Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuffrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit — verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 281
Montag, den 10. Oktober 1927.
190. Jahrgang
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breſtl 2Reſchemart Anzelgen von auswärte 40 Reſchspfag
FinanzAnzelgen 60 Reſchspig., 92 mm breilte
Reſſame=
zelle 300 Reichsmart. Alle Preiſe in Reichemar
ſ4 Doſſar — 420 Mafl. — Im Falle höhen=
Gewalt, wie Krieg. Aufruhr Streit uſw. erliſcht
ede Verpſichtung au Erfüllung der Anzeigen
guſtige und Telſting von Schadenerlat. De
Konkurs oder gerſchtiſcher Beltreibung ſällt ſeder
Nabat weg. Banſfonto: Deutſche Ban” und Darm
ſädter und Natonalbon”
Geſpannte Lage auf dem Balkan.
Befürchtungen.
Die jugoſlawiſch=bulgariſchen
Der „Soir” befürchtet, daß Liaptſchew die von der
ſüd=
ſlawiſchen Regierung geſtellten Bedingungen, in denen hauptſäch=
Verkandlungen.
lich die Auflöſung der mazedoniſchen Organiſation und die Ver=
Umdurchführbare ſerbiſche Forderungen. haftung ihres Führers Protogerow gefordert wird, nicht er=
Sofia, 9. Oktober.
2oe Beſprechung des Miniſters des Auswärtigen Buroff
mndem jugoſlawiſchen Geſandten Netſchitſch über die neue
ſogldchen Formen abgeſpielt. Netſchitſch teilte dem Miniſter dem Vorfall Nutzen zur Unterdrückung der mazedoniſchen
Be=
gllſſ Nachrichten über die letzten Attentate mit. Er gab ihm
Aketznis von den durch die jugoflawiſchen Behörden zur
Be=
käſrfnng der Nevolutionäre ergriffenen Maßnahmen.
Weiter=
aurde erſten Rückwirkungen, die die Tätigkeit der
Revolutio=
nüß mauf die bulgariſch=jugoſlawiſchen Beziehungen haben
röhren. In bulgariſchen politiſchen Kreiſen werden dieſe
Um=
trift wbeklagt und verurteilt und die entſchiedene Hoffnung
ge=
ndßi, daß es auch diesmal den beiden Regierungen gelingen
wlu oie vorübergehenden Schwierigkeiten zu überwinden. Wie
mſaterſichert, wird, ſoweit es von der bulgariſchen Regierung
ahfhst, alles Denkbare zur Aufrechterhaltung der freundſchaft=
Edſt WBeziehungen getan werden. Aber man beurteilt die Lage
allſstrr ernſt, weil die Regierung keine Möglichkeit hat,
Ereig=
nüſl wie ſie ſich in Jugoflawien abſpielten, durch eine ſcharfe
Gllsnontrolle unmöglich zu machen. Die durch den
Friedens=
belkr! Bulgarien erlaubte bewaffnete Macht reicht zu einer
ſchßer Grenzüberwachung nicht aus und macht die
Unter=
dymung der revolutionären Bewegung ſchwer durchführbar
wlle”, ſich um geheime Organiſationen handelt und man nicht
wilt inwieweit ſie ihre Tätigkeit auf bulgariſchem Gebiet
aulſchem.
dieris verdächtigt die italieniſche Politik
EP. Paris, 9. Oktober.
i. Pariſer Preſſe bemüht ſich im allgemeinen, ihren Leſern
ee dide iu e auf dem Balkan in möglichſt harmloſem Licht
darzu=
ſtellt Es beſtehe kein Anlaß, die engliſchen Telegramme über
einſm mmmittelbar bevorſtehenden Abbruch der diplomatiſchen
Bdlszu ugen zwiſchen Belgrad und Sofia ernſt zu nehmen, und
auſſchie in deutſchen Blättern gezogenen Vergleiche mit dem
Atzua, von Serajewo ſeien übertrieben. Nur der ſozialiſtiſche
„Pſalnire” beantwortet die Frage nach der bulgariſchen Schuld
an m. Konflikt mit Ja und Nein. Liaptſchew habe nur ein
Irlit ſie daran, mit Südſlawien in Frieden zu leben. Aber
derrüchrer der Komitatſchis, Protogerow, auf den er ſich im
Zwun ſtütze, ſei ſtärker als er ſelbſt. Man müſſe ſich daran
er=
innm, daß dieſer Protogerow kürzlich von Muſſolini
empfan=
gennut den ſei, und daß die italieniſche Politik darauf gerichtet
ſei, üſt ſlawien Schwierigkeiten zu ſchaffen. Vernunft und
Er=
fahlng, zeigten, daß der Friede nur durch die Bildung einer
Bo4rſöderation unter Einſchluß Ungarns einigermaßen
ge=
ſichte werden könne. — Der „Quotidien” fragt, ob nicht ein
Zulliem=enhang zwiſchen den Ausſchreitungen der Komitatſchis
an /1 ſüdſlawiſchen, griechiſchen und albaniſchen Grenze, ſowie
denhiggkündigten, aber von Muſſolini ſtets hinausgeſchobenen
Veſtinſllungen zwiſchen Rom und Belgrad beſtünde. Man habe
gutzuecrrund, anzunehmen, daß Muſſolini den Schießereien auf
denalalkan nicht fernſtehe und daß er die Belgrader Regierung kommumiſtiſche Agitation, nur eine lokale iſt; doch ſind dieſe
In=
an Gulgariſchen Grenze zu beſchäftigen ſuche,
füankreichs Sorge: Aufrechterhaltung
der beſiehenden Verträge.
Temps” hofft, daß die in freundſchaftlichem Geiſte ge= ten Internationalen ſeinen Willen durchzuſetzen.
fühhe interhandlungen zwiſchen Südſlawien und Bulgarien
demn ’s ſei vom allgemeinen Standpunkt aus bedauerlich, wenn
vernihariſche Handlungen einiger Komitatſchis die glücklichen liche Erſetzung Rakowſkis im voraus zu vereiteln.
Ercktgüſſe einer klaren Annäherungspolitik zwiſchen allen
Bal=
kann tenn in Frage ſtellen könnten. Der Friede Europas hänge
vonmr. Aufrechterhaltung des Friedens auf dem Balkan ab,
undch eſſer könne nur durch eine auf der Grundlage der
beſtehen=
denm mräge erfolgende Annäherung aller Völker gefeſtigt
wer=
lunggö igen Sicherheit intereſſiert ſeien. Es ſei erfreulich, daß
deſſfſtzaUl bewußt ſei.
tDer Ruf nach dem Völkerbund.
ſchek ierung eine energiſche Note nach Sofia geſandt habe,
wamn ber Südflawien vor dem Verſuch, durch eine direkte
Intſtuunttion die Attentate der Komitatſchis auf bulgariſchem
matme Stellung verlieren würde, in der es ſich heute befinde,
undch gs mit einer ſolchen Intervention doch keine endgültige
Reg erzielen könnte, ſondern nur die durch die
Friedens=
verteare z erledigte mazedoniſche Frage wieder aufrollen würde.
Vielſtn, ſolle die ſüdſlawiſche Regierung, wenn es ſich zeige.
daß 6 u tſchew die verbrecheriſchen Organiſationen der
Komi=
ſatir in uunſchädlich zu machen, die bereits mehrere Kriege
ver=
urſokäbürtten und entſchloſſen ſeien, zu morden und zu brennen,
werks).
füllen könne, da die mazedoniſche Organiſation einflußreicher ſei politik erlitten habe. Man betont, daß das Syſtem von
Garan=
als das Kabinett ſelbſt, und Liaptſchew daher Gefahr laufe, Amt
Afgſeit der mazedoniſchen Revolutionäre hat ſich in freund= griechiſchen und albaniſchen Grenze fordauerten „Südſlawien aus bereits Afghanſtan und die Türkei mit Rußland ziemlich
gleich=
er nicht ganz unbeteiligt ſei, auszubeuten ſuche, müſſe man zu
hüſtlmnkte er die Aufmerkſamkeit der bulgariſchen Regierung dem Schluß kommen, daß die Lage auf dem Balkan äußerſt ernſt
geworden ſei.
Die Zuſammenkunft Briand=
Chamberlain.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 9. Oktober.
Die Zuſammenkunft Briand=Chamberlain wird
verſchieden=
artig ausgelegt. Trotz offiziöſer Dementis erhält ſich die
Auf=
faſſung, daß über die franzöſiſch=ruſſiſchen Beziehungen
verhan=
delt wurde. Das Verhältnis zwiſchen Paris und Moskau hat
ſich wieder zum Schlechteren gewvandt.
Wenn man der Preſſe glauben ſoll, ſo war die
Zuſammen=
kunft zwiſchen Briand und Chamberlain eine logiſche Folge des
Beſuches Chamberlains bei Primo de Rivera. Die Tangerfraze
ſoll mit einem großen Schritt ihrer Löſung näher gekommen
ſein. Auch — ſo verlautet aus engliſcher Quelle — foll ſich
Spanien dem Völkerbunde wieder annähern. Beide Verſionen
nimmt hier die politiſche Welt mit etwas Skepſis auf.
Aus Chamberlains Worten über den Völkerbund iſt ſeine
eigene Verlegenheit zu ſehen. Denn er fühlt noch die Folgen
ſeines Genfer Mißerfolges, ja man kann in ſeinen Reiſen nach
Palma de Majorca und Paris auch eine Folge ſeiner Geufer
Niederlage erblicken; aber nach wie vor ſind Frankreichs Gefühle
England gegenüber unverändert kühl.
Das Gerücht, daß bei der Zuſammerkunft der beiden
Außenminiſter auch die Frage des Verhältniſſes zu Deutſchland
geſtreift wurde, wird von der franzöſiſchen Preſſe nicht einmal
erwähnt.
Die Linke verſucht jetzt, einen Gegenſatz zwiſchen Briand
und dem Miniſterrat in der ruſſiſchen Frage zu konſtruieren. Die
ruſſenfreundlichen Kreiſe ſehen auch die Tätigkeit Herbettes, des
franzöſiſchen Botſchafters in Moskau, nicht gerne. Man
be=
hauptet, daß er keineswegs ein Anhänger der Aufrechterhaltung
guter Beziehungen mit den Sowjets iſt.
Die Beziehungen zu den Sowjets werden auch durch die
fortwährenden Hiobsbotſchaften über kommuniſtiſche
Agitatio=
nen — namentlich in Südfrankreich und an der
Mittel=
meerküſte — geſtört. Mag ſein, daß die Bedeutung der
kleineren, oder größeren Inzidenten, hervorgerufen durch die
zidenten jedenfalls hinreichend genug, um der franzöſiſchen
Oeffentlichkeit Schrecken einzuflößen. Man weiß nämlich, daß die
kommuwiſtiſche Propaganda im Süden, welcher ſowieſo voll von
emigrierten italieniſchen Extremiſten iſt, und ſich im großen und
ganzen zurückgeſetzt fühlt, auf einen beſonders günſtigen Boden
fällt. Scheinbar iſt es aber Tſchitſcherin unmöglich, bei der drit=
Es iſt numnmehr unzweifelhaft, daß die franzöſiſche
Regie=
zurſt eſtegung der gegenwärtigen Schwierigkeiten führen wer= rung Rakowſki keineswegs länger in Paris, dulden will. Die
Kommuniſten behaupten, daß die Rechte entſchloſſen iſt, jede mög=
Kanzler=Reiſe ins beſetzte Gebiet.
Reichskanzler Dr. Marx iſt heute abend gegen 20½
dendue gleichermaßen an der zu ihrer unabhängigen Entwick= Uhr abgereiſt, um in ſeiner Eigenſchaſt als Miniſter für die
be=
ſetzten Gebiete das Rheinland und die Hauptorte der
mamch, in Sofia wie in Belgrad, in Bukareſt wie in Athen beſetzten Gebiete von Heſſen und der Pfalz zu außer dem eigenen den Weg zu den perſiſchen Nordprovinzen
beſuchen. In der Begleitung des Reichskanzlers befinden ſich frei zu machen.
vom Miniſterium für die beſetzten Gebiete Staatsſekretär Schmid,
gierungsrat Dr. Steiger. Die Herren werden Montag, früh kurz
8 „Journal des Debats” billigt zwar, daß die ſüdſlawi= nach 8 Uhr in Koblenz eintreffen, wo Dr. Marx zunächſt dem
wird. Um 1130 Uhr findet im Rathaus eine Feſtſitzung der
Stadtverordnetenverſammlung ſtatt, in der Oberbürgermeiſter
Botcl zu unterdrücken, da es dadurch die ausgezeichnete diplo= Dr. Ruſſell den Reichskanzler begrüßen wird. Dann begibt der gemiſcht, ſo daß hier die Nuſſen in Zukunft den Gewinn mit den
Reiſe wird weiter nach Mainz und Speyer führen, wo
Be=
tatſeth nucht unterdrücken wolle, ſich an den Völkerbund wenden, weſend ſein und in Speyer wird der Reichskanzler mit dem iſt, zweifellos ein Erfolg der ruſſiſchen Bemühungen.
um u n Bulgarien Genugtuung zu fordern. Der Völkerbund bayeriſchen Miniſterpräſidenten Dr. Held und dem bayeriſchen
aberch üſſſe die bulgariſche Regierung zwingen, dieſe Organi= Junenminiſter Dr. Stützel zuſammentreffen. Ferner iſt in Maiuz Erfolg der verſiſchen Außenpolitik ſprechen, die mit unendlicher
um gi ehrgeizigen Ziele zu erreichen. Falls, ſie dazu nicht Gäſte der Heſſ. Regierung im Gebäude der Provinzialdirektion
fähudze; müßten Maßnahmen ohne ihre Mitwirkung ergriffen verbringen. Am nächſten Morgen geht die Reiſe nach Speyer 9
v
weiter.
Der perſiſch=rufſiſche Vertrag.
Ein ruſſiſcher Erfolg.
Von unſerem Berichterſtatter.
ni. Moskau, Anfang Oktober 1927.
Die feierliche Unterzeichnung der perſiſch —ruſſiſchen
Ver=
träge hat in der geſamten ruſſiſchen Preſſe begeiſterte
Zuſtim=
mung gefunden. Alle offiziöſen Blätter werten ſie als einen
Triumph der Sowjetdiplomatie und weiſen darauf hin, daß
England wieder einmal eine ſchwere Schlappe in ſeiner
Orient=
tie= und Freundſchaftsverträgen, das Rußland im Orient ge=
und Leben zu verlieren. Da die Zwiſchenfälle an der ſerbiſchen, plant habe, nunmehr vollſtändig ſei, da außer Perſien ja auch
lautende Neutralitätsverträge von längerer Dauer abgeſchloſſen
haben. Ja, man geht ſogar noch weiter. Man glaubt, einen
Ver=
wegung ziehen wolle, und Muſſolini die Zwiſchenfälle, an denen ſuch der Engländer, eine Einkreiſung Rußlands auch
im Orient zu bewerkſtelligen, endgültig verhindert zu
haben. Die Verträge hielten Rußland den Weg nach Aſien offen
und die orientaliſchen Völker wären für alle Ewigkeit mit
Ruß=
land verbunden. Insbeſondere Karachan, der die
Verhand=
lungen mit Perſien nach 2½ Jahren zu einem glücklichen Ende
ge=
führt hat, wird in der Preſſe gefeiert, und ſein Mißerfolg in
China, wo er ſo viel zu der Niederlage der Kommuniſten
bei=
getragen hat, gerät in Vergeſſenheit.
Eine genaue Durchſicht der Verträge ergibt jedoch ein
weſentlich anderes Bild, da die übrtriebenen Stimmen der ruſ=
Geſpannte franzöſiſch=ruſſiſche Beziehungen, ſiſchen Preſſe in den Tatſachen keine Stütze für ihre Anſicht
fin=
den. Im Gegenteil, man muß ſogar darauf hinweiſen, daß der
ruſſiſche Erfolg bei näherem Zuſehen faſt völlig ſchwindet, ja
ſich ſogar in einen Mißerfolg umdeuten läßt.
Denn was bedeutet es anders, wenn der ſogenannte
Neu=
tralitäts= und Freundſchaftsvertrag (die ruſſiſche Preſſe ſpricht
von einem Garantievertrag, der nach dem Muſter des
türkiſch=
ruſſiſchen abgeſchloſſen wurde) von Perſien dadurch eingeſchränkt
wird, daß Perſien nochmals barauf hinweiſt, daß alle
Beſtim=
mungen dieſes Vertrages, die nicht mit den Verpflichtungen
Per=
ſiens als Völkerbundsmitglied in Einklang ſtehen, zwar für
ge=
wöhnlich gelten ſollen, aber für den Augenblick, wo Perſiens
Völkerbundspflicht in Frage ſtünde, dieſe den
Verpflich=
tungen des Vertrages vorgehe. Das heißt doch, daß es Rußland
eben nicht gelungen iſt, Perſien aus der Atmoſphäre des
Völ=
kerbundes herauszuholen, und daß trotz der beſtehenden
per=
ſiſchen Differenzen mit der Völkerbundspolitik in der
Opiun=
frage. Perſien ſich nicht hat ins Schlepptau nehmen laſſen. Die
Klauſel des Vertrages, die eine Nichteinmiſchung in die inneren
Verhältniſſe der anderen Partei vorſieht, iſt einfach eine
Selbf=
verſtändlichkeit und beſagt nichts, was nicht auch ſonſt zwiſchen
Staaten, die freundſchaftlich miteinander verkehren, Gebrauch zu
ſein pflegt. Auch die Klauſeln bezüglich des Wirtſchaftsboytotts
haben nur theoretiſchen Wert, da ein Wirtſchaftsboykott mehrerer
Länder, der nicht vom Völkerbund angeordnet wird, kaum
denk=
bar iſt. Die wirtſchaftlichen Intereſſen der aſiatiſchen Staaten
ſind ſo verſchieden, daß eine Entente zwiſchen ihnen in dieſer
Frage gegenüber Rußland kaum ernſthaft in Frage ſtehen dürfte.
Aber auch die handelspolitiſchen
Beſtimmun=
gen des abgeſchloſſenen Vertrages kaun man ſelbſt bei größtem
Wohlwollen für Rußland nicht dahin auslegen, daß Perſien
durch ſie benachteiligt worden wäre. Rußland hat, nachdem es
jahrelang ein abſolutes Einfuhrverbot für alle perſiſchen Waren
aufrecht erhielt, ſich nunmehr entſchloſſen, den Handelsverkehr
mit Perſien wieder aufzunehmen und Perſien eine Einfuhr im
Werte von 50 Millionen Rubel zu geſtatten. Das iſt vom
ruſ=
ſiſchen Standpunkt aus eine Neuerung von allergrößter
Bedeu=
tung, denn bisher hat noch kein einziger Staat der Welt von
der ruſſiſchen Volkswirtſchaft eine Mindeſtgarantie, für
eine beſtimmte Einfuhr erhalten. Die ruſſiſchen
Volkswirtſchaft=
ler waren vielmehr beſtrebt, keinerlei Kontingentierung für
be=
ſtimmte Länder aufkommen zu laſſen, um deſto leichter die eine
kapitaliſtiſche Macht gegen die andere ausſpielen zu können. Man
hat dies nicht nur in Europa verſucht, ſondern auch bei den
aſiatiſchen Staaten, anfangs ſogar mit großem Erfolg. Damit
iſt es alſo jetzt vorbei. Perſien wird es ſich nicht länger gefallen
zu laſſen brauchen, daß Rußland willkirlich mit der perſiſchen
Einfuhr umgeht, und die verſiſchen Kaufleute, die von den
Sowjetkommiſſaren bei jeder Gelegenheit, eingeſperrt wurden,
werden in Zukunft gegen dieſe Behandkung durch die ruſſiſche
Polizei geſchützt ſein. Eine Politik 3 la turka, wie man dieſe
Art des Politiſierens zu bezeichnen pflegt, iſt alſo für die Zu=
Berlin, 9. Oktoder, kunſt ausgeſchloſſen. Ferner iſt das Zugeſtändnis freien
Tran=
ſits durch Rußland für alle Waren, die nach Perſien gehen,
zweifellos eine Angelegenheit, die nur Perſien nützt, da
Ruß=
land an ſich kein Intereſſe daran hat, noch anderen Ländern
Demgegenüber bedeutet es wenig, wenn es auch den Ruſſen
Miniſterialdirektor Miller, Miniſterialrat Dr. Mayer und Re= gelungen iſt, einige Zugeſtändniſſe von Perſien zu
er=
halten. So iſt die Rückübertragung der Fiſchereikonzeſſionen
am Kaſpiſchen Meer (die bekanntlich den beſten „ruſſiſchen Ka=
Reichskommiſſar für die beſetzten Gebiete einen Beſuch abſtatten viar” liefern) als ruſſiſcher Erfolg zu buchen, da die Konzeſſionen
wirtſchaftlich zweifellos einen großen Ertrag geben. Allerdings
iſt die Geſellſchaft, die die Fiſcherei betreibt, jetzt perſiſch=ruſſiſch
Reichskanzler ſich zum Oberpräſidenten der Rheinprovinz Dr. Perſern teilen müſſen. Die Uebertragung der Hafenverwaltung
Fuchs. Nachmittags 4 Uhr findet beim Reichskommiſſar ein des wichtigſten Hafeus am Schwarzen Meer auf verſiſchem Ge=
Empfang der Preſſe des geſamten beſetzten Gebietes ſtatt. Die biet, nämlich Pachlewi (früher Reſcht) ſetzt praktiſch eine Art
ruſſiſcher Grenzkontrolle ein, die den geſamten Verkehr am
ſprechungen mit den Miniſterien der beteiligten Länder ſtatt= Laſpiſchen Meer unter ruſiſche Aufſicht ſtellt. Endlich iſt auch
finden. In Mainz wird auch Staatspräſident Ulrich an= die kleine Grenzberichtigung, die in den Verträgen vorgeſehen
Insgeſamt kann man alſo doch wohl eher von einem großen
ein Empfang der Führer in Politik und Wirtſchaft vorgeſehen. Den Zähigkeit alle Verſuche der Ruſſen, Perſien einen Vertrag auf=
Abend werden der Herr Reichskanzler und ſeine Begleitung als zuzwingen, der den verſiſchen Intereſſen nicht eutſprach,
abge=
wehrt hat. Das wird vor allem erſichtlich, wenn man ſich vor
Augen hält, was in dem Vertrag nicht enthalten iſt, was aber
von ruſſiſcher Seite gefordert wurde. Da iſt vor allem die Be=
Seite 4
Montag, den 10. Oktober 1927
Nummer 281
Nationaler Freiballonwettbewerb
Darmſtadt 1927.
Wie wir bereits unſeren Leſern mitteilten, finder am Sonntag, den
16. Oktober, nachmittags 3 Uhr, auf dem Darmſtädter Flugplatz
ein Großflugtag ſtatt.
Feſt ſteht nun, nachdem lange und gar nicht leichte Verhandlungen
zum Abſchluß gekommen ſind, daß mit dem Start von acht
Ballo=
nen mit Sicherheit zu rechnen iſt. Das Erſcheinen eines Würzburger
Ballons iſt noch zu erwarten. Ob der große deutſche Ballon ,
Bar=
men mit einem Gasinhalt von 2200 Kubikmeter bis zum 16. Oktober
wieder ſtartbereit ſein wird, iſt noch nicht entſchieden. Es handelt ſich
bei dieſem Ballon um denfelben, der vor einigen Wochen die
Gor=
don=Bennet=Fahrt in Amerika mitmachte und einen ſicheren
zweiten Sieg mit annähernd 1300 Kilometer Diſtanz
errin=
gen konnte. Die Verhandlungen über den Start dieſes Rieſen dauern
noch an.
Erfreulicherweiſe ſchreiben die namhafteſten Zeitungen
Deutſchlands ſchon ſeit einiger Zeit über den
Freiballonwett=
bewverb. Daraus iſt zu entnehmen, daß man dem Unternehmen in
ganz Deutſchland die größte Aufmerkſamkeit ſchenkt. Außerdem
hat eine engliſche Ballonfahrerzeitung ebenfalls Notiz von der
Ver=
anſtaltung genommen. Tatſächlich handelt es, ſich, nachdem nu der
Start von acht Ballonen ſiher iſt und von denen ſieben einen Inhalt
von 1680 Kubikmeter, haben, um eine Veranſtaltung, die in
ihrer Größe ſich getroſt neben, die allergrößten ihrer Art
ſtellen konn. Wir haben bereits vor einiger Zeit ſchon einmal darauf
hingewieſen, daß ſich der ganze Flugtug und der Start der Ballone
pünktlich abwickeln wird. Gerade, darauf hat man ſeitens des
veranſtaltenden Vereins (Heſſenflieger, Verein für Luſtfahrt) beſondere
Nückſicht genommen.
Die Eintrittspreiſe ſind, feſtgeſetzt auf 1 Mark pro
Er=
wachſener, 50 Pfennig pro Mitglied, ebenſo zahlen Kinder 50 Pfg.
Eintritt. Die Abſperrungsmaßnahmen werden dieſesmal
im notwendigen Intereſſe der Sicherheit des Publikums ganz
be=
ſonders weitreichende ſein, ſodaß mit dem beliebten „Schwarzſehen” am
nächſten Sonntag wohl kem Geſchäft zu machen ſein wird. Der
Ein=
gang zum Flugplatz iſt nur von der Nieder=Ramſtädterſtraße möglich,
Sichtmöglichkeit hat man nur vom Flugplatzinnenraum.
Dank der Vorarbeiten der einzelnen Ausſchüſſe, die in einer
u=
glaublich kukrzen Zeit eine ſo bedeutende Veranſtaltung aufziehen
konn=
ten, iſt der nationale Freſballonwvettbewerb Darmſtadt 1977 eime
bedeut=
ſame Tat im Intereſſe des deutſchen Flugweſens, die gleichzeitig auch
für Darmſtadt ſelbſt nicht belanglos iſt. Selbſtverſtändlich iſt mit dem
ſo beliebten Fremdenſtrom nicht in dem Maße zu rechnen, daß er ſich
mun fühlbar bemerkbar macht, aber das eine iſt mit Sicherheit erreicht,
daß man in dieſen Tagen mal wieder draußen von Darmſtadt
ſpricht, als von einer Stadt die Initiative genug hat, einen
Frei=
ballonweltbewerb von großem Ausmaß durchzuführen. Schädlich wird
das wohl für den Ruf der Stadt kaum ſein.
Wie wir in letzter Stunde erfahren, hat der
Staatspräſi=
bent von Heſſen das Protektorat über die Veranſtaltung
übernommen und einen Wanderpreis zur Verfigung geſtellt, der
drei=
mal ausgetragen werden muß. Damit ſt zum Ausdruck gebracht, daß
ſich neben der Stadt Darmſtadt auch der heſſiſche Staat die
För=
derung des „Nationalen Freiballonw ttbewerbes Darmſtdt 1927”
ange=
legen ſen läßt.
Ein originelles Plakat.
Zum „Nationalen Freiballonwettbewerb
Darm=
ſtadt 1927” hat der kekannte Darmſtädter Graphiker Hartmuth
Pfeil ein Plakat von ſeltener Originalität entworfen. Beim
Be=
trachten hat man den Eindzuck, daß man, ſelbſt m einem Ballonkorb
ſitzend, zwei andere Ballone in unbekannte Ferne entſchweben ſieht.
Getreu dem Merkwort, Ballon” hat Hartmuth Pfeil ſein
Hauptaugen=
merk auf das Leichte, Schwebende gerichtet. Die techniſche Durchführung
iſt ganz ebenſo originell wie die geiſtige Kompoſition des Plakates. Das
Plakat wird am Montag überall angeſchlagen werden.
— Darmſtädter Künſtler auswärts. Die im Schloß zu Berlin
(durch die deutſche Kunſtgemeinſchaft) ausgeſtellten Werke des
Darm=
ſtädter Malers Julius Kaufmann wurden von der geſamten
Berliner Preſſe äußerſt günſtig beſprochen. So ſchreibt der „Tag”:
... der jetzt in Darmſtadt tätige Maler Julius Kaufmann erwüſt ſich
mit den kultivierten fabigen Lithographien alter Pariſer Bauten als
ein geſchmackvoller Künſtler, bei dem ein dekorativer Zug unverkmnbar
iſt. Sehr wirkſam erſcheint auch ein nächtlicher Zirkus im Freien,
zwi=
ſchen den altersgrauen Giebaln von Dinkelsbühl. — Die „Kreuzztg.”
ſpricht von „hervorragender Wiedergabe der lichten Atmoſphäre und
von dem Ernſt, mit dem um die Probleme des Lichts gerungen wird”,
— Die ,Berliner Nachtausgabe” ſchreibt: „.. als ſtärlſte
Malerperſönlichkeft iſt Julius Kaufmann zu notieren. In dem lichten
Farbenſpiel des „Hafens von Livorno” impreſſioniſtiſch und
luming=
riſtiſch vom Weſten beeinflußt, während das nächtliche Zirkusbild
unver=
kennbar eine deutſche Phyſiognomie trägt . . .
— Merkmale der falſchen Rentenbankſcheine zu 5 Renten=Mk.
II. Ausgabe der Fälſchungsklaſſe 1 4. 1. Kennzeichen: Eindrucksfälſchung,
die durch ihre blaſſe Fürbung auffällt. Papier: Gewöhnlich, in der
Höhe und Breite um 3 bzw 2 Millimeter (ſchwankend) zu klein
geſchnit=
ten. Waſſerzeichen: Fehlt vollkommen. Stoffaflauf: Durch zu blaſſe
blaue Tönung des Scharandes nachgeahmt. Faſern: Durch rote und
grüne Federſtriche vorgetäuſcht. Riffelung: Die einzelnen Linien
zei=
gen zu enge Abſtände und einen unvegelmäßigen Verlauf.
Trocken=
ſtempel: Unſcharf. Druckbild: a) Vorderſeite: Bei dem in Höhe und
Breite um 1½ bzw. 3 Millimeter kleineren, auffallend blaß
ausgeführ=
ten Druckbild iſt das Untergrundmſter uſauber und ungenau
ange=
bracht. Das blaſſe, gelbbraune und das ſchwarzgwine Linienwerk decken
ſich häufig nicht. Auch die Beſchriftung läßt in den kleineren Graden
die nötige Schärfe vermiſſen. Das zweite „g” im Worte „Ausgegeben”
ſteht ſchief. In der Ziffer „1923” iſt die „V offen: „9‟. Das „S‟
in (R.=G.=Bl. I S. 963) iſt unleſerlich. Im Kopfbildnis erſcheint die
Naſe abgeplattet, der Augenausdruck verändert. Der Bindeſtrich
zwiſchen „Renten=mark” auf dem Schaurand iſt manchmal zu kurz.
b) Rückſeite: Das im gleichen Verhältnis wie das Druckbild der
Vorder=
ſeite varkleinerte Druckbild der Rückfeite zeigt ebenfalls eine blaſſere
Wiedergabe der Farben, Zeichnung und Beſchriftung, beſonders der
Strafſatz iſt auch hier unſcharf. Im letzteren fällt beſonders das
miß=
glückte „f” im Worte „verſchafft” auf. 2. Die bisher aufgetauchten
Stücke tragen die Nummer F 0212348, 3. Herſtellungsart: Auf
photo=
graphiſcher Grundlage im Stein= und Buchdruckverfahren hergeſtellt.
4. Verbraitungsgebiet: Schleſien.
— Wochenmarkt. Kleinhandels=Tagespreiſe vom 8. Oktober 1927
pro Pfund bzw. Stück in Pf.: Gemüſe: Kohlrabi 4—8, gelbe Rüben
6—8, rote Rüben 8—10, weiße Rüben 8—10, Spingt 25—30,
Römiſch=
kohl 15, Rotkraut 10—12, Weißkraut 6—8, Wirſing 10—12, Roſenkohl
40—45, Stangenbohnen 45, Wachsbohnen 45, Erbſen 45—50, Zwiebeln
10—15. Knoblauch 80, Tomaten 25—35, Feldſalat (Lattig) 60—80,
En=
divienſalat 10—15, Freiland=Kopfſalat 12—15, Salatgurken 15—50,
Blu=
menkohl ausl. 30—120 Rettich 5—10, Meerrettich 80, Nadieschen 5—8.
—Kartoffeln: Spättartoffeln 5—6. — Obſt: Pflrſiche 16—25,
Brombeeren 35—40, Tafeläpfel 15—20, Wirtſchaftsäpfel 8—12,
Fall=
ärſel 3—5, Tafelbirnen 15—25, Wirtſchaftsbirnen 8—12, Bwetſchen 18
bis 20, Quitten 22—30, Trauben 45—50, Nüſſe 39—40, Zitronen 4—10,
Bangnen 50—55. — Eßwaron; Suihrahmbutter 230—240,
Land=
butter 200—220, Weichkäſe 35—40, Handkäſe 4—16, Eier, friſche 14—19.
— Fiſche: Kabeljau, Nordſee (Ausſchnitt) 60. — Wild und
Ge=
flügel: Hühner 180—180, Tauben 80—30. — Fleiſch= und
Wurſtwaren: Rindfleiſch, friſch 90—120, Kalbfleiſch 120,
Schweine=
fleiſch 935—140, Dörrfleiſch 160, Schinken 220, Wurſt 70—160, Wurſtfett
60, Schmalz, ausgelaſſen 100.
—
Tageskalender für Montag, den 10. Oktober 1927.
Heſf. Landestheater Großes Haus: Keine Vorſtellung. —
K. ines Haus: Keine Vorſtellung. — Orpheum, Anfang 20 Uhr:
Meſſalinette‟. — Konzerte: Hotel Schmitz, Schloßkaffee.
Kinovorſtellungen: UnionTheater, Reſidenz= Theater, Palaſt=
Lichtſpiele.
4Verwaltungsgerichtshof.
p. 1. Klage des D. Dettig in Offenbach gegen einen
Polizeibefehl des Polizeiamtes Offenbach wegen
Unterbringung einer wegen Exmiſſion obdachlos
gewordenen Familie. Ueber den zu Grunde liegenden
Tat=
beſtand wurde in Nr. 266 berichtet.
Es ſind erſchienen: Beigeordnetir Dr. Aull für die Stadt Offenbach,
Polizeirat Maſchmeher als Vertreter des Polizeiamts, Rechtsanwalt
Schloß. Als Zeugen ſind zur Stelle: Syndikus Weiſer vom
Hausbeſitzer=
verein und Inſpektor Waſenmüller, ſtellvertr. Leiter des Wohnungsamts
Offenbach. — Zeuge Weiſer bekundet, daß es der Polizei in der in Rede
ſthenden Zeit ſehr wohl möglich geweſen ſei, der Familie Klein
ander=
weit Obdach zu verſchaffen; namentlich ſeien gewerbliche Näume, die
ler geſtanden hätten, als Wohnräume herzuſtellen geweſen. Zeuge teilt
einen Fall mit, wonach Geſchäftsräume, die leer ſtanden, in Wohnungen
umgebaut worden ſeien. Dieſe Wohnungen ſeien auch in der Zeitung
angeboten worden. Mietluſtige ſeien aber, weil auf der
Dringlichteits=
liſte ſtehend, wieder abgeſprungen. Zeuge bekundet weiter, er würde
die Wohnung auch der zu gmittierenden Familie überlaſſen haben, wenn
dia Polizei angemeſſen bezahlt haben würde. Aus leerſtehenden
Ge=
ſchäftsräumen hat Zeuge ſo drei Zweizimmerwohnungen hergerichtet.
Auch in der Moltkeſtraße 78, welches Haus der Hausb=ſitzerverein mit
großer Mühe für den in ſchwierigen Verhältniſſen auswärts lebenden
Beſitzer verwaltete, hätte man gerne Näume dem Wohnungsamt zur
Vrfügung geſtellt. Zeuge nennt noch gleiche oder ähnlich gelagerte
Fälle. In der Karlſtraße ſtänden heute noch Fabrikräume leer, in denen
Obdach zu ſchaffen geweſen wäre. Die Polizei ſei niemals wegen
ſol=
cher Wohwungsbeſchaffung an den Hausbeſitzerverein herangetreten,
ob=
wohl ſolche Räume öffentlich und in der Zeitung angeboten worden
ſeien. Zeuge bezeichnet die Polizei diesbezüglich als weltfremd.
Inſpektor Waſenmüller bekundet, das Polizeiamt habe erſt ganz
kurz vor der angehündigten Ausweiſung der Kleinſchen Familie dem
Wohnungsamt bezügliche Mittälung gemacht. Das Wohnungsamt habe
der Familie Klein als aſozialem Element keine Wohnung bei einem
Hausbeſitzer zuweiſen können. Städtiſche Wohnungen hätten damals
nicht zur Verfügung geſtanden. Später ſei die Familie Klein in einer
ſtädtiſchen Baracke untengebracht worden. Le rſtehende Fabrikräume
ſeien gewöhnlich dem Wohnungsamt gar nicht angemeldet worden. Der
Hausbeſitzerverein pflege ermittierte Famlien übenhaupt abzulchnen.
Leerſtehende Geſchäftsräume zu beſchlagnahmen habe das Wohnungsamt
gerade deshalb unterlaſſen, um die Induſtrie nicht zu ſchädigen, wenn
ſie dieſe Räume benötiga. In der fraglichen Zeit (Oktober 1926) habe
das Wohnungsamt Wohnungen vergeben; nur gſoziale Elemente habe
es nicht unterbringen können.
In dem anſchließenden Plädoher wendet ſich Beigeordneter Dr. Aull
insbeſondere gegen die Wüſerſchen Ausführungen; dieſer Zeuge habe
keine Wahrnehmungen zeugenſchaftlicher Natur bekundet, ſondern
ge=
wiſſermaßen als Sachverſtändiger Werturteile, und dazu retroſpektiver
Art, abgegeben. Die Polizei habe pflichtgemäß in einer Notlage
ein=
gegriffen.
Der Vertreter des Staatsintereſſes hält auch auf Grund der
Beweis=
aufnahme das Vorgehen der Polizei für den Verhältniſſen entſprechend.
Der Anwalt des Klägers bittet, den Polizeibefehl für unzuläſſig zu
erklären unter Belaſtung d8 Staates mit den Koſten.
Das Urteil hebt das angefochtene urteil und den
Polizeibefehl auf und belaſtet den Staat mit den
Koſten.
2. Antrag des Kreisamtes Mainz auf
Unter=
ſagung des Gewerbebetriebs der Eheleute
Mar=
in Mainz=Mombach.
Ehemann Marx betreibt das Geſchäft eines Immobilien= und
Ver=
ſicherungsmaklers, dan ben mit der Ehefrau auch Heiratsmaklerei. In
der Zeitung inſerierte er eine Weingutsbeſitzers=Tochter als heiratsluſtig,
worauf ſich ein gewiſſer Roß aus Darmſtadt als Reflektant meldete.
Einen Auftrag von der Dame hatte Marx nicht und der Reflektant
wurde um 50 Mark geſchädigt. Marx pflegte einen Proviſionsſatz von
4 Prozent bei Vermögen der heiratsluſtigen Damen bis zu 20 000 Mk.,
und von 3 Prozent bei Vermögen über 20000 Mk. zu berechnen. Der
Provinzialausſchuß hat den Marx Eheleuten die Konzeſſion zur
Hei=
ratsvermittlung entzogen. Hiengegen hat die Ehefrau Mars Berufung
an den Verwaltungsgerichtshof verfolgt, während das vom
Provinzial=
ausſchuß gegen den Ehemann Marx erlaſſene Urteil rechtskräftig
gewor=
den iſt. Der Anwalt der Berufungsklägerin, Rechtsanwalt Gaßner,
betont im Schriftſatz zur Begründung der Berufung, der Ehefrau ſei
Nachteiliges im Gewerbebetrieb nicht nachgewieſen, im Urteil worde
hauptſächlich das Treiben des Ehemanns gewürdigt. Wegen Beurteilung
der Ehefrau im Verhältniſſe zum Ehemann verweiſt das Kreisamt in
ſeinen Gegenausführungen auf die Rechtſprechung. Der Vertreter des
Kreisamts betont, daß der Ehemann einen weſentlichen Einfluß auch
auf die geſchäftliche Tätigkeit der Ehefrau ausübe, insbeſondere als
Ver=
treter ſeäner Ehefrau. Zum Beweiſe wird auf die Akten des
Polizei=
amtes Mainz Bezug genommen. Das Provinzialausſchußurteil wolle
gerade auch einer weiteren Tätigkeit der Ehefrau Marx vorbeugen. —
Der Vertreter des Staatsintereſſes hat im Schriftſatz die Verwerfung
der Benufung beantragt.
Zu bemerken iſt, daß im heutigen Termin weder die Ehefrau Mars
noch ihr Anwalt erſchienen ſind.
Das Urteil verwirft die Berufung der Ehefrau
Marx.
— Eberſtadt, 8. Okt. Der Geſangverein „Germania” hält ſeine
dies=
jährige Herbſtveranſtaltung in Geſtalt eimes Theaterabends am
16. I. Mts. im „Bergſträßer Hof” ab. Zur Aufführung gelangt Hans
Englers urkomiſche Poſſe. Das Dreimonatskind” und das dreiaktige
Schauſpiel „Zwei Brüder oder das Jubiläum in der Mühle‟. Umrahmt
wird dieſe Vorführung von Muſik= und Chorvorträgen.
42. Weiterſtadt, 8. Okt. Straßenausbeſſerung. Ein
gro=
ßer Teil der Straße zwiſchen Darmſtadt und Weiterſtadt wird
gegen=
wärtig ausgebeſſert. Insbeſondere werden größere Strechen geteert.
r Babenhauſen, 10. Okt. Der Heſſiſche Reiterverein,
der ſich hauptſächlich aus Frankfurter und Darmſtädter Herren
zuſam=
menſetzt, ritt am Samstag bei prächtigem Herbſtwetter, ſeine erſte
diesjährige Jagd. Das Jagdfeld beſtand aus ea. 40 Pferden
und bot beim Durchreiten unſeres Städtchens ein farbenpräcztiges,
ſchönes Vild. Die Jagd führte die Damen und Herren von
Babenhau=
fen in der Richtung auf Eppertshauſen. Alle Hinderniſſe und Gräben
wurden unter der ſchneidigen Führung des Maſters, Herrn Karl
Loeſch=Babenhauſen, in äußerſt flotter Fahrt genommen. In der
Gaſtwirtſchaft Braunwarth=Eppertshauſen verſammelte ſich die
Jagdgeſellſchaſt und die ſie begleitende zahlreiche Zuſchauerſchar zu (iner
Taſſe Kaffge. Hierbei gedachte der Vorſitzende des Heſſ. Neitervereins,
Herr Landesſtallmeiſter Schörke, mit Dankesworten des Maſters und
brachte ein von allen freudig aufgenommenes Horrido auf ihn aus. Das
nächſte Jagdreiten wird vorausſichtlich in der Gegend von Dietzenbach
kommenden Samstag vor ſich gehen. Die Emnladungen hierzu erfolgen
noch.
* Dienheim, 7. Okt. Eine Rekordernte an Kartoffeln
erzielte auf ſeinem 300 Klafter großen Acker ein hieſiger Landwirt, der
darauf etwa 80 Sack Kartoffeln (ungefähr 120 Bmtner) erntete.
WSN. Schotten, 8. Okt. Heimatmuſeumfür den
Vogels=
berg. Im hieſigen Rathaus wird in der großen unteren Halle ein
Heimatmuſeum für die Stadt Schotten und den Vogelsberg errichtet
werden. Eine reiche Sammlung wertvoller Altertümer wird hier eine
würdige Aufſtellung finden. Der Gemeindemat erteilte hierzu ſeine
Zuſtimmung.
Briefkaſien.
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Ist die Eingangspforte für Erkrankungen der Luft
wege. Wollen Sie sich vor Ansteckungen schüätzen
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Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Laubhüttenfeſt.
Montag, den 10. Okt.: Vorabendgottesdienſt 5 Uhr 30 Min.
Dienstag, den 11, Okt.: Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min, Predkt
— Abendgottesdienſt 6 Uhr 80 M.n.
Mittwoch, den 12. Okt., Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min,
Feſtesausgang 6 Uhr 25 Min.
Gottesdienſt an den Halbfeiertagen: Morgens 7 Uhr 15 Min,
Abends 5 Uhr
Gottesdienſt für den Sabbat.
Freitag, den 14 Okt.: Vorabendgottesdienſt 5 Uhr 80 Min.
Samstag, den 15. Okt.: Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min;
Sabbatausgang 6 Uhr 20 Min
Gebetszeiten in der Synagoge der iſraelitiſchen Religionsgeſe lſchatl
Dienstag, den 11. Okt.: Sukkaus. 1. Tag Vorabend 5 2)
35 Min. — Morgen8 8 Uhr. — Nachm. 4 Uhr,
Mittwoch, den 12. Olt: 2. Tag. Vorabend 6 Uhr 30 Min.
Morgens 8 Uhr. — Nachm. 4 Uhr. — Ausgang 6 Uhr 25 Min.
Wochengottesdienſt: Ehaul Hamaued Mörgens 6 Uhr 15 M0
Abends 5 Uhr.
Wetterbericht.
Wetterausſichten für Dienstag, den 11. Oktober
(nach der Wetterlage vom 9, Oktober):
Wolkig mit Aufheiterung, Temperaturen wenig verändert und wel
trocken.
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle Gießen.
Hauptſchriftleitung. Rudelf Maupe
Verantwortlich für Pollik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feutlleten, Neich W
Aueland und Heſſche Nachrichten: Mar Streele; für Sport: Dr. Gugen Buhlma !
für den Handel: Dr. C. 6. Quetſch: für den Schlußdieuſf: Andreas Bauer”
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratentell” Wiliv Kuhle: Oel
und Verlag: L. C. Wlitich — ſämtlich in Darmſtad”
Für unverlangte Manuſkeipte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
Au
K
DAA
R
WEINBRENNEREI
FARGLR
Stütt HFAANKFÜRTAI
Oktober — 3. Handelsschau Darmstädter Festhalle, Stand No. 1, und laden zum Besuek höflichst ein. (.16014
Jeder Anfrage iff die letzte Bezugsquſttung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
„Meſſel‟. Der Wald iſt nach den Grundſätzen einer pfleglichen
Forſt-
wirtſchaft nachhaltig zu bewirtſchaften. Alle in das Waldgrundverzeichnis
eingetragenen Grundſtücke ſtehen unter der Forſthoheit des Staates,
Die Umwandlung der Benutzungsart eines Waldgrundſtückes oder vorn
Teilen eines ſolchen in eine andere als forſtmäßige Benutzung iſt num
mit Genehmigung der oberen Forſtbehörde zuläſſig. Iſt dieſe Umwandluns
in unzuläſſiger Weiſe erfolgt, ſo wird dem Pflichtigen durch die oberg
Forſtbehörde aufgegeben, das Grundſtück binnen beſtimmter Friſt nach
der behördlichen Anordnung wieder aufzuforſten. Die Veräußerumg
eines Waldgrundſtücks oder eines Teiles bedarf der Genehmigung den
obenen Forſtbehörde, ebenſo die Teilung von Waldgrundſtücken. Näheres
erſehen Sie aus dem heſſiſchen Geſetz vom 16. November 1923 über din
Forſtverwaltung im Volksſtagt Heſſen. (Reg.Bl. Nr. 99, vom
28. Dezember 1923.
Machen Sie die leichtdurchführbare, unſchädliche und billige
nach dem Buche von Dr. med O. Greither (ℳ 1.50).
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Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Montag, 10. Oktober. 11.55: Uehertr. des Glockenſpiels aus
dem Darmſt, Schloß. 6 15.30: Die Stunde der Jugend. Lehrer
Voigt: Ein Faſtnachtsfeſt in Rom. O 16.30: Hausorch. Mozart:
Oup. „Die Zauberflöte‟
Strauß: Fant. „Ariadne aut Naxos”
— Beethoven: Fant. „Fidelio” — Strauß: „Der Roſenkavalier”
Walzer. 0 17.45: Aus dem Roman. Auch Einer” von Fr. Th.
Viſcher. 8 18.15: Vereinsnachrichten. 8 18.45: Stunde des
Süd=
weſtd. Radio=Cluhs 0 19.15: Ing. Heil: Beiträge zur
Wünſchel=
rutenfrage 6 19.45: Schach. 0 20.15: Klavier=Abend. Theophil
Demetriescu. Bach: Präludium und Fuge Es=dur. — Mozart:
Variationen — Schubert: Zwei Impromptus. — Raſelius: Sonate.
— Jarnach: Burleske. 0 21.15: Uebertr. von Kaſſel: Heiterer
Bunter Abend (Oskar Behle).
Siuttgart.
Montag, 10. Oktober. 12.30: Konzert. O 16.15: Konzert.
Verdi. Ouv. „Die Macht des Schickſals”. — Fant. „Ein
Masken=
ball”. — Fant. „La Traviata”. — Triumphmarſch aus „Aida‟. —
Fant. aus „Rigoletto‟ — Ouv. zu „Nebukadnezar‟, Einl.: Friedel
Löbſtein. o 18.15: Paul Walter: Lombardeifahrt im Faltboot,
0 18.45: Baſtelſtunde. o 19.15: E. Wittich, Stuttgart: Ueber
Zigeunerkunſt und Gewerbe. 8 20: Die Czardasfürſtin. Operette von
Kalman. Hauptverſ.: Leopold Maria, Fürſt: E. Stockinger, —
Elſe Remmers: Anhilte ſeine Frau — Edwin Ronald, Sohn: H.
Hanus. Comteſſe Staſi, Nichte: Maria Fiechtl. — Graf Boni
Kaneſianu: C. Struve. — Sylva Varescu: Käte Mann. —
Ober=
leutnant v. Rohnsdorff: Fr. Höger. — 1. Akt ſpielt in einem
Orpheum in Budapeſt. Der 2. Akt im Pglaſt des Fürſten von
und zu Lippert=Weylersheim in Wien. Der 3. Akt in einem Wiener
Hotel.
Berlin.
Montag, 10. Oktober. 15.30: Rechtsanwältin Dr. Munck: Das
Wichtigſte aus dem Erbrecht. 0 16: Dr. Loewenberg: „Die moderne
Wanderbühne ” O 16.30: Die ſchwere Stunde” von Thomas Mann.
Gel. von Wanda von Poellnitz O 17: Konzert. Schumann;
1 Sonate d=moll op. 121. — Schumann: Geiſternähe; Röſelein
Der Page. (Helene Elſner=Renner, Sopran). — Brahms: Rhapſodin
h=moll und g=moll. — Brahms: Vor dem Fenſter: Trennung: Tan”
bourliedchen — Brahms: Ung. Tänze. o 18.30: Technicht
Wochenplauderei (Ing. Boehmer). O 19.05: Oberförſter a. D.
Scherping: Weidgerechtes Jagen. 6 19.30: Dr. Bock: Währung
und Wirtſchaft. 6 19.55: Prof. Dr. Behrend: Berlin und ſeine
Literatur. O 20.30: Hans Reimann ſpricht. 0 21: Mozart: Streiche
quartett demoll. — Streichquartett D=dur Guarneri=Quartet,
0 22.30: Sende=Spiel: Das fatale Ei. Fabelgroteske von Schütt,
Mitw.: Waldemar Henke, Liſſy Helling, Max Kuttner, Erik Schubert,
Anſchl.: Mozart: „In den Jahren, wo die Stimme der Vernunft
vergebens ſpricht”, aus „Figako”. — Kollo: „Frühlingsträume”, aus
Marietta” — Fresco: „Heut Nacht hab” ich mich toll verliebt”,
Max Kuttner: Funkorch.
Stettin. Montag, 10. Oktober. 20.30: Ein Mozart=Gebinde.
Mitw.: Stettiner Trio; Hannel Lichtenberg, Sopran; Armin
Welt=
ner, Bariton; Carl Anton Britz (Baß), vom Stadttheater Stettin.
Königswuſterhauſen. Montag, 16. Okt. 12: Engliſch für
Schüler „Camping, and Rambling” 15: Frl. Dr. Wolff: Die
Pflichtfortbildungsſchule auf dem Lande. o 15.35: Wetter und
Börſe. 8 15.40: Adele Lüderitz: Kochanweiſungen und Speiſefolgen.
O 16: Stud.Dir. Georges: Aus der neuphilologiſchen
Zeitſchriften=
literatur. 6 16.30: Aus dem Zentralinſtitut. 0 17: Dr. Eppich=
Sieben Jahre Freie Stadt Danzig. 2 18: P. Weſtheim: Die
Notwendigkeit der Förderung junger Talente. 6 18.30: Engliſch
für Anf. O 18.55: Rittergutsbeſ. v. Goertzke: Die Ernte 1927,
0 19.20: H. Wobbe: Wirtſchaftlichkeit im Betriebe.
Nummer 281
Seite 5
Montag, den 10. Oktober 1927
Die Verbandsſpiele
in der Gruppe Heſſen.
Wormatia Worms hat abermals ihren Vorſprung vor den
Cübrigen Spitzenmannſchaften vergrößern können. Die Elf blieb
elbſt auf dem heißen Boden in Darmſtadt 4:2 ſiegreich, während
Die Tabellennächſten ſämtlich Punkte einbüßten. Höchſt 01 und
Mainz 05 ſpielten 1:1, S. V. Wiesbaden wurde in Iſenburg 1:0
geſchlagen. Alemannia Worms bezwang die Sp. Vg. Arheilgen
muf eigenem Platz 2:1 und Haſſia Bingen unterlag gegen
Ger=
mania Wiesbaden 1:2. Hält ſich die Wormatia in der zweiten
Serie auch nur einigermaßen ſo gut wie in der erſten, dann wird
hr die Meiſterſchaft kaum zu nehmen ſein.
Gruppe Heſſen.
Spiele Tore Punkte Wormatia Worms 33:10 16:2 F. S. V. Mainz 05 23:19 11:7 S. Gem. Höchſt 16:13 11:7 V. f. L. Neu=Iſenburg 21:19 11:7 Alemannia AZorms 13:17 10:8 S. V. Wiesbaden 15:14 8:8 S. V. Darmſtadt 23:19 6:12 Sp. Vgg. Arheilgen 16:19 6:12 Germania Wiesbaden 12:28 6:12 Haſſia Bingen 10:23 3:13 Sportverein Darmſiadi 1898 — Wormatia
Worms 2:4 (1:3)
Wenn nunmehr nach Beendigung der Vorrunde die
Wor=
miaten mit einem glatten beträchtlichen Punktvorſprung die
Sabelle der Heſſengruppe anführen, ſo iſt dies kein Produkt des
8ufalls, ſondern der äußere Niederſchlag der Tatſache, daß die
Whilippmannſchaft tatſächlich unter den Heſſenvereinen die ſpiel=
Gärkſte iſt. Man muß ſich ſchon lange Zeit zurückerinnern, wenn
mian einer Gäſteelf, gedenken, will, die in Darmſtadt in einem
Berbandsſpiel ſo überzeugend und klar gewonnen hat; dies war
üti den letzten Jahren eigentlich nur dem V. f. L. Neckarau ver=
Gönnt. Und in der Tat erinnern die Wormſer im Spielaufbau,
üti der Spieltveiſe und nicht zuletzt auch in der prächtigen
körper=
bchen Verfaſſung an den vorjährigen Rhein=Bezirksineiſter,
Allerdings — der Fußball der Wormaten iſt noch weniger eine
Ooffenbarung der Fußballkultur, wie ſie von unſeren führenden
lsereinen in Süddeutſchland erreicht wird. Aber gefahrlich iſt
das Spiel dieſer Leute, die von Philipp einzig und allein auf
das Geſetz der Zweckmäßigkeit dreſſiert ſind; der Erfolg iſt alles,
und iſt er erreicht, dann wird er mit allen Mitteln der Taktik
exhalten. Dem Darmſtädter Publikum, das ja ſchon ſo häufig
Gselegenheit hatte, ſeine eigene Mannſchaft in Schönheit ſterben
zi ſehen, müßte dies eigentlich gefallen; wenn es heute des
üfteren jedoch ſein Mißfallen über dieſe Spielauffaſſung
Aus=
dauck gab, ſo geſchah dies nur um deswillen, weil dadurch die
efolgreiche Ausnutzung der Darmſtädter Dxangperiode in der
zuveiten Halbzeit verhindert wurde.
Mir imponierte die Art, wie die Wormaten in kürzeſter Zeit
Ausgleich und Sieg erreichten. Zu Spielbeginn klappte es ja
bei den Darmſtädtern eiwas beſſer; die Angriffe der
Einheimi=
ſſchen waren zunächſt gefährlicher, weil ihren Außenſtürmern
ge=
usigend freier Spielraum gelaſſen wurde, ſodaß ſie einige Male
zemlich gute Torchancen erlangen konnten. So ging Darmſtadt
denn auch bald in Führung, als Berger flankte, Frey den
Worm=
ſar Tormann Giesbert anſchoß und Müllmerſtadt den
abſprin=
genden Ball über die Linie drücken konnte. Das Spiel blieb auch
moch weiter offen, bis — die Darmſtädter Deckung an ihrer
eigenen Methode dieſem Gegner gegenüber ſcheitern mußte. Bei
en nem ſolch vorzüglichen Innentrio, wie es die Wormſer haben,
kurnn der gegneriſche Mittelläufer ſeine Aufgabe unmöglich löſen,
ienn nicht ſeine Außenläufer ihn im Abdecken der gegneriſchen
Halbſtürmer unterſtützen; dieſe Unterſtützung kann auch durch
dire beſte Staffelſtellung der Verteidigung nicht erſetzt werden.
ſalbſt dann nicht, wenn der eine Verteidiger eine ſolch prächtige
Lreiſtung zeigt, wie ſie heute Decker bot. Philipp nützte dieſen
Mangel prompt aus. Zuerſt alſo ging Worms beſter Stürmer.
deer Halbrechte Winkler, der gegneriſchen Deckung durch und ſchoß
uhaltbar ein. Und kaum eine Minute ſpäter nützte derſelbe
Spieler eine faſt gleiche Situation in aller Seelenruhe aus und
gab Bärenz aber auch nicht die geringſte Gelegenheit zum
Ein=
greifen. Darmſtadt will mit Gewalt das Reſultat verbeſſern,
ſSßt aber nun auf eine gegneriſche Hintermannſchaft, die
tadel=
lus deckt, ſodaß die größte Anzahl der Darmſtädter Angriffe
ſechon in der Läuferreihe abgeſtoppt werden. Worms dagegen
iſt gefährlicher. Bei einem Durchbruch des Wormſer Halblinken
AKüller kaunn Becker kurz vor dem Tor den Angriff zum Stehen
bringen, kommt jedoch zu Fall, ſodaß Müller placiert und
miederum unhaltbar den 3. Treffer für ſeine Mannſchaft
mar=
ſzren kann
In der zweiten Halbzeit ändert ſich das Bild ſtark.
Darm=
ſtidt drückt, ohne jedoch dabei der verſtärkten Hintermannſchaft
dies Gegners gegenüber Oberwaſſer zu bekommen. Dies um ſo
weniger, als der geſamte rechte Flügel der Einheimiſchen viel
zun langſam war. Erſt ein Handſpiel eines Wormſer Verteidigers
iy Strafraum ließ die Darmſtädter durch Elfmeter, den Takaß
au 18nutzte, ein Tor aufholen. Worms unternahm in dieſer
Spiel=
pchaſe kaum noch Vorſtöße. Als jedoch bei dem Stand 3:2 der
Siieg fräglich war, genügte ein ſchneller Durchlauf des
Links=
auußen mit abſchließendem guten Flankenwechſel, daß der
Rechts=
guißen auf 4:2 erhöhen konnte; dieſes Tor, in der Schnelligkeit
deer Ausführung, war muſtergültig. Den Reſt der Spielzeit hielt
due Wormſer Hintermannſchaft die Darmſtädter Angriffe
ziem=
ltch ſicher.
Der Wormſer Sieg war in jeder Beziehung verdient und
urde von dem zahlreichen Anhang der Gäſte gebührend
bsjubelt.
Im übrigen waren ſich Einheimiſche und Gäſte darin einig,
daß Herr Schwarz aus Neunkirchen eine große Niete war. Die
Unfähigkeit dieſes Spielleiters ließ ſich an zahlreichen
Einzel=
fällen demonſtrieren. Dieſes alte Lied wirkt jedoch allmählich
langweilig. So ſei dieſe Tatſache der vollkommen mangelnden
Spielleitung nur erwähnt, nicht jedoch im einzelnen ausgeführt.
F. S. V. 05 Mainz — Höchft 01. 1:1.
Unentſchieden hat Höchſt allein ſeiner hervorragenden
Ab=
wehr zu verdanlen. Mainz ſpielte im Felde ſtark überlegen, was
auch ſchon aus dem Eckenverhältnis von 11:1 für Mainz
her=
vorgeht, konnte ſich aber bei der Höchſter Hintermannſchaft nicht
zur Geltung bringen. Dabei ſpielten die Mainzer wieder mit
vollſtändiger Elf. Auf dem Mittelläuferpoſten ſtand ein neuer
Mann, der ſich recht gut einführte. Mainz kam bereits nach fünf
Minuten im Anſchluß an ſeine Ecke durch Koſt zu ſeinem Tor.
Höchſt glich in der 34. Minute durch ſeinen linken Läufer aus,
der einen Strafſtoß direkt verwandelte. Muſel=Trier war dem
von 2500 Perſonen beſuchten Kampf nur ein mäßiger Leiter.
V. f. L. Neu=Iſenburg — S. V. Wiesbaden 1:0.
2000 Zuſchauer ſahen einen an techniſchen Feinheiten reichen
und auch intereſſanten Kampf. Iſenburg zeigte die beſſere
Ge=
ſamtleiſtung und ſiegte verdient. Das entſcheidende Tor
reſul=
tierte aus einem Strafſtoß, den Remy in der 30. Minute direkt
verwandelte. Iſenburg erhielt ſpäter noch zwei Elfmeter
zu=
geſprochen, die aber nicht verwandelt werden konnten, obwohl
der zweite dreimal wiederholt wurde.
Haſſia Bingen — Gerania Wiesbaden 1:2.
Das Spiel enttäuſchte ſehr, beſonders in der erſten
Halb=
zeit waren die Leiſtungen beider Mannſchaften recht ſchwach.
Während Wiesbaden wenigſtens mit einigem Eifer kämpfte,
ſpielte Bingen ſehr laſch und luſtlos. Im Anſchluß an einen
Eckball kam Wiesbaden in der erſten Halbzeit zum Führungstor.
In der zweiten Halbzeit wurde Bingen überlegen, aber dem
Sturm fehlte der Torſchuß. Wiesbaden kam bei einem
Durch=
bruch noch zu einem zweiten Tor, während Bingen lediglich ſein
Ehrentor erzielen konnte.
Alemannia Worms — Sp. Vg. Arheilgen 2:1.
Alemannia erzielte ein Eckenverhältnis von 9:1 und dieſem
Eckenverhältnis entſprach auch die Ueberlegenheit der
Einheimi=
ſchen, die mit einer ſtärkeren Tordifferenz hätten gewinnen
müſſen. Nach torlos verlaufener erſter Halbzeit ſchoß der
Worm=
ſer Mittelſtürmer in der dritten Minute nach dem Wechſel das
erſte Tor. Ein Kopfball des Gäſte=Mittelſtürmers brachte in der
34. Minute den Ausgleich, jedoch konnte der Mittelſtürmer Becker
drei Minuten vor Schluß den verdienten ſiegbringenden Treffer
für Worms buchen.
Sportverein 98 2. — F. C. Eintracht 2. 3:1.
Eintrachts ſehr eifrige 2. Mannſchaft unterlag der techniſch
etwas beſſeren, allerdings durch Wicklaus verſtärkten 2. Elf des
Sportvereins am Finanzamt mit obigem Reſultat. — Die 3.
Mannſchaft verlor gegen dieſelbe von V. f. R. Darmſtadt auf
dem Rot=Weiß=Platze verdient 0:3, nur vermißte man einen
Verbandsſchiedsrichter und wurde unerklärlicherweiſe der Kampf
von Herrn Günther V. f. R. vor der regulären Spielzeit
ab=
gepfiffen, ſonſt leitete er gut.
Sportverein 1898 (Jugend).
Die 1. Jugend ſchlägt trotz Erſatz die körperlich ſehr ſtarke
1. Jugend des F. V. Sprendlingen mit 4:1. — Die 4. Jugend
ſpielt unentſchieden 0:0 in Sprendlingen gegen die dortige
2. Jugend. — Der Gegner der 1. Schüler trat nicht an. — Die
2. Schüler erzwingt gegen Eberſtadt 1. Schüler einen 2:1 Sieg.
— Die 3. Schüler ſchickt 1. Schüler „Germania” Pfungſtadt mit
1:0 nach Hauſe. — Am 16. Oktober beginnen die Verbandsſpiele.
Sp. V. 98 beteiligt ſich mit 7 Mannſchaften.
V. f. R. ſchlägt Germania Eberſtadt 2:1 (1:1).
Sie habens geſchafft! Mit obigem Reſultat ſchlug V. f. R.
ſeinen ſchärfſten Rivalen auf eigenem Platze, um ſich ungeſchlagen
an die Spitze der Tabelle zu ſetzen. Zirka 400 Zuſchauer
be=
lagerten den Sportplatz, als der Schiedsrichter den Ball freigab.
Beide Mannſchaften kämpften ſehr aufgeregt, bis Eberſtadt in
der Mitte der 1. Halbzeit ein zweifelhaftes Tor erzielte. Nun
wird auch die Spielweiſe der Darmſtädter überlegter und
ge=
fährliche Angriffe wurden eingeleitet. Bei einem ſolchen erreicht
Müller das Leder und ſendet unter ungeheurem Jubel den
Aus=
gleich ein. Bis zur Pauſe wurden auf beiden Seiten verſchiedene
Torgelegenheiten nicht ausgenützt, ſo daß das Reſultat 1:1 blieb.
Sofort nach dem Anſpiel wurde R. f. R. überlegen und nahm
das Spiel feſt in die Hand. In der 20. Minute der 2. Halbzeit
ſchlägt Müller den Ball vors Tor, Vogelmann war zur Stelle
und ſchoß den Siegestreffer. Eberſtadt macht ſich jetzt frei und
trägt wuchtige Angriffe vor, die jedoch von der Hintermannſchaft
des V. f. R. ebenſo abgewehrt wurden. Vogelmann wird tätlich
angegriffen, mußte aber ebenfalls das Spielfeld verlaſſen. Durch
dieſen Ausfall wurde die Sturmreihe ſehr geſchwächt, was jedoch
Eberſtadt nicht ausnützen konnte. Beim Abpfiff verließen die
Raſenſpieler als vielbefubelter Sieger den Platz. Wenn allen
Spielern Lob gebührt, ſo iſt es doch in erſter Linie der
Tor=
wächter Breuer, der als der Held des Tages galt. Seine
Toll=
kühnheit ſtellte die Eberſtädter Stürmer vor eine Aufgabe, die
dieſelben zu löſen nicht imſtande waren. Der Schiedsrichter
konnte im großen ganzen gefallen.
Untere Mannſchaften.
V. f. R. 2. gegen Eberſtadt 2. 5:5. — R. f. R. 3. gegen
Eintracht 3. 3:0. — V. f. R. 1. Jugend gegen Roßdorf 1. Jugnd
5:1. — V. f. R. 2. Jugend gegen Wolfskeh en 2. Jugend 2:1.
Spielvereinigung 1921 Darmſtadt.
Wie im Vorſpiel 2:0 für Urberach, ſo endete auch das
Rück=
ſpiel in Urberach. Nach Anſtoß entwickelte ſich ſofort ein ſcharfes
Tempo beiderſeits, bei dem ſich Urberach bald überlegener
zeigt. Auf eine Flanke von rechts erzielte Urberach ſein 1. Tor,
Ein Elfmeter für Urberach ſtellt das Reſultat auf 2:0 ſicher.
Gruppe Main.
Eintracht Frankfurt
F. S. V. Frankfurt
Rot=Weiß Frankfurt
Viktoria Aſchaffenburg
Sport 60 Hanau
Union Niederrad
Kickers Offenbach
F. C. Hanau 93
Sp. Vgg. Fechenheim
V. f. N. Offenbach
Hanau 94
Gerinania Frankfurt
Süddeu ſchiand im Bundespoka ſpiel geſchlagen.
Weſtdeutſchland gewinnt 4:3, nachdem Süddeutſchland bei der
Pauſe noch 3:0 führte.
Duisburg. Süddeutſchland, ehedem faſt Abonnent auf
den Bundespokal des D.F.B., hat bei dieſem Pobal=
Repräſen=
tativtreffen kein Glück mehr. Als im Vorjahre die Süddeutſche
Elf in Breslau von Südoſtdeutſchland aus dem Rennen geworfen
wurde, ſprach man von einer großen Ueberraſchung. Was aber
ſoll wan nun ſagen, da ſich dieſer Fall wiederholt mit dem
Unter=
ſchiede, daß ſtatt Südoſt= jetzt Weſtdeutſchland den ſtolzen
ſüd=
deutſchen Fußball ſchlug? Die Niederlage bleibt auch jetzt eine
Ueberraſchung, wenngleich nicht in dem Maße wie im Vorjahre.
Daß die weſtdeutſche Elf ziemlich ſpielſtark ſein würde, wußte
man vorher. Die ſüddeutſche Mannſchaft iſt denn auch faſt in
der geſamten Preſſe vor ihrem Gegner gewarnt wovden. Aber
trotzdem hatte man nicht mit einer Niederlage gerechnet. Die
Erklärung des Verluſtes birgt noch eine Sonderüberraſchung in
ſich. Die ſüddeutſche Elf hat nämlich verloren, weil die als
ſelbſt=
verſtändlich vorausgeſetzte, gute Zuſammenarbeit der
Einzelglie=
der fehlte und weil die Läuferreihe ſehr ſchwach ſpielte. In der
erſten Halbzeit ging das Spiel des Südens noch an. Zwar war
Weſtdeutſchland auch ſchon in dieſer Phaſe im Feldſpiel
ebenbür=
tig, aber ſeine Stürmer ſpielten noch zu unſicher und konnten die
ſolide ſüddeutſche Hintermannſchaft nicht überwinden. Die
baye=
riſchen Stürmer waren dagegen vor dem Tor ſehr gefährlich und
kamen auch zu drei Treffern. Nach dem Wechſel bief der Weſten
zu einer ſehr guten Form auf, während bei Süddeutſchland die
Läuferreihe bedenklich nachließ und auch die Verteidigung
zeit=
weiſe ſehr unſicher ſpielte. Durch Holſtein, Malſch und Huppertz
(zwei Treffer) kam der Weſten unter dem Jubel der 25 000
Zu=
ſcheuer nicht nur zum Ausgleich, ſondern auch zum Sieg.
Das weite Oval des Duisburger Stadions war bei
präch=
tigem Herbſtwetter zwar nicht ausverdauft, aber mit über 25000
Zuſchauern doch ziemlich gefüllt. Die Bodenverhältniſſe ſtellten
ſich als ideal heraus.
Es iſt nicht zu beugnen: Weſtdeutſchland hat die beſſere
Ge=
ſamtleiſtung geboten und damit verdient gewonnen. Seine
Mannſchaft zeigte ſchon in der erſten Halbzeit ein ebenbürtiges
Feldſpiel und war nach der Pauſe meiſt klar überlegen. Die
ganze Elf machte einen ſehr guten, geſchloſſenen Eindruck, und
in den weiteren Bundespokalmannſchaften wird ſie ohne Zweifel
ein ernſtes Wort mitreden können. Die beſten Leute in der
weſt=
deutſchen Elf waren die rechten Flanken Huppertz—Czepan und
die Läufer. Die Verteidigung geſiel nur in der zweiten
Halb=
zeit. — Bei Süddeutſchland war das ſtarke Nachlaſſen der
Läuferreihe in der zweiten Halbzeit entſcheidend. Auch der
Ver=
teidiger Schmidt geſiel in dieſer Spielphaſe nicht mehr. Kutterer
und Schwab im Tor arbeiteten jederzeit befriedigend. Im Sturm
war eigentlich kein Verſager, aber auch kein überragender Mann.
Ueberraſchend wirkte die Tatſache, daß das Zuſammenarbeiten
und das Verſtändwis oft ſehr zu wünſchen übrig ließen.
Als Schiedsrichter amtete Herr Crgak=Hamburg, der ſich eine
gute Zenſur verdiente,
Fußbalt im Reich.
Vorrunde um den Bundespokal.
In Duisburg; Weſtdeutſchland — Süddeutſchland 4:3 (0:3).
In Breslau: Südoſtdeutſchland — Berlin 2:0 (0:0).
In Stettin: Baltenverband — Mitteldeutſchland 2:5 (1:3).
Süddeutſchland.
Gruppe Nordbayern: ASV. Nürnberg — FSV. Nürnberg
(Samstag) 1:1. FC. Fürth — VfR. Fürth 0:1. 1. FC.
Nürn=
berg — Bayern Hof 3:2, FV. Würzburg 04 — Sp.Vg. Fürth 0:1.
Südbayern: Wacker München — Schwaben Ulm 8:0.
Württem=
berg: Sportfr. Stuttgart — Union Böckingen 0:1. VfR.
Heil=
bronn — VfR. Gaisburg 3:1. Stuttgarter SC. — Stuttgarter
Kickers 1:1. FC. Birkenfeld — VfB. Stuttgart 3:0. Gruppe
Baden: Freiburger FC. — Sp.Vg. Freiburg 3:0. VfB.
Karls=
ruhe — FC. Villingen 0:3. Gruppe Rhein: Phönix Mannheim
— Germania Friedrichsfeld 3:0. Phönix Ludwigshafen
Sp. Vg. Sandhofen 4:1. Ludwigshafen 03 — Pfalz
Ludwigs=
hafen 5:0. Mannheim 08 — VfR. Mannheim 3:2. VfL. Neckar.u
— SV. Waldhof 2:4. Gruppe Saar: Sportfr. Saarbrücken —
Boruſſia Neunkirchen 0:2. Eintracht Trier — SV. Trier 05 1:0.
Gruppe Main: Union Niederrad — Eintracht Frankfurt 0:3.
Viktoria 94 Hanau — FSV. Frankf. 0:3. F. Vg. Fechenheim 03
— Offenbacher Kickers 4:1. VfR. Offenbach — Viktoria
Aſchaſ=
fenburg 3:8. Rot=Weiß Frankfurt — 1. FC. Hanau 93 2:1.
Sport 60 Hanau — Germania 94 Frankfurt 4:2 abgebr. Gruppe
Heſſen: SV. Darmſtadt 98 — Wormatia Worms 2:4. FSV.
Mainz 05 — Höchſt 01 1:1. Alemannia Worms — Sp.Vg.
Ar=
heilgen 2:1. Haſſia Bingen — Germania Wieshaden 1:2. VfL.
Neu=Iſenburg — SV. Wiesbaden 1:0. Geſellſchuftsſpiel: DSV.
München — 1. FC. Nürnberg 0:1.
Seite 6
Montag, den 10. Oktober 1923
Schießſport.
Nummer 281
Motorſport.
Sportverein 1898 — Polizeiſportverein
Babenhauſen 6:3 (4:2)
Wohl über 4000 Zuſchauer füllten bei dem ſchönen
Herbſt=
wetter die weite Runde des Stadions in Erwartung des
Kamp=
fes um die Tabellenführung. Sie kamen alle auf ihre Koſten:
beide Meiſterſchaftsanwärter führten ein formvollendetes
Hand=
laubten durchgeführt wurde. Wenn vorausgreifend ein Vergleich
zwiſchen beiden Mannſchaften angeſtellt werden darf, ſo muß
als einwandfrei feſtſtehend eine gewiſſe ſpieleriſche
Ueberlegen=
heit des ſüddeutſchen Meiſters anerkannt, ſein Sieg deshalb auch
als wohlverdient angeſprochen werden. Ueberlegen dem des
Gegners war vor allem der geſamte Sportvereinsſturm, wenn
auch der Babenhäuſer Innenſturm mehr als gerade angenehm
dem Darmſtädter Tor äußeiſt gefährlich wurde.
Verhältnis=
mäßig ſchwach waren die Flügel der Babenhäuſer, ebenſo ihte
Außenläufer, die oft ihre liebe Not in Bewältigung der flinken
Sportvereinsſtürmer hatten. Einen beſonders ſchweren Stand
hette der linke Läufer gegen Fiedler, der heute, zumal in der
zweiten Halbzeit, „in Fahrt” war. Die Darmſtädter Läuferreihe,
die dank der beſſeren Verteidigung mehr als die Babenhäuſer
ein Angriffsſpiel ſpielen konnte, fütterte ihre Vorderleute wieder
einmal wie früher mit weiten Bällen und war auch bei der
Ab=
wehr ſtets auf dem Poſten. Von den Torhütern war Bort, der
Babenhäuſer Torwart, der beſſerere; mit großer Schnelligkeit
und Schnellkraft warf er ſich den vielen Schüſſen, die auf ſein
Heiligtum kamen, entgegen. An den ſechs Torerfolgen,
Bomben=
würfe von Jans, Dietz und Fiedler, konnte, er jedoch nichts
ändern. Auch die drei weiteren Tore, die erzielt, vom
Schieds=
richter jedoch nicht gegeben wurden, konnte er nicht verhindern.
Sein Gegenüber, Trautwein, zeigte ſich zuerſt nicht von ſeiner
beſten Seite; erſt nachdem die drei Tore gefallen waren, kam er
in Schwung. Schon nach einigen Minuten gelang Fiedler ein
energiſcher Durchbruch, und ein bei ihm noch nie geſehener
Doppelhänder ergab das erſte Tor für Darmſtadt. Der
Aus=
gleich, ein ſcharfer Wurf des Babenhäuſer Halblinken, ließ nicht
lange auf ſich warten. Bald jedoch hieß es durch Bombenwürfe
von Dietz 2:1, 3:1 für Darmſtadt; Jans erzielte noch ein viertes
Tor und Kunkel=Babenhauſen ein zweites. Ein ſchöner
Flach=
wurf des Babenhäuſer Halblinken bald nach Halbzeit (4:3)
brachte manch Sportvereinlerherz in Aufregung. Doch bald
wandte ſich wieder das Blatt: Angriff auf Angriff wurde gegen
das Babenhäuſer Tor vorgetragen. Endlich wurde der Kampf
entſchieden durch wohlplacierte Schüſſe von Fiedler und Jans.
Das Spiel zeigte, daß die Babenhäuſer Mannſchaft — bei
aller Anerkenung ihrer Spielſtärke, die erheblich größer iſt als
die der anderen Ligamannſchaften — in ihren Reihen doch
be=
denklich ſchwache Stellen aufweiſt, die trotz des großen
Spiel=
eifers im Kampf gegen den erfahrenen Gegner ſich doch
hem=
mend fühlbar machten. Als herausragend über die anderen
verdienen der Tor;vart, der Mittelläufer und die beiden
ſchuß=
gewaltigen Halbſtürmer beſondere Erwähnung. Gegen die
Amts=
führung des Schiedsrichters, Herrn Brenneis=Kaiſerslautern,
ließ ſich im großen und ganzen nichts einwenden.
Turngemeinde Darmſtadt 1846—Turnverein Erfelden 7:3 (4:2).
Finanzamt hielt in jeder Beziehung das, was man von ihm
er=
wartere. Von Anſang bis zum Ende ſcharf und in flottem Tempo
durchgeführt, zeigte es ſpannende Momente und ſchönes Zuſpiel
auf beiden Seiten.
Nach dem Anwurf Darmſtadts kommen die 1846er raſch vor
das gegneriſche Tor, doch gelingt es dem Erfelder Torwart, den
ſchar geſchoſſenen Ball abzuwehren. Mit ſchönem Zuſpiel trägt
Erfelden den Ball nach vorn, wird aber durch Darmſtadts
Ver=
teid gung am Schuß verhindert. Nach fümf Minuten Spielzeit
nuten das zweite folgt. In der elften Minute kann Erfelden
einen Erfolg buchen. Nach weiteren ſechs Minuten iſt Darmſtadt
zum dritten Male erfolgreich. Erfelden ſetzt nun alles daran,
auf=
zukommen und ſieht ſein Bemühen in der 23. Minute von Erfolg / Darmſtadt 874 Ringe, D. Bundesmeiſter in Mannſchaften (
be=
gekrönt. Doch kan Darmſtadt kurz vor Halbzeit wit einem
wei=
teren Tor aufwarten. Mit 4:2 für Darmſtadt geht es in die
Pauſe.
Nach Seitenwechſel zieht Erfelden mächtig los. Darmſtadt
jedoch fängt den Ball ab, und ſchon in der erſten Minute ſitzt
Nummer 5 in Erfeldens Tor. Hin und her wogt der Kampf und
nach neun Minuten muß Darmſtadts Torwächter den Ball aus
dem Tor holen. Noch zweimal ſind die Darmſtädter erfolgreich,
dem Erfelden trotz eifrigſten Spieles nichts mehr
entgegenzu=
ſetzen vermag. Darmſtadts Mannſchaft hat als die beſſere das
Spiel verdient gewonnen. In der jetzigen Aufſtellung kann ſie
den weiteren Pflichtſpielen mit Ruhe entgegenſehen. An dem trächtigte etwas am Sonntag den Beſuch der Preisbahnen. In
Torergebwis ſind beteiligt der Halblinke mit fünf Toren und der
Mittelſtürmer und der Linksaußen mit je einem Tor. Der
Schiedsrichter, Fiſcher=Groß=Gerau, leitete das Spiel in jeder
Beziehung einwandfrei.
Turngemeinde Beſſungen.
1. gegen Tv. Bensheim 3:7, 2. gegen Tgde. 1846 Darmſtadt
ſtadt 0:7. Das Spiel gegen Tv. Bensheim der beiden 1.
Mann=
ſchaften war für die Anhänger der Beſſunger eine bittere
Ent=
täuſchung. Bensheim, das, wie in der Vorſchau bereits er= 2. Frau Wilbert=Roll=Glück 31, 3. Frau Reichert=Gold=Kugel 29.
wähnt, überaus flink und ausdauernd war, hatte das Spiel zu
jeder Zeit in der Hand. Die Mannſchaft ſpielte ausgezeichnet 446, 2. Raſſelbande 1. Rg. 366. Nichtverbandsklubs: 1. Vorſicht
und dürfte in dieſer Verfaſſung als ſicherer Meiſterſchaftsan= Darmſtadt 495, 2. Gut Holz Pfungſtadt 1. Rg. 452, 2. Rg. 4309,
wärter anzuſprechen ſein. Beſſungen hatte wohl ſeinen ſchwar= 3. Lochkugel Eberſtadt 1. Rg. 430, 2. Rg. 420.
zeſten Tag. Es wollte nichts klappen und Pech war in allen
Ecken. Trotzdem iſt das Spiel verdient verloren. Was der
Mannſchaft fehlt, iſt eifriges Training, denn es fehlt im Lauf,
Start und Schuß wie es früher war. Die 2.. Mannſchaft
ge=
wann mit etwas Glück, gab ſich aber die größte Mühe und iſt ihr
der Erfolg deshalb zu gönnen. Die 1. Jugend iſt gut und iſt
es eine Freude, den Jungens zuzuſehen. Dasſelbe gilt auch von
den kleinſten; nur wäre es beſſer, wenn die Gegner nicht zu
ſchwer wären. Alles in allem ein Spieltag, der neben Nieder= Franrfurt a. M. führte, hat am Sonntag der „Große Opelpreis
geſchlagenheit auch Freude brachte.
1. Mannſch. Rot=Weiß — 1. Mannſch. Polizeiſportverein 7:3.
1. Jugend Rot=Weiß — 4. Jugend Sportverein 98 10:0.
2. Jugend Rot=Weiß — 3. Jugend Rot=Weiß 7:0.
1. Schüler Rot=Weiß — 2. Schüler Sportverein 98 7:0.
Fechten.
Internationales Fechtturnier.
Bis 1914 fanden alljährlich große internationale Fechtturniere in und Kohl kommen hierfür in Frage.
Boden=Baden, veranſtaltet von der Badeverwaltung, ſtatt, die ſtets vom
terbund in ſeine alten Rechte vom Internationalen Fechterbund wieder zurück, 3. Stöpel=Berlin, 4. Dumm=Rüſſelsheim, 5.
Mandelarzt=
eingeſetzt iſt und ſeine Vertreter ſich mehrfach im Ausland erfolgreich / Köln, 6. Schmidt=Dresden, 7. Wallenborn=Radevormwald, 8.
Rich=
geſchlagen haben, plant der Deutſche Fechterbund nun ſelbſt ein großes ter=Chemnitz, 9. Deerigs=Radevormwald, alle dichtauf, 10. Unger=
Turnier, das zur Olympia=Vorbereitung ſeiner Fechtevſchaft dienen ſoll. Chemmitz 8:54,31 Std. — Klaſſe B: 1. Hartwig=Dresden 8:57,20
Die Veranſtaltung iſt dem älteſten deutſchen Fechtklub, dem F.C. Offen= Std., 2. Metze=Bochum, 3. Seifferth=Chemnitz, beide dichtauf, 4.
kach von 1863, übertragen und wird vom 24. bis 27. November ſtatt= Amling=Berlin 8:57,35 Std., 5. Tyrchkowſki=Magdeburg, 6.
Klopf=
fiden. Ausgeſchrieben ſind Wettkämpfe auf Florett und Säbel für Köln 8:08,35 Std., 7. Both=Mainz 9:01,10 Std.
Herren und Florett für Damen. Es wird mit ſtarker Beteiligung aus
dem Ausland gerechnet, da eine größere Zahl beſter ausländiſcher Fechter 133:33.38 Std. für 3800 Km., 2. Reim=Chemmitz 134:03,49 Std.,
bereits zugeſagt hat.
Großer Erfolg der Darmſtädter K. K. Mannſchaft.
Die erſte Städtemannſchaft von Darmſtadt gewinnt den
Deutſchen Städtewanderpreis.
Das deutſche Kartell. für Jagd= und Sportſchießen, Abt.
K. K. S. hatte am 11. September zu einem allgemeinen deutſchen bei ausgezeichneter Beſetzung einen glatten Verlauf. Faſt allg=
Städtewettſtreit aufgerufen, der als Poſtkampf zum Austrag
ballſpiel vor, das zwar hart, aber ſtets in den Grenzen des Er= kam. Auch die Darmſtädter Sportſchützen, ſoweit dieſe dem
Landesverband „Heſſen” (Ver. Heſſ. Schützenbund) angeſchloſſen ſtrecke am Kappler=Berg (durchſchnittliche Steigung 102 Prozent
ſind, beteiligten ſich, und alle hielten ſich gut. Dem Wettſtreit
lagen folgende Bedingungen zugrunde: Vorgeſchrieben war die
händig — kniend oder ſitzend — ſtehend=freihändig — 10 Schuß
Schnellfeuer in zwei Serien zu 5 Schuß in 50 Sekunden.
Unſere Darmſtädter Männſchaft trat in nachfolgender
Be=
ſetzung an: 1. Grimm, Karl, Kleeblatt, 2. Schütze, Fr., Kleeblatt,
3. Ehrig, Hans. Wildſchütz, 4. Keller, Anton, Pol. Sp. V. 5.
Knapp, Georg, Pol. Sp. V., 6. Lich, Wilhelm, Kleeblatt, 7.
Ritt=
ſcher, Johann, Wildſchütz, 8. Schroth, Ludwig, Pol. Sp. V.
9. Wilke, Ernſt, Kleeblatt, 10. Preſtel, Paul, Windmühle. Die
Beteiligten ſind ihren Leiſtungen entſprechend eingeſtellt. Das
Ergebnis iſt eine Geſamtringzahl von 3334 bei 400 Schuß und
4000 erreichbaren, mit einem Durchſchnitt von 8223 pra Schuß. Hen auf Steyr mit 303,1 Mimuten die ſchnelſte Zeit.
Mit dieſem Ergebnis eroberten ſich die Darmſtädter
Sport=
ſchützen den Deutſchen Städtewanderpreis, einen „
Bronze=
ſchützen”, 63 Zentimeter hoch.
Die Ergebniſſe im Reich werden nachfolgend bekanntgegeben.
1. Darmſtadt 3334 Ringe, 2. Berlin 3219 Ringe, 3. Magdeburg
3163 Ringe, 4. Hamburg 3156 Ringe, 5. Dresden 3155 Ringe,
6. Hildesheim 3124 Ringe, 7. Hannover 3124 Ringe, 8. Kiel 3102
Ringe. 9. Danzig 3097 Ringe, 10. Bonn 3050 Ringe, 11.
Gum=
mersbach 3040 Ringe, 12. Grötzingen 3035 Ringe, 13. Forſt (L.)
2905 Ringe, 14. Stolp 2849 Ringe, 15. Torgau 2695 Ringe,
16. Meißen 2521 Ringe, 17. Neudamm 2240 Ringe, 18. Berlinchen
1790 Ringe. — Sobald der Wanderpreis übergeben iſt, werden
wir ihn zur allgemeinen Anſicht unſerer Sportfreunde in einem
hieſigen Geſchäft ausſtellen.
Auch bei den deutſchen Meiſterſchaften im K. K. S. finden
wir unſere Schützen in vorderſter Reihe. Im Einzelkampf
er=
oberte ſich Grimm, Karl, in bel. Viſier den 3., im off. Viſier den
10., Schäfer, Auguſt, den 15. Platz.
Bei den Mannſchaftskämpfen konnten wir uns nicht ganz
vorn placieren, da die Mannſchaften um die Mittagszeit ſtarteten
und der Stand techniſch große Mängel zeigt. Dennoch wurde in
off. ſowie in belieb. Viſier der 8. Platz belegt.
Am nächſten Sonntag werden die heſſiſchen Meiſterſchaften
ausgetragen, im Einzel off. und bel. Viſier ſowie im
Mann=
ſchaftskampf. Ferner wird um den Pokal der Stadt Darmſtadt
geſchoſſen.
Bundesmeiſterſchaft des Vereinigten Heſſiſchen Schützenbundes.
Wider Erwarten gutes Wetter begleitete das am Sonntag,
den 9. Oktober, veranſtaltete Schießen, um die
Bundesmeiſter=
ſchaft des „Vereiigten Heſſiſchen Schützenbundes”. Was die
Placierungen anbetrifft, ſtehen die alten Kanonen mit einiger
Verſchiebung auch hier wieder an der Spitze. Die nachfolgend
aufgeführten Reſultate beweiſen wieder, daß Darmſtadt dazu
Das geſtrige Spiel obiger Mannſchaften auf dem Platz am berufen iſt, im „Kleinkaliberſchießſport” innerhalb des Deutſchen
Reiches mit an erſter Stelle zu marſchieren.
Als Sieger in den einzelnen Konkurrenzen gingen hervor:
A. Bundesmeiſter, offenes Viſier (Einzel). 1. Karl Grimm,
Kleeblatt, 260 Ringe (Wanderpreis des deutſchen Kartells für
Jagd= und Sportſchießen — ſilberner Pokal), 2. Ehrig,
Wild=
ſchütz, 257 Ringe, 3. Lich, Kleeblatt, 249 Ringe, 4. Schütze, Fritz, Klaſſe C bis 1000 ccm. (Senioren): 1. P. Schanen=
Kleeblatt, 247. Ringe, 5. Schneider, Windmühle, 245 Ringe.
B. Bundesmeiſter, beliebiges Viſier (Einzel). 1. Schütze, Fritz,
Kleeblatt 268 Ringe, 2. Schneider, Windmühle, 262. Ringe,
ſitzt das erſte Tor für Darmſtadt, dem nach weiteren zweit Mi= 3. Grimm, Kleeblatt, 260 Ringe, 4. Ehrig, Wildſchütz, 258 Ringe,
5. Schäfer, Kleeblatt, 255 Ringe. C. Bundesmeiſter in
Mann=
ſchaften (offenes Viſier). 1. Schießſportklub Kleeblatt 1010 Ringe,
2. Schießſportklub Windmühle 943 Ringe, 3. Polizei=Sportverein
liebiges Viſier). 1. Schießſportklub Kleeblatt 996 Ringe, 2.
Schieß=
ſportklub Windmühle 938 Ringe.
Darmſtädter Keglerverband: Sport= und
Werbekegeln.
Am vergangenen Samstag und geſtern wurde das Sport=
und Werbekegeln fortgeſetzt. Das herrliche Herbſtwetter
beein=
den Vormittagsſtunden traten mehrere Riegen zum Kegeln an.
Am Abend belebte ſich wieder die Bahn. Die Höchſtreſultate von
Samstag und Sonntag ſind folgende:
1. Prämienbahn 1. und Werbebahn, 5 Kugeln: 1. Schild=
Sportkegler 35, 2. Luxius=Chattia 33, 3. Rau, Pfungſtadt 33,
4. Gräf Pfungſtadt 33.
2. Prämienbahn 2, 10 Kugeln: 1. Reichert=Zwölfer 66, 2.
3:2, 1. Jgd. gegen Tv. Eberſtadt 4:2, 2. Jgd. gegen Tv. Pfung= Reiſenweber=Fallum 62, 3. Sauter Bürgerverein 61, 4.
Schöne=
feld=Chattia 59.
3. Damenbahn, 5 Kugeln: 1: Frau Reinhardt=Roll=Glück 33,
4. Riegenbahn, 100 Kugeln 5 Mann: Verbandsklubs: 1. 21er
Radfahren.
R. Wolke gewinnt den Großen Opelpreis.
15. und letzte Etappe der großen Deutſchlandfahrt.
Mit der 15. Etappe, die von Kaſſel über 242 Kilometer nach
von Deutſchland” ſeinen Abſchluß gefunden. Am Start in Kaſſel
fanden ſich 35 A= und 31 B=Fahrer ein, die ſich auf der ganzen
Streche hartnächige Kämpfe lieferten. Die Entſcheidung fiel erſt
kurz vor dem Ziel am Vilbelerberg. Hier konnten ſich neun A=
und drei B=Fahrer vom Felde abſondern, wurden aber weiter
hartnäckig verfolgt. Im Endſpurt der Klaſſe A ſiegte Rudolf
Wolke=Chemnitz ſicher. R. Wolke hat damit auch das Rennen
im Geſamtklaſſement an ſich gebracht. Auf den beiden nächſten
Plätzen folgen ihm ſeine Landsleute Reim und Röſch, während
man ſich über die Verteilung der beiden anderen Plätze noch nicht
ſchlüſſig iſt. Michael= und Schröder=Rüſſelsheim ſowie Geisdorf
Das Ergebnis der letzten Etappe: Klaſſe 4:
In= und Ausland gut beſucht waren. Nachdem nun der Deutſche Fech= 1. R. Wolke=Chemnitz 8:54 Std., 2. Siegel=Chemnitz 34 Längen
Geſamtklaſſement: 1. R. Wolke=Diamant, Chemnitz
3. Röſch=Chenmitz 134:32,08 Std.
4. Marburger Bergrennen.
Momberger=Frankfurt auf Bugatti fährt die ſchnellſte Zeit
des Tages.
Das 4. Marbunger Bergrennen des ADWC. Marburg nahm
Fahrer haiten ihre Meldung eingehalten. Bei prächtigem Renn= gab es auf der ſchwierigen, 4,2 Km. betragenden Renn= Kämpfe. Die beſte Zeit des Vorjahres, die bereits
beim Training am Samstag zum größten Teil verbeſſert werdern
10. deutſche Einheitsſcheibe, 40 Schuß, davon 10 liegend=frei= konnte, wurde am Sonntag in faſt allen Klaſſen der Wagen und
Motorräder bei weitem unterboten. Am beſten ſchnitten die Bu= ab, die allerdings auch recht zahlreich in faſt allenn
Klaſſen vertreten waren. Erſtaunlich war die Leiſtung Mom==Frankfurt, der mit 2,46,1 Minuten die beſte Zeit des Vor. von Kappler (Simſon=Supra) mit 3,16,9 Minuten beträcht= verbeſſerte und einen neuen Marburger Rekord aufſtellte:
Die beiden Bugattifahrer, Fürſt zu Hohenlohe=Jagſtberg wirt
2,58,3 Min. und Freiherr von Tritſchler=Mannheim mit 2,54,S
Min,, fuhren ebenfalls unter drei Minuten., Von den
Damen=
die recht zahlreich vertreten waren, erzielte Gräfin Einſiedel=Mün==
In der stlaſſe de Mo orräder bei denen ſich die deutſchem
Fabrikate gegen die ſtarke ausländiſche Konkurrenz ausgezeichnett
hielten, verbeſſerte Artur Dom=Ludwigsburg auf Standard die
Zeit des vorjährigen Siegers Schmitt=Offenbach, der deesmarl
durch Sturz aus dem Rennen geworfen wurde, von 3,21,5 Minu= auf 3,01 Minuten. Auch Klein=Frantfurt auf DKW. fuhm
ganz ausgezeichnet.
Das Marburger Bergrennen ſoll vorausſichtlich im nächſten,
Jahre weiter ausgebaut und bis zur Spiegelsluſt verlänger
werden.
Ergebniſſe:
Motorräder:
Klaſſe 6bis 175ccm: 1. Raufenbarth=Oberurſel auf Bückem
4,32 (Alleingang).
Klaſſe A bis 250 ccm: 1. E. Gerlach=Ludwigsburg auf
Standard 3,22,4: 2. Fritz Geldbach=Gelſenkirchen auf BMWi.
3,23; 3. Ernſt Weirich=Hagen auf RMW. 3,30,4; 4. A. Wag==Offenbach auf BMW. 3,40,2.
Klaſſe Bbis 350ccm: 1. Schwarz=Koblenz auf A,S. 3,133.
2. Pätzold=Köln auf Sunbeam 3,21,1; 3. Hans Theiſen==
Milſpe auf Torax=Jap 3,27; 4. Kampf=Frankfurt a. M. au
AJS. 3,28.
Klaſſe C bis 500 ccm.: 1. A. Dom=Ludwigsburg auf
Stan=
dard 3,01 Min. (ſchnellſte Zeit der Motorräder; 2. Klein=
Frankfurt a. M. auf DKW. 3,11,7; 3. Klein=Frankfurt a. M1.
auf Horex 3,12: 4. Kratz=Oberohmen auf Ardie=Sport 3,.15
5. K. Schmitt=Offenbach auf Horex 3,32 Min.
Klaſſe Dbis 750 ccm.: 1. J. Klein=Frankfurt a. M. au
Horex 3,11,1; 2. Gerlach=Ludwigsburg auf Standard 3,1141
Klaſſe E bis 1000 ccm.: 1. J. Klein=Frankfurt a. M. au=
DKW. 3,10: 2. Phil. Karrer=Frankfurt auf Horex 3,10,2: 31
Kratz=Oberohmen auf Ardie 3,19.
Motorräder mit Seitenwagen:
Klaſſe Ebis 350 ccm.: 1. Pätzold=Köln auf Sunbeam 3,56
Min. (Alleingang).
Klafſe Pbis 600ccm. (Senioren): 1. A. Munk=
Offen=
bach auf BMW. 3,54: 2. Simmer=Krefeld auf A5S. 4,04 —-
„bis 600 ccm. (Funioren): 1. Bücker=Oberurſel auf
Bücker 3,59,1.
brbich=Bonn auf Imperia 3.30,2: 2. M. Helbig=Bochum af
Wanderer 3.39,4 — bis 1000ccm. (Junioren): 1. F.
Breiberd=Gießen auf Ardie 4,11.
Wagen=Klafſen:
Tourenwagen.
Klaſſe H— bis 790 ccm.: 1. Buthenuth=Hannover auff
Hanomag 4,29,3: 2. Anni Wieſt=Darmſtadt auf Hanomag
5,02,4.
Klaſſe G790 bis1155cem. (international): 1.
Zim=
mermann=Limburg auf Pluto 4,56,4; 2. Fronz Neuſchäfer=”
Frankfurt a. M. auf Pluto 5,23,3; (national): 1. F
Appel=Butzbach auf Pluto 5,20,3.
Klaſſe F 1155 bis 1575 cem. (international): 1.
Hollbrecht=Mannheim auf Adler 5,11,2; 2. Dr. Schwart=
Heidelbera auf Mauſer 5,11,3: (national): 1. Walter
La=
ſen=Oldenbung 3,57.
Klafſe E1575 bis 2100 ccm. (international): 1. 4‟
Kappler=Gernsbach auf Simſon=Supra 407; 2. H. Atmer=
Berlin=Dahlem auf Wanderer 4,18: (national): 1.
Stauf=
ſer=Gießen auf Simſon=Supra 4,10,1.
Klafſe 4: 2100 bis 3150 ccm. (international):
Scheling=Mainz auf Lancia 3.50,1: 2. M. Bir=Sonnebergl
auf Preſto 3,55,2 (national): 1 Frau Schmidt=
Linne=
feldt auf Lancia 4,39,1.
Sportwgen.
Klaſſe G 750 bis 1100 ccm.: 1. Kurt Dörpe=Düſſeldorf au
Opel 404,1 (Alleingang).
Klaſſe F1100bis 1500ccm.: 1. Dittel=Koblenz auf
Mer=
cedes=Benz 3,58,3 (Alleingang).
Klaſſe E1500 bis 2000 ccm. (international): 1
Kappler=Gernsbach auf Simſon=Supra 3,16,2: 2. Fritz
Go=
mörri=Franfurt auf Itala 3,36; (national): 1. Wernen
Biemar=Kaſſel auf Selve 3,39,4.
Klaſſe D 2000 bis 3000 ccm.: 1. Niebhenke=Hannover au
Selve 3,23,1.
Klaſſe A—C 3000bis 8000 ccm.: 1. A. Karſten=
Elvenback=
auf Mercedes=Benz 2,56,1; 2. Gräfin Einſiedel=München au
Stehr 3,03,1; 3. Kimpel=Ludwigshafen auf Mercedes=Benz.
Rennwagen.
KlaſſeG 350 bis 1100 ccm.: 1. Buthenuth=Hannover au
Hanomag 3.,33,1.
Klaſſe F1100 bis 1500 ccm. (national): 1. Fürſt zu
Hohenlohe=Jagſtberg auf Bugatti 2,58,3 (Alleingang); (
in=
ternational): 1. Frhr. v. Tritſchler=Mannheim auf
Ra=
bag=Bugatti 3,15,3.
Klafſe E 2000 bis 3000 ccm.: 1. A. Momberger=
Frank=
furt a. M. auf Bugatti 2,46,1 (ſchnellſte Zeit des Tages).
Klaſſe D 1500 bis 2000 ccm.: 1. Tritſchler=Mannhein?
auf Bugatti 254,2; 2. Engel=Wiesbaden auf Bugatti 3.11,1-
Klaſſe A—C 3000 bis 8000 ccm.: 1. Häuſer=
Kleinſchmal=
kalden auf Steyr 3,59,3 Min.
Sport=Neuigkeiten in Kürze.
Der Tennis=Städtekampf London-Berlin, der in London
ausge=
tragen worden iſt, endete mit einer vernichtendem 9:2=Niederlage der
Berliner.
Auch in Finnland ſiegte Dr. Peltzer in einem 1500=Meterlauf bei
dem er vergeblich auf Nurmi zu treffen hoffte. Er ſchlug dafür
Finn=
lands neuen Stern Eino Borg in 3:57 Min, ſicher mit 6 Mctem=
Ventilä=Finnland ſtellte mit 69,88 Metern eine neue überragende
Welt=
beſtleiſtung im Speerwerfen auf.
Der Hockehländerkampf Oeſterreich-Deutſchland endete nach unere
wartet glänzendem Spiol der Wiener mit 1:1 unentſchieden.
Oeſterweich=
hete faſt ſtändig wehr vom Rumpf.
Nummer 281
Montag, den 10 Oktober 1727
Geite 7
Schwimmen.
Internationales Schwimmfeſt in Berlin.
Arne Borg ſchwimmt Weltrekord — Lotte Lehmann in
großer Form.
Das gut beſetzte internationale Schwimmfeſt des
Damen=
fchwimmvereins „Germania” Berlin nahm am Samstag und
Sonntag im Lunapark=Hallenbad einen intereſſanten Verlauf.
Der Beſuch war an beiden Tagen ſehr gut, unter den Ehren=
(Eſten bemerkte man am Samstag Vertreter der ſchwediſchen
(eſandtſchaft, der Stadt Berlin ſowie Exzellenz Ewald, am
Sonntag war der Berliner Oberbürgermeiſter Boeß anweſend.
In ganz großer Form präſentierte, ſich am erſten Tage Lotte
lehmann, die ihren eigenen Rekord in 200 Meter
Freiſtilſchwim=
imen von 2,55,2 auf 2,51,7 Min verbeſſerte. Da die Bahnlänge
fatt 33 Meter aber nur 32,09 Meter betrug, kann der
ekord nicht anerkannt werden. Reni Erkens hatte
gegen Frl. Lehmann nie eine Chance. In der
Damen=
lngenſtaffel 3mal 100 Meter lagen Bülle=Hamburg und
2 oruſſia Königsberg anfangs gut im Rennen. Als dann Frl
immermann für Germania den Stab übernahm, war das
Ren=
ien entſchieden Arne Borg zeigte ſich in einem
Schauſchwim=
men über 100 Meter, die er in 1,00,6 zurücklegte. — Am Sonntag
arfuhr die Veranſtaltung noch eine weitere Steigerung. In
aflen Konkurrenzen gab es ſcharfe Kämpfe, die 3mal 100 Meter
Hamenbruſtſtaffel ergab ſogar totes Rennen. In der großen
ramenbruſtſtaffel über 20 Bahnen, die Bülle=Hamburg mit
drei Meter vor Nixe Charlottenburg gewann, wurden ſämtliche
ertaffeln diſtanziert, da ſich Unregelmäßigkeiten ergeben hatten.
4Zit einer großen Ueberraſchung endete das
Damenbruſtſchwim=
nn, wo die Europameiſterin Schrader=Magdeburg von der
dutſchen Strom=Meiſterin Zimmermann geſchlagen wurde. Den
Kröhepunkt des Tages bildete aber Arne Borgs
Weltrekordver=
ſuch über 880 Yards, der vollen Erfolg hatte. Der Schwede
ſexwamm die fabelhafte Zeit von 10,14,5 Min. Es iſt aber ſehr
zweifelhaft, ob der Rekord anerkannt werden kann, da das
Bmſſin nicht den international vorgeſchriebenen Ausmaßen
ent=
richt.
Internationales Wettſchwimmen in Breslau.
Die Internationalität des zweitägigen Schwimmfeſtes, das
onm Neuen Schwimmverein Breslau am Samstag und Sonntag
nranſtaltet wurde, blieb durch die Teilnahme einiger Wiener
Echwimmer gewahrt. Von den Ausländern konnte ſich
Gold=
nrger das 200 Meter Freiſtilſchwimmen überlegen gegen den
Breslauer Galle ſichern. Die durch Robert Dahlem erheblich
nrrſtärkte Staffel von Boruſſia Sileſia Breslau blieb in der
Bzererſtaffel ſehr ſicher gegen den Lokalrivalen Neuer S. V.
ſiegreich. Am Sonntag ſtand das erſte Seniorfreiſtilſchwimmen
iheer 100 Meter im Mittelpunkt des Intereſſes. Der Breslauer
Schubert gewann das Rennen überlegen gegen Herbert Dahlem
ind Goldberger. Das 100 Meter Rückenſchwimmen war eine
ichere Sache des deutſchen Meiſters Küppers=Vierſen, der auch
es zweite 100 Meter Freiſtilſchwimmen an ſich brachte. Im
Lmſſerballſpiel ſiegte Spandau 04 überlegen gegen Weddingen
Bierlitz.
Die Ergebniſſe vom Samstag:
zyrgendbruſtſtaffel 3 mal 100 Meter: 1. Alter S. V. Breslau
4.35,4 Min.
0e Meter Freiſtil: 1. Goldberger=Wien 2.35, 2. Galle=Breslau
2.38,6.
9* Meter Damenbruſt: 1. König=Breslau 1.37,4, 2. Dähr=Görlitz.
mal 100 Meter Juniorenlagenſtaffel: 1. Alter S. V.*Breslau
44.11 Min.
(ſherrenrückenſchwimmen 100 Meter: 1. Schiele=Magdeburg 1.28.
nial 100 Meter Lagenſtaffel: 1. Boruſſia Sileſia Breslau 5.03,
22. Neuer S. V. Breslau 5.10.
dammenbruftſtaffel 3 mal 100 Meter: 1. Neuer S. V. Breslau 5.28.
Die Ergebniſſe vom Sonntag.
Freiſtilſtaffel 3 mal 100 Meter: 1 Berlin 89 3.26, 2. Alter
SS. V. Breslau.
FFreiſtilſchwimmen 100 Meter: 1. Schubert=Breslau 1.02,4, 2.
Serbert Dahlem=Breslau 1.04,8, 3. Goldberger Wien 1.05,4.
Seniorenbruftſchwimmen 200 Meter: 1. Blaſek=Breslau 3.02,
L. Beſoke=Breslau 3.04.
20 Meter Rücken: 1. Küppers=Vierſen 1.13,4, 2. E. Dahlem 1.17,
B. Naſſau=Wien.
MReter Alte Herren: 1. Schiele=Magdeburg und Gringel=
Span=
wau je 39,60 Sek.
Freiſtilſchwimmen 100 Meter: 1. Küppers=Vierſen 1.08,4, 2.
Otto=Berlin 1.08,8.
er-iorſpringen: Foeſt=Breslau 75,24 P.
mat 100 Meter Freiſtilſtaffel: 1. Boruſſia Sileſia=Breslau 3.16,6,
L2. Hakoah=Wien 3.21,1, 3. Neuer S. V. Breslau 3.25,6.
ra ße Staffel 10 mal 40 Meter: 1. Boruſſia Sileſia Breslau
13.53,6, 2. Neuer S.V. Breslau 3.54,2.
ſaf ſerball: Spandau 04 — Weddingen=Görlitz 5:0 (2:0).
DDie Bundespokalſpiele des D.F.B. brachten in zwei von den drei
Empfen ausgeſprochene Ueberraſchungen. So unterlag das favorifierte
ſüſſdeutſchland in Dortmund gegen den Weſten mit 4:3 und Berlin
ite ſich in Breslau den Südoſtdeutſchen mit 0:2 beugem. Das Er=
Gnf is Baltenverband—Mitteldeutſchland mit 2:5 iſt dagegen normal.
Pferdeſport.
Schlußtag in Frankfurt a. Main.
Der letzte Tag des Frankfurter Schlußmeetings fand bei
ausgezeichnetem Wetter einen ſtarken Beſuch. Da auch die
Fel=
der mit Ausnahme des erſten Rennens gut beſetzt waren, ließ
der äußere Erfolg nichts zu wünſchen übrig. Leider ereignete
ſich im Verloſungs=Rennen ein Zwiſchenfall. Auf der
Gegen=
ſeite ſuchte Le Marbore vorzngehen, wurde von Gika gekreuzt
und fiel. Le Marbore brach die Wirbelſäule und mußte erſchoſſen
werden. Sein Reiter K. Narr lag unter dem Pferd, konnte nur
mit Mühe befreit werden und erlitt neben ſchweren
Geſichtsver=
letzungen eine Gehirnerſchütterung. Ueberraſchend endete der
Präſidenten=Preis, in dem der Favorit Taugenichts
verſagte. Erſt hatte Rigveda, dann Excellenz die Führung vor
Jſonzo. So ging es in den Einlauf, wo Ruzilo, aufgebracht
wurde, aber wegbrach, weil ihm ſein gewohnter Reiter Narr
fehlte. So konnte Excellenz leicht gegen Jſonzo gewinnen. Ein
Zwiſchenfall ereignete ſich auch im Feiſt=Cabinet=
Jagd=
rennen. Goldlack und Fata Morgana lagen an der Ecke noch
vorn, wurden hier von Durbano dann nach innen gedrückt.
Goldlack ſprang gegen die Flagge und wurde angehalten, Fata
Morgana kam gegen die Fahnenſtange und verlor ſeinen Reiter.
Jockey Heimann auf Durbano wurde mit 50 Mark in Geldſtrafe
genommen. China und Durbano hatten lange die Spitze. Im
Einlauf kam China vor und gewann leicht.
Die Ergebniſſe.
I. Maiden=Rennen. 2500 Mark. 1200 Meter: 1. Dr. Graf
L. Lehndorſſ’s Hortari, (W. Matz), 2. Rotenſtein, 3. Herkus
Monte. 3 liefen. Tot.: 21. */—3½ Lg.
II. Stadion=Jagdrennen. 2700 Mark. 3200 Meter: 1. Fr.
E. Merdks Tango (O. Wehe), 2. Valid, 3. Laxenberg. Ferner:
Strumen, Stephanie, Martini. Tot.: 21, Pl. 15, 39:10. 3½ bis
1½—Hals.
III. Verloſungsrennen. 3700 Mark. 1800 Meter: 1. F.
Bölger’s Mira II. (Glitſch), 2. Rochebelle, 3. Heiliger Narr.
Ferner: Le Marbore, Pandora, Romney, Sika, Carla. Tot.:
27, Pl. 14, 14, 17:10. 2½—F——2 Lg.
TV. Präſidentenpreis. Ehrenpreis und 4000 Mark. 2000
Meter: 1. W. Weigangs Excellenz (Gabor), 2. Taugenichts, 3.
Jſonzo Ferner: Ruzilo, Rigveda. Tot.: 87, Pl. 33, 26:10.
5/—1½—2 Lg.
V. Feiſt=Cabinet=Jagdrennen. Ehrenpreis und 2700 Mark.
4000 Meter: 1. M. Schreiber’s China (L. Keil), 2. Durbano,
3. Le Gerfaut. Ferner: Trapper, My Lord II., Fata Morgana,
Goldlack, Gianutri, Ueberläufer, Vimont, Aviator. Tot.: 136,
Pl. 39, 32, 29:10. 2½—1½—2½ Lg.
VI. Abſchieds=Ausgleich. Ehrenpreis und 2200 Mark. 1450
Meter: 1. Frl. C. Altmann’s Stalliebling (Zachmann), 2.
Ma=
zeppa, 3. Diavolo. Ferner: Tarzan, Rheinſtein, Chronos,
Valor, Hilf dir ſelbſt, Paradies, Manon, Meulin Vert. Tot.:
28, Pl. 15, 27, 20:10. Kopf-Hals—½ Lg.
Preis des Winterfavoriten in Köln.
Conteſſa Maddalena ſiegt in Rekordzeit.
Der Start der Hanielſchen Zweijährigen Conteſſa Maddalena
hatte der Kölner Rennbahn am Sonntag ein volles Haus
ge=
bracht. Der über 1400 Meter führende Preis des Winterfavoriten,
die abſchließende große Zweijährigenprüfung, war eine denkbar
einfache Sache für das unbeſiegte „Wunderpferd‟. Conteſſa
hatte gleich die Spitze und führte knapp vor Goldener
Ehren=
ſchild und Faro, deſſen Stallgefährte Avolo durch eine Drängelei
etwas zurückgefallen war. In der Geraden trat die turmhohe
Ueberlegenheit der Conteſſa klar zutage. Die Stute wurde immer
länger und länger und ſiegte ſchließlich in der Rekordzeit von
1.25,4 Min. mit 6 Längen vor Faro, auf dem Otto Schmidt ſich
vergeblich abmühte. Toſender Beifall belohnte die Siegerin
für ihre neue Klaſſeleiſtung.
Ergebniſſe.
1. Fama=Rennen. 3000 Mark, 1000 Meter. 1. R. Simons
Miles (Pretzner, 2. Hannerich, 3. Toscana. Ferner: Feuerſtein,
Neidlos, Churpfalz, Ritterſchaft, Sankta Marie. Tot.: 333, Pl.:
32, 14, 33:10. Hals—1½ Lg.
2. Galveley=Jagdrennen. 3500 Mark, 3000 Meter. 1. Heinr.
Webers Pfalzgraf (Weber), 2. Kabalia, 3. Agrippa. Ferner:
Herzkönig, Marinka, Freimut, Beliſaire, Panne, Seefahrer,
Ma=
rino. Tot.: 27, Pl.: 14, 15, 35:10. 3—5 Lg.
3. Preis der Winterfavoriten. 27000 Mark. 1400 Meter. 1.
R. Haniels Conteſſa Maddalena (F. Williams), 2. Faro (O.
Schmidt), 3. Baladera (Varga). Ferner: Avolo, Goldener
Ehren=
ſchild. Tot.: 13, Pl.: 11, 12:10. 6—2—3 Lg.
4. Kirſchblüte Jagdrennen. 5000 Mark, 3700 Meter. 1. W.
Pfeiffers Die Zuverſicht (E. Grobauer), 2. Woge, 3. Gerwin.
Ferner: Fechtmeiſter. Tot.: 37, Pl.: 16, 27, 29:10. 1—10 Lg.
5. Verloſungs=Rennen. 5500 Mark, 1400 Meter. 1. E.
Hom=
bach u. W. Wieſes Orma (O. Schmidt), 2. Miami, 3. Albana.
Ferner: Roberta, Endymion, Eifel, Staffelei, Meiſe,
Mohren=
peter, Roxanone, Türmerin. Tot.: 29, Pl.: 14, 21, 28:10. 2—2 Lg.
6. Chamant=Rennen. 7500 Mark, 2000 Meter. 1. R. Haniels
Pers (Friedrich), 2. Salzig, 3. Herzdame. Ferner:
Waldprin=
zeſſin. Tot.: 39, Pl.: 21, 14:10. 2—1½ Lg.
7. Hammurabi=Ausgleich. 3500 Mark. 2400 Meter. 1. Lt. M.
Gerteis Caro=Bube (Williams), 2. Lancaſtria, 3. Tönnisheide,
Ferner: Filius. Tot.: 14, Pl.: 11, 12:10. 2—3 Lg.
Mainberg gewinnt den Großen Preis
von Karlshorſi.
Das letzte Viertel der Saiſon bringt im „illegitimen” Sport
eine Reihe von bedeutſamen Ereigniſſen, deren Höhepunkt der
Große Preis von Karlshorſt iſt, ſicherlich das bedeutendſte
Jagd=
rennen im deutſchen Turf. Da das Wetter ganz ausgezeichnet
war, ließ der äußere Erfolg nicht auf ſich warten, und ſo hatte
Karlshorſt am Sonntag ſeinen großen Tag. Schon die
einleiten=
den Rennen brachten guten Sport. Von den neun Bewerbern
des Großen Preiſes ſtanden auf Grund ihrer Leiſtungen Dorn II,
Mainberg und Immelmann klar über den anderen, und dieſe
drei Pferde machten dann auch das Rennen unter ſich aus.
Gleich nach dem Start des über 21 Hinderniſſe führenden Kurſes
der 6600 Meter=Bahn geriet Perlenfiſcher in eine falſche Bahn
und wenig ſpäter folgte Ondina auf dem gleichen Wege. In der
Gegenſeite führte Nain=Nain klar vor Immelmann, Firn II und
Dorn II. Am Großen Baih kam Firn II zu Fall. Am
Eiſen=
bahndamm zog Propulſor in Front und Dorn II machte einen
Fehler, wurde aber gleich wieder nach vorn gebracht.
Immel=
mann nahm jetzt die Spitze und hielt ſie auf der langen Seite
vor Dorn II und Mainberg. Von den anderen Pferden war
nur noch Niederwald ernſtlich im Rennen. Mainberg rückte dann
näher, kam dichtauf und lag beim letzten Sprung Kopf an Kopf
mit Dorn II, knapp vor Immelmann. In der Flachen war dann
ſchnell die Entſcheidung zugunſten von Mainberg gefallen.
Die Ergebniſſe.
I. Glügskind=Hürdenrennen. 3500 Mk. 3000 Meter: 1. Major
F. Wolffs Favoritin (H. Kukulies), 2. Sepp, 3. Lichtſtrahl II.
Ferner: Medina, Efeu, Hugin, Oſtgotin, Sonechilde, Taunus,
Honnef, Durſt, Thales. Tot.: 89, Pl. 16, 22, 13:10. 2—½ Lg.
II. Quilon=Jagdrennen. 3500 Mark. 3400 Meter: 1. Lt.
v. Reibitz Roſenkönig (Lt. v. Götz), 2. Karrara, 3. Treuherz.
Ferner: Abendwind, Hiltrud, Husdent, Tibet, Jogull, Diamant,
Twoſtep, Kriegsgewinnler, Romreiſe, Feuermal, Mirakel,
Cherry Brandy, Filanda. Tot.: 133, Pl. 33, 127, 148:10. 2 bis
½ Lg.
III. Immelmann=Hürdenrennen. 3500 Mark. 3000 Meter:
1. K. Vogdts Lefels (M. Oertel), 2. Mutatis mutandis, 3.
Man=
nestreute. Ferner: Merkur II., Grand Mouſſeux, Lobredner,
Black Bridge. Panna, Parſifal, Walada, Amandus, Piſtole,
Sieg=
reich, Szentes. Tot.: 33. Pl. 17, 15, 16:10. ½—1 Lg.
IV. Ziethenhuſar=Jagdrennen. 3500 Mark. 4000 Metert
1. J. Sanders Culworth (Hr. Schnitzer), 2. Enzian, 3. Tornado.
Ferner: Girant, Ahasver, Amersfort. Tot.: 20, Pl. 13, 12:10.
2—8 Ly.
V. Großer Preis von Karlshorſt. Jagdrennen. Ehrenpreis
und 30 000 Mark. 6600 Meter: 1. E. S. Fürſtenbergs Mainberg
(Hr. v. Borck), 2. Dorn II., 3. Immelmann. Ferner: Nain=
Nain, Propulſor, Firn II., Perlenfiſcher, Ondina, Niederwald.
Tot.: 38, Pl. 14, 14, 15:10. 2—5—1 Lg.
VI. Volcano=Jagdrennen. 3500 Mark. 3000 Meter: 1.
Frhr. E. v. Buddenbrock=Pläswitz” Felſenfeſt (Ackermann), 2.
Greif an, 3. Norge. Ferner: Colondrina, Gunthrada, Otfried,
Hohenfels, Fantasca, Mataja. Tot.: 21, Pl. 13, 13, 17:10. 1 bis
5 Lg. — 2. Abtlg.: 1. S. Heymann’s Erlkönig (Thiel), 2. Adonis,
3. Ritornell. Ferner: Lebensmut, Rakete, Greif, Goldener
Frie=
den, Bommerland Tot.: 26, Pl. 13, 18. 15:10. 5—tot.
VII. Narr=Flachrennen. 3000 Mark. 1800 Meter: 1. Geſt.
Matzdorf’s Gerber (v. Borck), 2. Jgnatia, 3. Mansbach. Ferner:
Sanktion, Poeſie, Maid, Tannkönig, Graf Holck, Miſſa,
Alt=
preuße. Tot.: 20, Pf. 11, 12, 11:10.
Leichtathletik.
Süddeutſche Meiſierſchaften im 25=Kilomeier=
Laufen und 30=Kilometer=Gehen.
Unter der vorzüglichen organiſatoriſchen Leitung von
„Bajuwaren” München, bei beſten Witterungs= und
Bodenver=
hältniſſen wurden am Sonntag auf einer Rundſtrecke bei
Mün=
chen die ſüddeutſchen Meiſterſchaften im 25=Kilometer=Laufen
und 50=Kilometer=Gehen zur Abwicklung gebracht. In beiden
Wettbewerben gab es ſchöne Kämpfe und verhältnismäßig gute
Leiſtungen. Die Ergebniſſe lauten:
Meiſterſchaft im 25=Kilometer=Laufen: 1. Lukas=Nürnberg
1:32,25 Std. 2. A. Philippi=Polizeiſportv. Saarbrücken 1:32,35
Std. 3. Zeilhofer=München 1860 1:33,57 Std. 4. Zoller=
Mün=
chen 1860 1:34,41 Std. 5. Sumor=München 1860 1:34,49 Std.
6. Jäckel=Saar, Saarbrücken 1:35,41 Std. 7. Fleiſchmanns
Gunzenhauſen. 8. Berger=Neuſtadt. 9. Ronald=Saar
Saar=
brücken. 10. Gunnermann=München 1860.
Meiſterſchaft im 50=Kilometer=Gehen: 1. Franz Reicheltz
Bajuwaren München 5:16 Std. 2. H. Luber=Nürnberg=Mühlß
hof 5:1701 Std. 3. Ertl=Bajuwaren München 5:28,35 Std,
4. Heißinger=Nürnberg=Mühlhof 5:36,37 Std. 5. Liegel=
Baju=
waren München.
Mannſchaftswettbewerb: Bajuwaren München mit 6
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