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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesfpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 237
Samstag, den 27. Auguſt 1927. 190. Jahrgang
27 mm brelte Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichepfg.
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brei0 2. Reſchemark. Anzelgen von auswärte 40 Reichpfg.
FinanzeAlnzelgen 60 Reiſchspfg., 92 mm breilte Rellame
zeſſe 300 Reſchsmark. Alle Preiſe im Reſchsmart
64 Dollar — 420 Marhl. — Im Falle höberer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr Sfreil uſw erliſcht
ſede Verpſiſchtung auf Erfüllung der
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aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerſchtlicher Beltrelbung fäſlt ſeder
Nabatt weg. Banſionto: Deuſche Bank und
Dam=
ſädter und Nailonalbank.
Enterparlamentariſche Konferenz in Paris.
Eine programmatiſche Erklärung
der deutſchen Oelegation.
w. Paris, 26. Auguſt.
Die heutige Vormittagsſitzung der Interparlamentariſchen
wäon erhielt einen beſonderen Auftakt durch die Rede des
belgiſchen Senators Maunette.
Marunette, Großmeiſter der Freimaurerlogen Belgiens, der
wäh=
ſem d des Krieges eine gewiſſe Rolle geſpielt hat, erklärte,
Reichs=
risspräſident Loebe habe geſagt, daß man es vermeiden müſſe,
uie eben geſchloſſenen Wunden wieder aufzureißen. Er habe
Pecht. Es ſei zu hoffen, daß Loebe ſeinen ſtarken Einfluß dazu
ſſen utzen werde, um die Wiederholung derartiger Zwiſchenfälle
ſa vermeiden, wie ſie jüngſt durch die ebenſo ungezügelten wie
Ausegründeten Konkluſionen, betreffend die Neutralität Belgiens
Ano die Deportierung belgiſcher Arbeiter nach Deutſchland
hervor=
eirufen worden ſeien. Man müſſe ſich fragen, ob die
Interparla=
zutariſche Union in der Vergangenheit alles getan habe, um
eu artige Vorkommniſſe zu verhindern. Gewiß dürfe man von ihr
iagt mehr fordern, als ſie wirklich geben könne. Wenn ſie nicht.
en mocht habe, ſich der Entfeſſelung des Weltkrieges zu
wider=
ſeihten, ſo könne man ihr doch nicht vorwerfen, nicht alles getan
u haben, um deren Schrecken zu mildern. Könne man ſie nicht
veu antwortlich machen dafür, daß ſie kein Wort und keine Geſte
hen unden hat, als ein neutrales und loyales Land von einer
iärtion überfallen, geplündert und gequält worden ſei, die ſelbſt
Aüelgiens Neutralität und Unabhängigkeit garantiert habe? Bis=
AT habe man Stillſchweigen bewahrt. Er ſcheine, daß niemand
während des Krieges im Namen der Interparlamentariſchen
rion das Verbrechen der verletzten Humanität habe verkünden
öy=nen, das in der Deportierung belgiſcher Arbeiter beſtanden
lalbe, die gemartert und gezwungen worden ſeien, gegen ihr
wid zu wirken. Dieſes Schweigen müſſe man jedoch brechen.
Misbelgiſche Delegation erwarte, daß man das
verabſcheuungs=
bumdige, vom Reichskanzler von Bethmann=Hollweg
ausge=
mochene Wort mißbillige. Wenn man aufrichtig den Frieden
hollle, müſſe man das Vertrauen wieder ſchaffen und der
Ueber=
kungung Ausdruck geben, daß diesmal das Verſprechen gehalten
beisden würde. Diejenigen, die am härteſten in ihren heiligſten
bei ühlen getroffen worden ſeien, ſeien bereit, nicht zu vergeſſen,
beun das ſei kaum möglich, aber nicht mehr daran denken zu
bolllen. Aber wohlverſtanden dürfe ein ſolches Opfer nicht
ein=
eufig ſein. In dieſem Geiſte ſchlage er der Vollverſammlung
ſine Reſolution zur Annahme vor.
Die Reſolution, die dann verleſen wurde und die dem Vor=
und zur weiteren Regelung übermittelt worden iſt, ſpricht ſich
0 ür aus, die Konferenz der Interparlamentariſchen
Friedens=
ſihſion möge feierlichſt erklären, daß der Friede zwiſchen den
Vü lkern das höchſte Gut ſei, und das Ideal, dem alle Staaten
Md Regierungen zuſtreben müßten. Die Interparlamentariſche
iftl jedensunion mißbillige und brandmarke von vornherein jeden
Eitegeriſchen Angriff, jeden Revanchekrieg, jede Zuflucht zur
bru=
tulen Gewalt. Sie ſei der Anſicht, daß die Pazifizierung der
Gxiſter und die moraliſche Abrüſtung das weſentlichſte Element
nd die Vorbedingung jeder Verſöhnung, jeder Annäherung und
ſoer Zuſammenarbeit ſeien, daß ferner die erſte
Be=
dungung dieſer Pazifizierung und Annähe=
Ellng ſich ergebe aus der loyalen Anerkennung
9s verurſachten Unrechts und der
Ungerech=
ſigkeit eines Angriffes. In dieſem Sinne erkläre die
ſcitterparlamentariſche Friedensunion einmütig, daß die
Ver=
eſttzung der belgiſchen Neutralität im Auguſt
914 ein höchſt bedauerlicher Akt geweſen ſei.
2lP gebe der Hoffnung Ausdruck, daß die Reſpektierung der
Cch rträge künftig die Regel für das Verhalten der Völker ſein
uarde und gehe zur Tagesordnung über.
Auf dieſen Antrag des belgiſchen Senators antwortete im
eumen der deutſchen Delegation
Profeſſor Schücking,
Nax, nachdem noch eine Reihe weiterer Redner zu Wort
ge=
ummen war, eine programmatiſche Erklärung auf die geſtrigen
üsführung de Jouvenels verlas, in der er u. a. ausführte:
Die deutſche Gruppe ſieht ſich genötigt, in dieſer Debatte
ihrer die Weltpolitik noch einen Redner ſprechen zu laſſen, da
ſiatzwiſſe Ausführungen de Jouvenels über die deutſche
ſihelitik bei unſerer Gruppe ſtarke Befremdung erregt
ſwichen, ich glaube ſogar, ſagen zu müſſen, daß dieſe
Ausfüh=
umgen dem großen Ziele der internationalen
Werſtändigung nicht gedient haben. Zunächſt war
nN dieſen Ausführungen ein tätſächlicher Irrtum.
Nie=
nals hat der deutſche Reichstagsausſchuß den
orwurf gegen Belgien erhoben, daß es ſelbſt
Mißte Neutralität verletzt habe. Es findet ſich lediglich
1I dem Gutachten eines einzelnen Parlamentariers eine
bei=
uſtfige Bemerkung über die Verwirkung der belgiſchen
Neu=
uchrkität durch Belgien. Weiter hat Senator de Jouvenel
Vgen den Gedanken einer Unterſuchung der
*ſchuld am Weltkriege ausgeführt, die Richter ſeien noch
lacht geboren, die über dieſes Problem urteilen könnten. Man
ünnte ſich dieſer Auffaſſung vollſtändig anſchließen, wenn man
ſeicht vor der hiſtoriſchen Tatſache ſtände, daß in der Vergangen=
Rüt ſich Richter gefunden haben, die dieſes Urteil
deu gen uns ausgeſprochen haben, und zwar waren
dieheſe Richter die der anderen Partei.
Durch den Vorwurf der alleinigen Kriegsſchuld fühlt ſich
das ganze deutſche Volk in ſeiner Ehre getroffen.
e8 iſt bedauerlich, daß zwei Jahre nachdem die ganze Welt den
Lupcarnovertrag als ein Werk der Befreiung begrüßt hat, die
Bedeutung dieſes Vertrages an dieſer bedeutſamen Stelle in
Frage geſtellt worden iſt.
de Jouvenel hat zwei Einwände gegen den Wert des
Locarnovertrages geltend gemacht, einmal die Zuſicherung,
die Deutſchland gegeben worden iſt für den Fall, daß auf
Grund des Artikels 16 des Völkerbundspakts der
Völ=
kerbund eine internationale Exekution verhängen ſollte, zum
an=
deren den Abſchluß des Berliner Vertrags zwiſchen Deutſchland
und Rußland. Was die erſte Beanſtandung anlangt, ſo handelt
es ſich um nichts weiter, als um eine Anerkennung der
beſon=
deren Situation, in der ſich das deutſche Volk durch ſeine
Ab=
rüſtung befindet. Wie kann man es dem deutſchen Volke
ver=
übeln, wenn es beſtrebt war, ohne die großen Kampfmittel der
Gegenwart, im Zuſtand der einſeitigen Entwaffnung, das Elend
von ſeinem Lande fernzuhalten, die die Verwirklichung der
kriegeriſchen Aktion für uns mit ſich bringen mußte? Was den
Berliner Vertrag anbetrifft, ſo iſt dieſer der Ausfluß des
Beſtrebens geweſen, gewiſſe Befürchtungen zu zerſtreuen, die der
Abſchluß des Vertragswerkes von Locarno und der Eintritt
Deutſchlands in den Völkerbund hervorgerufen hatte,
Befürch=
tungen in dem Sinne, daß Deutſchland durch ſeine
Verein=
barungen mit den Weſtmächten und den Eintritt in den
Völker=
bund ſich auf eine planmäßige antiruſſiſche Politik feſtgelegt habe.
Dieſem Ziele entſprechend, enthält auch der Berliner Vertrag
ſo=
wohl in ſeinen vier Pare, aphen wie in dem darauffolgenden
Notenwechſel nichts, was den durch Deutſchland in Genf und
Locarno übernommenen Verpflichtungen widerſpricht. Beſonders
befremdet hat uns aber die Tatſache, daß Herr de Jouvenel die
Beanſtandung unſerer Politik zum Anlaß genommen hat, um
die Fortdauer der Befatzung im Rheinlande nicht nur zu
be=
gründen, ſondern die Rheinlandbeſatzung als einzig wirkſamne
Friedensgarantie nach dem Oſten hinzuſtellen,
Wir ſind der Anſicht, daß ſowohl die Beſtimmungen des
Verſailler Vertrages uns das Recht geben, die Räumung des
Rheinlandes zu fordern, als auch, daß die veränderten Umſtände,
die durch Locarno und den Eintritt Deutſchlands in den
Völker=
bund geſchaffen ſind, für die Gegenſeite die Verpflichtung
begrün=
den, Deutſchland von den Laſten der fremden Militärokkupation
zu befreien. Die deutſche Delegation bekennt ſich aus vollem
Herzen zu dem Grundſatz des Rechts, anſtatt der Gewalt, und
erhofft von der Verwirklichung dieſes Grundſatzes die
endgül=
tige Verſöhnung des deutſchen und franzöſiſchen Volkes, in der
wir den Schlüſſel erblicken zur dauernden Befriedung Europas.
Dieſe Ausführungen wurden an verſchiedenen Stellen von faſt
Dreiviertel der Verſammlung mit großem Beifall aufgenommen.
Profeſſor Schücking betonte, daß man eine Initiative, wie die
Vanderveldes, eine internationale, unparteiiſche Enquste=
Kommiſſion arbeiten zu laſſen, nur begrüßen könne, daß die
deutſche Delegation es aber ablehnen müſſe, die
Interparlamen=
tariſche Friedensunion durch Annahme einer Tagesordnung, wie
die belgiſche, zum Schiedsrichter zu machen über Dinge, die ſich
auf die Vergangenheit bezögen.
Auf die Ausführungen Profeſſor Schückings antwortete
Se=
nator de Jouvenel in kurzer Erklärung. Er beglüchwünſche
ſich, daß durch ſeine geſtrige Rede die Erklärung Schückings
her=
vorgerufen worden ſei. Jeder habe nun ſeinen
Stand=
punkt dargelegt. Deutſchland vertrete die Anſicht, daß Locarno
genüge, Frankreich den Standpunkt, daß Locarno nicht genüge.
Dieſe Verſchiedenheit in der Auffaſſung dürfe jedoch keine
Ur=
ſache zu einem Zwiſt ſein. Man wolle vielmehr weiterarbeiten,
aber nicht in den Wolken, ſondern durch Realitäten.
Hierauf wurde dem Vorſtand mitgeteilt, daß der Rat der
Interparlamentariſchen Union morgen um 12 Uhr
zuſammen=
treten wird, um Stellung zur belgiſchen Tagesordnung zu
nehmen, und daß vielleicht ſchon morgen abend um 18 Uhr die
Vollverſammlung ſich hierzu werde äußern können.
Heute nachmittag wird die Frage der giftigen Gaſe von der
Interparlamentgriſchen Union in Angriff genommen werden.
* Oeutſchland und Litauen.
Es iſt ſoeben erſt von ſeiten der litäuiſchen Regierung
feſt=
geſtellt worden, daß Artikel der Kownoer „Lietuva”, die
allge=
mein als amtliches Organ angeſehen wird, nur dann von der
litauiſchen Regierung inſpiriert ſind, wenn ſie einen
entſprechen=
den Vermerk tragen. Die Kownoer Regierung hat aber
anſchei=
nend verſäumt, dem genannten Blatt nahezulegen, auch dann
einige Zurückhaltung zu üben, wenn ſeine Beiträge nicht auf
direkte Veranlaſſung amtlicher litquiſcher Stellen geſchrieben
werden. Jetzt zieht die „Lietuva” eine außenpolitiſche Bilanz
und behauptet zur Memeler Beſchwerde, daß Deutſchland nach
Kenntnisnahme litauiſchep Erklärungen von der weiteren
Unter=
ſtützung der Memelländer in ihrer Klage Abſtand genommen
habe. Infolgedeſſen ſeien die Memelländer gezwungen geweſen,
ihren rechtswidrigen Trotz aufzugeben. Wir geben uns der
An=
nahme hin, daß das nach den Angaben der Kownoer Regierung
nur von Zeit zu Zeit amtliche litauiſche Organ recht gut über die
zurzeit in Kowno ſtattfindenden deutſch=litauiſchen
Verhand=
lungen zur Memelfrage orientiert iſt und infolgedeſſen wiſſen
züßte, daß die dort zur Debatte ſtehenden Angelegenheiten
bis=
her noch nicht erledigt werden konnten, eben weil Litauen nach
wie vor Schwierigkeiten macht und ſich nicht an die von dem
Miniſterpräſidenten Woldemaras in Genf gegebenen Verſprechen
halten will. Die „Lietuva” bezweckt mit dieſen Ausführungen,
die ganz offenſichtlich amtlich inſpiriert ſind, nichts anderes, als
die Lage zu erſchweren und uns in eine Abwehrftellung
hinein=
zudrängen. Wer einigermaßen über die Vorgänge der letzten
Zeit orientiert iſt, wird ohnedies wiſſen, daß Deutſchland ſich
mit einer derartigen Erledigung nicht zufrieden geben wird.
Der Jugendſchutz
in der Reichsgeſetzgebung.
Von
Dr. W. Heß, München,
Regierungsrat im Bayer, Staatsminiſterium für Soz. Fürſorge.
Zum Schutz der Jugend ſind Reichsregierung, Reichsrat und
Reichstag in den letzten Jahren außerordentlich tätig geweſen.
Da die jugendſchutzrechtlichen Beſtimmungen in zahlreichen
Ge=
ſetzen zerſtreut ſind und in letzter Zeit grundlegende Geſetze teils
erlaſſen wurden, teils in Vorbereitung ſind, möchte ein kurzer
Ueberblick am Platze ſein.
1. Kinder= und Jugendlichenarbeitsſchutz. In
zahlreichen Beſtimmungen der Gewerbeordnung (88 120ff., 127ff.,
139, 6 42b, 60b, 62, 107, 120b, 135, 139, 154), dann im
Kinder=
ſchutzgeſetz vom 30. 3. 1903 in der Faſſung vom 31. Juli 1925
ſowie beſonders auch im Hausarbeitsgeſetz in der Faſſung vom
27. Juni 1923, im Heimarbeiterlohngeſetz vom 27. 6. 1923 und
in den verſchiedenen Arbeitszeitverordnungen, aber auch ſchon
im Bürgerlichen Geſetzbuch und Handelsgeſetzbuch ſind zunächſt
die hauptſächlichſten gewerblichen Schutzbeſtimmungen zugunſten
von Kindern und Jugendlichen niedergelegt; es ſind geſetzliche
Schranken, die dem Arbeitgeber bei der Verwertung fremder
jugendlicher Arbeitskräfte vom Staate im öffentlichen Intereſſe
gezogen werden. Sie regeln vornehmlich den geſundheitlichen
Schutz dieſer Perſonenkreiſe im gewerblichen Arbeitsprozeß, den
Schutz vor ungeſunder, zu frühzeitiger, zu lang dauernder oder
der Art der Arbeit nach für Jugendliche ungeeigneter
Beſchäfti=
gung. Es iſt klar, daß der Schutz auf der einen Seite nur durch
Einſchränkung der freien Willensbetätigung auf der anderen
Seite erreicht werden kann, daß dem
jugendwohlfahrtspflege=
riſchen Gedanken meiſt auch polizeiliche Gebote und Verbote
fol=
gen müſſen, daß Wohlfahrts= und Polizeigeſetze meiſt
untrenn=
bar miteinander verbunden ſind.
Die Geſetzgebungsarbeiten, der letzten Jahre ſtreben auf
dieſem Gebiet des öffentlichen, gewerblichen Arbeitsſchutztechts
eine Kodifikation und Ausgeſtaltung an; dies geſchieht in dem
Entwurf eines Arbeitsſchutzgeſetzes, der als 37. Sonderheft zum
Reichsarbeitsblatt erſchienen iſt. Kinderſchutz,
Fabrikarbeiter=
ſchutz, gewerblicher Arbeitsſchutz, Höchſtarbeitszeit waren die
Entwicklungsepochen der Arbeitsſchutzgeſetzgebung. Der
Ent=
wurf ordnet, ſtellt klar, kodifiziert und erweitert das
Arbeits=
ſchutzrecht. Er tut dies auch hinſichtlich des Kinderſchutzes und
Jugendlichenſchutzes (3. Abſchnitt, II. Unterabſchnittt); er arbeitet
auf dieſem Gebiet die Beſtimmungen der Gewerbeordnung und
der Arbeitszeitverordnungen ineinander, verſchärft Arbeitsſchutz
für jugendliche Arbeiter und Angeſtellte, erhöht das Schutzalter
der Jugendlichen von 16 bis 18 Jahre und bringt auch einzelne
Schutzverſchärfungen im Kinderſchutz.
2. Das Reichsjugendwohlfahrtsgeſetz (RJWG.)
vom 9. Juli 1922 ſtellt keineswegs eine abſchließende Kodifikation
des ganzen Jugendwohlfahrtsrechts dar, zu dem auch das
Jugendſchutzrecht gehören würde. Es ſtellt als Aufgabe der
„öffentlichen Jugendhilfe” der Jugendwohlfahrtsbehörden u. a.
in § 3 Ziff. 6 „die Mitwirkung bei der Beaufſichtigung der Arbeit
von Kindern und jugendlichen Arbeitern nach näherer
landes=
rechtlicher Vorſchrift” feſt; doch können nach einer Beſtimmung
des Einführungsgeſetzes die Jugendämter von dieſen Aufgaben
durch Anordnung der oberſten Landesbehörde befreit werden,
was z. B. in Bayern geſchehen iſt. Die materiellen
Jugend=
ſchutzbeſtimmungen ſind durch das NFWG. ſomit reichsrechtlich
überhaupt nicht berührt worden; hierfür bleiben die zahlreichen
„jugendwohlfahrtspflegeriſchen Nebengeſetze”, bis ſie einmal im
Arbeitsſchutzgeſetz oder im künftigen „Arbeitsgeſetzbuch”
kodi=
fiziert ſind.
3. Beſonders weitgehend hat ſich die Geſetzgebungsarbeit
der letzten Jahre den Schutz der Jugend vor geiſtiger und
ſitt=
licher Vergiftung zur Aufgabe geſtellt.
a) Dieſem Schutz dient zunächſt die Einführung der
allge=
meinen Prüfungspflicht für Filme im
Reichslichtſpiel=
geſetz vom 12. 5. 1920, geändert 23. 12. 1922, insbeſondere die
Einführung der Zulaſſungspflicht für Jugendfilms (für
Jugend=
liche bis zum vollendeten 18. Lebensjahre). Auszuſchließen ſind
von der Vorführung vor Jugendlichen nach § 3 Abſ. 2 dieſes
Geſetzes alle BOdſtreifen, von denen eine ſchädliche Einwirkung
auf die ſittliche, geiſtige oder geſundheitliche Entwicklung oder
eine Ueberreizung der Phantaſie der Jugendlichen zu beſorgen
iſt. Dem Jugendamt iſt das Recht der Beantragung weiterer
einſchränkender Beſtimmungen eingeräumt.
b). Dieſem Schutz dient weiter das Reichsgeſetz für
Bewahrung der Jugend vor Schund= und
Schmutzſchriften vom 18. 12. 1926. Das Ueberhandnehmen
der Schund= und Schmutzliteratur führte zu einem allmählich alle
Volkskreiſe ergreifenden Kampf. Die verfaſſungsrechtliche
Grund=
lage für eine geſetzliche Regelung dieſes Jugendſchutzgebietes
bildet Art. 118 Abſ. 2 der Reichsverfaſſung, wonach zur
Bekämp=
fung der Schund= und Schmutzliteratur ſowie zum Schutz der
Jugend bei öffentlichen Schauſtellungen und Darbietungen (ſiehe
unten e) geſetzliche Maßnahmen zuläſſig ſind. Die bisherigen
Schutzbeſtimmungen (88 184 und 184 a des Strafgeſetzbuches, 8 56
Abſ. 2 Ziff. 12 und 42 a der Gewerbeordnung) reichen nicht mehr
aus. Es handelt ſich in dieſem Geſetz um eine Maßnahme der
Jugendwohlfahrt, um ein typiſches Jugendſchutzgeſetz. Nicht eine
„Knebelung der Kunſt”, nicht eine „Erdroſſelung freier
Meinungs=
äußerungen” nicht eine „Bevormundung des Schriftſtellers” und
wie die Kraftausdrücke alle heißen, die gerade bei dieſer
Geſetz=
gebungsarbeit laut wurden, hat dieſes Geſetz mit ſich gebracht.
Denn wahrhaftig ſind Erzeugniſſe der Preſſe, die unter dieſes
Geſetz fallen, „weder Kunſt, noch Schriftſtellerei und eine Schande
für das Volk der Dichter und Denker” (Matz, Seeger, Geſetz zur
Bewahrung der Jugend uſw. S. 14). Als Schutzmittel hat das
Geſetz die Eintragung der Schund= und Schmutzſchriften in eine
Liſte („Reichsſchundliſte”) mit der Rechtswirkung einer
Beſchrän=
kung des Vertriebs dieſer Schriften, insbeſondere des Verbots
Seite 2
Samstag, den 27. Auguſt 1927
Nummer 232
der Abgabe an Jugendliche, gewählt, ſogen. Indexgedanke. Die
Charakteriſierung einer Schrift als Schund= und Schmutzſchrift
erfolgt durch eine aus den Kreiſen der Kunſt und Literatur, des
Buch= und Kunſthandels, der Jugendwohlfahrt und
Jugendorga=
niſationen und der Lehrerſchaft zuſammengeſetzte Prüfſtelle.
Die Prüfung tritt nur auf Antrag ein; antragsberechtigt ſind
Landeszentralbehörde und Landesjugendamt; das Kollegium der
Prüfſtelle kann nur mit Zwei=Drittel=Mehrheit die Aufnahme
einer Schrift in dieſe Liſte beſchließen.
c) Nach wechſelvollen Geſetzgebungsverhandlungen, iſt im
Reichstag am 17. 5. 1927 der vielumſtrittene Entwurf eines
Ge=
ſetzes über den Schutz der Jugend bei
Luſtbar=
keiten angenommen worden. Der Reichsrat hat gegen den
Geſetzentwurf hierauf ſofort am 25. 5. 1927 Einſpruch eingelegt
und dieſen damit begründet, daß die vom Reichstag beſchloſſene
Umwandlung der Kannvorſchrift des § 1 in eine Iſtvorſchrift
die Länder praktiſch und finanziell ſchwer belaſte, ſowie daß die
vom Reichstag beſchloſſene Herausnahme der Vorſchriften über
Mitwirkung Jugendlicher bei Filmaufnahmen eine
ungerecht=
fertigte, ungleiche Behandlung an ſich gleicher Tatbeſtände
dar=
ſtellt. Auch dieſes Geſetz bezieht ſich wie das Schundgeſetz nur
auf Jugendliche unter 18 Jahren (Schutzalter). Der
Regierungs=
entwurf verlangte nicht die Prüfung jeder Luſtbarkeit auf ihre
Eignung für Kinder und Jugendliche, ſondern gab der
Polizei=
behörde nur die Befugnis (Kannvorſchrift), eine ihr ungeeignet
erſcheinende Luſtbarkeit, für Kinder und Jugendliche zu
ver=
bieten, oder nur bedingt zuzulaſſen; es war damit alſo keine
Verpflichtung der Polizeibehörde zum Nachprüfen aller
Luſtbar=
keiten und zum Einſchreiten auferlegt; eine ſolche Verpflichtung
hätte nämlich finanziell und praktiſch untragbare Folgerungen
gehabt. Nicht etwa, daß in einer ſolchen Mußbeſtimmung, wie
ſi= der Reichstag ja einführen will, eine „Knebelung der
Geiſtes=
freiheit” geſehen werden könnte, nicht, daß der „Polizeiwillkür
in den Ländern durch das Geſetz Tür und Tor geöffnet wäre‟,
Vorwürfe, die im Reichstag gegen das Geſetz erhoben wurden,
aber die Schwierigkeiten einer unbedingten Prüfungspflicht aller
Luſtbarkeiten wären unüberſehbar. Es iſt zu hoffen, daß der
nunmehr vorliegende, auf den Einſpruch des Reichsrats hin
ge=
ſtellte Abänderungsantrag der Reichstagsparteien vom 7. 7. 1927
eine baldige endgültige Verabſchiedung des Geſetzes ermöglicht;
der Antrag will insbeſondere wieder die Kannvorſchrift der
Regierungsvorlage zu § 1 herſtellen.
d) Das Geſetz zur Bekämpfung der
Geſchlechts=
krankheiten vom 18. Februar 1927 enthält eine Reihe von
ſanitären Kinderſchutzvorſchriften, mit dem Zwecke, insbeſondere
Kinder, die von fremden weiblichen Perſonen geſtillt oder
ge=
pflegt werden, vor Anſteckung mit Geſchlechtskrankheiten zu
be=
wahren. Insbeſondere iſt für Hebammen die Verpflichtung zum
Beſitz eines ärztlichen Geſundheitszeugniſſes unmittelbar vor
Stellenantritt vorgeſchrieben.
e) Auch der ſeit längerer Zeit vorliegende Entwurfeines
Berufsausbildungsgeſetzes (39. Sonderheft zum
Reichsarbeitsblatt), der die Beſchäftigung Jugendlicher über 14,
aber noch nicht 18 Jahre alter als Arbeiter oder Angeſtellter
(jugendliche Arbeiter oder Angeſtellte) oder zu ihrer
Berufs=
ausbildung (Lehrlinge) durch den Arbeitgeber (Lehrherrn)
be=
handelt, hat einzelne Schutzvorſchriften vorgeſehen, die im
enge=
ren inneren Zuſammenhang mit der Berufsausbildung ſtehen;
den eigentlichen Arbeitsſchutz, insbeſondere Betriebs= und
Un=
fallſchutz und Arbeitszeitregelung, überläßt der Entwurf dem
Arbeitsſchutzrecht. Nur Beſtimmungen wie § 11 des Entwurfs
(Pſlicht des Arbeitgebers), den Jugendlichen zur Arbeitſamkeit
und guten Sitten anzuhalten, dafür zu ſorgen, daß er ſeine
Ge=
ſundheit bewahrt, ihn bei der Arbeit zu überwachen, nur
ange=
meſſene Arbeit zuzuweiſen und bei Aufnahme in die häusliche
Gemeinſchaft des Arbeitgebers ihm angemeſſene, geſunde,
ſau=
bere Unterkunft und ausreichende, geſunde Koſt zu gewähren,
ſind reine Jugendſchutzporſchriften. Nur die bei der
Güter=
erzeugung für Zwecke des Betriebes arbeitleiſtenden oder
auszu=
bildenden Jugendlichen betrifft der Entwurf; nicht hierher
ge=
hören daher Schüler jeder Art, ferner nicht kraft ausdrücklicher
Vorſchrift die in der Landwirtſchaft oder bei ihren Elten, oder
als Beamtenanwärter, oder als Apothekenpraktikanten, oder
zwecks körperlicher Heilung oder Erſtarkung, zur ſittlichen
Beſſe=
rung oder aus caritativen, religiöſen, wiſſenſchaftlichen oder
künſtleriſchen Gründen beſchäftigten Jugendlichen.
*) Endlich ſei noch kurz auf dem Gebiete des
Jugendſchutz=
rechts der neueſten Zeit der Entwurf eines
Schank=
ſtättengeſetzes erwähnt (Vorlage des
Reichswirtſchafts=
miniſters vom 20. 5. 1927 an den Reichstag), worin Verbote der
Verabreichung von geiſtigen Getränken an Kinder und
Jugend=
liche feſtgeſetzt ſind (§ 16) und der Landesgeſetzgebung das Recht
noch weitergehenden Schutzes der Jugend auf dieſem Gebiet
ein=
geräumt iſt.
*Die Weltpreſſe=Konferenz in Genf.
Von unſerem L=Korreſpondenten.
G. P. Genf, den 25. Auguſt.
Bis zum Beginn der großen Völkerbundstagung ſind’s noch
reichlich zehn Tage. Doch im Reformationsſaale herrſcht ſchon
reges Treiben, Anrollen von Autos, Kommen und Gehen von
Preſſemännern und alle anderen Symptome, die man hier
ſchlecht=
hin „Völkerbundsrummel” zu nennen pflegt. Was iſt los? Sollte
etwa der Völkerbund zu früh begonnen haben? Nein, dem
Völkerbund kann derartiges nicht paſſieren, er arbeitet mit
minu=
tiöſer Pünktlichkeit. Aber ein anderer Bund hat heute hier ſeine
Beratungen begonnen — der Völkerbund der Preſſe! Die ſeit
Jahren ſorgfältigſt vorbereitete Weltkonferenz der Preſſe=
Sach=
verſtändigen iſt am 24. Auguſt in Genf eröffnet worden — die
erſte Konferenz dieſer Art, ſeit es Zeitungen, Preſſemänner und
Zeitungsleſer in der Welt gibt. Und nun haben wir
Journa=
liſten einmal über uns ſelbſt, über „unſeren” Kongreß zu
be=
richten. Es geſchehe in allem Reſpekt ..
Zuerſt die Feſtſtellung: uns Berichterſtattern, die über die
Preſſekonferenz zu berichten haben, ſind die Plätze mitten unter
den Delegierten angewieſen worden — man merkt, daß man es
mit Seinesgleichen zu tun hat und iſt daher von Anfang an
„wohlwollend” geſtimmt. Die Delegationen der einzelnen Län=
„der nehmen faſt die gleichen Bänke ein wie die entſprechenden
Völkerbundsabgeordneten, nur daß man auf der Bank „
Alle=
magne” heute nicht Dr. Guſtav Streſemann und nicht Herrn
von Schubert, ſondern ganz andere Geſichter ſieht und auch
Chamberlain, Briand, Beneſch, der Maharadſcha von
Kapur=
thala und all die anderen bekannten Genfer Perſonnagen auf den
Vänken, welche die Namen ihrer Staaten tragen, heute abweſend
ſind. Statt deſſen ſieht man an all den Tiſchen nun die Herren
Miniſter der Großmacht Preſſe thronen, deren Regiment ſich
eben dadurch auszeichnet, daß es eine abſolut internationale
Zuſammenſetzung hat.
Der Mann, der dieſer Vertreterſchaft der ſiebenten
Groß=
macht präſidiert, iſt (ſollte man ſagen — „natürlich”?) ein
Eng=
länder — der Sehr Ehrenwerte Viscount Burnham,
Ritter des Hoſenbandordens, nebenbei auch Beſitzer des „Daily
Telegraph” und daher einer der beſten Kenner des
internatio=
nalen Preſſeweſens. Kein kühler, langweiliger und bedächtiger
Brite, ſondern ein redſeliger, amüſanter und lebendiger Kollege
unſerer wahrhaftig, nicht ſchäfrig machenden Zunft, der ſein
hohes Amt mit viel Geſchick und Umſicht ausübt.
alls erſte Bank nächſt der Präſidententribüne und daher
ohne Unbeſcheidenheit — zuerſt zu nennen, iſt diejenige von
„Allemagne” gelagert. Dieſes Land, das die am breiteſten ent=
Vom Tage.
Der ſtellvertretende Direktor der Reichsbahngeſellſchaft erklärte
geſtern den Gewerkſchaftsvertretern, daß die kommende
Beſol=
dungsreform für die Reichsbeamten auch für die
Reichs=
bahnbeamten grundſätzlich übernommen werden ſolle, wobei unter
Um=
ſtänden eine geringe Vermehrung oder Verminderung der
Beſoldungs=
gruppen möglich ſei.
Zur Genfer Delegation gehört auch der preußiſche
Staats=
ſekretär Weismann, der aber der Delegation nicht als Vertreter
Preußens, ſondern als Beauftragter des Reichsrates angehört. Von
dieſer Körperſchaft iſt der Wunſch ausgeſprochen worden, an der
Dele=
gation in gleicher Weiſe wie der Reichstag vertreten zu ſein. Eine
Zurückſetzung, der übrigen Länder liegt alſo nicht vor.
In der Kaſerne des Reiter=Regiments Nr. 18 in
Cann=
ſtart iſt eine Ruhrepidemie, die ſchon einige Todesopfer
gefor=
gert hat, ausgebrochen. Ueber 50 Soldaten ſind in das Lazarett
ge=
bracht worden. Die Epidemie hat auch berits auf die in der Nähe der
Kaſerne lebende Zivilbevölkerung übergegriffen. Von
amt=
licher Seite wird derſichert, daß die Epidemie jetzt zum Stillſtand
ge=
kommen und ſeit einigen Tagen kein Ruhrkranker mehr gemeldet
worden ſei.
In Grenoble wurden fünf Reſerviſten des 4. Pionier=
Regiments verhaftet, die die Internationale ſangen und dem
Be=
fehl zum Schweigen nicht nachkamen. — In Nouen wurden 4
Re=
ſerviſten eines Kolonialregiments wegen Tätlichkeiten gegen
Vorgeſetzte uſſ., zu Gefängnisſtrafen von fünf bis zu 18
Mona=
ten verurteilt.
Viscount Cecil weigerte ſich, das geſtern abend aufgetauchte
Gerüicht zu beſtätigen, oder zu dementieren, daß er wegen
Meinungs=
verſchiedenheiten über die engliſche Völkerbundspolitik aus dem
Kabinett ausgetreten ſei.
Die griechiſche Kammer hat den von Pangalos abgeſchloſſenen
Vertrag mit Juoſlawien über die Zone von Saloniki
einſtim=
mig abgelehnt. In dem Bericht des Ausſchuſſes für auswärtige
Angelegenheiten wird betont, daß dieſer Vertrag gegen die griechiſche
Souveränität verſtößt.
Nach Meldungen aus Athen hat die griechiſche Regierung
beſchloſſen, etwa 150 führende Anhängen des Generals
Panga=
los nach Kreta zu verbannen. — Die von der Regierung
ein=
geſetzte Unterſuchungskommiſſion hat die Verbannung der Frau
Panga=
los empfohlen.
König Boris von Bulgarien ſtattete vorgeſtern Poincaré
einen Beſuch ab.
Nach Meldungen aus Kanton herrſcht in Südchina große
Aufregung, da eine aus Bauern und Irregulären beſrehende
revolutionäre Armee in Stärke von etwa 50 000 Mann von Nantſchang
ſer in die Provinz Kwantung einzurücken beginnt.
Das Rundſchreiben Brauns an die Miniſter.
Berlin, 26. Auguſt.
Der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt teilt mit: Der preußiſche
Miniſterpräſident Braun hat am 25. Auguſt an alle
Staats=
miniſter das folgende Schreiben gerichtet:
„Am Verfaſſungstage haben das Hotel „Kaiſerhof” „Briſtol”,
„Continental” (die ſogenannte Hotelbetriebsgeſellſchaft), das
Hotel „Eſplanade” und das Hotel „Adlon” trotz der
Aufforde=
rung, die Reichsflagge an dieſem Tage zu zeigen, nicht geflaggt.
Bei dem Hotel „Adlon” iſt dieſe Tatſache um ſo mehr ins Auge
gefallen, als das genannte Hotel am 4. Juli, dem amerikaniſchen
Nationalfeiertag, die amerikaniſche Flagge gehißt hat. Die
ge=
nannten Hotels haben auch an ihrem Beſchluß, die Reichsflagge
nicht aufzuziehen, feſtgehalten trotz der Vorſtellungen, die das
Auswärtige Amt bei ihnen erhoben hat.Der „Kaiſerhof” hat
ſogar geſtern, als er zu Ehren der Anweſenheit des New Yorker
Bürgermeiſters die amerikaniſche Flagge hißte, ausdrücklich das
gleichzeitige Aufziehen der deutſchen Reichsflagge abgelehnt.
Ich halte es für dringend erforderlich, daß die
republika=
niſche preußiſche Regierung dieſe Stellungnahme gegen den
heu=
tigen Staat damit beantwortet, daß die Herren Staatsminiſter
weder ſelbſt zu Veranſtältungen in den genannten Hotels
ein=
laden noch ſich an ſolchen beteiligen, die in den Hotels
ſtatt=
finden. Ich bitte auch die Herren Staatsminiſter, eine
Anord=
nung dahin zu erlaſſen, daß für die ihnen unterſtellten Beamten
in ihrer Eigenſchaft als Behördenvertreter das gleiche gilt. Es
bedarf einer ſo durchgreifenden Maßnahme, um der
Oeffentlich=
keit zu zeigen, daß die republikaniſche Regierung nicht gewillt
iſt, irgend eine bewußte Mißachtung der beſtehenden Staatsform
zu dulden.”
Der preußiſche Miniſterpräſident hat am gleichen Tage dieſes
Schreiben dem Reichskanzler zur Kenntnis gebracht und an ihn
die Bitte gerichtet, daß auch die Reichsregierung ſich dem
preu=
ßiſchen Vorgehen anſchließen möge.
wickelte und älteſte Preſſe der Welt beſitzt, iſt mit Recht
ziem=
lich zahlreich vertreten und in einer Zuſammenſetzung, welche
all den verſchiedenen deutſchen Parteigruppen geſtattet, zu den
Arbeiten der Konferenz das Ihrige beizutragen. An der Spitze
— die ehrwürdige Figur Dr. H. Mantlers, des Leiters des
„Wolff’ſchen Telegraphenbüros”. Ihm zur Rechten und Linken
— die „Telegraphen=Union” in Geſtalt des Direktors Mejer, und
der „Sozialdemokratiſche Preſſedienſt”, vertreten durch Herrn H.
Alfringhaus. Als Vierter auf der erſten Bank — die markante
Erſcheinung des Herausgebers der „Dresdener Neueſten
Nach=
richten” Prof. J. F. Wollf. Ergänzt wird die deutſche
Dele=
gation endlich durch die Herren Geſell von der „Telegraphen=
Union”, Dr. M. Garbe vom Moſſe=Verlag und Herrn v.
Boett=
cher vom Verein Deutſcher Zeitungsverleger als techniſche
Sach=
verſtändige. Herr Miniſterialdirektor Zechlin iſt von der
Regie=
rung delegiert. So läßt ſich ſagen, daß die Zuſammenſetzung der
deutſchen Delegation eine durchaus gelungene und
zweck=
mäßige iſt.
Das kleine Land „Autriche” iſt nur durch einen Mann
ver=
treten, aber — wer kennt ihn nicht und könnte es jemand anders
aus Wien ſein, als er? — durch den Dr. E. Benedikt von
der „Neuen Freien Preſſe‟. Daneben — gleich die Bank oder
vielmehr die Bänke der (nächſt der Preſſe . . .) einflußreichſten
Großmacht der Welt, die Bänke — Großbritanniens. Außer dem
Vorſitzenden, Lord Burnham, hat Fleet Street noch ſo manchen
anderen Preſſelord hergeſandt, ſo den greiſen Lord Riddell,
Beſitzer zahlreicher engliſcher Zeitungen und Präſident der
Ver=
einigung engliſcher Zeitungsherausgeber. Die allmächtige „
Reu=
ters Ltd.”, deren Stimme überall in der Welt gehört wird, hat
ihren „Chairman”, den Sehr Ehrenwerten Sir Roderick Jones,
delegiert. Das „Parliamentary Journal” iſt durch Sir Howard
dEgville anweſend, und auch von ſämtlichen Dominions und
Kolonien ſind, ganz wie zu den Völkerbundsverſammlungen,
die Sprecher des leſenden britiſchen Reiches erſchienen. Great
Britain hält auf ſich, wenn es gilt, vor die öffentliche Meinung
der Welt zu treten und um ſie zu kämpfen".
Auf der Bank „Chili” ſieht man einen kleinen, unſcheinbaren
Herrn ſitzen, den Sennor Eliodoro Yanez, Herausgeber
der „Nacion” in Santiago de Chili. Man beachtet dieſen
be=
ſcheidenen Mann kaum, und doch verdient er vor manchem
an=
deren hervorgehoben zu weiden, denn kein anderer als er war
es, der die Idee zur Einberufung dieſer Konferenz in die Welt
geſetzt hat. Kein anderer als er war es, der — als Delegierter
Chilis — im September 1925 der Vollverſammlung des
Völker=
bundes den Antrag ſtellte, „unter den Auſpizien des
Völker=
bundes eine Weltkonferenz der Prefſeſachverſtändigen
einzube=
rufen”. Sein Antrag wurde wohlgehießen, die Konferenz iſt
zu=
ſammengetreten und Sennor Eliodoro Yanez vertritt nun mit
gutem Fug und Recht die Preſſe der ſüdamerikaniſchen Staaten.
Der Flaggenkonflikt.
*Brauns Brief.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Der Brief des preußiſchen Miniſterpräſidenten Braum
dem er ſeine Kollegen und die preußiſche Beamtenſchaft
Boykott einer Reihe von Berliner Hotels auffordert und derr
auch dem Reichskanzler Dr. Marx zugeleitet hat, wird vorn
ſichtlich die nächſte Kabinettsſitzung noch nicht beſchäftigen
fern es das Kabinett überhaupt für erforderlich hält, ſich zu
Brief zu äußern. In Regierungskreiſen iſt man ſelbſtverſäm
lich von dem Vorgehen des preußiſchen Miniſterpräſidenten m
entzückt, benimmt er ſich doch gerade nicht klüger als die Hu
beſitzer Berlins. Man wird der Auffaſſung nur zuſtinm
können, daß es ein Ding der Unmöglichkeit iſt, irgendwie jemu
unter Androhung des Boykotts und der geſchäftlichen Schu
gung zu zwingen, die Reichsfarben bei allen offiziellen Fſt
zu hiſſen. Freunde gewinnen die Republik oder ihre Lenker,
das veranlaſſen wollen, dadurch ſicher nicht. Beſonders
Kreiſen des Auswärtigen Amtes empfindet man es peinn
daß der Berliner Flaggenkrieg auf dem Rücken des Amei
niſchen Klubs ausgetragen wird, der mit der ganzen So
abſolut nichts zu tun hat und der lediglich die Hotelleäu
Kaiſerhof bat, doch auch die Reichsfahne aufzuziehen, was
aber von dort abgelehnt wurde. Taktgefühl vermögen die
ſtreitenden Kreiſe, die ihre Meinungsverſchiedenheiten in
Oeffentlichkeit austragen, noch immer nicht aufzubringen,
die Kreiſe, die bisher beruhigend und verſöhnend zu wirken.
ſuchten, werden ſich natürlich zurückziehen. Beide Teile E
ſchon zur Genüge bewieſen, daß bei ihnen Torheit und Ln
ſchicklicheit zu Hauſe ſind. Aber ſo ſchlecht wie die Hotelbei
iſt auch Herr Braun beraten. Ueberhaust ſcheint der „ſcle
Ton” in Preußen jetzt wieder an die Tagesordnung zu konm
Das iſt bei der Flaggennotverordnung zum Ausdruck gekomnn
die unter ganz nichtigem Vorwand erlaſſen wurde, das hat
bei den verſchiedenſten Streitigkeiten mit dem Reich gezeigt.1
das iſt auch jetzt wieder in die Erſcheinung getreten. Herr Ba
ſcheint im Begriff zu ſein, nachdem er die Berliner Hotelb./
in Acht und Bann getan hat, auch Warenhäuſer, Banken,
ſchäfte, kleinere Ladenbeſitzer und Hausbeſitzer und andere
der gleichen Boykottandrohung ſchrecken zu wollen, wenn ſie
bei der nächſten Gelegenheit ſchwarz=rorgold flaggen.
Vieu=
geht er ſo weit, vom einzelnen Staatsbürger zu verlangen,e
entſprechend gefärbte Roſette im Knopfloch zu tragen. Im
Zeiten finſterſter Reaktion, auf die die Freunde des Mirnſt
präſidenten aus parteipolitiſchen Gründen heute noch
gerne=
weiſen, war man doch toleranter und achtete die Rechte
Freiheiten des Bürgers. Sein Vorgehen hat in der Tat mö
Achtung vor den Staatsſymbolen gar nichts mehr zu tun
handelt ſich hier um nackteſten Flaggenterror, um diktaton
Anwandlungen, auf die man eigentlich innerhalb der preußiſt
Bevölkerung, ſoweit ſie auf die ihr in der Verfaſſung gern
leiſteten perſönlichen Freiheiten Wert legt, die Antwort
ſchuldig bleiben wird.
Der Berliner Oberbürgermeiſter Böß, eine der unrühn
bebannt gewordenen Figuren des Berliner Flaggenkrieges
es abgelehnt hatte, an dem Feſteſſen zu Ehren des New 2
Oberbürgermeiſters Walker teilzunehmen, hat dieſem am
tag im Hotel Kaiferhof, dem boykottierten Unternehmen,.‟
Beſuch abgeſtattet. Sollte er damit nicht Veranlaſſung ge
haben, daß man ihm eine ſcharfe Rüge erteilt wegen der
letzung des Boykottbeſchluſſes des Berliner Magiſtrates?
*ODienstag Kabinettsſitzung.
Das Reichskabinett wird am Dienstag vormittag zu
Sitzung zuſammentreten, auf deren Tagesordnung außer
neren Punkten auch die letzten Vorbereitungen für die de
Völkerbundsdelegation ſtehen. Von den Reichsminiſtern
im Augenblick erſt ſieben in Berlin. Der Reichsaußenmi
iſt am Freitag vormittag eingetroffen, die anderen Min
werden noch in den nächſten Tagen zurückerwartet. Große?
deutung kommt aber dieſer Kabinettsſitzung nicht zu, de
weſentlichen Richtlinien für die Delegation bereits am 10. A.,
feſtgelegt worden ſind. Irgendwelche außenpolitiſche Ereis!
von beſonderer Bedeutung haben ſich nicht ereignet, ſo den
alſo zu keinen nennenswerten Beſchlüſſen kommen wird.
Dienstag abend wird bereits ein Teil der Delegierten nach
reiſen. Die Sitzungen des Rates beginnen am Donnerstag.
mittag.
Namen werden genannt, bekannte Namen, man zeigu
dieſen und jenen der Konferenzteilnehmer, und mit ehrfung
vollem Schauer lernt der gemeine Preſſeſoldat hier die Gene!
die Marſchälle, die Feldherren der großen Weltarmee der dn!
lichen Meinung kennen. Buchſtäblich von faſt allen großen
tungen der Welt ſind die Herausgeber oder Chefredakteufe
weſend. Um nur einige zu nennen: Victor Roſſel vom Bru=
„Soir”, de Tena vom Madrilener „A. B. C.” Meynot — 9
des „Havas”=Büros, Hoftat J. Véſzi — Herausgeber des
Lloydes”, G. Neſti — Leiter der Agentur „Stefani”, Roſſ—
meſſen — Chefredakteur des Osloer „Tidens Tegn”. H. Pitl
vom „Nieuwe Rotterdamſche Courant”, Sten Dehlgren
„Dagens Nyheter”, Chapuiſat — Chefredakteur des „Journe
Geneve”, Alladin Bey — Direktor der offiziellen Telegral”
agentur der Türkei und viele andere.
Zum Schluſſe verdient (neben der Tatſache, daß auch e
jetrußland eine Abordnung von vier Mann hergeſandr!
die indeſſen — im Gegenſatz zu der ſonſtigen Moskauer Geſ"
heit — noch gar nicht von ſich reden macht) als beſonders L‟
tenswert hervorgehoben, zu werden, daß die Preſſe
Vereinigten Staaten der Konferenz ein ganz
wöhnliches Intereſſe entgegengebracht hat. Die Delegatioe
nordamerikaniſchen Preſſe iſt die weitaus ſtärkſte. Sie Me‟
nicht weniger als 14 Köpfe. Die Leiter aller großen ame
niſchen Telegraphenagenturen haben den weiten Weg üben
Ozean nicht geſcheut, um hier perſönlich zu erſcheinen.
ſieht: Kent Cooper von der „Aſſociated Preß”, Karl A. *
von der „United Preß”, M. Koenigsberg von der „Hearſt PE.
Robert P. Seripps von den „Scripps Howard Newspük”
M. Burchal, Chefredakteur der „New York Times”, und
ganze Neihe von Preſſekapitänen der U. S. A. Dieſes lewh”
Intereſſe, das die Yankees dieſer Tagung bezeugen, dürſte
als beſter Beweis deſſen betrachtet werden, daß es ſich bei .
Konferenz um eine eminent praktiſche und für die weitele
ſtaltung des Weltpreſſeweſens höchſt bedeutſames Unterne.
handelt.
Zu welchen Beſchlüſſen dieſe erſte, unter den Auſpizier
Völkerbundes zuſammentretende Weltkonferenz der Pieſſe
verſtändigen gelangen wird, läßt ſich noch nicht ſagen. Sle
mit ihren Arbeiten erſt eben begonnen und wird wo9t
Woche dauern. Aber die Worte, mit denen Lord Burnyau
Eröffnungsrede ſchloß, werden ihr als Wegweiſer vorame..
— heute, in einer Zeit, da es vor allem in der Macht der /
liegt, dem Gedanken des Friedens auf Erden Verbreituns
lebende Form zu geben, heute eher denn je, denn „die Ple)
es, die heute den menſchlichen Gedanken durch die Well T
ihn von einem Ende der Welt zum anderen vermittell ‟
der Blitzesgeſchwindigkeit des Lichtes — und ihm ſo wi.-
Geltung verſchafft!“
erliner Ho
Mummer 232
Der Kampfum die
Beſatzungs=
verminderung.
ſieiands Hände gebunden. Die
Auseinander=
insungen der Interparlamentariſchen Union.
* Paris, 26. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Ueber den engliſch=franzöſiſchen Auseinanderſetzungen um
Berabſetzung der Beſatzung im Rheinland liegt ein noch
un=
uchſichtiges Dunkel. Am Quai d’Orſay verlautet lediglich, daß
evengliſche Erwiderung auf die franzöſiſche Note eingetroffen
Die engliſche Antwort dürfte dem heutigen Kabinettsrat
irinelegen haben, der ſich, wie das Communiqué ſo ſchön ſagt,
it, „laufenden Angelegenheiten” beſchäftigte. Mehr wurde über
Beratung der Miniſter nict geſagt. Lediglich Briand ſpeiſte
ange Journaliſten mit der Phraſe ab, daß die
Uebereinſtim=
unig mit London geſichert erſcheine. In den ganzen
Ausein=
derſetzungen handelt es ſich nicht ſo ſehr um die paar Tauſend
ſarin, um die die Rheinarmee ermäßigt werden ſoll, als um
Frage von ganz grundlegender Bedeutung. Kennzeichnend
enfür iſt die engliſche Auffaſſung, daß die Frage der
fran=
ſitzchen Sicherheit ein völlig ſeparates Problem iſt, deſſen
Ver=
nirung mit der Frage der Verminderung der
Rheinland=
ſätzung weder im Verſailler Vertrag noch im
Locarno=
dlommen eine Stütze finde. Wenn weiter in engliſchen
Blät=
in die Hoffnung ausgeſprochen wird, daß Briand in Genf nicht
inllzu feſte Inſtruktionen gebunden ſein möge, ſo ſcheint dieſe
zmnung nach allem, was man bis jetzt hört, eine Hoffnung
eiſben zu ſollen. Selbſt wenn man den Ausführungen von
enrinax keine zu große Bedeutung beimißt, der ganz offen und
imahe zyniſch ſagt, daß der Geiſt von Locarno, wie er
allge=
rin gedeutet werde, das Ende der Beſetzung bedeuten würde
di daß daher Briand, wenn er nicht den Mut habe, ſein eigenes
eilk zu desavouieren, ſo werde ihm der Miniſterrat dieſen Mut
un einflößen. Immerhin ſcheint dieſe Aeußerung eine
zu=
eſpende Diagnoſe für die Kräfteverteilung im franzöſiſchen
alänett zu ſein, und wenn Herr Briec im „Journal” betont,
ßi der Miniſterrat Briand ſehr genaue Inſtruktionen über die
hinlandverhandlungen mitgeben werde, ſo kann man ſich
be=
u: vorſtellen, wie dieſe Inſtruktionen ausſehen werden.
zZu dieſen Verhandlungen im franzöſiſchen Kabinett, ſowie
wer engliſch=franzöſiſchen Kontroverſe über den Simi der
ſaarno=Abmachungen und deren Konſequenzen haben die
dra=
uſ=ſchen Erörterungen auf der interparlamentariſchen Union
u zutreffende Begleitmuſik geliefert. Den Auftakt gab die
ſiü ige Rede des Reichstagspräſidenten Loebe, der im Sinne
die Ra. rLocarno=Abkommen die Forderung auf Zurückziehung der
„Fu// üloſen und durch nichts gerechtfertigten Beſetzung deutſcher
ehäetsteile klar herausſtellte. Allerdings, was er als Gegen=
Eiung Deutſchlands bezeichnete, Erziehung der deutſchen Jugend
Geiſte des Friedens und Verzicht auf jegliche geheime
üükung, ſind kaum Bedingungen, die Deutſchland nicht ſchon
nſrſt erfüllt hätte. Man darf zweifeln, ob Herr Loebe der
deut=
den Außenpolitik damit einen Dienſt getan hat. Denn ſelbſt=
)ritändlich ſehen die franzöſiſchen Chauviniſten darin einen
Be=
teis, daß Deutſchland, ſich zurzeit eben doch mit geheimen
üntungen beſchäftigt. Auch die Aufforderung an die
Vereinig=
n9 Staaten, von ſich aus die Seerüſtungen um 20 Prozent
herab=
iſetzen, konnte er nur in ſeiner Eigenſchaft als freies Mitglied
eil Union an dieſe Staaten richten. Die Antwort de Jouvenels
qke aber um ſo mehr Gewicht, als man ihm nachſagt, daß Herr
ontncaré ihn ſehr gerne als Nachfolger Briands auf dem Poſten
* Außenminiſters ſehen möchte. Vergegenwärtigt man ſich
eſſüngſten Auseinanderſetzungen zwiſchen Briand und de Gou=
1 ml anläßlich des Rücktritts de Jouvenels von dem Poſten des
anßzöſiſchen Völkerbundsdelegierten, dann bedeuten die
geſtri=
nusführungen de Jouvenels eine ſcharfe Auseinanderſetzung
ith der Politik Briands mit ganz beſtimmten innerpolitiſchen
murs=ergründen. Was Deutſchland anbetrifft, ſo hat Profeſſor
hräcking heute im Namen der deutſchen Gruppe Herrn de
huwenel mit erfreulicher Deutlichkeit geantwortet. Nach ſeinen
ſsfführungen iſt von den Verdächtigungen de Jouvenels über
deutſche Außenpolitik nichts mehr übrig geblieben. Aber
ſch. die Verlogenheit der franzöſiſchen Theſe von der durch die
eitz tzung garantierten Sicherheit Frankreichs mit dem
unerſätt=
hrm Wunſch nach Knebelung Deutſchlands im Oſten in Geſtalt
nss Oſt=Locarno im Hintergrund iſt gleichzeitig in ihrer ganzen
üß ſichtsloſigkeit entlarvt worden.
*
Dem diplomatiſchen Berichterſtatter des „Daily Telegraph”
tſthelge wird die Haltung der engliſchen Regierung in der Frage
WWin naſſauiſches „Uebergangsheim.”
Der Begriff des „Uebergangsheims” iſt in Heſſen nicht
un=
eſannt. Der unter der tätigen Leitung des Oberſtaatsanwalts
ppert ſtehende Heſſiſche Gefängnisverein hat in Hohenau
Nachkenheim ein Uebergangsheim für Strafgefangene ge=
Aiffen. In dieſes Heim werden geeignet erſcheinende
Straf=
ſmengene überführt, und zwar unter Ausſetzung, bzw. Unter=
Fechung der Straſhaft. Die in dem Heim zugebrachte Zeit
Io auf die Strafzeit angerechnet — eine Beſtimmung, die
ge=
slnch vielleicht nicht ganz bedenkenfrei iſt.
Der Zweck der Uebergangsheime iſt, den Strafgefangenen,
Sioefondere ſolchen, die dadurch, daß ſie keine Familie und kein
einn haben, entwurzelt ſind, den Uebergang ins bürgerliche
ehen zu erleichtern. Sie ſollen in dem Uebergangsheim nicht
u Unterkunft, ſondern auch Arbeit finden. Man hat nach dem
rueg, in einer Zeit, in der es beſonders ſchwer war, überhaupt
rreit zu finden, in Preußen ſich mit dem Gedanken des
Ueber=
iſſgsheims vertraut gemacht. Der Tätigkeit der Heilsarmee iſt
Bu verdanken, daß im Jahre 1924 in Lankwitz ein
Ueber=
inggsheim errichtet wurde. Die Schleſiſche Gefängnisgeſellſchaft
N 1925/26 ein derartiges Heim geſchaffen, die
Gefängnis=
ſellllſchaft für Sachſen und Anhalt iſt im Jahre 1926 mit dem
eimn Sachſenhof gefolgt. In Frankfurt a. M. beſchäftigt man
bſſeit 1925 mit der Idee eines ſolchen Heims. Träger der Idee
anen vor allem das Strafvollzugsamt (Juſtizrat Dr. Gröſchner)
0. der Magiſtrat (Bürgermeiſter Gräf). 1926 erklärte ſich der
yſggiſtrat bereit, das der Stadwerwaltung gehörige Gut
Lang=
ieiſſen bei Montabaur im Weſterwald zu dieſem Zweck zur
Ver=
zuung zu ſtellen. Die Strafgefangenen ſollen dort landwirt=
Aufftliche Arbeiten, ſpäter auch Meliorierungsarbeiten verrichten.
M. Verlauf der Entwicklung bildete ſich der „Verein für
Ueber=
igsheime in Naſſau”, zu dem von Behörden das
Strafvoll=
iSamt bei dem Oberlandesgericht in Frankfurt a. M., der
Lungiſtrat und der Landeshauptmann Naſſau gehören. Dem
10 ammenwirken dieſer Körperſchaften, die in den
Spitzenver=
mſt. den der charitativen Vereinigungen und in intereſſierten
ihwatperſonen eine wertvolle Stütze fanden, iſt es zu danken,
der Plan zur Tat wurde.
Im April 1927 wurden, zunächſt interimiſtiſch,
Unterkunfts=
ume im Altbau des Gutes hergerichtet, die auch ſeit dieſer
iüft belegt wurden. Am 3. September 1927 findet die
Ein=
vüt hung des Neubaues ſtatt.
Leiter des Heimes iſt der Verwalter der Domäne. Der
zurafgefangene ſoll unter ſeiner Leitung nicht nur ſich an
inzegeltes Arbeiten gewöhnen, das im übrigen nicht dem Zwang,
e in der Strafanſtalt herrſcht und herrſchen muß, unterliegt
nauch die Kleidung der Heiminſaſſen iſt dementſprechend —, es
Samstag, den 27. Auguſt 1927
der Verminderung der Rheinlandbeſatzung von folgenden drei
Geſichtspunkten beherrſcht:
1. Die Herabſetzung muß in Uebereinſtimmung mit den
Deutſchland gegebenen Verſprechen beträchtlich ſein;
2. die Herabſetzung muß für alle Beſatzungsmächte im
glei=
chen Verhältnis erfolgen;
3. die Frage der franzöſiſchen Sicherheit iſt eine
Angelegen=
heit für ſich, die weder auf Grund des Verſailler Vertrages,
noch des Locarnovertrages mit der Beſatzungsfrage verquickt
werden darf.
In London habe man, ſchreibt der Berichterſtatter weiter,
das Gefühl, daß die Krankheit Briands bednuerlicherweiſe zu
einem Zerfall der Locarnopolitik und der deutſch=franzöſiſchen
Annäherung Anlaß gegeben habe. Man hoffe, daß Briand in
Genf nicht durch zu ſtrenge Inſtruktionen behindert ſein werde.
Der Miniſierrat in Paris.
w. Paris, 26. Auguſt.
Heute vormittag wurde ein Miniſterrat abgehalten. Das
amtliche Communiqué über den heutigen Miniſterrat beſagt
lediglich, daß die Sitzung von 9.30 Uhr bis 13.10 Uhr gedauert
und ſich mit der Erledigung laufender Angelegenheiten
beſchäf=
tigt habe. Der nächſte Miniſterrat iſt auf Freitag, den 2.
Sep=
tember angeſetzt worden.
Havas dagegen berichtet, daß ſich der Miniſterrat beſonders
mit der Frage der Effektivbeſtände im Rheinland, mit den
letz=
ten kommuniſtiſchen Kundgebungen und mit dem Empfang der
amerikaniſchen Delegation in Paris befaßt habe. Nach Schluß
des Miniſterrats erklärte Briand, daß mit der engliſchen
Regie=
rung eine Verſtändigung über die Verminderung der
Beſatzungs=
truppen ſo gut wie erzielt ſei. Er erklärte ferner, daß Senator
de Jouvenel, der von der Völkerbundsdelegation" zurücktritt,
nicht durch einen anderen Delegierten erſetzt werde.
Truppenverminderung auf 39 000 Mann?
EP. Paris, 26. Auguſt.
Wie hier an zuverläſſiger Stelle verlautet, iſt die
engliſch=
franzöſiſche Verſtändigung in der Beſatzungsfrage auf folgender
Grundlage erzielt worden: Die geſamte Beſatzungsſtärke wird
auf rund 59 000 Mann vermindert. Demnach werden etwa
11000 Mann aus dem Rheinland zurückgezogen werden. Davon
entfallen auf Frankreich rund 8000 Mann, auf England 1500
Mann und auf Belgien 1400 Mann. Dieſe Ziffern ſind nach
unſeren Informationen heute im franzöſiſchen Kabinettsrat
ge=
billigt, aber noch nicht offiziell bekanntgegeben worden.
Eine Havaserklärung beſtätigt, daß die Formel, auf die man
ſich zwiſchen London und Paris geeinigt habe, wahrſcheinlich
eine Zurückziehung von etwa 8000 Mann der franzöſiſchen
Trup=
pen mit ſich bringen werde.
General Gaida unter Polizeiaufſicht.
General Gajda,
der frühere Generalſtabschef der tſchechiſchen Armee und
gegeu=
wärtige Führer der tſchechiſchen Fasciſten, iſt unter
Polizeiauf=
ſicht geſtellt worden.
foll auch durch Vermittlung des Heimleiters, der mit den dafür
in Frage kommenden Organiſationen in Verbindung ſteht,
ver=
ſucht werden, dem Inſaſſen nach ſeiner Entlaſſung Arbeit zu
verſchaffen. Im Gegenfatz zu Heſſen, iſt die Zeit in dem Heim
in das Gnadenverfahren eingeſchaltet, derart, daß der
Straf=
gefangene unter der Bedingung bedingt begnadigt wird, daß er
ſich nach der Entlaſſung mindeſtens drei Monate der
Schutz=
aufſicht des Heimleiters unterſtellt. Man erreicht damit eine
gewiſſe, nicht entbehrliche Ordnung unter den Inſaſſen, die
wiſſen, daß bei ſchlechter Führung der Gnadenerweis
wider=
rufen werden kann. Die Heiminſaſſen werden beköſtigt und für
ihre Arbeiten entlohnt. Der Lohn entſpricht dem Lohn der
freien Landarbeiter. Von dem Lohn erhält der Inſaſſe
wöchent=
lich nur ein Taſchengeld, der Reſt wird gutgeſchrieben, kann aber
auch der Familie überwieſen werden. Durch eine gute Bücherei
wird zur Weiterbildung im Berufe die Möglichkeit gegeben.
Die Belegſtärke des Heimes ich 35 Mann. Das
landwirtſchaft=
liche Kommando beſteht aus 10 Mann, das
Meliorierungskom=
mando aus 15 Mann.
Die Erfahrungen, die man ſeit April 1927 mit der
Ein=
weiſung in das Heim gemacht hat, ſind durchweg gute. Es iſt
zu hoffen und zu wünſchen, daß das im beſten Sinne des
Wortes ſoziale Werk nicht nur für die Inſaſſen, ſondern auch
für die Allgemeinheit gute Früchte trägt. Der Idealismus
ſeiner Schöpfer, denen unſer aller Dank gebührt, hätte es ver=
Dr. W. Kn.
dient.
* Die Photographie.
Photographie=Abteilung der Jahresſchau Dresden 1927. —
Das Papier.
Von Friedrich Wilhelm Fuchs.
Vom Photographieren verſtehe ich nicht viel.
Den Satz ſchreibe ich nicht hin, um mit den folgenden
An=
merkungen zum Thema Photo=Kunſt doppelt zu verblüffen. Ich
bilde mir tatſächlich nicht ein, als gewiegter Lichtbildkenner
gel=
ten zu können. Aber ich glaube, den Durchſchnittstyp des beſſeren
Beobachters zu repräſentieren. Als ſolcher bekenne ich laut und
mit aller Deutlichkeit: Ich denke mit Vergnügen an die
Photo=
graphie=Abteilung der Jahresſchau Dresden 1927 — Das
Pa=
pier — und ich bin von ihr ſehr entzückt. Zunächſt iſt mit
Ge=
nugtuung feſtzuſtellen, daß die „Poſe” verſchwunden iſt. Dieſer
Gewinn iſt ungeheuer. Wir ſind zur „ſachlichen Wiedergabe” der
Menſchen übergegangen. Auf den Kamera=Bildniſſen von heute
ſieht man Freiheit und Erlöſung. Früher ging man zu einem
Photographen — ohne Namen, wenn ich ſo ſagen darf. Man
wußte nichts von ihm. Das war oft ſehr verhängnisvoll. Die
Vorſtellung, die ſich der Kunde von ſeinem Bilde machte, deckte
Geite 3
* Der Entwaffnungsſchlußbericht.
Der kürzlich von der Botſchafterkonferenz dem Völkerbund
zugeleitete Schlußbericht der Interalliierten
Militärkontrollkom=
miſſion umfaßt nicht weniger als 30 Bände. Ein Studium dieſes
Materials wird Monate in Anſpruch nehmen. Man ſieht
dar=
aus, wie ungeheuer gründlich die Arbeit der Kontrollkommiſſion
geweſen iſt und wieviel Kriegsmaterial und wie zahlreiche
mili=
täriſche Anlagen zerſtört und vernichtet worden ſind. Aufgabe
von Fachleuten wird es ſein, wenn der Bericht Deutſchland zur
Verfügung geſtellt wird, dieſen Bericht zu ſtudieren.
Zur bevorſtehenden Tagung
des Internationalen Arbeitsamtes in Berlin.
* Berlin, 26. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Die in der Zeit vom 10. bis 15. Oktober in Berlin
ſtatt=
findende Sitzung des Verwaltungsrates des Internationalen
Arbeitsamtes iſt inſofern von beſonderer Bedeutung, als ſie
zum erſten Male in Deutſchland abgehalten wird. Das
Arbeits=
programm, zu deſſen Beſprechung ſich der Direktor des
Inter=
nationalen Arbeitsamtes, Albert Thomas, am 29. Auguſt nach
Berlin begibt, ſteht bisher nur in ungefähren Zügen feſt. Der
Verwaltungsrat wird zunächſt den Bericht des Direktors des
Internationalen Arbeitsamtes entgegennehmen. Auf der
Tages=
ordnung werden vorausſichtlich ferner Fragen der
Eingeborenen=
arbeiten in den Kolonien ſowie der Zwangsarbeit als
Vorbe=
reitung für die Tagung des nächſten Jahres ſtehen. Ferner
wer=
den Fragen der Unfallverſicherung und der Mindeſtlöhne,
evtl=
auch der Arbeitsloſenverſicherung erörtert werden.
Möglicher=
weiſe wird ſich der Verwaltungsrat auch mit der im Juni
ge=
faßten Entſchließung über die Frage der Mitwirkung der
Arbei=
ter derjenigen Länder, die unter europäiſchem Mandat ſtehen, am
den Beratungen des Internationalen Arbeitsamtes befaſſen. Die
Anregung hierzu ging ſeinerzeit von einem indiſchen
Arbeiter=
vertreter aus. Dieſe Frage, die Dentſchland ſelbſt nicht berührt,
berührt um ſo ſtärker die Intereſſen derjenigen Mächte, die über
Kolonialbeſitz verfügen. Nicht nur unter den aſiatiſchen Völkern,
ſondern auch in Afrika iſt heute ſchon eine ſtarke Bewegung zur
aktiven Mitbeſtimmung der Arbeiterbevölkerung zu verzeichnen.
Bezeichnend hierfür iſt übrigens ein Zwiſchenfall, der ſich auf
der vorjährigen Tagung des Internationalen Arbeitsamtes in
Genf abſpielte. Entgegen den Weiſungen ſeiner Regierung hatte
ein ſüdafrikaniſcher Arbeitervertreter, ein Hottentotte, ſich nach
Genf begeben, um dort den Beratungen des Arbeitsamtes
bei=
zuwohnen. Als dann gelegentlich die engliſch ſprechenden
Dele=
gierten ſich photographieren ließen, hatte ſich dieſer Hottentotte
im letzten Augenblick zu der Gruppe geſtellt. Auf einen Wink
der engliſchen Regierung iſt dem Photographen dann die Platte
leider entzwei gegangen.
Wichtig für die kommende Tagung dürfte auch die Frage
ſein, wie ſich die Ergebniſſe der Weltwirtſchaftskonferenz ſozial
auszuwirken vermögen. Ferner wird vorausſichtlich der
Ab=
ſchlußbericht der Internationalen Bergbaukommiſſion zur Sprache
kommen, die ſchon im Jahre 1925 eingeſetzt worden war, mit dem
beſonderen Zweck, die Frage einer Einſchränkung der
Ueber=
produktion an Kohle und deren Kontingentierung im Intereſſe
des internationalen Bergbaues zu prüfen. Eine weitere
An=
regung der jetzigen italieniſchen Regierung betrifft die Frage
der Erfaſſung auch des Gebietes der geiſtigen Arbeiter durch
das Internationale Arbeitsamt. Die Verwirklichung einer
ſol=
chen Anregung würde aber nicht nur dem klaren Wortlaut der
Gründungsbeſtimmungen des Internationalen Arbeitsamtes
widerſprechen, ſondern auch das Arbeitsgebiet des
Internatio=
nalen Arbeitsamtes in noch gar nicht zu überſehender Weiſe
komplizieren.
Auflöſung des iriſchen Parlaments.
EP. London, 26. Auguſt.
Aus Dublin wird gemeldet, daß die iriſche Regierung das
Parla=
ment aufgelöſt und die Neuwahlen auf den 3. September ausgeſchrieben
hat. Die Wahlen werden am 15. September ſtattfinden und das neue
Parlament am 11. Oktober zuſammentreten.
Dieſer Beſchluß der Regierung iſt eine direkte Folge der geſtern für
die Regierung erfolgreich verlaufenen zwei Erſatzwahlen. Die Regierung
hat daraus die Gewißheit gewonnen, daß ihre Stellung im Lande doch
bedeutend ſtärker ſein dürfte, als die Oppoſition und vielleicht auch ſie
angenommen hat, ſo daß ſie von den Neuwahlen eine ſichere Mehrheit
erwarten könnte, während dieſe auch nach dem geſtrigen
Erſatzwahl=
ergebnis nur zwei Stimmen beträgt.
Präſident Cosgrave hat geſtern ſpät abends eine Erklärung
veröf=
fentlicht, wonach es der Regierung unmöglich wäre, unter den
gegen=
wärtigen politiſchen Verhältniſſen weiterhin zu regieren. Die
Regie=
rung beſitzt zwar eine Mehrheit, wenn aber nur drei ihrer Anhänger
durch Krankheit oder ſonſtwie verhindert würden, könnte ſie jederzeit
verhindert würden, könnte ſie jederzeit geſtürzt werden.
ſich ſelten mit der Auffaſſung des Lichtbildners. Der erforderliche
Kontakt fehlte. Man wurde auf einen Schraubſtuhl geſetzt, bekam
eine Kopfſtütze, wurde zu einer Poſe gezwungen und
gewiſſer=
maßen vergewaltigt. Heute iſt das anders. Man kennt die
Photo=
graphen, zu denen man gehen muß. So hat man z. B. von der
feinen Künſtlerſeele der Lichtbildnerin Minga Duhrkoop geleſen.
Dieſe Frau weiß, daß man nichts komponieren darf, wo ſich nicht
etwas ſelbſt zuſammenfindet. Die Natur oder der Zufall oder
das große Gewiſſen und eine ebenſolche Klugheit fordern ein
Bild=Erlebnis, bringen eine Aufnahme zur Erfüllung. Auf den
Photos von heute bewundern wir Ausgeglichenheit, Ruhe,
Be=
ſonnenheit, Vornehmheit von einer ganz beſtimmten
Selbſtver=
ſtändlichkeit. Wir werden durch dieſe Bilder zur Güte und Liebe
ermahnt und wir verſpüren die einfachem Mittel, mit denen das
erreicht wird.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
G. Die Kriſe in der Münchener
Künſtler=
genoſſenſchaft hat mit der Rücktrittserklärung der
Geſamt=
vorſtandsſchaft und des Präſidenten F. Behn für den 15.
Okto=
ber ihren vorläufigen Abſchluß gefunden. Vorausſichtlich iſt für
den Herbſt eine weitere Spaltung der größten Münchener
Künſt=
lerkorporation zu erwarten.
* Moſe. Jüdiſche Sagen und Mythen. Ueberſetzt und
herausgege=
ben von Rahel und Emanuel bin Gorion. (Verlag Rütten
u. Loening, Frankfurt a. M.) Mit dieſem Bande wird das vor
wehre=
ren Jahren unterbrochene Werk „Dje Sagen der Juden”
geſam=
melt von Micha Joſef bin Gorion, wieder aufgenommen und
fort=
geſetzt. Die drei voraufgegangenen Bände waren der Geneſis
gewid=
met, die nicht nur eine Einlcitung in die Geſchichte Iſraels darſtellt,
ſondern ſchon alle ihre Elemente in ſich birgt. Das Leben Moſes ſpielt
ſich ſchon in der Bibel als ein Ganzes vor unſeren Augen ab. Alle
Merkmale einer Heldenbiogradhie ſind in ihr enthalten. Die
wiſſen=
ſchaftliche Forſchung freilich läßt die Religion Ifraels und den Bund
zwiſchen dem Voik und Gott zu einer anderen Zeit, an einem anderen
Ort, durch eines anderen Hand entſtanden ſein. Die Tradition hat aber
Moſes zu ihrem Liebling gemacht und ihm die Attribute eines
Be=
freiers und Religionſtifters verliehen. Der erſte Teil des
vorliegen=
den, durch wiſſenſchaftliche Gründlichkeit und erſchöpfende Darſtellung
nusgezeichneten Duches bildet die einheitliche Chronik des Lebens Moſes,
der zweite Teil, der Auszug, ſchildert den an äußeren Ereigniſſen
reichſten Teil des Lebens Moſes, von ſeiner Geburt an bis zu ſeinem
Auszug aus Aegypten, der dritte Teil, der Mann Gottes, erzählt von
dem Empfang der Thora und enthält die damit verbundenen Mythen
von der Himmel= und Höllenfechrt Moſes, der vierte Teil, in der
Wüſte, berichtet von der Wüſtenwanderung, dem Tode und dem Nuhm
Moſes. Dem
Seite 4
Samstag, den 27. Auguſk 4927
Nummer 231
OIIANBIC
Damen-Strümpfe
A
solides Gewebe, farbig und schwarz
Damen-Strümpfe
A
feinfädige Ware, in vielen Farben
Damen=Strümpfe
5
solide Gebrauchsware, schwarz und farbig
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5
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95
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Kunstwaschseide, schönes, klares Gewebe
Frikotagen
Damen-Unterjacken
8
weiß, gewebt.
0.65, 0.50,
5
D a men=Hemden
zißem Trik
1.10,
5
Damen-Hemdhosen
1.85, 1.70,
eiß, solide Trikotwart
40
Damen-Hemdhosen
.. 1.75,
form, farbig, Trikot
15
Herren-Jacken
1.70,
Maccofarbig, feinfädige Wa
5
Herren=Hemden
„. 2.90, 2.20, 1.95, 1.65,
rikot mit Einsatz .
Herren-Jacken A00
2.65,
Macco, extra starke Onalität.
Herren=Hosen 200
Maccofarbig, solides Gewebe .
Herren=Hosen A55
Macco, sehr solide im Tragen.
290,
15
SHerren-Socken
Kunstseide, plattiert, in schön., mod. Farbstellung.
Ihre am Sonntag, den 28. August 1927,
nach-
mittags 1 Uhr, in der Petruskirche stattfindende
Trauung zeigen an
Heinrich Bißbort und Frau
Elisabeth, geb. Schul.
Stat Karten.
Robert Schreiber
Mimi Schreiber
geb. Dreher
Vermählte
Darmſtad t, 25. Auguſt 1927.
Pankratiusſtraße 60.
(z74
ſchliche Trauung: Sonntag, den 28. Auguff,
nachmittags 2 Uhr, in der Martinskirche,
Statt Karten.
Für die aufrichtige Teilnahme,
Ehrungen, Troſtesworte, Kranz=
und Blumenſpenden, die uns bei
dem plötzlichen Hinſcheiden und der
Beerdigung unſeres teuren
Ent=
ſchlafenen in ſo reſchem Maße
zu=
teil wurden, danken herzlichſt
als prakt, Hrzt niedergelassen. 21985m
Griesbeim, 23. Hugust 1927.
Dr. med. Carl Habicht
Sprechstunden: 8—9, 2—4, 6—7.
Ve
oK zu verk. Bides=
Moosbergſtr. 12.
Ke
abzugeb. Clemensſtr
Nr. 12, pt. (*215708s
zu verk. Wenck-.
Hth, II, I. 5
Statt Karten.
Ihre Vermählung geben bekannt:
Aenne Erb
(*22295
Georg Erb
Darmstadt
Mainz
Schlossgertenstr. 47,
22260)
Greie Kirſi
nebſt Angehörigen.
Es muss einmal
gesagt werden:
Magnetopath. Naturheilkundiger
Karl Weiß
Trauung: Sonntag nachmittag 3 Uhr in der
Martinsklrche.
Ihre am 28. Auguſt um ½3 Uhr
nachmittags in der Martinskirche
ſtattfindende Trauung zeigen an:
Mitglied der Vereinigung deutſcher
Magnetopathen
Darmſtadt, Kaupſtraße 30.
Kopfschuppen u. ausgefallene
Haare auf Schultern und
Heidung, unangenehmer
Ge-
ruch des Haares wirken
un-
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artiges zu vermeiden.
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28. Auguſt das Feſt der
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Nummer 237
Samstag, den 27 Auguſt 1927
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſiadt, 27. Auguſt.
— Ernannt wurden: am 26. Juli 1927 der Schulamtsanwärter
Friedrich Cramer aus Darmſtadt zum Lehrer an der Volksſchuile zu
lirühlheim am Main, Kreis Offenbach; am 28. Juli 1927 der
Schul=
lurtsanwärter Karl Bopf aus Lang=Göns, Kreis Gießen, zum Lehrer
a der Volksſchule zu Obbornhofen, Kreis Gießen; am 29. Juli 1927
die Schulamtsanwärterin. Anna Beickler aus Hechtsheim, Kreis
Uyainz, zur Lehrerin an der Volksſchule zu Biblis, Kreis Bensheim;
u 8. Auguſt 1927 die Lehrerin an der Studienanſtalt und Frauenſchule
m. Mainz Frieda Meis zur Oberin an dieſer Anſtalt, mit Wirkung
vium 1. September 1927 ab; am 22. Auguſt 1927 die
Schulamtsanwär=
eif in Joſefa Guthier aus Hauſen, Kreis Offenbach, zur Lehrerin
der Volksſchule zu Lämmerſpiel, Kreis Offenbach am Main; am
Auguſt 1927 Valentin Fabian aus Hammelbach i. O. zum Pfleger
der Landes=Heil= und Pflegeanſtalt „Philippshoſpital” bei Goddelau,
mtt Wirkung vom 1. Auguſt 1927 ab.
— In den Ruheſtand verſetzt wurde; am 23. Auguſt 1927 der
Stu=
durnrat an dem Gymnaſium zu Mainz Dr. Emil Schwarz auf ſein
ſchſuchen wegen geſchwächter Geſundheit, vom 1. September 1927 ab
Am 1. September 1927 tritt in dem Ruheſtand: Rektor Georg
Stuhmitt an der Volksſchule zu Klein=Auheim, Kreis Offenbach.
— Erledigte Stellen: An der Volksſchule in Gießen ſind vier
Sichulſtellen mit erengeliſchen Lehrern und zwei Schulſtellen mit
evange=
iſt=hen Lehrerinnen zu beſetzen; die Beſchaffung von Wohnungen für
verheiratete Lehrer iſt ſchwierig.
— Heſſiſches Landestheater. Die Oper bringt als erſte
Einſtudie=
rung Händels „Julius Cäſar” heraus; dies iſt die erſte
Büihnenaufführung eines Händelſchen Werkes in Darmſtadt.
— Sommerſpielzeit im Kleinen Haus des Heſſ. Landestheateus.
Lrätung: Direktor A. Steffter, Heute, Samstag, finden 2 Vorſtellungen
tettt. Nachmittags 4 Uhr wird zu kleinen Preiſen von 50 Pfg. bis
22Mark zum letzten Male das beliebte Kindermärchen „Hänſel und
Grretel” gegeben; abends 8 Uhr gelangt die Operette „Gräfin Mauiza‟
ur Aufführung. Den „Taſſilo” ſpielt Heinz Steinbrecher, dio „Liſa”
Fill, Zinſer und als „Zſupan” gaſtiert Curt Hampe vom Neuen
Ope=
re ten=Theater Frankfurt am Main. Morgen, Sonntag, finden die zwei
ſeit,ten Aufführungen der diesjährigen Sommerſpielzeit ſtatt und wird
nchchmittags 3 Uhr und abends 8 Uhr die Operette „Gräfin Mariza‟
vigeben.
— Der Städtiſche Muſikdirektor W. Schmitt wurde von ſeitem der
Liitung der Frankfurter Ausſtellung „Muſik im Leben der Völker” zum
(ſtätglied des Oberſten Preisgerichtes zur Verteilung des Staatspriiſes
de s Deutſchen Reiches gewählt.
— Ein Schreiben des Reichspräſidenten. Der Herr Reichspräſident,
Exz. von Hindenburg, ließ vom Hauptbüro aus an Hans
Land=
mſnn, den Verfaſſer des bei Bergſträßer und Gieſelberg
ausgeſtell=
eir Hindenburgſpruches, das folgende Schreiben richten: „Sehr
ge=
ihtrter Herr Landmann! Der Herr Reichspräſident läßt für die
Auf=
vu rkſamkeit, die Sie ihm durch das von Ihnen anläßlich ſeines 80.
Ge=
brratstages verfaßte Gedicht erwieſen haben, beſtens danken. Er hat
Ju re Mitteilung der Hindenburgſpende zur Kenntnis bringen laſſen
Gr vorzüglicher Hochachtung (gez.) Dr. Meißner, Staatsſekretär.
— Landesmuſeum. „Alte Kunſt am Mittelrhein”. Am Sonntag,
dan 28. Auguſt, um halb 11, halb 12 und 16 Uhr werden wiederum
drei Führungen durch die Ausſtellung „Alte Kunſt am Mittelrhein”
ſvyranſtaltet, an welchen ſich jeder eine Eintrittskarte löſende Beſucher
er Ausſtellung beteiligen kann.
— Im Schloßmuſeum finden täglich Führungen vormittags 11 und
1B5 Uhr, nachmittags 3½ und 4 Uhr ſtatt. Samstag geſchloſſen.
— Gewerbemuſeum. Für Kaufleute und Induſtrielle ſind die
fol=
ganden Neuerſcheinungen des Buchhandels von Bedeutung, die im
Aſeſaal des Gewverbemuſeums ausgeſtellt ſind: Andree Geographie
hes Welthandels; Karl Bott, Handwörterbuch des
Kaufmanns=
ehrup, Handbuch des Arbeiterſchutzes und der Betriebsſicherheit.
— Volkshochſchule. Wir machen unſere Mitglieder hierdurch
auf=
wrkſam, daß Herr Dr. M. Wauer Mitte September über John
Gals=
v rthy, zur Feier des 60. Geburtstages des Dichters, ſprechen und aus
ſeurien Werken leſen wird.
— Evangeliſcher Jugendſonntag in Heſſen. Die Jugendbünde der
Vattrusgemeinde verweiſen nochmals auf die Veranſtaltungen am
Sams=
ſa= und Sonntag. Beſonders ſei der am Sonntag, den 28. Auguſt,
ormittags 10 Uhr, in der Beſſunger Kirche ſtattfindende
Feſtgottes=
ianſt hervorgehoben. Prediger: Pfarrer Kornmann aus Frankfurt
n Main. Die ſinngemäße Ausſchmückung der Kirche, ſowie die
Mit=
ſtrkung der Jugend bei der Liturgie, gibt erſt dem Ganzen das
feier=
iage Gepuäge. Inſonderhei: ſei auf den zum Eingang des
Gottesdien=
ſtes in 5 Chören vorzutragenden Kanon „Singet dem Herren”
hinge=
wöeſen. Nachmittags halb 2 Uhr, an der Beſſunger Kirche, gemeinſamer
s marſch zum Herrgottsberg (nicht Spielwieſe), dortſelbſt Volkstänze,
ſiwigen, Singen uſw. Abends püinktlich 8½ Uhr im Gemeindehaus,
Enwvieſenſtraße 8, Aufführung des Spieles „Der verlorene Sohn”
vuri Burkard Waldis. Es erſcheint ratſam, die numerierten Karten
uniglichſt frühzeitig zu löſen. Dieſelben ſind zu 0,50 Mk. bei den
Mit=
zlb edern der Jugendkünde, bei Heirn Kirchendiener Kropp,
Eichwieſen=
ſihaße 8, in der Papierhandlung K, F. Bender, Beſſungerſtraße, und
au der Abendkaſſe erhältlich.
— Verein zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte in der
Schloß=
fürche zu Darmſtadt. Der Gottesdienſt findet am Sonntag, den 28.
Laiguſt 1927, ſchon um 8 Uhr ſtatt.
— Martinsgemeinde. Der diesjährige Jugendſonntag ſoll in
un=
ſarer Gemeinde beſonders gefeiert werden. Als Auftakt und
Vorberei=
ſung für den morgigen Tag findet deshalb heute abend um 8 Uhr in
r Martinskirche ein liturgiſcher Wochenſchlußgottesdienſt ſtatt, bei
Uam ein Jugendchor und mehrere Soliſten mitwirken ſollen. Der Got==
Sdienſt am Sonntag vormittag wird =benfalls auf die Jugend
abge=
ſmmmt ſein, die Predigt ſoll handeln von der Gemeinde und ihrer Auf=
9ütbe an der Jugend und der Jugend und ihrer Aufgabe an der
Ge=
meinde. Am Sonntag abend halb 8 Uhr wollen wir im Gemeindehauſe
Mi. der Liebfrauenſtraße zuſammen kommen, da will uns unſere Jugend
bain ihrem Tun und Treiben künden. Zu allen dieſen Veranſtaltungen
die Gemeinde herzlichſt eingelgden. Bleibt nicht fern, ſondern feiert
mſit eurer Jugend!
— Johannesgemeinde. Am kommenden Sonntag wird der Jugend
un Gottesdienſt gedacht. Sie und ihre Eltern ſind herzlichſt dazu ein=
Aladen. Nachmittags vollen wir um halb 4 Uhr hinausziehen in
un=
ſere Waldkolonie, und der dortigem Jugendgruppe unter Leitung von
2ffarraſſiſtent Georgi helfen, ihre neuen Sportplatz an der
Weiter=
ſendterſtraße einzuweihen und mit ihnen ſpielen und fröhlich ſein. Wir
httten, Wimpel und Klempfen mitzubringen. Die Gemeinde iſt
herz=
lich eingeladen.
— 25 Jahre Befſunger Barmherzige Schweſtern. In Bälde können
Mx Niederbronner Barmherzigen Sch veſtern der Pfarrei St. Martin
anf ein Vierteljahrhundert ſegensreicher Tätigkeit zurückblicken. Am
Akartinstag 1902 errichtete daſelbſt Schweſter Fabiana eine Kinderſchule,
D2e Jahl der Schweſtern ſtieg bald auf 6. In einem Saale wurde eine
Aripde errichtet, und die ſchon lange vermißte Krankenpflege ſchloß ſich
ur. Im Jahre 1919 wurde das jetzige Haus angekauft, und dermalen
warken 8 Schweſtern in der Krankenpflege und der Kleinkinderſchule,
Age bon etwa 75 Kindern beſucht wird. Auf dem neuen Kirchengrundſtick
der Klappacherſtraße wird bald eine neues Sch.veſternhaus erſtehen.
2yie 25jährige Liebestätigkeit der Schweſtern hat häirzlich wieder ihre
merkennung erfahren in der ſtarken Anteilnahme der Bevölkerung bei
Na=m Tod der Schweſter Nothelma, die 15 Jahre in Beſſungen tätig war,
eunnd wird ſicherlich auch demnächſt ſich betätigen, wenn die Sammelliſte
ar Beſtreitung der erheblichen Baukoſten des neuen Hauſes in
Um=
ſc uf geſetzt wird. Der Segen einer ſolchen Spende fällt ſchließlich auf
des Haus zurück, da jedermann einmal in die Lage kommen kann, die
cilfe einer Barmherzigen Schweſter in Anſpruch zu nehmen, die ohne
ſunterſchied der Partei und Konfeſſion gewährt wird. Eine Liſte liegt
ſereits im Pfarrhauſe Klappacherſtraße 46 auf.
— Einen Beitrag für die Unwettergeſchädigten. Wie uns bekannt
ge=
morden iſt, hat, veranlaßt durch den Aufruf der Landwirtſchaftskammer
mſw., auch die Gewerkſchaft heſſiſcher Gemeindebeamten, in der die
heſ=
ſtichen Gemeindebamten der Landgemeinden und Städte organiſiert
mund, einen größeren Beitrag zur Unterſtützung der
unwettergeſchädig=
ſahn rheinheſſiſchen Landwirte zur Verfügung geſtellt.
— Preisſchießen in Roßdorf. Nächſten Sonntag, 28. Auguſt, findet
Lus große Preisſchießen der Sdritzengeſellſchaft Weidmannsheil Roßdorf
einen Abſchluß, wo jedem Schützen wertvolle Preiſe winken. (Näh.
ſichehe Anzeige.)
Heſſiſche Apothekerkammer.
Die heſſiſche Apothekerkammer trat dieſer Tage im Sitzungsſaale
der Abteilung für öffentliche Geſundheitspflege des Miniſteriums des
Innern zuſammen. Sie zählt 12 Mitglieder, von denen 6 aus dem
Apothekenbeſitzerſtande, 3 dem der Pächter und Verwalter und 3 dem
der angeſtellten Apotheker gewählt ſind. Die Regierung war vertreten
durch Herrn Miniſterialrat Dr. Heyl, außerdem wohnte der Miniſter
des Innern und der Juſtiz, Herr Dr. Kirnberger, der Sitzung bei.
Dieſe wurde vom Vorſitzenden eröffnet mit einem waumen Nachruf für
den verſtorbenen Miniſter von Brentano, in deſſen Amtszeit das
Apothe=
kerkammergeſetz geſchaffen wurde. Erſter Gegenſtand der Beratung war
der Bericht der Kommiſſion für Schaffung einer
Hinterbliebenenverſiche=
rung aller in den Kammerbezirk gehörigen Apotheker. Das
Kammer=
geſetz ſagt in Ziffer 11, daß die Kammer berufen ſei,
Wohlfahrtseinrich=
tungen für Apotheker und deren Angehörige zu treffen. Von welchen
Geſichtspunkten der Entwurf ausgeht, zeigt der erſte Satz der
Ein=
leitung:
Der Zweck iſt, eine Hinterbliebenenverſicherung aller in „Betracht
kommenden heſſiſchen Avotheker auf ſozialer Grundlage zu ſchaffen,
wo=
bei der wirtſchaftlich Stärkere, für den wirtſchaftlich Schwächeren Opfer
bringen muß. Als die wirtſchaftlich ſchwächeren Kollegen gelten die
konditionierenden Kollegen und Verwalter, die Beſitzer und Pächter
klei=
ner Apotheken, ſowie die alten und kranken Kollegen, die keine
Auf=
nahme in eine Lebensverſicherung finden. Nur wenn die wirtſchaftlich
ſtärkeren Kollegen bereit ſind, Opfer zu bringen, iſt die Verſicherung in
der gedachten Weiſe möglich, u. a. m.
Der Entwurf, der den Beteiligten bereits vorgelegen hatte und
mit ſehr großer Stimmenmehrheit angenommen war, wurde in voller
Einmütigkeit von der Kammer gutgeheißen, er wird nunmehr der
Re=
gierung zugeleitet mit dem Erſuchen um Genehmigung. Ein weiterer
Punkt der Tagesordnung betraf eine Reihe von Apothekenkonzeſſionen,
die an Gemeinden auszugeben beantragt war. Die Kammer beſchloß,
der Regierung zu empfehlen, eine Konzeſſion zu erteilen an die
Ge=
meinde Nauheim bei Groß=Gerau, weiter auf die Gemeinden
Biſchofs=
heim und Kelſterbach, die bereits Gemeindekonzeſſionen beſitzen, in
geeig=
neter Weiſe einzuwirken, daß die Apotheken daſelbſt baldigſt ins Leben
treten.. Im Weigerungsfalle ſollten dann in beiden Fällen
Perſonal=
konzeſſionen ausgegeben werden, die zweifellos raſcher zum Ziele
füh=
ren würden. Der Ablehnung verfielen die Anträge von
Neukonzeſſionie=
rungen in Mörfelden und Trebur, die durch die Apothekenerrichtung in
Nauheim hinfällig wurden, Ober=Ohmen, weil dort nicht die nötige
Be=
völkerungsziffer vorhanden iſt, die nötig erſcheint zur Gewährleiſtung
der Exiſtenzfähigkeit einer Apotheke, trotz des in Ausſicht geſtellten
Zu=
ſchuſſes der Gemeinde. Es war noch ein weiterer Antrag eingegangen,
der die Schaffung einer Gemeindeapotheke im ſogenannten
Martins=
viertel zu Darmſtadt im Auge hatte, eine Behandlung des zu ſpät
ein=
gegangenen Antrages fand nicht ſtatt, dagegen werden Negierung und
Kammer Ermittelungen anſtellen, um dieſe der Kammer in ihrer
De=
zembertagung zur Beſchlußfaſſung vorzulegen. Der
Normalpachtver=
trag für die heſſiſchen Gemeindeapotheken, der von der zuſtändigen
Kom=
miſſion vorgelegt wurde, fand mit einigen Aenderungen Annahme, und
wird der Regierung zur Annahme empfohlen. Er ſieht eine Progreſſion
der Pachtſätze bei ſteigendem Umſatz vor; erwogen ſoll werden, ob nicht
eine Sicherung der Hinterbliebenen möglich iſt, vorübergehender Natur
etwa bis zum Eintritt der vorerwähnten Hinterbliebenenverſicherung.
Es wurde Kenntis genommen von den Maßnahmen der Regierung zur
Bekämpfung des ungeſetzlichen Handels mit nicht freigegebenen
Arznei=
mitteln, der einen überaus großen Umfang angenommen hat, was im
Intereſſe der Volksgeſundheit ſehr zu bedauern iſt. Hinſichtlich der
Reklame des Apothekers einigte man ſich dahin, daß dieſe dem Apotheker
nicht grundſätzlich verboten ſein dürfe, daß ſie aber ſich jeder
Maukt=
ſchreierei zu enthalten habe, ſelbſtredend wahr ſei und der Würde des
Standes entſpreche.
Mit dem Ableben der früheren Konzeſſionsinhaberin der
ſogenann=
ten Beſſunger Apotheke iſt dieſe auf die Stadt Darmſtadt als
Gemeinde=
apotheke übergegangen und ſoll nun neu verbachtet werden von der
Stadt, die Kammer hatte die Auflage, der Regierung aus der großen
Zahl von Bewerbern einen Apotheker in Vorſchlag zu bringen, der
Auf=
lage wurde entſprochen.
Von der Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt war ein
Schrei=
ben beim Vorſitzenden eingegangen, betr. das Selbſtdispenſierrecht der
Tierärzté, das in Heſſen nicht beſteht. Die Kammer trat einmütig der
bereits vom Vorſitzenden erteilten Antwort bei, daß der ſeitherige
Zu=
ſtand beſtehen bleiben foll, der Tierarzt ſolle die Tiere behandeln, nötige
Arzneien derſchreiben, die der Apotheker anfertigen ſolle, dieſe aber
ſolle auch jeden Eingriff in die Sphäre des Tierarztes vermeiden. Eine
Aenderung ſei in mehrfacher Hinſicht zu vermeiden, auch könne ſie die
Lebensfähigkeit mancher ländlichen Apothekenbetriebe in. Frage ſtellen.
Von allgemeinem Intereſſe dürfte noch die Frage ſein, die von der
Heſſiſchen Aerztekammer der Regierung geſtellt war, ob dieſe nicht
an=
ordnen wolle, die Rezeptkopie auf den Signaturen der Arzneien
anzu=
bringen, um den Arzt leicht über den Inhalt zu orientieren. Die
Apothekerkammer lehnte einſtimmig das Anſinnen ab, weil durch
man=
cherlei Umſtände es vorkommen könne, daß Buchſtaben und Zahl
unleſer=
lich würden und daraus bei Wiederholungen Gefahren für den
her=
ſtellenden Apotheker und das Publikum entſtehen könne. Man ſolle die
heſſiſchen Methode des Eintragens in ein Rezeptkopierbuch beibehalten
und ſie wieder auf den Eintrag aller Arzneien, auch der Kaſſenrezepte,
ausdehnen, wie es vor dem Kriege war. Dieſe Rezeptbücher ſollten
einen Beſtand der Apothekenregiſtratur bilden, um noch nach Jahren
ein=
wandfreie Feſtſtellung der Rezeptformel zu ermöglichen.
Anläßlich eines Vorkommniſſes, wo nur durch Zufall die
Apotheker=
ſchaft über eine ſie betreffende Eingabe des Drogiſtenverbandes
Kennt=
nis erhielt, ſoll an die Vororts=Induſtrie= und Handelskammer das
Er=
ſuchen gerichtet werden, einen von der Apothekerkammer zu
benennen=
den Sachverſtändigen bei pharmazeutiſchen Angelegenheiten zuzuziehen.
Die weiteren Gegenſtände: Jahresbericht, Rechnungsablage,
Vor=
anſchlag u. a. m. wurden antragsgemäß erledigt.
— Flugplatzreſtaurant. Um falſchen Auffaſſungen zu begegnen,
wird darauf aufmerkſam gemacht, daß das kürzlich auf dem Flugplatz an
der Nieder=Ramſtädterſtraße eröffnete kleine Reſtaurant nicht etwa nur
für Fluggäſte beſtimmt iſt, ſondern von jedermann aufgeſucht werden
kann. Die Führung durch Herrn Reſtaurateur Jakob Schnauber bietet
Gewähr dafür, daß eine gute Bewirtſchaftung erfolgt.
— Das geſtohlene Auto wieder gefunden. Das in der Nacht vom
Samstag zum Sonntag aus dem ſtädtiſchen Kartoffelkeller am
Dorn=
heimeaweg geſtohlene Perſonenauto des Biergroßhändlers. Wilhelm
Deſch konnte in Gotha ermittelt werden. Die Täter ſtellten es im
Hofe eines Landwirtes ab und verlangten zur Weiterreiſe 120 Mark.
Der Landwirt konnte ihnen aber nur 20 Mark geben. Sie gaben ſich
ſchließlich auch damit zufrieden und verſchwanden. Als nun am 24.
Auguſt das Auto nicht wie verabredet abgeholt wurde, meldete der
Landwirt die Sache der Gendarmerie, die das Auto als das in
Darm=
ſtadt geſtohlene erkannte.
— Milchpreisabſchlag — aber in Frankfurt. Vor einigen Tagen
ließen zwei große Molkereibetriebe einen Milchpreisabſchlag eintreten.
Nunmehr wird eine allgemeine Ermäßigung des Milchpreiſes folgen.
Die Arbeitsgemeinſchaft des Milchhandels hat beſchloſſen, ab
Donners=
tag, den 26. Auguſt, auch ihrerſeits den Milchpreis herabzuſetzen. Von
dieſem Tage ab koſtet der Liter Vollmilch im Laden 29 Pfg. (bisher
32 Pfg.) und frei Haus 32 Pfg. (bisher 34 bzw. 35 Pfg.)
— Neue Großtiertransporte für den Frankfurter Zoo. Während
der vergangenen Wochen wurde die Sammlung großer Säugetiere durch
die Neuerwerbung einiger bedeutender Thpen erweitert. In dem der
Vollendung entgegengehenden Umbau des Raubtierhauſes iſt zur
Ver=
vollſtändigung der Zuchtpaare ein ſtattlicher männlicher Puma
oder Silberlöwe aus Südamerika eingetroffen. Seit langem
kön=
nen jetzt wieder die größten Tigerpferde, Grevy=Zebras aus
Oſtafrika, die ſich von den anderen Zebra=Arten neben der Größe
vor allem durch die viel dichtere Schwarz=Weiß=Streifung ihres Felles
auszeichnen, gezeigt werden. Da in den früheren Jahren regelmäßig
von dieſer Art in unſerem Zoo gezüchtet wurde, ſteht zu hoffen, daß
dieſes verheißungsvolle junge Zuchtpaaar in den nächſten Jahrem
Nach=
zucht bringen wird.
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierunter erſcheinenden Notizen ſind ans ſchlleßlich als Hinwelſe auf Anzeigen zu beirachten.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
Kriegerverein. Am Sonntag, den 28. d. M., nachmittags
3 Uhr, im Vereinslokal „Bürgerhof”, Eliſabethenſtraße, außerordentliche
Hauptberſammlung, in der über die Einrichtung einer
Sterbekaſſen=
verſicherung Beſchluß gefaßt werden ſoll. Die Anweſenheit aller
Mit=
glieder iſt ſehr erwünſcht.
76 Reſervediviſion. Alle Kameraden werden nochmals
auf den 5. Diviſionstag hingewieſen, der am 3 „und 4. September
1927 in der Feſthalle zu Frankfurt am Main ſtattfindet. Die
Vorbereitungen und die Anzahl der Anmeldungen verſprechen ein
ein=
drucksvolles Feſt. Keiner der Kameraden darf fehlen. Etwaige
Aus=
künfte erteilt und Anmeldungen nimmt entgegen: Herr Major von
Reckow, Frankfurt am Main, Unterlindau Nr. 69.
*Bezirksſchöffengericht.
In unſerer an Senſationen ſo reichen Zeit ein nicht alltägliches
Bild: Unter der Anklage der Körperverletzung und des Widerſtandes
gegen die Staatsgewalt ſtehen: Polizeiunterwachtmeiſter Auguſt Rahn
und Gaſtwirt Guſtav Mahlow, beide hier.
Es werden zwei Eröffnungsbeſchlüſſe verleſen; der eine betrifft
einen Vorfall, der ſich am diesjährigen Oſterſonntag den 17. April, in
der Wirtſchaft des Mahlow ereignete. Hier ſoll nach der Anklage Rahn
mit einem Bierglas einem anweſenden Gaſt Verletzungen beigebracht
haben, während Mahlow einen Gummiknüppel gebraucht haben ſoll.
Der weitere Vorfall hat ſich am 19. April (3. Oſterfeiertag) abends
gegen 9 Uhr ereignet. Nahn hatte dienſtfrei und ſaß ſchon am
Nach=
mittag um 3 Uhr mit anderen in der Mahlowſchen Wirtſchaft. Auch
hier legt ihm die Anklage Körperverletzungen der Eheleute K. zur Laſt,
weiter ſoll Rahn den Kriminalwachtmeiſter Sch. hinterliſtig überfallen
und ihm Widerſtand geleiſtet haben. Der Ueberfall geſchah auf dem
Marienplatz, die weiteren Vorfälle ſetzten ſich dann in der Wirtſchaft
Mahlow fort.
Der Angeklagto Rahn will ſich, weil ſtark angetrunken, auf Vieles
gar nicht mehr erinnern können. Dem Kriminalwachtmeiſter begegnete
Rahn mit Boxen. Erſt um 12 Uhr nachts traf Rahn in der Kaſerne
ein, wo er auf der Wache feſtgenommen wurde. Später verſchwand
Rahn von dort und hielt ſich längere Zeit in Ober=Ingelheim und
Bin=
gen auf, es war dies, nachdem er eine gerichtliche Ladung zur
Haupt=
verhandlung erhalten hatte. Augenſcheinlich wollte er der
Verhand=
lung aus dem Wege gehen.
Gaſtwirt Mahlow beſtreitet jede Mißhandlung am Oſterſonntag,
er habe nur Ruhe ſchaffen wollen; auch am Dienstag habe er keinen.
Gummiknüppel gebraucht, den Kriminalwachtmeiſter habe er
zurück=
geriſſen und wegen ſeines Benehmens zur Rede geſtellt.
Aus der Beweisaufnahme geht hervor, daß am 19. April abends
Rahn ohne jede Veranlaſſung die im Hauſe Riedeſelſtraße 74
wohnen=
den Eheleute K. angriff und ſie blutig ſchlug. Das alles ſpielte ſich im
Zeitraum von 6—7 Minuten ab. Der Ehemann K., der ſtark
herz=
leidend iſt, war drei Wochen voll arbeitsunfähig und hatte zwei bis auf
den Knochen gehende Wunden. Rahn hatte zunächſt die Ehefrau K.
beläſtigt, der ihr Ehemann zu Hilfe kam. Frau K. flog infolge eines Stoßes
Rahns auf die Straße, ſchaffte ihren Mann in die Wohnung und holte
eilends den Arzt. Die Familie K. ließ dann den in der Nähe
wohnen=
den Kriminalwachtmeiſter Sch. zur Aufnahme des Tatbeſtandes rufen.
Frau K. merkte dem Rahn an, daß er angetrunken war, eine andere
Zeugin beſtätigt, daß Rahn wackelte. Kriminalwachtmeiſter Sch.
(Riedeſelſtraße 66) hörte ſchon in ſeiner Wohnung Hilferufe. Frau K.
rief den genannten Wachtmeiſter Sch. zur Hilfe. Rahn wurde ihm als
Täter bezeichnet; er nannte ſich dem Beamten gegemüber, der ihn
ſeſt=
nahm und mit ihm zum 4. Pol.=Revier gehen wollte, Becker. Rahn, als
guter Boxer ausgebildet und als ſolcher bekannt, wurde gegen
Krimi=
nal=Wachtmeiſter Sch. tätlich, trat ihm gegen den Unterleib und ging,
als er den Wachtmeiſter zu Fall gebracht hatte, flüchtig. Zeuge Sch.
ging dann in die Mahlcwſche Wirſchaft, um den Tatbeſtand feſtzuſtellen,
als Rahn plötzlich wieder zur Tür der Wirtſchaft hereinkam. Auch
hier wurda der Kriminalwachtmeiſter wieder mißhandelt. Rahn wurde
durch eine hintere Türe herausgelaſſen. Da Kriminalwachtmeiſter Sch.
in einer Notlage war, ließ er vom Polizeiamt telefoniſch weitere Hilfe
erbitten.
Bei dem Vorfall vom Oſterſonntag wurden zwei Brüder T. in der
mehrgenannten Wirtſchaft körperlich mißhandelt, der eine, Wilh. T.,
war 14 Tage infolge Kopfverletzung arbeitsunfähig. Eine gütliche
Er=
ledigung lehnte Rahn einige Tage ſpäter ab.
Der verletzte Kriminalwachtmeiſter Sch. fordert im Wege der
Neben=
klage eine Buße von 20 Mark. Der Staatsanwalt beantragt wegen
des Vorfalles vom 17. April gegen Rahn 2 Monate Gefängnis, gegen
Mahlow Freiſprechung; bezüglich des Vorfalles vom 19. April geht der
Strafantrag gegen Rahn wegen Mißhandlung des K. auf 4 Monate
Ge=
fängnis, wegen Körperverletzung und Widerſtands gegen den
Kriminal=
wachtmeiſter Sch. auf 3 Monate Gefängnis; Mahlow hat ſich nach der
Anſicht des Staatsanwaltes auch an der Schlägerei aktiv beteiligt, hier
werden 5 Wochen Gefängnis beantragt.
Gegem Rahn wird eine Geſamtſtrafe von 8 Monaten und 2 Wochen
Gefängnis beantragt. — Der Verteidiger des Rahn findet
Milderungs=
gründe darin, daß dieſer ſtark unter den Wirkungen des Alkohols ſtand.
Bei der Strafe möge die Unterſuchungshaft ſeit 12. Juli angerechnet
werden. Der Verteidiger des Mahlow beantragt deſſen Freiſprechung.
Der Kriminalwachtmeiſter Sch. habe ſich nicht in der rechtmäßigen
Aus=
üübung des Amtes befunden, er habe wegen der Namensfeſtſtellung des
Rahns zunächſt den Wirt angehen müſſen, ſein Vorgehen ſei höchſt
un=
glücklich geweſen.
Das Urteil ſpricht Mahlow frei; es erkennt gegen Rahn auf
eine Geſamtgefängnisſtrafe von 7 Monaten, wovon 1 Monat 1 Woche
durch die Unterſuchungshaft verbüßt ſind.
Kunſinotizen.
Ueber Werte, Künffler oder kün fiieriſche Veranſfaltungen, deren im Nachſichmden drwähnmng
geſchicht, behält ſich die Redallien ihr Urtell vas
— Reſidenz=Theater am Weißen Turm. „Die Frau
in Gold‟. Lotte Neumanns Märchenblondheit, der Madonnenblick
ihrer verträumten Augen und der Charme ihres Lächelns wirkt noch
immer wie damals. Hier kann ſie in der Rolle einer Operettendiva
dieſe wertvollen Vorzüge zu guter Geltung bringen. Sehr hübſch das
ſcharf geſchnittene Profil Suzanne Pierſons, der Gegenſpielerin Lotte
Neumanns. Ein guter Film! Einer von denen, die Freude machen:
Freude an der geleiſteten Arbeit in jeder Beziehung. Angefangen von
dem angenehmen Chamois=Farbton der Photos, den glänzenden
Nacht=
aufnahmen bis zu den Großbildern der Heldin, die ſchlicht und tief
empfunden Frauenſchickſal im gereiften Antlitz der Lotte Neumann
aufdeckten. All das iſt eingeſpannt in einen echt filmiſchem Rahmen,
der bis in die kleinſten Einzelheiten virtuos belebt iſt.
— Union=Theater. Buſter Keaton ſpricht über ſeinen erſten
United Artiſts Film u. a.: „Die Menſchen wollen lieber lachen als
weinen. Ich möchte im folgenden eine kleine Erklärung über die Koſten
und Mühen meines erſten United Artiſts Filmes „Der General” geben.
Vor beinahe einem Jahre begann meine Organiſation mit dem
Sam=
meln von Material für einen humoriſtiſchen Film, der in der Zeit des
amerikaniſchen Bürgerkrieges ſpielt, dieſem jedoch auch die Ehre, die
ihm gebührt, zukommen laſſen ſollte. Wir kamen endlich auf den
hiſto=
riſchen „Andrews Eiſenbahnraub”, den wir nun als Grundlage des
Films wählten. Damals war dieſe Angelegenheit ſicher niemand
ko=
miſch vorgekommen und doch liegt in der Tatſache, daß Soldaten einer
Armee aus der Mitte des Feindes einen Zug ſtahlen, viel Humor.
Wir hatten urſprünglich den Plan, den Film auch auf hiſtoriſchem
Boden in Tenneſſee aufzunehmen. Mehrere Wochen waren wir auf
der Suche nach dem Platze, mußten dann jedoch erkennen, daß der
Süden ſich ſo ſtauk ausgebreitet hatte, daß die vor 60 Jahren noch öden
Landſtiche inzwiſchen mit Städten und Dörfern bedeckt waren.
Nach=
dem wir alle Staaten von Oſten nach Weſten und Norden nach Süden
durchkreuzt hatten, fanden wir den geeigneten Platz im Staate Oregon.
Es war ein idealer Ort. Wir konnten Schienen legen, Kämpfe
veran=
ſtalten und Brücken in die Luft ſprengen, ohne daß uns jemand dabei
ſtörte. Das Unglück begann, als wir von Hollwood nach Oregon
auf=
brachen. Wir hatten eine Anzahl Lokomotiven und Wagen in 1860er
Material umgebaut und mußten dieſe in Efiterwagen den weiten Weg
transportieren. Was wir noch alles brauchten, iſt kaum vorzuſtellen,
Krankenhäuſer, Schmieden, natürlich alle Läden für den täglichen
Be=
darf ſo vieler tauſend Menſchen, iſolierte Pulvermagazine mit eigenen
Wächterhäuſern mußten wir bauen, fa ſogar eine Schule mit Lehrern
füir die vielen Kinder auf dem Gelände. Tauſende Zuſchauer kamen
von überall. Auch für dieſe mußte geſorgt werden. Wir waren froh,
als alles bendet war und wir nach unſerem Hollywood zurückkehren
konnten. Vier Millionen Mark hat dieſer Film gekoſtet, wohl eines der
teuerſten Luſtſpiele, das bisher gedreht wurde.”
Tageskalender für Samstag, den 27. Auguſt 1927.
Heſſ. Landestheater Großes Haus: Geſchloſſen — Kleines
Haus, nachm. 4 Uhr: „Hänſel und Gretel”; abends 8 Uhr: „Gräfin
Mariza”, — Orpheum: Geſchloſſen. — Landesmuſeum,
von 10—19 Uhr: Ausſtellung „Alte Kunſt” — Mathildenhöhe,
Konzerte:
von 10—19 Uhr: Ausſtellung „Neue Kunſt”
Schloßkaffee, Hotel=Reſt. Schmitz, Café Rheingold, Hotel
Wald=
ſchlößchen, Reichskrone. — Kinovorſtellungen: Union=,
Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Sapelen/ inorenn
Groß= und Kleinverkauf
aAL. LoTh OCo
vorm. Frankfurter Tapetenfabrif
Schleiermacherſtraße 21—23 (am Gericht)
Seite 6
Aus Heſſen.
Starkenburg.
* Arheilgen, 26. Aug. Geſellenprüfung. Die geſetzliche
Herbſtgeſellenprüfung für männliche und weibliche Handwerker, deren
Vehrzeit im Oktober beendet iſt, findet in den Monaten September und
Oktober ſtatt. Anmeldungen ſind bei dem 2. Vovſitzenden des
Prüfungs=
ausſchuſſes des hieſigen Ortsgewerbevereins bis 30. ds. Mts.
einzurei=
chen. Beizufügen ſind der Lehrvertrag, ein ſelbſtgeſchriebener
Lebens=
lauf, das Schulzeugnis und die Beſcheinigung des Lehrmeiſters über
beendete Lehrzeit. — Ausgehend vom Arbeiter=Samariterbund findet in
der Zeit vom 10. bis 18. September d. J. in der hieſigen Schulturnhalle
eine Hygiene=Ausſtellung ſtatt, die hauptſächlich die
Tuber=
kuloſe, ihre Verhütung und Behandlung zum Gegenſtande hat. — Dem
Vernehmen nach haben ſich die beiden hieſigen
Kurzſchrift=
vereine, Stenographenverein „Gabelsberger” und „Geſellſchaft für
Einheitskurzſchrift”, zu einem Verein zuſammengeſchloſſen.
H. Eberſtadt, 26. Aug. Dreißigjähriges Beſtehen. Der
Geſangverein „Laſſallia” feiert am 3. und 4. September ds. Js. das
Feſt ſeines dreißigjährigen Beſtehens. Aus dieſem Anlaß veranſtaltet
der Verein am Sonntag, den 3. September, im Saale „Zum
Schwa=
nen” ein Konzert, wobei die bekannte Sopranſängerin Frau Aßmus=
Villenkolonie mitwirken wird. Das Konzert findet ohne Reſtauration
ſtatt. Am Sonntag, den 4. September, iſt ein großes Volkskonzert
vor=
geſehen, bei dem auch auswärtige Vereine mitwirken werden. Auch
die=
ſes Konzert iſt im Schwanenſaal.
* Ober=Ramſtadt, 26. Aug. Gemeinderatsbericht. In
Ver=
folg des Gemeinderatsbeſchluſſes vom 17. ds. Mts. legte die Verwaltung
heute einem Koſtenvovanſchlag über Errichtung von zwei Flachbauten
mit je drei Wohnungen vor. Hiernach berechnen ſich die Koſten für
einen Flachbau auf etwa 7770 Mark. Die Flachbauten ſollen rechts des
Frankenhäuſerpfades erſtellt werden. Bei ſchriftlicher Abſtimmung wird
mit 11 gegen 2 Stimmen die Errichtung dieſer ſechs Wohnungen
be=
ſchloſſen, und ſollen die Arbeiten hierzu alsbald in Angriff genommen
werden. Alle Lieferungen und Arbeiten werden innerhalb Ober=
Ram=
ſtadts öffentlich ausgeſchrieben. Heinrich Baumunk 2. ſucht um
Ein=
tauſch eines Gemeindegrundſtücks nach. Das Geſuch wird mit
Stimmen=
mehrheit abgelehnt. Heinr. Phil. Kehr 4. bot der Gemeinde das
Grund=
ſtück Fl. 56 Nr. 78, 1606 qm Acker am Mühlberg, zum Kauf an. Der
Gemeinderat beſchließt den Ankauf zum Preiſe von 0,30 Mk. pro qm.
Die Erhebung einer allgemeinen Wertzuwachsſteuer nach der im
Amts=
blatt Nr. 9 enthaltenen Muſterſatzung des Miniſteriums des Innern
wird vom Tage der „Veröffentlichung im Amtsverkündigungsblatt ab
beſchloſſen. Mit Inkrafttreten der Satzung wird die frühere hinfällig.
Im weiteren Verlauf der Sitzung kamen Wohlfahrtsſachem und
Stun=
dungsgeſuche zur Erledigung.
r. Babenhaufen, 26. Aug. An dem Bezirkswetturnen in
Arheilgen nehmen von dem hieſigen Turnverein 1891 über 30
jugendliche Turner teil. — An dem Kleinkaliberpreisſchießen, das
anläß=
lich des 1. großen heſſiſchem Polizeiſchießens dahier am Sonntag
nach=
mittag ſtattfindet, können ſich auch Gäſte beteiligen. Zur gleichen Zeit
treffen ſich auf dem Sportplatz die beiden B=Mannſchaften der Polizei
Bobenhauſen und des Vereins für Leibesübungen „Rot=Weiß‟
Darm=
ſtadt zu einem Handball=Freundſchaftsſpiel. Reitveranſtaltungen in der
Kaſerne werden den Abſchluß der ſportlichen Darbietungen bilden.
— König, 26. Aug. Blumentag und Waldfeier. In
un=
ſerem Kurort ſoll am kommenden Sonntag, den 28. Auguſt, ein
Blu=
mentag, verbunden mit Waldfeier, zum Beſten unſerer Gemeinde=
Kran=
kenpflegeſtation abgehalten werden. Jung und alt, Einheimiſche und
Fremde mögen ſich einmal an dieſem Tag in den Dienſt der Liebe
an den Armen und Kranken unſerer Gemeinde ſtellen. An den Straßen
und Plätzen werden von fungen Mädchen Margeriten verkauft, und jeder
ohne Unterſchied möge ſich dieſes Zeichen der Menſchenfreundlichkeit
an=
ſtechen. Sichtbar kommt ſo zum Ausdruck, daß über allen Unterſchied
des Alters und des Standes der Dienſt am Nächſten eint. Und die vielen
Hunderte, die des Sonntags unſer ſchönes Odenwaldſtädtchen beſuchen,
werden ſicherlich als Dank für all das Schöne, das ihnen König bietet,
dieſe kleine Gabe nicht verweigern. Nachmittags um 3 Uhr iſt im
„Eichels”, eine Waldfeier, gleichzeitig als Feier des
Landesjugendſonn=
tags, wo neben gottesdienſtlichen Anſprachen die Freude der Jugend in
Volkstanz und Lied, und einem ſchönen Hans=Sachs=Spiel zu ihrem
Recht kommt. Auch hierzu ſind alle Fremden eingeladen.
s. Beerfelden, 26. Aug. Geſellenprüfung. Der hieſige
Orts=
gewerbeverein war ſtets beſtrebt, dafür zu ſorgen, daß die Lehrlinge der
Gewerbetreibenden auch ihre Geſellenprüfung ablegen konnten. So ſoll
auch dieſen Herbſt, und zwar am 25. September, hier eine
Geſellenprü=
fung ſtattfinden. Daran können ſich alle Lehrlinge beteiligen, deren
Meiſter einer Innung nicht angehören; die Meldung hat bis 6.
Sep=
tember an den Vorſitzenden des hieſigem Ortsgewerbevereins, Herrn H.
Weber, Dampfſägewerkbeſitzer, zu erfolgen. Derſelben ſind beizufügen
ein ſelbſtgeſchriebener Lebenslauf, das Abgangszeugnis von der
Fortbil=
dungsſchule, der Lehrvertrag und ein Lehrzeugnis. — Da bei der vom
15. bis 20. September in Darmſtadt ſtattfindendem landwirtſchaftlichen
Ausſtellung auch Gegenſtände zur Schau ſtehen, die von
Gewerbetreiben=
den angefertigt ſind, ſo wurde beſchloſſen, die genannte Ausſtellung bei
entſprechender Beteiligung gemeinſam zu beſuchen. — Zum Vorſitzenden
des Geſellenprüfungsausſchuſſes wurde der ſeitherige Vorſitzende, Herr
Karl Weber, gewählt, ſein Stellvertreter iſt Herr Kommunalbauaufſeher
Ad. Veit 3.
— Hirſchhorn, B. Aug. Wafſerſtand des Neckars am
B5. Auguſt 1,43 Meter, am 26. Auguſt 2,96 Meter.
* Schlierbach, 25. Auguſt. Unglücksfälle. Im nahen
Erlen=
bach wurde ein Landwirt aus Seidenbach von einem wildgewordenen
Faſelochſen, den an einen Metzger nach Rimbach abgeliefert werden
ſollte, zu Boden geſchleudert und derart mit den Hörnern bearbeitet,
daß ihm die Kleider vom Leibe geriſſen wurden und er in Lebensgefahr
geriet. Auf ſeine Hilferufe eilte ein Landwirt von Erlenbach herbei
und konnte den Bedrängten aus ſeiner Notlage befreien.
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Samstag, den 27. Auguſt 1927
Nummer 231
* Fürth, 25. Auguſt. Rege Bautätigkeit. Im Laufe des
Sommers ſind hier wieder eine größere Anzahl Wohnhäuſer hergeſtellt
worden, was beſonders der außerordentlich regen Tätigkeit unſerer
Ge=
meindebehörde zu verdanken iſt, die ſich die größte Mühe gibt, die auch
hier noch immer herrſchende Wohnungsnot zu beheben. —
Autover=
bindung Reichelsheim-Lindenfels—Fürth. Die
Reichs=
poſt hat ſich veranlaßt geſehen, den Verkehr auf der obengenannten
Strecke neu zu regeln, um die Linie rentabler zu geſtalten. Seither
waren auf dieſer Linie zwei Teilſtrecken: Lindenfels—Fürth und
Linden=
fels—Reichelsheim. Am Gumpener Kreuz konnte man die Linien
wech=
ſeln. Nunmehr wird die ganze Strecke durch ein Auto verſehen, das die
Strecke in obiger Reihenfolge fährt und zurück. Die Aenderung der
Fahrzeiten iſt leider noch nicht überall amtlich bekannt gemacht — die
Fahrpläne ſogar an vielen Poſtanſtalten zeigen die alten Fahrzeiten
noch! —, wodurch es in den letzten Tagen häufig vorkam, daß die
Rei=
ſenden infolge falſcher Orientierung die Autos verſäumten.
* Heppenheim, a. d. B., 26. Aug. Evangeliſche Gemeinde.
Zu der Feier der Wiedereinweihung des Gemeindehauſes am Sonntag,
den 4. September, hat ſich außer anderen Ehrengäſten zur Freude der
Gemeinde auch der Landesbiſchof der heſſiſchen evangeliſchen
Landes=
kirche, Herr Prälat D. Dr. Diehl aus Darmſtadt, angeſagt, der im
Feſtgottesdienſt, vormittags um 10 Uhr, und bei der Feier im
Gemeinde=
haus, um 11.30 Uhr, ſprechen wird. Außerdem wird der Herr Prälat
bei der Nachfeier am Nachmittag noch zugegen ſein. Da in der Kirche
und im Gemeindehaus der Raum beſchränkt iſt, ſei den
Gemeindeglie=
dern beſonders auch noch der Beſuch des Gemeindeabends im Hotel
„Halber Mond” empfohlen. Eintrittskarten dazu ſind noch an der
Abendkaſſe zu haben. — Ketteler=Feier. In dieſer Woche
veran=
ſtaltete die katholiſche Gemeinde eine würdige Ketteler=Gedenkfeier. Beim
feierlichen Hochamt hielt Herr Prof. Dr. Stork vom Seminar in Mainz
die Feſtpredigt. Am abend fand im Saalbau „Kärchner” die öffentliche
Feier ſtatt. Ein auf Biſchof Kettlers Leben beſtimmter Prolog leitete
die Feier ein. Darauf ſprach Herr Profeſſor Dr. Tiſchleder von der
Univerſität Münſter in Weſtfalen über das Leben, Wirben und Schaffen
des großen ſozialen Arbeiterbiſchofs. Ein ausgezeichnetes muſikaliſches
Programm trug zu dem Wohlgelingen der Veranſtaltung bei. Großen
Beifall ernteten die Chöre der verſchiedenen Geſangvereine, ſowie die
Muſikvorträge des Heppenheimer Orcheſtervereins, die Liedervorträge
von Fräulin Poldi Heil=Darmſtadt und nicht zuletzt die Duovorträge
der Herven Lehrer Schmitt und Philipp. Die Schlußanſprache hielt Herr
Prälat Miſchler aus Heppenheim. — Ernte. Das Einbringen des
Erntereſtes, beſonders des Hafers, wird durch die täglich niedergehenden
Regenſchauer faſt unmöglich gemacht. Ueberhaupt waven in dieſem Jahre
die Getreideeinbringungsarbeiten beſonders langwierig und auch ſehr
koſtſpielig, weil die Kreszenz infolge der Unwetter meiſtens lagerte, und
beim Ernteſchnitt die Mähmaſchine nicht immer verwendet werden
konnte. Wenn auch das Ernteergebnis das des Vorjahres etwas
über=
trifft, ſo iſt es im allgemeinen nur als Mittelernte zu bezeichnen.
— Gernsheim, 26. Aug. Waſſerſtand des Rheins am
W5. Auguſt 2,37 Meter.
— Egelsbachb, 26. Aug. Der Geſangverin „Sängerluſt” Egelsbach
(Heſſen) kann im kommenden Jahre auf ſein 40jähriges Beſtehen
zurück=
blicken. Aus dieſem Anlaß beabſichtigt der Verein, an den
Pfingſt=
feiertagen 1928 ein Jubiläumsfeſt, verbunden mit einem großen
natio=
nalen Geſangswettſtreit zu veranſtalten. Das Protektorat der
Veran=
ſtaltung hat Herr Kreisdirektor Dr. Merk, Groß=Gerau, übernommen.
Der Verein, unter der Leitung ſeines bewährten Dirigenten Herrn
Breidert, erfreut ſich in jeder Hinſicht eines guten Rufes und darf
des=
halb mit einem ſtarken Zuſpruch an ſeiner Jubelfeier rechnen.
* Offenbach, 25. Auguſt. Der Stadtverordnetenverſammlung iſt
eine Vorlage zugegangen, wonach die Entſchädigung für Altbeſitzer der
Offenbacher Stadtanleihen auf 12, 5 v. H. feſtgeſetzt werden ſoll. Die
Treuhänderſtelle dagegen hat bei dem Miniſterium des Innern den
Antrag geſtellt, die Anleihem mit 25 v. H. abzulöſen. Bis zum 18. Auguſt
waren Altbeſitzanleihen im Nennwerte von rund 37 Millionen
ange=
meldet, darunter 14,922 Millionen auf Schuldſcheine. Es iſt dies ein
Beweis, wie ſehr die Befitzer ihre Werte feſtgehalten haben. Aus dem
Auslande laufen vereinzelt immer noch Anmeldungen ein, ſo daß ſich
die endgültige Summe noch etwas erhöhen wird. Bei 12,5 v. H.
Ab=
findung, wie ſie von der Verwaltung beantragt wird, wäre im Jahre
1926 der Betrag von 161 000 Mark, im 30. Jahre 385 000 Mark
aufzu=
bringen. Der Ablöſungsbetrag von 4,625 Millionen würde, an der
Kaufkraft der Mark von 1914 gemeſſen, nur 2,175 Millionen Goldmark
ſein, und wer nach 30 Jahren mit ſeinem Wert zur Ausloſung kommt,
bürfte vielleicht nur den 25. Teil deſſen erhalten, was er einſt hingab.
Erwähnenswert iſt der Standpunkt der Stadtverwaltung, daß der Beſitz
an Werten, die aus den Anleihen einſt erworben wurden, zur
Begrün=
dung einer höheren Abfindung nicht herängezogen werden könne. (1)
Die Fehlbeträge, mit denen die Haushaltspläne der Stadt abſchließen,
werden zur Ablehnung einer höheren Abfindung ebenfalls herangezogen.
Die Anſichten der Stadtverwaltung und des Treuhänders über das
Maß deſſen, was der Stadt zugemutet werden kann, gehen alſo ziemlich
weit auseinander.
Rheinheſſen.
* Nierſtein, 25. Aug. Tödlicher Unglücksfall. Der 14
jäh=
rige, etwas ſchwerhörige Sohn eines hieſigen Gaſtwirts überhörte am
Mittwoch das Hupenſignal eines Laſtautos. Er wurde beim Verſuch, die
Straße zu überſchreiten, erfaßt, überfahren und auf den Stelle getötet.
* Oppenheim, 25. Aug. Der aus dem Jahre 1546 ſtammende
Ge=
ſchlechterbrunnen hinter der Katharinenkirche ſoll einer
umfaſſen=
den Reſtaurierung unterzogen werden.
bg Nieder=Ingelheim, 26. Aug. Die überaus ungünſtige Witterung
im Auguſt, von dem der Winzer will, daß er der „Kochmonat” ſei, hat
auch den Trauben Stillſtand in der Entwicklung gebracht. Wohl
begin=
nen die Portugieſertrauben ſich jetzt langſam zu färben, aber für den
Winzer gibt es auch jetzt, wo von einzelnen Orten ſchon
Weinbergs=
ſchluß gemeldet wird, noch immer keinen Stillſtand in der Arbeit. Das
naſſe Wetter begünſtigt die Entwicklung der Schädlinge an den Reben.
Ihre Bekämpfung iſt auch jetzt noch die wichtigſte Arbeit des
Wein=
bauern, die durch den anhaltenden Regen wieder auf das empfindlichſte
geſtört wird. — Auf der Durchreiſe nach Bad=Nauheim, wohin er ſich
zur Kur begibt, weilte einer der bekannteſten Deutſch=Amerikaner, der
Paſtor an der Zionskirche in Baltimore, Ludwig Hofmann, hier zu
Be=
ſuch. Paſtor Hofmann, der aus Friedberg gebürtig iſt, hat ſich
beſon=
ders während des Krieges große Verdienſte um das Deutſchtum in
Amerika und auch um ſeine heſſiſche Heimat erworben. Seine Hilfe iſt
auch der Landesuniverſität Gießen, an der er vor 35 Jahren ſtudierte,
zugute gekommen.
* Frei=Weinheim, 25. Aug. Racheakt. Einem hieſigen Landwirt
wurden auf ſeinem Grundſtüick von unbekannten Tätern 600
Tomaten=
ſtauden abgeſchnitten. Für die Ermittelung der Täter iſt eine hohe
Be=
lohnung ausgeſetzt.
* Heidesheim, 25. Aug. Unfall. Auf einer Bauſtelle in
Buden=
heim wurde ein hier wohnhafter Hilfsarbeiter durch einen
herabfallen=
den Balken im Geſicht ſtark verſetzt. Der Bedauernswerte wurde in
das Krankenhaus nach Nieder=Ingelheim verbracht.
* Wald=Uelversheim, 25. Aug. Todesfall. Im Alter von 91
Jahren verſtarb hier der älteſte Ortsbürger, Jakob Oeſtreicher 2.
Unter großer Beteiligung wurde er zu ſeiner letzten Ruheſtätte geleitet.
Heſſiſcher Straßenbericht
für die Woche vom 28. Auguſt bis 3. September 1927.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen.
Darmſtadt—Dieburg—Babenhauſen—Aſchaffenburg, infolge:
Bahnhofsumbaues an der Kreuzung mit dem Bahnhof Babenh= 12. 5. bis auf weiteres gefperrt. Der Durchgangsverkehr ha=t;
die als Proviſorium neu angelegte Umleitungsſtraße zu erfolgem
derſelben Kraftwagen bis zu 5,5 Tonnen Geſamtgewicht 20 Km..
5,5 Tonnen 12 Km. Der Bahnübergang iſt in geringſter Geſchwin=”
zu überfahren. Vorſicht!
Darmſtadt—Roßdorf—Dieburg (zwiſchen Gundernhauſen undo
burg Km. 13,9—15,9) vom 19. 8. bis 5. 9. geſperrt. Umleitung 1
Groß=Zimmern.
Mainz—Bingen, Km. 11,2—13,2, vom 16. 8. bis auf weiter,
ſperrt. Umleitung: Gonſenheim — Leniaberg — Heidesheim — 9ie
Ingelheim.
Ober=Wöllſtadt-Nieder=Wöllſtadt (Km. 38,2—39,4) vom 1.
auf weiteres geſperrt. Umleitung: Bruchenbrücken—Nieder=Wölſi,
Nodheim.
Butzbach-Nieder=Weiſel-Nieder=Mörlen vom 1. 8. bis auf wet
geſperrt. Umleitung: Griedel—Rockenberg—Steinfurth.
Butzbach-Pohlgöns vom 15. 8. bis auf weiteres geſperrt.
leitung: Gambach-Holzheim-Langgöns.
Schlitz—Hutzdorf vom 22. 8. bis auf weiteres geſperrt. Umle in
Wernges—Grebenau-Nieder=Joſſa.
Alsfeld—Eifa vom 22. 8. bis auf weiteres geſperrt. Umlefiu
Elbenrod oder Brauerſchſvend—Rainrod.
Sonſtige Straßen in Heſſen.
Hirſchhorn-Waldmichelbach, Km. 1,0—2,0, zwiſchen Heddesheirr //Imn letztet
Schönmattenwag vom 27.—31. 8. geſperrt.
Goddelau—Erfelden vom 15. 8. bis 1. 9. geſperrt.
Dietzenbach-Oberroden, Km. 9,38—10,28, vom 17. bis 30..
ſperrt. Umleitung: Offenthal.
Braunshardt—Worfelden vom 22. 8. bis 8. 9. geſperrt. Umleu
Durchgangsverkehr: Darmſtadt-Büttelborn—Groß=Gerau.
Kreisſtraße 170, oberhalb Heiligkreuzſteinach, Km. 8,1—90.
1. bis 3. September geſperrt.
Langen—Offenthal Km. 2,1—4,0 vom 29. 8. auf 4 Wochen geſe
Umleitung: Dreieichenhain.
Gonſenheim—Finthen (Ortsdurchfahrt Finthen) vom 22. 8. au
Tage geſperrt. Umleitung: Gonſenheim-Budenheim bzw.
Kreuz=
hauſen—Finthen.
Inheiden—Utphe vom 19. 7. bis auf weiteres geſperrt. Umleän
Grund—Schwalheim—Unterwiddersbach-Rodheim.
Nockenberg—Griedel wegen Brückenbau vom 8. 8. auf 8 t
geſperrt für Laſtkraftwagen. Umleitung: Münzenberg—Ober=6ö e
Für Perſonenautos und Fuhrwerke iſt eine Notbrücke geſchlagem
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er Sieg der
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der Eide
De
rden
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Erſt die 1Iu4
Deutſchen
ner Be
Der überwäl
Oberheſſen.
WSN. Büdingen, 26. Aug. Folgenſchwere Jähzorns
Ein ſchrecklicher Vorfall ereignete ſich vorgeſtern auf dem Felde i
Nähe des Dorfes Leichenbach. Dort war ein älterer Landwirt mi=
Einbringen von Getreide beſchäftigt, während ſein ſechsjähriges E3
chen bei ihm ſpielte. Auf das Geheiß ſeines Großvaters ſollte der He
die Fruchtgabel heranbringen. Als der Junge mit kindlichem Uebon
dem Großvater die Gabel zuwarf, geriet dieſer ſo in Jähzorn, dis
dem davoneilenden Jungen die Gabel nachſchleuderte. Unglück 6
weiſe drehte ſich der Kleine plötzlich um, ſo daß ihm ein Zinkeu
Gabel ins Auge drang. Das Kind brach ſofort bewußtlos zuſam.
und mußte ſchwer verletzt — wahrſcheinlich auch mit Gehirnverletzm
da die Gabel durch das Auge ins Gehirn gedrungen ſcheint — nack.”
ßen in die Univerſitätsklinik gebracht werden.
WSN. Nidda, 26. Aug. Schwerer Unglücksfall. In
benachbarten Eicheldorf ſtürzte am Diensrag abend ein junger
Ar=
aus Unterſchmitten bei der Heimkehr von ſeiner Arbeitsſtelle mit ſ
Fahrrad ſo unglücklich, daß er mit dem Kopfe aus das Schieneml
der Reichsbahnſtrecke Schotten—Nidda aufſchlug. Der junge Mann
in bewußtloſem Zuſtand an der Unfallſtelle liegen und hat
auc=
heute noch nicht das Bewußtſein wiedererlangt. Einen Haupttei.
Schuld wird man dem Umſtand beimeſſen dürfen, daß das Glei /
Reichsbahnſtrecke ſowohl in Eichelsdorf wie auch in anderen Ortel
der Strecke Nidda—Schotten immer noch mitten durch die Ortsre
hindurchführt und infolgedeſſen eine ſtarke Gefährdung des Straßen
kehrs darſtellt. Auf dieſe Urſache ſind ſchon verſchiedene Unglücksi
auch in den letzten Wochen, zurückzuführen.
* Ilbenſtadt, 26. Aug. In der Woche vom 4. bis 11. Septeil
findet aus Anlaß des 800jährigen Todestages des heiligen Got
von Kappenberg eine große religiöſe Feier der Katholiken der Weer0
ſtatt. Die hieſige katholiſche Kirche, auch Dom der Wetterau gen 1
wird dazu beſonders feierlich ausgeſtattet. Der heilige Gottfried i59
Stifter des Kloſters Ilbenſtadt und zugleich Patron der Wett
Große Volksverſammlungen, Prozeſſionen und feierliche Hochämter
vorgeſehen. Die Biſchöfe von Mainz und Münſter haben ihre A:ſ
ligung an dem Feſte zugeſagt.
WSN. Gießen, 26. Aug. Bau eines oberheſſiſchen Pn
vinzialkinderheims. Der Provinzialausſchuß der Pre.
Oberheſſen hat in ſeiner letzten Sitzung beſchloſſen, auf dem Gel.
der Provinzialpflegeanſtalt in Gießen den Neubau eines Provim?
kinderheims zu errichten. Die Finanzierung des Baues wird aus
Vermögen des Provinzialwaſſerwerkes erfolgen, ſo daß die Steuerz—
durch dieſe neue ſoziale Einrichtung der Provinz Oberheſſen nichtä
laſtet werden. Nach der Vollendung des Baues wird auch eine er
terte Unterbringung von Rentnern in der Provinzialpflegeanſtalt,
jetzt zum Teil mit Kleinkindern belegt iſt, ermöglicht werden, da di"
Kindern dann ein Heim in dem neuen Bau geboten wird.
hert
ndert
en
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R Veichſel ſteh
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Samstag, den 27. Auguſf 1927
Seite 7
Zum 13. Jahrestag der Schlacht von Tannenberg.
„Nun laßt uns ſchwören und ſingen,
In Nacht und Sturm hinein,
Deutſch bis zum Todesringen,
Und nichts als deutſch zu ſein!“
Läe ein Fanal leuchtet aus dem alten
wslande Preußen das Wort „Tannenberg”.
Geleines Dorf von 250 Einwohnern, und
6ſſovon weltgeſchichtlicher Bedeutung!
2ter 15. Juli 1410 und der 26. bis 31. Auguſt
1afsehen für ewige Zeiten in den
Geſchichts=
tAbern der deutſchen Geſchichte eingemeißelt.
darr Sieg der Polen über den „Deutſchen
m” im Jahre 1410 — infolge verräteriſchen
Bfülles der Eidechſenritter — brach zwar die
Wti des „Deutſchen Ordens”, hatte aber den
geutk des Ordenslandes nicht im Gefolge,
ſaubalirich ein kleiner Teil desſelben verloren
glſt Erſt die kluge Ausnutzung der Uneinig=
Eonidrr Deutſchen durch die Polen führte im
em Thorner Frieden 1466 zur Abtretung
diſzngeſtlichen Gebietes des Ordenslandes an
FAEn und zur Lehnshoheit Polens über den
ſolP„Deutſchen Orden” verbleibenden öſtlichen
6ſeiner Beſitzungen.
Der überwältigende Sieg Hindenburgs in
dih letzten Auguſttagen 1914 über die
fünf=
fhhr Webermacht der Ruſſen iſt das größte
ſGßai der Weltgeſchichte!
„„annenberg” und „Hindenburg” ſind
un=
ſzllzerrnliche. Namen, wurde doch auf dem
Suctfeld von Tannenberg das unbedingte
APriuen ganz Deutſchlands zu dem
Feld=
her lHindenburg geboren!
2e Rieſenausmaße ſowohl des
Kriegs=
fiſtylatzes, als auch der einzelnen Schlachten
Aeensdernen Kriege machen es dem Feldherrn
„ö glich, alle Einzelheiten ſelbſt zu bearbeiten.
0Eiſt t die Direktiven an, billigt die Vorſchläge
Abeßerren ſeines Stabes, inſonderheit ſeines
A9s, oder ändert ſie ab. Die Verantwortung
fſdat Verlauf der Operationen und Schlachten
ſn mber der Feldherr, und deshalb fällt ihm
Am der Ruhm für den Sieg zu.
Ift die Schlacht bei Tannenberg Ende
9cuxk 1914 ein hervorragendes Beiſpiel für
iCannä von bisher noch nicht dageweſenem
Iſange, ſo iſt ſie es nicht minder für die
keuuverantwortung des Feldherrn
Hinden=
ig gauch in den Tagen und Stunden der
ſeacht, als die eigene Truppe ſcheinbar
Ge=
ſief, von einer zweiten ruſſiſchen Armee
uRl icken gefaßt zu werden. Da war es Hin=
Hindenburg ſein Vertrauen ſetzte: die deutſchen
Soldaten, geführt von deutſchen Offizieren,
waren den Ruſſen weit überlegen, und die
deutſchen Soldaten verteidigten oſt= und
weſt=
preußiſche, deutſche Heimaterde, ſie ſchützten
Weib und Kind, Herd und Hof vor dem Sengen
und Brennen der ruſſiſchen Horden!
Wie einfach lieſt ſich Hindenburgs
großange=
legter Schlachtplan, aber wer denkt an die große
Gefahr, die darin beſtand, daß Rennenkampf
mit ſeiner Njemen=Armee Samſonow zu Hilfe
eilen und dem ihn umfaſſenden Ringe der
deutſchen Truppen in den Rücken fallen konnte?
Würden dieſe dann nicht aufgerieben werden?
Die Gefahr des Eingreifens der NiemenArmee
beſtand in der Tat, und ein deutſcher Flieger
brachte die Meldung von dem Anmarſch
Rennen=
kampfs.
Welchen inneren Kampf muß Hindenburg
in jenen Stunden durchgekämpft haben: ſollte
er Teile ſeiner Armee aus der Kampffront
ziehen, ſich mit dieſen gegen die im=Abmarſch
Die Führer während der Schlacht.
Hindenburg mit ſeinem Generalſtabschef Ludendorff und ſeinem Oberquartiermeiſter Hoffmann.
(Aufnahme der Oberſten Heeresleitung.)
wurg, der „die Nerven behielt” und
hier=
ch perſönlich den Sieg an die deutſchen
jmen heftete.
Als Hindenburg den Oberbefehl über die
titchen Truppen öſtlich der Weichſel übernahm,
tan zum Zweck der Vertreibung oder
Ver=
ſtn ng der in Oſtpreußen ſtehenden deutſchen
us dis Eihs tettkräfte zwei ruſſiſche Armeen in dieſe Pro=
5 eingedrungen: im Norden die
Njemen=
md ha g hue unter General Rennenkampf und im
derr die Narew=Armee unter General
Sam=
bne.
Hindenburgs Gegenplan war: mit ſeiner
o kruſſen an Zahl weit unterlegenen, öſtlich
BSeichſel ſtehenden VIII. Armee zuerſt die
lew=Armee, dann die Njemen=Armee zu ver=
Urenr.
9er dichten Maſſe der ruſſiſchen Narew=
Rrag ſtellte Hindenburg eine dünne Linie
Iſ müüber, die mit dem Feinde hart kämpfte,
ſumnd auf beiden Flügeln zwei wuchtige
spwen zum Angriff heranrückten.
Aicht die Zahl der Streiter, ſondern die
eren Werte des Soldaten waren es, worauf
er juge
Das Modell des auf dem Schlachtfelde zu Tannenberg am 18. September zur Einweihung
gelangenden Nationaldenkmals.
gemeldete Njemen=Armee ſichern und ſich mit
einem einfachen Siege über die Narew=Armee
begnügen, oder an ſeinem urſprünglichen
Ver=
nichtungsplane, feſthalten, in dem Vertrauen,
daß dieſer bereits durchgeführt ſein würde, wenn
Rennenkampfs Truppen herangerückt ſeien?
Der böswillige Vergleich mit einem
Hazard=
ſpieler iſt ganz abwegig und muß auf das
Schärfſte zurückgewieſen werden: denn bei
einem Hazardſpiel iſt alles dem Zufall
über=
laſſen, hier aber hat ein Meiſter der
Feldherrn=
kunſt mit ſeinen Berechnungen und Abwägungen
gehandelt, um die Vernichtungsſchlacht zum
ſiegreichen Ende durchzuführen!
Die erwähnte deutſche Fliegermeldung ſtellte
ſich ſpäter als nicht zutreffend heraus, aber
nicht hoch genug kann die Größe des
Ent=
ſchluſſes Hindenburgs bemeſſen werden, den
einmal gegebenen Angriffsbefehl nicht
abzuän=
dern, ſondern ihn unabänderlich durchzuführen.
Am 31. Auguſt 1914 konnte Hindenburg dem
Kaiſer melden, daß drei ruſſiſche Armeekorps
vernichtet und bis jetzt über 60 000 ruſſiſche
Gefangene — dieſe Zahl erhöhte ſich auf über
90 000 —, darunter zwei kommandierende
Gene=
räle, gemacht ſeien; Reſte von zwei anderen
ruſſiſchen Korps ſeien in fluchtartigem
Rück=
zuge; die Zahl der erbeuteten Geſchütze und
der ſonſtigen Kriegsbeute ſei noch nicht zu
überſehen, aber außerordentlich groß.
Die Gewaltigkeit des deutſchen Sieges wird
auch durch den Selbſtmord des Führers der
vernichteten Narew=Armee, des Generals
Sam=
ſonow, beleuchtet, der unerkannt beerdigt, aber
durch ein ihm bei ſeiner Beſtattung
abgenom=
menes Medaillon feſtgeſtellt worden iſt.
Von den ſiegreichen deutſchen Truppen, dis
in vieltägigen Kämrfen den höchſten
Anforde=
rungen gerecht geworden waren, wurde auf
dem weiten Schlachtfeld — wie 157 Jahre
früher bei Leuthen — „Nun danket alle Gott”
angeſtimmt. Der Feldherr Hindenburg ſagte
in der Kirche zu Allenſtein Gott dem
Allmäch=
tigen tiefbewegt ſeinen Dank!
In der Nähe des einfachen Denkmals von
Tannenberg, das an die Niederlage des „
Deut=
ſchen Ordens” am 15. Juli 1410 erinnert, ſtand
Hindenburg mit ſeinem Stab an einigen Tagen
der Schlacht Ende Auguſt 1914.
Gedenken wir dieſer Schlacht, die
unſag=
bares Unheil von deutſchen Landen abgehalten
hat, heute dankbaren Herzens, ſo gilt unſer
Dank nicht allein dem Feldherrn Hindenburg,
ſondern allen Helden, die bei Tannenberg
ge=
kämpft und geſiegt haben, nicht zuletzt denen,
die geblutet und denen, die ihr Leben
dahinge=
geben haben! Der einfache Soldat, in den
meiſten Fällen nicht namentlich genannt, iſt
ebenſo wie die Führer aller Grade der große
Held des Krieges. Unauslöſchliche Dankbarkeit
und das feierliche Gelöbnis, daß die Toten
nicht umſonſt geſtorben ſind, errichten auf dem
Schlachtfelde von Tannenberg ein mächtiges
Denkmal, welches gleich dem Hermannsdenkmal
im Teutoburger Wald, dem
Völkerſchlachtdenk=
mal bei Leipzig und dem Niederwalddenkmal
bei Rüdesheim am Rhein an eine deutſche Tat
erinnern ſoll!
„Den Gefallenen zum dankbaren Gedächtnis,
Den Lebenden zur ernſten Mahnung,
Den kommenden Geſchlechtern zur
Nach=
eiferung!”
waren die Worte des Hammerſpruchs
Hinden=
burgs bei der Grundſteinlegung des
Tannen=
berg=Denkmals, das am 18. September 1927
Ei.
enthüllt wird.
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Epangeliſche Gemeinden.
Jugendfonntag.
11. Sontag nach Trinitatis (28. Auguft 1927):
In allem Kirchen Kollekte für die kirchliche Jugendarbeit.
eStadtkirche. Samstag, 27. Auguſt, abends 8½ Uhr: Andacht. —
aitag, B. Auguſt, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt zur Feier des
hanidtages. Pfarrer Lautenſchläger. — Vorm. 11½ Uhr: Kinder=
Fel=dienſt. Pfarrer Lautenſchläger.
Yeie Stadtkirche iſt wochentags von 9—6 Uhr zu ſtiller Andacht
ge=
fe.— Eingang Nordtüre.
AStadtkapelle. Vorm. 8 Uhr: Hauptgotesdienſt. Pfarrer Heß.
m. 11½ Uhr Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel,
Gchloßkirche. Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte.
.. 7½ Uhr: Anmeldung und Beichte in der Sakriſtei. — Vorm.
/h*: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer
Atuſchläger. — Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
de.— — Mittwoch, 31. Auguſt, abends 8 Uhr im Konfirmandenſaal
Glueß): Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (füngere Abtcilung):
tannenchor.
Astadtgemeinde. Sonntag, B. Auguſt, nachm. 2½ Uhr am
Tier=
mren Abmarſch zur Jugend= und Gemeindefeier auf der
Spiel=
de des Gymnaſiums am Böllenfalltor. Die Gemeinden und die
hendbünde ſind zu der um 3 Uhr beginnenden Feier herzlich
ein=
vden.
G=emeindehaus (Kiesſtraße 17): Sonntag, 28. Auguſt, abends 8 Uhr:
geidvereinigung der Stadtgemeinde (ältere Abteilung). — Montag,
112rriguſt, abends 8 Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde. —
Jugend=
td. der Markusgemeinde. — Dienstag, 30. Auguſt, abends 8 Uhr:
gendvereinigung der Stadtgemeinde (jüngere Abteilung). —
Mäd=
av=reinigung der Reformationsgemeinde (ältere Abteilung). —
Mitt=
wh. 31. Auguſt, abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung der
Refor=
rirnsgemeinde (jüngere Abteilung). — Donnerstag, 1. September,
mes 8 Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde: Singkreis. — Freitag,
12ptember, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde
ngere Abteilung). — Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
A—mtshandlungen an Auswärtigen: Bis 31. Auguſt Pfarrer Vogel;
nHI. September ab Pfarrer Heß.
Frankenpflege durch Digkonen: 1. Hauptſtation: Forſtmeiſterſtr. 9,
miprecher 283; 2. Nebenſtation: Mauerſtraße 5 (in der
Klein=
herſchule der Martinsgemeinde).
(Sv. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17. Sprechſtunden
tmittags von 10—12 Uhr. Fernſprecher 2379.
0semeindeamt für kirchliche Steuerangelegenheiten: Gemeindehaus.
1srraße 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Geſchäftsſtunden vorm. von 8 bis
urd nachm. von 3—6 Uhr. Fernſprecher 2379.
Martinskirche. Samstag, 27. Auguſt, abends 8 Uhr: Jugendveſper
dr Kirche. — Sonntag, 28. Auguſt, vonm. 8,30 Uhr: Chriſtenlehre
gen Weſtbezirk im Gemeindehaus. Pfarrer D. Waitz. — Vorm. 10
: Hauptgottesdienſt für den Weſtbezirk. Pfarrer D. Waitz.
IIltersheim. Verm. 10 Uhr Gottesdienſt. Pfaraſſiſtent Saal.
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Sonntag, 28. Auguſt, abends
bUhr: Familienabend, veranſtaltet von der Jugendvereinigung. —
Ynrag, 29. Auguſt, abends 7.30 Uhr: Familienabend, veranſtaltet von
Kugendvereinigung. — Montag, 29. Auguſt, abends 8 Uhr im
Ge=
zwehaus: Mädchenvereinigung Weſt. — Dienstag, 30. Auguſt, abends
Uhrr im Gemeindehaus: Jugendveyeinigung. — Mittvoch, 31. Auguſt,
miea3 8 Uhr im Martinsſtift: „Mädehenvereinigung Oſt. — Donners=
H September, abends 8 Uhr im Gemeindehaus: Mädchenveveini=
gung Weſt. — Abends 8 Uhr Mauerſtraße 5): Poſaunenchor. —
Frei=
tag, 2. September, abends 8 Uhr im Gemeindehaus: Jugendvereinigung
(ältere Abteilung).
Johanniskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Goethe.,
— Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7—7 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Der
Gottes=
dienſt fällt wegen der Bauarbeiten aus.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Samstag, N. Auguſt, abends
8,30 Uhr: Feier des heiligen Abendmahls für die konfirmierte Jugend
(Anmeldung ab 8 Uhr in der Sakriſtei). Pfarraſſiſtent Bickel. —
Sonn=
tag, 28. Auguſt, vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt (anläßlich des
Jugend=
ſonntags). Pfarrer, Kornmann=Frankfurt. — Der Kindergoſtesdienſt
fällt aus (ſtatt deſſen 1,30 Uhr Abmarſch an der Kirche zum Jugendfeſt).
Anläßlich des Jugendſonntags finden noch folgende Veranſtaltungen
ſtatt: Samstag, 27. Auguſt, nachm. 2 Uhr im Gemeindehaus:
Eröff=
nung einer Ausſtellung von Jugendarbeiten. — Nachm. 3 Uhr auf der
Spielwieſe am Böllenfalltor: Sportliche Wettkämpfe. — Sonntag, 28.
Auguſt, nachm. 1,30 Uhr: Abmarſch an der Kirche zum frohen
Jugend=
treiben auf der Spielwieſe am Böllenfalltor. — Abends 8,30 Uhr im
Gemeindehaus: Anfführung des Spfels „Der verlorene Sohn” (
Ein=
tritt 50 Pfennig.)
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Dr. Wendel. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergotvesdienſt. Pfarraſſiſtent
Dr. Wendel. — Nachm. 5,30 Uhr: Eröfſnungsgotdesdienſt für den
Kon=
firmandenunterricht. Pfarrer Rückert. — Abends 8 Uhr:
Jugendver=
einigung. — Montag, abends 8 Uhr: Jugendbund. — Dienstag, abends
8 Uhr: Kirchenchor.
Stiftskirche. Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Beringer. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Evang.
Sonntags=
verein. Nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden. — Donnerstag, 1.
Septem=
ber, abends 8 Uhr: Betſtunde,
Stadtmifſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Wald=
gotkesdienſt am Böllenfalltor. Bei Regen Gebetsſtunde. — 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt. — Nachm. 3.30 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Semmel.
— Montag, nachm. 4 Uhr: Frauenarbeitsſtunde. — Dienstag, nachm.
4 Uhr: Frauenbibelſtunde. — Mittwoch, nachm. 4 Uhr: Kinderbund
für Knaben und Mädchen. — Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde.
Prediger Semmel. — Freitag, abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde
und Bibelſtunde in der Kinderſchule, Beſſungerſtraße 80. Prediger
Semmel. — Samstag, abends 8,30 Uhr: Poſaunenchor.
Jeden 1. und 3. Dienstag im Monat Kriegerdankbund.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, nachm. 2,30 Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für junge Männer; 4,45 Uhr: Bibelbeſprechſtunde
für Mädchen. — Montag, abends 8,30 Uhr: Geſchäftsſtunde. — Dienstag,
abends 8,30 Uhr: Gebetsſtunde für Mädchen. — Mittwoch, abends 8,15
Uhr: Freundeskreis für junge Männer. „Freiübungen.” —
Donners=
tag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge MMänner.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22,
Infan=
teriekaſerne, Hof links.) Sonntag, 28. Auguſt, nachm. 3 Uhr:
Spazier=
gang. Wir treffen uns im Heim. — Abends 8,30 Uhr:
Mitgliederver=
ſammlung. — Montag, 29 Auguſt, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde für
Jung=C. — Mittwoch, 31. Auguſt, nachm. 4 Uhr: Turnen und Sport
in der Turnhalle der Ludwigs=Oberrealſchule (Jungſchar). — Abends
8,30 Uhr: Bibelſtunde (ältere Abteilung). — Donnerstag, 1.
Septem=
ber, abends 7 Uhr: Schwimmen im Woog. Treffen am
Kartemverkaufs=
ſtand, ſpäter auf der Inſel. — Freitag, 2. Spetember, abends 8,30 Uhr:
Turnen und Körperſchule in der Turnhalle der Ludwigs=Oberrealſchule.
— Samstag, 3. September, nachmt. 3 Uhr: Jungſchar (Spielen).
Chriſtlicher Jugendverein (Konfirmandenſaal, Schloßkirche).
Sams=
tag, 27. Auguſt, nachm. 3 Uhr: Handballwaining. — Sonntag, 98. Aug.,
abends 7,30 Uhr: Mitgliederverſammlung. — Montag, 20. Augurſt,
abends 8 Uhr: Unterhaltungsabend. — Mittwoch, 31. Auguſt, abends
8 Uhr: Jugendbibelſtunde. — Donnerstag, 1. September, abends
8 Uhr: Poſaunenchor. — Sonntag, 4. September: Kreistreffen i
Oppenheim. (Näheres am ſchwarzen Brett.)
Die Chriſtengemeinſchaft. In dieſer Woche ſind keine öffentlichen
Veranſtaltungen.
Chriftliche Verſammlung (Waldſtraße 18). Sonntag, den B. Auguſt,
vormittags 11,15 Uhr: Sonntagsſchle. Nachmittags 4,15 Uhr:
Verkün=
digung des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 31. Auguſt, abends 8,16
Uhr: Gebetsſtunde, — Freitag, den 2. Sept., abends 8,15 Uhr:
Bibel=
ſtunde (Betrachtung: Apoſtelgeſchichte Kapital 2). Jedermann iſt herzlich
eingeladen.
Chriftliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Sonntag, den
28. Auguſt, vormittags 9,30 Uhr: Andacht. Nachmittags 3,30 Uhr:
Jugendbund. Abends 8,15 Uhr: Evangeliſation. — Mittwoch, abends
8,15 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich willkommen.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten). Sonntag, den
28. Auguſt, vormittags 10 Uhr: Abendmahl. Vormittags 11 Uhrt
Sonntagsſchule. Abends 8,15 Uhr: Gottesdienſt. — Donnerstag, den
1. Sept., abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann iſt herzlich
will=
kommcm,
Kirche Jeſu Chriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt, Nied=
Ramſtädter Straße 13). Sonntag, vormittags 10,30 Uhr:
Sonntags=
ſchule. Abends 7,30 Uhr: Predigtverſammlung. — Montag, abends
8 Uhr: Frauenverein und Brüderſchule. — Mittwoch, abends 8 Uhrt
Fortbildungsverein. Jedermann herzlich willkommen.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 29. Auguſt, abends 8,30
Uhr im Feierabend, Stiftſtraße 51: Bibelſtunde.
Auswärtige Kirchen.
Evangeliſche Kirche zu Eberſtadt. Sonntag, den 98. Augrſt 1937,
8,45 Uhr: Chriſtenlehre der Knaben. 9,30 Uhr: Gottesdienſt.
Pfarr=
aſſiſtent Wolf. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Wolf.
Mitt=
woch, 31. Auguſt, abends 8 Uhr: Mädchenvereiwigung, abends 8,30 Uhr:
Kirchengeſangverein. Freitag, 2. September: abends 8,30 Uhr:
Poſau=
nenchor des Wartburgvereins.
In der Provinzial=Pflege=Anſtalt Eberſtadt. Sonntag, den 28. Aug.
1927, nachm. 2 Uhr: Gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Wolf.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. 11. Sonntag nach Trin. 28. Aug.
Sonntag, vorm. 9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Landeskirchlicher
Jugend=
ſonntag. Gottesdienſt zur Eröffnung des Konfirmandemunterrihtes.
Kollekte für die kirchliche Jugendarbeit. Mitwirkung des
Jungmädchen=
chors. Vorm. 11 Uhr Chriſtenlehre. Abends 8 Uhr Bibelſtunde.
Dienstag abend Jugendbund Wartburg. Mittwoch abend Evangeliſcher
Arbeiter= und Handwerkerverein. Donnerstag abend Jungmädchenverein.
Evangeliſche Kirche zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 28. Auguſt
(11. n. Trm.) (Jugendſonntag). Vormittags 9,30 Uhr Hauptgottesdienſt.
Kollekte für die evang. Jugendarbeit in Heſſen. Vorm. 10,30 Uhr
Chriſtenlehre. Nachm. 1,30 Uhr Gottesdienſt zur Eröffnung des
Kon=
firmandenunterrichts. Montag Jugendvereinigung. Mittwoch
Jung=
mädchenverein. Donnerstag Frauenverein.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, B8. Auguſt 1927. Vorm.
9,30 Uhr Landesjugendſonntag=Feſtgottesdienſt. Anſchließend Feier des
heil. Abendmahls. Nachm. 2 Uhr Eröffnuungsgottesdienſt des
Konfir=
mandenunterrichts. 3,3 0Uhr Treffen der Jugendgemeinde an der
Schule. (Chriſtenlehre und Kindergottesdienſte fallen aus.) Dienstagt
E. J. G. Mädchenabend. Mittwoch E. J. G. Jungenabend. (Beide Abende
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Seite 10
Engliſche Journaliſten in Wiesbaden.
Dieſer Tage weilten, gewiſſermaßen „inkognito”,
eine Anzahl Redakteure und Mitarbeiter der
eng=
liſchen liberalen Preſſe in Wiesbaden, wo ſie im
Hotel „Naſſauer Hof” abgeſtiegen waren. Die Herren
hatten, einer Einladung der Stadt Frankfurt a. M.
Folge leiſtend, einige Tage in der alten Kaiſer= und
modernen Handelsſtadt am Main zwecks eingehenden
Studiums der Internationalen Muſikausſtellung
zu=
gebracht und befanden ſich auf der Rückreiſe. Sie
waren von dem ihnen durch Frankfurts Magiſtrat,
ſowie von ſämtlichen amtlichen und nichtamtlichen
Kreiſen, mit welchen ſie in Berührung kamen,
be=
reiteten Empfang entzückt und gaben mit beredten
Worten in Toaſten und „after dinner speeches” ihrer
Freude Ausdruck, nunmehr aus eigenen, perſönlich
gewonnenen Anſchauungen an dem ſich in engliſchen
liberalen Kreiſen immer mehr geltend machenden
Umſchwung der öffentlichen Meinung zugunſten
Deutſchlands mitarbeiten zu können. Die Herren
waren begleitet von dem Präſidenten des Londoner
Preſſeklubs, Mr. Rudd, und dem früheren liberalen
Parlamentsmitglied Mr. M. Hogge, London.
Nach=
ſtehende Zeitungen waren vertreten: Daily News,
London, Mancheſter Guardian, Liverpool Poſt,
Liver=
pool Evening Poſt, Liverpool Weekly Poſt,
York=
ſhire Evening News, Edinburgh Evening News, Hull
Evening News, ſowie mehrere wirtſchaftliche
Fach=
blätter. Auch der engliſche Kladderadatſch, die
ſati=
riſche Wochenſchrift „Punch”, hatte einen ihrer beſten
Karikaturiſten mitgeſchickt. Sämtliche angeführten
Tageszeitungen ſind politiſch auf die Grundſätze der
großen Liberalen Partei im Hauſe der Gemeinen
eingeſtellt und ſind inſofern für die Beurteilung der
öffentlichen Meinung in England ſehr wichtig, als
ſich ihre Kommentare über Deutſchland weſentlich
und angenehm von denen der Jingo=Preſſe
unter=
ſcheiden. — Obwohl der Beſuch nur privaten
Cha=
rakter trug und in erſter Linie einem alten Freunde
vieler der Herren, nämlich dem Direktor des
Naſ=
ſauer Hofes, Herrn Bieger, galt, verfehlten die
engliſchen Gäſte nicht, dem Oberhaupt der Stadt ihre
Aufwartung zu machen. Eine Aufmerkſamkeit, die
dieſer noch am gleichen Tage erwiderte.
Schweres Sprengunglück.
Zwei Tote, drei Schwerverletzte.
Bad Schwalbach. Bei Straßenarbeiten an
der Hohen Straße ereignete ſich hier am Donnerstag
nachmittag ein entſetzliches Unglück. Mehrere
Ar=
beiter waren mit dem Wegſprengen von
Felſen beſchäftigt, als plötzlich, aus bisher noch
unbekannter Urſache, ein Sprengſchuß
vor=
geitig losging, wodurch gewaltige Felsmaſſen
abſtürzten, die fünf Arbeiter unter ſich begruben.
Zwei davon, der 52jährige Johann Hölzer aus
Huppert und der 36jährige Wilhelm
Stocken=
hofen aus Mappershain, konnten nur noch als
Leichen aus den Felsmaſſen herausgegraben werden.
Der Sprengmeiſter Georg Schloſſer und die
bei=
den Fuhrleute Karl Wagner und Philipp Eckel
aus Bad Schwalbach wurden ſchwer verletzt im
Schwalbacher Krankenhaus eingeliefert.
Ein gefährlicher Spion abgeurteilt.
Der frühere Reichswehrſoldat Peter
Dann=
häuſer aus Nieder=Ingelheim wurde
vom Ferienſtrafſenat in nicht öffentlicher
Verhand=
lung wegen militäriſchen Landesverrats, Verbrechen
gegen das Spionagegeſetz in Tateinheit mit
Landes=
verrat zu 14 Jahren 3 Monaten
Zucht=
haus, zehn Jahren Verluſt der bürgerlichen
Ehren=
rechte und Stellung unter Polizeiaufſicht verurteilt.
Der Angeklagte iſt im Juli 1923 in Griesheim in
den franzöſiſchen Spionagedienſt eingetreten, gegen
ein Monatsgehalt von 1000 Franken. Im Oktober
1923 veranlaßten ihn ſeine franzöſiſchen
Auftrag=
geber, in die deutſche Reichswehr einzutreten. Im
13. Infanterie=Regiment in Stuttgart entfaltete nun
der Angeklagte eine intenſive Tätigkeit, indem er
zahlreiche Kameraden dazu verführte, ihm
geheim=
zuhaltendes Material zu verſchaffen, das er den
Franzoſen auslieferte. Als im Jahre 1925 ihm der
Boden zu heiß wurde, deſertierte der Angeklagte und
betätigte ſich bis zum Januar 1925 als franzöſiſcher
Spion in der Schweiz und Italien. Ende 1926
er=
warb er die franzöſiſche Staatsangehörigkeit und
war dann vom Elſaß aus bis zu ſeiner Verhaftung
wieder in Deutſchland als Spion tätig.
Ediſon am 50. Geburtstag
des Phonograpben.
mas A. Ediſon.
der „große alte Mann” von Amerika hat ſich zur
50=Jahrfeier ſeiner Erfindung des Phonographen
vor dem Mikrophon aufgeſtellt und dieſelben Worte
wiederholt, die vor einem halben Jahrhundert zum
rſten Male aus einem Phonographen erklungen ſind.
Samstag, den 27. Auguſt 1927
Deutſchlands
Tonkünſtler
im Frankfurter
„Sommer der Muſik”
CAR1 ADLER
snrrfcuar
Zur Feſtwoche des „Reichsverbands deutſcher
Tonkünſtler” waren die prominenten deutſchen
Kom=
poniſten und Muſikerzieher in Frankfurt verſammelt.
Unſer Bild zeigt neben den führenden Vertretern
der Frankfurter Ausſtellung (Oberbürgermeiſter Dr.
Landmann, Stadtrat Dr. Schlotter. Direktor
Otto Ernſt Sutter, Syndikus Ludwig Koch, Dr.
Lüb=
becke), neben Generalmuſikdirektor Prof. Dr. Max
v. Schillings, die Führer der deutſchen
Ton=
künſtlerſchaft, wie ſie der boshafte Stift des
Frank=
furter Karikaturiſten Lino Salin: feſtgehalten hait.
Die ſehr erfolgreiche Tagung gab in ihren
Feſtkon=
zerten einen wertvollen Ueberblick über die zeitge=
nöſſiſche Produktion und in anregenden
muſikpäda=
gogiſchen Referaten tiefe Einblicke in die
Beſtre=
bungen der modernen Muſikerziehung. Am
markan=
teſten zeigte ſich die Bedeutung des „Reichsverbands”
bei einem öffentlichen Eltern=Nachmittag, wo Prof.
Dr. H. J. Moſer und Suſanne Trautwein über die
Beziehung der Muſiklehrer zu den Eltern der Schüler
ſprachen — wie überhaupt dieſe bedeutſame Tagung
der deutſchen Tonkünſtlerſchaft deutlich bewies, daß
dieſer größte und führende Verband der
ſchaffen=
ſen, ausübenden und lehrenden Muſiker das
wert=
volle G.it deutſcher Muſik aufs beſte verwaltet und
unſerem Volk ſtändig vermittelt.
Mütter tragen die Kriegsauszeichnungen ihrer gefallenen Söhne.
Engliſche Frauen
erſcheinen bei Kriegsgedenkfeiern oft mit den Auszeichnungen ihrer gefallenen Söhne, Männer
bzw. Brüder. Der pietätvolle Brauch ehrt in rührend ſchöner Form das Andenken der gefallenen
Krieger.
Vom Auto überfahren.
Treyſa. Am Donnerstag nachmittag lief das
dreijährige Söhnchen des Eiſenbahnarbeiters Hund
in dem Augenblick über die Straße, als ein
Ziegen=
hainer Auto vorüberfuhr. Trotz mehrfacher Signale
lief der Kleine in das Auto hinein, geriet unter
die Räder und war ſofort tot.
Die „kleine‟ Familie.
EP. In Rogerſtone (England) lebt eine Familie,
die kürzlich die Ankunft ihres 26. Sprößlings
feſtlich beging. Der Vater dieſer zahlreichen
Nach=
kommenſchaft, ein gewiſſer Willis, war zweimal
ver=
heiratet. Seine erſte Gattin ſchenkte ihm 16
Spröß=
linge. Seine zweite Frau brachte aus erſter Ehe
fünf Kinder mit und beglückte außerdem ihren neuen
Gatten mit weiteren fünf Kindern. Der gute Willis
ſoll ſich im Kreiſe ſeiner blühenden Kinderſchar
glücklich und zufrieden fühlen.
Graf Luckners Weltumſegelung.
Wir konnten vor einiger Zeit berichten, daß Graf
Luckners Bordkapelle mit einem Rundfunkkonzert auf
Koch=Harmonikas in Seattle, im Staate Waſhington,
in ganz Amerika großen Anklang fand. Dieſer
Er=
folg auf deutſchen Erzeugniſſen hatte die Wirkung,
daß die „Vaterland” auf ihrer weiten Reiſe, die ſie
inzwiſchen in den Hafen von Los Angeles geführt
hat, überall überaus ſtürmiſch begrüßt wird und zu
muſikaliſchen Darbietungen gebeten wird. Der
Bord=
beſuch ſei jeden Tag, wie uns ein Schreiben
be=
richtet, über Erwarten ſtark, und aus der 45
Kilo=
meter entfernt gelegenen Stadt Los Angeles und
dem 57 Kilometer abliegenden Hollywood, der
be=
rühmten Filmſtadt, rollten täglich ganze
Auto=
karawanen heran, die alle Graf Luckner, die „
Vater=
land” mit ihrer Ausſtellung hochwertiger Erzeugniſſe
und der Bordkapelle mit Koch=Harmonikas ſehen,
hören und genießen wollen."
Schweres Eiſenbahnunglück 7/
Mont Blanc=Zahnradbahn.
21 Tote, 25 Verletzte.
EP. Paris. Nach einer Meldung aus (
monix entgleiſte am Donnerstag abend ein
einer Lokomotive und zwei Wagen beſtehender
der Linie Chamonix—Montravers infolge
Verſau=
der Bremſe. Die Lokomotive und der erſte W.:,
ſtürzten in eine fünfzig Meter ti:
Schlucht, der zweite Wagen wurde dank
Geiſtesgegenwart eines Touriſten, der die Notbr:u
zog, vor dem gleichen Schickſal bewahrt. Aus
Trümmern wurden 15 Tote, 10 Frauen
5 Männer geborgen. Ein von Chamonix entſarne
Hilfszug brachte 28 Verletzte zurück, von denen
im Krankenhaus ſtarben, ſo daß die Zahl der T
gegenwärtig 18 beträgt. Außerdem wurden
Schwerverletzte, die transportunfähig waren,
Krankenhaus gebracht.
Die Opfer der Kataſtrophe von Chamoniz
Genf. Auf Grund der verſchiedenen
Anfro=
wegen der Opfer des Bergbahnunglücks ſetzte ſicheu
Freitag vormittag der hieſige deutſche Generalkoo
telephoniſch mit dem Präfekten von Hochſavos
der ſich nach dem Unglück ſofort nach Cham :)
begab, in Verbindung. Nach der Ankunft des 23
fekten werden die Arbeiten zur Identifizierung
Toten erſt am Freitag nachmittag abgeſchloſſen
Auch über die Namen der Verwundeten konnte 1
nichts mitgeteilt werden. Nach Auskunft des 2
fekten werden leider auch einige Deut:
unter den 21 Toten ſein. Namen können ja) A0 Ur
noch nicht angegeben werden.
100 Mill. Lei in der rumäniſcht
Staatsdruckerei unterſchlagen
Budapeſt. Wie aus Bukareſt gemeldet m.!
hat der Direktor des rumäniſchen Amtsblen
„Monitorul official”, Tomescu, in ſeinen A.3
räumen mit einem Revolverſchuß Selbſtmr
verübt. Auf ſeinem Tiſch wurde ein an die Poc7 Wmrnr naürlich als
b=
gerichteter Brief gefunden, der Enthüllungen —r
große Unterſchlagungen enthielt. Tomescu teilt
daß in der rumäniſchen Staatsdruckerei ſeit Jal.=
Unterſchlagungen größten Stils vorkamen, die
Generaidirektor Falchorianu perſ.
lich geleitet wurden. Er hatte die Bearn
durch die verſchiedenſten Drohungen zur Teilnar;
an den Defraudationen bewogen. Tomescu ſchrie-1
ſeinem Briefe, daß er ſein Gewiſſen nicht 7)
länger beſchwichtigen könns und mit ſeinem T
dieſe Enthüllungen bezahlen müſſe. Auf Gry
dieſer Mitteilungen wurde noch am gleichen A. Generaldirektor und ſein Sekretär verha)
Erſterer verſuchte zuerſt, zu leugnen, doch legte
Sekretär ein umfaſſendes Geſtändnis ab; ſchlie 7
gab der Generaldirektor zu, daß er in den lem
Jahren 22 Millionen Lei Staatsgelder unterſchln
habe, und daß er auch durch andere Defraudatigt
ungefähr 70 Millionen Lei an ſich gebracht I
Indeſſen dürften die unterſchlagenen Gelder
Summe von 100 Millionen Lei überſteigen, da A Mausheben
andere Beamte daran beteiligt waren. Der Genss MAm folgt eine
direktor und ſein Sekretär wurde in derſelben M‟ MAAherrſchung
in das Gefängnis der Staatsanwaltſchaft eing / HAclampf löſt
fert. — Eine amtliche Beſtätigung zu dieſer A= I Aſo zurück: Die
dung liegt noch nicht vor,
Linde
iand
Rnu
Deit
Beginn eines Fluges um die Wel
Me
A3
Nuuns. St
Pfg.
Nratz all dieſem G.
e iuanggen, jein echt f.
ienng vergehen, als P
M Pcuft, nach 18 Stu
Iir bgeiſterte
M Fruanz wir war
Meich nach
Ne
AR
IP
14
Stinſon=Detroit=Eindecker, mit den Piloten 69
ler und Wood, ſoll nach Windſor
tario) abfliegen, um von dort aus ebenfalls den 9.
Detroit. William Brock und Edwe)/ ſhnen, n
Schlee ſind am Donnerstag auf einem Stinſf Msbemme
Detroiter=Eindecker, der „Stolz von Detroit” getad, IlK Mſere
iſt, vom Flugplatz der Fordwerke nach Old Diche)
(Mains) geflogen. Dies iſt die erſte Etappe 90
Fluges nach Harbour=Grace (Neufundland), von
ſie am Samstag ihren Flug um die Welt anfang!
wollen, der ſie zunächſt nach London führt. Für d
Start zum Transozeanflug Neufundland-Londoſ. !
in Harbour=Grace eine beſondere Ablaufbahn geloß
worden. Vom Londoner Flugplatz Croydon aus I
der Flug über München, Konſtantinopel, Bagoae
Kalkutta, Yokohama, Tokio, Honolulu nach Sch”
Franzisko führen. Die Kabinenwände des 50
zeuges ſind mit Balſambaumwolle gefüttert, die Kc
Kälte, Hitze und Lärm ſchützen ſoll. Kurz vor
Abflug des „Stolz von Detroit” aus Curtisſte
der Eindecker Sir John Carling mit den 7
Hauptmann Tully und Leutnant Medcale.
136
Ontario geſtartet. Die Flieger wollen von 90
ebenfalls. London zu erreichen ſuchen. Ein
nach England anzutreten. Es beſteht die Mo0l
keit, daß alle drei Flugzeuge zugleich zum 20
ozeanflug ſtarten.
Im Rettungsboot wahnſinnig gewordel.
Stockholm. Der ſeit längerer Zeit verh ..
ſchwediſche Dampfer „Tryggve” erlitt am 14. A0c4
im Finniſchen Meerbuſen Schiffbruch und ging. !
Dabei ertranken vier Männer und zwei Fraueh.”
Kapitän und die übrige Befatzung, darunter 2
Paſſagiere, gingen in ein Rettungsboot. Wähle
das Boot in den folgenden Tagen auf dem Y.*
trieb, wurden die beiden Paſſagiere wahnſinnig. e
ſprangen über Bord. Die Beſatzung folgte !90
nach. Zuletzt wurde der Kapitän wahnſinnig
wurde von dem noch überlebenden Matroſen 19
Bord geworfen. Der Matroſe wurde ſpäter
einem finniſchen Motorſchoner geborgen und
Krankenhaus zugeführt.
Faltbootfahrt mit Hinderniſſen.
Paris. Nach einer Meldung aus Cgſahic.”
ſcheiterte an der Felſenküſte von Mazagan ein 2."
boot, in dem ſich zwei Deutſche befanden. 20
erklärten dem Hafenkommandanten, ſie ſei.‟
loch fünf anderen, gleichfalls von je zwei Deütſt.
beſetzten Booten, von Hamburg ausgefahreh. 4"
nach Kamerun zu begeben. Sie hätten ſich der 2a
genähert, um Lebensmittel zu beſchaffen. Die beilt=
Seefahrer wurden vorläufig in Haft genommen.
ihr Boot beſchlagnahmt. Falls ihre Angaben
als richtig herausſtellen, werden ſie mit Lebensile
teln verſehen und wieder freigelaſſen werden.
F. Aſit 1924,
Jus hiſtoriſch
Pam mit der b.
Ea kurz vo
ia W eigenar
Ta bemerk
Hwie im Ki
Aiberlichen m
Aung, Fanfaren
MA die Begeiſteru
Mcuiten begrüßte
Aes austenuſcht
Die Beſt
be
ſmmmer 237
Samstag, den 27. Auguſt 1927
Geite 11
Oh Spiet un Tarnen.
FEnderkampf Frankreich-Oeutſchland in Paris.
1. Die Reiſe.
)mmſtadt-Berlin war zunächſt die erſte Etappe — um nach Paris
3ᛋurngen, aber notwendig, da Berlin als der Sammelpunkt aller
dmhrn Teilnehmer beſtimmt war.
1)— Freitag abend brachte noch ein Abſchiedsbankett unter
Teil=
whie des Oberbürgermeiſters Dr. Böß=Berlin, deſſen herzliche
Geleit=
w Bum bevorſtehenden Länderkampf die Bedeutung des Sportes in
Whis hohem Maße würdigten.
u. 23.30 Abfahrt. Die lange Reiſe in den neuen Pullmann=Lu)
ris=
wmSeginnt und iſt bei dieſem Komfort ein Vergnügen. Dieſer Son=
Dhig, durch die vorbildliche Unterſtützung der Kathreiners
Malzkaffee=
ww armöglicht, gibt uns 30 Aktiven und noch 70 Vertretern der Preſſe
ſom Sportlehrern, verteilt in 6 Wagen, eine außerordentlich bequeme
Mezlegenheit. Es bleibt natürlich nicht aus, daß, wie der Kugelſtoßer
Aft mus München, mein Bettnachbar, ſagt: Mir hab’n geſchlaf”, wie
d’ſeörndwerksburſchen; die ja bekanntlich auf dieſem Gebiet nicht zu
Übrfffen ſind.
trr 8 Uhr früh= fand uns Köln bereits ſo munter, daß ein Spazier=
AA f dem Bahnſteig im Pyjama gewagt werden konnte. Eine
Mi=
m=Aufenthalt genügte hier, und wir zogen uns wieder beſcheiden in
ume „Appartements” zurück.
3fiter geht die Fahrt, über Aachen zur Grenze, durch Belgien.
Ahkprächtige grüne Hügel, nur bevölkert von Weidevieh, dazwiſchen
mMrägen höheven Hügelkuppen prachtvolle Schlöſſer, herrliche Wälder.
errgſam verflacht dieſes ſchöne Stückchen Erde, Belgiens
ausge=
ete Induſtrie zeigt ſich mehr und mehr dem Auge, bis dann nach
ſh das mächtige belgiſche Kohlenbecken mit ſeinen Rieſenwerken die
vlhi troſtloſe Gegend verrußt und verfinſtert. Und fährt man weiter
dim amur, über die Grenze nach Frankreich, ſo ſieht man nur kleine
ſc Fel—he Dörfer und Städtchen, denen überall die deutſche Reinlichkeit
ei lnfr bild ſein könnte. Bald kommen die Stätten des Krieges und des
Eſe 8. St. Quentin und wie ſie alle heißen, langſam im Aufbau
be=
grin, aber immer noch, wo man hinſieht, oft furchtbare Zeichen des
ruman Awies und der Zerſtörung.
die kahlen Bergkegel weiter draußen bedeckt wieder junges
Unter=
ſerſchſa HHl überragt von kahlen, zerſchoſſenen Baumleibern, faſt ſchwarz ihre
to ſö—Ile, ragen ſie gleich Geſpenſtern einſam gegen den Himmel. Und
w ie ſtummen Zeugen jenes furchtbaren Krieges ſind die nun wieder
blkſtm Felder. Bereits ſchon abgeerntet, zeigen ſie noch ihre Narben,
eihigroße Minenlöcher, Gräben, zerfetzte Erde.
Frotz all dieſem Grauen; zurück zu Kathreiner. Der angehängte
Sſewagen, ſein echt franzöſiſches Diner und Kathreiners Malzkaffee,
lat” natürlich als beſonders zu empfehlen, läßt er ſogar unſere
Auf=
veng vergehen, als Paris ſichtbar nahe winkt. Und wirklich, es wurde
grtick, nach 18 Stunden gab uns der herrliche Pullmann=Wagen frei.
GHlgeiſterte Menge am Gare du Nord, begleitete uns zum Hotel
Af in; wir waren ſchon feſt im Banne dieſer einzigen Stadt.
Arich nach unſerer Ankuft, es war 18 Uhr, Fahrt zum Bas de
Abogel vorbei am Arc de Triomphe und dem Grab des unbekannten
SEemen. Ein leichtes Lockerungstraining auf dem einzigartigen Platze
9Mting=Club de France, und unſere Wagen bringen uns raſch zurück
Wukotel.
ah dem Abendeſſen noch eine kleine Fahrt, durch die großen
Geſaards, dann Maſſage und als richtiger Sportsmann — der Schlaf;
Ab worgen gilts.
2. Im Stade de Colombes.
Echeblich außerhalb im Bannkreiſe der Stadt Paris liegt das Sta=
99 bas ſeit 1924, jener Meiſterſchaften, die alle Völker der Welt
ver=
uſtzte. faſt hiſtoriſch wurde. Es iſt ein Prachtbau, aber unerreicht
Ankäißig, mit der bekannt ſchnellſten Laufbahn der Welt.
G war kurz vor 14 Uhr, als die deutſche Mannſchaft im Stadion
Uſſte‟ Das eigenartige, obligatoriſche Startfieber macht ſich langſam
YReim bemerkbar. Jener Funktion der Nerven, die die Spannung
UmEnergie im Körper erzeugen, die in uns den Zuſtand der gewöhn=
IIch ſörperlichen wie geiſtigen Empfindſamkeit und Leiſtungsfähigkeit
Aſtamsheben. Es iſt die Zündung, die ſich mit dem Startſchuß
Mile folgt eine plötzliche Befreiung, und dennoch darf der Körper
dhzSerrſchung nicht verlieren, er wird geführt vom Kopf, und erſt
um di
d/Hsnkampf löſt die beſte Kraft.
Ioo zurück: Die beiden Mannſchaften nehmen am Maratontor Auf=
Guhe— Fanfaren verkünden den Einmarſch der Kämpfer, und nie werde
iche Begeiſterung vergeſſen, mit denen die Zuſchauer beide
Mann=
ſoſen begrüßten, die ſich, gegenſeitig kreuzend, die Wimpel ihres
Lan=
d/Aulstauſchten, um alsdann wieder die Kampfbahn zu verlaſſen.
Ddi= Beſchreibung der Kämpfe kann ich mir erſparen, und nur er=
Mſien,, wie wirklich unparteiiſch die Zuſchauer ihren Beifall voller
Aſwenament kundgaben, unſere Gegner ſelbſt die ritterlichſten Kämpfer
u ſhn ſere beſten Kameraden wurden.
de— Sieg der Deutſchen war überzeugend; der Präſident der F. F.A.
f1mhgeiſterte Worte während des Feſtbanketts im Hotel Continental.
Dif=ſes fürſtliche Hotel gab den Rahmen eines unvergeßlichen Abends,
2 Sauptprogramm, das Feſteſſen, eine für uns Deutſche ungewohnte
9Ahültigkeit und Delikateſſe bot. Ich glaube, Lucullus wäre ein Athlet
MRrieen, dieſer Tafel wegen.
Lar Abſchluß dieſes Tages war ein . . . ein ſchöner Heimweg durch
*8... immer der Naſe nach, einmal links — einmal rechts.
dr Montag brachte uns einen Autoausflug nach Fontainebleau.
Gschloß, das durch Heinrich IV. Ludwig XII. und Napoleon I.
britch wurde. Zurück über Barbiſon, der idylliſchen Malerſtadt mit
9 ASohnhaus Millets.
Aum Abend waren wir Gäſte des deutſchen Botſchafters v. Hoeſch.
BeſEſt hatte die Kämpfe beſucht und ſoll in ſeiner Loge nicht wenig
Eyegt ob der ſpannenden Kämpfe geweſen ſein. Er wußte
verblüf=
yg nauen Beſcheid über jede Leiſtung am Vortage, als wir ihm
vor=
ant wurden. Auch in der Botſchaft wieder ein Abendbrot in Dutzend
aut ten; bis die Autos uns noch in der Nacht von hier über den
ſcherihaften Place de la Concorde zum Gare du Nord brachte,
ſur gleichen Sonderzug raſen wir nach Saarbrücken, da dort für
WSuagg nachmittag ein Abendſportfeſt vorgeſehen iſt. Voll Begeiſterung
Empfang am frühen Morgen in der Kohlenſtadt, als unſer Zug
üränzen geſchmückt einfuhr. Um 11 Uhr ſchon wieder Empfang
dmmitſchen Expedition im Rathaus durch die Stadt. Um 18 Uhr
iermpfe, ohne ſich wehe zu tun, denn Paris hat ſeine Andenken.
un der Nacht fuhr Dr. Peltzer und ich im Auto eines begeiſterten
Thückener nach Hauſe, man ſchenkte uns beim Abſchied Blumen,
ir haben trotz der 90 Km. unſeres Wagens lange Zeit, dieſer
harkeit wie der grandioſen Eindrücke der letzten Tage zu gedenken.
Hermann Engelbard.
Tennis.
Tennisturnier in Bad Homburg.
unchdem ſich am Freitag nachmittag das Wetter aufgeklärt hatte,
Ltel das Bad Homburger Tennisturnier endlich ruhig in Angriff
ge=
angen werden. Es gab gleich eine Anzahl hochintereſſanter Spiele.
ſtark verbeſſerte Tſcheche Menzel traf auf den Franzoſen Duplaix,
eills beſſeres Netzſpiel gab den Ausſchlag, ſo daß der junge Tſcheche
31:6, 6:3 gewann. Ebenfalls ein intereſſantes Spiel lieferten der
Ren ier Aslangul und der Oeſtereicher Mateika. Aslangul war am
Beſſer und gewann 3:6, 6:4, 9:7, nachdem er mehrfach Matchball
Der Armenier hinterließ durch ſeine vorzüglichen Stoppbälle
hausgezeichneten Eindruck. Die übrigen Spiele verliefen ziemlich
Froitzheim gab dem Engländer Cooper 6:1, 6:3 das Nachſehen,
is=Frankreich fertigte den Mainzer Mühlwert 6:2, 6:2 ab und dann
Emgländer Cartwright 6:2, 6:3. Prenn ſiegte über Erwen=Frank=
G. :2, 7:5, Demaſius bezwang Summerſon=England nach hartem
we 6:3, 6:3, Axel Peterſen ſiegte mit gewohnter Sicherheit 6:1, 6:3
Markotty=Düſſeldorf und Groos=Köln gab v. Lerſchner=Homburg
I:1 das Nachſehen. In den Abendſtunden lieferte Goſewich=
Frank=
mem Engländer Greig einen harten Kampf. Der Frankfurter zeigte
A./Satz ein großes Spiel, fiel aber zweimal hin und ließ danm im
Nin nach, ſo daß Greig 2:6, 6:4, 6:3 gewann. Bei den Damen
mm Frl. Weihe 7:5, 6:4 gegen Frau Fritſch, Frl. Kallmeyer 6:0,
gengen Frau Plümacher, Frau Hemp 6:3, 6:0 gegen Frau Lent, Frau
Suak=Holland 6:1, 6:0 gegen Frau v. Borcke=Frankfurt und Frau
Fſeben 6:0, 6:0 gegen Frl. Meinzinger. Im Doppel kam nur ein
2 zuſtande, und zwar im Mixed zwiſchen Frl. Außem/Landuy und
MMeinzinger/Hartz. Landrys Vorhandbälle fanden großen Beifall,
lAußem zeigte ſiheres Netzſpiel. Das Ende hieß 6:3, 6:0 für
Zam /Landry. Bemerkenswert iſt, daß trotz des dauernden Regens
Ar die Plätze in vorzüglicher Verfaſſung waren.
Waſſerball.
V.f. L. Rot=Weiß — Gaujugendmeiſter.
Mit 1:0 konnte die Rot=Weiß=Jugend das Entſcheidungsſpiel gegen
den Frankfurter Schrimmverein unter der ſicheren Leitung des in jeder
Beziehung einwandfreien Schiedsrichters, Herrn Leyerzapf von
Jung=
deutſchland, gewinnen. Wenn das Ergebnis auch etwas knapp iſt, ſo
gibt es doch nicht ganz den Spielverlauf wieder, der unter dauernder
Ueberlegenheit der Darmſtädter ſtand. Dies war ſchon damit
gekenn=
zeichnet, daß die Frankfurter gar nicht über die eigene Spielhälfte
hinauskamen. Wenn ſich auch die Gäſte ſtark auf Deckung verlegten, ſo
zeigten ſie doch gerade in dieſer Beziehung ein ſchönes Spiel, das bis
zum Schluß äußerſt ſcharf durchgeführt wurde. Wohl in keinem
Jugend=
verbandsſpiel wurde in dieſem Jahre ſo erbittert gekämpft. Während
die Hintermannſchaft der Not=Weiß=Jugend auf voller Höhe war, zeigte
der Sturm diesmal ſchwache Leiſtungen. Gimbel war zu gut abgedeckt,
um zu Erfolgen zu kommen. E. Hanſt leiſtete ſich große Schnitzer und
verſiebte totſichere Sachen, und F. Hanſt iſt körperlich noch zu ſchwach,
um ſich durchzuſetzen. Der beſte Spieler war Merz; er hatte als
Ver=
bindungsmann zwar weniger Gelegenheit, ſein enormes Schußvermögen
zu zeigen, daſüir leiſtete er aber glänzende Deckungsarbeit und gab
wun=
derbare Vorlagen, die von einem beſſeren Sturm gut verarbeitet
wer=
den konnten. Gerade in der Ausarbeitung von Tormöglichkeiten zeigte
aber der Sturm ſehr ſchwache Leiſtungen. Die Verteidiger Stuckert und
Frommann arbeiteten zur Zufriedenheit. Rettig im Tor war brillant,
er hatte zwar nicht ſoviel zu tun wie ſein Gegenüber, aber die Schüſſe
von Budecker waren alle gefährlich und ſchwen haltbar,
Die Frankfurter hatten ſich ſtark auf Verteidigung verlegt und lie
ßen ſich nur auf Durchbrüche ein, die aber mitunter ganz gefährlich
waren. Ihr beſter Spieler iſt Budecker, der wohl nächſtes Jahr in der
Liga mitſpielen wird. Gut waren ferner noch die Verteidigung und der
Tormann, der allerdings oft ſtark vom Glück begünſtigt war.
Die Rot=Weiß=Jugend hat hiermit ohne Punktverluſt ihre Gauſpiele
abſolviert und iſt ſicherer Meiſter geworden. Wir gratulieren ihr dazu
und nicht weniger der ſportlichem Leitung. Waſſerball iſt eine
Sport=
art, die man nur nach jahrelangem Training beherrſchen lernt; die
meiſten halten eine ſolche ſportliche Arbeit nicht aus und wenden ſich
leichter erlernbaren Sportgebieten zu. Der Erfolg iſt ſomit doppelt
anzuerkennen, zumal es dia erſte Meiſterſchaft iſt, die Rot=Weiß im
Schwimmen erringen konnte. Der Anfang iſt nun einmal da. Hoffen
wir, daß die Mannſchaft auch nächſtes Jahr in der A=Klaſſe ſo gut
ab=
ſchneidet. Die diesjährigen Spieler rücken faſt alle auf; es iſt deshalb
Sache der ſportlichen Leitung, für Nachwuchs zu ſorgen, der in der
Schülermannſchaft genügend vorhanden iſt. Dieſelbe konnte ihr Spiel
gegen S.V. Aſchaffenburg 3:0 gewinnen. Einige Neulinge konnten ſich
noch nicht ſo gut zurechtfinden, was dem Spiel etwas Abbruch tat.
Nachfolgende die Tabelle der diesjährigen Verbandsſpiele. S.V.
Marburg hatte ſeine Meldung zurückgezogen und der 1. Frankfurter
Schwimmklub entgegen ſeiner großen Tradition überhaupt nicht
gemel=
det. Es iſt ein bedauerliches Zeichen, daß nur 3 Gauvereine, das iſt der
zehnte Teil, in der Lage ſind, Waſſerballmannſchaften zu ſtellen. Die
beiden Darmſtädrer Vereine Rot=Weiß und Jungdeutſchland haben
er=
freulicherweiſe wiederum bewieſen, daß ſie die beſten ſind.
Turngeſellſchaft 1875 — Turnverein Seeheim, 1. Mannſchaft.
Turngeſellſchaft 1875 — Turnverein Babenhaufen, 2. Mannſch ift.
Turngeſellſchaft 1875 — Turnverein Erfelden, 3. Mannſchaft.
Die Verbandsſpiele des Main=Rhein=Turngaues im Handball haben
am verfloſſenen Sonntag ihren Anfang genommen. Es fanden bereits
zwei Verbandsſpiele auf dem Sportplatz der Turngeſellſchaft 1875 an
der Kranichſteiner Straße (ehem. Aktienziegelei) ſtatt. Am kommenden
Sonntag ſteigen auf genanntem Platze wiederum zwei Spiele derv
Gau=
runde, und zwar empfangen die 1875er Gäſte aus Babenhauſen und
Seeheim. Das Spiel Turngeſellſchaft — Babenhauſen, 2. Mannſchaften
beginnt 234 Uhr. Babenhauſen liefert in der Verbandsrunde ſein erſtes
Spiel und iſt der Ausgang desſelben noch offen, doch müſſen aller
Vor=
ausſicht nach die 1875er auf der Hut ſein, die erſten Punkte, welche ſie
am vergangenen Sonntag buchen konnten, zu behalten.
In Seehcim ſteht den einheimiſchen Blau=Weißen ein alter A=Klaſſe=”
Verein gegemüber, der es dem Neuling in dieſer Klaſſe, Turngeſellſchaft
Darmſtadt, nicht leicht machen dürfte, die Punkte zu erringen, und wird
Seeheim alles anſtrengen, den Punktverluſt gegen Eberſtadt am
ver=
floſſenen Sonntag wieder einzuholen. Der Beginn des Spieles der
bei=
den A=Klaſſe=Mannſchaften iſt auf 4 Uhr feſtgeſetzt. Es dürfte keinem
Zweifel unterliegen, daß am kommenden Sonntag wiederum auf dem
Sportplatze an der Kranichſteiner Straße ein gutes Handballſpiel
ge=
zeigt wird, das eine anſehnliche Zuſchauerzahl beſonders aus dem Nord=
und Nordoſtviertel der Stadt, gleichwie am letzten Sonntag trotz der
Ungunſt der Witterung, anlocken dürfte, zumal ein Eintrittsgeld nicht
erhoben wird.
Die 3. Mannſchaft der Turngeſellſchaft fährt nach Erfelden und
hoffen wir, daß dort die Niederlage nicht dieſelbe wird wie am
ver=
floſſenen Sonntag, ſondern das Reſultat günſtiger ausfällt.
Der ſchlechte Auftakt in Baden=Baden.
Torero verſagt.
Von dem ſchlechten Wetter, das zurzeit kennzeichnend für die
deut=
ſchen Rennen iſt, blieb auch der Baden=Badener Eröffnungstag nicht
verſchont. Während der Nacht goß es in Strömen und noch gegen
mit=
tag fah es geradezu troſtlos aus. Kurz nach Beginn der Nennem hörte
dann der Regen auf, aber der Tag war verdorben. Der Beſuch war
ſchwach, die Bahn glich ſtellenweiſe einem Moraſt. Auf grundloſem
Gelände mußten ſich die Pferde ihren Weg bahnen, ſo daß der Sport
darunter litt. Auch das Fürſtenberg=Rennem der Dreijährigen
ent=
täuſchte, da der erwartete Zweikampf zwiſchen Oleander und Torero
ausblieb. Nur ein Pferd, eben Oleander, war im Rennen, während
Torero wieder vollkommen verſagte. Das kann unmöglich ſeine richtige
Form geweſen ſein, denn er hätte zumindeſt vor Ausbund enden
miſ=
fen. Außer den drei genannten Pferden wurde nur noch Intrigant
geſattelt, der aber nie eine Chance geltend machen konnte. Ausbund
ſetzte ſich an die Spitze vor Intrigant und Oleander, während Torero
als letzter folgte. Unverändert galoppierte das Feld an der Gegenſeite
vorbei. Gegen Ende gingen Oleander und Torero an Ausbund heran
und dann zog Oleander mit Torero im Fahrwaſſer in Front. Am
Raſtatter Bogen, vor Einbiegen in die Gerade ließ Torero nach und
mußte Ausbund wieder vorbei laſſen. Oleander lief in imponierendem
Stil ſein Rennen nach Hauſe und gewann im gewöhnlichſten
Hand=
galopp mit 10 Längen vor dem Weinberger, der Torero noch weitere
7. Längen hinter ſich ließ. Im Eröffnungs=Rennen war der Stall
Oppenheim mit Original bereits erfolgreich. Im Schwarzwald=Rennen
der Zweijährigen kam der Altefelder Adkari ſchwer in Schwung und
konnte infolgedeſſen den enteilten Intimus nicht mehr ganz erreichen.
Den von 12 Pferden beſtrittenen Fremersberg=Ausgleich gewann Lord
Val, dem der tiefe Boden zuſagte, überlegen. Die drei Franzoſen
konn=
ten ſich nicht durchſetzen, von den Oeſterreichern kam Sieß auf den
dritten Platz.
1. Eröffnungs=Rennen. 4500 Mk. 1400 Meter. 1. S. A.
Oppen=
heims Original (Varga); 2. Waldmeiſter; 3. Donna Laura. Ferner:
Tirano, Graziella, Coriolan, Jagannath, Pallas. Tot.: 36; Pl. 13,
14, 14:10. 1—1 Lg.
2. Schwarzwald=Rennen. 4500 Mk. 1000 Meter. 1. M. Nuſſenows
Intimus (E Grabſch); 2. Askari; 3. Mumm. Ferner: Lykaſte, Wink.
Tot.: 118; Pl. 32, 17:10. Hals—1 Lg.
3. Preis von Karlsruhe. 6000 Mk. 1600 Meter. 1. O. Weinbergs
Ingo (A. Zimmermann); 2. Otfried; 3. Die Königin. Ferner;
Gold=
elſe, Geranium. Tot.: 101; Pl. 24, 14:10. 2—1½ Lg.
4. Fürſtenberg=Nennen. Ehrenpreis und 29 000 Mk. 2200 Meter.
Frhr. Alfred von Oppenheims Oleander (L. Varga); 2. Ausbund
(O. Schmidt); 3. Torero (E. Haynes). Ferner: Intrigant. Tot.: B3;
Pl. 14, 15:10. 10—7—6 Längen.
5. Fremersberg=Ausgleich. 5000 Mark. 200 Meter. 1. L.
Berko=
witz Lord Val (Huguenin); 2. Taugenichts; 3. Sieß. Ferner:
Lebens=
künſtler, Suba, Föhn 2., Tarantaiſe, Loblied, Pegaſe 7., Bajuware,
Preſomptiueux, Kadett. Tot.: 38; Pl. 14, 14, 19:10. 2—½ Lg.
6. Heyden=Linden=Jagdrennen. 4500 Mark. 3400 Meter. 1 Stall
Hönwalts Fauſtinus (Walter Heuer); 2. Glockner; 3. Aviator. Ferner:
Snob, Capland, Otavi, Volker, Vergeßmichnicht, Romreiſe. Tot.; 44;
Pl. 15, 23, 18:10. Kopf-Kopf.
Fußball.
Verein für Raſenſpiele e. V., Darmſtadt.
Der morgige Senntag ſollte eigentlich die erſte Mannſchaft des
V.f. R. zum Rückſpiel nach Biebrich a. Rh. führen. Nachdem aber dort
bereits am 28. Auguſt die Verbandsſpiele der A=Klaſſe beginnen, mußte
davon Abſtand genommen werden, und begibt ſich die erſte Mannſchaft
aus dieſem Grunde zum Propagandaſpiel nach Ober=Roden, um
Gaſt des dortigen Fußballklubs Germania 08 zu ſein. Nach dem guten
Abſchneiden in den beiden letzten Spielen wird man geſpannt ſein,
wel=
ches Reſultat die Raſenſpieler von Dreieichenhain mit nach Hauſe
brin=
gen. — Die zweite Mannſchaft hat ſich viel vorgenommen. Eine alte
Rückſpielverpflichtung führt die erſte Mannſchaft vom Sportverein
Lengfeld nach Darmſtadt, um im friedlichen Kampfe mit der zweiten
Mannſchaft der Raſenſpieler ihre Kräfte zu meſſen. Lengfeld, dieſes
Jahr erſtmals in der A=Klaſſe ſpielend, hat erſt am vergangenen
Sonn=
tag ſeine Spielſtärke bewieſen, indem ſie erſatzgeſchwächt gegen die
ſpielſrarke Mannſchaft von Eintracht=Darmſtadt nur 3:1 verlor. Die
Raſenſpieler werden ſich mächtig anſtrengen müſſen, um ein
einiger=
maßen gutes Reſultat zu erzielen. Das Spiel beginnt um 2½ Uhr auf
dem Rot=Weiß=Platz. — Die dritte Mannſchaft ſowie die zweite
Jugendmannſchaft ſtehen den gleichen vom Sportverein Darmſtadt
gegenüber. Die erſte Jugend iſt ſpielfrei.
Rudern.
Herbſtregatta des Mainzer Ruder=Vereins.
Die am Sonntag, den 28. Auguſt 1927, ſtattfindende Herbſtredatta
des MainzerRuder=Vereins ſtellt gewiſſermaßen den Kehraus
der diesjährigen ruderſportlichen Wettkämpfe im Rheinſtromgebiet dar.
Die ſportliche Bedeutung, die dieſem i erſter Linie für dem Nachwuchs
vorbehaltenen Ereignis zukommt, kommt immerhin in der Tatſache zum
Ausdruck, daß die Wettbewerbe keineswegs nur lokalen Charakter haben,
ſondern die Regatta von bekannten Vereinen aus dem ganzen
Rhein=
ſtromgebiet beſchickt wird, wie beiſpielsweiſe von der Ruder=Riege des
Eſſener Turn= und Fechtklubs, dem Kreſelder R. C., der Homberger R. G.
Germania und der R. G. Trier. Nachdem am Vormittag die Wettkämpfe
der Schüler=Ruder=Vereine und Jugemdlichen einen Ueberblick über das
auch in Mainz in aufſteigender Entwickelung begriffene Schüler=Rudern
zu geben vermögen, beginnt die Regatm für die Verbandsvereine am
Sonntag nachmittag püinktlich um 3 Uhr, indem die neun Rennem in
flotter Reihenfolge von je 15 Minuten geſtartet werden, ſo daß die
Me=
gatta gegen ½6 Uhr zu Ende ſein wird.
Ein Preis= ſowie Gruppenſchießen auf den Ständen am Karlshof
hält die Schüitzengeſellſchaft „Hubertus‟ Darmſtadt anläßlich ihres
Stif=
tungsfeſtes am 10. und 11. September ab. Das Schießen iſt offen für
alle Schützen.
29. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſen=Lotterie.
8. Tag der 5. Klaſſe. In der Vormittags=Ziehung vom
25. Auguſt wurden gezogen: 4 Gewinne zu 10000 Mk. auf Nr.
190 279, 242 407; 4 Gewinne zu 5000 Mk. auf Nr. 48 143 162 184;
14 Gewinne zu 3000 Mk. auf Nr. 4064, 33 326, 40 587, 52208, 164 735,
165 972, 229 450; 16 Gewinne zu 2000 Mk. auf Nr. 30666, 40 B32,
82477, 124517, 28 581, 215 111, 220 153, 246 307; 38 Gewinne zu
1000 Mk. auf Nr. N170, 31442, 31958, 40 615, 76 222, 107 725,
111770, 141 894, 158638, 175 040, 24 825, 949 223, 263 021, 281 504,
296 988, 307 929, 312015, 312 689, 334 130; ferner wurden gezogen:
76 Gewinne zu 500 Mark und 210 Gewinne zu 300 Mark. — In der
Nachmittags=Ziehung fielen: 6 Gewinne zu 5000 Mk. auf
Nr. 160 061, 914 386, 230 468; 6 Gewinne zu 3000 Mk. auf Nr. 62055,
170 552, 310 216; 12 Gewinne zu 2000 Mk. auf Nr. 66 165, 147 533,
239 804, 230 939, 340 B7, 346 272; 32 Gewinne zu 1000 Mk. auf Nr.
11921, 12307, 91 767, 139 469, 176 39, 182907, 192 172, M7 294,
241 772, 246 024, 295 724, 302 968, 303 083, 320 012, 328 517, 330 301;
ferner wurden gezogen: 100 Gewinne zu 500 Mark und 206 Gewinne
zu 300 Mark. — Im Gewinnrad verblieben: 2 Prämien
zu je 500 000 Mk. 2 Gewinne zu je 500 000 Mk., 2 zu je 300000 Mk.,
2 zu je 200 000 Mk., 4 zu je 75 000 Mk., 6 zu je 50 000 Mk., 10 zu je
25 000 Mk., 46 zu je 10000 Mk., 102 zu je 5000 Mk., 276 zu je
3000 Mk., 508 zu je 2000 Mk., 972 zu je 1000 Adk., 2804 zu je
500 Mk. und 6934 zu je 300 Mark. (Ohne Gewähr.)
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Samstag, 27. Auguſt. 12.30: Schallplattenkonzert. o 14:
s Gretle von Strümpfelbach erzählt. G. Ott. Funkorch. o 15:
Konzert. Mitw.: Käte Mann, H. Hanus, Funkorch. 10
Dar=
bietungen. O 18.15: Uebertr. aus Freiburg: Caritasdir. Baumeiſter:
Flüſſiges Obſt. 18.45: Stuttgart, Freiburg: Th. Brandt: Im
Zeichen des Verkehrs. o 19.15: Margot Amdurski=Schubert:
Die polniſche Dichtung der Gegenwart. Die jüngere Generation.
O 20.15: Sonaten=Abend. Ausf.: Margrit Werle, Berlin a. G.
(Cello), A. Haagen (Klavier). Brahms: Sonate in E=moll. —
Strauß: Sonate in F=dur. O 21.15: Funkbrettl. Mitw.: Hilde
Binder, Käte Mann, Elſe Remmers, M. Heye, E. Stockinger,
Rundfunkorch. 16 Darbietungen, u. a.: „Ei verbibbch” ſäch),
Schwank von M. Heye. O 23: Uebertr. aus Frankfurt a. M.z
Tanzmuſik.
Stuttgart.
Samstag, 27. Augnſt. 12: Glockenſpiel aus dem Darmſtädter
Schloß. o 15.30: Liedervorträge Frankf. Schulen: Chor der
Humboldtſchule. 16.30: Konzertſtücke und klaſſiſche Muſik. 10
Darbietungen. O 17.45: Aus dem Roman „Der Oberhof” von
Immermann. 18.45: Dr. Schütz: Die Anfänge der Literatur.
O 19.15: A. Auerbach: Der proletariſche Sprechchor, ſeine
Eigen=
art „ſein Material und ſeine Literatur. O 19.45: Pfarrer Taesler:
Lebenskünſtlerſchaft im Geiſte Goethes. O 20.15: Operetten=Muſik.
Strauß: Ouv. Der luſtige Krieg. — Lehar: Aus Zarewitſch. —
Geſang. — Lehar: Potp. Die blaue Mazur. — Geſang.
Nedbal: Kavalierwalzer. Mitw.; Anita Franz (Sopran). o 21.15:
Konzert im Parkreſtaurant Karlsaue: Auber: Ouv. Feenſee. —
Delibes: La ſource. — Tſchaikowsky: Fant. Pique=Dame. —
Hildach: Der Spielmann, Lied. — Tſchaikowsky: Divertimento.
— Kretſchmar: Eriksgang a. Folkunger. — Anſchl.: Uebertr. von
der Tanzklauſe: Tanzprogramm.
Sonnabend. 27. Auguſt. O 16.30: Dr. Hirſchberg: Beethovens
Tollheiten in Wort und Ton. o 17: Muſik. 8 Darbietungen,
0 18.40: Dr. Frank: Mediziniſch=hygieniſche Plauderei. O 19.05:
W. Goldberg: Entwicklung und Bedeutung des Auskunftsweſens.
O 19.30: Dr. Ziethen: Die Organiſation der ſtädtiſchen
Finanz=
verwaltung in Berlin. 19.55: J. Delmont: Sind wilde Tiere
gefährlich? 20.30: Jerome K. Jerome: „Drei Mann in einem
Boot”. Einl. Worte: L. Hirſch. — Vorl. aus dem Werk: H.
Vallentin. — Danach: Fröhliche Weiſen. Kapelle Gebr. Steiner.
Offenbach: Ouv. Die ſchöve Helena. — Waldteufel: Mein Traum.
— Dreſcher: Wiener Volksmelodien. — Lincke: Rund um die Welt.
O 22.30: Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen. Sonnabend, 27. Auguſt. 14.50: Franzöſiſch
für Anf. o 15.15: Franz. für Fortg. O 16: Engl. für Fortg,
O 16.30: Prof. Lampe: Religionspädagogiſche Tagung. O 17:
K. Rauſch: Wie wird die Beſoldungsneuregelung Geſetz? O 17.30:
K. Janſen: Muß die Arbeiterſchaft unbedingt verarmen? o 18:
Gewerbeoberlehrer Mayer: Techniſche Phyſik. 18.30: Wiſſenſch.
Vortrag für Zahnärzte. 18.55: Dr. Berger: Begegnungen mit
Menſchen und Tieren. O 20: Uebertr. aus Hamburg: Militärmärſche
großer Komponiſten.
Wetterbericht.
Wettervorberſage für Sonntag, den 28. Auguſt 1927,
nach der Wetterlage vom 26. Auguſt.
Wechſelnd wolkig, auch vielfach aufheiternd, tagsüber wärmer und
Die Heſſ. Wetterdienſtſtelle.
meiſt trocken.
Haupiſchriftleitung: Rudolf Mauve
Veranwwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feullleton Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdlenſt: J.V.: Dr. Eugen Bubimann
für „Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willy Kuble.
Druck und Verlag: L C. Witt ich — jämilich in Darmſtadt.
Für unverlangte Mannſkripte wird Garantie der Rückſendung n ich/ übernommer
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 232
Buutt!
Börſe und Geldmarkt.
Während noch in der vorigen Woche unter der Rückwirkung der
amerikaniſchen Diskontermäßigung ſich eine gewiſſe Hauſſeſtimmung
an=
zubahnen ſchien, und auch das große Publikum wieder ein gewiſſes
In=
tereſſe für die Börſe zeigte, hat ſich in dieſer Woche das Bild völlig
ge=
ändert. Wie ein Blitzſchlag aus heiterem Himmel trat am
vergange=
nen Dienstag plötzlich eine völlige Deroute ein, die einer gewiſſen
Aehn=
lichkeit mit dem ſchwarzen Freitag im Mai nicht entbehrte. Der
Haupt=
unterſchied iſt, daß man ſich bisher noch vergeblich nach dem wirklichen
inneren Grunde dieſer Rückwärtsbewegung fragt. Die Heraufſetzung
des Privatdiskontſatzes um 1½⁄ Prozent, die zunächſt als Grund
ange=
führt wurde, konnte eine derartige Wirkung nicht haben. Die
Befürch=
tungen der Börſe, daß es ſich bei der Beſprechung der Reichsbank mit
den Großbankvertretern um eine neue Attacke gegen die Börſe handele,
haben ſich nicht bewahrheitet. Jedenfalls werden derartige Gerüchte
einſtweilen noch von den zuſtändigen Stellen energiſch dementiert. Auch
gewiſſe Merkmale einer Abflauung unſerer Konjunktur dürften nicht
ge=
nügen, um als Grund der Bewegung zu gelten, zumal man von einem
wirklichen Rückgang in der Konfunktur, abgeſehen von der bekannten
Lage der Kohleninduſtrie, nicht ſprechen kann; denn man muß die
Jah=
reszeit berückſichtigen, die ſtets eine gewiſſe Stagnation mit ſich bringt,
und im großen und ganzen genommen hält die gute Beſchäftigung in
den Schlüſſelinduſtrien an, während ſie in den weiterverarbeitenden
Ju=
duſtrien ſich eher noch gebeſſert hat. Auch die Feſtſtellung, daß wir
zur=
zeit etwa 2 Milliarden kurzfriſtige Anleihen haben, erſcheint unter
Be=
rückſichtigung der geſamten Geldlage nicht gefahrdrohend, zumal durch die
Hereinnahme der abgeſchloſſenen langfriſtigen Anleihen ſicherlich ein Teil
der kurzfriſtigen verſchwinden wird. Man dürfte auf dem richtigen Wege
ſein, wenn man die Gründe in erſter Linie in der börſentechniſchen Lage
ſucht, wobei die erwähnten Geſichtspunkte eine gewiſſe Hilfsſtellung
ge=
leiſtet haben werden. Die Baiſſepartei hielt augenſcheinlich den jetzigen
Moment für außerordentlich geeignet, zu einem ſtarken Vorſtoß
auszu=
holen. Bei der ſich entwickelnden Hauſſe der vorigen Woche dürfte
man=
ches Material in ſchwache Hände gelangt ſein, das ſich in Ermangelung
eines Mitgehens des großen Publikums nicht halten ließ. Den Anſtoß
zur rückläufigen Bewegung dürften dann Glattſtellungen von
Prämien=
engagements gegeben haben. Jedenfalls erſcheint der Markt zurzeit ſehr
ſtark verfixt, woraus ſich wieder ein Rückhalt für die ſpätere
Entwick=
lung ergibt. Auffällig iſt das völlige Beiſeiteſtehen der Großbanken, die
keinerlei Anſtalten gemacht haben, das Kursgebäude auch nur
einiger=
maßen zu ſtützen, obwohl ſie dies ſicherlich mit geringen Mitteln hätten
tun können; denn ſelbſt am Dienstag, wo Kursabſchläge von 20 Prozent
und mehr zu verzeichnen waren, iſt es niemals zu ſtärkerem
Verkaufs=
andrang gekommen. Die Kurſe wurden mangels feglicher
Aufnahme=
luſt einfach prozentweiſe heruntergeſchrieben. An der Börſe hält ſich
darum hartnäckig das Gerücht, daß die in Ausſicht genommenen
Maß=
nahmen der Reichsbank ſich doch im Grunde gegen die Börſe richten.
Gewiß iſt der Geldmarkt keineswegs in beſonders günſtiger
Ver=
faſſung, doch dürfte ſeine Lage immer noch weſentlich beruhigender ſein
als vor einigen Wochen, da eine Diskonterhöhung drohte. Die
Span=
nung des Geldmarktes beruht nicht in den täglichen Sätzen, die wieder
recht leicht ſind, als in den Sätzen für Monatsgeld. Hier dürften die
bevorſtehenden Zahlungen für Reparationszwecke und auch die
Erſor=
derniſſe für die Erntebewegung eine gewiſſe Rolle ſpielen.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 26. Auguſt.
Die heutige Wochenſchlußbörſe hatte kleinſten Umſatz. Weiterhin
wird die größte Zurückhaltung geübt, und die zweite Hand fehlte auch
heute. Trotzdem macht die allgemeine Beruhigung weitere Fortſchritte.
Die Kurſe blieben zunächſt allgemein knapp behauptet, nur in einigen
Spezialwerten konnte ſich das Geſchäft entwickeln, da hier die
Spekula=
tion weitere Deckungen zum Wochenſchluß vornahm. Anvegung bot
dabei auch heute der Fortgang der Verhandlungen zwiſchen der J. G.
Farbeninduſtrie und dem engliſchen Chemietruſt. Mit Befriedigung
wurde auch der Reichsbankausweis aufgenommen, der eine weitere
Ent=
laſtung zeigt. (Nückgang der Wechſel= und Lombardbeſtände um rund
123 Millionen und Abnahme des Notenumlaufs um rund 114
Millio=
nen). Die Geldmarktlage war kaum verändert. Bei weiterer
Flüſſig=
keit für Tagesgeld bleibt Termingeld knapp. Die Ueberweiſung Her
125 Millionen RM. Induſtrieobligationszinſen an den
Nevarations=
agenten machte ſich am Geldmarkte nicht ſtärker bemerkbar, da genügend
vorgeſorgt war, was allgemein befriedigte. Verſtimmend wirkte
da=
gegen die dauernd feſte Haltung der Produktenmärkte in Verbindung
mit der ſchlechten Witterung, die die Ernte gefährdet. Gegen die Kurſe
der geſtrigen Abendbörſe ergaben ſich im allgemeinen nur geringe
Ver=
änderungen. Etwas lebhafter umgeſetzt und bis 2 Prozent feſter waren
J. G. Farben und die Mehrzahl der Elektrowerte, beſonders Siemens
u. Halske. Banken= und Montanwerte lagen knapp behauptet. Etwas
ſchwächer eröffneten Scheideanſtalt und Bergmann, Wayß u. Freytag
dagegen 2,5 Prozent feſter. Renten blieben faſt geſchäftslos.
Im weiteren Verlaufe verſtärkten ſich die Deckungskäufe der
Speku=
lation und erſtreckten ſich jetzt außer auf J. G. Farben und die
Elek=
trizitätsaktien, auch auf Bankenwerte. Die Kurſe konnten allgemein
1 bis zu 3 Prozent anziehen. Für Tagesgeld wurde der Satz auf
5 Prozent ermäßigt. — Am Deviſenmarkt konnte ſich der Dollar und
das Pfund merklich erholen, da größere Nachfrage nach Deviſen auftrat.
Mark gegen Dollar 4,W24, gegen Pfunde 20,439, London-Paris 124,02,
Mailand 89,25, Madrid 28,85
Bei ſehr kleinem Geſchäft berlief die Abendbörſe äußerſt
ruhig, doch im allgemeinen behauptet und teilweiſe ſogar etwas freund=
licher. Größeres Geſchäft verzeichnete die Farbenaktie auf die äuſterß
günſtigen Ziffern über Produktion und Abſatz in ſynthetiſchem
Stick=
ſtoff. Auch Voigt u. Haeffner auf die bekannten Intereſſenkäufe wieder
4 Prozent höher. Anleihen anregungslos. Die Börſe ſchloß behauptet.
Im einzelnen nannte man: Commerzbank 175,75. Danat 229,25,
Deutſche 161,25, Dresdener 165, Buderus 112,5, Gelſenkirchen 157,
Har=
pener 202,25, Weſteregeln 185,75, Klöckner 159, Rheinſtahl 201,5,
Stahl=
verein 131, Nordd. Lloyd 151,75, Hapag 150,5, A. E. G. 186,5, Bergmann
198, Schuchert 205, Siemens u. Halske 289¾, Wayß u. Freytag 167,
Holzmann 196, Cement Heidelberg 146, Daimler 123, Erdöl 157,
Rüt=
gerswerke 100,5, Scheideanſtalt 215,5, Metallgeſellſchaft 187,
Farben=
induſtrie 299, Zellſtoff Waldhof 326.75, Aſchaffenburg 206.
Die Abenddeviſen lagen Mittag nicht nennenswvert verändert.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 26. Auguſt.
Die Wochenſchlußbörſe geſtaltete ſich bei Eröffnung freundlich, da
infolge des verhältnismäßig kleinen Geldbedarfes für die Prolongation
der Engagements das Angebot an kurzfriſtigen Geldern ſehr reichlich
war und einige Inſtitute bei der Bewilligung neuer Ausleihungen
Ent=
gegenkommen zeigten. Die Spekulation ſchritt zu weiteren Rückkäufen
von Prämienware. Die Kursbeſſerungen der Terminwerte ſtellten ſich
auf 1—3 Prozent und waren für Spezialpapiere noch erheblich größer.
Anregung gaben neben der vorteilhaften Geldmarktlage und den günſtig
aufgenommenen Reichsbankausweis auch die beſonders optimiſtiſchen
Ausführungen in der heutigen Hauptverſammlung der J. P. Bemberg
A.=G. über die Entwicklung ihres Geſchäftes. Man war der Anſicht, daß
auch in der morgen folgenden Hauptverſammlung der Vereinigten
Glanzſtoffabriken ähnliche Mitteilungen gemacht würden, ſo daß
Kunſt=
ſeidewerte im Mittelpunkt der Aufmerkſamkeit ſtanden. Bemberg plus
11 Prozent, Glanzſtoff plus 14 Prozent. Außerdem waren
bemerkens=
werterweiſe Interventionskäufe verſchiedener Banken zu beobachten,
denen wohl das Beſtreben zugrunde lag, die am kommenden Montag
fälligen Liqwidationskurſe etwas heraufzuſetzen und die Abſchläge
gegen=
über der letzten Liquidation nicht zu groß erſcheinen zu laſſen, damit der
Kundſchaft die Nachſchußzahlungen erleichtert werden. Für Tagesgeld
blieben die Sätze mit 4,5—6 Prozent unverändert. Auch Monatsgeld
wurde wieder mit 7,75—8,75 Prozent genannt. Warenwechſel zirka
6 Prozent und darüber. Im Deviſenverkehr lag die Mark in Reaktion
auf ihre kürzliche ſcharfe Aufwärtsbewegung international ſchwächer.
In London nannte man einen Kurs von 20,4220 und in New York
von 4,2022.
Privatdiskont kurze Sicht 5¾8 Prozent, lange Sicht 5½ Prozent
Später ſchritt dann die Spekulation zu Gewinnmitnahmen, und zwar
in der Hauptſache im Hinblick auf die bevorſtehende zweitägige
Unter=
brechung. Das Kursniveau gab infolgedeſſen etwas nach, erholte ſich
bis zum Schluß der Börſe aber wieder, ſo daß der Schluß die höchſten
Tageskurſe zeigte. Auch die Nachbörſe war feſt. Ein beſonderes
In=
tereſſe beſtand für Geſ. für El. Im übrigen hörte man gegen 2.30 Uhr
u. a. folgende Kurſe: Oſtwerke 411, Schultheiß 433, Siemens 288,5,
Schuckert 205, Gel. für El. 267, A.E.G. 185,75, Köln=Neueſſen 174,5,
Mannesmann 177,75, Harpener 201,5, Rheinſtahl 201, Rheiniſche
Braun=
kohlen 252, Phönix 117,75, Vereinigte Glanzſtoff 702, Zellſtoff Waldhof
324, Bemberg 570, Rütgerswerke 98, Deſſauer Gas 203,75, J. G. Farben
298, Hapag 151, Nordd. Lloyd 151, Danatbank 228,5 Prozent.
Alt=
beſitz I 56,25, II 58.10, Neubeſitz 15,20.
25. 8. 26. 8.
25. 8. 26. 8.
Aſchaffenb. Zellſtoff. 1 204.75 (206.5 Hemoor=Zement.
242.— 1244.—
Augsb. Nürnb. Maſch. /140 25 1140.5 Hirſch Kupfer.
113.— 1114.—
Bamag=Meguin .... / 46.5 48.— Höſch Eiſen.
179.— 159.—
Berlin el. W. ..."
Hohenlohe Werke.
24.75 24.25
BerlinKarlsruheInd. 83.5 84.25 Kahla Porzellan.
103.— 1103.5
Braunkohl.=Briketts. 190. (190.— Lindes Eismaſch.
156.25 1156 —
Bremer Vulkan . . . . / 156.— 1156.— Lingel Schuh.
7n5
Bremer Wolle..
198.— 1198.5 Linke u. Hofmann
Deutſch.=Atlant. Tel. /111.— 1113.— 12. Loewe u. Co.
278.— 1280.—
Deutſche Maſchinen. 1 93.— 1 90.5 V. Lorenz.
125.— 1125.—
Deutſch.=Nied. Tel.. .
Niederlauſitzer Kohle / 166.— 1168.—
Deutſche Erdöl. . . . . / 155.—
Nordd. Gummi
Deutſche Petroleum. / 80.— 80.— 1Orenſtein.
136.5 139.—
Dt. Kaliwerke.
Rathgeber Waggon. / 95.75 96.75
Donnersmarckhütte . /114.— 1114.— Rombacher Hütten ..
Dynamit Nobel
142.— 1144.— Roſitzer Zucker. . . ... / 94.— 92.—
191.5 189.— Rütgerswerke . . . . . . / 97.75 98.5
Elektr. Lieferung.
J. G. Farben.
293.75 (299.5 Sachſenwerk ..
118.—
R. Friſter.
103.5 1106.5 Sächſ. Gußſtahl. . .
166.—
Gaggenau V
56.— 55.75 Siemens Glas.
165.— 1166.—
Gelſenk. Berg.
Ver. Lauſitzer Glas.. / 131 — 131.—
G. f. elektr. Untern. .
263.5 Volkſtedter Porzell. / 52.— 1 52.5
172.— 1173.— Weſtf. C. Langendreer
Halle Maſchinen. .
Han Maſch. Egeſt. . . . 1110.—
WittenerEußſtahl. . . 1 55.5
55.5
Hanſa=Dampfſchf. . . 1223.5 1223.25 Wanderer Werke. . . . 1261.25 1260.5
Oeviſenmarkt.
Helſingfors. ..
Wien... . ."
Prag ......"
Budapeſt.
Sofia ..
Holland.
Oslo ..."
Kopenhagen..
Stockholm
Lond on.."
Buenos Aires.
Newv York
Belgien.
26. 8
Geld / Brief
22.91/22.875 22.915
16.46/ 16.50
0.975 81.135
70.37/ 70,67 70.81
31.44 181.60
1.9931 1.989/ 1. 993
.498 0.500
7.402 7.393/ 7.407
0.755/20.70 20.74
5.528 5.514 5.ra6
2.1041 2.108 2.112
4.200 4.208
4.186/ 4.194
Eamstag, den 27. Augußf
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Ludwig Ganz A.=G., Mainz. In der G.=V. wurde die vorgeſchlaw=
Dividende von 5 Prozent auf Antrag eines Aktionärs auf 6 Prno
erhöht. Wie die Verwaltung ausführte, habe ſich in letzter Zeit=
Geſchäft derart entwickelt, daß bis jetzt ſchon der Umſatz die Höhex/
Vorjahres erreicht. Zu den Bilanzzahlen gab die Verwaltung ei=
Erläuterungen. Die Kreditoren enthalten unter den 282 320 laufer=
Verbindlichkeiten einen Poſten Schwob=Paris mit 102000 RM.,
durch einen freiwilligen Vergleich in fünf Jahresraten zu 2060 89
eingehen wird. Der Poſten Akzeptkredite wurde von 716 000 auf 470
RM. herabgefetzt, da er aus Kommiſſionsware ſtammt und nurnn
Ausmaße des Verkaufs aus ſolcher Ware erlösbar iſt. Der aus
Hausverkauf gewonnene Buchgewinn beträgt 150 000 RM., welcher
trag teilweiſe zur Sanierung verwandt wurde. Zwar ſind 400000 79
Nückſtellungen, ſür ſchwebende Forderungen ein Bilanzſchönheitsfelen
doch ſei ein diesbezüglicher Poſten ſehr abhängig geweſen von dem
kauf des Hauſes Michelsberg. Auf Antrag von Aktionärſeite wirdän
Umwandlung der V.=A. in St.=A. bei einer eventuellen
Kgpitä=
erhöhung erfolgen.
Unterſtützte Arbeitsloſe am 15. Auguſt 1927. Die Zahl der 6o
unterſtützungsempfänger in der Erwerbsloſenfürſorge betrug
15. Auguſt 1927 rund 420 000 (männlich 332 000, weiblich 88000)
über 452 000 (männlich 357 000, weiblich 95 000) am 1. Auguſt 1927
493 090 (männlich 389 000, weiblich104 00) am 15. Juli 1927. Die Geſeſt
zahl der unterſtützten Arbeitsloſen hat ſich in der Zeit vom 15. Julä.7
zum 15. Auguſt 1927 von 674 000 auf 576 000, alſo um rund 98000 gm
14,5 v. H. verringert.
Produktenberichte
Wormſer Produktenbericht vom 26. Auguſt. An der heutigen Ba./ P
notierten Weizen 28,5—29, Gerſte 25,5—27,25, Roggen 24,5—24,75, 5
alt 25—26, Weizenmehl 0 40—40,5, Roggenmehl 60proz. 36,5—37, 2:/ / Gefunden: 1.
zenfuttermehl 17,5—24, Rogenfuttermehl und Nachmehl 18,74—) im wiem ſkanz Per
Noggenkleie 13,5—14, grobe Weizenſchalen 14, feine Weizenkleie 14, E/ 1lhmen Jakob Klein II. I
treber getr. 16,5—17, Maisſchrot 21,5—22,5, Malzkeime 16,25—10./ find 1 Schrankſchlüſſel am
Trockenſchnitzel 12,5—13, Heu neu 6,5—6,75, Stroh 2,10—2,25, Kartoffey uhndaſche mit Taſcher
6—7. Tendenz: In neuer Ware fehlt gute Qualität, feuchte Wan „ ktmbenſchlüſſel. 1 D
verkäuflich.
Frankfurter Produktenbericht vom 26. Auguſt. Bei weiter ann= ud beißen Stelnchene
tend ſchlechtem Wetter kommt auch noch trockene Ware an den Mols/ Elcchüſſel für Vorhang
Vollkommen einwandfreies Inland wird weiter über Notiz bezahlt. 90= Pguer Glacehandichuch.
gen zog im Preiſe an. Da auch die Forderungen vom Auslande hie PAnchenenmopf, mit
höher lauteten, zogen die Preiſe für Mehl an. Rogenmehl wus n
½ Mark teurer, da wieder in größerem Maße Auslandsroggen
mahlen werden muß. Kleie iſr ſtark befeſtigt. Weizen 28,75—2), Rog—
24—25, Sommergerſte 25,50—27, Hafer inl. 23,25—23,75, ausl. 23,/5 (=
25, Mais 19,25—19,50, Weizenmehl 39,75—40,25, Roggenmehl 35—
Weizenkleie 13,75, Roggenkleie 13,75.
Berliner Produktenbericht vom 26. Auguſt. Während Weizen
beſonders Hafer in Fortſetzung der geſtrigen Hauſſe zu Beginn im As) /mſmand, 1 grauer
dergrund des Intereſſes ſtanden, mußte der Roggen eine ruhigere 2)/ IF (mmagsdienſt und
denz über ſich ergehen laſſen. Die Befürchtungen, daß die kräſtiät= / m bocheken Darmſta
Regenfälle dem noch zum Teil auf Halm ſtehenden Weizen und Gox / mumagsdienſt und
großen Schaden zugefügt haben, veranlaßten umfangreiche Deckunge
ſo daß Weizen per September über 5 Mark, für ſpätere Monat*
reſp. 3 Mark höher notierte. Mäßige Käufe ſeitens der Mühlen / 1 Mdd om Zuſtizpglaf
September und Oktober ſtützten Noggen, der für vordere Monate
lan=
verändert eröffnete. Lediglich Dezember ging auf größere Verfä
4 Mark zurück. Hafer wurde für Oktober 5 Mark, für Dezember 890
höher bezahlt.
Metallnotierungen.
Auſt
Die Berliner Metallnotierungen vom 26. Auguft ſtellten ſich Ei
folgt: Elektrolytkupfer 126. Nemelted Plattenzink 50—51, Drigum /ſt F000
Hüttenaluminium 210, dito in Walzen 214, Reinnickel 340—350, Anlims
Regulus 85—90, Silber in Barren 75—76.
Die amtlichen Preisfeſtſtellungen am Metallterminhandel ue Ablen öffe
26. Auguſt ſtellten ſich für Kupfer: Jan 113.25 (113 25), Febr, 4u lllngebote
März 113.50 (113.75), April 113.75 (114), Mai 114 (114), Juni 1144 pichneter
(114.25), Juli 114.25 (114.50), Auguſt 110 (111), Sept. 111 (uX Frhältlich.
Okt. 112 (112.25), Nov. 112.75 (113), Dez. 113 (113.25). Tendenz:
feſtigt.) — Für Blei: Jan. 45,75 (46), Febr. und März 46 42) kheltzwtiol
April, Mai, Juni und Juli 46 (46.25), Auguſt 44.75 (45.25), Sebl. FWepMichſer
(45.25), Okt. 45.25 (45.50), Nov. 45,50 (45.75), Dez 45.75 (41eſ Vormitt
Tendenz: behauptet. — Für Zink: Jan. und Febr. 54.50 (55), Mau‟ 1R Darn
54. 25 (54.75), April, Mai, Juni und Juli 54.50 (54.75), Auguſt 55 606
Sept. 54.,75 (55.50), Okt. 55 (55.25), Nov. 54.50 (55.25), Dez. 54.,5 Gc I Mrcktig
Tendenz: ruhig.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe voud ſm iſt
26. Auguſt ſtellten ſich wie folgt: Kupfer: (Tendenz: ſteigle
Standard per Kaſſe 54½—541/s, 3 Monate 5412/½—55, Sehin
Preis 54½, Elektrolyt 61½—62½, beſt ſelected 5934—61, Elelnan
wirebars 62½. — Zinn: (Tendenz: willig) Standard R.
Kaſſe 287½—28758, 3 Monate 283½—283½, Settl. Preis 9
Banka (inoff.) 298½, Straits (inoff.) 291½. — Blei: (Tendeſti‟
willig) ausl. prompt 2238, entft. Sichten 223½, Settl. Preis 20
Zink: (Tendenz: willig) gewöhnl. prompt 272/uz, entf. ei
ten 27/us, Settl. Preis 27½. — Queckſilber (inoff.)
bis 22. — Wolframerz (inoff.): 13½.
verkändignt
kan
Eüüteral. 1 kleine gelbe
einſchlief
Manee
a)Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl.
Ausloſ. Sch. T. Teil
II. Tei
D. Reichsanl. Ablöſ.
Schuld ohne
Aus=
loſungsſcheine ...
4% Dt. Schutzgeb.=
Anl. .. . .. .
R
57.75
v.1913, Kdb.1918
41/.%Oſt. Schatz. 14
41/.% Oſt. Silberr.
4½ „ Goldr. ..
49 Oſt. Goldrente
lt. Innsbr. Abl
23.5
4% Oſt. einh. R. /k.)
8% Port. (Spz.) III
5%Rum.am. R.03
26„Gold. 13.. . 15
„ am. R
4% „am. R
4%Türk. (Ad
„ (Bagd
48 GBagd.),
14
uniſ.
4% „1911
½¾Ung. St. 191
4% Ung. Goldr.
(t. Innsbr. Abk.)
4% Ung. Staatsr.
v. 10..
4%Ung. Kronr..
3% Ung. Eiſ. Tor
Außereuro=
päiſche
5%Mex.amn.i.abg.
5% äuß. 99
4% „ Goldo4ſtf.
3% „ konſ. inn. .
4½%, Irrigat.
5% Tamaulipas I,
Sachwert=Schuld
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
10%Berl. H.=Bk. G.
% Berl. St. Gold
3% Darmſt. St.=G.
8 %6 D. Hyp.=Bank
Meining. Goldpf.
21.5
22.75
17:1.
106
102.5
90
100.8
00
94
92.75
88.75
1102
99
Dresd. St.=G. 92
„Frrf. St.=G..
8% Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
7% Frkf. Hyp.=2
Goldpfbr.
%0 Frkf. Hyp.=Bk.=
Goldpfb=
20 Frkf. Pfbr.=Bk.
100.1
rkf. Goldpft
99
Frkf. Pfbr.=B
Holdpf
94
Frkf. Pfbr. B
83
H.=St.=Gold=
100.5
10% Komm.Elektr.
Mark (Hagen)
Goldobl. ......
8% Komm. Ldsbk
Darmſt., Reihe I
2 K. Landesbank
Darmſt. Reihe II
8%Ldwgshf. Stadt=
Goldan ..
7%M. KraftHöchſt
80 Mainz.=St.=G.
8% Mannh. St.=G
6% Mannh. St.=G.
70 M.=Stahlw. 2
80 Naſſ. 2db. Gold
8% Nbg. St. Gldal
8% Pfälz. Hhp. Bk.
Goldpfbr. ..
7% Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
6% Pfälz. Hyp.=B
Goldpfbr.
8%0 Pforzh. St..G
8½ Pirmaſ. St.=G
8% Pr. Centr. Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr.
8% Pr. Centr.=St.
chafts=Goldpfbr
% Pr. Centr.=St.
ſchafts=Goldpfbr
8%Rh.=Hyp.=Bk.
Goldpfbr. ....
„ „ „
. „
4½% „„Lig. Pfb.
4½% „Anteilſch.
2 Rh. Stahlw.
10%Rh.=Weſtf.B.
Cr.=Bk. Goldpf.
8½ Südd. B.=Cr. B
Goldpfdbr.
7 26 V. Stahlw. Düf
ſeldorfHyp.-Gld.
obl. mit Option
V. Stahlw. D;
ſeldorfHyp.. Gd.
obl. ohnc Option
½Viag(V. Ind.=
Unt. Bln.) 27
92.6
97.05
982.
96
106.5
99.775
93
98
g.n5
100-
LVoigt& Häffner!
Goldobl. ....
8%Württbg. Hyp.=
Bank Goldpfbrf.
Ohne
Zins=
berechnung
5% Bdw. Kohl 23/ 12.62
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23 .....
6%beſ.Brk.=Rg. 23 6.9
5% Heſſ. Volksſtagt
Roggen 23..
8.25
6.3
50 Pr. Kaliwert.
5% Pr. Roggenw. 8.85
5% Südd. Feſt. B. G/ 2.22
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb.
Bahr. Handelsb.
Bahr. Hyp. u. Wechſ.
Berliner Hyp.=Bk.
Frrf. Hyp.=Bk.
15.45
Frkf. Pfandbr.=Bk. /16.275
Hamb. Hhp.=Bk.
13
Mecklb. Hyp.=u. Wb. 11.6
Meining. Hyp.Bk..
Nordd. Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk. .
N22
Preuß. Bod.=Cr.=B./ 11.5
Pr. Cent.=B.=Cr. B.
Preuß. Pfdbr.=Bk. 12.9
Rhein. Hyp.=B.
13.6
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B.
Südd. Bobenkr.
Württ. Hyp. Bk.
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B... 12.1
Landeskr. Caſſel ../ 12
Naſſau. Ldsb.
9.125
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Eliſ.=Bahn ſtfr. 3.7
4% Galiz. Carl=
Lud.=B.
5SSOſt. Sd. S.ſtir.
13.5
2,6%gAlteOſt. Südb./ 13.5
„60 Neue
% Oſt Staatsb. 83
%Oſt. 1.b.8.E.
3%Oſt. „ „abg.
.. „9.Em.
„ „ „abg.
„. 1885
„ „ abg. / 18.4
%Oſt. Erg. Netz
%Oſt. „ „abg.
—
1% Raab Oebd. 83
91
„
97
420 Rud. Silber
4½ Nud. (Salzkg.)
4½%Anat., S. I 18
4½% Anat., S. II
4½% Anat., S.III/ 15.5 Oberbedarf ..
O Salon. Monaſt.
% Tehuantepec.
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit..
179
Bad. Bk. .
Bk. f. Brauind. . . . 206
Bay. Hyp.=Wchſ.
Berl. Handelsgeſ.
Comm.u Privatb. 1176
Darmſt. u. Nat.=Bk. 230
Deutſche Bank .. . 160,
D. Eff. u. Wchſ.=Bk. 131.5
D. Hyp.=Bk. Mein. 135
108
D. Vereins=Bk.
156.75
Disk.=Geſellich.
Dresdener Bk.
165
Frankf. Bk.
Frankf. Hypth.=Bk.. 1147
Frkf. Pfdbr. Bk. . . . 147.
Gotha. Grundkr. Bk
Lur. Intern. Bank
/145
Metallbank. .
Mitteld. Creditb.
Pfälz. Hyp.=Bk. . . 1213
Pr. Bd.=Creditbank 133
„Hyp.=Akt.=Bank.
Reichsbank=Ant. . . 173.5 Bad. Maſch. Durlach 147.5
Rhein. Creditbk.
Rhein=Hyp.=Bk.
idd. B.=Freditbk.
Südd. Dise.=Geſ. 145
Oſterr. Creditanſt.
3.4
Wiener Bankverein/ 17.75
Bergwerké=Akt.
Buderus..
1112.5
Eſchw. Bergw. . . . 208
Gelſenkirch. Bgw. . 1155.5
Harp. Bergb.
202
— Ilſe Bergb. St.. . . 267.73
Genußſchein . . . 124.5
Kali. Aſchersleben. 178
Kali. Salzdetfurth. 240
Kali. Weſterregeln.
7 Klöcknerwerke (abg.
Lothr=Hütte) ... 158.5
Mannesm.=Röhr. 1178‟
Mansfelder .
Otavi=Min.=Ant. . 33.5
Phönix=Bergb.
1118
Rhein. Braunk.
Rhein. Stahlw. . . . 202
Riebeck Montan
Salzwerk Heilbronn 178
Tellus Bgb.
112.5
Ver. Laurahütte . . / 90
Barmer Bankv. 147.5 Ver. Stahlwerke. 131.5
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum (Mannh.) 271
Henninger.
190
Hercules, Heſſiſche 1149
Löwenbr.=München
Mainz. Aktienbr. . . 243
Schöfferhof (Bind.)/345
Schwarz=Storchen 180,5
133 Tucher, Nürnberg
128.25
Werger
. 180
Rikum. Berlin.
Adler EOppenh.
Adlerw. (v. Kleyer) 115.75
5%A. E. G. Vzg. A. ſ. 88.5
5% A. E. G. Vzg. B. 84.5
N.E. G. Stamm . . . 186 75
134 Bad. Uhren, Furtw. 20.5
Bamag=Meguin .. / 46.5
Baſt Nürnberg .. . 1229
Bahr. Spiegel ..../ 55
Beck & Henkel ....!
Bergmann El .... 197.5
Bing. Metall.
23 5
Brem.=Beſigh=Ol.
Bürſtenfbr. Erlang 64
Cement. Heidelb. . . 144.5
Cement. Karlſtadt 185.5
Cement. Lothr.
25
Chem. Albert . . . . . 143.25
Chem. Brockh.
Chem. Milch..
Daimler=Benz A. G. /123.5
Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Erdöl .. . 1158.5
D. G. u. Silb. Scheid. /215
D. Linoleumw. Bln 260
Dingler, Zweibrück.
Dresd. Schnellpr. 153
Dürkoppw. (St). .. 82
Dürr. Ratingen
74
Dyckerhoff & W..
Eiſenw. Kaiſersl.. . 40.5
. Licht u. Kraft. 202
El. Lieferung
1189.5
Elſ. Bad. Wolle
Email. Ullrich .
34.2
Enzinger Werke
K
Eßlinger. Maſch. . . 80
Ettlinger Spinn. . . 230
Faber Bleiſtift
81
Faber & Schleicher/103
Fahr, Pirmaſens. . / 52
Farbenind. J. G.. . 1299.75
Felten & Gnilleau.
Feinmech. (Jetter) / 98
Feiſt, Sekt.
45
Frankfurter Gas ..1169
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79
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Fnag
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Karlsruher Maſch
Karſtadt, R.
Klein, Sch. EBecker
Knorr, Heilbronn".
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Krw. Alt=Württbg.
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Lederw. Spicharz..
Lingel Schuhw..
Löhnberg. Mühle".
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Lüdenſcheid. Meta
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Mars=W. Nürnberg
Metallgeſ. Frkf.
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149
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46
Zellſt. Memel. . . . . 457
123
Zellſt. Waldhof
Zucker f. Rheingau
135
187 Transport= und
Verſicherungs=Akt.
15
76.75 (Dt. Reichsb =Vorz. /100.5*
A. Dt. Eiſenbahn.
70 ſA. Lokalb. u. Kraft
Dt. Eiſenb.=Geſ. 138.5*
115.5 Schantung E.B.
140. 25 fSüdd. Eiſenb.=Gef. 142:*-‟
Hapag
150.2)
1113
Nordd. Lloyd.
176
64
67
164
101.5
101
139.5
8555
Frkft. Allg. Verſ.
Frankonia Rück
Darmſtädter Berte
Bahnbedarf
Dampfk. Rodberg
Helvetia Konſ.
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VenulethckEllenb.
Aa
100.25
ſtummer 237
Samstag, den 27. Auguſt 1927
Seite 13
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chieggo, 26. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Tme Meldungen aus Frankreich und Deutſchland über außerordent=
Mſt- rke Niederſchläge und Klagen über trockene Witterung in
Argen=
mr, löſten am Weizenmarkt Kaufluſt aus, die auch ſpäter anhielt, als
ſiart wurde, daß die Ankünfte neuer Ware in Winnipeg von
gerin=
muialität ſind. Für den Export wurden heute größere Poſten ver=
N
2u ich am Maismarkte herrſchte heute vorwiegend eine feſte
Stim=
ma, die in der Hauptſache durch die in den Staaten Miſſouri,
Ne=
hrk” und Jllinois herrſchende kühle Witterung hervorgerufen wurde,
hidni Anſtoß zu größeren Deckungen gab. Der Bericht des Staates
uama, nach dem dort die Ernte um 3 bis 4 Wochen im Rückſtande iſt
uMllagen über Ernteſchäden im Staate Jowa, trugen dazu bei, daß
aA wäter die Unternehmungsluſt nicht nachließ.
oße Exportabſchlüſſe und ungünſtige ausländiſche Erntenachrichten
mDen Anlaß zu einer Heraufſetzung der Noggenpreiſe. Als Käufer
Yhn heute namentlich nordweſtliche Häuſer auf.
Am Hafermarkte führten die Meldungen über Roſtſchäden zu einer
husſetzung der Preiſe. Auch ließ ſich die Exportnachfrage beſſer an.
New York, 26. Auguſt.
Zucker: Am heutigen Markt kam es zu einem Preisrückgang auf
ei fe für kubaniſche Rechnung und höhere Schätzungen der euro=
Aprt Zuckerrübenernte.
ärffee: Anfangs waren die Preiſe befeſtigt auf ungünſtige braſi=
Ahſre Ernteberichte. Später wurden auch ſeitens der Handelshäuſer
uMfirr europäiſche Nechnung Abſchlüſſe getätigt, ſo daß der Schluß be=
HptE war.
Bxumwolle: Auch beute wirkten die niedrigeren Liverpooler Kabel
Ahtn mend und bewirkten mehrfach Glattſtellungen. Später kam es
Auiner Befeſtigung, da die Meldungen über Inſektenſchäden erneut
ſil-mmert lauteten und der Kapſelkäfer ſich auch noch auf weitere
Reis ausgedehnt haben ſoll. Schließlich regten auch günſtige Mel=
Aweis vom Baumwollwavenmarkt an.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am
2RZuguſt:
Getreide. Weizen: Sept. 138½, Dez. 142½, März 145½;
Mais: Sept. 111½, Dez. 115½, März 118½; Hafer: Sept. 46½,
Dez. 50½, März 53½; Roggen: Sept. 99½, Dez. 101½, März
105½.
Schmalz: Sept. 12,75, Okt. 12,87½, Jan. 13,42½.
Fleiſch: Sept. 11,75, Okt. 11,90, Jan. 12,60; Speck, loko:
11,75: leichte Schweine 9,40—10,8, ſchwere Schweine 8,85—10,15;
Schweinezufuhren: Chicago 14 000, Weſten 40000.
Es notierten nach Meldungen aus New York am
26. Auguſt:
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 150, hart 152½; Mais: neu
ank. Ernte 120½: Mehl: ſpring wheat clears 6,75—7,2; Fracht:
nach England 1,9—2,6 Schilling, nach dem Kontinent 10—12 Cts.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 13,45; Talg, ertra 778.
Kakav. Tendenz: flau; Umſatz in lots: 236; Sept. 14,01,
Okt. 14G1, Nov. 13,95, Dez. 13,53, Jan. 13,40, Febr. 13,30,
März 13,16, April 13,25, Mai 13,30.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Bekanntlich wird Ende September die nächſte Zuſammenkunft der
Internationalem Rohſtahlgemeinſchaft ſtattfinden. Die Lage iſt bisher
vollkommen undurchſichtig, da eine Aenderung in den Verhältniſſen
bis=
her nicht eingetreten iſt und auch vorläufig nicht zu erwarten ſteht.
Das Deutſche Kaliſyndikat wird am 1. November 1927 einen
Teil=
betrag von 106 770 Pfund Sterl. (rund 2,18 Mill. RM.) der Serien A
und B ſeiner 7prozentigen Auslandsanleihe zum Kurſe von 102,5 Proz.
zur Rückzahlung bringen.
Die Deutſche Braunkohlen A.=G., Berlin, an der u. a. die Erdöl=
und Kohlenverwertungs=A.=G., Berlin, (Ewag) beteiligt iſt, wird, wie
wir aus Verwaltungskreiſen erfahren, falls nicht unvorhergeſehene
Er=
eigniſſe eintreten, für das Geſchäftsjahr 1926 vorausſichtlich
dividenden=
los bleiben. (o. H.=V. 15. September.)
Wie in gut informierten Intereſſentenkreiſen verlautet, dürfte in
Kürze eine Erhöhung der Kohlenpreiſe in Oſtoberſchleſien ſtattfinden.
Die Abſicht wird zwar noch in Produzentenkreiſen ſehr geheim gehalten.
In der nichtöffentlichen Sitzung der Stadtverordneten in Hanau iſt
die förmliche Genehmigung zur Aufnahme einer Anleihe von 2 Mill.
Reichsmark für den bereits beſchloſſenen Wohnungsbau erteilt worden.
Es wurde mitgeteilt, daß ſeitens der öſterreichiſchen
Finanzverwal=
tung Entwürfe für eine Inveſtitionsanleihe ausgearbeitet worden ſind,
die dem Kontrollkomitee des Völkerbundes bei ſeiner nächſten Tagung
vorgelegt werden ſollen.
Wie aus Belgrad gemeldet wird, beginnen im September die
Han=
delsvertragsverhandlungen zwiſchen Oeſterreich und Jugoſlawien, die
den Abſchluß eines Zuſatzabkommens zum beſtehenden Handelsvertrag
zum Ziele haben.
Wie wir aus Paris erfahren, findet vom 6. bis 14. September ein
internationaler Gießereikongreß ſtatt, zu welchem deutſche Vertreter
be=
veits angemelder ſind. Die Verhandlungen wenden teilweiſe in
deut=
ſcher Sprache geführt werden.
Wie verlautet, ſollen ſeit längerer Zeit zwiſchen der polmiſchen
Re=
gierung und einem amerikaniſch=deutſchen Konſortium Verhandlungen im
Gange ſein über den Bau einer Tranſitbahn zwiſchen Deutſchland und
Rußland über Polen. Das amerikaniſch=deutſcha Konſortiurm würde die
Strecke 50 Jahre ausnutzen, wonach das geſamte Vevmögen des
Konſor=
tiums auf den polniſchen Staat übergehe.
Die noch im vorigen Jahre aufgenommenen Verhandlungen
zwi=
ſchen Rußland und Lettland über den Abſchluß einer Flachskonvention
ſind ſoweit gediehen, daß dieſe bereits in nächſter Zeit wird
unterſchrie=
ben werden können. Die Entſcheidung liegt zurzeit bei den Nuſſen.
Aus Budapeſt wird geſchrieben: In der Produktionskampagne 1926=
1927 haben die ungariſchen Zuckerfabriken insgeſamt 15000 Waggon
Zucker erzeugt. In Fachkreiſen verlautet, daß in der Kampagne 19A=
1928 die Produktion infolge des größeren Anbaues um etwa 3000
Waggon größer ſein wird.
Das tſchechoſlowakiſche Verkehrsminiſterium hat ein Dekret in
Vor=
bereitung, wonach ab 1. Januar 1938 die Bahntarife weſentlich
herab=
geſetzt werden.
Nah türkiſchen Blättermeldungen ſind im Yechikirmaktal zwiſchen
Amaſi und Kavak neue Kohlenlager entdeckt worden, die reicher und
ausgedehnter ſein ſollen als die im Zuguldahbecken. Das neu gefundens
Kohlengebiet liegt in der Nähe der Bahn Samſum—Sivas—Angora.
A hcn Amtsverkündigungen des Kreisamts
2ſmtt adt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
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nleiſkem fkanz. Perſonalausweis, auf der
Aſten Jakob Klein II. lautend. 6 tleine
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Amſhettenknopf mit Karabinerhäkchen
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SttBut 1 kleines braunes
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bherſſchwarzbraun). 1 ſchwarzer
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whnſtard. 1 grauer Schäferhund
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dwnntagsdienſt und in der daran ſich
mleßenden Woche den Nachtdienſt vom
HArg, bis einſchließlich 3. Sept. die
Atheke am Juſtizpalaſt, Bismarckſtr. 9
ſymn=Apotheke, Kirchſtraße 10½=
PBe= und
Entwäſſerungsan=
en für die ſtädt. Baracken
enubauten an der
Pallas=
t
wieſenſtraße
pln, öffentlich vergeben werden. Die
Ahhote ſind auf Zimmer 10 der
unter=
z int ten Direktion, Frankfurterſtr. 69,
gtllilich. Auch können hier die In
f1hzläonsmuſter eingeſehen werden.
An=
gſetü termin: Mittwoch, den 31.Aug.,
vmmittags 10 Uhr.
Da rmſtadt, den 24. Aug 1927. (st13258
Abelstion der ſtädtiſchen Betriebe.
*
W eiekriſchen Inſtalatlans
arbeiten
öve Einrichtung der elektriſchen Be=
Hirung in einem Teil der ſtädtiſchen
ie in der Darmſtraße ſollen
als=
bivergeben werden. Die
Angebots=
ei agen können auf unſerem techniſchen
Tu Frankfurterſtraße 100, eingeſehen
dan.
(st13259
Aagebote ſind bis Mittwoch, den
Auguſt 1927, hierher einzureichen.
Dixrmſtadt, den 26. Aug. 1927.
VeRtion der ſtädtiſchen Betriebe.
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hwänkchen, 2 dreiteilige Roßhaarmatr
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ſiel, 1 Backenſeſſel, 1 Rohrbank, Stühle
lar Art, 2 Wohnzimmereinrichtunger
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miereckige Tiſche, 2 runde Tiſche,
täStiſche, Rauch= und Toilettetiſche
d.. Schreibtiſche, 3 Kommoden, fünf
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Machtſchränke, 3 zweitürige Kleider
hänke, 1 dreitür, weißlack.
Kleider=
hu=ank, 1 Bücherſchrank, 1 Brandkiſte;
Ahälder, antik und modern, 2 kleine
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1 Schlafzimmereinrichtung (2 vollſt. Betten, 1 Waſchtiſch
mit Marmorplatte und Spiegel, 2 Nachtſchränkchen mit
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Mädchenzimmer (1 vollſt. Bett, 1 eintür. Kleiderſchrank,
1 kl. Tiſch, 1 Handtuchhalter, 1 Waſchſchränkchen:
1 Wohnzimmereinrichtung (1 Plüſchgarnitur, Regulator,
1 Vertiko, 1 Marmoruhr, 1 Pfeilerſchrank, 1 Ofenſchirm);
1 Eßzimmer (1 Büfett, Diwan, 6 Stühle, Auszietiſch, ein
Servierbock und Platte, 1 Standuhr);
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Waſch=
mangel, Gartenmöbel, 1 Liegeſtuhl:
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Vorhäng
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Bilder, 1
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Trauringe, 1 Siegelring, 1 ſilberne Taſchenuhr mit Kette,
1 goldene Broſche und 2 Ohrringe.
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Im Handelsregiſter wurde bei der
Firma Kuſel Lorch in Dieburg heute
eingetragen: Die Firma iſt erloſchen.
Dieburg, den 9. Aug. 1927. (13231
Heſſiſches Amtsgericht.
Im Handelsregiſter wurde bei der
Firma Metallwarenfabrik und
Ver=
zinkerei, G. m. b. H. in Groß=
Zim=
mern heute eingetragen: Die Firma iſt
erloſchen.
(13232
Dieburg, den 16. Aug. 1927.
Heſſ. Amtsgericht.
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Geite 15
Oer Club der Vierzig.
wearbeitet nach einem Roman von Robert W. Chambers
von Edgar May.
(Nachdruck verboten)
Arelleicht war es die faſt unglaubliche Keckheit des Mannes,
Em in jenem Augenblick das Leben rettete, vielleicht auch
diwrechterne Verſtand Welpers, der unter dem Tiſch die auf
eimn Piſtolenſchaft ruhende Hand Potters ergriff und
um=
küüert hielt.
2elleicht bemerkte Lanier die kaum ſichtbare Bewegung, er
tan roch nichts dergleichen. Harry Senix ſah ihn mit ſeinen
aütewaſchenen Augen, der zweifelhaften Zierde eines
aufgedun=
ſemh, ſkorbutiſchen Geſichtes ſtarr an. In dem Blick lag etwas
Dmedes, Herausforderndes, was Lanier ſehr wohl erkannte.
UEs tut mir leid, daß ich bei dir in Ungnade bin, Julian,”
bier te Lanier mit vorzüglich geſpielter Sorgloſigkeit. „Ich
kam ber wirklich nichts für den Streich, den dir mein Mädel
in) lib geſpielt hat.”
Arlpers dünne Lippen öffneten ſich. „Dein Mädel?”
wieder=
hi9 höhniſch.
Warum nicht? Sie iſt meine Braut.”
Des Teufels iſt ſie!” rief Sam Potter. „Du wirſt doch nicht
bichtten wollen, daß ein anſtändiges Frauenzimmer mit reich=
10chraht auf einen Gauner von deiner Sorte hereinfällt?”
(nch Harry Senix’ farbloſe Lippen öffneten ſich. „Daß du
diſheer zeigſt nach dem, was du Welper angetan haſt, iſt eine
Unr chämtheit ſondergleichen,” ſagte er. „Warte nur, du wirſt
dp Lohn ſchon noch bekommen.”
1enn ich irgend jemandem im Club der Vierzig etwas
an=
gAnſätte, wäre ich nicht hierher gekommen, du alberner Tropf.
SAſt wenn ich nicht mehr Grütze hätte, als der „Koks” dir
übrig=
gaüſii hat, würde ich mich diesfalls auf Nimmerwiederſehen
diygemacht haben."
enn du mich nicht hineinlegen wollteſt,” bemerkte Welper
füctt— „was ſonſt war es, das dich veranlaßte, deine „Katze” bei
uu)te nzuführen?“
Sprich nicht von Katze!” rief Lanier. „Sie iſt meine Braut,
„Vielleicht!” warf Harry Senir ein, ohne ſeine blaſſen, böſen
Augen von Lanier abzuwenden.
„Vielleicht? Willſt du mich etwa daran hindern, Harry?”
Ein Schweigen folgte, wonach Lanier, ohne ſeine Stimme
zu heben, fortfuhr:
„Laß’ dich nicht vom Anſchein täuſchen, Julian. Ich habe
mir dem Club gegenüber nicht das Geringſte zu Schulden
kom=
men laſſen. Ich ſchätze mein Leben höher als ein Dokument, das
dir das Mädel geſtohlen hat, ſamt dem ganzen Gold der Red
Moon, und weiß genau, daß es nicht einen Pfifferling wert
wäre, wenn ich getan hätte, was du mir vorwirfſt.”
Lanier ſah ſich in der Runde Antwort heiſchend um, aber
keiner der Anweſenden öffnete den Mund.
„Habe ich recht?” fragte Lanier eindringlich.
„Hm — hm, vermutlich. Hältſt du dich wirklich für völlig
ſchuldlos?”
„Warum nicht? Etwa, weil ich ſie in den Club gebracht
habe?"
„Jawohl.”
„Julian, bedenke, daß ſie meine Braut iſt. Eure Orizava=
Geſellſchaft hat ihren Bruder gründlich gerupft und ihn nachher
in den Tod getrieben. Damit haſt du ihr genug angetan.”
„Was willſt du damit ſagen?” brummte Potter
„Genau das, was ich geſagt habe,” antwortete Lanier. „Ihr
hättet Euch mit dem, was Ihr ihrem Bruder zugefügt habt,
be=
gnügen müſſen. Als ſie mir erzählte, daß Julian ihm auch die
Dokumente abgenommen hat und mir zu verſtehen gab, daß ſie
ſie zurückhaben, wolle, antwortete ich ihr: „Tue, was du nicht
laſſen kannſt, aber außerhalb des Clubs!” Ich habe ſie
eindring=
lich gewarnt, aber ſie hat es nicht beachtet. Ich kann beweiſen,
daß ſie mich aus dem Club ins Hotel Ritz gelockt hat, wo ſie mich
ſitzen ließ, während ſie Julians Zimmer durchſuchte. Glaubt
Ihr denn wirklich, daß ich, ſo wie ich Euch kenne, bei einer ſolchen
Dummheit mitgewirkt habe oder ſie auch nur zugelaſſen hätte? —
Nein, ebenſo gut konnte ich gleich Zyankali nehmen oder mir eine
Kugel in den Kopf ſchießen.”
Laniers kurzes Lachen klang bitter. Er nahm ſich nicht mehr
die Mühe, Senix im Auge zu behalten, ſondern beugte ſich vor
und legte ſeine Hände übers Kreuz auf die Tiſchkante, allerdings
ſo, daß ſie kaum einen Zoll von ſeinen beiden verborgenen
Piſto=
len entfernt waren.
„Nein!” wiederholte Lanier, „ich bin mir keiner Schuld
be=
wußt; dagegen habe ich alles getan, um die Sache wieder gut zu
machen. Du haſt dein Papier, Julian, und die Tiger=Inſel. Ihr
habt Euern Bagger in Gang und Euer Taucher arbeitet den
ganzen Tag unbehelligt. Du haſt dich über nichts zu beklagen.
„zulian, und nach den Club=Regeln dürft Ihr nur einen Verräter
beſtrafen.”
Danach ließ er ſeinen Blick ruhig von einem zum andern
gleiten. „Iſt vielleicht einer unter Euch, der behauptet, ich ſei ein
Verräter?” ſragte er mit einem ſanften Lächeln.
Ein langes Schweigen folgte, bis endlich Sam Potter
heraus=
platzte: „Nun gut,” ſagte er, „wir wollen es damit bewenden
laſſen, aber in dieſe Sache hier laſſen wir dich nicht hinein, und
wenn du herübergekommen biſt, um hier zu ſpionieren, kannſt du
dich ruhig wieder davonſcheren.”
„Das heißt alſo, daß Ihr mir und meinem Mädel nichts von
Eurem Fund geben wollt?”
Welper ſah ihn ſchlau lächelnd an: „Hm —, du haſt’s
er=
raten, John. Wenn du und dein Mädel mit mir quitt ſein wollt,
muß ſie von dem Red Moon=Geſchäft zurücktreten.”
„Und ich?” warf Lauier ſcharf ein. „Warum wollt Ihr mich
hinausdrängen?"
„Weil du dich für ſie verbürgt haſt!” knurrte Potter.
„Nun gut,” ſchnappte Lanier. „Es iſt zwar nicht anſtändig
von Euch, aber ich verzichte, ſofern unter das Geſchehene ein
Strich gezogen wird. Biſt du bereit dazu, Julian?”
„Ich werde die Entſcheidung dem Club überlaſſen,”
ant=
wortete Welper mit ſeiner einſchmeichelnden Stimme. Er ſah
Lanier eine Weile liſtig an und fuhr dann fort: „Was haſt du
mit dem reichen Mädel vor? Komm heraus damit, John!”
Lanier erhob ſich, ſchlug mit beiden geballten Fäuſten auf
den Tiſch und brachte ſein Geſicht bis dicht an das Welpers
heran.
„Das werde ich dir ſagen, wenn du es wiſſen willſt. — Mir
liegt nichts an dem Geld, das du ihrem Bruder abgenommen
haſt, auch nicht an Eurem ganzen Schatz. Woran mir liegt, iſt,
daß mich mein Mädel für anſtändig hält und daß mich keiner von
Euch bei ihr verpetzt.”
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