vater: „Er iſt ein recht intereſſanter
hurn, Papa."
lelluf jeden Fall war ſie auf der Hut. Als der Zug
daher=
mu und die Geſellſchaft Ernſtheimers wieder ein leeres Abteil
n., vermied es Käthe, ſich in der Nähe Herbert Brakkes
nie=
zuilaſſen. Sie ahnte nicht, wie wohl ihm dieſe Zurückſetzung
Er wollte allein ſein und nahm an einem der Fenſter Platz,
ric das er während der Fahrt hinaus auf die Landſchaft
rrtte. Er wollte beobachten, wie ſich das abendliche Dunkel
r nächtlichen Finſternis vertiefte, oder als mache es ihm
ſaiß, die Lichter aufblitzen und wieder verſchwinden zu ſehen,
mienſchliche Behauſungen verrieten.
Er aber gab ſich in dieſem Alleinſein neben der übermütig
ſcherzenden und ſchwatzenden Geſellſchaft Rechenſchaft über die
Ereigniſſe der letzten Stunde. Oder er verſuchte wenigſtens,
ſeine Gedanken zu ſammeln. Doch ſo ſehr er ſich auch anfangs
bemühte, eine Fntſchuldigung für ſich und ſein Vorgehen zu
finden, es gelang ihm nicht. Wie froh wäre er geworden, hätte
er dies alles mit einem Hereinbrechen augenblicklicher
Stim=
mungen erklären können. Aber das war es nicht geweſen. Denn
als er jetzt an Lotte dachte, als er ſich damit quälte, ſeine
Ge=
fühle für die blonde Braut und das Töchterchen Ernſtheimers
zu erforſchen, da ſaß es ihm wie würgender Vorwurf an der
Kehle. Es waren die Tränen, die ſich ihm aufdrängten, Tränen
des Mitleids für diejenige, der er heute alles geraubt hatte, was
ſie an Hoffnung und Glück beſeſſen. Ein Mann, ſo ernſt und
tief wie Herbert Brakke, konnte ſich nicht darüber
hinwegtäu=
ſchen, daß der Kuß im Schlitten nichts anderes bedeutete als
den Abſchluß all deſſen, was er bisher für Lotte gefühlt hatte.
Was nun kam, war der Uebergang in eine neue Welt von
Ge=
fühlen. In ſtrahlender Helle lag ſie vor ihm. Ein unerhörtes
Glück erfüllte dieſe Zukunft. Eines der ſchönſten und
begehrens=
werteſten Mädchen der Geſellſchaft zeigte ihm ſeine Neigung,
und er, er grübelte hier und brütete über die Schuld nach, die
er auf ſich geladen, als er ſie in ſeine Arme geſchloſſen hatte!
Uind doch . . . liebte er Käthe, vom Fieber der Leidenſchaft
er=
faßt, und er wußte, daß er ihr verfallen war, welche Hinderniſſe
ſich ihr und ihm auch entgegenſtellen würden. Aber die andere
die andere.
So eingeſponnen in Empfindungen, ſah Herbert nicht, daß
zwei braune, in Seligkeit, ſchimmernde Augen, nach Anzwort
heiſchend, auf ihn gerichtet waren. Er ahnte nicht einmal, wie
weh ſein Verharren in dumpfem Nachdenken einer tat, die kaum
zuhörte, was andere zu ihr ſprachen, und nur heimliche, zärtliche
Blicke für ihn hatte. Noch weniger aber nahm er an dem
Ge=
ſpräch teil, das neben ihm zwiſchen Düſtingen, Gubaſſy und
Ro=
bert Ernſtheimer gepflogen wurde. Ja, er vernahm kaum ihre
Worte.
Der Gatte Ellen Hardfords hatte bei Beginn der Fahrt eine
Zeitung hervorgezogen, ſich damit entſchuldigt, daß er ſeit
frü=
hem Morgen noch keine Gelegenheit zu dieſer Lektüre gefunden
habe, und den Inhalt des Blattes überflogen. Dann plötzlich
faltete er es zuſammen, ſteckte es in die Bruſttaſche ſeines Pelzes
und meinte:
„Was ſagen Sie zu den Meldungen aus Amerika,
Ernſt=
heimer? Die Rede des Präſidenten iſt wieder eine Drohung an
England. So faſſen Sie es wohl auch auf?”
Der Bankier nickte. „Sogar eine Herausforderung. Denn
Sie müſſen an die Gelegenheit denken, bei der er geſprochen hat.
Man läßt wicht zwei Schlachtſchiffe von über vierzigtauſend
Ton=
nen vom Stapel und armiert ſie mit ſechzehnzölligen Kanonen,
nur um zu drohen. Die Lage wird ernſt.”
„Um ſo ernſter,” warf Gubaſſy ein, „als Japan hetzt. Im
fernen Oſten mehren ſich die Anzeichen dafür, daß der Sturm
bal losbrechen wird. Haben Sie nicht gehört, meine Herren,
daß Japan das Protektorat über China verlangt und über die
Intereſſen aller anderen Völker einfach hinweggehen will?
Ame=
rika kann es nicht ruhig hinnehmen. Auch die Wühlereien
Eng=
lands im Orient werden für den Völkerbund unerträglich. Es
iſt ein offenes Geheimmis, daß Großbritamniem den Suezkanal
ohne fremde Kontrolle in die Hände bekommen will.”
„Es iſt doch merkwürdig,” äußerte ſich Ernſtheimer, „viele
Jahre nach dem großen Kriege haben ſich Amerika und England
vertragen. Bis die Vereinigten Staaten in den Völkerbund
ein=
traten, nach langem Weigern, und bis ſie es als erſte Nation
wagten, England überall dort entgegenzuarbeiten, wo man
Welt=
geſchichte auf Koſten der kleinen Nationen machen wollte. Dann
kam der Krach im Stillen Ozean, wo ſich England revanchierte
und Japan beſchützte, und ſeitdem tanzt die Welt wieder auf
einem Vulkan. Vor nicht ganz acht Jahren war der letzte
Rieſenkrieg zu Ende, und heute droht ſchon tauſendmal
Furcht=
bareres.”
„Was Sie da alles erzählen, iſt jedem Zeitungsleſer
be=
kannt,” wehrte Düſtingen lächelnd ab, „damit überraſchen Sie
uns nicht. Der Weltkrieg hat Milliarden nach Amerika
ge=
bracht, und zum Schluß gab er den Amerikanern ſogar
Gelegen=
heit, ſich auf den Schlachtfeldern zu erproben. Denn es iſt nicht
wegzuleugnen, daß weder Frankreich noch engliſche Truppen den
Sieg erfochten haben, wenn man von einem ſolchen überhaupt
reden darf. Amerikaniſche Regimenter gaben neben
amerikani=
ſchem Kriegsmaterial den Ausſchlag. Und das weiß man
drü=
ben bei den Yankees. Man weiß es und verſteht es, dieſe
mora=
liſche Ueberlegenheit auszunutzen. Man ſchuf die Grundlage
zu einer gewaltigen Armee, man fand Vorwände, die Flotte
ungeheuer zu vermehren. England muß den Wettlauf
auf=
nehmen, der noch ganz anders iſt als der Kampf gegen die
deutſche Flottenvermehrung vor 1914.”
„Ganz recht,” ſchaltete hier der Bankier ein, „das aber iſt für
uns ein großer Glücksfall.”
„Wäre nicht übel. Hoffentlich bricht der Sturm nicht los,
bevor wir mit unſeren Arbeiten fertig ſind."
„Wir müſſen Hals über Kopf daran gehen, die Fabrik
fertig=
zuſtellen,” riet Gubaſſy, der die beiden Männer verſtanden hatte.
„Wenn man mir die Mittel zur Verfügung ſtellt, verpflichte ich
mich, in drei bis vier Monaten die Arbeit in den Aquanit=
Werken aufzunehmen.”
„Iſt das nicht zu viel verſprochen?” forſchte der Bankier.
„Nein, Herr Ernſtheimer. Sie vergeſſen, daß ich Ihnen
vorgeſchlagen habe, die einzelnen Objekte im Barackenſtil zu
er=
richten. Nur ein feſtes Gebäude brauchen wir für die
Auf=
nahme der Preſſen. Nehmen wir an, daß wir eine günſtige
Frühjahrswitterung haben, dann rechne ich auf den Beginn der
Arbeiten im April. Alſo in längſtens zwei Monaten kann der
erſte Spatenſtich getan werden. Im Juli ſind wir ſoweit, daß
wir zur Not das erſte Präparat herſtellen können.”
„Damit werden Sie uns Ihre Tüchtigkeit beweiſen,
Bu=
baſſy,” meinte Düſtingen.
„Ihre Vorſchläge ſind für mich ein neuer Grund, die
For=
malitäten nach Möglichkeit abzukürzen und demnächſt ſchon die
Geſellſchaft ins Leben zu rufen,” ließ ſich Robert Ernſtheimer
nach kurzer Ueberlegung vernehmen, „das Stadtbureau wird in
vierzehn Tagen zu amtieren beginnen.”
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Mitwoch den 12.Oftober 1927
Nummer 283
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An2
eiches 2
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Verrühren Sie jedesmal, bevor Sie die
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ben die Sicherheit, das Waſchmittel
voll auszunutzen!
Auch zum Einweichen der Wäſche, zum Putzen und Scheuern gibt es nichts
vorteilhafteres als Henko. — Nur in Originalpackung, niemals loſe.