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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nochrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 236 Donnerstag, den 15. September 1927. 190. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Sireit uſw. erliſcht
ſede Verpſiſchtung auf Erſüllung der
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auſträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtlſcher Beltrelbung fäſlt ſeder
Nobalt weg Banſonio: Deuſche Bant und Dame
ſtädter und Natlonalbank.
Ein Schiedsgerichtsvorſchlag Nanſens.
Auf der Suche nach einer
erüſtungskonvention in Genf.
Ite italieniſch=polniſche Auseinanderſetzung.
* Genf, 14. Sept. (Priv.=Tel.)
ie Fortſetzung der Generaldebatte in der dritten Kommiſ=
Fir Abrüſtungsfragen brachte heute nachmittag zunächſt eine
Mt ärung des ungariſchen Delegierten Gene=
Tanezos, der erklärte, die Unterſcheidung in ſolche, die
dürften und ſolche, die es nicht dürften, müſſe jetzt auf=
Wenn die anderen ihre Sicherheit als Grund dafür
an=
tes, daß die vier Staaten der ehemaligen Mittelmächte nicht
ei dürſten, ſo müſſe er fragen, wer denn Ungarn im Falle
hz Angriffes ſchützen würde. Wenn der Pakt des Völkerbun=
Ng nüge, um Ungarn zu ſchützen, ſo müſſe er auch für die
an=
türung zu kommen.
gonn antwortete General de Marinis dem
pol=
iaen Delegierten Sokal auf ſeine gegen
loja gerichteten Ausführungen. Seisloja ſei
o rchaus treu geblieben. Für Italien handle es ſich darum,
Freſtige des Völkerbundspaktes zu erhalten und es nicht
9Deklarationen zu entwerten, die andeuten könnten, daß der
nicht genüge. Wenn die Gewißheit beſtände, daß dieſe
u ausgeſchloſſen ſei, und wenn die polniſche Delegation auf
Reſolution beſtehen zu ſollen glaubte, ſo wäre die italie=
Delegation bereit, für die polniſche Reſolution zu ſtimmen.
Ze Erklärung wurde mit großem Beifall aufgenommen und
wohniſche Delegierte Sokal daukte dem italieniſchen
Delegier=
rctücklich, indem er betonte, es habe nicht ein Zweifel
da=
tanden, daß der Pakt nicht beeinträchtigt oder geſchwächt
47 dürfe.
ſtrichtlichen Regelung von Streitigkeiten.
er bedeutſamen italieniſch=polniſchen Auseinanderſetzung
ine Rede des norwegiſchen Delegierten Fritjof Nanſen,
nen Konventionsentwurf für ein Abkommen zur
Einfüh=
oir obligatoriſchen Schiedsgerichtsbarkeit bei internationglen
tfällen vorlegte. Der Entwurf Nanſens lautet:
Die Unterzeichner verpflichten ſich, alle Streitfälle,
Ar Art immer, die ſich zwiſchen ihnen ergeben, und die
ſharb angemeſſener Friſt nach normalen diplomatiſchen Me=
An eiicht geregelt werden konnten, entweder einer gericht=
Ach en zu unterwerfen, wie es in den folgenden Artikeln
de=
iſt:
öin hinſichtlich deren ein Konflikt über die den Parteien zu= Vertrages zitiert, wo von der Begrenzung der Rüſtungen die
AM 36 Abſ. 2 des Statuts des Internationalen Gerichtshofes
onalen Gerichtshofes als ipso kact0 oblſ= gen gefordert werde. Der deutſche Delegierte erklärte, er ſei
er=
täſch an. Falls es zweifelhaft iſt, ob der Streitfall, Um ſtaunt über die Beſtrebungen, den Begriff der
Mierr über die ihnen zuſtehenden Rechte in Konflikt ſind oder
n im genannten Artikel 36 Abſ. 2 erwähnten, ſteht es dem
gen Gerichtshof zu, dieſe Vorfragen zu entſcheiden.
wückerbundsrates entſprechend Artikel 15 des Paktes kein
Ru, das folgende Verfahren zu beachten:
2. Die Frage, die den Gegenſtand des Streitfalles bildet,
n ein Komitee von Schiedsrichtern bezeichnen, das in
ereinſtimmung zwiſchen den Parteien konſtituiert wird.
über das Verfahren einigen können, ſoll der Rat mit
und das Schiedsrichterkomitee konſtituieren.
2 srichter=Komitees, die mangels anderer Beſtimmungen
Falb ſechs Monaten gefällt werſen ſoll, innerhalb
ange=
eu er Friſt anzunehmen und nach Treu und Glauben
durch=
hren.
Die vorliegende Konvention berührt in keiner Weiſe die
und Verpflichtungen, die ſich für die Unterzeichner=Staaten
Eeits beſtehenden oder künftig noch abzuſchließenden
Terichts=Konventionen ergeben.”
A ſen führte dazu aus, daß er hoffe und daß die norwe=
Nrdierung wünſche, die Verſammlung werde eine entſchei=
Drſolution zu dieſer Frage annehmen, die eine Hauptfrage
enwärtigen internationalen Politik ſei, und deren
Rege=
ein eine wirkliche Abrüſtung, wie die Dinge nun einmal
emöglichen würde.
Rumäniſcher Ostimismus.
rumäniſche Delegierte
das Wort ergriff, verteidigte die vorbereitende
Comneno, der
nach
Ab=
E- Kommiſſion gegen die ihr gemachten Vorwürſe und er=
* ſei immerhin das erſte Mal, daß Regierungsvertreter
Wereinbarung einer Abrüſtungs=Konbention zuſammen=
Die erſte Etappe auf dem Wege zur Abrüſtung ſei durch.
Sit der Abrüſtungskommiſſion überſchriten und was
2b As eine Utobie erſchien, das dürſte man heute als
klar erreichbar bezeichnen. In den noch ſtrittigen Fragen der
ausgebildeten Reſerven, der Global=Tonnage oder der Tonnage
nach Schiffskategorien, der Zivilluftſchiffahrt uſw. werde man in
einigen Wochen zu einer Einigung kommen, und es wäre deshalb
konferenz für die moraliſche Abrüſtung.
Griechenland für den Ausbau der Schiedsverträge.
verſammlung und trat für den Ausbau der
Schieds=
verträge, die ſich in den letzten vier Jahren ſehr ſtark ent= Austauſch= und Wechſelbeziehungen aller Länder untereinander
wickelt hätten, zu einer Art Rechtsverband für die ganze Welt
iunggenügen. Es ſei jetzt endlich einmal Zeit, zu der wirklichen immer weiter ausgebildet habe. Nanſens Entwurf könnte
viel=
das ihm Anregungen zum Abſchluß neuer Sicherheitspakte ge= ſende Gewinne für alle Beteiligten, aber ſie hat
nochrela=
ſamten Probleme der Sicherheit ebenfalls der vorbereitenden
Abrüſtungskommiſſion überweiſen, damit dieſe Kommiſſion das eintretenden Chaos zwiſchen Erzeugung und
Problem in ſeiner Geſamtheit behandeln könne.
England für die Theorie der moraliſchen Abrüffung.
cour, der glaubte feſtſtellen zu können, daß man in der Frage der
Abrüſtung zu Lande im weſentlichen einig geworden ſei.
Tat=
ſächlich ſeien doch gerade in der Frage der Abrüſtung
iens Vorſchlag zur obligatoriſchen ſchieds= liche Differenzen vorhanden. Lord Onslow iſt im ökonomie gegeben, welche ſich „Kriſentheorien” nannte
Gegenfatz zu anderen Rednern der Meinung, daß gerade in der
moraliſchen Abrüſtung der größte Fortſchritt erzielt worden ſei,
und er ſetzt ſein Vertrauen in die Weiterentwicklung dieſer
Tat=
ſache. Die engliſche Regierung werde alles tun, um den Fort=
Kontrolle der Rüſtungsinduſtrie ernſthaft zu prüfen.
Deutſchland fordert endlich Taien.
Als letzter Redner ſprach der deutſche Delegierte
U1 Entſcheidung zu unterbreiten oder ſie einem Graf Bernſtorff. Er beabſichtige nicht, den anderen
Vor=
ſchriften zu machen, wie ſie ihre Abrüſtung vornehmen ſollten,
weil es ihm nicht zuſtehe, denen, die die Abrüſtung wollen, zu
In allen Streitfragen rechtlicher Art einſchließlich der= Brouckere habe die Präambel zum fünften Teil des Verſailler
Kom Rechte beſteht, und beſonders die Streitfälle, die im Rede iſt. Damit ſei aber natürlich eine Begrenzung auf einer
WRys ſind, erkennen die Unterzeichner ohue be= bereits reduzierten Grundlage gemeint. Für den Völkerbund
ere Abkommen die Zuſtändigkeit des Inter= omme aber in erſter Reihe der Artikel 8 des Völkerbundpaltes zuleiten, die nicht nur für die Erkenntnis der gegenwärtigen
e ſich handelt, zu denjenigen Fällen gehört, in denen die Sicherheit jetzt ganz anders auszulegen, als gewiſſer Konjunkturſchwankungen begründet ſein kann, wird von
zur Zeit des Verſailler Vertrages. In der Note
der allierten und aſſociierten Mächte vom 16. Juni 1919 habe es
Sn allen Streitfällen, die durch den vorſtehenden Artikel erſten Schritt zu dieſer Herabſetzung geſtattet und zu der all= geben hingenommen und lediglich der Verſuch gemacht, den
e roffen werden, und in denen auch durch die Interbention, gemeinen Begrenzung der Rüſtungen, die die genannten Mächte
als eines der beſten Mittel zur Verhinderung des Krieges zu lungen des Wirtſchaftslebens möglichſt im voraus zu beſtimmen.
Reunrkommen erzielt werden kann, kommen die Unterzeichner verwirkliſchen ſuchen, eine Begrenzung und Herabſetzung der Man hat das in dem „praktiſchen” Amerika als „bnsines
kore=
d Der Schiedsgerichtsbarkeit überwieſen, und die Parteien Deutſchland den Weg gezeigt hat, die allierten Mächte in aller turforſchung” ſpricht,
Sicherheit das Gleiche tun können. Die
Völkerbundsverſamm=
lung vom Jahre 1926 hielt die Sicherheit bereits für hinreichend
) Wenn die Parteien ſich ganz oder teilweiſe nicht über garantiert, um 1927 die Abrüſtungskonferenz abzuhalten. Nun tung ſchon ſeit langem angewöhnt, dieſe Art von „Konjunktur=
3ahl, die Namen und die Vollmachten der Schiedsrichter, habe der holländiſche Delegierte Loudon geſtern geſagt, daß die forſchung” zu betreiben. Es gibt kaum einen Kaufmann oder
Urnenmehrheit, die in der Schwebe gebliebenen Fragen verſtändlich, warum alſo jetzt die Sicherheit nicht regelmäßig beſtimmte Tabellen und Zahlenangaben
ver=
immer noch nicht genügend ſein ſolle, um ab= ſolgen, ſicherlich nicht, um zu ſtudieren, wie der Ablauf gewiſſer
Die Parteien verpflichten ſich, die Entſcheidung des rüſten zu können. Zweifellos ſei die Sicherheit Wirtſchaftsvorgänge geweſen” iſt, ſondern um Anhaltspunkte zu
dauernd gewachſen, aber niemals ſeiein Schritt gewinnen, wie die kommende Entwicklung ſich
ge=
zum Abrüſten erfolgt. „Ich konſtatiere,” erklärte ſtalten wird. Man hat ſich, ohne es „Konjunkturforſchung”
über die Sicherheit nur noch als einen Vorwand, rung, der Roheiſen= und Rohſtahlerzeugung, die Bewegung der
niſſe fordert.
ter aus, warum der holländiſche Delegierte Loudon die Fort= entwicklung eine Beweiskraft auch für die Fortentwicklung der
ſetzung der Beratungen der vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion / Geſamtwirtſchaft und der Weltwirtſchaft zu ſtecken ſcheint.
Wirt=
verſchieben wolle. Gewiß bilde die Sicherheitsfrage einen Teil ſchaftsmagazine und die neueren Wirtſchaftsdienſte ſowie auch
der Aufgaben der vorbereitenden Kommiſſion und des Rats, die Wirtſchaftsteile großer Zeitungen nehmen auf dieſe
Erkennt=
eine Beſchleunigung der Arbeiten der Abrüſtungskommiſſion, ſicht und gewöhnen ihre Leſer geradezu daran, an beſtimmten
vorwärts kommen. In dieſem Sinne faſſe er auch die geſtrige Tagen und an beſtimmten Stellen dieſelben vergleichbaren
Rede Paul=Boncours auf. Von den drei verſchiedenem Ueberſichten dieſer Teilenwicklungen zu finden, die man im
Deviſen, derjenigen Politis: Abwarten, derjenigen Ap= Engliſchen „series” oder „Reihen” nennt. Ebenſo ſind die
Zor=
ponyis: Hoffen und derjenigen Mottas; Handeln! ſei züglichen Berichte unſerer D=Banken, die ſich in letzter Zeit ſtark
für Deutſchland nur die letzte Maxime annehmbar. Man in den Vordergrund geſchoben haben, als ſolche
Konjunk=
müſſe handeln und zwar ſchnell, feſt und ener= turberichte aufzufaſſen, da auch ſie zum großen Teil regel=
Kann man Konjunkturen
vorausſagen?
Von
Profeſſor Dr. Hermann Levy, Berlin.
Das Konjunkturproblem iſt vielleicht das ſchwierigſte, aber
beſſer, die Tagung der Abrüſtungskommiſſion hinauszuſchieben, ſicherlich auch das intereſſanteſte der heutigen
Wirtſchaftsentwick=
um den Regierungen Zeit zu Verhandlungen zu laſſen. Er lung und Wirtſchaftslehre. Mehr und mehr — und in der
Nach=
polemiſierte ohne ſie zu nennen gegen die ungariſche Preſſe, die kriegszeit ganz beſonders — iſt man ſich in den praktiſchen
Krei=
unter Preſſefreiheit die Freiheit zu Beleidigungen fremder Re= ſen der Wirtſchaft bewußt geworden, daß die Wirtſchaft aller
gierungen verſtehe, und verwies auf die Reſolution der Preſſe= Länder in ihren Schwankungen von Faktoren abhängt, über
welche bisher weder die Wirtſchaftenden oder die
Wirtſchafts=
politik, noch die organiſatoriſchen Einrichtungen derſelben eine
Macht beſitzen, Faktoren, welche willkürlich erſcheinen, in
Wirk=
lichkeit aber der Ausdruck ganz beſtimmter, uns bis=
Der griechiſche Delegierte Politis verwahrte ſich her noch unklarer Geſetzmäßigkeiten ſind. Je
ſtär=
gegen die falſchen Auslegungen ſeiner Rede in der Völkerbunds= ker ſich die Weltwirtſchaft ausweitet, je komplizierter alſo die
werden, um ſo komplizierter und dunkler werden auch die
viel=
ein nach dem Muſter des Weltpoſtvereins, der ſich allmählich ſeitigen Momente, welche, ſchließlich zuſammenfallend, den
Kreis=
lauf der Konjunkturen und die Schwankungen der
Wirtſchafts=
leicht einen Weg dazu weiſen. Der Völkerbundsrat ſollte das lage beſtimmen. Die Welt iſt heute von den eutſchiedenen Vor=
Syſtem der Sicherheitspakte ebenfalls auszudehnen verſuchen, teilen der großkapitaliſtiſchen Entwicklung überzeugt, ſie ſieht in
Aber er müſſe dazu zweckmäßig ein beſtimmtes Verfahren haben, der Entwicklung von Maſſenerzeugung und Maſſenabſatz
wach=
ſtattete, ohne daß dieſe Anregungen als Einmiſchung in die tiv wenig verſucht, die Nachteile einer ſolchen
innere Politik gedeutet werden könnten. — Man ſollte die ge= Entwicklung, die in der wachſenden
unüber=
ſichtlichkeit der Märkte und dem damit leicht
Bedarf beſtehen, wirkſam zu bekämpfen. Gerade
in der Gegenwart hört man immer wieder, daß nach dem
Welt=
krieg das weltwirtſchaftliche Gleichgewicht in Unordnung geraten
ſei, daß Erzeugung und Bedarf in einem Mißverhältnis ſtünden,
Der engliſche Delegierte Onslow widerſprach Paul=Bon= daß eine chroniſche Kriſe der Wirtſchaft beſtehe. Aber wenig iſt
getan worden, um dieſer Kriſis endlich Herr zu werden.
Die jetzt ſtärker erwachende Konjunkturforſchung macht ſich
dieſes Problem zur Aufgabe. Zwar hat es ſchon lange vor dem
derlLandheere und der Luftflotten noch erheb= Weltkrieg eine Art von Konjunkturforſchung in der National=
und ſich dauernd mit den ſogenannten „zykliſchen”, das heißt
immer wiederkehrenden Schwankungen von Hochkonjunktur und
Depreſſion befaßte. Allein, dieſe Theorien, die zuweilen die
ſelt=
ſamſten Einfälle zeitigten — z. B. die Behauptung, daß die
Kriſen einen Zuſammenhang mit den Sonnenflecken hätten,
ſchritt zu fördern, und ſie ſei bereit, jedes Programm für die welche durch Witterungseinflüſſe die Welternten
mitbeſtimm=
ten — und von denen jede nationalökonomiſche Schule
min=
deſtens eine beſaß, entſtammten zumeiſt einem am grünen Tiſch
erdachten iheoretiſchen Syſtem, das ſich in der Regel wenig mit
der Wirklichkeit deckte. Weshalb denn auch alle dieſe „Theorien”
mehr zum Nachdeuken als zu irgend einer praktiſchen
Einwir=
kung auf die Wirtſchaftsentwicklung beigetragen haben. Als ein
Ausſchuß des Kongreſſes der U. S.A. über die Frage der Kriſen
einberufen wurde, lagen ihm nicht weniger als 150 ſolcher
ſagen, wie ſie dies machen müßten. Der belgiſche Delegierte de Theorien vor, über welche er ein Urteil fällen ſollte. Die
Konjunkturforſchung hat ſich eine andere Methode zur
Aufgabe gemacht. Sie geht von den tatſächlich feſtſtellbaren, für
eine längere Periode ſtatiſtiſch erfaßbaren Einzelvorgängen der
Wirtſchaft aus und verſucht aus dieſen gewiſſe Folgerungen
ab=
in Frage, wo ganz unzweideutig eine Herabſetzung der Rüſtun= Konjunktur, ſondern auch für die Beurteilung der Zukunft von
Wichtigkeit ſein können. Anſtatt ſich mit der Frage
herumzu=
quälen, auf welchen Momenten möglicherweiſe die Periodizität
dieſer neuen Forſchungsmethode, deren Anfänge auf ein
groß=
zügiges Vorgehen von Mitgliedern der Harpard=Univerſität
zu=
geheißen, daß die Entwaffnung Deutſchlands „ebenfalls den rückgehen, die zykliſche Eigenart der Konjunkturen als ge=
Wiedereintritt der Veränderungen an beſtimmten Einzelentwick=
Rüſtung, deren Anregung der Völkerbund als erſter die Pflicht agsting” als Geſchäftsprognoſe bezeichnet, während man in dem
haben wird”. In der gleichen Note wird geſagt: „Nachdem ſich gkademiſcher ausdrückenden Deutſchland, von einer „Konjunk=
Im Grunde genommen haben ſich Geſchäftsleute von Bedeu=
Sicherheit inzwiſchen noch angewachſen ſei. Es ſei ihm nicht Fabrikherrn oder ein Fabrikdirektorium von Bedeutung, welche
Bernſtorff, „daß die Völker anfangen, die Reden zu nennen, daran gewöhnt, die Entwicklung der
Kohlenförde=
zu betrachten, um die Abrüſtung zu verſchieben. Preiſe auf dominierenden Weltmärkten, etwa des Baumwoll=
Das iſt ein ſehr ernſtes Zeichen, denn hier ſteht das Preſtige des preiſes in New York oder New Orleans oder des amerikaniſchen
Völkerbundes auf dem Spiel.” Bernſtorff forderte auch die end= Kupferpreiſes, die Ergebniſſe wichtiger Welternten uſw. zu
ver=
liche Durchführung des Abſatzes 6 des achten Artikels des Völker= folgen, nicht etwa nur, um ſich über den relativ engen Rahmen
bundspaktes, der eine genaue Publizität der Rüſtungsverhält= dieſer ſpeziellen Vorgänge zu unterrichten, ſondern weil man ſie
als allgemein konjunkturſymptomatiſch anzuſehen be=
Er könne auch nicht verſtehen, ſo führte Graf Bernſtorff wei= rechtigt iſt, weil in ihnen als den Komponenten einer
Geſamt=
aber man könne nicht durch Hinausſchiebung, ſondern nur durch nisquelle kommender Wirtſchaftsentwicklungen gebührende
Rück=
giſch im Intereſſe des Friedens der Welt. — Die mäßige Darſtellungen der Produktions=, Preis=, Abſatz=, Ver=
Weiterberatung wurde auf Freitag vormittag 10 Uhr vertagt. kehrs= und Geldmarkts reihen” bringen. Man ſcheut keineswegs
Seite 2
Donnerstag, den 15. September. 1927
Nummer 25(
davor zurück, prognoſtiſche Folgerungen aus ſolchen Reihen
ab=
zuleiten. So ſchreibt z. B. der Bericht der Diskonto=
Ge=
ſellſchaft vom 15. Juli 1927 an Hand der Preistabellen:
„Es iſt wohl nicht übertrieben, zu behaupten, daß der bisherige
Fortgang der Konjunktur nur auf im weſentlich ſtabilem
Preis=
niveau möglich war, und daß umgekehrt ſprunghafte
Steigerun=
gen ſehr bald die Konjunkturkurve biegen würden.” Alſo eine
typiſche Wirtſchaftsprognoſtik, wenn auch ſelbſtverſtändlich die
Preisbildung auch nach Anſicht der Diskonto=Geſellſchaft nur
„eine” der die Konjunktur beſtimmenden Reihen iſt.
Damit kommen wir zugleich auf das Entſcheidende. Eine
wirklich wirkſame Konjunkturforſchung oder Wirtſchaftsprognoſe
muß von der Erkenntnis ausgehen, daß die Abſchätzung der
wirt=
ſchaftlichen Zukunft nur auf Grund einer großen
Vielheit von Tatſachen möglich iſt. Einzeltatſachen
können natürlich den „normalen” Gang der Entwicklung wie den
„zykliſchen” Verlauf derſelben ſtark beeinfluſſen.
Witterungs=
verhältniſſe über See und eine damit zuſammenhängende
Welt=
nahrungsmittelteuerung können genau ſo wie etwa ein großer
Kohlenſtreik den Turnus der Konjunktur plötzlich unterbrechen,
ein Weltkrieg kann den unter normalen Verhältniſſen langſam
mit Unterbrechungen aufſteigenden Verlauf der Reichtumskurve
auf Jahre hinaus zurücktreiben — aber dieſe „zufälligen”
Er=
eigniſſe dürfen nicht hindern, daß gewiſſe normale und als
„geſetzmäßig” anzu ſehende Entwicklungsreihen in ihrer
weit=
tragenden konjunkturalen Bedeutung verkannt werden. Kein
Arzt kann verhüten, daß ein Patient durch Zufälligkeiten an
einer anderen als der von ihm behandelten und der Prognoſe
zugrunde gelegten Krankheit ſtirbt, und keinesfalls ſind ſolche
Zufälligkeiten Widerlegungen mediziniſcher Erkenntniſſe. Dieſe
wirtſchaftlichen Zufälligkeiten haben alſo mit
der Errechnung und Einſchätzung einer
Viel=
heit von Faktoren und Reihen, welche als
Gan=
zes den Wirtſchaftsbarometer oder
wirtſchaft=
lichen Generalindex eines Landes ausmachen
können nichts zu tun. In einer ſoeben veröffentlichten
Arbeit von Carl Snyder über „Geſchäftsperioden und
Geſchäfts=
berechnungen” die bei Macmillan in Netv York erſchienen iſt,
wird ein wirtſchaftlicher Generalindex für die U. S.A. aufgemacht,
der an Hand von 56 verſchiedenen Kurven errechnet iſt,
wobei es noch beſonders erwähnenswert iſt, daß der Verfaſſer,
der ein bekannter Volkswirt iſt und in engen Beziehungen zu
der Federal Reſerve Bank ſteht, den Verſuch gemacht hat, die
Wertziffern der einzelnen Indexreihen auf Gewichtsziffern
um=
zurechnen. Denn es iſt klar, daß angeſichts der ſchwankenden
Preiſe letzten Endes erſt die Gewichtsziffern den
wirk=
lichen Anhaltspunkt für die tatſächlichen Erzeugungs= und
Abſatz=
vorgänge der Wirtſchaft geben. In der Union mit ihrer im
Ver=
gleich zu dem territorial zerklüfteten Europa viel gleichmäßigeren
Wirtſchaftsgeſtaltung, mit ihrem einheitlichen Zollgebiete und
ihrer weit ſtärkeren Mechaniſierung und Durchtyppiſierung der
Wirtſchaft läßt ſich wahrſcheinlich weit mehr als bei uns ein
ein=
heitliches Berechnungsſyſtem für alle möglichen Vorgänge des
Wirtſchaftslebens finden als bei uns in Europa. Sollte die
dor=
tige Wiſſenſchaft in abſehbarer Zeit dahin gelangen, auf Grund
der modernen ſtatiſtiſchen Konjunkturforſchung einen wirklich
brauchbaren Wirtſchaftsbarometer zu ſchaffen, der, wie man nicht
vergeſſen darf, niemals das „Wetter machen”, ſondern nur
An=
zeichen desſelben vorausbeſtimmen ſoll, ſo wird uns die
ameri=
kaniſche Erfahrung trotz aller Verſchiedenheiten mit unſerer
Wirt=
ſchaft von nicht unbeträchtlichem Wert ſein können.
Der Reichspräſident bei der Flottenparade.
Swinemünde, 14. September.
Reichspräſident b. Hindenburg traf heute vormittag 8,55 Uhr
in Swinemünde ein, um die Flottenparade abzunehmen. Auf
dem Bahnſteig hatten ſich Reichswehrminiſter Dr. Geßler, die
Offiziere der Marineſtation der Oſtſee verſammelt. Der Jubel
der zahlreich verſammelten Swinemünder Bevölkerung und der
Schulen aus der Umgegend war groß. Als der Reichspräſident
ſein Auto beſtieg, ſtimmte alles das Deutſchlandlied an. Der
Reichspräſident fuhr dann zum Marktplatz, wo die übrigen
Schulen, die Vereine und Verbände Aufſtellung genommen
hat=
ten. Die Stadt war feſtlich geſchmückt. Der Wagen des
Reichs=
präſidenten hielt auf dem Marktplatz einige Zeit, um der
Be=
völkerung Gelegenheit für ihre Huldigungen zu geben. Unter
den Deputationen war auch das Reichsbanner vertreten, das ſich
mit Fahne am Bahnhof aufgeſtellt hatte. Reichspräſident v.
Hin=
denburg fuhr dann zum Flottenflaggſchiff „Schleswig=Holſtein”.
An Bord dieſes Schiffes begab er ſich zur Flottenparade auf
See.
Vom Tage.
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann wird anfangs der
nächſten Woche wieder nach Berlin zurückkehren.
Neben dem Reichspräſidenten wird auch der
Reichs=
kanzler an der Tannenbergfeier teilnehmen.
Der Reichsverband des Deutſchen Groß= und
Ueberſeehandels iſt in Hannover zu ſeiner diesjährigen Tagung
zuſammengetreten. Die Beratungen begannen geſtern mit gemeinſ
haft=
lichen Sitzungen des Tagungspräſidiums und des Verbandsvorſtandes.
Die eigentlichen Verhandlungen beginnen heute.
Deutſchen Staatsangehörigen ſteht, wie mitgeteilt wird, die
Einreiſe nach Neuguinea wieder frei. Nur diefenigen, die
ſchon früher dort anſäſſig geweſen ſind, bedürfen einer Genehmigung
des Innenminiſters zur Einreiſe.
Die deutſchen und die ſpaniſchen Delegierten für die
Ver=
handlungen über einen Luftfahrtvertrag hielten eine
Sitzung ab, um die Grundlagen für einen ſolchen Vertrag feſtzulegen.
Die angenommenen Beſchlüſſe werden den beiden Regierungen zur
Genehmiung unterbreitet werden.
Primo de Rivera veröffentlicht anläßlich des Jahrestages
ſeines Staatsſtreiches einen Aufruf an das ſpaniſche Volk, das
Heer und die Marine.
In Socul begann ein Prozeß gegen 95 koreaniſche und
fapaniſche Kommuniſten, die wegen einer Verſchwörung
gegen die ſoziale Ordnung angeklagt ſind.
Die beiden amerikaniſchen Weltflieger Schlee und Brock ſind
auf ihrem Fluge um die Welt an Bord der „Pride of Detroit” in
Tokio angekommen.
Die Nangkingregierung hat die Ende Juli erfolgte
Be=
ſchlagnahme der für die Bergwerke in Korea und Japan
beſtimm=
ten Ladung Sprengſtoffe auf dem Dampfer „Bertram
Nickmers”, gegen die der deutſche Generalkonſul Einſpruch erhoben
hatte, wieder aufgehoben.
Die Volkspartei in Heſſen=Naſſau zum Reichsſchulgeſetz.
Frankfurt a. M., 14. September.
Der Wählkreisvorſtand der Deutſchen Volkspartei im
Wahl=
kreis Heſſen=Naſſau faßte auf einer Sitzung in Gießen zum
Reichsſchulgeſetz folgende Entſchließung: „Der Wahlkreisvorſtand
der Deutſchen Volkspartei im Wahlkreis Heſſen=Naſſau fordert,
daß im Reichsſchulgeſetz die dauernde Erhaltung der chriſtlichen
Simltanſchule, beſonders auch im ehemaligen Herzogtum Naſſau,
in Frankfurt a. M., Homburg v. d. H. und Hanau, unbedingt
ſichergeſtellt wird. Die Simultanſchule hat ſich hier in einem
Jahrhundert aufs beſte bewährt, den konfeſſionellen Frieden
ge=
fördert, das Gemeinſchaftsbewußtſein der Volksgenoſſen geſtärkt.
Ihre Zerſtörung würde darum einen verhängnisvollen Rückſchritt
bedeuten, auch inſofern, als dadurch größere Schulſyſteme in
kleinere zerlegt und damit die Leiſtungsfähigkeit der Schulen bei
gleichzeitiger Erhöhung der finanziellen Laſten vermindert würde.
Bezüglich der Bekenntnisſchule fordert die Deutſche Volkspartei
die Beſeitigung aller Beſtimmungen, die den Charakter dev
heuti=
gen Bekenntnisſchule im Sinne einer konfeſſionellen Einengung
ihres Bildungsinhalts, einer Beſchränkung der Gewiſſensfreiheit
ihrer Lehrer und einer konfeſſionellen Abſonderung der Schüler
ändern, die die Schulverwaltung konfeſſionell aufteilen und die
unbedingte Schulhoheit des Staates beeinträchtigen. Der
Wahl=
kreisvorſtand erwartet von der Reichstagsfraktion, daß ſie nur
einem Reichsſchulgeſetz zuſtimmt, das dieſen Forderungen
Rech=
nung trägt.
Der Fall Wirth in offiziöſer Beleuchtung.
* Berlin, 14. September. (Priv.=Tel.)
Nachdem Herr Dr. Wirth zunächſt einmal wenigſtens
äußer=
lich mit der Zentrumspartei ſeinen Frieden geſchloſſen hat, gibt
die Parteileitung jetzt mit faſt achttägiger Verſpätung einen
offiziöſen Kommentar heraus zu dem Beſchluß, den ſie am Ende
des Katholikentages gefaßt hat. Allzuviel Neues iſt darin nicht
enthalten. Mit wohlwollender pſychologiſcher Begründung wird
darin nur auseinandergeſetzt, daß ſie — natürlich ohne Namen
zu nennen — Herrn Dr. Wirth noch einmal eine gewiſſe
Schon=
friſt bewilligte, daß aber die Meinungsverſchiedenheiten künftig
nur innerhalb der Parteipreſſe ausgetragen und von einem
Geiſte getragen ſein müßten, der Verſtändigung und
Zuſammen=
hang wolle, und nicht das Gegenteil. An Herrn Dr. Wirth alſo
hat man ſich nicht herangewagt, dagegen an ſeinen journaliſtiſchen
Mitarbeiter Herrn Dr. Teipel, dem ſchon in dem
Vorſtands=
beſchluß beſcheinigt iſt, daß er ſich außerhalb der Partei geſtellt
habe. Der offiziöſe Kommentar fügt hinzu, daß es nicht Sache
von Partei= oder Fraktionsvorſtand iſt, Ausſchlußverfahren
ein=
zuleiten und durchzuführen, das bliebe den kompetenten
Organi=
ſationen vorbehalten. Die „kompetente Organiſation” iſt in
die=
ſem Fall wohl die Zentrumsortsgruppe Berlin, die nun den
Auftrag erhalten hat, über Herrn Dr. Teipel ein Scherbengericht
abzuhalten. Die Ortsgruppe iſt aber ſehr radikal und man muß
abwarten, ob ſie der Aufforderung nachkommt.
Genfer Oementis.
Beſuche und ihre Deutung.
* Genf, 14. Sept. (Priv.=Be.
Die Verhandlungen Chamberlains mit Grandi
ebenſo wie Grandis Beſuche bei Streſemann und Briauln
allen möglichen Gerüchten Anlaß gegeben. Die Behaupwm
von dem Plan einer Konferenz zwiſchen Muſſolini unu
Außenminiſtern Englands, Frankreichs und Deutſchland.
bereits geſtern von der italieniſchen Delegation dementier:
den. Auf Grund zuverläſſiger Erkundigungen können win
auch alle Gerüchte dementieren, die von einer Bemühung 7(N
berlains, zwiſchen Südſlawien und Italien zu vermat.
wiſſen wollten. Weder der ſüdſlawiſche Außenminiſter Aa
kowitſch, der entſprechend ſeinen von Anfang an feſtſtellen
Dispoſitionen geſtern nach Belgrad zurückgekehrt iſt, nooh
ebenfalls geſtern abgereiſte Staatsſekretär Grandi haben
Chamberlain wegen einer Vermittlung Fühlung geno n
Uebrigens beſteht man beſonders auf italieniſcher Seite
energiſch darauf, daß zur Zeit keinerlei Konflikte mit
ſlawien beſtehen und daß ſomit eine Vermittlung irgendmrh
Art vollſtändig überflüſſig wäre.
Streſemanns Unterredung mit Woldema
Zu den Unterhaltungen des deutſchen Außenminiſtem
Streſemann mit dem litauiſchen Miniſterpräſidenten Wolde ng
erfahren wir, daß ſie ſich in der Hauptſache auf die allgern
zwiſchen Deutſchland und Litauen ſchwebenden Fragen bc/
haben. Die memelländiſche Bevölkerung ſelbſt wünſcht ihre
wärtigen Beſchwerden nicht vor den Völkerbund zu bring
daß ſich hier eine nähere Ausſprache zwiſchen den beiden
übrigt. Die ſonſtigen Verhandlungen ſind noch nicht beendei
werden fortgeſetzt.
Beſprechungen zwiſchen Or. Streſemau
und der ſaarländiſchen Oelegation.
Heute vormittag hat die ſeit einigen Tagen unter Füyß
von Kommerzienrat Röchling in Genf weilende ſag
al=
diſche Delegation Reichsaußenminiſter Dr. Streſemnt
aufgeſucht. Die Beſprechungen galten einer Reihe wirtſchetft
Fragen des Saargebiets. Sie ſollen in Berlin fortgeſetzt ten.
Vor der Ratswahl.
Morgen vormittag 10 Uhr findet die Sitzung der Sü
bundsverſammlung über den belgiſchen Antrag auf Wied
inden Rat ſtatt. Auf 11 Uhr iſt eine Ratsſitzung anberaurn
auf den Nachmittag die Wahl der drei nichtſtändigen Rag
glieder durch die Vollverſammlung. — Der eng
Außenminiſter empfing heute zum Frühſtück dem
ſuch Streſemanns, Briands und Vanderve
Die Danziger Frage.
Für die morgen im Völkerbundsrat zur Verhandlund P
mende Danziger Frage wegen des polniſchen Munitions 0s/ dererſeits nicht
Der Sir
jegierung der
Hland zu forde=
4der Außenmini
Lu nationaliſtiſche
auf der Weſterplatte liegt der Bericht des Juriſten=Kens /. Paris von nat
nunmehr vor, wird aber einſtweilen noch ſtreng geheim geſm.” Un Rußland un
Er kommt, wie wir erfahren, und bereits vor einigen Tagi4/ Uen geführt wird
wahrſcheinlich meldeten, zu dem Schluß, daß es ſich büß beziehungen der
Ratsentſcheid in der Frage der Weſterplatte um einen EF/ der Kabinett ver
ſpruch handle, der nur im Einverſtändnis beider Parteien// hd der endgült;
ändert werden könne. Der Bericht ſtellt feſt, daß eine B9 der am Freit
tungsentſcheidung des Rats zu dieſem Gegenſtand nicht in
Immerhin
gekommen ſei, und weiter, daß ganz genaue Tatſachen nich k ſgiowsfi zu dem
gebracht worden ſind, die eine Aufhebung des Schiedsſ4/ Abberufung de
rechtfertigen.
hlichen Stellen
B in Schweigen
Berlin und der Städtetag.
Eicheinend bewuf
Berlin, 14. Septerh. WFereits zu weit
Um die Meinungsverſchiedenheiten, die zwiſchen der gu4) ſich gegen ei
Berlin und dem Deutſchen Städtetag in der Frage des Zrzhußte Regelun
ausgleichs entſtanden waren, beizulegen, fanden am getſill heint man
Dienstag nachmittag Beſprechungen ſtatt. Durch dieſe Vele!W’s der
La=
lungen, an denen Präſident Mulert und mehrere MitglieS/PlKuung gegen
engeren Vorſtandes ſowie Oberbürgermeiſter Dr. Boeß, FrM4 icnd ſich mit
kämmerer Dr. Lange, mehrere Vertreter des Magiſtrats m ſ
Stadtrates teilnahmen, kann der Streit als beigelegt be
werden. Man hat ſich dahingehend verſtändigt, gemeinſen
eine beſſere Ausgeſtaltung des Finanzausgleichs zu am
Der Stadtkämmerer Lange trug zu der ferneren Geſtaltu ſ*
Finanzausgleichs einen eigenen Vorſchlag vor, der allg!
Zuſtimmung fand. Nach Lage der Dinge iſt mit einem 9i
Berlins aus dem Deutſchen Städtetag nicht zu rechnen.
Der Altar der Liebfrauenkirche zu Schotten.
Es dürfte manchen Beſucher der Ausſtellung „Alte Kunſt
am Mittelrhein” intereſſieren, einige Mitteilungen über die
Zu=
ſammenſetzung des Altarwerkes von Schotten zu erhalten.
Der Altar war noch bis zum Jahre 1828 im urſprünglichen
Zuſtand. Damals wurde er auseinander genommen und die
einzelnen Teile an verſchiedenen Plätzen der Kirche aufgeſtellt.
Die vier gemalten Tafeln kamen in Goldrahmen und wurden
an den Wänden des Chores aufgehängt. Die drei Baldachine
fanden an einem Seitenſchiff hinter dem Taufſtein ihre
Auf=
ſtellung.
Im Laufe der Zeit war nun die Kenntnis von dem
Zu=
ſammenhang dieſer einzelnen auseinandergeriſſenen Teile nicht
mehr vorhanden. Geheimrat Back hat zum erſtenmal wieder auf
die künſtleriſche und kunſthiſtoriſche Bedeutung der Gemälde in
ſeinem Buch über die mittelrheiniſche Kunſt hingewieſen.
Da=
durch wurde die Aufmerkſamkeit wieder auf dieſe vergeſſenen
Gemälde gelenkt und der Kirchenverwaltung der Gedanke
nahe=
gelegt, ſie wieder reſtaurieren zu laſſen, zumal die Rückſeiten der
Bilder, die auf den feuchten Kirchenwänden auflagen, allmählich
ſehr gelitten hatten und Gefahr liefen, vollkommen vernichtet
zu werden.
Bei der Erörterung dieſer Dinge wurde auf eine alte
Be=
ſchreibung des Altars, die im 1. Band des Archivs für Heſſiſche
Geſchichte, Seite 121ff., abgedruckt iſt, aufmerkſam gemacht. Nach
dieſer ſtand im Chore „noch bis zum Jahre 1828 der aus der
Zeit der Erbauung der Kirche herrührende, kunſtreich mit
Taber=
nakel ausgeſchmückte Hauptaltar. Bei den Gemälden, welche ſich
auf ihm befanden und die jetzt in die Sakriſtei gebracht ſind,
be=
merkt man, obgleich ſie der ſogenannten byzantiniſchen Schule
angehören, doch ſchon eine Vollkommenheit, die man ſonſt bei
Gemälden aus dem 14. Jahrhundert nicht leicht antrifft. Sie
beſtehen aus vier Tafeln, zwei größeren und zwei kleineren,
wo=
von die beiden letzteren auf dem Altar aufrecht nebeneinander
befeſtigt waren, und zwar ſo, daß ſie einen Zwiſchenraum von
etwa zwei Fuß ließen, in welchem ein aus Holz geſchnitztes, aber
jetzt nicht mehr vorhandenes Marienbild angebracht war. An
dieſen feſtſtehenden Gemälden ſchwebten mittels mehrerer Angeln
die beiden anderen, etwas größeren Tafeln, die auf beiden
Sei=
ten bemalt ſind und wie Flügeltüren geöffnet und geſchloſſen
werden konnten‟. Die weiteren Erörterungen beziehen ſich auf
die Gemälde und ihren Stil.
Eine ähnliche Beſchreibung dieſes Altars iſt uns von dem
bekgunten, für die Geſchichte ſeiner Heimat ſo begeiſterten Manne
Profeſſor Diefenbach aus Friedberg erhalten, der ebenfalls den
Altar noch in ſeinem urſprünglichen Zuſtand geſehen hat.
Die=
fenbach fügt hinzu, daß oben zwiſchen den drei Baldachinen noch
die beiden Reliquienbüſten geſtanden hätten. Die Form des
Altars war alſo im großen und ganzen klar. Der Zuſtand der
Gewälde beſtätigt dieſe Beſchreibung. Die beiden feſtſtehenden
Altarflügel zeigten deutlich auf ihrer Innenſeite, daß hier
einſt=
mals eine Niſche vorhanden war, die in dem oberen Teile durch
Maßwerk verziert war, welches aber nicht auf die Nachwelt
ge=
kommen iſt. Die Malerei geht an dieſen beiden Innenſeiten bis
zur äußerſten Kante, während ſämtliche anderen Seiten, ſowohl
der beiden kleineren feſtſtehenden Tafeln, als auch der beiden
Flügelbilder, deutlich darauf hinweiſen, daß hier ein
Rahmen=
werk die Malereien begrenzte.
Da aus dieſen Beſchreibungen der ehemalige Zuſtand des
Altars klar hervorgeht, wurde der Kirchengemeinde nahegelegt,
das Werk wieder zuſammenzuſetzen, ſo, wie es vordem geweſen
iſt. Herr Profeſſor Horſt in Darmſtadt hatte inzwiſchen die
Tafeln vom Schmutz und den ſpäteren Uebermalungen freigelegt
und erreicht, daß die Bilder in ihrer prachtvollen Farbwirkung
mit den herrlich leuchtenden hellen Farben und dem ſtrahlenden
Gold wieder zur Geltung kamen. Als nun die Baldachine und
die Skulpturen, die in den Niſchen der Baldachine ſtanden,
unterſucht wurden, fand man eine ſitzende Maria, deren Thron
auf beiden Seiten abgeſchnitten war, offenſichtlich aus dem
Grunde, um ſie in dem ſchmalen Baldachin unterbringen zu
kön=
nen. Sie hatte alſo nicht immer dort geſtanden. Man könnte
annehmen, daß in ihr das Marienbild, von dem die oben
er=
wähnte Beſchreibung des Altars redet, erhalten war.
Hiermit waren nun ſämtliche weſentlichen Teile des Altars
vorhanden und man konnte an die Zuſammenſetzung des
Wer=
kes gehen. Es traf ſich nun glücklich, daß wir hier in Darmſtadt
in den Antiquitätenhändlern Gebrüder Vey Leute fanden, die
zu gleicher Zeit mit der Liebe für die mittelalterliche Kunſt auch
eine große Anhänglichkeit an ihre ehemalige Heimat Schotten
verbanden. Sie erboten ſich, den Altar wieder zuſammenzuſetzen,
ohne für ihre Arbeit der Gemeinde etwas zu berechnen. Dieſe
Zuſammenſetzung wurde in der denkbar einfachſten Weiſe
vor=
genommen. Es iſt jedoch nicht ausgeſchloſſen, daß urſprünglich
die Wirkung eine reichere geweſen iſt, denn jetzt ſitzen die
Bal=
dachine etwas unorganiſch auf den Tafeln. Es kann ſein, daß
ehemals durch Hinzufügung einzelner Architekturteile, z. B. auf
dem Geſims, die Uebergänge von den gemalten Teilen zu den
architektoniſchen mehr ausgeglichen waren. Der Schottener Altar
iſt für die Geſchichte der Altarentwicklung von ſehr großer
Be=
deutung, da er einen Uebergang bildet von dem ganz gemalten
Flügelaltar zu dem ſpätgotiſchen, mit Baldachinen verzierten
Schreinaltar. Das Wichtige bei ihm iſt, daß die gemalte Fläche
der Altartafel durch einen Schrein durchbrochen iſt. O
kam der Künſtler zu dieſer Löſung durch das Raumproblen
damaligen Malerei, das ja gerade bei den Gemälden
Altars energiſch aufgegriffen worden iſt.
4Otto Dix als Menſch.
Ueber Otto Dix zu ſchreiben, iſt eine ſehr angenehme
gung. Seine Bilder ſind ja bekannt. Sie laſſen einen
Wirklichkeit lebenden, ehrlichen, geſunden, guten Menſchen
der aufrichtig alles bekennt, nichts umgeht und der ſtets d.
Wahrheit ſagt. Immer geradeaus, freundlich, hilfsberel.
ſtehend, aufklärend, „die Zeit getreulich wiedergebend‟
man ſeine Bilder ſich gerade im Augenblick dazudenkt.
Neue Wortbildungen zu ſchöpfen, iſt im Zuſammenha.
Dix nicht angebracht. Man muß ihn einfach Zug um Zug —
und dieſe Kenntnisnahme niederſchreiben. Daß er derd
„Profeſſor” hat, iſt eine Tatſache, aber wir fragen nicht ale.
lich danach. Er iſt ein Menſch — im beſten Sinne des
es —, und das macht ihn ſo angenehm. Die Dresdene.
demie hat ihn — ſich ſelber dadurch ehrend — herbeigehde
Otto Dix zu Hauſe — das iſt für den Näherſtehenden
eine neue Freude. Als Ehemann iſt er geradezu vore
Und er iſt ein famoſer Vater. Das Familienleben iſt
moniſch, daß man ſich recht lange dieſen ſeltenen, wunge
Anblick und den köſtlichen, bezaubernden Eindruck zu *
ren ſucht.
Hier muß ich einige Worte der Frau dieſes hervorte.*
Menſchen widmen. Vor allen Dingen: dieſe Frau iſt he.
Und ſie iſt eine fabelhafte Mutter, die ſich wirklich mie.
Kindern beſchäftigt und auf deren Gedeihen achtet. Sie IA
hat einen äußerſt guten Geſchmack, — für Otto Dix be)””"
eine wertvolle Lebenskameradin.
Seine häusliche Umgebung: Man kann und darf ſich
Wohnung bewegen. Ein Zimmer gefällt beſonders, es Iſc
angenehmen Farben gehalten. Man denkt gar nicht di.
einem Raum zu ſein, ſondern man wähnt ſich in dei
Natur. Viel Blumen. Einige exotiſche Pflanzen. DäöcII
ein paar afrikaniſche Holz=Fetiſche. In der Diele iſt ein !.
Teppich ſehr intereſſant. Und der rote Schrank ſteht gand
verſtändlich da.
Im Hauſe Otto Dix” fällt nie das Wort „Geld”,
Auüce=
nicht von den „Preiſen” ſeiner Bilder geſprochen. Die II
Menſch, den man immer ſehen kann, den man häufig 3.
wünſcht, weil er ein Menſch iſt. Friedr. Wilh. 7"
Ieuummer 256
Um die Abberufung Rakowſkis.
Antiruſſiſche Propaganda in Frankreich.
EP. Paris, 14. September.
9=riand wird am Freitag abend in Paris eintreffen und am
a wieder nach Genf zurückkehren. Der Zweck ſeines kurzen
ſuses iſt, an der am Samstag früh ſtattfindenden
Miniſter=
ſrzung teilzunehmen, in der vor allem darüber Beſchluß
werden wird, ob von der Sowjetregierung die Abberufung
bwoſkis gefordert werden ſoll.
9sie verlautet, iſt Briand mit dieſer Maßnahme durchaus
einverſtanden, dürfte ſich aber einer Einheitsfront
gegen=
ſthen, die ſämtliche Miniſter mit Ausnahme von Herriot
Tueuille umfaßt. — Rakowſkis zahlreiche und einflußreiche
imr Freunde bieten gegenwärtig alles auf, um den zu er=
„den Abberufungsbeſchluß zu verhindern und drohen unter
em mit Interpellationen in Kammer und Senat.
gfie Rechtspreſſe ſetzt ihre Kampagne gegen Rakowſki fort,
Aber in bedeutend ſchärferer Form, offenbar im Hinblick
ſd—n am Samstag ſtattfindenden entſcheidenden Miniſterrat.
tfordert heute offen nicht nur die Abberufung des
Botſchaf=
ondern den Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen. Sc
ſchreibt der „Avenir” einen Leitartikel: „Es muß gebrochen
iri.‟ Das Echo de Paris” geht, wohl in der Annahme, daß
ſeif te Schlacht bereits gewonnen ſei, ſogar ſchon zum Angriff
envaige Nachfolger Rakowſkis über, indem es alle in Frage
menden Perſönlichkeiten einer vernichtenden Kritik unter=
. Unter anderem wird erklärt, der gegenwärtige
Sowjet=
ihrfter in Rom, Kamenew, komme nicht in Frage, weil er
lskannte Manifeſt gleichfalls unterzeichnet habe. Karachan
fich durch ſeine Propaganda in China unmöglich gemacht,
lätwinoff habe falſches Geld fabriziert. Fürſtenberg=Ganetzky
uggen Spionage zugunſten Deutſchlands aus Dänemark
aus=
ſeen worden. Joffe, der Unterhändler von Breſt=Litowſk,
mindeſtens eine halbe Million Opfer des Weltkrieges auf
Sewiſſen, und Frau Kollontai wird als die Walküre des
ei tiſchen Erotismus bezeichnet. Kreſtinſki, der Berliner
Bot=
te, ſei einer der geſchickteſten Organifatoren des
bolſche=
ſpen Geheimdienſtes im Ausland, und Levantin habe im
die rumäniſchen Soldaten zur Deſertion verleitet und
tftiſche Zeitungen im Dienſte Deutſchlands herausgegeben.
Der Streit um Rakowſti.
* Paris, 14. Sept. (Priv.=Tel.)
ger Streit, der zwiſchen Frankreich und der Sowjetregierung
de Abberufung des ruſſiſchen Botſchafters in Paris, Ra=
Wir ausgebrochen iſt, droht zu einer erheblichen Verſchärfung
Zeziehungen zwiſchen Paris und Moskau zu führen. Die
iſiſche Rechtspreſſe bemächtigt ſich der Gelegenheit, um von
nriſer Regierung den Abbruch der diplomatiſchen
Beziehun=
u Rußland zu fordern. Wem auch das Kabinett und
ins=
ſnere der Außenminiſter Briand in dieſem Falle den
Forde=
in der nationaliſtiſchen Preſſe nicht nachkommen dürfte, ſo
9H andererſeits nicht zu leugnen, daß der planmäßige
Feld=
ier in Paris von nationaliſtiſcher Seite ſeit mehr als einer
1ö gegen Rußland unter ſtillſchweigender Duldung der
amt=
er Stellen geführt wird, ſeine Rüchwirkungen auf die
gegen=
ien Beziehungen der beiden Länder nicht verfehlen dürfte.
=Pmiſer Kabinett verhält ſich einſtweilen abwartend und will
m.nend der endgültigen Entſcheidung des Außenminiſters
tid, der am Freitag wieder in Paris erwartet wird, nicht
Fefen. Immerhin hat es ſich aber durch die Propaganda
Rakowski zu dem bekannten Beſchluß hinreißen laſſen, in
die Abberufung des ruſſiſchen Botſchafters gefordert wird.
malichen Stellen in Paris hüllt man ſich ſelbſt über dieſen
ſuß in Schweigen, leugnet ihn aber auch nicht ab. Man iſt
iicheinend bewußt geworden, daß man in dieſer
Angelegen=
hereits zu weit gegangen iſt, zumal aus Genf verlautet, daß
hd ſich gegen eine überſtürzte und lediglich von Stimmungen
flnßte Regelung dieſer Frage ausgeſprochen hat. Alles in
ſrheint man in Paris aber tatſächlich keinen anderen
Aus=
ſaus der Lage zu ſehen. Dies bedeutet aber bereits eine
härfung gegenüber der urſprünglichen Auffaſſung, nach
wel=
tiand ſich mit der Desavouierung Rakowskis durch
Tſchi=
han einverſtanden erklären und den Fall damit beigelegt
wiſ=
ſoclte. Es liegen hier alſo gewiſſe Anzeichen dafür vor, daß
Raionaliſtiſchen Kollegen Briands im Kabinett ſeine Ab=
Bheit benutzt haben, um wieder einmal über ſeinen Kopf
k4 einen außenpolitiſchen Beſchluß zu faſſen, der weittra=
Bedeutung haben kann.
lerdings ſcheint ſich auch die Haltung Moskaus gegenüber
riſer Wünſchen zu verſteifen. Im Kreml beobachtet man
1Sereinſtimmenden Meldungen die Endwicklung in dieſer
* Heſſiſches Landestheater.
Broßes Haus. — Mittwoch, den 14. September.
Wintermärchen.
Schauſpiel von Shakeſpeare.
ſi einem Mollakkord ſetzte das Schauſpiel ein.
iine Fülle verſchiedenſter Motive iſt in Shakeſpeares
Eermärchen” vereinigt. Elemente aus altklaſſiſcher
.d aus der Renaiſſance ſind miteinander verflochten. Auf
Greenes Erzählung „Pandoſto” ſich aufbauend, iſt die
Auug doch in allen Faſern von Shakeſpeares Geiſt durchtränkt.
keſpeares Größe ſpricht aus der Entwicklung der
Tra=
des „Leontes‟. Der ſiziliſche König iſt das Urbild der
Ausy of disrosition”, wie Coleridge ſein Weſen bezeichnet:
eyt aus Veranlagung, Eiferſucht, die nicht von außen
ge=
en wird ſondern die angeboren in ihm ruht und die nur
eichten Anſtoßes bedarf, um in unheimlicher Kraft auszu=
In und zum Verhängnis zu werden.
Naikeſpeares Weisheit und Liebenswürdigkeit ſpricht aus
zpeiten Teile des Märchens, aus dem Schäferſpiele,
ch einem Zwiſchepraum von ſechzehn Jahren einſetzt.
Wintermärchen” ſtammt aus Shakeſpeares letzter Zeit,
ſis der Zeit, als er um 1610 von London nach Stratford
Gekehrt war oder vor der Rückkehr in die Heimat ſtand.
huß an einem ſtillen Sommerabend von Stratford
ms Land hinaus nach Anne Hatteways Cottage gewan=
Im um zu ſpüren, wie der leichte Hauch dieſer Landſchaft
Sbiel durchzieht. Noch heute ſteht — mitten in Blumen
läiche, behagliche Landhaus, an deſſen Kamin Shakeſpeare
En Seite mit der Geliebten ſaß. Weit ſchweift der Blick
Ias leichtbewegte Land; in der Ferne ſchlingt der Avon
ſSernes Band.
—AAlte die geſtrige Aufführung Shakeſpeareſchen Geiſt aus?
* Dar und blieb ein Experiment. Die Szene des erſten
Eurde durch eine gewundene Treppe, die zu einem nur
icten Schloſſe ſtieg, dargeſtellt. Sie ſtand vor einem
en, dunklen Hintergrund und blieb auch vielfach in düſte=
„euchtung. Sie erinnerte an Dekorationen von Tairoff
*herhold. Der kühlen, nüchternen Szene entſprach
Au9 die Sprache Shakeſpeares aufgelöſt und unpathetiſch
ichen wurde. Während bei Shakeſpeare in die unſchuldige
und Helligkeit Siziliens plötzlich das jähe Verhängnis
Werſuchtsdramas hereinbricht, war die dunkle Grundſtim=
Der Bühne geſtern ſchon zu Beginn vorhanden, ſo daß eine
iana und Steigerung nicht mehr möglich war.
Donnerstag, den 15 September 1927
Frage ſehr aufmerkſam und iſt zu einer gütlichen Beilegung der
Streitigkeiten bereit, läßt aber nach einer neueren Mitteilung
keinen Zweifel daran, daß die Sowjetregierung von ſich aus
Ra=
kowski nicht abberufen werde. Die offiziöſe ſowjetruſſiſche Preſſe
geht noch einen Schritt weiter und malt die Gefahr eines Krieges
„mit dem internationalen Imperialismus” an die Wand, die
an=
geblich noch niemals ſo groß geweſen ſei, wie im gegenwärtigen
Augenblick. Bei den Vorgängen in Paris müſſen die ruſſiſchen
Blätter an die Londoner Arcos=Affäre denken, und die
Verſtei=
fung, die im Fall Rakowski eingetreten iſt, wird von ihnen
natürlich wieder einmal auf das Konto der engliſchen Einflüſſe
geſetzt. Dieſer Ton iſt zweifellos nicht geeignet, zu einer
Ent=
ſpannung und zu einer Beilegung des Streites um Rakowski
beizutragen. Man ſollte ſowohl in Paris, wie aber auch vor
allem in Moskau darauf bedacht ſein, daß ein Brand, deſſen
Ge=
fahr bei einer unbefriedigenden Rogelung des Falles Rakowski
zweifellos in unmittelbare Nähe gerückt ſein würde, beiden
Par=
teien nur Schaden bringen würde.
Polniſcher Schulterrorin Oberſchleſien
Deutſcher Schulſtreik in Koſchentin.
Kattowitz, 14. September.
Die deutſche Minderheitenſchule in Koſchentin, Kreis
Lubli=
nitz, in Polniſch=Oberſchleſien, wurde von der Woiwodſchaft vor
kurzem geſchloſſen mit der Begründung, daß die nach dem Genfer
Abkommen beſtimmte Zahl von 40 Kindern nicht erreicht
ſei. Tatſächlich kommen aber zu den für dieſes Schuljahr
an=
gemeldeten 32 Kindern 16 aus dem Vorjahre, die rechtmäßig
angemeldet, aber unberechtigt zurückgewieſen waren, ſodaß die
vorgeſchriebene Zahl ſogar überſchritten iſt. Als die
Erziehungs=
berechtigten am Tage des Schulbegiuns, ihre Kinder der
deut=
ſchen Schule zuführen wollten, wurden ſie erneut zurückgewieſen.
Sie beſchloſſen, deshalb in den Schulſtreik zu treten mit der
Be=
gründung, daß ſie ſich weigern, ihre Kinder in polniſche Schulen
zu ſchicken. Daraufhin ſtellte die Polizeibehörde den ſtreikenden
Eltern nunmehr Strafbefehle wegen Schulverſäumnis in Höhe
von drei Zloty für den Tag zu.
Wieder eine deutſche Schulklaſſe weniger
in Oſioberſchleſien.
Königshütte, 14. September.
Die Oberſekunda in der Oberrealſchule in Königshütte
wurde zu Beginn des neuen Schuljahres am 1. September nicht
mehr eröffnet, obwohl 18 Schüler nach dieſer Klaſſe verſetzi
waren. Eine beim Weiwoden vorſtellig gewordene Abordnung
des Elternrates erreichte lediglich die Zuſage, daß die in Frage
kommenden Schüler in der Oberrealſchule in Kattowitz
Auf=
nahme finden ſollten.
Unſichere Verhältniſſe in Litauen.
* Berlin, 14. Sept. (Priv.=Tel.)
Während Herr Woldemaras in Genf weilt, kracht ſein
eigenes Syſtem zu Hauſe in allen Fugen. Was eigentlich mit
dem in Tauroggen niedergeſchlagenen Putſch geweſen iſt, weiß,
noch niemand recht. In der vergangenen Nacht fiel jetzt der
Tauroggener Kreishauptmann Griſas einem Revolveranſchlag
durch unbekannte Täter zum Opfer. In der gleichen Nacht
wurde während eines Feuergefechtes mit der litauiſchen Polizei
einer der Führer der litauiſchen Sozialdemokratiſchen Partei
und frühere Landtagsabgeordnete Mikulski, als er wegen
Be=
teiligung an dem Tauroggener Putſch verhaftet werden ſollte,
erſchoſſen. Die politiſche Polizei hat in den Sekretariatsräumen
der Sozialdemokratiſchen Partei, ſowie in den Räumen des
Parteivorſtandes eine überraſchende Hausſuchung
vorgenom=
men und dabei fünf ſozialdemokratiſche Seimabgeordnete
ver=
haftet. Dem Parteiſekretär gelang es, noch im letzten Augenblik
zu entkommen. Die Regierung geht mit den ſchärfſten
Maß=
nahmen gegen viele frühere Landtagsabgeordnete vor, ſodaß die
meiſten von ihnen in das Ausland flüchten. Das Ganze
jeden=
falls iſt ein Beweis, wie unſicher die politiſchen Verhältniſſe in
Litauen ſind.
Nach in Riga eingetroffenen Meldungen ſoll der
Taurog=
gener Putſch nicht von den Parteien der Oppoſition, ſondern
nur von einzelnen Mitgliedern der Oppoſitionsparteien
einge=
leitet woden ſein. Der nach dem Putſch verſchwundene
Kreis=
hauptmann von Tauroggen, Natanavitſchus, habe ſich heute dem
Generalſtab geſtellt und ſei verhaftet worden. Demnach treffen
die heutigen Meldungen über ſeine Ermordung nicht zu. Es
dürfte ſich hier vielmehr um eine Verwechſlung des am Sonntag
in Krotting erſchoſſenen Polizeikommiſfars Criſas handeln.
Seite 3
Neue Vertagung
der Reichstagseinberufung.
Parlamentariſche Schwierigkeiten.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Der Aelteſtenrat des Reichstages iſt am Mittwoch nachmittag
zuſammengetreten, um über die Einberufung des Reichstage=
Beſchluß zu faſſen. Urſprünglich war bisher Ende September in
Ausſicht genommen. Da aber ſchon ſeit längerer Zeit feſtſtand,
daß bis dahin Beratungsſtoff nicht vorliegen würde, hatte der
Reichstagspräſident angekündigt, daß er von ſich aus den 3.
Ok=
tober in Vorſchlag bringen würde. Zur allgemeinen
Ueber=
raſchung teilte er aber bei Beginn der Sitzung mit, daß ihm
Reichskanzler Dr. Marx mitgeteilt habe, auch zu dieſem Termin
würden weder das Reichsſchulgeſetz, noch das
Liquidations=
ſchädengeſetz noch die Beſoldungsordnung für die
Plenarbera=
tungen reif ſein und daß deshalb der Beginn des
Reichs=
tages erſt für 17. Oktober erwünſcht ſei. Herr von
Guérard vom Zentrum erklärte darauf ſofort, daß er ſich unter
dieſen Umſtänden an den weiteren Beratungen des
Aelteſten=
rates nicht mehr beteiligen könne, ſondern ſich zunächſt mit dem
Vorſtand ſeiner Fraktion in Verbindung ſetzen müſſe und ſchlug
deshalb Vertagung des Ausſchuſſes für Donnerstag nachmittag
vor. Dementſprechend iſt auch beſchloſſen worden und die
Frak=
tionsvorſtände werden ſich nun zu überlegen haben, was ſie
tun ſollen.
Rein ſachlich hat der Reichskanzler zweifellos recht. Es iſt
auch wohl nur zum Teil Schuld der Regierung, daß die
Fertig=
ſtellung ihrer Vorlagen ſoweit verzögert wurde. Zum
Reichs=
ſchulgeſetz hat der preußiſche Kultusminiſter eine
aus=
führliche Denkſchrift verfaßt, auf Grund derer das preußiſche
Kabinett vermutlich erhebliche Ablehnungsanträge im Reichsrat
formulieren wird, die dann im Reichsrat beſprochen werden
müſſen. Der Reichsrat aber arbeitet wieder ziemlich ſchwerfällig,
da erſt wieder die einzelnen Länderregierungen ſich über ihr
Ur=
teil ſchlüſſig werden müſſen. Daß der Reichsrat in drei Wochen
mit dieſem Hinundher fertig wird, iſt kaum anzunehmen.
Bei der Beſoldungsreform liegen die Dinge auch
ziemlich ſchwierig. Der Widerſtand, den der Reichskanzler bei
den Ländern zu überwinden hat, iſt nicht unerheblich. Die
Län=
der ſind von der Notwendigkeit einer Erhöhung der
Beamten=
gehälter überzeugt, wiſſen aber nicht, woher ſie die Mittel nehmen
ſollen. Sie haben deshalb verlangt, daß das Reich von ſich aus
die Mehrkoſten beiſteuert. Wenn die Länder nun dem
Reichs=
finanzminiſter gegenüber eine geſchloſſene Phalanx bildeten,
wür=
den ſie eine ziemlich ſtarke Poſition haben. Da aber nun der
erſte diesbezügliche Klageruf aus Bayern kam, hat die
preu=
ßiſche Regierung unter ſozialdemokratiſcher Führung die
Ge=
legenheit benutzt, um den „reaktionären” Bayern eins
auszu=
wiſchen. Sie hat beſchloſſen, daß ſie die Mehrkoſten der
Be=
ſoldungsreform ſelbſt flüſſig machen werde. Damit iſt die
Ein=
heitsfront der Länder durchbrochen und der
Reichsfinanz=
miniſter den Ländern gegenüber in einer taktiſch ſehr viel
günſti=
geren Lage. Immerhin wird er im Reichsrat noch genug zu
tun haben, um ſeine Vorlage durchzubringen, die in ihrer
zwei=
ten Hälfte überhaupt erſt am Donnerstag von dem Reichskabinett
verabſchiedet werden ſoll.
Gegen das Liquidationsſchädengeſetz machen die
Geſchädig=
ten, alſo die Auslandsdeutſchen, beſonders Front, und der
Finanzminiſter möchte offenbar nicht gerne auf die Tribüne des
Reichstages ſteigen, bevor er alle Möglichkeiten einer
Verſtän=
digung erſchöpft hat. Vermutlich wird auch dieſes Geſetz zunächſt
an den Reichswirtſchaftsrat gehen und auch noch einen längeren
Anlauf brauchen, bis es zum Reichstag kommt.
Die Frage iſt nun, wenn man ohnehin ſchon bis zum 17.
Ok=
tober wartet, ob dann eine Herbſtſeſſion überhaupt noch Sinn
hat, da der Reichstag anfangs November ordnungsmäßig
zu=
ſammentreten muß. Darüber müſſen ſich nun die Fraktionen
ſchlüſſig werden, ob ſie in der zweiten Oktoberhälfte für einige
Tage nach Berlin kommen wollen, um den Kommiſſionen dann
Gelegenheit zu geben, bis Anfang November in aller Ruhe zu
arbeiten, oder ob man auf die Friſt von 14 Tagen verzichtet und
anfangs November turnusmäßig die Arbeiten aufnimmt. Wegen
der Beamtnebeſoldung iſt das nicht ſo wichtig. Hier hat das
Plenum der Kommiſſion bereits die erforderlichen
Vollmachten erteilt. Der Ausſchuß tritt am 22.
Ok=
tober zuſammen und kann alſo, ohne das Plenum abzuwarten,
mit ſeiner Beratung der Beſoldungsreform beginnen.. Auch der
Strafrechtsausſchuß, der den Entwurf des neuen
Strafgeſetz=
buches berät, nimmt ſeine Tätigkeit am 21. September wieder
auf, während der Reichsrat bereits am 15. September zur
Be=
ſprechung des Schulgeſetzes zuſammenkommt.
Auf der raumloſen Szene konnte ſich ein ſich
zuſammen=
chließendes, dramatiſches Leben nur ſchwer geſtalten, ſo ſehr die
pieler auch bemüht waren. Rudolf Klix, der nach zwei
Jah=
en Kronacher aus Leipzig hierher zurückgekehrt iſt, ſpielte den
Leontes” in kühler Zurückhaltung des Gefühls, ließ aber doch
urch eine kluge Mimik den Ausbruch der Leidenſchaft
über=
ugend ſich entwickeln.
Als jugendliche Heldin kommt Charlotte Jaeke=Joſt aus
Neuß zu uns. Sie gab die „Hermione” mit manchen feinen,
ſtil=
en Nuancen, wenn auch allzu gedämpft im Ton und offenbar
ſoch befangen im Auftreten.
Begabt iſt Lilly Kann, die früher in Dresden wirkte und
etzt ihre Tätigkeit zwiſchen Dumont=Lindemann in Düſſeldorf
und Darmſtadt teilt; ſie war eine recht lebendige,
wirkungs=
lle „Paulina”
Mit Freude begrüßte man Hans Baumeiſter und Kurt
Veſtermann in alter Friſche am ſizilianiſchen, Hans Joachim
üttner am böhmiſchen Hofe.
Freundlichere Eindrücke als die ſizilianiſche Szene gab das
chäferſpiel in dem ſagenhaften Böhmen. War auch hier die
dekoration von „ſtiliſierteſter” Einfachheit, ſo leuchtete über ihr
och ein heller, heiterer Himmel. Vor allem aber füllte Kitty
Stengel als „Perdita” die Szene mit einem, ach, ſo dankbar
npfundenen warmen, friſchen Leben! Scharmant, wie ſie mit
rem Florizel=Paryla im Tanze und in der Liebe ſich fand!
luch ihre Adoptiv=Familie war luſtig verkörpert: in Robert
lupp hatte der Vater Keßler einen zwar recht
ausgewach=
nen, aber höchſt amüfanten Sohn. Als „Autolykus” bewährte
ch Hermann Gallinger, ſeither in Zürich, als beweglicher
harakterkomiker; mehr auf Witz als auf Humor geſtellt.
Zwi=
hendurch fah man Paul Maletzkis vergnügtes Geſicht in
ertrauter Behaglichkeit lächeln.
Die Spielleitung lag in der Hand von Friedrich
Neu=
auer; für das Bühnenbild zeichnete Lothar Schenck von
Z.
rapp.
Hk. Greifswald. Der o. Profeſſor der romaniſchen Philologie an
er Univerſität Greifswald Dr. Ferdinand Heuckenkamp iſt
um 1. Oktober von den amtlichen Verpflichtungen entbunden worden.
ſeuckenkamp begann ſeine akademiſche Laufbahn 1891 als Privatdozent
n Halle, wurde 1901 als außerordentlicher Profeſſor nach Greifswald
rufen und ſpäter daſelbſt zum Ordinarius ernannt. Von ſeinen
Ferken nennen wir: „Die heilige Dimphna” (1887), „Le dit de la roſe
von Chriſtine von Piſan” (1891), „Die Bibliothek des Kgl. Romaniſchen
eminars an der Univerſität Halle” (1901), „Le Chevalier du Pageau”
896), „Alain Chartier, Le Curial, avee Loriginal latin” (1899), „Les
5 johes de mariage” (1901), „Die provenzaliſche Proſaüberſetzung der
jegende von Barlaam und Joſaphat” (1912), „Reformporſchläge für den
Interricht aus dem Gebiete der romaniſchen Philologie” (1920),
*In memoriam.
Man ſchrieb nach dem gregorianiſchen Kalender den
acht=
zehnten Oktobertag; es war noch früh. In den vatikaniſchen
Gärten leuchteten überallhin veilchenfarbene Aſtern, in der
war=
men Sonne war ein herbſtlicher Duft der Eiben zu ſpüren, und
von der Peterskirche her trug die Luft ab und zu ein
Weihrauch=
rüchlein heran.
Auf dem breiten Fahrweg ſchritten etwa acht Kardinäle,
mit Purpur und Hirtenhut, in behaglichem Geſpräch auf die
Kirche zu. Heut” am Lukastage ſollte in der Kapelle Gregors
ein franzöſiſcher Wanderpater die Feſtpredigt vor ihnen halten.
Er wartete ſchon eine gute Weile auf ſeine hohen Gäſte,
un=
ruhigen Gemütes zudem, da er nicht die gewohnte Kanzel,
ſon=
dern ein freilich ſehr koſtbar geſchnitztes Beetpult vorgefunden
hatte, das ins hellſte Licht geſtellt war. So ſchien ihm, wenn er
daran ſtand, das ungepolſterte Kniebrett für ſeine Beine in
un=
erfreulicher Lage, und überdies empfand er die Helle ſeinem
nicht völlig ſauberen Gewande wenig zuträglich.
Die würdigen Herren hatten ohne beſondere Feierlichkeit
Platz genommen, und der Pater begann ſogleich ſeinen
Panegy=
rikus: Salutat vos Lucas, medieus — Lukas, der Arzt, grüßet
euch! Aber — ſei es, daß die beſagte Ungunſt ſeiner
Predigt=
ſtellung ihn zu ſtark beſchäftigte, ſei es, daß er fühlte, wie ſein
hörnernes Schnupfdöschen vom ſonſt ſicheren Ort langſam über
die bloße Haut ſeiner Herzgegend (denn er trug kein Hemd) nach
unten rutſchte, mit dem Ziel, auf dem weißen Marmor klappernd
zu zerſchellen — kurz, ihm verſagte alsbald völlig das
Gedächt=
nis. Er war nicht imſtande, ſich eines mehreren, als der vier
Worte des Eingangsgrußes zu erinnern und wiederholte ſie
ver=
zweiflungsvoll, in bald ſtärker aus der gequälten Bruſt
dringen=
den, bald wehmütig verwunderten Tönen.
Die Kardinäle ſchmunzelten gütig; aber da ſie nur immer
wieder, wem auch in wechſelvollem Klange, das: Salutat vos
Lucas, medieus zu hören bekamen, umwölkten ſich die Stirnen
zuſehends und als nun wirklich die tückiſche Horndoſe den gegen
das zierliche volle Möbel vorgehaltenen Schenkel des Paters
überrutſcht hatte, mit blechernem Klang am Boden aufſchlug und
im Weiterhüpfen ſcheppernd beinahe mitlachte, ihren bräunlichen
Inhalt über den Marmor verſtreuend, da erhoben ſie ſich und
verließen die Kapelle.
Nur einer der Herren, deſſen klugen Augen anzumerken war,
daß ihm die Laune nicht verdorben, trat lachend auf den bleich
gewordenen Pater zu, der ſein: Salutat vos Lueas, medieus
ein letztes Mal ſtammelte, und ſagte mit einer anmutigen
Nei=
gung des Hauptes: Habt die Güte, ihn auch unfrerſeits freund=
Victor Zobel.
lichſt zu grüßen!
Seite 4
Die Neueinteilung der
Landes=
arbeitsämter.
Arbeitsvermittlung und
Arbeitsloſenver=
ſicherung im Rahmen der neuen Reichsanſialt.
* Berlin, 14. September. (Priv.=Tel.)
Die nunmehr vom Vorſtand der neugegründeten
Reichs=
anſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung
ver=
öffentlichten Vorſchläge über die Neuabgrenzung der
Landes=
arbeitsämter ſind inſofern von ausſchlaggebender Bedeutung,
als ſie in Interpretation des entſprechenden Geſetzes, das für
die Organiſation wirtſchaftliche Geſichtspunkte verlangt, über
das Deutſche Reich einen gauz neuen Verwaltungsapparat
auf=
zieht, der ſich mit den bisherigen Verwaltungsgrenzen kaum
noch deckt. Die von dem Vorſtand mitherausgegebene Karte ſieht
ungefähr ſo aus, wie das Deutſche Reich nach den unitariſtiſchen
Gedankengängen vielleicht nicht beſſer ausſehen könnte. Wenn
auch die Landesgrenzen nach Möglichkeit, und im weſentlichen
überhaupt, berückſichtigt worden ſind — vielfach decken ſie ſich
mit einer Grenzziehung nach Wirtſchaftsgebieten —, ſo ſind doch
die vielfachen Enklaven beſonders in Norddeutſchland, und
ſo=
weit ſie in Süddeutſchland politiſch beſtehen auch dort, reftlos
verſchwunden. Allein beim Freiſtaat Sachſen und bei der
Pro=
vinz Oſtpreußen ſind die wirtſchaftlichen Linien die gleichen
ge=
blieben wie die politiſchen Grenzlinien, während zum Beiſpiel
Thüringen mit der Provinz Sachſen und dem Freiſtaat Anhalt,
Baden mit Württemberg und der Pfalz ſowie mit Sigmaringen
zuſammengelegt, das rechtsrheiniſche Bayern für ſich behandelt
ſind uſw. Zweifellos werden, wenn ſich die neue Reichsanſtalt
rentieren ſoll, dieſe wirtſchaftlichen Geſichtspunkte maßgebend
bleiben müſſen. Immerhin iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß die
oberſten Landesbehörden ſowie die Vorſitzenden der bisher 22
Landesarbeitsämter aus landeswirtſchaftlichen Gründen
Gegen=
geſichtspunkte geltend machen werden. Bis zum 1. Oktober ſoll
die Stellungnahme der genannten Behörden vorliegen.
Der Vorſtand der Reichsanſtalt iſt davon ausgegangen, daß
möglichſt ſolche Wirtſchaftsgebiete zuſammengefaßt werden
muß=
ten, die auch in ſich einen größtmöglichen Arbeitsausgleich
ge=
währleiſten. Aus dieſen Grunde ſind zum Beiſpiel Rheinland
Donnerstag den 15. September 1927
und Weſtfalen nicht zuſammengelegt worden, obwohl ſie im
Sinne der Produktion als einheitliches Wirtſchaftsgebiet zu
gel=
ten haben. Auch bei der Stadt Berlin iſt dafür geſorgt, daß ſie
mit ihrem im allgemeinen wenig Arbeitsloſigkeit aufweiſenden
Hinterland zu einem Bezirk verbunden wurde, das gleiche gilt
für die großen Hanſeſtädte. Zwar iſt als Uebergang gedacht,
daß bis zur Schaffung des ſogenannten Notſtocks aus den
Bei=
trägen der Arbeitgeber und nehmer der im Geſetz vorgeſehene
Zuſtand „einheitlicher Gefahrengemeinſchaft” für den Fall großer
Arbeitsloſigkeit beſtehen ſoll, obwohl bekanntlich zurzeit die
Arbeitsloſigkeit verhältnismäßig gering iſt. Der Normalzuſtand
jedoch würde der ſein, daß von den Beiträgen, die beiſpielsweiſe
in Weſtfalen 3, in Oſtpreußen 2 Prozent betragen (es handelt
ſich hier nur um fiktive Ziffern) jeweils ½ Prozent an die
Reichskaſſe abzuführen wären, es aber den Bezirken überlaſſen
bliebe, je nach dem Stand der Arbeitsloſigkeit in ihrem Gebiet
die Beiträge herabzuſetzen. Bei jeweils zunehmendem Notſtand
tritt dann die Ausgleichskaſſe in Funktion. Erreicht der
Arbeits=
loſenſtand eine ſolche Höhe, daß dieſes Ausgleichsverfahren nicht
mehr ausreicht, dann wird die „einheitliche
Gefahrengemein=
ſchaft” erklärt, auf Grund deren die Beiträge für, das ganze
Reich einheitlich feſtgeſetzt werden. Beitragspflichtig ſind alle
Einkommen bis zu 6000 Mark jährlich, jedoch werden die
Bei=
trags=Prozentſätze nur von den Einkommen bzw. Teileinkommen
bis zu einer Höhe von 3600 Mark jährlich erhoben. Auch das in
den Haushalten beſchäftigte Dienſtperſonal kann, künftig nicht
mehr — das wird die Hausfrauen intereſſieren — auf Antrag
von den Beitragsleiſtungen befreit werden, tritt allerdings bei
Arbeitsloſigkeit auch in den Genuß der Unterſtützungsbezüge.
Dem Vorſchlag des Vorſtandes der Reichsanſtalt für
Arbeits=
vermittlung über die Neuabgrenzung der Landesarbeitsämter iſt
eine Tabelle beigefügt, die die Auswirkungen der Vorſchläge im
einzelnen verdeutlicht. Statt der bisherigen 22
Landesarbeits=
ämter ſind nur noch 13 Landesarbeitsämter vorgeſehen, und
zwar: 1. Oſtpreußen: 2. Oberſchleſien. Niederſchleſien und Kreis
Frauſtadt; 3. Stadt Berlin, Provinz Brandenburg und die Kreiſe
Schwerin, Meſeritz und Bomſt; 4. die Provinzen Pommern und
Grenzmark außer den unter 1. und 2. genannten Kreiſen, ſowie
Freiſtaat Mecklenburg=Strelitz mit Ausnahme von Ratzeburg=
Schönberg; 5. Mecklenburg=Schwerin, Grafſchaft Lauenburg
mit Ratzeburg=Schönberg, Freiſtaat und oldenburgiſcher
Lan=
desteil Lübeck, Schleswig=Holſtein, Hamburg ſowie die Kreiſe
Hadeln, Neuhaus, Kehdingen, Stade, Jork und Stadt und Land=
kreis Harburg; 6. Probinz Hannover außer den in vorign
in folgenden genannten Kreiſen, Freiſtaat Oldenburg nrun
gleichen Ausnahmen, Bremen, Braunſchweig, Schaumbur,t=
und Kreis Rinteln; 7. Provinz Weſtfalen und Lippe=Day
8. Rheinprovinz ohne Kreis Wetzlar und oldenburgiſcher Lus.
teil Birkenfeld: 9. Heſſen, Provinz Heſſen=Naſſau mi. 6.
nahme der Kreiſe Rinteln und Schmalkalden, Walde
Kreis Wetzlar; 10. Thüringen, Provinz Sachſen, Anhati
Kreis Schmalkalden; 11. Baden, Württemberg und die
rungsbezirke Pfalz und Sigmaringen; 12. Bayern ohne
13. Freiſtaat Sachſen. Nach den neuen Vorſchlägen werd ſe
Bezirke mit Ausnahme von Oſtpreußen und von Pomnel
Grenzmark=Mecklenburg=Strelitz regelmäßig mehr als
arbeitsloſenverſicherungspflichtige Arbeitnehmer umfaſſen:
Beamtenbund und Beſoldungsreforr.
Berlin, 14. Septeuh
Der zweite Bundeskongreß des Allgemeinen Deutſch ſ=l=
amtenbundes nahm heute ein Referat Dr. Völters über
vorſtehende Gehaltsreform entgegen. Er gab zu, daß di i
Beſoldungsordnung viele Wünſche berückſichtige, daß
andererſeits mit dieſer Neuordnung auch ein großer Schrin
rückwärts in der Richtung des überwundenen Syſtems den
kriegszeit zu verzeichnen ſei. Insbeſondere kritiſierte der 8.
die Neueinrichtung von Stellenzulagen, die geeignet ſei
Vorwärtsſtreben der Beamtenſchaft einen Riegel vorzuſcte
Weiter wandte er ſich gegen die geplante Gruppenzuſam
faſſung, die durch die Bildung neuer Gruppen wieder aufg!)
werde, und endlich mit beſonderer Schärfe gegen den n
neuen Beſoldungsordnung vorgeſehenen Gehaltsabzu,
Ledige. Der Redner bezeichnete eine ſolche
Benachteiligu-
ledigen Beamten als geradezu verfaſſungswidrig. In den
ſprache führte der Vertreter des Reichspoſtminiſteriums, M
ſterialdirigent Ziegler, hierzu aus, daß durchaus nicht beuf
tigt ſei, die weiblichen Beamten durch den Ledigen=Absil
benachteiligen. Im weiteren Verlauf der Beſprechung tutz
beſonders wirkſame Maßnahmen gegen alle Verſuche veiſt
die darauf ausgehen, die Beſoldungsaufbeſſerung zur Pritz
teuerung auszunutzen.
Aapdtt MAüOdOIAäd
9
Ta
Deden Umpau
aif nist rasszintte
RasarNe
a und damankaufestien.
Ludwigsplatz 9 debtdädt lier Ludwigsplatz!
Dori Bronner
Joschim Enoch
Verlobte
Worms a. Rh.
Darmstadt
Kassel
(*242311
Friede Reisinger
Hans Thierolf
Verlobte
Höchst i. Odw.
Rimhorn
15. September 1927.
(*24229
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme an dem ſchweren Verluſt
unſeres lieben Sohnes Heinrich ſagen
wir Allen herzlichen Dank.
Insbeſon=
dere danken wir Herrn Pfarrer
Weiß=
gerber und Herrn Lehrer Mayer für
die troſtreichen Worte am Grabe,
Herrn dr. Müller und der
Kranken=
ſchweſter für die dienſtreiche und
liebe=
volle Pflege, ſowie für die ſo
zahl=
reichen Blumenſpenden und allen
denen, die ihm die letzte Ehre erwieſen
haben.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie H. Maſer.
Traiſa, den 14. Sept. 1927. (24220
Herzlichen Dank Allen, die
uns anläßlich des ſchweren
Ver=
luſies, den wir erlitten,
teil=
nehmend zur Seite ſianden.
Familien Germann u. Baldauf.
Darmſiadt und Pfungſiadt,
den 15. September 1927.
ur8s)
Hiermit die traurige Mitteilung, daß heute
meine liebe, gute Frau, unſere liebe, gute
Mutter, Schwiegermutter, Großmutter,
Schweſier, Schwägerin und Tante
Apollonia Mohr
geb. Schmitt
nach langem Leiden im Alter von 29 Jahren
ſanft entſchlafen iſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Jakob Mohr.
Darmſiadt, New=York, Witten a. d. R.,
den 13. September 1927.
(*24267
Die Beerdigung findet Freitag, den 16.
Sep=
tember, vormittags 41 Uhr, auf dem
Wald=
friedhof ſtiat.
Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe
herz=
licher Anteilnahme während der
Krankheit und bei dem Hinſcheiden
unſeres lieben Entſchlafenen, ſowie
für die zahlreichen Blumen ſagen
wir Allen unſeren tiefgefühlſten
Dank. Beſonders danken wir den
Brüdern der ev. Digkonenſtation für
ihre liebevolle Pflege und Herrn
Pfarraſſſtent Schäfer für ſeine
troſt=
reichen Worte.
(B. 14156
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Marg. Schmidt Wwe.
geb. Ewald.
Darmſtadt, den 12. September 1927.
Ernst Draudt
hat seine ärztliche Tätigkett weder
(*24246
aufgenommen.
Von der Seereiſe zurück!
Stoppe 24330
Brauerei=Ausſchank „Zur Krone‟
Statt Karten.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme beim Heimgange unſerer
lieben Entſchlafenen, ſowie für die
reichen Kranzſpenden ſagen wir
hier=
mit Allen unſern he zlichſten Dank.
Beſonders danken wir der Schweſter
Marie für ihre liebevolle Pflege und
Herrn Pfarrer Dehlinger für ſeine
troſtreichen Worte am Grabe. 141ss
9 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Sperb. Groß=Zimmern
Familie Fritz Steiauf, Franffurt a.
Todes=Anzeige.
Von der Reiſe
zurück!
Geheime Sanitätsrat
Dr. Arihur Hoifmann
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½=
bis 1.4. Samstags
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Aen
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hausſtr. 4, II. (24241
Heute nacht entſchlief ſanft unſer lieber Vater,
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und Onk.!.
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Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
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Nummer 236
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 15. September.
Nur Landwirtſchaftlichen Landesausſiellung.
Am Donnerstag, den 15. September, wird die Heſſiſche
Landwirt=
tliche Landesausſtellung von vormittags 8 Uhr ab für die Beſucher
„Fingt. Die feierliche Eröffnung findet mittags 12 Uhr
„Eh den Vorſitzenden der Landwirtſchaftskammer, Herrn Oekonomierat
Vemſel=Dortelweil, von der Tribüne des Vorführungsrings aus ſtatt.
Fir Donnerstag beträgt der Eintrittspreis 3.— Mk., weil an die=
Tage noch in der Abteilung Tiere das Richten ſtattfindet. Die
„iggekrönten Diere werden um 12½ Uhr vorgeführt, ebenſo
Tierſammlungen. Weſſen Zeit es erlaubt, der beſucht die
u3ſtellung zweckmäßig ſchon am Donnerstag, weil er dann in Ruhe
„”, ohne allzu ſtarken Andrang alles eingehend beſichtigen kann.
Nach=
üggs 3 Uhr werden die heſſiſchen Landgeſtütshengſte vor=
Donnerstag, den 15. September 1927
Seite 5
Drt und hervorragende Reitervorführungen durch die
ſiſche Schutzpolizei veranſtaltet; von 4—8 Uhr iſt Konzert
fudem Ausſtellungsplatz. Auch für die nächſten Tage iſt ein
hervor=
grndes Programm vorgeſehen: wir erwähnen nur die
Vorfüh=
iigen der Darmſtädter Turner am Freitag nachmittag.
et=und Fahrturniere am Samstag, Sonntag und Montag
annittag, die heſſiſche Trachtenſchau an den gleichen Tagen
den Rheiniſchen Abend am Samstag abend ab 8 Uhr. Für
erkag und Samstag beträgt der Eintrittspreis je 2 Mk., für Sonntag
Montag je 1,50 Mk., für Dienstag 0,60 Mk. Kinderkarten
Minder unter 14 Jahren koſten 0,60 Mk., am Dienstag ſogar nur
Mk. Von Freitag ab gibt es mit Gültigkeit von 5 Uhr nachmittags
Abendkarten zu 0,60 Mk., die den Bevölkerungskreiſen, die ſich
t am Abend freimachen können, einen billigen Eintritt ermöglichen
d;zum wiederholten Beſuche anſpornen ſollen.
DDie Reichsbahn und die Autobuslinien ſind auf Maſſenbeförderung
r end der Ausſtellung eingeſtellt. Für Uebernachtungsgelegenheit
r das ſtädtiſche Verkehrsamt zu Darmſtadt, das am Eingang zum
nttellungsgelände ſeine Geſchäftsräume eingerichtet hat. Da die
als und Gaſthäuſer nicht ausreichen, werden auch Privatquartiere
rWerfügung geſtellt in einer Preislage von 1,50 bis 6.— Mk.
ein=
lin ßlich Frihſtück. Es empfiehlt ſich rechtzeitige Vorbeſtellung beim
dcſchen Verkehrsamt mit Angabe der Nacht und der ungefähren
eslage, in der ein Zimmer gewünſcht wird. Das ſtädtiſche
Ver=
u amt iſt täglich ununterbrochen von 8 Uhr vormittags bis 8 Uhr
uSs, an den Haupttagen ſogar noch länger, geöffnet (Fernruf 3723).
fentlich wird die unendliche Mühe und Arbeit, mit der die
Aus=
rng, namentlich auch die wiſſenſchaftliche Abteilung, verbunden iſt,
ro recht zahlreichen Beſuch belohnt. Wir können nur deshalb immer
ter allen Bevölkerungskreiſen in Stadt und Land zurufen: „Beſucht
Seſſiſche Landwirtſchaftliche Landesausſtellung in Darmſtadt und
ver=
ſirtt nicht die ſobald nicht wiederkehrende günſtige Gelegenheit.”
— Ernannt wurden: am 7. Sept. der Verwaltungsinſpektor Kaſpar
Blant in Dieburg zum Kaſſenoberinſpektor bei dem Arbeits=
* Dieburg, und der Kaſſeninſpektor Georg Ludwig Schäfer, zum
inechnungsreviſor bei dem Reviſionsamt II, Abteilung der
Ober=
ſhrungskammer, beide mit Wirkung vom 1. Auguſt 1927: der Adam
ermehl aus Crumſtadt zum Schreiner bei der Landes=
Heil=
dPflegcanſtalt Philippshoſpital bei Goddelau mit Wirkung vom 1. 9.
am 8. September: der Kanzleigehilfe Johann Voltz zu
Oppen=
in zum Kanzliſten bei dem Kreisamt Oppenheim mit Wirkung vom
September 1927.
— In den Ruheſtand verſetzt wurden: am 7. September der Lehrer
ler Volksſchule zu Friedberg Adam Kratz wegen geſchwächter
Ge=
uneit vom 1. Oktober d. Js. an; am 8. September der
Polizei=
hfer Georg Ruch in Darmſtadt mit Wirkung vom 1. Nov. 1927 an.
lmff Grund des § 1 des Geſetzes über die Altersgrenze der
Staats=
utten vom 2. Juli bzw. 19. Dez. 1923, in der Faſſung des Geſetzes
An 8. Oftober 1925 (Reg.=Bl. S. 249), tritt am 1. Oktober 1927 in
uMuheſtand: Lehrer Heinrich Reul an der Volksſchule zu Rainrod
Ans Alsfeld).
Zubiläum. Herr Polizei=Oberaſſiſtent Adam Langlitz beim
Beiamt Darmſtadt begeht am 15. September ſein 25jähriges Dienſt=
GFun.
— Aufnahme in das Technifche Seminar der Alice=Eleonorenſchule
2armſtadt, Oſtern 1928 betr. Die Bewerbungen um Aufnahme in
Lechniſche Seminar des Alicevereins (Alice=Eleonorenſchule) zu
hyftadt ſür Oſtern 1928 müſſen bis ſpäteſtens zum 15. Oktober d. Js.
4en. Dem mit Stempelmarken verſehenen Geſuch find in folgender
ſaifolge beizufügen: Selbſtgeſchriebener Lebenslauf, Geburtsſchein,
Färztliches Zeugnis, Schulabgangszeugnis, Zeugniſſe über die prak=
Vorbildung und amtliches Führungszeugnis. (Abſchriften müſſen
gi bigt werden.) Die Anmeldung iſt an den Vorſtand des
Alicever=
ſäir Frauenbildung und Erwerb, zu Händen der Seminarleiterin
ieher, Eleonorenſchule, Lagerhausſtraße 1 zu ſenden.
Heſſiſches Landestheater, Darmſtadt. In der neuen Spielzeit
er die Tageskaſſen des Landestheaters wochentags nicht wie bisher
15—13 Uhr, ſondern von 9.30—13.30 Uhr, Sonntags von 11—13
geöffnet ſein. Den Vorverkauf bis zum Vorſtellungstage
ien allein die Tageskaſſen des Landestheaters. Am
Vorſtellungs=
ſelbſt erhält man Karten von vormittags 7 Uhr an auch im Ver=
Sturreau (Ernſt=Ludwigplatz) und von vormittags 8 Uhr in der
heſtube Alfred Bodenheimer (Rheinſtraße 24), und zwar
ununter=
un bis etwa einundeinhalbe Stunde vor Beginn der Vorſtellung.
Artur Maria Nabenalt wurde auf Grund ſeiner Inſzenierung
hrändels „Julius Cäfar” eingeladen, am Würzburger Stadttheater
Regie einiger Werke zu übernehmen.
2re Sinfoniekonzerte des Heſſiſchen Landestheaters brin=
Am Rahmen der Abonnementskonzerte folgende bekannte Repertoire=
Te. Händel: Concerto groſſo, Mozart: Sinfonie G=Moll, Beethoven:
lmatheus=Ouvertüre und 4. Sinfonie, Schubert: Sinfonie Nr. 5,
Enann: Sinfonie B=Dur, Bruckner: Sinfonie Nr. 7, Tſchaikowſky:
Iiſche Sinfonie, Brahms: 3. Sinfonie, Reger: Mozartvariationen,
aß Strauß: Alſo ſprach Zarathuſtra und Don Juan.
— Zehn Akademie=Konzerte. Für die Mieten zu den 10 Akademie=
Tzrten für den Winter 1927/28 macht ſich ein ſehr ſtarkes Intereſſe
EnD. Es ſtehen nur noch einige Plätze für Mieten zur Verfügung.
8 nige Platzarten iſt das Abonnement bereits geſchloſſen. Alle die=
Gen, die auf einen feſten Platz in den Akademiekonzerten Wert legen,
gen, ſich an das Sekretariat der Städtiſchen Akademie wenden.
Opernſchule der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt. In der
Zeit des Beſtehens der Opernſchule an der Städtiſchen Akademie
Lonkunſt erhielten folgende Schüler Engagements: aus den Klaſſen
berrn Profeſſor Beines: Fräulein Ellen Kiesling Landestheater
Ttadt, Fräulein Hedwig Kaufmann Stadttheater Mainz, Fräulein
Fiſcher Sommerſpielzeit Heſſ. Landestheater (Direktor Steffter)
Operettentheater Bonn. Aus den Klaſſen des Herrn Heinrich
—=Söllner: Fräulein Erna Schieferdecker Stadttheater Koblenz. —
Winterſemeſter der Opernſchule beginnt Montag, den 3. Oktober.
A—ufnahme in der Opernſchule bedingt eine Aufnahmeprüfung, die
vorheriger Anmeldung täglich ſtattfinden kann. Folgende Lehr=
* ſind in der Opernſchule tätig: Profeſſor Carl Beines Fräulein
Hehl, Herr Heinrich Müller=Söllner, Fräulein Mathilde Weber
arg), Hofrat Paul Ottenheimer (Partienſtudium und Enſemble=
) Opernſänger Heinrich Kuhn (Deklamation und dramatiſchen
Sicht), Fräulein Gertrud Koppel (Gehörübungen), Fräulein Aenue
rhhthmiſche Gymnaſtik). Die Opernſchule ſteht unter Leitung des
di ſchen Muſikdirektors W. Schmitt.
Die Mitglieder des Darmſtädter Milchhändlervereins veranſtalten
3.—21. September eine Reklame zur Hebung des
Milch=
rauchs. Es ſind zu dieſem Zwecke alle Milchwagen mit
dem=
wchenden Plakaten verſehen.
Zum Reichsſchulgeſetzentwurf.
Der Darmſtädter Lehrerverein beſchäftigte ſich in ſeiner
Mitgliederverſammlung vom 13. September mit dem Endwurf des
Reichs=
ſchulgeſetzes und faßte nach einem ausführlichen Vortrag des
Vorſitzen=
den, Herrn Lehrer Horn, einſtimmig folgende Entſchließung:
„Der Darmſtädter Lehrerverein erblickt in dem vorliegenden
Ent=
wurf zu einem Reichsſchulgeſetze keine Ausführung, ſondern eine
will=
kürliche Auslegung der Reichsverfaſſung. Der Entwurf geſtattet nahezu
unbeſchränkt Ausnahmen von der im § 146,1 als Regel feſtgelegten
Gemeinſchaftsſchule, ſo daß von einer Gemeinſchaftsſchule als Regelſchule
nicht mehr geſprochen werden kann.
Der Entwurf macht die Schaffung einer von einheitlichem Geiſte
getragenen deutſchen Schule unmöglich, indem er ſie den Bekenntniſſen
und Weltanſchauungen ausliefert, dadurch dem Geiſte der Trennung
Vorſchub leiſtet und ein cinheitliches National= und Kulturbewußtſein
auf der Grundlage des deutſchen Volkstums nicht zur Entfaltung
kom=
men läßt.
Der Entwurf fördert die Bildung kleiner und ungegliederter
Schu=
len und ſetzt dadurch die Leiſtungsfähigkeit herab.
Er belaſtet in unnötiger Weiſe die Steuerzahler. Trotz geringerer
Leiſtungsfähigkeit müſſen größere Summen als ſeither für die Erhaltung
des Schulweſens aufgebracht werden.
Die konfeſſionelle Trennung im Schulweſen bringt in jedem Lande
mit konfeſſionell gemiſchter Bevölkerung beim Vorhandenſein
konfeſſio=
neller Minderheiten nicht Gewiſſensfreiheit, ſondern Gewiſſenszwang
und eine unerträgliche religiöſe Vergewaltigung.
Demgegenüber iſt die in Heſſen beſtehende Simultanſchule eine
Schule wahrer Toleranz. Die Erteilung des Religionsunterrichts auf
konfeſſioneller Grundlage ſichert die berechtigten Intereſſen der
Bekennt=
niſſe. Die Zuſammenfaſſung aller Schüler ſchafft die Vorausſetzung für
die Entwicklung eines Gemeinſchaftsgefühls, das über die Schranken der
Bekenntniſſe hinausgreift, und das uns in der heutigen Zeit mehr als
je nötig iſt.
Die reichere Gliederung verbürgt größere Leiſtungsfähigkeit.
Der Darmſtädter Lehrerverein richtet deshalb an alle Glieder des
Volkes die Aufforderung, für die Erhaltung der heſſiſchen gemeinſamen
Schule mit allen Mitteln einzutreten. Die im Entwurf zugeſagte
Schon=
friſt von fünf Jahren entſpricht nicht dem Geiſte der Verfaſſung. Das
Geſetz muß zum mindeſten eine Beſtimmung bringen, die die Erhaltung
der heſſiſchen Simultanſchule in ihrer jetzigen Form und ihrem jetzigen
Umfange ſicherſtellt.”
p. Die Goldene Hochzeit eines Darmſtädters in New York.
Dieſes ſeltene Feſt begehen am 19. September Apotheker Auguſt
Eimer und ſeine Gattin Marie geb. Amendt. Beide Jubilare
entſtammen Darmſtädter Familien. Der Vater des Ehemanns
war der Färbereibeſitzer Eduard Eimer, der am 6. November
1905 verſtarb. Das Unternehmen befand ſich in der Schulſtraße 13.
Auguſt Eimer, ein alter „Schmitzianer” beſuchte das Ludwig=
Georgs=Gymnaſium. Mit Sekundareife wurde er Lehrling in
der Adlerapotheke; nach gut beſtandener Prüfung bezog er das
Polytechnikum in Zürich und ſtudierte daſelbſt Chemie. Nach
Beendigung der chemiſchen Studien ging er nach New York und
trat in das Ex= und Importgeſchäft Eimer u. Amendt, das ſein
Onkel Carl und Anton Amendt, ſein ſpäterer Schwiegervater,
leiteten und das ſchon damals Weltruf genoß, ein. Bald wurde
er Teilhaber, da der Oheim ihm ſeinen Geſchäftsanteil überlies
Nach dem Heimgang des Schwiegervaters wurde er
Allein=
inhaber, unter ihm wuchs das Unternehmen zu ſeiner heutigen
achtunggebietenden Höhe. Vor vier Jahren konnte Auguſt Eimer
auf ein 50jähriges Wirken im Geſchäfte zurückblicken. Während
des Krieges und nachher war das Jubelpaar in New York an
der Spitze aller Unternehmungen, die beſtrebt waren, die Not
der deutſchen Stammesbrüder zu lindern. Gerade der
Heimats=
ſtadt haben ſich damals beide ſtets erinnert. Gern und freudig
entbieten auch wir zu dieſem Feſttage unſere herzlichſten
Glück=
wünſche.
— Volkshochſchule. Die Führung durch die Ausſtellung „Alte
Kunſt am Mittelrhein”, die ſich am letzten Samstag auf die
Gemälde bezog, wird am kommenden Samstag, den 17. Sept.,
nachmittags 4 Uhr, fortgeſetzt und behandelt die Plaſtik. Die Führung
hat Kunſthiſtorikerin M. Frölich freundlicherweiſe wieder übernommen.
Einlaßkarten ſind vorher zum Preiſe von 60 Pfg. in der
Geſchä=
ſtelle der Volkshochſchule zu löſen. — Die Führung durch Mainz
muß auf einen ſpäteren Tag verſchoben werden.
— Der Verein der Freunde des Heſſiſchen Landestheaters wendet
ſich auch dieſes Jahr wieder an das kunſtſinnige Darmſtädter Publikum
mit der Bitte, ſeine Beſtrebungen durch Erwerbung der Mitgliedſchaft
zu unterſtüitzen. Wie bekannt, betrachtet es der Verein als ſeine
Auf=
gabe, ein Bindeglied zwiſchen Theaterleitung und Publikum zu bilden,
und das Theater auch insbeſondere bei Neuinſzenierungen finanziell. zu
unterſtützen. Auch tüchtigen und talentvollen jungen Künſtlern möchte
es gerne mehr wie bisher für ihre Ausbildung behilflich ſein. Dazu
braucht es aber nicht unbedeutender Mittel, alſo einer zahlreichen
Mit=
gliedſchaft. Nach Fühlungnahme mit der neuen Leitung des Theaters,
welche dem Verein reges Intereſſe entgegenbringt, iſt der Verein in
der Lage, ſeinen Mitgliedern für den kommenden Winker reiche
An=
regung verſprechen zu können. Im Oktober wird Herr Prof. Ebert
einen Rezitationsabend für den Verein halten; für Nobember iſt eine
gefellige Vereinigung, verſchönt durch künſtleriſche Darbietungen,
vor=
geſehen, während für Januar ein Künſtlerabend des Landestheaters in
Ausſicht genommen iſt. Auch ſollon intereſſante Vorträge gehalten
werden. Die ſchwierige Lage unſeres Theaters, das wir uns doch alle
als wertvollen Kulturfaktor erhalten ſehen möchten, erfordert vor
allem ſeine Unterſtützung durch das Publikum nicht nur durch regen
Beſuch, ſondern auch durch tatkräftiges Eingreifen aller daran materiell
und ideell intereſſierten Kreiſe. Wir wenden uns deshalb an den oft
bewährten Bürgerſinn unſerer Bevölkerung und bitten um
Anmeldun=
gen zur Mitgliedſchaft bei unſerer Geſchäftsſtelle, Marktplatz Nr. 10
(Th. Kalbfuß).
— Turngemeinde Beffungen 1865, Darmſtadt, e. V. Die Wander=
Abteilung hat für kommenden Sonntag, den 18. September I J.,
eine Radtour eingelegt. Es iſt dies der diesjährige dritte
Rad=
ausflug. Die Fahrt geht diesmal über Eſchollbwicken, Eich, Hahn nach
Gernsheim, wo für die Badeluſtigen Gelegenheit iſt, im Rhein zu baden.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen Ecke Beſſunger= und
Heidelberger Straße zuſammen, von wo pünktlich um 7 Uhr —
ſellſt=
verſtändlich nur bei gutem Wetter — die Abfahrt erfolgt. Führer iſt
Turner Hirſch. Leider iſt es demſelben wegen dringender Abhaltungen
am Sonntag nachmittag nicht möglich, weiter als ws nach Gernsheim
mitzufahren. Es wird deshalb genau wie bei der erſten Radtour in
Gernsheim ein neuer Führer beſtimmt, der das weitere Ziel und die
Heimfahrt regelt. Turner Hirſch wird diejenigen Teilnehmer, welche
nicht den ganzen Tag unterwegs bleiben wollen, ſammeln, über
Hähn=
lein, Bickenbach die Rückfahrt regeln, und zwar ſo, daß die Ankunft in
Darmſtadt noch vor 1 Uhr erfolgt. Hoffen wir, daß der Wettergott
Ein=
ſicht hat, damit recht viel Turnerinnen und Turner mitkommen.
Die Schwarzarbeit im Friſeurhandwerk.
Seitens der Friſeur=Zwangs=Innung erhalten wir folgende
Zu=
ſchrift:
Das Handwerk führt in den Nachkriegsjahren einen ſchweren
Kampf gegen die Schwarzarbeiter, die in weit größerer Anzahl
auftre=
ten als früher und ihre Tätigkeit zum Schaden des Fiskus und des
regulären Handwerks ausüben. Sie kennem keineswegs behördliche
Aufſicht, keine gewerbepolizeilichen Vorſchriften, keine Steuerbehörde
und ſind infolgedeſſen in der Lage, billiger zu arbeiten als derjenige
Handwerker, der ſich den im Intereſſe des Allgemeinwohls geſchaffenen
Vorſchriften und Anordnungen unterwirft. Das Publikum, das dieſe
Schwarzarbeiter unterſtützt, verſtößt nicht nur gegen die Intereſſen der
Allgemeinheit, ſondern es nimmt auch ſeine eigenen Intereſſen nicht
wahr, wenn es Arbeiten an Schwarzarbeiter vergibt, da der weitaus
größte Teil dieſer Leute nicht diejenige berufsmäßige Ausbildung hat,
die notwendig iſt, um die Arbeiten in jeder Beziehung einwandfrei
durchzuführen, und bei ſolchen Handwerksarten, die in gewiſſer
Bezie=
hung zur Hygiene ſt hen, ſind die Bedenken beſonders ſchwerwiegend.
Dies gilt vor allem für das Friſeurhandwerk.
Dig hieſige Frieſeur=Zwangs=Innung hat den Beſchluß gefaßt, gegen
die Schwarzarbeiter, die unter Mißachtung der beſtehenden geſetzlichen
und polizeilichen Vorſchriften und unter Schädigung des Steuerfiskus
ſich betätigen, mit Anzeigen bei der Staatsanwaltſchaft vorzugehen.
Davon ſollen vor allen Dingen auch die betroffen werden, die
Sonntags=
arbeit leiſten, während das reguläre Handwerk zur Innehaltung der
Sonntagsruhe verpflichtet iſt. Die auf Grund dieſer Anzeigen einzu.
leitenden Strafverfahren haben natäirlich nur dann Zweck, wenn ein
unbedingter Beweis für ein Vergehen gegeben iſt, und infolgedeſſen
läßt es ſich nicht umgehen, daß die Kunden der Schwarzarbeiter als
Zeugen vor Gericht geladen werden.
Daß hierdurch dem Publikum manche Unannehmlichkeiten bereitet
werden, iſt klar, und muß es jedem überlaſſen werden, ob er ſich dieſen
Notwendigkeiten ausſetzen will oder nicht. Von allen Einſichtigen ſollte
erwartet werden, daß ſie im allgemeinen und eigenen Intereſſe den
ſchweren Kampf, den das Handwerk gegen dieſe Schädlinge führt,
tat=
kräftig unterſtützen.
— Orpheum. Zum Gaſtſpiel des Kuban=Koſaken=
Chors am kommenden Sonntag, 18 Sept., abends 8 Uhr,
nachfolgende einige Preſſeauszüge: „Rheiniſche Ztg.” vom 8. 9. 26:
Der Kuban=Koſaten=Chor hatte in der Städtiſchen Tonhalle
ſenſatio=
nellen Erfolg. Der Abend bewies, daß die Kuban=Koſaken ihren
Ka=
meraden vom Don zumindeſt ebenbürtig, wenn nicht gar überlegen ſind.
Stimmaterial, dynamiſche Schattierung, Intonationsreinheit, Diſziplin
ſeiner Sänger ſind über alles Lob erhaben. — „Weſtfäliſche
Ztg. : Der Chorklang iſt wohllautgeſättigt und von erſtaunlicher Fülle,
das Stimmaterial ausgezeichnet. Die Einheitlichkeit, rhythmiſche
Straff=
heit und Exaktheit ſind kaum zu überbieten. — „Dresdener
Nach=
richten‟: Die Lieder und Geſänge der Ruſſen zeigen in ihrer
Kunſt eine nationale Bodenſtändigkeit, zu der kein Seitenſtück denkbar
iſt. Das Gaſtſpiel des Kuban=Koſaken=Chors, der wieder einmal Proben
ſeiner Kunſt in Dresden vermittelte, war ein Erfolg auf der ganzem
Linie. — In den Vorverkaufsſtellen: de Waal (Rheinſtraße 14) und
Verkehrsbureau hat der Kartenverkauf begonnen. Preiſe 1—3 Mark.
— Evang. Petrusgemeinde. Einem vielſeitigen Wunſche zu
ent=
ſprechen, haben ſich die Jugendbünde entſchloſſen, das am Jugendſonntag
unter großer Anteilnahme aufgeführte „Spiel vom verlorenen
Sohn” von Burkard Waldis am kommenden Sonntag, den 18. Sept.,
zu wiederholen. Die Aufführung findet im Gemeindehaus
Eichwieſen=
ſtraße 8, abends 8.30 Uhr, ſtatt. Im Hinblick auf die Wirkung des
Spieles auf die Anweſenden ſowie die ganze Art der Aufführung kann
man ſich nicht dem Eindruck verſchließen, daß es ſich hier um etwas
ganz Beſonderes handelt. Burkard Waldis iſt es glänzend gelungen,
das Gleichnis vom verlorenen Sohn in lebende Formen zu bringen.
Großes Aufſehen erregt der Einzug der Spielgemeinde und die
Klei=
dung derſelben. — Der verlorene Sohn, wie er ſein väterliches Erbteil.
bekommt und in die Ferne zieht. Er gaſtiert dann in einer Wirtſchaft,
in der er ſein Geld verpraßt. Wirtshausmuſik erklingt und die Gäſte,
unter ihnen der verlorene Sohn, ſingen dem Wirt ein Lied, und man
hört in dem letzten Vers: „Steck an die Schweinebraten, darzu die
Hühner jung; darauf ſoll uns geraten ein guter, friſcher Trunk. Trag
einher kühlen Wein und ſchenk uns tapfer ein; mir iſt ein Beut
ge=
vaten, die muß verſchlemmet ſein.” Auf dieſe Weiſe kam der verlorene
Sohn um Hab und Gut. Der Hunger ſtellt ſich ein, und er ſteht zunächſt
der Tatſache ratlos gegenüber. Da macht er ſich auf zu ſeinem Vater.
Die Verzeihung und die Liebe desſelben läßt alles Unglück in den
Hin=
tergrund treten. Der andere Sohn, welcher gerade vom Feld kommt,
ärgert ſich über das Verhalten des Vaters. In der Schlußſzene werden
der Schaugemeinde der Phariſäer und der Zöllner in den Geſtalten des
frommen Bruders und des Wirtes vor Augen geführt, und die Worte
des Sprechers knüpfen an den Zuſammenhang mit den Worten Jeſu
am Ende des Gleichniſſes. Da bei der erſten Aufführung ſämtliche
Ein=
trittskarten ausverkauft waren, konnten viele dem Spiel nicht
bei=
wohnen. Ihnen ſei beſonders ans Herz gelegt, die Karten möglichſt
frühzeitig zu löſen, da wiederum mit einem ſtarken Andrang zu rechnen
iſt. Numerierte Eintrittskarten ſind zu 50 Pfg. bei den Mitgliedern
der Jugendbüinde, bei Herrn Kirchendiener Kropp, Eichwieſenſtraße 8,
und in der Papierhandlung K. F. Bender, Beſſungerſtraße, erhältlich.
Am. Vortrag in der Buchhandlung Schroth. Die neue Reihe der
in der Buchhandlung Schroth eingebürgerten Vorträge eröffnete am
Mittwoch abend ei Vortrag des Profeſſors Dr. Gregor Boſtunitſch,
eines baltiſchen Gelehrten und Schriftſtellers, über „
Reinkarna=
nation und Karma”, Karma (im Sanskrit karman — Tat) iſt
u. a. ein Hauptdogma des Buddhismus und hängt mit der Lehre von
der Seelenwanderung zuſammen. Von den Hauptgedanken des Vortrags
ſei folgendes wiedergegeben: „Für die Wahrheit der Lehre von der
Reinkarnation können wir religiöſe und wiſſenſchaftliche Beweiſe
bei=
bringen. Die Lehre Chriſti iſt auf der Reinkarnation aufgebaut. Im
11. Kapitel des Evangeliums Matthäi und an anderen Stellen des
Neuen Teſtaments finden wir hierfün deutliche Beweiſe. So iſt
Jo=
hannes eine Wiedevverkörperung des Propheten Elias. Den chriſtlichen
Himmel ſtellen wir uns vor als eine dauernde Fortentwicklung des
Menſchen, deſſen Leben eine rſſiſche Myſtikerin als den Weg vom
Proto=
plasma zum Erzengel Gabviel kennzeichnet. Der Begriff Seele wird
oft mit dem Begriff Geiſt verwechſelt. Die Seele iſt nur das
Verbin=
dungsglied zwiſchen Seele und Leib. Es gibt, zumal im Orient,
Men=
ſchen, die von ihrem Leben in vergangenen Zeiten wiſſen. Wir haben
hierfür Beweiſe, die durch wiſſenſchaftliche Experimente erbracht ſind.
Das Geſetz, nach dem die Reinkarnation vollzogen wind, iſt das Geſetz
des Karma. Der Myſtiker kennt keinen Zufall, ſondern nur eine Kette
von zwingenden Notwendigkeiten, deren Vorausſetzungen wir ſelbſt in
unſerem früheren Leben geſchaffen haben. Wir binden uns nicht durch
eim unabwendbares Fatm im Sinne des orientaliſchen Fatalismus,
ſondern durch uns ſelbſt. Krankheit kann ſein die Mögluhkeit einer
Heimſuchung oder die Läuterung zur inneren Einkehr. Es iſt eine
Blasphemie, wenn man jetzt in einem fungen Inder die Inkarnatior
Chriſti ſehen vrill. Der Menſch iſt ein Funke der ewigen Seele, welche
keinen Tod kennt und nach einer Reihe von Erdenleben in fernenrer Welt
leben wird! Von Zuhörern geſtellte Fragen gaben dem Vortragenden
Gelegenheit, auf das Gebiet der Theoſophie abzuſchweifen. Der
gehalt=
volle Inhalt des Vortrags fand, nicht zuletzt Dank der glänzenden,
lebendigen Vortragsweiſe des Redners, lebhaf en und nachhaltigen
Widerhall in der Zuhörerſchaft. Manches aus dem Brillantfeuerwerk
von Theſen, Argumenten und Betrachtungen, aus denen das Thema
des Abends ſich aufbaute, blieb allerdings auch dem aufmerkſamen,
willig mitgehenden Zuhörer unklar und myſtiſch.
H. W. W.
— Tierſchutzverein für Heſſen in Darmſtadt. Auf der
landwirt=
ſchaftlichen Landesausſtellung in Daarmſtadt vom 15.—2. September
iſt der Heſſiſche Tierſchutzverein in der wiſſenſchaftlichen Abteilung VII
— große Halle, Stand Nr. 59 — vertreten. Nützliche Tiere, Vögel,
Niſt=
höhlen, Futterhäuschen und ſonſtige Geräte und Druckſachen für Tier=
und Vogelſchutz ſind hier ausgeſtellt.
4
garette
IB In. 8123
a m e
del
Seite 6
Donnerstag, den 15 Geptember 1927
Nummer 221
Verein Heſſiſcher Strafvollzugsbeamter.
Am Sonntag fand unter Leitung des Herrn Oberwachtmeiſters
Veith zu Darmſtadt die diesjährige Hauptverſammlung unter ſtarker
Beteiligung von ſämtlichen Strafanſtalten Heſſens ſtatt. Von morgens
½11 Uhr bis 1½ Uhr wurden die internen Fragen ſowie
fachtech=
niſche Fragen behandelt. Nach der Mittagspauſe fand um 2 Uhr die
offizielle Verſammlung ſtatt. Erſchienen waren vom Heſſiſchen
Be=
amtenbund Herr Rektor und Landtagsabgeordneter Winter=Mainz und
Hausverwalter Wolf=Gernsheim, ſowie die Landtagsabgeordneten
Herr Leuſchner und Stork, Darmſtadt. Die Regierung und andere
Parteien konnten wegen anderweiten Bindungen nicht erſcheinen und
entſchuldigten. Der Vorſitzende leitete die Verhandlungen über Wünſche
und Forderungen für die kommende Zeit der Strafvollzugsbeamten ein,
er wies beſonders darauf hin, daß man den Sicherheitsbeamten hinter
den hohen Mauern nicht das Intereſſe entgegenbringt, als wie den
Sicherheitsbeamten auf der Straße uſw., trotz unſeres gefahrvollen
Dienſtes, daß man zur Frage der Uniformanteile ebenſo die uns bis
jetzt vorbehaltenen Hebungsſtellen nach Gruppe 6, welche nach dem
Beſoldungsgeſetz uns zuſtehen, noch nicht genehmigt hat, trotzdem das
Sperrgeſetz kein Hinderungsgrund bilden konnte. Herr Winter gab
Aufklärungen über allgemeine Beamtenfragen und ging dann des
näheren auf unſere Forderungen zur Beſoldungsneuregelung ein,
des=
gleichen Kollege Wolf=Gernsheim. In nahezu ¼ Stunde verbreitete er
ſich in ſehr geſchickter Weiſe über Organiſationsfragen. Herr Abg.
Leuſchner ſprach über Beſoldungsprobleme und Wirkungen; er
ver=
ſicherte, daß ſeine Partei alle unſere Forderungen ſchon infolge des
ſchweren Dienſtes unterſtützen würde. Desgleichen ging Herr Rektor
Stork auf die intereſſierenden großen Beamtenfragen ein. Sämtliche
Redner ernteten für ihre von großem Intereſſe getragenen
Ausfüh=
rungen lebhaften Beifall. Nach Erledigung einiger anderweiten Fragen
ſchloß der Vorſitzende um 4 Uhr die in allen Teilen gut berlaufene
Verſammlung. Der Anſchluß an den Heſſiſchen Beamtenbund wurde
genehmigt.
Ausnahmetarif 9a für Wein.
Im Ausnahmetarif 9a für Wein iſt mit Gültigkeit vom 15.
Septem=
ber 1927 eine Anzahl wichtiger Aenderungen und Verbeſſerungen
durchgeführt worden. Die Entſernungsgrenze wurde von 400 Kilometer
auf 450 Kilometer erweitert. Von beſonderer Bedeutung iſt die
Auf=
nahme von Ausnahmefrachtſätzen für Wein bei Auflieferung als
Fracht=
ſtückgut. Die hier in Frage kommende Ermäßigung beläuft ſich auf
durchſchnittlich 20 Prozent gegenüber den normalen Frachtſätzen der
Stückgutklaſſe I. Ferner wurden in den meiſten Entfernungen die
bis=
her gültigen Ausnahmeſätze für Wagenladungen noch weiter ermäßigt,
und zwar durchſchnittbich um etwa 6 Prozent. Außerdem kann künftig
für Weinſendungen in Wagenladungen, die nach Zuladung von Wein
auf der Beſtimmungsſtation mit der Eiſenbahn weitergeſchickt werden,
der Ausnahmetarif im Erſtattungswege auch für die zweite
Beförde=
rungsſtrecke angewendet werden, ſofern die Geſamtbeförderungsſtrecke
nicht mehr als 450 Kilometer beträgt. Auch für Schaumwein ſieht der
neue Tarif inſoweit eine Begünſtigung vor, als eine Beiladung von
Schaumwein zu Wein in Wagenladungen die Anwendung des Tarifs für
die ganze Sendung nicht ausſchließt, ſofern das Gewicht des
Schaum=
weins nicht mehr als 10 Prozent des Geſamtgewichts ausmacht und
getrennte Gewichtsangabe im Frachttarif erfolgt iſt. Die
Veröffent=
lichung des neugefaßten Ausnahmetarifs im Nachtrag 3 zum
Reichs=
bahn=Gütertarif. Heft C II. Nähere Auskunft erteilen die
Güter=
abfertigungsſtellen.
— Vortrag. Am nächſten Samstag, den 17. September, abends
8 Uhr, ſpricht in der Darmſtädter Stadtkapelle Herr Pfarrer Vietor
aus Volmarſtein über die Krüppelarbeit der deutſchen
Inneren Miſſion. Dieſer Vortrag wird manchem von hier und
auswärts, der vormittags zu ſeinem Bedauern an den Verhandlungen
der Deutſchen Vereinigung für Krüppelfürſorge nicht teilnehmen
konnte, erwünſchte Gelegenheit bieten, den Leiter der großen modernen
Kmippelanſtalten zu Volmarſtein kennen zu lernen, und durch ihn die
Innere Miſſions=Arbeit zum Beſten von Verkrüppelten aller Art mit
dem Ziele ihrer Erwerbsbefähigung. Bekanntlich werden wir auf
die=
ſem Spezialgebiet ſozialer Fürſorge demnächſt auch in Nieder=Ramſtadt
in dem dazu eigens errichteten Neubau des dortigen Krüppelheims die
erfreulichen Anfänge haben.
— „Die Elektrizität im Haushalt‟. Die bisher wöchentlich im
Aus=
ſtellungsraum der Heag ſtattgefundenen Vorträge fallen mit Rückſicht
auf die landwirtſchaftliche Landesausſtellung aus. Die Beſucher dieſer
Ausſtellung werden beſonders auf die Beſichtigung des Elektrohofes
hingewieſen; in den Wohnräumlichkeiten desſelben (Küche uſw.) werden
ſämtliche Geräte und Maſchinen für den Haushalt praktiſch vorgeführt
und fachmänniſch erläutert. Beſonders iſt Wert auf den Elektro=
Oeko=
nom gelegt, von deſſen Vorzüglichkeit man ſich an Hand der zubereiteten
Speiſen überzeugen kann. Der nächſte Vortrag über die Elektrizität
im Haushalt findet erſt am Freitag, 3 1. September, abends 8 Uhr,
im Ausſtellungsraum der Heag ſtatt. Die Vorträge werden dann
regel=
mäßig jeden Freitag abgehalten.
— Bühnenvolksbund. Die Miete K iſt Donnerstag und Freitag
in der Geſchäftsſtelle abzuholen. (Siehe Anzeige.) Sonntag:
Meiſter=
ſinger. Die Miete H, 12 Vorſtellungen, beginnt erſt am 9. Oktober.
Einzeichnungen werden noch entgegengenommen. Kartenabholung wird
noch bekanntgegeben.
*Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags.
Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags beriet in der Mittwoch=
Sitzung eine Regierungsvorlage über Bodenverbeſſerungsdarlehen. Es
handelt ſich hier um Zinsverbilligung und Feldbereinigungsdarlehen.
Es ſollen Darlehen bis zum Geſamtbetrage von 8 Millionen gewährt
und im Wege des Staatskredits flüſſig gemacht werden. Die Vorlage
wurde angenommen mit dem Zuſatz, daß die Regierung die Gemeinden
uſw., die als Darlehensnehmer in Betracht kommen, vorher
benach=
richtigt, daß nur eine beſchränkte Summe des Darlehens zu verbilligtem
Zinsſatz abgegeben werden kann. Ebenfalls wurde einer
Regierungs=
vorlage über die Beteiligung des Staates an der neugegründeten Firma
„Oberheſſiſche Obſtwerke, e. G. m. b. H. Büdingen”, zugeſtimmt. (Der
Heſſiſche Staat wird ſich mit fünf Geſchäftsanteilen zu je 100 Mark und
mit einer Haftſumme von 200 Mark beteiligen) Eine Vorlage zur
Durchführung des Wohnungsbauprogramms wurde angenommen;
fer=
ner wurde die Regierung zur Aufnahme von Staatsanleihen ermächtigt.
Ein Antrag Lenhart zur Notlage des Wohnungsmarktes wurde für
er=
ledigt erklärt. Zu einem Antrag der Abgg. Frhr von Hehl zu
Herrns=
heim und Nuß, daß alle Berufsfiſcher von der Zahlung des
Fiſcherei=
pachtluxusſtempels befreit werden, erklärt die Regierung, daß, wo große
Härten ſind, ein Nachlaß gewährt werden ſoll; einer allgemeinen
Be=
freiung könne nicht ſtattgegeben werden. Der Antrag wurde durch die
Regierungsantwort für erledigt erklärt. — Eine Vorlage zur
Befrei=
ung von Unternehmungen zur Errichtung von Wohnungen für
Minder=
bemittelte von Stempel und Gerichtsgebühren wurde genehmigt.
Einem Antrag Eberle wegen Errichtung einer Amtsrichterwohnung in
Wörrſtadt wurde zugeſtimmt mit der Maßgabe, daß die Regierung im
Voranſchlag für 1928 Mittel für den Bau einer Amtsrichterwohnung
bereitſtellt. — Zu einer Eingabe der Kanzleigehilfen des Amtsgerichts I
und II in Darmſtadt, betr. Abbau der zur Bearbeitung der
Aufwer=
tungsarbeiten eingeſtellten Kanzleigehilfen, erklärt die Regierung, daß
die Frage geprüft werde, ob Gehilfen nach Erledigung der Arbeiten
beibehalten werden können. Die Eingabe wurde für erledigt erklärt. —
Abg. Reiber hat einen Antrag eingebracht, alsbald das Geſetz über die
Gewerbeſteuer zu beraten und zu verabſchieden. Ueber dieſes Geſetz
liegt bereits ein Plenarbeſchluß vor, die Vorlage nicht zu beraten und
nicht zu verabſchieden. Die Mehrheit des Ausſchuſſes ſtellte ſich aber
auf den Standpunkt des Artikels 35 der Geſchäftsordnung des Landtags,
wonach eine Vorlage, die vom Landtag abgelehnt worden iſt, nicht
mehr in derſelben Landtagsperiode eingebracht werden kann. Auch nach
Artikel 35 Abſatz 2 wäre eine nochmalige Beratung nicht möglich, denn
dieſer Abſatz beſtimmt, daß Anträge nur dann wieder beraten
wer=
den können, wenn ein Beſchluß des Landtags dies zuläßt. V.
Eine Anfrage des Abg. Dr. Werner. Abg. Dr. Werner
(Dnatl.) hat im Heſſiſchen Landtag folgende Anfrage an die Regierung
eingebracht: Die kommende Beſoldungsordnung im Reich und in den
Ländern ſoll offenbar von einem maßgeblichen Teil der Wirtſchaft dazu
benutzt werden, um für ſich ganz unbegründete und unberechtigte
Preis=
ſteigerungen einzuheimſen. Auf der Magdeburger Beamtentagung wies
Herr Reichsfinanzminiſter Köhler bereits auf dieſe drohende Gefahr hin
und erklärte, daß er mit der Reichsregierung willens ſei, dieſem
unheil=
bringenden Vorgehen entſchloſſen zu begegnen. Ob es ihm gelingen
wird, ſteht dahin, doch muß alles Mögliche verſucht werden, um zu
ver=
hindern, daß eine, das geſamte Geſchäftsleben mit ſich ziehende, letzten
Endes ſich als Verbraucher an Staat und Volk auswirkende
Preis=
wucherei eintritt. Betrug an der ſeit Jahren ins wirtſchaftliche
Hinter=
treffen geratenen Beamtenſchaft, reſtloſes Aufſaugen der
Gehaltsauf=
beſſerungen durch Vampyre der Volkswirtſchaft, neue
Inflationserſchei=
nungen würden die unabwendbare Folge ſein.
Ich frage an: 1. Gedenkt die Heſſiſche Regierung das Vorhaben der
Reichsregierung gegen jede unberechtigte Preiserhöhung zu unterſtützen?
2. Was beabſichtigt die Heſſiſche Regierung in dieſer Frage auf heſſiſchem
Gebiet demnächſt zu tun? 3. Iſt die Heſſiſche Regierung insbeſondere
bereit, auf eine Ueberwachung der Machenſchaften der ſogen.
Conven=
v.
tionsbureaus und Syndikate hinzuwirken?
Kunſtnotizen.
Ueber Werte, Künffier oder Hünſtlieriſche Veranſtaltungen, deren im Nachftichenden Gruchwng
geſchieht. bebält ſich die Redatſion ihr Urteil vos
— Reſidenz=Theater: „Derelektriſche Stuhl”. Ein
Tendenzfilm gegen die Tod sſtrafe, vor allem gegen die Todesſtrafe auf
Grund von Indizienbeweiſen. In New York iſt ein Juſtizmord erfolgt.
Der unſchuldig zum Tode Verurteilte wurde hingerichtet, weil das
Ge=
ſtändnis des wahren Mörders zu ſpät kam. Auf dieſe Zeitungsnachricht
hin wetten zwei junge Leute um eine große Summe, daß dies jeden Tag
vieder geſchehen kann und konſtruieren einen ähnlichen Fall. Der eine
von ihnen verſchwindet unter Hinterlaſſung einiger Sachen, wie Uhr,
Brieftaſche uſw. Der andere dingt ſich einen jungen Spitzbuben, der
den Mord auf ſich nimmt. Der Verſchwundene ſoll verabredungsgemäß
im letzten Augenblick zurückkommen, um den Bluff aufzudecken. Er
kommt aber nicht, denn — ſein Wettpartner hat ihn inzwiſchen in der
Notwehr erſchoſſen. Die Leiche wird gefunden; die Kette der
Indizien=
beweiſe ſchließt ſich. Der Unſchuldige ſitzt bereits auf dem elektriſchen
Stuhl, als ſeine Schldloſigkeit ſich herausſtellt. Ein ſtarker Film, mit
Spamung geladen von Anfang bis zu Ende, von James P. Hogan
mit großem Geſchick inſzeniert und durchweg glänzend dargeſtellt.
Lokale Veranſialtungen.
Die diemuter erfcheinenden Notizen find ansſchlietllch als Hinweiſe auf Anzeigen zu beiracten.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritlk.
— Brauerei=Ausſchank Fay. Am Samstag abend
wer=
den die ſeit vorigem Jahre eingeführten Freikonzerte, welche regelmäßig
Samstag abends ſtattfinden, eröffnet. (Siehe Anzeige.)
Der Verband Oeutſcher Architells
und Ingenieurbereine
begann im Kölner Stadtverordneten=Sitzungsſaal den 52. Spmn
Architekten= und Ingenieurtag, zu dem die 50 Verbandsvereine ric)
Mitgliedern ihre Abgeordneten faſt vollzählig entſandt hatten.
Eröffnung der Sitzung durch den Verbandsvorſitzenden Herrr;
und Regierungsbaurat Schenck wurden zu dem den Abgeordneten zu.),
ten Geſchäftsbericht einige Anregungen gegeben, deren Beachtu ron
Verbandsvorſtand zugeſagt wurde. Nach Konſtituierung der Anz,
für die Vorſtandswahl wurde die Diskuſſiom über die Anträän
Berichte der einzelnen Verbandsvereine eröffnet.
Auf Anregung der Verbandsvereine Köln und Bonn wird
Satzungsänderung beſchloſſen, wonach diejemigen
Vereinsmitglierter=
ihren Wohnort wechſeln, ohne beſonderen Wahlgang in jeden m
Verbandsverein aufgenommen werden.
Der A. J.V. Berlin beantragt durch ſeinen Vorſitzenden,
Profeſſor Gieſe, folgende Reſolution: Der Deutſche Architekts=6
Ingenieurtag 1927 ſtellt mit Bedauern feſt, daß die Stelle des 18
der Preußiſchen Staatsbauverwaltung ſeit mehr denn 1½ Jahrem½
ſetzt iſt und daß hierdurch die erwünſchte ruhige Durchführmyr
großen bautechniſchen Aufgaben Preußens und mit ihr das Anſe =n=
Staatsbauverwaltung außerordentlich gelitten habe. Die vielfarn
der Oeffentlichkeit gegen die Staatsbauverwaltung erfolgten 22,
ſind in erſter Linie auf das Fehlen der leitenden Perſönlichkeit 1u)
die nicht berechtigte Einmiſchung anderer Dienſtſtellen in die Dmy
rung befonders wichtige Bauaufgaben zurückzuführen. Der Zu
Architekten= und Ingenieurtag 1927 hält es mit der Würde der c
verwaltung nicht für verträglich, daß noch weiter in der bis=
Weiſe herumgefragt wird und fordert dringend die ſchleunige Bg
des Poſtens des Miniſterialdirektors der Preußiſchen Staatsbann
tung mit einer aus dieſer Verwaltung hervorgegangenen und mt
Verwaltungsapparat vertrauten Perſönlichkeit ohne Rückſichtnahn
parteipolitiſche Geſichtspunkte.
Ebenfalls auf Antrag des A.J.V. Berlin berichtet der Eie
Burgenbauer Profeſſor Bodo Ebhardt über das Reichsehrenraaſ
der er bereits in der Verbandszeitſchrift Deutſches Bauweſen” ei-)
berichtet hat. Die Abgeordnetenverſammlung ſtimmt mit lech),
Beifall den Ausführungen zu und faßt folgende Entſchließung:
1. Der Deutſche Architekten= und Ingenieurtag begrüßt die Be=m
für die Errichtung eines Reichsehrenmals für die toten unc *
den Helden des Weltkrieges vom vaterländiſchen und künſt um
Standpunkt aus als eine Aufgabe, wie ſie der deutſchen
Kin=
ſchaft nicht ſchöner geſtellt werden kann.
2. Der D.A. J.=Tag iſt bereit, alle Vorarbeiten für die Löſung
Aufgabe nachhaltig zu fördern und zu unterſtützen.
3. Als Träger der Vorbereitungsarbeiten ſoll weder eine Ele
noch eine Partei, noch das Parlament in Frage kommen, ſie
dieſe vom Wechſel der politiſchen Miniſterien und Beamtym
dem Schwanken der öffentlichen Meinung und parlamentrn
Stimmungen abhängen, ohne als ein Ausdruck des geſamtem?
willens betrachtet werden zu können.
4. Aus dieſer Ueberzengung heraus befürwortet der D.A.J.=—uſ
Bildung eines unabhängigen Ausſchuſſes aus verantwortung:
gen, tatkräftigen und unabhängigen Männern aller Stäre
aller künſtleriſcher Richtungen, deſſen Mitglieder keinerlei Biru
und Aufträge annehmen ſollen.
5. Dieſem Ausſchuß ſind alle Maßnahmen für Platzwahl urde
fortdauernde Werbetätigkeit für den großen Gedanken zu
tragen, ebenſo die Vorarbeiten für einen Wettbewerb untel
ſtellung von Bedingungen, die der Künſtlerſchaft die weiteſ:
ſſ=
heit läßt.
Bereits im Vorjahre hatte der Verband die Notwendigkeit der Eln
Errichtung eines Miniſteriums der Technik geott.
Da in der Angelegenheit anſcheinend bisher nichts geſchehen iſt.1
derholt der Verband ſeine vorjährige Forderung. Der Teß=
Architekten= und Ingenieurtag ſtellt ſich einmütig auf den Star)t,
daß die Zuſammenfaſſung aller techniſchen Belange des Reiches we
Beſeitigung des bei der jetzigen Zerſplitterung üblichen
Gegenefich=
arbeitens der einzelnen Reſſorts nicht länger hinausgefchoben
darf, und daß die ſeit langem von der Oeffentlichkeit und vom Rid
geforderte Schaffung einer einheitlich arbeitenden Zentralbehörd,
Reichsminiſteriums für Technik und Verkehr, im Intereſſe der
finanzen und des Gemeinwohls durchgeführt werden muß.
Nachdem die Möglichkeit gegeben war, die Beziehungen
de=
ſchen Architekten und Ingenieure zu den Internationalen Veuch
wiederherzuſtellen, haben ſich die deutſchen Verbände zu einer a
ſamen Auslandsvertretung zuſammengeſchloſſen. Her
bandsdirektor Schmidt berichtet als Vorſitzender und Geſchäf7
dieſer Vertreter eingehend über die Beteiligung der deutſchen Vaß
an internationalen Kongreſſen und ſtellt die erfreuliche Tatſaweſ,
daß auch auf Seiten der Auslandsvertretung auf die Mitarbiſ
deutſchen Fachkollegen außerordentlicher Wert gelegt wird uw)
unſere Vertretung die zu begwißende Wirkung hat, daß auch di
lands=Architekten und =Ingenieure ſich zu Studienreiſen nach De
land in immer ſtärkerem Maße entſchließen.
Wie bereits in den Fachzeitſchriften bekannt gegeben worden. !
ſich der Verband der Deutſchen Architekten und Ingenieure nm/
Verband Deutſcher Diplom=Ingenieure zu einer Arbeitsgere
ſchaft der akademiſchen Technikerverbände zuſen
beſchloſſen.
Sehr geehrter 3err!
Ich danke Ihnen herzlichst. Lukutate hat bei mir schon nach 14 Tagen eine
zauberhafte Wirkung ausgeübt. So etwas hätte ich nicht für möglich gehalten. Ich
bin wahrhaft glücklich darüber. Jetzt bin ich N(eldenmutter; aber wenn das so weiter
geht, werde ich wohl noch Naive werden. Ich fühle mich in jeder Weise frischer,
jünger, lebenslustiger und auch beruflich leistungsfähiger. „Nuch mein 82jähriger
Nater hat gute Erfolge mit Lukutate erzielt.
Frau 0. G.
C., den 18. Nugust 1927.
Mitglied des städtischen Schauspielhauses.
Was ist Lukutate?
Die Medizin stebt nicht mebr weit von der Erkenntnis,
daß alle Krankbeiten im Grunde nur Erkrankungen der
Drüsen sind, (Schilddrüsen, Keimdrüsen, Pankreas,
Neben-
nieren, Bauchspeicheldrüse, etc.) Die Drüsen sind
ver-
antwortlich für Jugend oder Hlter, für Gesundbeit oder
Krankbeit, für Hitersschwäche oder Lebenskraft.
Lukutate kann als das Drüsenmittel der Zukunft
bezeichnet werden. Es entspricht einem dringenden
Be-
dürfnis, wie Erfolge und Nachfrage beweisen. Ein großes
dankbares Publikum empfeblt Lukutate von Mund zu Mund.
Man wäblt je nach Geschmack oder wechselt:
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mag, sowie für Korpulente und Diabetiker . Mk. 3.60
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Donnerstag, den 15. Geptember 1927
Seite 9
Aus Heſſen.
Auf zur Landwirtſchaftlichen
Landes=
ausſiellung!
— Die Landwirtſchaftliche Landesausſtellung in Darmſtadt
Ufet am Donnerstag, den 15. September, 8 Uhr vormittags,
r. Tore für den allgemeinen Beſuch. Das ganze Gelände macht
umn außerordentlich feſtlichen Eindruck, und es iſt nur zu
wün=
inzm. daß der Wettergott die Sonne über dem farbenfrohen Bild
chen läßt. Aber auch vor Regen braucht ſich niemand zu ſcheuen,
ner mit Ausnahme einiger Maſchinen und Geräte iſt die ganze
ua4ſtellung in feſten Gebäuden oder in geſchloſſenen,
waſſer=
aren, geräumigen Zelthallen untergebracht, ſo daß immer nur
Aenige Schritte von Halle zu Halle durchs Freie zurückgelegt
ewen wüſſen. Auf der Ausſtellung werden alle
wiſſenſchaft=
hm und techniſchen Errungenſchaften auf dem Gebiete der
nswirtſchaft den Beſuchern vorgeführt. Außerdem iſt ein
reich=
lnges Unterhaltungsprogramm vorgeſehen. Beſonderes
Inter=
e, auch bei den ſtädtiſchen Beſuchern, dürfte die Trachtenſchau
In volkstümlichen heſſiſchen Originaltrachten und die Vorfüh=
Unn ländlicher Tänze in Trachten finden. Die Trachtenſchau iſt
Uystag nachmittag 1½ Uhr und Sonntag um dieſelbe Zeit,
nät auch Beſucher aus größeren Entfernungen Gelegenheit
hrn, ſie zu ſehen. Auch die Vorführungen der Heſſiſchen
Schutz=
ſüisei und die Reit= und Fahrturniere im Vorführungsring
ngen eine große Anziehungskraft auf die Beſucher ausüben.
sHalb auf nach Darmſtadt zur Landwirtſchaftlichen
Landes=
sühellung vom 15. bis 20. September.
— Wixhauſen, 13. Sept. Bei den im Duisburger Stadion
ſtattge=
aitenen Meiſterſchaften des Allgemeinen Deutſchen Turnerbundes
mre der Turnverein Wixhauſen drei Siege erringen. — Der Turnerin
ſtwbeth Vetter gelang es zum zweitenmale, den erſten Sieg im
Frei=
d Bandgeräte=Fünfkampf zu erringen. Elſe Fretz wurde 10. Siegerin
Grechskampf und Willy Dietz 18. Sieger im Zehnkampf der Männer.
Aun 9. Oktober beteiligt ſich der Verein mit ſeinen Wettkämpfern und
inrpferinnen an den Verbandsmeiſterſchaften in Lollar.
n. Arheilgen, 12. Sept. Gemeindenatsbericht. In der
tn Gemeinderatsſitzung gab der Vorſitzende ein Dankſchreiben des
rvermeiſters von Berggießhübel im Erzgebirge bekannt. — Ferner
Urge eine Einladung der Arbeiter=Samariter=Kolonne zur Eröffnung
Sygiene=Ausſtellung verleſen. — Da bei der Rohrlegung im
tmtzenweg am Bahnhof Kranichſtein einige Anwohner übergangen
rien, ſoll bei der Verwaltung der Stadt Darmſtadt beantragt wer=
, Daß alle Hauseigentümer Anſchluß erhalten. — Das Reinigen
Slurgräben wurde genehmigt. — Die Reinigung des Mörsbaches,
Ser Bornſchneiſe bis zur Gemarkungsgrenze, ſoll zur öffentlichen
Eſeigerung ausgeſchrieben werden. — Die Grummetgrasverſteigerung
or. Genehmigung. — Die Herſtellung der Brücke im Bohleneck wird
Nacheißen. Im nächſten Frühjahr ſoll dieſelbe eine Betonierung
er=
u. — Das Geſuch des Puvatiers Ludwig Hartung um
Herſtel=
a des Fußſteigs und der Goſſe an ſemer Hofreite in der Dieburger
euse wird der Tiefbaukommiſſion überwieſen. — Wilheln Heinrich
ſtzu ider erhält einen Bauplatz im Bauquartier an der Mam=
Neckar=
eHahn. Weiteres daſelbſt beſindliches Baugelände ſoll parzelliert
9nn Bauluſtige abgegeben werden. — Zwei Bürgſchaftsübernahmen
dn Genehmigung. — Die Lieferung von 16 Tiſchen für die
Klein=
dsſchrle wurde zu je 17,80 Mark an Schreimermeiſten Melk=
Wix=
um vergeben. Es folgt geheime Sitzung. — Da in hieſiger
Gemar=
u die Maul= und Klauenſeuche ausgebrochen iſt, wurde
ieſige Gemarkung als Beobachtungsgebiet und die Darmſtädter
ze als Sperrgebiet erklärt. Die einſchlägigen geſetzlichen
Beſtin=
yen können auf der hieſigen Bürgermeiſterei eingeſehen werden
uInd genau zu beachten.
Ay Arheilgen, 13. Sept. Die Geburtstagsfeier der 1877
enrenen wurde eingeleitet durch gemeinſamen Kirchgang. Der Orts=
Riche richtete in ſeiner Predigt zu Herzen gehende Worte an die
ſtſägjährigen. Von nachmittags 4 Uhr ab begann der unterhaltende
Im der „Sonne‟. Unter Muſikſtüicken, humoriſtiſchen Vorträgen,
ſugen gemeinſchaftlicher Lieder verſtrich die Zeit im Fluge. Von
ter. Ferne waren die Altersgenoſſinnen und genoſſen herbeigeeilt,
ir alter Kameradſchaft eim paar frohe und genußreiche Stunden
eileben. Zur Abendfeier waren auch die Angehörigen der Geburts=
Eider erſchienen und bis in die erſten Morgenſtunden war der
ſte Kreis der Feſtteilnehmer zuſammen. Die ſchöne Sitte, zu einer
emſamen Geburtstagsfeier zuſammen zu kommen, findet immer
Anklang und wird dabei manches gemeinſam Erlebte wieder in
ansrung gebracht. Auch ſei erwähnt, daß man auch der ehemaligen
ta und der verſtorbenen Altersgenoſſen in angemeſſener Weiſe
ge=
te. Von den früheren Erziehern ſind noch am Leben und nahmen
er Feier teil die Herren Lehrer i. R. Hergert hier und Lehrer Kopp=
Spach. — Ein hieſiger Sänger, der ſich zur Zeit in der
Aus=
durng für die Bühnenlaufbahn befindet, Herr Georg
ün, wird in nächſter Zeit hier mit einem eigenen Konzert in die
ſentlichkeit treten. Der junge begabte Mann, der über einen
vor=
lichen Tenor verfügt, berechtigt zu den beſten Hoffnungen. Derſelbe
let ſich in der Schule des Muſikpädagogen Siegfried Würzburger
ſtainkfurt a. M. und wird ſein Streben mit größtem Intereſſe ver=
Das in Ausſicht geſtellte Konzert wird im Laufe des Monats
ober ſtattfinden. Das Programm wird der Opern= und
Operetten=
taur Rechnung tragen. Weitere Mitwirkung haben Frau Frieda
hutmcher=Klima (Mezzoſopran) und Herr Hermann Otzmann (Klavier)
e aus Frankfurt, zugeſagt. Man iſt hier auf dieſes erſte Auftreten
ens Landsmannes allgemein geſpannt. Das Konzert findet im
Fruſe „Zum weißen Schwanen” ſtatt.
Eberſtadt, 14. Sept. Gemeinderatsſitzung. Eine öffentliche
Ge=
ieratsſitzung findet am Donnerstag, 15. Sept., abends 8 Uhr, im
(heusſaal ſtatt.
1a. Eberſtadt, 14. Sept. Der Konfirmandenunterricht
lurt dieſes Jahr hier bereits in den nächſten Tagen; ſonſt wurde er
unch den Herbſtferien der Schule aufgenommen.
1a. Pfungſtadt, 14. Sept. Hohes Alter. In den nächſten
ten können wieder zwei Pfungſtädter in hohem Alter ihren
Geburts=
b=gehen. Ludwig Fey II., wohnhaft Mittelgaſſe kann ſeinen 81.
u tstag und Witwe Katharina Schneider aus der Eberſtädter
ſahe ihren 82. Geburtstag feiern.
s. Pfungſtadt, 14. Sept. Schwerer unfall. Geſtern
nachmit=
tag ereignete ſich an der Sandbachbrücke ein folgenſchwerer Unfall. Der
5jährige Willi Hilge war mit eimem Kameraden im Walde ſpazieren
gegangen und hängte ſich auf dem Heimwege an ein Fuhrwerk.
Plötz=
lich ſprang er ab und wollte über die Straße laufen, als er von einem
gerade die Stelle paſſienenden Motorrad erfaßt und überfahren wurde.
Der Junge erlitt ſchwere Verletzungen. Der Motorradfahrer und der
Beifahrer wurden im Bogen auf einen Acker geſchleudert, einer erlitt
einen Schenkelbruch.
ak. Traifa, 14. Sept. Kommenden Sonntag, den 18. d. M.,
vor=
mittags 9 Uhr beginnend, ſindet dahier im Saale von Gaſtwirt K.
Scheerer das zweite Bezirkswertungsſingen des Landkreiſes Darmſtadt
im Heſſiſchen Sängerbund ſtatt. 18 Vereine unterſtellen ſich nach
wochen=
langen Uebungen an dieſem Tage der Kritik der von der Bezirksleitung
beſtimmten Wertungsrichter. Als aufgegebenen Chor ſingen ſämtliche
Vereine das eigens hierzu von K. Grim=Darmſtadt komponierte
Volls=
lied „In der Waldſchenke‟
ak. Nieder=Ramſtadt, 14. Sept. Das Kreiswohlfahrtsamt gibt
be=
kannt, daß in dieſem Jahre eine Bevorſchuſſung der Zuſatzrente für
Kriegsbeſchädigte und Kriegshinterbliebene zur Beſchaffung von
Winter=
vorräten nicht ſtattfindet, da nach Anſicht dieſer Behörde ein Bedürfnis
hierfür nicht vorliege.
F. Ober=Ramſtadt, 13. Sept. Am kommenden Sonntag (18.
Sep=
tember) findet hier der 12. Gautag des Gaues Darmſtadt
Gabelsbergerſcher Stenographen ſtatt. Verbunden
da=
mit iſt das Gauwettſchreiben, das vormittags um 9 Uhr im Schulhaufe
(Schulſtraße) beginnt. Geſchrieben wird in allen Abteilungen von 60
Silben an aufwärts.
k. Roßdorf, 14. Sept. Kirchweihe. Die diesjährige Kirchweihe
findet am 2. und 3. Ottober ſtatt. Sie dürſte auch in dieſem Jahre,
wie dies bisher ſtets der Fall geweſen war, eines guten Beſuches
er=
freuen. — Gemeinderatsſitzung. Am Freitag, den 16. I. Mts.,
abends 834 Uhr, findet öffentliche Gemeinderatsſitzung ſtatt.
Z. Groß=Umſtadt, 14. Sept. Zuchtviehmarkt. Zu dem letzthin hier
abgehaltenen Zuchtvieh= und Ziegenmarkt iſt noch ergänzend zu bemerken,
daß derſelbe äußerſt erfolgreich für die Züchter verlief. Es wurde
dabei der Verkauf von a. 20 Zuchtbullen und mehr als 60 Ziegen
ge=
tätigt. Zahlreiche auswärtige Ankaufskommiſſionen, darunter auch ſolche
aus dem benachbarten Bayern, waren erſchienen, und alle fanden, was
ſie ſuchten; ſodaß ein Umſatz von etwa 25 000 Mark erzielt wurde. Bei
dem nachfolgenden gemeinſchaftlichen Mahle im Gaſthauſe „Zum Lamm”
ſprachen die Herren: Bürgermeiſter Lampe, Kreisdirektor Hemmerde,
Georg Heil als Vorſitzender des Landwirtſchaftskammer=Ausſchuſſes Dr.
Rothert und Direktor Haug. Ein beſondere Ehrung wurde der Stadt
Groß=Umſtadt von Seiten der Stadt Dortmund zuteil indem letztere der
Stadt Groß=Umſtadt in Anerkennung der großen Verdienſte um die
Ziegenzucht die Stadtplakette aus Bronze überreichen ließ. Dieſe trägt
auf der Vorderſeite folgende Inſchrift: „Ehrengabe der Stadt Dortmund
für hervorragende Leiſtungen bei der Ziegenausſtellung der Deutſchen
Landwirtſchaſtlichen Geſellſchaft. Mai 1927.‟ Die Rückſeite zeigt das
Wappen der Stadt Dortmund mit dem Wahlſpruch: 80 PAST 48 DU=
ERPRN. Die künſtleriſch ausgefertigte Urkunde lautet: Wir, der
Magiſtrat der Stadt Dortmund, beurkunden hierdurch, daß wir
an=
läßlich der Ziegenzuchtausſtellung auf der 33. Wanderverſammlung der
D. L. G. vom 24.—29. Mai 1927 in Dortmund der Stadt Groß=Umſtadt
in Anerkennung Ihrer hervoragenden Leiſtungen auf dem Gebiet der
Ziegenzucht die Stadtplakette verliehen. Der Magiſtrat.
— Erbach i. O., 13. Sept. Das Herbſtpreisſchießen des
Schützen=
vereins Erbach am Sonntag hatte unter der Ungunſt des Wettergottes
zu leiden. Trotzdem war der Beſuch und die Beteiligung am Schießen
ein befriebigender ſodaß das Schießen am Abend beendet werden konnte.
Die erzielten Reſultate beweiſen erneut, wie der Schießſport im den
Nachkriegsjahren ſich entwickelt hat. Die Ergebniſſe geben wir
nach=
ſtehend bekannt: 1. ſtehend freihändig, 5 Schuß auf 12er Ringſcheibe:
1 Preis Gräf Darmſtadt 53 Ringe; 2. Preis F. Schneider Erbach 53
Ringe; 3. Ehrhardt Erbach 53 Ringe; 4. Bender Babenhauſen 51 Ringe;
5. Werla Steinbach 51 Ninge; 6. Reubold Michelſtadt 50 Ninge; 7. H.
Heckmann Unter=Moſſau 49 Ringe; 8. W. Meiſinger Erbach 49 Ringe.
— 2. Kniend freihändig. 5 Schuß auf 12er Ringſcheibe: 1. Preis G.
Engelhardt Erbach 55 Ringe; 2. Meiſinger W. Erbach 55 Ringe; 3.
H. Heckmann Unter=Moſſau 55 Ringe; 4. F. Schneider Erbach 54 Ringe:
5. L. Chrhardt Erbach 54 Ainge; 6. Gräf Darmſtadt 53 Ringe: 7. Dick
A. Sylvan (Würzburg) 52 Ringe: 8. Stroh=Darmſtadt 51 Ringe. —
3. Liegend freihändig, 5 Schuß auf 12er Ringſcheibe: 1. Preis A. Dick
Sylvan (Würzburg) 58 Ringe; 2. Georg Keil Erbach 57 Ninge; 3. Gg.
Engelhardt Erbach 56 Ringe; 4. Glaubrecht Steinbach 56 Ringe: 5. Gräf
Darmſtadt 56 Ringe; 6. Stroh Babenhauſen 56 Ringe; 7. F. Schneider
Erbach 55 Ninge; 8. W. Meiſinger Erbach 55 Ringe. — Für den beſten
Schützen der drei vorgenannten Klaſſen hatte Seine Erlaucht der Graf
zu Erbach einen Ehrenpreis in Geſtalt einer Kleinkaliber=Sportbüchſe
geſtiftet. Hier wurde die beachtliche Ringzahl 162 (m. 15 Schuß) dreimal
erzielt: Schneider=Erbach, Graf=Darmſtadt, Ehrhardt=Erbach. Die
Entſcheidung brachte je ein Stechſchuß, der Ehrhardt den Ehrenpreis
mit 10 Ringen vor Gräf (9 Ringe) und Schneider (8 Ringe) brachte.
Der Wanderpreis der Stadt Erbach, der von dem Verein Erbach
ver=
teidigt wurde, blieb in den Händen desſelben.
* Hirſchhorn, 14. Sept. Waſſerſtand des Neckars am
13. September: 104 Meter; am 14. September: 1,06 Meter.
* Reichelsheim i. O., 14. Sept. Der in der ländlichen Bevölkerung
weithin bekannte und geſchätzte Steinmetzmeiſter und Bildhauer Heinrich
Heiſt, der Vater mſeres Bürgermeiſters, kann am 16. d. M. in
körper=
licher und geiſtiger Friſche ſeinen 70. Geburtstag feiern.
— Beedenkirchen, 14. Sept. Ein gewiß ſeltenes Jubiläum kann die
Muſikkapelle Karl Rettig von Kolmbach dieſes Jahr feiern, ſpielt ſie
doch am 18. und 19 ds. Mts. ununterbrochen im Gaſthauſe „Zum
Felſenmeer” bei Familie Emich hier, 15 Jahre bei dem Vater des jetzigen
Beſitzers und 35 Jahre bei Karl Emich, dem derzeitigen Inhaber.
A. Fürth i. O., 13. Sept. Obſtverſteigerung an den
Pro=
vinzialſtraßen Fürth—Linnenbach—Erlenbach und Fürth — Ellenbach —
Eulsbach—Schlierbach. Die geſtern auf beiden Straßen veranſtaltete
Obſtverſteigerung war von zahlreichen Steigerern beſucht; die
Ver=
ſteigerungspreiſe hielten ſich durchſchnittlich in mäßigen Grenzen, was
dieſes Jahr nicht Wunder nimmt, wo es hier zu Lande ſo viel Obſt gibt.
Die Steigerer ſind z. T. ſchon mit dem Abernten begriffen, jedoch hat
das ſo früh geerntete Obſt nicht die Güte, wie das ſpäter gebrochene.
Anſcheinend befürchten die Steigerer, das Obſt könnte, da es ſo bequem
zu haben iſt, noch andere Liebhaber bekommen.
—n. Zwingenberg, 13. Sept. Im großen Saal des „Löwen”
gaſtierte die Heſſiſche Operettenbühne unter der Leitung
Fred Zimmer, mit „Schwindelmeier u. Co.”; das allgemeine Urteil war
ein dermaßen gutes, daß man ſich verſprach, beim Wiederkommen der
Künſtler dieſen den Dank durch gleich guten Beſuch zu bekunden. Sie
haben ſich hier beſtens eingeführt. — Auch die Nachmittags=
Kindervor=
ſtellung war ſehr gut beſucht und bot den dielen Kleinen recht amüſante
Unterhaltung.
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p. Gernsheim, 14. Sept. Reviſion. Seitens der
Oberrechnungs=
kammer Darmſtadt wird z. Zt. die hieſige Gemeindekaſſe einer Reviſion
unterzogen. — Verkehrsverein. Obwohl vor einiger Zeit von
dieſer Stelle aus auf die Gründung eines Verkehrsvereins hingewieſen
wurde, ſchläft die ſo hochwichtige Angelegenheit immer noch ihven
Dorn=
röschenſchlaf. Es ſcheint zur Aufgreifung dieſer Sache der nötige Mut
zu fehlen. Es dürſte ſich empfehlen, im Laufe des Winters endlich einmal
der Frage näher zu treten, damit bei Beginn des Frühjahrs 1938 zum
Segen der hieſigen Geſchäftswelt ein Verkehrsverein marſchiert, der es
verſteht, die Fremden, namentlich Kurgäſte des Odenwalds, anzulocken
und ſie von der Vielſeitigkeit und Schönheit des Rheins überzeugen
weiß. — Sanitätskolonne. Die hieſige Freiwillige
Sanitäts=
kolonne nimmt wieder neue Mitglieder auf, insbeſondere ſolche, die
be=
reits während des Krieges im Sanitätsdienſt tätig geweſen ſind. — Die
älteſte Frau in hieſiger Stadt iſt Frau Friedrich Reis Wwe.
Die=
ſelbe vollendete in aller Friſche vor kurzem ihr 96. Lebensjahr. —
Seit=
dem Herr Gaſtwirt Karl Beck aus Bad=Ems die Reſtaurationsräume
zum Saalbau „Darmſtädter Hof” übernommen hat herrſcht jetzt
wiederum lebhafter Verkehr in dieſem altbekannten Gaſthaus.
Nament=
lich an Sonntagen bietet Herr Beck, der ſelbſt ein feinhöriger
Muſiker=
iſt, ſeinen Gäſten mit nur beſten Kräften eine angenehme muſikaliſche
Unterhaltung.
* Gernsheim, 14. Sept. Waſſerſtand des Rheins am
14. September, morgens 6 Uhr: 1,59 Meter.
a. Offenbach, 13. Sept. Der Antrag der Stadtverordneten der „
Ver=
einigten Bürgerliſte” vom 15. Auguſt, in eine Kürzung und
Ueberprüfung des Haushaltsplanes für 1927 einzutreten, iſt
unſerer Stadtverwaltung zweifellos ſehr gelegen gekommen. Sie
be=
antragt nun, wie ſchon bei der Beratung des laufenden Voranſchlags,
die beſonderen Notſtandsmaßnahmen für die
Erwerbs=
loſen vom 1. Oktober ab einzuſtellen. Dieſe verurſachen eine Ausgabe
von 483 000 Mark für freie Bäderbenutzung, Brot= und Gasverbilligung,
die mti den Stimmen der Sozialdemokraten und Kommuniſten für
Be=
dürftige wieder eingeſtellt wurde. Dieſe Zuwendungen waren ſchon bisher
unzulöſſig, und dieſe Unzuläſſigkeit war auch in weiten Kreiſen bekannt.
Offenbar wollte aber niemand der ſozialdemokratiſchen Fraktion der
Stadt=
verordnetenverſammlung, ohne welche die Zuwendungen nicht hätten
eingeführt werden können, das Odium abnehmen, auch die Anregung
für ihren Abbau zu geben. Die Verwaltung erklärt zur Begründung
des Abbaues, ſie habe die Zulagen bisher nicht beanſtandet, weil die
anderweitige Regelung der Arbeitsloſenbetreuung zum 1. Oktober in
Ausſtand ſtand und auch die Unmöglichkeit, mit einem ungedeckten
Vor=
anſchlag von 4,6 Millionen zu wirtſchaften, die
Stadtverordnetenmehr=
heit ſelbſt erkennen ſollte, da niemand für eine Unterſchußwirtſchaft
Geld leiht. Die unbedingt notwendigen Zuwendungen an die
Erwerbs=
loſen, die Beihilfen für Brennſtoffe und zur Miete, ſollen mit 127000
und 525 000 Mark beſtehen bleiben.
WSN. Gießen, 14. Sept. Neuer Schwindlertrick. Vor
etwa 14 Tagen erſchien in einem hieſigen Nahrungsmittelgeſchäft eine
Frau mit Marktkorb und vorgebundener weißer Schürze und kaufte
20 Eier für einen Gaſtwirt in der Nachbarſchaft. Geld hatte die
„Wirtſchafterin” nicht mit, ſie ließ ſich deshalb eine Rechnung geben
und ſagte, daß ſie das Geld in den nächſten Tagen ſchicke. Bis vorgeſtern
wartete der Gechäftsmann vergebens auf die Moneten, und als er nun
den Gaſtwirt an die Bezahlung mahnte, mußte er zu ſeinem Schrecken
feſtſtellen, daß von dem Wirt gar keine Eier gekauft worden waren, daß
vielmehr eine abgefeimte Schwindlerin mit dieſem Trick Erfolg hat).
Wie der Polizeibericht mitteilt, ſind gleiche Schwindeleien auch in
letzter Zeit in Frankfurt a. M. vorgekommen, weshalb die Polizei
an=
nimmt, daß es ſich hier um eine reiſende Schwindlerin handelt, die nun
anſcheinend die kleineren Städte und die Landſtädtchen heimſucht. Die
Polizei warnt öffentlich vor dieſer „Wirtſchaſterin”.
h. Langsdorf 14. Sept. Prachtvoller alter
Fachwerk=
bau. Als ein Meiſterſtück alter Zimmermannskunſt dürſte wohl das
renovierte Raabſche Fachwerkhaus anzuſprechen ſein. Das Balkenwerk
zeigt reiche Verzierungen. Das Haus iſt im Jahre 1563 erbaut worden.
Die Renovierungsarbeiten ſtehen unter Aufſicht vom Kreisbauamt
Gießen.
VOP
der Hochpotenz in
TV. 12028
Reichardt Spartkratt!
Die Energien dieser Kraftkost verfüngen alle
Aufbaudpüsen, bilden wie Fleisch nun Bluß und
Muskeln und sind wie die Rekorde von Sportgrößen beweisen
e. Aumelaelalenem A denkefzer u
Seite 10
Reich und Ausland.
Kongreß der Vererbungs=Forſcher
in Berlin.
Prof. Erwin Baur,
der Vorſitzende der Deutſchen Geſellſchaft für
Ver=
erbungswiſſenſchaft, hat den 5. Internationalen
Kongreß für Vererbungswiſſenſchaft in Berlin in
Anweſenheit des Reichsinnenminiſters v. Keudell und
des preußiſchen Staatsminiſters Steiger eröffnet.
Mehr als 150 wiſſenſchaftliche Referate ſtehen auf
dem Programm des Kongreſſes.
Verhaftung eines jugendlichen Defraudanten.
Frankfurt a. M. Der hieſigen
Kriminal=
polizei iſt es gelungen, den 16jährigen Pagen eines
großen Mannheimer Vergnügungsetabliſſements, der
mit einigen tauſend Mark, die er bei der Bank
ein=
zahlen ſollte, flüchtig gegangen war, feſtzunehmen.
Einen ziemlich großen Teil der unterſchlagenen
Summe hatte der jugendliche Durchbrenner bereits in
leichter Geſellſchaft durchgebracht.
Herabſetzung des Autodroſchkentarifs.
Frankfurt a. M. In einer ſtark beſuchten
Verſammlung der Frankfurter Autodroſchkenbeſitzer,
zu der ſich auch viele ſüddeutſche Beſitzer eingefunden
hatten, wurde mit Wirkung vom 15. September ab
beſchloſſen, die Großkraftdroſchken zum
Kleindroſchken=
tarif fahren zu laſſen. Das bedeutet immerhin eine
nicht unbeträchtliche Herabſetzung des
Autodroſchken=
tarifs.
Raſcher Tod.
Wetzlar. In Krofdorf (Kreis Wetzlar) wurde
die Frau eines Landwirts beim Futtermähen von
einem Unwohlſein befallen, was unmittelbar zu
einem Blutſturz und dann zum plötzlichen Tod der
Frau führte. Gleichfalls in Krofdorf hat ein in den
60er Jahren ſtehender Mann den Tod durch
Er=
hängen geſucht und gefunden, nachdem ihn ein
ſchweres Leiden in die verſchiedenſten Anſtalten
ge=
führt hatte, ohne nachhaltigen Erfolg.
Schweres Autounglück in der Eifel.
Koblenz. Bei Prüm in der Eifel ereignete ſich
ein folgenſchweres Autounglück. Ein mit über 20
Perſonen beſetzter Autoomnibus fuhr infolge
Ver=
ſagens der Bremſe auf der abſchüſſigen Straße in
den Straßengraben, wobei ſich der Wagen überſchlug
und in Trümmer ging. Von den Fahrgäſten wurde
einer ſofort getötet, ſechs ſchwer und 14 leicht verletzt.
Verurteilung eines Spions.
Düſſeldorf. Der 30jährige Konſtrukteur
Jo=
hann Wilhelm Stöcker wurde nach 1½jähriger
Unter=
ſuchungshaft vom Schöffengericht wegen § 6 des
Spionagegeſetzes zu zwei Jahren Gefängnis
verur=
teilt. Während der Verhandlung, an der ein
Ver=
treter des Reichswehrminiſteriums teilnahm, wurde
im Intereſſe der Staatsſicherheit die Oeffentlichkeit
ausgeſchloſſen. Stöcker geſtand, während der
Be=
ſetzungszeit dem franzöſiſchen Spionagedienſt
Ma=
terial gegen fortlaufende Bezahlung geliefert zu
haben. Auf einer Reiſe nach Hannover veranlaßte er
ſeine Frau, ſich an einzelne Soldaten heranzumachen.
Noch 1926 machte Stöcker den Franzoſen Mitteilung
über angebliche Zeitfreiwillige und
Geheimorgani=
ſationen. Der Vorſitzende bezeichnete die Geſinnung
Stöckers als die niedrigſte, die man ſich denken könne.
Großfeuer im Zentralgefängnis Lüttringhauſen.
Barmen. Im Zentralgefängnis
Lüttring=
hanſen brach in der vergangenen Nacht in einem
Flügel, in dem eine Schreinerei untergebracht iſt, aus
noch unbekannter Urſache ein Brand aus. Die
Feuer=
wehr konnte nur mit Mühe ein Uebergreifen des
Feuers auf die mit Gefangenen belegten Gebäude
verhüten. Fünf bis ſechs Waggons Holz und
ſämt=
liche Maſchinen wurden vernichtet. Perſonen kamen
nicht zu Schaden.
Der Stapellauf der „Infanta Beatriz”.
Kiel. Am Mittwoch mittag fand auf der
Krupp=
ſchen Germaniawerft der Stapellauf des für die
Compania Transmediterranea in Barcelona
beſtimm=
ten Motörfracht= und Perſonenſchiffes „Infanta
Be=
atriz” ſtatt. Neben Vertretern der ſpaniſchen Reederei
waren zu der Feier die Spitzen der Provinzial= und
ſtädtiſchen Behörden, Vertreter des Handels und der
Induſtrie und zahlreiche Gäſte erſchienen. Die Werft,
das Schiff und die Taufkanzel prangten in
Flaggen=
ſchmuck. Direktor Emmerich hielt die Taufrede, die
mit einem dreifachen Hurra auf die Compania
Trans=
mediterranea ſchloß. Nachdem das Schiff durch den
katholiſchen Geiſtlichen von Kiel=Gaarden, Büren, die
Weihe erhalten und Frau Carmen Tintore das
Schiff auf den Namen „Infanta Beatriz” getauft
hatte, vollzog ſich der Ablauf glücklich und ohne
Störung. Das Motorſchiff hat eine Tragfähigkeit
von etwa 5000 Tonnen und eine Geſchwindigkeit von
14 Knoten. Die „Infanta Beatriz” iſt beſonders für
den Transport von Bananen von den kanariſchen
Inſeln nach Barcelona beſtimmt. Außerdem kann ſie
znsgeſamt 235 Paſſagiere befördern.
Donnerstag, den 13. Geptember 1927
Reichspräſident von Hindenburg
nahm in Stralſund einen Blumenſtrauß von der kleinen Tochter des Bürgermeiſters entgegen.
Von Stralſund ging die Fahrt nach Putbus auf Rügen, wo der Reichspräſident den Stammſitz
der Fürſten von Putbus beſucht hat. Die Einſchiffung zu den Flottenmanövern erfolgte in Saßnitz.
Ozeanflieger Chamberlin — Ehrendoktor.
Chamberlin,
der kühne Amerika—Deutſchland=Flieger, iſt von der Univerſität Jova (U. S.A.), wo er ſeinerzeit
ſeine Studien vollendet hat, zum Ehrendoktor ernannt worden.
Hindenburgs Fahrt zu den Flottenmanövern.
7000 Cholera=Opfer in China.
TU. Berlin. Wie wir aus London hören, hat
die ſeit einigen Wochen im Yangtſetal wütende
Cho=
lera=Epidemie in Nanking bereits über 7000 Tote
gefordert. In Schanghai iſt man außerordentlich
be=
unruhigt, da ſich auch dort in den letzten Tagen die
Sterbefälle weſentlich gemehrt haben. Auch ſechs
Ausländer ſind bereits erlegen.
Berlin baut Europas größtes Volksbad.
In vier Wochen wird die Stadt Berlin mit dem
vom Bezirksamt Mitte projektierten Bau eines
Rieſenſchwimmbades beginnen, das das größte und
modernſte Schwimmbad des Kontinents ſein wird.
Das Bad wird im Norden Berlins, und zwar im
Sophienpark an der Gartenſtraße errichtet werden.
Aus Leichtſinn in den Tod gegangen.
Hofgeismar. Am letzten Sonntag verpflichtete
ſich hier ein junger Mann, in einem Zuge einen
Liter Schnaps auszutrinken. Die Wette wurde
un=
verſtändlicherweiſe angenommen. Unter großem Hallo
begaben ſich die Burſchen in eine Gaſtwirtſchaft, wo
ein Liter Schnaps gekauft und die Wette ausgetragen
wurde. Der übermütige junge Mann trank aus
Leibekräften, ſtürzte jedoch ſchon nach wenigen
Se=
kunden bewußtlos vom Stuhl. Als
Wiederbelebungs=
verſuche erfolglos blieben, wurde ein Arzt
benach=
richtigt, der jedoch nur noch den bereits eingetretenen
Tod feſtſtellen konnte.
Mißlungener Angriff auf den Weltdiſtanzrekord.
EP. Paris. Das Flugzeug der Flieger
Mar=
mier und Favreau, das aufſteigen wollte, um den
Weltdiſtanzrekord in der Richtung nach Sibirien zu
ſchlagen, iſt, noch bevor es ſtarten konnte, infolge des
ſchlechten Terrains ernſtlich beſchädigt worden. Der
Propeller wurde zertrümmert, der Motor losgetrennt
und der Benzinbehälter eingeſtoßen, ſo daß die 4500
Liter Benzin ausfloſſen. Nur dem Umſtand, daß der
Pilot kurz vorher die Zündung ausgeſchaltet hatte,
iſt es zu verdanken, daß das Benzin ſich nicht
ent=
zündete, was zu einer Kataſtrophe geführt hätte. Die
beiden Flieger blieben unverletzt.
Abmontierung der „Proletari”.
EP. Prag. Das Sowfetflugzeug „Proletari”,
das ſich auf einem Propagandaflug durch Europa
befindet, mußte in der Tſchechoſlowakei eine
Not=
landung vornehmen und ſeinen Weiterflug aufgeben.
Das Flugzeug wurde ſo ſtark beſchädigt, daß es
ab=
montiert und in Kiſten verpackt nach Moskau geſchickt
wurde.
Das Unwetter in Mexiko.
TU NewYork. Wie von der mexikaniſchen
Weſtküſte gemeldet wird, haben die Stürme der
letzten Tage dort zahlreiche Opfer gefordert. Man
ſpricht von Hunderten von Toten.
Spring=
fluten drangen in 25 Meter Höhe meilenweit ins
Land hinein. Der Sturm dauerte allein 60 Stunden.
Die Häfen Guaymas und Manzanillos ſind beinahe
völlig zerſtört.
Nach Meldungen aus New York hat ein ſtarker
Sturm, begleitet von einer Sturmflut, am
vergan=
genen Montag die Weſtküſte von Mexiko heimgeſucht.
Zahlreiche Perſonen ſeien getötet und etwa 100
verletzt worden; Tauſende ſeien obdachlos. „
150 Tote bei der Erbebenkataſtrophe
in Südrußland.
Wie aus Moskau gemeldet wird, iſt die Zahl, der
Opfer des Erdbebens in Südrußland auf 150
ge=
ſtiegen. In Livadia wurde das frühere Zarenſchloß
ſtark beſchädigt. Insgeſamt wurden über 400
Häu=
ſer zerſtört. Zahlreiche Boote ſind an der Küſte
den Springfluten zum Opfer gefallen. Da ſich die
Bevölkerung größtenteils von Früchten und rohem
Gemüſe ernährt, befürchtet man den Ausbruch von
Cholera. Ein Teil der Krankenhäuſer mußte
wegen Einſturzgefahr geräumt werden.
Moskau. Die Zahl der Opfer und die
Zer=
ſtörungen infolge des Erdbebens an der Küſte des
Schwarzen Meeres ſind beträchtlicher, als zuerſt
ver=
mutet wurde. In Jalta wurden 13 Perſonen
ge=
tötet und 358 verletzt. In Miſhor wurden durch
Mauereinſturz drei Perſonen getötet. Viele Häuſer
in Jalta ſind eingeſtürzt. Im Sanatorium
Krans=
noje Snamja, in welchem deutſche Arbeiter zur Kur
weilen, wurden die oberen Stockwerke erheblich
be=
ſchädigt. Die deutſchen Arbeiter blieben unverſehrt.
In Miſhor begannen infolge der Erdſtöße die Glocken
zu läuten. Die oberen Stockwerke der Seewarte in
Sebaſtopol wurden zerſtört. Montag abend und im
Laufe des Dienstags dauerten die Erdſtöße in Jalta,
Sebaſtopol und Simferopol an. In Jalta wurden 37
Erdſtöße verzeichnet. Die eingeleitete Hilfsaktion
nimmt einen ungeſtörten Verlauf.
Einſturzunglück.
EP. Mailand. Aus Gabiano Monferrato in
Piemont wird ein folgenſchweres Unglück gemeldet,
bei dem vier Perſonen den Tod fanden. Infolge
übermäßiger Einlagerung von Getreide iſt das als
Speicher dienende obere Stockwerk einer Mühle
ein=
geſtürzt. Der Müller, Antonio Menico, ſein Enkel
und einige Bauern wurden unter den Trümmern
be=
graben. Ihre Leichen konnten geborgen werden.
Opfer der Berge.
EP. Mailand. Am Montblane wird auch jetzt
der tſchechiſche Bankangeſtellte Herbert Reich aus
Troppau, wohnhaft in Agram, vermißt. Er iſt ſeit
dem 18. Auguſt ſpurlos verſchwunden. Als tüchtiger
Alpiniſt wollte er den Montblanc beſteigen. Zuletzt
hatte er von der Rotkopfhütte ſeiner Familie
ge=
ſchrieben, er befinde ſich in guter Geſellſchaft und
warte gutes Wetter zum Aufſtieg ab. Am folgenden
Tage hatte er mit den ſeither verſchollenen drei
ita=
lieniſchen Studenten in der Hütte genächtigt, und es
ſcheint nicht ausgeſchloſſen, daß alle vier gemeinſam
den Aufſtieg unternommen haben.
Großes Straßenbahnunglück in New York.
TU. New York. In dem New Yorker Voxort
Weehawken fuhr ein vollbeſetzter Straßenbahnwagen
bei geöffneter Schranke auf die Eiſenbahngleiſe. Ein
Güterzug brauſte heran. Der Führer der
Straßen=
bahn, der ſeine Geiſtesgegenwart verloren hatte, ließ
den Wagen mitten auf den Schienen ſtehen und der
Zug raſte in die Straßenbahn hinein. Aus den
Trümmern des Straßenbahnwagens wurden zwei
Tote und 32 Verletzte, darunter mehrere mit
lebens=
gefährlichen Wunden geborgen.
3000 Tote. — 30 000 Perſorn
obdachlos. — Weite Landſire)
überſchwemmt.
TU. London. Nach den letzten Berichten
den verſchiedenſten Teilen Japans iſt der
Ueberſchwemmungen und Taifune angerichteter
den außerordentlich groß. In Kyuſhu gaſ
ſüdlichſten Inſel Japans wird die Zahl der 23
zwiſchen 1000 und 1150 angegeben. Die Stas5.
jima ſowie die Städte Nakamura und Miu
ſaki wurden am ſchwerſten von dem Ump
betroffen. Die drei Städte und ein zwei Mei. in
hinter liegendes Gebiet wurden vollſtändig
ſchwemmt. In Kojima wurden zweitauſend
zerſtört. In Nakamura wurde etwa eine gleickt
zahl und in Nagaſaki etwa 500 zerſtört. Der 2a
brach etwa um 10 Uhr morgens aus und dä.
ununterbrochen bis ½12 Uhr mittags. Im Fin
des Landes ſind die Flüſſe über ihre Ufer gen=
und haben große Teile der Reisernte vernichtet.
Ortſchaften Nahamura und Nahaini nel
bereits je 1000 Tote.
EP. London. Nach Meldungen aus Tor)
richten japaniſche Blätter, daß die Ortſſn
Okiſhiu und Suniheſhi durch die Sturmflut auu/
Schiu faſt vollſtändig zerſtört worden ſeien.
Diü=
der Opfer ſei noch nicht genau ermittelt, betr
doch mehrere hundert. Allein in Okiſhiu werden
Menſchen vermißt. Infolge der Unterbrechungſ
licher Verbindungen fehlen noch Nachrichten au u;
reichen anderen Ortſchaften. Der Hafen von A
ſaki hat ſtark gelitten. Zahlreiche dort vor
liegende Schiffe ſind geſunken, die Reiserny /
Inſel iſt vollſtändig vernichtet. Der SachſchadZy
läuft ſich auf viele Millionen Yen. — „Daily Ep
berichtet aus Tokio, allein in Kumamoto betra/
Zahl der Toten 270 und die der Vermißten
tauſend. 780 Häuſer ſeien durch die Flut
ſchwemmt und 2000 unter Waſſer geſetzt un
Die Flut ſei ſtellenweiſe bis drei Kilometer in
nere des Landes eingedrungen und habe auf
Wege alles zerſtört. In Omura ſeien 5000 „0
überſchwemmt und 15 000 Einwohner obdachlls/
worden. Der mit der Sturmflut verbunden
fun habe auch andere Gegenden Japans und —M
betroffen und dort zahlreiche Schäden anger”
Am Mittwoch habe man in Tokio außerdem ei!
beben verſpürt. Sämtliche Verbindungen m
Umgebung von Nagaſaki ſeien zerſtört und ſeTſ),
Unterſeekabel unterbrochen. Die Inſel Kabard
ſcheint am ſtärkſten gelitten zu haben. Der ſt
raſte von 10—11,30 Uhr vormittags. In K.A
und Nagamura wurden je etwa 1000
Häuſs=
ſtört, in Nakaſhima etwa 500. Zahlreiche Boo,
Fahrzeuge wurden auf Strand geſchleudert.
Ueber die Sturzflutkataſtrophe in Japan win
weiter berichtet, daß der Taifun und die St
gleichzeitig um 10 Uhr vormittags einſetzten u.b
unberminderter Heftigkeit bis 12½ Uhr anda—
Dann kam der Taifun plötzlich zum Stillſtms
der Küſte war die Sturzflut von einem ſta
unterirdiſchen Getöſe begleitet, was 3.
Schluß führte, daß ein Seebeben die Sturzfle
urſacht hat. Die Zahl der Toten ſteht nock
genau feſt, ſie wird verſchieden zwiſchen 3000 te ſamme
Bielen verbeſſ
5000 angegeben, die Zahl der Obdachloſen.0
man auf mindeſtens 50 000. Es fehlt vieleros) (ünlich ausi=
Lebensmitteln.
Die Trümmer der „Old Glo /i Ihr eB. A
ſtärker und
TU. New York. Zwei Funkſprüche=
Dampfers „Kyle” geben nähere Einzelheiten UEr
von dem Dampfer gefundenen Ueberreſte der / fwſe die
Glory” wieder. Es handelt ſich vor allem mit 2
Flügelreſte mit drei Benzinbehält.
kleineren Drahthebeln und Röhrenreſten. D
hälter enthielten noch große Reſte Benzin.
Hauptkörper des Flugzeuges iſt wahrſche!
infolge des ſtarken Anpralles auf das Waſſer gar
ſam losgeriſſen worden und mit der Mann0
untergegangen. Der Dampfer „Kyle‟
trotzdem ſeine Suche weiter fort, weil er einma.
andere Flugzeugteile zu finden hofft, andere!
noch mit der ſchwachen Möglichkeit rechnet, die 2‟
ſchaft im Rettungsboot zu finden. Bei dem
Seegang der letzten Zeit kann kaum damit
gem=
werden, daß ſich das Rettungsboot hat über 2‟
halten können.
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hängen.
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Rockefelter jr. ſtiftet 10 Millionen Fr.4
für die Völterbundsbibliothek.
Wnmt, kann
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Mr. Rockefeller jr.,
hn des greiſen amerikaniſchen Delkönigs
Nillionen Franks für Bibliothelzwece
bunde zur Verfügung geſtellt. Es wird"
rrichtung einer beſonderen Bibliothe‟
cht geplant.
Nummer 236
Donnerstag, den 15. September 1927
Geite 11
Opotn, Spier und Tarnen.
Kuhlmann und Wenzel=Statz an. Cohn=Köln und Dr. Marcotty=Düſſel=
Der Sport des Sonntags.
dorf ſind als Erſatz in Ausſicht genommen. Die Leitung und Organiſa=
Daß nun der Herbſt mit Macht kommt, zeigt auch das
Sportpro=
nmmm des Sonntags an. Immer ſtärker ſchmilzt die Summe der
Ver=
aFſtaltungen in den reinen Sommerſportarten zuſammen und dafür
nochſen auf der anderen Seite Fußball, Hockey, Rugby, Handball und
he Hallenſportfeſte immer mehr in die Breite.
Fußball.
Bei den Verbandsſpielen in Süddeutſchland iſt in allen Gruppen das
ue Viertel der Saiſon erreicht, bzw. ſogar ſchon überſchritten. In
n nchen Gruppen nehmen die Kämpfe ſchon vorentſcheidende Bedeutung
m. So in der Gruppe Nordbayern, wo am Sonntag das große Treffen
„SC. Nürnberg gegen Sp.Vg. Fürth ſteigen wird. Gewinnen die
Nürn=
ſeger das Spiel, womit wir angeſichts der Tatſache, daß der Sturm
ſ- „Clubs” neuerdings weſentlich verſtärkt worden iſt, rechnen, dann
ſesen ſie den ſchon immerhin weſentlichen Vorſprung von drei Punkten
reicht und werden ſo leicht nicht mehr von der Spitze der Tabelle zu
p drängen ſein. Würzburg 04 wird den FC. Fürth zu Hauſe wohl
clagen können. Dagegen hat der Tabellenletzte FSV. Nürnberg auch
z eigenem Platze wenig Chancen, gegen den V.f.N. Fürth zu beſtehen.
d— FC. Bayreuth hat zwar in den bisherigen Spielen noch keine
über=
en genden Leiſtungen gezeigt, wird aber dennoch wohl ſtark genug ſein,
m. Bayern Hof ſchlagen zu können. In der Gruppe Südbayern wird
n. Samstag Wacker München wohl endlich ſeine Tabellenſtellung dem
virklichen Kräfteverhältnis entſprechend verbeſſern können. Die ſtark
om Pech verfolgte Mannſchaft muß zwar auch gegen den DSV.
Mün=
ga mit dem Aufgebot ihrer beſten Kräfte ſpielen, wird aber doch wohl
l4t gewinnen. Bayzern München hat ſeine führende Poſition im
grmpfe gegen Jahn Regensburg zu verteidigen. Da das Treffen in
Nunchen ſtattfindet, kann man wohl mit einem Sieg der Einheimiſchen
en men. Offen iſt der Ausgang des Kampfes zwiſchen den beiden
erhwaben”=Mannſchaften von Ulm und Augsburg. — Die Gruppe
3 rttemberg ſieht den intereſſanteſten Kampf in Böckingen zwiſchen der
uBeit führenden Union und dem Stuttgarter SC. Wenn nicht alles
t, wird ſich auch der Sportklub in der Heilbronner Vorſtadt eine
eppe holen. Der V.f.B. Stuttgart beſucht die Sportfreunde
Stutt=
as und wird auf der but ſein müſſen, um nicht auch in dieſem Treffen
eine Anhänger zu enttäuſchen. Die Stuttgarter Kickers werden in
Zuf=
ngauſen zwar kein leichtes, immerhin aber doch ein ausſichtsreiches
it el haben. Schwer zu beſtimmen iſt der Ausgang des Treffens
zwi=
gr V.f.R. Gaisburg und FC. Birkenfeld. — Phönix Karlsruhe, der
ets=eitige Tabellenführer der Gruppe Baden, hat den FV. Offenburg zu
X, alſo eine Mannſchaft, gegen die der KFV. am letzten Sonntag nur
mritſchieden ſpielen konnte. Dieſes gute Reſultat erzielten die
Offen=
u er allerdings auf eigenem Platze, ob ſie in Karlsruhe im Kampfe
ezen den wieder erſtarkten Phönix zu einem gleichen Ergebnis kommen
zumen, darf ſtark bezweifelt werden. Wir rechnen jedenfalls mit einem
üre von Phönix. V.f.B. Karlsruhe hat bislang noch keinen Punkt
overn können und das dürfte ihm auch am kommenden Sonntag im
yele gegen die Sp.Vg. Freiburg nur ſehr ſchwer gelingen. Der
Karls=
eſer FV. beſucht den Freiburger FC., der bislang ſehr enttäuſcht hat
gegen den K.F.V. wohl erſt recht nicht aufkommen wird. Auch der
eicse Freiburger Verein, der Sportklub, wird es am kommenden
Sonn=
a nicht leicht haben. Er muß nach Villingen, wo bekanntlich die
Trau=
eu ſehr hoch hängen. Vielleicht können die Freiburger aber wenigſtens
um Punkt retten. — In der Gruppe Rhein wird aller Vorausſicht nach
u am kommenden Sonntag in der Spitzengruppe noch keine Klärung
eſpaffen werden können, da die drei Spitzenvereine, V.f.R. Mannheim,
is. Neckarau und SV. Waldhof, wieder mit beſten Siegesausſichten
ſen Kampf ziehen. V.f.R. Mannheim hat auf eigenem Platze in
Ger=
zria Friedrichsfeld nicht ſehr viel zu ſchlagen und auch der V.f.L.
trau dürfte mit dem FV. Speher leicht fertig werden, ſofern Speher
3 dahin überhaupt wieder ſpielen darf. „Weſentlich ſchwerer hat es
e SV. Waldhof, der in Ludwigshafen Phönix ſchlagen muß, was nicht
ſende leicht iſt, aber doch fertig gebracht werden dürfte. Mannheim
Arund Pfalz Ludwigshafen ſind ziemlich gleich ſtark. Der Platz von
tuird den Ausſchlag geben. Phönix Mannheim hat ſich dagegen
bis=
ar ſo ſchlecht geſchlagen, daß die Mannſchaft auch auf eigenem Platze Schießen des Schützenvereins Erbach teil und konnte unter ſtarker
urt Ludwigshafen 03 nur geringe Ausſichten auf einen Sieg hat. —
der Gruppe Saar ſpielt der Spitzenreiter FV. Saarbrücken zu mit 53 Ringen; 5 Schuß liegend: 5. Preis mit 56 Ringen; 5 Schuß
knie=
aue gegen den FC. Pirmaſens, der dieſe Kraftprobe kaum beſtehen
a V.f.R. Pirmaſens iſt auf eigenem Platze ſchwer zu ſchlagen, das
Eſte auch Boruſſia Neunkirchen erfahren, die bislang nur auf eigenem Gräf=Darmſtadt und Schneider=Erbach antraten, um den
Ehren=
arde ſpielte und erſt noch zeigen muß, ob ſie auch auswärts ſo fleißig
inste ſammeln kann. Eintracht Trier hat ſich zwar in den letzten
ſicken verbeſſert, ob dieſer Formaufſchwung aber reicht, um Kreuz=
G D2 ſchlagen zu können, muß ſich erſt noch zeigen. Trier 05 tritt die
m ich ausſichtsloſe Reiſe nach Idar an. Sehr geſpannt darf man auf
Alusgang des Treffens zwiſchen Sportfreunde und Saar 05
Saar=
icken ſein. — In der Gruppe Heſſen intereſſiert das Spiel Mainz 05
ſer SV. Wiesbaden beſonders. Mainz iſt ſcheinbar zurzeit wieder
tas ſtärker und da diesmal noch der Vorteil des eigenen Platzes
hin=
ſonimt, kann man wohl mit einem Siege von Mainz rechnen.
Wor=
bauſe die Möglichkeit, Alemannia Worms zu ſchlagen. Arheilgew großen Entſcheidungen, wo die beſten und unvergeßlichen Größen des
ſen den SV. 98 Darmſtadt nicht vorbei kommen können. Auch Ger= heimer Nennverein zur Pflicht gemacht, den Herrenſport trotz aller
widri=
derlage durch V.f.L. Neu=Iſenburg nicht gefeit. — Die Gruppe Main ſeines Programms drei Herrenreiten geſtellt. Al. Hauptereignis wird
ſt ihren derzeitigen Spitzenführer Eintracht Frankfurt vor einer ziem= der Preis von der Pfalz gelaufen, ein langes Jagdrennen, das
ernſten Kraftprobe. Der Gegner iſt Not=Weiß, Frankfurt, eine wohl ſieben beſte Steepler an den Start bringen dürſte. Auch die beiden
humtſchaft, die auch von der Eintracht erſt nach hartem Kampfe wird anderen Hervenreiten verſprechen gute Felder. Das übrige den
Berufs=
ſrmania 94 Frankfurt hat auf eigenem Platze die Chance, im Spiele / rennen — alles auf der Flachen.
ſen. Fechenheim 03 endlich einmal zu einem Punkt zu kommen. Durch=
6offen iſt der Ausgang des Spieles zwiſchen den Offenbacher Kickers
6 Union Niederrad. In den beiden weiteren Spielen: Viktoria Aſchaf=
Gerwarten wir die Platzbeſitzer, alſo die erſtgenannten Mannſchaften, Sonnenkönig, Qmlon, Schaumſchläger, Anika, Famos, Wolkenſchieber,
äront.
Rudern.
Die letzte bedeutende Herbſtregatta wird in Leipzig ausgetragen. 1. N. Hinz Lebensmut (W. Kohl); 2. Gezireh; 3. Karodame. Ferner:
liche Mannſchaften, und zwar vom Frankfurter NV. 65 (Flinſch), Spanahild, Norge, Janizza, Brünne, Treu und Glauben, Black, Vel=
Aes Verlin (Müller und Möſchter), Wiking Berlin (Koblo) und Ham= vet, Irrmal. Tot.: 116, Pl. 29, 15, 36:10. 3—7 La.
fer RC. (Penner und Rutkowski) teil.
Tenni s.
Das Spielprogramm der Meden=Schlußrunden, die am Sonntag im
mkfurter Palmengarten ausgetragen werden, iſt, nachdem die Vorent= 1. Graf C. Henckels Proſpero (G Moritz); 2. Brandmeiſter: 3. Oppo=
Ebſage der Mannſchaft des Bezirkes Baden noch weiter eingeſchränkt Pommer. Tot.: 24; Pl. 16, 52, 35:10. 3—4 Lg.
en. Die Badener haben ſich in letzter Stunde dazu entſchloſſen, dem
zurk Rheinland den Eintritt in die Schlußrunde ohne Kampf zu ge= 1. M. Dombvowskys Kikeriki 2 (H. Bismark); 2. Lichtſtrahl 2; 3. Frin=
(tu, da ihre Mannſchaft durch die inzwiſchen erfolgte Abreiſe Wetzels trop. Ferner; Farren, Diolectian, Opar. Tot.: 22: Pl. 16, 17:10.
9 Cuba und geſchäftlicher Verhinderung der drei Mannheimer Dr. 3—12 Längen.
5. Ofank und Klopfer für die ſpielſtarken Rheinländer ohnehin keinen
ſtgaften Widerſtand mehr geboten hätte. Die Schlußrunde ſpielt ſich Tuppacks Lichtung (Wolff); 2. Roſe Marie; 3. Schwalberich. Ferner:
Sonntag alſo zwiſchen den Berlinern und den Rheinländern ab. Escorial, Minemhof, Rapier, Georgiritter, Kemal, Anika, Hardinge,
Mannſchaft Berlins ſetzt ſich lediglich aus Spielern des Berliner Hinenberg, Chalzit, Catania. Tot.: 36; Pl. 15, 17. 15:10. 2—3 Lg.
W. Rot=Weiß zuſammen, und zwar treten an: Moldenhauer, Prenn,
Aleinſchroth, Dr. Kupſch, Dr. Rau und W. Stapenhorſt (Erſatz 1. Abteilung: 1. Stall Weſthofs Rückgrat Gv. Barntefeld); 2.
Maid=
dre und van Gersdorff) im Einzel, Kleinſchroth=Prenn, Moldenhauer= 3. Favoritin. Ferner: Rückſicht, Alamund, Lucrezia, Phariſäer, Werden,
Dah und Hoppe=Stapenhorſt im Doppel. Bei den Kölnern ſpielt deren Narrenzeit. Tot.: 106; Pl. B, 16, 17. — 2. Abteilung: 1. F.
Weitz=
unnter Spitzenſpieler unter dem Decknamen Franz, während Nourneh, ners Tannkönig (Hr. Walter); 2. Jonatia; 3. Groſa. Ferner: Kriegs=
D3, Wenzel=Düſſeldorf, Kuhlmann=Leverkuſen, und Statz=Köln das gewinnler, Räuberhauptmann, Dau, Prinz, Frohſim, Trier. Tot.: 198;
m: vervolſtändigen. Im Doppel treten Franz=Nourneh, Groos= Pl. 17, 12, 15.
m
tion des Endkampfes, der bekanntlich aus ſechs Einzel= und drei
Doppel=
ſpielen beſteht, liegt in den Händen des Frankfurter TC. 1914, als Ober,
ſchiedsrichter dürfte der Präſident des Bezirkes 9, Dr. Liebmann,
fun=
gieren. Der Ausgang des Treffens läßt ſich ziemlich leicht vorher
be=
ſtimmen, da der Berliner Vertretung mit ihren überragenden Kräften
der Endſieg niemals in Frage ſtehen ſollte.
Leichtathletik.
Während ſich im Reich die vorgerückte Jahreszeit im gänzlichen
Fehlen größerer Veranſtaltungen bemerkbar macht, finden im Ausland
einige bedeutſame Veranſtaltungen ſtatt, an denen auch die deutſche
Athletik durch die Teilnahme verſchiedener ihrer Beſten intereſſiert iſt.
In Oslo treffen unſere Malitz, Corts, Troßbach, Schlokat, Köppke,
Engelhardt und Schröder auf eine Ausleſe der beſten Athleten aus
Norwegen, Schweden, Finnland, Dänemark und Eingland. Nicht
weni=
ger bedeutſam für uns iſt das große Pariſer Meeting, bei dem
das intereſſante Zuſammentreffen NurmiDr. Peltzer—Séra
Martin—Ellis im Mittelpunkt des Intereſſes ſteht. Dr. Peltzer
hat ſich zwar in letzter Zeit wieder ſichtlich gebeſſert, jedoch iſt er noch
nicht wieder im Beſitz ſeiner Höchſtform, die bei dieſem Rennen allein
den Sieg garantieven könnte. Wir werden ms ſchon freuen müſſen,
wenn Peltzer nur einigermaßen gut abſcheidet.
Deutſche Turnerſchaft.
Nachdem am letzten Sonntag die Deutſche Sportbehörde ihre Schlag=
und Fauſtball=Meiſterſchaften in Frankfurt a. M. unter Dach und Fach
brachte, folgt nun die Deutſche Turnerſchaft. Die D.T. bringt die
End=
kämpfe um ihre Schlag= und
Fauſtballmeiſterſchaf=
ten under Anteilnahme einer Reihe vorzüglicher Mannſchaften in
Apolda zum Austrag. — In München beginnt das troditionelle
Oktober=
feſt=Turnen.
Schwimmen.
Die Freiluftſaiſon im Schwimmen geht nun mit einigen mittleren
und kleineren Veranſtaltungen zu Ende. Für den kommenden Sonntag
bleibt ein Fünf=Städte=Kampf: Frankfurt a. M.—
Darmſtadt—MainzViesbaden—Offenbach im dem
Frank=
furter Stadion bemerkenswert.
Im Waſſerball iſt das Endſpiel um die Süddeutſche
Waſſerball=Meiſterſchaft zu nennen. Der Titel kommt imn
Nürnberg zwiſchen Bayern 07=Nürnberg und dem S.V. Eßlingen zum
Austrag.
Tagungen.
In Stuttgart ſoll am Samstag und Sonntag eina Tagung des
Süddeutſchen Leichtathletik=Verbandes ſtattfinden. Da
dieſe Tagung nun ſchon ſo oft verlegt wurde, ſollte es uns nicht
wun=
dern, wenn auch dieſer Termin noch einmal umgeſtoßen würde.
Pferbeſport.
Der Sonntag bringt Galopprennen im Gruewald (Deutſches St. Schloß, S 13.30: Neue Schallplatten. 16.30: Neue Tanzmuſik.
Leger), Mannheim, Dresden, Neuß, Deſſau, Halle und Paris.
Motorſport.
Das Buckower Dreiecksrennen für Motorräder ſieht die
beſten deutſchen Fahrer am Start. Das Nennen gilt gleichzeitig als
Meiſterſchaftslauf ſür die Klaſſen bis 175 Kubikzentimeter bis 500 und
bis 750 Kubikzentimeter. — In Bad Aibling findet ein Motorradkampf
BayernRheinland ſtatt. Recht gut beſetzt iſt auch die Ruſel= Larghetto aus der 2. Sinf, D=dur. — Smetana: Tonbilder aus
bergfahrt des Geues X Südbahern für Räder. Auf der
Monza=
bahn bei Mailand wird der Große Preis der Nationen für
Motorräder ausgetragen. — Deutſche Beſetzung weiſt das Ecce=
Homo=Bergrennen in der Tſchechoſlowakei auf.
Schießſport.
Schießſportklub Windmühle 24
Einer Einladumg Folge leiſtend, nahm Schütze Gräf an dem Preis=
Konkurrenz nachfolgende Preiſe erringen: 5 Schuß ſtehend: 1. Preis
end: 6. Preis mit 53 Ringen.
Den Höhepunkt erreichte die Veranſtaltung, als Ehrhardt=Erbach,
preis (eine Kleinkaliber=Sportbüchſe, geſtiftet von Sr. Erlaucht dem
Grafen zu Erbach=Erbach), zu erkämpfen. Jeder Teilnehmer erreichte
mit 15 Schuß 162 Ringe. Als Sieger ging Ehrhardt=Erbach mit
Stech=
ſchuß 10 hervor. Zweiter wurde Gräf=Darmſtadt mit Stechſchuß 9;
Dritter Schneider=Erbach mit Stechſchuß 8.
Pferdeſport.
Mannheimer Herbſt=Pferderennen.
Von jeher iſt Mannheim die Stätte der großen Herrenreitermeetings
ſtir Worms wird Haſſia Bingen ziemlich klar ſchlagen. Höchſt 01 hat geweſen, und mit Freude erinnert ſich gewiß jeder Sportsmann an die
r) dagegen auch auf eigenem Platze an einer Niederlage im Spiele deutſchen Sports ſich hier trafen. So hat ſich auch jetzt wieder der
Mann=
ma Wiesbaden iſt durch den Vorteil des eigenen Platzes gegen eine gen Umſtände zu pflegen und für den Donnerstag in den Mittelpmkt
ſch agen werden können. Leichter hat es der FSV. Frankfurt, der reitern gewidmete Programm bietet eimn Menen der Dreijährigen über
ſortv. 1860 Hanau mit einer anſehnlichen Tordifferenz ſchlagen wird. Hürden an, ein Verkaufsrennen, ein Ausgleich und ein Altersgewichts=
Pferde=Rennen zu Karlshorſt am 14. September.
1. Nelken=Hürden=Rennen. Lehrlingsreiten. 2300 Mk. 3000 Meter.
herg—Viktoria 94 Hanau und FC. 03 Hanau gegen V.f.R. Offen= 1. M. Obermaiers Mumpitz (F. Paſchke); 2. Alarid; 3. Vezna. Ferner:
Humor, Treuherz. Tot.: 21: Pl. 16, 17, 39:10. Kopf—1½ Längen.
2. Elegzar=Jagdrennen. Für Dreijährige. 3500 Mk. 3000 Meter.
1ri Lampf um den Holland=Becher in Amſterdam nehmen auch fünf Orator, Nakete, Erlkönig 2, Rhein und Ruhr, Friemersheim, Durſt,
8. Park=Jagdrennen. Herrenreiten. 4500 Mk. 3400 Meter. 1. A.
Schumanns Otavi (Hr. v. Borcke); 2. Fuchſie; 3. Niederwald. Ferner:
Alleluja, Philiſter, Mare Anton. Tot 50; Pl. 94, 32:10. 4—1 Lg.
4. Züchterpreis. Jagdrennen. Ehrenpreis und 7000 Mark. 4500 Mtr.
eiſt ung in Berlin bereits am letzten Sonntag gefallen war, nun durch nent. Ferner: Merkur 2, Hochſtapler, Carl Ferdinand, König Lear,
5. Torero=Hürdenrennen. Für Dreijährige, 4500 Mk. 3000 Meter.
6. Poſeibon=Hürdenrennen. 3000 Mark. 3000 Meter. 1. C. H.
7. Ferro=Flachrennen. Herrenreiten. 3000 Mk. 1600 Meter.
Kegeln.
1. Bezirksſportwoche in Aſchaffenburg. 8. Bezirk.
Die Beteiligung am dritten Tage war namentlich in den
Abend=
ſtunden eine gute. — Erzielte Höchſtreſultate:
Ehrenbahn. 10 Kugeln. 1. Haupt, Offenbach, 64: 2. Maier,
Aſchaffen=
burg, 62/9); 3. Zottmann, Aſchaffenburg, 57: 4. Flach,
Aſchaffen=
burg, 56.
Induſtriebahn. 5 Kugeln. 1. Grabſch, Aſchaffenburg, 35: 2. Wacker,
Aſchaffenburg, 34; 3. Weſtbunk, Schweiger, und Schmitz,
Aſchaffen=
burg, je 33.
Boblenbahn. 5 Kugeln. 1. Schmitz, Aſchaffenburg, 40: 2. Schweiger,
Aſchaffenburg, 38; 3. Staab, Aſchaffenburg, 4. Mißhake,
Aſchaffen=
burg, je 37.
Damenbahn. 4 Kugeln. 1. Frau Schmitz, 2: 2. Frau Fröh, 25; 3. Fr.
Geppner, 23.
Werbebahn. 1. Vogel, Aſchaffenburg, 29: 2. Heſſe, Aſchaffenburg, 28;
3. Kuhe, Aſchaffenburg, 26; 4. Hermann, Aſchaffenurg, 24; 5.
Ger=
hard, Aſchaffenburg, 24.
Klubkämpfe. 5er Riegen. 250 Kugeln. 1. H. W. Offenbach, 1243: 2.
Ka=
laumes, Aſchaffenburg, 1177; 3. Sportgeiſt, Aſchaffenburg, 1161. —
5er Riegen. 100 Kugeln. 1. Klub Brieftauben, 426.
29. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſen=Lotterie.
24. Tag, 5. Klaſſe: In der Vormittags=Ziehung fielen:
2 Gewinne zu 50 000 Mark auf Nr. 140 548, 2 Gewinne zu 5000 Marb
auf Nr. 231 958; 10 Gewinne zu 3000 Mark auf Nr. 129 935, 179583,
227 088, 255 835, 261 939; 14 Gewinne zu 2000 Mark auf Nr. 28 661,
240 230 B7 863, 226B 291 765, 308 546, 320 077; 26 Gewinne zu
1000 Mark auf Nr. 14 193, 180 799, 180 857, 28 219, 224 322, 235 570,
264 511, 267 020, 24 215, N6B8, 291 388, 300 704 338B6: ferner
50 Gewinne zu 500 Mark und 184 Gewinne zu 300 Mark. — In der
Nachmittags=Ziehung fielen: 4 Gewinne zu 5000 Mark auf
Nr. 162 817, 260 230; 10 Gewinne zu 3000 Mark auf Nr. 10 043, 22 842,
73 447 160 245, 226 296; 14 Gewinne zu 200 Mark auf Nr. 14 186,
125 806, 178 635, 188 404. B18 690, 311 548, 320 413; B8 Gewinne zu 1000
Mark auf Nr. 6610, 42869, 72077, 132022, 15298, 178 462, B3 142,
243 684, 27—681, 268 154, R6 582, 315 420, 398 458, 3B787; ferner
9 Gewinne zu 500 Mark und 20 Gewinne zu 300 Mark. — Im
Gewinnrade verblieben: 2 Prämien zu je 500 000 Mark, 2 Gewinne
zu je 50 000 Mark, 10 Gewinne zu je 10 000 Mark, 18 Gewinne zu je
5000 Mark, 48 Gewinne zu je 3000 Mark, 62 Gewinne zu je 200 Mark,
102 Gewinne zu je 1000 Mark, 300 Gewinne zu je 500 Mark, 818
Ge=
winne zu je 300 Mark.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Donnerstag 15. Sept. 11.55: Glockenſpiel aus dem Darmſtädter
12 Darbietungen. o 17.45: Leſeſtunde o 18.15: Uebertr von
Kaſſel: Stunde der Frau. o 18.30: Dr. Frank, Berlin: Goethe
ſpricht zu allen Jungen. 0 19.15: Dr. Marcuſe: Gerhart
Haupt=
mann. O 20.15: Uebertr. aus Bad Soden a. T.: Kurorcheſter.
Grieg: Huldigungsmarſch aus Sigurd Jorſalfar. — Beethoven:
Vorſpiel zu Egmont. — Spendſen: Romanze. — Dvorak: Allegro
con fuoco aus der 5. Sinf. — Weber: Vorſpiel Oberon. —
Dalibor. — Anſchl.: Uebertr. aus Mamhei. Spätkonzert Brahms:
Rhapſodie Capriccio. Wie Melodien zieht es. Immer leiſer wird
mein Schlummer. — Liſzt: Konzert=Etüde in Des=dur. Polonaiſe
Nr. 2 in E=dur. — Strauß: Ich trage meine Minne. Heimliche
Aufforderung. — Trunk: Ein Brief. — Debuſſy: La Cathedrale
engloutie. La fille aux cheveur de lin. — Marx: Jay. Regenlied.
— Brahms: Zwei Walzer. Ausf.: Frau Lampert=Cronegk (
Ge=
ſang), Lilly Koppel (Klavier).
Stuttgart.
Donnerstag, 15. Sept. 18.45: Konzert. Schicke: Seid einig!
Waldteufel: Barcarole. — Hubay; Heiry Kati. — Lortzing:
Oup. Wildſchütz. — Mendelsſohn: Fant. Sommernachtstraum.
— Elukhen: Kaukaſ, Fant. — Fielitz: Entreakt und Hymnus. —
Schicke: Marathon=Marſch. — Einl.: Herr Adolphi. o 18.15:
Stuttgart: Dramat. Funkſtunde. — Freiburg: Jugendpfarrer Albert:
Ein Tag in unſerer örtlichen Kindererholung. o 18.45: Aerzte=
Vortrag: Wohnung und Geſundheit. o 19.15: Schachverein.
6 20.15: Philharm. Orch. Fantaſien. Mascagni: Cavalleria. —
Bizet: Carmen. — d’Albert: Tiefland. — Offenbach: Hoffmanns
Erzählungen. — Verdi: Aida. 21.45: Deutſche Myſtiker. Mitw:
Hildegard von Zedtwitz, P. Enderling, E. Stockinger, Funkorch. Einf.
Suſo: Von den Worten: Empor die Herzen! Von einem Mörder.
Ausſprüche. — Jakob Böhme: Aus Aurora oder Morgenröte im
Anfang. — Angelius Sileſius: Aus dem Cherubiniſchen
Wan=
dersmann.
Berlin.
Donnerstag, 15. Sept. 12.30: Viertelſtunde für den Landwirt.
16.30: Frauen Liebe und Ehe. Das Muſter der Ehen. Die
eheliche Liebe. Die Küſſe (Leſſing). — Aber die Liebe (Ren). —
Drei kleine Geſchichten (Molnar). — Getroffen Nexö). Theo Maret,
Rezit. O 17: Dr. Becces Kammerorch. Reger: Humoreske. —
Traum durch die Dämmerung. — Strauß: Cäcilie — Bruckner:
Scherzo aus der 2. Sinf. — Kaskel: Karneval=Miniaturen. —
Mascagni: Intermezo aus Freund Fritz. — Becce: Liebesſerenade.
Liebestraum. — Bauer: Liebeserklärung. — Hugo=Wolf=Sufte.
— Schreker: Wiegenlied der Els aus Schatzgräber Tanzſpiel. —
Giordano: Fant. Siberia. o 19.05: Divl.=Ing. Limprecht:
Fort=
ſchritte im Dampfkeſſelbau. 19.30: Dr. Vohz: Der Film in
der Wiſſenſchaft. 20.10: Sendeſviel „Tauſend und eine Nacht”.
Von Joh. Strauß. Mitw.: B. Bötel. W. Henke, Vera Schwarz,
Angela Sax. 22.30: Tanzmuſik. Orch. Fahrbach=Ehmki.
Königswuſterhauſen. Donnerstag, 15. Sept 14.30: Adele
Lüderitz: Ernährung des Säuglings. o 15: Vorbereitung für den
Winter: Wohnung und Kleidung. o 15.35: Wetter und Börſe.
15.40: Adele Lüderitz: Kochanweiſungen und Speiſefolgen. O 16:
Prof. Schindler: Zeichnen und Modellieren in der gewerbl.
Berufs=
ſchule. o 16.30: Aus dem Zentralinſtitut. o 17: Dr. Hajek: Die
Aufgabe Wiens in der deutſchen Kultur. 6 17.30: Uebertr des
Berliner Konzerts. 6 18.30: Spaniſch für Fortgeſchr. o 18.55:
Dr. Bagier: Hugo Wolf. O 19.20: v. Lochow: Roggenbau.
Wetterbericht.
Wetterausſichten für Freitag, den 16. September
(nach der Wetterlage vom 14. September).
Noch unbeſtändig, wechſelnd wolkig, auch aufheiternd, mäßig warm
und zeitweiſe vereinzelte Schauerregen.
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Hauſcheiſſelung: Rudolf Maupe
Veranwwortich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feutlleion, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mar Stree ſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer
für „Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nettei für den Inſeratenteil: Willy Kuhle.
Druc und Verlag: C. C. Witt ſch — ſcmilſch in Darmſtadt.
Für unverlangte Mannſkripte wird Garantie der Rückſendung n ich / übernommen.
Die heutige Nummer hat 22 Geiten.
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Wirtſchaftliche Rundſchau.
Schramm Lack= u. Farbenfabriken A.=G., Offenbach. Die Geſellſchaft
beantragt Kapitalserhöhung um RM. 0,52 auf RM. 1,6 Millionen. Die
neuen Aktien ſollen zu 107 Prozent von einem Konſortium übernommen
und den alten Aktionären im Verhältnis von einer jungen auf drei alte
Aktien zum gleichen Kurſe angeboten werden. Ein Reſtbetrag ſoll feſt
begeben werden.
Mitteilungen der Frankfurter Börſe. Vom Freitag, den 16.
Sep=
tember 1927 ab entfällt die bisherige Notiz für die auf Kronen lautenden
Aktien der Oſterreichiſchen Credit=Anſtalt für Handel und Gewerbe in
Wien. An deren Stelle tritt die Notiz für die auf Schilling öſterr. Währung
lautenden 65 000 000 neuen Aktien, Nr. 1—1 625000 zu 40 Schilling.
Die Notierung erfolgt in Reichsmark für 1 Stück von 40 Schilling
aus=
ſchließlich Gewinnanteilſchein 1. Die Notiz zum Einheitskurſe erfolgt:
1. für Beträge unter 10 Stück, 2. für Beträge von 10 Stück und höhere
durch 5teilbare Beträge. Für den Verkehr zu veränderlichen Kurſen wird
der Mindeſtbetrag auf 50 Stück und auf das Mehrfache hiervon feſtgeſetzt.
Frankfurter Verkehrs= und Hotelbetriebs=A.=G., Frankfurt a. M.
Die Geſellſchaft (Gruppe Martin Sternberg=Amſterdam) wird, wie der
W. T. B.=Handelsdienſt erfährt, der G. V. (30. Sept.) eine Dividende
von 7 (0)% vorſchlagen. Die angekündigte Kapitalserhöhung dient
u. a. zur Angliederung eines der bekannteſten und größten Hotels und
anderer Betriebe. Inwieweit ſie durchgeführt wird, ſteht noch nicht feſt.
In Anbetracht der Liquidität der Bilanz dürfte eventuell nur eine
Er=
höhung bis zu 4 5 Mill. RM. durchgeführt werden. Der Geſchäftsgang
im laufenden Jahr ſei weſentlich beſſer als im Vorjahre, und man könne
ſchon jetzt eine Dividendenerhöhung in Ausſicht nehmen.
Elektrizitäts=A.=G., vorm. W. Lahmeyer & Co., Frankfurt a. M.
In der geſtrigen Sitzung des Aufſichtsrates der Geſellſchaft wurde die
Bilanz nebſt Gewinn= und Verluſtrechnung für das am 30. Juni
abge=
laufene Geſchäftsjahr 1926/27 genehmigt. Der erzielte Reingewinn
beträgt ainſchließlich Vortrag aus dem Vorjahre 2011 117,— RM. (i. V.
1878482.— RM.), woraus 6% Dividende auf die Vorzugs= und 10%
(i. V. 99) auf die Stammaktien verteilt werden ſollen.
Die G. V. findet am 28. Oktober ſtatt. Die Geſellſchaft hat mit der
Schweizeriſchen Kreditanſtalt und der Bank für Elektriſche
Unter=
nehmungen in Zürich eine 6% Anleihe in Höhe von 15 Millionen ſchweizer
Franken mit einer Lauffriſt von 25 Jahren abgeſchloſſen.
Auszahlungs=
kurs iſt 93 %o, Rückzahlungskurs für die erſten 15 Jahre 102 %o, die letzten
10 Jahre 101%. Vom 8. Jahre an iſt verſtärkte oder auch vollſtändige
Rückzahlung zuläſſig.
Die Deutſche Tabakernte im Erntejahr 1926. Im Erntejahr 1926
vom 1. Juli 1926 bis zum 30. Juni 1927) betrug die Zahl der
Tabak=
pflanzer 62 528. Der Flächeninhalt der mit Tabak bepflanzten
Grund=
ſtücke ſtellte ſich auf 660 451 2. Intereſſant iſt, daß der größere Teil des
Tabaks von kleineren Tabakpflanzern angebaut war. So hatten von den
Tabakpflanzern 28656 eine Geſamtfläche von nicht mehr als 2 a, 143
eine Geſamtfläche von mehr als 2a bis 4a, 10880 von 4 a bis 10 a,
14 152 von 10-a bis 25 a, 7028 von 25 g bis 1 ha und nur 380 Pflanzer
Uha und darüber angepflanzt. Die Menge des geernteten Tabaks in
dachreifem, trockenem Zuſtand betrig: 14 410314 kg und durchſchnittlich
auf 1 ha 2182 hg. Der mittlere Preis von 1 d3 Tabak ſtellte ſich auf
130 RM., ſo daß der Geſamtwert der Tabakernte 18687 581 RM.
aus=
macht.
Der Steinkohlenexport aus Polen. Die Ausfuhr polniſcher
Stein=
kohle iſt von 879 000 Tonnen im Juni auf 925 000 Tonnen im Juli
ge=
ſtiegen. Sie verteilt ſich auf die einzelnen Exportgebiete in tauſend
Tonnen berechnet wie folgt (die Zahlen des Vormonats in Klammern):
Oeſterreich 221 163), Schweden 213 (200), Dänemark 119 (107), Italien
N7 (85), Ungarn 57 (50), Jugoſlawien 42 (38), Danzig 41 (32),
Lett=
land 20 (23), Finnland 19 (14), Rumänien 18 (14), Litauen 16 (6)
Schweiz 14 (17), Frankreich 10 (17), Norwegen 9 (14), Tſchechoflowakei
6 (38, Velgien 4 (19), Memel 2 (5), Schiffskohlen 17 (31) die Ausfuhr
über den Hafen Danzig betrug 313 000 (335 000) Tonnen, über Gdingen
85 000 (67 000) Tonnen, über Dirſchau 20 000 (15 000) Tonnen.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 14. September.
Nachdem im vorbörslichen Verkehr auf fortgeſetzte Deckungen in
J. G. Farben, die Haltung weiter recht feſt geblieben war, wurde die
Stimmung zu Beginn des offiziellen Verkehrs unſicher. Die Spekulation
ſchritt zu Realiſationen der geſtrigen Kursgewinne, während das
Publi=
kum ſich weiter äußerſt reſerviert verhielt. Zur Zurückhaltung mahnte
der morgige Zahltag, wenn man auch mit einer glatten Abwicklung
rechnet. Verſtimmend wirkte es, daß die J. G. Farbeninduſtrie keine
Aufklärung über ihre Benzinproduktion gibt, ſondern die in den
ver=
ſchiedenen Preſſemeldungen genannten Zahlen dementiert. Zunächſt
erfolge nur ein Verſand des ſynthetiſchen Benzins in kleinen Mengen
zu Verſuchszwecken. Darüber wurde die Beſſerung der Arbeitsmarktlage
in der zweiten Septemberwoche wenig beachtet, ebenſo blieb die
unver=
ändert befriedigende Lage der Maſchineninduſtrie ohne Einfluß. Bei im
allgemeinen geringen Veränderungen war die Kursgeſtaltung wieder
unheitlich. J. G. Farben eröffneten nur knapp behauptet. Bis zu 1½ 9
feſter lagen die Banken. Von Lokalpapieren konnten Scheideanſtalt und
Lahmeher je 1% anziehen, letztere auf die Dividendenerhöhung auf 10 %=
Bis zu 3½ %o ſchwächer eröffneten dagegen Gelſenkirchen, Harpener
Zellſtoff Waldhof und Deutſche Erdöl=Autowerte geteilt. Daimler auf
die Meldung über gute Beſchäftigung ½% höher, Adlerwerke aber
minus 1½%o= Voigt & Häffner ſetzten ihre Kursſteigerung bis auf 230 fort.
Am Anleihemarkt waren Ablöſungsſchuld erholt, auch Türken wieder
etwas feſter.
Im weiteren Verlaufe überwogen bei kleinem Geſchäft die Abgaben,
ſo daß die Kurſe allgemein etwas nachgaben. Voigt & Häffner minus 10 %=
Die Geldmarktlage iſt wenig verändert, Tagesgeld bei 5½% noch
reichlich angeboten.
Am Deviſenmarkt lag die Mark etwas feſter. Mark gegen Dollar
4,2020, gegen Pfunde 20,/433. London=Paris 124,02, Mailand 89,35,
Madrid 28,74.
Die Abendbörſe eröffnete ziemlich angeregt und lebhaft.
Trotz=
dem lagen die Kurſe gegenüber der gut befeſtigten Nachbörſe nur wenig
verändert. Neben der Farbenaktie, die das Hauptgeſchäft aufwies,
waren auch die Werte der Metallbankgruppe, ferner, Zellſtoffaktien und
Braunkohlenwerte verlangt. In Voigt u. Häffner=Aktien ſchritt der
Abbau der Kurſe weiter fort. Voigt u. Häffner 207 (—13). Die
Abend=
börſe blieb bis zum Schluſſe angeregt und feſt. Anleihehn ebenfalls gut
börſe blieb bis zum Schluß angeregt und feſt. Anleihen ebenfalls gut
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, den 14 September.
Mit einer wirklich erſtaunlichen Gleichmäßigkeit wechſelten in den
letztenTagenfeſte und ſchwache Börſen ab. Da die zweite Hand größtenteils
fehlte, konnte die Spekulation durch ihre Dispoſitionen Tendenz machen
und richtete ſich nicht danach, ob die vorliegenden Nachrichten aus der
Wirtſchaft günſtig oder ungünſtig lauteten. So ſind alle Börſen der letzten
Zeit nur börſentechniſch zu erklären und laſſen eine einheitliche Tendenz
vermiſſen. Die im heutigen Vormittagsverkehr beſprochenen hohen Kurſe
waren zum offiziellen Beginn nur noch ſelten erreicht worden. Wie
will=
kürlich die Kursentwicklung iſt, kann man aus einigen Beiſpielen erſehen:
Gelſenkirchen z. B. waren geſtern abend in Frankfurt noch mit 55 notiert
worden und hatten heute einen Anfangskurs von 1511 Im allgemeinen
überwogen zu den erſtenKurſen die Erhöhungen, die aber in den ſelteſten
Fällen über 3% hinausgingen. Von Spezialwerten ſind Stollberger
Zink mit einer 10%igen Steigerung, Voigt & Häffner mit plus 4½ %oy
Feldmühle plus 6 % und Deutſche Waffen mit 3 % uſw. zu erwähnen.
Nach den erſten Kurſen drückt die herrſchende Geſchäftsloſigkeit und die
Anfangsgewinne gehen größtenteils wieder verloren. Auch tauchten
hin=
ſichtlich des Zahltages bei den relativ großen Differenzen ernſte
Be=
fürchtungen auf. Die Kurſe nahmen dann wieder eine rückläufige
Be=
wegung an, ohne daß aber eine beſondere Beunruhigung eingetreten
wäre. Im weiteren Verlaufe machte ſich ſogar auf dem etwas ermäßigten
Kursſtande wiederetwas Deckungsbegehr bemerkbar. Die Grundſtimmung
blieb aber luſtlos.
An der Schluß= und Nachbörſe notierten: Privatdiskont
kurze Sicht und lange Sicht 5‟/g Prozent. Bis zum Schluß der Börſe
machten die Kursbeſſerungen, die nach der Abſchwächung wieder
ein=
ſetzten, mehr und mehr Fortſchritte, und zwar insbeſondere auf eine
Erklärung der Liquidationskaſſe hin, daß ihr von irgend welchen
Zah=
lungsſchwierigkeiten einer hieſigen Bankfirma nichts bekannt ſei. Die
Börſe ſchloß zu den höchſten Tageskurſen, die ſich auch an der Nachbörſe
erhielten. Gegen halb 3 Uhr hörte man u. a. folgende Kurſe: Berliner
Handelsanteile 253,5, Kommerzbank 177, Danatbank 233, Dresdener 165,
Hapag 150, Lloyd 151, A. E.G. 182,25, Elektr. Licht u. Kraft 27,5, Geſ.
für El. 269 Schuckert 201, Siemens 231, Ver. Glanzſtoff 708, Zellſtoff
Waldhof 315 Bemberg 588 5, Schultheiß 420, Oſtwerke 400 Orenſtein
135,5, J.G. Farben 303, Gelſenkirchen 153,5, Harpener 201.25,
Klöckner=
werke 153,5, Köln=Neueſſen 176, Mannesmann 176,25, Phönix 111,5,
Rhein. Braunkohlen 249, Rheinſtahl 198,75, Altbeſitz 55, Neubeſitz 15,75.
Frankfurter Produktenmarkt vom 14. September. Die Weiz zm
wurden um 1. Mark ermäßigt, da die ausländiſchen Weizenpreiſekey,
hieſigen drückten. Im Zuſammenhang hiermit mußte auch der
für Weizenmehl herabgeſetzt werden. Dagegen ſind die Kleieprerich
ſehr ruhigem Geſchäft erhöht, was ſeinen Grund wohl darin fin ef
die Mühlen nur wenig Kleie an den Markt bringen. In Wetteraue= G
ſollen Geſchäfte unter der niederſten amtlichen Notiz gehandelt vm
ſein, während feinſte Ausſtichqualitäten bis zu 31,— RM. bezahlt Mi
Die Preiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt: Weizen 26,75—27.—
24,50—24,75; Sommergerſte 26,—28; Hafer inl. 23—24; ausl.
Mais, gelb 18,75—19: Weizenmehl 39,25—39,50; Roggenmehl
35,75; Weizenkleie 13—13,25; Roggenkleie 13,50.
Berliner Produktenbericht vom 14. Sept. Während man
imnö=
verkehr noch ein weiteres Abgleiten der geſtrigen Schlußkurſe
becuy=
konnte, zeigt ſich mittags ſüir Weizen eine mäßige Erholung:
meldete Liverpool feſter, dann aber auch blieb das Inlandsangebun
und keinesfalls dringlich. Die Mühlen, die über geringe Mehlklt,
verfügen, zeigen aber laufende Frage für Rohmaterial zu höhern
boten, ſchließen auch in großem Umfange in überſeeiſchem Wei=im
Lieferung war 0.50—1,00 Mark höher. Auch Roggen wurde im
handel bei zurückhaltendem Angebot feſter. Gerſte mit
Ausnahrn=
guter Brauware vernachläſſigt. Für Hafer zeigte ſich wieder
Frage. Mehl wird zu den ermäßigten Forderungen des Vortagg
gekauft.
Metallnotierungen.
Aſchaffenb. Zellſto
Augsb. Nürnb. Maſch.
Bamag=Mequin ..
Berlin el. W..
BerlinKarlsrube‟
Braunkohl.=Briketts.
Bremer Vulkan. ...
Bremer Wolle,
Deutſch.=Atlant.
Teutſche Maſchinen:
Deutſch.=Nied. Tel..
Deutſche Erböl.
Teutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke.
Donnersmarckhütte
Lynamit Nobel
Elektr. Lieferung.
J. G. Farben.
R. Friſter.
Gaggenau. Vor
Geſſenk. Berg
G. f. elektr. Untern..
Halle Maſchinen.
Han Maſch. Egeſt.
Hanſa=Dampfichf.
187.5 14 9.
197.25 Hemoor=Zement. . . . 13. 9.
237.5 14. 9.
245.— 140.— 14275 Hirſch Kupfer. H111. 113.— 46.5 46.5 6öſch Eiſen. 173.75 173.75 Hohenlohe We= 23.25 29.— 85.— 89.62: WKahla Porzellan. 100.— 103.— 187.— 18775 Lindes Eismaſch. 153— 153.— 152.5 154.5 Lingel Schuh. 82.— 81.— 190.— 190.25 Linke u. Hofmann 111.— 111.25 K2. Loewe u. R 269.75 84.125 51 85.5 ſC. Lorenz. 121. 122.875 Niederlauſitz 169.75 170.— 148 25 147.75 Nordd. Gun 72.— 77.5 Orenſtein. H132.— 133.— Rathgeber We
84.— 84.— 1125 113.,5 Rombacher Hitt 1415 141.75 Roſitzer Zucker. 84.75 84.25 184.5 181.— MRütgerswi 96.* 94.— 295.— t 2os.8751 Sachſenw H17.25 117.5 109.— Sächſ. G 156.— 155.— 51.— 52.— Siemen 186.— 166.— Ver. Lauſitzer Glas 131.— 131. 259.— 262.— Bolkſtedter Vorzell. 48.— 485 168.* 167.5 Weſtf. C. Langendreei 110.— 7 109.— WittenerGußſtahl. 54.5 54.5 222.5 Wanderer Werke. 256.— 259.5
Oeviſenmarkt.
14. 9.
Geld Briefl
10.58 10.60
59.185 59.305
12.442 12.4621
73.42/ 73.56
3.03/ 3.036
189. 2316g.55
11088 111.11
112.39 112,811
112.86113,08)
20.415 20.4551
1.7931 1.79
4.198 4.20t
58.455 58.575
Italien ..
Paris
Schweiz.
Spanien.
Danzig.
Japan.
Rio de Fanei=
Jugoſlavien.
Portugal.
Athen ...
Konſtantinopel.
Kanada. .
Uruguan
13. 9
Geld Brie
22.365 22.305
16.465 18.50:
60. 995 81.159
71.01 71.5
81.35/ 81.51
1.977 1.981
7.398
20.56
5.594
2.138
0.497 0.409
T.412
20.60
5.606
2.142
4.20/ 4.209
4.176 4.184
14. 9.
Geld Brief
22.865/22.305
15.46 16.50
80.97
71.04
81.34
1.973
0.497
7.328
20.52
5.594
2.138
4.199
4.17
91.13
71.18
21.50
1„277
0.489
7.472
20.56
5.606
2.142
4.207
4.184
Die Berliner Metallnotierungen vom 14. September ſtellten
Elektrolytkupfer 126,25, Remelted Plattenzink 49,50—50,50, D6A
Hüttenaluminium 210, dto. in Walzen 214. Rein=Nickel 340—32.)
timon Regulus 90—95, Silber in Barren 76,50—77,50.
Die amtlichen Preisfeſtſtellungen im Metallterminhande=
14. September ſtellten ſich für Kupfer: Januar 113,75 (1n)
bruar 114,25 (114,50), März 114,25 (114,50), April 114,50 (114,72.,ᛋ
114,75 (115), Juni 115 (115,25), Juli 115,25 (115,50), Auguſt p!
(115,50), September 111,50 (113), Oktober 112,75 (113,25), Nrra
113,25 (113,50), Dezember 113,50 (113,75). Tendenz: befeſtigt.
Blei: Januar 44,25 (44,50), Februar 44,25 (44,50), April 44,50
Mai 44,50 (44,75), Juni 44,50 (44,75), Juli 44,75 (45), Auguſt 44—5
September 43,25 (43,75), Oktober 43,50 (43,75), November 43,75
Dezember 44 (44,25). Tendenz: befeſtigt. Für Zink: Janua 6
(55,75), Februar 55,25 (55,50), März 55,25 (55,50), April 55,75
Mai 55,25 (55,25), Juni 55 (55,25), Juli 55 (55,25), Auguſt 55,B
September 55 (56), Oktober 55,50 (56), November 55,50 (55,7-),
zember 55,75 (55,75). — Die erſten Zahlen bedeuten Geld,
Klammern beigefügten Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 14. Sewei
ſtellen ſich: für Kupfer (Tendenz feſt): Standard p. Kaſſe 541
3 Monate 55%.—2, Settl. Preis 547/.,, Elektrolht 61½—62
ſelected 59½—61, Elektrowirebars 62½,; für Zinn: (Tendem /
Standard p. Kaſſe 284½—85, 3 Monate 2791/.—½, Settl. Prasß,
Banka 296, Straits 290½; für Blei (Tendenz feſt); ausländ. mt
21, entft. Sichten 27½),, Settl Preis 21½g; für Zink: (Tendem
gewöhnl. prompt 27 ½, entft. Sichten 27 ½, Settl. Preis 27 ½riUt
ſilber 21½—22, Wolframerz 131/..
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Zucker: Deckungskäufe des Handels und die Feſtigkeit des
marktes bewirkten eine leichte Preisſteigerung.
Kaffee: Die ermäßigten Rio=Notierungen veranlaßten aufa
Kommiſſionsfirmen und europäiſche Häuſer zu Abgaben.
Späte=
ſich aber einiges Deckungsbedürfnis.
Baumwolle: Der heutige Markt verlief moit mehrfachen Ek
kungen. Anfangs waren auf die Feſtigkeit Liverpools Käufe zuß
achten. Später wurden auf günſtige Witterungsberichte Ligudnt
vorgenommen, die eine ſtarke Verflauung brachten. Dieſe nach
bald einer erneuten Aufwärtsbewegung Platz aus den hauſſegi= t
amtlichen Wochenwetterbericht. Der Schluß war wieder abgeſad
Weizen: Der Markt begann in feſter Haltung auf ungünſtig
terberichte aus Kanada. Später wurden umfangreiche Andien0
beobachtet, die im Einklang mit der Schwäche Wnnigegs die W
niedriger ließen.
Mais: Auf den amtlichen Bericht von der ſehr ungünſtigen
ausſicht in Yowa begann der Markt in feſter Haltung. Später
bli=
eine Reaktion nicht aus, als der wöchentliche Wetterbericht 19
wurde und die Meldungen aus Ohio günſti gen Ernteſtand berEn
Hafer: Nach feſterem Beginn auf ungün tige Wetterberichte auz!
No dweſten wurden größere Ankünfte gemeid t, worauf ſich die KN
abſchwächte.
Roggen: Im Einklang mit der Feſtigkeit Winnipegs und le
Exportnachfrage erfuhren die Preiſe anfangs eine leichte Erhöhu
ſich aber nicht halten konnte, da das Inland mit größerem Anzebeit
auskam.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 14.
Getreide: Weizen, Sept. 127½, Dez. 131, März 134½:
Sept. 95, Dez. 96½, März 99½; Hafer, Sept. 4438, Dez-
März 50½; Roggen, Sept. 94, Dez. 96½, März 100½.
Schmalz: Sept. 13,12½, Okt. 13,17½, Jan. 13,55.
erS,
Der Kampf
Kommanditgeſelſchaft auf Aktien. Darmſtadt. Franfurter aursbericht vom 14. Sebt.1
Staatspapiere
a)Deutſche.
D. Reichsanl. Ablöf=
Schuld einſchl.
Ausloſ. Sch. I. Teil
II. Tei
D. Reichsanl. Ablöſ
Schuld ohne
Aus=
loſungsſcheine.
4% Dt. Schutzgeb.
Anl.
b) Ausländiſche
5% Bos. E. B. 1914
b37L.Inp. 1914
4½% 1898 ..
4½% n 1902
4% Bosnien
5 % Bulg. Tabak. 0:
%Oſt. Staatsr.
v.1913, Kdb. 1918
4I,%Oſt. Schatz. 14
4:),% Oſt. Eilberr.
Goldr.
420 Oſt. Goldrente
lt. Innsbr. Abk.
420 Oſt. einh. R. /k.)
320 Port,/Spz.) III
5% Rum.am. R.03
4½%„Gold. 13.
o am R. kon.
4% „ am. R.05
42Türk. (Adm.)03
(Bagd.
(Bagd.) II
z. uniſt.
42 —1911
R5
15.25
9.35
2.75
18.5
26.75
5
148 Ung. Goldr.
(t. Innsbr. Abk.)
425 Ung. Staatsr.
b. 10.
4%Ung. Kronr. .
8% Ung. Eiſ. Tor ..
Außereuro=
päiſche
5%Mex.amn.i.abg.
o „äuß. 99 „
4% „ Goldo4ſtf.
8%o konſ. inn. . ,
4½% Frigat.
5% Tamaulipas I.
Sachwert=Schuld
verſchreibungen
25
2.n
6.25
15
4.8
5
121.
13.65
4½%Ung. St.
4½%
lt. Innsbr.
191
½%
25 Ung.
Mit
Zinsberech=
nung
10%Berl. H.=Bk. G./1
39 Berl. St. Gold
8%0 Darmſt. St.=G.
8 % D. Hhp.=Bank
Meining. Goldpf.
Dresd. St.G.
Frkf. St.=G..
8BFrf. Hyp.=B
Goldpfbr.
7%0 Frkf. Hyp.=B!
Goldpfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk.=
Goldpfbr.
8%0 Frrf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr.
2o Frkf. Goldpfbr.
1%0 Frkf. Pfbr.=B!
Goldpfbr.
5% Frkf. Pfbr. Bk.
Goldpfbr.
% H.=St.=
Gold=
anl
Heſſ. Land.=Bk.
Goldpfbr.
Heſſ. Land.=Bk.
22.52
105.5
100.5
88
98.5
100.25
100
a
91
92.75
87
100.5
97.5
100
98
94
82.5
99.75
98.5
Klöchn.=Werk. 26
10 %, Komm. Elektr.Mark (Hagen) 18% Boigtc Häffner
Goldobl. ..... 98.5 Golbobl. 1103.5 8%Württbg. Hyp.= 8% Komm. Ldsbk. Bank Goldpfbrf. 98.5 Darmſt., Reihe 1 99.5 8% K. Landesbank
Darmſt. Reihe II 99 Ohne Zins= 8%Ldwgshf. Stadt=
Goldan ...... berechnung
5% Bdw. Lohl 28 12.62 7%M. KraftHöchſt 89.5 6% Großkr.Mannh. 8%0 Mainz.=St.=G. Kohl. 23 .... — 8% Mannh. St.=G. 99 6%Heſ.Brk.=Rg.28 62 Mannh. St.=G. 84 5% Heſſ. Bolksſtaat 8.25 72 M.,Stahlw. 27 94.75 Roggen 23.... 8% Naſſ.Lbb. Gold 108 5% Pr. Laliwert. 8% Nbg. St. Gldal. 5% Pr. Roggenw. 8% Pfälz. Hyp. Bk.= 5% Südd. Feſt. B. 6 2.22 Goldpfbr.
7% Pfälz. Hyp.=Bk. 99.5 Borkriegs=Hyp.=B. Goldpfbr. g7.5 Pfandbriefe 1 6% Pfälz. Hhyp.=Bk. Bayr. Vereinsb. .. Goldpfbr. 92.5
95 Bahr. Handelsb.
Bahr.,Hhp.u.Bechſ. 8% Pforzh. St.=G. 8%5 Pirmaſ. St.=G. Berliner Hyp.=Bk. 8% Pr. Centr. Bd.= Frkf. Hyp.=Bk. . . 15.6 Cr.=Bk. Gldpfbr. 9921. Frkf. Pfandbr.=Bk. 16.3 1 8% Pr. Centr.=St.=Goldpfbr. Hamb. Hyp.=Bk. 12.75 102 p. u. Wb. 7% Pr. Centr.=St.= Meining, Hyp.Bk. 11.9 ſchafts=Goldpfbr. 98 Nordd. Gr. Cr.=Bk. 8%Rh.=Hhp.=Bk.. Pfälz. Hyp.=Bk.. 7.23 Goldpfbr. .. 98.75 Preuß. Bod.=Cr.=B. 7% 97.5 Pr. Cent.=B.=Cr. B. 68. 93 Preuß. Pfdbr.=Bk. 12.75 4½%„Lig. Pfb. 23.25 Rhein.Hyp.=B. . 13.1 4½% „„Anteilſch.
½% Rh. Stahlw. 54.5 Rh.=Wſtf. B. Cr.=B. Südd. Bodenkr. 15 25 .. Württ. Hyp. Bk. 10%Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf. 104.5 Staatl. od. prov. * 100.5 garantiert. 0 Südd. B.=Cr. B.
Goldpfdbr. 97 Heſſ. L.=Ghp.=B. 11.82 Landeskr. Caſſel. 12.1 99 Naſſau. 72 V. Stahlw. Düſ=
ſeldorföhp.=Gld.
obl. mit Option 98 Obligationen v.
Tranzportanſt. % V. Stahlw. Düſ= 4% Eliſ.=Bahn ſtfr. 4 1 ſeldorföyp.=Gd.= 42 Galiz.Carl= obl. ohne Option 93.7 Lud.=B. 2Viag(V. Ind.= abg. Unt. Bln.) B7.. 89.5 5%Oſt. Sb. (L.)ſtfr.
2,6%Alte bſt. Südb.)
2,6% Neue
4%Oſt Staatsb. 83
8% Oſt. 1.b.8.E.
3%Oſt.
„
325 „
3%Oſt.
3%Oſt.
„ „abg.
„ „9.Em.
„abg.
1885
„ „abg.
Erg. Netz
„ „abg.
3% RaabOebd. 83
91
3
4% Rud. Silber .
420 Rud. (Salzkg.)
4½BAngt., S. I
4½20 Anat., S. II
4½% Angt., S.III
32 Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec.
4½%0
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit.. .
Bad. Bk.
Br. f. Brauind. . ..ſ.
Barmer Bankv. ..
Bah. Hyp.=Wchſ.
Berl. Handelsgeſ.
Comm.u. Privatb. 1
Darmſt.u. Nat.=Bk.
Deutſche Bank ...!
D. Eff.u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk.Mein.
D. Vereins=Bk. ..
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk. ...
Frankf. Bk.
Frankf. Hypth.=Bk.
Frkf. Pfdbr. Bk.. ..
Gotha. Grundkr. Bk.
Lur Intern. Bank.
Metallbank
Mitteld. Creditb.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Pr. Bd.=Creditbank!”
Hyp.=Akt.=Bank. 11
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbk.
Rhein=Hyp.=Bk. .
Südd. B.=Creditbk
358
21.5
19.75
20.5
18
17
n25
3.5
19.75
Südd. Disc.=Gef. .
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein
143.5
172
193.5
142
64
172
163.25
129
130
105
161.5
132.25
143
1a0
Bergwerks=Akt.
Buderus.
„!
Eſchw. Bergw. ...
Gelſenkirch. Bgw.
Harp. Bergb.
Ilſe Bergb. St...
„Genußſchein ...
Kali. Aſchersleben.
Kali. Salzdetfurth.
Kali. Weſterregeln. !1
Klöcknerwerke (abg.
Lothr.=Hütte)
Mannesm.=Röhr.
Mansfelder ......
Oberbedarf ......
Otavi=Min.=Ant. .
Phönix=Bergb. . .ſt
Rhein.Braunk. . ..
Rhein. Stahlw. .. 1194
Riebeck Montan.
Salzwerk Heilbronn 180
Tellus Bgb.
Ver. Laurahütte . .
Ber. Stahlwerke..
143
8.4
108.5
212
151
125
168.5
243
178.25
Bahr. Spiegel
K=
65
g! 64.5
85.75
174
123
94.5
110),
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum(Mannh.
Henninger .
Hereules, Heſſiſche 1
Löwenbr.=München
Mainz. Aktienbr.
Schöfferhof (Bind.)
Schwarz=Storchen
Tucher, Nürnberg
Werger ..
.
125.75
271
185
145
359
250
339
177
178
7.75 Akkum. Berlin. ..
139
Adler &Oppenh.
240 Ablerw. iv. Kleyer//115.,5
GSA. E. G. VBzg.A. 28.5
5SA. E. G. Bzg.B. 82.5
130 N.E. G. Stamm . 181
172 25 Bad. Maſch. Durlach 155.5
130 Bad Uhren Furtw. 19.5
168.25 Bamag=Meguin „. 45.5
—Baſt Nürnberg ...! 22.5
131
Beck & Henkel.
Bergmann El
Bing. Metall.
Brem.=Beſit
Bürſtenfbr.
Cement. Heidelb. . 144
Cement. Karlſtadt 1186
Cement. Lothr. . . . 20
Ehem. Albert . . . . . 1141.5
Chem. Brockh.
Chem. Milch ....."
Daimler=Benz A. G./118
Dt. Eiſenhandel. 87
Deutſche Erdöl .
O. G.u. Silb. Scheib, /213
D. Linoleumw. Bln /257
Dingler, Zweibrück.
Oresd. Schnellpr. /153
Dürkoppw. (St). .. 79
Dürr. Ratingen .. 70
Dyckerhoff & W...
Eiſenw. Kaiſersl...
E. Licht u. Kraft. 203.5
El. Lieferung .... /182.5
Elſ. Bad. Wolle
35
Email. Ullrich ...
35
Enzinger Werke ../ 54
Eßlinger. Maſch. . 80
Ettlinger Spinn. — 230
Faber Bleiſtift
75
Faber & Schleicher/101
Fahr, Pirmaſens. 53.75
Farbenind. J. G.. 1298
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Fetter) / 97.5
Feiſt. Sekt.
42
Frankfurter Gas /169
Frankfurter Hof /113
Frkf.=M. Pok. u. B.
Geiling & Cie.
Goldſchmidt, Th. 129.9
Gotha Waggon..
Gritzner, Maſch /113
Grün & Bilfinger. 176.25
Dafenmühle Frkft. 141
Haid & Neu
54
Hammerſen
Hanfw. Füſſen . /138.5
Hanſa=Lloyd, Br.
Hartm. & Braun.
1194.25
681,
1106
Heyligenſtaedt. .
2.8
Hilvert, Armatur. 78
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch, Kupfer ..../110
Hoch=Tief Eſſen...
Holzmann.
Holzverk. Ind.
Hydrom. Breslau : / 26
Inag
Junghans St.
Kammg. Kaiſersl. 19 9
Karlsruher Maſch.
Karſtadt, R.
Klein, Sch.EBecker/137
gnorr, Heilbronn /176
Konſerv. Braun . 66
Krw. Alt=Württbg. 102
Krauß & Co. . .... 65
Lahmeher . ... ... 174
Lech, Augsburg . .. 121.5
Lederw. Rothe ..
Lederw. Spicharz.
Lingel Schuhw.. . . 84
Löhnberg. Mühle . 42
Ludwigsh. Walz m. 124.25
Lüdenſcheid. Metall/115
Mainkraft Höchſt 1124:
Mars=W. Nürnberg/134.5
Metallgeſ. Frkf. .. 185
Miag, Mühlenb.
Moenus, Stamm . 74
Motorenf. Deutz
Motorenf. Oberurſ. 71
Münch. Lichtſpielk. 108
Reckarſ. Fahrz. . .. 114
Neckarw Eßlingen 140
Beters Union
113
Pfälz. Näh. Kahſer! 61
Philipps.
65
Porzellan Weſſel. / 40.5
Rein. Gebb. & Schal/133
160
Rhein. Elektr.
Rhenania, Kunheim 60 5
941
Rütgerswerke
Schneid. & Hanau. / 61
Schnellpr. Frank. 99
Schramm Lackfr. 116.25
Schrifta. Stemp 132.5
Schuckert Elektr. 193.25
Schuhfor. Beſſel
39"
huhf. Herr
1Schuls, Grünlack
Seilind. Wolff.
Siemens Glas
Siemens & Halske,
Südd. Immob.
Südd. Zucker=A.=G. 1
Thür. Lief. Gotha ..
kuhren Furtwängl.
Unterfr. Kr.=El.=B.
17
Uhr
Weithwerke
Ver. f. Chem. Ind.
Ver. d. Olfbr. Mann
Ver Faßf. Caſſel.
ſGummi. Bln.=Frkf.
Pinſel=Nürmberg.
fültramarin ......
FZellſtoff Berl. ....
Vogtl. Maſch. ...
Boigt & Haeffner.
Volthom, Seil ..
(Wahß & Freytag.
Wegelin Rußfbr..
Zellſt. Aſchaffenbg. 11
Zellſt. Memel.
Zeliſt. Waldhof .../3
Zucker f. Rheingau
Transport= und
Berſicherungs Akt.,
Dt. Reichsb.=Vorz..
A. Dt. Eiſenbahn.
A. Lokalb. u. Kraft.
Dt. Eiſenb.=Geſ...11
Schantung E. B.
Südd. Eiſenb.=Geſ. 4
Hapag ..........!!
Nordd. Llohzd.
Frkft. Allg. Verſ..
Frankonia Rüchb.
armſtädter Berte
Bahnbedarf
Dampfk. Rodberg
Helvetia Konſ...
Gebr. Lutz
Motorf. Darmſt.
Gebr. Roeder
BenulethckEllenb.,
B
[ ← ][ ][ → ]Anfang 3½ Uhr
Nummer 256
Fleiſch: Sept. 12,30, Okt. 12,30, Jan. 12,77½; Speck loco 12.50:
echte Schweine 11,15—12,10, ſchwere Schweine 10,65—11,90;
Echweinezufuhren Chicago 13 000, im Weſten 86000
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 14. Sept.:
Getreide: Weizen Nr. 2 rot 139½, hart 142½; Mais neu ank.
Eunte 104: Mehl ſpring wheat clears 6,50—700; Fracht nach
* gland 2—2,3, nach Kontinent 13.
Schmalz: Prima Weſtern loco 13,90; Talg extra 8.
gakao: Tendenz 173, Umſatz in lots 15, September 14,80,
ixober 14,38, November 14,08, Dezember 13,52, Januar 13,36,
Bruar 13,21, März 13,18, April 13,25, Mai 13,33, Loco 15.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Die von dem Arbeitgeberverband der Solinger Metallinduſtrie
an=
ſenotene Lohnerhöhung iſt vom deutſchen Metallarbeiterverband und
ſor, den ſtreikenden Belegſchaften abgelehnt worden.
Die G. V. der Terra Film A.=G. in Berlin beſchloß 6% (i. V. 5%)
unidende für das Geſchäftsjahr 1926/27 zu verteilen. Ferner wurden
ekhloſſen, das Aktienkapital um 2 Mill. auf 3 Mill. RM. zu erhöhen.
DDie deutſch=belgiſchen Zementverhandlungen werden in Kürze wieder
—enommen werden; der Verlauf war, wie wir ſchon meldeten, bisher
znſtig, ſo daß die Ausſichten auf einen Abſchluß als nicht mehr ſo
un=
ür ſtig bezeichnet werden.
Während der im Anſchluß und im Rahmen der Frankfurter Herbſt=
„aſe ſtattfindenden Ausſtellung „Blumen und Früchte” hält der
Reichs=
eſand des Deutſchen Gartenbaues in der alten Meſſeſtadt Frankfurt
m Main eine Tagung ab.
TDie Verhandlungen über die gegenſeitige Wiedereinführung des
fa tſcheckverkehrs zwiſchen Deutſchland und der Tſchechoſlowakei ſtehen
o. dem Abſchluß.
DDie Daimler Motoren=A.=G. iſt zur Zeit gut beſchäftigt. Der Umſatz
eürt im Auguſt mit 14 Mill. RM. gegenüber dem Juli (15 Mill. RM.)
nen kleinen Rückgang, der auf Umſtellungsarbeiten beruht. Gegenüber
em April hat ſich die Zahl der Arbeiter von 9000 auf 14000 erhöht.
Die 25 Millionen Dollar=Anleihe der Deutſchen Bank wurde geſtern
ch Dillon Nead u. Co. zu 99½ Prozent in New York aufgelegt. Die
3Taſſung der Anleihe zum Handel an der New Yorker Börſe ſoll
be=
nrragt werden.
DDie Zahl der bei den däniſchen Arbeitsnachweiſen eingetragenen
rwerbsloſen hat in der vergangenen Woche um 831 auf 46940
abge=
hommen. Die Arbeitsloſenzahl in der entſprechenden Woche des
ver=
uegenen Jahres betrug 48900.
Donnerstag, den 15. September 1927
Geite 13
Nach der ſoeben erfolgten Veröffentlichung des Landeszollamtes
in Danzig weiſen die Wertzahlen des Außenhandels über Danzig im
Juli gegenüber dem Juni einen überraſchenden Rückgang auf, und zwar
in der Einfuhr von 45,7 auf 35,7 Millionen, in der Ausfuhr von 32,6
auf 25,9 Millionen Gulden. Die Wertminderung in der Ausfuhr erklärt
ſich aus dem Rückgang des Getreide= und Zuckerexportes, der im vorigen
Jahre um dieſe Zeit ſehr erheblich war.
Die in Stockholm von der Aktiebolage Göteborgs Bank zu 96½ /
zur Emiſſion aufgelegten vier Millionen Goldmark 6 ½ %iger Pfandbriefe
der Rheiniſchen Hypothekenbank iſt überzeichnet worden.
Die Bank von Frankreich hat beſchloſſen, den Prozentſatz der
Vor=
ſchüiſſe auf Wertpapiere von 50 auf 80 Prozent des Börſenkurſes zu
er=
höhen, allerdings mit Ausnahme der Eiſenbahnwerte. Dieſer Beſchluß
wird in Finanzkreiſen als bedeutungsvoll angeſehen, da dadurch die
Geldflüſſigkeit ſtark vermehrt werden dürfte. Der Zinsſatz für ſolche
Vorſchüiſſe bleibt mit 6 Prozent unverändert.
Wie verlautet, wird die Regierung in Prag trotz des ſlowakiſchen
Einſpruches neben der Münze in Kremnitz auch eine Münzſtätte in Prag
errichten, in der vor allem Münzen für die ſlawiſchen Nachbarſtaaten
geprägt werden ſollen, die ſelbſt keine Münzſtätte beſitzen.
Der Zinnexport der Föderierten Malaiſchen Staaten betrug nach
einer Meldung aus Kuala Lumpur im Auguſt 4 500 Tonnen im Juli und
3 766 Tonnen im Auguſt vorigen Jahres. In den erſten 8 Monaten des
laufenden Jahres wurden insgeſamt 33527 Tonnen im Vergleich zu
30 258 Tonnen in der gleichen Zeit 1926 ausgeführt.
Deutſche Hanſabank A.=G., München. In der G.=V. wurde nach
Widerſpruch von Aktionärſeite der mitgeteilte dividendenloſe Abſchluß
für 1926 mit Vortrag des Reingewinns von rund 32000 RM. genehmigt.
Die Kohlenpolitik der Städte Frankfurt a. M. und Köln. Die vor
längerer Zeit von den Rheiniſchen Stahlwerken an die Großſtädte Köln
und Frankfurt verkauften Kohlenfelder in Roſſenray, Kreis Mörs,
bil=
den wiederum den Gegenſtand einer erneuten Diskuſſion. Die von den
Gemeinden erwartete Abteufung der Felder, an die ſich ohne Zweifel
für die Gemeinden ein wirtſchaftlicher Aufſchwung gekmüipft hätte, blieb
bisher aus. Das vollkommene Schweigen ſeitens der neuen Beſitzer gibt
der in geſpannteſter Erwartung lebenden Geſchäftswelt
verſtändlicher=
weiſe Anlaß zu neuen Gerüchten, die von einer Preisverſtändigung
ſei=
tens des Rheäiniſch=Weſtfäliſchen Kohlenſyndikats mit den Großſtädten
wiſſen wollen, und zwar dahingehend, daß ſich infolge billigeren Bezugs
von Kohlen ein Abbau der Felder in Roſſenray erübrige, da die Koſten
für die aus den eigenen Feldern erzeugten Kohlen in dem Fall
natur=
gemäß höher ſein müßten. Begreiflicherweiſe ſehen ſich die beteiligten
Gemeinden in ihren Erwartungen auf eine wirtſchaftliche Beſſerung auf
Grund dieſer Gerüchte getäuſcht. Von zuſtändiger Stelle wird
mitge=
teilt, daß dieſe Gerüchte jeder Grundlage entbehren. Es ſind bisher
keine Preisverſtändigungen getroffen worden. Man hat auch nicht den
Verſuch gemacht, in dieſer Hinſicht ein Abkommen zu treffen. Es liegt
alſo nach wie vor in der Hand der Städte Köln und Frankfurt, über
ihren Beſitz zu verfügen.
Kontakt Akt.=Geſ. Fabrik elektrotechniſcher Spezialartikel Frankfurt
am Main. Der in der ordentlichen Hauptverſammlung einſtimmig
ge=
nehmigte Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1926 weiſt eine Erhöhung des
Verluſtvortrages von 10 413 Rm. auf 234 753 Rm. aus. Zur Beſeitigung
desſelben beſchloß die Hauptverſammlung die Zuſammenlegung des erſt
im Vorjahre von 500 000 Rm. auf 600 000 Rm. erhöhten Aktienkapitals
auf 36000 Rm. Die Betriebseinnahmen zeigen keine weſentliche
Ver=
änderung, ſie betrugen 553 679 (566 208) Rm., während die
Berriebs=
ausgaben ſich nahezu von 305 551 Rm. auf 600 381 Rm. verdoppelten.
Zinſen und Steuern zeigen zwar einen Rückgang von 203 697 Rm. auf
151 561 Rm. und Abſchreibungen von 60 572 auf 26 076 Rm. Der
Vor=
ſtand weiſt darauf hin, daß der Verluſt, abgeſehen von den namhaften
Entwicklungskoſten, auch auf die hohen Zinslaſten zurückzuführen ſei,
da das Eigenkapital der Geſellſchaft in keinem Verhältnis zu den
er=
zielten Umſätzen ſtand. Die mit der Durchführung der guten Ankläng
findenden Neukonſtruktionen verbundenen Koſten zufammen mrit dem
unzureichenden Beſchäftigungsgrad haben den Betriebsverluſt zur Folge
gehabt. Durch geeignete Dispoſitionen war es möglich, den Lagerbeſtand
um rund 300 000 Rm. zu vermindern. Im laufenden, heute ſchon
völlig überſehbaren Geſchäftsjahr habe ſich die Entwicklungsarbeit voll
ausgewirkt. Die Fabrik ſei bis an die Grenze der Leiſtungsfähigkeit
beſchäftigt. Es könne daher mit Ausſchüttung einer
Divi=
dende neben ausreichenden Rückſtellungen gerechnet werden. Im
Be=
richtsjahr hat durch Aktienaustauſch eine Intereſſennahme der H.
Römmler AG., Berlin, ſtattgefunden, wodurch neben der bereits
beſtehenden Rohſtoffſicherung auf keramiſchem Gebiete (Steatit
Mag=
neſia) auch die Sicberung der Rohſtoffbaſis in gummifreien Iſolierſtoffen
gewährleiſtet iſt. Im Zuſamenhang mit dieſer Transaktion wurde der
geſamte Aufſichtsrat neu gewählt.
Ein Konflikt zwiſchen Induſtrie und Regierung in Polen. Im
erſten Halbjahr 1927 ſind bedeutende Inveſtierungsarbeiten in der
Textilinduſtrie erfolgt und die großen Fabriken haben Neubauten in
Angriff genommen. Zur Erweiterung der Betriebe ſind Maſchinen im
Auslande, beſonders in Deutſchland, beſtellt worden, ganz ſpeziell
Webemaſchinen. Die augenblickliche mechaniſche Handelspolitik der
pol=
niſchen Regierung, die alle Einfuhr im Intereſſe der Handelsbilanz
ab=
ſchnüren möchte und die Zollerleichterungen für die Maſchinen und
Maſchinenteile zu Inveſtierungszwecken aufhebt, hat wirtſchaftlich die
neubelebte Induſtrie im polniſchen Textilrevier ſehr ſchwer gefchädigt.
Die Fabrikanten haben ſich beſchwerdeführend wegen der Unmöglichkeit,
die Neuinveſtierungen zu Ende zu führen, an die Regierung gewandt
und ſich darüber beklagt, daß infolge der Handelspolitik Polen3, die
Induſtrie mangels geeigneter techniſcher Hilfsmittel nicht mehr mit den
inderen europäiſchen Induſtrien konkurrieren kann.
ſichten
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raufführung für Süddeutschland!
DAuAIA
Zwei amerikanische Soldaten — Ihre tollen Streiche,
ihre Wanderfahrten rund um den Erdball — Zwei
Lands-
knechte in Kampf und Liebe. — Max Reinhardt hat
diesen Film als den besten bezeichnet, der je in Amerika
geschaffen wurdo und Charles Chaplin hat an Fox
nach der Besichtigung des Films geschrieben: „lch war
begeistert und ich war erschüttert, ich habe gelacht und
ich habe geweint. Es ist der schönste Film, den ich je
in meinem Leben gesehen habe.‟ Das Schauspielertrio
Dolores del Rio, Victor Me. Laglen und
Edmund Lowe ist durch diesen Film weltberühmt
geworden. Uberall, wo der Film gezeigt wurde, war er
die Sensation des Tages.
10 Akte?
10 Akte!
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Donnerstag, den 15 September 1927
Der Club der Vierzig.
mui bearbeitet nach einem Roman von Robert W. Chambers
von Edgar May.
(Nachdruck verboten)
Wirt kam heran und nahm das Gepäck. „Sie wollen nach
z folk, Mrs. Wyvern?” fragte er. „Schön, und Sie auch, Mr.
auze?, Nein? Uebrigens werden Sie Geſellſchaft haben, Mrs.
tSern. Mr. Rerton fährt zur Bonnet=Bucht hinüber.”
„Was?” rief Mayne ſcharf und warf einen Blick auf das
„rorboot, das hinter dem Schlafhaus verankert lag.
Tatſäch=
h ſah er Eugen Renton auf dem Verdeck ſitzen.
Renton erhob ſich, als Mayne und Mrs. Wyvern, gefolgt
Wirt, ſich dem Motorboot näherte. Wirt verſtaute das
eräck.
„Wohin gehſt du?” fragte Renton Mrs. Wyvern, als Mayne
weim Einſteigen half.
Sie gab keine Antwort. Mayne ſagte zu Renton in einer
n, ziſchenden Stimme:
„Steigen Sie ſofort aus.”
Rentons rechte Hand zuckte unwillkürlich in ſeiner Rocktaſche,
A. jedoch auf halbem Wege an. Mayne lachte nur, beugte ſich
u und ergrif den andern beim Arm.
„Wollen Sie, daß ich Sie zu Brei verklopfe und bei den
iu en ans Land ziehe? Heraus mit Ihnen!”
Renton gehorchte langſam. Jede Spur von Farbe war
s ſeinem Geſicht gewichen. Er machte einige Schritte über den
wungsſteg, dann blieb er ſtehen. Mayne beachtete ihr gar
c. „Teilen Sie Ray mit,” bemerkte er zu Helene, „mit
wel=
in. Zug Sie zurückkehren wollen, damit er ſie drüben erwartet.”
Sie verſtand ihn und nickte leicht. Dann wandte ſie ſich
ſitgg ab. Wirt kurbelte den Motor an, und das Boot glitt ins
ute Waſſer. Mayne ſah ihm nach, bis es in der Ferne
ver=
mand. Helene Wyvern ſaß zuſammengekauert am Bug und
ſct=e nicht ein einzigesmal zurück. Sie hielt ihr Geſicht in die
zuve gedrückt. In einer davon lag ein zerknülltes Taſchentuch.
ſn ne gewahrte, daß ſie ſich mehrmals damit das Geſicht
ab=
ſpte. Waren es Spritzer oder Tränen?. Als Mayne ſich
eam auf den Rückweg machte, war er faſt geneigt, das Letzte
Uauben.
3.
Renton ſtand noch immer auf ſeinem Platz, ſah jedoch nach
es anderen Richtung.
Eugen,” ſagte Mayne freundlich, „verſuche nicht, die Inſel
terlaſſen, bevor ich gehe. Ich würde dich überall auffinden,
enmer du dich verſtecken ſollteſt. Was dann geſchieht, kannſt
ſir ausmalen.”
Rentons Geſicht war leichenblaß. Seine rechte Hand zuckte
ch ſeiner Rockteſche.
„Laß’ die Piſtole,” ſagte Mayne lachend, „denn du hätteſt
ch den Mut nicht, loszudrücken, aus Furcht, mich nicht zu
tref=
denn du weißt, was dann geſchehen würde.‟ Damit zündete
ſich eine Zigarette an und ſchlenderte über den Raſen der
in ine zu.
Rentons Geſicht glich dem eines Verdammten. Zweimal
5 ſeine zitternde rechte Hand nach der Piſtole in der Halfter,
jedoch wieder ſchlaff herab. Der Rücken eines Mannes iſt
eichtes Ziel; wenn aber ſein Schuß es trotzdem verfehlen
1t*
Ralter Schweiß trat auf Rentons Stirne, ein krampfhaftes
Wen lief über ſein Geſicht. Er war von ohnmächtiger Wut
üg übermannt. Dann kehrte er ſich plötzlich um und lief, ohne
A zu wiſſen, was er tat, dem Wald zu.
Seite 15
Mayne hatte inzwiſchen die offene Tür der Kantine erreicht.
Endlich hatte Renton ſoweit die Gewalt über ſeine Nerven
wie=
dergefunden, daß er ſeine Piſtole zog. Die Entfernung zwiſchen
den beiden war jedoch ſchon ſo groß, Renton hatte ſeine
Gelegen=
heit verſäumt.
Tür hinüber. Dann gaben ſeine Knie nach und ſeine Piſtole
fiel zu Boden. Der Mann klappte zuſammen, ſodaß ſein
Ge=
ſicht die hohen Gräſer ſtreifte.
In der Stille lauerte jedoch der Tod; er regte ſich ganz leiſe
unter den Gräſern, ſo geräuſchlos, daß ſich kaum ein Halm
be=
wegte.
Renton war eben im Begriff, ſich wieder zu erheben, als eine
Makaſſinſchlange wie ein Blitz auf die rechte Backe zuſtieß.
Der Stoß war ſo heftig, daß der Mann das Gleichgewicht verlor
und auf die Seike fiel. Noch immer verwirrt von dem Anprall
des ihm unſichtbar gebliebenen Reptils, erhob er ſich mühſam
und ſchwerfällig. Blut tropfte über ſeinen Hals und benetzte
ſeinen Hemdkragen.
Erſt als ſich ſeine Augen auf ſeine Umgebung eingeſtellt
hatten, erkannte er, was geſchehen war. Abermals regte ſich
etwas im Gras, ein aufgedunſenes Knäuel, ſo dick wie das Bein
eines Mannes, dann löſte es ſich, und etwas Weißes erhob ſich
daraus: der fürchterliche Rachen des tödlichen Reptils.
Unter dem Anſturm von Todesangſt, mit wirrem Gehirn
und ſummendem Kopf, die Adern geſchwollen bis zum Berſtea,
ſuchte der Mann aufzukreiſchen und davonzulaufen. Im
Ein=
gang zu der Kantine ſtieß er mit Vert Mewling zuſammen,
ſtürzte blindlings in die überfüllte Bar und fiel in einen Stuhl.
Zwei Holzfäller und Bert Mewling führten ihn halb
tra=
gend hinauf in Welpers, Zimmer und legten ihn aufs Bett.
Dann zwängten ſie ſeine Zähne auseinander und goſſen ihm
reinen Whisky in den Mund.
Dieſes beſte aller Mittel gegen Schlangengift kam jedoch
be=
reits zu ſpät. Der Todeskampf ſetzte unaufhaltbar ein.
Unten ſaß Sam Potter noch immer am Piano, ſeine Finger
waren jedoch untätig. Auch das Getrampel ſchwerer Füße hatte
aufgehört und das gröhlende Singen war verſtummt, als das
gellende Jammern des ſich im Todeskampf windenden Mannes
durch die dünne Decke drang.
Welper ſtand auf und ſchüttelte Potters Schulter.
„Spiel weiter!” ſchrie er heiſer, „um Himmelswillen, mach
ſo viel Lärm, wie du kannft!”
Potter, unfähig, einen Akkord zu finden, ſchlug mit beiden
Händen auf die Taſten, ſohaß die betäubende Diſſonanz ſogar
die entſetzlichen Schreie, die von oben kamen, übertönte.
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Sodann wurde die Tür aufgeriſſen und einer der Leute trat
mit zwei großen Steinkrügen, gefüllt mit Whisky, ein.
Einer der Holzfäller ſchlug die Stöpſel heraus, worauf
farb=
loſer Whisky in jedes Glas gegoſſen wurde. Jedermann leerte
ſofort ſein Glas, und dieſer Vorgang wiederholte ſich mehrere
Er blieb einen Augenblick ſtehen und ſtierte zu der offenen Male, bis die zitternden Finger nicht mehr einſchenken konnten
und der Tiſch von der damrfenden Flüſſigkeit übergoſſen war.
Harry Senix band ſich ein rotes Tuch um ſeinen zerzauſten
Kopf und ſchwenkte eine ſchwarze Fahne.
„Auf, auf!” ſchrie er. „Sammelt Euch; wir wollen nun die
Schwanen=Inſel ausheben. Vorwärts!”
Mayne ſprang auf und riß den Mann vom Tiſch zurück.
„Schweig!” ſagte er, ihn ſchüttelnd, und nahm ihm die
Piſtole aus den ſchlappen Fingern. Die Holzfäller waren jedoch
bereits auf den Füßen und brüllten Harry Senix wilden
Bei=
fall zu.
Mayne zwängte ſich durch die Menge auf Welper zu.
„Zieht Eure Waffen,” rief er ſcharf, du und Potter! Ihr
müßt einſchreiten, ſolange noch Zeit iſt.”
Welper, anſcheinend betrunken, wackelte mit dem Kopf und
glotzte Mayne bläde an. „Laß ſie nur,” ſagte er, laß’ ſie nur
los!, 8 iſt mir alles gleich.”
Potter dagegen ſtieg auf ſeinen Stuhl und trampelte mit
einem Fuß auf dem Klavier herum. „Alle Mann auf Deck!”
ſchrie er. „Schwenkt die Fahne! Alle Mann hinüber zur
Schwanen=Inſel!”
Die betrunkene Menge torkelte unter wüſtem Johlen auf die
Tür zu. Mayne konnte dabei einen Blick der ſchlauen, halb
ge=
ſchloſſenen Augen Welpers auffangen. Dann verſtand er.
Der Tür zur Kantine entſtrömten bewaffnete Männer, die
in einer dicht gedrängten Maſſe, ſchwankend und gröhlend auf
die Werft zu ſtolperten — und ſich dort in die verſchiedenen
Segel= und Motorboote ſtürzten. Unter wildem Schreien und
Geſtikulieren machte ſie ſich daran, die Segel zu hiſſen und die
Motoren in Gang zu bringen.
Welper, Potter und Supple ſtiegen zuſammen in ein kleines
Motorboot. Supple kauerte ſich vor die Maſchine und machte ſich
an der Kurbel zu ſchaffen, während Welper und Potter einen
weiteren Zuſtrom von ihren Leuten mir ihren Piſtolen
abwehr=
ten. Das war das Letzte, das Mayne ſah, bevor er ſich
um=
wandte und ſeinem eigenen Motorboot zulief, das hinter der
Kantine lag.
Als er es in Bewegung ſetzte, kam noch einmal ein gellender
Schrei aus dem Schlafzimmer im eiſten Stock, dann folgte
Schweigen.
Der im Walde lauernde Tod hatte wieder eines ſeiner Opfer
gefunden.
Kapitel KII.
„Der Angriff."
I.
Trotz der rauhen, trunkenen Scherze, mit denen ſich die Leute
von der Tiger=Inſel auf den Weg machten, wurden ihre düſteren
Abſichten immer deutlicher. Das brüllende Gelächter, das die
Einſchiffung der Leute begleitete, das Puffen und Stoßen und
das wirre Durcheinander von Stimmen konnten nicht darüber
täuſchen, daß ſie Ernſtes im Schilde führten. Auf allen
Ge=
ſichtern lag ausgelaſſenes Lachen, aber Mordluſt grinſte aus
gläſernen, von Trunk geröteten Augen.
Irgend jemand hatte die ſchwarze Freibeuterflagge an den
Maſt von Wirts Boot genagelt; die Holzfäller und die Leute
von der Bonnet=Bucht umtanzten ſie unter gellendem Schreien
und feuerten ihre Revolver in die Luft.
(Fortſetzung folgt.)
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[ ← ][ ][ → ]Seite 6
Donnerstag, den 15. September 1927
Nummer 254
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18. September
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Tatſache hat zu einer
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Deutſchland, die
wirk=
idwirtſchaftliche Zölle,
ährdung ihrer jungen
nd andererſeits darauf
duktion eine möglichſt
uitſchland hat es leider
iotwendigen Gebrauch
hluß des deutſch=
fran=
iher alles darauf an=
Handelsvertragspolitik
jauch macht. Das gilt
olniſchen
Handelsver=
vorzeitiges Nachgeben
Geſamtlandwirtſchaft
Frodukte, die auch in
ſeberfluß erzeugt
wer=
isfuhrbedürfnis wegen
ärkſten iſt, wenn auch
ktion erreicht iſt, der
ausreicht, ſondern ſich
nis äußert. Einen
r deutſchen
Landwirt=
für die deutſche
In=
ufkraft, die durch keine
i. Hier iſt eine In=
Landwirtſchaft
vor=
dlicher Sicherheit anch
Ute. Der deutſch=
pol=
age nicht nur der
ge=
der geſamten deutſchen
iſen müſſen, ob die
hre Konſequenzen aus
ſ=
nſchaften.
Attttcher Rrnh
Lukutate in allen Apotheken, Drogerien und keformhäusern erhältlich.
Literatur durch die Fabrik: Wilhelm Hiller, Nahrungsmittcr-Werke, Hannover,
zugleich Hersteller der Brotella-Darm-Diät nach Prof. Dr. Gewecke.
Was ist Lukutate?
Eine in Indien heimische Beerenfrucht, die wegen
ihrer besonderen reinigenden, entgiftenden
Uer-
jüngungs-Eigenschaften soebenauchin Deutschland
Aufschen erregt. Die Hauptwirkung der Lukutate
liegt in der Befreiung, Entgiftung, Stärkung und
Uer-
jüngung der Drüsen (Schilddrüsen, Keimdrüsen,
Leber, Galle, Nieren, Hypophyse usw.) und in der
daraus folgenden Stärkung der Nerven- und
Herz-
tätigkeit und der Entgiftung des ganzen Organismus.
Lukutate ist Natur, keine Kunst und dient als
ein-
fache Dor- und Nachspeise, als Brotaufstrick oder
als erfrischender Beerensaft.
Man wählt je nach Geschmack oder wechgelt:
die süße Geschmacksform.
2. Lukutate-Bouillonwürjel . . . . . .
für den der „züß” nicht mag, sowie für
Koreulente und Diabetiker.
3. Lukutat:-Mark. . . . . . . . . . . . .
Marmelade als Brotaufstrich usw.
4. Lukutate-Bcerensaft . . . . .
(mit indischem Rohrzucker).
5. Lukutate-Mark konzentriert . . . .
(Loku-ta-te india original Hi ler).
HDSi Beſteigerten Provurmmrar wer deurſchen Wiryſchaft,
A. deutlichſten dadurch zum Ausdruck kommt, daß im Ver=
Dr erſten Monate des Jahres 1927 mehr als eine Million
Adſe wieder der tätigen Arbeit zugeführt worden ſind,
die deutſche Fertigwarenausfuhr auf dem Stand des
aes ſtehengeblieben. Erweiterungsfähig hat ſich lediglich
Dritſche Binnenmarkt erwieſen. Die geſteigerte
Aufname=
f.
T des deutſchen Binnenmarktes beweiſt auch die ſteigende
7ammitteleinſuhr. Während im Jahre 1926 die Lebensmittel=
Volkswirtſchaft mit der Weltwirtſchaft fordern, vor allem auf
eine Stärkung des Binnenmarktes bedacht ſein ſollten, da
die=
ſe; das natürliche Rückgrat einer geſunden Exportpolitik iſt.
Nichts iſt törichter — die Entwickelung der deutſch=italieniſchen
Handelsbeziehungen erweift das erneut — als die Verflechtung
in die Weltwirtſchaft durch eine Politik erreichen zu wollen, die
bereit iſt, die landwirtſchaftlichen Intereſſen zu opfern. Durch
den Krieg haben ſich in den fremden Staaten faſt ausnahmslos
ſelbſtändige Induſtrien entwickelt, die um ſo eiferfüchtiger auf
mſtadt.
chaftsverhältniſſe kann
die Zahl der
Arbeits=
er Handelsbilanz und
iffernmäßig für jeden
Betrachtung das
Ur=
orten iſt: Konjunktur
Aenderung, da
ſchei=
keichsbank warnt vor
3land, die ſie als
be=
haftsminiſter hingegen
ſandelsbilanz erſcheint
denklich, und es wiro
id gefordert, während
ſtig anſieht und davor
en, vielmehr geradezu
ßenhandels empfiehlt.
isfrage, welcher Kurs
g oder ihrer
Verelen=
uns als Volk bevor=
Sgeſprochene
Konjunk=
igen erſtellt und der
hiedenſten Richtungen
igkeit iſt ſeit Anfang
rktätigen Bevölkerung
mkurſe haben ſich
ver=
lbarer Preisſteigerung
wachſen. Auch unſere
in die Einfuhrziffern
gen Waren, die
gleich=
en, alſo vorzugsweiſe
f zu bedauern.
hat für die
Land=
treu ihrer derzeitigen
imnung der intenſiven
Abnehmer gegenüber
iſchen Geld= und
Ka=
ſie hat um den Abſatz
gegenüber der
Aus=
wird ihr vorgehalten.
roßen Teil qualitativ
henderen Aufmachung
ſehr zu denken geben,
1. Lukutate-Gelec-Früchte . . . . . . . . . . . . . . Mk. 3.60
ſoweit ſie im Inland
daß es für ihn nicht
ob er beiſpielsweiſe
D4k. 260
wendet, ſondern eine
de Selbſtverſtändlich=
Damit ſoll gewiß nicht
Mk. 3,89
ſt alles daran ſetzen
e zu liefern.
Dk. 2.60
erer Wirtſchaft
zeitig-
dwirtſchaftliche Inter=
Dk. 8.—
degen nicht auf
ſtaat=
ſie iſt auf den Weg
it dem
landwirt=
ſen ſchon ſeit länger
Erfolg beſchreitet. Die
andwirtſchaft der
un=
wirtſchaftlichen Part=
„ndikaten und Kartellen
zuſammengeſchloſſen ſind oder für ſich allein Monopolſtellung
auf dem Markt innehaben. Gegenüber dieſer durchaus
ein=
deutigen Front iſt der genoſſenſchaftliche Zuſammenſchluß der
Landwirte noch lange nicht ſtraff genug. Dies gilt für jedes
Eebiet genoſſenſchaftlicher Arbeit. Noch werden in den großen
Statiſtiken der Genoſſenſchaftsverbände nur diejenigen
Land=
wirte gezählt, die genoſſenſchaftlich organiſiert ſind, während
wir jedoch ſoweit kommen müſſen, daß nur diejenigen noch zu
verzeichnen ſind, die außerhalb der genoffenſchaftlichen Reihen
1927
[ ← ][ ][ → ]Seite 6
Donnerstag, den 15. September 1927
Kdt
Nummer 2535
Auch Sie
Sehen
Kleie
Hausklei
doppeltbr., anßer
wert, in großer
Kleider
moderne Muster,
teilhaft . . . .
Kleider
doppeltbreit, in
lungen . . ..
Papillon
reine Wolle, in I
Popeline,
i. all. Farb., marin
br. 3.40, 85 cm
W a s c
in großem Farbe.
Kleider
100 cm breit,
Oualitäten . .
R1p0
reine Wolle, 130
Farben . . . .
Kleide
reine Wolle, 100
Farben, marine u
Rips, re
130 cm breit, in
schwarz und mar
Dame
Damen-
Trägerform, teils
teils mit Spitze.
Damen-I
Achelschluß
verarbeitet
Damen-
Achselschluß r
verarbeitet
Damen-H
Windelform, teils
u. Durcbbruch gar!
Damen-Nac
mit hübscher S
Wäschestoff . .
Crolsé-N:
gute Verarbeitung
Croisé-
Vorderschluß aus
Croisé-Na
teils mit Feston u
Reform
Trägerform.
Spitze garnie
Reform
Trägerform mit br.
solidem Cretonne
Damen=R
Unser Gesch
ist am
Sonntag, de
18. Septemb
von
11—6 Uhr
geöffnet
n groß
wrden wir
dergeführt
iüſe ihre Bett
ie nichtland
ung ein Bild
Undeutung der
Berufe mit der
fohlergehen abh
auf den Weg ge
ſowie alle Beb
der heſiſche
15
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A. D2
Siu sib btitggsosdt sfbefgeif-, Kaibgk gi 3:
90 gabnofttuttſo gobtrspisisr norshgoest vor.
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130 bau argixt pruttiptnd „priffortst rob gii tpof!
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25 joar
A Lunſcen 9
Nedteich
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2 Mtalie
Na.
Süte
DTA
A
TaloleL
Zur landwwirtſchaftlichen Aandesausſtellung
8
15. Beptember
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
1927
Zur Landwirtſchaftlichen
Landesausſtellung 192X7
Von Oekonomierat Henſel,
Vorſitzender der Landwirtſchaftskammer.
Im Jahre 1905 fand zu Mainz letztmalig eine
landwirt=
gartliche Ausſtellung ſtatt. Nach einer langen Pauſe von 22
hren wird morgen die von der Landwirtſchaftskammer
ver=
ſtinltete große heſſiſche Landesausſtellung in Darmſtadt ihre
rr öffnen. Daß in der Zwiſchenzeit keine landwirtſchaftliche
iſtellung mehr ſtattfand, liegt in den ungünſtigen Jahren und
ten ſchweren Kriſen, die die Landwirtſchaft, insbeſondere in
Rriegs= und Nachkriegszeit, durchzumachen hatte, begründet.
ſurs Jahre ſind ſeit Kriegsende vergangen und noch hat un=
Wirtſchaft die ſchädlichen Nachwirkungen der letzten ſchwe=
Jahre nicht überwunden. Ganz beſonders hat unſer
Heſſen=
y das zum großen Teil unter fremdländiſcher Beſatzung ſteht,
Srenzmark ſchwer zu leiden. Unſer Berufsſtand, die
Land=
eiſchaft ſelbſt iſt durch die ungünſtige Entwickelung der
Wirt=
aſespolitik, durch eine gegenüber der Vorkriegszeit ſtark
er=
hie Steuerlaſt, ſozialen Abgaben und andere von ihr
gefor=
pohen Leiſtungen derart bedrückt, daß ſie von guten Zeiten
ſtllich nicht ſprechen kann. Eine große Verſchuldung liegt auf
ierer Landwirtſchaft, kleinbäuerlichen Betrieben wie auch
ſoßbetrieben. Ungünſtige Witterungs= und Ernteverhältniſſe
letzten Jahre haben dazu beigetragen, daß unſere Landwirte
Sollkommen den Mut verloren haben. Um ihnen neue
ufsfreude zu geben, ihnen zu helfen und ſie zur Verbeſſerung
hei Wirtſchaftsweiſe anzuregen, hat ſich die
Landwirtſchafts=
nmer trotz der ſchweren Zeit entſchloſſen, eine Landesausſtel=
Ra die ein großer Anſchauungsunterricht für unſere
Land=
ſrr werden wird, zu veranſtalten. Alle neueſten
wiſſenſchaft=
der und techniſchen Errungenſchaften ſollen unſeren
Land=
hrun vorgeführt werden, um ſie anzuregen, auf dem Wege der
MEthilfe ihre Betriebsweiſe zu verbeſſern.
Der nichtlandwirtſchaftlichen Bevölkerung wird durch die
scellung ein Bild gegeben von der großen
volkswirtſchaft=
ter Bedeutung der Landwirtſchaft. Es wird gezeigt werden,,
eickel Berufe mit der Landwirtſchaft eng verwachſen und von
enn Wohlergehen abhängig ſind. Für jeden dürfte ſich daher
Beſuch der Landesausſtellung lohnen und Wiſſenswertes
m mit auf den Weg geben. Alle Intereſſenten unſeres
Berufs=
übes, ſowie alle Bevölkerungskreiſe ſind auf der
Landesaus=
lueig der heſſiſchen Landwirtſchaft auf das herzlichſte
will=
hen.
Der Otand der deutſchen
Handelsbertragspolitik.
Karl Hepp, M. d. R., Präſident des Reichs=Landbundes.
Die überaus ſchlechte Entwickelung der deutſch=italieniſchen
Gdesbeziehungen hat die Aufmerkſamkeit der geſamten deut=
A Preſſe, beſonders aber der deutſchen Induſtrie naheſtehen=
Adie tieferen Urſachen einzugehen, die dem Verſagen des
bſch=italieniſchen Handelsvertrages zugrunde liegen. Das iſt
w bedauerlicher, als ſich aus der Betrachtung dieſer
Ur=
m wichtige Richtlinien für die zukünftige deutſche Handels= lage. Dieſe Enwickelung wird durch die deutſche Handelsver=
Ragspolitik ergeben. Es genügt nicht, daß man klagend feſt= tragspolitik noch verſchärft, denn die deutſche Lebensmittelein=
1 Adaß es die italieniſche Regierung verſtanden habe, die aus fuhr bedeutet inſofern die gefährlichſte Art der Verſchuldung,
ARHandelsvertrag ſich ergebenden Verpflichtungen durch ein als es ſich bei ihr zu einem großen Teil um reine Genußartikel
IIMausgebildetes Syſtem von Verwaltungsmaßnahmen zu um= handelt, alſo um die unproduktivſte Verwendung von Schulden,
ANh, die alle darauf hinauslaufen, die fremde Einfuhr abzu=
IIhielm und der italieniſchen Produktion eine ſtaatliche Monopol= deutſchen Handelsvertragspolitik in ſtärkſtem Maße von der wich=
9Rh Tradition der Nachkriegszeit aufgebaut war auf der Preis= Deutſchlands, der Landwirtſchaft, freie Entfaltungsmöglichkeit
Aſichen Exportinduſtrie, ſteht die deutſche Fertigwareninduſtrie entſcheidenden Anſtoß zu einer Kaufkraftentfaltung aus eigenem
Kder unerwarteten Tatſache, daß es ihr nicht nur nicht ge= Vermögen zu geben. Eine energiſche Droſſelung der fremden
9Adrun deutſchen Binnenmarkte ſtattgefunden hat, die ſich in
eponne von 29,93 auf 39,15 Millionen Reichsmark anſchwoll. Deutſchland:
Emtwickelung der deutſch=italieniſchen Handelsbeziehungen
Iſt alſo erneut den Grundirrtum der deutſchen Handels= und bei der deutſchen Steinkohlenfördewug .
chaftspolitik durch Handelsverträge, die die landwirtſchaft= bei der deutſchen Eiſen= und Stahlerzeugung 770% 90%
Intereſſen nur allzu bereitwillig preisgeben, weſentliche bei der deutſchen elektrotechn. Erzeugung 74,6% 880%
ile für die deutſche Exportpolitik erkaufen zu können. Die
ealsſchen Vorausſetzung auf, daß der Auslandsmarkt für zent zurückgegangen. Aber auch dieſes Beiſpiel=erläutert nur
Bchvn ein flüchtiger Blick auf das ſtatiſtiſche Bild der deut= daß es die modernen Erfindungen der deutſchen chemiſchen In=
Airtſchaftslage. Es betrug:
einfuhr
einfuhr
ausfuhr
in Millionen RM.
1926
Ats durchſchnitt
1. Halbjahr
euis durchſchnitt
580
580
410
580
265
346
„Oß der geſtiegenen Rohſtoffeinfuhr und der damit
ver=
een geſteigerten Produktivität der deutſchem Wirtſchaft,
M deutlichſten dadurch zum Ausdruck kommt, daß im Ver=
der erſten Monate des Jahres 1927 mehr als eine Million
äloſe wieder der tätigen Arbeit zugeführt worden ſind,
: die deutſche Fertigwarenausfuhr auf dem Stand des
Daes ſtehengeblieben. Erweiterungsfähig hat ſich lediglich
Rutſche Binnenmarkt erwieſen. Die geſteigerte Aufname=
Te.t des deutſchen Binnenmarktes beweiſt guch die ſteigende
esrmitteleinfuhr. Während im Jahre 1926 die Lebensmittel=
Galsitwert
In immer weiteren Breiſen der Bevölkerung
nimmt die Erkenntnis zu, welch gewaltige
Stellung die Aandwirtſchaft für das Leben
unſeres Dolkes einnimmt. In immer
grö=
ßerem Maße wächſt die Erkenntnis, daß wir
in unſerer Aandwirtſchaft den beſten
Ab=
nehmer induſtrieller Erzeugniſſe ſehen, und
daß ohne Erſtarkung dieſes Berufsſtandes
an eine Aufwärtsbewegung der deutſchen
Wirtſchaftskurve nicht gedacht werden kann.
Die zunehmende Erkenntnis aller dieſer Dinge
kommt darin zum Ausdruck, daß
landwirt=
ſchaftliche Ausſtellungen auch in ſolchen
Breiſen Intereſſe finden, die bisher Fragen
dieſer Art zurückhaltend gegenübergeſtanden
haben.
Auch die landwirtſchaftliche Ausſtellung in
Darmſtadt iſt zu ihrem Teile berufen, für
die Bedeutung der Tandwirtſchaft zu werben
und ihre Teiſtungsfähigkeit allen vor Augen
zu führen. Sie zeigt aber auch darüber
hinaus Möglichkeiten unſeres Vönnens, wenn
jener harte Druck von uns genommen würde,
der hier im Südweſten unſeres Daterlandes
in beſonderem Maße auf allen Berufszweigen
laſtet, wo große Teile heimiſchen Bodens
noch immer als beſetztes Gebiet gelten müſſen.
Der landwirtſchaftlichen Ausſtellung wünſche
ich vollen Erfolg und grüße alle die, die in
zäher Arbeit auch auf dieſem Gebiete an
Deutſchlands Piederaufſtieg witarbeiten.
Schiele
Reichsminiſter für Ernährung
und Tandwirtſchaft
einfuhr wenigſtens teilweiſe von dem Ueberſchuß der Ausfuhr
von Fertigerzeugniſſen gedeckt wurde, ſtellt ſich im Jahre 1927
die deutſche Lebensmitteleinfuhr als reines Paſſivum dar. Das
gefährliche der gegenwärtigen Situation aber liegt darin, daß
Beitungen gefunden. Leider aber hat man es verſäumt, es ſich bei dem ſteigenden Inlandsverbrauch um eine
Schein=
konjunktur handelt, der ſehr bald ein um ſo niederdrückenderer
Rückſchlag folgen muß, da die deutſche Inlandskonjunktur
auf=
gebaut iſt, auf einer überaus fünſtlichen, weil geborgten
Grund=
die man ſich denken kann. Ferner lenkt die Grundtendenz der
Ang zu verſchaffen. Gerade die deutſche Induſtrie hat alle tigſten Möglichkeit realer Kraftbildung in Deutſchland ab.
Rnaſſung, den tieferen Urſachen nachzuſpüren, denn obwohl Reale Kaufkraftbildung iſt nur möglich durch Stärkung des
URdeutſch=itlieniſche Handelsvertrag gemäß der verhängnis= Binnenmarktes in der Richtung, daß der Grundinduſtrie
A9 wichtigſter landwirtſchaftlicher Intereſſen zugunſten der ihrer produktiven Kräfte geſichert wird. Sie allein vermag den
Uben, iſt, eine Steigerung der induſtriellen Ausfuhr zu erreichen, Lebensmitteleinfuhr iſt dabei wichtiges Hilfsmittel. Das Geld,
drn daß ſogar eine Verſtärkung der italieniſchen Konkurrenz das dadurch im Lande bleibt, bleibt ja nicht etwa in den Taſchen
der Agrarier, ſondern wird ausgegeben als Lohn für vermehrte
WVerdreifachung der italieniſchen Fertigwareneinfuhr nach Arbeiter, für Neuanſchaffungen von Geräten und Maſchinen und
RſchTand ausdrückt. Während die deutſche Fertigwarenaus= bedeutet damit eine ſichere Gewähr für Erweiterung des induſt=
Anach Italien von 84,4 Millionen Reichsmark im 1. Viertel= riellen und gewerblichen Abſatzes in jeder Beziehung. Geheimrat
1r26 auf 62 Millionen Reichsmark im 1. Vierteljahr 1927 Duisberg hat kürzlich in einem Aufſatz „Die Bedeutung des
n die italieniſche Einfuhr nach Deutſchland an Fertigwaren deutſchen Binnenmarktes” auf den wachſenden Anteil des Eigen=
ZA1 Millionen Reichsmark auf 20,46 Millionen Reichsmark verbrauches an der Geſamterzeugung der deutſchem Induſtrie
Ggen, ſie iſt alſo noch bedeutend mehr gewachſen als die hingewieſen. Nach ſeiner Berechnung betrug unter Abzug des
Wnfſche Einfuhr von Lebensmitteln, die in der angegebenen jeweiligen „Ausfuhrüberſchuſſes der Eigenverbrauch in
1913 1925
870% 950%
Nur der Anteil des Eigenverbrauchs an der
Geſamtproduk=
he Handelsvertragspolitik der Nachkriegszeit baut ſich auf tion der chemiſchen Induſtrie iſt von 82,5 Prozent auf 77
Pro=
alland noch weſentlich erweiterungsfähig ſei. Das wider= die ungeheure Bedeutung des Binnenmarktes. Denn dadurch,
duſtrie möglich machten, das wichtigſte Düngemittel, den Stick=
Fertigwaren= Rohſtoff= Lebensmittel= ſtoff, zu ſo verbillgtem Preiſe zu liefern, daß es der deutſchen
Landwirtſchaft möglich war, den Verbrauch von 185 000 Tonnen
im Jahre 1913/14 auf 330 000 Tonnen im Jahre 1925/26 zu
ſteigern, wurde durch den geſteigerten Abſatz auf dem
Binnen=
markt die Grundlage für eine großzügige Exportpolitik
geſchaf=
fen, die heute bereits einen Ausfuhrüberſchuß erreicht hat, der
dem in der Vorkriegszeit notwendigen Einfuhrüberſchuß
ent=
ſpricht. Gerade das Beiſpiel der chemiſchen Induſtrie zeigt,
daß diejenigen, die eine ſtärkſte Verflechtung der deutſchen
Volkswirtſchaft mit der Weltwirtſchaft fordern, vor allem auf
eine Stärkung des Binnenmarktes bedacht ſein ſollten, da
die=
ſe; das natürliche Rückgrat einer geſunden Exportpolitik iſt.
Nichts iſt törichter — die Entwickelung der deutſch=italieniſchen
Handelsbeziehungen erweiſt das erneut — als die Verflechtung
in die Weltwirtſchaft durch eine Politik erreichen zu wollen, die
bereit iſt, die landwirtſchaftlichen Intereſſen zu opfern. Durch
den Krieg haben ſich in den fremden Staaten faft ausnahmslos
ſelbſtändige Induſtrien entwickelt, die um ſo eiferfüchtiger auf
dieſe Selbſtändigkeit bedacht ſind, je ſchwächer die natürliche
Grundlage dieſer Induſtrien iſt. Dieſe Tatſache hat zu einer
Ueberhöhung des europäiſchen Zolltarifniveaus geführt,
inner=
halb deſſen Deutſchland zu den bei weitem gemäßigten Staaten
gehört. In dieſer Situation ſind für Deutſchland die
wirk=
ſamſte Waffe möglichſt hohe autonome landwirtſchaftliche Zölle,
denn dieſelben Staaten, die heute die Gefährdung ihrer jungen
Induſtrien durch Deutſchland befürchten, ſind andererſeits darauf
angewieſen, ihrer überſchüſſigen Agrarproduktion eine möglichſt
ungehemmte Ausfuhr zu verſchaffen. Deutſchland hat es leider
nicht verſtanden, von dieſer Waffe den notwendigen Gebrauch
zu machen. Das beweiſt erneut der Abſchluß des deutſch=
fran=
zöſiſchen Handelsvertrages. Es wird daher alles darauf
an=
kommen, daß wenigſtens die zukünftige Handelsvertragspolitik
in ſtärkerem Maße als bisher davon Gebrauch macht. Das gilt
vor allem von den ſchwebenden deutſch=polniſchen
Handelsver=
tragsverhändlungen. Hier würde ein vorzeitiges Nachgeben
die ſchwerſte Gefährdung der deutſchen Geſamtlandwirtſchaft
bedeuten, denn Polen erzeugt lediglich Produkte, die auch in
Deutſchland zur Genüge oder ſogar im Ueberfluß erzeugt
wer=
den. Hinzu kommt, daß das polniſche Ausfuhrbedürfnis wegen
der gleichen klimatiſchen Lage dann am ſtärkſten iſt, wenn auch
in Deutſchland ein Hochſtand der Produktion erreicht iſt, der
nicht nur zur Deckung des Eigenbedarfs ausreicht, ſondern ſich
ſogar in einem gewiſſen Ausfuhrbedürfnis äußert. Einen
Handelsvertrag mit Polen auf Koſten der deutſchen
Landwirt=
ſchaft erreichen zu wollen, bedeutet daher für die deutſche
In=
duſtrie eine Gefährdung der ländlichen Kaufkraft, die durch keine
Erportſteigerung gutgemacht werden kann. Hier iſt eine
In=
tereſſenverbundenheit von Induſtrie und Landwirtſchaft
vor=
handen, deren Erkenntnis mit ſelbſtverſtändlicher Sicherheit auch
die Geſetze des Handelns vorſchreiben ſollte. Der deutſch=
pol=
niſche Handelsvertrag iſt eine Schickſalsfrage nicht nur der
ge=
ſamten deutſchen Landwirtſchaft, ſondern der geſamten deutſchen
Volkswirtſchaft. Hier wird es ſich erweiſen müſſen, ob die
deutſche Handelsvertragspolitik bereit iſt, ihre Konſequenzen aus
den bisherigen Erfahrungen zu ziehen.
Die gegenwärtigen Wirtſchafts=
Herhältniſſe und die
landwirt=
ſchaftlichen Genoſſenſchaften.
Von Direktor Berg=Darmſtadt.
Jede Betrachtung gegenwärtiger Wirtſchaftsverhältniſſe kann
nicht anders als ſubjektiv ſein. Zwar iſt die Zahl der
Arbeits=
loſen oder der Konkurſe, der Saldo unſerer Handelsbilanz und
die Höhe unſerer Auslandsverſchuldung ziffernmäßig für jeden
Betrachter die gleiche, aber ſobald ſich zur Betrachtung das
Ur=
teil geſellt, ſobald die Frage zu beantworten iſt: Konjunktur
oder nicht, Beibehaltung des Kurſes oder Aenderung, da
ſchei=
den ſich die Geiſter. Die Leitung der Reichsbank warnt vor
der Aufnahme ſeiterer Anleihen im Ausland, die ſie als
be=
drohliche Gefahr anſieht, der Reichswirtſchaftsminiſter hingegen
hat keine Bedenken; unſere ſcharf paſſive Handelsbilanz erſcheint
dem einen Teil der Betrachter als ſehr bedenklich, und es wiro
die Stärkung des Inlandsmarktes dringend gefordert, während
die andere Seite die Entwickelung als günſtig anſieht und davor
warnt, ſich auf den Inlandsmarkt zu ſtützen, vielmehr geradezu
deſſen Vernachläſſigung zugunſten des Außenhandels empfiehlt.
Für die Landwirtſchaft iſt es eine Lebensfrage, welcher Kurs
gewählt wird, von ihrer Wiederaufrichtung oder ihrer
Verelen=
dung hängt zugleich das Geſchick ab, das uns als Volk
bevor=
ſteht.
Für die Induſtrie herrſcht eine ausgeſprochene
Konjunk=
tur. Es werden allenthalben neue Anlagen erſtellt und der
Produktionsapparat wird nach den verſchiedenſten Richtungen
erweitert und verbeſſert. Die Arbeitsloſigkeit iſt ſeit Anfang
des Jahres von einem Zehntel der werktätigen Bevölkerung
zurückgegangen auf ein Dreißigſtel, die Konkurſe haben ſich
ver=
ringert und die Umſätze ſind bei recht fühlbarer Preisſteigerung
der induſtriellen Endprodukte erheblich gewachſen. Auch unſer=
Ausfuhr iſt geſtiegen, aber zugleich ſtellen die Einfuhrziffern
einen Rekord dar, und das iſt bei denjenigen Waren, die
gleich=
wertig im Inland hergeſtellt werden können, alſo vorzugsweiſe
den landwirtſchaftlichen Erzeugniſſen, tief zu bedauern.
Die gegenwärtige Induſtriekonjunktur hat für die
Land=
wirtſchaft keinen Nutzen gebracht. Getreu ihrer derzeitigen
Einſtellung auf größtmöglichſte Vervollkommnung der intenſiven
Betriebsweiſe iſt die Landwirtſchaft als Abnehmer gegenüber
der Induſtrie auch in der Zeit der chroniſchen Geld= und
Ka=
pitalknappheit nicht zurückgegangen, aber ſie hat um den Abſatz
ihrer Erzeugniſſe zu rentablen Preiſen gegenüber der
Aus=
landskonkurrenz ſchwer zu ringen. Es wird ihr vorgehalten.
die ausländiſchen Erzeugniſſe ſeien zum großen Teil qualitativ
höher ſtehend und kämen in einer anſprechenderen Aufmachung
an den Verbraucher. Dabei ſollte es doch ſehr zu denken geben,
daß der deutſche Bauer ſeine Bedarfsſtoffe, ſoweit ſie im Inland
erzeugt werden, unbedingt hier kauft, und daß es für ihn nicht
in erſter Linie eine Qualitätsfrage iſt, ob er beiſpielsweiſe
deutſche oder ausländiſche Maſchinen verwendet, ſondern eine
ſeiner natürlichen Einſtellung entſprechende
Selbſtverſtändlich=
keit, daß er zum Inlandsprodukt greift. Damit ſoll gewiß nicht
geſagt ſein, daß die Landwirtſchaft nicht alles daran ſetzen
müßte, hervorragende Qualitätserzeugniſſe zu liefern.
Die zunehmende Amerikaniſierung unſerer Wirtſchaft zeitigr
immer wieder neue Vernachläſſigungen landwirtſchaftliche
Inter=
eſſen. Die Landwirtſchaft kann ſich deswegen nicht auf
ſtaat=
liche Schutzmaßnahmen verlaſſen, ſondern ſie iſt auf den Weg
der Selbſthilfe angewieſen, den ſie mit dem
landwirt=
ſchaftlichen Genoſſenſchaftsweſen ſchon ſeit länger
als einem halben Jahrhundert mit beſtem Erfolg beſchreitet. Die
genoſſenſchaftliche Selbſthilfe iſt für die Landwirtſchaft der
un=
entbehrlichſte Schutzwall gegenüber ihren wirtſchaftlichen
Part=
nern, die ſamt und ſonders zu feſten Syndikaten und Kartellen
zuſammengeſchloſſen ſind oder für ſich allein Monopolſtellung
auf dem Markt innehaben. Gegenüber dieſer durchaus
ein=
deutigen Front iſt der genoſſenſchaftliche Zuſammenſchluß der
Landwirte noch lange nicht ſtraff genug. Dies gilt für jedes
Gebiet genoſſenſchaftlicher Arbeit. Noch werden in den großen
Statiſtiken der Genoſſenſchaftsverbände nur diejenigen
Land=
wirte gezählt, die genoſſenſchaftlich organiſiert ſind, während
wir jedoch ſoweit kommen müſſen, daß nur diejenigen noch zu
verzeichnen ſind, die außerhalb der geuoſſenſchaftlichen Reihen
ſtehen. So iſt es auf nahezu ſämtlichen Gebieten der Induſtrie,
wo der nicht ſyndizierte oder kartellierte Einzelbetrieb als
„outſider” bezeichnet wird, womit zugleich eine abfällige Kritik
verbunden iſt.
Für die Regelung des Geldverkehrs hat der
Land=
wirt ſeine Spar= und Darlehnskaſſe. Dem Verband der heſſiſchen
landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften gehören zurzeit 446 Spar=
und Darlehnskaſſen an, die durch Vermittlung der
Landes=
genoſſenſchaftsbank ihren Mitgliedern die Betriebskredite, die
unentbehrlich waren, zur Verfügung ſtellen konnten. Nirgendwo
ſind die Spar= und Darlehnskaſſen in den Jahren nach der
Stabiliſierung etwa in Konkurrenz mit Banken oder öffentlichen
Sparkaſſen geraten, wo es ſich darum drehte, Betriebskredite
für die Landwirtſchaft zu gewähren. Anders aber liegen die
Dinge, wenn es ſich um die Erlangung von Einlagen handelt.
Der Landwirt und mit ihm die geſamte Landbevölkerung muß
ſich aber immer mehr an den Gedanken des Zweckſparens
gewöhnen, alſo daran, daß überſchüſſige Gelder, und ſei es auch
nur vorübergehend, ausſchließlich Aglage bei der Spar= und
Darlehnskaſſe finden, von der ſie nur in ländlichem Intereſſe
verwandt werden. Die von der Rentenbank=Kreditanſtalt
auf=
genommenen Auslandsanleihen bedeuten ebenſo wenig die
Ret=
tung, wie die Sonderkredite aller Art, die aus öffentlichen
Mitteln entnommen und tropfenweiſe zugeteilt werden, nachdem
ſie zuvor eimerweiſe der Wirtſchaft abgezapft wurden.
Die inländiſche Kapitalbildung, namentlich auch in den
genoſſenſchaftlichen Spar= und Darlehnskaſſen, hat ſich zwar
er=
freulich entwickelt, aber ſie genügt den Anforderungen um ſo
weniger je mehr die Deckung des Bedarfs, wie bei der
Land=
wirtſchaft und dem Gewerbe, auf die heimiſchen Mittel
ange=
wieſen iſt, die deshalb mehr als bisher die zweckentſprechende
Anlage bei der Spar= und Darlehnskaſſe finden müſſen.
Die Beſchaffung der landwirtſchaftlichen
Be=
barfsſtoffe auf genoſſenſchaftlichem Wege iſt als zweckmäßig
von der überwiegenden Mehrheit der Landwirte erkannt, und
es ſetzt ſich auch je länger je mehr die Erkenntnis von der
Not=
wendigkeit des genoſſenſchaftlichen Abſatzes und der
Ver=
wertung der landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe durch. Beim
Abſatz und bei der Verwertung der Erzeugniſſe kommt es bei
den geſteigerten Anforderungen der Verbraucher auf die
Liefe=
rung von Qualitätswaren in gleichbleibender Beſchaffenheit
und anſprechender Aufmachung an. Hier können die
Genoſſen=
ſchaften für ſich in Anſpruch nehmen. Pionierarbeit bereits in
weitem Umfang, in erſter Linie bei Lieferung von Butter,
ge=
leiſtet zu haben und ſtändig an der Vervollkommnung nach dieſer
Nichtung zu arbeiten. Es iſt für die landwirtſchaftlichen
Ge=
noſſenſchaften keinesvegs eine Machtfrage, ob ſie oder der
Han=
del das Getreide und die Kartoffeln verwerten, ſondern
ein=
mal das Beſtreben, den Weg vom Erzeuger zum Verbraucher
ſoweit als möglich abzukürzen und zum anderen einen
ange=
meſſenen Teil des dadurch anfallenden Zwiſchennutzens dem
Er=
zeuger zuzuführen. Nicht „verdienen” iſt die Loſung der
Ge=
noſſenſchaft, ſondern dienen, und deshalb iſt ſie berufen, beim
Abſatz der landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe ihren erzieheriſchen
Einfluß auf Lieferung gleichmäßiger Qualitätsware auf die
Mitglieder geltend zu machen. Sie hat kein Intereſſe daran,
niedrige Preiſe auszuzahlen, indem ſie die Erzeugniſſe
hin=
nimmt wie ſie eben ſind, ſondern ihr Intereſſe geht auf
Quali=
täsverbeſſerung und angemeſſene Preiſe.
Die kulturelle Bedeutung des landwirtſchaftlichen
Genoſſen=
ſchaftsweſens bedarf keiner beſonderen Würdigung mehr. Die
Genoſſenſchaft iſt im Rahmen der Geſamtorganiſation nicht nur
ein beachteter Wirtſchaftsfaktor, ſondern ſie ſchützt und kräftigt
auch die Fundamente, auf denen letzten Endes jede Wirtſchaft
ruht: Vertrauen in die eigene Kraft, nicht in Vereinzelung,
ſon=
dern in praktiſcher Betätigung des Gefühls der
Zuſammen=
gehörigkeit und der Verantwortung gegenüber der Gemeinſchaft.
Auf den großen landwirtſchaftlichen Ausſtellugen,
beſon=
ders denjenigen der Deutſchen Landwirtſchafts=Geſellſchaft, iſt
ſeit einigen Jahren regelmäßig auch das landwirtſchaftliche
Ge=
noſſenſchaftsweſen vertreten, um anſchaulich zu zeigen, daß ihm
als Förderer landwirtſchaftlicher Kultur eine große Bedeutung
zukommt. So iſt es auch ſelbſtwverſtändlich, daß das heſſiſche
land=
wirtſchaftliche Genoſſenſchaftsweſen ſeinen Platz auf der
Land=
wirtſchaftlichen Landesausſtellung gefunden hat. Der
Ver=
band der heſſiſchen landwirtſchaftlichen
Ge=
nofſenſchaften, dem 1011 Genoſſenſchaften in Heſſen
ange=
hören, iſt in der wiſſenſchaftlichen Abteilung der Londesausſtel=
Fa
FIAN
I.i
C5I
„K 68 63 74
Sasn ac4
GC
Stbdkische Haloges
GG
Rit
Oo 0
OO000OOOOSODOOOSgSDSOOOTTO T BOSSSSCTCSGSO 70 Kino. 71 Deutſche Superphospha:
ooooooooooodeooeooVößTooooooboooooooeoaee- duſtrie. 72 Kantine, 73 Bienen.
1—10 Rinder. 12 Kantine. 1b Tiemy
Ober=Ordner. 11—12 Rinder. 14—15 PfM
152 Futterraum, 16—17 Pferde. 174
ärztl. Büro. 18—33 Pferde. 24—3
Pferde. 2—3 Schweine. 29 Schaf=
Biegen. 30a Ziegenböcke. 31 KanirW
32 Bierwirtſchaft. 33—34 Geflügel. 35
Haushalt und Handwerk. 36 Erzeumi
des Acker= und Pflanzenbaues. 37 Gefü
N. im Freien. 38 Molkerei=Ausſtellung 9
alr:
Koſthalle. 39 Maſchinen in gedeckt. Sal
40 Tribüne, 41 Hauptreſtaurant., 42. 59
neriſche Anlage, 43 Verein deutſcher 4
werke. 44—4 Gärtneriſche Anlage:
Deutſch. Kali=Syndikat. 47 Stickſtoffe
dikat. 48 Wiſſenſchaftliche Ausſtellungn
Landw. Zentral=Genoſſenſchaft.
Maſchinen im Freien. 53 Elektrohoß
Hilfsſtoffe, 55 Maſchinenzelt. 56 Likörfi./
57 Laffe, 38 Gärtneriſche Anlage
Maſchinen im Freien. 60 Weinkoſt=EI
61—64 Maſchinen im Freien. 65 EI
nug. 66 Baum=Kulturen und Beregrut
67 Bierwirtſch. 68 Erzeugnishalle (al
Gemüſe u. Gartenhau). 69 Bierwirtficl
lung vertreten; es werden dort die Leiftungen der
Einzelgenoſ=
ſenſchaften und deren geſchäftlichen Zentralſtellen: Warenzentrale
(Landw. Zentralgenoſſenſchaft) und Geldzentrale (
Landesgenoſ=
ſenſchaftsbank) gezeigt. Außerdem gibt die
Landwirtſchaft=
liche Zentralgenoſſenſchaft auf dem
Ausſtellungs=
platz ein überſichtliches Bild von der Vielſeitigkeit ihres
prak=
tiſchen Tätigkeitsbereiches. Die Schaubilder aber und die
gra=
phiſchen Darſtellungen und Tabellen, die Maſchinen und
land=
wirtſchaftlichen Bedarfsſtoffe vermögen keinen tieferen Einblick
in die genoſſenſchaftliche Arbeit, ihre Bedeutung und ihre Ziele
zu geben und noch viel weniger können ſie die enge
Verbunden=
heit mit der lebendigen Wirtſchaft darſtellen. Gerade hierin aber
liegt eine weſentliche Errungenſchaft des Genoſſenſchaftsweſens
um ſeine beſtimn
Mun
in beich
uees im
Un wäre.
Maſchinen
n der Erſat
pobei nicht
ben durch die
Een Naſchinen
Mesn, in bezug aut
Die Lanowwirtſchaftstammer ihr Twerden und Sedeutung für die heſſiſche Lanowvierſchu, Atsrertiände uſn. h.
RM nicht zu
Von Oekonvmierat Dr. Hamann, Direktor der Heſſiſchen Landwirtſchaftskammer.
Die am Donnerstag beginnende Landwirtſchaftliche
Landes=
ausſtellung iſt die erſte ihrer Art, die von der
Landwirt=
ſchaftskammer veranſtaltet wird. Die letzte
Landesaus=
ſtellung fand 1905 zu Mainz ſtatt gelegentlich des 50jährigen
Jubiläums der Landwirtſchaftlichen Vereine. Die Verhältniſſe
verſchiedener Art, nicht zuletzt der Krieg mit ſeinen Folgen,
ließen eine frühere Abhaltung nicht zu. Ein Jahr nach der
Mainzer Ausſtellung, und zwar am 1. Oktober des Jahres 1906,
begann die Landwirtſchaftskammer ihre Tätigkeit. Sie iſt
her=
vorgegangen aus den auf freiwilliger Mitgliedſchaft beruhenden
Landwirtſchaftlichen Vereinen, die eine jahrzehntelange
ſegens=
reiche Tätigkeit ausgeübt hatten. Die Entwicklung der
Verhält=
niſſe, vor allem die große Zahl und die verſchiedene Art der an
die Berufsvertretung herangetretenen Aufgaben gab
Veran=
laſſung zum zwangsweiſen Zuſammenſchluß der heſſiſchen
Land=
wirte auf geſetzlichem Weg zu einem Berufsverband. Nach dem
Geſetz vom 16. Mai 1906 ſollte es Aufgabe der
Landwirtſchafts=
kammer, d. h. des Berufsverbandes, ſein, die Geſamtintereſſen
des landwirtſchaftlichen Berufsſtandes in wirtſchaftlicher und
techniſcher Beziehung wahrzunehmen, Anträge und Vorſchläge
an die Regierung gelangen zu laſſen und zur Hebung des
land=
wirtſchaftlichen Grundbeſitzes und Betriebs dienliche
Einrich=
tungen und Veranſtaltungen zu treffen. Dieſe Aufgaben, die
hier der Landwurtſchaftskammer geſtellt ſind, ſind weit
um=
fäſſende. Sie ſind erheblich umfangreicher, wie diejenigen, die
die früheren landwirtſchaftlichen Vereine zu treffen hatten. Wohl
ſind ähnliche Aufgaben ſchon früher an die landwirtſchaftlichen
Vereine herangetreten, aber es hat ſich gezeigt, daß der auf
frei=
williger Mitgliedſchaft beruhende Verband nicht in der Lage iſt,
dieſe Aufgabe ſo zu erfüllen, wie es nicht nur im Geſamtintereſſe
der Landwirtſchaft, ſondern auch des Staates gelegen iſt.
Es kam deshalb zu den bekannten Anträgen im Landtag,
zuerſt von dem verſtorbenen Abgeordneten Köhler=Langsdorf und
ſpäter zu dem Initiativ=Antrag Haas. Beide Anträge gaben
Veranlaſſung zur Ausarbeitung einer Vorlage der Regierung
an die heſſiſchen Landſtände. Mit dem Erlaß des Geſetzes vom
16. Mai 1906 iſt Heſſen in die Reihe derjenigen Staaten
eingetre=
ten, in denen der Landwirtſchaft eine geſetzliche
Berufsvertre=
tung gegeben wurde.
Wenn auch in einzelnen Kreiſen unſerer heſſiſchen Landwirte
die Bildung einer Landwirtſchaftskammer am Anfang nicht gerne
geſehen wurde, ſo beſteht doch kein Zweifel darüber, daß die auf
freiwilligem Zuſammenſchluß beruhenden landwirtſchaftlichen
Vereine nicht in der Lage geweſen wären, auch nur
einiger=
maßen alle die Aufgaben, die ſich für die Landwirtſchaft aus der
Entwickelung der Verhältniſſe heraus ergaben, zu erfüllen. Das
Wort, das in den letzten Jahren ſo oft geſprochen wurde, daß
die Landwirtſchaſtskammer, wenn ſie nicht ſchon gebildet wäre,
errichtet werden müſſe, nachdem ſie auch in anderen Staaten,
beſonders Preußen, ſchon ſeit einigen Jahren in Tätigkeit war,
iſt berechtigt. Die Vertretung der Geſamtintereſſen der heſſiſchen
Landwirtſchaft erfordert einen einheitlichen Zuſammenſchluß der
Landwirte. Von beſonderer Bedeutung für die Entwickelung
ihrer Tätigkeit war die Beſtimmung im Geſetz, daß die
Land=
wirtſchaftskammer das Recht haben ſoll, für Durchführung ihrer
Aufgaben beſondere Umlagen von ihren Verbandsangehörigen
zu erheben.
Dieſe, ohne Zweifel für die Entwickelung der
Landwirt=
ſchaftskammer bis heute und auch in ferner Zukunft, wichtige
ge=
ſetztliche Beſtimmung iſt es, die der Landwirtſchaftskammer ſchon
manches Unerfreuliche gebracht hat. Einmal iſt es ein Teil der
Landwirte, die Verbandsangehörigen ſelbſt, vor allem diejenigen,
die ſeither außerhalb der landwirtſchaftlichen Vereine ſtanden,
aber doch deren Tätigkeit ausnutzen konnten, welchen die neue
umlage (Steuer) unbequem war. Zum anderen wird ſie leider
oft zum Anlaß der Austragung politiſcher Gegenſätze genommen,
ohne daß ihr in bezug auf ihre Höhe wirklich die Bedeutung
zu=
kommt, die ihr beigelegt wird. Heute zahlen ca. 100 000
Land=
wirte bzw. Verbandsangehörige Umlage zur
Landwirtſchafts=
kammer, anſtatt früher ca. 7000 Beitrag zu den
landwirtſchaft=
lichen Vereinen. Daß man, ſelbſt unter Berückſichtigung der
heutigen für unſere Landwirtſchaft ſehr ſchwierigen Zeiten von
einer weſentlichen Belaſtung unſerer Landwirtſchaft durch die
Umlage der Landwirtſchaftskammer nicht ſprechen kann, möge
man daraus erſehen, daß von der genannten Zahl
Verbands=
angehörigen rund 54 000 nicht mehr wie 4,70 Mk. je Jahr zahlen.
Dafür erhalten ſie die allwöchentlich erſcheinende „Hefſiſche
Landwirtſchaftliche Zeitſchrift”, das Amtsblatt der
Landwirtſchaftskammer, koſtenlos einſchließlich Beſtellgeld frei in
das Haus geliefert, wobei das Beſtellgeld und Poſtgebühr einen
Betrag von 1,32 Mk. ausmacht.
Welche Gegenleiſtung dafür die Landwirtſchaftsbammer durch
ihre Tätigkeit gewährt, das zeigt die Landwirtſchaftliche
Landes=
ausſtellung, wo die wichtigſten Arbeitsgebiete dargeſtellt ſind oder
die Ergebniſſe dieſer Arbeit geprüft werden können. Es ſei hier
nur auf die Zuchtviehausſtellung, die Ausſtellung
landwirtſchaft=
licher Erzeugniſſe des Acker= und Pflanzenbaues, Obſt=, Gemüſe=,
Wein= und Gartenbaues hingewieſen. Im beſonderen beachte
man dann ferner die in der Feſthalle untergebrachte Abteilung
der Landwirtſchaftskammer in der Wiſſenſchaftlichen Ausſtellung.
In großer Zahl werden ſicher die heſſiſchen Landwirte die
Lan=
desausſtellung beſuchen und dort Kenntnis nehmen von der
Arbeit ihrer Berufsvertretung. Daß dieſe Arbeit nicht für jeden
denſelben Vorteil hat, iſt ſelbſtverſtändlich. Der Grad dieſer
Vorteile iſt aber beſonders abhängig von dem mehr oder wenigzer
großen Intereſſe, das der einzelne Landwirt dem Fortſchritt auf
dem Gebiete der landw. Praxis und der
Landwirtſchaftswiſſen=
ſchaft ſowie den Forderungen der Zeit entgegenbringt. Die
objektive, frei von jedem parteipolitiſchen Einfluß ausgeuh!AMerilaniſchen ni
Tätigkeit der Landwirtſchaftskammer berückſichtigt alle F MIleilaniſchen”
eſſen unſerer heſſiſchen Landwirtſchaft. Die Landwirtſch=F 6/Aurt
kammer muß hierbei unbeirrt um die Sonderintereſſen einze A4l” Fdem
Landt=
oder beſtimmter Gruppen ihren Weg gehen und die Tätzt Kdſchnen gelt
ausüben, die der Stand des landwirtſchaftlichen Fortſch M7A herden
das Wohl der Landwirtſchaft und der Allgemeinheit erfomd )PMt lamen
Sie trägt den Forderungen der Zeit, die dieſe an die Landrti 1/ut
ſchaftskammer ſtellt, Rechnung. Durch beſondere Einrichtu=441
fördert ſie ſolche Zweige, die von der Ungunſt der Verhälxt
beſonders hart betroffen werden. Wir weifen hier nur aufi!
Muſter= und Verſuchsgut Groß=Umſtadt hin, das mit ſan
neuen Glashaus=Anlagen dem von der ausländiſchen KonNd
für den Bauernſtand. Die Genoſſenſchaft vermittelt nicht A ſentſprechende
die praktiſche Maſchine, die zweckmäßigen Düngemittel, da89— tiche Landmoſcht
eignete Saatgut, ſondern ſie ſucht aus und prüft, was prakzu ee, fie Achlſe
geſch=
zweckmäßig und geeignet iſt, und dafür ſchafft ſie die an ſich — Mundwirſchäſt zu.
nicht vorhandene Nachfrage durch die mannigfaltigſten BoA Atzuragen, der de
rungsmittel des Verbandes und der Landwirtſchaftlichen Mlund Anerlemnung
tralgenoſſenſchaft. Sie erweitert die Abſatzmöglichkeiten für EMiderkannt werden
wirtſchaftliche Erzeugniſſe und vermittelt das notwendige Mitſchuſt ſchm etwe
triebskapital durch ihre Geldzentrale, die Landesgenof!/W, daß wer noch
ſchaſtsbank und verbindet damit den Landwirt inmditr it, um zur enchau
enger mit den allgemeinen wirtſchaftlichen Geſchehniſſen, in d0l fchen Landmaſchine
er früher ausſchließlich Objekt war, nun aber durch ſeine Hf zuſtändicgen
St=
noſſenſchaftliche Organifation zum Subjekt wird.
He aſen in dieſen
Wreninduſtrie fill
Ku R
Lusnäher.)
deuiſchen
renz ſo hart beduängten Gemüſebau die Wege zeigen ſol, 1
noch durch eine zweite Anlage dieſer Art inmitten des rhein-l
ſchen Gemüſebaugebietes, in Gonſenheim, weiter unterſtützt
gefördert werden ſoll.
Auf dem Gebiete des Acker= und Pflanzenbaues ſei au-
Einrichtung der Verſuchsfelder und auf das Verſuchs=
Muſtergut Selgenhof bei Ulrichſtein hingewieſen. Dieſes=
Morgen große, vor wenigen Jahren vom Staat erpachtete
ſoll Beiſpiel und Muſter für die Verhältniſſe des Vogelssd
ſein. Dort hat vor allen Dingen das Vogelsberger Vieh, del
Bedeutung die Kriegszeit gezeigt hat, eine Heimat. Dieſes
dient ferner zur Klärung der verſchiedenſten Fragen auf
Gebiete des Acker= und Pflanzenbaues, beſonders aber
Wieſen= und Weidewirtſchaft. Zur Förderung der Viehs”
insbeſondere zur Förderung der Intereſſen der kleinen Bef”s,
die ein wirkliches Interſſe an der Viehzucht nehmen ud 11
gemäß arbeiten, dienen 9 von der Landwirtſchaftskammer 1
pachtete und betriebene Jungviehweiden. Es ſei ferner au71
Tätigkeit der Landwirtſchaftskammer auf dem Gebiete der 8, der Buchführung, des Verſuchsweſens, der Förde
der Errichtung geeigneter landwirtſchaftlicher Gebäude u. 0.
gewieſen. Man überzeuge ſich von ihrer Arbeit auf der Lan d4
ausſtellung. Dieſe umfangreiche Arbeit der Landwirtſch”
kammer kann aber nicht allein aus eigener Kraft erfolgen.
muß bei der großen Bedeutung der Landwirtſchaft für
ganzes Volk der Staat noch unterſtützend eingreifen. Dies”
ſchieht durch die Mittel, die er in dankenswerter Weiſe fün
ſtimmte Aufgaben zur Verfügung ſtellt.
Wer vorurteilslos die von der Landwirtſchaftskamme.
leiſtete Arbeit prüft, wird die ueberzeugung gewinnen,
hier ernſte aufwärtsſtrebende Arbeit geleiſtet wird. Eine Aa
die getragen iſt von dem Gedanken, unſere heſiſche Landts!
ſchaft als wichtiges Glied unſerer Geſamrwirtſchaft zu ſod
In dieſem Einne wird auch in Zukunſt die Landwitie”
kammer weiterarbeiten.
[ ← ][ ][ → ]Touter=Nammar Lauuseissaft und aasaip.
Nummer 10
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DARMSTADTER TAGBLATT — HESSISCHE NEUESTE NACHRICHTEN
15. September 1927
Erntemaschinen.
Von
9-. Gustav Stöckle, beratender Diplom-Ingenieur, Darmstadt.
„Es können hier nur in ganz knapper Form die
Erntemaſchi=
m beſprochen werden, die die Halmfruchternte betreffen. Was
FFrage der Fabrikate anbetrifft, ſo ſind es teilweiſe noch die
nes ikaniſchen Maſchinen, die in reger Konkurrenz mit unſeren
unchen Maſchinen ſtehen, beſonders die Maſchinen, die man
SAberntemaſchinen bezeichnen kann. Daß dieſes kein Zufall
41d 1. Die kombinierte Maschine als „Getreidemäher”.
ſendern ſeine beſtimmten Gründe haben muß, liegt auf der
h.. Und daß auch hier der Krieg wieder ſeinen unheilvollen
fruß ausübte, iſt in der Landmaſchineninduſtrie jedem
be=
m. Ja man kann ſagen, daß der Krieg eine ſcharf aufſteigende
nicklung der deutſchen Landmaſchineninduſtrie jäh unter=
. Dadurch ,daß die Landwirtſchaft die Aberntemaſchinen
Senige Tage im Jahr gebraucht, treten
gaten und gleichwertigen Eigenſchaften der
nichen Maſchinen vergleichsweiſe nicht ſo zu
z wie es im Intereſſe der deutſchen
Maſchi=
ſelegen wäre. Tatſache iſt, daß die
ameri=
iSen Maſchinen durch gutes Material,
Ein=
it in der Erſatzteilbelieferung ſich
aus=
heen, wobei nicht zu verkennen iſt, daß die
ſehrungen durch die Reihe von Jahren, die
heutſchen Maſchinen ſich erſt ſammeln
muß=
rie entſprechende Rolle ſpielen. Während
Rutſche Landmaſchineninduſtrie inzwiſchen
täftige Abhilfe geſchaffen hat, wäre der deut=
Landwirtſchaft zu empfehlen, ihrerſeits
beizutragen, der deutſchen Maſchine Gel=
und Anerkennung zu verſchaffen. Es darf
ſth verkannt werden, daß hier von der
Land=
iſtchaft ſchon etwas Wandel geſchaffen
Iſe, daß aber noch hierin viele Arbeit zu
ein fiſt, um zur endgültigen Anerkenntnis der
ſichen Landmaſchine zu gelangen.
ie zuſtändigen Stellen haben es ſich nicht
ſchem laſſen, in dieſem Kampfe, den die
Land=
ſhineninduſtrie ſtill führt, unterſtützend zu
Uhrn Vergleichsverſuche mit amerikaniſchen
Ayirzen, in bezug auf ihre Leiſtungsfähigkeit,
Apiverſtände uſw. haben ſtattgefunden. Das
Mi fiel nicht zu Ungunſten der deutſchen
Ufſlate aus. (Die Verſuche ſelbſt erſtreckten ſich inbeſondere
biSrasmäher.) Die aus der Maſſenfabrikation und den
Aſzen deutſchen Fabriken ſtammenden Maſchinen kamen
Ummerikaniſchen nicht nur gleich, ſondern manche übertrafen
annerikaniſchen” ſogar bezüglich des Materials und der
ge=
ererr Bauart.
Nda jedem Landwirt die Arbeitsweiſe und Bauart der
emaſchinen geläufig iſt, ſo ſoll nur auf die Neuerungen hin=
Meſem werden, die in den letzten Jahren als brauchbar auf
Markt kamen, und die ein allgemeines Intereſſe
bean=
ſüſherr können.
Zernau, wie man im Handwerke mit Erfolg kombinierte
Ma=
in für verſchiedene Arbeitsverrichtungen gebaut hat, ſo ge=
Mlieſes auch ſeitens der Maſchinenfabrik Fahr in
Gott=
ſgen=Baden bezüglich eines kombinierten Gras= und
Ge=
zſttmähers. Dieſe kombinierte Maſchine erfreut ſich bei der
WEras= oder Getreidemäher iſt innerhalb wenigen Minuten Fabrikation außerordentlich geſtiegen. Durch den leßteren ſind
a und bringt beim Getreidemähen eine Leuteerſparnis ſtetige Verbeſſerungen der verſchiedenen Ausführungen die Folge,
Und es kommt der Gott der Eſſe,
Zeus” erfindungsreicher Sohn,
Bildner künſtlicher Gefäße,
Hochgelehrt in Erz und Con.
Und er lehrt die Bunſt der Zange
Und der Blaſebälge Zug;
Unter ſeines Hammers Zwange
Bildet ſich zuerſt der Pflug.
Schiller (Das Eleuſiſche Feſt).
Kraa.6
beitsgange das Getreide abmäht, bindet und ſeitlich abwirft,
Hierdurch werden viele Arbeitskräfte erſpart. Die Arbeiter
haben die Garben lediglich zuſammenzuſetzen bzw. abzufahren.
Bild 3 zeigt einen Bindemäher bzw. einen Binderlenker für
Traktorenzug. Ein Bindemäher erfordert gewöhnlich 2—3
kräftige Pferde als Zugkraft. Bild 4 zeigt einen Traktor, an
dem 5 Binderlenker angehängt ſind.
Wenn wir uns vorſtellen, daß einmal die Halme am Boden
abgeſchnitten werden müſſen, um ſpäter die Frucht in der
Dreſch=
maſchine zu ge innen, ſo kann eigentlich nur von einer Arbeits=
und Zeitverſchwendung geſprochen werden. Eine wirklich
rationelle Arbeitsweiſe wäre dann vorhanden, wenn durch eine
zweckentſprechend gebaute Maſchine lediglich die Aehren
ad=
geſchnitten würden, um ſofort die Frucht ohne Durchlauf des
Strohs durch die Dreſchmaſchine gewinnen zu können. Die
Aehrenabſchneidemaſchine wird kommen; ihre brauchbare Form
iſt noch ein Problem.
Die Entwicklung der Dreſchmaſchine iſt in den letzten
Jahren ſtetig, aber aufſteigend vorwärts gegangen. Wer kann verſchiedenen Körnergewichte, ob Roggen, Hafer, Gerſte, Weizen,
ſich nicht an die Zeit der „Dreſchflegel” erinnern! Es hat in der
Landwirtſchaft einen ſchweren Kampf gekoſtet, die Dreſchmaſchine
einzuführen, und ihr Geltung zu verſchaffen. Nachdem aber ein=
den Stapel oder Wagen drücken, ſchuf. Selbſt zwiſchen dem
Strohauslauf und der dahinterſtehenden Strohpreſſe hat man
ein Zwiſchenorgen eingeſchaltet, das das Lang= und Kurzſtroh
nach der Preſſe automatiſch befördert. All dieſe Apparate
er=
fordern naturgemäß entſprechende Maſchinenkräfte. Die
Ein=
baugrenze hängt von der erzielten Rentabilität, d. h. von dem
erzielbaren Druſchpreis, ab. Ein Lohndreſcher begnügt ſich im
allgemeinen mit einem Sackheber, der am Getreideauslauf der
Dreſchmaſchine angebracht, den gefüllten ſchweren Fruchtſack auf
Schulterhöhe des Trägers bringt, einem Spreubläſer, der die
anfallende Spreu an einen beſtimmten Lagerort führt. Dieſe
Arbeit nicht maſchinell ausgeführt, gehört zu den
unangenehm=
ſten und läſtigſten Dreſcharbeiten.
Der Kauf einer Dreſchmaſchine hängt von den jeweiligen
Bedürfniſſen ab. Ein Lohndreſcher richtet ſich nach ſeiner Kund=
Bild 3. Bindelenker für Traktorenzug.
mal der Landwirt die Vorteile dieſer Maſchine erkannt hat,
neben der großen Zeiterſparnis, die dieſe Maſchine bietet, geht
es ohne Maſchinendruſch nicht mehr. Die Produktion der
Bild 4.
Gleichzeitiger Schlepper von 5 Bindelenkern
durch einen Traktor.
Bild 5. Dreschmaschine alter Bauart.
Perſonen. Bild 1 zeigt die Maſchine als Getreide=
Bild 2 als Grasmäher mit 138 Zentimeter
Schnitt=
alls Getreidemäher 146 Zentimeter.
keinbäuerlichen Betrieben hat man zum Getreide=
Den Grasmäher, verſehen mit einer
Getreidemähvorrich=
handablage), wozu ein zweiter Mann auf der Maſchine
Menmt, oder ein „Anhaublech” anſtelle der Handablage.
großen Wirtſchaftsbetrieben benutzt man anſtelle der
onnten Maſchinen einen Bindemäher, der in einem Ar=
Ow rtſchaft zunehmender Beliebtheit. Die Umwandlung in Dreſchmaſchinen iſt durch den großen Wettbewerb ſeitens der
Die maſchinelle
Dreſchmaſchinen=
arbeit birgt für den Arbeiter nicht
geringe Gefahren in ſich. Um die
jährlich wiederkehrenden Unglücksfälle
im Dreſchmaſchinenbetrieb zu
vermei=
den, wurden den
Dreſchmaſchinen=
beſitzern beſtimmte Schutzvorrichtungen
durch das Geſetz zur Vorſchrift
ge=
macht. So müſſen Sicherheitseinleger
an der Dreſchmaſchine vorhanden ſein,
die verhindern, daß der
Dreſchmaſchi=
nenarbeiter in die Dreſchtrommel
hineingreifen oder kommen kann. Es
wird aber auch ein entſprechend
aus=
gebildeter Selbſteinleger als
Sicher=
heitseinleger anerkannt. Bei dem
Selbſteinleger wird das zu dreſchende
Getreide in den Einwurftrichter
ge=
worden, fällt auf einen Auflageroſt
und wird von den Zinken der
Mit=
nehmertrommel zwiſchen dieſer und
den beweglichen Rückwänden hindurch
der Dreſchtrommel zugeführt. Für
große Maſchinen bauen auch bekannte
Firmen einen Zubringer zwecks
weiterer Erſparnis an Arbeitskräften, der die
Leiſtungsfähig=
keit der Dreſchmaſchine noch weiter erhöht. Dieſer Zubringer
beſteht gewöhnlich aus einer auf der Dreſchmaſchine
ange=
ordneten und an den Einleger angeſchloſſenen
Beförderungs=
vorrichtung, an deren beiden Längsſeiten die Frucht aufgelegt
und mechaniſch nach dem Selbſteinleger befördert wird. Der
Dreſchbetrieb wurde weiter zeiterſparend dadurch ausgeſtaltet,
daß man Ferneinleger, Spreu= und Kurzſtrohbläſer, Sackheber,
ja Ballenheber, die die gepreßten Ballen von der Strohpreſſe auf
Bild 2. Die kombinierte Maschine als „Grasmäher”,
ſchaft; eine Genoſſenſchaft nach ihren Mitgliedern uſw. Die
Lei=
ſtung einer Dreſchmaſchine bezieht ſich, mit Rückſicht auf die
auf Weizen trocken gerechnet, bei einer guten Mittelernte. Bei
den Leiſtungsangaben kann es ſich lediglich um
Durchſchnitts=
werte handeln, da dieſe von den verſchiedenſten Momenten
ab=
hängen: Ob langes, feuchtes oder kurzes Stroh;
wie eingelegt wird, ob im Freien gedroſchen
wird uſw. Demzufolge ſind die nachſtehend
angegebenen Leiſtungsziffern zu bewerten. Bei
günſtigen Verhältniſſen können aber auch die
von den Firmen angegebenen Leiſtungen ſich
um ein ganz Beträchtliches erhöhen.
In Heſſen finden meiſtenteils drei
Maſchi=
nenarten Verwendung. Maſchinen bis 40
Zent=
ner Körnerleiſtung die Stunde; Motordreſcher
bis etwa 22 Zentner Stundenleiſtung, und
Stiftendreſcher bis etwa 12 Zentner Stunden=
Rar
leiſtung. Die größeren Maſchinen werden
be=
ſonders von den Gutshöfen und den
Lohn=
dreſchern gekauft, während mit der Zunahme
der Leiſtung der Motordreſcher auch kleinere
Gemeinden in bergigem Gelände, und
Genoſ=
ſenſchaften auf die Motordreſcher zurückgreifen,
ſchon einmal aus preislichen Gründen, und
dann auch wegen des bedeutend leichteren
Transportgewichtes des Dreſchſatzes. Selbſt
kleinerd Landwirte auf Einzelhöffen machen
ſich durch die Anſchaffung des Stiftendreſchers,
der ſich in den letzten Jahren ſehr gut
ent=
wickelt hat, beſonders was die Reinigung
an=
betrifft, von dem Lohndruſche unabhängig.
Schon das Vorhandenſein elektriſchen
Stro=
mes, bald auf den entfernſt liegenden Höfen,
begünſtigt außerordentlich die Anſchaffung der kleinen
Stiften=
dreſcher. Der Göpelantrieb, für die landwirtſchaftlichen
Maſchi=
nen überhaupt, iſt ſo gut wie verſchwunden. Auch die
Entwick=
lung der Verbrenungsmaſchine drängt die Dampfkraft immer
wehr in den Hintergrund, zudem das billige Rohöl im
Transport uſw. ſeine großen Vorzüge hat. Auch kann man
ſich in der richtigen Wahl des Elektromotors bereits
an gute Vorbilder halten, bezüglich der Frage der beim
Druſch auftretenden notwendigen Ueberlaſtungsverhältniſſe. Für
den Landwirt fällt bei den Verbrennungsmaſchinen und bei
Ver=
wendung von Elektromotoren die Frage des Kohlentransportes
und der Waſſerzufuhr weg, weil dieſe Transporte meiſtens
mit Geſpannen erfolgen und ſolche in der Erntezeit
be=
ſonders wertvoll ſind. Auch iſt die Unkoſtenverrechnung für den
Lohndreſcher weſentlich einfacher, zudem ſelbſtfahrende
Zug=
maſchinen, gerade bei den Motordreſchern, die Laſt ſelbſt in nicht
zu gebirgigem Gelände bewältigen können.
In den letzten Jahren ſind im Bau der Dreſchmaſchinen
weitere Fortſchritte zu verzeichnen. Die Entwicklung geht dahin,
Bild 6.
Vereinfachte Dreschmaschine.
eine Vereinfachung der Dreſchmaſchine in bezug auf
Konſtruk=
tion beweglicher Maſchinenteile, Verringerung derſelben bei
gleichem Effekt herbeizuführen. Bild 5 zeigt beiſpielsweiſe einen
Schnitt durch eine ältere Motordreſchmaſchine mit
Schaufelſchütt=
ler. Dieſe Maſchine hat mehr als 25 Lagerſtellen auf 10 Wellen mit
7 teils gekreuzten Niemen. Die Maſchine, Bild 6, dagegen beſitzt nur
2 Riemen, 3 Wellen und 10 Lager bei dreifacher Windreinigung,
Entgranner und Spreugebläſe. Hierdurch werden die
Unter=
haltungs= und Reparaturkoſten geringer, was auch auf den
Druſchpreis ſeinen Einfluß ausübt. Eine Neuerung bei den
Motor=
dreſchmaſchinen brachte die Firma Heinrich Lanz=Mannheim vor
einigen Jahren auf den Markt. Die Maſchinen N 62—N 64
beſitzen einen Wurfelevator mit eigentümlichem Entgranner
und Schwingſchüitteler ausgeſtattet. Der Elevator=Entgranner
ſitzt neben dem Gebläſe auf derſelben Welle. Ein Flügelkreuz,
das an ſeinen Enden Lederſtücke trägt, um die Kornbeſchädigung
zu vermeiden, befördert das vom erſten Putzwerk vorgereinigte
und zugeführte Getreide durch einen Kanal nach oben zum
zwei=
ten Putzwerk. Im unteren Teil des Gehäuſes befindet ſich im
Umfang eine auswechſelbare Klappe, die als Entgranner benützt
werden kann. Dieſe iſt zu dieſem Zwecke einmal glatt oder mit
rauhem Stahldraht beſetzt. Im Kopfe des Elevators befindet
Bild 7. Ansicht der Entstaubung des Kurzstroh-Schüttelraumes.
ſich die eigentliche Entgranner=Vorrichtung. Sie beſteht
eben=
falls aus auswechſelbaren Einſätzen (glatte, Stahldrahtbeſetzte
oder Gußplatten mit ſcharfen, ſpitzen Erhöhungen). Dahinter
befinden ſich pendelnde Roſtſtäbe. Es beſteht ſo die Möglichkeit,
je nach Einſetzung dieſer zur Entgrannung dienenden Teile,
jed=
mögliche Frucht zu entgrannen und zu enthülſen. Für dieſe
Motordreſcher dient als Antriebskraft der 12 PS ſtarke
ſelbſt=
fahrende Lanz’ſche Bulldog, der nicht nur als Antriebsmaſchine,
ſondern auch als Zugmaſchine für den Dreſchwagen nebſt Preſſe
geeignet iſt. Inwieweit für Dreſchmaſchinen die einteiligen
Faſtenſchüttler oder die mehrteiligen Kaſtenſchüttler vorzuziehen
ſind, darüber beſtehen die gleichen Meinungsverſchiedenheiten,
wie bei der Sieb= oder Zylinderſortierung. Es gibt Firmen,
die bezüglich der Sortierung den Wünſchen des Kunden
Rech=
nung tragen. Auch hier iſt die Vereinfachungstendenz
vorherr=
ſchend und zu begrüßen.
Die Dreſchgutreinigung geſchieht im allgemeinen durch die
Verwendung von Druckluft=Gebläſen. Neue Wege beſchritt in
dieſer Beziehung die „Ernteſegen Dreſchmaſchinenbau=Geſellſchaft
m. b. H. in Bremen” indem dieſe mit Erfolg zur Reinigung des
Dreſchgutes zum Saugzeug überging. Nach vorliegenden
Zeug=
niſſen und Gutachten iſt dieſe Konſtruktion beſonderer Beachtung
wert. Von zuſtändiger Stelle wird die Brauchbarkeit des
Saugwindgebläſes als einen Fortſchritt im Bau der
Motor=
dreſchmaſchinen angeſprochen. Auch hat bei dieſen Maſchinen
eine weitgehendſte Vereinfachung und Verringerung der
Rie=
men, Wellen und Lager ſtattgefunden. Bild 6.
Auf die Selbſtbinderpreſſen einzugehen, verbietet der zur
Verfügung ſtehende Raum. Nur ſoviel ſei geſagt, daß ſelbſt für
die kleinen Stiftendreſcher Strohpreſſen mit Selbſtbindung
ge=
baut werden und zur Zufriedenheit arbeiten. Eine Firma in
Deutſchland baut ſogar Dreſchmaſchine und Strohpreſſe in einem
Bild 8. Antriebsart des Entstaubungs-Apparates Hermann.
Aggregat. Letztere Maſchine ſieht man bei uns in Heſſen ſo
gut wie gar nicht. Die großen Strohpreſſen haben je nach
Bau=
art und Fabrikat bis 1600 Millimeter Kanalweite, während die
kleinen Preſſen von etwa 800 Millimeter Kanalweite ab gebaut
werden.
Das Bedienungsperſonal hat bei dem Dreſchbetrieb unter
großer Staubbeläſtigung zu leiden. Es müßten deshalb mehr
wie bisher die Bemühungen der Konſtrukteure unterſtützt
wer=
den, Staubabſauger an den Dreſchmaſchinen anzubringen,
zu=
dem die hygieniſche Seite beſonders hervorgehoben zu werden
verdient. Das Stroh wird durch die Staubabſaugung nicht
nur vom Staube, ſondern auch von anderen für die Geſundheit
des Viehes ſchädlichen Beſtandteilen, wie Schimmelpilzen uſ.v.,
geſäubert.
Die Firma Lanz=Mannheim ſaugt durch geeignete
Anſchluß=
ſtücke den Staub über den Strohſchüttlern, dem Nachſchüttler ab.
Auf der Dreſchmaſchine wird der Exhaustor montiert.
Ver=
ſchiedene andere Firmen traten dieſer Frage, ebenfalls näher.
Genannt ſei die Firma Hermann in Singen, die ſich die
Staub=
abſaugung durch mehrere Patente ebenfalls ſchützen ließ. Eine
richtig funktionierende Staubabſagung hat gewiſſe
Bedingungen zu erfüllen, ſoll dieſe brauchbar ſein. Vor allen
Dingen darf kein Korn, Kurzſtroh, Spreu mit abgeſaugt werden.
Die Saugvorrichtung darf in keiner Weiſe den Betrieb ſtören,
muß ohne irgendwelche Bedienung bei geringſtem Kraftbedarf
einwandfrei arbeiten und darf nicht viel koſten. Auch bei der
Konſtruktion Hermann erfolgt das Abſaugen der ſtaubhaltigen
Luft über dem Schüttler nahe dem Langſtrohauslauf mittels
einer Saughaube, in deren Hälften je vier pendelnde
Quadrat=
ſiebe angebracht ſind, außerdem erfolgt die Abſaugung über dem
Kurzſtrohablauf mittels einer ſich drehenden Siebtrommel mit
ſtillſtehender Reinigungsbürſte.
Abbildung 7 und 8 zeigt den Entſtaubungsapparat von
Hermann. Zeugniſſe aus der Praxis beſtätigen die gute
Wir=
kung des Hermann’ſchen Abſaugers.
zur Bodenentwässerung.
Reg.-Baurat R. Krause, Darmstadt.
„Wenn du dein Land nicht trocken legſt, wird dein Land
dich trocken legen.‟ Die Wahrheit dieſes Satzes, der im
klaſſi=
ſchen Land der Drainage, in England, aufgeſtellt wurde, wird
in landwirtſchaftlichen Kreiſen immer mehr anerkannt.
Beſon=
ders in den Jahren nach dem Kriege iſt dank der aufklärenden
Tätigkeit der Landwirtſchaftsämter, beſonders auch in unſerer
engeren Heimat, mehr und mehr Verſtändnis für die Vorteile
und den wirtſchaftlichen Nutzen der Drainage verbreitet
wor=
den. Faſt könnte man ſagen, daß der Nutzen der ſyſtematiſchen
Drainung überſchätzt wird, wenn man hört, daß im
Feldbereini=
gungsverfahren ſchon der Antrag geſtellt wurde, Gemarkungen
in ihrer ganzen Fläche zu drainieren. Unter dieſen Umſtänden
iſt es zwecklos, noch viel Propaganda über den Nutzen dieſes
wertvollen Mittels zur Verbeſſerung des Bodens zu machen.
Da aber nur ſelten Zahlenangaben bekannt werden, wie eine
Drainung auf das Ernteergebnis einwirkt, ſo mögen im
Nach=
ſtehenden kurz einige Zahlen aufgeführt werden, die anläßlich
der Entwäſſerung eines Gutes von 65 Hektar ermittelt wurden.
Drainiert wurde ein Gelände, das wenige Jahre vorher
abge=
holzt und gerodet worden war und wegen übermäßiger Näſſe,
beſonders an einzelnen Stellen, nur zum Teil unter den Pflug
genommen werden konnte. Es ſei noch beſonders hervorgehoben,
daß es ſich um einen leichten Boden in der Mainebene handelt,
auf dem mit viehloſer Wirtſchaft gearbeitet werden muß. Der
Mangel an Stalldünger erklärt es, wenn die Ernteergebniſſe
auch nach der Drainage nicht über den Durchſchnitt
hinaus=
gehen. Die Ausführung der Arbeiten war erſchwert und wurde
verteuert dadurch, daß in vielen Strecken Triebſand angetroffen
wurde, der beſondere Maßnahmen bei Verlegung der
Drain=
rohre notwendig machte. Durch Verlegen der Drainrohe auf
Lattenroſte und Umpacken der Stoßſtellen mit Moos und
Wald=
ſtreu konnte man wie an anderen Stellen auch des größten
Feindes der Drainage, des Schwimmſandes, Herr werden.
Trotz der Mehrkoſten konnte der Erntemehrertrag in 2 Jahren
die Anlagekoſten beinahe bezahlt machen. Nach dem landwirt=
Drainage-Pflug der Fa. Rud. Sack, Leipzig.
ſchaftlichen Bericht ſtieg der Ertrag pro Morgen bei Kartoffeln
von 42 auf 72 Zentner, bei Roggen von 8,4 auf 9,5, bei Hafer
von 5,5 auf 12 und bei Dickrüben von 90 auf 172 Zentner.
Wenn auch nicht zu überſchätzende Vorteile durch die
ſyſte=
matiſche Drainage erzielt werden und wenn auch gerade in den
Kreiſen der Landwirtſchaft der Hang zum Alten ſich immer
be=
währt hat, ſo ſollte man doch auf dem Gebiete der
Boden=
entwäſſerung nicht ſtehen bleiben und fortſchreiten. Zwar
haben frühere Verſuche, die auf eine Belüftung des Bodens durch
beſondere Einrichtungen an den Drainagen oder durch
zeit=
weiliges Rückſtauen des Waſſers eine Bewäſſerung zu erzielen,
nicht befriedigt und ſind in Vergeſſenheit geraten. Die Technik
der letzten Jahre, die immer mehr auf wirtſchaftlichere
Maß=
nahmen hinarbeitet, hat neuerdings Verfahren ausgearbeitet,
die berufen ſind, durch Abgehen von der ſyſtematiſchen
Drai=
nage ein rationelleres Arbeiten zu ermöglichen.
I. Maulwurfsdrainage.
Die verſchiedenſten Verſuche, die Handarbeit bei der
Aus=
hebung der Gräben durch Anwendung eines beſonders
gebau=
ten Grabenbaggers zu umgehen, haben bis heute zu einem
durchgreifenden Erfolg noch nicht geführt. Man macht beſonders
in England zurzeit Verſuche, von der Röhrendrainage
abzu=
gehen und eine Arbeitsweiſe einzuführen, die im weſentlichen
mit Maſchinen geleiſtet werden kann. Ganz ohne Handarbeit
kann die Maulwurfsdrainage auch nicht auskommen. Sie
be=
ſchränkt ſich aber bei dieſer Arbeitsweiſe auf die Herſtellung des
Sammlers, der entweder als Röhrendrainage oder als offener
Graben in einer Geländemulde hergeſtellt wird. Von dieſem
Sammler aus werden die Sauger bei der Maulwurfsdrainage
als parallele Hohlgänge in den Boden gezogen. Die
Her=
ſtellung dieſer Gänge geſchieht mit einem beſonderen
pflugarti=
gen Gerät, deſſen weſentlicher Beſtandteil der ſogenannte
Maul=
wurf iſt. Dieſer Maulwurf iſt ein zylindriſcher Stahlkörper
von etwa 50—70 Millimeter Durchmeſſer und etwa 200
Milli=
meter Länge. An den Maulwurf iſt oft noch ein kurzer
Preß=
kopf mittels einer kleinen Kette angehängt. Der Maulwurf iſt
an einem Pflugmeſſer befeſtigt, das an der vorderen Schneide
etwa 14 Millimeter dick, hinten etwas ſchwächer iſt, um beim
Durchſchneiden des Bodens einen geringeren Widerſtand zu
bie=
ten, als bei gleicher Stärke. Die Breite des Meſſers beträgt
oben etwa 190 und unten etwa 150 Millimeter. Je nachdem,
trie tief die Hohlgänge gezogen werden ſollen, ſchwankt die
Länge des Meſſers zwiſchen 50 bis 80 Zentimeter. Das Meſſer
iſt in eine Kufe eingebaut und vielfach in der Höhe verſtellbar.
Vor dem Meſſer iſt in die Kufe ein ſtählerner, kreisförmiger
Vorſchneider eingebaut. Am vorderen Ende der Kufe iſt ein
Zughaken angebracht, das hintere Ende hat einen kräftigen
Sterz. Bei den meiſten Fabrikaten iſt ein Räderpaar eingebaut,
wodurch das ganze Gerät leichter bewegt werden kann.
Neben mehreren ausländiſchen Maulwurfpflügen,
insbeſon=
dere aus England und Holland, iſt bis jetzt nur ein deutſches
Erzeugnis, der Firma Rud. Sack, Leipzig, bekannt geworden.
Die beigegebene Abbildung ſtellt dieſen Maulwurfpflug dar. Die
Arbeitstiefe iſt auch hier verſtellbar und kann bis zu 60
Kubik=
zentimeter erreichen. Zur Bedienung ſind 6—10 Pferde
not=
wendig.
Dieſer Maulwurfspflug wird, nachdem er auf die gewünſchte
Tiefe eingeftellt iſt, am tiefſten Geländepunkt in dem
Sammel=
graben eingeſetzt und durch einen Schlepper oder eine ortsfeſte
Maſchine mit Seiltrommel in der gewünſchten Richtung zu
Berg gezogen. Hierbei entſteht im Untergrund durch den
Maul=
wurf ein röhrenförmiger Hohlraum, der dem Waſſer die
Mög=
lichkeit zum Abfluß gibt. Der durch das Meſſer
aufgeſchnit=
tene Teil des Bodens ſchließt ſich durch die Elaſtizität der
Vodenſchi en wieder zuſammen. Der Hohlraum ſelbſt geht
zwar ebe 2 etwas zuſammen, behält aber die röhrenförmige
Geſtalt mir einem nur um weniges verringerten Durchmeſſer
bei. Wenn das Gerät am oberen Ende des Feldes
angekom=
ien iſt, ſo wird der Pflug entweder in einem vorher angelegten
Hilfsgraben von ſelbſt wieder frei und kann ausgehoben
wer=
den, oder aber er wird bei andersartigen Konſtruktionen durch
allmähliches Anheben an die Oberfläche gebracht. Dass
muß dann zum Ausgangspunkte zurückgebracht werden
kann einen neuen Arbeitsgang beginnen.
Der Abſtand der einzelnen Hohlgänge voneinander
ringer als bei den Drainagen und beträgt nur etwa
5 Meter. Wie ſchon oben erwähnt, iſt auch die Tiefe mi
groß wie bei den Drainagen. Je nach dem gewünſchtem
und den Untergrundverhältniſſen ſchwankt ſie zwiſchen
80 Zentimeter. Die Länge der einzelnen
Maulwurfsgäng=
bis 120 Meter betragen. Anwendbar iſt der Maulwur-;
in ſteinarmem, lehmigem oder tonigem Boden. Kleine
verden von dem Maulwurf beiſeite geſchoben, große Ste u
den naturgemäß ein erhebliches Hindernis und müſſen
Ausziehen des Pfluges und Neueinſetzen umgangen 4e
Die Verbindung des unterbrochenen Hohlgangs geſchieht
ſem Falle durch nachträgliches Einſetzen von Drainage=
Die Verbindung des Maulwurfsganges mit dem Schn
wenn dieſer als Röhrendrainage ausgeführt iſt, geſchieet
weder durch die bei der ſyſtematiſchen Drainage übliche:
bindungsſtücke oder durch eine Kiesumpackung.
Es iſt verſtändlich, daß für die Fortbewegung eing;
artigen Gerätes erhebliche Kräfte notwendig ſind. Durds
lich iſt etwa eine Zugkraft von 1400 Kg. notwendig, dord
ode
Si
dieſe zwiſchen 1200 und 2700 Kg. ſchwanken. Zweckmäü
bei dieſem Kraftaufwand die Vertvendung eines 20—
ſtarken Traktors, doch können bei weichem Untergrung
6 Pferde die erforderliche Zugkraft abgeben.
Die Koſten eines derartigen Gerätes ſchwanken zn
200 und 500 Mark. Mehr aber als der Anſchaffung)
dürfte intereſſieren, daß die Ausführungskoſten etwa 90
pro Hektar betragen. Wenn man bedenkt, daß die Koſt,
Hektar Röhrendrainage in unſerer Gegend etwa 500 Mrc
tragen, dann iſt verſtändlich, daß die wirtſchaftlichen 2
S=
auch wenn eine Wiederholung der Arbeit nach einigen —d
notwendig iſt, als ſehr erheblich bezeichnet werden.
Na=
ſuchen in England ſollen ſchon bei einer Ernte die geu
Aufwendungen zurückgewonnen worden ſein.
II. Waſſeraderquerdrainung.
Jeder erfahrene Draintechniker weiß, daß bei der ſyßik
ſchen Anlage der Draingräben in jedem Feld, eine gan=e
zahl von Gräben ausgehoben wird, in denen wenigſtens
rend der kurzen Zeitſpanne, in der die Arbeit geleiſten
kein Waſſer auftritt. Wohl dieſe Erfahrung und der Zu,
die Wirtſchaftlichkeit der Drainage nach Möglichkeit zu hu.
hat den Landwirtſchaftsrat Dr. H. Claus in Dresden ver—nt,
ſich vor dem Beginn der Arbeit eine möglichſt genaue Keuus
der Waſſerverhältniſſe des Grundſtücks mit Hilfe der Wiu
rute zu beſchaffen und nur dann die Drainſtränge anz Cu.
die zur Abführung des in einzelnen „Waſſeradern”
auffr=
den Grundwaſſers dienen. Das Verfahren iſt patentrn
geſchützt worden. Neuerdings hat Prof. Zunker=Breslauu
gewieſen, daß es keineswegs von Claus zuerſt ang!y
ſvorden iſt.
Die Wünſchelrute iſt ein Gegenſtand, der ſchon ſeit
hunderten im Gebrauch iſt und der ſchon ſeit Jahrhurn
der Gegenſtand eines eifrigen Streites zwiſchen Anh m
und Gegnern ſein mußte. Die früher etwas myſtiſche Zu
ſung dieſes Werkzeuges hat ſich in den letzten Jahrzehnuiß
hin abgeändert, daß man heute ziemlich allgemein
davor=
zeugt iſt, daß ein wahrer Kern vorhanden iſt, der aber noc
die richtige Löſung gefunden hat. Bevor aber wirklick.
wandfrei bekannt geworden iſt, welcher Umſtand eine Rramf
der Wünſchelrute verurſacht, und bevor man mit exaktanf
obachtungen feſte Schlüſſe ziehen kann, erſcheint es immſt
bedenklich, dieſes Gerät als Meßgerät in der Technik zi
wenden. Zu leicht werden Fehlſchläge eintreten, die das
trauen zu dem ausführenden Techniker erſchüttern Viel. /
mäßiger ſcheint es zu ſein, durch ein dichtes Netz von W
gen den Untergrund der zu drainierenden Fläche zu eran
und dann mit der ſo gewonnenen Erkenntnis planmäßi
die Stellen zu entwäſſern, an denen Waſſeradern auftreten.
auch der Begriff der Waſſerader eine Vorſtellung verbinStl
ſich mit der Wirklichkeit nur in ſeltenen Fällen deckt, ſo 3
einleuchtend, daß ſich in den oberen Bodenſchichten, um
ſich hier ja nur handeln kann, allmählich in lockeren Teik.n
Untergrundes einzelne Zonen ausbilden, die vermöge
weniger dichten Beſchaffenheit dem Waſſer eine beſſere 2
möglichkeit bieten, als die benachbarten dichteren Bodenſch
Ganz beſonders wird dies der Fall ſein, wenn Sand ode
mit eingeſtreut ſind. Claus geht ſo vor, daß er zunächſ!
„Waſſeradern” beſtimmt. Schneidet man eine derartige 2
ſchicht möglichſt rechtwinklig durch einen Drainſtrang, ſo
einleuchtend, daß durch dieſen Hohlraum alles in der SchE)
ziehende Waſſer abgefaßt wird. Hierdurch werden die
halb gelegenen Teile des Kulturgeländes trocken gelegt.
Verbindung dieſer einzelnen Stränge mit einem Sammle
es möglich, alles überſchüſſige Waſſer aus dem Boden
ziehen und ſomit mit billigeren Mitteln als ſeither des
wünſchte Ziel der Trockenlegung zu erreichen. Tatſächlicht
Claus nach, daß er im Gebirge etwa mit der Hälfte u.7
ebenen Gelände etwa mit zwei Dritteln der ſonſt notwe in
Länge an Drainröhren auskommt.
Ob ſich das von Claus angegebne Verfahren auf die
durchſetzen wird, bleibt noch abzuwarten. Zweiſellos
ihm das Verdienſt, darauf hingewieſen zu haben, daß m.
ſyſtematiſcher Unterſuchung des Bodens weſentlich ratt
arbeiten kann. Wenn dieſe Anregung auf fruchtbaren
fällt, dann kann ſie für unſere heimiſche Landwirtſchaft be
weſentlichem Vorteil werden.
ſtimmter
nes wechaf
ude das 2
unwirt
während
acht werden
erliche gleid
ung die fü
pie für die N
M brichiedene V
en wichtigſte E
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in mehrere Futter
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V=
wi ”s ſoll nur erk
Hu urch Handhebel
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Hiüntel und den Fut
eßdeckel beſteht
Um mit dem Preßb
Mit Die Preßlöp
9: Herre
Beit
Jacken
Grünfutter-Silos.
Von
Dipl.-Ing. A. Lion, Berlin.
Mit Süßfutter oder Silage bezeichnet man das im
alſo in einem feſten Behälter, im friſchen Zuſtand konſer”
Grünfutter. Dieſe Silierung bietet dem Landwirt weie‟
Vorteile: die hauptſächlichſten ſind eine vollſtändige
Unaby=
keit von der Witterung, da für die Silierung die Ern-
Grünfutters bei jedem Wetter vorgenommen werden kann
ſtets in der Zeit ſeines größten Nährwertes; ferner /9
Räumung der Wieſen und Aecker; Gewinnung beſſere
größerer Futtermengen bei gleicher Anbaufläche und dee
Erhöhung des Milchertrages und Erreichung eines vorzu.
Futterzuſtandes der Tiere. Die Futterproduktion läßt
Verwendung von Silos außerordentlich ſteigern und der
wirt macht ſich von der Einfuhr teurer ausländiſcher *
mittel frei. Die große volkswirtſchaftliche Bedeutung der
rung geht ſchon daraus hervor, daß das Reichserncht.
miniſterium jährlich einige hunderttauſend Mark zum *
von Silos unter ſehr günſtigen Bedingungen zur Pell
ſtellt. Trotzdem, und das iſt ſehr bedauerlich, iſt uns
dus-
land in der Anwendung von Futtertürmen weit voraus
gegen ſind in Deutſchland die Silos konſtruktiv vorzüglich
gebildet und erlauben eine um ſo intenſivere Ausnußhi.
konſervierten Futters
Grünfutter=Silos, kommen ſowohl für kleinere we
große landwirtſchaftliche Betriebe in Frage, man i
allgemeinen keine feſte Angabe über ihre zu wählenee
machen, die natürlich von der Größe des Viehbeſtandes
der Dauer der Fütterungsperiode abhängt. Für Lebe
rechnungen kann man ſagen, daß man für 1 Stück Groß?.
einer 180tägigen Futterperiode und einer Fuitermenge. Le
Donnerstag, 15. Septemder 1927.
Technik der Gegenwert
Nummer 10.
eine F
veniukt
des
ſio 15 Kg einen Futerturmraum von etwa 4—5 Kubikmetern
enötigt. Ein Silo von 80 Kubikmeter Inhalt vermag etwa
Tonnen friſch geſchnittenes Grünfutter zu faſſen. Bei der
ſwößenbeſtimmung des benötigten Silos iſt es aber am
zweck=
ſaßigſten, ſich ein Angebot der in Frage kommenden Firma für
rie Sonderzwecke machen zu laſſen.
als Baumaterial für Grünfutter=Silos kommen hauptſäch=
Eiſenbeton, Eiſen und Ziegel in Frage. Eiſenbeton iſt
z. größere Anlagen das beſte Baumaterial, da es am ſtabilſten
pw von unbegrenzter Dauerhafiigkeit iſt. Dies Material
be=
ſutf keiner beſonderen Pflege, um Undichtigkeiten abzuwenden,
ſe natürlich für das eingelagerte Futter gefährlich ſind. Ein
acb mit verhältnismäßig ſtarker Konſtruktion ſchützt freiſtehende
zwos gegen Einflüſſe von oben. Im oberen Teil des meiſt
yrförmig gebauten Turmes iſt die Einfülltür, darunter
befin=
ſich noch eine oder mehrere Türen zur Entnahme aus dem
irveiſe geleerten Silo.
Zur wirtſchaftlichen Ausnutzung des Silos iſt die
Einhal=
am eines beſtimmten Preßdruckes wichtig. Deshalb iſt der
in bau eines mechaniſchen Preßwerkes in den Turm notwendig.
rirher wurde das Futter mit Steinen, Lehm uſw. beſchwert,
un durchaus unwirtſchaftliches Mittel, da die
Beſchwerungs=
fuxel täglich während des Einfahrens abgenommen und
wie=
aufgebracht werden mußten. Auch wird auf dieſe Weiſe
r erforderliche gleichmäßige Druck nicht erreicht und damit
uee Entlüftung, die für die Futterkonſervierung genau ſo
wich=
iſt wie für die Konſervierung menſchlicher Lebensmittel.
z gibt verſchiedene Konſtruktionen derartiger
Preßvorrichtun=
n, deren wichtigſte Eigenart natürlich eine leichte und
ein=
te Bedienungsweiſe iſt. Sie ſind meiſt ſo gebaut, daß man
Für mehrere Futterkammern verwenden kann. Auf nähere
apelheiten dieſer Vorrichtungen ſoll hier nicht eingegangen
wen; es ſoll nur erwähnt werden, daß bei den meiſten von
nen durch Handhebel ein Auf= und Abwärtsbewegen des
eSkopfes an Zahnſtangen bewirkt wird, wodurch auf den
eSdeckel und den Futterſtock ein großer Druck ausgeübt wird.
Preßdeckel beſteht aus einer Reihe von
Druckverteilungs=
hern mit dem Preßbalken. Das Preſſen erfordert nur ſehr
rie Zeit. Die Preßköpfe ſind abnehmbar, wobei eine Entſpan=
nung des gepreßten Futters durch automatiſche Abriegelung
vermieden wird. Man kann dann den Preßkopf abnehmen und
in einem anderen Silo verwenden. Ein guter Verſchluß der
Ein= und Ausfüllöffnungen iſt ſehr wichtig. Man verwendet
heute nicht mehr wie früher Bretter und Lehm, ſondern
abgedich=
tete und geſicherte eiſerne Verſchlußtüren, wie im Maſchinenbau.
Silos aus Eiſenplatten, ſogen. Metallſilos, ſind für kleinere
und mittlere landwirtſchaftliche Betriebe geeignet, beſonders
dann, wenn ſie innerhalb von Gebäuden ſtehen, ſo daß ſich eine
Bedachung erübrigt. Auch ſie ſind, wie die Eiſenbetonſilos,
meiſt rund gebaut. Für ſie ſpricht der große Vorteil der
Zer=
legbarkeit, alſo der Transportmöglichkeit an einen anderen Ort,
und der Vergrößerungsfähigkeit durch Aufſetzen von weiteren
Ringetagen. Sie ſind im allgemeinen billiger als
Eiſenbeton=
ſilos, vor allem, weil ſämtliche Teile normaliſiert ſind, wozu
man im Eiſenbeton=Silobau erſt in letzter Zeit übergegangen
ift. Daß auch ſie vollkommen gas= und waſſerdicht ſein müſſen,
iſt ſelbſtverſtändlich, aber ſchwerer durchführbar, da ſie ja aus
einzelnen Stahlblechſegmenten zuſammengeſetzt ſind. Die
ſtar=
ken Bleche werden deshalb doppelſeitig verzinkt und vor und
nach der Aufſtellung mit roſtſchützender, ſäurefeſter Farbe
ge=
ſtrichen. Die Fugen werden gut abgedichtet. So wird eine
gute Haltbarkeit und Stabilität erreicht. Die Einteilung und
Ein=
richtung derartiger Silos iſt ähnlich wie die der
Eiſenbeton=
behälter. Eine Preßvorrichtung kann auch jederzeit eingebaut
werden.
Wo Grünfutter=Silos von ortsanſäſſigen Baufachleuten
hergeſtellt werden ſollen, können natürlich auch andere
Bau=
materialien, vor allem Ziegelſteine, verwandt werden.
Zur Silierung eignen ſich alle in Frage kommenden
Futter=
pflanzen, wie Gräſer, Klee, Seradella, Luzerne, Wicken, Erbſen,
Bohnen, Hafer, Mais, Rübenblätter, Kohl, Laub uſw. Das
früher übliche Warmgäreverfahren, bei dem vor der
Weiter=
einfuhr immer erſt eine Temperatur von 50 Grad eingehalten
und abgewartet werden mußte, eine praktiſch ſchwer
einzuhal=
tende Vorſchrift, hat man heute faſt durchweg verlaſſen. Nicht
die Einhaltung einer beſtimmten Temperatur iſt das
Weſent=
liche, ſondern eine raſche und gute Entlüftung des Futters. Das
Futter wird alſo, nachdem es gemäht oder gehauen iſt, ſofort,
bevor es abgewelkt iſt, in den Silo feſt eingelagert, wobei man
darauf achten muß, daß die Einlagerung gleichmäßig und ohne
Bildung von Hohlräumen erfolgt. Man muß alſo während des
Einfahrens ab und zu preſſen, ebenfalls jeden Abend
wäh=
rend der Einfuhrzeit. Iſt das Verfahren beendet, wird das
Futter mit einer Schicht feuchter Spreu bedeckt und dann
kräf=
tig gepreßt. In den erſten Tagen nach der Füllung iſt immer
wieder kräftig nachzupreſſen. Soll bei einer ſpäteren Ernte
nachgefüllt werden, wird der Preßdeckel abgenommen, die
Spreu=
ſchicht entfernt und vor der Nachfüllung die Oberfläche des
be=
reits eingelagerten Futters von etwa eingetretener
Schimmel=
bildung befreit. Für den Winter wird am beſten eine Schicht
Torfmull oder Rübenblätter zwiſchen Futter und Preßdeckel
ge=
lagert, die eine gute Luft= und Waſſerdichtigkeit verbürgt. Bei
der Entnahme wird, nach Entfernung des Preßdeckels, das
Futter von oben ſchichtweiſe abgenommen und durch die
Oeff=
nung nach außen geworfen. Ein Verſchluß des Vorrats iſt
dann nur nötig, wenn die Entnahme längere Zeit unterbrochen
wird. Bei Einhaltung dieſer Vorſchriften iſt eine jahrelange
Konſervierung des Futters möglich.
Manche Silos haben in ihrem Fundament, das in dieſem
Falle trichterförmig gehalten iſt, eine Saftabflußvorrichtung
eingebaut, ein Ablaufrohr mit aufgebogenem Krümmer an
ſei=
nem Ende. Dieſe Vorrichtung erlaubt die Ableitung des
freiwer=
denden Waſſers und Pflanzenſaftes und ſchützt gegen ſpäteres
Verderben der unten lagernden Futtervorräte. Die abgeleiteten
Säfte werden zum Tränken von Häckſel und Schweinefutter
ver=
wandt. Einer beſonderen Beobachtung und Behandlung bedarf
der Silo während der Kälteperioden, um das Futter vor dem
Gefrieren zu bewahren. In vielen Fällen iſt die Verwendung
einer Schneidemaſchine zweckmäßig, die das Futter in Mengen
von 1—3 Zentimeter ſchneidet und es gleichzeitig von oben in
den Silo ſchüttet, was oft auch einfach durch ein in der Nähe
der Meſſer der Maſchine eingebautes Gebläſe geſchieht.
Es iſt im Intereſſe der deutſchen Volkswirtſchaft zu hoffen,
daß ſich der Grünfutter=Silo in der Landwirtſchaft, der eine
wirkliche Arbeits=, Kraft= und Gelderſparnis bedeutet, immer
mehr einbürgert.
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[ ← ][ ]Seite 22
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ℳ 376016.89
Paſſiva:
Geſchäftsanteile .ℳ 4 100.00
Baudarlehen . X 330 241.05
Kreditoren . K 31 517.84
Reſt= Hypotheken
von Bauplätzen K 10158.00
„ 376 016.89
10
Kunstseide
nach dem Waschen schöner
als porher ..."
Haben Sie schon einmal ein farbiges
Kunstseidenstück mit PERSII.
ge-
waschen? Bitte achten Sie darauf,
wie frisch und lebhaft die Farben
nach dem Waschen leuchten!
Kunst-
seide wird am besten in kalter
Per-
sillauge gewaschen und auch kalt
gespült; dem Spiilwasser gibt man
zweckmäßig etwas Küchenessig bei.
Anzahl der Genoſſen bei der Gründung im Mai 1926
Zu= und Abgänge ........"
10—
Anzahl der Genoſſen am 31. Dezember 1926
Summe der Geſchäftsanteile der Genoſſen bei der
.. . .4 50 000 00
Gründung im Mai 1926 ..."
50 000.,00
dito am 31. Dezember 1926 . .
Summe der Haftſummen der Genoſſen bei der
Grün=
dung im Mai 1926 .
... . . . . . . 50 000.00
dito am 31. Dezember 1926 . . . . . . . . . . . 4 50 000,00
Der Vorſtand:
Nohl. Strecker.
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Bilanz per 31. Dezember 1926.
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Aktiva
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Debitoren . . . . „ 112141,71 Baudarlehen . . „ 112329,78
1719,50 Käufer=Anzahlungen 10 040,74
Bauzinſen . .
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Nr. 10, I. 24256
Anzahl der Genoſſen bei der Gründung im Mai 1926 . . . 12
Zu= und Abgänge . . . . . . . . . . . . . . ....... —
Anzahl der Genoſſen am 31. Dezember 1926 . . . . . . . .12
Summe der Geſchäftsanteile der Genoſſen bei der
Gründung im Mai 1926
ℳK 30 000.—
dito am 31. Dezember 1926 ..
.. . . . ℳ 30 000.—
Summe der Haftſummen der Genoſſen bei der
Gründung im Mai 1926.
„ . 60 000.—
dito am 31. Dezember 1926
.. . . . . 60 000.—
(14169
Der Verluſt wird auf neue Rechnung vorgetragen.
Der Vorſtand.
Nohl. Großmann.
Gomehndlunge Genasseuschaft fr Wohnungshauien a. C. m. h. I., Darmstadl.,
Bilanz per 31. Dezember 1926.
Aktiva:
Paſſiva:
Bankguthaben .. K 8230,81 Geſchäftsanteile , ℳ 3600,—
Debitoren . .. . . . 210835,63 Baudarlehen ... 160 457,28
Bauzinſen... . . . 3512,75 Käufer=Anzahlung. 59054,57
532,68
Verluſt pro 1926
233 111.,55
Anzahl der Genoſſen bei der Gründung im Mai 1926
Bu= und Abgänge . . . . . . . . . . . ..
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