Darmstädter Tagblatt 1927


08. September 1927

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Nummer 249 Donnerstag, den 8. September 1927. 190. Jahrgang

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eDevnntender ven Houmnosſchen Mnttag.

Wdergeburt des Genfer Protokolls?
Berſioß der kleinen Mächte gegen das Rüſtungs=
iN
der Großen. Das Verlangen nach Abrüſtung.
* Genf, 7. September. (Priv.=Tel.)
te heutige Vormittagsſitzung der Völkerbundsverſammlung
om Präſidenten Guani um 10 Uhr 40 Min. eröffnet.
ben der belgiſchen Regierung, in welchem
Srund der Artikel 2 und 4 der Wahlordnung für die
M zum Völkerbundsrat beantragt, Belgien für
ſerwählbar zu erklären. Die belgiſche Re=

hig hätte, wie bekannt, am 15. September aus
ölkerbundsrat ausſcheiden müſſen. Als
Moner zur Fortſetzung der Generaldebatte nahm der fin=
1Möelegierte, Geſandter Erich, das Wort.
Arfinniſche Delegierte ſprach beſonders über die
ürſtte des Abrüſtungsproblems, die in der vorbereitenden
Eſt on gemacht wurden, an deren Arbeiten ſich die finniſche
ug lebhaft beteiligt hat. Er begrüßte den hol=
ſchen
Antrag ſehr warm, weil er die alten
ſy von 1924, die trotz der Ablehnung des
ok olls niemals geſtorben ſeien, wieder
me. Aber man müſſe doch erſt eine gründliche allge=
Nprüfung des ganzen Problems vornehmen, bevor man ſich
Mls auf Bindungen feſtlege, die ſich damals als nicht halt=
eſen
.
hunds Außenminiſter über das Genfer Protololl
zweiter Redner ſprach der eſtniſche Delegierte Außen=
Akel dem Völkerbund den Dank ſeiner Regierung für
e bei der finanziellen Sanierung Eſtlands aus, ging aber
uen Wort auf den holländiſchen Antrag ein.
gegen verbreitete ſich der lettländiſche Außen=
1Mter Cielens ſehr ausführlich über das Genfer
Mroll und über die Notwendigkeit, ſeinen Grundgedan=
rgend
eine Weiſe wieder lebendig zu machen.
hrend der Vormittagsſitzung waren weder Chamberlain
riand im Saale, und auch der deutſche Außenminiſter
Ron hielt ſich nur kurze Zeit darin auf. In den Wandel=
Ahatte der polniſche Delegierte Sokal eine längere Unter=
nit
Chamberlain und Briand, wobei er ſich auch Streſe=
Morſtellen ließ.
t lettiſche Außenminiſter führte, während Chamberlain
Aal betrat, gerade aus, daß das Militärbudget der euro=
Staaten für das vergangene Jahr 1430 Millionen Dol=
tagen
hat und daß die Parallele zwiſchen 1913
er Gegenwart geradezu auffallend ſei.
ſit ichen Kräfte wie damals ſeien auch heute
Aerke, um die Erhaltung des Friedens zu
Arkreiben. Die gegenwärtige Generation
ſich ſchämen, der kommenden das Ver=
näs
zu hinterlaſſen, daß ſie nicht einmal
de geweſen ſei, den Frieden wirklich zu
iſieren.
Schwedens Vorſtoß.
ſchwediſche Außenminiſter Loefgren be=
e
ſich dann mit dem Bericht des Rates, in dem ſehr vie=
e
geſtanden hätte, was ſich in Europa ereignet habe.
Lücken des Berichtes ſeien kein Beweis für die Ruhe
Seha, ſondern nur dafür, daß der Rat es nicht für zweck=
Salten habe, ſich mit den Dingen zu beſchäftigen. Man
S den Staatsmännern nicht verdenken, wenn ſie ſich hier
ien Beſprechungen zuſammenfänden; das ſei im Gegen=
Aorteil des Völkerbundes. Aber anders läge es mit den
mngen im kleinen Kreiſe, die Fragen betreffen, die den
Frölkerbund angingen. Loefgren verwies auf die lang=
ſchwediſchen
Bemühungen, ein praktiſch brauchbares
Mlrngsverfahren durchzuſetzen, und erklärte ſchließlich, es
ute nicht mehr, die vorbereitende Abrüſtungskommiſſion
gerzuberufen, die noch einmal ihre geringen Ergebniſſe

e großen Differenzen feſtſtellen müßte. Der Zeit=
eijetzt
gekommen, daß die Mächte endlich
ſagen, was für Zugeſtändniſſe fie ſich
ſeitig machen wollen und auf welchen
ichen Garantien ſie ſich feſtzulegen ge=
ſeien
. So könnte man vielleicht die Grundlage für ein
Furs und definitives Abkommen finden. Beſonders die
mächte hätten die Verpflichtung, ſo ſchloß

2 ſeine auf die Abrüſtungsfrage bezüglichen Ausführun=
lich
einmal für eine klare Löſung in die=
ichtung
einzutreten.
Mede Loefgrens fand ſtarken Beifall. Sein Appell an
nächte iſt aber vorläufig ergebnislos geblieben, da Prä=
Srani am Schluß der Sitzung um Einſchreibung in die
unke erſuchte. Es ſcheint alſo, daß ſich noch kein Vertreter
äiſchen Großmächte zum Wort gemeldet hat, weil einſt=
unf
der Rednerliſte nur noch der kolumbiſche Delegierte
ud der däniſche Delegierte Zahle ſtehen.
Sitzung wurde um 12.45 Uhr auf nachmittags 5 Uhr
m 34 Uhr findet eine Sitzung des Bureaus der Ver=
Iias ſtat, die ſich mit der Frage des Neubaues des Völker=

häudes beſchäftigen wird.

Dachmittagsſitzung begann mit einer faſt einſtündigen
jalumbiſchen Delegierten Urrutia, der ſich faſt aus=
2 Mit der Kodiſizierung des internatonalen Nechts be=

faßte. Als zweiter Redner ſprach der däniſche Außenminiſter
Molteſen, der ſich hauptſächlich mit dem Abrüſtungsproblem
beſchäftigte und für die Leitgedanken der holländiſchen Reſolution
eintrat.
Japan zum Abrüſtungsproblem.
Als erſtes Mitglied des Völkerbundsrats und letzter Redner
der heutigen Nachmittagsſitzung ſprach der japaniſche Delegierte
Adatei, der ſich in der Hauptſache mit dem Abrüſtungsproblem
rach Beginn der Sitzung verlas der Präſident ein zu dieſem Problem darlegte. Das ganze Problem auf einmal der privatwirtſchaftlichen Siedlungsunternehmungen (wobei zwi=
begrüßte
mit Worten hohen Lobes die Beſchlüſſe der Preſſe=
konferenz
, die zur Betätigung der Preſſe als völkerverſöhnender lungsgedanken in die Tat umzuſetzen. Gegenüber den rein pri=
auf
morgen vormitag 1030 Uhr bertagt.
Der polniſche Paktvorſchlag.
Eine offizielle polniſche Erklärung.
w. Warſchau, 7. September.
Außenminiſterium mit, daß die polniſche Delegation in der Voll=
verſammlung
des Völkerbundes die Idee eines allgemeinen Nicht=
angriffspaktes
zur Erörterung ſtellen werde. Ueber die Form
dieſes Paktes könne gegenwärtig, bevor die Vollverſammlung lungsanwärtern iſt entſchieden abzuraten, mit Siedlungsgeſell=
ihr
Wort geſprochen habe, ſchwer etwas geſagt werden. Doch
ſolle dieſer Pakt eine Erweiterung der Völkerbundsſatzung dar=
ſtellen
, die aus den internationalen Beziehungen einen Krieg
angriffspakt könnten alle Mitglieder des Völkerbundes beitreten,
ebenfalls auch Staaten, die nicht zum Völkerbund gehören. Es
ſchen den Völkern, die Vermehrung der allgemeinen Sicherheit
und was damit verbunden ſei die Hebung des Anſehens
und des Einfluſſes des Völkerbundes zum Zwecke hätte.
Der urſprüngliche Wortlaut des polniſchen
Vorſchlages.
Genf, 7. September.
Der Führer der polniſchen Delegation, Sokal, hat geſtern
abend Briand und ſpäter in einer beſonderen Beſprechung den
Vertretern der Kleinen Entente und einiger baltiſcher Staaten
den Wortlaut der in den letzten Tagen lebhaft beſprochenen pol=
niſchen
Initiative bekannt gegeben. Der polniſche Reſolutions=
entwurf
geht von einer Empfehlung der letztjährigen Völker=
bundsverſammlung
auf erweiterte Anwendung von Schiedsge=
richtsverträgen
ähnlich dem in Loearno abgeſchloſſenen aus und
erklärt dann jeden Krieg als außer den Geſetzen ſtehend. Mit
dieſer Formel werde an eine Vervollſtändigung des Artikels 15
des Völkerbundspaktes gedacht, der in einem Konfliktsfall, über
Maßnahmen gibt, die ihnen für die Verteidigung ihres Rechtes
nowwendig erſcheinen.
Der polniſche Antrag zur Sicherheitsfrage hat nun auch im
Laufe des Mittwoch die deutſche Delegation paſſiert und geht
morgen an die Verſammlung gelangt, dürfte er nicht viel mehr
beſagen, als eine Erklärung der Völkerbundsſtag=
unterliegt
, enthält die Reſolution nichts weiter, als in ver= gleichen muß.
ſchiedenen Abſätzen und in vielfacher Formulierung die For=
derung
, daß keinerlei internationaler Konflikt
worden iſt, aber ebenfalls nur als frommer Wunſch und ohne anderen nach der Höhe der Anzahlung, die der Siedler zu leiſten
niſchen Delegierten der Völkerbundsverſammlung vorgelegt wer= Holſtein, Mecklenburg, Pommern, Oſttreußen, Brandenburg und
den, und es iſt möglich, daß morgen noch Paul=Boneour für ſchließlich auch in der Grenzmark, der Südweſt= und Süddeutſche
Frankreich und Chamberlain für England, zu der Reſolution eher in Ober= und Niederſchleſien ihm einigermaßen vertraute
ſprechen werden. Ob der deutſche Außenminiſter Streſemann. Verhältniſſe vorfinden bird. Andererſeits wird aber der Preis
ebenfalls ſchon morgen das Wort dazu ergreift, ſteht noch nicht, der Siedlerſtelle uud kamt auch die zu leiſtende Anzahlung
feſt, iſt aber nicht ausgeſchloſſen.

Die praktiſche Durchführung der
Siedlung in den ſchwach bevölkerten
Gebieten Deutſchlands.
Von
Geh. Regierungsrat Dr. Ponfick,
Mitglied des Reichswirtſchaftsrates.
Die landwirtſchaftlich=techniſche Durchführung.
Unbeſchadet der Unterſtützung durch Reich und Länder iſt
befaßte und die, wie er ſagte, klare und präziſe Stellung Japans die eigentlich rraktiſche Durchführung der Siedlung Aufgabe
radikal zu löſen, werde kaum möglich ſein. Aber Japan würde ſchen den gemiſchtwirtſchaftlichen und gemeinnützigen provinzig=
auch
eine Teillöſung herzlich begrüßen, durch die man dem Ziele len (Landes=/Siedlungsgeſellſchaften und den rein privaten Sied=
der
Friedensſicherung wenigſtens etwas näher komme. Adatei lungsgeſellſchaften und =genoſſenſchaften zu unterſcheiden iſt). Sie
ſind die eigentlichen Träger der Siedlung; ſie haben den Sied=
Faktor ſehr viel beizutragen habe. Die Sitzung wurde um 7½ Uhr vaten ſind die provinzialen Siedlungsgeſellſchaften, denen nach
dem Reichsſiedlungsgeſetz von vornherein von Landeswegen die
(ſubjektive) Gemeinnützigkeit zugeſprochen iſt, in ihrer Geſchäfts=
führung
bedeutend freier. Wohl hat der Staat ein gewiſſes Mit=
beſtimmungsrecht
, da er an dem Stammkapital der Geſellſchaften
mit Einlagen bis zu 50 Prozent und demgemäß im Aufſichtsrat
beteiligt iſt, aber darüber hinaus beſteht für die Einzelheiten
der praktiſchen Durchführung nur ein geringes Aufſichtsrecht.
Anders bei den rein privaten Geſellſchaften und Genoſſenſchaften.
Um in der Preſſe verbreitete ungenaue Nachrichten über den Dieſe ſind gezwungen, bei Siedlungsverfahren die Hilfe der
polniſchen Paktvorſchlag richtigzuſtellen, teilt das polniſche Kulturämter in Anſpruch zu nehmen, um als gemeinnützig an=
erkannt
zu werden. Hierdurch ſind ſie naturgemäß einer ſtarken
Aufſicht der Kulturbehörden unterworfen, insbeſondere auch hin=
ſichtlich
der Höhe ihrer Gewinne bei einzelnen Objekten. Sied=
ſchaften
oder =genoſſenſchaften in Geſchäftsverbindung zu treten,
die nicht unter der Kontrolle der Kulturämter ſtehen. Trübe Er=
fahrungen
der letzten Jahre haben gelehrt, daß unter der Flagge
nicht vollkommen ausſchlöſſe. Einem ſolchen allgemeinen Nichte der Gemeinnützigkeit mitunter wenig vertrauenswürdige Unter=
nehmungen
ſegeln.
Die Siedlungsgeſellſchaften kaufen in erſter Linie die für die
ſei klar, daß ein ſolcher Pakt gegen niemanden gerichtet ſein Aufteilung geeigneten Güter auf, nehmen ſie zunächſt in eine
würde und einzig die Feſtigung gegenſeitigen Vertrauens zwi= Zwiſchenwirtſchaft und geben ſie dann nach Herſtellung eines
Aufteilungsplaes, nach Vermeſſung, eventuell auch nach Her=
ſtellung
von Bodenverbeſſerungen, an die Siedlungsanwärter
ab, heute meiſt mit dem von der Geſellſchaft geſtellten vollen
toten und lebendigen Inventar und den von der Geſellſchaft er=
richteten
Wohn= und Wirtſchaftsgebäuden. Die Siedlungsgeſell=
ſchaften
führen auch den leider ſehr umfangreichen Verkehr mit
den Behörden, insbeſondene wegen der Anſiedlungsgenehmigung
und der Regelung der öffentlich=rechtlichen Verhältniſſe (Kirche,
Schule. Wege, Gemeindeanlagen); ſie vermitteln die erforder=
lichen
Kredite, Darlehen, Hauszinsſteuerhypotheken, Beiträge aus
der werteſchaffenden Erweibsloſenfürſorge uſw. und ſorgen durch
Beſitzfeſtigungsmaßnahmen für das weitere Fortkommen der
Siedler. Nur in ſelteneren Fällen teilen die Siedlungsgeſell=
ſchaften
kommiſſionsweiſe auf; daß es nicht häufiger geſchieht,
liegt in erſter Reihe an den damit verbundenen außerordent=
lichen
bürokratiſchen Schwierigkeiten.
Von großer Wichtigkeit für das Gelingen und Gedeihen der
Siedlungen ſind Auswahl und Eignung der Siedler. Der Sied=
lungsanwärter
muß ſachlich und perſönlich für die gar nicht
den keine einſtimmige Stellungnahme des Völkerbundsrates er= ſchwer genug einzuſchätzende Aufgabe geeignet ſein, ſich unter
reicht wird, den Mächten die Berechtigung zur Ergreifung ſolcher Entbehrungen und mancherlei Mühen zum ſelbſtändigen Bauern
emporzuarbeiten. Ohne eine ſtarke Entbehrungsbereitſchaft und
ohne überdurchſchnittliche praktiſche und theoretiſche Vorbildung
wird heutzutage der Siedler kaum vorankommen; er muß ſich
Die neue Formulierung Streſemanns überreicht. ſtets bewußt ſein, daß er erſt anfängt und es nicht ſo gut haben
kann wie zu Hauſe. Genau ſo muß ſich der junge Siedlungs=
luſtige
die Frage vorlegen, ob er überhaupt tüchtig und genügend
praktiſch veranlagt iſt, um die Arbeit aushalten zu können. Hier=
heute
nachmittag an Briand und Chamberlain zurück. Wem er bei ſpielt eine große Rolle auch, wie die Frau in der Wirtſchaft
tätig ſein kann und wird. Iſt die Siedlerfrau vom Lande, ſo
werden ſich kaum Schwierigkeiten ergeben, während im Falle,
daß die Frau in der Stadt aufgewachſen iſt, dieſe ſich darüber
ten, ſich jedes Angriffes enthalten zu wollen. klar ſein muß, daß die Bäuerin, auf der ein Hauptteil der Laſt
Dagegen ſoll die Außergeſetzſtellung des Krieges und Arbeit liegt, auf viele Genüſſe und Anregungen, die die
vollkommen daraus verſchwunden ſein. Beſonders Stadt bietet, verzichten muß. Im ganzen muß ſich jeder Bewer=
ber
vor Augen führen, daß er den Mangel unterdurchſchnittlichen
Chamberlain ſol alle mehr verpflichtenden Stellen Geldmittel (Siedlungen können im allgemeinen mit weniger
aus der Reſolution entfernt haben. In dieſer gegen= Eigenkapital erworben werden als alte Beſitzungen) durch über=
wärtigen
Faſſung, die allerdings immer noch Wbänderungen durchſchnittliche Tüchtigkeit und Charaktereigenſchaften aus=
An jungen Anwärtern, die zur Anſiedlung entſchloſſen ſind
und die auch trotz der hohen Anforderungen als geeignet bezeich=
net
werden dürfen, fehlt es trotzdem keineswegs. Zunächſt finden
durch einen Krieggeregeltwerden ſoll, ſondern, ſich in faſt ſchon ausreichendem Maße brauchbare Bewerber in
daß in allen Fällen, die auch einzeln aufgezählt werden, die den Oſtprovinzen ſelbſt aus den Kreiſen der dortigen jüngeren
Regelung durch irgendein friedliches Verfah= Bauernſöhne und aufſtrebenden Landarbeiter; aber gerade in
neuerer Zeit geht das Beſtreben dahin, daneben Bauernſöhne
rengeſuchtwerden foll. Darin erſchöpft ſich der ganze und dergleichen aus dem bäuerlichen Weſten, Südweſten und
Inhalt der ſo viel diskutierten polniſchen Reſolution, die alſo Süden des Reiches in den Grenzmarken anzuſiedeln. Bei der
auch nicht einmal irgendeinen Anſatz zu einem Nichtangriffspakt. Anſetzung dieſer Siedlungsanwärter wird es ſich empfehlen, daß
enthält. Auch der Artikel 15 des Völkerbundspak= nicht einzelne Siedler, ſondern geſchloſſene Siedlergruppen nach
tes iſt in der Reſolution nicht erwähnt. Es ſind dem Oſten ziehen, um dort in Form von landsmannſchaftlichen
nur einige Sonderwünſche, der kleinen Delegationen hineinge= Siedlungen ſeßhaft zu werden. Die Auswahl der neuen Heimat
bracht worden, wie z. B. die Unterſtützung eines angegriffenen hat dann nach verſchiedenen Geſichtspunkten zu erfolgen, einmal
nach der Gegend, in der ähnliche geographiſche konfeſſionelle
Staates, die anſcheinend auf den Wunſch Finnlands hinzugefügt uſw.) Verhältniſſe wie in der alten Heimat zu finden ſind, zum
jede Verpflichtung, die weiter ginge als der Völkerbundspakt, imſtande iſt. Im allgemeinen kann geſagt werden, daß der
Die Reſolution wird wahrſcheinlich morgen von dem pol= Niederdeutſche in erſter Reihe in Nordoſtdeutſchland, alſo in
geringer, je weiter öſtlich ind je näher der Grenze die Siedlung

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ORt4.2

liegt. Dieſe letztere Preiserwägung wird für viele Siedler aus=
ſchlaggebend
ſein müſſen. Uebeihaupt ſtellt die Beſchaffung der
Anzahlung einen der wichtigſten Faktoren dar. Siedler ganz
ohne Anzahlung als Bauern anzuſetzen, iſt nicht möglich, da
ſelbſt mit Hilfe der ſogenannten Einrichtungskredite des Reichs,
die im Höchſtfalle 4000 RM. betragen, die Siedlungsgeſellſchaften
hierzu nicht in der Lage ſind; es ſei denn, daß es ſich um eine
kleine Arbeiterſtelle handelt. Bei ſolchen iſt dann aber auch der
Einrichtungskredit bedeutend niedriger, und es wird gleichfalls
eine, wenn auch geringere Anzahlung verlangt.
Verfügt alſo der Siedlungsbewerber nicht ſelbſt über ein
Kapital von 812000 RM. (etwa ein Drittel des Preiſes für
eine 5060=Morgen=Stelle), ſo muß nach einem anderen Aus=
wege
geſucht werden. Eine Möglichkeit beſteht darin, daß der
Vater des Siedlers auf ſeinen Beſitz in der alten Heimat
(Grundſtück oder Wirtſchaft) eine Hypothek in der entſprechen=
den
Höhe auſnimmt und dieſe dem Sohne als Anzahlungskapital
zur Verfügung ſtellt. Dieſer Weg hat ſich bisher mehrfach als
gangbar bewieſen. Hierbei bietet ſich den heimatlichen Stellen
die Möglichkeit, durch Kreditgewährung in beſonderer Höhe und
durch Zinserleichterungen die Siedlung engerer Landeskinder
im Oſten des Reiches zu fördern und durch ſolche Hilfen ſich
ſelbſt Luft zu ſchaffen.
Da es den einzelnen Siedlern oft ſchwer möglich iſt, mit
den gemeinnützigen Siedlungsgeſellſchaften unmittelbar in Ver=
bindung
zu treten, wird es ſich empfehlen, für die erſten Ver=
handlungen
die Vermittlung der privaten landwirtſchaftlichen
Organiſationen (z. B. der Landbünde) in Anſpruch zu nehmen.
Hier ſei beſonders auch hingewieſen auf die Siedlervermittlungs=
ſtelle
bei der Geſellſchaft zur Förderung der inneren Koloniſa=
tion
, Berlin W 35, Potsdamer Straße 27a (der Zentralſtelle der
großen gemeinnützigen Provinzialſiedlungsgeſellſchaften). Sie iſt
mit Unterſtützung des Reiches ins Leben gerufen worden und
wird, wenn ſie ſich erſt recht eingeſpielt hat, als Zentralſtelle in
der Lage ſein, ſtändig Siedlerſtellen in Form von gemeinſchaft=
lichen
und landsmannſchaftlichen Siedlungen wie auch Einzel=
ſtellen
bei den ihr angeſchloſſenen Landgeſellſchaften zu ver=
mitteln
.
Der praktiſchen Durchführung der Siedlung in den dünn
bevölkerten Gebieten unſeres Vaterlandes ſtehen alſo grund=
ſätzlich
wirklich bedeutende und hemmende Schwierigkeiten nicht
mehr im Wege. Gutes und ausreichendes Siedlermaterial hat
den Willen, dem Oſten ſein Leben und ſeine Kräfte zuzuführen;
Reich und Länder haben die nötigen Mittel bereitgeſtellt; Land
ſteht zu günſtigen Bedingungen zur Verfügung; die Organiſation
der Siedlung iſt grundſätzlich einigermaßen zweckmäßig und be=
ginnt
, ſich den heutigen Verhältniſſen anzupaſſen. Eine neue und
große Epoche der inneren Koloniſation muß jetzt anbrechen,
Siedlung iſt in bevölkerungs= und wirtſchaftspolitiſcher, in ſozial=
und nationalpolitiſcher Hinſicht eine vielleicht die Lebens=
frage
des deutſchen Volkes. Sie drängt mit Macht der Löſung
entgegen.
Die neue Oberraſchung. Die Locarno=
mächte
vertreien den polniſchen Vorſchlag.
In der morgigen Sitzung des Völkerbundes wird es eine
neue Ueberraſchung geben, nachdem am heutigen Abend entſchie=
den
worden iſt, daß die ſogenannte polniſche Reſo=
lution
nicht von Polen, ſondern von mehreren
Mächten gemeinſam eingebracht und begründet
werden wird. Die Locarnomächte haben nämlich die
ihnen von den Polen unterbreitete Reſolution ſofarb=
los
gemacht, daß ſie ſich berpflichtet fühlen, die
Reſolution nunmehr auch ſelbſt dem Völker=
bund
vorzuſchlagen. Um ſie etwas inhaltsreicher zu ge=
ſtalten
, werden ihr auf Betreiben einiger der Locarnomächte ſogar
noch einige Kleinigkeiten, wie Empfehlungen über das Schieds=
gericht
uſw., angefügt werden, damit ſie wenigſtens ein gewiſſes
Anſehen erhält. Die Rednerliſte des morgigen Tages wird natur=
gemäß
eine vollkommene Aenderung erfahren, da Sokal, der an
dritter Stelle ſtand, wahrſcheinlich auf das Wort verzichten wird,
ebenſo wie der nach ihm vorgemerkte Politis. Wenn die Reſolu=
tion
morgen bereits eingebracht wird, dürften die Vertreter der=
jenigen
Mächte, die ſie vorlegen, alſo wahrſcheinlich England,
Frankreich, Italien, Deutſchland uſw., ſie auch ſo=
fort
begründen und eine Art von neuer Generaldebatte einleiten.
Dazu iſt aber ein Zweidrittelmehrheitsbeſchluß der Verſammlung
notwendig. Mit der evtl. Annahme dieſer Reſolution am Freitag
oder Samstag dürfte dann die holländiſche Reſolution von der
Bildfläche verſchwinden, zum größten Leidweſen der Delega=
tionen
, die dieſer wenigſtens eine ernſthafte Prüfung verlangenden
Reſolution den Vorzug gegeben hätten.

Donnerstag, den 8. September 1927

Vom Tage.
Reichspräſident v. Hindenburg traf, von Holzkirchen kommend,
in München ein und ſetzte um 11,13 Uhr die Fahrt nach Ber=
lin
fort.
Im Anſchluß an die Katholikentagung fand geſtern unter dem Vorſitz
des Reichskanzlers Dr. Marx eine Verſammlung der Partei=
vorſitzenden
der Zentrumspartei ſtatt. Die Verhandlun=
gen
waren ſtreng vertraulich. Im Verlaufe der Ausſprache wurde u. a.
der Fall Wirth beſprochen.
Der Aelteſtenrat des Reichstags iſt nunmehr endgültig
auf Mittwoch, den 14. September, nachmittags 4 Uhr, einberufen
worden. Er wird ſowohl über den Zeitpunkt des Zuſammentritt3 des
Reichstags als auch über die Gegenſtände, die in der kurzen Herbſt=
tagung
beraten werden ſollen, Beſchluß faſſen. Die Oktobertagung des
Reichstags wird nur 814 Tage dauern.
Der deutſch=franzöſiſche Handelsvertrag iſt all=
gemein
in Kraft getreten. Auf Grund des nenen Abkommens ſollen
bereits zahlreſhe Abſchlüſſe zuiſchen der deutſchen und franzöſiſchen
Wirtſchaft getätigt worden ſein.
Der polniſche Geſandte in Berlin, Olſchowſki, hat im Auswär=
tigen
Amt eine Proteſtnote gegen den tätlichen Angriff auf die
Frau eines Beamten des polniſchen Konſulats in Schneidemühl über=
reicht
.
Der endgültige Termin für die Einberufung des polni=
ſchen
Seim iſt auf den 22. September feſtgeſetzt worden.
Nach einem in Genf umlaufenden Gerucht foll Chamberlain
beabſichtigen, ſich nach Abſchluß der diesjährigen Tagung des
Völkerbundes nach Genua zu begeben, um mit Muſſolini zu=
ſammenzutreffen
.
Am Freitag und Samstag wird in Genf die Konferenz der
Außenminiſter der Kleinen Entente abgehalten werden,
weil der jugoſlawiſche Außenminiſter Marinkowitſch anfangs nächſter
Woche Genf verläßt.
Die letzten Meldungen aus Angora beſtätigen, daß bei den
türkiſchen Wahlen nicht ein einziger Oppoſitions=
kandidat
gewählt worden iſt. Es waren allerdings nur
wenige aufgeſtellt worden.

Der Porſitzende der Völkerbundsverſammlung

Dr. Guani,
der Geſandte von Uruguay, iſt mit einer knappen Stimmen=
mehrheit
gegen den öſterreichiſchen Geſandten Grafen von Mens=
dorff
zum Präſidenten der in Genf tagenden Völkerbundsver=
ſammlung
gewählt worden.
Die Wahlen für die nichtſtändigen Sitze
zum Völkerbundsrat
ſind auf den 15. September feſtgeſetzt worden. In den folgenden
Jahren ſollen ſie jeweils am zweiten Montag der Tagung, d. h.
eine Woche nach dem Beginn der Tagung, ſtattfinden, ſo daß in
Zukunft alſo der Rat in ſeiner alten Zuſammenſetzung ſtets nur
noch während der erſten Woche der Verſammlung tagen kann.
Am Vormittag des Wahltages ſoll ſich die Verſammlung regel=
mäßig
über die Anträge auf Wiederwählbarkeit ausſprechen. Da
zurzeit bereits Polen als wiederwählbar im Rat ſitzt, können
nur noch zwei Staaten für wiederwählbar erklärt werden, weil
nach dem neuen Wahlreglement niemals mehr als drei für
wiederwählbar erklärte Mitglieder gleichzeitig im Rat ſitzen
dürfen.

* Techniſche Rundſchau.
Von Dr. Helmut Thomaſius.
Durch den Weltkrieg wurde eine Entwicklung unterbrochen,
die vorher ſchon in ſchwachen Anfängen eingeſetzt hatte. Man
kann dieſe Entwicklung vielleicht am beſten unter der Bezeich=
nung
Fernverſorgung zuſammenfaſſen. In noch allzu reich=
licher
Menge gibt es auf der ganzen Welt kleine Elektrizitäts=
werke
. Beträchtlich größer als ihre Zahl iſt die der Gaswerke.
Uebertroffen werden ſie beide von der Unzahl der einzelnen
Feuerſtellen, die zur Erwärmung von Gebäuden unterhalten
werden. Hier liegt eine Zerſplitterung und damit eine Verſchwen=
dung
vor, wie ſie ärger nicht gedacht werden kann. Dieſe Zer=
ſplitterung
iſt mit gewaltigen wirtſchaftlichen Nachteilen verbun=
den
. Die Erzeugung von Elektrizität, Gas und Wärme beruht
zum größten Teil auf der Verwendung von Kohle. Ganz abge=
ſehen
davon, daß das einzelne kleine Werk niemals ſo wirtſchaft=
lich
arbeiten kann wie das große, ſind mit ſeinem Betrieb noch
weitere Umſtände verbunden, die zu denken geben. Die Kohle
muß ihm zugefahren werden. Zu dieſem Zweck braucht man
Güterzüge, deren Lokomotiven ſelbſt wieder Kohle benötigen.
Eine erhebliche Menge von rollendem Material iſt ſtändig unter=
wegs
und wird abgenutzt. Für ſeine Erneuerung iſt Eiſen nötig.
Dieſes kann abermals nur wieder mit Hilfe von Kohle gewon=
nen
werden. Die ganze Lage mutet geradezu ſo an, als ob hier
ein klug erdachtes, ſorgfältig durchgebildetes und weit veräſteltes
Syſtem vorläge, um möglichſt viel Kohle zu verbrauchen, an der
wir doch wahrlich keinen Ueberfluß haben.
Wir leben im Zeitalter der Rationaliſierung, der Umſtellung
der Betriebe auf Wirtſchaftlichkeit. Bei unſerer Gasverſorgung
und bei unſerem Heizungsweſen merkt man wahrlich noch nichts
davon. Am weiteſten iſt ſie bei den Elektrizitätswerken vorge=
ſchritten
. Hier ſind die einzelnen kleinen Werke bereits zum er=
heblichen
Teil verſchwunden. An ihre Stelle iſt das große Kraft=
werk
getreten, das einen weiten Umkreis mit Strom ſpeiſt.
Aber noch iſt auch hier erhebliche Arbeit zu leiſten, ehe der höchſte
denkbare wirtſchaftliche Wirkungsgrad erreicht iſt.
Die Gasbeleuchtung iſt älter als die Elektrizität. Man ſollte
deshalb glauben, daß die Errichtung großer Verſorgungsnetze
hier ſchon früher hätte einſetzen müſſen als bei dieſer. Wenn das
nicht der Fall geweſen iſt, ſo iſt die Urſache in erſter Linie in
den techniſchen Schwierigkeiten zu ſuchen, die ſich der Fernber=
forgung
mit Gas entgegenſtellten. Das Gas ſoll ja nicht nur zu
Beleuchtung, ſondern auch zum Antrieb von Maſchinen dienen.
Es handelte ſich alſo darum, ein Gas zu erzeugen, das ſowohl
als Leuchtgas wie als Kraftgas Verwendung finden kann. Vor

allem mußte das Kraftgas billig ſein. Dann waren ſchwierige
Berechnungen und Unterſuchungen über die zur Verfügung
ſtehenden Kohlen nötig. Welche Kohle iſt nicht nur in techniſcher,
ſondern auch in wirtſchaftlicher Hinſicht die geeignetſte? Soll
man die Kohle dort in Bas umwandeln, wo ſie aus der Erde
kommt, oder iſt es wirtſchaftlicher, ſie erſt nach einer beſonders
günſtig gelegenen Gegend zu befördern und hier das große Kraft
werk zu errichten? Endlich ſpielte auch die Frage der Fernlei=
tung
ſelbſt eine Rolle. Das Gas muß unter Druck geſetzt werden.
Man braucht lange Rohrleitungen, die den Druck des zuſammen=
gepreßten
Gaſes aushalten müſſen. Welche Drucke kommen in
Betracht, welche Stoffe ſind imſtande, ſie zu ertragen? Iſt eine
ausgedehnte Leitung in Anbetracht der Koſten für das Material
und ſonſtiger Umftände noch wirtſchaftlich?
Man erkennt deutlich, wie gerade hier nicht nur rein tech=
niſche
, ſondern vor allem auch wirtſchaftliche Umſtände ſehr ſorg=
fältig
zu erwägen ſind. Nur zögernd ging man an die vorlie=
genden
Aufgaben. Es entſtand vor dem Kriege die verhältnis=
mäßig
kleine Ferngasanlage Lübeck=Travemünde, dann eine
weitere Anlage in Oberſchleſien. In erheblich größerem Maß=
ſtabe
ging Amerika vor. Man baute eine 185 Kilometer lange
Gasleitung nach Chicago, in der man das bei Greentown, im
Staate Indiana, aus natürlichen Gasquellen entſtrömende Gas
ſeinem Beſtimmungsort zuleitete. Die hier gemachten Erfah=
rungen
mußten zunächſt abſchrecken. Es wollte nicht gelingen,
die Rohre, und insbeſondere ihre Verbindungen, dicht zu halten.
Die Gasverluſte ſollen zunächſt 30 bis 40 v. H. betragen haben.
Doppelleitungen aus ſchmiedeeiſernen Röhren wurden gebaut.
Auf dieſe Weiſe gelang es, tatſächlich die Gasverluſte erheblich
herabzuſetzen. Gegenwärtig iſt man in Chicago mit neuen Ar=
beiten
beſchäftigt, auf die wir ſogleich zurückkommen werden.
Andere amerikaniſche Städte, darunter Baltimore, folgten.
Vor weiteren Verſuchen ſchreckte unter anderem die Notwen=
digkeit
ab, ſehr große und weitverzweigte Netze ausführen zu
müſſen. Hierüber lagen noch keine Erfahrungen vor. Das raſche
Anwachſen der Großſtädte hat nun ganz von ſelbſt zu einer Ver=
größerung
der Netze geführt. Das Gasnetz Berlins allein hat
eine Länge von ungefähr 250 Kilometer. Hier konnte man alſo
Erfahrungen über die Gasverteilung durch ausgedehnte Netze
ſammeln. Auf dieſe Weiſe war allmählich die techniſche Grund=
lage
für die Ferngasverſorgung geſchaffen worden, die nunmehr
in der ganzen Welt in immer weiterem Umfange zur Durchfüh=
rung
kommen wird. Die nächſten Jahrzehnte dürften vorausſicht=
lich
vollkommen unter dem Zeichen dieſes techniſchen Fortſchrit=
tes
ſtehen. Die kleinen Gaswerke werden verſchwinden. Eine
rieſige Zentrale wird weiten Ländergebieten Gas liefern, das
ſowohl zur Beleuchtung wie für Kraftzwecke verwendbar iſt.
In Deutſchland erhält zunächſt das Ruhrgebiet eine Verſor=

Nummer 249

* Der gordiſche Knoten von Genſt
Deutſchland zum holländiſchen Antrag.
holländiſche Reſolution ein Schachzug
Franzoſen? Englands Widerſiand.,

Die Reiſe Dr. Streſemanns nach Berlin, die am Die=
nachmittag
feſtſtand, iſt neuerdings wieder unſicher gewun
wenigſtens ſoweit der Zeitpunkt in Frage kommt. Die hl
diſche Entſchließung hat in die Abrüſtungsdebatte des Z
bundes ein neues Moment geworfen, deſſen weitere Entwij=
ſich
noch gar nicht überſehen läßt. Es iſt deshalb durchaussn
lich, daß Dr. Streſemann den Reichskanzler bittet, die Kabxu
ſitzung vom Samstag vormittag auf Montag zu verlegen,
der Miniſter noch Gelegenheit hat, bei den Abrüſtungsbeſprry
gen in Genf zu ſein.
Der holländiſche Vorſchlag iſt ja eine Senſation no.
ſich. Er iſt merkwürdigerweiſe den Franzoſen und Engländ
am Dienstag vormittag offiziell zur Kenntnis gebracht wur
während die deutſche Delegation erſt kurz vor der Rede de.:
ländiſchen Delegierten auf Umwegen davon erfuhr. Die
liche Rundſchau, die in dieſem Falle wohl die Meinunn/
Außenminiſters wiedergibt, kommt in einer kurzen Vorben
tung zu dem Ergebnis, daß in dem Wortlaut der hollänKdſ
Reſolution gewiſſe Tendenzen enthalten ſind, denen Deutf fu
durchaus zuſtimmen kann; was aber noch nicht hinreicheny
iſt, ob nicht doch in der eventuellen weiteren Ausgeſtaltung
ſer Reſolution Fallſtricke ſich ergeben, die doch noch auf einn
Oſtlocarno hinauslaufen. Die Vermutung liegt nahe
auch die holländiſche Reſolution ein wohlbe=
neter
Schachzug in dem großen franzöſi
Spiel iſt, daß Poincaré einmal mit den Polen und ni

Holländern zuſammenarbeitet, von denen er jetzt die Hou; / Huder vorhergenen
vorgeſchickt hat, rachdem die polniſche Senſation einigern
verpufft iſt. Die Holländer ſelbſt beſtreiten das. Nachden)
die polniſchen Dementis gelinde geſagt als unzuverläſſig hrt
geſtellt haben, iſt es begreiflich, wenn man ſolchen Ableugmuß
manövern gegenüber nachgerade einen ſtarken Skeptixss
empfindet. Vollkommen ſinnlos iſt natürlich, was ſichyn
aus dem zeitlichen Zuſammenhang ergibt, die von franz ürr
Seite in Genf herumgereichte Verſion, als ob der holläde
Vorſtoß zu ſammen mit Deutſchland ausgeheckt ſei und geh=
maßen
der deutſche Gegenhieb gegen die polniſchen Abſichtsum
ſolle. Der holländiſche Antrag hat aber wenigſtens das einn ſe
gehabt, daß in Genf jetzt die Atmoſphäre von vielen Gemim
zerriſſen iſt und daß die Delegationen jetzt für ihre weim
Verhandlungen greifbare Unterlagen haben. Er hat ahe
Polen veranlaßt, aus ihrem geheimnisvollen Dunkel her. n=
treten
und ihren Antrag den übrigen Delegationen zur Kew
zu bringen, nachdem ſie ihn allerdings wiederholt umgeclſt
und verbeſſert haben. Die deutſche Delegation hat, wie ruch
Berlin weiß, eingehend über ihre weitere Taktik beraten.,
holländiſche Antrag ſelbſt kann wohl auffs
nahme nicht rechnen, weil er eine Abänderung de G
der Völkerbundsſatzungen ins Auge faßt und die hierzu er.N
liche Einſtimmigkeit kaum zu erreichen iſt, da England emur
ſelbſt Nein ſagen oder eine ſeiner Kolonien vorſchicken M
Auch gegen die polniſchen Abſichten hat Chamberlain
mobil gemacht in merkwürdig ſchroffer Form. Er hat ni=cer

n Stet.
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ſie vellei
äüidenten n
ge mit
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auch
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ſind.
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ſie ſie es berdi
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Das iſt eine Ton

ſters Koch. Wir b
Riniſterpräſidente
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anzminiſſer

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iſter mit ſeiner Vor
iſio jedenfallt
uſammen. Es wi
Notwendigkeit eine

das Reuterſche Bureau bemüht, ſondern auch den anderer, P=
gationen
mitgeteilt, daß England einer allgemeit
Formel nicht zuſtimmen werde.
Für die deutſche Delegation iſt es ganz günſtig, daß fi
im Trommelfener für die Ablehnung fteht, ſondern daß ait
England das Odium auf ſich genommen hat, einmal darg.
zuweiſen, wie wenig ſachlich begründet der Rufnach S.
heiten iſt. Aber bei dem Charakter Chamberlains iſt /Kt
wegs ausgeſchloſſen, daß er aus ſeiner Ablehnung heraus)!
wieder das Bedürfnis hat, wenigſtens etas zu tun, u.
einem Gegenvorſchlag kommt, der für Deutſchland erſt rehl
tragbar iſt. Darüber hinaus aber iſt ſtimmungsgemäß richt
verkennen, daß Deutſchland in Genf in die Vernl
digung gedrängt iſt. Wir waren eigentlich diejenichu!
als Ankläger auftreten konnten mit dem Hinweis, daß dieG
ſtaaten keinerlei Anſtalten machten, der erzwungenen dan
Abrüſtung zu folgen. Jetzt haben die Polen es verſtandein
Atmoſphäre zu erzeugen, die irgendwie ſchon etwas Fein/P
gegen den ewigen Friedensſtörer Deutſchland enthält. Eiſl
alſo die Aufgabe der deutſchen Delegation und des danm
Außenminiſters ſein, das moraliſche Gleichgewicht wieder9
ſtellen, und das kann nur geſchehen, indem wir einmal dar W1 eine Werbet
verhältnis zwiſchen der Entwaffnung Deutſchlands u06
Aufrüſtung unſerer Nachbarn aufzeigen, auf der anderen ?
aber auch unſere Bereitwilligkeit erklären zu den Schrit/hN Ms Verbot
wirklich dem Frieden dienen.

der Außenmini

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bis da

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Haſtwagen

wird der Ve
Ma Abeig

gungsleitung. Hier liegen die Verhältniſſe ganz beſonde5
ſtig. In den dortigen Kokereien entſteht ja ſowieſo Gas!
waltigen Mengen. Dieſes wird der Leitung zugeführt.
hat das Gas aus den einzelnen Anlagen eine verſchiedenn
Zuſammenſetzung. Für den Kraftbetrieb und die Bele a.
braucht man aber ein Gas von ſtets gleicher Beſchaffenher
verſchiedenen Gaſe werden daher zunächſt in ein Einku
umgewandelt und dann erſt durch die Druckleitungen
zahlreichen Abnehmer verteilt. Daß dieſe Abnehmer ta.
ſehr zahlreich ſein werden, mag man aus der Länge der
ſehenen Leitung erſehen. Sie verzweigt ſich in mehrere
ſtränge, von denen der eine über Bremen und Hambu:
Kiel führt. Der zweite gehr über Haunover, Braunſchw=
Magdeburg nach Berlin. Seine Verlängerung nach Ste
in Ausſicht genommen. Ein weiterer Strang führt üben
und Thüringen nach Sachſen. Schließlich wird eine Leit=
Rhein entlang nach Köln, Mannheim, Stuttgart und Süd‟
land laufen. Durch ſie werden die Städte München und
berg verſorgt werden. Man muß zugeſtehen, daß das eile!
ordentlich ausgedehntes Netz für eine einzige Zentrale !
ſes Netz wird aber mit den übrigen Verſorgungsnetzen
lands in Verbindung ſtehen. Weitere große Gaskraftwe
in Oberſchleſien, in Niederſchleſien ſowie in Mitteldeun?
insbeſondere in Sachſen, vorgeſehen. Der vom Ruhrgel.
nach Sachſen geführte Strang wird mit dieſen Kraftwer:
ihrem Verſorgungsgebiet zuſammenhängen. Ebenſo iſt el-
bindung
Berlins mit dieſen Werken in Ausſicht genomns
Durch dieſe Anordnung wird für die Gasfernber
Deutſchlands der Vorteil des Belaſtungsausgleichs erzü
ſich ja bei den Elektrizitätswerken ſchon ſo vorzüglich LI
hat. Wird in einem Gebiet mehr Energie, in dieſem Fc
Gas, gebraucht, als es liefern kann, und hat ein anderess
fluß, ſo wird dieſe ungleiche Belaſtung ausgeglichen. Deil
fluß wird in das Gebiet abgeleitet, wo Mangel herrſche-
Bei der Durchführung der deutſchen Ferngasverſorgurk
man ſich natürlich die techniſchen Erfahrungen zunube
die man in anderen Ländern erzielte. Hier ſind insbe‟
in jungſter Zeit in Chicago wichtige Neuerungen zu verz=
linterpflaſterbahnen
und ſonſtige Bauten hindern Nar.
Verlegung großer Druckgasröhren mit weitem Durchmelle.
hat nun in Chicago anſtelle runder Röhren ſehr bre‟
außerordentlich flache, eiferne Kanäle verlegt, die ii
zwiſchen der Decke der Untergrundbahnen und dem Pltale.
geſchoben hat. Es hat ſich gezeigt, daß derartige Ra*
ullerdings in beſonderer Weiſe verſtärkt ſein müſſen, Le‟
des Gaſes ſehr wohl aushalten. Die Fernsasverſoks.
ſchiert in Bälde dürfte ihr auch die Fernheizung ſ.."
bezug auf die wir noch am weiteſten zurück ſind.

[ ][  ][ ]

danmer 249
Der Flaggenſtreit.
Braun gegen Koch.
Von unſerer Berliner Redaktion.
n dem Flaggenſtreit fallen jetzt Hieb und Gegenhieb hagel=
ſeru
feinander. Der gegenſeitige Kampf nimmt jetzt Formen
ennit dem Begriff Würdeloſigkeit noch milde gekennzeichnet
Arir können uns des Eindrucks nicht erwehren, als wenn
zraldemokratiſcher Seite ganz bewußt auf eine Verſchärfung
Funart gedrückt wird. Der deutſchnationale Miniſter Koch hat
negen Tagen in Stettin die Art kritiſiert, wie von dem
ſaſoen Miniſterpräſidenten Braun der Boykott gegen alles
Erecs wird, was Schwarz=Rot=Gold nicht anerkennen will.
ſif hat jetzt derſelbe Herr Braun in Altona geantwortet in
an, wie man ſie vielleicht einem Parteiagitator, nicht aber
m=iniſterpräſidenten nachſehen kann. Daß wir die ſchwarz=
ſoe
Handelsflagge mit der ſchwarz=rot=goldenen Göſch in
me faſſung haben, hält Herr Braun für eine bedauerliche
Mi. Er bezeichnet auch die ſchwarz=weiß=rote Kriegsflagge,
y von ſeinem Parteifreund Ebert gebilligt und eingeführt
wr iſt, als verfaſſungswidrig. Ueber manches, was Herr
9w onſt noch geſagt hat, kann man hinweggehen. Eine Be=
Aont aber muß doch feſtgehalten werden: Herr Koch habe
mher den Angriffen, daß Schwarz=Weiß=Rot eine Parteifahne
ſwei ſei, darauf hingewieſen, daß auch die ſchwarz=rot= gol=
zsarben
durch die Agitation des Reichsbanners zu einer
hirgge geworden ſind. Herr Braun verſichert, daß die kol=
Wböflichkeit es ihm verbiete, dieſe Behauptung ſo zu charak=
Abier, wie ſie es verdiene, fährt aber darauf unmittelbar
4Senn ſie mir in der deutſchnationalen Agitationspreſſe
beigetreten iſt, habe ich ſie als läppiſch und dumm be=
Gtt‟ Das iſt eine Tonart, die kaum mehr zu überbieten
ßtn trotz der vorhergehenden Einſchränkung richtet ſich dieſer

Mitzn natürlich abſichtlich unmittelbar an die Adreſſe des
Aiſten niſters Koch. Wir bedauern auch dieſe Entgleiſung des
ſihichen Miniſterpräſidenten, die uns überhaupt nur verſtänd=
n
, wenn wir annehmen, daß ihm jeder Weg und jedes
M rcht iſt im Kampf gegen die von den Deutſchnationalen
arfüste Reichsregierung.

Finanzminiſterkonferenz in Berlin.
* Berlin, 7. September. (Priv.=Tel.)
eVorlage über die Beſoldungsreform iſt nun ſoweit fer=
Rüi, daß ſich auch die Finanzminiſter der Länder mit dieſer
m indgültigen Faſſung beſchäftigen. Für Freitag iſt in
äne Konferenz der Finanzminiſter der Länder vorge=
n
der Dr. Köhler ſeinen Entwurf vorlegen wird. Unter
(Mürnſtänden iſt es auch nicht möglich geweſen, die Kabi=
ſtuig
vom Samstag vormittag zu vertagen, weil ſonſt der
miniſter mit ſeiner Vorlage nicht fertig wird. Das Kabi=
ſtt
alſo jedenfalls, auch wenn Dr. Streſemann nicht kom=
ſtun
, zuſammen. Es würde ſich dann für Anfang nächſter
ie Notwendigkeit einer zweiten Kabinettsſitzung ergeben,
Adann der Außenminiſter nach Abſchluß der Genfer Ent=
ſiusdebatte
herüberkäme. Ob es unter dieſen Umſtänden
ſein wird, daß Reichsfinanzminiſter Dr. Köhler auf der
Rutſchen Beamtentagung in Magdeburg am nächſten
bereits die Einzelheiten der geplanten Beſoldungs=
AAmitteilen kann, iſt fraglich geworden. Dr. Köhler wird
ſtie uns von zuſtändiger Stelle auf Anfrage ausdrücklich
alt wird, an dieſer Tagung trotzdem teilnehmen. Sollte
hinett bis dahin keine endgültigen Beſchlüſſe gefaßt haben,
ſc er ſich darauf beſchränken, die Grundzüge der Beſol=
F form mitzuteilen.
Werbot der Interallierten Rheinlandkommiſfion.
Koblenz, 7. September.
Interallierte Rheinlandkommiſſion hat am 3. September
Ren Beſchluß gefaßt: Es iſt beobachtet worden, daß im
R Gebiet Flaggen mit dem Abzeichen der im beſetzten
Averbotenen Vereinigung des Stahlhelms gezeigt werden,
n Kraftwagen und Fahrrädern. Da das Zeigen dieſer
i auf eine Werbetätigkeit dieſer verbotenen Vereinigungen
Märft, wird der Verkauf und Gebrauch von Flaggen und
die das Abzeichen des Stahlhelms tragen, für verboten
WDieſes Verbot gilt für alle Perſonen, die ſich ins beſetzte
begeben, gleichgültig, ob ſie im beſetzten oder unbeſetzten
Bwohnen.

Donnerstag, den 8. September 1922
Eine bemerkenswerte Stimme.
* Berlin, 7. September. (Priv.=Tel.)
Die Amerikaner haben vor kurzem eine ganze Reihe von
Beamten nach Europa geſandt, darunter auch nach Deutſchland,
die ſich mit der europäiſchen Wirtſchaft ſehr eingehend beſchäftigt
hatten. Was wenig bekannt geworden iſt, iſt die Tatſache, daß
deutſche Exportfirmen den amerikaniſchen Handelsbevollmäch=
tigten
für Exporte nach den Vereinigten Staaten die Bücher der Ueberſchrift: Eine kritiſche Verſammlung des
öffnen und den Nachweis erbringen mußten, daß Selbſtkoſten und Völkerbundes. Treiben wir zum Kriege? eine
Dieſe Vertreter haben, ſoweit ſie Deutſchland bereiſten, ihre carno und ſchließt ſeine Auslaſſungen mit folgenden Betrach=
Berichte jetzt dem Handelsattaché der Vereinigten Staaten in tungen, die auch einen Nichtleſer des Obſerver nachdenklich
Berlin eingereicht, der jetzt in einem Schlußbericht feſtſtellt, ſtimmen können:
Deutſchlands Exporthandel wachſe zuſehends und die deutſchen
Fertigfabrikate ſtänden mit den amerikaniſchen in ſcharfer Kon= ob wir das Vertrauen, des Völkerbundes beſitzen oder nicht?
kurrenz. Daran knüpft das Journal of Commerce einen be= Hat nicht England mehr für den Bund getan, als der Bund
Deutſchland, wenn es auf dem Gebiete der Fertigwaren als Kon= unſere Mitgliedſchaft uns eines Tages in einen Zank verwickeln,
kurrent auftrete, doch wieder Rohſtoffe benötige. Die Vereinigten deſſen Urheber wir nicht ſind, in einen Zank, in dem wir die
Staaten würden dadurch vielleicht auf der einen Seite Ein= Muſik bezahlen müßten, ohne die Tonart angeben zu dürfen?
vermehrten Rohſtoffbezug ein entſprechender Ausgleich eintreten, miniſter, als eine Bühne, auf der die Kleinmächte umherſtolzie=
Bürgen und Verwalter des Dawesplanes auf dem feſtgelegten tigen Angelegenheiten weiſe für ſich behalten und den Bund nur
Zahlungsmodus beſtehen blieben, die Vereinigten Staaten an benutzen, um ihre Entſcheidungen, die ſie ohne ſeine Kemtnis
Deutſchland immer einen ſehr zurückhaltenden Käufer, aber gefaßt haben, regiſtrieren zu laſſen. Iſt nicht ſchließlich dies
einen ſcharfen und energiſchen Konkurrenten auf dem Weltmarkt jährliche Zuſammenſtrömen von einigen Hunderten offiziöſer
haben würden. Dieſer Feſtſtellung kann von uns nur beige=
pflichtet
werden. Soll Deutſchland die Reparationsmilliarden die Klugen und Weiſen ſo wenig wie möglich zu tun haben ſoll=
aufbringen
, dann kann das nur durch verſtärkten Export geſchehen, ten? Während des Krieges dachten wir anders. Wenn auch nur
Der iſt natürlich auch gegen die Vereinigten Staaten gerichtet. langſam, erkannten wir dann doch die Wirkungen feindlicher
Eine andere Möglichkeit, dieſe Milliarden zu erarbeiten, gibt es Propaganda. Wir gaben ſchleunigſt große Summen aus, um
ſind und keinerlei Reichtümer mehr beſitzen, die wir dem Repa=
rationsagenten
zur Verfügung ſtellen könnten.
Der Mord in der Warſchauer Geſandtſchaft.
* Berlin, 7. September. (Priv.=Tel.)
In der vergangenen Woche wurde bekanntlich in der War=
hauptet
wurde tätlich gegen die Angeſtellten der Botſchaft Liga angeht?. Gibt es in der britiſchen Regierung Männer
vorgegangen ſein ſoll. Die polniſche Regierung hat eine Unter=
ſuchung
eingeleitet, die jetzt abgeſchloſſen worden iſt. Nach ihrer
Darſtellung ſoll feſtgeſtellt worden ſein, daß der Ermordete von
den Dienern der Botſchaft überfallen und abſichtlich getötet wor= Teller abzuwaſchen, aber nicht das Eſſen zu kochen, und die aus
den iſt. Der eine Botſchaftsangeſtellte, der von dem Ermordeten
verletzt ſein wollte, ſoll ſich nach dem Bericht von Augenzeugen
dieſe Verletzung ſelbſt beigebracht haben. Die ganze Geſchichte
ein Intereſſe daran, ein Verſchulden der Sowjetbotſchaft feſt= Vollmacht verleihen würden, die zwangsweiſe Beilegung aller
zuſtellen, weil ſie gar zu gerne ein Alibi für die Ermordung des
Oer Präſident von Liberia in Deutſchland.

Dr. King,
Präſident der afrikaniſchen Negerrepublik Liberia, iſt auf ſeiner
europäiſchen Studienreiſe in Hamburg eingetroffen und wurde
von den Staatsbehörden feierlich empfangen.

Die Ernſt Fries=Ausſtellung
in Heidelberg.
w eder ein Werk des um die Romantikerforſchung ſo hoch= Köſters aus dem Jahre 1834 veröffentlicht, das von der Wert=
ſten
Profeſſors Lohmeyer und ſchließt ſich planmäßig an ſchätzung, die Fries genoß, beredte Kunde gibt.

aſſende Schau von 1919 Heidelberger Maler der Roman=

ſch einen laſſen.

nen, würden wir in ihm ſicherlich einen mächtigen Wegbereiter
des Impreſſionismus zu berzeichnen haben.
Die Zeitgenoſſen, die wohl dieſe Perſpektive und in ihr
die Garantien für eine neue Kunſtrichtung ahnten, haben ſeinen
in ein ſonniger Septembertag nach Heidelberg führen Tod tief beklagt, tiefer als den Fohrs, in deſſen Wirken ſich weit
Wei verſäume nicht, das Kurpfälziſche Muſeum zu beſuchen, mehr Vergangenheit ſpiegelte als in dem Frieſens, und der jr
dort die Ernſt=Fries=Ausſtellung anzuſchauen, die nur auch mehr als Einzelrhänomen denn als Bahnbrecher zu erachten
enige Wochen ihren romantiſchen Zauber entfalten wird, iſt. Profeſſor Lohmeyer hat im Katalog ein Gedicht Chriſtian
Die Nachwelt wurde auf ihn zum erſten Male wieder im
ui der Fries ſozuſagen nur andeutungsweiſe erſchienen Jahre 1880 aufmerkſam, wo man in der Berliner National=
ar
jetzt in einem breiteren Rahmen und im Vergleich galerie eine Sonderausſtellung eines Teils ſeiner Zeichnungen
I Ergebniſſen der zahlreichen Einzelausſtellungen, in veranſtaltete. Auch auf der großen deutſchen Jahrhundertaus=
eis
und an anderen Orten zu betrachten, iſt natürlich ſtellung 1906 trat er mit einigen wenigen Werken wieder in die
n. und fruchtbar. Es lohnt ſich, Ernſt Fries zu kennen, Erſcheinung, aber dieſe Veranſtaltungen genügten nicht, ihn
ar aus mehr als einem Grunde: Er bildet mit Fohr und wirklich im allgemeinen Kunſtbewußtſein zu reinkarnieren.
ir eine leuchtende Trias beſter romantiſcher Pinſelkunſt, Lebendig werden konnte er erſt in unſerer Zeit, nachdem ein
Zeit, der wieder volles Empfinden und Verſtehen für Runge und ein Fohr der Zeit nahe gebracht waren, nachdem die
Nantik erwachſen iſt, ſofort unmittelbar nah. Er iſt heſ= Zeit ſelbſt nach dem Geſetze des Parallelismus der Zeiterſchei=
Weblütes, einer alten Alsfelder Familie entſproſſen, die nungen für ihn reif geworden war, nachdem jede auf Sachlichkeit
Dichaftliche Beziehungen zum Frankfurter Goethehaus geſtellte Perſönlichkeit in der Kunſt überhaupt wieder verſtanden
räſt endlich der erſte Heidelberger Maler, der den eigen= wird. Ueber die Lebensumſtände unſeres Ernſt Fries ſei hier
Silberglaſt der Neckarlandſchaft ſchon mit demſelben nur das Weſentliche berichtet (das Nähere gibt der Katalog).
ymiſtiſch modernen Auge geſehen hat, wie der letzte große. Sein Vater Chriſtian Adam Fries, Bankier und Inhaber einer
iger Maler Trübner, und auf dem Wege zu dieſem noch berühmten Krappfabrik, war ein geiſtig regſamer Mann, in deſſen
Sere. Fries iſt wohl am beſten mit den Worten charat= Hauſe Künſtler, Kunſtfreunde, Gelehrte ein= und ausgingen, und
Er iſt ein Genie in der Erfaſſung des Zuſammenwir= bei dem Fürſten und große Heiren vorſprachen, um die dort be=
Licht und Antmoſphäre und ſeiner Darſtellung. Auf findliche Gemäldeſammlung zu bewundern. Arnim, Brentano,
ſyuften Blatt, in ein paar Bleiſtiftſtrichen, in jeder Farben= Creutzer, Voß und Goethe waren Gäſte des Hauſes; ſo war es
erſcheint immer wieder die unerhörte, faſt blendende eine geſteigerte Kulturatmoſphäre, in der der junge Ernſt und
die er hervorzuzaubern vermag! Verglichen mit dem ſeine gleichfalls künſtleriſch begabten Brüder aufwuchſen. Erſten
Carl Fohr erſcheint er einſeitiger, landſchaftlich weniger Unterricht genoß Fries bei Karl Rottmann und dann bei Carl
hantaſtiſch, weniger jünglinghaft man könnte ſagen: Kuntz in Karlsruhe. Beziehungen zu Fohr, Heller, dem Grafen
ſchon verklingende Romantik. Kurt Gravenkamp, der Graimberg fallen in die Zeit um 1820; mit Moller war er ſchon
mienthaft muſtergültigen und echt Lohmeyeriſch lebevol= / 1818 in Darmſtadt in Berührung gekommen; wie Fohr nahm er
Aeg mit einem trefflichen Aufſatz verſehen hat, charakteri= bei dem großen Stadtbaurat Unterricht in Perſpektive und Optik.
c Fries in den bedeutenden Worten: Was ſonſt an der 182021 iſt Fries in München, dann finden wir ihn in Rom und
Folge von Runge bis zu Blechen hin deutlich zu wer= in der Campagna, wo er am meiſten von dem fand, was ſeinem
aug, das hat ſich hier in einer Perſönlichkeit und inner= Weſen lag: Sonne, Dunſt, Weite! Dazu alte und neue Freunde,
S kurzen Lebens mit einer Macht und Geſelligkeit voll= Bekanntſchaft mit dem Kronprinzen von Bayern, Erinnerungen
e uns über alle künſtleriſchen Qualitäten hinaus die an den Jugendfreund Fohr und Arbeit, unermüdliche Arbeit
Dn Ernſt Fries als ein Zeitſymbol von zwingender Ge= die ſich von Rom aus auf Florenz und Neapel ausdehnte. 1827
iſt er wieder in Heidelberg. 1829 vermählt er ſich mit Luiſe
Fries hat auch das echte Romantikerſchickſal des vor= Stockhauſen, Tochter des evangeliſchen Pfarrers in Neclar=
Sodes erlitten. Auch ſein Leben iſt eine kurze Blüte, gemünd. Dieſer bedeutſame Schritt beflügelt fein Talent ſicht=
Mint er und ſchließt 1833. Hätte er ſich weiter ausgeſpon= lich. Während ſo mancher Romantiker durch die Ehe in ein

Engliſche Streiflichter zu Genf.
Treiben wir zum Kriege?"
Von unſerem (D=Korreſpondenten.
London, 7. Septemder.
Wickham Steed bringt in Vertretung von Garvin unter
Verkaufspreis in einem normalen Verhältnis zu einander ſtehen. kritiſche Betrachtung über die Enwwicklungen in Genf und Lo=
Iſt es für uns wirklich eine Frage von großer Wichtigkeit,
deutſamen Kommentar. Es legt Wert auf die Feſtſtellung, daß wahrſcheinlich je für uns tun wird? Wird nicht vielleicht gerade
bußen erleiden, auf der anderen Seite würde aber durch den Die Liga mag ja ſehr ſchön ſein als ein Rendezvous für Außen=
Auf jeden Fall aber müſſe zugegeben werden, daß, wenn die ren und ſchwatzen können, während die Großmächte alle wich=
Delegierter hauptſächlich nur ein Stück Vorſpiegelei, mit dem
für uns nicht mehr, da wir durch Krieg und Inflation verarmt der Welt zu erzählen, wie gute Menſchen wir
wären und die Welt kratzte ſich hinter den Ohren. Schließ=
lich
entdeckten wir aber die elementare Wahrheit, daß eine ge=
ſunde
Politik die beſte Propaganda iſt und daß Taten mehr
zählen als Worte. Das Schlimme iſt nur heutzutage,
daß unſere Taten unſere Worte Lügen zu ſtra=
fen
ſcheinen.
Sind denn fremde Argwöhnungen gänzlich
ſchauer Sowjetbotſchaft ein Mann erſchoſſen, der wie be= unbegründet, was Großbritannien und die
von Einfluß und Anſehen, die wie treffend geſagt worden
iſt völlig bereit ſind, die Liga als eine Art von Abwaſch=
wädchen
für die Großmächte zu halten, das gut genug iſt, die
der Kompetenz der Liga gerade diejenigen Fragen ausſchließen
möchten, welche in den meiſten Fällen zum Kriege führen? Auf
der anderen Hand gibt es Leute, obſchon nicht in der Regierung
klingt doch reichlich geheimnisvoll. An ſich haben aber die Polen oder in Stellungen mit exekutiver Gewalt, die gern der Liga
Streitigkeiten zu übernehmen und im Notfall alle ihre Mit=
Sowjetbotſchafters Wojkow in Warſchau konſtruieren möchten, glieder erdrückendem militäriſchen oder wirtſchaftlichen Zwange
zu unterwerfen. Zwiſchen dieſen beiden Extremen exiſtiert eine
große Menge von nüchtern Urteilenden, die in verſchiedenen Ab=
ſtufungen
von Klarheit und Dämmerung erkennen, daß die
Liga und deren Ideal die einzigen Dinge ſind,
die zwiſchen der Ziviliſation der Welt und der
Ausſicht auf einen neuen Brand ſtehen, und daß
es ohne ſie nichts geben würde als ein neues
Syſtem von Bündniſſen und Wettrüſtungen.
Wenn es einmal ſicher wird, daß die Liga zum Untergang ver=
urteilt
oder daß ſie ohnmächtig iſt, was würden infolge dieſer
Gewißheit die Maſſen hier und in anderen Länderm denken?
Iſt es wahrſcheinlich, daß ſie ſich ruhig in eine Lage fügen wer=
den
, deren einzige Folge eine neue noch ausgedehntere, noch
allgemeinere Schlächterei ſein würde, für welche nicht nur die
Truppen, ſondern auch die Zugehörigen zur bürgerlichen Bevöl=
kerung
von vornherein als Opfer erleſen werden würden? Wel=
ches
Argument könnte für die kommuniſtiſche Lehre eine zwin=
gendere
Beweiskraft beſitzen, daß die kapitaliſtiſche Ziviliſation,
da ſie an ſich unfähig iſt, etwas anderes als Kriſen und Kriege.
zu ſchaffen, je früher um ſo beſſer von einem klaſſenbewußten,
organiſierten Proletariat hinweggefegt werden muß? Tſchitſche=
rin
trifft in der Tat nicht ſo weit vom Ziel, wenn er die Liga=
als
ein Bollwerk der kapitaliſtiſchen Geſellſchaft anklagt, denn die
Liga iſt in ihrem Weſen fortſchrittlich konſervativ, der einzige
Faktor für die Erhaltung deſſen, was von den liberalen Inſti=
tutionen
und Anſchauungen übrig bleibt, auf denen repräſen=
tative
Regierung und geordnete Demokratie ſich gründen.
Von allen bisherigen Verſammlungen des Völkerbundes
mag ſich die achte trotz des anſcheinend trivialen Charakters ihrer
offiziellen Agenda wohl als die wichtigſte, aber zugleich auch
kritiſchſte erweiſen. Sie tritt unter einer Wolke zuſammen, an
welcher das anglo=franzöſiſch=belgiſche Abkommen über die Herab=
ſetzung
der Armeen im Rheinlande um 10 000 Mann nur einen
ſtarres Nazarenertum gerät, gewinnt Fries durch ſie die letzte
Freiheit und Naturbeherrſchung. Sein Ruhm ſteigt. Das Aus=
land
ſogar ſchätzt ſeine Arbeiten und beſtellt Bilder. 1831 wird
er Hofmaler in Karlsruhe, und ſo ſtand ihm die Welt offen.
Doch er ſollte ſein Glück nicht lange genießen. 1833 befiel ihn
ein Scharlachfieber, in einem Delirium durchſchnitt er ſich die
Pulsader und ſtarb am 12. Oktober, beweint von Frau und Kin=
dern
, von Freunden und Verehrern.
Fries iſt auch als Bildnismaler aufgetreten und zeigt auch
auf dieſem Gebiete eine beachtliche Begabung, wie verſchiedene
Familienporträts der Ausſtellung bekunden. Freilich; ſeine
Hauptbedeutung liegt in ſeiner Landſchaftsmalerei, in der er
über neue und nur ihm eigene Noten verfügt und dank derer er
in der Kunſtgeſchichte immer mit Achtung genannt werden wird.
Manche ſeiner Weike ſind leider verſchollen, hoffentlich gelingt
es mit der Zeit, wie es mit vielen anderen ſchon gelungen iſt,
auch ihren Aufenthalt feſtzuſtellen. Da es möglich iſt, daß ſich
auch im Darmſtädter Privatbeſitz noch Werke des Künſtlers be=
finden
, ſo wäre es ſehr dankenswert, wenn die Beſitzer Herrn
Profeſſor Lohmeyer in Heidelberg davon Mitteilung machen
wollten. Dann könnte es endlich geſchehen, was ſchon längſt
eine Ehrenpflicht erſcheint: Es könnte Ernſt Fries ein literari=
ſches
Denkmal in aller wünſchenswerten Vollſtändigkeit geſetzt
Graf von Hardenberg.
werden.

Kunſti, Wiſſenſchaft und Leben.
Die Generalverſammlung der Görres=
Geſellſchaft tagt vom 12. bis 15. September in Mainz und
bietet eine ganze Anzahl hochwiſſenſchaftlicher und bedeutender
Vorträge und Veranſtaltungen, die auch Nichtmitgliedern der
Geſellſchaft zugängig ſind. Nichtmitglieder zahlen für eine Gaſt=
karte
, welche zum Beſuch aller Veranſtaltungen (einſchließlich
Rheinfahrt) berechtigt, 5 Mark. Die Karten ſowie Programm
ſind in der hieſigen Kunſt= und Buchhandlung Griesheimer, Wil=
helminenplatz
2, ſowie im Caritasſekretariat, Hügelſtraße 20, zu
haben.
Uraufführung in Baſel. Als Eröffnungsvorſtel=
lung
der neuen Spielzeit wurde am Donnerstag im Baſler
Stadttheater Franz Werfels dramatiſche Legende in ſechs Bil=
dern
Paulus unter den Juden zur ſchweizeriſchen Ur=
aufführung
gebracht. Das von Dr. O. Wälterlin inſzenierte Werk
wurde von dem vollbeſetzten Haus mit großem Beifall aufge=
nommen
.

[ ][  ][ ]

ſchmalſten, matteſten Silberſtreifen erſcheinen läßt. Aber in der
Tiefe der Wolke kann man das Grollen einer Vermehrung der
Flottenrüſtung jenſeits des Atlantik und aus der Richtung des
Reichswehrminiſteriums in Berlin ein anderes Grollen nach
Abrüſtung vernehmen. Ob ſich die Genfer Atmoſphäre zu
einem dauernden Düſter verdunkeln oder durch ein paar ſcharfe
Blitze und eine geſunde Briſe klären wird, kein Wahrſager
würde tollkühn genug ſein, das vorherzuſagen.

Genf hat in keiner Weiſe die hieſige Holiday=Stimmung in
eine ernſte politiſche gewandelt. Was dort in den privaten Zu=
ſammenkünften
der Großen wie in der Verſammlung der Klei=
nen
und Großen vorgeht, erweckt nur in den Kreiſen Intereſſe,
die mit ihrem Denken der auswärtigen, beziehungsweiſe inter=
nationalen
Politik verfallen ſind. Ein Punkt hat freilich auch
andere, vor allem geſellſchaftliche Kreiſe intereſſiert, nämlich die
Präſidentenwahl. Der Ausgang der Wahl, der Sieg des
Kandidaten eines transozeaniſchen Staatsgebildes vierter Ord=
nung
gegenüber dem Oeſterreichs um eine ganze Stimme hat
hier viel Kopfſchütteln verurſacht. Man hört hier die Anſicht,
daß die Bedenken wegen eines künftigen Anſchluſſes Oeſter=
reichs
doch jetzt in keiner Weiſe aktuell begründet ſeien, wenn=
ſchom
dieſer Anſchluß ſchließlich logiſcherweiſe doch erfolgen
müſſe, daß es aber für die jetzige kurze Sitzung auf die Wahl der
paſſendſten Perſönlicheit ankomme. Zwiſchen dem Grafen Mens=
dorff
und ſeinem Wettbewerber hätte man keinen Augenblick
zweifeln dürfen. Graf Mensdorff hat hier während ſeiner
langen Botſchafterzeit eine ganz ungewöhnliche Popularität in
allen Kreiſen und Schichten genoſſen. Er hat ſich in Genf ſeit der
Begründung des Völkerbundes mit größter Hingebung den In=
tereſſen
desſelben gewidmet. Man hat gegen den neuen Präſi=
denten
perſönlich gewiß nichts einzuwenden, wenn man auch
freilich erſt jetzt von ſeinen Verdienſten erfahren hat, die man
gewiß nicht beſtreiten will, aber der Unbefangene, der hinter
der Szene Fernſtehende ſtaunt.

Das öſtliche Locarno iſt keinen Augenblick ernſt ge=
nommen
worden. Ein fremder Geſandter, der Griechenlands,
M. Michalacopulos, ſagte kürzlich über die Idee, ein Balkan=
Locarno abzuſchließen: Ich könnte vielleicht bereit ſein, ein
jedes Dokument zu unterzeichnen, welches die Welt in ein Para=
dies
verwandeln würde. Aber ich bin ein praktiſcher Politiker.
Das trifft in gewiſſer Beziehung auch auf die Idee zu, ein öſt=
liches
Locarno zu begründen. Und hier gibt es keine unprak=
tiſchen
Politiker, welche etwas zu ſagen hätten. Wenn es nicht
von allen Mitgliedern zu unterzeichnen wäre, möchten ſich im
Oſten und anderswo wohl einige Schreibluſtige finden, aber das
wurde ja gerade dem Zweck widerſprechen, daß es ebenfalls eine
allgemeine Bindung haben ſoll. Weder hier noch in den Domi=
nions
iſt man für eine ſolche geographiſch weit geltende Bin=
dung
zu haben. Das hat ſchon Macdonald, der Vater des fehl=
geborenen
Protokolls, nachträglich erkennen müſſen. Zudem
erwägt man, daß gerade jetzt ſolche tatſächlichen Vorſchläge jede
erhoffte Beſſerung in der Atmoſphäre zwiſchen Deutſchland und
Frankreich wieder zunichte machen würden.

Die deutſch=belgiſchen Verhandlungen.

* Berlin, 7. September. (Priv.=Tel.)
Nachdem der deutſchen Regierung von belgiſcher Seite mit=
geteilt
worden iſt, daß man dem Vorſchlag Vanderveldes nicht
nähertreten könne, hat der belgiſche Außenminiſter aufs neue
die Initiative zu neuen Beſprechungen über dieſe Angelegenheit
ergriffen, die ſeit einigen Tagen in Genf ſtattfinden. Sie drehen
ſich um den geſamten Fragenkomplex, vor allem aber auch darum,
ob es nicht doch noch möglich ſein wird, zu irgendeinem anderen
Zeitpunkt eine Unterſuchung vorzunehmen. Uber die in Genf
zur Erörterung ſtehenden Fragen kann vielleicht dort noch eine
Löſung erfolgen. Sie wird aber vorher den Kabinetten in Ber=
lin
und Brüſſel vorgelegt werden, die zu entſcheiden haben, ob
die von den Delegationen zu ſuchende gemeinſame Formel akzep=
tiert
werden kann.

Proteſi gegen die Ausweiſung der deu ſmi 1104 M
Redakieure aus dem Memelgebiett

Berlin, 7. Sep-n
Der Reichsverband der deutſchen Preſſe erhebt vor all
ſchärfſten Proteſt gegen die Ausweiſung der reichsdeut t:
dakteure aus dem Memelgebiet. Dieſe Ausweiſung, ſon)
in dem Proteſt weiter, ſtellt einen durch nichts begründee
kürakt dar, der ſich unter Bruch feierlicher Zuſagen
gegen die Preſſefreiheit und gegen die große deutſche
der Bevölkerung des Memelgebiets richtet, ſondern
ſchwere Verletzung der internationalen Verpflichtungen
bedeutet. Die deutſche Preſſe aller Parteien wünſcht

ziehungen zwiſchen dem deutſchen und litauiſchen Voll
auch unter dieſem Geſichtspunkte iſt die Verfolgung der
Preſſe des Memelgebietes deshalb aufs tiefſte zu beda
ſie geeignet iſt, die deutſch=litquiſchen Beziehungen aufs
zu gefährden. Die deutſche Reichsregierung i
wegen der Ausweifung vorſtellig geworden. Derr
verband der deutſchen Preſſe, ſpricht die beſtimmte E=
aus
, daß die deutſche Regierung in ihren nachdrücklic=

ſtellungen nicht nachlaſſe, bis die Ausweiſungen deutſcha=

teure rückgängig gemacht ſind, die Freiheit der deutſch-

im Memelgebiet wieder hergeſtellt und der Schaden,
deutſchen Zeitungen und Redakteuren aus den Unterd=
maßnahmen
der litauiſchen Behörde erwachſen iſt, vollg=
gutmachung
gefunden hat.

tiliennachrichten

Statt Karten.

Ihre Vermählung geben bekannt
Dr. 1Ur. Ernst Gockel
Marianne Göckel
geb. Walther
Heinrichstr. 109
Darmstadt

Für die uns anläßlich unſerer Ver=
lobung
ſo zahlreich erwieſenen Aufmerk=
ſamkeiten
danken wir herzlichſi.
Wilhelmine Rauſch
23505) Willi Schaaf.
Darmſtadt, im September 1927.

Für 9jährig., braven
Jungen (evgl.) liebe=
volle
Pflege=Eltern
in Darmſtadt geſucht.
Angeb. u. W 192 an
die Geſchſt. (*23515

Eintreues Herz
grüßt! C235ss

Heirat.

(*23495)

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Statt beſonderer Anzeige.
Heute morgen verſchied ſanft nach
langer, ſchwerer, mit Geduld und Tapferkeit
ertragener Krankheit unſer Einziger, unſer
lieber Sohn

Heute nachmittag entſchlief
plötzlich und unerwartet im
75. Lebensjahr mein lieber Mann,
unſer guter Vater, Schwieger=
vater
, Großvater und Onkel

Herr
Philzpp Diehl
Schreiner, (*23513

Karl Bernhards

Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Eliſe Diehl, geb. Ruppert.
Darmſtadt, den 6. Sept. 1927.

Geſchäftsmann, 29 J.,
kath., ſucht mit ſolid.
Fräulein im Alter v.
22-29 J. zwecks bal=
diger
Heirat bekannt
zu werden. Habe mein
Geſchäft im Anweſen
meiner Eltern u. be=
ſitze
eine eigene Woh=
nung
mit Ausſteuer.
Es wäre mein Her=
zenswunſch
, baldigſt
eine treue Lebens=
gefährtin
zu finden.
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jedoch nicht Beding.
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zugeſichert. (13843

in ſeinem noch nicht vollendeten 21. Lebens=
jahre
.
Im Namen der Familie:
Auguſf Bernhards, Landgerichtsrat
und Frau Luiſe, geb. Sator.

Die Beerdigung findet Freitag,
den 9. September 1927, nachm.
3 Uhr, vom Portale des Beſſunger
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Darmſtadt, den 7. September 1927.
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(*13865

Die Beiſetzung findet Freitag, den 9. d. Mis.,
3 Uhr nachmittags, in Mainz von der Fried=
hofskapelle
aus ſiatt.

Am 3. September verſchied nach ſchwerer Krankheit
meine innigſtgeliebte Tochter, unſere liebe Schweſter

Fräulein
Auguſte Hartung

Allen denen, die uns bei unſerem ſchweren
Verluſte ihre Tetlnahme bekundet haben, ſprechen
wir hiermit unſeren herzlichen Dank aus.
Im Namen der trauernden Angehörigen:
Dr. Zheodor Mandel.
Darmſtadt, den 8. September 1927.
(13851

im Alter von 33 Jahren.
Die Beiſetzung fand in aller Stille ſtatt.
Frau Eliſe Hartung Wwe.
Willi Hartung
Karl Hartung.

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Für die vielen Beweiſe liebevoller Teilnahme bei dem Ableben unſeres
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Dr. Karl Eugen Strein

Der Wunsch aller Damen

ſagen wir hiermit Allen recht herzlichen Dank. Ganz beſonders aber danken
wir für die zahlreichen Kranz= und Blumenſpenden bei der Beerdigung,
ſeinen Altersgenoſſen, für das letzte Geleite, dem evang. Frauenverein für
den erhebenden Geſang bei der EEinſegnung und Kranzniederlegung, dem
Aerzteverband Darmſtadt für die Kranzniederlegung, den Herren Dr. Schlippe,
Dr. Heilbronn, Dr. Tehmann und Dr. Habicht, der Krankenſchweſter Mariechen
und Frau Pfaff für die aufopfernde, liebevolle Pflege während ſeines Kranken=
lagers
und Herrn Pfarrer Mangold für ſeine liebevollen Worte am Grabe
des Entſchlafenen.
Die trauernden Hinterbliebenen.

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munterem
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Einweihun
ſel nach
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N, b.
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kannten und bestbewährten Heitmann’s Farben beliebis
gefärbt werden können; also auch ursprünglich dunkel gerf
Stofte können nach der Entfärbung hell gefärbt werder
entfernt Farbfleck

und Flecken von Kaffee, Kakao-
Obst, Wein, Rost, Jod usw. aus m3
Wäsche, sowie ausgelaufene Farb
bunten Stoften. Unschädlich .-

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Erbältlich
a Drogsertee und Apotheken. Als Helfer der Hausfrauen
Achten zuf Murk- kausendſfach bewährt und glänzend
Fuchskopf im Stern‟.
begutachtet.

Griesheim, Darmſtadt, Berlin, 1. September 1927.

Boog, 7. Sept. 1927.
Waſſerhöhe . 3,75 m
Luftwärme . 220 C.
Waſſerwärme vorm.
7 Uhr 200 C.
Woogs=Polizei=Wache

werden fachgem. re‟
Alter, Schlachthausplatz 7,
Schloſſerei.
13317a

fonau
Also schon 8 Tage keinen Krach mit Dei
Frau 2
Bewahre, seitdem sie Lebewohl‟gebrau
schwebt sie lächelnd durch die Räuma
Gemeint ist natürlich das berühmte von vielen
empfohlene Hühneraugen-Lebewohl mit druekin.-
Filzring für die Zehen und Lebewohl-Ballenscheile
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50 Pfg., erhältlich in Apotheken und Drogerien, Sléhe.
bei: G. Liebis & Co, Drog. Luisenstr. 4 Pr. Sch4
wigsplatz 7, Engel-Drog, HI. Schaub Karlstr. 28, Gebf.!"
Drog Schustergasse 14. in Groß-Umstadt: Adler"

[ ][  ][ ]

fämmer 249

Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſtadt, 8. September.
Eine Warnung der Hindenburgſpende.
Apsi allen großen Sammlungen muß immer die Beobachtung gemacht
ee daß ſie zu Gewinnzwecken ausgenutzt werden. Auch die
exburgſpende iſt davon nicht verſchont geblieben. Es liegen bereits
nhe Mitteilungen vor, nach denen Poſtkarten, Büſten, Plaketten
nnter Berufung darauf vertrieben werden, daß der Erlös der
eiburgfpende zufließt. Die Geſchäftsſtelle der Hindenburgſpende
ſe iglich einen derartigen Vertrag abgeſchloſſen, nämlich den mit
erlag Otto Stollberg (Verlag für Politik und Wirtſchaft) in
wvegen Herausgabe des Volksbuchs Reichspräſident Hinden=
das
in dieſen Tagen erſchienen iſt. Wenn darber hinaus von
ſern uſw. der Eindruck erweckt wird, als ob Vereinbarungen mit
h idenburgſpende über einen Warenvertrieb vorliegen, ſo ſind dieſe
ihen unrichtig.

Donnerstag, den 8 September 1927

Seite 3

Sefſiſches Landestheater. Die diesjährigen Sinfoniekonzerte d.s
etzheaters bringen der Tradition dieſer Veranſtaltungen ent=
und eine große Anzahl intereſſanter Novitäten. Vorgeſehen ſind
rraufführungen ſüir Darmſtadt: Dopper: Giaconna gotica; Reſ=
. Fontana di Roma; Wladigeroff: Konzertſtück für Violine und
ſi.r; Prokofieff: Suite aus Die Liebe zu den drei Orangen;
tueß: Variationen für Violoncello und Orcheſter; Rabel: Le Tom=
d
. Couperin; Janacek: Militärſinfonietta; Pfitzner: Violinkonzert;
Romantiſches Klavierkonzert.
-10 Akademie=Konzerte. Der Termin, bis zu welchem die Plätze
iie alten Abonnenten der Akademie=Konzerte zurückgehalten wurden,
7. September verſtrichen. Von heute ab liegen die noch roſt=
Plätze für dia neuen Mieter offen. (Siehe heutiges Inſerat.)
ſie zu 15 Mark ſind ausabonniert.
SMuſikverein. Zu Beginn der neuen Probezeit wurde am Diens=
ſlend
der neue Dirigent, Herr Generalmuſikdirektor Dr. Böhm
ſen ſtellvertretenden Vorſitzenden, Herrn Kleinſchmidt, eingeführt.
errte Konzert am 1. November bringt Bruckners F=Moll=Meſſe und
5 Pſalm. Stimmbegabte und muſikliebende Damen und Herren
och Aufnahme in den Chor und werden gebeten, ſich bei Herrn
Trumann, Wilhelminenſtr. 17, anzumelden.
Städtiſches Orcheſter. Das Programm des dieswöchigen Saalbau=
teres
berückſichtigt in beſonderen das Schaffen unſeres klafſiſchen
irns: Haydn Mozart Beethoven. Von Joſef Haydn ge=
äe
Oxford=Sinfonie zum Vortrag. Haydn erhielt am 8. Juli
om Doktorgrad der Oxforder Univerſität, woſelbſt während der
iie die darum ſo benannte Sinfonie aufgeführt wurde. Dieſelbe
ius der ſonnigſten Werke dieſes Meiſters, die trotzdem nicht (im
tz den tiefen Ernſt vermiſſen läßt. Das Finale ſprudelt wieder
ür Haydniſcher unbefangener Heiterkeit. Aus Mozarts übergroßem
hulschen Reichtum iſt die Ouvertüre zu dem Singſpiel Die Ent=
m
. aus dem Serail herausgegriffen worden. Dieſe Oper (1781
üprt), iſt ein Muſterbeiſpiel der komiſchen Oper, wie es wohl
Veriem gelang, dasſelbe in dieſer außerordentlichen Feinheit und
teriſierung der handelnden Perſonen zu erreichen. Bcethovens
kura zu dem Ballett Prometheus, trägt eine innere Verwandt=
urt
ſeiner erſten Sinfonie in ſich. Sehr deutlich tritt die bis dahin
hlleineren Kompoſitionsformen noch wenig angewandte Gegenfätz=
it
der Themen zutage. Das Programm bringt außerdem noch mit
Waitaſie über d’Alberts Oper Tiefland Einblick in das neuere
ſtliche Schaffen. Tiefland iſt eines der meiſtgeſpielten neueren
ſeuverke und hat dem Autor einen Weltruf und Namen von
echichtlichem Intereſſe zur Geſchichte der Oper für alle Zeiten
n. Das Konzert findt wie üblich am Donnerstag=Abend 8 Uhr
ul bau ſtatt. Bei ungünſtiger Witterung im Saale.
R
Re Wanderabteilung der Turngemeinde Darmſtadt 1846 beteiligte
ſer Schmuck=Gedächtniswanderung recht zahlreich. Wie der Name

Ablagt, war dieſe Wanderung zu Ehren unſeres im vorigen Jahre
Umnen Kreisvertreters und insbeſondere galt ſie der Einweihung
denkſteines unſerer im Weltkrieg gefallenen Turnbrüder. Faſt
Hſer Himmel blaute über unſerer Vaterſtadt, als wir 8,14 Uhr
ir. Nach glatter Fahrt kamen wir wohlbehalten in Jugenheim
in wo aus unſere beiden Turnbrüder Wilh. Dieter und Hch.
e; die Führung übernahmen. Berg auf, Berg ab gings durch
rollen Laubwald, der durch manche Lichtung uns heirliche Blicke
Rheinebene bot, dem Frankenſtein entgegen. Nach 2½ſüindigem
AyHielten wir in Gottes freier Natur Frühſtücksraſt und das Mit=
ie
mundete uns ganz vorzüglich. Nach kurzer Pauſe marſchierten
Aner munterem Sang weiter über den Magneberg und kamen
iner knappen Stunde auf dem Frankenſtein an, woſelbſt wir der
hm Einweihung des Ehrenmals beiwohnten. Nach Beendigung
e wurde auf der dabeiliegenden Waldwieſe Mittagsraſt gehalten,
ic allerlei muntere Turnſpiele belebt und nach einer wohlge=
er
Aufnahme durch unſeren Photograph ihr Ende fand. Nachdem
ſch einmal von den Zinnem der Burg einen Blick auf die Oden=
ime
und auf das Silberband des Vater Rheins geworfen hatten,
3 die Himmelsleiter hinab an dem Burgwald vorbei, durch
un d Feld nach Traiſa. Hier hielten wir im Gaſthaus Heß noch=
Emkehr und verlebten den Reſt dis Tages in recht gemütli hem
umenſein, bis wir nach Erſtattung des Dankes an unſere beiden
um ½8 Uhr den Heimweg antraten.
Furngemeinde Darmſtadt 1846. Durch die Wiederſehensfeier der
Mien Angehörigen des Straßburger Turnvereins von 1872, zu der
Mitglieder eingeladn und in angemeſſener Zahl erſchienen
niußte die Monatsverſammlung auf den 2. Samstag des Monats
hrn werden. Infolge des Kreisturnfeſtes iſt die Anguſtverſamm=
Musgefallen und machen wir deshalb auf die nächſte Monatsver=
ug
am Samstag abend beſonders aufmerkſam. (Siehe Anzeige.)
Stiftungsfeſt. Am Sonntag feierte der Gärtner=Verein Feronia
tot im Konkordiaſaale, Waldſtraße 33, das 43. Stiftungsfeſt.
luer, war der geräumige Saal voll beſetzt. Einleitend ſpielte die
ſänen flotten Eröffnungsmarſch, worauf Elschen Bögel einen
chen Prolog ſprach. Hierauf hielt der 1. Vorſitzende Obergärtner
A. Bögel, die Feſtanſprache, in der er auf die Bedeutung des
Anwies, und alle Erſchienenen, insbeſondere die Handelsgärtner=
Aung von Darmſtadt und Umgegend und alle Mitwirkenden herz=
AAwmmen hieß. Dann folgten in ununterbrochener Weiſe die Dar=
ſgeer
Zrerſt brachte der Zitherchor Darmſtadt=Beſſungen, Dirigent
urch, ſchöne Chöre zu Gehör, dann folgten Geſangsvorträge von
Ingebrand. Drei kleine Tänzerinnen, Minna Hilgenbach, Emmi
Ne Elly Boller, führten einige Volkstänze vor. Der Geſangverein
Areig ſang unter der vorzüglichen Leitung ihres Dirigenten Herrn
Stzold 4 Lieder. Ein junger Xylophon=Virtuoſe, Herr Paul
9 jun., zeigte, wie er jetzt ſchon ſein Inſtrument meiſtern kann.
ener kurzen Pauſe kamen ſämtliche obenerwähnte Mitwirkend=
S zum Wort, und den Schluß bildete ein flottgeſpieltes Luſtſpiel
reppe höher oder Auf falſcher Fährt‟. Sämtliche Mitwir=
Frl. G. Franz, Frl. E. Hauſer, Frl. Meiſter, Herr W. Weck=
rr
O. Fiſcher, unter Leitung des Herrn H. Meher gaben ihr
der. Hierauf fand die Blumen=, Pflanzen=, Obſt= und Gemüſe=
ung
ſtatt, wob=i mancher ſeine liebe Not hatte, alle ſeine Ge=
wrtzubringen
.
Alsflugſonderzug nach BremenHelgoland-Norderney. Wegen
ender B teiligung kann der für den 9.13. September d. J.
Eene Verwaltungsſonderzug nach Bremen mit anſchließender
erfahrt nach Helgoland und Norderney nicht gefahren werden.
bereits gelöſten Karten wird das Fahrgeld zurückerſtattet.

Eine Vorbeſichtigung.
V Die Heſſiſche Landwirtſchaftskammer als Veranſtalterin der
Landwirtſchaftlichen Landesausſtellung in Darmſtadt vom 15. bis 20.
September hatte für den Mittwoch nachmittag Einladungen zu einer
Vorbeſichtigung der Ausſtellung an die Mitglieder des Hauptausſchuſſes
ergehen laſſen. Außerdem waren erſchienen als Vertreter der Re=
gierung
Miniſterialdirektor Uebel, der Provinzialverwaltung Provin=
zialdirektor
Dr. Kranzlühler und der Stadt Darmſtadt Bürgermeiſter
Mueller. Zunächſt verſammelte man ſich im Sitzungsſaale der Land=
wirtſchaftskammer
, wo deren Präſident Henſel die Anweſenden be=
grüßte
. Er machte in ſeiner Rede darauf aufmerkſam, daß es aur noch
wenige Tage ſind, bis zur Eröffnung der Ausſtellung; wenn die Be=
ſichtigung
jetzt noch ein unfertiges Bild ergebe, ſo werde die Ausſtellung
ſelbſt bis zum Eröffnungstage fertig ſein. Viele Ehrenpreiſe wären ge=
ſtiftet
worden. Staatsregierung, Provinzen, die Kreiſe und die Stadt
Darmſtadt zeigten ein lebhaftes Jutereſſe für das Unernehmen, das
auch in weiteren Kreiſen der Bevölkerung Beachtung finden werde, denn
es wende ſich nicht nur an Landwirte, ſondern an jeden Beruf. Die
paſſive Handelsbilanz wirke ſich bedenklich aus; auf die Dauer ſei dieſer
Zuſtand nicht tragbar. Der deutſche Landwirt müſſe ſehen, das deutſche
Volk möglichſt aus den Landesprodukten zu ernähren. In dieſem Sinne
ſei auch dieſe Ausſtellung zu betrachten. Dem heſſiſchen Landwirt ins=
beſondere
ſoll ſie Anſchauungsmaterial geben, wie er ſeine Wirtſchaft
zu führen hat, wenn er vorwärts kommen will und welche Aufgaben
er hat, um die Bevölkerung zu ernähren. Der Nedner wies auf die
Vorteile hin, die auch die Stadt Darmſtadt von dieſer Ausſt=llung hat,
und dankte allen Anweſenden für das Intereſſe, das man ihr entgegen=
bringt
; ſchon durch die treue Mitarbeit des Ausſchuſſes ſei von vorn=
herein
ein Gelingen zu erſarten. Am Schluß der Ausſtellung werde
man wohl ſagen dürfen, daß ſie weit über Heſſens Grenzen hinaus von
Bedeutung war und daß etwas geleiſtet worden iſt. (Lebhafter Beifall.)
Generaldirektor Dr. Hamann erinnerte in einer Anſprache an die
letzte Zuſammenkunft des Ausſchuſſes. Seitdem hätte ſich in den Plänen
ſür die Ausſtellung wenig geändert. Vor etwa 14 Tagen hätte man
wegen des andauernden Regens für die Ackerbauausſtellung fürchten
müſſen; leider könne manches hier nicht gezeigt werden wegen der ver=
hängnisvollen
Wirkungen des Regens, doch ſei auch dieſe Abteilung ſehr
umfangreich. Die Geflügelausſtellung werde 1300 Tiere aufbieten, eine
Zahl, wie ſie felten einmal in der Vorkriegszeit bei Ausſtellungen er=
reicht
wurde. Von Mittwoch ab werde das Großvieh in 5 Sonder=
zügen
und etwa 200 Wagen hier eintreffen; im ganzen ungefähr 1300
Stück. Die Verladungsrampe am Ausſtellungsgelände habe ſich leider
aus techniſchen Gründen nicht anlegen laſſen, doch ſei der Darmſtädter
Güterbahnhof desinfiziert und auch ſonſt alle Vorſichtsmaßregeln ge=
troffen
worden, um jeder Seuchengefahr vorzubeugen. Zum Transport
der landwirtſchaftlichen Maſchinen mußte ein Knüppelweg auf dem
Ausſtellungsgelände angelegt werden, weil dieſs bei ſtarkem Regen
für die Maſchinentransporte unpaſſierbar wäre: In den nächſten Tagen
werden die Maſchinen hier enkommen. Es iſt üblich, daß die Ausſt=ller
wegen der Koſten erſt in den letzten Tagen eintreffen und dann mit
dem Aufſtellen beginnen; aber trotzdem wird alles fertig werden, auch
der Elektrohof. Der Redner ſchilderte dann in großen Zügen den
Situationsplan der Ausſtellung und ſchloß mit der Bemerkung, daß
die Schau in der großen Feſthalle zeigen werde, daß dieſe auch anderen
Zwecken dienen könne als nur dem Feiern von Feſten. Auch dieſe Aus=
führungen
wurden mit lebhaftem Beifall aufgenommen.
Im Anſchluß an die Begrüßungsanſprachen wurde ein Rundgang
angetreten, an dem etwa 100 Perſonen teilnahmen. Der Weg fugrte
zunächſt an den ſchönen ſtädtiſchen Anlagen vorüber zur ehemaligen
Exerzierhalle hinter dem Gebäude der Landwirtſchaftskammer. In dieſer
rieſigen Halle werden die Ackerbauerzeugniſſe zu ſehen ſein. Schon jetzt
iſt der Raum in viele kleine Räume aufgeteilt und es wird noch fleißig
daran gearbeitet. Ein Teil der Halle wird das heſſiſche Handwerk be=
legen
, um dort ſeine Leiſtungen der Oeffentlichkeit vorzuführen, auch
das Gaswerk der Stadt Darmſtadt wird mit einer umfangreichen Aus=
ſtellung
dort vertreten ſein. Von dort aus ging man über die Holzhof=
Allee zum Pferdemarktplatz, wo die vielen Ställe zur Aufnahme der
Tiere bereit ſind. Statt der Pferde werden diesmal Rinder dort unter=
gebracht
; alles iſt zum Empfang fertig. Rinder wird auch das dort
ſtehende Gebäude aufnehmen, das als Offiziers=Reithalle diente. Auf
dem freien Grasplatz zwiſchen dieſen Gebäuden ſind Vorführungsringe
geſchaffen, in denen die Tiere den Preisrichtern vorgeführt werden.
Während der Ausſtellung wird die Holzhof=Allee abgeſperrt, um eine
ſtändige Verbindung zwiſchen dem Pferdemarktplatz und der nahe=
liegenden
Dragonerkaſerne zu haben, wo ſich Ställe in gewaltigen Aus=
maßen
befinden. Es zeigt ſich hier der große Vorteil für die Aus=
ſtellung
, daß die ehemaligen militäriſchen Bauten in der Nachbarſchaft
des Ausſtellungsgeländes als Ställe verwendet werden können. Viele
der Tiere werden hier zweifellos beſſer untergebracht ſein als in den
heimiſchen Ställen. Ueberall liegt ſchon auf dem Boden eine Schicht
Torf und darüber Stroh; die Tröge ſind bereitgeſtellt und die Be=
wohner
könnten ſofort einziehen. Durch ſchier endloſe Ställe, beſtimmt
für Pferde, Schweine, Schafe und Ziegen, wurden die Teilnehmer an
der Beſichtigung geführt und die landwirtſchaftlichen Sachverſtändigen
ſprachen ſich höchſt anerkennend über die Zweckmäßigkeit der Anlagen
aus. Die Ställe für die einzelnen Tiergattungen ſind wieder geſchieden
in beſondere Gruppen, z. B. die Pfe=de in die für Warm= und Kalt=
bliter
; die für das Rindvieh beſtimmte, in ſolche für Bullen, Kalbinnen
und Kühe. Die Schweineſtälle unterſcheiden ſich weſentlich voneinander;
die Sauen ſind in niedrigeren Buchten untergebracht als die Eber, deren
Ställe überdies noch einen Holzboden erhalten haben, um jedes Durch=
brechen
zu verhüten. In einem Stall werden etwa 300 Ziegen ſtehen;
die Böck= werden weit davon abgeſondert eine luftigere Sommer=
wohnung
in einem Zelt beziehen, denn der Geruch den die Ziegenböcke
verbreiten, iſt nicht gerade angenehm. Selbſtverſtändlich werden die
verſchiedenen Tierraſſen in ausgeſuchten Exemplaren zu ſehen ſein.
Da wird z. B. ein Stall Rindvieh der Vogelsberger, der Odenwälder
und der Glan=Donnersberger Raſſe beherbergen und ſo kann ſich jeder
Beſucher der Ausſtellung leicht über die charakteriſtiſchen Merkmale
dieſer Raſſen unterrichten.
Die Weiterwanderung von einer Wanderung muß man ſchon bei
dem Umfange der Ausſtellung reden gelangte man auf das eigent=
liche
Ausſtellungsgelände, und zwar auf eine große freie Wieſe, auf der
die preisgekrönten Tiere dem Publikum vorgeführt werden ſollen. Die
Preisrichter ſind übrigens, mit Ausnahme der ſiir die Geflügelzucht,
nur außerheſſiſche Sachverſtändige. Der Platz wird gut zu überſehen
ſein, da an ſeinem Rande eine Tribüne aufgeſtellt iſt, die ungefähr
1400 Perſonen faßt; ſie iſt von der Ausſtellung der Deutſchen Landwirt=
fchaftsgeſellſchaft
in Dortmund hierhergebracht worden. Auf dem er=
wähnten
Platz werden auch Turniere der Reitervereine ſtattfinden und

eine Trachtenſchau, bei der echt heſſiſchs Volkstrachten (Schlitzer,
Schwälmer, Odenwälder uſw.) von etwa 140 Perſonen vorgeführt
werden.
Der Feſtplatz, der bei dem Turnfeſt des Mittelrheinkreiſes ziemlich
leer war, wird bei der Landwirtſchaftsausſtellung dicht beſetzt ſein; er
iſt aufgeteilt durch Straßen, die Namen nach Männern erhalten haben,
die ſich um die Landwirtſchaft große Verdienſte erwarben. So findet
man dort eine Thaer=Straße, Liebig=Straße, Dr. Paul=Wagner=Straße,
Böhm=Straße Wilhelm=Haas=Straße, Karl=Krämer=Straße uſw. Auf
dem großen Platze ſind u. a. untergebracht die Pavillons der Syndikate
(Kali, Stickſtoff uſw.) der landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften, der Elek=
trohof
, in dem u. a. Kühe elektriſch gemolken werden, eine große Ma=
ſchinenhalle
, eine Beregnungsanlage, die Kaninchen, das Geflügel und
die Bienen. Die große Feſthalle nimmt hauptſächlich die wiſſenſchaftlichen
Ausſtellungen auf, an denen vorwiegend die Landwirtſchaftskammer und
der heſſiſche Staat beteiligt ſind. Reſtaurationszwecken wird die Halle
diesmal nicht dienen, ſondern dafir ſind eine Weinkoſthalle und mehrere
Neſtaurants da. Im allgemeinen iſt jedoch der Vergnügungspark nicht
ſehr umfangreich.
Zum Schluß der Beſichtigung, die über drei Stunden in Anſpruch
nahm, wurde in der Feſthalle eine Weinkoſtprobe gereicht; bei dieſer
Gelegenheit brachte Provinzialdirektor Dr. Kranzbühler zum Ausdruck,
daß die Ausſtellung jetzt ſchon ſo vieles Intereſſante biete. Er ſprach
den Wunſch aus, daß ſich die Hoffnungen, die man für das Unternehmen
hege, ſich auch erfüllen möchten und daß die Bedeutung der Ausſtellung
im ganzen deutſchen Vaterlande anerkannt werde. Der Redner leerte
ſein Glas auf ein gutes Gelingen der Ausſtellung.

Die beſſiſchen Weine auf der Landesausſiellung
Ein beſonderer Anziehungspunkt der landwirtſchaftlichen Landes=
ausſtellurg
, die bekanntlich vom 15. bis 20. September in Darmſtadt
in großem Rahmen abgehalten wird, bildet zweifellos auch die Wein=
koſthalle
für alle Bevölkerungskreiſe. In der Weinkoſthalle werden
außerordentlich preiswürdig 126 rheinheſſiſche und Bergſträßer Weine
erprobt. Jeder Ausſtellungsbeſucher hat freien Eintritt in die Wein=
koſthalle
und erhält für ein geringes Entgelt zu den Originalpreiſen
laut aufliegender Preisliſte die von ihm ausgeſuchten Weine glasweiſe
zur Probe. Beſondere Liebhaber können ſich auch ganze Flaſchen be=
ſtellen
. Zur Probe kommen außer guten, billigen Tiſchweinen auch die
beſten Weine des Landes bis zu den erleſenſten Spitzen. Beſtellungen
auf dieſe Weine zur ſpäteren Lieferung können zu Originalpreiſen auf=
gegeben
werden. Noch nie iſt eine derartige günſtige Gelegenheit geboten
worden, daß weiteſte Bevölkerungskreiſe ſich nach ihrem Geſchmack für
billiges Geld erſtklaſſige Weine ausſuchen können. Beſucht darum
auf der Landwirtſchaftlichen Landesausſtellung auch die Weinkoſthalle,

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Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Früh aus den Federn
hieß es am letzten Sonntag, denn bereits um 6,15 Uhr ging in Frank=
furt
der Sonderzug nach Herborn ab. Von Edingen aus wurde ge=
meinſam
mit der Ortsgruppe Frankfurt des Odenwaldklubs und an=
deren
Frankfurter Wandervereinen über Greifenſtein nach Herborn
gewandert. In dem kleinen, aber wunderſchönen Herborn fand be=
geiſterter
Empfang ſtatt. Da gab es kein Haus, das nicht Feſtſchmuck
trug. Daß die Einwohner don Herborn und der Weſterwald=Verein es
verſtehen, den Gäſten fröhliche, genußreiche Stunden zu bereiten, das
bewieſen ſchon die Vortage, das bewies die Illumination des Städtchens
am Samstag abend und der Fackelzug der einheimiſchen Vereine zu Ehren
der Wandergäſte. Ein rieſiger Feſtplatz mit den größten Zelten ſtand zur
Verfügung. Und trotz der ungeheuren Ausmaße war alles zu klein.
Man ſchätzte am Sonntag etwa 40 000 Menſchen in Herborn. Der Höhe=
punkt
der Veranſtaltung war der Trachtenzug am Sonntag mittag.
Große Gruppen in Trachten vom Odenwald, Weſterwald, Oberheſſen,
Weſtfalen uſw. wechſelten ab mit Gruppen von Bergleuten und mit
Feſtwagen. Sogar eine wirkliche Schafherde mit ihren Schäfern und
Hunden marſchierten im Zuge. Zum Schluß kamen die vielen in Her=
born
erſchienenen Wandervereine aus ganz Deutſchland, aus Oſt, Weſt,
Nord und Süd. Welch Erfolg der deutſchen Wanderſache, welch Er=
eignis
und welch’ Erleben für jeden Einzelnen. Wie begeiſtert ſchallten
die Begrüißungsworte Hui Weller Allemol und Friſch auf durch
das Städtchen. Ein frohes Erinnern bleibt den Darmſtädter Teil=
nehmern
. Die haben andere deutſche Volksſtämme kennen und ſchätzen
gelernt, ſie haben Freundſchaften geſchloſſen, die für das Leben galten.
Führer der Darmſtädter Ortsgruppe waren die Herren K. Sonnthal
und K. Wehnert, die ihrer Aufgabe in jeder Beziehung ſich gewachſen
zeigten.
Sch.
Neue Kurſe. Wer die Berichte der Städtiſchen Arbeitsämter
größerer Städte und die der Berufsverbände verfolgt, wird finden,
daß ſich die Lage auf dem kaufmänniſchen Stellenmarkt langſam beſſert.
Im Monat Anguſt zeigte ſich faſt in ſämtlichen Geſchäftszweigem ſtei=
gender
Perſonalbedarf. Der Mangel an tüchtigen jungen Stenotypiſten
verſchärfte ſich weiter. Dieſer Umſtand gibt erneut Veranlaſſung, darauf
hinzuweiſen, daß gute Kenntniſſe in Stenographie und Maſchinenſchrei=
ben
unentbehrliche Rüſtzeuge des Kaufmanns= und Bürobeamtenſtandes
geworden ſind. Sie ſollte man ſich frühzeitig aneignen. Die Kauf=
männiſche
Stenographen=Geſellſchaft E. V. eröffnet am Donnerstag, den
8. und Montag, den 11. ds. Mts., jeweils abends 7½ Uhr in ihren
Unterrichtsräumen, Ecke Wieſeu= und Schleiermacherſtraße, neue Kurſe
in beiden Fächern. Die Geſchäftsſtelle dortſelbſt gibt bereitwilligſt Aus=
kunft
. Wir verweiſen auf die in unſerem Blatte erſchienenen Anzeigen.
Straßenſperre. Wegen Vornahme von Kanalbauarbeiten wird
die Hobrechtſtraße zwiſchen Hofmanns= und Oſannſtraße vom 5.17,
Sept. 1827 für dem Auto=, Fuhrwerks= und Radfahrverkehr geſperrt.

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[ ][  ][ ]

Bericht der Kolonnenführung über Einrich=
tungen
und Tätigkeit der freiwilligen
Sanitäts=Haupt=Kolonne vom Roten Kreuz

bei dem 88. Mittelrheiniſchen Kreisturnfeſt vom 23. Juli bis 7. Aug. 1927
in Darmſtadt.
Die ſtändige Sanitätswache die freiwilligen Sanitäts=
Hauptkolonne vom Roten Kreuz Darmſtadt in der Saalbauſtraße 46
(Telephon 400) bildet den Mittelpunkt und Ausgangspunkt für alle Ein=
richtungen
, die von der Kolonne während des Turnfeſtes getroffen waren.
Sie iſt dauernd bei Tag und Nacht mit ausgebildenm Mitgliedern der
Kolonne beſetzt, von denen 4 den Dienſt beruflich gegen Entgelt ver=
ſehen
; dort befinden ſich in der Hauptſache die Verwaltungs=, Unter=
bringungs
= und Aufbewahrungsräume für die Geſchäftsführung, Fahr=
zeuge
, Geräte, Materialien und Verbandmittel. Daß dieſe ſtändige
Einrichtung allein nicht ausreichend ſein konnte ſiir ein Turnfeſt von
dem Ausmaße des ſtattgefundenen 33. Mittelrheiniſchen Kreisturnfeſtes,
bei dem allei mit 30000 Turnern zu rechnen war, ganz abgeſehen von
der Zahl der ſchauluſtigen einheimiſchen und zugerciſten Bevölkerung, iſt
ſelbſtverſtändlich. Es wurde daher die Geſamtmannſchaft der Haupt=
kolonne
Darmſtadt, die in 4 Züge eingeteilt iſt, und die Zweigkolonne
vom Roten Kreuz der chemiſchen Fabrik Merck in einer Geſamtſtärke
von ca. 170 Mitgliedern zum Dienſt herangezogen und die folgenden
beſonderen Maßnahmen für die Dauer des Feſtes getroffen.
1. Auf dem Feſtplatze wurde in der Zeit vom 23. Juli bis 7. Auguſt
zunächſt eine 2. ſtändige Wache eingerichtet, die von 7 Uhr vorm. mit
Ablöſungen bis gegen 2 Uhr nachts mit je cinem Führer und 2 Mann
beſetzt war. Da der von dem Feſtausſchuß zur Verfügung geſtellte
kleine Raum ſich von vornherein als unzulänglich erwies, wurde an
deſſen Rückſeite durch eine Tür mit erſterem verbunden, noch ein der
Sanitätskolonne gehöriges Verbandzelt von 9 Meter Länge und 3,50
Meter Breite aufgeſchlagen, in welchem Lagervorrichtungen für 1215
Tragen und dieſe ſelbſt eingebaut waren. Außer den letzteren verfügte
die Feſtplatzwache über 2 Räderbahren und auf telephoniſchen Anruf
über das Krankenauto der ſtändigen Sanitätswache in der Saalbauſtraße
und dasjenige der Zweigkolonne Merck, das die Fa. Chemiſche Fabrik
E. Merck in entgegenkommendſter Weiſe hierfür zugeſagt hatte. An dieſer
Stelle ſei auch unſererſeits der Geſamt=Aerzteſchaft der Stadt gedankt,
dia in ſelbſtloſeſter Weiſe unſere Maßnahmen unterſtützte, in dem ſie
abwechſelnd den ärztlichen Dienſt auf dieſer Station verſah.
2. Die eben beſchriebene Feſtplatzwache wurde täglich während der
turneriſchen Wettkämpfe, der Abendveranſtaltungen in der Feſthalle
und auf dem Volksbeluſtigungsplatz verſtärkt durch eine entſprechende
Anzahl Führer und Mannſchaften, die als Patrouillen mit Labeflaſchen,
Verbandtaſchen und Tragbahren ausgemiſtet, auf die einzelnen Turnplätze
uſw verteilt wurden. Ebenſo wurde verfahren bei den Wettkämpfen
im Schwimmen und Spielem am Waſſer, dem Großen Woog.
3. Anläßlich des Feſtzuges am 24. Juli wurden 4 Stationen er=
richtet
. Anläßlich des Hauptfeſtzuges am 31. Juli, welch letzterer eine
Länge von 7 Kilometern erreichte und der ſich von 1 Uhr bis gegen
4 Uhr machmittags bei glühender Sonmmhitze durch die Straßen der
Stadt bewegte, wurden auf dieſer Strecke von der Kolonne 18 Unfall=
ſtationen
eingerichtet, und jede mit 1 Führer und 4 Mann mit einer
Trage und einem Verbandkoffer ausgeſtattet und beſetzt gehalten. Sieben
dieſer Stationen beſetzte die Hauptkolonne, 11 davon die Zweigkolonne
Merck. Die Stationen waren durch kleine Rote=Kreuz=Flaggen äußerlich
weithin ſichtbar und kenntlich gemacht.
4. Während der Umzüge wurde außerdem die ſtändige Wache in
der Saalbauſtraße verſtärkt, auf der ſich der Kolonnenarzt mit ſeinem
Auto zur Verfügung hielt, während der Arzt der Zweigkolonne Merck
mit einem von der Fa. E. Merck zur Verfügung geſtellten Perſonenauto,
den ärztlichen Kontrolldienſt auf den 18 Unfallſtationen verſah.
Daß und wie nötig und wirkſam die getroffenen Einrichtungen
waren ergibt die zum Schluß hier angeführte Aufſtellung:
)Mit den beiden Krankenautos ſind 19 Transporte, davon 2 nach
auswärts ausgeführt worden.
b)An Hilfeleiſtungen auf dem Feſtplatz einſchließlich Feſtzug ſind ins=
geſamt
657 Hilfeleiſtungen gemeldet worden. Sie verteilen ſich
im einzelnen wie folgt:

Verletzungen
Brandwunden
Andere Wunden . .
Quetſchungen
Verſtauchungen
Armbrüche
Beinbrüche
Innere Verletzungen

ibl. Erkrankungen männ
4 Epilepſieanfälle
157 Ohnmachtsanfälle
Fvemdkörper
..
11 Tobſucht
Innere Erkrankungen 20
3. Inf. Erkrankungen . 1

179

6

)Bei den Wettkämpfen im Schwimmen am Woog ſind
leiſtungen gemeldet worden.

89
Hilfe=

Nicht unbemerkt möge bleiben, daß die Mehrzahl der Hilfeleiſtungen
nicht von den Turnern allein, ſondern in der Mehrzahl von dem zu den
Veranſtaltungen herbeigeſtrömten Publikum aller Bevölkerungsſchichten
und Kreiſe beanſprucht wurden. In dem Bewußtſein, daß alle unſere
Mitglieder ihr Beſtes getan,daß ſie ſich gerne der freiwillig über=
nommenen
Pflichten unterzogen haben und daß Nützliches und Unent=
behrliches
in großem Maße geleiſtet wurde, findet die Kolonne und ihre
Führung den ſchönſten Dank.
Der Allgemeinheit zu dienen iſt ſie Allezeit hilfsbereit.

* Die Tagesordnung zur Sitzung des Provinzialausſchuſſes der
Provinz Starkenburg am Samstag, den 10. September, vorm. 9 Uhr,
umfaßt 5 Punkte: 1. Klage des Bezirksfürſorgeverbandes Wiesbaden=
Stadt gegen den Landesfürſorgeverband Heſſen, vertreten durch den
Bezirksfürſorgeverband Heppenheim und den Landesfürſorgeverband
Naſſau, vertreten durch den Landeshauptmann in Wiesbaden, als Bei=
geladener
wegen Erſtattung von Krankenhauskoſten für Verpflegung des
Schirmmachers Leo Dahl. 2. Klage des Bezirksfürſorgeverbandes Hep=
penheim
gegen den Bezirksfürſorgeverband Darmſtadt=Land wegen
Uebernahme der Koſten für den hilfsbedürftigen Geiſteskranken Guſtav
Marxſohn von Griesheim. 3. Antrag des Kreisamts Dieburg auf Gnt=
ziehung
des dem Heinrich Wiedekind zu Klein=Zimmern erteilten Kraft=
fahrzeugführerſcheins
. 4. Antrag des Kreisamts Dieburg auf Ent=
ziehung
des dem Heinrich Ehrig zu Heubach erteilten Kraftfahrzeug=
führerſcheins
. 5. Klage des Lorenz Schmitt zu Offenbach a. M., Kleine
Marktſtraße 13, gegen den Beſcheid des Kreisamts Offenbach vom
21. Juni 1927 wegen Nichterteilung eines Wandergewerbeſcheins.

Hauptverſammlung des Vereins der Heſſ. Penſionäre und Hinter=
bliebenen
. In unſerem geſtrigen Bericht iſt zu leſen: Im zweiten Abſatz
Oberpoſt direktor Capeller; Finanzrat Dr. Meiſinger, weiter in
Abſatz 3: Der Wert eines Wagens richtet ſich nach der Stärke der
Achſen und der Stabilität ſeiner Räder, alſo nach dem Untergeſtell. Auch
der Staatswagen hat ein Untergeſtell, das iſt das Beamtentum welches
alſo denfenigen Volksteil ausmacht, der des Staates beſte Stütze iſt
und ſein muß.

Anläßlich des Dürkheimer Wurſtmarktes verkehrt am 11. Sep=
tember
ein Verwaltungsſonderzug von Aſchaffenburg nach Neuſtadt
a. d. Hardt bzw. Bad Dürkheim. Da der Zug in Darmſtadt anhält
(8,77), iſt Zugang von Teilnehmern möglich. Es iſt dadurch den In=
tereſſenten
aus Darmſtadt und Umgebung, insbeſondere den Mitgliedern
des Pfälzer Bayernvereins Gelegenheit gegeben, auf Sonntagskarten,
die für den Zug Geltung haben, ſchnell und billig nach Neuſtadt bzw.
Bad Dürkheim zu gelangen. Rückkunft des Sonderzuges um 21,45 Uhr.

V. Weite Reiſe eines Kinderballons. Am Sonntag wurde von dem
Sohng des Herrn Stadtverordneten Ludwig im Meſſeler Park eim
Kinderballon gefunden, der einer daran befeſtigten Karte zufolge am
27. Auguſt in Wanne=Eickel in Weſtfalen aufgelaſſen war. Die Ent=
fernung
von Darmſtadt bis Wanne beträgt mit der Eiſenbahn 314 Kilo=
meter
. Auf der gedruckten Karte wurde der Finder gebetm, ſie der
Poſt zu übergeben mit näheren Angaben über den Fund, was auch ge=
ſchehen
iſt.

p. Gelegentlich der Maifeier in Mörfelden kam es in 1½
vom 1. zum 2. Mai 1927 auf der Straße zwiſchen Jakob 28
von da und anderen, in deren Unterhaltung er ſich miſchte, zun
keiten, in deren Verlauf Bender zum Meſſer griff. Er will
worden ſein, dann auf dem Boden gelegen haben, wohin man
worfen habe. Erſt dann habe er ſich mit dem Meſſer gewou
Handlungsgehilfe erhielt zwei Stiche, darunter einen ins Schr.
Das Bezirksſchöffengericht hat auf 4 Monate Gefängnis erkkn,
Notwehr verneint. Der Angeklagte hat Berufung, die Stacns
ſchaft vorſorglich ſolche eingelegt. Angeklagter war betrunk

Belehrung will er die Berufung nicht zunicknehmen. Die A,

nahme ergibt, daß Bender blindlings darauf losgeſtochen heg,
er dies nicht getan, hätte es gar keinen Streit gegeben. Der

bericht legt dar, daß die zwei Wunden genäht werden mußs
Staatsanwalt hält die Berufung des Angeklagten für unger
Das Urteil verwirft beide Berufungen.

Lokale Veranſtaltungen.

Verein der Hundefreunde von Darmſte)
Umgegend für Raſſezucht=, Polizei=, Schutz= und Gebranc

weſen E. V. Freitag, den 9. September, abends 8 Uhr, AIt
verſammlung im Vereinslokal Brauerei zum goldenen Anzug
Ochſengaſſe. Zahlreiches Erſcheinen der Mitglieder erwünſcht.
Kunſinotizen.
Palaſt=Lichtſpiele. D. L. S.=Film der F. P.,
duktion: Die letzte Nacht mit Lily Damita. Nach deu ſu
ſpiel Hochzeitsnacht für den Film bearbeitet von F. C=
Außerdem wirken mit: Paul Richter Harry Liedtk
Richard, Truda Heſterberg, Louis Ralph, Ernſt Verebes,
Rogge. Preſſeſtimmen (Berliner Uraufführungskritik): Big
Film kann man die hohen Erade der Geſchicklichkeit loben, m
Augenfreude, Spannung, menſchliche Teilnahme, Lächeln un 3
Anſtrengungen in kluger und phantaſievoller Miſchung der o
ſorgt iſt. (Deutſche Allgemeine Zeitung vom 20. 8. R.) 20
mita hat ſich filmiſch bedeutend entwickelt, iſt beherrſcht in a ſi
ationen und findet Gelegenheit, ihren Liebreiz in den verſ äſſt
Toilctten immer wieder zur Geltung zu bringen. (Welt ann M
vom 22. 8. 27.) Eine Variation des Alt=Heidelberg=Them=öſh.
romantik, Filmtragik! Der Gegenſpieler der begabten Damite manu
Richter, eine ſympathiſche Figur. Regiſſeur Graham Cutts
der Sache mit Fleiß an. (Berliner Lokalanzeiger vom 21. 8

Tageskalender für Donnerstag, den 8. September /
Heſſ. Landestheater, Großes Haus: Geſchloſſen.
Haus: Geſchloſſen. Orpheum: Keine Vorſtellung.
desmuſeum, von 10 bis 19 Uhr: Ausſtellung Alte Hil.
Mathildenhöhe von 10 bis 19 Uhr: Ausſtellung Ne=ek
Konzerte: Schloßkaffee, Hotel Schmitz, Café Rheing ubaſ=
baugarten
, Waldſchlößchen. Heſſ. Eiſenbahn=A.=E.
ſtraße 16, abends 8 Uhr: Vortrag von Frau Dr. Jacob 7-
Elektrizität im Haushalt, Kinovorſtellungen:
Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.

d0ldr Mandsdr den Jähne

wirkt
Häßlich
das ſchi
litz. Be

brauch einen wundervollen Elfenbeinglanz, auch an den Seitenflächen, eſüch
zeitiger Benutzung der dafür eigens konſtruierten Chlorodond
bürste mit gezahntem Borſtenſchnitt. Faulende Speiſereſte in Snph an
zwiſchenräumen als Urſache des üblen Mundgeruchs werden gründlich d-B50 aber hal
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[ ][  ][ ]

Mummer 249

3cer bereits anweſenden behördlichen Vertreter, berichtete der Vor=

Feſitag der Bensheimer Woche.
Ein Hauptfeſttag der Bensheimer Woche war dem Handwerk und
tsrbe gewidmet. Wie die Beusheimer Wocke ſelbſt auch einer Wer=
m
. für Handwerk und Gewerbe gewidmet ſein ſollte, hat dieſes in folgendes ausführte:
ar iſcher Betätigung wechſelſeitiger Beziehungen ſich entſchloſſen, zwei
arige Jubiläen und eine damit verbundene große und bedeut=
h
. Ausſtellung der Gewerbe= und Malerſchule, in
tszu einem Ehrentag, für das Bensheimer und darüber hinaus für
.s ſtaatlicher und ſtädtiſcher Behörden, berufsſtändiſcher Körperſchaf= ſätze und Zweck des Vereins folgende Grundſätze auf:
rnd Abgeordnete von Bruderorganiſationen und Schilen nach Beus=
euen
Regierungsrat Morneweg vom Wirtſchaftsminiſterium. Ge=
esſchulrat
Schneidt vom Landesamt für das Bildungsweſen,
acheim, Ehren=Obermeiſter Schmuck=Worms als Vertreter der
nswerkskammer, deven Shndikus Herrn Dr. Kollbach, den Vor=
ſngen
des Ortsgewerbevereins, Schreinermeiſter Beck, die Landtags=
e
rdneten Lautenbach=Dieburg, Heinſtadt=Bensheim, Ober=
ou
= ſſor Kempin uſw.
Dem Feſtakt voraus ging eine
Bezirksverbandsverſammlung
Bezirksverbands BensheimHeppenheim, die unter der
turig des Vorſitzenken Rektor Eiſenhardt, ſtand.
Tach kurzer herzlicher Begrüßung der zahlreich Erſchienenen, beſon=

Nne über die Teilnahme des Bezirksverbands am Jubiläum des
nveimer Gewerbevereins, wies beſonders auf die ſehr beachtliche
zsllung von Schülerarbeiten uſw. hin, und erteilte dann alsbald
Wort Herrn Shndikus Dr. Kollbach=Darmſtadt zu ſeinem
est über die Frage:
Farum veranſtaltet das Handwerk Gewerbe=
ausſtellungen
?
2 er Redner warf zunächſt in intereſſanten Ausführungen einen Blick
e Geſchichte des Handwerks, das beſonders im Mittelalter in hoher
ſu ſtand und deſſen wechſelvolles Schickſal erfüllt war von ſchweren
Uſnffen und Kriſen, die aber niemals denen Necht gaben, die den Unter=
la
des Handwerks prophezeien zu müſſen glaubten. Auch gegenwär=
ſeht
das Handwerk in einer ſolchen Kriſe, es ſcheint durch die
hue mehr um ſich greifende Induſtrialiſierung verdrängt zu werden.
giſt dem nicht ſo. Es gilt allerdings, ein koſthares Erbe zu ver=
tin
und gegen den Anſturm des maſchinellen, Zeitalters zu vertei=
Trotz allem was droht, hat das Handwerk immer noch gol=
en
Boden und vor allem eine unbeſtreitbare Exiſtenzberechtigung.
GBefahr allerdings, die dem Handwerk durch die Induſtrialiſierung
darf nicht verkannt werden. Sie zwingt das Handwerk zu einem
vorkampf, der ſich allerdings in keiner Beziehung gegen die In=
ent
, als ſolche und ihre Entwicklung richten ſoll und darf. Die neuen
u nien, die jetzt wieder auf der Tagung des Reichsverbands der
Miren Induſtrie verkündet wurden, wohl Maſſen= aber Maſſen=
itätsarbeit
zu leiſten, zwingen auch das Handwerk, ſich zu
Ey und ſich ſeiner ruhmvollen Vergangenheit zu erinnern, die auch
iſte Zukunft feſtlegt. Wenn allerdings das Handwerk verſagt, wird
y die Induſtrie in etug entſtehende Lücken vorſtoßen und ſie aus=
Das aber hat, das Handwerk und haben vor allem ſeine Or=
Hicionen erkannt. Es wird auf der Hut ſein. Im weſentlichen han=
8 ſich hier um eine Frage der Betriebsform.

Das Problem der Maſchine
das das Handwerk heute löſen muß. Das hat eklatant die Mün=
* Ausſtellung gezeigt. Aber auch in Heſſen iſt das längſt erkannt
tör, und ſeit Jahr und Tag wird erfolgreich im Sinne dieſes Pro=
gearbeitet
. Es iſt natülich grundfalſch, zu ſagen, daß in die
4natt des Handwerkers keine Maſchine hineingehört. Gewiß
Ke wir nicht ſelbſt das Handwerk induſtrialiſieren. Worauf es allein
Aynt, iſt, daß der Handwerker ſeinen Gegenſtand, in höchſter
grität erzeugt. Die rationelle Betriebsführung aber zwingt den
Awerker, ſich in weiteſtgehendem Maße der Maſchine zu bedienen.
darf dieſe nicht in die Seele ſeiner Arbeit hineindringen. Es
u darauf an, das höchſte Ziel zu erreichen, das umriſſen wird durch
okommenſte Qualität erzeugen, 2. konkurrenzfähig bleiben. Gewiß
8 ſchwer, weil die Kaufkraft des Volkes immer noch danieberliegt.
Sieſe Kriſe muß überwunden werden.
Drnn kam der Redner zu ſeinem eigentlichen Thema: Warum ver=
lien
wir Gewerbeausſtellungen? Die Handwerkerausſtellungen be=
heute
unendlich mehr als nur Gelegenheit zum Feſtefeiern. In
Nei wie die heutige, vo das Handwerk ſchwer kämpft und neuen
u zuſtreben muß, ſind dieſe Ausſtellungen beſonders bedeutungs=
Zunächſt für den Handwzerker ſelbſt. Sie zwingen den Ausſteller,
A-ſte zu erzeugen, wenn er ehrenvoll beſtehen will, Qualitätsarbeit
eien. Wir müſſen in dieſer Hinſicht zu der hervorragenden Lei=
sähigkeit
unſerer Vorväter zurückommen. Zum anderen follen
verden dieſe Ausſtellungen befruchtend und anregend wirken auf
Gendwerker, die nicht ſelbſt ausſtellen, die hier aber ſehen, welche
) geleiſtet wird und geleiſtet werden muß. Wer ſtille ſteht, geht
4 und iſt dem Untergange verfallen. Zum dritten aber ſollen dieſe
tlungen dem Konſumenten zeigen, daß das Handwerk in der Lage
iehſte Qualitätsarbeit zu leiſten. Sollen das Publikum dazu er=
u
den Unterſchied kennen zu lernen zwiſchen Fabrikarbeit und hand=
uieen
Leiſtungen. Ich ſtelle ausdrücklich feſt, daß das keinen Kampf
die Induſtrie bedeuten ſoll. Beide Induſtrie und Handwerk,
ihre Verechtigung. Aber die Fabrikationszweige müſſen ſchärfer
lin nander abgegrenzt werden. Das Handwerk muß ſich
en Beſitzſtand heute ſichern. Das hängt mit der Be=
orm
zuſammen. Wenn Sie nachher die Ausſtellung ſehen, werden
MAgeben müſſen, daß heute ſchon Großartiges geleiſtet wird. Eine
ige Organiſation, muß hinter dem Handwerk ſtehen, der
enſchaftsgedanke muß noch tiefer Wurzel faſſen, die Einigkeit muß
alle umfaſſen. (Lebhaftes Bravo.)
3m Schluſſe ſprach der Redner den beiden Jubilaren die herz=
Glüickwünſche namens der Handwerkskammer aus beſonders
Rettor Eiſenhardt, der ſeit nunmehr 25 Jahren an der
ſeiner Organiſation ſteht.
9 ktor Eiſenhardt brachte dem Redner gegenüber den wärm=
Lank der Verſammlung zum Ausdruck und ſchloß nach einigen
örlichen Mitteiluugen die Bezirksverſammlung.
Urmittelbar im Anſchluß an die Bezirksverſammlung fand im Saale
Setels zum Deutſchen Haus der Feſtakt aus Anlaß des
hrigen Jubiläums des Bensheimer Gewerbevereins und
* 40jährigen Jubiläums der Bensheimer Gewerbeſchule
Der Vorſitzende des Bensheimer Ortsgewerbevereins, Herr Schrei=
aeiſter
Beck, eröffniete den Neigen der Anſprachen mit einem her=
m

E

lichen Willkommgruß an die zahlreich Erſchienenen. Sein beſonderer
nungen, die wir oben bereits aufgeführt haben.
Hierauf übernahm Herr Bürgermeiſter Dr. Angermeier=Bens= Dank der heſſiſchen Regierung auszuſprechen.
heim die weitere Leitung der Feier und hielt eine Anſprache, in der er
Werbewoche hineinzuverlegen. Dieſe Veranſtaltungen, die in Wahr= Denig, Uhrmachr Ludwig Klein, Knopfmacher Franz Deppert und die Schule zu dem gemacht hat, was ſie heute iſt. Die Beziehungen der
Schreinermeiſter Johann Kratz neben Herrn Doktor Krauß den Orts= Schule und des Gewerbevereins zu der Kreisverwaltung haben in der
manze heſiſche Handwerk und Gewerbe wurde, hatte zahlreiche Ver= gewerbeverein in Bensheim ins Leben riefen, da ſtellten ſie als Leit=
Er ſoll die Bedürfniſſe des Gewverbeſtandes gründlich erforſchen,
n geführt. Unter den offiziellen Perſönlichkeiten ſah man u. a. die er ſoll weiter die Hilfsquellen zur Beſchäftigung der Handwerker
aufſuchen, er ſoll die Mißſtände und Hinderniſſe, welche dem Gewerbe=
weſen
entgegenſtehen, möglichſt beſeitigen neue Erfahrungen prüfen, des Kreisſchulamtes. Er warf einen kurzen geſchichtlichen Rückblick auf
ei direktor Reinhart, Bürgermeiſter Dr. Angermeier= neue Maſchinenmodelle, Werkzeuge und Abparate vorzeigen und er=
des
Gewerbeſtand,s hieſiger Stadt eintreten.
Der Ortsgewerbeberein darf mit Stolz von ſich behaupten, daß
dmrat Rektor Eiſenhardt, und das Lehrerkollegium, darunter er dieſes Teſtament, wie es die Pioniere des Gedandms in ſo ſchlichten
aber klaren Worten überliefert haben, die Jahrzehnte hindurch treu
befolgt und verwirklicht hat. Dank der ſtrammen Zuſammmfaſſung,
dank der Tüchtigkeit ſeiner Leiſtungen, dank der Gründung und ſorg=
ſamſten
Pflege der Schulo, hat ſich der Ortsgewerbeverein Bensheim
einen Namen geſchaffen, der weit über die Grenze unſerer Stadt und
unſeres angeren Vaterlandes in Ehren genannt wird. Ich darf hier
erinnern nur an das Aufblühen einer ganzen Reihe von Geverbe=
zweigen
, als der Genius eines Prof. Heinrich Metzendorf die Bau=
tätigkeit
an der Bergſtraße befruchtete. Erweiterung des Geſichtskreiſes,
Sammlung von Erfahrungen, Nutzbarmachung des tchniſchen Fort=
ſchritts
Gingliederung in die Errungenfchaften einer fortſchreitenden
Vervollkommnung der techniſchen und maſchinellen Hilfsmittel, das
waren jene Forderungen, die die Gründer des Vereins mit Seherblick
aufgeſtellt und die auch noch heute ihre volle Berechtigung haben. Nicht
ſtarres Feſthalten an veralteten Produktionsmethoden, Anpaſſung an
die Neuzeit, ohne damit die manuelle und Kopfarbeit aufzugeben und
in öde Mechaniſierung zu berfallen, das zeichnete gerade unſeren Ge=
werbeſtand
in Bensheim von jeher beſonders aus. Das zeigt ein
Rundgang durch die Werkſtätten unſerer Meiſter, das zeigt auch unſere
Ausſtellung. Wenn ich als Vertreter der Stadt Bensheim dem Orts=
unſere
Gewerbeſchule, nicht vergeſſen, die heute auf ein 40jähriges Be=
ſtehen
zurückblickt. War doch gerade die Schaffung einer Gewerb. ſchule
ſchon von den mehrfach erwähnten Gründern, als ein unerläßliches
Mittel zur Hebung des Gewerbeſtandes brzeichnet worden. Die Ge=
ſchichte
unſerer Gewerbeſchule und ihr Entwicklungsgang im einzelnen
Ihnen vorzutragen, wird Aufgabe des Herrn Feſtredners ſein, d.m ich
nicht vorgreifen möchte. Aus den kleinſten Anfängen einer Gelegenheits=
Gewerbeſchule Bensheim mit einem klangvollen Namen da, um den uns
dienſte erworben haben, haben wir das Vergwigen einige wenige heute
der übrigen ſchmälern zu wollen, insbeſondere Herrn Kommerziemrat
rührigen verdienſtvollen Herrn Rektor Michel. Ich gedenke namens
der Stadt heute in dankbarer Anerkennung allen der Lehrer und Hilfs= Gandwerk hat goldenen Boden!
lehrer, die im Laufe der Jahrzehnte an unſerer Schule gewirkt haben
unſerer Schule in Bensheim zurückblicken darf. Namens der Stadt Bens=
heim
, namens des Aufſichtsratz unſerer Schule darf ich der Gewerbe=, neichung dieſer Ziele erforderlich iſt, um das Handwerk wieder beſſeren
ſchule zu ihrem 40jährigen und Herrn Rektor Eiſenhardt zu ſeinem
den Wunſch und die Hoffnung kyüpfen, daß Herrn Rekkor Eiſenhardt
es noch recht large vergönnt ſein möge, in körperlicher Rüſtigkeit und Stellen für dieſe Arbeit ſchließen laſſen. Der Handwerkerſtand it einer
in geiſtiger Friſche, ſich dem Dienſte und dem Ausbau unſorer Gewerbe=
ſchule
widmen zu dürfen. Unſere Gewerbeſchule aber, aus der ſo viele ſchaft zu denken, in der der Handwerkerſtand fehlt.
führende Männer des Handwerks und des Kunſtgewerbes horvorge=
gangen
ſind, die ſo ſehr zur Hebung uſeres geſamten Geverbeſtandes der Vertreter des Gewerbevereins Offenbach, Direktor Gabriel,
beigetragen hat, wüinſchen wir von ganzem Herzen weiteres Blühen,
Wachſen und Gedeihen. Wohl legt uns die Schule und überhaupt die
wir haben ſie getragen und vollen ſie auch weitertragen, weil wir uns Direktor Schmidt= Dammſtudt, für die ehemmligen Schüler der An=
danach
trachtem müſſen, die Laſten auf breitere Schultern abzuwälzen, haben, deren Zinſen unbemittelten und begabten Schülern zugute kom=
Möge der Zeitpunkt nicht mehr ferne ſein, wo Land und Reich ihre men ſollen. Für den Ortsgewerbeverein Heppenheim ſprach Schreiner=
Pflicht erkennen, die finanziellen Laſten des geſamten Schulweſens meiſter Dietrich und für den Bezirksverband Dieburg und Orts=
auf
ſich zu nehmen, da ja die Schulen beſtimmt ſind, nicht Kulturſtätten gewerbeverein Dieburg Landtagsabgeordneter Laudenbach, für die
einer einzelnen Stadt, ſondern unſeres ganzen Vaterlandes zu ſein.
entgegengereift. In Sturm und drangvoller Zeit begeht er ſein, die Ortsgewerbevereine Bingen, Jugenheim, Auerbach und viele andere.
80. Wiegenfeſt. Wie damals, ſo h=ute liegt unſer deutſches Vaterland
blutend und zerriſſen am Boden, ringt nach Einheit und Wiederauf= Reiho von Glückwunſchtelegrammen und =ſchreiben. Hierauf hielt Herr
ſtieg. Möge gerade der kernhafte Gewerbeſtand ſein gutes Teil dazu Rektor Eiſenhart die Feſtrede, in deren erſtem Teil er eine Ge=
beitragen
, daß Deutſchland wieder ſeinen alten Platz in der Welt ein= ſchickte des Bensheimer Handwerks und inſonderheit des Gewerbe=
nimmt
, möge er ſich bewußt ſein, daß wir wirtſchaftlich nur exſtarken, vereins gab und deren zweiten Teil ein intereſſantes Spiegelbild der
können, durch wirtſchaftliche und kulturelle Höchſtleiſtungen. Wenn Entwickelung der Gewerbeſchulo war. Die Rede ſchloß mit warmem
ſo unſer Gewerbeſtand und weitergehend unſer geſamtes deutſch=s Volk
ſich durchringt zu dem alten wahren Wort, daß jeder ſeines Glückes
Schmied ſelber iſt, daß er alſo ſen Vopwärtskommen mit Aufbringung daß der Ortsgewerbeverein Bensheim beſchloſſen habe, Ehrenplaketten
ſeiner ganzen Kraft felbſt erringen muß, dann wird es aufwärtsgehen zu verloihen an die, Herren Kommerzienrat Euler, Stadtbaumeſter
mit der Wohlfahrt des Einzelnen und damit auch mit dem Auftieg 9
unſeres geliebten deutſchen Vaterlandes.
Die Rede wurde mit dankbarem Beifall aufgenommen. Hieran
ſchloß ſich eine große Reihe von
Glückwunſchanſprachen.
Staatsregierung. Er wies zunächſt auf die Bedeutung hin, die der Feier gutem Vortrag zu geben.
zugrunde liegt, deren Anlaß das Doppeliubiläum des Bensheimer Ge=
werbevereins
und der Bensheimer Gewerbeſchule iſt, zwei Inſtitute, ſ
deren Entſtehen und Fortentwicklung innig miteinander verbunden ſind.
Schon im Jahre 1841 wurde in Bensheim eine Handwerksſchule ge=
gründet
, die aber bald wieder einging. Im Jahre 1848 gründete der i
im Jahre 1842 entſtandene Gewerbeverein eine zweite Schule, die aber ſ.
ebenfalls keine längere Lebensdauer hatte. Erſt die im Jahre 1888 ins (
Leben gerufene zweiklaſſige Handwerkerſchule wurde lebenskräftig. Die f
Geſchichte dieſer Schule zeigt ein Stück deutſcher Entwicklung. Heute und ihr Kunſtfahren beſonders auffielen und zu großem Beifall Anlaß
zäblt die Schule weit über 100 Schüler und iſt in die Reihe der be= g

Seite 4
Beſtehens eine große Zahl von Gehilſen in Handwerk und Technik aus=
gebildet
, die heute bewährte Stützen des Gewerbes und Handwerks ge=
worden
ſind. Hoffentlich hält die Entwicklung der Schule in gleicher
Weiſe an. Mit dem Ausdruck dieſer Hoffnung verbinde ich die Glück=
wünſche
der heſſiſchen Staatsregierung, inſonderheit des Landesamts
für das Bildungsweſen. Eine beſondere Ehrenpflicht iſt es mir, der
r Stadt, dem Verein, dem Aufſichtsrat der Schule und den Körperſchaften,
Gruß galt den offiziellen Vertretern der Behörden und den Abord= die ihm angehöven, beſonders aber dem langjährigen Leiter, Herrn
Nektor Eiſenhardt, für ihre erſprießliche und ſegensreiche Arbeit den
Herr Kreisdirektor Reinhart führte aus: Auch die Kreisberwal=
tung
des Kreiſes Bensheim nimmt den wärmſten Anteil an den beiden
Es gereicht mir zur beſonderen Ehre und Freude, als erſter den Jubiläen und ſpricht ihnen die herzlichſten Glückwünſche dazu aus. Ich
Reigen der Gratulanten des heutigen Cyrentages eröffnen zu dürfen, darf dieſen Glückwünſchen auch meine perſönlichen hinzufügen für den
Als vor rund 80 Jahren Männer wie Spenglermeiſter Valentin Leiter der Gewerbeſchule, der in langjähriger verdienſtvoller Tätigkeit
langen Zeit des Beſteheus ſich ſo entwickelt, daß ich meine Glückwünſche
dahin zuſammenfaſſen kann, daß dieſe Beziehungen auch weiterhin ſo
bleiben mögen wie ſie ſeitdem geweſen ſind. Möge der Verein und die
Schule wachſen, blühen und gedeihen.
Kreisſchulrat Krämer, überbrachte die herzlichſten Glückwünſche
die Entſtehung der Gewerbevereine und Handwerkervereinigungen, die
klären und überhaupt durch alle möglichen Mittel, zu welchen nament= das Handwerk aus der ſchweren Zeit, die nach dem Zerſchlagen der
lich Vorträge und gewerbliche Schule gerechnet werden, für die Hebung Innungen und Zünfte eintrat wieder in geordnete Bahnen lenkte.
Gleicherweiſe erörterte der Redner kurz die Geſchichte der Bensheimer
Gewerbeſchule, und betonte beſonders, daß es dieſen Schulen hoch anzu=
rechnen
ſei, daß ſie nicht nur Fachkenntniſſe vermitteln, ſondern in ihrer
Erziehungsapbeit die Grundlage einer chriſtlichen und nationalen Er=
ziehung
bilden. Der Redner ſprach den Wunſch aus, daß das Handwerk
nicht erlahmen möge in der Sorge um die Heranziehung eines guten
Nachwuchſes.
Gewerberat Schmuck=Worms ſprach als Vertreter der Hefſiſchen
Handwerkskammer die Glückwünſche zu den Jubiläen aus. Er betonte,
daß er zu den Handwerksmeiſtern gehöre, die von jeher geſagt haben,
das Handwerk iſt nicht unterzukriegen! Wer die Geſchichte der Völker
durchſieht findet, daß die Geſchichte des Handwerks ebenſo alt iſt wie
dieſe Allerdings, wenn wir nicht untergehen wollen, müſſen wir uns
den jeweiligen Bedürfniſſen der Zeit anpaſſen. Das hat das Handwerk
immer tun müſſen in ſeiner wechſelvollen Vergangenheit. Heute hat das
Handwerk ſich Maſchinen zugelegt und erzeugt auch mit deven Hilfe
Qualitätsarbeit. Eine notwendige Aufgabe iſt, daß das Publikum ſo er=
zogen
wird, daß es Qualitätsarbeit von Namſcharbeit unterſcheiden
lernt. Wenn dieſe Erkenntnis ſich Bahn bricht, hat das Handwerk den
Boden, den es braucht. Ich kann Ihnen namens der Handwerkslammer
die Verſicherung geben, daß die Bensheimer Schule, derem Jubiläum wir
heute feiern, völlig auf der Höhe der Zeit ſteht, daß ihr Leiter, Rektor
Eiſenhardt, und ſein Lehrerſtab beſtrebt ſind, in die Schüler das hinein=
gewerbeberein
zu ſeinem heutigen Jubelfeſte die herzlichſten Gluck= zulegen, was heute gebraucht wird. Notwendig iſt, daß der Handwerker
wünſche der Stadt entgegenbringe, darf ich eine weitere Jubilarin, heute auch kaufmänniſche Bildung erhält. Vor allem aber müſſen wir
die Standesehre und gute Kollegialität pflegen. Der Redner verlieſt
ſodann ein offizielles Glüchwunſchſchreibem der Handwerkskammer an
Herm Rektor Eiſenhardt.
Oberſtudiendivektor Ledroit führte unter anderem aus: Wemn
heute vielfach geſagt wird, daß das Handwerk von der Induſtrie er=
drückt
werden wird, ſo iſt das nicht wahr. Das gute Handwerk blüht
heute immer noch. Das beweiſt die Ausſtellung der Bensheimer Woche.
ſchule, einer ſpäteren Sonntagsſchnle hervorgegangen, ſteht heute unſene So aber iſt es überall im deutſchen Lande. Gewiß iſt, daß wir uns
umſtellen müſſen, aber die Fabriken brauchen auch Handwerksmeiſter,
ebenſo wie die Handwerken von den Fabriken. Vorteile haben können.
manche Kreiſe mit Recht beneiden. Unter den Männern, die ſich um Notwendig ſind allerdings gute Schulen und deven Ausbau. Denn
die Grundung und die Fortentwicklung unſerer Schule beſondere Ver=, was der Handwerker heute braucht, um ſich zu behaupten, kann ihm
der Meiſter allein nicht mehr vermitteln. Im Namen der höheren
noch unter uns wandeln zu ſehen. Ich nenne hier, ohne die Verdienſte Schulen Benshems ſpreche ich den Schule und dem Verei die herz=
lichſten
Glüchwünſche aus und verbinde damit die Hoffnung, daß auch
Euler, den hochberdienten Ehrenbürger unſerer Stadt, und den alzeit die künftige Arbeit des Vereins und der Schulg eing vom Himmel ge=
ſegnete
ſein möge, damit der glte Spruch neue Wahrheit erhält: Das
Syndikus Dr. Kollbach überbrachte die Glüchwünſche der Hand=
und heute noch wirken, an der Spitze des um die Entwicklung und den werkskammer=Nebenſtelle Darmſtadt im Auftrage der Herren Nohl und
Ausbau unſerer Schule hochverdienten Herrm Mektor Eiſenhardt, der Haury, die durch Teilnahme an der Genoſſenſchafstagung in Köln ver=
heute
auf eine Bjährige außerordentlich erſprießliche Tätgkeit an hmdert ſind, hier zu erſcheinen. Der Redner verbreitete ſich nochmals
über die Ziele des modernon Handwerks und die Arbeit, die zur Er=
Zeiten entgegenzuführen. Er betrachte es als ein außerordentlich er=
Bjährigen Jubiläum die herzlichſtem Glückwünſche ausſprechen und daran freuliches Zeichen, daß die Ausführugen den behördlichen Vertreter,
die wir heute gehört haben, auf volles Verſtändnis auch der ſtaatlichen
der wichtigſten Berufe im deutſchen Volke, und es iſt keine Volkswirt=
Im weiteven überbrachten Glückwünſche zu dem Doppeljubiläum
der Stadt, des Kreiſes und unſeres engenen und weiteren Vaterlandes gleichzeſtig im Namen des Vorſitzonden, Prof. Bwockmann, und im
Namen des Heſſiſchen Gewerbelehrerverbandes, der beſonders Herrn
Rektor Eiſephart grüße, der lange Jahre an der Spitze des Verbandes
höheren Schulen in Bensheim nicht unerhebliche finanziellg Opfer auf. ſtand. Für die Arbeitsgemeinſchaft Heſiſcher Fortbilbungsſchulen ſprach
bewußt ſind, eine traditionelle Pflicht zu erfülen. Wir ſind ſtolz auf ſtalt Bankbeamter Samstag= Bensheim, der Mitteilung davon
unſere Schulen und wollen ſie behalten, was nicht ausſchließt, daß wir machte, daß die ehemaligen Schüler eine Stiftung imns Leben gerufen
Zentrumsfraktion des Landtags Herr Abgeordneter Heinſtadt. Wei=
Meine ſehr verehrten Herren! In Sturm= und Drangjahren iſt ter gratulierten dey Ortsverein Zwingenherg=Hähnlein, der Bezirksver=
der
Ortsgewerbeverein Bensheim um die 48er Jahre ſeiner Gründung band Friedberg, der Ortsgewerbeoerein Worms. Gewerbeverein Alzeh,
Herr Bürgermeiſter Angermeier verlas ſodann noch eme große
Dank für die treue und eifrige Mitarbeit des Lehrerhollegiums.
Schaeinermeiſter Beck machte im Anſchluß daran die Mitteilung,
Merck, Leonhard Klein, Rektr Eiſenhart und Bauinſpektor
Liebegott.
Nach einem Schlußwort des Vorſitzenden ſang die Feſtwverſammlung
das Deutſchlandlied. Damit war die Feieu geſchloſſen.
Es ſchloß ſich ein gemeinſames Eſſen an, das dem Bensheimer
Lokaldichter Gewerbeſchullehrer Stoll Gelegenheit gab, Proben ſei=
Landesgewerbeſchulrat Schneidt ſprach als Vertreter der heſſiſchen ner humor= und gehaltvollen Diehtungen in Bensheimer Mundart in
Nach dem Mittageſſen fand ein Rundgang durch die Ausſtellung
ſtatt.
M. 8t.
Unſerem geſtrigen Bericht über den 3. Tag der Bensheimen Woche
iſt berichtigend nachzutragen, daß nicht der Auerbach=Bensheimer Rad=
ſportverein
, ſondern Mitglieder des Darmſtädten Bieyele=
Clubs die Radreigen fuhren, und daß dabei die Darmſtädter Kunſt=
fahrer
Gebrüder Göttmann durch ihre ſchwierigen Evolutionen
gaben.

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[ ][  ][ ]

Seite 8

Donnerstag, den 8. September 1927

Aus Heſſen.
Starkenburg.

J Griesheim, 7. Sept. Nun iſt auch unſer Kirchweihfeſt vorüber,
die Kirchweihſtimmung i) verflogen und das Alltagsleben macht ſeine
Rechte wieder geltend. Wie unſere Vorkirchweihe, ſo iſt auch die Nach=
kirchweihe
bei ſchönem Wetter aufs beſte verlaufen. Die auswärtigen
Kirchweihgäſte waren zwar diesmal nicht ſo ſtark vertreten, aber immer=
hin
waren unſere Tanzſäle bis auf den letzten Platz beſetzt und haben
unſere Wirte ſowie die übrigen Geſchäftsleute noch ein ganz ſchönes
Geſchäft gemacht Eeinen ſchweren Unfall erlitt der Maurer
Paul Heß von hier am Freitag bei der Reparatur eines Schornſteins
zu Darmſtadt, im Hauſe Heidelberger Straße 129. Die Diele auf
welcher er ſtand, brach durch, und Heß ſtürzte in das nächſte Stockwerk.
Er trug Kopfverletzungen= Bruſtquetſchungen und Rückenmarkver=
letzungen
davon und wurde ſchwer verletzt in das Darmſtädter Kranken=
haus
eingeliefert. Zum Glück waren die Verletzungen nicht lebensge=
fährlich
und befindet ſich Heß bereits auf dem Wege der Beſſerung.
Durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 20. Auguſt ds. Js. wurde
die Dividende des hieſigen Gas= und Waſſ wwerks für das Geſchäfts=
jahr
1926/27 auf 4 Prozent feſtgeſetzt. Der Dividendenſchein Nr. B
der Aktien wird bei der Volksbank Griesheim oder bei der Direktion
der Diskonto=Geſellſchaft in Bremen eingelöſt.

m. Hetzbach i. O., 7. Sept. Während das Krähbergrennen ohne Un=
fall
verlief, ereignete ſichin der Nähe der Pulverfabrik ein Motorradunfall,
der leicht ſchwere Folgen hätte haben können. Die Dame fuhr, der Herr
ſaß hinten. Da verlor die Dame die Gewalt über das Rad, die ſo
wie ſo nicht groß war, das Fahrzeug fiel um, wobei ſich die Fahrerin
an Geſicht und Armen erheblich verletzte, der Beiſitzer kam mit dem
Schrecken davon.
m. Beerfelden, 7. Sept. Der letzte Viehmarkt zeigte ſtarken Beſuch
und Auftrieb. Letzterer umfaßte etwa 30 Stück Großvieh und eta
200 Ferkel und Läufer. Ferkel wurden pro Paar mit 1825 Mk.
gehandelt, für Läufer wurden 3060 Mark pro Paar bezahlt. Die
Ferkel wurden nicht ausverkauft.
H. Hirſchhorn, 7. Sept. Unfall mit tödlichem Erfolg.
Wir berichteten kürzlich, daß der Steinbrecher Georg Raube in einem
hieſigen Steinbruch ſchwer verunglückte; der Bedauernswerte iſt nun an
ſeinen Verletzungen geſtorben.
Hirſchhorn, 7. Sept. Waſſerſtand des Neckars am
6. September 1,06 Meter, am 7. September 1,00 Meter.
H. Kirſchhauſen, 7. Sept. Unfall. Während des Dreſchens brachte
der Arbeiter Georg Dörſam von hier den einen Arm in die Dreſch=
maſchine
, ſo daß ihm dieſer gebrochen wurde. Der Verunglückte mußte
in die Klinik nach Heidelberg übergeführt werden.

Aa. Goddelau, 7. Sept. Bürgermeiſterwahl. Bei der Bür=
germeiſterwahl
in Goddelau entfielen auf den Beigeordneten Fritz Har=
tung
396, auf Juſtizinſpektor Karl Heil 264 und auf Georg Knöß
148 Stimmen. Ungültig waren 15 Stimmen. Da keiner der Kandidaten
die abſolute Mehrheit von 404 Stimmen (bei dem Beigeordneten Har=
tung
fehlten 8 Stimmen) erreicht hatte, muß am nächſten Sonntag
zwiſchen dem Beigeordneten Hartung und dem Juſtizinſpektor Heil eine
Stichwahl vorgenommen werden. An der Wahl beteiligten ſich rund
70 Prozent der Wahlberechtigten.
F. Eberſtadt, 7. Sept. Zur Bürgermeiſterwahl. In der
geſtrigen Sitzung des Gemeinderats, zu der ſich eine zahlreiche Zuhörer=
ſchaft
im Gemeinderatsſitzungsſaal eingefunden hatte, entſpann ſich zu=
nächſt
eine Debatte darüber, ob man den einzigen auf der Tagesordnung
ſtehenden Punkt, die Wahl eines beſoldeten Bürgermei=
ſters
betreffend, in öffentlicher oder nichtöffentlicher Sitzung behan=
deln
ſolle. Einſtimmig wurde beſchloſſen, den Gegenſtand in öffent=
licher
Sitzung zu behandeln. Der Vorſitzende, Beigeordneter Flick,
erklärte ſodann, daß der Wahlprüfungsausſchuß die auf Grund der
Ausſchreibung eingegangenen 52 Bewerbungen für die Stelle eines be=
ſoldeten
Bürgermeiſters in Eberſtadt geſichtet habe und es, entſprechend
einem Beſchluß des Gemeinderats, nunmehr Aufgabe des Plenums ſei,
Vorſchläge für eine engere Wahl zu machen. In geheimer Abſtimmung
wurden hierauf ſechs Bewerber, auf die die meiſten Stimmen entfielen,
für den zweiten Wahlgang, der ſpäter ſtattfinden wird, ausgewählt. Die
ſozialdemokratiſche Fraktion gab hierbei weiße Zettel ab. Gemeinderat
Gärtner erklärte namens dieſer Fraktion, daß er nach Durchſicht der
Bewerbungen nicht in der Lage ſei, Vorſchläge für eine engere Wahl
zu machen. Die Gemeinde Eberſtadt ſtehe vor wichtigen Entſcheidungen
er erinnere nur an die Gaswerksfrage und ihre Belange erfor=
derten
, an die Spitze der Gemeinde einen erfahrenen Kommunalpolitiker
zu berufen. Einen geeigneten Mann für den Bürgermeiſterpoſten er=
blicke
er in Bürgermeiſter Ritzel in Michelſtadt. Er be=
finde
ſich leider nicht unter den Bewerbern. Er ſtelle daher den Antrag,
Bürgermeiſter Nitzel zu befragem, ob er bereit ſei, die Stelle eines be=
ſoldeten
Bürgermeiſters in Eberſtadt anzunehmen. Der Antrag wurde
mit 12:9 Stimmen angenommen. Nach einem weiteren Antrag des Ge=
meinderats
Gärtner, der ebenfalls Annahme fand, ſoll Bürgermeiſter
Nitzel im Falle der Bereitwilligkeit erſucht werden, zu einer perſönlichen
Vorſtellung nach hier zu kommen und in Verhandlungen mit dem Wahl=
prüfungsausſchuß
einzutreten. Hierauf wurde die Sitzung geſchloſſen.
Aa. Eberſtadt, 7. Sept. Reichsjugendwettkämpfe. Am
heutigen Mittwoch fanden hier in den Schulen die diesjährigen Reichs=
jugendwettkämpfe
ſtatt. Daran waren insgeſamt ungefähr 80 Knaben
und 70 Mädchen der beiden oberen Jahrgänge beteiligt. Es wurden ſo=
wohl
volkstümliche Uebungen als auch Geräteübungem abgelegt. Als
Kampfrichter fungierten Lehrer und Lehrerinnen.
Aa. Pfungſtadt, 7. Sept. Feuerwehrübung. In Gegenwart
des Kreisfeuerwehrinſpektors Schnell aus Darmſtadt nahm die Pfung=
ſtädter
Feuerwehr am Sonntag vormittag eine ausgedehnte Uebung vor.
Neben der Erledigung eines Brandangriffs am Gaſthaus Herbert wurde
vor allen Dingen die neue Kreismotorſpritze praktiſch vorgeführt. Unter
anderem fanden mehrere Fahrten durch Pfungſtadt ſtatt, ebenſo bis nach
Hahn. Ein Achtzigjähriger. Der Kriegsveteran von 1870/71,
Kutſcher Peter Crößmann, konnte dieſer Tage ſeinen 80. Geburtstag be=
gehen
. Nadfahrerſieg. Bei den Radfahrerwettkämpfen um die
Bezirksmeiſterſchaft in Bürſtadt konnte die Kunſtfahrergruppe des Rad=
fahrervereins
Friſch auf Pfungſtadt unter 25 Konkurventen die Be=
zirksmeiſterſchaft
für 1927 erringen. Todesfall. Im 79. Lebens=
jahre
iſt nach längerem Leiden, Chriſtoph Polſter geſtonben. Un=
fälle
. Ein junger Mann von hier wurde beim Füttern eines Pferdes
von dieſem, das durch das Stechen eines Inſektes plötzlich ausſchlug,
ſo unglücklich getreten, daß er neben Kopfverletzungen einen Armbruch
erlitt. Beim Einfahren in die Hofreite der Brauerei Hildebrand blieb
das Laſtauto des Ludwig Fiſſel mit dem Hinterrad in einer Pfeiler=
ſchiene
hängen. Infolge des Aufſtoßes wurde Ludwig Fiſſel in die
Autoſcheibe geſtoßen und erlitt Schnittwunden im Geſicht. Nach An=
legung
eines ärztlichen Verbandes wurde der Verunglückte in ein Darm=
ſtädter
Krankenhaus verbracht.
G. Ober=Ramſtadt, 7. Sept. Die diesfährige Kirchweihg nahm bei
ſehr ſchönem Wetter einen günſtigen Verlauf, günſtig wohl auch für
alle beteiligten Geſchäftsleute. Dr Fremdenbetrieb war dieſes Jahr
beſonders groß. Alle Tanzſäle waren am erſten Tage überfüllt, am
zweiten gut beſetzt. Auch auf dem Marktplatz war ein veges Treiben.
Die Nachkirchweihe wird am Sonntag den 2. Oktober gefeiert.

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n. Auerbach, 3. Sept. Gemeinderatsſitzung. Vorgeſtern
abend um 8 Uhr beginnend, fand unter dem Vorſitze des Beigeordneten
Elgert auf dem Rathauſe eine öffentliche Gemeinderatsſitzu ig ſtatt, zu
der ſieben Sachen auf der Tagesordnung ſtanden. Die Obſt=, Grummet=
gras
= und Weidenverſteigerung wurde genehmigt. Erlöſt wurden für
Obſt 1222 Mk., für Grummet 174,15 Mk. und für Weiden 6,75 Mk. Zwei
verkaufte Grabſtätten werden ebenfalls genehmigt. Ein Geſuch um
Ueberlaſſung von gemeinheitlichem Gelände an der Rodauer Straße
zum Zwecke der Erweiterung eines Gartens, das von dem Kollegium
eingehend beſprochen wurde wurde den Baukommiſſion überwieſen.
Einen Antrag des Heſſiſchem Automobilklubs in Darmſtadt um Freigabe
des Alleeweges zum Fürſtenlager für den Automobilverkehr bis zu dem
ſog. Kavalierbau konnte nach eingehender Beratung der Gemeinderat
nicht ſtattgeben und lehnte den Antrag ab. Dieſer Beſchluß wird in
den weitſten Kreiſen unſeres Kurortes mit Freuden begrüßt werden.
Dem Geſuch des Friedrich Hartz um Anbringung eines Reklameſchildes
in der Schönberger Straße wurde entſprochen mit dem Vorbehalt, daß
das Schild die Größe von 20X50 Zentimeter nicht überſchreiten darf.
Ebenfalls genehmigt wurde der Bruderſchaft Jungdeutſcher Orden die
Anbringung eines Aushangskaſtens in der Bahnhofsſtraße. Zum
Schluſſe fand über Bauplätze im Herdweg eine Ausſprache ſtatt, wobei
der Bauplatz des Guſtav Jährling dieſem entzogen und dem Maurer
Ph. Funk zugeſprochen wurda. Eine Geheimſitzung ſchloß ſich an.
d. Gernsheim, 6. Sept. Gemeinderatsbericht. Die Her=
ſtellungsarbeiten
am Aeußeren der Mädchenſchule werden nochmals
öffentlich ausgeſchrieben, und zwar im Frühjahr 1928. Die Bohrver=
ſuchsarbeiten
für die zu erbauende Waſſerleitung wurden vergeben, nach=
dem
das Kulturbquamt Darmſtadt die eingegangenen Offerten geprüft
hatte. Die Ernſt=Ludwigſtraße wird in ihrem reſtlichen Ende mit Rand=
ſteinen
und Goſſenpflaſter verſehen. Die Bürgerſteige werden ebenfalls
gepflaſtert. Ueber die vom Forſtamt Gernsheim beim Kreisamt Groß=
Gerau beantragte Verlegung des Reißelsgraben konnte ſeitens des Ge=
meinderats
keine Zuſtimmung erlangt werden. Ueber die Frage, ob
der Gemeinde kein Schaden erwächſt, ſoll nochmals das Kulturbauamt
Darmſtadt gehört werden. Eine Beſichtigung der Grabenverhältniſſe
an Ort und Stelle mit einem Sachverſtändigen des genannten Amts iſt
evwünſcht. Verſchiedene Unterſtützungs= und ein Stundungsgeſuch fan=
den
ihre Erledigung. Die Nachkirchweihe am letzten Sonntag
erfreute ſich ſeitens Auswärtiger eines guten Beſuches. Insbeſondere
war am Strande des Rheins ein reger Verkehr Im Monat Auguſt
regiſtrierte das Standesamt 6 Geburten und 1 Sterbefall. Eheſchließun=
gen
fanden keine ſtatt. Der beim Landesfinanzamt Darmſtadt tätige
Oberſteuerſekretär Friedrich Eugen Grüll wurde zum Steuerinſpektor
ernannt. Einen Motorradunfall zog ſich der bei der Firma
Kölſch in Biblis beſchäftigte Reiſende Friedrich Schneider von hier zu.
Die Verletzungen ſind nicht ſchlimmer Natur. Herr Gaſtwirt Fried=
rich
Nikolaus Roth errichtet anſtelle ſeiner abgebrannten Mühle einen
Kinoneubau, der den modernſten Anforderungen entſprechen wird. Die
Bauleitung liegt in Händen des Herrn Architekten Georg Kugel= Darm=
ſtadt
. Die hieſige Konſervenfabrik von Sigmund Nahm hat ihren
Saiſonbetrieb. wieder aufgenommen.

Kreishaushaltungsſchule Alzetz.
Immer mehr bricht ſich der Gedanke Bahn, daß es für die
unſeres Mittelſtandes, ſowohl in der Landwirtſchaft, als auch
ſonſtigen Berufskreiſen, unbedingt erforderlich iſt, ſich für denr
der Hausfrau theoretiſch und praktiſch gründlich vorzubereiten.
kann und ſoll dieſe Vorbereitung bis zu einem gewiſſen Grade zuu /
bei der Mutter erfolgen. Aber hat denn jede Mutter das richtig
gogiſche Geſchick und Zeit, ganz dieſe gewiß nicht leichte Ausbif. zu erfüllen?
S
Haushaltungsſchulen ſind unentbehrlich; nur ſie können auf:8
reicher pädagogiſcher Erfahrung und mit Hilfe neuzeitlicher teochr
u ne
Mittel das Werk der Familie krönen. Dieſer Erkenntnis hat um
unſerer Gegend vor nun ſchon mehr als 30 Jahren durch Gründ=mn
Kreishaushaltungsſchule zu Alzey Rechnung getragen und dri
1400 Schülerinnen, die ſeither hier ausgebildet worden ſind, wiſſn
zu gut, was der Beſuch der Schule für ihr Leben bedeutet. Der
gen und umſichtigen Leitung der Schule iſt es auch zu verdanEa
der Betrieb während der ſchweren Zeit der Inflation, die ſo w=
Schweſterſchule zum Schließen zwang, ohne Störung aufrecht hm
werden konnte
So darf man denn hoffen, daß jetzt, unter erträglicheren A.z,
niſſen, immer mehr Eltern dieſe günſtige Gelegenheit zur gediim=
hauswirtſchaftlichen
Ausbildung ihrer Töchter benutzen. Wer duen
will, erhält auf Anfrage einen neu herausgegebenen Proſpekt, der
nur alles Wiſſenswerte über Geſchichte, Zweck, Verwaltung, Lery
Hausordnung und Aufnahmebedingungen der Schule mitteilt,
auch in einer Reihe gelungener Bilder die freundliche Anſtalt, I
nitten eines ſchönen Gartens liegt, mit ihren behaglichen Wolsi
Schlafzimmern ſowie den zweckmäßigen Lehrräumen, ſamt dem
tigen Schülerinnenarbeiten, vor Augen führt.

Aa. Langen, 7. Sept. Tödlicher Unfall. Im Verlau:ſ
Streitigkeit in der Familie ihres Sohnes, die ſie ſchlichten wollte
die Totenfrau J. Bärenz 3. auf der Treppe, auf der ihr ihre flrh,
Schwiegertochter entgegenſtürzte, von dieſer ſo unglücklich die
herabgeriſſen, daß ſie rücklings niederfiel, einen ſchweren SchäfM
erlitt und auf der Stelle tot war. Der Verurſacher des unglatt
Todesfalls, als der ihr Sohn gilt, wurde, wie verlautet, in Kn
nommen.

Rheinheſſen.

Ac. Worms, 7. Sept. Jubiläumskonzert. Den Höieüt
des 40jährigen Jubelfeſtes des Geſangvereins Sängerquartett, u
der Landtagsabgeordnete Frhr, von Heyl das Ehrenprotektorau F=
nommen
hatte, bildete das Konzert im Feſtſpielhaus, zu dem ſehr
als einer Woche alle Plätze ausverkauft waren. Frau Henny kpt
vom Kölner Opernhaus und Hubert Mertens von der glcichen me
waren die Soliſten. Nach verſchiedenen Liedern und Chören, be= in
der wunderbare Sopran der in Worms geborenen Sängerin Truße
feierte, folgte das Hauptwerk des Abends: Bonifazius, das urneer
Leitung des Vereinsdirigenten Niebergall eine glänzende Wie-eße
fand. Henny Trundt als Heidenprieſterin, Mertens als Bomis,,
und die beiden Chöre: Sängerquartett und Männergeſamun
brachten die religiöſe Stimmung des Werkes ausgezeichnet zur Eelg,
und nach ergriffenem Schweigen brach ein endloſer Jubel aus
Pfälzer Lutherfeier. Mit einigen Hundert hatte mie=
rechnet
und nicht weniger als 3000 Beſucher kamen! Mit einem Gor=
zuge
und mit Rheindampfern und ſie trafen ſich gegen ½12 Dm
Lutherdenkmal, wo Plarrer Walter Worms die Pfälzer Prot uun
begrüßte. Dann hielt Pfarrer Lind=Speher eine tiefempfundewen=
ſprache
mit den Schlußworten: Eine feſte Burg iſt unſer Getm
welche die Verſammlung laut einſtimmte. Umrahmt war die /*
mit Poſaunenchören des Wormſer Poſaunenchores, der am Nat
Tage ſein Stiftungsfeſt beging. Dorthin kamen am Mittag auch viw
Gäſte, während der Reſt ſich zu einer Feier im Rheinkaffee verſaunt.

Mverſteigert w
ua

Oberheſſen.

v. Gießen, 4. Sept. Der Wahlkreisausſchuß der Deutſchen 94 M0ll Bleichſtraße
partei im Wahlkreis Heſſen=Naſſau hielt hier eine gut eite M0angsweiſe ge
Tagung ab. In wohlbegründeter längerer Entſchließung naduer werden, insbeſo
Schulausſchuß Stellung zum Geſetzentwurf über das zu ſchaſde File, 2 Bilder, 1
Reichsſchulgeſetz. As wurden aus nationalen und lieler Frad, 1 Bild im
Gründen eine Reihe von bedeutſamen Forderungen erhoben. T (0iſch. 1 Stän
müſſe in den Gebieten der heutigen chriſtlichen Simultanſchule 5 /41 Nähmaſchin=
bewährte
Schulttp erhalten bleiben, auch müſſe ſeine weiter En=
lungsmöglichkeit
ſichergeſtellt wuden. Der Beamtenausſchuß des PI Nron im Anſchl.
kreiſes fordert in ſeiner Entſchließung die Anpaſſung der B=wlym Ort und
gehälter, insbeſondere auch in den unteren Stufen, an die tatſäägen Nobe 108
Teuerungsverhältniſſe, ferner eine Beſoldungsreform, die unte e /F ſſeim & Güntl
behaltung der bewährden Seiten des Gruppenſyſtems auch die Qau
Eut, den 7. Sept
des frühen Laufbahnſyſtems im weiteſten Umfange verwerte. Fer
wird die endliche volle Gleichſtellung der Alt= und Neupenſionen vom.) ſungermant
h. Lauterbach, 1. Sept. Die Pläne zum Stadt=Schriß, /volljieher in g=
and
Volksbad ſind nunmehr von Stadtbaumeiſter Braun f
geſtellt, nachdem der Stadtvorſtand die Baukoſten in Höhe von 3/ LLandes=Heil= u
Mark bewilligt hat. Die Badeanſtalt ſoll 70 Meter lang und 25M (Mhlippshoſwitg
breit werden, das Schwimmbecken erhält eine Länge von 50 Metere! /n af dem Mo=
2 bis 3,5 Meter Tiefe, das Badebecken ſoll 20 Meter lang werder.
Geſamtwaſſerinhalt beträgt 2782 Kubikmeter. Im Winter ſoll Beee7? ſcens zur 9
i. 27 bis 3.
ſamtfläche als Eisbahn benutzt werden. Die Anſtalt kommt
Nen:
Lauter, von der ſie auch geſpeiſt werden wird.

ireitag, den 9.
MUhr, ſollen in

* Wetzlar, 6. Sept. Sein 80jähriges Jubelfeſt konsti
Sonntag unſer Turnverein, einer der älteſten des Gaues 7
und des Mittelrheinkreiſes, begehen. Die Glückwünſche des Mitten
kreiſes überbrachte Arthur Pfeiffer, der dem verdienſtvollen Tu ni.
des Wetzlarer Turnvereins den Ehrenbrief überreichte. Für den 2e
gau Heſſen ſprach Schriftleiter Schneider. Butzbach, für die Stada*
lar Rektor Richard, für den Kreisvorſtand Dauner=Frankfurt a. 2
Namen des Jubelvereins dankte der erſte Sprecher Allmenröder=A

Pminzig den dver Eunten-

Weltberühmte Lisarettenmarken
verdanken ihren Ruf meist der
Eigenschaft,dass ihre als gut er
kannte Geschmacksrichtung von
Jahr zu Jahr ohne die geringste
Abweichung erhalten bleibt. Sie
haben sich ganz unabhängig ge-
macht
vom Ausfall der jeweiligen
Tabakernte, Sie sind, wie der Fach
mann sagt, nach dem, Prinzip der
drei Ernten hergestellt. Das heisst,
es wird niemals die jüngste Ern
te allein verarbeitet,es wird viel-
mehr
planmässig ein Lager aus
den drei letzten Tabak Jahrgängen

unterhalten. Hierdurch allein ist
es möglich, die durch den wech-
selnden
Ausfall der Ernten beding
ten Geschmacksunterschiede aus
zugeichen.
Das Prinzip der drei Emtenhat
aber noch einen anderen Vorzug,
der mindestens ebenso wichtig ist.
Gute Orienttabake brauchen zwei
bis drei Jhre, um in das Stadium
ihrer höchsten Reife zu gelangen.
Es hiesse ihre Qualität vergeuden.
wollte man sie verarbeiten,bevor
Sie den Höhepunkt dieserEntwick
ung erreicht haben.

Das sind so ungeheure Vorzüge
des Prinzips der drei Ernten, dass
wir es uns längst zu eigen gemacht
haben. Die Belastung, die mit der
Unterhältung eines drejjährigen
Tabaklagers verbunden ist, fällt.
nicht ins Crewicht gegenüber dem
Vorsprung an Qualität.
UUnsere Zigaretten sind jahrein,
jahraus gleichmässig in ihrer
Pischung, sie haben einen ausge-
reift
edlen Geschmack, der sie be-
Sonders bekömmlich macht.
Overſtolzo SP. Ravenklau OPf.
Löwenbrück 8R. Guidenring 10R

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Md ailo Weizenn
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Der 16000 Kilo A
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garren, 40/

[ ][  ][ ]

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Montag, den 12. Septemb. 1927,/B0/4 Berſteigerang
m. ittags 11½, Uhr, wird die Win=

Donnerstag, den 8. Geptember 1927

Geite 9

ſichafweide, beſtehend in 640 Morgen
ſie, ſubmiſſionsweiſe verpachtet. An=
ſt
, ſind bis zu dieſem Termin ſchrift=
lei
der unterzeichneten Stelle ein=
(13873
ich en.
t=Sdorf, den 7. Sept. 1927.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Vorenz.

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Samstag, den 10. September, nach=
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4 Uhr. Beginn: Kaſtanienallee am
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Kavier, 1 Waſchkommode, 1 Waren=
Waſten, 3 Mille Zigarren, 1 Sofa
ein digrohrgarnitur, 1Schreibmaſchin
r aPrivat, 14 Säcke Weinflaſchen=
hri
, 3 Gasherde Junker= Nuh=
tFühler
, 1 Schreibtiſch. 1 Sofa, 1
icheſchrank, 1 kl. weißer Küchen=
o
. 1 Tachometer, 60 Schirme, 6(
ierſtöcke, 1 Ladenthekenaufſatz,
ſchrank, 1 dreiteiliger Kleiderſchrant
4auchlötofen für Oelfeuerung,
rme, 3 Elektromotoren, 1 Schreib
ſnine, Senator, 1 Schreibmaſchinen=
hsen
, 1 Sandſtrahlgebläſe, 1 Mo
rs Allright, 1 kl. Kaſtenwagen
ammophon, trichterlos, 1 Sofa

leunpe,

9-blechgarage, 4 Dtzd. E
Vrrenſchränke, 1 große La
Archerſchrank, 2 Anzüge,

hrge Schlafzi=
in
mt verſteig
i lomatſchreib

Oecke, 3 Bilder, Komponiſten.
urnſtadt, 8. September 1927.
Portner,
Gerichtsvollzieher.

Weigerungs Ange

m Freitag, den
h. 10 Uhr, ſollen

rt werden, insbeſondere:
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5rrad, 1 Bild im Goldre
Heibtiſch, 1 Ständerlampe, 1
eſſel. 1 Nähmaſchine.
mer hieran im Anſchluß um
9s an Ort und Stelle Lieb=

Leuſtraße 108
Nuno (Keim & Günther). (13887
zmiſtadt, den 7. Sept. 1927.
Jungermann
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M-o kalzinierte Soda, 2000 Kilo
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RN Kilo Mohnöl, 400 Kilo Schweine=
:600 Kilo Rinderfett, 2000 Kilo
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4 Tafeln Cremeſchokolade
S 10 Riegel Vollmilchſchokolade
95 8
Boldd TAdrage

[ ][  ][ ]

Lpd. Kaſſel. Ein Polizeibeamter, der an der
Exkurſion zur Unſchädlichmachung des in Wahnſinn
verfallenen Klaus in Niedermöllrich teilnahm, gibt
über den Verlauf des Kampfes folgende Schilderung:
Gegen 10 Uhr abends rückten wir in einem Poli=
zeiſonderwagen
mit ſieben Mann und einem Offizier
ab. Als wir nach Niedermöllrich kamen, bemerkten
wir Hunderte von Menſchen auf den Beinen, und
alle ſo verteilt, daß man das Gefühl hatte: Hier
konzentriert ſich alles um einen gefährlichen Punkt.
Bald waren wir in der Nähe des Hauſes des feſt=
zunehmenden
Klaus. Etwa 12 bis 15 Landjägerei=
beamte
erklärten uns, daß Klaus mit einem Kara=
biner
arbeite und ſehr ruhig Schuß für Schuß ab=
gebe
. Wir gingen in Deckung und begannen ein je
in zehn Minuten Abſtand wiederholtes Karabiner=
feuer
auf den Bau. Die Nachbarhäuſer waren alle
verlaſſen. Klaus erwiderte unſer Feuer mit ſicheren
und ruhigen Schüſſen. So zerſtörte er mit einem
Schuß den Scheinwerfer unſeres Wagens. Regie=
rungspräſident
Friedensburg veranlaßte dann die
Herbeiholung eines Panzerwagens, des gefürchteten
Moritz‟. Dieſer traf mit ſieben Mann und einem
Offizier bald ein, und bei Morgengrauen ging man
zu einem umfaſſenden Handgranaten=
angriff
auf das Haus über. In jedes Zim=
mer
wurde eine Handgranate geſchleudert,
worauf Klaus ſofort mit weiteren Schüſſen ant=
wortete
. Nachdem ein Bund Handgranaten an der
Haustür in der Nähe des Kellers zur Exploſion ge=
bracht
war, flüchtete Klaus in den Keller. Der
Panzerwagen rollte vor die Haustür und gab Ma=
ſchinengewehrſalven
gegen das Haus ab,
doch noch immer war der Gegner nicht demoraliſiert,
und ſchoß kalt und verwegen aus den Kellerluken.
So mußten wir die furchtbare Aufgabe erfüllen
und warfen wieder einige Bündel Handgranaten in
die Fenſter. . . Noch ein oder zwei Schuß. .. dann
Ruhe. ...
Einige ſpringen vor. Revolverſchüſſe abgebend
dringen ſie durch die verwüſteten und verbarrika=
dierten
Zimmer. Nichts da. Schießend und langſam
Deckung nehmend gehts in den Keller. Da liegt er! ..
Ein zuſammen gekrümmter Körper, der wie unter
einem elektriſchen Schlag ſich zuſammengeriſſen hat.
Stillſchweigend ſtehen wir vor dieſem Manne, der
uns als Lebender einmal angehörte, der mit uns ſich
verpflichtete, den Staat und ſeine Inſtitutionen zu
ſchützen. Heute mußten wir ihn nach einem wahn=
witzigen
Kampfe, der uns alle aufrieb, im Verlauf
einer Schreckensnacht töten.
Vor dem Schreckenshauſe hatten ſich in den frühen
Morgenſtunden die Bewohner des Dorfes verſam=
melt
, die das grauenhafte Ereignis der Nacht be=
ſprachen
. Das Haus ſelbſt iſt ſtark demoliert.
In den einzelnen Räumen ſind unzählige Einſchläge
von Kugeln feſtzuſtellen, im Innern ſind die Möbel
zu Verteidigungszwecken von ihrem Standort ab=
gerückt
, die Fenſterſcheiben ſind durch Schüſſe zer=
trümmert
, ein Teil der Treppe iſt durch die Hand=
granaten
abgeriſſen. Ueberall die Spuren des nahezu
elfſtündigen Kampfes.
Der erſchoſſene Oberlandjäger Wille, der im
Anfang der fünfziger Jahre ſtand, war erſt vor
einigen Jahren von der Kriminalpolizei in Frankfurt
am Main nach Niedermöllrich verſetzt worden, wo er
ſich allgemeiner Beliebtheit erfreute. Der Zuſtand
der verletzten Polizeibeamten iſt beruhigend. Ein
junger Polizeibeamter allerdings, dem ein Hand=
granatenſplitter
die Knieſcheibe zertrümmerte, wird
wohl dauernd dienſtunfähig ſein.
Ueber die Motive der Schreckenstat wird be=
kannt
, daß der Vater des Klaus vor einigen Jahren,
nach dem Tode ſeiner Frau deren jüngere Schweſter
heiratete. Der Sohn Heinrich konnte ſich mit der
Stiefmutter nicht abfinden. Um Kleinigkeiten ent=
ſtanden
die erbittertſten Streitigkeiten. Bereits vor
längever Zeit hatte Klaus ſeine Stiefmutter einmal
mit Erſchießen bedroht. Auch im Dorf war er als
gewalttätiger Raufbold bekannt. Vor einigen Jahren
erhielt er bei einer Schlägerei einen Schlag mit
einem Bierſeidel über den Kopf. Die Folgen dieſes
Schlages ſoll er nie ganz überwunden haben. In der
letzten Zeit machten ſich bei ihm mehrfach Fälle von
Jähzorn bemerkbar. Am Montag abend kam es wie=
der
zu einem heftigen Auftritt zwiſchen Heinrich
Klaus und ſeiner Stiefmutter. In einem Anfall von
Tobſucht bedrohte er alle im Hauſe anweſenden Per=
ſonen
mit Erſchießen. In ihrer Angſt verließen die
Angehörigen fluchtartig das Haus und brachten ſich
in der Nachbarſchaft in Sicherheit.

Der Sieger im Sachſenflug.
Die große Prüfung der Kleinflugzeuge.

Eberhard von Conta

hat mit ſeinem Meſſerſchmitt=Kleinflugzeug M 19
den erſten Preis (30000 Mark) im Sachſen=Flug
gewonnen. Auch der Pilot des zweiten Meſſerſchmitt=
Eindeckers, Theo Croneiß, konnte bei der Leiſtungs=
prüfung
die gleiche Wertung mit Conta erringen.

Sauſewind mußte ſich mit dem dritten Platz vor
den übrigen elf Teilnehmern begnügen.,

Nuntius Pacelli,
Doyen des Berliner Diplomatiſchen Korps, hat mit anderen höheren Gäſten des Katholiken=
tags
zu Dortmund den Untertagebetrieb der Zeche Dorsfeld beſichtigt. In der vorderen Reihe
ſtehen von links nach rechts: Stadtrat Mengelkamp, Erzbiſchof Piſani=Rom, Biſchof Dr. Klein=
Paderborn, Nuntius Pacelli, Prälat Centos, Reichstagsabgeordneter Prälat Prof. Dr. Kaas,
Bergwerksdirektor Tengelman und Dechant Röttgers.

Reichswehr bei der Noternte.

Reichswehr=Abteilungen
ſind am Werke, um die bedrohte Ernte auf dem ſchnellſten Wege einzubringen. Die Heeresleitung
hat im Intereſſe der Brotverſorgung ganze Abteilungen vom Manöver abkommandiert.

Der neue Flugzeugiyp Ente‟,
eine umwälzende Neuheit.

DD. Bremen. Auf dem Flughafen Bremen
wurde am 2. und 5. September von Direktor Wulf
der Fokker=Wulf=Flugzeugbau=A.=G. ein neuer Flug=
zeugtyp
eingeflogen, der zum erſten Male ſeit
1½ Jahrzehnten eine völlige Umwälzung und einen
entſcheidenden Fortſchritt gegenüber der bisherigen
Flugzeugform, die letzten Endes vom Vogel ſtammt,
bedeutet. Die Fokker=Wulf=Ente ſtellt die bishe=
rigen
Verhältniſſe buchſtäblich auf den Kopf. Für den
Zuſchauer entſteht vollkommen der Eindruck, als flöge
das Flugzeug rückwärts, da der große Hauptflügel
mit den beiden 75=PS=Siemens=Motoren hinten, die
bisherigen Schwanzfloſſen und Steuerorgane dagegen
vorne liegen. Das Flugzeug läßt ſich grundſätzlich in
ſeiner Anordnung nicht überziehen, d. h. auch durch
die größten Fehler, des Führers nicht in jenen ge=
fährlichen
Zuſtand bringen, der heute noch drei
Viertel aller gefährlichen Abſtürze verurſacht. Die
Maſchine kann ſich ferner beim Start und bei der
Landung unmöglich überſchlagen, da anſtatt des nach
hinten gehenden Schwanzes ein weit nach vorn aus=
ladender
Hals vorhanden iſt. Aus dieſem Grunde
läßt ſich das Flugzeug auch am Boden ohne Ueber=
ſchlagsgefahr
bremſen, was von größter Bedeutung
bei eng begrenzten Plätzen iſt. Aber ſelbſt beim An=
rennen
an Hinderniſſe ſind die Inſaſſen, da ſie weit
hinten ſitzen, viel beſſer geſchützt, als bei dem üb=
lichen
Flugzeugtyp. Die beiden erſten Flüge, denen
nur wenige eingeweihte Fachleute und Preſſevertreter
beiwohnten, geſtalteten ſich ſehr eindrucksvoll. Das
Flugzeug ging ſehr leicht und ſchnell bis auf 250
Meter Höhe. Intereſſant iſt, daß die Ideen zu dieſer
Neukonſtruktion bis ins Jahr 1908 zurückreichen, wo
Fokker mit ſeinem Bruder Wilhelm zuſammen das
erſte Patent auf den Enten=Typ erhielten und auch
die erſten Flugverſuche ausgeführt wurden. Der
neue Flugzeugtyp wird in den nächſten Tagen von
dem D. V. L. abgenommen werden.

Der neue Bordfunker Könneckes.
Magdeburg. Könnecke hat den Funker

Lerche gebeten, ihn auf ſeinem Transozeanflug
zu begleiten. Lerche hat zugeſagt und beabſichtigte,
ſich am Mittwoch im Flugzeug nach Köln zu begeben.

Juwelendiebſtahl im Autobus.

Berlin. Schwer beſtohlen wurde der hieſige
Vertreter einer Pariſer Brillantenfirma, der ſchon
lange im Weſten Berlins wohnt. Er hatte aus
Paris eine Sendung im Werte von 45 000
Mark erhalten und wollte ſie hieſigen Juwelieren
vorlegen. Die Wertſachen trug er in einem Brillan=
tenportefeuille
in ſeiner Mappe. Er fuhr mit einem
Autobus zur Ecke Unter den Linden Friedrichſtraße.
Als er dort die Sendung einem Juwelier zeigen
wollte, entdeckte er, daß das Portefeuille aus der
Mappe verſchwunden war. Es hatte in 60 Briefchen
Brillanten aller Größen, bis zu 4½ Karat, enthalten.

Das Umſchlagsbild des Domela=Buches
beſchlagnahmt.
Berlin. Der Umſchlag des von Harry Domela
veröffentlichten Buches über ſeine Abenteuer, auf dem
das Bild des Prinzen von Preußen dem Bild Do=
melas
gegenübergeſtellt worden war, iſt, wie die
B. Z. meldet, nunmehr auf Antrag des Vertre=
ters
des Prinzen gerichtlich beſchlagnahmt worden.
Ueber die Einziehung und Vernichtung des Buchum=
ſchlages
wird vor dem Amtsgericht Charlottenburg
demnächſt verhandelt werden.
Schießerei in einem Anwaltsbüro.
London. Die Blätter melden aus New
York: Als fünf Männer im Büro eines Rechts=
anwalts
im 9. Stock eines Gebäudes nahe des Har=
vard
Clubs eine Sitzung abhielten, zog einer von
ihnen plötzlich eine Piſtole und begann zu ſchießen.
Zwei Rechtsanwälte ſprangen aus dem Fenſter, um
den Kugeln zu entgehen. Einer war ſofort tot, der
zweite wurde ſo ſchwer verletzt, daß man an
ſeinem Aufkommen zweifelt. Ein dritter Teilnehmer
an der Sitzung brach in ſeinem Stuhl, von zwei
Kugeln in der Bruſt getroffen, tot zuſammen, wäh=
rend
der vierte, der nach dem Lift eilte, vor der Tür
tot zuſammenſtürzte. Der Täter iſt flüchtig. Es wird
angenommen, daß Vermögensſtreitigkeiten der Anlaß
der Schießerei war. Offenbar hat einer der zur
Beſprechung über einen Grundſtückskauf Anweſenden
ſich für bedroht gehalten und zwei der Anweſen=
den
gteötet. Der dritte ſprang aus dem Fenſter,
ſtürzte auf zwei Vorübergehende, die zu Boden ge=
worfen
wurden und blieb tot auf dem Pflaſter liegen.
Der eine der beiden Paſſanten wurde ſchwer verletzt.
Ueberfall auf einen Eiſenbahnzug.
London. Vierzig Räuber griffen einen
Eiſenbahnzug bei der Station Jararasco, an der
San=Paolo= und Rio=Grande=Eiſenbahn, an. Sie
beraubten die Paſſagiere, ſetzten zwei Eiſenbahn=
wagen
in Brand, plünderten den Zug und zwangen
den Lokomotivführer zurückzufahren.

Rieſenunterſchlagungen im jugofta=
wiſchen
Innenminiſterium.

Budapeſt. Nach einer Blättermeldung aus
Belgrad iſt der Kaſſierer des Miniſteriums des
Innern, Simon Stetitſch, auf Anordnung
des Unterſuchungsrichters verhaftet worden, da
er der Unterſchlagung von 1 645 000
Dinar bezichtigt wird. Der Kaſſierer behauptet,
daß er die Summe auf direkte Weiſung des
damaligen Innenminiſters Maximo=
witſch
der Kaſſe entnommen und ohne ordentliche
Buchung dem Miniſter zur Verfügung geſtellt habe.
Er wies dem Unterſuchungsrichter photographiſche
Duplikate jener ſchriftlichen Weifungen vor, die über
die Verwendung der Summe vorliegen. Die Origi=
naldokumente
will er erſt in der Hauptverhandlung
vorlegen, weil er befürchtet, daß ſie ihm geſtohlen
und vernichtet werden könnten.

* Die Ozeanfliegerei hat wieder drei S
leben gefordert: Das amerikaniſche Flugz zu
Glory mit ſeinen beiden Piloten, Bertaun /
Wittehill und den Herausgeber des Daily I
Philippe Kayne, muß als verloren geltim
Apparat iſt am Dienstag abend in Old O=
Staate Maine aufgeſtiegen, um nach Rom zu
Ausgerüſtet war die Maſchine mit einem Pf.
rat, eingerichtet zum Senden und Empfanger,
hatte man ein Patent=Rettungsb=
Bord, das eine Tragfähigkeit von 1000 K=
und mit zwei Rudern verſehen war. Bel
das Flugzeug mit 12600 Pfund Benzin n
Die Tragflächen des Apparates hatten eitnn
farbenen, der Unterbau einen ſilbergrauen
Das Flugzeug führte die amerikaniſche Flee
das Kennzeichen N. K. 703. Das Radiorufze:
W. R. H.P. Nach dem gut verlaufenen Sd
fen von Zeit zu Zeit Funkſprüche bei den
niſchen Stationen ein, und jeweils den
Stand des Apparates anſagend. Trotz der

Belaſtung iſt der Apparat ziemlich ſchnell
Mittwoch vormittag 11.15 Uhr lief ein le
ſtümmeltes Telegramm ein, von dem ledäilbe
Wort: Alles wohl aufgenommen werden
Kurz danach funkten jedoch die amerikaniſche mit
fer Lapland und Harmania, ſie hätter, (.1
Rufe der Old Glory gehört und hätten Fho
auf die Suche begeben. Als letzte Poſi=iov
45 Grad nördliche Breite und 41 Grad weſtli. zem
angegeben. Das wäre etwa 900 Kilometer I
Race entfernt und auf der Linie der groß ienſt
atlantiſchen Dampfer. Die Hilferufe Esu
zeuges haben in New York große Erregun po
gerufen. Die Leitung der amerikaniſchen )5ß
fahl ſofort den auf dem Meer befindlichern
ſchiffen, ſich ſofort nach der Unglücksſtelle
geben. Inzwiſchen wird von anderen Ozean: we=
gefunkt
, daß ſie ebenfalls die Hilferufe des Futzi
ſehr deutlich gehört hätten, doch ſeien dieſe IEſie
emer 2i
abgebrochen. Man nimmt an, daß das jF
erder
einen Motordefekt erlitt und infolgeLyſſaf

das Waſſer niedergehen mußte. Wenn m9
Ozeandampfer nur etwa vier Süue
af
brauchen, um in die Nähe der Unfallfel 74 ndet worden
kommen, ſo muß doch darauf hingewieſen, he mn unſeres Ve
daß von allen Teilen des Atlantik ſchwer=Seegfnt berief.
gang gemeldet wird. Sollten die Flieger
kommen ſein, ihr Rettungsboot flottzumackhrann
wäre vielleicht Ausſicht ſie zu retten, wenm erild. Die Priv.
Wetter vorherrſchen würde. So aber muß A.9Wizien So
mit gerechnet werden, daß auch dieſe dre ſ Men auf die
flieger den Wellentod gefunden haben. /7+ Ggalt au

Die Notlage der Old Glul

Kampf um
im es vorn

wurde der

Wie die Deutſche Seewarte ze
S.O. S.=Rufen der Old Glory bemerkt, befin ſiüte
das Flugzeug in dem kritiſchen Gebiet, wo k4M074 heſem Jahre zu
maſſen von dem Pol her auf den Aegucnsou Beſtimmur
ſtoßen. Es herrſchen dort recht böige Süſſitl wude um
1½ von
winde, bei ſtarken Regenfällen.
Die Independent Wireleß Company m /tuuck 2. hn M
echuiſſen erru
2 Uhr nachmittags, mitteleuropäiſcher Zeit, d.xhiſ. Weßen war
im Nordatlantiſchen Ozean berichteten, daß hen
Seegang und ſtarker Wind herrſch=
halb
werde die Auffindung der Old F
und die Rettung der Flieger ſchei
ſein.

Auf der Suche nach Old Gl
TU. New York, 7. September. Der
Transſylvania hat auf die S.Or2N
der Old Glory ſeinen Kurs geändert,
Flugzeug zu Hilfe zu eilen. Old Glork=
det
ſich nach Schätzung des Dampfers auf Gai
S. O. S.=Rufe 83 Meilen von der Transſ
entfernt, 49,50 Grad nördlicher Breite und 41 4
weſtlicher Länge. Schiffsberichte betonen, de-
ſichts
des ſtärkeren Wellenganges auf dem
Hilfe vor Tagesanbruch wahrſcheinlich u7
ſein werde.

An der Unglücksſielle.

EP. New York, 7. Sept. Der 2
Pennſylvania (nicht, wie zuerſt
det Transſylvania) fing neue Hilf
der Flieger auf, in denen geſagt wird
ſich noch über Waſſer haltem
Dampfer teilt ferner mit, daß ihm n ſe
genaue Lage der Flieger bekannt ſei. Ex
noch vor Anbruch der Nacht an der Fl.F
einzutreffen.
Der Dampfer Pennſylvania hat L‟
der Old Glory gefunkte Unglücksſtelle el
ohne jedoch bis jetzt eine Spw
den Fliegern gefunden zu haben. Es
ſchwerer Seegang. Die Suche nach den
gern wird fortgeſetzt.

Sir John Carling
nach London geſtartet.

Harbour Grace. Das Flugzeu2
John Carling iſt zu ſeinem Transatlam
nach London geſtartet.
Skandal in einem Neapeler Theate.
* Neapel. Im Politeama in Neapel
zu einem ungeheuren Skandal. Als die 9
ſchöne Tänzerin Giuſeppina Setag
der Bühne erſchien und zu tanzen begann, ſtum
ein junger Mann aus dem Zuſchauerraum min
Peitſche in der Hand auf ſie zu und ſchl1 Künſtlerin blutig. Das Publikum-"
in wilde Aufregung. Der Attentäter erwies ſE
der Ehemann der Tänzerin, der ruhig em1
daß er ſeiner Frau das öffentliche Tanzen be
habe, und daß er ſie zum Gehorſam zwing.
Er wurde verhaftet

[ ][  ][ ]

ſtuummer 249

Donnerstag, den 8. September 1927

Geite 11

Oputt Ohler und Tarnen.

DDie Reiſe nach Bologna.
Von Friedel Berges.
anch endlos langen, trüben Regentagen lacht die Sonne wieder.
ſt der Montag, der Tag meiner Abfahrt. Und ich wünſche, daß
MeFdue Wetter ein gutes Omen für meinen Start bei den Europa=
echaften
in Bologna ſein möge, ein gutes Omen für mich, wie
o deutſchen Farben überhaupt. Ich bin der letzte, der von den
Uyn 36 Teilnehmern in München eintrifft, nur eine Stunde vor
Mſ-iterfahrt nach den ſonnigen Gefilden Italiens. Ein reges Trei=
ierſcht
auf dem Bahnſteig, denn eine große Anzahl der Münchener
ämmer läßt es ſich nicht nehmen, uns i letzter Stunde noch einen
ſü wögruß zuzurufen. Es wurde unter Scherzworten Quartier ge=
eie
Tatſache, bei der es nie ohne Zwiſchenfälle abgeht, denn
Splafwagen iſt ja ſchließlich kein Hotel. Doch endlich klappt alles,
uter den Zumfen der Zurückbleibenden rollen wir langſam die
örner Bahnhofshalle hinaus. Der öſterreichiſche Schaffner iſt ſo
uaswirdig, d. h. für ein paar Schilling, unſere Päſſe an ſich zu
uſs= und ſo können wir einer ungeſtörten Nachtruhe entgegenſehen.
reinem Schlafkameraden, es iſt Ete Nademacher, will die er=
Machtruhe nicht kommen. Während ich langſam in Morpheus
t ineingleite, ſitzt er noch leſend auf dem Bett.
5 lauter Zuruf weckt mich um 5 Uhr in der Frühe. Wir ſind
e Grenze. Am Brennerpaß. Die italieniſche Zollkontrolle macht
ie Sache leicht. Keinen Koffer brauchen wir zu öffnen. Und wäh=
der
Zug in die erwachende Alpenwelt hineindampft, erleben die,
is vorgezogen haben, wach zu bleiben, zum erſten Male das packende
huſniel des Alpenglühens. Und es iſt fürwahr ein unvergleichlicher
a, wenn die ſchneebedeckten Kuppen der Bergrieſen zuerſt mit der
hen Spitze in rötliches Gold getaucht ſcheinen, das dann langſam
Frige des Verges hinabfließt.
rte in den Morgenſtunden eine angenehm kühle Temperatur ge=
h
ſo empfanden wir die Hitze um ſo ſchlinmer, die nun einſetzte,
ur Zug die oberitalieniſche Tiefebene durchfuhr. Kilometerlang
y ſich die Felder aus, von keinem Wald unterbrochen, die Frucht
trit und der Boden geborſten von dem glühenden Brand.
3-8 italieniſcher Dreck heißt, haben wir Gott ſei Dank erſt erfah=
Mas wir in Verona umſteigen und unſeren blitzſauberen Schlaf=
werlaſſen
wrußten. Es waren aber nur noch 3 Stunden Fahr=
urd
endlich, um 1.30 Uhr mittags, ſteigen wir an der Stätte unſe=
Fkens in Bologna aus.
Stadt iſt eine typiſch italieniſche, d. h. beſonders charakteri=
ſd
die flachen Dächer, über denen ein wolkenloſer Himmel blaut,
ie den Häuſern vorgebauten Säulengänge, ſo daß man nicht allzu=
ſucker
der Sonne zu leiden hat. Der Nachmittag wurde von ſeiten
p renmannſchaft mit Schlafen ausgefüllt. Lediglich das ja immer
reugierige weibliche Geſchlecht konnte es ſich nicht verkneifen,
Beſuch im Dom zu machen. Das iſt ihnen aber äußerſt ſchlecht
ſtngn. Mit entrüſteten Gebärden wurden ſie hinausgewieſen, denn
uen ärmelloſe Kleider. Ja, die Geiſtlichkeit iſt ſehr ſtreng hier,
ſvis haben weidlich darüber gelacht.
öe en Abend konnte man von den verſchiedenen Hotels, die jeweils
füsge der bewohnenden Nation trugen, die Autos nach dem Sta=
9xshafahren ſehen. Das Stadion bietet etwva 7000 Zuſchuern Platz
.07 mit einer Länge von 50 X 30 Metern wohl als ideal anzu=
ſet
Wir werden morgen ſehen, in welcher Weiſe ſich die Wett=
e
abwickeln.
ue Totſache möchte ich nicht unerwähnt laſſen, nämlich die, daß
Nachmittag in einer Sitzung endlich ein Europäiſcher Schwimimver=
iegründet
worden iſt, in deſſen Vorſtand man den Verbands=
hyrwart
unſeres Verbandes, Herrn Walter Binner=Breslau, als
Auident berief.
Schießſport.
Die Priv, Schützengeſellſchaft Darmſtadt
eri letzten Sonntag, den 4. September 1927, ihre Mitglieder zum
Mießen auf die eigenen Stände an der Griesheimer Chauſſee
Xaen. E3 galt auf unſeren, herrlich inn Wald gelegenen, Schießan=
ſen
Kampf um die Vereins=Wanderpreiſe fortzuſetzen. Der Be=
ur
, um es vorweg zu nehmen, ſehr gut, auch hatten ſich in großer
de Darmſtädter Bürger zu einem Spaziergang durch den ſchönen
D
Rhiner Wald verleiten laſſen, ſodaß es den Schützen an Zuſchauern
nangelte.
uegeſchoſſen wurde der Wenzel=Becher, der von Auguſt Gunſch=
it
dieſem Jahre zum 3. Male errungen wurde, und der den
e,den Beſtimmungen gemäß, zu Eigentum erhielt.
Gecter wurde um den von dem Protektor unſeres Vereins, dem
ce zog von Heſſen, vor einigen Jahren geſtifteten Silberpokal
tyſt, der von Mitglied Panl Kröh mit höchſter Ringzahl bei 5
yn Schüſſen errungen wurde.
a. Schießen war um 6 Uhr beendet. Die Schützen blieben noch
beit mit Familie und Gäſten zur Preisverteilung und anſchlio=
n
gemütlichen Beiſammenſein im neuen Schießhaus zuſammen.
a diesjährige Winter=Saalſchießen das aus beſon=
Gründen in den großen Saal des Rummelbräus, Rheinſtraße,
Etwwerden mußte, nahm am Montag, den 5. September 1927, ſeinen
A. Mit dem Eröffnungsſchießen war ein internes Preisſchießen
uen, zu dem eine Reihe ſchöner Preiſs geſtiftet worden waren.
Be eiligung an dem erſten Abend war ſehr gut; es herrſchte echt=
+ Schützemſtimmung. Die drei erſten Preiſe wurden von den
ivern Endres, Storck und Spalt errungen.
hrſchiitzenmeiſter Engel gab bei der Preisverteilung dem
Rch. Ausdruck, daß unſere kommenden Schießabende ſo zahlreich
Et ein möchten wig am Eröffnungsabend, um dadurch dem Schieß=
Rirmer mehr neue Anhänger zuzuführen.
Turnen.
Rot=Weiß 1922, Darmſtadt, V. f. R.
A den Meiſterſchaftskämpfen des A. D.T. im Duisburger Stadion
Ind 4. September 1927 entſandte die Turnabteilung vier Turne=
die
ſämtlich Siege errangen.
n Handgeräte=Fünfkampf erhielten Frl. Wally Edinger und Frl.
4Lerkel beide den 3. Sieg mit gleicher Punktezahl. Frl Edinger
h einen kleinen Schnitzer bei der Freiübung ſich einen beſſeren
8 verſcherzt.
Geräte=Sechskampf, dem ſchwierigſten Teil der Wettkämpfe für
Imnen, errang Frl. Aenne Leithäuſer den 5. Sieg. Frl. Giſela
er feld kam durk einen Verſager an 13. Stelle.

Handball.
Die Entſcheidungsſpiele des A. O. T. in Ouisburg.
Wie bereits kurz gemeldet, konnte die Liggerſatzmannſchaft des
Sportvereins 1898 am Sonntag den Titel Deutſcher Bundesmeiſter
1927 des Allgemeinen Deutſchen Turnerbundes (A. D.T.) erringen.
Zu den Spielen ſei noch kurz folgendes nachzutragen. Als die
Mannſchaft nach 8ſtündiger Bahnfahrt mit 1½ſtündiger Verſpätung,
infolge Verſäumung des Anſchluſſes in Mainz um 24 Uhr m Duisburg
eintraf, gab es zunächſt eine ſtarke Enttäuſchung. Die Gaſtgeber, durch
die Verſpätung irritiert, hatten die Ankunft erſt am anderen Vormittag
erwarket und waren mit ihren zum Empfang bereitgeſtellten Deputa=
tionen
wieder abgezogen. So ſtand die Mannſchaft, für die Privat=
quartiere
vorgeſehen waren, allein am Bahnhof. Durch die Unter=
ſtützung
des Inhabas eines in der Nähe gelegenen Reſtaurants konnte
aber der Generalquartiermeiſter nach 1 Uhr endlich gefunden werden.
Hier lag ein Mangel in der Organiſation. Jetzt war nadüürlich der vor=
gerückten
Stunde und der Ausdehnung von Duisburg wegen en ein
Unterbringen Privat nicht zu denken. Es mußte daher der Not ge=
horchend
geſchloſſen in einer Jugendherberge Unterkunft erfolgen. So
waren dio Vorzeichen für uns zunächſt ſehr getrübt. Der Gedanke aber,
auch eine Meiſterſchaft mit Hinderniſſen gewinnen zu können, nie ent=
entſchwunden
.
Am Samstag nachmittag gings zum Stadion Duisburg, einer
Sportplatzanlage, wie ſie nur ganz wenige Städte in Deutſchland auf=
zuweiſen
haben, und deren Hauptkampfbahn Sichtgelegenheit für 40000
Zuſchauer bietet. An dieſe angeſchloſſen, iſt eine Wettkampfbahn für
Schwimmer. Danebem liegt weiter ein herrliches Strandbad, das Bade=
gelegenheit
für tauſende von Erholungsſuchenden bietet. Dieſe Anlagen
waren angetan, die Freude unſerer Leute zu heben, als ſie um 5 Uhr
zum Vorrundeſpiele gegen den Meiſter von Schwaben antraten.
Der Gegner konnte dem Kampfgeiſt und Elan unſerer Mannſchaft
keinen großen Widerſtand entgegenſetzen und wurde mit 12:0 (Halbzeit
4:0) überfahren. Die Tore erzielten: Daniel 5, Mayer I 3, Lohnes
und Bernhardt je 2. Obwohl dieſes hohen Sieges an dieſem Tage
mußten wir aber ſchon, daß uns am nächſten Tag ein härtener Kampf
bevorſtand. Vor unſerem Spiel gegen Kornweſtheim hatte nämlich
unſer Schlußgegner Schwarzenberg, der in der Vorrunde Freilos ge=
zogen
hatte, gegen Wermelskirchen 7:0 gewonnen, obwohl Sch. nur
4 Leute aus ſeiner erſten Mannſchaft (wohlweislich überlegt) dabei hatte.
Am Sonntag vormittag prangte das Stadion im Schmucke zahl=
reicher
Fahnen und bei herrlichem Sonnenſchein wurden die Vorkämpfe
in der Leichtathletik ausgetragen. Ueber 400 Teilnehmer waren hieran
beteiligt.
Nachmittags 2.30 Uhr begann der Einzug der Gladiatoren unter
Vorantritt einer Muſikkap=ile ins Stadion, woran über 1000 Turner
mit einem großen Fahnenmeer beteiligt waren. Nach den üblichen Be=
grüßungsanſprachen
und Dankesworten der Prominenten begannen dann
die letzten Entſcheidungen in den Bundesmeiſterſchaften. Das Haupt=
intereſſe
konzentrierte ſich natürlich auf das Handballendſpiel. Unter
Leitung des Schiedsrichters Schumacher, Köln, trat die Darmſtädter
Mannſchaft dem Gegner Schwarzenberg um 5 Uhr mit der Mannſchaft:
Heuſer, Tüünger, Pabſt, Bauer, Mayer2, Schocke, Bernhardt, Lohnes,
Maher 1 und Daniel gegenüber.
Man merkte gleich, daß der Gegner unſere Stärke am Vortage
durchſchaut hatte. Der Sturm, insbeſondere Matzer 1, gut abgedeckt.
Dennoch gellang es uns, in der erſten Halbzeit in Abſtänden von je
10 Minuten 3 Tore durch Lohnes und Mayer 1 zu erzielen. Halbzeit
3:0. In der zweiten Hälfte des Spieles merkte man unſeren Leuten
die Strapazen der Vortage und langen Reiſe doch etwas an. Unter
Ausnutzung ſeimer körperlichen Ueberlegenheit und Anfeuerung ſeiner
Landsleute konnte der Gegner 2 Tore aufholen. Unſererſeits ſcheiterten
dagegen alle weiteren Angriffe an dem guten Arbeiten des gegneriſchem
Torhüters oder an den Torſtangen. Mit dem Reſultat 3:2 und einem
Eckballverhältnis 3:1 konntem wir mit dem Schlußpfiff des Schieds=
richters
um 6.10 Uhr als Bundesmeiſter den Platz verlaſſen. Mit dem
Nachtſchnellzug 23,02 Uhr mußte der größte Teil der Mannſchaft Duis=
burg
verlaſſen, um bereits am Montag für den Beruf wieder ge=
wappnet
zu ſein. Eine Leiſtung!
Fußball.
V. f. R. Darmſtabt.
Heute ſchon weiſen wir auf die am kommenden Sonntag in Geins=
heim
ſtattfindenden Verbandsſpiele der 1. und 2. Mannſchaft hin. Der
Wunſch des Vorſtandes und Spielausſchufſes iſt der, daß alle Mitglieder
die Mannſchaften ſo zahlreich begleiten, wie es am letzten Sonntag in
Dieburg der Fall war, um auch hier den Spielern den nötigen Rückhalt
zu geben. Da die Bahnverbindung nach Geinsheim eine ſehr ſchlechte
iſt, ſteht den Spielern und Inaktiven ein Auto mit Anhänger zur Ver=
fügung
.
Sp.V. Roßdorf 1.Sp.V. Lengfelb 2.
Das in unſerer geſtrigen Nummer gebrachte Ergebnis des Spiels
zwiſchen Roßdorf und Lengfeld hat der Druckfehlerteufel unangenehm
entſtellt. Wir bitten richtig zu leſen: Sportverein Roßdorf 1. Sport=
verein
Lengfeld 2. 1:3 (0:1).
Fechten.
Rüdesheim gegen Darmſtadt (Junioren) 9:7, Wiesbadeu gegen Mainz
8:8 Siege.
Das geſtrige Freundſchaftsfechten in Rüdesheim zwiſchen den Kampf=
mannſchaften
des Wiesbadener und Mainzer Fecht=Klub endete bei
gleicher Siegeszahl mit 4 Treffer Vorſprung des erſteren. Dagegen
konnte die Ridesheimer Kampfmannſchaft gegen die Junioren des
Darn ſtädter Fechklub einen knappen Sieg erzielen mit 55:65 erhaltenen
Treffern. Unſtreitig hatten die Darmſtädter Fechter ihre Gegner zu
leicht genommen, welchs zudem von ihrem Meiſter, dem Obmann des
Kampfgerichts, Nutzen hatten und in gewohnter Umgebung fochten. Sie
waren anfangs etwas matt, wohl Folgen der zuvorigen Rheinfahrt und
Rüdesheimer Gaſtlichkeit, und mußten zunächſt einige nicht erwartete
Niederlagen von der friſchen Rüdesheimer Mannſchaft hinnehmen. Erſt
in der zweiten Hälfte der Kämpfe gingen die Darmſtädter ſchärfer ins
Zeug und holten auf, konnten aber den Ausgleich gegen die von Anfang
an zäh um den Sieg kämpfenden Rüdesheimer nicht mehr erzielen. Meiſt=
waren
dia einzelnen Geſechte ziemlich ausgeglichen, was auch der geringe
Unterſchied von 10 Treffern bei 16 Gängen erweiſt, und erſt der letzte
Treffer entſchied mehrmals Sieg oder Niederlage. Von den Darm=

ſtädtern focht Adalbert Kötting ſehr korrekt und ſauber wie immer, abev
nicht durchdringend genug im Angriff; Heinz Koch und Heinz Sack
waren in guter Haltung, öfter zu hoch geſtellt, doch erfüllten ſie die auf ſie
geſſetzten Erwartungen. Die Rüdesheimer Fechter arbeiteten ſehr tem=
veramentvoll
und ſtets ſcharf mit Klinge und Linie.
Das engliſche St. Leger wurde am Mittwoch in Doncaſter von Lord
Aſtors Book Law mit drei Längen vor Hot Night und Son and heir
gewonnen.
Hubert Houben ſtellte beim Sportfeſt in Dresden am Mittwoch
einen neuen deutſchen Rekord auf, indem er die 300 Meter in 34,2 Se=
kunden
durchlief.

29. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſen=Lotterie.
18. Tag der 5. Klaſſe. In der Vormittags=Ziehung vom
6. September wurden gezogen: 2 Gewinne zu 10 000 Mk. auf Nr.
8630; 2 Gewinne zu 5000 Mk. auf Nr. 314 190; 6 Gewinne zu 3000 Mk.
auf Nr. 115 285, 178 066, 339 044; 6 Gewinne zu 2000 Mk. auf Nr.
33 206, 105 278, 332 632; 32 Gewinne zu 1000 Mk. auf Nr. 43 564;
43 921, 45 646, 94 417, 135 694, 160 753, 166 925, 168 413, 171 746,
184 462, 27414, 245 475, 257 525, 271 309, N75 062, 982 656; ferner
wurden gezogen: 82 Gewinne zu 500 Mark und 188 Gowinne zu 300 Mk.
In der Nachmittags=Ziehung fielen: 2 Gewinne zu 5000 Mk.
auf Nr. 246 479; 12 Gewinne zu 3000 Mk. auf Nr. 56 496, 69 657, 114 551,
142634, B0 344, R4 444; 18 Gewinne zu 2000 Mk. auf Nr. 27 529,
33 615, 81632, 89 721, 97 607, 145 095, 165 793, 203 586, B1364;
98 Gewinne zu 1000 Mk. auf Nr. 14 117, 66 727, 96 435, 112061, 125 906,
140 690, 182 083, 188 159, 245 346, 265 139, 301 677, 318847, 331 135,
343 934; ferner wurden gezogen: 70 Gewinne zu 500 Mk. und 218 Ge=
winne
zu 300 Mk. Im Gewinnrad verblieben: 9 Prämien
zu je 500 000 Mk.; 4 Gewinne zu je 50 000 Mk., 2 zu je 25 000 Mk., 26 zu
je 10 000 Mk., 48 zu je 5000 Mk., 140 zu je 3000 Mk., 216 zu je 2000 Mk.,
390 zu je 1000 Mk., 1258 zu je 500 Mk. und 3022 zu je 300 Mark. (Ohne
Gewähr.)

Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Donnerstag, 8. Sept. 11.55: Uebertr. des Glockenſpiels aus
dem Darmſtädter Schloß. o 13.30: Uebertr. von Kaſſel. Konzert
der Kaſſeler Hauskapelle. o 16.30: Hausorcheſter. Anton Dvorak
(geb. 8. Sept. 1841). Ouv Karneval. Largo. In den Spinn=
ſtuben
. Humoreske. Vier Lieder. Slawiſche Rhapſodie. Mazurek,
Mitw.: Maria Noll (Sopran). 17.45: Aus den vergleichenden
Lebensbeſchreibungen des Plutarch: Alexander, Julius Cäſar.
O 18.15: Uebertr. von Kaſſel: Dir. Scheer: Kalkung, eine der
wichtigſten Düngerfragen der Gegenwart. o 18.45: Dr. Noack:
Das Deutſchtum in Rom. o 19.15: H. Schomburgk: Meine ge=
fährlichſte
Elefanteniagd. O 20.15: Der Arzt wider Willen,
Sendeſpiel in drei Akten nach Moliere. Anſchl.: Uebertr. von
Kaſſel: Muſik.
Stutigart.
Donverstag. 8. Sept. 12.30: Schallplattenkonzert. o 16:
Aus dem Küchenreich. O 16.15: Konzert. Dvorak: Ouv. Carneval.
Zwei poetiſche Stücke. Slaviſche Tänze. 1., 2. und 4. Satz aus
der Sinf. Aus der neuen Welt. Humoreske. Slav. Tänze. O 18.15:
Uebertr. aus Freiburg i. Br.: H. Jannaſch: Der Werwolf im
Abeſſinien. o 18.45: Aerzte=Vortrag: Krankenhäuſer und Organi=
ſationen
. e 19.15: Bäderſtunde. o 19.30: P. Deiſenhofer:
Verkaufskunſt. O 20.15: Hörſpiel=Abend. Adam: Ouv. zu Die
Nürnberger Puppe. Miß Hobbs, Luſtſpiel von Jerome K.
Jerome.
Zwiſchen 1 und 2 Akt: Benatzky: Walzer aus
Liebe im Schnee. Zwiſchen 2. und 3. Akt: Fall: Potp. aus
Dollarprinzeſſin. Zwiſchen 3. und 4. Akt; Clutſam: Neger=
wiegenlied
. Ende des 4. Akts: Souſa: Unter dem Sternen=
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, Marſch.
Berlin.
Donnerstag, 8. Sept. 12.30: Viertelſtunde für den Landwirt.
D 15.30: W. Kannengießer: Der Schießſport und ſeine Bedeutung
für die Leibesübung. O 18.30: Moderne türkiſche Lyrik. o 17:
Funk=Kapelle. Mozart: Ouv. Gärtnerin aus Liebe. Im Roſen=
garten
Mendelsſohns. Boccherini= Menuetto. Weber: Auf=
forderung
zum Tanz. Schubert=Wilhelmi: Ave Maria.
Chopin; Polonaiſe A=dur. Tſchaikowsky: Meditation. Chant
ſans paroles. Liſzt: Ung. Rhapſodie Nr. 6. Grand galop
chromatique. Von 1818.30 vorausſichtl. Uebertr.=Verſuche aus
einem Flugezug. O 19.05: Reichsbahndir. Fuchs: Neues von der
Lokomotive. 19.30: Karin Michaelis: Buch und Film. o 20:
Dr. Unger: Moderne Verbrechertypen. O 20.30: Hochzeit. Leop.
Mozart: Bauernhochzeit. Eine Reihe von Hochzeitsgedichten und
Liedern. Zum Schluß: Zum Einſiedler. Luſtſpiel von Benno
Jacobſen. Perſ.: Sanitätsrat Schlomann; Bertha, ſeine Frau: Dr.
Cornelius; Edith, ſeine Frau; Ferdinand, Oberkellner; Anna,
Zimmermädchen; Friedrich, Hausknecht. Schauplatz: Hotel Zum
Einſiedler in einer kleinen Stadt äm Rhein. o 22.30: Tanzmuſik
(Kapelle Hoffmann).
Königswuſterhauſen. Donnerstag, 8. September. 14.30: Adele
Lüderitz=Ramelow: Die verſchiedenen Berufe und ihre Ernährung.
O 15: Rationelle Volksernährung. 15.40: Adele Lüderit=
Ramelow: Kochanweiſungen und Speiſefolgen. O 16: Dr. Klopfer;
Erziehungsberatung. o 17: M. Müller=Jabuſch: Weltpolitiſche
Stunde. O 18.30: Spaniſch für Fortgeſchr. O 18.55: Prof. Behm:
Joh. Brahms. 19.20: Rittergutsbeſ. Weber: Kartoffelernte.
D 20.30: Uebertr. aus Berlin: Zum Einſiedler, Luſtſpiel von
Jacobſon. Tanzmuſik.

Weiterbericht.
Witterungsausſichten für Freitag, den 9. September 1927.
(Nach der Wetterlage vom 7. September 1927.)
Zeitweiſe wolkig, verhältnismäßig warm und meiſt trocken.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Hauptſchriftlettung: Rudolf Mauve
Veranwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdſenſt: Andr eas Bauer
für Die Gegenwart: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willy Kuhle.
Druck und Verlag: L C. Witt ich jämtlich in Darmſiadt.
Für unverlangte Mannſkripte wird Garantie der Rückſendung n ich 1 Übernommen.

Die heutige Nummer hat 16 Geiten.

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[ ][  ][ ]

Wirtſchaftliche Rundſchau.

Eine ſchwebiſche Anleihe der Rheiniſchen Hypothekenbank in Maun=
heim
. Das Inſtitut erhielt nach einer Verwaltungsmitteilung im Rahmen
der 100 Mill. MM. Wohnungsbauanleihe einen Betrag von 4 Mill. RoM.
zugeſprochen. Dieſer Betrag wird nun in den nächſten Tagen in Form
von 6½ Prozent ſteuerfreien Goldpfandbriefen zu 96½ Prozent durch
ein Konſortium unter Führung der A. B. Goeteborg=Bank in Stockholm
aufgelegt werden. Die Laufzeit beträgt 25 Jahre, die Tilgung beginnt
mit dem ſechſten Jahre und erfolgt zuzüglich der erſparten Zinſen durch
Ausloſung zum Nennwert. Nach fünf Jahren kann das Mannheimer
Inſtitut die Pfandbriefe ganz oder teilweiſe kündigen.
Die Voigt u. Häffner A. G. Frankfurt a. M. hat um ihre Selbſtän=
digkeit
zu kämpfen. Das Hannoverſche Bankhaus Ephraim Meher u.
Sohn hat ſich durch monatelange Aufkäufe ein Paket von V. u. H.
Stammaktien geſichert, das ihm geſtattet, mit Forderungen ähnlicher
Art wie i. V. bei G=br. Jäger A. G. und ſpäter Lüdenſcheid A.G. z. B.
Vorſitz und weitere Mandate im A.=R. aufzutreten. Ueber die eigent=
lichen
Abſichten von Meyer mit ſeinen Aufkäufen von V. u. H.=Aktien
und eventuell Gegenmaßnahmen der Frankfurter Geſellſchaft fanden
am 7. ds. Mts. wie von uns angeſündigt in Kaſſel Vorverhandlungen
und Fühlungnahme ſtatt. Abſicht der hannoverſchen Gruppe dürfte
die Arrondierung ihres jungen Elektrotechniſchen Konzerns Vgt. Elek=
trotechniſche
Fabrikem W. Buſch u. Gebr. Jäger A. G. und der durch
J. G. Vertrag verbundenen Lüdenſcheider Metallwerke A. G. ſein. Die
Voigt u. Häffner A.G. andererſeits lehnt vorläufig die Annahme eines
ſolchen Projektes ab und ſucht ſich durch Schutzmaßnahmen aktientech=
niſcher
Art zu ſchützen. Entſchließungen ſind Ende dieſer Woche zu er=
warten
. Das Stimmenverhältnis bei der Voigt u. Häffner A.G. iſt
derart, daß mit dem Eindringling, der ein ſehr beachtliches Paket an=
geſammelt
hat, durchaus zu rechnen iſt. Neben 7,5 Millionen RM.
Stammaktien beſtehen 200000 RM. Vorzugsaktien, die an Stimmen
1,5 Millionen Stammaktien und 720 000 bzw 60 009 Stimmen Vorzugs=
artien
darſtellen. Nach welcher Seite die Abwehrmaßnahmen getroffen
werden, iſt abzuwarten. Es beſteht die Möglichkeit, das Stimmrecht
der Vorzugsaktien, das erſt in der letzten G.V. vom 120= bzw. 10fachen
auf das 72= bziv. 6fache ermäßigt wurde, wieder zu erhöhen odir eine
Neuausgabe von nur teilweiſe eingezahlten Stammaktien mit feſter
Placierung an Freundeskreiſe oder auch noch eine allgemeine Kapitals=
erhöhung
durch Schaffung von neuen St.=A. und V.A. vorzunehmen.

Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 7. September.

Frankfurter Effektenbörſe.

Frankfurt a. M., 7. September.
Die Börſe eröffnete wieder in luſtloſer und unſicherer Haltung.
Das Geſchäft blieb klein bei wenig veränderten Kurſen, da weiterhin
verſtimmte, daß von den Großbanken keinerlei Interventionsmaßnahmen
ergriffen worden waren, dann, daß von der Induſtrie größere Effekten=
verkäufe
vorgenommen worden ſein ſollen zur Beſchaffung von Be=
triebskapitalien
. Gleich nach dem offiziellen Beginn konnte ſich jedoch
die Stimmung etwas erhalten, da die Spekulation, die in den letzten
Tagen viel Material vorgegeben hatte, zu Dickungen ſchritt, während
das Publikum dem Markte weiter vollkommen fernblieb. Immerhin
ſchienen die in ſtärkerem Maße eingeſetzten Verkäufe aus der Provinz
und namentlich aus dem Rheinlande aufgehört zu haben. Eine gewiſſe
Anregung, namentlich für den Montanmarkt, bot die Freigabe der weſt=
fäliſchen
Provinzialſtraßen, ferner die näheren Einzelheiten zu dem
großen Berliner Wohnungsbauprojekt. Bei Feſtſetzung der erſten Kurſe
ergaben ſich daher für die Mehrzahl der Montan=Papiere, Elektroaktien,
Zellſtoff= und Autowerte kleine Kurserholungen von ½ bis 2½ Prozent.
Banken blieben überwiegend nur behauptet. Bauunternehmungen lagen
uneinheitlich; Holzmann aus dem erwähnten Grunde 2 Prozent feſter,
dagegen Wayß und Freytag 2½ Prozemt niedriger. Voigt und Häffner
eröffneten 5 Prozent ſchwächer. Zwiſchen der Verwaltung und der auf=
kaufenden
Großaktionärsgruppc ſoll eine Fühlungnahme ſtattgefunden
haben, ſo daß die Käufe aufhörten. J. G. Farben eröffneten 1 Prozent
ſchwächer. Im Verlaufe konnte ſich die Tendenz auf verſtärkte Deckun=
gen
weiter erholen. J. G. Farben lagen jetzt 2 Prozent feſter. Renten
werden weiter ſtark vernachläſſigt. In der zweiten Börſenſtunde, als
die Deckungskäufe nachließen, wurde die Stimmung ſehr ſtill. Die Kurs=
erholungemn
blieben jedoch erhalten. Gegen Schluß und an der Nach=
börſe
erfuhr das Geſchäft wieder eine ſtärkere Belebung, die vom Far=
benmarkte
ihren Ausgang nahm. J. G. Farben konnten gegen den
niedrigſten Vorbörſenkurs von 270 rund 10 Prozent anziehen. Am
Geldmarkt war Tagesgeld leichter bei 5½ Prozent. Am Deviſenmarkt
nannte man Mark gegen Dollar 4,2030, gegen Pfunde 20,432, London
Paris 124,02, Mailand 89,50, Madrid 28,70.
Die Abendbörſe war immer noch lebhaft und teilweiſe weiter
befeſtigt. So verzeichneten die Werte des Chemie= Farben= und Elek=
tromarktes
Kursanſtieg bis zu 3 Prozent. Sämtliche Märkte waren
ſehr gut behauptet. Erſt zum Schluß bröckelten die Kurſe leicht ab bei
anhaltender lebhaſter Umſatztätigkeit. Farbeninduſtrie 282,25, Gelſen=
kirchen
152, Harpener 196,5, Mansfeld 121, Klöckner 149,5, Stahlverein

Bank 160, Dresdener 158, Danat 221, Metallbank 138,75, Kommerzbank
167, Diskonto 151,25, Nordd. Lloyd 144, Hapag 144, Aſchaff. Zellſtoff
191, Waldhof 300, Holzmann 189, Zement Heidelberg 152,75
Im Deviſenverkehr nannte man London gegen Paris 124,02,
gegen Mailand 89,35, gegen Holland 12,1285, gegen Madrid 28,79,
gegen Bürich 25,21, gegen New York 4,8607, Pfunde gegen Mark 20,/43½/ß,

Die Stimmung der Börſe war nach dem geſtrigen Kurseinbruch als
beruhigt anzuſprechen. Dia ausländiſche Spekulation benutzte die er=
mäßigten
Kurſe zu verhältnismäßig großen Anſchaffungen, während
gleichzeitig die Platzſpekulation in ſtärkerem Ausmaß Deckungskäufe
tätigte. Außerdem fanden hier und da Bankinterventionen ſtatt. Die
heute an den Markt gelangte an ſich nicht unerhebliche Ware konnte
infolgedeſſen zu den erſten Kurſen glatte Unterkunft finden. Die rück=
läufige
Bewegung kam ſomit zunächſt zum Stillſtand; allerdings gingen
die Kursbeſſerungen nicht über einige Prozent hinaus und ſtanden über=
wiegend
in gar keinem Verhältnis zu den jüngſten Abſchlägen. Das
Niveau war auch nicht durchweg gebeſſert, da immer noch eine größere
Anzahl von Papieren mehr oder weniger zurückging. Trotz der äußeren
Beruhigung war eine ſtarke Nervoſität und Unſicherheit unverkennbar,
Intereſſe erregte die Einführung der Chade=Aktien in den amtlichen
Verkehr. Die erſte offizielle Notiz wurde bei lebhaften Umſätzen mit
532 feſtgeſtellt und verſteht ſich in Mark für 100 Peſeten. Das Papier
tird zunächſt variabel und zum Einheitskurs notiert, ſoll aber bald auch
in den Terminhandel kommen. Die Geldverhältniſſe haben ſich nicht
nennenswert geändert. Die Verſionen über eine Zinsermäßigung bei
der Seehandlung wurden uns nicht beſtätigt. Die Forderungen für
Tagesgeld lauteten wieder auf 68 Prozent und ſüir große Geldnehmer
vielleicht darunter, Monatsgeld 7,758,75. Warenwechſel mit Bank=
giro
zirka 6,12. Am Deviſenmarkt unterlag der Dollar in Berlin leich=
ten
Schwankungen. Im ganzen war die Mark gegen den Vortag etwas
gebeſſert und wurde gegen New York mit 4,2045, gegen London mit
20,/43) genannt. Leicht gebeſſert waren Mailand und Madrid. Das
engliſche Pfund hatte in New York einen wenig veränderten Stand
von 4,860.
Im weiteren Verlauf der Börſe hielt die unſichere und nervöſe
Stimmung an, obwohl die Kursbeſſerungen Fortſchritte machten. Far=
ben
ſt=Ulten ſich auf 277 und Schultheiß vorübergehend auf 388. Auch
bei den Werten, deren Anfangskurſe noch unter den geſtrigen Schluß=
kurſen
lagen, traten überwiegend Erholungen ein. Durch beſondere
feſtigkeit zeichneten ſich wieder Svenſka=Aktien aus. Das Geſchäft iſt
weiter ruhig.

Bis zum Schluß der Börſe ſetzte ſich die Aufwärtsbewegung fort
und zwar in der Hauptſache auf Gerüchte, die davon wiſſen wollten, daß
eine Großbank vor dem Abſchluß von Verhandlungen ſtehe, die um
die Auflegung einer 109=Millionen=Dollar=Anleihe zugunſten der klei=
neren
und mittleren Induſtrie geführt wurden. Die Börſe ſchloß zu den
höchſten Kurſen und auch an der Nachbörſe hielt die Beſſerung an.
Gegen 2,30 Uhr hörte man u. a. folgende Kurſe: Siemens 277, Schuckert
192, Geſ. für El. 258½, AEG. 175¾, Charl. Waſſer 137½, Deſſauer
Gas 187, J. G. Farben 27934, Holzmann 187, Zellſtoff Waldhof 297
Ver. Glanzſtoff 666, Schultheiß 397, Oſtwerke 373, Orenſtein und Koppel
128½, Phönix 109, Rhein. Braunk. 235, Mannesmann 161½, Köln=
Neueſſen 160½, Harpener 19534, Gelſenkirchen 150, Eſſener Steinkohle
150, Hapag 142, Lloyd 143½, Kommerzbank 167, Danatbank 220,
Deutſche Bank 160, Dresdener Bank 157, Altbeſitz 55,50, Neubeſitz 13½.

Aſchaffenb. Zellſtoff 6. 9.
191.5 187. Hemoor=Zement. . . . 231.5 7. 9
231.5 Augsb. Nürnb. Maſch 138.75 137. Hirſch Kupfer. .. 104. 1104.5 Bamag=Meguin 44.5 43.5 Höſch Eiſen.. 161,75 162.25 Berlin el. W. Hohenlohe Werke. 22. 22. BerlinKarlsruheInd 74. n1.- Kahla Porzellan 97.25 99. Braunkohl.=Briketts. 185. 180. Lindes Eismaſch. 151 151. 75 Bremer Vulkan. 154. 152.5 Lingel Schuh. 75.5 Bremer Wolle. 195. 195. Linke u. Hofmann Deutſch.=Aklan 1. Tel 106.75 102. L. Loewe u. C 255. 255. Deutſche Maſchinen. 82.25 80.25 T. Lorenz 118. 119. Deutſch.=Nied. Tel.. . Niederlauſitze 164. 162. Deutſche Erdöl. . . 141.- 140. Nordd. Gummi Deutſche Petroleum 76. 68. Orenſtein. . 127.25 125. Dt. Kaliwerke. Rathgeber Wag
Rombacher Hütten 88. 89. Donnersmarckhütte , /114 Dynamit Nobel". 131 37: 130.25 Roſitzer Zucker.. 87.75 85. Elektr. Lieferung. . 172. 172. Rütgerswerke. 89.n5 90.5 J. G. Farben. . . 277. 275.125 Sachſenwerk .. 110.625 R. Friſter. . . 94. 95. Sächſ. Gußſtahl 159.75 151. Gaggenau Vorz. . 49. 46.75 Siemens Glas. .. 163. 160. Gelſenk. Berg... Ver. Lauſitzer Glas.. 120. 117. G. f. elektr. Untern.. 253. 253. Volkſtedter Porzell. 49. 49. Halle Maſchinen. . . . / 167 25 167. Weſtf. C. Langendreer Han Maſch. Egeſt. . 104. 100. Wittener Gußſtahl. . Hanſa=Dampfſchf. 219. 214. Wanderer Werke. .. 240. 237.

Oeviſenmarkt.

Helſing fors..
Wien.....
Prag .....
Budapeſt ..
Sofia .."
Holland..
Oslo ....."
Kopenhagen.
Stockholm.
Londen."
uenns Aires.
New York".
Belgien..

6. 9. 7. 9. Geld Brief Geld / Brief Geld Brie Geld Brief 10.573/10.583 10.57 ho.59 Italien. 22.81 22.8 22.83 22.87 59.20/ 59.32 59.21/ 59.33 Paris. 6.46 16.50 16.45 16.49 12.448 12.468 12.446 12.466 Schweiz 80.99 81.15 80.s7 81. 13 73.47/ 73.61 73.47/ 73. 61 Spanien. 70.911 71.05 70.8 71.03 3.034/ 3.040 3.038/ 3.044 Danzig. 81.40 81.56 81.38 81.54 168.30 168.6 168.30 168.64 Japan. 1.981 1 285 1.981/ 1.985 H10.13110.32 110.43110.65 Rio de Janeiro.. 9.4975 9.49950 .4975 0.4995 r12.43/1 12.65 112.39 112.61 Jugoſlavien .. 7.389 7.41- 7.326 7.410 Hir2.74112 96 112.76 112.98 Portugal .. 20.36 20.72 20.53 20.57 20.414 20.454 20.41 20.45 Athen. 5.514 5.526 5.514 5.526 1.793/ 1.797 1.725/ 1.79 Konſtantinopel. 2.130 2.134 2.130 2.134 4.200 4.208 4.1995 4 2075 Kanada. 4. 199 4. 207 4.19 4.20 158.465/58.585 58.46 58.58 Uruguay 4.176 4.184 4.176 4. 184

Tagung der Deutſchen:
Genoſſenſchaften.

In der Hauptverſammlung des 64. Deutſchen Genoſſenſc.
in Köln hielt nach Erledigung der Regulavien Univerſität,
Dr. Walb einen Vortrag über Die Struktur der internatiormiß
pitalbeziehungen und ihre Veränderung ſeit dem Weltkriegr./

Deutſchland ſei die Frage der Weltgeltung der Reichsmark vom Yio
keit. Während früher das Ausland Markguthaben bekam
Geld in Mark ſtehen ließ, oder deutſche Privatdiskonten kar zus=
avouiert
es heute noch die Mark. Domzufolge fließt das Ausswaſld
noch als Valutengeld ein und wird durch einen relativ hohenu?
der Stärke des Hineinſtrömens beeinflußt. Notwendig ſei dess
Wiedereinbürgerung der Mark im Auslande. Viel mehr in O. e=
fallend
ſeien die Aenderungen im langfriſtigen Leihgeſchäft.
Vereinigten Staaten ſtehe heute den europäiſchen Induſtrieläug

Induſtrieland mit höchſten Zollmauern gegenüber, das die Sn
Rückzahlung mit Induſtrierzeugniſſen in ſtarkem Maße able m
die Schuldnerländer etwas anderes nicht haben, ergeben ſich zzu
lung nur zwei Möglichkeiten: Entveder die Zinſen bleiben u=
tal
weiter ſtehen, oder ſie werden als Kapital in andere Lrc
leitet. Das erſte hat ſeine natürlichen Grenzen, das zweite i
die Zollmauern der anderen Länder. Es offenbaut ſich hier gng
lich, daß die Welt zurzeit in eine Art Sackgaſſe geraten ſei.
Walb ſieht, um aus dieſer Sackgaſſe herauszukommen, folge-d
wege: Erſtens Abbau des Schutzzolles, zweitens Streichung d iſei
kaniſchen Forderung und drittens Erſchließung von Neuland nm
rikaniſchem Tributgeld (Eiſenbahnen durch Afrika: Kairo, In
Kanaliſierung der Sahara) Entſdrechend dem geſchilderten 74r
wandel haben ſich auch die Ziffern der Kapitalanlagen gena
ändert. Vor dem Kriege waren die wichtigſten Gläubigerſtarn
langfriſtige Kredite England, Frankreich, Deutſchland, Hollen
gien und die Schweiz. Frankreich iſt vom zweitgrößten Geldgih
Palast-
größten
Auslandsſ=huldner, mit Ausnahme Deutſchlands,
Deutſchlands Auslandsanlagen betrugen 1914 etwa 30 Milliarä
d. ſ. 12 Prozent des Volksvermögens. Der Krieg hat den Vul
der ganzen Auslandsanlagen gebracht, z. T. durch Einfuhr, z.
zwangsweiſe Abtretung. Dagegen hat, abgeſehen von der Zall
eine erhebliche Auslandsverſchuldung eingeſetzt. Während i

1914 die Vereinigten Staaten etwa 12 Milliarden. Mark
haben ſie Ende 1926 50 Milliarden Mark Kriegsfonderunger

ropa und 55 Milliarden Mark ſonſtige Auslandsanlagen beſe=
ſei
eine Aufbeſſerung von 117 Milliarden Mark in 12 Jahral,
land brauchte 100 Jahre, um zu 70 Milliarden Mark zu komnm
rika ſchuf das Anderthalbfache in zwölf Jahren. Die gegi
Situation zeige, ſo führte der Referent zum Schluſſe aus,
heure Wirkung des Krieges. Europa, das ſich 4½ Jahre El
habe nicht nur 20 Millionen Menſchen als Tote und Krüppel.
Schlachtfelde gelaſſen, es habe auch einen großen Teil ſeines 2d
geopfert und ſich in die Schuldhaft begeben. Es habe ſich in
einigten Staaten nicht nur den Schuldherrn, ſondern auch de
lichſten wirtſchaftlichen Konkurrenten großgezogen.
Anläßlich des Genoſſenſchaftstages beabſichtigre Reichsfinar/1
Köhler, zu ſprechen. Da der Miniſter wegen dringender de
Behinderung abſagen mußte, ſprach an ſeiner, Stelle der Viz
des Reichstags, Reichstagsabg. Eſſer, über die Lebenshal u
deutſchen Volkes. Seime Ausführungen knüpften an die kür
Geh. Rat Duisberg in Frankfurt a. M. gehaltene Rede an. 10
Wirtſchaftslage der deutſchen Genoſſenſchaften referierte
Dr. Stein.
Im Rahmen des 64. Deutſchen Genoſſeuſchaftstages fank.
mittags die Verhandlungen der Baugenoſſenſchaften ſtatt. Ze
ſitzende, Geceimrat Mölle=Merſeburg, ging in kurzen Wortem
noch herte herrſchende Wohnungsnot ein. Sodann hielt Verben=
tor
Schumann=Allenſtein einen Vortrag über Baugeld und 97d
Prof Sievert=Zeitz ſprach über Verſicherung und Baugenoſſenſ.

Bericht des Generalagenten für die Reparationszahlungms
Büro des Generalagenten für die Reparationszahlungen veraſt
eine Ueberſicht über die Einnahmen und Zahlungen im dritten
tätsjahre bis zum 31. Auguſt 1927. Danach betragen die GiE
nahmen des Monats Auguſt 1927 271 760 095 Goldmark. Der
kaſſenbeſtand der dritten Annuität bis zum 31. Auguſt 1927 beil
auf 1574 482 380 Goldmark. Zahlungen wurden im Auguſt in Zco
insgeſamt 257 000 900 Goldmark und im geſamten dritten AnnL.itA
bis zum 31. Auguſt in Höhe von 1 388 995 187 Goldmark geleihel
tritt ein Kaſſenbeſtand am 31. Auguſt 1927 von 185 487 192 EiN
Von den Geſamtzahlungen entfallen auf die Mächte im Augiß
246 739 375 Goldmark, und im dritten Annuitätsjahr bis zum 32
1927 insgeſamt 1 280 699 845 Goldmark. An Zahlungen erhi ſt
Auguſt 1927 Frankreich 132 980 494 Goldmark, und als dritte
annuität bis zum 31. Auguſt 1927 insgeſamt 638 304 121 Goldmak!
Britiſche Reich erhielt 53 666 679, bzw. 302 512709 Goldmark,
15 094 302, bzw. 92 774 606 Goldmark, Belgien 11 491 692, bzw.
Goldmark und die Vereinigten Staaten 18 144 027, bzw. 98 777 2
mark.

Uy Damita,
aul Richte
imst Verebe
Roage, Fri
Frude

L. dränsfalter Karboericr veit T.opt.

en T

Oane
a) Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl.
Ausloſ. Sch. I. Tei
II. Tei
D. Reichsanl. Ablöſ
Schuld ohne Aus=
loſungsſcheine

4% Dt. Schutzgeb.
Anl. . . . .

b) Ausländiſche
5% Bo8. E. B. 1914
5% L. Inv. 1914
4½% 1898 ....
4½% 1902..
4% Bosnien ...

5% Bulg. Tabak.02

4½%Oſt. Staatsr.
v. 1913, Kdb.1918
4:.%Oſt. Schatz. 14
4:/.% Oſt. Silberr.
Goldr.
42 Oſt. Goldrente
lt. Innsbr. Abk.
4% Oſt. einh. R. /k.)

A4
54.9

13.35

2.75

18

5% Port. (Spz.) II

5½ Num.am. R.03
4½%Gold. 13..
4% am. R. kon.
4½ am. R. 05.

4¾Türk. (Adm.) 03
4% (Bagd.)
4½ (Bagd.) II
4½ unif. 1903
4% 1911 Boll.

2.30

13.5

48 Ung. Goldr.
(lt. Innsbr. Abk.)
4% Ung. Staatsr.
v. 10 .........
4% Ung. Kronr. . . .
3% Ung. Eiſ. Tor ..

100.5

12

4½%Ung. St. 191:
4½% 191:
lt. Innsbr. Abk.)
4½%Ung. St. 1914
4½%Ung. St. 1914
lt. Jnnsbr. Abk.
* ½ Ung. Goldr.

23.5
24.75

Außereuro=
päiſche

5%Mex.amn.i. abg. 17.75
5% äuß. 99
4%0 Goldo4ſtf.
30 konſ. inn. ..,
½% Irrigat.
5% Tamaulipas I,
Sachwert= Schuld=
verſchreibungen

Mit Zinsberech=
nung

10%Berl. H.=Bk. G./106.5
5% Berl. St. Gold! 88
8% Darmſt. St.=G./ 98.5
8 % D. Hyp.=Bank
Meining. Goldpf. 1oz
Dresd. St.=G. 91
%Frkf. St.=G.. . . 92.75
8PFrkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr. .
100.1
% Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
98.5
6% Frkf. Hyp.=Bk.=
Goldpfbr
94
320 Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr
1100.1
Frkf. Goldpfbr./ 98.5
%0 Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr.
94
%o Frkf. Pfbr. Bl
Goldpfbr.
82
% H.=St.=Gold
anl. . .
beſſ. Land.=Bk.
Goldpfbr. . . .
100.4
2 Heſſ. Land.=B!
Goldpfbr.
8%Klöchn.=Werk. 26

22.5

2.2
17

100
93

10% Komm.Elektr.
Mark (Hagen)
Goldobl. ... .."
8% Komm. Ldsbk.
Darmſt., Reihe I
8½ K. Landesbank
Darmſt. Reihe II
8% Ldwgshf. Stadt=
Goldan
7%M. KraftHöchſt
8% Mainz.=St.=G.
8% Mannh. St.=G./ 99
6% Mannh. St.=G
70 M.=Stahlw. 27
8% Naiſ.Ldb. Golt
8% Nbg. St. Gldal.
8% Pfälz. Hyp. Bk.=
Goldpfbr. .. . .."
% Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfbr. . . . ."
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfbr. .. .."
9 Pforzh. St.-G.

8% Pr. Centr. Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr.
8% Pr. Centr.=St.=Goldpfbr.
% Pr. Centr.=St.

8½Rh.=Hyp.=Bk.. .
Goldpfbr. . . ..
%
6%
4½% Lig. Pfb.
4½%Anteilſch.
½%Rh. Stahlw.
25 ..."
10%Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf. 1104.5

32 Südd.B.Cr. 8.
Goldpfdbr.
720 V. Stahlw. Düſ=

2 V. Stahlw. Düſ=
ſeldorföyp
.=Gd.. ohne Option
% Viag( V. Ind.=

8% Voigt& Häffner
Goldobl. ... ... 96.5 103.5 3% Württbg. Hyp.= 99.5 Bank Goldpfbrf. 98.5 99 Ohne Zins= berechnung
50 Bdw. Kohl 23 12.62 6% Großkr. Mannh. Kohl. 23 ..... 6%Heſ. Brk.=Rg. 23 6.6 82.75 5% Heſſ. Volksſtaat 8.25 94 Roggen 23....." 106.5 5% Pr. Kaliwert. . 5% Pr. Roggenw.
5½ Südd. Feſt. B. G 8.98 99.5 2.22 Vorkriegs=Hyp.=B. 98 Pfandbriefe Bayr. Vereinsb. . . 93 Bahr. Handelsb. 97.5 Bahr. Hyp. u. Wechſ. Berliner Hyp.=Bk.. Frkf. Hyp.=Bk. . . . Frkf. Pfandbr.=Bk. 18.3 Hamb. Hyp.=Bk. .. 102 Mecklb. Hyp.=u. Wb. Meining. Hyp.Bk.. 11). 98 Nordd. Gr.=Cr.=Bk. Pfälz. Hyp.=Bk. . . 7.21 100 Preuß. Bod.=Cr.=B. 98 Pr. Cent.=B.=Cr. B. 93 Preuß. Pfdbr.=Bk 12.8 77.2 Rhein. Hyp.=B. 52 Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B. Südd. Bodenkr.. . . 15 Württ. Hyp. Bk. Staatl. od. prov. 100 garantiert 97 Heſſ. L.=Hyp.=B.. 11.92 Landeskr. Caſſel". 11.75 99 Naſſau. Ldsb. . . . 9.05 Obligationen v. 97 Transportanſt. 4½ Eliſ.=Bahn ſtfr. 3.3 93 42 Galiz. Carl=
Lud.=B. 89.5 abg. BBOſt. Sd./L.)ſtir.

6%AlteOſt. Südb
2,6% Neue
4%Oſt Staatsb. 83
3½Oſt. 1.b.8. E.

3%Oſt. abg.
9.Em.
abg.
3% 1885
abg.
%Oſt. Erg. Netz
3%Oſt. . abg.
3% RaabOebd. 83
91
3%
X.
97
4% Rud. Silber
4% Rud. (Salzkg.)
4½%Anat., S. T
4½‟ Anat., S. II
410 Anat., S.III
3% Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec.
4½%

Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit.. . .
Bad. Bk. .. . . . . .."
Bk. f. Brauind. . .
Barmer Bankv.
Bah. Hhp.=Wchſ. .
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb. .
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Bank.
D. Eff. u. Wchſ.=Bk
D. Hyp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk. ..
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk.
Frankf. Bk.
Frankf. Hypth.=B
Frkf. Pfdbr. Bk.. ..
Gotha. Grundkr. Bk.
Lux. Intern. Bank
Metallbank.
Mitteld. Creditb.
Pfälz. Hyp.=Bf.
Pr. Bd.=-Creditbank
Hhp.=Akt.=Bank.
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Creditbk. . . .
Rhein=Hyp.=Bk. ..
üdd. B.-Creditbk

19.5
18.5
20.5
17.5
16.5
7.05

16.5

14.5

140

üdd. Disc.=Geſ. 143
Oſterr. Creditanſt. . 8.
Wiener Bankverein/ 17.

m
160

163.5
218.25
56.5
129
126
105
150
155
132.75
143
139

Bergwerks=Akt.
Buderus. ... . . . ..
Eſchw. Bergw. ..."
Gelſenkirch. Bgw. . .
Harp. Bergb.
Ilſe Bergb. St..
Genußſchein .. ."
Kali. Aſchersleben.
Kali. Salzdetfurth.
Kali. Weſterregeln".
Klöcknerwerke (abg.
Lothr.=Hütte
Mannesm.=Rök
Mansfelder
Oberbedarf
Otavi=Min.=Ant.
Phönix=Bergb.
Rhein. Braunk.
Rhein. Stahlw. . . .
Riebeck Montan. . . 157
Salzwerk Heilbronn
Tellus Bgb.
Ver. Laurahütte
Ver. Stahlwerke

Ne
215
147
193

119
161
230
168

147
157.
115
85
33
107

177
180
111
19
123

135
219

Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum(Mannh.) 271
Henninger .. . . . . . 183
Hercules, Heſſiſche 1147
Löwenbr.=München 352
Mainz. Aktienbr. 1240
Schöfferhof (Bind.)/325
Schwarz=Storchen /175
Tucher, Nürnberg 1177
Werger .
175.5

Akkum. Berlin.
Adler EOppenh.
Adlerw. (v. Kleyer) 102
GLA. E. G. Vzg.A. 88.
5% A. E. G. Vzg.B. 83
N. E. G. Stamm
Bad. Maſchj. Durlach 153
ad. Uhrert, Fuu
-Menu
Nürnbery ...!

Bahr. Spiegel .
Beck & Henkel ..."
Bergmann El ...."
Bing. Metall. .. ..
Brem.=Beſigh=Ol.
Bürſtenfbr. Erlang
Cement. Heidelb. ..
Cement. Karlſtadt
Cement. Lothr.
Chem. Albert . . . . .
Chem. Brockh.
Chem. Milch..."
Daimler=Benz A. C
Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Erdöl ..."
D. G. u. Silb. Scheid.
D. Linoleumw. Bln
Dingler, Zweibrück.
Dresd. Schnellpr.
Dürkoppw. (St)...
Dürr. Ratinge=
Dyckerhoff & W. .
Eiſenw. Kaiſersl..
E. Licht u. Kraft. .
El. Lieferung ....
Elſ. Bad. Wolle
Emnail. Ullrich ...
Enzinger Werke" .
Eßlinger. Maſch. . .
Ettlinger Spinn..
Faber Bleiſtift...
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens..
Farbenind. J. G.. . 1278.75
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Jetter)
Feiſt, Sekt. .
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51.5
69
179.25
20

64
132
180

135
85
57
110.5
79.5
139.5
202.5
246

73

42
195.25
176
34

58
230

102

130.75
98
41.5
112
71

112

52

Heyligenſtaedt. .
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm
Hirſch, Kupfer ...
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142
134
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117.75

80
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130
181
132.75
70.75

1

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40.5
130
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[ ][  ][ ]

Nummer 249

Donnerstag, den 8. September 1927

Viehmärkte.
Rindermarkt in Gießen vom 7. Sept. Auf dem geſtrigen Nutzvieh=
markt
waren 893 Stück Großvieh und 412 Kälber aufgetrieben. Aus=
wärtige
Käufer waren zahlreich vertreten. Der Markt nahm einen
guten Verlauf; es wurde ausverkauft. Es koſteten: Wilchkühe oder hoch=
tragende
Kühe: 1. Qualität 650700 Mark, 2. Qualität 500600,
3. Qualität 250350 Mark; Rinder: 1= bis Yjährig 180250 Maxk,
Zuchtkälber bis zu zwei Wochen 7580 Mark. Beſſere Tiere wurden
uber Notiz gehandelt.

Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Zur Abſtellung der Mißſtände, die ſich im Nachbörſenverkehr er=
geben
haben, hat der Berliner Börſenvorſtand am Dienstag folgenden
Beſchluß gefaßt: Nach der offiziellen Schlußſitzung darf zur Abwickelung
bzw. Glattſtellung von Engagements nur noch bis 14,30 Uhr und Sams=
tags
bis 13,30 Uhr gehandelt werden.
Der durchſchnittliche Berliner Börſen=Roggenpreis für 1000 Kg.
betrug in der Woche vom 22. Auguſt bis 27. Auguſt 1997 ab märkiſcher
Station B33,0 RMM.
Die Verbände der deutſchen Dachziegelinduſtrie halten anläßlich der
Werkbundausſtellung in Stuttgart am 9. und 10. September eine öffent=
liche
Tagung ab, auf der zur Frage der Dachziegelwirtſchaft Stellung
genommen werden wird. Nachmittags findet der Zuſammenſchluß der
deutſchen Dachtiegelverbände in einer fachlichen Spitzenorganiſation ſtatzt.
Der Reichsverband der deutſchen Bierverleger eröffnete im Pau=
linenſchlößchen
in Frankfurt a. M. ſeine 28. Verbandstagung mit einer
großen Fachausſtellung, die in überſichtlicher Anordnung die Erzeug=
niſſe
der dem Bierverlegergewerbe dienenden Induſtvie zeigt.
Wie die Handelskammer zu Danzig ſoeben mitteilt, twitt die Ver=
ondnung
über den Ausfuhrzoll für Kleie am 9. September 1927 im
Kraft. Bis zu dieſem Termin iſt die Kleieausfuhr zollfrei.
Wie wir erfahren, ſind die in der Kölner Konvention vorgeſehenen
Verhandlungen über die Regelung der Frage den Belieferung von
Elſaß=Lothringen vom Kohlenſyndikat noch nicht aufgenommen.
Wie aus Stockholm gemeldet wirö, zeigt der Stand der ſchwediſchen
Staatsſchulden Ende Auguſt eine Erhöhung auf 1817 779 Kr. gege
1816 644 502 Kr. am 31. Juli und 1 735 286 369 Kr. am 30. Jun vorc
gen Jahres.
Nach Berechnungen des ſchwediſchen Wohlfahrtsamts iſt die Inder
ziffer für Nahrungsmittel im Auguſt um einen Punkt, von 151 auf 159
Prozent, geſtiegen (Juli 1914 100).
Auf dem polniſchen Geldmarkt herrſcht ſeit einiger Zeit ſteigendes
Geldmangel infolge des ſtarken Bargeldbedarfs der Induſtrie und des
Landwirtſchaft, während gleichzeitig die Diskontkredite ſeitens der Bank
Polſki und der Privatbanken eingeſchränkt wurden. Dieſe Situation
führte zu einer Erhöhung der privaten Diskontſätze.
Aus Rom wird gemeldet: Verſchiedene Gerüchte über bevorſtehende
Maßnahmen, die Lire zu valoriſieren, werden von der Regierung als
Machenſchaften dunkler Elemente bezeichnet. An dem Kurs von etwa
90 werde man im Gegenteil noch längere Zeit feſthalten.
Wie gemeldet wird, hat die Aluminium Company of. America
GMellon=Truſt) einen weſentlichen Teil der Aktien des Baupit=Truſts
in Zürich erworben, der in der Hauptſache einie Gründung der Ver=
einigten
Aluminiumwerke A. G. iſt und dazu dient, der deutſchen Roh=
aluminiuminduſtrie
über verſchiedene Beteiligungen ungariſche und
rumäniſche Bauxite zu ſichern, nachdem die italieniſchen Behörden die
dortigen Bauxitausfuhren zu erſchweren trachten.

Mai und Juni 45½ (45¾), Juli 45¾4 (45¾), Auguſt 45¾ (46)
44½ (4474) Okt. 44½ (44¾), Nov. 44¾ (45), Dez. 45¾ (45½).
nz: ſtetig. Für Zink: Jan., Febr., März und April 55½
Mai, Juni, Juli und Auguſt 55¼ (55½), Sept. 5434 (553), Ort.
und Dez. 55¼ (55½).

Weizen: Der Markt war anfangs befeſtigt, auf ungünſtige Wetter=
berichte
aus den Nordweſtſtaaten und Kaufluſt des Handels. Dann trat
eine Abſchwächung ein auf geringe Exportnachfrage.
Mais: Der hauſſegünſtige amtliche Wetterbericht veranlaßte einen
feſten Marktbeginn. Erſt gegen Schluß trat eine Abſchwächung ein auf
günſtige Felderſtandsberichte aus Kanſas.
New York, 7. Sept. (Priv.=Tel.)
Kaffee. In Septemberterminen fanden anfangs Glattſtellungen ſtatt,
während die übrigen Sichten auf Deckungskäufe befeſtigt waren.
Zucker: Auf Käufe des Handels begann der Markt in beſſerer Stim=
mung
. Später wurden Realiſierungen vorgenommen, da die erwarteten
Berichte über die kubaniſchen Beſchränkungsmaßnahmen nicht eintrafen.
Baumwolle: Die Grundſtimmung am heutigen Markt war ſtetig,
wenn auch in Erwartung des Regierungsberichts Glattſtellungen ein=
zelner
Häuſer verzeichnet wurden.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 7. Sept.:
Getreide. Weizen: Sept. 132, Dez. 136½, März 140½: Mais:
Sept. 100½, Dez. 102¾, März 105½; Hafer: Sept. 43½, Dez.
47½, März 50; Roggen: Sept. 93½, Dez. 96½, März 100.
Schmalz: Sept. 13,02½, Okt. 13,10, Jan. 13,57½.
Fleiſch: Sept. 11,95, Okt. 12,02½, Dez. 12,85: Speck, loko:
12,00; leichte Schweine 10,0011,40, ſchwere Schweine 9,8511,15,
Schweinezufuhr: Chicago 16 000, Weſten 50 000.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 7. Sept.:
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 144, hart 147: Mais: neu ank.
Ernte 109½; Mehl: ſpring wheat clears 6,507,00; Fracht:
nach England 2,63,0 Schilling, nach dem Kontinent 14 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 13,80; Talg: extra 77.
Kakav. Tendenz: ſtetig; Umſatz in lots: 104; Sept. 14,86,
Okt. 14,58, Nov. 14,30, Dez. 13,91, Jan. 13,73, Febr. 13,68, März
13,55, April 13,55, Mai 13,63; loko: 1478.

Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 7. Sept.
ſuan ſich für Kupfer: (Tendenz: ſtetig) Standard per Kaſſe
543, drei Monate 557ta55½, Settl. Preis 54¾, Elek=
6267½4, beſt ſelected 6061½, Elektrowirebars 62½.
n: (Tendenz: ſtetig) Standard per Kaſſe 290½290¾, drei
urrte 284½284½, Settl. Preis 290½, Banka (inoff.) 301½,
n.ts (inoff.) 296. Blei: (Tendenz: ſtetig) ausländ, prompt
itf. Sichten 22//z, Settl. Preis 22. Zink: (Tendenz;
hee gewöhnl. prompt 27 us, entf. Sichten 277, Settl. Preis 27½.
ueckſilber (inoff.): 213422. Wolframerz (in=
: 13½=
Produktenberichte.
Frrankfurter Produktenbericht vom 7. September. Im allgemeinen
vie Stimmung äußerſt ſtill. Beim Einkauf von Weizen ſind die
hen ſehr vorſichtig, und bezahlen vollkommen einwandfreie Ware
jöchſtens 27,50 MM. Roggen iſt immer noch in kleinen Mengen
elwoten. Mais findet auch zu weiter erniedrigten Preiſen kaum Ab=
mr
. Weizenkleie liegt ſehr vernachläſſigt. Roggenkleie iſt nur zu
aren Preiſen abzuſetzen. Weizen 27,257,50, Roggen 9424,25,
iymergerſte 26,5028, Hafer inl. 2324,25, ausl. 2425, Mais 19,
zmmehl 39,5040, Roggenmehl 3535,50, Wezenkleie 1313,25,
guenkleie 13.2513,50.
trerliner Produktenbericht vom 7. Sept. Die Marktlage war auch
ſte nicht ganz behauptet. Das Angebot in Weizen hatte ſich gemehrt,
albotenen Preiſe lagen aber im Zuſammenhang mit amerikaniſchen
ſiren über dem amtlichen Schluß des Vortages. Auch in Roggen ſind
(ffferten reichlicher geworden. Die Lieferungspreiſe gingen bis
A=ark zurück. Gerſte wenig verändert. Am Hafermarkt ſind die Preiſe
te nachgiebig. Mehl bleibt ruhig.

Palast-Lichtspiele

Saalbaugarten
Donnerstag, den 8. September 1927,
abends 8 Uhr
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Konzert
des Städt. Orchesters
Leitung: Städt. Kapellmeister
Ernst Guido Naumann.
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Paul Richter, Louis Ralph,
Ernst Verebes, Rudolf Klein-
Rogge, Frieda Richard,
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Leitung: Städt. Muſikdirektor Wilb. Schmitt.
Kammermuſik, Soliſten=Abende
Orcheſter=Konzerte mit Soliſien.
Als Soliſten wurden verpflichtet: Kammer=
ſängerin
Maria Jvogün (Begleiter Michael
Raucheiſen); Adolf Buſch=Quartett; Rudolf
Serkin, Klavierabend; Prof. Raoul von
Koczalski, Klavierabend; Kammerſänger Paul
Bender; Göſta Andreaſſon (Violine); Kark
Doktor (Bratſche); Riele Queling (Violine);
Prof. Walter Braunfels (Klavier); Blanche
Schiffmann (Violincell); Frau Lieſel Richartz
(Geſang). Orcheſter: Der Inſtrumental=
verein
und das Orcheſter der Städt. Akademie
für Tonkunſt.
Mieten: K 35., 32.50, 25., 15., 12.50
einſchließlich Programm, zahlbar in zehn Raten. Einzel=
karten
: 1.80 bis 7.- . Alle Beſtellungen im Sekretariat
der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt. Die Pläne
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nichſtein
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[ ][  ][ ]

Seite 14

Donnerstag, den 8. Geptember 1927

Nummer 24

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6. Eiſenhardt.

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Das Adreßbuch der
Kraftfahrzeugbesitzer

Im Volksstaat Hessen

Im Auftrag des Ministeriums herausgegeben
von dem Hessischen Verkehrs-Verband.

Neuausgabe Oktober 1927

Gescftelfelt
Wohnung
Siedlung

Zu der Herausgabe dieses Werkes, das erstmalig im März 1927
erschien, wurde der Hessische Verkehrs-Verband veranlaßt
durch das erfolgreiche Beispiel anderer Staaten (Baden, Bayern,
Württemberg). Der Erfolg hat die Notwendigkeit des Adreß-
buches
bestätigt. In der Ausgabe März 1927 sind die Besitzer
von Krattwagen u. Krafträdern in Hessen in einer nach Provinzen
und Kreisen geordneten Nummern-Ubersicht und einem Namen-
verzeichnis
auf Grund des amtlichen Materials nach dem
Stand vom März 1927 sorgfältig zusammengestellt. Bei jedem
Wagen und Rad ist Type und PS angegeben. Außer Verkehrs-
vorschriſten
enthält das Adreßbuch ein Verzeichnis der Re-
Paraturwerkstätten und Garagen im Freistaat Hessen und eine
Zusammenstellung der in Deutschland und dem Ausland
gebräuchlichen Erkennungszeichen. Die Zugänge im Laufe
der vergangenen Monate sind so umfangreich, daß sich
statt eines Nachtrags eine

10.12. September 1927
Städtischer Saalbag

Heuausgabe

Darmstadt.

Veranstaltet vom Reichsbund der Kriegsbeschädigten,
Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebenen,
Ortsgruppe Darmstadt.

notwendig macht. Diese berücksichtigt den Stand bis
August 1927 und enthält das Verzelchnis aller Besitzer
von Personenkraftwagen, Lastkraftwagen und Krafträdern im
Volksstaat Hessen nach Provinzen und Kreisen und Nummern
geordnet. Auf ein alphabetisches Namenverzeichnis wird
als überflüssig und um den Preis so niedrig wie möglich zu
halten, verzichtet.
Die Neuausgabe erscheint im Okkober 1927

(13888

Gefördert durch:
Hligemeiner deutscher Gewerk=
schaftsbund

Bez. Gewerkschaftskartell
gez.: Grötrner.

Ortskartell Darmstadt des
Deutschen Beamtenbundes
gez.: Gosenheimer.

Heimstättenamt der deutschen
Beamtenscbatt
gez.: Lange.
ReichsbannerSchwarz=Rot=Gold
Gau Hessen 0.6.Darmstadt
gez.: Storck. gez. Weiland.

Reichsbund jüdischer Front-
soldaten
0. 6. Darmstadt
gez.: Blum.

Wir bitten Industrie, Handel und Gewerbe, Verbände und
Vereine zu beachten, daß das Adreßbuch zur Aufgabe von
Anzeigen
die auch über die Grenzen Hessens hinaus worben,
vorzüglich geeignet ist.

Reichsvereinigung ebem. Kriegs-
gekangener
eVl, O.6. Darmstadt
gez.: Beck.

Umfang voraussichtlich 200 Seiten; broschiert und gebunden.

Zentralverband der Hrbeits=
invaliden
, Gau Hessen,

Reichsbund der Kinderreichen
zum Schutze der Familie
gez.: Dr. Heusel.

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Industrie, Handel und Handwerk, Hotels, Gastwirte und
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[ ][  ][ ]

Mummer 249

Donnerstag, den 8. September 1927

Der Club der Vierzig.
bearbeitet nach einem Roman von Robert W. Chambers
von Edgar May.
(Nachdruck verboten)
Der reine Goldhunger, die Luſt an dem gelben Metall ver=
antigte
ſich jedoch bald und nur der Eifer des Sammlers, ſo=
wie
nahezu kindiſche Freude an den Ueberraſchungen, die faſt
ei Schaufelwurf zutage förderte, verblieb. Von dem verſun=
ſen
Schiff ſelbſt wurde faſt nichts gefunden. Hier und da ein
ſty=, ein Sparren, ein verroſtetes Kettenglied, das war alles.
Der Goldſchatz wurde auf dem Fußboden des Weinkellers
wyerrenhaus geſammelt neben dem von Dirck und Mayne aus
M Riſte am Roten Kap geborgenen Gold. Dort lagen in enger
aSarſchaft die Wahrzeichen einer Jahrtauſende alten Urzivili=
iot
mit den Kunſtwerken einer viel jüngeren, aber ebenfalls
Morhenen Periode prachtvolle Altargefäße des ſechzehnten
Ahchunderts, anſcheinend franzöſiſchen und ſpaniſchen Ur=
ſſungs
, Becher, Vaſen, Leuchter, Kuzifixe, alle zerbeult und
yuſbegen, in dem offenkundigen Beſtreben der Freibeuter, ſie in
en, möglichſt engen Raum zu preſſen.
Sinige Tage vergingen wie im Fluge. Dann verlor die
assſuche allmählich von ihrem Reiz und der Freudentaumel
t mungen Leute machte einer nüchternen Stimmung Platz.
es Intereſſe kehrte langſam zu ſeiner Lieblingsbeſchäftigung,
.)Weidwerk, zurück, und er brachte, anfänglich ſchüchtern, je=
yunit
wachſender Beharrlichkeit, verſchiedene Jagdpläne vor.
anier wollte jedoch davon nichts wiſſen. Was Dirck ihm
einen Erlebniſſen auf der Tiger=Inſel und der mordluſti=
Stimmung einiger ihrer Bewohner erzählt hatte, beun=
inte
ihn. Er nahm dem Jüngling das Verſprechen ab, ſich
wieder allein von der Inſel fortzuwagen.
Das Wetter war jedoch zu verführeriſch. Es blies ſtändig
ſcharfer Wind, der Scharen von Waſſerwild unter den Schutz
Snſeln trieb. Dirck wurde immer unruhiger, und eines
os beim Diner bat er Lanier, ihn auf einen Jagdausflug
b gleiten", ſo eindringlich, daß dieſer nach anfänglichem
urſtreben nachgab.
Wir dürfen eigentlich die Arbeiten nicht unbeaufſichtigt
e war eine ſeiner letzten Einwendungen, jedoch Dirck be=
e
Eich, dieſe Bedenken zu zerſtreuen.

Warum nicht? ſagte er eiſrig. Jake und ſeine Leute ſind
grundehrlich, außerdem werden wir um zehn Uhr morgens
wieder zurück ſein.
Marion hatte bis dahin ſchweigend und nachdenklich zuge=
hört
. Nunmehr ergriff ſie das Wort:
Und mich lädt niemand ein, bemerkte ſie ſchmollend.
Wie unhöflich von uns! erwiderte Dirck. Natürlich kannſt
du mitkommen. Wir haben alle drei Platz auf dem großen An=
ſitz
, oder ich könnte mir einen anderen ausſuchen und Euch beide
allein laſſen.
Marion ſah Lanier zweifelnd an. Dieſe Ausſicht ſcheint
Sie nicht ſonderlich zu begeiſtern, ſagte ſie ſpitzig.
Doch, erwiderte er. Allerdings verlaſſe ich die Inſel nur
ungern.
Haben Sie denn Befürchtungen? fragte ſie beunruhigt.
Nichts Beſtimmtes, aber Donald Mayne könnte vielleicht
am frühen Morgen kommen, um ſich mit mir zu beſprechen.
Das hat er aber bisher noch nicht getan.
Doch. Er war bereits hier.
Wann? rief das junge Mädchen überraſcht.
Geſtern morgen und auch heute vor Sonnenaufgang.
Sie ſind ſehr verſchloſſen, Freund John, erwiderte ſie miß=
mutig
.
Ich hatte Ihnen nichts zu berichten, das für Sie und Dirck
von Intereſſe wäre.
Ich möchte Ihnen nicht neugierig erſcheinen, aber
Keineswegs, fiel ihr Lanier ins Wort. Ich werde Ihnen
gerne ſagen, was vorgeht, ſoweit ich darf. Auch ich bin hinter
Wild her, ebenſo wie ihr ungeſtümer Bruder, jedoch Wild
anderer Art. Ich habe Ihnen bereits angedeutet, welcher Art
es iſt. Die Tiger=Inſel beherbergt, wie Sie bereits wiſſen, einige
der gefährlichſten Verbrecher von internationalem Wirkungskreis
und iſt, wie wir in Erfahrung gebracht haben, zum Sammel=
punkt
der ganzen Bande beſtimmt, die durch das vorzeitige Ein=
greifen
einer Regierungsabteilung in New York aufgeſcheucht
und zerſprengt wurde. Die Leute ſind, meiner Ueberwachung
unterſtellt. Demnächſt ſollen einige weitere Mitglieder eintreffen.
Ich habe allen Anlaß, ſie beiſammen zu halten, bis der Zeit=
punkt
zum Zugreifen gekommen iſt. Er iſt nicht mehr fern, hold=
ſelige
Dame, aber morgen gehen wir doch noch zuſammen auf
die Entenjagd.
Es war noch tiefe Nacht, als, ein Pochen an die Tür und
Jakes Stimme Lanier aus ſeinem Schlummer weckte. Mit einem

Seite 13
Seufzer ſtieg er aus dem Bett und machte ſich an ſeine Morgen=
toilette
. Draußen ächzte die vergoldete Wetterfahne, die Fenſter=
läden
klapperten und vom Roten Kap her hörte man das Don=
nern
der Brandung.
Marion ſaß bereits am Frühſtückstiſch, ſportgerecht geklei=
det
, mit Waſſerſtiefeln und Lederjacke. Dirck kam einige Augen=
blicke
ſpäter Gemeinſam wurde ſodann ein reichliches Früh=
ſtück
, beſtehend aus Kaffee, warmem Brot, gebratenem Fiſch,
Speck und Eiern. verzehrt.
Unter dem Lichtſchein zweier Laternen wurde danach der
Weg zu der auf der Leeſeite der Inſel gelegenen Bootswerft,
neben der ſich auch die Käfige für die Lockvögel befanden, ange=
treten
. Dieſe und die anderen Jagdrequiſiten wurden an Bord
einer geräumigen Jolle gebracht. Dirck ſetzte den Maſt, takelte
auf und ſtieß das Boot ab, während Marion das Ruder ergriff,
Außerhalb des Hafens trafen ſie auf ziemlich hohe See.
Das Boot ſtampfte heftig und Dirck hatte alle Hände voll zu tun,
um das einſchlagende Waſſer auszuſchöpfen. In das Sauſen
des Windes miſchte ſich alsbald ein leiſes, kreiſchendes Singen".
und hundertfältiges Flügelrauſchen. Die gefiederte Tierwelt
begann ſich auf der weiten Waſſerfläche zu regen. Aus allen
Richtungen kam das hell tönende Schnattern der Wildgänſe und
Schwäne ſowie das pfeifende Geräuſch von Entenzügen, die in
der Dunkelheit ihren Weg zu den ſeichten Uferſtrecken ſuchten.
Das Boot kam an das Luvufer der Sichelbank und wurde
vom Wind faſt auf den Strand gefegt. Aus der Dunkelheit
traten allmählich die Umriſſe eines mittels Schilfrohr hergeſtell=
ten
Jagdſchirmes. Marion ſtieg über Bord und ſtand, das Boot
feſthaltend, knietief im Waſſer, während die beiden Männer die
Gewehre, ſowie die ſonſtigen Requiſiten zum Anſitz trugen,
Danach wurden die Lockvögel aus ihren Käfigen genommen und,
nachdem mit Blei beſchwerte Fangſchnüre an ihre Beine gebunden
waren, frei gelaſſen. Die nächſte Arbeit war, die Segel zu ber=
gen
, den Maſt zu legen, und das Boot in das Schilf zu ziehen,
Marion und Lanier ſetzten ſich auf die rohe Bank hinter dem
Schirm mit ſchußbereiten Gewehren, während. Dirck ſich einen
höher gelegenen Sitz wählte.
Faſt unmittelbar danach rauſchte es in der Luft, und ein
Schwarm von Enten zog vorüber. Drei Schüſſe brachen das
nächtliche Schweigen, dann ein vierter und drei Vögel ſtürzten
ins Waſſer.
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Instandhaltung der Wohnung, Besorgung der Wäsche mit Bügeln, sowie Weiß-
nähen
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B. Theoretischer Unterricht: Ernährungs- und Gesundheitslehre, Haushaltungs- u. Bürger-
kunde
, hauswirtschaftliche Buchführung, Rechnen, Deutsch, Gesang, Verbands-
lehre
und Säuglingspflege, sowie Gartenbau.
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Geite 16

Donnerstag, den 8. September 1927

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