Darmstädter Tagblatt 1927


02. September 1927

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Nummer 243 Freitag, den 2. September 1927.

190. Jahrgang

Der Mantel des Propheten.
Zu Coolidges Verzicht.

Die Feſtſetzung
endgültigen Tagesordnung.
Danziger Fragen
* Genf, 1. September. (Priv.=Tel.)
2er Völkerbundsrat, der heute morgen 11 Uhr unter Vor=
iſes
Vertreters Chiles, Villegas, zuſammentrat, beſchäftigte
Muerſt in nichtöffentlicher Sitzung mit der Feſtſetzung
terendgültigen Tagesordnung, um alsdann eine
von internen Fragen finanzieller und adminiſtrativer
regeln. Im übrigen war die erſte Sitzung vorwiegend
Anträgen Danzigs gewidmet. In der Debatte, an der
WPräſident des Danziger Senats, Sahm, und von poiniſcher
Der Generalkommiſſar für Danzig, Strasburger, teil=
er
, wurde von polniſcher Seite beantragt, die Danzig
A trage bzgl. des Munitionsdepots auf der Weſterplatte
des Anlegerechts für polnne Kriegsſchiffe im Daiziger
won der Tagesordnung abzuſetzen. Bezüglich der Frage
AAlegerechts iſt eine Entſcheidung noch nicht getroffen wor=
dcch
nimmt man an, daß dieſer Punkt der TageSordnung
ſ5 erhalten bleibt, während die Angelegenheit des Muni=
ſowots
auf der Weſterplatte vorher einem Juriſtenkomitee
Aueſen werden ſoll, in den ſich die im Rat vertrerenen
ſt durch Juriſten vertreten laſſen. Es ſoll hierbei entſchie=
ei
, wieweit vom Völkerbundsrat getroffene Beſchlüſſe, im
14ärtigen Falle das 1922 Polen allerdings proviſoriſch ein=
Inte Recht neuerdings diskutiert werden könne. Jedenfalls
damit die Frage der Weſterplatte während dieſer Ta=
duurch
den Rat ſelbſt kaum eine Entſcheidung finden. Die
hen. Danziger Anträge von weſentlich geringerer Bedeutung
ker auf der Tagesordnung belaſſen. Am heutigen Nach=
, für den keine Ratsſitzung vorgeſehen iſt, dürften prwate
ſtechungen zwiſchen den Delegationsführern ſtattfinden. Die
ſſteöffentliche Ratsſitzung iſt für morgen vormittag ½11 Uhr
ſeint.
Un Rat werden Deutſchland wie früher durch Streſemann,
uc durch Chamberlain, Frankreich bis zu dem am Sams=
üarteten
Eintreffen Briands durch Paul=Boncour, Italien
Scialoja, Japan durch das neue Ratsmitglied Baron
, Belgien durch Vandervelde, die Tſchechoſlowakei durch
a. Rumänien durch Titulescu und San Salvador durch
tero vertreten.
ieer den 49 Staaten, die in dieſem Jahre an der Völker=
Birgung teilnehmen, laſſen ſich 22 durch ihre Außenminiſter
Lim. Es darf ſchon jetzt mit Sicherheit angenommen werden,
itäge von ihnen nur den erſten Sitzungen beiwohnen wer=
2er belgiſche Außenminiſter Vandervelde namentlich wird
ſu nur kurze Zeit in Genf bleiben, da ſeine Anweſenheit
en Verhandlungen im belgiſchen Parlament in der Ange=
t
des deutſch=belgiſchen Unterſuchungsausſchuſſes über
rie gsereigniſſe als unerläßlich betrachtet wird. Der polniſche
uminiſter Zaleſki, der erſt in etwa 10 Tagen in Genf ein=
n
Foll, wird vorläufig durch den ſtändigen Vertreter Polens
Mölterbund, Sokal, im Rat vertreten.
keine privaten Beſprechungen in Genf.
gegen der allgemeinen Annahme, die heute morgen in
inundskreiſen herrſchte, daß am Nachmittag bereits die
bribaten Beſprechungen zwiſchen den Hauptdelegierten
ogen würden, herrſchte in den Nachmittagsſtunden völlige
ſio daß auch Außenminiſter Streſemann den zuerſt für
Abend in Ausſicht genommenen Preſſeempfang nicht ab=
rird
, da vorläufig nichts Mitteilenswertes vorliege. In
Elativen Ruhe, über der unleugbar in Anbetracht der all=
n
politiſchen Lage ebenſoviel Mattigkeit wie Spannung
werden die Ergebniſſe der heutigen nichtöffentlichen Vor=
eeſitzung
des Rates viel kommentiert. Hierbei iſt unter
Men namentlich die prinzipielle Frage der Reviſionsmöglich=
er
vom Völkerbund getroffenen Entſcheidung von beſon=
Hntereſſe, die anläßlich des Danziger Geſuches in der An=
ugeit
der Weſterplatte als polniſches Munitionsdepot heute
hulniſcher Seite aufgeworfen wurde und nun durch ein
icges Komitee behandelt wird.
and und Chamberlain für Vertagung
der Abrüſiungsbeſprechungen.
en uchtweiſe verlautet, daß Briand und Chamberlain ſich
werſtändigt haben ſollen, auf eine Vertagung der nächſten
der vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion, die für den
Doer in Ausſicht genommen war, hinzuwirken. Man weiß
Seits, daß Reichsaußenminiſter Streſemann beabſichtige,
ie der Debatte über die Abrüſtungsfrage in der Vollver=
ng
den deutſchen Standpunkt ausführlich darzulegen und
Nutwendigkeit hinzuweiſen, die allgemeine Abrüſtung
Iden Verbindlichkeiten des Verſailler Vertrages zu be=
vogen
.
e Kandidaten für einen nichtfändigen Ratsſit.
auisS Man erfährt, hat der griechiſche Delegierte beim Völker=
LEr Politis, heute offiziell die Kandidatur Griechenlands
ben nichtſtändigen Natsſitz angemeldet, ſo daß nunmehr
Sichgten ſich um den Platz der ausſcheidenden Tiſchechoſlowa=
auerech
, nänlich Finnland, Dänemark, Griechenland und
Domal.

Aus den Tagen von Locarno.
Die Frage der Rheinland=Ordonnanzen.
Genf, 1. September.
Wie von alliierter Seite verlautet, iſt das verſpätete Eintref=
fen
Briands zu der Ratstagung weniger auf die am Freitag
ſtattfindende Kabinettsſitzung als auf den Umſtand zurückzufüh=
ren
, daß Briand ſelbſt vor einer Ausſprache mit Dr. Streſemann
über die ſchwierige Rheinlandfrage ſchon vorher eine Konferenz
mit dem engliſchen Außenminiſter haben wollte, um den Boden
für die bevorſtehende Ausſprache mit Dr. Streſemann vorzube=
reiten
. Man weiſt hierbei in alliierten Kreiſen insbeſondere auf
die ſchwierige Stellung hin, die Briand bei der Behandlung der
Rheinlandfrage gegenüber der vollſtändigen oppoſitionellen Stel=
lungnahme
des franzöſiſchen Generalſtabes, insbeſondere der
Generäle Petain und Guillaumat hat, die bekanntlich den aller=
ſchärfſten
Widerſtand gegen eine Zurückziehung von 8000 Mann
aus dem Rheinland geleiſtet haben und eine weitere Herabſetzung
der Rheinlandtruppen in naher Zeit unter keinen Umſtänden zu=
geben
würden. Nach hieſiger alliierter Meinung muß die tief=
gehende
Mißſtimmung, die die deutſche Oeffentlichkeit wegen der
nunmehr erfolgten Regelung in der Verminderung der Be=
ſatzungstruppen
beherrſcht, eine Erſchwerung der kommenden
Ausſprache zwiſchen den Außenminiſtern zur Folge haben. Man
könne unmöglich von Briand und Chamberlain Verſtändnis für
die deutſchen Wünſche erwarten, wenn die deutſche Preſſe ſtän=
dig
das Verhalten der alliierten Regierungen in der Rheinland=
frage
als einen Stillſtand, ja ſogar als eine Gefährdung der ge=
ſamten
, in Locarno eingeleiteten Verſtändigungspolitik hinſtelle.
Da derartige Anſichten gegenwärtig von alliierter Seite pro=
pagiert
werden, wird man in der deutſchen Oeffentlichkeit gegen=
über
dieſen Beeinfluſſungen ruhige Nerven behalten müſſen.
Auf alliierter Seite vergißt man leider immer wieder, daß es
für das deutſche Volk in der Frage der Locarno=Rückwirkungen
und der Rheinlandräumung keine unterſchiedlichen Auffaſſungen
gibt. Wenn auch durch die nunmehr amtliche notifizierte Trup=
pen
=Redüzierung im Rheinland ein Teil der nun bald zwei
Jahre alten Zuſicherungen erfüllt worden iſt, ſo muß doch von
deutſcher Seite darauf hingewieſen werden, daß die erfolgte
Truppenverminderung weit hinter den Erwartungen zurückge=
blieben
iſt, die man in Deutſchland berechtigter Weiſe hatte. Da=
gegen
iſt bis heute noch nichts geſchehen, um die nicht minder
wichtige Frage der Regelung des Beſatzungsregimes im beſetzten
Gebiet durchzuführen. In der Note der J.A. R.K. vom 18. 11.
25. iſt ausführlich eine umfangreiche, im einzelnen genau reno=
vierte
Reviſion der Rheinlandverordnung zugeſagt worden. Seit
Monaten verſucht die deutſche Regierung in den in Koblenz ge=
führten
Verhandlungen mit der Rheinlandkommiſſion eine Re=
viſion
der Rheinlandordonnanzen durchzuführen, die mit dem
Geiſt des Locarnoabkommens in Einklang ſteht, bisher ohne Er=
folg
, da die Rheinlandkommiſſion ſich nach wie vor auf den un=
haltbaren
Standpunkt ſtellt, daß ihr nur der Auftrag erteilt
worden iſt, eine neue handliche Bearbeitung der Ordonnanzen
herauszugeben, nicht aber eine Reviſion dieſer Beſtimmung ge=
mäß
den von deutſcher Seite vorgebrachten Abänderungs=
wünſchen
.
In den kommenden Ausſprachen der Außenminiſter wird die
ſchwerwiegende Frage der Neuregelung der Rheinlandordonnan=
zen
und eine Angleichung an die Locarnogrundſätze eine bedeut=
ſame
Rolle ſpielen, da jedenfalls von deutſcher Seite nach wie
vor der Standpunkt energiſch vertreten werden wird, daß von
einer Verwirklichung der Locarno=Rückwirkungen erſt geſprochen
werden kann, wenn auch die Frage der Regelung des Beſatzungs=
regimes
im Sinne des Locarnoabkommens erfolgt iſt. Auch auf
Ententeſeite, beſonders auf franzöſiſcher Seite, müßte man die
ganze Bedeutung dieſer Angelegenheit erkennen, da eine weitere
Verfolgung der bisherigen Behandlung des Rheinlandproblems
für die geſamten deutſch=franzöſiſchen Beziehungen eine nicht zu
unterſchätzende Gefahr darſtellen würde,
Die Pariſer Erklärungen Chamberlains.
Die auf Briands Rede bezügliche Stelle in der geſtrigen An=
ſprache
Chamberlains wird von den meiſten Morgenblättern
durch beſonderen Druck hervorgehoben, wobei allerdings feſtzu=
ſtellen
iſt, daß der Text nicht in allen Berichten übereinſtimmt, in den Vereinigten Staaten dageweſene Kataſtrophe.
Die am häufigſten wiederkehrende Faſſung iſt folgende: Ich
bin ſicher, daß die engliſch=franzöſiſche Freundſchaft noch Jahr=
der
beiden Nationen beitragen wird. Ich habe in den Morgen=
meines
lieben Freundes, des Außenminiſters Briand, geleſen.
Es war nicht nur eine Rede, ſondern ein politiſcher Akt von
höchſter Tragweite und größtem Wert. Es war auch ein
Glaubensbekenntnis, dem ich perſönlich mich reſtlos anſchließe.
Ich unterſchreibe es im Namen meines Landes, im Namen un= erheben ſich in den Südſtaaten laute Proteſtſtimmen. Er könne
ſeres ganzen Volkes. Wir werden dieſe Befriedungspolitik fort=
ſetzen
, die ſich auf unſere innige politiſche Freundſchaft gründet
und für die unſere engen Beziehungen gleichzeitig die Vorbedin= Männer werden laſſen, jedenfalls zum populärſten Republikaner.
gung und die Garantie ſind. Haben wir Vertrauen zu uns Solche Volkstümlichkeit wäre von größter Bedeutung, wenn die
ſelbſt, haben wir Vertrauen in unſere Bemühungen, haben wir geeublikaniſchen Parteiführer nur beſtimmt wüßten, daß die
Vertrauen auch zu den Anderen! Durchdrungen von der Not=
wendigkeit
der Vorteile, die die ganze Welt und unſere beiden
Völker aus dieſer innigen Einigung ziehen werden, wiederhole reine Organiſation hinter ſich. Er hat eine einfluß=
ich
mit ganzem Herzen die von den engliſchen Städten ausge=
drückte
Bitte: Möge unſere auf ſoviel gemeinſame Opfer ge=

Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
AGA. New York, Ende Auguſt 1927.
Wird er oder wird er nicht? Wird er es ſich gefallen laſſen,
daß man ihm gegen ſeinen Willen beim nächſten republikaniſchen
Nationalkonvent die Nomination aufzwingt? Wird er noch recht=
zeitig
mit einer zwweiten Erklärung herauskommen, daß er nicht
nur geneigt, ſondern feſt entſchloſſen iſt, am 4. März
1929 aus dem Weißen Hauſe in Waſhington zu ſcheiden? Und
wenn ſo, wird er kundgeben, wen er in dem großen Rennen als
Favoriten betrachtet?
Die Preſſevertreter in Süd=Dakota fangen an, ihrer Be=
jahung
oder Verneinung dieſer Fragen mathematiſche Beweiſe‟
zugrunde zu legen. Sie ſtellen Liſten der Beſucher Coolidges auf,
in der einen Reihe die, die der Anſicht ſind, daß er wieder lau=
fen
wird, in der anderen jene, die vom Gegenteil überzeugt ſind.
Tagtäglich wird die Bilanz gezogen. Sie iſt aber von Tag zu
Tag derartigen Schwaukungen unterworfen, daß ſie keine feſten
Schlüſſe zuläßt. Und wenn dieſe tiefgründigen Analyſen dem
Präſidenten vorgelegt werden, ſcheinen ſie ihn nahezu ebenſo zu
amüſieren wie die täglichen Kinovorſtellungen in ſeinem Jagd=
ſchloß
in den Schwarzen Bergen, für deren Enteignung durch
die Bundesregierung die Indianer heute noch wohlgezählte 700
Millionen Dollar verlangen. Kriegen werden ſie allerdings nicht
einen koten Heller.
Etwas weniger zum Amüſement reizend iſt die Meinungs=
verſchiedenheit
darüber, ob Herr Coolidge in irgend einer Weiſe
andeuten wird, auf weſſen Schultern ſein Mantel
fallen ſoll. Man ſcheint es als unvermeidlich anzuſehen,
daß der Präſident mindeſtens einem der zahlreichen Bewerber
den Vorzug zu geben geneigt ſein müſſe. Man erachtet es als
ſicher, daß er imſtande iſt, zugunſten des von ihm Bevorzugten
ein ſchweres Gewicht in die politiſche Wagſchale zu werfen. Im=
ſtande
wäre er zweifellos, aber es iſt die Frage, ob er willens iſt,
Die Sachlage unterſcheidet ſich denn doch weſentlich von jener
des Jahres 1908, als ein eigenwilliger Draufgänger im Weißen
Hauſe ſaß und erklären konnte: Wenn ſie Taft nicht nehmen,
dann kriegen ſie mich. Herr Coolidge iſt kein Rauhreiteroberſt.
Krachſchlagen iſt niemals ſeine Stärke geweſen. Und wenn es
bis zum nächſten Winter über jedem Zweifel klar ſein ſollte, daß
er endgültig aus dem Rennen ausgeſchieden iſt, dann wird ſeim
Preſtige, ſein Einfluß innerhalb der Parteiorganiſation eine ſo
ſtarke Einbuße erlitten haben, daß es nicht länger in ſeiner Macht
ſteht, Delegaten zum nationalen Parteitag ganz nach Wunſch zu
erhalten.
Es gilt allgemein als ausgemacht, daß, falls Herr Coolidge
überhaupt mit Wohlgefallen auf einen möglichen Thronerben
blickt, Handelsminiſter Herbert Hoover dieſer Glückliche ſei,
und ſeine Chancen werden mehr als die aller anderen von die=
ſem
Geſichtspunkte aus erörtert. Gegenüber den demokratiſchen
Südſtaaten, bei denen Hoover wegen ſeines erfolgreichen Ein=
greifens
in die durch die Miſſiſſippi=Flut geſchaffene und
unbeſchreibliche Notlage einen mächtigen Stein im Brett hat,
wäre dies jedenfalls eine freundliche Geſte. Sie würde allerdings
kaum ausreichen, um Hoover dort eine Stimmenmehrheit zu ver=
ſchaffen
; aber die Zahl der ihm zufallenden Stimmen würde
doch eine erhebliche und für die Zukunftshoffnungen der Repu=
blikaner
verheißungsvolle Breſche in die demokratiſche Mauer
ſchlagen, mit der solid South umgeben iſt.
Hoover erfreut ſich landweiten Anſehens. Im gegenwärtigen
Kabinett des Präſidenten iſt er Mädchen für alles. Wenn
irgendwo etwas glattzumachen, zu reparieren, zu orgäniſieren
iſt, wird Herbert Hoover hingeſchickt. Entſtehen irgendwo Arbei=
ter
=Schwierigkeiten, ſo wird Doktor Hoover zur Konſultation be=
rufen
. Verwirrt ſich irgendwo das Geſchäft der Nation zu einem
anſcheinend unentwirrbaren Knäuel, ſo muß Hoover ihn ent=
wirren
oder aber durchſchneiden und die Fäden wieder zuſammen=
binden
. Im Südweſten liegen ſich fünf Staaten wegen gewiſſer
Berieſelungsprojekte und Waſſerrechte in den Haaren? Schickt
Hoover hin, der iſt nicht nur Ingenieur und Geſchäftsmann, ſon=
dern
auch Diplomat, er glättet alle Meinungsverſchiedenheiten.
Der Niagara wird immer ärmer an Waſſer? Fragt Hoover,
warum. Fragt ihn auch, wie es ſich verhindern laſſe. Brauchen
wir wirklich einen Waſſerweg von den Großen Seen nach dem
Meere? Seht euch Herrn Hoovers Gutachten darüber an und
EP. Paris, 1. September. Ihr werdet die Antwort finden. Und wenn der Miſſiſſippi aus
ſeinen Ufern tritt und 700 000 Menſchen ihrer Heimſtätten be=
raubt
, dann nimmt Hoover ſeine altgewohnte Tätigkeit als Leiter
der Hilfsaktion und Ingenieur wieder auf, mit einem Erfolg,
der ebenſo einzigartig iſt wie dieſe größte je in Friedenszeiten
Freilich, wenn es ſich um Parteipolitik handelt, dann ver=
gißt
man es nie, daß er noch vor ſieben, acht Jahren ſich nicht
hunderte hindurch dauern und zum Weltfrieden, zum Wohlſtand klar darüber war, ob er Republikaner oder Demokrat
ſei. Aber ſeitdem hat er ſeine Parteiloyalität bewieſen, und
unter den unabhängigen Stimmgebern, die ſtolz darauf ſind, daß
blättern eine auf einem internationalen Bankett gehaltene Rede, ſie ſich keiner Parteifuchtel beugen, mag ſeine damalige Erklä=
rung
ihm noch heute als Aktippoſten angerechnet werden. Ja, ſie
mag ſich für ihn als ausſchlaggebender Faktor erweiſen. Dies
hängt davon ab, was die Demokraten hinſichtlich der Kandi=
datur
des New Yorker Gouverneurs Alfred E. Smith tun
werden. Gegen Smith, den Katholiken und Prohibitionsgegener,
dort niemals durchdringen, heißt es. Hoovers Wirken im Strom=
gebiet
des Miſſiſſippi hat ihn im Süden einer der populärſten
Demokraten Smith als Kandidaten ins Feld ſtellen werden.
Hoovers Beliebtheit in der Induſtrie= und Geſchäftswelt
iſt außer Frage. Aber dieſer hervorragende Organiſator hat
reiche Gefolgſchaft, die iſt aber keine politiſche Organiſation.
Henri Ford, der Automobilfabrikant, iſt offen für Hoover als
gründete Einigkeit ſo lange dauern, als die Welt beſtehen wird. Nachfolger Coolidges eingetreten. Das Geſchäft beherrſcht unſer

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Geite 2

Freitag, den 2. September 1927

Nummer 24

Zeitalter, erklärte Ford, und Hoover iſt ein Geſchäftsmann.
Seine Erfahrung als Ingenieur, Verwaltungsbeamter und
Kabinettsmitglied war mannigfaltig und von Erfolg gekrönt
und war tatſächlich ein Training für die Präſidentſchaft. Er iſt
in den beſten Mannesjahren, tatkräftig und gewohnt, hoffnungs=
voll
an große Aufgaben heranzutreten und ſchwere Bürden mit
friſchem Mut zu tragen. Im Unterbewußtſein des amerikani=
ſchen
Volkes hat er ſeit Jahren als Präſidentenmaterial gegolten.
Im Kongreß allerdings hat Hoover wenig Freunde.
Den Herren Staatsmännern im Kapitol iſt er bei der Vergebung
von Aemtern, über die das Handelsminiſterium zu verfügen hat,
nicht rückſichtsvoll genug geweſen, ſoweit die Partei in Frage
kommt, und ſeine reſervierte, um nicht zu ſagen ablehnende Hal=
tung
, wenn er vor dem einen oder anderen Kongreß=Ausſchuſſe
erſchien, behagt ihnen ganz und gar nicht. Man fühlt ſich zurück=
geſetzt
. Daß er bei der Beſetzung von Aemtern ſo wähleriſch
war, iſt darauf zurückzuführen, daß er die Leiſtungsfähigkeit
ſeines rieſigen Geſchäftsamtes nicht durch Männer beeinträch=
tigen
wollte, die ſich ihren Herren Gevattern im Kongreß gegen=
über
ſtärker zu Dank verpflichtet fühlten, als ihm. Seine Vor=
träge
vor Senats= oder Hausausſchüſſen waren ſtets von der
Idee getragen, daß er ſein Thema beherrſche, und daß ſeine An=
ſicht
maßgebend ſei, wenn er von einer techniſchen Angelegenheit
ſprach. Ob Hoover Chef einer Lebensmittelkommiſſion, ob er
Leiter einer gigantiſchen Hilfsaktion oder ob er Handelsminiſter
iſt, er iſt und bleibt immer Ingenieur.
Ueber Hoovers Haltung gegenüber Wall Street, ſeine
Stellungnahme zu den Kriegsſchulden der Alliierten und zu aus=
wärtigen
Anleihen (Kaliſyndikat, Kaffee=Valoriſierung uſw.)
wird ſich ein andermal reden laſſen. Demnächſt ſollen vorläufig
die anderen Anwärter auf das Coolidge=Erbe kurz be=
bandelt
werden.

Einberufung der ſpaniſchen
Nationalverſammlung.

Primo de Riveras Ständeparlament.

* Madrid, 1. September. (Priv.=Tel.)
Primo de Rivera hat ſeinen Willen durchgeſetzt. Nach lan=
gem
Zögern und, wie es heißt, Widerſtreben, hat König Alfons
eine beratende Kammer, wie man in Spanien
die Nationalverſammlung nennt noch für die=
ſen
Monat einberufen. Eine offizielle Mitteilung be=
ſagt
, daß die Kammer aus 300 Mitgliedern beſtehen ſoll. Die
Provinzen wählen 50 Vertreter, weitere 50 die Union patriotica,
die von Primo de Rivera geſchaffene überparteiliche Vereinigung
aller vaterländiſchen und königsgeſinnten Männer. 100 Abgeord=
nete
wählen die Städte= und Landſchaftskammern. Den Reſt
wählen die höhere Beamtenſchaft, Berufsgremien, Arbeiterver=
eine
, Geiſtlichkeit uſw. Der Zuſammentritt erfolgt vor dem 1. Ok=
tober
. Es iſt immer die Aufgabe Primo de Riveras geweſen,
das alte Parteiweſen in Spanien, das das Land 1925 an den
Rand des Abgrundes brachte, auszurotten. Das Volk verhielt
ſich paſſiv gegenüber dem Staatsſtreich vom 13. September und
ertrug auch ohne Murren die Diktatur, die Ordnung ins Land
brachte, die Finanzen hob, den Intereſſen der arbeitenden Schich=
ten
gerecht wurde und jede unnütze Strenge vermied. Primo de
Rivera lehnte jede unnütze Poſe ab, brauchte ſich auch nicht auf
Schwarzhemden zu ſtützen, und auch die Union patriotica hat
keineswegs fasciſtiſche Methoden adoptiert. Die erbitterten Geg=
ner
ſind naturgemäß die früheren Parteiführer, an ihrer Spitze
der Exminiſterpräſident Graf von Romanones, der wiederholt
beim König vorſtellig wurde und ihn daran ermahnte, daß er
verfaſſungsbrüchig würde, wenn er die Nationalverſammlung
zuſammenberufen ſollte. Wenn ſich die Diktatur als außerordent=
liche
Maßnahme durch die Umſtände rechtfertigen ließ, ſo ſei doch
die Einberufung der Kammer unzuläſſig, nur die geſetzmäßigen
Corten könnten eine Verfaſſungsänderung vornehmen. Der
frühere Exminiſter erklärte bei dieſer Gelegenheit, daß er und
ſeine Freunde dann aufhören würden, monarchiſtiſch zu ſein,
wenn die Nationalverſammlung zuſammentrete. Nun haben
aber in Wirklichkeit dieſe ehemaligen Miniſter im Lande gar keine
Gefolgſchaft, abgeſehen von einigen Tauſend Intellektuellen. Ihr
Proteſt hat alſo nur platoniſchen Wert und ihre Einwände kön=
nen
überſehen werden. Wichtig iſt, daß ſich die mächtige Union
Trabajaderos (Arbeitervereinigung), die den Proteſt gegen die
Diktatur aus Opportunitätsgründen aufgegeben hatte, nun auch
an der beratenden Kammer beteiligen wird. Ihren Mitgliedern
ſind, ſofern ſie als Berufskammern und nicht als ſozialdemo=
kratiſche
Partei auftreten, ihre Sitze reſerviert. Aufgabe der be=
ratenden
Kammer wird es ſein, eine neue Verfaſſung auszu=
arbeiten
und die Regierung in wirtſchaftlichen und finanziellen
Fragen zu beraten. In der Kammer wird Redefreiheit gewährt
ſein, doch bleiben die öffentlichen Sitzungsberichte unter Zenſur.

Vom Tage.

Die deutſche Geſandtſchaft in Peking drahtet, daß es ſich bei ben
aus Sikkim gemeldeten Ermordung einer fremden Reiſe=
geſellſchaft
vermutlich um engliſche Miſſionare aus Kanſu
handelt, denen ſich Filchner angeſchloſſen haben ſoll.
Die von dem Berner Zentralburenu des Weltpoſtvereins auf An=
regung
der Union der Sowfetrepubliken einberufene Weltpoſtkon=
farenz
fürden Luftverkehr wurde geſtern vormittag von dem
holländiſchen Verkehrsminiſter namens der niederländiſchen Regierung
im Haag offiziell eröffnet.
Der polniſche Miniſterrat hat einen Verordnungsenwwurf des
polniſchen Staatspräſidendm über die Errichtung eines ſtaat=
lichen
Exportinſtituts angenommen. Das Inſtitut hat die
Aufgabe, auf die Organiſierung des polniſchen Exports einen bedeuten=
den
Einfluß auszuüben.
Die griechiſche Regierung hat dem Völkerbunds=
ſekretariat
ein Memorandum über die Angelegenheit des
Kreuzers Salamis zugehen laſſen, der bekanntlich vor dem
Kriege auf der Vulkanwerft gebaut worden iſt.
Das italieniſche Amtsblatt veröffentlicht einen Erlaß, auf
Grund deſſen das Amt zur Verwaltung des feindlichen
Eigentums aufgeloſt und beſtimmt wird, daß keine wei=
teren
Sequeſtrierungen vorgenommen werden ſollen. Ferner
hat der Miniſterpräſident beſchloſſen, Gnadengeſuche auf Rück=
gabe
des ſequeſtrierten Eigentums noch des daraus erzielten Erlöſes
nicht mehr anzunehmen.
Nach eimen Meldung aus Livorno, ſoll es bei den Manövern zur
Meuterei ganzer Truppenteile gekommen ſein, bei den
auf beiden Seiten von den Waffen Gebrauch gemacht wurde,
Ein General ſei ſofort von Rom nach Livorno zur ſtrengen Unter=
ſuchung
geſandt wonden.
Der franzöſiſche Botſchafter Claudel beſtätigte bei ſeiner Ankunft in
New York, daß Frankreich eine 100 Mill. Dollar=
Konvertierungsanleihg aufzunehmen ſuche.
Der ägyptiſche Miniſter des Auswärtigen Sarwat
Paſcha wird ſeinen Beſuch in London wahrſcheinlich Anfang
Oktober wiederholen. Er wird dem Foreign Office die Gegenvor=
chläge
ſeine: Regierung über die Regelung der engliſch=ägyptiſchen Be=
ziehungen
unterbreiten, die in der Zwiſchenzeit von Regierung und
Parlament einer ſorgfältigen Prüfung unterzogen werden ſollen.
Gelegentlich eimes Hindufeſtes in Bareli (Britiſch=Indien)
kam es, während ein Zug mit Muſik vor der Moſchee vorbeizog, zu
inem Zuſammenſtoß zwiſchen der Menge und der
Polizei. Die Polizei feuerte mehrere Male und mußte zur Wieder=
herſtellung
der Ordnung Verſtärkungen heranzichen. Bei dem Zuſam=
menſtoß
wurden 13 Perſonen getötet und 96 verwundet.
Zu der Meldung über den bevorſtehenden Rücktritt des Ge=
andten
Köſter wird mitgeteilt, daß Köſter aus dem Dienſte ſchei=
den
und in den einſtweiligen Ruheſtand treten wird. Falls er ſpäter
wieder in den Dienſt zurückzutvaten wüinſche, würde dem nichts entgegen=
ſtehen
. Die Geſchäfte führt zur Zeit Graf Baſſewitz.
Nach Meldungen aus Waſhington hat die amerikaniſche Re=
gierung
ihr Veto gegen die Verſchiffung von 150000
Infanteriegewehren eingelggt, die von der Sowjet=
regierung
in Amerika gekauft worden waren.

Die Beamtenbeſoldungsreform.

Die Pläne des Reichsfinanzminiſiers.

Von unſerer Berliner Redaktion.
Der Reichsfinanzminiſter Dr. Köhler hat bei der Vorberei=
tung
der Beamtenbeſoldungsreform eine ſehr vorſichtige und bis=
her
erfolgreiche Taktik verfolgt. Er hat nur den engſten Kreis
ſeiner Mitarbeiter über ſeine Abſichten unterrichtet und ſie eben=
ſo
wie die Parlamentarier, die er informierte, zu abſolutem
Schweigen verpflichtet, das einſtweilen auch von allen Teilen ge=
halten
worden iſt. Die Finanzminiſter der Länder ſind über die
Pläne des Miniſters ebenfalls unterrichtet. Sie haben in den
letzten Auguſttagen ſich beraten und ſich mit dem Entwurf be=
ſchäftigt
. Am 11. September will der Reichsfinanzminiſter auf
der Mitteldeutſchen Beamtentagung in Magdeburg die Grund=
züge
ſeines neuen Syſtems bekannt geben, nachdem ihm vorher
das Reichskabinett ſeine Zuſtimmung gegeben hat. Unmittelbar
darauf wird der 5. Ausſchuß des Reichstages zuſammentreten,
an den der Reichstag vor ſeinem Auseinandergehen die Vorlage
bereits überwieſen hatte.
Im allgemeinen ſcheint bei dem Reichsfinanzminiſter die
Abſicht zu beſtehen, den Beamten einen Ausgleich zu ſchaffen für
die Teuerung, die ſeit 1924 eingetreten iſt, und eine Beſoldungs=
reform
zu geben, die alle berechtigten Anſprüche der Beamten=
ſchaft
berückſichtigt. Man wird annehmen dürfen, daß im Durch=
ſchnitt
eine Beſoldungserhöhung von 15 Prozent erfolgt. Gleich=
zeitig
iſt aber ein Auseinanderziehen der Beſoldungsgruppen be=
abſichtigt
. Während man bisher 13 Gruppen hatte, die zudem
och in einzelne Klaſſen eingeteilt waren, ſollen es künftig etwa
18 Gruppen ſein. Frauenzulage, Kinderzuſchläge und Wohnungs=
geldzuſchuß
ſollen beibehalten werden. Dabei iſt aber immer zu
verückſichtigen, daß Reichstagsausſchuß und Plenum die Vorlage
noch erheblich ändern können.

Die Induſtrie=Tagung in Frankfil
Die Lohnpolitik im Zuſammenhang mitt
Preis= und Zollpolitik.

Frankfurt a. M., 1. Septitw,
Präſidium und Vorſtand des Reichsverbandes der Dugie
IM
Induſtrie traten heute nachmittag in Frankfurt a. M. im = Geſer=
ſaal
des Rathauſes unter dem Vorſitz des Geh. Regierumg uts
Prof. Dr. C. Duisberg zu einer gemeinſamen Sitzung zuud
Nach der Erledigung interner Angelegenheiten des R1 ü=
bandes
berichtete Direktor Hans Kraemer, M. d. -Nm
über die Zollſenkungsaktion der Reichs;
rung. Er ſtellte feſt, daß die Induſtrie ſich die Mitarbein
Beratungen über dieſe Frage nicht verſagen werde.
f die
Dann ſprach Abg. Frowein=Elberfeld, M. d.-Rm
über Die Lohnpolitik der letzten Wochen unn
Zuſammenhang mit der Preis= und Zoln=
Tem
tik‟ Es ſei erſtaunlich, daß in weiten Kreiſen und Fin
nten war, eil
Vertretern der nationalökonomiſchen Wiſſenſchaft noch immnit
die
Anſicht herrſche, daß in jedem Fall und auf die Dauer
fache Steigerung des Lohnes zu einer Erhöhung der 2iu dfafl g beutſchen Meſt
ungewende
führen könne. Unvereinbar ſei eine Politik, die eine ſtu
reſtige=Zul
Erhöhung der Löhne zur Folge habe, mit einer Politik, 100tſter
utſchen Pa
allen Umſtänden eine Preiserhöhung vermeiden wolle, 1
erſammlt
an ſich die Politik, die Preiſe niedrig zu halten, durcktan
oten, und
richtig halte. Redner hält das Schlichtungsverfahren ud
en das üb
Verbindlichkeitserklärungen, wie ſie ſich im Laufe der
Jahre entwickelt haben, für wirtſchaftsſchädlich und letzteriß
der Wahlbeteil
auch für die Arbeiterſchaft abträglich. Auch in den Kr=uſd
ſetzten Ti
Arbeiterſchaft ſtehe man den Verbindlichkeitserklärung ſic
reſtlos zuſtimmend gegenüber. Dem Schlichter werde
mel
tragbare Verantwortung aufgebürdet. Arbeitgeber ung ſe
nehmer müßten dahin ſtreben, Lohnkämpfe undereinanefm
räſident
zufechten, eine Forderung, die auch von vielen alten Geſ/Am Siauen künftig
ſchaftlern geteilt werde.
m halter

An die Ausführungen Froweins ſchloß ſich eine

Ausſprache, an der ſich u. a. Dr. Fiſcher, Geheimraut che
Müller=Oerlinghauſen, Clemens Lammers, Dr. Süheſſy
Kommerzienrat Pferdekämper, Generaldirektor Reuter, S.i/; m und Poldemart
rat Kaſtl, Direktor Rouſſelle und Dr. Braun beteiligtem
Geheimrat Kaſtl berichtete dann über das Son) ᛋnrung für eine ko
entſchädigungsgeſetz für Kriegsbeſchädigte. Ziß)/
ſammlung trat der Kritik des Redners, an dem vorleidw/ Seite totz dieſe
Geſetzentwurf bei. Im Vordergrund ſtehen die For eugnl
einer anderen Finanzierung der Entſchädigungsaktion, an6ſ
weiterung des Kreiſes der Berechtigten und einer munnl
Beſſerſtellung der am Wiederaufbau beteiligten Wirtſcharteiſil duß die Freiheit
Ueber Beziehungen des Reichsverbandes zu ausl.chhl
entralen Induſtrieorganiſationen ſprach der Geſchäüthyr
des Reichsverbandes, Dr. Herle, insbeſondere über 9
vorſtehenden Beſprechungen mit den Induſtrieverbärm ich
Tſchechoſlowakei und Polens.

über die Grenzen

umen im Memelt
9 hat auch Cham
die litquiſche Ad
ſlichtungen Sorge
et ohne jede Ver
die deutſchen Ze
ußten oder bei de
ltung hatte. we

Die deutſch=italieniſchen Handelsbezieharel
EP. Rom, 1. Seker
Zu den Klagen deutſcher Blätter über eine unerfreuliches w
lung der deutſch=italieniſchen Handelsbeziehungen ſchreibt das

d’Italia, der deutſch=italieniſche Handelsverkehr entwickle ſich

men normal, und es ſtünden ihm keine tatſächlichen Beſch nil
oder neue Sperren der italieniſchen Regierung im Wege. Alleie
Zeit in Italien ergriffnen wenigen Maßnahmen hatten al /
Charakter und ſeien von keinem Geſichtspunkt aus anfechtbam
einer Reihe rechumäßiger Vorſchriften zur Beſſerung des
angehörten, die ein italieniſches Lebensintereſſe, darſtelle.
würden nur beſſere Verhältniſſe für die Zukunft und den itan
Außenhandel geſchaffen. Man müſſe daher eine Aenderung Eiel
ſungspolitik nicht in Betracht ziehen. Die offiziöſe Agenzia in
ſchreibt die Zunahme des italieniſchen Exports nach Deutſchl.n
allgemeinen Hebung der deutſchen Wohlfahrt und einer Zumuh
induſtriellen Tätigkeit in Deutſchland zu, während die Abnich
deutſchen Ausfuhr nach Italien mit wirtſchaftlichen Schwierig)*
italieniſchen Marktes infolge der Aufwertung der Lira zuſarm
wofür der verminderte Abſatz der italieniſchen Induſtrien
Beweis ſei.

Warum Pandervelde von Genf abberufen Wie
TU. Brüſſel, 1. Sepun
Das Telegramm, das Vandervelde nach Brüſſel z
hat den Außenminiſter erſt in Genf erreicht, wohin en ?
abgereiſt war. Dies erklärt, warum Vandervelde trotz
Genf erſchienen iſt. Vandervelde wird morgen in Brüſſa
tet und noch am gleichen Nachmittag an dem einberufene
ſterrat teilnehmen. In dieſer Sitzung werden über di-
tireur
=Enquéte und die Geſchäftsordnung der hierfür
ten Kommiſſion Beſchlüſſe gefaßt werden.

ie Zeulichen Par
L id einmal, wie
M Sieg errunge
M Urdeutſchen
dus ſich dur
eines deutſ
Dus Ergeb
S den Litaue
den dr

*Altweiberſommer in Genf.

Von unſerem =Korreſpondenten.
G. P. Genf, 1. September.
Der Auguſt, der ſonſt für Genf ein politiſch ruhiger Saiſon=
monat
iſt, war heuer mit Konferenzen und Aufregungen aller
Art über und über erfüllt geweſen. Faſt dauernd gab es Krach:
polniſch=däniſcher Krach auf der Minderheitenkonferenz, unga=
riſch
=rumäniſcher Krach auf der Weltpreſſekonferenz, anarchiſtiſch=
kommuniſtiſcher
Straßenkrach wegen Sacco und Vanzetti. Dann
die Genf peinlichſt berührenden Hiobsbotſchaften aus Paris
und London, die an den Völkerbund gerichteten Abſagen de Jou=
venels
und Lord Cecils. Und ſchließlich, als Begleitmuſik der
Natur das Wüten der höheren Gewalten: die ſchweren Wetter=
ſchläge
in Montreux, die Kataſtrophe bei Chamonix und über
dem ganzen Genfer See, den ganzen Monat hindurch Wolken,
Kälte, Regen, Regen und Regen ohne Ende, ſo daß das ſtets
friedliche, paſtellfarbene, lichtdurchflutete Genf in letzter Zeit
kaum mehr wiederzuerkennen war.
Erſt dem September iſt es gelungen, das troditionelle gute
Wetter von Genf wieder herzuſtellen. Nach dem Tollen und
Krachen des Auguſt hat ſich nun im Genf der Politik und in dem
der Allerweltstouriſten der alte Friede, die ſprichwörtliche Ruhe
und die ſonnenerfüllte Leutſeligkeit des blauen Léman=Himmels
wieder eingeſtellt. Alles wie ſonſt im September .. . Aber
ſollte es nicht ein äußerlicher Eindruck, nur eine ſüße Sinnes=
täuſchung
ſein? Denn etwas fällt allen auf zu viel des Frie=
dens
, zu viel der Ruhe, zu viel der Gemächlichkeit mehr als ſonſt:
über allem liegt in dieſem Jahre eine merkwürdige Müdigkeit,
eine undefinierbare Reſignation, ein nicht fortzuleugnendes Des=
intereſſement
, mit einem Wort eine Stimmung, die man in
unpolitiſchen Landſchaften mit keinem anderen mot treffender
auszudrücken vermag als mit jenem, welches das Abſterben der
Natur und der Werke von Menſchenhand in das ſo zweideutige
Wort kleidet Altweiberſommer
Vor dem Gebäude des Völkerbundspalaſtes am Quai iſt die
dem Präſidenten Wilſon geſetzte Gedenktafel aus weißem Mar=
mor
mit einem Kranz roter Aſtern geſchmückt, die indeſſen ſchon
ganz verwelkt ſind. Unluſtig flattert ein verblichenes Seidenband
im ſchlechtgelaunten Septemberwinde. Im Park raſcheln die erſten
welken Blätter unter den Füßen. Einige Sekretariatsbeamte hal=
ten
hier Sieſta und laſſen ihre geplagten Völkerbundsknochen von
der Sonne beſcheinen, die in Genf nicht mehr gefährlich iſt
Im Palais geht es kaum zwei Tage vor Beginn der Ver=
fammlung
ſtill, faſt verſchlafen her. Jedermann, mit dem man

über den Völkerbund und ſeine Ausſichten ſpricht, wehrt mit
behutſamen Handbewegungen ab: Pſt, nicht laut ſprechen, er
ſchläft . . . oder Ja, wenn er weiter ſo impotent, zu jedem Han=
deln
unfähig bleibt . . . oder Entweder fliegt er demnächſt in
die Luft oder er wird allmählich zu einem ganz langweiligen, be=
deutungsloſen
Bürokratius ... Ein Sekretariatsbeamter, der
hier für ein wichtiges Nachkriegsproblem zuſtändig iſt, in wel=
chem
der Völkerbund aber anerkanntermaßen nicht das Geringſte
geleiſtet hat, ſagt es offen heraus: Ich bin hier ein völlig über=
flüſſiger
Mann. Deren gibt es in Genf nicht wenige ..
Nach dieſen entmutigenden Begrüßungen iſt man dann doch
etwas erſtaunt, in der Preſſeabteilung zu vernehmen, daß zu die=
ſer
Verſammlung ſich immerhin wieder gegen 200 Preſſemänner
angemeldet haben. Welche Umſtände ſind es, die ſie alle immer
noch nach Genf pilgern läßt? Man ſpricht mit dieſem und jenem,
fragt dies und das, erhält aber ſtets die gleichen Antworten:
Einſt liefen die Miniſterzuſammenkünfte neben der großen Völ=
kerbundsaktion
, ſozuſagen als eine pikante Zutat zum eigent=
lichen
Monſtrefeſt der 55 Völker parallel, wurden wohl als wich=
tige
Intermezzi, aber immerhin als Nebenereigniſſe betrachtet.
Heute ſind dieſe Zutaten zur unbeſtrittenen Hauptſache gewor=
den
. Nur von dieſen Einſchaltungen nährt man ſich. Und mit
überlegener Miene meint der vielerfahrene Kollege beim Aus=
einandergehen
: Gott, wegen des Genfer Altweiberſommers
wäre ich ſelbſtredend kaum hierhergekommen. Aber ſchaun’s her
man kann nie wiſſen, vielleicht tun die großen Vier ſich hier
wieder mal zuſammen, dann gibt’s wieder einen Geiſt von
Thoiry oder ein Geſpenſt von Locarno zu begrüßen. Und beim
Zurweltkommen dieſer Totgeborenen muß unſereins dabei ge=
weſen
ſein! Die Kollegen von der Feder im Grunde ſind ſie
alle Zyniker, aber wie ſelten ſchreiben ſie das, was ſie meinen.
Dieſer war eine Ausnahme, wenigſtens wenn er ſprach
Draußen auf dem Quai, auf den Promenaden, die zur Stadt
führen, iſt es nicht munterer als in jenem komfortablen Sana=
torium
, das ſich Völkerbundsſekretariat nennt. Einige Dele=
gierte
ſind allerdings bereits eingetroffen. So ſieht man hier
einen polniſchen Staatsminiſter, da einen exotiſchen Prin=
zen
, dort einen bekannten Balkandiplomaten des Weges kom=
men
. Aber all dieſe Herren ſchreiten, ſchlendern gelangweilten
Schrittes einher und jeder von ihnen ſcheint vernehmlich vor ſich
hinzumurmeln: Zum achten Male bin ich nun in Genf, ſollte
es mir beſchieden ſein, noch ein neuntesmal hierher zu kommen,
und zu welchem Zwecke eigentlich .. .? Auf dem See gleiten die
ſauberen weißen Dampfer hin und her. Die Schweizer Fahne
rot mit weißem Kreuze flattert groß und breit hinterher,
verührt faſt den Waſſerſpiegel und wirkt luſtig und hübſch, ſich

plaſtiſch vom blaugrünen Hintergrund des Himmels, dße
der Berge abhebend. Die Dampfer ſind keineswegs Ehan
Das Wetter war in letzter Zeit ſo ſchlecht, daß viele das i
ſcheuten. So manchen Amerikaner haben die ſinnloſen LIe
den Sacco=Vanzetti=Demonſtrationen abgeſchreckt. Und
die Saiſon geht ihrem Ende entgegen, Natur und ReiN
ſterben langſam ab. Und der Völkerbund? Zieht er m.
Touriſten nicht mehr an? Es ſcheint ſo, daß er es nicht m:
will man ſich Weſen anſehen, die ſchief ſtehen und ſtändin
fallen drohen, dann wallfährt man ſchon lieber gleich n
und betrachtet dort den vom Baedecker anempfohlenen
Auf der Rouſſeau=Inſel ruht es ſich in dieſer
Ruhe am angenehmſten. Man ſitzt en kace der Mc.
Brücke und ſieht getrennt durch einen ſchmalen Waſſo
und zwei Brückengeländer die endloſe Reihe origine
ſerierter Autos vorbeidefilieren. Hübſche Damen und ſme
ren lenken mit läſſigen Händen die Steuer. Je elegarn
Wagen, deſto langſamer das Tempo. Im Hintergrunde U:
berühmte Genfer Fontäne zum Himmel. Auch ihre Waſſ.

die

fallen unabläſſig plätſchernd wie die Reden, in der
bundsverſammlung langſam und müde zum Spiegel .
hinunter. Alles der Quai, die Brücke, die Autos, die
macht einen gefälligen, bunten, aber zugleich unſaglich"
weilten Eindruck. Eine Symboliſierung des faulen
und ſeiner morbiden Lebenskultur ..., meint plötzlich !"
auf der Bank neben mir in ruſſiſcher Sprache. Ich ſehe i
Genoſſe Antonoff von der Isweſtija und Genoſſe Mern
der Moskauer Telegraphen=Agentur, beide zur Preſſel.
hier weilend. Oh, ich bin mit ihnen ganz einverſtangen,
verehrten Genoſſen aus Moskau, ſoweit es um die 2
unſeres Uebels geht es iſt in der Tat etwas faul ih
Henf, und wo es faul iſt, da herrſcht gewöhnlich auch Oe.
Langeweile. Aber ſelbſt die Sendlinge des Kreml haben ſe
mal durch nichts Erfriſchendes hervorgetan, durch niche
faulen Weſten, das einſchläfernde Genf aufgerüttelt, il
angeſteckt durch die hier herrſchende Schlafkrankhein
Laufe der vielen Tage, die ſie hier verbrachten, dauernd w
lich verſonnen vor ſich hingedöſt und die Trennung hon
in großen Zügen genoſſen. Sicher dachten ſie an Aül
ängſt entſchwundene Zeiten des militäriſchen Kommlt
an das trübſelige Grau des bolſchewiſtiſchen Alltags undol ,
daß auch im Lande des fünfzackigen Sternes heuer ein /

roſafarbener Altweiberſommer eingezogen iſt .

Von St. Pierre ertönen
Stunde des Apperitivs. Alle=

ſieben

Glockenſchläge. Es
zu den Cafés, nipptri‟

[ ][  ][ ]

rufen

er deutſche Sieg in Memel.
Die Zuſammenſetzung des Landtages.
* Memel, 1. September. (Priv.=Tel.)

se nunmehr vorliegenden vorläufigen Wahlergebniſſe aus
Memelgebiet beſtätigen den erſten Eindruck, daß die
herändiſchen Parteien auch diesmal wieder einen überwäl=
den
Sieg errungen haben, wenn auch infolge der geringeren
ſilsteiligung und der Abwanderung der Optanten auf der
SSeite und auf die Ergänzung der Wahlliſten durch die
ichen Bürger andererſeits eine geringe Verſchiebung herbei=
u
worden iſt.
De Wahlen zum Memelländiſchen Landtag haben, wie nicht
zu erwarten war, einen überwältigenden Sieg der deut=
Parteien über die Großlitauer gebracht. Das litquiſche
ys im deutſchen Memelland hat bekanntlich ſeit Monaten
Erdenkliche angewendet, um den Großlitauern in dieſen
ten einen Preſtige=Zuwachs zu bringen. Die Wahlvorbe=
huen
der deutſchen Parteien wurden gehemmt, wo es nur
ſtd ging, Wahlverſammlungen wurden unter den nichtigſten
piniden verboten, und das Kriegsrecht im Verein mit der
ſtegenſur ſollten das übrige dazu tun, um die deutſche Be=
ſumg
an der Wahlbeteiligung zu behindern. Es iſt bekannt=
Mhon vor der letzten Tagung des Völkerbundsrate, zu einer
au deutſch=litauiſchen Spannung wegen des litauiſchen
)sregiments in Memel gekommen, die ſchließlich durch die
hi enden Zuſicherungen und durch das Verſprechen des
ſtſchen Miniſterpräſidenten Woldemaras beigelegt werden
ſe, daß Litauen künftig ſich ſtreng an die Beſtimmungen der
ſler Konvention halten werde. Die Kownoer Regierung
ſet über die Grenzen Deutſchlands hinaus mit ihren Ter=
ufmahmen
im Memelgebiet unliebſames Aufſehen erregt.
ſnälich hat auch Chamberlain nach der Einigung zwiſchen
mann und Woldemaras in Genf mit einem beſonderen
ſeis an die litauiſche Adreſſe betont, er hoffe, daß die litau=
ABegierung für eine korrekte und pünktlichere Einhaltung
Aerpflichtungen Sorge tragen würde. Man weiß, daß von
waer Seite trotz dieſer Abmachung das Kriegsrecht im
Mbebiet ohne jede Veranlaſſung weiter aufrecht erhalten
iſhte, Daß die deutſchen Zeitungen mit großen Zenſurlücken er=
ſtey
mußten oder bei den geringſten Anläſſen ganz verboten
y, daß die Freiheit der Wahlpropaganda wur für die
r Geltung hatte, während die deutſchen Wahlverſamm=
ohne
Angabe von Gründen kurzerhand geſchloſſen wurden.

rinngersott

Piicker,

U
en
4
Schnekschne Schilelf
79
Kowno
Kragen
igen

Tilsit

Karte des Memelgebiets.
en die deutſchen Parteien trotzdem und alledem wir
hn noch einmal, wie zu erwarten war einen ſo über=
enden
Sieg errungen haben, ſo iſt dies ein weiterer Be=
Hür den urdeutſchen Charakter der Stadt Memel und des
Rgebiets, das ſich durch keinen litauiſchen Terror in der
Egung ſeines deutſchen nationalen und Kulturwillens hem=
Fäst. Das Ergebnis der Wahlen iſt umſo höher einzu=
wi
, als es den Litauern durch ihre Machinationen bekannt=
Mirngen iſt, den großlitauiſchen Beamten und den neuen
Nhen Anſiedlern im Memelgebiet gleichfalls das Wahlrecht
Munzen, während die zahlreichen deutſchen Optanten dieſes
verluſtig gegangen ſind. Einzig das Ergebnis haben die
Rhen Militärbehörden durch ihre antideutſchen Maßnahmen

erreicht, daß die Wahlbeteiligung diesmal nicht ſo hoch geweſen
iſt, wie noch bei den Wahlen im Jahre 1925. Es iſt demnach
ohne weiteres anzunehmen, daß diejenigen 20 Prozent der Be=
völkerung
, die zu Hauſe geblieben ſind, gleichfalls deutſch ge=
ſtimmt
hätten, wenn ſie nicht dran gehindert worden wären.
Es fragt ſich nun, ob die Kownoer Regierung gewillt ſein
wird, aus dieſem Wahlergebnis, das trotz des äußerſten Drucks,
trotz der Herrſchaft des Kriegszuſtandes und der rückſichtsloſen
Preſſeknebelung zuſtande gekommen iſt, die entſprechenden Fol=
gerungen
zu ziehen. Das erſte Ergebnis müßte dann dieſes
ſein ,daß die litauiſche Regierung und ihr Gouverneur im Me=
melgebiet
endlich den Landtag in ſeiner neuen Zuſammenſetzung
anerkennen und von ihren ſyſtematiſchen Verſtößen gegen die
Memelkonvention ablaſſen. Auch der Völkerbundsrat hätte alle
Veranlaſſung, ſich dieſes Wahlergebnis beſonders ſcharf in das
Gedächtnis einzuprägen. Nach den vorläufigen Berechnungen
dürften die Volkspartei und die Landwirtſchaftspartei im neuen
Landtag je zehn Sitze erhalten ſtatt bisher elf. Die Sozialdemo=
kraten
haben von ihren fünf Sitzen zwei an die Kommuniſten ab=
geben
müſſen, die damit zum erſten Male in den Landtag ein=
ziehen
. Die großlitauiſchen Parteien haben einen Gewinn von
zwei Sitzen zu verzeichnen, bleiben aber auch mit vier Sitzen für
die Entſcheidungen des Landtages bedeutungslos..

Litauiſcher Miniſterpräſident Prof. Woldemaras.
Das vom deutſchen Volkskörper widerrechtlich abgetrennte
Memelland hat am vergangenen Wahltag ein erneutes Bekennt=
nis
zum Deutſchtum abgelegt. Die Regierung des benachbarten
Litauen und der Miniſterpräſident Prof. Woldemaras müſſen
endlich einſehen, daß das Memelgebiet gut deutſch bleiben will.
Das Reichsbanner gegen Hindenburg.
* Berlin, 1. Sept. (Priv.=Tel.)
Der Bundesvorſtand des Reichsbanners veröffentlicht eine mehr als
eigenartige Kundgebung zum 80. Geburtstage des Reichspräſidenten.
Er behauptet, daß die rechtsgerichteten Verbände diesmal den Geburts=
tag
zum Anlaß nehmen wollten, um eine ſchwarz=weiß=rote Propaganda
zu treiben. Das Reichsbonner würde ſich an dieſen Veranſtaltungen
nicht beteiligen, entſprechend der Einſtellung des Reichspräſidenten von
Hindenburg, der kein Freund von öffentlichem Auftreten iſt. Der Vor=
ſtand
werde jedoch nicht verſäumen, dem Reichspräſidentan die gebührende
Ehrung in geeigneter Form zu erweiſen. Auch bei dieſer Gelegenheit
zeigt ſich eben wieder, daß das Reichsbanner eine rein ſozialdemokra=
tiſche
Gründung iſt, und ſelbſt heute noch die Wahl des Feldmarſchalls
von Hindenburg zum Reichspräſidenten als eine Niederlagg empfindet.
Schon als der neue Reichspräſident eingeholt wurde, hielt ſich das
Reichsbanner zurück. Jetzt will es auch bei dem Geburtstag draußen
verbleiben. Selbſt ſozialdemokratiſchen Blättern geht dieſer Beſchluß
zu weſik. Die Voſf. Ztg. hält ihn für bedauerlich. Er iſt auch vom
Standpunkte des Reichsbanners aus taktiſch unklug, denn hier war
einmal eine Gelegenheit, wo die ſchwarz=rot=goldene Fahne gezeigt wer=
den
konnte, und das Reichsbanner wird ſich nachher nicht wundern dür=
fen
, wenn in Feſtſtellungen ausländiſcher Blätter zu leſen iſt, daß beim
Geburtstag des Reichspräſidenten nur ſchwarz=weiß=rote Fahnen in
Deutſchland zu ſehen waren.

Warſchau, 1. September.
Die polniſche Telegraphenagentur erfährt von zuſtändiger
polniſcher Seite, daß die Verordnung über das Inkrafttreten der
polniſchen Höchſtzölle keineswegs die Grundzüge der polniſchen
Handelspolitik ändere und auch gegen keinen Staat beſonders
gerichtet ſei. Die Waren, die im Maximaltarif von Sonderzöllen
belaſtet werden, gehören nicht zur Reihe deutſcher Exportwaren.
Uebrigens ſei der Termin von vier Monaten ſpät genug, um den
intereſſierten. Staaten zu geſtatten, die Handelsbeziehungen zu
Polen zu ändern und alle Ausnahmeverfügungen aufzuheben,
die ausſchließlich gegen polniſche Waren gerichtet ſind.
Zu den Ausführungen der Polniſchen Telegraphenagentur
in der Frage der polniſchen Maximalzölle verlautet halbamtlich:
Der Hinweis auf die Verordnung vom 22. November 1924 iſt
nicht geeignet, die Auffaſſung zu widerlegen, daß die neue pol=
niſche
Verordnung über die Marimalzölle hauptſächlich gegen
Deutſchland gerichtet iſt, denn bereits gegen die Verordnung von
1924 iſt von deutſcher Seite mit Erfolg Einſpruch erhoben wor=
den
. Auch die ausländiſche Preſſe ſieht die Verordnung über die
Maximalzölle als gegen Deutſchland gerichtet an. So ſchreibt
der Warſchauer Robotnik vom 28. Auguſt, der ſtets für den
Abſchluß eines Handelsvertrages zwiſchen Deutſchland und
Polen eingetreten iſt, es ſei für niemand ein Geheimnis, daß die
neuen Zölle ſich vor allem gegen Deutſchland richteten, und die
gleiche Auffaſſung findet ſich in der Times‟. Die Haltung
Deutſchlands, das auf den Abſchluß eines Handelsvertrages mit
Polen hinarbeitet, dürfte ſich auch durch die neue polniſche Ver=
ordnung
nicht ändern. Auf der anderen Seite wäre es eine
Täuſchung auf polniſcher Seite, wenn man glaubt, daß Deutſch=
land
ſich durch dieſe Verordnung zu beſonderen Konzeſſionen
bewegen ließe und Zugeſtändniſſe für ihre Wiederaufhebung
machen würde. Sollten ſich aus dieſem Schritte Polens ſpäter=
hin
Erſchwerungen für den wirtſchaftlichen Austauſch zwiſchen
den beiden Ländern ergeben, ſo muß ſchon jetzt feſtgeſtellt wer=
den
, daß die Schuld daran nicht auf deutſcher Seite liegt.
* Die polniſche Regierung hat auf die Angriffe der deut=
ſchen
Preſſe und wohl auch auf die Vorſtellungen der deutſchen
Regierung hin ſich veranlaßt geſehen, einen neuen offiziöſen
Kommentar zu ihrem Beſchluß über die Kampfzölle herauszu=
geben
. Sie behauptet, daß die Verordnung lediglich die Aus=
führung
einer früheren Verordnung aus dem Jahre 1924 dar=
ſtelle
, alſo keineswegs ein Novum bedeute und auch die Richt=
linien
der polniſchen Handelspolitik nicht verändere. Sie will
auch feſtſtellen, daß die Verordnung ſich nicht gegen beſtimmte
Länder richte. In dem Schlußſatz der Erklärung tritt aber der
Pferdefuß in aller Deutlichkeit hervor, indem geſagt wird, daß
die Friſt von vier Monaten bis zum Inkrafttreten der Verord=
nung
den beteiligten Staaten die Regelung ihrer Wirtſchafts=
beziehungen
zu Polen ermögliche. Das iſt nicht mißzuverſtehen,
denn es heißt, Deutſchland muß innerhalb dieſer Friſt einen
Vertrag mit Polen ſchließen, wenn es nicht unter die Beſtim=
mungen
des Handelsvertrages fallen will. Im bürgerlichen
Leben nennt man nun ſo etwas eben Erpreſſung und es iſt be=
greiflich
, wenn unter dieſen Umſtänden die deutſche Regierung
die in Ausſicht genommenen Verhandlungen mit Polen ſtor=
nierte
. Der Reichsaußenminiſter wird in Genf der polniſchen
Delegation aus der Auffaſſung Deutſchlands über derartige
Methoden kein Hehl machen. Die Polen ſollten im Laufe des
Zollkrieges gemerkt haben, daß ſie am kürzeren Arm des Hebels
ſitzen. Selbſwerſtändlich wird Deutſchland mit Gegenmaßregeln
antworten müſſen und das Ende wird ſein, daß der Zollkrieg
noch eine Verſchärfung erfährt. Vorläufig wird man allerdings
annehmen können, daß es in Genf der perſönlichen Ausſprache
der Miniſter gelingt, die Mißverſtändniſſe zu beſeitigen.
Der deutſche Handel in Marokko.
Paris, 1. Sept.
Der Petit Pariſien veröffentlich eine, anſcheinend vom Quai
d’Orſay ſtammende Notiz über die Aenderung im den Handelsbeziehun=
gen
zwiſchen Deutſchland und dem franzöſiſchen Protektoratsgebiet
Marokko. Darin wird angekündigt, daß der Sultan heute das amtliche
Dekret über die künftige Zollregelung veröffentlichen wird. In der
Begründung, die für die Neuregelung gegeben wird, iſt ausgeführt, die
franzöſiſche Regierung ſei der Meinung geweſen, daß nach Beginn der
verſöhnlichen Politik mit Deutſchland die Ausnahmebehandlung deut=
ſcher
Waren in Marokko nicht mehr weiter beibehalten werden konnte.
Allerdings ſeien, und zwar auf Drängen der Protektoratsregierung,
Deutſchland nur ausgeſprochen wirtſchaftliche Zugeſtändniſſe gemacht
worden, d. h. Marokko ſei einzig und allein für deutſche Waren und
deutſche Schiffe wieder geöfſnet. Alle übrigen Abſchließungsbeſtimmun=
gen
werden nach wie vor beibehalten.

uceh, ſpricht von tauſend Belangloſigkeiten. Vor dem Café
ha das die Fähnchen aller Nationen zeigt und wo die
uren über den Völkerbund ſich in gleichem Maße mehren,
We Achtung vor ihm dahinſchwindet treffen ſich die Her=
Mon der Weltpreſſe, Sie ſind ſo ziemlich vollzählig zur
Wo ſollten ſie auch anders hin? Genf iſt nie eine Amü=
T=geweſen. Die hieſigen Frauen ſind ſtrenge Betſchweſtern,
Den, der Geiſt Calvins noch heftig rumort Stelldicheine mit
1FKolden gleichen frommen Betſtunden, die man lieber zu
aShält".
u. das politiſche Getändel mit jenem anderen weiblichen
Das manche Madame la Lique nennen, iſt allen en=
geworden
. Que voules rous? Wenn eine alternde Frau
dem Charme ihrer Jugend noch jegliches Raison détre,
Zemperament, jeden Witz verliert wer fühlt ſich dann
N angezogen. Vielleicht einige Liebhaber von Antiqui=
Lange weiße Fäden ziehen durch die herbſtlich feuchte
Arfangen ſich in den kleinen Fähnchen der 55 Nationen,
Idem Café=Eingang hängen, und umgeben dieſes bunte
mit einem zarten krauſen Netz, das von einer unſicht=
Farze gewebt zu ſein ſcheint. Im Weſten, hinter den
echen geht die Sonne milde lächelnd unter. In der
Meift traurig und langtönend eine irgendwohin enteilende
Mbe. Es fröſtelt ſchon merklich. Altweiberſommer, Alt=
iommer

*Goethe=Feier in Kaſſel.
Des neuen Intendanten Ernſt Legal erſte Tat iſt eine Darbie=
Staatstheaters zu Goethes Geburtstag zu verzeichnen; zwei
Amen des Dichters wurden in neuer Inſzenierung aufgeführt:
gwiſter im gedämpften Kammerſpielton, der dieſem
mmatiſchen Einakter zukommt und der neuen Naiven, Tilde
iiegenheit gab, mit durchſeeltem Spiel und in Klang und
ITzaubernder Sprache die Marianne höchſt wirkſam zu ver=
SIe Mitſchuldigen in burlesker Form als inter=
Seuch, den in dieſem Frühwerk enthaltenen Bruch durch
Sag betonte Komik zu überbrücken, was für die Dauer des
Nrchgeſpielten Dreiakte,s zwar mit entſchiedener Publikums=
Artang, ohne jedoch des Finales unvermeidliche Ernüchterung
I konnen. Gleichwohl durfte der Abend in ſeiner Geſamtheit
Huer Erfolg des Regiſſeurs und Intendantm Ernſt Legal
W. S.
lEeuen Wirkungsſtätte gebucht werden.

Bühnenchronik.

Badiſches Landestheater Karlsruhe. Inten=
dant
Dr. Waag hat für das Badiſche Landestheater Bernhard
Blumés Schauſpiel Treibjagd zur Uraufführung erwor=
ben
. Dieſe Uraufführung findet gemeinſam mit dem Deutſchen
Schauſpielhaus in Hamburg ſtatt. Das Stück dürfte vermutlich
einer der ſtärkſten Eindrücke der kommenden Spielzeit werden.

Hochſchulnachrichten.
Hk. Berufung. Wie wir hören, hat Prof. Dr. theol. et phil.
Johann Steffes an der Univerſität Nymegen Holland) den
an ihn ergangenen Ruf zur U=bernahme des Lehrſtuhls für allgemeine
Religionsgeſchichte und vergleichende Religionswiſſenſchaft in der katho=
liſch
=theologiſchen Fakultät der Univerſität Münſter i. W. als Nach=
folger
von Prof. F. Dölger angenommen und bereits ſeine Ernennung
zum Ordinarius in Münſter erhalten.
Hk. Berufung. Aus Bonn wird uns berichtet: Der erſte
Aſſiſtent am kunſthiſtoriſchen Inſtitut der Univerſität Bonn Dr. phil.
Joſef Busley iſt vom 10. Oktober 1927 ab zum Dezernenten für
Kunſt= und Denkmalpflege der Rheinprovinz bei der Landesverwaltung
in Düſſeldorf berufen worden Busleys Sondergebiet iſt mittel=
alterliche
, kirchl. Architektur, insbeſondere karoling. Architektur. Busley
ſtudierte in Bonn, Freiburg, Greifswald, Florenz und Rom, beſonders
unter P. Clemen, W. Vöge Semrau und Firmenich=Richartz. Seit
dem Winterſemeſter 1921/22 iſt Dr. Busley erſter Aſſiſtent am Bonner
Kunſthiſtoriſchem Inſtitut bei Prof. P. Clemen. Bei der Jahrtauſend=
ausſtellung
in Köln war er mit dem Ausbau der Abteilung Kirchenkunſt
und Kultur des Mittelaltens beauftragt.
Hk. Aus Würzburg ſchreibt man uns: Für das Fach der
Dogmatik habilitierte ſich in der theologiſchen Fakultät der Univerſität
Würzburg Dr. theol. Johann Baptiſt Walz mit einer Schrift
Die Fürbitte der Heiligen. Der aus Reundorf bei Bamberg gebürtige
Theologe widmete ſich dem Studium der Theologie, Philoſophie und
Naturwiſſenſchaften in Würzburg, Freiburg i. Br., Bonn, Münſter und
München und erwarb 1922 in Würzburg den Doktorgrad mit der
Diſſertation Die Sichtbarkeit der Kirche‟. Sein Spezialarbeitsgebiet
iſt Dogmatik und Apologetik.
*Oeutſch=Südweſi.
Im Safari=Verlag, Berlin W 35, erſchien ein neues Buch über
Deutſch=Südweſt: Du meine Heimat Deutſch=Südweſt. Ein
afrikaniſches Farmerleben von Bernhard Voigt. Ein ganz
prächtiges Buch, ein mannhaftes Bekenntnis zu treudeutſcher Art! Der
Verfaſſer, der ſeine beſten Jahre in Deutſch=Südweſtafrika zugebracht
hat, hat hier, wie er im Vorwort ſagt, die übermächtig gewordene Sehn=
ſucht
nach dem Sonnenlande, nach den afrikaniſchen Heimat, von ſeinem

Herzen geſchrieben. Er ſchildert uns, durchdrungen von heißer Liebe zu
dem verlorenen Schutzgebiete, die wechſelvollen Schickſale eines deutſchen
Anſiedlers, der ſich in zäher Arbeit aus einer ganz unberührten Wildnis
einen wertvollen und vielſeitigen Wirtſchaftsbetrieb ſchuf, und errichtet
ein unvergängliches Denkmal deutſchen Fleißes, jede Seite ſeines Buches
faſt iſt eine Widerlegung der engliſchen Lüge von der angeblichen Un=
fähigkeit
der Deutſchen zur Koloniſation, wenn es überhaupt einer ſol=
chen
Widerlegung noch bedarf. Mit tauſend Schmerzen, Opfern und
Mühen wurde in den Aufgaben und im Kampfe ganz vore aus dem
Wüſtenſande ein blühendes deutſches Neuland hervor=
gezaubert
, das einen ruhigen und glänzenden Aufſtieg verſprach. Keine
noch ſo harten Rückſchläge konnten die eiſerne Tatkraft der Farmer er=
ſchüttern
, nach dem Hereroaufſtande, der wie ein Blitz aus heiterem
Himmel die junge Kolonie traf, wurde das Zerſtörte wieder aufgerichtet
und Schritt um Schritt vorwärts= und durchgerungen. Kurz vor Aus=
bruch
des Weltkrieges, Pfingſten 1914, fand in der Landeshauptſtadt die
erſte Landesausſtellung ſtatt, die einen Ueberblick über dreißig Jahre
ehrenvollſter und erfolgreichſter deutſcher Arbeit in fremden Landen gab.
Dann kam das Unfaßliche, das kaum Glaubhafte: Deutſchland am
Boden, entwaffnet, die Engländer im Lande, Schmach auf Schmach, eine
kaum noch zu überbietende Hetze gegen alles Deutſche, eine brutale
Rückſichtsloſigkeit bei den vielen Ausweiſungen, wie ſie nur em Eng=
länder
erſinnen kann, und alle Schilderungen dieſer Zeit ſind wahre
Begebenheiten, ein Dokument der Schande für die Sieger ein Ehren=
ſchild
für die Unterjochten. Aber trotz Not und Tod verlieren ſie den
Glauben an die neue Heimat nicht, der ſie einmal die Treue gelobt
haben. So ſtark wie ihr Glaube an die neue Heimat, die ihnen wider
alles Recht entriſſen wurde, ſoll auch der unſrige ſein. Dieſes mit ſoviel
Gut und Blut erkaufte, in heldenhaftem Kampfe zuſammengeſchweißte,
auf dem Amboß der Treue erhärtete Deutſchtum wird nicht aus=
gerottet
werden, ſelbſt wenn die Fremdherrſchaft noch einige Jahre
dauern ſollte! Seien wir, die jetzige, mehr noch die kommende Gene=
ation
ſtets der Worte eingedenk, die P. Warnecke den Vertriebenen ge=
widmet
hat und die dem letzten Kapitel vorangeſtellt ſind als ein Appell
an jeden Deutſchen, der weiß, was es heißt: Nur der erwirbt ſich
Freiheit wie das Leben, der täglich ſie erobern muß‟. Dieſe Worte,
jedem Deutſchen mit Flammenſchrift ins Herz geſchrieben, lauten:
Auf ihren Farmen, in ihnen Städten
War deutſches Weſen, war deutſche Zucht,
Und weit über Länder und Meere
Tragen ſie unſeres Namens Ehre.
Und nun? Von Haus und Hof gejagt,
Vom Haß der Feinde verfolgt und zernagt,
Kehren ſie heim mit leerer Hand,
Oder ſie dienen im fremden Land,
Die einſt Herren auf eigener Scholle,
Dienen, mit Gram im Herzen und Grolle.
Die in Leiden ſo zu Dir kamen,
Vaterland, mag auch ihre Namen
Keiner vermelden,
Ob auch niemand von ihnen ſpricht,
Vergiß ſie nicht!
Vaterland, auch ſie waren Helden!

[ ][  ][ ]

s wirklich gut.
29.50, 22.50,

Seite 4

Freitag, den 2. September 1927

Nummer 2e4

Das Ergebnis
der Reichswohnungszählung.
Der tatſächliche Wohnungsbedarf noch nicht
endgültig ermittelt.
Berlin, 1. September.
Das Statiſtiſche Reichsamt veröffentlicht das vorläufige Er=
gebnis
der Wohnungszählung vom 16. Mai 1927. In die Zäh=
lung
ſind ſämtliche Gemeinden mit über 5000 Einwohnern und
eine große Anzahl kleinerer Gemeinden, insgeſamt 686 v. H.
der geſamten Reichsbevölkerung einbezogen worden. Beſonderes
Augenmerk wurde dabei darauf gerichtet, die in einer Wohnung
zuſammenlebenden Haushaltungen und Familien zu erfaſſen,
um Anhaltspunkte für die Beurteilung des Bedarfes an Woh=
nungen
zu gewinnen. Die Zahl dieſer ſogenannten zweiten und
weiteren Haushaltungen beträgt in den Gemeinden mit über
5000 Einwohnern 591 000 oder 64 b. H. ſämtlicher Haushal=
tungen
. Am ſtärkſten tritt dieſe Erſcheinung in den Großſtädten
hervor. Hinzu kommen noch diejenigen Fälle des Zuſammen=
wohnens
, in denen weder eigene Hauswirtſchaft noch eigene
Wohnung vorliegt, das ſind z. B. Fälle, in denen ein junges
Ehepaar zu den Eltern des eines Teiles gezogen iſt. Die Zahl
dieſer ſogenannten weiteren Familien iſt zwar erheblich gerin=
ger
, umfaßt aber immerhin in den Gemeinden mit über 5000
Einwohnern rund 185000 Fälle. Im Gegenſatz zu den zweiten
und weiteren Haushaltungen iſt der Anteil der weiteren Fami=
lien
in den Kleinſtädten etwas höher als in den Großſtädten.
Insgeſamt ſind in den Gemeinden mit über 5000 Einwohnern,
d. h. für mehr als die Hälfte der Reichsbevölkerung, auf je 100
Wohnungen feſtgeſtellt worden. In den Gemeinden mit unter

5000 Einwohnern liegen die Verhältniſſe im allgemeinen bedeu=
tend
günſtiger. Erfahrungsgemäß wird jedoch nicht von jeder
Haushaltung und Familie ohne ſelbſtändige Wohnung wirklich
eine Wohnung beanſprucht. Für die Abſchätzung des tatſächlichen
Wohnungsbedarfes werden weitere Feſtſtellungen nähere An=
haltspunkte
ergeben.
Der engliſche Ozeanflug.
Keine Nachricht von den Fliegern.
Während in London im Staate Ontario, die ſchon einmal
geſtarteten Flieger Tully und Riedcalfe mit ihrem John Car=
ling
erneut aufgeſtiegen ſind, um den Ozeai zu überqueren, iſt
man von dem Flugzeug St. Raphael bisher ohne jede
Nachricht in England und auch in den Vereinigten Staaten. Man
fürchtet, daß den Fliegern ein Unglück zugeſtoßen iſt. Das Letzte,
was man von ihnen gehört hat, war ihre Mitteilung, daß ſie
Irland verlaſſen haben. Auffällig iſt, daß, obwohl die Flieger
einen Sendeapparat an Bord haben, ſie keinerlei Zeichen geben.
In Fachkreiſen wird vermutet, daß plötzlich auftretende Stürme
ſie vielleicht von ihrem Kurs abgebracht haben, ſo daß ihr Nicht=
eintreffen
in Amerika erklärlich wäre. Die vorliegenden Wetter=
berichte
lauten wenig günſtig: Regen, Nebel, heftige Winde, zum
Teil ſtarke Stürme. Die Deutſche Seewarte in Hamburg erklärt bleib des Flugzeuges St. Raphael und ſeiner drei Iſteum
ſogar, daß auch jetzt noch das Wetter für eine Ueberquerung des
Ozeans vom Oſten nach dem Weſten ſehr ungünſtig ſei. Daß man
anfängt, ſich um das Schickſal der Flieger und ihrer drei Paſſa=
giere
Sorge zu machen, beweiſen die vielen einlaufenden Mel=
dungen
, die immer wieder berichten, daß man über das Schickſal
Wohnungen 89 Haushaltungen und Familien ohne ſelbſtändige der Flieger nicht das Geringſte wiſſe. Das kanadiſche Luft= hätte er um Mittag mitteleuropäiſcher Zeit in St. John a- ffuſ=
fahrtminiſterium
hat alle drahtloſen Stationen an der atlan=

tiſchen Küſte angewieſen, Ausſchau nach den britiſchen 29
fliegern zu halten und alle Schiffe über den Stand der Fr’=
zu
unterrichten. Auf dem Flugplatz von Ottawa ſind alle! 4
bereitungen für den Empfang der Flieger getroffen, diu g
bereits ſeit 9 Uhr (mitteleuropäiſcher Zeit) erwartet. Voag
Race werden ziemlich dichte Nebel gemeldet, ebenſo vonich
ren Teilen der Oſtküſte. Auf dem Flugplatz ſind große Scheſo
werfer aufgeſtellt worden und von einer beſtimmten Zeit aDr. ſ=
den
Leuchtraketen abgeſchoſſen, um den Fliegern die Orienttag
zu erleichtern. Der Prinz von Wales und Prinz Geora Inn
die Abſicht ausgeſprochen, im Falle eines günſtigen Verlaugiugg
Fluges die britiſchen Flieger in Ottawa zu begrüßen.

Nach Meldungen aus St. Jones (Kanada) war dass im
zeug St. Raphael um 10.30 Uhr amerikaniſcher Zeit nocch
über Neufundland geſichtet worden, obwohl es nach 27ſtüimt
Fluge von der iriſchen Küſte, alſo gegen 8 Uhr früh, eime
wurde. Man befürchtet, daß das Flugzeug verloren gegameſtt,
falls es nicht unterwegs ſeinen Kurs geändert haben ſollte=
Die engliſchen Flieger überfällig.
Um 18.30 Uhr lagen noch keine Nachrichten über deei ſEe=
vor
. Nach Meldungen aus Neufundland, Kanada und dertfri=
einigten
Staaten iſt dort ein Flugzeug nirgends geſichtet womn.
Oberſt Minchin hatte vor dem Verlaſſen des Flugplatzes IIwyn
erklärt, er gedenke Ottawa in 36 Stunden zu erreichen. Qndck
fundland eintreffen müſſen.

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[ ][  ][ ]

Freitag, den 2. September 1927

Seite 3

ſammer 243

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſiadt, 2. September.
indwirtſchaftliche Maſchinen und Geräte
auf der Landesausſiellung.
r.D. Die landwirtſchaftliche Maſchineninduſtrie ſtellt in außer=
Sh großem Umfang landwirtſchaftliche Maſchinen und Geräte
9t auf der großen Landesausſtellung aus, die bekanntlich vom
ſo September in Darmſtadt abgehalten wird. Es iſt hierdurch jedem
ſtGelegenheit geboten, die Maſchinen eingehend zu beſichtigen
in einander zu vergleichen. Auch werden eine größere Anzahl
yrſchinen und Geräten im Gebrauch praktiſch vorgeführt. Die
uenabteilung umfaßt alle Arten von Maſchinen zur Bodenbe=
mg
. zur Saat und Ernte, Dreſchmaſchinen, Saatreinſigungs=
arn
, Kraft= und Kraftübertragungsmaſchinen, Zugmaſchinen,
ortmittel, hauswirtſchaftliche Maſchinen uſw. Beſonders inter=
därfte
der Elektrohof werden, ein völlig elektriſch eingerichteter
ſſaFtshof, der die vielſeitige Verwendungsmöglichkeit der Elektrizi=
waus
und Hof zeigt. In entſprechender Weiſe will die Gas=
ſürig
die Verwendungsmöglichkeiten des Gaſes für Koch=, Heiz=
te
reuchtungszwecke veranſchaulichen.
ir ſind überzeugt, daß nicht nur die Landwirte, ſondern auch alle
in Beſucher der Ausſtellung von den Fortſchritten auf dom Ge=
Techniſierung der Landwirtſchaft überraſcht ſein werden.
Erledigte Stelle. Die Stelle des Amtsvorſtandes des Forſt=
Babenhauſen kommt am 1. Oktober Ifd. Js zur Erledi=
Meldungen an das Miniſterium der Finanzen, Abteilung II.
es Meldetermins am 15. September 1927.
trſſiſches Landestheater. Johanna Blum von der Staatlichen
ſpalſchule Berlin und Elſa Knott von der Schauſpielſchule
uc a. M., die beide mit außergewöhnlichem Erfolg in den Schluß=
uigen
der betreffenden Schulen auftraten, wurden von General=
n
Ebert an das Heſſiſche Landestheater verpflichtet.
u. Akademie=Konzerte. Kammerſänger Paul Bender=München,
Sezember im Rahmen der Akademie=Konzerte auftritt ( Arien=
eter
=Abend), iſt dem Darmſtädter Publikum kein Fremder mehr.
lteende im Richard Wagner=Verein und ſein Auftreten als Osmin
läeſigen Oper vor dem Kriege ſind hier unvergeſſen. Bender
e erſt Medizin und nahm daneben Geſangsunterricht bei Luiſe
M Baptiſt Hoffmann. Von 19001903 am Stadttheater in Bres=
ſeit 1903 eine Zierde der Müinchener Oper; ſeit 1902 in Bay=
äieg
, unternahm er 1922 eine Tournee nach Amerika, die ihm die
Erfolge als Darſteller wie als Sänger, als Liederinterpret
ragiſcher und komiſcher Bühnenſänger brachte. Sein Wieder=
ei
in Darmſtadt wird ſicher allſeits mit großer Freude begrüßt
rpheum. Heute Beginn der Spielzeit 1927/28. Zu dem
r 1. Gaſtſpieltag der ruſſiſchen Balalaika=Konzert= Ge=
haft
unter Leitung von Dr. E. Swerkoff ſei noch erwvähnt,
eſt. Wköpfige Künſtlerſchar zuletzt auf ihrer ſpaniſchen Tournee
nit größtem Beifall aufgenommen wurde. Dr. Swerkoff, der
irlaika=Orcheſter ſchon vor acht Jahren gwindete, hat es auch
=faanden, durch Hinzufügung eines ruſſiſchen Männerchors, ver=
ttden
wunderſchömn ruſſiſchen Nationaltänzen, ein Programm
tener Vielſeitigkeit zuſammenzuſtellen. Die Darbietungen über=
a
Vielſeitigkeit und künſtleriſchem Können alles bisher Gebotene
At. Das Gaſtſpiel währt nur heute und morgen und
icht verlängert. Karten für 13 Mark im Vorverkauf bei
hrl (Rheinſtraße 14) und im Verkehrsbureau, woſelbſt auch die
ir den Liederabend Erik Wirl (Sonntag, den 4. Sept.) er=
ſrrd
. (Siehe heutige Anzeige.)
Wartrag Wilhelm Stählin. Der Bundesleiter des Bundes deut=
hu
endvereine, der bekannte Schriftſteller der Jugendbewegung
r Stählin=Münſter, wird am Montag, den 5. September, 8 Uhr
m Darmſtadt in der Johanneskirche ſprechen. Das Thema
Aebensformen‟. Der Eintritt iſt frei; eine Sammlung
chng der Unkoſten wird am Ausgang erhoben. Die Mit=
her
der evangeliſchen Jugendgemeinſchaft ſind
n Vortrag herzlich eingeladen.
Alt=Darmſtadt, Vereinigung für Ortsgeſchichte und Heimatkunde.
. Gang nach den Heinengräbern bei Roßdorf unter Führung
m Lehrer Koch. Treffpunkt halb 3 Uhr am Botaniſchen Garten.
BBähnenvolksbund. Die heutige Anzeige gibt unſere erſten Vor=
n
bekannt: Meiſterſinger und Triſtan und Jſolde‟. Wir
eſte Mietplätze, und alle Platzarten des Großen wie Kleinen
hnnen in unſerer Geſchäftsſtelle jetzt noch eingezeichnet wer=
Va neue Spielplan bietet Gewähr für ſorgfältige Auswahl der
B Vorſtellungen.

Verleihung der Thüringer Staatsmedaille
an den Flieger Nehring.
Dem Flieger Johannes Nehring von der Abademiſchen
Fliegergruppe in Darmſtadt wurde für ſeine ausgezeichneten
Leiſtungen bei dem letzten Segelflugwettbewerb auf der Waſſer=
uppe
die Thüringiſche Staatsmedaille für hervorragende ſport=
liche
Leiſtungen verliehen. Nehring erwarb mit einem Fernflug
von der Waſſerkuppe nach Berka den Streckenpreis der Rhön=
Segelflugwettbewerbe.

Zum Krähbergrennen
des Heſſiſchen Automobil=Clubs
am 4. September 1927.
Wie wir hören, hat der Nennungsſchluß zum Krähbergronen am
Sonntag, den 4. September, ein ganz vorzügliches Ergebnis gezeitigt,
werden doch am Rennen nicht weniger wie 45 Wagen teilnehmen, und
zur Sternfahrt nach Erbach ſind bereits 40 Wagen gemeldet. Die Ab=
nahmo
der Wagen erfolgt im hiſtoriſchen Erbacher Schloßhofe am Sams=
tag
, den 3. September, nachmittags von 47 Uhr. Gleichzeitig werden
die aus den verſchiedenſten deutſchen Gauen geſtarteten Sternfahrer in
Erbach erwartet. Es ſteht alſo ein überaus reges automobilſportliches
Treiben in dim idhlliſchen Odenwaldſtädtchen bevor. Abends 7.30 Uhr
verſammeln ſich alle Fahrer zu einem vom Heſſiſchen Automobilklub
veranſtalteten Begrüßungsabend im Hotel Schützenhof in Erbach.
Der Start zum Krähbergrennen iſt auf Sonntag, vormittags 7 Uhr,
feſtgelegt, und empfiehlt es ſich für Zuſchauer, in Anbtracht des zu er=
wartenden
Maſſenandranges rechtzeitig ſich zur Rennſtrecke zu begeben.
Da ſo hervorragende und bekannte Größen des Automobilſports wie
Heuſſer, Kimpel, Kappler, Cleer, Gräfin Einſiedel, Frau Merck, Walter
Oeſtreicher Birck u. v. a. am Start erſcheinen werden, ſteht ein erſt=
klaſſiger
Sport in ſichever Ausſicht, und iſt zu hoffen, daß den rührigen
Bemühungen des Heſſiſchen Automobil=Clubs ein voller Erfolg beſchie=
den
ſein möge.

St. Aus dem Diakoniſſenhaus Eliſabethenſtift ergeht die herzliche
Bitte an die Darmſtädter Bevölkerung, bei der demnächſt zu enhebenden
Hauskollekte für das Stift zu zeigen, daß man ſeine Liebesarbeit
in unſerer Stadt würdigt: die Behütung der Kleinen und Kleinſton in
Krippe und Kleinkinderſchulen die Erziehungsarbeit der Eliſabethen=
ſchule
, der Marthahaus= und Tabeaſchule, der Fürſorgearbeit der Zu=
flucht
leider fehlen immer noch beträchtliche Mittel, um das neue
Zufluchtsh=im Erbacher Straße 57 inſtand zu ſetzen , ſodann die Ver=
pflegung
der Kranken wie viele teuere Menſchenleben werden doch
erhalten mit Gottes Hilfe durch das Zuſammenwirken von Aerzten und
Schweſtern ferner die Verſorgung von über 80 Alten und Siechen
in den verſchiedenen Damenheimen, zumeiſt Kleinrentnerinnen Und
daß in unſerer Stadt 15 Gemeindeſchweſtern und mehrere Gehilfinnen
den Aermſten unter den Armen dienen, darf auch geſagt werden. Die
Finanzen des Stiftes ſtehen ſo, daß wir ſehr auf tatkräftige Hilfe an=
gewieſen
ſind.
Wanderklub Falke 1916 Darmſtadt. Der Kranz der größeren
Wanderungen, an denen das Wanderjahr 1927 ſehr reich war, wird mit
ciner Speſſartwanderung am kommenden Sonntag geſchloſſen.
6 Uhr 10 Min. vormittags ab Hauptbahnhof nach Aſchaffenburg fah=
rend
, werden wir nach Beſichtigung Aſchaffenburgs und ſeiner Sehens=
würdigkeiten
über Schweinheim-Bad SodenthalHohe WarteSchloß
MeſpelbrunnDreimärker nach Klein=Wallſtadt wandern. Dort werden
wir dieſe Wanderung, die an ſich ſehr dankbar und im Gegenſatz zu den
vorangegangenen ſehr billig iſt, beenden. Es iſt Ruckſackverpflegung
vorgeſehen.
Ww. Der tägliche Unfall. Ein an ſich noch harmlos verlaufener
Straßenunfall, der jedoch infolge Unvorſichtigkeit des einen Teils ſchlim=
mer
hätte ausgehen können, ereignete ſich geſtern nachmittag 5.15 Uhr
an der Ecke Grafen= und Rheinſtraße. Ein Motorradfahrer und eine
Radfahrerin ſtießen zuſammen, wobei das Vorderrad des Fahrrades
vollſtändig verbogen wurde. Die Schuld ſoll die Radfahrerin treffen,
da ſie, ſtatt auszuweichen, direkt auf das Motorrad auffuhr.
Kraftpoſt. Infolge Inſtandſetzung eines Teils der Hauptſtraße
von Leeheim wird die Kraftpoſt DarmſtadtOppenheim für die Dauer
der Inſtandſetzungsarbeiten von Wolfskehlen aus über Goddelau Er=
felden
-Leeheim umgeleitet werden. Die Abſahrtszeiten in Darmſtadt,
Griesheim und Wolfskehlen werden für die Dauer der Umfahrt um
20 Minuten verſchoben.

2 Ausstellungen
Juni September, 10-19 Uhr (0073a
Landesmuseum Mathildenhöhe

Stadtverordnetenberſammlung.
p. Die Sitzung wird um 5 Uhr 10 Minuten von Bürgermeiſten
Mueller eröffnet. Es iſt die erſte Arbeitsſitzung in dieſen Räumen.
Der Vorſitzende drückt die beſten Wünſche für eine baldige Geneſung des
Oberbürgermeiſters aus. Er gedenkt weiter des Landestheaters, deſſen
Eröffnung man mit Spannung entgegenſehe. Ein gutes Arbeitspro=
gramm
laſſe einen günſtigen Erfolg erwarten. Das Publikum müſſe
das Theater unterſtützen.
1. Ferngasverſorgung Pfungſtadt. Mit der Gemeinde Pfungſtadt
iſt ein Vertrag abgeſchloſſen worden, deſſen Entwurf vorliegt. Der Ab=
ſchluß
erfolgt durch die Kommunale Gasverſorgungsgeſellſchaft (vorerſt
durch die Stadt Darmſtadt vertreten) mit der Stadt Pfungſtadt. Weiter
handelt es ſich um Aufnahme der auf 275 000 Mark veranſchlagten Mit=
tel
, Ausführung der erforderlichen Nohrverlegungsarbeiten nach vor=
liegenden
Voranſchlägen und Projektunterlagen. Die Führung der
Kaſſen= und Rechnungsgeſchäfte geſchieht vorerſt durch die Kaſſe der
Städtiſchen Betriebe. Zuſtimmung erfolgt ohne Debatte.
2. Einrichtung einer Benzolreinigungsanlage und einer Teerent=
wäſſerungsanlage
im Gaswerk. Dieſe Anlagen bieten außerordentliche
Vorteile für die Gewinnung von Benzol und Teer. Die Anlagen be=
dingen
25 000 Mk. an Mitteln, die mit 10 000 Mk. aus Werkerhaltungs=
rücklagen
und mit 15 000 Mk. aus Anlagevermögen beſtritten werden
ſollen. Zuſtimmung und Bewilligung wird ausgeſprochen.
3. Feſtſetzung von Sondergaspreiſen für Gasraumbeheizungen. Hier
ſoll ab Herbſt mit Werbetätigkeit eingeſetzt werden. Es ſollen für Gas=
ſammelheizungen
und ähnliche Anlagen Gaslieferungsverträge mit
einem Sonderpreis von 8 Pfg. je Kubikmeter Gas abgeſchloſſen werden.
Dies wird genehmigt.
4. Neudruck der Beſtimmungen für die Abgabe von Gas. Die Not=
wendigkeit
eines Neudrucks liegt vor. Die Aenderungen ſind hauptſäch=
lich
formaler Natur oder beziehen ſich auf früher gefaßte Beſchlüſſe.
Dem wird zugeſtimmt
5. Legung einer Gasleitung nach dem Flugplatz. Bereits 1925 war
dieſe Legung angeregt worden behufs Füllung der Ballone, damit dieſe
auch für wiſſenſchaftliche Verſuchsfahrten benüitzt werden können. Die
Füllung und der Start direkt beim Städtiſchen Gaswerk waren nicht gut
möglich. Die Heſſiſche Flugbetriebs=A. G. iſt finanziell nicht in der Lage,
dieſe Koſten zu tragen (8200 Mk. rund). Die Gaszuleitung iſt für das
neue Reſtaurant nutzbar gemacht. Dieſe 8200 Mark ſollen deshalb auf
die Stadtkaſſe übernommen werden. Die Vorlage wird genehmigt.
6. Unterſtützung an die durch Unwetter betroffenen Gemeinden in
Rheinheffen. Dem Vorgang anderer heſſiſcher Städte ſich anſchließend,
will Darmſtadt einen Beitrag geben. Vorgeſchlagen ſind 1000 Mark,
die ohne Debatte bewilligt werden.
7. Einrichtung eines weiteren Ladens im ſtädtiſchen Hauſe Grafen=
ſtraße
30. Dieſelbe (Erdgeſchoß) erfordert einen Koſtenaufwand von
9000 Mark, die bewilligt werden.
8. Aenderung des Bebauungsplans für das Gebiet ſüdlich des Darm=
ſtädter
Friedhofs. Das alte baufällige Schießhaus ſoll niedergelegt und
das freigewordene Gelände mit Einfamilienhäuſern bebaut werden.
Dies bedingt eine Aenderung des beſtehenden Bebauungsplanes. Die
Aenderung des Planes nird genehmigt.
9. Ergänzung verſchiedener Ausſchüfſe und Deputationen. Das Aus=
ſcheiden
des Stadtv. Dr. Kolb macht ſolche nötig. Den Vorſchlägen des
Ausſchuſſes wird zugeſtimmt. Dr. Kolb wird der Krankenhausdeputation
angehören.
10. Mitteilungen:
Bürgermeiſter Mueller ſührt u. a. aus: Der Stadt iſt eine
Erbſchaft (3000 Mark) aus dem Nachlaſſe der Charlotte Simon hier zu=
gefallen
, mit der Auflage, deren Grab zu erhalten. Zugunſtem der
Waſſerbeſchädigten in Sachſen ſind 3000 Mark dorthin abgeführt wor=
den
. Der Entwurf über eine Filialſteuer hat ſeitens des Mini=
ſteriums
Beanſtandungen erfahren, die zumeiſt redaktioneller Natur ſind.
Die Ortsſatzung teird mit den Aenderungen genehmigt. Stadtv. Krug
betont, daß er die Worte des Herrn Bürgermeiſters nicht verſtanden
habe. Auch von andener Seite wird hervorgehoben, daß die Akuſtik
der neuen Räume nicht zweckmäßig zu ſein ſcheine.
Bürgermeiſter Ritzert gibt näheren Aufſchluß über die ſeitens
der Heag geplanten Autolinie, worüber ja ſchon nähere Aus=
führungen
gebracht wurden. Es gilt zunächſt, das Verbehrsb=dürfnis
feſtzuſtellen. Die Autolinie werde einen Teil der Straßenbahnen bilden.
Dem Betrieb der Autolinie wird grundſätzlich zugeſtimmt. An Hand
eines Planes demonſtriert Bürgermeiſter Ritzert die geplante Linien=
ſührung
. Frau Stadtv. Kern begrüßt, daß endlich etwas geſchhe,
es ſei aber reichlich ſpät.
Stadtv. Kolb beanſtandet, daß die Raumperhältniſſe im Städti=
ſchen
Krankenhauſe unzureichend ſeien; ein Neubau müſſe erwogen
werden. Bezüglichen Antrag habe die Deutſche Volkspartei geſtellt.
Bürgermeiſter Ritzert betont, daß er perſönlich nicht für eine Er=
weiterung
des Krankenhauſes an dem Orte des alten derzätigen ſich
erwärmen könne. Das Krankenhaus müſſe an anderer Stelle erweitert
werden. Auch die Finanzfrage bedürfe dea reiflichen Prüfung. Geprüft
werde zur Zeit, ob ein Barackenbau für die nächſte Zeit den Mängeln
abhelfen könne. Bei einem Neubau kämen Millionen in Frage
Bürgermeiſter Mueller teilt mit, daß auch die Barmherzigen Brü=

Jch stehe im 76. Jahr. Mit dem Fusswerk geht es bei mir sehr schlecht. Ich wollte aber
zur Bannerübergabe beim 18. deutschen Bundesschiessen München nicht fehlen, aber der
Sehversuch glückte mir nicht. Jch nahm deshalb Lukutate. Nach 6tägigem Gebratch
erfolgte eine geradezu unglaubliche Besserung! Nach der 2. Woche konnte ich den Weg
von der Franz-Josef-Strasse bis an die Feldherrn-Nalle, also reichlich 1600 Meter, in
25 Minuten zurücklegen, ohne mich auf den Stock zu stützen. Vor 14 Tagen brauchte ich
für diese Strecke 50 Minuten, aber mit Stock. Der unerwartet grosse Erfolg mit
Lukutate hat auch meine Willenskraft, die Lebensenergie und den Numor ganz bedeutsam
Oberstleutnant S. in München.
gehoben. Von Lukutete lasse ich nicht mehr.

Was ist Lukutate?
Eine in Indien beimische Beerenfrucht, die wegen ihrer
besonderen Verjüngungseigenschaften soeben auch in
Deutschland Aufseben erregt. Die Hauptwirkung der
Lukutate liegt in der Befreiung, Entgiftung, Stärkung und
Verjüngung der Drüsen und in der daraus folgenden
Stärkung des gesamten Organismus.
Die Medizin stebt nicht mehr weit von der Erkenntnis,
daß alle Krankbeiten im Grunde nur Erkrankungen der
Drüsen sind, (Schilddrüsen, Keimdrüsen, Pankreas, Neben-
nieren
, Bauchspeicheldrüse, etc.) Die Drüsen sind ver-
antwortlich
für Jugend oder Hlter, für Gesundheit oder
Krankheit, für Hltersschwäche oder Lebenskraft. Es ist
erstaunlich, weiche Veränderung im Menschen durch die
Verbesserung der Drüsen bervorgerufen werden kann.
Lukutate kann als das Drüsenmittel der Zukunft
bezeichnet werden. Es entspricht einem dringenden Be-

dürfnis, wie Erfolge und Nachfrage beweisen. Ein großes
dankbares Publikum empfehlt Lukutate von Mund zu
Mund. Wir baben in Lukutate ein wahrhaftes natürliches
Verjüngungsmittel, weiches als einfache Vor- oder Nach-
speise
, als Brotaufstrich oder Beerensaft, in den nach-
stebenden
Formen verwendet wird. Man wählt je nach
Geschmack oder wechselt:
1. Lukutate-Gelee-Früchte, die süße Geschmacsform Mk. 3.60
2. Lukutate-Bouillonwürfel für den, der süß nicht
mag, sowie für Korpulente und Diabetiker . Mk. 3.60
3. Lukutate-Mark, Marmelade als Brotaufstrich ete. . . . Mk. 3.60
4 Lukutate-Beerensaft, (mit indischem Rohrzucker) . . Mk, 2.60
s. Lukutate-Mark konzentriert, CLokustaste india
original Hiller) .. . . . . . . . . . . . . . . . . Mk. 8.
In allen Hpotheken, Drogerien und Reformhäusern erbältlich.
Literatur durch die Fabrik:
10 ilhelm Hiller, Nahrungsmittel-Werke, Hannover,
zugleich Hersteller der Brotella-Darm-Diät nach Prof. Dr. Gewecke.

[ ][  ][ ]

Infolge Großeinkaufs mit unseren Schwesterfirmen wiederum zu denkbar kleinen Preisem
Bettwäsche
Tischwösche
Taschentuchen Frottierwäsche

Seite 6

Freitag, den 2. September 1927

Nummer 24

der einen KrankenhausNeubausplanen. Stadtv. Metzler hat ge=
legentlich
eines Aufenthalts im Krankenhauſe verſchiedene Mängel feſt=
geſtellt
, die er der Stadtverwaltung in einer Eingabe unterbreitet habe.
Die Raumfrage ſpiele hier auch eine große Rolle. Eine Station für
40 Kranke könne nicht 6080 ſolcher aufnahmen. Dieſe Zuſtände ſeien
unhaltbar. Man ſpreche hier von einem Rangierbahnhof. Auch die
Abortanlagen wüßten geändert werden. Das Pflegeperſonal ſei über
die Maßen angeſtrengt. Auch Stadtv. Heß betont, das Krankenhaus
müſſe im Betrieb vorbildlich werden. Das Perſonal tue ſeine Schuldigkeit,
wie ſie es auch in der Grippeepidemie 1919 getan habe. Baracken müß=
ten
erſtellt werden; das ſei ein Ausweg für die jetzige Zeit. Zu fragen
ſei, ob nicht das Lazarett in der Eſchollbrücker Straße vom Reich er=
worben
warden könne. Ein Neubau werde die Stadt ſtark belaſten.
Stadtv. Dr. Nöllner erinnert daran, daß man ſchon vor 25 Jahren
von einem Neubau des Krankenhauſes in der Nähe des Böllenfalltors
in der Stadtverordnetenverſammlung geſprochen habe. Jetzt verlangten
häusliche und Wohnungsverhältniſſe, daß zur Zeit nur Baracken gebaut
würden. Stadtv. Baßler findet, daß mit Barackenbauten nicht
geholfen werde. Für ein neues Krankenhaus müſſe Geld vorhanden
ſein. Bürgermeiſter Ritzert erachtet nach der ganzen Debatte, daß
in den Sache Schritte getan werden müßten. Das Städtiſche Kranken=
haus
ſei eine Anſtalt, der man ſich mit gutem Gewiſſen anvertrauen
könne. Die Belegung desſelben ſei eben beinahe normal. Die Frage
der Baracken werde in die Wege geleitet.
Stadtv. Wieſengcker vigt, daß in den ſtädtiſchen Schulen ein
Aufruf zur Sammlung von Spenden für ein Denkmal für die Leib=
gardiſten
umgehe. Das Stadtſchulamt möge ſich äußern, ob es hierzu
Erlaubnis gegeben habe. Von ſeiten der Verwaltung (Stadtſchulrat
Bach) wird betont, daß eine Erlaubnis zu ſolchen Sammlungen nicht
erteilt worden ſei, der betreffende Herr ſei an das Landesbildungsamt
verwieſin worden. Auch Stadtv. Kalbfleiſch findet, daß derartige
Sammlungen mit dem Unterricht nicht verträglich ſeien.
Stadtv. Weſp wünſcht, daß die ganze Preis= und Tarifpolitik der
Heag einer Reviſion unterzogen werde. Stadtv. Nover bringt zur
Sprache, daß die Tpaube bei der Verfaſſungsfeier nicht geflaggt habz.
Schluß der öffentlichen Sitzung 6 Uhr 30 Minuten.

* Autounfall. Geſtern abend nach 11 Uhr ereignete ſich Ecke
Neckar= und Rheinſtraße ein Zuſammenſtoß zwiſchen einer Autodroſchke
und einem Motorradfahrer, der leicht ſchwere Folgen hätte haben
können. Ein von Griesheim kommender Motorradfahrer fuhr einer
in die Neckarſtraße wider Erwarten einbiegenden Taxe, die erfreulicher=
weiſe
nicht beſetzt war, in die Flanke. Das Motorrad wurde zertrüm=
mert
. Der Lenker des Rades flog in die Schutzſcheibe des Autos, die
demoliert wurde. Mit einer ſchweren Kopfverletzung wurde er von
der Sanitätswache (Tel. 400) in das Städtiſche Krankenhaus verbracht.
Sein Beifahrer erlitt leichtere Verletzungen. Wir wollen bei dieſer Ge=
legenheit
darauf hinweiſen, daß es hohe Zeit iſt, die beſonders in den
Mitternachtsſtunden die Rheinſtraße paſſierenden Kraftfahrzeuge auf
ihre Geſchwindigkeit zu prüfen, da u. E. die zuläſſige Höchſtgeſchwin=
digkeit
nur in den allerwenigſten Fällen eingehalten werden dürfte.

Kunſtnotizen.

deber Werke, Rünftlier oder künffieriſchs Veranſtattungen, deren im Nachſiehendm Zrwihnung
geſchieht, behält ſich dle Redation ihr Urtel vo2

Reſibenz=Theater am Weißen Turm: Die dritte
Eskadron‟. Einer der amüſanteſten und reizendſten Filme, die man
ſeit langem ſah, überſprudelnd von Leben, Stimmung Friſche erfüllt
von einer bezaubernden Ausgelaſſenheit, kurz, ein Bombenerfolg! Beſſe=
res
hat die Domo=Filmgeſellſchaft bisher nicht geſchaffen. Mit dieſem
Film ſt ihr der berühmte große Wurf gelungen. Mit Schmiß und
Temperament führt Carl Wilhelm Regie verknotzet und entwirrt die
Schickſalsfäden der dritten Eskadron mit Virtuoſität und läßt trotz der
ſieben ausgedehnten Akte Tempo und Straffheit nicht ein einziges
Mal erlahmen. Man darf mit dieſem deutſchen Film voll und ganz
zufrieden ſein. Man amüſierte ſich über Herrn Rittmuiſter Verteſſy
und ſeine Offiziere, ſchmunzelte beim Auftreten des Rittmeiſters der
Reſerve von Mikoſch und freute ſich aufrichtig, als ſchließlich Julie von
Verteſſy ihren Leutnant Edler heimführte. Die Darſtellung iſt durchweg
gut.

Briefkaſien.

H. Sch. Ja. Wegen Lieferung eines derart mangelhaften Herdes
werdm Sie ſich an den Verkäufer halten müſſen.

Aulanengfel den Lanudurſchlf und zuduiſe.

L.K.D. Die Wechſelbeziehungen zwiſchen Induſtrig und Landwirt=
ſchaft
ſind mannigfacher Art. Die Induſtrie liefert der Landwirtſchaft
viele wichtige Betriebsmittel. Aus dieſem Grunde iſt nicht nur eine
große Ausſtellung von Maſchinen und Geräten vorhanden, ſondern
auch für die landwirtſchaftlichen Hilfsſtoffe iſt eine Abteilung auf der
großen landwirtſchaftlichen Ausſtellung vorgeſehen, die bekanntlich vom
15.20 Septmber in Darmſtadt abgehalten wird. Es gelangen hierbei
Handelsfuttermittel, Handelsdüngemittel m. beſonderen Bauten der
Düngemittelinduſtrie, Kall, Mergel, Pflanzenſchutz= und Seuchenbe=
kämpfungsmittel
, Tierſchutz und Tierarzneien zur Ausſtellung. Auch
Handelsſämereien, Streumaterialim und andere Hilfsmittel ſind ver=
treten
. Für die landwirtſchaftlichen Nebengewerbe iſt ebenfalls eine
Abteilung der Ausſtellung vorhanden; das Brennereiweſen, Brauerei,
Zuckerfabrikation und Erzeugniſſe der Konſervenfabrikation beteiligen
ſich hierbei.
Während in dieſen beiden Abteilungen kein Preiswettbewerb ſtatt=
findet
, iſt ein ſolcher für das Molkgeiweſen vorgeſehen, und zwar
für Käſe, Milch und Butter. Auch die Molkereiausſtellung iſt äußerſt
intereſſant, indem ſie dem Landwirt zeigt, welche Maßnahmen zur För=
dewung
des Milchabſatzes vorzunehmen ſind, während der Städter ſieht,
wie geſundheitlich einwandfreie Milch und Molkereierzeugniſſe gewonnen
werden. Wir empfehlen, die genannten Teile der Ausſtellung einer
eingehenden Beſichtigung zu unterziehen, wie überhaupt die geſamte
Landesausſtellung etwas in unſerer Gegend noch nie Dageweſemes und
ſobald nicht wiederkehrendes bieten wird.

Lokale Veranſſaltungen.

Die blerunter erfhemenden Rotiyen ſind andſchlleälich als Sinweiſe auf Anzeigen zu betrachten.
in leinem Falle iegendwie ale Beſprchung oder Keitk.

Kavallerieverein Darmſtadt. Sonntag, 4. Septem=
ber
, findet ein Familienausflug mit Muſik nach Klein=Zimmern ſtatt
Sonntagskarte). Die Kameraden ſowie Freunde und Gönner des Ver=
eins
ſind herzlich eingeladen.
Ortsverband im B. D. J. Wir machen unſere Mitglieder
noch einmal auf den Vortrag Wilhelm Stählins am 5. September,
abends, in der Johanneskirche aufmerkſam.
Deutſchorden, Kommende Darmſtadt. Heute Frei=
tag
, den 2. September abends, Kommendeabend bei Sitte, Karlſtraße).
Vortrag des Ordensbruders L. Pullmann über Franzöſiſche Politik
im Wandel der Jahrhundertol. Die Ordensbrüder haben vollzählig zu
erſcheinen,
Schloß=Kaffee. Das heutige Abendprogramm des Schloß=
Kaffee=Enſambles bringt die ſchönſten Melobien und bekannteſten Schla=
ger
alter, während der Sommerſpielzeit des Kleinen Hauſes aufgeführ=
ten
Operetten zu Gehör. Es verſpricht den Beſuchern des Konzerts
einige unterhaltende Stunden. Näheres ſiehe Anzeige.)

Aus den Parteien.
* Die Deutſche Volkspartei Landesverbani

ſen, beruft auf Sonntag, den 11. September, nachmittags, nachlim
heim, Gaſthaus Hilbig (am Markt), einen Rheinheſſiſchen Pri. ein mit folgender Tagesordnung: 1. Die Reichspolitik: 9
tagsabgeordneter Exzellenz Dr. Becker; 2. Die heſſiſche Lando=m
mit beſonderer Berückſichtigung der Kulturfragen: Landtagsabgex ve
Nechtsanwalt Dingeldey; 3. Gründung und Organiſation eine in
heſſiſchen Provinzialverbandes der DVP.: Generalſekretär
4. Verſchiedemes.

Dem Landtag gingen folgende Anfragen zu:
In Bobenhauſen (Kreis Büdingen) hat der Gemeindor
ſtimmig beſchloſſen, die diesjährige Kirchweihe nur in einem Wintyſ
zu feiern, und zwar bei einem Wirt, der ſeit Jahren die Fes=W
abgehalten hatte. Dieſem Beſchluſſe des Gemeinderats war dau hi
amt Büdingen beigetreten. Ein anderer Wirt aber, bei dem 1e
letzten fünf Jahren regelmäßig das Kirchweihfeſt abgehalten wor tf
erklärte auf die verſagte Genehmigung hin, er habe einen gutemin
im Miniſterium, der ihm die Erlaubnis zur Kirchweihfeier tig
gegenteiligen Beſchlüſſen der Lokalbehörde verſchaffen werde.
Tat erhielt dieſer Wirt vom Innenminiſterium die Erlaubnis zunſch
wühfeier. Es wurde infolgedeſſen in zwei Wirtshäuſern zu 4u
hauſen Kirchweihe gefeiert entgegen dem Beſchluß des Gemer,u
und des Kreisamts, dieſes Feſt nur an einer Stelle zu begehrnſehe
Wirt, dem das Innenminiſterium unmittelbar die Tanzerlarune
teilt hat, ſoll nicht zur Stempelſteuer herangezogen worden ſeim R.
das Kreisamt die Erlaubnis zur Abhaltung der Tanzbeluſtigwuſt
erteilt hat.
Ich frage an: Was gedenkt die Regierung zu tun, 1., Lunſdh
verwaltungscechtlichen Mißſtände zu beſeitigend: 2, um die Lunt
der Lokalbehörden gegenüber Uebergriffen des Miniſteriums zu cy
Effolderbach, den 29. Auguſt 1927.
m

Besucht das deutsche

TT. 7873)

Nordseebad Borkum

Herrliehe Sonnentage. Erauiekende Seebäder,
Prospekte durch die Badedirektion und Reisebüros

Taogemlender in Feliagn den 2. Sesltenber Wi.-
Landestheater, Großes Haus: Geſchloſſen. Kleines
Haus: Geſchloſſen. Orpheum; abends 8 Uhr: Balglaika=
Orcheſter. Konzerte: Schloß=Café; Hotel Schmitz; Hotel Wald=
ſchlößchen
; Café Rheingold; Herrngarten=Café; Schuls Felſenkeller.
Brauerei=Ausſchank zur Krone: Schlachtfeſt mit
Konzert. Ausſtellungen, 1019 Uhr Landesmufeum: Alte
Kunſt, Mathildenhöhe: Neue Kunſt. Kinovorſtellungen:
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.

In der 125. Sitzung des Heſſiſchen Landtags 1924/27 am 20
tag, den 2. Junt 1927, hat der Vertreter des Juſtizminiſterfin
Erörterung des Falles Puſch erklärt, daß der Amtsrichter Stſa
Puſch wegen Rechtsbeugung, die objektib eini
frei vrm Landgericht Gießen und Darmſtadt feſtgeſtellt wuit!
Mindeſtſtrafe von einem Jahr Zuchthaus verurteilt worden ſei Bisl: 90 nchu
die Rebiſionsinſtanz dieſes Urteil beſtätigt habe. Nachdem H5fed wüht iud Verent
zwei pſychiatriſche Stellen gegen die Zurechnungsfähigkeit det Eriſcl 4 iudzn ſich M
Puſch ausgeſprochen hätten, ſei Herr Puſch wegen ſtra F
licher Unzurechnungsfähigkeit freigeſprochen w. 441 MNſ. De Oc
Herr Dr. Karl Puſch veröffentlicht nun im Büdinger All iemſtel in de äle
Anzeiger (Nr. 96 vom 18. Auguſt Ifd. Js.) folgende Anzeissifült uude=
Zellenſtrafanſtalt und Irrenhaus mit reichen Erfahrungen wohs 4tid u0d
zurück, habe ich mit behördlicher Zulaſſung wioder mein Rest znthlt ie
Wirtſchaftshureau eigenen Namens eröffnet, und bitte, das m
geſchenkte Vertrauen auch weiterhin entgegenzubringen. Gewitchl
kommen der Rechtsbeiſtände darf ich in Rechtsſachen nur halbe 2N
gebührem berechnen. Ortenberg (Heſſen). Dr. Karl Puſch.
Wir fragen an: Iſt es richtig, daß eine Behörde einem 1*
lich Unzurechnungsfähigen die Zulaſſung zur Errichtung eine
und Wirtſchaftsbureaus gegeben hat, und bejahendenfals weifs9 u Gnlcſtm des i
hörde?
Friedberg, den 29. Auguſt 1977. Dr. Leuchtgens und S belln mon von Deutſch

D elhenenene
Hauptſynagoge (Friedrichſtraßeſ.
Freitag, den 2. Sept: Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 00 My 40 urichtet und kam
Samstag, den 3. Sept.: Morgengottesdienſt 8 Uhr
Sabbatausgang 7 Uhr 55 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr.
6 Uhr 30 Min.
Gebetszeiten in der Synagoge der iſraelitiſchen Religionsgeſ.
Samstag, den 3. Sept.: Vorabend 6 Uhr 35 Min.
8 Uhr. Nachm. b Uhr. Sabbatausgang 7 Uhr 55 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr. Abends 6 Uhr 30

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i0 enicn
n Jhre
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ie ice Maſk
In eigene wirtſchaftlit
Aüge. Die Felle hach
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In de ſchen
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Un die Felle der
ianſt Dr deut

Lemendaun
M
füfr
Moen die Liebe
Abtl. Kan

Kissen-Bezug
aus gutem Cretonne.
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starker Cretonne mit ausgenäht. Bogen
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bestickt und mit Hohlsaum .
Koltertuch
Ia Gretonne mit festonierten Bogen..
Bettücher
aus gutem Haustuch, 150X225 cm . .

Tischtuch
gute Damastware, schöne Dessins . ..
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130X160 cm groß, beste Qualität.
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gold u. bleu Borde, 130X160 cm groß

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weiß mit Hohlsaum . . . 0.25, 0 15,
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Kunstseide, schöne Ausmust. 1.95, 1.26,
Damen-Schals Crepe maroc. u.
Crépe de chine, nur mod. Must. 3.75, 2.20
Stirn-Bänder
große Auswahl, alle Farben 0.90, 0.70,
Damen=Kragen Crspe de chine,
bunt bestickt, i. mod. Ausführ. 1.95, 1.75

u.30
150

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gute Qualität, imn schön. Farben 0.75,
Hemd-Hosen
karbig, Windeltorm . . . . 1.65, 1.10,
Schlupf-Hosen
Kunstseide, die Modelarben 2.10, 1.50,
Schlupf-Hosen
mit Seideneftekten, in vlel. Farb. 1.95,

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gestr. Baumwollstoff . . . 1.45, 0.95,
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uni und gestreift . . . . . 1.35, 0.90
Gummi=Schürzen
Jumperform . . . . . . . 1.40, 1.25,

[ ][  ][ ]

urnmer 243

Freitag, den 2. September 1927

Seite 7

Aus Heſſen.
e=Kaninchen auf der Landwirtſchaftlichen
Landesausſelung in Darmſſadt.
erſtenmal wird der Landesverband Heſſiſcher Kaninchenzüchter
Abteilung Tieren, rohen und zugerichteten Kaninfellen, ſowie
Pelzſachen auf obiger Ausſtellung vertreten ſein. Während
o organiſationen der Kaninchenzüchter auf den Ausſtellungen der
ur Londwirtſchaftsgeſellſchaft ſchon längere Jahre zugelaſſen ſind,
ſin Heſſen erſtmalig zur Wirklichkeit geworden. Obgleich der
.Em Allgemeinen für Kaninchenſchauen infolge des Haarwechſels
Uinſtig iſt, ſo werden doch den Beſuchern immerhin mehr wie
ſim vom kleinſten Zwergkaninchen mit 2 Pfund und dem
Sieſenkaninchen mit ea. 16 Pfund Gewicht vor Augen ge=
oaden
. Deutſcher Züchterfleiß verbunden mit unendlicher Ge=
u
es zuwege gebracht, dieſe Raſſen ſo vorzüglich herauszuzüchten.
tsicklung der deutſchen Kaninchenzucht reicht bis in das 14. Jahr=
eurück
: Mönche brachten dieſelbe im Jahre 1407 von den Inſeln
Fügeländiſchen Meeres nach Deutſchland. Aus dem 16. Jahr=
finden
wir noch Aufzeſchnungen aus mehreren deutſchen Orten.
ye Kaninchen in Häuſern gehalten wurden. Georg I., Landgraf
fen=Darmſtadt 15671598 ſoll der Kaninchenzucht eine ſeltene
Nneegengebracht haben; aus einer Chronik iſt zu entnehmen, daß
z SStück Kaninchen aus Mainz und dem Städtchen Zwingenberg
3 kommen ließ, auch die Gräfin Tecklenburg ſandte ihm 50
n. Alle dieſe Tiere wurden im Schloßpark ausgeſetzt, ſorgfältig
ui gepflegt. Obgleich auch andere Kreiſe in verſchiedenen Orten
Fe zeigten, ſo waren es doch in der Hauptſache noch vereinzelte
irn in denen man die Tiere in einem wilden Durcheinander
Durch die hierdurch geförderte Inzucht waren die Tiere in
Anwicklung, ſowie in ihrem Geſundheitszuſtand ſehr zurückge=
ud
man kam ſchon damals zu der Ueberzeugung, daß, wenn
ürchenzucht einen wirklich volkswirtſchaftlichen Wert erreichen
u. auch nach anenkannten Negeln züchten müſſe. Vor ungefähr
Mörhren fing die Zucht in Deutſchland erſt an feſten Fuß zu
Bährend früher Tauſende von Menſchen ſich abmühten, dem
koden die Produkte abzuringen, welche wir zur Ernährung und
Auung aufs Notwendigſte gebrauchten, hatte man die Kaninchen=
us
ein Zweig der Landwirtſchaft, faſt gänzlich außer acht ge=
über
bald nahm die Kaninchenzucht einen ungeahnten Auf=
Einzelzüchter und Vereine entſtanden und ſchoſſen wie Pilze
Erde, es fandem ſich Männer, welche ſich die Aufgabe geſtellt
oe Kaninchenzucht den Platz helfen zu erringen, welcher ihr in
Met gebührte. Die Vereine ſchloſſen ſich zu Verbänden zu=
ind
ſo entſtand im Jahre 1892 der Bund Deutſcher Kaninchen=
nithin
die älteſte Vereinigung, die ſich über ganz Deutſchland
Es wurden kleinere und größere Schauen veranſtaltet, um
Aichen und ſtädtiſchen Behörden, ſowie dem Publikum den Wert
zm der Tiere praktiſch vor Augen zu führen. Man verſteht
ür heutigen Kaninchmzucht nicht mehr den früheren Stalle oder
G ſondern dieſelbe iſt zu einem volkswirtſchaftlichen Faktor ge=
bwohl
des Fleiſches als auch der Felle wegen. Die Vorurteile
3 Kaninchenfleiſch ſind längſt geſchwunden, die chem. Analyſe
Pälagend, daß das Kaninchenfleiſch in fettfreier Geſtalt, ebenſo
vie das beſte Maſtkalbfleiſch iſt, auch während des Welttrieges
ſels zur Entlaſtung des öffentl. Fleiſchmarktes beigetragen und
feine eigene wirtſchaftlichen Verhältniſſe beſſern helfen und
M ſprach man von Deutſchlands Kleintierzucht und ihrer Bedw=
Beltkriege. Die Felle haben gleichfalls einen hohen volkswirt=
Ny Wert. Früher wurden dieſelben achtlos zur Seite gelegt, oder
ig. Pfennige an umherziehende Händler verkauft, dort wurden
lnrelt, waggonweiſe ins Ausland geſandt, wurden dort ge=
hu
zugerichtet und kamen unter dem hochklingenden Namen
iſcher Kanin in ihre urſpwingliche deutſche Heimat zurück und
oim dem Publikum in Geſtalt von Pelz und Muff für hohes
eter gekauft. Seit einer Reihe von Jahren iſt dies anders
ſt, man hat den Wert, welcher in dem Kaninfell ſchlummert.
u d die Veredlungsinduſtrie hat es fertig gebracht, daß nus
lifellen die ſchönſten Pelzſtücke für weniges Geld verfertigt
u) manche Dame trägt heute ein wunderbares Pelzſtück, ohne
daß es aus Kaninfellen hervorgegangen iſt; auch zu Schuh=
ſinden
die Felle der älteren Tiene vielſeitige Verwendung.
itſchrift. Der deutſche Ledermarkt hat ſich über die Halt=
bend
ausgefprochen. Auch im Weltkriege haben die Kaninfell
Nu Verwendung gefunden. Von Seiten des Reiches ſowie der
Länder werden für die Förderung der Kaninchenzucht Mittel
uung geſtellt. Jede Zucht iſt nutzbringend und rentabel, wenn
yit Verſtändnis und rationell betriben wird, ſo auch die
Whuicht; Anleitung hierzu geben die Ortsvereine und die Landes=
Unſere Abteilung auf der landwirtſchaftlichen Ausſtellung foll
iert, den Beſuchern den Wert und Nutzen der Kaninchenzucht
dor Augen zu führen und nicht zuletzt durch Erläuterungen
Meitveiſungen die Liebe zu den Kaninchen zu heben und zu
Da die Abtl. Kaninchen auf allen derartigen Schauen bzw.
huen mit Intereſſe beſucht werden, letzmalig in Süddeutſchland
Landwirtſchaftlichen Ausſtellung in Ludwigshafen im Jahre
btten wir die verehrl. Beſucher der Ausſtellung auch unſere
tz zu behren, deren Beſichtigung manchen von dem vollswirt=
An Went der Keninchenzucht überzeugen und uns viele neue An=
Ruühren wird.

Arſtabt, 1. Sept. Ehrung des ſcheidenden Rek=
Mktor Vogel iſt, wie bereits mitgeteilt. auf Grund des
n engeſetzes mit Wirkung vom 1. Auguſt 1927 ab in den
Sſuheſtand verſetzt worden. Der Stellvertreter des Rektors,
ecker, nahm in der geſtrigen Sitzung des Schulvorſtandes
urg, die Verdienſte des Rektors Vogel um das Schulweſen in
m ehrender Weiſe einer verdienten Würdigung zu under=
or
Schulvorſtand beſchloß hierauf einſtimmig, ihm eine Dank=

adreſſe zu übermitteln. Die Dankadreſſe hat folgenden Wortlaut:
Hochgeehrter Herr Rektor!. Wir bedeuern herzlich, daß Sie infolge
Verſetzung in den Ruheſtand die Leitung der hieſigen Volksſchule aus
den Händen geben und aus unſerer Mitte ſcheiden mußten. In beweg=
ter
Zeit übernahmen Sie das Steuer unſeres Schulſchiffleins. Sie
haben es mit äußerſter Gewiſſenhaftigkeit und in treuer Pflichterfüllung
in den Zeiten des Neubaues unſeres heſſiſchen Schulweſens durch manche
Klippe durchgeſteuert, ſo daß es jetzt gefeſtigt und geſichert weiterſegeln
kann. Wir danken Ihnen für Ihre erſprießliche Tätigkeit namens des
Schulvorſtandes und der Schule und wünſchen Ihnen noch recht viele
geſunde und glückliche Jahre des Ruheſtandes. Ehrung durch
den Reichspräſidenten. Kaufmann Heinrich Veith kann auf
eine 48jährige, Werkmeiſter Georg Kern, Maſchinenarbeiter Adam
Schmitt und Maſchinenarbeiter Georg Waßmann je auf eine
47jährige Tätigkeſt bei der Firma G. C. Klebe zurückblicken. Aus
dieſem Anlaß ſind den Genannten unterm 24. Juni 1927 entſprechende
Glüchwunſchadreſſen von dem Herrn Reichspräſidenten dunch die Firma
übermittelt worden. Die Glüchwunſchſchreiben haben folgenden Wort=
laut
: Aus Anlaß der Vollendung einer 48. (47=)ährigen Dienſtzeit
ſpreche ich Ihnen meing herzlichßen Glichwünſche ſowie meine beſondere
Anerkennung für die treuen Dienſte aus, die Sie in untenbrochener und
hingebender Arbeit geleiſtet haben, von Hindenburg.
G. Ober=Ramſtadt, 1. Sept. Der Betrieb im hieſigen Schwimmbad
hat in den letzten ſchönen Tagen wieder ſtark eingeſetzt, nachdem es in
den letzten drei Wochen nur ein kleiner Teil der Beſucher war, die ſich
ihr gewohntes tägliches Bad nicht entgehen ließen. Das Waſſer war
ziemlich abgelaſſen, iſt wieder friſch gefüllt und jetzt ſehr klar und zum
Bade einladend. Wie die Landwirte, ſo wünſchen auch die Badeluſti=
gen
, daß das Wetter jetzt noch lange ſchön bleiben möge und wir zum
Vorteile Aller einen ſchönen Spätſommer und Herbſt bekommen. Dem
Vernehmen nach beabſichtigt die Schwimmbadgeſellſchaft ein oder zwei
Bote anzuſchaffen, die dann in der baderuhigen Zeit leihwieſe zur Ver=
fügung
ſtehen ſollen.
Z. Groß=Umſtadt, 31. Aug. Viehmarkt. Der geſtrige, mit einer
Prämiierung verbundene Viehmarkt erfreute ſich infolge des herrlichen
Wetters und der nun endlich eingebrachten Ernte einer recht guten Be=
ſchickung
von mah und fern. Der Auftrieb an Kühen, Farren, Ziegen
und Schweinen bot vom Schönen das Schönſte, und da es nicht an
Geld= und wertvollen Ehrenpreiſen fehlte, ſah man manche zufriedene
Geſichter. Em gemeinſchaftliches Mahl beſchloß die in allen ihren Tei=
len
ſchön verlaufene Veranſtaltung. Das neu beſchaffte Sprengfaß trat
zum erſten Male in Tätigkeit. Die Anwohner der vielbefahrenen Auto=
ſtraßen
begwüßen dieſe ſanitäre Einrichtung mit ganz beſonderer Freude.
N. Aus dem Gerſprenztal, 31. Aug. Erntewetter. Nachdem
der Reſt des Getreides in den letzten drei ſchönen Sommemtagen auch
der Sonntag wurde bemutzt, um die noch draußen liegende Frucht zu
wenden oder heimzubringen geerntet werden konnte, iſt man eifrig
mit dem Schnitt und dem Einheimſen des Grummet beſchäftigt. Die
zweite Grasernte liefert hohe Erträge.
al. Höchſt i. O., 1. Sept. Nach vielen Regentagen m den letzten
Wochen hat uns der vergangene Sonntag ſcheinbar doch nun beſſere,
beſtändige Witterung gebracht. Schon am Sonntag ſah man manchen
Erntewagen der Scheune zufahren, deren Garhen aber in ein ſchmutziges
Graugelb verwandelt waren. Hier waren es hauptſächlich Weizen und
Hafer, die unter dem vielen Regen ſtark gelitten haben und manches
Stück Frucht ziemlich vernichtet wurde. In den beiden letzten Tagen
hat uun auf den Wieſen ein reges Treiben eingeſetzt und mit Hochdruck
wird an der Grummeternte gearbeitet.
Reichelsheim i. Odw., 31. Aug. Prämiierungs= Ferkel=
markt
. Der für den 7. September d. J. geplant geweſene große
Zuchtviehmarkt kann aus verſchiebenen Gründen in dieſem Jahre nicht
abgehalten werden, insbeſondere aber deshalb, weil der Landwirtſchafts=
kammer
=Ausſchuß eine Reihe neu eingeführter Märſte wegen der großen
landwirtſchaftlichen Ausſtellung in Darmſtadt, darunter auch den hieſi=
gen
, hat ausfallen laſſen. An dieſem Tage findet aber ein großer Prä=
mierungsferkelmarkt
ſtatt. Es ſteht zu erwarten, daß auch diesmal der
Prämiierungsferkelmarkt außerordentlich gut beſchickt und beſucht wer=
den
wird, wanen doch auf dem letzten Prämiiorungsferkelmarkt im Mai
dieſes Jahres weit über 400 Ferkel und Läufer und zwar durchweg
prachwolle Ware, aufgetrieben, welche damals reſtloſen Abſatz fanden.
Die verkaufenden Landwirte wiſſen genau, daß die Reichelsheimer
Ferkelmärkte, die ſich unter der tatkräſtigen Loitung der Gemeindever=
waltung
ſo lſchnell und erfolgreich einbürgerten, eine überaus günſtige
Abſatzgelegenheit bieten. Andererſeits haben die von weither (Ried,
Rodgau, vorderer Odenwald uſw.) komnenden Käufer ſchon ſchnell ein=
geſehen
, daß man keine beſſere Emkaufsgelegenheit in den ſo ſehr be=
gehrten
, harten und zur Schnellmaſt geeigneten Odenwälden Ferkel=
raſſen
haben kann. Die Auftviebszeit zu dieſem Prämierungsferkel=
markt
begimnt wie gewöhnlich um 91s Uhr vormittags und ondet um
10 Uhr vormittags. Alsdann beginnt die Preisrichtertätigkeit, ſo daß
etwa um 10½ Uhr mit dem Verkaufsbeginn gerechnet werden kann.
Auswärtige, mit der Bahn eintreffende Käufer kommen hier mit dem
10=Uhr=Zug an und haben Gelegenheit, mit dem Zug 12 Uhr 15 Minu=
ten
mittags wieder abzufahren, d. h. wenn ſie nicht vorziehen ſollten,
nach dem intereſſanten Marktleben und =treiben noch einige Stunden
in unſerem ſchönen, aufſtrebenden Kur= und Erholungsort (Beſichtigung
des herrlich ſchönen Schwimmbades) zu verweilen.
4g. Lindenfels, 1. Sept. Schwarzwaldwanderung. Inner=
halb
der hieſigen Ortsaruppe des Odenwaldkluhs hat ſich eing Groß=
Wander=Gruppe genannt Growag, ſchon ſeit Jahren gebildet, welche
außer den feſtgeſetzten Wanderungen noch außerordentliche Wanderungen
untermimt. Die diesjährige Großwanderung führt in den ſüdlichen
Schwarzwald nach Schluchſee Bondorf. Wutachſchlucht, Stühlingen, Rhein=
fall
Schaffhauſen, Singen, Bodenſee, nachdem der nördliche und mittlere
Schwarzwald kreuz und guer durchwandert iſt. Am Samstag früh iſt
Abfahrt; Anmeldungen werden noch bis Donnerstag abend entgegen=
genommen
. Mit 46 Tagen nuuß diesmal gerechnet werden. Schö=
nes
Wetter. Nach der endlos langen Regenteriode iſt endlich
ſchönes, warmer Wetter ins Land gezogen. Die Kurgäſte treffen mit
jedem Kraftwagen der Reichspoſt wieder ein. Im Schwimmbad Fa=
milienbad
) hats in den letzten Tagen wieder Betrieb gegeben. Das
kürzlich abgeſagte Schau= und Werbeſchwimmfeſt ſoll am Somtag abge=
halten
werden. Nähere Notiz ergeht noch. Heutige Waſſerwärme
19 Grad Ceſius.

. Von der Bernſuegße, 31. Ang. Der Giührze fiher Ddemeſſer
Johannes Weis in Hemsbach, der geſtern abend an der Pfuhlgrube
ſeines Haufes eine Reparatur vornehmen wollte, wurde durch aus=
ſtrömende
Gaſe betäubt und ſtürzte in die Grube. Er konnte nur als
Leiche geborgen werden. Weis hinterläßt eine Witwe und zwei verhei=
ratete
Kinder. Der Senjorchef der Zigarrenfabrik M. Pfälzer u. Co.
in Hemsbach, Fabrikant Moſes Pfälzer, iſt im 70. Labensjahre geſtorben.
H. Von der Bergſtraße, 31. Aug. Autobrand. Am Sonntag
geriet ein Auto in der Nähe von Großſachſen m Brand, worauf die
Inſaſſen ſchleunigſt den Wagen verließen. Bald ſtand das Auto in
hellen Flammen und brannte bis auf das Gerippe nieder. Ein Garten=
zaun
und einige Bäume wurden von den Flamuen beſchädigt.
n. Auerbach, 31. Aug. Zwetſchenpreiſe. Der Preis für
Zwetſchen iſt in den letzten Tagen etwus geſtiegen; es werden 810 Mk.
für den Zentnar bezahlt.
n. Auerbach, 31. Aug. Die Schützengeſellſchaft Auer=
bachE
. V. hält, wie ſeit einigen Jahren, im Herbſt ihr übliches Hammel=
ſchießen
nächſten Sonntag auf ihrem hübſchen Schießſtand am Wege zur
Not Gottes und einem Aufſtieg zum Auerbacher Schloß ab. Dieſes
Schießen wird ſtets von der weiteren Umgegend viel beſucht. Im Vor=
jahre
waren u. a. Schüitzen aus Groß=Umſtadt und der Gegend von Lan=
gen
anweſend.
* Bensheim, 2. Sept. Die Vorbereitung zu der Bensheimer
Woche haben ſich derart umfangreich geſtaltet und ſind ſo weit vorge=
ſchritten
, daß man mit Recht ſagen kann: Die Bensheimer Woche‟
wird ein Ereignis von hervorragender Bedeutung für die ganze Berg=
ſtraße
, den Odenwald und das Ried werden!. Dem am Sonntag, den
4. September, 2½ Uhr nachmittags, ſtattfindenden großartigen Feſtzug
unterliegt der Gedanke Bensheimer Wirtſchafsleben in den vier Jahres=
zeiten‟
. Er beſteht aus den vier Teilen: Frühling, Sommer, Herbſt und
Winter mit zuſammen über 50 Gruppen, die mehr als zwei Dutzend
große geſchmückte Wagen und ungezählte Automobile mit ſich führen.
Auf dem Ausſtellungsgelände in der ſchönen Anlage ſind rieſige Hallen,
Kioske und Zelte erſtanden, deren Inneneinrichtung nunmehr fertig=
geſtellt
wird, ſo daß die Eröffnung der Bensheimer Woche beſtim=
mungsgemäß
pünktlich am Samstag nachmittag 4 Uhr in feierlicher
Weiſe erfolgen wird.
* Hirſchhorn, 1. Sept. Waſſerſtand des Neckars am
31. Auguſt: 1,32 Meter; am 1. September: 1,26 Meter.
D. Biblis, 1. Sept. Einweihung des Ehrenmales. Ver=
geßt
die gefallenen Helden nicht! Nach langem ſehnlichen Warten iſt
man auch hier endlich ſoweit gekommen, den Opfern des furchtbaren
Weltkrieges ein Ehrenmal zu ſetzen, das am kommenden Sonntag unter
Beteiligung ſämtlicher hieſiger Vereine feierlich eingeweiht wird. Schon
gleich nach dem Kriege hatte Herr Pfarrer Heiſer die Sache in die Hand
genommen, doch ſind ſeine guten Pläne damals an verſchiedenen miß=
lichen
Umſtänden geſcheitert. Durch die Inflationszeit ebbte die ganze
Sache noch mehr ab, und wurde erſt neuerdings wieder von dem hieſigen
Kriegerverein ſowie Herrn Pfarrer Heiſer wieder aufgegriffen. Man
ſetzte ſich nun mit den Ortsvereinen in Verbindung und veanlaßte als=
dann
eine Hausſammlung, die faſt die Hälſte der Koſten erbrachte. Die
noch fehlende Reſtſumme wurde bereitwilligſt von der Gemeinde zur
Verfügung geſtellt. Der Denkmalausſchuß unter dem Vorſitz Herrn
Lehrers Hildebrand ſetzte ſich nunmehr mit dem Kreisbauamt in Ver=
bindung
, worauf die Firma Gg. Katzenberger=Gernsheim die Arbeit
übernahm. Das Jahrhunderte alte Kreuz am Pfarrhaus, das unter
Denkmalſchutz ſteht, hat hierbei Verwendung gefunden. Die Weihefeier
ſelbſt wird programmäßig folgendermaßen verlaufen, um halb 10 Uhr
Kirchenparade; um 2 Uhr Auftellung des Feſtzuges am Bahnhof, wobei
nur hieſige Vereine teilnehmen, um 3 Uhr Ankunft am Ehrenmal, das
unter den Linden, zwiſchen Kirche und Pfarrhaus, einen würdigen Platz
gefuden hat. Dortſelbſt findet nun die offizielle Feier ſtatt. Die An=
ſprache
hält Herr Lehrer Hildebrand die Enthüllung des Denkmals
ſowie die Feſtrede hat Herr Pfarrer Heiſer übernommen. Der Feſtplatz
nimmt die ganze Straße vom Nathaus bis zur Kirche ein und wird der
Verkehr an dieſem Tage durch die Fiſcherſtraße umgeleitet. Am abend
findet im Gaſthaus zum Weißen Löwen eine Gedächtnisfeier für die
gefallenen Helden, die in fremder Erde der kühle Raſen deckt. ſtatt. Wird
auch der Tag der Weihe des Ehrenmals die Herzen mit Wehmut im
Gedenken an die treuen Toten erfüllen, ſo wollen wir ihrer doch nie ver=
geſſen
; der weihebolle Ort unter den Linden ſoll uns eine ſtete Mah=
nung
ſein.
Gernsheim, 1. Sept. Waſſerſtand des Rheins am
1. September: 3,41 Meter.
WSN. Rüffelsheim, 31. Aug. Fritz v. Opel verunglückt.
Heute machmittag ereignete ſich auf dem Main bei Riſſelsheim ein ſchwe=
ver
Bootsunfall, bei welchem der bekannte Sportsmann Fritz v. Opel
mit knapper Not dem Tode entging. Fritz v. Opel verſuchte an ſeinem
Motorboot eine neue Steuerkonſtruktion für die kommenden italieni=
ſchen
Rennen. In vollem Tempo verſuchte er die Kurve um die Boje.
Dabei überſchlug ſich das Boot im etwa ſ0=Kllometer=Tempo. Fritz
v. Opel kam dabei unter das ſinkende und kielobentneibaude Boot. Zum
Glück waren Hilfsboote am Ufer, mittels denen man ſchließlich mit
Mühe den bereits Bewußtloſen befreite, deſſen Zuſtand jedoch nicht
mehr beſorgmiserregend ſein ſoll.
WSN. Gießen, 31. Aug. Oberhefſiſcher Sängertag. Auf
Einladung des Heſſiſchen Sängerbundes treten die dem Sängerbund
angehörenden Bundesvereine der Provinz Oberheſſen am nächſten Sonn=
tag
in Gießen zu einem Provinzialſängertag zuſammen. Neben den
Bundesvereinen werden aber auch alle dem Bund noch fernſtehenden
Geſangvereine der Provinz zur Teilnahme erwartet, ſo daß die Tagung
zu einem großen Ereignis für die Männergeſangvereine der Provinz
Oberheſſen werden dürſte, U. a. wird auf der Tagung ein bedeutſamer
Vortrag über die Tonſetzergeſellſchaft Afma und Gema gehalten wer=
den
. Schwerer Sturz mit dem Motorrad. Auf der
Landſtraße AllerlshauſenBeuern kam der Elektroinſtallationsmeiſter
Pfeiff aus Londorf, als er auf ſeinem Motorrad ein anderes Motor=
rad
überholen wollte, auf dem feuchten Naſen des Landſtraßenrandes
in raſcher Fahrt ins Rutſchen und ſtürzte. Der Bedauernswerte er=
litt
einen doppelten Schädelbeuch und turde in hoffnungsloſem Zu=
ſtande
in die hieſige Klinik gebracht.

28. August 1927.
er Schönheitskonkurrenz werden erneut MERGEPES-BENZ Serienn
Fosserien als Inbegriff der Eleganz, Beddemlichkeit und Zweckmäßiekeit
am besten bewertet.
I2 teilnehmenden MERCEDES-BENZ werden unter ca. 80 teilnehmenden Fahrzeugen 11 mit Preisen ausgezeichnet:
8 mit dem ersten, 3 mit dem zweiten Preis. Von 11 Preisen fallen 8 an serienmässige Original-Fabrik-Karosserien,

(IV. 2891

Paimleraßenz AuG.
Verkaufstelle Frankfurt, Abt. Personenwagen, Rathenauplatz 14
Vertretung: Kraftfahrzeug‟ Aotorwagenverkaufsbüro
Otto Heinrich Graf Hagenburg, Darmstadt,
(TV. 2891
Hermannstraße 39, Fernrnf 2805.

[ ][  ][ ]

Spotl, Sper und TSarnen.

Europameiſterſchaften im Schwimmen
Der zweite Tag. Erfolge der Oeutſchen. Heinrich
Berges, E. Nademacher, Praſſe, Riebſchläger, Luber
in der Entſcheidung.

Die Europameiſterſchaften im Schwimmen wurden am Donnerstag
vormittag erſt mit einigen Waſſerballſpielen fortgeſetzt. Schweden ſiegte
erwartungsgemäß 5:2 (3:1) über die Tſchechoſlowakei und Frankreich fer=
tigte
Oeſterreich überlegen 8:0 (5:0) ab. Nachmittags ſetzten dann die
Vorkämpfe im 200 Meter=Bruſtſchwimmen ein, wo ſich in beiden Vor=
läufen
die deutſchen Vertreter Praſſe und Erich Rademacher durchſetzen
konnten. Praſſe gewann ſeinen Vorlauf in überzeugender Manier gegen
den Belgier Decombes und Erich Rademacher zeigte ſich ſeinem alten
Widerſacher ban Parys=Belgien wieder einmal mehr überlegen. Auch
im Turmſpringen endeten die beiden Deutſchen, der Titelverteidiger
Luber und Niebſchläger, in Front. Luber errang im erſten Vorlauf
die weitaus höchſte Punktzahl. Der Schwede Horn, der ſehr ausſichts=
reich
bezeichnet wurde, mußte in dieſem Vorlauf disqualifiziert werden,
weil er entgegen dem Reglement einen Sprung in doppelter Ausferti=
gung
gemacht hatte. Den erſten Vorlauf zum 400 Meter= Freiſtilſchwim=
men
gewann natürlich Arne Borg mit größter Ueberlegenheit verhalten
gegen Heinrich=Leipzig. Im zweiten Vorlauf begnügte ſich der Darm=
ſtädter
Berges mit dem zweiten Platz hinter dem Tſchechen Amtos.
Damit qualifizierten ſich alſo am Donnerstag ſämtliche Deutſchen für
die Entſcheidungen. Beſchloſſen wurde der Tag mit dem Waſſerball=
ſpiel
Ungarn-Belgien, das überaus hart und ſcharf durchgeführt wurde.
Bei Halbzeit ſtand das Treffen 1:1, beim Stande von 3:2 für Ungarn
mußte es wegen Dunkelheit abgebrochen werden.
Ergebniſſe:
200 Meter Bruſt: 1. Vorlauf: 1. Praſſe=D. 3:00,8; 2. Decombe=
Fr. 3:01,4; 3. Wondrowitſch=Oeſterr. 3:06,4; 4. Vallerayh=Fr.
3:09,8.
2. Vorlauf: 1. Erich Rademacher=D. 2:55,4; 2. van
Parys=Belg. 2:56,2; 3. Schäfer=Oeſterr. 2:59; 4. Harling=Schwed.
3:09,2.
Turmſpringen: 1. Vorkampf: 1. Riebſchläger=D. 112,84 Pkte.;
2. Maodonald=Engl. 100,52; 3. Silva=Ital. 96,18; 4. Lenarmond=
Fr. 93,34.
2. Vorkampf: 1. Luber=D. 114,04 Punkte: 2. Oeberg=
Schweden; 3. Langiutto=Ital.; 4. Waida=Ungarn.
400 Meter=Freiſtil: 1. Vorlauf: 1. Arne Borg=Schweden 5:02,6;
2. Heinrich=D. 5:26,4; 3. Feher=Ungarn 5:30,8; 4. Peter=England
5:31,4.
2. Vorlauf: 1. Amtos=Tſchechei 5:22,8; 2. Berges=D.
5:26,8: 3. Bagirallugo=Ital. 5:29,/4; 4. Van de Plangun=Fr. 5:33.2,
3. Vorlauf: 1. Whiteſide=Engl. 5:37,4; 2. Carotochvil=Polen
5:51,8; 3. Artigas=Spanien 6:04,6.

Vierkötter Sieger im Marathonſchwimmen
in Kanada.

Wie aus Montreal gemeldet wird, ſind geſtern, 8,30 Uhr kanadiſche
Zeit, zu dem im Ontario=See über 33,6 Kilometer führenden kanadiſchen
Marathonſchwimmen nicht weniger als 290 Schwimmer und Schwim=
merinnen
angetreten, von denen jedoch wegen der Kälte 250 nach und
nach aufgaben. Unter den Teilnehmern befinden ſich u. a. die Kanal=
ſchwimmer
Michet=Frankreich und Vierkötter=Deutſchland.
Nach den erſten zwei Dritteli lag Vierkötter an der Spitze. Der Fran=
zoſe
Michel lag an zweiter und die amerikaniſche Schwimmerin Hertle
an dritter Stelle.
Nach einer Meldung aus Montreal hat Vierkötter das Marathon=
ſchwimmen
im Ontario=See gewonnen.
Die genaue Zeit, in der Vierkötter in dem über 21 Meilen führen=
den
Marathonſchwimmen im Ontario=See überlegen ſiegte, beträgt
11 Stunden 42 Min. 12 Sek. Er hat durch ſeinen Sieg von den Preiſen
in Höhe von 50 000 Dollar 30 000 Dollar gewonnen. Die ungeheure
Zuſchauermenge begrüßte den deutſchen Schwimmer begeiſtert, als er
mit einem Vorſprung von zwei Meilen vor dem Franzoſen Michel durchs
Ziel ging. Vierkötter machte einen verhältnismäßig friſchen Eindruck.
Als er durchs Ziel ging, hob er in einer Geſte des Triumphes die
Hände hoch aus dem Waſſer, während hunderte von Booten ihre Pfeifen
und Sirenen ertönen ließen. Die Menſchenmenge drängte ſich an das
Ufer, um den Sieger zu ſehen.
Zweiter wurde der Franzoſe Georges Michel mit zwei Meilen Ab=
ſtand
, Dritter der Kalifornier Arthur Compton mit ſechs Meilen Ab=
ſtand
. Zwei Drittel aller Teilnehmer hatten aufgegeben. Eine große
Menſchenmenge bereitete dem Sieger am Ufer einen begeiſterten Emp=
fang
. Alle Schiffe ließen die Sirenen ertönen.

Kegeln.

Darmſtädter Kegler=Verband.
1. Großes Bezirkskegeln im 3. Bezirk des Süddeutſchen Gaues.
Der Süddeutſche Gau hat Bezirksſportwochen als neue ſportliche
Tätigkeit im Gau eingeführt. Die 1. Bezirksſportwoche des 3. Bezirkes
iſt Aſchaffenburg übertragen. Sie findet vom 11. bis 18. September
1927 ſtatt. Die Oberleitung hat Bezirksſportwart Reichert.
Es ſteht zu erwarten, daß dieſem Kegeln reges Intereſſe entgegen=
gebracht
wird. Aſchaffenburg, die Perle am Main, iſt geeignet, be=
ſondere
Anziehungskraft auszuüben. Ein reichhaltiges Programm gibt
allen Kealern Gelegenheit zu ſportlicher Betätigung.
Es ſind vorgeſehen:
Städtewettkämpfe um den Bezirkspokal. Offen für Verbände des 3. Be=
zirkes
.
Städtewettkämpfe: Offen für alle Verbände des Gaues.
Klubwettkämpfe für alle Klubs im 3. Bezirk. 5er Mannſchaften.
Außerdem Werbekegeln und Einzelkämpfe auf Preisbahnen.
Zahlreiche und wertvolle Preiſe ſind für Höchſtleiſtungen ausgeſetzt.
Beſonders für die Darmſtäſtdter Kegelbrüder iſt die erſte Bezirks=
ſportwoche
geeignet, ſich zahlreich zu beteiligen, zumal die Oberleitung
in Händen eines Kegelbruders des hieſigen Verbandes liegt.
Einzelſiege bei der Bundesmeiſterſchaft.
Nach jetzt bekannt gewordenen Ergebniſſen vom Bundeskegeln haben
nachſtehende Kegelſchweſtern und Kegelbrüder Preiſe errungen:
Silberbahn: Kegelbruder Erbes=L. L. 19. Preis; Frau Wilbert=Rollendes
Glück 11. Pris; Kegelbruder Bangert 20. Preis.
Damen=Ehrenbahn: Frl. Bangert=Goldene Kugel 14. Preis; Frau Wil=
bert
=Rollendes Glück 21. Preis.
Große Ausrüſtungsbahn: Kegelbruder P. Harres=Keglerluſt 8. Preis;
Kegelbruder Gg. Grün=L.L. 10. Preis.
Vmmmmnnnnmennnnnnnnnn nnn nn

Leichtathletik.
Büchner ſchlägt Lowe in Rekordzeit.
Internationales Abendſportfeſt in Magdeburg.

Die Reihe der großen internationalen Abendſportfeſte wurde am
Donnerstag in Magdeburg fortgeſetzt. Die Veranſtaltung von Viktoria
96=Magdeburg war glänzend beſetzt und auch gut beſucht. 3000 Zu=
ſchauer
für die Magdeburger Leichtathletik in Rekord kamen, um
Zeuge ſpannender Kämpfe zu werden. Ueber 400 Meder kam es zu
dem erwarteten grandioſen Rennen zwiſchen dem deutſchen Meiſter
Büchnar=Magdeburg und dem Olympioniken Lowe=England. Bis zu
20 Meter kämpften beide Bruſt an Bruſt. Dann gewann Büchner in
einem glänzenden Zwiſchenſpurt ſchnell vier Meter Vorſprung, die er
bis zum Ziel auf ſechs Meter ausdehnen konnte. Unter ſtirmiſcher
Begeiſterung wurde die Zeit vom Publikum aufgenommen. Mit 48,2
S=kunden iſt ſie um eine Zehntel Sekunde beſſer als der von Hans
Braun bei den Olympiſchen Spielen 1912 in Stockholm aufgeſtellte deut=
ſche
400 Meter=Rekord. Noch im vorigen Jahre hätte in Deutſchland
niemand daran geglaubt, daß Brauns Rekord ſo ſchmnell unterboten
werden würde. Wir haben endlich auch einmal wieder 400 Meter=Leute
internationalen Formats. Die übrigen Wettbewerbe mußten natur=
gemäß
gegenüber dieſem Rennen verblaſſem. Die Leute des Achilles=
Klubs London konnten wieder einige Siege holen, jedoch trafen ſie in
ihren Wettbewerben nicht auf die beſten deutſchen Vertreter. Die
Ergebniſſe:
100 Meter: 1. Körnig=Charlottenburg 10,6 Sek., 2. Malitz=Berlin
10,8 Sek., 3. Wege=Leipzig 10,8 Sek.
200 Meter: 1. Butler=England 22,2 Sek., 2. Wege=Leipzia 22,3 Sek.,
3. Hübner=Berlin 23 Sek.
400 Meter: 1 Büchner=Magdeburg 48,2 Sek. (neuer deutſcher Rekord),
2. Lowe=England 49,2 Sek., 3. Neumann=Berlin.
800 Meter: 1. Tatham=England 1:58,1 Mi.,ſſ 2. Willmer=Kaſſel 1:59,2
Min., 3. Tarnogrocki=Dresden 1:59,8 Min.
1500 Meter: 1. Morgan=England 4:06,1 Min., 2. Boltze=Stettin 4:08,8
Min., 3. Otto=Leipzig 4:09,5 Min.
4X100 Meter: 1. Berliner S.C. 43 Sek., 2. Magdeburg 96 43,6 Sek.
4X800 Meter: 1. Achilles=Klub London 8:04,7 Min., 2. Brandenburg=
Berlin 8:08,3 Min.
110 Meter Hürden: 1. Lord Burghley=England 15 Sek., 2. Troßbach=
Berlin, Bruſtbreite.
Diskus: 1. Hoffmeiſter=Hannover 44,49 Meter, 2. K. Weiß=Berlin
34,22 Meter.
Hochſprung: 1. Huhn=Jena 1,80 Meter, 2. Zieſemann=Braunſchweig
1,70 Meter.
Speer: 1. Schlokat=Inſterburg 58,73 Meter, 2. Koitſch=Dresden 56,68
Meter.
Veitſprung: 1. Powell=England 6,49, 2. Hoffmann=Leipzig 6,42 Meter.

Flugſport.
Sachſenflug 1927.

Mit Rückſicht auf die Transportſchwierigkeiten während der Leip=
ziger
Meſſe war der Termin der zum Sachſenflug gelandeten Flugzeuge
bis auf Donnerstag vormittag verlängert worden. Obgleich Tag und
Nacht in den Hallen eifrig gearbeitet wurde, konnten einige Flugzeuge
bis zur feſtgeſetzten Zeit nicht ſtartfähig gemacht werden und mußten ſo
ausſcheiden. Die endgültige Teilnehmerzahl der am Sachſenflug be=
teiligten
Flugzeuge beträgt 15. Unter den ausgezeichneten Bewerbern
befinden ſich auch Martens und Eſpenlaub. Martens komnte ſeinen Ein=
decker
, der mit 120 Kilogramm Leichtgewicht das leichteſte Flugzeug des
Wettbewerbes geweſen wäre, nicht rechtzeitig zu Ende bauen. Eſpenlaub
war von beſonderem Mißgeſchick verfolgt. Er kam zum Sachſenflug mit
zwei Maſchinen eigener Konſtruktion nach Leipzig, erlitt jedoch beim
Probeflug einen Motorſchaden, den er nicht bis zum Zulaſſungstermin
beheben konnte.
Der Donnerstag vormittag brachte die Montageprüfung der neben
anderen Ehrengäſten der ſächſiſche Wirtſchaftsminiſter Krug von Nidda
und Geheimrat Klien mit einigen Referenten beiwohnten. Die einzel=
nen
Maſchinen mußten vor der Auf= und Abmontage einen Flug von
5 Minuten Dauer ausführen. Am beſſten gelang dieſe techniſche Prü=
fung
den beiden Meſſerſchmidt=Kleinflugzeugen, die hierzu 11 Minuten
benötigten.

Pferdeſport.

Rennen zu Hoppegarten.

1. Fulmen=Rennen. Für Zweijährige. 5200 Mk. 1400 Meter. 1. A.
t. C. v. Weinbergs Faro (O. Schmidt); 2. Teukros; 3. Gutenberg.
erner: Drachenſchlucht, Rückkunft, Tagora, Majeſta, Freier Wille,
Fu. Tot.: 17, Pl. 14, 60, 20:10. ½1 Lg.
2. Impuls=Rennen. 3900 Mk. 2000 Meter. 1. Stall Halmas Por=
tia
(E. Haynes); 2. Pompeius; 3. Stolzenfels. Ferner: Schneewittchen,
Detritus, Triebkraft, Radio, Freiweg 2, Tannenberg 2. Tot.: 78, Pl.
23, 27, 71:10. 24 Lg.
3. Trollhetta=Rennen. Für Dreijährige. 3900 Mk. 1600 Meter.
1. Geſt. Mydlinghovens Heuſchrecke (E. Huquenin); 2. Chriſtinchen;
3. Semper idem. Ferner: Augenweide, Dompfaff, Formoſus Felſen=
feſt
, Munin, Lucas, Cypreſſe, Frankonia, Lichtelfe, Burgwart. Tot.: 47:
Pl. 17, 15, 19:10. 3½ Lg.
4. Ulrich von Dertzen=Rennen. 13 000 Mark. 9400 Meter. 1. A. n.
C. v. Weinbergs Lampos (O. Schmidt); 2. Marcellus; 3. Nobelmann.
Drei liefen. Tot.: 11:10. 19 Lg.
5. Falkenhauſen=Rennen. Für Zweijährige. 10 400 Mk. 1200 Mtr.
1. A. u. C. v. Weinbergs Audax (O. Schmidt); 2. Tasna; 3. Ordens=
ſchweſter
. Ferner: Normanne, Cocktail, Liederkranz. Tot.: 12, Pl. 11,
15:10. 42½ Lg.
6. Preis von Bielau. Für Zweijährige. 200 Mk. 1000 Meter.
1 Geſt. Weils Laß ſein (W. Tarras); 2. Rheinſonne; 3. Fürſtenruf.
Ferner: Pommard, Mirim, Filigran, Bonbonniere, Trutzig, Adaminus,
Jawaſch, Certoſina, Locuſta, Sangesluſt, Paradenia. Tot.: 41: Pl. 20,
30, 26:10. 2Kopf.
7. Nachtſchwalbe=Rennen. B00 Mk. 1800 Meter. 1. Geſt. Pün=
ſtorfs
Roſe Marie (Otto Schmidt); 2. Waldrada; 3. Der Kohinoor,
Ferner: Twoſtep, Silberkatze, Rinaldo, Sandoval, Pedro, Teneriffe.
Tot.: 23: Pl. 12, 16. 26:10. Kopf2 Lg. 2. Abteilung: 1. Stall
Hegis Oſiris (R. Derſchug); 2. Ordenskanzler; 3. Mohrenglück. Ferner:
Eichkatze, Lieſerer, Isländer, Ruwenzori, Jliade, Frasquita. Tot.: 50:
Pl. 20, 53, 32:10. 2 Lg.Kopf.

Nurmi und Peltzer treffen am 24. und 25. September in .
zuſammen.
Drei Olympia=Vorbereitungskurſe finden im September um
ber durch die Deutſche Sportbehörde im Frankfurter Stadion
Europameiſter im Säbelfechten wurde der Ungar Gombosl!
Bruno Wolke, der vorzügliche Chemnitzer Straßenfahrer wiro
dem ihm der B. D.R. die Herrenfahrer=Lizenz für dauernd entzove
Berufsfahrer werden.
Carpus=Stettin gab in Stettin ein erfolgreiches Debut alss
fahrer.
Im Berliner Sportpalaſt werden am 11. Oktober neben dem!
WagenerDiener noch die Meiſterſchaftskämpfe Grimm-Sahru
tergewicht) und Harry Stein-Kohler (Fliegengewicht) ſtattfinu=

29. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſen=Lotrie.!

13. Tag, 5. Klaſſe. In der Vormittags=Ziehun,e
2 Gewinne zu 500 000 Mark auf Nr. 231 135; 2 Gewinne zu 500
auf Nr. 271 592; 8 Gewinne zu 3000 Mark auf Nr. 69 4800
108 311, 152014; 14 Gewinne zu 2000 Mark auf Nr. 25 6098
17 680, 125 393, 180 431, 234 492, 348 283; B Gewinne zu 100)
auf Nr. 17 864, 56 371, 87 204, 87 391, 157 230, 22 394, 206 784,2
221 944, 251 513, 262 086, 286 560, 337 308, 338 921; ferner 80
zu 500 Mark und 168 Gewinne zu 300 Mark. In der Nah
tags=Ziehung fielen: 2 Gewinne zu 5000 Mark auf Nr.
8 Gewinne zu 3000 auf Nr. 64 362, 222 515, 265 282, 339 59,
winne zu 2000 Mark auf Nr. 12607, 29 417, 99 855; 20 Gerzy
1000 Mark auf Nr. 33 274, 72624, 76 231, 150 333, 175 327, 3
248 853, 269 476, 277 058 277 296; ferner 62 Gewinne zu 500 Mn
218 Gewinne zu 300 Mark. Im Gewinnrade verblric
Prämien zu je 500 000 Mark, 2 Gewinne zu je 20 000 Mau,
winne zu je 75 000 Mark, 4 Gewinne zu je 50 000 Mark, 8 Ge=vi
je 25 000 Mark, 36 Gewinne zu je 10 000 Mark, 72 Gewin/
5000 Mark, 28 Gewinne zu je 3000 Mark, 374 Gewinne zuu
Mark, 656 Gewinne zu je 1000 Mark, 2054 Gewinne zu je 5e0
5064 Gewinne zu je 300 Mark.

Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.

Freitag, 2. Sept. 12: Uebertr. aus Berlin: Eröffnungsfeik
Deutſchen Funkausſtellung. O 13.30: Neue Schallplatten. o
Uebertr. aus dem Schumann=Theater: Tagung des Reicssc.
der Deutſchen Induſtrie. O 18.20: Prof. Sittig: Die Wate
Jupiter. O 19: Natürliches oder künſtliches Weizenmehl.
drohende Holznot. O 19.20: Film=Wochenſchau. O 19.30: k
aus dem Frankf. Opernhaus. Madame Butterfly. Opcen
Puccini. Anſchl.: Konzert. Grieg (zum 20. Todestag IK
September). Franz. Serenade. Lyriſche Stücke. Drei Lieder. rhe
Suite für Orch. Drei Lieder. Zwei elegiſche Melodien.
Elſe Liebhold (Sopran),
Stuttgart.
Freſtag, 2. September. 12.30: Stuttgart und
Schallplattenkonzert. O 15.40: Uebertr, vom Rennplatz Jf
bei Baden=Baden: Bericht über das Rennen um den Großem die
von Baden=Baden. o 16.15: Frau Sauter=Kindler: Augn
Reiche der Frau. O 16.30: Konzert. 10 Darbietungen. o 15
Dr. Schairer: Die Gerüſte der Zukunft. O 18.45: Funkfeiim
O 19.45: Ueberſicht über die Hauptveranſtaltungen der komnt
Woche (in Eſperanto). 20: Uebertr. aus Freiburg: Arum
Lande der Carmen. Mitw.: Frau Seiler=Biehler (Rezkian)
Gertrud Eckerlin, Opernſänger Brugger, Opernſänger Schulzen
zertmeiſter Weber, Kapellm. Starke. Sieben askaniſche Voläle
Cervantes: Die Geſchichte einer Zigeunerin. Siete cerce
populares eſpagnoles. Granados: Spaniſche Original. 34
Vier ſpaniſche Tanz= und Wanderlieder. o 21.30: Fm
für Fernempfana.

Berlin.

Freitag, 2. September. 12: Uebertr. der Eröffnungskit
keiten der Deutſchen Funkausſtellung 1927 o 15.30: Mast
Caemmerer: Mütter berühmter Männer (Johanna Schopeme
O 15.50: Großer Preis von Baden. Uebertr. von der Rein
Iffezheim. 16.30: Gartendir. Hempel: Herbſtarbeiten i
garten. 17: Uebertr. aus dem Haus der Funkinduſtrie.
des Kosleckſchen Bläſerbundes, e. V. 11 Darbietungen. O
Dr. med. Götz: Kinder= und Frauenſport. O 19.30: Sozialxwit
Umſchau. O 19.55: H. Kaſack: Köpfe der Dichterakademie *
Kellermann, Heſſe, Stucken, Schmidtbonn). O 20.30: Luſtige A
7. Darbietungen. O 21: Konzert. Geminiani: Sonate
Schubert: Introduktion und Variationen. Cun: Orienm
Dvorak: Melodie. Goens: Scherzo. Saint=Saens: F
op. 37. Fuhrmeiſter: Valſe di bravoura op. 12. O
Orch. Prof. Fahrbach=Ehmki von Villa dEſte. Agee: A-n
ſweet. Wayne: In a little ſpaniſh town. WiedoeftNA
vanite. Lehar: Wolgalied und Napolitana aus Zarewi /
Hyde: Barcarole. Oneſti: Serenade. Reſen: Crazy
Maurici: Forget, Boſton. Berlin: How many timsi
Morena: Von Ohr zu Ohr.
Königswuſterhauſen. Freitag, 2. September. 15: Er
die muſikaliſchen Gattungen Dr. Simon). o 16: Dr.
Frau Beſſerweiß beim Kaffeetränzchen. o 16.30: Schulrat-
und St. Konetzky: Schulkundliche Fragen in Dialogform.
Dr. Bloch: Die Temperaturſkala und ihre Grenzen. o 17
Stiemer: Der Dichter als Geſtalt und Symbol. o 18: Q
Wunder: Nichteiſenmetalle in der Elektrotechnik. O 18.30: E
Fortg. O 18.55: Dr. Feilen: Kreditreſtriktionen und il
politik. O 19.20: Wiſſenſchaftl. Vortrag für Aerzte. O
Uebertr. Leipzig: Studentenlieder=Abend. O 22.30: Uebertr.
Unterhaltungsmuſik.

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Wetterbericht.
Wetterausſichten für Samstag, den 3. Septemb-
(nach der Wetterlage vom 1. September).
Heiter bis wolkig, warm und ſtellenweiſe Gewitterſtörungy
Die Heſſiſche Wetterdienſt-

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Veranwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; ür Feuilleion
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Sireeſe; für Sport: Dr. Eugen Z
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andrea

für Die Gegenwart: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil Willks
Druck und Verlag: 2 C. Wittich ſämtlich in Darmſiadt.
Für unverlangte Mannſtripte wird Garantie der Rückſendung n ich / übem-

Die heutige Nummer hat 18 Seiten.

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Freitag, den 2. September 1927

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Den Wert der Sachbezüge.
Das Verſicherungsamt der Stadt
Darmſtadt hat den Wert der Sachbezüge
gemäß 8 160 der Reichsverſicherungsord=
nung
mit Wirkung vom 4. September
1927 ab auf 1,70 Mk. (bisher 1.50 Mk.)
neu feſtgeſetzt. Das Nähere iſt aus der
Bekanntmachung in den Aushängekäſten
zu erſehen.
(st13578
Darmſtadt, den 1. Sept. 1927.
Der Oberbürgermeiſter.

Bauarbeiten.
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vergeben werden.
Die Bedingungen liegen bei dem
unterzeichneten Amte, Grafenſtr. Nr. 30,
Zimmer Nr. 9, offen.
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10. September 1927, vorm. 10 Uhr,
einzureichen.
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Darmſtadt, den 1. Sept. 1927.
Städt. Hochbauamt.

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(*22889)

Obſberſteigerung.
Am Montag, den 5. und Diens=
tag
, den 6. September ds, Js., wird
der Obſtertrag von den in das Eigen=
tum
der Stadt übergegangenen Obſt=
bäumen
meiſtbietend gegen Barzahlung
öffentlich verſteigert.
(st13545
I. Montag: Birnbäume in der Kranich=
ſteinerſtraße
(Treffpunkt 2 Uhr Ecke
Kranichſteinerſtraße und Kaſtanien=
Allee),
ſodann die Apfelbäume in der Er=
bacherſtraße
(Treffpunkt 3 Uhr Oſt=
bahnhof
),
daran anſchließend die Nußbäume in
der Nieder=Ramſtädterſtraße ( Treff=
punkt
4 Uhr Ecke Heinrich= und Nie=
der
=Ramſtädterſtraße).
II. Dienstag: Birnbäume an der
Goetheſtraße (Treffpunkt 2 Uhr Ecke
Klappacher= und Goetheſtraße),
daran anſchließend die Nußbäume im
Groß=Gerquerweg (Treffpunkt 32/
Uhr Ecke Scheppallee und Groß=
Gerauerweg.
Städtiſches Hochbauamt.

Grummelgras Derſteigerung
Samstag, 3. Heptember I. Js.,
morgens 10 Uhr, beim Braunſchen
Steinbruch im Forſt Eichen das Grum=
metgras
von den Domanialwieſen ver=
ſteigert
. Vorherige Beſichtigung wird
empfohlen.
(13575
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Heſſ. Forſtamt Meſſel.

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Die Verſteigerung Hei=
delbergerſtraße
fällt aus.
Jungermann (13590
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.

Samstag, den 3. Heptember,
vormittags 10 Uhr, verſteigere ich
wangsweiſe folgende Gegenſtände im
Lokal Holzhofallee 27:
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beſtehend aus 1 Sofa, 2 Seſſeln, ſechs
Stühlen; 1 Kaſſenſchrank, 4 Konſol=
tiſche
(Mahagoni), 2. Nähtiſche ( Nuß=
baum
), 2 Kommoden (Nußbaum),
1 Rollſchrank, 1 Schreibtiſch, 1 Schreib=
tiſchſeſſel
, 1 Kleiderſchrank, 1 Gläſer=
ſchrank
, 1 Schreibtiſch (dreiteilig), zwei
2 Materialſchränke, 1 großer Schreib=
tiſch
(Diplomat), 1 Garnitur ohne
Ueberzug (1 Sofa, 2 Seſſel).
Jungermann
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.

Parfämerie Müller, Rheinstr.

(13586

Samstag, den 3. Septemb. 1927,
nachmittags 2 Uhr, verſteigere ich in
Darmſtadt im Hofe des Hauſes Mathil=
(13526
denplatz 15

öffentlich zwangsweiſe gegen ſofortige
Zahlung.
Die Verſteigerung findet vor=
ausſichtlich
ſicher ſtatt.
Lein
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.

Fuchsſtute.
lt, mittelkräf=
tig
, für ales ver
endbar, preiswert
abzugeben. ( 22892
Kiesſtraße 15.

3 ja. Jeckel
ſch. Farb., Ia Stamm=
baum
, Eltern höchſ
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Weinbergſtr. 45, II.
(13531fs)

Reiz. ig. Rätzch., zime
merrein, in nur gute
H. zu vſch, Frau Stark,
Frankfurterſt. 5. 22880
Junger, raſſereiner
Wolfshund ( Stamm=
baum
) 15W.alt, geeig.
f. Polizeih., preisw. z.
T N. Geſchſt (r2291s
Entlaufen

Schwarz=gelber
Schäferhund entlaufen,
Abzugeb. bei Eiſinger,
Nied. Ramſtadt, Ober=
Ramſtädterſtraße 48,
200c

HHH
HHHHEHHEHEI
R
Esucht die Benskeinerrdoche

Große Handels- und Gewerbe-Schau

(113411

vem 3. bis 14.
September

[ ][  ][ ]

Nummer 243

Freitag, den 2

9

Matktpreiſe für Heu und Stroh.

Die Preiſe für Stroh ſind naturgemäß in weitem Maße von der
Witterung inſofern abhängig, als der Strohertrag des Getreides dadurch
bedingt wird. Beim Vergleich der Strohpreiſe über eine Reihe von
Jahren zeigt ſich weiterhin, daß naturgemäß in den Monaten vor der
neuen Ernte die Strohpreiſe etwas anzuſteigen pflegen und dann in den
Sommermonaten mehr oder weniger beträchtlich abſinken. Im Durch=
ſchnitt
weiſt die Entwicklung der Strohpreiſe in den letzten Jahren eine
ziemlich ſtetig zunehmende Steigerung auf.

Drahtgepr,

Roggenstroh (Berlin)

Heu-und Strohpreise
in M für 190 kg

Mehr noch als die Preiſe für Stroh hängen die Heupreiſe vom Wet=
ter
ab. Bekanntlich iſt der Graswuchs in einzelnen Jahren beſonders
ſchlecht und die Preiſe ſteigen dann zu ſehr beträchtlicher Höhe. Die
obere Preislinie unſeres Schaubildes zeigt z. B. deutlich den Einfluß
des außerodrentlich ſchlechten Heujahres 1925 auf den Handelspreis für
Heu, ſie zeigt weiter das ſtarke Abfallen des Preiſes im Hochſommer
des vorigen Jahres, und ſie ſpiegelt in dem verhältnismäßig niedrig
liegenden Heupreiſe dieſes Jahres die günſtige Entwicklung des Gras=
wuchſes
in weiten Gegenden des Reiches wieder.

Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 1. Sept.
Die heutige Börſe hatte ausgeſprochen ſchwache Tendenz. Die Ge=
ſchäftstätigkeit
hält ſich weiter in engen Grenzen. Im Vordergrund
ſtehen immer noch die Beſorgniſſe um die zukünftige Geſtaltung des
Geldmarktes, der weiter ſtärkere Anſpannung zeigt. Dann drückt der
Auftragsmangel ſtändig auf die Kurſe. Da auch der Zahltag verſpäte=
tes
Material an den Mark tbrachte, neigte die ohnehin nicht ſehr wider=
ſtandsfähige
Börſe zur Schwäche und konnte einem erneuten Vorſtoß der
Baiſſepartei keinen Widerſtand mehr entgegenſetzen. Man verwies da=
bei
auf die Meldung, daß baldigſt eine Entſcheidung über die geplanten
amerikaniſchen Antidumpingmaßnahmen gegen den deutſchen Stahl in
Ausſicht geſtellt werden, und auf die energiſche Tätigkeit der engliſchen
Eiſen= und Stahlinduſtrie zur Bekämpfung der Auslandskonkurrenz, die
ſich zunächſt in einer Preisherabſetzung für engliſchen Stahl ausgewiukt
hat. Die weitere Beſſerung der Arbeitsmarktlage fand demgegenüber
kaum Beachtung. Gegen die geſtrigen Abendkurſe waren bei Feſtſetzung
der erſten Notierungen im allgemeinen Kursverluſte von 2 bis 5 Proz.
feſtzuſtellen. Stärker abgeſchwächt lagen Zellſtoff Waldhof mit minus
9 Prozent. Am Farbenmarkt überwogen die Abgaben ſtark bei einer
Kurseinbuße von 6,25 Prozent. Von Elektrowerten waren Schuckert
mit minus 6,5 Prozent ſtärker rückläufig. Vollkommen behauptet blie=
ben
dagegen Scheideanſtalt bei kleinem Umſatz. Autowerte lagen un=
einheitlich
, Daimler minus 3,5 Prozent, Adlevwerke aber blieben voll=
kommen
unverändert. Voigt u. Haeffner knapp behauptet. Auch deutſche
und ausländiſche Anleihen lagen überwiegend etwas ſchwächer.
Im weiteren Verlaufe blieb das Geſchäft klein, da die Spekulation
aber verſchiedentlich zu Rückdeckungen ſchritt, konnten ſich die Kurſe bis
zu 2 Prozent erholen. Tägliches Geld 7 Prozent. Am Deviſenmartt
nannte man Mark gegen Dollar 4,2032; gegen Pfunde 20,438; London
Paris 124,02; Mailand 89,30; Madrid 28,78.
Die Abendbörſe war auf Wiedereindeckungen der Spekulation
erholt und etwa 12 Prozent feſter. Die Umſätze blieben jedoch ſehr
gering und ſetzten im Verlaufe faſt vollkommen aus. Die Aufkäufe in
Woigt= und Häffneraktien halten Anleihen vollkommen geſchäftslos.
Schluß etwas behauptet. Im einzelnen nannte man: Gelſenkirchen
155¾, Mannesmann 172,75, Klöckner 152, Harpener 202, Stahlverein
130¾, Bergmann 192,5, AEG. 183,5, Siemens und Halske 284,5
Voigt und Häffner 178, Dresdener Bank 1
Diskonto 155¼, Me=
tallbank
143,5, Danat 226, Nordd. Lloyd 149, Holzn
200, Zement
Heidelberg 143, Farben 232, Scheideanſtalt 215, Rütgers 98, Südd.
Bucker 142. Deviſen: London geger
s 124,02, gegen Mailand
B9,27½, gegen Zürich 25,21½, gegen Madrid 28,74, gegen New York
4,86½, gegen Holland 12,3020, Pfunde gegen Mark 20,43½, Dollar
gegen Mark 4,2037½.

Berliner Effektenbörſe.

Berlin, 1. September.
Die heutigen Differenzzahlungen ſcheinen vereinzelt noch nicht ſo
glatt verlaufen zu ſein, wie man es nach dem Angebot an kurzfriſtigen
Mitteln bisher angenommen hatte. Bei Börſenbeginn fanden eben=
falls
am Montanaktienmarkt und in J. G. Farbenaktien Exkutionskäufe
ſtatt, die bei dem geringen Geſchäftsumfang mehrprozentige Kursverluſte
zur Folge hatten. Die Tendenz war im Zuſammenhang mit der ſchwa=
hen
Haltung dieſer Werte zunächſt gedrückt. Angeblich wurden auch
Verkäufe aus induſtricllen Kreiſen zu Geldbeſchaffungszwecken vorgenom=
men
. Der freundliche Bericht der Commerz= und Privatbank kam bei
dieſer börſentechniſchen Situation nicht zur Geltung. Am Geldmarkt
war Tagesgeld 0,25 Prozent niedriger, das zu 6,758,5 genannt wurde.
Monatsgeld 7,758,75. Bankgirierte Warenwechſel zirka 5½ Prozent.
Der Deviſenverkehr iſt an der Mittagsbörſe nicht weſentlich geändert.
Der Dollar zeigte im Freiverkehr mit 4,2040 eine Befeſtigung, während
die übrigen Valuten unverändert genannt wurden. Mailand und
Madrid notierten etwas feſter. Das engliſche Pfund ſtellte ſich gegen
New York auf 4,8612.
Im weiteren Verlauf der Börſe war die Haltung uneinheitlich. Hier
und da kam es zu leichten Kursbeſſerungen, während andere Papiere
erneut leicht nachgaben. Ver. Glanzſtoff, die vorübergehend auf 670
geſunken waren, zogen auf 674 an, J. G. Farben gingen mit 290,5 um.
Etwas Nachfrage beſtand in der Hauptſache für Elektrowerte, von denen
Geſ. für Elektr. ½ Prozent, AEG. 0,5 und Siemens 1 Prozent im Ver=
lauf
gewinnen konnten. Das Geſchäft iſt nach wie vor ſehr klein.
Privadiskont kurze Sicht 5¾, lange Sicht 5¾ Prozent. Bis zum
Schluß der Börſe änderte ſich an der unſicheren Haltung nichts. An
der Nachbörſe trat dann wieder ein gewiſſes Deckungsbedürfnis in Er=
ſcheinung
, von dem vor allem Elektrowerte unter Führung von Geſ. für
Elektr. profitierten. Gegen 2,30 Uhr hörte man u. a. folgende Kurſe:
Kommerzbank 173: Danatbank 226; Dresdener Bank 162; Hapag 148;
Hamburg=Süd 225; Nordd, Lloyd 148; AEG. 183; Siemens 282,75;
Geſ. für Elektr 266,5; Schultheiß 412; Oſtwerke 393; Ver. Glanzſtoff
671; Zellſtoff Waldhof 314; Bemberg 555; Rheinſtahl 191,5; Phönix
116; Gelſenkirchen 154,75; Harpener 201,5; Klöcknerwerke 151,25; Köln=
Neueſſen 170,75: Mannesmann 172,25; J. G. Farben 290,5; Deſſauer
Gas 196,5: Deutſche Erdöl 152,5; Charlottenburger Waſſer 144; Alt=
beſitz
55,80; Neubeſitz 14,75.

S. Hirſch Gerſte= und Malzfabrik A.=G., Frankfurt a.
lellſchaft verteilt für das abgelaufene Jahr auf 1 Mill. RZ.
10 Prozont Dividende aus einem von 36 921 RM. aus

geſtiegenen Reingewinn. Abſchreibungen wurden mit 4r

Aſchaffenb. Zellſtof
Augsb. Nürnb. Maſch
Bamag=Meguin
Berlin el. W.
BerlinKarlsruh
Braunkohl.=Briketts
Bremer Vulkan
Bremer Wolle,
Deutſch.=Atlant. Tel
Deutſche Maſchinen
Deutſch.=Nied. Tel.. .
Deutſche Erdöl..
Deutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke.
Donnersmarckhütte"
Dynamit Nobel".
Elektr. Lieferung.
J. G. Farben..
R. Friſter.
Gaggenau Vorz.
Gelſenk. Berg.
G. f. elektr. Untern.
Halle Maſchinen.
Han Maſch. Egeſt.
Hanſa=Dampfſchf. ..

31. 8.
204. 9.
203,5 Hemoor=Zement. 8.
238,5 144 141. 125lHirſch Kupfer 1113. 48. 54.5 Höſch E 78.5 Hohen! 24.10 82. 81.25 Rahl 162. 188 25 188.75 Lindes 54.25 157. 157. Lingele 81. 198 25 198. Linke u. Ho 111. 111. 2. 273. 90.5 89.75 Loren 122. Niederlauſitz 167. 154.25 153. MNordd. Gumn 77.- Orenſtein. 137.75 Rathgeber 1u75 117 Rombacher Hi 141.25 140 5 Roſitzer Zucker 90.25 189.5 184.5 Rütgerswerke 97.75 294. 291.25 Sachſenwerk 17.5 100. 98. Sächſ. Gußſ. 168. 54. 55. Siemer 166. Ver
Volk
ell. . 128 264 875 262.5 52. 170.25 170. 1Weſt jendreer 114. 112. WittenerGußſtahl 54.5 224 25 223. erke.
ander 262.

1. 9.
239.
112.
173.75
24.25
103.
155
83.75

273,5
122.
166.

136.5

92.125
97.
17.
63.5
168.
135.
52.

56.
262.

Oeviſenmarkt.

Helſingfors.
Wien...
Prag ...
Budapeſt
Sofia.
Holland.
Oslo.
Kopenhagen.
Stockholm. .
Londen.
u nos Aires.
New York .."
Belgien... .

z1. 8. 1. 9. Gelt Brie Geld Brief 10.57 10.5 10.57411 1.594 59.16 59.2 59.20 59.3. 12.411 2.46 12.449 2.469 73.46 73.60 73.49 73.6: 3.034/ 3.060 3.034 3.0a0 168.181 68.5: 168.33/168.67 Hos. 221 09.4- 109.84 110.06 112.34 12.61 112.45 12.6 112.69 12.9 112.76 12 28 V20.407 20.44 20.423 20.46. 1.790 1.794 1.792 1.796 4.197 4 205 4.201 4.20 58.44 58.56 58.48 58.6

Italien".
Paris.
Schweiz
Spanien..
Danzig .
Japan.
Rio de Janeiro
Jugoſlavien
Portugal
Athen.
Konſtantinopel.
Kanada. . . . ."
Aruguay. . . .

31.
Geld
22.83
16.455
80.9:
70.8:
81.42
1.984
1.4975
7.39:
20.18
5.514
2.120
4.198
4.176

8.
22.8
81.11
70.97
81.58
1.988
0.489
7.407
20.2
5.526
2.124
4.206
4.184

1. 9
Brief/ Geld / Brief
22.28 22.92
16.495/16.465/ 16.505
80.98 81.14
70.95/ 71.09
81.42/ 81.58
1.984/ 1.988
0.4975 0.4995
7.395/ 7.409
20.081 20.12
5.4941 5.506

2.116
4.20
4.176

2.122
1. 209
4.184

Süddeutſche Handelsvereinigung AG Frankfurt a. M. Die Süd=
deutſche
Handels=, Import= und Exportfirma, an der die Hamburg=
Amerika=Linie beteiligt iſt, hat das Geſchäftsjahr 1926 wieder mit
einem Verluſt abgeſchloſſen, und zwar in Höhe von 129 294 RM., ſo
daß ſich der Geſamtverluſt einſchließlich des Vortrages aus dem Vor=
jahre
auf 170 000 RM. bei einem A.K. von 350 000 RM. erhöht. Die
Roheinnahmen belaufen ſich auf 161 756 RM., während Generalunkoſten
172033 RM. erforderten und für Abſchreibungen 1 19 017 RM. not=
wendig
waren. In der Bilanz ſtehen Debitoren von 166 655 RM.
Kreditoren von 175 430 RM. gegenüber. Warenvorräte ſind mit 148 822
Reichsmark bewertet.

RM. vorgenommen.
Eine Frankfurter Tabakfabrik in Konkurs. Die ſeit
Jahren in der gleichen Familie beſtehende Tabakfabrik Gecl
geriet im März 1927 unter Geſchäftsaufſicht. Sie hatte:
gerichtlichen Vergleich mit ihren Gläubigern auf der Gäu
30 Prozent abgeſchloſſen, vorausgeſetzt, daß das Finanzmfi
24 000 RM. rückſtändige Tabakſteuer verzichtet. Da dieſe 7,
ſätzlich dieſen Antrag ablehnte, mußte dieſe Firma jetzt Ao
tragen. Die Paſſiven betragen 84 600 RM., die Aktivern 5
MM. In den letzten Tagen haben im Tabakhandel und

induſtrie folgende Firmen Konkurs angemeldet: Ernſt BM
fabrik, ErlangenwF. W. O. Brinkmann, Zigarettengroßha- d.

feld: Marie Ebner, Tabakwarenhandlung, München; Fern

nhig geworden.
faft ausnahms
Piehe

Lun Biehmarkt vom 1
zun zugeführt: Ne

köpper, Tabakwarenhandlung, Kempten; Anna Schickenwel
warenhandlung, Ebersbach; Emil Sachſe, Tabakwarenhend
mar; Zigarrenhaus Rein, Freital i, S.; Hans Johann Heay,
wuarenhandlung, Königſtein (Elbe); Sänger u. Co., Talh)
lung, Hannober; Emma Glawe, Tabakwarenhandlung,
Lonis Oppenheimer, Tabakwarenhandlung Darmſtard
Befeld, Tabakwarenhandlung, Mainz.
Neue Verhandlungen zwiſchen dem R.W.E. und Prrm.
die Abgrenzung der beiderſeitigen Intereſſengebiete im Sach
den zwiſchen Preußen und dem R.W.E. zurzeit Verhandluy
Beide Partner ſind an der Elektrizitätsverſorgung des
ſtark intereſſiert. In den Verhandlungen hat man ſich vS. enm!m Behmarlt vom 1.
beſchäftigt, die verſchiedenen Auffaſſungen über die Ausle=u Bue zb 18 Kälber, 9
handenen Verträge miteinander in Einklang zu bringen. zn/ T.u ſchevvend, Ueben
in beteiligten Kreiſen, daß die beſprochenen Fragen im rwre u, b54-68; 1 5
geklärt werden.
Motorenwerke A.=G., vorm. Benz u. Cie., Abteilung
Motorenbau. Die G.=V., die nachträglich noch über die Frhzm: Läuſer. Bezahlt
der Bilanz per 31. 12. 1926 beſchließen ſollte, iſt ruhig veeler n. zu 765 und Fer=
von
einer Seite wurde Aufklärung über die weitere Ern=lunm Hälbem langiam,
Geſchäftes verlangt. Die Bilanz ſchließt mit einem Verluſ=:/ 38) m Ferlel und Läufern
lionen RM. ab, einſchließlich des Vortrages von 1 444 044-R, 4 Am Biehwarkt vom 1.
aus dem vergangenen Jahre. Durch die inzwiſchen vorgenonelm ſtes beſtand aus 5
abſetzung des Aktienkapitals von 5 auf 2 Millionen Ad muwen Verglichen
Wiedererhöhung auf 5,4 Millionen RM. iſt der Verluſt aun43/G0, woren 130 Kälber
reduziert. Die G.=V. genehmigte die Bilanz und den Weſt=w) zhfe veniger zum
Den Vorſtandsmitgliedern wurde Entlaſtung erteilt, die fün 1 T.dewicht; Hälber; b
Ueltzen aber zurückgeſtellt bis zur Erledigung der Streitiger am/ 9-19: 3441: 6
Verwaltung. Neu in den Aufſichtsrat wurden als Vertrerteimemt e 66-70. In
Mannheim, die 400 000 Mk. des erhöhten Aktienkapitals; Unn) m gäbber behaut
hat, die Stadträte Levi und Wittſack gewählt. Dem Beucu
ſich im laufenden Geſchäftsjahre das Geſchäft gebeſſert
Arbeiterſtand ſei faſt vollkommen wieder erreicht und du Hi=
naliſierung
ſei es gelungen, die Produktion zu erhöhen, GHMNT ER
die berechtigte Hoffnung hegen dürfe, bald eine befriedigm
Kotsk
vorlegen zu können.
Konſervenfabrik Joh. Braun A.G., Pfeddersheim beF: grrmf mutächgſten Fällen,
1926/27 bleibt die Geſellſchaft wiederum dividendenlos. Ei ſeFyl einigen Tagen
uter Garantie
Gewinnvortrages von 1925/26 von 26 000 RM. wird ein
von rund 50 000 RM. ausgewieſen, der abermals vorgeZ r / / hüdliche Teintverſchö
ſoll. Hauptverſammlung am 26. September.
WStürke B geſ. geſch.), I

Metallnotierungen.

Die Berliner Metallnotierungen vom 1. September ſ3M 71 fiü Müllr. Pheim
folgt: Elektrolytkupfer 126, Remelted Plattenzink 49,505)
Hüttenaluminium 210, dto in Walzen 214, Rein=Nickel
timon Regulus 8590, Silber in Barren 75,2576,25.
Die amtlichen Preisfeſtſtellungen im Metalltermälle
1. September ſtellten ſich für Kupfer: Januar 113,25
bruar 113,50 (113,75), März 113,75 (113,75), April 1I.
114,25 (113,25), Juni 114,50 (114,50), Juli 114,75 (114,75,
(115), September 111,25 (112,25), Oktober 112 (11,50), NcM
(112,75), Dezember 113 (113). Für Blei: Januar 4
bruar 46 (46,25), März 46 (46,25), April 46 (46,25), Mag
Juni 46,25 (46,50), Juli 46,25 (46,50), Auguſt 46,25 (46,555
45 (45,50), Oktober 45,25 (45,50), November 45,25 (45,57
45,50 (46). Tendenz: luſtlos. Für Zink: Januar 5
Februar 54,50 (55), März 54,50 (55), April 54,50 (5S,
(54,75), Juni 54,50 (54,75), Juli 54,50 (54,75), Auguſt
September 55,25 (55,75), Oktober 55,50 (55,75), NovemErß
Dezember 55 (55,25). Tendenz: ſchwach. Die erſten Zc)
Geld, die in Klammern beigefügten Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe 7
ſtellten ſich für Kupfer (Tendenz willig): StanSt/
54½1/zs, 3 Monate 55½u, Settl. Preis 542,
62½, beſt ſelected 6061½, Elektrowirebars G.
(Tendenz willig): Standard p. Kaſſe 288½½, 3 Mor4
Settl. Preis 288½, Banka (inoff. Not.) 299½, Sct
Not.) 291½: Blei (Tendenz willig): ausländ. p ci
entft. Sichten 22½, Settl. Preis 2238; Zink (Ten e
gewöhnl. prompt 27½, entft. Sichten 27½, Settl.
Queckſilber (inoff. Not.) 213422, Wolframerz (inoff.

ehülkur. Preis K 2.
W bei:
FA Frunk, Eliſabe
Henich Schäfer, Lut
hen Liebig, Luiſe
mhäuſer, Mul

FI.

aller
Es wollen
verkaufeger
kachkun

Drantfarter Kardderichr Bomk T.e

Staatspapiere
a)Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl.
Ausloſ. Sch. I. Tei=
I.Teill
D. Reichsanl. Ablöſ.
Schuld ohne Aus=
loſungsſcheine
...
4% Dt. Schutzgeb.=
Anl. . . . . . . .. ...

b)Ausländiſche
5% Bos. E. B. 1914
5% L.Inv. 1914
4½% 1898
1902
4% Bosnien

5% Bulg. Tabak. 02

4½%Oſt. Staatsr.
b. 1913, Kdb. 1918
41/.%Oſt. Schatz. 14
41ſ.%0 Oſt. Silberr.
4
Goldr.
4% Oſt. Goldrente
lt. Innsbr. Abk
4½ Oſt. einh. R. /k.)

55
551I,

14.7

2.75

17.5

48 Ung. Goldr.
(lt. Innsbr. Abk.
4% Ung. Staatsr.
v. 10 ..... ...."
4¾½ Ung. Kronr. .
3% Ung. Eiſ. Tor.

Außereuro=
päiſche

5%Mex amn. i. abg.
5% äuß. 99
4% Goldo4ſtf
30 konſ. inn.
½ %y Irrigat.
5% Tamaulipas I

Sachwert= Schuld=
verſchreibungen

Mit Zinsberech=
nung

10%Berl. H.=Bk. G.

4l.

8% Port. (Spz.) IIII

5% Rum.am. R.03
4½%Gold. 13..
4% am. R. kon.
4P am. R. 05

4%Türk. (Adm.)03
4% (Bagd.)
4% (Bagb.) IT 13.75
4% unif. 1903
4% 1911 Boll. 13.75
*

15.75

6% Berl. St. Gold
8% Darmſt. St.=G.
8 0 D. Hyp.=Bank
Meining. Goldpf.

Dresd. St.=G.
Frkf. St.=G..
8%Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
7% Frkf. Hyp.=Bk
Goldpfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
20 Frkf. Pfbr.=Bk.

21.8

22.8
17.25

33.5
22.75

31.5

106
100.5
90
98.5

101
100
94
91
93.25
87.5

101

1100.2

94

4½Fung. St. 1917
4½9
lt. Innsbr.Abk.)
4½%Ung. St. 1914
4½%Ung. St. 1914
lt. Innsbr. Ab

4½ Ung. Goldr. . . 25.

Goldpfbr.
Frkf. Goldpfbr./ 99
Frkf. Pfbr.=Bk
Goldpfbr.
Frkf. Pfbr. B!
Goldpfbr
H.=St..Ge
land.Bk
100.5
rk.20

82.75

10% Komm. Elektr.
Mark (Hagen)
Goldobl.

8% Komm. Ldsbk.
Darmſt., Reihe I
8% K. Landesbank
Darmſt. Reihe II
8% Ldwgshf. Stadt=
Goldan ...."
7%M. KraftHöchſt
8O Mainz.=St.=G.
8O Mannh. St.=G.
6 Mannh. St.=G.
70 M.=Stahlw. 27
80 Naſſ. Ldb. Gold /106
80 Nbg. St. Gldal.
8% Pfälz. Hyp. Bk.=
Goldpfbr.
7% Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfbr. ..
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
8%0 Pforzh. St.=G
80 Pirmaſ. St.=G.
8% Pr. Centr. Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr. 1100.5
8% Pr. Centr.=St.=Goldpfbr. .
70 Pr. Centr.=St.=Goldpfbr.
8%Rh.=Hyp.=Bk...
Goldpfbr. . . ..

2% Lig. Pfb.
%Anteilſch.
2 Rh. Stahlwv.
25 ..
10%Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf.
..
2 Südd. B.Cr. B.
Goldpfdbr.
72 V. Stahlw. Düſ=
ſeldorfHyp
.-Gld.
obl. mit Option
% V. Stahlw. Düſ=
ſeldorfHyp
.=Gd.. ohne Optior
2a Viag(V. Ind.=
Unt. Bln.) 27..

03.5

99.5

99

92

98
81.75
96
99.8

100

98

93
97.5
97.75

02

98

32oVoigtc Häffner
Goldobl. ... ..."
8% Württbg. Hyp.=
Bank Goldpfbrf

96.25
100

Ohne Zins=
berechnung

0 Bdw. Kohl 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23 ...."
6% Heſ.Brk.=Rg. 23
5% Heſſ. Volksſtaat
Roggen 23....."
5% Pr. Kaliwert.
5% Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt. B. G
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb. ..
Bahr. Handelsb.
Bahr. Hyp. u. Wechſ.
Berliner Hhyp.=Bk.
Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=Bk
Hamb. Hyp.=Bk.
Mecklb. Hyp.=u. Wb.
Meining. Hyp. Bk.
Nordd. Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk..
Preuß. Bod.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B.=Cr. B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B.
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B.
Südd. Bobenkr..
Württ, Hyp. Bk.

104
100.5

98

99.

94

89.5

Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B.
Landeskr. Caſſel
Caſſau. Ldsb.

Obligationen v.
Tran sportanſt.
4% Eliſ.=Bahn ſtfr.
42 Galiz. Carl=
Lud.=T
5%Oſt. Sd. (2.)ſtf.

12.62

13.85
6.65

8.25

8.98
2.22

20.3

15.5
16.15

2,6% AlteOſt. Südb.
2,6% Neue
4%Oſt Staatsb. 83
3%Oſt. 1.b.8.E.
3%Oſt. abg.
138 9.Em.
abg.

1885
abg.
3%Oſt. Erg. Netz
3%Oſt. abg.
3% Raab Oebd. 83
91
3%
97
49 Rud. Silber
4% Rud. (Salzkg.
4½%Anat., S. I
4½% Anat.. S. II
% Anat., S.III
% Salon. Monaſt.
Tehuantepec.
4 ½%

13

13.5

18.5
17.5
15.75

Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit.. . .
Bad. Bk. .. . .
Bk. f. Brauind. . . .
Barmer Bankv. ..
Bah. Hyp.=Wchſ.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Bank
D. Eff. u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk. . . 106
Disk.=Geſellſch. . ..
Dresdener Bk. .. . 164
Frankf. Bk. .
Frankf. Hypth.=Bk.
Frkf. Pfdbr. Bk.. ..
Gotha. Grundkr. Bk.
Lux. Intern. Bank
Metallbank. . . . . . .
Mitteld. Creditb.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Pr. Bd.=Creditbank
Hyp.=Akt.=Bank
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Creditbk. . . .
Rhein=Hyp.=Bk. ..
Südd. B.=Creditbk.

144.75
174
200 5
145

173.5
223.1
159
130.5
134.75
154.5
132
146
144.5
158.75
8.25
143.75
226.5

Südd. Disc.=Geſ.
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein

201.9

Bergwerks=Akt.
Buderus.... . . . .. 110
Eſchw. Bergw. . . . 212
Gelſenkirch. Bgw.
Harp. Bergb.
Ilſe Bergb. St.
Genußſchein .. . 123
Kali. Aſchersleben. /173
Kali. Salzdetfurth. /240
Kali. Weſterregeln
Klöcknerwerke (abg.
Lothr-=Hütte) ... 152.25
Mannesm.=Röhr. 1173
Mansfelder
125
Oberbedarf
96
Otavi=Min.=At
34
Phönix=Ber
1114.5
Rhein. Braur
1245
Rhein. Stah.
1192.5
Riebeck Montan.
Salzwerk Heilbronn 180
Tellus Bgb.
1112
Ver. Laurahütte.
Ver. Stahlwerke..

131.5
136
172
133
170

Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum(Mannh.) 271
Henninger.
185
Hereules, Heſſiſche 1149
Löwenbr.=München 364
Mainz. Aktienbr. 1240
Schöfferhof (Bind.) 339
Schwarz=Storchen 1178
Tucher, Nürnberg
Werger .. .. . . . . . 180

Akkum. Berlin.
Adler EOppenh.
Adlerw. (v. Kleher) 113
6%A. E. G. Vzg. A.
5%A. E. G. Vzg. B. 84
A. E. G. Stamm . . . 183.75
Bad. Maſch. Durlach 152
Bad. Uhren, Furtw. 19.5

Bamag=Meguin .. 46.5
Baſt Nürnberg ...

Mift Kuce
Beck & Henkel ..
Bergmann El ....
Bing. Metall.
Brem.=Beſigh=L
Bürſtenfbr. Erlang
Cement. Heidelb. ..
Cement. Karlſtadt
Cement. Lothr. .
Chem. Albert. . . . .
Chem. Brockh.
Chem. Milch ...."
Daimler=Benz A. G
Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Erdöl ..."
D. G. u. Silb. Scheid
D. Linoleumw. Bln
Dingler, Zweibrück.
Dresd. Schnellpr.
Dürkoppw. (St)..
Dürr. Ratingen
Dyckerhoff & W. ..
Eiſenw. Kaiſersl..
E. Licht u. Kraft. .
El. Lieferung ....
Elſ. Bad. Wolle.
Email. Ullrich ...
Enzinger Werke
Eßlinger. Maſch.
Ettlinger Spinn.. .
Faber Bleiſtift
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens.
Farbenind. J. G...
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Jetter)
Feiſt, Sekt. .
Frankfurter Gas ..
Frankfurter Hof
Frkf.=M. Pok. u. W
Geiling E Cie.
Goldſchmidt, Th. .
Gotha Waggon
Gritzner, Maſch. ..
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle, Frkft.
Haid & Neu.
Hammerſen ..
Hanfw. Füſſen....
Hanſa=Lloyd, Br.
Hartm. & Braun..

141
184

140
85.5
58
119.5

153.5
215
259.5

44
200
189.5
35

58

230
81.75
103
53
291

117.75

Hehligenſtaedt..
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch, Kupfer ..
Hoch=Tief Eſſen...
Holzmann .. . . . ..
Holzverk. Ind.. . . .
Hydrom. Breslau".
Fnag ..........."
Junghans St. ...
Kammg. Kaiſersl.
Karlsruher Maſch..
Karſtadt, R. .....
Klein, Sch.EBecker
Knorr, Heilhronn".
Konſerv. Braun ..
Krw. Alt=Württbg.
Krauß & Co. ... . .
Lahmeher .......!
Lech, Augsburg ...
Lederw. Rothe ..."
Lederw. Spicharz. .
Lingel Schuhw.. . .
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[ ][  ][ ]

mmer 243

Freitag, den 2 September 1927

Seite 11

Produktenberichte.

prbeimer Produktenbericht vom 1. September. Beeinträchtigt
ſchöne Wetter verkehrte die Börſe in ruhiger Haltung. Die
on Inlandsgetreide iſt immer noch klein und die Qualitäten
u wünſchen übrig. Die Umſätze ſind nicht groß. Man nannte
2 Uhr: Weizen inl. 228,50, ausl. 31,2532,50, Roggen inl.
ausl. 2626,50, Braugerſte inl. 9B,25, Futtergerſte 22
5r fer inl. 2122,50, ausl. 23,2524,50, Mais mit Sack 2020,50,
1616,50, Weizenmehl, Spezial Null, 40, ſüddeutſches Wei=
S1 32, ſüddeutſches Roggenmehl 34,2536, Weizenkleie 13,25
z Raps 33, alles die 100 Kilo waggonfrei Mannheim.
mürurter Produktenbericht vom 1. September. Wenn auch in=
ſchönen
Wetters angenommen wird, daß in nächſter Zeit ge=
nrhlbare
Inlandsware an den Markt kommt, ſo zeigt ſich jetzt
h eine weitere Verknappung von guter auswuchsfreier Ware.
nch, daß die Mühlen mit Käufen ſehr zurückhalten, blieben
unverändert. Mais, der zur prompten Lieferung noch ge=
Yv xhanden iſt, glich ſich doch infolge der höheren ausländiſchen
en Weltmarktpreis an. Die übrigen Futtermittel ſind gehalten.
73,25; Roggen 24; Sommergerſte 2627,75; Hafer inl. 23,50
z. ausl. B,7525; Mais 19,5019,75; Weizenmehl 39,5040;
nSl 3535,75; Weizenkleie 13,50; Roggenkleie 13,75.
ürr Produktenbericht vom 1. September. In Reaktion der letzt=
Areisbefeſtigungen übte heute die Käuferſeite ſowohl für Wei=
ich
für Roggen große Zurückhaltung. Die Offerten des In=
rnen
ausreichender und zu entgegenkommenderen Preiſen her=
un
zeigte ſich das Ausland im ganzen verkaufsluſtiger. Der
unnarkt ſetzte für Septemberweizen faſt behauptet, für ſpätere
ewa 1 Mark niedriger ein. Roggen hatte nur für die
a einen größeren Abſchlag über ſich ergehen zu laſſen. Sonſt
Sreisnachlaß wenig erheblich, Gerſte eröffnete heute bei grö=
ynebot
ruhig. Hafer macht ſich in guter Ware knapp. Mehl
+ ſehr ruhig geworden. Das Bild in Hilfsfutterſtoffen und
Hat ſich faſt ausnahmslos in den letzten Tagen nicht geändert.
Viehmärkte.
m ädter Viehmarkt vom 1 September. Aufgetrieben waren:
s Kühe, 178 Kälber, 9 Schafe, 1 Ziege. Marktverlauf: Käl=
ecchafe
ſchleppend, Ueberſtand. Preis: Großvieh nicht notiert.

u 6974: b) 5968: c) 5058: Schafe 4550.

Scweine 5675 und Ferkel und Läufer 722 Mark, Markt=
Mit Kälbern langſam, geräumt, mit Schweinen langſam,
. mit Ferkel und Läufern mittelmäßig.
themter Viehmarkt vom 1. September. Der Auftrieb des heu=
bmwarktes
beſtand aus 56 Nindern, 925 Kälbern, 372 Schafen
Schweinen. Verglichen mit dem Auftrieb des Nebenmarktes
ſuche waren 130 Kälber und 200 Schweine mehr angetrieben,
Schafe weniger zum Verkauf ſtanden. Bezahlt wurde pro
19cendgewicht: Kälber: b) 7883; c) 7077: d) 6069; Schafe:
9:b) 4249: c) 3441: Schweine: a) 7174; b) 7174; c) 71
d 7274: e) 6670. Im Vergleich zu den Notierungen vom
Cieben Kälber behauptet, während Schafe 1 Mark und

Schweine durchſchnittlich 2 Mark nachgaben. Marktverlauf: Kälber
langſam, Schafe rege, ausverkauft. Schweine ſchleppend, nahezu aus=
verkauft
. Fleiſchgroßhandelspreiſe: Ochſenfleiſch 1. 100108: 2. 95
bis 100; Bullenfleiſch 95100; Kuhfleiſch 1. 7585; 2. 6575; 3. 45
bis 55; Kalbfleiſch 2. 100110; Schweinefleiſch 8095; Gefrierfleiſch,
Rindfleiſch, Vorderviertel 50 und Hinterviertel 62.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
New York, 1. Sept. (Priv.=Tel.)
Kaffee: Ermäßigte Rio=Notierungen und geringe Lokonach frage
veranlaßten die Kommiſſionsfirmen zu Abgaben. Später zeigte ſich
aber Deckungsluſt.
Zucker: Feſte ausländiſche Tendenzberichte und Anſchaffungen des
Handels und des Auslandes veranlaßten einen ziemlich feſten Markt=
verlauf
.
Baumwolle: Unter dem Eindruck der Feſtigkeit Liverpools und auf
lebhafte Kauftätigkeit nahm der Markt einen feſten Verlauf. Klagen
über größere Inſektenſchäden und Vorausſagen ungünſtigen Wetters
bewirkten ſtärkere Lokonachfrage.
Chicago, 1. September.
Weizen: Nach den geſtrigen Preisrückgängen kam es am heutigen
Weizenmarkte unter dem Eindruck der hauſſegünſtigen Ernteſchätzungen
von Snow und Curtis ſowie infolge von Meldungen über Witterung
in Canada zu einer Befeſtigung, zu der auch die höheren Preiſe Liver=
pools
ebenſo wie die anziehenden Notierungen der ſüdweſtlichen Loco=
märkte
beitrugen. Auf Grund der nur geringen kontraktlichen An=
dienungen
ſowie der Vorausſage, daß im Zentrum des Anbaugebietes
über das Wochenende mit Froſt zu rechnen ſein dürfte, ſchritten die
Locohäuſer am Maismarkte heute zu Anſchaffungen, die ein Anziehen
der Preiſe zur Folge hatten. Später trat aber ein leichter Rückſchlag
ein, da die Felderſtandsberichte aus dem Südweſten einen günſtigen
Eindruck hinterließen.
Roggen: Für Roggen war die Tendenz heute als feſt zu bezeichnen.
Hier wirkten neben der Feſtigkeit der nordweſtlichen Märkte vor allem
die Tatſache ſtimulierend auf die Kaufluſt, daß die kontraktlichen An=
dienungen
gering waren. Das Inlandsangebot hielt ſich gleichfalls in
engen Grenzen..
Hafer: Am Hafermarkte verfehlten die hauſſegünſtigen privaten
Ernteertragsberichte ebenſo wie die ſchlechten Druſchergebniſſe nicht
ihren anregenden Eindruck. Später zeigte ſich Realiſationsneigung.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago vom 1. Sept.:
Getreide: Weizen, Sept. 133½, Dez. 138½, März 141½: Mais,
Sept. 106½, Dez. 110½, März 113; Hafer, Sept. 44, Dez. 48½,
März 51½; Roggen, Sept. 95½, Dez. 98, März 102.
Schmalz: Sept. 12,90, Okt. 13,00, Jan. 13,66½.
Fleiſch: Sept. 11,65, Okt. 11,95, Jan. 12,75: Speck loco 11,75:
leichte. Schweine 9,7511,05, ſchwere Schweine 9,3510,65;
Schweinezufuhren Chicago 24 000, im Weſten 70000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 1. Sept.:
Getreide: Weizen Nr. 2 rot 145½, hart 148½4: Mais neu ank.
Getreide: Weizen Nr. 2 rot 145½, hart 148½: Mais neu ank.
Ernte 115½; Mehl ſpring wheat clears 6,507,00; Fracht nach
England 2,63, nach Kontinent 1314.

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September 14,50, Oktober 14,33, November 14,13, Dezember 13,72,
Januar 13,55, Februar 13,50, März 13,30, April 13,75, Mai 13,43.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Im allgemeinen hat ſich die Geſchäftslage der Kalkinduſtrie im
Monat Auguſt zu dem Vormonat kaum verändert. Die Landwirtſchaft
hielt mit dem Abruf von Düngerkalk für die Herbſtkalkung noch zurück.
Der Abſatz von Baukalk war auch im Auguſt uneinheitlich.
Dem Deutſchen Sparkaſſen= und Giroverband mit ſeiner Bank=
anſtalt
, der Deutſchen GirozentraleDeutſchen Kommunalbank, iſt durch
gemeinſamen Erlaß des preußiſchen Innenminiſters und Finanzminiſters
vom 18. Auguſt ds. Js. die Genehmigung zur Ausgabe von weiteren
25 Millionen Reichsmark Deutſche Kommunalablöſungsanleihe erteilt
worden.
Die Schweizeriſche Bankvereinigung betont in ihrem Jahresbericht
zur Frage des Kapitalexportes, daß wegen mangelnder Anlagegelegen=
heit
in der Schweiz ein relativ hoher Betrag des einheimiſchen Kapitals
durch Zeichnung von öffentlich aufgelegten Anleihen ausländiſcher Staa=
ten
und Gemeinden und Privater im Auslande Verwendung gefunden
habe.
Die griechiſche 9 Millionen Oſtrl.=Anleihe wird vorausſichtlich im
Oktober aufgelegt werden, doch iſt es zweifelhaft, ob der geſamte Betrag
in London untergebracht wird. Bekanntlich hängt die Anleihe von der
Zuſtimmung des Völkerbundes ab.
Der polniſche Miniſterrat beſchloß, 33 Millionen Bloty für den Bau
der im Entſtehen begriffenen Stickſtoffabrik Neu=Chorzowv in Tarnow
bei Krakau zu bewilligen, die ebenſo viel produzieren ſoll wie die Chor=
zower
Betribe in Oſt=Oberſchleſien. Die Fabrik ſoll Anfang 1929 be=
endet
ſein.
Der belgiſche Außenhandel in den erſten ſieben Monaten des lau=
fenden
Jahres belief ſich für die Einfuhr auf 16 775 464000 Franken
(i. V. 12 498 278000 Fr.) und für die Ausfuhr auf 14 342 738000 Fr.
(i. V. 9 357 225 000 Fr.).
Die engliſchen Preiſe ſind in den letzten Wochen dauernd zurück=
gegangen
. Wie wir hören, wird ſich deshalb die nächſte Mitgliederver=
ſammlung
des Roheiſenverbandes mit der Preisfrage für Roheiſen zur
Lieferung ab 1. Oktob d. Js. beſchäftigen.
Gemäß § 2 der Verordnung zur Durchſführung des Geſetzes über
wertbeſtändige Hypotheken vom 29. Juni 1923 beträgt der Londoner
Goldpreis für eine Unze Feingold 84 Schill. 10,5 Pence, für ein Gramm=
Feingold demnach 32,7455 Pemce. Dieſer Preis gilt ab 31. Auguſt.
Seit heute gewährt die Vereinigung der britiſchen Stahlinduſtrie,
den alle führenden Firmen Großbritanniens angehröen, ihren Verbrau=
chern
in Großbritannien einen Rabatt von etwa 7,50 Mk. pro Tonne
auf Träger und von 5 Mark auf eine große Anzahl von Stahlplattm
gewöhnlicher Stabilität. Exportſendungen nach dem Auslande ſind von
dieſem Rabatt ausgeſchloſſen.
Nach Meldungen aus Tokio ſind die Verhandlungen zwiſchen Frank=
reich
und Japan über den Abſchluß eines Handelsvertrags auf Schwie=
rigkeiten
geraten, da die japaniſche Regierung nicht gemeigt iſt, den
franzöſiſchen Handelskreiſen irgend welche Vorrechte zu gewähren,

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[ ][  ][ ]

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Freitag, den 2. September 1922

Familiennachrichten

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe innigſier Teilnahme bei dem Sinſcheidenl
meines lieben Mannes, unſeres guten, treuen Vaters, ſowie für O‟
vielen Kranz= und Blumenſpenden ſagen wir Allen auf dieſem We
herzlichen Dank. Beſonders danken wir den Schweſtern und Aerzti
des Städtiſchen Krankenhauſes zu Darmſiadt für die liebevolle Pflece
ſowie Herrn Pfarrer Ruhland für die troſtreichen Worte, den letzt
Grüßen des Kirchenchors, ſeinen Herrn Vorgeſetzten und Kollegen
Allen, die ihn zur letzten Ruhe begleiteten.
Im Namen
der tieftrauernden Hinterbliebene
Dina Simon und Kinder.
Felsberg, 31. Auguſi 1927.

zeigen wir die Geburt
eines kräftigen Stamm=
(*2286(
halters an.
Friedel u. Hanns Weißheimer.
Darmſtadt, den 1. September 1927.
Heidelbergerſtr. 120.
Klinik Dr. Hoffmann und Dr. Wolff.

Statt Karten.

Ihre am Samstag, den 3. September 1927, nachmittags
2½ Uhr in der Schloßkirche ſtattfindende Trauung beehren
ſich anzuzeigen
Tine Auracher
Julius Wenzel
(*22884
Oberzollſekretär
Wendelſtadiſtr. 50 Darmſtadt Gutenbergſtr. 50

Für die vielen Beweiſe herzlicher Teil=
nahme
bei dem Heimgang unſeres ſo
teueren Entſchlafenen ſagen wir Allen
auf dieſem Wege unſern innigſten Dank,
da es leider nicht möglich iſt, jedem ein=
zelnen
zu danken. Beſonders danken
wir Herrn Pfarrer Uhl für ſeine troſi=
reichen
Worte am Grab, dem Geſang=
verein
Germania für den erhebenden
Geſang, ferner für die vielen Kranz=
und Blumenſpenden, auch ſagen wir
den Aerzten, der Oberin, der Ober=
ſchweſter
Eliſe, Schweſter und Wärter
vom Städt. Krankenhaus Darmſtadt
unſern innigſten Dank für ihre auf=
opfernde
Pflege, ebenſo Allen, die unſerm
lieben Vater in ſeinem Leben etwas
(*22828
gutes getan haben.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Margarete Lannert
Tochter Magdalene.

Nachruf.
Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, unſere
Mitglieder von dem Ableben unſeres lieben Kame=
raden
und langjährigen Mitglieds
Herrn Friedrich Kurze
Polizeiwachtmeiſter i. R.
in Kenntnis zu ſetzen.
Wir verlieren in dem Dahingeſchiedenen einen
guten und wirklich treuen Kameraden, deſſen Andenken
wir ſtets in Ehren halten.
Die Beerdigung findet Freitag nachmittag 3 Uhr
auf dem Beſſunger Friedhof ſtatt.
Wir bitten um zahlveiche Beteiligung.
Reichsbund der Zivildienftberechtigten
Zweigverein Darmſtadt.
Der Vorſtand.
13527)

mit Boſch=Zündlicht,
ſehr gut, Mk. 450.
Donges & Wiest.
(13558)

Statt besonderer Anzeige.
Nach glücklich überstandener Niederkunft verschied
heute plötzlich und unerwartet meine liebe Frau, unsere
herzensgute Mutter, Tochter und Schwiegertochter
Frau Dr. Lisi Mandel
geb. Ehrenberg
In tiefer Trauer:
Dr. Theodor Mandel und Kinder
Prof. Dr. H. Ehrenberg und Frau
Heinrich Mandel und Frau.
Darmstadt, 1. September 1927.
Inselstraße 14

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Die Beerdigung findet Montag, den 5. September, nachmittags 3 Uhr, von
der Kapelle des Friedhofs Nieder-Ramstädterstraße aus statt.
Von Beileidsbesuchen bittet man abzusehen.
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Die starke Beachtung.
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dater
, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel
Herr

Wilhelm Simon

Am Donnerstag verſchied unſer
langjähriges, treues Mitglied
Kamerad

im 74. Lebensjahr von ſchwerem Leid erlöſt.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, Arheilgerſtr. 41, Dortmund, Uew=York, Villigſt (Weſtf.),
den 31. Auguſt 1927.
(*22882
Die Beerdigung findet Samstag, den 3. September, nachmittags
4 Uhr, vom alten Friedhof aus ſtatt.

Arbeitshosen
Bürohosen
Elegante Hosen
Sporthosen
Knabenhosen.
Kinderhosen

Landwirt.
Die Beerdigung findet Sams=
tag
, nachmittags 4 Uhr, auf dem
alten Friedhof an der Nieder=
Ramſtädterſtraße ſtatt.
Wir bitten die Kameraden um
zahlreiche Beteiligung. (13566
Der Vorſtand.

Statt Karten.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teil=
nahme
bei unſerem herben Verluſie ſagen
innigen Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Albertine Göbel
geb. Müller.
(*22845

Dankſagung.
Für die überaus zahlreichen Be=
weiſe
herzlicher Teilnahme bei dem
uns ſo ſchwer betroffenen Verluſte,
ſowie für die herrlichen Kranzſpenden
ſagen wir hiermit Allen unſeren
herzlichen Dank. Beſonderen Dank
den Barmherzigen Schweſtern vom
Orden der Franziskanerinnen für
ihre liebevolle und aufopfernde
Pflege.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Dotter.
Darmſtadt, den 1. September 1927.
Michaeliſtraße 16.
(*22826

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[ ][  ][ ]

ner 243

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Seite 14.

Freitag, den 2 September 1927

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Bariastaut

[ ][  ][ ]

ſummer 243

Freitag, den 2. September 1927

Geite 15

eich und Ausland.
Der verkannte Arbeitſuchende.
.Bad Homburg. Einem hier zur Kur
ſten reichen Südamerikaner, der kaum ein
utſch ſpricht, gefiel es ſo gut in Bad Hom=
uhrv
. in Deutſchland überhaupt, daß er ſich die
Sdauer ſeines Paſſes verlängern laſſen
Er ließ ſich zum Landratsamt weiſen, geriet
ſehentlich in das im gleichen Gebäude be=
Arbeitsamt. Nachdem er geſtikulierend und
eHend dem Beamten ſein Anliegen vorge=
vatte
, reichte er ſeinen Paß hin und erhielt
u einem Stempel verſehen zurück. Von ſeinen
gebern ließ er ſich dann den Wortlaut des
es überſetzen und unter ſchallendem Gelächter
ver reiche Südamerikaner vernehmen, daß er
y-beitsamt laut Stempel erfolglos um Ar=
aSgeſucht
habe.
Rückſichtsloſer Kraftfahrer.
ſtr. Bad Homburg. Am Schloßgarten
Mittwoch ein Kraftwagen einen Arbeiter
eftig an, daß dieſer gegen eine Mauer ge=
eck
wurde und erhebliche Verletzungen erlitt.
iftwagenfahrer ſuchte in raſender Fahrt zu
Auen, doch gelang es einigen Paſſanten, noch
Ats das Erkennungszeichen feſtzuſtellen. Es
Lnzeige erſtattet und die Strafe dürfte recht
ch werden, da das Verſchulden des Wagen=
anzweifelhaft
feſtſteht.
Schadenfeuer bei Bautzen.
itzen. In einem im Bautzener Bezirk
en kleinen Ort brach aus noch unermittelter
än der Scheune eines Gutsbeſitzers Feuer
auf die Scheune des Nachbars übergriff und
bäude in Aſche legte. Die Stallungen bei=
fte
brannten ebenfalls nieder, doch konnte
Aep gerettet werden. Zum Glück blieben die
ärſer erhalten. Durch fliegende Funken wurde
1) Meter entfernt liegendes Wohnhaus eines
biters in Brand geſetzt und fiel den Flam=
n
Opfer. Durch den Brand wurden mehrere
t Zentner ungedroſchenes Getreide, große
n =Grummet und landwirtſchaftliche Maſchinen
Die abgebrannten Gebäude waren ver=
boßer
Verſicherungsmarkenſchwindel
aufgedeckt.
Beuthen. Die Beuthener Kriminalpolizei
keiiſam mit der polniſchen einem großen Ver=
gmarkenſchwindel
auf die Spur gekommen.
erthener Kaufmann hat gefälſchte polniſche
Lenverſicherungsmarken über die Grenze ge=
het
und in Oſtoberſchleſien zu ermäßigten
vertrieben. Insgeſamt ſind Falſchmarken im
un einer Million Bloty über die Grenze ge=
worden
. Davon ſind bisher für 100150000
bekauft worden. Der Kaufmann iſt in ſeiner
verhaftet worden. Seine Frau, die ſich
chlich mit dem Vertrieb der Fälſchungen be=
urde
in Kattowitz feſtgenommen. Der Druck
Aichmarken ſoll angeblich in Frankfurt a. M.
ſein. Die Verhafteten ſollen einem großen
Arlonſortium angehören, das gelegentlich einen
hwhlenzug von Chorzow nach Wien verſchoben
ein Fernflug London-Kapſtadt.
Tondon. Leutnant Bentleyz ſtartete am
sag früh 10,25 Uhr vom Stay Lane= Flug=
n
nach Kapſtadt zu fliegen. Bentleys Flug=
ſt
nach ſeiner in Südafrika lebenden Braut
genannt. In der letzten Woche wurden be=
Tanks eingebaut, die genügend Benzin ent=
um
9500 Meilen zurückzulegen. Es iſt dies
ſtnnal, daß ein derartiger Flug von einem
allein zurückgelegt wird.
YVon den engliſchen Kanadafliegern.
London. Ueber den gegenwärtigen Stand=
Flugzeuges Raphael, mit dem der Oberſt
der Hauptmann Hamilton ſowie die Prin=
Mnvenſtein=Wertheim nach Ottawa zu fliegen
an, liegen bis zur Stunde noch keine weiteren
ſewor. Das Flugzeug iſt zuletzt über den der
Irlands vorgelagerten Inſeln geſichtet
Die Wetterberichte lauten nicht beſonders
Schon bis zur Weſtküſte Irlands ſcheinen
ſerer mit ſtarkem Wind zu kämpfen gehabt zu
henn ſie entwickelten bis dahin nur eine
Seſchwindigkeit. Es hat den Anſchein, daß
nnſtärke von der Mitte des Ozeans an noch
9 größer ſein wird. Ueber Neufundland wird
Febel gemeldet. Die Flieger haben Benzin
Stunden mitgenommen. Sie rechnen aber
ire Strecke in 32 bis 36 Stunden zurück=
3 können, in welchem Falle ſie heute ent=
4 oder 8 Uhr in Ottawa ankommen wür=
Flieger haben 2 Briefe des Bürgermeiſters
IItol an Bord, wovon einer an den Bür=
e
bon Ottawa und der andere an Lindbergh
nſt, da vorausſichtlich die Flieger in Ottawa
BieT Jarden. Oe Kanddecee Rinfatgnen
2xiſung erhalten, mit den auf dem Ozean be=
Dampfern die Verbindung aufrecht zu er=
hungen
, die keinen Funkapparat an Bord
eieHige Poſtſendungen an Lindbergh.
3½ Millionen Briefe.
Dork. Lindberghs Sekretär veröffentlicht
Sindbergh ergangenen Angebote. Darunter
hich ein Angebot von einer Million Dollar
Gall, daß Lindbergh eine Aufnahme ſeiner
LA Temonien geſtatten würde. Die Brautwahl
Findbergh nicht ſchwer fallen, da unter den
ionen der an ihn ergangenen Briefe und den
Den. Sollte Lindbergh jedoch die Einſam=
Nauehen, ſo ſtehen 2 Einladungen, den Mond
An ser Hienrng. De Mi Mintderd Meiddte Muit
Lies De unkangretcite besichnet, de emals
eFſon erhalten haben dürfte. Außer 5000 Ge=
Senthält ſie 10 000 Dollars an beigefügtem
w, 14 Perſonen ſandten Geſchenfpakete.
gen Briefſchreibern überwiegen die Frauen
Kafe arn Hraderich Besteseitedte Heide Kauts=
NeDeie handſchriftlich. Den Reſt ließ er in den
zunrb wandern.

Zum Katholikentag in Dortmund.

Prälat Dr. Seipel,
öſterreichiſcher Bundeskanzler,

Prälat Dr. Kaas,
Mitglied des Reichstages,

Dr. Sonnenſchein,
Leiter des Berliner
Akademiſchen Hilfswerks,
ſind die Hauptredner der am 4. und 5. September in Dortmund tagenden Generalverſammlung
der Katholiken Deutſchlands.

Graf Luckner in Hollywood.
Der Held des Seeadlers beim früheren Erzherzog.

Graf Felix Luckner,
der berühmte Kommandeur des einſtigen deutſchen Kreuzers Seeadler, hat einen Beſuch in der
Filmſtadt Hollywood gemacht. Unſer Bild zeigt von links nach rechts den Kapitän Lauterbach,
den Filmſchauſpieler Erzherzog Leopold von Oeſterreich, Kapitän Graf Luckner und den Film=
direktor
John Ford.
Herbſtmanöver an der Saale.

Reichswehr geht über die Saale.
Die Soldaten der Reichswehr durchqueren auf Gummibooten, begleitet von ſchwimmenden
Pferden, die Saale.

Ueberſchwemmungskataſtrophe
in Galizien.
Prag. Das tſchechoſlowakiſche Preßbüro meldet
aus Lemberg: Infolge der dauernden Regengüſſe
m von dieſen Nachrichten über die Flieger der letzten Tage und eines in der Nacht zum Mitt=
woch
niedergegangenen Wolkenbruchs iſt der Fluß
Tysmienica, der mitten durch die Städte Boryſlaw
und Drohobycz fließt, aus den Ufern getreten und
hat die beiden Städte ſowie zahlreiche Gemeinden
in der Umgebung unter Waſſer geſetzt. In Boryſlaw
ſtürzten u. a. infolge der Ueberſchwemmung fünf
Seitſchrift Popular Science eine Ausleſe einſtöckige Häuſer ein, wobei mehrere Perſonen den
Tod fanden. Bisher wurden drei Leichen geborgen.
In Drohobycz wurden die Fabrikanlagen zweier
Naphtharaffinerien unter Waſſer geſetzt. Die Eiſen=
bahngleiſe
bei Drohobyez wurden in einer Aus=
dehnung
von drei Kilometern fortgeſchwemmt. Ueber
12000 Perſonen haben ihr ganzes Hab und Gut
Selegrammen mehrere 1000 Heiratsangebote verloren, da das Waſſer das geſamte lebende und
tote Inventar mitgeriſſen hat. Die Rettungsaktion
wird von Pionierabteilungen unterſtützt. Von der
enſt eines Raketenflugzeuges zu erreichen, zu Ueberſchwemmung wurde auch die Stadt und der
Bezirk Stryf heimgeſucht. In der Stadt ſtehen
über 120 Wohnhäuſer unter Waſſer. Auch hier ſind
mehrere Menſchenleben zu beklagen. In einem Dorf
ſind fünf Bauern ertrunken.
Zu den Ueberſchwemmungen in Oſtgalizien wird
noch gemeldet: Das ganze oſtgaliziſche Karpathenland
iſt von der Kataſtrophe betroffen. Alle oſtgaliziſchen
und ein Teil der mittelgaliziſchen Flüſſe ſind wegen
anhaltender Wolkenbrüche über die Ufer getreten.

Große Strecken Landes ſind überflutet und Brücken
weggeriſſen worden, ſo daß der Eiſenbahnverkehr faſt
im ganzen Karpathenvorland unterbrochen werden
mußte, was ſelbſtverſtändlich die Hilfeleiſtung ſehr
erſchwert. In der Ortſchaft Marzinow bei Stryj
konnten angeblich die Bewohner aus 300 überfluteten
Häuſern nicht mehr gerettet werden. Sehr ſtarke
Schäden werden aus der Gegend von Stanislau und
Kolonea gemeldet, wo nach den vorläufigen Mel=
dungen
etwa 36 Perſonen ertrunken ſind. Vorläufig
iſt es noch ganz unmöglich, die Anzahl der Opfer
und den Umfang des angerichteten Sachſchadens ab=
zuſchätzen
. Der Wolkenbruch war von einem Wirbel=
ſturm
begleitet, der allein in der Ortſchaft Markoicz
54 Häuſer vernichtete. Die Regierung hat zur Lin=
derung
der dringendſten Not 500 000 Zloty ange=
wieſen
.
Der vermißte amerikaniſche Braſilien=Flieger.
EP. London. Nach einer Meldung aus Kings=
town
auf Jamaica hat der Kapitän eines norwegi=
ſchen
Dampfers mitgeteilt, er habe am 26. Auguſt
etwa 165 Meilen von der Küſte von Venezuela ent=
fernt
, ein Flugzeug geſichtet, das tief herunterge=
gangen
ſei und durch abgeworfene Zettel die Rich=
tung
des Landes erfragt habe. Die im Bordbuch
des Schiffes eingetragenen Kennzeichen des Apparats
ſtimmen mit denen des am Donnerstag vergangener
Woche zum Flug nach Braſilien aufgeſtiegenen und
ſeitdem vermißten Flugzeug des Piloten Redfern
überein. Man nimmt nunmehr an, daß Redfern
durch den Sturm zur Landung in den Dſchungeln
Venezuelas gezwungen worden iſt.

Der Budapeſter
Gattenmord.
Das Geſtändnis des Wechſelfälſchers. Erz
mordet, um in den Beſitz der Verſicherungs=
ſumme
zu gelangen.
DD. Wien. Vor einigen Tagen iſt in Millſtadt
in Kärnten die ehemalige ungariſche Schauſpielerin
Forgaes, die Gattin des ungariſchen Großinduſtriel=
len
Dr. Erdelyi, von einem Felſen tödlich abgeſtürzt.
Die Vorgänge, die zu dieſem Unglücksfall geführt
haben, und vor allem das Verhalten des Mannes
der Verunglückten erweckten in der Bevölkerung und
bei der Kriminalpolizei bald den Verdacht, daß es
ſich in Wahrheit nicht um einen Unglücksfall es
wurde auch von Selbſtmord geſprochen , ſondern
um einen Mord handelt. Die Polizei leitete eine
Unterſuchung ein, und bald ergab es ſich einwand=
frei
, daß Erdelyi ſeine Gattin ermordet hat, um in
den Beſitz der hohen Verſicherungsſumme zu ge=
langen
, die er zur Tilgung ſeiner Wechſelſchuldem
verwenden wollte.
Vor etwa einer Woche traf das Ehepaar Erdelyk
mit einem Freund des Gatten, einem gewiſſen Dr.
Galdi, in Millſtadt ein, und unternahm von hier
aus einen Autoausflug in das Felſengebiet oberhalb
der Stadt. Dort ſoll nun die Frau Dr. Erdelyis
ſich in einen tiefen Felſenſpalt geſtürzt haben, wo=

Die ſchöne Annie Forgaes.
durch ſie ſich angeblich lebensgefährliche Verletzungen
zuzog, die dann ihren Tod herbeiführten. Dieſe
Verſion, die von dem Gatten verbreitet wurde, fand
anfangs willig Glauben, zumal bekannt war, daß die
Ehe äußerſt unglücklich war, und daß die Frau be=
reits
einmal einen Selbſtmordverſuch unternommen
hatte. Zwiſchen den Ehegatten ſoll es deswegen
öfters zu Reibereien gekommen ſein, weil Dr. Er=
delyi
ſeiner Frau das weitere Auftreten auf der
Bühne verbieten wollte, während ſie, eine ehemals
gefeierte ungariſche Schauſpielerin, angab, mit Leib
und Leben Künſtlerin zu ſein. Nun ſickerte aber
langſam durch, daß Dr. Erdelyi viel Schulden hatte
und daß er bereits einmal wegen Wechſelfälſchung
angeklagt worden war. Verdächtig war auch, daß
Dr. Erdelyi erſt im Frühjahr dieſes Jahres bei einer
Frankfurter Verſicherungsgeſellſchaft ſeine Frau auf
eine hohe Summe verſichern ließ und daß er ſofort
nach dem Tod ſeiner Frau Schritte eingeleitet hatte,
um dieſe Summe ausgezahlt zu erhalten. Die
Kriminalpolizei ſtellte außerdem feſt, daß Dr. Er=
delyi
, der von ſeinen Schuldnern arg bedrängt
wurde, nach dem Tode ſeiner Frau dieſe telegraphiſch
davon in Kenntnis ſetzte, daß ſie in einigen Tagen
das Geld erhalten würden.
Dr. Erdelyi iſt verhaftet worden und hat die Wechſel=
fälſchungen
eingeſtanden. Die Leiche Annie Forgaes
iſt exhumiert worden. Man glaubt, daß Dr. Erdelyi
ſeine Frau mit Veronal vergiftet hat. Auch ſein
Freund, Dr. Galde, iſt feſtgenommen worden, da
gegen ihn der Verdacht der Mitwiſſerſchaft und der
Beihilfe beſteht. In der ungariſchen Oeffentlichkeit
hat dieſe Affäre großes Aufſehen erregt,
EP. Budapeſt. Die Oberſtadthauptmannſchaft
und die Staatsanwaltſchaft ſetzen mit großem Nach=
druck
die Erhebungen in der Kriminalaffäre des Fa=
brikanten
Erdelyi fort, der wie gemeldet, ſeine Gat=
tin
, die frühere Budapeſter Schauſpielerin Anna
Forgaes, in einem öſterreichiſchen Badeorte, wo das
Ehepaar zum Sommeraufenthalt weilte, ermordet
haben ſoll, um ſich in den Beſitz einer Verſicherungs=
ſumme
von 10 000 Dollar zu ſetzen. Erdelyi leugnet
ſtandhaft, doch ſind die gegen ihn vorliegenden In=
dizien
außerordentlich ſchwerwiegender Natur.
Mittlerweile hat die Unterſuchung ergeben, daß
Erdelyi mit mehreren Komplizen, vier jungen Leu=
ten
aus gutem Hauſe, großzügig Wechſelfälſchungen
vorgenommen hat, um ſich Geld für ſeinen luxuriöſen
Lebensaufwand zu beſchaffen. Die vier jungen Leute
erſchienen bei Budapeſter Banken, gaben ſich als
junge Ariſtokraten aus und girierten Akzepte des
Dr. Erdelyi, worauf die Banken dieſem Beträge
bis zu 80 000 Pengö oder 60 000 Reichsmark zur Ver=
fügung
ſtellten. Die Komplizen ſind am ſelben Tage,
an dem die Nachricht vom Tode der Gattin Erdelyis
in Budapeſt bekannt wurde, aus der Hauptſtadt
ſpurlos verſchwunden. Sie haben ſich angeblich nach
Hamburg gewandt, offenbar in der Abſicht, ſich nach
Amerika einzuſchiffen. Der Oberſtadthauptmann ſetzte
die Behörden von Hamburg telegraphiſch in Kennt=
nis
und erſuchte um die Feſtnahme der vier Wechſel=
hr.
Dampferzuſammenſtoß.
EP. London. Nach einer Meldung aus Kal=
kutta
iſt im Hafen der deutſche Dampfer Rabenfels
mit dem holländiſchen Dampfer Kalkutta zuſam=
mengeſtoßen
. Der letztere ſank und verſtopft dadurch
die Hafeneinfahrt. Es iſt geplant, das Wrack in die
Luft zu ſprengen.

[ ][  ][ ]

Seite 16

Freitag, den 2. September 1927

Sparkaſſentag
Geſtern vormittag wurde der diesjährige Sparkaſſentag in Kiel
unter zahlreicher Beteiligung aus dem Reich und in Anweſenheit von
Vertretern der maßgebenden Reichs= und Staatsbehörden eröffnet. Nach
der Begrüßungsanſprache ergriff in der öffentlichen Verſammlung Uni=
verſitätsprofeſſor
Dr. Bredt, Marburg, das Wort zu einem Vor=
trag
über
Der neuzeitliche Mittelſtandsbegriff.
Man kann, führte der Redner einleitend aus, das Thema Der neu=
zeitliche
Mittelſtandsbegriff von verſchiedenen Seiten aus anfaſſen. Da
die mehr geſchäftliche Seite in anderen Referaten dieſer Tagung be=
handelt
wird und die mehr ſozialogiſche Seite ſchon eine Darſtellung ge=
funden
hat, ſoll hier der Schwverpunkt auf die ſtaatsrechtliche Seite ge=
legt
werden. Der Begriff des Mittelſtandes im heutigen Sinne iſt noch
nicht alt. In den vergangenen Jahrhunderten hat man ihn kaum be=
achtet
, und erſt in der franzöſiſchen Revolution kam ſeine große Stunde.
Auch die politiſchen Ereigniſſe des Jahres 1848 waren ein Werk des
Mittelſtandes, der ſich in der Verfaſſung von 1848 ſeine politiſche Madſt=
ſtellung
erfocht. Nach der Reichsgründung beginnt eine neue Epoche
für den Mittelſtand, indem jetzt eine ausgeſprochene Arbeiterklaſſe im=
mer
größere Bedeutung gewinnt. Der Mittelſtand ſteht jetzt zwiſchen
zwei großen Mächten: der Arbeiterſchaft und dem Großkapitalismus. Im
Mittelſtande finden ſich ganz verſchiedene Klaſſen zuſammen: die Be=
amten
, die höheren Angeſtellten, die freien Berufe, namentlich aber die
ſelbſtändigen Erwerbstätigen, die kleineren Kaufleute, die Handwerker,
die ſonſtigen Gewerbetreibenden. Dieſe ſelbſtändigen Leute bilden heute
den Mittelſtand im engeren Sinne. Der ſelbſtändige Mittelſtand iſt an
der Sozialpolitik nur wenig intereſſiert. Der ſelbſtändige Mittelſtand
will im Grunde überhaupt nichts Poſitives vom Staate. Alles, was er
braucht, kann er ſich nur ſelbſt ſchaffen mit eigener Arbeit im eigenen
Betriebe. Aus dem Grunde will aber der Mittelſtand die Freiheit
haben, ſich ungeſtört und ungehemmt betätigen zu können; er will keine
Bevormundung, keine Zwangswirtſchaft, er will vor allem keine zu
hohen Steuern. Der ſelbſtändige Mittelſtand kennt keine Penſionsberech=
tigung
, daher muß er ſuchen, mit eigener Kraft ſeine Altersverſorgung
zu ſchaffen. Der Mittelſtand denkt völlig individualiſtiſch, und hierin
liegt auch ſeine Weltanſchauung. Ueber der Perſönlichkeit kommt für
ihn nicht die Gewerkſchaft oder eine ähnliche Organiſation, ſondern es
kommt zunächſt die Familie. Auch auf kulturellem Gebiete will der
Mittelſtand dieſen Individualismus. Der Mittelſtand muß rein äußer=
lich
geſchützt werden durch Berückſichtigung ſeiner Leiſtungsfähigkeit, auch
durch Zuführung genügenden Betriebskapitals. Er muß aber vor allem
in ſeiner individuellen Staatsauffaſſung erhalten werden. Ueber
Zeitgemäße Mittelſtandspolitik
ſprach Vizepräſident Dr. Höpker: Die Bedeutung des Mittelſtandes
ergibt ſich ſchon aus ſeiner Zahl. Mit Angehörigen wird dieſe Zahl des
Mittelſtandes im weiteſten Sinne auf 12 Millionen, d. h. auf ein
Fünftel der geſamten Bevölkerung Deutſchlands, geſchätzt. Die wirt=
ſchaftliche
Bedeutung des Mittelſtandes ergibt ſich auch aus der Beſſe=
rung
unſerer Wirtſchaftslage. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß
dieſe Beſſerung auf die Auswirkungen der größeven Kaufkraft des Mit=
telſtandes
infolge der Aufwertungen und Mietserhöhungen zurückzu=
führen
iſt. Es iſt daher zu fordern, daß der Staat nach ſeinen Kräften
dafür ſorgt, daß nach Möglichkeit die notwendigen Lebensbedingungen
dem Mittelſtand erhalten bleiben. Er darf in ſeiner Maſſe nicht prole=
tariſiert
werden. Für die Feſtbeſoldeten des Mittelſtandes, Beamte und
Angeſtellte, muß daher der Staat, Gemeinde und Wirtſchaft für ein be=
ſcheidenes
, aber geſichertes Einkommen mittelbar oder unmittelbar ſor=
gen
. Die extenſive Wirtſchaft wirft höhere Reinerträge für die Land=
wirtſchaft
und damit auch für die Volkswirtſchaft ab. Für Deutſchland
iſt jedoch dieſe extenſive Bewirtſchaftung bei ſeiner Kultur und ſeiner
Bevölkerungszahl ausgeſchloſſen. Nur die größte Intenſität der Land=
wirtſchaft
kann uns vom Ausland möglichſt unabhängig machen. Die
intenſive Wirtſchaft iſt aber, wenn auch in verſchiedener Weiſe, in den
Händen des Bauern zum mindeſten ebenſo gut gewährleiſtet als in
denen des Großgrundbeſitzers. Sowohl das Legen als auch das Zer=
ſchlagen
der Bauernhöfe muß daher verhindert werden. Darüber hin=

Roo M Mer.

aus iſt durch innere Koloniſation für Vergrößerung der Bauernſtellen
zu ſorgen. Vor allem iſt die Urbarmachung der Oed= und Moorflächen
zu beſchleunigen. In erſter Linie kommt es darauf an, den Bauern
noch weitere Kredite zur verbeſſerten künſtlichen Düngung und zur Be=
nutzung
der beſten Maſchinen zu verſchaffen, und zwar möglichſt frei
von der auch hier ſich einniſtenden behördlichen Bevormundung. Der
ſelbſtändige Mittelſtand im Verkehrsgewerbe hat ſich trotz der ſtarken
Konkurrenz der Warenhäuſer und Konſumvereine nicht nur gehalten,
ſondern erheblich vermehrt. Die Gemeinden haben die Pflicht, den
kaufmänniſchen Mittelſtand zu unterſtützen. Das größte Sorgenkind
unter dem Mittelſtande bleibt für Wirtſchaft und Staat das Handwerk.
Mag aber die Zukunft verſchiedener Handwerkszweige problematiſch
ſein, in ſeiner Geſamtheit hat es wichtige Aufgaben zu erfüllen. Mögen
einige Zweige auch zurückgehen, andere haben ſich dafür erſtaunlich ent=
wickelt
. Es iſt daher mehr als verfehlt, dem Handwerk die Lebenskraft
abzuſprechen. Dieſe Lebenskraft muß von Staat und Gemeinden um
ſo mehr erhalten und geſtärkt werden, als das geſamte Handwerk unent=
behrliche
Aufgaben zu erfüllen hat.
Finanzminiſter a. D. Dr. Schall führte im folgenden Referat über
Sparkafſen und Wohnungsbau,
aus: Es wird angenommen, daß in Deutſchland ſeit der Währungs=
ſtabiliſierung
rund 500 000 Neuwohnungen mit einem Kapitalaufwand
von ungefähr 5 Milliarden RM., 1926 allein 200 000 Neuwohnungen
mit einem ungefähren Kapitalaufwand von 2 Milliarden RM. herge=
ſtellt
worden ſind. 1927 hat ſich zwar zunächſt die lebhafte Bautätigkeit
fortgeſetzt, aber infolge der weſentlichen Verſchlechterung der Finanzie=
rungsmöglichkeiten
muß es gut gehen, wenn die Neubauzahl von 1926
auch in dieſem Jahre erreicht werden kann. Das Reichsarbeitsminiſte=
rium
rechnet mit einem gegenwärtigen Fehlbedarf von etwa 900 000
Wohnungen, für die Jahre bis 1925 mit einem jährlichen Zuwachs von
etwa 210 000 Haushaltungen und mit einem Abfall dieſes Zuwachſes
auf etwa 145 000 Haushaltungen während des folgenden Jahrzehnts bis
1945. Wie die 5 Milliarden Neubaukoſten der Jahre 19241926, die
2 Milliarden des Jahres 1926 allein aufgebracht worden ſind, dafür
fehlen bedauerlicherweiſe genaue ſtatiſtiſche Unterlagen. Nach meinem
Dafürhalten kann ungefähr angenommen werden, daß von den zwei
Milliarden des Jahres 1926 rund ein Drittel aus Steuermitteln ( Haus=
zinsſteuer
) aufgebracht, ein weiteres Drittel dem Kapitalmarkt entnom=
men
(Sparkaſſengelder, Kommunalanleihen, Hypothekenbankpfandbriefe)
und das letzte Drittel von den Bauenden ſelbſt und ihren Angehörigen
aufgebracht (einſchl. der Kapitalanſammlung der Baugenoſſenſchaften)
oder überhaupt noch nicht endgültig finanziert iſt (Schulden an Bau=
unternehmer
, Lieferanten u. dgl.). Nach einer Erhebung des Deutſchen
Sparkaſſen= und Giroverbandes ſind von den dem Verbande angehöri=
gen
Sparkaſſen am 31. Dezember 1926 langfriſtige Hypothekendarlehen
zur Finanzierung des Wohnungsbaues in Höhe von 397 Mill. RM. in
72 145 Poſten gegeben geweſen. Das Durchſchnittsdarlehen beträgt dem=
nach
5500 Mk. Um die gefamte Leiſtung der Sparkaſſenorganiſarion
für die Finanzierung des Wohnungsbaues richtig zu erfaſſen, ſind dieſer
Zahl zuzurechnen: die in ihr nicht enthaltenen kurzfriſtigen Kredite der
Sparkaſſen für Wohnungsbauzwecke mit 132 Mill. RM., die für die
Finanzierung des Wohnungsbaues verwendeten Darlehen der Sparkaſ=
ſen
und der Girozentralen an Gemeinden und Kommunalverbände mit
ſchätzungsweiſe 312 Mill. RM. Mit dieſer Summe, von der auf 1926
erheblich mehr als die Hälfte entfällt, hat die Sparkaſſenorganiſation
von allen Kategorien von Geldinſtituten die weitaus höchſte Leiſtung für
die Wohnungsfinanzierung zu verzeichnen. Die Sparkaſſen geben im
allgemeinen erſtrangige Hypothekendarlehen nach den für ſie maßgeben=
den
Beleihungsgrundſätzen. Eine noch höhere Beleihung zu den Be=
dingungen
für erſte Hypotheken iſt ſelbſtverſtändlich möglich, wenn eine
entſprechende Zuſatzſicherung vorliegt. Unter dieſen Vorausſetzungen
kann die Sparkaſſe die Geſamtfinanzierung eines Wohnungsneubaues,
ſoweit ſie nicht durch die Hauszinsſteuerhypothek und die eigenen Mittel
des Bauenden erfolgt, ordnungsmäßig übernehmen. Die Sparkaſſen
gewähren von jeher nicht nur langfriſtige Hypothekendarlehen auf die
fertigen Bauten, ſondern beteiligen ſich ebenſo auch an der Finanzierung

Nummer 24

einem
vor CN

während des Baues durch Gewährung von Baukrediten. Verbar.)
über ein Zuſammenarbeiten der Sparkaſſenorganiſation mit Ku
und Bodenbank ſind im Gange. Der genoſſenſchaftliche Gedankesd
ſammentretens von Wohnungsbauintereſſenten hat in den letz:z
ren eine neue Verwirklichungsform in den Bauſparkaſſen gnn
Bauſpargemeinſchaften gefunden. Wenn die Sparkaſſen
Bauſparkonten eröffnen, ſo bieten ſie ihren Bauſparern den i
oder ſogar einen etwas höheren Sparzins und können ihnen: goure
chende Berückſichtigung bei der Finanzierung ihres WohnungsHy
ſichern, ohne dadurch andere zu benachteiligen. Die Verwirkligru h
allgemein anerkannten Zieles, den Wohnungsbau wie vor derns
aus dem Ertrag unſerer Volkswirtſchaft mit privatem Kapi-
Inanſpruchnahme öffentlicher Mittel, zu finanzieren, liegt leides.
weiter Ferne. Aber die Sparkaſſen werden wie bisher ſo ausa
alles in ihren Kräften Stehende tun, um die Bildung von Sau
will
anzuregen und zu fördern und davon einen möglichſt großen 9
Finanzierung des Wohnungsbaues zuzuführen.
Am Nachmittag wurde die Sitzung wieder eröffnet din
Tätigkeitsbericht über die wichtigſten Verbandsaufgcn
=arbeiten ſeit dem letzten Sparkaſſentag, den der Präſident des Wem
des, Geheimer Regierungsrat Dr. Kleiner, erſtattete. Zu Eylich

tigſten Ereigniſſen des Berichtsjahres gehört die Vereinigung Mau
munalen und provinziellen G.7dinſtitute. Die in Branden h

ſchon vorher in Pommern und in der Grenzmark gefundene
auf paritätiſcher Grundlage in Form von Provinzialbanken c
wir

ſamt
den

geeignet, auch in den übrigen Bezirken übernommen zu werkn,
das wichtigſte verbandspolitiſche Ereignis iſt das Abkommen=
dem
Preußiſchen Staat bzw. der Preußiſchen Staatsbank und Qube=
ſchen
Sparkaſſen= und Girov=eband bzw. der Deutſchen Gi=trale
anzuſehen, in dem Vereinbarungen organiſatoriſcher und gefi ierh
Art getroffen ſind. Am kommunalen Charakter, an der Selb ſügt
und Selbſtverwaltung des Verbandes wie ſeiner Bankanſtalz o
dem Einfluß der außerpreußiſchen Mitglieder wird dadurch
at!
ändert. Im Verhältnis zu den Privatbanken iſt inſofern eine
hen
eingetreten, als die verſtärkte Pflege d’s Realkredits ſeitens Eiu

Nie

kaſſen und die Annäherung der Standpunkte der beiderſeitiget.
verbände hinſichtlich der Grenzen einer zuläſſigen WerbetätigEiah
liche Streitpunkte aus der Welt zu ſchaffen geeignet erſchein=
geplante
Einrichtung von Schiedsſtellen iſt zu begrüßen. Aucw
Zukunft werden Neugründungen von Sparkaſſen nicht für woem
gehalten. Das auf dem Augsburger Sparkaſſentag feſtgeleſt P

gramm der Kreditpolitik der Spaukaſſen konnte erfreulicherwe in=

en ſo
heblichem Umfange durchgeführt werden. Im Realkredit Eir / d

Sparkaſſen Mitte 1927 durchſchnittlich bereits ein Drittel ihrer amute
n Hände
Spareinlagenbeſtände angelegt (20 Prozent im Vorjahr). Dkmu
friſtigen Kredit iſt der Mittelſtand in verſtärktem Maße be üchſt
worden. Projekte zur Schaffung eines Sonderkreditinſtituts f1u Ein
ſtandskreiſe ſind abzulehnen. Auf die hier und da in der Oeffnckure
geäußerten Bedenken gegen die Zuverläſſigkeit der amtlichen arreit t
lagenſtatiſtik eingehend, erläuterte Präſident Dr. Kleiner im elun/ ſch haſtig ankle
die Erhebungsmethode dieſer Statiſtik. Der deutlich bemerkba elbobl unen Schuhen in
der organiſierten Konſumfinanzierung beſtätigt die von vorn9R/ Heſeuchteten Korrid
hegte Auffaſſung des Verbandes, daß von dieſer Seite dem Sigelm=
ken
keine ernſthafte Gefahr drohe. In neuerer Zeit macht d Abnwe Remlon, und mi
ſparen in Form des Bauſparens, Ferienſparens uſw. größr Fno
ſchritte. Des weiteren kam der Berichterſtatter auf die in drxtut

Fr ſchien
ene A

Monaten aufgetauchten ungünſtigen Währungsgerüichte zu ſprechden
gänzliche Haltloſigkeit von der Verbandsleitung durch einen ir m
nehmen mit der Reichsbank verbreiteten Artikel: Unnötige Afutndde
beſorgniſſe, dargelegt wurde. Auf dem Gebiete des Kommigen
haben die Girozentralen allein ſeit Anfang 1926 über 400 Mioe
Reichsmark langfriſtige Kommunalanleihen emittiert, deren Eösi
erſter Linie den kleineren und mittleren Kommunen zugefloſſen
Schluß erwähnte Präſident Dr. Kleiner noch kurz die Pläne atSc
fung eines Forſchungs= und eines Lahrinſtituts für das kommunNSRllaben immer der
kaſſen= und Kreditweſen Anſchließend hielt Direktor Weno
Bremen einen Vortrag über Mittelſtändiſcher Betriebskredit DeShw
kaſſen‟. Die wirtſchaftliche Notwendigkeit des Kontokorrentveres1/
Krediteinräumung ſei durch die Gutachten erſter Autoritäten de FfMyltte erinnern !
ſchaft und der Praxis unterſtrichen worden. Redner geht dan /f
Eigenarten des kurzfriſtigen Betriebskredits gegenüber dem Htpßetw W einem Kauf
geſchäft ein und ſchildert an Hand von praktiſchen Beiſpieler,eMlache undbe.
handlung der Kunden.

NoBt

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Ket
Vt

amer 243

Freitag, den 2 September 1927

Geite 17

der Club der Pierzig.
arbeitet nach einem Roman von Robert W. Chambers
von Edgar May.
(Nachdruck verboten)
blieb einige Sekunden ruhig liegen, dann richtete er ſich
muf.
ſh dachte, er ſei tot, bemerkte er gleichgültig.
iſt er eben nicht. Einer der hieſigen Leute, Bert Mew=
ihn
beim Herumſchnüffeln in der Nähe des Taucher=
ngppt
. Man hat Welper ſofort Mitteilung davon ge=
ſter
der alte Sünder iſt ſo betrunken, daß er die Sache
Is kapiert. Eugen will den Jungen erſchießen, aber Sam
un der Meinung, daß wir mehr von ihm haben, wenn er
ei bleibt.
eodas?
iceinend will Sam Geld aus ihm ſchlagen. Ich habe
ſhmphonwalze, mit der wir den jungen Tölpel jederzeit
längnis bringen können, falls ſeine Schweſter ihn nicht
fie nicht John Laniers Mädel?
lgen ſagte mir, daß wir mit Lanier endgültig fertig ſind.
ih Mrs. Wyvern ruhig. Das Mädel hat ſich in einer
e ommen, daß ſie ſamt Lanier verſchwinden muß. Darum
gach dem Jungen den Garaus machen.
äſt der Junge augenblicklich?
ner Schloß und Riegel im Werkzeugſchuppen. Was
. zu dieſem Lauſejungen? Wie er uns mit einem angeb=
n
all genasführt hat! Eugen meint, wir müſſen jetzt wirk=
ſym
ein Ende machen, ſonſt kommen wir in eine eklige

Welper wirklich ſo voll?
une Zweifel, erwiderte Helene Wybern. Glauben Sie,
ſyer warten ſollte, bis Welper nüchtern wird?
(näß. Der Junge läuft uns nicht davon, antwortete
ſchläfrig. Dann ließ er ſich auf ſein Bett zurückſinken
rrb ſeinen lockigen Kopf in den Kiſſen.
Fampe in den Händen der jungen Frau zitterte ein
Bute Nacht, Donnie, ſagte ſie zärtlich. Mayne gab je=
n
Antwort. Er ſchien bereits zu ſchlafen.
in war aber Helene Wyvern aus dem Zimmer und die
ir ihm geſchloſſen, als der junge Mann aus dem Bett
hu d ſich haſtig ankleidete. Mit beiden Piſtolen in einer
in ſeinen Schuhen in der anderen ſchlich er ſich auf den
buch beleuchteten Korridor hinaus.
Nainte Renton und wußte, daß der Junge, falls Renton

munt

auch nur die geringſte Gefahr von ihm befürchtete, niemals den
Sonnenaufgang erleben würde.
Als Mayne an Helene Wyverns Tür vorbei kam, lauſchte er,
doch regte ſich nichts in ihrem Zimmer.
Ins Freie gelangt, zog er ſich die Schuhe an. Er war noch
damit beſchäftigt, als Renton aus dem Kantinengebäude trat und
auf den Werkzeugſchuppen zuſchritt. In einer Hand hielt er einen
Schlüſſel, in der anderen eine Piſtole.
Der Schlüſſel war bereits im Schlüſſelloch, und Renton
wollte eben aufſchließen, als ſich eine Hand um ſein knochiges
Handgelenk legte und ſamt dem Schlüſſel zurückriß.
Du biſt’s, Mayne? Was willſt du hier! ſtieß Renton in
zorniger Ueberraſchung hervor.
Eugen, evwiderte Mayne lächelnd, du wirſt allmählich zu
ſelbſtherrlich. Weil du dein Schäfchen im Trockenen haſt, glaubſt
du vielleicht, den Herrn im Club ſpielen zu können. Wir anderen
haben jedoch auch noch etwas mitzureden.
Was willſt du damit ſagen?
Genau das, was ich ſagte. Nicht alle von uns ſind ſo er=
folgreich
geweſen wie du. Aus dem Jungen läßt ſich allerhand
Draht ſchlagen. Daran liegt dir anſcheinend nichts, weil du be=
reits
genug haſt, aber ich werde es nicht zulaſſen, daß du uns ein
gutes Geſchäft verdirbſt.
Das iſt alles recht ſchön und gut, aber wenn der Junge die
Orizava=Sache verpfeift, ſitzen wir in der Tinte. Du hatteſt nichts
damit zu tun, und darum kannſt du gut reden, aber mir iſt meine
Haut lieber als die paar Kröten, die ihr dem Jungen aus der
Naſe ziehen könnt.
Warte ruhig ab, was Welper zu der Sache zu ſagen hat,
und maße dir nicht ein Amt an, das dir nicht zuſteht.
Rentons blaſſes Geſicht und ſeine ſtechenden Augen nahmen
einen ſtarren, drohenden Ausdruck an.
Wirklich? ſagte er höhniſch.
Jawohl; und hüte dich, deinen Jähzorn an mir auszulaſſen,
Eugen. Ich mag dergleichen Temperamentsausbrüche nicht.
Gib den Schlüſſel wieder her!
Nein. Wir wollen ihn in der Tür ſtecken laſſen, anwortete
Mayne entſchieden.
Als er ihn in das Schlüſſelloch einführen wollte, griff Ren=
ton
danach.
Rühre ihn nicht an! bemerkte Mayne lächelnd.
Und wenn ich es doch täte, was dann?"
Dann würde ich dir den Schädel entzwei ſchießen, ant=
wortete
Mayne, noch immer lächelnd.
Renton ſteckte ſeine Hand nach dem Schlüſſel aus, aber im
nächſten Augenblick fand er ſich den Mündungen zweier Piſtolen
gegenüber, bei deren Anblick er erſchreckt zurückzukte.
Tut mir leid, ſagte Mayne heiter, aber dieſe zwei Dinger
würden ſicherlich losgehen, wenn du es dir einfallen ließeſt, den

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So iſt’s recht. Und laß’ künftig die Finger von meinen Geſchäfts=
angelegenheiten
, Renton. Du weißt, daß das eine unſerer Club=
regeln
iſt.
Allright, erwiderte Renton giftig, aber ich wette mit dir
um 1000 Dollar, daß Welper mir recht geben wird. Gilt’s?
Nein, erwiderte Mayne gähnend. Ich habe kein Geld für
Wetten. Laſſen wir Welper entſcheiden, was mit dem Jungen
geſchehen ſoll.
Schön. Das ſoll ſofort beſorgt werden.
Er ſtierte zuerſt Mayne, dann die verſchloſſene Tür des
Werkzeugſchuppens wütend an. Darauf wandte er ſich haſtig um
und ſchritt auf das Kantinengebäude zu, um Welper zu holen.
Kapitel IX.
Schatzgräber.
1.
Dirck Loveleß befand, ſich in einer ſchlimmen Lage. Wie
ſchlimm ſie war, erkannte er jedoch erſt, als er, an die Tür ge=
kauert
, dem kaltherzigen Geſpräch Eugen Rentons und Donald
Moynes lauſchte. Was er hörte, machte das Blut in ſeinen
Adern erſtarren.
Unbeſonnenheit und Leichtfertigkeit hatten ihn in ſeine miß=
liche
Lage gebracht. Stets eigenwillig und impulſiv, hatte er den
Plan gefaßt, am ſpäten Abend nach dem Roten Kap zu ſegeln,
um ſich des Nachts über einen Anſtand zu bauen, von dem aus
er am nächſten Morgen, eine reiche Beute von Weißgänſen zu
machen hoffte. Dieſe fielen nach einem heftigen Sturm auf dem
Roten Kap gewöhnlich in Scharen ein, und Dirck wollte die gün=
ſtige
Gelegenheit, dieſem ſo überaus ſcheuen Wild beizukomnen,
nicht verpaſſen. Es kam ihm nicht in den Sinn, ſeine Schweſter
oder Lanier zu befragen. Er hinterließ ihnen nur einen Zettel,
auf dem er ihnen ſein Vorhaben mitteilte, dann trat er ſeine
Fahrt, die ſich ſo unheilvoll geſtalten ſollte, an.
Das rauhe Wetter zwang ihn, auf dem Weg zum Roten Kap
unter dem Schutz der Tiger=Inſel zu bleiben. Das Unglück wollte
es, daß er dabei dicht an das Schmugglerboot. Nay Wirts geriet.
Er wurde erkannt, angerufen, gejagt, beſchoſſen und auf ſeinen
Flucht durch eine heftige Boe gegen den Taucherkahn getrieben,
wo Bert Mewling ihn in Empfang nahm.
Dies waren die Geſchehniſſe, die ſchließlich dazu führten, daß
Dirck in den Werkzeugſchuppen der Tiger=Inſel geſperrt wurde.
Das Schlimmſte für ihn war, daß man auf der Schwanen=Inſel
vor dem Nachmittag des folgenden Tages keine Songe ſeinet=
halb
haben würde. Selbſt dann würde man auf dem Roten Kap
nach ihm ſuchen und, wenn Renton ihn ermordete, ſowie ſein
Boot zum Sinken brachte, würde niemand erfahren, was aus
ihm geworden war.
(Fortſetzung folgt.)

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