Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Orſginal=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet. auſträge und Leiſtung von Schadenerlatz. Bedl
Nummer 236
Freitag, den 26. Auguſt 1927. 190. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg. Aufruhr. Sfreilt uſw. erliſcht
ſede Verpſſchtung auf Erfüllung der Anzelgen=
Konkurs oder gerſchtiſcher Beitreſbung fäll ſeder
Rabatt weg. Bankkonto: Deuiſche Banl und Darme
ſtädter und Natſonalbank.
2ie Verhandlungen zwiſchen Paris und London über die
Mätzierung der Rheinlandarmee, die ſtreng vertraulich geführt
wiever;, ſind noch nicht abgeſchloſſen. Nach einem Artikel der
„sires” ſollen die Auseinanderſetzungen nicht günſtig fortſchrei=
4Mn Schwierig ſei es — nach dem gleichen Blatt — feſtzuſtellen,
Eiü groß die genaue Kopfſtärke der deutſchen
Friedensgarni=
ſ=ſſar in den Bezirken Koblenz und Wiesbaden geweſen ſei, weil
vinkdem Kriege vollkommenes Stillſchweigen über die
Truppen=
ſtſiſte in dieſem Gebiet gewahrt wurde. Ganz abgeſehen davon,
dſtzFranzoſen und Engländer durch ihren Spionagedienſt ſehr
gilliber die Stärke unſerer Rheinarmee unterrichtet waren, ſind
ſiſ iemals geheim gehalten worden, wenn man auch im Frieden
üüß die am Rhein ſtehenden Regimenter aus naheliegenden
Günden nicht ſonderlich viel ſprach. Im ganzen dürften in
dißn Bezirken etwa 45 000 Mann geſtanden haben. Damit wäre
audie Baſis für die engliſch=franzöſiſchen Verhandlungen
ge=
ac. Sie geſtalten ſich aber eben deswegen ſchwierig, weil die
7fnzoſen mit ungenauen Zahlen über die gegenwärtige Stärke
üſ Beſatzungstruppen operieren und es lieber ſehen würden,
en die Engländer und Belgier in größerem Umfange ihre
ſolen zurückholten. Die „Times” machen aber gegen dieſe
ſezi ſiſchen Beſtrebungen Front und erklären, daß die Be=
1ſuus, wenn man dieſen franzöſiſchen Wünſchen nachginge, zu
Ihr rein franzöſiſchen Armee würde. Aber das ſind alles
Strei=
bien, die zwiſchen Franzoſen und Engländern ausgetragen
oin müſſen. Uns intereſſiert an dieſem Artikel der „Times”
19Aem die Feſtſtellung, daß die franzöſiſche
Abſicht, die Beſatzung ſei eine Gewähr gegen
elen eventuellen Angriff Deutſchlands, in
biilkommenem Gegenſatz zu dem Zweck des
Rih’nlandheeres ſtehe, wie er von dem
Ver=
ſtiler Vertrag beſtimmt worden war. Die
fran=
ziülſihr Sicherheit ſei in Locarno geregelt worden. Es ſei daher
witz wom Locarnogeiſt entfernt, wenn Verteidigungstruppen
audenn Gebiete eines Nachbarn aufrecht erhalten würden.
Die Hauptfrage der Hauptfragen
if)- ſo berichtet uns unſer (O=Korreſpondent aus London —
ſſer aus der Tagesordnung der Genfer Ratstagung heraus=
Aeleben, nämlich wie ſich die Dinge im beſetzten Gebiete
ge=
ſihen ſollen. „Was ſollen ſie auch im Völkerbund?” hört man
1Aſo manchen Seiten. „Sie ſind ja im Prinzip, was den
Ilſtspunkt wie die Ehrenverpflichtungen anlangt, längſt
ent=
ſtden.‟ Es iſt nur ein großer Unterſchied in den Verhält=
M1 gegen früher. Wenn früher die leitenden Staatsmänner
Beroßmächte zu ihren Privatunterhaltungen nach Genf fuhren,
Nte Sir Auſten über Paris, um ſich mit ſeinem Freunde Briand
Wüſſprechen. Sie fuhren ſo manchesmal von Paris in dem=
Re7 Zuge nach Genf. Das wird vielleicht auch diesmal zu=
Pen.. Aber Briand wird mit gebundener Marſchroute fahren
19hat die Leitung nicht mehr in Händen. Andererſeits bieten
großen Zwei, nicht mehr eine geſchloſſene Front gegen
2bitzſchland, ſondern Großbritannien und Frankreich ſtehen ſich
Manem toten Punkt zwiſchen ſich gegenüber. Wird derſelbe
19zum 1. September doch noch überwunden werden?? Wer
1 )0 Ser Leidtragende ſein??
2 pender ſchreibt in ſeiner „Weſtminſter Gazette‟:
7/ Frage der Beſetzung iſt die Probe auf Locarno. Locarno
Iſte die Löſung des Sicherheitsproblems durch den Vertrag
4 Eſſ eitiger Garantie zwiſchen Deutſchland, Belgien, Frankreich,
9ßl=ritannien und Italien. Jede dieſer Mächte verpflichtete
Ajedem anderen ihrer Zahl im Falle eines unprovozierten
crifffs oder eines anderen Bruchs des Friedens oder der Ent=
1 Atarriſierungsbeſtimmungen des Verſailler Vertrages zu Hilfe
Aommen. Wenn dies irgendeine Bedeutung hat, ſo kann es
Ak inen der Allierten, im letzten Kriege notwendig ſein,
Yuckſchland die fortgeſetzte, kränkende
Demü=
hung einer Beſetzung eines ausgedehnten
Alles ſeines Gebiets mit ſtarken Kräften
auf=
zbltlegen. Wenn dies geſchieht, muß es ein
Ge=
ſtl der Erbitterung ſchaffen, welches
ſchließ=
owohlfür die Verſöhnung mit Deutſchland
1b:ffür eine gemeinſame Aktion beider Mächte
1.hängnisvoll ſein muß. Wenn ſich Frankreich be=
Aich ſeiner Sicherheit auf die Beſatzung verläßt, ſo wird dieſe
I Ende nehmen, und Entſchuldigungen dafür werden ſelbſt
70 Blblauf der Vertragsperiode ſtets gefunden werden. Ein
Ritertes Deutſchland wird ſie immer liefern. So wird
Frank=
zzu ſeiner alten Forderung der Rheingrenze
ſüühtgleiten, die ihm in Verſailles verſagt wurde, und der
hiſre mitteleuropäiſche Zwiſt wird zu einer
Uen und ſchlimmeren Phaſe gelangen. Aber
Ne SStraße iſt ſo gefährlich und garantiert ſo wenig eines jeden
Helrheit, daß wir nicht glauben können, daß Frankreich ernſt=
Enoünſcht, ſie zu wählen. Wenn es ſie wählt, ſo würde es
ſicher allein tun, ſoweit die Weſtmächte in Frage kommen.
Eiggeint uns wichtig, daß Frankreich in möglichſt freundlicher
Uie über die Politik und die Anſicht Britanniens in dieſer
buichtigen Angelegenheit aufgeklärt wird.”
Zur Agenda für die Genfer Ratsverſammlung.
Von unſerem (D=Korreſpondenten.
London, 25. Auguſt.
Die Zeiten, in denen man hier einer Veröffentlichung der
Agenda für eine Ratsverſammlung in Genf mit Spannung
ent=
gegenſah, ſind längſt vorüber, von der für die anſchließende
Voll=
verſammlung gar nicht zu reden. Jouvenels Beſchwerde, daß
die Großmächte keinerlei internationale Fragen erſten Ranges
mehr vor den Völkerbund brächten, enthielt nichts neues für die
hieſige öffentliche Meinung. Aber man iſt auch an eine
Farb=
loſigkeit des Programms für den Rat gewöhnt, und man ſieht
im jetzigen ſeine Erwartungen noch übertroffen. Was kümmert
man ſich hier um die Flüchtlingsfragen? Sie liefern ebenſowenig
einen aktuellen Beitrag zur internationalen Politik — nach
hie=
ſiger Anſicht —, wie die polniſchen Uebergriffe gegen Danzig,
das trotz aller Völkerbundsbeglückung für uns ſtets unſer Danzig
bleiben wird.
Ein in die Agenda aufgenommener Punkt könnte
aller=
dings die hohe Politik im Falle ſeiner Annahme mit
außer=
ordentlicher Tragweite berühren, aber er wird hier und, wie man
zuverläſſig erwartet, auch anderswo wie früher mit aller
Ent=
ſchiedenheit abgelehnt. Das iſt der Vorſchlag, im vornherein für
die Staaten, welche „Opfer eines Angriffes” werden ſollten,
finanzielle Unterſtützung zu verſichern. Kein britiſches
Parla=
ment würde feinem bezüglichen Kabinett, das eine ſolche
Bin=
dung für den Staatsſchatz und die Steuerzahler übernimmt, das
Leben ſchenken. Man iſt überraſcht, daß dieſer Plan in das
Sitzungsprogramm hineinredigiert werden konnte. Hierdurch iſt
unverantwortlicherweiſe ein Konfliktsſtoff hineingetragen, der die
Atmoſphäre ſicher belaſten müßte, wenn der Plan nicht
zurück=
gezogen oder ohne Diskuſſion kurzerhand abgelehnt werden
ſollte. Der Programm=Ausſchuß hat zweifellos einen
bedenk=
lichen politiſchen Fehler gemacht, über den man freilich
vor=
läufig nur die Achſeln zuckt. — Die City intereſſiert ſich ſehr
für die Frage einer neuen griechiſchen Anleihe im Betrage von
neun Millionen Pfund. Sie ſieht in dieſem Projekt natürlich
manche Vorteile, aber auch ſo manche prinzipielle Bedenken. —
In nichtpolitiſchen Schiffahrts= wie juriſtiſchen, an
internatio=
nalem Recht intereſſierten Sachverſtändigenkreiſen wird man der
Entſcheidung der Streitfrage mit Spannung entgegenſehen, ob
Griechenland berechtigt iſt, die Uebernahme des vor
Kriegsaus=
bruch bei deutſchen Werften beſtellten und fertiggeſtellten Kreuzers
„Salamis” abzulehnen. Man neigt zu der Annahme der
Ueber=
weiſung an einen Ausſchuß von internationalen Sachverſtändigen.
Die deutſche Oelegation für Genf..
Berlin, 25. Auguſt.
Zu deutſchen Delegierten auf der am 5. September
beginnen=
den achten Völkerbundsverſammlung ſind, wie im Vorjahre,
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann, Staatsſekretär im
Aus=
wärtigen Amt Dr. v. Schubert und Miniſterialdirektor Dr. Gaus
ernannt worden; außerdem werden als Delegierte wiederum
Vertreter der großen Parteien des Reichstages an der
Bundes=
verſammlung teilnehmen, und zwar die Abgeordneten Graf
Bernſtorff, Dr. Breitſcheid, Profeſſor Dr. Hoetzſch, Prälat Dr.
Kaas und Freiherr v. Rheinbaben. Der Delegation werden
fer=
ner Staatsſekretär der Reichskanzlei Dr. Pünder und
Staats=
ſekretär im preußiſchen Staatsminiſterium Dr. Weismann
ange=
hören, ſowie eine Reihe von Sachverſtändigen die Delegation
be=
gleiten, darunter Frau Lang=Brumann, M. d. R., der Chef der
Preſſeabteilung der Reichsregierung Miniſterialdirektor Zechlin
und Vortragender Legationsrat v. Bülow.
*Die Berliner Tag ung des Internationalen
Arbeitsamtes.
Der Verwaltungsrat des Internationalen Arbeitsamtes wird
vom 10. bis 15. Oktober in Berlin tagen. Wir haben es hier
mit dem erſten internationalen Kongreß in Deutſchland nach dem
Kriege zu tun, der einige Bedeutung beſitzt. Zur Vorbereitung
der Tagung wird der Direktor des Arbeitsamtes, der Franzoſe
Albert Thomas, am 29. Auguſt nach Berlin kommen. Die
Tages=
ordnung der Verwaltungsratsſitzung ſelbſt iſt noch nicht
end=
gültig feſtgeſtellt. Ihr weſentlichſter Punkt dürfte eine
Aus=
ſprache über den ſozialpolitiſchen Gehalt der
Weltwirtſchaftskon=
ferenz ſein. Vorgeſehen iſt dann weiter der Bericht des Herrn
Thomas, ferner Behandlung der Eingeborenenarbeit, unter
ſpe=
zieller Berückſichtigung der Zwangsarbeit in den Kolonien,
Un=
fallverhütung und Mindeſtlöhne. Neben dieſem Kongreß tagt in
Berlin zu gleicher Zeit die vor Jahren vom Internationalen
Arbeitsamt eingeſetzte. Internationale Bergbaukommiſſion, die
ſeinerzeit gebildet wurde, in der Abſicht, der
Kohlenüberpro=
duktion entgegenzuarbeiten und in dieſem Sinne die Produktion
in den bergbaulichen Revieren der einzelnen Länder und die
Lohnbedingungen der Arbeiter zu ſtudieren. Dieſe Kommiſſion
ſtellt in Berlin ihren Bericht fertig und wird ihn dann dem
Verwaltungsrat des Internationalen Arbeitsamtes überreichen.
Die Verhandlungen ſind öffentlich. Es werden ſämtliche
24 ſtimmberechtigten Verwaltungsratsmitglieder anweſend ſein.
Vorgeſehen iſt ein Empfang des Verwaltungsrates durch den
Reichspräſidenten.
Die Minderheiten
im aufrühreriſchen Genf.
Von unſerem L=Korreſpondenten.
G. P. Genf, Ende Auguſt.
Am 22. Auguſt trat hier der „Kongreß der europäiſchen
Nationalitäten” zuſammen, der die Minderheiten aus 14
ver=
ſchiedenen Staaten, im ganzen nicht weniger als 40 Millionen
Menſchen, vertritt. Wir haben ſie, dieſe für nationale
Duldſam=
keit Kämpfenden, bereits zweimal in Genf begrüßt. Ihre Zahl
wächſt. Aus den verſchiedenſten Ländern ſtoßen zu dieſer
Be=
wegung neue Volksſplitter hinzu, die in Ländern mit anderer
Mehrheit leben und ohne eine allgemeine Zuſammenfaſſung
Ge=
fahr liefen, unbeachtet zu bleiben, vielleicht aufgerieben zu
wer=
den. Und mit jedem Jahre läßt ſich beſtimmter hoffen, daß es
den Vertretern der organiſierten Minderheiten gelingen dürfte,
eines Tages den Widerſinn, den die Friedensverträge ſchufen,
zum Teil durch autonome Regelungen wieder gut zu machen.
In den Räumlichkeiten eines ehemaligen Theaters pflegen
die Minderheiten=Kongreſſe ſtattzufinden. Die äußerliche
Ord=
nung iſt ähnlich derjenigen, die während der Vollverſammlungen
des Völkerbundes herrſcht: auf der Bühne — das Präſidium,
daneben — der Ueberſetzer, zu Füßen des Podiums — die
Steno=
graphen. Dann — die Delegierten, eingeteilt (ganz wie im
Reformationsſagle) in Länder reſp. Nationen, die jede ihren
Tiſch hat. Endlich auf dem Rang — das Publikum und die
Preſſe. Man wirft einen Blick in den Saal und erkennt,
Wieder=
ſehen feiernd, dieſen und jenen aus nahen und fernen Landen.
Da ſieht man, vor allen auffallend, einige markante Geſtalten —
die Ungarn. Die Ungarn aus der Tſchechoſlowakei, aus
Süd=
ſlawien, aus Rumänien. Ferner, auch recht verwegen
aus=
ſchauend — die Polen, aus Lettland, aus der Tſchechoflowakei,
aus Deutſchland und aus Litauen. Dann, von Natur aus, ſeit
bibliſchen Zeiten nicht charakterlos im Aeußeren, die Juden —
aus „Lettland, Polen, Bulgarien, Rumänien, Litauen uſw.
Zwiſchendurch allerhand „europäiſcher Exoten” — die Katglanen
aus Spanien, die Slovenen aus Italien, die Ruſſen aus Polen,
die Ukrginer aus Rumänien, die Dänen aus Deultſchland, die
Kroaten aus Oeſterreich uſw.
Und ſchließlich — die Deutſchen! Deutſche von überall, aus
Dänemark, Eſtland, Ungarn, Italien, Südſlawien, Lettland,
Polen, Rumänien, der Tſchechoflowakei uſw. Die Gegner der
Minderheitenbewegung aus den Lagern der großen und kleinen
Entente pflegen ſich gelegentlich darüber aufzuhalten, daß unter
den Minderheiten die Deutſchen beſonders zahlreich wären.
Daran iſt nichts zu ändern. Indeſſen iſt das eine Tatſache, die
nicht durch eine „deutſche Laune” oder ſonſtwie durch Zufall
ent=
ſtanden iſt, ſondern eine Folge der verbrecheriſch=ignoranten
Friedensverträge, die im Grunde toch alle darauf hinausliefen,
das Deutſchtum zu bernichten, deutſche Volksſtämme nach allen
Windesrichtungen Europas abſplittern zu laſſen. Erſt dadurch
kam es, daß heute faſt zehn Millionen Deutſche mehr als vor
dem Kriege auf fremdem Staatsboden leben und fremden
Mehr=
heitsvölkern einverleibt ſind. Im übrigen ſinds die Deutſchen
nicht allein! Denkt an die neun Millionen Ukrainer in Polen!
Wie kommen dieſe Bedauernswerten zu ihrer heutigen
zwitter=
haften Stellung innerhalb der europäiſchen Völkerfamilie?
Nie=
mand vermag es zu ſagen. Oder weiß es vielleicht Herr Lloyd
George zu beantworten, der jetzt ſo glänzende Zeitungsartikel
gegen all dieſe törichten Friedensverträge ſchreibt, die er ſelbſt
geſchaffen hat?
Die Zahl der am Kongreß erſchienenen Vertreter der
Natio=
nalitäten beläuft ſich auf annähernd 100. Darunter viele neue
Delegierte, die erſtmalig in Genf ſind und von einer
zunehmen=
den Aktivität der Bewegung zeugen. Auch die Zahl der
anweſen=
den Preſſevertreter iſt, gegenüber der vom Vorjahre, eine
ge=
ſteigerte, faſt die doppelte. Nach der Aktion des Lord Rothermere
iſt die Minderheitenfrage vor allem bei den Angelſachſen
ä la mode geworden, und daher ſieht man heute auffallend viel
Engländer und Amerikaner, die ſich für alle Minderheitenfragen
lebhaft intereſſieren, aber mitunter auch Fragen ſtellen, die
be=
weiſen, daß die Nachkriegszuſtände Europas in der Welt noch
nicht überall bekannt geworden ſind.
Als Vorſitzenden ſieht man Dr. Joſef Wilfan, ſloweniſchen
Deputierten des italieniſchen Parlaments, figurieren. Gerade
die heikle Situation, die er daheim, in Rom, einnimmt,
präde=
ſtiniert ihn in beſter Weiſe für dieſen Kongreß, gegen den ſeitens
der Mehrheitsvölker ſoviel Einwände erhoben werden, zu leiten
und durch taktvolles Vermeiden jeder aggreſſiven Note den
Arbei=
ten des Kongreſſes das Vertrauen und die Achtung auch der
Gegenſeite zu erringen. Dr. Wilfan heißt die Delegierten
will=
kommen und richtet im Namen des Kongreſſes auch einen
herz=
lichen Dank an die Stadt Genf, die ſeit jeher allen Unterdrückten,
für Recht und Freiheit Kämpfenden ſo großzügige
Gaſtfreund=
ſchaft gewährt hat.
Dieſe Gaſtfreundſchaft des „friedliebenden Genf” zeigte ſich
aber, allerdings ohne Verſchulden der Stadt, am gleichen Tage,
abends von einer anderen Seite, die man hier zuvor noch nie
gekannt hatte. Der Vorſitzende des Kongreſſes Dr. Wilfan hatte
am Abend zu einem Empfang im Hotel „Bellevue” geladen, der
man ſehr zahlreich gefolgt war. Das Hotel „Bellevue” liegt am
Qügi Wilſon und hat eine herrliche Terraſſe, auf der die Herren
Kongreßteilnehmer mit ihren Damen geſellig beiſammen ſaßen
und die Reize der ſtillen Genfer Nacht genoſſen. Die Damen
waren in hellen Abendkleidern, die Herren, wie ſichs für eine
derartig repräſentative Veranſtaltung gehört, in Smoking oder
Frack erſchienen. So weit — alles ſchön und gut.
Aber da, etwa gegen 11 Uhr, gibt es auf dem Quai Lärm
und Aufruhr. Was iſt los? Eine Gruppe Genfer Anarchiſten
und Kommuniſten demonſtriert vor der in nächſter Nähe
ge=
legenen Wohnung des amerikaniſchen Konſuls gegen die
Hin=
richtung Saccos und Vanzettis. Zahlreiche Neugierige trotten
mit. Im Ganzen zählt die Menge etwa tauſend Mann, meiſtens
Seite 2
Freitag den 26 Auguſf 1927
Rummer 236
Halbwüchſige. Ihr Benehmen iſt von Anfang an ſehr
heraus=
fordernd und rabiat. Doch heute ſieht man in dieſer Stadt, wo
es ſonſt an allen nur möglichen und unmöglichen Ecken ſtets von
uniformierten und in Zivil gekleideten Poliziſten zu wimmeln
pflegt, weit und breit keinen einzigen Hüter der öffentlichen
Ordnung. Das „Volk” iſt heute ſouverän . . . und nachdem dieſes
Volk nun vor dem Hauſe des Konſuls einige Zeit lang nach
Herzensluſt gebrüllt und gegröhlt hat, ſchiebt es ſich jetzt zurück
zur Stadt, den Quai entlang, an der Terraſſe des Hotel „
Belle=
vue” vorbei.
Dort aber ſtehen die Herren Minoritäten, viele mit einem
Glaſe Zitronenlimonade oder Whiſky in der Hand, manche, an
öſtlichere Dinge gewohnt, amüſiert lachend, und ſchauen dem für
Genf ungewohnten Schauſpiel zu. Der Pöbel ſeinerſeits
be=
trachtet mißmutig die „feinen Herren” da oben auf der
Hotel=
terraſſe und beginnt unfreundliche Worte auszuſtoßen. Die
Minderheiten und ihre Damen verſtehen zuerſt gar nicht —
warum, weshalb? „Was haben wir mit dem Tribunal von
Boſton und mit Sacco und Vanzetti zu tun?” fragen ſie ſich in
natürlicher Befremdung, Und ſo mancher fügt hinzu: „Wenn’s
darauf ankäme — auch wir gehören zu jenen, denen bitteres
Un=
recht geſchehen iſt. Vierzig Millionen Europäer ſind
zwangs=
weiſe zu Staatsbürgern zweiter Klaſſe degradiert, proletariſiert
worden. Am liebſten würden auch wir mitmachen mit denen da
unten — es von hier, von Genf aus der ganzen Welt zurufen,
daß uns Recht und Freiheit werden muß . . .
Doch was ahnen die Eenfer Rowdies von dieſem hehren
Freiheitsdrang, der in den Buſen der Minderheitenvertreter
wallt? Sie ſehen überhaupt nicht, was in den Buſen dieſer
Braven ſteckt, ſie ſehen nur, was ſie verhüllt — — die weißen,
geſtärkten Frackhemden!! Sie ahnen nichts von unterdrückten
und geknechteten 40 Millionen, ſie ſehen nur 100 provozierend
weiße Frackhemden von der Terraſſe des Hotels „Bellevue” zu
ihnen hinableuchten. Und plötzlich wallt’s in ihnen auf: „
Blut=
ſauger! Hoch Sacco und Vanzetti!” Ein Stein fliegt, ein zweiter,
ein dritter. Klirrend gehen einige Scheiben in Scherben. Der
Aufruhr iſt da!
Die Herren Minderheiten ſind völlig verwirrt. So etwas
haben ſie nicht in Genf eiwartet. Dieſes herrliche, friedliche Genf
mit ſeinem ſchönen blauen See und den grünen Ufern. Die
Stadt, die allen Unterdrückten ſtets gaſtfreundlich ihre Tore öffnet,
die Stadt des Völkerbundes . . . „Mit wem verwechſeln uns
dieſe Leute?” fragt jemand faſſungslos. Ein anderer wirft
einen Scherz dazwiſchen: „Die Kerls hielten wohl Ihren
Smo=
king für einen Sacco Doch den meiſten iſt die Luſt zum
„Scherzen und Tafeln vergangen. Verwirrt zieht man ſich in die
inneren Hotelgemächer zurück. Indes der Pöbel nach Kräften
fortfährt, die Glasveranda des „Bellevue” zu zerſchlagen, weiter
gröhlt, mit Fäuſten droht und wilde Flüche gegen die
Ver=
ſammelten ausſtößt. Die guten Minoritäten ſind trotzdem nicht
böſe und ſind gern bereit, dieſen Leuten zu verzeihen, die ja
offenſichtlich nicht wiſſen, was ſie tun. Nur einer, ein Herr aus
der Gegend weit hinter Minſk, meint, kräftig zur Seite ſpuckend
und mit kaum bezähmbazem Groll: „Was hier fehlt, das ſind
unſere braven, ruſſiſchen Koſaken!” Aber niemand ſtimmt ihm bei.
Eine Demonſtration des Genſer Pöbels gegen den
Minder=
heiten=Kongreß? Mit nichten! Der wahre Sachverhalt ſtellt ſich
ſpäter heraus. Bereits ſeit dem Spätnachmittag hatten dieſelben
Radauhelden ganz Genf durchzogen und ſchon folgendes
ange=
richtet: eine aufrühreriſche Volksverſammlung abgehalten, das
amerikaniſche Konſulat mit Steinen beworfen, eine Polizeiwache
geſtürmt, dabei einen Mann getötet und 25 Menſchen verwundet,
die Schaufenſter der „American Expreß Company” und des „Vera=
Shoe”=Ladens eingeſchlagen, einen Haufen amerikaniſcher Schuhe
in die Rhöne geworfen, drei Kinos, die amerikaniſche Filme
zeigten, demoliert, die aus der Kriegszeit, als Rendezvous=Platz
aller internationalen Spione bekannte „Maxim=Bar” verwüſtet
und endlich im Garten des Völkerbundspalaſtes die große
Veranda, die Sitzungshalle des Rates, das berühmte „Glashaus
am Genfer See” in tauſend Stücke zerſchlagen. Keine Bagatellen!
Das alles aber hat die hochwohllöbliche Genfer Polizei ruhig
geſchehen laſſen!
Nach all dem ſind zwei Fragen erlaubt: 1. Sind die
ſubal=
ternen Angeſtellten der Genfer Polizei, die Schutzleute, vielleicht
ihrer perſönlichen Geſinnung nach ſo eingeſtellt, daß ſie nicht
ungern das Tun kommuniſtiſcher Demonſtranten dulden und,
wie der Verfaſſer es von Straßenpaſſanten verlautbaren hörte,
ſich zum Teil bei derartigen Meetings, denen ſie ſympathiſieren,
fernzuhalten pflegen? Oder 2.: Iſt die Genfer Polizei vielleicht
ſo gering an Zahl, daß ſie überhaupt nicht in der Lage iſt, die
öffentliche Sicherheit in dieſer „Stadt der Weltkongreſſe und des
Völkerbundes” zu gewährleiſten? Die inneren Angelegenheiten
Genfs gehen uns nichts an. Aber es ſcheint uns, daß im
Inter=
eſſe aller zukünftig in Genf zu veranſtaltenden internationalen
Zuſammenkünfte es erforderlich wäre, daß beide geſtellten Fragen
bald eine reſtloſe Klärung erhalten mögen.
Vom Tage.
Der Deutſche Handwerks= und Gewerbekammertag iſt geſtern in
Anweſenheit zahlreicher Vertreter der Reichs= und Länder=Behörden
und der Wirtſchaft zu ſeiner 27. Vertreterverſammlung in München
zu=
ſammengetreten.
Wie die Moskauer „Prawda” mitteilt, hat die Oppoſition in
Sow=
jetrußland auch nach Beendigung der Tagung des Zentralkomitees und
der Zentralkontrollkommiſſion der Kommuniſtiſchen Partei ihre
Tätig=
keit nicht aufgegeben. In Charkow hat auf einer Verſammlung ein
Führer der Oppoſition eine an alle europäiſchen Staaten gerichtete
Pro=
klamation verleſen, die in erſter Linie für die Deutſche Kommuniſtiſche
Partei beſtimmt war, und dort der Oppoſitionsgruppe als
Propaganda=
mittel dienen ſollte. Das genannte Blatt ſieht in dieſem und einer
Reihe anderer Verſuche eine Fortſetzung der oppoſitionellen Tätigkeit
innerhalb der kommuniſtiſchem Partei,
Nach einer Meldung aus Liſſabon ſind zwiſchen Portugal und
Bel=
gien drei Konventionen abgeſchloſſen worden, die auf die Beziehungen
zwiſchen der portugieſiſchen Kolonie Angola und dem Belgiſchen Kongo
Bezug haben, wodurch den etwas geſpannten Beziehungen ein Ende
geſetzt wird, die zwiſchen den Verwaltungen der beiden Kolonien in
den letzten Jahren beſtanden..
Die Außenminiſter der Staaten der Kleinen Entente werden, wie
in Prag verlautet, vor der Völkerbundstagung in Genf zu einem
Meinungsaustauſch über die Rothermere=Aktion zuſammentreten.
Fer=
ner ſoll die durch den Tod des rumäniſchen Königs geſchaffene Lage auf
dem Balkan und die ſüdſlawiſch=bulgariſche Annaherung beſprochen
werden.
Der „Temps” berichtet aus Brüſſel, daß ſich der Miniſterrat erſt
nach der Völkerbundstagung mit der Zuſammenſetzung der
deutſch=
belgiſchen Unterſuchungskommiſſion befaſſen werde.
Aus Warſchau verlautet, daß ſich das Befinden des Außenminiſters
Zaleſki ſoweit verſchlimmert habe, daß er wahrſcheinlich nicht zu Beginn
der Völkerbundstagung in Genf ſein könne.
Wie Havas aus Athen meldet, hat der Sonderausſchuß die
Aus=
weiſungen von etwa 100 Perſonen vorgeſchlagen, die in dem Verdachte
ſtehen, Beziehungen mit einer pangaliſtiſchen Organiſation zu
unter=
halten. Unter dieſen Perſonen befinden ſich Frau Pangalos, mehrere
frühere Miniſter und drei Deckoffiziere, die unter der Beſchuldigung,
eine Aufſtandsbewegung zu Gunſten Pangalos zu organiſieren,
ver=
haftet wurden.
Deutſchlands internationaler Kulturvertreter.
Leiter der Kultur=Abteilung im Reichsminiſterium des Aeußern
iſt zum ſtändigen Vertreter Deutſchlands im Internationalen
Inſtitut für geiſtige Zuſammenarbeit ernannt worden.
Die Arbeitszeit bei den Reichsbehörden.
Berlin, 25. Auguſt.
Wie eine hieſige Korreſpondenz mitteilt, wurde über die
Regelung der Arbeitszeit bei den Reichsbehörden geſtern im
Arbeitsminiſterium verhandelt. Den Unterhändlern der
Ange=
ſtelltenverbände gelang es nicht, mit den Vertretern der
Reichs=
regierung eine Einigung zu erzielen, ſo daß ein
Schieds=
ſpruch gefällt werden mußte, der über das bisherige Angebot
der Regierung hinausgeht. Den Angeſtellten ſoll bei einer
Arbeitszeit, die über die Arbeitszeit der Beamten hinausgeht,
im allgemeinen ein beſonderer Zuſchlag von etwa 12 bis 25 Proz.
bewilligt werden. Den Parteien wurde aufgegeben, ſich bis zum
1. September 1927 über Annahme oder Ablehnung des
Schieds=
ſpruches zu entſcheiden.
* Der endloſe Flaggenſtreit.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Der Berliner Flaggenſtreit zeigt wieder einmal, wie wenay
Hoffnung doch eigentlich vorhanden iſt, die widerſtrebenden
Geiſter einander näher zu bringen und die Parteien in den
Auy=
einanderſetzungen um die Farben des Reiches zur Sachlichkeit
anzuhalten. Der Berliner Fall iſt ein typiſches Beiſpiel dafüü.
Nicht genug damit, daß man aus einer Flaggenfrage von
ver=
hältnismäßig undergeordneter Bedeutung eine Haupt= um
Staatsaktion macht, halten es die intereſſierten Kreiſe nicht
eii=
mal für nötig, die Streitaxt wenigſtens ſolange zu begrabes.
bis der New Yorker Bürgermeiſter Walker die Reichshauptſtagt
wieder verlaſſen hat. Vielmehr fühlt man ſich bemüßigt, vo
ſeinen Augen unſer nationales Elend auszubreiten und ihö,
wenn auch ungewollt, mit in den ganzen Konflikt einzubeziehex.
Wir haben ſchon einmal feſtgeſtellt, daß das Vorgehen des
Be=
liner Magiſtrats durchaus ungeſetzlich iſt und daß ihm
keines=
wegs das Recht zuſteht, Privatperſonen oder Privatbetriebon
vorzuſchreiben, wann und wie ſie zu flaggen haben. Sachlich
der Magiſtrat durchaus im Unrecht. Er erhält aber weiteren
Zuzug durch die preußiſche Regierung, die in den nächſten Tagu
ſich mit dieſer Angelegenheit beſchäftigen und ſich auf ſeine
Sef=
ſtellen wird. Wir nehmen an, daß ſie den Eingriff in die
Frs=
heit der Hotelbeſitzer zwar nicht direkt billigen, aber das
Ver=
halten am Verfaſſungstag und das alleinige Aufziehen da
Sternenbanners am amerikaniſchen Feiertag durchaus
mißbihn=
gen wird. In den Kreiſen der Reichsregierung bedauert mag
ebenfalls die Ignorierung der Reichsfarben und bedauert vo
allem, daß die Hotelbeſitzer die ganze Regierungskoalition
eine wenig erfreuliche Situation hineinmanövriert haben, da
der Reichsregierung, wenn ſie um einen Urteilsſpruch angegain
gen werden ſollte, einfach unmöglich wird, ſich nicht auf da
Seite des Magiſtrates und der preußiſchen Regierung zu ſtelleng
eben deswegen, weil es ſich um die Farben des Reiches handeltk
Eine derartige Stellungnahme könnte natürlich in keiner Weiſfi
das ungeſetzliche Vorgehen des Magiſtrates decken. Dem Bey
liner Oberbürgermeiſter Böß kann man Großzügigkeit in dieſeſl
Angelegenheit auch nicht nachſagen. Er hat es für richtig an
halten, ſich an den Magiſtratsbeſchluß zu klammern und den
Feſteſſen des Amerikaniſchen Klubs zu Ehren ſeines New York:=
Kollegen Walker fernzubleiben, hat ſich zwar für ſein Fenin
bleiben entſchuldigt und die Gründe in einem Brief
eingehen=
dargelegt. Der Flaggenkonflikt, ſoweit er die Amerikaner angell,
erhält dadurch noch eine beſonders peinliche Note, daß ſich da.
Amerikaner angeboten haben, den Feſtſaal auch mit den deutſche
Farben auszuſchmücken und die Hoteldirektion gebeten habe=t
die ſchwarz=rot=goldene Fahne zu hiſſen. Herr Böß hat es trog
dem abgelehnt, zu erſcheinen, ebenſo wie die Direktion des Hote=”
Kaiſerhof erklärt hat, nur das Sternenbanner aufzuziehen.
Wem=
man will, kann man aus dem Verhalten der Hoteldirektion auy
ſchließen, daß ſie für deutſches Publikum kein Intereſſe hat urp
auf den Beſuch des Hotels durch Deutſche herzlich wenig Wen
legt. Aber das ſind eben Dinge, mit denen ſich die Hoteldire;
tion ſelbſt auseinanderſetzen muß, ebenſo wie ſie auch eventuer!
geſchäftliche Nackenſchläge ſelbſt zu tragen hat. Der offiziel?
Boykott gegen die Berliner Hotelbetriebe dagegen iſt nach mn
vor auf das ſchärfſte zu verurteilen. Beide Parteien ſchein
ſich der Bedeutung ihrer Schritte gar nicht bewußt geworden
ſein, denn ſonſt hätte der Magiſtrat ſchwerlich ſeinen Beſchl.b
gefaßt und die Hotelbeſitzer hätten ſicherlich nicht in der ſchror
ſten Weiſe geantwortet. An der ganzen Angelegenheit iſt †
Augenblick nicht viel zu ändern, da keine der Parteien den
Rie=
zug antreten will und wird. Das Beſte wäre wohl, man lie
den Konflikt ſtillſchweigend verſacken, da er für niemand ha0
Nutzen iſt und dem deutſchen Volk, namentlich im Auslan—
was ja auch ſchon aus den amerikaniſchen Preſſekommenuſen
hervorgeht — nur ſchweren Schaden zufügt. Bei der Einſtellunn
der deutſchen Linksparteien iſt allerdings kaum damit zu rechnel
Die Starrköpfigkeit der Hotelbeſitzer läßt aber eine derartü.
Möglichkeit auch nicht erhoffen.
Der Reichsratſtimmt dem deutſch=franzöſiſche
Handelsvertrag zu.
Berlin, 25. Auguſt.
Der Reichsrat erklärte ſich in ſeiner öffentlichen Vollſitzu n
vom Donnerstag nachmittag damit einverſtanden, daß E
deutſch=franzöſiſche Handelsvertrag vorläufig in Kraft tra
Gegen den Vertrag ſtimmte nur Heſſen, und zwar mit
Run=
ſicht auf ſeinen Weinbau. Ferner erklärte ſich der Reichsr!!
damit einverſtanden, daß ein Abkommen mit Norwegen hau/
läufig in Kraft tritt, wonach norwegiſchen Fiſchkonſerben
Tomatenſauce der portugieſiſche und italieniſche Vertragszoll ſ=
Sardinen von 30 Mark für den Doppelzentner zugebilligt wiit!
Das Abkommen enthält eine Kündigungsfriſt von drei Monce.?
te
aration
ein nach
ete er
nun der Welt, da.
Rwrif ſei, nach An
Ebenſo widmete
üemen. Er berurtei
Inzerhaltung der eut
m Boden gewinnen
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huſt Europas einzi
büchen Hegemonie
nihr oder minder
hervor. Eit
luf deu
och ander
kruppen
läumung
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Eiu kſtrebu
Ey und a
Luſerde bliel
iü man imme
iertrieben
iten, die in
aufr allzu
1M Europe
gelangt.
Meer un
zonen
jiehungen
Eil ſeiner
Anderheitspr.
eine
Poine
*Das glänzende Stockholm.
Von Kaſimir Edſchmid.
In Stockholm haben die Schweden eine Hauptſtadt, die, ohne
mehr als ein Renaiſſance=Schloß an Bauwerken zu beſitzen, von
wärchenhafter Schönheit iſt. Sie liegt auf Inſeln und hat das
Glück, daß der blaue Mälar ſich hier mit der Salzſee trifft und
daß ein Fächer von Schären vor ihr liegt, ein Park von Steinen,
die das Paradies der Urzeit ſcheinen. Von einer Seite geſehen,
iſt Stockholm mit Wolken hoch in den Himmel hinaufgeballt, von
der anderen Seite aus liegt es ſüß und bezaubernd nah. Das
Schlanke, Königliche, mit dem ſie das Meer umfängt, das
weib=
lich Ungezähmte, männlich dagegen wieder ſchlank Geſtraffte
machen dieſe Stadt zu einer unbeſchreiblich dauernden Erregung.
Die Möven ſchreien. Die Salzſee wird unaufhörlich befahren.
Die Dampfer tuten. Die Barkaſſen bringen unaufhörlich
Publi=
kum von einem Ufer zum anderen. Die Geierſchreie der Züge,
welche in die Landſchaft hinausfahren, hallen ohne Pauſe ſchrill
über Stockholm. Mitten in der Stadt ſteht ein dunkles
Kriegs=
ſchiff, und weiße Wellen werden vom Wind aufgeblaſen, der ſich
der Ruheloſigkeit anſchließt. Strandvägen entlang liegen helle,
weiße Dampfer. Das Meer riecht immer mehr in die Stadt
hin=
ein. Und ſchließlich liegt es unendlich vor den Schären, die wie
Baſalt, dunkel mit Samt überſprüht, vor dem Silber liegen.
Strandvägen iſt eine Promenade am Waſſer, voll
germa=
niſcher Eleganz. Hier traben die Dogcarts der ſchönſten
Blon=
dinen der Welt, und hier chauffieren die Autos nach Djurgarden,
dem Inſelpark der für Stockholm dasſelbe iſt wie die Cacinen
für Florenz oder der Bois für Paris. Um zwölf Uhr biegen
ſilbergraue Soldaten mit gelben Troddeln an der Schärpe auf
Strandvägen ein mit Muſik. Sie marſchieren, von einem
Tam=
bour, der den Stab in die Luft wirft, geführt, an den tauſend
Maſten und porzellanweißen Schiffen hinunter zur Norrbro
und über die Brücke zum Schloß. Nach Djurgarden zu liegt
das nordiſche Muſeum. In Prunkſälen iſt der Ruhm des
ſchwe=
diſchen Volkes hier aufgeſtellt. In den kleinen Räumen aber iſt
die bäuerliche Kultur des Landes in ſeiner Wucht und Kraft
ge=
ſammelt. Hier iſt Schweden mit ſeinen beiden Geſichtern.
Höher hinauf iſt der Skanſen, Schwedens Jardin
d’acclima=
tion. Der Skanſen wiederholt mit den Tieren, auch mit den
Felſen und den Bäumen das landſchaftliche Geſicht Schwedens.
Man ſieht nicht nur die Renntiere, die Polarwölfe und
Silber=
füchſe, ſondern man ſieht die Traurigkeit einer Natur, die immer
wieder von der Sonne zum Helden geküßt wird, bis ſie ſtrahlt,
ein wenig hochmütig und immer leicht verſchleiert. Die Lappen
jn ihren gelben und grünen Kleidern, die Frauen aus Dalarne
mit ihren rot=weiß=gelben Trachten bringen eine unglaubliche
Farbigkeit in die Einöde. Hoch vom Turm, wo ſechsmal die
Rieſenflagge Schwedens fliegt, liegt die Küſtenlandſchaft offen,
ein unüberſehbares Geflecht von Fjorden mit weißen Villen und
dem Schärengarten vor dem dunkelroten Abendlicht.
Wenn der Mond über Stockholm hingeht, über die Fjorde
und die Granitpracht der Schärenparks, wenn die ſilbernen
Tropfen aus den Fiſchernetzen in den blauen Mälar, Stockholms
glühende Lagune, fallen, wenn das Läuten anfängt am Turm
der Södermalm, wenn die Fiſcherhörner nahe Norrſtröm ihr
helles Tuten durch die Nacht beginnen, wenn die Dämmerung
ſich pfirſichrot auf der ziſchenden Salzſee heranbewegt und die
Reiter anfangen, im tauvollen Djurgarten zu traben, wenn die
üppige Fahne der Schweden, tiefblau mit dem gelben Kreuz,
ſich unter den wilden Briſen bauſcht, wenn in Kungſträtgarden
Muſik anhebt und der ewige, nie endende Mövenſchrei, der über
Stockholm liegt, ſich zur Fanfare ſteigert beginnt die Stadt
in einem Rauſch zu glühen, der dieſe Germanenſtadt einzig macht.
Weder Wien, noch München, noch Berlin haben dieſe wilde,
geheimnisvolle und heldiſche Temperatur. Die alten Götter,
deren Namen von den ſchwediſchen Kindern noch getragen
wer=
den, haben ſich hier allein mit dem Chriſtentum vereinigt, ſtatt
ſich von ihm erſchlagen zu laſſen. Und ſicher lag in dem Blut
der großen Könige Schwedens der Inſtinkt, in dieſer Stadt den
Mythos ſich aufrichten zu laſſen, der im Süden durch die
Ver=
bindung mit der großen Vergangenheit Rom immer unſterblich
machen wird. Wenn auf Walpurgis die Feuer der Studenten
über hundert Berge nach ganz Schweden hineinglühen, ſcheint
über den Fjorden der Tag der Völkerwanderungen zu wehen.
Stockholm iſt mit einer Gewalt in den Granit geſprengt, die
dieſer Stadt eine einzigartige Schönheit geſtattet. Es blüht und
glüht wie Silber zwiſchen den Riffen und Felſen und türmt
ſich von ſeinen unzähligen Inſeln in den Himmel, den runde
Wolken wie Ballone überſchießen. Vor dem Nationalmuſeum
ſtehen zwei „Bälteſpännare” in Bronze. Sie fechten den
Gürtel=
kampf mit kurzem Meſſer, das alte nordiſche Duell, nach deſſen
Regeln die Kämpfer mit einem Riemen Bruſt an Bruſt
gebun=
den werden und ſich zu zerfetzen ſuchen.
Hat Stockholm nahe bei ſich eine bezaubernde Umgebung,
von dem Weltbad Saltjoebaden bis nach Storängen und noch
zweihundert Bädern und Schären und Villenorten, ſo hat
Göte=
borg eine Natur in der Nähe, die vollkommen wild iſt.
In dieſen Badeorten ſteht die Nordſee vor einem hellen
Strand. Dann kommen blühende Obſtbäume und dann ſchwingt
ſich der Baſalt zu ungeheuren Steindünen auf, über denen die
kleinen Schlöſſer und Herrenhäuſer liegen, furchtbare Kontraſte
von Helligkeit und Schwere. In den Seitenbuchten liegen die
rieſigen Mövenvölker mit ausgebreiteten Flügeln während 90
Ebbe und ſonnen ſich. Auf den geſchorenen Steppen, weiche
die Monotonie einer gedankentiefen Landſchaft führen, ſpi!”
die ſchwediſchen, Herren Golf auf unendlichem Links. .
flattern ihre Segeljachten auf der wie ein Tier ſtählern hoſte
ſich ſpannenden Nordſee.
Die Schären nehmen abenteuerliche Formen an nach ſc.
zu. Auf den kleinen nackten Urſteinen ſtehen winzige h0lle.
manchmal, blaue oder rote, die einen furchtbaren Glaſi oe
atmen. Zwiſchendurch folgen ſich Granitklippen, glattrüchch, Nee
größer als Wale. Sie ſind mit Drähten beſpannt, an R.”
Tauſende von Fiſchen hängen. Dieſe Tiere trocknen nicht an. w
Sonne, ſondern an dem Wind, der ſie wie Glas macht. Er ſ0.4
ſich aus ihnen ein grauenhaftes Orcheſter. In der hellen N0t
wenn die Segeljachten vorüberkreuzen, ſcheinen ſie den See
fahrern die metallene Muſik einer Teufelei, deren der No.
eine Legion beſitzt. Aber in der fahlen Sonne des Kattegait Pi.
dieſe Klänge der einſamen Fiſche das unerhörte Geſpenſ.
dieſes Land überſpannt, grauenhafter, als die Wut des Doſſe.
mit der die Trollhättafälle herniederſauſen, entſetzlicher, 0l9 4
Einſamkeit der nordiſchen Wüſten, wo die Sonne nur n99
Kraft hat, die Menſchen gelb wie die Lappen zu brenneh, &
furchtbarer als jene Keſſel aus Granit, mit denen die Nalu.
Anfänge der Erde beſchreiben zu wollen ſcheint, jenes ſihſe
Drama der norwegiſchen Küſte.
Stockholm dagegen blitzt mit jener Jugendlichkeit und I.
beſinnlichen Glanz, bei dem die alten germaniſchen Sänge..
Staunen lange verweilten, wenn ſie umſtändlich die Pracht. !9
Helden von den Zügeln ihrer Pferde bis zu den Helmen."
Sporen beſchrieben. Es hat eine Raſſe von Bewohnern, ."
Frauen mehr nach der Tiefe und deren Männer leicht Nos
Höhe reden, was einen wunderbaren Zwieklang erket=
Stockhalm iſt das Lichteſte in dieſem Land. Die
WEhll=
welche Stdckholm in ſeiner königlichen Pracht umweht, iſ. *
ſelbe Schmerzlichkeit, die jedermann empfindet, der im 2
lungenlied lieſt, wie Siegfried geſchildert wird. Er iſt ſ0 ſ
und ſo ebenbürtig der Natur, daß ſchon bei den erſten 2i"
dieſer Beſchreibung klar iſt, daß er ſterben muß. Nicht *
Schickſal, ſondern aus der furchtbaren Fülle ſeines Weſels X
aus, das bei den Germanen, welche die tragiſchſten Ncie.
ſind, offenbar genau ſo die Götter herausfordert wie be.
Griechen, welche die vollkommenſten Völker geweſen ſind.
Zwiſchen Stockholm und Athen iſt eine Gemeinſamte‟
Schickſals. Die hellſte Natur des Nordens und die größte .
des Südens ſind durch die gleiche Magie des Todes verſn.”
welcher an der Stelle einſchlägt, wo das Menſchliche überkell
worden und offenbar ſchon überſchritten iſt.
Mummer 236
Freitag, den 26. Auguſt 1927
Seite 3
Ein ernſier Zwiſchenfall.
Der Generalbericht.
* Paris, 25. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Der Generalſekretär der Interparlamentariſchen Union,
ume, hat der Konferenz, die heute eröffnet wurde, einen
aus=
hllichen Bericht über die politiſche Lage der Welt unterbreitet.
umfaſſende Schriftſtück, das der Konferenz zur Diskuſſion
f1 rbreitet wurde, enthält eine Fülle intereſſanter
Betrach=
u en, unter denen folgende hervorzuheben ſind: Der erſte
der Arbeit iſt Wirtſchaftsproblemen gewidmet. Der
Ver=
ſtr ſchildert die Gefahren des wirtſchaftlichen und nationalen
Eismus und empfiehlt die Beſeitigung der Zollſchranken und
egrößte Sparſamkeit im Staatshaushalt, wobei er
insbeſon=
auf die drückenden Laſten für Rüſtungszwecke hinweiſt. Mit
riedigung ſtellt er feſt, daß auf finanziellem Gebiet ein
Fort=
frat zu verzeichnen ſei. So hätte vor allem die wichtige Frage
Reparationszahlungen eine Löſung gefunden, die
ſemi Anſchein nach bisher befriedigt habe. Beſondere
Aufmerk=
rEeit widmete er der Tatſache, daß das wirtſchaftliche
Zen=
unn der Welt, das ſich bisher in Europa befunden habe, im
triff ſei, nach Amerika verlegt zu werden.
Ebenſo widmete er beſondere Beachtung den politiſchen
Pro=
emen. Er verurteilt aufs ſchärfſte die Bemühungen zur
Auf=
ſch erhaltung der europäiſchen Hegemonie und des immer ſtärker
*Boden gewinnenden amerikaniſchen Nationalismus. Leider
an Europa vielfach die Anſchauung vertreten, daß die
Zu=
ſnrt Europas einzig und allein von der Fortſetzung der
euro=
ſishen Hegemonie über die Welt abhänge. Die Tatſache rufe
ehm oder minder ſtarke Oppoſition in den außereuropäiſchen
ſtarten hervor. Ein Beiſpiel hierfür ſeien die Vorgänge in
hiria. Die gewaltſame Aufrechterhaltung der europäiſchen
gemonie würde einer Verzweiflungstat gleichkommen und
ſute zu ähnlichen Ereigniſſen wie dem Weltkrieg führen. Der
gäonalismus ſei heute weder ein europäiſches noch ein
ameri=
nſſches Phänomen. Die aſiatiſchen und afrikaniſchen Völker
gteten gleichfalls nach Unabhängigkeit. Glücklicherweiſe gebe
auch Anzeichen der politiſchen Entſpannung, ſo vor allem die
ſürſche Reichskonferenz des letzten Jahres, in der das britiſche
oX ein Beiſpiel der Klugheit und ſeines Anpaſſungsvermögens
gg.ben habe. Vor allem aber bedeuteten die Verträge von
ſox arno einen großen Fortſchritt auf dem Wege zum
euro=
ſiochen Frieden. Es ſei das erſte Mal in der Geſchichte, daß
it Erfolg der Verſuch gemacht worden ſei, „den Krieg zwiſchen
nachbarten Völkern zu verhindern”
Auch die Abmachungen zwiſchen Deutſchland, Polen und der
ſchrechoſlowakei, die in Locarno getroffen worden ſeien, ſeien
deutſam geweſen, obgleich ſie auf eine Aufrechterhaltung des
rätorialen status quo und auf die Unverletzbarkeit der Grenze
er ichtet hätten. Die drei Staaten hätten ſich jedoch feierlich
oflichtet, alle ihre Streitfragen auf friedlichem Wege zu regeln.
So ſei denn die moraliſche Entſpannung, von der das
Allußprotokoll von Locarno ſpreche, kein inhaltloſes Wort
ge=
liben. Auf deutſcher Seite erhoffe man
aller=
ings noch andere greifbare Erfolge, ſo die Herabſetzung
emr Truppen im Rheinland und deſſen
progreſ=
iſee Räumung von fremden Truppen. Leider hätte
ine Reihe von europäiſchen Großmächten keinen Anteil an
ſitſſen Beſtrebungen zur Befriedung der Welt gehabt, ſo daß in
furopa und auch der ganzen Welt noch immer zahlreiche
Un=
ibenherde blieben. Viel zu häufig, ſo erklärt der Verfaſſer,
öik man immer noch, ſogar aus verantwortlichem Munde,
bzertrieben nationaliſtiſche Reden, die nicht
ver=
htten, die internationale Atmoſphäre zu trüben. Sie könnten
u. allzu leicht gefährliche politiſche Situationen ſchaffen. So
Europa immer noch nicht zu einem politiſchen Ruhezuſtand
elrngt. In Mitteleuropa, auf dem Balkan, am Adriatiſchen
Feer und um das ganze Mittelmeer beſtänden gleichfalls
Gefahr=
nen. Mit beſonderem Bedauern ſpricht der Verfaſſer von den
el iehungen Sowjetrußlands zu den europäiſchen Staaten,
wo=
er insbeſondere auf den Abbruch der diplomatiſchen
Be=
eh ungen zwiſchen England und Rußland hinweiſt. Im letzten
ell ſeiner Arbeit verlangt er mit Nachdruck, daß man dem
Lmderheitsproblem erhöhte Aufmerkſamkeit zuwenden, und daß
iai eine Löſung in der Frage der Kulturautonomie finden
löge.
Poincarés Begrüßungsrede.
In Anweſenheit von etwa 400 Parlamentariern aus 35
Eiaaten iſt heute früh die 24. Jahreskonferenz der
Interparla=
mmtariſchen Friedensunion eröffnet worden. Nach Anſprachen
*Nanking.
Aus einer Plauderſtunde des Deutſch=Chineſiſchen Kreiſes,
Dresden.
Die Hauptſtadt der Provinz Kiangſu iſt Nanking, eine
Shadt, die ſich durch beſondere Kultur und Bildung auszeichnet.
8u oß iſt in Nanking die Zahl der chineſiſchen Gelehrten, der
Sübliotheken und der wiſſenſchaftlichen Anſtalten. Dem
Frem=
een werden vierzig Sehenswürdigkeiten der Stadt angekündigt.
In der Nähe des Trommelturms ſteht zwiſchen Teichen und
Emmbushainen ein kleines Kloſter, in deſſen Beſitz ſich eine
wert=
dülle Bronzeglocke befindet. „Die herbeigeflogene Glocke” nennt
tei der Volksmund, da ſie direkt aus dem Himmel gekommen ſein
olk. Die ſchönſte Ausſicht über Stadt und Gegend aber kann
man vom „Polarſtern=Pavillon” aus auf dem Chilungshan
— dem Hubnerkorbberg — genießen. Die ſchönen Pagoden
ſtre=
dei von allen Seiten zum Himmel empor. Hinter der
ausge=
ſonten Stadtmauer mit ihren in die Höhe ragenden
Wachttür=
han erſtrecken ſich nach Süden hin weite Ebenen, in der Ferne
domn Bergketten begrenzt; im Weſten und Norden fließt der
mäch=
iete Jangtſekiang, während ſich im Oſten, jenſeits eines großen
Snes, die Purpurberge erheben. Sie verdanken ihren Namen
dar eigentümlichen Färbung, die ſie bei beſtimmten
Beleuchtun=
gemi annehmen. An ihrem ſüdlichen Abhang liegen die
vielge=
narnnten Minggräber. Ein Ausflug dorthin führt durch die
Ta=
ausenſtadt, dann über kahle Hügel die berühmte Straße entlang,
einſt niemand anderer als der Kaiſer beſchreiten durfte. Von
iſſaer wirklichen Straße iſt nichts mehr zu erblicken, doch
meilen=
wieit erkennt man ſie an den auf beiden Seiten errichteten
mäch=
iiglen Figuren ſteinerner Tiere. Eine Rieſenſchildkröte unter
eunem Torbogen macht den Anfang. Dann wandert man die
mieiten kahlen Höhen entlang durch eine Allee von Elefanten,
Hramelen und Lamas, denen die, ebenſo in Stein gehauenen
koſrſerlichen Generale folgen. Endlich gelangt man zu den
Tem=
pelln und Mauern der Minggräber. Wie ein phantaſtiſcher
Sixaum erſcheint dieſe Wanderung. Man iſt Jahrhunderte
zu=
unkgewandert. Einzelne Sänften mit ihrer Begleitung oder
male=
iſche kleine Karawanen auf Eſeln werden ſichtbar. Und im
Dempel macht ein einſamer Mönch die Begrüßung. Doch hinter
dam Tempel erſtrecken ſich Bambusfelder wit fleißig arbeitenden
Mrenſchen. Das iſt der Reichtum der Provinz Kianſü.
Baum=
vollſpinnereien, Seidenfabrikation, Porzellaninduſtrie ſowie faſt
une chineſiſchen Gewerbeartikel ſind hier vertreten. Der
Waren=
merkehr auf dem Jangtſekiang und der rege Betrieb im
Kaiſer=
ſmnal ſind Zeichen des lebhaften Handels dieſer Provinz und
Friedrich Wilhelm Fuchs.
urer Hauptſtadt.
des zum Vorſitzenden der Tagung gewählten Präſidenten des
franzöſiſchen Senats Doumer und des franzöſiſchen Senators
Merlin ergriff Miniſterpräſident
Poincaré
das Wort, um im Namen der franzöſiſchen Regierung die
Teil=
nehmer zu begrüßen. Poincars ging bei ſeinen Ausführungen
aus von der Weltausſtellung in Paris, den damals
bezeichnen=
den Fortſchritten der Technik und der Wiſſenſchaft, ſowie von
dem großen Aufblühen der Menſchlichkeit, die durch den Krieg
jäh unterbrochen worden ſei. Die Lehre des Krieges ſei die,
daß man in noch ſtärkerem Maße jedes Werk unterſtützen müſſe,
das der Annäherung diene, nicht aber etwa, daß dadurch die
einzelnen Nationen ihre Kraft und ihre Vitalität verloren hätten
oder verlieren müßten. Das Vorhandenſein unabhängiger
Na=
tionen, ſo erklärte der Miniſterpräſident, die einander nacheifern
und ſich nicht mehr feindſelig gegenüberſtehen, iſt eine der
uner=
läßlichen Garantien für den Fortſchritt der Ziviliſation. Keiner
von uns, weſſen Landes Bürger er auch ſein möge, würde darin
einwilligen, nur ein Weltbürger zu ſein. So wünſchenswert
und ſo notwendig auch die Harmonie zwiſchen den Völkern iſt,
ſo fuhr Poincaré fort, ſo läuft ſie oft Gefahr, durch
unvorher=
geſehene Beſtimmungen geſtört zu werden, ſei es nur, daß hier
und dort Intereſſengegenſätze, Rivalitäten, Eigenliebe, intenſive
Vorurteile, vielleicht ſogar nur ein in gewiſſen Kreiſen
gepfloge=
ner Hintergedanke vorhanden ſind. Aufgabe der
Interparla=
mentariſchen Union muß es deshalb ſein, ſoweit als möglich
das zu beſeitigen, was die Nationen entzweit, und das zu
feſti=
gen, was ſie einander näher bringt.
Als erſter Punkt ſtand auf der Tagesordnung die Diskuſſion
des Geſchäftsberichts des Generalſekretärs. Als erſter
Diskuſ=
ſionsredner gab der kanadiſche Senator Dandurant der Hoffnung
Ausdruck, daß die Vereinigten Staaten, England und Frankreich
die Interparlamentariſche Friedensunion in ihrem höchſten
Ziele, dem obligatoriſchen Schiedsgerichtsverfahren, einen Schritt
näher bringen würden. Der Vorſitzende der engliſchen
Delega=
tion, Treawen, begrüßte mit Genugtung die in den letzten
Jah=
ten durch das Abkommen von Locarno erzielte Stärkung des
Vertrauens. Er kritiſierte die Haltung Rußlands, das es
ab=
lehne, ſeinen internationalen Verpflichtungen nachzukommen
Er kennzeichnete den gegenwärtigen Wirtſchaftszuſtand als
äußerſt beunruhigend, um ſo mehr müſſe man aber Deutſchland
und Frankreich Anerkennung zollen für den Abſchluß von
Wirt=
ſchaftsabkommen, durch die ſie zur Belebung des Handels
bei=
getragen hätten.
Reichstagspräſident Loebe zur Beſatzungsfrage
Reichstagspräſident Loebe, der mit Beifall begrüßt
wurde, gab dem Wunſche Ausdruck, daß die diesjährige
Konfe=
renz zur Konſolidierung des Friedens beiſteuern möge. Seit
zwei Jahren habe man auf dem Wege der Verſtändigung ernſte
Probleme löſen können, und es ſei zu hoffen, daß der gleiche
Weg für ſämtliche Fragen eingeſchlagen würde. Briand habe
Mut bewieſen durch Aufnahme von Verhandlungen mit
Streſe=
mann. Man habe jedoch den Eindruck, daß auf dem Wege
der Verſtändigung ein Stillſtand eingetreten
ſei. Zu oft öffne man die Wunden, die aufgehört hätten, zu
bluten. Die Geheimverhandlungen ſeien gleichfalls geeignet, das
Mißtrauen der Völker zu wecken. Mißtrauen aber ſei ſchlimmer
als Haß. Die Beziehungen zwiſchen den Völkern müßten
öffent=
lich ſein und die Geheimdiplomatie abgeſchafft werden. Der
Mechanismus des Völkerbundes arbeite mit äußerſter
Langſam=
keit. Beim Uebergang vom Wort zur Tat ſei ein
Verſagen feſtzuſtellen. Wenn Frankreich uns
erklären würde, am 1. Januar 1928 wird kein
Franzoſe mehr auf deutſchem Gebiete ſtehen,
dann würde man ein Wort ausſprechen, das der
Sache der Menſchheit dienen würde.
Nach Erklärungen von Tabeke (Japan) und Dembinſki
(Polen), die von der Verbeſſerung des Parlamentarismus eine
politiſche und ſoziale Erneuerung erwarten, wurde die
Weiter=
beratung auf nachmittags 3 Uhr vertagt. Bemerkenswert iſt
noch, daß in der Vormittagsſitzung einſtimmig der Vorſchlag
angenommen wurde, die Redezeit auf zwanzig Minuten zu
be=
ſchränken.
Die Franzoſenherrſchaft in der Pfalz 1792—1814
ſo lautet der Titel eines Buches, das Max Springer, ein junger
Privat=
dozent an der Mannheimer Handelshochſchule, ein Schüiler des
bekann=
ten Münchener Hiſtorikers Hermann Oncken, jüngſt veröffentlicht hat.
Dankbar begrüßt die wiſſenſchaftliche Welt dieſes Buch, das infolge der
Zeitumſtände beſonders bewertet zu werden verdient. Mit Liebe hat
ſich der Verfaſſer in ſeinen Stoff verſenkt und die große Literatur
er=
ſchöpfend herangezogen. Die Grundlage ſeiner Schilderung der
Fran=
zoſenherrſchaft aber bilden die reichen Aktenbeſtände der Archive von
Darmſtadt und Speher.
Das genannte Werk gibt uns nun ein Bild von der Franzoſenzeit
in dem Gebiet, das auf einige Jahre Departement Donnersberg hieß.
Und Springers Werk darf ſchon um deſſentwillen das Intereſſe weiter
Kreiſe in unſerem Heſſenland beanſpruchen, weil das Departement
Donnersberg, von der Nahe bis zur Queich reichend, auch die heutige
Provinz Rheinheſſen begriff, mithin in dem genannten Buche deren
Schickſale in den Jahren 1792—1814 zur Darſtellung gebracht werden.
Der Verfaſſer ſchildert zunächſt die Begebniſſe in der Pfalz und
Rheinheſſen während der Revolutionskriege, nicht ohne zu betonen, daß,
abgeſehen von dem Häuflein „Mainzer Clubbiſten”, die Maſſe der
Be=
völkerung, trotzdem die Bauernſchaft ſchwer unter dem Druck der
feu=
dalen Laſten geſeufzt hatte, doch den „Neufranken”, abgeneigt blieb.
Erſchüitternd iſt da vor allem die Darſtellung des „Plünderwinters”,
1793/94, als die Franzoſen planmäßig die ganze Pfalz und Rheinheſſen
ihrer beweglichen Habe beraubten, Begebniſſe, welche die deutſche
Ge=
ſchichtſchreibung bisher völlig überſehen hat.
Mit dem Beginm des 19. Jahrhunderts, mit dem Frieden von
Lüneville 1801, der die endgültige Einverleibung der Rheinlande in
Frankreich herbeiführte, zogen dann für die Pfalz und Rheinheſſen
beſſere Zeiten herauf. Am 10. Februar 1802 traf in Mainz der Mann
ein, deſſen Verdienſt es weſentlich war, wenn, wie ein Pfälzer
Gelehr=
ter hervorhebt, „die Franzoſenzeit in der Bevölkerung ein nicht
ungün=
ſtiges Andenken hinterlaſſen hat”. Jeanbon Saint=André. Multis ille
bonis Hebilis occidit, ſo lautet die Inſchrift auf ſeinem Grabſtein, den
die Stadt Mainz ſeinem Andenken gewidmet hat. Und in der Tat hat
der „Schinkenandres” wie die Mainzer ihren Präfekten in einem
Wortſpiel mit ſeinem Namen (Jeanbon — jambon) kannten, eine große
Beliebtheit bei den Bewohnern des Departements genoſſen.
Meiſterhaft iſt nun die Schilderung Springers von der Perſönlich
keit und der Tätigkeit Jeanbons, der zuerſt als Generalkommiſſar und
damals Präfekt des Departement Donnersberg bis zu ſeinem Tode am
13. Dezember 1813 ver valtet hat. Es verbietet ſich, im Rahmen einer
kurzen Beſprechung auf die anziehenden Kapitel des Buches einzugehen
wwelche die Zuſtände im Departement Donnersberg in den Jahren 180
bis 1814, die franzöſiſche Verwaltung, Finanzen und Militärweſen,
Nechtspflege und Wirtſchaft, Religion und Unterricht behandeln. Man
mag das im Werk Springers ſelbſt nachleſen. Aber bei aller
Anerken=
nung der Verdienſte Jeanbons um das Departement, mit deſſen Leitung
ihn Napoleon betraut hatte, vergißt Springer nicht hervorzuheben, daß
Jeanbon ſich ſtets als Franzoſe gefühlt hat, daß er als treuer Diener
ſeines Monarchen ohne Widerrede dem ihm unterſtellten Bezirke die
ſchwerſten Opfer an Geld und Blut im Intereſſe der napoleoniſchen
Die Nachmittagsſitzung der inparlamentariſchen Union führte
zu einem ernſten Zwiſchenfall, der als noch nicht abgeſchloſſen
zu betrachten iſi.
Reichstagspräſident Loebe, hatte in der Vormittagsſitzung
an das franzöſiſche Volk appelliert, die Rheinlande bis zum
1. Januar 1928 zu räumen. Zu Beginn der heutigen
Nachmit=
tagsſitzung antwortete ihm als Erſter der franzöſiſche
Senator Hubert, der als franzöſiſcher Delegierter an der
Septembertagung des Völkerbundes teilnehmen wird. Hubert
wies darauf hin, daß Frankreich, das immer verſöhnlichen Geiſt
zeige, Deutſchland bereits in weitem Umfange entgegengekommen
ſei. Wohl ſei die deutſch=franzöſiſche Verſtändigung ein Eckpfeiler
des Weltfriedens, doch ſei es nicht leicht, von einem Tag auf den
anderen die Folgen jahrhunderterlanger Kämpfe zu verwiſchen.
Danach wandte ſich de Jouvenel heftig gegen die
Auf=
rollung der Frage der Schuld Frankreichs am Weltkriege und die
Reichstagsveröffentlichungen über die belgiſche Neutralität.
Der=
artige Unterſuchungen würden nur die internationalen
Beziehun=
gen zwiſchen den Staaten verſchlechtern. Erſt eine ſpätere
Gene=
ration würde mit der Objektivität eines Richters urteilen
kön=
nen. Dann wandte er ſich Loebes Ausführungen zu. Der
Reichs=
tagspräſident hätte nur, ſo betonte er, mit einem gewiſſen Zögern
von dem Frieden geſprochen. Das ſei die Folge der Tatſache,
daß in Locarno zwei verſchiedene politiſche Situationen in
Europa geſchaffen worden ſeien: ein Weſteuropa mit anerkannten
Grenzen und ein Oſteuropa mit nichtanerkannten Grenzen.
So=
lange die Oſtgrenze nicht wirklich anerkannt ſei, müſſe Frankreich
im Rheinland bleiben. Ein neuer Unruhefaktor in der
euro=
päiſchen Politik ſei auch der mit Deutſchlands
Völkerbundsein=
tritt zuſtande gekommene deutſch=ruſſiſche Vertrag geworden.
Wenn Herr Loebe die Rheinlandräumung zum 1. Januar 1928
fordere, ſo müſſe ihm geantwortet werden, daß die Beſetzung der
Rheinlande die einzige Garantie für die Aufrechterhaltung des
Friedens in Oſteuropa darſtelle. Was würde von der
deutſch=
franzöſiſchen Freundſchaft übrig bleiben, wenn die Franzoſen
das Rheinland räumen würden, im Laufe von zwei oder drei
Jahren die Daweszahlungen nicht innegehalten werden und die
Franzoſen ihren neuen deutſchen Freund im Kampfe mit ihren
früheren Verbündeten erblicken müßten. (Jouvenel meint
augen=
ſcheinlich Polen.) Seit langem Verfeindete dürften nur langſam
die Bande der Freundſchaft knüpfen. Frankreich wünſche den
Frieden, aber es wolle nicht ſeinen Frieden von dem Frieden der
anderen trennen. Frankreich wünſche in Europa einen
gemein=
ſamen Frieden. De Jouvenel ſchloß mit den Worten, daß
auch er, für die Räumung des Rheinlandes ſei,
wenn auch unter der Vorausſetzung, daß vorher
ein Oſtlocarno geſchaffen werden würde.
Seine Ausführungen, die von Beifallsſtürmen auf
den Bänken der Polen unterbrochen wurden, wurden von
den deutſchen Parlamentariern mit lebhaftem Hört, hört und mit
den Worten Unerhört begleitet.
Nach de Jouvenel betrat der deutſche Senator Heller aus der
Tſchechoſlowakei die Tribüne und erklärte, es ſei für jeden
Deut=
ſchen ſchmerzlich geweſen, die Aeußerungen de Jouvenels
anzu=
hören, die ſicherlich nicht der Gemeinſchaftsarbeit in der
inter=
parlamentariſchen Union nützlich ſein werden. Morgen wird ein
deutſches Delegationsmitglied de Jouvenel andworten.
Ein Statut für den Minderheiten=Kongreß.
EP. Genf, 25. Auguſt.
Der Minderheitenkongreß, der mit dem Austritt der drei
Minderheitengruppen in Deutſchland geendet hat, wird ſich nun
endlich ein Stauut geben, für deſſen Ausarbeitung bis zum
nächſten Kongreß im Jahre 1928 eine erweiterte Kommiſſion
eingeſetzt worden iſt. In einer Reihe von Reſolutionen hat der
Kongreß beſonders an den Völkerbund appelliert, um eine
Neu=
geſtaltung der Beziehungen des Völkerbundes zu den
Minder=
heiten zu erwirken. Es ſei eine Pflicht des Völkerbundes im
Intereſſe der Aufrechterhaltung des europäiſchen Friedens, daß
er feſte, juriſtiſch haltbare Verpflichtungen gegenüber den
Min=
derheiten übernehme. Auch ſollte den Minderheiten eine
Vertre=
tung in der Kommiſſion für die Kodifizierung des
internatio=
nalen Rechts und für die internationale geiſtige Zuſammenarbeit
bewilligt werden.
Der Präſident des Kongreſſes, Dr. Wilfan, betonte heute bei
einem Preſſeempfang, daß der Kongreß trotz des geſtrigen
Zwi=
ſchenfalles unverändert beſtehen bleibe, und daß die im nächſten
Jahr zu beſchließenden Statuten auch den ausgeſchiedenen
Gruppen die Möglichkeit zum Wiedereintritt eröffnen werden.
Es ſei nicht angängig, die beſtehenden Statuten auf dem Wege
über die Minderheiten zerſetzen zu wollen, ſondern es handle ſich
darum, den Minderheiten das Recht zur Erhaltung und
Ent=
wicklung ihrer kulturellen Eigenart zu gewährleiſten.
Politik auferlegt hat, ja daß er einmal offen ausgeſprochen hat: „Die
Grenzdepartements ſind durch ihre Lage gezwungen, — ſich für den
allgemeinen Vorteil der Nation zu opfern”, einer Nation, die der
Be=
völkerung der Pfalz wie Rheinheſſens durchaus weſensfremd war.
So iſt denn auch, wenn Springer die Vorteile und Nachteile der
Franzoſenherrſchaft in dem Gebiete von der Nahe bis zur Queich
gegen=
einander abwägt, das Fazit, das er zieht, für die Franzoſen nicht ſehr
günſtig. Jedermann, ſo führt er aus, wird als „Lichtungen der
Er=
oberer in jenen Tagen anerkennen den innerpolitiſchen Fortſchritt, d. h.
die Beſeitigung der feudalen Laſten, moderne Reichsgleichheit,
imdivi=
duell freier Bewegung, Einordnung der Parzellen in einen lebendigen,
größeren Zuſammenhang. Aber dieſer Fortſchritt mußte mit großen
materiellen Opfern erkauft werden. Die Intereſſen der Bewohner der
Pfalz und Rheinheſſens wurden dem „Intereſſe der Nation geopfert,
einer Nation”, die, wie die Akten der franzöſiſchem Verwaltung
ver=
raten, „nur darauf ausging, den Bewohnern des linken Rheinufers
einen fremden, dem eigenen Empfinden widerſtrebenden Charakter
eines Miſchvolkes aufzuzwingen‟. Daher iſt es begreiflich, daß, wie
Springer im letzten Kapitel ſeines Buches darlegt, es der franzöſiſchen
Verwaltung nicht gelungen iſt, die Einwohner der Pfalz und
Rhein=
heſſens zu ſich herübe=zuziehen, und daß die überwiegende Mehrheit der
Bevölkerung die Befreiung von der Franzoſenherrſchaft, welche die
Siege der Verbündetem 1813 ihr brachten, mit Freuden begwüßt hat.
* Der Rhein, ein Bilderbuch mit über 100 Bildern. Geleitwort
von Wilhelm Schäfer. Der Text zum Bilderſchmuck von Theodor
Wildemann in Bonn. Verlag Einhorn in Dachau bei München. Wer je
ſchon einmal eine Rheinreiſe gemacht hat, der wird unvergeßliche
Ein=
drücke von ihr empfangen haben, der wird vielleicht auch das gleiche
Ge=
fühl gehabt haben wie Wilhelm Schäfer, wenn er ſchreibt: „Unter den
Strömen iſt er der Strom, und für die Landſchaften meier Neigung
das, was ſie eint” eine treffliche ſymboliſche Deutung ſeiner
Eigen=
art, ein Hohelied auf den „Vater Rhein”, der bis auf die äußerſten
Quellbäche „deutſch iſt von der Wurzel bis zur Krone‟. Das Geleitwort
iſt aufſchlußreich i jeder Beziehung, in ihm ſchreibt nicht nur der ſeinen
Strom über alles liebende Rheinländer, ſondern auch der Geograph, der
ſeinen Lauf von der Quelle bis zur Mündung mit wiſſenſchaftlicher
Gründlichkeit verfolgt, und der Kulturhiſtoriker, der den Rhein liebt,
nicht weil er ein Sinnbild iſt, ſondern weil ſeine Landſchaft der
Schick=
ſalsgrund der deutſchen Lebendigkeit war und nach kurzer Vergeſſenheit
wieder geworden iſt. Am Rhein erwachte wieder die alte Reichsherrlichkeit,
und dieſes Wiedererwachen des Reichsgedankens erſt hat die Deutſchen
aus der Verworrenheit der Dynaſtien wieder zu einem Volk gemacht.
Der Rhein war die ſtarke Lebensader des Reiches und ſeine Landſchaft
mehr als eine andere das Reich. — Die über 100 photographiſchen
Auf=
nahmen des Buches, das in jedes deutſche Haus gehörte, zeigen Blatt
um Blatt maleriſche Landſchaftsbilder, ſtolze Dome und Schlöſſer
Gedenkſtätten großer Deutſcher uſw. Sie führen uns im Geiſte zurück
in die Vergangenheit, die in zahlreichen Baudenkmälern,
Stadtbefeſti=
ungen, kunſtvollen Altären in Kirchen und Kapellen der Nachwelt
er=
talten geblieben, vergeſſen aber auch die Gegenwart nicht, die dem
ſendjährigen Kulturland durch ſeine großartigen Werke der Techmie
hr Gepräge gegeben hat. So verkörpern beide, Vergangenheit ud
Gegenwart, das Walten deutſchen Geiſtes in vonbildlichem Simne. „A=
Seite 4
Freitag, den 26. Auguſt 1922
Nummer 236
Die Wahrheit von Oinani.
* Berlin, 25. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Es iſt zweifellos der deutſch=belgiſchen
Verſtändigungs=
politik im allgemeinen und der auf belgiſche Initiative hin
ein=
geleiteten Enquete über den Franktireurkrieg nicht dienlich, wenn
die Reden der belgiſchen Nationaliſten und ihrer ſranzöſiſchen
Geſinnungsgenoſſen, die anläßlich der Denkmalsenthüllung
geſtern in Dinant gehalten wurden, nunmehr von deutſcher
Seite dazu benutzt werden, um von dem „Fall Dinant” zu
ſprechen. Die Erinnerung an den Schaden, den die Erörterung
des Falles Orchies dem Verſtändigungsgedanken zugefügt hat,
ſollte abſchreckend wirken. Mit nationaliſtiſchem Phraſenſchwall
und mit dem Herumwühlen in den alten Kriegswunden wird
keine Politik gemacht und der notwendigen Befriedung Europas
nicht gedient. In richtiger Erkenntnis dieſer Sachlage haben,
wie wir berichteten, die amtlichen Berliner Stellen ſich dazu
ent=
ſchloſſen, die Angelegenheit Dinant einſtweilen ruhen zu laſſen,
bis eine leidenſchaftsloſe, objektive Unterſuchung den wahren
Sachverhalt ergibt.
Immerhin iſt es für die deutſche Oeffentlichkeit von Intereſſe,
zu wiſſen, auf welche Tatſachen die Erörterung der
Angelegen=
heit Dinant zurückgeht. Mitte Auguſt 1914, alſo vor genau 13
Jahren, ging das 12. ſächſiſche Armeekorps bei Dinant vor, um
die Mags zu überſchreiten. Franzöſiſche Truppen, die in der
Nähe Stellungen bezogen hatten, hatten den Rückzug angetreten.
Die Zivilbevölkerung von Dinant ſuchte nun das Nachrücken
der deutſchen Truppen zu verhindern. Als die Deutſchen den
Ort beſetzen wollten, wurde von allen Seiten aus den Häuſern
geſchoſſen. Die deutſchen Truppen hatten ſchwere Kämpfe zu
beſtehen, weil jedes Haus einzeln erſtürmt werden mußte.
An=
ſcheinend war die Bevölkerung vorher von den Truppen mit
Waffen und Munition verſehen worden, denn ſpäter wurden
nicht nur Revolver, Jagdgewehre, ſogar Meſſer, ſondern auch
eine große Anzahl belgiſcher Militärgewehre gefunden. An
dieſem Franktireurkampf hat ſich die geſamte Stadt, ſelbſt Greiſe,
Frauen und Kinder, beteiligt. Die Stadt iſt zum großen Teil
in Trümmer gelegt worden. Die Verantwortung dafür trifft
aber allein die Bevölkerung von Dinant, die durch ihr völker=
rechtswidriges Verhalten die deutſchen Truppen zu
Gegenmaß=
nahmen veranlaßte. Denn Belgien hatte, wie alle übrigen
euro=
päiſchen Staaten, das Haager Abkommen von 1907 ratifiziert,
in dem es heißt, daß freiwillige Truppen nur dann zu Recht als
am Krieg beteiligt anerkannt werden, wenn ſie die Waffen offen
tragen, wenn ſie einen verantwortlichen Vorgeſetzten haben, ein
beſtimmtes, aus der Ferne erkennbares Zeichen tragen und wenn
ſie die Geſetze und Gebräuche des Krieges beobachten. Alle dieſe
Beſtimmungen ſind von der Bevölkerung von Dinant verletzt
worden. Es liegt klar, auf der Hand, daß es ſich bei dem
Franktireurkrieg in Dinant um einen Ueberfall handelte, der
jedem Völkerrecht Hohn ſpricht.
Dieſer Sachverhalt ſteht ſo eindeutig feſt, daß die Belgier
gar keine Veranlaſſung hatten, von einem „Volk von Mördern”
zu ſprechen und Denkmäler zur Verewigung des Haſſes zu
er=
richten. Der Kampf in Dinant iſt gewiß ein grauenvolles
Kapitel des Weltkrieges, die von Belgien ſelbſt vorgeſchlagene
Unterſuchung wird aber den Beweis erbringen, daß der
heim=
tückiſche belgiſche Franktireurkrieg die deutſchen Truppen eben
zu Gegenmaßnahmen gezwungen hat, wie ſie die Lage als einzig
möglich erſcheinen ließ.
Engliſch=japaniſche Bündnisverhandlungen?
„Waſhington Poſt” berichtet, daß von vertrauenswürdiger
Seite beim Staatsdepartement Berichte eingetroffen ſeien, in
denen erklärt wird, daß Großbritannien und Japan zu einem
gegenſeitigen befriedigenden Abkommen über die künftige
See=
herrſchaft gelangt ſeien, als es endgültig klar wurde, daß die
Vereinigten Staaten bei der Marinekonferenz in Genf das
bri=
tiſche Programm nicht annehmen wollten. Der Hauptpunkt der
geheimen Verſtändigung ſei nicht bekannt geworden. Die
Zei=
tung erklärt, daß es zweifelhaft iſt, ob den amerikaniſchen
Be=
hörden der Inhalt bekannt geworden iſt. Das Geheimabkommen
wird hinter geſchloſſenen Türen erörtert und es werden ſeine
möglichen Konſequenzen erwogen. Dem Blatte zufolge ſollen
ſich die britiſch=japaniſchen Verhandlungen, die auf eine
Wieder=
belebung des engliſch=japaniſchen Bündniſſes von 1911, das
während der Waſhintoner Marinekonferenz im Jahre 1923
auf=
gegeben wurde, hinzielen, in einem vorgerückten Stadium befinden.
Zu den Unruhen in Paris.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 25. Auguſt.
Die Hinrichtung Saccos und Vanzettis hat dem Pariſem
Straßenpöbel als Anlaß zu Demonſtrationen und Plünderungem
gedient, die ſtellenweiſe einen äußerſt ſeriöſen Charakter
an=
nahmen. Man kann den Eindruck nicht unterdrücken, daß diee
ganze Sache von den Kommuniſten und ihren Verbündeten
als=
eine Kraftprobe aufgefaßt wurde. Sie erwieſen ſich wohl
nichn=
ſo ſtark, als ſie angenommen hatten, denn den Demonſtrantem
gelang es nicht, ihre Hauptziele — einen Aufzug auf den großem
Boulevards und vor der amerikaniſchen Geſandtſchaft — zu er=. Andererſeits erwies ſich aber die Polizei nicht ſtark ge=, um alle Plünderungen zu verhindern. Beſonders die
großen Schuhwarengeſchäftte haben gelitten, ein Umſtand, auss
dem der wahrhaft politiſche Charakter der ganzen Bewegung any
leichteſten erſichtlich iſt
In den politiſchen Kreiſen haben dieſe Demonſtrationery
einen ſehr ſtarken Eindruck hinterlaſſen. Die Tätigkeit der komp
muniſtiſchen Agitation erweiſt ſich als immer gefährlicher. Viele!
glauben daher, daß der Druck derjenigen rechtsſtehenden Kreiſes
die den Bruch mit den Sowjets fordern, auf die Regierung ſich far dieſes Abtommen
verſtärken wird. Schon bisher war die Sowjetgeſandtſchaft irn
Paris alles andere als volkstümlich; ein Blick in die Tagespreſſeſ
kann jeden davon überzeugen. Aber die letzten Demonſtrationern
werden ſelbſt viele Befürworter der wirtſchaftlichen Beziehungern
mit Moskau von der Gefährlichkeit der kommuniſtiſchen Agitauiorn
überzeugen.
Um Paris iſt in den letzten Jahren eine „ceinture rouge‟
— ein Ring von Induſtrievierteln — entſtanden, mit einer voll=)
kommen internationalen und zum Teil exotiſchen Arbeiterſchaft1
Unter ſolchen Umſtänden muß jede Straßendemonſtration beſon=”
ders ernſt genommen werden. Auch auf dem Lande ſind gron=
Induſtriezentren entſtanden. Die Provinzpreſſe hallt wider h !
Warnungen vor der kommuniſtiſchen Agitation. Die Regierung
wird ſich bald zu einer großzügigen Aktion gegen die
Kommi=
niſten entſchließen müſſen.
(
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— Adoption! D
Heſſen in ſän
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— Deutſch=franzöff
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1 — Heſſiſches Lan
pürde als Regiſſeur
— Sommerſpielzer
lgiung: Direktor Ad
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0 Familien= und Fr
feut „Die Zirkusprinz
rugen dieſer Operette
Statt Karten.
otatt Karten.
(*22126
Da es uns nicht möglich iſi,
jedem Einzelnen für die lieben
Blumen=Grüße,
Glückwunſch=
karten und Telegramme
anläß=
lich unſerer Silbernen Hochzeit
zu danken, ſprechen wir auf dieſem
Wege unſeren allerherzlichſten
(*22180
Dank aus.
Ihre Dermählung geben bekannt
Näthe Diehl
Osſar Benner
Trauug damstag nachm., 5 Ahr, in der Hoßannfskirche.
Geſtern mittag entſchlief ſanft nach langem und
qualvollem Teiden, öfter geſtärkt durch die Tröſiungen
unſerer hl. Kirche, mein lieber Mann, unſer treuſorgender
Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager und Onkel
Herr
Pilhelm Krummel u. Frau.
Statt beſonderer Anzeige.
Karl Emil Selow.
Nach Gottes unerforſchlichem Ratſchluſſe iſt heute
früh 6½ Uhr nach kurzem, aber ſchweren, mit großer
Geduld ertragenen Leiden unſer innigſtgeliebtes,
herzensgutes, hoffnungsvolles und unvergeßliches
Kind, meine geliebte, treue Schweſter, mein liebes
Enkelchen, unſere Nichte und Kouſine
Der K. St. V. Moenania erfüllt
hiermit die traurige Pflicht, alle
A. H. A. H. und Bb. Bb. von dem
Tode ſeines Ib. Gründungs= und
Ehrenphiliſters
Hildchen
Sanitätsrat
Dr. Adolf Schefers
zu Amorbach
geziemend in Kenntnis zu ſetzen.
Seit Gründung der Korporation
ſtand er treu zu dem Banner Rot=
Weiß=Blau und hielt uns dieſe
Treue bis in ſein hohes
Lebens=
alter. Wir werden ſeiner
Ver=
dienſte um unſere Korporation ſtets
in tiefer Dankbarkeit eingedenk ſein,
Darmſtadt, den 25, Aug 1927. (*22135
Für das Philiſterium:
Dipl.=Ing. Leo Hainz
Studienrat
Für die Aktivitas:
Dipl. cand. Guſtav Roſe
(XXX) (X) F. O.
in faſt vollendetem 11. Lebensjahre in die Ewigkeit
abgerufen worden.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Philipp Rindfuß, Steuerinſpektor
und Frau Luiſe, geb. Schneider
Erna Rindfuß
und alle Anverwandten.
Darmſtadt, den 25, Auguſt 1927.
(13181
Frankenſteinſtr. 40.
Die Beiſetzung findet am Samstag, den 27. d. Mts
nachmittags 3 Uhr, vom Portale des alten Friedhofs
an der Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Sophie Selow, geb. Reiland.
(22149
Darmſtadt, den 25. Auguſt 1927.
Wendelſtadtſtraße 36.
Die Beerdigung findet ſiatt Freitag, den 26. Auguſi,
11½ Uhr vormittags auf dem alten Friedhof an der
Nieder=Ramſtädterſtraße
Klavierſtimmen
durch erſtklaſſigen Stimmer ſofort
Chauffeur
mit eignem neuen
Wagen, empfiehlt ſicky
den Herren Aerztem
Geſchäftsleuten unku
Reiſenden bei billigſt)
Berechnung. Gefkf
Angebote u. V 20 Gs
ſchäftsſt. (N O.13168
„Autan‟ Curt Hampe
— Alle ehemaligen
durle: Was wird mit
ſeine Gefallenen? Ihr
ſanes Denkmal
ment iſt in Darmſtadt
Rrunhof und der „Ro
Benſionen
Mittag= und
Abendtiſch
von 50—95 Pfg.
vegetariſcheu. Fleiſc
(9440
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Reform=Reſtaurand
Alexanderſtr. 4, IM
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Privat=Mittag;/
ind Abendtiſchl
Liebigſtraße 35½,
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Ang. unter V 12ay
die Geſchſt. (22töſch,
Piano Mk. 4.50
Flügel Mk. 5.50
bei
Statt Karten.
Dankſagung.
Kl. weiß. Roederherd
60 cm lang, 40 cm br.
zu verk. Rheinſtr. 48,
Kolpingh., Bergmann.
(2221480
HeinrichArnold
nur Wilhelminenſtr. 9 19885o
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme beim Hinſcheiden
meiner lieben Frau, unſerer
guten Mutter
Für die überaus zahlreichen
Be=
weiſe herzlicher Teilnahme bei dem
uns ſo ſchwer betroffenen Verluſte,
ſowie die herrlichen Kranzſpenden
ſagen wir hiermit Allen unſeren
herzlichſten Dank. Beſonderen Dank
Herrn Pfarrer Vogel für die
liebe=
vollen 2roſtesworte am Grabe.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Georg Eymann.
Jahr-
zehnte
bewährt,
rasch
wirkend!
In Apotheken I
(IV 3088
Vorzügliches Vorbeugungsmittel gegen Grippe.
Bei
itraganille
Darmſtadt, den 25. Auguſt 1927.
Erbacherſtr. 59,
(13157
ſagen wir Allen auf dieſem Wege
unſeren herzlichſten Dank. (13156
Hermann Scharf
und Kinder.
Darmſiadt, 25. Aug. 1927.
Nach fast 7jähriger
Hssistententätig-
keit, zuletzt 4 Jahre auf der chirurgiſchen
und geburtshilfl. Hbteilung des
Stadt-
krankenhauses Darmstadt, babe ich mich
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
auf=
richtiger Teilnahme und
Blumen=
ſpenden bei unſerem ſo ſchweren
Verluſie ſagen herzlichen Dank
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Willy Roih.
Griesheim b. D.
Neue Darmstädterstraße 3
als prakt. Hrzt niedergelassen. ei9s5mts
Griesheim, 23. Hugust 1927.
Dr. med. Carl Habicht
Sprechstunden: 8 —9, 2—4, 6—7.
Dankſagung.
Allen denen, die uns bei unſerem
ſo ſchweren Verluſte ihre Teilnahme
bekundeten, beſonders den Herren
Aerzten und Schweſiern des Städt.
Krankenhauſes, dem Herrn Pfarrer
Heß, der Direktion der ſtädt. Betriebe,
der Gewerkſchaft heſſiſcher Gemeinde=
Beamten, der Aufnahme=Erheber,
ſo=
wie allen Freunden und Bekannten
unſeren herzlichen Dank.
(1319
Zm Namen der Hinterbliebenen:
Eliſe Plaum Wwe.
Darmſtadi, den 24. Auguſt 1927.
(*22106)
Und schaltet weise
im häuslichen Kreise...
Magnetopath. Naturkeilkundiger
Karl Heiß
Mitglied der Vereinigung deutſcher
Magnetopathen
Darmſtadt, Kaupſtraße 30.
prechſtunden: Montags,
Mitt=
ſochs und Freitags von 9—12 u.
—6 Uhr. — Behandlung in und
außer dem Hauſe. (13164fsg
Dazu gehört auch, daß man sich
Blusen, Kleider, Strümpfe u. dergl.
im Haushalt selbst färbt. Mi
Ihre Kopfhaut bleibt sauber
und schuppenfrei. Ihr
Haar-
wuchs wird kräftig angeregt,
und das Haar fügt sich leicht
zur eleganten Frisur.
HETTMANNS
In Drogerien u. Apotheken.
Achten auf Marke
„Fuchskopf im Stern‟.
FARBEN
geht das mühelos und erspart Geld.
SIMPLI-FARBEN
in Kugeln und Tabletten färben
beliebig kelt oder heiß.
adt. Seine Einweiht
Generalfeldmarſchalls vor
Eit. Es gibt wohl ke
Sue mit ſeinen ehemal
eneht ſchon jetzt an all
Anut an den 2. Lktob
aßs eure Adreſſen und
Irn Kame
A.
Sp
Een
Mäödt
— Ebangel
den 2.
Juge
erg
Es IIufss einmal
gesagt werden:
Kopfschuppen u. ausgefallene
Haare auf Schultern und
Heidung, unangenehmer
Ge-
ruch des Haares wirken
un-
ordentlich und abstoßend. Es
gehört zur gesellschaftlichen
PHicht jedes Menschen,
der-
artiges zu vermeiden.
Gebrauchen Sie regelmäßig
B Brafte"
Bipken-Wasser
[ ← ][ ][ → ]Nummei 236
Freitag, den 26 Auguſt 1927
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 26. Auguſt.
— Ernannt wurde am 19. Auguſt 1927: der Weinbergverwalter
ron Becker aus Bodenheim vom 1. Auguſt 1927 ab zum
über=
ſaximäßigen Weinbergverwalter.
— Evangeliſch=kirchliche Nachrichten. Durch die Kirchenregierung
n—de der durch die Erben des Fürſtlich Fuldaiſchen Geheimerats von
nTeck, gen. Mäinch, auf die evangeliſche Pfarrſtelle zu Rödgen, Dekanat
üfßen, erfolgten Präſentation des Pfarrers Ernſt Bönning zu
riienſteinau die Beſtitigung erteilt; Geheimer Oberkonſiſtorialrat
runz Merck zu Darmſtadt und Pfarrer Chriſtian Jung zu
Ober=
hmen auf ihr Nachſuchen und unter Anerkennung ihrer langjährigen
exen Dienſte mit Wirkung vom 1. Oktober 1927 in den Ruheſtand
Wetzt.
— Adoption! Der Landesverein für Innere Miſſion teilt mit, daß
r Heſſen in ſämtlichen Fragen der Adoptionsvermittlung der
Landes=
gendpfarrer, Herr Pfarrer Lic. v. d. Au (Darmſtadt, Waldſtr. 40.
e 349) zur Verfügung ſteht und alle diesbezüglichen Fragen und
n räge (Angebote und Nachfragen) erledigt.
N. V.
— Deutſch=franzöſiſches Handelsabkommen. Das neue Handels=
Ab=
armen zwiſchen Deutſchland und Frankreich, das am 6. September
B. in Kraft tritt, liegt der Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammer
ſamſtadt im Wortlaut vor. Intereſſenten können nähere Auskunft
1— dieſes Abkommen bei der Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammer
a mſtadt, auch telephoniſch und ſchriftlich, erhalten.
— Heſſiſches Landestheater. Hans Aſchaffenburg aus Köln
ide als Regiſſeur des Schauſpiels an das Landestheater verpflichtet.
— Sommerſpielzeit im Kleinen Haus des Heff. Landestheaters.
irung: Direktor Adalbert Steffter. Heute, Freitag, und täglich
ge=
nat die mit großem Beifall aufgenommene Operette „Gräfin Mariza‟
r Aufführung und wird ebenfalls am Sonntag nachmittag um 3 Uhr
s Familien= und Fremdenvorſtellung „Gräfin Mariza” gegeben (an=
„Die Zirkusprinzeſſin”). Es finden alſo nur noch einige
Auffüh=
ursen dieſer Operette ſtatt, da die Spielzeit nunmehr am Sonntag,
n. 28. Auguſt, ſchließt. Ab heute, Freitag, gaſtiert in der Rolle des
3pan” Curt Hampe vom Neuen Operettentheater Frankfurt a. M.
—— Alle ehemaligen heſſiſchen Dragoner bewegt im Hirzen der
Ge=
ſrSe: Was wird mit unſerem Denkmal für mein Regiment und
ite Gefallenen? Ihnen ſei folgendes mitgeteilt: Ein
gemein=
imes Denkmal für das „rote” und „weiße‟ Dragoner=
Regi=
ent iſt in Darmſtadt in den Anlagen zwiſchen dem alten Main=
Neckar=
ia nhof und der „Roten=Dragoner=Kaſerne” im Bau, ſchon faſt
voll=
ndt. Seine Einweihung findet beſtimmt am 80. Geburtstag des
ſeveralfeldmarſchalls von Hindenburg, Sonntag, den 2. Oktober 1927,
at. Es gibt wohl keinen ehemaligen Dragoner, der nicht an dieſem
aue mit ſeinen ehemaligen Kameraden zuſammen ſein möchte. Darum
geht ſchon jetzt an alle Angehörigen der beidem Regimenter der Ruf:
eukt an den 2. Oktober, erinnert auch eure Kameraden daran, teilt
is eure Adreſſen und vor allem die der Angehörigen unſerer
gefalle=
ei. Kameraden mit. Helft mit zur Vollendung des Denkmals!
Spen=
dns „Denkmalfonds der ehemaligen Dragoner=Regimenter Nr. 23 und
an Darmſtadt”, Poſtſcheckkonto Frankfurt a. M. Nr. 25 035.
Mit=
ilrungen und Anmeldungen bitte baldigſt an den Denkmalsausſchuß,
a mſtadt, Riedeſelſtraße 14.
* Bühnenvolksbund. Man ſchreibt uns: Am 6., 7. und 8. Auguſt
zr fand der Reichsjugendtag des B.V.B. im Rahmen der
Theater=
rktellung in Magdeburg ſtatt. Die Veranſtaltung ſollte in der
Zu=
ummenfaſſung der Sing=, Tanz= und Spielleiſtungen einer Reihe aus=
Fäihlter Spielſcharen, Volkstanzkreiſe, Muſikantengilden aus allen
liegtungen der deutſchen Jugend cin klares Bild der ſtarken nationalen
n. religiöſen Kräfte abgeben, die in der heutigen Jugend wieder
ziel=
crußt in der Pflege volkstümlicher Darſtellungskünſte dem Aufbau
deutſchen Volkes zugewandt ſind. Es iſt für uns enfreulich, zu
be=
ecken, daß auch unſere Darmſtädter Spielſchar” zu den wenigen „
Er=
ſäl lten” zählte. Ihre Beteiligung beſtand in der erfolgreichen
Auf=
ihrung der beiden Spiele: „Lanzelot und Sanderein”, einem
altflämi=
hai Minneſpiel und dem Märchenſpiel „Pechvogel und Glückskind‟
9auf war unſere Schar Gaſt in Kaſſel, vom dortigen B.V.B. und
er Fichte=Hochſchule zu einer Werbeveranſtaltung geladen. Die Spiele
niſden bei den Hörern begeiſterten Widerhall, bei der Preſſe ernſta
Enrdigung: „Dieſe Spiele können Wegbereiter einer geſunden deutſchen
aXskultur ſein”, ſchreibt eine Kaſſeler Tageszeitung. Beide Shücke
hre eine Reihe anderer volkstimlicher und Jugendſpiele (das „Gu=
”=, das „Hildebrand”=, ein Weihnachtsſpiel, Märchen und
Tanz=
iile) werden von der Spielſchar im Herbſt und Winter hier gezeigt.
für empfehlen unſeren Mitgliedern den Beſuch wärmſtens und bitten
m/Einzeichnung in die Mitgliederliſten der Spielgemeinde der
Darm=
tdyer Spielſchar, die nebſt näherer Auskunft bei der Firma
Muſikalien=
nolung Arnold am Weißen Turm, aufliegt.
— Ausſtellung „Darmſtädter=Gruppe”, Kunſthalle am Rheintor. Die
tellung der Darmſtädter Gruppe hat eine Bereich=rung erfahren
n einer Reihe vorzüiglicher Tuſchzeichnungen des jungen Darmſtädter
1/red Springer. Springer, jetzt Mitglied der „
Darmſtädter=
rrtppe”, iſt, nach einer längeren abenteuerlichen Reiſe nach Italien
ei: die Balkanſtaatem und Kleinaſien zurzeit in Karlsruhe tätig. Auch
r junge Darmſtädter Maler Richard Walter iſt Mitglied der
gmnſtädter=Gruppe geworden.
— Evangeliſche Petrusgemeinde. Das für den
Landesjugendſonn=
g. den 28. Auguſt, auf der Spielwieſe am Böllenfalltor vorgeſehene
riihe Jugendtreiben” muß aus verſchiedenen Rückſichten nach dem
Herr=
utsberg verlegt werden, weshalb wir alle Freunde unſerer
Jugend=
ch bitten, ſich dort einfinden zu wollen. Der gemeinſame Abmarſch
niet um halb 2 Uhr von der Beſſunger Kirche ſtatt. Wir bemerken
ode, daß bei dem frohen Jugendtreiben auf dem Herrgottsberg ein
ſelkauf von Gebäckſtückchen erfolgt.
— Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Auf nach Herborn! zur
wrung des Verbandes Deutſcher Gebirgs= und Wandervereine, heißt
Sſm 4. September. Von Frankfurt a. M. ab ſteht ſür unſere
Orts=
mppe ein Sonderzug zur Verfügung, der vormittags 6,15 Uhr
ab=
uhrt. Die Rückfahrt erfolgt abends 20,20 Uhr. Ankunft in Frankfurt
E0 Uhr. Gemeinſam mit der Ortsgruppe Frankfurt und den
ande=
en ſich anſchließenden Ortsgruppen, wird eine kleine Wanderung mit
er; Fahrt verbundem. Wegen Anmeldung ſiehe Anzeige.
— Verufsjubiläum. 25 Jahre waren es, ſeit der Platzmeiſter der
ehma S. Bodenheimer jr., Holzhandlung, Darmſtadt, Herr Mickael
aIfmann, in die genannte Firma eingetreten iſt. Dem Jubilar
wüden aus dieſem Anlaß von ſeiten des Inhabers im Rahmen einer
ehren Feier Geſchenke überreicht und ihm der Dank für die jahrelange
(we Pflichterfüllung ausgeſprochen. Die lange Dienſtzeit des
Jubi=
a iſt ein Beweis des guten Einvernehmens zwiſchen Chef und
Per=
md.l. Bemerkenswert iſt, daß Herr Michael Helfmann ſchon zuvor
18ähre in einem anderen Holzbetrieb tätig war und ſomit auf eine
mSigjährige Tätigkeit in der Holzbranche zurückblickt.
— Seltenes Jubiläum! In voller Rüſtigkeit begeht am B8. d. M.
r Feuerwehrmann Heinrich Hochſtätter, hier „Bleichſtraße 40,
in 50jähriges Dienſtjubiläum. Seit ſeinem Eintritt 1874 zur
Turn=
imeinde hier widmete en ſich der Turnerfeuerwehr und war bis heute
reuer Pflichterfüllung auf ſeinem Poſten.
17 Polizeibericht. Ein 24jähriger Handlungsgehilfe von hier
ver=
an ſeiner Geliebten im Schlackenweg, in der Nähe der
Ziegelhüit=
einen Totſchlagsverſuch. Der Begleiter des Mädchens, der von
m. Täter mit Erſchießen bedroht wurde, flüchtete und holte Hilfe
awei. Mit Gewalt konnten zw.i zur Hilfe herbeigeeilten Männer
n: Täter von ſeinem Opfer abbringen. Er wurde feſtgenommen und
m. in Unterſuchungshaft. — Auf Grund eines Haftbefehls wurde ein
neiter aus Groß=Altdorf zur Strafverbüßung feſtgenommen und in
* Landgerichtsgcfängnis eingeliefert. — Ein 41jähriger Händler aus
füllingen wurde wegen Zechbetruges und eine 24jährige Verkäuferin
Eien Betrugs feſtgenommen. — Am Elfeicherweg wurden verſchiedene
hykenhütten gewaltſem erbrochen und kleinere darin lagernde
Gegen=
innde entwendet. — In den letzten Tagen wurden nachſtehend
aufge=
hiſte Fahrräder geſtohlen: Herrenfahrräder: Marke „Orio” Nummer
dlk 285, Marke „Fürſt” Nummer 4920, Marke „Mifa” Nummer 23423,
ſan ke „Brentano” Nummer 637075, Marke „Wanderer”. Nummer
ſhe38, Marke „Frankold”, Nummer unbekannt: Damenfahrräder:
(al=ke „Feſtino” Nummer 892555 und Marke „Opel” Nummer unbe=
Fm.t. — Perſonen, die ſachdienliche Angaben zur Ermittelung der
(yrrader und der Täter machen können, werden gebeten, der
Kriminal=
btzieilung, Zimmer 5, Nachricht zu geben.
— Schwerer Dachſtuhlbrand. Geſtern mittag 12,20 Uhr lief au
FFeuerwache die Meldung ein: „Bleichſtraße 15 Feuer.‟ Der
Löſch=
mickte ſofort ab. Bei der Ankunft ſtand der Dachſtuhl über der
ichn=ererwerkſtatt Jordan in Flammen. Durch lagernde Oele Lacke,
kengras und Holzvorräte fand das Feuer reiche Nahrung. Mit drei
hauchleitungen gelang es nach einſtündiger anſtrengender Arbeit, den
hnd zu lokoliſieren. Die ſtark bedrohten Sattler= und
Wagnerwerk=
iimen konnten gerettet werden. Die Urſache des Brandes iſt noch nicht
uigs eklärt.
Die wiſſenſchaftliche Abteilung der Landw.
Landesausſiellung.
L. K.D. Wenn auch in der Ausſtellungsordnung der Heſſiſchen
land=
wirtſchaftlichen Landesausſtellung vom 15 bis 20. September 1927 in
Darmſtadt die wiſſenſchaftliche Abteilung als letzte aufgeführt iſt, ſo ſteht
ſie doch in ihrer Bedeutung den anderen Abteilungen mindeſtens
eben=
bürtig zur Seite. Der Beſucher der Landesausſtellung gellangt zunächſt
in die große Städtiſche Feſthalle, in der die wiſſenſchaftliche Ausſtellung
untergebracht iſt. Alle ſtaatlichen Behörden, die die Förderung dea
Landwirtſchaft zur Aufgabe haben, bringen ſehr lehrreiches Material.
Im einzelnen ſind die den heſſiſchen Miniſterien unterſtellten Behörden,
nämlich das Landesvermeſſungsamt, die Kulturbauämter die
Geolo=
giſche Landesanſtalt und das Landesamt für Gewäſſerkunde die
Land=
wirtſchaftlichen Verſuchsſtationen ſowie die Landwirtſchaftlichen
Lehr=
anſtalten, die Landwirtſchaftsämter und die Oberreal= und höhere
Land=
wirtſchaftsſchule Groß=Umſtadt, ferner das landwirtſchaftliche und das
tierärztliche Inſtitut der Landesuniverſität Gießen vertreten; von
ſon=
ſtigen Behörden erwähnen wir dia Brandverſicherungskammer und die
Land= und forſtwirtſchaftliche Berufsgenoſſenſchaft.
Umfangreich iſt auch die wiſſenſchaftliche Ausſtellung der
Landwirt=
ſchaftskammer, deren ſämtliche Abteilungen, die allgemeine und
volks=
wirtſchaftliche Abteilung, die betriebswiſſenſchaftlich Abteilung für
Buchführung, Statiſtik und Steuerweſen, die Ackerbau= und
Gminland=
abteilung, das Bauamt der Landwirtſchaftskammer, die Abteilung für
Wein=, Obſt= und Gartenbau, die Tierzuchtabteilung und die drei
Pro=
vinzausſchüſſe das Intereſſanteſte aus ihren Arbeitsgebieten ausſtellen.
Ferner ſind das landwirtſchaftliche Vereinsweſen, vor allem auch das
Genoſſenſchaftsweſen, vertreten, ſo daß ein Beſuch jedem Landwirt, aber
auch jedem Nichtlandwirt dringend zu empfehlen iſt.
Parlamentariſches.
Der Reichsverband Deutſcher
Lichtſpiel=
theater=Beſitzer e. V.
faßte in Nürnberg einſtimmig folgende Reſolution, die ſämtlichen
Regierungsſtellem des Reiches zugegangen iſt:
Die führende Stellung der deutſchen Filminduſtrie in Europa iſt
auf das ſtärkſte gefährdet. In richtiger Erkenntnis des großen
volks=
bildenden wirtſchaftlichen und nationalen Wertes einer eigenen ſtarken
Filminduſtrie bewühen ſich zahlreiche ausländiſche Regierungen, ſich
durch Fortfall der bisherigen Luſtbarkeitsſteuern eine ſolche für das
eigene Land zu ſchaffen. Aus dieſen Erwägungen heraus hat erſt
vor wenigen Tagen ſogar die Regierung der Vereinigten Staaten von
Amerika die bisherigen Luſtbarkeitsſteuern gänzlich in Fortfall gebracht,
obwohl dieſes Land bereits die ſtärkſte Filmproduktion der Welt beſitzt.
Die heute zu ihrer Jubiläumstagung in Nürnberg verſammelten,
aus allen Gauen herbeigeeilten und im Reichsverband Deutſcher
Licht=
ſpieltheuterbeſitzer zuſammengeſchloſſenen Theaterbeſitzer ſehen mit
gro=
ßer Sorge, daß die Reichsregierung bei einer unverſtändlichen
Verken=
nung der Pionierarbeit der deutſchen Filminduſtrie auch in dieſer
Be=
ziehung dem wirtſchaftlichen Erwachen des Auslandes tatenlos
gegen=
überſteht. Der gute deutſche Qualitätsfilm iſt auf der ganzen Welt
an=
erkannt und geſucht.
Wir fordern daher, daß die Reichsregierung es durch For)fall aller
ſteuerlichen Sonderlaſten ermöglicht, daß auch die deutſche Filminduſtrie,
ihrer bisherigen Bedeutung entſprechend, weitcahin ausgebaut werden
kann, unſere bisherige eüropäiſche Vormachtſtellung erhalten bleibt und
unſere Induſtrie dadurch auch befähigt wird, in dem nunmehr verſtärkt
einſetzenden Konkurrenzkampfe die bisherige Poſition auf dem
Welt=
maukt erfolgrcich zu behaupten.
2 Ausstellungen
Juni — September, 10-19 Uhr (oonza
Landesmuseum — Mathildenhöhe
Hilfe! Juwelier!
Das Hilfe rufende Transparent
eines Berliner Erſinders iſt für Juweliere, aber auch für andere
Geſchäftsleute von Bedeutung. Für gewöhnlich zeigt es die
Firma des betreffenden Geſchäfts. Bei Ueberfall drückt der
Laden=
beſitzer auf einen hinter dem Ladentiſch angebrachten Knopf und
ſetzt das Transparent in Bewegung. Nunmehr wird anſtatt der
Firma eine rote Scheibe mit dem Wort „Hilfe” im Schaufenſter
ſichtbar. Zugleich ertönt eine weithin hörbare Alarmſirene.
— Die Burg Rodenſtein. Die Buchhandlung Schlapp, Darmſtadt,
Schulſtraße, zeigt zurzeit in ihrem Schaufenſter ein Modell von der
Burg Rodenſtein im Odenwald, das den Zuſtand der Burg im Jahre
1634 veranſchaulicht. Eine Skizze aus dieſer Zeit, die im Staatsarchiv
zu Wien aufbewahrt wird, gab die Veranlaſſung zu der Ausführung
dieſes Modells. Dieſe Skizze ließ ſich mit den im vergangenen Jahre
von Ingenieur Albrecht Heil aus Fränkiſch=Crumbach und Baurat K.
Krauß aus Eberſtadt vorgenommenen genauen Meſſungen und
Aufnah=
men der Fundamente und Mauerreſte in auffallende Uebereinſtimmung
bringen. Ein größeres Modell von der vom Zeichner 1634 ſkizzierten
Nordſeite der Burg wurde bereits im vergangenen Jahre von Ingenicmr
A. Heil in Fränkiſch=Crumbach mit allen Einzelheiten ſorgfältigſt
herge=
ſtellt und auch ſtereoſkopiſch photographiert. Nach der Ausſtellung kommt
das Modell in das Heimatmuſeum nach Reinheim i. O., deſſen Eigentum
(8 nun iſt.
Aus den Parieien.
— Zu den Mißſtimmigkeiten zwiſchen der Dn. Vp. und
dem Dn. Arbciterbund ſchreibt uns der Landesvorſtand der
Deutſch=
nationalen Volkspartei, daß der Arbeiterſekretär. Ernſt Voeglin in
Darmſtadt wegen grundloſer ſchwerer Beleidigung eines Parteibeamten
ſeines Poſtens enthoben worden iſt. Das Klageverfahren wurde
ein=
geleitet.
Der Deutſchnationale Arbeiterbund ſchreibt: In der
am Dienstag, den 23. Auguſt, ſtattgefundenen Mitgliederverſammlung
wurde einſtimmig von allen Mitgliedern folgende Erklärung abgegeben:
„Die ſämtlichen Mitlieder der Ortsgruppen Darmſtadt und Nieder=
Ramſtadt=Traiſa ſtehen einmütig für alle Zukunft hinter ihrem
Vor=
ſitzenden, Kollegen Ernſt Voeglin, und fordern von ihm, daß er der
Deutſchnat onalen Volkspartei die Trennung des Bundes von der Par
Die Verſammlung ſtellt einmütig feſt, daß
i unverzügli
Kollege Voeglin ſich keinerlei Verleumdungen zu ſchulden kommen ließ,
ſondern lediglich ſeine Pflicht den Kollegen gegenüber getan hat.
Dem Landtag gingen folgende Anfragen zu:
Die Getreideernte iſt zurzeit unter den ſchwierigſten
Witterungs=
verhältniſſen im Gange, ohne daß genügend Arbeitskräfte zur Verfügung
ſtehen. Allerorts werden Arbeiter und Arbeiterinnen zur Bergung der
Feldfrüchte und zu anderen landwirtſchaftlichen Arbeiten geſucht. Der
Nachfrage nach land= und hauswirtſchaftlichen Arbeitern gegenüber iſt
aber das Angebot verſchwindend. Trotzdem erhalten in den Städten
und Städtchen Heſſens noch Tauſende von Arbeitern und Arbeiterinnen
Erwerbsloſenunterſtüitzung oder fallen durch die Kriſemfürſorge der
Oeffentlichkeit zur Laſt. Dieſer Zuſtand ſtellt einen wirtſchaftlichen und
verwaltungsrechtlichen Widerſinn dar.
Wir fragen deshalb an:
1. Welche Schritta denkt die Regierung zu tun, um die durch
Erwerbs=
loſen= und Kriſenfürſorge unterſtützten Arbeiter für land= und
hauswirtſchaftliche Arbeiten zur Verfügung zu ſtellen?
2. Welche Maßnahmen ſollen ergriffen werden, wenn ſich die
Er=
werbsloſen weigern, dieſe Arbeiten zu übernehmen?
Friedberg, den 24. Auguſt 1927. Dr. v. Helmolt und Fraktion.
Errichtung eines Naturſchutzparkes auf der
Rheininſel Kühkopf in Heſſen. Der Dipl.=Landwirt
Mal=
chus hat als eine aktuelle Forderung der Zeit die Errichtung eines
Naturſchutzparkes auf der Rheininſel Kühkopf in der Nähe der
Bahn=
ſtrecke Gernsheim, Biebesheim, Stockſtadt, Goddelau empfohlen und
da=
bei ausgeführt, daß auf dem betreffenden Platze heute noch ein ſehr
umfangreiches, urwüchſiges Tier= und Pflanzenleben herrſche und daß
die Rheininſel Kühkopf zur Errichtung eines Naturſchutzparkes wie
ge=
ſchaffen erſcheine. Herr Malchus weiſt auf die Wichtigkeit der
Natur=
ſchutzanlagen hin, die u. a. in den Vereinigten Staaten, Kanada, großen
Naum einnehmen. Neuerdings hat man in Europa zunächſt in
Schwe=
den, dann in der Schweiz, Italien, Frankreich und ſchließlich auch in
Deutſchland ähnliche Parks errichtet. Herr Dipl.=Landwirt Malchus
ſchlägt vor, daß mit demſelben eine biologiſche Station verbunden wird.
Es käme in erſter Linie der Vogelſchutz in Frage.
Die Anregung erſcheint mir beachtenswert. Ich frage deshalb an:
Iſt die Regierung bereit, den Plan zu prüfen und gegebenenfalls
die Verwirklichung des Parks ins Auge zu faſſen, bejahendenfalls, unter
weſchen Bedingungen?
Worms, den 23. Auguſt 1927. Nuß.
* Autoun all durch unterlaſſene Warnungsſignale.
Auf einer Fahrt von Kiel über Plön nach Lübeck am 11. März
1924 hatte der Perſonenkraftwagen des Kaufmanns L. in Kiel einen
Motorſchaden. Während der Führer des Wagens, der Maſchiniſt B.,
mit der Beſeitigung der Störung beſchäftigt war, fuhr aus
entgegenge=
ſetzter Richtung ohne Warnungszeichen abzugeben, ein
Laſt=
kraftwagen des Konſumvereins Lübeck ſo dicht an dem ſtehenden Wagen
vorbei, daß er den B. erfaßte und überfuhr. — Für die Folgen dieſes
Unfalls nimmt B. den Führer des Laſtkraftwagens im Wege der Klage
in Anſpruch. Nachdem das Landgericht die Klage abgewieſen, hat das
Oberlandesgericht Kiel das verlangte Schmorzensgeld von tauſend Mark
zugeſprochen, ſowie die Feſtellung getroffen, daß der Beklagte dem
Kläger für allen weitergehenden Schaden erſatzpflichtig iſt. Außerdem
wurde der Anſpruch auf entgangenes Einkommen für die Zeit bis zur
Klageerhebung dem Grunde nach für gerechtfertigt erklärt. Dieſes
Ur=
teil iſt vom 6. Zivilſenat des Reichsgerichts beſtätigt worden. Mit
folgenden Entſcheidungsgründen: Nach den tatſächlichen Feſtſtellungen
des O.L.G. hat der Kläger infolge des Motorgeräuſches des eigenen
Wagens beim Herumgehen um denſelben das Herannahen des
Laſt=
kraftwagens überhört, was nicht der Fall geweſen wäre, wenn der
Be=
klagte ein Warnungsſignal abgegeben hätte. In dem Unterlaſſen des
Warnungsſignals findet das O.L. G. einen Verſtoß gegn § 19 der
Ver=
ordnung über den Kraftfahrzeugverkehr vom 15. März 1923 und damit
zugleich ein Verſchulden im Sinne des § 823 BGB., und eine
Haftungs=
grundlage gemäß § 823 Abſ. 2 BGB. Hierin iſt kein Rechtsirrtum
ent=
halten. Der Kläger war durch den Motorſchaden gezwungen, eine
Ne=
paratur auf der Straße vorzunehmen. Daß er zu dieſem Zwecke hielt,
iſt vom Beklagten erkannt worden. Dieſer mußte daher unbedingt
Warnungsſignale abgeben, um das Herankommen feines Wagens dem
von der Arbeit in Anſpruch genommenem Kläger bemerkbar zu machen,
Das Geräuſch des Laſtkraftwagens konnte überhört werden, dagegen
nicht ein Hupenſignal. Ein mitwirkendes Verſchulden des
Klägers iſt ohne Rechtsirrtum verneint worden, denn der Wagen hielt
auf der rechten Straßenſeite und ließ anderen Wagen genügend Raum
zum Vorbeifahren. Kläger durfte annehmen, daß vorüberfahrende
Wagen ſich durch Warnungszeichen ankündigen und überdies gewügend
Abſtand halten würden, um ihn nicht zu verletzen.
— Rheinfahrt. Am Sonntag, den 28. Auguſt 1927, findet die
Rheinfahrt der Deutſchen Burſchenſchafter von Mainz nach St. Goar=
Caub und zurück mit Salondampfer „Undine” ſtatt. Abfahrt in Mainz:
9 Uhr vormittags, Anlegeſtelle der „Köln=Düſſeldorfer” oberhalb der
Straßenbrücke. Abfahrt in Biebrich: 9,30 Uhr, Abfahrt in Bingen:
10,45 Uhr, Ankunft in Caub: 13 Uhr, Empfang durch die
Stadtverwal=
tung, Kranzniederlegung am Bhücherdenkmal. Für Unterkommen
ge=
ſorgt! Abfahrt in Caub: 16 Uhr, Ankunft in Bingen: 17,30 Uhr,
An=
kunft in Biebrich: 19,30 Uhr, Ankunft in Mainz: 20 Uhr.
* Zuſammenſtoß. Ecke Rhein= und Grafenſtraße kam geſtern
abend 7 Uhr ein Radfahrer mit einem Auto in Kolliſion. Der
Rad=
fahrer wurde vom Rnde geſchleudert und blieb bewußtlos liegen. Das
Auto war von auswärts. Es hat den Verwundeten aufgenommen und
ins Krankenhaus transportiert.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
Katzendieberei.
Geſtern (Donnerstag) paſſierte ich früh um halb elf Uhr die
Karls=
ſtraße und ſah, wie ein Radfahrer aufgeregt mit einem Sack in der
Hand, auf ſeinem Fahrrade dahinfuhr Gleichzeitig vernahm ich das
Wimmern einer Katze. Eine Frau, die ſich als Tierfreundin
heraus=
ſtollte, erklärte, daß im Hauſe Karlsſtraße 12 dieſer Radfahrer in
Gegenwart eines Kindes aus dieſem Hauſe ſoeben die Katze ergriffen
und in den Sack geſteckt hätte, um damit ſchnell das Wcäte zu ſuchen.
Man ſollte es nicht für möglich halten, daß ſich ſolche Elemente nicht
ſcheuen, einem anderen das Tier zu entreißen, an dem ſich
wahrſchein=
lich eine ganze Familie erfreute. Was geſchieht mit einem ſolchen
Kätz=
chen? Wahrſcheinlich hat es der Dieb auf das Fell abgeſehen. Wie
qualvoll dieſe Katzen getötet werden, darüber lieſt man in
Tierſchutz=
zeitungen des öfteren. Man ſollte daher ſolchen Dieben nachſtellen,
und ſie zur Anzeige bringen, um ihnen durch exemplariſche Beſtrafung
dieſes Gewerbe abzugeſvöhnen. Der Tierſchutzverein kann unmöglich
all ſolchen Dingen nachgehen, es liegt am Publikum, helfend
mitzu=
wirken. Leider hatte der Dieb ſchon das Weite gefunden, ein Nachſtellem
wäre vergeblich geweſen, vielleicht aber tragen dieſe Zeilen dazu bei,
daß das Publikum auf ſeine Tierchen mehr achtet und Anzeige erſtattet,
wenn ſolche Fälle einwandfrei nachgewieſen werden können.
Tageskalender für Freitag, den 26. Auguſt 1927.
eſſ. Landestheater Großes Haus: Geſchloſſen. — Kleines
Haus, abends 8 Uhr: „Gräfin Mariza” — Orpheum; Geſchloſſen.
Landesmuſeum von 10 bis 19 Uhr: Ausſtellung „Alte
Kunſt”. — Mathildenhöhe, von 10 bis 19 Uhr: Ausſtellung
„Neue Kunſt”, — Konzerte: Schloßkaffee, Hotel=Reſt. Schmitz,
Café Rheingold, Herrngartenkaffee, Hotel Waldſchlößchen. —
Kino=
vorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgemeinde,
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Freitag, den 26. Aug.: Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 00 Min,
Samstag, den 27. Aug.: Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min.
— Sabbatausgang 8 Uhr 10 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr. — Abends
6 Uhr 30 Min.
Bebetszeiten in der Synagoge der iſraelitiſchen Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 27. Aug.: Vorabend 6 Uhr 50 Min. — Morgens
3 Uhr. — N.
Sabbatausgang 8 Uhr 10 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr. — Abends 6 Uhr 30 Min.
Sonntag und Montag, den 28, und 29, Auguſt: Rauſch Chandeſch Ellu
Seite 6
Freitag, den 26. Auguſt 4927
Nummer 236
Aus Hefſen.
Heſſiſcher Kirchengemeindetag zu Guſiavsburg
Die Landwirtſchaft in Heſſen.
* Arheilgen, 25. Aug. Spar= und Darlehnskaſſe. Der
Vorſtand der hieſigen Spar= und Darlehnskaſſe gibt bekannt: 1. Die in
Goldmark umgerechneten Spareinlagen werden auf 20 Prozent
aufge=
wertet. 2. Beträge unter 1 Mark werden nicht aufgewertet. 3. Für die
gelöſchten, aber aufgewerteten Hypotheken ſind für 1926 Zinſen nicht zu
zahlen. 4. Die am 31. Dezember 1918 vorhandenen Geſchäftsanteile
wer=
den mit 2 Prozent aufgewertet. 5. Der Zinsfuß für Guthaben in
lau=
fender Rechnung wird mit dem für Spareinlagen gleichgeſtellt, er beträgt
zurzeit 6 Prozent. — Für das nächſten Sonntag hier ſtattfindende
Ju=
gendwetturnen des 1. Bezirks des Main=Rheingaues der
Deut=
ſchen Turnerſchaft haben über 400 Turnerinnen und Turner gemeldet.
Vormittags 8 Uhr iſt Kampfrichterſitzung, woran ſich die Wettkämpfe
ſchließen. Nachmittags folgt ein Werbeumzug der Wettkampfteilnehmer
nach dem Turnplatze an der Frankfurter Straße, woſelbſt allgemeine
Freiübungen, Sondervorführungen und Volkstänze ſtattfinden. Den
Schluß bildet um ½6 Uhr die Siegerverkündigung. Ein Beſuch der
Veranſtaltung wird ſich lohnen. — Der hieſige Geſangverein „
Lieder=
zweig” wird ſich am kommenden Sonntag an dem in Spachbrüchen
ſtattfindenden Liedertage des dortigen Arbeitergeſangvereins „Eintracht”
beteiligen.
* Griesheim, 25. Aug. Im Alter von 64 Jahren iſt in der Nacht
zum Dienstag Herr Sanitätsrat Dr. Strein an den Folgen eines
Ge=
hirnſchlages verſchieden, von dem er vierzehn Tage vorher während der
Ausübung ſeines Berufes ereilt wurde und der ihn aufs Krankenlager
warf. Im Mai waren es 37 Jahre, daß ſich der Verſtorbene mit ſeinem
Kollegen Reiſchmann als Nachfolger des verſtorbenen langjährigen
hie=
ſigen Arztes Dr. Jochem hier niederließ und ſeine Praxis eröffnete. Ein
volles Menſchenalter hat alſo Herr Sanitätsrat Dr. Strein in unſerer
Gemeinde gewirkt und ſich während dieſer Zeit ein hohes Maß
von Achtung und Vertrauen nicht nur bei denen erworben, die ihn zu
ihrem Hausarzt erkoren hatten, ſondern auch bei allen, die außerhalb
ſeines Berufes mit ihm in nähere Berührung kamen.
* Griesheim, 25. Aug. Der Gemeinderat hat die Chauſſierung der
Straßenanfänge der Straße A neben der Bahn am Nungeſſerſchen
An=
weſen und der Straße B (Verlängerung der Frankfurter Straße bis
Straße 4) beſchloſſen. Der diesbezügliche Ortsbauplan liegt während
der Zeit vom 30. Auguſt bis einſchließlich 9. September ds. Js. auf der
Bürgermeiſterei, Zimmer 8 während der üblichen Dienſtſtunden offen.
Einwendungen gegen den Plan ſind während der Offenlegungsfriſt bei
Vermeidung des Ausſchluſſes daſelbſt vorzubringen.
* Roßdorf, 25. Aug. Gemeinderatsbericht. 1.
Waſſerver=
ſorgung der Gemeinde Groß=Zimmern. Nach dem Bericht des
Rohrmei=
ſters hat die Gemeinde Roßdorf täglich einen Waſſerüberſchuß von etwa
700 Kubikmeter, ſo daß der Gemeinde Groß=Zimmern die benötigte
täg=
liche Waſſermenge von etwa 450 Kubikmeter ununterbrochen geliefert und
garantiert werden kann. Die Bürgermeiſterei wird beauftragt, die
wei=
teren Schritte einzuleiten. 2. Neuwahl des Wieſenvorſtandes. Infolge
der erſchienenen Wieſenpolizeiordnung für den Kreis Darmſtadt iſt die
Neuwahl der Kommiſſion notwendig geworden. Vom Gemeinderat
wer=
den hierzu die Gemeinderäte Haas und Becker beſtimmt, ferner
werden=
als weitere Beiſitzer aus dem Kreiſe der Wieſenbeſitzer von den
Ortsein=
wohnern die Landwirte Friedrich Löffler und Ludwig Günther in
Vor=
ſchlag gbracht. 3. Neuwahl der Beiſitzer für das Mieteinigungsamt. Da
die Amtsdauer der ſeitherigen Beiſitzer abgelaufen iſt, war nach Art. 18
L.G.O. deren Neuwahl notwendig. Der örtliche Hausbeſitzerverein hat
einen Vorſchlag nicht eingereicht, dagegen der Mieterverein die ſeitherigen
Beiſitzer Hrch. Nicolay 5. und Johs. Kirſchenſtein wieder vorgeſchlagen.
Der Gemeinderat beſtimmt die beiden Letztgenannten, ferner aus dem
Kreiſe der Hausbeſitzer Gg. Heinrich Becker 3. und Gg. Günther 1. 4.
An=
ſchaffung von zwei Pferdegeſchirven für Leichenwagen. Den
Sattler=
meiſtern Treupel und Schäfer dahier wird Lieferungsauftrag zum
Ange=
botspreis erteilt. 5. Erhebung einer allgemeinen Wertzuwachsſteuer. Mit
der vorgetvagenen Muſterſatzung erklärt ſich der Gemeinderat
einverſtan=
den und beſchließt entſprechend. Die im Auguſt v. J. beſchloſſene
Orts=
ſatzung, die ſich auf den Eigentumswechſel von in der Inflationszeit
er=
worbenen Grundſtüchen beſchränkt, gilt nach geſetzlicher Beſtimmung
hier=
durch als aufgehoben. 6. Antrag der Freiwilligen Sanitätskolonne um
Er=
laß der Vergnügungsſteuer für 25jähriges Stiftungsfeſt. Dem Antrag
wird entſprochen mit Ausnahme der Vergnügungsſteuer für die
abgehal=
tene Tanzmuſik. 7. Sandpreisfeſtſetzung. Der Preis für 1 Kubikmeter
Sand aus der Gemeindeſandgrube wird für Auswärtige auf 2 Mk.
feſt=
geſetzt. Nach Erteilung der Genehmigungsabfuhr durch die
Bürger=
meiſterei erhält der Förſter Nachricht und überwacht das Abfahren.
Bezirksübung der Arbeiter=Samariterkolonne. Am
verfloſſenen Sonntag veranſtaltete die Arbeiter=Samariterkolonne
Roß=
dorf mit den Kolonnen aus Ober=Ramſtadt, Nieder=Ramſtadt, Darmſtadt,
Griesheim, Pfungſtadt und Reinheim eine Bezirksübung am Klopfwerk
der Odenwälder Hartſtein=Induſtrie. Angenommen waren ein
Eiſenbahn=
unglück, ein Autounglück auf der Kreisſtraße Roßdorf—Reinheim, eine
Starkſtromverletzung und Verletzungen auf dem Klopfwerk. Die zum Teil
recht ſchwierigen Uebungen wurden zu aller Zufriedenheit ausgeführt und
zeigten, daß die Kolonnen ſowohl was die Ausbildung anlangt als auch
techniſch voll und ganz auf der Höhe ſind.
g. Groß=Vieberau, 25. Aug. Nach den letzten Verhandlungen der
Direktion der Süddeutſchen Eiſenbahngeſellſchaft mit dem hieſigen
Orts=
vorſtand wegen Erbauung eines neuen Stationsgebäudes kann mit dem
Bau zurzeit noch nicht begonnen werden, wie urſprünglich vorgeſehen
war, obwohl die Pläne ſchon vorlagen. Die Direktion legt mehr Wert
darauf, daß zunächſt der Bahnkörper längs der Brensbacher Straße bis
zur Gemarkung Werſau verlegt werde, um den vielen Unglücksfällen, die
ſich oft gar nicht vermeiden laſſen bei dem immer ſtärker werdenden
Ver=
kehr, vorzubeugen. Der Gemeinde wird angeſonnen, das nötige
Ge=
lände bereitzuſtellen. Wenn auch das Stationsgebäude längſt nicht mehr
dem großen Verkehr genügt und ein neues Gebäude zu begrüßen iſt, ſo
iſt die Verlegung des Bahnkörpers doch noch eine größere Notwendigkeit
geworden und mit allen Mitteln zu fördern.
r. Babenhauſen, 24. Aug. Ihre gemeinſame
Geburtstags=
feier hielten nach althergebrachter ſchöner Sitte die 50er mit ihren
Familien im Saalbau „Deutſcher Hof” ab. Die Feier begann mit
einem gemeinſamen Abendeſſen. Nach einer herzlichen
Begrüßungs=
anſprache von Kamerad Hch. Blümler und einem ſinnreichen
Vor=
ſpruch durch Frl. Marg. Karpp gedachte Herr Oberreallehrer
Krauß als einzig noch lebender ehemaliger Lehrer mit ernſten und
humorvollen Worten und Glückwünſchen ſeiner anweſenden ehemaligen
Schüler und Schülerinnen und überreichte ihnen als Geburtstagsgabe
einen großen Blumenſtrauß, der durchs Los an einen jetzt in Darmſtadt
wohnenden Kameraden fiel. Weitere herzliche Begrüßungsanſprachen
hielten die 50er Prof. Dr. Wilh. Wagner=Darmſtadt, H.
Flen=
ner=Mainz und P. Gebhardt=Frankfurt a. M. Unſere verehrte
anweſende heimiſche Dichterin Frau Dina Gröger hatte drei herrliche
Feſtgedichte zur Geburtstagsfeier verfaßt, die allgemeinen Beifall
fanden.
* Erbach i. O., 25. Aug. Die Gewerbeausſtellung in München
be=
ſuchte der hieſige Gewerbeverein. Von der Ausſtellungsleitung führte
die Herren Herr Frhr. v. Berchem durch die Ausſtellung. An der
Be=
ſichtigung nahmen u. a. teil die Herren Eberhard Volk, der 1. Vorſitzendde
des Gewerbedereins Erbach i. O., Herr Rektor Schulz von der
Fach=
ſchule für Elfenbeinſchmitzerei und Herr Bürgermeiſter Dengler nebſt
Ge=
wahlin. Die Reiſe führte anſchließend durch Bayern und Tirol. —
An=
läßlich des deutſchen Wandertages in Herborn findet am 3. und 4.
Sep=
tember dort eine große deutſche Trachtenſchau ſtatt. Die hieſige
Orts=
gruppe des Odenwaldklubs, welche von feher ſchon eifrig ſich an der
Er=
haltung der alten Odenwäldertrachten beteiligt hat, wird ebenfalls in
Herborn vertreten ſein. Zehn Paare werden am Samstag abend bei der
Feier die alten Odenwäldertänze aufführem und etwa 30 Perſonen
wer=
den ſich am Sonntag bei dem großen Trachtenzug beteiligen.
* Erbach i. O., 25. Aug. Einem vor zwei Jahren unternommenen
Verſuch zur Gründung eines Ortsausſchuſſes für Leibesübungen folgte
geſtern auf Einladung des Turnvereins Erbach 1860 e. V. ein zweiter.
Die vertretenen Vereine waren ſich darüber im klaren, daß die
Grün=
dung unter den gegenwärtigen Verhältniſſen eine zwingende
Notwendig=
keit ſei. Nach eingehender Ausſprache wurde die endgültige Gründung
auf den kommenden Mittwoch (31. Auguſt) vertagt, da man es für
zweck=
mäßig hielt, einige Korporationen, die verſehentlich nicht geladen waren,
noch hinzuzuziehen. Auch ſoll die Stadt gebeten werden, einen Vertreter
zur endgültigen Gründung zu entſenden.
— Hirſchhorn, 25. Aug. Waſſerſtand des Neckars am
24. Auguſt 1,34 Meter, am 25. Auguſt 1.43 Meter.
Neckarſteinach, 25. Aug. Ein junger, in einer hieſigen Schiffswerft
beſchäftigter Arbeiter verlor vor kaum Jahresfriſt ein Auge dadurch, daß
ihn eine Stichflamme traf. Nun paſſierte demſelben das Mißgeſchick, daß
ihm beim Arbeiten der Kopf einer Niete ins geſunde Auge flog und
das=
ſelbe ſo ſchwer verletzte, daß die Ueberführung des jungen Menſchen in
die Heidelberger Klinik notwendig war.
A Von der Bergſtraße, 25. Aug. Am Sonntag, den 4. September,
wird der Pfalzgau=Sängerbund anläßlich des Sängerkongreſſes auf dem
Weinheimer Marktplatz eine Kundgebung für die Rheinpfalz veranſtalten,
wobei ein Maſſenchor von 1000 Sängern drei Lieder ſingt. Am Abend des
gleichen Tages findet eine Beleuchtung der Wachenburg und der
Burg=
ruine Windeck ſtatt.
Am Sonntag, 4. September, findet eine Tagung der Heſſiſchen
Landesgruppe des Deutſchen Evangeliſchen Gemeindetages zu
Guſtavs=
burg bei Mainz ſtatt. Das eigenartige dieſer Gemeindeſtage liegt darin,
daß die Kirchengemeinden und die kirchlichen Vereine ihre Vertreter
ent=
ſenden, damit dieſe ihre Erfahrungen in der Arbeit am Aufbau des
kirchlichen Gemeindelebens austauſchen, das nicht allein in den Städten,
ſondenn auch in einer Anzahl von Kleinſtadt= und Dorfgemeinden in
den letzten zehn Jahren einen neuen Aufſchwung genommen hat. Die
wertvollſten Anregungen ſind ſchon von dieſen Tagungen ausgegangen,
beſonders wenn in der Feſtgemeinde, wie es in Guſtavsburg der Fall
iſt, die Gemeindeeinrichtungen, beſonders das Gemeindehaus
muſter=
gültig eingerichtet iſt und die kirchlichen Körperſchaften vorbildlich
zu=
ſammenwirken. Im Mittelpunkt der Beratungen ſteht diesmal der
Gedanke des kirchlichen Helferdienſtes. Pfarrer Glock=
Mainz wird um 11,15 Uhr (nach dem Feſtgottesdienſt) über den
„Dienſt der Helfer im Kindergottesdienſt” reden,
nach=
mittags 2,45 Uhr werden Oberreallehrer Frank=Darmſtadt und Pfr.
Grein=Arheilgen kurze Vorträge über den „kirchlichen
Helfer=
dienſt in Stadt= und Landgemeinden” halten. Danach
findet die Beratung über die Ausführung der gegebenen Anregungen
ſtatt. Den Abſchluß des Tages bildet eine um 5 Uhr beginnende
Ge=
meindefeier mit Darbietungen der evangeliſchen Gemeindevereine. —
Es wird abermals darauf hingewieſen, daß alle Teilnehmer an der
Tagung von den Gliodern der evangeliſchen Gemeinde Guſtavsburg in
ihren Häuſern zum Mittagstiſch und nachmittags im Gemeindehaus zum
Kaffee eingeladen ſind, wenn ſie ſich rechtzeitig bis 1. September bei
Pfarrer Knab=Guſtavsburg anmelden.
* Viernheim, 25. Aug. Reicher Obſtſegen. Einen reichen
Obſtertrag verzeichnen in dieſem Jahre die gemeinheitlichen
Obſtbaum=
anlagen. Das Frühobſt wurde bereits ſämtlich zu annehmbaren Preiſen
verſteigert. Für die Spätobſtverſteigerung am kommenden Freitag
wer=
den jedoch geringe Gebote erwartet, da mehr als 260 Loſe mit
durch=
ſchnittlich 5 Bäumen (meiſtens Zwetſchen) zum Ausgebot kommen. —
Auch mit der Tabakernte wurde bereits begonnen. Die Bauern hielten
ſich ſtreng, zur Erzielung guter Qualität, an die Vorſchriften des
Tabak=
bauvereins. Unſere Gemarkung iſt in dieſem Jahre beſonders
glück=
lich geweſen, da kein Hagelſchlag und ſonſtige Unwetter zu verzeichnen
ſind, während die Tabakernte vieler umliegender Gemeinden durch
Hagelſchlag ſchwer beſchädigt iſt.
* Lampertheim, 25. Aug. Gemeinderatsbericht. In der
letzten Sitzung kam der Gemeindevoranſchlag für das Rechnungsjahr 1927
zur Beratung. Außer einem Zuſatz von 1000 RM. unter Rubrik 40,
öffentliche Anlagen, Denkmäler uſw., die für den Fonds zur Errichtung
eines Kriegerdenkmals beſtimmt ſind, fand der Voranſchlag einſtimmige
Annahme. Gegen den Antrag, der erwähnten Rubrik 1000 RMM. zum
gedachten Zweck zuzuführen, waren nur die Kommuniſten. Da der
Vor=
anſchlag von der Bürgermeiſterei recht ſorgfältig aufgeſtellt war, ſo
er=
übrigte ſich eine eingehende Ausſprache. Aus ihm iſt folgendes zu
er=
wähnen: Das Gemeindevermögen beträgt 3 206 702 RM., die Schulden
677 22 RM., und ſchließt derſelbe in Einnahme und Ausgabe mit
632 809,95 RM. ab. Für das Rechnungsjahr ſind an Umlagen 170 000
RM. aufzubringen, die folgendermaßen erhoben werden ſollen: 1.
Grundſteuer und zwar: a) auf Gebäude und Bauplätze im
Steuer=
wert von 11 719 200 RM. und einem Ausſchlagsſatz von 30 Rpfg. auf
100 RM. mit 35 157,60 RM., b) auf land= und forſtwirtſchaftlich
genutz=
tem Grundbeſitz im Steuerwert von 7 683 900 RM. und einem
Aus=
ſchlagſatz von 60 Rpfg. auf je 100 RM. mit 46 103,40 RM. 2.
Ge=
werbeſteuer und zwar: a) auf gewerbliches Anlage= und
Betriebs=
kapital im Steuerwert von 1 668 700 RM. und einem Ausſchlagſatz von
120 Rpfg. auf 100 RM. mit 20 024,40 RM., b) Gewerbeertragſteuer aus
17 315 RM. und einem Ausſchlagſatz von 120 Rpfg. auf 1 RM. mit
20 778 RM. 3. Sondergebäudeſteuer aus einem Steuerwert
von 12 669 144 RM. und einem Ausſchlagſatz von 38 Rpfg. auf je 100
RM. mit 48 142,74 RM. In nichtöffentlicher Sitzung gelangten noch
einige Darlehensgeſuche zur Erledigung, und konnte die Sitzung nach
kaum 1½ſtündiger Dauer geſchloſſen werden.
* Gernsheim, 25. Aug. Kirchweihe. Das diesjährige
Kirch=
weihfeſt erfreute ſich ſeitens Auswärtiger eines guten Beſuches In den
Tanzſälen herrſchte reges Tanzvergnügen. Sanitätskolonne. Zu
dem am kommenden Sonntag in Budenheim in Rheinheſſen ſtattfindenden
heſſiſchen Kolonnentag entſendet die hieſige Kolonne als Delegierten den
Kolonnenführerſtellvertreter Wilhelm Draut 3. Seitens der Leitung der
hieſigen Sanitätskolonne werden an die aktiven Mitglieder, deren
Aus=
bildung und Brauchbarkeit nach Teilnahme an zwei ärztlich geleiteten
Unterrichtskurſen evwieſen iſt, neue Ausweiskarten, die mit dem Stempel
der Ortspolizeibehörde und der Unterſchrift des Kolonnenführers
ver=
ſehen ſein müſſen, ausgehändigt. — Unfall. Beim Abholen von Sand
im Gernsheimer Hafengebiet verunglückte ein Knecht aus Pfungſtadt
da=
durch, daß er infolge Scheuwerdens der Pferde unter die Räder des
voll=
beladenen Wagens geriet. Die hieſige Freiwillige Sanitätskolonne leiſtete
die erſte Hilfe und war um die Verbringung des Verletzten nach
Pfung=
ſtadt beſorgt.
— Gernsheim, 25. Aug. Waſſerſtand des Rheins am
25. Auguſt 2,13 Meter.
* Stockſtadt a. Rh., 25. Auguſt. Der Main=Rhein=Gau der
Deut=
ſchen Turnerſchaft hält kommenden Semstag und Sonntag ſein erſtes
Gau=Jugend=Schwimmen in der neuerrichteten Badeanſtalt der hieſigen
Turngemeinde ab. Die Vorbereitungen hierzu ſind ſoweit beendet und
werden bei günſtiger Witterung allen Freunden des Waſſerſportes
wie=
der einige genußreiche Stunden geboten werden. — Am Samstag abend
findet Kommers am Rkein ſtatt, wobeſi under anderem großes
Feuer=
werk, ausgeführt von der Kunſtfeuerwerkerei Wallenſtein von Darmſtadt,
abgebrannt wird. Die Turnerinnen und die Turner des Vereins
wer=
den Pyramiden mit bengaliſcher Beleuchtung ſtellen. Ferner haben ſich
in ſehr anerkennenswerter Weiſe der Kanu= und der Schwimmklub von
Darmſtadt in den Dienſt der Sache geſtellt, und werden dieſe den Abend
verſchönern helfen. Auch haben die beſten Schwimmer des Gaues ihr
Erſcheinen zugeſagt und werden dieſe am Samstag abend ſowie am
Sonntag Schwimm= und Springübungen ausführen. — Am Sonntag
vormittag um 9 Uhr beginnen die ſehr umfangreichen Wettkämpfe und
am Nachmittag findet großes Schau= und Werbeſchwimmen und
Sprin=
gen ſtatt. Auch findet am Samstag abend ſowie am Sonntag nachmittag
Konzert, ausgeführt von der hieſigen Kapelle „Einigkeit”, am Rhein ſtatt,
r. Biſchofsheim, 23. Aug. Die großen Um= und
Neubau=
arbeiten im Beveiche des Güteybahnhofs nehmen einen
guten Fortgang. Vor einigen Tagen wurde die neue
Kohlenbunker=
anlage fertiggeſtellt; in den nächſten Tagen geht die neue
Beſandungs=
anlage ihrer Vollendung entgegen. In dieſer neuen Anlage wird der
Sand künſtlich getrocknet, in Behälter geblaſen, und von hier aus
wer=
den die Lokomotiven mit trockenem Sand verſehen, der zum Bremſen
benötigt wird. Es könnem 3 Lokomotiven innerhalb einiger Sekunden
gleichzeitig mit Sand verſehen werden.
r. Walldorf, 23. Aug. Der hieſige Gemeinderat lehnte einſtimmig
die Erhebung einer Wertzuwachsſteuer ab.
M. Bingem a. Rh., 24. Aug. Ueberfahren und getötet.
Auf dem Bahnkörper der Nahebahn im Ortsbereich Sarmsheim fand
man die Leihe einer 20—30jährigen Frauensperſon. Der Toten, die
nur mit einem Hemd, einer Schurze, ſowie Schuihen und Strümpfen
bekleidet war, wurde der Kopf ſowie ein Fuß abgefahren. Ueber ihre
Perſon iſt bisher noch nichts bekamnt.
* Vilbel, 25. Aug. In der hieſigen Sandkaute auf dem
Rußlands=
gelände wurden durch den plötzlichen Einbruch einer Sandwand zwei
dort beſchäftigte Arbeiter verſchüttet. Obwohl ſofort mit der
Frei=
machung begonnen wurde, wurde der eine tot, der andere ſchwer
ver=
letzt ausgegraben.
WSN. Gießen, 25. Aug. Zwei große Reichsbauten in
Gießen. In den nächſten Tagen wird hier mit dem Neubau eines
Finanzamtes begonnen werden. Das Finanzamt erhält einen 24 Meter
langen vierſtöckigen Frontbau, an den ſich noch ein dreiſtöckiger etwa
25 Meter langer Flügelbau anſchließen wird. Beide Bauten werden in
einem einheitlichen Baublock erſtehen und den jetzt unzulänglich in
ge=
mieteten Räumen untergebrachten Behörden eine beſſere, für die
Ab=
wicklung der Dienſtgeſchäfte vorteilhaftere Unterbringung bieten. In
beiden Fällen handelt es ſich um Bauprojekte, deren Koſten ſich auf
mehrere 100 000 Mark belaufen. — Zum Truppenübungsplatz
und ins Manöver. Die hieſige Garmiſon, das 1. Bataillon des
Inf.=Reg. 15, iſt am Donnerstag früh zu einer dreiwöchigen Uebung von
Gießen nach dem Truppenübungsplatz Münſingen abgerückt. Im
un=
mittelbaren Anſchluß an den Aufenthalt auf dem Truppenübungsplatz
wird ſich das Bataillon ungefähr Mitte September zu den großen
Ma=
növern in Weſtfalen begeben.
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Zahl, Fläche, Größenklaſſen der Betriebe.
Mit der neueſten allgemeinen deutſchen landwirtſchaftlichen
Betriebszählung in Verbindung mit der letzten Volkszählung
vom 16. Juni 1925, deren ausführliche Ergebniſſe für das ganze
Deutſche Reich wie für ſeine einzelnen Länder jetzt vom
Stati=
ſtiſchen Reichsamt in „Wirtſchaft und Statiſtik” (Nr. 9) mit
vielen eingehenden Tabellen veröffentlicht werden, zählt Heſſen
insgeſamt 154 833 land= und forſtwirtſchaftliche Betriebe mit
einer Geſamtfläche von 645 428 Hektar.
Laſſen wir dabei das Forſtland, geringe Weiden und
Hutun=
gen uſw. außer Anſchlag und beſchränken wir uns für die
fol=
gende ſtatiſtiſche Betrachtung nur auf die landwirtſchaftlich
be=
nutzte Fläche, alſo Ackerland, Gartenland, Wieſen, gute Weiden,
Weingärten. Da zählt Heſſen 153 958 Betriebe mit
landwirtſchaftlich benutzter Fläche, oder, in
Ver=
hältniszahlen ausgedrückt, Heſſen weiſt 3,0 vom Hundert
aller 5 115 408 landwirtſchaftlichen Betriebe des
Deut=
ſchen Reiches auf. Der Geſamtumfang aller dieſer
landwirtſchaftlichen Betriebe Heſſens beträgt 396 381
Hektar, das iſt, in Verhältniszahlen ausgedrückt, 1,5 vom
Hundert der 25 599 305 Hektar landwirtſchaftlich
be=
nutzter Fläche des Deutſchen Reiches.
Von Intereſſe für die Beurteilung der ganzen Struktur und
Eigenart der Landwirtſchaft in Heſſen iſt nun die
Größen=
gliederung der landwirtſchaftlich benutzten
Fläche in Heſſen. Und zwar betrachten wir wieder zuerſt
die Zahl der Betriebe und prüfen dann zweitens den von jeder
einzelnen Größenklaſſe beanſpruchten Flächenraum in ſeinem
Verhältnis zur geſamten landwirtſchaftlich benutzten Fläche Heſſens.
Nehmen wir alſo zunächſt die Zahl der Betriebe,
Zwerg= und Parzellenwirtſchaften, d. h.
Betrieb=
mit jeweils unter 2 Hektar landwirtſchaftlich benutzter Fläche
ſind es in Heſſen 100 160. Bei den bäuerlichen Betrieben
mit einer landwirtſchaftlich benutzten Fläche von je 2 bis 100
Hektar haben wir drei Abteilungen zu unterſcheiden. Der
klein=
bäuerlichen Betriebe von je 2 bis 5 Hektar Fläche ſind es
29 564, mittelbäuerliche Betriebe von je 5 bis 20 Hektar
haben wir 23 029, großbäuerliche Betriebe von je 20 bis
100 Hektar Umfang gibt es in deren erſter Gruppe von je 20 bis
50 Hektar 1000, in deren zweiter Gruppe von je 50 bis 100 Hektar
120. Auch bei den Großbetrieben mit je über 100 Hektar Größe
haben wir zwei Gruppen, und zwar Großbetriebe von 100 bs
200 Hektar 73 und Großbetriebe von 200 und mehr Hektar 12.
Damit haben wir auch mit der einfachen Zahl der Betriebe
die abſteigende Reihe für die Häufigkeit der
ein=
zelnen Größenklaſſen der Betriebe erhalten. Die
Zwerg= und Parzellenwirtſchaften von je unter 2 Hektar machen
rund zwei Drittel der Zahl aller landwirtſchaftlichen Betriebe
aus. Kleinbäuerliche Betriebe von je 2 bis 5 Hektar ſind gegen
ein Fünftel aller Betriebe, mittelbäuerliche von 5 bis 20 Hektat
etwa ein Sechftel aller Betriebe.
Faſſen wir nun zweitens den Flächenumfang dieſer
einzelnen Größenklaſſen der
landwirtſchaft=
lichen Betriebe ins Auge. Da umfaſſen die Zweig= und
Parzellenwirtſchaften von je unter 2 Hektar Fläche 55 703 Hektar
von der landwirtſchaftlich benutzten Fläche in ganz Heſſen. Die
kleinbäuerlichen Betriebe von je 2 bis 5 Hektar Größe
bean=
ſpruchen 95 153 Hektar in Heſſen. Auf die mittelbäuerlichen
Be=
triebe von jeweils 5 bis 20 Hektar Umfang entfallen 197 229
Hek=
tar. Von den großbäuerlichen Betrieben bedeckt die erſte Gruppe
von je 20 bis 50 Hektar Fläche 26 526 Hektar Heſſens, während
auf die zweite Gruppe von je 50 bis 100 Hektar 8502 Hektal
kommen. Unter den Großbetrieben zählt die erſte Gruppe v0
je 100 bis 200 Hektar 9782 Hektar, die zweite Gruppe von je M
und mehr Hektar 3486 Hektar der ganzen landwirtſchaftlich
nutzten Fläche von Heſſen.
Bei der beſonderen Bedeutung, die gerade der jeweilige
Flächenumfang jeder Größenklaſſe der Betriebe für die ganz
Struktur und Eigenart der Landwirtſchaft in Heſſen hat, auch im
Gegenſatz zu der Landwirtſchaft in anderen deutſchen Ländern,
ſei die Reihe für den Flächenumfang der einzelnen
Größenklaſſen mit den Verhältniszahlen für jede
Größen=
klaſſe unter je 100 Hektar der landwirtſchaftlich benutzten Fläche
von ganz Heſſen geboten.
Nach dem Flächenumfang und der in ihm liegenden
Bedeu=
tung für die ganze Landwirtſchaft Heſſens ſtehen an der
Spitze die mittelbäuerlichen Betriebe von je 5 b2
20 Hektar, die rund die Hälfte der ganzen landwirtſchaftlich
be=
nutzen Fläche Heſſens betragen. Nämlich ſie umfaſſen 49,7 von
je hundert Hektar der landwirtſchaftlich benutzten Fläche Heſſens.
Dabei können wir im folgenden eine Verſchiedenhell
im landwirtſchaftlichen Aufbau der einzelnen
Provinzen Heſſens verfolgen; ſo machen dieſe mittele
bäuerlichen Betriebe in der Provinz Starkenburg 43,0 Hefial,
in Oberheſſen 53,6 Hektar, in Rheinheſſen 51,8 Hektar von
100 Hektar landwirtſchaftlich benutzter Fläche aus. An zweite!
Stelle kommen die kleinbäuerlichen Betriebe bo0
je 2 bis 5 Hektar Größe, die 24,0 Hektar von je 100 Hektar
Heſſeſ=
ausmachen, und zwar in Starkenburg 25,4, in Oberheſſen Be
in Rheinheſſen 23,6 Hektar von je 100 Hektar. Den dritie
Platz nehmen die Zwerg= und Parzellenwirtſche
ten von jeweils weniger als 2 Hektar ein mit 14,1 Hektar aul
100 Hektar ganz Heſſens, und zwar in Starkenburg 20,2, in Lbe
heſſen 8,8, in Rheirheſſen 15,2 Hektar. An vierter Ste!
finden wir die erſte Gruppe von je 20 bis 50 Hehal
großbäuerlichen Betriebe mit 6,7 Hektar von /
Hektar in ganz Heſſen, und zwar in Starkenburg 6,7, in 20
heſſen 6,9, in Rheinheſſen 6,4 Hektar. Es folgt am fünſie
Platz dieſer Rcihe die erſte Gruppe von 100 bis 200 Heſ
der Großbetriebe die 2,5 Hektar von je 100 Hektar Heſſe”.
bedeckt, und zwar in Starkenburg 2,1, in Oberheſſen 3,8, in R9.
heſſen 0,7 Hektar. Ihr ſchließt ſich an ſechſter Stelle an.de
zweite Gruppe von je 50 bis 100 Hektar der großban."
lichen Betriebe, die 2,1 Hektar von je 100 Hektar Heſſens 0.
Größenklaſſen noch wird geſchloſſen von der zwe!
Gruppe von je 200 und mehr Hektar Größe der GihP"
betriebe, auf die 0,9 Hektar von je 100 Hektar der laudh...
ſchaftlich benutzten Fläche Heſſens kommen, und zwar in Sie.
kenburg 0,8, in Oberheſſen 0,9, in Rheinheſſen 0,9 Hektar von e*
100 Hektar.
So tritt uns in dieſen Zahlen die Eigenart der Landwli.
ſchaft Heſſens mit ihrem verſchiedenen Aufbau in den ein?e
Provinzen in Heſſen deutlich entgegen.
WSN. Lautrbach, B. Aug. Großes Schadenfeuer. I."
vorletzten Nacht brach in den großen Scheunengebäuden der Firma ſ
und des Meſſerſchmiedemeiſters Kalbfleiſch Feuer aus, das auch all.
angrenzende Wohnhaus der Luft Erben übergriff. Das Feuer hrel”.
ſich mit großer Schnelligkeit aus und äſcherte trotz ſtarker Anſtrenht
der Feuerwehr drei große Scheunen und Grundſtücke vollſtändin.
während das Wohnhaus im Dachſtock zerſtört wurde, Ueber die Ueſt
des Brandes konnte noch nichts feſtgeſtellt werden.
* Schotten, 23. Aug. Von Wölfersheim bis Lauter)a
iſt ein Starkſtromleitung im Bau, die mit ihren zahlreichen mäched.
Maſten, durch Wetterau, das Niddatal aufwärts, über Schotten, L.
ſtein führt. Die Gittermaſten erreichen eine durchſchnittliche Ho9e...
20 Miter bei einem Gewickt von etwa 100 Zentner, faſt 300 Ych.
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15
[ ← ][ ][ → ]Nummer 236
Freitag, den 26. Auguſt 1927
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Seite 8
Reich und Ausland.
Vom Mitteldeutſchen Arbeitgeber=Verband
für das Baugewerbe, e. V.,
erhalten wir folgende Mitteilung: Vom 30. Auguſt
bis 3. September 1927 werden der Deutſche
Arbeit=
geberbund für das Baugewerbe, der Deutſche
Wirt=
ſchaftsbund für das Baugewerbe und der
Innungs=
berband deutſcher Baugewerksmeiſter gemeinſam in
Leipzig die Deutſche Bauwoche 1927
veran=
ſtalten. Die beiden erſten Tage ſind Verhandlungen
innerer Verbandsangelegenheiten gewidmet. Der
Innungsverband deutſcher Baugewerksmeiſter
ver=
bindet die Tagung gleichzeitig mit ſeinem
Delegier=
tentag, auf dem u. a. das baugewerbliche
Lehrlings=
weſen und der Entwurf eines
Berufsausbildungs=
geſetzes, das baugewerbliche Meiſterprüfungsweſen,
die Notwendigkeit der Förderung der
Innungs=
krankenkaſſen, die öffentliche Hand im Baugewerbe
uſw. zur Erörterung ſtehen. In der gemeinſamen
Vorſtandsſitzung des Deutſchen Arbeitgeberbundes
und des Deutſchen Wirtſchaftsbundes für das
Bau=
gewerbe werden andere wichtige Gegenwartsfragen
des Baugewerbes behandelt, wie Stellungnahme zum
Steuervereinheitlichungsgeſetz und die Frage der
Verlängerung der Arbeitszeit uſw. Daran
anſchlie=
ßend findet am 2. und 3. September die öffentliche
Tagung ſtatt, auf der von namhaften Fachmännern
Vorträge von allgemeiner Bedeutung aus dem
Gebiete der deutſchen Bauwirtſchaft gehalten werden.
Es ſprechen: Prof. Dr. Zeller, von der Techn.
Hochſchule Berlin, über „Deutſche und fremde
Bau=
weiſen und ihre Entwicklung”; Prof. Dr. Adolf
Lampe, Freiburg i. B., über „Sinnvolle und
ſinn=
loſe Sozialpolitik”; Prof. Dr.=Ing. G. Garbotz,
von der Techn. Hochſchule Berlin, über „
Rationali=
ſierung im Baugewerbe”; Regierungsbaurat Amos,
Dresden, über „Wärmewirtſchaft im Wohnungsbau”;
Regierungspräſident a. D. Brauweiler,
Ber=
lin, über „Grundfragen der nationalen und
inter=
nationalen Sozialpolitik‟: Dr. Hans Schmidt,
Dozent an der Fachſchule für Malerei und
Anſtrich=
technik und an der Techn. Hochſchule München, über
„Farben und Verputz im neuzeitlichen Straßenbild”,
Neben geſellſchaftlichen Veranſtaltungen findet ein
gemeinſamer Beſuch der Bauausſtellung und der
Baumeſſe unter Führung von Herren des Meſſeamts
ſtatt. Die Veranſtaltung verſpricht, wie die
vor=
jährige Bauwoche in Köln, zu einer machtvollen
Kundgebung des Deutſchen Baugewerbes zu werden,
das beſtrebt iſt, auch der Oeffentlichkeit zu beweiſen,
daß es in allen großen Fragen der Bauwirtſchaft,
und damit der deutſchen Geſamtwirtſchaft, aufs
regſte mitarbeitet.
57. Cartell=Verſammlung des CV. in Münſter
in Weſtfalen.
Der Cartell=Verband der katholiſchen deutſchen
farbentragenden Studentenverbindungen (CV), der
größte katholiſche deutſche Studentenverband, hält in
den Tagen vom 8. bis 12. September ſeine
Jahres=
verſammlung in Münſter i. W. ab, wo ſeit 1885
keine Cartellverſammlung mehr ſtattgefunden hat.
Der unter der Leitung des Vororts Sauerlandia
ſtehenden Tagung gehen voraus viertägige
Exer=
zitien für Angehörige des CV. im Kettelerheim
in Münſter und die Beratungen eines vorberatenden
Ausſchuſſes. Am 10. September wird ein
Sport=
feſt im Jugendkraft=Stadion die Leiſtungen der
Studierenden in den Leibesübungen zeigen. Größte
Beteiligung hieran iſt ſichergeſtellt. An dem
Haupt=
feſttag, Sonntag, den 11. September, werden ein
Pontifikalamt und ein Feſtakt im Feſtſaal des
Schloſſes mit anſchließendem Feſtzug durch die
Stadt und ein großer Feſtkommers den Verband
auch in der Oeffentlichkeit hervortreten laſſen. Zu
der Tagung, deren Beratungen ſich mit wichtigen
Fragen des Verbandes und der Studentenſchaft
be=
ſchäftigen, werden zahlreiche Alte Herren aus dem
ganzen deutſchen Sprachgebiet erwartet.
Ein Schwabenſtreich.
fm. Schwäbiſch=Gmünd. In Leinzell
iſt der Gemeinderat zu dem Entſchluß gekommen, die
achte Klaſſe der Volksſchule in Wegfall kommen zu
laſſen, und zwar mit folgender Begründung:
„Sieben Klaſſen genügen vollſtändig für unſere
Ge=
meinde, da unſer Schulhaus derartig baufällig iſt,
daß nicht mehr als ſieben Klaſſen der Gefahr des
Einſturzes ausgeſetzt werden können. Mittel zu einem
Neubau ſind nicht vorhanden.”
Der Bürgermeiſter von New York
in Berlin.
Mr. John Walker,
der Bürgermeiſter von New York, iſt mit ſeiner
Frau in Berlin eingetroffen, um die kommunaler
ind ſozialen Einrichtungen der Reichshauptſtadt
ſtudieren. Das Oberhaupt der Weltſtadt New
hat, ſich auch als Librettiſt von Schlagerlieder
einen Namen gemacht.
Freitag, den 26. Auguſt 1927
Blick auf die Landmaſchinenſchau.
Die deutſche Oſtmeſſe im Herbſt 1927 wird nicht nur in Deutſchland, ſondern in allen baltiſchen
Staaten eine hervorragende Beachtung finden.
Indiſche Nabobs beſuchen Deutſchland.
Nawab Salar Jung, Syed Hady Ali und der Dichter Sarojini,
aus dem Hauſe der Fürſten von Heiderabad, befinden ſich auf einer Studienreiſe in Deutſchland.
Syed Hady Ali iſt der frühere langjährige Generalpoſtmeiſter von Indien. Sarojini gilt als
ein hervorragender Vertreter der neuen indiſchen Dichtkunſt.
Deutſche Oſtmeſſe in Königsberg.
Eine Jahresſchau deutſcher Arbeit im Oſten.
Ermittelter Hochſtapler.
fm. Kehl. Nach Betrügereien in Höhe von
200 000 Mark iſt kürzlich der Kaufmann Richard
Ewald Hoyer aus Berlin geflüchtet. Jetzt konnte
der jugendliche Verbrecher, der erſt 26 Jahre zählt,
in einem Straßburger Hotel ermittelt werden. Er
war mit einem gefälſchten Paß auf den Namen eines
Ewald Pluſchow ins Ausland gelangt. Er wird
demnächſt an die deutſche Gendarmerie ausgeliefert
werden.
Notlandung der holländiſchen Militärflieger=
Staffel.
fm. Waldshut. Auf ihrer Rückkehr von
Dübendorf in der Schweiz, wo ſie den erſten Preis
beim Alpenrundflug davongetragen haben, geriet die
holländiſche Militärfliegerſtaffel hier in dichten Nebel,
ſo daß zwei der Flugzeuge die Orientierung
ver=
loren. Der Chefpilot der Staffel, Hauptmann Steub,
ging mit ſeinem Flugzeug nieder. Da der Start
in=
folge ungünſtiger Bodenverhältniſſe nicht erfolgen
konnte, mußte das Flugzeug abmontiert und nach
Dübensorf zurückverbracht werden. Das zweite
Flug=
zeug ging bei Full nieder. Es gelang dem Flieger
noch, das Flugzeug bis zum Rheinufer zu ſteuern,
doch blieb es dort an einem Birnbaum hängen,
wo=
bei das Fahrgeſtell, der Propeller und die
Trag=
flächen beſchädigt wurden. Der Apparat wurde
ab=
montiert und wird mit der Bahn nach Holland
be=
fördert werden.
Internationaler Telegraphiſten=Wettſtreit.
Berlin. Aus Anlaß der Gedenkfeier des
100. Todestages Aleſſandro Voltas hat die italieniſche
Poſt= und Telegraphenverwaltung die an dem
Welt=
telegraphenverein beteiligten Verwaltungen zu einem
internationalen Telegraphiſten=Wettſtreit nach Como
eingeladen. Von der Deutſchen Reichspoſt beteiligen
ſich hieran 32 Telegraphenbeamte und =beamtinnen,
die unter der Führung des Oberpoſtdirektors Zeller,
vom Haupttelegraphenamt Berlin, am 25. Auguſt
nach Italien abreiſten.
Noch immer ſchlechtes Wetter über dem Atlantik.
TU. Berlin. Nach den letzten Berichten der
Hamburger Seewarte, der Kölner Wetterwarte und
des Berliner Wetterdienſtes iſt die Wetterlage auf
dem Atlantiſchen Ozean wieder ungünſtig. Aus
ſüd=
weſtlicher Richtung kommt aus der Höhe von
Neu=
ſchottland ein Sturmwirbel in Windſtärke 9
bis 10 angebrauſt. Das Tief bei Grönland herrſcht
immer noch in unverminderter Stärke. Starke
Winde werden aus Südweſt und Weſt vom
Atlan=
tiſchen Ozean gemeldet. Unter dieſen Umſtänden
kann mit einem Start Koenneckes in abſehbarer Zeit
nicht gerechnet werden.
Schreckensfahrt mit der Straßenbahn.
14 Kinder verletzt.
TU. Berlin. Wie die Morgenblätter aus
Saarbrücken melden, ſtieß ein mit
Schul=
kindern voll beſetzter
Straßenbahnan=
hänger auf abſchüſſiger Straße mit einem
Motorwagen zuſammen. 14 Kinder
wur=
den zum Teil ſchwer, zum Teil leichter verletzt.
Schadenfeuer.
EP. Wien. Mittwoch abend 8 Uhr brach in
einem Lagerhaus der St. Marxer Brauerei,
in dem gleichnamigen Wiener Vorort, ein
Schaden=
feuer aus, durch das das dreiſtöckige Gebäude
ein=
geäſchert wurde. Der Sachſchaden iſt ſehr
be=
trächtlich. Verletzt wurde niemand.
Ein unterſeeiſcher Vulkan in Tätigkeit?
TU. Paris. Wie aus New York gemeldet wird,
wurden an Bord des Dampfers „France”, in der
Nähe des Leuchtturmſchiffes „Ambroſe”, ſtarke
Erſchütterungen verſpürt, die von einem
unterſeeiſchen Vulkan herrühren dürften. Die
Paſſagiere wurden von ihren Liegeſtühlen geworfen.
Dabei ſtürzte der fraszöſiſche internationale
Tennis=
meiſter Borotra ſo unglücklich, daß er ſich den
Daumen der linken Hand brach.
Banditenüberfall auf einen Straßenbahnwagen.
U. Paris. In Marſeille drangen zur
Mit=
tagszeit fünf Banditen in einen vollbeſetzten
Straßenbahnwagen ein, zwangen die Fahrgäſte mit
vorgehaltenen Revolvern zur Aufgabe jeden
Wider=
ſtandes und raubten einem Bankboten die
Geld=
taſche mit 15 000 Franken Inhalt. Die
Ver=
brecher, durchweg junge Burſchen, entkamen
unbe=
helligt in einem bereitſtehenden Auto.
Opfer der Berge.
EP. Paris. Nach Meldungen aus Annecy
werden, zwei deutſche Touriſten, die von
St. Gervais aus ohne Führer die Beſteigung der
Nadel von Blonaſſay unternommen hatten,
ver=
mißt. Hilfsmaßnahmen ſind vorläufig infolge
hef=
tigen Sturmes unmöglich. Wie verlautet, ſoll einer
der Vermißten der aus Stettin ſtammende und in
Köln wohnhafte Dr. A. Fritz Grünwald ſein.
Untergang eines Seglers.
EP Montevideo. Auf der Fahrt nach der
Inſel Libertad iſt ein Segelboot mit zwölf
In=
ſaſſen vom Sturm überraſcht worden und bei
Carraſco untergegangen. Elf Perſonen
er=
tranken; nur ein Italiener konnte ſchwimmend
das Ufer erreichen.
Nummer 236
Schwere Flottenkataſtrophg
in Japan. — 129 Tvte.
Zwei Torpedoboote gerammt.
w. Tokio, 25. Auguſt.
Bei einem nächtlichen Flottenmanöver in”
auf der Höhe von Maizuru der Kreuzer
„Jindzu” mit dem Torpedobootszerſtörer
„Warabi” zuſammengeſtoßen. Letzs
terer ſank innerhalb 15 Minuten, wobei neunziglſor „
Schiffsmatroſen und zwölf Offiziere ertrankenm irkemt
mt der
Von der Beſatzung konnten nur 22 Perſonem
mihrt a. M.ud Kich.
gerettet werden. Gleichzeitig ſtieß der Kreuzers Gn niernatondlen Scht
„Naka” mit dem Torpedobootszerſtörer=
„Afhi” zuſammen, wobei 27 Menſchen umsl „„u müt
Leben kamen. Die Schiffe „Jindzu” und „Aſhiei be
ſind leicht beſchädigt worden.
Das Unglück bei den japaniſchen Flotten= a=
Manövern.
Eine Erklärung des Mariweminiſteriums.
Fit
M98.
Aa
Kt
im fortg
dſielt
di
hruppe
Zuſammenſtoß zu vermeiden.
Das Eiſenbahnunglück in England. „ts Baden lnche h
15 Tote und 30 Schwerverletzte.
Fariſchu
TU. Berlin. Nach Meldungen aus Tokio beny
öffentlicht das japaniſche Marineminiſterium zu demm
Unglück bei den nächtlichen Flottenmanövern folgendso 7.u
Erklärung: Das Geſchwader hatte ſeine eigentlichens ſe Munchen ſt zu
Manöver beendet und nahm auf der Rückfahrt zun
ſchlagen wird, wenn
ſeinem Stützpunkt Uebungen in der Abwehr einde ſofaher
s der
nächtlichen Torpedobootsangriffs vor. Der Moy u f. Fürth zu ſchle
war von Wolken verhüllt und die Schiffe fuhren m / ſa) gyen den FC. 51
abgeblendeten Lichtern mit Volldampf voraus. A 9 mrgn die Chancen i
und F.V. 0.
die Torpedobootsflotille angriff. Offenbar wollte
ſie beiden 9
u5h
die Torpedoboote „Warabi” und „Aſhi” ſich vor dems l,fm ſind die Pa
Kreuzern vorbeidrängen. Die Kreuzer konnten ihrem A cnan wird auf eige
Kurs nicht mehr rechtzeitig genug ändern, um einemal u bezwingender
Zrutenfeld noch nicht
N—n Vf.R. Gaisburg
F-n erwarten wir die
Ee md wertvolle Aufſch.
Nach den
EP. London. Zu dem Giſenbahnunglück, dackl mit rechen, daß es au
ſich auf der Linie London—Folkeſtone, in der Näho; ——d. m Villingen zu
der Station Seveneaks ereignete, wird gemeldet, daßh. M Huſe im Kampfe
nach Mitteilung der Southern Railway Cy. inzgean —A ſhen Sonntag bein
M. Freilurger S.C. ka.
ſamt 11 Perſonen getötet und 20 ſchwesnt ru= der vohl eime der
verletzt wurden. Man befürchtet, daß einige drc rven. Plömr Karlsrt
Verletzten kaum mit dem Leben davonkommen wer=” rruet hatte. Diesmal
den. Unter den Verletzten befinden ſich auch der 4 7ſurg emen ſtärkeren
Viscount Lewiſham und ſeine Gemahlin. Die M2 mr ud ein Sieg
übrigen Verwundeten ſind Einwohner von Folleah FAſgen. — Fünf
rn—m. German
ſtone, Ramsgate, Deal oder Dover. Die Zahl derx NrKumten, die Sh!
Leichvverletzten ſteht noch nicht feſt.
*4 Rdhof nicht a
TU. London. Die Zahl der Toten bei dem /4küländen mit eine
ſchweren Eiſenbahnunglück hat ſich auf 15 er=)Mmel. Offen iſt der A.
höht, die der Schwerverletzten auf 30. Es iſt nochll M Sſeher und Phl
ſdr Gruppe S
immer nicht gelungen, alle Toten zu identifizierg.w intitz m Kreuznach ge a.
Die Urſache des Unglücks ſcheint hauptſächlich ak /&Aimd aber mit ein
Bodenſenkungen infolge des ſtarken Regens zund 9 k. Miſte Saar G5
S=
zuführen ſein. Als der Zug in voller Geſchwinde; Müſ=)urzeit nicht ſ.
keit die Brücke von Riverhead erreichte, kam er W / Muihg etwas entte
Schwanken, wobei der dritte Wagen die Brücke½ „4uſt dagegen f.
*MArmaſens, um
rührte. Der Zug wurde in zwei Teileſ, Aſlſtwer
ab=
riſſen. Die Mehrzahl der Wagen ſtürzte n rüogſa Nemin
Die Maſchine lief noch etwa 600 Meter weiter. * Patzvonte
Ueberfall auf einen Eiſenbahnzug.
EP. London. Nach einer Meldung au
Mangreichſte Pr
FAn auf. Wir.
M4 9 Frankfurt,
und die Offe
Mexiko haben Banditen bei Atapolota einen 90 — Fe V. Fmmfimt
überfallen und 15 Reiſende teils getötennrichC. B hezmu
teils verletzt.
guinem Platze im
ei kommen.
Ein Bruderzwiſt im Stamm der Sious, en daß ms
EP. Ueber die Frage, ob Präſident „Cal” Co0 7a4 überraſchen
lidge unter dem klangvollen Namen „Großer Führeun .4 ſämpfe, die leich
Adler” zum Ehrenhäuptling des Sioux=Stammes 0), m der Grupp
Di ie Stele g
nannt werden darf, iſt es unter den Rothäuten, M 9 X6,8.
Wieshade=
der „New York Herald” zu berichten weiß, zu einen W MAlummen. N7c
erbitterten Zwiſt gekommen. Während der Häuptling A.StAuzen. Germa
„Gelbrock”, der die Ernennung des Präſidenten iſ M. Wini0 die beſten 9
Namen der Sioux=Nation vollzogen hat, ſich ſehe 9 — P henlich z
verſtändlich dazu berechtigt erklärt, brült „gurte 1/ .. Mt Bngen.
bulle” (Shortbull), einer der wenigen, den Bleich TMA.ſchafts
geſichtern immer noch feindlich geſinnten Häuplindt. / H
ein energiſches „Nein”. Vorausſichtlich wird an )i
Tage, an dem Präſident Coolidge die Pine=Roge
Reſervation beſuchen wird, ein großes „Pauhd.
(Pow=wow) der Indianer über dieſen Bruderige
entſcheiden. Man nimmt an, daß „Kurzbulle‟
teſtiert, weil die von den Sioux für die
Hills”, geforderte Entſchädigung in Höhe
750 Millionen Dollars von der amerikaniſche
gierung noch nicht zugeſtanden worden iſt.
zeigt „Kurzbulle” ſich entrüſtet über eine kürſich. D
der
einem anderen Häuptling gehaltene Rede, i.
eine Art von Entſchuldigung über die
metzelung” des Generals Cuſter und ſeiner Trcſ..
bei Little Big Horn enthalten war. „Kurzbulle. "
klärt, die Amerikaner ſeien damals in einer „ſcl.
ſe 4
Schlacht aufgerieben worden, und infolgedeſſel
der Ausdruck „Niedermetzelung” unzuläſſig.
Zum Ausbau des Hafens von Genuc.
EP. Die Verlängerung des Hafens von Geſlie
wird ſyſtematiſch fortgeſetzt. Der bisher Genua.D
Sampierdarena trennende hügelartige Felsvorſph
wird vollſtändig abgetragen, wodurch man eine ſ.
Baufläche von 37 Hektar unmittelbar am Hol”.
erhält, auf welcher mit dem Hafenbetrieb di.
verbundene Induſtrie= und Handesunternehmull.
ihren Sitz aufſchlagen können. Unmittelbar an eiſle.
neuen Anlegedamm der Kohlenſchiffe wird.O
Elektrizitätszentrale erbaut, um während der Scole
ſerknappheit des Winters die Strombedürfohe
Genuas zu ergänzen. Dieſe in der Form eines
Wolkenkratzers gebaute Zentrale erhält eine
ſtungsfähigkeit von 100 000 Kilowatt.
Das Geheimnis von Sodom und Gomorran
EP. Die Erſcheinung von Rauchwolken.?"
(ordoſtufer des Toten Meeres anläßlich des lehe.”
Erdbebens hat zu einer Feſtſtellung geführt, die
wohl naturwiſſenſchaftlich, wie für die Biheſ.”
ſchung von höchſtem Intereſſe iſt. Sie entſteigen L
Gaſe durch die durch die Erderſchütterung enhſic.
Litteilungen von Geologe?
Hebron aus den Untergang von Sodom und S.
morrah beobachtete und „Rauch aus der Erde ſteige
ſah, wie Rauch aus einem Ofen”.
Murner 236
Freitag, den 26. Auguſt 1922
Seite 9
Sport, Spiel und Turnen.
zer Sport des Sonntags.
Frndegenſatz zu ſeinen Vorgängern bringt diesmal das
Wochen=
de hwger große Repräſentativ= und Meiſterſchaftskämpfe, jedoch weiſt
—s daf=inf ſo mehr bedeutende Vereimsveranſtaltungen auf. Die Serie
er dekunn Meiſterſchaftskämpfe wird mit den Bahnmeiſterſchaften der
Mmaterur fahrer über 1 und 25 Kilomnter fortgeſetzt. In Vichy tra=
Wen dihfihter Europameiſterſchaften aus, an denen Deutſchland
aller=
igs enh nicht beteiligt iſt. Die Schwimmer haben zwei bedeutſame
Freigyall auf der Tageskarte: m Frankfurt a. d. Oder kommen die
Mtrommſierſchaften des D. S.V. zum Austrag, und in Zürich wird ein
ände lahf Deutſchland—Schweiz abgewickelt. Intereſſante Ereigniſſe
ringtn Beichtathletik mit den großen iternationalen Feſten in Ber=
Kdm, Ffuhrrt a. M. und Köln, ſowie der Tennisſport mit dem erſtklaſſig
eſetzt uncernationalen Jubiläumsturnier in Bad Homburg. Im
Fußball.
verdem” faſt allen Landesverbänden des D.F.B. die
Meiſterſchafts=
viele ½ neuen Saiſon fortgeſetzt, bzw. in Angriff geſommen. In
züdſdurſchland ſpielt man in allen acht Gruppen um die
wert=
ollenyſkte. Die Gruppe Südbayern hat als intereſſanteſtes
reffefv Begegmung zwiſchen München 1860 und Wacker München
ufzuwoin. Der S.V. 1860 büßte zwar am vergangenen Sonntag im
Mtweſyen /Eile gegen Jahn Regensburg bereits zwei Punkte ei, jedoch
mzvill diie Schlappe weiter nichts beſagen. Es wird zwiſchen den beiden
Nünchyerr Mannſchaften zu einem harten Ringen kommen, deſſen
Aus=
ang fuchaus offen. Bayern München muß bei ſeiner gegenwärtig
icht o Au ſtabilen Form in Augsburg auf der Hut ſein, um nicht bei
inen Sſchasen eine unangenehme Ueberraſchung zu erleben. Vom
RZ).S. Al. ſünchen iſt zu erwarten, daß er auf eigenem Gelände die Ulmer
An cchwet ſchlagen wird, wenn auch nur knapp. — In der Grupe
korſühhern ſollte es der Sp.Jg. Fürth nicht allzu ſchwer fallen,
e Wf.. Fürth zu ſchlagen, und auch dem 1. F.C. Nürnberg dürfte
er Küaf gegen den F.C. Fürth nicht zu verlieren ſein. Ungewiſſer
hund Qupar die Chancen in den Spielen F. S.V. Nürnberg gegen
F.Gi. 3 hreuth und F.V. 04 Würzburg gegen A.S.V. Nürnberg.
i ſzl. E. Juh müßten die beiden Nürnberger Vereine knapp gewinnen. —
lofntererſſt ſind die Paarungen in der Gruppe Württemberg.
inſon rch ngen wird auf eigenem Platz auch dem V.f.B. Stuttgart ein
chwerr bezwingender Gegner ſein, und auch der V.f.R. Heilbronn
at im üirkenfeld noch nicht gewonnen. In den Spielen Stuttgarter
S.C. iſem V.f.R. Gaisburg und Sportfreunde Stuttgart gegen F.V.
Endduffemhrſem erwarten wir die erſtgenannten Vereine in Front. — Die
Bruuf= Baden brachte bereits mit ihren erſten Spielen
über=
erletzt nſcherrFud wertvolle Aufſchlüſſe über die gegenwärtige Spielſtärke
der Aſſanſchaften. Nach den Erfahrungen des letzten Sonntags muß
nan Lmt rechnen, daß es auch dem Karlsruher F.V. ſchwer genug
ne, u hllen und in Villingen zu gewinnen. Der Freiburger F.C. dürfte
gnügegenu Hauſe im Kampfe gegen F.V. Offenburg die Punkte holen,
wah guie ihfym letzten Sonntag beim Treffen in Villingen verſagt blieben.
„uch /ᛋ Freiburger S.C. kann im Spiele gegen den Neuling V.f.B.
arlscu, der wohl eine der z. Zt. noch ſchwächſten Mannſchaften ſtellt,
da5 Tiegenn LGen. Phönix Karlsruhe hielt ſich im erſten Spiel beſſer, als
mirman /ſmrret hatte. Diesmal haben die Karlsruher allerdings in der
en ſy Sp.Ve). reiburg einen ſtärkeren Gegner zu Gaſt, als es der V.f.V.
emis=ſarlsutal war, und ein Sieg dürfte ihnen nur bei Anſpannung aller
„Träfteh glingen. — Fünf Spiele hat die Gruppe Rhein auf dem
Trogrmm. Germania Friedrichsfeld kann ſich vielleicht gegen
Mann=
leim 18pHaupten, die Sp.Vg. Sandhofen dürfte dem großen Können
es S4Waldhof nicht gewachſen ſein, Phönix Mannheim wird unter
wformenle Umſtänden mit einer Niederlage gegen V.f.R. Mannheim
echnelm üſſen. Offen iſt der Ausgang in den Spielen Ludwigshafen 03
ſegenn 5ß, Speher und Phönix Ludwigshafen gegen Pfalz
Ludwigs=
ſafen.. In der Gruppe Saar hat die ziemlich unberechenbare
u ihe-Manmaf; von Kreuznach 02 auf eigenem Platze den F.V. Saarbrücken
ſizu GſHſi wird aber mit einem Punktegewinn kaum rechnen können.
F.C.—Sr nnüßte Saar 05 Saarbrücken in Idar ſchlagen können, wenn
uuch /5r’26 zurzeit nicht ſchlecht iſt. Ob Eintracht Trier es zu Hauſe
iber Mh slang etwas enttäuſchenden F. C. Pirmaſens zu einem Siege
ringusayt, iſt dagegen fraglich. Der zweite Trierer Vertreter, S.VG,
die Lauß 1iſt Pirmaſens, um gegen V.f.R. zu ſpielen. Hier iſt eine Voraus=
Teilge Ao ſchwer abzugeben, wie beim Spiel Sportfreunde Saarbrücken
n ſtiegen =Briſſia Neunkirchen, das Neunkirchen eigentlich gewinnen müßte,
er wirenn / Blatzvorteil für die Sportfreunde nicht zu ſchwer wiegt. —
as u nnreichſte Programm weiſt wieder die Gruppe Main mit
hnzuſchs 8 mlei auf. Wir erwarten Eintracht Frankfurt als Sieger über
ſermam 44 Frankfurt, Union Niederrad als Sieger über Viktoria 94
angu, n) die Offenbacher Kickers als Sieger über Sport 1860 Hanau.
der FieV. Frankfurt wird in Hanau ſchwer zu kämpfen haben, ehe
* dem . 93 bezwungen hat. Fechenheim 03 kann unter Umſtänden
uf Giochem. Platze im Spiele gegen V.f.R. Offenbach zu ſeinen erſten
Junkro=klommen. Viktoria Aſchaffenburg hat ſich bislang ſo gut
ge=
ersſhlageſtB uns ein Sieg der Mannſchaft über Rot=Weiß Frankfurt
ar nihiSerraſchen würde, zumal das Spiel in Aſchaffenburg
ſtatt=
ſindet. 4 Kmmpfe, die leicht entſcheidende Bedeutung haben können, ſtehen
nißbereitst iter Gruppe Heſſen auf der Tagesordnung. Vor allem
„erdierir de Spiele Mainz 05 gegen Darmſtadt und Wormatia Worms
jegen rB. Wiesbaden Intereſſe. In beiden Fällen wird es zu harten
Rämpf mkornmen. V.f.L. Neu=Iſenburg wird wohl Höchſt 01 zu Hauſe
vi ſicher rſügen. Germania Wiesbaden hat dagegen auch auf eigenem
WPlatzes m die beſten Ausſichten, ſich gegen Alomannia Worms zu
be=
hauwptu iemlich offen iſt auch der Ausgang des Spieles Arheilgen
gegenF fſin Bingen.
R ndſchaftsſpiele gibt es natürlich am Sonntag in
Süd=
deutſalſh in der erſten Klaſſe faſt gar nicht, da nahezu alle
Mann=
ſchaft firit Punktekämpfen beſchäſtigt ſind.
Tennis.
2AbSeutſamſte tennisſportliche Ereignis im Reich iſt diesmal ohne
Bweieklys Internationale Homburger
Jubiläums=
üruhr, das eine glanzvolle Beſetzung fand.
Rudern.
UA ben Herbſtregatten des Sonntags verdienen die in Mainz
End VSien auf Grund ihrer recht guten Beſetzung Erwähnung.
Leichtathletik.
AMguoße internationale Feſte ſtehen im Vordergrund des
Inter=
eſſes. y Jubiläumsſportfeſt des Frankfurter Lan=
DEShsehands werden vor allem die ausgezeichnet beſetzten
Staffel=
kampfit en htung finden, kommen doch hier ſo gute Mannſchaften, wie
Breuß Whefeld, Eintracht=Frankfurt, Stade Frangaiſe Paris und
Phönzn sruhe an den Start. Aber auch die übrigen Wettbewerbe
berſan n erſtklaſſige Kräfte. Von Einzelkräften ſeien genannt Houben,
Dr. 4 Lyann, Schüller, Böcher, Schmidt, Neumann, Stortz, Moſt,
engelſſhat, Brechenmacher, Salz, und von Vereinen, außer den bereits
henangſt Teutonia=Berlin, 1. F.=C. Nürnberg, MTG. Mannheim,
S=P. / 2mrmſtadt, 1. F.=C. Schweinfurt, F.=C. Zürich.
IAellin tragen die Vereine D. S. C. — B. S. C. Berlin und
Achiſlzslub London, einen Dreiklubkampf aus. Die guten
Kraftgrt Berliner Vereine ſind bekannt, im Londoner Klub findet man
Eine Aſte der beſten engliſchen Athleten, Weltmeiſter Loew, Lord
Durgh)e Frinkell, Stallard, Leigh=Wood, Powell uſw. Dieſe Namen
büranuhen allein für eine ſportlich wertvolle und beachtenswerte
Aus=
beute ſtkK ubkampfes.
Gſläend beſetzt iſt auch das Internationale Kölner
Spoſheft, bei dem engliſche, finniſche und ſchwediſche Kräfte im
Bettbhub, mit Elitemannſchaften der deutſchen Athletik, wie S.=C.
Sharlhutinarg, Hannover 96, V.f.B. Leipzig, Viktoria 96 Magdeburg
*w. „Ada Start gehen werden. Höchſtwahrſcheinlich wird man in
noin hcen amerikaniſchen Olympiaſieger Jackſon Scholz und den
Imniſam Weltrekordmann im Zehnkampf Yrjölä im Wettbewerb ſehen.
M Abif ſen drei internationalen Feſten iſt die Reihe der
nennens=
wertenn enanſtaltungen des Sonntags aber noch nicht erſchöpft. Es
ſindemich nationale Feſte in Halle (Saale), Landau, ein
Bezirkswett=
kampf!” ſan=Hannover gegen Weſtfalen in Kaſſel ſtatt. — Von den
ausläughmn Ereigniſſen verlangt beſonders der Dreiländerkampf Schwe=
Deſ—agen—Dänemark in Kopenhagen Beachtung.
Turnen.
JRalsruhe kommen die Südweſtdeutſchen Meiſterſchaften der D.T.
in deRiioymmerſpielen zur Durchführung. Die weſtdeutſchen
Meiſter=
ſcaftdan äden gleichen Wettbewerben werden in Wetter (Ruhr)
aus=
getrageg
Schwimmen.
* Zn: Tage vor Beginn der Europameiſterſchaften im Schwimmen,
zu dei Yoeutſchland ein ſtattliches Aufgebot nach Bologna entſendet,
Sommſ n Sonntag in Zürich ein Schwimmländerkampf
Deutſch=
an iſlssch weiz zur Abwicklung. Der Deutſche Schwimmverband hat
ſich bei der Aufſtellung ſeiner Ländermannſchaft für dieſes Treffen auf
eine rein ſüddeutſche Vertretung beſchränkt, jedoch wird auch dieſe
Mannſchaft die Schweiz ſicher ſchlagen. Die deutſchen Intereſſen
ver=
treten: Dex, Groppe, Lamberts, Rinderspacher, Schumburg, Neef,
Weiß, Staudt, Wenſcher, Muſcheidt, Eckſtein, Lauſcher, Meier, Haag. —
Als letzter der diesjährigen Meiſterſchaftswettbewerbe im Schwimmen
geht am Sonntag in Frankfurt a. O. die Meiſterſchaft der deutſchen
Ströme über 7500 Meter vor ſich, die aber nur ein ſchwaches
Melde=
ergebnis gefunden hat.
Pferdeſport..
Der Sonntag bringt Galopprennen in Magdeburg, Baden=Baden,
Krefeld und Deauville.
Turnen.
Gau=Jugendſchwimmen — Gauwanderung — Gau=Waldlauf
der Deutſchen Turnerſchaft.
Der letzte Auguſtſonntag bringt für den Gau die letzten
Schwimm=
wettkämpfe, und zwar iſt es die Geujugend, die ſich gegenſeitig meſſen
wird. Das neu errichtete Schwimmbad des rührigen Turnvereins
Stock=
ſtadt a. Rh. wird am Sonntag, den 28. Auguſt, der Schauplatz der
Jugend=Schwimmwettkämpfe werden. Es iſt das erſtemal, daß der Gau
ein Jugendſchwimmen veranſtaltet, und zeugt dies von einem ſteten
Auf=
ſtieg des Turnerſchwimmens. — Am 4. September ruht anläßlich der
Schmuck=Gedächtnis=Wanderung (Gauwanderung) nach dem Frankenſtein
alle Wettkampftätgkeit, auch die der Spiele. Mit dieſer Wanderung
zur Erinnerung an den langjährigen Führer des Mittelrheiniſchen
Turn=
kreiſes verbindet der Gau die Weihe des Ehrenmals für die Gefallenen
des Gaues, welches auf dem Frankenſtein errichtet wird.
Der 11. September iſt der Durchführng des Gau=Waldlaufes
vor=
behalten, der in Groß=Hauſen ſtattfindet. Groß=Hcuſen liegt abſeits im
ſüdweſtlichen Winkel des Gaugebietes, und unterſtützt der Gau durh
Uebertragung dieſer Gauveranſtaltung einen kleinen Landverein, der
einen Gewinn für ſich durch dieſe Werbeveranſtaltung erhofft. Es iſt
deshalb Ehrenſache aller Gauvereine, dieſe Veranſtaltung zu unterſtützen,
und ſollten alle Vereine möglichſt alle aktiven Läufermannſchaften nach
dort entſenden.
Jung=Deutſchlands Jugend unterliegt in Frankfurt 3:2.
Im letzten Verbandsſpiel unterlag am Mittwoch abend im
Frank=
furter Stadion die Jugend Jung=Deutſchlands gegen den Frankfurter
S. V. 3:2. Bei Halbzeit führte Darmſtadt 1:0 bei leichter
Ueberlegen=
heit, jedoch mußte das Spiel Mitte der zweiten Halbzeit von dem guten
Schiedsrichter, Herrn Steißer, Delphin Frankfurt, wegen Dunkelheit beim
Stande 3:2 für Frankfurt abgebrochen werden. Es wird am 3.
Septem=
ber wiederholt werden.
Körnig—Lammers.
Die ausgezeichneten Leiſtungen des Sprintermeiſters der Deutſchen
Turnerſchaft, Lammers=Oldenburg, ſind in der deutſchen Sportwelt mit
Intereſſe verfolgt worden. Ein Zweikampf zwiſchen Lammers und dem
Kurzſtreckenmeiſter und Rekordmann der Deutſchen Sportbehörde, dem
Charlottenburger Körnig, der die größte Aufmerkſamkeit der ganzen
deutſchen Turn= und Sportgemeinde finden wird, ſoll am 3. September
gelegentlich des großen Obensſportfeſtes des S. C. Charlottenburg zur
Tatſache werden. Das Zuſammentreffen der beiden Läufer iſt durch die
Startgenehmigung der D.T. bereits geſichert.
Radfahren.
Großer Opelpreis von Heffen/Naſſau.
Auf der 180 Kilometer langen Strecke Mainz—Oppenheim-
Wörr=
ſtadt — Gau= Algesheim — Nieder=Ingelheim — Mainz — Kaſtel —
Bieb=
rich — Wiesbaden — Erbenheim — Weilbach — Koſtheim —
Biſchofs=
heim — Groß=Gerau — Mörfelden — Sprendlingen — Mühlheim —
Offenbach kommt am 28. Auguſt des V. D.R.V.=Rennen um den Großen
Opelpreis von Heſſen/Naſſau zur Durchführung. In der 4=Klaſſe
ſtar=
ten 18 Fahrer, von denen Hermann Fiſcher=Köln, Ley=Bamberg,
Hön=
ning und Bohrer=Mannheim, die Hannoveraner Berger, Heide, Boſſe,
Glemſer=Stuttgart, Buſe=Berlin und Fuhrmann=Erfurt in enſter Linie
zu nennen ſind. Für das Rennen der B=Klaſſe gingen 53 Meldungen
ein, von denen Treuſch=Gisheim, Binnſack=Offenbach, Bloch=Bretzenheim,
Beyer=Berlin, Metz=Schweinfurt und Kaufmann=Mannheim beſondere
Beachtung verdienen.
Pferdeſport.
Rennen zu Karlshorſt.
1. Lilien=Jagdrennen. Lehrlingsr. 2300 Mark, 3400 Meter: 1. M.
Obermaiers Mumpitz (F. Paſchke), 2. Philiſter, 3. Treuherz. Ferner:
Eigilolf, Caeſar 2., Sieglinde, Karrara, Kariſſima, Tullins. Tot.: 42,
Pl. 22, 23, 22:10. 5—1 Lg.
2. Gulliver=Jagdrennen. Herrenr. 3000 Mark, 4000 Meter: 1. E.
Gottſchalks Rößling (Lt. Jay), 2. Traumlieſe, 3. Trompeter. Ferner:
Wetterhexe, Irkutsk, Barcarole, Baladin. Tot.: 74, Pl. 17, 14, 12:10.
4—4 Lg.
3. Märkiſches Hürdenrennen. Für Dreijährige. 3500 Mark, 3000
Meter: 1. Geſt. Grabigs Lanz (R. Dippelt), 2. Das Lied, 3. Altpreuße.
Ferner: Flämin, Rivalin. Tot.: 21, Pl. 14. 20:10. 6 Lg.—Weile.
4. Preis von Großbeeren. Jagdr. 3000 Mark, 4000 Meter: 1. U.
Cleves Ozema (Ackermann), 2. Räuberhauptmann, 3. Lauf. Ferner:
Grille, Liebhaber, Mirabelle, Javari, Primavera, Roſenkönig, Sahara,
Girant. Tot.: 125, Pl. 28, 16, 21:10. ½ Lg.—Kopf.
5 Deutſches Hürdenrennen. Ehrenpreis und 7000 Mark, 3000 Meter:
1. Graf E. Henckels Panna (G. Moritz), 2. Sigtuna, 3. Ilſenſtein.
Fer=
ner: Merkur 2., Alarid, Ofando, Lefels. Tot.: 21, Pl. 12, 13, 14:10.
5).—1 Lg.
6. Preis von Haſenwinkel. Für Zweijährige. 3000 Mark, 1000
Meter: 1. Frhrn. v. Schlotheims Sansſouci (K. Elflein), 2. Mimelied,
3. Heidelerche. Ferner: Fürſtenruf, Forelle, Hadrian, Tanit,
Königs=
krone, Latona, Roſenherzog, Sangesluſt, Altenau, Statius, Cascara,
Maskerade, Empfehlung. Tot.: 252, Pl. 46, 58, 18:10. Kopf-Hals.
7. Turandot=Jagdrennen. 3000 Mark, 3000 Meter: 1. L. Janſens
Sperrmal (W. Hauſer), 2. Großfürſtin, 3. Lebensmut. Ferner:
Ofter=
dingen, Irrmal, Karodame, Prüm, Chryſolide, Feierabend. Tot.: 21,
Pl. 12, 19, 31:10. 5—3 Lg.
Ein Sommerwerbeſchießen hält am Sonntag, den 28. Anguſt d. J.,
die Schützengeſellſchaft „Tell” Ober=Ramſtadt ab.
Der 1. F.C. Nürnberg ſchlug am Mittwoch abend im nachgeholten
Verbandsſpiel den A. S.V. Nürnberg mit 2:0 Toren.
Ein Fußballkampf zwiſchen Süddeutſchland und London iſt für den
April 1928 nach Frankfurt a. M. geplant.
Drei neue Flug=Weltrekorde. Auf dem Flugplatz in San Diego
(Kalifornien) gelang es den beiden amerikaniſchem Marineoffizieven
Connell und Rood, drei neue Weltrekorde für Waſſerflugzeuge mit 500
Kg. Nutzlaſt aufzuſtellen. Der von dem Junkerspiloten Looſe am 29.
März d. J. mit 14:08:02 Std. aufgeſtellte Dauerflugrekord wurde auf
20:45:40 Std. verbeſſert, und gleichzeitig gelang es den Amerikanern
auch, Looſes Diſtanzhöchſtleiſtung von 1702,198 Km. auf 2525 Km.
heraufzuſchrauben. Als dritter Rekord gilt der über eine Strecke von
2000 Km. erzielte Geſchwindigkeitsdurchſchnitt von 129,040 Km.
Neuer Weltrekord im Gewichtheben. Einen neuen Weltrekord im
Gewichtheben der Leichtgewichtsklaſſe ſtellte der bekannte öſterreichiſche
Schwerathlet Haas auf. Er brachte im beidarmigen Reißen 102,5 Kg.
zur Hochſtrecke und verbeſſerte damit den Weltrekord des Franzoſen
Arnout um 2,5 Kg. Im linksarmigen Reißen bewältigte Haas 75 Kg.,
im unfreien beidarmigen Stoßen 140 Kg. und im beidarmigen freien
Stoßen 130 Kg.
Däniſche Amateurboxer, die in Berlin im Klubkampf gegen
Mak=
kabi—Sparta 6:10 unterlagen, erreichten gegen den Stettiner BC. ein
8:8 unentſchieden.
BMW.=Maſchinen konnten beim Tauern=Rennen erfolgreich ſein.
Dall=Wien ſtellte einen neuen Streckenrekord auf und in der 1000 ccm=
Klaſſe wurde Stelzer=München Klaſſenſieger.
H. Helbig †. Der bekannte ehemalige Schrittmacher von Stellbrink,
Weiß. Thomas und vielen anderen Rennfahrern, der zuletzt an der
Breslauer Jahrhunderthalle angeſtellt war, iſt plötzlich an einem
Herz=
ſchlag verſchieden.
Die Zentralſtelle für Radfahrerwege in Berlin, hat ſich der
neu=
gegründeten Radfahrerbehörde für Verkehr und Sport angegliedert.
Handball.
Sportverein Darmſtadt 98 — Wormatia=Worms 11:1 (4:1).
Wenn ein ganzes Dutzend Tore fällt, ſind die Zuſchauer zufrieden:
Die zweimal 30 Minuten ſind dann angefüllt mit Leben, Bewegung,
Begeiſterung. So hatten die 400 Zuſchauer des Abendſpieles ihr Kommen
nicht zu bereuen. Was ſie ſahen, war auf ſeiten der Wormaten guter
Sport, auf ſeiten der 98er nahezu Handball in Vollendung. Im
ein=
zelnen war kurz folgendes zu ſehen:
Trotz der vielen Minustore haben die Wormſer ſehr gut gefallen.
Sie waren nicht nur ein ritterlicher Gegner, der die hohe Niederlage
mit Anſtand einſteckte, ſondern ſtellten auch eine Elf, der man unbedingt
anſah, daß ſie wohlvorbereitet, d. h. durchtrainiert, in den Kampf ging.
Es will ſchon etwas heißen, das Spiel ſo durchzuhalten, wie es die
Wormaten durchſtanden. Sie waren trotz der ſtarken Abwehrarbeit
ſtets bereit, offenſiv tätig zu ſein; ſo kämpften ſie aufopfernd und
konnten faſt ebenſoviele Angriffe vortragen, wie ihr Gegenüber. Daß
edoch ihren Angriffen, von der einen Ausnahme abgeſehen, kein Erfolg
beſchieden war, lag an der Durchſichtigkeit der Angriffsmethoden, an
dem mangelnden Syſtem.
Es war weiter zu ſehen, daß die 98er beſſer vorbereitet wie je in
die kommenden Verbandsſpiele hineingehen. Ganz beſonders gilt dies
vom Sturm, der heute wohl kaum eien Wunſch unerfüllt ließ. Schnelles
Abſpiel, gutes Freiſtellen, Abwechſlung zwiſchen Flügel= und Innenſpiel
und Abſchlüſſe der Angriffe durch placierte, meiſt tiefgezielte Torwürfe
gaben dem Sturm eine weſentlich erhöhte Gefährlichkeit. Der neue
Stürmer Dietz hat ſich ſchon vollſtändig eingeſpielt und zeigte heute
wohl zum erſtenmal ſein wahres Können. Fiedler, Werner, Jans, Dietz,
Hennemann ſind ein Angriffsquintett, wie es beſſer man ſich wohl kaum
wünſchen kann. Eine Beanſtandung allerdings auch hier: derjenige, der
am beſten ſteht, hat auch noch im Strafraum den Ball zu erhalten;
nur kein Eigenſinn. Von den Fünfen hat jeder ein ausgeprägtes
Wurf=
vermögen, gerade deshalb muß jeder Vorteil im Strafraum auch
aus=
genutzt werden. Die Hintermannſchaft hielt ſich brav. Bußmann als
linker Verteidiger für Reuter kam allerdings erſt in der zweiten
Halb=
zeit richtig ins Bild; darunter litt auch die Leiſtung ſeines
Vorder=
mannes, der mir zu wenig angriffsfreudig erſchien und ſo manche
vermeidbare Situation in eigener Tornähe herbeiführte. Der für
Trautwein ſpielende Spengler, ein Torwächter aus der Fußballabteilung,
zeigte Veranlagung auch für das Handballfach.
Herr Oberleutnant Schmitt (Union) war ein Schiedsrichter, der
be=
ſtimmt, ſicher und energiſch bewies, daß er zu unſeren beſten Spielleitern
gehört.
Wenn der Sportverein 98 am kommenden Sonntag gegen den
Heſſen=
meiſter Alemannia Worms mit einer gleich guten Leiſtung aufwartet,
wird der Auftakt zu den Verbandsſpielen wohl als vollkommen gelungen
bezeichnet werden können.
29. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſen=Lotterie.
7. Tag der 5. Klaſſe. In der Vormittags=Ziehung vom
24. Auguſt wurden gezogen: 2 Gewinne zu 10 000 Mk. auf Nr.
115 816; 6 Gewinne zu 5000 Mk. auf Nr. 114 887, 215 147, 245 256;
4 Gewinne zu 3000 Mk. auf Nr. 42014, 106 640; 8 Gewinne zu
2000 Mk. auf Nr. 91 787, 99027, 172254, 314 777; 18 Gewinne zu
1000 Mk. auf Nr. 12340, 69 557, 213 574, 228 803, 250 382, 252 242,
298 211, 318836, 319 466; ferner wurden gezogen: 48 Gewinne zu
500 Mark und 222 Gewinne zu 300 Mark. — In der Nachmittags=
Ziehung fielen: 2 Gewinne zu 5000 Mk. auf Nr. 39 031; 4
Ge=
winne zu 3000 Mk. auf Nr. 260 016, 347 411; 4 Gewinne zu 2000 Mk.
auf Nr. 21 591, 117 370; 2 Gewinne zu 1000 Mk. auf Nr. 16 009,
37 658, 64 793, 73 111, 96 917 112041, 114041, 169 692, 197 885,
224 201, 227 944, 242 673, 243 959, 256 357; ferner wurden gezogen:
80 Gewinne zu 500 Mark und 186 Gewinne zu 300 Mark. — Im
Gewinnrad verblieben: 2 Prämien zu je 500 000 Mark;
2 Gewinne zu je 500 000 Mk., 2 zu je 300 000 Mk., 2 zu je 200 000 Mk.,
4 zu je 75 000 Mk., 6 zu je 50 000 Mk., 10 zu je 25 000 Mk., 50 zu je
10 000 Mk., 112 zu je 5000 Mk., 296 zu je 3000 Mk., 536 zu je 2000 Mk.,
1042 zu je 1000 Mk., 2980 zu je 500 Mk. und 7350 zu je 300 Mk. (Ohne
Gewähr.)
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Freitag, 26. Auguſt. O 12: Uebertr. des Glockenſpiels aus dem
Darmſtädter Schloß. o 13: Neue Schallplatten. o 16.30: Lehrer
Stricker: Die Flegeljahre der Kinder. O 17.45: Aus Mozarts
Briefen. O 18.15: Uebertr. von Kaſſel: Stunde Haus und Garten.
O 18.30: Dr. Neumark: Der Finanzausgleich in Deutſchland
und im Ausland. o 19: Studienrat Olbrich: Engl.
Literatur=
proben. O 19.20: Engl. Sprachunterricht. O 19.45:
Leibes=
übungen im Kindesalter. — Warum brennt die Brenneſſel?
O 20.05: Film=Wochenſchau. O 20.15: Drama. (Wahl des Stückes
ſteht noch nicht feſt). — Anſchl.: Konzert. Lortzing: Aus
Wild=
ſchütz, Zar und Zimmermann, Undine und Waffenſchmied. Mitw.:
B. Ziegler (Bariton) v. Frankf. Onernbaus
Stuttgart.
Freitag, 26. Aug. 12.30: Stuttgart, Freiburg:
Schallplatten=
konzert. O 16: Frau Eugenie Sauter=Kindler: Aus dem Reiche
der Frau. o 16.15: Konzert. 8 Darbietungen. O 18.15: E.
Wittich: Ueber die Zigeuner. O 18.45: Dr. Löwenberg: Moderne
Dramen. O 19.15: Dr. Neels, Berlin: Der Schulfunk und ſeine
Bedeutung für die Lehrerſchaft. o 19.45: Ueberſicht über die
Hauptveranſtaltungen der kommenden Woche (in Eſperanto). o 20:
Uebertr. aus Freiburg: Volkstümliches Konzert des
Waldhorn=
quartetts des ſtädt. Orcheſters. Meta Weber, Opernſängerin, und
Iſe Oſſke, ruſſiſche Schauſpielerin. Schubert: Wanderers Nachtlied!
— Komzak: Volksmärchen. — Zu Kieldrecht, pläm. Volkslied. —
Brahms: Och Moder, ich well en Ding han. — Reger:
Wald=
einſamkeit. — Wagner: Pilgerchor aus Tannhäuſer. — Weber:
Fant. aus Freiſchütz. — Schillings: Das mitleidige Mädel. —
Mozart: Warnung. — Baff: Keine Sorg um den Weg. —
Rezitationen (Iſe Oſſke). — Müller: Aufbruch zur Jagd. O 21.30;
Funkſtille für Fernempfang.
Berlin.
Freitag, 26. Auguſt. 15.30: S. Pfeiffer: Moderne
Er=
ziehungsfragen. O 16.30: Uebertr. der Kurmuſik aus dem
Oſtſee=
bad Heringsdorf. 8 Darbietungen. o 18.40: E. Schultze: Die
deutſchen Schwimmer bei den Europa=Meiſterkämpfen in Bologna,
O 19.05: Dr. Fleiſchhauer: Kleintierhaltung der Laubenkoloniſten.
O 19.30: Dr. Tänzler: Wirtſchafts= und Arbeitsverhältniſſe in
Amerika. O 19.55: H. Kaſack: Köpfe der Dichterakademie (Geſchichtl.
Abriß der Preuß. Akademie der Künſte. Die erſten Mitglieder:
Fulda, Holz, Thomas Mann, Stehr). 20.30: Ruſſiſche, franz.
und deutſche Ouvertüren. Dir.: Br. Seidler=Winkler. o 22.30: Zur
Unterhaltung. Mitw.: Gertrud Runge (Sopran). Holzmann: Treue
Freunde. — Benatzky: Ich will frei ſein, aus Liebe im Schnee. —
— Rollins: Aß) Muttchen, vor dem Schlafengeh’n. — Wiggert:
Medea Ouv. — Schumacher: Das Stelldichein. — Straus: Olala,
aus Der letzte Walzer. — Mewes: Liebesidyll. — Kahnt: Romanze
C=dur. — Stransky: Bella Roſa. — Leonard: Der Mann üben
dreißig. — Siede: Herbſtgedanken. — Wesly: Fiancelles.
Königswuſterhauſen. Freitag, 26. Auguſt. 15:
Garten=
ſchulleiter Hühne: Aus der Praxis der Gartenarbeitsſchule. o 16:
Dr. Thomalla: Vom Fluch der Vererbung. O 16.30: Dr. von
Bremen: Volkswirtſchaftliche Beiträge zum Geſchichtsunterricht. O 17:
Konſiſtorialrat Fiſcher: Das Heilige im Leben der Menſchheit.
O 18: Min.=Rat Gut: Die Luftpoſt. 18.30: Engliſch für Fortg.
O 18.55: Dr. Würzburger: Philoſophie in der Geſchichfe. O 19.20:
Wiſſenſchaftl. Vortrag für Aerzte.
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Samstag, den 27. Auguſt 1927.
(Nach der Wetterlage vom Donnerstag, den 25. Auguſt 1927.)
Wolkig, auch vielfach aufheiternd, tagsüber etwas wärmer
und meiſt trocken.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: J.V.: Dr. Eugen Bublmann
ſür „Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil, Willy Kuhle.
Druck und Verlag: 4 C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Für unverlangte Mannflripte wird Garantte der Rückſendung n ich übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 236
Jattz;
Atablae
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Pünktliche Zahlung aus der deutſchen Induſtriebelaſtung. Die Bank
für deutſche Induſtrieobligationen hat heute, am 25. 8. 27, vormittags,
den Betrag von 125 Millionen RM. gemäß den Beſtimmungen des
Induſtriebelaſtungsgeſetzes als 2. Halbjahresrate der für das 3.
Repa=
rationsjahr vorgeſehenen Jahreszinsleiſtung von 5 Prozent auf die
5 Milliarden Belaſtung der deutſchen Induſtrie dem Generalagenten für
die Reparationszahlungen zu Rechnung des Treuhänders für die
deut=
ſchen Induſtrieobligationen überwieſen
Britiſh Dyeſtuff Corporation und J. G. Farbeninduſtrie. Die „
Mor=
ning Poſt” zeigt ſich beunruhigend über die Meldungen von einem
beab=
ſichtigten Zuſammenſchluß zwiſchen der Britiſch Dyeſtuff Corporation
und der deutſchen Intereſſen=Gemeinſchaft. Sie wolle nicht daran
zwei=
feln, daß dieſes Kartell fſtr beide Teile befriedigend ſein könnte,
beſon=
ders wenn es den Grundſtein für einen europäiſchen Truſt der
chemi=
ſchen Induſtrie bilden ſollte. Der Krieg habe aber gezeigt, daß die
chemiſche Produktion nicht bloß vom wirtſchaftlichen Standpunkt aus
betrachtet werden dürfte, ſondern in erſter Linie vom Standpunkt der
nationalen Sicherheit aus. Aus dieſem Grunde könnten diejenigen,
denen die Sorge um die Landesverteidigung obliege, nicht intereſſelos
der geplanten Kartellgründung zuſehen. — Die Zeitung kommt zu dem
Schluß, daß alle Abmachungen in dieſer Nichtung wenigſtens den
kompe=
tenten Regierungsſtellen zur Begutachtung unterbreitet werden müßten.
5prozentige wertbeſtändige Deutſche Kommunal=Anleihe von 1923.
Die Einlöfung des am 1. September 1927 fälligen Zinsſcheines erfolgt
zu folgenden Sätzen: 5prozentige Deutſche Kommunal=Roggenwert=
An=
leihe von 1923: 5 Pfd. Roggen mit 0,65 RM., d. h. abzüglich Kap.=
Ertragsſteuer 0,59 RM., 25 Pfd. 3,25 RM. bzw. 2,95 RM., 50 Pfd.
6,50 RM. bzw. 5,20 RM., 500 Pfd. 65 RM. Ezw. 59 RM.; 5prozentige
Deutſche Kommunal=Kohlennertanleihe von 1923: 50 Kg. Kohle mit
0,74 RM. d. h. abzüglich Kap.=Ertragsſtuer 0,67 RM., 250 Kg. 3.70
RM. bzw. 3,25 RM., 500 Kg. 7,40 RM. bzw. 6,70 RM., 500 Kg.
74 RM. bzw. 67 RM., 5prozentige Deutſche Kommunal=
Goldmark=
anleihe von 1923 zu den auf den Zinsſcheinen aufgedruckten
Goldmark=
beträgen in Reichsmark abzüglich 10 Prozent Kapitalertragsſteuer.
Ein=
löſungsſtellen ſind die Deutſche Girozentrale — Deutſche
Kommunal=
bank in Berlin, ſowie ſämtliche diverſen Giro=Zentralen.
Die Spar= und Leihkafſe Weiterſtadt wertet ihre alten Spareinlagen
mit 15 Prozent auf, verzinslich vom 1. Januar 1928 ab. Die
Bei=
ſchreibung in die Sparbüchelchen der Sparer erfolgt demnächſt, näheres
wird noch öffentlich bekarnt gegeben. Zur Aufwertung ſtehen der Kaſſe
rund 86 000 Goldmark zur Verfügung, welche aus Aufwertung der
Hypotheken, Kaufſchillinge, Schuldſcheine und Zuweiſungen aus den
Neingewinnen in den letzten Jahren herrühren.
Vom Umſpannwerk Rheinan. Das von der Firma Broon, Boveri
u. Co. in Mannheim erbaute Umſpannwerk Rheinau wird in Kürze in
Betrieb genommen werden können. Damit werden die Großkraftwerke
Murgwerk und Mannheim mit dem rheiniſch=weſtfäliſchem
Elektrizitäts=
werk und den Pfalzwerken miteinander verbunden. Die neue Anlage
nimmt einen Flächeninhalt von zirka 15 000 Quadratmeter, davon 3000
Quadratmeter überbaut, ein und befindet ſich auf der Gemarkung
Seckenheim. Die einzelnen Werke ſind durch 100000 Volt und 20000 Volt
Uebertragungsleitungen miteinander verbunden. Mit dem RDW. iſt
die Verbindung über eine in unmittelbarer Nähe erſtellten RDW.=
Frei=
luftanlage, dig zurzeit mit 100 000 Volt geſpeiſt wird, ſpäter aber auf
220 000 Volt gebracht werden ſoll, hergeſtellt.
Heidelberger Federhalterfabrik Koch, Weber u. Co., A.=G. in
Geidelberg. Auf der Tagesordnung der für den 16. September
ein=
berufenen v. H.=V. ſteht u. a. die Mitteilung des Vorſtandes gemäß
240 HGB.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 25. Auguſt.
Die Nerboſität an der Börſe iſt weiter ziemlich ſtark. Da immer
noch ein großes Decouvert beſteht, wurden auf der einen Seite die
Deckungen fortgeſetzt, während andererſeits wieder Material an den
Markt kommt der ſich weiter als kaum aufnahmefähig erweiſt infolge
der andauernden Indiferenz der zweiten Hand. Eine gewiſſe
Beruhi=
gung dürfte aber von der Tatſache ausgehen, daß das Publikum bei
ſeiner Zurückhaltung keine größeren Abgaben vornimmt. Die Umſätze
blieben weiterhin äußerſt klein, auch die Kursveränderungen hielten ſich
bei Feſtſetzung der erſten Kurſe in engen Grenzen. Der vorſichtige, doch
micht günſtige Monatsbericht der Deutſchen Bank, der die Ungewißheit
siber die Beſtändigkeit der Konjunktur betont, ſchien ohne weſentlichen
Einfluß zu bleiben. Gegenüber der geſtrigen Abendbörſe geſtaltete ſich
das Kursbild wieder uneinheitlich, doch konnten ſich für die Mehrzahl
der Werte Erholungen durchſetzen. So lagen Elektrowerte bis 2 Proz.
feſter. Auch J. G. Farben, Scheideanſtalt, verſchiedene Banken,
Schiff=
fahrtswerte und Zellſtoff Aſchaffenburg bis 2 Prozent erholt. Waldhoff
lagen dagegen etwas gedrückt auf die Verſtimmung, daß immer noch
nähere Begründungen zu der Kapitalerhöhung fehlen. Montanwerte
waren überwiegend etſvas abgeſchwächt. Deutſche und ausländiſche
Rentem haben weiter faſt keinen Umſatz.
Im ſveiteren Verlauf neigte die Stimmung unter fortgeſetzten
Schtvankungen zur Schwäche. Namentlich J. G. Farben lagen gedrückt.
Auf die Meldung, daß der engliſche Diskontſatz underändert belaſſen
worden war, konnte ſich die Haltung, vom Elektromarkt ausgehend,
wuieder etwas befeſtigen. Die Grundſtimmung bleſibt jedoch weiter
un=
ſicher. Geld iſt etſuas mehr geſucht. Tägliches Geld 5,5 Prozent. Am
Deviſenmarkt liegt der Dollar infolge des ſtarken Deviſenangebotes aus
den Auslandsanleihen weiter ſehr ſchwach. Mark gegen Dollar 4.1990,
gegen Pfunde 2,/417, London-Paris 124,02, Mailand 89,5, Madrid
28,83.
An der Abendbörſe blieb das Geſchäft äußerſt klein und
be=
ſchränkte ſich in der Hauptſache nur auf die Farbenaktien, wo der
be=
vorſtehende Abſchluß der deutſch=engliſchen Chemieverhandlungen etwas
anregen konnte. Farbeninduſtrie nach Schwankungen etwa 2,5 Prozent
höher (294,5). Auch die übrigen Werte etwa 1—2 Prozent befeſtigt.
Anleihen umſatzlos. Im einzelnen nannte man: Commerzbank 176,
Danat 226, Deutſche 160, Diskonto 156. Dresdner 165, Buderus 111,5,
Gelſenkirchen 155,5, Harpener 199,5, Kali Weſteregeln 184,5,
Mannes=
mann 178, Mansfelder 129, Phönix 116,5, Rheinbraun 251, Stahlverein
131.25 Hapag 149,25, Nordlloyd 150,25, Farbeninduſtrie 295, Schuckert
202,2, Siemens u. Halske 286,5, Lahmeher 176, Mainkraft 122, Licht
und Kraft 202,5, Erdöl 154½, Rütgerswerke 89,5, Zellſtoff Aſchaffenburg
206, Waldhof 322,75. Daimler 121, Adlerwerke Kleyer 114, AEG. 185,
Wayß u. Freytag 165, Holzmann 193, Ablöſungsrente 15½. — Die
Abenddeviſen lagen ſehr ruhig und nicht weſentlich verändert,
Berliner Effektenbörſe.
Beulin, 25. Auguſt.
Die Börſe eröffnete etwas lebhafter und leicht befeſtigt, nachdem ſich
im Anſchluß an die freundlichere Frankfurter Abendbörſe eine ruhigere
Auffaſſung durchſetzen konnte. Die Deckungskäufe der Spekulation
nah=
men ihren Fortgang. Ganz vereinzelt ſollen auch kleine Meinungskäufe
zur Ausſüihrung gelangt ſein. Die Beſſerungen betrugen etwa 1—3
Prozent, ſpäter ließ die Umſatztätigkeit von neuem nach. Die
Unter=
nehmungsluſt wurde vor allem durch die Unſicherheit über die weitere
Entwicklung der Wirtſchaftslage beeinträchtigt, zumal auch die Deutſche
Bank in ihren wirtſchaftlichen Mitteilungen die bedenklichen
Konjunk=
tur=Erſch=inungen unterſtrich. Gleichzeitig konnten die
Geldmarktver=
hältniſſe nicht befriedigen. Dem flüſſigen Angebot an Tagesgeld, das
mit 4,5—6 Prozent genannt wurde legte man keine Bedeutung bei, da
es zum Teil nur markttechniſchen Gründen entſtammt. Charakteriſtiſcher
für die Lage am Geidmarkt war der angeſpannte Satz von 7,75—8,75
für Monatsgeld und die fehlende Nachfrage nach Warenwechſeln mit
Bankgiro. Der Satz lag mit 6,25 am inoffiziellen Markt über
Reichs=
bankdiskont. Die Forderungen ſür Reportgeld lauteten auf 8,5—9,
wurden alſo gegenüber der Medio=Liquidation nicht herabgeſetzt. Am
Deviſenmarkt lag der Dollar in Berlin mit 4,1987 weiter gedrückt, da die
Aufnahmefähigkeit im Augenblick unbedeutend iſt. Die übrigem
frem=
den Valtuten notierten faſt unverändert.
Im weiteren Verlauf der Börſe blieb das Geſchäft außerordentlich
ruhig. Das Kursniveau gab infolge Fehlens jeder Nachfrage erneut
nach. Die Rückgänge verſtärkten ſich auf Gerüchte hin, die wiſſen
woll=
ten, daß der Privatdiskont heute wieder erhöht werden ſoll. Die
Ab=
ſchläge hielten ſich aber in ziemlich engen Grenzen.
Privatdiskont kurze Sicht 57/g, lange Sicht 5½½. Als dann bekannt
wurde, daß der Privatdiskont für beide Sichten unverändert geblieben
iſt, zogen die Kurſe vorübergehend etwas an. Bald darauf machte ſich
aber wieder eine Verſtimmung geltend, die ein weiteres Sinken zur
Folge hatte. Die Börſe ſchloß überwiegend mit den tiefſten Tageskurſen.
Auch an der Nachbörſe konnte eine Erholung ſich nicht durchfetzen, doch
erfuhren die Kurſe keine nennenswerte Veränderung. Gegen 2.30 Uhr
hörte man u. a. folgende Kurſe: Zellſtoff Waldhof 32),5, Vereinigte
Glanzſtoff 676, J. G. Farben 291,75, Deſſauer Gas 200,
Charlotten=
burger Waſſer 144,25, Hapag 149, Nordd. Lloy6 150, Dresdner Bank
163,5, Commerzbank 174, Danatbank 226,5, Geſ. für Elektr. 255, Sie
mens 283,5, Schuckert 201, Schultheiß 423, Oſtwerke 401, Phönix 115,75,
Rheiniſche Braunkohlen 250,5, Rheinſtahl 196,75, Harpener 198,25,
Klöcknerwerke 156,25, Köln=Neueſſen 171, Mannesmann 176, Altb ſitz 1.
56,5, 2. 58, Neubeſitz 15.10.
Aſchaffenb. Zellſtoff
Augsb. Nürnb. Maſch
Bamag=Mequin ..
Berlin el. W.
BerlinKarlsruheInd
Braunkohl.=Briketts
Bremer Vulic
Bremer Wolle.
Deutſch.=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen.
Deutſch.=Nied. Tel::
Deutſche Erdöl.
Deutſche Petroleu=
Dt. Kaliwerke
Donnersmarckhü
Dynamit Nobel
Elektr. Lieferung.
J. G. Farben.
R. Friſter.
Gaggenau Vorz.
Gelſenk. Berg..
G. f. elektr. Untern.
Halle Maſchinen.
Han Maſch. Egeſt.
Hanſa=Dampfſchf. ..
Helſingfors..
Wien... ..
Prag..
Budapeſt.
Sofia.
Holland..
Oslo .....
Kopenhagen.
Stockholm. .
London..
Buenos Aires.
New York.
Belgien...."
24. 8.
203.—
140.—
42.
21.5
190.25
156.—
280.
110.25
92.—
153.75
80.—
115—
139,5
188.
290.5
105.75
55.25
253.75
172.
111.5
223.—
5. 8
204.75
180 25
46.5
83.5
1190.—
156.—
198.—
111.
93.—
155.—
80.—
114—
142.
191.5
293.75
403 5
56.—
172.—
116.
223.5
24 8.
1113.5
175.
24.
103.75
157
76.25
Hemoor= Zement. . . . 241.5
Hirſch Kupfer....
Höſch Eiſen.
Hohenlohe Werke.
Kakla Borzella
Lindes Eismaſch.
ingel Schul
Linfe u. Hofmann=
L. Loewe u. Co.
C. Lorenz.
„Niederlauſitzer K
Nordd. Gummi
Orenſtein.
135.75
94.—
Rathgeber A
(Rombacher Hütten
95.
Roſitzer Zucker.
97.5
Rütgerswerke
Sachſenwerk.
118.75
174.—
Sächſ. Gußſtahl
166.5
Siemens Elas.
Ver. Lauſitzer Glas. 1 131 75
Volkſtedter Porzell. 1 52.25
WBeſtf. C. Langendreer
WittenerGußſtahl,
55.5
260.—
Landerer Werke.
275.
124.5
165.—
Oeviſenmarkt.
24. 8. 25. 8. 24. 8 25. Geld Brieſ Geld / Brief Geld / Brief 10.562 10.562 10.569 10.58‟ Italien ..." 22.36 22.90 22.87 159.10 9.22 59.121 59.24 Paris..." 16.441 16.48 16.45 M2.427 12.44 12.435 12.455 Schweiz ..." 80.87 81.63 30.91 73.37 73.5 73.40/ 73.54 Spanien. .. 70.68 70.32 3.032 3.03 3.035/ 3.041 Danzig. 81.325 81.485 g1.36 168.11 162.45 168.13/ 169.47 Japan.. 1.989/ 1.983 1.88. Hog.05 A2 109.12 109.34 Rio de Faneiro. 0.496 0.498 0.4965 112.37 112.5 112.37112.59 Jugoſlavien. 7.383/ 7.387 7.368 Hi2.57 112 79 1 12,62 112.84 Vortugal. 20.715 20,755 20.715 20.395 20.43 20.40 120.441 Athen .. 5.494/ 5.506 5.5141 1.788 1.793 1.7891 1.79: Konſtantinopel. 2.088 2.092 2.100 4.195 203 4.195 4 204 Kanada. 4.194 4.202 4.197 58.39 Fa.51 58.47 58.52 Uruguay.. . . . .. 4.196/ 4.20 4.186 Staatspapiere
a)Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl.
Ausloſ. Sch. I. Teil
U.Tei
D. Reichsanl. Ablöſ
Schuld ohne
Aus=
loſungsſcheine ..
425 Dt. Schutzgeb.=
Anl. . ..
b) Ausländiſche
5% Bos. E. B. 1914
5% „L=Inv. 1914
4½% „1898..
4½% 1902.
4½ Bosnien
5% Bulg. Tabak. 02
4½%Oſt. Staatsr.
v. 1913, Kdb.1918
41/.%Oſt. Schatz. 14
41ſ.¾a Oſt. Silberr.
Goldr.
4%
42 Oſt. Goldrente
lt. Innsbr. Abk.
4% Oſt. einh. R. /k.)
8% Port. (Spz.) III
15.25
33
2.8
17
5.25
27
23.5
1.75
35
5¾Kum.am. R.03
4½%„Gold. 13.
4P
42
am. R. kon.
am. R. 05
4%Türk. (Adm.
4%(Bagd.)
4F (Bagd.)
4½„unif.
4½ 1911 Bo
13.75
4½BUng. St. 191
1913
4½½
lt. Innsbr. Abk.)
4½%Ung. St.1914/ 2
4½%Ung. St. 1914
lt. Innsbr. Abk.
4%o Ung. Goldr.
% Ung. Gold=
(lt. Innsbr. Abk.) 217).
4% Ung. Staatsr.
b. 10.
4%0 Ung. Kronr..
3% Ung. Eiſ. Tor .. 17.5
Außereuro=
päiſche
5%Mex amn.i. abg. 19
5% „äuß. 99
4% „ Goldo4ſtf. 23‟,
o „ konſ. inn. .,
4½%, Irrigat. ..„
5½ Tamaulipas I.
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
10%Berl. H.=Bk. G./106
102.5
Berl. St. Gold/ 90
Darmſt. St..G./ 98,5
D. Hyp.=Bank
Meining. Goldpf. 101.25
100
94
% Dresd. St.=G. 92
%Frkf. St.=G.. . . / 92.75
89
rkf. Hyp.=Bk.
Go
1102
. Hhp.=Bk.
S9
v.=Bk..
100.2
aa
AR
Mark (Hagen)
Goldobl.
82 Komm. 2dsb
Darmſt., Reihe I
8% K. Landesbank
Darmſt. Reihe II
8% Ldwgshf. Stadt=
Goldan..
7%M. KraftHöchſt
8% Mainz.iSt.=G.
30 Mannh. St.=G.
6% Mannh. St.=G.
7% M.=Stahlw. 27
8% Naſſ. Ldb. Gold
8% Nbg. St. Gldal
8% Pfülz. Hyp. Bk.=
Goldpfbr. . . . ..
7.% Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfbr. ..
6% Pfälz. Hhp.=Bk.
Goldpfbr.
8% Pforzh. St.=G.
82 Pirmaſ. St.=G.
Pr. Centr. Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr.
82 Pr. Centr.=St.=Goldpfbr.
Pr. Centr.=St.
ſchafts=Goldpfbr.
8%Rh.=Hyp.=Bk..
Goldpfbr. ....
70 „ „ „ „
6%„
4½% „„Lig. Pfb.
„ „Anteilſch.
%Rh. Stahlw.
10%Rh.=Weſtf.B.
Cr.=Bk. Goldpf.
98
Südd. B.-Cr. B.
Goldpfdbr.
99
V. Stahlw. Dü
ſeldorfHyp.=Gld.
obl. mit Option/100
V. Stahlw. Di
ſeldorföyp. Gd.=
I. ohne Opt
V. Ind.=
In.) 27
03.75
99.6
92.25
93.5
96.25
106
99.8
100
98
93
99
97.75
100.5
102
97
100
98
93
53.3
ſoigté Häffner
Goldobl.
8%Württbg. Hyp.=
Bank Goldpfbrf.
Ohne
Zins=
berechnung
5% Bdw. Kohl 2‟
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6%Heſ.Brk.=Rg. 23
5% Heſſ. Volksſtaat
Roggen 23..
5% Pr. Kaliwert.
5% Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt. B. G
Vorkrieg3=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb.
Bahr. Handelsb.
Bahr. Hyp. u. Wechſ.
Berliner Hyp.=Bk.
Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hhp.=Bk.
Mecklb. Hyp.=u. V
Meining. Hyp.Bk.
Nordd. Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Bod.=Cr.=B
Pr. Cent.=B.=Cr. B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B. ...
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr.
Württ. Hyp. Bk.
Staatl. vd. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B...
Landeskr. Caſſel
Naſſau. Ldsb. ..
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Eliſ.=Bahn ſtfr.
42 Galiz. Carl=
Oſt. Sd. (L.)ſt
12.63
6.75
6.3
B.9
2.22
21
15.5
16.2
12.9
11.6
7.22
11.5
12.9
13.5
15
AlteOſt. Südb.
Neue „
„ Oſt Staatsb. 83
BOſt. 1.b.8. E. ..
20.
3ROſt. n Erg. Netzl 19.5
%Oſt. „abg. 1821,
RaabOebo. 83
91
—
48 Rud. Silber . . / 7.1
4% Rud. (Salzkg.)
4½%Anat., S. I
—
% Anat., S. III —
20 Anat., S.III
Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec.
4½%
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit.
180
Bad. Bk. . ..
Bk. f. Brauind. . . . 206
Barmer Bankv. . . 1147
Bah. Hyp.=Wchſ.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb. 1175.5
Darmſt. u. Nat.=Bk. 229
160.1
Deutſche Bank
D. Eff.u. Wchſ.=Bk. 132.5
D. Hyp.=Bk. Mein. 437
1106
D. Vereins=B!
Disk.=Geſellſch
157
1164
Dresdener Bk.
Frankf. Bk.
132
Frankf. Hypth.=
147
1146
Frkf. Pfdbr. Bk
Gotha. Grundk.
Lux. Intern. Bank
Metallbank.
145
Mitteld. Credit
Pfälz. Hhp.=B
218.5
Pr. Bd.=Creditbank/131.75
Hyp.=Afk.=Bank
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbk. . 134
hein=Hyp.=Bk.
Südd. B.=Credit
üdd. Disc.=Geſ. . /145
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein! 17.75 Bergmann El .... /197‟
Bergwerks=Akt.
Buderus......
Gelſenkirch. Bgw. . 1156.5
Harp. Bergb.
198
Ilſe Bergb. St.
„ Genußſchein
124.5
Kali. Aſchersleben 1175
Kali. Salzdetfurth. 239
Kali. Weſterregeln".
Klöcknerwerke (abg.
Lothr=Hütte) ... 158.75
Mannesm.=Röhr. 177
Mansfelder .. . . . . 129.5
Oberbedarf
Otabi=Min.=Ant. . 33.5
Bhönix=Bergb. . . . 1117
Rhein. Braunk. . . . 253
Rhein. Stahlw. . . . 198.75
Riebeck Montan. .
Salzwerk Heilbronn 178
Tellus Bgb. . . . . . . 112.75 / Elf. Bad. Wolle
Ver. Laurahütte . . 86.75
Ver. Stahlwerke.
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum(Mannh.) 271
Henninger ..
1190
Hercules, Heſſiſche 149
Löwenbr.=München 383
Mainz. Aktienbr. 1244
Schöfferhof (Bind.
Schwarz=Storchen
Tucher, Nürnberg
Werger
345
180
Akkum. Berlin.
Adler EOppenh.
Ablerw. (v. Kleher) 114.25
6%A. E.G
88.5
„ A. E. G. Vzg.B. 84.5
I.E. G. Stamm . . . 184 75
Jad. Maſch. Durlach 147
Bad. Uhren, Furtw.
Bama
zuin
47
Baſt Nür
Freitag, den 26. Auguſſt
ueſte Nachrichts
Vom ſüddeutſchen Schnittholzmarkt.
Am ſüddeutſchen Schnittholzmarkt macht ſich die alljährliche ſi.n.
Saiſon in dieſem Jahre weniger deutlich als ſonſt bemerkbar. Im
Preislage iſt ſeit längerer Zeit ein allgemeiner Stillſtand eingetm
Auch Umfang und Lebhaftigkeit der Nachfrage ſcheinen ihren en
punkt allmählich überſchritten zu haben. Andererſeits ſind die Vor
in Schnitthölzern gegenwärtig nicht groß. Die Beſchäftigung der 92
mit Einſchnitt und Lieferung von Bauholzliſten, iſt noch
befriedif=
jedoch ſind die Anforderungen in letzter Zeit weniger zahlreich
dringlich. Bauholz mit üblicher Waldkante wird von Schwarzwo
Sägewerken frei Karlsruhe=Mannheim zu etwa 70—73 Mark, volg
tiges zu 73—74 und ſcharfkantiges zu 76—77 RM. per Kbm. gelii
Vorratsholz 62—64 RM. Nachfrage beſtand auch für Latten, dochchi
hier die Preiſe unverändert. An dem Markt für Hobelware
he=
noch eine ziemlich rege Nachfrage. Die Tendenz iſt daher ſehr feſt.
ſortierte Hobelbretter wurden frei Oberrhein Empfangsſtation zun
bis 220 Pfg. berechnet. Unſortierte ſägefähige Bretterware ſtellte ſion
Schwarzwald auf 57 RM. bis 61 RM. Hier ſind die Verkäufe go
geringer. Auch in hobelfähigen Brettern war die Nachfrage
ven=
nismäßig noch gut, wenn auch nicht mehr ſo lebhaft wie bisher.
Preiſe waren hierbei feſt.
Metallnotierungen.
25. 8.
242.—
113.—
179.—
24.75
103.
156.25
278.—
125.
166.—
136.5
95.75
94
97.75
165.—
131
52.—
55.5
261.25
Geld / Brief
22.91
16.49
81.07
70.73/ 70.87
81.52
1.993
0.4585
7.402
20,755
z.526
2.no4
4.205
4. 194
Die Berliner Metallnotierungen vom 28. Auguſt ſtellen ſich wie 5
Elektrolytkupfer 126, Remelted Plattenzink 50—51, Original
Giin=
aluminium 210, dito in Walzen 214, Reinnickel 340—350, Amt n
Regulus 85—90, Silber in Barren 75—76.
Die amtlichen Preisfeſtſtellungen im Metallterminhandel
25. Auguſt ſtellen ſich für Kupfer: Januar 112.50 (113), F
113 (113.25), März 113.25 (113.75), April 113.50 (113.75), Mai kl
(114), Juni 113.75 (114), Juli 114 (114), Auguſt 110 (111), Semteg
110.25 (110.75), Oktober 111.,25 (111.50), November 112 (11225), 9,
ber 112.50 (112.50). Tendenz: flau. — Für Blei: Januar 45.75
Februar und März 46 (46.25), April und Mai 46 (46 50), Junü
Juli 46.25 (46.25), Auguſt 44.50 (44.50), September 45.50 (45.50), 971
und November 45 (45.75), Dezember 45.75 (46). Tendenz: kaum
— Für Zink: Januar 54,75 (55.50), Februar, März, April und
54.75 (55), Juni und Juli 54,75 (54.75), Auguſt 55.50 (56.25), Sei=n
ber 55 (56), Oktober 55.25 (55.25), November 54,50 (55.25), Dezcw,
55 (55.25). Tendenz: ſchwächer. Die erſten Zahlen bedeuten Gelä.)
in Klammern Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe
25. Auguft ſtellten, ſich wie folgt: Kupfer: (Tendenz: wa)
Standard per Kaſſe 54½—54½, 3 Monate 54½—54Pu, Si1
Preis 54½, Elektrolyt 61½—62½, beſt ſelected 60—61½, Elax
wirebars 62½. — Zinn: (Tendenz: unregelmäßig) Stann/1
per Kaſſe 290—290½, 3 Monate 225½—285½, Settl. Preis 79
Banka (inoff.) 301, Straits (inoff.) 294½. — Blei: (Tenäu
willig) ausländ, prompt 2258, entf. Sichten 23, Settl. Preis 5
— Zink: (Tendenz: willig) gewöhnl. prompt 27½, entf. Sii4,
27½, Settl. Preis 2758. — Queckſilber (inoff.) 21½—22.
Wolframerz 13½.
Produktenberichte
Mannheimer Produktenbericht vom 25. Auguſt. Trotz rüchſtänn
Auslandsbörſen verkehrte der hieſige Markt in ſtetiger Haltung, da
inländiſchen Zufuhren knapp blieben. Man notierte gegen 12 U.
nichtoffiziellen Verkehr: für Weizen inl. 28 bis 29; ausl. 31 bis
Roggen inl. 24,5 bis 24,75; Roggen ausl. 25 bis 25,5; Hafin inl.
bis 21; ausl. 22,5 bis 24; Braugerſte inl. 25,5 bis 27,5; ausl.
Angebot, Futtergerſte 22 bis 24; Mais mit Sack 20; ſüdden
Weizenmehl, Spezial Null 40, ſüddeutſches Brotmehl 32, füdduff
Noggenmehl 34,25 bis 36; Kleie 13.25; Biertreber mit Sack 16 bu9B
Raps 30 bis 33,5; alles in Reichsmark die 100 Kg. wagſtn
Mannheim.
Frankfurter Produktenbericht vom 25. Auguſt. Die ermäßigten B
landskurſe machten faſt keinen Eindruck auf die hieſige Börſe. Inuss
getreide iſt ſo knapp angeboten, daß die Preiſe eher noch im Ehd
begriffen ſind. Es iſt faſt nur noch feuchte Ware am Markt. W=,
mehl gab im Preiſe etwas nach. Futtermittel ſind weiter feſt. Wes
28,75—29; Roggen 24; Sommergerſte 25,50—27; Hafer inl. 23,25-2.”
ausl. 23,75—25; Mais 19,25—19,50; Weizenmehl 39,75—40; Roggen=
34,50—35; Weizemkleie 13,50—13,75; Roggenkleie 13,50—13,75.
* 73. Südweſtdeutſche Zentral=Häute=Auktion zu Mainz. Im 4R1
„Hof zum Gutenbarg” in Mainz begann Donnerstag vormug
10 Uhr die Auktion. Zur Verſteigerung gelangten 5333 Großviehhl
7513 Kalb= und Freſſerfelle und 365 Hammelfelle. Bei gutem E.2
ſetzte die Auktion ſofort lebhaft ein und blieb ſo bis zum Schluſſe.*
Preiſe ſiir Kalbfelle und Bullenhäute waren ſchwankend, bei M
und leichten Häuten etwas nachlaſſend, während ſie bei Kuh= und 20
häuten leicht anzogen. — Kalbfelle v. K.: Klaſſe 1 bis 9P
160—166,75 Pfg.; über 9 Pfund 141,5—143,75; Klaſſe 2 bis 9 P
131—124, über 9 Pfund 118,5; Kalbfelle mit Kopf, Klaſſe 1: I=
Klaſſe 2: 101. — Schußkalbfelle ohne Kopf alle Gewicht
mit Kopf 82. — Freſſarfelle ohne Kopf, Klaſſe 1: 115.3, R0
106, mit Kopf: Klaſſe 1: 70—100. — Leichte Häute ohne
Klaſſe 1 20 b:3 29 Pfund: 111 Pfg., Kl. 2 105 Pfg.; mit Kopf, 944
105,5 Pfg., Klaſſe 2: 9975 Pfg. — Rinderhäute ohne ſhn
Klaſſe 1 30—49 Pfund: 89,5—100,75 Pfg., 50—59 Pfund 82—904
60 und mehr Pfund 93,5—102 Pfg. — Ochſenhäute ohne 700
Klaſſe 1 30—49 Pfund: 90,25 Pfg., 50—59 Pfund 90—422
bis 79 Pfund 88,5—98,5 Pfg., 80 und mehr Pfund 88,5—8
Bransfarter Karodertcht Boin B.
echte de
Dec Chenfel.:. Nas
Bing. Metall.
23.5
Brem.=Beſigh=Ol.
1112 Bürſtenfbr. Erlang
Eſchw. Bergw. . . . /207 Cement. Heidelb. 143.77
Cement. Karlſtadt 185.5
Cement. Lothr.
Chem. Albert. . . . . 140.5
Chem. Brockh.
86.5
Chem. Milch ..
70
Daimler=Benz A. G. /120
Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Erdöl ... /154.5
D. G. u. Silb, Scheid. 212.75
D. Linoleumw. Bln /250
Dingler, Zweibrück.
Dresd. Schnellpr.
Dürkoppw. (St).
Dürr. Ratingen .. 73
Dyckerhoff & W..
Eiſenw. Kaiſersl.. . 41
E. Licht u. Kraft. 1200.25
El. Lieferung .. . . 192.5
Email. ullrich .... 34.2
Enzinger Werke ../ 60
Eßlinger. Maſch. . . 80
Ettlinger Spinn. . 230
Faber Bleiſtift ... 81
Faber & Schleicher/103
Fahr, Pirmaſens. . 52
Farbenind. J. G.. 1293.5
Felten & Guilleau.
Feimmech. (Jetter) / 98
Feiſt, Sekt. ...
45
Frankfurter Gas .. 165
Frankfurter Hof .. 1112.25
Frkf.=M. Pok. u. W./ 76
Geiling ECie..
79
Goldſchmidt, Th. 1134
Gotha Waggon.
Gritzner, Maſch. /115
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft. /135
Haid &. Neu:.
55.9
Hammerſen.
Hanfw. Füſſen. . . . 138.5
Hanſa=Llond, Br.. 48
Hartm. & Braun.
Hehligenſtaedt.
Hilpert, Armatur. 80
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch, Kupfer ..."
Holzmann .. . . . . . 194
Holzverk. Ind...
Hydrom. Breslau • / 30
Inag
Kammg. Kaiſersl. 1198.5 Beithwerke
Karſtadt, R.
Klein, Sch.&Becker/138
Knorr, Heilbronn . /175
Konſerv. Braun ..! 65
Krw. Alt=Württbg.
Krauß & Co. ..
Lech, Augsburg.
Lederw. Rothe .
Lingel Schuhw.
Lüdenſcheid. Metall
Mars=W. Nürnberg/135
Motorenf. Deutz.
Motorenf. Oberurſ./ 70
Münch. Lichtſpielk. 1100
Neckarſ. Fahrz.
Neckarw. Eßlin
Peters Union
Philipps.
42
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Rein. Gebb.& Schall132
1164.5
Rhein. Elektr.
Rheaania,Kunhein
98
Rütgerswerke
Schneid. & Hanau.
Schnellpr. Frank. 1101:/
Schramm Lackfr. 1101
Schriftg. Stemp. 138
Schuckert, Elektr. 1262
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67
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„i!
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/150 fVer.d. Olfbr. Mamn
Ver. Faßf. Caſſel.
Gummi. Bln.= Frkf./4 2
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ultramarin ...."
Zellſtoff Berl. .. 40-
Vogtl. Maſch. ...
Lahmeher . ... . . . 177 (Boigt & Haeffer.1ug
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Wegelin Rußfbr..
Löhnberg. Mühle / 45 Zellſt. Aſchaffenbe,
Ludwigsh. Walzm. /123. 25 )Zellſt. Memel.. .
Zellſt. Waldhof ... 2
Mainkraft Höchſt 123 Zucker f. Rheingan!
Metallgeſ. Frkf. ſ185 Transporte u
Miag, Mühlenb. 136.5 WBerſicherungsrkile
Moenus, Stamm • / 75.25 Dt. Reichsb.=Boczt=, /0
fA. Dt. Eiſenbahn.
I. Lokalb. u. Kraft. 27
Dt. Eiſenb.=Geſ.
114.75 Schantung E. B.
112.5 Südd. Eiſenb.=Geſ.11
Hapag ....."
65
Pfälz. Näh. Kahſer/ 67.25 Nordd. Lloyd:—
Frkft. Allg. Verſ.
Frankonia Rüc
2armſtädter Berte
[ ← ][ ][ → ]wmmer 236
Freitag, den 26. Auguſt 1927
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 25. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Im Anſchluß an günſtige Berichte aus Liverpool und
beſſere Wetterberichte begann der Markt in ſchwacher Stimmung. Es
fanden vielfach Glattſtellungen ſtatt, da man annahm, daß übermäßige
Hauſſeengagements beſtünden. In den Nachmittagsſtunden ſetzte ſich
teilweiſe eine Erholung durch auf ungünſtige Erntenachrichten aus
Oklaboma.
Kaffee: Auf Käufe für europäiſche Rechnung begann der Markt
befeſtigt. Nachgebende braſilianiſche Berichte ließen dann eine
Ab=
ſchwächung eintreten, die jedoch einer neuerlichen Erholung Platz machte,
als der Handel mit Käufen hervortrat.
* Chieago, 25. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Der Weizenterminmarkt verkehrte heute in überwiegend ſtetiger
Haltung. Anfänglich wurde die Stimmung durch die güinſtige
Witte=
rung im ganzen Frühjahrsweizengebiet und Vorherſagen einer
geſtei=
gerten Ausfuhr aus Argentinien beeinflußt. Im Verlaufe trat dann
eine leichte Befeſtigung ein, da ſich gute Kauftätigkeit von ſeiten
nord=
weſtlicher Mühlen bemerkbar machte. Gegen Schluß erfolgten
verſchie=
dentlich Gewinnmitnahmen.
Mais gab leicht im Preiſe nach, da beſſeres Wetter und höhere
Temperaturen in verſchiedenen Landesteilen, im Zuſammenhang mit
einem baiſſelautenden Bericht des Staates Jowa Verſtimmung auslöſte,
Später erfolgte auf Grund der beſſerem Nachfrage nach Lokoware
wie=
der eine Erholung.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am
25. Auguſt:
Getreide. Weizen: Sept. 137½, Dez. 141½, März 144: Mais:
Sept. 1097, Dez. 114½, März 117½; Hafer: Sept. 45¾, Dez.
49½, März 52½; Roggen: Sept. 98½, Dez. 100½, März 10478.
Schmalz: Sept. 12,72½, Okt. 12,82½, Jan. 13,32½.
Fleiſch: Sept. 11,67½, Okt. 11,80, Jan. 12,60; Speck, loko
11,75; leichte Schweine 9,50—10,80, ſchwere Schweine 8,75—10,00;
Schweinzufuhr: Chicago 28 000, Weſten 60 000.
Es notierten nach Meldungen aus New York am
25. Auguſt:
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 148½, hart 150½; Mais: neu
ank. Ernte 118¾; Mehl: ſpring wheat clears 6,75—7,25; Fracht:
nach England 1,9—2,6 Schilling, nach dem Kontinent 10—12 Cts.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 13,40; Talg: extra 7½.
Kakao. Tendenz: flau, Umſatz in lots: 126. Auguſt 14,55,
Sept. 14,53, Okt. 14,52, Nov. 14,35, Dez. 13,82, Jan. 13,55, Febr.
3,54, März 13,44, Mai 13,58.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Der deutſche Text des am 17. Auguſt in Paris unterzeichneten
Han=
delsvertrages zwiſchen Deutſchland und Frankreich und ſeiner
Zubehör=
teile wird in Nr. 197 des „Deutſchen Reichsanzeigers” vom Mittwoch
vorläufig veröffentlicht.
Der Entwickelung des Rohkupfermarktes entſprechend hat die
Ver=
kaufsſtelle des Kupferblechſyndikates Kaſſel den Grundpreis für
Kupfer=
blechfabrikate mit Wirkung vom 25. Auguſt von 175 auf 174 Mark
herab=
geſetzt.
Die Süddeutſche Zinkhändlevvereinigung, Sitz Frankfurt a. M., hat
mit Wirkung vom 24. Auguſt die Preiſe für Zinkblech um zirka 1½
Pro=
zent herabgeſetzt. Letzte Preisermäßigung am 9. Auguſt um rund
1 Prozent.
Mit der vom 2. bis 5. Oktober ſtattfindenden Kölner. „Herbſtmeſſe
wird eine vom 2. bis 9. Oktober dauernde rheiniſch=weſtfäliſche
Werbe=
ſchau verbunden ſein, die von den Arbeitsgemeinſchaften Rheimland=
Weſt=
falen des Verbandes deutſcher Reklame=Fachleute und des Bundes
deut=
ſcher Gebrauchsgraphiker veranſtaltet wird.
Zur Duvchführung der Fuſion mit der Chemiſchen Fabrik Milch
A. G., die bekanntlich in der Weiſe erfolgen ſoll, daß den Aktionären von
Milch für je 360 MMM. Aktien je 240 RM. Aktien von Pommerensdorf
gewährt werden, erhöht die A.G. der Chemiſchen Produktenfabrik
Pom=
menrensdorf ihr A.K. um 1,92 Mill. RM. und legt einer auf den
15. Septomber anberaumten ao. H.V. die entſprechenden Anträge vor.
Geh. Juſtizrat Albert Gaenßler iſt im Alter von 82½ Jahren
ge=
ſtorben und in aller Sülle beigeſetzt worden. Er war mehrfacher A.R.=
Vorſitzender und gehörte außendem einer Reihs von Aufſichtsräten
ſüd=
deutſcher Unternehmungen an.
Wir erfahren zu den Meldungen über die Intereſſen der Firma
Krupp in Südſlawien, daß von einer Pachtung der ſtaatlichen
Eiſen=
werke in Cenidza keine Rede ſein kann. Ebenſo iſt es unrichtig, daß
ſei=
tens der Firma Krupp 800 000 Dinar angelegt werden ſollen. Die Firma
Krupp bezeichnet dieſe Auslaſſungen als völlig erfunden.
Oeſterreich wird auch auf der kommenden Leipziger Herbſtmeſſe
wie=
der wit einer ſehenswerten Muſterſchau im öſterreichiſchen Meſſehaus
erſcheinen. Auch die Tſchechoſlowakei weiſt von allen außerdeutſchen
Ländern die meiſten Ausſteller auf der Leipziger Meſſe auf.
Der Londonder Goldpreis beträgt ab 24. Auguſt bis auf weiteres
für eine Unze Feingold 84 sh 10½ d, für 1 Gramm Feingold demnach
23,7455 pence.
Das polniſche Finanzminiſterium hat im Einverſtändnis mit dem
Landwirtſchaftsminiſterium der ſtaatlichen Landwirtſchaftsbank (Bank
Rolny) drei Millionen Zloty überwieſen, die zu Staatskrediten für die
Herbſtſaat Verwendung finden ſollen.
72, e) 65—70. Im Vergleich zu den Notierungen vom Montag
Mälber 2 bis 4 Mark und Schweine 3 bis 5 Mark teurer. Schafe
vagegen 1 Mark nach. — Marktverlauf: Kälber und Schafe leb=
4—sverkauft. Schweine ruhig und nahezu geräumt. —
Fleiſch=
ndelspreiſe: Ochſen= und Rindfleiſch 1. 100—110, 2. 95—100,
lleiſch 95—100, Kuhfleiſch 1. 80—90, 2. 65—75, 3. 50—60, Kalb=
105—110, Schweinefleiſch 80—90, Gefrierfleiſch, Rindfleiſch,
Vor=
wel 50 und Hinterviertel 60.
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dia hat die Garde forlgemußt
hm Spiel von Damals — und Her
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Abmarsch vom Schwimmbadplatz
Umſtandsbinden m. Einſatzteil 16 ℳ
Niederlage Bismarckſtr. 48. (*20106
In den Hauptrollen:
IIIen Kürty, Helga Thomas, Erust Rückert
Imria Mindzenty, Alfred Abel, Gerd Briese, Jack
Uglong-Hünz, Ed. v. Winterstein, Marg. Schön u.a. m
Eu-rade auf dem Tempelhofer Feld! — Schlachten
Bizmmler! — „Die schimmernde Wehr!"
Anugust 1914! — Das ist die Garde — —!" — Ost-
Neußen und sein Befreier! — November 19181
Ein großer Baum,
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Arheilgen, Darmſtädter
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loci dem Film „Ein Tag der Rosen im August — da
hatt die Garde fortgemußt” nicht um einen jener
iitelen Kriegsfilme, sondern um ein Volksstück im
besten Sinne des Wortes handelt I
ist die Wirkung von Burnus,
das sehen Sie an dem
dunk-
len, graubraunen
Schmutz-
wasser nach dem
Ein-
weichen. Soda macht
nur das Wasser weich.
Burnus ist garantiert
unschädlich und löst,
n hartem wie in weichem
Wasser, den Schmutz auf,
„verdaut” ihn. Am
Waschtag haben Sie halbe
Mühe und sparen
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StolterTA
Einmaliger Sprechtag in Darmſtadt.
Am Samstag, den 27. Auguſt, von 10—12 und 3—6 Uhr,
und Sonntag, den 23. Anguſt, von 9—12 Uhr, bin ich in
Darmſtadt im Hotel zur Poſt, am Bahnhof, zu ſprechen.
Ich bitte Leidende und Eltern von ſtotternden Kindern,
vertrauensvoll zu mir zu kommen. Früher war ich ein ſtarker
Stotterer und habe, nachd mich eine neue Methode erfunden
habe, mich ſelbſt von dem unſeligen Uebel befreit. Profeſſor
Böttcher, Tilſit, ſchrieb mir vor Jahren. „Ihre Methode
müßte einen Ruhmes= und Siegeszug durch die Welt
machen”. Kein Kurſus! Kein langſames Sprechen! Keine
Atemübungen! Nur das Angſtgefühl muß beſeitigt werden.
Stottern iſt keine Krankheit. Kommen Sie zu mir und
über=
zeugen Sie ſich ſelbſt, daß prakt. Aerzte, die ſelbſt Stotterer
waren und ebenfalls Anſtalten ohne Erfolg beſucht hatten,
durch meine Methode in 2—3 Wochen dauernd von ihrem
Uebel befreit wurde
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„Mun —
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Freitag, den 26. Auguſt 1927
Geite 13
Der Club der Vierzig.
6” bearbeitet nach einem Roman von Robert W. Chambers
von Edgar May.
(Nachdruck verboten)
In der kleinen Bibliothek des Erdgeſchoſſes ſaß Marion
ge chreibtiſch.
„DDarf ich Sie ſtören?” fragte Lanier.
Sie ſtören mich niemals,” erwiderte das Mädchen mit einem
ſtöchen Lächeln, das den Doppelſinn ihrer Worte enthüllte.
Oer junge Mann ſchmunzelte jedoch vergnügt. „Ich bin eben
zmssgriff, mich zu einer kleinen Auseinanderſetzung mit Julian
zVter zu begeben,” fagte er, „und dachte mir, daß es vielleicht
znlribetracht einer allerdings unwahrſcheinlichen Möglichkeit
mwigt wäre, Ihnen eine Adreſſe zu hinterlaſſen, an die Sie
iſgegebenenfalls wenden könnten. — Darf ich mir eine Feder
nnen? Beſten Dank —” Auf ein Blatt Papier ſchrieb er das
ſunde:
BBenachrichtigen Sie Frank Lane, Empfangschef Granby
ßiel. Norfolk. „Nochmals beſten Dank,” ſagte er ſodann ruhig.
„rverde wahrſcheinlich zum Abendeſſen zurück ſein —
„MMr. Lanier
(rwar ſchon bis zur Tür gelangt, wandte ſich jedoch ſofort
1M Das junge Mädchen ſaß regungslos da.
arum wollen Sie zur Tiger=Inſel fahren?” fragte ſie mit
ir Stimme, die ſo gepreßt war, daß ſie kalt klang.
m mit Welper zu ſprechen.”
„Ueber — Dirck —?"
Jawohl. Ich will herausfinden, ob es eine Möglichkeit
Die Diktaphon=Walze ausgeliefert zu bekommen.”
„SWie?"
Ich habe noch keinen beſtimmten Plan,” erwiderte er
gleich=
in. „In ſolchen Fällen muß man ſich auf die Eingebungen
1ſugenblicks verlaſſen und dem Lauf folgen, den die Dinge
Inen."
„SMit der Piſtole in der Hand?”
Er zögerte eine Weile. „Oh,” ſagte er leichthin, „ich hoffe
ut, daß ſie einen ſolchen Lauf nehmen werden.”
„Wenn es aber dennoch der Fall ſein ſollte, Mr. Lanier?”
„Mun —
„DDann würde ich Sie verlieren.”
DDer Mann, deſſen Adreſſe ich Ihnen aufgeſchrieben habe,
imie unverweilt an meine Stelle treten.”
BBitte, mißverſtehen Sie mich nicht. Ich ſagte, daß ich Sie
ſei ren würde!”
ſeAber —
Wlauben Sie, daß ein Freund ſo leicht zu erſetzen iſt?”
„Das iſt lieb von Ihnen. Ich wagte nicht zu hoffen, daß
riich als Freund betrachten.”
SSie wiſſen genau, daß ich es tue. Sie wiſſen überhaupt
zhu viel von dem, was andere Leute über Sie denken. Ich
huche Ihnen eigentlich nichts zu erklären und werde es auch)
ᛋu tun.” Sie klammerte ihre Hände an die Tiſchkante und
hct zu Boden. „Ich will nicht, daß Sie gehen, das iſt alles,”
ſae ſie trotzig, mit leiſer Stimme.
Auch er legte ſeine Hand auf den Tiſch und beobachtete ſie
eingehend. Nach einer Weile hob ſie den Kopf und ſah ihn
be=
kümmert an. Wenn ihre augenblickliche Stimmung ihm
Möglich=
keiten bot, ließ er ſie entſchlüpfen, erntete jedoch damit die
Ach=
tung und Dankbarkeit des jungen Mädchens.
„Ich glaube wirklich nicht,” ſagte er ſodann, „daß
irgend=
welche Gefahr mit meinem Ausflug verbunden iſt. Welper weiß,
daß ich hier bin und daß Sie die Behörden verſtändigen würden,
wenn ich nicht zurückkehrte. Es liegt ihm zweifellos in erſter
Linie daran, ungeſtört ſeine Arbeiten zu Ende zu bringen. —
Nein, Miß Loveleß, er wird alles vermeiden, was ihm
Ungelegen=
heiten zuziehen könnte.”
Er ergriff ſeine Mütze und wandte ſich abermals zum Gehen.
Sie erhob ſich und folgte ihm durch das Haus zu der kleinen
Bucht, wo ihr Segelboot angelegt war. Er löſte die Fangleine,
ſprang in das Boot und ergriff den Stakhaken.
„Auf Wiederſehen!” ſagte er mit Wärme.
„Bitte, kommen Sie bald zurück.”
„Sobald wie ich kann.”
Sie blieb mit gebeugtem Kopf am Waſſerrand ſtehen. Als
er abſtieß, ſah ſie auf.
„Halten Sie ſich eingedenk,” ſagte ſie zögernd, „daß Sie uns
mehr wert ſind als das, was Sie für uns tun wollen.”
Er hielt ſein Boot an. „Es macht mich glücklich, Sie ſo
ſprechen zu hören. — Nochmals auf Wiederſehen, Marion!”
„Good=bye — John.‟ Das letzte Wort war nur gehaucht,
und er konnte es nicht hören; er ſah, aber, daß ihre Lippen es
formten und lächelte beglückt.
Lanier landete an einem ſchlammigen Ufer, das mit dichtem
Schilf bewachſen war. Er legte den Maſt und rollte die Segel
ein, hatte jedoch nicht die Abſicht, dort zu bleiben. Sein Manöver
war nur für die Leute beſtimmt, die ihn, wie er wußte, von der
Tiger=Inſel aus beobachteten.
Danach ließ er ſein Boot wieder vom Ufer gleiten und ſtakte
ſo geräuſchlos oſtwärts, wobei er ſich niederkniete, damit ſein
Kopf nicht über das Schilf hinausragte. Er hielt ſich dicht am
Ufer, immer oſtwärts fahrend, bis er etwa eine halbe Meile
zu=
rückgelegt hatte. Dort wählte er eine ſchmale Einbuchtung zume
Landungsplatz, fuhr ein Stück landeinwärts und legte ſein
Boot an.
Beim Ausſteigen zuckte er zurück, und nur mit äußerſter
An=
ſpannung ſeiner Muskeln gelang es ihm eben noch, ſeinen Fuß,
der ſich ſchon faſt auf eine der giftigen Moccaſinſchlangen, die die
Inſel bevölkerten, geſenkt hatte, zurückzuhalten.
Das ſcheußliche, gefährliche Reptil lag aufgerollt am
Ufer=
rand und ſonnte ſich. Sein dreieckiger Kopf mit den geſchwollenen
Backen war drohend aufwärts gerichtet. Als Lanier das Tier
anſtarrte, bewegte es ſich, öffnete ſein Maul und zeigte ein Paar
nadelſcharfe Fänge, die in ſeinem gähnenden Rachen ſeidig weiß
glänzten.
Als Lanier den Stakhaken ergriff, ſtieß das Tier zu, ſo
ſchnell, daß das Auge der Bewegung kaum zu folgen vermochte,
dann zog es ſeinen Kopf zurück, um zu einem neuen Stoß
aus=
zuholen. Lanier benutzte die Gelegenheit, um den Stakhaken
darauf niederſauſen zu laſſen und damit die Lebenslaufbahn des
Abſcheu erregenden Reptils zu beenden.
Vorſichtig ſtieg er danach die Uferbank, empor und wählte
ſeinen Weg über eine leicht gewellte Landſtrecke, die mit jungen,
friſchgrünen Kiefern bewachſen war. Dann zog er einen Knäuel
fadendünnen Drahtes aus der Taſche, knüpfte ihn an einen
jun=
gen Sprößling, dicht oberhalb der Stelle, wo ſein Boot lag und
ollte beim Vorwärtsſchreiten den Draht ab. Erſt als er in den
hohen Föhrenwald gelangt war, der den größten Teil der Inſel
bedeckte und eine gute Durchſicht gewährte, ließ er den Draht
fal=
len und bezeichnete die Stelle mit einigen Einſchnitten in die
Rinde eines jungen Baumes.
Am Waldesrand dahinſchreitend, legte er zunächſt etwa eine
Meile oſtwärts zurück, bis er zu einer hohen Eiche kam, deren
dichtes Aſtwerk die Möglichkeit bot, den Baum zu erklettern. Sein
atbletiſcher Körper hatte keine Mühe damit. Er ſtieg in das
immergrüne Laubwerk empor, an Aeſten, die völlig mit
ſpani=
ſchem Moos überwachſen waren, bis zu einer Stelle, von wo aus
er das Ufer überblicken konnte.
Es war ſo, wie er erwartet hatte. An der Stelle ſeiner erſten
Landung ſah er einige Männer das Buſchwerk durchſuchen. Die
Läufe ihrer Gewehre blitzten im Sonnenlicht. Die Tiger=Inſel
wurde anſcheinend ſorgfältig bewacht. Die Leute unten hatten
aber offenbar angenommen, daß das Boot, ohne anzulegen,
veiter gefahren war. Beruhigt ließ er ſich von dem Baum
glei=
ten und ſetzte parallel mit dem Waldrand dahinſchreitend ſeinen
Weg fort.
Noch zweimal ſah er neben den Stümpfen gefallener Bäume
Exemplare der ſcheußlichen, Moccaſinſchlange benannten Art, was
ihn zu äußerſter Vorſicht gemahnte.
Schon eine ganze Weile war das widerliche Gewinſel einer
Sägemühle irgendwoher aus dem Walde vernehmbar geweſen,
doch hatte das dichte Gehölz ihren Standplatz vor Laniers Augen
verborgen gehalten. Nun wurde das Gekreiſche der Säge immer
lauter, und bald darauf kam das Ufer in Sicht.
Am Waldrand ſtanden einige Hütten und ein größeres
Gſe=
bäude, das das Schlafhaus ſein mochte. Etwas abſeits davon
in einer Lichtung, neben einem roh hergeſtellten Weg, befand ſich
ein zweites Gebäude, das offenbar der Verpflegung der Inſel=
Bewohner diente. Nach einiger Zeit konnte Lanier die Inſchrift
leſen, die auf einer ſchwebend aufgehangenen Tafel ſtand: „Hotel
Alibaba‟
Dicht am Ufer lagen eine Schaluppe, ein Bagger, zwei
Leich=
ter und verſchiedene andere Boote verankert; ſie waren um die
Stelle gruppiert, die Welper offenbar für die ausſichtsreichſte
zum Beginn ſeiner Bergearbeiten hielt. Lanier trat auf den Weg
hinaus, und ſchlenderte, anſcheinend ſorglos, an dem Schlafhaus
vorbei dem Wirtſchaftsgebäude zu; dann trat er durch die offene
Tür, aus der ihm ein Stimmengewirr und das Klirren von
Gläſern entgegenſchlug.
Beides kam zum Schweigen, als er eintrat.
Am oberen Ende eines langen Tiſches ſaßen drei Männer, die
ihn erſtaunt anfahen. „Hallo, Julian,” ſagte Lanier lächelnd.
Danach begrüßte er Mr. Samuel Potter und Harry Senix mit
munterer, gutlauniger Liebenswürdigkeit.
„Ihr habt Euch hier bereits, häuslich eingerichtet, wie ich
ſehe, Julian,” fuhr er fort, während er ſich einen Stuhl
heran=
zog und darauf Platz nahm. „Es ſind doch hoffentlich alle Vierzig
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