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 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet. 
Nummer 249 Donnerstag, den 8. September 1927. 190. Jahrgang
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Konkurs oder gerſchliſcher Beſtrelbung fäſt ſeder 
Nabatt weg. Banſkonto: Deutſche Bank und 
            Darm=
ſtädter und Natonalbanfk.
eDevnntender ven Houmnosſchen Mnttag.
 Wdergeburt des Genfer Protokolls? 
Berſioß der kleinen Mächte gegen das 
            Rüſtungs=
iN der Großen. — Das Verlangen nach Abrüſtung. 
* Genf, 7. September. (Priv.=Tel.) 
te heutige Vormittagsſitzung der Völkerbundsverſammlung 
om Präſidenten Guani um 10 Uhr 40 Min. eröffnet. 
ben der belgiſchen Regierung, in welchem 
Srund der Artikel 2 und 4 der Wahlordnung für die 
M zum Völkerbundsrat beantragt, Belgien für 
ſerwählbar zu erklären. Die belgiſche Re=
 hig hätte, wie bekannt, am 15. September aus 
ölkerbundsrat ausſcheiden müſſen. Als 
Moner zur Fortſetzung der Generaldebatte nahm der fin= 
1Möelegierte, Geſandter Erich, das Wort. 
Arfinniſche Delegierte ſprach beſonders über die 
ürſtte des Abrüſtungsproblems, die in der vorbereitenden 
Eſt on gemacht wurden, an deren Arbeiten ſich die finniſche 
ug lebhaft beteiligt hat. Er begrüßte den 
            hol=
ſchen Antrag ſehr warm, weil er die alten 
ſy von 1924, die trotz der Ablehnung des 
ok olls niemals geſtorben ſeien, wieder 
me. Aber man müſſe doch erſt eine gründliche allge= 
Nprüfung des ganzen Problems vornehmen, bevor man ſich 
Mls auf Bindungen feſtlege, die ſich damals als nicht 
            halt=
eſen. 
hunds Außenminiſter über das Genfer Protololl 
zweiter Redner ſprach der eſtniſche Delegierte Außen= 
Akel dem Völkerbund den Dank ſeiner Regierung für 
e bei der finanziellen Sanierung Eſtlands aus, ging aber 
uen Wort auf den holländiſchen Antrag ein. 
gegen verbreitete ſich der lettländiſche Außen= 
1Mter Cielens ſehr ausführlich über das Genfer 
Mroll und über die Notwendigkeit, ſeinen 
            Grundgedan=
rgend eine Weiſe wieder lebendig zu machen. 
hrend der Vormittagsſitzung waren weder Chamberlain 
riand im Saale, und auch der deutſche Außenminiſter 
Ron hielt ſich nur kurze Zeit darin auf. In den Wandel= 
Ahatte der polniſche Delegierte Sokal eine längere 
            Unter=
nit Chamberlain und Briand, wobei er ſich auch Streſe= 
Morſtellen ließ. 
t lettiſche Außenminiſter führte, während Chamberlain 
Aal betrat, gerade aus, daß das Militärbudget der euro= 
Staaten für das vergangene Jahr 1430 Millionen 
            Dol=
tagen hat und daß die Parallele zwiſchen 1913 
er Gegenwart geradezu auffallend ſei. 
ſit ichen Kräfte wie damals ſeien auch heute 
Aerke, um die Erhaltung des Friedens zu 
Arkreiben. Die gegenwärtige Generation 
ſich ſchämen, der kommenden das 
            Ver=
näs zu hinterlaſſen, daß ſie nicht einmal 
de geweſen ſei, den Frieden wirklich zu 
iſieren. 
Schwedens Vorſtoß. 
ſchwediſche Außenminiſter Loefgren 
            be=
e ſich dann mit dem Bericht des Rates, in dem ſehr 
            vie=
e geſtanden hätte, was ſich in Europa ereignet habe. 
Lücken des Berichtes ſeien kein Beweis für die Ruhe 
Seha, ſondern nur dafür, daß der Rat es nicht für zweck= 
Salten habe, ſich mit den Dingen zu beſchäftigen. Man 
S den Staatsmännern nicht verdenken, wenn ſie ſich hier 
ien Beſprechungen zuſammenfänden; das ſei im Gegen= 
Aorteil des Völkerbundes. Aber anders läge es mit den 
mngen im kleinen Kreiſe, die Fragen betreffen, die den 
Frölkerbund angingen. Loefgren verwies auf die 
            lang=
ſchwediſchen Bemühungen, ein praktiſch brauchbares 
Mlrngsverfahren durchzuſetzen, und erklärte ſchließlich, es 
ute nicht mehr, die vorbereitende Abrüſtungskommiſſion 
gerzuberufen, die noch einmal ihre geringen Ergebniſſe
 e großen Differenzen feſtſtellen müßte. Der 
            Zeit=
eijetzt gekommen, daß die Mächte endlich 
ſagen, was für Zugeſtändniſſe fie ſich 
ſeitig machen wollen und auf welchen 
ichen Garantien ſie ſich feſtzulegen 
            ge=
ſeien. So könnte man vielleicht die Grundlage für ein 
Furs und definitives Abkommen finden. Beſonders die 
mächte hätten die Verpflichtung, ſo ſchloß
 2 ſeine auf die Abrüſtungsfrage bezüglichen 
            Ausführun=
lich einmal für eine klare Löſung in 
            die=
ichtung einzutreten. 
Mede Loefgrens fand ſtarken Beifall. Sein Appell an 
nächte iſt aber vorläufig ergebnislos geblieben, da Prä= 
Srani am Schluß der Sitzung um Einſchreibung in die 
unke erſuchte. Es ſcheint alſo, daß ſich noch kein Vertreter 
äiſchen Großmächte zum Wort gemeldet hat, weil 
            einſt=
unf der Rednerliſte nur noch der kolumbiſche Delegierte 
ud der däniſche Delegierte Zahle ſtehen. 
Sitzung wurde um 12.45 Uhr auf nachmittags 5 Uhr 
m 34 Uhr findet eine Sitzung des Bureaus der Ver= 
Iias ſtat, die ſich mit der Frage des Neubaues des Völker=
häudes beſchäftigen wird.
 Dachmittagsſitzung begann mit einer faſt einſtündigen 
jalumbiſchen Delegierten Urrutia, der ſich faſt aus= 
2 Mit der Kodiſizierung des internatonalen Nechts be=
 faßte. Als zweiter Redner ſprach der däniſche Außenminiſter 
Molteſen, der ſich hauptſächlich mit dem Abrüſtungsproblem 
beſchäftigte und für die Leitgedanken der holländiſchen Reſolution 
eintrat. 
Japan zum Abrüſtungsproblem. 
Als erſtes Mitglied des Völkerbundsrats und letzter Redner 
der heutigen Nachmittagsſitzung ſprach der japaniſche Delegierte 
Adatei, der ſich in der Hauptſache mit dem Abrüſtungsproblem 
rach Beginn der Sitzung verlas der Präſident ein zu dieſem Problem darlegte. Das ganze Problem auf einmal der privatwirtſchaftlichen Siedlungsunternehmungen (wobei 
            zwi=
begrüßte mit Worten hohen Lobes die Beſchlüſſe der 
            Preſſe=
konferenz, die zur Betätigung der Preſſe als völkerverſöhnender lungsgedanken in die Tat umzuſetzen. Gegenüber den rein 
            pri=
auf morgen vormitag 1030 Uhr bertagt. 
Der polniſche Paktvorſchlag. 
Eine offizielle polniſche Erklärung. 
w. Warſchau, 7. September. 
Außenminiſterium mit, daß die polniſche Delegation in der 
            Voll=
verſammlung des Völkerbundes die Idee eines allgemeinen 
            Nicht=
angriffspaktes zur Erörterung ſtellen werde. Ueber die Form 
dieſes Paktes könne gegenwärtig, bevor die Vollverſammlung lungsanwärtern iſt entſchieden abzuraten, mit 
            Siedlungsgeſell=
ihr Wort geſprochen habe, ſchwer etwas geſagt werden. Doch 
ſolle dieſer Pakt eine Erweiterung der Völkerbundsſatzung 
            dar=
ſtellen, die aus den internationalen Beziehungen einen Krieg 
angriffspakt könnten alle Mitglieder des Völkerbundes beitreten, 
ebenfalls auch Staaten, die nicht zum Völkerbund gehören. Es 
ſchen den Völkern, die Vermehrung der allgemeinen Sicherheit 
und — was damit verbunden ſei — die Hebung des Anſehens 
und des Einfluſſes des Völkerbundes zum Zwecke hätte. 
Der urſprüngliche Wortlaut des polniſchen 
Vorſchlages. 
Genf, 7. September. 
Der Führer der polniſchen Delegation, Sokal, hat geſtern 
abend Briand und ſpäter in einer beſonderen Beſprechung den 
Vertretern der Kleinen Entente und einiger baltiſcher Staaten 
den Wortlaut der in den letzten Tagen lebhaft beſprochenen 
            pol=
niſchen Initiative bekannt gegeben. Der polniſche 
            Reſolutions=
entwurf geht von einer Empfehlung der letztjährigen 
            Völker=
bundsverſammlung auf erweiterte Anwendung von 
            Schiedsge=
richtsverträgen ähnlich dem in Loearno abgeſchloſſenen aus und 
erklärt dann jeden Krieg als „außer den Geſetzen ſtehend”. Mit 
dieſer Formel werde an eine Vervollſtändigung des Artikels 15 
des Völkerbundspaktes gedacht, der in einem Konfliktsfall, über 
Maßnahmen gibt, die ihnen für die Verteidigung ihres Rechtes 
nowwendig erſcheinen. 
Der polniſche Antrag zur Sicherheitsfrage hat nun auch im 
Laufe des Mittwoch die deutſche Delegation paſſiert und geht 
morgen an die Verſammlung gelangt, dürfte er nicht viel mehr 
beſagen, als eine Erklärung der 
            Völkerbundsſtag=
unterliegt, enthält die Reſolution nichts weiter, als in ver= gleichen muß. 
ſchiedenen Abſätzen und in vielfacher Formulierung die 
            For=
derung, daß keinerlei internationaler Konflikt 
worden iſt, aber ebenfalls nur als frommer Wunſch und ohne anderen nach der Höhe der Anzahlung, die der Siedler zu leiſten 
niſchen Delegierten der Völkerbundsverſammlung vorgelegt wer= Holſtein, Mecklenburg, Pommern, Oſttreußen, Brandenburg und 
den, und es iſt möglich, daß morgen noch Paul=Boneour für ſchließlich auch in der Grenzmark, der Südweſt= und Süddeutſche 
Frankreich und Chamberlain für England, zu der Reſolution eher in Ober= und Niederſchleſien ihm einigermaßen vertraute 
ſprechen werden. Ob der deutſche Außenminiſter Streſemann. Verhältniſſe vorfinden bird. Andererſeits wird aber der Preis 
ebenfalls ſchon morgen das Wort dazu ergreift, ſteht noch nicht, der Siedlerſtelle — uud kam”t auch die zu leiſtende Anzahlung— 
feſt, iſt aber nicht ausgeſchloſſen.
 Die praktiſche Durchführung der 
Siedlung in den ſchwach bevölkerten 
Gebieten Deutſchlands. 
Von 
Geh. Regierungsrat Dr. Ponfick, 
Mitglied des Reichswirtſchaftsrates. 
Die landwirtſchaftlich=techniſche Durchführung. 
Unbeſchadet der Unterſtützung durch Reich und Länder iſt 
befaßte und die, wie er ſagte, klare und präziſe Stellung Japans die eigentlich rraktiſche Durchführung der Siedlung Aufgabe 
radikal zu löſen, werde kaum möglich ſein. Aber Japan würde ſchen den gemiſchtwirtſchaftlichen und gemeinnützigen 
            provinzig=
auch eine Teillöſung herzlich begrüßen, durch die man dem Ziele len (Landes=/Siedlungsgeſellſchaften und den rein privaten 
            Sied=
der Friedensſicherung wenigſtens etwas näher komme. Adatei lungsgeſellſchaften und =genoſſenſchaften zu unterſcheiden iſt). Sie 
ſind die eigentlichen Träger der Siedlung; ſie haben den Sied= 
Faktor ſehr viel beizutragen habe. Die Sitzung wurde um 7½ Uhr vaten ſind die provinzialen Siedlungsgeſellſchaften, denen nach 
dem Reichsſiedlungsgeſetz von vornherein von Landeswegen die 
(ſubjektive) Gemeinnützigkeit zugeſprochen iſt, in ihrer 
            Geſchäfts=
führung bedeutend freier. Wohl hat der Staat ein gewiſſes 
            Mit=
beſtimmungsrecht, da er an dem Stammkapital der Geſellſchaften 
mit Einlagen bis zu 50 Prozent und demgemäß im Aufſichtsrat 
beteiligt iſt, aber darüber hinaus beſteht für die Einzelheiten 
der praktiſchen Durchführung nur ein geringes Aufſichtsrecht. 
Anders bei den rein privaten Geſellſchaften und Genoſſenſchaften. 
Um in der Preſſe verbreitete ungenaue Nachrichten über den Dieſe ſind gezwungen, bei Siedlungsverfahren die Hilfe der 
polniſchen Paktvorſchlag richtigzuſtellen, teilt das polniſche Kulturämter in Anſpruch zu nehmen, um als gemeinnützig 
            an=
erkannt zu werden. Hierdurch ſind ſie naturgemäß einer ſtarken 
Aufſicht der Kulturbehörden unterworfen, insbeſondere auch 
            hin=
ſichtlich der Höhe ihrer Gewinne bei einzelnen Objekten. 
            Sied=
ſchaften oder =genoſſenſchaften in Geſchäftsverbindung zu treten, 
die nicht unter der Kontrolle der Kulturämter ſtehen. Trübe 
            Er=
fahrungen der letzten Jahre haben gelehrt, daß unter der Flagge 
nicht vollkommen ausſchlöſſe. Einem ſolchen allgemeinen Nichte der Gemeinnützigkeit mitunter wenig vertrauenswürdige 
            Unter=
nehmungen ſegeln. 
Die Siedlungsgeſellſchaften kaufen in erſter Linie die für die 
ſei klar, daß ein ſolcher Pakt gegen niemanden gerichtet ſein Aufteilung geeigneten Güter auf, nehmen ſie zunächſt in eine 
würde und einzig die Feſtigung gegenſeitigen Vertrauens zwi= Zwiſchenwirtſchaft und geben ſie dann nach Herſtellung eines 
Aufteilungsplaes, nach Vermeſſung, eventuell auch nach 
            Her=
ſtellung von Bodenverbeſſerungen, an die Siedlungsanwärter 
ab, heute meiſt mit dem von der Geſellſchaft geſtellten vollen 
toten und lebendigen Inventar und den von der Geſellſchaft 
            er=
richteten Wohn= und Wirtſchaftsgebäuden. Die 
            Siedlungsgeſell=
ſchaften führen auch den leider ſehr umfangreichen Verkehr mit 
den Behörden, insbeſondene wegen der Anſiedlungsgenehmigung 
und der Regelung der öffentlich=rechtlichen Verhältniſſe (Kirche, 
Schule. Wege, Gemeindeanlagen); ſie vermitteln die 
            erforder=
lichen Kredite, Darlehen, Hauszinsſteuerhypotheken, Beiträge aus 
der werteſchaffenden Erweibsloſenfürſorge uſw. und ſorgen durch 
Beſitzfeſtigungsmaßnahmen für das weitere Fortkommen der 
Siedler. Nur in ſelteneren Fällen teilen die 
            Siedlungsgeſell=
ſchaften kommiſſionsweiſe auf; daß es nicht häufiger geſchieht, 
liegt in erſter Reihe an den damit verbundenen 
            außerordent=
lichen bürokratiſchen Schwierigkeiten. 
Von großer Wichtigkeit für das Gelingen und Gedeihen der 
Siedlungen ſind Auswahl und Eignung der Siedler. Der 
            Sied=
lungsanwärter muß ſachlich und perſönlich für die gar nicht 
den keine einſtimmige Stellungnahme des Völkerbundsrates er= ſchwer genug einzuſchätzende Aufgabe geeignet ſein, ſich unter 
reicht wird, den Mächten die Berechtigung zur Ergreifung ſolcher Entbehrungen und mancherlei Mühen zum ſelbſtändigen Bauern 
emporzuarbeiten. Ohne eine ſtarke Entbehrungsbereitſchaft und 
ohne überdurchſchnittliche praktiſche und theoretiſche Vorbildung 
wird heutzutage der Siedler kaum vorankommen; er muß ſich 
Die neue Formulierung Streſemanns überreicht. ſtets bewußt ſein, daß er erſt anfängt und es nicht ſo gut haben 
kann wie zu Hauſe. Genau ſo muß ſich der junge 
            Siedlungs=
luſtige die Frage vorlegen, ob er überhaupt tüchtig und genügend 
praktiſch veranlagt iſt, um die Arbeit aushalten zu können. 
            Hier=
heute nachmittag an Briand und Chamberlain zurück. Wem er bei ſpielt eine große Rolle auch, wie die Frau in der Wirtſchaft 
tätig ſein kann und wird. Iſt die Siedlerfrau vom Lande, ſo 
werden ſich kaum Schwierigkeiten ergeben, während im Falle, 
daß die Frau in der Stadt aufgewachſen iſt, dieſe ſich darüber 
ten, ſich jedes Angriffes enthalten zu wollen. klar ſein muß, daß die Bäuerin, auf der ein Hauptteil der Laſt 
Dagegen ſoll die Außergeſetzſtellung des Krieges und Arbeit liegt, auf viele Genüſſe und Anregungen, die die 
vollkommen daraus verſchwunden ſein. Beſonders Stadt bietet, verzichten muß. Im ganzen muß ſich jeder 
            Bewer=
ber vor Augen führen, daß er den Mangel unterdurchſchnittlichen 
Chamberlain ſol alle mehr verpflichtenden Stellen Geldmittel (Siedlungen können im allgemeinen mit weniger 
aus der Reſolution entfernt haben. In dieſer gegen= Eigenkapital erworben werden als alte Beſitzungen) durch 
            über=
wärtigen Faſſung, die allerdings immer noch Wbänderungen durchſchnittliche Tüchtigkeit und Charaktereigenſchaften aus= 
An jungen Anwärtern, die zur Anſiedlung entſchloſſen ſind 
und die auch trotz der hohen Anforderungen als geeignet 
            bezeich=
net werden dürfen, fehlt es trotzdem keineswegs. Zunächſt finden 
durch einen Krieggeregeltwerden ſoll, ſondern, ſich in faſt ſchon ausreichendem Maße brauchbare Bewerber in 
daß in allen Fällen, die auch einzeln aufgezählt werden, die den Oſtprovinzen ſelbſt aus den Kreiſen der dortigen jüngeren 
Regelung durch irgendein friedliches Verfah= Bauernſöhne und aufſtrebenden Landarbeiter; aber gerade in 
neuerer Zeit geht das Beſtreben dahin, daneben Bauernſöhne 
rengeſuchtwerden foll. — Darin erſchöpft ſich der ganze und dergleichen aus dem bäuerlichen Weſten, Südweſten und 
Inhalt der ſo viel diskutierten polniſchen Reſolution, die alſo Süden des Reiches in den Grenzmarken anzuſiedeln. Bei der 
auch nicht einmal irgendeinen Anſatz zu einem Nichtangriffspakt. Anſetzung dieſer Siedlungsanwärter wird es ſich empfehlen, daß 
enthält. Auch der Artikel 15 des Völkerbundspak= nicht einzelne Siedler, ſondern geſchloſſene Siedlergruppen nach 
tes iſt in der Reſolution nicht erwähnt. Es ſind dem Oſten ziehen, um dort in Form von landsmannſchaftlichen 
nur einige Sonderwünſche, der kleinen Delegationen hineinge= Siedlungen ſeßhaft zu werden. Die Auswahl der neuen Heimat 
bracht worden, wie z. B. die Unterſtützung eines angegriffenen hat dann nach verſchiedenen Geſichtspunkten zu erfolgen, einmal 
nach der Gegend, in der ähnliche geographiſche konfeſſionelle 
Staates, die anſcheinend auf den Wunſch Finnlands hinzugefügt uſw.) Verhältniſſe wie in der alten Heimat zu finden ſind, zum 
jede Verpflichtung, die weiter ginge als der Völkerbundspakt, imſtande iſt. Im allgemeinen kann geſagt werden, daß der 
Die Reſolution wird wahrſcheinlich morgen von dem pol= Niederdeutſche in erſter Reihe in Nordoſtdeutſchland, alſo in 
geringer, je weiter öſtlich ind je näher der Grenze die Siedlung
ORt4.2
 liegt. Dieſe letztere Preiserwägung wird für viele Siedler 
            aus=
ſchlaggebend ſein müſſen. Uebeihaupt ſtellt die Beſchaffung der 
Anzahlung einen der wichtigſten Faktoren dar. Siedler ganz 
ohne Anzahlung als Bauern anzuſetzen, iſt nicht möglich, da 
ſelbſt mit Hilfe der ſogenannten Einrichtungskredite des Reichs, 
die im Höchſtfalle 4000 RM. betragen, die Siedlungsgeſellſchaften 
hierzu nicht in der Lage ſind; es ſei denn, daß es ſich um eine 
kleine Arbeiterſtelle handelt. Bei ſolchen iſt dann aber auch der 
Einrichtungskredit bedeutend niedriger, und es wird gleichfalls 
eine, wenn auch geringere Anzahlung verlangt. 
Verfügt alſo der Siedlungsbewerber nicht ſelbſt über ein 
Kapital von 8—12000 RM. (etwa ein Drittel des Preiſes für 
eine 50—60=Morgen=Stelle), ſo muß nach einem anderen 
            Aus=
wege geſucht werden. Eine Möglichkeit beſteht darin, daß der 
Vater des Siedlers auf ſeinen Beſitz in der alten Heimat 
(Grundſtück oder Wirtſchaft) eine Hypothek in der 
            entſprechen=
den Höhe auſnimmt und dieſe dem Sohne als Anzahlungskapital 
zur Verfügung ſtellt. Dieſer Weg hat ſich bisher mehrfach als 
gangbar bewieſen. Hierbei bietet ſich den heimatlichen Stellen 
die Möglichkeit, durch Kreditgewährung in beſonderer Höhe und 
durch Zinserleichterungen die Siedlung engerer Landeskinder 
im Oſten des Reiches zu fördern und durch ſolche Hilfen ſich 
ſelbſt Luft zu ſchaffen. 
Da es den einzelnen Siedlern oft ſchwer möglich iſt, mit 
den gemeinnützigen Siedlungsgeſellſchaften unmittelbar in 
            Ver=
bindung zu treten, wird es ſich empfehlen, für die erſten 
            Ver=
handlungen die Vermittlung der privaten landwirtſchaftlichen 
Organiſationen (z. B. der Landbünde) in Anſpruch zu nehmen. 
Hier ſei beſonders auch hingewieſen auf die 
            Siedlervermittlungs=
ſtelle bei der Geſellſchaft zur Förderung der inneren 
            Koloniſa=
tion, Berlin W 35, Potsdamer Straße 27a (der Zentralſtelle der 
großen gemeinnützigen Provinzialſiedlungsgeſellſchaften). Sie iſt 
mit Unterſtützung des Reiches ins Leben gerufen worden und 
wird, wenn ſie ſich erſt recht eingeſpielt hat, als Zentralſtelle in 
der Lage ſein, ſtändig Siedlerſtellen in Form von 
            gemeinſchaft=
lichen und landsmannſchaftlichen Siedlungen wie auch 
            Einzel=
ſtellen bei den ihr angeſchloſſenen Landgeſellſchaften zu 
            ver=
mitteln. 
Der praktiſchen Durchführung der Siedlung in den dünn 
bevölkerten Gebieten unſeres Vaterlandes ſtehen alſo 
            grund=
ſätzlich wirklich bedeutende und hemmende Schwierigkeiten nicht 
mehr im Wege. Gutes und ausreichendes Siedlermaterial hat 
den Willen, dem Oſten ſein Leben und ſeine Kräfte zuzuführen; 
Reich und Länder haben die nötigen Mittel bereitgeſtellt; Land 
ſteht zu günſtigen Bedingungen zur Verfügung; die Organiſation 
der Siedlung iſt grundſätzlich einigermaßen zweckmäßig und 
            be=
ginnt, ſich den heutigen Verhältniſſen anzupaſſen. Eine neue und 
große Epoche der inneren Koloniſation muß jetzt anbrechen, 
Siedlung iſt in bevölkerungs= und wirtſchaftspolitiſcher, in ſozial= 
und nationalpolitiſcher Hinſicht eine — vielleicht die — 
            Lebens=
frage des deutſchen Volkes. Sie drängt mit Macht der Löſung 
entgegen. 
Die neue Oberraſchung. — Die 
            Locarno=
mächte vertreien den polniſchen Vorſchlag. 
In der morgigen Sitzung des Völkerbundes wird es eine 
neue Ueberraſchung geben, nachdem am heutigen Abend 
            entſchie=
den worden iſt, daß die ſogenannte polniſche 
            Reſo=
lution nicht von Polen, ſondern von mehreren 
Mächten gemeinſam eingebracht und begründet 
werden wird. Die Locarnomächte haben nämlich die 
ihnen von den Polen unterbreitete Reſolution 
            ſofarb=
los gemacht, daß ſie ſich berpflichtet fühlen, die 
Reſolution nunmehr auch ſelbſt dem 
            Völker=
bund vorzuſchlagen. Um ſie etwas inhaltsreicher zu 
            ge=
ſtalten, werden ihr auf Betreiben einiger der Locarnomächte ſogar 
noch einige Kleinigkeiten, wie Empfehlungen über das 
            Schieds=
gericht uſw., angefügt werden, damit ſie wenigſtens ein gewiſſes 
Anſehen erhält. Die Rednerliſte des morgigen Tages wird 
            natur=
gemäß eine vollkommene Aenderung erfahren, da Sokal, der an 
dritter Stelle ſtand, wahrſcheinlich auf das Wort verzichten wird, 
ebenſo wie der nach ihm vorgemerkte Politis. Wenn die 
            Reſolu=
tion morgen bereits eingebracht wird, dürften die Vertreter 
            der=
jenigen Mächte, die ſie vorlegen, alſo wahrſcheinlich England, 
Frankreich, Italien, Deutſchland uſw., ſie auch 
            ſo=
fort begründen und eine Art von neuer Generaldebatte einleiten. 
Dazu iſt aber ein Zweidrittelmehrheitsbeſchluß der Verſammlung 
notwendig. Mit der evtl. Annahme dieſer Reſolution am Freitag 
oder Samstag dürfte dann die holländiſche Reſolution von der 
Bildfläche verſchwinden, zum größten Leidweſen der 
            Delega=
tionen, die dieſer wenigſtens eine ernſthafte Prüfung verlangenden 
Reſolution den Vorzug gegeben hätten.
Donnerstag, den 8. September 1927
 Vom Tage. 
Reichspräſident v. Hindenburg traf, von Holzkirchen kommend, 
in München ein und ſetzte um 11,13 Uhr die Fahrt nach 
            Ber=
lin fort. 
Im Anſchluß an die Katholikentagung fand geſtern unter dem Vorſitz 
des Reichskanzlers Dr. Marx eine Verſammlung der 
            Partei=
vorſitzenden der Zentrumspartei ſtatt. Die 
            Verhandlun=
gen waren ſtreng vertraulich. Im Verlaufe der Ausſprache wurde u. a. 
der Fall Wirth beſprochen. 
Der Aelteſtenrat des Reichstags iſt nunmehr endgültig 
auf Mittwoch, den 14. September, nachmittags 4 Uhr, einberufen 
worden. Er wird ſowohl über den Zeitpunkt des Zuſammentritt3 des 
Reichstags als auch über die Gegenſtände, die in der kurzen 
            Herbſt=
tagung beraten werden ſollen, Beſchluß faſſen. Die Oktobertagung des 
Reichstags wird nur 8—14 Tage dauern. 
Der deutſch=franzöſiſche Handelsvertrag iſt 
            all=
gemein in Kraft getreten. Auf Grund des nenen Abkommens ſollen 
bereits zahlreſhe Abſchlüſſe zuiſchen der deutſchen und franzöſiſchen 
Wirtſchaft getätigt worden ſein. 
Der polniſche Geſandte in Berlin, Olſchowſki, hat im 
            Auswär=
tigen Amt eine Proteſtnote gegen den tätlichen Angriff auf die 
Frau eines Beamten des polniſchen Konſulats in Schneidemühl 
            über=
reicht. 
Der endgültige Termin für die Einberufung des 
            polni=
ſchen Seim iſt auf den 22. September feſtgeſetzt worden. 
Nach einem in Genf umlaufenden Gerucht foll Chamberlain 
beabſichtigen, ſich nach Abſchluß der diesjährigen Tagung des 
Völkerbundes nach Genua zu begeben, um mit Muſſolini 
            zu=
ſammenzutreffen. 
Am Freitag und Samstag wird in Genf die Konferenz der 
Außenminiſter der Kleinen Entente abgehalten werden, 
weil der jugoſlawiſche Außenminiſter Marinkowitſch anfangs nächſter 
Woche Genf verläßt. 
Die letzten Meldungen aus Angora beſtätigen, daß bei den 
türkiſchen Wahlen nicht ein einziger 
            Oppoſitions=
kandidat gewählt worden iſt. Es waren allerdings nur 
wenige aufgeſtellt worden.
Der Porſitzende der Völkerbundsverſammlung
 Dr. Guani, 
der Geſandte von Uruguay, iſt mit einer knappen 
            Stimmen=
mehrheit gegen den öſterreichiſchen Geſandten Grafen von 
            Mens=
dorff zum Präſidenten der in Genf tagenden 
            Völkerbundsver=
ſammlung gewählt worden. 
Die Wahlen für die nichtſtändigen Sitze 
zum Völkerbundsrat 
ſind auf den 15. September feſtgeſetzt worden. In den folgenden 
Jahren ſollen ſie jeweils am zweiten Montag der Tagung, d. h. 
eine Woche nach dem Beginn der Tagung, ſtattfinden, ſo daß in 
Zukunft alſo der Rat in ſeiner alten Zuſammenſetzung ſtets nur 
noch während der erſten Woche der Verſammlung tagen kann. 
Am Vormittag des Wahltages ſoll ſich die Verſammlung 
            regel=
mäßig über die Anträge auf Wiederwählbarkeit ausſprechen. Da 
zurzeit bereits Polen als wiederwählbar im Rat ſitzt, können 
nur noch zwei Staaten für wiederwählbar erklärt werden, weil 
nach dem neuen Wahlreglement niemals mehr als drei für 
wiederwählbar erklärte Mitglieder gleichzeitig im Rat ſitzen 
dürfen.
 * Techniſche Rundſchau. 
Von Dr. Helmut Thomaſius. 
Durch den Weltkrieg wurde eine Entwicklung unterbrochen, 
die vorher ſchon in ſchwachen Anfängen eingeſetzt hatte. Man 
kann dieſe Entwicklung vielleicht am beſten unter der 
            Bezeich=
nung „Fernverſorgung” zuſammenfaſſen. In noch allzu 
            reich=
licher Menge gibt es auf der ganzen Welt kleine 
            Elektrizitäts=
werke. Beträchtlich größer als ihre Zahl iſt die der Gaswerke. 
Uebertroffen werden ſie beide von der Unzahl der einzelnen 
Feuerſtellen, die zur Erwärmung von Gebäuden unterhalten 
werden. Hier liegt eine Zerſplitterung und damit eine 
            Verſchwen=
dung vor, wie ſie ärger nicht gedacht werden kann. Dieſe 
            Zer=
ſplitterung iſt mit gewaltigen wirtſchaftlichen Nachteilen 
            verbun=
den. Die Erzeugung von Elektrizität, Gas und Wärme beruht 
zum größten Teil auf der Verwendung von Kohle. Ganz 
            abge=
ſehen davon, daß das einzelne kleine Werk niemals ſo 
            wirtſchaft=
lich arbeiten kann wie das große, ſind mit ſeinem Betrieb noch 
weitere Umſtände verbunden, die zu denken geben. Die Kohle 
muß ihm zugefahren werden. Zu dieſem Zweck braucht man 
Güterzüge, deren Lokomotiven ſelbſt wieder Kohle benötigen. 
Eine erhebliche Menge von rollendem Material iſt ſtändig 
            unter=
wegs und wird abgenutzt. Für ſeine Erneuerung iſt Eiſen nötig. 
Dieſes kann abermals nur wieder mit Hilfe von Kohle 
            gewon=
nen werden. Die ganze Lage mutet geradezu ſo an, als ob hier 
ein klug erdachtes, ſorgfältig durchgebildetes und weit veräſteltes 
Syſtem vorläge, um möglichſt viel Kohle zu verbrauchen, an der 
wir doch wahrlich keinen Ueberfluß haben. 
Wir leben im Zeitalter der Rationaliſierung, der Umſtellung 
der Betriebe auf Wirtſchaftlichkeit. Bei unſerer Gasverſorgung 
und bei unſerem Heizungsweſen merkt man wahrlich noch nichts 
davon. Am weiteſten iſt ſie bei den Elektrizitätswerken 
            vorge=
ſchritten. Hier ſind die einzelnen kleinen Werke bereits zum 
            er=
heblichen Teil verſchwunden. An ihre Stelle iſt das große 
            Kraft=
werk getreten, das einen weiten Umkreis mit Strom ſpeiſt. 
Aber noch iſt auch hier erhebliche Arbeit zu leiſten, ehe der höchſte 
denkbare wirtſchaftliche Wirkungsgrad erreicht iſt. 
Die Gasbeleuchtung iſt älter als die Elektrizität. Man ſollte 
deshalb glauben, daß die Errichtung großer Verſorgungsnetze 
hier ſchon früher hätte einſetzen müſſen als bei dieſer. Wenn das 
nicht der Fall geweſen iſt, ſo iſt die Urſache in erſter Linie in 
den techniſchen Schwierigkeiten zu ſuchen, die ſich der 
            Fernber=
forgung mit Gas entgegenſtellten. Das Gas ſoll ja nicht nur zu 
Beleuchtung, ſondern auch zum Antrieb von Maſchinen dienen. 
Es handelte ſich alſo darum, ein Gas zu erzeugen, das ſowohl 
als Leuchtgas wie als Kraftgas Verwendung finden kann. Vor
 allem mußte das Kraftgas billig ſein. Dann waren ſchwierige 
Berechnungen und Unterſuchungen über die zur Verfügung 
ſtehenden Kohlen nötig. Welche Kohle iſt nicht nur in techniſcher, 
ſondern auch in wirtſchaftlicher Hinſicht die geeignetſte? Soll 
man die Kohle dort in Bas umwandeln, wo ſie aus der Erde 
kommt, oder iſt es wirtſchaftlicher, ſie erſt nach einer beſonders 
günſtig gelegenen Gegend zu befördern und hier das große Kraft 
werk zu errichten? Endlich ſpielte auch die Frage der 
            Fernlei=
tung ſelbſt eine Rolle. Das Gas muß unter Druck geſetzt werden. 
Man braucht lange Rohrleitungen, die den Druck des 
            zuſammen=
gepreßten Gaſes aushalten müſſen. Welche Drucke kommen in 
Betracht, welche Stoffe ſind imſtande, ſie zu ertragen? Iſt eine 
ausgedehnte Leitung in Anbetracht der Koſten für das Material 
und ſonſtiger Umftände noch wirtſchaftlich? 
Man erkennt deutlich, wie gerade hier nicht nur rein 
            tech=
niſche, ſondern vor allem auch wirtſchaftliche Umſtände ſehr 
            ſorg=
fältig zu erwägen ſind. Nur zögernd ging man an die 
            vorlie=
genden Aufgaben. Es entſtand vor dem Kriege die 
            verhältnis=
mäßig kleine Ferngasanlage Lübeck=Travemünde, dann eine 
weitere Anlage in Oberſchleſien. In erheblich größerem 
            Maß=
ſtabe ging Amerika vor. Man baute eine 185 Kilometer lange 
Gasleitung nach Chicago, in der man das bei Greentown, im 
Staate Indiana, aus natürlichen Gasquellen entſtrömende Gas 
ſeinem Beſtimmungsort zuleitete. Die hier gemachten 
            Erfah=
rungen mußten zunächſt abſchrecken. Es wollte nicht gelingen, 
die Rohre, und insbeſondere ihre Verbindungen, dicht zu halten. 
Die Gasverluſte ſollen zunächſt 30 bis 40 v. H. betragen haben. 
Doppelleitungen aus ſchmiedeeiſernen Röhren wurden gebaut. 
Auf dieſe Weiſe gelang es, tatſächlich die Gasverluſte erheblich 
herabzuſetzen. Gegenwärtig iſt man in Chicago mit neuen 
            Ar=
beiten beſchäftigt, auf die wir ſogleich zurückkommen werden. 
Andere amerikaniſche Städte, darunter Baltimore, folgten. 
Vor weiteren Verſuchen ſchreckte unter anderem die 
            Notwen=
digkeit ab, ſehr große und weitverzweigte Netze ausführen zu 
müſſen. Hierüber lagen noch keine Erfahrungen vor. Das raſche 
Anwachſen der Großſtädte hat nun ganz von ſelbſt zu einer 
            Ver=
größerung der Netze geführt. Das Gasnetz Berlins allein hat 
eine Länge von ungefähr 250 Kilometer. Hier konnte man alſo 
Erfahrungen über die Gasverteilung durch ausgedehnte Netze 
ſammeln. Auf dieſe Weiſe war allmählich die techniſche 
            Grund=
lage für die Ferngasverſorgung geſchaffen worden, die nunmehr 
in der ganzen Welt in immer weiterem Umfange zur 
            Durchfüh=
rung kommen wird. Die nächſten Jahrzehnte dürften 
            vorausſicht=
lich vollkommen unter dem Zeichen dieſes techniſchen 
            Fortſchrit=
tes ſtehen. Die kleinen Gaswerke werden verſchwinden. Eine 
rieſige Zentrale wird weiten Ländergebieten Gas liefern, das 
ſowohl zur Beleuchtung wie für Kraftzwecke verwendbar iſt. 
In Deutſchland erhält zunächſt das Ruhrgebiet eine Verſor=
Nummer 249
 * Der gordiſche Knoten von Genſt 
Deutſchland zum holländiſchen Antrag. — 
holländiſche Reſolution ein Schachzug 
Franzoſen? — Englands Widerſiand.,
 Die Reiſe Dr. Streſemanns nach Berlin, die am 
            Die=
nachmittag feſtſtand, iſt neuerdings wieder unſicher gewun 
wenigſtens ſoweit der Zeitpunkt in Frage kommt. Die hl 
diſche Entſchließung hat in die Abrüſtungsdebatte des Z 
bundes ein neues Moment geworfen, deſſen weitere 
            Entwij=
ſich noch gar nicht überſehen läßt. Es iſt deshalb durchaussn 
lich, daß Dr. Streſemann den Reichskanzler bittet, die Kabxu 
ſitzung vom Samstag vormittag auf Montag zu verlegen, 
der Miniſter noch Gelegenheit hat, bei den Abrüſtungsbeſprry 
gen in Genf zu ſein. 
Der holländiſche Vorſchlag iſt ja eine Senſation no. 
ſich. Er iſt merkwürdigerweiſe den Franzoſen und Engländ 
am Dienstag vormittag offiziell zur Kenntnis gebracht wur 
während die deutſche Delegation erſt kurz vor der Rede de.: 
ländiſchen Delegierten auf Umwegen davon erfuhr. Die 
liche Rundſchau”, die in dieſem Falle wohl die Meinunn/ 
Außenminiſters wiedergibt, kommt in einer kurzen Vorben 
tung zu dem Ergebnis, daß in dem Wortlaut der hollänKdſ 
Reſolution gewiſſe Tendenzen enthalten ſind, denen Deutf fu 
durchaus zuſtimmen kann; was aber noch nicht hinreicheny 
iſt, ob nicht doch in der eventuellen weiteren Ausgeſtaltung 
ſer Reſolution Fallſtricke ſich ergeben, die doch noch auf einn 
Oſtlocarno hinauslaufen. — Die Vermutung liegt nahe 
auch die holländiſche Reſolution ein 
            wohlbe=
neter Schachzug in dem großen franzöſi 
Spiel iſt, daß Poincaré einmal mit den Polen und ni
 Holländern zuſammenarbeitet, von denen er jetzt die Hou; / Huder vorhergenen 
vorgeſchickt hat, rachdem die polniſche Senſation einigern 
verpufft iſt. Die Holländer ſelbſt beſtreiten das. Nachde—n) 
die polniſchen Dementis gelinde geſagt als unzuverläſſig hrt 
geſtellt haben, iſt es begreiflich, wenn man ſolchen Ableugmuß 
manövern gegenüber nachgerade einen ſtarken Skeptixss 
empfindet. — Vollkommen ſinnlos iſt natürlich, was ſichyn 
aus dem zeitlichen Zuſammenhang ergibt, die von franz ürr 
Seite in Genf herumgereichte Verſion, als ob der holläde 
Vorſtoß zu ſammen mit Deutſchland ausgeheckt ſei und 
            geh=
maßen der deutſche Gegenhieb gegen die polniſchen Abſichtsum 
ſolle. Der holländiſche Antrag hat aber wenigſtens das einn ſe 
gehabt, daß in Genf jetzt die Atmoſphäre von vielen Gemim 
zerriſſen iſt und daß die Delegationen jetzt für ihre weim 
Verhandlungen greifbare Unterlagen haben. Er hat ahe 
Polen veranlaßt, aus ihrem geheimnisvollen Dunkel her.
            n=
treten und ihren Antrag den übrigen Delegationen zur Ke—w 
zu bringen, nachdem ſie ihn allerdings wiederholt umgeclſt 
und verbeſſert haben. Die deutſche Delegation hat, wie ruch 
Berlin weiß, eingehend über ihre weitere Taktik beraten., 
holländiſche Antrag ſelbſt kann wohl auffs 
nahme nicht rechnen, weil er eine Abänderung de G 
der Völkerbundsſatzungen ins Auge faßt und die hierzu er.N 
liche Einſtimmigkeit kaum zu erreichen iſt, da England emur 
ſelbſt Nein ſagen oder eine ſeiner Kolonien vorſchicken M 
Auch gegen die polniſchen Abſichten hat Chamberlain 
mobil gemacht in merkwürdig ſchroffer Form. Er hat ni=cer
 n Stet. 
ſelbe 9e 
ſie vellei 
äüidenten n 
ge mit 
ält 
auch 
Parteifr. 
muß doch fe 
fen, daf 
ſind. 
ihm verh 
ſie ſie es berdi 
ſie mir in der 
im iſt, habe ich 
Das iſt eine Ton
 ſters Koch. Wir b 
Riniſterpräſidente 
venn
anzminiſſer
 vom Et 
iſter mit ſeiner Vor 
iſio jedenfallt 
uſammen. Es wi 
Notwendigkeit eine
 das Reuterſche Bureau bemüht, ſondern auch den anderer, 
            P=
gationen mitgeteilt, daß England einer allgemeit 
Formel nicht zuſtimmen werde. 
Für die deutſche Delegation iſt es ganz günſtig, daß fi 
im Trommelfener für die Ablehnung fteht, ſondern daß ait 
England das Odium auf ſich genommen hat, einmal darg. 
zuweiſen, wie wenig ſachlich begründet der Rufnach S. 
heiten iſt. Aber bei dem Charakter Chamberlains iſt /Kt 
wegs ausgeſchloſſen, daß er aus ſeiner Ablehnung heraus)! 
wieder das Bedürfnis hat, wenigſtens etas zu tun, u. 
einem Gegenvorſchlag kommt, der für Deutſchland erſt rehl 
tragbar iſt. Darüber hinaus aber iſt ſtimmungsgemäß richt 
verkennen, daß Deutſchland in Genf in die Vernl 
digung gedrängt iſt. Wir waren eigentlich diejenichu! 
als Ankläger auftreten konnten mit dem Hinweis, daß dieG 
ſtaaten keinerlei Anſtalten machten, der erzwungenen dan 
Abrüſtung zu folgen. Jetzt haben die Polen es verſtandein 
Atmoſphäre zu erzeugen, die irgendwie ſchon etwas Fein/P” 
gegen den „ewigen Friedensſtörer Deutſchland” enthält. Eiſl 
alſo die Aufgabe der deutſchen Delegation und des danm 
Außenminiſters ſein, das moraliſche Gleichgewicht wieder9 
ſtellen, und das kann nur geſchehen, indem wir einmal dar W1 eine Werbet 
verhältnis zwiſchen der Entwaffnung Deutſchlands u—06 
Aufrüſtung unſerer Nachbarn aufzeigen, auf der anderen ? 
aber auch unſere Bereitwilligkeit erklären zu den Schrit—/hN Ms Verbot 
wirklich dem Frieden dienen.
der Außenmini
 debatte herüberkäm 
in wird, daf 
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ird, an 
bis da
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Mot der Interall
jerte Rk
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ſienen Vere 
Haſtwagen
 wird der Ve 
Ma Abeig
 gungsleitung. Hier liegen die Verhältniſſe ganz beſonde—5 
ſtig. In den dortigen Kokereien entſteht ja ſowieſo Gas! 
waltigen Mengen. Dieſes wird der Leitung zugeführt. 
hat das Gas aus den einzelnen Anlagen eine verſchiedenn 
Zuſammenſetzung. Für den Kraftbetrieb und die Bele a. 
braucht man aber ein Gas von ſtets gleicher Beſchaffenher 
verſchiedenen Gaſe werden daher zunächſt in ein Einku 
umgewandelt und dann erſt durch die Druckleitungen 
zahlreichen Abnehmer verteilt. Daß dieſe Abnehmer ta. 
ſehr zahlreich ſein werden, mag man aus der Länge der 
ſehenen Leitung erſehen. Sie verzweigt ſich in mehrere 
ſtränge, von denen der eine über Bremen und Hambu: 
Kiel führt. Der zweite gehr über Haunover, Braunſchw= 
Magdeburg nach Berlin. Seine Verlängerung nach Ste 
in Ausſicht genommen. Ein weiterer Strang führt üben 
und Thüringen nach Sachſen. Schließlich wird eine Leit= 
Rhein entlang nach Köln, Mannheim, Stuttgart und Süd‟ 
land laufen. Durch ſie werden die Städte München und 
berg verſorgt werden. Man muß zugeſtehen, daß das eile! 
ordentlich ausgedehntes Netz für eine einzige Zentrale ! 
ſes Netz wird aber mit den übrigen Verſorgungsnetzen — 
lands in Verbindung ſtehen. Weitere große Gaskraftwe 
in Oberſchleſien, in Niederſchleſien ſowie in Mitteldeun? 
insbeſondere in Sachſen, vorgeſehen. Der vom Ruhrgel.” 
nach Sachſen geführte Strang wird mit dieſen Kraftwer: 
ihrem Verſorgungsgebiet zuſammenhängen. Ebenſo iſt 
            el-
bindung Berlins mit dieſen Werken in Ausſicht genomns 
Durch dieſe Anordnung wird für die Gasfernber 
Deutſchlands der Vorteil des Belaſtungsausgleichs erzü 
ſich ja bei den Elektrizitätswerken ſchon ſo vorzüglich LI 
hat. Wird in einem Gebiet mehr Energie, in dieſem Fc 
Gas, gebraucht, als es liefern kann, und hat ein anderess 
fluß, ſo wird dieſe ungleiche Belaſtung ausgeglichen. Deil 
fluß wird in das Gebiet abgeleitet, wo Mangel herrſche- 
Bei der Durchführung der deutſchen Ferngasverſorgurk 
man ſich natürlich die techniſchen Erfahrungen zunube 
die man in anderen Ländern erzielte. Hier ſind insbe‟ 
in jungſter Zeit in Chicago wichtige Neuerungen zu 
            verz=
linterpflaſterbahnen und ſonſtige Bauten hindern Nar. 
Verlegung großer Druckgasröhren mit weitem Durchmelle.” 
hat nun in Chicago anſtelle runder Röhren ſehr bre‟” 
außerordentlich flache, eiferne Kanäle verlegt, die ii 
zwiſchen der Decke der Untergrundbahnen und dem Pltale. 
geſchoben hat. Es hat ſich gezeigt, daß derartige Ra* 
ullerdings in beſonderer Weiſe verſtärkt ſein müſſen, Le‟ 
des Gaſes ſehr wohl aushalten. Die Fernsasverſoks.” 
ſchiert — in Bälde dürfte ihr auch die Fernheizung ſ.." 
bezug auf die wir noch am weiteſten zurück ſind.
 danmer 249 
Der Flaggenſtreit. 
Braun gegen Koch. 
Von unſerer Berliner Redaktion. 
n dem Flaggenſtreit fallen jetzt Hieb und Gegenhieb 
            hagel=
ſeru feinander. Der gegenſeitige Kampf nimmt jetzt Formen 
ennit dem Begriff Würdeloſigkeit noch milde gekennzeichnet 
Arir können uns des Eindrucks nicht erwehren, als wenn 
zraldemokratiſcher Seite ganz bewußt auf eine Verſchärfung 
Funart gedrückt wird. Der deutſchnationale Miniſter Koch hat 
negen Tagen in Stettin die Art kritiſiert, wie von dem 
ſaſoen Miniſterpräſidenten Braun der Boykott gegen alles 
Erecs wird, was Schwarz=Rot=Gold nicht anerkennen will. 
ſif hat jetzt derſelbe Herr Braun in Altona geantwortet in 
an, wie man ſie vielleicht einem Parteiagitator, nicht aber 
m=iniſterpräſidenten nachſehen kann. Daß wir die 
            ſchwarz=
ſoe Handelsflagge mit der ſchwarz=rot=goldenen Göſch in 
me faſſung haben, hält Herr Braun für eine bedauerliche 
Mi. Er bezeichnet auch die ſchwarz=weiß=rote Kriegsflagge, 
y von ſeinem Parteifreund Ebert gebilligt und eingeführt 
wr iſt, als verfaſſungswidrig. Ueber manches, was Herr 
9w onſt noch geſagt hat, kann man hinweggehen. Eine Be= 
Aont aber muß doch feſtgehalten werden: Herr Koch habe 
mher den Angriffen, daß Schwarz=Weiß=Rot eine Parteifahne 
ſwei ſei, darauf hingewieſen, daß auch die ſchwarz=rot=
            gol=
zsarben durch die Agitation des Reichsbanners zu einer 
hirgge geworden ſind. Herr Braun verſichert, daß die kol= 
Wböflichkeit es ihm verbiete, dieſe Behauptung ſo zu charak= 
Abier, wie ſie es verdiene, fährt aber darauf unmittelbar 
4Senn ſie mir in der deutſchnationalen Agitationspreſſe 
beigetreten iſt, habe ich ſie als läppiſch und dumm be= 
Gtt‟ Das iſt eine Tonart, die kaum mehr zu überbieten 
ßtn trotz der vorhergehenden Einſchränkung richtet ſich dieſer
 Mitzn natürlich abſichtlich unmittelbar an die Adreſſe des 
Aiſten niſters Koch. Wir bedauern auch dieſe Entgleiſung des 
ſihichen Miniſterpräſidenten, die uns überhaupt nur 
            verſtänd=
n, wenn wir annehmen, daß ihm jeder Weg und jedes 
M rcht iſt im Kampf gegen die von den Deutſchnationalen 
arfüste Reichsregierung.
 Finanzminiſterkonferenz in Berlin. 
* Berlin, 7. September. (Priv.=Tel.) 
eVorlage über die Beſoldungsreform iſt nun ſoweit fer= 
Rüi, daß ſich auch die Finanzminiſter der Länder mit dieſer 
m indgültigen Faſſung beſchäftigen. Für Freitag iſt in 
äne Konferenz der Finanzminiſter der Länder 
            vorge=
n der Dr. Köhler ſeinen Entwurf vorlegen wird. Unter 
(Mürnſtänden iſt es auch nicht möglich geweſen, die 
            Kabi=
ſtuig vom Samstag vormittag zu vertagen, weil ſonſt der 
miniſter mit ſeiner Vorlage nicht fertig wird. Das 
            Kabi=
ſtt alſo jedenfalls, auch wenn Dr. Streſemann nicht 
            kom=
ſtun, zuſammen. Es würde ſich dann für Anfang nächſter 
ie Notwendigkeit einer zweiten Kabinettsſitzung ergeben, 
Adann der Außenminiſter nach Abſchluß der Genfer 
            Ent=
ſiusdebatte herüberkäme. Ob es unter dieſen Umſtänden 
ſein wird, daß Reichsfinanzminiſter Dr. Köhler auf der 
Rutſchen Beamtentagung in Magdeburg am nächſten 
bereits die Einzelheiten der geplanten Beſoldungs= 
AAmitteilen kann, iſt fraglich geworden. Dr. Köhler wird 
ſtie uns von zuſtändiger Stelle auf Anfrage ausdrücklich 
alt wird, an dieſer Tagung trotzdem teilnehmen. Sollte 
hinett bis dahin keine endgültigen Beſchlüſſe gefaßt haben, 
ſc er ſich darauf beſchränken, die Grundzüge der Beſol= 
F form mitzuteilen. 
Werbot der Interallierten Rheinlandkommiſfion. 
Koblenz, 7. September. 
Interallierte Rheinlandkommiſſion hat am 3. September 
Ren Beſchluß gefaßt: Es iſt beobachtet worden, daß im 
R Gebiet Flaggen mit dem Abzeichen der im beſetzten 
Averbotenen Vereinigung des Stahlhelms gezeigt werden, 
n Kraftwagen und Fahrrädern. Da das Zeigen dieſer 
i auf eine Werbetätigkeit dieſer verbotenen Vereinigungen 
Märft, wird der Verkauf und Gebrauch von Flaggen und 
die das Abzeichen des Stahlhelms tragen, für verboten 
WDieſes Verbot gilt für alle Perſonen, die ſich ins beſetzte 
begeben, gleichgültig, ob ſie im beſetzten oder unbeſetzten 
Bwohnen.
 Donnerstag, den 8. September 1922 
Eine bemerkenswerte Stimme. 
* Berlin, 7. September. (Priv.=Tel.) 
Die Amerikaner haben vor kurzem eine ganze Reihe von 
Beamten nach Europa geſandt, darunter auch nach Deutſchland, 
die ſich mit der europäiſchen Wirtſchaft ſehr eingehend beſchäftigt 
hatten. Was wenig bekannt geworden iſt, iſt die Tatſache, daß 
deutſche Exportfirmen den amerikaniſchen 
            Handelsbevollmäch=
tigten für Exporte nach den Vereinigten Staaten die Bücher der Ueberſchrift: „Eine kritiſche Verſammlung des 
öffnen und den Nachweis erbringen mußten, daß Selbſtkoſten und Völkerbundes. — Treiben wir zum Kriege?” eine 
Dieſe Vertreter haben, ſoweit ſie Deutſchland bereiſten, ihre carno und ſchließt ſeine Auslaſſungen mit folgenden Betrach= 
Berichte jetzt dem Handelsattaché der Vereinigten Staaten in tungen, die auch einen Nichtleſer des „Obſerver” nachdenklich 
Berlin eingereicht, der jetzt in einem Schlußbericht feſtſtellt, ſtimmen können: 
Deutſchlands Exporthandel wachſe zuſehends und die deutſchen 
Fertigfabrikate ſtänden mit den amerikaniſchen in ſcharfer Kon= ob wir das Vertrauen, des Völkerbundes beſitzen oder nicht? 
kurrenz. Daran knüpft das „Journal of Commerce” einen be= Hat nicht England mehr für den Bund getan, als der Bund 
Deutſchland, wenn es auf dem Gebiete der Fertigwaren als Kon= unſere Mitgliedſchaft uns eines Tages in einen Zank verwickeln, 
kurrent auftrete, doch wieder Rohſtoffe benötige. Die Vereinigten deſſen Urheber wir nicht ſind, in einen Zank, in dem wir die 
Staaten würden dadurch vielleicht auf der einen Seite Ein= Muſik bezahlen müßten, ohne die Tonart angeben zu dürfen? 
vermehrten Rohſtoffbezug ein entſprechender Ausgleich eintreten, miniſter, als eine Bühne, auf der die Kleinmächte umherſtolzie= 
Bürgen und Verwalter des Dawesplanes auf dem feſtgelegten tigen Angelegenheiten weiſe für ſich behalten und den Bund nur 
Zahlungsmodus beſtehen blieben, die Vereinigten Staaten an benutzen, um ihre Entſcheidungen, die ſie ohne ſeine Kemtnis 
Deutſchland immer einen ſehr zurückhaltenden Käufer, aber gefaßt haben, regiſtrieren zu laſſen. Iſt nicht ſchließlich dies 
einen ſcharfen und energiſchen Konkurrenten auf dem Weltmarkt jährliche Zuſammenſtrömen von einigen Hunderten offiziöſer 
haben würden. — Dieſer Feſtſtellung kann von uns nur 
            beige=
pflichtet werden. Soll Deutſchland die Reparationsmilliarden die Klugen und Weiſen ſo wenig wie möglich zu tun haben 
            ſoll=
aufbringen, dann kann das nur durch verſtärkten Export geſchehen, ten? Während des Krieges dachten wir anders. Wenn auch nur 
Der iſt natürlich auch gegen die Vereinigten Staaten gerichtet. langſam, erkannten wir dann doch die Wirkungen feindlicher 
Eine andere Möglichkeit, dieſe Milliarden zu erarbeiten, gibt es Propaganda. Wir gaben ſchleunigſt große Summen aus, um 
ſind und keinerlei Reichtümer mehr beſitzen, die wir dem 
            Repa=
rationsagenten zur Verfügung ſtellen könnten. 
Der Mord in der Warſchauer Geſandtſchaft. 
* Berlin, 7. September. (Priv.=Tel.) 
In der vergangenen Woche wurde bekanntlich in der 
            War=
hauptet wurde — tätlich gegen die Angeſtellten der Botſchaft Liga angeht?. Gibt es in der britiſchen Regierung Männer 
vorgegangen ſein ſoll. Die polniſche Regierung hat eine 
            Unter=
ſuchung eingeleitet, die jetzt abgeſchloſſen worden iſt. Nach ihrer 
Darſtellung ſoll feſtgeſtellt worden ſein, daß der Ermordete von 
den Dienern der Botſchaft überfallen und abſichtlich getötet wor= Teller abzuwaſchen, aber nicht das Eſſen zu kochen, und die aus 
den iſt. Der eine Botſchaftsangeſtellte, der von dem Ermordeten 
verletzt ſein wollte, ſoll ſich nach dem Bericht von Augenzeugen 
dieſe Verletzung ſelbſt beigebracht haben. — Die ganze Geſchichte 
ein Intereſſe daran, ein Verſchulden der Sowjetbotſchaft feſt= Vollmacht verleihen würden, die zwangsweiſe Beilegung aller 
zuſtellen, weil ſie gar zu gerne ein Alibi für die Ermordung des 
Oer Präſident von Liberia in Deutſchland.
 Dr. King, 
Präſident der afrikaniſchen Negerrepublik Liberia, iſt auf ſeiner 
europäiſchen Studienreiſe in Hamburg eingetroffen und wurde 
von den Staatsbehörden feierlich empfangen.
 Die Ernſt Fries=Ausſtellung 
in Heidelberg. 
w eder ein Werk des um die Romantikerforſchung ſo hoch= Köſters aus dem Jahre 1834 veröffentlicht, das von der 
            Wert=
ſten Profeſſors Lohmeyer und ſchließt ſich planmäßig an ſchätzung, die Fries genoß, beredte Kunde gibt.
aſſende Schau von 1919 „Heidelberger Maler der Roman=
ſch einen laſſen”.
 nen, würden wir in ihm ſicherlich einen mächtigen Wegbereiter 
des Impreſſionismus zu berzeichnen haben. 
Die Zeitgenoſſen, die wohl dieſe Perſpektive und in ihr 
die Garantien für eine neue Kunſtrichtung ahnten, haben ſeinen 
in ein ſonniger Septembertag nach Heidelberg führen Tod tief beklagt, tiefer als den Fohrs, in deſſen Wirken ſich weit 
Wei verſäume nicht, das Kurpfälziſche Muſeum zu beſuchen, mehr Vergangenheit ſpiegelte als in dem Frieſens, und der jr 
dort die Ernſt=Fries=Ausſtellung anzuſchauen, die nur auch mehr als Einzelrhänomen denn als Bahnbrecher zu erachten 
enige Wochen ihren romantiſchen Zauber entfalten wird, iſt. Profeſſor Lohmeyer hat im Katalog ein Gedicht Chriſtian 
Die Nachwelt wurde auf ihn zum erſten Male wieder im 
ui der Fries ſozuſagen nur andeutungsweiſe erſchienen Jahre 1880 aufmerkſam, wo man in der Berliner 
            National=
ar jetzt in einem „breiteren Rahmen und im Vergleich galerie eine Sonderausſtellung eines Teils ſeiner Zeichnungen 
I Ergebniſſen der zahlreichen Einzelausſtellungen”, in veranſtaltete. Auch auf der großen deutſchen 
            Jahrhundertaus=
eis und an anderen Orten zu betrachten, iſt natürlich ſtellung 1906 trat er mit einigen wenigen Werken wieder in die 
n. und fruchtbar. Es lohnt ſich, Ernſt Fries zu kennen, Erſcheinung, aber dieſe Veranſtaltungen genügten nicht, ihn 
ar aus mehr als einem Grunde: Er bildet mit Fohr und wirklich im allgemeinen Kunſtbewußtſein zu reinkarnieren. 
ir eine leuchtende Trias beſter romantiſcher Pinſelkunſt, Lebendig werden konnte er erſt in unſerer Zeit, nachdem ein 
Zeit, der wieder volles Empfinden und Verſtehen für Runge und ein Fohr der Zeit nahe gebracht waren, nachdem die 
Nantik erwachſen iſt, ſofort unmittelbar nah. Er iſt heſ= Zeit ſelbſt nach dem Geſetze des Parallelismus der Zeiterſchei= 
Weblütes, einer alten Alsfelder Familie entſproſſen, die nungen für ihn reif geworden war, nachdem jede auf Sachlichkeit 
Dichaftliche Beziehungen zum Frankfurter Goethehaus geſtellte Perſönlichkeit in der Kunſt überhaupt wieder verſtanden 
räſt endlich der erſte Heidelberger Maler, der den eigen= wird. Ueber die Lebensumſtände unſeres Ernſt Fries ſei hier 
Silberglaſt der Neckarlandſchaft ſchon mit demſelben nur das Weſentliche berichtet (das Nähere gibt der Katalog). 
ymiſtiſch modernen Auge geſehen hat, wie der letzte große. Sein Vater Chriſtian Adam Fries, Bankier und Inhaber einer 
iger Maler Trübner, und auf dem Wege zu dieſem noch berühmten Krappfabrik, war ein geiſtig regſamer Mann, in deſſen 
„Sere. Fries iſt wohl am beſten mit den Worten charat= Hauſe Künſtler, Kunſtfreunde, Gelehrte ein= und ausgingen, und 
Er iſt ein Genie in der Erfaſſung des Zuſammenwir= bei dem Fürſten und große Heiren vorſprachen, um die dort be= 
Licht und Antmoſphäre und ſeiner Darſtellung. Auf findliche Gemäldeſammlung zu bewundern. Arnim, Brentano, 
ſyuften Blatt, in ein paar Bleiſtiftſtrichen, in jeder Farben= Creutzer, Voß und Goethe waren Gäſte des Hauſes; ſo war es 
erſcheint immer wieder die unerhörte, faſt blendende eine geſteigerte Kulturatmoſphäre, in der der junge Ernſt und 
die er hervorzuzaubern vermag! Verglichen mit dem ſeine gleichfalls künſtleriſch begabten Brüder aufwuchſen. Erſten 
Carl Fohr erſcheint er einſeitiger, landſchaftlich weniger Unterricht genoß Fries bei Karl Rottmann und dann bei Carl 
hantaſtiſch, weniger jünglinghaft — man könnte ſagen: Kuntz in Karlsruhe. Beziehungen zu Fohr, Heller, dem Grafen 
ſchon verklingende Romantik. Kurt Gravenkamp, der Graimberg fallen in die Zeit um 1820; mit Moller war er ſchon 
mienthaft muſtergültigen und echt Lohmeyeriſch lebevol= / 1818 in Darmſtadt in Berührung gekommen; wie Fohr nahm er 
Aeg mit einem trefflichen Aufſatz verſehen hat, charakteri= bei dem großen Stadtbaurat Unterricht in Perſpektive und Optik. 
—c Fries in den bedeutenden Worten: „Was ſonſt an der 1820—21 iſt Fries in München, dann finden wir ihn in Rom und 
Folge von Runge bis zu Blechen hin deutlich zu wer= in der Campagna, wo er am meiſten von dem fand, was ſeinem 
aug, das hat ſich hier in einer Perſönlichkeit und inner= Weſen lag: Sonne, Dunſt, Weite! Dazu alte und neue Freunde, 
S kurzen Lebens mit einer Macht und Geſelligkeit voll= Bekanntſchaft mit dem Kronprinzen von Bayern, Erinnerungen 
e uns über alle künſtleriſchen Qualitäten hinaus die an den Jugendfreund Fohr und Arbeit, unermüdliche Arbeit — 
Dn Ernſt Fries als ein Zeitſymbol von zwingender Ge= die ſich von Rom aus auf Florenz und Neapel ausdehnte. 1827 
iſt er wieder in Heidelberg. 1829 vermählt er ſich mit Luiſe 
Fries hat auch das echte Romantikerſchickſal des vor= Stockhauſen, Tochter des evangeliſchen Pfarrers in Neclar= 
Sodes erlitten. Auch ſein Leben iſt eine kurze Blüte, gemünd. Dieſer bedeutſame Schritt beflügelt fein Talent ſicht= 
Mint er und ſchließt 1833. Hätte er ſich weiter ausgeſpon= lich. Während ſo mancher Romantiker durch die Ehe in ein
 Engliſche Streiflichter zu Genf. 
„Treiben wir zum Kriege?" 
Von unſerem (D=Korreſpondenten. 
London, 7. Septemder. 
Wickham Steed bringt in Vertretung von Garvin unter 
Verkaufspreis in einem normalen Verhältnis zu einander ſtehen. kritiſche Betrachtung über die Enwwicklungen in Genf und Lo= 
„Iſt es für uns wirklich eine Frage von großer Wichtigkeit, 
deutſamen Kommentar. Es legt Wert auf die Feſtſtellung, daß wahrſcheinlich je für uns tun wird? Wird nicht vielleicht gerade 
bußen erleiden, auf der anderen Seite würde aber durch den Die Liga mag ja ſehr ſchön ſein als ein Rendezvous für Außen= 
Auf jeden Fall aber müſſe zugegeben werden, daß, wenn die ren und ſchwatzen können, während die Großmächte alle wich= 
Delegierter hauptſächlich nur ein Stück Vorſpiegelei, mit dem 
für uns nicht mehr, da wir durch Krieg und Inflation verarmt der Welt zu erzählen, wie gute Menſchen wir 
wären — und die Welt kratzte ſich hinter den Ohren. 
            Schließ=
lich entdeckten wir aber die elementare Wahrheit, daß eine 
            ge=
ſunde Politik die beſte Propaganda iſt und daß Taten mehr 
zählen als Worte. Das Schlimme iſt nur heutzutage, 
daß unſere Taten unſere Worte Lügen zu 
            ſtra=
fen ſcheinen. 
Sind denn fremde Argwöhnungen gänzlich 
ſchauer Sowjetbotſchaft ein Mann erſchoſſen, der — wie be= unbegründet, was Großbritannien und die 
von Einfluß und Anſehen, die — wie treffend geſagt worden 
iſt — völlig bereit ſind, die Liga als eine Art von 
            Abwaſch=
wädchen für die Großmächte zu halten, das gut genug iſt, die 
der Kompetenz der Liga gerade diejenigen Fragen ausſchließen 
möchten, welche in den meiſten Fällen zum Kriege führen? Auf 
der anderen Hand gibt es Leute, obſchon nicht in der Regierung 
klingt doch reichlich geheimnisvoll. An ſich haben aber die Polen oder in Stellungen mit exekutiver Gewalt, die gern der Liga 
Streitigkeiten zu übernehmen und im Notfall alle ihre Mit= 
Sowjetbotſchafters Wojkow in Warſchau konſtruieren möchten, glieder erdrückendem militäriſchen oder wirtſchaftlichen Zwange 
zu unterwerfen. Zwiſchen dieſen beiden Extremen exiſtiert eine 
große Menge von nüchtern Urteilenden, die in verſchiedenen 
            Ab=
ſtufungen von Klarheit und Dämmerung erkennen, daß die 
Liga und deren Ideal die einzigen Dinge ſind, 
die zwiſchen der Ziviliſation der Welt und der 
Ausſicht auf einen neuen Brand ſtehen, und daß 
es ohne ſie nichts geben würde als ein neues 
Syſtem von Bündniſſen und Wettrüſtungen. 
Wenn es einmal ſicher wird, daß die Liga zum Untergang 
            ver=
urteilt oder daß ſie ohnmächtig iſt, — was würden infolge dieſer 
Gewißheit die Maſſen hier und in anderen Länderm denken? 
Iſt es wahrſcheinlich, daß ſie ſich ruhig in eine Lage fügen 
            wer=
den, deren einzige Folge eine neue noch ausgedehntere, noch 
allgemeinere Schlächterei ſein würde, für welche nicht nur die 
Truppen, ſondern auch die Zugehörigen zur bürgerlichen 
            Bevöl=
kerung von vornherein als Opfer erleſen werden würden? 
            Wel=
ches Argument könnte für die kommuniſtiſche Lehre eine 
            zwin=
gendere Beweiskraft beſitzen, daß die kapitaliſtiſche Ziviliſation, 
da ſie an ſich unfähig iſt, etwas anderes als Kriſen und Kriege. 
zu ſchaffen, je früher um ſo beſſer von einem klaſſenbewußten, 
organiſierten Proletariat hinweggefegt werden muß? 
            Tſchitſche=
rin trifft in der Tat nicht ſo weit vom Ziel, wenn er die 
            Liga=
als ein Bollwerk der kapitaliſtiſchen Geſellſchaft anklagt, denn die 
Liga iſt in ihrem Weſen fortſchrittlich konſervativ, der einzige 
Faktor für die Erhaltung deſſen, was von den liberalen 
            Inſti=
tutionen und Anſchauungen übrig bleibt, auf denen 
            repräſen=
tative Regierung und geordnete Demokratie ſich gründen. 
Von allen bisherigen Verſammlungen des Völkerbundes 
mag ſich die achte trotz des anſcheinend trivialen Charakters ihrer 
offiziellen Agenda wohl als die wichtigſte, aber zugleich auch 
kritiſchſte erweiſen. Sie tritt unter einer Wolke zuſammen, an 
welcher das anglo=franzöſiſch=belgiſche Abkommen über die 
            Herab=
ſetzung der Armeen im Rheinlande um 10 000 Mann nur einen 
ſtarres Nazarenertum gerät, gewinnt Fries durch ſie die letzte 
Freiheit und Naturbeherrſchung. Sein Ruhm ſteigt. Das 
            Aus=
land ſogar ſchätzt ſeine Arbeiten und beſtellt Bilder. 1831 wird 
er Hofmaler in Karlsruhe, und ſo ſtand ihm die Welt offen. 
Doch er ſollte ſein Glück nicht lange genießen. 1833 befiel ihn 
ein Scharlachfieber, in einem Delirium durchſchnitt er ſich die 
Pulsader und ſtarb am 12. Oktober, beweint von Frau und 
            Kin=
dern, von Freunden und Verehrern. 
Fries iſt auch als Bildnismaler aufgetreten und zeigt auch 
auf dieſem Gebiete eine beachtliche Begabung, wie verſchiedene 
Familienporträts der Ausſtellung bekunden. Freilich; ſeine 
Hauptbedeutung liegt in ſeiner Landſchaftsmalerei, in der er 
über neue und nur ihm eigene Noten verfügt und dank derer er 
in der Kunſtgeſchichte immer mit Achtung genannt werden wird. 
Manche ſeiner Weike ſind leider verſchollen, hoffentlich gelingt 
es mit der Zeit, wie es mit vielen anderen ſchon gelungen iſt, 
auch ihren Aufenthalt feſtzuſtellen. Da es möglich iſt, daß ſich 
auch im Darmſtädter Privatbeſitz noch Werke des Künſtlers 
            be=
finden, ſo wäre es ſehr dankenswert, wenn die Beſitzer Herrn 
Profeſſor Lohmeyer in Heidelberg davon Mitteilung machen 
wollten. Dann könnte es endlich geſchehen, was ſchon längſt 
eine Ehrenpflicht erſcheint: Es könnte Ernſt Fries ein 
            literari=
ſches Denkmal in aller wünſchenswerten Vollſtändigkeit geſetzt 
Graf von Hardenberg. 
werden.
 Kunſti, Wiſſenſchaft und Leben. 
— Die Generalverſammlung der Görres= 
Geſellſchaft tagt vom 12. bis 15. September in Mainz und 
bietet eine ganze Anzahl hochwiſſenſchaftlicher und bedeutender 
Vorträge und Veranſtaltungen, die auch Nichtmitgliedern der 
Geſellſchaft zugängig ſind. Nichtmitglieder zahlen für eine 
            Gaſt=
karte, welche zum Beſuch aller Veranſtaltungen (einſchließlich 
Rheinfahrt) berechtigt, 5 Mark. Die Karten ſowie Programm 
ſind in der hieſigen Kunſt= und Buchhandlung Griesheimer, 
            Wil=
helminenplatz 2, ſowie im Caritasſekretariat, Hügelſtraße 20, zu 
haben. 
— Uraufführung in Baſel. Als 
            Eröffnungsvorſtel=
lung der neuen Spielzeit wurde am Donnerstag im Baſler 
Stadttheater Franz Werfels dramatiſche Legende in ſechs 
            Bil=
dern „Paulus unter den Juden” zur ſchweizeriſchen 
            Ur=
aufführung gebracht. Das von Dr. O. Wälterlin inſzenierte Werk 
wurde von dem vollbeſetzten Haus mit großem Beifall 
            aufge=
nommen.
 ſchmalſten, matteſten Silberſtreifen erſcheinen läßt. Aber in der 
Tiefe der Wolke kann man das Grollen einer Vermehrung der 
Flottenrüſtung jenſeits des Atlantik und aus der Richtung des 
Reichswehrminiſteriums in Berlin ein anderes Grollen nach 
Abrüſtung vernehmen. Ob ſich die „Genfer Atmoſphäre” zu 
einem dauernden Düſter verdunkeln oder durch ein paar ſcharfe 
Blitze und eine geſunde Briſe klären wird, — kein Wahrſager 
würde tollkühn genug ſein, das vorherzuſagen.”
 Genf hat in keiner Weiſe die hieſige Holiday=Stimmung in 
eine ernſte politiſche gewandelt. Was dort in den privaten 
            Zu=
ſammenkünften der Großen wie in der Verſammlung der 
            Klei=
nen und Großen vorgeht, erweckt nur in den Kreiſen Intereſſe, 
die mit ihrem Denken der auswärtigen, beziehungsweiſe 
            inter=
nationalen Politik verfallen ſind. Ein Punkt hat freilich auch 
andere, vor allem geſellſchaftliche Kreiſe intereſſiert, nämlich die 
Präſidentenwahl. Der Ausgang der Wahl, der Sieg des 
Kandidaten eines transozeaniſchen Staatsgebildes vierter 
            Ord=
nung gegenüber dem Oeſterreichs um eine ganze Stimme hat 
hier viel Kopfſchütteln verurſacht. Man hört hier die Anſicht, 
daß die Bedenken wegen eines künftigen „Anſchluſſes” 
            Oeſter=
reichs doch jetzt in keiner Weiſe aktuell begründet ſeien, 
            wenn=
ſchom dieſer „Anſchluß” ſchließlich logiſcherweiſe doch erfolgen 
müſſe, daß es aber für die jetzige kurze Sitzung auf die Wahl der 
paſſendſten Perſönlicheit ankomme. Zwiſchen dem Grafen 
            Mens=
dorff und ſeinem Wettbewerber hätte man keinen Augenblick 
zweifeln dürfen. Graf Mensdorff hat hier während ſeiner 
langen Botſchafterzeit eine ganz ungewöhnliche Popularität in 
allen Kreiſen und Schichten genoſſen. Er hat ſich in Genf ſeit der 
Begründung des Völkerbundes mit größter Hingebung den 
            In=
tereſſen desſelben gewidmet. Man hat gegen den neuen 
            Präſi=
denten perſönlich gewiß nichts einzuwenden, wenn man auch 
freilich erſt jetzt von ſeinen Verdienſten erfahren hat, die man 
gewiß nicht beſtreiten will, — aber der Unbefangene, der „hinter 
der Szene” Fernſtehende ſtaunt.
 Das „öſtliche Locarno” iſt keinen Augenblick ernſt 
            ge=
nommen worden. Ein fremder Geſandter, der Griechenlands, 
M. Michalacopulos, ſagte kürzlich über die Idee, ein Balkan= 
Locarno abzuſchließen: „Ich könnte vielleicht bereit ſein, ein 
jedes Dokument zu unterzeichnen, welches die Welt in ein 
            Para=
dies verwandeln würde. Aber ich bin ein praktiſcher Politiker.” 
Das trifft in gewiſſer Beziehung auch auf die Idee zu, ein 
            öſt=
liches Locarno zu begründen. Und hier gibt es keine 
            unprak=
tiſchen Politiker, welche etwas zu ſagen hätten. Wenn es nicht 
von allen Mitgliedern zu unterzeichnen wäre, möchten ſich im 
Oſten und anderswo wohl einige Schreibluſtige finden, aber das 
wurde ja gerade dem Zweck widerſprechen, daß es ebenfalls eine 
allgemeine Bindung haben ſoll. Weder hier noch in den 
            Domi=
nions iſt man für eine ſolche geographiſch weit geltende 
            Bin=
dung zu haben. Das hat ſchon Macdonald, der Vater des 
            fehl=
geborenen Protokolls, nachträglich erkennen müſſen. Zudem 
erwägt man, daß gerade jetzt ſolche tatſächlichen Vorſchläge jede 
erhoffte Beſſerung in der Atmoſphäre zwiſchen Deutſchland und 
Frankreich wieder zunichte machen würden.
Die deutſch=belgiſchen Verhandlungen.
 * Berlin, 7. September. (Priv.=Tel.) 
Nachdem der deutſchen Regierung von belgiſcher Seite 
            mit=
geteilt worden iſt, daß man dem Vorſchlag Vanderveldes nicht 
nähertreten könne, hat der belgiſche Außenminiſter aufs neue 
die Initiative zu neuen Beſprechungen über dieſe Angelegenheit 
ergriffen, die ſeit einigen Tagen in Genf ſtattfinden. Sie drehen 
ſich um den geſamten Fragenkomplex, vor allem aber auch darum, 
ob es nicht doch noch möglich ſein wird, zu irgendeinem anderen 
Zeitpunkt eine Unterſuchung vorzunehmen. Uber die in Genf 
zur Erörterung ſtehenden Fragen kann vielleicht dort noch eine 
Löſung erfolgen. Sie wird aber vorher den Kabinetten in 
            Ber=
lin und Brüſſel vorgelegt werden, die zu entſcheiden haben, ob 
die von den Delegationen zu ſuchende gemeinſame Formel 
            akzep=
tiert werden kann.
 Proteſi gegen die Ausweiſung der deu ſmi 1104 M 
Redakieure aus dem Memelgebiett
 Berlin, 7. Sep-n 
Der Reichsverband der deutſchen Preſſe erhebt vor all 
ſchärfſten Proteſt gegen die Ausweiſung der reichsdeut t: 
dakteure aus dem Memelgebiet. Dieſe Ausweiſung, ſon) 
in dem Proteſt weiter, ſtellt einen durch nichts begründee 
kürakt dar, der ſich unter Bruch feierlicher Zuſagen 
gegen die Preſſefreiheit und gegen die große deutſche 
der Bevölkerung des Memelgebiets richtet, ſondern 
ſchwere Verletzung der internationalen Verpflichtungen 
bedeutet. Die deutſche Preſſe aller Parteien wünſcht
 ziehungen zwiſchen dem deutſchen und litauiſchen Voll 
auch unter dieſem Geſichtspunkte iſt die Verfolgung der 
Preſſe des Memelgebietes deshalb aufs tiefſte zu beda 
ſie geeignet iſt, die deutſch=litquiſchen Beziehungen aufs 
zu gefährden. Die deutſche Reichsregierung i 
wegen der Ausweifung vorſtellig geworden. Derr 
verband der deutſchen Preſſe, ſpricht die beſtimmte 
            E=
aus, daß die deutſche Regierung in ihren nachdrücklic=
ſtellungen nicht nachlaſſe, bis die Ausweiſungen deutſcha=
teure rückgängig gemacht ſind, die Freiheit der deutſch-
 im Memelgebiet wieder hergeſtellt und der Schaden, 
deutſchen Zeitungen und Redakteuren aus den 
            Unterd=
maßnahmen der litauiſchen Behörde erwachſen iſt, 
            vollg=
gutmachung gefunden hat.
tiliennachrichten
Statt Karten.
 Ihre Vermählung geben bekannt 
Dr. 1Ur. Ernst Gockel 
Marianne Göckel 
geb. Walther 
Heinrichstr. 109 
Darmstadt
 Für die uns anläßlich unſerer 
            Ver=
lobung ſo zahlreich erwieſenen 
            Aufmerk=
ſamkeiten danken wir herzlichſi. 
Wilhelmine Rauſch 
23505) Willi Schaaf. 
Darmſtadt, im September 1927.
 Für 9jährig., braven 
Jungen (evgl.) 
            liebe=
volle Pflege=Eltern 
in Darmſtadt geſucht. 
Angeb. u. W 192 an 
die Geſchſt. (*23515
 Eintreues Herz 
grüßt! C235ss
Heirat.
(*23495)
Todes=Anzeige.
 Statt beſonderer Anzeige. 
Heute morgen verſchied ſanft nach 
langer, ſchwerer, mit Geduld und Tapferkeit 
ertragener Krankheit unſer Einziger, unſer 
lieber Sohn
 Heute nachmittag entſchlief 
plötzlich und unerwartet im 
75. Lebensjahr mein lieber Mann, 
unſer guter Vater, 
            Schwieger=
vater, Großvater und Onkel
 Herr 
Philzpp Diehl 
Schreiner, (*23513
Karl Bernhards
 Im Namen 
der trauernden Hinterbliebenen: 
Eliſe Diehl, geb. Ruppert. 
Darmſtadt, den 6. Sept. 1927.
 Geſchäftsmann, 29 J., 
kath., ſucht mit ſolid. 
Fräulein im Alter v. 
22-29 J. zwecks 
            bal=
diger Heirat bekannt 
zu werden. Habe mein 
Geſchäft im Anweſen 
meiner Eltern u. 
            be=
ſitze eine eigene 
            Woh=
nung mit Ausſteuer. 
Es wäre mein 
            Her=
zenswunſch, baldigſt 
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            Lebens=
jahre. 
Im Namen der Familie: 
Auguſf Bernhards, Landgerichtsrat 
und Frau Luiſe, geb. Sator.
 Die Beerdigung findet Freitag, 
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 Die Beiſetzung findet Freitag, den 9. d. Mis., 
3 Uhr nachmittags, in Mainz von der 
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 Am 3. September verſchied nach ſchwerer Krankheit 
meine innigſtgeliebte Tochter, unſere liebe Schweſter
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 Allen denen, die uns bei unſerem ſchweren 
Verluſte ihre Tetlnahme bekundet haben, ſprechen 
wir hiermit unſeren herzlichen Dank aus. 
Im Namen der trauernden Angehörigen: 
Dr. Zheodor Mandel. 
Darmſtadt, den 8. September 1927. 
(13851
 im Alter von 33 Jahren. 
Die Beiſetzung fand in aller Stille ſtatt. 
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 ſagen wir hiermit Allen recht herzlichen Dank. Ganz beſonders aber danken 
wir für die zahlreichen Kranz= und Blumenſpenden bei der Beerdigung, 
ſeinen Altersgenoſſen, für das letzte Geleite, dem evang. Frauenverein für 
den erhebenden Geſang bei der EEinſegnung und Kranzniederlegung, dem 
Aerzteverband Darmſtadt für die Kranzniederlegung, den Herren Dr. Schlippe, 
Dr. Heilbronn, Dr. Tehmann und Dr. Habicht, der Krankenſchweſter Mariechen 
und Frau Pfaff für die aufopfernde, liebevolle Pflege während ſeines 
            Kranken=
lagers und Herrn Pfarrer Mangold für ſeine liebevollen Worte am Grabe 
des Entſchlafenen. 
Die trauernden Hinterbliebenen.
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entfärbt farbige Stoffe 
den seit Jahrzehntel
 ſebene bot, 
ſien wir in 
mundete uns 
munterem 
happen Stu 
Einweihun 
ſel nach 
und 
N, b. 
lein)
 kannten und bestbewährten Heitmann’s Farben beliebis 
gefärbt werden können; also auch ursprünglich dunkel gerf 
Stofte können nach der Entfärbung hell gefärbt werder 
entfernt Farbfleck
 und Flecken von Kaffee, Kakao- 
Obst, Wein, Rost, Jod usw. aus m3 
Wäsche, sowie ausgelaufene Farb 
bunten Stoften. Unschädlich fü.-
Stoffe. • Leicht anwendbar.
 Erbältlich 
a Drogsertee und Apotheken. Als Helfer der Hausfrauen 
Achten zuf Murk- kausendſfach bewährt und glänzend 
„Fuchskopf im Stern‟. 
begutachtet.
Griesheim, Darmſtadt, Berlin, 1. September 1927.
 Boog, 7. Sept. 1927. 
Waſſerhöhe . 3,75 m 
Luftwärme . 220 C. 
Waſſerwärme vorm. 
7 Uhr 200 C. 
Woogs=Polizei=Wache
 werden fachgem. re‟ 
Alter, Schlachthausplatz 7, 
Schloſſerei. 
13317a
 fonau 
„Also schon 8 Tage keinen Krach mit Dei 
Frau —2 
„Bewahre, — seitdem sie „Lebewohl‟gebrau 
schwebt sie lächelnd durch die Räuma 
Gemeint ist natürlich das berühmte von vielen 
empfohlene Hühneraugen-Lebewohl mit druekin.- 
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gegen empfindliche Fuße und Fußschweiß, Schaehle 
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bei: G. Liebis & Co, Drog. Luisenstr. 4 Pr. Sch4‟ 
wigsplatz 7, Engel-Drog, HI. Schaub Karlstr. 28, Gebf.!" 
Drog Schustergasse 14. in Groß-Umstadt: Adler"
fämmer 249
 Aus der Landeshauptſiadt. 
Darmſtadt, 8. September. 
Eine Warnung der Hindenburgſpende. 
Apsi allen großen Sammlungen muß immer die Beobachtung gemacht 
ee daß ſie zu Gewinnzwecken ausgenutzt werden. Auch die 
exburgſpende iſt davon nicht verſchont geblieben. Es liegen bereits 
„nhe Mitteilungen vor, nach denen Poſtkarten, Büſten, Plaketten 
nnter Berufung darauf vertrieben werden, daß der Erlös der 
eiburgfpende zufließt. Die Geſchäftsſtelle der Hindenburgſpende 
ſe iglich einen derartigen Vertrag abgeſchloſſen, nämlich den mit 
erlag Otto Stollberg (Verlag für Politik und Wirtſchaft) in 
wvegen Herausgabe des Volksbuchs „Reichspräſident 
            Hinden=
das in dieſen Tagen erſchienen iſt. Wenn darber hinaus von 
ſern uſw. der Eindruck erweckt wird, als ob Vereinbarungen mit 
h idenburgſpende über einen Warenvertrieb vorliegen, ſo ſind dieſe 
ihen unrichtig.
Donnerstag, den 8 September 1927
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 Sefſiſches Landestheater. Die diesjährigen Sinfoniekonzerte d.s 
etzheaters bringen der Tradition dieſer Veranſtaltungen ent= 
und eine große Anzahl intereſſanter Novitäten. Vorgeſehen ſind 
rraufführungen ſüir Darmſtadt: Dopper: Giaconna gotica; Reſ= 
. Fontana di Roma; Wladigeroff: Konzertſtück für Violine und 
ſi.r; Prokofieff: Suite aus „Die Liebe zu den drei Orangen”; 
tueß: Variationen für Violoncello und Orcheſter; Rabel: Le 
            Tom=
d. Couperin; Janacek: Militärſinfonietta; Pfitzner: Violinkonzert; 
Romantiſches Klavierkonzert. 
-10 Akademie=Konzerte. Der Termin, bis zu welchem die Plätze 
iie alten Abonnenten der Akademie=Konzerte zurückgehalten wurden, 
7. September verſtrichen. Von heute ab liegen die noch roſt= 
Plätze für dia neuen Mieter offen. (Siehe heutiges Inſerat.) 
ſie zu 15 Mark ſind ausabonniert. 
SMuſikverein. Zu Beginn der neuen Probezeit wurde am 
            Diens=
ſlend der neue Dirigent, Herr Generalmuſikdirektor Dr. Böhm 
ſen ſtellvertretenden Vorſitzenden, Herrn Kleinſchmidt, eingeführt. 
errte Konzert am 1. November bringt Bruckners F=Moll=Meſſe und 
5— Pſalm. Stimmbegabte und muſikliebende Damen und Herren 
och Aufnahme in den Chor und werden gebeten, ſich bei Herrn 
Trumann, Wilhelminenſtr. 17, anzumelden. 
—Städtiſches Orcheſter. Das Programm des dieswöchigen 
            Saalbau=
teres berückſichtigt in beſonderen das Schaffen unſeres klafſiſchen 
irns: Haydn — Mozart — Beethoven. Von Joſef Haydn 
            ge=
äe Oxford=Sinfonie zum Vortrag. Haydn erhielt am 8. Juli 
om Doktorgrad der Oxforder Univerſität, woſelbſt während der 
iie die darum ſo benannte Sinfonie aufgeführt wurde. Dieſelbe 
ius der ſonnigſten Werke dieſes Meiſters, die trotzdem nicht (im 
tz den tiefen Ernſt vermiſſen läßt. Das Finale ſprudelt wieder 
ür Haydniſcher unbefangener Heiterkeit. Aus Mozarts übergroßem 
hulschen Reichtum iſt die Ouvertüre zu dem Singſpiel „Die 
            Ent=
m. aus dem Serail” herausgegriffen worden. Dieſe Oper (1781 
üprt), iſt ein Muſterbeiſpiel der komiſchen Oper, wie es wohl 
Veriem gelang, dasſelbe in dieſer außerordentlichen Feinheit und 
teriſierung der handelnden Perſonen zu erreichen. Bcethovens 
kura zu dem Ballett Prometheus, trägt eine innere 
            Verwandt=
urt ſeiner erſten Sinfonie in ſich. Sehr deutlich tritt die bis dahin 
hlleineren Kompoſitionsformen noch wenig angewandte 
            Gegenfätz=
it der Themen zutage. Das Programm bringt außerdem noch mit 
Waitaſie über d’Alberts Oper Tiefland Einblick in das neuere 
ſtliche Schaffen. Tiefland iſt eines der meiſtgeſpielten neueren 
ſeuverke und hat dem Autor einen Weltruf und Namen von 
echichtlichem Intereſſe zur Geſchichte der Oper für alle Zeiten 
n. Das Konzert findt wie üblich am Donnerstag=Abend 8 Uhr 
ul bau ſtatt. Bei ungünſtiger Witterung im Saale. 
R 
Re Wanderabteilung der Turngemeinde Darmſtadt 1846 beteiligte 
ſer Schmuck=Gedächtniswanderung recht zahlreich. Wie der Name
 Ablagt, war dieſe Wanderung zu Ehren unſeres im vorigen Jahre 
Umnen Kreisvertreters und insbeſondere galt ſie der Einweihung 
denkſteines unſerer im Weltkrieg gefallenen Turnbrüder. Faſt 
Hſer Himmel blaute über unſerer Vaterſtadt, als wir 8,14 Uhr 
ir. Nach glatter Fahrt kamen wir wohlbehalten in Jugenheim 
in wo aus unſere beiden Turnbrüder Wilh. Dieter und Hch. 
e; die Führung übernahmen. Berg auf, Berg ab gings durch 
rollen Laubwald, der durch manche Lichtung uns heirliche Blicke 
Rheinebene bot, dem Frankenſtein entgegen. Nach 2½ſüindigem 
AyHielten wir in Gottes freier Natur Frühſtücksraſt und das 
            Mit=
ie mundete uns ganz vorzüglich. Nach kurzer Pauſe marſchierten 
Aner munterem Sang weiter über den Magneberg und kamen 
iner knappen Stunde auf dem Frankenſtein an, woſelbſt wir der 
hm Einweihung des Ehrenmals beiwohnten. Nach Beendigung 
e wurde auf der dabeiliegenden Waldwieſe Mittagsraſt gehalten, 
ic allerlei muntere Turnſpiele belebt und nach einer 
            wohlge=
er Aufnahme durch unſeren Photograph ihr Ende fand. Nachdem 
ſch einmal von den Zinnem der Burg einen Blick auf die 
            Oden=
ime und auf das Silberband des Vater Rheins geworfen hatten, 
3 die „Himmelsleiter” hinab an dem Burgwald vorbei, durch 
un d Feld nach Traiſa. Hier hielten wir im Gaſthaus „Heß” noch= 
Emkehr und verlebten den Reſt dis Tages in recht gemütli hem 
umenſein, bis wir nach Erſtattung des Dankes an unſere beiden 
um ½8 Uhr den Heimweg antraten. 
Furngemeinde Darmſtadt 1846. Durch die Wiederſehensfeier der 
Mien Angehörigen des Straßburger Turnvereins von 1872, zu der 
Mitglieder eingeladn und in angemeſſener Zahl erſchienen 
niußte die Monatsverſammlung auf den 2. Samstag des Monats 
hrn werden. Infolge des Kreisturnfeſtes iſt die Anguſtverſamm= 
Musgefallen und machen wir deshalb auf die nächſte 
            Monatsver=
ug am Samstag abend beſonders aufmerkſam. (Siehe Anzeige.) 
Stiftungsfeſt. Am Sonntag feierte der Gärtner=Verein Feronia 
tot im Konkordiaſaale, Waldſtraße 33, das 43. Stiftungsfeſt. 
luer, war der geräumige Saal voll beſetzt. Einleitend ſpielte die 
ſänen flotten Eröffnungsmarſch, worauf Elschen Bögel einen 
chen Prolog ſprach. Hierauf hielt der 1. Vorſitzende Obergärtner 
A. Bögel, die Feſtanſprache, in der er auf die Bedeutung des 
Anwies, und alle Erſchienenen, insbeſondere die Handelsgärtner= 
Aung von Darmſtadt und Umgegend und alle Mitwirkenden herz= 
AAwmmen hieß. Dann folgten in ununterbrochener Weiſe die 
            Dar=
ſgeer Zrerſt brachte der Zitherchor Darmſtadt=Beſſungen, Dirigent 
urch, ſchöne Chöre zu Gehör, dann folgten Geſangsvorträge von 
Ingebrand. Drei kleine Tänzerinnen, Minna Hilgenbach, Emmi 
Ne Elly Boller, führten einige Volkstänze vor. Der Geſangverein 
Areig ſang unter der vorzüglichen Leitung ihres Dirigenten Herrn 
Stzold 4 Lieder. Ein junger Xylophon=Virtuoſe, Herr Paul 
9 jun., zeigte, wie er jetzt ſchon ſein Inſtrument meiſtern kann. 
ener kurzen Pauſe kamen ſämtliche obenerwähnte Mitwirkend= 
S zum Wort, und den Schluß bildete ein flottgeſpieltes Luſtſpiel 
—reppe höher” oder „Auf falſcher Fährt‟. Sämtliche Mitwir= 
Frl. G. Franz, Frl. E. Hauſer, Frl. Meiſter, Herr W. 
            Weck=
rr O. Fiſcher, unter Leitung des Herrn H. Meher gaben ihr 
der. Hierauf fand die Blumen=, Pflanzen=, Obſt= und 
            Gemüſe=
ung ſtatt, wob=i mancher ſeine liebe Not hatte, alle ſeine 
            Ge=
wrtzubringen. 
Alsflugſonderzug nach Bremen—Helgoland-Norderney. Wegen 
ender B teiligung kann der für den 9.—13. September d. J. 
Eene Verwaltungsſonderzug nach Bremen mit anſchließender 
erfahrt nach Helgoland und Norderney nicht gefahren werden. 
bereits gelöſten Karten wird das Fahrgeld zurückerſtattet.
 Eine Vorbeſichtigung. 
V Die Heſſiſche Landwirtſchaftskammer als Veranſtalterin der 
Landwirtſchaftlichen Landesausſtellung in Darmſtadt vom 15. bis 20. 
September hatte für den Mittwoch nachmittag Einladungen zu einer 
Vorbeſichtigung der Ausſtellung an die Mitglieder des Hauptausſchuſſes 
ergehen laſſen. Außerdem waren erſchienen als Vertreter der 
            Re=
gierung Miniſterialdirektor Uebel, der Provinzialverwaltung 
            Provin=
zialdirektor Dr. Kranzlühler und der Stadt Darmſtadt Bürgermeiſter 
Mueller. Zunächſt verſammelte man ſich im Sitzungsſaale der 
            Land=
wirtſchaftskammer, wo deren Präſident Henſel die Anweſenden 
            be=
grüßte. Er machte in ſeiner Rede darauf aufmerkſam, daß es aur noch 
wenige Tage ſind, bis zur Eröffnung der Ausſtellung; wenn die 
            Be=
ſichtigung jetzt noch ein unfertiges Bild ergebe, ſo werde die Ausſtellung 
ſelbſt bis zum Eröffnungstage fertig ſein. Viele Ehrenpreiſe wären 
            ge=
ſtiftet worden. Staatsregierung, Provinzen, die Kreiſe und die Stadt 
Darmſtadt zeigten ein lebhaftes Jutereſſe für das Unernehmen, das 
auch in weiteren Kreiſen der Bevölkerung Beachtung finden werde, denn 
es wende ſich nicht nur an Landwirte, ſondern an jeden Beruf. Die 
paſſive Handelsbilanz wirke ſich bedenklich aus; auf die Dauer ſei dieſer 
Zuſtand nicht tragbar. Der deutſche Landwirt müſſe ſehen, das deutſche 
Volk möglichſt aus den Landesprodukten zu ernähren. In dieſem Sinne 
ſei auch dieſe Ausſtellung zu betrachten. Dem heſſiſchen Landwirt 
            ins=
beſondere ſoll ſie Anſchauungsmaterial geben, wie er ſeine Wirtſchaft 
zu führen hat, wenn er vorwärts kommen will und welche Aufgaben 
er hat, um die Bevölkerung zu ernähren. Der Nedner wies auf die 
Vorteile hin, die auch die Stadt Darmſtadt von dieſer Ausſt=llung hat, 
und dankte allen Anweſenden für das Intereſſe, das man ihr 
            entgegen=
bringt; ſchon durch die treue Mitarbeit des Ausſchuſſes ſei von 
            vorn=
herein ein Gelingen zu erſarten. Am Schluß der Ausſtellung werde 
man wohl ſagen dürfen, daß ſie weit über Heſſens Grenzen hinaus von 
Bedeutung war und daß etwas geleiſtet worden iſt. (Lebhafter Beifall.) 
Generaldirektor Dr. Hamann erinnerte in einer Anſprache an die 
letzte Zuſammenkunft des Ausſchuſſes. Seitdem hätte ſich in den Plänen 
ſür die Ausſtellung wenig geändert. Vor etwa 14 Tagen hätte man 
wegen des andauernden Regens für die Ackerbauausſtellung fürchten 
müſſen; leider könne manches hier nicht gezeigt werden wegen der 
            ver=
hängnisvollen Wirkungen des Regens, doch ſei auch dieſe Abteilung ſehr 
umfangreich. Die Geflügelausſtellung werde 1300 Tiere aufbieten, eine 
Zahl, wie ſie felten einmal in der Vorkriegszeit bei Ausſtellungen 
            er=
reicht wurde. Von Mittwoch ab werde das Großvieh in 5 
            Sonder=
zügen und etwa 200 Wagen hier eintreffen; im ganzen ungefähr 1300 
Stück. Die Verladungsrampe am Ausſtellungsgelände habe ſich leider 
aus techniſchen Gründen nicht anlegen laſſen, doch ſei der Darmſtädter 
Güterbahnhof desinfiziert und auch ſonſt alle Vorſichtsmaßregeln 
            ge=
troffen worden, um jeder Seuchengefahr vorzubeugen. Zum Transport 
der landwirtſchaftlichen Maſchinen mußte ein Knüppelweg auf dem 
Ausſtellungsgelände angelegt werden, weil dieſs bei ſtarkem Regen 
für die Maſchinentransporte unpaſſierbar wäre: In den nächſten Tagen 
werden die Maſchinen hier enkommen. Es iſt üblich, daß die Ausſt=ller 
wegen der Koſten erſt in den letzten Tagen eintreffen und dann mit 
dem Aufſtellen beginnen; aber trotzdem wird alles fertig werden, auch 
der Elektrohof. Der Redner ſchilderte dann in großen Zügen den 
Situationsplan der Ausſtellung und ſchloß mit der Bemerkung, daß 
die Schau in der großen Feſthalle zeigen werde, daß dieſe auch anderen 
Zwecken dienen könne als nur dem Feiern von Feſten. Auch dieſe 
            Aus=
führungen wurden mit lebhaftem Beifall aufgenommen. 
Im Anſchluß an die Begrüßungsanſprachen wurde ein Rundgang 
angetreten, an dem etwa 100 Perſonen teilnahmen. Der Weg fugrte 
zunächſt an den ſchönen ſtädtiſchen Anlagen vorüber zur ehemaligen 
Exerzierhalle hinter dem Gebäude der Landwirtſchaftskammer. In dieſer 
rieſigen Halle werden die Ackerbauerzeugniſſe zu ſehen ſein. Schon jetzt 
iſt der Raum in viele kleine Räume aufgeteilt und es wird noch fleißig 
daran gearbeitet. Ein Teil der Halle wird das heſſiſche Handwerk 
            be=
legen, um dort ſeine Leiſtungen der Oeffentlichkeit vorzuführen, auch 
das Gaswerk der Stadt Darmſtadt wird mit einer umfangreichen 
            Aus=
ſtellung dort vertreten ſein. Von dort aus ging man über die Holzhof= 
Allee zum Pferdemarktplatz, wo die vielen Ställe zur Aufnahme der 
Tiere bereit ſind. Statt der Pferde werden diesmal Rinder dort 
            unter=
gebracht; alles iſt zum Empfang fertig. Rinder wird auch das dort 
ſtehende Gebäude aufnehmen, das als Offiziers=Reithalle diente. Auf 
dem freien Grasplatz zwiſchen dieſen Gebäuden ſind Vorführungsringe 
geſchaffen, in denen die Tiere den Preisrichtern vorgeführt werden. 
Während der Ausſtellung wird die Holzhof=Allee abgeſperrt, um eine 
ſtändige Verbindung zwiſchen dem Pferdemarktplatz und der 
            nahe=
liegenden Dragonerkaſerne zu haben, wo ſich Ställe in gewaltigen 
            Aus=
maßen befinden. Es zeigt ſich hier der große Vorteil für die 
            Aus=
ſtellung, daß die ehemaligen militäriſchen Bauten in der Nachbarſchaft 
des Ausſtellungsgeländes als Ställe verwendet werden können. Viele 
der Tiere werden hier zweifellos beſſer untergebracht ſein als in den 
heimiſchen Ställen. Ueberall liegt ſchon auf dem Boden eine Schicht 
Torf und darüber Stroh; die Tröge ſind bereitgeſtellt und die 
            Be=
wohner könnten ſofort einziehen. Durch ſchier endloſe Ställe, beſtimmt 
für Pferde, Schweine, Schafe und Ziegen, wurden die Teilnehmer an 
der Beſichtigung geführt und die landwirtſchaftlichen Sachverſtändigen 
ſprachen ſich höchſt anerkennend über die Zweckmäßigkeit der Anlagen 
aus. Die Ställe für die einzelnen Tiergattungen ſind wieder geſchieden 
in beſondere Gruppen, z. B. die Pfe=de in die für Warm= und 
            Kalt=
bliter; die für das Rindvieh beſtimmte, in ſolche für Bullen, Kalbinnen 
und Kühe. Die Schweineſtälle unterſcheiden ſich weſentlich voneinander; 
die Sauen ſind in niedrigeren Buchten untergebracht als die Eber, deren 
Ställe überdies noch einen Holzboden erhalten haben, um jedes 
            Durch=
brechen zu verhüten. In einem Stall werden etwa 300 Ziegen ſtehen; 
die Böck= werden weit davon abgeſondert eine luftigere 
            Sommer=
wohnung in einem Zelt beziehen, denn der Geruch den die Ziegenböcke 
verbreiten, iſt nicht gerade angenehm. Selbſtverſtändlich werden die 
verſchiedenen Tierraſſen in ausgeſuchten Exemplaren zu ſehen ſein. 
Da wird z. B. ein Stall Rindvieh der Vogelsberger, der Odenwälder 
und der Glan=Donnersberger Raſſe beherbergen und ſo kann ſich jeder 
Beſucher der Ausſtellung leicht über die charakteriſtiſchen Merkmale 
dieſer Raſſen unterrichten. 
Die Weiterwanderung — von einer Wanderung muß man ſchon bei 
dem Umfange der Ausſtellung reden — gelangte man auf das 
            eigent=
liche Ausſtellungsgelände, und zwar auf eine große freie Wieſe, auf der 
die preisgekrönten Tiere dem Publikum vorgeführt werden ſollen. Die 
Preisrichter ſind übrigens, mit Ausnahme der ſiir die Geflügelzucht, 
nur außerheſſiſche Sachverſtändige. Der Platz wird gut zu überſehen 
ſein, da an ſeinem „Rande eine Tribüne aufgeſtellt iſt, die ungefähr 
1400 Perſonen faßt; ſie iſt von der Ausſtellung der Deutſchen 
            Landwirt=
fchaftsgeſellſchaft in Dortmund hierhergebracht worden. Auf dem 
            er=
wähnten Platz werden auch Turniere der Reitervereine ſtattfinden und
 eine Trachtenſchau, bei der echt heſſiſchs Volkstrachten (Schlitzer, 
Schwälmer, Odenwälder uſw.) von etwa 140 Perſonen vorgeführt 
werden. 
Der Feſtplatz, der bei dem Turnfeſt des Mittelrheinkreiſes ziemlich 
leer war, wird bei der Landwirtſchaftsausſtellung dicht beſetzt ſein; er 
iſt aufgeteilt durch Straßen, die Namen nach Männern erhalten haben, 
die ſich um die Landwirtſchaft große Verdienſte erwarben. So findet 
man dort eine Thaer=Straße, Liebig=Straße, Dr. Paul=Wagner=Straße, 
Böhm=Straße Wilhelm=Haas=Straße, Karl=Krämer=Straße uſw. Auf 
dem großen Platze ſind u. a. untergebracht die Pavillons der Syndikate 
(Kali, Stickſtoff uſw.) der landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften, der 
            Elek=
trohof, in dem u. a. Kühe elektriſch gemolken werden, eine große 
            Ma=
ſchinenhalle, eine Beregnungsanlage, die Kaninchen, das Geflügel und 
die Bienen. Die große Feſthalle nimmt hauptſächlich die wiſſenſchaftlichen 
Ausſtellungen auf, an denen vorwiegend die Landwirtſchaftskammer und 
der heſſiſche Staat beteiligt ſind. Reſtaurationszwecken wird die Halle 
diesmal nicht dienen, ſondern dafir ſind eine Weinkoſthalle und mehrere 
Neſtaurants da. Im allgemeinen iſt jedoch der Vergnügungspark nicht 
ſehr umfangreich. 
Zum Schluß der Beſichtigung, die über drei Stunden in Anſpruch 
nahm, wurde in der Feſthalle eine Weinkoſtprobe gereicht; bei dieſer 
Gelegenheit brachte Provinzialdirektor Dr. Kranzbühler zum Ausdruck, 
daß die Ausſtellung jetzt ſchon ſo vieles Intereſſante biete. Er ſprach 
den Wunſch aus, daß ſich die Hoffnungen, die man für das Unternehmen 
hege, ſich auch erfüllen möchten und daß die Bedeutung der Ausſtellung 
im ganzen deutſchen Vaterlande anerkannt werde. Der Redner leerte 
ſein Glas auf ein gutes Gelingen der Ausſtellung.
 Die beſſiſchen Weine auf der Landesausſiellung 
Ein beſonderer Anziehungspunkt der landwirtſchaftlichen 
            Landes=
ausſtellurg, die bekanntlich vom 15. bis 20. September in Darmſtadt 
in großem Rahmen abgehalten wird, bildet zweifellos auch die 
            Wein=
koſthalle für alle Bevölkerungskreiſe. In der Weinkoſthalle werden 
außerordentlich preiswürdig 126 rheinheſſiſche und Bergſträßer Weine 
erprobt. Jeder Ausſtellungsbeſucher hat freien Eintritt in die 
            Wein=
koſthalle und erhält für ein geringes Entgelt zu den Originalpreiſen 
laut aufliegender Preisliſte die von ihm ausgeſuchten Weine glasweiſe 
zur Probe. Beſondere Liebhaber können ſich auch ganze Flaſchen 
            be=
ſtellen. Zur Probe kommen außer guten, billigen Tiſchweinen auch die 
beſten Weine des Landes bis zu den erleſenſten Spitzen. Beſtellungen 
auf dieſe Weine zur ſpäteren Lieferung können zu Originalpreiſen 
            auf=
gegeben werden. Noch nie iſt eine derartige günſtige Gelegenheit geboten 
worden, daß weiteſte Bevölkerungskreiſe ſich nach ihrem Geſchmack für 
billiges Geld erſtklaſſige Weine ausſuchen können. Beſucht darum 
auf der Landwirtſchaftlichen Landesausſtellung auch die Weinkoſthalle,
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 — Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Früh aus den Federn 
hieß es am letzten Sonntag, denn bereits um 6,15 Uhr ging in 
            Frank=
furt der Sonderzug nach Herborn ab. Von Edingen aus wurde 
            ge=
meinſam mit der Ortsgruppe Frankfurt des Odenwaldklubs und 
            an=
deren Frankfurter Wandervereinen über Greifenſtein nach Herborn 
gewandert. In dem kleinen, aber wunderſchönen Herborn fand 
            be=
geiſterter Empfang ſtatt. Da gab es kein Haus, das nicht Feſtſchmuck 
trug. Daß die Einwohner don Herborn und der Weſterwald=Verein es 
verſtehen, den Gäſten fröhliche, genußreiche Stunden zu bereiten, das 
bewieſen ſchon die Vortage, das bewies die Illumination des Städtchens 
am Samstag abend und der Fackelzug der einheimiſchen Vereine zu Ehren 
der Wandergäſte. Ein rieſiger Feſtplatz mit den größten Zelten ſtand zur 
Verfügung. Und trotz der ungeheuren Ausmaße war alles zu klein. 
Man ſchätzte am Sonntag etwa 40 000 Menſchen in Herborn. Der 
            Höhe=
punkt der Veranſtaltung war der Trachtenzug am Sonntag mittag. 
Große Gruppen in Trachten vom Odenwald, Weſterwald, Oberheſſen, 
Weſtfalen uſw. wechſelten ab mit Gruppen von Bergleuten und mit 
Feſtwagen. Sogar eine wirkliche Schafherde mit ihren Schäfern und 
Hunden marſchierten im Zuge. Zum Schluß kamen die vielen in 
            Her=
born erſchienenen Wandervereine aus ganz Deutſchland, aus Oſt, Weſt, 
Nord und Süd. Welch Erfolg der deutſchen Wanderſache, welch 
            Er=
eignis und welch’ Erleben für jeden Einzelnen. Wie begeiſtert ſchallten 
die Begrüißungsworte „Hui Weller — Allemol” und Friſch auf” durch 
das Städtchen. Ein frohes Erinnern bleibt den Darmſtädter 
            Teil=
nehmern. Die haben andere deutſche Volksſtämme kennen und ſchätzen 
gelernt, ſie haben Freundſchaften geſchloſſen, die für das Leben galten. 
Führer der Darmſtädter Ortsgruppe waren die Herren K. Sonnthal 
und K. Wehnert, die ihrer Aufgabe in jeder Beziehung ſich gewachſen 
zeigten. 
Sch. 
— Neue Kurſe. Wer die Berichte der Städtiſchen Arbeitsämter 
größerer Städte und die der Berufsverbände verfolgt, wird finden, 
daß ſich die Lage auf dem kaufmänniſchen Stellenmarkt langſam beſſert. 
Im Monat Anguſt zeigte ſich faſt in ſämtlichen Geſchäftszweigem 
            ſtei=
gender Perſonalbedarf. Der Mangel an tüchtigen jungen Stenotypiſten 
verſchärfte ſich weiter. Dieſer Umſtand gibt erneut Veranlaſſung, darauf 
hinzuweiſen, daß gute Kenntniſſe in Stenographie und 
            Maſchinenſchrei=
ben unentbehrliche Rüſtzeuge des Kaufmanns= und Bürobeamtenſtandes 
geworden ſind. Sie ſollte man ſich frühzeitig aneignen. Die 
            Kauf=
männiſche Stenographen=Geſellſchaft E. V. eröffnet am Donnerstag, den 
8. und Montag, den 11. ds. Mts., jeweils abends 7½ Uhr in ihren 
Unterrichtsräumen, Ecke Wieſeu= und Schleiermacherſtraße, neue Kurſe 
in beiden Fächern. Die Geſchäftsſtelle dortſelbſt gibt bereitwilligſt 
            Aus=
kunft. Wir verweiſen auf die in unſerem Blatte erſchienenen Anzeigen. 
— Straßenſperre. Wegen Vornahme von Kanalbauarbeiten wird 
die Hobrechtſtraße zwiſchen Hofmanns= und Oſannſtraße vom 5.—17, 
Sept. 1827 für dem Auto=, Fuhrwerks= und Radfahrverkehr geſperrt.
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[ ← ][ ][ → ] Bericht der Kolonnenführung über 
            Einrich=
tungen und Tätigkeit der freiwilligen 
Sanitäts=Haupt=Kolonne vom Roten Kreuz
 bei dem 88. Mittelrheiniſchen Kreisturnfeſt vom 23. Juli bis 7. Aug. 1927 
in Darmſtadt. 
Die ſtändige Sanitätswache” die freiwilligen Sanitäts= 
Hauptkolonne vom Roten Kreuz Darmſtadt in der Saalbauſtraße 4—6 
(Telephon 400) bildet den Mittelpunkt und Ausgangspunkt für alle 
            Ein=
richtungen, die von der Kolonne während des Turnfeſtes getroffen waren. 
Sie iſt dauernd bei Tag und Nacht mit ausgebildenm Mitgliedern der 
Kolonne beſetzt, von denen 4 den Dienſt beruflich gegen Entgelt 
            ver=
ſehen; dort befinden ſich in der Hauptſache die Verwaltungs=, 
            Unter=
bringungs= und Aufbewahrungsräume für die Geſchäftsführung, 
            Fahr=
zeuge, Geräte, Materialien und Verbandmittel. Daß dieſe ſtändige 
Einrichtung allein nicht ausreichend ſein konnte ſiir ein Turnfeſt von 
dem Ausmaße des ſtattgefundenen 33. Mittelrheiniſchen Kreisturnfeſtes, 
bei dem allei mit 30000 Turnern zu rechnen war, ganz abgeſehen von 
der Zahl der ſchauluſtigen einheimiſchen und zugerciſten Bevölkerung, iſt 
ſelbſtverſtändlich. Es wurde daher die Geſamtmannſchaft der 
            Haupt=
kolonne Darmſtadt, die in 4 Züge eingeteilt iſt, und die Zweigkolonne 
vom Roten Kreuz der chemiſchen Fabrik Merck in einer Geſamtſtärke 
von ca. 170 Mitgliedern zum Dienſt herangezogen und die folgenden 
beſonderen Maßnahmen für die Dauer des Feſtes getroffen. 
1. Auf dem Feſtplatze wurde in der Zeit vom 23. Juli bis 7. Auguſt 
zunächſt eine 2. ſtändige Wache eingerichtet, die von 7 Uhr vorm. mit 
Ablöſungen bis gegen 2 Uhr nachts mit je cinem Führer und 2 Mann 
beſetzt war. Da der von dem Feſtausſchuß zur Verfügung geſtellte 
kleine Raum ſich von vornherein als unzulänglich erwies, wurde an 
deſſen Rückſeite durch eine Tür mit erſterem verbunden, noch ein der 
Sanitätskolonne gehöriges Verbandzelt von 9 Meter Länge und 3,50 
Meter Breite aufgeſchlagen, in welchem Lagervorrichtungen für 12—15 
Tragen und dieſe ſelbſt eingebaut waren. Außer den letzteren verfügte 
die Feſtplatzwache über 2 Räderbahren und auf telephoniſchen Anruf 
über das Krankenauto der ſtändigen Sanitätswache in der Saalbauſtraße 
und dasjenige der Zweigkolonne Merck, das die Fa. Chemiſche Fabrik 
E. Merck in entgegenkommendſter Weiſe hierfür zugeſagt hatte. An dieſer 
Stelle ſei auch unſererſeits der Geſamt=Aerzteſchaft der Stadt gedankt, 
dia in ſelbſtloſeſter Weiſe unſere Maßnahmen unterſtützte, in dem ſie 
abwechſelnd den ärztlichen Dienſt auf dieſer Station verſah. 
2. Die eben beſchriebene Feſtplatzwache wurde täglich während der 
turneriſchen Wettkämpfe, der Abendveranſtaltungen in der Feſthalle 
und auf dem Volksbeluſtigungsplatz verſtärkt durch eine entſprechende 
Anzahl Führer und Mannſchaften, die als Patrouillen mit Labeflaſchen, 
Verbandtaſchen und Tragbahren ausgemiſtet, auf die einzelnen Turnplätze 
uſw verteilt wurden. Ebenſo wurde verfahren bei den Wettkämpfen 
im Schwimmen und Spielem am Waſſer, dem „Großen Woog”. 
3. Anläßlich des Feſtzuges am 24. Juli wurden 4 Stationen 
            er=
richtet. Anläßlich des Hauptfeſtzuges am 31. Juli, welch letzterer eine 
Länge von 7 Kilometern erreichte und der ſich von 1 Uhr bis gegen 
4 Uhr machmittags bei glühender Sonmmhitze durch die Straßen der 
Stadt bewegte, wurden auf dieſer Strecke von der Kolonne 18 
            Unfall=
ſtationen eingerichtet, und jede mit 1 Führer und 4 Mann mit einer 
Trage und einem Verbandkoffer ausgeſtattet und beſetzt gehalten. Sieben 
dieſer Stationen beſetzte die Hauptkolonne, 11 davon die Zweigkolonne 
Merck. Die Stationen waren durch kleine Rote=Kreuz=Flaggen äußerlich 
weithin ſichtbar und kenntlich gemacht. 
4. Während der Umzüge wurde außerdem die ſtändige Wache in 
der Saalbauſtraße verſtärkt, auf der ſich der Kolonnenarzt mit ſeinem 
Auto zur Verfügung hielt, während der Arzt der Zweigkolonne Merck 
mit einem von der Fa. E. Merck zur Verfügung geſtellten Perſonenauto, 
den ärztlichen Kontrolldienſt auf den 18 Unfallſtationen verſah. 
Daß und wie nötig und wirkſam die getroffenen Einrichtungen 
waren ergibt die zum Schluß hier angeführte Aufſtellung: 
)Mit den beiden Krankenautos ſind 19 Transporte, davon 2 nach 
auswärts ausgeführt worden. 
b)An Hilfeleiſtungen auf dem Feſtplatz einſchließlich Feſtzug ſind 
            ins=
geſamt 657 Hilfeleiſtungen gemeldet worden. Sie verteilen ſich 
im einzelnen wie folgt:
 Verletzungen 
Brandwunden 
Andere Wunden . . 
Quetſchungen 
Verſtauchungen 
Armbrüche 
Beinbrüche 
Innere Verletzungen
 ibl. Erkrankungen männ 
4 Epilepſieanfälle 
157 Ohnmachtsanfälle 
Fvemdkörper 
.. 
11 Tobſucht 
Innere Erkrankungen 20 
3. Inf. Erkrankungen . 1
179
6
 )Bei den Wettkämpfen im Schwimmen am Woog ſind 
leiſtungen gemeldet worden.
 89 
Hilfe=
 Nicht unbemerkt möge bleiben, daß die Mehrzahl der Hilfeleiſtungen 
nicht von den Turnern allein, ſondern in der Mehrzahl von dem zu den 
Veranſtaltungen herbeigeſtrömten Publikum aller Bevölkerungsſchichten 
und Kreiſe beanſprucht wurden. In dem Bewußtſein, daß alle unſere 
Mitglieder ihr Beſtes getan,daß ſie ſich gerne der freiwillig 
            über=
nommenen Pflichten unterzogen haben und daß Nützliches und 
            Unent=
behrliches in großem Maße geleiſtet wurde, findet die Kolonne und ihre 
Führung den ſchönſten Dank. 
Der Allgemeinheit zu dienen iſt ſie „Allezeit hilfsbereit”.
 * Die Tagesordnung zur Sitzung des Provinzialausſchuſſes der 
Provinz Starkenburg am Samstag, den 10. September, vorm. 9 Uhr, 
umfaßt 5 Punkte: 1. Klage des Bezirksfürſorgeverbandes Wiesbaden= 
Stadt gegen den Landesfürſorgeverband Heſſen, vertreten durch den 
Bezirksfürſorgeverband Heppenheim und den Landesfürſorgeverband 
Naſſau, vertreten durch den Landeshauptmann in Wiesbaden, als 
            Bei=
geladener wegen Erſtattung von Krankenhauskoſten für Verpflegung des 
Schirmmachers Leo Dahl. 2. Klage des Bezirksfürſorgeverbandes 
            Hep=
penheim gegen den Bezirksfürſorgeverband Darmſtadt=Land wegen 
Uebernahme der Koſten für den hilfsbedürftigen Geiſteskranken Guſtav 
Marxſohn von Griesheim. 3. Antrag des Kreisamts Dieburg auf 
            Gnt=
ziehung des dem Heinrich Wiedekind zu Klein=Zimmern erteilten 
            Kraft=
fahrzeugführerſcheins. 4. Antrag des Kreisamts Dieburg auf 
            Ent=
ziehung des dem Heinrich Ehrig zu Heubach erteilten 
            Kraftfahrzeug=
führerſcheins. 5. Klage des Lorenz Schmitt zu Offenbach a. M., Kleine 
Marktſtraße 13, gegen den Beſcheid des Kreisamts Offenbach vom 
21. Juni 1927 wegen Nichterteilung eines Wandergewerbeſcheins.
 — Hauptverſammlung des Vereins der Heſſ. Penſionäre und 
            Hinter=
bliebenen. In unſerem geſtrigen Bericht iſt zu leſen: Im zweiten Abſatz 
Oberpoſt direktor Capeller; Finanzrat Dr. Meiſinger, weiter in 
Abſatz 3: „Der Wert eines Wagens richtet ſich nach der Stärke der 
Achſen und der Stabilität ſeiner Räder, alſo nach dem Untergeſtell. Auch 
der Staatswagen hat ein Untergeſtell, das iſt das Beamtentum welches 
alſo denfenigen Volksteil ausmacht, der des Staates beſte Stütze iſt 
und ſein muß.”
 Anläßlich des Dürkheimer Wurſtmarktes verkehrt am 11. 
            Sep=
tember ein Verwaltungsſonderzug von Aſchaffenburg nach Neuſtadt 
a. d. Hardt bzw. Bad Dürkheim. Da der Zug in Darmſtadt anhält 
(8,77), iſt Zugang von Teilnehmern möglich. Es iſt dadurch den 
            In=
tereſſenten aus Darmſtadt und Umgebung, insbeſondere den Mitgliedern 
des Pfälzer Bayernvereins Gelegenheit gegeben, auf Sonntagskarten, 
die für den Zug Geltung haben, ſchnell und billig nach Neuſtadt bzw. 
Bad Dürkheim zu gelangen. Rückkunft des Sonderzuges um 21,45 Uhr.
 V. Weite Reiſe eines Kinderballons. Am Sonntag wurde von dem 
Sohng des Herrn Stadtverordneten Ludwig im Meſſeler Park eim 
Kinderballon gefunden, der einer daran befeſtigten Karte zufolge am 
27. Auguſt in Wanne=Eickel in Weſtfalen aufgelaſſen war. Die 
            Ent=
fernung von Darmſtadt bis Wanne beträgt mit der Eiſenbahn 314 
            Kilo=
meter. Auf der gedruckten Karte wurde der Finder gebetm, ſie der 
Poſt zu übergeben mit näheren Angaben über den Fund, was auch 
            ge=
ſchehen iſt.
 p. Gelegentlich der Maifeier in Mörfelden kam es in 1½ 
vom 1. zum 2. Mai 1927 auf der Straße zwiſchen Jakob 28 
von da und anderen, in deren Unterhaltung er ſich miſchte, zun 
keiten, in deren Verlauf Bender zum Meſſer griff. Er will 
worden ſein, dann auf dem Boden gelegen haben, wohin man 
worfen habe. Erſt dann habe er ſich mit dem Meſſer gewou 
Handlungsgehilfe erhielt zwei Stiche, darunter einen ins Schr. 
Das Bezirksſchöffengericht hat auf 4 Monate Gefängnis erkkn, 
Notwehr verneint. Der Angeklagte hat Berufung, die Stacns 
ſchaft vorſorglich ſolche eingelegt. Angeklagter war betrunk
Belehrung will er die Berufung nicht zunicknehmen. Die A,
 nahme ergibt, daß Bender blindlings darauf losgeſtochen heg, 
er dies nicht getan, hätte es gar keinen Streit gegeben. Der
 bericht legt dar, daß die zwei Wunden genäht werden mußs 
Staatsanwalt hält die Berufung des Angeklagten für unger 
Das Urteil verwirft beide Berufungen.
Lokale Veranſtaltungen.
 — Verein der Hundefreunde von Darmſte) 
Umgegend für Raſſezucht=, Polizei=, Schutz= und Gebranc
 weſen E. V. Freitag, den 9. September, abends 8 Uhr, AIt 
verſammlung im Vereinslokal „Brauerei zum goldenen Anzug 
Ochſengaſſe. Zahlreiches Erſcheinen der Mitglieder erwünſcht. 
Kunſinotizen. 
— Palaſt=Lichtſpiele. D. L. S.=Film der F. P., 
duktion: Die letzte Nacht mit Lily Damita. Nach de—u ſu 
ſpiel „Hochzeitsnacht” für den Film bearbeitet von F. C= 
Außerdem wirken mit: Paul Richter Harry Liedtk 
Richard, Truda Heſterberg, Louis Ralph, Ernſt Verebes, 
Rogge. — Preſſeſtimmen (Berliner Uraufführungskritik): „Big 
Film kann man die hohen Erade der Geſchicklichkeit loben, m uß 
Augenfreude, Spannung, menſchliche Teilnahme, Lächeln un 3 
Anſtrengungen in kluger und phantaſievoller Miſchung der o 
ſorgt iſt.” (Deutſche Allgemeine Zeitung vom 20. 8. R.) — 20 
mita hat ſich filmiſch bedeutend entwickelt, iſt beherrſcht in a ſi 
ationen und findet Gelegenheit, ihren Liebreiz in den verſ äſſt 
Toilctten immer wieder zur Geltung zu bringen.” (Welt ann M 
vom 22. 8. 27.) — Eine Variation des Alt=Heidelberg=Them=öſh. 
romantik, Filmtragik! Der Gegenſpieler der begabten Damite manu 
Richter, eine ſympathiſche Figur. Regiſſeur Graham Cutts 
der Sache mit Fleiß an.” (Berliner Lokalanzeiger vom 21. 8
 Tageskalender für Donnerstag, den 8. September / 
Heſſ. Landestheater, Großes Haus: Geſchloſſen. — 
Haus: Geſchloſſen. — Orpheum: Keine Vorſtellung. — 
desmuſeum, von 10 bis 19 Uhr: Ausſtellung „Alte Hil. 
Mathildenhöhe von 10 bis 19 Uhr: Ausſtellung „Ne=ek 
— Konzerte: Schloßkaffee, Hotel Schmitz, Café Rheing 
            ubaſ=
baugarten, Waldſchlößchen. — Heſſ. Eiſenbahn=A.=E. 
ſtraße 16, abends 8 Uhr: Vortrag von Frau Dr. Jacob 7- 
Elektrizität im Haushalt”, Kinovorſtellungen: 
Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
d0ldr Mandsdr den Jähne
 wirkt 
Häßlich 
das ſchi 
litz. Be
 brauch einen wundervollen Elfenbeinglanz, auch an den Seitenflächen, eſüch 
zeitiger Benutzung der dafür eigens konſtruierten Chlorodond 
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zwiſchenräumen als Urſache des üblen Mundgeruchs werden gründlich d-B50 aber hal 
ſeitigt. Verſuchen Sie es zunächſt mit einer Tube zu 60 Pf. Chlen 
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Herren Mk. 1.25 Gharte Borſten). Nur echt in blau=grüner Originalpd 
der Aufſchriſt „Chlorodont”. Ueberall zu haben. 
(I Dr. 903)
 FuN 
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Mim 
Gf in 
UN 
Wäſe 
va= 
„M.erkannt. 
Mher um ei 
1M Das
 Hervorragend 
in Auswahl und Qualität!
ſeit 3
Nach dem drundsatz:
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K.
[ ← ][ ][ → ]Mummer 249
3cer bereits anweſenden behördlichen Vertreter, berichtete der Vor=
 Feſitag der Bensheimer Woche. 
Ein Hauptfeſttag der Bensheimer Woche war dem Handwerk und 
tsrbe gewidmet. Wie die Beusheimer Wocke ſelbſt auch einer 
            Wer=
m. für Handwerk und Gewerbe gewidmet ſein ſollte, hat dieſes in folgendes ausführte: 
ar iſcher Betätigung wechſelſeitiger Beziehungen ſich entſchloſſen, zwei 
arige Jubiläen und eine damit verbundene große und 
            bedeut=
h. Ausſtellung der Gewerbe= und Malerſchule, in 
tszu einem Ehrentag, für das Bensheimer und darüber hinaus für 
.s ſtaatlicher und ſtädtiſcher Behörden, berufsſtändiſcher Körperſchaf= ſätze und Zweck des Vereins folgende Grundſätze auf: 
rnd Abgeordnete von Bruderorganiſationen und Schilen nach 
            Beus=
euen Regierungsrat Morneweg vom Wirtſchaftsminiſterium. 
            Ge=
esſchulrat Schneidt vom Landesamt für das Bildungsweſen, 
acheim, Ehren=Obermeiſter Schmuck=Worms als Vertreter der 
nswerkskammer, deven Shndikus Herrn Dr. Kollbach, den 
            Vor=
ſngen des Ortsgewerbevereins, Schreinermeiſter Beck, die 
            Landtags=
e rdneten Lautenbach=Dieburg, Heinſtadt=Bensheim, 
            Ober=
ou= ſſor Kempin uſw. 
Dem Feſtakt voraus ging eine 
Bezirksverbandsverſammlung 
Bezirksverbands Bensheim—Heppenheim, die unter der 
turig des Vorſitzenken Rektor Eiſenhardt, ſtand. 
Tach kurzer herzlicher Begrüßung der zahlreich Erſchienenen, beſon=
 Nne über die Teilnahme des Bezirksverbands am Jubiläum des 
nveimer Gewerbevereins, wies beſonders auf die ſehr beachtliche 
zsllung von Schülerarbeiten uſw. hin, und erteilte dann alsbald 
Wort Herrn Shndikus Dr. Kollbach=Darmſtadt zu ſeinem 
est über die Frage: 
Farum veranſtaltet das Handwerk 
            Gewerbe=
ausſtellungen?” 
2 er Redner warf zunächſt in intereſſanten Ausführungen einen Blick 
e Geſchichte des Handwerks, das beſonders im Mittelalter in hoher 
ſu ſtand und deſſen wechſelvolles Schickſal erfüllt war von ſchweren 
Uſnffen und Kriſen, die aber niemals denen Necht gaben, die den 
            Unter=
la des Handwerks prophezeien zu müſſen glaubten. Auch 
            gegenwär=
ſeht das Handwerk in einer ſolchen Kriſe, es ſcheint durch die 
hue mehr um ſich greifende Induſtrialiſierung verdrängt zu werden. 
giſt dem nicht ſo. Es gilt allerdings, ein koſthares Erbe zu 
            ver=
tin und gegen den Anſturm des maſchinellen, Zeitalters zu vertei= 
Trotz allem was droht, hat das Handwerk immer noch 
            gol=
en Boden und vor allem eine unbeſtreitbare Exiſtenzberechtigung. 
GBefahr allerdings, die dem Handwerk durch die Induſtrialiſierung 
darf nicht verkannt werden. Sie zwingt das Handwerk zu einem 
vorkampf, der ſich allerdings in keiner Beziehung gegen die 
            In=
ent, als ſolche und ihre Entwicklung richten ſoll und darf. Die neuen 
u nien, die jetzt wieder auf der Tagung des Reichsverbands der 
Miren Induſtrie verkündet wurden, wohl Maſſen= aber 
            Maſſen=
itätsarbeit zu leiſten, zwingen auch das Handwerk, ſich zu 
Ey und ſich ſeiner ruhmvollen Vergangenheit zu erinnern, die auch 
iſte Zukunft feſtlegt. Wenn allerdings das Handwerk verſagt, wird 
y die Induſtrie in etug entſtehende Lücken vorſtoßen und ſie aus= 
Das aber hat, das Handwerk und haben vor allem ſeine Or= 
Hicionen erkannt. Es wird auf der Hut ſein. Im weſentlichen han= 
8 ſich hier um eine Frage der Betriebsform.
 Das Problem der Maſchine 
das das Handwerk heute löſen muß. Das hat eklatant die Mün= 
* Ausſtellung gezeigt. Aber auch in Heſſen iſt das längſt erkannt 
tör, und ſeit Jahr und Tag wird erfolgreich im Sinne dieſes 
            Pro=
gearbeitet. Es iſt natülich grundfalſch, zu ſagen, daß in die 
4natt des Handwerkers keine Maſchine hineingehört. Gewiß 
Ke wir nicht ſelbſt das Handwerk induſtrialiſieren. Worauf es allein 
Aynt, iſt, daß der Handwerker ſeinen Gegenſtand, in höchſter 
grität erzeugt. Die rationelle Betriebsführung aber zwingt den 
Awerker, ſich in weiteſtgehendem Maße der Maſchine zu bedienen. 
darf dieſe nicht in die Seele ſeiner Arbeit hineindringen. Es 
u darauf an, das höchſte Ziel zu erreichen, das umriſſen wird durch 
okommenſte Qualität erzeugen, 2. konkurrenzfähig bleiben. Gewiß 
8 ſchwer, weil die Kaufkraft des Volkes immer noch danieberliegt. 
Sieſe Kriſe muß überwunden werden. 
Drnn kam der Redner zu ſeinem eigentlichen Thema: „Warum 
            ver=
lien wir Gewerbeausſtellungen?‟ Die Handwerkerausſtellungen 
            be=
heute unendlich mehr als nur Gelegenheit zum Feſtefeiern. In 
Nei wie die heutige, vo das Handwerk ſchwer kämpft und neuen 
u zuſtreben muß, ſind dieſe Ausſtellungen beſonders bedeutungs= 
Zunächſt für den Handwzerker ſelbſt. Sie zwingen den Ausſteller, 
A-ſte zu erzeugen, wenn er ehrenvoll beſtehen will, Qualitätsarbeit 
eien. Wir müſſen in dieſer Hinſicht zu der hervorragenden 
            Lei=
sähigkeit unſerer Vorväter zurückommen. Zum anderen follen 
verden dieſe Ausſtellungen befruchtend und anregend wirken auf 
Gendwerker, die nicht ſelbſt ausſtellen, die hier aber ſehen, welche 
) geleiſtet wird und geleiſtet werden muß. Wer ſtille ſteht, geht 
4 und iſt dem Untergange verfallen. Zum dritten aber ſollen dieſe 
tlungen dem Konſumenten zeigen, daß das Handwerk in der Lage 
iehſte Qualitätsarbeit zu leiſten. Sollen das Publikum dazu 
            er=
u den Unterſchied kennen zu lernen zwiſchen Fabrikarbeit und 
            hand=
uieen Leiſtungen. Ich ſtelle ausdrücklich feſt, daß das keinen Kampf 
die Induſtrie bedeuten ſoll. Beide Induſtrie und Handwerk, 
ihre Verechtigung. Aber die Fabrikationszweige müſſen ſchärfer 
lin nander abgegrenzt werden. Das Handwerk muß ſich 
en Beſitzſtand heute ſichern. Das hängt mit der 
            Be=
orm zuſammen. Wenn Sie nachher die Ausſtellung ſehen, werden 
MAgeben müſſen, daß heute ſchon Großartiges geleiſtet wird. Eine 
ige Organiſation, muß hinter dem Handwerk ſtehen, der 
enſchaftsgedanke muß noch tiefer Wurzel faſſen, die Einigkeit muß 
alle umfaſſen. (Lebhaftes Bravo.) 
3—m Schluſſe ſprach der Redner den beiden Jubilaren die herz= 
Glüickwünſche namens der Handwerkskammer aus beſonders 
Rettor Eiſenhardt, der ſeit nunmehr 25 Jahren an der 
ſeiner Organiſation ſteht. 
9 ktor Eiſenhardt brachte dem Redner gegenüber den wärm= 
Lank der Verſammlung zum Ausdruck und ſchloß nach einigen 
örlichen Mitteiluugen die Bezirksverſammlung. 
Urmittelbar im Anſchluß an die Bezirksverſammlung fand im Saale 
Setels zum Deutſchen Haus der Feſtakt aus Anlaß des 
hrigen Jubiläums des Bensheimer Gewerbevereins und 
* 40jährigen Jubiläums der Bensheimer Gewerbeſchule 
Der Vorſitzende des Bensheimer Ortsgewerbevereins, Herr 
            Schrei=
aeiſter Beck, eröffniete den Neigen der Anſprachen mit einem 
            her=
m 
E
 lichen Willkommgruß an die zahlreich Erſchienenen. Sein beſonderer 
nungen, die wir oben bereits aufgeführt haben. 
Hierauf übernahm Herr Bürgermeiſter Dr. Angermeier=Bens= Dank der heſſiſchen Regierung auszuſprechen. 
heim die weitere Leitung der Feier und hielt eine Anſprache, in der er 
Werbewoche hineinzuverlegen. Dieſe Veranſtaltungen, die in Wahr= Denig, Uhrmachr Ludwig Klein, Knopfmacher Franz Deppert und die Schule zu dem gemacht hat, was ſie heute iſt. Die Beziehungen der 
Schreinermeiſter Johann Kratz neben Herrn Doktor Krauß den Orts= Schule und des Gewerbevereins zu der Kreisverwaltung haben in der 
manze heſiſche Handwerk und Gewerbe wurde, hatte zahlreiche Ver= gewerbeverein in Bensheim ins Leben riefen, da ſtellten ſie als Leit= 
„Er ſoll die Bedürfniſſe des Gewverbeſtandes gründlich erforſchen, 
n geführt. Unter den offiziellen Perſönlichkeiten ſah man u. a. die er ſoll weiter die Hilfsquellen zur Beſchäftigung der Handwerker 
aufſuchen, er ſoll die Mißſtände und Hinderniſſe, welche dem 
            Gewerbe=
weſen entgegenſtehen, möglichſt beſeitigen neue Erfahrungen prüfen, des Kreisſchulamtes. Er warf einen kurzen geſchichtlichen Rückblick auf 
ei direktor Reinhart, Bürgermeiſter Dr. Angermeier= neue Maſchinenmodelle, Werkzeuge und Abparate vorzeigen und 
            er=
des Gewerbeſtand,s hieſiger Stadt eintreten.” 
Der Ortsgewerbeberein darf mit Stolz von ſich behaupten, daß 
dmrat Rektor Eiſenhardt, und das Lehrerkollegium, darunter er dieſes Teſtament, wie es die Pioniere des Gedandms in ſo ſchlichten 
aber klaren Worten überliefert haben, die Jahrzehnte hindurch treu 
befolgt und verwirklicht hat. Dank der ſtrammen Zuſammmfaſſung, 
dank der Tüchtigkeit ſeiner Leiſtungen, dank der Gründung und 
            ſorg=
ſamſten Pflege der Schulo, hat ſich der Ortsgewerbeverein Bensheim 
einen Namen geſchaffen, der weit über die Grenze unſerer Stadt und 
unſeres angeren Vaterlandes in Ehren genannt wird. Ich darf hier 
erinnern nur an das Aufblühen einer ganzen Reihe von 
            Geverbe=
zweigen, als der Genius eines Prof. Heinrich Metzendorf die 
            Bau=
tätigkeit an der Bergſtraße befruchtete. Erweiterung des Geſichtskreiſes, 
Sammlung von Erfahrungen, Nutzbarmachung des tchniſchen 
            Fort=
ſchritts Gingliederung in die Errungenfchaften einer fortſchreitenden 
Vervollkommnung der techniſchen und maſchinellen Hilfsmittel, das 
waren jene Forderungen, die die Gründer des Vereins mit Seherblick 
aufgeſtellt und die auch noch heute ihre volle Berechtigung haben. Nicht 
ſtarres Feſthalten an veralteten Produktionsmethoden, Anpaſſung an 
die Neuzeit, ohne damit die manuelle und Kopfarbeit aufzugeben und 
in öde Mechaniſierung zu berfallen, das zeichnete gerade unſeren 
            Ge=
werbeſtand in Bensheim von jeher beſonders aus. Das zeigt ein 
Rundgang durch die Werkſtätten unſerer Meiſter, das zeigt auch unſere 
Ausſtellung. Wenn ich als Vertreter der Stadt Bensheim dem 
            Orts=
unſere Gewerbeſchule, nicht vergeſſen, die heute auf ein 40jähriges 
            Be=
ſtehen zurückblickt. War doch gerade die Schaffung einer Gewerb. ſchule 
ſchon von den mehrfach erwähnten Gründern, als ein unerläßliches 
Mittel zur Hebung des Gewerbeſtandes brzeichnet worden. Die 
            Ge=
ſchichte unſerer Gewerbeſchule und ihr Entwicklungsgang im einzelnen 
Ihnen vorzutragen, wird Aufgabe des Herrn Feſtredners ſein, d.m ich 
nicht vorgreifen möchte. Aus den kleinſten Anfängen einer Gelegenheits= 
Gewerbeſchule Bensheim mit einem klangvollen Namen da, um den uns 
dienſte erworben haben, haben wir das Vergwigen einige wenige heute 
der übrigen ſchmälern zu wollen, insbeſondere Herrn Kommerziemrat 
rührigen verdienſtvollen Herrn Rektor Michel. „Ich gedenke namens 
der Stadt heute in dankbarer Anerkennung allen der Lehrer und Hilfs= Gandwerk hat goldenen Boden! 
lehrer, die im Laufe der Jahrzehnte an unſerer Schule gewirkt haben 
unſerer Schule in Bensheim zurückblicken darf. Namens der Stadt 
            Bens=
heim, namens des Aufſichtsratz unſerer Schule darf ich der Gewerbe=, neichung dieſer Ziele erforderlich iſt, um das Handwerk wieder beſſeren 
ſchule zu ihrem 40jährigen und Herrn Rektor Eiſenhardt zu ſeinem 
den Wunſch und die Hoffnung kyüpfen, daß Herrn Rekkor Eiſenhardt 
es noch recht large vergönnt ſein möge, in körperlicher Rüſtigkeit und Stellen für dieſe Arbeit ſchließen laſſen. Der Handwerkerſtand it einer 
in geiſtiger Friſche, ſich dem Dienſte und dem Ausbau unſorer 
            Gewerbe=
ſchule widmen zu dürfen. Unſere Gewerbeſchule aber, aus der ſo viele ſchaft zu denken, in der der Handwerkerſtand fehlt. 
führende Männer des Handwerks und des Kunſtgewerbes 
            horvorge=
gangen ſind, die ſo ſehr zur Hebung uſeres geſamten Geverbeſtandes der Vertreter des Gewerbevereins Offenbach, Direktor Gabriel, 
beigetragen hat, wüinſchen wir von ganzem Herzen weiteres Blühen, 
Wachſen und Gedeihen. Wohl legt uns die Schule und überhaupt die 
wir haben ſie getragen und vollen ſie auch weitertragen, weil wir uns Direktor Schmidt= Dammſtudt, für die ehemmligen Schüler der 
            An=
danach trachtem müſſen, die Laſten auf breitere Schultern abzuwälzen, haben, deren Zinſen unbemittelten und begabten Schülern zugute kom= 
Möge der Zeitpunkt nicht mehr ferne ſein, wo Land und Reich ihre men ſollen. Für den Ortsgewerbeverein Heppenheim ſprach Schreiner= 
Pflicht erkennen, die finanziellen Laſten des geſamten Schulweſens meiſter Dietrich und für den Bezirksverband Dieburg und 
            Orts=
auf ſich zu nehmen, da ja die Schulen beſtimmt ſind, nicht Kulturſtätten gewerbeverein Dieburg Landtagsabgeordneter Laudenbach, für die 
einer einzelnen Stadt, ſondern unſeres ganzen Vaterlandes zu ſein. 
entgegengereift. In Sturm und drangvoller Zeit begeht er ſein, die Ortsgewerbevereine Bingen, Jugenheim, Auerbach und viele andere. 
80. Wiegenfeſt. Wie damals, ſo h=ute liegt unſer deutſches Vaterland 
blutend und zerriſſen am Boden, ringt nach Einheit und Wiederauf= Reiho von Glückwunſchtelegrammen und =ſchreiben. Hierauf hielt Herr 
ſtieg. Möge gerade der kernhafte Gewerbeſtand ſein gutes Teil dazu Rektor Eiſenhart die Feſtrede, in deren erſtem Teil er eine 
            Ge=
beitragen, daß Deutſchland wieder ſeinen alten Platz in der Welt ein= ſchickte des Bensheimer Handwerks und inſonderheit des 
            Gewerbe=
nimmt, möge er ſich bewußt ſein, daß wir wirtſchaftlich nur exſtarken, vereins gab und deren zweiten Teil ein intereſſantes Spiegelbild der 
können, durch wirtſchaftliche und kulturelle Höchſtleiſtungen. Wenn Entwickelung der Gewerbeſchulo war. Die Rede ſchloß mit warmem 
ſo unſer Gewerbeſtand und weitergehend unſer geſamtes deutſch=s Volk 
ſich durchringt zu dem alten wahren Wort, daß jeder ſeines Glückes 
„Schmied ſelber iſt, daß er alſo ſen Vopwärtskommen mit Aufbringung daß der Ortsgewerbeverein Bensheim beſchloſſen habe, Ehrenplaketten 
ſeiner ganzen Kraft felbſt erringen muß, dann wird es aufwärtsgehen zu verloihen an die, Herren Kommerzienrat Euler, Stadtbaumeſter 
mit der Wohlfahrt des Einzelnen und damit auch mit dem Auftieg 9 
unſeres geliebten deutſchen Vaterlandes. 
Die Rede wurde mit dankbarem Beifall aufgenommen. Hieran 
ſchloß ſich eine große Reihe von 
Glückwunſchanſprachen. 
Staatsregierung. Er wies zunächſt auf die Bedeutung hin, die der Feier gutem Vortrag zu geben. 
zugrunde liegt, deren Anlaß das Doppeliubiläum des Bensheimer 
            Ge=
werbevereins und der Bensheimer Gewerbeſchule iſt, zwei Inſtitute, ſ 
deren Entſtehen und Fortentwicklung innig miteinander verbunden ſind. 
Schon im Jahre 1841 wurde in Bensheim eine Handwerksſchule 
            ge=
gründet, die aber bald wieder einging. Im Jahre 1848 gründete der i 
im Jahre 1842 entſtandene Gewerbeverein eine zweite Schule, die aber ſ. 
ebenfalls keine längere Lebensdauer hatte. Erſt die im Jahre 1888 ins ( 
Leben gerufene zweiklaſſige Handwerkerſchule wurde lebenskräftig. Die f 
Geſchichte dieſer Schule zeigt ein Stück deutſcher Entwicklung. Heute und ihr Kunſtfahren beſonders auffielen und zu großem Beifall Anlaß 
zäblt die Schule weit über 100 Schüler und iſt in die Reihe der be= g
 Seite 4 
Beſtehens eine große Zahl von Gehilſen in Handwerk und Technik 
            aus=
gebildet, die heute bewährte Stützen des Gewerbes und Handwerks 
            ge=
worden ſind. Hoffentlich hält die Entwicklung der Schule in gleicher 
Weiſe an. Mit dem Ausdruck dieſer Hoffnung verbinde ich die 
            Glück=
wünſche der heſſiſchen Staatsregierung, inſonderheit des Landesamts 
für das Bildungsweſen. Eine beſondere Ehrenpflicht iſt es mir, der 
r Stadt, dem Verein, dem Aufſichtsrat der Schule und den Körperſchaften, 
Gruß galt den offiziellen Vertretern der Behörden und den Abord= die ihm angehöven, beſonders aber dem langjährigen Leiter, Herrn 
Nektor Eiſenhardt, für ihre erſprießliche und ſegensreiche Arbeit den 
Herr Kreisdirektor Reinhart führte aus: Auch die 
            Kreisberwal=
tung des Kreiſes Bensheim nimmt den wärmſten Anteil an den beiden 
Es gereicht mir zur beſonderen Ehre und Freude, als erſter den Jubiläen und ſpricht ihnen die herzlichſten Glückwünſche dazu aus. Ich 
Reigen der Gratulanten des heutigen Cyrentages eröffnen zu dürfen, darf dieſen Glückwünſchen auch meine perſönlichen hinzufügen für den 
Als vor rund 80 Jahren Männer wie Spenglermeiſter Valentin Leiter der Gewerbeſchule, der in langjähriger verdienſtvoller Tätigkeit 
langen Zeit des Beſteheus ſich ſo entwickelt, daß ich meine Glückwünſche 
dahin zuſammenfaſſen kann, daß dieſe Beziehungen auch weiterhin ſo 
bleiben mögen wie ſie ſeitdem geweſen ſind. Möge der Verein und die 
Schule wachſen, blühen und gedeihen. 
Kreisſchulrat Krämer, überbrachte die herzlichſten Glückwünſche 
die Entſtehung der Gewerbevereine und Handwerkervereinigungen, die 
klären und überhaupt durch alle möglichen Mittel, zu welchen nament= das Handwerk aus der ſchweren Zeit, die nach dem Zerſchlagen der 
lich Vorträge und gewerbliche Schule gerechnet werden, für die Hebung Innungen und Zünfte eintrat wieder in geordnete Bahnen lenkte. 
Gleicherweiſe erörterte der Redner kurz die Geſchichte der Bensheimer 
Gewerbeſchule, und betonte beſonders, daß es dieſen Schulen hoch 
            anzu=
rechnen ſei, daß ſie nicht nur Fachkenntniſſe vermitteln, ſondern in ihrer 
Erziehungsapbeit die Grundlage einer chriſtlichen und nationalen 
            Er=
ziehung bilden. Der Redner ſprach den Wunſch aus, daß das Handwerk 
nicht erlahmen möge in der Sorge um die Heranziehung eines guten 
Nachwuchſes. 
Gewerberat Schmuck=Worms ſprach als Vertreter der Hefſiſchen 
Handwerkskammer die Glückwünſche zu den Jubiläen aus. Er betonte, 
daß er zu den Handwerksmeiſtern gehöre, die von jeher geſagt haben, 
das Handwerk iſt nicht unterzukriegen! Wer die Geſchichte der Völker 
durchſieht findet, daß die Geſchichte des Handwerks ebenſo alt iſt wie 
dieſe Allerdings, wenn wir nicht untergehen wollen, müſſen wir uns 
den jeweiligen Bedürfniſſen der Zeit anpaſſen. Das hat das Handwerk 
immer tun müſſen in ſeiner wechſelvollen Vergangenheit. Heute hat das 
Handwerk ſich Maſchinen zugelegt und erzeugt auch mit deven Hilfe 
Qualitätsarbeit. Eine notwendige Aufgabe iſt, daß das Publikum ſo 
            er=
zogen wird, daß es Qualitätsarbeit von Namſcharbeit unterſcheiden 
lernt. Wenn dieſe Erkenntnis ſich Bahn bricht, hat das Handwerk den 
Boden, den es braucht. Ich kann Ihnen namens der Handwerkslammer 
die Verſicherung geben, daß die Bensheimer Schule, derem Jubiläum wir 
heute feiern, völlig auf der Höhe der Zeit ſteht, daß ihr Leiter, Rektor 
Eiſenhardt, und ſein Lehrerſtab beſtrebt ſind, in die Schüler das 
            hinein=
gewerbeberein zu ſeinem heutigen Jubelfeſte die herzlichſten Gluck= zulegen, was heute gebraucht wird. Notwendig iſt, daß der Handwerker 
wünſche der Stadt entgegenbringe, darf ich eine weitere Jubilarin, heute auch kaufmänniſche Bildung erhält. Vor allem aber müſſen wir 
die Standesehre und gute Kollegialität pflegen. Der Redner verlieſt 
ſodann ein offizielles Glüchwunſchſchreibem der Handwerkskammer an 
Herm Rektor Eiſenhardt. 
Oberſtudiendivektor Ledroit führte unter anderem aus: Wemn 
heute vielfach geſagt wird, daß das Handwerk von der Induſtrie 
            er=
drückt werden wird, ſo iſt das nicht wahr. Das gute Handwerk blüht 
heute immer noch. Das beweiſt die Ausſtellung der Bensheimer Woche. 
ſchule, einer ſpäteren Sonntagsſchnle hervorgegangen, ſteht heute unſene So aber iſt es überall im deutſchen Lande. Gewiß iſt, daß wir uns 
umſtellen müſſen, aber die Fabriken brauchen auch Handwerksmeiſter, 
ebenſo wie die Handwerken von den Fabriken. Vorteile haben können. 
manche Kreiſe mit Recht beneiden. Unter den Männern, die ſich um Notwendig ſind allerdings gute Schulen und deven Ausbau. Denn 
die Grundung und die Fortentwicklung unſerer Schule beſondere Ver=, was der Handwerker heute braucht, um ſich zu behaupten, kann ihm 
der Meiſter allein nicht mehr vermitteln. Im Namen der höheren 
noch unter uns wandeln zu ſehen. Ich nenne hier, ohne die Verdienſte Schulen Benshems ſpreche ich den Schule und dem Verei die 
            herz=
lichſten Glüchwünſche aus und verbinde damit die Hoffnung, daß auch 
Euler, den hochberdienten Ehrenbürger unſerer Stadt, und den alzeit die künftige Arbeit des Vereins und der Schulg eing vom Himmel 
            ge=
ſegnete ſein möge, damit der glte Spruch neue Wahrheit erhält: Das 
Syndikus Dr. Kollbach überbrachte die Glüchwünſche der Hand= 
und heute noch wirken, an der Spitze des um die Entwicklung und den werkskammer=Nebenſtelle Darmſtadt im Auftrage der Herren Nohl und 
Ausbau unſerer Schule hochverdienten Herrm Mektor Eiſenhardt, der Haury, die durch Teilnahme an der Genoſſenſchafstagung in Köln 
            ver=
heute auf eine Bjährige außerordentlich erſprießliche Tätgkeit an hmdert ſind, hier zu erſcheinen. Der Redner verbreitete ſich nochmals 
über die Ziele des modernon Handwerks und die Arbeit, die zur Er= 
Zeiten entgegenzuführen. Er betrachte es als ein außerordentlich er= 
Bjährigen Jubiläum die herzlichſtem Glückwünſche ausſprechen und daran freuliches Zeichen, daß die Ausführugen den behördlichen Vertreter, 
die wir heute gehört haben, auf volles Verſtändnis auch der ſtaatlichen 
der wichtigſten Berufe im deutſchen Volke, und es iſt keine Volkswirt= 
Im weiteven überbrachten Glückwünſche zu dem Doppeljubiläum 
der Stadt, des Kreiſes und unſeres engenen und weiteren Vaterlandes gleichzeſtig im Namen des Vorſitzonden, Prof. Bwockmann, und im 
Namen des Heſſiſchen Gewerbelehrerverbandes, der beſonders Herrn 
Rektor Eiſephart grüße, der lange Jahre an der Spitze des Verbandes 
höheren Schulen in Bensheim nicht unerhebliche finanziellg Opfer auf. ſtand. Für die Arbeitsgemeinſchaft Heſiſcher Fortbilbungsſchulen ſprach 
bewußt ſind, eine traditionelle Pflicht zu erfülen. Wir ſind ſtolz auf ſtalt Bankbeamter Samstag= Bensheim, der Mitteilung davon 
unſere Schulen und wollen ſie behalten, was nicht ausſchließt, daß wir machte, daß die ehemaligen Schüler eine Stiftung imns Leben gerufen 
Zentrumsfraktion des Landtags Herr Abgeordneter Heinſtadt. Wei= 
Meine ſehr verehrten Herren! In Sturm= und Drangjahren iſt ter gratulierten dey Ortsverein Zwingenherg=Hähnlein, der 
            Bezirksver=
der Ortsgewerbeverein Bensheim um die 48er Jahre ſeiner Gründung band Friedberg, der Ortsgewerbeoerein Worms. Gewerbeverein Alzeh, 
Herr Bürgermeiſter Angermeier verlas ſodann noch eme große 
Dank für die treue und eifrige Mitarbeit des Lehrerhollegiums. 
Schaeinermeiſter Beck machte im Anſchluß daran die Mitteilung, 
Merck, Leonhard Klein, Rektr Eiſenhart und Bauinſpektor 
Liebegott. 
Nach einem Schlußwort des Vorſitzenden ſang die Feſtwverſammlung 
das Deutſchlandlied. Damit war die Feieu geſchloſſen. 
Es ſchloß ſich ein gemeinſames Eſſen an, das dem Bensheimer 
Lokaldichter Gewerbeſchullehrer Stoll Gelegenheit gab, Proben ſei= 
Landesgewerbeſchulrat Schneidt ſprach als Vertreter der heſſiſchen ner humor= und gehaltvollen Diehtungen in Bensheimer Mundart in 
Nach dem Mittageſſen fand ein Rundgang durch die Ausſtellung 
ſtatt. 
M. 8t. 
Unſerem geſtrigen Bericht über den 3. Tag der Bensheimen Woche 
iſt berichtigend nachzutragen, daß nicht der Auerbach=Bensheimer 
            Rad=
ſportverein, ſondern Mitglieder des Darmſtädten Bieyele= 
Clubs die Radreigen fuhren, und daß dabei die Darmſtädter 
            Kunſt=
fahrer Gebrüder Göttmann durch ihre ſchwierigen Evolutionen 
gaben.
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a 
Tan ds werden nachgewiesen.
Seite 8
Donnerstag, den 8. September 1927
 Aus Heſſen. 
Starkenburg.
 J Griesheim, 7. Sept. Nun iſt auch unſer Kirchweihfeſt vorüber, 
die Kirchweihſtimmung i) verflogen und das Alltagsleben macht ſeine 
Rechte wieder geltend. Wie unſere Vorkirchweihe, ſo iſt auch die 
            Nach=
kirchweihe bei ſchönem Wetter aufs beſte verlaufen. Die auswärtigen 
Kirchweihgäſte waren zwar diesmal nicht ſo ſtark vertreten, aber 
            immer=
hin waren unſere Tanzſäle bis auf den letzten Platz beſetzt und haben 
unſere Wirte ſowie die übrigen Geſchäftsleute noch ein ganz ſchönes 
Geſchäft gemacht — Eeinen ſchweren Unfall erlitt der Maurer 
Paul Heß von hier am Freitag bei der Reparatur eines Schornſteins 
zu Darmſtadt, im Hauſe Heidelberger Straße 129. Die Diele auf 
welcher er ſtand, brach durch, und Heß ſtürzte in das nächſte Stockwerk. 
Er trug Kopfverletzungen= Bruſtquetſchungen und 
            Rückenmarkver=
letzungen davon und wurde ſchwer verletzt in das Darmſtädter 
            Kranken=
haus eingeliefert. Zum Glück waren die Verletzungen nicht 
            lebensge=
fährlich und befindet ſich Heß bereits auf dem Wege der Beſſerung. — 
Durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 20. Auguſt ds. Js. wurde 
die Dividende des hieſigen Gas= und Waſſ wwerks für das 
            Geſchäfts=
jahr 1926/27 auf 4 Prozent feſtgeſetzt. Der Dividendenſchein Nr. B 
der Aktien wird bei der Volksbank Griesheim oder bei der Direktion 
der Diskonto=Geſellſchaft in Bremen eingelöſt.
 m. Hetzbach i. O., 7. Sept. Während das Krähbergrennen ohne 
            Un=
fall verlief, ereignete ſichin der Nähe der Pulverfabrik ein Motorradunfall, 
der leicht ſchwere Folgen hätte haben können. Die Dame fuhr, der Herr 
ſaß hinten. Da verlor die Dame die Gewalt über das Rad, die ſo 
wie ſo nicht groß war, das Fahrzeug fiel um, wobei ſich die Fahrerin 
an Geſicht und Armen erheblich verletzte, der Beiſitzer kam mit dem 
Schrecken davon. 
m. Beerfelden, 7. Sept. Der letzte Viehmarkt zeigte ſtarken Beſuch 
und Auftrieb. Letzterer umfaßte etwa 30 Stück Großvieh und eta 
200 Ferkel und Läufer. Ferkel wurden pro Paar mit 18—25 Mk. 
gehandelt, für Läufer wurden 30—60 Mark pro Paar bezahlt. Die 
Ferkel wurden nicht ausverkauft. 
H. Hirſchhorn, 7. Sept. Unfall mit tödlichem Erfolg. 
Wir berichteten kürzlich, daß der Steinbrecher Georg Raube in einem 
hieſigen Steinbruch ſchwer verunglückte; der Bedauernswerte iſt nun an 
ſeinen Verletzungen geſtorben. 
— Hirſchhorn, 7. Sept. Waſſerſtand des Neckars am 
6. September 1,06 Meter, am 7. September 1,00 Meter. 
H. Kirſchhauſen, 7. Sept. Unfall. Während des Dreſchens brachte 
der Arbeiter Georg Dörſam von hier den einen Arm in die 
            Dreſch=
maſchine, ſo daß ihm dieſer gebrochen wurde. Der Verunglückte mußte 
in die Klinik nach Heidelberg übergeführt werden.
 Aa. Goddelau, 7. Sept. Bürgermeiſterwahl. Bei der 
            Bür=
germeiſterwahl in Goddelau entfielen auf den Beigeordneten Fritz 
            Har=
tung 396, auf Juſtizinſpektor Karl Heil 264 und auf Georg Knöß 
148 Stimmen. Ungültig waren 15 Stimmen. Da keiner der Kandidaten 
die abſolute Mehrheit von 404 Stimmen (bei dem Beigeordneten 
            Har=
tung fehlten 8 Stimmen) erreicht hatte, muß am nächſten Sonntag 
zwiſchen dem Beigeordneten Hartung und dem Juſtizinſpektor Heil eine 
Stichwahl vorgenommen werden. An der Wahl beteiligten ſich rund 
70 Prozent der Wahlberechtigten. 
F. Eberſtadt, 7. Sept. Zur Bürgermeiſterwahl. In der 
geſtrigen Sitzung des Gemeinderats, zu der ſich eine zahlreiche 
            Zuhörer=
ſchaft im Gemeinderatsſitzungsſaal eingefunden hatte, entſpann ſich 
            zu=
nächſt eine Debatte darüber, ob man den einzigen auf der Tagesordnung 
ſtehenden Punkt, die Wahl eines beſoldeten 
            Bürgermei=
ſters betreffend, in öffentlicher oder nichtöffentlicher Sitzung 
            behan=
deln ſolle. Einſtimmig wurde beſchloſſen, den Gegenſtand in 
            öffent=
licher Sitzung zu behandeln. Der Vorſitzende, Beigeordneter Flick, 
erklärte ſodann, daß der Wahlprüfungsausſchuß die auf Grund der 
Ausſchreibung eingegangenen 52 Bewerbungen für die Stelle eines 
            be=
ſoldeten Bürgermeiſters in Eberſtadt geſichtet habe und es, entſprechend 
einem Beſchluß des Gemeinderats, nunmehr Aufgabe des Plenums ſei, 
Vorſchläge für eine engere Wahl zu machen. In geheimer Abſtimmung 
wurden hierauf ſechs Bewerber, auf die die meiſten Stimmen entfielen, 
für den zweiten Wahlgang, der ſpäter ſtattfinden wird, ausgewählt. Die 
ſozialdemokratiſche Fraktion gab hierbei weiße Zettel ab. Gemeinderat 
Gärtner erklärte namens dieſer Fraktion, daß er nach Durchſicht der 
Bewerbungen nicht in der Lage ſei, Vorſchläge für eine engere Wahl 
zu machen. Die Gemeinde Eberſtadt ſtehe vor wichtigen Entſcheidungen 
— er erinnere nur an die Gaswerksfrage — und ihre Belange 
            erfor=
derten, an die Spitze der Gemeinde einen erfahrenen Kommunalpolitiker 
zu berufen. Einen geeigneten Mann für den Bürgermeiſterpoſten 
            er=
blicke er in Bürgermeiſter Ritzel in Michelſtadt. Er 
            be=
finde ſich leider nicht unter den Bewerbern. Er ſtelle daher den Antrag, 
Bürgermeiſter Nitzel zu befragem, ob er bereit ſei, die Stelle eines 
            be=
ſoldeten Bürgermeiſters in Eberſtadt anzunehmen. Der Antrag wurde 
mit 12:9 Stimmen angenommen. Nach einem weiteren Antrag des 
            Ge=
meinderats Gärtner, der ebenfalls Annahme fand, ſoll Bürgermeiſter 
Nitzel im Falle der Bereitwilligkeit erſucht werden, zu einer perſönlichen 
Vorſtellung nach hier zu kommen und in Verhandlungen mit dem 
            Wahl=
prüfungsausſchuß einzutreten. Hierauf wurde die Sitzung geſchloſſen. 
Aa. Eberſtadt, 7. Sept. Reichsjugendwettkämpfe. Am 
heutigen Mittwoch fanden hier in den Schulen die diesjährigen 
            Reichs=
jugendwettkämpfe ſtatt. Daran waren insgeſamt ungefähr 80 Knaben 
und 70 Mädchen der beiden oberen Jahrgänge beteiligt. Es wurden 
            ſo=
wohl volkstümliche Uebungen als auch Geräteübungem abgelegt. Als 
Kampfrichter fungierten Lehrer und Lehrerinnen. 
Aa. Pfungſtadt, 7. Sept. Feuerwehrübung. In Gegenwart 
des Kreisfeuerwehrinſpektors Schnell aus Darmſtadt nahm die 
            Pfung=
ſtädter Feuerwehr am Sonntag vormittag eine ausgedehnte Uebung vor. 
Neben der Erledigung eines Brandangriffs am Gaſthaus Herbert wurde 
vor allen Dingen die neue Kreismotorſpritze praktiſch vorgeführt. Unter 
anderem fanden mehrere Fahrten durch Pfungſtadt ſtatt, ebenſo bis nach 
Hahn. — Ein Achtzigjähriger. Der Kriegsveteran von 1870/71, 
Kutſcher Peter Crößmann, konnte dieſer Tage ſeinen 80. Geburtstag 
            be=
gehen. — Nadfahrerſieg. Bei den Radfahrerwettkämpfen um die 
Bezirksmeiſterſchaft in Bürſtadt konnte die Kunſtfahrergruppe des 
            Rad=
fahrervereins „Friſch auf” Pfungſtadt unter 25 Konkurventen die 
            Be=
zirksmeiſterſchaft für 1927 erringen. — Todesfall. Im 79. 
            Lebens=
jahre iſt nach längerem Leiden, Chriſtoph Polſter geſtonben. — 
            Un=
fälle. Ein junger Mann von hier wurde beim Füttern eines Pferdes 
von dieſem, das durch das Stechen eines Inſektes plötzlich ausſchlug, 
ſo unglücklich getreten, daß er neben Kopfverletzungen einen Armbruch 
erlitt. — Beim Einfahren in die Hofreite der Brauerei Hildebrand blieb 
das Laſtauto des Ludwig Fiſſel mit dem Hinterrad in einer 
            Pfeiler=
ſchiene hängen. Infolge des Aufſtoßes wurde Ludwig Fiſſel in die 
Autoſcheibe geſtoßen und erlitt Schnittwunden im Geſicht. Nach 
            An=
legung eines ärztlichen Verbandes wurde der Verunglückte in ein 
            Darm=
ſtädter Krankenhaus verbracht. 
G. Ober=Ramſtadt, 7. Sept. Die diesfährige Kirchweihg nahm bei 
ſehr ſchönem Wetter einen günſtigen Verlauf, günſtig wohl auch für 
alle beteiligten Geſchäftsleute. Dr Fremdenbetrieb war dieſes Jahr 
beſonders groß. Alle Tanzſäle waren am erſten Tage überfüllt, am 
zweiten gut beſetzt. Auch auf dem Marktplatz war ein veges Treiben. 
Die Nachkirchweihe wird am Sonntag den 2. Oktober gefeiert.
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 n. Auerbach, 3. Sept. Gemeinderatsſitzung. Vorgeſtern 
abend um 8 Uhr beginnend, fand unter dem Vorſitze des Beigeordneten 
Elgert auf dem Rathauſe eine öffentliche Gemeinderatsſitzu ig ſtatt, zu 
der ſieben Sachen auf der Tagesordnung ſtanden. Die Obſt=, 
            Grummet=
gras= und Weidenverſteigerung wurde genehmigt. Erlöſt wurden für 
Obſt 1222 Mk., für Grummet 174,15 Mk. und für Weiden 6,75 Mk. Zwei 
verkaufte Grabſtätten werden ebenfalls genehmigt. Ein Geſuch um 
Ueberlaſſung von gemeinheitlichem Gelände an der Rodauer Straße 
zum Zwecke der Erweiterung eines Gartens, das von dem Kollegium 
eingehend beſprochen wurde wurde den Baukommiſſion überwieſen. 
Einen Antrag des Heſſiſchem Automobilklubs in Darmſtadt um Freigabe 
des Alleeweges zum Fürſtenlager für den Automobilverkehr bis zu dem 
ſog. Kavalierbau konnte nach eingehender Beratung der Gemeinderat 
nicht ſtattgeben und lehnte den Antrag ab. Dieſer Beſchluß wird in 
den weitſten Kreiſen unſeres Kurortes mit Freuden begrüßt werden. 
Dem Geſuch des Friedrich Hartz um Anbringung eines Reklameſchildes 
in der Schönberger Straße wurde entſprochen mit dem Vorbehalt, daß 
das Schild die Größe von 20X50 Zentimeter nicht überſchreiten darf. 
Ebenfalls genehmigt wurde der Bruderſchaft Jungdeutſcher Orden die 
Anbringung eines Aushangskaſtens in der Bahnhofsſtraße. Zum 
Schluſſe fand über Bauplätze im Herdweg eine Ausſprache ſtatt, wobei 
der Bauplatz des Guſtav Jährling dieſem entzogen und dem Maurer 
Ph. Funk zugeſprochen wurda. Eine Geheimſitzung ſchloß ſich an. 
d. Gernsheim, 6. Sept. Gemeinderatsbericht. Die 
            Her=
ſtellungsarbeiten am Aeußeren der Mädchenſchule werden nochmals 
öffentlich ausgeſchrieben, und zwar im Frühjahr 1928. Die 
            Bohrver=
ſuchsarbeiten für die zu erbauende Waſſerleitung wurden vergeben, 
            nach=
dem das Kulturbquamt Darmſtadt die eingegangenen Offerten geprüft 
hatte. Die Ernſt=Ludwigſtraße wird in ihrem reſtlichen Ende mit 
            Rand=
ſteinen und Goſſenpflaſter verſehen. Die Bürgerſteige werden ebenfalls 
gepflaſtert. Ueber die vom Forſtamt Gernsheim beim Kreisamt Groß= 
Gerau beantragte Verlegung des Reißelsgraben konnte ſeitens des 
            Ge=
meinderats keine Zuſtimmung erlangt werden. Ueber die Frage, ob 
der Gemeinde kein Schaden erwächſt, ſoll nochmals das Kulturbauamt 
Darmſtadt gehört werden. Eine Beſichtigung der Grabenverhältniſſe 
an Ort und Stelle mit einem Sachverſtändigen des genannten Amts iſt 
evwünſcht. Verſchiedene Unterſtützungs= und ein Stundungsgeſuch 
            fan=
den ihre Erledigung. — Die Nachkirchweihe am letzten Sonntag 
erfreute ſich ſeitens Auswärtiger eines guten Beſuches. Insbeſondere 
war am Strande des Rheins ein reger Verkehr — Im Monat Auguſt 
regiſtrierte das Standesamt 6 Geburten und 1 Sterbefall. 
            Eheſchließun=
gen fanden keine ſtatt. — Der beim Landesfinanzamt Darmſtadt tätige 
Oberſteuerſekretär Friedrich Eugen Grüll wurde zum Steuerinſpektor 
ernannt. — Einen Motorradunfall zog ſich der bei der Firma 
Kölſch in Biblis beſchäftigte Reiſende Friedrich Schneider von hier zu. 
Die Verletzungen ſind nicht ſchlimmer Natur. — Herr Gaſtwirt 
            Fried=
rich Nikolaus Roth errichtet anſtelle ſeiner abgebrannten Mühle einen 
Kinoneubau, der den modernſten Anforderungen entſprechen wird. Die 
Bauleitung liegt in Händen des Herrn Architekten Georg Kugel=
            Darm=
ſtadt. — Die hieſige Konſervenfabrik von Sigmund Nahm hat ihren 
Saiſonbetrieb. wieder aufgenommen.
 Kreishaushaltungsſchule Alzetz. 
Immer mehr bricht ſich der Gedanke Bahn, daß es für die 
unſeres Mittelſtandes, ſowohl in der Landwirtſchaft, als auch 
ſonſtigen Berufskreiſen, unbedingt erforderlich iſt, ſich für denr 
der Hausfrau theoretiſch und praktiſch gründlich vorzubereiten. 
kann und ſoll dieſe Vorbereitung bis zu einem gewiſſen Grade zuu / 
bei der Mutter erfolgen. Aber hat denn jede Mutter das richtig 
gogiſche Geſchick und Zeit, ganz dieſe gewiß nicht leichte Ausbif. zu erfüllen? 
S 
Haushaltungsſchulen ſind unentbehrlich; nur ſie können auf:8 
reicher pädagogiſcher Erfahrung und mit Hilfe neuzeitlicher teochr 
u ne 
Mittel das Werk der Familie krönen. Dieſer Erkenntnis hat um 
unſerer Gegend vor nun ſchon mehr als 30 Jahren durch Gründ=mn 
Kreishaushaltungsſchule zu Alzey Rechnung getragen und dri 
1400 Schülerinnen, die ſeither hier ausgebildet worden ſind, wiſſn 
zu gut, was der Beſuch der Schule für ihr Leben bedeutet. Der 
gen und umſichtigen Leitung der Schule iſt es auch zu verdanEa 
der Betrieb während der ſchweren Zeit der Inflation, die ſo w= 
Schweſterſchule zum Schließen zwang, ohne Störung aufrecht hm 
werden konnte 
So darf man denn hoffen, daß jetzt, unter erträglicheren A.z, 
niſſen, immer mehr Eltern dieſe günſtige Gelegenheit zur 
            gediim=
hauswirtſchaftlichen Ausbildung ihrer Töchter benutzen. Wer duen 
will, erhält auf Anfrage einen neu herausgegebenen Proſpekt, der 
nur alles Wiſſenswerte über Geſchichte, Zweck, Verwaltung, Lery 
Hausordnung und Aufnahmebedingungen der Schule mitteilt, 
auch in einer Reihe gelungener Bilder die freundliche Anſtalt, I 
nitten eines ſchönen Gartens liegt, mit ihren behaglichen Wolsi 
Schlafzimmern ſowie den zweckmäßigen Lehrräumen, ſamt dem 
tigen Schülerinnenarbeiten, vor Augen führt.
 Aa. Langen, 7. Sept. Tödlicher Unfall. Im Verlau:ſ 
Streitigkeit in der Familie ihres Sohnes, die ſie ſchlichten wollte 
die Totenfrau J. Bärenz 3. auf der Treppe, auf der ihr ihre flrh, 
Schwiegertochter entgegenſtürzte, von dieſer ſo unglücklich die 
herabgeriſſen, daß ſie rücklings niederfiel, einen ſchweren SchäfM 
erlitt und auf der Stelle tot war. Der Verurſacher des unglatt 
Todesfalls, als der ihr Sohn gilt, wurde, wie verlautet, in Kn 
nommen.
Rheinheſſen.
 Ac. Worms, 7. Sept. Jubiläumskonzert. Den Höieüt 
des 40jährigen Jubelfeſtes des Geſangvereins „Sängerquartett”, u 
der Landtagsabgeordnete Frhr, von Heyl das Ehrenprotektorau 
            F=
nommen hatte, bildete das Konzert im Feſtſpielhaus, zu dem ſehr 
als einer Woche alle Plätze ausverkauft waren. Frau Henny kpt 
vom Kölner Opernhaus und Hubert Mertens von der glcichen me 
waren die Soliſten. Nach verſchiedenen Liedern und Chören, be= in 
der wunderbare Sopran der in Worms geborenen Sängerin Truße 
feierte, folgte das Hauptwerk des Abends: „Bonifazius”, das urneer 
Leitung des Vereinsdirigenten Niebergall eine glänzende Wie-eße 
fand. Henny Trundt als Heidenprieſterin, Mertens als Bomis,, 
und die beiden Chöre: Sängerquartett und Männergeſamun 
brachten die religiöſe Stimmung des Werkes ausgezeichnet zur Eelg, 
und nach ergriffenem Schweigen brach ein endloſer Jubel aus 
Pfälzer Lutherfeier. Mit einigen Hundert hatte 
            mie=
rechnet und nicht weniger als 3000 Beſucher kamen! Mit einem 
            Gor=
zuge und mit Rheindampfern und ſie trafen ſich gegen ½12 Dm 
Lutherdenkmal, wo Plarrer Walter Worms die Pfälzer Prot uun 
begrüßte. Dann hielt Pfarrer Lind=Speher eine 
            tiefempfundewen=
ſprache mit den Schlußworten: „Eine feſte Burg iſt unſer Getm 
welche die Verſammlung laut einſtimmte. Umrahmt war die /* 
mit Poſaunenchören des Wormſer Poſaunenchores, der am Nat 
Tage ſein Stiftungsfeſt beging. Dorthin kamen am Mittag auch viw 
Gäſte, während der Reſt ſich zu einer Feier im Rheinkaffee verſaunt.
 Mverſteigert w 
ua
Oberheſſen.
 v. Gießen, 4. Sept. Der Wahlkreisausſchuß der Deutſchen 94 M0ll Bleichſtraße 
partei im Wahlkreis Heſſen=Naſſau hielt hier eine gut eite M0angsweiſe ge 
Tagung ab. In wohlbegründeter längerer Entſchließung naduer werden, insbeſo 
Schulausſchuß Stellung zum Geſetzentwurf über das zu ſchaſde File, 2 Bilder, 1 
Reichsſchulgeſetz. As wurden aus nationalen und lieler Frad, 1 Bild im 
Gründen eine Reihe von bedeutſamen Forderungen erhoben. T (0iſch. 1 Stän 
müſſe in den Gebieten der heutigen chriſtlichen Simultanſchule 5 /41 
            Nähmaſchin=
bewährte Schulttp erhalten bleiben, auch müſſe ſeine weiter 
            En=
lungsmöglichkeit ſichergeſtellt wuden. Der Beamtenausſchuß des PI Nron im Anſchl. 
kreiſes fordert in ſeiner Entſchließung die Anpaſſung der B=wlym Ort und 
gehälter, insbeſondere auch in den unteren Stufen, an die tatſäägen Nobe 108 
Teuerungsverhältniſſe, ferner eine Beſoldungsreform, die unte e /F ſſeim & Güntl 
behaltung der bewährden Seiten des Gruppenſyſtems auch die Qau 
Eut, den 7. Sept 
des frühen Laufbahnſyſtems im weiteſten Umfange verwerte. Fer 
wird die endliche volle Gleichſtellung der Alt= und Neupenſionen vom.) ſungermant 
h. Lauterbach, 1. Sept. Die Pläne zum Stadt=Schriß, /volljieher in 
            g=
and Volksbad ſind nunmehr von Stadtbaumeiſter Braun f 
geſtellt, nachdem der Stadtvorſtand die Baukoſten in Höhe von 3/ LLandes=Heil= u 
Mark bewilligt hat. Die Badeanſtalt ſoll 70 Meter lang und 25M (Mhlippshoſwitg 
breit werden, das Schwimmbecken erhält eine Länge von 50 Metere! /n af dem Mo= 
2 bis 3,5 Meter Tiefe, das Badebecken ſoll 20 Meter lang werder. 
Geſamtwaſſerinhalt beträgt 2782 Kubikmeter. Im Winter ſoll Beee7? ſcens zur 9 
i. 27 bis 3. 
ſamtfläche als Eisbahn benutzt werden. Die Anſtalt kommt 
Nen: 
Lauter, von der ſie auch geſpeiſt werden wird.
 ireitag, den 9. 
MUhr, ſollen in
 * Wetzlar, 6. Sept. Sein 80jähriges Jubelfeſt konsti 
Sonntag unſer Turnverein, einer der älteſten des Gaues 7 
und des Mittelrheinkreiſes, begehen. Die Glückwünſche des Mitten” 
kreiſes überbrachte Arthur Pfeiffer, der dem verdienſtvollen Tu ni. 
des Wetzlarer Turnvereins den Ehrenbrief überreichte. Für den 2e 
gau Heſſen ſprach Schriftleiter Schneider. Butzbach, für die Stada* 
lar Rektor Richard, für den Kreisvorſtand Dauner=Frankfurt a. 2 
Namen des Jubelvereins dankte der erſte Sprecher Allmenröder=A—”
Pminzig den dver Eunten-
 Weltberühmte Lisarettenmarken 
verdanken ihren Ruf meist der 
Eigenschaft,dass ihre als gut er 
kannte Geschmacksrichtung von 
Jahr zu Jahr ohne die geringste 
Abweichung erhalten bleibt. Sie 
haben sich ganz unabhängig 
            ge-
macht vom Ausfall der jeweiligen 
Tabakernte, Sie sind, wie der Fach 
mann sagt, nach dem,„ Prinzip der 
drei Ernten hergestellt. Das heisst, 
es wird niemals die jüngste Ern 
te allein verarbeitet,es wird 
            viel-
mehr planmässig ein Lager aus 
den drei letzten Tabak Jahrgängen
 unterhalten. Hierdurch allein ist 
es möglich, die durch den 
            wech-
selnden Ausfall der Ernten beding 
ten Geschmacksunterschiede aus 
zugeichen. 
Das Prinzip der drei Emtenhat 
aber noch einen anderen Vorzug, 
der mindestens ebenso wichtig ist. 
Gute Orienttabake brauchen zwei 
bis drei Jhre, um in das Stadium 
ihrer höchsten Reife zu gelangen. 
Es hiesse ihre Qualität vergeuden. 
wollte man sie verarbeiten,bevor 
Sie den Höhepunkt dieserEntwick 
ung erreicht haben.
 Das sind so ungeheure Vorzüge 
des Prinzips der drei Ernten, dass 
wir es uns längst zu eigen gemacht 
haben. Die Belastung, die mit der 
Unterhältung eines drejjährigen 
Tabaklagers verbunden ist, fällt. 
nicht ins Crewicht gegenüber dem 
Vorsprung an Qualität. 
UUnsere Zigaretten sind jahrein, 
jahraus gleichmässig in ihrer 
Pischung, sie haben einen 
            ausge-
reift edlen Geschmack, der sie be- 
Sonders bekömmlich macht. 
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Löwenbrück 8R. Guidenring 10R
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Md ailo Weizenn 
HinBugsmehl 
Der 16000 Kilo A 
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garren, 40/
ſtuummer 249
 Hhafveide Berpachtung. 
Montag, den 12. Septemb. 1927,/B0/4 Berſteigerang 
m. ittags 11½, Uhr, wird die Win=
Donnerstag, den 8. Geptember 1927
Geite 9
 ſichafweide, beſtehend in 640 Morgen 
ſie, ſubmiſſionsweiſe verpachtet. 
            An=
ſt, ſind bis zu dieſem Termin 
            ſchrift=
lei der unterzeichneten Stelle ein= 
(13873 
ich en. 
t=Sdorf, den 7. Sept. 1927. 
Heſſiſche Bürgermeiſterei. 
Vorenz.
Re-
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Samstag, den 10. September, 
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mittags 4 Uhr. Beginn: Kaſtanienallee am 
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Waſten, 3 Mille Zigarren, 1 Sofa 
ein digrohrgarnitur, 1Schreibmaſchin 
r aPrivat”, 14 Säcke 
            Weinflaſchen=
hri, 3 Gasherde „Junker=
            Nuh=
tFühler, 1 Schreibtiſch. 1 Sofa, 1 
icheſchrank, 1 kl. weißer 
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ſchrank, 1 dreiteiliger Kleiderſchrant 
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ſnine, Senator”, 1
            Schreibmaſchinen=
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rs „Allright”, 1 kl. Kaſtenwagen 
ammophon, trichterlos, 1 Sofa
leunpe,
 9-blechgarage, 4 Dtzd. E 
Vrrenſchränke, 1 große La 
Archerſchrank, 2 Anzüge,
 hrge 
            Schlafzi=
in mt verſteig 
i lomatſchreib
 Oecke, 3 Bilder, Komponiſten. 
urnſtadt, 8. September 1927. 
Portner, 
Gerichtsvollzieher.
 Weigerungs Ange 
 m Freitag, den 
h. 10 Uhr, ſollen
 rt werden, insbeſondere: 
Affelei, 2 Bilder, 1 Raucht 
5rrad, 1 Bild im Goldre 
Heibtiſch, 1 Ständerlampe, 1 
eſſel. 1 Nähmaſchine. 
mer hieran im Anſchluß um 
9s an Ort und Stelle Lieb=
 Leuſtraße 108 
Nuno (Keim & Günther). (13887 
zmiſtadt, den 7. Sept. 1927. 
Jungermann 
ſichtsvollzieher in Darmſtadt.
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Verbrauchsgegenſtände: 
Stück Zigarren, 400 Kilo Rauch= 
2500 Rollen Kautabak, 116 Kilo 
500 Kilo weiße Kernſeife, 2000 
ereifenſchnitzel, 1200 Kilo gelbe 
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M-o kalzinierte Soda, 2000 Kilo 
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Mi. o Margarine, 600 Kilo Kofos= 
RN Kilo Mohnöl, 400 Kilo Schweine= 
:—600 Kilo Rinderfett, 2000 Kilo 
Weker, 200 Kilo Senf. 2500 Kilo Boh= 
W Ar0 Kilo Erbſen, 1000 Kilo Linſen, 
MRi v Miſchobſt, 5000 Kilo Marme= 
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            äuße=
rer Erscheinung und Motorleistung, 
in Komfort und Bequemlichkeit stellt er 
die besondere Leistung einer großen und 
fortschrittlichen Organisation dar, der 
Chevrolet=Werke, hinter 
denen General Motors 
mit seinen außerordentlich 
großen Hilfsmitteln steht.
 Dauerhaftigkeit und Stärke des 
            Wa=
gens — in jahrelanger Erprobung auf den 
Prüfstrecken von General Motors bewährt. 
Eine moderne Konstruktion — 
            ent=
wickelt aus umwälzenden 
            Forschungs=
ergebnissen der wissenschaftlich 
            techni=
schen Versuchsanstalten von General= 
Motors. 
Ein bezaubernd schöner Stil und 
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bekannten Fisher=Karosserien eigen ist. 
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 Lpd. Kaſſel. Ein Polizeibeamter, der an der 
Exkurſion zur Unſchädlichmachung des in Wahnſinn 
verfallenen Klaus in Niedermöllrich teilnahm, gibt 
über den Verlauf des Kampfes folgende Schilderung: 
Gegen 10 Uhr abends rückten wir in einem 
            Poli=
zeiſonderwagen mit ſieben Mann und einem Offizier 
ab. Als wir nach Niedermöllrich kamen, bemerkten 
wir Hunderte von Menſchen auf den Beinen, und 
alle ſo verteilt, daß man das Gefühl hatte: Hier 
konzentriert ſich alles um einen gefährlichen Punkt. 
Bald waren wir in der Nähe des Hauſes des 
            feſt=
zunehmenden Klaus. Etwa 12 bis 15 
            Landjägerei=
beamte erklärten uns, daß Klaus mit einem 
            Kara=
biner arbeite und ſehr ruhig Schuß für Schuß 
            ab=
gebe. Wir gingen in Deckung und begannen ein je 
in zehn Minuten Abſtand wiederholtes 
            Karabiner=
feuer auf den Bau. Die Nachbarhäuſer waren alle 
verlaſſen. Klaus erwiderte unſer Feuer mit ſicheren 
und ruhigen Schüſſen. So zerſtörte er mit einem 
Schuß den Scheinwerfer unſeres Wagens. 
            Regie=
rungspräſident Friedensburg veranlaßte dann die 
Herbeiholung eines Panzerwagens, des gefürchteten 
„Moritz‟. Dieſer traf mit ſieben Mann und einem 
Offizier bald ein, und bei Morgengrauen ging man 
zu einem umfaſſenden 
            Handgranaten=
angriff auf das Haus über. In jedes 
            Zim=
mer wurde eine Handgranate geſchleudert, 
worauf Klaus ſofort mit weiteren Schüſſen 
            ant=
wortete. Nachdem ein Bund Handgranaten an der 
Haustür in der Nähe des Kellers zur Exploſion 
            ge=
bracht war, flüchtete Klaus in den Keller. Der 
Panzerwagen rollte vor die Haustür und gab 
            Ma=
ſchinengewehrſalven gegen das Haus ab, 
doch noch immer war der Gegner nicht demoraliſiert, 
und ſchoß kalt und verwegen aus den Kellerluken. 
So mußten wir die furchtbare Aufgabe erfüllen 
und warfen wieder einige Bündel Handgranaten in 
die Fenſter. . . Noch ein oder zwei Schuß. .. dann 
Ruhe. ... 
Einige ſpringen vor. Revolverſchüſſe abgebend 
dringen ſie durch die verwüſteten und 
            verbarrika=
dierten Zimmer. Nichts da. Schießend und langſam 
Deckung nehmend gehts in den Keller. Da liegt er! .. 
Ein zuſammen gekrümmter Körper, der wie unter 
einem elektriſchen Schlag ſich zuſammengeriſſen hat. 
Stillſchweigend ſtehen wir vor dieſem Manne, der 
uns als Lebender einmal angehörte, der mit uns ſich 
verpflichtete, den Staat und ſeine Inſtitutionen zu 
ſchützen. Heute mußten wir ihn nach einem 
            wahn=
witzigen Kampfe, der uns alle aufrieb, im Verlauf 
einer Schreckensnacht töten. 
Vor dem Schreckenshauſe hatten ſich in den frühen 
Morgenſtunden die Bewohner des Dorfes 
            verſam=
melt, die das grauenhafte Ereignis der Nacht 
            be=
ſprachen. Das Haus ſelbſt iſt ſtark demoliert. 
In den einzelnen Räumen ſind unzählige Einſchläge 
von Kugeln feſtzuſtellen, im Innern ſind die Möbel 
zu Verteidigungszwecken von ihrem Standort 
            ab=
gerückt, die Fenſterſcheiben ſind durch Schüſſe 
            zer=
trümmert, ein Teil der Treppe iſt durch die 
            Hand=
granaten abgeriſſen. Ueberall die Spuren des nahezu 
elfſtündigen Kampfes. 
Der erſchoſſene Oberlandjäger Wille, der im 
Anfang der fünfziger Jahre ſtand, war erſt vor 
einigen Jahren von der Kriminalpolizei in Frankfurt 
am Main nach Niedermöllrich verſetzt worden, wo er 
ſich allgemeiner Beliebtheit erfreute. Der Zuſtand 
der verletzten Polizeibeamten iſt beruhigend. Ein 
junger Polizeibeamter allerdings, dem ein 
            Hand=
granatenſplitter die Knieſcheibe zertrümmerte, wird 
wohl dauernd dienſtunfähig ſein. 
Ueber die Motive der Schreckenstat wird 
            be=
kannt, daß der Vater des Klaus vor einigen Jahren, 
nach dem Tode ſeiner Frau deren jüngere Schweſter 
heiratete. Der Sohn Heinrich konnte ſich mit der 
Stiefmutter nicht abfinden. Um Kleinigkeiten 
            ent=
ſtanden die erbittertſten Streitigkeiten. Bereits vor 
längever Zeit hatte Klaus ſeine Stiefmutter einmal 
mit Erſchießen bedroht. Auch im Dorf war er als 
gewalttätiger Raufbold bekannt. Vor einigen Jahren 
erhielt er bei einer Schlägerei einen Schlag mit 
einem Bierſeidel über den Kopf. Die Folgen dieſes 
Schlages ſoll er nie ganz überwunden haben. In der 
letzten Zeit machten ſich bei ihm mehrfach Fälle von 
Jähzorn bemerkbar. Am Montag abend kam es 
            wie=
der zu einem heftigen Auftritt zwiſchen Heinrich 
Klaus und ſeiner Stiefmutter. In einem Anfall von 
Tobſucht bedrohte er alle im Hauſe anweſenden 
            Per=
ſonen mit Erſchießen. In ihrer Angſt verließen die 
Angehörigen fluchtartig das Haus und brachten ſich 
in der Nachbarſchaft in Sicherheit.
 Der Sieger im Sachſenflug. 
Die große Prüfung der Kleinflugzeuge.
Eberhard von Conta
 hat mit ſeinem Meſſerſchmitt=Kleinflugzeug M 19 
den erſten Preis (30000 Mark) im Sachſen=Flug 
gewonnen. Auch der Pilot des zweiten Meſſerſchmitt= 
Eindeckers, Theo Croneiß, konnte bei der 
            Leiſtungs=
prüfung die gleiche Wertung mit Conta erringen.
 „Sauſewind” mußte ſich mit dem dritten Platz vor 
den übrigen elf Teilnehmern begnügen.,
 Nuntius Pacelli, 
Doyen des Berliner Diplomatiſchen Korps, hat mit anderen höheren Gäſten des 
            Katholiken=
tags zu Dortmund den Untertagebetrieb der Zeche Dorsfeld beſichtigt. In der vorderen Reihe 
ſtehen von links nach rechts: Stadtrat Mengelkamp, Erzbiſchof Piſani=Rom, Biſchof Dr. Klein= 
Paderborn, Nuntius Pacelli, Prälat Centos, Reichstagsabgeordneter Prälat Prof. Dr. Kaas, 
Bergwerksdirektor Tengelman und Dechant Röttgers.
Reichswehr bei der Noternte.
 Reichswehr=Abteilungen 
ſind am Werke, um die bedrohte Ernte auf dem ſchnellſten Wege einzubringen. Die Heeresleitung 
hat im Intereſſe der Brotverſorgung ganze Abteilungen vom Manöver abkommandiert.
 Der neue Flugzeugiyp „Ente‟, 
eine umwälzende Neuheit.
 DD. Bremen. Auf dem Flughafen Bremen 
wurde am 2. und 5. September von Direktor Wulf 
der Fokker=Wulf=Flugzeugbau=A.=G. ein neuer 
            Flug=
zeugtyp eingeflogen, der zum erſten Male ſeit 
1½ Jahrzehnten eine völlige Umwälzung und einen 
entſcheidenden Fortſchritt gegenüber der bisherigen 
Flugzeugform, die letzten Endes vom Vogel ſtammt, 
bedeutet. Die Fokker=Wulf=„Ente” ſtellt die 
            bishe=
rigen Verhältniſſe buchſtäblich auf den Kopf. Für den 
Zuſchauer entſteht vollkommen der Eindruck, als flöge 
das Flugzeug rückwärts, da der große Hauptflügel 
mit den beiden 75=PS=Siemens=Motoren hinten, die 
bisherigen Schwanzfloſſen und Steuerorgane dagegen 
vorne liegen. Das Flugzeug läßt ſich grundſätzlich in 
ſeiner Anordnung nicht überziehen, d. h. auch durch 
die größten Fehler, des Führers nicht in jenen 
            ge=
fährlichen Zuſtand bringen, der heute noch drei 
Viertel aller gefährlichen Abſtürze verurſacht. Die 
Maſchine kann ſich ferner beim Start und bei der 
Landung unmöglich überſchlagen, da anſtatt des nach 
hinten gehenden Schwanzes ein weit nach vorn 
            aus=
ladender Hals vorhanden iſt. Aus dieſem Grunde 
läßt ſich das Flugzeug auch am Boden ohne 
            Ueber=
ſchlagsgefahr bremſen, was von größter Bedeutung 
bei eng begrenzten Plätzen iſt. Aber ſelbſt beim 
            An=
rennen an Hinderniſſe ſind die Inſaſſen, da ſie weit 
hinten ſitzen, viel beſſer geſchützt, als bei dem 
            üb=
lichen Flugzeugtyp. Die beiden erſten Flüge, denen 
nur wenige eingeweihte Fachleute und Preſſevertreter 
beiwohnten, geſtalteten ſich ſehr eindrucksvoll. Das 
Flugzeug ging ſehr leicht und ſchnell bis auf 250 
Meter Höhe. Intereſſant iſt, daß die Ideen zu dieſer 
Neukonſtruktion bis ins Jahr 1908 zurückreichen, wo 
Fokker mit ſeinem Bruder Wilhelm zuſammen das 
erſte Patent auf den „Enten”=Typ erhielten und auch 
die erſten Flugverſuche ausgeführt wurden. Der 
neue Flugzeugtyp wird in den nächſten Tagen von 
dem D. V. L. abgenommen werden.
 Der neue Bordfunker Könneckes. 
Magdeburg. Könnecke hat den Funker
 Lerche gebeten, ihn auf ſeinem Transozeanflug 
zu begleiten. Lerche hat zugeſagt und beabſichtigte, 
ſich am Mittwoch im Flugzeug nach Köln zu begeben.
Juwelendiebſtahl im Autobus.
 Berlin. Schwer beſtohlen wurde der hieſige 
Vertreter einer Pariſer Brillantenfirma, der ſchon 
lange im Weſten Berlins wohnt. Er hatte aus 
Paris eine Sendung im Werte von 45 000 
Mark erhalten und wollte ſie hieſigen Juwelieren 
vorlegen. Die Wertſachen trug er in einem 
            Brillan=
tenportefeuille in ſeiner Mappe. Er fuhr mit einem 
Autobus zur Ecke Unter den Linden — Friedrichſtraße. 
Als er dort die Sendung einem Juwelier zeigen 
wollte, entdeckte er, daß das Portefeuille aus der 
Mappe verſchwunden war. Es hatte in 60 Briefchen 
Brillanten aller Größen, bis zu 4½ Karat, enthalten.
 Das Umſchlagsbild des Domela=Buches 
beſchlagnahmt. 
Berlin. Der Umſchlag des von Harry Domela 
veröffentlichten Buches über ſeine Abenteuer, auf dem 
das Bild des Prinzen von Preußen dem Bild 
            Do=
melas gegenübergeſtellt worden war, iſt, wie die 
„B. Z.” meldet, nunmehr auf Antrag des 
            Vertre=
ters des Prinzen gerichtlich beſchlagnahmt worden. 
Ueber die Einziehung und Vernichtung des 
            Buchum=
ſchlages wird vor dem Amtsgericht Charlottenburg 
demnächſt verhandelt werden. 
Schießerei in einem Anwaltsbüro. 
London. Die Blätter melden aus New 
York: Als fünf Männer im Büro eines 
            Rechts=
anwalts im 9. Stock eines Gebäudes nahe des 
            Har=
vard Clubs eine Sitzung abhielten, zog einer von 
ihnen plötzlich eine Piſtole und begann zu ſchießen. 
Zwei Rechtsanwälte ſprangen aus dem Fenſter, um 
den Kugeln zu entgehen. Einer war ſofort tot, der 
zweite wurde ſo ſchwer verletzt, daß man an 
ſeinem Aufkommen zweifelt. Ein dritter Teilnehmer 
an der Sitzung brach in ſeinem Stuhl, von zwei 
Kugeln in der Bruſt getroffen, tot zuſammen, 
            wäh=
rend der vierte, der nach dem Lift eilte, vor der Tür 
tot zuſammenſtürzte. Der Täter iſt flüchtig. Es wird 
angenommen, daß Vermögensſtreitigkeiten der Anlaß 
der Schießerei war. — Offenbar hat einer der zur 
Beſprechung über einen Grundſtückskauf Anweſenden 
ſich für bedroht gehalten und zwei der 
            Anweſen=
den gteötet. Der dritte ſprang aus dem Fenſter, 
ſtürzte auf zwei Vorübergehende, die zu Boden 
            ge=
worfen wurden und blieb tot auf dem Pflaſter liegen. 
Der eine der beiden Paſſanten wurde ſchwer verletzt. 
Ueberfall auf einen Eiſenbahnzug. 
London. Vierzig Räuber griffen einen 
Eiſenbahnzug bei der Station Jararasco, an der 
San=Paolo= und Rio=Grande=Eiſenbahn, an. Sie 
beraubten die Paſſagiere, ſetzten zwei 
            Eiſenbahn=
wagen in Brand, plünderten den Zug und zwangen 
den Lokomotivführer zurückzufahren.
 Rieſenunterſchlagungen im 
            jugofta=
wiſchen Innenminiſterium.
 Budapeſt. Nach einer Blättermeldung aus 
Belgrad iſt der Kaſſierer des Miniſteriums des 
Innern, Simon Stetitſch, auf Anordnung 
des Unterſuchungsrichters verhaftet worden, da 
er der Unterſchlagung von 1 645 000 
Dinar bezichtigt wird. Der Kaſſierer behauptet, 
daß er die Summe auf direkte Weiſung des 
damaligen Innenminiſters 
            Maximo=
witſch der Kaſſe entnommen und ohne ordentliche 
Buchung dem Miniſter zur Verfügung geſtellt habe. 
Er wies dem Unterſuchungsrichter photographiſche 
Duplikate jener ſchriftlichen Weifungen vor, die über 
die Verwendung der Summe vorliegen. Die 
            Origi=
naldokumente will er erſt in der Hauptverhandlung 
vorlegen, weil er befürchtet, daß ſie ihm geſtohlen 
und vernichtet werden könnten.
 * Die Ozeanfliegerei hat wieder drei S 
leben gefordert: Das amerikaniſche Flugz zu 
Glory” mit ſeinen beiden Piloten, Bertaun / 
Wittehill und den Herausgeber des „Daily I 
Philippe Kayne, muß als verloren geltim 
Apparat iſt am Dienstag abend in Old O= 
Staate Maine aufgeſtiegen, um nach Rom zu 
Ausgerüſtet war die Maſchine mit einem Pf. 
rat, eingerichtet zum Senden und Empfanger, 
hatte man ein Patent=Rettungsb= 
Bord, das eine Tragfähigkeit von 1000 K= 
und mit zwei Rudern verſehen war. Bel 
das Flugzeug mit 12600 Pfund Benzin n 
Die Tragflächen des Apparates hatten eitnn 
farbenen, der Unterbau einen ſilbergrauen 
Das Flugzeug führte die amerikaniſche Flee 
das Kennzeichen N. K. 703. Das Radiorufze: 
W. R. H.P. — Nach dem gut verlaufenen Sd 
fen von Zeit zu Zeit Funkſprüche bei den 
niſchen Stationen ein, und jeweils den 
Stand des Apparates anſagend. Trotz der
 Belaſtung iſt der Apparat ziemlich ſchnell 
Mittwoch vormittag 11.15 Uhr lief ein le 
ſtümmeltes Telegramm ein, von dem ledäilbe 
Wort: „Alles wohl” aufgenommen werden 
Kurz danach funkten jedoch die amerikaniſche mit 
fer „Lapland” und „Harmania”, ſie hätter, (.1 
Rufe der „Old Glory” gehört und hätten Fho 
auf die Suche begeben. Als letzte Poſi=iov 
45 Grad nördliche Breite und 41 Grad weſtli. zem 
angegeben. Das wäre etwa 900 Kilometer I 
Race entfernt und auf der Linie der groß ienſt 
atlantiſchen Dampfer. — Die Hilferufe Esu 
zeuges haben in New York große Erregun po 
gerufen. Die Leitung der amerikaniſchen Aä)5ß 
fahl ſofort den auf dem Meer befindlichern 
ſchiffen, ſich ſofort nach der Unglücksſtelle 
geben. Inzwiſchen wird von anderen Ozean:
            we=
gefunkt, daß ſie ebenfalls die Hilferufe des Futzi 
ſehr deutlich gehört hätten, doch ſeien dieſe IEſie 
emer 2i 
abgebrochen. Man nimmt an, daß das jF 
erder 
einen Motordefekt erlitt und infolgeLyſſaf
 das Waſſer niedergehen mußte. Wenn m9 
Ozeandampfer nur etwa vier Süue 
af 
brauchen, um in die Nähe der Unfallfel 74 ndet worden 
kommen, ſo muß doch darauf hingewieſen, he mn unſeres Ve 
daß von allen Teilen des Atlantik ſchwer=Seegfnt berief. 
gang gemeldet wird. Sollten die Flieger 
kommen ſein, ihr Rettungsboot flottzumackhrann 
wäre vielleicht Ausſicht ſie zu retten, wenm erild. Die Priv. 
Wetter vorherrſchen würde. So aber muß A.9Wizien So 
mit gerechnet werden, daß auch dieſe dre ſ Men auf die 
flieger den Wellentod gefunden haben. /7+ Ggalt au
Die Notlage der „Old Glul
 Kampf um 
im es vorn
wurde der
 Wie die Deutſche Seewarte ze 
S.O. S.=Rufen der „Old Glory” bemerkt, befin ſiüte 
das Flugzeug in dem kritiſchen Gebiet, wo k4M074 heſem Jahre zu 
maſſen von dem Pol her auf den Aegucnsou Beſtimmur 
ſtoßen. Es herrſchen dort recht böige Süſſitl wude um 
1½ von 
winde, bei ſtarken Regenfällen. 
Die Independent Wireleß Company m /tuuck 2. hn M 
echuiſſen erru 
2 Uhr nachmittags, mitteleuropäiſcher Zeit, d.xhiſ. Weßen war 
im Nordatlantiſchen Ozean berichteten, daß hen 
Seegang und ſtarker Wind 
            herrſch=
halb werde die Auffindung der „Old F 
und die Rettung der Flieger ſchei 
ſein.
 Auf der Suche nach „Old Gl 
TU. New York, 7. September. Der — 
„Transſylvania” hat auf die S.Or2N 
der „Old Glory” ſeinen Kurs geändert, — 
Flugzeug zu Hilfe zu eilen. „Old 
            Glork=
det ſich nach Schätzung des Dampfers auf Gai 
S. O. S.=Rufe 83 Meilen von der „Transſ 
entfernt, 49,50 Grad nördlicher Breite und 41 4 
weſtlicher Länge. Schiffsberichte betonen, 
            de-
ſichts des ſtärkeren Wellenganges auf dem 
Hilfe vor Tagesanbruch wahrſcheinlich u—7 
ſein werde.
An der Unglücksſielle.
 EP. New York, 7. Sept. Der 2 
„Pennſylvania” (nicht, wie zuerſt 
det Transſylvania”) fing neue Hilf 
der Flieger auf, in denen geſagt wird 
ſich noch über Waſſer haltem 
Dampfer teilt ferner mit, daß ihm n ſe 
genaue Lage der Flieger bekannt ſei. Ex 
noch vor Anbruch der Nacht an der Fl.F 
einzutreffen. 
Der Dampfer „Pennſylvania” hat L‟ 
der „Old Glory” gefunkte Unglücksſtelle el 
ohne jedoch bis jetzt eine Spw 
den Fliegern gefunden zu haben. Es 
ſchwerer Seegang. Die Suche nach den 
gern wird fortgeſetzt.
 „Sir John Carling” 
nach London geſtartet.
 Harbour Grace. Das Flugzeu2 
John Carling” iſt zu ſeinem Transatlam 
nach London geſtartet. 
Skandal in einem Neapeler Theate”. 
* Neapel. Im Politeama in Neapel 
zu einem ungeheuren Skandal. Als die 9 
ſchöne Tänzerin Giuſeppina Setag” 
der Bühne erſchien und zu tanzen begann, ſtum 
ein junger Mann aus dem Zuſchauerraum min 
Peitſche in der Hand auf ſie zu und ſchl1 Künſtlerin blutig. Das Publikum-" 
in wilde Aufregung. Der Attentäter erwies ſE 
der Ehemann der Tänzerin, der ruhig em1 
daß er ſeiner Frau das öffentliche Tanzen be— 
habe, und daß er ſie zum Gehorſam zwing.‟ 
Er wurde verhaftet
ſtuummer 249
Donnerstag, den 8. September 1927
Geite 11
Oputt Ohler und Tarnen.
 DDie Reiſe nach Bologna. 
Von Friedel Berges. 
anch endlos langen, trüben Regentagen lacht die Sonne wieder. 
ſt der Montag, der Tag meiner Abfahrt. Und ich wünſche, daß 
MeFdue Wetter ein gutes Omen für meinen Start bei den 
            Europa=
echaften in Bologna ſein möge, ein gutes Omen für mich, wie 
o deutſchen Farben überhaupt. Ich bin der letzte, der von den 
Uyn 36 Teilnehmern in München eintrifft, nur eine Stunde vor 
Mſ-iterfahrt nach den ſonnigen Gefilden Italiens. Ein reges 
            Trei=
ierſcht auf dem Bahnſteig, denn eine große Anzahl der Münchener 
ämmer läßt es ſich nicht nehmen, uns i letzter Stunde noch einen 
ſü wögruß zuzurufen. Es wurde unter Scherzworten Quartier 
            ge=
eie Tatſache, bei der es nie ohne Zwiſchenfälle abgeht, denn 
Splafwagen iſt ja ſchließlich kein Hotel. Doch endlich klappt alles, 
uter den Zumfen der Zurückbleibenden rollen wir langſam die 
örner Bahnhofshalle hinaus. Der öſterreichiſche Schaffner iſt ſo 
uaswirdig, d. h. für ein paar Schilling, unſere Päſſe an ſich zu 
uſs= und ſo können wir einer ungeſtörten Nachtruhe entgegenſehen. 
reinem Schlafkameraden, es iſt „Ete” Nademacher, will die er= 
Machtruhe nicht kommen. Während ich langſam in Morpheus 
t ineingleite, ſitzt er noch leſend auf dem Bett. 
5— lauter Zuruf weckt mich um 5 Uhr in der Frühe. Wir ſind 
e Grenze. Am Brennerpaß. Die italieniſche Zollkontrolle macht 
ie Sache leicht. Keinen Koffer brauchen wir zu öffnen. Und 
            wäh=
der Zug in die erwachende Alpenwelt hineindampft, erleben die, 
is vorgezogen haben, wach zu bleiben, zum erſten Male das packende 
huſniel des Alpenglühens. Und es iſt fürwahr ein unvergleichlicher 
a, wenn die ſchneebedeckten Kuppen der Bergrieſen zuerſt mit der 
hen Spitze in rötliches Gold getaucht ſcheinen, das dann langſam 
Frige des Verges hinabfließt. 
„rte in den Morgenſtunden eine angenehm kühle Temperatur 
            ge=
h— ſo empfanden wir die Hitze um ſo ſchlinmer, die nun einſetzte, 
ur Zug die oberitalieniſche Tiefebene durchfuhr. Kilometerlang 
y ſich die Felder aus, von keinem Wald unterbrochen, die Frucht 
trit und der Boden geborſten von dem glühenden Brand. 
3-8 italieniſcher Dreck heißt, haben wir Gott ſei Dank erſt erfah= 
Mas wir in Verona umſteigen und unſeren blitzſauberen 
            Schlaf=
werlaſſen wrußten. Es waren aber nur noch 3 Stunden 
            Fahr=
urd endlich, um 1.30 Uhr mittags, ſteigen wir an der Stätte unſe= 
F—kens in Bologna aus. 
Stadt iſt eine typiſch italieniſche, d. h. beſonders 
            charakteri=
ſd die flachen Dächer, über denen ein wolkenloſer Himmel blaut, 
ie den Häuſern vorgebauten Säulengänge, ſo daß man nicht 
            allzu=
ſucker der Sonne zu leiden hat. Der Nachmittag wurde von ſeiten 
p renmannſchaft mit Schlafen ausgefüllt. Lediglich das ja immer 
reugierige weibliche Geſchlecht konnte es ſich nicht verkneifen, 
Beſuch im Dom zu machen. Das iſt ihnen aber äußerſt ſchlecht 
ſtngn. Mit entrüſteten Gebärden wurden ſie hinausgewieſen, denn 
uen ärmelloſe Kleider. Ja, die Geiſtlichkeit iſt ſehr ſtreng hier, 
ſvis haben weidlich darüber gelacht. 
öe en Abend konnte man von den verſchiedenen Hotels, die jeweils 
füsge der bewohnenden Nation trugen, die Autos nach dem Sta= 
9xshafahren ſehen. Das Stadion bietet etwva 7000 Zuſchuern Platz 
.07 mit einer Länge von 50 X 30 Metern wohl als ideal 
            anzu=
ſet Wir werden morgen ſehen, in welcher Weiſe ſich die 
            Wett=
e abwickeln. 
ue Totſache möchte ich nicht unerwähnt laſſen, nämlich die, daß 
Nachmittag in einer Sitzung endlich ein Europäiſcher 
            Schwimimver=
iegründet worden iſt, in deſſen Vorſtand man den 
            Verbands=
hyrwart unſeres Verbandes, Herrn Walter Binner=Breslau, als 
Auident berief. 
Schießſport. 
Die Priv, Schützengeſellſchaft Darmſtadt 
eri letzten Sonntag, den 4. September 1927, ihre Mitglieder zum 
Mießen auf die eigenen Stände an der Griesheimer Chauſſee 
Xaen. E3 galt auf unſeren, herrlich inn Wald gelegenen, 
            Schießan=
ſen Kampf um die Vereins=Wanderpreiſe fortzuſetzen. Der 
            Be=
ur, um es vorweg zu nehmen, ſehr gut, auch hatten ſich in großer 
de Darmſtädter Bürger zu einem Spaziergang durch den ſchönen 
D 
Rhiner Wald verleiten laſſen, ſodaß es den Schützen an Zuſchauern 
nangelte. 
uegeſchoſſen wurde der Wenzel=Becher, der von Auguſt 
            Gunſch=
it dieſem Jahre zum 3. Male errungen wurde, und der den 
e,den Beſtimmungen gemäß, zu Eigentum erhielt. 
Gecter wurde um den von dem Protektor unſeres Vereins, dem 
ce zog von Heſſen, vor einigen Jahren geſtifteten Silberpokal 
tyſt, der von Mitglied Panl Kröh mit höchſter Ringzahl bei 5 
yn Schüſſen errungen wurde. 
a. Schießen war um 6 Uhr beendet. Die Schützen blieben noch 
beit mit Familie und Gäſten zur Preisverteilung und 
            anſchlio=
n gemütlichen Beiſammenſein im neuen Schießhaus zuſammen. 
a diesjährige Winter=Saalſchießen das aus beſon= 
Gründen in den großen Saal des Rummelbräus, Rheinſtraße, 
Etwwerden mußte, nahm am Montag, den 5. September 1927, ſeinen 
A. Mit dem Eröffnungsſchießen war ein internes Preisſchießen 
uen, zu dem eine Reihe ſchöner Preiſs geſtiftet worden waren. 
Be eiligung an dem erſten Abend war ſehr gut; es herrſchte echt= 
+ Schützemſtimmung. Die drei erſten Preiſe wurden von den 
ivern Endres, Storck und Spalt errungen. 
hrſchiitzenmeiſter Engel gab bei der Preisverteilung dem 
Rch. Ausdruck, daß unſere kommenden Schießabende ſo zahlreich 
Et ein möchten wig am Eröffnungsabend, um dadurch dem Schieß= 
Rirmer mehr neue Anhänger zuzuführen. 
Turnen. 
Rot=Weiß 1922, Darmſtadt, V. f. R. 
A den Meiſterſchaftskämpfen des A. D.T. im Duisburger Stadion 
Ind 4. September 1927 entſandte die Turnabteilung vier 
            Turne=
die ſämtlich Siege errangen. 
n Handgeräte=Fünfkampf erhielten Frl. Wally Edinger und Frl. 
4Lerkel beide den 3. Sieg mit gleicher Punktezahl. Frl Edinger 
h einen kleinen Schnitzer bei der Freiübung ſich einen beſſeren 
8 verſcherzt. 
Geräte=Sechskampf, dem ſchwierigſten Teil der Wettkämpfe für 
Imnen, errang Frl. Aenne Leithäuſer den 5. Sieg. Frl. Giſela 
er feld kam durk einen Verſager an 13. Stelle.
 Handball. 
Die Entſcheidungsſpiele des A. O. T. in Ouisburg. 
Wie bereits kurz gemeldet, konnte die Liggerſatzmannſchaft des 
Sportvereins 1898 am Sonntag den Titel „Deutſcher Bundesmeiſter 
1927 des Allgemeinen Deutſchen Turnerbundes (A. D.T.)” erringen. 
Zu den Spielen ſei noch kurz folgendes nachzutragen. Als die 
Mannſchaft nach 8ſtündiger Bahnfahrt mit 1½ſtündiger Verſpätung, 
infolge Verſäumung des Anſchluſſes in Mainz um 24 Uhr m Duisburg 
eintraf, gab es zunächſt eine ſtarke Enttäuſchung. Die Gaſtgeber, durch 
die Verſpätung irritiert, hatten die Ankunft erſt am anderen Vormittag 
erwarket und waren mit ihren zum Empfang bereitgeſtellten 
            Deputa=
tionen wieder abgezogen. So ſtand die Mannſchaft, für die 
            Privat=
quartiere vorgeſehen waren, allein am Bahnhof. Durch die 
            Unter=
ſtützung des Inhabas eines in der Nähe gelegenen Reſtaurants konnte 
aber der Generalquartiermeiſter nach 1 Uhr endlich gefunden werden. 
Hier lag ein Mangel in der Organiſation. Jetzt war nadüürlich der 
            vor=
gerückten Stunde und der Ausdehnung von Duisburg wegen en ein 
Unterbringen Privat nicht zu denken. Es mußte daher der Not 
            ge=
horchend geſchloſſen in einer Jugendherberge Unterkunft erfolgen. So 
waren dio Vorzeichen für uns zunächſt ſehr getrübt. Der Gedanke aber, 
auch eine Meiſterſchaft mit Hinderniſſen gewinnen zu können, nie 
            ent=
entſchwunden. 
Am Samstag nachmittag gings zum Stadion Duisburg, einer 
Sportplatzanlage, wie ſie nur ganz wenige Städte in Deutſchland 
            auf=
zuweiſen haben, und deren Hauptkampfbahn Sichtgelegenheit für 40000 
Zuſchauer bietet. An dieſe angeſchloſſen, iſt eine Wettkampfbahn für 
Schwimmer. Danebem liegt weiter ein herrliches Strandbad, das 
            Bade=
gelegenheit für tauſende von Erholungsſuchenden bietet. Dieſe Anlagen 
waren angetan, die Freude unſerer Leute zu heben, als ſie um 5 Uhr 
zum Vorrundeſpiele gegen den Meiſter von Schwaben antraten. 
Der Gegner konnte dem Kampfgeiſt und Elan unſerer Mannſchaft 
keinen großen Widerſtand entgegenſetzen und wurde mit 12:0 (Halbzeit 
4:0) überfahren. Die Tore erzielten: Daniel 5, Mayer I 3, Lohnes 
und Bernhardt je 2. Obwohl dieſes hohen Sieges an dieſem Tage 
mußten wir aber ſchon, daß uns am nächſten Tag ein härtener Kampf 
bevorſtand. Vor unſerem Spiel gegen Kornweſtheim hatte nämlich 
unſer Schlußgegner Schwarzenberg, der in der Vorrunde Freilos 
            ge=
zogen hatte, gegen Wermelskirchen 7:0 gewonnen, obwohl Sch. nur 
4 Leute aus ſeiner erſten Mannſchaft (wohlweislich überlegt) dabei hatte. 
Am Sonntag vormittag prangte das Stadion im Schmucke 
            zahl=
reicher Fahnen und bei herrlichem Sonnenſchein wurden die Vorkämpfe 
in der Leichtathletik ausgetragen. Ueber 400 Teilnehmer waren hieran 
beteiligt. 
Nachmittags 2.30 Uhr begann der Einzug der Gladiatoren unter 
Vorantritt einer Muſikkap=ile ins Stadion, woran über 1000 Turner 
mit einem großen Fahnenmeer beteiligt waren. Nach den üblichen 
            Be=
grüßungsanſprachen und Dankesworten der Prominenten begannen dann 
die letzten Entſcheidungen in den Bundesmeiſterſchaften. Das 
            Haupt=
intereſſe konzentrierte ſich natürlich auf das Handballendſpiel. Unter 
Leitung des Schiedsrichters Schumacher, Köln, trat die Darmſtädter 
Mannſchaft dem Gegner Schwarzenberg um 5 Uhr mit der Mannſchaft: 
Heuſer, Tüünger, Pabſt, Bauer, Mayer2, Schocke, Bernhardt, Lohnes, 
Maher 1 und Daniel gegenüber. 
Man merkte gleich, daß der Gegner unſere Stärke am Vortage 
durchſchaut hatte. Der Sturm, insbeſondere Matzer 1, gut abgedeckt. 
Dennoch gellang es uns, in der erſten Halbzeit in Abſtänden von je 
10 Minuten 3 Tore durch Lohnes und Mayer 1 zu erzielen. Halbzeit 
3:0. In der zweiten Hälfte des Spieles merkte man unſeren Leuten 
die Strapazen der Vortage und langen Reiſe doch etwas an. Unter 
Ausnutzung ſeimer körperlichen Ueberlegenheit und Anfeuerung ſeiner 
Landsleute konnte der Gegner 2 Tore aufholen. Unſererſeits ſcheiterten 
dagegen alle weiteren Angriffe an dem guten Arbeiten des gegneriſchem 
Torhüters oder an den Torſtangen. Mit dem Reſultat 3:2 und einem 
Eckballverhältnis 3:1 konntem wir mit dem Schlußpfiff des 
            Schieds=
richters um 6.10 Uhr als Bundesmeiſter den Platz verlaſſen. Mit dem 
Nachtſchnellzug 23,02 Uhr mußte der größte Teil der Mannſchaft 
            Duis=
burg verlaſſen, um bereits am Montag für den Beruf wieder 
            ge=
wappnet zu ſein. Eine Leiſtung! 
Fußball. 
V. f. R. Darmſtabt. 
Heute ſchon weiſen wir auf die am kommenden Sonntag in 
            Geins=
heim ſtattfindenden Verbandsſpiele der 1. und 2. Mannſchaft hin. Der 
Wunſch des Vorſtandes und Spielausſchufſes iſt der, daß alle Mitglieder 
die Mannſchaften ſo zahlreich begleiten, wie es am letzten Sonntag in 
Dieburg der Fall war, um auch hier den Spielern den nötigen Rückhalt 
zu geben. — Da die Bahnverbindung nach Geinsheim eine ſehr ſchlechte 
iſt, ſteht den Spielern und Inaktiven ein Auto mit Anhänger zur 
            Ver=
fügung. 
Sp.V. Roßdorf 1.—Sp.V. Lengfelb 2. 
Das in unſerer geſtrigen Nummer gebrachte Ergebnis des Spiels 
zwiſchen Roßdorf und Lengfeld hat der Druckfehlerteufel unangenehm 
entſtellt. Wir bitten richtig zu leſen: Sportverein Roßdorf 1.—
            Sport=
verein Lengfeld 2. 1:3 (0:1). 
Fechten. 
Rüdesheim gegen Darmſtadt (Junioren) 9:7, Wiesbadeu gegen Mainz 
8:8 Siege. 
Das geſtrige Freundſchaftsfechten in Rüdesheim zwiſchen den 
            Kampf=
mannſchaften des Wiesbadener und Mainzer Fecht=Klub endete bei 
gleicher Siegeszahl mit 4 Treffer Vorſprung des erſteren. Dagegen 
konnte die Ridesheimer Kampfmannſchaft gegen die Junioren des 
Darn ſtädter Fechklub einen knappen Sieg erzielen mit 55:65 erhaltenen 
Treffern. Unſtreitig hatten die Darmſtädter Fechter ihre Gegner zu 
leicht genommen, welchs zudem von ihrem Meiſter, dem Obmann des 
Kampfgerichts, Nutzen hatten und in gewohnter Umgebung fochten. Sie 
waren anfangs etwas matt, wohl Folgen der zuvorigen Rheinfahrt und 
Rüdesheimer Gaſtlichkeit, und mußten zunächſt einige nicht erwartete 
Niederlagen von der friſchen Rüdesheimer Mannſchaft hinnehmen. Erſt 
in der zweiten Hälfte der Kämpfe gingen die Darmſtädter ſchärfer ins 
Zeug und holten auf, konnten aber den Ausgleich gegen die von Anfang 
an zäh um den Sieg kämpfenden Rüdesheimer nicht mehr erzielen. 
            Meiſt=
waren dia einzelnen Geſechte ziemlich ausgeglichen, was auch der geringe 
Unterſchied von 10 Treffern bei 16 Gängen erweiſt, und erſt der letzte 
Treffer entſchied mehrmals Sieg oder Niederlage. Von den Darm=
 ſtädtern focht Adalbert Kötting ſehr korrekt und ſauber wie immer, abev 
nicht durchdringend genug im Angriff; Heinz Koch und Heinz Sack 
waren in guter Haltung, öfter zu hoch geſtellt, doch erfüllten ſie die auf ſie 
geſſetzten Erwartungen. Die Rüdesheimer Fechter arbeiteten ſehr 
            tem=
veramentvoll und ſtets ſcharf mit Klinge und Linie. 
Das engliſche St. Leger wurde am Mittwoch in Doncaſter von Lord 
Aſtors Book Law mit drei Längen vor Hot Night und Son and heir 
gewonnen. 
Hubert Houben ſtellte beim Sportfeſt in Dresden am Mittwoch 
einen neuen deutſchen Rekord auf, indem er die 300 Meter in 34,2 
            Se=
kunden durchlief.
 29. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſen=Lotterie. 
18. Tag der 5. Klaſſe. In der Vormittags=Ziehung vom 
6. September wurden gezogen: 2 Gewinne zu 10 000 Mk. auf Nr. 
8630; 2 Gewinne zu 5000 Mk. auf Nr. 314 190; 6 Gewinne zu 3000 Mk. 
auf Nr. 115 285, 178 066, 339 044; 6 Gewinne zu 2000 Mk. auf Nr. 
33 206, 105 278, 332 632; 32 Gewinne zu 1000 Mk. auf Nr. 43 564; 
43 921, 45 646, 94 417, 135 694, 160 753, 166 925, 168 413, 171 746, 
184 462, 27414, 245 475, 257 525, 271 309, N75 062, 982 656; ferner 
wurden gezogen: 82 Gewinne zu 500 Mark und 188 Gowinne zu 300 Mk. 
— In der Nachmittags=Ziehung fielen: 2 Gewinne zu 5000 Mk. 
auf Nr. 246 479; 12 Gewinne zu 3000 Mk. auf Nr. 56 496, 69 657, 114 551, 
142634, B0 344, R4 444; 18 Gewinne zu 2000 Mk. auf Nr. 27 529, 
33 615, 81632, 89 721, 97 607, 145 095, 165 793, 203 586, B1364; 
98 Gewinne zu 1000 Mk. auf Nr. 14 117, 66 727, 96 435, 112061, 125 906, 
140 690, 182 083, 188 159, 245 346, 265 139, 301 677, 318847, 331 135, 
343 934; ferner wurden gezogen: 70 Gewinne zu 500 Mk. und 218 
            Ge=
winne zu 300 Mk. — Im Gewinnrad verblieben: 9 Prämien 
zu je 500 000 Mk.; 4 Gewinne zu je 50 000 Mk., 2 zu je 25 000 Mk., 26 zu 
je 10 000 Mk., 48 zu je 5000 Mk., 140 zu je 3000 Mk., 216 zu je 2000 Mk., 
390 zu je 1000 Mk., 1258 zu je 500 Mk. und 3022 zu je 300 Mark. (Ohne 
Gewähr.)
 Rund=Funk=Programme. 
Frankfurt. 
Donnerstag, 8. Sept. 11.55: Uebertr. des Glockenſpiels aus 
dem Darmſtädter Schloß. o 13.30: Uebertr. von Kaſſel. Konzert 
der Kaſſeler Hauskapelle. o 16.30: Hausorcheſter. Anton Dvorak 
(geb. 8. Sept. 1841). Ouv Karneval. Largo. In den 
            Spinn=
ſtuben. Humoreske. Vier Lieder. Slawiſche Rhapſodie. Mazurek, 
Mitw.: Maria Noll (Sopran). 17.45: Aus den vergleichenden 
Lebensbeſchreibungen des Plutarch: Alexander, Julius Cäſar. 
O 18.15: Uebertr. von Kaſſel: Dir. Scheer: Kalkung, eine der 
wichtigſten Düngerfragen der Gegenwart. o 18.45: Dr. Noack: 
Das Deutſchtum in Rom. o 19.15: H. Schomburgk: Meine 
            ge=
fährlichſte Elefanteniagd. O 20.15: „Der Arzt wider Willen”, 
Sendeſpiel in drei Akten nach Moliere. — Anſchl.: Uebertr. von 
Kaſſel: Muſik. 
Stutigart. 
Donverstag. 8. Sept. 12.30: Schallplattenkonzert. o 16: 
Aus dem Küchenreich. O 16.15: Konzert. Dvorak: Ouv. Carneval. 
Zwei poetiſche Stücke. Slaviſche Tänze. 1., 2. und 4. Satz aus 
der Sinf. Aus der neuen Welt. Humoreske. Slav. Tänze. O 18.15: 
Uebertr. aus Freiburg i. Br.: H. Jannaſch: Der Werwolf im 
Abeſſinien. o 18.45: Aerzte=Vortrag: Krankenhäuſer und 
            Organi=
ſationen. e 19.15: Bäderſtunde. o 19.30: P. Deiſenhofer: 
Verkaufskunſt. O 20.15: Hörſpiel=Abend. Adam: Ouv. zu Die 
Nürnberger Puppe. — Miß Hobbs”, Luſtſpiel von Jerome K. 
Jerome. 
Zwiſchen 1 „und 2 Akt: Benatzky: Walzer aus 
Liebe im Schnee. — Zwiſchen 2. und 3. Akt: Fall: Potp. aus 
Dollarprinzeſſin. — Zwiſchen 3. und 4. Akt; Clutſam: 
            Neger=
wiegenlied. — Ende des 4. Akts: Souſa: Unter dem 
            Sternen=
banner, Marſch. 
Berlin. 
Donnerstag, 8. Sept. 12.30: Viertelſtunde für den Landwirt. 
D 15.30: W. Kannengießer: Der Schießſport und ſeine Bedeutung 
für die Leibesübung. O 18.30: Moderne türkiſche Lyrik. o 17: 
Funk=Kapelle. Mozart: Ouv. Gärtnerin aus Liebe. — Im 
            Roſen=
garten Mendelsſohns. — Boccherini= Menuetto. — Weber: 
            Auf=
forderung zum Tanz. — Schubert=Wilhelmi: Ave Maria. 
Chopin; Polonaiſe A=dur. — Tſchaikowsky: Meditation. Chant 
ſans paroles. — Liſzt: Ung. Rhapſodie Nr. 6. Grand galop 
chromatique. — Von 18—18.30 vorausſichtl. Uebertr.=Verſuche aus 
einem Flugezug. O 19.05: Reichsbahndir. Fuchs: Neues von der 
Lokomotive. 19.30: Karin Michaelis: Buch und Film. o 20: 
Dr. Unger: Moderne Verbrechertypen. O 20.30: Hochzeit. Leop. 
Mozart: Bauernhochzeit. — Eine Reihe von Hochzeitsgedichten und 
Liedern. Zum Schluß: „Zum Einſiedler”. Luſtſpiel von Benno 
Jacobſen. Perſ.: Sanitätsrat Schlomann; Bertha, ſeine Frau: Dr. 
Cornelius; Edith, ſeine Frau; Ferdinand, Oberkellner; Anna, 
Zimmermädchen; Friedrich, Hausknecht. Schauplatz: Hotel „Zum 
Einſiedler” in einer kleinen Stadt äm Rhein. o 22.30: Tanzmuſik 
(Kapelle Hoffmann). 
Königswuſterhauſen. Donnerstag, 8. September. 14.30: Adele 
Lüderitz=Ramelow: Die verſchiedenen Berufe und ihre Ernährung. 
O 15: Rationelle Volksernährung. 15.40: Adele Lüderit= 
Ramelow: Kochanweiſungen und Speiſefolgen. O 16: Dr. Klopfer; 
Erziehungsberatung. o 17: M. Müller=Jabuſch: Weltpolitiſche 
Stunde. O 18.30: Spaniſch für Fortgeſchr. O 18.55: Prof. Behm: 
Joh. Brahms. 19.20: Rittergutsbeſ. Weber: Kartoffelernte. 
D 20.30: Uebertr. aus Berlin: „Zum Einſiedler”, Luſtſpiel von 
Jacobſon. — Tanzmuſik.
 Weiterbericht. 
Witterungsausſichten für Freitag, den 9. September 1927. 
(Nach der Wetterlage vom 7. September 1927.) 
Zeitweiſe wolkig, verhältnismäßig warm und meiſt trocken. 
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle. 
Hauptſchriftlettung: Rudolf Mauve 
Veranwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleton, Reich und 
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann 
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdſenſt: Andr eas Bauer 
für „Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willy Kuhle. 
Druck und Verlag: L C. Witt ich — jämtlich in Darmſiadt. 
Für unverlangte Mannſkripte wird Garantie der Rückſendung n ich 1 Übernommen.
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Gr. Bleiche 3. (13866dfs 
Geldverkehrßä 
2-300 Mk. 
zu leihen geſucht 
Ia Sicherh. Angeb. u 
W 194 Geſchſt. (13854
 500 Rm. 
geg. Sicherh. u. 50% 
Vgtg. auf 3 Mon. n. 
von Selbſtgeber geſ. 
Angeb. u. W 204 an 
die Geſchſt. (*23549
Siermarkt
 Achtung! 3 halbw. 
Gänſe z vk. 
            Exerzier=
platz,Baracke13.*23519 
4 Mon. alte, wachſ. 
Schäferhunde bill. zu 
verk. Mollerſtr. 7, pt. 
(*23554)
 nneengc 
Hypotheken 
G. Ebert 
Darmſtadt 
Hügelſtraße 75. 
Teleph. 1117. 
(Handelsgerichtl. 
eingetr. Firma.) 
(13482a)
 Suchef. 3 Woch, 
            Land=
aufenthalt geg. Näh. 
und Flicken. Angeb. 
unter W 190 an die 
Geſchäftsſt. (*23507
Wirtſchaftliche Rundſchau.
 Eine ſchwebiſche Anleihe der Rheiniſchen Hypothekenbank in 
            Maun=
heim. Das Inſtitut erhielt nach einer Verwaltungsmitteilung im Rahmen 
der 100 Mill. MM. Wohnungsbauanleihe einen Betrag von 4 Mill. RoM. 
zugeſprochen. Dieſer Betrag wird nun in den nächſten Tagen in Form 
von 6½ Prozent ſteuerfreien Goldpfandbriefen zu 96½ Prozent durch 
ein Konſortium unter Führung der A. B. Goeteborg=Bank in Stockholm 
aufgelegt werden. Die Laufzeit beträgt 25 Jahre, die Tilgung beginnt 
mit dem ſechſten Jahre und erfolgt zuzüglich der erſparten Zinſen durch 
Ausloſung zum Nennwert. Nach fünf Jahren kann das Mannheimer 
Inſtitut die Pfandbriefe ganz oder teilweiſe kündigen. 
Die Voigt u. Häffner A. G. Frankfurt a. M. hat um ihre 
            Selbſtän=
digkeit zu kämpfen. Das Hannoverſche Bankhaus Ephraim Meher u. 
Sohn hat ſich durch monatelange Aufkäufe ein Paket von V. u. H. 
Stammaktien geſichert, das ihm geſtattet, mit Forderungen ähnlicher 
Art wie i. V. bei G=br. Jäger A. G. und ſpäter Lüdenſcheid A.G. z. B. 
Vorſitz und weitere Mandate im A.=R. aufzutreten. Ueber die 
            eigent=
lichen Abſichten von Meyer mit ſeinen Aufkäufen von V. u. H.=Aktien 
und eventuell Gegenmaßnahmen der Frankfurter Geſellſchaft fanden 
am 7. ds. Mts. wie von uns angeſündigt in Kaſſel Vorverhandlungen 
und Fühlungnahme ſtatt. Abſicht der hannoverſchen Gruppe dürfte 
die Arrondierung ihres jungen Elektrotechniſchen Konzerns „Vgt. 
            Elek=
trotechniſche Fabrikem W. Buſch u. Gebr. Jäger A. G. und der durch 
J. G. Vertrag verbundenen Lüdenſcheider Metallwerke A. G.” ſein. Die 
Voigt u. Häffner A.G. andererſeits lehnt vorläufig die Annahme eines 
ſolchen Projektes ab und ſucht ſich durch Schutzmaßnahmen 
            aktientech=
niſcher Art zu ſchützen. Entſchließungen ſind Ende dieſer Woche zu 
            er=
warten. Das Stimmenverhältnis bei der Voigt u. Häffner A.G. iſt 
derart, daß mit dem Eindringling, der ein ſehr beachtliches Paket 
            an=
geſammelt hat, durchaus zu rechnen iſt. Neben 7,5 Millionen RM. 
Stammaktien beſtehen 200000 RM. Vorzugsaktien, die an Stimmen 
1,5 Millionen Stammaktien und 720 000 bzw 60 009 Stimmen 
            Vorzugs=
artien darſtellen. Nach welcher Seite die Abwehrmaßnahmen getroffen 
werden, iſt abzuwarten. Es beſteht die Möglichkeit, das Stimmrecht 
der Vorzugsaktien, das erſt in der letzten G.V. vom 120= bzw. 10fachen 
auf das 72= bziv. 6fache ermäßigt wurde, wieder zu erhöhen odir eine 
Neuausgabe von nur teilweiſe eingezahlten Stammaktien mit feſter 
Placierung an Freundeskreiſe oder auch noch eine allgemeine 
            Kapitals=
erhöhung durch Schaffung von neuen St.=A. und V.A. vorzunehmen.
 Berliner Effektenbörſe. 
Berlin, 7. September.
Frankfurter Effektenbörſe.
 Frankfurt a. M., 7. September. 
Die Börſe eröffnete wieder in luſtloſer und unſicherer Haltung. 
Das Geſchäft blieb klein bei wenig veränderten Kurſen, da weiterhin 
verſtimmte, daß von den Großbanken keinerlei Interventionsmaßnahmen 
ergriffen worden waren, dann, daß von der Induſtrie größere 
            Effekten=
verkäufe vorgenommen worden ſein ſollen zur Beſchaffung von 
            Be=
triebskapitalien. Gleich nach dem offiziellen Beginn konnte ſich jedoch 
die Stimmung etwas erhalten, da die Spekulation, die in den letzten 
Tagen viel Material vorgegeben hatte, zu Dickungen ſchritt, während 
das Publikum dem Markte weiter vollkommen fernblieb. Immerhin 
ſchienen die in ſtärkerem Maße eingeſetzten Verkäufe aus der Provinz 
und namentlich aus dem Rheinlande aufgehört zu haben. Eine gewiſſe 
Anregung, namentlich für den Montanmarkt, bot die Freigabe der 
            weſt=
fäliſchen Provinzialſtraßen, ferner die näheren Einzelheiten zu dem 
großen Berliner Wohnungsbauprojekt. Bei Feſtſetzung der erſten Kurſe 
ergaben ſich daher für die Mehrzahl der Montan=Papiere, Elektroaktien, 
Zellſtoff= und Autowerte kleine Kurserholungen von ½ bis 2½ Prozent. 
Banken blieben überwiegend nur behauptet. Bauunternehmungen lagen 
uneinheitlich; Holzmann aus dem erwähnten Grunde 2 Prozent feſter, 
dagegen Wayß und Freytag 2½ Prozemt niedriger. Voigt und Häffner 
eröffneten 5 Prozent ſchwächer. Zwiſchen der Verwaltung und der 
            auf=
kaufenden Großaktionärsgruppc ſoll eine Fühlungnahme ſtattgefunden 
haben, ſo daß die Käufe aufhörten. J. G. Farben eröffneten 1 Prozent 
ſchwächer. Im Verlaufe konnte ſich die Tendenz auf verſtärkte 
            Deckun=
gen weiter erholen. J. G. Farben lagen jetzt 2 Prozent feſter. Renten 
werden weiter ſtark vernachläſſigt. In der zweiten Börſenſtunde, als 
die Deckungskäufe nachließen, wurde die Stimmung ſehr ſtill. Die 
            Kurs=
erholungemn blieben jedoch erhalten. Gegen Schluß und an der 
            Nach=
börſe erfuhr das Geſchäft wieder eine ſtärkere Belebung, die vom 
            Far=
benmarkte ihren Ausgang nahm. J. G. Farben konnten gegen den 
niedrigſten Vorbörſenkurs von 270 rund 10 Prozent anziehen. Am 
Geldmarkt war Tagesgeld leichter bei 5½ Prozent. Am Deviſenmarkt 
nannte man Mark gegen Dollar 4,2030, gegen Pfunde 20,432, London 
—Paris 124,02, Mailand 89,50, Madrid 28,70. 
Die Abendbörſe war immer noch lebhaft und teilweiſe weiter 
befeſtigt. So verzeichneten die Werte des Chemie= Farben= und 
            Elek=
tromarktes Kursanſtieg bis zu 3 Prozent. Sämtliche Märkte waren 
ſehr gut behauptet. Erſt zum Schluß bröckelten die Kurſe leicht ab bei 
anhaltender lebhaſter Umſatztätigkeit. Farbeninduſtrie 282,25, 
            Gelſen=
kirchen 152, Harpener 196,5, Mansfeld 121, Klöckner 149,5, Stahlverein
 Bank 160, Dresdener 158, Danat 221, Metallbank 138,75, Kommerzbank 
167, Diskonto 151,25, Nordd. Lloyd 144, Hapag 144, Aſchaff. Zellſtoff 
191, Waldhof 300, Holzmann 189, Zement Heidelberg 152,75 
Im Deviſenverkehr nannte man London gegen Paris 124,02, 
gegen Mailand 89,35, gegen Holland 12,1285, gegen Madrid 28,79, 
gegen Bürich 25,21, gegen New York 4,8607, Pfunde gegen Mark 20,/43½/ß,
 Die Stimmung der Börſe war nach dem geſtrigen Kurseinbruch als 
beruhigt anzuſprechen. Dia ausländiſche Spekulation benutzte die 
            er=
mäßigten Kurſe zu verhältnismäßig großen Anſchaffungen, während 
gleichzeitig die Platzſpekulation in ſtärkerem Ausmaß Deckungskäufe 
tätigte. Außerdem fanden hier und da Bankinterventionen ſtatt. Die 
heute an den Markt gelangte an ſich nicht unerhebliche Ware konnte 
infolgedeſſen zu den erſten Kurſen glatte Unterkunft finden. Die 
            rück=
läufige Bewegung kam ſomit zunächſt zum Stillſtand; allerdings gingen 
die Kursbeſſerungen nicht über einige Prozent hinaus und ſtanden 
            über=
wiegend in gar keinem Verhältnis zu den jüngſten Abſchlägen. Das 
Niveau war auch nicht durchweg gebeſſert, da immer noch eine größere 
Anzahl von Papieren mehr oder weniger zurückging. Trotz der äußeren 
Beruhigung war eine ſtarke Nervoſität und Unſicherheit unverkennbar, 
Intereſſe erregte die Einführung der Chade=Aktien in den amtlichen 
Verkehr. Die erſte offizielle Notiz wurde bei lebhaften Umſätzen mit 
532 feſtgeſtellt und verſteht ſich in Mark für 100 Peſeten. Das Papier 
tird zunächſt variabel und zum Einheitskurs notiert, ſoll aber bald auch 
in den Terminhandel kommen. Die Geldverhältniſſe haben ſich nicht 
nennenswert geändert. Die Verſionen über eine Zinsermäßigung bei 
der Seehandlung wurden uns nicht beſtätigt. Die Forderungen für 
Tagesgeld lauteten wieder auf 6—8 Prozent und ſüir große Geldnehmer 
vielleicht darunter, Monatsgeld 7,75—8,75. Warenwechſel mit 
            Bank=
giro zirka 6,12. Am Deviſenmarkt unterlag der Dollar in Berlin 
            leich=
ten Schwankungen. Im ganzen war die Mark gegen den Vortag etwas 
gebeſſert und wurde gegen New York mit 4,2045, gegen London mit 
20,/43) genannt. Leicht gebeſſert waren Mailand und Madrid. Das 
engliſche Pfund hatte in New York einen wenig veränderten Stand 
von 4,860. 
Im weiteren Verlauf der Börſe hielt die unſichere und nervöſe 
Stimmung an, obwohl die Kursbeſſerungen Fortſchritte machten. 
            Far=
ben ſt=Ulten ſich auf 277 und Schultheiß vorübergehend auf 388. Auch 
bei den Werten, deren Anfangskurſe noch unter den geſtrigen 
            Schluß=
kurſen lagen, traten überwiegend Erholungen ein. Durch beſondere 
feſtigkeit zeichneten ſich wieder Svenſka=Aktien aus. Das Geſchäft iſt 
weiter ruhig.
 Bis zum Schluß der Börſe ſetzte ſich die Aufwärtsbewegung fort 
und zwar in der Hauptſache auf Gerüchte, die davon wiſſen wollten, daß 
eine Großbank vor dem Abſchluß von Verhandlungen ſtehe, die um 
die Auflegung einer 109=Millionen=Dollar=Anleihe zugunſten der 
            klei=
neren und mittleren Induſtrie geführt wurden. Die Börſe ſchloß zu den 
höchſten Kurſen und auch an der Nachbörſe hielt die Beſſerung an. 
Gegen 2,30 Uhr hörte man u. a. folgende Kurſe: Siemens 277, Schuckert 
192, Geſ. für El. 258½, AEG. 175¾, Charl. Waſſer 137½, Deſſauer 
Gas 187, J. G. Farben 27934, Holzmann 187, Zellſtoff Waldhof 297 
Ver. Glanzſtoff 666, Schultheiß 397, Oſtwerke 373, Orenſtein und Koppel 
128½, Phönix 109, Rhein. Braunk. 235, Mannesmann 161½, Köln= 
Neueſſen 160½, Harpener 19534, Gelſenkirchen 150, Eſſener Steinkohle 
150, Hapag 142, Lloyd 143½, Kommerzbank 167, Danatbank 220, 
Deutſche Bank 160, Dresdener Bank 157, Altbeſitz 55,50, Neubeſitz 13½.
191.5 187.— Hemoor=Zement. . . . 231.5 7. 9
231.5 Augsb. Nürnb. Maſch 138.75 137.— Hirſch Kupfer. .. 104.— 1104.5 Bamag=Meguin 44.5 43.5 Höſch Eiſen.. 161,75 162.25 Berlin el. W. Hohenlohe Werke. 22. 22.— BerlinKarlsruheInd 74.— n1.- Kahla Porzellan 97.25 99.— Braunkohl.=Briketts. 185.— 180.— Lindes Eismaſch. 151— 151. 75 Bremer Vulkan. 154.— 152.5 Lingel Schuh. 75.5 Bremer Wolle. 195.— 195.— Linke u. Hofmann Deutſch.=Aklan 1. Tel 106.75 102.— L. Loewe u. C 255.— 255.— Deutſche Maſchinen. 82.25 80.25 T. Lorenz 118.— 119.— Deutſch.=Nied. Tel.. . Niederlauſitze 164.— 162. — Deutſche Erdöl. . . 141.- 140.— Nordd. Gummi Deutſche Petroleum 76.— 68.— Orenſtein. . 127.25 125.— Dt. Kaliwerke. Rathgeber Wag
Rombacher Hütten 88.— 89.— Donnersmarckhütte , /114 — Dynamit Nobel". 131 37: 130.25 Roſitzer Zucker.. 87.75 85.— Elektr. Lieferung. . 172.— 172.— Rütgerswerke. 89.n5 90.5 J. G. Farben. . . 277.— 275.125 Sachſenwerk .. 110.625 R. Friſter. . . 94.— 95.— Sächſ. Gußſtahl 159.75 151. — Gaggenau Vorz. . 49.— 46.75 Siemens Glas. .. 163.— 160.— Gelſenk. Berg... Ver. Lauſitzer Glas.. 120.— 117.— G. f. elektr. Untern.. 253.— 253.— Volkſtedter Porzell. 49.— 49.— Halle Maſchinen. . . . / 167 25 167.— Weſtf. C. Langendreer — Han Maſch. Egeſt. . 104.— 100.— Wittener Gußſtahl. . Hanſa=Dampfſchf. 219.— 214.— Wanderer Werke. .. 240.— 237.—
Oeviſenmarkt.
 Helſing fors.. 
Wien..... 
Prag ..... 
Budapeſt .. 
Sofia .." 
Holland.. 
Oslo ....." 
Kopenhagen. 
Stockholm. 
Londen." 
uenns Aires. 
New York". 
Belgien..
 Tagung der Deutſchen: 
Genoſſenſchaften.
 In der Hauptverſammlung des 64. Deutſchen Genoſſenſc. 
in Köln hielt nach Erledigung der Regulavien Univerſität, 
Dr. Walb einen Vortrag über „Die Struktur der internatiormiß 
pitalbeziehungen und ihre Veränderung ſeit dem Weltkriegr./
 Deutſchland ſei die Frage der Weltgeltung der Reichsmark vom Yio 
keit. Während früher das Ausland Markguthaben bekam 
Geld in Mark ſtehen ließ, oder deutſche Privatdiskonten kar 
            zus=
avouiert  es heute noch die Mark. Domzufolge fließt das Ausswaſld 
noch als Valutengeld ein und wird durch einen relativ hohenu? 
der Stärke des Hineinſtrömens beeinflußt. Notwendig ſei dess 
Wiedereinbürgerung der Mark im Auslande. Viel mehr in O.
            e=
fallend ſeien die Aenderungen im langfriſtigen Leihgeſchäft. 
Vereinigten Staaten ſtehe heute den europäiſchen Induſtrieläug
 Induſtrieland mit höchſten Zollmauern gegenüber, das die Sn 
Rückzahlung mit Induſtrierzeugniſſen in ſtarkem Maße able m 
die Schuldnerländer etwas anderes nicht haben, ergeben ſich zzu 
lung nur zwei Möglichkeiten: Entveder die Zinſen bleiben 
            u=
tal weiter ſtehen, oder ſie werden als Kapital in andere Lrc 
leitet. Das erſte hat ſeine natürlichen Grenzen, das zweite i 
die Zollmauern der anderen Länder. Es offenbaut ſich hier gng 
lich, daß die Welt zurzeit in eine Art Sackgaſſe geraten ſei. 
Walb ſieht, um aus dieſer Sackgaſſe herauszukommen, folge-d 
wege: Erſtens Abbau des Schutzzolles, zweitens Streichung d iſei 
kaniſchen Forderung und drittens Erſchließung von Neuland nm 
rikaniſchem Tributgeld (Eiſenbahnen durch Afrika: Kairo, In 
Kanaliſierung der Sahara) — Entſdrechend dem geſchilderten 74r 
wandel haben ſich auch die Ziffern der Kapitalanlagen gena 
ändert. Vor dem Kriege waren die wichtigſten Gläubigerſtarn 
langfriſtige Kredite England, Frankreich, Deutſchland, Hollen 
gien und die Schweiz. Frankreich iſt vom zweitgrößten Geldgih 
            Palast-
größten Auslandsſ=huldner, mit Ausnahme Deutſchlands, 
Deutſchlands Auslandsanlagen betrugen 1914 etwa 30 Milliarä 
d. ſ. 12 Prozent des Volksvermögens. Der Krieg hat den Vul 
der ganzen Auslandsanlagen gebracht, z. T. durch Einfuhr, z. 
zwangsweiſe Abtretung. Dagegen hat, abgeſehen von der Zall 
eine erhebliche Auslandsverſchuldung eingeſetzt. Während i
 1914 die Vereinigten Staaten etwa 12 Milliarden. Mark 
haben ſie Ende 1926 50 Milliarden Mark Kriegsfonderunger
 ropa und 55 Milliarden Mark ſonſtige Auslandsanlagen 
            beſe=
ſei eine Aufbeſſerung von 117 Milliarden Mark in 12 Jahral, 
land brauchte 100 Jahre, um zu 70 Milliarden Mark zu komnm 
rika ſchuf das Anderthalbfache in zwölf Jahren. Die gegi 
Situation zeige, ſo führte der Referent zum Schluſſe aus, 
heure Wirkung des Krieges. Europa, das ſich 4½ Jahre El 
habe nicht nur 20 Millionen Menſchen als Tote und Krüppel. 
Schlachtfelde gelaſſen, es habe auch einen großen Teil ſeines 2d 
geopfert und ſich in die Schuldhaft begeben. Es habe ſich in 
einigten Staaten nicht nur den Schuldherrn, ſondern auch de 
lichſten wirtſchaftlichen Konkurrenten großgezogen. 
Anläßlich des Genoſſenſchaftstages beabſichtigre Reichsfinar/1 
Köhler, zu ſprechen. Da der Miniſter wegen dringender de 
Behinderung abſagen mußte, ſprach an ſeiner, Stelle der Viz 
des Reichstags, Reichstagsabg. Eſſer, über die Lebenshal u 
deutſchen Volkes. Seime Ausführungen knüpften an die kür 
Geh. Rat Duisberg in Frankfurt a. M. gehaltene Rede an. 10 
Wirtſchaftslage der deutſchen Genoſſenſchaften referierte 
Dr. Stein. 
Im Rahmen des 64. Deutſchen Genoſſeuſchaftstages fank. 
mittags die Verhandlungen der Baugenoſſenſchaften ſtatt. Ze 
ſitzende, Geceimrat Mölle=Merſeburg, ging in kurzen Wortem 
noch herte herrſchende Wohnungsnot ein. Sodann hielt 
            Verben=
tor Schumann=Allenſtein einen Vortrag über Baugeld und 97d 
Prof Sievert=Zeitz ſprach über Verſicherung und Baugenoſſenſ.
 Bericht des Generalagenten für die Reparationszahlungms 
Büro des Generalagenten für die Reparationszahlungen veraſt 
eine Ueberſicht über die Einnahmen und Zahlungen im dritten 
tätsjahre bis zum 31. Auguſt 1927. Danach betragen die GiE 
nahmen des Monats Auguſt 1927 271 760 095 Goldmark. Der 
kaſſenbeſtand der dritten Annuität bis zum 31. Auguſt 1927 beil 
auf 1574 482 380 Goldmark. Zahlungen wurden im Auguſt in Zco 
insgeſamt 257 000 900 Goldmark und im geſamten dritten AnnL.itA 
bis zum 31. Auguſt in Höhe von 1 388 995 187 Goldmark geleihel 
tritt ein Kaſſenbeſtand am 31. Auguſt 1927 von 185 487 192 EiN 
Von den Geſamtzahlungen entfallen auf die Mächte im Augiß 
246 739 375 Goldmark, und im dritten Annuitätsjahr bis zum 32 
1927 insgeſamt 1 280 699 845 Goldmark. An Zahlungen erhi ſt 
Auguſt 1927 Frankreich 132 980 494 Goldmark, und als dritte 
annuität bis zum 31. Auguſt 1927 insgeſamt 638 304 121 Goldmak! 
„Britiſche Reich erhielt 53 666 679, bzw. 302 512709 Goldmark, 
15 094 302, bzw. 92 774 606 Goldmark, Belgien 11 491 692, bzw. 
Goldmark und die Vereinigten Staaten 18 144 027, bzw. 98 777 2 
mark.
 Uy Damita, 
aul Richte 
imst Verebe 
Roage, Fri 
Frude
L. dränsfalter Karboericr veit T.opt.
en T
 Oane 
a) Deutſche 
D. Reichsanl. Ablöſ= 
Schuld einſchl. 
Ausloſ. Sch. I. Tei 
II. Tei 
D. Reichsanl. Ablöſ 
Schuld ohne 
            Aus=
loſungsſcheine 
4% Dt. Schutzgeb. 
Anl. . . . .
 b) Ausländiſche 
5% Bo8. E. B. 1914 
5% „L. Inv. 1914 
4½% „1898 .... 
4½% „ 1902.. 
4% Bosnien ...
5% Bulg. Tabak.02
 4½%Oſt. Staatsr. 
v. 1913, Kdb.1918 
4:.%Oſt. Schatz. 14 
4:/.% Oſt. Silberr. 
„ Goldr. 
42 Oſt. Goldrente 
lt. Innsbr. Abk. 
4% Oſt. einh. R. /k.)
 A4 
54.9
13.35
 2.75 
— 
18
5% Port. (Spz.) II
 5½ Num.am. R.03 
4½%„Gold. 13.. 
4% am. R. kon. 
4½ am. R. 05.
 4¾Türk. (Adm.) 03 
4% (Bagd.) 
4½ „(Bagd.) II 
4½ „unif. 1903 
4% 1911 Boll. 
—
2.30
13.5
 48 Ung. Goldr. 
(lt. Innsbr. Abk.) 
4% Ung. Staatsr. 
v. 10 ......... 
4% Ung. Kronr. . . . 
3% Ung. Eiſ. Tor ..
100.5
12
 4½%Ung. St. 191: 
4½% „ „ 191: 
lt. Innsbr. Abk.) 
4½%Ung. St. 1914 
4½%Ung. St. 1914 
lt. Jnnsbr. Abk. 
* ½ Ung. Goldr.
 23.5 
24.75
 
            Außereuro=
päiſche 
5%Mex.amn.i. abg. 17.75 
5% „äuß. 99 
4%0 „ Goldo4ſtf. 
30 „ konſ. inn. .., 
½% Irrigat. 
5% Tamaulipas I, 
Sachwert=
            Schuld=
verſchreibungen 
Mit 
            Zinsberech=
nung 
10%Berl. H.=Bk. G./106.5 
5% Berl. St. Gold! 88 
8% Darmſt. St.=G./ 98.5 
8 % D. Hyp.=Bank 
Meining. Goldpf. 1oz 
Dresd. St.=G. 91 
%Frkf. St.=G.. . . 92.75 
8PFrkf. Hyp.=Bk. 
Goldpfbr. . 
100.1 
% Frkf. Hyp.=Bk. 
Goldpfbr. 
98.5 
6% Frkf. Hyp.=Bk.= 
Goldpfbr 
94 
320 Frkf. Pfbr.=Bk. 
Goldpfbr 
1100.1 
Frkf. Goldpfbr./ 98.5 
%0 Frkf. Pfbr.=Bk. 
Goldpfbr. 
94 
%o Frkf. Pfbr. Bl 
Goldpfbr. 
82 
% H.=St.=Gold 
anl. . . 
beſſ. Land.=Bk. 
Goldpfbr. . . . 
100.4 
2 Heſſ. Land.=B! 
Goldpfbr. 
8%Klöchn.=Werk. 26
22.5
 2.2 
17
 100 
93
 10% Komm.Elektr. 
Mark (Hagen) 
Goldobl. ... .." 
8% Komm. Ldsbk. 
Darmſt., Reihe I 
8½ K. Landesbank 
Darmſt. Reihe II 
8% Ldwgshf. Stadt= 
Goldan 
7%M. KraftHöchſt 
8% Mainz.=St.=G. 
8% Mannh. St.=G./ 99 
6% Mannh. St.=G 
70 M.=Stahlw. 27 
8% Naiſ.Ldb. Golt 
8% Nbg. St. Gldal. 
8% Pfälz. Hyp. Bk.= 
Goldpfbr. .. . .." 
% Pfälz. Hyp.=Bk. 
Goldpfbr. . . . ." 
6% Pfälz. Hyp.=Bk. 
Goldpfbr. .. .." 
9 Pforzh. St.-G.
 8% Pr. Centr. Bd.= 
Cr.=Bk. Gldpfbr. 
8% Pr. Centr.=St.=Goldpfbr. 
% Pr. Centr.=St.
 8½Rh.=Hyp.=Bk.. . 
Goldpfbr. . . .. 
% „„ 
6% „ „ „ 
4½% „„Lig. Pfb. 
4½%„Anteilſch. 
½%Rh. Stahlw. 
25 ..." 
10%Rh.=Weſtf.=B. 
Cr.=Bk. Goldpf. 1104.5 
„„ 
32 Südd.B.Cr. 8. 
Goldpfdbr. 
720 V. Stahlw. Düſ=
 2 V. Stahlw. 
            Düſ=
ſeldorföyp.=Gd.. ohne Option 
% Viag( V. Ind.=
Goldobl. ... ... 96.5 103.5 3% Württbg. Hyp.= 99.5 Bank Goldpfbrf. 98.5 99 Ohne Zins= berechnung
50 Bdw. Kohl 23 12.62 6% Großkr. Mannh. Kohl. 23 ..... 6%Heſ. Brk.=Rg. 23 6.6 82.75 5% Heſſ. Volksſtaat 8.25 94 Roggen 23....." 106.5 5% Pr. Kaliwert. . 5% Pr. Roggenw.
5½ Südd. Feſt. B. G 8.98 99.5 2.22 Vorkriegs=Hyp.=B. 98 Pfandbriefe Bayr. Vereinsb. . . 93 Bahr. Handelsb. 97.5 Bahr. Hyp. u. Wechſ. Berliner Hyp.=Bk.. Frkf. Hyp.=Bk. . . . Frkf. Pfandbr.=Bk. 18.3 Hamb. Hyp.=Bk. .. 102 Mecklb. Hyp.=u. Wb. Meining. Hyp.Bk.. 11‟). 98 Nordd. Gr.=Cr.=Bk. Pfälz. Hyp.=Bk. . . 7.21 100 Preuß. Bod.=Cr.=B. — 98 Pr. Cent.=B.=Cr. B. 93 Preuß. Pfdbr.=Bk 12.8 77.2 Rhein. Hyp.=B. 52 Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B. Südd. Bodenkr.. . . 15 Württ. Hyp. Bk. Staatl. od. prov. 100 garantiert 97 Heſſ. L.=Hyp.=B.. 11.92 Landeskr. Caſſel". 11.75 99 Naſſau. Ldsb. . . . 9.05 Obligationen v. 97 Transportanſt. 4½ Eliſ.=Bahn ſtfr. 3.3 93 42 Galiz. Carl=
Lud.=B. 89.5 abg. BBOſt. Sd./L.)ſtir.
 „6%AlteOſt. Südb 
2,6% Neue„ „ 
4%Oſt Staatsb. 83 
3½Oſt. 1.b.8. E.
 3%Oſt. „ „abg. 
„ „ „9.Em. 
„ „ „abg. 
3% „ „ 1885 
„ „ abg. 
%Oſt. Erg. Netz 
3%Oſt. . „abg. 
3% RaabOebd. 83 
91 
3% „ 
X. 
97 
4% Rud. Silber 
4% Rud. (Salzkg.) 
4½%Anat., S. T 
4½‟ Anat., S. II 
410 Anat., S.III 
3% Salon. Monaſt. 
5% Tehuantepec. 
4½%
 Bank=Aktien 
Allg. D.=Kredit.. . . 
Bad. Bk. .. . . . . .." 
Bk. f. Brauind. . . 
Barmer Bankv. 
Bah. Hhp.=Wchſ. . 
Berl. Handelsgeſ. 
Comm. u. Privatb. . 
Darmſt. u. Nat.=Bk. 
Deutſche Bank. 
D. Eff. u. Wchſ.=Bk 
D. Hyp.=Bk. Mein. 
D. Vereins=Bk. .. 
Disk.=Geſellſch. 
Dresdener Bk. 
Frankf. Bk. 
Frankf. Hypth.=B 
Frkf. Pfdbr. Bk.. .. 
Gotha. Grundkr. Bk. 
Lux. Intern. Bank 
Metallbank. 
Mitteld. Creditb. 
Pfälz. Hyp.=Bf. 
Pr. Bd.=-Creditbank 
„Hhp.=Akt.=Bank. 
Reichsbank=Ant. . . 
Rhein. Creditbk. . . . 
Rhein=Hyp.=Bk. .. 
üdd. B.-Creditbk
 19.5 
18.5 
20.5 
17.5 
16.5 
7.05
16.5
14.5
140
 üdd. Disc.=Geſ. 143 
Oſterr. Creditanſt. . 8. 
Wiener Bankverein/ 17.
 m 
160
 163.5 
218.25 
56.5 
129 
126 
105 
150 
155 
132.75 
143 
139
 Bergwerks=Akt. 
Buderus. ... . . . .. 
Eſchw. Bergw. ..." 
Gelſenkirch. Bgw. . . 
Harp. Bergb. 
Ilſe Bergb. St.. 
Genußſchein .. ." 
Kali. Aſchersleben. 
Kali. Salzdetfurth. 
Kali. Weſterregeln". 
Klöcknerwerke (abg. 
Lothr.=Hütte 
Mannesm.=Rök 
Mansfelder 
Oberbedarf 
Otavi=Min.=Ant. 
Phönix=Bergb. 
Rhein. Braunk. 
Rhein. Stahlw. . . . 
Riebeck Montan. . . 157 
Salzwerk Heilbronn 
Tellus Bgb. 
Ver. Laurahütte 
Ver. Stahlwerke
 Ne 
215 
147 
193
 119 
161 
230 
168
 147 
157. 
115 
85 
33 
107
 177 
180 
111 
19 
123
 135 
219
 Induſtrie=Akt. 
Brauereien 
Eichbaum(Mannh.) 271 
Henninger .. . . . . . 183 
Hercules, Heſſiſche 1147 
Löwenbr.=München 352 
Mainz. Aktienbr. 1240 
Schöfferhof (Bind.)/325 
Schwarz=Storchen /175 
Tucher, Nürnberg 1177 
Werger . 
175.5
 Akkum. Berlin. 
Adler EOppenh. 
Adlerw. (v. Kleyer) 102 
GLA. E. G. Vzg.A. 88. 
5% A. E. G. Vzg.B. 83 
N. E. G. Stamm 
Bad. Maſchj. Durlach 153 
ad. Uhrert, Fuu 
-Menu 
Nürnbery ...!
 Bahr. Spiegel . 
Beck & Henkel ..." 
Bergmann El ...." 
Bing. Metall. .. .. 
Brem.=Beſigh=Ol. 
Bürſtenfbr. Erlang 
Cement. Heidelb. .. 
Cement. Karlſtadt 
Cement. Lothr. 
Chem. Albert . . . . . 
Chem. Brockh. 
Chem. Milch..." 
Daimler=Benz A. C 
Dt. Eiſenhandel. 
Deutſche Erdöl ..." 
D. G. u. Silb. Scheid. 
D. Linoleumw. Bln 
Dingler, Zweibrück. 
Dresd. Schnellpr. 
Dürkoppw. (St)... 
Dürr. Ratinge= 
Dyckerhoff & W. . 
Eiſenw. Kaiſersl.. 
E. Licht u. Kraft. . 
El. Lieferung .... 
Elſ. Bad. Wolle 
Emnail. Ullrich ... 
Enzinger Werke" . 
Eßlinger. Maſch. . . 
Ettlinger Spinn.. 
Faber Bleiſtift... 
Faber & Schleicher 
Fahr, Pirmaſens.. 
Farbenind. J. G.. . 1278.75 
Felten & Guilleau. 
Feinmech. (Jetter) 
Feiſt, Sekt. . 
Frankfurter Gas .. /169 
Frankfurter Hof.. 
Frkf.=M. Pok. u. W. 
Geiling E Cie. 
Goldſchmidt, Th. 1123.25 
Gotha Waggon". 
Gritzner, Maſch .. 
Grün & Bilfinger. 170 
Dafenmühle Frkft. 
Haid E Neu ... 
Hamierien 
Hanfw. Füſſen 
Hania=Lloyd, Br. 
darim & Braun.. 1
 51.5 
69 
179.25 
20
 64 
132 
180
 135 
85 
57 
110.5 
79.5 
139.5 
202.5 
246
73
 42 
195.25 
176 
34
 58 
230
102
 130.75 
98 
41.5 
112 
71
112
52
 Heyligenſtaedt. . 
Hilpert, Armatur. 
Hindrichs=Aufferm 
Hirſch, Kupfer ... 
Hoch=Tief Eſſen..." 
Holzmann .. . . . . . 
Holzverk. Ind.. . . . 
Hydrom-Breslau 
Inag ..........." 
Junghans St. .. 
Fammg. Kaiſersl. 
Karlsruher Maſch.. 
Karſtadt, R. ... .. 
Klein, Sch.EBecker 
Knorr, Heilbronn 
Konſerv. Braun 
Krw. Alt=Württbg. 
Krauß & Co. .. .. 
Lahmeher .. ..... 
Lech, Augsburg .. 
Lederw. Rothe ... 
Lederw. Spicharz. . 
Lingel Schuhw.. . . 
Löhnberg. Mühle". 
Ludwigsh. Walzm 
Lüdenſcheid. Metall/ 
Nainkraft Höchſt.. 
Mars=W. Nürnber/ 
Metallgef. Frkf. .. 
Miag, Mühlenb. .. 
Moenus, Stamm. 
Motorenf. Deutz". 
Motorenf. Oberurſ. 
Münch. Lichtſpielk. 
Neckarſ. Fahrz. 
Neckarw. Eßlingen 1144 
Peters Union .. . . 111 
Pfälz. Näh. Kayſer 
Philipps. 
Porzellan Weſſel. 
Rein. Gebb. & Schal 
Rhein. Elektr. . . . . . 
Rhenania, Kunheim 
Rütgerswerke. 
Schneid. & Hanau. 
Schnellpr. Frank. . 
Schramm Lackfr. 
Schriftg. Stemp. 
Schuckert, Elektr. 
Schuhfbr. Weſſel. 
Schuhf. Herz.....!
 26.5 
18
 185.2 
*
199
 142 
134 
173.75
102
 163.5 
117.75
 80 
44.5 
125
 Kee Mce 
Seilind. Wolff. .. 
Siemens Glas". 
Siemens & Halske. 
Südd. Immob. 
Südd. Zucker=A.=G-) 
Thür. Lief. Gotha .—1 
100 luhren Furtwängl— 
lunterfr. Kr.=Gl.=V 1 
ſBeithwerke .. 
Ver. f. Chem. Ind..1 
Ver. d. Olfbr. Mann 
Ver. Faßf. Caſſel. — 
Gummi. Bln.=Frkf.— 
Pinſel=Nürnberg . — 
Ultramarin .. . . . . 
Zellſtoff Berl. ... —! 
Vogtl. Maſch. .... 
Voigt & Haeffner. —1 
Volthom, Seil ..— 
Wayß & Frehtag.-1 
Wegelin Rußfbr.. .—
 22 
130 
181 
132.75 
70.75
1
 Zellſt. Aſchaffenbg. 
Zellſt. Memel. . . . .
110
 40.5 
130 
153.5
 Zellſt. Waldhof ..." 
Zucker f. Rheingauz 
Transport= und 
Berſicherungs=Akt.— 
Dt. Reichsb.=Vorz. 
A. Dt. Eiſenbahn.. 
A. Lokalb. u. Kraft. 
Dt. Eiſenb.=Geſ.. 
Schantung E. B. 
Südd. Eiſenb.=Geſ. 
Hapag ........." 
Nordd. Lloyd. . . . .
 Frkft. Allg. Verſ. 
Frankonia Rückv.
armſtädter Berte
 Bahnbedarf 
Dampfk. Rodberg 
Helvetia Konſ..... 
Gebr. Lutz ....." 
Motorf. Darmſt. . 
Bebr. Noeder 
VenulethcEEllenb.
Nummer 249
Donnerstag, den 8. September 1927
 Viehmärkte. 
Rindermarkt in Gießen vom 7. Sept. Auf dem geſtrigen 
            Nutzvieh=
markt waren 893 Stück Großvieh und 412 Kälber aufgetrieben. 
            Aus=
wärtige Käufer waren zahlreich vertreten. Der Markt nahm einen 
guten Verlauf; es wurde ausverkauft. Es koſteten: Wilchkühe oder 
            hoch=
tragende Kühe: 1. Qualität 650—700 Mark, 2. Qualität 500—600, 
3. Qualität 250—350 Mark; „Rinder: 1= bis Yjährig 180—250 Maxk, 
Zuchtkälber bis zu zwei Wochen 75—80 Mark. Beſſere Tiere wurden 
uber Notiz gehandelt.
 Kleine Wirtſchafts=Nachrichten. 
Zur Abſtellung der Mißſtände, die ſich im Nachbörſenverkehr 
            er=
geben haben, hat der Berliner Börſenvorſtand am Dienstag folgenden 
Beſchluß gefaßt: Nach der offiziellen Schlußſitzung darf zur Abwickelung 
bzw. Glattſtellung von Engagements nur noch bis 14,30 Uhr und 
            Sams=
tags bis 13,30 Uhr gehandelt werden. 
Der durchſchnittliche Berliner Börſen=Roggenpreis für 1000 Kg. 
betrug in der Woche vom 22. Auguſt bis 27. Auguſt 1997 ab märkiſcher 
Station B33,0 RMM. 
Die Verbände der deutſchen Dachziegelinduſtrie halten anläßlich der 
Werkbundausſtellung in Stuttgart am 9. und 10. September eine 
            öffent=
liche Tagung ab, auf der zur Frage der Dachziegelwirtſchaft Stellung 
genommen werden wird. Nachmittags findet der Zuſammenſchluß der 
deutſchen Dachtiegelverbände in einer fachlichen Spitzenorganiſation ſtatzt. 
Der Reichsverband der deutſchen Bierverleger eröffnete im „
            Pau=
linenſchlößchen in Frankfurt a. M. ſeine 28. Verbandstagung mit einer 
großen Fachausſtellung, die in überſichtlicher Anordnung die 
            Erzeug=
niſſe der dem Bierverlegergewerbe dienenden Induſtvie zeigt. 
Wie die Handelskammer zu Danzig ſoeben mitteilt, twitt die 
            Ver=
ondnung über den Ausfuhrzoll für Kleie am 9. September 1927 im 
Kraft. Bis zu dieſem Termin iſt die Kleieausfuhr zollfrei. 
Wie wir erfahren, ſind die in der Kölner Konvention vorgeſehenen 
Verhandlungen über die Regelung der Frage den Belieferung von 
Elſaß=Lothringen vom Kohlenſyndikat noch nicht aufgenommen. 
Wie aus Stockholm gemeldet wirö, zeigt der Stand der ſchwediſchen 
Staatsſchulden Ende Auguſt eine Erhöhung auf 1817 779 Kr. gege 
1816 644 502 Kr. am 31. Juli und 1 735 286 369 Kr. am 30. Jun vorc 
gen Jahres. 
Nach Berechnungen des ſchwediſchen Wohlfahrtsamts iſt die Inder 
ziffer für Nahrungsmittel im Auguſt um einen Punkt, von 151 auf 159 
Prozent, geſtiegen (Juli 1914 — 100). 
Auf dem polniſchen Geldmarkt herrſcht ſeit einiger Zeit ſteigendes 
Geldmangel infolge des ſtarken Bargeldbedarfs der Induſtrie und des 
Landwirtſchaft, während gleichzeitig die Diskontkredite ſeitens der Bank 
Polſki und der Privatbanken eingeſchränkt wurden. Dieſe Situation 
führte zu einer Erhöhung der privaten Diskontſätze. 
Aus Rom wird gemeldet: Verſchiedene Gerüchte über bevorſtehende 
Maßnahmen, die Lire zu valoriſieren, werden von der Regierung als 
Machenſchaften dunkler Elemente bezeichnet. An dem Kurs von etwa 
90 werde man im Gegenteil noch längere Zeit feſthalten. 
Wie gemeldet wird, hat die Aluminium Company of. America 
GMellon=Truſt) einen weſentlichen Teil der Aktien des Baupit=Truſts 
in Zürich erworben, der in der Hauptſache einie Gründung der 
            Ver=
einigten Aluminiumwerke A. G. iſt und dazu dient, der deutſchen 
            Roh=
aluminiuminduſtrie über verſchiedene Beteiligungen ungariſche und 
rumäniſche Bauxite zu ſichern, nachdem die italieniſchen Behörden die 
dortigen Bauxitausfuhren zu erſchweren trachten.
 Mai und Juni 45½ (45¾), Juli 45¾4 (45¾), Auguſt 45¾ (46) 
44½ (4474) Okt. 44½ (44¾), Nov. 44¾ (45), Dez. 45¾ (45½). 
nz: ſtetig. — Für Zink: Jan., Febr., März und April 55½ 
Mai, Juni, Juli und Auguſt 55¼ (55½), Sept. 5434 (553), Ort. 
und Dez. 55¼ (55½).
 Weizen: Der Markt war anfangs befeſtigt, auf ungünſtige 
            Wetter=
berichte aus den Nordweſtſtaaten und Kaufluſt des Handels. Dann trat 
eine Abſchwächung ein auf geringe Exportnachfrage. 
Mais: Der hauſſegünſtige amtliche Wetterbericht veranlaßte einen 
feſten Marktbeginn. Erſt gegen Schluß trat eine Abſchwächung ein auf 
günſtige Felderſtandsberichte aus Kanſas. 
New York, 7. Sept. (Priv.=Tel.) 
Kaffee. In Septemberterminen fanden anfangs Glattſtellungen ſtatt, 
während die übrigen Sichten auf Deckungskäufe befeſtigt waren. 
Zucker: Auf Käufe des Handels begann der Markt in beſſerer 
            Stim=
mung. Später wurden Realiſierungen vorgenommen, da die erwarteten 
Berichte über die kubaniſchen Beſchränkungsmaßnahmen nicht eintrafen. 
Baumwolle: Die Grundſtimmung am heutigen Markt war ſtetig, 
wenn auch in Erwartung des Regierungsberichts Glattſtellungen 
            ein=
zelner Häuſer verzeichnet wurden. 
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 7. Sept.: 
Getreide. Weizen: Sept. 132, Dez. 136½, März 140½: Mais: 
Sept. 100½, Dez. 102¾, März 105½; Hafer: Sept. 43½, Dez. 
47½, März 50; Roggen: Sept. 93½, Dez. 96½, März 100. 
Schmalz: Sept. 13,02½, Okt. 13,10, Jan. 13,57½. 
Fleiſch: Sept. 11,95, Okt. 12,02½, Dez. 12,85: Speck, loko: 
12,00; leichte Schweine 10,00—11,40, ſchwere Schweine 9,85—11,15, 
Schweinezufuhr: Chicago 16 000, Weſten 50 000. 
Es notierten nach Meldungen aus New York am 7. Sept.: 
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 144, hart 147: Mais: neu ank. 
Ernte 109½; Mehl: ſpring wheat clears 6,50—7,00; Fracht: 
nach England 2,6—3,0 Schilling, nach dem Kontinent 14 Cents. 
Schmalz: Prima Weſtern, loko 13,80; Talg: extra 77. 
Kakav. Tendenz: ſtetig; Umſatz in lots: 104; Sept. 14,86, 
Okt. 14,58, Nov. 14,30, Dez. 13,91, Jan. 13,73, Febr. 13,68, März 
13,55, April 13,55, Mai 13,63; loko: 1478.
 Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 7. Sept. 
ſuan ſich für Kupfer: (Tendenz: ſtetig) Standard per Kaſſe 
—543, drei Monate 557ta—55½, Settl. Preis 54¾, Elek= 
— 62—67½4, beſt ſelected 60—61½, Elektrowirebars 62½. — 
n: (Tendenz: ſtetig) Standard per Kaſſe 290½—290¾, drei 
urrte 284½—284½, Settl. Preis 290½, Banka (inoff.) 301½, 
n.ts (inoff.) 296. — Blei: (Tendenz: ſtetig) ausländ, prompt 
itf. Sichten 22//z, Settl. Preis 22. — Zink: (Tendenz; 
hee gewöhnl. prompt 27 us, entf. Sichten 277, Settl. Preis 27½. 
ueckſilber (inoff.): 2134—22. — Wolframerz (in= 
: 13½= 
Produktenberichte. 
Frrankfurter Produktenbericht vom 7. September. Im allgemeinen 
vie Stimmung äußerſt ſtill. Beim Einkauf von Weizen ſind die 
hen ſehr vorſichtig, und bezahlen vollkommen einwandfreie Ware 
jöchſtens 27,50 MM. Roggen iſt immer noch in kleinen Mengen 
elwoten. Mais findet auch zu weiter erniedrigten Preiſen kaum 
            Ab=
mr. Weizenkleie liegt ſehr vernachläſſigt. Roggenkleie iſt nur zu 
aren Preiſen abzuſetzen. Weizen 27,25—7,50, Roggen 94—24,25, 
iymergerſte 26,50—28, Hafer inl. 23—24,25, ausl. 24—25, Mais 19, 
zmmehl 39,50—40, Roggenmehl 35—35,50, Wezenkleie 13—13,25, 
guenkleie 13.25—13,50. 
trerliner Produktenbericht vom 7. Sept. Die Marktlage war auch 
ſte nicht ganz behauptet. Das Angebot in Weizen hatte ſich gemehrt, 
albotenen Preiſe lagen aber im Zuſammenhang mit amerikaniſchen 
ſiren über dem amtlichen Schluß des Vortages. Auch in Roggen ſind 
(ffferten reichlicher geworden. Die Lieferungspreiſe gingen bis 
A=ark zurück. Gerſte wenig verändert. Am Hafermarkt ſind die Preiſe 
te nachgiebig. Mehl bleibt ruhig.
Palast-Lichtspiele
 Saalbaugarten 
Donnerstag, den 8. September 1927, 
abends 8 Uhr 
Donnerstagt 
Konzert 
„ des Städt. Orchesters 
Leitung: Städt. Kapellmeister 
Ernst Guido Naumann. 
Eintritt 50 Pfg. St.13812 
Zehnerkarten haben Gültigkeit. 
Bei ungünstiger Witterung im Saal.
Der neue D. L. S.-Film!
 Unwiderruflich letzter Tag! 
Der neueste Meisterfilm von 
Victor Sjöström 
Ein Film voll Menschlichkeit, Tragik 
und Sühne 
Lon Chaneys 
größte Charakterrolle in:
 SVerlorene 
Sies4
die Dirne
 Griesheim bei Darmſiadt 
Neue Darmſtädterſtr. 257 
Halteſtelle der Straßenbahn /(Linie 9) 
Jeden Donnerstag und Sonntag ab 4 Uhr 
Jeden Freitag u. Samstag ab 8 Uhr
 Roman in 6 Akten. — Hauptdarsteller: Hanna 
Ralph und Gunar Tolnaes 
Der II. mod Großfilm: Hoch klingt das Lied 
vom braven Mann. Ein Lebensbild in 6 Akten 
(13883 
In den Hauptrollen: 
Helene Ehadwick und Willlam Russel
 Lya de Puttl u. Walter Slezack 
in dem Sittenroman 
in 6 Akten
Konzert u. Tanz
 Angenehmer Familienaufenthalt, 
Vorzügl. Kaffee u. Kuchen ſowie 
reichhaltige Abendkarte. 
13859) Beſitzer: Ernſt Schneider 
Eaunnannnanziannnagnagagg
Anlang 3½ Uhr
Anfang 3½ Uhr (13884
 Nach dem Schauspiel „Mochzeitsnacht‟ 
In den Hauptrollen: 
Lily Damita, Harry Liedtke, 
Paul Richter, Louis Ralph, 
Ernst Verebes, Rudolf Klein- 
Rogge, Frieda Richard, 
Trude Hesterberg.
 im schönen Neckartal, hoch u. 
völlig einsam gelegen inmitten 
bistorisch bekannter Burgen u. 
Schlösser. Hngenehm., 
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loser Hufentbalt. Pensionpreis 
bei vier Mablzeiten, anerkannt 
guter, reicblicher Verpfegung, 
7M. 4.50. Prospekt. (18839a 
Frau Sus. Ziedek 
Haßmershelm am Neckar 
Telephon 13.
 Samstag, 
10. September 
abends 8½ Uhr 
            Monats=
verſammlung 
im Kneipſaal. 
Der Redewart. 
(13882)
Fernſprecher: Siadtamt.
 Im bunten Teil: Mikolai Kolln 
Der bedeutendste Komiker der Welt 
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Anz. 10 ℳ, Wochen= 
Rate 3 ℳ, evtl. ohne 
Anzahl. Schneider & Co., 
Lagerhausſt. 16. (9746a
 zum Beſien des Adolf Buſch=Fonds an der Städt. Akademie 
für Tonkunſt im Großen Haus des Heſſ. Landestheaters und 
im Feſiſaal der Turngemeinde Darmſtadt am Woogsplatz. 
Leitung: Städt. Muſikdirektor Wilb. Schmitt. 
Kammermuſik, Soliſten=Abende 
Orcheſter=Konzerte mit Soliſien. 
Als Soliſten wurden verpflichtet: 
            Kammer=
ſängerin Maria Jvogün (Begleiter Michael 
Raucheiſen); Adolf Buſch=Quartett; Rudolf 
Serkin, Klavierabend; Prof. Raoul von 
Koczalski, Klavierabend; Kammerſänger Paul 
Bender; Göſta Andreaſſon (Violine); Kark 
Doktor (Bratſche); Riele Queling (Violine); 
Prof. Walter Braunfels (Klavier); Blanche 
Schiffmann (Violincell); Frau Lieſel Richartz 
(Geſang). — Orcheſter: Der 
            Inſtrumental=
verein und das Orcheſter der Städt. Akademie 
für Tonkunſt. 
Mieten: K 35.—, ℳ 32.50, ℳ 25.—, ℳ15.—, ℳ 12.50 
einſchließlich Programm, zahlbar in zehn Raten. 
            Einzel=
karten: 1.80 bis 7.- ℳ. Alle Beſtellungen im Sekretariat 
der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt. Die Pläne 
liegen zur Einſichtnahme im Sekretariat offen. 
(St. 1388
 Eine Kabinettsleistung köstlichen Humors 
1. schauspielerischen Gestaltungskunst, 6 Akte.
 Waldesruh bei Traisa 
Samstag, den 10. d. Mts., abends 7 Uhr 
droßes Garten-Konzert 
mit Brillant-Feuerwerk 
Illuminierter Garten. (13864d1
Anfang 3½ Uhr — Abends 8 Uhr
 a4hkldengsblag! 
Stiftungsfeſt am 10. u. 11. September. 
Tamstag: 20 Uhr Feſtkonzert der Liebigoberrealſchule, 
Karten zu 50 H bei den Schülern. 
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Seite 14
Donnerstag, den 8. Geptember 1927
Nummer 24
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 Das Adreßbuch der 
Kraftfahrzeugbesitzer
Im Volksstaat Hessen
 Im Auftrag des Ministeriums herausgegeben 
von dem Hessischen Verkehrs-Verband.
Neuausgabe Oktober 1927
 Gescftelfelt 
Wohnung 
Siedlung
 Zu der Herausgabe dieses Werkes, das erstmalig im März 1927 
erschien, wurde der Hessische Verkehrs-Verband veranlaßt 
durch das erfolgreiche Beispiel anderer Staaten (Baden, Bayern, 
Württemberg). Der Erfolg hat die Notwendigkeit des 
            Adreß-
buches bestätigt. In der Ausgabe März 1927 sind die Besitzer 
von Krattwagen u. Krafträdern in Hessen in einer nach Provinzen 
und Kreisen geordneten Nummern-Ubersicht und einem 
            Namen-
verzeichnis auf Grund des amtlichen Materials nach dem 
Stand vom März 1927 sorgfältig zusammengestellt. Bei jedem 
Wagen und Rad ist Type und PS angegeben. Außer 
            Verkehrs-
vorschriſten enthält das Adreßbuch ein Verzeichnis der Re- 
Paraturwerkstätten und Garagen im Freistaat Hessen und eine 
Zusammenstellung der in Deutschland und dem Ausland 
gebräuchlichen Erkennungszeichen. Die Zugänge im Laufe 
der vergangenen Monate sind so umfangreich, daß sich 
statt eines Nachtrags eine
 10.—12. September 1927 
Städtischer Saalbag
Heuausgabe
Darmstadt.
 Veranstaltet vom Reichsbund der Kriegsbeschädigten, 
Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebenen, 
Ortsgruppe Darmstadt.
 notwendig macht. Diese berücksichtigt den Stand bis 
August 1927 und enthält das Verzelchnis aller Besitzer 
von Personenkraftwagen, Lastkraftwagen und Krafträdern im 
Volksstaat Hessen nach Provinzen und Kreisen und Nummern 
geordnet. Auf ein alphabetisches Namenverzeichnis wird 
als überflüssig und um den Preis so niedrig wie möglich zu 
halten, verzichtet. 
Die Neuausgabe erscheint im Okkober 1927
(13888
 Gefördert durch: 
Hligemeiner deutscher 
            Gewerk=
schaftsbund 
Bez. Gewerkschaftskartell 
gez.: Grötrner.
 Ortskartell Darmstadt des 
Deutschen Beamtenbundes 
gez.: Gosenheimer.
 Heimstättenamt der deutschen 
Beamtenscbatt 
gez.: Lange. 
ReichsbannerSchwarz=Rot=Gold 
Gau Hessen 0.6.Darmstadt 
gez.: Storck. gez. Weiland.
 Reichsbund jüdischer 
            Front-
soldaten 0. 6. Darmstadt 
gez.: Blum.
 Wir bitten Industrie, Handel und Gewerbe, Verbände und 
Vereine zu beachten, daß das Adreßbuch zur Aufgabe von 
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die auch über die Grenzen Hessens hinaus worben, 
vorzüglich geeignet ist.
 Reichsvereinigung ebem. 
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gez.: Beck.
Umfang voraussichtlich 200 Seiten; broschiert und gebunden.
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 Reichsbund der Kinderreichen 
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gez.: Dr. Heusel.
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Mummer 249
Donnerstag, den 8. September 1927
 Der Club der Vierzig. 
bearbeitet nach einem Roman von Robert W. Chambers 
von Edgar May. 
(Nachdruck verboten) 
Der reine Goldhunger, die Luſt an dem gelben Metall 
            ver=
antigte ſich jedoch bald und nur der Eifer des Sammlers, 
            ſo=
wie nahezu kindiſche Freude an den Ueberraſchungen, die faſt 
ei Schaufelwurf zutage förderte, verblieb. Von dem 
            verſun=
ſen Schiff ſelbſt wurde faſt nichts gefunden. Hier und da ein 
ſty=, ein Sparren, ein verroſtetes Kettenglied, das war alles. 
Der Goldſchatz wurde auf dem Fußboden des Weinkellers 
wyerrenhaus geſammelt neben dem von Dirck und Mayne aus 
M Riſte am Roten Kap geborgenen Gold. Dort lagen in enger 
aSarſchaft die Wahrzeichen einer Jahrtauſende alten 
            Urzivili=
iot mit den Kunſtwerken einer viel jüngeren, aber ebenfalls 
Morhenen Periode — prachtvolle Altargefäße des ſechzehnten 
Ahchunderts, anſcheinend franzöſiſchen und ſpaniſchen 
            Ur=
ſſungs, Becher, Vaſen, Leuchter, Kuzifixe, alle zerbeult und 
yuſbegen, in dem offenkundigen Beſtreben der Freibeuter, ſie in 
en, möglichſt engen Raum zu preſſen. 
Sinige Tage vergingen wie im Fluge. Dann verlor die 
assſuche allmählich von ihrem Reiz und der Freudentaumel 
t mungen Leute machte einer nüchternen Stimmung Platz. 
es Intereſſe kehrte langſam zu ſeiner Lieblingsbeſchäftigung, 
.)Weidwerk, zurück, und er brachte, anfänglich ſchüchtern, 
            je=
yunit wachſender Beharrlichkeit, verſchiedene Jagdpläne vor. 
anier wollte jedoch davon nichts wiſſen. Was Dirck ihm 
einen Erlebniſſen auf der Tiger=Inſel und der mordluſti= 
Stimmung einiger ihrer Bewohner erzählt hatte, 
            beun=
inte ihn. Er nahm dem Jüngling das Verſprechen ab, ſich 
wieder allein von der Inſel fortzuwagen. 
Das Wetter war jedoch zu verführeriſch. Es blies ſtändig 
ſcharfer Wind, der Scharen von Waſſerwild unter den Schutz 
Snſeln trieb. Dirck wurde immer unruhiger, und eines 
os beim Diner bat er Lanier, ihn auf einen Jagdausflug 
b gleiten”", ſo eindringlich, daß dieſer nach anfänglichem 
urſtreben nachgab. 
Wir dürfen eigentlich die Arbeiten nicht unbeaufſichtigt 
e war eine ſeiner letzten Einwendungen, jedoch Dirck 
            be=
e Eich, dieſe Bedenken zu zerſtreuen.
 „Warum nicht?” ſagte er eiſrig. „Jake und ſeine Leute ſind 
grundehrlich, außerdem werden wir um zehn Uhr morgens 
wieder zurück ſein.” 
Marion hatte bis dahin ſchweigend und nachdenklich 
            zuge=
hört. Nunmehr ergriff ſie das Wort: 
„Und mich lädt niemand ein,” bemerkte ſie ſchmollend. 
„Wie unhöflich von uns!” erwiderte Dirck. „Natürlich kannſt 
du mitkommen. Wir haben alle drei Platz auf dem großen 
            An=
ſitz, oder ich könnte mir einen anderen ausſuchen und Euch beide 
allein laſſen.” 
Marion ſah Lanier zweifelnd an. „Dieſe Ausſicht ſcheint 
Sie nicht ſonderlich zu begeiſtern,” ſagte ſie ſpitzig. 
„Doch,” erwiderte er. „Allerdings verlaſſe ich die Inſel nur 
ungern.” 
„Haben Sie denn Befürchtungen?” fragte ſie beunruhigt. 
„Nichts Beſtimmtes, aber Donald Mayne könnte vielleicht 
am frühen Morgen kommen, um ſich mit mir zu beſprechen.” 
„Das hat er aber bisher noch nicht getan.” 
„Doch. Er war bereits hier.” 
„Wann?” rief das junge Mädchen überraſcht. 
„Geſtern morgen und auch heute vor Sonnenaufgang.” 
„Sie ſind ſehr verſchloſſen, Freund John,” erwiderte ſie 
            miß=
mutig. 
„Ich hatte Ihnen nichts zu berichten, das für Sie und Dirck 
von Intereſſe wäre.” 
„Ich möchte Ihnen nicht neugierig erſcheinen, aber —‟ 
„Keineswegs,” fiel ihr Lanier ins Wort. „Ich werde Ihnen 
gerne ſagen, was vorgeht, ſoweit ich darf. Auch ich bin hinter 
Wild her, ebenſo wie ihr ungeſtümer Bruder, jedoch Wild 
anderer Art. Ich habe Ihnen bereits angedeutet, welcher Art 
es iſt. Die Tiger=Inſel beherbergt, wie Sie bereits wiſſen, einige 
der gefährlichſten Verbrecher von internationalem Wirkungskreis 
und iſt, wie wir in Erfahrung gebracht haben, zum 
            Sammel=
punkt der ganzen Bande beſtimmt, die durch das vorzeitige 
            Ein=
greifen einer Regierungsabteilung in New York aufgeſcheucht 
und zerſprengt wurde. Die Leute ſind, meiner Ueberwachung 
unterſtellt. Demnächſt ſollen einige weitere Mitglieder eintreffen. 
Ich habe allen Anlaß, ſie beiſammen zu halten, bis der 
            Zeit=
punkt zum Zugreifen gekommen iſt. Er iſt nicht mehr fern, 
            hold=
ſelige Dame, aber morgen gehen wir doch noch zuſammen auf 
die Entenjagd.” 
Es war noch tiefe Nacht, als, ein Pochen an die Tür und 
Jakes Stimme Lanier aus ſeinem Schlummer weckte. Mit einem
 Seite 13 
Seufzer ſtieg er aus dem Bett und machte ſich an ſeine 
            Morgen=
toilette. Draußen ächzte die vergoldete Wetterfahne, die 
            Fenſter=
läden klapperten und vom Roten Kap her hörte man das 
            Don=
nern der Brandung. 
Marion ſaß bereits am Frühſtückstiſch, ſportgerecht 
            geklei=
det, mit Waſſerſtiefeln und Lederjacke. Dirck kam einige 
            Augen=
blicke ſpäter Gemeinſam wurde ſodann ein reichliches 
            Früh=
ſtück, beſtehend aus Kaffee, warmem Brot, gebratenem Fiſch, 
Speck und Eiern. verzehrt. 
Unter dem Lichtſchein zweier Laternen wurde danach der 
Weg zu der auf der Leeſeite der Inſel gelegenen Bootswerft, 
neben der ſich auch die Käfige für die Lockvögel befanden, 
            ange=
treten. Dieſe und die anderen Jagdrequiſiten wurden an Bord 
einer geräumigen Jolle gebracht. Dirck ſetzte den Maſt, takelte 
auf und ſtieß das Boot ab, während Marion das Ruder ergriff, 
Außerhalb des Hafens trafen ſie auf ziemlich hohe See. 
Das Boot ſtampfte heftig und Dirck hatte alle Hände voll zu tun, 
um das einſchlagende Waſſer auszuſchöpfen. In das Sauſen 
des Windes miſchte ſich alsbald ein leiſes, kreiſchendes Singen". 
und hundertfältiges Flügelrauſchen. Die gefiederte Tierwelt 
begann ſich auf der weiten Waſſerfläche zu regen. Aus allen 
Richtungen kam das hell tönende Schnattern der Wildgänſe und 
Schwäne ſowie das pfeifende Geräuſch von Entenzügen, die in 
der Dunkelheit ihren Weg zu den ſeichten Uferſtrecken ſuchten. 
Das Boot kam an das Luvufer der Sichelbank und wurde 
vom Wind faſt auf den Strand gefegt. Aus der Dunkelheit 
traten allmählich die Umriſſe eines mittels Schilfrohr 
            hergeſtell=
ten Jagdſchirmes. Marion ſtieg über Bord und ſtand, das Boot 
feſthaltend, knietief im Waſſer, während die beiden Männer die 
Gewehre, ſowie die ſonſtigen Requiſiten zum Anſitz trugen, 
Danach wurden die Lockvögel aus ihren Käfigen genommen und, 
nachdem mit Blei beſchwerte Fangſchnüre an ihre Beine gebunden 
waren, frei gelaſſen. Die nächſte Arbeit war, die Segel zu 
            ber=
gen, den Maſt zu legen, und das Boot in das Schilf zu ziehen, 
Marion und Lanier ſetzten ſich auf die rohe Bank hinter dem 
Schirm mit ſchußbereiten Gewehren, während. Dirck ſich einen 
höher gelegenen Sitz wählte. 
Faſt unmittelbar danach rauſchte es in der Luft, und ein 
Schwarm von Enten zog vorüber. Drei Schüſſe brachen das 
nächtliche Schweigen, dann ein vierter und drei Vögel ſtürzten 
ins Waſſer. 
(Fortſetzung folgt.)
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Beginn des Winterkurses Ende Oktober 1927. Der Lehrplan umfaßt folgende Fächer: 
A. Praktischer Unterricht: Kochen, Backen, Konservieren von Nahrungsmitteln aller 
Art. Herstellen von Camembert-Käse und Butter, wozu die Milch gekauft wird. 
Instandhaltung der Wohnung, Besorgung der Wäsche mit Bügeln, sowie 
            Weiß-
nähen, Flicken, Stopfen, Schneidern von einfachen Kleidern, feinere Handarbeiten. 
B. Theoretischer Unterricht: Ernährungs- und Gesundheitslehre, Haushaltungs- u. 
            Bürger-
kunde, hauswirtschaftliche Buchführung, Rechnen, Deutsch, Gesang, 
            Verbands-
lehre und Säuglingspflege, sowie Gartenbau. 
Prospekte mit Anstaltssatzungen, Aufnahmebedingungen und Auskunft über Lehr- und 
Verpflegungskosten durch die Schulleitung. 
(13846a
Geite 16
Donnerstag, den 8. September 1927
Nummer 2-4
 PAAo 
 
DTAAA 
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Alle für die neue Saison erforderlichen Stoffe in
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sind in allen von der Mode bevorzugten Farben, Bindungen, Qualitäten und Dessins 
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