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Nummer 234 Mittwoch, den 24. Nuguſt 1927. 190. Jahrgang
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sind /
1 0.90,
Han
Un neuer Schacher Poincarés?
Eine engliſche Zurechtweiſung.
* London, 23. Auguſt. (Priv.=Tel.)
das franzöſiſch=engliſche Feilſchen um die Verminderung
de 3 ſatzungstruppen treibt jeden Tag neue Blüten. Bisher
wans nur die Zahl der Truppen, um die die franzöſiſchen
Kon=
tirfgete im Rheinland vermindert werden ſollen, über die
zwi=
ſchunParis und London verhandelt wurde. Nun beſteht allem
Aſtſein nach die Gefahr, daß es dem Geſchick Poincares
ge=
linige dird, die Verhandlungen auf ein ganz anderes Gleis zu
ſchteen durch den Verſuch, die Rheinlandfrage mit dem
Oſt=
locanb=Problem zu verquicken. Wenigſtens teilt heute der
„Aülack=eſter Guardian” mit, daß Poincaré die Abſicht habe, auf
Greup des Artikels 429 des Verſailler Vertrages die für das
Jcſch 1935 vorgeſehene endgültige Räumung des Rheinlandes
dung eine derartige Verbindung dieſer Frage mit der Frage
eitlie beſonderen Garantie der deutſchen Oſtgrenzen zu
hinter=
tretihn.
2e franzöſiſchen Beſtrebungen, von Deutſchland eine Garantie
den eutſch=polniſchen Grenze unter den gleichen Bedingungen
zugeangen, wie ſie Frankreich im Locarnopakt durch
Deutſch=
laudfür die Weſtgrenze zugeſtanden worden iſt, ſind bekanntlich
niahnen. Schon vor Locarno ſind von franzöſiſcher Seite
be=
ſtihute Bemühungen ur ternommen worden, um Deutſchland zu
eilu verartigen freiwilligen Garantie der deutſch=polniſchen
GAſt zu veranlaſſen. Sowohl vor dem Eintritt in die
Ver=
honuigen über den Locarnopakt, als auch während dieſer
Ver=
homuigen ſelbſt iſt aber von deutſcher Seite eine derartige
Gynſie für Polen ſtets aufs entſchiedenſte abgelehnt worden.
Almin deutſchen Reichstag hat nicht nur der
Reichsaußen=
muner Dr. Streſemann wiederholt betont, daß in Deutſchland
ſian ohl nie eine Regierung finden würde; die Polen ſeine
E dwirtigen Grenzen garantiert, auch fämtliche deutſchen
Paſti fährer von den Deutſchnationalen bis zu den
Sozialdemo=
kraße haben ein ſogenanntes Oſt=Locarno immer ſtrikte
abge=
lehkn /Gerade die deutſchen Oſtprobleme, der Korridor,
Ober=
ſchl”=en und Danzig, ſind es ja, mit deren Regelung durch den
Ve fher Vertrag und durch den Völkerbund Deutſchland ſich
fürnd Dauer nie und nimmer einverſtanden erklären wird. Man
allel zemſuche unternommen, um aus Deuttſchland auch noch
die ſe Fugeſtändnis herauszupreſſen. In aller Erinnerung ſind
die An onen prominenter franzöſiſcher Politiker, beiſpielsweiſe
Jonunels, in der europäiſchen Oeffentlichkeit Stimmung für
ihrſen Plan zu machen. Im Gegenſatz zu dieſen franzöſiſchen
Plüſtnn hat die engliſche Diplomatie und Oeffentlichkeit ſtets die
Aulſſung vertreten, daß Deutſchland mit dem Abſchluß des
Rhſeipaktes und der übrigen Verträge in Locarno, u. a. des
Veln ges mit Polen, in dem Deutſchland freiwillig auf alle
Be=
ſtrohſngen, eine zwangsweiſe Grenzänderung vorzunehmen,
ver=
zichſe genügend ſeinen guten Willen bewieſen habe. Alle
dar=
übeeſiaus von Frankreich und von Polen gegenüber
Deutſch=
lauwerhobenen Forderungen ſind in England ſtets auf
Ableh=
nuc geſtoßen. Auch der „Mancheſter Guardian” redet heute
einſeehr ſcharfe Sprache gegen Poincaré. Das Blatt ſagt, ganz
Eyla ſchulde Deutſchland Dank für die Locarnoverträge. Wenn
Diusſiest gegen Deutſchland verwendet werden ſollten, ſo werde
ſche nokand dieſem Verlangen entſchieden widerſetzen. Frankreich
müſſan ſeiner Ehre gelegen ſein, es dürfe nicht einen Weg des
Ungſichen Schachers einſchlagen. Chamberlain habe während
den eihandlungen über den Locarnopakt ausdrücklich ſchriftlich
behn daß die Garantie in Zukunft nur auf die Weſtgrenze
Deſſihlands beſchränkt bleiben müßte.
„hiEy News” bemerkt, in Locarno habe Streſemann als guter
Euger gehandelt und Europa dem Frieden viel näher
ge=
brag ſndem er mit dem Edelmut, der ein wichtiges Elemeut
gunevahren Staatskunſt iſt, formell die Beſtimmungen des
Ver=
ſaich Vertrages, ſoweit die Weſtgrenze in Betracht kommt,
an=
nadm Der Advokatenverſtand Poincarés, ſo fährt das Blatt
fordrbslickte jedoch in dieſer edelmütigen Aktion die Möglichkeit
fum ſe Erzeugung anderer Schwierigkeiten. Poincaré verlangte
nannch ein ähnliches Verſprechen für die Oſtgrenze mit der
Ge=
wießt, daß Streſemann dieſes Verſprechen nicht geben konnte.
Sechmerweiſe hat Poincaré ſich ſelbſt eingeredet, daß er dabei
dier ſterſtützung Großbritanniens genießen werde.
Glücklicher=
weilſhrbe Chamberlain ſeinerzeit den Poincaré gegenüber
ein=
gerDmenen Standpunkt aktenmäßig feſtgelegt. England denke
nicgdaran, irgendeine Garantie für die Oſtgrenze einzugehen.
Pgsſyss müſſe irgendeine andere Entſchuldigung ſuchen, um
Lass eſebene Wort ſeines Landes zu brechen.
ere Zurechtweiſungen der großen engliſchen Blätter an die
Adene Poincarés ſind deutlich genug, und werden hoffentlich in
Pa=nieren Widerhall nicht verfehlen. Wenn Poincaré ſich den
Schx ines Rechts geben will, indem er den Paragraphen 429
bercen will, um ſeine Pläne zu erreichen, ſo muß hierzu
be=
kona er den, daß dieſe Klauſel des Verſailler Vertrages erſt nach
AhtMf won 15 Jahren, alſo vor Räumung der dritten Zone,
Geſhg erhält und ſich nur auf lokale weſtliche
Sicherheitsmaß=
nabchn beſchränkt. Eine Verlängerung der Beſetzung über den
im irſailler Vertrag vorgeſehenen Termin hinaus iſt aber nach
dermlbſchluß des Locarno=Vertrages ſchlechterdings unmöglich
land ja gerade in dieſem Vertrag alle
freinſlg gewährt hat. Und gegen eine Verquickung der
Rhein=
lanae mit dem immer wieder von Frankreich willkürlich
auf=
germumen Oſtlocarnoproblem wird ſich Deutſchland bis zum
au ſtmi wehren. Dieſe Bedingungen, die Poincaré nach der
Me ug des engliſchen Blattes als Preis für eine
Rheinland=
raycaug nennen will, ſind abſolut indiskutabel, zumal das
RMmId ſelbſt, wie die Magdeburger Tagung gezeigt hat, gegen
weite OOpfer ſeine Freiheit nicht erkaufen will.
jegen ein Oſt=Locarno.
Engliſche Sloſſen zur Räumungsfrage
Ein Interview und Garwin im „Obſerver”.
Von unſerem O=Korreſpondenten.
London, 22. Auguſt.
Wenn man die engliſchen Blätter durchſieht, ſo kommt man
zu zwei Ergebniſſen: einmal, daß die Räumungsfrage im
vor=
derſten Vordergrunde der politiſchen Fragen ſteht, und ſodann,
daß ſie ſich aus einer deutſch=franzöſiſchen zu einer
britiſch=franzöſiſchen gewandelt hat, bei der es im
Lände keine Neinungsverſchiedenheit gibt. „Es iſt
durchaus zu begrüßen,” ſagte ein bekannter neutraler
Diplomat, „daß Deutſchland nach außen ſich bezüglich der
Behandlung dieſer Frage völlig zurückhält, ſoweit ſeine oberſte
politiſche Leitung in Frage kommt. Dr. Streſemann zeigt
bei dieſer Gelegenheit wieder einmal, daß er während ſeiner
vierjährigen Amtsperiode zu einem politiſchen Strategen
aller=
erſten Ranges herangereift iſt. Umgekehrt möchte ich ſagen, daß
ich bei der franzöſiſchen Politik den Blick von hochſtehender Warte
auf die Anforderungen Europas vermiſſe. Was dort in Paris
getrieben wird, iſt nichts als engherzigſte, kurzſichtigſte nationale
Politik. Eine Politik, die nicht ſtets die großen
inter=
nationalen Intereſſen des eigenen Landes im Auge
hat, ſondern nur enge, lokaliſierte, muß ſich früher oder ſpäter
rächen.
Die Gutachten der franzöſiſchen militäriſchen
Sachverſtän=
digen erregen mir ſchwere Bedenken, und wenn ich auch nur ein
Ziviliſt bin, äußerſtes Befremden. Wie? Sie rühmen ſich, die
ſtärkſte Armee der Welt zu beſitzen und predigen unausgeſetzt
ihren Staatsleitern, daß ſie immer noch dem abgerüſteten,
ge=
ſchlagenen früheren Feinde gegenüber in ſteter Sorge vor einem
gefährlichen Angriſſe leben müſſen? Sie fordern alſo den
Rück=
ſchluß hieraus, daß ihre Armee ohne weiteres geſchlagen werden
könnte? Dann wird dieſe alſoüberſchätzt. Heißt das
ein Preſtige vor der Welt aufrecht erhalten? Oder hat die
Politik mit dieſen Gutachten zu tun? Sind
dieſe etwa wirklich, wie Vöswillige, ſchon behaupten,
der Regierung willkommen? Eines iſt ſicher, dieſe
hartnäckige ſtete Ablehnung, einen moraliſch wie politiſch
unbe=
dingt gebotenen weiteren Schritt in der Beruhigung der Länder
Europas zu tun, wird Frankreichs Popularität in der
Gemein=
ſchaft der Völker und bei den Kabinetten, welche nicht die
Forde=
rung ihrer egoiſtiſchen Intereſſen lediglich von Frankreich
er=
warten, ſtetig vermindern. Das iſt auch hier in weiten Kreiſen
der Fall, in denen man unzweifelhaft begonnen hat, mehr
nach Rom als nach Paris zu blicken. Man weiſt in
Paris darauf hin, daß nach dem Verſailler Vertrag die Beſetzung
auch dazu dienen ſoll, die Reparationszahlungen zu ſichern. Aber
man hat doch mit dem vielleicht unſicheren Zahler einen
Handels=
vertrag abgeſchloſſen. Und der Handelsvertrag hat doch nur den
Zweck, von dem Handel der beargwohnten Partei möglichſt viel
herauszuholen. Warum dann Handel und Wandel im
ertrag=
reichſten Teile Deutſchlands weiter drücken? Ohne Logik hat
keine Politik Zweck.”
Ein Gegenſtück zu dieſer Auslaſſung bringen folgende Gloſſen
in dem „Obſerver” des ſtets ſo objektiv urteilenden Mr.
Gar=
win. Es heißt da: „Die britiſchen Vorſtellungen an Frankreich
bezüglich Verminderung der Truppen im Rheinland berühren
eine Frage von größerer Reichweite. Es war ſeit Locarno
nicht immer leicht, den Kurs der franzöſiſchen Politik zu erkennen.
Soweit er jetzt erkennbar iſt, droht er jetzt, in Richtung der Ruhr
zurückzuführen. Es iſt unnötig, die alternativen politiſchen
Mög=
lichkeiten zu diskutieren, die Frankreich vor dem Abſchluß der
Locarnoverträge offen ſtanden. Sie beſtimmen jetzt die Wahl.
Die Sicherheit am — Rhein wird jetzt einmal durch die
be=
ſcheinigte Abrüſtung Deutſchlands beſchützt, ſodann durch ſeine
eigenen Verpflichtungen und ſchließlich durch die Garantien
Großbritanniens und Italiens. Die Sicherheit im Oſten wird
durch Deutſchlands Verzichtleiſtung in Locarno auf kriegeriſche
Maßnahmen gedeckt. Beides wird durch Deutſchlands Eintritt
in den Völkerbund verſtärkt. Dieſe Sicherheit bietet keine
Be=
gründung für die Verweigerung einer beträchtlichen
Verminde=
rung der Beſetzung des Rheinlandes, die in gebührendem
Ver=
hältnis unter die Beſetzungsmächte zu verteilen wäre, noch in
der Tat für eine Verweigerung der Verkürzung
der Beſetzungszeit.
Auf der anderen Hand mag Frankreich auf Beibehalt einer
Beſetzung in voller Stärke als auf einer Sicherung ſeines
Repa=
rationsanſpruchs ein formales Recht haben. Es hat ſich jedoch
auch in dieſer Beziehung eine grundlegende Aenderung ſeit den
Tagen der Ruhrbeſetzung vollzogen. Abſichtliche Unterlaſſung iſt
jetzt wie damals Sanktionen unterworfen. Aber nach dem
Dawes=
plan haben die Gläubigermächte den Generalagenten für
Repa=
rationen als unabhängigen Vertreter an Ort und Stelle. Es
mag ein unfreiwilliges Verfehlen, in der Ueberweiſung der
Annuitäten ſtattfinden. Das würde eine Angelegenheit für alle
Signatarmächte ſein. Darüber hinaus iſt Frankreich in
Erwide=
rung für Deutſchlands Verzichtkeiſtungen in Locarno durch
ge=
wiſſe Räumungsverpflichtungen gebunden, die es nicht in
Ehren und mit Sicherheit brechen kann.
Was würde es dabei gewinnen, wenn es eine freiwillig von
Deutſchland vor der ganzen Welt eingegangene Verpflichtung
mit einem beſtrittenen Vertragsanſpruch vertauſchen würde?
Wir vertrauen auf eine weitere Auffaſſung. Es würde nach
der auffallenden Beſſerung des engliſch=franzöſiſchen
Einver=
nehmens nach Locarno eine Kalamität ſein, wenn
die bei der Hebung des Frane gezeigte Zähigkeit
dieſes Einvernehmen auflöſen und alle
reak=
tionären Elemente in Deutſchland durch einen
Bruch direkter Verpflichtungen geſtärkt werden
ſollten.
4 Das polniſche Chaos.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
S. Warſchau, Mitte Auguſt.
Daß Polen kein Staat der Zukunft, ſondern eine
Verkörpe=
rung des ewig Geſtrigen iſt. iſt allen hieſigen Zeitgenoſſen in
die=
ſen Tagen wieder erſchreckend deutlich geworden. Marſchall
Pil=
ſudſki hat vor zehn Tagen in Kaliſch eine Rede gehalten, in
welcher er der polniſchen Nation und ihren Führern in
wahr=
haft herzerfriſchender Form die Leviten las. Die Rede war
bei=
ſpiellos grob. Er machte ſeinen Mitarbeitern und Gegnern ohne
Unterſchied der Partei den Vorwurf der Unlauterkeit. Er ſagte,
daß alle führenden Polen, die ſich um die Neugründung des
Staates während und nach der Kriegszeit bemüht hätten, genan
genommen nichts anderes geweſen ſeien, als die Agenten
fremder Mächte, die ſich gegenſeitig zu betrügen und zu
übervorteilen dachten. Nur die Legionäre, die bereit waren, für
Polen Opfer zu bringen, hätten die entſcheidende Leiſtung für
Polen vollbracht. Was der politiſche Zweck dieſer Rede in Kaliſch
war, darüber iſt ſich die öffentliche Meinung hier ſelbſt bis heute
noch nicht einig. Ging das gegen die Sozialiſten? Geht es
gegen die Nationaldemokraten? Oder hatte der Ausbruch des
Marſchalls einen außenpolitiſchen Zweck? Denn er ſagte kurz
und bündig, daß die Agenten des Auslandes auch heute noch
das polniſche Geſchick maßgebend beeinflußten.
Das erſte praktiſche Ergebnis der Rede iſt ein Wachſen der
Pilſudſki feindlichen Stimmung. Man macht ihm allenthalben,
rechts und links, den Vorwurf der Autokratie, der
Unklar=
heit der Führung, man weiß nicht, was er will. Selbſt über das
Schickſal des Seim iſt nichts Endgültiges zu erfahren. In
poli=
tiſch=parlamentariſchen Kreiſen rechnet man damit, daß die
Volks=
vertretung im September zu einer weiteren Tagung einberufen
werden wird, und zwar auf Initiative der Regierung, um damit
den Anträgen der Oppoſition den Boden zu entziehen. Eine
Auflöſung des Parlaments wird indeſſen zurzeit als nicht
wahr=
ſcheinlich angeſehen. Einen beſſeren Seim als den
gegenwär=
tigen würden die Wahlen nicht erbringen. Pilſudſki iſt
partei=
politiſch iſoliert. Die Rede in Kaliſch hat ſelbſt ſeine intimſten
Freunde erſchreckt. Der Pole iſt es gewöhnt, in einem
Phraſen=
nebel zu leben. Er berauſcht ſich gern an großen Worten, er lebt
von Reminiſzenzen, er nährt ſich von der Legende eigener
Lei=
ſtung und bedenkt nur ungern, wie wir ſchon im Eingang ſagten,
das Künftige.
Bedenklich muß auch der Zuſtand des polniſchen
Wirt=
ſchaftslebens ſtimmen. Die großen Höffnungen, die man
noch vor kurzem auf den Ausfall der diesjährigen Ernte
ge=
ſetzt hat, ſind nach ſachverſtändiger Meinung ſchon jetzt erledigt.
Das fortgeſetzte Regenwetter hat die Einbringung ſehr verzögert
und vieles verdorben. Aber vor allen Dingen läßt der
Körner=
ertrag ſehr zu wünſchen übrig. Es gibt viel Stroh und wenig
Getreide: Selbſt Optimiſten glauben nicht, daß Polen in dieſem
Jahr einen Ausfuhrüberſchuß wird erübrigen können. Allenfalls
deckt die diesjährige Ernte den Eigenbedarf. Auch war die
Ernte=
arbeit ſelbſt, weil das Getreide ins Lager gegangen war und ſehr
viel Stroh eingefahren werden mußte, teuer.
Inzwiſchen ſteigen die Preiſe andauernd. Aber die
Ent=
lohnung der Arbeiter, die Bezahlung der Beamten und der
Mili=
tärs hält mit dieſer allgemeinen Preisſteigerung nicht Schritt.
Das polniſche Preisniveau gleicht ſich rapide dem Weltmarkte an.
Daraus entſpringt ſtändig wachſende Unzufriedenheit. Man
rech=
net im Winter mit einem Wiederaufflammen der Lohnbewegung,
mit Neuforderungen der Beamten und Angeſtellten. Woher aber
die Mittel kommen ſollen, um dieſen Forderungen gerecht zu
wer=
den, weiß niemand.
Nicht ohne Stolz weiſt man in Regierungskreiſen darauf hin,
daß es trotz der Belaſtung der Wirtſchaft und des Staates
gelun=
gen ſei, den Zloty=Kurs auf ſeinem bisherigen Stande zu
halten, d. h. eine Inflation zu verhindern. Das iſt aber ſür die
Konſumenten ſelbſt nur ein ſchwacher Troſt. Was nützt die
Er=
haltung des Zloty=Wertes, wenn die Preiſe ſteigen. Trotz
gleich=
bleibender Deviſenkurſe muß man dann von einer allgemeinen
Geldentwertung ſprechen.
Aber man ſpricht natürlich nicht gern davon. Das würde
die Unzufriedenheit nur vermehren. Man iſt aus dieſen
Grün=
den auch in Wirtſchaftskreiſen mit Pilſudſki unzufrieden. Daß
Pilſudſki nichts von Wirtſchaftspolitik verſteht, weiß jedermann.
Aber daß ſich dieſes Manko ſo ſtark auswirken würde, hätte man
doch nicht erwartet. Es muß indeſſen feſtgeſtellt werden, daß
weder aus Gründen der Parteipolitik noch der Wirtſchaftsnot die
Stallung Pilſudſkis als gefährdet betrachtet werden kann.
Be=
denklich aber muß es ſtimmen, wenn die Gärung und
Unzu=
friedenheit auch auf das Heer übergreifen. In
dieſer Hinſicht hat ſich in den letzten Wochen, ein tiefgehender
Wandel vollzogen. Allenthalben hört man aus Heereskreiſen
Un=
zufriedenheit und Mißbilligung des Marſchalls. Pilſudſki hat
zwar ſeine Anhänger ſehr gut untergebracht. Auch finden ſich
Gefolgsleute des Marſchalls nicht etwa nur im Heere, ſondern
auch als Ueberwachungsorgane, in den Miniſterien, Aemtern und
Behörden. Nichtsdeſtoweniger iſt es, wie mir wohlinformierte
Perſönlichkeiten verſichern, nicht geglückt, das öffentliche
Miß=
vergnügen von der Armee fernzuhalten. Man führt dieſe
Ent=
wicklung auf die Agitation der Nationaldemokraten, das ſind die
polniſchen Nationaliſten, zurück. Sie haben ſogar ſchon einen
Führer. Der Eroberer von Wilna, der General Zeligorſki, iſt das
Haupt dieſer Bewegung. Man ſagt ihm nach, daß er, rein als
Militär geſehen, mindeſtens ebenſo begabt wäre, wenn nicht noch
klüger, als der Marſchall. Wie es im übrigen um ſeine
ſtaats=
männiſchen Qualitäten ſteht, läßt ſich nicht ſagen. Ebenſowenig
ſollen wir dieſer Bewegung eine Prognoſe ſtellen. Es genügt
aber die Feftſtellung, daß in der Armee, die bisher treu dem
Mar=
ſchall ergeben war, ſich Unzufriedenheit ausbreitet.
Wiederum läßt ſich aber auch hier beobachten, daß dieſe
Be=
wvegung ein negatives und kein aufbauendes Ziel hat.
Ueber=
legt man den politiſchen Sinn dieſer Unzufriedenheit, dann muß
der zeitgenöſſiſche Beobachter zu der Folgerung gelangen, daß
ein Wechſel in der Staatsleitung höchſtens Geld koſten kann, aber
unter keinen Umſtänden eine Beſſerung der Verhältniſſe bringen
Seite 2
wird. Ja, es ſteht zu befürchten, daß der große Gewinn des
letz=
ten Jahres, beſtehend in der Stabilität der Regierung, wieder
in Frage geſtellt werden wird. Trifft gar die eben geäußerte
Meinung zu, daß die Nationaldemokraten die eigentlichen Führer
dieſer Bewegung ſind, dann müſſen wir erneut mit
Uebertreibun=
gen des polniſchen Nationalismus rechnen. Aber ſelbſt
die ſogenannten gemäßigten Richtungen in Polen ſtellen ſchon
einen übertriebenen Nationalismus dar. Wenn erſt die
Hun=
dertprozentigen herankommen, dann ſind die Folgen nicht
abzuſehen.
Polen iſt auch heute noch weit davon entfernt, ſein inneres
Gleichgewicht gefunden zu haben. Man iſt ſo ziellos, ſo unklar
und verworren wie nur je. Gewiß gibt es hier einige klar
den=
kende Köpfe. Sie können ſich aber nicht durchſetzen. Pilſudſki
war einer davon. Er hat ſich durchgeſetzt. Aber was hat er
er=
reicht? Er iſt heute ein Feldherr ohne Heer. Seinem
Nachfolger wird es genau ſo gehen. Doſtojewſki hat vom
Deut=
ſchen geſagt, er wäre der ewige Proteſtant. Vom Polen kann
man in Abwandlung dieſes Wortes behaupten, er wäre der
ewige Querulant. Es iſt kennzeichnend für den
Queru=
lanten, daß er nicht weiß, was er will, daß er die Wirklichkeit, die
ihn umgibt, nicht verſteht. Auch der Pole von heute iſt die ſtets
gekränkte Leberwurſt. Es muß geſagt wrden, daß Pilſudſki zu
dieſen Männern nicht gehört. Aber er iſt ein Litauer und kein
Pole. Wer aber als deutſcher Leſer etwa erwartet, daß man aus
Warſchau irgend etwas berichten könnte, was als bodenſtändige
polniſche Politik, als eigen gewachſene Meinung, als nationaler
Wille dieſes Sammelſuriums von Völkerſchaften und
Meinun=
gen bezeichnet werden könnte, der täuſcht ſich. Ausländiſche
Im=
pulſe beherrſchen das polniſche Volk. Der Irrſinn dieſer
Zu=
ſtände, die Hoffnungsloſigkeit dieſer Lage iſt denn wohl auch der
wahre Grund zu der militäriſchen Formel Pilſudſkis, das
pol=
niſche Volk beſtände aus Idioten, und auch der Grund, warum
er, der Führer, der dieſen Vorwurf erhebt, ſelbſt völlig
außer=
ſtande iſt, ein Programm zu entwickeln; oder hat er doch etwas
vor? Sind die Cholerabazillen aus Rußland, gegen die man die
Grenze geſperrt hat, nur ein Vorwand?
*Auch ein „Flaggenkonflikt”
Von unſerer Berliner Redaktion.
Gewiſſe Republikaner, die am Verfaſſungstag nichts beſſeres
zu tun wußten, als feſtzuſtellen, wer in der Reichshauptſtadt
nicht geflaggt hatte, und die noch am gleichen Abend in ihrer
Preſſe wegen dieſer offenſichtlichen Mißachtung der Reichsfarben
Lärm ſchlugen, haben den Berliner Magiſtrat zu einem Beſchluß
veranlaßt, in Zukunft ſolche Hotels zu meiden, alſo zu
boykot=
tieren, die am 11. Auguſt nicht in den Reichsfarben geflaggt
hatten. Wahrſcheinlich hat der Berliner Magiſtrat ebenſowenig
zu tun, wie die oben erwähnten Herrſchaften, die an dieſem
Tage mit erhobener Naſe durch die Straßen wanderten. Aber
das ſind eigentlich nur Dinge, die den Berliner angehen. Der
Herr Oberbürgermeiſter Böß dagegen iſt anderer Meinung. Er
hat eine Einladung zu einem Feſteſſen, die der Amerikaniſche
Klub dem nach Berlin kommenden Oberbürgermeiſter von New
York, Walker, gibt, abgelehnt, und zwar aus dem Grund: das
Diner findet in einem jener Hotels ſtatt, die auf Grund des
Magiſtratsbeſchluſſes „gemieden” werden müſſen. Man ſchämt
ſich alſo nicht, ausländiſchen Gäſten zu zeigen, wie es um uns
beſtellt iſt. Selbſt vor Akten der Unhöflichkeit ſchreckt man nicht
zurück. Nun, jeder blamiert ſich, wie er es für das Beſte hält.
Daß die Berliner Stadtväter unter Leitung ihres
Oberbürger=
meiſters darin nicht mehr zu übertreffen ſind, ſteht nunmehr
wohl außer Zweifel.
*Befeſtigung von Eupen=Malmedy.
Auch Belgien will, wie Frankreich, eine große
Verteidigungs=
linie an ſeiner Oſtgrenze errichten. Wie man heute hört, gedenkt
der belgiſche Kriegsminiſter, Eupen—Malmedy zu befeſtigen und
in das Bollwerk einzubeziehen. Das würde bedeuten, daß
ein=
für allemal Auseinanderſetzungen mit der belgiſchen
Regie=
rung, wie ſie vor einigen Monaten leider durch das
Dazwiſchen=
treten Poincarés fruchtlos verliefen, unmöglich gemacht werden.
Denn ſind erſt einmal Eupen und Malmedy mit
Befeſtigungs=
werken durchſetzt, dann werden es die Belgier ablehnen, dieſe
Gebiete uns zurückzugeben, weil ſie ſonſt ihr
Verteidigungs=
ſyſtem durchbrechen. Erwünſcht wäre es, wenn noch vor der
Ausführung dieſes Planes eine neue diplomatiſche Unterhaltung
eingeleitet würde. Die Vergangenheit hat ja gezeigt, daß die
Belgier keineswegs abgeneigt ſind, dieſes rein deutſche Gebiet
gegen entſprechende Entſchädigung zurückzugeben. Nur, weil es
Frankreich damals nicht wollte, ſah ſich die belgiſche Regierung
veranlaßt, die ſchon ziemlich weit gediehenen Verhandlungen
abzubrechen.
*Adolf Wilbrandt zum Gedächtnis!
An des Dichters90. Geburtstag (24. Auguſt).
Von Profeſſor Dr. phil. h. c. Karl Berger.
Vor ſechzehn Jahren, am 10. Juni 1911, iſt Adolf Wilbrandt
als Vierundſiebziger nach einem an Wirken und Erfolgen
über=
aus reichen Leben aus dieſer Zeitlichkeit geſchieden. Sein Name
glänzt in den Literaturgeſchichten; ohne je, wie er von ſich
rüh=
men durfte, eine Hand oder Zunge zu ſeinem Erfolge gerührt zu
haben, hatte er ſich durchgeſetzt durch die unwiderſtehliche Macht
ſeiner dichteriſchen Geſtaltungen, in denen ſich eine blendende
Phantaſie und reiche Welt= und Menſchenkenntnis offenbarten,
Humor, und Geift ſich mit einer ebenſo anmutigen wie
kraft=
vollen Charakteriſierungsgabe vereinigten. Im Gegenſatz zu
vielen Jungen und Jüngſten, die willenlos dem raſenden Tempo
der Zeit mit ihrem Rekordbetrieb ſich anpaſſen, hatte dieſer
Ver=
treter einer älteren Generation im Grunde nur danach geſtrebt,
ſein Selbſt zu bewahren und auszubilden, erſt etwas zu werden,
ehe er der Welt etwas ſagte. Als Sohn eines Roſtocker
Litera=
turprofeſſors am 24. Anguſt 1837 geboren, zeigte er früh eine
be=
ängſtigende Vielheit und Buntheit von geiſtigen Intereſſen, eine
Ueberfülle, die ihm auf dem Wege zu ſeinem eigentlichen Berufe
manche Verlegenheit bereitete. Lange glich ſein Leben deshalb
einer geiſtigen Odyſſee. Als Sechsjähriger ſchon beſchenkte er
ſeinen Vater „mit ſinnverwirrenden Zeichnungen und
ſtreckver=
ſigen Gedichten”, als Zwölfjähriger erprobte er ſeine Kraft
be=
reits an einem Trauerſpiel. Aber erſt ſpät, zu Beginn ſeiner
Dreißiger Jahre, ward der fugendliche Hauspoet ein Dichter für
die Welt. Mecklenburger, meinte Wilbrandt, reifen eben
lang=
ſam. Aber was den Ausbruch der dichteriſchen Kraft zunächſt
hemmte, war der eigentümliche Bildungsgang, den der werdende
Poet zu nehmen genötigt war, und zwar Kraft ſeines
angebore=
nen übermäßigen Verlangens, die Welt von vielen Seiten und
auf vielen Wegen zu erfaſſen. Wilbrandts Studentenzeit und
die ihr folgenden Jahre waren nur die Fortſetzung der ſchon
vorher begonnenen Fahrten in die Mannigfaltigkeiten der
Geiſteswelt. Dieſe Jahre führten ihn von Roſtock über Berlin
nach München, aus der Aneignung aller Schätze des Wiſſens und
der Bildung in die politiſch=ſournaliſtiſche Praxis. Seinem
Vater zulicbe warf ſich der Student auf die Jurisprudenz, aus
eigener Neigung trieb er Sprachen und Literaturen, vertiefte er
über Botfried Hagens Reimchronik gewann dem Studioſus den
Mitiwoch den 24 Auguſt 1927
Nummer 234
Vom Tage.
Im Auswärtigen Amt hat geſtern der Austauſch der
Rati=
fikationsurkunden über die zwiſchen dem deutſchen Reich
und der Republik Oeſterreich am 5. Februar 1927 in Wien
abgeſchloſſenen Abkommen (Nachlaßabkommen und
Vormundſchaftsab=
kommen) ſtattgefunden. Beide Abkommen werden am 24. Oktober 1927
in Kraft tretem.
Nach einer Berliner Blättermeldung ſoll die Entſendung einzelner
Beamten der Berliner politiſchen Polizei zum nationalſozialiſtiſchen
Parteitag in Nürnberg einen Meinungsaustauſch zwiſchen dem
bayeriſchen und preußiſchen Innenminiſterium zur
Folge gehabt haben, der zu einer offiziellen Beſchwerde Bayerns beim
Reiche führem werde. Wie der Landesdienſt dem Süddeutſchen
Korre=
ſpondenz=Büro anf Anfragen an zuſtändiger Stelle mitteilt, iſt davon
an maßgebender Stelle nichts bekannt.
Wie Reuter aus Athen berichtet, hat die griechiſche Regierung
Venizelos gebeten, als Delegierter zur
Völkarbunds=
ſeſſion nach Genf zu gehen.
Wie Reuter mitteilt, haben 2 Direktoren der Ruſſiſchen
Petroleumproduktengeſellſchaft die Aufforderung
erhalten, England zu verlaſſen. Im Innemminiſterium wird
dazu erklärt, die Maßnahme richte ſich nicht gegen die ruſſiſchen
Petro=
leum=Erzeugniſſe als ſolche, aber gemäß der Politik der Regierung
er=
hielten alle uner ſünſchten Perſönlichkeiten, die nicht zur Durchführung
des legitimen Handels notwendig ſind, die Aufforderung, England zu
verlaſſen.
In der perſiſchen Provinz Aſerbeidſchan iſt eine
nationa=
liſtiſche Erhebung unterdrückt worden, die die Loslöſung
der Provinz von Perſien und ihre Proklamation als ſelbſtändige
Repu=
blik zum Ziele hatte. Vier Führer der Nationaliſten, die in die Hände
der Regierungstruppen gefallen ſind, darunter das geiſtige Haupt der
Bewegung, Dſchewad Achonſchadſe, ſind ſtandrechtlich erſchoſſen worden.
*Der Kampf um die Weſierplatte.
Die bevorſtehende Völkerbundstagung wird ſich auch mit
einem Danziger Antrag zu befaſſen haben, der die Rüchgabe
der Weſternplatte an Danzig verlangt. Sie wurde ſeinerzeit den
Polen zur Entladung ihrer Munitionsſchiffe überlaſſen, weil
die Polen in ihrem Hafen Gdingen nicht die zur Entladung
erforderlichen Vorrichtungen beſaßen. Inzwiſchen iſt der
pol=
niſche Hafen ausgebaut worden, ſo daß alſo kein Anlaß mehr
beſteht, weiterhin ein polniſches Munitionslager im Danziger
Hafen zu belaſſen. Die Warſchauer Regierung wehrt ſich
natür=
lich mit Händen und Füßen gegen dieſen Antrag. Für Polen
iſt die Weſternplatte eben mehr wie ein einfacher
Munitions=
lagerplatz. Sie iſt ein polniſches Bollwerk im Herzen Danzigs,
eine polniſche Garniſon, geſchaffen für den Fall, im geeigneten
Augenblick von hier aus Danzig, ähnlich wie ſeinerzeit Wilna,
mit Gewalt dem Polenreich einzuverleiben. Aber abgeſehen
davon, bildet das polniſche Munitionslager auf der
Weſtern=
platte eine ſtändige große Gefahr für die Stadt ſelbſt. Die
jüngſte Exploſion in Krakau hat gezeigt, wie gefährlich es iſt,
mitten in einer Stadt ein Munitionslager zu unterhalten. In
Krakau wurden ganze Stadtviertel in Trümmer gelegt.
Explo=
dieren eines Tages die im Danziger Hafen befindlichen
pol=
niſchen Munitionsvorräte, dann wird unzweiſelhaft die halbe
Stadt in Trümmer gelegt und Danzigs Handel für alle Zeit
zerſtört.
Die Genfer Verkehrskonferenz.
EP. Genf, 23. Auguſt.
Die 3. Allgemeine Verkehrskonferenz wurde um 11 Uhr 25
von dem vom Völkerbund ernannten Präſidenten, dem
kuba=
niſchen Geſandten Aguero Y. Bethancourt, eröffnet. Er begrüßte
die anweſenden etwa 150 Delegierten von 40 verſchiedenen
Regie=
rungen, darunter auch zum erſten Male der Vereinigten Staaten,
mit einer Rede, in der er auf die bei aller techniſchen Natur große
Bedeutung der Verkehrskonferenz verwies. Durch die Regelung
der Verkehrsverhältniſſe im Sinne der internationalen
Verbin=
dungen könnte die Verkehrskonferenz Ungeheures beitragen zur
Förderung von Landwirtſchaft, Induſtrie und Handel und
da=
durch zum Wohle der Völker und ihrer gegenſeitigen
Beziehun=
gen. Außer den Regierungen ſind auch eine Anzahl
internatio=
naler Organiſationen, wie die Elbe= und die Oder=Kommiſſion,
die internationale Eiſenbahn=Union, die internationale
Handels=
kammer, der allgemeine Transportarbeiter=Verband uſw., durch
ſachverſtändige Delegierte vertreten.
Die deutſche Regierung nimmt an den Verkehrskonferenzen
von Anfang an teil und war in Barcelona 1921 und Genf 1923
vertreten. Sie hat auch diesmal Geheimrat Seeliger und
Mini=
ſterialrat Gotthold vom Reichsverkehrsminiſterium ſowie je einen
Beamten des Reichsinnenminiſteriums und des Auswärtigen
Amtes zur Konferenz entſandt.
In der Vormittagsſitzung wählte die Konferenz auf
Vor=
ſchlag des Präſidenten noch drei Spezialkommiſſionen, die ſich in
die Tagesordnung teilen werden.
Schwere Ausſchreitungen in Genf.
Das Völkerbundspalais mit Sieinen beworfern
Genf, 23. Auguft.
Eine Menge von etwa 400 Perſonen, meiſt jungen Leuten,
begab ſich geſtern in den ſpäten Abendſtunden vor das Völker,
bundspalais. Die mächtigen Fenſterſcheiben de:
großen Saales, in dem die Sitzungen des Völkerbundss
rates gewöhnlich ſtattfinden und in welchem heute die Dritt;
Internationale Verkehrs= und Tranſitkonferenz eröffnet werdem
ſollte, wurden mit Steinen beworfen und vollſtän
dig zertrümmert. Auch die Fenſterſcheiben der Bibliothes k0 nafs Träger d8
ſowie das Eingangsportal des Palais erlitten das gleiche Schichr
ſal. Die Nachtwächter benachrichtigten unverzüglich die Polizei;, fuütnn hen koppel. Si
jedoch war es bereits zu ſpät. Der Sachſchaden wird auf mehrere, mwisn Muüf eihe Drt
Tauſend Franken geſchätzt. Im Laufe der Ausſchreitungen fies hhws A.
auch ein Schuß, durch den ein Mann getötet wurde.
Obwohl die Glasveranda des Völkerbundshauſes an dern prnn ſoch ſtärker Mc.
der Straße zugekehrten Seiten heute nacht von der Menge zerſtörr.
worden iſt, ſind die Aufräumungsarbeiten ſo gefördert wordenn
daß die Dritte Verkehrs= und Tranſitkonferenz, deren Beginn fün, nud zammenſchle .hn. S
heute vormittag 11 Uhr angeſetzt war, gleichwohl in der
Glas=
veranda eröffnet werden konnte. Man hat die großen Läden,
die zum Schutze der zerſchlagenen Spiegelſcheiben angebracht ſind.
heruntergelaſſen, und die Konferenz tagt bei künſtlicher Beleuch=.
Der heute vormittag einſetzende ſtarke Regen hat allen
wei=
teren Demonſtrationsverſuchen auf die Nachricht von der Hin
richtung Saccos und Vanzettis hin ein Ende gemacht. Trotzdey
iſt das hieſige amerikaniſche Konſulat von eienm ſtarken Polize, . Iün Mir 28, 00b Lt
aufgebot bewacht, das nur Perſonen, die ſich legitimieren können, de Snadhlgrogbictrile.
paſſieren läßt. Auch das Hotel des Bergues, wo geſtern abendd
gleichfalls Fenſter eingeſchlagen wurden, hat einen ſtarken
Polizei-
ſchutz erhalten. Die Zahl der bei den geſtrigen Unruhen
Ver=
letzten ſoll weit über 30 betragen. Etwa 20 Perſonen wurdenn
von der Polizei feſtgenommen, einige allerdings wieder auff FKigetlichſtes Ziel feil
freien Fuß geſetzt. Es handelt ſich meiſt um junge Leute vonn
20 bis 25 Jahren, faſt ausſchließlich ſchweizeriſche und italieniſches
Angehörige.
Der bereits gemeldete Todesfall ereignete ſich in einemn
Handgemenge, bei der einem Poliziſten ein Revolver entriſſenn
wurde, worauf aus der Menge der Demonſtranten mehreres
Schüſſe fielen, denen ein harmloſer Paſſant, der 52jährige Charles”
Schäffer, zum Opfer fiel.
Der Schweizer Bundesrat zu den Zwiſchenfällen.
Bern, 23. Auguſt
Der Bundesrat hat ſich heute früh in einer
außerordent=
lichen Sitzung mit den geſtrigen Zwiſchenfällen in Genf befaßt-
Er beſchloß die Veröffentlichung folgender Kundgebung: „Dern
Bundesrat hat mit Entrüſtung von den bedauerlichen
Vorkomme=
niſſen Kenntnis genommen, die ſich geſtern in Genf abgeſpielt?
haben. Er hat ſich ſofort mit der Regierung des Kantons Genf!
in Verbindung geſetzt, um ſich mit ihr über die Maßnahmen
zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung zu verſtändigen
Er hat den Miniſter Dinichert, Chef der Abteilung für Auswſ
tiges im politiſchen Departement, und Bundesanwalt Stämpſl
nach Genf beordert. Miniſter Dinichert hat beſonders den Auſ
trag, dem Eeneralfekretär das Bedauern des Bundesrats aus
zuſprechen und ihm zu verſichern, daß alle Maßnahmen zum
wirkſamen Schutz der Einrichtungen des Völkerbundes getroffen
worden ſind.
Der Völkerbund veröffentlichte heute abend ein Communigue,
in dem er Mitteilung macht von den Schritten der Genfer und
der eidgenöſſiſchen Behörden, die dem Generalſekretär, wie ge
meldet, das Bedauern wegen der Zwiſchenfälle der letzten Nachl
ausgeſprochen habem. Generalſekretär Eric Drummond erwidene
den Vertretern des Genfer Staatsrates, Boiſſonas und
Oltra=
mare, ebenſo wie dem Vertreter der Bundesregierung Dinichel
daß er „die Coutoiſie des Schrittes zu ſchätzen wiſſe, und daß
er nicht verfehlen werde, die Mitglieder des Völkerbundes davon
in Kenntnis zu ſetzen, gleichzeitig mit dem Bericht, den er ihnen
über die Vorkommniſſe erſtatten wird”.
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Preis. „Dann farcierten wir vollends das Gehirn mit
bunt=
ſcheckiger Wiſſenſchaft und klebten ihm den Titel auf: Doktor
der Philoſophie.”
Das Jahr 1859 führte ihn tief in die Politik hinein. Denn
der Sohn eines begeiſterten Politikers, der für ſeine nationalen
Ideale von Einheit und Freiheit Schweres erduldet hatte, und
einer Mutter voller Herzensbegeiſterung hatte früh und bitter
fühlen gelernt, ,was es heißt, ohne Freiheit und Vaterland
leben.” Nun, beim Beginn einer neuen Zeit, neuer deutſcher
Hoffnungen, glaubte der Zweiundzwanzigjährige, auf ſeine
poe=
tiſchen Pläne verzichten zu müſſen, um alle ſeine Kräfte in den
Dienſt der von Karl Brater und anderen Patrioten in München
gegründeten „Süddeutſchen Zeitung” zu ſtellen, eines Blattes,
das für den deutſchen Bundesſtaat unter Preußens Führung
eintreten ſollte. Bedeutende Männer, wie der Dichter Heinrich
Leuthold und Veechioni, der nachherige Leiter der Münchener
Neueſten Nachrichten, fanden ſich zur Mitarbeit, ein, doch die
Hauptlaſt ruhte auf den ſtarken Schultern des jungen
Mecklen=
burgers: er war, wie er ſelbſt erzählt, raſtlos tätig als „
Ueber=
ſetzer, Korrektor, Kritiker, Theaterreferent, Feuilletoniſt,
Leitartik=
ler, politiſcher Redakteur, Ueberwacher der Druckerei, oft Chef
und alles zugleich — für 900 Gulden ſüddeutſcher Währung”.
Doch ſchließlich erſchien ihm „dies ruheloſe Leben .. wie ein
dauernder Selbſtmord an Seele und Leib”, ſeine Natur verlangte
nach ihrem angeborenen Beruf, nach freier dichteriſcher
Geſtal=
tung. Aber wenn er auch der politiſch=journaliſtiſchen
Betäti=
gung den Abſchied gab, der Teilnahme an den ſtaatlichen und
daterländiſchen Dingen konnte er ſich zu keiner Zeit entſchlagen
Deutſchland und Erziehung zum Deutſchtum blieb die Parole
auch des Dichters, der im Jahre 1864 mit ſeiner leidenſchaftlichen
Flugſchrift für Schleswig=Holſtein ſogar noch einmal
unmittel=
bar in die politiſche Bewegung einzugreifen verſuchte. Hingabe
an Staat und Volk verſtand ſich für dieſen Dichtersmann von
ſelbſt. Zeitlebens aber blieb er auch der Uebung ſeiner Jugend
treu, ſich mit allem zu nähren, was der modernen Bildung ihr
eigenſtes Gepräge gibt; feſt zu ſtehen auf dem Boden künſtleriſcher
Ueberlieferung und doch eigene Wege zu gehen in geſetzmäßiger
Freiheit.
Den Rückweg zur Poeſie fand Wilbrandt in Berlin über die
Brücke einer wertvollen literarhiſtoriſch=biographiſchen Arbeit
ſeines Buches über „Heinrich von Kleiſt” (1863). Hier lernte der
junge Feuerkopf ſeine Kraft ſammeln und auf einen Punkt
rich=
ten; indem er in den innerſten Kern der anderen, großen
Per=
ſönlichkeit eindrang, lernte er ſein eigenes Weſen und Wollen
beſſer verſtehen. Der unglückliche Dichter, der „ſeinen
vaterlän=
diſchen Stolz, ſein leidenſchaftliches nationales Ehrgefühl durch
kein Sophisma der äſthetiſchen Bildung verwirren läßt,” iſt
ſeinem Biographen auch als Dichter ein aneiferndes Vorhug
geworden. Auch in ſpäterer Zeit hat Wilbrandt in kleinen 9.
beiten über Hölderlin, Reuter und Lichtenberg ſeine Fähigleln
lebendige Geſtalten und literariſche Bildungen liebevoll zu Re.
ten, glänzend erwieſen. Ausgezeichnete Ueberſetzungen !
Tragödien des Sophokles und Euripides, die ſich in ſeiner 50
ſung die Bühne eroberten, waren für den Dramatiker in ſeſle
eigenſchöpferiſchen Ruhepauſen fördernde Stilübungen.
Das erſte eigene Werk, mit dem Wilbrandt vor die Weltilſe
war der dreibändige, alle Zeitfragen behandelnde Roſſ
„Geiſter und Menſchen” (1864) „ein wundervoll Me
ratenes Buch”, wie es der Verfaſſer in herber Selbſtkritik ſe!”
genannt hat. Ermattet von den Lebenskämpfen, fand er ?"
holung und Klärung auf einer längeren Italienreiſe. 90
ſeiner Heimkehr fühlte ſich der Geneſene zu München jetzt!e
politiſchen Atmoſphäre entrückt in dem holden, künſtlerng."
Klima, das in den Kreiſen um Paul Heyſe herrſchte, unter Mi‟
riſchen Poeten und poetiſchen Malern behaglich wohl. Si
Zeitlang gefiel ſich Wilbrandts nordiſch herberer Geiſt in eſſe.
vorübergehenden Anſchmiegung an Heyſes gereifte Meiſterich”
wie ſie in den Novellenbänden von 1869 und 1870 und in me"
chen Luſtſpielen der folgenden Jahre, den gefälligen, von eiſe"
liebenswürdigen Humor durchwehten Geſellſchafts= und Pläu..
ſtücken „Jugendliebe”, „Unerreichbar”. „Die Maler” u. a., zulee
tritt. Doch nach ſeinem tiefſten künſtleriſchen Drang und Beol.!
nis unterſchied ſich Wilbrandt weſentlich von den Vertretern.."
Münchener Kunſtrichtung: ihm fehlte der neuromantiſche Di
die rückhaltloſe Luſt an der Form, in der weiche Anmut..
Schönheit alles bedeuten; dafür aber hatte er einen ſchwereren.!"
ticferen Gedankengehalt, einen Hang und Drang zu den Ak.?‟
Problemen des Lebens, den ewigen wie denen des Tages.""
unabweisbare Neigung zur Geſtaltung ureigenen und mitempl"
denen Lebens einzuſetzen. Wilbrandts Unabhängigkeit von. ?.‟
äſthetiſchen Glaubensbekenntnis der Münchener, das tendent
Kunſt gelobte, zeigt ſich ſchon in ſeinem erſten größeren Ni9t
tiſchen Werk „Der Graf von Hammerſtein” (1870), wo die Reel”
des Herzens gegenüber unduldſamen und unduldbaren Rikol.
ſatzungen leidenſchaftlich vertreten werden. Im Jahre ?
ſiedelte der Dichter nach Wien über. Nachdem er (ſeit 1872..
der Hofſchauſpielerin Auguſte Baudius verheiratet) mit Wel.”
höheren dramatiſchen Stils, den Römertragödien „Ne
„Gracchus, der Volkstribun” und „Arria und Meſſalina, "
benlodernden Schilderungen römiſchen Verfalls, in denen
die faule Zeit der Gründerjahre ſpiegeln mochte, die Bühſe."
obert hatte, entfaltete er eine reiche dichteriſche Tätigkeit, der.O"
große Reihe von weiteren Dramen (z. B. „Giordano Bral.
„Krimhild” u. v. a.), neue Novellenbände und Romane, " *
ſummer 234
eren i
Die Minoritätenbewegung
und der dritte Nationalitätenkongreß.
* Zürich, 23. Aug. (Priv.=Tel.)
s ner der bekannteſten Führer der Minoritätenbewegung,
dihlegeordnete Dr. Schiemann aus Riga, nimmt in der „Neuen
5ühr Zeitung” zu dem jetzt in Genf tagenden drittem
Natio=
mmä=enkongreß Stellung und führt u. a. aus, daß der
Völker=
b’ſ ſich immer mehr der hohen Aufgabe, ein Schutzherr der
mſutralen Eigenrechte der Völker zu ſein, entzogen hat. Die
ſtm Durchdringung der Völkerbundsarbeit mit ſtaatlicher
Kabi=
muxslitik ſteht eben in zu ſchroffem Widerſpruche mit den
ur=
ſywi lichen Aufgaben eines Organs, das bei ſeiner
Begrün=
dim als Träger des Weltgewiſſens gedacht war. Der dritte
Mkyralitätenkongreß wird an dieſer Tatſache nicht mehr
vor=
ührchen können. Und wenn in den letzten Jahren ſeine
Hoff=
nuen auf eine werktägige Unterſtützung von ſeiten des
Völker=
blmscates auf ein Minimum herabgeſunken ſind, ſo wird er
ver=
piſſttt ſein, ſeinen Appell an die Vollverſammlung zu richten,
in at die urſprüngliche Ideologie des Völkerbundes zweifellos
diMroch ſtärker und unmittelbarer zu finden iſt.
Iper noch in einer zweiten Richtung iſt eine Veränderung
zußufſtatieren. Als die Nationen vor zwei Jahren zum
erſten=
mdzaſammenkamen, da war im Grunde ein Zweifel über das
ſü ſth= Recht unſerer Bewegung nicht vorhanden. Daß die
natio=
mon =Minderheiten ein Recht auf die Erhaltung ihres
Volks=
tum peſitzen, daß die Vergewaltigung des völkiſchen Eigenlebens
dimwen Staat ein Unrecht darſtelle, das wurde ſchließlich auch
vmſelchen Staatsmännern zugegeben, die in der Praxis ſehr
alfüe Tendenzen verfolgten. Aber ſeitdem Herre. Mello Franco
ſezm verhängnisvollen Satz von der Nowwendigkeit des
Auf=
gehe in der Staatsnation geſprochen hat, ſind auch dieſe
Gſifeſten unſerer Poſition erſchüttert worden. Und heute
er=
laſwvir es, daß Herr Muſſolini ganz unzweideutig das Recht
a üdie Entnationaliſierung der Angehörigen des fasciſtiſchen
Sſtt.=s in Anſpruch nimmt. Das will beſagen, daß er
ſchlecht=
hſſndes geſamte Fundament zerreißt, auf dem das neuzeitliche
Aſchirecht aufgebaut iſt und auſgebaut werden ſoll. Faſt die
gſee Nichtachtung gegenüber dem Rechte des Volkstums zeigte
derl ine Nachbeter des italieniſchen Diktators in Litauen, der
a Eie entlichſtes Ziel ſeiner Verfaſſungsreform die Ausſchaltung
demtionalen Minderheiten aus der parlamentariſchen Arbeit
bsckriete. Gedenken wir des weiteren des Wahlterrors in
Ru=
nren und beobachten wir, wie da und dort mit fasciſtiſchen
Gbrcen geſpielt wird, ſo ſehen wir, daß der europäiſchen
Natio=
wuläenbewegung eine Front grundſätzlicher Gegne= erwächſt,
deuegenüber zielbewußte Kampfarbeit unabweisliche Pflicht iſt.
titer dem Vorſitz von Dr. Wilfan begann der Dritte Euro=
Wöh Nationalitätenkongreß heute vormittag die Erörterung
duß age der Staatsſouveränität und der Rechte der
Minder=
hein. Der erſte Referent, Prof. Larſerſon (jüdiſche Gruppe
Oſad), legte die Entwicklung des Souveränitätsbegriffes dar.
C Eye onte, daß der Schutz der Minderheitsrechte trotz der
2Ndmheitsverträge und anderer nationaler Vereinbarungen
ifallgemeinen noch ganz ungenügend ſei, da in manchen Staa=
1ſAusführungsgeſetze zur Verwirklichung der völkerrechtlichen
( ſintien gar nicht beſtehen. Der zweite Berichterſtatter, Prof.
/Sa (ungariſche Minderheiten in Rumänien) trat dafür ein,
Unde auf dem Kongreß vertretenen nationalen Minderheiten
ilm Kampf für eine vollſtändige öffentlich=rechtliche
Aner=
k Ening ihrer Rechte mit Entſchiedenheit weiterführen. Als erſter
Afliſ ionsredner ſprach der Katalonier Duran. Er erklärte,
diAs im Intereſſe der Staaten ſelbſt liege, die Rechte aller auf
ihſſ Gebiete anſäſſigen Minderheiten anzuerkennen und zu
ſchſen. Die Debatte wird morgen nachmittag fortgeſetzt.
14 Konferenz der Interparlementariſchen Union.
EP. Paris, 23. Auguſt.
Iuf der am Donnerstag offiziell beginnenden 24. Konferenz
diamſtterparlamentariſchen Union werden 31 Länder durch etwa
4192-legierte vertreten ſein. U. a. haben entſandt:
Deutſch=
lamB. Oeſterreich 13, Rumänien 40, die Schweiz 77
Süd=
iIſen- 1, die Vereinigten Staaten 20, Belgien 40, Japan 9,
diſe ſthechoſlowakei 12, Großbritannien 23, die Türkei 45 und
Ißten 21 Delegierte.
M. der Eröffnungsſitzung wird vorausſichtlich Miniſterprä=
M Poincaré das Wort ergreifen. Die Delegierten werden
MLennerstag im Pariſer Rathaus, am Freitag vom
Präſi=
en der Republik und am Samstag vom Außenminiſter
Pnſe empfangen werden.
Mittwoch, den 24. Auguſt 1927
Geite 3.
Iche Dichtungen entſproſſen. Zweimal wurde Wilbrandt mit
1 A Grrillparzerpeis, einmal für ſeine dramatiſche Geſamtleiſtung,
ndm Schillerpreis gekrönt. Von 1881—1887 war er Direktor
EAiener Hofburgtheaters. Nach Niederlegung ſeines Amtes
5 ſite der Fünfzigjährige aus der großen Welt zurück in ſeine
IIIe Waterſtadt Roſtock. Nun erſt begann für ihn die Zeit der
TIIben, Ernte, nun erſt gewann der Dichter Ruhe und Raum für
Mletzte und erfreulichſte Entwicklung. Erſt in der Stille der
Ab0 hat der dem geräuſchvollen Leben der Großſtadt ſich
2 ſhrende gleichſam ſich ſelbſt und den reinſten und tiefſten
2 Wraick ſeines Selbſt, eine ganz ſelbſtändige Kunſt, gefunden.
2cenn erhabenes Märchenvorſpiel ſteht der 1889 entſtandene
ſter von Palmyra”, Wilbrandts innerlich mächtigſtes, tieſ=
A A9ſtes und formſchönſtes Drama, am Eingang dieſes neuen
A ſchnätts.
Au-f dieſem Werk und den gedankenſchweren Romanen dieſer
10 I Zeit. Ausſchnitten aus dem deutſchen Leben und groß=
Aheixten Weltbildern, wird Wilbrandts Nachruhm ſich dauernd
Gſüden. Dazu kommt ein Dutzend oder mehr Novellen, wie der
DWeiffliche „Lotſenkommandeur” „Der Verwalter” „Die Ver=
19Yen en” u. a. Den Romanreigen eröffnet der tiefpoetiſche,
9Mun gelegte Gedankenroman „Adams Söhne” dann folgen
mnn Ifinger” „Der Dornenweg”, „Die Oſterinſel”, „Die
* men=burger” „Franz” „Feſſeln”, „Am Strom der Zeit‟ „Die
Schſttern” uſw. Einerlei, ob Wilbrandt als ſcheinbares Haupt=
II ka Munſtfragen, Politik, ſtaatliche Hilfe und ſoziale Fürſorge,
Paphiſche oder religiöſe Probleme, vornimmt, wieder und
ANer handelt es ſich bei ihm um die Lehre von der Erziehung
9BMenſchen, um die Entphiliſterung des Deutſchen, um die
wickklung eines ſtolzen, aufrechten, weltfreudigen und
kampf=
aau „Germanentums”. Wie der Dichter in allen dieſen
Erfin=
ienr und Geſtalten ein immer ſtärkeres Wachstum ſeiner
9 ſut, eine immer mächtigere Vertiefung ſeiner Phantaſie mit
n Erieifender Darſtellungskunſt offenbart, ſo ſpricht gerade aus
9 Ahriſchen Gebilden ſeiner zunehmenden Jahre immer glühen=
Jſi d leuchtender ein Lebensgefühl und ein Lebenszutrauen,
9 Ahen allen Aengſten des Irdiſchen befreit iſt. So tönt
zu=
u’s der an Klängen reichen Symphonie ſeiner Dichtung eine
SsGuicht nach dem Göttlichen, Ewigen und Unendlichen hervor,
Tan wunderbarer Harmonie mit des Dichters Weltfreude,
1 Qſdgenliebe und Naturandacht zuſammenklingt. Die Fülle
* Ffüihre hatte dieſes Dichterherz nicht kühler, dieſe Dichterkraft
I miatter zu machen vermocht. Was dieſer ſtolzen Zeugungs=
1I nar ihrer Vollendung entſproſſen iſt, lebt und wird weiter
LaIſo lange für echte Kunſt empfängliche Herzen nicht
aus=
gen haben.
Der Königsſpuk in Litauen.
Kowno, 23. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Seit der Proklamation des Herzogs von Urrach zum König
von Litauen ſind neun Jahre vergangen, aber der
Königs=
gedanke iſt deshalb doch nicht ganz aus dem Kopfe der Litauer
geſchwunden. Es gibt freilich keine ausgeſprochen monarchiſtiſche
Partei. Aber die politiſchen Verhältniſſe im Lande, die vielen
wirtſchaftlichen Schwierigkeiten, die zum Teil überhandnehmende
Vettern= und Krippenwirtſchaft, ſchaffen eine Menge von
Unzu=
friedenen, die die Schuld an den Mängeln dem republikaniſchen
Regime zuſchreiben. Der einfache litauiſche Bauer ſagt ſich oft,
daß er lieber einen König als zwanzig Dorfdiktatoren haben
möchte, die ihm befehlen und von ihm leben. Dazu kommt die
hiſtoriſche Ueberlieferung. Litauen war unter ſeinen Großfürſten
Kiſtautas und Vitautas ein reiches, großes Land. In
Volks=
ſagen und Liedern werden die Fürſten gefeiert, und da drängt
ſich denn bei manchen ganz kritiklos die Ueberzeugung auf, daß
ein König der heutigen Miſere wie mit einem Zauberſtabe ein
Ende machen werde. Da ferner in Litauen das Militär ſehr
mächtig iſt, und da ſich im Offizierskorps manche polniſchen und
ruſſiſchen Ariſtokraten befinden, ſo mögen letztere den
Hof=
glanz nicht vermiſſen. Es kann jedenfalls nicht ganz als
Operette aufgefaßt werden, wenn der
Staatspräſident Smetona
bei ſeinem Beſuche in der Provinzſtadt Birſhy vom Führer der
Chriſtlich=Demokratiſchen Partei, Krpovivius, aufgefordert wurde
die Königskrone zu ergreifen. Nun hegt der beſcheidene und
ge=
bildete litauiſche Staatspräſident perſönlich gewiß keine Pläne
auf den Königsthron. Es iſt aber ſehr leicht möglich, daß ſich
die Vorgänge von Birſhy an anderen Orten wiederholen, und
daß aus einer ſpontanen Manifeſtation allmählich eine
organi=
ſierte Bewegung entſteht. Litquen beſitzt keine nennenswerte
Induſtrie. In einem Agrarſtaat wird aber der monarchiſche
Gedanke leichter Anhänger finden, um ſo eher, wenn ſich in der
Volksphantaſie mit dem Königsgedanken Träume von Größe
und von wirtſchaftlichen Vorteilen verbinden. Die Hoffnung,
die man 1919 auf die Mächte der Entente geſetzt hatte, iſt durch
die Parteinahme für Polen enttäuſcht worden. Ein baltiſcher
Bund wird durch die verſchiedene Einſtellung der baltiſchen
Länder zu Polen verhindert. Auch der jetzige Beſuch des
lett=
ländiſchen Außenminiſters Zeelen in Kowno hat beine
weit=
tragenden praktiſchen Erfolge gehabt, man hat ſich vorläufig nur
über einige Grenzerleichterungen geeinigt. Zwiſchen Deutſchland
und Litauen ſteht Memel. Man fühlt ſich in Kowno iſoliert,
man fürchtet den wirtſchaftlichen Niedergang, und da taucht
denn der Königsſpuk am Horizonte als Rettungsanker auf. Es
wird behauptet, daß auch der 1918 zum König von Litauen
proklamierte Herzog von Urrach wieder eine wachſende
An=
hängerſchaft fände. Jedoch liegt heute noch nichts greifbares
vor, und es wäre verfrüht, ſich ernſtlich mit der Königsfrage in
Litauen zu befaſſen.
Schanghal, ver neue „uitteipuntt
des chineſiſchen Bürgerkrieges.
Der Rückzug der Nationaliſien.
* London, 23. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Nach den letzten Berichten aus Schanghai droht die Stadt
wieder einmal, der Mittelpunkt des Bürgerkrieges in China zu
werden. Die Berichte von den verſchiedenen Kriegsſchauplätzen
lauten allerdings recht widerſpruchsvoll. Danach haben die
Süd=
truppen die Häfen Nanking und Chingkiang geräumt. Der
Rück=
zug auf Schanghai zu ſoll bereits allgemein ſein. Täglich treffen
dort ganze Zugladungen von Truppen ein, und eine vom
Yangtſe bis an den Fluß Wangpo ſich erſtreckende
Verteidigungs=
linie ſoll bereits gebildet ſein, die Alt=Schanghai mit den
Wu=
ſungsforts und das Kiangnan=Arſenal einſchließt. Ein
Sonder=
korreſpondent des „Obſerver” berichtet, daß die nationaliſtiſchen
Truppen ſich in einem Zuſtand völliger Auflöſung befinden.
Offiziere und Soldaten, die, von Nanking kommend, in Schanghai
eintreffen, verſuchen, ihre Uniform gegen chineſiſche Zivilkleidung
einzutauſchen. Am Freitag abend bombardierte ein Kreuzer der
Nordtruppen die Wuſung=Forts. Man betrachtet dieſes
Bom=
bardement als eine Deckungsmaßnahme für die Ueberſchreitung
des Yangtſe durch die Truppen Suntſchuanfangs.
Wie der Pekinger Korreſpondent des „Obſerver” berichtet,
iſt der Fall Tchiangkaiſchek, durch eine Intrige des Generals
Feng verurſacht worden. Fengyuſiang ſoll den Rücktritt
Tſchiangkaiſcheks dadurch verurſacht haben, daß er innerhalb der
Kuomintangpartei die Frage in den Vordergrund rückte, ob mit
Hankau und Peking ein Kompromiß abgeſchloſſen werden ſolle.
Die dramatiſchen Ereigniſſe der vergangenen Woche hätten die
Stellung der Nordarmee, außerordentlich geſtärkt. Die
Vertei=
digungsmaßnahmen für die internationale Niederlaſſung
könn=
ten als durchaus befriedigend angeſehen werden. Der britiſche
Flottenbefehlshaber befinde ſich zurzeit in Nanking, um aus
un=
mittelbarer Nähe die militäriſche Endwicklung zu beobachten. In
London glaubt man indeſſen nicht, daß irgendwelche
unmittel=
bare Gefahr beſtehe, die neue Verteidigungsmaßnahmen
erfor=
derlich machten. Obgleich Tſchiangkaiſchek vom Kriegsſchauplatz
abgetreten ſei und die Truppen, die er bis vor kurzem befehligte,
ſich in ſüdlicher Richtung auf Schanghai zurückziehen, habe die
Nordarmee unter General Suntſchuanfang den Yangtſe noch
nicht überſchritten, und ſei überdies verhältnismäßig ſchwach.
Die Ueberſchreitung des Fluſſes würde eine recht ſchwierige
Situation ſchaffen. Der gegenwärtige Chef der Hankauer
Streit=
kräfte, General Tangchingchi, ſoll eine außerordentliche
Regſam=
eit entwickeln, die für die weiteren Fortſchritte der Nordtruppen
vielleicht von weſentlicher Bedeutung werden kann.
Moskau und die Wilnafrage.
* Riga, 23. Aug. (Priv.=Tel.)
Aus Moskau wird gemeldet, daß die Ankunft Pateks in
Moskau nichts neues mit ſich gebracht habe. Die
Sowjetregie=
rung beabſichtige, im Laufe dieſer Woche auf die polniſchen neuen
Vorſchläge zu antworten. Ruſſiſcherſeits beſtehe das Beſtpeben,
die ruſſiſch=polniſchen Verhandlungen in Moskau unter
perſön=
licher Leitung von Tſchitſcherin zu führen. Man müſſe damit
rechnen, daß dieſe Verhandlungen mindeſtens drei Monate
an=
dauern würden. Die Wilna=Frage bilde eine der ſchwierigſten,
da die polniſche Regierung die Sowjetregierung umzuſtimmen
beabſichtige. Moskau werde ſich jedoch wohl kaum zu einer
Um=
ſtellung in der Wilna=Frage entſchließen, ſchon um Litauen nicht
vor den Kopf zu ſtoßen. Die Verhandlungen ſollen nicht vor dem
Oktober aufgenommen werden.
Zur Affäre des Kreuzers Salamis.
EP. Genf, B. Auguſt.
Die deutſche Regierung hat unter dem Datum des 15. Auguſt auf
die griechiſche Denkſchrift vom 24. Juni, über die ſeinerzeit berichtet
wurde, in der Affäre des Kreuzers Salamis mit einer längeren
Denk=
ſchrift geantwortet. Die deutſche Regierung ſtellt ſich auf den
Stand=
punkt, daß nach den bisherigen Entſcheidungen des Gemiſchten
deutſch=
griechiſchen Schiedsgerichtes und der Botſchafterkonferenz der Kreuzer
Salamis, der auf der Vulkanwerft auf Grund eines vor dem Kriege
erteilten Auftrages gebaut wurde, von der griechiſchem Regierung
abge=
iommen werden müßte. Das Schiedsgericht wird jetzt zu entſcheiden
haben, ob die von der griechiſchen Regierung angerufenen
Beſtimmun=
gen des Verſailler Vertrages (Ausfuhrverbot für Kriegsmaterial) die
Forderung der griechiſchen Regierung auf Annullierung des Auftrages
rechtfertigen. Die deutſche Regierung ſehe jedenfalls keinen Grund,
warum ſich der Völkerbundsrat mit dieſer Sache befaſſen ſollte.
Zum 100. Geburtstag des „Ailenſpiegel=Oichter
Charles de Coſter,
Flanderns größter Dichter, der Schöpfer des „Uilenſpiegel”
wurde vor hundert Jahren, am 20. Auguſt 1827, in München als
Sohn des Intendanten Ch. de Coſter geboren. Das auf dem
niederdeutſchen Volksbuch „Till Eulenſpiegel” fußende Werk des
vor Jahrzehnten Verſtorbenen iſt in Deutſchland in mehr als
100 000 Exemplaren verbreitet. (Nach einer zeitgenöſſ. Skizze.
* Tübingen.
Die Univerſität Tübingen hat vor kurzem den 450jährigen
Erinne=
rungstag ihrer Gründung feſtlich begangen. Tauſende von ehemaligen
Tübinger Stdenten ſind aus dieſem Anlaß nach den Stätten ihres
Jugendglücks zurückgefahren, um Erinnerungen an die ſchönſte Zeit
ihres Lebens wieder aufzufriſchen. Da trifft es ſich gut, daß Joſef
Buchhorn ſeinen Erſtlingsroman „Die Hohenſtaufen” m eier neuen, der
7. Auflage — im Wilhelm Meiſter=Verlag, Berlin — hat erſcheinen laſſen,
Der Roman atmet die ganze Lebensluſt und die tiefe Begeiſterung der
erſten Semeſter, er iſt aus vollem Herzen geſchrieben und trifft gerade
deshalo die Stimmung des jungen Studenten ſo gut, der jubelnd und
ſtürmend hinauszieht, um ſich ſeine Welt zu erobern. Was es Schönes
in Tübingen gab und gibt, das alles iſt in Bildern und Scmmungen
in dem Buch eingefangen. Die alte Stadt im Schatten der Burg wächſt
vor dem Leſer hervor, die ganze Umgebung der Alb, des Schwarzwaldes,
alle die Gegenden, in denen Romantik und Geſchichte ſich ſo eigenartig
miteinander verweben, bilden den Rahmen der Handlung.
Studenten=
leben, wie es damals war, gibt es wohl heute nicht mehr, der bittere
Ernſt der Gegenwart iſt auch an der akademiſchen Jugend nicht
vorbei=
gegangen, ſie iſt in andere Zeiten und in andere Ziele hineingedrängt.
Wer abev ſelbſt die Frühlingsjahre ſeines Manneslebens in Tübingen
verbringen durfte, der wird in den Geſtalten dieſer Hohenſtaufen, in
ihrem überſchäumenden Lebensdrang die eigene Jugend wiederfinden
und ſich gern und froh der Zeiten erinnern, da er ſelbſt am Neckar den
Humpen hob, den Schläger ſchwang und die ſtolzen Freuden der erſten
Minne genoß. — Eigentlich mertwüirdig, daß Tübingen, obwohl es eine
der poeſievollſten unſerer Univerſitäten iſt, ſeinen Dichter bisher noch
nicht gefunden hat. Während Jena, Heidelberg und manche andere längſt
ihre Studentenlieder beſitzen, die auf allen Kneipen geſungen werden,
mußte Tübingen ſich mit magerem Erſatz begnügen. Joſef Buchhorn hat
verſucht, auch dieſe Lücke zu füllen. Schon eimmal iſt ihm der große
Wurf gelungen mit ſeinem „Student ſein, wenn die Veilchen blühen”
das heute noch das meiſtgeſungenſte aller Studentenlieder iſt. Er hat
zur 450. Jubelfeier ein Loblied auf Tübingen geſungen, das Profeſſor
Rudolf Buck komponiert und im eigenen Verlage hat erſcheinen laſſen.
Die Melodie fügt ſich der Wärme des Liedes ſchmeichelnd ein, ſie iſt ſo
recht geſchaffen, um auf feſtlichem Kommers wie bei fröhlicher Ex=Kneive
Begeiſterung zu erwecken. Und es wird wohl nicht lange dauern, bis
von allen Studentenhäuſern nach Hohen=Tübingen herüber das neue
Lied erſchallt, deſſen Refram „Tübingen, habe Dank”, gerade das
aus=
ſpricht, was jeder Tübingen Student auf dem Herzen hat.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
* Ein neuer Muſeumstauſch. Ein kleines
Früh=
werk, „Die Tränke”, von H. v. Marées wurde kürzlich vom
Wallraf=Richartz=Muſeum um 125 000 Mark gekauft. Die Höhe
des Preiſes fällt um ſo mehr auf, als die Berliner National=
Galerie vor Jahresfriſt eines der bedeutendſten und reifſten
Werke des Meiſters aus dem Beſitze der Familie Hildebrandt
im 100 000 Mark erwarb. Um den Ankauf zu ermöglichen, mußte
das Kölner Muſeum einen ſeiner ſchönſten Leibl, das faſt
lebens=
große Porträt eines Bauernmädchens, hergeben. Das prächtige
Bild befindet ſich jetzt im Beſitze der Kunſthandlung Caſpari in
München.
A. G.
* Der Stuttgarter Galeriedirektor Dr. Fiſcher
wurde als Leiter der Kunſthalle nach Baſel berufen. A.C=
Statt Karten.
Die glückliche Geburt eines
geſunden Töchterchens zeigen
hocherfreut an
Gerhard Wahn und Frau
Gertrud, geb. Domansky.
Darmſiadt, 22. Auguſt 1927.
Mornewegſtraße 43.
(*21934
Elſe Wittmann
Karl Weitzel
Verlobte c21968
Ludwigshöhſtr. 31
Darmſtr. 6
Darmſtadt, Auguſi 1927.
Für die anlässlich unserer Verlobung
so zahlreich zugegangenen Glückwünsche,
Blumenspenden und Geschenke sagen auf
diesem Wege herzlichen Dank
Johanna Weinand
D
21967)
Heinrich Hofferbert.
Für die vielen Glückwünſche,
Blumenſpenden und Geſchenke
anläßlich unſerer Vermählung
ſagen auf dieſem Wege herzl
Dank
Wilſi Volz und Frau
Margarete, geb. Sturmfels.
(*219571
Unterfertigte erfüllt hiermit die traurige
Pflicht, ihre lieben A. H. A. H. und i. a. B.
i. a B. von dem am 18. Auguſt 1927 in
Hilterfingen erfolgten Ableben ihres A. H.
Dunng eiſenhiig
Apotheker
(aktiv 1888—1890)
geziemend in Kenntnis zu ſetzen. (13081
Darmſiadt, den 22. Auguſt 1927.
Der Altherrnverband und Aktivitas
der Darmſtädter Burſchenſchaft „Friſia”
J. A.:
Karl Diehl, F.V
Todes=Anzeige.
Geſtern verſchied nach langen,
mit großer Geduld ertragenem
Leiden unſere liebe Mutter,
Groß=
mutter, Schwägerin und Tante
Marie Chriſtine
Schuchmann
geb. Mertz
im Alter von 78 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Schuchmann,
Frankenhauſen
Familie Schuchmann,
Bensheim
Familie Burger,
Traiſa.
( 21998
Frankenhauſen, den 23. Aug. 1927.
Die Beerdigung findet
Donners=
tag, den 25. Auguſt, nachmittags
2 Uhr, in Frankenhauſen ſtatt.
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Dr. Kautzſch,
Riedeſelſtraße 37,
S.=R. Dr.
Langs=
dorff, Hügelſtr. 11,
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Hölgesſtraße 12.
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Griesheim, den 23. Auguſt 1927.
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kannte zuverläſſige Erledigung:
Mittwoch, den 24 Auguſt 1927
Geite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 24. Auguſt.
— Carl Eberts Amtsantritt. Die Arbeit im Landestheater wurde
m Montag nachmittag mit einem kleinen offiziellen Akt eingeleitet.
Einführungsworten des Herrn Staatsrats Balſer, der im Namen
w Regierung den neuen Generalintendanten willkommen hieß, ſprach
ſuk Ebert. Er gedachte in henzlicher Weiſe ſeiner Vorgänger Hartung
72. Legal und begrüßte die verſammelten Mitglieder als ſeine
Kame=
o—n an dem großen Gemeinſchaftskunſtwerk Theater, das nur
geſchaf=
nwverden kann in unermüdlicher, ſelbſtloſer Hingabe jedes einzelnen
m.= Unterſchied. Am Schluß der kurzen Rede wurden den Mitgliedern
meuen Vorſtände vorgeſtellt. Dann ging es gleich an die Arbeit,
7d. die erſte Probe nahm ihren Anfang.
— Sommerſpielzeit im Kleinen Haus des Heff. Landestheaters.
ung: Direktor Adalbert Steffter.) Heute, Mittwoch, abends 8 Uhr,
jarigt neu einſtudierk die erfolgreiche Kalmanſche Operette „Gräfin
4r iza” zur Aufführung. Die Titelrolle ſingt Lieſel Keßler, den „
Taſ=
v‟. Heinz Steinbrecher als Gaſt, der in dieſſer Rolle hier bereits vor
zu Jahren größten Erfolg erzielt hat. In der Rolle der „Liſa”
gtert Frl. Charlotte Zinſer, erſte Sonbrette vom 20
tyrnover; den „Zſupan” ſpielt Heinz Schien vom Stadttheater
Hildes=
hn— Weiter ſind noch beſchäftigt die Damen Neidhart, Fiſcher, ſowie
Serren Aman, Daurer, Bruls und Viktor Schmidt. Leiter der
Auf=
firung iſt Direktor Steffter; die muſikaliſche Leitung hat Kapellmeiſter
Aiſtk. Morgen, Donnerstag, und täglich abends 8 Uhr, finden
Wieder=
hurigen der Operette „Gräfin Mariza” ſtatt und ſei ausdrücklich
Fa f hingewieſen, daß nur einige Aufführungen ſtattfinden, da die
Eiſl zeit am Sonntag, den 28. Auguſt, ſchließt. Am Samstag, den
AAluguſt, nachmittags 4 Uhr, wird als letzte Kindervorſtellung der
Bjährigen Spielzeit nochmals das beliebte Kindermärchen „Hänſel
wWretel” zu kleinen Preiſen von 50 Pfg. bis 2 Mk. gegeben.
— Ein Bildnis von Michgel Balling. Mit beſonderer Freude darf
ſiftellt werden, daß es gelungen iſt, das ausgezeichnete Oelbildnis
u MNichael Balling (gemalt von dem heſſiſchen Künſtler Karl Geiſt
mTimpfen) für Darmſtadt dadurch zu erhalten, daß die Stadt
Darm=
dt gemeinſam mit dem „Verein der Freunde des Heſſiſchen Landes=
Uters” das wertvolle Werk erworben und es dem Heſſiſchen
Landes=
iter als Freund und Gönner zum Geſchenk gemacht hat mit dem
Au che, „das Andenken an den bedeutenden Dirigenten zu pflegen und
Erinnerung an ſeine ſegensreiche Tärigkeit wach zu halten‟. Dieſe
hoherzige Spende wird von allen Verehrern des unvergeſſenen Meiſters
1 allen Freunden des Landestheators mit Dank und Freude begrüßt
wden. Das Bildnis iſt zurzeit wiederholt in der Buchhandlung
Beng=
für ausgeſtellt.
Das Gewerbemuſeum eröffnet heute eine Ausſtellung zur
Re=
ſo des Schreibunterrichts auf der Schule. Die ausgeſtellten
Vor=
ſüts wurden auf Veranlaſſung des Landesamtes für das
Bildungs=
bei durch Profeſſor Rud. Koch gemeinſam mit der Lehrerſchaft in
SySach ausgearbeitet und erſtrecken ſich ſowohl auf die deutſche wie
läg lateiniſche Schrift. — Gleichzeitig haben die Sammlungen des
Aſiims eine durchgreifende Neuordnung erfahren. Während die
Gefſtände bisher weſentlich nach techniſchen Gruppen geordnet waren,
iest die Rückſiht auf den anregende Wert einzelner Arbeiten und
Hppen ſtärker betont worden. Entſteht dadurch ein gewiſſer Nachteil
ſie fachmänniſchen Benutzer, ſo iſt doch zu hoffen, daß dieſe
Un=
ſairnlichkeit durch den größeren Wert der Sammlungen ſür die
all=
beieten Beſucher reichlich aufgehoben wird.
— Ehrenbund der Verdun= und Argonnenkämpfer, Ortsgruppe
Dmſtadt. Allen unſeren Kameraden im Freiſtaate Heſſen zur
Kennt=
tayma, daß die Vertretertagung am 17. und 12. September 1927 in
Atm a. d. Ruhr, Reſtaurant Borgmann, Ruhrſtraße, ſtattfindet.
Be=
mper Tagung am 18. September um 10 Uhr vormittags. Samstag,
September, nachmittags 3 Uhr, findet der Beſuch der
Freilicht=
un auf dem Hohenſtein Witten (Götz von Berlichingen) ſtatt.
An=
ſie end gemeinſames Abendeſſen (gegen 8 Uhr abends) bei Borgmann.
AnAdungen zur Teilnahme bis 1. September an den
Bundesbevoll=
uurgten, Kameraden H. Schuichmann, Darmſtadt, Dornheimerweg 68.
mo ſind alle Anfragen in Sachen des Ehrenbundes nur noch an
Fr Kameraden zu richten. Rückporto ſtets beifügen.
Hausfrauenbund. Wegen Mangel an Beteiligung kann die
ſᛋᛋ nach Frankfurt zur Muſikausſtellung nicht ſtattfindem.
Städt. Orcheſter. Das geſtern wegen ungünſtiger Witterung
beinllene Platzkonzert am Theaterplatz findet heute, Mittwoch, von
198 1 Uhr ſtatt.
1— 10 Akademiekonzerte. Für die vorjährigen Mieter der 10 Aka=
Gſt=Konzerte werden die Plätze bis zum 3. September einſchließlich
zu wilshalten. Ab 7. Sedtember liegen die Plätze für neu
hinzu=
tu t— Mieter offen und wird dann über die nicht beſtellten Karten
d Forrjährigen Mieter anderweitig verfügt. Alle Beſtellungen und
Anſoen ſind ſchriftlich zu richten an das Sekretariat der Städt.
Aka=
dc für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße Nr. 36, Tel. Stadtamt.
ED-V. Neue Platzkarten für Kurswagen. Von Leipzig nach
Bhykfurt und Stuttgart. Die Reilenden der Strecke Dresden
—Apfig—Frankfurt a. M. mußten bisher in Leipzig umſteigen, weil
Marswagen Dresden—Frankfurt a. M. vorhanden war; ſie fanden
ü heis in Leißzig meiſt keinen Platz in dem Kurswagen Leipzig—
Aßfart a. M., weil die Leipziger ihn bereits beſetzt hatten. Dieſem
MAebelſtande iſt ſeit kurzem abgeholfen, indem für die Kurswagen
2ig— Frankfurt a. M. ſowohl in Leſpzig wie auch in
24zDen Platzkarten ausgegeben werden: „Abfahrt in Dresden 7.16,
R-zig 10,02 Uhr und Dresden ab 13,53 Uhr. Auch für die
Kurs=
mn Leipzig—Stuttgart-Tübingen, die in dem Zug 242/D 2 ab
ü fahren, werden Platzkarten ausgegeben.
Aus den Parteien.
Jugendgruppe der Deutſchen Volksparte5:
Mie abend 8 Uhr findet der Gruppenabend im Alpen=
TReinszimmer bei Sitte, Karlsſtraße, ſtatt. Um zahlreiches
UMpanktliches Erſcheinen wird gebeten.
Tageskalender für Mittwoch, den 24. Auguſt 1927.
Landestheater, Großes Haus: Geſchloſſen. — Kleines
us abends 8 Uhr: „Gräfin Mariza” — Orpheum: Geſchloſſen.
andesmuſeum, von 10—19 Uhr: Ausſtellung Alte Kunſt”.
Mathildenhöhe von 10—19 Uhr: Ausſtellung „Neue
— Konzerte: Schloßkaffee, Café Rheingold, Hotel=Reſt.
m tz, Hotel Waldſchlößchen, Bockshaut, Parkkaffee. —
Kino=
irſtellungen: Union, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Schreibunterricht.
Zu einer Ausſtellung des Heſſiſchen Gewerbemuſeums.
Das Landesamt für das Bildungsweſen hat in den letzten Jahren
der Reform des Schreibunterrichts ſeine Aufmerkſamkeit gewidmet. Daß
hier ein Neubau von Grund aus erforderlich iſt, wiſſen wir alle. Der
Schreibunterricht auf der Schule führt heute nicht zu dem gewünſchten
Ziel. Er iſt nicht ſo daß die Schüler ſich in ſeinen Sinn einlebten
könn=
ten. Jeder ſucht bald ſeinen eigenen Weg oder müht ſich mit ſchlechtem
Erfolg in den Bahnen der Vorſchrift. Der heutige Unterricht hilft uns
weder zu einer geübten Handſchrift, noch erfüllt er die weitere Aufgabe,
die vielen Stunden, welche die Schule dem Schreibunterircht opfert,
nutz=
bar zu machen für die Pflege bildender Kräfte. Er hat das Bewußtſein
verloren ,daß das Schreiben ein grundlegender Beſtandteil geiſtiger
Ausbildung ſein kann.
Unter anderen Vorbereitungen für ſolche Reform hat das
Landes=
amt für das Bildungsweſen auch den Offenbacher Schreibmeiſter Prof.
Nudolf Koch beauftragt, in Verbindung mit der dortigen
Lehrer=
ſchaft Vorſchläge für den Schreibunterricht auszuarbeiten. Die
Betei=
ligten haben ſich dieſem Auftrag mit Hingabe unterzogen. Die reichen
Erfahrungen und die Einſicht, die Rudolf Koch für ſolche Aufgaben
mit=
brachte, fanden die unerläßliche Ergänzung durch die Praxis der Schule.
Für beide Teile hat ſich die Zuſammenarbeit als anregend und
frucht=
bar erwieſen. Das Ergebnis dieſer gemeinſamen Arbeit hat Profeſſor
Koch dann auf 24 Tafeln zuſammengeſtellt. Eine Ausſtellung im
Heſſiſchen Gewerbemuſeum legt dieſe zum erſtenmal der
Oeffentlichkeit vor. Wir dürfen hoffen, daß weite Kreiſe, vor allem die
Lehrer, die Kaufmannſchaft, die Akademiker, Literaten und Künſtler,
die=
ſer Veranſtaltung Beachtung ſchenken. Die Geſtaltung des
Schreibunter=
richts iſt noch heute von größter Bedeutung für das öffentliche Leben,
für Handel und Verkehr. Es wäre dringend erwünſcht, wenn auch die
Berufsvertretungen der nächſtbeteiligten Stände zu dieſer Frage
Stel=
lung nehmen wollten.
Wer ſich heute mit einer Reform des Schreibunterrichts beſchäftigt,
dem drängt ſich vor allem der Name von Ludwig Sütterlin auf.
Im Jahre 1908 beauftragte die preußiſche Unterrichtsverwaltung dieſen
bekannten Künſtler und Schreibmeiſter, Vorſchläge für eine Reform des
Schreibunterrichts auszuarbeiten. Es wurde dazu eine kleine Kommiſſion
gebildet, in der Profeſſor Sütterlin mit einigen Volksſchullehrern
zu=
ſammenwirkte. Die gegenſeitige Durchdringung pädagogiſcher und
künſt=
leriſcher Erfahrung ſchien auch damals unerläßlich. Auf beiden Seitem
war die nötige Einſicht vorhanden, welche die Sachkunde des anderen
anerkennt. Die Methode, die damals gefunden wurde, bedeutete einen
völligen Umſchwung im Schreibunterricht. Sie wurde in Preußen
ein=
geführt und hat gute Reſultate gezeitigt. Bei jeder Reform, auch in
Heſſen, wind die erſte Frage ſein, ob man nicht gut zut, die Sütterlinſche
Methode zu übernehmen.
Rudolf Koch ſelbſt hat dieſe Frage noch vor acht Jahren, mit ja
beantwortet. Heute glaubt er, daß man über Sütterlin hmauskommen
kann. Als dieſer ſeine Methode ausarbeitete, befand ſich die neue
Schreibkunſt in den Anfängen. Heute ſind wir um 20 Jahre mit einer
reichen Entwickelung und Erfahrung weiter. Manches, was Süitterlin
wollte, läßt ſich heute mit vollerem Gewinn ausgeſtalten. Anderes hat
ſich nicht bewährt. Wer die in Offenbach entſtandene Schrift mit der
von Sütterlin vergleicht, findet zugleich größere Einfachheit und
größe=
ren Reichtum. Ein einſchneidender Unterſchied iſt, daß die Offenbacher
Schrift an der Schräglage feſthält. Sütterlin hatte ſich für die
Steil=
ſchrift entſchieden, aus eingehender künſtleriſcher und pädagogiſcher
Er=
wägung. Aber er unterſchätzte dabei den eigentlichen Kernpunft, daß
die Schräglage dem natürlichen Bedürfnis der fortlaufenden Schrift
entſpricht. Für Koch hat dieſe Rückſicht grundlegende Bedeutung
ge=
wonnen.
Es iſt an dieſer Stelle nicht möglich, auf Einzelheiten einzugehen.
Während des Verlaufs der Ausſtellung wird ſich wohl wiederholt
Ge=
legenheit bieten, Grundlagen und Ziele dieſes Schriftunterrichts zu
er=
örtern. Hier ſei nur noch darauf hingewieſen, daß die ausgeſtellten
Tafeln für die Hand des Lehrers gedacht ſind. In knapper Form geben
ſie den Aufbau des Unterichts und die nötigen Winke. Die
eindring=
liche Arbeit, die binter dieſen Anweiſungen ſteht, wird dem Kundigen
nicht verborgen bleiben. Auf den engem Zuſammenhang von Schreiben
und Zeichnen im Unterricht weiſt der Lehrgang deutlich hin. Ueberall
ſehen wir Keime, die eine fruchtbare Entwickelung möglich machen. Die
ausgeſtellten Schülerhefte ſind dem Unterricht in der Verſuchsklaſſe
ent=
nommen. Die Wandtafeln mit den Ausgangslinien ſowie zwei
Schiefer=
tafeln ſind von einem der Offenbacher Lehrer beſchriftet, die übrigen
Schiefertafeln zeigen Schülerarbeit.
Die Neugéſtaltung des Schreibunterrichts iſt von ernſthafter und
weitreichender Bedeutung. So gut wie in früheren Zeiten kann der
Schreibunterricht auch heute ein vielſeitiges und fruchtbringendes
Ele=
ment der Schuilbildung ſein. Die Höhe des Ziels ſichert auch der
Ar=
beit Beachtung, die von heſſiſchen Schulmännern und Künſtlern hier
geleiſtet wird. Ob und in welchem Umfange ſich die bisherigen
Ergeb=
niſſe für Heſſen bewerten laſſen, ſteht noch dahin. Von Bedeutung
wer=
den ſie für alle Lande deutſcher Zunge ſein.
Haupt.
Zur Hindenburg=Spende.
Hindenburg! Er iſt uns ein leuchtendes
Vorbild dafür, wie tiefe Liebe zum deutſchen Volke
alles Trennende überwinden ſoll.
Dr. Hugo Eckener.
13073)
Kunſtnotizen.
Ueder Watte, Künffier oder fünffieriſche Drranſtaltungen, deren im Nachſiehendm Crw ihung
gefchſeht, behäit ſich die Redalſion ihr Urtell vor
— Union=Theater. Buſter Keatons „General”. „Der
General” iſt der erſte Film Buſter Keatons für United Artiſts. Weit
über dreitauſend Statiſten wirken mit. Sechs Monate dauerten die
Auf=
nahmen. Viele Monate wurden jedoch auch für die Vorarbeiten
ver=
wendet. Sechs Kameraleute arkeiteten gemeinſam an dem Film. Drei
alte Lokomotiven und eine ganze Anzahl Pafſagierwagen aus der Mitte
des vorigen Jahrhunderts wurden wieder in Gebrauch genommen Die
Städte Tenneſſee und Georgia im Stadium des Jahres 1862 mußten
wieder aufgebaut werden. Buſter Keaton iſt ſein eigener Regiſſeur und
hat als Partnerin ein ganz neues Geſicht herausgebracht; es iſt Marion
Mack, die zum erſten Male eine Hauptrolle ſpielt. Der Film kommt
im Union=Theater zur Aufführung.
— Reſidenz=Theater. „Die Frau in Gold”.
Sorg=
fältig durchgearbeitet, gut und exakt aufgebaut, iſt dieſer Hermes=Film
Walter Waſſermann und Fred Sauer haben mit Routine und
filmi=
ſcher Blickſicherheit, ein gutes, durch Milieu und Idee intereſſierendes
Manuſkript gezimmert. Unter der künſtleriſchen Oberleitung Fred
Sauers bemüht ſich Pierre Marodon mit beſtem Gelingen, die
Möglich=
keiten des Drehbuches bis ins Detail zu erſchöpfen. Er beſitzt Tempo,
das notwendige Anpaſſungsvermögen an den Stoff, trifft die
Atmo=
ſphäre mit Geſchick und verſteht es, ein paar Pariſer Außenbilder
unauf=
dringlich mit der Handlung zu verknüpfen. — Der zweite Film „
Voll=
dampf” iſt ein Fortſetzungsfilm in zwei Teilen, dargeſtellt von dem
Senſationsdarſteller Speed, dem König der Senſationen. Der zweite
Teil „Der Mann der Tat” kommt am Dienstag zur Vorführung.
Tagung des Deutſchen Forſivereins.
In der geſtrigen Sitzung wurden die Berichte über „Die Ereigniſſe
des Jahres auf dem Gebiete der Forſtpolitik und die wirtſchaftliche Lage‟
erſtattet. Zunächſt ſprach Profeſſor Dr. Raab=Tharandt in Sachſen
(früher Privatdozent an der Univerſität Gießen), der eingehend
dar=
legte, wie ſich in den letzten Jahren unſere wirtſchaftliche Lage gebeſſert
habe. Heute ſeien 4 Prozent der Geſamtbevölkerung mehr in der
Wirt=
ſchaft tätig als vor dem Kriege. Der Arbeitsertrag habe ſich zwar
gegenüber den erſten Nachkriegsjahren gehoben, habe aber immer noch
nicht den Vorkriegsſtand erreicht. Nur die Verkehrsleiſtungen hätten
beinahe den Vorkriegsſtand erreicht. Weſemtlich ungüünſtiger als
Arbeits=
leiſtung und Arbeitsertrag ſtelle ſich die Kapitallage der deutſchen
Volks=
wirtſchaft dar, beſonders dadurch, daß wir durch den Verſailler Frieden
einen großes Teil unſeres Ernährungsbodens verloren hätten. Um das
geſchmälerte Kapital wieder aufzufriſchen, ſei nachdrückliches Sparen
erforderlich. Leider habe unſere Handelsbilanz immer noch eine
Paſſi=
dität — in dieſem Jahre vier Milliarden — aufzuweiſen, was vor allem
eine Folge der Reparationsleiſtungen ſei, ſo daß wir in immer
wachſen=
dem Maße an das Ausland verſchulden. Auch die öffentlichem Laſten
hätten ſich noch weiter vermehrt. Nur ſtärkere Beſchäftigung, weſentliche
Produktionsſteigerung, größte Sparſamkeit und Verminderung der
Ne=
parationslaſten könnten das deutſche Volk aus dieſer Miſere erlöſen,
Als zweiter Redner äußerte ſich zu dem Thema Miniſterialrat a. D.
Dr. Kahl, der ſich wieder mehe mit der allgemeinen Lage der
Forſtwirt=
ſchaft und der ſich daraus ergebende Maßnahmen beſchäftigte. Er legte
vor allem die Bruttogeldenträge in der Forſtwirtſchaft und ihre
Beein=
fluſſung durch allgemeine Wirtſchaftskriſen und ſonſtige Maßnahmen
wie Zölle, Frachttarife uſw. dar. Dann ſchilderte er eingehend die
Aus=
gabepoſten und den gegenwärtigen Stand der Reineinnahmen der
forſt=
wirtſchaftlichen Betriebe. Zum Schluß betonte er die Folgerungen aus
ſeinen Darlegungen, namentlich auf dem Gebiete der Waldbeſteuerung,
der Zölle und Frachttarife, erörterte eingehend, wie die nichtſtaatliche
Forſtwirtſchaft ſtaatlich beeinflußt werden könnte und verlangte dringend
die Notwendigkeit einer forſtlichen Berufsvertretung.
An die Vorträge ſchloß ſich eine längere intereſſante Ausſprache.
Oberforſtrat Dr. Dietrich=Stuttgart ſprach vom Standpunkt des
Ver=
ſuchsteſens und betonte dabei die Notwendigkeit einer ſcharfen
Tren=
nung der Aufgaben von Wiſſenſchaft und Praxis. Prof. Dr. Borgmann=
Gießen wandte ſich gegen verſchiedene Theſen, die der zweite Referent
Staatsrat Dr. Weber=Konradsdorf, aufgeſtellt hatte. Vor allem lehnte
er deſſen Auffaſſung hinſichtlich der Spezialiſierung des Unterrichts am
den Hochſchulem ab. Weiter ſprachen noch Prof. Dr. Godbergen=Hann.=
Münden und Oberförſter Dr. Künanz=Darmſtadt, die die Theſen Dr.
Webers gegen die verſchiedenen Angriffe verteidigten.
Vom Reichspräſidenten von Hindenburg iſt ein
Begrüßungstele=
gramm eingelaufen, in dom er der Tagung beſten Erfolg wüinſcht,
eben=
ſo von dem zurzeit in Bad Gaſtein weilenden Reichsminiſter des Innerm
von Keudell.
*Bekämpfung der Forſiſchädlinge
aus Flugzeugen.
Gelegentlich der Tagung des Deutſchen Forſttereins m
Frank=
furt a. M. wurde auf Veranlaſſung der Firma E. Merck zufolge einer
Vereimbarung mit der Leitung des Deutſchen Forſtvereins zuſammen
mit der Junkers=Flugzeugwerk A.G. Deſſau geſtern abend ½7 Uhr im
Stadtwald von Frankfurt a. M. die Bekämpfung der Forſtſchädlinge aus
Flugzeugen durch einige Probeflüge praktiſch vorgeführt. Der gewaltige
Aufſchwung, den Chemie und Technik in den letzten Jahrzehnten
genom=
men haben, hat ſich auch auf dem Gebiete des Pflanzenſchutzes deutlich
bemerkbar gemacht. Wie in der Schädlingsbekämpfung in Landwirtſchaft,
Wein= und Obſtbau, ſo auch auf dem Gebiete der
Forſtſchädlingsbekämp=
fung. Als die Flugtechnik im Kriege einen gewaltigen
Auf=
ſchwung genommen und man gelernt hatte, das Flugzeug unter jeden
Bedingungen zu meiſtern, und als es der Pflanzenſchutzmittelindurſtrie
gelungen war, mit der Herſtellung eines Stäubemittels, wie Eſtrrmit,
die letzten Hinderniſſe zu beſeitigen, war es möglich, dieſes
Hilfs=
mittel in den Dienſt des Forſtſchutzes zu ſhellen. So beſteht heute die
Möglichkeit, in jedem Waldbeſtande eine Schädlingsbekämpfung
durch=
zuführen. Die Verwendungsmöglichkeiten der einzelnen Apparate
wer=
den ſich den jeweiligen Verhältniſſen anpaſſen müſſen. Große
zuſammen=
hängende Waldbeſtände, ſchließlich in Flächen von über 100 Hektar, laſſen
ſich allein durch Beſtäubung vom Flugzeug aus behandeln. Das Pulver
iſt in großen Behältern in den Flugzeugkörpern eingefüllt und wird
von dem Piloten ſelbſt vom Führerſitz aus durch maſchinelle
Vorrich=
tungen zum Verſtäuben gebrocht.
Das Intereſſe an den geſtrigen Vorführungen war bei den
Teil=
nehmern der Tagung des Deutſchen Forſtvereins ſehr ſtark,
insbeſon=
dere, da gerade die Fachmänner von der Notwendigkeit der Bekämpfung
der Schädlinge, wie Forſteule, Nonne, Kiefernſpannung uſw., überzeugt
und gewillt ſind, jede unbedingt ſichene Bekämpfungsmaßnahme zu
unterſtützen. Nur wenige Teilnehmer hatten aber die praktiſche
Vor=
führung dieſer von der Firma Merck=Darmſtadt im Verein mit der
Junkers=Flugzeugwerk A. G. Deſſau vorgenommenen ausgedehnten
Ver=
ſuche geſehen, um die Wirkung des von Flugzeugem maſchinell
verſtäub=
ten „Eſturmit” beurteilen können. Das geſtern abend von dem Piloten
Hönichen geſteuerte Junkersflugzeug L. 33 brachte bei ſeinem
Probe=
flug über 550 Kg. indifferentes giftfreies Pulver zum Abwurf. In
prachtvollen Kurven= und Tiefflügen umflog und überflog die Maſchine
das Probegelände. Gewaltige weiße Pulvermaſſen wurden über den
Hach= und Tiefwald verſtäubt und ſenkten ſich bei faſt vollkommener
Windſtille langſam auf den Waldkomplex nieder, der als von den
Schäd=
lingen befallen angenommen wurde. Das Verfahren dieſer
Schädlings=
bekämpfung aus Flugzeugen — das wir übrigens bereits früher in einem
ausführlichen Aufſatz veröffentlicht haben — fand die weiteſte
Anerken=
nung der Fachleute, die dieſes Verfahren gerade für das Forſtweſen als.
durchaus geeignet hielten.
Am Nachmittag war die Junkersmaſchine unter Führung des
Pi=
loten Hönichen zu einem Probe= und Orienterungsflug auf dem
Darmſtädter Flugplatz aufgeſtiegen. An dieſem Orientierungsflug
nahmen außerdem die Herren Dr. Schubert von der Firma Merck,
Frei=
herr von Bönig und als Vertreter des „Darmſtädter Tagblatts”
Redak=
teur Dr. Quetſch teil. Nach einem kurzen, eleganten Rundfbig über dem
Flugplatz ſah man die
Junkersmaſchine D 1125 über Darmſtadt.
Staunens ſah man den weißen Leib des Flugzeuges, das ein Typ der
Ozeanflugzeuge iſt, d. h. alſo denſelben Bau und die gleiche Größe wie
dieſe hat. Bei ſeinem Weiterflug wurden noch einige Ehrenrunden über
der Firma Merck ausgeführt, um dann den Flug in Richtung Frankfurt
fortzuſetzen. Infolge eines leichten Defekts an der Benzinleitung ſah
ſich aber der Führer des Flugzeuges gezwungen, niederzugehen. Man
mußte alſo eine übrigens glückliche
Notlandung bei Sprendlingen,
etwa 500 Meter vom Orte entfernt, in oinem Kartoffelacker
vor=
nehmen. Die vollkommene Sicherheit und Gewandtheit des Piloten
brachte den Apparat ohne nennenswerte Beſchädigungen zur Landung,
ſo daß der unterbrochene Flug gegen 6 Uhr von den gleichen Stelle nach
einem glatten Start fortgeſetzt werden konnte. Die Maſchine flog nach
Darmſtadt, holte hier das Pulver und konnte mit einer nur
halbſtün=
digen Verſpätung die wunderbaren Probeflüge über dem Frankfurter
Stadtwald ausführen. Kurz nach 7 Uhr landete der Pilot mit ſeiner
Maſchine glatt auf dem Darmſtädter Flugplatz, wo er zurzeit
ſtatio=
niert iſt.
Machen Sie eine Probefahrt! Achten Sie auf die Elastizität des Motors,
das glänzende Anzugsmoment, die Kraftreserve — kurz, auf alle
Einzel-
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[ ← ][ ][ → ]Miitwoch, den 24. Auguff 1927
Nummer 234
Aus Heſſen.
Starkenburg.
* Arheilgen, B. Ang. Der Lichtbökderaben6, den der
hieſige wwangeliſche Jünglingsverein im Gemeindehauſe veranſtaltete,
nahm einen übemus hübſchen Verlauf und hätte einen beſſeren Beſuch
verdient. In den verfloſſenen Sommerferien hatten etwa 18
Mit=
glieder des Vereins unter Führung des Ortsgeiſtlichen eine
Sommer=
fahrt den Rhein hinab bis Köln und Bielefeld unternommen und
waren dam durch den Teutoburger Wald und nach der Edertalſperre
gewandert. Wudervolle Wanderungen durch das Sauerland und
eine Beſichtigung der Stadt Marburg ſchloſſen ſich an. Dig
Schil=
deruugen wurden von einzelven Teilnehmern der Fahrt in vecht
er=
freulicher Weiſe vorgetragen und durch Lichtbilder anſchaulich vor
Augen geführt. — Das Sommerfeſt des Geſangvereins „Eintracht‟
mußte des ſchlechten Wetters wegen in den Schwanenſaal verlegt werden
und ſpielte ſich trotzdem in recht animierter Weiſe ab.
Griesheim, B. Aug. Gemeinderatsbericht. Die
Ange=
legenheit betr. Erhebung einer allgemeinem Wertzuwachsſteuer wurde
nochmals der Finanzkommiſſion überwieſen. Die Gemeinde Griesheim
hat an Private zur Erſtellug von Wohnhäuſern Baudarlehen in Höhe
von zirka 300 000 Mark vergeben. Es ſoll nunmehr an die Hefſiſche
Lan=
desbank Darmſtadt mit dem Erſuchen herangetreten werden, dieſe
hypo=
thebariſch ſichergeſtellten Darlehen zu übernehmen. Die Otto Heſſe=
Straße ſoll in einer Breite von 4 Metern chauſſiert werden, während
zu beiden Seiten je ein Streifen von 50 Zentimeter gepflaſtert und
gegen den beiderſeitigen 150 Meter breiten Fußſteig mit Randſteinen
abgeſchloſſen werden ſoll. Dem Jakob Hofmann 9., hier, wurde das
Gemeindegrundſtück (früher Flurgraben) zum jährlichen Pachtpreis von
6 Mk. auf die Dauer von 9 Jahwen übertragen. Eine Anzahl Geſuche
um Erlaß von Anſchlußgebühren für elektriſches Licht und Kraft wurden
aus Konſequenzrüchichten abgelehnt
H. Eberſtadt, 2. Aug. Gründung einer
Theaterge=
meinde. Der Ortsausſchuß für Volksbildung und Jugendpflege
be=
abſichtigt, im engen Anſchluß an die Darmſtädter Volksbüchne (e. V.)
hierorts etne Theatergemeinde zum Beſuche des Landestheaters in
Darmſtadt zu gwünden. In einem öffentlichen Aufrufe hat der
Aus=
ſchuß alle Freunde des Theaters und des Volksbühnengedankens zu einer
Ausſprache auf Freitag, dem 25. Auguſt, abends 8½ Uhr, in den Saal.
bes Gaſthauſes. Zum Darmſtädter Haf” (Laun) eingeladen. Im
Hin=
blick auf die große Aufgabe, die die Volksbühne für den einzelnen ſowohl
wie für das Theater zu erfüllen hat und tatſächlich auch erfüllt, wäre
S8 zu wünſchen, wenn recht viele der Theatergemeinde als Mitglieder
heitreten würden. — Die VereinsbandEberſtadte. G. m. b. H.
auft zwecks Eintragung der Aufwertungsbeträge alle Einleger mit den
Anfangsbuchſtaben 4—H zur Vorlage der alten Sparkaſſenbücher. auf.
— Ein Nachtſchutzmann für eine Nacht. Der hürzlich vom
Gemeinderat gewählte und als Nachtſchutzmann eingeſtellte
Verſorgungs=
anwärter Schulz gab ſeinen Poſten ſchon nach einer Nacht wieder auf.
Der Gemeinderat wird daher in ſeiner nächſten Sitzung durch die Wahl
eines anderen Bewerbers die freie Nachtſchutzmannſtelle erneut zu
be=
ſetzen.
* Eberſtadt, B3. Aug. Feueralarmprobe. Dieſer Tage
wur=
den nach vorhergehender Benachrichtigung der Oeffentlichkeit mehrere
Alarmprobe mit der Feuepglarmſirene vorgenommen. Ueber das
Ergeb=
nis der Beobachtug iſt noch nichts näheres bekannt. Jedoch konnte
feſtgeſtellt werden, daß die Alarmſivene faſt übevall deutlich zu hören
war, und im Ernſtfalle ihrem Zweck gerecht werden kann. —
Turner=
fieg. An dem am vergangenen Sonntag ſtattgefundenen
Gaujugend=
turnen des Main=Rodgaues in Biebesheim am Rhein nahm auch die
Jugendabteilung der Tungeſellſchaft e. V. teil. Es konnten insgeſamt
19 Preiſe errungen werden. — Geburtstagsfeier der
Vier=
zigjährigen. Die Geburtstagsfeier der diesjährigen
Vierzigjäh=
rigen findet am Samstag, den 3. September, im Saale des Gaſthauſes
„Zur Eiſenbahn” (Gruß) ſtatt. Es ſind Konzert, Prolog, Anſprache,
Geſang, humoriſtiſche Vorträge und Tanz vorgeſehen.
* Pfungſtadt, 23. Aug. Der Pfungſtädter Rindvieh=,
Schweine= und Ziegenmarkt erfreute ſich einer ſehr zahlreichen
Beſchickug. Es waren über 300 Stück Vieh aufgetrieben. Am meiſten
aufgetrieben wauen Ziegen. Die Ziehung für die mit dem Markt
ver=
bundene Lotvevie wurde im Saale „Zum Rheiniſchen Hof” vorgenommen.
Sie nahm etwa zwei Stunden in Anſtpruch. Der erſte Gewinn, ein Rind,
fiel an den Landwirt Kiſſel jun. in der Niedergaſſe. Insgeſamt kamen
119 Gewinne zur Ausloſung. Der Ziegenzuchtverein Hahn errang bei
der Preisverteilung 20 Preiſe und vier Lobende Anerbennungen. Erſte
Preiſe erhielten Georg Pitzer, Fritz Michel, Ludwig Jockel und Ernſt
Spiller für ihre ausgeſtellten Tiere. — Jugendſonntag. Der
dies=
jährige Jugendſonntag der evangeliſchen Kirchengemeinde ſoll am 4.
Sep=
tember in feierlicher Weiſe begangen werden. Am Vorabend findet in
der Kirche eine Feierſtunde ſtatt. Der Sonntag bringt einen
Feſtgottes=
dienſt am Vormittag, eine Waldfeier am Nachmittag und eine
Schluß=
feier am Abend. Bei dieſer Feier wird das Schauſpiel „Das
verwun=
ſchene Schloß” aufgeführt.
* Groß=Umſtadt, B. Aug. Gemeinderat. In der Sitzung des
Gemeinderats vom 18. Auguſt unter dem Vorſitz des Bürgermeiſters
Lampe wurde beſchloſſen: Es ſoll in der Zwölfapoſtelſtraße emn zweites
Gruppenwohnhaus erbaut werden. Gleichzeitig wurden die
Rohbau=
arbeiten hierfür vergeben. — Die Zufahrtsſtraße zum Bahnhof foll
kanaliſiert werden. Die Arbeiten und Materſallieferugen hierzu
wur=
den vergeben. — In der Obergaſſe iſt ein Einfallsſchacht erforderlich
geworden, wozu die Arbeiten und Lieferungen ebenfalls, vergeben
wur=
den. Einer Verfügung entſprechend ſollen die Schüler und Schülerinnen
der Volksſchule gegen Unfall verſichert werden, und zwar wurde
be=
ſchloſſen, die Verſicherung mit der Naſſauiſchen Landesverſicherungsbank
im Wiesbaden abzuſchließen. — Da ſich die Kanaliſation, auch auf die
Entengaſſe uſw. erſtrecken ſoll, wurden auch hierzu die erforderlichen
Lieſerungen, wie Schachtabdeckungen und Steigeſſen, vergeben. — Da in
der Kleinkinderſchule der Fußboden erneuert werden muß, ſo wurde
be=
ſchloſſen Steinholzfußboden anzulegen. Die Arbeiten werden der
Firma Auguſt und Philipp Schüßler m Worms übertragen. — Der
Zuchwviehmarkt ſoll auch in dieſem Jahre wieder abgehalten werden. Die
erfonderlichen Mittel wurden bewilligt. — Mit Rückſicht auf die
kom=
mende Saatzeit wird angeordnet, daß die Schlagtauben während der
Beit vom 20. September bis zum 20. November 1927 einzuſperren ſind.
— Zum Schluß wurden noch verſchiedene vorliegende Baugeſuche
ge=
nehmigt.
r. Babenhauſen, B. Aug. Sein erſtes großes heſſiſches
Preisſchießen hält kommenden Samstag und Sonntag der
Heſſiſche Poläzeiſpoytverein, hier auf den Schießſtänden
der Schützengeſellſchaft an der Aſchaffenburger Landſtraße ab. Das
Schießen iſt offen für alle ſtaatlichen Polizeibeamten, die
Gendarmerie=
beamten und Kommunalpolizeibeamten galler Dienſtarade. — Außerdem
finden intereſſante reiterliche Vorführungen in der Kaſerne ſtatt. — Der
Veteranen= und Militärverein veranſtaltete am Sonntag
auuf den Schießſtänden der Schützengeſellſchaft ein Preis= und
Ge=
ſellſchaftsſchießen, das von den Schützen und Kameraden,
be=
ſonders aus Groß=Umſtadt, gut beſucht war. Leider way das Wetter
recht ungünſtig. Trotzdem herrſchte bei Konzertvorträgen der Lautzſchen
Kapelle eine fröhliche Schützenſtimmung. Vom 1. Vorſitzenden des
Schitzemvereis. Herrn Studienmt Ullmann, wurde dem von hier
weggezogenen Schitzen Robert Vaur eine von Herrn Fritz Kehr
prachtvoll in Oel gemalte Schießſcheibe überreicht. Kantinenwirt Th.
Schabacker hatte, wie immer, vortrefflich für Speiſen und Getränke
Sorge getragen.
* Rothenberg, B. Aug. Am Sonntag nachmittag fand bei
Gaſt=
wirt Siefert die ordentliche Generalverſammlung der Spar=
und Darlehnskaſſe ſtatt. Der Präſident des Aufſichtsrates,
Lehrer Bichler, leitete die Verſammlung. Rechner Schwinn verlas die
Vermögensbilanz worauf dieſelbe einſtimmig genehmigt wurde. Die
volleinbezahlten Geſchäftsanteile werden auf Vorſchlag des
Gemeinde=
rechners Leonhaud Schwinn mit 6 Prozent verzinſt, der Reſt des
Rein=
gewinns wird hälftig, dem Reſervefonds und der Betriebsrücklagg
überwieſen. Die beiden aus dem Vorſtand ausſcheidenden Peter und
Adam Bartmann wurden einſtimmig wiedergewählt, ebenſo die
aus=
ſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder Lehrer Büchler und Adam
Heck=
mann 12. Neu wurde hinzugewählt Peter Schwinn. Der Vorſitzende
wies darauf hin, daß die Einrichtungen den Kaſſe unbedingt noch mehr
benutzt werden müſſen durch weitere Entwicklung des Spar= und
Scheck=
verkehrs. Ueber den Spar= und Scheckverkehr referierte eingehend ein
Beamter des Heſſiſchen Genoſſenſchaftsverbandes. Er wies darauf hin,
daß die Neubildung von Sparkapital eing der vornehmſten Aufgaben
für die genoſſenſchaftlichen Spar= und Darlehnskaſſen bei der jetzigen
Volksarmut ſei. Mit allen Mitteln müßte darauf hingewirkt werden,
daß der Sparverkehr weiter gefördert wird, beſonders unter der Jugend.
* Fürth, B3. Aug. Autounfall. Als geſtern abend ½5 Uhr
der Perſonenkraftwagen der Linie Erbach-—Heppenheim die
Ortsdurch=
fahrt Fürth paſſierte, kam das Laſtauto des Händlers Walter aus Fürth
die Ellenbacher Stra
gefahren, und an der ſcharfen Ecke am
Poſtgebäude, wo die Ellenbocher Straße in die Hebpenheimer Straße
einmündet, kam es zum Zuſam
vobei das Auto des Händlers
Walter ſtark beſchädigt wurde. Menſchen kamen nicht zuſchaden, und
der Perſonenkraftwagen konnte ſeine Fahrt nach Heppenheim
weiter=
führen.
NOimbenfels, B. Aug. Aus dem Gemeinderat. Den Orten
der Bergſtraße folgend, will die Gemeinde Lindenfels mmmehr auch in
ihrer Ortsdunchfahrt das Kleinpflaſter einfühven. Der fortgeſetzt
zunehmende Automobilverkehr bringt es mit ſich, daß wohl alle
Gemein=
den von Bensheim bis Lindenfels ſich mit dieſer Frage beſchäftigen
müſſen. Die Staubfrage im Sommer iſt derartig, daß ſelbſt die
Spren=
gungen nicht mehr in der Lage ſind, den läſtigen und
geſundheitsſchäd=
lichen Straßenſtaub zu bekämpfen. Der vollzählig verſammelte
Ge=
meinderat hat einſtimmig die Genehmigung erteilt, das Kleinpflaſter
vom Ortseingang (Keil) bis zum Nordausgang (Zinßer) herſtellen zu
laſſen. — Da es ſich beim letzten Brande gezeigt hat, daß unſeye 40 Jahre
alte Waſſerleitung erneuerungsbedürftig iſt, ſo wird, wenn die
Aufgrabungen erfolgen, gleichzeitig eine neue, ſtärkere Rohrleitung mit
eingelaſſen werden. Bei dieſer Gelegenheit hat man natürlich auch an
die Kanaliſation gedacht. Der geſamte Gemeinderat hat ſich auch
dafür eingeſetzt und ſoll, wenn die Aufgrabungen nu doch einmal
er=
folgen, die ganze Strecke gleich kanaliſiert werden. Das wäre dann
der Anfang der Kanaliſation in Lindenfels, in einem auftvebenden
Kurort, wo derartiges unbedingt nötig iſt. Bei Beratung des
Voran=
ſchlags hat man nun auch kürzlich ſchon die Verzinſung des Kleinpflaſters
und den Erneuerungsfonds des Waſſerwerks eingeſetzt. Bei den
Kanali=
ſierungsarbeiten wird uns ein großer Teil von der Erwerbsloſenfürſorge
zuteil werden. Beim Kleinpflaſter trägt die Provinz Starkenburg die
Hälfte der Koſten. Sollten die Berechnungen für die drei Projekte
rechtzeitig eingehen, dann haben uſere Erwerbsloſen über die
Wmter=
monate vollauf Arbeitsgelegenheit. — Die Anlegung einer
Sand=
grube unterhalb des Teufelslochs wurde beſchloſſen. Die ſeitherige
Grube am Winterkaſtener Weg bringt fortgeſetzt Gefahren für die
Fuhr=
werke mit ſich, ganz abgeſehen davon, daß der Weg dorthin zu ſehr
not=
leidet. — Die Wohnungsnot iſt hier noch nicht behoben. Die Gemeinde
Lidenfels beabſichtigt, ein Beamtenwohnhaus zu errichten. Die
hier wohnenden Staats= und Poſtbeamten werden erſucht, ſich auf der
Bürgermeiſteeri zu melden; wenn ſie Liebhaber eines Einfamilienhauſes
oder Doppelwohnhauſes ſind, das ſie ſpäterhin käuflich erwerben können.
Wie wir unterrichtet ſind, kommen für Poſtbeamte wr
Einfamilien=
häuſer in Frage. Der Ortsbauplan iſt im letzten Jahr bedeutend
er=
weitent worden und können die Wünſche für das Baugelände ebenfalls
vorgebracht werden. — Für den ſeitherigen Wiegemeiſter
Hof=
mann kommt Herr Lang, in deſſen Verhinderung Herr Vetter in Dienſt.
— Die Gemeinde Lindenfels hat kürzlich einen Eiſenbahnwagen
kommen laſſen, der nummehr bezugsfertig geworden iſt. Nach MMitteilung
des Gemeindevechners beſinden ſich eine Anzahl ſäumige Mieter in der
Gemeinde, die keine Miete und kem Waſſergeld zahlen wollen. — In
der nächſten Gemeinderatsſitzung wird entſchieden werden, wer zuerſt
Bezieher des neuen Heims wird. Falls weiter Mietausfall in den
Ge=
momdehäuſem entſtehen ſollte, ſollen noch eimige Eiſſenbahnwagen
be=
ſchafft werden. — In nichtöffentlicher Sitzung werden noch eine Anzahl
Unterſtützungen behandelt. Schluß 23,30 Uhr.
* Birkenau, 22. Aug. Einſtellung von Halteſtellen. Die
Bahnbehörde hat ſchon lange die Abſicht, die Halteſtelle am Eingange
zum Spenglerwald und eine zweite innerhalb des Ortes, durch
Wegver=
legungen einzuſtellen. Man iſt.deswegen ſchon einige Wochen damit
be=
ſchäftigt, den Brückenackerweg, der ſeither in den Spenglerwald führte,
nur für die angrenzenden Allmendbeſitzer offen zu laſſen und den
Ver=
kehrsweg an die andere Seite des Eiſenbahndammes zu verlegen. Die
nötigen Arbeiten werden unter der Leitung des Bauunternehmers Herrn
2. Himmler aus Darmſtadt ausgeführt.
* Birkenan, 23. Aug. Erholungsurlaub. Herr Rektor
Pfeifer hat bis Ende der Herbſtferien Erholungsurlaub genommen. Der
Schulamtsanwärter Ketterle von Gundernheim wurde mit der
interi=
miſtiſchen Verwaltung der Schulklaſſe betraut.
* Von der Bergſtraße, 23. Aug. Die Obſtmärkte werden in
letzter Zeit gut beſchickt. Für Bühler Zwetſchen wurden pro Pfund
6 Pfg., für Frühäpfel 7 Pfg. bezahlt. Das ſind gewiß billige Preiſe
für die Erſtlinge, die wohl auf die reiche Ernte zurückzuführen ſind.
* Auerbach, 23. Aug. Unſinniges Motorradfahren.
Vorgeſtern vormittag kamen vier Motorradfahrer, angeblich von
Heidel=
berg kommend, durch unſeren Ort. Beim Ueberholen fuhr einer
der=
ſelben mit voller Wucht gegen das Haus, des Bäckermeiſters Krauß,
gegewüber dem Gaſthof „Zur Krone”, daß das Rad faſt vollſtändig in
Stücke ging. Der Fahrer kam verhältnismäßig noch gut dabei weg.
Dem dazukommenden Polizeibeamten erklärte er auf Befragen, warum
ſie ſo raſend fahren, ſie ſeien Rennfahrer.
* Bensheim, B. Aug. Lehrerveteranen. Kürzlich ſtarb in
Hochheim bei Worms Lehrer Wilh. Buchinger. Damit iſt die Zahl
der 10 Zöglinge, die im Jahre 1865 aus dem hieſigen katholiſchen
Lehrer=
ſemimar entlaſſen wurden, auf die Zahl 3 zuſammengeſchmolzen. Die
noch lebenden drei Lehrerveterane aus dem Kurſus 1863/65, die alle
nahezu 55 Jahre im Dienſte der Schule ſtanden und über 80 Jahre
zählen, ſind die Herren: Rektor Val. Nikolai i Offenbach, Lehrer
Mich. Gruber in Birkenau und Lehrer Joh. Zehnbauer in
Hambach. So viel wir wiſſen, ſind ſämtliche Lehrer trotz des hohen Leider hat er unter der ungünſtigen Witterung ſchwer zu leid0
Alters und trotz der langen aktiben Dienſtzeit noch rüſtig und geſund, ſodaß nur ein mittelmäßiger Verkehr herrſchte denn die großen Schnd
— Hirſchhorn, 23. Aug. Wafſerſtand des Neckars am
22. Auguſt 1,94 Meter, am B. Auguſt 1,17 Meter.
* Biblis, B. Aug. Große Feuerwehrübung. Vorgeſtern und die Darbietungen der Turner und Tänzerinnen kamen nicht 1
mittag gegen 112 Uhr ertönte Feueralarm in umſerem Dorfe, doch galt
es diesmal, nicht dem verheerenden Elemente Einhalt zu gebieten,
ſon=
dern die Freiwillige ſowie die Pflichtfeuerwehr, zwecks einer größeren, ſitze des Oberſtudiendirektors Prof, Dr. Faber aus Friedberg. Die V
Uebung zuſammenzutrommeln. Die Freiwillige ſowohl wie die
Pflicht=
feuerwehr war faſt vollzählig erſchienen, und ſetzte ſich alsbald der Zug
mit den Spritzen uſw. unter klingendem Spiele vom Spritzenhaus nach Vertreter der Regierungsbehörde war Kreisdirektor Dr. Gafnet 0
dem Schulhofe in Bewegung. Dort fanden im Beiſein des Herrn
Kreis=
feuerwehrinſpektors Bräunig, des hieſigen Bürgermeiſters Herrn Franr hielt einen Lichtbildervortrag über „Die Enzwicklung der Stadthrfill
ſowie ſonſtiger Intereſſenten verſchiedene Uebungen ſtatt, die von Herrn gung in Bidingen‟. Die Ergebniſſe der Ausgmabungen des Vorzahe
Kweisfeuerwehrinſpektor Bräunig als ſehr gut bezeichmet wurden. Auch verband en dabei mit geſchichtlicher Forſchung und den Meprodutiond
die Uebung verſchiedener Pflichtfeuerwehrleute an den einzelnen
Ge=
räten war zufriedenſtellend. Nach der Inſpektion, die unter dem
be=
wärten Kommando des Feuerwehrkommandanten Herrn Seibert gut
aus=
fiel, wurde von Herrn Inſpektor Bräumig ein Brandobiekt ausgeſucht beſtimmt, der den neuen Entwurf 1938 m Offenbach vorlegen ſol. 9
Wehr noch die Motorſpritze von Lorſch zur Verfügung. Das Brand= eines beſonderen Denkmalpflegers geſtellt werden. Ferner wure!
objekt umfaßte ein ganzes Straßenviertel, und wurde die Aufgabe von ſchloſſen, dem Geſamtverband deutſcher Geſchichts= und Altertumsvereill
Herrn Seibert glänzend gelöſt. Hierbei fand vor allem die Motorſpritze von beizutroten. Anleitungen für Heimatpflege und Forſchung werden !0
Lorſch große Bewunderung, die ſich zu den hieſigen Hydrantem beſtens
ſo daß allgemein der Wunſch laut wurde, auch die hieſige Feuerwehr griffen. — Mittags verſammelten ſich die Teilnehmer, im Saal!
durch Anſchaffung einer Motorſpritze zu bereichern, zumal eine ſolche Fürenhofs, wo Univerſitätsprofeſſor Dr. Aubin aus Gießen einen !
Spritze eimen großen Teil der Pflichtfeuerwehrleute erſetzen würde. Die
Feuerwehr feierte am gleichen Tage ihr 45jähriges Beſtehen und lagen der heſſiſchen Geſchichte‟. Dr. Fabey dankt nach lebhaftem !
außerdem das älteſte Mitglied der Freiwilligen Wehr, Herr Adam
Kohr 1., ſein 40jähriges Jubiläum. Dem Jubilar wurde anläßlich ſeiner unter Leitung von Dr. Lade eine Beſichtigumg der Stadt, der ehend
langen Dienſtzeit vom Heſſ. Staatsminiſterium das Ehrenzeichen für
40jährige treue Dienſtzeit durch die Hand des Kreisfeuerwehrinſpektors
im Auftwage des Kreisamts Bensheim überreicht. Abends fand im
Gaſt=
haus zum weißen Löwen großer Feſtball ſtatt, woſelbſt die Feuerwehr= port. Im Hinblick auf das 50ihrige Beſtehen der Gießener ſoe
leute und ſonſtige Feſteilnehmer ſich einige gemütliche Stumden machten. geſellſchaft von 1877, welches unter dem Protektorat des Reichspoſch.
Auch hier wurde der Jubilar allſeits gebührend geehrt. Alles in allem,
die geſamte Feuerwehr hat unter dem bewährten Kommando Seibert Wochen durch eine große Regatta begangen wurde, hat jetzt der Reiche
ihr gutes Können aufs beſte bewieſen und ebenſo ihr 4jähriges Jubi= miniſter des Innern auf Anregung des Reichstagsabg. Prof. Dr. 8
läum ſowie das 40fährige Jubiläum ihres alten Kämpen Ad. Kohr 1. ge= ner=Butzbach der Geſellſchaft eine Jubiläumsſpende in Höhe von 1
bührend gefeiert.
23. Anguſt: 2,06 Meter.
a. Groß=Gerau, 22. Aug. Stadtverordnetenſitzung. Bei
der letzten Beratung der Stadtverordneten wurde nach Erläuterungen
des Herrn Forſtrats Henzel den Waldwirtſchaftsplan für 1928 einſtimmig
gemehmigt. Unter Zuſtimmung desſelben Beamten ſoll auf Anregung falls tödlich verunglückt, ſodaß mun vier underſorgte Kinder allein zurd
des Herrn Beigeordneten Göbel die Stammholzverſteigerung künſtig geblieben ſind.
nicht mehr am Ort und Stelle, ſondern an einem Tag im eimem hieſigen
Lokal abgehalten werden. Einſtimmig wurde die Erhebung einer
all=
gemeinen Wertzuwachsſteuer genehmigt, und ebenſo einſtimmig der Real= linie von Birſtein nach Hartmannshain iſt nunmehr 900
ſchulwart auf Vorſchlag des Herrn Bürgermeiſters abgelehnt, da der Heſſiſchen Miniſterium genehmigt worden. Noch in dieſem Jahre ſ0
Staat trotz vielfacher Bemühungen der Stadt Groß=Gerau bisher noch
keinerlei Schnitte zur Uebernahme der Koſten getan hat.
* Langen, B. Aug. Männervereinigungstagung Der worden war, hat man Hartmannshain als Endpunkt der Strecke 9e
ſtadt, hielt am Sonntag im ebangeliſchen Vereinshaus zu Langen ſeine Hauptausflugsort für die Beſucher des Vogelsberges.
Jahreshauptverſammlung ab. Nach einem Feſtgottesdienſt unter
Mit=
wirkung des Kirchengeſangvereins hielt Pfarrer Storck aus
Heppen=
heim die Feſtpredigt. Nachmittags fanden im Gemeindehaus die
eigent=
ledigt. Die theoretiſchen Fragen betrafen Probleme des praktiſchen Chri= eine rege Tätigkeit. So werden Sprechtage abgehalten: von der Nebel”
ſtentums. Eine Nachfeier mit muſikaliſchen und geſanglichen Darbietun= ſtelle Darmſtadt für die Kreiſe Darmſtadt, Bensheim, Heppenheim 1nd
gen ſchloß die Tagung ab.
WSN. Offenbach, 2. Aug. Das Offenbacher Mietsdrama. Gießen, Alsfeld und Lauterbach an 10 Orten; von der Nebenſie
Zu dem bereits gemeldeten Wohnungsnotdrama im Großen Biergrund. Mainz für Kreis und Stadt Mainz und Stadt und Kreis Binge‟.
wird weiter mitgeteilt, daß ſich der Täter, der 47jährige Arbeiter Adam Mainz an den Wochentagen, außer Mittwoch und Samstag, an den
Aödler, ſelbſt der Polizei geſtellt hat und in Unterſuchungshaft genommen. Vormittagen und in Bingen an einem Tag; von der Nebenſtelle
wurde. Kurze Zeit nach dem Drama konnte feſtgeſtellt werden, daß auch bach für die Kreiſe Offenbach, Dieburg und Erbach an 10 Orten: vol
das zweijährige Kind des erſchoſſenen Hausherrn, das die Mutter auf der Nebenſtelle Worms für die Kreiſe Worms und Oppenheim i
von einem Streiſſchuß getroffen wurde, ſo daß es ins Krankenhaus ein= Mittwoch und Samstag; ferner an 4 Orten; von der Vebenſtelle Alze
geliefert werden mußte. Lebensgefahr beſteht jedoch für das Kind nicht. für Stadt und Kreis Alzey an 5 Orten und in Alzeh, mit Ausnchme
Die Familie des Täters wurde auf behördliche Anorduung geſtern aus= der auswärtigen Sprechtage, an ſämtlichen Wochentagen, und zwar vob
quartiert und in Notbgracken untergebracht.
Jahrestag des Verbandes der evangeliſchem
weiblichen Jugend in Heſſen.
Gießen, B3. Aug. Aus allen Teilen des Heſſenlandes hatten ſichn
etwa 1600 Mädchen eingefunden, um an der Jahrestagung des
Verbandes weiblicher Jugend teilzunehmen. Es befandemn
ſich darunter Mädchengruppen aus Darmſtadt Arheilgen.
Gimbsheim, Mörfelden, Groß=Gerau, Roßdorf, Neu=Iſenburag
Offenbach, Sprendlingen, Worms=Neuhauſen, Mainz, Waldmichelbachs Ehoribereil
Reichelsheim, Reinheim Kirchbrombach, Gießen, Merkenfritz, Weningss
Hirzenhain, Gedern, Nidda, Nieder=Beſſingen, Rodheim a. d. H., Holz= vie für 600l
hauſen, Altenburg, Muſchenheim, Schlitz, Friedberg, Pfungſtadt, Rleinen „emichieles gegel 9i 9
Linden. Die Tagung begann mit einem Abendgottesdienſt in dens wiseim porden, 9 0e
Johanniskirche. Landesjugendpfarrer v. d. Au=Darmſtadt predigte,
in dem von der weiblichen Jugend ſtark beſuchten Gottesdienſt über das: a eſem Sowlo. e.
Bibelwort „Der Herr des Friedens heilige euch durch und durch” Frfn fratzt ncht zu Lerle a
Reichardt aus Würzburg und Frl. Partenheimer aus Gießen verſchöntemn bnicz ebel do leche 2.
den Gottesdienſt durch das Duett „Ich harre des Herrn” von Mendels,s fchrian Verhundsſbiete
ſohn. Am Sonntag vormittag durchzogen die Kurrendeſängerinnemm frſtr ds atzetragene St
in einzelnen Gruppen die Straßen der Stadt und ſangen geiſtlicher f.nonz als Gemer gerill
Volkslieder. Das Singen fand dankbare Zuhörer. Die beiden Feſt=t in der Aheuheſſent
gottesdienſte in der Stadtkirche und in der Johanniskirche erfreuten ſichy
eines ſehr ſtarken Beſuches. Profeſſor Gerſtenmaier aus Friedberg prerd kuſte Spieweit, A. S
unzen Kömens be.
digte in der Johanniskirche, Pfarrer Dr. Jeep aus Braunſchweig inn
Donnert
der Stadtkirche. Paſtor Dr. Jeep iſt der Vorſitzende des Deutſcheny
Verbandes der evangeliſchen weiblichen Jugend; er übermittelte zugleich5
die Grüße des Deutſchen Verbandes.
Ein 4m Platze amf Bölln
Ein Feſtzug mit etwa 200 Teilnehmerinnen bewegte ſich nach=4 hutng als Auſtalt A
mittags unter Vorantritt der Poſaunenchöre Guſtavsburg und Klein=” juſtlumg beütrtitin W
Linden durch die Stadt nach dem Trieb. Während des Umzuges er.
klangen Volkslieder, begleitet von Mandolimen und Zupfgeigen. Auf f kunſichen i. Mie Liche
dem Trieb richtete der Verbandsvorſitzende, Pfarrer Strack aus Pfun= kyüer wrtrteh werde,
ſtadt herzliche Begrüßungsworte an die weibliche Jugend und dankta
den Gießenern für ihre gaſtfreundliche Aufnahme, zugleich
übermittele=
er die Grüße der Schweſterverbände Frankfurt, Naſſau und Kurheſſen,
Oberkirchenrat Zentgraf aus Mainz entbot die Grüße des Landet
kirchenamtes und ermahnte die Jugend, treu zu dem Landesverbond
zu ſtehen, damit ſie ſpäter tüchtige evangeliſche Chriſten würden, Schul=
Lieſe Auftellung läßt
rat Haſſinger aus Darmſtadt überbrachte Grüße und
Wünſch=
der Zentrale für Volksbildung und Jugendpflege. Der Verband dn den Vonähre nur menig
weiblichen Jugend würde bei der Zentralſtelle jederzeit tatkräfie muü tolſändig mveränder
Unterſtützung finden. Für die Innere Miſſion ſprach Pfarrer Memmn m tz Vorjahns ſin val
der auf die Gründung des Verbandes zu ſprechen kam. Alsdann kam!
Jugend zu ihrem Rechte. Reigen und Volkstänze wurden aufgefült Kiſtaen haben. ir Ech
und Volkslieder geſungen. Die edle Freude konnte man allen an dn / Häuun früher Sborte
Geſichtern ableſen. Einen recht ſchmucken Eindruck machten die Schlite ; Mlt ur Verfütgung. In
Mädchengruppen in ihrer maleriſchen Schlitzertracht. Der heſſiſche Ve mtu en Poſten zn, den
band evangeliſcher weiblicher Jugend zählt heute in mehr als 150 mfHülte md der ihn ſicher
angeſchloſſenen Vereinen über 4000 Mitglieder. Eine kleine Schluß ztüt ach de Läuferrehe
feier vereinigte die Feſteilnehmer in der Stad=kirche, wobei der Doßz Ah ür dieſen Mamnſcha
ſitzende des Deutſchen Verbandes, Dr. Jeep, eine Schlußanfprache hiel
amn iwur nicht allin in den
Rheinheſſen.
Dur 1 ach in Allwohn, der na
ſitzmt vieder an ſein handh
aut dr Sturm. In dieſem
bg. Ober=Ingelheim, 23. Aug. Das hieſige Rathaus, das jetzt unter / xü ndeutungsvolle Ver
Denkmalſchutz ſteht, wird in dieſem Jahre 100 Jahre alt. In dem Ge Arlin 44 Ainksaußen vollw
bäude war früher das Kantonsgericht untergebracht. Bis zum Bau d y0l luknnen in den wenige
neuen Amtsgerichtsgebäudes im Jahre 1911 waren die Geſchäftzmume gt 1Närga lamen, gut eir
des Amtsgerichts im Nathaus. Seit dieſer Zeit dient es allein der Ailk= imtu hum dß dieſer Shiel
germeiſterei für ihre Zwecke.
dg. Nieder=Ingelheim, 23. Aug. Eine vergeßliche Hausfrau wird / Mſch Meer Beit, in
von der Bürgermeiſterei geſucht. Ueber acht Tage hing eine Anzahl m Naenſbielern noch au4
Wäſcheſtücke auf der Bleiche, ohne daß die Beſitzerin ſich um ſie geküwe / kMritz Vertärkung der
mert hätte. Schließlich wurde die Bürgermeiſterei darauf aufmerfſan / 4M1 M Neubeſetzung ſt
gemacht, die die Wäſche in Verwahrung nahm und nun nach dem Gigee Itmen, mm wird ve
tümer ſucht.
Alnſchaftsaufſtellung a
be. Stadecken, B. Aug. Der Gemeinderat beſchloß, dieſes Jahr Müpt Hememann
keing Kirchweihe aabzuhalten. Der große Schaden, der die hieſigen Land
wirte bei der Unwetterkataſtrophe betroffen hat, iſt der Grund für dieſen / Aſtnn ech
MArrmerſpiel
Beſchluß. Auch ſollen für ein ganzes Jahr ſämtliche Tanzunterhaltungn
unterbleiben. Mit großem Befremden wird es hier aufgenommen, db AMichann einen
von der gleich nach der Kataſtrophe in Ausſicht geſtellten Staatshiſſt MKü dieſer Auß
noch nichts zu merken iſt.
AAhen wird
*an
Oberheſſen.
An
* Vilbel, 23. Aug. Das höchſte Ereignis des Jahres iſt in unſect
Stadt der „Jahrmarkt”, der am Sonntag ſeinen Anfang nahl
der Frankfurter blieben aus. Das Freilichtſpiel von Martini
wurd=
durch den anhaltenden Regen empfindlich geſtört. Die ſchmucken Koſtüme
zur Geltung.
* Büdingen, 23. Aug. Die heſſiſchen Geſchichts= und
Altertumsvereine tagten geſtern und heute hier unter dem
Vol=
grüßungsfeier im „Fürſtenhof” erfreute ſich ſehr guten Beſuchs. M
weſend, die Stadt Büdingen vertmat Bürgermeiſter Hildner. Dr. 200
des Gewerbelehrers Nies. Sonntag vormittag fand die geſchäftliche
Sitzung umter dem Vorſitze von Oberſtudiendirektor Dr. Fabeu=Friedbeil
im Rathausſagle ſtatt. Als Ort der Hauptverſammlung 1938 wurde
Offenbach beſtimmt. Bwecks Neufaſſung der Satzung wurde ein Ausſch
und alsdann die geſamte Wehr eingeſetzt. Hierzu ſtand der hieſigen der heſſiſchen Regierung und dem Landtag foll der Antrag auf Schnful
Landesamt für Bildungsweſen auf Anregung des Verbands herudte
bewährte und eine ungeheure Waſſermenge auf das Brandobiekt lieferte, gegeben. Ein Heft von W. M. Becker=Darmſtadt iſt im Erſcheme !
intereſſanten Vortrag hielt über „Die hiſtoriſch=geographiſchen 00
dem Redner und Prof. Müller ſchließt die Tagung. Nachmittag!
Befeſtigung und der wichtigſten Baudenkmäler ſtatt.
WSN. Gießen, 23. Aug. Miniſterſpende für den
Ryne=
ten zu Anfang dieſes Jahres durch einen großen Feſtakt und vor ehigſe.
Mark zur Anſchaffung neuen Bootsmaterials überwieſen.
WSN. Gießen, 23. Aug. Der Tod im Steinbruch. Im Steile
— Gernsheim, B. Aug. Wafferſtand des Rheins am bruch bei Queckborn in der Nähe von Grünberg iſt ein Arbeiter duc
plötzlich niedergehende Geſteinsmaſſen, die ihn aus etwa zehn Mee
Höhe trafen, verſchüttet und an Kopf, Bruſt und beiden Beinen ſchoe.
verletzt worden. Er wurde in die Gießener Klimik überführt, wo en ho
darauf verſtarb. Die Frau des Verunglückten iſt erſt vor kurzem che
* Vom Vogelsberg, 23. Aug. Die geplante neue Eiſenba)‟
die Inangriffnahme der Ausführung erfolgen. Trotzdem von ſeiten de
Zemeinde Bermutshain gegen die neue Linienführung Einſpruch erhobe
wählt, da dieſe Limie ungefähr zwei Kilometer kürzer iſt und deshee
heſſiſche Landesverband evangeliſcher Männervereinigungen, Sitz Darm” etwa 20 000 Mark weniger koſtet. Außerdem iſt Hartmannshain ein
inSM
Witet
N ich od
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Meihernd erreicht wir
Mbemf zu beweiſen,
ABum letzten Spiele vo
am nächſten Sonnt
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A i Darmſtadt ſtat.
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Ein Grsclun eföst
M md Erzichu
De Zuſammenkut
emn Rit zu den A.
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m. Aus dem Lande, 23. Aug. Gewerbliches. Die Handwe‟”
lichen Beratungen ſtatt. Kaſſenberichte und Jahresberichte wurden er= kammernebenſtellen entfalten auch in der zweiten Hälfte des Z0h
Groß=Gerau an 5 Orten; von der Nebenſtelle Gießen für die Kiee
dem Arme trug, bei den Auseinanderſetzungen zwiſchen beiden Männern Vorms täglich, und zwar vor= und nachmittags, mit Ausnahme. D.
und nachmittags.
Nummer 234
Mittwoch, den 24. Auguff 1927
Geite 7
Spoth, Shier une Tarnen.
Handball.
ſtortverein Darmſtadt 1898 — Wormatia Worms.
Die für Sonntag, den B. Auguſt, vorgeſehene Austragugg des
ſtwieles gegen die Kölner Städtemannſchaft iſt auf ſpätere Zeit
ver=
ſtken worden, da die Verbandsſpiele im Weſtdeutſchen Verband ſchon
3 eſem Sonntag beginnen, ſo daß die Spieler für die
Städtemann=
laft, nicht zur Verfügung ſtehen. Für den Sportverein 98 ſollte gerade
mes. Spiel dia letzte Probe vor den am 4. September 1927 beginnenden
ſat en Verbandsſpielen bedeuten. Es war daher notwendig, Erſatz
das ausgetragene Spiel zu ſchaffen. Man hat ſich auf Wormatia
Bms als Gegner geeinigt, und zwar aus der Erwägung heraus, daß
bie in der Rheinheſſen=Saar=Liga ſpielende Mannſchaft durch ihro
ſatz— Spielweiſe am eheſten den Süddeutſchen Meiſter zur Hergabe
ſies ganzen Könnens veranlaſſen kann. Das Spiel, das kommenden
Donnerstag, nachmittags 6½ Uhr,
u3 m Platze am Böllenfalltor ſtattfindet, wird entſprechend feiner
Be=
murig als Auftakt zu den Verbandsſpielen von den 98ern in der
Aſt=lung beſtritten werden, die für die bevorſtehenden Verbandsſpiele
ſir ehen iſt. Die blau=weißen Farben werden alſo durch folgende
Heler vertreten werden:
Hennemann Dietz Jans Werner Fiedler
Galm Götz Delp
Reuter Kadel
Trautwein
Zieſe Aufſtellung läßt erſehen, daß es in der Mannſchaft gegenüber
10 Borjahre nur wenig Veränderungen gegeben hat. Das Schlußtrio
g1 ollſtändig unverändert; zu ihm, das gerade in den ſchweren Spie=
1ades Vorjahres ſein wahres Können gezeigt hat, darf man volles
krruen haben. In Schnell und dem jetzt in Darmſtadt ſtudierenden
9 hmann (früher Sportverein Wiesbaden) ſtehen vollwertige Erſatz=
Im gur Verfügung. In der Läuferreihe nimmt Galm neuerdings
ſſter den Poſten ein, den er ſchon vor Jahren mit beſtem Gelingen
q uäilste und der ihm ſicher beſſer liegt, als das Stürmerſpiel. Damit
ſre auch die Läuferreihe insgeſamt als ſtark beſetzt bezeichnet werden.
Aſu ſütr dieſen Mannſchaftsteil ſtehen gute Erſatzleute zur Verfügung,
unzwar nicht allenn in den jungen Kräften der Erſatzmannſchaft, ſon=
Amauch in Allwohn, der nach Abſchluß der Leichtathletikſaiſon ſich
be=
ſtimt wieder an ſein handballeriſches Können erinnern wird. Bleibt
nwder Sturm. In dieſem iſt durch den Eintritt von Dietz inſofern
em ſedeutungsvolle Veränderung eingeſtreten, als nun endlich der
Awm des Linksaußen vollwertig beſetzt werden kann. Dietz hat ſich
cPriksinnen in den wenigen Spielen, die in dieſem Spieljahre ſchon
z MAuistrag kamen, gut eingeſpielt, ſo daß mit Beſtimmtheit erwartet
eey kann, daß dieſer Spieler, der über eine lobenswerte Wurftechnik
uwol. nach kurzer Zeit, in der ſich das notwendige Verſtändnis mit
f m Mebenſpielern noch ausgeprägter herausgebildet hat, ſich als eine
wintiche Verſtärkung der Darmſtädter Stürmerlinie zeigen wird.
ThhSieſe Neubeſetzung iſt Hennemann für den Poſten des Linksaußen
Fſeworden; man wird wohl nicht fehl gehen, wenn man dieſe Löſung
Ahüannſchaftsaufſtellung als beſonders glücklich bezeichnet, eignet ſich
Yſperade Hennemann mit ſeinem ausgeprägten
Freiſtellungs=
blöen, ſeinen Schnelligkeit und ſeinem Wurfvermögen von jeher für
ſhAnßenſtürmerſpiel. Die Darmſtädter werden alſo in Zukunft in
Arhennemann einen linken Flügel beſitzen, der der rechten Stürmer=
Mläe i dieſer Aufſtellung über zwei Jahre ſpielt, wohl bald nicht
7trchſtehen wird. Unter der Führung von Hauptmann Jans wer=
9 uch in dieſem Jahre die Darmſtädter Sürmer für eine anſehnliche
Hſlter zu erzielenden Tore ſorgen. Allerdings haben die Stürmer
imiſſan Jahre einen beſonderen Wunſch zu erfüllen: Im Spiele gegen
dülsſerliner Poliziſtem bewunderte man allſeits deren Torwürfe, die
ha chſch oder ganz flach über dem Boden, nur ſelten dem Torwächter
GAütenceit gaben, durch Abwehrparaden das Verhängnis abzuwenden.
Dur dieſe Wurftechnik, die wohl nur von 2 Darmſtädter Stürmern
awmzennd erreicht wird, waren die Berliner überlegen; die Darmſtädter
haſf zr beweiſen, daß ſie in den letzten Wochen dieſes Manko beſeitigt
halie
(ur letzten Spiele vor den Verbandsſpielen treten die Darmſtädter
m. nächſten Sonntag (28. Auguſt) an. Ihr Gegner iſt der letzt=
Meiſter des Heſſenkreiſes, Alemannia Worms; auch dieſes Spiel
im Darmſtadt ſtatt.
Wandern.
„Rot=Weiß 1922‟, V.f.L., Darmſtadt.
n uſerer rekordſüchtigen Zeit wird oft zu wenig an die
Ver=
in ſticrung des Vereinslebens gedacht und das, was nicht zur rein
9hiaeen Erziehung gehört, gar oft außer Acht gelaſſen. Pflege der
WFgeit und Erziehung zur Freude an der Natur durch periodiſch
meicrende Zuſammenkünfte, belehrende Vorträge und Wanderun=
WAxhörem mit zu den Aufgaben eines Vereins für Leibesübungen.
SEln Gei den Mitgliedern von Rot=Weiß das Gebirgs= und Flußwan=
MMiſch Eingang gefunden. Hauptſächlich in den Sommerferien
394 he mit bepacktem Ruckſack oder auf ſchwankem Paddelboot hinaus
mM Weite. Im Winter ſoll noch das Schneeſchuhlaufen hinzutreten.
B1ſamſchaftsverſammlungen werden dann die Erinnerungen durch
HaMee Berichte ausgetanſcht und den Daheimgebliebenen die Luſt
3u Mrem Tun erweckt. Auch die diesjährigen Wanderfahrten werden
inſlter Verſammlung am Samstag, den 27. Auguſt, abends 8 Uhr,
imbeinen Saal des Vereinslokals in der Grafenſtraße, mit noch ande=
Fenlacbietungen dem Stoff zur Unterhaltung geben. Tadelloſe Bilder,
ma uam guten Apparat auf dia Leinwand übertragen, werden zur
VéSſchaulichung beitragen. Die Mitglieder werden höflichſt hierzu
eirznden.
Leichtathletik.
Engelhards Sieg über Or. Peltzer.
Der Sportverein 1898 ſchreibt uns: Wie bereits gemeldet,
iſt es unſerem Richard Engelhard gelungen, den international
beſtbekannten Dr. Peltzer bei dem Länderkampf Frankreich-Deutſchland
im Stade de Colombes zu Paris vor 20 000 Zuſchauern zu ſchlagen und
mit knapp 2 Meter Abſtand (0,4 Sck.) hinter dem zurzeit beſten 800=
Meter=Läufer Europas, Martin, als Zweiter zu landen. Taktiſch
rich=
tiges Laufen und genaue Kräfteverteilung brachten den einwandfreien
Sieg zuſtande und verdienen höchſtes Lob, um ſo mehr, als es bis jetzt
außer Engelhard erſt 2 Deutſche gibt, die die 800
Meter unter 1,54 Min. zu bewältigen vermochten:
Hanns Braun, der Glanzpunkt der Olympiade zu Stockholm 1912,
und Dr. Peltzer. Engelhard hat ſich durch die Leiſtung, die ihn in
die erſte Reihe der europäiſchen Mittelſtreckler ſtellt und ſeiner
Vater=
ſtadt und ſeinem Verein alle Ehre macht, in hohem
Maße unſer aller Anerkennung und Dank erworben.
Glückauf zu neuen Taten! Ein Berichterſtatter bezeichnet den
Pariſen 800 Meter=Lauf als den „Clou des Tages”; noch nie ſei eine
derartige Begeiſterungswelle über einen Sportplatz gegangen, als
wäh=
rend dieſer knappen 2 Minuten.
Fußball.
V.f.R. Beerfelden 1. Mannſch.—V.f.R. Erbach komb. Mannſch. 7:0.
Beerfelden hatte mit der erſten Mannſchaft von Erbach ein Spiel
vereinbart, ſtatt dieſer ſchickte man eine kombinierte, die man ruhig als
zweite Garnitur anſprechen darf. Dies beſtätigte ſich auch während des
Spielverlaufs denn Erbach konnte der gut disponierten Beerfelder Elf
in keiner Beziehung die Wage halten. Ohne ſich ganz auszugeben, ſchoß
Beerfelden in regelmäßigen Abſtänden 7 Tore, während Erbach leer
arsging. Das Ergebnis könnte ebenſogut zweiſtellig lauten, denn
Beer=
felden verſchenkte u. a. zwei Elfmeter — Schieds ichter mäßig.
Hoffentlich kommt bald ein Spielabſchluß zwiſchen beiden kompletten
erſten Mannſchaften zuſtande, auf deſſen Ausgang man wohl geſpannt
ſein darf.
Pferdeſport.
Zweiter Tag der Frankfurter Auguſi=Rennen.
Die nunmehr wieder ſeit Tagen anhaltende Regenperiode hatte
wenigſtens heute nachmittag eine Unterbrechung erfahren, ſo daß die
Rennen glücklicherweiſe ohne das übliche Naß von oben durchgeführt
werden konnten. Das Wetter ließ aber trotzdem noch allerlei zu
wün=
ſchen übrig, ſo daß der Beſuch auch nur ein ſpärlicher war. Der
ge=
botene Sport dagegen ſtand auf einer ziemlich hohen Stufe.
Nament=
lich die Herrenrennen verliefen außerordentlich intereſſant und ließen
die Frage nach dem Sieger bis zuletzt offen. Beide Hervenrennen
brachten auch ziemlich hohe Quoten. Von den beiden Hauptrennen,
dem Feſta=Preis und dem Alexander=Rennen gewann der Stall
Wein=
berg mit Marcheſa das erſtere, der Stall des Frhr. v. Oppenheim mit
Wanderer dagegen das zweite. Ausbund vom Stalle Weinberg hielt
ſich aber in dem Alexander=Rennen außerordentlich gut. Ohne das
hohe Gewicht, das bei dem tiefen Gelände doppelt ſtark ſich bemerkbar
machte, hätte der Stall Weinberg auch in dieſem Rennen den Sieger
geſtellt. Der Champion O. Schmidt war wieder in drei Renne
ſieg=
reich und hat jetzt im Championat der Flachrennreiter einen derartigen
Vorſprung erreicht, daß ihm das Championat nicht mehr zu nehmen iſt.
Dia Reſultate ſind:
Preis vom Wolfsgarten. 1200 Meter 3000 Mark. 1. A. u. C. v.
Weinbergs Meton (O. Schmidt); 2. Cocktail und 3. Königskerze. 21:10.
Junghof=Rennen. 1450 Meter. 3000 Mark 1. Abteilung: 1. Hrn.
Joh. Mayers A Dalk (Wagner); 2. Dollar: 3. Mazeppa. Tot.: 84,
20, 20, 21:10. — 2. Abteilung: 1. Hrn. W. Phüſchkes Kasbek (O.
Schmidt); 2. Doktor und 3. Blocksberg.
Feſta=Preis. 1800 Meter. 5500 Mark. 1. A. u. C. v. Weinbergs
Marcheſa (O. Schmidt); 2. Madame Pompadour; 3. Manon. Tot.: 18,
14, 16:10.
Freiherr Auguſt v. Bifſing=Erinnerungs=Jagdrennen. 3600 Metzer.
3500 Mark. 1. Major Frhr. v. Lotzbecks Kritiſcher Tag (Beſitzer);
2. Ueberläufer und 3. Woge und Gerwin. Totes Rennen auf dem
dritten Platz. Tot.: 93, 22, 34, 15, 9:10.
Alexander=Rennen. 2000 Meter. 11000 Mark. 1. Frhr. v.
Oppen=
heims Wanderer (Varga); 2. A. u. C. v. Weinbergs Ausbund (O.
Schmidt); 3. Geſtüt Weils Fockenbach (Tarras). Tot.: 25, 11, 11:10.
Hindenburg=Jagdrennen. Ausgleich 1. 4600 Meter. 6000 Mark.
1. Herrn F. Ruepprechts Cupido (H. Schnitzer); 2. Sans pareil; 3.
Gal=
lican. Tot.: 65, 19, 13, 20:10.
Albert v. Metzler Erinnerungsrennen. Ausgleich 2. 1450 Meter.
3500 Mark. 1. M. J. Oppenheimers Feſtina lente (Grabiſch); 2.
Simo=
nelle und 3. Perſephone. Tot.: 37, 13. 15, 12:10.
Geſchäftliches.
Die Pflege des Haares.
Haarpflege iſt unzweckmäßig durchgeführt, wenn nicht individuell
vorgegangen wird. Fettarmes, trockenes oder ſprödes Haar pflegt man
mit „Javol mit Fett” fettreiches mit „Javol ohne Fett” verbunden
mit einer gründlichen Kopfhautmaſſage. Jedoch darf auch ein
regel=
mäßiges Waſchen der Haare und der Kopfhaut mit Javol=
Kopſwaſch=
pulver nicht fehlen, ſollen die wirkſamen Beſtandteile des
Kräuterhaar=
waſſers Javol ihre volle Wirkung entfalten.
„Javol” iſt dezent parfümiert, während „Javol=Gold” in der
hüb=
ſchen modernen Flaſche mit gediegen vernickeltem Patent=Spritzverſchluß
für Liebhaber eines ſtarken, modernen Duftes beſtimmt iſt.
Meiſterſchaftskämpfe im Schlagball um das Banner des Hefſiſchen
Bhilologenvereins. Am kommenden Samstag treffem ſich auf dem
Sportplatz von „Rot=Weiß”, nachmittags 3½ Uhr, die Offenbacher
Mannſchaft der Oberrealſchule am Stadthaus und die
Meiſter=
mannſchaft vom Vorjahre, die Aufbauſchule Bensheim.
Deutſche Reiterſiege in Schweden. Bei dem in Falſterbö (Schweden!
ausgetragenen internationalen Reitturnier konnten die beteiligten
deut=
ſchen Reiter und Pferde ſehr ſchöne Erfolge erzielen. Frhr. v. Langen
gewann das Hochſpringen ſowie die Dreſſurprüfungen, und im
Jagd=
ſpringen der Klaſſe A blieb Major a. D. Lotz wit Olnad ſiegreich.
Opelpreis von Norddeutſchland. Mit Start und Ziel in Hannover
kam der Große Opelpreis von Norddeutſchland für Umionsamateure über
eine Strecke von 160 Km. mit dem folgenden Ergabnis zum Austrag:
Klaſſe A: 1. O. Büttner=Verlin 5:09 Std., 2. K. Berger=Hannover zwei
Längen zurück, 3. E. Dorn=Berlin 5:10,15 Std., 4. Sieronſki=Berlin eine
Länge zurück, 5. Nickel=Berlin 5:18,10 Std. — Klaſſe B: 1. F. Berger=
Hannover 5:03,30 Std.
29 Preußiſch=Süddeutſche Klaſſen=Lotterie.
5. Tag der 5. Klafſe. In der Vormittags=Ziehung vom
22. Auguſt wurden gezogen: 2 Gewinne zu 10000 Mk. auf Nr.
21 23; 2 Gewinne zu 3000 Mk. auf Nr. 6644; 16 Gewinne zu 2000 Mk.
auf Nr. 49 126, 72 900, 130 756, 165 557, 211 736, B35 227, 237 766,
241 852; 32 Gewinne zu 1000 Mk. auf Nr. 18 964, 90014, 33 923,
34 565, 53 728, 128 580, 181 577, 187 096, 191 576, 302 880, 303 A4,
315 458, 332 970, 333 700, 335 087, 342459; ferner wurden gezogen:
100 Gewinne zu 500 Mark und 176 Gewinne zu 300 Mark. — In der
Nachmttags=Ziehung fielen: 8 Gewinne zu 5000 Mk. auf
Nr. 139 667, 158 679, 202 210, 245 823; 10 Gewinne zu 3000 Mk. auf
Nr. 53 891, 108 556, 181 913, 193 780, 300 771; 12 Gewinne zu
2000 Mk. auf Nr. 36 854, 68 781, 240 792, 245 617, 319 686, 341 677;
26 Gewinne zu 1000 Mk. auf Nr. 1540, 13 749, 53 347, 59 158, 110 035,
B657, 199354, B9 114, 270 748, 271900, 277 971, 329889, 335 684;
ferner wurden gezogen: 74 Gewinne zu 500 Mark und 192 Gewinne
zu 300 Mark. — Im Gewinnrad verblieben: 2 Prämien
zu je 500 000 Mk.; 2 Gewinne zu je 500 000 Mk., 2 Gewinne zu ſe
300 000 Mk., 2 zu je 200000 Mk., 2 zu je 100000 Mk., 4 zu je
75000 Mk., 6 zu je 50 000 Mk., 10 zu je 25000 Mk., 56 zu je
10000 Mk., 126 zu je 5000 Mk., 322 zu je 3000 Mk., 566 zu je
2000 Mk., 1144 zu je 1000 Mk., 3244 zu je 500 Mk. und 8182 zu je
00 Mark. (Ohne Gewähr.)
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Mittwoch, 24. Auguſt. 12: Uebertr. des Glockenſpiels aus
dem Darmſtädter Schloß. O 13: Neue Schallplatten. o 15.30:
Rektor Wehrhan: Die Thüringer. O 16.30: Impreſſioniſtiſche
Muſik. 12 Darbietungen. 17.45: Bücherſtunde. o 18.30:
Pfarrer Taesler: Schopenhauer über den Tod und ſein Verhältnis
zur Unzerſtörbarkeit unſeres Weſens an ſich. O 19: Dr. Pisk, Wien:
Kammeropern=Abend. Brüderlein fein, von Fall. — Die Verlobung
bei der Laterne, von Offenbach.
Stuttgart.
Mittwoch, 24. Auguſt. 12.30: Stuttgart, Freiburg:
Schall=
plattenkonzert. S 15: Jugendſtunde. Hildegard v. Zedtwitz. 8
Darbietungen. O 18.15: W. Kipp, Stuttgart: Das Elſaß in der
Muſikgeſchichte des 18. Jahrhunderts. O 18.45:
Empfangsſchal=
tungen. O 19.15: Engl. Sppachunterricht. O 20: „Martin der
Geiger”, Operette in 1 Akt Muſik von Offenbach. — Anſchl.”
Galante Poeſie. Einf.: P. Enderling. Mitw.: Marlieſe Fiechtner,
Hildegard v. Zedtwitz, Fr. Höger, Fr. Künſtner, Rundfunkorch,
Boccherini: Menuett. — Gedichte aus alter Zeit. — Dittersdorf:
Scherzo (Violin=Solo). — Briefe der Ninon de UEnclos. — Gozzec;
Gavotte. — Gedichte des 18. Jahrh. — Haydn: Menuett. —
„Die Laune des Verliebten”, Schäferſpiel von Goethe.
Berlin.
Mittwoch, 24. Auguſt. 13.45: Glockenſpiel von der
Parochfal=
kirche. O 15.30: Dr. Marie Munk: Rechtsfragen für die Frau.
16.30: Studienrat Kügler: Der Stralauer Fiſchzug. O 17: Die
Funkprinzeſſin Ilſe Fiſcher=Ramin erzählt: Naſeweißchen. Die ſechs
Mäuschen. — Löns: Jakob. o 17.30: Kapelle Rooſz. 8
Dar=
bietungen. 18.40: Gartendir, Leſſer: Rundſchau für Blumen=
und Gartenfreunde. O 19.05: A. Harms: Die Bootstypen im
deutſchen Segelſport. 19.35: F. Stiemer: Arbeit, Beruf und
Wirtſchaft. 20.10: Sendeſpiel: „Die ſchöne Rivalin”. Operette
in 3 Teilen. Muſik von Linne. — Danach: Kinothek. Hetland:
Liebesſzene. — Matt: Maskenfeſt. — Coleridge=Taylor: Intermezzo.
— Hadley: Tragiſch. — Horn: Chineſiſche Szene. — Rapee:,
Dramatiſche Szene. — Anſeil: Arabiſcher Tanz. Eine Straße in
Algier. — Kocian: Intermezzo.
Königswuſterhauſen. Mittwoch, 24. Auguſt. 6: Gymnaſtik.
O 12: Einheitskurzſchrift für Schüler. 15: Einheitskurzſchrift
für Anf. O 16: Dr. Mauermann: Deutſche Grammatik in Berliner
Schulen. O 16.30: K. A. Walther: Die Farbe im Stadtbild der
der Gegenwart. 17: P. Weſtheim: Kunſt und Natur. O 17.30:
Die komiſche Oper. Mitw.: Dr. Günther, R. Klewitz (Bariton),
18: Dr. Touſſaint: Mechanik. o 18.30: Engliſch für Anf=
O 18.55: Dr. Berthold: Was muß man wiſſen, wenn man eim
Grundſtück kaufen oder bauen will? O 19.20: Min.=Rat Goslar:
Die Techni. des modernen Staates: Die Organe des Staates.
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Donnerstag, den 25. Auguſt 1927.
(Nach der Wetterlage vom Dienstag, den 23. Auguſt 1927.)
Wolkig, auch zeitweiſe aufheiternd, mäßig warm und noch
vereinzelt leichte Niederſchläge.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
—
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Veranwwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleion, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Gugen Buhlmann
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: J.V.: Dr. Eugen Buhlmann
für „Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Iunſeratenteil: Willy Kuble.
Druck und Verlag: L C. Wittich — jämtlich in Darmſtadi,
Für unverlangte Mannſkripte wird Garantie der Rückſendung n ich / übernommen.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
L. L. E
HMILIEN-
RUCKSACHEN
GEBURTS-
VERLOBUNGS-
VERMAHLUNGS
UND
TODES-ANZEIGEN
LIEFERT IN
KURZESTER ZEIT
LC. WITTICH’SCHE
DBUCHDRUCKEREI
MRüSTADT /RHEINSTR. 23
Bilker. Noten
ſtiſchriften
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Ftigebunden
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gaſſe 1, Bigarrengeſch.
Seite 8
Mittwoch, den 24 Auguſt 1927
Numm er 231
Die Einweihung des Flandern=Denkmals.
Das Flandern=Denkmal in Kiel
zu Ehren der im Weltkriege gefallenen Flandernkämpfer iſt in Gegenwart des Vizeadmirals
Raeder enthüllt worden.
Stapellauf der neuen „Karlsruhe‟.
Ein Kreuzer mit ruhmreichem Namen.
Die „Karlsruhe” gleitet ins Waſſer.
Der neue Kreuzer unſerer Kriegsmarine iſt in Gegenwart des Reichswehrminiſters Geßler und
des Admirals Zenker von der Witwe des im Jahre 1914 mit der alten „Karlsruhe” nach 19 Siegen
untergegangenen Kapitäns Köhler auf den Namen „Karlsruhe” getauft worden.
Deutſche Kanu=Meiſterſchaften in Hamburg.
Die Sieger im Zweier=Kanadier.
H. Heinrich und H. Stöwer von St. Georg, Hamburg, haben die Meiſterſchaft im Zweier=
Kanadier nach erregtem Kampf gegen die mehrfechen Meiſter Timm=Rücker in 5:54,2 gewonnen.
Verſchärfte Aktenkontrolle.
Berlin. Zahlreiche Fälle von Aktenſchiebungen
und von ſonſtigen abhanden gekommenen
Gerichts=
akten, über die in letzter Zeit berichtet wird, haben,
wie die „Voſſ. Ztg.” berichtet, den
Kammergerichts=
präſidenten und den Generalſtaatsanwalt beim
Kam=
mergericht in Berlin veranlaßt, eine verſchärfte
Ueberwachung des Geſchäftsvorganges anzuordnen.
Den Leitern der verſchiedenen Gerichtsbüros iſt
auf=
gegeben, worden, beſonders häufig außerordentliche
Reviſionen vorzunehmen. Von beſonderer
Wichtig=
keit iſt die neue Anordnung, daß auch innerhalb
der=
ſelben Behörde kein Beamter an einen Beamten
einer anderen Abteilung ein in ſeiner Verwahrung
befindliches Aktenſtück herausgeben darf, ohne ſich
hierüber eine Quittung ausſtellen zu laſſen und einen
Aushändigungsvermerk aufzunehmen
Mit dem Motorrad tödlich verunglückt.
Berlin. Wie die Blätter aus Altenburg
mel=
den, ſtürzte der Ingenieur Müller auf der Fahrt
nach Schleiz mit ſeinem Motorrad. Er wurde
lebens=
gefährlich verletzt. Eine Dame, die die Fahrt auf
dem Soziusſitz mitmachte, war ſofort tot.
Ein betrunkener Chauffeur.
Berlin. In ſpäter Abendſtunde fuhr auf
der Spandauer Chauſſee, nahe der Rennbahn
Ruh=
leben, ein betrunkener Taxameterchauffeur mit ſeinem
Kraftwagen überaus ſchnell und verſor dabei die
Gewalt über die Steuerung. In voller Fahrt fuhr
der Wagen gegen einen Baum und wurde
voll=
kommen zertrümmert. Die beiden Fahrnäſte, Walter
Winkler und Hans Sekora erlitten ſchwere
Verletzungen. Sekora iſt im Krankenhaus ſeinen
Verletzungen erlegen
Sacco und Panzetzl
hingerichtet.
w. Boſton, 23. Aug.)
Montag abend um 8.40 Uhr teilte der
Gefärn=
gouverneur Sacco, Vanzetti und Madeiros mitt
ſie in der Nacht ſterben müßten. Vanzetti
wortete: „Wir müſſen uns dem Unvermeido
fügen.” Sacco ſchrieb einen Brief an ſeinen".
in Italien. Madeiros ſchlief; als er aufg
wurde, ſchien er gleichgültig. Maideros F
die Todeskammer um 12.02 Uhr amerikaniſche=
und wurde um 12.09 Uhr für tot erklärt. S
folgte Madeiros um 12.11 Uhr und wurde=
12.19 Uhr für tot erklärt. Vanzetti betran
Todeskammer um 12.20 Uhr und wurde um 12.22,
für tot erklärt. Sacco und Vanzetti beteuertes
zur letzten Minute energiſch ihre Unſchuld.
beſtieg den elektriſchen Stuhl, nachdem der the
anderer Mordtaten zum Tode verurteilte Maci/
hingerichtet worden war. Sacco erklärte: „Ich
für die Anarchie, für meine Frau und mein
und für alle meine Freunde‟. Als er im elektr=
Stuhl Platz genommen hatte, war ſein letztes A.
„Lebe wohl, Mutter‟. Darauf ſchloß er die AT.,
und der Elektriker verrichtete ſein Werk.
Vanzetti hereingeführt wurde, ſagte er: „Ich d
niemals irgend ein Verbrechen begangen. Ich
allen, die ſich bemüht haben, meine Unſchuld zz.
weiſen.‟ Die drei Leichen wurden in die B/
kammer gebracht und nach der Unterſuchung dur
Aerzte ins Leichenhaus überführt.
Ein Mord in der Nähe von Ludwigstu./
Ludwigsluſt. Auf der Feldmark des 27
Kummer wurde die Leiche eines offenbar bera m
jungen Mannes in einem Waſſerloch gefunden:!
Hinterkopfe befand ſich eine drei bis vier S
meter tiefe Wunde. Um den Hals war ein der.
geknotetes Band geſchlungen. Bei dem Toten
man eine auf den Namen Köhne aus Brunſ
lautende Karte. Nach Erkundigungen der Schwern
Staatsanwaltſchaft in Bremen iſt der Name
nicht bekannt. Es iſt anzunehmen, daß man esin
einem reiſenden Spielmann aus Berlin zu tum
der anſcheinend von Reiſebegleitern ermordet
den iſt.
Ein Poſtaushelfer unterſchlägt 60 000 Mrchſf
Berlin. Der 32jährige Poſtaushelfer 0
Wegener, der ſchon mehrere Jahre bei5!
Reichspoſt beſchäftigt iſt, ſtahl beim Sortieremyl
Wertbriefen einen Geldbrief, der mit 1000 M
deklariert worden war, in Wirklichkeit aber a0ſ
Mark enthielt. Der Täter iſt flüchtig.
Ein Hehlerneſt ausgehoben.
Berlin. In Deutſche=Krone, in der E
mark, wurden in letzter Zeit zahlreiche EinE:
verübt, mit deren Aufklärung ſich auch die Be=
Kriminalpolizei befaßte, weil man vermutete, dar
Beute der Diebe nach Berlin geſchafft wurde.2
Beobachtungen ergaben, daß aus Deutſch=Kronmtll
ſächlich eine große Zahl von Paketſendungen 0
Berlin gelangten, und zwar an eine Familie Soſ
lowſki in der Langenſtraße. Als der Poſtboteer
wieder einmal Pakete abgegeben hatte, drangemſ
minalbeamte überraſchend in die Wohnung ein.
einer Durchſuchung entdeckte man zwiſchen den E
verſteckt die Pakete, von denen eins Goldr:=
Schmuckſachen und Kleidungsſtücke enthielt.
Ein deutſcher Hauptmann als Lebensretnt
in Stambul.
EP. Der deutſche Fliegerhauptmann Art
Laumann, der ſich zurzeit in Konſtantinopes)
findet, hat in dem Badeort Floria, bei Konſtu=)
nopel, am Marmarameer einen jungen Polen—0
ſich zu weit hinausgewagt hatte und dem Ertri 0
nahe war, gerettet. Der Lebensretter, der H. Umklammerung des Ertrinkenden ſelbſt in grißſ
Gefahr geriet, wurde am Strand von dem 2h
publikum mit großem Beifall begrüßt. Die
kiſche Preſſe zollt der mutigen Tat warme Weu
kennung.
Der Altertümer=Handel in Griechenland.”
EP. Auf Grund eines ſtaatsanwaltlichen K‟
befehls verhaftete die Athener Polizei den in Ache
Advokatenkreiſen gut bekannten Rechtsanwalt 2
kidis; bei einer anſchließend abgehaltenen 90‟
durchſuchung wurden bei dem Verhafteten eine 99
morplatte mit einem daraufmontierten g00eld
Kreuz gefunden, deſſen Wert vom archäolog
Standpunkt beurteilt außerordentlich groß
Statue ſollte für 12 000 Pfund Sterling na
land verkauft werden und entſtammt einer !.
gierung gehörenden Sammlung wertvolle Moh
tümer auf Korfu. Die weitere Ueberprüfulg.
Falles ergab, daß in der Wohnung des A00ſct —
Tag für Tag Diebesgut aus archäologiſchen Sol.
lungen abgeliefert wurde, das unter dem Decholt.
des Juriſten in aller Herren Länder verſchog
wurde. Durch eine nicht hinreichende Organſſt.
der Altertümer, kamen die Sammlungen, aus R
die Stücke entwendet wurden, gar nicht ooe
ſehr ſpät auf die Diebſtähle. Ein weiteres 30
ſtück aus einer Kirche in Rhodes, das auf 8000 Xl.
geſchätzt wird, wurde bei einem Komplizen geſthl.
Japans Pläne für einen Ozeanflug.
EP. Die amerikaniſchen Ozeanflüge habeſ.
Japan den Flugeifer außerordentlich angereß.
das Luftminiſterium hat zahlreiche Anträge er9"
Bezeichnend für die Begeiſterung der Antrahſ.
iſt, daß einige der Briefe mit Blut unterſchl.
waren. In Sachverſtändigenkreiſen ſteht man 9.
Anerbieten ſehr ſkeptiſch gegenüber. Man
von der
19
Un
Nratn, Boveri
R I. Gechtem
Nung unter
darauf hin, daß das japaniſche Flugweſen n9
den Kinderſchuhen ſtecke. Es gibt zwar drei *"
zeugfabriken in Japan, aber dieſe beuten ausſohe
lich ausländiſche Patente aus. Auch das Ingei
perſonal iſt zum größten Teil ausländiſch, w
amerikaniſch, engliſch oder deutſch. Auf dem Oee
der Nekordfahrer ſteht der Japaner weit hillt."
anderen Ländern zurück. Der längſte japaniſche 2
bei Tag dauerte nur 11 Stunden und bei Nach.
zwei Stunden. Auch das Zivilflugweſen iſt nnt
ſchwach entwickelt. Dabei ſind bis jetzt ſo 9e
Unfälle vorgekommen, daß ſich das Publikum. ."
für das neue Beförderungsmittel begeiſtern wilte
wenigen erprobten Flieger, über die Japan verl"
ſind darum der Anſicht, daß noch Jahre verde"
werden, bevor Japan als Wettbewerber aul
Gebiete der Ozeanflüge auftreten könne.
ſt den =Betrat
tivereichten 2
kannt
Reich und Ausland.
Ein 25jähriger Un’verſitätsprofeſſor.
Dr. Joſeph Schacht,
ein erſt 25jähriger Privatdozent, wurde zum
ordent=
lichen Profeſſor der Univerſität in Freiburg i. Br.
ernannt. Profeſſor Schacht iſt der Sohn des
be=
kannten Taubſtummen=Oberlehrers Eduard Schacht
in Ratibor.
Ein gefährlicher Hoteldieb.
Limburg. Vor dem Großen Schöffengericht
ſtand in der Perſon des 26jährigen Arbeiters Peter
Pertzborn aus Köln=Ehrenfeld ein gefährlicher
Einbrecher, der im letzten Winter und Frühjahr den
Schrecken vieler rheiniſcher Hotels bedeutete. Er
arbeitete mit folgendem Trick: Als
Telegraphen=
arbeiter, der die Leitung kontrollieren wollte,
mel=
dete er ſich in den Hotels und einzelnen
Privat=
häuſern an. War er gut und unangefochten auf
dem Dach, ſo ſtieg er durch eine offene Dachkammer
in das Innere des Gebäudes und nahm mit, was
er faſſen konnte. Seine Entdeckung erfolgte dadurch,
daß er in Bad Ems in dem Hauſe eines
Telegraphen=
arbeiters das gleiche Manöver verſuchen wollte. Die
Frau des Telegraphenarbeiters wurde jedoch
arg=
wöhnig und benachrichtigte ihren Mann. Fünfzehn
Fälle in Bad Ems, Neuwied, Koblenz, Neuß,
Bochum, Gelſenkirchen, Neuenahr, Remagen,
Godes=
berg, Königswinter, München=Gladbach, Siegburg,
Barmen, Betzdorf und Köln wurden dem gefährlichen
Einbrecher nachgewieſen, bei denen ihm insbeſondere
viele Kleidungsſtücke und Wertgegenſtände, oft auch
zählreiche größere Geldbeträge in die Hände fielen.
Das Urteil lautete wegen fortgeſetzten ſchweren
Diebſtahls auf 1½ Jahr Gefängnis. Der
Staatsanwalt hatte das Doppelte beantragt.
Die Unterſuchungskommiſſion in Uebernthal.
WSN. Uebernthal (Dillkreis). Reichlich
ver=
ſpätet iſt am Samstag nachmittag die
Mordkom=
miſſion hier eingetroffen und hat die Unterſuchung
in die Hand genommen. Anweſend waren der
Ober=
ſtaatsanwalt und zwei Unterſuchungsrichter aus
Limburg ſowie ein Mitglied der Mordkommiſſion
aus Frankfurt a. M. Der bereits verhaftet geweſene
und wieder freigelaſſene Maurer Peter wurde am
Samstag abend erneut feſtgenommen, nach
einem mehrſtündigen Verhör nachts nach Herborn
und von dort am Sonntag früh wieder nach
Uebern=
thal gebracht, wo er wiederum von 9 Uhr
vormit=
tags bis 8 Uhr abends verhört wurde. Eine große
Anzahl von Uebernthaler Eimwohnern iſt ebenfalls
vernommen worden. Das in Frage kommende
Ge=
lände wurde nochmals peinlichſt abgeſucht, wobei
in der Schleifſpur an Brombeerſträuchern erneut
Haare und Kleiderreſte gefunden wurden, die zur
Unterſuchung nach Limburg gebracht wurden. Von
dem Salz und dem Reis, welches die Ermordete —
gewaltſamer Tod durch Erwürgen ſteht jetzt
ein=
wandfrei feſt, — vor ihrem Verſchwinden eingekauft
hatte, ſowie von dem Butterteller, auf dem ſie
Butter zum Krämer gebracht hatte, hat ſich trotz
ſorgfältiger Nachforſchung noch keine Spur finden
laſſen. Von dem Gelände ſind Photographien und
Skizzen gefertigt worden. Die Unterſuchung, die
unter der Oberleitung von Dr. Popp, Frankfurt am
Main, ſteht, wird von dem einen Limburger
Unter=
ſuchungsrichter und dem oben erwähnten Mitglied
der Frankfurter Mordkommiſſion an Ort und Stelle
weitergeführt, während die beiden anderen Herren
wieder abgereiſt ſind.
Gr mme=Hundertjahrfeier im Sauerland
Dem Andenken des weſtfäliſchen Dichters.
Der Dichter Wilhelm Grimme,
deſſen Andenken anläßlich der diesjährigen 100.
Wie=
derkehr ſeines Geburtstages vom Sauerland
beſon=
ders geehrt wird. Vom 27. bis 29. Auguſt findet in
Olsberg=Aſſinghauſen eine große Grimme=Gedächtnis=
Mummer 234
Mittwoch, den 24. Auguſt
Neueſte Nachnichten
Das Anwachſen der ruſſiſchen Petroleum=
Einfuhr nach Groß=Britannien.
Von unſerem (O=Korreſpondenten.
Mach einer amtlichen Zuſammenſtellung der Zollbehörde iſt die
Ein=
aller Klaſſen von Petroleum aus Rußland, nach Großbritannien
Irland ſeit dem vorigen Jahre enorm gewachſen. Ein Vergleich
r/Einfuhr während des erſten Halbjahres 1926 mit derjenigen
rverſten ſechs Monate dieſes Jahres liefert folgendes Bild:
ſenor=Spiritus: 1926: 12988 126 Gallonen im Werte von 480 079 Pfd.
Sterling; 1927: 17 876 112 Gallonen i. W. von 617 647 Pfd. Sterling.
ierer Spiritus: 1926: (—); 1927: 2363 870 Gallonen i. W. von
455 089 Pfd. Sterling.
movenöl: 1926: 10 981 712 Gallonen i. W. von 218 479 Pfd. Sterling;
BR7: 19 339 463 Gallonen i. W. von 382 735 Pfd. Sterling.
hruieröl: 1926: 1 157 512 Gallonen i. W. von 53 366 Pfd. Sterling;
BM7: 3 442 969 Gallonen i. W. von 150 135 Pfd. Sterling.
tEil: 1926: (—); 1927: 2466 B6 Gallonen i. W. von 45 732 Pfd.
terling.
„Die Menge aller Klaſſen iſt daher von 24 437 350 auf 44 488700
onen, der Wert von 751 924 Pfd. Sterling auf 1 282 346 Pfd.
Ster=
geſtiegen.
Die Einfuhr des ruſſiſchen Motor=Spiritus allein vermehrte ſich an
ſersge um 4 877 986 Gallonen und an Wert um 137 568 Pfd. Sterling.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Son der Internationalen Drahtgemeinſchaft. Die offiziellen Preiſe
Internationalen Drahtgemeinſchaft bleiben ſtationär, was jedoch
z verhinderte, daß belgiſche und deutſche Fabrikanten nach Nord=
5 Südamerika Angebote machten, die unter Verbandspreiſen lagen.
e” kann unter Umſtänden zu einem ſcharfen Konflikt mit der
ameri=
hirhen Organiſation führen, die es nötigenfalls auf einen
Preis=
mff ankommen laſſen will. Die innerbelgiſchen
Meinungsverſchie=
ſlsiten zwiſchen den mit Dugrée Marihahe auf der einen und der
6% auf der anderen Seite verbundenen Drahtverfeinerungsfabriken
tſichtlich der Quoten ſind noch nicht definitiv beigelegt.
Offenbacher Holzwertanleihen. Für die 6prozentige Holzwertanleihe
Stadt Offenbach von 1923 ergibt ſich als maßgebender Holzpreis
926/27 38,04 RM. pro Feſtmeter, ſo daß die Zinsſcheine mit 2,28
M. pro Feſtmeter eingelöſt werden, gegen 1,40 RM. für 1925/26 und
122RM. für 1924/25.
Obermeher u. Co., A.=G., Hanau. Bei einem A.=K. von 52 620
M. ſchließt die Geſellſchaft per 31. Dezember 1926 mit einem
Rein=
wiin von 11 463 RM. In der Bilanz erſcheinen Debitoren mit
1O; Beteiligungen mit 65 000 RM. und Waren mit 92 228 NM.
ſer über Kreditoren mit 101 855 RM.
Kapitalerhöhung bei Zellſtoff=Waldhof A.=G. Die Verwaltung der
ſUlſchaft beſchloß, einer in der zweiten Hälfte September 1927
ſtatt=
danden außerordentlichen Hauptverſammlung die Erhöhung des
55 000 RM. betragenden Grundkapitals der Zellſtoffabrik Waldhof
r 140 000 auf 34 675 000 RM. vorzuſchlagen, und zwar ſoll das
bis=
rige Stammakticnkapital von 25 Mill. um 7 Mill. erhöht und damit
Sen Vorkriegsſtand gebracht werden. Außerdem ſoſl das 500 000
M. betragende Vorzugsaktienkapital um 140 000 RM. auf 700 000
M. erhöht werden. Das Bezugsrecht der Aktionäre ſoll formell
aus=
ſaloſſen werden, doch ſoll ihnen durch ein Bankakonſortium ein
Be=
girrecht dergeſtalt eingeräumt werden, daß auf fünf alte Stammaktien
e junge Stammaktie und auf nominell 2800 RM. Vorzugsaktien
nel junge Vorzugsaktie über nominell 2700 RM. bezogen, werden
kön=
m. Der Bezugskurs für die jungen Stammaktien iſt mit 225 Prozent
Uusſicht genommen, der zu faſſende Beſchluß der außerordentlichen
zu ralverſammlung ſoll ſich jedoch der Börſenlage zurzeit der
Aus=
ung des Bezugsrechtes anpaſſen. Die jungen Vorzugsaktien ſollen
tari bezogen werden. Die nicht zum Bezuge beſtimmten nominell
Mrll. RM. jungen Stammaktien ſollen der Vawaltung für even=
U. Angliederung zur Verfügung gehalten werden.
9srown, Boveri u. Co. A.=G., Mennheim. Die Geſellſchaft beruft
17. September eine Generalverſammlung ein, die über
Kapital=
ölunng unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugsrechtes der Aktionäre
den =Betrag, der bis zum Kündigungstermin (31. 12. 1926) nicht
ger eichten Vorzugsaktien (19 60) auf 15 Millionen beſchließen ſoll.
larntlich waren bis zum 31. März v. J. die Vorzugsaktien zum
(taurſch der Stammaktien einzureichen. Da 19600 RM. nicht einge=
(zt wunden, wüirde ſich nach ihrer Kraftloserklärung das Aktienkapital
u 980 400 belaufen, ſo daß der auf der Tagesordnung ſtehende
Be=
i, den Sinn hat, den beabſichtigten Kapitalbetrag tatſächlich zu er=
Fm.
Mfälziſche Preßhefe= und Spritfabrik A.=G., Ludwigshafen a. Rh.
Seſellſchaft erhöht ihr A.K. von 800 000 RM. auf 1 Mill. RM.
er Ausſchluß des geſetzlichen Bezugsrechtes zwecks Ausbaues der
bis=
tarar Fabrikanlagen und zur Uebernahme der Fabrik Berkel=
Ger=
tShreim.
oie Lage auf den amerikaniſchen Eiſen= und Stahlmärkten. Das
Klatt. Fron Age” führt in einem Wochenbericht über die Lage an
mnerikaniſchen Eiſen= und Stahlmärkten u. a. folgendes aus: Gegen=
Eimg iſt die Bauinduſtrie die einzige, die weiter bedeutende
Stahl=
en verarbeitet. Dagegen üben die Automobilproduzenten immer
Surückhaltung. Was das Geſchäft mit den Eiſenbahnen anbelangt,
ſud die Ausſichten hier für die nächſte Zukunft nicht vielverſprechend,
OSie Oelinduſtrie iſt noch immer von der Löſung des
Ueberproduk=
nztproblems voll in Anſpruch genommen. Für den Bau der neuen
b/Yorker Brücke üben den Hudſon River iſt zur Abgabe von
Offer=
brur Lieferung von ungefähr 150 000 Tonnen Stahl aufgefordert
Ehen.
Metallnotierungen.
Aie Berliner Metallnotierungen vom 23. Auguft ſtellen ſich wie
Elektrolytkupfer 127.25, Nemelted Plattenzink 50—51, Driginal
tenaluminium 210, dito in Walzen 214, Reinnickel 340—350,
An=
d. Regulus 90—95, Silber in Barren 75—76.
Zie amtlichen Preisfeſtſtellungen im Metallterminhandel vom
Awguſt ſtellen ſich für Kupfer: Januar und Februar 11425
425) März 114 (114.50), April 114,75 (114 75), Mai 114.75 (115),
115 (115.25), Juli 115.25 (115.50), Auguſt 12.50 (113.50),
Sep=
be 112,75 (113), Oktober 113.25 (113.25), November 113.75 (113,75),
Fülrber 114 (114). Tendenz: ruhig. — Für Blei: Januar,
ſiluar und März 46 25 (46.50), April, Mai, Juni und Juli 46.50
o Auguſt 45.50 (46), September 45.50 (45.75), Oktober 46 (46),
Neutber 46 (46.25), Dezember 46.25 (46.25) Tendenz: ruhig. —
V8ink: Januar, Februar und März 55 (55.25), April und Mai
er Sicht eichie e Serie rrfh
Elsber 5525 (55 35). Tendenz: kaum behauttet. — Die erſten
an bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Doie Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom
Auguſt ſtellen ſich für Kupfer: (Tendenz: willig) Stan=
) per Kaſſe 55—55½, 3 Monate 55½—557u, Settl. Preis
Elektrolyt. 62½—62½, beſt ſelected 60½—61½,
Elektro=
ſars 62½. — Zinn: (Tendenz: ſtetig) Standard per Kaſſe
—289½, 3 Monate 284½—284½4, Settl. Preis 289½, Banka
Not.) 300½, Straits (inoff.) 293½. — Blei: (Tendenz:
ausländ, prompt 22¾, entft. Sichten 23½, Settl. Preis
Zink: (Tendenz: willig) gewöhnl. prompt 2734, entf.
Iinen 2734, Settl. Preis 273. — Queckſilber (inoff. Not.)
—22; Volframerz: 13½.
Viehmärkte.
Mainzer Viehhof=Marktbericht vom 23. Auguſt. Der Auftrieb
Its beim Großvieh 13 Stüick mehr als auf dem Vormarkte. An Käl=
Cwwaren 30 und an Schweinen 151 Stück weniger angetrieben. Bei
itieh ließen die Preiſe bei Kühen und Färſen 1—2 Mark nach,
bei Kälbern. Schweine zogen 1—2 Mark an. Der Beſuch des
mhes ließ zu wüinſchen übrig. Das Geſchäft war ruhig. —
An=
lieben waren: 40 Ochſen, 19 Bullen, 477 Kühe und Färſen
Gälber und 1148 Schweine. Es wurden für 100 Pfund
Lebend=
licht, je nach Qualität folgende Preiſe erzielt: Ochſen 53—60;
Neum 42—52; Gühe und Färſen 54—66; 40—53; 28—38; 20—25; Käl=
774—76; Schweine 66—69, 66—71, 63—67 und Sauen 60—63 Mark.
Die deutſche Getreide=, Butter= und
Käſe=
einfuhr im Juli.
bis Juli 1927 betragen:
Juli 1927
Roggen
Weizen
Roggenmehl
Weizenmehl
Gerſte zur
Vieh=
fütterung
Andere Gerſte.
Hafer
..
Milchbutter,
Käſe (Hart= und
Weichkäſe)
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., B. Auguſt.
Im Anſchluß an die etwas freundlichere Stimmung, die ſich bereits
geſtern abend nachbörslich bemerkbar gemacht hatte, konnte ſich an der
heutigen Börſe eine etwas feſtere Haltung durchſetzen, und die Kurſe
erholten ſich leicht. Das Geſchäft bleibt aber nach wie vor auf die
Spekulation beſchränkt, die heute zu Deckungen ſchritt, nachdem ſie in
den letzten Tagen verſchiedentlich Leerverkäufe vorgenommen hatte. Das
Publikum hält ſich dagegen weiter fern. Eine Anregung bot der leichte
Geldſtand, wenn auch die Weiterentwicklung des Geldmarkdes immer
noch peſſimiſtiſch beurteilt wird. Zur freundlicheren Stimmung trug
ferner der Kapitalerhöhungsbeſchluß der Zellſtoff WaldhofA.=G. bei;
das Bezugsrecht wurde als nicht ungünſtig betrachtet. Die Spekulation
nahm an, daß die an den verſchiedenen Neuemiſſionen beteiligten
Banken einem eventuellen weiteren Sinken der Kurſe durch
Inter=
bentionen begegnen werden. Zur Zurückhaltung mahnt dagegen weiter
die Verzögerung der Ernteeinbringung infolge der dauernd ſchlechten ermäßigte Schätzungen über die eurobäiſche Zuckerrübenernte und m=
Witterung. Bei Feſtſetzung der erſten Kurſe konnten ſich gegen die günſtiges europäiſches Erntewetter,
geſtrige Abendbörſe durchſchnittliche Erholungen von 1 bis 2½ Prozent
durchſetzen. Banken waren nur mäßig gebeſſert, einzig Kommerzbank
etwas ſtärker verlangt und 3 Prozent feſter. Nennenswerte Umſätze
hatten nur Zellſtoffwerte, Elektrizitätsaktien, Schiffahrtswerte, J.=G.
Farben und einzelne Montanpapiere. Etwas ſchwächer lagen
Lah=
meher, Südd. Zucker und Voigt u. Haeffner. Renten blieben weiter
vernachläſſigt, Ablöſungsſchuld lagen abgeſchwächt.
Im weiteren Verlauf blieb das Geſchäft ſtill. Die Kurſe waren
jetzt behauptet, da vereinzelt die Deckungen fortgeſetzt wurden. Der
Geldmarkt bleibt flüſſig. Tägliches Geld war zu dem ermäßigten Satz
von 5 Prozent reichlich angeboten. Am Deviſenmarkt liegt der Dollar
weiter ſchwach. Mark gegen Dollar 4.1995, gegen Pfunde 20.4250,
London—Paris 194.02½, Mailand 89½4, Madrid 28.79.
Die Abendbörſe eröffnete noch ſehr nervös und durchaus nicht
erholt. Es liefen wiederum die unkontrollierbarſten Gerüchte um. Gegen
Schluß der Abendbörſe konnten die Kurſe auf Wiedereindeckungen der
Spekulation etwas anziehen, wobei die Grundſtimmung aber weiter flau
zu nennen iſt. Anleihen geſchäftslos und ebenfalls rückläufig.
Ab=
löſungsrente 151/g. Im einzelnen nannte man: Commerzbank 174,
Da=
nat 288. Deutſche 159,75, Diskonto 157, Dresdner 169,5, Metallbank
143,5, Buderus 109, Gelſenkirchen 155, Harpener 199, Kali Weſteregeln
184. Klöchner 156,5, Mannesmann 176, Phönix 116,5, Rheinſtahl 195,5,
Stahlverein 130/, Hapag 147,75, Nordd. Lloyd 148, Farbeninduſtrie
290, Adlerwerke 115,5, A.E.G. 181,5, Bergmann 192, Daimler 118,5
Erdöl 152, Rütgerswerke 98, Scheideanſtalt 208, Metallgeſellſchaft 180,5,
Licht und Kraft 199,5, Lieferungen 192, Schuckert 198.5, Siemens=Halske
280, Wahß=Frehtag 165, Zellſtoff Aſchaffenburg 202, Waldhof 326,5. Im
Abendeviſenverkehr, waren gegen mittag keinerlei
Verände=
rungen zu verzeichnen.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 23. Auguſt.
Bei der in unbermindertem Grade anhaltenden Geſchäftsſtille, die
hauptſächlich durch das faſt vollſtändige Fernbleiben des Publikums
hervorgerufen iſt und von den Börſenbeſuchern natürlich ſehr beklagt
wird, iſt heute eine leichte Beſſerung feſtzuſtellen. Die bisher rückläufige
Kursbewegung iſt zum Stillſtand gekommen, denn die noch
heraus=
kommende, verhältnismäßig geringe Ware fand bereitwilligere Auf= 23. Auguſt:
nahme, weil die Spekulation den jetzigen Kursſtand anſcheinend für
preiswert und zum vorſichtigen Eingehen von Engagements nach oben
geeignet hält. Unter dieſen Umſtänden war die Kursbildung zwar
nicht ganz einheitlich, es überboten aber faſt auf allen Gebieten Kurs= Fracht: nach England 1,9—2,9 Schilling, nach dem Kontinent
beſſerungen von 1 und vereinzelt auch 2 Prozent. Einige Spezialwerte
ſtellten ſich noch höher, ſo Ludwig Löwe 4, Schultheiß-Patzenhofer 5
und Glanzſtoff 6 Prozent. Unter den wenigen Papieren mit
Kurs=
einbußen ſind Ilſe Bergbau mit 3 Prozent und Braubank mit
anfäng=
lich 5 Prozent Verluſt zu nennen. Im Verlaufe traten beſondere
Veränderungen nicht ein. Die angekündigte Kapitalsvermehrung bei
Zellſtoff Waldhof wirkte inſofern etwas enttäuſchend auf die
Speku=
lation, als mit einem billigeren Emiſſionskurs als vorgeſehen
ge=
rechnet worden war. Infolge Realiſationen verloren die Aktien über
3 Prozent. Der Rentenmarkt zeigte bei nahezu vollſtändigem
Geſchäfts=
ſtillſtand und dementſprechend ganz unbedeutenden Kursveränderungen kaſſen um rund 4 Millionen RM. gegenübenr 3,5 Millionen RM. im
das gleiche, ſchon ſeit längerer Zeit gewohnte Bild. Am Geldmarkt
iſt kurzfriſtiges Geld etwas leichter geworden, bei Sätzen von 4½ bis
6 Prozent. Für Monatsgeld werden die Sätze nach wie vor mit
734 Prozent bis 834 Prozent hochgehalten.
22. 8. 1 23. 8.
Hemoor=Zement. . . 1244.— 241.5
208. —
Aſchaffenb. Zellſtoff
H15.— 115.—
Augsb.Nürnb. Maſch. 142.5 142 25 Hirſch Kupfer.
77,5 179.—
Bamag=Mezuin .... / 48.— 48.25 Höſch Eiſen.
25.—
24.25
Hohenlohe
Berlinel. W. ...
H04.125/ 104.125
Kahla B.
BerlinKarlsruheFnd. 83.25
159.— 157.—
Braunkohl.=Briketts, / 194.— 1191.75 Lindes Eis
75.— 79.—
Bremer Vulkan . ... /154.— 1154.— Lingel Schul
Bremer Wolle..
Deutſch.=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen.
Deutſch.=Nied. Tel...
Deutſche Erdöl.. .
Deutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke. ...
Domersmarchütte
Dynamit Nobel ...."
Elektr. Lieferung. ..
J. G. Farben. ....
R. Friſter. .......
Gaggenau Vorz... .
Gelſenk. Berg.. ...
G. f. elektr. Unter.
Halle Maſchinen. . ..
Hon.Maſch. Egeſt. .
Hanſa=Dampfſchf. ..
126.5
170.125
96.75
96.125
119.25
177.— 177.
166.— 166.5
135 25
52.25
56.5
le68.— 265.—
Oeviſenmarkt.
Helſingfors..
Wien...
Prag.
Budapeſt .
Sofia.
Holland.
Oslo
Kopenhagen. .
Stockholm.
London.
Buenos Aires.
New York ...
Belgien.. ....
22. 8.
Geld Briet
10.57510.595
59.18 59. 28
12.442/12.-462
73.411 73.55l
3.037 3.043
158. 22168.56
H09.29109.51
112.45/112,67
112.65/112.87
420.406/20-448
1.782/ 1.796
4.197 4.205
58.425168.545
23. s.
Geld / Brief
10.57 h0.59
109.19109.41
112.,43 112,55
112,85 t 12,371
20.405 20.u5
1.789 1.7931
4.1985/4 2045
53.41/ 55,581
59.14 59 2e
12.M 12.48
73.411 73.55) (
3.037 3.043
188. 21 168.55
BAis ..
Schweiz
Spanien.
Damzig.
Fapan.
Rio de Janeiro..
Rugoſlavien ..
Portugal ....."
Athen .....!.
Konſtantinopel.
Kanada. . . . . . .
Uruguay. . . . . . .
23.
22. 8.
Gelb Brief Geld
R2.38 22.32 22.38).
16.45/ 16.4916.45
80.941 81.-10f80.91
70.931 71.0N 70.81
21.37 81.53 81.28
1.969 1.993 1.989
5.514 5.526
4.185 4.203
4.206/ 4.214
Brief
22.92
16.49
ſet. 07
70.95
81.52
1.993
10.49 72 0.4992/0-49720.4992
7.3911 7.405) 7.391 7.405
ke0.715 20,755/0,-715/20.155
5.541 5.55s
2.088 2.0921 2.093/ 2.097
4.195/ 4.203
4.206 4.214
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 23. Auguſt. Das weiterhin trübe
Wetter, im Einklang mit den erhöhten Auslandskurſen, rief eine
Nach den Ermittlungen des Statiſtiſchen Reichsamts hat die weitere Befeſtigung des Marktes hervor. Inlandsgetreide in guter,
Einfuhr von Getreide, Butter und Käſe in das deutſche Zoll= trockener Beſchaffenheit kommt nur ſpärlich an den Markt. Die Preiſe
gebiet (Spezialhandel) im Juli und in dem Zeitraum Januar ſteigen ſtändig. In Mehl erfolgen große Deckungen zu unveränderten
Preiſen. Futtermittel ſind ſehr knapp geworden. Die ſüddeutſchen
Mühlen ſind in Oelkuchen ausverkauft. Weizenkleie zur prompten Lie=
Januar bis Juli 1927 ferung iſt ſehr knapp, für ſpäter auch begehrt. Noggenkleie hielt ihren
Preis. Weizen 28.75—29.00, Roggen 24.00, Sommergerſte 25.50—2.00,
1000 RM. Hafer, inl. 23.00—23.50, ausl. 23.75—25.00, Mais 19.26—1950,
Weizen=
mehl 39.75—40.25, Roggenmehl 34.50—35.00, Weizenkleie 13.50—13.75,
Roggenkleie 13.50—13,75.
Berliner Produktenbericht vom 23. Auguſt. Die Erhöhungen des
Auslandes haben auf den heutigen Markt keinen ſtarken Eindruck
ge=
macht. Infolge verſchiedener Regliſationen und eines unweſentlich
verſtärkten Angebots in effektiver Ware lag Weizen etwas ſchwächer
und Roggen nur behauptet. Die Offerten des Auslandes waren
weſent=
lich höher, beſonders Roagen hatte um 20 bis 30 Guldencents geſteigerte
Forderungen. Obwohl Schleſien einiges Weizenangebot in ſofortiger
Ware hergelegt hat, bleibt das Angebot im allgemeinen knapp. Die
Mühlen bewilligen auch nicht mehr die geſtrigen Aufgelder, doch
liegen die Preiſe immer noch erheblich höher als am Lieferungsmarkte,
an dem die Preiſe um ½ bis 1 Mark nachgaben. Auch im Roggen
blieb das Angebot in ſofortiger und prompter Ware ſpärlich. Am
Mehl=
markt hat ſich das Geſchäft bei kaum veränderten Preiſen etwas
ge=
hoben. Gerſte und Hafer liegen ſtagnierend, da die hohen Forderungen
der Provinz mit den Geboten nicht in Einklang zu bringen ſind. Nur
Mais reagierte auf die Auslandsmeldungen und wurde hier bis zu
4 Mark höher gehandelt.
* Die 78. Südweſtdeutſche Zentral=Häute=Auktion findet in Mainz
am Donnerstag, den 25. Auguſt d. J., vormittags 10 Uhr, im Kaſino
„Hof zum Gutenberg” ſtatt. Es kommen 5333 Großviehhäute, 7513 Kalb=
und Freſſerfelle und 365 Hammelfelle zur Verſteigerung.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
New York, B. Auguſ.
Baumwolle: Unter der Einwirkung ſtärkerer Nachrichten vom
Liver=
pooler Platze ſtellten ſich am Baumwollmarkt auf Abgaben und
Glatt=
ſtellungen eine größere Abſchwächung ein. Im weiteren Verlauf trat
ein Tendenzwechſel ein auf lebhaftes Deckungsbedürfnis.
Zucker: Der Markt verlief bei feſterer Grundſtimmung lebhafter auf
Kaffee: Die Kaffeepreiſe gaben auf erniedrigtere Offerten aus
Bra=
ſilien nach. Auch verſtimmte die geringe Lokonachfrage.
* Chicago, 23. Aug. (Priv.Tel.)
Die Preiſe am Weizenmarkt waren anfangs gut behauptet, ſpäter
griff eine Auſchwächung Platz, da man mit einem Steigen der
Tem=
peraturen in Kanada rechnet und private Schätzungen den kanadiſchen
Ernteertrag mit 450 Millionen Buſhels gegen 375 Millionen Buſhels
amtliche Schätzung am 10. Auguſt ds. J3. Auch der Rückgang der
No=
tierungen in Winnivea, der mit dieſen Motiven im Zuſammenhang
ſtand, verfehlte ſeine Wirkungen auf den hieſigen Markt nicht. Für die
allgemeine Abſchwächung war auch die Zunahme der Platzvorräte
be=
ſtimmend.
Auch für Mais war die Stimmung anfangs gut behauptet. Im
Laufe des Vormittags konnte man aber auch hier Kursrückgänge
be=
merken, da die Nachfrage für Locoware nicht den Erwartungen entſprach
und größeres Angebot aus dem Südweſten des Landes vorlag. Später
führte die Ankündigung der Wetterwarte, daß in den Staaten Illinois,
Indiana und Miſſouri mit einem Sinken der Temperaturen zu rechnen
ſein dürfte und Ausſicht auf Nachtfröſte im Staate Jowa zu einer
Er=
holung.
Heſer wurde anfangs infolge des kleinen Inlandsangebotes höher
notiert, gab aber ſpäter im Einklang mit der Bewegung der
Weizen=
preiſe nach und konnte ſich ſchließlich erneut wie erholen.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am
23. Auguſt:
Getreide. Weizen: September 140¾½, Dezember 144½
März 147½; Mais: September 112½ Dezember 116¾,
März 1193; Hafer: September 46½, Dezember 505, März
53)8; Roggen: September 98½4, Dezember 101½, März 105.
Schmalz: September 12,57½, Oktober 12,67½, Januas
13,22½
Fleiſch: September 11,75, Oktober 11,87½, Januar 12,75;
Speck: loto 11,75: Schweine: leichte 9,40—10,70, ſchwere
8,50—9,75: Schweinezufuhr: Chicago 25 000, Weſten 70 000.
Es notierten nach Meldungen aus New York am
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 151¾, hart 154½; Mais:
neu ank. Ernte 121½; Mehl: ſpring wheat clears 6,75—725;
10—12 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 13,25: Talg, extra 77.
Kakav. Tendenz: ſtetig; Umſatz in lots 209; Auguſt 14,87,
September 14,79, Oktober 14,72, November 14,55. Dezember
14,03, Januar 13,77, Februar 13,70, März 13,65.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Im Monat Juli haben ſich die Spareinlagen bei den badiſchen Spar=
Vormonat vermehrt.
Im Monat Mai betrug die Roheiſen= und Stahlerzeugung im
Saargebiet 156 442 reſp. 160 013 Tonnen gegen 141 913 reſp. 14994
Tonnen im Mai 1926. Die Friedens=Rohſtahlerzeugung in Höhe von
22. 8. 1 23. 8. 173 000 Tonnen monatlich iſt alſo noch nicht erreicht.
Die Zuſtimmung der Mansfelder=Werke zur Fuſion der fünf
öſter=
reichiſchen Metallwerke Chaudoir, Hainiſch, Roth, Scheid und Stein iſt
bereits eingetroffen, ſo daß die Fuſion nunmehr auch formell
abge=
ſchloſſen werden konnte.
Die belgiſche Nationalbank kaufte für zirka 17,5 Mill. Fr. Gold
in London.
Dig Ausfuhr von Kunſtſeide aus Großbritannien belief ſich im
ab=
gelaufenen Juli auf 5 546 978 Yards gegen 4963 132 Yards in Juni
und 6 558 632 Yards im Juli des Vorjahres.
Die engliſche Regierung hat mit Polen ein Handelsabkommen
ge=
troffen, wodurch dem engliſchen Export weſentliche Vergünſtigungen bei
der Einfuhr nach Polen garantiert werden. Mit Wirkung ab 1. Juli
d. J. ſchafft Polen eine feſte Einfuhrquote und hebt gewiſſe
Import=
beſchränkungen für egliſche Waren teilweiſe auf.
Die finniſche Regierung beabſichtigt, den Bau von Schiffen auf
finniſchen Werften in der Weiſe zu unterſtützen, daß ſie einerfeits einen
Teil der Materialkoſten übernimmt, andererſeits auf beſtimmte Jahre
begrenzte Subventionen gewährt. Der Regierungsvorſchlag wird in
der kommenden Sitzungsperiode dem Reichstag unterbreitet werden.
Die ſowjetruſſiſche Handelsvertretung in Prag hat mit den
Wit=
kowitzer Eiſenwerken einen Vertrag auf Lieferung von
Keſſeleinrichtun=
gen und Turbogeneratoren für das Elektrizitätswerk in Schaturg im
Geſamtwert von zirka 1 Mill. Dollar oder 33 Mill. K. abgeſchloſſen.
Zum Zwecke der Intenſivierung ihres Tranſitverkehrs führt die
tſchechoſlowakiſche Eiſenbahnverwaltung mit den Nachbarſtaaten
Ver=
handlungen über die Gewährung von Tarifermäßigungen. So wird
jetzt für den Transport von 10 000 Waggon Kartoffeln von Ungarn
nach Deutſchland ein Tarifnachlaß im Ausmaß von 15 Prozent
zu=
geſtanden.
Mit Ausnahme von drei auſtraliſchen Bankinſtituten, ſind die
ſämt=
lichen auſtraliſchen Banken übereingekommen, um die Fortführung des
Pool zu ermöglichen, die nächſte Wollſchur und Getreideernte zu
finan=
zieren. Die Auſtralian Bank of Commeree, die Vank of Ad=laide und
die Bank of Auſtraleſia, beabſichtigen ihre Finanzierung unabhängig
durchzuführen.
Seite 40
Mittwoch, den 24. Auguff 1927
Palast-Lichtspiele
ogramm!
Das grod
Das graue Haus
7 spannende Akte!
Selten ist ein s0 packender Film über die
Lein-
wand gelaufen, wie dieser. Eine Handlung von
atemloser Spannung, vereinigt sich mit unerhört
gesehenen Bildern und einer erstklassigen
Be-
setzung: neben
Magda Sonja, Werner Krauß, Julie Serda,
Angelo Ferrari, Erna Morena,
Georg John u. a.
Ne Tuunson
mit seinem Wunderschimmel
„Sllberkönig” in:
Der Teufelsjäger
7 abenteuerliche Akte! (13075
Perfekte
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aus der Kurz=,
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4½% „1902 ...
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58.75
57.8
15.5
8.8
B
2.8
5% Bulg. Tabak.02/ 19
4½%Oſt. Staatsr.
v. 1913, Kdb.1918
41/.%Oſt. Schatz. 14
41/.% Oſt. Silberr.
4%
Goldr.
4% Oſt. Goldrente
lt. Innsbr. Ab
4% Oſt. einh. R. /k.)
R
5.25
26.7
23.5
1.75
8% Port. (Spz.) III
5%Rum.am. R.03
4½%„Gold. 13...
4% „ am. R. kon.
4P „ am. R. 05
4%Türk. (Adm.)03
4% „ (Bagd.)
4% • (Bagd.) II
4½ unif. 190c
4% „1911 Boll.
—
4½Bung. St. 1918
4½% „ „ 1918
It. Innsbr. Abk.)
4½%Ung. St. 1914
4½Fung. St. 1914
lt. Innsbr. Abk.
4% Ung. Goldr. .
15.75
5.6
5.1
20.25
13.5
% Ung. Goldr.
(lt. Innsbr. Abk.)/ 21:),
4% Ung. Staatsr.
v. 10 ..... .... / 22.5
4%Ung. Kronr.
3% Ung. Eiſ. Tor ../ 17.52
Außereuro=
päiſche
5%Mex.amn. i.abg. / 35
50 „ äuß. 99
48 Goldo4ſtf. 24.5
3% „ konſ. inn. .
4½%, Irrigat. „/ 32:1,
5% Tamaulipas I.
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
10%Berl. H.=Bk. G. 1108
8%
102.5
6% Berl. St. Gold/ 90
8% Darmſt. St.=G. / 28.5
2 D. Hyp.=Bank
Meining. Goldpf. 1101.25
100
94
% Dresd. St..G. 1 92
7%Frkf. St.G... . 93
39
Frkf. Hyp.=B
Goldpfbr.
102.5
2 Frkf. Hyp.-?
Goldpfbr.
99
%0 Frkf. byp.=Bk.
Goldpfbr.
Frrf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr.
102
Frkf. Goldpfbr. 99
% Frrkf. Pfbr.=B!
Goldpfbr.
94
Frkf. Pfbr. B
Goldpfbr.
84
H.=St..
91
B Heſſ. Lan
Goldpfbr.
10o.5
* Heſſ. Land.-
Goldpfbr.
99.5
8%Klöckn.-W
10% Komm. Elektr.
Mark (Hagen)
Goldobl.
..
8% Komm. Ldsbk.
Darmſt., Reihe I
8¾ K. Landesbank
Darmſt. Reihe II
8½ Ldwgshf. Stadt=
Goldan ..
7%M. KraftHöchſt
8% Mainz.=St.=G.
8% Mannh. St.=G.
Mannh. St.=G.
M.=Stahlw. 27
Naſſ. Ldb. Gold
8% Nbg. St. Gldal
%0 Pfälz. Hyp. Bk.=
Goldpfbr. . ...."
2 Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfbr. .. ..
3% Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
80 Pforzh. St.-G
30 Pirmaſ. St.=G
8¾ Pr. Centr. Bd.=
Cr.=Bk. Glopfbr.
8% Pr. Centr.=St.=Goldpfbr.
7% Pr. Centr.=St.
ſchafts=Goldpfbr.
8%Rh.=Hyp.=Bk.. .
Goldpfbr. .. ..
„ „ „
„
4½% „„Lig. Pfb.
½%„Anteilſch.
½%Nh. Stahlw.
25
10%Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf.
189
2 Südd. B.-Cr. B.
Goldpfdbr
V. Stahltv.
ſeldorfHyp.-Gld.
obl. mit Optio=
% V. Stahlw. Düſ
ſeldorfHyp.=Gd.. ohne Option
7% Viag( V. Ind.=
Unt. Bln.) 27.
103.75
99.75
92
98. 25
99
88
96.75
106
99.85
100
98
93
99
91.75
101.25
102
97
100
98
93
79.5
53”,
100.25
98
100
100
„Voigt & Häffner
Goldobl. ... .."
8%Württbg. Hyp.=
Bank Goldpfbrf.
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Kohl. 23 ....."
6%Heſ. Brk.=Rg. 23
5% Heſſ. Volksſtaat
Roggen 23..
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5% Pr. Roggenw.
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Preuß. Pfdbr.=Bk
Rhein. Hyp.=B..
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Lud.=B.
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99
99
12.64
13.8
6.65
8.25
6.3
8.7
2.22
20.25
18.4
15.7
16.35
13
11.6
11.8
12.9
13.5
12
12
9.05
3.7
2,6% Ate Oſt. Südb.
2,69 Neue „ „
4% Oſt Staatsb. 83
3%Oſt. 1.b. 8.E. .
3%Oſt. „ „abg.
3% „ „ „9.Em.
3% „ „ 1885
3%Oſt. Erg. Net
3% RaabOebd. 83
3% „
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91
97
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13.5
8.75
201.
19.75
182/.
7.1
18.9
127
169
178.5
232
160.5
132.5
137
159
165.25
8
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134
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ſiaummer 234
Mittwoch, den 24 Auguft 1927
Geite 71
Der Club der Vierzig.
45 Bearbeitet nach einem Roman von Robert W. Chambers
von Edgar May.
(Nachdruck verboten)
Cäne ſchlanke Geſtalt in Weiß erſchien im Eingang zum
gbif. Als Marion die beiden jungen Männer nebeneinander
imiras ſitzen und freundſchaftlich plaudern ſah, empfand ſie
ihr Dankbarkeit für Lanier. Ebenſo plötzlich kam jedoch ein
Uſtavung. Inſtinktiv erkannte ſie die Macht, die die Perſön=
Ufüi- Laniers auf andere Menſchen ausübte, und ihr Herz
Hete ſich dagegen auf.
:hweigend ſchritt ſie über das Gras, den beiden zu. Als
aſſt hre leichten Füße hörten, erhoben ſie ſich, um ſie zu
be=
guien. In Marions blauen Augen lag ein Gemiſch von
Neu=
giſte, Fronie und Trotz.
/ir halten ſoeben einen Kriegsrat ab,” ſagte Lanier. Dann
fühle, ſie verwundert an. In ihrem Blick, in der Kühle ihrer
Hſrnd ihrer Stimme glaubte er eine gewiſſe Entfremdung,
j4hear Feindſeligkeit wahrnehmen zu können.
2re Veränderung in ihrem Weſen kam ſo klar zum
Aus=
dih, als ob ſie ihm geſagt häfte: „Ich bin ein junges Mädchen,
diynxirmere Gefühle weder ſucht, noch willkommen heißt. Sie
hlhin etwas angefangen, junger Mann, das ich Ihnen nicht
ge=
füMu Ende zu führen.‟ Es war die alte Geſchichte, die
halb=
ummußte Auflehnung gegen den Mann, der im Mädchen die
eiMWefühle erweckt.
)Marion ſetzte ſich ins Gras und lud die beiden Männer ein,
ih mi=Beiſpiel zu folgen. „Hoffentlich bin ich in Eurem
Kriegs=
rſzſcht überflüſſig,” ſagte ſie. Dann zu ihrem Bruder
ge=
zuſwir „Du mußt wiſſen, daß Mr. Lanier alles verſteht und
alſf ann. Er iſt eine Art Hexenmeiſter und braucht nur
„Khas Pokus' zu ſagen, um zu erlangen, was er will.”
113e ſah Lanier herausfordernd an, aber dieſer ſchmunzelte
mMislammende Röte ſtieg in ihre Wangen. Es gibt Männer,
dibei, Frauenſeele allzu leicht durchſchauen. Das wäre noch
ver=
zuſich geweſen, aber es war aufreizend, ſich auszumalen, wie
führwieſer Fertigkeit gekommen waren. Weiße Finger zupften
ä lich an dem Bermudagras.
IAenn Sie Ihre morgendlichen Liebenswürdigkeiten erſchöpft
hſc” ſagte Lanier ſpöttiſch, „wollen wir zu Tatſachen
über=
gm. Wie wäre es, wenn wir mit einem Fangdamm auf der
Aſtä iner=Inſel den Anfang machten?”
Marion überhörte gefliſſentlich dieſe Frage und die ihr
vorangegangene Stichelei. Dirck jedoch erwiderte eifrig, daß
genug Holz für Fangdämme vorhanden ſei.
„Auch Material für Piloten?” fragte Lanier.
„Jawohl. Außerdem eine Ramme und ein Bagger. Zudem
ſind unſere Leute mit Arbeiten dieſer Art wohlvertraut.”
„Seien Sie ſo gut, Dirck, und holen Sie die Schriftſtücke;
auch die Landkarte, auf der die Inſelgruppe eingezeichnet iſt.”
Dirck gehorchte ſofort und lief auf das Haus zu. Das junge
Mädchen fuhr ſort, das Gras zu zerzupfen.
„Warum ſo kühl heute morgen?” fragte Lanier ſeine
ſchweig=
ſame Gaſtgeberin.
„Haben Sie etwa gedacht, daß ich vor Bewunderung
über=
fließen würde, weil Sie mir heute nacht meinen Bruder halb
verhungert ins Zimmer ſtießen? Zunächſt weiß ich überhaupt
nicht, wie man es anſtellt, vor Bewunderung überzufließen.
Immerhin bin ich Ihnen für die Rücklieferung meines Bruders
äußerſt dankbar."
Ein ſchwaches Lächeln huſchte über ſeine Züge. „Ihre Kälte
iſt überflüſſig,” ſagte er. „Ich werde Ihre Hand, nicht wieder
küſſen."
„Was?” ſtieß ſie hervor.
„Sie haben mir doch weitgehende Verſprechungen in dieſer
Richtung gemacht. Erinnern Sie ſich nicht, daß Sie mir in
Aus=
ſicht geſtellt haben, ich könnte Ihre Hand einen ganzen Tag lang
küſſen, wenn ich Ihnen Ihren Bruder zurückbrächte?”
Sie ſah ihn zornig an und ihr Geſicht wurde hochrot, als ſie
ſein ſpöttiſches Lächeln bemerkte.
„Ich verzichte hiermit auf die zugedachte Belohnung,” fuhr
er fort, „und entlaſſe Sie aus Ihrem Verſprechen. Aber nun
vvollen wir wieder Frieden ſchließen. Es tut mir leid, Sie an
den Handkuß erinnert zu haben, es ſoll nicht wieder geſchehen.”
Der Unwillen war durch dieſe beruhigende Verſicherung
keineswegs behoben, aber die Rückkehr ihres Bruders machte
eine Fortführung des Geſpräches unmöglich. Marion ergriff
eifrig die Karte, die Dirck ihr überreichte, froh über die
Ablen=
kung und ſaltete das Papier auseinander.
„Hier,” ſagte ſie, mit der Fingerſpitze auf einen Punkt
ſüd=
lich der Altmänner=Inſel deutend, „liegt nach meiner Anſicht das
Wrack unter Schlamm vergraben.”
„Wenn Sie dieſer Anſicht ſind, ſchlage ich vor, dort einen
Fangdamm zu bauen und mit den Nachgrabungen zu beginnen,”
meinte Lanier. „Zunächſt würde ich allerdings raten, unſer Glück
mit der Altmänner=Inſel zu verſuchen. Wenn wir dort Spuren
von der Anweſenheit Carillos finden, können wir daraus
ſchlie=
ßen, daß wir auf der rechten Fährte ſind.”
„Schön, dann wollen wir gleich damit beginnen,” rief Dirck
eifrig. „Ich nehme mir ein paar Leute mit, und wir laſſen an
einigen Stellen nachgraben.”
„Ich bin einverſtanden, wenn auch Ihre Schweſter es iſt,”
erwiderte Lanier höflich. „In dem Schilf ſind wir vor
Beob=
achtungen von der Tiger=Inſel aus ſicher.”
„Und wenn man uns doch ſehen ſollte, wird man glauben,
wir bauen einen Jagdſchirm,” bemerkte Dirck.
Er ging zum Waſſer hinunter, wo Warnock und Cheſter
Gray mit der Inſtandſetzung von Jagd= und Fiſchergeräten
be=
ſchäftigt waren.
„Nehmt einige Schaufeln, Aexte, ſowie eine Handpumpe und
fahrt damit zur Altmänner=Inſel. Wir holen uns Waſſerſtiefel
und kommen nach.”
„Wenn Sie einen Anſtand bauen wollen, Mr. Dirck, will ich
lieber auch etwas Zement mitnehmen —
„Nein, aber einen Holzrahmen könnten wir brauchen, um
ein Senkloch damit herzuſtellen, ſowie ein paar Sprengpatronen.”
Nachdem ſich die drei jungen Leute mit Waſſerſtiefeln
aus=
gerüſtet hatten, nahmen ſie ein Ruderboot. Dirck ergriff die
Ruder, und alsbald ſchoß das Boot über das ruhige, glitzernde
Waſſer.
Der mit Schilf bewachſene Sandhügel, der Altmänner=Inſel
genannt wurde, war bald erreicht. Marion führte die Männer
nach dem nordweſtlichen Ende der Inſel, wo das Schilf
über=
mannshoch ſtand.
Ein paar Minuten ſpäter kamen die beiden jungen Fiſcher
an. Die Pumpe, ſowie der Holzrahmen zum Verſteifen der
Grube wurden aus ihrem Boot gehoben und im Schilf
nieder=
gelegt.
Alle vier Männer machten ſich mit Picken und langſtieligen
Schaufeln ans Werk. Alsbald war die Grube ſo tief, daß der
Holzrahmen hineingeſenkt werden und die Pumpe in Betrieb
geſetzt werden konnte.
Bei einer Tiefe von etwa drei Fuß ſtieß Gray auf ein Stück
Holz. Es war rund, aus härteſter Eiche und hatte eine kupferne
Spitze.
Lanier muſterte es ſorgfältig. „Zweifellos ein Spleißer
von einem Schiff,” ſagte er.
Nachdem das Loch ausgepumpt war, wurde die Grabarbeit
fortgeſetzt. Nach einer Weile kamen weitere Holzſtücke, die
zweifellos von Menſchenhand bearbeitet waren, zum Vorſchein.
„Das iſt Schiffsholz,” ſagte Lanier, „und ſehr alt. Vielleicht
ſt es angeſchwemmt oder als Brennholz hierher gebracht
wor=
den. Möglicherweiſe handelt es ſich um Trümmer der Red Moon.”
(Fortſetzung folgt.)
Ein Wagen von so hohem Ruf
muß außerordentlichen Wert haben
UR etwas mehr als vier Monate sind
„T Vverklossen, seidem der erste in Deutsch=
Hand fertiggestellteCHEVROLET=
Personen=
wagen an seinen deutschen Besteller zur Ab=
Hieterung gekommen ist. Seit dieser Zeit er=
Halten wir ohne unser Zutun in ständig
wachsender Zahl Briefe, in denen CHE=
WROLET=Besitzer mit Stolz und
Zufrieden=
meit von ihrem CHEVROLET sprechen.
So schreibt uns ein Besitzer, wie spielend
Heicht der CHEVROLET ohne
Gang=
wechsel mit dem direkten Gang den höchsten
Werg in der Gegend nimmt, ein anderer lobt
Sie große Geschwindigkeit und Leistungs=
Eähigkeit des Wagens, ein dritter drückt seine
Bewunderung über die störungsfreie Arbeit
aus, die der Wagen trotz der dauernd an ihn
gestellten Höchstanforderungen leistet.
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Was wir auch über den CHEVROLET
sagen könnten, es verblaßt gegenüber den
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CHEVROLET=Besitzer, und unsere besten
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außerordentliche Beliebtheit des CHE=
VROLET können nicht so überzeugend
wirken, wie eine kurze Unterhaltung, die
Sie mit einem CHEVROLET.Besitzer
haben.
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