Guzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſkrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenev Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 246 Montag, den 5. September 1927. 190. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg. Aufruhr. Streil uſw. erliſcht
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
auſträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konfurs oder gerſchtliſcher Beſtreibung fäſlt ſeder
Rabat weg. Bankkonto: Deutſche Banl und
Darm=
ſädter und Natlonalbant.
eſenNutznießer des
franzöſiſch=
ruſſiſchen Gegenſatzes.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 5. September.
En Genf ſcheinen die Dinge — man hofft es hier wenig=
— einer Entſpannung entgegenzugehen. Man hofft
ſo=
ſyl auf eine Beſſerung des deutſch=franzöſiſchen Verhältniſſes,
auf eine Wiedererſtarkung des Völkerbundes. Die ganze
4bl matie zerbricht ſich jetzt den Kopf, wie man den führenden
en des Völkerbundes einen neuen Anſtoß geben könnte. Und
May ſp viel Wille iſt, dort muß auch ein Weg ſein.
Die größte Schwierigkeit in Genf bereiten die öſtlichen Fra=
). Die Polen ſind wieder in den Vordergrund getreten und
ſt zum Auſilſchm der engliſchen und franzöſiſchen Diplomatie das Leben
lde vorgſtülnſſer. Man iſtweder in Paris noch in London von
ſer um ein ſucſ Tätigkeit der Polen entzückt — und in London
ketot, deſſen urfas man dies auch offen aus. In Paris geht dies
ſelbſtver=
wie die An4Fl ich nicht, vielmehr muß man ſich mit den Polen
identifi=
eMer das erfordert ſchon die Freundſchaft, aber im großen und
ei eben die im zut iſt man wegen der Schwierigkeiten von dieſer Seite
chie verſtimmt wie die Engländer.
Laß die Polen jetzt ſo in den Vordergrund treten konnten,
ſuich eine ganz beſondere Urſache. Das iſt die Haltung
brnds.
as franzöſiſch=ruſſiſche Verhältnis iſt wegen der
Ungeſchick=
ich a.
ſek der Ruſſen gänzlich verdorben. Die Sowjets konnten
tbekat
geweſene Mul üſſie nicht verſagen, in Paris Unruhen zu ſtiften. Und die
dar, die mmſſeDer Ruſſen war ja ſeit dem engliſch=ruſſiſchen Bruch ſo ge=
8 dieſes Mffbſ” daß ſie keine weitere Belaſtung ertrug.
ewiß, wenn man objektiv zuſieht, die kommuniſtiſche
Agi=
o bedeutet für Frankreich gegenwärtig noch keine
unmittel=
eund abſolute Gefahr. Aber, wenn die Aktivität der
Kom=
hſtken in dem Maße wie bisher zunimmt, wird jedermann
kei lich geſtimmt. Denn in dem modernen Frankreich, in
hisrankreich der Induſtriezentren und der fremden Arbeiter
ſſch mit der Verhetzung nicht ſpielen.
echon jetzt haben die Kommuniſten bei den
Demonſtratio=
ſen Sacco und Vanzetti eine Reihe von Unannehmlichkeiten
kirt, die man ihnen nicht verzeihen kann.
Straßendemon=
liümen, die die Fremden in Schrecken jagen, Attentate und
ſuve antimilitariſtiſche Propaganda, das ſind alles Dinge,
„dmn Quai d’Orſay auf die Nerven gehen müſſen. Der Ruf
vem diplomatiſchen Bruch mit Rußland wird in
Frank=
himer ſtärker. Und die franzöſiſche Außenpolitik muß auf
eLage reagieren. Es ändert nichts an den Tatſachen, daß
fütion genießen gegenwärtig die Polen.
Streſemann- Briand.
Genf, 3. Sept. (Priv.=Tel.)
Bitl
in der heutigen eingehenden Unterredung zwiſchen
Streſe=
ſin und Briand, die von 18 bis 19½ Uhr dauerte, ſind alle
Am, die mit der Genfer Tagung im Zuſammenhang ſtehen,
9 ießlich der Abrüſtungsfrage, behandelt worden. Auch die
A des Präſidenten der Verſammlung iſt berührt worden,
ss wird immer wahrſcheinlicher, daß dieſe Wahl auf den
ier Mensdorf ſallen wird, der übrigens auch heute einen
ſüie bei Chamberlain abgeſtattet hat.
lxe Frage der Rheinlandbeſetzung, die Verminderung der
TMllandtruppen wie auch die durch die belgiſche Kontroverſe
ühet
eyFffene Lage wurden beſprochen. — Für morgen ſind vor=
Wu keine Unterhaltungen zwiſchen den Delegationsführern
Wreiehen.
ninn übrigen verlautet, daß Briand beabſichtige, falls dies
Mumdig erſcheinen ſollte, ſeinen Aufenthalt in Genf bis zum
0d der Völkerbundstagung auszudehnen.
der Eröffnung der 8. Vollverſammlung
des Völferbundes.
* Genf, 4. Sept. (Priv.=Tel.)
Torgen vormittag 11 Uhr wird die 8. Vollverſammlung des
erbundes mit einer Anſprache des derzeitigen Vorſitzenden
bats, des chileniſchen Delegierten Villegas, eröffnet werden.
Blaubt, nach genauer Prüfung der Zeiteinteilung bei den
uehen Verſammlungen die Möglichkeit zu einer Beſchleuni=
19 der Arbeiten der Verſammlung finden zu können und
ſo=
an Nachmittag des zweiten Tages bereits in die Diskuſſion
augemeinen Berichts über die Tätigkeit des Rats eintreten
hnen. Die Verſammlung wird nach der Eröffnungsrede
Nommiſſion zur Prüfung der Vollmachten ernennen. Die
Nomriſſion wird unter Unterbrechung der Verſammlung ſofort
am mentreten und in der um 12½ Uhr wieder aufgenommenen
ur8 der Vollverſammlung ihren Bericht erſtatten. Alsdann
—E Wahl des Präſidenten erfolgen und deſſen Anſprache an
Verſammlung.
Tachmittags um 4 Uhr ſoll zuerſt die Tagesordnung
ange=
en werden, alsdann die Ernennung der Kommiſſionen er=
Als dritter Punkt iſt die Ernennung der Kommiſſion für
eßtſetzung der Tagesordnung, und viertens die Verteilung
öelnen Fragen auf die Tagesordnung vorgeſehen.
m 4½ Uhr erfolgt eine Unterbrechung der Verſammlung
Onſtituierung der Kommiſſionen. Um 6 Uhr Wiedereröff=
Der Verſammlung mit folgender Tagesordnung: Verkün=
2. der Wahlen der Präſidenten der Kommiſſionen, Wahl des
röſidenten der Vollverſammlung, Einſetzung des Bureaus
Sammlung, das ſich zuſammenſetzt aus den ſechs Präſi=
Dni lung.
e der Kommiſſionen und dem Vizepräſidenten
der Ver=
De Frage der Wahl des Präſidenten iſt bisher noch immer
Nren und heute abend weiß man noch nicht, ob ſchließlich
Der Vertreter Japans. Baron Adatei, oder der Oeſterreicher
Nensdorf die diesjährige Verſammlung leiten wird.
Vom Tage.
Dem Vernehmen nach ſind alle Schritte, die Ausweiſun der
drei reichsdeutſchen Schriftleiter aus dem Memelgebiet
rückgängig zu machen, vergeblich geweſen.
Dia Warſchauer Morgenbläterb ringen eie aus amtlicher litquiſcher
Quelle ſtammende Nachricht, nach der die litauiſchen Behörden
den zurückgehaltenen polniſchen Grenzſoldaten geſtern abmd
freigelaſſen und über die Grenze abgeſchoben haben.
Das Journal Officiel” veröffentlicht ein Dekret durch das das
Zollregime für Waren deutſcher Herkunft und die
Einfuhr auf Sachlieferungskonto für die Wiederaufbaugebiete
feſt=
geſetzt wird.
beſtätigt, daß der Quai dOrfay durch den Moskauer Botſchafter
gen arheben laſſen, weil der ruſſiſche Botſchafter in Paris,
Rakowfki, ein in der erſten Hälfte des Auguſt vom bolſchewiſtiſchen
Zen=
tralkomitee veröffentlichtes Manifeſt unterzeichnet hat, worin die
Sol=
daten aller Länder zur Verbrüderung mit der Roten Armwee
aufge=
fordert werden.
Der Aeroclub von Frankreich hat gegen den Flieger
Cal=
lizzo, der am 24. Auguſt einen nauen Höhenrekord mit rund 13000
Meter aufgeſtellt haben will, ein Verfahren eingeleitet, da
ſich herausgeſtellt hat, daß der Flieger den Höhenmeſſer gefälſcht
und in Wirklichkeit nur 4000 Meter erreicht hat. Callizzo hat ſeinen
Betrugsverſuch bereits eingeſtanden.
Die Blätter berichten aus Waſhington, daß nach Nachrichten aus allgemeinen Beliebtheit rühmen konnte. Ueberall, wo ſich die
autoriſierter Quelle die amerikaniſche Regierung
be=
ſchloſſen habe, mit Frankreich neue Verhandlungen
wegen der von den Alliierten beſchlagnahmten
deut=
ſchen Unterſeekabel zu eröffnen. In erſter Linie handelt es
ſich um das Kabel Breſt—Azoren—New York, das gegenwärtig von
Frankreich benutzt wird,
Geſtern wurden die erſten Urteile gegen Angeklagte aus den
Juliereigniſſen in Wien vor den Schöffengerichten gefällt.
Ein 15jähriger Burſche und zwei Handelsangeſtellte wurden wegen
Verbrechens der Erpreſſung, erſterer zu einem Monat ſtrengen Arreſts,
die letzteren zu je drei Monaten ſchweren Kerkers verurteilt.
Paris und der polniſche Vorſchlag eines
Nichtangriffspaktes.
TI. Paris, 4. Sept.
Die Genfer Berichte der Pariſer Preſſe über die geſtrige
ſhtzung gegen alles Amerikaniſche, und endlich eine weit= Unterredung Streſemann-Briand behandeln hauptſächlich den
polniſchen Plan eines allgemeinen Nichtangriffspattes, dem man
in Paris ſtärkſtes Intereſſe entgegenbringt.
Pertinax will wiſſen, daß die polniſche Regierung vor kurzem
den Regierungen in London und Paris einen derartigen Plan
unterbreitet habe, der die Lücken des Locarnopaktes ausfüllen
e höchſt ungern und zögernd tut. Den Nutzen aus dieſer ſolle. In ſeiner geſtrigen Unterhaltung mit Briand habe
Streſe=
mann das Projekt a priori nicht abgelehnt. Daß Briand ſich das
Projekt zu eigen mache, ſei ſehr wahrſcheinlich. Das ſei ihm
zu=
mindeſt im letzten Miniſterrat am vergangenen Freitag
nahe=
gelegt worden. Sofern das Projekt von Polen ausgehen werde,
bemerkt Pertiax weiter, dürfte es Deutſchland widerlich
er=
ſcheinen, von Frankreich vorgebracht, würde es vielleicht für
Streſemann annehmbar ſein, der darin ein neues Mittel zur
Beſchleunigung der Rheinlandräumung erblicken könnte.
Frank=
reich und Polen dürften aber kaum bereit ſein, die deutſche
Zu=
ſtimmung zu dem polniſchen Vorſchlag für einen zu hohen Preis
zu erkaufen.
Nach dem Korreſpondenten des offiziöſen „Petit Pariſien”
iſt der von Polen beabſichtigte Paktvorſchlag noch nicht in ſeinen
Einzelheiten feſtgelegt. Man erwarte hierzu noch zwei polniſche
juriſtiſche Sachverſtändige in Genf. Bevor das Projekt übenhaupt
veröffentlicht, werde, müſſe es zuerſt dem Urteil der Vertreter
der Großmächte unterbreitet werden. Dieſe Befragung habe
kaum erſt begonnen. Streſemann ſei über die großen Züge des
polniſchen Planes unterrichtet und habe, wie der Vertreter des
„Petit Pariſien” erfahren haben will, in deſſen Prinzipien nichts
gefunden, was Deutſchland hinderlich ſein könnte. Allem
An=
ſchein nach ſei zu erwarten, daß der polniſche Plan auf keine
ernſtlichen Schwierigkeiten von deutſcher Seite ſtoßen werde.
Das Blatt Caillaux, die „Volonté”, bedauert, daß Polen
ſeine Abſicht geändert habe, weil ſie in den maßgebenden
Haupt=
ſtädten keine gute Aufnahme gefunden habe. Es werde nun
ſeinen Vorſchlag im Laufe der Abrüſtungsdebatte vorbringen.
Die „Information” betont, Streſemann habe aus der
Unter=
redung mit Briand deutlich entnehmen müſſen, daß von einer
Entwicklung der Locarno=Politik keine Rede ſein könne, wenn ſich
nicht die deutſch=polniſchen Beziehungen auf freundlicherer
Grundlage aufbauten. Dieſer Anſicht ſei übrigens auch
Chamber=
lain. Streſemann, Chamberlain und Briand würden ihren
ge=
meinſamen Aufenthalt in Genf dazu benutzen, um das Problem
einer Erweiterung der Locarnoverträge zu ſtudieren.
Der Korreſpondent des „Journal” erklärt, daß in der
geſt=
rigen Unterredung Streſemann—Briand die Räumungsfrage in
voller Offenheit beſprochen worden ſei.
Das ſozialiſtiſche „DOeuvre” ſagt, Streſemann werde ſeiner
Auffaſſung treu bleiben und erneut wiederholen, daß die
Ab=
rüſtung Deutſchlands nicht aufrechterhalten bleiben könne, wenn
eine allgemeine Abrüſtung nicht erfolge.
Sauerwein meint im „Matin”, das Hauptkennzeichen der
gegenwärtigen Völkerbundstagung ſei die Vorſicht. Die
Groß=
mächte wollten ihre Politik erſt nach den im kommenden Jahre
bevorſtehenden Wahlen feſtlegen. Streſemann mache den
Ein=
druck eines ſorgenfreien Mannes, den keinerlei innerpolitiſche
Schwierigkeiten drückten und der ſeine Politik fortführen könne,
ohne ſie jeden Augenblick von parlamentariſchen Dramen
ge=
fährdet zu ſehen.
Um die Franktireurunterſuchung.
* Genf, 4. Sept. (Priv.=Tel.)
Wie man heute erfährt, iſt Staatsſekretär v. Schubert geſtern
nachmittag zu einer längeren Unterredung über die
Angelegen=
heit des Franktireur=Unterſuchungsausſchuſſes zu Vandervelde
in einem kleinen Ort Savoyens gefahren, wohin ſich der
bel=
giſche Außenminiſter, nach ſeiner Rückkehr nach Genf begeben
hatte,
DieachteVölkerbunds=Perſammlung
und 4oro Gecit.
Von unſerem Genfer Korreſpondenten
George Popoff.
Genf, 3. September.
Von der achten Völkerbundsverſammlung, die Montag, den
5. September, hier eröffnet wird, läßt ſich beim beſten Willen
nicht behaupten, daß ſie unter einem günſtigen Stern beginnt.
Eine vom franzöſiſchen Außenminiſterium veröffentlichte Mitteilung Der bedauerliche Rücktritt Lord Robert Cecils iſt ein Ereignis
von europäiſcher Wichtigkeit. Ueberflüſſig zu ſagen, daß er in
Herbette bei der ruſſiſchen Regierung hat Vorſtellun= Genf einen niederſchmetternden Eindruck hervorgerufen hat. Das
ganze Problem des Völkerbundes, ſeine Exiſtenzberechtigung und
das bisherige Verhalten der Großmächte zum Bunde iſt durch
dieſen Anlaß urplötzlich in den Vordergrund des Intereſſes
ge=
rückt worden.
Nur diejenigen, die ſeit Jahr und Tag Lord Cecil
regel=
mäßig in Genf geſehen, beobachtet und ſein unermüdliches
Ein=
treten für die Sache des Friedens bewundert haben, werden es
ganz begreifen, was der Entſchluß dieſes Mannes zu bedeuten
hat. Lord Cecil, einer der Verfaſſer des Paktes, war vielleicht
der einzige „Völkerbundsmann”, der ſich in Genf einer wirklich
hohe, etwas nach vorn gebeugte Geſtalt dieſes vornehmen alten
Herrn mit dem durchgeiſtigten Geſicht zeigte, ward ihm
Sympa=
thie und Achtung entgegengebracht. Sein mannhaftes Handeln
während des Korfu=Zwiſchenfalles wird allen, die es damals
miterlebten, ſtets unvergeßlich bleiben. In Lord Ceeil verläßt
eine der wertvollſten und ehrlichſten politiſchen Perſönlichkeiten
der Gegenwart das Genfer Forum, das an hervorragenden
Ge=
ſtalten wahrlich keinen Ueberfluß aufzuweiſen hatte.
Von Haus aus vermögend, Träger eines der beſten Namen
Englands, Inhaber zahlreicher hoher Aemter, ausgeſtattet mit
einer ſich über die ganze Welt erſtreckenden Popularität — hatte
er all die Jahre im Dienſte der britiſchen Regierung nichts mehr
zu gewinnen gehabt, nach keinem perſönlichen Ruhm, keinen
irdiſchen Gütern getrachtet. Und doch blieb er Jahr für Jahr
dem Wirken im Völkerbunde, vor allem der Idee der Abrüſtung
treu. Von tiefem religiöſen Empfinden erfüllt, bedeutete für
die=
ſen Mann ſein Ringen um den Frieden eine der Erlöſung der
Menſchheit gewidmete hohe Lebensaufgabe. Sein Nücktritt kann
daher nur ſo aufgefaßt werden, daß er daran zweifelt, das ſich
geſtellte Ziel auf dieſem Wege zu erreichen. Dieſe Tatſache ſollte
der Welt als eine Mahnung dienen, die nicht ernſt genug
genom=
men werden kann. Denn — Lord Cecil war nicht nur „eine Säule
der britiſchen Völkerbundspolitik”, er war mehr, er war eine
Säule des Völkerbundes ſelbſt!
Der Rücktritt Lord Cecils, ebenſo wie die ihm
vorhergegan=
gene Abſage Henry de Jouvenels, iſt ein Zeichen jener
Verwir=
rung, welche die ſchwächliche Völkerbundspolitik
der Großmächte im Laufe der letzten Jahre in England
und in Frankreich gezeitigt hat. Vor allem England hat — durch
die von Sir Auſten Cham,berlain verfochtene Linie — eine ſchwere
Verantwortung auf ſich genommen: das künſtliche Herabdrücken
des Völkerbundes zur Rolle eines nichtsſagenden bürokratiſchen
Apparates iſt ein Werk der „ententiſtiſchen” Großmächte und der
engliſchen Konverſationen. Dieſe längſt erkannte, aber bisher
ſtets geleugnete Tatſache tritt jetzt offen zutage.
Der über dieſe peinliche Angelegenheit, zurzeit in Genf
herrſchende Peſſimismus wird einzig durch die ſchwache
Hoffnung erhellt, daß dieſer Alarmſchuß jedenfalls eine weltweite
Reſonanz auslöſen und den Völkerbund aus ſeiner
gegenwär=
tigen Lethargie aufrütteln wird. Man ſagt ſich hier, Lord Cecil.
hat ſich zu dieſer perſönlichen und öffentlichen Opfertat ſicher
nur deshalb entſchloſſen, um hierdurch der britiſchen
Friedens=
politik einen friſcheren Wind in die Segel zu blaſen. Mag ſein,
daß dieſes nun der Fall ſein wird. Im Moment muß jedoch
offen zugegeben werden, daß man Lord Cecils Abweſenheit im
Genf gerade in dieſem September äußerft ſchwerzhaft empfinden
wird. Man halte ſich nur jene Fragen vor, die während dieſer
Völkerbundsverſammlung aller Vorausſicht nach im Plenum der
55 Nationen — nun ohne Lord Cecil — erörtert werden: die
Rheinlandräumung, das Problem der allgemeinen Abrüſtung
und der für Deutſchland und Oeſterreich gleich bedeutſame Kampf
Ungarns um ſeine Rechte.
In Deutſchland iſt man von der zwiſchen Frankreich und
England zuſtande gekommenen Einigung über die
Herab=
ſetzung der Beſatzungstruppen ſehr wenig erbaut=
Vor allem hat die Nachgiebigkeit der engliſchen Regierung
pein=
lich berührt, die keineswegs deutlich genug die ſinnwidrige
fran=
zöſiſche Theſe abgelehnt hat, wonach die Truppen im Rheinlande
„zur Sicherung der Dawes=Abmachungen zu verbleiben hätten”,
Davon ſteht in den beſagten Abmachungen kein Sterbenswort,
Es iſt aber auch an der Zeit, in aller Oeffentlichkeit die Frage
auf=
zuwerfen, ob der Locarno=Vertrag mit der engliſchen Garantie
der Weſtgrenze und der von Deutſchland übernommenen
Ver=
pflichtung, eine Reviſion der Oſtgrenzen nur auf friedlichem
Wege anzuſtreben, mehr wert iſt, als die im Rheinlande
ſtehen=
den 60 000 Bajonette oder nicht? Es iſt wünſchenswert, daß die
Diskuſſion über dieſe Frage des europäiſchen Friedens dieſesmal
lieber öffentlich vor dem Plenum des Völkerbundes, als wieder
in der Heimlichkeit eines Genfer Hotelzimmers geführt wird. Und
ſollte dieſem Wunſche der öffentlichen Meinung ſtattgegeben
wer=
den, ſo iſt es überflüſſig, zu ſagen, daß die die Wahrheit nicht
ſcheuende Stimme Lord Robert Cecils hierbei außerordentlich
fehlen wird.
Das Plenum des Völkerbundes ſoll ſich ferner, wie offiziell
angekündigt, mit dem Problem der allgemeinen
Ab=
rüſtung befaſſen, das als wichtigſter Punkt der diesjährigen
Verhandlungen bezeichnet wird. An dieſem
Verhandlungsgegen=
ſtand hat Deutſchland ein beſonderes Intereſſe. Dr. Guſtav
Streſemann wird vorausſichtlich während einer der
Plenarver=
ſammlungen Deutſchlands Stellungnahme zum ganzen Komplex
der Abrüſtungsfragen kundgeben. Nach dem Scheitern aller
bis=
herigen Abrüſtungsbemühungen ſoll ſich nun die Verſammlung
des Völkerbundes hierüber ausſprechen. Kann Lord Robert
Seite 2
Montag, den 5. September 1927
Nummer :!
Ceeil auch hierbei fehlen? Er war von Anfang an die treibende
Kraft, die Seele aller auf die Abrüſtung gerichteten Verſuche.
„Ich betrachte dieſe Frage,” ſchreibt er in ſeinem mutigen Brief
an Baldwin, „für weit wichtiger, als alle anderen öffentlichen
Tagesfragen. Ich bin überzeugt, daß nur ein internationales
Uebereinkommen eine beträchtliche Verminderung und eine
Be=
ſchränkung der Rüſtungen erzielen kann. Und ich bin der
Mei=
nung, daß die größte Energie der britiſchen Regierung für ein
ſolches Uebereinkommen verwendet werden muß.‟ Dieſe Worte
Lord Cecils werden — wenn er diesmal auch körperlich im
Re=
formationsſaale abweſend ſein ſollte — wie ein warnendes
Menetekel über den Häuptern der Völkerbunds=Delegierten
ge=
ſchrieben ſtehen, ſie an den Ernſt jener ſchweren Kriſe gemahnen,
die die Welt gegenwärtig, infolge des Scheiterns ſämtlicher
Ab=
rüſtungsbeſtrebungen, durchlebt und auf die Gefahr hinweiſen,
die in der Fortdauer dieſes Zuſtandes verborgen liegen.
Die zur Entſcheidung ſtehende Beſchwerde Ungarns
iſt nur ſcheinbar eine Angelegenheit zweiter Ordnung. In
Wirk=
lichkeit handelt es ſich um eine Frage, die in Zukunft für
ſämt=
liche „beſiegten” Mächte von den weittragendſten Folgen ſein
dürfte. Ungarn beſchwert ſich beim Völkerbunde gegen die von
der rumäniſchen Regie ung vorgenommene Entſcheidung über
das Grundgeſetz der in Rumänien wohnenden Ungarn. Es
pro=
teſtiert gegen die von rumäniſcher Seite dauernd geübte
Verge=
waltigung des ſchon an und für ſich unhaltbaren
Friedensver=
trages von Trianon. Durch die treffliche und beharrliche
Auf=
klärungspropaganda der ungariſchen Regierung und durch die
Aktion Lord Rothermeres iſt die „zweitklaſſige Frage” inzwiſchen
zu einer Angelegenheit geworden, die überall in der Welt
Auf=
merkſamkeit erregt. Sie ſtreift nicht nur ſcharf an die im
Völker=
bundspakt vorgeſehene Möglichkeit der Reviſion aller „unhaltbar
gewordenen Friedensverträge”, ſondern wirft auch offen das vom
Völkerbunde bisher beharrlich totgeſchwiegene Problem der
40 Millionen in Europa lebenden Minderheiten auf.
Weiterhin die Minderheiten in einem Zuſtand proletariſierter
Bürger zweiter Güte zu belaſſen — bedeutet für Europa eine
direkte Gefährbung des Friedens. Der Völkerbund wird um
dieſe Frage auf die Dauer nicht herumkommen können. Die
Min=
derheiten ſind die ſtärkſten und ehrlichſten Freunde des Friedens,
denn gerade ſie, als meiſtens an den Grenzen ſitzenden Bürger
der nach dem Kriege entſtandenen oder vergrößerten Staaten,
hätten die Wirkungen eventuell zukünftiger Kriege zuerſt zu
ſpü=
ren und die erſten Opfer zu bringen. Sie werden daher im
eigen=
ſten Intereſſe überall und ſtets am lebhafteſten für den Frieden
eintreten. Der Fall Ungarns contra Rumänien ſtellt eine
über=
aus günſtige Gelegenheit dar, das Minderheitenproblem vor dem
Forum des Völkerbundes zur Sprache zu bringen.
Selbſt der mit dem Schatten ſeines ſeligen Bruders
North=
eliff belaſtete Lord Rothermere hat bewieſen, wie es gerade
manche Angelſochſen ſind, die in entſcheidenden politiſchen
Mo=
menten den Mut und die Ehrlichkeit aufzubringen vermögen, ſich
mit der Macht ihres ganzen Welteinfluſſes für eine ideelle und
gerechte Sache einzuſetzen. Der eben aus dem Kreis des
Völker=
bundes ausgetretene Lord Cecil war der beſte lebende
Repräſen=
tant dieſes angelſächſiſchen Types. In Genf hofft man allgemein,
daß er als freier Mann, der er jetzt iſt, einen noch ſtärkeren
Ein=
fluß auf die öffentliche Weltmeinung als bisher ausüben wird.
Diejenigen, die ihn kennen, vermögen daran nicht zu zweifeln:
er wird ſich nicht nur für die Frage der Abrüſtung, ſondern auch
weiterhin dafür einſetzen, daß all jene Fragen, die bisher die
Be=
friedung Europas behinderten, wie die Rheinlandräumung, das
Minderheitenprohlem uſw., endlich eine gerechte Löſung erhalten
mögen.
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 5. September,
* Orpheum.
Liederabend Erik Wirl.
Eine Wohlfahrisſchule in Heſſen.
Aus der Forderung einer fachlichen Ausbildung für die Tätigkeit
in der beruflicgen und ehrenamtlichen Armenpflege enwuchs m
Deutſch=
land im Anfang des Jahrhunderts ein vielſeitiges ſoziales
Ausbildungs=
weſen, das mit der Ausdehnung des Arbeitsgebietes auf die geſamte
Wohlfahrtspflege, der Neuordnung der Fürſorgegeſetzgebung, der
Ein=
führung neuer Methoden während des Krieges und in der
Nachkriegs=
zeit ſich zu einem umfaſſenden Bildungsweſen ausgeſtaltete. Den
Mittelpunkt der Ausbildungsmöglichkeiten für die Frauen bilden die
Sozialen Frauenſchulen”, Wohlfahrtsſchulen genannt. Die zurzeit im
Reiche beſtehenden zirka 30 Wohlfahrtsſchulen ſind in der „Konferenz
ſozialer Frauenſchulen Deutſchlands” zuſammengefaßt, um das
gemein=
ſame Ziel und, wenigſtens in dem äußeren Rahmen, die Einheitlichkeit
des Charakters in der Ausbildung zu wahren. Das Ziel wurde durch
die „Vereinbarung der Länder” vom 1. Januar 1926 über die
gegen=
ſeitige ſtaatliche Anerkennung der Wohlfahrtspflegerinnen feſtgelegt.
Dieſe durch den Beſuch einer Wohlfahrtsſchule zu erwerbende ſtaatliche
Anerkennung gilt heute allgemein als Vorbedingung für die Anſtellung
ſowohl in privater wie öffentlicher Fürſorgearbeit und ſetzt die
Ab=
legung einer ſtaatlichen Prüfung voraus. Die auf Grund der „
Verein=
barung” von den Ländern erlaſſenen Prüfungsordnungen ſind, wenn
auch in Einzelheiten verſchieden, in den Grundſätzen übereinſtimmend.
Auf in einem Lande neu eingeführte Prüfungen und neue
Ausbildungs=
ſtätten erſtreckt ſich die Vereinbarung auf gegenſeitige Anerkennung
dann, wenn ſie den in der Vereinbarung feſtgelegten Anforderungen im
weſentlichen entſprechen. Somit iſt das Ziel jeder Wohlfahrtsſchule
feſtgelegt, wenn auch die Methoden und die innere Ausgeſtaltung ihr
überlaſſen bleibt. Für ſie wird von entſcheidender Bedeutung die
Träger=
ſchaft ſein, die ſich zurzeit aus öffentlichen Körperſchaften, konfeſſionellen
Verbänden und interkonfeſſionellen Vereinigungen zuſammenſetzt.
Ent=
ſcheidend für die innere Ausgeſtaltung iſt andererſeits das Land, in
deſſen Bereich die Schule liegt, und ſeine beſonderen Bedürfniſſe für die
Praxis. Aus dieſem Grunde iſt es zu verſtehen, daß Wert darauf
ge=
legt wird, daß in jedem Lande eine Wohlfahrtsſchule zur Verfügung
ſteht, und es iſt zu begrüßen, daß nun auch innerhalb Heſſens durch den
Heſſiſchen Diakonieverein E. V. zu Darmſtadt eine ſolche eingerichtet
werden ſoll. Mit ihrer Gründung iſt dem vielfachen Intereſſe, das
aus den hefſiſchen Frauenkreiſen der Wohlfahrtspflege und ihren
Aus=
bildungsproblemen entgegengebracht wird, ein Mittelpunkt gegeben und
für die weibliche Jugend die Mögli hkeit geſchaffen, die Ausbildung
im Lande zu genießen. Wenn auch, wie geſagt, der neuen Schule durch
die Vereinbarung der Länder über die gegenſeitige Anerkennung, die
auch für ſie bindend ſein wird, das Ziel und die äußere Geſtaltung
vor=
geſchrieben iſt, ſo wird ſie doch in der Lage ſem, weitgehend auf die
Bedürfniſſe der Verwaltung und der freien Wohlfahrtspflege in Heſſen
Rückſicht zu uehmen. Auf Grund der umfaſſenden Reichsgeſetzgebung
der letzten Jahre auf allen Gebieten der Wohlfahrtspflege,
insbeſon=
dere des Jugendſchutzes, haben die Länder eine Fülle von
Ausführungs=
verordnungen erlaſſen, die in ihrer Auswirkung der wirtſchaftlichen
und ſozialen Struktur des Landes angepaßt wurden und in zahlreichen
Einzelheiten voneinander abweichen. Andererſeits iſt die freie
Wohl=
fahrtspflege in Heſſen beſendere Wege gegangen und in ihren Methoden
in vielem der Entwickelung im Reiche vorausgeeilt. Den Bedürfniſſen
beider Beſtrebungen, der amtlichen ſowohl wie der privaten
Wohlfahrts=
pflege, kann alſo die neue Schule und wird ſie ohne Zweifel Rechnung
tragen, und während die geſetzliche Regelung in Heſſen in den Schulen
anderer Länder nur kurz in großem Zuſammenhang geſtreift werden
kann, wird ſie auf die geſchichtliche Entwickelung und gegenvärtige
Faſ=
ſung eingehen und dieſe im engſten Zuſammenhang mit der
wirtſchaft=
lichen und ſozialen Entwickelung herausarbeiten und damit in
erweiter=
ter und vertiefter Ausbildung den Schülerinnen das Rüſtzeug geben,
das ſie befähigt, den ſpäter an ſie geſtellten Anforderungen in der
heſſi=
ſchen Wohlfahrtspflege voll und ganz zu genügen.
Am. Die diesjährige Winterſpielzeit im Orpheum hadl
Esven=
ſprechend eingeſetzt, erſt die beiden intereſſanten Konzerte derr mam
Ruſſiſchen Konzertgeſellſchaft” und nun ein Liederabend Emlenmi.
Der beliebte Sänger, der dem Darmſtädter Publikum ja kein: )nöoder
iſt — erinnert ſei an ſein Auftreten in „Roſe von Stambul” —
nggir=
kusprinzeſſin” —, benutzte die Gelegenheit, um vor einem gewuen
Gaſtſpiel in Frankfurt und Berlin ſich ſeinen Darmſtädter „ſirdoen
einmal von einer andwen Seite zu zeigen.
Das Programm, das aus techniſchen Gründen, von dem gpuckt
vorliegenden ziemlich abwich, brachte zunächſt Lieder von Soa uß;
„Traum durch die Dämmerung”, „Ich trage meine Minne‟ —m g8u.
eignung”. Konnte man bei Erik Wirl auch ſicher ſein, daßs mmir.
Sicherheit der Intonation und der Charme ſeiner Stimmeinaen
Wunſch unerſtillt laſſem nürden, ſo überraſchte doch, wie ülmand
feinempfindend ſich der Künſtler ſeiner Aufgale als
Liederſängyrrtever=
zog. Mit Liedern aus Operetten von R. Stolz und F. Léhau bder
Sänger ſchalkhaft und temperamentvoll hinausſang, ſteigerte= hwer
Beifall immer mehr, um im zweiten Teil des Liederabends, Ananter
rechte Wiener Lieder enthielt, herzliche und enthuſiaſtiſche Fo
mgnn=
zunehmen. Dieſe einzigartigen Wiener Lieder von Thoms Ktzkb
und anderen wüiſſen ja, nenn ſie in ſo friſcher liebenswürSamund
vollendeter Art vorgetragen werden, ein empfängliches, begeiſt muwand
dankbares Publikum finden.
Kurz, es war ein recht ſchöner Abend. Herr Kapellmei.
Firnberg begleitete am Flügel diskret und anſchmiegſam.
v. Eine große Blumenſchau, verbunden mit einer AusſteLuvpon
eigenen Gartenerzeugniſſen, veranſtaltete am Sonntag die Suſar,
gemeinſchaft Kleingartenbautreibender Darmſtadt Nord im Kur=
Hof. Die ſtarkbeſuchte Eröffnungsfeier begann um 11 Uhr; enyt
eingeleitet durch einen Orcheſtervortrag mit Beethovens „Die tur
rühmen des Ewigen Ehre‟ Der Vorſitzende der Vercinigu-5ser
Johannes Lutz, begrüßte die Anweſenden, darunter als Ehreny wdie
Herren Mimiſterialvat Dr. Petr: von der Abteilung für Fumnd
Kameralverwaltung, Stadtv, Ludwig als Vertreter der Stadt
uGar=
tenbauinſpektor Werner als Vertreter der Landwirtſchaftskamrronwie
die Vertreter der geladenen Vereine. In ſeiner Rede beiä, wer
Vorſitzende, daß der Kleingartenbau dazu dienen ſoll, die
Scems=
frrude zu erhalten; durch die Ausſtellung ſoll gezeigt werden,r der
Kleingartenbau leiſten kann. Die diesjährige Ausſtellung uruch
id=
ſich von der erſten dadurch, daß diesmal mehr Blumen als Frit rzur
Schau geſtellt würden. Ausſteller ſei jetzt der Verein als ſo h unnt
nicht Einzelne; dadurch hätte jeder der Kleingärtner dia Möchkei
gehabt, ſich an dem Unternehmen zu beteiligen. Im weiteren elmu.
ſeiner Anſprache forderte der Vorſitzendn die Erhaltung der ſlenin
gärten, die Dauerpflanzungen werden müßten. Bei dieſen Bib
gen ſollten die Behörden mithelfen. Die Klningärtner zeigter 6
in der Lage wären, rationell zu wirtſchaften. Miniſterialrat Ziß
dankte im Namen der Forſtabteilung für die Einladung und (ä
ſelbſt Kleingärtner zu ſein und darum auch Leiden und FreuLin
Art d’s Gartenbaues zu kennen. Wohltuend berühre es, daß dVr
einigung auch die ideale Seite des Kleingartenbaues pflege, u d.
die Ausſtellung beweiſe; die Anſchrift an dem Modell einss len
gartens „Meim Paradies” beſage alles. Der Kleingartenbau rdyer
die Liebo zur Scholle und zur Heimat; nirgendwo könne ue e=in
beſſere Erholung finden als im Kleingarten, den damit eimn ziual
Aufgabe erfülle. Die Forſtverwaltung habe den Kleingarten a ſtei
unterſtützt und werde dies auch weiter tun. Stadtverordneter DrBi ſch Beber
übermittelte Glückwünſche des Herrn Bürgermeiſters Mueller, grſt= Ge m und warb fi.
Deutſcher Katholikentag.
Dortmund, 4. September.
Die 66, Generalverſammlung der deutſchen Katholiken begann heute
vormittag mit einem Gottesdienſt in dem von Zehntauſenden vom
Teilnehmern mit unzähligen Fahnend=putationen gefüllten Stadion.
Biſchof D. Kaſpar Klein=Paderborn hielt die Feſtpredigt. Im
An=
ſchluß an die Meſſe fand in der Weſtfalenhalle die erſte geſchloſſene
Verſammlung ſtatt, in der Stegerwald zum Präſidenten des
Katholiken=
tages gewählt wurde. Nach dem Bericht des Zentralkomitees nahm die
Verſammlung eine Entſchließung an, in der die Forderung erhoben
nird, daß die Bekenntnisſchule durch die Gefetzgebung des Reiches und
der Länder verankert ſerde. An die katholiſchen Mitglieder des
Reichs=
tages wird dia Mahnung gerichtet, mit Einſetzung aller Kräfte die
Ge=
ſetze im Sinne der berechtigten katholiſchen Forderungen zu geſtalten
und keiner Löſung zuzuſtimmen, die nicht die Gleichberechtigung der
Bekenntnisſchule mit anderen Schularten gewährleiſte. Nachmittags
ver=
anſtalteten die katholiſchen Arbeiter eing Kundgebung. Nach
Begrüßungs=
anſprachen von Biſchof Dr. Klein=Paderborn und Dr. Stegerwald
er=
griff Reichskanzler Dr. Marx das Wort zu einer Anſprache, in der
er unter anderem ausführte, die chriſtlichen Arbeiter ſeien treue
Ka=
tholiken. Aber ebenſo feſt und unerſchüitterlich ſtünden ſie zu unſerer
Verfaſſung, zu unſerer deutſchen Republik. In einer Verſammlung der
katholiſchen öffentlichen Beamten nahm noch einmal Reichskanzler Dr.
Marx das Wort. Er betonte u. a. die Pflichtem der Beamten dem
Staate gegenüber. Mit wahrer nationaler Geſinnung könne man es
nicht für vereinbar halten, wenn man über die Verfaſſung wegwerfend
rede und die von ihr anerkannten Farben verächtlich behandle.
Natio=
naler Stolz ſolle auch diefenigen, dia ſich mit unſerer Staatsform nur
ſchwer abfinden könnten, davon abhalten, eine für uns ſo beſchämende
Haltung einzunehmen, wie man es kürzlich erlebte. — In der Arena
des Stadion fend am Nachmittag eine große Jugendkundgebung ſtatt.
v. Emil Werners 60jähriges Bühnenjubiläum. Am morgigen
6. September werden 60 Jahre vergangen ſein, ſoit Herr Geheimrat
Emil Werner als Schauſpieler dem Verbande des Hoftheaters dem
jetzigen Landestheater, beitrat. Geheimrat Worner iſt 1845 in Danzig
geboren und kam 22jährig vom Münchener Aktientheater nach
Darm=
ſtadt. Der 8. September 1867 war aber nicht ſein erſtes Auftreten in
Darmſtadt, ſondern er hatte bereits gegen Ende März in der
vorauf=
gehenden Spielzeit mehrfach auf Anſtellung hier gaſtiert, unb zwar
u. a. als Carlos in Goethes Clavigo” und als Mephiſto in Goethes
„Fauſt” ſowie in weiteren Rollen. Am 6. Septembar 1867 verzeichnet
die Theaterchronik die Aufführung des heute vergeſſenen Luſtſpiels „Die
Einfalt vom Lande” von dem ebenſo vergeſſenen, cänſt aber biel
ge=
ſpielten Luſtſpieldichter Karl Töpfer, in dem Emil Werner auftrat.
Der neue Schauſpieler rückte bald in die erſte Reihe der Darſteller des
Darmſtädter Hoftheaters und zählte, bis er im Jahre 1894 deſſen
Leitung üibernahm, mit zu den befähigſten Kräften unſerer Bühna
Noch heute iſt die ältere Generation der Theaterbeſucher des Lobes
voll über das ſchauſpieleriſche Können Emil Werners. Mit der
Ueber=
nahme der Leitung des Theaters war auch die Bühnenlaufbahn
Wer=
ners abgeſchloſſen, denn er trat nur noch aus beſonderen Anläſſo als
Schauſpieler auf. Vor zwei Jahren, am 5. Oktober 1925, als Herr
Generaldirektor Werner ſeinen 80. Geburtstag feiete, haben wir erſt
ſeiner Verdienſte um das Darmſtädter Theaterleben in einem längeren
Artikel gedacht; mit dieſen Zeilen ſei daher nur auf das höchſt ſaltene
Jubiläum aufmerkſam gemacht.
Proteſt gegen die Briefmarkenhetze. In deutſchen Geſchäftskreiſen
hat man in der letzten Zeit häufig die Beobachtung gemacht, daß
bel=
giſche und franzöſiſche Geſchäftsſchreiben Briefmarken tragen, die man
in Deutſchland als eine Beleidigung empfinden muß. So bezieht ſich
eine dieſer Briefmarken auf die Denkmalsenthüllung von Dinant. Auf
dieſer Briefmarke wird eine Frau gezeigt, die ihr Geſicht entſetzt mit
den Händen verhüllt. Die deutſchen Geſchäftskreiſe halten es für
ſelbſt=
verſtändlich, daß jeder deutſche Geſchäftsmann die Annahme ſolcher
Schreiben verweigert.
am Erſcheinen verhindert ſei. Er (der Redner) wohne ja im Nm=
Stadt und er könne beobachten, wie fleißig in den Kleingärt ng
arbeitet werde, daher müſſe man ſich über die Erfolge freunTia
ſächlich wären die Kleingärten oft cin Paradies. Sei es nicht ſh.ein
Freude, wenn der Erfolg der Arbeit durch den reichen Blumen! dm
getan werde. Die Förderung der Liebe zur Heimatſcholle, die ſeg
heit zur Ruhe und Erholung ſeien beſondere Vorzüge der Kle urt
die Stadtverwaltung und die Stadtverordneßen würden daher
ſtrebungen der Kleingärtner unterſtützen. Möge es dem Vereir
ſict=
viele neue Mitglieder durch dieſe Ausſtellung zu werben. Gerchim
inſpektor Werner trat der Auffaſſung entgegen, als vertrete Eſcan!
wirtſchaftskammer nur den Nützlichkeitsſtandpunkt, aber ſie Mam
ebenſo die ideale Seite des Gartenbaues, auch die Blumenzuck=, ſan
der Kleingärtner ſich um Rar an die Landwirtſchaftskamma: mi
werde er ein williges Ohr finden. Alle Anſprachen wurden eh
fällig aufgenommen. Im Anſchluß an die Eröffnungsfeier
me Exkurſion n
n bugo Stieſi
W
grof
ind ſeiner
ugen im Jahr
alt füir einen von
deren Vertreibung
umen worden war.
1356, die erwi
banau einen Be
Neunzehn Jahre
Luiſchwung, den Da
Schloß im 14.
Eine weitere E
wird, daß die Darm
Rundgang ſtatt. Die Ausſtellung zeigte eine große Fülle der ſmſtinet Agen zu befreien
Gartenblumen, beſonders Roſen, Dahlien, Aſtern, Gladiolcm 23t bun gen bei ſeinem
gemein prächtig waren die Farbenſpiele der verſchiedenen arten 7ſ. Nach dem Au
Ferner waren Gartenerzeugniſſe, wie rote Rüben, Karottm, Ymen Phlipp den Grof
Sellerie, Kartoffel, Wirſing uſw. in ausgeſucht ſchönen Ex mauren erwies. Das da
vertreten. Es würde zu weit ſühren, hier auf Einz=lheiten eir zehien m Zuſtande, „es
da allein etwa 500 Blumengläſer mit weit über 1000 Blurceyon ür Not vier Gen
Ior und dem Gar
handen waren.
Polizeibericht. Dem Bahnwärter hinter dem Botaniſchem Emtal” ſönen Kanzleib
wurde eine Gans geſtohlen. Man ſah den Täter, wie er die G rniad ,ſud ud bekam
dem Wald; trieb und dort verſchwand. Er konnte aber nicht jehevll ee Kanzleibau, e
werden. Nachforſchungen waren bis jetzt ohne Erfolg. — In Qugſch Muller, wurde
zum Sonntag wurden zwei Einbruchsverſuche verübt, und zwai Ipel illauf des Bo
landwirtſchaftlichen Verſuchsſtation und im Pfarrhauſe St. deili
(Feldbergſtraße). Anſcheinend wurden die Täter bei ihrer An
ſtört und verſchwanden. Geſtohlen wurde nichts — Ein älter.
raſu=
lein hat ſich im Woog ertränkt. Der Grund dürfte Lebensüber—y
weſem ſein. — Ein 24jähr. Handlungsgehilfe von hier wurde aru Hum
eines Ausſchreibens im heſſiſchen Fahndungsblatt wegen UnterFhuumg
f.ſtgenommen.
— Einen Selbſtmordverſuch verübte ein etwa 18jähriger 79
Mann im Mühltal. Mit einer ſchweren Schußverletzung unter 2.
Herzens wurde er von der Freiwilligen Sanitätswache in dazme
Krankenhaus gebracht.
Dei ciub vei Sieizig.
Frei bearbeitet nach einem Roman von Robert W. Chambers
von Edgar May.
40)
(Nachdruck verboten)
Die hohen Kiefern an der Inſel zogen raſch an ſeinen Augen
vorbei, als das Boot, mit der Steuerbordreeling tief in die Giſcht
getaucht, an dem Ufer entlangſchoß. Draußen ſchäumte die See.
Das Dröhnen der Brandung am Roten Kap wurde immer lauter,
ſchwerer. Die gequälten Waſſermaſſen wurden mit jedem
Augen=
blick höher, wilder.
Ob er das Rote Kap erreichen konnte, ohne zu kentern oder
gegen die Laterneninſel geſchleudert zu werden, wußten die
Götter. Mit einem Male ſah er vor ſich eine weite,
ſchaum=
bedeckte Strecke durch die Dunkelheit ſchtmern. Dann war er
mitten darin, es kochte um ihn, über ihm. Das Boot legte ſich
faſt platt auf die Seite. Dann flog es förmlich durch die Luft,
und im nächſten Augenblick lag es wie ein zuckender Fiſch
ge=
ſtrandet am Ufer. Der Sturm brüllte, wütete und kreiſchte durch
die Kiefern am Uferrand; das Getöſe an den Dünen weiter vor
ihm war ohrenbetäubend.
Dirck war jedoch geborgen. Er zog ſein Boot tief in das
Schilf, legte den Maſt, ergriff Gewehr, eine Schaufel und ſein
ſonſtiges Gerät und ſtolperte das Ufer hinan.
Von Zeit zu Zeit warf ihn der Anſturm der gepeitſchten
Luftmaſſen zu Boden. Mit geſenktem Kopf bohrte er ſich jedoch
immer wieder einen Weg. Dann kroch er über die Dünen, bis
er in Sicht der in vollem Aufruhr befindlichen See kam.
Er war auf dem Roten Kap, nunmehr ein Chaos von
Finſternis, Sturm und Brandung. Erſchöpft blieb er auf der
Düne liegen, um Atem zu ſchöpfen, den ihm der Wind immer
wieder von den Lippen reißen wollte. Dann erhob er ſich,
ſtemmte ſich gegen den Sturm und begann zu graben.
Es war eine harte Arbeit, aber der Gedanke an das
unver=
gleichliche Wetter für weiße Ringelgänſe ſpannte ihn zu äußerſter
Kraftentfaltung an. Zehn Minuten ſpäter lag er bequem in
einer Sandgrube und machte ſich hungrig über ſein mitgebrachtes
Frühſtück her, das er mit dem heißen Kaffee aus der
Thermos=
flaſche hinunterſpülte.
Die ganze Nacht über hielt der wilde Aufruhr der See, die
dröhnend um das Rote Kap brandete.
r Sturm ſteigerte
ſich zu einem Orkan, dann flaute er allmählich ab, und als die
Dämmerung den Horizont erhellte, war nichts von ihm übrig
geblieben als eine friſche Briſe.
Plötzlich miſchte ſich in das ſchwache Säuſeln der Luft das
aſche, ſeidige Rauſchen ſchneeigen Gefieders. Zwei rote
Feuer=
ſtrahlen ſchoſſen aus dem Oſtrand der See himmelwärts, und in
ihrem Glanz wurden einige Schneegänſe ſichtbar, die ſich
pfeil=
ſchnell herabſenkten und mit einem hörbaren Aufſchlag auf dem
Sand einfielen. In demfelben Augenblick erſchien der
Sonnen=
rand über dem Horizont und übergoß die endloſe Waſſerwüſte
mit roſigem Glanz.
Nun ließ ſich auch Dircks Gewehr vernehmen, zuerſt
ver=
einzelt, dann in raſcher Folge. Immer dichter kamen die Schwärme
der Wildgänſe und in immer kürzeren Abſtänden knallten die
Schüſſe. Das dauerte, bis der untere Rand der Sonne den
Horizont berührte. Dann endete der Zug ſo unvermittelt, wie
er gekommen war.
Dirck erhob ſich und jammelte das erlegte Wild, das auf dem
Sand ſveiße Flecken, gemiſcht mit dem Scharlach des Blutes
bildete und kehrte, keuchend unter ſeiner Laſt zu ſeinem Verſteck
zurück, neben dem er ſeine Bürde in einer Mulde, die der Sand
bildete, verwahrte. Dann legte er ſich in ſeine warme Grube
und verzehrte den Reſt ſeines Frühſtücks, wonach er in eine
woh=
lige Abgeſpanntheit verfiel, gefüllt mit allerhand Tränmen vor
Jagd und künftigen Taten, Träumen, die allmählich ſchon in
das Schlummerland glitten, bis ein auffälliger Vorgang ſeine
Aufmerkſamkeit wieder wachrief. Er ſah einen Schwarm von
Wildgänſen über ſich vorüberziehen, der plötzlich unruhig zu
kreiſen begann und ſodann eiligſt auseinanderſtob, als ob er den
Jäger unterhalb erſpäht hätte.
Dirck bemerkte es inſtinktiv, faſt mechaniſch, war aber zuerft
zu träge, um geiſtig davon Notiz zu nehmen. Dann kam ein
Schwarm von Schwänen, die nach dem Süden umſchwenkten,
aus der Reihe fielen und wie in einer Panik durcheinander
ſchwirrten.
Nun wurde Dircks Gehirn mit einem Ruck zu Tätigkeit
auf=
gerüttelt. Er betrachtete die Schwäne eingehend, dann rollte er
ſich vorſichtig auf den Bauch und ſteckte den Kopf bis in
Augen=
höhe über den Rand der Grube.
Am Ufer ſtanden drei Männer um eine Kiſte gruppiert:
Welper, Sam Potter und Dan Supple. Ihre Geſichter trugen
deutlich Spuren von den Ausſch eiſfungen der Nacht. Sie waren
unraſiert uind ungekämmt, Potter und Supple hatten Schaufeln,
Welper ein Repetiergewehr in der Hand. Die Kiſte war-Fſo
ſchwer mit Eiſen beſchlagen und glich den Muſterkoffen 9e
von reiſenden Kaufleuten verwendet werden.
Dircks Herz ſtockte bei dem Anblick der drei Männer, iclg
waren ſie ſeinem Verſteck. Bis dahin hatte keiner der Dr
ſprochen, noch hatte der Jüngling ſie über den weichen hſo
kommen hören. Nun konnten ſeine erſchreckten Augen Süchie
Spitze eines Maſtes aus dem Schiff hervorragen ſehen, diſ
Stelle bezeichnete, wo die drei Männer gelandet waren.
Das eine war ſicher: weder Welper noch Potter w.n n
der vergangenen Nacht ſo betrunken geweſen, wie ſie l.."
Anſchein gaben.
Nach einer Weile ließ Welper ſeine ſchlauen Augen X.0ſſie
Nachbarſchaft gleiten. Als er die Dünen hinaufblickte, e Mu.
das Geſicht des Jünglings, aber Welpers Augen machter.""
Halt an Dircks Verſteck, ſondern wandten ſich nordwärts—
ließ ſich Welpers Stimme in heiſeren Tönen vernehmer
„Seht ihr dort die Kiefer mit der durch den Sturm, Li
auch Blitzſchlag oder einen ſonſtigen Akt des Allmächtiger
brochenen Spitze?‟
„Jawohl”, antwortete Sam Potter geſpannt.
„Nun gut. Du, Dan, nimmſt eine Schnur und
ſchreiteſt ſodann das Ufer entlang, bis du die beſchädigte
mit der auf der Laternen=Inſel in einer Linie haſt.”
Supple griff ein Knäuel Schnur, fowie einige Pflä1Auſ
und befeſtigte das Ende der Schnur an dem bezeichneten z n.
Dann ſchritt er mit dem Knäuel in der Hand, ſich in der
linie der beiden Kiefern haltend, dem Ufer zu und trieb im leiin
Abſtänden einen Pflock in den Sand. Dabei zählte er auf
Welpers ſeine Schritte und trug ſie in ein Notizbuch ein. D
ſchritt Welper die Entfernung am letzten Pflock bis zu dem ſ
ab und verglich die Schrittzahl mit der Supples.
„Stimmt”, ſagte er kopfnickend zu Supple. „Du kan-004
Loch hier bei dieſem Pflock graben. Ich habe die Enth),
genau notiert.”
Supple machte ſich ans Werk, und Potter folgte ſeines”.”
fpiel. Während die beiden emſig ſchaufelten, ließ Welper ſeclN
ſeine fetten Knie nieder, ſchloß die Kiſte auf und dſſne‟.
Deckel. Dirck Loveleß, der die Vorgänge in atemloſer Spol.
verfolgte, ſah zu ſeinem maßloſen Erſtaunen, daß die Rn.
zum Rand mit dichtgedrängten Gegenſtänden aus 9‟
füllt war.
(Fortſetzung folgt.)
reter
Landesbibliothek.
eReu Evwerbungen, vom 5. September 1927 an auf 14 Taage im
Faale zur Anſicht aufgeſtellt:
SRauch: Die Idee. Leipzig 1926; Bieſe: Das Naturgefühl im
ſendel der Zeiten. Leipzia 1926; Bölſche: Im Bernſteinwald.
ſturtgart 1977: Brandt: Grundriß der Deutſchkunde.
Bielefeld=
ſszig 1977; Forſchungen: Italieniſche N. F. 2: Biehl: Toskan.
ctik des frühen und hohen Mittelalters. Leipzig 1926;
Forſchun=
eu. Tühinger zur Archäologie 8: Mahn, L. und G. Strauch. Reut=
Eſgen 1927; Forſchungsberichte, Wiſſ. Nat. wiſſ. Reihe 17:
urheimer, Krankheitslehre der Gegenwart. Dresden und Leipzig 1927;
matbücher, Brandſtetters, B: Grenzmark Poſen—Weſtpreußen,
Land Naſſau. Leipzig 1927; Knapp: Aus der Jugend eines
ſu chen Gelehrten Berlin=Leipzig 1927; Kunſtſtätten, berühmte,
Augsburg. Leipzig 1927; Kutter: Das Unmittelbare Baſel;
tlichfenburg: Im Anfang war die Liebe. München 1926; Aus
ſas ur und Geiſteswelt 1004: Bühler: Die Reichsverfaſſung. Leipzig
ſa- Orient: Der Alte, 23—25. Leipzig 1921—26; Peſtalozzi:
ſin tliche Werke 1. 2. Berlin 1927; Sammlung Vieweg 87/88:
u=rauſch, Probleme der 7=Strahlung; 89: Engl: Der tönenda Film.
ſeanſchweig 1977; Schröfl: Der Urdichter des Liedes v. d.
Nibe=
ſusn, Not München 1927; Die Schweiz i. D. Geiſtesleben illuſtr.
ſis 6: Roffler, Ferd. Hodler; 7: Waſſe, Anton Graff; 8: Hilber,
ſ Tovographie d. Schweiz, Frauenfeld 1927; v. d. Steinen, Heilige
elden d. M. A. Bernh. v. Clairvaur; Dante, Die Monarchie;
ſasziskus u. Dominikus, Breslau 1926; Sport. Deutſcher II Berlin;
z ms, Handbuch d. prakt. u. wiſſ. Pharmazie VI, Berl. Win 1927;
nius. Mit Goethe durch Thüringen, Lpz. 1927;
Volks=
er Velhagen u. Klafings 149: Kleinhaus; 168: Alpenpflanzen
Wilamowitz=Moellendorff, Die Heimkehr d. Odyſſeus
ſren 1927; Woermann, Lebenserinnerungen eines
Achtzig=
ſrsgen, 1. 2. Leipzig 1924. — Zeitſchriften. Archiv f. d.
Bſychologie 56. 57. Lpz. 1926; Der Gerichtsfaal 92. 93. Stuttg.
z. Geſchichtskalender Deutſcher, 1926, Abtl. B. Ausland1,
ſn Juni, Lpz.; Jahrbuch ds Goethe=Geſellſchaft 13 Weimar 1927;
ſrerbuch f. Morphologie II, 7 Lpz. 1926; Jahrbücher,
Preu=
ſch. M4. W5. Berl. 26; Juriſtenzeitung, Deutſche, 31, 1926
v; Kant=Studien 31. Berl. 1926; Monatshefte
znliſt. 63, 1926 Berl: Monatshefte, Süddeutſche 23, 1. 2.
ſüch. 1925/26; Zeitſchrift f. angewandte Pſychologie 27 Leipzig
Zeitſchrift f. phyſikal. Chemie 125/126 Lpz. 19R7;
Zen=
blatt f. Chirurgie 54, 1 Lpz. R;, Zentralblatt f. Gynäko=
51, 1 Lpz. 1927 Vom 19. September an verleihbar.
Vormer=
ſtun werden im Leſeſaale entgegengenommen.
— Sommerſpielzeit im Kleinen Haus des Hefſiſchen Landestheaters
„ürng Direktor Adalbert Steffter). Die diesjährige Sommerſpielzeit,
ieitte unter Leitung von Direktor Adalbert Steffter, ſchloß Sonn=
„ Den 28. Auguſt, mit einer gutbeſuchten Aufführung „Gräfin Ma=
Im Laufe der Spielzeit kamen folgende Operetten zur Wieder=
R. Die Roſe von Stambul, Tereſina, Der Graf von Luxemburg,
em
Alei
reiche
dendt
Iſeeinſt im Mai, Paganini, Die Zirkusprinzeſſin, Schwarzwaldmädel,
ir fidele Bauer, Mascottchen und Gräfin Mariza, und traten als
„Uſüt Mizzi Marx=Freiberg, Kammerſänger Karl Jörn, Erik Wirl und
üſſuv Harprecht auf. Sämtliche Operetten wurden inſzeniert von
teror Steffter, und hat die Gemeraldirektion den Vertrag mit
Direk=
ſih ſteffter für nächſtes Jahr wieder verlängert.
gendwo konn Meß — Alt=Darmſtadt, Vereinigung für Ortsgeſchichte und Heimatkunde.
den dmit W F Sonnerstag abend hielt die Vereinigung Alt=Darmſtadt ihre 216.
ianſtaltung ab. Bei der Begrüßung gedachte der Vorſitzende,
Philipp Weber, noch einmal der Ausſtellung „Alte Kunſt am
ſtUrhein” und warb für dieſelbe, und machte bekannt, daß die
Ver=
ſiarng eine Exkurſion nach Erbach am 11. September mache. Dann
ſtHerr Hugo Stieſi ſen, ſeinen Vortrag über „Die Baugeſchichte
Schloſſes” In großen Riſſen gab der Redner ein Bild von dem
Eei Auc W ſis und ſeiner Geſchichte. Er ging aus von den erſten urkundlichen
wisnungen im Jahre 1331 unter der Bezeichnung „Sloz‟. Die
ſis galt ſüir einen von den Römern errichteten bsfeſtigten Punkt,
uch deren Vertreibung von den Allmannen und dann von den
Fran=
enommen worden war. Der Redner ging dann ein auf eing
Ur=
y von 1356, die erwähnt, daß Graf Wilhelm 11. ſeiner Ehefrau
von Hanau einen Bau errichtet habe, „worin ſie ehrlich wohnm
Neunzehn Jahre ſpäter wurde das Schloß umgebaut und nach
En Aufſchwung, den Darmſtadt im Jahre 1397 zu verzeichnen hatte,
4 das Schloß im 14. Jahrhundert Neſidenz der Grafen von
Katzen=
luggen. Eine weitere Schloßerweiterung fand 1418 ſtatt, „wo
be=
udet wird, daß die Darmſtädter Bürger auf 10 Jahre von Abgaben
Schatzungen zu befreien ſeien, weil ſie dem Grafen Johann von
ßewellnbogen bei ſeinem Bauweſen ſchwere und treue Dienſte
ge=
fe hätten. Nach dem Ausſterben der Katzenellnboger Linie kam das
klus an Philipp den Großmütigen, der es ſeinem Sohne Ludwig als
nſitz überwies. Das damalige Schloß war in einem ſehr
herunter=
bumenen Zuſtande, „es ſei geweſen ein Gebäude ſchlecht mit Holz,
an zur Not vier Gemach druf habem könne und dann die Kanzley
dem Tor und dem Garten‟. Dann ſchilderte der Redner das
Ent=
eu des ſchönen Kanzleibaues 1629 unter Georg I. der nach dem
n zu ſtand und bekanntlich im Jahre 1715 ein Raub der Flammen
. Der Kanzleibau, oin Wenk des Baumeiſters und Artilleriedivek=
Zakob Müller, wurde eingehend von dem Redner gewürdigt. Im
ſtoen Verlauf des Vortrags gab Herr Stieſi einen Ueberblick über
imzelnen Bauperioden und ihre Geſchichte, ſo daß man ſich gut
Die Schloßentwicklung orientieren konnte. — Der Vortrag, der
uich beſucht war, wurde mit dankbarem Beifall aufgenommen.
r Ausſprache gab Herr Regierungsrat Reuter noch einen Bericht
Die Geſchichte des Eichroſtes, auf den das Schloß urſprünglich
ge=
t var, und wertvolle geologiſche ſowie tiefbautechniſche Erläuterun=
Der Vorſitzende Herr Ph. Weber ging in ſeinem Schlußwort auf
Fenovierung und den Umbau des Schloſſes in unſeren Tagen ein
ſchloß mit Dankesworten an den Redner den geſchichtlich wertvollen
En.— Nächſter Vortragsabend am 15. September: 2. Vortrag von
n Rudolph Anton über: „Allerlei intereſſante Züge aus dem Leben
iser Fürſtenfrauen”.
* Wochenmarktpreiſe vom 3. September (je Pfd. bzw. Stück in Pf.):
Mabi 5—8. Gelberüben 8—10 Roterüben 8—10, Spinat 30, Römiſch=
:2—15, Rotkraut 15—20, Weißkraut 8—10, Wirſing 10—12, Guin=
— Roſenkohl 50, Stangenbohnen 20—25, Buſchbohnen 12—15,
Aübohnen 15—25, Erbſen 50, Zwiebeln 10—15, Knoblauch 80, Toma==
7——40, Endivienſalat 10—15, Freiland=Kopfſalat 10—15, Salatgur=
15—50, Einmachgurken 3—5, Blumnkohl ausländ. 60—110, desgl.
M mniſcher 15—30, Rettich 8—10, Sellerie 10—25, Lauch 5—10,
Ra=
den 5—8, Frühkartoffeln 5—6, Pfirſiche 45—55, Preißelbeeren 50
D. Brombeeren 30—35, Reineclauden 12—18, Tafeläpfel 12—20,
Fichaftsäpfel 10—15, Falläpfel 4—7, Tafelbirnen 15—B, Wirtſchafts=
Ner 8—15, Zwetſchen 14—15, Trauben 60—70, Nüſſe 70—80 Apfel=
M 60—70, Zitronm 4—10; Süßrahmbutter 220—230, Landbutter
2, Weichkäſe 35—40, Handkäſe 4—15, Eier, friſche 12—16; Hühner
219. Tauben 80—3: Rindfleiſch, friſch 90. 120, Kalbfleiſch 120,
Ear inefleiſch 85—140, Dörrfleiſch 160, Schinken 220, Wurſt 70—160,
(rüfett 60, Schmalz, arsgelaſſen 100.
1 Kurſe für erwerbsloſe Mädchen hat das Arbeitsamt Darm=
Dieſe Kurſe waren ganz auf das
Uurſtelt und zugleich die Grundlage der Wirtſchaft bildek, den Haus=
Die Durchführung der Kurſe hat die Städtiſche
Haus=
ungsſchule übernommen. Am 17. Januar, dem
Eröffnungs=
wwurden 100 Erwverbsloſe eingeſchult in vier Klaſſen. Im Laufe
SSochen fanden viele Mädchen Arbeit, allerdings kamen auch ſtändig
Arbeitsloſe hinzu. Der Zugang betrug bis Auguſt 81, der Abgang
licherweiſe 147. An Oſtern konnten deshalb die noch vorhandenen
en zu zwei Klaſſen vereinigt werden. Dieſe lifen bis Mitte
deit und wurden da mit 34 Arbeitsloſen geſchloſſen Seit 15. Auguſt
u drei neue Kurſe für ältere Erweabsloſe, die zuſammen 73
ehmerinnen zählen. Auch dieſe Kurſe laſſen bis jetzt auf gute
Er=
ie ſchließen. Jede Klaſſe hat wöchentlich an vier Tagenn je vier
oen Unterweiſung, zweimal im Handarbeitsſaal und zweimal in
Füche. Es iſt erfreulich anzuſehen, mit welchm Eifer da an dem
nneidetiſch und an den Nähmaſchinen gearbeitet wird. Mit gleicher
De* wird die Tätigkeit an den Küchenherden ausgeführt und das
Nmſame Mittageſſen bildet dann die Bekrönung der Arbeit. Daß
uiche wieder blitzblank hergerichtet wird, iſt ſelbſtverſtändlich. — Es
„a nt feſtgeſtellt zu werden, daß, entgegen den Preſſemeldungen aus
arn Städten, mit der Veranſtaltung der Kurſe hier in Darmſtadt
u 8t durchweg gute Erfahrungen gemacht wurden.
Ein Unfall ereignete ſich geſtern gegen 10 Uhr Ecke Heidelberga=
Suermannſtraß dadurch, daß eine Frau vor ein Motorrad lief. Un
Grau auszuweichen, mußte der Lnker des Motorrades ſo ſcharf
Spegen, daß ſeine Maſchine zu Fall kam. Er kam ſo unglücklich unter
nſchere Nad zu liegen, daß er mit einem ſchweren Unterſchenkel=
Don der Freilwvilligen Sanitätswache (Telephon 400) in das Städt.
Derk uhaus gebracht werden mußte.
* Oas Gefallenen=Ehrenmal
auf dem Frankenſtein
das der Main=Rhein=Gau D. T. zum Gedenken an ſeine 900 im
Weltkrieg gefallenen Turnbrüder errichtete, wurde geſtern
vor=
mittag feierlich enthüllt und geweiht. Hunderte von Tumern
hatten ſich zu dieſem Akte eingefunden, wohl gegen 30 Fahnen
und Banner und zahlreiche Wimpel gruppierten ſich um das
hohe Denkmal, das einſam — ein mächtiges Wahrzeichen treuer
Liebe und Anhänglichkeit — mitten im deutſchen Walde ſteht.
Im Hintergrunde grüßen die Türme der Burg Frankenſtein.
Einfach und ſchlicht, aufgebaut aus dem Geſtein wie es der Berg
bietet, erhebt ſich das Ehrenmal in ſeiner Maſſe zu einer Höhe
von 6,50 Meter ohne Zierat. Streng teilt das einzige Stück
Architektur, das Schwert, die Geſteinsmaſſe auf der Weſt= und
Oſtſeite des Males. Der einzige Schmuck, die deutſche Inſchrift,
iſt dem Schwertband vorbehalten. „Gedenket der Toten
und wofür ſie ſtarben”, iſt die Beſchriftung der
Haupt=
ſchauſeite gen Weſten. Die drei weiteren Seiten tragen die
Widmung: „Zu ehrendem Gedenken ſeiner im großen Kriege
1914 bis 1918 gefallenen treuen Turnbrüder errichtet durch den
Main=Rhein=Gau des IX. Kreiſes — Mittelrhein — der
Deut=
ſchen Turnerſchaft‟ Die Seiten nach Nord und Süd tragen
je das Turnerzeichen Friſch, Fromm, Froh, Frei. Und die
Frauen und Männer, die deutſchen Turnerinnen und Turner
gedachten ihrer Toten; ernſt waren ihre Gedanken. Alle, ob jung
oder alt, waren ſich bewußt, daß der Geiſt dieſer Helden auch in
uns fortleben muß, daß es nicht nur Pflicht der Pietät iſt, zu
erkennen, daß 900 unſerer Beſten ihr Leben für ihr
Vater=
land und für uns ließen, ſondern daß dieſes Gedenken ein
Herzensbedürfnis iſt, als kleines Zeichen der bleibenden
Dank=
barkeit für die Verſtorbenen. Und um ſo ernſter waren die
Gedanken dieſer Verſammlung, als alle den Kontraſt des Seins
und des Vergehens tief empfanden, als in nicht allzuweiter
Ferne, auf weitem, friſch=grünen Raſen das lebensfrohe Lachen
der Jugend ertönte, die den Ernſt des Lebens, den Ernſt dieſer
Stunde noch nicht erfaſſen konnte. Glückliche Kinder, und
viel=
leicht glückliche Erwachſene, die noch nie an die Vergänglichkeit
des Irdiſchen dachten! Und doch ſollten auch ſie ſolche
Feier=
ſtunden achten, auch ihnen ſollte die Dankbarkeit gegen unſere
heimgegangenen Väter, Gatten und Brüder ſo tief eingeprägt
werden, daß ſie Weiheſtunden, wie die geſtrigen, tief mitfühlen
und miterleben. — Tiefernſt war die Stunde, feierlich die
Stim=
mung, als nach einem kurzen Fanfarenſtoß der Gauvertreter des
Main=Rhein=Gaues (TK. Kreis), Herr Karl Roth, mit
be=
wegten Worten namens des Gauvorſtandes den Weiheakt mit
einer herzlichen Begrüßung an die vielen treuen Turner
eröff=
nete und zunächſt des Kreisvertreters Schmuck gedachte, des
echten deutſchen Turners, des idealen Naturfreundes, der den
Seinen nur zu früh durch den Tod entriſſen wurde. Ernſt klang
ſeine Mahnung, dieſem Vorbild treu zu bleiben, treu der Natur,
treu dem wahren Turnergeiſt. Seinem Gedächtnis galt die
Herbſtgauwanderung zu dem hehren Denkmal der Gefallenen. Mit
ihrem Gedenken ziemt es ſich, des Höchſten zu gedenken, der über
uns allen ſteht und zu deſſen Ehren die Verſammlung den
Choral „Wir treten zum Beten” ſang. Und dann gedachte der
Redner der gefallenen Helden, unter ihnen als leuchtendes
Bei=
ſpiel des damaligen 1. Gauvertreters Karl Saum, die frei waren Griosheim: Erſte Querſchneiſe, aus der Richtung von Griesheim
und durch die Größe ihres Opfers ſich weit über uns erhoben
haben. Wir müſſen ſie ehren, wir brauchen den Geiſt, der ſie
geführt hat, ſie ſollen uns Mahner und Führer ſein, ſie ſollen
uns loslöſen von allem Irdiſchen und uns Pflichterfüllung bis
zum letzten Atemzuge lehren. Und wie ſie, ſollen auch wir uns
freimachen von allem niedrigen, wie ſie hat die Turnerſchaft auf
ihre Fahnen die Pflege deutſchen Volksbewußtſeins geſchrieben.
Die Führer der Turner wollen die Jugend erziehen, daß ſie die
hohen Ideale eines echten Deutſchen lernt und behält, die in
unermüdlicher Arbeit, wahrem Familienſinn, treuer
Anhänglich=
keit und Achtung des Staates, zum Beſten des Volksganzen
be=
ſtehen, Und wenn der Menſch auch oſt Irrwege geht, ſo muß Ballin ab Hamburg am 8. 9., ab Cuxhaven am 9. 9., D. Reſolute ab
er durch das Vorbild der Gefallenen zum rechten Weg
zurück=
geführt werden, denen dieſes Denkmal geſetzt wurde. — Unter
den wehmütigen Klängen der Kapelle, die die drei Verſe „Ich
hatt’ einen Kameraden” ſpielte, fiel die Hülle, die Fahnen
ſenkten ſich und alle gedachten der Toten und deſſen, wofür ſie
ſtarben. Zahlreiche Vertreter der Turnvereine des Main=Rhein= D. Kiel am 16 9, D. Iſerlohn am 30. 9. D. Georaia am 14. 10. Nach
Gaues legten mit ſchlichten Worten Kränze an dem Ehrenmal
nieder. Die Gauſängerſchaft ſang das Lied: „Stehl feſt, du
deutſcher Eichenwald, ſteh’ feſt du deutſche Turnerſchaft‟. Dann
erfüllte der Herr Gauvertreter die Ehrenpflicht, all denen zu
danken, die das Ihre dazu beigetragen hatten, um dieſes Werk
erſtehen zu laſſen. Er dankte insbeſondere der Behörde dem
Finanzminiſterium, der Forſtverwaltung, der Gemeinde Nieder=
Beerbach und Eberſtadt und Herrn Dieter=Eberſtadt, der als
treuer Turner ſeinen Gefallenen dieſes Ehrenmal aus Dankbarkeit
ausgeführt hatte, ſowie Herrn Becker, Reichenbach, der das
Mate=
rial geſtiftet hatte. Ihnen allen drückte er den ſchlichten,
herz=
lichen Dank der Turner aus. Er bat insbeſondere die Gemeinde
Nieder=Beerbach und die Forſtverwaltung, dieſes Denkmal zu
ſchützen, das er ihrer treuen Obhut übergab. Herr Forſtrat
Hoffmann übernahm das Denkmal und betonte, daß es NachNiederländiſch=Indien: D. Karnak am 28. 9. M. S.
ehrende Pflicht der Lebenden ſei, der Toten zu gedenken. Herr
Miniſterialrat Dr. Wagner verſicherte, daß die Behörden
gerne Pate geſtanden haben, als Zeichen der Dankbarkeit gegen
die Toten. Täglich müſſe man ſich vorhalten, daß ſie für Volk
und Vaterland ſtarben, dann werde auch die echte, rechte
Einig=
keit im deutſchen Volke herrſchen. Durch Vermittlung des
deut=
ſchen Turnergeiſtes komme die Läuterung. Im Gedenken an die
gefallenen Helden brachte der Redner ein dreifaches Hoch auf
unſer geliebtes deutſches Vaterland und unſer Heſſenland aus.
Die erhebende Feier wurde geſchloſſen mit den Geſängen der
Gauſängerſchaft „Vaterland” und „Deutſche Sänger, deutſche
Turner, ſeid einig und ſeid ſtark; deutſche Sänger, deutſche
Turner, bleibt deutſch bis ins Mark!”
Die landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften
im Monat Auguſt 1927.
Nach dar Statiſtik des Reichsverbands der deutſchen landwirtſchaft= und ſagen: nein. Das Waſſergeld iſt in der geſetzlichen Miete
ent=
lichen Genoſſenſchaften waren am 1. September 1927 vorhanden:
108 Zentralgenoſſenſchaften,
W 693 Spar= und Darlehnskaſſen
4 573 Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaften,
4 034 Molkereigenoſſenſchaften,
10 651 ſonſtige Genoſſenſchaften,
zuſ. 40 059 landwirtſchaftliche Genoſſenſchaften.
Die Entwicklung des landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsweſens hat
im Auguſt 1927 weitere Fortſchritte gemacht. Die Geſamtziffer
hat ſich um 11 Genoſſenſchaften erhöht. Eine lebhafte
Gründungstätig=
keit war, wie in den Vormonaten, bei den
Molkereigenoſſen=
ſchaften zu bemerken, deren Zahl ſich bei 17 Zugängen und 4
Ab=
gängen um 13 Genoſſmſchaften vergrößert hat. Bei den
Zentral=
genoſſenſchaften iſt eine Neugründung zu verzeichnen.
Rüick=
gängig blieben die Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaften mit 13
Auflö=
ſungen und die Spar= und Darlehnskaſſen mit 16 Abgängen, denen
nur 12. Zugänge gegenüberſtanden. Dagegen überwiegt bei den
„Sonſtigen Genoſſenſehaften” (40 Zugänge, 2 Abgänge) wiederum die
ſteigende Tendenz der Geſamtziffer. Unter den Neugründungen
dieſer Kategorie befinden ſich u. a. 11 Elektrizitäts= und
Lichtgenoſſen=
ſchaften, 6 Eier= und Geflügelverwertugsgenoſſenſchaften und 5
Dreſch=
genoſſenſchaften.
Geite 3
Errichtung von Eiſenbahnfachſchulen.
Man ſchreibt uns: Die großen Anforderungen an die Bedienſteten
der Deutſchen Reichsbahn hinſichtlich der vollſtändigen Beherrſchung der
ihnen übertragenen dienſtlichen Obliegenheiten haben ſchon vor Jahren
dazu geführt, beſondere Bildungseinvichtungen zu ſchaffen, die eigens
auf den Betriab der Deutſchen Reichsbahn zugeſchnitten ſind. Die
gewerkſchaftlichen Organiſationen der Eiſenbahnen haben die
Notwen=
digkeit einer beſonderen Schulung der Reichsbahnbedienſteten erkannt
und ſich zum Träger dieſer Bildungseinrichtungen gemacht. So wurde
der Verband deutſcher Eiſenbahnfachſchulen gegründet, deſſen Beſtreben
es ſtets war, an allen größeren Orten Fachſchulen zu errichten. Dieſe
Schulen erfreuten ſich ſters einer regen Beteiligung des
Reichsbahn=
perſonals. Seit Beſtehen der Schulen wurden weit über 70 000 Beamte
und Arbeiter unterrichtet.
Entſprechend den dienſtlichen Anforderungen ſieht der Lehrplan
eine terhmiſche und eine nichttecmiſche Abteilung vor. In der
tech=
niſchen Abteilung, die für die techniſchen Beamtengruppen, wie
Loko=
motivführer, Wagenmeiſter, Werkmeiſter uſw., eingerichtet iſt, ſind u. a.
folgende Unterrichtsfächer vorgeſehen: Deutſch, Rechnen, Mechanik,
Lokomotiv= und Wagenbau, Elektrizitätslehre uſw., in der
michttechmi=
ſchen Abteilung ſind vorgeſehen: Deutſch, Rechnen, Geographie,
Finanz=
weſen, Verkehrs= und Betriebsdienſt, Arbeſter= und Beamtenrecht,
Stenographie uſw. Der Untericht wird teils von Fachlehrern, teils von
im praktiſchen Eiſenbahndienſt ſtehenden Beamten erteilt, ſo daß die
denkbar beſte Unterichtserteilung geſchaffen iſt. Die beſtandenen
Abſchlußprüfungen der einzelnen Semeſter werden von der Verwaltung
als vollwertiger Erſatz der dienſtlichen Vorprüfungen
an=
erkannt und dieſe ſomit erlaſſen.
Die einzelnen Semeſter führen zur vollſtändigen Ausbildung für
verſchiedene Beamtengruppen. Außerdem können bei gonügender
Be=
teiligung beſondere Kurſe für Stenographie uſw. eingerichtet werden.
Der Unterricht wird durch einen Stundenplan geregelt und in die
Abendſtunden gelegt, wobei auf die dienſtlichen Verhältniſſe der
Schü=
ler Nückſicht genommen wird. Für außerhalb des Unterrichtsortes
woh=
nende Bedienſtete gewährt die Reichsbahnverwaltung freie Fahrt. Das
Schulgeld und die Koſten für das erforderliche Lehrmaterial halten ſich
in angemeſſenen Grenzen.
Allein im Schuljahr 1926/27 haben über 6000 Bedienſtete am
Unter=
richt der Eiſenbahnfachſchulen teilgenommen.
Innerhalb des Reichsbahndirektionsbezirks Mainz beſtehen Schulen
in Mainz, Bingen., Darmſtadt, Wiesbaden, Worms und
Oberlahn=
ſtein. Das Winterſemeſter der Bezirksſchule in Mainz beginnt Anfang
November 1927.
Auh die Oeffentlichkeit hat ein Intereſſe an einer Dunhbildung
des Bahnperſonals, ſowohl im Allgemein= als auch im Fachwiſſen, denn
die Betriebsſicherheit der Deutſchen Reichsbahn wird hierdurch ohne
Zweifel noch mehr gefördert werden können.
Somit iſt die Möglichkeit des Beſuches allen Bedienſteten gegeben,
und liegt es in ihrem eigenſten Intereſſe, ſich durch eine gediegene
Aus=
bildung die Aufſtiegsmöglichkeit zu ſichern und eine beſſere Stellung zu
erreichen.
Die Reichsbahnbedienſteten werden deshalb aufgefordert, die
An=
meldung unverzüglich bei ihren Organſationen vorzunehmen und auch
dort die erforderliche Auskunft einzuholen.
— Die Städtiſche Feuerwehr wurde heute nacht 2 Uhr alarmiert.
Das aus dem vorgeſtern abgebrannten Schuppen des Fuhrparb.8
weg=
geſchaffte Heu und Stroh, das an den Pulverhäuſern lagerte, hatte
ſich neu entzündet. Das Heu wurde mit Sand abgedeckt und der Brand
dadurch erſtickt.
Schutzmaßregeln gegen Seuchengefahr während der
landwirt=
ſchaftlichen Landesausſtellung in Darmſtadt. In Ergänzung dar
Be=
kanntmachung vom 29. Juli und 12. Auguſt 1927 gleichen Betreffs wird
folgendes beſtimmt: Für die Zeit vom 5. bis 25. September 1927 ſind
für den Auftrieb von Schlachtvieh auf den Schlachtviehmarkt und auf
den Schlachthof Darmſtadt und den Abtrieb von dem Schlachtviehmarkt
Darmſtadt folgende beſondere Wege vorgeſchrieben: Richtung
kommend, vor dem Waldfriedhof bis Dornheimer Weg, Dornheimer
Weg, Wixhäuſer Hausſchneiſe, an der Funkerkaſerne vorbei,
Michaelis=
ſtraße, Pallaswieſenſtraße und Blumenthalſtraße; — Richtung
Eberſtadt: Landskronſtraße, Ludwigshöhſtraße, Beſſunger Straße,
Karlſtraße, Wilhelminenſtraße, Mathildenplatz, Frankfurter Straße; —
Richtung Eſchollbrückan: Ueber Pfungſtadt—Eberſtadt. In
der gleichen Zeit iſt das Ausladen, Umladen und Verladen von allen
Tieren (Rindern einſchließlich Kälbern, Schweinen, Schafen, Ziegen und
Einhufern), die nicht ſür die Landesausſtellung beſtimmt ſind, am
Eil=
güterbahnhof Darmſtadt überhaupt verboten.
— Nächſte Dampferfahrten der Hamburg=Amerika=Linie (
einſchließ=
lich (Deutſch=Auſtral=, Kosmos= und Hugo=Stinnes=Linien). Ohne
Ver=
bindlichkeit, Aenderungen vorbehalten. Nach New York: D. Albert
Hamburg am 12. 9., ab Cuxhaven am 13. 9., D. Ahuringa ab Hamburg
am 14. 9., D. New York ab Hamburg am 15. 9., ab Cuxhaven am
16. 9. D. Deutſchland ab Hamburg am 22. 9., ab Cuxhaven am B. 9.,
D. Reliance ab Hamburg am 26. 9., ab Cuxhaven am Y. 9. Nach
Philadelphia, Baltimore. Norfolk: D. Lübeck am 2. 9.
der Weſthüſte Nordamerika: M. S. Seekonk am 17. 9.
Nach Weſtindien=Weſtküſta Zentralamerika: M. S.
Thereſe Horn am 3. 9., D. Adalia am 10. 9., D. Sachſenwald am 17. 9.,
D. Galicia am 24. 9., M. S. Conſul Horn am 1. 10., D. Kyphiſſia am
8. 10., D. Feodoſia am 15. 10. Nach Porto=Nico, Haiti,
Ja=
maica, San Domingo: D. Heinz Horn am 13. 9., D.
Grune=
wald am R. 9., M. S Minna Horn am 11. 10. Nach Cuba:
D. Mexico am 15. 9., D. Artemiſia am 15. 10., D. Cuba am 15. 11.
Nach Mexiko: D. Schleswig=Holſtein am 1. 9., M. S. Rio Panuco
am 13. 9., D. Sefostris am 24. 9. D. Aragonia am 6. 10., M. S. Rio
Bravo am 18. 10., D. Nord=Schleswig am 29. 10. Nach der
Oſt=
küſte Südamerika: D. General Belgrano am 7 9. D.
Para=
guah am 10. 9., D. Sebara am 14. 9., D. Antiochia am 17. 9., D.
Würt=
temberg am 21. 9., D. Nied=nwald am 24. 9., D Granada am B 9.,
D. General. Mitre am 5. 10. Nach der Weſtküſte
Süd=
amerika: D. Kellerwald am 21. 9., D. Carl Legien am 24. 9.,
D. Negada am 1. 10. D. Amaſis am 3. 10., D. Nitokris am 2. 10.
Duisburg am 26. 10. Nach Auſtralien: M. S. Magdeburg am
1. 10. Nach Oſtaſien: M. S. Rheinland am 3. 9., D. Preußes
am 10. 9., D. Tirpitz am 17. 9., M. S. Ramſes am 24, 9., D. Olivis
am 1. 10., M. S. Ermland am 8 10. M. S. Friesland am 15. 10.,
M. S. Vogtland am 22. 10., M. S. Ruhr am 29. 10. Nach Afrika:
D. Tanganika am 3. 9., D. Livadia am 15. 9. Hamburg=Rhein=
Linie: Wöchentlich ein Dampfer.
Schreckliche Folgen einer Tollkirſchenvergiftung. In Ansbach hat
ein Arbeiterkind Tollkirſchen gegeſſen, nach deren Genuß eine ſchwere
Erkrankung eintrat. Trotz ſofortiger ärztlicher Behandlung iſt das Kind
vollſtändig erblindet und gelähmt. Der Fall dürfte wieder eine
Mah=
nung ſein, die Kinder wiederholt auf die große Gefährlichkeit der
Toll=
kirſchen aufmerkſam zu machen.
Briefkaſien.
A. F. Wenn bei Annahme der Ratenzahlungen ein Vorbehalt
ſei=
tens des Gläubigers nicht gemacht wurde, dürfte nach dem derzeitigen
Stand de: Geſetzgebung eine Aufwertung ausgeſchloſſen ſein.
Langjähriger Abonnent. Wir haben die Frage wiederholt erörtert
halten. Eine Umlage auf die Mieter kann nur erfolgen, wenn der
Verbrauch an Waſſe im Monat 210 Prozent der Friedensmiete
über=
ſteigt. Im Streitfall hat unter Ausſchluß des ordentlichen Gerichts das
Mieteinigungsamt zu entſcheiden.
Tageskalender für Montag, den 5. September 1927.
Landestheater Großes Haus: Geſchloſſen. — Kleines
Haus: Geſchloſſen. — Konzerte: Schloß=Café; Café
Rhein=
gold. — Ausſtellungen, von 10—19 Uhr, Landesmuſeum: Alte
Kunſt, Mathildenhöhe: Neue Kunſt — Kinovorſtellungen:
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
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Seite 4
Montag, den 5. September 1927.
Nummer 21
„Bensheimer Woche‟
Der erſte Abend der Bensheimer Woche zeigt, mit welch
gro=
ßem Intereſſe von allen Schichten der Bevölkerung die
Veran=
ftaltung aufgenommen wurde. Die Geſamtillumination des
Ausſtellungsgeländes bot am Abend ein herrliches Bild. Ueberall
herrſchte frohe Feſtſtimmung, man ſah nur frohe Geſichter. Als
gegen 21 Uhr die Beleuchtung des Kirchberggäßchens, die
groß=
artig wirkte, zu Ende ging, ſtaute ſich auf dem Feſtplatz die
Men=
ſchenmenge gewaltig, ſo daß Viele nur mit Mühe noch ein
Plätz=
chen zur Abkühlung finden konnten. Es war ein herrlicher
Som=
merabend. Auf dem Feſtplatz wurde dem Tanz unter freiem
Himmel bei feenhafter Beleuchtung gehuldigt, wobei die Jugend
wohl die Oberhand behielt, das Alter ſich aber auch nicht ganz
verdrängen ließ. Die Kapelle Luley wurde des öfteren auf
Schuh=
plattlerart zum Weiterſpielen gezwungen.
Ein Gang durch das Ausſtellungsgelände zeigt, mit welch
großem Fleiß und Aufbietung aller Kräfte Tag und Nacht
ge=
arbeitet wurde, um der Bensheimer Woche auch für die Zukunft
einen Ehrenplatz einzuräumen. Der Eingang ladet äußerſt
freund=
lich durch herrliche Blattpflanzen und Blumenanlagen ein,
auf=
geſtellte Bänke geſtatten ein Verweilen an dieſem ſchönen
Plätz=
chen. Für das leibliche Wohl ſorgen Bier= und Weinzelte, die
Metzgerinnung ladet durch zwei ſchmucke Stände die Feſtbeſucher
zur Einnahme eines kleinen Imbiſſes ein; auch für Liebhaber
von Süßigkeiten iſt durch ein bekanntes Konditoreizelt (
Peter=
mann=Darmſtadt) vorzüglich geſorgt.
In drei geräumigen Hallen haben die Bensheimer Ausſteller
(73 an der Zahl) ihr Können, und ihre Leiſtungsfähigkeit in
jeder Hinſicht gezeigt. Man ſtaunt geradezu auch hier, daß in ſo
kurzer Zeit derartig Gewaltiges geleiſtet werden konnte.
Pünktlich um 14.30 Uhr ſetzte geſtern nachmittag ſich der
Feſt=
zug in Bewegung, der mit großer Spannung erwartet wurde und
überall Bewunderung hervorrief. Der gewaltige Zug ſetzte ſich
im Sinne des ihm zu Grunde liegenden Gedankens: Das
Wirt=
ſchaftsleben der Stadt Bensheim in den vier Jahreszeiten
Früh=
ling, Sommer, Herbſt und Winter, zuſammen. Die neun
Haupt=
teile zerfielen in 52 Gruppen, und es kann geſagt werden, daß
etwas Schönes und Einzigartiges geſchaffen war.
Wenn der Wettergott ſein freundliches Geſicht uns weiter ſo
zeigt, dann wird die Bensheimer Woche von dem erhofften
Er=
folg in jeder Beziehung geſegnet ſein, und dies ſei auch unſer
aller Wunſch.
Für die kommende Woche (5. bis 11. September) iſt ein
groß=
zügiges und abwechſelungreiches Programm vorgeſehen. Ganz
beſonders der kommende Mitwwoch iſt als Ehrentag des
Bens=
heimer Handwerks und Gewerbes gedacht. Gilt es doch an
die=
ſem Tage beſonders das 80jährige Beſtehen des Bensheimer
Ge=
werbevereins und das 40jährige Beſtehen der Bensheimer
Ge=
werbeſchule zu feiern. Um 11 Uhr vormittags beginnen die
Be=
grüßungsfeierlichkeiten und Begrüßung der Gäſte im Hotel
Deut=
ſches Haus. Es folgen Anſprachen und hierauf die Feſtrede,
ge=
halten durch Herrn Rektor Eiſenhardt. Nach einem
gemeinſchaft=
lichen Mittageſſen findet Beſuch der Ausſtellung in der
Ge=
werbe= und Malerſchule im Gewerbeſchulhaus ſtatt, bei welcher
Herr Bürgermeiſter Dr. Angermeier als Vorſitzender des
Auf=
ſichtsrats eine Anſprache halten wird. Um 4 Uhr iſt
gemein=
ſchaftlicher Beſuch des Feſtplatzes und der Ausſtellung der
Bens=
heimer Woche. An dieſem Tag ſorgt die Kapelle Rühlemann für
den muſikaliſchen Teil.
Gelegentlich der Bensheimer Woche findet eine große Geld=
und Warenlotterie ſtatt. Die Loſe ſind teils käuflich, teils werden
dieſe durch die Bensheimer Geſchäftswelt den Kunden beim
Ein=
kauf von mindeſtens 10 Rmk. als Freiloſe ausgehändigt. Die
Gewinnmöglicheit iſt eine hervorragende, da aus der Verloſung
kein Nutzen gezogen werden ſoll, ſo daß auch die Loſebeſitzer ohne
Zweifel bei der am 16. September erfolgenden Ziehung
Ueber=
raſchungen und Freude erleben.
O.M.
H. Birkenau, 2. Sept. Neuer Transformator. Indem
burch die vielen Neubauten das elektriſche Lichtnetz ſich immer mehr
er=
weitert und der Verbrauch von elektriſchem Strom immer größer wird,
wurde es nötig, zu dem erſtenem noch einen zweiten Transformator zu
eruichten. Der letztere fand neben der neuen Weſchnitzbrücke im oberen
Teile des Ortes ſeine Aufſtellung und wird nächſtens ſeiner
Beſtim=
mung übergeben werden. — Landheim. Das von dem
Landheim=
bund der Eliſabethenſchule Mannheim im Frühjahr angekauſte Großſche
Anweſen im benachbarten Buchklingen wurde in letzter Zeit umgebaut
und mit allen neuzeitlichen Ginrichtungen verſehen. Das Landheim
für die Schüiler obiger Schule iſt vorläufig mit etwa 25 Betten
ver=
ſehen, und die erſte Gruppe erholungsbebürftiger Kinder iſt bereits
ein=
getroffen. Das Landheim liegt in wunderſchöner Lage in unmittelbarer
Nähe eines herrlichen Buchenwaldes und für ein Landheim wie
ge=
ſchaffen.
Die Rheinfahrt des Reichsverbandes
der Oeutſchen Induſtrie
die die Tagung beſchloß und üüber die wir geſtern ſchon kurz berichteten,
nahm einen ſo ſchönen und harmomiſchen Verlauf, daß ſie wohl allen
Teilnehmern in unvergeßlicher Erinnerung bleiben wird. Es hatten
ſich derart viele Teilnehmer angemeldet, daß die beiden
girlandenge=
ſchmückten Feſtſchiffe „Rheingold” und „Goethe” ſtark beſetzt waren.
Wer möchte auch dabei fehlen: Bei herrlichſtem Sommerwetter,
glänzen=
dem Sommenſchein auf dem wunderſchönen deutſchen Rhein zu fahren,
die Schönheiten der Natur, die lieblichen Rheinſtädtchen, die hohen
Berge, die trotzigen Burgruinen mit ihrer unendlichen Romantik auf
ſich einwirken zu laſſen, wird keiner verſäumon und wenn er ſolche
Fahrten ſchon hundertmal gemacht hat. So iſt es kein Wunder, daß die
Tagungsteilnehwer aus nah und fern, aus Oſt und Weſt ſich noch
einmal zuſammenfanden, um dieſes unvergleichliche Erlebnis mitmachen
zu können. Und zahlreiche deutſche Freunde aus fremden Landen, die
zu=
fillig nur kurze Zeit in ihrer Heimat ſich erholen, waren herbeigeeilt,
um an dieſer unvergleichlich ſchönen Fahrt teilnehmen zu können. Wir,
die wir das Glück haben, ſo nahe an dem deutſchen Rhein zu wohnen,
kennen dieſſe Schönheiten, wir wiſſen, daß bei den fröhlichen Weiſen
fleißiger Muſikkapellen bald ungetrübte Luſtigkeit auf dem Schiffen
herrſcht, daß auf jedem Schiff allmählich eine große Familie fährt,
die ſich als Deutſche kennt, ſich zutrinkt, Rheinlieder ſingt und zur
Er=
höhung der Feſtesfreude tanzt. Viele der Teilnehmer kannten das alles
nur vom Hören und Erzählen, aber ſie lernten, alle fanden ſich in
er=
ſtaunlich kurzer Zeit zurecht. Man zeigte ſich die Schönheiten, an denon
man vorbeifuhr, man ſcherzte und lachte bei Kaffee und Kuchen, man
winkte allen vorbeifahrenden deutſchen Schiffen, die dreifachen „Salut”
ſchoſſen, man grüßte die Lorelei und ſang ſchöne deutſche Lieder. Nun
zu ſchnell war St. Goar erreicht, wo die beiden Feſtſchiffe umkehrten.
Und nun kam der Höhepunkt: Von Bingen bis Mainz waren die Ufer
beleuchtet. Es würde zu weit führen, alle Einzelheiten aufzuführen.
Der märchenhaft ſchöne Anblick läßt ſich auch kaum beſchreiben.
An=
gefangen von der Burg Klopp bei Bingen hatte jedes einzelne
Rhein=
ſtädtchen ſich, ſeine Ufer und Burgruinen, unzählige
Induſtrieunter=
nehmen und Privathäuſer derart feenhaft illuminiert, daß das Staunen
kein Ende nehmen wollte. Die Stimmug wuchs, die Begeiſterung war
allgemein ud wurde immer wieder neu belebt, bis man bei Mainz die
prachtvoll illuminierte Bwickenlinie mit ihren blendemd weißen
Feuer=
waſſerfällen vor ſich ſah. Da erſt kam man auf den Gedanken, daß auch
dieſe ſchöne Rheinfahrt ein Ende nehmen mußte. Noch einmal grüßte
man die mit 1000 Lampions beleuchteten kleinen Schiffchen und
Motor=
boote, noch einmal winkte man den Nachbarſchiffen, dann ging es ans
Abſchiednehmen. Vorbei waren die hunderte Raketen, vobei die
feſt=
liche Beleuchtung, die rauſchende Freude vorbei, aber nicht vergeſſen,
denn ſchöne Stunden enteilen, aber die Erinnerung bleibt. Und ſo
ſtrömten alle unter den Klängen „Muß i denn . . .‟ in ungetrübter
Freude — denn auch ein kleines Mißgeſchick der „Rheingold”, konnte
die Freude nicht beeinträchtigen — zu den Sonderzügen, die die
Teil=
nehmer nach Frankfurt a. M. und von hier in ihre Heimat brachten.
Dieſe Rheinfahrt klappte dank der vorzüglichen Organiſation aller in
Frage kommenden Stellen derart gut, daß nicht nur die Teilnehmer,
ſondern auch der einladende Mainzar Fabrikantenverein von dem
Ver=
lauf hoch befriedigt ſind.
eGrein, 1. Sept. Das teure elektriſche Licht.
Jahre=
langen Bemühungen der hieſigen Gemeinde iſt es gelungen, auch in
un=
ſerem entlegenen und hinterſten Odenwald=Dörſchen das erſehnte
Elek=
triſche” einzuführen. Trotzdem ſcheint es noch allerlei Widerſtände
überwinden zu müiſſen, bis es zur Geltung kommen wird. Trotz
unter=
ſchriebenem Brennſtellenvertrag glaubt ein Biederer, daß er mit
Petro=
leum und Stearinlicht „billiger” davonkomme. Es ſei an dieſer Stelle
darauf hingewieſen, daß ein abgeſchloſſener Brennſtellenvertrag dasſelbe
Entgelt erfordert, ob das „Elektriſche” gebrannt wird oder nicht.
I. Gau=Algesheim, 4. Sept. Ein ſchwerer Unglücksfall,
der ein Menſchenleben forderte, ereignete ſich im benachbarten
Appen=
heim. Der Landwirt Pfeil wollte mit ſeinem jungen Pferde ins
Feld fahren. Aus unaufgeklärter Urſache ſcheute das Pferd, Pfeil kam
zu Fall und wurde mit dem Pflugkarren überfahren. Hierbei wurden
ihm einige Nippen eingedrückt, die in die Lunge eindrangen und
inner=
halb einiger Stunden den Tod zur Folge hatten. — Der nächſte
Ferkel=
markt der vereinigten Schweinezuchtvereine des
Kreiſes Bingen findet am kommenden Dienstag, den 6. ds. Mts.,
rormittags 8 Uhr, in Gau=Algesheim ſtatt. — Annahmeſpellen für die
Hindenburgſpende wurden auf des Bürgermeiſterei und der
Stadtkaſſe dahier errichtet.
* Aus dem oberen Vogelsberg, 2. Sept. Nach dem anhaltend
ſchlech=
ten Wetter der letzten Wochen ſcheint nun ein Umſchwung zum
Beſſe=
ren eingetreten zu ſein. Bei der Wärme und Trockenheit, deren wir
uns ſeit einigen Tagen erfneuen, regen ſich alle Hände, um die ſeit
lan=
gem draußen ſtehende Frucht heimzufahren, damit ein Teil der Ernte
wenigſtens noch gerettet wird. Leider dürfte die Roggenernte trotzdem
faſt völlig verloren ſein, da die Körner ſchon ſeit geraumer Zeit
aus=
gewachſen ſind.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Montag, 5. Sept. 11.55: Glockenſpiel aus dem Darm ſin
Schloß. O 16.30: Hausorcheſter. Wagner: Tannhäuſer, Oru-
Strauß: Eine Nacht in Venedig — Maſſenet: Fant. Manwi—
Gounod: Aus Margarethe. — Puccini: Fant. Turandot. o
Aus „Die Wahlverwandtſchaften”, von Goethe. 2 18.30:
Voxlp=
zyklus des Deutſchn. Handlungsgehilfenverb.: Die Gehalts==
Arbeitsbedingungen der Frankfurter Angeſtellten. o 19: Dr.
Altdeutſche Tafelmalerei (2). o 19.30: Studienrat Olbrich:
Literaturproben. O 19.45: Engliſch. O 20.15: Halali, die
geht auf! Alte deutſche Jagdmadrigale. Jägerlieder. Jagdn.
(Löns, Ganghofer, Spend Fleuron u. a.). Hornmuſik u. a.
Kammerſänger Gläſer, der A=capella=Chor, ein Hornquartek;
Hausorch.
Stutigari.
Montag, 5. September. 12.30: Schallplattenkonzert. o
Konzert. Meyerbeer: Krönungsmarſch aus Prophet. —
Lagunen=Walzer — Meyerbeer: Fant. aus Hugenotten. Famu=
Robert der Teufel. — Lanner: Die Koſenden. — Meyerbeer= .
Die Afrikanerin. o 18.15: Dr. Löwenberg: Eleonore fe
0 18.45: E. Wittich: Geſetz, Sitten und Gebräuche der Züer
O 19.15: Univ.=Prof. Verwenen: Training. o 19.40: Aoin
Stuttgart ſpricht. 20.15: Sonaten=Abend. Piſendahl:
Sru=
ſenza baſſo. — Bach: Sonate in A=moll. — Jarnach:
Sut’=
opus 10. — Hindemith: Sonate opus 31. — Anſchl.: Sert
des Philh. Orch. Stuttgart. Das Programm wird durch Runm
bekanntgegeben.
Berlin.
Montag, 5. September. 15.30: Charlotte Mühſam=Wen
Preisverteuerung infolge Produktionseinſchränkung und Valorſon. OW
5 16: Einf. zu der Uebertr. aus dem Gr. Schauſpielhausm:
6 Sept. S 16.30: Novellen. Wiederſehen mit einem Tſter
Die Schlehmihliani Brothers (M. Georg). Gel vom Verf. aſs
Funk=Kapelle. Komzak: Barataria=Marſch. — Morena: Die Scen
von Valencia, Walzer. — Strauß: Ouv. Carneval in Ror—.
Bizet: LArleſienne Suite Nr. 1. — Jenſen: Murmelndes Liſten”i,
Lied. — Del Monte: Serenade mignonne. — Padilla: Fcnmi,
Tango. — Mühlenau: Wiener Puppen. — Zimmer: Schützen in
Kuckuckshauſen. — Von 18—18.30 finden vorausſichtlich Uft.
erſuche aus einem Flugzeug ſtatt. O 19.05: Obering. Harm=
Techn. Wochenplauderei. 8 19.30: Dr. Engelhardt: Mit inem
Augen durch die Kunſt der Heimat (Das gotiſche Zeitalter), 190½
Dr. Cohn: Die deutſche Funkinduſtrie im Jahre 1927. 0 720/:
Sport in der Dichtung. Einl.: E. Burger — Ringelnatz lus
des Er.
den Turngedichten. — Shaw: Aus Caſhel Byrons Beru, 04.
Fürſt, Rezit. O 21: Sport= und Wanderlieder. Prof. elirx nurde die Ver
Schmidt=Quartett. Doppelquartett des Berl. Lehrer=Geſana ein s. m Er
21.30: Sonate für Violine und Klavier D=moll, op. 10vam
nef d3
Joh. Brahms. Prof. Wolfsthal (Violine) und G. Szell (Fel).
Skettin. 20: Uebertr. aus dem Konzerthaus. Steinir Im Start, und
Lehrer=Geſangverein. Mitw.: Trompeterkorps der 2. Nackilht, üugen vom
Döring: Feſtmarſch. — Schubert: Ouv. Roſamunde. — Meie:: Mien
rcedes
Aus Rheingold — Heinrichs: Volk. — Goepfart: Wo dir Ctte’s in
Sonne zuerſt ſchien. — Wendel: Feldeinſamkeit. — Heinam):
Auf dem Meere. — Bruch: Vom Rhein. — Hannemann: Zeün.
zu
Sang, Potp. — Strauß: Wein, Weib und Geſang, Wale —
Kirchl: Auf der Lüneburger Heide. — Fiering: Mädele gutau s Meibt allerdings,
Baden). — Kehldorfer: Ade (Sachſen und Franken). — Aix4): gründliche 6
Mädel, heirat mi (Oberheſſen). — Kirchl: Rothaarig iſt neun die Vero
Schätzelein. — Moldenhauer: Hopſe, Schwabenlieſel (Schvuer!).
— Urbach: Schwäbiſche Tänze. — Reckling: Erinnerungen audem ſoll. Al
ku der offi,
Jägerleben. — Zapfenſtreich und Gebet.
Königswuſterhauſen. Montag, 5. September. 12: Eliſch Siugt helfen ü
für Schüler. Songs and Melodies. Nurſery Tunes. O 15: Ide:
Weigel: Das Lichtbildweſen im Dienſte der VortragstAkelt, ſen veronſtal
O 15.40: Adele Lüderitz=Ramelow: Kochanweiſ. und Spüolg.
16: Stud=Rätin Knaths, Halle: Alte Vorſtellungen undneute 9 reiche und ſ
Tatſachen im Phyſikunterricht der Studienanſtalt. o 17. Drr.ſe ftarke Anziehr
Würzburger: Philoſophierende Geſpräche. O 17.30: Dr. Defſaſt; luges war ein
Die moderne Tageszeitung. e 18: Dr. Stahl: Weſer u09 geſtellt worden.
Aufgabe der inneren Miſſion. O 18.30: Engl. für Anf. O J503 dn bekannte 9.
Dr. Wieg: Verkaufstechnik und Reklame. O 19.20: Dr. Fim
haltalden, der ſei
Getreidebeizapparate und ihre Anwendung. O 20.30:
aus Berlin: Sport in der Dichtung. Lieder. Brahms: Tah efü errang. Er
Sonate D=moll.
M3:37 Minut
burry Stump
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Dienstag, den 6. Septembei
(nach der Wetterlage vom 4. September).
Zeitweiſe wolkig, in de Hauptſache trocken.
Uemeichten überre
hielt jeder Teiln
Au beſonders ge
Dine Herr Walte
in Juwelier 2i
Swert iſt die
Hauptſchriftleitung • Rudolf Mauve
Veranwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feutlleion ual m1 Me Amt touren
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe;, ſür Sport: Dr. Eugen B. muavl!9 dieſe war n
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch für den Schlußdienſt: Andrea4/a0u ”k! ſülbernen ur
für „Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette;, ſür den Inſeratentel” Wilis /Mlle
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Montag, den 3. September 1927
Seite 3
Doren
Mur
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ieit. — hi 71
benlieſel (Eiw
Tms, 2 1. Abi.
2.
Brahne:
mber).
Das Krähberg=Rennen 1922
mrtaltet vom Heſſiſchen Automobilklub Darmſtadt und
meval m.. ſichen Automobilklub Rheinheſſen Mainz, hat mit dem
immer: Söüſenr7h . O. ſeinen Abſchluß gefunden. Es war für das ſchöne
ausſichtlich Mäs waldſtädtchen Erbach i. O. ein Ereignis, das ſich äußei=
Obe
hardt. M A. rch den feſtlich geſchmückten und beflaggten Ort ſelbſt,
ſtaltey mi faber auch durch den äußerſt zahlreichen Beſuch aus ganz
ihre 1927, /Elſe— Frankfurt, Wiesbaden uſw. ausprägte. Dank dem
ſtar=
u Bſewortintereſſe und der Gaſtfreundſchaft des Präſidenten des
Byrons Bni,. 100., Sr. Erl. des Erbgrafen Alexander zu
Erbach=
rlieder, heu Eſhrch, wurde die Veranſtaltung auch geſellſchaftlich zum
Leirer- Gelu
demoll zu u. neTamen Ereignis. Eine über Erwarten große Zahl her=
d 6. Szl m4fü ender Fahrer, darunter viele von internationaler Klaſſe,
ſonzerthaus, egnüüirten am Start, und die 19 Klaſſen umfaſſenden Rennen
der 2. Nuz Cchen Wagen vom kleinen „Hanomag” bis zum ſchwerſten
munde. — Erſſchnellſten „Mercedes” in Konkurrenz. Der ausgezeichnet
iant. Wo M Csy nierenden Organiſation war die ſchnelle und reibungs=
Hamemam kuül urchführung der Konkurrenzen zu danken und auch die
jeſang, Mue Möe, daß die Rennen ohne Unfall verliefen. Dringend zu
Mädele uk üſten bleibt allerdings, daß die Straße der Rennſtrecke
bal=
rankenl. — Ncäne gründliche Herſtellung erfährt, wenn anders
Rothaarg, ſ roch die Verantwortung für Wiederholung des Rennens
gn „chmen ſoll. Alle freundſchaftliche Begrüßung und alle
ſſrechen der offiziellen behördlichen Vertreter von Stadt,
Eliz und Staat helfen über dieſe dringende Verpflichtung nicht
agsälc de beiden veranſtaltenden Klubs und Freunde des Sports
ie durch reiche und ſehr gediegene Preisſtiftungen dem
ſhun eine ſtarke Anziehungskraft geliehen. Für die ſchnellſte
dichles Tages war ein wertvoller großer Goldpokal zur
Stahl: Wein ſiung geſtellt worden, den der Verteidiger des
Krähberg=
für Anf. 6 hs der bekannte Rennfahrer Huldreich Heußer=
Schmalkalden, der ſeine eigene Beſtleiſtung nicht
unerheb=
qüüterbot, errang. Er fuhr die ganz ausgezeichnete
hivon 3:37 Minuten! Auch Frau Ernes Merck=
—Madt, Harry Stumpf, Gräfin Einſiedel und Georg
n el erreichten überraſchend gute Zeiten. Zu den ſchönen
ſer erhielt jeder Teilnehmer die Krähbergplakette
6 Septenhr 0 Smal beſonders geſchmackvoll ausfiel. Den Entwurf
lieferte Herr Walter Fellert=Frankfurt, die
Aus=
ug Herr Juwelier Ludwig Schmidt= Darmſtadt.
—sürnerkenswert iſt die — auch anderswo beobachtete —
Zunahme am tourenſportlichen Intereſſe der
Stern=
ur Feuſie „olk”. Auch dieſe war mit guten Ehrenpreiſen und daneben
d. cugen40 h denen, ſilbernen und bronzenen Plaketten bewertet. 2n
M20 güt gel ſreits mitgeteilten Preisträgern der Sternfahrt trat
ge=
gtentell 4
in Dawfgl. loch ein für die beſte Damenleiſtung bereitgeſtellter Preis,
„uc Awung ſchimu Rinner=Darmſtadt (Ford) errang. Neben den
—elleiſtungen von Maſchine und Fahrer, die in der Stern=
E1 erreicht wurden, deren erſter Preisträger im Touren=
Soee, uem (Mercedes) einen Stundendurchſchnitt von über 60 Km.
ſriden hindurch fuhr, ohne daß die Maſchine die geringſte
Ae zeigte, treten im Grunde genommen die Leiſtungen des
ſahen Rennens trotz fabelhaft kurzer Zeit über die
E lange Rennſtrecke auf Spezialmaſchinen zum minde=
MDer Bewertung der Fabrikate zurück. Von einem eigent=
Wettbewerb der Maſchinen und Fahrer kann in die=
Mmnen auch kaum nuch geſprochen werden, wenn 15 erſtie
ſhäger in ihren Klaſſen allein fahren. Die vom
Ge=
ſgeitsſtandpunkt gegenüber den verſchiedenen Stärken der
Mren allerdings berechtigte (und wohl auch diktierte) Klaſſi=
Lhi hun g ſcheint dringend reſormbedürftig. Auch die
andern=
ſhlliebte Forderung einer (früher gefahrenen)
Mindeſt=
ffels ſcheint uns nicht das richtige, da die äußeren
Bedingun=
uedlöcſtand der Bahn, Wetter, Spezialmaſchinen gegen Serien=
Olle uſw.) auch hier zu Ungerechtigkeiten führen. Es wäre
42 s werte Aufgabe einer tüchtigen Sportkommiſſion, hier ein=
1 Ausſchreibungen zu revidieren. Daß die Fahrerinnen
öchrer trotz Fahrens ohne Konkurrenz ehrlich beſtrebt
m beſte Leiſtungen zu erzielen und, was mehrfach gelang,
W Göchſtleiſtungen zu unterbieten, zeugt von ſportlichem
Ei und ſoll ihnen gedankt und anerkannt ſein. Allein
Wich blieb kein Preis unverdient. Jedenfalls müſſen die
E Damit rechnen, daß Stern= und Strahlenfahrten künftig=
S Erſatz für Prinz=Heinrich= und ſonſtige
Zuverläſſig=
ren, die keine Rennfahren ſein ſollen) ſtärkſtem Inter=
Sonen. Das beweiſen die Veranſtaltungen von Wildun=
De Kreuznach, und das beweiſt vor allem die
Krähberg=Strahlenfahrt.
Samstag abend fand im Schützenhof zu Erbach Be=
Wsabend, verbunden mit Preisverteilung an die
Stern=
ſtatt. Se. Erl. Erbgraf Alexander zu Erbach=
Abegrüßte im Namen des H.A.C. in erſter Linie die er=
Wes Weshdtcen Vertetet, MeMeMndere Hertti Reß=
Dr. b. Werner, deſſen Erſcheinen erneuter Beweis
—u welchen Anteil die heſſiſche Regierung auch am Auto=
Nehme. Wie der H A.C. ſchon bei verſchiedenen
Gelegen=
peſtellen konnte, wird von Kreis und Stadt Erbach dem
Ebert und auch dem Auto als Verkehrsmittel beſonderes
Rwnis eutgegengebracht. Was früher in dieſer Beziehung
dankbar zum Ausdruck gebracht wurde, kann heute
auf=
wiederholt werden. Wir Autofahrer knüpfen daran den
4 Daß dieſe guten beiderſeitigen Beziehungen auch
ferner=
ehen und möglichſt noch weiter vertieft werden mögen.
I uns liegt, ſoll jedenfalls alles geſchehen, um dies zu
ſten. Ich begrüß
orſtände der beiden
der Preſfe. Daß die Vertreter der Preſſe ſo
zahl=
ncienen ſind iſt uns eine beſondere Freude, weil es
Be=
r iſt, welch ſtarkes Intereſſe auch die Oeffentlichkeit an
) unſeren Veranſtaltungen nimmt. Der H.A. C. veranſtaltet
nun=
mehr zum 7. Male das Krähbergrennen. Er hat nicht den
F nüren Bergrennen auf der bekannten, ebenſo landſchaftlich Stimmen gefolgt, die Bedenken äußerten. Sie ſind angeſichts des
umm wie ſportlich intereſſanten Krähberg=Rennſtrecke bei Hetz= ungewöhnlichen Erfolges verſtummt. Die Teilnahme an der
diesjährigen Veranſtaltung iſt in jeder Hinſicht bedeutender als
je zuvor. Sowohl die heutige Strahlenfahrt wie auch die
mor=
gigen Rennen zeigen eine ganz erſtklaſſige Beſetzung und ſehen
viele Fahrer von internationalem Ruf und Rang und Wagen
beſter Fabrikate, wie ſie nur internationale Veranſtaltungen zu
freudig bewegt, weil wir darin eine Anerkennung unſerer
Be=
ſtrebungen ſehen, und danken von Herzen den Fahrern und den
nen kameradſchaftlichen Sport für den morgigen Tag trinke ich
auf das Wohl der Fahrer und Fahrerinnen.
Kreisdirektor Dr. p. Werner begrüßte im Namen des
Jahren ſeine Begrüßungsanſprache mit dem Wunſche ſchloß:
er. Heute ſcheint — auch das war ſein damaliger Wunſch —
die Teilnehmerzahl größer als je zuvor. Es iſt
ſelbſtverſtänd=
lich, daß die Kreisbehörde, die ſich die Hebung auch des
Frem=
denverkehrs im Kreis beſonders angelegen ſein läßt, hierüber
herzliche Freude empfindet. Tragen doch in erſter Linie die
Automobilfahrer viel dazu bei, die landſchaftlichen Schönheiten
des Kreiſes Erbach und das entgegenkommende Verhalten
ſei=
ſchöne Odenwald verdient es, draußen immer mehr bekannt
zu werden. Denn wenige Gegenden ſind ſo ſchön wie dieſe in
deutſchen Landen. Sein Hoch gilt dem H.A.C. und deſſen
Vorſtand.
Namens der Stadt Erbach begrüßte in Verhinderung des
Bürgermeiſters Herr Beigeordneter Egner in kurzer, kerniger
und herzlicher Anſprache die Erſchienenen, denen er wünſchte,
ein paar ſchöne Tage in Erbach und im Odenwald zu verleben.
— Als letzter Redner ſprach der Vorſtand des Verkehrsvereins
Erbach, Herr Fehr, herzliche Willkommgrüße. Als Zeichen 19. Klaſſe B. 5000—8000 ccm. Lizenzinhaber: 1. Georg
Kimpel=
des Dankes für das rege Intereſſe, das der H.A.C. ſtets dem
ſchönen Erbach entgegenbringe, überreichte er dem Vorſtand ein
Bild des Schloßhofes von Erbach als dem Ausgangspunkt des
Krähbergrennens.
Der zweite Vorſitzende des H.A.C. nahm hierauf die
Ver=
teilung der Preiſe an die Strahlenfahrer vor. Er betonte
be=
ſonders, daß die diesjährige Strahlenfahrt eine Reihe von
Lei=
ſtungen gezeigt hat, die bisher nicht erreicht wurden,
insbeſon=
dere die des erſten Preisträgers, Herrn W. R. Wittich=
Darm=
ſtadt, der 16 Stunden hindurch einen Durchſchnitt von 6) Km.
fuhr und deſſen Mercedeswagen die anſtrengende Fahrt ohne
geringſten Defekt überſtand. Auch die Leiſtung des Prinzen
Erbach=Schönberg, der auf dem kleinen Hanomag 607 Km.
zurück=
legte, verdient beſonderen Glückwunſch. Zu den geſtern bereits rerAnsbach 4:10,9 Min.
mitgeteilten erſten 4 Preisträgern treten noch die nachſtehenden,
mit ſilbernen Medaillen gewerteten Preisträger hinzu:
5. Franz Gawlick, Berlin=Zehlendorf, mit 562 Km.,
6. Kurt Eimer, Heidelberg, mit 556 Km.,
* Eugen Wetzel, Frankfurt a. M., mit 458 Km.,
8. Walter Schleifenbaum, Geisweid i. W. mit
430 Km., und
9. Frau Rinner, Darmſtadt, mit 298 Km.
Das Krähbergrennen
am Sonntag brachte in aller Frühe ſchon Tauſende auf die Beine.
In erſter Linie natürlich die Fahrer ſelbſt, denen noch zwei
Stun=
den vor Beginn der Rennen die Strecke zum Training
freigege=
ben war. Dann aber auch Zuſchauer aus der näheren und
weite=
ren Umgebung, die per Bahn, zu Fuß, zu Rad und Wagen kamen,
um möglichſt einen guten Aufſtellungsplatz in den Kurven zu
er=
gattern und die dann die einzelnen Wagen beſonders, am der
Art, wie ſie die Kurven nahmen, mit mehr oder, weniger Sach=
und Fachkenntnis kritiſierten. Herrlichſtes Spätſommerwetter
be=
günſtigte die ſchöne ſportliche Veranſtaltung. Von ½8 Uhr ab Hamburg 15:47,2 Min.
wurde die Strecke durch die Bereitſchaftspolizei abgeſperrt, und
kurz nach 8 Uhr wurde der erſte Wagen vom Starter auf Fahrt 44,3 Sek.
geſchickt. Die kleinen Wagen ſtarteten nach alter, bewährter
Uebung zuerſt. Die vorbildliche ſtraffe Organiſation ließ keine
Pauſe aufkommen, ſo daß der letzte der 35 in Einzelſtart
abgelaſſe=
nen Wagen ſchon bald nach ½1 Uhr das Ziel paſſierte.
nen zurück nach Erbach — nicht ohne kurzen Aufenthalt in
Mar=
bach —, wo im Schloßhof eine Muſikkapelle die Sieger mit
ſchmetternden Klängen begrüßte. Vor dem Hauptportal war
von den ſchleifengeſchmückten Siegerkränzen. Se. Erl. Erb= an dieſem Tag allerdings ſchwach, denn der Samstag brachte nur
graf Alexander hielt eine kurze, herzliche, von vorbildlichem nationale und Jugendwettkämpfe. Für den beruflich verhinderten
ſportkameradſchaftlichen Empfinden getragene Gruß= und Glück= Schüller beſtritt ſein Vereinskamerad Hubert Houben den 200, worauf Ihre Erl. die Erbgräfin zu Er= Meter=Lauf. Houben ſiegte leicht in 21,8 Sek. vor Storz=Halle,
bach=Erbach den Siegern in der üblichen herzlichen Form
Schloßhof, die jeden Preisträger mit Jubel begrüßte.
Die Reſultate.
A. Tourenwagen.
1. Klaſſe J. 370—525 ccm. Lizenzinhaber: 1. Joſef Wieſt=Darm= nötigte. Im Weitſprung für Frauen blieb Frl. Gladitſch=
Karls=
ſtadt, Fahrerin Anne Wieſt, Hanomag, 6:2 Min.
2. Klaſſe G. 790—1155 ccm. Lizenzinhaber: 1. Franz Neuſchäf= Rekord zurück. Recht gut waren auch die Leiſtungen der
Nächſt=
ſtadt, Fiat, 6:20,3 Min. — Ausweisinhaber: 1. Dr. Sryſzka= Bremen mit 5,30 Metern. — Im 100=Meter=Lauf für Frauen
Schweinfurt, Pluto, 5:13 Min.
3. Klaſſe F. 1155—1575 sn. Lizenzinhaber: 1. Dr. med. Kurt
Bernet=Darmſtadt, Adler, 6:12,/4 Min. (Alleingang). — Aus= qualifizierten ſich weiter Frl. Steinhorſt=Braunſchweig, Haur=
(Alleingang).
4. Klaſſe E. 1575—2100 ccm. Lizenzinhaber: 1. C. W. Andrae=
Frankfurt a. M., Etore=Bugatti, 4:35,2 Min. (Alleingang). —
Ausweisinhaber: 1. Dr. Hermanm Schmide=Hasloch, Simſon=
Supra, 5:7,4 Min. (Alleingang).
5. Klaſſe D. 2100—3150 ccm. Lizenzinhaber: 1. Wilhelm
Sche=
ling=Mainz, Lancia, 4:44,3 Min. (Alleingang). —
Ausweis=
inhaber: 1. Joſefine Schmitt=Lindenfels i. O., Lancia, 5:26,4
Min. (Alleingang).
6. Klaſſe C. 3150—5250 ccm. Lizenzinhaber: 1. Alexander Erb=
Graf zu Erbach=Erbach, Jagdſchloß Eulbach, Mercedes=Benz=
4:37 Min. außerdem Zuſatzpreis der „Agrippina”. —
Aus=
weisinhaber: 1. Karl Hageloch=Mannheim, Chrysler, 5:2,/4
Min. (Alleingang).
B. Sportwagen.
vereinigen pflegen, am Start. Wir ſind über dieſe Tatſache 8. Klaſſe G. 750—1100 ccm. Lizenzinhaber: 1. Jacob Müller=
Frankfurt a. M., Pluto, 4:53,2 Min. 2. Theo Schwartz”
Coblenz, Pluto, 5:05 Min.
einſichtigen Fabrikleitungen. Mit dem Wunſche auf einen ſchö= 9. Klafſe F. 1100—1500 ccm. Lizenzinhaber: 1. Harry Stmpf=
Mainz, Hag=Gaſtell, 3:54 Min. (Alleingang).
10. Klaſſe E. 1500—2000 ccm. Lizenzinhaber: 1. Carl Kappler=
Gernsbach, Simſon=Supra, 4:02,2 Min. (Alleingang).
Kreiſes die Erſchienenen. Er erinnerte daran, daß er vor drei 12. Klaſſe C. 3000—5000 ccm. Lizenzinhaber: 1. Margot Gräfin
Einſiedel, Herrenhs. Schmölz, Steyer, 3:49,/4 Min. (Alleing.).
„Kommen Sie bald wieder!‟ Daß das geſchehen iſt, dafür danke 13. Klaſſe B. 5000—8000 scm. Lizenzinhaber: 1. Georg Kimpel=
Ludwigshafen, Mercedes, 3:39,4 Min.; außerdem Preis für
die ſchnellſte Zeit der Sporwwagen. 2. Ernes Merck=
Darm=
ſtadt, Mercedes=Benz, 3:48,2 Min. (Damenpreis).
O. Rennwagen.
14. Klaſſe G. 750—1100 ccm. Lizenzinhaber: 1. Ernſt von Halle=
Frankfurt a. M., Amilcar, 4:29,4 Min. (Alleingang).
ner Bewohner draußen in der Welt bekannt zu machen. Der 15. Klaſſe F. 1100—1500 ccm. Lizenzinhaber: 1. Harry Stumpf=
Mainz, Hag=Gaſtell, 3:49,4 Min. 2. Willy Cleer=Frankfurt
a. M., Bugatti, 4:02,2 Min.
16. Klaſſe E. 1500—2000 ccm. Lizenzinhaber: 1. Freiherr von
Trützſchler=Falkenſtein, Bugatti, 3:40 Min. (Alleingang).
17. Klaſſe D. 2000—3000 Gcm. Lizenzinhaber: 1. Carl Kappler=
Gernsbach, Bugatti, 3:38,3 Min. (Alleingang).
18. Klaſſe C. 3000—5000 ccm. Lizenzinhaber: 1. Huldreich
Heußer=Klein=Schmalkalden, Steyer, 3:37 Min. (
Allein=
gang); außerdem Goldpokal für die beſte Zeit des Tages.
Ludwigshafen, Mercedes, 3:41 Min. (Alleingang). M. St.
Deutſche Polizeimeiſterſchaften.
Die Ergebniſſe vom Samstag.
Fünfkampf: 1. Forſter=München, 2. Böttner=Preußen.
Speerwerfen: 1. Löſt=Berlin 50,55 Mtr., 2. Dietrich=
Olden=
burg 50,11 Mtr., 3. Riſt=Nürnberg 46,85 Mtr.
Weitſprung: 1. Lammers=Oldenburg 6,93 Mtr., 2. Grudnik=
Hamburg 6,82 Mtr., 3. Kuralus=Berlin 6,78 Mtr.
1500=Meter=Lauf: 1. Klaar=Karlsruhe 4:08,2 Min., 2. Sche=
Kugelſtoßen: 1. Hänchen=Berlin 12,62 Mtr.
Im Fußball ſiegte am Sonntag der Hamburger P.Sp.V.
gegen den Heſſiſchen P. Sp.V. mit 3:0 Toren.
Mit den letzten leichtathletiſchen Wettbewerben wurden die
deutſchen Polizeimeiſterſchaften am Sonntag in Hamburg zum
Abſchluß gebracht. Die meiſten Titel fielen nach Berlin und
Hamburg, und lediglich Lammers war es, der die Ehre der
„Provinz” retten konnte. Die Ergebniſſe ſtellten ſich wie folgt:
Dreikampf: 1. Lammers=Oldenburg 194 Punkte, 2. Tietjen=
Weſermünde 185 P.
Stabhochſprung: 1. Lerch=Berlin 3,30 Meter.
4 mal 1500=Meter=Staffel: 1. Berlin 17:22 Min., 2.
Karls=
ruhe 17:27,4 Min.
Diskuswerfen: 1. Hänchen=Berlin 41,30 Mtr., 2. Steiner=
München 38,52 Mtr.
Hochſprung: 1. Skorzinſki=Berlin 1,82 Meter.
100 Meter: 1. Lammers=Oldenburg 11 Sek., 2. Schmahl=
Hamburg 11,3 Sek.
110 Meter Hürden: 1. Schulze 15,7 Sek.
400 Meter: 1. Krohne=Hannover 51 Sek.
5000 Meter: 1. Dreckmann=Hamburg 15:17,4 Min., 2. Huſen=
4 mal 100=Meter=Staffel: 1. Hamburg 43,4 Sek., 2. Sachſen
Olympiſche Staffel: 1. Hamburg 3:42 Min., 2. Berlin
3:42,6 Min.
In ziemlich geſchloſſener Fahrt ging’s nach beendetem Ren= IMternatongiesSportfeſtin Hannober
Das zweitägige Internationale Sportfeſt des
Hauptaus=
ſchuſſes für Leibesübungen Hannover nahm am Samstag unter
der reich ausgeſtattete Preistiſch aufgeſtellt, farbig froh umrahmt günſtigen äußeren Umſtänden ſeinen Anfang. Der Beſuch war
22,2 Sek., und Voß=Eimsbüttel. Eine ausgezeichnete Leiſtung bot
die Trophäen überreichte. Eine große Menſchenmenge füllte den Schauffele=Stuttgart, der es im Kugelſtoßen auf 14,36 Meter
brachte. Die nächſten Plätze belegten Knoop=Eimsbüttel mit
12,80 Metern und Paulus=Wetzlar mit 12,65 Metern. Im 1500=
Meter=Lauf ſiegte Tatzwahl=Hamburg erſt nach ſcharfem Kampfe
in 4:17,6 Min. vor Kaufmann=Hannover, der 4:17,8 Min.
be=
ruhe mit 5,59 Metern nur um einen Zentimeter hinter dem
fer=Frankfurt a. M. Pluto, 5:40,2 Min. 2. W. Zelder=Darm= placierten, Frl. Alten=Itzehoe mit 5,54 Metern und Frl.
Grieſe=
kamen die Vorläufe zum Austrag. Die beſte Zeit erzielte hier
Frl. Lorenzen=Rimsbüttel mit 12,5 Sek. Für die Entſcheidung
weisinhaber: 1. Dr. Blum=Eberſtadt, N. S.u., 5:56,3 Min. Frankfurt, Gladitſch=Karlsruhe, Luxem=Eimsbüttel und Alten=
Itzehoe.
Geite 6
Montag, den 3. September 1927
Nummer:4
Engelhardt ſchlägt Stallard.
Frl. Gladitſch ſiellt je einen Welt= und einen
deutſchen Rekord auf.
Hoffmeiſter wirft 46,40 Diskus. — Houben läuft 10,4. —
Neu=
mann die 400 Meter in 48,4 Sek.
Der Haupttag des internationalen Sportfeſtes in
Han=
nover konnte bei gutem Wetter und ausgezeichnetem
Bahnver=
hältniſſen vonſtatten gehen. Das Fehlen von Dobermann,
Kör=
nig und Köppke ſowie das Nichtantreten des Engländers Lowe
über 400 und 800 Meter verſtimmte die 10 000 Zuſchauer zwar
etwas, aber die Leiſtungen in faſt allen Wettbewerben waren
dennoch ſo gut, daß die Maſſen oft in helle Begeiſterung gerieten.
Beſonders gute Leiſtungen zeigten Houben, Schüller, Engelhardt,
Hoffmeiſter und Frl. Gladitſch. Im erſten Wettbewerb blieben
die Ausländer in Front. Der Amerikaner Conger gewann die
1500 Meter vor dem Engländer Morgan, nachdem ſich der Finne
Lokula und Boltze=Stettin abgekämpft hatten. Hoffmeiſter
war=
tete im Diskuswerfen mit einem Wurf von 46,40 Meter auf; er
meldete dann einen Rekordverſuch an, der jedoch mißglückte. Frl.
Gladitſch=Karlsruhe ſtellte mit 5, 62 Meter einen neuen
Weltrekord im Weitſprung für Damen auf und unterbot
mit 27 Sek. die deutſche Höchſtleiſtungim 200=
Me=
ter=Lauf. Troßbach wurde wieder einmal mehr im 110=
Me=
ter=Hürdenlauf von Lord Burghley geſchlagen. Mit
unwiderſteh=
licher Kraft zog Houben im 100=Meter=Lauf davon und gewann
das Rennen in der Rekordzeit von 10,4 Sek. mit Bruſtbreite vor
ſſeinem diesmal gleichfalls gut disponierten Vereinskameraden
Schüller. Der Amerianer Cummings und der Engländer Hodge
wurden glatt geſchlagen, Scholz (USA.) war ſchon im Vorlauf
ausgeſchieden. Im prachtvollen Finiſh erreichte Neumann=
Mann=
heim im 400=Meter=Lauf die glänzende Zeit von 48,4 Sek. Stortz=
Halle blieb mit 48,6 Sek. noch vor dem Engländer Leigh=Wood
Die Zeiten beweiſen, daß Deutſchland ſich im 400=Meter=Lauf
wirklich glänzend entwickelt hat. In Abweſenheit von Köppke
und Beetz gewann der Norweger Helgeſen den Hochſprung mit
1,89 Meter vor Eicke=Hannover, der es immerhin auf 1,87 Meter
brachte. Petri=Hamburg gewann die 5000 Meter vor den Finnen
Poſti und Katz. Eine Ueberraſchung brachte das Kugelſtoßen,
da Brechenmacher ſich mit dem zweiten Platz hinter Schröder
be=
gnügen mußte. Ganz blendend war auch der Lauf von
Engel=
hardt=Darmſtadt über 800 Meter, bei dem er den ſehr guten
Eng=
länder Stallard ſchlug. Preußen=Krefeld hatte in der 4mal 100=
Meter=Staffel einen verunglückten erſten Wechſel und unterlag
ſchließlich den Polytechnic=Harriers London knapp.
Die Ergebniſſe
100 Meter: 1. Houben=Krefeld 10,/4 Sek.; 2. Schüller=Krefeld
Bruſtbr. zurück; 3. Cummings (USA.) 10,6 Sek.; 4. Hodge=
Lon=
don.
400 Meter: 1. Neumann=Mannheim 48,4 Sek.; 2. Stortz=
Halle 48,6 Sek.; 3. Leigh=Wood=London 48,8 Sek.
800 Meter: 1. Engelhardt=Darmſtadt 1:55 Min., 2. Stallard=
London 1:55,2 Min., 3. Brown=London 1:55,8 Min.
1500 Meter: 1. Conger (USA.) 4:01,4 Min., 2. Morgan=
Lon=
don 4:01,6 Min., 3. Walvert=Berlin 4:02,3 Min.
5000 Meter: 1. Petri=Hamburg 15:08,2 Min.; 2. Poſti=
Finn=
land 15:11,3 Min., 3. Katz=Finnland, z. Zt. Berlin, 15:13,4 Min.
110 Meter Hürden: 1. Lord Burghley=London 15 Sek., 2.
Troßbach=Berlin 15,2 Sek., 3. Steinhardt=Karlsruhe 15,5 Sek.
4 mal 100 Meter: 1. Polytechnic=Harriers London 41,/4 Sek.,
2. Preußen=Krefeld 41,6 Sek., 3. Berliner SC. 41,8 Sek.
4 mal 400 Meter: 1. Achilles=Club London 3:21,3 Min., 2.
Berliner SC., 3:25,4 Min., 3. Viktoria Hamburg 3:26,8 Min.
Hochſprung: 1. Helgeſen=Norwegen 1,89 Meter, 2. Eicke=
Han=
nover 1,87 Meter, 3. London=London 1,80 Meter.
Stabhochſprung: 1. Baltes=Dortmund 3,60 Meter, 2.
Hart=
mann=Braunſchweig und Reeg=Neu=Iſenburg je 3,50 Meter.
Weitſprung: 1. Evans=London 7,17 Meter, 2. Schumacher=
Ham=
burg 7,09 Meter, 3. Schlößke I=Berlin 7,02 Meter.
Speer: 1. Schlokat=Inſterburg 59,47 Meter, 2. Hoffmeiſter=
Hannover 57,09 Meter, 3. K. Weiß 53,67 Meter.
Diskus: 1. Hoffmeiſter=Hannover 46,40 Meter, 2. Paulus=
Wetzlar 43,31 Meter, 3. Torpo=Finnland 43,25 Meter.
Kugelſtoßen: 1. Schröder=Dortmund 14,48 Meter, 2.
Brechen=
macher=Frankfurt 14,10 Meter, 3. Söllinger=Darmſtadt 14,08
Meter.
100 Meter für Damen: 1. Gladitſch=Karlsruhe 12,4 Sek., 2.
Lorenzen=Eimsbüttel, Handbreite zurück, 3. Steinhorſt=
Braun=
ſchweig 12,6 Sek.
Weitſprung: Gladitſch 5,62 Meter (Weltrekord).
200 Meter: Gladitſch 27 Sek. Deutſcher Rekord),
Deutſche Leichtathleten ſiegen in Frankreich. Dr. Wichmann=
Frank=
furt gewann in Straßburg das Sprinter=Criterium (100 Meter, 100
Yards, 200 Meti) gegen Corbonney=Paris und Fiſcher=Straßburg. Die
4 mal 100 Meter Staffel fiel an Eintracht Fransfurt in 42,6 Sek. vor
Stuttgarter Kickers 43,6 Sek., Leunig=Frankfurt wurde Zweiter über
800 Meter in 1.59,8 Min. und Steinbrenner=Frankfurt ſiegte im
Dis=
kuswerfen.
Das Rennen um den Grußen Preis von Europa für Automobile
auf der Bahn in Monza bei Mailand beendete nach 3:26.59,8 Stunden
Fahrzeit Nobert Benoiſt auf Delage unter großem Jubel als
üiber=
legener Sieger. Sein Stundendurchſchnitt betrug 144,928 Kilometer,
Mit dieſem Siege awann Benoiſt ſeiner Firma gleichzeitig die
Welt=
meiſterſchaft 1927. Der gweite Platz fiel mit 3:49.32 Stunden an den
Italiener Moradi auf O. M. Kreis=Amerika (Miller=Spezial) hatte ſich
auf den 3. Platz geſchoben und paſſierte nach 4:02.05 Stunden das Ziel
vor Minoia (D. M.) 4:02.28 Stunden.
Das ADAC.=Feldbergrennen im Taunus wurde endgültig auf den
16. Oktober 1927 feſtgeſetzt.
Bei der Motorrad=Dreiſtädtefahrt um die deutſche Straßen=Meiſter= ſiegte in der 175 Kubikzentimeter=Klaſſe Müller=Zſchoppau (DKW.),
in der 250 Kubikzentimeter=Klaſſe Winkler=Chemnitz (DKW.) und in der
500 Kubikzentimeter=Klaſſe Socnius=Köln (BMW.) in der beſten Zeit
des Tages.
Krewer=Köln in Marfeille. Der ausgezeichnete junge Kölner
Dauer=
fahrer Paul K=ewer wird im Oktober einige Rennen in Marſeille
be=
ſtreiten und ſich anſchließend unter der Obhut des Marſeiller
Lokal=
matadors Maronnier, mit dem er befreundet iſt, an der franzöſiſchen
Riviera erhol m.
Amerikareiſe eurotäiſcher Nennfahrer. Die belgiſchen
Sechstage=
fohrer G. Debgets, Vameerberghen, Gooſens, A. Aerts, ſowie der
Holländer van Neck ſind am Samstag nach Amerika abgereiſt, um dort
einigen Sechstage=Engagements nachzukommen.
Conſtante Girardengo, Italims berühmter Straßenfahrer, wird
einer Meldung aus Mailand zufolge, im nächſten Jahre ſechs
Berufs=
fahrerſtraßenrennen in Deutſchland für die Firma Opel beſteiten.
Ein tödlicher Unfall ereignete ſich leider beim Salzburg=Rennen.
Gräfin Schlick aus Kitzbühel wurde aus dem Wagen geſchleudut und
erlag den erlittenen Verletzungen auf dem Transport.
Der Tennisländerkampf Deutſchland—Holland, der in Düſſeldorf
zu Ende ging, wurde von Deutſchland mit 21:3 Siegen gewonnen.
Das Goldene Rad von Frankfurt in 3 Läufen über insgeſamt 100
Rilometer wurde von Thollembeck=Belgien vor Brunier, Catudal und
Chriſtmann gewonn
Der Große Parthe=Elbe=Preis mit Start und Ziel in Leipzig über
215 Kilomcter
e A Müller=Rüſſelsheim ſiegreich, in Klaſſe B
ſiegte Vogler=”
In das Lager der Berufsfahrer ſind die bekannten Berliner
Bun=
desamateure W
orowicz, die in Bahn= und
Straßen=
rennen e
gute Figur machten, übergetreten. Sie wollen gemeinſam
Mannſchaftsrennen beſ
Der Arb.=Athl.=Spertverein Darmſtadt 1891 konnts gegen Bad
greuznach in einem Städtekampf einen 20:8 Pr
eg erringen.
Meiſterſchaftsſpiele
in der Gruppe Heſſen.
Auch in der Gruppe Heſſen gab es am Sonntag zwei
Ueber=
raſchungen. Die eine war die unerwartet hohe Niederlage, die
der vorjährige Bezirksmeiſter Mainz 05 im Kampf gegen die
zur=
zeit wieder ganz vorzüglich disponierte Wormatia=Worms erlitt,
und die zweite, die 0:2=Niederlage des S.=V. Wiesbaden in
Höchſt. — Die übrigen Ergebniſſe waren mehr oder minder
nor=
mal. Haſſia=Bingen konnte zuhauſe den V. f. L. Neu=Iſenburg
knapp 4:3 abfertigen. Darmſtadt 98 ſchlug Alemannia=Worms
4:1 und Germania=Wiesbaden kam hauptſächlich durch den
Vor=
teil des eigenen Platzes zu einem knappen 2:1=Erfolg über
Arheilgen.
Sportverein Darmſtadt98 — Alemannia Worms
4:1(1:0)
Eine ſolch glatte Sache, wie man aus dem nackten Reſultat
ſchließen könnte, war der heutige Sieg der 98er keineswegs. Es
ſah vielmehr die ganze erſte Halbzeit hindurch recht, recht ſchlimm
für die Darmſtädter aus. Die Alemannen mit
Augter,
Wandersleben, Binding,
Willnecker,
Zietel,
Euler,
Kienel. Enders,
Zimmermann,
Klag, Wolf,
ſpielten derart friſch und ſchneidig, daß ſie weit mehr vom Spiel
hatten. Dieſe Ueberlegenheit wurde ihnen noch dadurch leichter
gemacht, daß ſich der Darmſtädter Sturm in ſeiner durch die
Verletzung der beiden Halbſtürmer notwendig gewordenen
Um=
ſtellung gar nicht zurecht fand. Die Darmſtädter
Hintermann=
ſchaft hatte ſo die erſten 45 Minuten alle Hände voll zu tun. Sie
arbeitete gut, wenn auch die Verteidiger mitunter den ſicheren
Schlag vermiſſen ließen. Worms konnte ſo ſeine Ueberlegenheit
nicht in Erfolgen ausdrücken, trotzdem der ehemalige Fürther
Willnecker ſeinen Sturm mit vielen und guten Vorlagen verſah,
und obwohl Kienel aus jeder Lage ſcharf und placiert aufs Tor
ſchoß. Bärenz war in Form und ließ ſich nicht ſchlagen —
aller=
dings leiſtete ihm einmal die Torlatte willkommene Aſſiſtenz.
Darmſtadts Sturm brachte es bei mangelndem Verſtändnis kaum
zu einer einheitlichen Aktion; in der 44. Minute klappte es doch
einmal, und da hieß es auch ſchon durch ſchönen Flachſchuß von
Girmſcheid 1:0 für Darmſtadt.
In der zweiten Halbzeit tauſchten bei Darmſtadt die
Halb=
ſtürmer mit den Außenſtürmern die Plätz, und ſchon wurde das
Zuſriel beſſer. Aber die Wormſer Verteidigung war auf der
Höhe und klärte die erſten ſchwierigen Situationen ſicher und mit
tDelloſem Abſchlag. Das Spiel wurde intereſſanter und härter.
Worms will unbedirgt ausgleichen, iſt meiſt ſchneller am Ball
und ſpielt ohne weiteres ab. Das Vorhaben der Alemannen
gelingt. In der 65. Minute nimmt ein Darmſtädter Verteidiger
den Ball kurz vor dem Tore mit dem Kopf, anſtatt ihn ſeinem
Torwart zu laſſen, irgend ein Wormſer ſauſt heran, und der
Bei=
fall der Wormſer Schlachtenbummler, allem Anſchein nach durch
den Anhang des neuen Ortsrivalen der Darmſtädter verſtärkt,
verkünden den Torerfolg. Daraufhin wird es noch lebhafter,
hauptſächlich im Zuſchauerraum, in dem ſich die beiderſeitigen
Anhänger im Anfeuern zu überbieten ſuchen; das Gejohl der
Jugend war dabei weniger ſchön und wird bald abgeſtellt werden
und werden müſſen. Darmſtadts Sturm wird durch
Steil=
vorlagen an die Außenſtürmer zuſehends gefährlicher, während
die Wormſer Angriffe im Strafraum verebben. Jakobi als
Rechts=
außen zeigt ſich in dieſer Spielperiode beſonders angriffsfreudigt
bei einem Durchbruch ſchlägt er den Ball feſt auf den anderen
Flügel, Steckenreuther ſtoppt und ſpitzelt überraſchend ein —
einer der wenigen guten Momente, die dieſer heute hatte. Kurz
darauf hat Girmſcheid Gelegenheit, zu erhöhen, doch er ſchießt
knapp vorbei. Dann wird ein Strafſtoß von Ruppel gut
durch=
gelegt, Steckenreuther flankt und Peth ſchießt aus kurzer
Ent=
fernung entſchloſſen ein. Jakobi und Müllmerſtadt brechen weiter
gefährlich durch, doch Augter hält zwei Schüſſe glänzend. Eine
Minute vor Schluß drückt Müllmerſtadt doch noch eine Flanke
Jakobis ein. Der Sieg, zahlenmäßig zu hoch, war verdient,
allerdings nur um deswillen, weil Darmſtadt in der zweiten
Halbzeit vor dem Tor viel gefährlicher war wie ſein Gegner, der
im Strafraum der Darmſtädter mit dem Ball nichts anzufangen
wußte.
Herr Beutler, Ludwigshafen, griff als Schiedsrichter feſt
durch und leitete ſo das ſcharf durchgeführte Spiel ſicher, wenn
auch nicht ohne Fehler.
Reſultate der unteren Mannſchaften: Liga=Erſatz — Groß=
Gerau 4:4; 2. Mannſchaft — 2. Arheilgen 7:1:
Sondermann=
ſchaft — A.=H. Griesheim a. M. 1:2.
Germania Wiesbaden — Sporibergg. Arheilgen
2:1 (1:0).
Die Reaktion, die die Skeptiker nach den erſten Spielen der
Arheilger erwarteten, iſt geſtern auf der Kampfbahn in
Wies=
baden zum Teil eingetreten. Ich ſage zum Teil, weil die
Nie=
derlage in erſter Linie auf den gräßlichen Platz zurückzuführen
iſt. Arheilgen konnte ſich auf dem reich mit Schlacken und
Scher=
ben geſegneten Platz nicht zurechtfinden. Der Platz muß allen
Mannſchaften, die Grasplätze gewöhnt ſind, zum Verhängnis
werden. Arheilgen hatte einen ſchwarzen Tag, das änderten
auch einige Leute der Elf nicht, die ſich beſonders anſtrengten.
Es war nicht das gewohnte Spiel, an dem wir ſonſt die
Mann=
ſchaft erbennen. Der Sturm kam zu wenigen Aktionen, die
Er=
folg verbürgen. Die Läuferreihe unterſtützte den Sturm zu
wenig. Zu allem Unglück machte ſich Krugs Verletzung noch
unangenehm bemerkbar, der nach der Paufe auf Rechtsaußen
ging und L. Barnewald ſeinen Poſten ausfüllen ließ. Die
Ver=
teidigung hatte Mühe, die ungeſtümen Angriffe der Wiesbadener
Germanen zu unterbinden. Manche ihrer Schnitzer laſſen ſich
durch die Fülle der Arbeit entſchuldigen. Völger war den beiden
Toren gegenüber machtlos. Wiesbaden gewann ſeine erſten Tore
mühevoll, aber verdient. Es mag das beſte Spiel der Elf
ge=
weſen ſein. Die Mannſchaft ſpielte ohne den bekannten Stürmer
Schulmeyer. Einige Chancen vor dem Arheilger Tor hättei
beſſer ausgenutzt werden müſſen. Der Schiedsrichter leitete
ein=
wandfrei.
Die Tabelle der Gruppe Heſſen.
Der S.=V. Wiesbaden zeigte zwar die techniſch beſſeren
Lei=
ſtungen, aber er vermochte es nicht, die ausgezeichnet arbeitende
Deckung der Höchſter zu überwinden. Auf der anderen Seite ließ
er ſich zweimal von ſeinem Gaſtgeber überrumpeln. Schaar 2
ſchoß in der 30. Minute der zweiten Halbzeit das erſte Tor, und
als dann Wiesbaden völlig deprimiert war, fügte er eine Minute
ſpäter ſchnell noch einen zweiten an.
Wormatia=Worms — F.=S.=V. 05. Mainz 5:1..
Etwa 3000 Zuſchauer ſahen am Sonntag in Woon viem
prächtiges Kampffpiel, bei dem die Einheimiſchen mit egem
Glück, aber auch auf Grund ihres tatſächlich beſſeren Körm
einem unerwartet hohen Sieg kamen. Auch die
grörßMAn=
ſtrengungen der Gäſte in der zweiten Halbzeit vermocht
Schickſal nicht mehr von der Mannſchaft abzuwenden.
Pauſe ſchoß der ausgezeichnete Halblinke L. Müller
dre=
für Worms. Nach Wiederanſtoß konnte Lipponer ein n
ſtändnis in der Wormſer Hintermannſchaft ausnützen ldſas
Ehrentor erzielen. Ein von Winkler verwandelter Elfymtmun
ein kurz vor Schluß von Philipp erzieltes Tor ſtellten
NGEr=
gebnis auf 5:1.
Haſſia=Bingen — V. f. L. Neu=Iſenburg 4:3.
Bingen gewann das Spiel verdient. Zwar bot wüſ
burg die beſſere Geſamtleiſtung, aber Bingen arbeitete die henpe
Torchancen heraus. Iſenburg ging bereits in der 4. M.
Front, aber ſchon wenige Minuten ſpäter konnte Oufstle
Läufer den Ausgleich erzielen. Riebel erhöhte noch o swer
Pauſe auf 2:1 für Bingen. Nach dem Wechſel kam B-in
zwei ſchönen Treffern, während Iſenburg im
energiſchuennd=
ſpurt auch zwar noch zwei Tore erzielte, aber den Ausg
lweger=
paßte.
F.=V. Sprendlingen — Union 1913 Darmſtadt 0:3 C
Mit obigem Reſultat gelang es den Unioniſten, ſich
gefährlichen Sprendlinger Gelände Sieg und Punkte
ringen. Zum Spielverlauf: Die erſte Halbzeit ſah di= rym
ſtädter zumeiſt im Angriff, jedoch ließ der Sturm die tolit
Sachen aus, woran wohl das etwas unebene Gelände es
beigetragen haben dürfte. In der 28. Minute lenkte Ouch
Verteidiger eine Flanke aus ihrer urſprünglichen Flug
daß der Union=Halbrechte den Reſt mühelos beſorgem!
0:1. Die Sprendlinger, nicht dezimiert, verſuchen den Qulg
mit allen Mitteln herbeizuführen, wozu ſogar ein ganz e
Angehen des Torwächters recht war. Jedoch bewies die nu
mannſchaft, daß ſie zurzeit in guter Form iſt. Halbc
Nach Wiederbeginn hatte der Platzverein umgeſtellt un
m=
auch zeitweiſe ſtark drängen, doch die Hintermannſchaft DeBääf
ließ keinen Erfolg zu. Als in der 75. Minute Unixuirme
ſchönen Angriff mit placiertem Torſchuß abſchließen komn /ge
wann ſie wieder Oberwaſſer und ſpielte nun den vom üge,
wohnten Flachpaß. Mit dem in der 83. Minute erzielte fitzuten M0=Meter=B
Tore war das Spiel entſchieden und die Unioniſten konnne um uſchen Schrad
jubelt von ihren zahlreichen Anhängern, das Spielfeld Derſi er den holte ſich d
Der Unparteiiſche, ein Herr von Eintracht=Frankfurt, Z=Scelymmen, das er in
Spiel ein gerechter Leiter. Schon heute ſei auf das ſchom ihzer ,00 Min
lang das Geſpräch des hieſigen Sportpublikums bildende efiſe, und die Der
Union-Polizei am kommenden Sonntag hingewieſen.
Sportverein 1898, Jugend.
Die 1. Jgd. ſchlägt 1. Jgd. Pfungſtadt dort mit 8:1 Tu.
Die 1. Schüler ſiegt hoch mit 7:0 Toren gegen die 1. 9.
Pfungſtadt, dori.
Die 2. Jugend unterliegt knapp in Dieburg mit 1:2.
Frl.
Eületzten Tages
e=Freiſtilſchwi
ſekord
Die 3. Jugend verliert erſatzgeſchwächt gegen 2. Jugend FblzN=Deutſchle
ſportverein Frankfurt 0:4.
ie 2. Schüler zeigt ihre Ueberlegenheit gegen die 3. 5ü4
1898 mit G:2 Toren.
Die Tabelle der Gruppe Main.
Fußballer gebniſſe.
Süddeutſchland.
Gruppe Südbayern: SV. München 1860 — DSV.
(Samstag) 2:1. Schwaben Ulm — Wacker München 2:0
ben Augsburg — Jahn Regensburg 2:1. Gruppe Nor heſnn
FSV. Nürnberg — 1. FC. Nürnberg (Samstag) 1:4 5
.M Meiſt
„ land
„ Aitens
Gnun=Golland
her=Bruſtſcht
Min. 2
Ni 3.27,6 A
unburg 3
Hya
Nürnberg — Sp.Vg. Fürth 1:3. FC. Fürth — Bayern K22.
FC. Bayreuth — FV. 04 Würzburg 0:4. Gau Würtweht
Stuttgarter Kickers — FC. Birkenfeld 9:1. VfR. Heillten
Stuttgarter SC. 1:0. FV. Zuffenhauſen — Union Böckiag
VfB. Stuttgart — VfR. Gaisburg 3:1. Gruppe Badei?
Karlsruhe — Karlsruher FV. 0:2. SC. Freiburg —
Karlsruhe 2:3. FV. Offenburg — FV. Villingen 2:2.
Rhein: Germania Friedrichsfeld — VfL. Neckarau 0:2.50
Ludwigshafen — Phönix Mannheim 2:1. Mannheirn?
Sp. Vg. Sandhofen 4:6. SV. Waldhof — Ludwigshafex/ a
FV. Speher — Phönix Ludwigshafen 1:5. Gruppr War
Kreuznach 02 — 1. FC. Idar 2:1. Sportfreunde Saarb-‟
VfR. Pirmaſens 1:1. FC. Pirmaſens — SV. Trier C 20‟
Boruſſia Neunkirchen — FV. Saarbrücken 2:4. Saar
Chal=
brücken — Eintracht Trier 6:0. Gruppe Main: FSV. 7hu.
— Offenbacher Kickers 4:0. Viktoria Hanau 94 — 470
Frankfurt 1:3. Sport 60 Hanau — Fechenheim 03 5:—8
Offenbach 1900 SC. Rot=Weiß Frankfurt 1:2. Germel /?
Frankfurt — Union Niederrad 0:4. Viktoria Aſchaffer-
1. FC. Hanau 93 2:0. Gruppe Heſſen: S.Gmde. Höchſt 0—2/4
Wiesbaden 2:0. Haſſia Bingen — VfL. Neu=Iſenburg A:bſe”
mania Wiesbaden — Sp.Vg. Arheilgen 2:1. Wormatia Rſſ=
— FSV. Mainz 05 5:1. SV. Darmſtadt 98 — ALFM
Worms 4:1.
Weſtdeutſchland.
Meiſterſchaftsſpiele: Berg.=Märk. Bezirk: Viktoria 2id
SC. Sonnborn 1:1. FC. Solingen 95 — BC. 05 D
5:3. Germ. Elberfeld — BV. 04 Düſſeldorf 3:5. Geſell
ſpiele: SC. 99 Düſſeldorf — Turu Düſſeldorf 3:1. Su—
ſeld — SV. 99 Eſſen 3:1. Rheinbezirk: Sp.Vg. Rheydn
gend Kalk 8:1. SC. Düren — Alemannia Aachen 3:2. E‟
heim — Tura Bonn 4:1. SV. Godesberg — Sp.Vx
Külz 07 2:2. Jugend Düren — Odenkirchen 07 1:0. Li.
BC. Köln 4:1. Vingſt 05 — VfR. Köln 5:7. FV.
Viktoria Rheydt 0:1. Eintracht M.=Gladbach — SV. D2-
VfB. Aachen — Rhenania Köln 3:3. Mittelrheinbezirk—
Andernach — Koblenz 1900/02 3:1. FV. Engers — R.
Mayen 2:3. SC. Neuwied — SV. Elz 7:0. FV. Neue-”
Ziltoria Neuwied 6:1. Niederrheinbezirk: Sp.V. Duis=
VfB. Ruhrort 3:3. SC. Ofterfeld — Union Krefeld 1—.B94
Seeck — SC. Sterkrade 3:4. Sp.V. Meiderich — Unic ym
orn 4:1. Meiderich 06 — Turu Düſſeldorf 5:0. Grefuter
Moers — Eller 04 (Samstag) 6:5. Ruhrbezirk: B.V. A— 10en
Sportfreunde Eſſen 3:3. Schwarz=Weiß Eſſen — Gn
Tochum 2:1. TuS. Bochum — MBV. Linden 1:2. BAPp=
benberg — Preuß. Eſſen 3:1. Schalke 96 — Union Gelſar veite!
2:1. Buer 07 — Caſtrop 02 1:0 abgebr. Dortmund 95 — Mike
04 0:5. Gelſenkirchen 07 — Erle 08 5:1. Weſtfalenbezilc”.
ford — VfB. Bielefld 3:4. Preußen Münſter — Münſteml:"
Nordhorn — Greven 09 2:0. Osnabrück 06 — Bor. Rher."
Geſellſchaftsſpiel: Arminia Bielefeld — Sp.Vg. Hannol Fc*
Südweſtfalenbezirk: Hagen 05 — SS. Hüſten 2:1.
Beutſchiinv gewiit veit enlopa;goltnt.
Füt che Siege im Kunſtiſpringen, der 4mal 200
er Staffel und im 200 Meter Bruſiſchwimmen
Kir Damen. — Küppers disqualiſiziert.
hw Schlußtag der Europameiſterſchaften im Stodion zu
lu g hatte einen überraſchend ſchwachen Beſuch aufzuweiſen.
r=gab es zuletzt noch einen Mißton. Küppers=Deutſchland,
ns 100 Meter=Rückenſchwimmen ganz überlegen gewann,
Sisqualifiziert, weil er angeblich mit der Wende nur mit
and angeſchlagen haben ſollte. Als dann die ſchwediſche
he am Siegesmaſt ſtatt der deutſchen hochging, ſangen die
ſy—n Teilnehmer zum Zeichen des Proteſtes das Deutſchland=
Inn übrigen ſchnitten aber die deutſchen Damen und Herren
eem Tage, noch gut ab. Auch in dieſem Jahre konnte
laland den Europapokal, den es 1926 in Budapeſt
ge=
wwieder an ſich bringen. Die deutſchen Herren (die Damen
e beim Potalwetibewerb nicht gewertet) brachten es auf
mkte. Die weitere Klaſſifizierung war: 2. Schweden 79
3. Ungarn 60 Punkte, 4. Italien 31 Punkte, 5. Belgien
ſuEte, 6. Frankreich 16 Punkte, 7. Tſchechoſlowakei 15 Punkte,
trreich 5 Punkte. — Bei den Damen war das Klaſſement
csionen folgendes: 1. Holland 70 Punkte, 2. England 64
e 3. Deutſchland 58 Punkte, 4. Oeſterreich 29 Punkte, 5.
rich 14 Punkte, 6. Schweden 8 Punkte. — Der ſportlich
locſte Wettbewerb des letzten Tages war die 4mal 200=
=Staffel. Heitmann abſolvierte ſein Penſum in 2:25 Min.,
iemacher benötigte 2:32 Min., Berges 2:29 Min. und
Hein=
hwamm als Schlußmann gegen Arne Borg die gute Zeit
13,6 Min. heraus. Dicht hinter Deutſchland ging
Schwe=
ſo Ungarn und Italien durchs Ziel. Europameiſter im
ſtringen wurde in Abweſenheit des Titelverteidigers
Halberſtadt Riebſchläger=Deutſchland, während ſein
yann Dr. Lechnir ſich mit dem vierten Platz beſcheiden
Im 200=Meter=Bruſtſchwimmen für Damen belegten die
Deutſchen Schrader und Mühe die erſten Plätze. Arne
echweden holte ſich den dritten Meiſtertitel im 100=
Meter=
ſilchwimmen, das er in der neuen europäiſchen Rekordzeit
ſurd 1:00 Min. ſpielend gegen den Ungarn Barany (
Titel=
ſiger) und die Deutſchen Heitmann und Heinrich gewann.
flgrnſtſpringen für Damen gewann die Oeſterreicherin Frl.
i vor Frl. Söhngen=Deutſchland. Totes Rennen ergab
110D=Meter=Freiſtilſchwimmen für Damen. Im Stichkampf
de Holländerin Frl. Vierdag. — Die
Entſcheidun=
n gegen die 1Eſ sletzten Tages:
M Meter=Freiſtilſchwimmen: 1. Arne Borg=Schweden 1:00
(Suropäiſcher Rekord); 2. Barany=Ungarn 1:08,2 Min.;
rg mit 12.
en 2. Zun 4Mitrtann=Deutſchland 1:03,4 Min.; 4. Heinrich=Deutſchland
Min.; 5. Polli=Italien 1:05,2 Min.; 6. Werner=Schweden
Nin.
MMeter=Rückenfchwimmen: 1. Sundahl=Schweden 1:17/4
2. Bitzkay=Ungarn 1:17,6 Min.; 3. Frölich=Deutſchland
Nin.; 4. Tiauponz=Frankreich 1:18,8 Min.; 5. Ullrich=Un=
119,8 Min. — Küppers=Deutſchland, in 1:16 Min. als
kungekommen, disqualifiziert.
ſiu ſtſpringen für Herren: 1. Riebſchläger=Deutſchland, Platz=
7 2. Lindmark=Schweden, Platzziffer 16,5: 3. Cozzi=Italien,
ſter. 18: 4. Dr. Lechnir=Deutſchland, Platzziffer 21: 5.
Dpo=
nt rreich, Platzziffer 23: 6. Balasz=Ungarn, Platzziffer 34,5.
ml 200=Meter=Freiſtilſtaffel: 1. Deutſchland 9:49,6 Min.;
neden 9:50,2 Min.; 3. Ungarn 10:03,6 Min.; 4. Italien
N in.; 10. Tſchechoſlowakei; 6. Belgien.
0Meter Freiſtil für Damen: 1. Vierdag=Holland 1:15 Min.;
bier=England 1:15 Min.; 3. L. Lekmann=Deutſchland 1:16,2
. Erkens=Deutſchland 1:17,3; 5. Laverty=England 1:17,6
Braun=Holland 1:18 Min.
0Meter=Bruſtſchwimmen für Damen: 1. Schrader=Deutſch=
B.E0,/4 Min.: 2. Mühe=Deuſchland 3:25,2 Min.; 3.
Bienen=
leit erreich 3:27,6 Min.; 4. Baron=Holland 3:29 Min.; 5.
heSuxemburg 3:30,8 Min.; 6. Stoppel=Frankreich.
MNeter=Rückenſchwimmen für Damen: 1. den Tirk=Hol=
246 Min.; 2. Braun=Holland 1:26,2; 3. Hardy=England
in.: 4. A. Rehborn=Deutſchland 1:33,2 Min.; 5.
Davies=
n 1:33,2 Min.; 6. Bernard=Luxemburg.
eſpringen für Damen: 1. Bornett=Oeſterreich, Platzziffer 5:
huigen=Deutſchland, Platzziffer 11: 3. Rehborn=Deutſchland,
fer 14: 4. Klapwifk=Holland. Platzziffer 21; 5. Krongeige=
Nrhechoflowakei, Platzziffer 27: 6. Lenomard=Frankreich.
Caferball: Deutſchland—Tſchechoflowakei 8:0 (4:0);
Bel=
ergland 5:2 (4:1); Oeſterreich—Jugoſlawien 2:1 (1:0).
Handball.
ertverein Darmſtiadt 98 — Sportverein
Piesbaden 7:3 (4:3).
e Stadt Wiesbaden hat, die ſeitherige Platzanlage des
areins in großzügiger Weiſe ausgebaut und eine vorbild=
ESwrtanlage geſchaffen. Die Freude über dieſe kommunale
rſtändigkeit iſt jedoch für den Sportverein mit einem ſehr
WNachteil verbunden. Ueber die neue Platzanlage hat nicht
ſhrn der ſog. Zentralverband das Verfügungsrecht. Dieſer
Werband ſcheint für Handball nicht allzu viel übrig zu
hielt wenigſtens und allem Anſcheine nach den Süd=
Meiſter nicht für würdig, ſein erſtes Verbandsſpiel auf
euten Platz zum Austrag bringen zu dürfen. So wurde
nuplatz auf einen Nebenplatz des Sporwereins verlegt.
eer Platz an der Kaiſerſtraße ſpottet jeder Beſchreibung.
D geſehen davon, daß er viel zu klein iſt, iſt er auch im
Sinne des Wortes ſteinhart — er diente in früheren
ais Schlittſchuhanlage — und entwickelt Staubwolken, die
und Gegner faſt verſchwinden laſſen. Daß auf einem
Platz eine einwandfreie Spieldurchführung kaum möglich
egreiflich. Insbeſondere konnte ſich die Darmſtädter
icſt trotz offenſichtlicher Ueberlegenheit nur in wenigen
Eſen voll entwickeln, zumal die Wiesbadener, in techniſcher
Immer noch auf der alten Stufe, an Eifer nicht zu über=
Men. Wiesbaden verteidigte ſein Tor gut und reichlich,
Auch ſehr hart, ohne daß der ſonſt zufriedenſtellende
ſchter (Zimmermann=Karlsruhe) eingriff. Dem Eifer
ens gelang es in der 1. Halbzeit, das Spiel offen zu hal=
Ser 2. Halbzeit waren ſie abgekämpft, ſo daß ihr
Wider=
erfolgreich zu ſein, an Härte zunahm. Darmſtadt ſchonte
Dar nur bedacht, den Sieg ſicherzuſtellen. Eine Kritik
Naſtädter, die ohne Dietz ſpielten, erübrigt ſich.
SHielverlauf war nur in der 1. Halbzeit intereſſant.
Iſſnete in der 3. Minute den Torreigen auf bekannte
Setner erhöhte in der 8. Minute. Wiesbaden kam durch
Splung eines Straſwpurfes (9. Minute) und durch Fern=
.” Minute) zum Ausgleich. Dann war allerdings ihre
Ms: Etliche Lattenſchüſſe brachten es jedoch zuwege, daß
Derr 23. und 24. Minute Tore für die Darmſtädter durch
ta) Hennemann fielen. Kurz vor Abpfiff der 1. Halbzeit
Aniesbaden zum letzten Male.
Die zweite Halbzeit war eine glatte Sache für Darmſtadt.
Bei der ſtarken Verteidigung bedurfte es jedoch beſonderer
Spitz=
findigkeit, um erfolgverſprechende Torwürfe anzubringen. Es
gelang dies in gleichmäßigen Abſchnitten, wobei Hennemann,
Jans und Werner verantwortlich zeichneten.
Ein ſportlicher Genuß war das 1. Verbandsſpiel keineswegs.
Blieb alſo nur die Freude über die erſten beiden Punkte.
Sporiverein 98, Reſerben — A.O.T.=Meiſter.
Die Reſerven des Sportvereins 98 gewannen in Duisburg die
Deutſche Meiſterſchaft des Allg. Deutſchen Turnerbundes. Am
Samstag ſchlugen ſie den Württembergiſchen Meiſter 12:0; das
Spiel am Sonntag gegen den Weſtdeutſchen Meiſter war
bedeu=
tend härter und endete mit einem knappen 3:2=Sieg für
Darmſtadt.
Sportverein 1898, Jugend.
Der Auftakt der Jugend=Verbandsſpiele war ein voller
Er=
folg der 98er. Die 1. Jugend gewann gegen Rot=Weiß 2. Jugend
mit 17:2 Toren, und bewies damit, daß ſie in dieſem Jahre die
Verbandsſpiele von vornherein ernſt nimmt. — Die 2. Jugend
ſiegte auf dem Rot=Weiß=Platze gegen die dortige 3. Jugend mit
dem Bombenergebnis von 12:1! und zeigte dadurch, daß auch ſie
nicht zu unterſchätzen iſt. — Der 4. Jugend gelang der große
Wurf, die 3. Jugend mit 13:0 zu beſiegen.
Pokalrunde für Schüler.
Um dem Mangel an Wettſpielen für die Schüler abzuhelfen, hat
ſich der Sportverein Darmſtadt 1898 entſchloſſen, eine alljährlich
auszu=
tragende Pokalhandballrunde für Schüler bis 14 Jahren für Schulen
und Vereine von Groß=Darmſtadt auszuſchreiben. Dieſe Maßnahme
wurde dadurch unterſtützt, daß demſelben von ſeiten eines Gönners zu
dieſem Zwecke ein wertvoller Pokal als Wanderpreis zur Verfügung
geſtellt wurde.
Dieſer Wanderpreis iſt dreimal hintereinander oder viermal in
be=
liebiger Reihenfolge zu gewinnen, bevor er in den endgültigen Beſitz
des Siegers übergeht. — Die Spiele werden nach den Regeln der
D. S.B.f. L. ausgetragen. Zugelaſſen ſind alle Schulen und
Schülermann=
ſchaften von Darmſtadt und Umgebung. — Meldegebühren werden nicht
erhoben. Meldeſchluß: 10. September 1927.
Turngeſellſchaft Darmſtadt—Turngemeinde Darmſtadt 1846
1. Schülermannſchaften 0:7 (0:4).
Spielvereinigung Arheilgen 1.—Pol.=Sportverein 1. 1:8 (1:4).
Mit dieſem Ergebnis trennten ſich obige Mannſchaften auf dem
Arheilger Mühlchen. Pol.=Sportverein trat die Verbandsſpiele
mit einer gänzlich nen zuſammengeſtellten Mannſchaft gegen das
vergangene Jahr an. Nur Koch und Heddaus ſind noch bekannte
Geſichter. Die verjüngte Mannſchaft macht ſpieleriſch einen guten
Eindruck. In dieſer Aufſtellung wird die Polizeimannſchaft
eine gute Figur abgeben. Die Flügel müſſen etwas flinker
wer=
den. — Die Arheilger Mannſchaft iſt eine flinke, ſehr eifrig
ſpie=
lende Mannſchaft, die einige ſehr gute Spieler aufweiſt. An den
gefallenen Toren konnte ſie nichts ändern. Sie waren das
Pro=
dukt ſchöner Kombination des Sturmes.
2. Mannſchaft Rot=Weiß — 1. Ak. Sportklub 13:5.
1. Jugend Rot=Weiß — 1. Jugend Spielv. Arheilgen 20:0.
Kraftſport.
Ausſcheidungskampf für die Europameiſterſchaften im Ringen.
Am Samstag abend fand in Groß=Zimmern der erſte
Aus=
ſcheidungskampf im Bantamgewicht für die obigen
Europa=
meiſterſchaften ſtatt. Es ſtanden ſich der Deutſche Meiſter Ohl=
Groß=Zimmern und Meher=Dortmund gegenüber. Die beiden
Ringer lieferten ſich einen äußerſt harten und techniſch
hoch=
intereſſanten Kampf, aus welchem Ohl als Sieger
hervor=
ging. Der Retourkampf findet am 11. September in
Dort=
mund ſtatt.
Zu gleicher Zeit ſtand ſich in Nürnberg das zweite Paar
im Bantamgewicht gegenüber, und zwar Altmeiſter Reiber=
Musberg und Füglein=Nürnberg. Hier wurden gleich die
bei=
den Kämpfe durchgeführt, aus welchen Reiber zweimal als
Sieger hervorging. Durch ſeine beiden Niederlagen kommt
Füg=
lein=Nürnberg für die Entſendung nach Budapeſt nicht mehr in
Frage, und haben lediglich noch Ohl, Meher und Reiber um
die Entſcheidung zu ringen. Nach dem Retourkampf zwiſchen Ohl
und Meyer in Dortmund finden die letzten Kämpfe
vorausſicht=
lich am 18. bzw. 24. September ſtatt.
Bei dem Ausſcheidungskampf in Groß=Zimmern fand
gleich=
zeitig ein Freundſchaftskampf zwiſchen der 1. Mannſchaft des
Athletikſportvereins 1895 Darmſtadt und der 2. Mannſchaft des
Athletenvereins Vorwärts Groß=Zimmern ſtatt. Der Kampf
endete mit dem Siege von Groß=Zimmern mit 14:0 Punkten.
Die Einzelergebniſſe ſind folgende: Fliegengewicht: Simon=
Därmſtadt gegen Eck=Groß=Zimmern. Sieger Eck nach 5
Minu=
ten durch Ausheber am Boden. — Bantamgewicht: Peter
Schwarz=D. gegen Stenner=Gr.=Z. Sieger Stenner nach 2
Minu=
ten durch Hüftenſchwung. — Federgewicht: Marlow=D. gegen
Geier=Gr.=3. Sieger Geier nach Punkten. — Leichtgewicht:
Feld=
mann=D. gegen Reitzel=Gr.=3. Sieger Reitzel nach 15 Minuten
durch Wicklen — Leichtmittel: Wilhelm Schwarz=D. gegen Danz=
Broß=Zimmern. Sieger Danz nach 6 Minuten durch Aufgale
von Schwarz. — Schwermittel: Aßmus=D. war nicht angetreten.
Sieger Juſtus Krauß=Gr.=3. — Schwergewicht: Köhl=D. gegen
Heinrich Krauß=Gr.=3. Sieger Krauß nach ½ Minute durch
Untergriff von vorn.
Leichtathletik= und Jugend=Sportfeſt des Athletikſportverbandes
in Arheilgen.
Bei dem geſtrigen Sportfeſt am Arheilger Mühlchen konnte
Rot=Weiß, V. f. L., folgende Siege erringen:
Schleuderballwerfen: 1. Preis: Edm. Otto, 3. Joſ. Otto.
Hammerwerfen. 1. Schwergewicht: Edm. Otto;, 2.
Mittel=
gewicht: Joſ. Otto; 3. Schwergewicht: O. Debus; 3.
Leicht=
gewicht: K. Michel.
Diskuswerfen: 3. Edm. Otto.
Steinſtoßen, Schwergewicht: 1. Edm. Otto, 2.. Joſ. Otto.
Gewichtwerfen, Schwergewicht: 1. Edm. Otto, 2. Otto Debus;
Mittelgewicht: 2. Joſ. Otto.
Mannſchaftsſteinſtoßen: 2. Preis.
100=Meter=Lauf: 1. A. Förſter, 11,8 Sek.; 2. K. Michel,
ek.
124
1500=Meter=Lauf: 1. A. Blind, 2. K. Geſſer, 3. H. Geſſer,
4. B. Oelsner.
300G=Meter=Lauf: 1. A. Blind, 3. A. Krichbaum, 4. K.
Geſſer, 5. H. Geſſer.
3000=Meter=Mannſchaftslauf: 1. Preis Rot=Weiß.
Jugenddreilampf; 1. Hans Hörr.
Reſultate von den Nationalen Wettkämpfen in Mainz.
Hammerwerfen. 3. Preis: Edm. Otto.
Gewichtwerfen, 25 Kilogramm. 3. Preis: Edm. Otto.
Stemmen, Schwergewicht. 5. Preis: F. Knauf.
Der jugendliche Goebel konnte ſich in der
Mittelgewichts=
klaſſe nicht placieren. Er traf hier mit dem Europameiſter
Bräun=Kreuznach zuſammen und hielt ihm 4 Minuten ſtand.
Gewiß eine hervorragende Leiſtung.
Palü gewinnt die Badener Meile.
Nun gehört auch das große Iffezheimer Rennmeeting der
Vergangenheit an. Die fünf Renntage umfaſſende
Veranſtal=
tung fand am Sonntag einen wohlgelungenen Abſchluß. Wohl
war der Beſuch nicht mehr ganz ſo ſtark wie beim Großen Preis
von Baden, aber er konnte doch immerhin vollauf befriedigen,
zumal das Wetter, das lediglich am erſten Renntag ſchlecht war,
der Veranſtaltung bis zum Schluß treu blieb. In großer Form
präſentierte ſich Jockei L. Varga, der mit Askari, Fürſt Emmo
und Geranium drei Rennen auf ſein Konto brachte. Der
letzt=
genannte Dreijährige wurde von dem Ungarn im Heidelberg=
Ausgleich auf Warten geritten und rang den Opelſchen Kairos
erſt im Ziel knapp nieder. Die Badener Meile ſah den
Haniel=
ſchen Palü als überlegenes Pferd. Der Hengſt war ſofort flott,
während Eiſenkanzler, Domfalke und Löwenherz dicht hinter
ihm lagen. Beim Einbiegen in die Gerade war Domfalke
be=
reits geſchlagen. Löwenherz überholte Eiſenkanzler, konnte
aber dem führenden Palü nichts mehr anhaben.
1. Chamant=Nennen. Für Zweijährige. 6000 Mark, 1000
Meter: 1. Hauptgeſtüt Altefelds Askari (Varga), 2. Wink, 3.
El=
don. Ferner: Mumm, Aſſuan. Tot.: 16, Pl. 13, 17:10. 1—1½ Lg.
2. Flieger=Rennen. 7000 Mark, 1200 Meter: 1. E. G. Butzkes
Fürſt Emmo (Varga), 2. Feenkönigin, 3. Aeolus. Ferner:
Boni=
burg, Bundſchuh, Freiſchütz, Waldmeiſter, Donna Laura. Tot.;
36, Pl. 18, 31, 73:10. 1—34 Lg.
3. Heidelberg=Ausgleich. 10 000 Mark, 2800 Meter: 1. A..
Schumanns Geranium (Varga), 2. Kairos, 3. Roland. Ferner;”
Ariel, Bonheur, Cſampas, Etrurie, Taugenichts. Cannebiere,
Föhn 2., Preſompteneux. Tot.: 64, Pl. 17, 19, 15:10. Kopf bis
3 bis 2 Lg.
4. Badener Meile. 20 500 Mark, 1600 Meter: 1. R. Haniels
Palü (Ch. Korb), 2. Löwenherz, 3. Ciſenkanzler. Ferner:
Dom=
falke. Tot.: 31, Pl. 18, 15:10. 1½—2—4 Lg.
5. Abſchieds=Rennen. 5000 Mark, 1400 Meter: 1. M. J.
Oppenheimers Teutone (K. Narr), 2. Tirano, 3. Reichstag.
Ferner: Goldelſe, Schaumſchläger, Graziella, La Margna,
Struga. Tot.: 19, Pl. 12, 16, 14:10. Hals—3 Lg.
6. Badener=Ausgleich. Jagdrennen. Ehrenpreis und 7000
Mark, 4500 Meter: 1. Frau A. Keims Sans pareil (K. Keim),
2. Centrifugal, 3. Aviator. Ferner: Alleluia, Virradat, Cupido,
Goldat, Guſtel, Propulſor, Parades, Fauſtinus, Tango, Tot.:
55, Pl. 19, 62, 43:10. 8—2 Lg.
Das Oppenheim=Rennen in Hoppegarten.
Aditja rehabilitiert ſich.
Der erſte September=Nenntag in Hoppegarten wird, den
Wettern in wenig angenehmer Erinnerung bleiben. Eine
Ueber=
raſchung jagte diesmal die andere, und ſelbſt das klaſſiſche
Oppenheim=Rennen der Zweijährigen machte davon keine
Aus=
nahme. Die Altefelder Aditja, die bei ihrem letzten Rennen im
Grunewald verſagt hatte, fand ihre Form wieder und rang den
Weinberger Audax nach ſchärfſtem Kampf um einen Kopf
nie=
der. Die übrigen Teilnehmer, darunter auch der hochgehaltene
Hanielſche Farn, waren zu Statiſtenrollen verurteilt. Beim
Anberg zog zunächſt Aditja, dann Audax über die bis dahin
führende Alicia hinweg. Es entſtand ein erbittertes Ringen
zwiſchen den beiden Pferden, deſſen Ausgang nur vom Richter
feſtgeſtellt werden konnte. Die Zeit war mit 1:14,4 Minuten
fehr gut. Eine Befragung des Trainers und Jockeis (Geza
Janek) über das verſchiedenartige Laufen von Aditja gab
kei=
uen Aukaß zu irgendwelchem Einſchreiten.” Viel Pech hatte Otto
Schmidt, der ſeinen hundertſten Siegesritt in dieſem Jahre voll
machen wollte, aber trotz der guten Pferde, die er ritt, nicht dazu
kam. Im Danubia=Rennen zeigte ſich die Hanielſche. Stute
Tſchierva ſehr verbeſſert. Den Preis von Schlenderhan gewann
Rheinwein als der beſte Steher des Feldes. Wachholder
be=
wies einmal mehr ſeine Unzuverläfſigkeit.
1. Dolomit=Rennen. Für Zweijährige. 2800 Mark, 1200
Meter: 1. O. Blumenfelds u. R. Samſons Orlamünde (F.
Schönfiſch), 2. Negro, 3. Irmin. Ferner: Filmſtar. Tot.: 68,
Pl. 13, 11:10. 1½4—2 Lg.
2. Cſardas=Nennen. 3900 Mark, 1600 Meter: 1. Stall
Hal=
mas Manlius (Sajdik), 2. Iſlam, 3. Schneeberg. Ferner:
Ha=
bicht, Hurone, Engadin, Senow, Semper idem, Saladin,
Tann=
könig, Amandus. Tot.: 161, Pl. 47, 40, 18:10. 1—1½ Lg.
3. Danubla=Rennen. Für drei= und vierjährige Stuten.
10 400 Mark, 1800 Meter: 1. N. Haniels Tſchierva (F. Williams),
2. Madame Pompadour, 3. Poſtenkette. Ferner: Rückſicht,
Grafenkrone. Tot.: 88, Pl. 27, 32:10. 3—3 Lg.
4. Oppenheim=Rennen. Für zweijährige Hengſte und
Stu=
ten. 30 000 Mark, 1200. Meter: Hauptgeſtüt Altefelds Aditja
(Janek), 2. Audax, 3. Alicia. Ferner: Farn, St. Robert,
Mal=
lorka. Tot.: 94, Pl. 25, 14:10. Hals—5—2 Lg.
5. Preis von Schlenderhan. 7800 Mark, 2000 Meter: 1.
Ge=
ſtüt Weils Rheinwein (Tarras), 2. Portia, 3. Wachholder.
Fer=
ner: Pompejus, Detritus, Stolzenfels. Tot.: 39, Pl 28, 38:10,
2. Lg.—Kopf.
6. Danilo=Rennen. Verkaufsrennen. Für Zweijährige.
3900 Mark, 1000 Meter: 1. M. Herdings Wien (Böhlke), 2.
Prü=
nas, 3. Preußenſtolz. Ferner: Kipnis, Edler von Lorch, Anton,
Gilde, Lilienfee, Bonbonniere, Mauſi, Eisbraut. Tot.: 47, Pl.
17, 15, 23:10. 1 Lg.—Kopf.
7. Nubier=Rennen. Für Dreijährige. 2800 Mark, 2400
Meter: 1. Frhrn. S. A. v. Oppenheims Jvy (Williams),
2. Mohrenglück, 3. Lockenkopf. Ferner: Diocletian, Sebaſtiano,
Miſſion, Sandoval, Werden. Tot.: 121, Pl. 20, 14, 12:10.
1—1 Länge.
Schießſport.
Vereinigter Heſſ. Schützenbund.
Das am geſtrigen Sonntag auf den Ständen am Karlshof
ſtattgefundene Schießen um die Meiſterſchaft von Deutſchland,
an dem ſich die Verbände von Heſſen, Bayern, Süd=
Rheinpro=
binz beteiligten, nahm bei herrlichem Herbſtwetter einen guten
Verlauf. Die Ergebniſſe des Reiches werden wir ſofort nach
Bekanntwerden unſerer Sportwelt mitteilen. Darmſtadt konnte
ſich bei dieſem ſchweren Kampf innerhalb dieſer Verbände an
erſter Stelle behaupten mit nachfolgenden Reſultaten:
A) Einzelwettkampf, off. Viſier: 1. Grimm (Kleeblatt) 321
Ringe, 2. Schäfer (Kleeblatt) 317 R., 3. Schneider (Kleeblatt)
317 R. — Belieb. Viſier: 1. Grimm (Kleeblatt) 348 R., 2.
Schnei=
der (Windmühle) 333 R., 3. Fr. Schütze (Kleeblatt) 324 R.
B) Mannſchaftswettkampf, off. Viſier: K.K. S. Darmſtadt 1207
Ringe. — Belieb. Viſier: K.K.S. Darmſtadt 1270
C) Sport= und Werbeſchießen, A=Klaſſe: 1. Wilke 46, 2. Fr.
Schütze 44, 3. Aug. Schäfer 43, 4. Gräf 43 R. — B=Klaſſe:
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der 41, 5. Lotter 39, 6. Jungk 38, 7. Bormuth 38, 8. Preſtel 38,
9. Nicolaus 37, 10. Karl Metz 37 Ringe
Beſter Tagesſchütze: Grimm mit 1329 Ringen.
Auszeichnungen durch die Deutſche Sportbehörde für Leichtathletik.
Anläßlich des Länderkampfes Deutſchland—Fraukreich wurde die
Ehren=
ſchen Botſchafter in Paris,
nadel der DSB. verliehen an den D
Excellenz von Hoeſch, Herrn Direktor Theunert und Herrn Direktor
Lauge von der Firma Kathreiners Malzkaffee=Fabriken und ferner dem
hletit=Verbandes, Herrn
Generalſekretär des franz”
der DSB. erhielten Herr
Botſchafts=
ns=Sekretär Dr. Clodius und Herr
Wohl=
rat Dr. Nie
fahrt der Firma Kathreiners Malzkaffee=Fabriken.
Seite 8
Montag, den 3. September 1927
Nummer /66
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Im Auftrag des Ministeriums herausgegeben
von dem Hessischen Verkehrs-Verband.
Neuausgabe Oktober 1927
Zu der Herausgabe dieses Werkes, das erstmalig im März 1927
erschien, wurde der Hessische Verkehrs-Verband veranlaßt
durch das ertolgreiche Beispiel anderer Staaten (Baden, Bayern,
Wurttemberg). Der Erfolg hat die Notwendigkeit des
Adreß-
buches bestätigt. In der Ausgabe März 1927 sind die Besitzer
von Krattwagen u. Krafträdern in Hessen in einer nach Provinzen
und Kreisen geordneten Nummern-Ubersicht und einem
Namen-
verzeichnis aut Grund des amtlichen Materiats nach dem
Stand vom März 1927 sorgfältig zusammengestellt. Bei jedem
Wagen und Rad ist Type und PS angegeben. Auber
Verkehrs-
vorschriſten enthält das Adreßbuch ein Verzeichnis der Re-
Paraturwerkstätten und Garagen im Freistaat Hessen und eine
Zusammenstellung der in Deutschland und dem Ausland
gebräuchlichen Erkennungszeichen. Die Zugänge im Laufe
der vergangenen Monate sind so umfangreich, daß sich
statt eines Nachtrags eine
Neuausgabe
notwendig macht. Diese berücksichtigt den Stand bis
August 1927 und enthält das Verzeichnls aller Besitzer
von Personenkraftwagen, Lastkraftwagen und Krafträdern im
Volksstaat Hessen nach Provinzen und Kreisen und Nummern
geordnet. Auf ein alphabetisches Namenverzeichnis wird
als überflüssig und um den Preis so niedrig wie möglich zu
halten, verzichtet.
Die Neuausgabe erscheint im Okkober 1927
Wir bitten Industrie, Handel und Gewerbe, Verbände und
Vereine zu beachten, daß das Adreßbuch zur Aufgabe von
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