Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iAyſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesfpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 279 Samstag, den 8. Oktober 1922. 190. Jahrgang
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Konturs oder gerſchlicher Beltreibung jällt jeder
Nabat weg. Bankkonio‟: Deutſche Bani und
Darm=
ſtädter und Naiſonalban!
Die Freitagsſitzung des
Reichskabinettes.
Die Frage der Auslandsanleihen.
Das Reichskabinett hat am Freitag unter dem Vorſitz des
eithskanzlers Dr. Marx ſich in einer fünfſtündigen Sitzung mit
r. Frage der Herreinnahme von ausländiſchen
ſmleihen und der Neugeſtaltung der
Beratungs=
eſle für Auslandsanleihen beim
Reichs=
in anzminiſterium beſchäftigt. Die ganze Angelegenheit
u. erſt vor kurzem in den Brennpunkt des öffentlichen
Inter=
e,;, als der Reichsbankpräſident die Preußen=Anleihe
dar für produktiv erklärte, dann aber doch gegen ſie ſtimmte,
au=urch kam der Stein ins Rollen, ſo daß ſich das Reichskabinett
ra. nlaßt ſah, einmal grundſätzlich ſeinen Standpunkt klarzu=
Uen. Aus dem herausgegebenen Communigus geht hervor,
ßider Reichsbankpräſident, der aus
währungs=
itiſchen Gründen eine ſtarke Abneigung
en weitere Anleihen an den Tag gelegt hat,
amlich durchgedrungen iſt. Es hat
Meinungs=
ſchiedenheiten namentlich mit dem
Reichs=
ſitſchaftsminiſter Dr. Curtius gegeben, der die
tirkhauung vertrat, daß man produktiven Anleihen kein Hinder=
8 bereiten dürfe. Dieſe Meinungsverſchiedenheiten ſind in
mn eines Kompromiſſes aus der Welt geſchafft worden,
wo=
lallerdings noch zu klären ſein wird, was die Reichsregierung
tar „langfriſtigen Auslandsanleihen” verſteht. Wir glauben
ſumd zu der Annahme zu haben, daß nur ſolche Anleihen
Zukunft Berückſichtigung finden ſollen, die
der Deviſen hereinbringen, mit anderen Worten,
ßſalſo lediglich gewiſſen Erportinduſtrien, falls ſie ein
Anleihe=
dil fnis haben, geſtattet wird, im Ausland Geld aufzunehmen,
ſil, dadurch der Export geſtärkt wird und ausländiſches Geld
werſtärktem Maße nach Deutſchland hineinfließt. Die
bis=
lieren Richtlinien der Beratungsſtelle ſollen im Einvernehmen
trden Ländern entſprechend geändert werden. Wir werden
oi in Zukunft erleben, daß die ausländiſche Ver=
Idung ſtark abgedroſſelt wird. Infolgedeſſen
Efren auch von den in Vorbereitung befindlichen
Auslands=
lel hen in Höhe von einer Milliarde Reichsmark nur die
aller=
mygſten aufgelegt werden können. Alle nicht
dringen=
zu und unwirtſchaftlichen Anleihen fallen
zundſätzlich unter den Tiſch. Vermutlich auch
lejenigen, die nur dem Ausbau unſerer Wirt=
1ü ftsanlagen dienen, ohne direkt das
Herein=
tümen von Deviſen zu fördern.
Die amtliche Mitteilung.
Berlin, 7. Oktober.
MAnter dem Vorſitz des Reichskanzlers fand heute nachmittag
idar Reichskanzlei eine eingehende Ausſprache des
Reichskabi=
nsl unter Beteiligung des Reichsbankpräſidenten und des
Gene=
virrektors der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft über die
ſage der Auslandsanleihen ſtatt. Bei dieſer
Aus=
ſnoße wurde eine volle Einmütigkeit darüber erzielt,
Ißlfür Deutſchland auch in nächſter Zukunft die
Annahme langfriſtiger Auslandsanleihen
ſichtt entbehrt werden könne, und auch wirtſchaftlich
h inanzpolitiſch durchaus berechtigt ſei. Ferner herrſchte
ſrütber Uebereinſtimmung, daß jede unter
Be=
räßſichtigung der heutigen Geldlage nicht
dimgliche oder unwirtſchaftliche Ausgabe in
lutſchland, ſei es aus ansländiſchen Anleihen
ſei= aus anderen Quellen, unbedingt zu
ver=
iwen ſei. Um dieſen Geſichtspunkt in die Wirklichkeit zu
irtragen, wurde eine Ausgeſtaltung der Beratungs=
Aie für Auslandsanleihen ins Auge gefaßt. Es
misbeſondere die Möglichkeit geſchaffen werden, Bedenken,
hei der Antragsberatung auftauchen, durch erneute, mit
be=
waxen Sicherheiten verſehene Prüfung Rechnung zu tragen.
Frü ber wird unter Mitwirkung der Reichsbank mit den
Län=
in, die auch ſeinerzeit mit der Reichsregierung die Richtlinien
918eratungsſtelle vereinbart haben, alsbald Fühlung
genom=
nuverden.
* Reichsrat und Reichsſchulgeſetz.
Yer Reichsratsausſchuß, dem die Beratung der Schulvorlage
ſrnvieſen iſt, hat — ſehr zum Aerger der Oppoſidon — ſeine
kauungen außerordentlich beſchleunigt und ſchon in dieſer Woche
vererſte Leſung beendigt, ſo daß er am Montag mit der zweiten
Le=
iigibeginnen kann. Rechnet man dafür drei Tage, dann würde
ver zweiten Hälfte der kommenden Woche der Reichsrat die
Elage verabſchieden können, die dann noch einmal an das
ſih=skabinett gehen würde und dann programmgemäß am
IOXtober dem Reichstag vorgelegt werden könnte. Daß der
ſh=srat an dem Entwurf des Herrn von Keudell Aenderungen
1 meſchmen wird, iſt unbedingt ſicher. Vermutlich werden die
Ge=
warſchläge in der Richtung der preußiſchen Anträge liegen,
diie wahrſcheinlich auch Hamburg, Baden und Heſſen
amen werden. Soweit ſich bis jetzt überſehen läßt, werden
1 NBrſchlüſſe des Reichsrats das verſaſſungsmäßige Erſtgeburts=
1a der Simultanſchule ſtärker betonen und darüber hinaus
1 fünmmanlung der Simultanſchule in Bekenntnis= oder welt=
liche Schulen an eine qualifizierte Mehrheit gebunden. Daneben
wird der Reichsrat ſelbſtverſtändlich verlangen, daß die
Mehrkoſten durch die Schulvorlage vom Reich
übernommen werden. Das Reichskabinett muß ſich dann
überlegen, inwieweit es ſich die Formulierungen des
Reichs=
rates zu eigen machen will. Sobald die Koſten in Frage
kom=
men, wird es ſich dafür kaum bereitſinden. Es iſt alſo ſicher mit
einer Doppelvorlage zu rechnen, während die Regierung ſich bei
den ſachlichen Streitfragen vorderhand noch die Möglichkeit
offen=
gehalten hat, ihren Entwurf im Sinne der erwarteten
Mehr=
heitsbeſchlüſſe des Reichsrates umzugeſtalten. Sie wird dazu
allerdings nur dann bereit ſein, wenn ſie Zuſicherungen erhält,
daß die außerhalb der Reichskoolition ſtehenden Parteien, die in
den Ländern die Regierung bilden, auch die Oppoſition gegen
das Schulgeſetz entſprechend temperieren. Das gilt vornehmlich
für die Sozialdemokraten, die allerdings nach
Ver=
öffentlichung der preußiſchen Vorſchläge bereits
erklärt haben, daß dadurch die
Handlungsfrei=
heit ihrer Reichstagsfraktion nicht beſchnitten
ſei. So iſt wohl auch ihr Beſchluß zu verſtehen, den ſie am
Freitag gefaßt haben. Sie werden ſich ebenſo wie die
Demokra=
ten nur ſchſwer dazu verſtehen, auf die Möglichkeiten einer
Pro=
poganda aus dem Kampf um das Schulgeſetz zu verzichten. Die
Entſcheidung twird jedenfalls erſt im Reichstag, und zwar
frühe=
ſtens im Ausſchuß, vielleicht erſt in der 3. Leſung fallen, woraus
ſich für das Kabinett wieder ergibt, daß es taktiſch vielleicht nicht
nützlich iſt, jetzt bereits eine Umgeſtaltung des Entwurfes
vor=
zunehmen. Einen greifbaren Wert hätte das nur, wenn dadur
der Widerſpruch der Deutſchen Volkspartei gegen den Entwurf
ausgeſchaltet werden könnte, und dafür ſind mr ſehr geringe
Anhaltspunkte vorhanden.
Reichstagszuſammentritt am 17. Oktober?
Ob der Reichstag nun endgültig am 17. Oktober
zuſammen=
tritt, ſteht noch nicht feſt. Offiziell hält die Reichsregierung am
17. Oktober als dem Tage des Wiederzuſammentritts feſt.
Inner=
halb des Reichsrates beſteht jedoch die Auffaſſung, daß dieſer
Termin nicht eingehalten werden kann, weil die Reichsregierung
zugeſagt hat, daß zwiſchen der erſten Lefung des
Reichsſchul=
geſetzes im Reichsratsausſchuß, die heute beendigt wurde, und
dem Beginn der zweiten Leſung eine Pauſe von einigen Tagen
eintreten ſoll. Würde dieſe Pauſe durchgeführt, dann ließe ſich
die Schlußleſung im Plenum des Reichsrates nicht vor
Donners=
tag nächſter Woche erledigen.
Um den Abbau
der Beſatzungstruppen.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Unter der dreiſpaltigen Ueberſchrift „Bruch der
Be=
ſatzungszuſagen” bringt die rechtsradikale „Deutſche
Zeitung” Mitteilungen, in denen ſie den franzöſiſchen
Beſatzungs=
behörden den Vorwurf macht, daß der Abbau der
Be=
ſatzungstruppen planmäßig verſchleppt werde,
und daß die deutſchen Vorſtellungen wegen der Beſchleunigung
der Truppenzurückziehung keinerlei Erfolg gehabt hätten. Sie
veröffentlicht daneben auch eine Reihe von Angaben über den
künftigen Abbau der Beſatzungsarmee und rechnet aus, daß im
Ganzen nur 8000 Mann zurückgezogen würden, und zwar im
weſentlichen Stäbe, aber keine Kampftruppen.
Soweit wir die Angaben nachprüfen können, ſind ſie
zu=
ſammengeſtellt aus franzöſiſchen Blättern, die aber auf
Richtig=
keit keinen Anſpruch erheben können. Die Dinge liegen ſo, daß
die Beſatzungsmächte uns lediglich die Zuſage gegeben haben,
ſie würden 10000 Mann zurückziehen, daß wir aber auf die Art,
wie die Zurückziehung erfolgt, keinen Einfluß haben. Wir halten
nur daran feſt, daß die Zahl von 10000 Mann unbedingt
er=
reicht werden muß. Ob die Franzoſen dabei geſchloſſene
Kampf=
einheiten zurückziehen oder einen Teil ihrer Stäbe auflöſen, iſt
ebenfalls ihre Sache; denn die Beſatzungslaſten wirken ſich
naturgemäß beim Verſchwinden der vielen Stäbe ſtärker aus,
weil dadurch Privatquartiere frei werden. An amtlichen Stellen
erwartet man übrigens jeden Tag, daß uns durch eine Note
offiziell mitgeteilt wird, in welcher Art und in welcher Zeit die
Verminderung der Truppen erfolgen ſoll. Vorläufig haben wir
nur die Zuſage aus Genf mitgebracht, daß bis zum
25. Oktober 4000 Mann abrücken.
Es iſt deshalb auch wohl Kombination, was an den kurzen
Beſuch des deutſchen Botſchafters in Paris, Herrn von Hoeſch,
in Berlin angeknüpft wird. Er wird bereits am Sonntag wieder
nach Paris zurückreiſen. An amtlicher Stelle wird ebenſalls
dar=
auf hingewieſen, daß dieſer Beſuch üblich geworden iſt, da die
Leiter unſerer großen ausländiſchen Miſſionen nach Abſchluß
der Völkerbundstagung den Außenminiſter beſuchen, um ſich mit
ihm über die politiſche Lage zu unterhalten. So iſt Herr
Sthamer aus London nach Berlin gekommen, und auch Herr
von Nadolny verbrachte ſeinen Urlaub in Deutſchland. Im
übrigen erklärt ſich wohl auch die Anweſenheit Herrn v. Hoeſchs
aus der bevorſtehenden Veränderung in dem deutſchen
diploma=
tiſchen Dienſt, über die wir bereits berichteten.
General Reinhardt Stel’vertreter Hetzes
Der Reichswehrminiſter Dr. Geßler hat für den ſich im
Urlaub befindlichen Chef der Heeresleitung, General Heye, den
Kommandeur des Truppenkommandos II, General Reinhardt in
Kaſſel, zum ſtellvertretenden Chef der Heeresleitung ernannt.
Bekanntlich hat General Reinhardt anfangs September das
Ab=
ſchiedsgeſuch eingereicht. Wie wir erfahren, hat der
Reichspräſi=
dent den General Reinhardt wiſſen laſſen, daß er das
Abſchieds=
geſuch zwar genehmigen wolle, aber nicht vor Ende dieſes Jahres.
Der Kampf um die Länder=Anleihen.
Von
Prof. Dr. Max J. Wolff.
Der Freiſtaat Preußen hat in Amerika die Aufnahme einer
Anleihe vereinbart. Die Verhandlungen mit den beteiligten
Bankiers waren abgeſchloſſen, und der Tag der öffentlichen
Zeich=
nung war ſchon beſtimmt, als das Waſhingtoner
Staatsdeparte=
ment eingriff und die Auflegung der Anleihe zwar nicht verbot,
aber doch unmöglich machte. Es iſt Sache der Amerikaner, wem
ſie ihr Geld borgen wollen. Sie ſchulden uns keine
Rechen=
ſchaft; wenn ſie aber mehr oder weniger klar durchblicken laſſen,
daß die Gründe ihrer Ablehnung nicht in Waſhington und nicht
in New York zu ſuchen ſind, ſondern in Berlin, ſo erhält die
Angelegenheit dadurch eine andere und ſogar eine prinzipielle
Bedeutung für uns.
Die fragliche Anleihe war zwar in der Beratungsſtelle für
auswärtige Anleihen genehmigt worden, aber es iſt bekannt, daß
dies der Auffaſſung des Reichsbankpräſidenten nicht entſprach,
und man darf annehmen, daß ſeine Auffaſſung von dem
Reichs=
finanzminiſter und dem Reparationsagenten Parker Gilbert
ge=
teilt wurde. Es iſt zwar ausgeſchloſſen, daß einer dieſer Herren
das Staatsdepartement zur Ablehnung der Preußen=Anleihe
ver=
anlaßt hat, aber es bedurfte auch keiner direkten Aufforderung
dazu, ſondern es genügte, daß die amerikaniſche Behörde ihre
Anſicht kannte, um ſie zu ihrem Vorgehen zu beſtimmen, das
um ſo erſtaunlicher iſt, als das Staatsdepartement über die
Ver=
handlungen Preußens mit den New Yorker Finanzleuten ſeit
Monaten unterrichtet war.
Deutſchland iſt wohl oder übel gezwungen, im Ausland zu
borgen, aber ſelbſtverſtändlich dürfen die geliehenen Gelder nur
in produktiver Weiſe verwendet werden. Dieſer Grundſatz iſt
freilich leichter aufzuſtellen, als in der Praxis durchzuführen.
Denn was iſt produktiv? Wenn die deutſchen Städte mit
ge=
borgten Dollars Schwimmbäder und Stadien bauen, ſo können
ſie mit Recht ſagen, daß das die denkbar produktivſte Anlage
der fremden Gelder ſei, denn ſie fördern dadurch die Geſundheit
und die Arbeitskraft des Volkes, alſo den wichtigſten Aktippoſten,
den wir in unſerer verarmten Wirtſchaft beſitzen. Auf der
an=
deren Seite wird man nicht abſtreiten, daß derartige Bauten
beſſer für eine ſpätere Zeit verbleiben, wo ſie mit eigenen
Mit=
teln oder wenigſtens aus innendeutſchen Anleihen ausgeführt
werden können. Denn ſo wünſchenswert ſolche Anlagen an ſich
ſind, die Zinſen des verbrauchten Kapitals bilden eine Laſt für
die deutſche Wirtſchaft, und dieſe wiegt um ſo ſchwerer, als die
Zinſen in der fremden Währung gezahlt werden müſſen, in der
die Anleihen ſelbſt aufgenommen ſind. Ihr Ergebnis iſt ein
Abfluß von Deviſen, der auf die Dauer, da ihm kein materieller
Gegenwert gegenüberſteht, zu einer Gefahr für unſere mühſam
ſtabiliſierte Währung werden könnte.
Dem wünſcht der Reichsbankpräſident vorzubeugen. Seine
Anſicht geht wohl dahin, daß er — zwar nicht prinzipiell, aber
unter Berückſichtigung der heutigen Lage — nur ſolche Anleihen
als produktiv betrachtet, die ihrerſeits Deutſchland auch wieder
Deviſen zuführen und dadurch einen Ausgleich für die an das
Ausland zu zahlenden Zinſen bieten. Auch dieſe Auffafſung iſt
nicht unberechtigt, wenn ſie aber in aller Schärfe durchgeführt
würde, ſo wären damit die Länder und die deutſchen Kommunen
ein für allemal von den fremden Geldmärkten ausgeſchloſſen, und
dieſe blieben ausſchließlich der Induſtrie reſerviert und auch nur
dem Teil der Induſtrie, der Exportgüter produziert.
Eine derartige Einſchränkung iſt unmöglich. Städte und
Länder haben, wenn man von Stadien und Schwimmanſtalten
ganz abſieht, gewiſſe Aufgaben zu erfüllen. Da der heimiſche
Kapitalmarkt die Mittel nicht liefern kann, ſo müſſen ſie ſich an
das Ausland wenden oder ſie ſind gezwungen, die wenigen ihnen
belaſſenen Realfteuern ins Ungemeſſene zu erhöhen. Auch damit
wäre der Wirtſchaft nicht gedient, im Gegenteil, es beſtände die
Gefahr, daß ſie durch eine Steigerung der Grund= und
Gewerbe=
ſteuern ſchlimmer betroffen würde als durch die Zinſen an
Auslandsanleihen, ſelbſt wenn dieſe in Deviſen gezahlt werden
müſſen.
Zur Behebung dieſer Schwierigkeiten, d. h. zum Ausgleich
der währungstechniſchen und wirtſchaftspolitiſchen Geſichtspunkte
iſt ſeinerzeit die Beratungsſtelle für Auslandsanleihen geſchaffen
worden. Sie hat ſich freilich nicht darauf beſchränkt, wie ihr
Name beſagt, den Anleiheſuchenden ihren freundſchaftlichen Rat
zur Verfügung zu ſtellen, ſondern ſie bildet die entſcheidende
Inſtanz, ohne deren Genehmigung keine Auslandsanleihe
auf=
genommen werden kann. Daß eine ſolche Stelle exiſtiert, iſt
ge=
wiß dankenswert, denn wie die Verhältniſſe heute liegen, iſt es
ganz unmöglich, daß es jeder Kommune, aber auch jedem
be=
liebigen induſtriellen Unternehmen überlaſſen bleibt, ſich Geld
im Ausland zu borgen und dadurch die ſehr drückende
Schulden=
laſt Deutſchlands nach eigenem Belieben zu vermehren. Dieſem
leichtſinnigen Schuldenmachen ohne Rückſicht auf die Währung
oder die Geſamtheit der Wirtſchaft mußte ein Riegel vorgeſchoben
werden. Auf der anderen Seite muß aber auch den berechtigten
Intereſſen aller Kreiſe, die heute ohne fremde Geldhilfe nicht
auskonnnen können, Rechnung getragen werden.
Wenn man dieſe Schwierigkeiten erwägt, ſo wird man
zu=
geben müſſen, daß die Beratungsſtelle trotz einiger
offenſicht=
licher Mißgriffe im ganzen ihre Aufgabe nicht ungeſchickt erfüllt
hat. Um ſo weniger iſt es zuläſſig, daß ihre Entſcheidungen,
wenn ſie einmal ergangen ſind, nachträglich durch Beſtrebungen
hinter den Kuliſſen burchkreuzt werden, mögen dieſe
Beſtrebun=
gen ſelbſt auch aus der beſten Abſicht hervorgehen. Das muß
zu heilloſer Verwirrung führen, wie es bedauerlicherweiſe im
Fall der geplanten Preußen=Anleihe geſchehen iſt. Die
Beratungs=
ſtelle ſelbſt wird dadurch in ihrer Arbeit unſicher, und ihre
Ent=
ſcheidungen werden in den Augen des geldgebenden Anslandes
diskreditiert. Das muß dazu führen, daß die fremden
Regie=
rungen und Finanzmänner, wenn ſie ſich über den Zweck und
die Notwendigkeit einer geplanten deutſchen Anslandsanleihe
unterrichten wollen, ſich nicht an die amtlichen Auskünfte halten,
ſondern an ihre Privatinformationen, die ſich jeder Kontrolle
Seite 2
entziehen. Damit wäre Deutſchland gewiß nicht gedient, nicht
einmal den Kreiſen, die es vielleicht heute als ein Erfolg
be=
trachten, daß ſie die beabſichtigte Preußen=Anleihe zum Scheitern
gebracht haben."
Der Reparationsagent hat in ſeinem letzten Bericht kein
Hehl daraus gemacht, daß ihm an der Finanzgebarung des
Reiches vieles nicht gefällt. Inwieweit ſeine Kritik berechtigt
iſt, kann hier nicht unterſucht werden, aber wenn ſie etwas
recht=
fertigen kann, ſo ſind es ſicher die Vorgänge anläßlich der
preu=
ßiſchen Anleihe. Sie beweiſen zum mindeſten, daß es zwiſchen
den amtlichen Stellen im Reich und in den Ländern an der
nötigen Zuſammenarbeit fehlt und daß ihre Auffaſſungen in den
wichtigſten Finanzfragen ſchroff auseinandergehen. Das iſt ein
unhaltbarer Zuſtand. Für die Beratungsſtelle für
Auslands=
anleihen ſollen ja neue Richtlinien ausgegeben werden,
hoffent=
lich ſind ſie derartig, daß ſie die dringend wünſchenswerte
Einigkeit herſtellen und in Zukunft ähnliche Zwiſchenfälle
un=
möglich machen, die, wie ſie auch zum Schluß ausgehen, unſer
Verhältnis zu Amerika und dem amerikaniſchen Geldmarkt nur
trüben können, auf den wir — leider Gottes! — noch auf Jahre
hinaus angewieſen ſind.
Der ſerbiſch=bulgariſche Konflikt
Jugoſlawiſche Oemarche in Sofia. —
Grenz=
ſperre gegen Bulgarien.
* Belgrad, 7. Oktober. (Priv.=Tel.)
Die Ermordung des Generals Kovatſchewitſch durch
Komi=
tatſchis hat in der Belgrader Oefſentlichkeit ſowohl als auch in
ſerbiſchen Regierungskreiſen größte Erregung ausgelöſt. Das
Attentat hat erneut eine ſchwere Kriſe auf dem Balkan geſchaffen
und die an ſich ziemlich geſpannten Beziehungen zwiſchen
Jugo=
ſlawien und Bulgarien, die nur in der letzten Zeit in etwas
geregeltere Bahnen gelenkt wurden, wieder erheblich zugeſpitzt.
Der angekündigte Schritt des jugoſlawiſchen Geſandten aus
Anlaß der Ermordung des Generals Kovatſchewitſch iſt heute in
Sofia erfolgt. Der Geſandte forderte von der bulgariſchen
Regie=
rung Maßnahmen gegen das mazedoniſche Komitee und teilte
mit, daß die Grenze für alle aus Bulgarien kommenden
Per=
ſonen geſperrt werde. Tatſächlich iſt bereits die jugoſlawiſche
Grenze gegen Bulgarien auf Beſchluß des Miniſterrats geſperkt
worden. Weitere Sicherheitsmaßnahmen ſollen den Uebertritt
bulgariſcher Banden unmöglich machen. Für durchreiſende
Aus=
länder werden Legitimationen ausgegeben. — Der bulgariſche
Geſandte in Belgrad, Bakarelſki, iſt beim Außenminiſter
Marin=
kowitſch erſchienen. Ueber ſeine Unterredung iſt nichts bekannt
geworden. Hierauf erſchien der franzöſiſche Geſandte Dard, der
eine Stunde lang beim ſerbiſchen Außenminiſter verweilte, und
nach ihm um 9 Uhr abends der engliſche Geſandte Kennard.
Marinkowitſch verließ erſt gegen 10 Uhr das Miniſterium. Die
Geſandten wollten ſich über die weiteren Abſichten der
jugo=
ſlawiſchen Regierung informieren.
Vor neuen Verletzungen des Memelſiatuts.
Memel, 7. Oktober.
Im letzten Amtsblatt des Memelgebiets iſt das
Rücktritts=
geſuch des Direktoriums für das Memelgebiet und die vom
Gouverneur erteilte Antwort veröffentlicht. In der Antwort
beauftragt der Gouverneur das alte Direktorium mit der
Weiter=
führung der Geſchäfte. Ueber die Neubildung der Regierung iſt
bisher noch nichts bekannt, obwohl der Landtag ſchon geſtern
ſeine erſte Sitzung abhielt.
Die Haltung des Gouverneurs in der Frage der
Regie=
rungsbildung hat lebhafte Beunruhigung bei der Bevölkerung
ausgelöſt. Man bezweifelt bereits, ob das vor dem
Völker=
bundsrat von Woldemaras abgegebene Verſprechen, eine
Re=
gierung auf parlamentariſcher Grundlage zu bilden, durchgeführt
werden wird. Auch die geſtern bei der Eröffnung des
Land=
tages vom Gouverneur abgegebenen Erklärungen werden als
Kampfanſage gegen das den Memelländern von den alliierten
und aſſoziierten Hauptmächten und dem Völkerbund verliehenen
Statut betrachtet. So erklärte z. B. der Gouverneur, daß die
erſte offizielle Sprache des Gebietes die litauiſche ſein ſoll. Das
Statut hätte den memelländiſchen Beamten nichtlitauiſcher
Na=
tionalität die Pflicht auferlegt, die litauiſche Sprache zu erlernen.
Davon ſteht aber im Statut kein Wort. Ferner verlangt der
Gouverneur, daß die Richter des Memelgebiets ſowohl das im
Memelgebiet geltende (deutſche) Recht, als auch das litauiſche
be=
herrſchen müßten. Nach dem Memelſtatut iſt die Rechtspflege
aber ausſchließlich Angelegenheit der deutſchen Verwaltung. Der
Gouverneur hat demnach kein Recht, irgendwelche Eingriffe in
die Rechtspflege des Gebietes vorzunehmen. Es ſieht aber ſo
aus, als ob der Kampf um die dem Memelgebiet zugeſtandenen
Rechte aufs neue entbrennen ſoll.
„Eine nationale Frage‟.
Berthold Walter,
Schriftwart des Deutſchen Sprach= und Schriftvereins.
Unter der Ueberſchrift: „Eine nationale Frage‟. „Eine
drin=
gende Forderung der Stunde‟, „Eine Schickſalsfrage an das
deutſche Volk”, „Ein Kulturfortſchritt in Sicht” und ähnlichen
arbeitet ſeit den 1880er Jahren der Altſchriftbund an der
Vernichtung der deutſchen Schrift. Der Altſchriftbund iſt
ge=
gründet von Kommerzienrat Sönnecken in Bonn,
In=
haber des Weltverſandgeſchäfts, Herſteller der Uebungshefte für
die lateiniſche Rundſchrift (wohl 12 verſchiedene), der
lateiniſchen Rundſchriftfedern (mit 1, 2 und 3 Spitzen), der
Eilfedern fürs Lateinſchreiben, Schablonen für
Latein=
ſchrift für Zeichnungen, Fibeln für Lateinſchrift und
vieler ſonſtigen Lehrmittel für Latein, z. B. der
Schrift=
legekäſten für Latein, große für die Schule und kleine
für zu Hauſe.
Der Altſchriftbund bringt ſeit 50 Jahren immer wieder
die=
ſelben Gründe für die Abſchaffung der deutſchen Schrift vor,
obgleich ſich in der Zwiſchenzeit die deutſche Wiſſenſchaft
auch dieſes Gebietes bemüchtigt und alle Behauptungen
gründ=
lich widerlegt hat. Trotzdem gibt es immer wieder Leute, die
unbekümmert um die Forſchung auf die „ollen Kamellen”
Sönneckens hereinfallen. Zu dieſen gehört auch, wie man mit
Bedauern feſtſtellen muß, Herr Regierungsrat Dr. Oskar
Probſt, Darmſtadt, er würde ſonſt den Aufſatz „Deutſche oder
lateiniſche Schrift?” in Nr. 277 des „Tagblatts” vom Oktober
1927 kaum geſchrieben haben.
Der Aufſatz iſt im allgemeinen derſelbe, mit dem Herr Probſt
im Juli 1924 in der „Deutſchen Allg. Zeitung” unter
der Ueberſchrift „Eine nationale Frage” einen
Zeitungs=
krieg entfeſſelte, der bis in den Oktober hinein dauerte (Nr. 313,
344, 347 und 475). Hieraus wird aber nichts gelernt. Ich
möchte deshalb nur zunächſt bitten, den anliegenden Brief
eines Deutſch=Amerikaners zu leſen, der ſich mit der
Frage befaßt, ob wir unſere deutſche Schrift abſchaffen ſollen.
Aus(andsdeutſchtum und deutſche Schrift.
Brief eines Deutſch=Amerikaners.
Boſton, Maſſ., St. v. A., 21. März 1927.
Geſtatten Sie, daß ich aus einer ziemlich großen Erfahrung heraus
Ihuen meine Anſicht über die Frage der Beibehaltumg der deutſchen
Samstag, den 8. Oktober 1927
Vom Tage.
Die Gerüchte, wonach der Präſident des
Reichsbankdirekto=
riums, Dr. Schacht, ſein Rücktrittsgeſuch eingereichtz
habe, entbehren jeder Grundlage. Sie werden von
beru=
fener Seite als vollkommen unſinnig bezeichmet.
Der Verband preußiſcher Provinzen hat namens der
preußiſchen Provinzen einen Beitrag von 200 000 Mark zur
Hindenburg=Spende überreicht.
Die Stadtverordnetenverſammlung Köln bewilligte als Beitrag
von 20 000 Mark.
Am 15. Oktober werden in Paxis die deutſch=franzöſiſchen
Verhandlungen, betreffend ein Handelsabkommen für
das Saargebiet, beginnen
Die polniſchen Behörden haben auch im Wilnaer Lande
und in der Woiwodſchaft Byaliſtok unter den dortigen
Li=
tauern polniſcher Staatsangehörigkeit umfangreiche
Verhaf=
tungen vorgenommen Unter den Feſtgenommenen, 40 bis 50 an
der Zahl, befinden ſich zahlreiche Prieſter.
In der Frage der polniſchen Auslandsanleihe iſt noch
immer keine Entſcheidung gafallen.
Die offizielle Unterſuchung der Zagorſki=Affärg durch
den Unterſuchungsrichter in Warſchau iſt beendet worden.
In Moskau iſt eine Note der Nankingregierung
ein=
gelaufen, in der Rußland um die Entſendung eines
diplomatiſchen Vertreters gebeten wird.
Nach Meldungen aus Moskau iſt der deutſche Botſchafter
Brockdorff=Rantzau von Tſchitſcherin empfangen
worden. Die Unterredung dauerte über eine Stunde.
Der ehemalige Sowjetberater der Hankauregierung, Borodin,
iſt in Moskau eingetroffen.
Die Kämpfe in Mexiko haben ſich auf 13 Staaten ausgedehnt.
Der Bruder des früheren Präſidenten Huerta wurde getötet. Die nach
Veracruz entſandten Regierungstruppen haben zum Teil gemeinſame
Sache mit dem General Gomez gemacht.
Von den Fidſchi=Inſeln läuft die Meldung ein, daß von den
Eingeborenen der britiſchen Salomon Inſeln
unter den Weißen und der Eingeborenenpolizei ein furchtbares
Blutbad angerichtet worden iſt.
Rücktriit des Memel=Direktoriums.
Landtagspräſident Schwellnus
hat dem Gouverneur des Memelgebiets ſein Rücktrittsgeſuch
überreicht. Das iſt eine Folge der Landtagswahlen, die erneut
eine überwältigende Mehrheit der deutſchen Mandate brachten.
Die Berliner Tagung des Internationalen
Arbeitsamtes.
* Berlin, 7. Oktober. (Priv.=Tel.)
Das Juternationale Arbeitsamt wird am Samstag zu ſeiner
Berliner Tagung zuſammentreten. Es iſt dies die erſte
bedeut=
ſame Konferenz, die Berlin ſeit Kriegsende in ſeinen Mauern
beherbergt. Auf der Tagesordnung ſtehen nicht allzu wichtige
Punkte. Immerhin iſt bemerkenswert, daß das Arbeitsamt ſich
diesmal Berlin zum Verſammlungsort ausgeſucht hat. In den
letzten Wochen weilte der Direktor des Arbeitsamtes Thomas in
Berlin, um zuſammen mit dem Reichsarbeitsminiſterium die
Vorbereitungen der Tagung zu treffen.
Schrift in kurzen Worten underbreite. Ich lebe ſeit 43 Jahren im
Ausland, bin Buchhändler geweſen, und bin zurzeit Ueberſetzer und
Konſul von Ekuador und Konſulatsverweſer für Peru (ſeit 20 Jahren).
Meine Erfahrung im Buchhandel: Boſton und London, iſt die:
Ich erinnere mich nicht eines einzigen Falles, in dem ein Buch
literariſchen oder techniſchen Inhaltes in irgendeiner Weiſe durch den
Umſtand im Verkauf gelitten hätte, daß es in deutſcher Schrift
er=
ſchienen wäre.
Während Bücher wie Seidel u. Baumbach entſchieden darunter
ge=
litten haben, daß ſie in lateiniſchem Druck erſchienen waren, und dieſer
Umſtand von Fremden häufig gerügt wurde, hat zu keiner Zeit und
unter keinen Umſtänden je ein Lehrer des Deutſchen, der einer fremden
Nation angehörte, auch nur einmal irgend etwas gegen die deutſche
Schrift einzuwenden gehabt.
Wiſſenſchaftliche Bücher wurden gekauft und geleſen, ohne daß,
ſoweit ich mich erinnern kann, die Frage der Schrift überhaupt
auf=
geworfen wäre. Da wiſſenſchaftliche Bücher ein erſtklaſſiges Wörterbuch
vovausſetzen, wwurden die Wörterbücher von Koehler, Thieme=Preußer
uſw. ohne weiteres benutzt; nur wurde bei Koehler der kleine Druck
überhaupt als Nachteil empfunden. Das ſehr gute Wörterbuch von
Heath u. Co., Boſton, iſt vorzüglich, das Deutſche in deutſcher Schrift.
Obiges gilt auch natürlich für die zwei Ausgaben des viel gebrauchten
Muret=Sanders=Wörterbuches.
Als Nebenbeſchäftigung gab ich jahrelang den Studenten der
Uni=
verſität Harvard deutſchen und ſonſtigen Unterricht. Die jungen Leute
laſen deutſchen Druck in einem Tage ſchon ohne alle Schwierigkeit.
Mit ganz verſchwindenden Ausnahmen ſind die deutſchen Zeitungen
hier in deutſchem Druck. Gegen die wenigen in lateiniſchem Druck
er=
ſchienenem haben Deutſche und Ausländer ein entſchiedenes Vorurteil.
„Die lateiniſche Schrift bergubt Ihre Sprache ihrer Individualität”
(Bemerkung eines hochgebildeten Amerikaners).
Weit wichtiger iſt aber meiner Meinung nach die Sache, wenn man
ſie vom kulturellen Standpunkt aus anſieht:
Ganz abgeſehen davon, daß der Ausländer in der Konzeſſion die
ihm mit der Lateinſchrift gemacht wird, in den meiſten Fällen nur eine
charakterloſe Kriecherei ihm gegenüber ſieht, und darin
einen weiteren Grund zur Verachtung deutſchen Weſens — ſelbſt dann,
wenn er ſich deutſcher Quellen bedienen muß — was ihn nicht abhält,
die Deutſchen zu haſſen, oder wenigſtens eine ſtarke Abneigung gegen
ſie zu haben („nous avons beſoin dieux, mais nous les haiſſons”. —
ſagte mir ein belgiſcher Metallurge), berauben wir die Deutſchen im
Auslande eines der wichtigſten Bande, um ſie der Heimat zu erhalten,
und ſoweit ich das ſehen kann, beraubt ſich das deutſche Volk drüben
— ohne daß ihm jemand einen Erſatz bietet — eines volkserhaltenden
Mittels allererſten Ranges; um einer Illuſion willen.
Als Auslandsdeutſcher habe ich wohl kein Recht auf dieſen Punkt
einzugehen, aber, ſoweit die Deutſchen im Ausland in Betracht kommen,
45 Millionen, deren Scelen wieder zu gewinnen eines der Hauptziele
Deutſchlands ſein ſollte, würde ein Verlaſſen der deutſchen Schrift ſeitens
Deutſchlands von dem allerverderblichſten Einfluß ſein.
Nummer 279
Franzöſiſche Sorgen.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 7. Oktober.
Der franzöſiſch=amerikaniſche Zollſtreit, beſchäftigt jetzt alle
politiſchen Kreiſe in Frankreich. Die Preſſe legte ſich zwar ſo
viel wie nur irgend möglich Beſchränkung auf, aber das geſchieht
nur deshalb, um eine unveränderliche Stellungnahme der öffent= Stadt Köln zur Hindenburg=Spende die Summe lichen Meinung — wie dies etwa in der Schuldenfrage zuſtande
kam — nicht herauszuprovozieren. Man will nämlich der Regie= freie Hand laſſen. Aber es muß feſtgeſtellt werden, daß die
— übrigens nicht allzu große — Wirkung der Feſtlichkeiten um
die American Legion verſchwunden iſt. Anfangs wollte man
die=
ganze Frage als eine rein adminiſtrative und wirtſchaftliche be=. Heute muß ſchon jeder zugeben, daß es ſich um
eine=
eminent politiſche Frage handelt.
Das Vorgehen Amerikas — die Anwendung der Strafzölle—.
zeigt, daß man in Waſhington nicht beſtrebt iſt, den Zollkonflittt
mit Frankreich zu vermeiden. Man leitet dies hier auf verſchie= Urſachen zurück. Zuerſt auf das Betreiben der
amerika=
niſchen Textilinduſtrie, welche ſich durch die franzöſiſche
Kon=
kurrenz bedroht fühlt. Dann — und das klingt ſchon ernſter — man an, daß Amerika durch die Entwicklung der ganzen:
europäiſchen Wirtſchaftspolitik verſtimmt iſt. Und endlich
beab=
ſichtigt Amerika, die Meiſtbegünſtigung für ſeine Waren an allenn
Punkten durchzuſetzen.
In Paris würde man die ganze Angelegenheit am liebſten:
veptuſchen. Aber die Loucheurſche Wirtſchaftspolitik gewinnt:
auffallend viel Anhänger, und in franzöſiſchen Geſprächen fälltt
das deutſche Wort „Zollverein” immer öfter. Man ſpricht gatt
ſchon von einer europäiſchen Monroedoktrin. In den wirtſchaft= Beziehungen zu Deutſchland iſt tatſächlich ein ernſter:
Fortſchritt zu verzeichnen. Aber die politiſchen? ...
Zu der Verſtimmung der Franzoſen trägt auch noch der
Zollkonflikt mit Belgien bei. Er geht auf den deutſch=franzöſiſchen:
Handelsvertrag zurück. Belgien droht nun ſchon mit
Repreß=
ſalien.
Eine andere Frage, in der die franzöſiſche Oeffentlichleitt
weder aus noch ein weiß, iſt das Verhältnis zu Rußland. Die*
Ruſſen wollen jeden Tag etwas anderes. Nur Rakowſki wollen,
ſie nicht zurückrufen. Angeblich wünſcht die Partei Stalinss
Rakowſki, der Trotzki naheſteht, von Moskau unbedingt
fernzue=
halten. Und da Rakowſki mit einem wichtigen Poſten dotien1
werden muß, und dieſer für ihn in der Diplomatie nicht zu
fin=
den iſt, wünſcht man, ihn in Paris zu laſſen.
Die Preſſekampagne gegen Rakowſki in Paris wird
in=
zwiſchen immer heftiger. Angeblich ſollen auch die Unruhen beiz
der Mittelmeerflotte dazu beitragen. Man ſieht die kommuni= Agitation nirgends gerne, in der Armee oder Marine abery
am wenigſten.
Frankreich mit dem amerikaniſchen Zollz.
vorgehen unzufrieden.
Die Erhöhung der Zollſätze für eine Reihe von franzöſiſcheny
Waren durch das Finanzdepartement der Vereinigten Stagten!
hat in offiziellen franzöſiſchen Kreiſen einen recht unangenehmeny
Eindruck hervorgerufen, der durch die Mitteilung des ameräns
niſchen Staatsdepartements an den Quai dOrſay, daß man zuu
einer Einigung zu gelangen hoffe, nicht völlig verwiſcht wordem
iſt. Trotzdem gibt man ſich der Hoffnung hin, daß die Erhöhung
der Tarife noch nicht den Beginn eines Zollkrieges zwiſchem
den Vereinigten Staaten und Frankreich bedeute, und daß,
ge=
mäß der Zuſicherung des Staatsdepartements, die Verhands
lungen fortdauern werden. Im franzöſiſchen Handelsmin
ſterium enklärt man, die franzöſiſche Regierung ſei durch d0
Zollgeſetzgebung gezwungen, auch weiterhin den Vereinigtel4
Staaten die Klauſel der meiſtbegünſtigten Nation zu verweigeri,
ſolange die Vereinigten Staaten ihrerſeits Zugeſtändniſſe
al=
lehnen.
Eine merkliche Verſtimmung macht ſich auch in der Pariſer=
Preſſe bemerkbar. Das „Journal” ſpricht von einer eiskaltem
Duſche. Das „Oeuvre” ſchreibt, man behaupte zwar in Amerita,
daß es ſich nicht um Repreſſalien handle, es ſei aber in dieſenm
Falle ſchade, daß die Maßnahmen ſo ſehr nach Repreſſaliei
ausſähen. Der „Matin” iſt der Anſicht, daß es ſich hier unm
eine innerpolitiſche amerikaniſche Angelegenheit handle, Es ſei
wahrſcheinlich, daß die Zollpolitik bei der nächſten
Präſidenten=
wahl in Amerika eine hervorragende Rolle ſpielen werde
„Petit Journal” wirft Amerika vor, Europa das Recht des
Abſchluſſes von Handelsabkommen verbieten zu wollen:
Dadurch werde das geſamte wirtſchaftliche Statut Europas
be=
droht. Es ſei offenbar, daß die Bildung europäiſcher Kartelle in)
Amerika ſtark verſtimmt habe, weil man dabei die Ausbeutuns!
einer Art europäiſcher wirtſchaftlicher Monroedoktrin wittere=
Viele Bücher — Rohrbach, Der deutſche Gedanke, Hauff. Auslandss
deutſchtum uſw. — würden eine weitaus größere Schlagkraft gehab.
haben in deutſchem Druck.
Als Schriftführer der deutſchen Hilfsausſchüſſe von 1914—19194
als ſolcher des Maſſachuſetts=Staatsverbandes, des Boſtoner Stadwver.
bandes von 1914 und 1917 habe ich Gelegenheit gehabt zu ſehen,
wi=
ein ſtarkes Band Sprache und Schrift bilden. Während die Verächte.
deutſcher Sprache und deutſcher Schrift, die vor allem unter deutſcheib
Renegaten zu finden ſind, viel mehr als unter den Fremden, auch iw
der Not verſagten, waren es diejenigen Familien, welche die heimatlich?
Sprache und Schrift pflegten, 95 Prozent der ungeheuren Summen auff
brachten, die von 1914 an nicht nur nach Deutſchland, ſondern auch nuch
anderen Ländern, China, Sibirien (Kriegsgefangene) gingen, und vor
deren Größe das deutſche Volk nicht die geringſte Ahnung hat — haben!
kann, ſonſt hätte es begreifen lernen, welch phänomenaler Gewinn aus
einem ſorgfältig gepflegten Deutſchtum gezogen werden könnte, beſonder:
auch durch die Pflege der Familienforſchung.
Vom ökonomiſchen, vom kulturellen Standpunkt aus, vom Stando
punkt der Raſſeerhaltung und der Erhaltung des Solidaritätsgefühls
aus halte ich die Beibehaltung der deutſchen Schrift von ſo unermeits
lichem Werte, daß ich deren Feinde auch als Feinde des deutſchen Volfe:
anſehen muß.
Ihr ergebenſter
Max Otto von Klock.
Anmerkung der Nedaktion: Auch wir ſind der Anſichlal
daß ein Zeitungskrieg die Ueberzeugungen beider Seiten nicht erſchit
tern und beeinfluſſen kann. Wir haben nunmehr beide Teile zu
Wol=
kommen laſſen und ſchließen endgültig die Erörterungen an dieſer Stells=
Ein
(0N
— Der Monatsſchrift für Gottesdienſt und kirchliche Kun.
entnehmen wir: Profeſſor Dr. h. c. theol. Arnold Mendels
ſohn wurde von der philoſophiſchen Fakultät der Univerſie
Tübingen anläßlich des 450. Jubiläums der Univerſität
zu=
philoſophiſchen Ehrendoktor ernannt. Der Dekan, der phile
ſophiſchen Fakultät, Profeſſor Dr. Kroh, nahm Gelegenheit,
einem am zweiten Feſttage im Muſikinſtitut der Univerſie.
unter Leitung von Profeſſor Dr. Karl Haſſe ſtattfindenge
Morgenkonzert, in dem u. g. einige Kompoſitionen
Mendelsſohl=
zum Vortrag kamen, den Komponiſten zu begrüßen.
Anſchließel-
überreichte er ihm die Urkunde der Ehrung als (wie es dart
heißt) „dem großen Meiſter deutſcher Tonkunſt, der, im Bode
beſter Ueberlieferungen wurzelnd, aus dem Reichtum und de
Selbſtändigkeit einer reinen und vollen Perſönlichkeit ſchöpfelle
allem Guten und Edlen in der Seele unſeres Volkes mit unbel
gänglichen Werken Ausdruck zu geben weiß.‟ Die Ehrung de
hochverdienten Komponiſten, der jetzt im Alter von 72 Jahre
ſteht, wird gewiß überall mit freudiger Zuſtimmung begeuK
werden.
Mummer 279
Gamstag, den 8. Oftober 1927
Die Bilanz der engliſchen Regierungspolitik
Baldwin vordem Konſervativen
Parteitag.
ſim Vorſioß gegen Lord Rothermere. —
Un=
iöſie Probleme. — Baldwins Schweigen
Ibeer Kabinettsumbildung und Außenpolitik.
London, 6. Oktober.
2Auf dem Konſervativen=Parteitag in Cardiff hielt
Miniſter=
ſädent Baldwin eine große Rede, in der er zunächſt hef=
Iſe. Angriffe gegen Lord Rothermere richtete, dem er unklare
führung gegenüber der Konſervativen Partei vorwarf. In
wen weiteren Ausführungen wies der Redner darauf hin, daß
Sdie konſervative Regierung in den drei Jahren ihrer
Tätig=
kſt etwa anderthalb Jahre lang Schwierigkeiten gegenüber
ge=
ern habe, wie noch nie zuvor eine andere Regierung. Den
infſervativen ſei es gelungen, ihr ſoziales Geſetzgebungswerk
vollenden, das mit dem Eintreten ſeiner vollen Wirkſamkeit
aH1. Januar eine ungewöhnliche Geſamtleiſtung darſtelle. Wenn
üinduſtrielle Lage auch noch nicht befriedigend ſei, ſo ſeien
ſa ntliche Fortſchritte zu verzeichnen, die er noch weiter
aus=
br=uen hoffe. Die Haltung des Edinburger
Gewerkſchaftskon=
eßes begrüße er und ſtimme auch mit den Gewerkſchaftsführern
er Anſicht überein, daß die Regierung ſich außerhalb der
Im tändigungsbeſtrebungen zwiſchen den Arbeitnehmern und
thieitgebern zu halten habe. Die landwirtſchaftliche Lage, ſo
Uurrte Baldwin weiter, mache der Regierung noch einige Sorge.
e Regierung ſei gegen Aufnahme langfriſtiger Kredite, die
ſoßßbritannien für ſeine Wirtſchaft dringend benötige. Mit der
imkwelt ſei man in Verhandlungen getreten, die noch im Gange
eir und durch die die Regierung eine erhebliche finanzielle
Ent=
turng zu ſchaffen hoffe. Zum Schluß erklärte der
Miniſter=
fürdent zur Frage der Oberhausreform, daß die Regierung
uän dieſem Herbſt eingehend mit allen Vorſchlägen in dieſer
ſage beſchäftigen werde.
* Es kann nicht behauptet werden, daß die Rede
Bald=
m8 auf dem Parteitag der Konſervativen in Cardiff einen
eitzeugenden Eindruck gemacht hat. Das hatte ſeinen Grund
Uieicht darin, daß ſich der Premierminiſter mancherlei Dinge
arwehren hatte, die mit der Politik der Regierung an und
ſſich nichts zu tun hatten. Vielleicht hat es Baldwin auch
giſichts des bevorſtehenden Wahlkampfes für zweckmäßig ge=
Atrn, ſeine Worte in möglichſt unbeſtimmte Form zu kleiden.
UUm die gegenwärtige innenpolitiſche Lage Englands zu
uyteilen, muß man ſich vor Augen halten, daß die Liberale
ſmrei unter der geſchickten Führung Lloyd Georges in den
ſtun Monaten erheblich Einfluß gewonnen hat, und daß die
plnenmäßige Vertretung der Liberalen im Unterhaus in kraſſem
ſhierſpruch zu der Anhängerſchaft der Partei im Lande ſteht.
e Wandpolitik Lloyd Georges iſt der Regierung ſchon lange ein
iun im Auge, der ſie aber nichts gleichwertiges
entgegenzu=
ſeix hat, andererſeits würde eine Uebernahme des liberalen
misprogrammes, für deſſen Propagierung die Liberalen weder
tu noch Geld geſcheut haben, dem Preſtige der Regierung nur
aien, während die Liberalen, denen die Vaterſchaft an dieſer
thruktiven Politik nicht abgeſtritten werden kann,
unzweifel=
t einen großen Erfolg verbuchen würden. So nimmt es nicht
inoer daß Baldwin ſeine Zuhörer nur mit einigen Worten
geneiner Redensarten beſchwichtigen konnte. Es bleibt
abzu=
uyen, ob ſich die konſervative Wählerſchaft hiermit zufrieden
gen wird, denn die Landpolitik iſt angeſichts der Tatſache,
Wngland hinſichtlich ſeiner Lebensmittelverſorgung vollſtän=
1 wom Ausland abhängig iſt, in der Tat eine höchſt dringende
d damit akute politiſche Frage geworden.
Weniger dürfte die konſervative Regierung von der arbeiter=
Etülilichen Oppoſition zu befürchten haben, denn die
Einhal=
tol des Verſprechens, den Burgfrieden innerhalb der engliſchen
zdmſtrie zu halten und zu fördern, iſt eben durch die ungeſchickte
Aürik der Arbeiterparteiler vereitelt worden. Die Wählerſchaft
*di deshalb kaum gegen die allerdings etwas drakoniſche
Maß=
unne der Gewerkſchaftsgeſetzgebung proteſtieren, um ſo mehr,
Baldwin in ſeiner geſtrigen Rede erneut nachdrücklichſt
ver=
ſente, daß die Regierung ſich nicht i die
Verſtändigungsbeſtre=
higgen zwiſchen Arbeitnehmern und Arbeitgebern einmiſchen
rde. Alle mit dieſen Fragen zuſammenhängenden
Schwierig=
tei: hat Baldwin deutlich erkannt. Wenn er deshalb darauf
mäes, daß es die Pflicht der Konſervativen ſein wird, eine
nationale Politik aufzubauen, die die Unterſtützung der großen
Partei derjenigen finde, die in keiner beſonderen Hinſicht
An=
hänger irgendeiner Partei ſeien, aber eine ſtabile Regierung
mit Unterſtützung der Liberalen und Arbeiter vorzögen, ſo
zer=
ſtreute er hiermit die in weiten Kreiſen gehegten Zweifel, daß
die konſervative Regierung eine reaktionäre Politik treibe.
Auffallend in der Baldwinſchen Rede iſt ſein völliges
Still=
ſchweigen über die Kabinettsbildung und die außenpolitiſchen
Fragen. Vielleicht wollte er bezüglich der letzteren Fragen die
Rückkehr des Außenminiſters abwarten, der am Samstag,
an=
ſchließend an ſeine Ausſprache mit Primo de Rivera, jetzt auch
eine eingehende Unterredung mit Briand haben wird, und es
kann damit gerechnet werden, daß noch wichtigere Probleme als
die Tangerfrage beſprochen werden.
Beendigung der Kongreſſe in Cardiff
und Blackpool.
EP. London, 7. Oktober.
Sowohl die Parteikonferenz der Konſervativen in Cardiff
als der Arbeiterpartei in Blackpool wurden heute beendet. Die
Konſervativen nahmen einſtimmig eine Reſolution an, in der
eine weitere Ausdehnung der Zölle gemäß dem Induſtrie=
Schutz=
geſetz gefordert wird. Die Regierungsvorſchläge betreffend die
Erhöhung des ſchulpflichtigen Alters, die Arbeitsloſen=Fürſorge
uſw. wurden gutgeheißen. — Auf der Arbeiterkonferenz wurde
der Erweiterung des Wahlrechts für Frauen vom 21. bis 30.
Jahre zugeſtimmt. Eine Reſolution, Schritte zur
Wiedervereini=
gung der Arbeiter und der ſozialiſtiſchen Internationale mit der
Dritten Internationale und den nichtangeſchloſſenen ſozialiſtiſchen
Parteien zu ergreifen, wurde mit 1 381 000 gegen 1 071 000
Stim=
men abgelehnt. Es kam zu heftigen Zuſammenſtößen zwiſchen
Cook und Roberts wegen einer etwaigen Vereinigung der
Arbeiterpartei mit der Unabhängigen Arbeiterpartei. Am Schluß
der Arbeiterkonferenz überreichte Macdonald dem Vorſitzenden
Roberts eine Violine zum Geſchenk, worauf dieſer populäre
ſchottiſche Volkslieder anſtimmte.
Chamberlain und Zaleſki in Paris
Paris, 6. Oktober.
Auſten Chamberlain iſt heute vormittag, aus
Mar=
ſeille kommend, in Paris eingetroffen. Er wurde am Bahnhof
von dem Kabinettschef Briands empfangen. Morgen wird er
an einem ihm zu Ehren gegebenen Frühſtück im Quai d’Orſay
teilnehmen, nach deſſen Beendigung er mit Briand eine
allge=
meine Beſprechung über die außenpolitiſche Lage haben wird. —
Der polniſche Außenminiſter Zaleſci, der wegen ſeiner
Er=
krankung verhindert war, an den Genfer Beratungen
teilzu=
nehmen wird ebenfalls für heute in Paris erwartet. Als Zweck
dieſes Beſuches wird der Wunſch Zaleſkis angeführt, mit Briand,
den er ſeit mehreren Monaten nicht mehr geſehen hat, den
Kon=
takt wieder aufzunehmen. Daß Zaleſki die gleichzeitige
Anweſen=
heit des engliſchen Außenminiſters in Paris benutzen wird, um
auch mit dieſem zu konferieren, iſt als wahrſcheinlich
anzu=
nehmen.
Chamberlain bei Briand.
Briand hatte heute abend eine längere Ausſprache
mit dem engliſchen Außenminiſter Chamberlain, über deren
Inhalt aber offiziell noch nichts bekannt geworden iſt. An
zu=
ſtändiger Stelle erklärte man, daß gegenwärtig keine ernſten
Meinungsverſchiedenheiten mit England
beſtün=
den und daher wohl keine großen Probleme behandelt worden
ſeien.
Chamberlain empfing darauf die
franzö=
ſiſche Preſſe und gab Erklärungen über die letzte
Völkerbundsſeſſion ab. Er betonte, daß der
Völker=
bund an Anſehen nicht verloren habe, ſondern imer noch das
wirkſamſte Mittel ſei, um den europäiſchen Frieden aufrecht zu
erhalten. Im beſonderen müſſe als feſtſtehend angeſehen
wer=
den, daß durch die Locarnoverträge ein Krieg zwiſchen
Deutſch=
land und Polen in Zukunft ausgeſchloſſen ſei, da Deutſchland
ſich verpflichtet habe, alle aufkommenden
Meinungsverſchieden=
heiten auff ſchiedsrichterlichem Wege ſchlichten zu laſſen. Die
Fort=
ſchritte des Völkerbundes von einer Seſſion zur andem ſeien
zwar nicht ſehr groß, aber, als Ganzes geſehen, könne man ohne
Uebertreibung ſagen, daß wichtige und nützliche Arbeit geleiſtet
worden ſei. Er ſei überzeugt, daß auch das Selbſtvertrauen des
Völkerbundes in ſich geſtiegen ſei. Der Völkerbund ſei kein
Ueberſtaat. Man betrachte den Völkerbund mehr als eine Art
Heilige Erde.
WDer Volksaberglaube gewinnt dadurch für die Wiſſenſchaft
elbeſondere Bedeutung, weil er uralte Ueberlieferungen
be=
ſhutt, die von den entfernteſten Vorfahren her von Geſchlecht
Grſchlecht weitergegeben wurden. So führt uns ſein Studium
zück in die fernſte Vergangenheit, die in der Gegenwart noch
ſen dig iſt. Die wenigſten Menſchen ahnen, mit welcher, Fülle
mbergläubiſchen Schutzmitteln wir uns umgeben haben und
9rpir im Laufe des Tages unzählige Dinge tun und
beobach=
lohne daß uns ihre urſprüngliche zauberiſche Bedeutung noch
m!Bewußtſein kommt. Der primitive Menſch glaubte ſich in
ſter Abhängigkeit von den äußeren Gewalten der Natur von
en möglichen böſen Einflüſſen und Geiſtern umgeben und
ſpü: ſich dagegen Schutz zu ſchaffen. So kam es zur
Ausbil=
ag ſolcher Schutzmittel, der ſogenannten Amulette. Das
Aukettweſen, das zu allen Zeiten und in allen Teilen der Erde
genrſcht hat und noch herrſcht, iſt ein ungeheuer weites Gebiet
98olkskunde. Noch kein Gelehrter hat es ganz überſchaut und
ſeirner Vielgeſtaltigkeit dargeſtellt. Dies iſt erſt der
unermüd=
ſen Sammelarbeit des verſtorbenen Hamburger Augenarztes
Folkloriſten Dr. S. Seligmann gelungen, der zuerſt ein
anslegendes Werk über den böſen Blick. Die Zauberkraft des
ſyess”, und in ſeinem Nachlaß eine umfaſſende „Geſchichte
1s Amulettweſens” hinterließ. Der erſte Band dieſer
ügartigen Arbeit, der aber ein für ſich geſchloſſenes Ganzes
eſtü=llt, erſcheint ſoeben bei Strecker und Schröder in Stuttgart
rei dem Titel „Die magiſchen Heil= und
Schutz=
ttel”. In dieſem Bande ſind die ſogenannten vier
Ele=
mte: Waſſer, Feuer, Luft und Erde behandelt, und es ſei hier
einiges über die Verwendung der Erde als Amulett
wargehoben. Die Erde galt den Naturvölkern, aber auch noch
Wriechen und Römern als die Mutter alles Lebens. Der
Luſch erhielt ſeine Lebens= und Tatkraft erſt von der Erde
razus erklärt ſich die weit verbreitete Sitte, das Kind gleich
ider Geburt, ehe es irgend welche Nahrung zu ſich
genom=
auf die Erde zu legen. Dies war auch altgermaniſcher
Auoch und iſt es noch heute vielfach in deutſchen Landen, und
grr. iſt es die Hebamme, die niederdeutſche Hebemutter, die das
ad, von der Erde aufhebt, um es dem Vater zur Anerkennung
rü ichen. Der Grundgedanke dieſes Brauches iſt der, daß die
Ge, als das fruchtbare Element Kräfte verleiht und Zauber
weührt. So ſagt man z. B. noch heute von einem Menſchen,
ess weit bringt: „Ja, der iſt aber auch gleich auf gute Erde
egt worden.” Auch die Frauen wurden bei ihrer Niederkunft
auf die Erde gelegt, um ſie vor böſen Geiſtern zu ſchützen und
ihnen die Geburt zu erleichtern. Der altnordiſche Ausdruck für
„im Kindbett ſein” bedeutet, „auf dem Boden liegen” In
Japan, Indien und anderwärts werden noch heute die
Gebären=
den auf die Erde gelegt.
Ebenſo bettete man früher den Sterbenden auf die Erde,
um ihm das Hinſcheiden zu erleichtern und die Dämonen von
ihm fern zu halten. Die heute noch übliche Sitte, drei Hände
voll Erde auf oder nach dem Toten zu werfen, hat dieſen
Glau=
ben bis in unſere Tage lebendig erhalten. So wurde die Erde
in vielen Rekigionen heilig; man mengte Erde unter die Saat
und trägt ſie in Säckchen als Amulett. Das Beſtreichen mit
Schmutz galt ſchon bei den Griechen und Römern als
Vorbeu=
gungsmittel gegen Hexerei und böſen Blick. Die Wärterinnen
und Mägde ſteckten einen Finger in den Schlamm, der ſich auf
dem Boden der öffentlichen Bäder befand, und ſalbten damit
die Stirn des Kindes. Um Kranke zu heilen, wurden ſie ſogar
„begraben”; aber ſpäter begnügte man ſich damit, nur die
Krank=
heit zu begraben, indem man einen Teil vom Körper des
Kran=
ken, wie abgeſchnittene Haare, Fingernägel oder Zähne, dann
auch Kleidungsſtücke von ihm, in den Erdboden verſenkte. Die
Erde von Gräbern galt für beſonders wirkungsvoll und noch
mehr geſucht iſt die Erde von heiligen Plätzen. In Deutſchland
verwendet man mit Vorliebe als Amulett Erde von dem Boden
in der Nähe der Kirche, auch Erde von Kreuzwegen, an denen
ſich bekanntlich hauptſächlich die Geiſter aufhalten ſollen. Die
Erde von heiligen Orten, wie Jeruſalem und Mekka, iſt ſeit
langem als wundertätig bekannt. Auch die Fußſpur, die ein
Menſch oder Tier auf dem Erdboden hinterläßt, hat magiſche
Eigenſchaften, denn ſie ſteht ja mit ihm im innigſten
Zuſammen=
hang, iſt ein Teil ſeiner Seele. Schlägt man in die Fußſpur
ſeines Feindes einen Sargnagel, ſo muß er ſterben; nimmt man
die Fußſpur des Zauberers von der Erde weg und ſchwenkt ſie
um den Behexten, dann wird dieſer von dem Zauber befreit.
Die Fußſpur Buddhas und anderer heiliger Männer ſoll eine
große Heilkraft beſitzen und wird vielfach verehrt, wo man ſie
V. K.
erhalten glaubt.
*Konzert.
Ein Hugo=Wolf=Abend iſt immer eine Freude; er
war es auch geſtern, wo im Kleinen Haus Theo Heuſer eine
Reihe ſchöner und ſchönſter Wolf’ſcher Lyrik einem zahlreichen
Publikum ſehr zu Dank ſang. Geſchmackvoll zuſammengeſtellt,
wie die Vortragsfolge war, wurde ſie auch durchgeführt. Heuſer
Geite 3
öffentlichen Appellationsgerichtshof der Welt, vor den man ſich
begeben könne, wenn die üblichen diplomatiſchen Mittel verſagt
hätten. Von ſeinem Standpunkt als Engländer könne
er mit gutem Gewiſſen ſagen, daß der Völkerbund einen
wich=
tigen Fortſchritt in der Richtung der Abrüſtung und der
Sicher=
heit getan habe. Damit war das Expoſé Chamberlains zu Ende.
Die Journaliſten ſtellten aber darauf noch eine ganze Reihe
von Fragen, z. B. ob in der Unterredung mit Primo de Rivera
über Tanger geſprochen worden ſei? Chamberlain
be=
jahte dies Was Tanger anlange, ſo ſeien eben
Unterhand=
lungen zwiſchen Frankreich und Spanien im Gange, bei denen
England nicht intervenieren werde. Er warte mit gutem
Ver=
trauen den Ausgang der Verhandlungen ab und er hoffe, daß
England das Abkommen zwiſchen Spanien und Frankreich werde
annehmen können, ohne daß daran auch nur das geringſte
ge=
ändert werden müſſe? England liege vor allem an der
Auf=
rechterhaltung des Prinzips der
Internatio=
nalität von Tanger und dieſes Prinzip werde ſowohl von
Spanien als auch von Frankreich anerkannt, wie er heute
erklä=
ren könne. — Auf die Frage, ob in Palmas über ein
engliſch=
italieniſch=ſpaniſches Bündnis für die Seeherrſchaft am
Mittel=
meer geſprochen worden ſei, erklärte Chamberlain unwillig:
„Wenn man nichts weiß, erſindet man etwas.” Auf alle Fälle
würde er dann eine ſo wichdige Frage nicht anläßlich einer
Ver=
gnügungsreiſe, ſondern nur in London beſprochen haben. Er
teilte darauf wit, daß er eben eine längere Ausſprache mit
Briand gehabt habe und ich mit ihm über alle politiſchen Fragen
underhalten habe, die ihm durch den Kopf gegangen ſeien und er
könne verſichern, daß deren viele waren. Auf die Frage, ob
Spanien dem Völkerbund wieder beitreten werde, ſagte, er, er
gebe die Hoffnung nicht auf. Auf die Frage der Stellung
der Locarnomächte zu Rußland gab er eine
aus=
weichende Antwort, ſeine Anſicht zu dieſem Punkt ſei
ausreichend bekannt, als daß er ſich darüber, noch zu äußern
brauche.
Frankreich fordert Rakowſkis Abberufung.
Wie die Havas=Agentur mitteilt, wird der franzöſiſche
Bot=
ſchafter in Moskau, Herbette, heute mit Volkskommiſſar
Tſchit=
ſcherin eine Unterredung haben und ihm die Note der
franzö=
ſiſchen Regierung übergeben, in der die Abberufung Rakowſkis
gefordert wird.
Die franzöſiſche Beſchwerde gegen Rakowſfi.
Es wird mitgeteilt, daß die franzöſiſche Regierung in der
Note, die heute von dem franzöſiſchen Botſchafter in Moskau,
Herbette, der Sowjetregierung übergeben wurde, drei
Beſchwer=
depunkte gegen Rakowſki angeführt habe. Zunächſt die
Unter=
zeichnung des bekannten Manifeſts an die Soldaten aller
Län=
der, die aufgefordert werden, im Falle eines Krieges gegen
Sow=
jetrußland zur Roten Armee überzugehen. Zweitens wegen der
Wiedergabe der zwiſchen Moskau und Paris ausgetauſchten
diplomatiſchen Korreſpondenz in der „Humanité” und ſchließlich
ſeine ſchwankende Haltung in verſchiedenen diplomatiſchen
Ange=
legenheiten der letzten Zeit, was als unkorrekt bezeichnet wird.
Es fehlt ſomit der bekannte Beſchwerdepunkt, daß Rakowſki bei
der Sacco=Vanzetti=Manifeſtation und bei kommuniſtiſchen
Spio=
nageangelegenheiten die treibende Kraft geweſen ſei, ſowie
ſchließlich die in der Preſſe wiederholt aufgetretene Behauptung,
daß Rakowſki dem Pariſer kommuniſtiſchen Gemeinderat
Cré=
met in der Botſchaft Aſyl gewährt habe.
Tſchitſcherin bezeichnet die franzöſiſche
Forde=
rung als einen unfreundlichen Akt.
Der ſozialiſtiſche „Soir” hat einen Spezialberichterſtatter
nach Moskau entſandt, dem der Volkskommiſſär für äußere
An=
gelegenheiten, Tſchitſcherin, folgende Erklärungen abgab: Die
ruſſiſche Regierung habe nicht nur einer Abberufung des
Bot=
ſchafters Rakowſkis nicht zugeſtimmt, ſondern ſich im Gegenteil
dieſer Abberufung ſtets widerſetzt. Er habe Rakowſki gegenüber
niemals die geringſte Unzufriedenheit ausgedrückt, ſondern
ſoli=
dariſiere ſich vollkommen mit ihm in allen Fragen, die ſeine
Tätigkeit in Frankreich beträfen. Der franzöſiſche Botſchafter
Herbette habe ihm die formelle Zuſicherung gegeben, daß nach
den von der ruſſiſchen Regierung gegebenen Erklärungen der
Zwiſchenfall abgeſchloſſen ſei, zu dem eine falſche Auslegung der
von Rakowſki unterzeichneten bekannten offiziöſen Erklärung
An=
laß gegeben habe. Die Forderung nach der Abberufung
Ra=
kowſkis, der in Paris der treue Interpret der Sowjetregierung
ſei, könne der öffentlichen Meinung in Rußland nur als ein
un=
frcundlicher Akt erſcheinen, der ernſte Rückwirkungen auf die
Be=
ziehungen zwiſchen den beiden Ländern haben müſſe. Zum
Schluſſe wandte ſich Tſchitſcherin gegen die Hetze der reaktionären
Preſſe Frankreichs, ohne die der Fall Rakowſki überhaupt nicht
exiſtieren würde und der mit der Achtung, die man dem
Bot=
ſchafter einer fremden Macht ſchulde, nicht zu vereinbaren ſei.
iſt ein reifer Künſtler geworden; ſeine ſchöne tiefe lyriſche
Bari=
tonſtimme iſt nunmehr männlicher, heldiſcher; Heuſer beherrſcht
ſie tadellos; eine anfangs ſich bemerkbar machende Neigung zu
ſchwachem Detonieren in der Mittellage überwand er ſpielend,
und alles, was er brachte, ſang er mit künſtleriſchem Takt und
vollſter Einfühlung in den Stil dieſer Muſik; er gab ihr alles,
was ſie verlangt, und hielt ſich von jeder Uebertreibung in Ton
und Vortrag zurück, ſo daß das Zuhören eine Freude wurde.
Beſonders gelungen ſchienen mir — und das Publikum ſchien
das gleiche zu empfinden — die zarten, weichen, liebenswürdigen
Geſänge; ganz entzückend z. B. die „Verſchwiegene Liebe‟ „Der
Muſikant” und „Der Gärtner”; „Der Tambour” mußte
wieder=
holt werden (das Publikum verſteht doch manchmal mehr, als
man ihm zutraut); und dann das „Gebet” und „Verborgenheit”
und ebenſo die Goetheſchen Harfnerlieder und drei Geſänge aus
dem italieniſchen Liederbuch; die herrliche Muſik wirkte friſch
wie nur je: „Der Freund”, „Geſang Weylas” „Heimweh‟, „
Fuß=
reiſe‟, „Im der Frühe” und das Gegenſtück zum mächtigen
Rattenfänger „Seemanns Abſchied”: man ſieht, eine reſpektable
Aufgabe, die ſich der Sänger geſtellt hat; Reſpekt auch vor der
Wiedergabe dieſer ſo verſchieden gearbeiteten Geſänge.
Heuſer wurde ganz vorzüglich begleitet von Hermann Heiß;
Hugo Wolf iſt ſehr ſchwer am Klavier zu bringen; der Begleiter
iſt da nicht nur Begleiter, ſondern vollwertiger Mitinterpret muß
er ſein. Heiß iſt ein ſolcher. „Der Gärtner” und „Der
Tam=
bour” gelangen ihm ganz außergewöhnlich gut, und überall auch
ſonſt merkte man den feinen Muſiker und ausgezeichneten
Pianiſten.
Blumen und Kränze, Beifall in Fülle bildeten verdienten
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Lieb=
mann, Berlin W 57. 24.— Mk. 1.: Teil.
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lin 8 14.
Seite 4
Samstag, den 8 Oktober 1927
Nummer 279
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Samstag, den 8 Oktober 1922
Seite 5
AAus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 8. Oktober,
* Eine neue Sehenswürdigkeit
in Darmſtadt.
eine neue Seheaswürdigkeit ſoll in Darmſtadt erſtehen Genau
göramen, iſt ſie alt und ſchon zweihundert Jahve vorhanden. Aber
Aichönſte Saal, den die kunſtfrohe Zeit des Barock in unſerer Stadt
ſgtfffen, iſt bis heute dem Auge des Publikums entzogen geblieben.
ſurand wohl, der ſeinen Weg vom Markt durchs Schloß nahm, ahnte,
drr unmittelbar an einem Kleinod der Kunſt auf heſſiſchem Boden
ſchig ging. Dort nämlich, im Erdgeſchoß des Schloſſes, die ganze Front
m PPortal bis zum Ernſt=Ludwigs=Platz einnehmend, liegt die ſchöne
Eifffung des Schloßbaumeiſters de la Foſſe, die in jmem Flügel in der
in. Hälfte des 18. Jahrhunderts zwar entſtanden, in ihrer
ſtimmungs=
ber Raumſchönheit aber erſt jetzt geradezu entdickt worden iſt. Und
1) erer Raum iſt der ſtattliche Saal damals geblieben. Eine Galerie
mict ihn, reiche Schmiedearbeit und die ganze Wandfläche rundum
hrienden Schränke ſind noch vollſtändig erhalten. Das Staatsarchiv,
1 nfang an der Bewohner des Raumes, hat ihn in ſeiner
Unbe=
ut eit bis heute gehütet. Nun aber, bei der Wiederherſtellung und
Mctaltung des ganzen Schloſſes, ſoll, dem Vernehmen nach, dieſe
Bei der Raumkunſt in neuem Glanze erſtehen und Darmſtadt um eine
Ensswürdigkeit von Rang bereichert worden. Nachdm die Landes=
1hol hek ihren ſchönen Leſeſaal erhalten hat und mit dem ja auch der
2 Aei.=ſchaft dienend n Staatsarchiv ausreichende Betriebsräume erhalten
fſent der Zeitpunkt gekommen, einem alten Kunſtwerk — und
Darm=
ff wat Urſache das wenige zu erhalten, was es beſitzt —
Gerechtig=
ſerfiderfahren zu laſſen und gleichzeitig die Tür zu öffnen zu einer
Eul=lung, die Fremde und Einheimiſche immer wieder anziehen wird.
2. Bräuning=Oktavio hat ſich in der Beilage zum Gießener
An=
ger „Heimat und Bild” in begeiſterter Weiſe für Archivausſtellungen,
1ßſe— Oefſeutlichkeit zugänglich ſind, ausgeſprochen. Kaum, daß dieſer
0Gnke bis jetzt irgendwo verwirklicht worden iſt. Nun ſoll er in
Amtadt dauernd Geſtalt gewinnen und das an einer Stätte, die von
9Am an daſür geſchaffen, die würdiger kein Moderner geſtalten
Dfüt‟ Alte Handſchriften und Drucke, prachtvoil geſchriebene und
Abette Pergamenturkunden, die ganze Fülle des Siegelweſens und der
AAmnkunde, Autographen und ſo vieles andere von intim perſön=
Ihm: Reiz ſoll in dem mächtigen Saal in ſchlichten Schaukäſten auf
ein=
ffm: Tiſchen, dem ginzigen, was in dieſen Raum hineingegeben werden
uln ſoen Beſchauer feſſeln und erfreuen. Erſtaunlich iſt nur, daß der
GAucke nicht längſt verwirklicht worden. Dagegen kann man ſich kaum
Abrek en, was entſtanden wäre, wenn eine unſelige Hand, wie deren
ſbels alte Baudenkmäler angegriffen hab=m, darüber gekommen und die
Abe Raumwirkung durch Einbauten, mehr oder minder ſtabiler Art,
Uwußen, die prachtvolle Halle zum Tummelplatz für Schreibmaſchinen
Abenn=altet hätte, wenn hinter Glasſchränken Aktenbündel bewachende
AEisaugen hervorlugen würden, wenn mit einem Wort ödeſte Gleich=
Auaheit an der Hand eines Bau= und Raumpernüiſters in die Halle
eiſtzgen wäre. Ein gütiges Geſchick hat das verhindert. Und wer
Hdvie Intereſſe daran hat, daß Darmſtadt ſich als eine Stätte
be=
hſatt, die den Fremden lockt, wer wnß, wie ſchwer es ſeiner Nach=
Hzift wegen, man denke nur an Mainz, darum zu ringen hat, der
bem neuen Gedanken voll und ganz zuſtimmen. Wird ſeine
Aus=
ſang, doch etwas geben, worum man, um Aehnliches zu ſehen,
weit wandern muß. Nur alte Kloſterbibliotheken, St. Gallen ſei
tru t, bieten Verwandtes. Und die alten franzöſiſchen Kupferſtiche
b//48. Jahrhunderts, die ſolche Räume im Bilde zeigen, ſind das Eut=
Des Sammlers. Da ſchließlich die Koſtenfrage heute eine ſo große
Am /pielt, darf betont werden, daß ſie einmal wirklich nicht im Wege
½ enn Raum und Ausſtattung, von wenigem abgeſehen, ſind ja vor=
He... So wird man in Darmſtadt, dem eine neue Zierde in den
SEs fällt, den Plan freudig begrüßen, zumal noch eins hinzukommt.
Awaltung und Publikum werden von Anfang an einig ſein, was,
1½ unn ſagt, in ähnlichen Fällen hier nicht immer der Fall ſein ſoll.
Heſſiſches Landestheater. Die Mieter des Landestheaters ſeien
mſnils darauf hingewieſen, daß ihnen ein Abonnement auf die
Ab iter des Landestheaters nicht nur den Beſitz eines
voll=
ſtimgen Jahrgangs der Zeitſchrift ſichert, ſondern auch die koſtenloſe
Aſteerung des Perſonenzettels zu jeder Vorſtellung ihrer Miete, auch
99BZrſatzmiete (einſchließlich Wahlvorſtellungen). Die näheren
Afgeingen ſind au den Tageskaſſen zu erfahren.
2— Erkrankung des Herrn Generalmuſikdirektors Dr. Böhm hat
ehſs erſchiebung auch des 1. Sinfoniekonzerts noi=
Aha gemacht. Es wird vom Montag, den 10., auf Montag, den
*Möktober, verlegt.
n der heutigen Aufführung von Smetanas „Verkaufter
MRut” wird die Marie von Paula Kapper, der Kezal von Theo
Hüryn ann geſungen.
rorgen Sonntag wird zum erſten Male in dieſer Spielzeit der
18qunerbaron” von Johann Strauß; gegeben. Muſikaliſche
Lei=
tim /Berthold Sander. Die Vorſtellung findet im Großen Haus ſtatt
Ufrginnt um 19 Uhr.
u. der Aufführung von Steruheims bürgerlichem Luſtſpiel „Die
Aße” ſpielt Sountag zum erſten Male Mela Wigandt die Rolle
dAklietstrud Deuter.
Darmſtädter Spielfchar. Wir bringen Dienstag, den 11., und
Mlwarh, den 12. d. M., in der Aula der Landesbaugewerkſchule,
Neckau=
ſtih 18, abends 8 Uhr die Märchen des Malers Blachetta der
„ASe nehirt” und „Pechdogel und Glückskind” zur Aufführung. Dazu
ſlg endes vorbemerkt: Das Märchenſpiel der Laienbühne ſchöpft
t1Kus dem Bronnen unſerer goldenen deutſchen Märchenpoeſie und
itAsſcem Verlangen entſtanden, ihre köſtlichen Schätze auch der
Schau=
huſch zu gewinnen. Durch die Darſtellung wird die Einförmigkeit der
ſylang zu ſprudelndem Leben erweckt. Die ſchlichten Geſchehniſſe,
Süf uverhaſt den goldenen Kern des Gleichniſſes verhüllend umranken,
ſiu r gplaſtiſche Szenenbilder gegoſſen. Die lieben und wohlvertrauten
Aſbergeſtalten rücken aus ihrer verträumten Abgeſchiedenheit in
folſäuhzelle Wirklichkeit. Sie gewinnen Farbe, Form, Stimme und
kör=
dSvn Ausdruck, den Typen der Kaſperlbuhne vergleichbar, aber durch
SIlh und Mimik verlehendigt — friſch, puitzig, ſchrullig. Da iſt die
falfs Wrinzeſſin, der edle Prinz, der geſtrenge und ein bißchen dumme
Fſa, / ein noch ein bißchen dümmerer Kanzler, die pfiffigen Bedienten,
veiis ſureite Narr, der naibe Burſch, dem der Himmel voller Bratwürſte
öm — und über allem waltet der gute Herrgott, der die Guten
be=
lo//uid die Böſen ſtraft, nach der lieben, guten alten Märchenmoral.
S/ſhn, aber kernig und luſtig ſind dieſe Spiele. Möchten viele kommen
uſſich, daran erfreuen.
) andesmufeum. Nach Beendigung der Ausſtellung „Alte Kunſt
alſin telrhein” iſt das Landesmuſeum wie früher wieder zugänglich:
Ellaags von 10—13 Uhr, Dienstags, Mittwvochs, Donnerstags, Frei=
4a//ukd Samstags von 11—13 Uhr, Mittwoch nachmittags auch von
141½ Uurhr. Die Gemäldegalerie ſamt Kupferſtichkabinett bleiben bis
zu Eugndeführung des Ausräumungs= und Wiedereinrichtungsarbeiten
geffüſten.
Alusſtellung von Obſt und Gemüfe. In der Gärtnerei des
Oilven iegartens findet Samstag nachmittag und Sonntag, den 9. Okt.,
cit halles sſtellung von Obſt und Gemüſe ſtatt. (Siehe Anzeige im
heu=
tidRATatt.)
KKunſtverein. Der Vorſtaud des Kunſtocreins ſchreibt uns:
Kom=
mi au Sonntag eröffnet die Kunſthalle am Rheintor ihre Pforten für
didk au resſchau 1927 der Freien Vereinigung Darmſtädter Künſtler,
dich ſoieſem Jahre dadurch beſonders intereſſant wird, weil ſich eine
ga)m A—nzahl namhaften auswärtiger Mitglieder der Vereinigung
be=
tenſien. So erſcheinen die bekannten Münchener Maler Conrad Hommel
ztftdingo Kunz. Profeſſor Schmoll von Eiſenwerth=Stuttgart, Frauz
H)fu9 gimar und der als Radierer ſehr geſchätzte Hermann Kätelhön=
Eſſihait ausgeſuchten Arbeiten. Als Gaſt iſt in erſter Linie der
Küſüsſerger Profeſſor H. Wolff zu nennen, der mit einer beſonders
aste wllektion den einen der Nordräume des Obergeſchoſſes vollſtändig
füſu Mach dem eingegangenen Material kann jedenfalls geſagt
wer=
af: die Veranſtaltung das lebhafteſte Intereſſe aller Kunſtfreunde
wruch nehmen darf. Die Eröffnung der Ausſtellung erfolgt
g, den 9. d. M., vormittags 11½ Uhr. Der Vorſtand des
Kunſt=
s hofft, daß ſich bei der Eröffnungsfeier auch die Mitglieder des
n3 in recht ſtattlicher Zah” einfinden.
Der Meſſingkäfer.
Die Firma E. Merck ſtellt uns die folgenden Ausführungen ihres
biologiſchen Mitarbeiters über dieſes Thema zur Verfügung:
In der letzten Zeit finden ſich des öfteren Mitteilungen über das
Auftreten des Meſſingkäfers in den Tageszeitungen, die eine gewiſſe
Unruhe unter der Leſerſchaft hervorgerufen haben, da man befürchtet,
daß dieſe Schäden durch den Käfer um ſich greifen und überhandnehmen
könnten. Demgegenüber muß betont werden, daß eine ſolche
Befürch=
tung zunächſt ganz grundlos iſt. Der Käfer, der vor etwa 80 Jahren
aus Südrußland auch nach Deutſchland eingeſchleppt wurde, hat ſich in
der Folgezeit über ganz Deutſchland verbreitet, ſo daß er heute wohl
in jedem Orte zu finden iſt. Trotzdem ſind die Fälle von
Maſſenauf=
treten nur vereinzelt geblieben. Daraus geht hervor, daß ganz
be=
ſtimmte Umſtände, die wir beute in allen Einzelheiten noch nicht
ken=
nen, an einzelnen Stellen das Maſſenauftreten begünſtigen können.
Im allgemeinen hat man eine ſolche maſſenhafte Vermehrung, die dann
zu beträchtlichem Schaden durch den Fraß des Käfers führen kann, nur
in ſehr alten Häuſern beobachten können, wo eben ganz beſonders
gün=
ſtige Brutſtätten für den Käfer, ſei es im Fachwerkbau pder unter den
Fußböden und an anderen Stellen, geboten ſind. Scheinbar freſſen die
Käfer an den Stellen zunächſt, wo ſie ſich entwickelt haben, bis, man
könnte wohl ſagen durch eine gewiſſe Ueberbevölkerung und dadurch
bedingten Nahrungsmangel, ein Weiterwandern der Käfer einſetzt und
ſie nun mit einem Male, in größerem Maße in dem betreffenden
Wohn=
gebäude auftreten und, was nun das gefährlichſte iſt, an Wäſche und
Kleidungsſtücken, beſonders an Wolle und Seide, ihren Fraß beginnen,
der ſich im Auftreten kleinerer oder größerer Löcher in den betreffenden
Sachen äußert und zunächſt vielfach für Mottenfraß angeſehen wird,, bis
bei ſtärkeren Schäden endlich der Käfer entdeckt wird.
Der Käfer ſelbſt iſt etwa 4 Millimeter lang und hat einen
kugel=
förmigen Hinterleib, der mit meſſingglänzenden Haaren dicht bekleidet
iſt, wonach der Käfer ſeinen Namen erhalten hat. Mit ſeinen laugen
Beinen läuft er recht behende und fällt uns beſonders abends und nachts
auf, wenn er ſeine Schlupfwinkel verläßt, um auf Nahrungsſuche
aus=
zugehen. Beſondere Vorliebe ſcheint der Käfer für Feuchtigkeit zu
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters
Großes Haus.
Sonntag, den 9. Oktober, 19 Uhr, Ende 22 Uhr: Sonntags=
Fremdenmieten grün und weiß, 2. Vorſtellung. „Der
Zigeunerbaron” Operette von Johann Strauß.
Preiſe: 1 bis 10 M.
Montag, den 10. Oktober: Keine Vorſtellung.
Dienstag, den 11. Oktober: Keine Vorſtellung.
Mittwoch, den 12. Oktober, 20 Uhr, Ende gegen 22 Uhr. B 3.
Neu inſzeniert: „Salome” Muſikdrama von Richard
Strauß. Preiſe: 1 bis 10 M.
Donnerstag, den 13. Oktober, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. U 3.
„Tosca”, Oper von Puccini. Preiſe: 1 bis 10 M.
Freitag, den 14. Oktober, 20 Uhr, Ende gegen 22 Uhr. D 3.
„Und Pippa tanzt”, ein Glashüttenmärchen von G.
Hauptmann. Preiſe: 20 Pf. bis 8 M.
Samstag, den 15. Oktober: Keine Vorſtellung.
Sonntag, den 16. Oktober, 20 Uhr, Ende gegen 22 Uhr. L 2
(Wahlvorſtellung). „Salome”, Muſikdrama von Richard
Strauß. Preiſe: 1 bis 10 M.
Kleines Haus.
Sonntag, den 9. Oktober, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete
IV (1). „Die Hoſe”, bürgerliches Luſtſpiel von
Stern=
heim. Preiſe: 1.20 bis 6 M.
Montag, den 10. Oktober: Keine Vorſtellung.
Dienstag, den 11. Oktober, 20 Uhr: Vortragsabend
Lud=
wig Hardt. „Aus deutſcher Proſa von Kleiſt bis Kafka”.
Preiſe: 1, 2, 3 und 4 M.
Mittwoch, den 12. Oktober: Keine Vorſtellung.
Donnerstag, den 13. Oktober, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr.
Zuſatz=
miete V (2). „Die Hoſe” Preiſe: 1.20 bis 6 M.
Freitag, den 14. Oktober: Keine Vorſtellung.
Samstag, den 15. Oktober, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. K 2 (
Bühnen=
volksbund), für diejenigen K=Mieter, die Zuſatzmiete XII
haben. „Die vier Grobiane”, Komiſche Oper von
Wolf=Ferrari. Preiſe: 1.50 bis 7.50 M.
Sonntag, den 16. Oktober, 11 Uhr: Bechſtein=Kulturfilm „Vom
Werden eines Flügels”, mit anſchließendem
Kon=
zert, veranſtaltet vom Pianolager A. W. Zimmermann. —
19½ Uhr, Ende 22 Uhr: Zum erſten Male „Der
Lumbe=
nwend” oder „Mann iſt Mann”, Dialektpoſſe von Dr.
Ge Büchner. Dargeſtellt von der Heſſiſchen
Spielgemein=
ſchaft. Preiſe: 1, 2 und 3 M.
Am Dienstag, den 11. Oktober 1927
1iest im Kleinen Haus des Landestheaters
Laanatvig Manat
aus deutscher Prosa von Kleist bis Kafka
Eintrittspreise: 1, 2, 3, 4 Mark (15515
— Die Städtiſche Haushaltungsſchule Darmſtadt beginnt Montag,
den 10. Oktober, den Unterriht für das Winterhalbjahr. Die
Tages=
kleſſen jind zurzeit derart beſucht, daß weitere Schülerinnen nur zur
ſpä=
teren Einberufung im Falle von Austritten ſeitheriger Schülerinnen
vorgemerkt werden können. In den Abendkurſen ſind dagegen
einige Plätze frei. Erwachſene Mädchen und auch Frauen, die
ihre Kenntniſſe und Fertigkeiten auf dem Gebiete der Hauswirtſchaft
— insbeſondere auch Handarbeit — erweitern und vertieſen wollen,
werden auf den Anmeldetag, 10. Oktober, Alexanderſtraße 27,
hingewie=
ſen. (Siehe Anzeige.)
Otrümpfe ℳ0 Handschuhe
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nur bei
(15527
Carl Schürmann & Co.
— Im Schloßmuſeum finden täglich Führungen um 11, 11½, 15
und 16 Uhr ſtatt.
Zur Verhütung von Unglücksfällen ſehen wir uns wiederholt
veranlaßt, die Eigentümer und Füührer von Fuhrwerken jeder Art
Automobilen, Kraft= und Fahrrädern auf die geltenden Beſtimmungen
über die Beleuchtung der Fahrzeuge nach Eintritt der Dunkelheit ſowie
üiber die Einhaltung der rechten Straßenſeite und das Fahren in
ge=
mäßigter Geſchwindigkeit hinzuweiſen. Die Polizeibeamten ſind zur
ſtrengen Ueberwachung und evtl. Anzeigeerhebung angewieſen.
haben; man findet ihn daher morgens oft an Waſchſchüſſeln, feuchten
Töpfen und dergleichen. Dieſe Sucht nach Waſſer ermöglicht es uns,
durch Auslegen feuchter Tücher über Nacht, die von den Käfern
auf=
geſucht werden, wenigſtens einen Teil wegzufangen, wenngleich dies
natürlich keine radikale Bekämpfungsmethode iſt. Wie aus den eingangs
erwähnten Lebensbedingungen des Tieres ohne weiteres verſtändlich,
iſt die Bekämpfung des Schädlings nicht ganz einfach. Um überhaupt
wirkſam gegen den Schädling vorgehen zu können, iſt zunächſt
erforder=
lich, feſtzuſtellen, wo die Entwickelung des Käfers erfolgt. Der Laie,
der zunächſt im Hochſommer und Herbſt das Maſſenauftreten des Käfers
und den dadurch bedingten Schaden bemerkt, verlangt naturgemäß
ſo=
fortige Abhilfe. Soweit die Anwendung gasförmiger Mittel in einem
Hauſe gegen den Käfer möglich iſt, kann natürlich der augenblickliche
Schaden abgeſtellt werden. Ob eine ſolche ſofortige Bekämpfung im
Herbſt jedoch von Dauerwirkung iſt, erſcheint recht zweifelhaft, da die
Hauptlarvenentwickelung im Spätfrühjahr ſtattfindet. Ohne daß es
jedoch gelingt, dieſe aus den Eiern geſchlüpften Larven und ſpäteren
Puppen mit abzutöten, iſt eine Bekämpfung nur von vorübergehendem
Erfolge.
Auf alle Fälle empfiehlt es ſich, bei ſtärkerem Auftreten des
Schäd=
lings der Behörde ſofortige MMeldung zu machen, damit wirkſamo
Schritte gegen den Käfer unternommen werden können, da der einzelne
hierzu nicht in der Lage iſt. Vereinzelte Käfer in einer Wohnung
ſind=
jedoch zunächſt kein Grund zur Beunruhigung, da, wie bereits geſagt,
der Käfer überall vereinzelt auftritt und jetzt naturgemäß, nachdem
die Aufmerkſamkeit aller darauf gelenkt iſt, weit öſter bemerkt werden
Dr. R. Meyez.
wird.
Maßnahmen des Kreisamts Darmſtadt.
Veranlaßt durch das Auftreten des Meſſingkäfers, hat das
Kreis=
amt Darmſtadt eine Verordnung erlaſſen, nach der das Auftreten dis
Meſſingkäfers ſofort der Ortspolizeibehörde anzuzeigen iſt. Die
Unter=
laſſung der Anzeige wird beſtraft.
*Bedeutſane ſportliche Wettkämpfe
in Darmſiadt.
Am Sonntag nachmittag um 3 Uhr findet auf dem Stadion au
Böllenfalltor ein
Handballſpiel
ſtatt, das für die diesjährige ſüddeutſche Meiſterſchaft eine erſte miltige
Vorentſcheidung bedeutet. Die Mannſchaft des Sportvereins 98
Darm=
ſtadt, der mehrjährige ſüddeutſche Meiſter, ſpielt gegen den Heſſiſchen
Polizeiſportverein Babenhauſen, deſſen Maunſchaft nach ihrer bisher
gezeigten Form die einzige ſein dürfte, die imſtande wäre, den
Darm=
ſtädtern die Meiſterſchaft des Frankfurter Bezirks ſtreitig zu machen.
Das Spiel dürfte ein ſportliches Ereignis erſten Ranges werden. Nach
dem Handballſpiel findet ein Fußballwettſpiel, des Sportvereins 38
Darmſtadt gegen Wormatia Worms ſtatt, welche zurzeit die beſte
heſ=
ſiſche Fußballmannſchaft ſtellen dürfte. Val. näheres im Sportteil.
Sonderzug nach Stuttgari zum Beſuch der
Werkbundausſiellung „Die Wohnung.”
In Stuttgart findet bekanntlich zurzeit die Werkbundausſt.Auug
„Die Wohnung” ſtatt. Die geſamte Preſſe des Ju= und Auslaudes hat
die Stuttgarter Veranſtaltung immer wieder hervorgehoben und als
bedeutendſtes europäiſches Ausſtellungsereignis dieſes Jahres bezeichnet.
16 der bedimtendſten Architekten Europas haben nach neuzeitlichen
Grundſätzen eine Muſterſiedlung, beſtehend aus 33 Bauten mit
ins=
geſamt 64 Wohnungen, die vollſtändig eingerichtet ſind, erbaut, und
zwar handelt es ſich hier nicht um für Ausſtellungszwecke erſtellte
Attrappen, ſondern um Wohnungen, die nach Schluß der Ausſtellung
vermietet werden. Die Ausſtellung bietet uicht nur dem Fachmann,
ſondern auch dem breiten Maſſe des Volkes eine Fülle von Anregungen.
Die Leitung der Ausſtellung ſieht ſich auf Grund zahlreicher Anfragen
veranlaßt, am Sonntag den 16. Oktober, einen verbilligt:m
Sonderſchnellzug nach Stuttgart auszuführen, der abends wieder
zurſick=
geführt wird. Außer in Frankfurt nimmt der Sonderſchnellzug
Fahr=
gäſte noch auf den Stationen Darmſtadt, Bensheim, Weinheim,
Heidel=
berg und Bruchſal auf. Näheres über die Fahrzeit und Fahrpreiſe
wird demnächſt an dieſer Stelle, außerdem durch Plakataushang,
be=
kannt gegeben. Da die verbilligten Eiſenbahnfahrkarten gleichzeitig
zum Eintritt in die Werkbundausſtellung „Die Wohnung” beſtehend
aus der Muſterſiedlung beim Weißemhof und der Internationalen Plau=
und Modellausſtellung Neuer Baukunſt beim Interimtheaterplatz
be=
rechtigen, ſo bewütze jeder, der es richten kann, die günſtige Gelegenheit
zum Beſuch der württembergiſchen Landeshauptſtadt.
Ke
Kasine
in den oberen Räumen
des Reichshofes.
SAUILSdAA
täglich geöftnet ab 9 Uhr abends.
Separater Eingang Georgen traße.
— Jugendbewegung. Vom 19. bis 21. Oktober 1927 beranſtalter
der Bund deutſcher Jugendvereine gemeinſam mit dem Bund der
Chriſt=
deutſchen und der Schlüchterner Jugend (Neuwerkkreis) einen öffentlichen
Lehrgang über Jugendbewegung und evangeliſche
Jugendführung in Marburg an der Lahr. Der Lehrgang wird
am Dienstag, den 18. Oktober, abends 8½ Uhr, im dortigen
Philipps=
haus eröffnet und ſchließt am Freitag abend. Mittwoch abend nach
einer Eröffnung Puofeſſor Stählins ſpricht Privatdozent Dr. Weniger=
Göttingen über „Jugendarbeit als ſozialpädagogiſche Aufgabe”,
nach=
mittags Jugendpaſtor Donndorſ=Hauburg über „Gruppeuarbeit als
Form der Jugendführung”, Donnerstag früh Pfarrer Goethe=Darmſtadt
über „Religiöſe Jugendführung und freie religiöſe Entwickelung in der
edangeliſchen Jugend”, Freitag Provinzialjugendpfarrer Eggebrechſt=
Magdeburg über „Die Geſchlechterfrage, im Lichte des Evangeliums”
nachmittags Profeſſor Stählin=Münſter über „Jugend und Gemeinde‟
An den Abenden wird Studienrat Hopfmüller=München die Teilnehmer
praktiſih und theoretiſch einführen in die muſikaliſhen Aufgaben
ovan=
geliſche: Jugendbünde. Die Teilnahme an dem Lehrgang iſt
unent=
geltlich. Für billige und gute Unterkunft iſt geſorgt. Anmeldungen
bei ſtud. theol. Wolfgang Friedrich in Marburg an der Lahn,
Forſt=
hof, Ritterſtraße 16, Zimmer 11, erbeten.
— Orpheum. Die luſtige Operetten=Revue „Meſſalinette‟
Muſik von Walter Bromme, bleibe nur noch 3 Tage, bis
einſchließ=
lich Montag, auf dem Spielplan. (Siehe heutige Anzeige.)
— Volkshochſchule. Wir machen noch einmal darauf aufmerkſam,
daß die Führung durch Mainz unter Leitung von
Kunſthiſtorike=
rin M. Frölich am Sonntag, den 9. Oktoher, ſtattfindet. Alles nähere
ſiehe Wochenzettel der Volkshochſchule.
p. Anwaltskammerverfammlung. Der diesjährige Anwaltskammer=
tag tritt am 22. ds. in Mainz zuſammen. Auf der Tagesordnung
ſtehen die Negularien, weiter erfolgt die Wahl von 5
Kammermitglie=
dern. Der Kammerbeitrag ſoll, wie im vergangenen Jahre, auf 70 Mk.,
zahlbar in zwei gleichen Raten, feſtgeſetzt werden. In dieſem Betrag
iſt der Beitrag zur Hilfskaſſe mit 50 Mk. pro Mitglied enthalten.
D. Aufhebung der Verordnung des Reichsprüſidenten zur
einſtwei=
ligen Regelung der Aufwertung vom 1. Dezember 1924. Bis zur
Re=
gelung im Wege der ordentlichen Geſetzgebung hatie der Reichspräſident
die Vorſchriſten der 3. Steuernotverordnung und der
Durchführungs=
verordnungen als für die Aufſvertung maßgebend erklärt. Nun iſt dieſe
auf Grund des Art, 48 der Reichsverfaſſung getroffene Moßnahme, weil
entbehrlich geſvorden, aufgehoben worden.
— Kirchweihe in Lichtenberg i. O. Wir verweiſen im Hinblick auf
die am Sonntag und Montag ſtattfindende Kirchweihe in Lichtenberg
auf die heutige Anzeige der Eekannten Gaſtſtätte Schellhaas.
WEINBRENNEREI
L-AMCEN
. FKANKFÜRTATI.
mBezuch Höfſtcehzt ein. (V.15519
vom 8. His 13. Okto er — 3. Handelssckaa Darmstädter Eesthalle, Stand No. 1, und I
Ve.
Seite 6
Samstag, den 8. Oktober 1922
Nummer 279
Hallengymnaſtik im Verein für Leibesübung
„Rot=Weiß”
Wenn die Tage kürzer werden und die Dämmerung ſo früh
her=
einbricht, daß der werktätige Menſch die im Sommer auf dem
Sport=
platz geſuchte körperliche und geiſtige Erholung im Freien nicht mehr
findet, und auch die naßkalten Abendnebel daran hindern, dann iſt die
Zeit gekommen, wo der Sportsmann in der Hallengymnaſtk Erſatz für
die Bewegung im Freien ſucht und bei einwandfreier Beſchaffenheit der
Hallen auch findet. Und man muß anerkennen, daß die
Schulverwal=
tungen ihr Möglichſtes tun, damit die Hallen in hygieniſcher Hinſicht
nichts zu wünſchen übrig laſſen. Den Vereinen werden dieſelben zu
geringem Entgeld zur Verfügung geſtellt und dieſe ſomit in die Lage
verſetzt, ihren idealen Beſtrebungen nachzukommen. So verſammelte
„Rot=Weiß” am letzten Mittwoch ſeine Sportler in der Turnhalle der
Mornewegſchule, um die nun regelmäßig ſtattfindenden Gymnaſtikabende
zu beginnen. „Rot=Weiß” hat ſich zu dieſem Zwecke den Herrn Diplom=
Sportlehrer Ulrich von der Techniſchen Hochſchule verpflichtet. Man
erkennt nun den Wert der Hochſchule für Leibesübungen, durch deren
Errichtung es ermöglicht wurde, zahlreiche aufs beſte ausgebildete Turn=
und Sportlehrer — die meiſt zuvor ſchon äußerſt tüchtige Sportleute
ſind — in die Lande zu ſchicken, zum Wohle einer durch naturwidrige
Betätigung des Ausgleichs bedürfenden Bevölkerung. Herr Ulrich
ver=
ſteht ſein Fach; faſt während zwei Stunden wurde, teils im Spiel,
teils in ernſtem Ueben, dem Körper ausreichende und zweckmäßige
Bewegung verſchafft. Vor Beginn der eigentlichen gymnaſtiſchen übungen
tummelte man ſich an allerlei Geräten. Um ½9 Uhr begannen die
eigent=
lichen übungen, bei denen in wechſelnder Folge Kraft= und
Entſpannungs=
übungen dem Körper die notwendige kraftvolle Geſchmeidigkeit geben
ſollen, die ein Kennzeichen eines geſunden Körpers ſind, und die ſich
auch weiterhin wohltuend auf den Geiſt ausdehnt. Körper und Geiſt
ſtehen ja, wie man dies ſtändig beobachten kann, in innigen
Wechſel=
beziehungen, und ein kranker Körper übt ebenſo einen nachhaltigen,
ungünſtigen Einfluß auf den Geiſt aus, wie umgekehrt. So ging es
über Lauf=, Sprung=, Schleuder= und Wurfübungen über zu einem
friſchen abſchließenden Spiel: „Dritter=Mann=Abſchlagen” in neuer
Ausführung, ein Spiel, das nicht nur körperliche, ſondern auch geiſtige
Gewandtheit erfordert und in dieſer Ausführung durch ſeine
blitz=
ſchnellen Wechſel auch für den Zuſchauer äußerſt anregend wirkt. Auch
ſolche hatten ſich eingefunden, und es iſt zu hoffen, daß der Abend
der Hallengymnaſtik neue Anhänger geworben hat. Der Verein geſtattet
ernſten Intereſſenten, den Uebungen als Zuſchauer für kurze Zeit
bei=
guwohnen.
Warnung. In der letzten Zeit mehren ſich die Fälle, daß
Fuhr=
werke zum Be= oder Entladen, entgegen der Polizeiverordnung vom
25. März 1913 und Nachtragsverordnung vom 26. Januar 1920 auf
den Fußſteigen aufgeſtellt werden. Insbeſondere nehmen ſich u. a.
Fuhrleute das Recht, in Straßen, in denen die Straßenbahn verkehrt, ihre
Fuhrwerke auf die Fußſteige zu ſtellen, um möglichſt bequem und
un=
geſtört das Auf= und Abladen von Frachtgütern vornehmen zu könmm.
Es werden hierdurch nicht nur die Fußſteige beſchädigt, ſondern die
Fußgänger werden dadurch auch vielfach auf die Fahrbahn gedrängt und
ſomit den Gefahren des geſamten rollenden Straßenverkehrs ausgeſetzt.
Desgleichen wird immer von anderem Perſonen in der Benutzung ihrer
Handwagen gegen die vorgenannte Verordnung verſtoßen, indem ſie
ebenfalls die Fußſteige zum bequemeren Fahren benutzen. Die
Polizei=
beamten ſind angewieſen, auf die widerrechtliche Benutzung der Fußſteige
beſonders zu achten und gegen Zuwiderhandelnde Anzeige zu erheben.
ag. Ein Menſchenauflauf emtſtand geſtern nachmittag gegen
2 Uhr in der oberen Karlsſtraße. Als das mit zwei Pferden beſpannte
Fuhrwerk des L. H. von hier die Straße paſſierte, ſtürzte das eine
Pferd jäh zuſammen und war auf den Stelle tot. Der Verluſt iſt für
den Unternehmer beſonders hart, da ihm erſt vor kurzer Zeit bereits
ein Pferd eingegangen war.
p. Aeußere Kennzeichnung von Lebensmitteln. Auf Grund des Geſetzes
über den Verkehr mit Lebensmitteln und Bedarfsgegenſtänden iſt die
Kennzeichnungspflicht für folgende Lebensmittel angeordnet worden,
ſofern ſie in Packungen oder Behältniſſen an die Verbraucher abgegeben
werden: 1. Dauerwaren von Fleiſch oder mit Fleiſchzuſatz in luftdicht
verſchloſſenen Behältniſſen; 2. Dauerwaren von Fiſchen einſchließlich
Marinaden; 3. Dauerwaren von Kruſtentieren; 4. Milch= und
Sahne=
dauerwaren; 5. Gemüfedauerwaren; 6. Obſtdauerwaren; 7. Honig= und
Kunſthonig; 8. diätetiſche Nährmittel; 9. Fleiſchextrakt und ſeine
Er=
ſatzmittel, Fleiſchbrühwürfel und ihre Erſatzmittel, kochfertige Suppen in
trockener Form; 10. Krebs= und Krabbenextrakt; 11. Eipulver und
Er=
ſatzmittel; 12. Pudding= und Backpulver; 13. Gewürze und Erſatzmittel;
14. Schokolade und Schokoladewaren, außer in Packungen unter 25 g,
Schokolade= und Kakaopulver; 15. Marzipan und deſſen Erſatz; 16. Kaffee,
Tee und Erſatzmittel; 17. Teigwaren; 18. Zwieback, Keks, Biskuits und
Lebkuchen. Ohne die vorgeſchriebene Kennzeichnung dürfen dieſe
Lebens=
mittel in den Packungen oder Behältniſſen nicht feilgehalten, verkauft
oder ſonſt in Verkehr gebracht werden. Die Angaben hat der Herſteller
anzubringen oder falls ein anderer die Ware unter ſeinem Namen oder
ſeiner Firma in Verkehr bringt, dieſer andere. Was im Einzelnen leiht
erkennbar anzugehen iſt, iſt in § 2 der Verordnung vom 29. September
1927 ausführlich beſchrieben. (Reichsgeſetzblatt Nr. 44 vom 4. Oktoben
1827.) Die Vorſchriften dieſer am 1. ds. in Kraft getretenen Vevordnung
gelten auch für die aus dem „Ausland eingeführten Lebensmittel. Für
die aus dem Ausland eingeführten Lebensmittel, die bisher den
Vor=
ſchriften über die äußere Kennzeichnung nicht unterlagen, tritt die
Verordnung erſt am 1. April 1928 in Kraft. Lebensmittel, die im § 1
der Vevordnung über die äußere Kennzeichnung von Waren vom
13. Juli 1923 genannt ſind, ſind bis zum 31. März 1928 auch dann als
ausreichend gekennzeichnet anzuſehen, wenn ſie den bisherigen
Kenn=
zeichnnugsvorſchriften genügen.
Tapelen! Linokeun
Groß= und Kleinverkauf
lung, Lorn bCo.
vorm. Frankfurter Tapetenfabrik
9934a)
Schleiermacherſtraße 24—23 (am Gericht)
Lotterie des Sportvereins Darmſitadt 1898.
Unter dieſer Rubrik wurde ſchon mehrfach angefragt, ob und wann
der Sportverein 98 die Ziehung der von ihm veranſtalteten Lotterie
vorzunehmen beabſihtigt. Es kann in dieſer Beziehung nur das
wieder=
holt werden, was bei früheren Gelegenheiten der unterzeichnete
Ver=
ein ſchon mehrfacl, mitgeteilt hat. Nach wie vor ſteht der Vorſtand des
unterzeichneten Vereins zu ſeinem Beſchluß, die Ziehung auf jeden Fall
ſtattfinden zu laſſen. Zurzeit iſt ihm jedoch noch nicht genau bekannt,
welche Mittel ihm zur Durchführung der Lotterie zur Verfügung ſtehen,
da der Konkurs über das Vermögen des wit der Durchführung der
Lot=
terie beauftragt geweſenen Herrn Kreyſel noch nicht beendet iſt. Der
unterzeichnete Verein hat gerade aus dieſer Konkursmaſſe größere
Be=
träge zu erwarten, die zur Durchführung der Lotterie unbedingt
er=
forderlich ſind. Die Beendigung des Konkurſes verzögert ſich aus
Grün=
den, auf deren Beſeitigung der Sportverein 98 keinen Einfluß hat.
Wann die Ziehung ſtattfindet, iſt alſo im Augenblick noch unbeſtimmt.
Da aber die Durchführung ſicher iſt, dürfte der Wunſch, ſich zu gedulden,
bis die die Ziehung hinausſchiebenden Hinderniſſe beheben ſind,
be=
greiflich ſein.
Sportverein Darmſtadt 1898.
kT:
Mrr 3 b.
Kr u
Tor
HK. Geſchäftsſtenogrgphenprüfung. Die für Sonntag, den 16. d. M.,
vorgeſehene Herbſtprüfung des Geſchäftsſtenographen=Prüfungs=
Aus=
ſchuffes Starkenburg iſt auf Sonntag, den 30. Oktober 1927,
vormittags 9 Uhr, in der Mittelſchule II, Darmſtadt, Hermannſtraße,
verſchoben worden. Die Prüfung kann nur noch in
Einheitsſteno=
graphie abgelegt werden, und zwar i der Geſchwindigkeitsſtufe von
150 Silben ab. Anmeldungen haben bis ſpäteſtens Mittwoch, den 26.
Oktober 1927, unter Angabe von Name, Wohnort und Straße,
Geburts=
tag und =ort, Silbenzahl und Einſendung von 2 RM. Prüfungsgebühr
an die Heſſiſche Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt,
Rhein=
ſtraße 14, I, zu erfolgen.
Das Abbrennen von Hecken und Buſchwerk iſt nach der
Polizei=
verordnung vom 31. März 1913 verboten. Das in der Zeit vom 1.
Ok=
tober bis 31. März erlaubte Zurückſchneiden der Hecken und des
Buſch=
werks iſt nur mittels der von der Ortspolizeibehörde beſtimmten
Werk=
zeuge (Heckenſchere uſw.) geſtattet. Zuwiderhandlungen werden beſtraft.
Polizeibericht. In einer Weinwirtſchaft in der Karlsſtraße
wurde ein Einbruchsdiebſtahl verübr. Entwendet wurden 13 Kiſten
Zigarren, Marke „Sturmnacht” und „Europa”, und etwa 25 Flaſchen
ſpaniſhe Weine. — Einem hieſigen Geſchäftsmann, der in der
Eber=
ſtädter Villenkolonie wohnhaft iſt, wurde ein Brillantring entwendet,
Als Täterin konnte ein Dienſtmädchen ermittelt werden, das vor
eini=
gen Wohen von dem Geſchädigten entlaſſen wurde. Der Ning wurde
wieder zur Stelle geſchafft.
Aus den Parteien.
Reute letzter Lag
vor unserem Umzug nach der Ernst-
Ludwigstraße 10 an dem wir
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zu herabgesetzten Preisen
verkaufen. Was wir dadurch an
Um=
zugskosten ersparen, lassen wir Ihnen
zukommen. — Nur noch heufe.
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Karlſtraße14. (11642a
— Frauengruppee der Deutſchen Volkspartei:
Wir erinnern unſere Freundinnen an die am Samstag, den 8. Okrober,
nachmittags 4 Uhr, auf dem „Heiligen Kreuz” ſtattfindende geſellige
Zuſammenkunft und bitten um recht zahlreiche Beteiligung.
— Die Volksrechtspartei fordert, wie aus dem heutigen
Inſerat erſichtlich, alle Sparer, Gläbiger, Rentner, kurz alle, die durch
die Inflation geſchädigt wurden, auf, ſich in die im Stadthaus offen
gelegten Liſten zur Unterſtützung des Wahlvorſchlages einzuzeichnen.
Auch diejenigen, die bereits in irgend eine Liſte eingezeichnet haben,
müſſen dieſe neuen Liſten unterſchreiben. Da die neuen
Wahlbeſchrän=
kungsvorſchriften gegen das geheime Wahlrecht verſtoßen, dürften weite
Kreiſe ein Intereſſe daran haben, dieſes Unrecht wieder gur zu machen
durch Einzeichnung auf dem Stadthaus.
*Kleine Strafkammer.
p. Eine hieſige Kontoriſtin ſteht unter der Anklage der
Sachbeſchädi=
gung. Die Anklage beſchuldigt ſie, eine Bürgſchaftsurkunde, die von den
zukünftigen Schwiegereltern einem Frankfurter Geſchäft ausgeſtellt ſem
ſollte, vernichtet zu haben. Sie beſtreitet, den Urkundencharakter
ge=
kannt zu haben. Sie will angenommen haben, es handle ſich um einen
Brief, von dem ſie wicht wollte, daß er in die Hände Dritter komme.
Die Bürgſchaft ſollte für Kommiſſionsware geleiſtet werden. Die
zu=
künftigen Schwiegereltern wollten von einer geleiſteten Bürgſchaft nichts
wiſſen. Das Amtsgericht hat nur wegen Sachbeſchädigung verurteiſt
und 4 Monate Gefängnis ausgeſprochen. Die Angeklagte erſtrebt mit
Berufung ihre Freiſprechung. Der von Frankfurt a. M. geſandte Ver= der Firma bekundet als Zeuge, daß die Angeklagte ihm die
Ur=
kunde aus der Hand geriſſen und damit davongelaufen ſei. Das Papier;
ſoll dann ins Kloſett gewandert ſein. Zeuge bekundet, die Angeklagte;
habe den zukünftigen Schwiegereltern ſich gefällig zeigen und ihnen
be=
weiſen wollen, daß ſie nichts gegen die zukünftigen Schniegereltern:
habe. Die Mutter des Schuldners beſtreitet, daß Bürgſchaft geleiſtet:
worden ſei; mithin mußte es ſich um eine gefälſchte Uriunde handeln..
Der Staatsanwalt macht darauf auferkſam, daß auch die
Anwend=
barkeit des § 274, 3. 1 des StGB. (Urkundenbeſeitigung) in Frage kom= könne. Mit Gefängnis, neben welchem auf Geldſtrafe bis zu 30000
Mark erkannt werden kann, wird hiernach beſtraft, wer eine Urkunde,
die ihm entweder überhaupt nicht oder nicht ausſchließlich gehört, in der
Abſicht, einem Anderen Nachteile zuzufügen, vernichtet, boſchädigt oder
unterdrückt. Der Vertreter der Frankfurter Firma betont, die ganzes
Angelegenheit habe den Eindruck einer wohlvorbereitzeten Sache gemacht.,,
denn die Angeklagte ſei ganz plötzlich hervorgeſprungen und habe ihmn
das Schriftſtück eilig entriſſen. Der Verteidiger betont, daß die
Sach=
lage reichlich unklar ſei. Die Eltern ſeien gegen das Verlöbnis geweſen.,,
Die Angeklagte ſei wohl der Meinung geweſen, es handle ſich um einenn
an den Sohn geſchriebenen Brief. Die Anklage nehme dagegen einenn
vorbereiteten Plan an. Die Ausſage des Vertreters der Firma leides
an Unwahrſcheinlichkeiten. Die Angeklagte habe dieſen Zeugen gar nicht
gekannt. Die Angeklagte habe ja mit den Eltern ſchlecht geſtanden,
Warum hätte ſie die Urkunde vernichten ſollen? Der beeidigte Zeugen
könne ſich geirrt haben. Für eine Sachbeſchädigung bleibe kein Raum.
Angeblagte habe nicht angenommen, daß eine Urkunde in Frage ſtehe.
Das Gericht 1. Inſtanz ſelbſt laſſe unentſchieden, ob es ſich um eine echte
oder eine gefälſchte Urkunde gehandelt habe. In Betracht komme auch.
daß es ſich um keine egoiſtiſche Tat gehandelt habe. Das Strafmaß ſei
bei weitem überſetzt. In erſter Linie ſei Freiſprechung geboten. Der
Staatsanwalt erachter, die Berufung könne keinen Erfolg haben; die
Darſtellung der Angeklagten ſei durch die beeidigte Zeugenausſage wider=. Es habe ſich um eine abgekartete Geſchichte gehandelt, wegen dern
die Beteiligten noch zur Verantwortung gezogen werden könnten. Eine
Sochbeſchädigung liege vor, in Tateinhelit mit Urkundenbeſeitigung,
denn unter § 274 StGB. falle jede Urkunde, auch eine gefälſchte.=
Ein grober Verſtoß gegen Treu und Glauben liege vor. Der Berufunge
der Staatsanwaltſchaft, die Beſtrafung wegen Urkundenbeſeitigung
er=
ſtrebe, möge ſtattgegeben werden.
Das Urteil hebt das Erkenntnis erſter
Inſtans=
auf und erkennt auf 2 Monate Gefängnis. Die
Be=
rufung der Staatsanwaltſchaft wird zurückgewieſen.!
Lokale Veranſtaltungen.
Die dierunter erſchelnenden Notlzen ſind ansſchlleflich als Hinweiſe auf Angeigen zu beirachten. 4
in keinem Faſſe irgendwie als Deſprechung oder Kritk.
— Deutſchorden. Heute abend 8 Uhr Hindenburgfeier den=
Kommende Modautal in Ober=Ramſtadt, Gaſthaus „Zum Löwen”. —
Der diesmonatliche Kommendeabend der Kommende Darmſtadt iſt mr
Freitag, den 14. d. M., abends 8 Uhr 30 Min. (Reſtaurant „Sitte‟), ver3
ſchoben worden. Ordensbruder Dr. Mahr wird über „Der nordiſche
Ge=
danke, Geſchichte, Weſen und Schickſal der nordiſchen Raſſe” ſprechenn
Gelegentlich dieſes Kommendeabends findet auch ein kurzes außevordentt
liches Ordenskapitel ſtatt, wobei der Ordensmeiſter gewählt werden ſollll
— Reichsbund der Zivildienſtberechtigten. Mon=*
tag, den 10. d. M., abends 8,30 Uhr, findet unſere Monatsverſammn
lung ſtatt. Hierbei wird Kamerad Wolf, 3. Vorſitzender des Heſſiü
ſchen Beamtenbundes, einen ſehr intereſſanten Vortrag halten. Win
bitten unſere Mitglieder, ſich recht zahlreich daran zu beteiligen.
— Hiſtoriſcher Verein. Der erſte Vortrag dieſes Wintern
findet Dienstag, den 11. Oktober, abends 6 Uhr pünktlich, im der Anl.!
des Realgymnaſiums ſtatt; Herr Lizentiat W. Jannaſch, Paſtor a=n
St. Aegidien zu Lübeck, wird über „Zinzendorf und die Herrnhuter un
der Wettcrau” reden.”
— Der Beſuch des guten Familienkonzerts morgen Sonntag abl
im Hotelreſtaurant Prinz Heinrich, Bleichſtraße, wird beſte
empfohlen. (Siehe Anzeige.)
— Der Verein ehemaliger Marineangehörigen
Darmſtadt veranſtaltet am Sonntag, den 9. Oktober, nachmitta
4 Uhr, im Früſtenſaal, Grafenſtraße, eimen Unterhaltungsabend mn
Tanz zu Ehren ſeiner am 1. d. M. geweihten Flagge. Der Verein wir:n
alles aufbieten, um ſeinen Gäſten einige genußreiche Stunden zu
le=
reiten. Die Muſik wird von einer erſtklaſſigen Jazzbandkapelle ausge.
führt. Freunde und Gönner des Vereins ſind herzlich eingeladen.
— Kriegerkameradſchaft „Germania”. Am Sonntac
den 9. Oktober, findet unſer Spaziergang nach Eberſtadt zu Kameran
Klenk (Mühltal) ſtatt. Die Kameraden treffen ſich mit Familie nacß
mittags 2,30 Uhr am Luiſenplaßz.
— Vortrag. In aller Welt Mund iſt heute der Name 2e
Dörfchens Konnersreuth. Wer über die Stigmatiſation Aufſchluß er
halten will, der ſei hingewieſen auf den Vortrag von Pvediger Cone
rad am kommenden Sonntag abend im Vortragsſaal, Mauerſtraße 10
Der Eintritt iſt frei.
— Bahreuther Bund der deutſchen Jugend Ortk
gruppe Darmſtadt. Samstag, den 8. Oktober, hält Herr Oſt.
Daube aus Leipzig im kleinen Saale von Chriſtian Arnold am Weihel
Turm einen Vortrag über die Mämhenoper „An allem iſt Hüttges”
ſchuld”.
Tageskalender für Samstag, den 8. Oktober 1927.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 20 Uhr, Enl
gegen 22 Uhr: „Salome” — Kleines Haus: Anfang 19½ Uhr, Enä)
gegen 22½ Uhr: „Datterich”. — Orpheum Anfang 20 Uh-
„Meſſalinette‟. — Konzerte: Hotel Schmitz, Waldſchlößche
Kaffee Rheingold, Bockshaut, Frankfurter Hof, Reichskrone, Maf1
tor, Bismarckeck. — Vortrag Prof. Dr. H. Muckermanm
„Raſſenforſchung und das Volk der Zukunft”, abends 8 Uhr, in 10
Turnhalle. — Kinovorſtellungen: Union=Theater, Reſidem
Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
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Mehrere erſtkla ſige
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Nicolai. (*26526
Schreibmaſchine, neu,
von Priv. ſpottbillig
ver: Landgr=Phil.=
Anlage 4, II. (*26524
Wife Mi4
Damenrad
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zu verkaufen
Lauteſchlägerſtr.”
2 mod. Lüſter
Gas u. Elektr. bi
*260-4
abzugeben
Mühlſraße 76.
Nummer 229
Samstag den 8 Oktober 1927
Geite 7
Aus Heſſen.
F. Eberſtadt, 7. Okt. Gemeinderatsſitzung. Geſtern abend
and im Rathausſaale unter dem Vorſitze des Beigeordneten Flick
e Gemeinderatsſitzung ſtatt. In dieſer Sitzung beſchäftigte ſich der
meinderat zunächſt mit den Beſchlüſſen des Bauausſchuſſes und
rianzausſchuſſes, denen ſämtlich Zuſtimmung erteilt wurde. Hiernach
n=den folgende Baugeſuche Genehmigung: 1. des Wilhelm Pfeiffer I.
Errichtung eines Stallgebäudes bei ſeinem Anweſen Ecke
Wein=
asten= und Luiſenſtraße; 2. des Max Rudolph=Auerbach für einen
Bohnhausneubau am Elfengrund; 3. des Vereins „Naturfreunde” für
ſue Schutzhütte auf dem Riedberg; 4. des Verwaltungsoberinſpektors
ENhelm Göbel für einen Wohnhausneubau in der Pfungſtädterſtraße;
ides Heinrich Gehriſch für eine Stallung bei ſeinem Anweſen am
übengrund. Den Geſuchen des Steuerſekretärs Peter Metzger und
herſteuerſekretärs Wilhelm Boßler, beide zu Darmſtadt, um
Ueber=
ime der Bürgſchaft ſeitens der Gemeinde für ein ſpäter als
erſt=
ſige Hypothek einzutragendes ſtaatliches Baudarlehen auf die von
uen im Villenviertel erſtellten Wohnhausneubauten bis zu dem
Zeit=
ulkte der grundbuchlichen Eintragung wird ſtattgegeben. Gleichzeitig
ſiXd die Verwaltung ermächtigt, in ähnlichen Fällen künftig ohne
keres gleichmäßig zu verfahren. Im Zuſammenhang mit der im
ſenige befindlichen Baulandumlegung wird beſchloſſen, die Neue
Darm=
interſtraße öſtlicherſeits um 3 Meter verbreitert zu projektieren. Die
hü ieferung von Fußbodenöl für die Schulen wird dem Philipp
Eyſen=
tae nach Angebot übertragen. Der Provinzial=Pflegeanſtalt wird als
r) ßabnehmer auf entſprechenden Antrag ein Rabatt von 3 Prozent
ur Rechnungsbetrag für das von der Gemeinde bezogene Waſſer vom
„April 1927 ab bis auf weiteres gewährt. Der Preis für ein
Wannen=
wird auf Antrag des Gem inderats Fölſing von 80 auf 60 94
möäßigt. Die Gemeinderäte Heißt und Becker ſtimmten gegen die
Er=
nitigung, da auf Grund der angeſtellten Ermittlungen feſtſteht, daß
idem erſt im Juli dieſes Jahres eröffneten Gemeindebad mit einem
hüblichen Zuſchuß der Gemeinde zu rechnen iſt. Gemeinderat Heißt
ſeis in der regen Debatte über dieſen Punkt darauf hin, daß im
Hin=
ia auf die Finanzlage der Gemeinde ein ſolcher Zuſchuß auf die
as er untragbar iſt und die Ermäßigung des Badepreiſes den
Grund=
tzin der Sparſamkeit und Erhaltung der Wirtſchaftlichkeit, die für alle
mseindlichen Betriebe gefordert werden müßten, zuwiderlaufe. Der
ſuird der Kinderreichen beantragte die Ueberlaſſung der geſamten
Kar=
fffll lernte der Gemeinde zum Taxpreiſe. Der Antrag wurde abgelehnt,
gen erklärte ſich der Geweinderat bereit, in begründeten Einzelfällen,
ei im Vorjahre, Vorſchüſſe zu gewähren. Auf Antrag der
Gemeinde=
auiten wird beſchloſſen, ihnen im Hinblick auf die kommende
Beſol=
mgsneuregelung die gleichen Vorſchüſſe vom 1. Oktober 1927 ab zu
währen, wie ſie dim Reichs= und Staatsbeamten ebenfalls gewährt
iwoen. Der Gemeinderat beſchloß weiter den Erlaß einer
Polizei=
rardnung, durch die das Befahren der Modaubrücke auf dem
Mühl=
igi nach der Kaiſermühle mit Fahrzeugen jeglicher Art bei Strafe
ver=
turi wird. Als Beiſitzer des Micteinigungsamts wird Adam
Berg=
äß er neugewählt. Ein Gutachten des Baurats Schilling=Darmſtadt
ei. das Gemeinde=Waſſerwerk empfiehlt der Gemeinda, die Anſchaffung
ne8 Dieſelmotors, wofür im Voranſchlag des Waſſerwerks 7000 Mk.
ngfeſtellt ſind, bis zum völligen Umbau de8 Rohrnetzes und der
Durch=
hming der Kanaliſation zurückzuſtellen, da erſt dann ein
einwand=
is Urteil über die Waſſer=, Druck= und Förderungsverhältniſſe
ai ich iſt. In geheimer Sitzung: Stundugsgeſuche und
Wohlfahrts=
gillegrmheiten.
Aa. Eberſtadt, 6. Okt. Beerdigung. Am Mittwoch nachmittag
uwe unter großer Beteiligung der im 87. Lebensjahre verſtorbene
hrer i. R. Jakob Breidenbach zu Grabe getragen. Die Grabrede
41. Pfarrer Paul. Im Namen des Kirchenvorſtandes Eberſtadt legte
hner Roth einen Kranz nieder. Für die Soldatenkamerodſchaft
Eber=
ſprach deren Vorſitzender Ludwig Oſt. Lehrer Saal aus
Pfung=
t) ſprach im Namen des Bienenzuchtvereins, deſſen Ehrenmtiglied der
eſorbene war. — Familienabend des
Kirchengeſang=
eins. Im Mittelpunkt des diesmaligen Familienabends des
Kir=
n”ſangvereins ſtanden die Darbietungen des Kirchenchors ſclbſt, der
e der Leitung von Wilhelm Pfeiffer ſteht. Großen Anklang fanden
hüdie Darbietungen des Poſaunenchors. Als Soliſtin hatte ſich Frau
m1s (Villenkolonie Ludwigshöhe) zur Verfügug geſtellt. Ueber die
Qritung und die Ziels des Kirchengeſangvereins ſprach der Ortsgeiſt=
Pfarrer Paul.
z-a. Eberſtadt, 7. Okt. Ehefubiläum. Die Eheleute
Schmiede=
aſtar Friedrich Kredel 1. und Frau, geb. Dehmer wohnhaft
Ober=
fß, begehen in voller Rüſtigknt am kommenden Sonntag das Feſt
moldenen Hochzeit. — Keglerſieg. Bei einem Preiskegeln in
Ferbach errang Herr Auguſt Leining vom Kegelklub „Gut Holz”,
(nradt den 1. Preis. — Geſellenbriefe und
Geſellen=
fäge. Am kommenden Sonntag nachmittag findet ſeitms des Geſellen=
Fuaigsausſchuſſes, deſſen Vorſitzender Glaſermeiſter Georg Roth 2. iſt,
Ecnale des „Darmſtädter Hofes” die feierliche Ueberreichung der
Ge=
ſucriefe an die Junggeſellen ſtatt. Damit iſt eine Ausſtellung der
di Grigem Geſellenſtücke verbunden. — Schauturnen. Der
Turn=
u- 1876 e. E. hält am kommenden Sonntag im Schwanenſaale ein
Zares Schau= und Werbeturnen ab. Gleichzeitig iſt die Ehrung
ver=
da ner Mitglieder vorgeſehen.
Pfungſtadt, 7. Okt. Am Montag, den 10. Oktober, um 9 Uhr,
Ei in der Hofreite des Landwirts Kunz, Niedergaſſe 21, die
Vorfüh=
es Beizapparates „Puck” ſtatt. Zur Anwendung gelangen
Naß=
mTrockenbeizmittel. Die Vorführung wird vom Landwirtſchaftsamt
mi tadt ausgeführt.
Ax. Nieder=Ramſtadt, 7. Okr. Die nächſte Säuglings= und
Be=
nas sſtunde findet am kommenden Mittwoch, nachmittags von 3—4
YA iſtatt. — Vom nächſten Montag an liegt die Liſte der zum Amt
An Schöffen und Geſchworenen zugelaſſenen Perſonen eine Woche lang
Einſicht der Intereſſenten auf dem Rathaus während der
Dienſt=
en offen.
Babenhauſen, 7. Okt. Der Heſſiſche Reiterverein der
elhillich hier ein großes Jagdreiten veranſtaltet, hält dieſen
Sspag ſein diesjähriges wieder in der üblichen Weiſe hier ab. — Herr
A0frſtmann Eidmann, der ſeit über 25 Jahren hier tätig war,
üHbr1. Oktober ds. Js. in den Ruh ſtand verſetzt. An ſeine Stelle
hon dieſem Zeitpunkt ab Herr Forſtrat Fr. Knaf, der ſeither
AAstwrſtand des Forſiamts König i. O. war. — Die neu gegründete
e iſlllerbühne” Mitglied des Bühnenvolksbundes Berlin, bringt
Obn, Sonntag abend als Werbevorſtellung im großen Saalbau
Itſcher Hof” die Aufführung des hiſtoriſchen Schauſpiels „Katte‟
i1 Axten von H. Burt.. Die Muſik ſtellt die verſtärkte Kapelle Lautz.
e, ſeit einer Reihe von Jahren dahier beſtehende evangeliſche
ge=
mnitel Kirchenchor iſt in ſeiner Exiſtenz gefährdet, wenn es nicht gelingt,
ſomsmneudige Damen und Herren ihm zuzuführen, die in uneigen=
„ſäfgr Weiſe bereit ſind, an kirchlichen Feſten der Gemeinde mit ihrem
Gei zu dienen. Es wäre tiefbedauerlich — zumal bei der Größe
uſſe: Städtchens — wenn es der Leitung des Kirchenchors nicht
ge=
läm, nu den demnächſt ſtattfindenden Proben einen ſtimmſtarken Chor
zuEhm=enzubringen. Das kirchliche Leben unſerer Gemeinde kann durch
diſeßiſſtehen und ſelbſtloſe Mitwirken eines Kirchengeſangvereins nur
aſſmnen.
Erbach i. O., 7. Okt. Die
Obſtverwertungsgenoſſen=
für den Kreis Erboch, G. m. b. H., in Erbach i. O., hat größere
Mſten Winteräpfel aus größeren Obſtbaubetrieben der Gegend
Veerſchleiß übernommen. Dieſes ſehr geſchätzte Odenwälder
kommt in kleinen Mengen, beſonders an Familien, in ſorgfältiger
Klſüvrpackung zum Preiſe von 15—25 Mk. für Tafelobſt, 8—12 Mk.
fünsirtſchaftsobſt zur Verſendung. Die Sorten ſind nach Haltbarkeit
Amg.
un Wsachreszeit zuſammengeſtellt.
Melus dem Kreiſe Heppenheim, 7. Okt. Fütterung mit
muffi=
r ucht. Das Landwirtſchaftsamt Heppenheim macht bekannt, daß in
de inäſchen Preſſe Vergiftungsfälle bei Schweinen nach der Fütterung
miſtufffiger Frucht mitgeteilt werden. Die Erfahrung habe nun b., daß dieſe Magen= und Darmkrankheiten bei den Schſveinen
au We Fütterung von muffigem Roggen zurückzuführen ſei. Das
Land=
wiſnhaftsamt warnt deswegen die Landwirte vor der Fütterung mit
ſolſi Tdorbenen Frucht. Dieſe Fütterung kann jedoch unſchädlich
ge=
mim hoerden durch Kochen oder Dämpfen oder auch durch Miſchung
Herdorbenen Futtermitteln.
*Meiſierprüfung 1928.
Vorweg ſeien die Prüflinge darauf aufmerkſam gemacht, daß im
Jahr 1928 nur eine Prüfung ſtattfindet, nicht eine
Früh=
jahrs= und Hevbſtprüfung, wie ſeither; die übernächſte Prüfung iſt alſo
1929. Der Anmeldetermin iſt der 15. November d. J.; bis dahin
ſind die Meldungen an die zuſtändigen Meiſterprüfungskommiſſionen
ab=
zugeben: für Starkenburg an den Vorſitzenden Herrn
Maler=
weiſter G. Kvaus, Darmſtadt, Luiſenſtraße 40; für Oberheſſen
an den Vorſitzenden Herrn Gewerbeſchulrat Dr. Bünnings, Gießen,
Ge=
werbeſchule; für Rheinheſſen an den Vorſitzenden Herrn
Schrei=
nermeiſter L. Schöntag 3., Mainz, Bauhofſtraße 3. Die
Anmeldeformu=
lare ſind bei der Handwerkskammer erhältlich und werden nach
Einzah=
lung der Prüfungsgebühr von 40 Mk. (ganz oder in Raten,
Poſtſcheckkonto 15 106 Frankfurt a. M.) den ſich Meldenden zugeſtellt.
Der Aufdruck der Anmeldeformulare ſagt, welche Unterlagen der
Mel=
dung beizufügen ſind. Wer an einem Vorbereitungskurſus
teilnehmen will, erhält bei den Handwerksbammer=Nebenſtellen
Aus=
kunft, an welchen Plätzen ſolche Kurſe abgehaltem werden.
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H. Birkenau, 7. Okt. Evang. Frauenverein. Am nächſten
Sonntag wird der Evangeliſche Frauenverein dahier ſeine
Hauptver=
ſammlung abhalten. Frau Agnes Schnapper” aus Heidenheim in
Würt=
temberg wird in ihur ausgezeichneten Weiſe die Frage beantworten:
„Was gibt uns Kraft zur Arbeit?” Außerdem ſollen die üblichen
Nechenſchaftsberichte den Mitgliedern wieder Einblick in die große und
verantwortungsvolle Aufgabe des Vereins gewähren. Man rechnet auf
vollzähliges Erſcheimm der Mitglieder. — Fiſſcherei=
Ver=
pachtung. Am Samstag, den 15. ds. Mts., nachm. 2 Uhr, wird im
Gaſthaus „Zum Engel” dahier, die Fiſcherei (Fovellen und Krebſe) in
der Weſchmitz und 3 Nebenbächen innerhalb der Germarkung Birkenau
auf weitere 6 Jahre mu verpachtet.
C. Viernheim, 7. Okt. Faſelverſteigerung. Ein
Pracht=
exemplar eines Faſelochſen wurde dieſer Tage von der Gemeinde
ver=
ſteigert. Das Tier, ein nicht mehr zur Zucht geeigneter Simmentaler
Faſel, wog 21 Zentner und wurde von einem hieſigem Metzger für
1300 Mk. erſteigert. Dem Faſelwärter wurde bei der diesjährigen
Reviſion der Faſelſtälle durch das Kreisveterinäramt eine Blohnung
von 15 Mark für ſeine muſterhafte Pflege der ihm anvertauten Tiere
bewilligt. — In der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch wurden auf der
Mannheimer Straße in Käfertal von bis jetzt noch unbekannten Tätern
drei größeva Pflaſterſteine quer über die Fahrſtraße gelegt, was zur
Folge hatte, daß der Führer einer Taxameterdroſchke beim Anfahren
der Steine die Steuerung verlor, ſo daß ſein Wagen zur Seite
ge=
ſchleudert wurde und gegen das Haus, Mannheimerſtraße Nr. 3 fuhr.
Der Taxametr wurde dabei ſtark beſchädigt.
D. Biblis, 7. Okt. Geſtern abend ereignete ſich in der Haupptſtraße,
uwweit des alten Kriegerdenkmals ein Unfall, der leicht ſchlimme Folgen
hätte haben können. Ein von der Groß=Rohrheimer Chauſſee
kommen=
des Perſonenauto fuhr in ſtarkem Tempo durch die Hauptſtraße ohne
abgehlendete Lampen. Ein Radfahrer, von dem hellen Lichtſchein
ge=
blendet, fuhr zur Seite gegen eine Mauer wo er vom Rade ſtürzte und
verſchiedene leichte Verletzungen erlitt.
— Gernsheim, 7. Okt. Waſſerſtand des Rheins am
7. Oktober 2,31 Meter.
— Hirſchhorn, 7. Okt. Waſſerſtand des Neckars am
6. Oktober 1,28 Meter, am 7. Oktober 1,24 Meter.
WSN. Rüfſelsheim, 7. Okt. Arbeiterentlaſfungen in den
Opelwerken? Die Belegſchaft der Opelwerke, die in der Zeit beſter
Konjunktur über 10 000 Mann betrug, iſt nunmehr auf etwa 9000
pedu=
ziert worden. Bei den Entlaſſungen hat man durchweg darauf
ge=
achtet, daß Arbeiter der engeren Heimat nicht weggeſchickt wurden. Die
Verringerung der Produktion, die durch die fortgeſchrittene Jahreszeit
bedingt iſt, hat dazu geführt, daß man am Samstag einen Ruhetag
ein=
ſchaltete. Nun ſind Beſtrebungen im Gange, auch am Montag die
Ar=
beit ruhen zu laſſen. Man geht anſcheinend von dem Gedanken aus,
daß eine Verringerung der Arbeitstage für die Erwerbstätigen weniger
empfindlich iſt, als die völlige Entlaſſung einer größeren Anzahl
Ar=
beiter. Trotzdem wird es ſich kaum vermeiden laſſen, daß mit
fortſchrei=
tender Jahreszeit doch eine größere Anzahl Arbeiter entlaſſen werden
wird.
Lpd. Offenbach, 6. Okt. Der Bau der Mainuferſtraße
bei Offenbach. Die Arbeiten für die neue Mainuferſtraße nehmen
einen ſchnellen Fortgang. Da man nun einmal dabei iſt, für die
kom=
mende Mainuferſtraße von Offenbach nach Frankfurt eine feſte
Grund=
lage zu ſchaffen, werden zugleich von der Offenbacher Stadtverwaltung
Kanalarbeiten vorgenommen, Ausbeſſerungen am Hauptkanal, der
einen ganz beträchtlichen Durchmeſſer hat und ziemlich tief liegt. Die
Notwendigkeit eines beſſeren Verkehrsweges zwiſchen Frankfurt und
Offenbach war ſchon ſeit langem erkannt worden. Stillſtand iſt
Rück=
ſchritt. Die zukünftige Geſtaltung des Verkehrs von Offenbach nach
Frankfurt und umgekehrt wird in gar nicht langer Zeit vorbildlich
werden, und ſeine Auswirkung wird ſicher einen weiteren Aufſchwung
des Verkehrs mit ſich bringen. Daß auf die Vollendung dieſes
Ver=
fehrsweges von der Bevölkerung beider Städte, die eng im
Wirtſchafts=
leben miteinander verbunden ſind mit Sehnſucht gewartet wird, iſt
ſelbſtverſtändlich, zumal die Offenbacher Landſtraße ſchön ſeit langem
den immer ſtärker werdenden Anſprüchen der Verkehrslage gar nicht
mehr genügt. Beim Bau der Mainuferſtraße finden Arbeitsloſe
will=
kommene Arbeit.
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Kaffee-Getränk.
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Die ideale Kaffee-Zuſatz-Eſlenz- Originalboſe 40 Pfg-Silberpaket 30 Pfg.
Heſſiſcher Straßenbericht
für die Woche vom 9. bis 15. Oktober 1927.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen.
Darmſtadt—Dieburg-Babenhauſen—Aſchaffenburg, bei Bahnhof
Babenhauſen bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Beſondere
Um=
leitungsſtraße, auf der Wagen bis 5,5 Tonnen 20 Km., Wagen über
5,5 Tonnen 12 Km fahren dürfen.
Mainz—Bingen, Km. 11,2—13,2, vom 16. 8. bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Gonſenheim — Leniaberg — Heidesheim — Nieder=
Ingelheim.
Frankfurt a. M.—Gießen iſt an folgenden Stellen geſperrt: Bad=
Nauheim—Abzwveigung nach Steinfurth bis auf weiteres. Umleitung:
Verſonenkraftwagen Bad=Nauheim—Nogen—Steinfurth—Rockenberg—
Griedel, Laſtkraftwagen Rochkenberg— Münzenberg—Ober=Hörgern.
Butzbach-Pohlgöns bis auf weiteres. Umleitung: Gambach—
Holzheim-Langgöns.
Vilbel-Kloppenheim vom 26. 9. bis auf weiteres. Umleitung über
Nieder= und Ober=Erlmbach.
Schlitz—Hutzdorf vom 22. 8. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Wernges—Grebenau-Nieder=Joſſa.
Gießen—Gelnhauſen (Ortsdurchfahrt Lich) vom 19. 9. bis auf
weite=
res geſperrt. Umleitung innerhalb der Stadt Lich.
Hanau—Friedberg (Ortsdurchfahrt Bruchenbrücken) vom 10. bis
22. 10. geſperrt. Umleitung Aſſenheim—Oſſenheim.
Alsfeld-Leuſel vom 28. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Reibertenrod — Ruhlkirchen — Angenrod oder Renzendorf — Vadenrod —
Romrod—Angenrod.
Sonſtige Straßen in Heſſen.
Monsheim—Wachenheim-Landesgrenze vom 15. 8. bis auf
weite=
res geſperrt. Umleitung: Nieder=Flörsheim-Mölsheim—Albisheim.
Schwabenheim—Elsheim Km. 25,6—28,0 vom 26. 9. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung Bubenheim—Engelſtadt-Jugenheim.
Rockenberg — Griedel wegen Byückenbaues bis 1. November
geſperrt für Laſtkraftwagen. Umleitung: Münzenberg—Ober=Hörgern.
Lauterbach-Blitzenrod vom 14. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Rudlos—Angersbach oder Friſchborn.
Ortsdurchfahrt Gunzenau vom 13. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Freienſteinan.
Gießen—Leihegeſtern vom 10. 10. auf 14. Tage geſperrt. Uml.ſtung
über Großen=Linden.
a. Offenbach, 6. Okt. Die Erweiterung unſeres
Straßenbahn=
netzes, die Strecke vom Marktplatz nach Süden durch die Waldſtraße bis
an die Teilung in Dietzenkacher und Heuſenſtämmer Straße, iſt nun
fertig. Einſprüiche gegen die planmäßige Ausführung ſind bis zum
8. Oktober einſchließlich geltend zu machen, da dann die
landespolizei=
liche Abnahme erfolgen ſoll. Die Strecke wird an Werktagen
vornehm=
lich dem Verkehr dienen, der ſich aus den Fabriken, die an ihr liegen,
ergibt.
U. Ober=Ingelheim, 7. Okt. Die von der Gemeinde unterhaltene
Realſchle i. E., die in der letzten Zeit wegim der Beſchaffung der zu
ihrer Erhaltung notwendigen Mittel ein Schwerzenskind für die
Ge=
meindevertretung geworden iſt, befindet ſich wider einmal in einer
ſchweren Kriſe.. In ſeiner letzten Sitzung hat der Gemeinderat den vom
Kuratorium der Schule vorgelegten Voranſchlag ſür das Jahr 1928
be=
raten. Als Ergebnis wurde folgender Beſchluß gefaßt: Unter den
ob=
waltenden Umſtänden fieht ſich der Gemeinderat außer Stande, den
er=
heblichen Koſtenzuſchuß unſerer Gemeinde allein aufzubürden für eine
Schule, deren Schüler zu mehr als die Hälfte von Nachbarorten ſtammen,
die zu den Koſten nichts beitragen. Demgemäß lehnt der Gemeinderat
die Gewährung des Koſtenzuſchuſſes einſtimmig ab.
* Gau=Algesheim, 7. Okt. Schwerer Unfall. Auf der Straße
zwiſch.m Gau=Algesheim und Ockenheim wurde ein Schreinerlehrling,
der mit ſeinem Fahrrad zur Arbeitsſtelle fuhr, von einem Kraftwagen
von hinten angefahren und zur Seite geſchleudert, wo er bewußtlos
liegen blieb. Der Kraftwagen fuhr unbekümmert um den
Schwerver=
letzten weiter. Fremde Lcute, die den Bedauernswerten ſpäter fanden,
brachten ihn zu ſeinem in einem Nachbarorte wohnenden Verwandten.
WSN. Gießen, 7. Okt. Der falſche Geiſtliche erwiſcht.
Vor einigen Tagen warnte das hieſige Polizeiamt vor einem Schwindler,
der unter Mißbrauch des Namens eines b.kannten evangeliſchen
Geiſt=
lichen Heſſens Schwindeleien größeren Umfangs betrieb. Der Schwindler
erſchien vorgeſtern abend bei einer hieſigen Familie, die er ebenfalls
zu neppen gedachte. Die Leute waren aber auf der Hut und riefen die
Polizei herbei, die den Kerl fiſtnahm. Er entpuppte ſich als der 28
Jahre alte angebliche Kaufmann Karl Rack aus Dreieichenhain bei
Offenbach, der ſein übles Geſchäft ſchon ſeit längerer Zeit auf Koſten
des guten Namens des Pfarrers betrieb. U. a. hat der Schwindler in
Mainz cinen größeren Fiſchzug gemacht und dabei erhebliche Summen
erbeutet. Er wurde dem Gießener Unterſuchungsgefängnis zugeführt.
Geſchädigte wollen ſich bei der Gießener Kriminalpolizei melden.
WSN. Alsfeld, 7. Okt. Von zwei Strolchen im Walde
angefallen. Vorgeſtern wurde eine Frau, die ſich auf dem Wege
von dem Hofgut in Lehrbach nach Dannenrod befand, im Walde von
zwei Strolchen angefallen und zur Herausgabe ihres Geldes
aufgefor=
dert. Außerdem wurde die Frau gezwungen, mit den Landſtreichern
mitzukommen. Zum Glück für die Frau mußte eine Waldwieſe paſſiert
werden, auf der einige Landwirte arbeiteten und die von der bedrängten
Frau um Hilfe angerufen wurden. Als die Bauern herbeieilten,
er=
griffen die Wegelagerer die Flucht und entkamen unerkannt.
F. Grünberg, 7. Okt. Die Straße ab Grünberg bis
Oberſeiberten=
rod — ungefähr 17 Kilometer — wird von der Provinzialverwaltung
inſtand geſetzt. Vor ein oder zwei Jahren wurde ſie für den
Autover=
kehr teilweiſe gründlich ausgebeſſert; jetzt tritt dagegen ein anderes
Ver=
fahren ein. Zuerſt wird dieſe Straße ſtaubfrei gemacht, mit Teer
be=
ſpritzt und dann mit Splitt und Sand überſchüttet.
m. Aus dem Lande, 7. Okt. Die erſte Hälfte des Monats Oktober
bringt wieder zahlreiche Beratungstage der Handwerkskammer=
Neben=
ſtellen. Die Nebenſtelle Darmſtadt für die Kreiſe Darmſtadt,
Bens=
heim, Heppenheim und Groß=Gerau hält Sprechtage ab an 9 Orten, die
Nebenſtelle Friedberg für die Kreiſe Friedberg, Büdingen und Schotten
an 9 Orten, außerdem in Friedberg Montags, Dienstags, Donnerstags
und Freitags, vormittags von 8—12 Uhr; die Nebenſtelle Gießen für
die Kreiſe Gießen, Alsfeld und Lauterbach an 11 Orten. die Nebenſtelle
Mainz für Stadt und Kreis Mainz und Stadt und Kreis Bingen in
Mainz Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags von 9—12½
Uhr, und in Bingen Mittwochs, die Nebenſtelle Offenbach für die Kreiſe
Offenbach, Dieburg und Erbach an 18 Orten, die Nebenſtelle Worms für
die Kreiſe Worms und Oppenheim an 4 Orten, ferner in Worms, außer
Nittwochs und Samstags täglich von 8—12 Uhr vormittags und von
2—4 Uhr nachmittags.
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Seite 8
Faniliennachrichten
Stat Karten.
Die Geburt eines Mädchens
zeigen in dankbarer Freude
Freunden und Bekannten an
Pfarrer Hofmann und Frau
geb. Lang.
Nieder=Beerbach.
(*26540
Für die uns anläßlich unſerer
Silbernen Hochzeit und unſeres
25jährigen Geſchäftsjubiläums
in ſo reichem Maße
darge=
brachten Glückwünſche und
Ge=
ſchenke danken herzlichſt
Samstag den 8 Oktober 1927
Otatt Narten.
Hansel Otennhardt
Oiegtried Hegum
Oerlobte
Mannheim
2. 7. 7. a.
Oktober 1927
(*26598)
Sberstadt b. D.
Heidelberge str. 51
Peter Beisgerber u. Frau
26513) Metzgermeiſier.
Das Ehepaar Ludwig Bitter:
und Frau Katharine, geb. Becker
können am Sonntag, den 9. Oktober
das Feſt der
Silbernen Hochzeit
(15549
begehen.
Friedrich Kredel I.
Schmiedemeister
u. Frau Elisabethe
geb. Debmer, Eberstadt
feiern am 9. Oktober das seltene
Fest der goldenen Hochzelt.
Todes=Anzeige.
Meine liebe, gute, treubeſorgte
Mutter und Tante
Frau
Eliſabeth Wittmann Wwe.
geb. Nohl
iſt nach kurzem Leiden am 7.
Ok=
tober im Alter von 85 Jahren
ſanft entſchlafen.
In tiefer Trauer:
Johanna Wittmann.
Darmſtadt, den 7. Oktober 1927.
Schießhausſtr. 10.
(B 15524
Die Beerdigung findet am
Mon=
tag nachmittag 3 Uhr von der
Kapelle des Waldfriedhofs aus
ſtatt.
Todes=Anzeige.
Gott der Allmächtige hat heute früh unſern
lieben, treuen Vater, Schwiegervater,
Groß=
vater und Onkel
Wilhelm Hoffmann
Förſier i. R.
im 87. Lebensjahre durch einen ſanften Tod
in die ewige Heimat abgerufen. (26537
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Hermann Hoffmann.
Forſihaus Eiſernhand, den 7. Oktober 1927.
Die Beerdigung ſindet Sonntag, den 9. Oktober,
nachmittags 3½ Uhr ſtatt.
Von Blumenſpenden wolle man bitte abſehen.
Drdle
MUNDPFLEGL
ausüben, heißt: sich wirksam gegen ansteckende
Krank-
heiten schützen, deren Keime durch den Mund eindringen.
Ortizon-Mundwasser-Kugeln machen den Mund
so-
fort geruchfrei, bleichen allmählich die Zähne, desinfizieren
gründlich und nachhaltig, ohne wie viele andere
Mittel, Zahnschmelz und Schleimhäute zu schädigen.
Ortizon wirkt gleichzeitig blutstillend und heilend, ein
großer Vorzug bei Wundsein des Gaumens, Bluten des
Zahnfleisches, Entzündung der Schleimhäute.
Beginnen Sie noch heute mit der Ortizon-
Mund-
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tänzen der Sai on.
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zeit gerne eutgegengenommen.
Privatſtunden zu jeder Tageszeit.
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Von der Reiſe
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Verein
Versammlung
am Montag,
Nerbenarzt //10. Oktober ds. 38,
nachm. 15 Uhr,
im Fürſtenſaale,
Grafenſtraße. (*26592
Stelldichein
F. W. C.
Treffpunkt Sonntag,
Dragoner=Denkmal,
Landgraf=Philixp=
Anl., 11 Uhr. Wenn
nicht, poſtlag. (*26596
Mauerblümchen.
Gott dem Al mächtigen hat es
gefallen, heute morgen 8½ Uhr
meinen lieben Mann, unſe en
herzensguten Vater, Bruder,
Schwiegervater, Großvater,
Schwa=
ger und Onkel
Herrn Joſef Fuhr
im 69. Lebensjahr, des öfteren
ge=
ſtärkt durch die hl. Sakramente der
kath. Kirche, zu ſich zu nehmen.
In tiefer Trauer:
Marie Fuhr Wwe,
Mizi Fuh
Familie E. Schröder
Rifee
Famitie D. Trautmann.
Die Beerdigung findet am Montag,
den 10. Oktober, nachm. 3½ Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
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Raum wird am 15. Oktober, abends, mein Hut-
und Mützengeschäft geschlossen, lch danke meiner
werten Kundschaft für ihr langjähriges Vertrauen.
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Seite 10
Samstag, den 8. Oktober 1922
Nummer 27g
Kirchliche Nachrichten
Evangeliſche Gemeinden
17. Sonntag nach Trinitatis (9. Oktober) 1927.
In allen Kirchen Kollekte für den Bau von Gemeindehäuſern.
Stadttirche. Samstag, 8. Oktober, abends 8.30 Uhr: Andacht.
Sonntag, vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt anläßlich der Jahrestagung
des Landesvereins für Inere Miſſion. Einführung des neuen Direktors
Pfr. Röhriht durch den Herrn Prälaten D. Dr. Diehl. Predigt: Pfr.
Röhricht. Mitwirkung des Stadtkirchengeſangvereins. — Vorm. 11.30
Uhr: Kindergottcsdienſt. Pfarrer Lautenſchläger.
Die Stadtkirche iſt wochentages von 9—5 Uhr zu ſtiller Andacht
ge=
öffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8.30 Uhr: Morgenandacht. Pfarver
Lauten=
ſchläger. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. Vorm.
11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel. — Abends 6 Uhr:
Abendgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Lein.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfr. Zimmermann.
— Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfr. Zimmermann.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 11. Oktober abends 8 Uhr:
Mädch=mvereinigung der Schloßgemeinde. Einführung der
Jugend=
ſchweſter. Abends 8 Uhr: Vereinigung konfirmierter Mädchen. —
Mitt=
woch, 12. Oktober, nachm 2—4 Uhr: Eröffnung der Handarbeitsſchule
der Stadtgemeinde für Schulmädchen. Anmeldung bei den Pfarrern
Kleberger, Vogel, Heß, Zimmermann, Lautenſchläger und Wagner. —
Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (füngere
Abtei=
lung), Poſaunenchor. — Samstag, 15. Oktober, nachm. 2—4 Uhr:
Hand=
arbeitsſchule der Stadtgemeinde für Schulmädchen.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 9. Oktober, abends 8 Uhr:
Oeffentlicher Gemeindeabend für Innere Miſſion: Anſprache der Pfarrer
Kleberger Röhricht und Wagmu. M.ſikaliſche Darbietungen durch das
Kalbhenn’ſche Horn=Quartett. — Jugendvereinigung der Stadtgemeinde
(ältere Abteilung). — Montag, 10 Oktober, abends 8 Uhr: Jugendbund
der Lukasgemeinde, Einſührung der Jugendſchweſter. — Dienstag, 11.
Oktober, abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtgemeinde. —
Jugendver=
eimigung der Stadtgemeinde (jüngere Abteilung). — Mädchenvereinigung
der Reſormationsgemeinde (ältere Abteilung). — Monatsabend des
Frauenvereins der Kaplaneigemeinde. — Mittwoch, 12. Oktober, abends
8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkapelle und Schloßkirche. — Jugendbund der
Markusgemeinde, Einführung der Jugendſchweſter. —
Mädchenver=
einigung der Reformationsgemeinde (jüngere Abteilung). — Donnerstag,
13. Oktober, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgeminde
(ältere Abteilung). Familienabend mit Lichtbildern und Aufführung.
— Jugendbund der Lukasgemeinde: Singkreis. — Freitag, 14. Oktober,
abends 8 Uhr: Jugendbund der Kaplaneigemeinde. — Jugendvereinigung
der Stadtgemeinde (jüngere Abteilug). — Mütterabend der
Stadt=
gemeinde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Zimmermann.
Saal des Landeskirchentags, Waldſtraße 40. Montag, 10 Oktober,
borm. 9—11 Uhr: Jahrestagung des Heſſiſchen Landesvereins für Innere
Miſſion, von 11—1 Uhr: Oeffentliche Verſammlung mit Hauptthema:
„Die neug Krüppellehrwerkſtätte in Nieder=Ramſtadt — Nachm. 3—6
Uhr: Jahresverſammlung des Landesverbandes für Innere Miſſion in
Heſſen.
Martinskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdäcmſt. Pfarraſſſtent
Lein. — Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für den Weſtbezirk. Pfarver
D. Waitz.
Altersheim. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Saal.
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Montag 10. Oktober, abends
8 Uhr im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt; im Martinsſtift:
Helferinnenverſammlung des Frauenvereins. — Dimstag, 11. Oktober,
abends 8 Uhr im Gemeindehaus: Jugendvereinigung; im Martinsſtiſt:
Kirchenchor. — Mittwoch, 12. Oktober, abends 8 Uhr im Martinsſtift:
Mädchenvereinigung Oſt. — Donnerstag, 13. Oktober, abends 8 Uhr im
Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt; Mauerſtraße 5:
Poſaunen=
chor. — Freitag, 14. Oktober, abends 8 Uhr im Gemeindehaus:
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vereinigung (ältere Abteilung).
Nähſchule der Martinsgemeinde, Liebfrauenſtraße. 6. Für die
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Schneidern ebenfalls 15 Stunden wöchentlich), die Montag, den 17.
Oktober beginnen, werden Anmeldungen entgegengenommen bei Frl.
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frauenſtraße 6, vormittags von 9—12 Uhr und nachmittags von 2—5
Uhr. Das Schulgeld beträgt monatlich 5 Mark.
Eine Ausſtellung der in unſeror Nähſchule hergeſtellten Arbeiten
findet Sonntag ,den 9. Oktober, nachmittags von 2—6 Uhr ſtatt im
Gemeindehaus, Liebfrauenſtraße 6.
Johanneskirche. Sonntag, 9. Oktober, vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Pfarrer Marx. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. —
Montag, 10. bis 15. Oktober, abends 8 Uhr: Evangeliſationswoche.
Montag, 10. Oktober: Warum Reſigion? — Dienstag, 11. Oktober:
Wozu Criſtus? — Mittwoch, 12. Oktober: Vor der Entſcheidung. —
Donnerstag, 13. Oktober: Die Geheimniſſe Gottes und des Satans. —
Freitag, 14. Okjober: Du und deine Bibel. — Samstag, 15. Oktober:
Die Nachfolge Chriſti. Redner: Pfarrer Nambaud aus Gonzenheim.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10
Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Nambaud aus Gonzenheim. — Vorm.
11.15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Beffunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Pfarraſſiſtent Bickel — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarraſſiſtent Bickel. — Abends 8,15 Uhr: Vereinsabend der
Jugend=
vereinigung. (Spielabend.) — Montag, abends 8,15 Uhr: Vereinsabend
der Mädchenvereinigung. — Mittwoch, abends 8 Uhr:
Monatsverfamm=
lung des eb. Männervereinigung. (Vortrag von Oberreallehrer Frank:
„Männervereinigung und Helferdienſt”.)
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert. —
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Entlaſſung der Konfirmanden aus Glaube mit Werken. Jedermann iſt herzlich willkommen.
dem Kindergottesdienſt. — Abends 8 Uhr: Jugemdvereinigung. —
Mon=
tag, abends 8 Uhr: Jugendbund. — Dienstag, abends 8,15 Uhr:
Kirchenchor.
Stiftskirche. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Hickel. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Evang.
Sonntags=
verein. Nachm. 4—7 Uhr: Vev insſtunden. — Donnerstag, 13. Oktober,
abends 8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde.
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3½ Uhr:
Bibel=
ſtunde. Miſſ Seeliger. — Montag, nachm. 4 Uhr: Frauenarbeits= Gottesdienſt Feſr des hl. Abendmahls. Anmeldung beim Kirchenä,
ſtunde. — Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. — Mittwoch,
nachm. 4 Uhr: Kinderbund für Knaben und Mädchen. — Donnerstag,
abends 8½ Uhr: Kirchengeſchichtlicher Vortrag von Pfarrer Fiſcher= verein.
Groß=Bieberau „Zeugen des Evangeliums in der kathol. Kirche am
Ende des vorigen Jahrhunderts”. — Fmſtag, abends 8½ Uhr:
Blaukreuz=Bibelſtunde Prediger Semmel. — Die Bibelſtunde
in der Beſſunger Straße 80 fällt aus. Samstag, abends 819 Uhr:
Poſaunenchor. — Vom 22—24. Oktober: Gemeinſchaftskonferenz des
Rhein=Mainbundes.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag nachm. 2½ Uhr: 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Mittvoch, 8 Uhr: Kirchengeſangr.=
Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. — Nachm. 434 Uhr:
Bibelbe=
ſprechſtunde ſür Mädchen. — Abends 8½ Uhr: Weiheſtunde. —
Diens=
täg, abends 8½ Uhr: Mädchenkreis — Mittwoch, abends 8½ Uhr:
Freundeskreis für junge Männer: Lehrer Steuernagel: „Das Gebet, Wolf.
ein notwendiges Muß im Glaubensleben”. — Donnerstag, abends 8 Uhr:
Gebetsſtunde für junge Männer.
Voranzaige: Vom 17.—21. Oktober: Jugendvorträge.
Gene=
ralſekretär Stolpmann=Berlin.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 10. Oktober, abds. 8½ Uhr
im Feierabend, Stiftſtr. 51: Bibelſtunde.
Chriſtlicher Jugendverein (Konfirmandenſaal, Schloßkirche).
Sonn=
tag, 9. Oktober: Teilnchme an der Kreiskonferenz. Abfahrt: 12,39 Uhr,
abend und Poſaunenchor. — Mittwoch, 12. Oktober, abends 8 Uhr: Roſenkranz abends 8 Uhr.
Familienbibelſtunde. — Donnerstag, 13. Oktober, abends 8 Uhr:
Poſaunenchor. — Sonntag, 16. Oktober, abends 8 Uhr: Familienabend
mit Bewirtung und Vortrag von Horrn Pfarrer Beringer (Stift).
Die Chriſtengemeinſchaft. Sonntag, 9. Okt., findet keing Menſchen=
Weihe=Handlung ſtatt.
Freitag, 14. Okt. Oeffentlicher Voutrag in der Städt. Akademies
Tonkunſt, Eliſabethenſtraße, von Dr. Alfred Heidenreich, Pfarrer
Chriſtengemeinſchaft, Frankfurt: „Kain und Abel, Prometheus
Epimetheus (als Urbild der menſchlichen Berufsgeſinnungen im
ſammenhang mit Goethe’s „Pandora‟). — Am Samstag, den 15.
findet eine Aufführung von Goethes „Pandora”, durch die Fa)
furter Laienſpieler der Chriſtengemeinſchaft im Ludwig=Georgs=G.
naſium hier ſtatt.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriſtliche Verſammlung, Waldſtraße 18. Sonntag, 9. Oktober, bag
11.15 Uhr: Soo
tungen Apoſtelgeſchichte, Kapitel 4). J dermann iſt herzlich eingel
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Sonntgg
9. Oktober vorm. 9,30 Uhr: Andacht — Nachm. 3,30 Uhr Junch
bund. — Abends 8,15 Uhr: Evangeliſation. — Mittwoch, abends
Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich willkommen.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Eliſabethenſtr. 44. Sonntag, vormän
10 Uhr: Predigt. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Pr=
— Montag: Jugendverein. — Dienstag: Singſtunde. — Mittr.)
Frauenverein. — Donnerstag: Bibelſtunde. Jedermann iſt freun)
eingelladen Prediger Sauer.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraß=
Sonntag, 9. Oktobei vorm. 10 Uhr: Herr Scheich aus Haran. 11
Sonntagsſchule. Abends 8½4 Uhr: Prediger Conrad, Vorttag übe
Thema: „Die Malzeichen des Herrn Jeſu und die Stigmatiſatione=
Donnerstag, den 13. Okt., abends 8½4 Uhr: Glaube ohne Werſo=
Auswärtige Kirchen.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, vorm. 10 Uhr:
gottesdienſt; vorm 11 Uhr: Kindergottesdienſt d. Gr.; nachm.
Uhr: Kindergottesdienſt d. Kl. — Dienstag: E. J. G. Mädchenaben,
Mittwoch: E.J.G. Jungenabend.”— (Betr. Frauenab.nd Erfolgt
Bekanntmachung!)
Evang. Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 9. Ottoben
n. Trin.), vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Jm Anſchluß am
oder im Pfarrhaus. — Montag: Jugendvereinigung. — Diem
Kirchenchor. — Mittwoch: Jungmädchenverein. — Donnerstag: Fr.
Evang. Gemeinde Roßdorf. Sonntag, vorm. 10 Uhr. Gotteeiy
Pfr. Dr. Dorn aus Los Angelos, z. Zt. Ober=Ramſtadt. — Montag
Frauenverein. — Mittwoch abend Evang. Arbeiter= und Handmu
verein. — Donnerstag abend Jungmädchenverein.
Evang. Kirche zu Eberſtadt. Sonntag, 9. Okt., vorm. 9.15
Chriſtenlehre der Mädchen. 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarraſſ.
und Mädchenvereinigung. — Donnerstag, 8 Uhr: Wartburgbenſ
Freitag, 8 Uhr: Poſaunenchor.
In der Prov=Pflege=Anſtalt. Gottesdienſt 2 Uhr. Pfarraſſ/
Katholiſcher Gottesdienſt.
St. Liebfrauen (Klappacherſtraße). Vor Sonn= und Feiett=
Nachm. von 5—7 und abends von 8 Uhr an Beichtgelegemheit. —
Sonn= und Feiertagen: Vormittags von 6 Uhr an Gelegenheit zu.
Beichte; 7 Uhr: Frühmeſſe. Vor und in der hl. Meſſe
Austeilun=
hl. Kommunion; 9½ Uhr Hochamt und Predigt. Vorher Austo
der hl. Kommunion. — Nachmittags 2 Uhr: Chriſtenlehre; 2½9
Andacht. Darauf Spaziargang der Jungfrauenkongvegation —
Hauptbahnhof. — Montag, 10. Oktober, abends 8 Uhr: Unterhaltungs= tagsmeſſe 347 Uhr mit Roſenkranz. Dienstag und Freitag in
Martinskapelle (Herdweg). An allen Sonn= und Feiertagen
hl. Meſſe mit Predigt. Vorher Beichtgelegenheit. Vor und
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Nr. 10, part.
Mummer 279
Samstag, den 8. Oktober 1922
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Sportverein Darmſtadt 41898.
Wie ſchon berichtet, wartet der Sportverein 1898 am morgigen
vu ntag mit einer großen Doppelveranſtaltung auf, die überall dem
g en Intereſſe begegnen dürfte. In beiden Kämpfen, alſo ſowohl in
Handballſpiel gegen den Polizeiſportverein Babenhauſen
auch in dem Fußballtreffen gegen Wormatia Worms, haben es die
wheimiſchen mit Gegnern zu tun, die zurzeit Tabellenführer ſind.
beiden Gäſte der 98er ſtellen alſo Mannſchaften ins Feld, die
be=
iit ſind, in der durch ſie vertretenen Sportart Spitzenleiſtungen zu
ſta-n. Nur ſelten wird eine ſolche Doppelveranſtaltung in gleicher Güte
xu erwartenden Sportes geboten werden.
BBei dem um 3 Uhr beginnenden Handballverbandsſpiel handelt es
nim einen Kampf um die weitere Tabellenführung. Sowohl die
Ba=
nöäuſer Poliziſten als auch die einheimiſchen 98er ſind in den bisheri=
Werbandsſpielen ohne jeden Punktverluſt geblieben, und es ſteht zu
wrrten, daß auch in den übrigen noch ausſtehenden Punktſpielen beide
erneine eine Punkteinbuße zu verhindern verſtehen. So wird
menſch=
da Ermeſſens nach das bevorſtehende Spiel den Aufſchluß darüber
har, wer von den zwei beteiligten Vereinen bis zum Rückſpiel in
Ba=
nlauſen die Tabelle anführen darf; denn daß man ſich durch ein
Un=
nſwieden in dieſe Ehre teilen wird, iſt uns deswillen unwahrſcheinlich,
all ber Handball unentſchiedene Spielausgänge aus begreiflichen
Grün=
rFehr ſelten zu verzeichnen ſind. Die Güte beider Mannſchaften
noch=
fu= hervorzuheben, erſcheint überflüſſig. Es mag daher nur noch der
ſrartung Ausdruck gegeben werden, daß unter einem energiſchen
ü=dsrichter trotz der großen äußeren Bedeutung des Spiels ein
ein=
mofreier Kampf ſich entwickeln möge.
Ganz anders iſt das Fußballſpiel gegen die Wormſer Wormaten zu
rü.kteriſieven. Hier geht es für Darmſtadt keineswegs um die Ta=
Uavführung, da die Fußballigiſten in ihren auswärtigen Spielen ſchon
har—t viel Punkte verloren haben, daß vorerſt und wohl auch für die
a—— Spielzeit die Ausſichten, auf höhere Ehren ziemlich vernichtet ſein
wen. Und trotzdem ſteht auch für die Darmſtädter in dieſem Kampf
Taauf dem Spiel. Es gilt zu beweiſen, daß die eigene Spielſtärke
hi” ſoweit hinter derfenigen des derzeitigen Tabellenerſten zurückſteht,
Die Punktwertung glauben machen läßt. Wohl werden die
Darm=
dier es ſchwer, ſehr ſchwer haben, dieſen Beweis zu erbringen. Es
rimt nämlich, daß gerade in dieſem Spieljahr bei der Wormatia die
eſſtſive und auf jahrelanger, in Nürnberg=Fürth angeeigneter
Er=
wung aufgebaute Lehrtätigkeit von Philipp ſich voll zur Auswirkung
gnacht hat. Die Wormſer haben bisher ſolch imponierende Reſultate
nükt, daß der Papierform nach ihr erfolgreiches Beſtehen in
Darm=
garantiert ſcheint. Doch haben andererſeits die Darmſtädter in
ſmu Spiel bei ihren Anhängern ſo viel gutzumachen, daß ſie, die vor
eweem Publikum und auf eigenem Platze ganz anders aus ſich
heraus=
ſan wie ſonſt, bei dem vorhandenen Können auch gegen eine
Wor=
ſtim ſiegreich zu beſtehen vermögen. Allerdings wird dazu nötig fein,
wie ganze Mannſchaft nur von einem Willen, dem Willen auf Sieg,
heilt iſt. Es lohnt für Darmſtadt, iſt doch durch einen Punktgewinn
miaſtens die Tabellenmitte geſichert, ſo daß günſtigere Ausſichten für
Mkückrunde, in der ſämtliche übrigen für die drei erſtem Plätze in
tag kommenden Vereine (Mainz. Höchſt, Wiesbaden) noch die Probe
Marmſtadt zu beſtehen haben, ſich doch noch eröffnen können. Das
Bozalltreffen beginnt um 4 Uhr.
Es darf noch darauf hingewieſen werden, daß die Eintrittspreiſe
zerrüber denen, die bei einer einfachen Veranſtaltung erhobew werden,
erum einen geringen Prozentſatz erhöht ſind. Ab 4 Uhr gelten die
liaven Preiſe, letzteres für Nur=Fußballer, die jedoch im Darmſtadt
aus=
ro—ben ſein dürften.
Fußball.
V. f. R.—,Germania” Eberſtadt.
18um 6. Verbandsſpiel geht V. f. R. ſeinen ſchwerſten Gang in der
Sſyahrigen Saiſon. „Germania” Gberſtadt iſt dieſes Jahr in
tadel=
tr! Verfaſſung, das haben die vergangenen Spiele klar und deutlich
vif ſen. Die Raſenſpieler treten in der alten Aufſtellung an, und muß
Mkannſchaft zu ihrer vollen Form auflaufen, um ehrenvoll aus dem
teie zu gehen. Selbſtverſtändlich iſt, daß die Anhänger des V. f. R.
ciin dieſem Spiel der Mannſchaft den nötigen Rückhalt verleihen
kdnrn. Vormittags 11 Uhr treffen ſich die beiden 2. Mannſchaften
wer Vereine. Auch dieſes Spiel düufte Intereſſe erwecken, da beide
Twirſchaften verſtehen, durch ihre Leiſtungen ein gutes Spiel zu
lie=
ſt.: Auf dem Exerzierplatz ſpielt vormittags 11 Uhr die 3. Mannſchaft
gen die 2. von Seeheim. — Jugendabteilung: 1. Jgd. V. f. R.
1. Jgd. Sportv. Roßdorf (dort); 2 Jgd. V. f. R. gegen 2. Jgd.
a-tia” Wolfskehlen (Exerzierplatz).
Spielvereinigung 1921, Darmſtadt.
Grinen ſchweren Gang hat morgen die 1. Mannſchaft der
Spiel=
ernigung vor ſich. Sie muß zum fälligen Serienſpiel zum Tabellen=
Ea—, der Spielvereinigung Urberach. Das Vorſpiel endigte 2:0 für
berrgch. Abfahrt der Mannſchaft mit Schlachtenbummlern 11.30 Uhr
umtbahnhof.
Mie Jugendmannſchaft fährt zum fälligen Spiel nach Egelsbach. Da
zelse in neuer Aufſtellung antritt, iſt der Ausgang des Spiels noch
gewiß. Abfahrt der Mannſchaft 8½ Uhr „Windmühle‟.
Handball.
Verein für Leibesübungen „Rot=Weiß” 1922.
mm Samstag und Sonntag iſt wiederum Hochbetrieb im
Handball=
der Rot=Weißen. Die 1. Mannſchaft ſpielt, wie ſchon bekannt,
gnens um 10 Uhr auf dem Platz der Ordnungshüter gegen die gleiche
hrſchaft des Polizeiſportvereis. Ein ſpannender und intereſſanter
möff iſt hier zu erwarten; nähere Einzelheiten ſind bereits in der
vor=
ingen Vorſchau genügend behandelt. Um 11 Uhr ſpielt die 1. Jugend
gn die 4. Jugend des Sportvereins 98 auf dem Stadion. Die Rot=
2marn follten ſich hier keine Punkte nehmen laſſen. Die 2. und 3. Ju=
7aſbegegnet ſich um 10 Uhr auf dem Rot=Weißplatz an der Rheinallee.
Ete mittag um 15.30 Uhr tragen die 1. Schülermannſchaft von Rot=
9ß und die 2. Schülermannſchaft vom Sportverein 98 ihr zweites
Sülterpokalſpiel aus.
Kegeln.
Sport= und Werbekegeln.
amstag, 8. Oktober, ab 3 Uhr, wird die Sport= und
fheveranſtaltung fortgeſetzt. Sehr rege iſt das Intereſſe dafür.
Zahl=
ſtſind die Meldungen der Klubriegen eingegangen. Der Verband
es ſich angelegen ſein laſſen, nur gute, praktiſche Prämien
anzu=
ſen.. Dieſelben finden bei Uhrmacher Borné, Ernſt=Ludwigſtraße,
Alusſtellung.
Eanpfehlenswert iſt, die Nachmittagsſtunden zum Kegeln zu wählen,
ſilrends gewöhnlich ſtarker Andrang herrſcht.
Zu den „Internationalen” nach Oslo.
Von Hermann Engelhard.
Berlin, Stettiner Bahnhof. Abfahrt 17,40 Uhr.
Es dauert nicht lange, und der Lärm der Großſtadt wechſelt mit dem
monotonen ſanften Wiegen unſeres Schlafwagens. Wir ſind unſerer 12,
ziehen uns bald in unſere Gemächer zurück, und wenn wir wieder
er=
wachen, wird fremdes, ſchwediſches Land uns begrüßen . . . Das Märchen
läuft.
Und derweil wir träumen, entführt man uns über Stralſund nach
Saßnitz, verſtaut uns mit Wagen in dem Bauch des Fährſchiffes . . . .
und der andere Morgen findet uns ſchaukelnd und ſtaunend an
Schwe=
dens Küſte bei Trelleborg erwachen.
Erſt wieder auf feſtem Boden, ſo iſt ſo ziemlich das erſte was wir
hier zu ſehen bekommen, eine Schwediſche Platte: ein Frühſtüick in
Ori=
ginaltracht und =größe. Unterdeſſen iſt unſer Zügle auch nicht faul, es
frißt die Kilometer, wir , die Schwedenplatte, und als wir endlich
Zeit haben, die Umgegend zu betrachten, ſind wir ſchon weit im Land.
Kühe und Wieſen allein bilden hier die Induſtrie; einige rote
Holz=
häufer, ſelten größere Anſiedlungen, geben die ſchwache Bevölkerungszahl
wieder. Dies iſt ſo ziemlich alles, was man an dieſem Tage zu ſehen
bekommt, wir waren auf Dauerſkate, Athletik=Latein, und, daß ich es
nicht vergeſſe, auf erfolgreiches Anknüpfen „diplomatiſcher Beziehungen”
angewieſen.
Nach vielen Stunden wird es draußen langſam ſehenswert. Wir
nähern uns der norwegiſchen Grenze, und ſieht man zuerſt kahle
Berg=
hügel, ſo folgen welche mit Tannen bewachſen und ſchon etwas höher;
dann plötzlich weite ſtille Seen, dann wieder vorbei an großen, wilden
Waſſerfällen und endlich nach 25 Stunden Fahrt der Kriſtiania=Fjord, —
ein großes Lichtermeer — — Oslo.
Am anderen Morgen, es iſt Samstag, Fahrt durch die hübſche Stadt
und anſchließend Ausfahrt zum Holmenkollen. Wer kennt nicht auch in
Deutſchland dieſe Sprungſchanze, das Jedal des Norwegers? Zu Füßen
der Schanze ein kleiner See, im Winter mit meterdickem Eis überzogen,
zum Auslauf gerade lang genug. Rund um den See ſteil
aufwärts=
ſtrebend die Berge. Hier lagern 40000 Zuſchauer, um im Winter
be=
geiſtert ihrem Nationalſport folgen zu können.
Wir fahren noch höher, zum 650 Meter hohen Frotznerſotarm. Welch
ein herrlicher Rundblick. Vor uns Oslo mit dem Hafen. Der Kriſtiania=
Fjord, mit Inſeln beſät, verliert ſich im weiter Ferne ins Meer Und
ſchauen wir rückwärts, dort ſtehen trutzig und kühn die ſteilabfallenden
Berge des norwegiſchen Hinterlandes, und in manchem ihrer Täler ſehen
wir ſtille Seen.
Im Reſtaurant dieſer Kuppe nehmen wir das Mittagsmahl ein.
Dieſes ſtilechte Holzhaus, mit ſeinen düſteren, unverkleideten Wänden,
den trauten offenen Kaminen, den reizenden Dielen, machen uns die
Trennung wirklich ſchwer.
Abwärts gehts wieder durch Dutzende Kurven, vorbei an ſteilen
Ab=
hängen ins Tal, denn um 5 Uhr nachnnttags beginnen die Wettkämpfe.
Gleich am erſten Tage dieſer zweitägigen Veranſtaltung ſicherten wir
uns 4 eindrucksvolle Siege durch Dr. Wichmann, 200 Meter: Troßbach,
110 Meter Hürden; Engelhard, 800 Meter und einen Staffelſieg.
Am zweiten Tage kommen hinzu der Rekordſpeerwurf Schlockats
von 64,00 Meter Neumanns 400=Meterſieg und der erſte Platz der
4 X 100 Meter=Staffel. Die Helden des Tages waren der Norweger
Anderſen, der unſere Sprinter ſchlagen konnte und Schlokat durch ſeine
Meiſterwürfe.
Nie vergeſſe ich die herrlichen Augenblicke, als nach der
Preisver=
teilung unſere kleine Schar inmitten 8000 Zuſchauer, das durch eine
norwegiſche Militärkapelle angeſtimmte Deutſchlandlied ſang, (das erſte
Mal nach dem Kriege), dem ſich das „God save the King” der engliſchen
Teilnehmer und das ſchwermütige, choralartige Nationallied der
Nor=
weger „Ja wir lieben dieſes Land” anſchloſſen.
Als wir erſt den Platz verließen, durchbrachen Tauſende die Schranken,
dmickten uns die Hände, jubelten und nannten unſere Namen, ſie gaben
uns Grüße mit in unſere deutſche Heimat.
Wir waren ſtolz, Deutſche zu ſein!
Am Abend das übliche Bankett im Clubhaus eines feudalen Osloer
Nudervereins. Weit draußen im Weſſer, durch einen Steg wit dem
Feſtland verbunden, lag dieſes gaſtliche Haus. Wie ein Märchen lag die
Stadt im Lichtermeer. An den Bergeshängen ringsum glitzerten tauſend
kleine Lichter, gleich Sternen. Der Montag brachte noch einen Ausflug
auf den Erkeberg. Er liegt auf der entgegengeſetzten Seite des
Holmen=
kollen, aber gleich herrlich der Rundblick auf die Stadt und Umgebung.
Während nun der größte Teil der Mannſchaft den gleichen Rückweg
Montag abend antrat, wählten der Kölner Weitſpringer Mölle und ich
den Waſſerweg über Kopenhagen.
Am Dienstag, 17 Uhr begann die unvergleichliche Ausfahrt durch
den Kriſtiania=Fjord auf dem däniſchen Dampfer Melchior. Viele größere
und kleine Inſeln mit tauſenden von reizenden Wohnhäuschen beſät,
verteilen ſich in dem Fſord bis hinaus faſt zur offenen See.
Langſam taucht die Sonne in weiter Ferne ins Waſſer und mit ihr
die letzten warmen Strahlen. Es wird empfindlich kühl an Deck. Der
Wintermantel iſt gerade recht. Die weiten Ufer ſind kaum mehr
ſicht=
bar, die kleinen Lichter an Land werden ſeltener, und als wir die offene
See erreichen, iſt es bereits tiefe Nacht.
Unſere Kafüte iſt ſehr bequem, und wir beſchließen zu ſchlafen. Aber
ſchon nach einer Stunde erwachem wir wieder; der Wind hat bedenklich
zugenommen. Die Kiſts wackelt, meine aufgehängten Kleider an der
Wand vor mir machen dauernd Verbeugungen; ich fühle langſam:
„gleich paſſiert’s”, aber die von Freund Mölle beveitgeſtellten „Kümpchen”
warten Gott ſei dank vergeblich auf Inhalt.
Am nächſten Morgen haben wir einige Stunden Aufenthalt in
Frede=
rikshaven, die genügen, um unſere Brummſchädel ausſurren zu laſſen.
Die zweite Nacht iſt erhblich günſtger, und wir erwvachen gerade bei der
Einfahrt in Kopenhagen. Ein ganz trauriges Wetter lohnt gerade eine
Autorundfahrt durch die herrliche Stadt, nach der wir beſchließen, Hals
über Kopf abzureiſen. Zurück über Gyedſer, Warnewinde, Berlin,
Darmſtadt. Es war eine Nordlandfahrt am Ende der Saifon, gerade
noch reiht, die letzten warmen Strahlen des ſterbenden Sommers und die
erſten rauhen Boten der kommenden kalten Jahreszeit zu erleben.
Bevor ich die Rückreiſe erzähle, möchte ich erſt noch die Entdeckung
des Nordiſchen Völkermuſeums beſchreiben.
Mölle und ich, als unzertrennliche Reiſefreunde, wünſchten zuſammen
den Montag morgen totzuſchlagen. Wir kommen zum Hafen und ſehen
gerade ankernde U=Boote und ſonſtige Kriegsſchiffe.
Wir ſelbſt bekommen Luſt, etwas in See zu ſtechen, beſteigen irgend
ein Hafenboot. Wohin? Eine der vielen Inſeln im Hafen, wäre unſer
Ziel. Ich frage den Steuermann unſerer Badewanne: Sprechen Sie
deutſch, wo fahren Sie hin! Er ſchüttelt aber nur ſein weißes Haupt.
Neue Aenderungen gab es in den Bundespokal=Mannſchaften. Bei
Weſtdeutſchland ſpielt Weber=Kaſſel an Stelle von Schröder=Köln und
beim Baltenverband Schülke=Stettin an Stelle von Flashaau=Stettin.
München 1860 gewann mit 3790 Pfund zum dierten Male die
deutſche Mannſchaftsmeiſterſchaft im Gewichtheben.
Kraftſport.
Athletik=Sportverein 95.
Weitere Ehrung verdienſtvoller Darmſtädter Sportleute.
Man ſchreibt uns: Außer den bereits erwähnten Ehrungen hat es
der „Frankfurter Landesverband für Leichtathletik” ſich nicht nehmen
laſſen, auch ſeinen verdienſtvollen Kämpfern der Vorkriegszeit zu
ge=
denken, was dem Frankfurter Verband hoch anzuerkennen iſt und zu
Dank verpflichtet. So wurden letzte Woche unſere beiden Altmeiſter,
Europameiſter Georg Schleidt, ſowie Weltmeiſter Joſ. Otto ſen.
mit der goldenen Ehrennadel des Frankfurter Landesverbands für
Leicht=
athletik bedacht. Es iſt dies abermals ein Beweis, in welch großem
Maße ſich unſere beiden Altmeiſter um unſeren Sport verdient gemacht
haben.
Geſchäftliches.
Das Hindenburgheft der Woche war ſchnell vergriffen,
ohne daß vorher alle Wünſche nach dem Beſitz dieſes Heftes erfüllt
werden konnten. Der Verlag hat ſich deshalb entſchloſſen, einen
Nach=
druck dieſes Heftes zu liefern und bringt für Ende nächſter Woche ein
Hindenburg=Erinnerungs=Heft heraus, welches
den=
ſelben Hindenburgteil des ſchon erſchienenen Heftes 40 und außerdem
noch die Bilder und Beſchreibungen der verſchiedenen Hindenburgfeiern
im Reiche enthält. Es wird beſonders darauf hingewieſen, daß dieſes
Heft keinen Inſeratenanhang beſitzt, und dadurch für
Erinnerungs=
zwecke beſonders geeignet iſt. Wir verweiſen auf das Inſerat in dieſer
Nummer der Stadtkioske Darmſtadt, M. Fiebig, Mathildenplatz 1, welche
Beſtellungen für dieſes Heft annimmt.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Samstag. 8. Oktober. 11.55: Uebertr. des Glockenſpiels aus
dem Darmſt. Schloß. 15.30: Für die Jugend. Liedervorträge
Frankf. Schulen. Lotte Kleinſchmidt ſingt, am Flügel: Erich
Kohl=
höfer. Taubert: Vier Kinderlieder. — Taubert: Drei Wiegenlieder.
— Drei Jägerlieder. O 16.30: Hausorcheſter. Leux: „Ich hab in
Pichelsdort inen kleinen Blumengarten” — Huppermann: Eviana,
Walzer. — Robrecht: Inſpiration, Blues. — Alonſo: La Guitarra
Eſpanola Lied. — Benatzky: Einmal kommt der Tag. — Cales:
Scottiſh Eſpagnol. — May: Grüß mir mein Land Tirol. — von
Reznicek: Walzer=Serenade — Stransky: Ich hab dich lieb, du
mein Mädel vom grünen Rhein. — Hollgender: Das biſt du, Foxtr.
O 17.45: Für die reifere Jugend: Aus dem Roman „Der Oberhof”
von Karu Immermann. O 18.15: Vereinsnachrichten. O 18.30: Der
Briefkaſten O 19: Gedenk=Feier zum 85. Geburtstag von Emil
Claar. O 19.45: Prof. E. Sittig: Sternbilder. O 20.15: Liliom.
Drama von Franz Molnar. Anſchl.: Tanzprogramm.
Stuttgart.
Samstag, 8. Oktober. 14: ’s Gretle von Strümpfelbach erz.
15: Konzert. Leit.: Struve. Mitw.: Lieſel Olmesdahl, H.
Hofele, Funkorch. 20 Darbietungen. O 18.15: Uebertr. aus
Frei=
burg: Prof. Witkop: Gottfried Kellers Mutter. O 18.45: Aus
Stuttgart und Freiburg: E. Wittich: Ueber Zigeunerkunſt und
Gewerbe. O 19.15: Heinz Neuberger: Kuliſſenzauber. O 20.15:
Kammermuſik. Ausf.: Alfred Indig (Violine), Frau B. Indig
(Violine), C. Heß (Bratſche), F. Kirchberger (Cello). Haydn:
Streichquartett d=moll. — Mozart: Streichquartett D=dur. O 21.15:
Funkbrettl. Profes: Was macht der Meyer. — Strecker: Im
Liebhardſtal (Hanus). — Arnold: Dort wo der Herrgott die
Gei=
gen geweiht (Kitty Rolfen). — Muſſorgsky: Der Floh (v.
Wiſting=
hauſen). — Strauß: Sollteſt du dein Herz verſchenken (Käte
Mann). — Kollo: Blume von Hawai (C. Struve). — Berte:
Serenade, Violin=Solo. — Gungelberger: Hab einſt ein
gold=
blondes Mäderl geküßt (H. Hanus). — Benatzky: Heut hätt ich
Zeit (Kitty Rolfen), und weitere 10 Darbietungen. O 22.45:
Nach=
richtendienſt. Anſchl.: aus Frankfurt: Tanzmuſik.
Berlin.
Sonnabend. 8. Okt. 12.30: Viertelſtunde für den Landwirt.
O 16: Dr. Mayer; Aktuelle Vergangenheit. O 16.30: Kapelle Gebr.
Steiner. Verdi: Ouv. Die Macht des Geſchickes. — Komzak: Mein
Baden. — Löwe=Moſaik. — Nevin: Roſenkranz, Lied. — Delibes:
Naila. — Grieg: Vöglein. — Chopin: Ballade G=moll. — Derkſen:
Menuett. — Rubinſtein: Toreador et Andalouſe. — Lehar: Potp.
Zarewitſch. — Fall: Du mein Schönbrunn. O 18.30: Med.=hygien.
Plauderei. San.=Rat Dr. Frant. O 19: Dr. Bayer: Der
Problem=
kreis der Aſtrologie. O 19.30: H. Bötticher: Die deutſche
Box=
meiſterſchaft. Einf zur Uebertr des Titelkampfes um die deutſche
Schwergewichtsmeiſterſchaft am 11. Okt. O 19.55: Prof. Dr.
Marcuſe: Neues vom Himmel und von der Erde. Mechanik des
Himmels. O 20.30: Sokera, eine Reiſe in Hörbildern von W.
Mehring. Muſik von Bruinier. — Danach: Heiteres von Sling.
vorgetr. vom Verfaſſer O 22.30: Tanz=Muſik.
Königswuſterhauſen. Sonnabend. 8 Oktober. 12: Künſtleriſche‟
Darbietungen für die Schule: E. Th. A. Hoffmann. O 15:
Stud.=Rat Friebel. Lektor Mann: Engliſch. O 15.35: Wetter und
Börſe. O 16: Oberſchull. Weſtermann: Kurzſchriftdiktate. O 16.30:
Aus dem Zentralinſtitut. o 17: Prof. Dr. Kaskel: Die
Ver=
waltungs=Akademie. 8 17.30: Dr. Hoffmann=Harniſch: Die
Pſy=
chologie in der Arbeiterdichtung. O 18: Stud.=Rat Müller: Techn.
Lehrgang f. Facharbeiter: Konſtruktionselemente. O 18.30: Lektor
Grander G. van Eyſeren: Franz. für Fortgeſchrittene. O 18.55:
Stud.=Rat Friebel, Lektor Mann: Engl. für Fortgeſchrittene.
O 19.20: Prof. Dr. Minde=Pouet: Heinrich von Kleiſt: Der
Dra=
matiker.
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Sonntag, den 9. Oktober 1927.
(Nach der Wetterlage vom Freitag, den 7. Oktober 1927.)
Wolkig, Temperaturen wenig verändert und ſtrichweiſe Nieder=
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
ſchläge.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſti: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willy Kuhle: Druck
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 18 Geiten.
Achtung Wähler!
Die Einziehungsliſten zur Unterſtützung des
Wahlvor=
hages der Volksrechtpartei (Reihspartei für Volksrecht
o Aufwertung) liegen von Samstag, den 8. Oktober ab
dem Staothans, Zimmer 17 offen und zwar:
Samstag von 8—1 Uhr. — Sonntag von 9—1 Uhr.
Montag=Freitag von 8—12), und von 2½.—6½ Uhr.
Wer den Wahlvorſchlag der Volksrechtpartei (Präſident
Beſt, Prof. Axt, Dr. Wolf, Bürgermeiſter Porth uſw.)
urerſtützen will, zeichne ſich in dieſe Liſten ein.
Nach der neueſten Wahlbeſchränkungsvorſchrift muß die
Einzzeichnung auch von denjenigenerfolgen, die die ſeitherigen
ſeiſken ſchon unterſchrieben haben.
(154 Ofsi
Reiäner fehle. Eiſerner WZille ſchafft Euch Euer Recht.
Der Vorstand der Velksrechtpartei
(Reichspartei für Volksrecht und Aufwertung)
Beachten Sie
Unseren Stand
auf der Handelsschau
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Tageszeitung Nordwestddeutschlands.
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kaufkräftigen Kreisen ganz Nordwestdeutschland-.
Namiher 279
Samstag, den 8. Ok.ober
Jatte
Heueſte!
Börſe und Geldmarkt.
Die Effektenſpekulation war in der Berichtswoche an ſich geneigt,
pptimiſtiſchen Auffaſſungen Gehör zu leihen. In der Praxis war es aber
nicht ganz einfach, die geſchäftlichen Folgerungen aus dieſer Einſtellung
zu ziehen. Es laſtete als äußerſt beunruhigender Faktor die Ungewißheit
über dem Ganzen, was aus der Preußiſchen Amerikaanleihe und der
Frankfurter Anleihe, was überhaupt aus den noch kommenden
Kommunal=
anleihen werden ſolle. Im Zuſammenhang mit derartigen Fragen
drängte ſich notgedrungen das Problem der weiteren Entwicklung des
geſamten deutſchen Geld= und Kapitalmarktes auf. Als gar die
Reichs=
bank mit ihrer Diskonterhöhungsmaßnahme ein ſichtbares
Warnungs=
zeichen errichtete, erlitt die grundſätzlich doch noch zuverſichtliche innere
Stimmung der Tagesſpekulanten einen neuen Stoß. Es iſt klar, daß man
ſich ſchließlich überhaupt kein rechtes Bild mehr über die Situation machen
konnte, zumal ja die Börſe nicht in dem Ruf ſteht, ſehr tiefgründige
volks=
wirtſchaftliche Überlegungen anzuſtellen. Aus der ſo entſtandenen
Situation ergaben ſich tägliche nervöſe Kursſchwankungen, zeitweiſe
ſogar ſtündliche Kursſprünge. Es kam vor, daß die Hauptquartiere, in
denen ſich die jeweiligen Strömungen immer am beſten und ſchnellſten
auswirken, in der erſten Börſenſtunde um mehr als ein Dutzend Prozent
ſtürzten, dieſen Verluſt aber ſchon in der zweiten Börſenſtunde des gleichen
Tageswiederwettmachten und darüber hinaus prozentweiſe anzogen. Die
Diskonterhöhung, in der voliegenden Form gewiß eine außerordentlich
einſchneidende Maßnahme, hat aber im Grunde nur vorübergehend die
Tendenz beeinträchtigt (ſoweit der Aktienmarkt in Frage kommt; auf den
Pfandbriefmärkten iſt das Geſchäft dadurch zum zweiten Mal in dieſem
Jahr gründlich zerſtört worden, weil 6 und 7prozentige Pfandbriefreihen
bei einem Reichsbankdiskont von 7% — noch dazu in Zeiten großen
Kapitalmangels — gewiß keinen Kaufanreiz bieten). Es treten jetzt andere
Geſichtspunkte mehr in den Vordergrund. So beachtet die Börſe ſeit Tagen
jede Nachricht über die bevorſtehenden Aufſichtsratsverhandlungen der
J. G. Farbeninduſtrie. Man glaubt, und nach den bisherigenAndeutungen
unterrichteter Kreiſe wohl nicht mit Unrecht, daß nach dieſer Konferenz,
der eingehende Beratungen der Geſamtdirektion vorangingen,
Trans=
aktionen von weittragender Bedeutung zum Abſchluß gelangen.
Ins=
beſondere wird dabei an die internationale Intereſſenverflechtung der
chemiſchen Großinduſtrie gedacht. In Börſenkreiſen beſteht die feſte
Meinung, daß mit den zu erwartenden Abkommen auch größere
Finanz=
transaktionen entweder ſofort oder in naher Zukunft verbunden ſein
müſſen. Die Abſicht oder Notwendigkeit einer Kapitalerhöhung wird
be=
ſtritten, alſo tippt man auf die Ausgabe konvertibler Bonds oder
Ahn=
liches. Eine Stütze gab der Tendenz auch das ausländiſche Intereſſe an
den Gesfürel=Aktien, die widerſtandsfähige Haltung der Chade= und
Svenska=Aktien, ſowie neuerdings die am Markt für tägliches Geld
ein=
getretene Entſpannung. Nachdem die erſten Tage des Monats (
wahr=
ſcheinlich zur Abdeckung von Lombardkrediten) ein Anhalten der ſtarken
Nachfrage nach täglichen Geldern brachten, iſt der Bedarf jetzt weſentlich
geringer und das Zurückfließen der über den Ultimo ausgeliehenen
Gelder ſtärker geworden. Es beſteht ſomit die Wahrſcheinlichkeit, daß bei
der Medioprolongation Reportgelder in einem über den Bedarf
hinaus=
gehenden Umfang zur Verfügung ſtehen. Der ungünſtige Eindruck der Bremer Wolle,
vorausſichtlich erfolgenden Verteuerung des Reportkredites wird damit
zum Teil ausgeglichen. Die ohnehin faſt ganz fehlende Beteiligung des
Publikums am Börſengeſchäft dürfte aber durch die neuerliche Steigerung
der Unkoſten abermals zurückgehen, was im Intereſſe der allgemeinen Teutſche Erdöl.
Volkswirtſchaft eine beſonders zu bedauernde Folge der ungünſtigen
Kapitalverhältniſſe in Deutſchland iſt.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt=M., 7. Okt.
Die Effektenbörſe hatte einen freundlichen Anſatz, wenn auch eine
allgemeine Zurückhaltung feſtzuſtellen iſt. Die Umſätze waren in der
erſten Stunde wenigſtens ziemlich gering. Bekanntlich ſoll heute nach= Han Maſch.Egeſt.
mittag im Reichskabinett die Politik der Beratungsſtelle für
Auslands=
anleihen beſprochen werden, worüber die unkontrollierbarſten Gerüchte
in Umlauf geſetzt waren. Jedenfalls wirkt der Name Schacht auch
weiter=
hin ſehr hemmend auf jegliche Börſenbewegung. Auf der anderen Seite
ging einen Tag vor der Aufſichtsratsſitzung der J. G. Farbeninduſtrie das
Rätſelraten um den Farbentruſt in verſtärktem Maße an der Börſe um. Kelſingſors.
Teilweiſe wollte man erneut von Kapital=Transaktionen wiſſen, ſo ſollen Wien...
nun ſogar V. A. geſchaffen werden, die nach 2 Jahren umtauſchbar, und Prag......
zwar im Verhältnis 2:1 in St. A. ſein ſollen. Wir wieſen jedoch ſchon / Budapeſt ..
früher darauf hin, daß ſich die Börſe nicht auf Bezugsrecht einſtellen ſoll. Soſia ....
Dagegen glauben wir zu wiſſen, daß die Ausührungen von Kommerzien= Kolland.
rat Boſch an den Aufſichtsrat der J. G. ſehr günſtige Auslaſſungen über Kopenhagen.
die geſchäftliche Lage und des Status der J. G. Farbeninduſtrie erfolgen Stocholm.. M112.8/113 03 / 112.81/113.03/ Portugal
werden. Die tatſächliche Stütze des heutigen Börſenverkehrs lag wieder London 20.405/20.445 20.405 20.345lAthen
am Elektromarkt, bei dem bereits zu Beginn wieder größere Auslands= t nos Aires. 1.791 1.725 1.7811 1.795lXonſtantinopel, 2.228 2.2321 2 233/ 2.237
orders zu erledigen waren. Am Geldmarkt iſt Tagesgeld wieder 7%, die New York ..
übrigen Sätze unverändert. Am Deviſenmarkt iſt der Dollar gegen das Belgien. ..
Pfund etwas feſter bei 4,1960 gegen geſtern 4,1975. Markdeviſen ſehr
gut behauptet. Der Börſenverlauf blieb am Aktienmarkt ſehr ruhig und Offenbach=M: Fa. Süddeutſche Metallwaren=Fabrik G.m.b. H. — Af. 22.
weiterhin abwartend.
Polſtik der Beratungsſtelle für Auslandsanleihen wartete. Selbſt die Crauſer. — in Wiesbaden. — Af. 15. 10. GlV. und Prft. 26. 10. —
morgige Aufſichtsratsſitzung der J. G. Farben konnte keine Anregung Reichelsheim(Odenwald): Gewerkſchaft Rote Erde in Pfaffen=Beerfurth.
mehr bieten. Sonderbewegungen traten nicht hervor, mit Ausnahme Af. 31. 10. GlV. 20. 10. Prft. 10. 11.— Seligenſtadt (Heſſ.): Fa. Philipp
von Svenſka=Aktien, die auf 420 anzogen, daneben auch Commerzbank Maſſoth, Zigarrenfabrik in Hainſtadt. — Af. 20. 10. GlV. und Prft. 26. 10.
Commerzbank ähnlich wie die Deutſche Bank in Verhandlungen über verlegt. — Grünberg (Heſſ.): Landwirt und Händler Heinrich Kappes II
eine Dollaranleihe ſteht. Die Kurſe waren im übrigen gut behauptet, in Harbſch, — GAufs, angeordnet.
Die Börſe ſchloß unverändert ruhig. — Bei ruhigem Geſchäft war die
Nachbörſe behauptet. Commerzbank weiter anziehend, 179 medio,
Far=
ben 297,5 medio, Danatbank 225,5 medio.
Im Abenddeviſenverkehr lag die Mark behauptet, die
übrigen Werte kaum verändert.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 7. Oktober.
Nach zurückhaltendem Vormittagsgeſchäft eröffnete die Börſe etwas
belebt. Das Geſchäft beſchränkte ſich aber auf Spezialwerte. Intereſſe
war für J. G. Farben vorhanden, wobei auf angeblich ſehr günſtige
Mit=
teilungen nach der Aufſichtsratsſitzung verwieſen wurde. Auch
Elektro=
werte hatten einen größeren Markt, in erſter Linie Gesfürel. Die Tendenz
war in der erſten Stunde ſehr widerſtandsfähig und das Kursniveau im
Durchſchnitt ein bis zwei Prozent höher. Eine Anregung enthnam die
Börſe auch unkontrollierbaren Gerüchten über die heutigen
Kabinetts=
verhandlungen zur Anleihepolitik. Außerdem waren unglaubwürdig
klingende Verſionen über eine große Dollaranleihe des Reiches im
Um=
lauf. Die Beteiligung der Bankenkundſchaft war nach wie vor ſpärlich.
Das Geſchäft ſchrumpfte deshalb ſpäter wieder zuſammen. Am
Geld=
markt nannte man für Tagesgeld einen Satz von 7½ bis 9 Prozent.
Ver=
einzelt ſollen tägliche Gelder von großen Geldgebern mit 7% angeboten
worden ſein, Monatsgeld 8—91 6‟
Warenwechſel 67/,—71/,%: Die Entſcheidung über die
Reportgeld=
ſätze ſoll heute fallen. Man glaubte an einen mittleren Satz von 9%. Am
Deviſenmarkt war der Dollar in den geſtrigen Nachmittagsſtunden bis
auf 4,1975 geſtiegen. Der Kurs ſtellte ſich im Freiverkehr bei Beginn der
heutigen Börſe auf 4,1959. Bemerkenswert war ein Anziehen des
Drei=
monatsreports für Kabelmarkt auf 3—3,305 Punkte.
Im weiteren Verlauf der Börſe gingen die Terminkurſe um ein bis
drei Prozent zurück. Als ſpäter in Glanzſtoff= und Bembergaktien, ferner
in Svenska, Gesfürel, J. G. Farbeninduſtrie und Rheinſtahl etwas
lebhaftere Umſätze ſtattfanden und Erholungen eintraten, befeſtigten
ſich auch die übrigen Werte meiſt wieder auf dem Eröffnungsſtand.
Privatdiskont kurze und lange Sicht. An der Nachbörſe ging der
Farbenkurs auf 295—296 zurück. Die Tendenz war ausgehend von dieſer
Abſchwächung gedrückt, jedoch nicht ganz gleichwertig. Ver. Glanzſtoff, die
bis 654 ermäßigt waren, notierten nachbörslich wieder 656, ebenſo
Berg=
mann 208½ nach 207½, Bemberg 520 nach 511. Am Montanmarkt
fanden nur in Rheinſtahl mit 191 noch Umſätze ſtatt. Die Neubeſitzanleihe
ſtieg weiter auf 157,, da ſich die Gerüchte, über eine große
Amerika=
anleihe des Deutſchen Reiches hartnäckig erhielten. Im einzelnen nannte
man zuletzt u. a. Licht & Kraft 224, Oſtwerke 403. Schultheiß 426,
Rußlands Bemühungen um eine neue deutiſche
Exportkreditierungsaktion.
Es wird gemeldet, daß tatſächlich Mitglieder der Sowjetregierung ge
verantwortlichen Poſten ſich an führende Perſönlichkeiten der deutſmh,
Induſtrie gewandt haben, um über die Kreditfrage zu verhandeln.
handele ſich bei dieſen zunächſt privaten Unterhandlungen um Kredite:y
Betrage von zirka 150 Millionen Reichsmark. Die Garantierung dig=
Kredite durch die Reichsregierung wurde von ruſſiſcher Seite nicht —, da dies eine rein deutſche Angelegenheit iſt, die zwiſchen der Reia= und der deutſchen Induſtrie zu erledigen wäre. Bezüglich :0
Friſten heißt es, daß dieſer kürzer als diejenigen im 300 Millionen=Kroe
ſein ſollen d. h. alſo etwa 4—6 Monate. In Londoner Bankkreiſen wird /
Meinung geäußert, daß die Möglichkeit der Gewährung ſolcher Kred)
durch die deutſche Induſtrie durchaus beſtehe, es würden jedoch von
Sowjet=Regierung Sicherheiten verlangt. Dieſe letztere Forderung
augenſcheinlich darauf zurückzuführen, daß bei deutſchen induſtrielly
Kreiſen die Abſicht beſtehe, die Ausfallgarantie der Reichsregierung nu
erneut in Anſpruch zu nehmen und dadurch den Krediten einen muu
privaten Charakter zu geben. Abhängig von der Löſung der
Sicherhe=
frage ſei auch das Verhalten der engliſchen Banken zu dieſer Kre:. Würden die Sicherheiten von den engliſchen Banken als aus 4/
chend anerkannt, ſo ſei eine Reichsmarkdiskontierung der ruſſiſchen Weckt/
bei engliſchen Banken nicht ausgeſchloſſen. — Die Hemmungen bei
Bildung des deutſchen Konſortiums für die Durchführung dieſer Kreri) n Ptobe
aktion werden in London mit Veränderungen erklärt, die auf den F.
deutſchen Geldmarkt vor ſich gehen. Es wird nochmals darauf hingewießi Mte!t,
daß die Sowjetregierung in dieſer Richtung keine offiziellen Schr:
Aſckaffenb. Zeliſtof;
Augsb. Nürnb. Maſch
Bamag=Meguin
Berlin el. W.
BerlinKarlsruheInd.
Braunkohl =Briketts
Bremer Bulkan.
Teutſch.=Atlan:, Tel.
Teutſche Maſchinen.
Teutſch.=Nied. Tel.
Teutſche Petroleum.
Tt. Kaliwerfs.
Tonnersmarckhütte
Tynamit Nobel
Elektr. Lieferung.
3. G. Farben.
R. Friſter.
Gaggenau Vorz.
Eeſſenk. Berg.
G. f. elektr. Untern.
Salle Maſchinen.
Kanſa=Dampfſchf.
Cslo ........"
6. 10. 7. 10. 16 19 195.— 198.— Hemoor= Zement. 33.5 133.5 138 5 ſHirſch Kupfer... 108. 43.75 43.5 H3ich Eiſen... 1177.25 Hohenlohe Werke. 21. 71.— 70.5 Kahla Borzellan. 1104.875 189.75 189,5 Lindes Eismaſch. . .. 154 25 1 153. 154.— Lingel Schuh. 80.25 190.— 193— Linke u. Hofmann 109,5 111. 18. Loewe u. Co. 283.75 85.— 85.— K. Lorenz... 1120.125 — Niederlauſitzer Kohle 1167. 147.5 146.5 (Nordd. Eummi. 84.— 85.— Orenſtein... 1129.5 Rathgeber Baggon 1195 119.5 Rombacher Hätten 140 75 142.5 Roſitzer Zucker..... 82. 182.5 185. Rütgerswerke ...... 92.5 29775 298.— Sachſenwerk ..... 1122.— 107— 108.— Süchi. Gußſtahl. f151. so.— 50.5 Siemens Glas. 181.5 1 Ber. Lauſitzer Glas. 127.— 11 313.— 314— Bolkſtedter Porzell. 50.— 160 169. WBeſtf. C. Langendreer 107.— 107.5 WittenerGußſtahl. 50.25 223.— Banderer Werke.... k233 125 l= e33,5
177.
21.25
1101.25
154.5
285.—
120.—
163.—
131.—
82.25
92.—
49 —
50. —
Deviſenmarkt.
6. 1 10 7. 10. 6. 10 Geld Brief Geld / Briefl Geld Brie H10.565 10.585 10.552 10.5624 ftalien .. 22.96/ 23.00/= 59.18 59.30 59.145 59.265f Baris. 16.445 18.485 2.322 212.442 12.421 12.3417 Schweiz. 80.845 81.005/9 73.35 73.49 73.311 73.454 Spanien. 73.03 73 17 3.030/ 3.036 3.030/ 3.036 Danzig s1.351 ei.51 168. 141 188.48 168.05 168.39 Japan. 1.953 1.957 10.42 At1o.s4 110.42,110.84 Rio de Faneiro. 0.5005 0.5025 12.35 112.57 112.31112.53 Jugoflavien. 7.3831 1.397 .1915/4.1995 4. 19154 1995/Kanada. 4.195/ 4.203/ 4.195/ 4.203 58.40/ 58.52 1 58.375/58,4951 Uruguah. Geld
2.32
30.79
u
81.32
1.254
0.5005
7.380
10.
Briet
22.96
16.45/ 16.49
80.95
73.21
81.48
1.958
30.5025
7.394
20.68/ 20.72 20.58/ 20.62
5.34, 5.550 5.544 5.558
4.2251 4.2341 4.226/ 4.234
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtadt.
10. GlV. 12. 10. Prft. 16. 11. — Mainz: Fa. Levy & Marx, Darm= und
Die Abendbörſe lag außerordentlich ruhig, da man allgemein Gewürzhdlg, und deren perſ. hafentende Geſellſchafterinnen Ehefrau
auf Veröffentlichungen über die Beſprechungen des Kabinetts über die Germann Levy, geb. Kahn. — Ehefrau Johann Marx, Marie geb.
im Verlaufe ſehr feſt und lebhaft, 179 nach 174, auf Gerüchte, daß die Oppenheim: Johann Friedr. Friſch. — GlV. vom 8. 10. wird auf 22. 10.
unternommen habe.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Abſchluß der Auslandsanleihe der Deutſchen Landesbankzentrs=
Der Verband Deutſcher öffentlich=rechtlicher Kreditanſtalten und
Deutſche Landesbankzentrale haben die Verhandlungen über die A04
gabe der von der Beratungsſtelle genehmigten 6prozentigen, 24
Jau=
laufenden und nach 5 Jahren für den Schuldner kündbaren Anleihe=
Höhe von 10 Millionen Dollar abgeſchloſſen. Die Anleihe iſt von
Firma Lee, Higginſon u. Co., Boſron, im Einvernehmen mit den z
ſtändigen deutſchen und amerikaniſchen Regierungsſtellen übernomrr)
worden und wird in den nächſten Tagen aufgelegt werden.
Zinserhöhung bei der Deutſchen Rentenbankkrebitanſtalt. Im 29
Deſſauer Gas 194, Hapag 1481/, Nordd, Lloyd 151, Danatbank 225 ½, ſchluß an die Reichsbonkdiskonterhöhung hut die Deutſche Rentenbod
kreditanſtalt ab 1. November den Zinsſatz für von ihr ausgegebene lr/
friſtige Perſonalkredite um ein Prozent erhöht. Nicht erhöht iſt
Zinsſatz der im November 1927 zurückzuzahlenden ſogenannten Abw.4
lungskredite und der Sonderkredite, die in der Form von Perſonalkr:
ten, Kleinbauerkrediten und Umſchuldungskrediten auf lange Zeit
geben ſind. Der höchſte Zinsſatz, den die Landwirte für diejenigen 54
dite, für die eine Zinserhöhung eintritt, zu zahlen haben, beträgt
ſchließlich Proviſionen 9½ Prozent.
Eine Dolloranleihe der Commerzbank vor dem Abſchluß. Bör ;/
gerüchte wollen auf Grund der Kursſteigerung bereits von einem
ſchluß einer Auslandsanleihe von 125 Mill. RM. wiſſen. Wie wir
zuſtändiger Seite erfahren, eilen die Gerüchte den Tatſachen vorer
doch ſtünde eine Dollaranleihe kurz vor dem Abſchluß, deren Bet1g
jedoch nicht über 20 Mill. Dollar hinausgehen dürfte. Die Anleihes)
ähnlich der von der Deutſchen Bank kürzlich abgeſchloſſenen.
Förſterling & Co. G. m. b. H., Frankfurt=M. Der Status der Fir.
die bekanntlich einen außergerichtlichen Vergleich anſtrebt, per 24. S
tember 1927, verzeichnet an Aktiven etwa 227000, an Paſſiven e.
334000 RMk. Das geſamte Vermögen (Warenlager, Außenſtände un)
wurde dem beſtellten Treuhänder zur Verfügung geſtellt. Das Aktic
ſoll liquidiert werden.
Hanſa=Bank e. G. m. b. H. in Konkurs Hanau. Der A. R. teilt
einer Verſammlung der Gläubiger und Genoſſen mit, der Vergleßü
vorſchlag von 25% ſei vom Gläubigerausſchuß und Konkursverwad
unbeantwortet geblieben. Da die vollgedeckte Genoſſenſchaftsbank H0
Naſſau in Wiesbaden für einen Vergleich nicht in Betracht komme. 1
nur die Bildung eines Schutzverbandes in Frage, der ſämtliche Fonz
rungen aufkaufe. Der Bildung eines derartigen Schutzverbandes
wu=
zugeſtimmt.
Hollandiſche Bollzuteilung der Lahmeher=Anleihe. Die Zeichnat
auf den holländiſchen Abſchnitt von 6. Millionen der Lahmeher Anlas
wurden voll zugeteilt.
100 Millionen Schilling Ausfallbürgſchaft der Stadt Wien für u.
Rußland=Geſchäft? Nachdem die bereits ſeit Monaten geführten ruſſäi
öſterreichiſchen Verhandlungen, die die Ubernahme einer öſterreichiſct
Regierungsgarantie für das Exportgeſchäft nach Rußland zum Ge=”
ſtand hatten, aus vielerlei Gründen eingeſtellt bezw. aufgeſchoben wornd
waren, ſcheinen die beſtehenden Schwierigkeiten nunmehr aus dem R‟
geräumt zu ſein. Aus einer amtlichen Verlautbarung der ruſſiſchen
ſandtſchaft in Wien geht hervor, daß die Stadtgemeinde Wien ſich „0
ſchloſſen hat, eine Garantie für den Handelsverkehr zwiſchen Rußl1d
und der öſterreichiſchen Hauptſtadt in Höhe von 100 Millionen Schil.M
zu übernehmen. Gleichzeitig wird gemeldet, daß die ruſſiſche Regier 9
ſich demnächſt mit der öſterreichiſchen Groß=Induſtrie zwecks Auftrod
erteilung direkt in Verbindung ſetzen wird.
Viehmärkte.
Verlegung des Mainzer Großviehmarktes. Infolge iſraelitiſſe
Feiertage wurden die nächſten Großviehmärkte vom 11. und 18. Oktauz
auf Montag, den 10. und Montag, den 17. Oktober zurückverlegt.
FAktilen, Darmſtadt. Frankfurter Kursbericht vom 7.Oktober 148
Mate
a)Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl.
Ausloſ. Sch. I. Teil
II. Teill
D. Reichsanl. Ablöf.
Schuld ohne
Aus=
loſungsſcheine .../ 15.7
42 Dt. Schutzgeb.=
.. 8.
Anl. ..
b)Ausländiſche
5% Bos. E. B. 1914
6%o nL.Inv. 19141
4½% 1898..
4½% 1902 ..
3.*
4% Bosnien ... 4
5% Bulg. Tabat. 021 19
4½%Oſt. Staatsr.
v. 1913, Kdb. 1818/ 4.:
UI, %Oſt. Schatz. 14
4ſ.2 Oſt. Silberr. 6.:
4% „ Goldr.
425 Oſt. Goldrentel
ſt. Innsbr. Abr.
42 Oſt. einh. R. /k.) 2
82 Port.,(Spz.) AI
52Rum.am. R.03
4170,Gold. 13..
4% „am R. kon.
4% am.R 05
42Türk. (Abm., 03
4% (Bagd.)
4% (Bagd.) II
4% — miſ. 19031
(% „1911 Zoll.
4½%ung. St. 1913
4½% „„ 19181
1t. Innsbr. Abk.)
4½%Ung. St 1914
4½%Ung. St. 1914
lt. Jnnsbr. Abk.
(2 Ung. Goldr. ..
16.5
825
6.25
13.5
24.7
48 Ung. Goldr.
(t. Innsbr. Abk.)
48 ung. Staatsr.
v. 10........!
4½Ung. Kronr. . ..
8%0 Ung. Eiſ.Tor ..
Außereuro=
päiſche
5 %Mex.amn.t.abg.
5% - äuß. 99
42 — Goldo4ſtf.
32 n konſ inn. „
4½%n Irrigat. „
5% Tamaulipas I .
Sachwert=Schuld:
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
10%Berl. H.=Bt. G.
82o
6% Berl. St. Gold
8% Darmſt. St.=G.
8 % D. Hyp.=Bankl.
Meining. Goldpf. 100
FDresd. St. G. 90
7%Frkf. St.=G.. . . 92.5
82Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr. .
7% Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
8% Frkf. Hyp.=Bk.=
Goldpfbr.
8% Frkf. Pfbr.=Br.
Goldpfbr.
7%0 Frkf. Goldpfbr.
6% Frkf. Vfbr.=Bk.
Goldpfbr. .
1 5% Frkf. Pfbr. Bk.
Goldpfbr. ..."
7% H.=St.=
Gold=
anl. . . . . . . . . .."
8% Heſſ. Land.=Bk.
Goldpfbr. ..
7% Heſi. Land.=Bk.
Goldpfbr. ....."
8¾Klöckn.=Werk. 26
24.1
36.5
28
106.5
100.5
87.5
98.5
92.5
87
99.5
98.5
92
OONe
Mark (Hagen)
Goldobl.
8% Komm. Ldsbk.
Darmſt., Reihe !
8% K. Landesbank
Darmſt. Reihe II
8% Lowgshf. Stadt=
Goldan.
72M. KraftHöchſt
820 Mainz.=St.=G.
820 Mannh. St.=G.
6% Mannh. St.=G.
720 M.=Stahlw. 27
82 Naſſ. Sdb. Gold
8% Nbg. St. Gldal.
18%0 Pfälz. Hhp. Bk.=
Goldpfbr.
7% Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfbr. ...
6% Pfälz. Shp.=Bk.
Goldpfbr. ..
8% Pforzh. St.=G.
89 Pirmaſ. St.=G.
8% Pr. Centr. Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr. 11
89 Pr.Centr.= St.,
ſchafts=Goldpfbr. 1
7%0 Pr. Centr.=St.=Goldpfbr.
8% Rh.=Hyp.=Bk.
Goldpfbr. . ...
79...
6% „
4½% „nLig. Pfb.
4½% „Anteilſch.
7½. %Rh. Stahlwv.
35..
10%Rh.=Weſtf.B.
Cr.=Bk. Goldpf.
82 Sidd. B.,Cr. B.
Goldpfdbr.
2 V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.=Glb.
obl. mit Option
7% V. Stahlw.
Düiſ=
ſeldorföyp.Gd.. ohne Option
Viag(V. Fid.=
Unk. Bln.) 27...
93.5
104.6
100
96
92
100
101
98
38
77.25
53.25
82Boigt& Häffner
Goldobl. ......
8%Württbg. Hyp.=
Bank Goldpfbrf.
Ohne
Zins=
berechnung
5% Bdw. Kohl 23
628 Großkr.Mannh.
Kohl. 23 ...
6% Heſ.Brl.=Rg. 23
5% Heſſ. Volksſtaat
Roggen 23.....
5% Pr. Kaliwert.
5% Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt. B. 6
Borkriegs=Hyp.=B.
Plandbriefe
Bayr. Vereinsb. ..
Bahr. Handelsb.
Bahr. Hyp.u. Wechſ.
Berliner Hyp.=Bk..
Frkf. Hyp.=Bk. ....
Frrf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bk. ..
Mecklb. Hyp.=u. Wb.
Meining. Hyp. Bk.
Nordd. Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hhp.=Bk. ..
Preuß. Bod.=Cr.=B.
Pr.Cent.=B.=Cr.B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hhp.=B. ..
Rh.=Wſtf. B. Cr.=B.
Südd. Bodenkr.
Württ. Hyp. Br.
Staatl. od. prov.
garantiert.
Heff. L.=Hyp.=B...
Landeskr. Cafſel ..
Naſſau. Ldsb. ....
Obligationen v.
Transportanſt.
4½ Eliſ.=Bahn ſtfr.
42 Galiz. Carl=
Lud.=B.
abg.
5%Sſt. Sb. L.)ſtfr.
12.62
15.4
16.85
12.3
12.9
12.075
S.
4.5
2,6%AlteOſt. Südb.
2,6% Neue ..
4%Oſt Staatsb. 83
32Oſt. 1.b.8.E. .
3%Oſt. „ „abg.
3% „. „9.Em.
3% „ „ „abg.
3% 1588
3%6 „ „ „ abg.
32Oſt. , Erg. Netz
38Oſt. „ „abg.
3% RaabOebd. 83
91
3% .
27
3%
4½0 Rud. Silber ..
420 Rub. (Salzkg.)
4½%Anat., S. I
8 Anat. S. II
4½% Anat. S.III
826 Salon.Monaſt.
52 Tehuantepee.
½ %
Bank=Aiktien
Allg. D.=Kredit.. . . !
Bad. Bk. .../1
Bk. f. Brauind. . . ./
Barmer Bankv. .
Bah. Hyp.=Wchſ.
Berl. Handelsgeſ.
Comm.u. Privatb. /173.5
Darmſt. u. Nat.=Bk. t
Deutſche Bank ...
D. Eff.u.Bchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein..
D. Vereins=Bk.
Disk.=Geſellſch. „I.
Dresdener Bk. 166.75
Franrſ. Bi.
„Frankf. Kypth.=Bk. 11
Frkf. Pfdbr.Bk. .Iy
Gotha. Grundkr. Bi.
Lur.Intern. Bank .
Metallbank. .
Mitteld. Creditb.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Pr. Bd.=Creditbank
Hyp.=Akt.=Bank.
Reichsbank=Ant.
Rhein.Creditbk. 1
Rhein=Hyp.=Bk. .11
Südd. B.=Crebitbk
14),
147.
10
2eI.
20.75
20.75 8
142.5
171
186
240
224.5
162.5
128.5
uo3
152.5
128
146
146
7.5
133.5
234.5
Südd. Dise.-Geſ. „142
Oſterr. Ereditanſt.
Wiener Bankverein
Bergwerkö=Akt.
Buberus.. .. . . . . . 4107.9
Eſchw. Bergw. ...
Gelſenkirch. Bgw. 1147
Harp. Bergb. . . . . 200
Flſe Bergb. St.. ..
Genußſchein 119.5
Kali. Aſchersleben 172.5
Kali. Salzdetfurth.
Kali.Beſterregeln 183.5
Klöchnerwerke (abg.
Lothr=Hütte) ../155.75
Mannesm.=Nöhr. 167.5
Mansfelder
Oberbedarf.
Otavi=Min.=Ant.
Phönir=Bergb.
Rhein,Braunk.
Rhein. Stahlw.
Riebeck Montan.
Salzwerk Heilbronn 178
Tellus Bgb...
Ver. Laurahütte ..
Ver. Stahlwerke..
Induftrie=Alt.
Brauereien
Eichbaum(Mannh.)271
Henninger ....... 183
Hercules, Heſſiſche 1149
Löwenbr.=München!
Mainz. Aktienbr.
Schöfferhof (Bind./375
Schwarz=Storchen 176
Tucher, Nürnberg 175
Werger
1175
Akrum. Verlin.
Adler 4Oppenh. 188
Adlerw. v. Kleher) 105
1126
38.5
114
192.5
.1112
139
169.25
130
78
GSA.E. ch. Bzg A.
5% A. E. G. Bzg.B.
A. E. G. Stamm...
Bad. Maſch. Durlach
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Mequin ..
Baſt Nürnberg ...
86.75
83
184.75
Bayr. Spiegel.
Beck & Henkel.
Bergmann El ..
Bing. Metall. . ..
Brem.=Beſigh=Ol..
Bürſtenfbr. Erlang
Cement. Heidelb. . .
Cement. Karlſtadt
Cement. Lothr.
Chem. Albert.
Chem. Broch.
Chem. Milch
Daimler=Benz A. G.
Dt. Eiſenhandel
Deutſche Erdöl
D. G. u. Silb, Scheid
D. Linoleumw. Bln /=
Dingler, Zweibrück.
Dresd. Schne lpr. 1
Dürkoppw. (St).
Dürr. Ratingen.
Oyckerhoff E V.
Eiſenw. Kaiſersl.
E. Licht u. Kraft.
E. Lieferung ....
Elſ. Bad. Wolle ../ 33.25
Email. ullrich ..
Enzinger Werke
Eßlinger. Maſch.
Ettlinger Spinn. 230
Faber Bleiſtift .
Faber & Schleicher/100
Fahr, Pirmaſens.
Farbenind. F. G. 1297.75
Felten & Guilleau. /136.5
Feinmech. (Jetter
Feiſt. Sekt.
Fraukfurter Gas
Frankfurter Hof 1413
Frkf.=M. Pok u. W.
Beiling & Cie.
Goldſchmidt, Th. 1127
Gotha Waggon
Gritzner. Maſch
Grün & Bilfinger. 1
Oafenmühle Frkft. /1
Haid & Neu..
Hammerſen ...
11
Hanfw. Füſſen.... 1
Hanſa=Lloyd, Br.,
Hartm. & Braun..
59.75
80
207
140
81
55
118.25
148.25
212.75
244
42
2225
184.5
29
60
82
51
96.5
42
71.25
73
Kaeee
HilpertArmatur 76.5 Seilind Wolfi
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch. Kupfer
Hoch=Tief Eſſen...
Holzmann ......
Holzverk. Ind...
Hydrom Breslau
Inag .
Junghans St.
Nammg. Kaiſersl.
Karlsruher Maſch.
Karſtadt, R.
Klein. Sch. EBecker
Knorr, Heilbronn
Konſerv. Braun
Krwv. At=Württbg.
Krauß & Co
Lahmeher .
..
Lech, Augsburg..
Lederw. Rothe ...
Lederw. Spicharz.
Lingel Schuhw..
Löhnberg. Mühle".
Ludwigsh. Walzm.
Lüdenſcheid. Metall”
Mainkraft Höchſt
Mars=W. Nürberg
Metallgeſ. Frkf. 11
Miag, Mühlenb. 1
Moenus, Stamm
Motorenf. Deutz..
Motorenf. Oberurſ.
Münch. Lichtipielk.
Reckari. Fahrz.
Neckarw. Eßlingen
Peters Union
11
Pfälz Näk Kayſer
Phlipps.
Porzellan Weſſel.
Rein. Gebb. & Schall!
Rhein Eleltr .. 1
Rhenania, Kunheim!
Rütgerswerke.
Schneid. & Hanau.
Schnellpr. Frank.
Schramm Lackfr 1
Schriftg. Stemp
Schuckert. Elektr.
Schuhfbr. Beſſel.
Schuhf. Herz.....!
uos
29.25 (Schulßz. Grünlack
9a
Siemens Glas
Siemens & Halske. —
se
109.75 Südd Immob.
191 Südd. Zucker=A.-G 137
70.75 fShür. Lief. Gotha u1s
aoo luhren Furtwängl. 17
os.5 Unterfr gr.=Gl.=B./102
5E
2o8 (Beithwerte
Ver. ſ. Chem. Ind 11113
Ber d. Olfbr. Mann 92
129 Ber Faßf Caſel. 5G
Gummi.Bln =Frit 95
gs Pinſel=Nürnberg
162
1os fültramarin.
Zeliſtoff Bert 16%
8S
(Bogtl. Maſch.
180.5
(Boigt & Haeffner 175
(Volthom Seil 6B
(Bahß & Frehtag 16%
ſWegelin Rußfbr. 120
45 Zellſt. Richaffenbe 119S
150
20
Zellſt. Memel.
Zellſt. Waldhof 312
122,5 fZucker : Rheingau
134
189.5
134
Transport= und
Berfichernngs=Akt.)
(Dt. Reichsb=Vorz 1100
A. Dt. Eiſenbahn. 8B
fA. Lokalb u. Kraft.
(Dt. Eiſenb.=Geſ 138
(Schantung E.B
Südd Eiſenb.=Gel 1422
145
ſHapag
MNordd Liohd 15c
(Frtft. Aülg. Ver/ 162
(Frankonia Rüch
Darmſtädter Bertel
75.25
Bahnbedar:
Dampft Rodberg
Helvetia Konſ.
Gebr Lutz
Motorf. Darmit.
Gebr. Roeder ..
BenuleihcElenb.
22
Augden
ba
droſchke
Ma
vom
[ ← ][ ][ → ]Mummer 279
Samstag, den 8 Oktober 1927
Geite 13
Bur Preispolitik des Zündholzſyndikates.
Bu der Neufeſtſetzung der Preiſe und Lieferungsbedingungen des
aioholzſyndikats ab 15. September d. J., die nach verſchiedenen Seiten
Kritik fanden, wird mitgeteilt, daß das Reichswirtſchaftsminiſterium
ſchrr keine Veranlaſſung habe, auf Grund der Beſtimmungen des
mieholzſperrgeſetzes einzugreifen. Dieſes Geſetz gebe dem
Reichswirt=
er2 Bminiſter dann ein Recht, Preiſe zu beanſtanden oder herabzu=
Fen wenn ſie in volkswirtſchaftlich nicht gerechtfertigter Weiſe
geſtei=
ſtroder hochgehalten werden. Die letzte Preisfeſtſetzung habe bisher
a—ner Verteuerung der Konſumzündhölzer nicht geführt. Die
Be=
ihung, daß nach Einführung von zwei Konſumqualitäten tatſächlich
wie teurere Sorte am Markt ſein und dadurch eine Preiserhöhung
ansten würde, hat ſich bisher als unbegründet erwieſen. In der erſten
mach der Neuregelung ſeien 77 Prozent des Geſamtabſatzes in der
fügen Ware abgegeben worden. Sollte ſich dies weſentlich ändern, ſo
iebe jederzeit die Möglichkeit und auch die Abſicht des
Reichswirt=
ſrSminiſteriums, regulierend einzugreifen. Die
Lieferungsbe=
gungen der Zündholzverkaufsgeſellſchaft unterliegen nur inſoweit
* Winſpruch des Reichswirtſchaftsminiſters im Aufſichtsrat, als die
ir gungen direkt auf die Preisgeſtaltung einwirken. Im übrigen,
z. hinſichtlich von Boykottbeſtimmungen gegen Abnehmer, greifen die
Aſiriften des Kartellgeſetzes Platz.
Metallnotierungen.
2de Berliner Metallnotierungen vom 7. Oktober ſtellten ſich wie
ſt Elektrolytkupfer 125¾, Remelted Plattenzink 48—49,
Original=
it nialuminium 210, dto in Walzen 214, Rein=Nickel 340—350,
fünnon Regulus 87—92, Silber in Barren 76½—77 ½.
eoe amtlichen Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom
Rkwober ſtellten ſich für Kupfer (Tendenz ruhig), Januar 111 (111:/,),
Aroar 111:/, (111¾), März 111½ (111¾), April 111¾ (112), Mai 112
M:,), Juni 112½, (112½), Juli 112½ (112¾), Auguſt 112¾ (113),
ſtamber 113 (1181/.), Oktober 110 (111), November 110:/. (110½)
Beuaber 110¾ (111). Für Blei (Tendenz abgeſchwächt), Januar 41¾
M Februar 42 (42), März 421/, (421/,), April 42:/, (42½), Mai 41½
M44Juni 42½ (42¾), Juli 42¾ (42¾), Auguſt 42¾ (43). September
1M48), Oktober 40¾ (41½), November 40¾ (41), Dezember 41½
M4.. Für Zink (Tendenz ruhig) Januar 53½ (54), Februar 53½/
W2 März 53 (53½), April 53 (53½), Mai 53 (53½), Juni 53 (53½),
7K 38 (53½), Auguſt 53 (531).), September 531), (53:/.), Oktober 58 (54)
1Gemiber 53½ (54), Dezember 53½ (54).
die Metallnotierungen ſtellten ſich an der Londoner Börſe vom
7ſkuber, für Kupfer (Tendenz ſtetig), Standard p. Kaſſe 53—/,
7mate 54½/½— Settl. Preis 537),, Elektrolyt 61½—21/,, beſt
ſetachd 60½—61¾, Elektrowirebars 621/,, für Zinn (Tendenz feſt),
Eipard p. Kaſſe 266¾— 3 Monate 264—1/, Settl. Preis 266¾
Ek) (inoff. Not.) 278½, Straits (inoff. Not.) 27234, für Blei (Tendenz
Aſig), ausländ prompt 20:/,, entft. Sichten 20¾, Settl. Preis 20½/,, für
Bk) (Tendenz ſtetig), gewöhnl. prompt 26½, entft. Sichten 267,
dEl: Preis 26½, Queckſilber (inoff. Not.) 227/,—23, Wolframerz (inoff.
ARH2A.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chicago, 7. Oktober. (Priv.=Tel.)
Weizen: Die Stimmung war heute ſchwächer auf die die
Feldarbei=
ten begünſtigende Wetterlage und da einige Exportabſchlüſſe anmlliert
worden ſind.
Mais: Die Meldungen über Niederſchläge in den ſüdlichen Staaten
und Froſtvorherſagen für den größten Teil des Maisgebietes
veran=
laßten einen feſten Marktbegmn. Die Haltung wurde aber ſpäter
ſchwach auf die enttäuſchende Haltung des Lokomarktes und große
Glatt=
ſtellungen.
Roggen: Der Markt war gut behauptet auf Anſchaffungen des
Handels.
Hafer: Anfangs konnten die Termine etwas anziehen auf kleine
An=
künfte. Später wurde aber die Tendenz ſchwächer.
* New York, 7. Okt. (Priv.=Tel.)
Kaffee: Die niedrigeren braſilianiſchen Notierungen führten zu
einer Abſchwächung des Marktes.
Zucker: Die Preiſe am Terminmarkt gaben anfangs bis 5 Pkte.
noch, konnten ſich aber ſpäter etwas erholen.
Baumwolle: Die Grundſtimmung war heute wieder ſehr nervös.
Es erfolgten zahlreiche Glattſtellungen in Erwartung des
Regierungs=
berichtes über die Ernteſchätzung. Der Handel nahm ſpäter
Deckungs=
käufe vor.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 7. Okt.:
Getreide. Weizen: Dez. 130¾, März 13334, Mai 136½;
Mais: Dez. 93½, März 96½, Mai 99½; Hafer: Dez. 48½,
März 50½, Mai 51½; Roggen: Dez. 96½, März 100, Mai 1013.
Schmalz: Okt. 12,75½, Dez. 12,92, Jan. 13.15;
Fleiſch: Okt. 11,95, Dez. 11,95, Jan. 12,80; Speck: loko 12,25.
Leichte Schweine 10,75—11,75; ſchwere Schweine 10,75—11,85.
Schweinezufuhren: Chicago 10 000, Weſten 40 000.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 7. Okt.:
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 141¾, hart 142½; Mais: neu
ank. Ernte 102½; Mehl: ſpring wheat clears 6,65—7,00; Fracht:
nach England 2,0—3,6 Schilling, nach dem Kontinent 10 bis
12 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 13,45; Talg: extra 878.
Kakav. Tendenz: ſtramm; Umſatz in Lots: 227; Loko; 15½.
Okt. 14,90. Nov. 14,62, Dez. 14,15, Jan. 13,86, Febr. 13,87,
März 13,88, April 13,95, Mai 14,00 Juni —, Juli 14,10..
Produkienberichte.
Wormſer Produktenbericht vom 7. Oktober. An der heutigen Börſe
notierten Weizen 26—26,75, Gerſte 25—27, Roggen 24,75—75,
Futter=
gerſte 22—23, Hafer 21—23, Weitenmehl 0 39,50—40, Roggenmehl
C0proz. 36,50—37, Weizenfuttermehl 17—24, Roggenfuttermehl und
Nachmehl 19—24,50, Roggenkleie 14, Weizenſchalen 13,75, getr.
Bier=
treber 16,50—17, Malzkeime 16,25—16,75, Maisſchrot 21—21,50,
Trocken=
ſchnitzel 13—13,25, Heu 6—6,50, Stroh 2,10—2,25, Kartoffeln 6—8.
Ten=
denz: Bei ſtarkem Angebot ſtetig
Berliner Produktenbericht vom 7. Oktober. Der Markt befeſtigte
ſich heute allgemein. Sowohl nach ausländiſchem, wie auch nach gutem
inländiſchen Weizen zeigte ſich Nachfrage für Mühlen, die beſſeren
Mehl=
abſatz haben. Da aber nur unweſentliche Anfuhren herankommen, iſt nur
zu höheren Geboten aufzugeben. Auch im Zeitgeſchäft gingen die
Notie=
rungen bis 1½ ℳ in die Höhe. Für Roggen für den Waggonware glatt
bleibt, ſetzten ſich Gewinne von 1 ℳ für die Tonne durch. März hatte
mehr Angebot und wurde daher nur unweſentlich höher. Gerſte ruhig;
die erhöhten Forderungen für Hafer ſind kaum durchzuſetzen.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Die günſtigen Vorzeichen, unter denen die diesj. Kölner Herbſtmeſſe
be=
gonnen hat, haben bis zum Schlußtage zu einem vollen geſchäftlichen
Erfolge in allen Gruppen geführt.
Die internationale Wollkonferenz in Reichenberg wurde am Mittwoch
unter ſtarker Beteiligung nicht nur der tſchechoſlowakiſchen, auch
hervor=
ragender Vertreter ausländiſcher Wollverbände, wie Deutſchland,
Frank=
reich, Belgien, Italien und Amerika eröffnet.
Wie nach vorläufigen Berechnungen ſoeben bekannt wird, iſt die Ein=
und Ausfuhr über den Danziger Hafen in den erſten neun Monaten 1927
mengenmäßig bereits größer als im ganzen Jahre 1926. 1926 betrug der
Warenumſchlag 6,3 Millionen Tonnen (5,659605 Tonnen Ausfuhr und
640 691 Tonnen Einfuhr).
Wie aus Parid gemeldet wird, errichten die Hüttenwerke von Longwy
in der Nähe von Longwy große Koksbatterien, die täglich 600 Tonnen
verarbeiten können. Die Gewinnung der Nebenprodukte ſpielt dabei eine
große Rolle. Die nötigen Kokskohlen kommen aus Deutſchland.
Die bereits ſeit einigen Jahren geführten Verhandlungen, die
ſchwe=
diſchen Gummifabriken zwecks Vereinfachung des Geſchäftes und
Ver=
billigung der Betriebe zuſammenzuſchließen, haben nunmehr zur
Grün=
dung einer Holding=Geſellſchaft geführt.
Die Tendenz am polniſchen Holzmarkt bleibt weiter feſt. Die
vor=
jährigen Beſtände ſind faſt ganz geräumt. Rundholz iſt knapp bei ſteigender
Nachfrage. Der Export hält weiter in größerem Ausmaße an. Abſchlüſſe
nach England wurden für Dezember 1927 ſowie für das 1. Quartal 1928
lieferbar bis Ende März getätigt zu weſentlich höheren Preiſen als die
augenblickliche Notiz.
Die italieniſche Regierung beſchäftigt ſich mit der Gründung einer
Bank, die ſich beſonders den Intereſſen der Landwirtſchaft widmen ſoll.
Das Kapital wird vorausſichtlich auf 200 Millionen Lire fixiert werden.
Das bereits vor einigen Tagen von Präſident Machado unterzeichnete
Geſetz zur Neuregelung der Zuckerreſtriktion auf Kuba wurde vom
Ab=
geordnetenhaus gegen eine Stimme angenommen.
Die diesjährige Tabakernte in der Türkei iſt ſowohl hinſichtlich der
Qualität als auch bezüglich der Menge als ſehr gut zu bezeichnen.
Be=
ſonders in Klein=Aſien iſt eine Steigerung des Ernteertrages feſtgeſtellt,
und zwar gegenüber dem Vorjahr um 50%=
Wie aus New York gekabelt wird, hat das amerikaniſche Schatzamt
Zuſchlagzölle auf franzöſiſche Waren in gleichem Umfange verfügt, wie
die franzöſiſchen Zölle auf Importartikel aus den Vereinigten Staaten
erhöht worden ſind.
A Adan Amtsverkündigungen des Kreisamts
B eanadt und den Betanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
bc=funden: 1 braune
Beutelhandtäſch=
chmrit Taſchentuch und Roſenkranz. Ein
Hneidener Damenſchirm ſin einer Auto=
Hryte liegengeblieben). 1 gelber ovale
AMicgetteninopf. 1 ſchwarze Beuteltaſche
1)ſanrner Spazierſtock. 1 kleiner weißer
HRenhandſchu. 1 großer und 1 kleiner
716 ſtchlüſſel am Ring 1 zweirädriger
GSkarren. 1 bläuliches
Kinderhandtäſch=
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Eintrag in das Handelsregiſter
Ab=
teilung 4: Am 30. September 1927
hin=
ſichtlich der Firma: Dr. Werner=Boot,
Dr.=Ing. Günther Werner,
Darm=
ſtadt: Die Firma iſt erloſchen. —
Ab=
teilung B: Neueintrag: Am 30. Sept.
1927: Firma: Dr. Werner=Boot,
Ge=
ſellſchaft mit beſchränkter Haftung.
Sitz: Darmſtadt. Gegenſtand des
Unter=
nehmens: Die Herſtellung und der
Ver=
trieb von Faltbooten nebſt Zubehör und
ſonſtiger verwandter Sportartikel,
ins=
beſondere der Fortbetrieb des zu
Darm=
ſtadt unter der Firma Dr. Werner=Boot,
Dr.=Ing. Günther Werner, beſtehenden,
bisher dem Fabrikanten Dr.=Ing. Günther
Werner zu Darmſtadt gehörenden Fabrik=
1 Wohnhaus geſchäfts und die gewerbliche Verwertung
der von Dr. Werner angemeldeten oder
kaufen. Näheres in ihm erteilten Patente und ſonſtiger
der Geſchſt. *2652 Schutzrechte ſowie der Handel mit dieſen
Gegenſtänden und alle Gegenſtände
ver=
wandter Art. Die Geſellſchaft iſt
berech=
tigt, ſich in jeder geſetzlich zuläſſigen
Suche Schäferhund Form an anderen Geſellſchaften gleicher.
Rüdel, 8—14 Monate und ähnlicher Art zu beteiligen und
Zweig=
niederlaſſungen zu errichten.
Stamm=
zu kaufen. Nieder= kapital: 100000 Reichsmark.
Geſchäfts=
führer: Julius Rueff und Dr.=Ing.
Gün=
ther Werner, beide Fabrikanten in
Darm=
ſtadt, ſind zu Geſchäftsführern beſtellt
mit der Maßgabe, daß jeder von ihnen
zur Alleinvertretung der Geſellſchaft be=
(Rüde), gut im Zug, rechtigt iſt. Der Geſellſchaftsvertrag iſt
zu verkaufen (*26629 am 24. September 1927 feſtgeſtellt und
Luiſenſtraße 30, am 29. September 1927 geändert. Die
Dauer der Geſellſchaft iſt zunächſt bis
zum 31. Dezember 1937 vereinbart. Die
Zigarren=Geſchäft Geſellſchaft beſteht jedoch auf zehn Jahre
weiter, wenn nicht ſpäteſtens bis zum
zu tauſchen geſucht. Zur Obernahme des / 31. Dezember 1936 von einem der beiden
Geſellſchafter durch eingeſchriebenen Brief
gekündigt wird. Die gleiche Beſtimmung
gilt für die nächſten zehn Jahre und ſo
weiter. Die Geſellſchaft wird durch einen
oder mehrere Geſchäftsführer vertreten.
Ein Prokuriſt der Geſellſchaft iſt nur be=
Art, wie Wirtſchaft, Bäckerei, Metzgerei rechtigt, die Geſellſchaft gemeinſchaftlich
mit einem zweiten Prokuriſten oder einem
Geſchäftsführer zu vertreten und in
glei=
cher Weiſe die Firma zu zeichnen.
Zeich=
net ein Prokuriſt, ſo hat er ſeinem
Na=
men die Worte „per Prokura” oder „ppa”
hinzuzufügen. Der Geſellſchafter Dr.=Ing.
Günther Werner bringt als ſeine
Ein=
lage das von ihm unter Firma Dr.
Wer=
ner=Boot Dr.=Ing. Günther Werner
be=
triebene Fabrikgeſchäft nebſt Zubehör
mit Aktiven und Paſſiven nach dem
Stand vom 1. Oktober 1927 dergeſtalt
in die Geſellſchaft ein, daß das Geſchäft
vom 1. Oktober 1927 ab als auf ihre
Rechnung geführt angeſehen wird. Im
einzelnen werden eingebracht und von
der Geſellſchaft übernommen: 1. die
Vor=
räte an Rohmaterial, 2. alle Mobilien
und Maſchienen, 3. die vorhandenen
Fertigfabrikate, 4. alle Schutzrechte,
Pa=
tente uſw., 5. alle laufenden Verträge.
Der Geſamtwert dieſer Einlage wird
nach Abzug der Paſſiven auf 50000 RM.
feſtgeſetzt. Die Veröffentlichungen der
Geſellſchaft erfolgen ausſchließlich im
„Deutſchen Reichsanzeiger”. — Am 30.
September 1927 hinſichtlich der Firma:
Robert Siegelmann, Geſellſchaft
mit beſchränkter Haftung.
Darm=
ſtadt: Der ſeitherige Geſchäftsführer
Her=
mann Güthing iſt zum Liquitator
be=
ſtellt. Die Vertretungsbefugnis des
Li=
quitors iſt beendet und die Firma
er=
loſchen.
(15492
Darmſtadt, den 1. Okt. 1927.
Amtsgericht I.
Geite 1.
Samstag, den 8. Oktober 1927
Nummer 277
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Onel dende Menennend Tagäne
Hübscher
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Jugendlicher
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Kragen, Stulpen u.
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a. gut. Ottomane.
ganz auf Damassé
mit modernem
unten herum reich.
Kragen und unten
W
24aut Damassegek.
gefuttert, mit be=
Stulpen und
Kra-
mit Wellplusch
gar=
reich mit
Well-
herum
40
Sonders reich. Pels:
4d
Pluschkragen.
gen .....90
nierd ......"
N
plüsch garnierd
garnierung
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S reich mit Pelz be-
Ottomane-Mantel
„390 590
mit hübschem
Pelz-
aus gutem Ottomane, m.
ganz auf Damassé ge-
Ssetzd ....nur u0
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ſtummer 279
Samstag, den 8 Oktober 1922
Geite 15
Keich und Ausland.
ZF1- Tagung des Verbandes deutſcher
Hoch=
ſchulen.
liachen. Die fünfte Tagung des Verbandes
d’körutſchen Hochſchulen wurde am Donnerstag
v iag hier eröffnet. Der Vorſitzende des
Ver=
blſes Prof. Scheel=Kiel würdigte in ſeiner
Bbiu ungsanſprache die Zuſammengehörigkeit der
Abſwrenſchaft mit der Studentenſchaft als
wert=
b/MEMittel zur Erfüllung der großen nationalen
u mnsernationalen Aufgaben der Hochſchulen,
Auf=
g/ſc die, wie er ausführte, gerade an der
Grenz=
h)whlrle Aachen eine Verbindung eingegangen
ſor feie als Symbol und Vorbild betrachtet
wer=
d ſhüh-fe. Der Rektor der Hochſchule Aachen, Prof.
WB) el, begrüßte die erſchienenen Rektoren der
de ſihnn Univerſitäten, Techniſchen,
Landwirtſchaft=
biſfü mnd Tierärztlichen Hochſchulen und der
Berg=
u ſnForſtakademien, vor allem die Vertreter aus
KGsSerg, Braunsberg und Danzig. Er betonte
dihckbindung der Hochſchulen mit dem Auslande
a ſurnnnerte an die Notwendigkeit, die
Anziehungs=
kyndnr Grenzlandhochſchulen durch beſondere
Maß=
nſſzei: in jeder möglichen Weiſe zu ſtärken. „Mit
Aburn”, ſo ſagte der Redner, „ſehen wir, wie
in m=von uns getrennten Gebieten die deutſche
Jſßm), in die fremden Schulen gezwungen wird,
uyfutzſchen dem waffenlos gegenüber. Um ſo mehr
umuns die Pflege deutſchen Geiſtes und deutſcher
Wßikhaft durch die Erhaltung ſtarker Hochſchulen
allſſien tige Feſten an den Grenzen des Landes am
Hſeenl liegen. Dieſen Verteidigungswall kann uns
ayndar mißtrauiſchſte Nachbar nicht verſagen.” —
JfHly ftrag der zahlreich erſchienenen Vertreter der
Aſi= und Staatsbehörden ſprachen Bürgermeiſter
Bllm ann=Aachen, namens der Notgemeinſchaft
derdeutſchen Wiſſenſchaft deren Präſident,
Staats=
whie: a. D. Dr. Schmidt=Ott, der Tagung
dilſeſten Wünſche aus.
Der weibliche Schutzmann.
TAN. Mannheim. Bei der hieſigen
Gefähr=
dekvällizei ſind ſeit 1. Oktober drei weibliche
Poli=
ze/kiwke tätig. Sie üben ihren Dienſt in Uniform
auſſnch tragen eine langſchößige, blaue Jacke, in
T/ſy geſchnitten, mit gelber Litze am Unterarm,
un leisnen weiten Rock aus gleichem Stoff. Ein
rufu, ſteifer Filzhut und hohe Schnürſtiefel
er=
göſin die Uniform dieſer weiblichen
Polizeibe=
aym.! Waffen tragen ſie nicht.
Ein pfälziſches Kleinbahn=Idyll.
N. Speyer. Auf einem Bahnhof der
Lokal=
balhlSweher-Neuſtadt trug ſich dieſer Tage
folgen=
belk=ſtu iches Stückchen zu: Die Reiſenden hatten den
zuſmbuahrt bereitſtehenden Zug beſtiegen und
war=
tetſtzaſnf den Wink des Stationsvorſtehers. Dieſer
gcbluch pünktlich das Abfahrtszeichen. Der Zug
ſetztüs aber nicht in Bewegung. Als der Beamte
meſaels erfolglos das Abfahrtszeichen gegeben
baſwyng er zur Lokomotive und rief dem ſich
ge=
myſühmnit dem Heizer und Schaffner unterhaltenden
Koſu ipführer zu: „Ich hab' jetzt ſchon viermal
geſftm, jetzt mag ich nicht mehr, fahrt, wann ihr
Boll!"
* Schwerer Einbruch in Höchſt a. M.
ai der Nacht von Donnerstag auf Freitag
wrlſ on Einbrechern die Ladentür eines Höchſter
Me geſüsäfts gewaltſam geöffnet. Die Einbrecher
Drhbetaen eine große Anzahl wertvoller
Beklei=
ßuſſtöcke, darunter einen tasmaniſchen Opoſſum=
Krf, ſchwarzen Seal, 25 amerikaniſche,
grau=
brile Opoſſumkragen, einen Pelzmantel aus
Mllsohroff mit Biſamfutter, 35 Skunks ohne
Fut=
terku einen dunkelbraunen Fiſchotterpelz. Der
Wilox geſtohlenen Ware beläuft ſich auf mehrere
tauao! Mark. Von den Einbrechern hat man bis
ſetzkluiS keine Spur. Die Polizei warnt vor
An=
kauuer geſtohlenen Sachen und nimmt ſachdienliche
Miſungen, die ſtreng vertraulich behandelt
wer=
deilnggegen.
Yon der Burg Stolzenfels geſtürzt.
d. Niederlahnſtein. Ein hier zur Kur
weleber Lehrer aus Stettin beſuchte das
gegen=
üblſegande Schloß Stolzenfels am Rhein. Er wollte
bbdſll. der Kapelle die Fernſicht auf ſich wirken
kafiſſ mobei er zu Fall kam und den hohen Felſen
heybrürzte. Der Vorfall wurde von unten bemerkt,
ſo eine ſofortige Bergung und Transportierung
in / 94:eblenzer Klinik erfolgen konnte.
Der Neuwieder Flugtag verboten.
d. Neuwied. Der für den kommenden
Solpaz, angeſetzte Flugtag iſt nach Mitteilung des
ſtäyſthart Verkehrsamtes von der Beſatzungsbehörde
veſßoken worden. Schritte des Reichskommiſſars
fürnel beſetzten Gebiete, der ſich um die Geneh=
Umilſyy des Flugtages bemüht hatte, blieben ohne
Erik.
S/0 1000 Kilometer im Flugzeug.
Flugzeugführer Kahlow,
devlenzöjährige Verkehrsflieger der Lufthanſa, iſt nach
ſei/fn 300 000. Flugkilometer im Dienſte der
Ver=
kehrsfliegerei viel gefeiert worden.
Notlandung des deutſchen Ozeanflugzeugs.
„D 1230"
das für den Atlantik=Flug mit Schwimmern ausgerüſtete Junkers=Flugzeug der Type G 24 vor
dem Aufſtieg nach Amſterdam—Liſſabon im Waſſerflughafen Norderney. Unſer Bild ſtellt die erſte
authentiſche Aufnahme des Ozeanflugzeugs vor dem Start dar.
Verkehrsunterricht in Schulen.
Erziehung zum Großſtadtmenſchen.
Das Verkehrs=Muſterzimmer einer Gemeindeſchule in Berlin.
Im Verkehrsunterricht wird den Schülern das Wichtigſte über Poſt=, Eiſenbahn=, Luft=, Wagen=,
aber auch Fußgängerverkehr mit Hilfe von zahlreichen Bildern und Modellen beigebracht.
„Die ſchönſte Frau von Kaſſel.”
Lpd. Kaſſel. Zu einem großen Reinfall
ent=
wickelte ſich die dieſer Tage in Kaſſel vorgenommene
„Wahl der ſchönſten Frau”. Bei der im Anſchluß an
eine Modenſchau hieſiger Firmen im ziemlich leeren
Stadthallenſaal veranſtalteten Ausleſe, ſtellten ſich
nur etwa ein Dutzend Frauen, die ſich ſchön fanden,
„freiwillig” den Preisrichtern, ſo daß man zum Tanze
blaſen mußte und ſämtliche Paare über den Laufſteg
ſchickte. Nach langer Beratung der Preisrichter wird
eine junge Stenotypiſtin, ein Fräulein Küllmer,
die im grünen Seidenfähnchen und glattblondem
Bu=
bikopf immerhin recht anmutig wirkte, zur ſchönſten
Frau von Kaſſel erkoren. Das Publikum war mit
dem miſerablen Ergebnis der Veranſtaltung durchaus
unzufrieden und machte ſeinem Aerger in lauten
„Schiebung”=Rufen Luft. In der Beſprechung einer
hieſigen Zeitung wurde das Ergebnis mit der
Ein=
ſchränkung anerkannt, daß die mit Preiſen bedachten
Schönen ſchließlich nur die ſchönſten „unter den
An=
weſenden” geweſen ſeien.
Erfolge der Kaſſeler Jungflieger.
Lpd. Kaſſel. Die Jungſegelflieger auf dem
Dörnberg hatten am Donnerstag einen großen
Er=
folg zu verzeichnen. Dem Jungſegelflieger Karl
Magerſuppe gelang es, mit dem Segelflugzeug
„Zierenberg” zwei Stunden ſechs Minuten
in der Luft zu bleiben. Damit iſt nach ſechsjähriger
Arbeit des Niederheſſiſchen Vereins für Luftfahrt die
vorzügliche Eignung des Dörnberges als
Segelflug=
gelände eindeutig erwieſen.
Ueberſchwemmungen am Niederrhein.
TU. Clebe. Das in den letzten Tagen ſtändig
ſteigende Waſſer des Rheines hat die Niederung
bei Cleve—Clacar und Xanten teilweiſe
über=
ſchwemmt. Die Schleuſe am Spoy=Kanal, die den
Waſſerdruck des Rheines auf den Kanal ableiten
ſollte, iſt durch das ſtarke Anſchwellen des Waſſers
außer Wirkſamkeit geſetzt. Am Unterlauf des Spoh=
Kanals ſtehen die Wieſen bis zu den Ausläufern des
holländiſchen Reichswaldes meilenweit unter Waſſer.
Die Unterſchlagungen beim Amtsgericht
Potsdam.
Potsdam. Vor dem Erweiterten
Schöffen=
gericht in Potsdam begann der Prozeß gegen den
36 Jahre alten Juſtizoberſekretär E. Rießner
vom Amtsgericht in Potsdam, der beſchuldigt wird,
zahlreiche Unterſchlagungen begangen zu haben. Die
veruntreuten Summen belaufen ſich auf etwa 9000
Mark. Ferner wird dem Angeklagten die
Beiſeite=
ſchaffung von Akten und Urkunden zur Laſt gelegt.
Der Angeklagte iſt vollkommen geſtändig. Das
Ge=
richt verurteilte ihn zu 2 Jahren Gefängnis,
drei Jahren Ehrverluſt und 1000 Mark Geldſtrafe.
Sechs Monate wurden als durch die
Unterſuchungs=
haft verbüßt angeſehen.
Der Mädchenmörder Kettner feſtgenommen.
Saarbrücken. Der des Mordes an der
Kon=
toriſtin Anna Becker, die im Käfertaler Walde bei
Mannheim erſchoſſen aufgefunden wurde, verdächtige
Fritz Kettner, der beim Herannahen der
Po=
lizei am Mittwoch abend aus dem Fenſter geſprungen
war und ſich durch die Flucht in den Wald der
Ver=
haftung entzogen hatte, iſt ergriffen worden.
Durch ſeine gänzliche Mittelloſigkeit und die kalte
Witterung getrieben, war er am Donnerstag abend
in die Wohnung ſeines Bruders nach Jägersfreude
bei Saarbrücken zurückgekehrt. Die Polizei erhielt
ſo=
fort Nachricht, durchſuchte das Grundſtück und fand
Kettner auf dem Abort verſteckt. Er wurde in das
Unterſuchungsgefängnis Saarbrücken eingeliefert.
Die Kraftdroſchke auf dem Bürgerſteig.
Berlin. Ein aufregender Vorfall ſpielte ſich
am Bahnhof Zoo ab. Eine Kraftdroſchke fuhr
plötzlich auf den Bürgerſteig und ſtieß gegen
einen Eiſenträger der Bahnüberführung. Dabei ging
der Wagen in Trümmer und die beiden
Fahr=
gäſte wurden ſchwer verletzt. Außerdem
wurde eine Paſſantinüberfahren. Auch ſie
erlitt ſchwere Verletzungen.
Durch ein Flugzeug getötet.
Kiel. Im Kieler Hafen wurde das Boot
eines früheren Deckoffiziers von einem
Waſſerflug=
zeug überrannt. Trotz ſofortiger
Rettungsmaß=
nahmen ertrank der Bootsinſaſſe.
Mord in Oldenburg.
Auf der Spur des Täters.
U. Oldenburg. Donnerstag nachmittag
wurde die Leiche des Fräulein Schäfer im
Kel=
ler ihrer Wohnung, unter Torf vergraben,
auf=
gefunden. Brandwunden am Körper und andere
Verletzungen laſſen deutlich erkennen, daß ein Mord
vorliegt. Seit einigen Tagen iſt die Schwägerin der
Ermordeten verſchwunden, und man nimmt aus
dieſem Grunde an, daß die Schwägerin die
Täterin iſt.
Schwere Gasexploſion in Breslau.
TU. Breslau. Geſtern früh, gegen 6 Uhr,
wurde die Feuerwehr zu einer ſchweren
Gasexplo=
ſion nach der Opperauer Straße gerufen. Durch die
Exploſion wurden im erſten Stock des Hauſes drei
Wohnungen zerſtört, wobei zwei
Per=
ſonen verletzt wurden.
Schneefall im Erzgebirge.
Annaberg (Erzgebirge). In den höheren
Lagen im Erzgebirge ſind in den letzten Nächten
über=
all Schneefälle aufgetreten. Vom Kamm wird
eine Schneehöhe von 8 bis 10 Zentimetern bei 1 bis
3 Grad Kälte gemeldet. Man rechnet allgemein mit
einem frühen Eintritt des Winters.
Der deutſche Ozeanflug.
Der Weiterflug von D 1230 verſchoben.
Berlin. Die Junkerswerke erhielten ein
Tele=
gramm von Freitag früh aus Liſſabon, in dem
mitgeteilt wird, daß wegen ſchlechter
Wet=
terlage der Start der D 1230 verſchoben iſt.
Der Führer des Junkersflugzeuges über ſeinen
Flug.
Liſſabon. Nach ſeiner Ankunft in Liſſabon
erklärte der Führer des Junkersflugzeuges D 1230
einem Vertreter der Agence Havas: Wir flogen von
Amſterdam in durchſchnittlich 500 Meter Höhe die
franzöſiſche Küſte entlang und nahmen Richtung auf
Queſſant, begünſtigt von Südoſtwind, ſpäter von
Oſtwind. Während des ganzen Fluges ſandten wir
Nachricht an die Station Queſſant, die hierauf
ant=
wortete. Wir erreichten bei herrlichem Wetter die
ſpaniſche Küſte und riefen Vigo an, das Antwort
ſandte. Alsdann folgten wir der portugieſiſchen
Küſte. Ungefähr 100 Kilometer vor Liſſabon
ge=
rieten wir in dichten Nebel. Wir verſuchten mehrere
Male, Liſſabon anzurufen, um uns die Richtung
an=
geben zu laſſen, ohne jedoch Antwort zu erhalten.
Vor die Unmöglichkeit geſtellt, den Flug fortzuſetzen,
beſchloſſen wir um 4.45 Uhr auf das Meer
nieder=
zugehen. Da Liſſabon nicht auf unſere Anrufe
ant=
wortete, entſchloſſen wir uns, auf dem Platz unſerer
Landung zu bleiben, der unſerer Berechnung nach
Santa Cruz ſein mußte. Das Meer war
glücklicher=
weiſe ruhig. Die Fiſcherbarken in der Umgebung
eilten zur Hilfe. Aber infolge der Unmöglichkeit, uns
verſtändigen zu können, ging der Pilot Looſe an
Land und verſuchte mit dem Reſervelandfunkapparat
Liſſabon zu erreichen, das jedoch immer noch nicht
antworte. Er übergab darauf dem Führer eines
Auto=
mobils einen Brief an unſeren Liſſaboner Vertreter.
In der Nacht wurde uns dann ein Schleppdampfer
zur Hilfeleiſtung geſandt. Wir hofften, falls ſich der
Nebel verteilen würde, bei Tagesanbruch Liſſabon
auf dem Luftwege zu erreichen, mußten uns jedoch
begnügen, uns ins Schlepptau nehmen zu laſſen. Im
übrigen war der Flug ausgezeichnet, und wir hätten
ihn fortgeſetzt, wenn wir nicht durch Nebel
behin=
dert worden wären. Die Motoren arbeiteten gut.
Wir befürchten einen Witterungsumſchlag, wenn
nicht, ſo hoffen wir, in zwei bis drei Tagen wieder
aufſteigen zu können, ohne jedoch die Verſicherung
geben zu können, ob wir den Flug fortſetzen oder
nach Deutſchland zurückkehren werden.
Wolfplage an der murmaniſchen Küſte.
Vier Perſonen zerriſſen.
TU. Kowno. Nach Meldungen aus Moskau
iſt das Dorf Wolowka, in der Nähe von Murman,
von einem Rudel Wölfe überfallen worden.
Vier Bauern wurden von den Tieren
zerriſ=
ſen und die Viehbeſtände ſtark dezimiert. Eine
Mili=
tärabteilung mußte ein regelrechtes Feuergefecht gegen
die Wölfe eröffnen. Dabei wurden 120 Wölfe
erſchoſſen. Die Bevölkerung des Dorfes hatte
bereits ſeit längerer Zeit die Regierung gebeten, zur
Bekämpfung der Wölfe und Bären, die ſich in der
letzten Zeit ſtark vermehrt haben, Militär in das Dorf
zu legen.
Geheinmisvolle Krankheiten.
EP. Paris. In Marſeille und Umgebung iſt
ſeit einiger Zeit eine Epidemie aufgetreten, über
deren Natur die Aerzte ſich noch nicht ſchlüſſig
gewor=
den ſind. Die Krankheit iſt von ſtarkem Fieber
be=
gleitet und führt zu heftigen Hautausſchlägen. Sie iſt
in der Regel nicht tödlich und ergreift alle
Geſell=
ſchaftskreiſe. Der Bazillus, dieſer Krankheit konnte
bis jetzt noch nicht iſoliert werden. — Eine Epidemie
herrſcht ſeit einiger Zeit auch in Tunis. Es
han=
delt ſich um die Dengul, die in der Regel in
Aegypten auftritt, bis jetzt aber in den franzöſiſchen
Beſitzungen Nordafrikas nicht bekannt war. Die
Symptome dieſer Krankheit ſind ähnlich denen der
Grippe. Die Krankheit wird durch eine Fliege
über=
tragen und verläuft häufig tödlich.
Nomantiſche Deſertion franzöſiſcher Kolvnial=
Soldaten.
EP. Ein abenteuerlicher Fluchtverſuch wurde von
drei franzöſiſchen Kolonialſoldaten unternommen, als
ſich ihr Transportſchiff auf dem Weg nach
Franzö=
ſiſch=Zentral=Afrika im Suezkanal befand. Sie
ſprangen an der Ausfahrt des Kanals über Bord.
Zwei von ihnen gelang es, das Oſtufer zu erreichen,
während der Dritte ertrank, da ihn während des
Schwimmens die Kräfte verließen. Die beiden
Ueber=
lebenden wurden von den ägyptiſchen Behörden
völ=
lig erſchöpft und mittellos aufgegriffen und dem
franzöſiſchen Konſulat in Port=Said übergeben.
Selbſiſtellung eines betrügeriſchen
Nachlaßpflegers.
Er hat 40 Teſtamente gefälſcht und unterſchlagen.
Gerichtsverwalter Ruppolt,
der vor zwei Monaten nach großen Defraudationen
flüchtig gewordene Nachlaßpfleger, hat ſich im
Ber=
liner Polizeipräſidium geſtellt und wurde in Haft
genommen.
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0 Jahre Wäscherel
Seite 16
Samstag, den 8. Oktober 1927
Nummer 27)
Architeftenfahrt nach Amerika
Von Bürgermeiſter Buxbaum.
VIII.
In New York baut man übrigens zurzeit ein neues
Kranken=
haus von 18 Geſchoſſen. Hätte Ford nichts anderes geſchaffen als
dieſes Krankenhaus, dann hätte er genng getan, um hohes Lob
zu verdienen. Was iſt doch ein Menſch in der kurzen Friſt eines
Menſchenalters imſtande zu leiſten, was kann ein großer Geiſt,
ein feſter Wille vollenden, wenn er keine Widerſtände findet oder
dieſe überwindet
Henry Ford gehört unter die ganz Großen der Erde.
Unter den vielen Bauten, die in Detroit erſt in den letzten
Jahren entſtanden ſind, ragen beſonders hervor der Michigan=
Zentralbahnhof, weil hier der Verſuch gemacht iſt, hinter einem
naturgemäß niedrigen Hallenbau ein 18ſtöckiges Hochhaus als
Dominante zu errichten. Beide Bauteile ſind ſehr gut in Form
und Haltung. Ferner iſt bemerkenswert die Bibliothek, eine
Stiftung, die in keiner amerikaniſchen Stadt fehlt, und die
ſchönen Villenquartiere, die zum Teil ſehr weit draußen liegen.
Man will jetzt ein Hochhaus von 85 Stockwerken in Detroit
bauen, obwohl die Notwendigkeit dazu nicht vorzuliegen ſcheint.
Am Detroitfluß liegt die „ſchöne Inſel”, ein ſtädtiſcher Park
mit prachtvollen weiten Wieſen. Hier erholt man ſich, hier können
Familien abkochen. Dazu ſind kleine Feuerſtellen am Weg
ein=
gerichtet, die recht praktiſch ſein mögen, aber uns doch recht
ſon=
derbar anmuteten.
Während unſeres ganzen Aufenthalts in Detroit ſtanden
wir unter polizeilichem Schutz, ja wir machten ſogar unſere
Rundfahrt mit Polizeibegleitung. Das war eine
Aufmerkſamkeit des Bürgermeiſters. Wir fuhren in etwa zehn
Autobuſſen. An der Spitze und am Ende dieſes Zuges fuhr auf
Motorrad ein Policeman. Dieſe beiden ſtoppten den Verkehr
überall mit einem lauten Signal, um unſeren Zug mit 40 bis
60 Kilometer Geſchwindigkeit durchzulaſſen. Man denke ſich, was
das bedeutet bei einem Verkehr, wie er in Detroit üblich iſt, und
mitten in dem Geſchäftsviertel, wo man ſonſt an jeder Ecke
war=
ten muß, bis das grüne Signal erſcheint.
Eine intereſſante Erſcheinung war für uns die Abfertigung
der Baugeſuche auf dem Baupolizeiamt in Detroit. Handelt es
ſich um einfache Fälle, ſo wird das Geſuch in einem großen Saal
mit langem Schaltertiſch vorgelegt. Am erſten Schalter prüft man
die Perſonalien, am zweiten Schalter die Eigentumsverhältniſſe
uſw., bis der Geſuchſteller am ſechſten Schalter die Gebühren
be=
zahlt. Die ganze Prozedur dauert nicht länger als eine Stunde.
Der Geſuchſteller kann die Genehmigung gleich mitnehmen, wenn
keine Anſtände erhoben werden. Die Zahl der Beamten auf dieſem
Amte war außerordentlich groß.
In Detroit wie in allen anderen amerikaniſchen Städten
wird viel Geld verdient, aber das Leben iſt auch ſehr teuer,
be=
ſonders die Wohnung. Für den Stundenlohn eines Arbeiters
(durchſchnittlich 70 bis 80 Cents) kauft man zum Beiſpiel
10 Eier, 1½ Pfund Schweinefleiſch, 6 Pfund Brot, 4 bis 5 Liter
Milch und 40 Kilogramm Kohlen. Für die Wohnungsmiete
arbeitet ein Facharbeiter monatlich 50 bis 60 Stunden, für ein
Paar Stiefel 8 bis 10 Stunden, für einen Anzug 60 bis 80
Stun=
den. Der Facharbeiter hat ein Monatseinkommen von
durchſchnittlich 160 bis 200 Dollar. Für viele Artikel des
täg=
lichen Bedarfs kann man rechnen, daß 1 Dollar gleich 1 Mark iſt.
Zum Beiſpiel koſtet eine mäßige Zigarre 15 Cents, 2 Apfelſinen
25 Cents, Raſieren 25 Cents, ein Zimmer im Hotel einfacher Art
8 bis 5 Dollar. Bei anderen Artikeln iſt es dagegen anders. Ein
Paar Schuhe koſten 5 bis 10 Dollar, Brot und Kartoffeln, Milch
und Butter ſind verhältnismäßig billig, aber immer noch teurer
wie bei uns.
Im ganzen Lande gibts keine Gewerbeaufſicht, keinen
Be=
triebsrat, keine Beſchränkung der Arbeitszeit, keinen Ladenſchluß,
keine Sonntagsruhe, keine ſozialen Laſten. Die Arbeiter arbeiten
in der Regel 8 Stunden, wer länger arbeiten will, bekommt
50 Prozent Lohnzulage.
Am Samstag, den 3. September, abends, beſtiegen wir einen !
großen Dampfer, um über den Erie=See nach Buffalo zu
fah=
ren. Die Dampfer auf den nordamerikaniſchen Seen ſind ſo groß
wie ein Ozeandampfer und haben dieſelbe Einrichtung. Alle
Kabinen haben zwei Betten, die ſehr bequem ſind. Es war nun
Samstag vor dem Labor day. Deshalb war der Dampfer ſtark
überfüllt mit jungen Leuten, die ihr Wochenende zu einem
Aus=
flug nach den Niagara=Fällen benutzen wollten. Trotzdem über
1000 Paſſagiere da waren, hatten alle Platz und die Fahrt war
von ſchönſtem Wetter begleitet.
Die Ankunft in Buffalo erfolgte bei prächtigem Sonnenſchein
am Sonntag, den 4. September, vormittags 8.30 Uhr. Am
Bahn=
hof ſtanden bereits große Wagen zu einer Rundfahrt bereit, die
gegen ½1 Uhr in Niagara=Fallo endete.
Die Niagara=Fälle waren für mich eine Enttäuſchung. Zwar
wußte ich, daß wir da kein ungetrübtes Naturbild haben
wür=
den. Ich hatte angenommen, daß die Fälle und ihre Umgebung
nur wenig von der Ziviliſation verändert worden wären. Was
man aber antrifft, überſteigt jede Erwartung. Der Niagarafall
liegt mitten in einer großen Stadt, die zur Hälfte amerikaniſch,
zur Hälfte kanadiſch iſt. Und dieſe Stadt iſt ein Ausflugsort für
ganz Amerika, wo der Beſucher an 1000 Läden und Buden und
an den Andenkenſtänden vorbeigeführt wird, wo man mit
Auf=
zügen hinuntergefahren wird zur Höhle der Winde, kurzum, wo
Geld gemacht wird in einem Rieſenausmaß. An dem Tag, wo
wir dort waren, waren etwa 3 Millionen Menſchen da. Man
mache ſich einen Begriff, was das heißt, und dazu an einem
hei=
ßen Tag. Es konnte nicht ausbleiben, daß die Fälle einmal als
Kraftquelle benutzt werden. Das iſt auch geſchehen, aber mich
haben die Bauten dieſer Kraftwerke am wenigſten geſtört. Auf
der amerikaniſchen Seite iſt ein Park anſchließend an den Fall
angelegt worden.
Die Niagara=Fälle ſelbſt ſind wundervoll. Der Fluß
wird an dem Abſturz durch eine Inſel in zwei Arme geteilt. Der
kanadiſche Arm iſt der ſchönere und mächtigere. Die
Waſſer=
maſſen ſtürzen hier etwa 50 Meter hinab, zerſtäuben dort in
einem engen Keſſel ſo, daß ein feiner Sprühregen noch weithin
bemerkbar iſt und ein Regenbogen ſich in der Sonne bildet. Ein
gewaltiges Naturſchauſpiel von rieſigen Dimenſionen bietet uns
immer Neues, ſo daß das ſtaunende Menſchlein mit Furcht dem
Donnern zuhören würde, wenn es nicht umgeben wäre von
Hun=
derten, nein Tauſenden von photographiſchen Apparaten und
un=
zähligen Menſchen, die in allen Sprachen durcheinander ſchwätzen,
lachen und ſchwitzen.
Das Kraftwerk liegt unterhalb der Fälle an die
Fels=
wand angelehnt. Die oberhalb der Fälle eingefangenen
Waſſer=
maſſen werden durch einen rieſigen in den Fels geſprengten
Tun=
nel dem Krafthaus unterirdiſch zugeführt. Auch das Schalthaus
iſt in den Fels geſprengt. Es enthält fünf Turbinenſätze von je
70 000 Pferdeſtärken. Die Niggara=Fernzentrale iſt eingerichtet
mit 110 000 Volt Spannung und hat eine Kapazität von 500 000
Pferdeſtärken. Unſer Darmſtädter Elektrizitätswerk hat 9000
Pferdeſtärken.
Auch Kanada hat Kraftwerke in Betrieb.
Dieſe Kraftwerke zogen eine gewaltige Induſtrie an,
es entſtand die Schornſteinſtadt Niagara Fallo, es entſtand ein
ganzer Induſtriebezirk. Schon lange will man die Kräfte des
Falles in noch höherem Maße ausnutzen, und ich meine, das
müßte man machen können, ohne dem Naturwunder erheblich
mehr Abbruch zu tun, als bis jetzt ſchon geſchehen iſt. Wie geſagt,
hatten wir den Zeitpunkt unſeres Beſuches ſchlecht gewählt. Der
erſte Montag im September iſt der ſogenannte Labortag. An
dieſem Tag ruht die Arbeit in ganz Amerika. Die Arbeiter
feiern den Tag mit Paraden, patriotiſchen Feſten,
Verſammlun=
gen und Ausflügen. Wir waren froh, als wir abends aus dem
Trubel heraus und in einem Sonderzug verſtaut waren.
Von Buffalo fuhren wir am 5. September im Nachtzug
nach Boſton, wo wir gegen 12 Uhr mittags ankamen und im
Weſtminſter=Hotel abſtiegen. Nach dem Mittageſſen machten wir
eine vierſtündige Rundfahrt durch die Stadt. Boſton iſt eine
große Stadt von etwa 800 000 Einwohnern, Groß=Boſton hat
etwa 2 Millionen. Die Stadt hat Geſchichte, das merkt man auf
den erſten Blick, und das zeigt auch der Bebauungsplan, wo man
ſofort die Keimzelle erkennt, von der ſeit 1630 die heutige Stadt
gewachſen iſt. Boſton liegt direkt am Meer und hat als
Handels=
ſtadt eine große Bedeutung. Die natürlichen Verhältniſſe haben
hier einen prachtvollen Hafen geſchaffen, denn mehrere breite
Meeresarme ſchieben ſich hinein in das hügelige Gelände.
und tief genug, um als Hafen zu dienen für die größten Sh
Boſton macht einen guten Eindruck, es iſt eine ſaubere Stach
großer Kultur. Man fühlt unwillkürlich ein ganz ard
Milieu. Boſton iſt auch Kriegshafen.
Als Hinterland hat die Stadt das kultivierte Neu=G
land, einen Landſtrich, der in ſeiner Geſtaltung mit
deutſchen Mittelgebirge, etwa dem Odenwald, verglichen tu
kann, und der ſchon ſeit langer Friſt eine bodenſtändige A.
lung hat.
Die eigentliche Stadt Boſton hat dichte Bebauung, mi
unvermeidlichen Hochhäuſern, aber da gibts breite
Straße=
viele Alleen. Schmttz fahen wir nur in dem unvermeis
Italienerviertel, im Negerviertel und im Judenviertel. ZM
man dort den Dreck liegen läßt, iſt mir unverſtändlich geb=le
Boſton=Cambridge iſt der Sitz der Harvard=Univ
tät, die ſich ſeit ihrer Gründung im Jahre 1636 zu einem
tut entwickelt hat, das Weltruf genießt. Schon baulich beh
mit Recht dieſe Univerſität die ganze Stadt, beſonders mi
Bauten, die erſt in der letzten Zeit entſtanden ſind. Da
wirklich der Laie, und der Fachmann wundert ſich. Und
Bauten haben auch künſtleriſch hohen Rang, ſie löſen
ſtäd=
liche Probleme. Die Umgebung von Boſton iſt reich an
ſchaftlichen Reizen. Große Parkflächen ſind planmäßig am
und reizvolle Villenviertel dehnen ſich dazwiſchen aus.
An bemerkenswerten Bauten nenne ich: da=
Kunſtmuſeum, das Inſtitut für Technologie, die VolksbibAo
die Widener=Bihliothek, die Harvard Medical School, das 5.
Houſe, das zahntechniſche Inſtitut, das Adminiſtrationsge
der mediziniſchen Fakultät, lauter Bauten aus den letzter
Jahrzehnten, aber alle Ewigkeitswerte. Viel Gutes findt
auch ſonſt noch, beſonders in den neuen Apartment=Houſel
den Villenquartieten, trotzdem tritt das aber vor den mu
Bauten zurück, bei denen der Wille zur einheitlichen Eſ
wirkung ſichtbar iſt.
Die Harvard=Univerſität iſt kein einheitlichet
bäude. Sie iſt zerſtreut, wie das ja auch bei uns üblich iß
ſie hat einen ſehr beträchtlichen Umfang. Auch in Amea!
nach dem Krieg die Zahl der Studenten ſehr geſtiegen, 1918/
man 450 000 Studierende, heute ſind es etwa 850 000.
De-
verſität in Boſton iſt auch eine Techniſche Hochſchule, eine A
und Forſtwirtſchaftliche Hochſchule und eine Handelshoxi
angegliedert. Aus dieſer Tatſache läßt ſich der ganz
gewöhnliche Umfang der Gebäude erklären. Dazu komn,
bei vielen Inſtituten und Sammlungen der ungewöhnlich
der Lage. So ſind die neuen noch im Bau befindlichen ud
niſchen Inſtitute eine ganz einzig daſtehende architekan
ſtädtebauliche Leiſtung.
Die meiſten derartigen Univerſitäten und Colleges ſin?
tungen. Die Rockefeller, Carnegie, Aſtor, Altmann, Baker,
uſw. haben zur Hebung der Bildung mehr als 1000 Mi.5
Dollar geſtiftet. Einzelne haben neben den Bauten und
Einrichtung noch Fonds von vielen Millionen Dollars. Alg
Hochſchulen haben eigene Stadien für ihre ſportlichen
Beſu=
gen, Schwimmbäder und dergleichen.
Die akademiſche Jugend wird außerdem unter Leituw
Offizieren der Armee militäriſch erzogen. Mit dieſen Offfft
haben ſie regelrechte Felddienſtübungen in ſoldatiſcher U.
und mit Gewehren und ſogar mit richtigen Feldgeſchützen
Man ſagte mir, daß im allgemeinen die Studierend
ſonders aber die vielen weiblichen, fleißig arbeiten,
E=
ſtudentiſche Verbindungen in großer Zahl, und die friſchen
gen ſind fröhlich auch ohne Alkohol. Auch die Mädchen ſci
ſich zuſammen. Alle verbringen ihre freie Zeit auf den
plätzen zu. Sportliche Betätigung iſt ſogar in den Lehr./
der erſten Studienjahre mit vorgeſehen.
In jeder amerikaniſchen Stadt gibts reiche Bibliutſ
ken, meiſtens geſtiftet, ebenſo auch Muſeen, beſonders
hiſtoriſche von großem Umfang und guter Technik.
In Boſton gibts auch ein germaniſches Muſ
geſtiftet von Adolf Buſch und ſcheinbar gebaut von CM
Seidl, wenigſtens iſt die Architektur ganz im Stile
gehalten.
Sehr gut war eine Sammlung von Glasmodellen auu
Gebiet der allgemeinen und ſpeziellen Botanik im botaliſſ
Inſtitut der Havard=Univerſität.
Im Kriegshafen ſahen wir dann noch eine merkmuit
Sehenswürdigkeit, die alte Fregatte „Conſtitution”, die ira
und irgendwann eine große Rolle geſpielt haben muß.
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 229
Samstag, den 8. Oktober 1922
Seite 12
Das ſlammende Meer.
Roman /
Werner Scheff.
(Nachdruck verboten)
Robert Ernſtheimer unterzog ſich der Aufgabe, den Herrn des
ſcetſes muit der Geſellſchaft bekannt zu mochen. „Sie haben
vOrſcheinlich wicht auf ſo zahlreichen Beſuch gerechnet?” ſetzte
twas verlegen hinzu.
Aber der alte Mann ließ ein dröhnendes Lachen ertönen.
Aääre noch beſſer! Platz iſt genug, zu eſſen wird es auch ſo viel
ſhen, daß jeder ſatt wird. Warten Sie nur, ich werde gleich
enne Haushälterin rufen, und die wird Ihnen meine Worte
ſſichätigen.‟ Er trat an eine Tür, die in die Nebenräume führte,
fp=ete ſie und ſchrie: „Alwine . . . Alwine! Sie ſind da!‟
Da erſchien der gute Geiſt des Hauſes. Er war klein und ſo
c. daß er wie eine wandelnde Kugel ausſah. Aber ein ſo
gut=
uieiges Geſicht und eine ſolche Herzlichkeit hatten die Städter
pwſchen den Mauerhaufen der Großſtadt wohl ſelten gefunden.
us war ganz Bereitwilligkeit, zu helfen und ſich nützlich zu
uncen. „Ach Gott doch, der Herr friert wohl . . . hier ſitzt der
ur näher am Kamin!‟ Das war wieder für Ender beſtimmt.
imd das junge Fräulein wird gleich etwas Warmes zu ſich
h.men!” Nach ganz kurzer Unterhaltung: „Wenn ſich die
amrien ein bischen erholen wollen, ſo verfügen wir über ein
aß=zimmer, in dem ich geheizt habe. Bitte, tun Sie nur, als
Sie zu Hauſe wären!“
/So geſchah es denn auch. In wenigen Minuten fühlten ſich
ſef ſo heimiſch, als ſtatteten ſie Hermn Vetter und ſeinem
gaſt=
hun Hauſe den zehnten Beſuch ab. In den Gläſern, die vor
n Gäſten auffuhren, dampfte wieder der um dieſe Jahreszeit
eil läßliche Glühwein, und dann gab es Brot, Butter und
hmnken. Das Mittageſſen, ſo hatte Frau Alwine ſofort
be=
ni. konnte vor zwwei Uhr nicht genommen werden.
„/Es iſt am beſten, wenn wir in mein Arbeitszimer gehen,”
ſyg der Gutsbeſitzer dem Bankier vor, nachdem er erfahren
rte, daß Ernſtheimer die maßgebende Perſönlichkeit bei den
be=
r ehenden Verhanölungen war, „wan verſteht hier kaum ſein
ſeintes Wort.”
r hatte recht. Bob erregte die allgemeine Heiterkeit, indem
wahre Berge von Butterbroten und Schinken verſchlang
nirtheimer nahm Gubaſſy und Doktor Brakke und zog ſich mit
tam und dem Hausherrn in ein Nebenzimmer zurück. Die
ſewen nahmen Platz und die erſte Ausſprache begann.
SSie war kurz. Ernſtheimer verlieh ſeinen Bedenken gegen
ignung Stubintens für ſeine Zwecke Ausdruck. Gubaſſy
beruhigte ihn. Das Bauterrain ſei fünf Minuten vom Hoſe
aus zu erreichen. Dort nehme der Wald ſein Ende, und vom
Waldesſcum erſtreckten ſich die geeigneten Gründe. Man
be=
ſchloß, eine halbe Stunde ſpäter zur Beſichtigung zu ſchreiten.
Inzwiſchen hatte auch der Reſt der Geſellſchaft einen
Ent=
ſchluß gefaßt. Die beiden Damen wollten mit Bob und Profeſſor
Ender hinüber in die Stallungen gehen. Frau Alwine, die von
Zeit zu Zeit aus der Küche auftauchte, um ihre Gäſte über den
Stand des Kochens zu unterrichten, erzählte von Ferkeln, die vor
zwei Tagen das Licht der Welt erbbickt hatten. Auch von zwei
Kälbern berichtete ſie. Da waren Ellen, Käthe und Bob nicht
mehr zu halten. Ender entſchuldigte ſich, er behauptete, halb
er=
froren zu ſein. Er blieb am warmen Kamin und ſteckte faſt die
Beine ins Feuer. Die anderen aber eilten über den vom Schnee
geſäuberten Hof und traten in den Stall. Adam Smiks hatte
ſie erblickt und ſchloß ſich ihnen als Führer an.
„Für ſo ſeine Naſen iſt das zwar nix,” ſagte der kleine
krummbeiwige Kerl, „aber Sie müſſen eben den Atem anhalten.
Dann geht’s ſchon.”
Danach trafen ſie auf dem Hof die Herren, die ſich anſchickten,
mit dem Gutsbeſitzer einen Rundgang durch den Wald und auf
die Felder zu unternehmen.
„Wir gehen mit,” entſchied Käthe ſofort. Als ſie aber Ellens
Blick auf ſich gerichtet ſah, errötete ſie und wäre am liebſten
umgekehrt. Jedenfalls bekundete ſie plötzlich ein reges Intereſſe
für Hermn Jakob, den Buchhalter ihres Vaters, an den ſie ſich
anſchloß, und den ſie mit Fragen nach Frau und Kindern vor
freudiger Ueberraſchung ganz ſprachlos machte. So freundlich
war ja das Fräulein noch nie geweſen.
Herbert Brakke ſelbſt, der von alledem wichts merkte, eilte
an ihre Seite und fragte ſie, was ſie in den Ställen geſehen
habe. Dabei kam heraus, daß er ſich für die Landwirtſchaft ſehr
intereſſierte. Sie war ihm zwar bisher fremd geblieben, aber mit
ſeltſamer Kraft zog es ihn zur Scholle. Sein Traum von Glück,
ſo geſtand er Käthe, ſei ſtets der geweſen: wit ſeiner Mutter
ein kleines Gut zu bewirtſchaften und auf eigenem Grund und
Boden zu ſtehen.
„Und ſich in die Einſamkeit zu vergraben?” fragte da Käthe
und verzog die Lippen.
„Iſt die Einſamkeit nicht das Köſtlichſte für uns Menſchen?”
„Sie ſind ein Schwärmer, Herr Doktor.”
„Sagen wir: ich bin amſpruchslos,” lachte Brakke. Er war
ihr nicht böſe. Denn erſtens einmal ſtand ſie ihm in dieſem
Augenblick ſo fern, daß ihn ihre gegenteilige Anſicht gar nicht
berührte, und außerdem nahm er das junge Ding nicht allzu
ernſt. Wenigſtens die Erfahrung mußte ihr mangeln. So
ent=
ſchuldigte er ihre Worte.
Da war man ſchon am Ziel. Nicht ganz fünf Minuten war
man auf einer guterhaltenen Waldſtraße dahingeſchritten, und
ſchon ſchwanden rechts und links die Bäume, und das freie Feld
lag vor den Wandernden. Von hier erſtreckte ſich die Ebene bis in
weite Ferne, wo wie ein feiner Strich ein neuer Waldesſaum
den Blick begrenzte. So weit das Auge reichte, war ſonſt wenig
zu ſehen, was ſich von der gleichmäßigen Schneefläche abhob. Ein
Baum, ein Strauch, eine ausgefahrene Wagenſpur, wo ſeit dem
letzten Schneefall die Knechte des Gutsherrn gearbeitet hatten,
oder Scharen von Krähen, die frierend über die winterliche
Eude ſpäzierten".
„Damit haben wir genug geſehen,” wandte ſich der Bankier
nach einigen Minuten an den Beſitzer von Stubinten, „alles
andere iſt für uns Nebenſache und kann gewiſſermaßen am
grünen Tiſch erörtert werden.”
Die Geſellſchaft trat den Rückweg an. Unterwegs zog
Düſtingen den Bankier an ſeine Seite, und ſie flüſterten eifrig
witeinander. Sie ſprachen über den Preis. Düſtingen war der
Anſicht, man müſſe etwas herunterhandeln. Ernſtheimer beſtritt
die Nodwendigkeit dieſes Vorgehens. Er kannte Leute vom
Schlage Vetters. Der gab gewiß nicht nach und verharrte auf
ſeiner Forderung.
In der Vorhalle des Gutshauſes ſchüttelte man den Schnee
ab und gönnte ſich wieder Ruhe. Aber lange dauerte dieſe
Tatenloſigkeit nicht.
„Machen wir bis zum Mittageſſen eine Bridgepartie,” ſchlug
Käthe vor, „wir haben noch faſt zwei Stunden Zeit.”
In Wahrheit hätte ſie gern auf das Spiel verzichtet. Aber
ſie merkte, daß die Herren geſchäftlich zu tun hatten. Einer nach
dem anderen erhob ſich und verſchſand im Arbeitszimmer des
Gutsbeſitzers. Es blieben alſo nur Ellen, Bob und Profeſſor
Ender bei ihr zurück. Und der Profeſſor ließ ſich erweichen,
mit=
zuſpielen. Aber ſeine Bedingung war, daß man den Spieltiſch
dicht an den Kamin ſetzen müſſe.
Während dieſer zwei Stunden entſchied ſich das Schickſal
von Stubinten. Eigentlich raſcher. Denn als Herr Vetter, der
ſeine Beſucher abſichtlich für ein halbes Stündchen allein gelaſſen
hatte, wieder in ſein Arbeitszimmer trat, war der Entſchluß
Robert Ernſtheimers gefaßt. Kein Einwand gegen den Kauf des
Gutes hatte ſich erhoben, ja es hatte ſich ſogar eine Stimme
ge=
funden, die mit Wärme für die Erwerbung des Beſitzes ſprach
Das war die Doktor Brakkes. Aber keiner von den Herren
ahnte, daß der junge Chemiker weniger an das Wohl und Wehe
der ünftigen Fabrik dachte als an ſeine und der Mutter Zukunft.
Denn das wollte er ſich ſchon bedingen: ihm mußte hier draußen
im Gutshauſe eine Wohnung eingeräumt werden. Damit glaubte
er ſeine innigſten Wünſche erfüllt.
(Fortſetzung folgt.)
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Samstag den 8. Oftober 1922
Nummer 279
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Noch heute Samstag
Kapitän Weddigen
Ein Heldenschicksal aus vergangenen Tagen
Hauptdarsteller:
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des Herbstturniers
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Die lustige Reuue-Operette:
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ſind herzlich willkommen! (*26600
Der Vorstand
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Mitwirkende:
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Paula Kapper
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S. Müller=Wiſchin
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Oscar Grauert
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Alfred Karen
Hans Ney
Joſ.f Poerner
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Dritter Bezirk
Sängerbund
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Julius Harres
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