Darmstädter Tagblatt 1927


19. August 1927

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Nummer 229
Freitag, den 19. Auguſt 1927. 190. Jahrgang

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Konhurs oder gerſchiſcher Beſtreſbung fäll ſeder
Nabat weg. Banſionto: Deuiſche Bank und Dame
ſtädter und Naſlonalbanf.

Der Kampfum die Beſatzungsberminderung
Augenblick ſich allein von den Intereſſen des Landes leiten laſſen
v. Hoeſch bei Poincaré.
werde, ohne die jüngſten Zwiſchenfälle, die die Londoner Note

Von unſerer Berliner Redaktion.
Der deutſche Botſchafter in Paris, v. Hoeſch, ſtattete am
48beſuch, bei dem allerdings auch die gegenwärtigen deutſch=
1). anzunehmen, daß Herr von Hoeſch mit Poinearé über die
ſige der Verminderung der Rheinarmee ſich unterhalten oder
znöwelche deutſchen Wünſche in dieſer Richtung vorgetragen
be. Wenn man ſich über wichtige politiſche Ereigniſſe der letz=
Tage unterhalten hat, dann war das ſicherlich der deutſch=
mzöſiſche
Handelsvertrag, der ja eben erſt fertig geworden iſt. Körperliche Ertüchtigung der Jugend
Das Ringen zwiſchen der franzöſiſchen und engliſchen Regie=
ng
wegen der Verminderung der Beſatzungsarmee in Rhein=
b
geht nach wie vor weiter. In der engliſchen Preſſe beſchäf=
nian
ſich jetzt ewas eingehender mit den Forderungen und
inchen der Londoner Regierung, gibt aber doch zwiſchen den
Ae zu verſtehen, daß wohl keine große Hoffnung beſteht, um
ſei der engliſchen Regierung vorgeſchlagen iſt. Nicht uninter=
tn
. iſt die Feſtſtellung des Daily Chronicle, daß heute noch
1. Das ſind etwa die Zahlen, wie ſie auch von deutſcher
Iet angegeben werden. Für die Engländer ſei es natürlich
ſurngbar, ihre im Rheinland ſtehenden Truppen erheblich
Aisuſetzen, wenn die Franzoſen nur etliche tauſend Mann
nhmen wollen. Die Entſcheidung über die Truppenvermin=
1Ing wird allem Anſchein nach in der Freitagsſitzung des Pari=
1 kelbinetts fallen. Sofern man aber zu einem Beſchluß kommt,
1 Urznehmen, daß die Befürworter einer Truppenverminderung
zi9 Tage benutzen werden, um eine Verminderung zu erreichen,
diteirigermaßen ins Gewicht fällt und mit der man auch in
Gh vervortreten kann.
Dre deutſche Botſchaft beröffentlicht über die Unterredung
f üuses Kommuniqus: Der deutſche Botſchafter, Herr von
Aſſde nten perſönlich zu danken für die Anteilnahme, die die
10 ſeiner langen Krankheit gezeigt hat. Im Laufe der Unter=
1sſhu, wurde der gegenwärtige Stand der deutſch=franzöſiſchen
Del ungen im allgemeinen erörtert, wobei der geſtern erfolgte
ung einer beſonderen Würdigung unterzogen wurde.
Uſtin britiſchen Kreiſen, daß die engliſche Negierung von Vorbereitung der Jugend zum Gegenſtand hat. Vom ſechſten
9 dke Reduzierung der allierten Streitträfte im Rheinlande ſpezielle militäriſche Vorbereitung. Jeder Franzoſe und jede
übdange ſind. Schon ſeit mehreren Tagen hatte man in ge= Franzöſin erhält vom früheſten Kindesalter an eine Stammrolle,
AAnnen zuſtande gekommen ſei, und die Londoner Regierung möglicht.
uAucne Enttäuſchung die Entſcheidung aufgenommen habe, die
Kihr 12000 Mann genannt die eine proportionelle Vek= ſcher Seite bisher nicht nur ſämtliche Verpflichtungen aus dem
mlleung der engliſchen Truppen von ungefähr 1000 bis 1500 Friedensvertrag in loyalſter Weiſe erfüllt worden ſind, obwohl
mulin, diplomatiſchen Kreiſen die Meinung ausſpreche, die Häl=
foſlterr
Maßnahmen nur ſehr verſtändlich.
füll zu 19. dieſes Monats vorgeſehenen Miniſterrat geregelt und der Verſuch zu einem friedlichen Auskommen nebeneinander
uuch dieſe Kampagne nicht beeifluſſen und im gegebenen, zwiſchen Frankteich und Deutſchland gibt.

aufzähle, aus den Augen zu verlieren.
Lanerstag vormittag dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Noten, die ihr kürzlich von der britiſchen Regierung über die Meldungen über die Herabſetzung der Beſatzung und endlich der
Bucaré einen Beſuch ab, der etwa anderthalb Stunden dauerte. Herabſetzung der alliierten Beſatzung im Rhein= Rücktritt de Jouvenels von der Völkerbundsdelegation ſind nur
Ib wir hören, handelt es ſich aber lediglich um einen Höflich= land überreicht wurde, nunmehr die Antwort übergeben hat. Die
möſiſchen Beziehungen erörtert wurden. Es würde aber falſch man nicht geneigt, vor Abſchluß der Prüfung über den Inhalt nalen Einigung iſt in das Stadium der inneren Auflöſung ge=
der
Note Mitteilungen zu machen.
Zweierlei Maß in Paris.
und die Beſatzungsfrage.
* Berlin, 18. Auguſt. (Priv.=Tel.)
beſitzt, ſondern daß es nach Durchführung des Geſetzes, das die
Maris eine Truppenverminderung zu erreichen, wie ſie von Militariſierung der geſamten Nation vorſieht, ſowie nach Be=
größte
militäriſche Macht darſtellen wird, die je auf der Welt muß die Frage verneint werden.
exiſtiert hat. Es iſt weiter Gemeingut ſelbſt aller Laien geworden,
her 70000 Mann am Rhein ſtehen, darunter 55000 Fran= daß der polniſche Staat auf dieſem Gebiet ſeinem franzöſiſchen der Kammer hat die Regierung der mationalen Einigung innen=
Lehrer nicht nur in allem nachzueifern beſtrebt iſt, ſondern daß
gemeinſam durchführen, das ſcheint man in dem Beſtreben, den
eiſernen Ring um Deutſchland immer feſter zu ſchmieden, in
einem geheimen Einverſtändnis einander nachzumachen.
Preſſe, wonach Polen neuerdings der ſogenannten ſportlichen Er=
A4ſs zur Genfer Tagung noch zur Verfügung ſtehenden vier= tüchtigung, d. h. der militäriſchen Ausbildung der Jugend, be=
anſtaltungen
und Uebungen verſchiedener Vereine abgehalten,
wobei die Jugendorganiſationen ſtets einen führenden Platz ein=
nehmen
. Man iſt weitergegangen und hat militäriſch= organi=
ſatoriſch
eine Reihe von Maßnahmen erlaſſen, durch die dieſe ſo=
ſch
. hatte heute vormittag eine Unterredung mit Miniſter= genannte ſportliche Ertüchtigung der Jugend, vom früheſten den letzten Miniſterratsſitzungen und in den verſchiedenen Preſſe=
Aüüdent Poincaré, die über 1½ Stunde währte. Anlaß zu der Knabenalter angefangen, den militäriſchen Bzirkskommandos kommentaren iſt dies klar zutage getreten. Poincaré iſt,
Aanchung gab der Wunſch des Botſchafters, dem Miniſter= übergeben wurde. Nun wird in voller militäriſcher Ausrüſtung,
die natürlich auf beſondere Anweifung vom Warſchauer Kriegs= ſeitdem er ſichder Außenpolitik zugewandt hat,
zöſiſche Regierung und beſonders Herr Poincaré ihm wäh= wieder geübt, um aus den heutigen ABC=Schützen ad majorem Große Teuerung, la vie chére, wird ihm zu Recht oder Unrecht
Dieſe Ertüchtigung der polniſchen Jugend wird eigentlich
jetzt auch der franzöſiſche Kriegsminiſter im Rahmen des Geſetzes
Ahluß des deutſch=franzöſiſchen Handelsvertrages in ſeiner Be= der franzöſiſchen Heeresorganiſation einen beſonderen Erlaß ver= daß ihm in der Preſſe nunmehr offen die Abſicht, ſich in das
pflichtet werdn, Militärausbildungsperſonal für die körperliche
Me Verhandlungen zwiſchen Paris und London. zur Verfügung zu ſtellen. Man ſieht alſo, der franzöſiſche Mili= kleinere Rolle ſpielen ſoll. Herriot hat ſich in der letzten Zeit
* Varis, 18. Auguſt. (Priw=Tel) tarismus gleicht dem polniſchen aufs Haar. Nebenbei ſei geſagt, auffallend ſtark der Unterſtützung des Kartells der Linken zu=
daß
im Rahmen dieſer franzöſiſchen Heeresorganiſation ſogar ein
Nach einer Londoner Havasmeldung erklärt man in unter= ſpezielles Geſetz vorgeſehen iſt, das die obligatoviſche militäriſche
793 keine neuen Informationen über die Unterredung er= Lebensjahr ab ſollen Kinder beiderlei Geſchlechts körperlich er= heit die Kriſe für das Ende der Ferien vorausſagen, wenn
Aſiu hat, die gegenwärtig zwiſchen den beiden Regierungen tüchtigt werden. Vom ſechzehnten Lebensjahr an beginnt ihre eben in der franzöſiſchen Innenpolitik auch außerhalb der Regie=
M Br Kreiſen der engliſchen Preſſe zu verſtehen gegeben, daß ein die eine ſcharfe ſtaatliche Kontrolle dieſer Ertüchtigung er= Hoffnung, daß vor den Wahlen eine innerpolitiſche Klärung
Nun ein Gegenſtück dazu. Neun Jahre nach Kriegsſchluß
D SJutai dOrſay gefaßt haben ſoll. Nach Erkundigungen an, feilſchen Paris und London darum, ob die allierte Beſatzungs=
uKd
iger Stelle kann man annehmen, daß, wenn die Umſtände, armee im Rheinland um tauſend Mann mehr oder weniger ver=
e
88 ſtattet hätten, man in London das Prinzip einer ſtändig mindert werden ſoll. Und dies, obwohl die Zahl der Beſatzungs= Parteibildung ſcheint zum Scheitern verurteilt. Die Sozia=
fühanen
Verminderung der franzöſiſchen Truppen am Rhein truppen heute noch 75 000 überſchreitet, alſo über dreiviertel des liſten, beſonders ſeitdem ſie ſich zu den Kommuniſten geſchla=
in
zluge gefaßt haben würde man hatte ſchon die Ziffer von geſamten deutſchen Reichsheeres darſtellt, und obwohl von deut= gen haben, fühlen ſich recht ſtark. Die bürgerliche Linke
Min ermöglicht hätte. Indeſſen müſſe feſtgeſtellt werden, daß Deutſchland ſelbſt über den Vertrag hinausgehende Verpflich= günſtig ſind, beſonders unwohl. Nach der allgemeinen Anſicht
tungen freiwillig übernommen und Verzichtserklärungen abge= wird die bürgerliche Linke insbeſondere die Radikalen bei
tuch der Nationaliſten in Deutſchland, wie die kürzlich von Kar= geben hat, nur um dem vielzitierten franzöſiſchen Sicherheits=
deu
gshaltene Nede, ſeien derart, in Paris neue Beunruhigung bedürfnis zu genügen, London, Locarno, Genf ſind nicht nur die
zuchl urrſachen. Wenn die franzöſiſche Regierung infolgedeſſen Etappe der deutſchen Friedenspolitik, ſondern auch Markſteine was man für ſie erhofft, wäre ein Gleichgewicht mit der Rechten;
bektoſſen hätte, ihre Truppen am Rhein nur um 5000 Mann zu dieſer Politik des Verzichts. Hätte Deutſchland freiwillig ſich ein wohlbekannter Zuſtand, deſſen Ergebnis andauernde Kabi=
bockengern
wofür man in London übrigens keine Beſtätigung zur Uebernahme der gewaltigen Reparationsleiſtungen bereit er= nettskriſen ſind. Die Radikale Partei weiß weder aus noch ein,
hei ſo wären die von der Klugheit des Qugi dOrſay be= klärt, der in Höhe noch nicht einmal feſtgeſetzt iſt, hätte es den
Weg nach Locarno und den nach Genf angetreten, der uns ſo
der offtziöſe Petit Pariſien ſtellt gegenüber der Londoner manchen Trumpfes beraubt hat, wenn es nicht gewillt geweſen, zu erhalten, die andere ſympathiſſert wieder mit der gemäßigten
Dällän ote erneut feſt, daß die Frage der Verringerung der wäre, Frankreich ehrlich die Hand zur Verſtändigung zu reichen Rechten.
frſlöſſchen Streitkkäfte im Rheinlande früheſtens im Laufe des im Glauben, daß mit der alten Feindſchaft nun endlich Schluß
wülfn, könnte. Es ſei alſo natürlich, daß das Londoner Ka= gemacht werden ſoll? Statt deſſen tut der franzöſiſche Nationalis=
bi
9 rnoch keine genaue offizielle Information über dieſen mus ſein Möglichſtes, um auch heute noch die alte Einteilung in nationale ſoll jetzt Frankreich zum Haurtbetätigungsfeld gewählt
gitand erhalten habe. Ebenſo wenig wie die von der eng= Sieger und Beſiegte aufrecht zu erhalten, eine Konſolidierung haben, und ſie erreicht auch lokale Erfolge. Die große Aktion der
lilnt PPreſſe genannte Ziffer von 5000 Mann von der fral= Deutſchlands zu verhindern und ihm die Macht des franzöſiſchen. Regierung gegen die Kommuniſten dauert nicht mehr an, beſon=
jöchüir
Regierung ins Auge gefaßt und der Billgung des Militärſtiefels zu fühlen geben. Alles, was Deutſchland bisher ders der Innenminiſter Sarraut hält ſich neuerdings ſehr zu=
Athurlls Petain und General Guillaumat unterbreitet würde, freiwillig gegeben hat, reicht nicht aus, ſelbſt die engliſche und
iche auch die in der Havasmeldung genannte Zahl von italieniſche Carantie ſcheint den Franzoſen noch nicht ſicher genug rück. Das bedeutet noch nicht, daß man der kommuniſtiſchen Ge=
MMann nicht der Wirklichkeit. Das Blatt meint, man ſtehe zu ſein, um endlich ruhig ſchlafen zu können. Es heißt, daß eine fahr gegenüber untätig bleibt, aber der Kampf gegen die Kom=
irtig
ſowohl auf deutſcher wie auf engliſcher Seite den Räumung der Rheinlande vor der Durchführung der gewaltigen muniſten hat ſeine politiſche Schlagkraft eingebüßt. Man be=
eines
Druckes auf die fnanzöſiſche Regierung gegenüber, franzöſiſchen Rüſtungen unmöglich ſei. Hoffentlich dringt auch in
franzöſiſchen Truppen um etwa ein Fünftel zu verringern. Frankreich einmal die Ueberzeugung durch, daß es nicht Locarno
könne verſichert ſein, daß die franzöſiſche Regierung und Militarismus, ſondern nur Locarno oder Militarismus ſcheinen alſo all die politiſchen Shlagworte der Regierung ihre

Konfuſion in Frankreich.

Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, Mitte Auguſt 1927.
Die Sommerferien der Politik haben, ſtatt eine Klärung
und Entſpannung herbeizuführen, für Frankreich die vollkommene
imnen= und außenpolitiſche Konfuſion gebracht. Die Abbröcke=
Neuter meldet, daß die franzöſiſche Regierung auf die beiden lung der Politik von Locarno und Thoiry, die widerſprechenden
franzöſiſche Note wird augenblicklich von den engliſchen Sachver= Symptome der inneren Kriſeder unionnationale,
ſtändigen genau geprüft. In den Londoner amtlichen Kreiſen iſt. Ja, es läßt ſich nicht mehr verheimlichen, die Regierung der natio=
langt
. Nachdem ſie während der ſtürmiſchen Frühjahrsſitzungen
ihren innenpolitiſchen Elan eingebüßt hatte, ſcheint ſie jetzt an
dem Fehlen eines einheitlichen Programms zu ſcheitern.
Nach dem Mißerfolg des Tardieuſchen Verſuches einer zen=
tralen
Partei zur Unterſtützung der jetzigen Regierung und nach
der Abſage Maurice Sarrauts, des Präſidenten der Radikalen
Partei, für die alliance democratique‟ Franklin Bouillons, iſt
es offenbar geworden, daß die jetzige Regierung nur bis zu
Es gehört heute zu dem militäriſchen ABC in Europa, daß den Wahlen lebensſähig ſein kann. Das iſt ſchon an und für
Frankreich nicht nur bereits jetzt die ſtärkſte Armee der Welt ſich ein harter Schlag für die jetzige Koalition. Die Frage iſt nur
noch, ob die Regierung genügend Kraft beſitzt, wenigſtens bis zu
endigung des Ausbaues der Feſtungen an ſeiner Oſtgrenze die den Wahlen durchzuhalten. Bei dem jetzigen Stand der Dinge
Mit der proviſoriſchen Stabiliſierung und der Meifterung
er es ſogar fertiggebracht hat, in gewiſſen Punkten ſelbſt dieſen politiſch unleugbar Großes geleiſtet. Sie gewann auch eine große
zu übertrumpfen. Paris und Warſchau arbeiten Hand in Hand: Autorität mangels neuer Erfolge ſcheint aber dieſe Autorität
was die beiderſeitigen Generalſtäbe nicht offiziell beſchließen und immer mehr zu ſchwinden. Die Verzögerung der endgültigen
Stabiliſierung, welche nicht zuletzt eine politiſche Waffe
gegen die linksſtehende Oppoſition darſtellte, hat wirtſchaftspoli=
Seit Wochen machen Meldungen die Runde durch die deutſche tiſch keine Berechtigung mehr. Maurice Sarraut hat es ja offen
ausgeſprochen, Laß die Union nationale nur zur Rettung des
ſondere Aufmerkſamkeit ſchenkt. In Pommerellen, in der ehe= Franken geſchaffen wurde. Durch die Herauszögerung der end=
maligen
Provinz Weſtpreußen, in Poſen, beſonders alſo in den gültigen Stabiliſierung könnte die jetzige Regierung ihre Lebens=
ehemals
deutſchen Grenzgebieten, werden immer wieder Ver= dauer wohl künſtlich verlängern. Aber nachdem ſie die Wahl=
ſchlacht
von 1928 im voraus aufgeben muß, hätte ein ſolches Ver=
fahren
kaum einen Sinn.
Die Mitglieder der Regierung werden immer uneiniger. Bei
miniſterium zur Verfügung geſtellt wurde geübt und immer keineswegs volkstümlicher geworden. Auch die
Polonae gloriam ſpäter einmal brauchbare Soldgten zu machen, zur Laſt gelegt, und das iſt ein vorzügliches Agitationsmittel.
in der deutſchen Preſſe viel zu wenig beachtet, umſomehr, als Briand verhält ſich reſerviert und ſein Geiſt iſt der franzöſi=
ſchen
Außenpolitik immer wemiger anzumerken. Das geht ſo weit,
öffentlicht hat, durch den die Befehlshaber der Armeekorps ber= Privatleben zurückziehen zu wollen, nachgeſagt wird. Ebenſo dem
Ertüchtigung der franzöſiſchen Jugend den Schulvereinigungen Juſtizminiſter Barthou, der in der Regierung eine immer
gewandt.
Unter ſolchen Umſtänden müßte man mit ziemlicher Sicher=
rung
nicht eine ſo große Unſicherheit herrſchen würde. Die
erfolgt, ſcheint nicht in Erfüllung zu gehen. Im Gegenteil!
Noch ſteht die Frage offen, ob das Kartell der Linken
für die nächſten Wahlen wieder aufleben wird. Aber jede zentrale
fühlt ſich zwiſchen ihnen und der Rechten, deren Ausſichten ſehr
den nächſten Wahlen eine Niederlage erleiden. Noch das Beſte,
die eine Hälfte wünſcht das Wahlkartell mit der Linken aufrecht
Es iſt bemerkenswert, wie lebhaft jetzt das Problem der
kommuniſtiſchen Agitation erörtert wird. Die 3. Inter=
ſchränkt
ſich auf adminiſtrative Maßnahmen. Wie man ſieht,
Wirkung berloren zu haben

[ ][  ][ ]

Intereſſante Auslafſungen
des Oailt Chronicle‟

TU. London, 18. Auguſt.
Der liberale Daily Chronicle beſchäftigt ſich heute in großer
Aufmachung mit dem Problem der Rheinlandräumung. Die be=
vorſtehende
Zuſammenkunft des Völkerbundsrates, ſagt das
Blatt, werde den Außenminiſtern Großbritanniens, Frankreichs
und Deutſchlands Gelegenheit geben, eine Einigung über die
Frage der Verminderung der alliierten Beſatzungsarmeen im
Rheinlande herbeizuführen. Durch den geſtern nach dreijährigen
Beſprechungen erfolgten Abſchluß eines Handelsabkommens zwi=
ſchen
Frankreich und Deutſchland ſei wenigſtens eine Sorgenquelle
vertrocknet. Was das Problem der Räumung ſelbſt anbetreffe,
ſo ſchreibt der diplomatiſche Korreſpondent des Blattes weiter,
müſſe man ſich daran erinnern, daß im November 1925 die Alli=
ierten
als ein Ergebnis der durch Locarno verurſachten Stim=
mung
eine vernünftige Verminderung der Rheinlandtruppen
verſprochen hätten. Seit jenem Datum habe die deutſche Regie=
rung
um die Erfüllung dieſes Verſprechens angehalten. Nach
ihrer Anſicht bedeute das in dem alliierten Verſprechen enthaltene
Wort vernünftig eine Reduzierung auf die normale Garniſon.
d. h. die Garniſon, die von Deutſchland im Jahre 1913 für not=
wendig
gehalten wurde oder in Zahlen ausgedrückt, eine Streit=
kraft
von 46 000 Mann. Die gegenwärtige Stärke der alliierten
Truppen betrage in runden Ziffern 70000 Mann. Als das Er=
gebnis
eines Notenaustauſches zwiſchen England und Frankreich
werde eine Verminderung auf 60 000 Mann vorgeſchlagen. Falls
das angenommen werde, würden die Truppen im Rheinland um
rund 10000 Mann reduziert werden. Nahezu zwei Jahre ſeien
ſeit jenem Verſprechen bereits vergangen und aus dieſem Grunde
ſeit die Stellung Dr. Streſemanns, der den Locarnovertrag zu
rechtfertigen habe, ſchwierig geworden. Aus einer amtlichen
Quelle werde berichtet, daß die Franzoſen geneigt ſeien, ihre
Streitkräfte um 5000 Mann zu reduzieren, womit es England
und Belgien überlaſſen bleibe, weitere 5000 Mann zurückzuziehen.
Ein derartiges Abkommen würde nach britiſcher Anſicht kaum in
Einklang zu bringen ſein mit dem Charakter einer internationalen
Beſatzung, die die Alliierten aufrecht zu erhalten beabſichtigten.
Die britiſchen Streitkräfte von 7000 Mann befänden ſich zurzeit
bereits unter der Vertragsgrenze. Wenn dieſe Streitkräfte um
ein Drittel reduziert würden, würde der internationale Charakter
der Beſatzung noch weiter geſchwächt werden. Nichtsdeſtoweniger
glaube man, daß derartige Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen
Frankreich und England beigelegt werden könnten. Das vitale
Bedürfnis ſei es vielmehr, daß der deutſchen Regierung ſeit lan=
gem
ſowohl den Buchſtaben wie dem Geiſte nach gegebene feier=
liche
Verſprechen zu erfüllen. Auch an leitender Stelle fordert
das Blatt in energiſchen Worten eine Verminderung der fran=
zöſiſchen
Rheinlandtruppen.

Die Veröffentlichung der Memoiren Sſaſonows.

w. Paris, 18. Auguſt.
Zur Veröffentlichung der Memoiren Sſaſonows in der Revue des
beux Mondes, aus denen der Matin am Sonntag einen Auszug ge=
bracht
hat, ſchreibt die Volonté‟: Die Entſtehung der Kriegsurſache
und der Kriegsſchuld ſteht nunmehr feſt. Die ruſſiſche Mobilmachung
iſt die erſte der von den Großmächten vorgenommenen Mobilmachun=
gen
geweſen. Sie hat dadurch, daß ſie bei dem Gegner und bei den
Verbündeten entſprechende Maßnahmen hervorrief, das nicht wieder
gut zu Machende bewirkt. Ohne dieſe Tatſache, die das Pulver in
Brand ſetzte, hätte der Friede vielleicht noch aufrecht erhalten werden
können. Aus dieſem Grunde hat die franzöſiſche Regierung, um die
Oeffentlichkeit irre zu führen, die ruſſiſche allgemeine Mobilmachung im
Gelbbuch ſyſtematiſch unterſchlagen. Deshalb hat Poincaré, als Viktor
Baſch im Jahre 1915 eine Broſchüire über die Entſtehung des Krieges
vorſchlug, ihn ſchwer getäuſcht, indem er ihm wiſſentlich die falſche
Auskunft gegeben hat, daß die allgemeine ruſſiſche Mobilmachung erſt
am 31, Juli nach der öſterreichiſchen angeordnet worden ſei. Vom mili=
täriſchen
Standpunkt aus, fährt das Blatt fort, war die Schlußfolge=
rung
des ruſſiſchen Generalſtabes gewiß richtig, aber auch diejenige des
deutſchen Generalſtabes war es nicht weniger, wenn er einen entſprechen=
den
Druck auf den Kaiſer ausübte, um ihm die Gefahr zu zeigen, der
Deutſchland im ruſſiſch=franzöſiſchen Kreuzfeuer ausgeſetzt wäre. Das
Blatt zieht aus dieſen Zuſammenhängen den Schluß, daß es in einem
Konflikt, an dem eine Reihe von Mächten beteiligt ſei, ſchwierig, ja
unmöglich ſei, den Angreifer feſtzuſtellen, da ſich die Verantwortlichkeit
auf die beiden Lager verteile, und kommt zu folgendem Ergebnis:
Scheinbar hat weder Kaiſer Wilhelm II. noch Zar Nikolaus II. den
Krieg gewollt; ſie haben vielmehr dem Druck der militäriſchen Kreiſe
nachgegeben. Was Poincaré anbelangt, ſo iſt er auch, wenn er den
Krieg auch ebenfalls nicht gewollt hat, dafür verantwortlich, ihn leich=
ten
Herzens ins Auge gefaßt und ihn mit Freuden bewilligt zu haben,
während es für ihn doch ein leichtes geweſen wäre, die friedlichen Ten=
denzen
des Zaren zu unterſtützen.

Vom Tage.

Die Haftbeſchwerde in der Strafſache gegen Roßbach und Genoſſen
hat den Erfolg gehabt, daß die Haftbefehle aufgehoben und die Verhaf=
teten
Roßbach, Meincke, Bender und Linſemeier ſofort aus der Haft

Der Putſch in Portugal.

entlaſſen worden ſind.
Wie wir erfahren, wird die Verhandlung gegen die ungetreuen
Lotteriebeamten bereits in 14 Tagen ſtattfinden. Da die Angeklagten
die Tat eingeſtanden haben, ſind nur 3 Zeugen geladen.
Wie aus Belgrad gemeldet wird, hat der jugoſlawiſche Verkehrs=
miniſter
für Endo dieſes Monats eine Konferenz der Vertreter ſämt=
licher
wirtſchaftlicher Korporationen einberufen, um über die Frage der
Umwandlung der Verwaltung der jugoſlawiſchen Staats=
eiſenbahnen
in ein Privatunternehmen zu verhandeln
Wie aus Kairo berichtet wird, leidet der ägyptiſche Kammerpräſi=
dent
Zaglul Paſcha zur Zeit an einem Abſzeß am Ohr mit ziem=
lich
beunruhigenden Symptomen. Die Temperatur des Patienten iſt auf
über 40 Grad geſtiegen.
Die bolivianiſche Geſandtſchaft in London hat einen amtlichen Be=
richt
erhalten, nach dem der Aufſtand der Indianer in Bo=
livien
gänzlich niedergeworfen iſt. Im ganzen Lande
iſt die Ordnung völlig wiederhergeſtellt.

Vor der Beſchießung Nankings.

w. Schanghai, 18. Auguſt.
Man glaubt hier zu wiſſen, daß die Nordtruppen ein Ulti=
matum
abgeſandt haben, daß, wenn ſich Nanking heute nicht
ergeben wird, es ſtark beſchoſſen werden ſoll. Der Befehlshaber
von Nanking ſoll mit den Nordtruppen in Verhandlung getreten
ſein, um eine Regelung zu finden, durch die eine Beſchießung
Nankings verhindert werden könnte. Man glaubt, daß die Be=
völkerung
Nankings auf ſeiten Sun Tſchuan=fuangs ſtehe und
daß zwei Diviſionen der Nanking=Truppen bei dem Verſuch der
einen Diviſion, ſich mit den Nordtruppen zu verbünden, zuſam=
mengeſtoßen
ſeien.

Beilegung des engliſch=chineſiſchen Zwiſchenfalls.

EP. London, 18. Auguſt.
Wie aus Schanghai berichtet wird, hat die Drohung des Generals
Duncan, die Bahnverbindung zwiſchen Schanghai und Nanking zu unter=
brechen
, falls die chineſiſchen Behörden nicht das von ihnen beſchlag=
nahmte
engliſche Flugzeug zurückgeben, ſeine Wirkung nicht verfehlt
Das Flugzeug wurde heute den Engländern zurückgegeben. Die Chine=
ſen
erklären, die Haltung Duncans ſtelle eine kriegeriſche Handlung dar
Weiter wird gemeldet, nach der Einnahme von Pukau habe der die
ſiegreichen nordchineſiſchen Truppen führende General heute die Stadt
zur Uebergabe aufgefordert, da er andernfalls die Beſchießung fortſetzen
werde. Die in Nanking anſäſſigen Ausländer verſammelten ſich in dem
Gebäude der Nationalen Exportkompagnie, um nötigenfalls ſchnell auf
zwei engliſche Kriegsſchiffe flüchten zu können, die heute im Hafen vor
Anker gegangen ſind. Die chineſiſche Bevölkerung iſt Sun Tſchuan=fang
günſtig geſinnt und wünſcht den Abzug der Südchineſen. Deren Füh=
rer
erklärten jedoch, ſie würden nicht eher abrücken, bis ihnen eine Ent=
ſchädigung
gezahlt werde. Die chineſiſchem Behörden von Tſchunkiang
ſtehen im Begriff, dieſe Stadt zu räumen.

General Tſchiang Kai=ſchek
der plötzlich zurückgetreten iſt.

* Liſſabon, 18. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Nachdem über ein Jahr unter der feſten Hand des Diktator=
General Carmona in Portugal Ruhe geherrſcht und die goe
wohnte Serien=Revolution ihr Ende erreicht zu haben ſchiem
gab es doch wieder, für die Bewohner der Hauptſtadt recht un
erwartet, einen kleinen Putſch, der zwar ſehr unblutig verlie:
der aber doch für die Verhältniſſe im ſonnigen Luſitanien ſymp
ptomatiſch iſt. Die portugieſiſchen Revolutionen durften meiſtenn
nicht zu ernſt genommen werden, ſie endeten mit Ausnahme de
Aufſtandes vom Jahre 1921 und den Barrikadenkämpfen im
Vorjahre, die Tage des Schreckens und Grauens über Liſſaborn
und Oporto brachten, mit einigen Luftſchüſſen und tobten ſich irr
feurigen Neden aus. Auch die Generalsrevolution, der der jetziau
kluge Diktator ſeine Macht verdankt, entbehrte nicht eines gewifſ.
ſen operettenhaſten Charakters. Im Herbſt 1926 hatten ſich mämy
lich die Generäle Comez da Coſta und Carmona mit dem Marine=
kommandanten
Cabezadas verbunden, um die linke Regierung
des Präſidenten Bernardino Machado zu ſtürzen. Der Staats=*
präſident mußte damals abdanken und die Regierungsgewal.
Cabezadas überleſſen. Aber da Cabezadas die ihm von den Gene=
rälen
rorgezeichnete Rolle eines Strohmannes zu ernſt nahm.1
ließ General Comez da Coſta ſeine Truppen, die vor Liſſabonn
lagerten, in die Hauptſtadt einrücken, vertrieb Cabezadas und
proklamierte ſich ſelbſt zum Diktator. Nun verſuchte General dan
Coſta auch ſeinen Kollegen aus dem Staatsſtreich, General Car
mona, der das Außenminiſterium übernommen hatte, auszu=s
ſchalten und ernannte ihn zum Geſandten beim Vatikan. Car= aber kehrte den Spieß um, verhaftete mit einigen ihm er=
gebenen
Offizieren den General da Coſta und verbannte ihn nach
den Azoren. Um die bittere Pille zu verſüßen, ließ er ihm don 1
das Feldmarſchallpatent überreichen. Nun blieb General Ca=
mona
unbeſtrittener Alleinbeherrſcher und begann ſein Reform=
werk
. Ebenſowenig wie Primo de Rivera in Spanien hat ſch
Carmona deſpotiſcher Methoden bedient. Er kümmerte ſich i
die Geſundung der Finanzen, ſchloß mit Eugland einen Vertm
über die Konſolidierung der Kriegsſchuld ab, der dem Kreu
Portugals ſehr zugunſten kam, hob das Schulweſen und die
Miſſionstätigkeit in den Kolonien, gab der Kirche die Rechte eine
juridiſchen Einheit zurück, die ihr genommen worden waren,
ſorgte für die Wohlfahrt der Arbeiter, deren Organiſationen al=
mählich
, ebenſo wie in Spanien, die pinzipielle Oppoſition gegen
die Diktatur fallen ließen. Und wenn es ihm auch nicht vollkom=
men
gelang, ſo mäßigte er doch die politiſchen Parteiſtreitigkeiten 1
und entpolitiſierte die Armee, die gewohnt war, Prätorianer=
gelüſte
zu zeigen. Nun waren aber gerade die Generäle und
Offiziere, die im Grunde die Regierungen mit der Spitze ihrer
Säbel geſchaffen hatten, allzuſehr gewohnt, aktiv in die Regie=
rungsangelegenheiten
einzugreifen, wenn die Regierung gegen
ihren Willen handelte. Nur ſo läßt ſich der letzte Putſchverſuch
des Leutnants Sarmento erklären, der glücklicherweiſe ebenſo
unblutig wie mancher andere verlaufen iſt und keine tiefſchürfen=
den
Folgen hinterlaſſen hat. General Carmona hatte nämlich
den demokratiſch eingeſtellten Kriegsminiſter, den Oberſt Paſſos
e Souſa, zum Vizepräſidenten des Miniſterrats ernannt und
dadurch den Unwillen rechtsradikaler Offiziere, unter ihnen auch
einige Monarchiſten, erregt. Kurz entſchloſſen drang darauf der
Kavallerieleutnant Morges Sarmento in Begleitung einiger
Kameraden mit Revolvern bewaffnet in den Präſidentſchafts=
palaſt
, verwundete durch einen Schuß einen Sekretär und ver
ſuchte, von Carmona ſeine Abdankung zu erzwingen. Aber der
Diktgtor, der kein Feigling iſt, trat den Putſchiſten entgegen und
warf ſie hinaus. Am Vormittag war in der Liſſaboner Staats
druckerei der Direktor der Nationalbibliother Fidelino de Figuef
redo in Begleitung von zwei Offizieren erſchienen und forder
in dem gerade im Druck befindlichen Staatsanzeiger die Ver=
öffentlichung
einer Proklamation, enthaltend die Demiſſion des
Diktators General Carmona und die Ernennung des Majors
Filomeno de Camara zum Diktator und Miniſterpräſidenten,
Die Druckerei weigerte ſich aber, dem Befehl Folge zu leiſten.
Allerdings zog ſich die Regierung nach dem Flugplatz von
Amadroa bei Liſſabon zurück und konzentrierte dort Truppen,
um für den Fall einer Ausbreitung des Putſches gerüſtet zu ſein.
Aber alles blieb ruhig, und die Regierung ſah ſich vollkommen
Herr der Lage. Da Telegraphen und Telephone geſperrt wur=
den
und eine ſtrenge Zenſur waltet, ſo weiß man nicht recht, ob
der Putſch definitiv abgetan oder ob bald eine neue Ueber=
raſchung
zu erwarten iſt; aber darüber regt man ſich in Portugal
nicht ſonderlich auf. Anſtatt eines ſtrengen Strafgerichts begnügt
ich General Carmona damit, die Rebellen nach den Capverdiſchen
Infeln zu verbannen und ein paar Kavallerie=Regimenter auß=
zulöſen
. Er will es vermeiden, Märtyrer zu ſchaffen, und ſtärn
dadurch ſeine eigene Macht.

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Das ſchöne Breslau.

Von Verkehrsdirektor Georg Hallama.
Von dem Oſten Deutſchlands weiß man in unſerem weiten
Vaterlande zum großen Teil nicht viel, oder man macht ſich
falſche Begriffe, man denkt an öſtliche Kultur und vergißt, daß
die deutſche Oſtmark in ihrer Geſamtheit alter deutſcher Kultur=
boden
iſt, ſeit Jahrhunderten gedüngt und gepflegt von deutſchem
Geiſte und deutſcher Tatkraft. Wenige wiſſen auch darum, welche
herrlichen altertümlichen Städte Oſtdeutſchland beſitzt, von der
Waſſerkante bis hinunter zu den ſchleſiſchen Gebirgen und ganz
beſonders in Schleſien, wo es geradezu eine Unzahl alter deut=
ſcher
Städte gibt, die den Vergleich mit bekannten mittel=, ſüd=
und weſtdeutſchen Städten getroſt aushalten können. Ueber allen
dieſen ſchleſiſchen Städten ragt die alte ſchleſiſche Hauptſtadt
Breslau weit empor, einmal als größte und bedeutendſte Stadt
des deutſchen Oſtens überhaupt, und zum anderen wegen der
vielen Schönheiten und Sehenswürdigkeiten, die Breslau beſitzt
und die längſt gewürdigt werden von den Kundigen, leider aber
nicht von dem allgemeinen Fremdenpublikum. Das liegt an Vor=
urteilen
, an der angeblich weiten Entfernung, obwohl Breslau
in 5½ Stunden von der Reichshauptſtadt und in 4½ Stunden
von Dresden mit der Eiſenbahn zu erreichen iſt, mit dem raſche=
ſten
Verkehrsmittel der Gegenwart, dem Flugzeug, in 2½ und
2 Stunden.
Was Breslau beſonders anziehend macht, das iſt die über=
aus
glückliche Miſchung von reichen Schätzen der vergangenen
Fahrhunderte und gewaltigen Bauwerken und Sehenswürdig=
keiten
, wie Errungenſchaften der Neuzeit. Breslau iſt eine alter=
tümliche
, eine grüne und ſchöne Stadt, und eine Stadt, in der der
Pulsſchlag der Wirtſchaft aufs Lebhafteſte geht, und zugleich
eine Stadt, die auf ehrenvolle Vergangenheit im Dienſte des
Deutſchtums zurückblickt. Denn ſeit der Neugründung der Stadt
nach dem Mongolenſturm im Jahre 1241 durch deutſche Siedler
iſt dieſe Stadt immer rein deutſch geweſen, und ſie war durch die
Jährhunderte hindurch einer der feſteſten Horte des Deutſchtums
im Oſten. Das war in jenen Zeiten nicht leicht, denn das
Slawentum war immer drauf und dran, ſich Schleſiens zu be=
hächtigen
. Es mußte kluge Politik getrieben werden, um die
Grenzmark dem Deutſchtum zu erhalten. Das alte Breslau hat
ies meiſterhaft verſtanden. Der Rat der Stadt, aus weitſichtigen,
tatriziſchen Kaufleuten beſtehend, wußte die Selbſtändigkeit der
Stadt und des Fürſtentums Breslau, wenn nötig mit eigenem
Geer, wohl zu bewahren und allen ſlawiſchen Gelüſten zu begeg=
ten
. Selbſt gegen den eigenen Landesherrn, den Böhmenkönig
Beorg Podiebrad, erhob Breslau ſich, als dieſer ſich anſchickte,
bchleſien zu tſchechiſieren. Fünfhundert Jahre lang, bis zur Zeit

Friedrich des Großen, der die Stadt mit einer Liſt nahm, iſt
Breslau unangetaſtet von äußeten Feinden geblieben, ein Ruh=
mesblatt
für die machtvolle und ſtolze Stadtrepublik.
Der deutſche Geiſt und die deutſche Tatkraft, die in Breslau
ſeit jener Zeit der Neugründung die Stadt beherrſchten, ſind in
den bis auf die Gegenwart erhaltenen alten Bauwerken zum
Ausdruck gekommen. Breslau könnte ein zweites Nürnberg ſein,
wenn nicht in den Zeiten des vergangenen Jahrhunderts, in
denen das Altertümliche wenig geſchätzt wurde, vieles von den
alten Stadttoren, den prachtvollen Brücken, den maleriſchen Win=
keln
und Ecken beſeitigt worden wäre, um für die raſche Ent=
wicklung
der Stadt Raum zu ſchaffen. Aber glücklicherweiſe iſt
ſoviel erhalten geblieben, daß Breslau als altertümliche Stadt es
mit vielen berühmteren Fremdenſtädten aufnehmen kann. Uebri=
gens
auch in ſeinen Bauten der Neuzeit und ſeinem Leben und
Treiben. Etwas beſonders Merkwürdiges iſt gleich von der
Neugründung der Stadt im Jahre 1241 zu melden. Das müſſen
ſehr weitſchauende Männer geweſen ſein, die das damalige Bres=
lau
aufgebaut haben, denn ſie haben Maße für Straßen und
Plätze gewählt, die geradezu erſtaunlich ſind. So haben ſie einen
Marktplatz, den Ring, angelegt, der nicht weniger als 3,6 Hektar
mißt, und gleich anſtoßend den Blücherplatz und die Plätze um
Magdalenen= und Eliſabethkirche, und dazu iſt ſpäter der gewal=
tige
Neumarkt gekommen, und die Straßen ſind ſo angelegt wor=
den
, daß ſie faſt bis auf die heutige Zeit für den Verkehr aus=
gereicht
haben, jetzt freilich bei der gewaltigen Verkehrsentwick=
lung
ſind auch ſie zu eng und zu knapp geworden. Jenen Neu=
gründern
im 13. Jahrhundert muß die große Aufgabe der Stadt
Breslau, einer der Hauptmarktplätze des ganzen Oſtens zu wer=
den
, deutlich vorgeſchwebt haben, und ihre Vorausſicht hat ſie
nicht betrogen. Das alte Breslau hat raſch die führende Stellung
im Handelsverkehr mit dem Oſten und Südoſten eingenommen,
und in den folgenden Jahrhunderten bis auf die heutige Zeit iſt
dieſe Stellung Breslaus, wenn auch oft beeinträchtigt durch
widrige Verhältniſſe, weiter ausgebaut worden, und der Handels=
verkehr
hat ſich nach allen Himmelsgegenden ausgebreitet.
In den Bauwerken drückt ſich der Charakter und der Werde=
gang
der Zeiten aus, und ſo ſehen wir auch in Breslau, wie die
Bauwerke der alten und der Neuzeit eine beredte Sprache führen
und laut und deutlich von dem Werdegang der Stadt erzählen.
So vor allem die alten gewaltigen Kirchen, die Breslau beſitzt,
und deren Urſprung bis ins 13. Jahrhundert und noch früher
zurückgeht, dann das Rathaus, der Sitz der Stadtregierung, die
alten Patrizierhäuſer, die Zunfthäuſer, überall verſtreut in der
Altſtadt, die Barockbauten der Jeſuiten, an die Zeit der Gegen=
reformation
erinnernd, die Anlagen und Stadtviertel der neue=
ren
Zeit und die gewaltigen Monumentalbauten der Gegenwart,
die, dem Kaufmannsgeiſte und der Wirtſchaftsſtellung Breslaus

entſprechend, großzügigen wirtſchaftlichen Zielen dienen. Weſe
den wir uns zu den Einzelheiten, ſo finden wir im Rathauſ
ein lebendiges Denkmal der Kunſt deutſchen Bürgertums de
Mittelalters. Ernſt, Würde, aber auch Frohſinn, Behaglichie
und Kunſt ſind in dieſem großartigen Baudenkmal verkörpei
Der Altertums= und Kunſtfreund ſteht mit frohem Erleben .
dieſem herrlichen Bauwerk, das, vom 14. bis 16. Jahrhun.
erbaut, im ganzen ſo einheitlich wirkt, als wenn ein Baum!
es in kurzer Zeir geſchaffen hätte. Mit Bewunderung ſch0e
das Auge über die hochragenden Giebel, über die prachtvoc
mit vieler Kunſt ausgeſchmückten Erker und erfreut ſich an de
vielen Figuren= und Bildſchmuck der Faſſade. Man muß
gründlich in dieſes Bauwerk verſenken, um es zu erfaſſen, we
muß auch hinunterſteigen in die alte Trinkſtätte Breslaus, in
Schweidnitzer Keller, in deſſen Ecken und Winkeln es herum)pi"
von Erinnerungen an vergangene Zeiten. Noch mehr natürlich."
den oberen Räumen des Rathauſes, in den Remtern, in dem Eeie
lich geſtimmten Fürſtenſaal und in den Ratszimmern, in delſ"
ſo mancher wichtige Beſchluß, bedeutend auch für das Deuſſe
tum der Oſtmark, gefaßt worden iſt, und in denen ſich auch 2.
gödien, wie bei dem Aufſtand der Zünfte im Jahre 1418,
geſpielt haben. Die Staupſäule, das alte Wahrzeichen der Oe
richtsbarkeit Breslaus vor dem Rathauſe, mahnt beſonders datt
an ihr ließen die Aufrührer ſechs Ratsherren hinrichten. 2
ſtolzen Patrizierhäuſer, die ſich zum großen Teil rings!.
am Ringe bis auf die heutige Zeit bewahrt haben, waren He‟
gen des vielfältigen Geſchehens, der vergangenen Zeiten,
Einzügen von Kaiſern, Königen und Fürſten, Aufruhr i
Kriegsgeſchrei, aber auch friedlichen Handelslebens. Gewatl
Fluchten ziehen ſich in dieſe Häuſer hinein, die mit ihren Oi
beln bis zu ſieben Stock hoch aufragen und ein reiches Reilt.
ſance= und Barockgewand tragen. Die mächtigen Hausflure de
ſer alten Kaufmannshäuſer dienten als Stapel= und Verkaule
raum. Man ſieht noch heute die Erinnerungen, daran, 19
ſpielsweiſe in dem alten Kaufmannshauſe auf der Albrechtſikab.
bekannt aus dem Roman Guſtav Freytags Soll und Häb.
die alte Waage, die von der Decke des Hausflures herabyäl.
Das Haus erinnert noch vollends an die Zeit des Romans, .‟"
in ſeinen hochbogigen, bunt ausgeſchmückten Verkaufsrauſ..
duftet es auch heute noch nach Kolonialwaren wie ehemals.""
die Räume der Sabine, ihres Bruders und der Kaufmah.
angeſtellten, die in dem Roman geſchildert werden, ſind ie
rhalten.

Ueber dem Ringe und ſeinen alten erinnerungsvollen Palt."
zierhäuſern erſtehen zwei gewaltige Kirchen mit reichen Ruiſ
ſchätzen, auf der einen Seite die Maria=Magdalen.."

Kirche mit einem alten romaniſchen Tore, den Grabdenkmat.

[ ][  ][ ]

Nummet 229

Freitag, den 19. Auguſt 1927

Woldemaras Erzählungen.
* Memel, 18. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Der litauiſche Miniſterpräſident Woldemaras hat geſtern dem
v reſpondenten eines halboffiziöſen deutſchen Büros eine Er=
ſruung
über die Beziehungen zwiſchen Litauen und Deutſchland
71. insbeſondere über die Kownoer Politik im Memelgebiet ab=
geben
, die im Memelgebiet mit der größten Verwunderung auf=
a
=s ehrlichen Förderers der deutſch=litauiſchen Beziehungen
tin Genf gegenüber Dr. Streſemann eingegangenen Verpflich=
tiren
in der Memelfrage auch wirklich einzuhalten.
Wie ſieht gegenüber dieſen Erzählungen des Profeſſors Wol=
traras
die memelländiſche Wirklichkeit aus? Man muß auf
Tetzten acht Jahre der Geſchichte Memels zurückgreifen, um zu
igen, was das Kownder Regiment für das deutſche Memel in
Zicklichkeit bedeutet. Es iſt heute kein Geheimnis mehr, daß
an in Verſailles beſtrebt war, die ſogenannte Memeler Frage
durch zu löſen, daß man die vielen auf Grund der Friedens=
uträge
entſtandenen neuen Staatsgebilde durch ein neues, näm=
Durch einen Freiſtaat Memel, vermehren wollte. Die voll=
Dlte Tatſache, das kait accompli, das in der Nachkriegsge=
ſtiote
aber ſchon eine ſo große Rolle geſpielt hat, kam den
Nautern, die unter allen Umſtänden einen Zugang zum Meer
wim wollten, zu Hilfe. Litauiſches Militär wurde in ziviler
Ur leidung über die Grenze geſchafft, man bemächtigte ſich
Amels durch einen Handſtreich genau ſo, wie es etwas ſpäter
9 polniſche General Zeligowſki mit Wilna gemacht hat. Und
quut ſo wie die Botſchafterkonferenz dieſe vollendete Tatſache‟
yzenommen und ſanktioniert hat, ſo hat der famoſe Völker=
md
auch ſpäter die litauiſche Oberhoheit über das Memelland
Mti igt. Imerhin wurden den litauiſchen Wünſchen in der
Anreltonvention eine Reihe von Grenzen geſetzt, die nach außen
9 awar dem Memelland weitgehende Rechte und Freiheiten ein=
Anelländer im Frühjahr dieſes Jahres zu ihrem Appell an den
Aierbund veranlaßt, der von Deutſchland als Mitglied des
ſtis an dieſen weitergegeben und vertreten worden iſt. Es
ſt zu der bekannten Diskuſſion in Genf, die ſchließlich mit einer
gae. Der litauiſche Miniſterpräſident gab damals die offizielle
n wwerde, die Beſtimmungen der Memeler Konvention genaue=
z
einzuhalten. Darin lag bereits ein Eingeſtändnis dafür,
Sies bisher nicht der Fall geweſen iſt. Auch der damalige
nis darauf hin, daß allerdings die Hoffnung beſtehe, Kowno
tte ſich ſeiner Verpflichtungen ſtets bewußt bleiben.
Zwiſchen Worten und Taten iſt aber auch in Litauen noch
her ein langer Weg. Es darf in dieſem Zuſammenhang nur
tin erinnert werden, daß derſelbe Profeſſor Woldemaras ſeiner=
t
allerdings noch nicht in ſeiner Eigenſchaft als litauiſcher
ſy ſterpräſident, in dem Kownoer offiziöſen Organ das Ergeb=
ver
letzten Wahlen im Memelgebiet zum Anlaß genommen
4, um die litauiſche Regierung unzweideutig darauf hinzu=
ſan
, daß dieſes Ergebnis den völligen deutſchen Charakter des
Inelgebietes einwandfrei ergebe und daß die Kownoer Politik
auts beſtimmte Rückſchlüſſe werde ziehen müſſen. Dieſe ver=
Uüäge Auffaſſung iſt ſeinerzeit auch in der deutſchen Preſſe ge=
reid
gewürdigt worden. Indeſſen iſt Woldemaras in=
ſichen
Miniſterpräſident geworden und als ſolcher fühlt er ſich
ſch inend nicht verpflichtet, die von ihm ſelbſt aufgezeigte poli=
ſſe
Linie Kownos gegenüber Memel einzuhalten. Es wurde
4n Beſtimmungen der Konvention zuwider der Kriegszuſtand
eängt, der Landtag aufgelöſt und eine Zenſur eingeführt, die
dAhei allen Kulturvölkern herrſchenden Preſſefreiheit Hohn
ſtüh Immer wieder leuchtet bei dieſen Maßnahmen der Wille
Aſaws durch, das Memelland zu entdeutſchen und den groß=
U ſtinchen Einfluß zu ſtärken. Gegenwärtig befindet ſich das
Aunalgebiet auf dem Höhepunkt des Wahlkampfes. Mit wel=
dAMitteln
dieſer von litauiſcher Seite geführt wird, iſt in den
I8y Tagen wiederholt berichtet worden. Wahlaufrufe der deut=
ſ
4 Parteien werden entweder ganz verboten oder ſo radikal ge=
Hen, daß von ihrem Kern nichts mehr übrig bleibt, das litau=
ſ
Element wird mit allen Mitteln geſtärkt und das Deutſch=
1Awo es nur irgend geht, niedergehalten. Der bisherige Land=
luhnt
27 deutſche und nur zwei litauiſche Sitze gezählt. Es iſt der an dem erfolgreichen Zuſtandekommen des deutſch=franzöſi=
A heute trotz der drakoniſchen Maßnahmen Kownos mit einem ſchen Handelsvertrages in führender Stellung beteiligt war und
Aiwhen Ergebnis der Wahlen, die am 30. Auguſt ſtattfinden, zu

rechnen, weil Memel eben deutſch iſt und deutſch bleiben will.
Per Wahlikampf im Memelland Es iſt ſich ſeiner Aufgabe, Mittler und Brücke zwiſchen Oſt und
Weſt zu ſein, vollommen bewußt. Es will aber auch Verſtänd= Deutſchland in Maroitd und Sndochind
nis und Entgegenkommen in Kowno finden und nicht offene und
verſteckte Litquiſierungsbeſtrebungen, wie ſie in den Maßnahmen Verſailler Verirag und Handelsvertrag.
der litauiſchen Regierung zum Ausdruck kommen, oder Unehrlich=
keit
und Heuchelei, wie ſie aus Woldemaras Erzählungen her=
ausklingen
.
* Oeutſchland und Litauen.
ſſommen worden iſt. Herr Woldemaras gibt ſich den Anſchein tag in Berlin erwartet, um im Auswärtigen Amt über die augen=
e
1 insbeſondere eines Mannes, der den beſten Willen beſitzt, wird, wie bekannt, ſeit geraumer Zeit in Kowno von der Reichs=
regierung
immer wieder darauf gedrängt, die von Woldemaras ſitzen, die aber kaum jemals erteilt wurde. Ebenſo waren deutſche
die Wahlen zum memelländiſchen Landtag auszuſchreiben, hat Zuſchlag oder Strafzoll von 10 bis 15 Prozent belegt. Deutſche
aber nichts getan, um den Kriegszuſtand im Memelgebiet zu be=
ſeitigen
. In letzter Zeit hat ſich die litauiſche Regierung ſogar
noch eine Reihe von Uebergriffen zuſchulden kommen laſſen, die
ſandten wird ein Artikel der offiziöſen Kownoer Zeitung Lie= Klauſeln nicht auf die ſpaniſche Marokkozone bezogen, alſo auch
das Blatt den deutſchen Generalkonſul in Memel Mudra auf
Memelgebiet und Litauen. Es bedarf wohl keiner beſonderen begünſtigung, gibt Deutſchland aber kein formelles Nieder=
Feſtſtellung, daß es nicht Herr v. Mudra iſt, der die Schuld an
der Verſchlechterung des Verhältniſſes zwiſchen Memel und beſtehen bleibt. Das Betreten von marokkaniſchem Boden (mit
Litquen trägt, ſondern die Kownoer Regierung, die unterbrochen Ausnahme der ſpaniſchen Zone) kann alſo nach wie vor Deut=
anderen
beging.
Ein litauiſcher Verſuchsballon.
Hmen, die andererſeits aber zum Teil ſo verklauſuliert ſind, die deutſche Regierung ſich an das litauiſche Außenminiſterium unklar, ob das Handelsabkommen mit Frankreich ſich auch auf
M die Lohpnoer Regierung jederzeit eine Handhabe hat, die wegen der Ernennung eines neuen Konſuls im Memelgebiet, die internationale Tangerzone bezieht, da ja Tanger nicht direkt
Mfnomiebeſtimmungen zu umgehen. Die ſyſtematiſchen Ver= gewandt. Als neuer Konſul iſt Herr Maenß, bisheriger Konſul der franzöſiſchen Einflußſphäre unterſteht. Aber gerade der Aus=
ſguugen
dieſer Konbentionsbeſtimmungen haben denn auch die in Göteborg (Schweden), in Ausſicht genommen. Die litauiſche
den erklärt. Der bisherige deutſche Konſul in Memel, Mudra, der die beſten Verkehrs= und Handelsmöglichkeiten bietet.
ſich zurzeit in Urlaub befindet, wird daher auf ſeinen Poſten
nicht mehr zurückkehren. Man darf die Hoffnung ausſprechen,
giehen Einigung zwiſchen Streſemann und Woldemaras, daß unter der Leitung des neuen Konſuls das deutſche Konſulat falls auf Grund des Verſailler Vertrages ausgeſchloſſen war, ſo
in Memel nicht mehr weiter der Brennpunkt ſein wird, an dem erhält Deutſchland nach dem Handelsabkommen die Meiſtbegün=
Hrrung ab, daß die Kownoer Negierung von nun ab beſtrebt, früher die Reibereien zwiſchen dem Memelland und der Zentral= ſtigung erſt nach dem Abſchluß der franzöſiſch=japaniſchen Ver=
regierung
entzündet wurden.
uf tzende des Völkerbundsrates, Chamberlain, wies Wolde= Zu dem deutſch=franzöſiſchen Handelsvertrag. hina, Kambodſcha, Cochinchina, Tonking uſwp. einen ſtändig wach=

Geite 3

Miniſterialdirektor Poſſe,
das Dokument im Namen des Reiches unterzeichnete.

* Berlin, 18. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Das deutſch=franzöſiſche Handelsabkommen hat nur zum Teil
mit einer der Ungeheuerlichkeiten des Verſailler Diktates auf=
geräumt
, nach deſſen franzöſiſcher Auslegung Deutſchland gemäß
Artikel 143 aus Marokko gänzlich ausgeſchloſſen worden war.
Der deutſche Geſandte in Kowno, Morath, wird für Frei= Bisher durſte kein Deutſcher die franzöſiſche Protektionszone
blicklichen Verhandlungen in Kowno Bericht zu erſtatten. Es Marokkos betreten, ohne dazu eine ganz beſondere Genehmigung
des Sultans und des franzöſiſchen Reſidenten in Marokko zu be=
gegebenen
Verſprechungen und eingegangenen Verpflichtungen Waren aus der internationalen Tangerzone gänzlich ausgeſchloſ=
endlich
einzulöſen. Litauen hat ſich bis jetzt nur bereit erklärt, ſen und wurden im übrigen franzöſiſchen Marokko mit einem
Schiffe durften keine marokkaniſchen Häfen anlaufen, und wenn
Deutſchland an der marokkaniſchen Einfuhr doch mit 625 Prozent
beteiligt war, ſo war das der Energie einzelner Perſönlichkeiten
ebenfalls der Erledigung harren. Nach der Rückrehr des Ge= zu verdanken und dem Umſtand, daß ſich die einſchränkenden
tuvo unzweifelhaft einen energiſchen Proteſt auslöſen, in dem nicht auf Melilla, Ceuta, Tetuan und Larache, wo viele deutſche
Handelsvertreter feſten Fuß gefaßt haben und wo das Reich
das ſchärfſte angreift und die Behauptung aufſtellt, das General= Konfularvertretungen beſaß. Das Handelsabkommen mit Frand=
konſulat
trage die Schuld an den Reibereien zwiſchen dem reich gewährt unſeren Schiffen und dem Warenverkehr Meiſt=
laſſungsrecht
, ſo daß dieſer diskriminierende Punkt nach wie vor
die Memelkonvention verletzte und einen Rechtsbruch nach dem ſchen gegenüber willkürlich verwehrt werden. Der Entwicklung
der deutſchen Handelsbeziehungen in Marokko können dadurch
ſehr ſchwere Hemmniſſe entſtehen. Beſonders ſtreng wurde der
Ausſchluß der Deutſchen aus der Tangerzone gehandhabt. Es
kam vor, daß Paſſagiere, die das Tourenauto von Tetuan nach
* Memel, 18. Auguſt. (Priv=Tel.) Larache benutzten, beim Betreten der Tangerzone, weil ſie Deut=
ſche
waren, verhaftet und als einzige Europäer mit mauriſchen
Die amtliche Kownoer Lituva ſchreibt: Wie verlautet, hat Gefangenen zuſammen ins Gefängnis geworfen wurden. Es iſt
ſchluß der Deutſchen aus dieſer Zone berührt die Deutſchen in
Regierung hat ſich mit der beabſichtigten Ernennung einverſtan= Spanien und in Spaniſch=Marokko am empfindlichſten, da Tanger
Was nun Indochina anbetrifft, aus dem Deutſchland gleich=
handlungen
. Alſo auch hier iſt die Löſung nicht vollkommen be=
friedigend
. Vor dem Kriege hatte der deutſche Handel in Indo=
ſenden
Anteil genommen. Eine Anzahl von Deutſchen hatte ſich
dort niedergelaſſen und Miteinfluß auf die Entwicklung des
Landes gewonnen. Der Krieg hatte dann alle Handelsbeziehun=
gen
zunichte gemacht. Wenn auch allmählich der deutſche Handel
an der Einfuhr nach Indochina ſich zu beteiligen begann, ſo
konnte das doch nur durch Zwiſchenhändler geſchehen und war
dadurch gehemmt. Franzöſiſch=Indochina hat rund 19 Millionen
Einwohner, darunter 1 Million Chineſen und nur 25 000 Weiße,
davon 22000 Franzoſen. Sobald die Schranken für den deutſchen
Handel beſeitigt ſein werden, wird er wohl i dem reichen und
aufblühenden Lande einen nicht unbedeutenden Aufſchwung
nehmen.
Bokanowſki zum Handelsvertrag.
TU. Paris, 18. Auguſt.
Handelsminiſter Bokanowſki brachte gegenüber dem Ver=
treter
des Excelſior ſeine hohe Zufriedenheit, über den zu=
ſtandegekommenen
Handelsvertrag zum Ausdruck. Der Kampf,
erklärte Bokanowſki u. a., war ſchwer, aber man könne ſagen,
daß es dieſesmal wirklich weder Beſiegte noch Sieger gebe. Beide
Delegationen verteidigten ihren Standpunkt und die weſentlichen
Intereſſen ihres Landes mit einer außerordentlichen Hartnäckig=
keit
, ſo daß nur durch eine ausgleichende Formel eine Einigung
herbeigeführt werden konnte. Wenn dieſe auch nicht immer vor=
teilhaft
ſei, ſo ſei ſie immerhin annehmbar für beide Teile. Zum
Schluſſe der Rechnung hätten die liberalen Prinzipien und die
letzte Wirtſchaftskonferenz den Sieg davongetragen. Ich habe
ſchloß Bokanowſki feine Erklärungen, die Ueberzeugung, daß
durch eine Verbeſſerung des wirtſchaftlichen Verkehrs zwiſchen
Frankreich und Deutſchland das neue proviſoriſche Abkommen in
hohem Maße zur Annäherung zwiſchen beiden Ländern bei=
tragen
wird.

Suemnggmgmn wm E EId H
dem Glockenguß von Breslau, und guf der anderen Ning=
üüber
einem herrlichen Bilde aus dem Mittelalter zwei
Ve häuſer mit Schwibbogen verbunden, die machtvolle Eli=
ſtent
hkirche, die Kirche der alten Patrizier, verewigt in
(Ahrs Totentanz und geſchmückt mit Grabdenkmälern der
aM Fauf= und Natsherren aus der gotiſchen Renaiſſance= und
A Beit. Nicht weit davon finden wir in der Weißgerber=
U, einem der maleriſchſten Stadtteile Breslaus, die Gegend,
i ber ſich die düſteren Kapitel des Romans Soll und Haben
4 Abäelt haben, und gegenüber dieſem alten Stadtteil hat die
meit einen mächtigen Bau aufgerichtet, das Waſſerkraft=
NNI. das der Stadt durch Ausnutzung des Oderſtromes und
* Baidlung in elektriſche Energie jährlich 18 000 Tonnen Koh=
I/Apurt.

Ne des ſchdne Schanfhid es Bornäſdhuns der UAiſcte
2 Stile und der gotiſchen Dominikanerkirche mit ihrer
biRktar Kapelle. Wie reizvoll fügt ſich auch die alte einfache und
dAr ich geſchmückte Chriſtophorikirche in das Bild der Groß=
ſt
! ern, und wie machtvoll erſtehen die gewaltige Dorotheen=
u
1n 9 orpus=Chriſti=Kirche mit ihren rieſigen ſteilen Dächern
üß den klaſſiziſtiſchen Gebäuden des Stadttheaters und des
Gbrilkommandos. Wie unendlich viele eltehrwürdige Giebel=
hür
findet man in allen den Straßen der Altſtadt, vielfach
mlipachtvollen Portalen und Türen und Renaiſſance= oder
Allaſchmuck. Am Neumarkt erhebt ſich eine ganze Zeile alter,
eilicher Zunſthäuſer, und die anſtoßenden Fleiſchbänke erinnern
Mhihren vorgebauten oberen Stockwerken an Stadtbilder, wie
MAſle in Hannover und Hildesheim antrifft. Und dann erſt gar
diMhürchen= und glöſterviertel, das ſich von der Uni=
bMä
, bis zur Sandbrücke hinzieht und jenſeits der Oder auf
diusund= und Dominſel, der heiligen Erde Breslaus, ſeinen
Aohlunkt findet. Welche Pracht iſt hier ausgeſtreut und welche
ſa 2u: Einfachheit offenbart ſich daneben. Barock und Gotik,
bleiü, in unmittelbarer Verbindung, das Ganze überaus male=
ri
kgedeckt mit alter Patina und umwoben vom Geſchehen der
Fühunderte. Am Tage und zur Abendzeit muß man dieſes
BGel durchwandern.
Im Tage, um ſich an den herrlichen Bildern dieſer Stadtteile
z1Aſeuen, und am Abend, um den Eindruck des Geheimnis=
bAh
, des Altgeſchichtlichen auf ſich wirken zu laſſen, um das
RMit und Wiſpern zu hören, das um die alten Bauwerke
hMangieht und um die maleriſchen Bilder, die ſich in der Abend=
bilchtung
bieten, in ſich aufzunehmen. Eine Fülle von Ein=
dilſten
, ſtürmen auf den Beſchauer, den einſamen Wanderer. Die
Ae und der Prunk der Barockdenkmäler der Jeſuiten, der

Univerſität und der Matthiaskirche, die mit den ſchönſten Barock=
bauten
Süddeutſchlands und Oeſterreichs wetteifern, die Kirchen
und alten Klöſter an der Oder, teils Gotik, teils Barock, in der
gotiſchen Vinzenzkirche das Grabmal des Helden der Mongolen=
ſchlacht
Herzog Heinrich II., und dann, der Atem ſtockt, das in
ſeiner Geſamtwirkung kaum zu übertreffende Bild der Sand= und
Dominſel, dieſes Wohlabgewogene in Landſchaft und Architektur,
natürlich unbewußt, der breite glitzernde Oderſtrom, die Gärten
an ſeinem Ufer, aus ihnen erſtehen alte, rot bedachte Giebel=
häuſer
, und über ihnen die gewaltigen Kathedralen des älteſten
Breslaus, der Dom, die feingegliederte Kreuzkirche mit ihren
vielen Giebeln, die wuchtige, altehrwürdige Sandkirche. In der
Kreuzkirche das Grabmal Herzogs Heinrichs II., des Minne=
ſängers
, emailleüberzogen von einer Kunſt, die man heute nicht
mehr auszuüben verſteht. Der Dom, geſchmückt mit erleſenen
Kunſtwerken deutſcher und italieniſcher Meiſter: Peter Viſcher,
Fiſcher von Erlach, Steinhäuſer, Bernini Scianzi, Guidi, Lukas
Cranach.
Das iſt in weſentlichſten Zügen das alte Breslau. Das neue
zieht ſich hinaus mit den Promenaden, die ſamt dem Stadtgraben
die Altſtadt umſäumen, über die Freiheitsbrücke nach Scheitnig,
ferner nach Süden zur Villenvorſtadt Kleinburg, nach Weſten zu
den regſamen Induſtrievierteln. Das grüne Breslau enthüllt
ſich hier dem Beſucher ſchon am Rande der Altſtadt in beſter
Weiſe, denn welche andere Großſtadt beſitzt eine ſolche Prome=
nade
mitten in der Stadt, begleitet vom Waſſer und überragt
von Ausſichtshügeln, der Liebichshöhe und der Holteihöhe. Die
Liebichshöhe, gekrönt von einem Bauwerk klaſſiſchen Stiles, ge=
ſtiftet
von zwei Breslauer Bürgern Liebich, mit einem Ausſichts=
turm
, von dem man an klaren Tagen bis zur Schnekoppe ſieht.
Die Holteihöhe mit dem wunderſamen Ausblick auf die Sand=
und Dominſel. Jenſeits der Freiheitsbrücke ſetzen ſich die Grün=
anlagen
fort mit weiten Blicken auf die Oderaue. Die Techniſche
Hochſchule, im neuzeitlich geſchmackvollen Rengiſſaneegewande er=
ſteht
hier, dann ſchiebt ſich die Jahrhunderthalle in das Geſichts=
bild
hinein, herausragend aus dem Scheitniger Park, der hier in
ſeinen lauſchigſten Partien an die geheimnisvolle Schönheit der
Oderwälder erinnert. Hier im Scheitniger Park iſt das monu=
mentale
Breslau der Gegenwart erſtanden, in den
Bauten, die zur Jahrhundertfeier der Befreiungskriege errichtet
ſind und nunmehr wirtſchaftlichem, politiſchem und ſportlichem
Leben dienen. Die Jahrhunderthalle, ein Rieſenbauwerk ſonder=
gleichen
mit der größten Kuppel der Welt 65 Meter Durch=
meſſer
läßt weit hinter ſich ihre Vorläufer gigantiſchen Aus=
maßes
: die Hagia Sofia in Konſtantinopel und das Pantheon
in Rom. Urgewaltig iſt der Eindruck, wenn man in dieſer
Rieſenhalle ſteht, die Orgel, die größte der Welt, rauſchend ertönt
und die Fernorgel leiſe ſingend verhallt. Ebenbürtig dieſem ge=

D Eduded4
das Ausſtellungsgebäude, mit ſeinen gewaltigen Mau=
ern
und Pilaſtern an einen klaſſiſchen Tempel erinnernd, gekrönt
von vier buntverglaſten, auf Säulen ſtehenden Kuppeln, und als
weiteres Bauwerk der Neuzeit der rieſige Meſſehof, an Ge=
ſamtgröße
der Jahrhunderthalle gleichkommend, auch ein Wunder=
werk
der Technik wie die Jahrhunderthalle, denn der gewaltige
Raum wird von freitragender Holzkonſtruktion überwölbt, und
dann der herrliche Säulengang, der Teich und die über ihm auf=
ſteigende
Terraſſe an der Jahrhunderthalle, die hiſtoriſchen
Gärten vom Barockgarten bis zum Garten aus der Karolinger=
zeit
, alles dies im Sommer umwoben von Tauſenden und Aber=
tauſenden
von Blüten, das Ganze eine Geſamtanlage, wie ſie
gleich großzügig und ſchön keine andere Stadt Deutſchlands beſitzt.
Hier in dieſen Bauten inmitten des Scheitniger Parkes ſpielen
ſich dreimal im Jahre die Breslauer Meſſen ab, ferner
Ausſtellungen, Tagungen, politiſche und andere Verſammlungen,
große Konzerte, Schauſtriele, Paſſionsſpiele und ſportliche Ver=
anſtaltungen
. Im Winter iſt die Jahrhunderthalle in eine Sport=
arena
umgewandelt, die ihresgleichen ſucht.
Das grüne Breslau dehnt ſich weiter und weiter nach der
Villenvorſtadt Leerbeutel an den Ufern der Oder und Ohle und
über den Tauentzienplatz inmitten das Grabmal des Generals
von Tauentzien, des verdienten Offiziers Friedrichs des Großen
und erfolgreichen Verteidigers Breslaus nach dem Südpark
und dem dortigen Villenviertel. Das iſt das ſchöne Breslau der
Neuzeit, und in anderen Stadtteilen erheben ſich die gewaltigen
Werke der Induſtrie, in denen der Mann der Arbeit täglich für
die Wirtſchaft tätig iſt, für die Wirtſchaft, die in der alten deut=
ſchen
Stadt Breslau ſtets beſonders hochgehalten worden iſt.
Auch dort findet man das ſchöne Breslau in den eindrucksvollen,
vom Surren des Zeitgeiſtes erfüllten Werkräumen, in denen eine
gewaltige Arbeit dor ſich geht. Auch dort enthüllen ſich maleriſche
Bilder an den Feueröfen, den Dampfhämmern und vielen anderen
mehr. Längſt hat der Maler den Reiz dieſer Werkſtätten der Neu=
zeit
in ſeinen Vildern erfaßt. So iſt Breslau, die größte Stadt
des deutſchen Oſtens, von hohem Reiz erfüllt in ſeinen erinne=
rungsvollen
Bauwerken der vergangenen Jahrhunderte, ſeinen
Monumentalbauten der Neuzeit, ſeinen grünen Anlagen, ſei=
nen
ſchönen neuzeitlichen Bauvierteln und im Getriebe ſeiner
Wirtſchaft.
Kunfi, Wiſſenſchaft und Leben.
Profeſſor Saſcha Schneider . Der bekannte
Dresde nei Kunſtmaler Profeſſor Saſcha Schneider iſt Donners=
tag
früh in Swinemünde verſtorben.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Freitag, den 19. Auguſt 1927

Nummer 229

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Eintrag in das Handelsregiſteri
Abteilung B: Am 17. Auguſt 1927 b7 1
der Firma Gebrüder Lutz, A.=G.
Maſchinenfabrik u. Keſſelſchmiede,
Darmſtadt: Das ſeitherige Vorſtandk
mitglied Jakob Lutz in Darmſtadt V
durch Tod ausgeſchieden. An ſeiner
Stelle ſind der Direktor Ludwig Had
aus Kaſſel und der ſeitherige Prolurſſ
Friedrich Schelle in Darmſtadt zu 80.
S
ſtandsmitgliedern beſtellt.
Darmſtadt, den 17. Aug. 1927.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtad
Verdingung
von Anſtreicherarbeiten=
Die Ausführung von etwa 4000 90
äußeren Oelfarbenanſtrich von Wellbleg
baracken ſoll im öffentlichen Wettbewe.
vergeben werden.
Angebotsunterlagen, können bei 9e
Dienſtſtelle, ſoweit Vorrat reicht, zul.
Selbſtkoſtenpreis von 1 RM. abgegeb‟‟
werden.
Verdingungstermin Dienstag, de
23. Auguſt 1927, im Baubüro de.*
12854 1
Dienſtſtelle.
Griesheim, den 15. Aug. 1927.
Reichsvermögensſtelle.

Ver
Am Freitag, den 19. Auguſt 1920
nachmittags 3 Uhr, verſteigere ich.!"
meinem Verſteigerungslokale Luiſehe
ſtraße 32 zwangsweiſe meiſtbietend 9ee
(128911
gen Barzahlung:
1 kompl. Schlafzimmer, 1 kompi
Kücheneinrichtung und 2 runde
Herrenzimmertiſche.
Darmſtadt, den 18. Aug. 1927.
Weinheimer,
Gerichtsvollzieher.

Ernſtgemeint.
Witwe, evgl., 42 5.. eigenem Haus=un
Grundbeſitz, wünſt?
mit ſol., charakten.
Herrn i. ſich, Stellunsy
zwecks Heirat bekannt:
zu werden. Hauskama
evtl. verkauft werden.n
Herren, die ein ge-
mütl
., trautes Heimn
z. ſchätzen wiſſen, wol!
len vertrauensvolle)
Zuſchrift m. Bild ſdacl
ſof. zurückgeſ. wird!0
unt. K, K. 66 an diel
Ann.=Exped. Invas
lidendank, Eiſenachc
i. Th. Strengſte Dis
kretion Ehrenſache.
1V.12875)

geien 4.
zu ziehe
der
Aum
Aburk in ezene; den
ſtngt die Operette Pag
kermerſäinger Jorn als
E Hallenſchwimmbad.
GLnſchwimmbad wieder
geöffnet: Schwimn
Hie, Geilbäder für Herr
grus bis 1 Uhr na=
Aiu entſpr cht zweifellos
Föochentage durch ber
in Bad zu nehmen
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vorzüglicher Qualität
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[ ][  ][ ]

Nummer 229

Freſtag, den 19. Auguff 1927

Geite 5

Str. 2

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 19. Auguſt.
Auusſtellung Gefundheit, Wohnung und Siedlung.
In ſämtlichen Näumen des Städtiſchen Saalbaus Darmſtadt wird
n den Tagen vom 10.12. September 1927 eine Veranſtaltung von ganz
uſonderer Bedeutung ſtattfinden. Dieſe ſoll der breiteſten Oeffentlich=
ect
ein Bild davon geben, in welcher Weiſe die Organiſation der
diegsopfer, die einſchließlichen Induſtrien, gemeinnützigen Geſellſchaf=
eh
= und beteiligten Behörden ſich die Löſung der Probleme denken. Der
Fmanſtalter iſt der Reichsbund de. Kriegsbeſchädigten und Hinterbliebe=
en
. Dem zur Seite ſtehen: die Heſſiſche Wohnungsfürſorge= Geſell=
hrft
, die Heſſiſche Landesverſicherungsanſtalt mit ihrer Sonder= Aus=
elung
für Geſundheitspflege und ſoziale Fürſorge, ferner die führende
jDuſtrie im Kunſtgliederbau, Fahrzeugfabriken mit Selbſtfahrern uſw.,
bwie eine ganze Reihe namhafter Firmen für Hausrat, Innenarchitek=
t
und Radio. In beſonderer Abteilung werden die Gefahren der
berkuloſe, Geſchlechtskrankheiten gezeigt; auch Ergebniſſe der Säug=
nos
= und allgemeinen Kuippelfürſorge werden vor Augen geführt wer=
ſen
. Paſſende Filmvorführungen werden gezeigt, hervorragende Auto=
ſtrten
werden Vorträge halten. Die Ausſtellung beabſichtigt die Er=
ül
ung eines großen Zieles, nämlich befruchtend zu wirken und neuen
ſypuls zu geben. Aus dem Gebotenen wird die Organiſation ihre
ſusanwendung zu ziehen wiſſen und alsbald an die praktiſche Löſung
nie die Geſtaltung der Dinge heranzugehen haben. Nach den aus allen
ſellen Heſſens einlaufenden Meldungen iſt mit einem Maſſenbeſuch zu
onen. In ganz beſonderem Maße iſt den Invaliden, Kriegsbeſchä=
ſoren
ſowie innerlich Kramken der Beſuch anzuraten. Intereſſenten er=
ihsen
alles weitere durch die Ausſtellungsleitung, die in den Händen
/4Herrn Ph. Rauck, Darmſtadt, Heinheimerſtraße 48, liegt.
Sommerſpielzeit im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters.
bir=ung: Direktor Adalbert Steffter. Heute Freitag iſt die letzte Wieder=

iS ich Erh Gehe Geſcheit etſche er Wele Feuis
tirterengagements einige Tage früher ausſcheiden muß. Morgen
ſaristag finden zwei Vorſtellungen ſtatt. Abends 7½ Uhr gelangt die
Iſe rette Paganini mit Kammerſänger Jörn als Gaſt zur Auffüh=
hets
. Den Pimpinelli ſpielt Heinz Schien. Abends 11 Uhr wird
3 Nachtvorſtellung zum letzten Male die Operette Mascottchen ge=
ſben
. Sonntag nachmittag 3½ Uhr geht als Familien= und Fremden=
Idiellung zu kleinen Preiſen von 13 Mark die Operette Der fidele
ſarer in Szene; den Mathaeus ſpielt Hans Ney. Abends 8 Uhr
imat die Operette Paganini zur Wiedergabe, in der Titelrolle mit
hiamerſänger Jörn als Gaſt.
EHallenſchwimmbad. Ab Sonntag, den 4. September d. J., iſt das
hal enſchwimmbad wieder an allen Sonntagen mit folgenden Abteilun=
ſu
geöffnet: Schwimmbad (Familienbad), Wannenbäder 1. und 2.
fa ſe, Heilbäder für Herren, Brauſebäder, und zwar von 9 Uhr vor=
ſit
ags bis 1 Uhr nachmittags (Kaſſeſchluß 12,30 Uhr). Dieſe Maß=
ihrne
entſpr cht zweifellos einem ſtarken Bedürfnis. Viele, die während
ſr Wochentage durch berufliche oder fonſtige Verpflichtungen verhindert
als ein Bad zu nehmen, werden mit Freuden am Sonntag vormittag
e Wohltat und Erfriſchung eines Bades genießen. Unfere Zeit ſtellt
zwelte Anfovderung an Nervenkraft und Widerſtandsfähigkeit jedes
ünselnen, die Geſundheitsregel: Jedem Deutſchen wöchentlich ein
g verdient daher noch ſtärker wie früher gewürdigt und befolgt zu
eien. Die Erkenntnis von der volksgeſundheitlichen Bedeutung des
örentlichen Bades hat ſich erfreulicherweiſe ſo durchgeſetzt, daß ſie zu
r Erwartung einer lebhaften Benutzung der Sonntagsbademöglichkeit
nichtigt. Deshalb: Benutzt fleißig die ſonntägliche Badegelegenheit
nDallenſchwimmbad zum Segen der körperlichen und geiſtigen Geſund=
ſt
(Siehe die heutige Anzeige.)
Große Strafkammer. Wegen des Verbrechens der Verleitung zum
Laneid hatten ſich der Gaſtwirt G. von St. und deſſen Mutter zu ver=
ilworten
. Das Bezirksſchöffengericht hat die letztere am 23. März d. J.
egeſprochen, gegen den erſteren auf 1 Jahr Zuchthaus erkannt.
terntsanwaltſchaft und Verteidigung haben Berufung verfolgt. Wir haben
Ugentlich der Hauptverhandlung erſter Inſtanz den Tatbeſtand, der
he und Familienangelegenheiten betrifft, geſtreift und nehmen darauf
ezig: Die Angeklagten beſtreiten, wie auch früher jede Schuld. Die
enreisaufnahme, die hauptſächlich Leumund und Glaubwürdigkeit der
türklagten und eines Hauptzeugen zum Gegenſtand hat, zieht ſich bis
zu ſpäten Nachmittag des 17. hin. Schließlich wurde nach Schluß der
neeisaufnahme die Verhandlung auf den folgenden Tag vertagt. Der
Gatsanwalt hält die Ausſage des Hauptzeugen für glaubwürdia, das
Afebot der Leumundszeugen habe vollſtändig verſagt, es fehle ein
Mtirbau mit konkreten Tatſachen. Dies wird im einzelnen näher er=
ſäu
tert. Mit brutaler Energie ſeien die Angeklagten gegen den Haupt=
garn
vorgegangen. Der Plan ſei aber vorbeigelungen. An der Schuld
a Angeklagten als Mittäter ſei kein Zweifel. Mildernde Umſtände
ſin, wohl vorhanden, die Mindeſtſtrafe werde beantragt. Der Vertei=
gter
plädiert auf Verwerfung der Berufung des Staatsanwalts und
isprechung des in erſter Inſtanz Verurteilten. Gewiß ſei der Eid
Seweismittel hochzuhalten, aber bei einem Verbrechen wie dem in
üe ſtehenden müßte den Zeugenausſagen ganz beſonders peinlich
uhy=sgangen werden. Das Gericht müiſſe ſich ein Bild darüber ver=
ſiſgen
, was von den aufgetretenen Zeugen zu halten ſei, an dem
tumis des Bürgermeiſters von St. könne man doch nicht vorbeigehen.
ſes Zeugnis müſſe ausſchlaggebend ſein. Die Leumundszeugen ſeien
lnchtbare Leute. Die Betrachtung der Sache ſeitens des Staats=
zu
lts ſei keine objektive. Dem Hauptzeugen ſei ein ſehr ſchlechtes
umis ausgeſtellt worden, namentlich darüber, wie er ſich zum Eide
. Der Schwiegervater desſelben habe doch ein Werturteil abge=
pr
. Ueber die Angeklagten ſelbſt habe keiner der Zeugen etwas
0reiliges zu ſagen vermocht. Im Schlußwort beteuern die Angeklag=
mochmals
ihre Unſchuld. Das Urteil verwirft die Berufung
3 S. und erkennt gegen deſſen Mutter auf eine Zuchthausſtrafe
21 1 Jahr. Trotz verſchiedener Bebenken hat ſich das Gericht auf
S Beugnis des Hauptzeugen geſtützt. In weſentlichen Punkten werde
N. Ausſage durch Bekundungen anderer Zeugen unterſtützt. Das Ge=
wird
bezüglich eines von der Mutter, einzureichenden Gnaden=
ucs
ſich für deſſen Gewährung ausſprechen.

Verkehrsdiſziplin.
Von E. Schäfer, Darmſtadt.
anderen Verkehr offen ſtehenden Bahnen fahren zu müſſen, ganz be= bei, durch den Speſſart und, von Lohr ab, an den Ufern des Maines
ſich nun jeder Beſitzer eines Fahrzeuges darüber im Klaren ſein, daß er
unfall zum Opfer bringen ſollen. Hieraus erklärt ſich auch die Tatſache,
daß ein in Mitleidnſchaft gezogener Paſſant weit mehr die öffentliche rühmte Baukünſtler, beſonders der Meiſter des deutſchen Rokoko, Joh.
Teilnahme erregt, als ein ebenfalls zu Schaden gekommener Fahrer oder
Fahrgaſt, noch bevor irgendeine Schuldfrage geklärt iſt. Man braucht unvergleichlicher Pracht und Reinheit des Stiles iſt das 1720 begonnene
durch verkehrsreiche Straßen zu gehen. Man kommt bei objektider Be=
trachtung
der Dinge zu dem Schluß, daß 50 bis 60 Prozent aller Un=
fälle
, die durch Ueberfahren eines Fußgängers zuſtande kommen, ver=
mieden
werden können, wenn in dem breiteren Publikum nur einmal der
Verkehr gehört, ſondern nur, daß es neben ihnen, den Fußgängern,
auch noch Fahrzeuge gibt, die außer ihnen berechtigt ſind, den Fahr=
damm
zu benutzen. Die Geiſtesgegenwart des Fahrers ſowie vorſich=
tiges
Fahren ſind alles geringwertiger Erſatz zur Verhütung von Un=
fällen
gegenüber der kleinen Mühe des Fußgängers, beim Ueberſchreiten

Zur Hindenburg=Spende.
Hindenburg: unverwüſilich, nie verzagend,
raſtlos tätig, klaren Sinnes, ſiets voll Gottvertrauen,
ſo iſt er Vorbild ſeines Volkes, ehren wir uns in ihm!
Dr. h. c. A. Stegerwald, Miniſterpräſident a. O.
12847)

des Fahrdamms nur einmal ſeine Augen kurz nach links und rechts
zu wenden. Der Ueberlegende muß zu dem Entſchluß kommen, daß dieſe
Mühe geradezu lächerlich klein iſt, verglichen mit dem Unglück, das durrch
ſie mit Sicherheit vermieden werden könnte. Nicht nur ſich ſelbſt bringt
der Fußgänger durch unachtſames Ueberqueren des Fahrdammes in Ge=
fahr
, ſondern er ſollte ſich darüber im Klaren ſein, daß ſein Verhalten
ihn auch für das Leben und Gut anderer verantwortlich machen kann.
In der breiten Oeffentlichkeit hat man ſich noch viel zu wenig Ge=
danken
damüber gemacht, vor welche ſchwierige Aufgabe der Lenker eines
Kraftfahrzeuges während des Gefahrenmoments geſtellt wird. Die
Praxis zeigt oft genug, daß der Fahrer in der Hoffnung, das Leben
des Fußgänger, des ſpielenden Kindes oder auch des Radfahrers auf der
Straße zu ſchonen, ſich ſelbſt, ſeinen Wagen und deſſen Inſaſſen in
Gefahr bringt. Oft wird ihm dann noch die Schuld an dem Unfall zu=
geſchoben
und trägt ihm überdies die Entziehung des Führerſcheins
dafür ein. Und dies nur, weil ein Paſſant es nicht für nötig hielt,
ſich vor Ueberſchreiten der Fahrſtraße einmal umzuſehen, weil eine
Mutter ihr Kind unbewacht auf der Straße ſpielen ließ. Der Fuß=
gänger
braucht nicht zu glauben, daß ihn nur das Automobil ſtändig
an dem Leben bedroht, denn in demſelben Ausmaß iſt auch das Gegen=
teil
der Fall. Das Publikum ſollte endlich einmal zu der Auffaſſung
gelangen, daß auf der Fahrſtraße in erſter Linie das Fahrzeug ſeinen
Platz hat und nicht der Fußgänger. Weiterhim ſollte ſich der Paſſant
über die Gefährlickkeit der Ueberhebung klar ſein, zu glauben, die
Schmelligkeit eines herankommenden Kraftfahrzeuges abſchätzh und
danach ſein Verhalten beim Ueberqueren der Straße einrichten zu
können. Diefe Schätzungen nimnt aber mit tödlicher Sichzrheit jeder
Fußgänger vor, der im Glauben, es gerade noch zu ſchaffen, vor einem
herannahenden Kraftnagen die Straße zu kweuzen verſucht. Wie ge=
fährlich
ſolch ein Beginnen iſt, hat ſich ſchon oft bei Unfällen bewieſen.
Cs hat keinen Wert, an Hand unzähliger Beiſpiele dem Fußgänger ſein
falſches und richtiges Verhalten auf der Straße vor Augen zu führen.
Vielmehr kommt es auf die grundſätzliche Einſtellung an, die das ge=
ſamte
Publikum gegewüber dem Straßenverkehr und ſeinen Gefahren
beſitzt. Immer wieder muß darauf hingewieſen werden, daß zwar dem
Kraftfahrer ein ſchuldhaftes Verhalten nachgewieſen werden mag, daß
aber in den weitaus meiſten Fällen es nur einer müheloſen Vorſicht
ſeitens des Paſſanten bedurft hätte, um einem Unfall vorzubeugen.
Mit dieſen Ueberlegungen verlangt der Kraftfahver abſolut keinen
Freibrief gegenüber anderen Straßenbenützern, denn ein jeder rechter
Kraftfahrer verurteilt im eigenſten Intereſſe jeden rückſichtsloſen und
verantwortungsloſen Fahrer. Gar mancher Leſer wird in Gerichtsur=
teilen
feſtſtellen können, daß der Kraftfahrer bei dem geringſten Ver=
ſtoß
gegen die Verkehrsvorſchriften empfindlich geſtraft und kontrolliert
wird. Jedoch die meiſten Leſer wiſſen nicht, daß bereits in größeren
Städten Verfügungen gegen den Fußgänger erlaſſen worden ſind. Und
dies gewiß nicht der Form halber, denn man iſt beſtrebt, die Sicherheit
des Verkehrs zu heben, die Unfallziffer zu verkleinern. Nur durch weit=
gehendſte
Diſziplinierung ſämtlicher Straßenbenützer erhalten wir einen
ſicheren und reibungsloſen Verkehr.

2 Ausstellungen
Juni September, 10-19 Uhr (0073a
Landesmuseum Mathildenhöhe

Ausflugſonderzug nach Würzburg.
Am Sonntag, den 21. Auguſt d. J., wird die Reichsbahndirektion
Mainz einen Sonderzug zu ermäßigten Preiſen nach Würzburg fah=
Wenn ſich im Straßenverkehr ein Zuſammenſtoß oder ſonſtiger Un= ven. Der Gedanke, die maleriſch im Talkeſſel am Main gelegene, von
glücksfall zugetragen hat, ſo ſucht man die Frage der Schuld feſtzu= Rebenhängen umrankte altehrwürdige Biſchofs= und Univerſitätsſtadt
ſtellen. Bekanntlich ſind gerade die Kraftfahrzeuge infolge ihrer Schnellig= zum Zielpunkt einer Sonntagsfahrt zu wählen, muß als beſonders
keit einerſeits, andererſeits der Notwendigkeit, auf unbewachten, jedem glücklich bezeichnet werden. Auf der Hinfahrt, die an Aſchaffenburg vor=
ſonders
den Möglichkeiten eines Zuſammenſtoßes mit einem anderen entlang führt, wird einer der ſchönſten und fruchtbarſten Gaue Deutſch=
Verkehrsmittel oder des Ueberfahren eines Paſſanten ausgeſetzt. Muß lands an den Augen der Sonderzugteilnehmer vorüberziehen. Würz=
burg
iſt die Perle Frankens, von der alten Feſte Marienberg und
ſich damit einer geliſſen erhöhten Unfallgefahr ausſetzt; ſo iſt es an ſich dem hochgelegenen Wallfahrtsort des Käppele überragt, kunſtgeſchichtlich
noch mehr zu bedauern, wenn völlig unbeteiligte Zuſchnuer oder Fuß= bedeutſam als Stadt des Barock und Nokoko, jedoch auch reich an Ueber=
gänger
auf irgendeine Weiſe Geſundheit oder Leben einem Verkehrs= reſten romaniſcher und gotiſcher Kunſt. Die Stadt erlebte ihre Glanz=
zeit
im 18. Jahrhundert, als unter prachtliebenden Fürſtbiſchöfen be=
Balthaſar Neumann, das heutige wundervolle Stadtbild ſchufen. Von
gar nicht die antlich= Unfallſtatiſtik in die Hand zu nehmen, die zu einem Würzburger Reſidenzſchloß, ein gewaltiger Sandſteinbau mit impoſan=
veſentlichen
Prozentſatz auch dem Fußgänger die Schuld an einem ter Auffahrt. Wer an der Fahrt nach der im Schmucke prächtiger Bau=
Unfall zuſchreibt, ſondern man hat nur nötig, einmal mit offenen Augen denkmäler daſtehenden, in herrliche Parkanlagen eingebetteten Stadt der
Muſen und des Weines teilnimmt, wird hochbefriedigt mit dem ſchnell=
fahrenden
Sonderzug nach ſeinem Wohnort zurückkehren und das Er=
lebte
in bleibender Erinnerung behalten. Karten zum Beſuche der be=
ſonderen
Sehenswürdigkeiten der Stadt werden zu weſentlich ermäßig=
Gedanke Platz griffe, daß nicht etwa die Straße ausſchließlich nur dem den Preiſen mit den Fahrkarten ausgegeben. Der Sonderzug wird be=
ſtimmt
verkehren.
Petrusgemeinde. Am Mittwoch, den 24. Auguſt, abends 8,30
Uhr, findet im Gemeindehaus eine außerordentliche Hauptverſammlung
der Sterbekaſſe der Männer=Vereinigung und des Frauenvereins
ſtatt, in welcher über verſchiedene wichtige Angelegenheiten Beſchluß
gefaßt werden ſoll. Unter anderem ſoll die endgültige Faſſung der
Satzung feſtgelegt werden. Die Mitglieder der Sterbekaſſe, männliche
wie weibliche, ſeien hiermit gebeten, zu dieſer Verſammlung vollzählig
zu erſcheinen.
Kunſtnotizen.
Ueber Werte, Künſſter oder fünftieriſche Veranſieltungen, deren im Nachſiehenden Crwähnuns
geſchießt, bebält ſich die Redatfon ihr Urtel vor
Union=Theater. Blutsbrüderſchaft. Selten
waren bei den Aufnahmen zu einem Film ſo ungeheure Anforderungen
an die Zähigkeit der menſchlichen Phyſis geſtellt, wie bei dem Para=
mount
=Film Blutsbrüderſchaft den Herbert Brenon inſzenierte. Eine
Armee von 200 Mann mußte in die Wüſto von Arizona gebracht und
dort drei Monate lang erhalten werden. Das Lager, das einer großen
Stadt glich, wurde auf einem Sandterrain erbaut; dreißig Meilen von
jeder menſchlichen Siedlung entfernt, wurden die Hütten errichtet. Es
war ſehr ſchwer, die Pfoſten mit Sand feſtzurammen, denn der ſcharfe
Wiſtenwind verändert fortgeſetzt die Oberfläche der Dünen über Nacht.
Die Expedition mußte in der glühenden Hitz 16 Stunden unaus=
geſetzt
arbeiten, ohne überhaupt unter Dach zu kommen. Dieſe Hinder=
niſſe
wurden, ſo gut es eben ging, überwunden. Nun erſt konnte mit
den Aufnahmen begonnen werden. Wochen waren mit den Vorabeiten
verſtrichen. Hunderte der beſten Wildweſt=Reiter wurden zuſammen=
gebracht
; 1500 der ſchnellſten Pferde und 50 Kamele zur Stelle geſchafft.
Ein Fort wurde errichtet. Die Arbeiten zu dieſem Bau erforderten
ebenfalls mehrere Wochen. Die Feſtung bildet einen der Markſteine
der Handlung. Auf ihr begeben ſich die geheimnisvollen Vorgänge,
die der Film ſpäter mit ſeinen dramatiſchen Komplikationen aufhellt.
Reſidenz=Theater am Weißen Turm. Die Falle
am Crowton=Paß‟. Ein typiſches Merkmal des bekannten Re=
giſſeurs
George B. Seitz ſind die aufvegenden, abenteuerlichen Begeben=
heiten
, die er ſtets in meiſterhafter Vollendung in ſeinen Filmen zu
zeigen pflegt. Aber ſein neueſter Film Die Falle am Crowton=Paß
ſtellt in der Tat den Höhepunkt ſeiner Leiſtungen dar. Schon die Hand=
lung
an ſich enthält genügend dramatiſche Spannungen, da der eigene
Bruder des Haupthelden als deſſen Gegner auftritt und zwei weitere
Rivalen die Situation komplizieren, ferner auch die reizvolle Tochter
des Indianer=Häuptlings hoffnungslos in Jack Holt, den Haupthelden,
verliebt iſt. In einer aufregenden und ſpannenden Szene rettet dieſer
ſich und ſein treues Pferd durch einen kühnen, lebensgefährlichen Sprung
in den reißenden Strom vor dem Ueberfall dreier wüſt ausſchauender
Pferdediebe. Von geheimntsvoller Myſtik umhaucht iſt Falkenauges, des
Indianer=Häuptlings, Nache ſür den Tod ſeiner ſchönen, unſchuldigen
Tochter. Den Höhepunkt der Senſationen jedoch zeigt meiſterhafte Regie
zum Schluß des Films: Tauſende von wilden Pferden raſen in ſaufen=
dem
Tempo über die Abhänge der Prärien dem ſicheren Verderben
der Falle vom Crowton=Paß entgegen; Jack Holts tollkühnem
Wagemut gelingt die Rettung durch einen halsbrecheriſchen Ritt ent=
lang
den Reihen der dahinſtürmenden, erregten Tiere, indem er den
Führerhengſt ablenkt und die Zuſchauer in gtemraubende Spannung
und befreienden Jubel über dieſe Glanzleiſtung verſetzt. Der deutſche
Marinefilm. Der Seekadett zeigt Bilder von packender Handlung. Der
Film dürfte jeden Deutſchen intereſſieren.
Palaſt=Lichtſpiele. Der Kapitän von Singa=
pore‟
. Dieſer Leon Chaney iſt tatſächlich ein unerhörter Masken=
künſtler
. Er ſpielt hier einen heruntergekommenen Kerl, dem bei irgend=
einem
wüſten Zuſammenſtoß das eine Auge ausgeſchlagen wurde. Nun
läuft dieſes Stück Menſch mit einem ausgelaufenen Auge und einer voll=
kommen
ſtarren Geſichtshälfte herum. Laut Manuſkript, bei dem
Rudgard Kipling Pate geſtanden hat, iſt ſein Bruder ein frommer
Pater, ſein uneheliches Kind, das nichts von dem Vater weiß, eine im
Kloſter erzogene Tugendroſe. Ein Kumpan des Schmugglers, Räubers
und Kneivenbeſitzers wird von der Liebe zu dem Mädchen gepackt; nach
mannigfachen Zwiſchenfällen deckt der Singapore Joe die Flucht der
Tochter und ihres zukünftigen Mannes mit dem Dolch in der Fauſt
gegen einen fabelhaften Malaien, der in der Grazie ſeiner Bewegungen
an eine federnde Raubtierkatze erimnert. Auch der Photograph paßt ſich
dieſen wechſelnden Stimmungen vorzüglich an. In der Darſtellung
überragte Leon Chanehy, den man nun ſchon in ſo viel Masken, in denen
er wie hineingeboren wirkt, geſehen hat, daß man bald Luſt bekommt,
einmal zu wiſſen, wie er denn eigentlich in Zivil ausſieht. Als zwei=
ter
Schlager Hallo=Caeſar ein großes Luſtſpiel mit Nein=
hold
Schünzel, ein Volltreffer im wahrſten Sinne des Wortes.

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Seite 6
Deutſcher Verein für Vermeſſungsweſen.
Die diesjährige, zahlreich beſuchte Tagung des Deutſchen Vereins
für Vermeſſungsweſen fand in der Zeit vom 14. bis 17. d. M. in Müm=
chen
ſtatt. Der geſchäftsführende Ausſchuß wurde hierbei von dem
Stadtratsdirektorium zu einem Frühſtück in der Ratstrinkſtube einge=
laden
, woran auch Vertreter der Staatsregierung und der Wiſſenſchaft
teilnahmen. Der Empfang fand in dem Künſtlerhaus ſtatt.
Die Feſtſitzung wurde im großen phyſikaliſchen Hörſaal der Tech=
niſchen
Hochſchule abgehalten; dabei hat beſonders die große Zahl der
teilnehmenden Ehrengäſte überraſcht. Der Vertreter der Staatsregie=
rung
, Dr. R. v. Deybeck, überbrachte die Grüße der bayeriſchen Staats=
regierung
, die dem Vermeſſungsweſen von jeher beſondere Pflege und
Förderung habe zuteil werden laſſen. Bayern erfreue ſich eines vor=
bildlich
nach einheitlichen Grundſätzen durchgeführten Vermeſſungs=
weſens
und eines lückenloſen Kataſterwerks.
Der Redner erierte an die Arbeiten des Topographiſchen Inſti=
tuts
und der Flurbereinigung und erklärte, daß die Staatsregierung
ſtets bemüht ſei, das Vermeſſungsweſen, ſowohl was die techniſchen
Leiſtungen als auch die materielle Lage der Berufsangehörigen anbe=
langt
, möglichſt zu föndern. Hierbei iſt zu erwähnen, daß die höheren
Vermeſſungsbeamten Bayerns als vollwertige akademiſche Beamte in der
Beſoldungsordnung eingeſtuft ſind.
Geheimrat Dr. Finſterwalder, Profeſſor der Techniſchen Hochſchule
in Müinchen, wuvde für ſeine Verdienſte auf dem Gebiete des Luft=
vermeſſungsweſens
zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt. Geheim=
rat
Dr. Finſterwalder nahm dieſe Ehrung dankend an und begrüßte
die Tagung im Namen des Rektors der Techniſchen Hochſchule, die ſeit
ihrer Gründung mit dem Vermeſſungsweſen verbunden war, wobei
beſonders auf die Arbeiten des Profeſſors Bauernfeind hingewieſen
wurde. Univerſitätsprofeſſor Dr. Diſtel richtete im Namen der Uni=
verſität
, deren Beziehungen zum Vermeſſungsweſen hauptſächlich auf
geographiſchem Gebiete liegen, warme Grußworte an die Vevſammlung.
Ganz beſonders auffallend waren die warmen Begrütßungsworte
des Oberbürgermeiſters Scharnagl der Stadt München, der ganz be=
ſonders
auch die Bedeutung des Vermeſſungsweſens für die Gemeinden
auf dem Gebiete der Siedlung, Stadterweiterung, Straßenherſtellung
uſw. hervorhob und ungemein warm die Tätigkeit des ihm unterſtellten
ſtädtiſchen Vermeſſungsamts unterſtrich.
Weiter begrüßten die Tagung Geheimrat Kohlſchütter, der Vorſtand
des geodätiſchen Inſtituts Berlin und zugleich Vorſtand des Beirats
für Vermeſſungsweſen iſt; Amtsgerichtsdirektor Frank als Vorſitzender
des Landesverbandes Bayern des Reichsbundes höherer Staatsbeamten;
Oberregierungsbaurat Geiger als Vorſitzender des Vereins höherer tech=
niſcher
Staatsbeamten in Bayern; der Vorſitzende des Reichsbundes
höherer techniſcher Beamten Echternach=Potsdam, und Markſcheider
Löhr für den Verein der deutſchen Markſcheider. Beſonders freudig
wurden die Grüße der öſterreichiſchen Geometerſchaft aufgenommen, die
Hofrat Ing. Winter=Wien überbrachte. Der Redner gab dem Wunſche
Ausdruck, daß der Tag nicht mehr fern ſein möge, an dem alle Geo=
meter
deutſcher Zunge zu einem einzigen großen deutſchen Geometer=
verein
vereinigt ſein werden. Unter den weiteren Ehrengäften befand
ſich u. a. Oberregierungsrat v. Langendorf als Vertreter des Reichs=
wehrminiſteriums
.
Neben einer ganz reichhaltigen und vorzüglich ausgeſtatteten geo=
bätiſchen
Ausſtellung ſeien an wiſſenſchaftlichen Vorträgen erwähnt der=
fenige
des Vorſtandes des Hauptſtaatsarchivs Dr. O. Riedner über Alt=
deutſches
Vermarkungs= und Vermeſſungsweſen, ferner derjenige von
J. Oberarzbacher, Oberregierungsrat beim Bayer. Landesvermeſſungs=
amt
, über das Thema Orthogonale oder polare Meſſungsmethode in
unbebautem Gelände, weiter ein ſolcher von Obſervator Dr. Brennecke=
Potsdam über Die derzeitigen Arbeiten und Aufgaben des Geodäti=
ſchen
Inſtituts in Potsdam und ein ſolcher von Hofrat Ing. Winter=
Wien über Die Photogrammetrie im Dienſte der Kataſtralaufnahme‟.
Neben den üblichen geſelligen Veranſtaltungen wurde der Abſchluß
der Tagung noch mit einem Ausflug nach Starnberg und Rundfahrt
auf dem Starnberger See, der Beſichtigung der Fiſchzuchtanlagen dort=
ſelbſt
und des Hiſtoriſchen Muſeums verbunden.
Für die nächſte Tagung des Deutſchen Vereins für Vermeſſungs=
weſen
, die alle 2 Jahre ſtattfindet, wurde Darmſtadt vorgeſehen.

Freitag, den 19. Auguſt 1927
Ausflugſonderzug nach Bremen-Helgoland-Norderneh
Der für den 19. bis 23. Auguſt in Ausſicht genommene Verwal=
tungsſonderzug
nach Bremen und Bremerhaven mit anſchließender
Dampferfahrt nach Helgoland und Norderney kann wegen nicht genügen=
der
Beteiligung, die im weſentlichen auf die ungünſtige Witterung zu=
rückzuführen
iſt, zu dem angegebenen Zeitpukt nicht verkehren. Bei
genügender Beteiligung wird er unter den gleichen Bedingungen und
zu den gleichen Fahrplanzeiten vom 9. bis 13. September gefahren.
Bereits gelöſte Karten für Bahn= und Schiffahrt behalten ihre Gültig=
keit
. Um eine einwandfreie Durchführung des Sonderzuges zu gewähr=
leiſten
, iſt es fedoch dringend erwünſcht, daß die Reiſeteilnehmer in den
nächſtem Tagen die Qwartierſcheine für Bremen, Helgoland und Nor=
derneyh
beſtellen. Die Sonderzugkarten können noch in der Zeit vom
1. bis 4. September d. J. gelöſt werden.

Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlſchungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaltien keineriel Ver=
anwortung
; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange
der Einſender verantwortſich.) Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht

zurückgeſandt, die Ablehnung nicht begründet werden.

Einrichtung einer Poſtannahmeſtelle im Südoſt=
viertel
.
Wem die neuen Rationaliſierugsmaßnahmen der Reichspoſt vor
allem Vereinfachungs= und Sparzwecken dienem, ſo ſollen ſie jedenfalls
doch auuch Betriebsverbeſſerungen in ſich ſchließen, die dem Publikum
zugute kommen. Dazu gehört hier in Darmſtadt vor allem die Einrich=
tug
einer Poſtannahmeſtelle für das Südoſtviertel. Schon vor langen
Jahren iſt dieſe Frage ventiliert worden umd im Bezirksverein Südoſt
Gegenſtand eingehender Beſprechungen geweſen. Heute iſt ihre Löſung
zur dringenden Notwendigkeit geworden. Im Ausland werden ſolche
Poſthilfsſtellen einfach durch den Einbau von abgeſchloſſenen Annahme=
räumlichkeiten
in vorhandene Läden geſchaffen. Ste dienen dem Verkauf
von Poſtwertzeichen, der Annahme von eingeſchriebenen Briefen, Geld=
und Wertſendungen und werden von nur einer Perſon bedient. Was
dort üblich und zweckmäßig iſt, ſollte ſich auch hier durchführen laſſen.
Die heutige Ausdehnung des Poſtſcheckverkehrs allein ſchon verlangt, daß
ſich dieſer ohne erheblichen Zeitverluſt für den Einzelnen abwickeln läßt,
Man hat hier und da mit der Einrichtung von öffentlichen Fernſprech=
ſtellen
, die freilich noch äußerſt primitiv eusgeſtattet ſind, einem Anfang
gemacht, der zur Dankbarkeit verpflichtet. Aber mehr noch als das
empfiehlt ſich eine Betriebsverbeſſerung in der angedeuteten Richtung,
die hoffentlich jetzt von der Oberpoſtdirektion ins Auge gefaßt und raſche=
ſtens
durchgeführt wird. An geeigneten Ladenlokalitäten, die von den
Inhabern zu dieſem Zweck, ſchon im Intereſſe der Vermehrung der
eigenen Kundſchaft zur Verfügug geſtellt werden, dürſte es nicht fehlen.

Rückſichtsloſe Radfahrer.
Das Radfahren auf verbotenen. Wegen betreibem nicht nur Offen=
bacher
, ſondern auch Darmſtädter Radfahrer und Radfahrerinnen in aus=
giebiger
Weiſe und zwar in unmittelbarer Nähe der Stadt. So kann
man z. B. auf den Fußwegen, die hinter dem Woog entlang nach dem
Fiedlerweg und Oſtbahnhof oder von da den Eiſenbahndamm entlang
nach dem Botaniſchen Garten führen, zu allen Tagesſtunden, aber haupt=
ſächlich
abends, Radfahren ſehen. Macht man die Betreffenden auf das
Verbot aufmerkſam, ſo kehren ſie ſich in den meiſten Fällen nicht daran,
häufig bekommt man aber auch noch eine ungezogene Bemerkung des
Radfahrers zu hören. Das einzige wirkſame Mittel gegen dieſe ſtän=
digen
Uebertredungen wäre die Wiedereinführung der Nummernplatten.
Warum tut man das nicht?
Ein täglicher Beobachter.

Tageskalender für Freitag, den 19. Auguſt 1927.
Vandestheater, Großes Haus: Geſchloſſen. Kleines
Haus, abends 8 Uhr: Die Zirkusprinzeſſin. Orpheum:
Geſchloſſen. Konzerte: Schloß=Café; Hotel=Reſtaurant
Schmitz, Café Rheingold; Herrngarten=Café; Hotel Waldſchlößchen;
Park=Café. Ausſtellung, von 1019 Uhr, Landesmuſeum:
Alte Kunſt, Mathildenhöhe: Neue Kunſt. Kinovorſtellun=
gen
: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.

Konditorei und Bubikopf.
Was mir im Augenblick die Feder in die Hand drückt, iſt eine Be
obachtung, die ſich nicht ſelten in den Gaſträumen der Konditoreiem=
aufdrängt
, nicht hurtig mit Donnergepolter, wie der immer wiede:
tückiſch entrollende Marmorblock, aber doch mit magnetiſcher Kraft unm
mit einer Eindringlichkeit, die die Aufnahmefreudigkeit für leibliche unir
geiſtige Genüſſe ſtark zu beeinträchtigen geeignet iſt.
Es treten da mit der Leichtigkeit von Federwölkchen am azurblauer=
Himmel graziös im lichten Gewande zwei junge Damen aus der füngse
ren Generation mit einer älteren Dame alte Damen gibt es bekannn.
lich nicht, nur ältere Damen in den ſpiegelgeſchmüickten Innenraunmm
des Kaffees. Nickend und wippend treffen ſie ihre Wahl des Platzes ann
der offenen Vorderfront ein wirklich erfreulicher Anblick für jeden des
anweſenden Gäſte, denen alle Verrenkungen des Zeitgeiſtes Sinn uniu
Blick für natürliche Schönheit noch nicht geraubt haben. Und währenin
noch eine Würde eine Höhe die Vertraulichkeit ſelbſt des leiſeſten Geee
dankenfluges entfernt, geſchieht das Unglaubliche und zieht den Sinn
wieder in die ſtaubgeborene Menſchlichkeit zurück.
Kaum hat die Bedienung ſich dienſtbefliſſen nach den Wünſchen dies
ſes entzückenden Ausſchnittes aus der Damenwelt erkundigt und ſich eil.u
fertig wieder entfernt, da öffnen ſich die Täſchchen, die ſo neckiſche Rätſel=
über
ihren Inhalt aufgaben, und ſchon treten die Kämme in Aktiom=
und bearbeiten mit einer Intenſität, die beſſerer Dinge würdig wäre.
die wohlfriſierten, nun aber wirklich oder vermeintlich etwas derangier=r
ten Bubiköpfe Heil’ge Ordnung, ſegensreiche Himmelstochter! Ohneu
dich kein Fortſchritt der Kultur und der Ziviliſation. Aber das ſind nichtm
die ſanften Sitten, zu denen du die Menſchheit führen ſollſt. Mußt dum
dich hier entfalten, muß das äſthetiſche Empfinden der umſitzenden Gäſten
auf die Probe geſtellt werden, um zu ſchlimmeren Vermutungen übern
den Inhalt jener Modeſchöpfungen zu gelangen, die in Geſtalt vonn
Taſchen und Täſchchen jedes Formats und jeder Ausführung von unſe
ren Damen mitgeführt werden. Steigt nicht bei der Betrachtung dieſe s
Schaufriſierens vor Gäſten und Vorübergehenden in manchem die Be=
fürchtung
auf, daß nicht auch noch der kußfeſte Lippenſtift mit Fruchte
geſchmack (nicht abfärbend und durchaus unſchädlich) mit gleichem Eiſer ;
und gleicher Rückſichtsloſigkeit auf Anſtand und Sitte und auf die Zeit=
genoſſen
beiderlei Geſchlechts an den Nebentiſchen gehandhabt wr
den wird?
Verehrte Damen! Als Gäſte ſind Sie uns (dies ſchreibt ein au=
ditormeiſter
) ſtets willkommen, beſonders wenn Sie den Irrglaubem
die Gottgefälligkeit des ſkelettartigen Körperbaues aufgegeben hon
und den hohen Nährwert und die belebende Kraft unſerer Erzeugnſt
erkannt haben. Aber außer unſeren Laden= und Gaſträumen finden
Sie noch andere, ebenfalls ſehr wohltuenden Zwecken dienende Räum
lichkeit, in denen Sie Spiegel, ja auch auf Wunſch Kamm und Bürſte
zu ausgiebiger, koſtenfreier Benutzung vorfinden. Den Weg dorthm
können Sie nicht verfehlen. Niemand mutet Ihnen zu, daß Sie in der
Friſur des ſeligen Struwwelpeters ſich den erſtaunten Blicken Ihrer
Umwelt darbieten ſollen; aber nehmen Sie Rückſicht auf die Einſchätzung,
die Ihnen nach Ihrem Verhalten zuteil wird, auf Ihre Mitgäſte md
auch auf uns, die wir alles aufbieten müſſen, um unſeren Gäſten uus=
nahmslos
einen angenehmen Aufenthalt zu bereiten.

Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Freitag, den 19. Aug.: Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 15 Min.
Samstag, den 20. Aug.: Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min,
Sabbatausgang 8 Uhr 25 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr. Abendz
7 Uhr 15 Min.
Gebetszeiten in der Synagoge der iſraelitiſchen Religionsgeſellſchaft,
Samstag, den 20. Aug.: Vorabend 7 Uhr 05 Min. Morgens

8 Uhr. Nachm. 5 Uhr. Sabbatausgang 8 Uhr 25 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr. Abends 6 Uhr 45 Min.
Donnerstag, den 25. Auguſt: Jaum Kippur Koton mittagz
1 Uhr.

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In warten Kunſt= und Re
füer, Herr G. Scharf,
uns geſtifteten Fahrrad
Toglucken. Der in ver
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Unnheiten und Buchfü
Aumeuen. Die klaren un
Juhkugen fanden außer
Iverunſchten Erfolg habet
* Weiterſtadt, 18.
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* Püutgſtadt, 18. A
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[ ][  ][ ]

Nummer 229

Freitag, den 19. Auguſt 1927

Seite 7

Aus Heſſen.
Prüfung im Hufbeſchlag.

eiechtigt.

* Arheilgen, 18. Aug. Sommerfeſt. Das vom Geſangverein
Grntracht für nächſten Sonntag geplante Sommerfeſt im Gaſthaus
Zim weißen Schwauen, wird ſich den bisherigen Veranſtaltungen 17. Auguſt: 0,98 Meter; am 18. Auguſt: 102 Meter.
ſaffes Vereins wüirdig anſchließen. Geſangsvorträge, Konzert und Tanz
dwie Kinderbeluſtigungen und eine Tombola werden die Vortragsfolge
ſach rerverein im Gaſthaus Zum goldenen Löwen ebenfalls ein
fe gen beabſichtigt, ſo werden am Vormittag drei Rennen zum Austrag
dmmen, an denen jedoch nur einheimiſche Fahrer teilnehmen können.
dis erſte Fahren geht über B Km. und iſt offen für Teilnehmer im
iler von 18 bis 35 Jahren, die zweite Rennſtrecke beträgt 15 Km. und
ſimen daran nur Fahrer über 35 Jahre teilnehmen. In der dritten
IIt ſſe iſt die Strecke 10 Km., und wird hier der Jugend bis zu 18 Jah=
Im ohl Mitglieder als auch Nichtmitglieder teilnehmen. Am Nachmittag
ierden Kunſt= und Reigenfahren ſtattfinden, auch hat ein Kunſtrad=
ichrer
, Herr G. Scharf, ſein Erſcheinen zugeſagt. Tanz und Verloſung
nlocken. Der in verfloſſener Woche hier abgehaltene Kurſus der
Utchführungslehranſtalt. Gewerbeſchutz über Steuerange=
mnheiten
und Buchführung hatte ſich eines recht guten Beſuches zu
ſt euen. Die klaren und ſachverſtändigen Belehrungen und praktiſchen
e ungen fanden außerordentlichen Beifall und werden hoffentlich den
günſchten Erfolg haben.
* Weiterſtabt, 18. Aug Straßenſperre. Die Provinzial=
e
BraunshardtWorfelden iſt wegen Ausübung von Walzarbeiten
ſnt, kommenden Montag, den 22. Auguſt ab bis zum Donnerstag, den
September, für Fuhrwerke und Kraftfahrzeuge aller Art geſperrt.
ei. Umweg iſt nach Mitteilung der Provinzialdirektion für den Durch=
ſussverkehr
über DarmſtadtVütteldornGroß=Gerau und zugekehrt
enihmen. Zuwiderhandluügen werden ſitreng beſtraft.
* Pfutgſtadt, 18. Aug. Vom Herzſchlag ereilt. Der in
ſe ſtadt im Schwarzwald bedienſtete Werkführer Peter Wolf, Sohn
3 früheren Bahnwärters Wolf am Malcher Bahnwärterhaus, der
eſer Tage bei ſeinem Bruder in Darmſtadt zu Beſuch und am Sams=
g
im Kreiſe ehemaliger Schulkameraden in Pfungſtadt weilte, wurde
ou einem Herzſchlag ereilt, an dem er ſofort ſtarb. Der Au=
determin
zum Pfungſtädter Rinder=, Schlveine= und Ziegen=
uetviehmarkt
war am Mittwoch verſtrichen. Erfreulicherweiſe ergibt
h aus den Anmeldungen eine reiche Beſchickung des Marktes, der am
gaistag abgehalten wird. Zur Prämiierung ſtehen wertvolle Preiſe
ai Verfügung. Der Ninderzuchtverein Hahn hat eigens für den Vieh=
ſa
kt Ehrenpreiſe geſtiftet. Außerdem hat er beſchloſſen, Rinddieh und
igen auszuſtellen.
Hahn b. Pfungſtadt, 18. Aug. Feuerwehrübung. Die Frei=
ülige
Feuerwehr und die Pflichfeuerwehr Hahn abſolvierten dieſer
aue eine gemeinſame Uebung. Auch wurde auf ein Bauernanweſen
n Brandangriff vorgenommen. Ein gemütliches Beiſammenſein ſchloß
ch deu ernſten Uebungen an.
Eberſtadt, 18. Aug. Ehrenmal auf dem Franken=
e
n.=Das vom Main=Rheingau der Deutſchen Turnerſchaft zur Er=

Awung gelangende Ehrenmal für die im Weltkriege gefallenen Turner
aru gegenwärtig geſetzt. Es kommt an einen maleriſchen Platz, ſüdlich
* Burg Frankenſtein zu ſtehen. Die Arbeiten ſollen ſo beſchleunigt
eten, daß das ſchlichte Denkmal Anfang September eingeweiht wer=
ſ
Tann.
OberMamſtadt, 18. Aug. Gemeinderatsſitzung. Aus
a Beſchlüſſen der geſtrigen Gemeinderatsſitzung iſt folgendes zu er=
ſahren
: Der Gemeinderat nimmt davon Kenntnis, daß der Gemeinde
* Errichtung des G=Fanilienwohnhauſes ein verbilligtes Landesdar=
ei
= beivilligt worden iſt und ermächtigt dei Verwaltung, hierüber
Fei. Schuldſchein unterſchriftlich anzuerkennen. Heinriſch Stein=
ſnm
1. ſucht um die Erlaubnis zum Betriebe einer Gaſtwirtſchaft in
ſnern neu zu errichtenden Hauſe in der Darmſtädterſtraße nach. An=
mats
deſſen, daß St(inmann in ſeinem derzeitigen Hauſe, Graben=
ſt
2, lange Jahre Schaukwirtſchaft betrieben hat, wird das Konzeſ=
isrgeſuch
befürſzortek und die Bedürfnisfrage bejaht. Wilhelm
Atah 3. beantuagt Weiterführung der Kanaliſation in der Ammerbach=
ſtis
bis zu ſeinem Anweſen. Dem Antrage wird zugeſtimmt und
ſter die erforderlichen Mittel nach Möglickkeit dem Reſervefonds ent=
muunen
wverden. In Prinzip erklärt ſich der Gemeinderat mit der
(rilhtung weiterer ſechs Wohnungen im Flachbau, die rechts des
tunckenhäuſerpfades erſtellt werden ſollen, einverſtanden. Nach Vor=
ſte
eines genauen Koſtenvoranſchlages foll definitive Beſchlußfaſſung
ſolgen. Die Prüfung der für die Erweiterung der Waſſerleitung
ter Lichtenbergſtraße eingegangenen Angebote wird der zuſtändigen
im=niſſion übertragen. Die Arbeiten und Lieferungen ſollen dem
Ergſtfordernden alsdann übertragen werden.
Noßdorf, 16. Aug. Erwerbsloſenſtatiſtik. Die Zahl
E Erwerbsloſen iſt in unſerer Gemeinde erfreulicher Weiſe bis auf
2 Perſonen zurückgegangen. Am Freitag, den 19. I. M., findet
7l öffentliche Gemeinderatsſitzung ſtatt.
Babenhaufen, 18. Aug. Zirkus Voigt, deſſen Stammſitz Berlin
wielt zurzeit hier auf dem Sportplatz an der Lache. Die Eröffnungs=
sſellung
am vorgeſtrigen Abend erfreute ſich eines hier ungewöhnlich
kian Beſuches und auch die Sondernachmittagsvorſtellung für Schulen
r glänzend beſucht.
Babenhaufen, 18. Aug. Die Höhere Bürgerſchule, deren
rricht am Montag wieder ihren Anfang nahm, hielt heute vormit=
hre
Verfaſſungsſeier ab. In ihrem Mittelpunkt ſtand
* Anſprache des Herrn Studienrats Weiß, der vor den Schülern zu=
M ein geſchichtliches Bild entwarf, wie das deutſche Volk zu einer
ka- Verfaſſung kam, und dann durch Charakteriſierung mehrerer
tutpunkte die Bedeutung der Verfaſſung für die Jugend herdorhob.
Lictvorträge und Vaterlandslieder bildeten den Rahmen zu der
ſer nach deren Beendigung der Unterricht ausfiel.
Michelſtadt, 18. Aug. Ein Abend in Venedig. So lautet
Pebiſe für kommenden Sonntag im Stadion. Gute Witterung vor=
(asſetzt, wird in dem hierfür ſehr geeigneten Stadion eine venezig=
(5. Nacht veranſtaltet werden, zu der beſondere Ueberraſchungen zu
Grten ſind. Wir hören, daß etwa tauſend buntfarbige Gelatine=
Usions, aus einer Stiftung von der Kontinental=Gelatine=Induſtrie
ſe. angebracht werden. Ferner iſt ein großes Feuerwerk in Ausſicht
ſorumen, ſowie verſchiedene andere Maßnahmen, die zum guten Ge=
her
des Abends beitragen werden. Dem Odenwälder iſt hier G=
ſengeit
gegeben, einmal etwas zu ſehen, was man in dieſer Schön=
rnd
Aufmachung zweifellos noch nicht kennen gelernt hat. Hof=
Fläh iſt die Veranſtaltung von gutem Wetter begünſtigt.
I

Rese, Solt, Uandeune nomsis Ohne
Chinosol.

Tüncherlehrling Andreas Hertinger ſtürzte anläßlich eines Hausanſtrichs erhalten, vorerſt nur 4800 Mk., allardings mit 10 v. H., verzinſen müſ=
Ausrutſchen auf das Straßenpflaſter. Der Verunglückte erlitt einen Mancher hat ſich den Beſitz eines Siedlungshäuschens verlockender vor=
doppelten
Schädelbruch und wurde in bewußtloſem Zuſtande in das geſtellt. Sie wurden deshalb auch ſchon vorſtellig, die Stadt möge den
dortige Städtiſche Krankenhaus eingeliefert. Auf Grund eines Ge= Zinsſatz für die 4800 Mark (10 Prozent) ermäßigen, obwohl der Unter=
Die Hufſchmiede: 1. Johann Friedrich Uffelmann geb. 9. Sep= richtsverfahrens gegen eine Taglöhnerfamilie H. in Weinheim wegen ſchied zwiſchen dem üblichen Hypothekenzinsſatz und den genannten
arber 1904 zu Hain=Gründau, Kr. Büdingen; 2. Adolf Schmidt, Kuppelei bzw. gewerbsmäßiger Unzucht hatte das Stadtjugendamt 10 v. H. an dim 6000 Mark getilgt wird, die ſie von der Stadt auf 9
S5. 17. März 1906 zu Caan, Kr. Siegen; 3. Karl Fuchs, geb. 2. Weinheim veranlaßt, daß ein bei dieſer Familie untergebrachtes Adob= Jahre zinslos erhalten. Da das Siedlungsgelände ſtädtiſches Eigentum
l=guſt 1896 zu Groß=Eichen, Kr. Schotten; 4. Hugo Fiſcher, geb. tivkind fortgeholt und der Waiſenerziehungsanſtalt Pilgerhaus bei bleibt, glauben manche Siedler auch nicht verpflichtet zu ſein, zu den
1. Januar 1902 zu Steinheim, Kr. Gießen; 5. Wilhelm Becker, Lützelſachſen zugewieſen wurde. Unterdeſſen war die Familie nach Straßenherſtellungskoſten beitragm zu müſſen, obwohl ſie ſich dazu
ſex. 11. Auguſt 1905 zu Mainzlar, Kr. Gießen; 6. Heinrich Adolf einem Gut im Bezirk Groß=Gerau übergeſiedelt. Nun erſchien verpflichtet haben. Mancher Siedler hat nun, obgleich der Siedlungs=
dmann
, geb. 30. November 1903 zu Stockhauſen, Kr. Lauterbach; letzten Sonntag die Familie H. in Begleitung von zwei fremden Män= gedanke das Alleinwohnen fördern will, einen Untermieter zu ſich ge=
Karl Friedrich Noß, geb. 9. September 1900 zu Mittel=Gründau; nern plötzlich im Lützelſachſer Anſtaltsgarten und entführten das betref= nommen, um ſeing Laſt leichter zu machen. Die Stadt veranſtaltet eben
tt. Büdingen; 8. Wilhelm Möbus, geb. 8. Dezember 1903 zu Hat= fende ſechsjährige Mädchen Emilie H. unter Anwendung von Gewalt unter den Siedlern eine Umfrage, durch die ſie ohne Zweifel feſtſtellen
etrod, Kr. Gießen; 9. Friedrich Diehl, geb. 16. Dezember 1891 zu und nahmen es mit ſich fort. Das Stadtjugendamt Weinheim hat will, wie weit die Sünde wider den Geiſt des Siedlungsgedankens be=
arbach
, Kr. Schotten; 10. Heinrich Becker geb. 17. April 1909 zu darauf gegen die Familie H. bei der Staatsanwaltſchaft in Mannheim reits fortgeſchritten iſt. Es iſt von dem Siedler anzugeben, ob ſeine
lardorf, Kr. Gießen, haben die Prüfung im Hufbeſchlag nach der Ver= Strafantrag wegen Verſtoßes gegen 8 76 des Reichsjugendwohlfahrts= Familie allein in dem Hauſe wohnt, ob und zu welchem Preiſe Räume
tnung vom 20. März 1905 beſtanden und ſind demgemäß zur ſelb= geſetzes geſtellt und die zwuangsweiſe Zurückholung des Adobtivkindes an Untermieter abgegeben ſind uſw. Es iſt recht zweifelhaft, ob die
ärdigen Ausübung bes Hufbeſchlags innerhalb des Deutſchen Reiches in die Waiſenerziehungsanſtalt beantragt. Das genannte Geſetz droht Stadt den Siedlungsgedanken bis zur völligen Behebung der Wohnungs=
gegen
Lindesentführung Gefäinanis bis zu 2 Jahren an, nebſt hoher not in der bisherigen Weiſ unterſtützen kann. Einmal erfordert die
Geldſtrafe. Auch die Beihilfe iſt unter Strafe geſtellt. Das Verfahren Aufſchließung des Siedlungsgeländes gewaltige Summen für Straßen=
iſt
im Gange.
* Lampertheim, 18. Aug. Gemeinderatsbericht. Auf der
Tagesordnung für die geſtrige Gemeinderatsſitzung ſtanden 14 Punkte, eine Auffaſſung, die man in der Vorkriegszeit immer hörte.
ſden. Acht Tage ſpäter veranſtaltet dann der Arbeiter=Nad= Der Fraktionsvorſitzende der DVP. ſtellte zunächſt den Antrag, die rettet. Ein Mitglied des hieſigen Schvimmklubs Hecht, namens
Beratung des Gemeindevoranſchlags 1997 auf einen Tag der nächſten
hmmerfeſt, und da der Verein in Zukunft auch den Nennſport zu Woche zu berlegen, und wurde dieſem einſtimmig zugeſtimmt. So= Fink, retete ein beim Sbielen in den Main gefallenes ſieben Jahre
der angenommen wurde. Nach demſelben ſollen auch im kommenden Untergehen nahe war, in letzter Minute unter eigener Lebensgefahr
Winter wieder 6000 Feſtmeter Holz gehauen werden. Ein bei der vom Tode des Ertrinkens.
400 000 Pabiermark wird in einen Schuldſchein von 2 400 GM. um=
eu
Gelegenheit geboten, ihre Kräfte zu meſſen. An dem Rennen können in 30 gleichen Jahresvaten abgetragen werden. Zur Unterbringung anzüge uſw. und in der Friedrichſtraße ein Damenfahrrad. Ver=
von
Mietern, die ſchon ſeit vielen Monaten mit der Zahlung ihrer kehrsunfälle. In der Spehererſtraße iſt ein Nadfahrep von
Miete im Rückſtand ſind, auch ſolcken, die gerichtlich ausgeſetzt und
untergebracht werden müſſen, wird die Anſchaffung don 7 Eiſenbahn= einem Perſonenauto angefahren und umgeworfen worden. Die dabei
mes geſtifteten Fahrrades werden ſicherlich eine große Anzahl Beſucher wagen beſchloſſen. Die Aufſtellung derſelben ſoll in der Sandkaute er=
ungefähr
200 NM. ſtellen. Für die Inſtandſetzung des Induſtrie, wurde geſtern abend eine Arbeiterin von anſcheinend betrunkenen jungen
geleiſes werden 200 NM. vorgeſehen und erbietet ſich die Firma Probn. Burſcken mit Steinen beworfen. Als ſie deshalb auf die anderg
nächſten Sitzung ſoll dem Gemeinderat über die Vergebung des Mate=
rials
Vorlage gemacht werden. Den Eheleutem Joh. Ludw. Pfeiffer und erhielt dabei Verletzungen am Hinterkopf. Ihr Fahrad wurde
Betrieb von Gaſtwirtſchaften genehmigt, da es ſich um Uebergangs= ſind zwei Perſonenwagen zuſammengeſtoßen, wobet beide ſtark be=
konzeſſonen
handelt, desgleichen wird den Joh. Klotz 4. Chelenten ge= ſchädigt wurden. Perſonen ſind nicht verletzt worden.
ſtattet auf einem Wohnſchiff auf dem Atrhein und am Rheinvorland
wird drei darum Nachſuchenden die Erlaubnis erteilt. Dem Elek= oder gärtneriſch genutzte Grundſtücke 49,5 Pf. auf 100 Mk. Steuerwert:
von 50 NM. ein zur Kabelverlegung LampertheinFeudenheim not=
wendiges
Transformatorenhaus auf einem eingeſtellten Weg hinter dem
Schulhaus zu errichten. Das Gelände öſtlich des Friedhofes ſoll zu
Bauzwechken Verwendung finden und wird deshalb der Gemeindebau= 1920 rund 68 000 Mk. zur Verteilung.
meiſter beauftragt, dasſelbe in Bauplätze einzuteilen und dabei zwei
Feldſchüitze Ehret in der Filialgemeinde Hüttenfeld hat um ſeine Penſio=
nierung
zum 31. Dezember d. J. nachgeſucht. Dem Anſinnen wird ent=
ſprochen
, gleichzeitig aber auch der Beſchluß gefaßt, mit demſelben Tage
den Friedhofsaufſeher Kraus in den Nuheſtand treten zu laſſen, da der=
drei
Hilfsfeldſchützenſtellen ſind 21 Bewerbungen eingelaufen; mit
12 Stimmen werden Adam Bienefeld 2., Wilhelm Guthier 1. und Val
folgendermaßen feſtgeſetzt: Anſchluß für Private 15 NM., für Bäcke= größeren Feſtlichkeit. Am 10. ds. Mts, waren es 25 Jahre, daß Herr
reien und Wirtſchaften 25. NM. für Metzgereien 5o NM. An die hieſ= Anton Kneib 3, in den Gemeinderat gewählt wurde, dem er ſeit dieſer
gen Architekten ſoll herangetreten werden, damit dieſe vereinfachte Pläne Zeit ununterbrochen angehört. Innerhalb des Gemeindekollegiums
zu Hauskläranlagen zu verbilligtem Preiſe anfertigen. Einem Ge= wurde dieſes Jubiläum in würdiger und ehrender Form gefeiert.
ländetauſch zwiſchen der Gemeinde und dem Adam Hartmann Schnel=
ler
wird ſtattgegeben, wenn der Vächter des Grundſtückes gewillt ſt NeptunAlzey. Wie jedes Jahr, ſo war es auch diesmal dem Klub
den Tauſch einzugehem und denſelben Pachtpreis zu zahlen. Der nicht bergönnt, bei einwandfreiem Wetter, ſein Feſt abzuhalten. Aber
Volzei= und Schutzhundverein erhält gegen eine jährliche Pacht von deſto ungeachtet verlief es wie immer in ſchönſter Harmonie. Trotz der
15 RM. einen neuen Dreſſurblatz in der Sandkaute.
ihre Künſte vor. Ein Bär, der ſich dabei ſchon von vornherein ſehr, es einen ſcharfen Kampf um die erſten Plätze. Die 50 Meter wurden
widerſpenſtig zeigte, fiel in der Kirchſtraße ſeinen Führer an und warf in 48 Sek. bis 55,8 Sek. geſhwvommen und 7 Preiſe verteilt. Die Lei=
ihn
zu Boden. Zum Glück war ein Genoſſe des alſo Angefallenen in ſtungen ſind als ſehr gute zu bezeichnen. Die Klubmeiſterſchaft
Opfer abzubringen. Die Sache, die ziemlich gefährlich ausſah, ging mann, desgleichen einen 1. Preis im Springen. Die Klubmei=
noch
glimpflich ab. Der angefallene Führer kam mit leichteren Ver= ſterſchaft für Herren ſicherte ſich mit großem Vorſprung Fritz
letzungen und dem Schrecken davon.
18. Auguſt, morgens 6 Uhr: 178 Meter.
Gernsheim, 18. Aug. Generalverſammlung. Imn dem 2. Preis im Shringen Oto Hermann. Der Klubzweikampf
geſchmackvoll dekorierten und freundlich einladenden Nebenzimmer des gegen Kirchheimbolanden zeigte, welche intenſive Arbeit in
Saalbaues Zum Darmſtädter Hof (Inhaber Joſef Beck), tagte am
Dienstag abend die Generalverſammlung des Geſangbereins Lieder= ausgeſchriebenen Rennen neun die Alzeher gewimnen, eine Leiſtung, auf
kranz. Der Beſuch war der Zeit entſprechend mäßig. Präſident Phil, gewann Joh. Lahr, das etwas Heitenes in die Vorführungen brachte.
Medikus eröffnete die Verſammlung und ging nach herzlichem Will=
kommgruß
ſofort zur Tagesordnung über. Den erſten Punkt Jahres= fuührtes Waſſerballſpiel, welches gleichfalls Neptun gegen Kirch=
bericht
erledigte in gewohnter Weiſe der Schriftführer, derr Nikolaus heimbolanden mit 7.0 gewpann. Abends fand bei Konzerk und
Diel. Er gab einen ausführlichen. Ueberblick über die Vereinstätigkeit einem guten Naß die Preisverteilung ſtatt.
im abgelaufenen Vereinsjahr. Die Zahl der Mitalieder beziffert ſich
auf 167. An Singſtunden wurden abgehalten 32. Herr Diel, ein alter
Pionier des Liederkranzes, hegte den Wunſch, daß eifriger denn je Umfangreiche Diebereien, in einem hieſigen Hotel, die ſich auf ſilberne
gearbeitet, die Geſelligkeit mehr geübt und das Zuſammengehörigkeits= Gabeln, Handtücher, Portieren, Bettwerk. Matratzen und andere Sachen
Rechner, Herr Schmiedemeiſter Valentin Eary. Die Kaſſe weiſt einen frühere Nachtportier des Hotels feſtgeſtellt, deſſen Diebſtählen man auf
Beſtand auf von 19623 RM. In ſeiner Eigenſchaft als Dirigent übte die Spur kam, als auf Grund einer Anzeige in der Wiesbadener Woh=
Herr Lehrer Treſſert auf geſanglichem Gebiete ſcharfe Kritik. Er geißelte uung des Betreffenden eine bausſuchung vorgenommen wurde. Der
insbeſondere den ſchlechten Beſuch der Geſangsſtunden. Er gab jedoch Dieb erhielt jetzt vom Schöffengericht Wiesbaden ein Jahr ſechs Wochen
der Hoffnung Ausdruck, daß künftighin in dieſer Hinſicht eine Beſſerung Gefängnis.
eintreten wird, um die Arbeiten für die bevorſtehenden Vereinsfeſtlich=
keiten
beſſer anpacken zu können. Herr Präſident Medikus unterſtrich der Chamotte= Induſtrie. Die im benachbarten Mainzlar be=
die
Ausführungen des Geſangsleiters. Die ausſcheidenden Vorſtands= findliche große Chamotte=Fabrik der Firma Scheidhauer u. Gieſing hat
mitglieder: Metzgermeiſter Jakob Bicht, Schmiedemeiſter Johannes jetzt veranlaßt durch große Auftragsbeſtände, einen fünften Ringofen
bags und Weißhindermeiſter Johannes, Heß wurden ver Zuruf einſtim= in Betrieb genommen. Ferner werden in dem Werk umfangreiche Ve=
mia
viedergewählt. Unter Punkt Verſchiedenes wurden noch einige in= triebserweiterungen vorgenommen. Das Unternehmen iſt jetzt zum

terne Vereinsangelegenheiten, ſo u. a. die Klavierfondsfrage, eingehend erſten Male ſeit 1913 wieder mit ſämtlichen Oefen voll beſchäftigt. In=
behandelt
.
* Balldorf, 18. Aug Schweres Schadenfeuer. Abends
gegen 11 Uhr und unglücklicherweiſe zu einer Zeit, in der das elektriſche
Licht verſogte, entan in der Scheune der Witwe Jourdau ein ſchweres
Schadenfeuer, dem bedeutende Heuvorräte und 70 Sack Korn zum
Opfer fielen. Die Löſchungsarbeiten geſtalteten ſich ſehr ſchwierin. Das
Vieh konnte gerettet werden. Die abgebrannte Scheune iſt zuar ver=
ſickert
, doch dürfte der Schaden daburch nicht voll gedeckt ſein.
* Offenbach 18. Aug. Im Süden und Südoſten unſerer Stadt iſt
in den letzten Jahren faſt ein neuer Stadtteil aus Siedlungshäuſern
entſtanden. Die Siedlungshäuſar ſind zwar nur für eine Familie be=
ſtimmt
, werden aber oft nicht nur von einer Familie bewohnt. Die Bau=
koſten
eines Siedlungshauſes werden auch nur durchſchnittlich mit 12000
Mark angenommen, betragen aber in Wirklichkeit immer mehr. obwohl
das Baugelände von der Stadt in Erbbaurecht gehwährt wird. Die Sied=
ler
laſſen nämlich weſentliche Nehenkoſten, die nicht in Arbeitslohn oder
Bauſtoff beſthen, oft außer Anſatz. Es ſind dazu der Meßbrief, der
Baublan, die Eintragung ins Grundbuch, die baupolizeiliche Abnahme,
die Abſchätzung ſfür die Aufnahme in die Brandkaſſe, der Beitrag für
Straßenherſtellung und Kanglanſchluß uſp. zu rechmen. Dieſe Neben=
koſten
betragen mehr als 1000 Mk. Die Folge davon iſt, daß die Sied=

A. Von der Bergſtraße, 18. Aug. Der aus Laudenbach gebürtige ler, obwohl ſig von den 1080 Mk., die ſie von der Stadt zum Bauen
in der Hauptſtraße in Weinheim von einer ziemlich hohen Leiter durch ſen, bald ihren Verpflichtungen nur ſehr zögernd nachkommen können.
herſtellungen, die nur ſehr langſam wieder eingehen, dann aber iſt der
* Hirſchhorn, 18. Aug. Waſſerſtand des Neckars am Erbbauzins auch zu gering angeſetzt. Unter den Bauluſtigen ſelbſt ringt
ſich immer mehr die Meinung durch, ſolle jeder, der nur mit Sied=
lungsgeld
bauen will, die Finger vom Bauen laſſen. Das wäre dann
* Offenbach, 18. Aug. Vom Tode des Ertrinkens ge=
dann
trug Forſtrat Gutfleiſch den Waldwirtſchaftsplan für 1998 vor, altes Mädchen, das unter ein feſt verankertes Floß geraten und dem
* Worms, 18. Aug. Diebſtähle. In den letzten Nächten haben
Kreisſparkaſſe Bingen im Jahre 1918 aufgenommenes Kahital bon Diebe wieder verſchiedene Stellen heimgeſicht und dabei mancherlei
Beute mitgenommen, ſo in der Donnerbergerſtraße aus einem Schau=
gewandelt
, und ſoll dieſer Betrag bei einem Zinsſuß von 125 Prozent kaſten Herrenſtiefel, an der Rheinbrücke Arbeitsanzüge, Mützen, Bade=
erhaltenen
Verletzungen wurden auf der Sanitätswache der Lederfabril
folgen. Ein Wagen dürfte ſich mit Unterbau, Bedachung uſp. auf Hehl verbunden und der Mann dann durch Krankenauto nach ſeiner
Wohnung nach Noxheim verbracht. Ebenfalls in der Speyererſtraße
Boberi u. Co, von dieſem Betrag ein Drittel zu übernehmen. In der Straßenſeite fuhr, wurde ſie von einem Motoruadfahrer umgefahren
und Philitp Gagel aus Worms wird die nachgeſuchte Erlaubnis zum ſtark beſchädigt. An der Ecke der Mainzerſtraße und Liebfrauenring
bs. Nieder=Ingelheim, 18. Aug. Der Gemeinderat beſchloß zur Um=
eine
Schankwirtſchaft neu zu errichten, da hierzu ein Bedürfnis vor= lageerhebung folgende Ausſchlagsſätze: 1. Bebaute Grundſtücke und Bau=
liegt
. Zur Erbauung von Wohnhäuſern außerhalb des Ortsbauplans plätze 24 Pf. auf 100 Mk. Steuerwert: 2. land= und forſtwirtſchaftlich
trizitätswerk Rheinheſſen wird geſtattet, gegen eine jährliche Gebihr 3. Anlage= und Betriebskapital des Gewerbes 45 Pf. auf 100 Mk.
Steuerwert; 4. ſtaatliches Gewerbebetragsſteuerſoll 50 Pf. auf 1 Mk.
Stenerſoll; 5. auf je 1 Mk. des feſtgeſtellten ſtaatlichen Sondergebäude=
ſteuerſolls
35 Pfg. An ſtaatlichen Baudarlehen kommen für das Jahr
2. Oppenheim, 16. Aug. Goldene Hochzeit. Die Eheleute
Ferdinand Gerhard feierten bei beſter Geſundheit das Feſt ihrer
Straßen von der Bahnhofsſtraße nach dem Friedhof vorzuſehen. Der Goldenen Hechzeit. Todesfall) Im Alter von 55 Jahren ver=
ſtarb
der Direktor des hieſigen Waſſerwerkes, Herr Fritz Nödling.
* Heidesheim, 17 Aug. Selbſtmord. Gin hieſiger Metzger=
meiſter
hat ſeinem Leben durch Erſchießen ein Ende geſetzt. Die Motive
ſelbe die Altersarenze bereits überſchritten. Für die ausgeſchriebenen dürften darim zu ſuchen ſein, daß ein erwachſener Sohn vor kurzer Zeit
durch einen Unglücksfall im Rhein ertrunken iſt.
bg. Frei=Weinheim, 16. Aug. Der hieſige Turnverein beging am
Herweck 3. zu ſolchen gewählt. Die Kanglanſchlußgebühnem werden Samstag und Sonntag die Feier ſeines Bjährigen Beſtehens mit einer
m. Alzey, 18. Aua. Schwimmfeſt des Schwimmklubs
Ungunſt des Wetters konnten die Vormittagswettkämpfe wünktlich begin=
nen
. Im Schülerprüfungsſchwimmen erhielten 3 Schüler eine
Biblis, 17. Aug Von einem Bären angefallen. Anerkennung erſten Grades, 2 Schüler eine Anerkennung 2. Grades und
Geſtern nachmittag durchzogen Bärentreiber unſeren Ort und führten 3 Schülee dritten Grades. Im Lnabenbruſtſchwimmen gab
der Nähe, dem es mit vieler Mühe gelang, den Bären von ſeinem für Jugend erhielt der Sohn des 1. Vorſitzenden Ludwig Gut=
Curſchmann in der guten Zeit von 3,29 Min, für die 20 Meter.
* Gernsheim, 18. Aug. Waſſerſtand des Rheins am Die 5mal 50 Meter=Staffel ſah die Oberrealſchule als ſicherer
Sieger in der guten Zeit von 4 Min, 33)/ Sek. Ferner erhielt einen
dem rührigen Alzeyer Klub geleiſtet wird. Konnten doch von den 12
die der Klub ſtolz ſein kann. Das Alte Herren=Schwimmen
Den Schluß des Sportprogramms bildete ein ſportlich ſchön durchge=
WSN. BadNauheim, 18. Aug. Diebiſcher Hotelportier.
gefühl beſſer gepilegt werde. Den Nechenſchaftsbericht erſtattete der erſtreckt haben, konnten jetzt aufgeklärt werden. Als Täter wurde der
WSN. Gießen, 17. Aug. Starke Geſchäftsbelebung in
folge dieſes guten Geſchäftsganges befinden ſich zurzeit etwa 400 Arbei=
ter
in dem Werk in Tätigkeit, in verſchiedenen Abteilungen wird ſogar
in drei Schichten gearbeitet. Erwerbsloſe gibt es in der Umgebung nun
nicht mehr. Die Lieferungen des Unternehmens gehen zum großen Teil
ins Ausland.
WSN. Hungen, 18. Aug. Blitzſchläge in eine Kirche.
Bei einem ſchweren Gewitter, das vorgeſtern über der hieſigen Gegend
niederging, ſchlug der Blitz zweimal in den Turm der Kirche in Trais=
Horloff ein. Er nahm dabei ſeinen Weg von den Glocken aus an einer
Drahtleitung entlang zum Uhrwerk und zur Orgel. Die Uhr blieb
beide Male unverſehrt, dagegen wurde die Orgel ſtark beſchädigt. Zum
Glück handelte es ſich beide Male um ſogenante kalte Schläge.

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NE
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[ ][  ][ ]

Seite 8

Freitag, den 19. Auguſt 1927

Nummer 229

Mißverſtandene Rationaliſierung.
Eine zeitgemäße Betrachtung.
Als in der ſchweren Wirtſchaftskriſe vor zwei Jahren weite Volks=
kreiſe
durch Stellungs= und Arbeitsloſigkeit in Nor gerieten, da flog
wie eine Zauberformel ein Wort in die Maſſen und zündete: Ratio=
naliſierung
! Man klammerte ſich an dieſe Offenbarung wie an ein
Allheilmittel und begann allenthalben mit größter Intenſität an der
Verwirklichung der Rationaliſierung zu arbeiten.
Warum iſt es nun heute ſo ſtill geworden, da dieſer Ruf doch noch
geſtern laut erſchallte?
Zuallererſt ſind ſich wohl die Wemigſten über Zweck und Ziele des
Begriffes Rationaliſierug klar geweſen. Man hatte von Ford und
ſeiner aufs höchſte geſteigerten Maſſenerzeugung gehört und ſo floſſen
überall da, wo von Rationaliſierung geredet wurde, die Vorſtellungen
der Normung und Typiſierung, der Fließarbeit, die Vorſtellungen von
der Erzeugung am laufenden Bande und die Vorſtellungen von der
beſſerem Ausnutzungsfähigkeit der Werke durch Zuſammenlegung und
Stillegung ineinander. Auch glaubte man, ohne weiteres amerikaniſche
Methoden und Praktiken auf deutſche Verhältniſſe übertragen zu können
und vergaß, daß amerikaniſche Verhältniſſe eben amerikaniſche Verhält=
niſſe
und deutſche Verhältniſſe eben deutſche Verhältniſſe ſind. Denn
ganz abgeſehen davon, daß die Einſtellung des deutſchen Qualitäts=
arbeiters
eine ſehr andere iſt als die des amerikaniſchen Maſſenarbeiters,
kann man auch Methoden, die ſich in einem anderen Lande in langen
Jahren herausgebildet haben, nicht ſo ohne weiterese verpflanzen. Und
last not least: auch in Amerika wird mit Waſſer gekocht!
Das naheliegendſte Ziel der Rationaliſierung, das für ihre prak=
tiſche
Bedeutung allein entſcheidend iſt, ſah man aber nicht: die Ver=
billigung
des Aufwandes. Ratio heißt Vernunft. So kann man den
Begriff Rationaliſierung allenfalls umſchreiben mit Durchführung
einer vernünftigen Wirtſchaft. Wenn man aber ſchon einmal die Pa=
role
ausgibt, daß uns in unſeren Nöten nur die Ein= und Durchführung
einer vernünftigem Betriebswirtſchaft helfen kamn, ſo wäre wohl das
Nächſtliegendſte geweſen, erſt einmal zu unterſuchen, inwiefern wir denn
bisher unvernünftig gewirtſchaftet hatten.
Daß in einem Fabrikationsunternehmem die beſte Organiſation als
erreicht gelten kann, wenn mit dem geringſten Maß an Aufwand der
höchſte Grad der Leiſtug erzielt wird, das wußten wir in Deutſchland
auch vor Ford. Und daß dies nicht ſo einfach erreicht werden kann als
es ſich ausſpricht, wußten wir auch. Nur kam es in der Hochkonjunktur
vor dem Kriege, wo der Abſatzmarkt bei gewinnbringenden Preiſen ge=
ſichert
gelten konnte, auf das äußerſte Maß der Wirtſchaftlichkeit nicht
ſo ſehr an. Wer ſo viel verdient, daß es ihm nichts ſchadet, wenn auch
einmal ein wenig neben hinaus geht, braucht nicht zu ängſtlich auf das
Sparen bedacht zu ſein. Und ſo konnten vor dem Kriege wanche Be=
triebe
florieven, obſchon ſie nicht gerade auf äußerſte Wirtſchaftlichkeit
eingeſtellt waren. Die wirtſchaftlichen Verhältniſſe haben ſich aber ſeit=
her
ſtark geändert. Den ſeit dem Umſturz geſteigerten Lohnforderungen,
dem Ausfall durch die verbürzte Arbeitszeit und den ſtark geſteigerten
ſteuerlichem Belaſtungen ſtehen heute weder beſſere Verkaufspreiſe noch
günſtigere Abſatzmärkte gegewüüber. Die Zeitverhältniſſe zwingen zur
äußerſten Wirtſchaftlichkeit, zur höchſten Sparſamkeit. An Löhnen und
Gehältern kann nicht geſpart werden, wenn man nicht die Qualität der
geforderten Arbeit berabdrüchen will. Wohl aber am Material, Energie
und Zeit.
Wem in einem Fabrikationsunternehmen, das 20 Arbeiter beſchäf=
tigt
, jeder Arbeiter je Arbeitsſtunde an Material, Energie und Zeit
5 Pf. ſparen kann, ſo macht das bei 3000 Arbeitsſtudem im Jahr 30000
Mark aus. Und das iſt für ein Unternehmen, das in ſeiner Bilanz
heute einen Reingewinn von etwa 60 000 Mark ausweiſt, ſchon keine
Kleinigkeit mehr. Solche Erſparniſſe ſind aber möglich; der Arbeiter
braucht ſich ihretwegen kein Bein auszureißen, er braucht keineswegs
die Pfennige aus ſeinen Knochen zu nehmen und er hat auch nichts da=
von
, wenn ſie nicht erſpart werden. Etwas mehr Achtſamkeit und die
Ueberlegung, daß aus häufig und von Vielen begangenen Pfennigver=
ſchwendungen
Hunderttauſende von Mark werden könnem, iſt alles, was
hier von dem Arbeiter zu verlangen iſt. Und dazu gehört kaum mehr
als die Abkehr von der Rock= und Hemdpolitik. Gewiß liegt dem Ar=
beiter
das Hemd näher als der Rock; aber wenn einmal der Rock in
Fetzen gegangen iſt, geht ſchließlich auch das Hemd dieſen Weg. Das
Unternehmen iſt als ſolches rein unperſönlich genommen letzten Endes

für den Arbeiter die Brotquelle, an deren Erhaltung und Sicherung
er ebenſo intereſſiert iſt als der oberſte Angeſtellte des Unternehmens
und vielleicht ſogar in höherem Grade als etwa der Aktionär. Denn der
Arbeiter trifft der Verluſt der Brotquelle meiſt härter als den Aktionär,
der ſich im gegebenen Falle durch rechtzeitige Abſtoßung ſeiner Anteile
ſchließlich noch mit geringem Verluſt von dem Unternehmen löſen kann.
Indem alſo die Rationaliſierung eines unwirtſchaftlich arbeitenden Un=
ternehmens
auf Erhaltung des Unternehmens und damit auf Erhaltung
einer Arbeitsgelegenheit für Viele gerichtet iſt, wird ſie zur ſozialen
Aufgabe, zu deren Löſung der Arbeiter ſelbſt ein gut Teil beitragen
kann und muß. Das höchſte Ziel kann hier nur erreicht werden, wenn
die einzelnen in der Wirtſchaftsgemeinſchaft verbundenen Kräfte ein=
ſehen
gelernt haben, daß ſie ihren eigenen Vorteil wollen, indem ſie
das Gedeihen der Wirtſchaftsgemeinſchaft wollen. In dieſer Erkennt=
nis
ſagte Walther Rathenau: Es iſt nötig, die Verantwortung des Ar=
beiters
ſo gewaltig zu ſteigern, daß er nicht nur ſeinen Vorteil will,
ſondern auch das Gedeihen ſeines Gewerbes will, der Wirtſchaft will,
des Staates will, will und wollen muß. Hemd und Rock müſſen ihm
gleich wert ſein. In dieſem Worten liegt eine Teilaufgabe der Ratio=
naliſierung
von gewaltiger Bedeutung. Wirtſchaftsſtaaten, die ſie zu
löſen vermögen, werden berufen ſein, in Arbeitsgemeinſchaft mit dem
Arbeiter aufzuſteigen.
Wir müſſen uns an dieſer Stelle begnügen, mit dieſem Worten das
erzieheriſche Moment, das im Rationaliſierungsproblem liegt und deſſen
Verkennung ſo manchen wohlgemeinten Rationaliſierungsverſuch ſchon
zum Scheitern gebracht hat, anzudeuten. Nur eines ſei noch angefügt:
Wenn ich von jemand verlange, daß er mir ſpaven hilft, dann werde
ich auf ſeine tätige Hilfe am zuverläſſigſten rechnen können, wenn ich
ihm einen Anteil an der erzielten Erſparnis nicht verſage. Ueberall da,
wo in einem Betriebe lediglich durch größere Achtſamkeit und Aufmerk=
ſamkeit
des Arbeiters Erſparniſſe erzielt werden können, ſollte man
auch nicht mit der Gewährung von angemeſſenen Erſparnisprämien
kargen.
Ein Unternehmen rationaliſierem kann nur der, der die Gründe
ſeines unwirtſchaftlichen Arbeitens erkannt hat, der ſich auf die auto=
ritative
Unterſtützung der maßgebenden Leitung beim notwendigen
Durchgreifen unbedingt verlaſſen kann und der auch der Arbeiterſchaft
gegenüber die notwendige und richtige Einſtellung findet. Das Erſte
und Dritte iſt meiſt nicht ſchwer, das Zweite iſt das ſchwerſte. Nur zu
oft hört der zur Unterſtützung eines Betriebes gerufene Berater, wenn
er zunächſt einmal die augenfälligſten Mängel rügt: Ja, das wiſſen
wir alles ſchon ſelbſt! Trotzdem kann man häufig genug im Werk nicht
die Energie aufbringen, um Wandel zu ſchaffen und auch dem Be=
rater
mutet man zu, möglichſt nach dem Grundſatz zu handeln: Waſch
mir den Pelz, aber mach’ ihn nicht naß. Häufig genug befindet ſich
aber der Pelz in einem Zuſtand, der ſogar eine ſehr gründliche Wäſſe=
rung
verlangt. Das iſt eine der Urſachen, warum mancher wohlge=
meinte
Rationaliſierungsverſuch dazu verurteilt iſt, im Keime zu er=
ſtichen
. Wer alſo die Energie nicht aufbringen kann, da durchzugreifen,
wo durhgegriffen werden muß, der kann auch die Koſten für Rationali=
ſierungsvorſchläge
ſparen.
Eine weitere Urſache der hier nicht ſeltenen Enttäuſchungen liegt
in der manchmal geradezu abergläubiſchen Auffaſſung von dem Können
des in ſolchen Dingen kundigen Organiſators begründet. Der Organi=
ſator
ſoll kommen, ſich die Sache anſehem und ſchon ſoll es beſſer gehen.
Der Organiſator iſt aber kein Wundertier und verfügt über keine All=
heilmittel
nach Art des Kukirols, die ſofort die Betriebshühneraugen
zum Verſchwinden bringen können. Die Durchführung einer Rationali=
ſierung
iſt eine mühſame, langwierige Arbeit, die auf einer Unſumme
von teilweiſe pedantiſcher Kleinarbeit aufbaut und ſolange ſie läuft auch
dem Perſonal erhebliche Mehrbelaſtungen nicht erſparen kann. Meiſt
hat man ja ſelbſt die Empfindung, daß etwas geſchehen muß, um den
Betrieb wirtſchaftlicher zu geſtalten, man iſt wohl auch mit den Vor=
ſchlägen
des Beraters einverſtanden; aber, wenn es an die Durchfüh=
rung
geht: nur keine Palaſtrevolution und beileibe keine Koſten.
Daß die Aufwendungen, die man machen muß, um Erſparniſſe zu
erzielen, die Höhe der erzielbaren Erſparniſſe nicht überſteigen dürfen,
ſondern erheblich darunter bleiben müſſen, wenn die Sache überhaupt
einen Sinn haben ſoll, iſt ja wohl ſelbſtverſtändlich. Durch Ueberorgani=
ſationen
verbeſſert man keinen Betrieb, ſondern macht den ohnehin
ſchlechten nur noch ſchlechter. Da aber einmal beſtehende Unwirtſchaft=
lichkeiten
im Betriebe in der Regel die Folge von Vernachläſſigungen
nach der einen oder anderem Richtung ſind, ſo werden ſtets gewiſſe Auf=
wendungen
unvermeidlich ſein, um dieſe Vernachläſſigungen zu beſei=
tigen
oder wenigſtens unſchädlich zu machen. Falſch angelegte Heizungs=

oder elektriſche Anlagen kann auch der gewiegteſte Praktiker nicht aus
dem Handgelenk in Ordnung bringen. Sobald der Umfang einer An=
lage
eine gewiſſe Größe überſchreitet, iſt jede planloſe Arbeit gleich=
bedeutend
mit Pfuſcharbeit. Leider gibt es bei uns in Deutſchland noch
manche und zum Teil recht anſehnliche Unternehmungen, deren Leiter
noch nicht einzuſehen vermögen, daß ſie durch ihre im vollſten Sinne
des Wortes planloſe Betriebsführung das Vielfache von den Auf=
wendungen
vergeuden, die ſie für die Herſtellung und Inſtandhaltung
zuverläſſiger Betriebspläne aufwenden müßten. Auch an Kontrollappa=
raten
und Meßinſtrumenten wird häufig ganz unzweckmäßig geſpart.
Man ſcheut die Ausgabe von 30 oder 40 Mark für einen Strommeſſer
an der Motorſchalttafel und läßt lieber den unkontrollierten, ſchlecht
belaſteten und mit ſchlechtem Wirkungsgrad arbeitenden Motor im Be=
triebsjahree
für ein paar hundert Mark unnötig Strom aufnehmen.
Auch falſche Sparſamkeit kann zur Verſchwendung werden.
Endlich gibt es auch alte Werke, die ſo im Laufe der Jahre plan=
los
durch fortgeſetzte mehr oder weniger unzweckmäßige Anbauten ent=
ſtanden
ſind. Hier durch Rationaliſierung Erhebliches beſſern zu wollen.
kann man häufig genug als Verſuch mit untauglichen Mitteln an un=
tauglichen
Objekten bezeichnen.
Die Rationaliſierung enthält nicht nur einen durchaus geſunden
Gedanken ſondern ſie iſt auch eine Notwendigkeit, zu der ſich noch ſo
manche Betriebe werden bekehren müſſen. Daß die Begeiſterung dafür
ſo raſch abflaute, daß man heute nach knapp zwei Jahren ſchon von Ent=
täuſchungen
redet, liegt an dem ausgeſprochenen Mangel an Geduld und
Energie, manchmal auch an der falſchen Sparſamkeit derfenigen, die da
glaubten, ſich der Rationaliſierung als einer billigen Schnellkur be=
dienen
zu müſſen.
Die Rationaliſierung iſt alles andere als eine Schnellkur. Schon
die mit ihr verbundene Umſtellung des kaufmänniſchen und betrieblichen
Rechnungsweſens erfordert Jahre, bis die Organiſation marſchiert,
Zwei Jahre ſind es her, ſeit der Schlachtruf Rationaliſierung ertönt
und zwei Jahre ſind eine viel zu knappe Zeitſpanne, um da jetzt ſchon
von durchſchlagenden Erfolgen reden zu können. Schließlich kommt es
doch auch ſehr darauf an, auf welcher Höhe oder Tiefe der Wirtſchaft=
lichkeit
ſich der Betrieb befand, als die Rationaliſierungsbeſtrebungen
einſetzten. Ein in zwanzigjährigem Trott verbummelter Betrieb läßt
ſich auch nicht in zwei Jahren wieder in die Höhe bringen. Auch Herr
Ford hat unbeſchadet der ſehr bedeutenden Energie, die er entwickelte,
ſchließlich auch nur einen Schritt vor den anderen ſetzen können. Er
ſchildert in ſeinem bekannten Buche: Das große Heute und das größere
Morgen die Wege, die er gegangen iſt. Auf allem wird man ihm nicht
folgen können und die Zukunft wird beſtätigen, daß man daran rect
tut. Aber in einem kann man ihm unbedingt folgen: Er ſagt, jehs
mal, wenn er ein Unternehmen übernommen habe, ſo ſei das erſte n
weſen: Aufräumen Aufräumen im wörtlichen Sinne, aber auch Am
räumen mit alten Gewohnheiten und Nachläſſigkeiten. Das iſt der An
fang einer jeden Rationaliſierung. Aber dieſer Anfang koſtet Arbeit,
Mühe, Zeit und Geld, und führt nicht ſofort zu greifbarem Erfolg,
Und bei zielbewußtem Vorgehen bleiben früher oder ſpäter die Früchte
A. v. I.
nicht aus.

29. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſen=Lotterie.
1. Tag, 5. Klafſe. In der Vormittagsziehung fielen:
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Mark auf Nr. 89 163; 4 Gewinne zu 3000 Mark auf Nr. 7392, 302724;
18 Gewinne zu 2000 Mark auf Nr. 17 941, 46 465, 54 479, 73144,
100 481, 191 327, 145 878, 253 481, 322 575; 34 Gewinne zu 1000 Mark
auf Nr. 41 467, 50 683, 66 483, 67 722, 68 633, 95 916, 112458, 119617,
122351, 141 343, 150 159, 150 409, 160 915, 224 026, 289 417, 313 178,
334 060; ferner 58 Gewinne zu 500 Mark und 198 Gewinne zu 300
Mark. In der Nachmittagsziehung fielen: 6. Gewinne zu
5000 Mark auf Nr. 25 158, 141 038, 276 378; 8 Gewinne zu 3000 Mark
auf Nr. 82031, 178 240, 219 805, 251 590; 16 Gewinne zu 2000 Marl
auf Nr. 25 429, 45 237, 94 081, 202 157, 218 345, 241 928, 298 535, 339 069;
30 Gewinne zu 1000 Mark auf Nr. 7770, 23 344, 34 419, 35 184, 82191,
82796, 134 467, 156 155, 192731 193 619, 224 274, B1086, B2813,
29 828, 317 856; ferner 72 Gewinne zu 500 Mark und 202 Gewinne
zu 300 Mark. Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien zu je
500 000 Mark, 2 Gewinne zu je 500 000 Mark, 2 zu je 300 000 Mark,
2 zu je 200000 Mark, 2 zu je 100 000 Mark, 4 zu je 75 000 Marl,
6 zu je 50 000 Mark, 12 zu je 25 000 Mark, 66 zu je 10000 Mark, 143
zu je 5000 Mark, 388 zu je 3000 Mark, 666 zu je 2000 Mark, 1336 zu
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[ ][  ][ ]

liummer 229

Freitag, den 19. Auguff 1927

FFamiliennachrichten

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herz=
licher
Teilnahme bei dem Hin=
ſcheiden
unſeres lieben Ent=
ſchlafenen
ſagen wir innigſien
Dank.
Im Namen der
trauernden Hinterbliebenen:
Katharina Lenz
geb. Göriſch.
Darmſtadt, den 18. Aug. 1927. (21524

Stat Korten.

Die glückliche Geburt eines
läöchens zeigen an
Dr. Theodor Mandel
Dr. Liſi Mandel,
geb. Ehrenberg.
zu mſiadt, den 18. Aug. 1927.
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Heinlerslopfen des Blechstreuers

Statt besonderer Hnzeige.
Nach Gottes unerforschlichem Ratschluss verschied heute plötz-
lich
und unerwartet infolge eines Herzschlages mein über alles
geliebter Gatte, unser herzensguter Vater, Bruder, Schwager und
Onkel

TaNSD Todel

Weinhändler
im 49. Lebensjahre.
Die tieftrauernde Gattin:
Kätha Göbel, geb. Käufer
und Söhne Jakob, Ernst, Karl u. Eberhard.
Darmstadt, den 18. Hugust 1927.
Die Beerdigung findet Samstag nachmittag 2 Uhr vom Trauerhause, Bessunger-
strasse
102 aus auf dem Bessunger Friedhof statt.
(*21530

Todes=Anzeige.
Infolge eines Unfalles verſchied geſtern plötzlich
ud unerwartet mein innigſtgeliebter Gatte und
Vater, Sohn, Bruder, Schwiegerſohn, Schwager
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Für die vielen Beweiſe aufrichtiger
Teilnahme bei unſerm ſo ſchweren Ver=
luſte
ſagen herzlichſten Dank
Friedrich Mendel und Kinder.
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nebſt Angehörige.
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Den 18. Auguſt 1927.
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Am 18. Auguſt 1927 verſtarb unſer
lieber Kamerad

Nachruf.

Mittwoch, den

Infolge Unglücksfalles verſchied
17. Auguſt unſer Angeſtellter

Weingroßhandlung Wetzel.
Die Beiſetzung findet am Sams=
tag
, 20. Auguſt, nachm. 2 Uhr, vom
Trauerhauſe aus auf dem Beſſun=
ger
Friedhof ſtatt. Wir bitten die
Kameraden um zahlreiche Beteili=
gung
. Sammelpunkt 1 Uhr 50 nach=
mittags
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[ ][  ][ ]

Seite 10

Freitag den 19. Auguſt 1927

Nummer 229/

Reich und Ausland.

Frankfurter Chronik.
Seltene Antilopen=Nachzuchten im
Boo. Das Neſthäkchen des Antilopenhauſes iſt ein
vor wenigen Tagen geborenes Ellipſen=Waſſerböckchen,
das bereits wenige Stunden nach der Geburt ſeiner
Mutter in das äußere Gehege folgte. Waſſerbock=
kälbchen
dürften mit ihrer lebhaften Färbung und
dem gedrungenen Körperbau zu den reizvollſten jun=
gen
Antilopen gehören. Das im vorigen Jahre ge=
züchtete
weibliche Stück hat bereits die Größe ſeiner
Mutter erreicht. Prachtvoll gedeiht das junge
Streifengnu, das ſich bereits von der hellbraunen
Jugendfärbung in das dunkelgraue Alterskleid um=
zufärben
beginnt, während die Hörnchen kräftig
ſprießen. Am Sonntag, den 21. Auguſt, findet im
unteren nordöſtlichen Eckzimmer des Geſellſchafts=
hauſes
nochmals eine Ausſtellung der für den Zoo=
Photo=Wettbewerb geſtifteten Preiſe ſtatt. Ein
gemeiner Betrüger. Nach ſeiner Strafver=
büßung
in Freiendiez erſchien der ſtellungsloſe Willi
Rödbronn bei verſchiedenen Familien ſeiner in der
Strafanſtalt kennengelernten Bekannten. Er ſpiegelte
dieſen Leuten vor, er ſei für eine geringe Vermitt=
lungsgebühr
in der Lage, Strafaufſchubgeſuche zu
machen. Auch Entlaſſungsanträge ſeien erfolgver=
ſprechend
. Weiterhin ließ er ſich unter der unwahren
Angabe, er ſei Wachtmeiſter in Freiendiez und er
ſei beauftragt, für den im Zuchthaus ſitzenden Fa=
milienangehörigen
Lebensmittel mitzubringen, Pakete
geben, die er natürlich nicht ablieferte, ſondern für
ſich behielt. Eine große Anzahl Leute ſind von dieſem
Betrüger hereingelegt worden. Es handelt ſich aller=
dings
in jedem Fall um recht kleine Beträge. Den=
noch
erkannte das Kleine Schöffengericht, das auf
Anzeigen der Geſchädigten gegen den Wachtmeiſter
verhandelte, wegen der ehrloſen Geſinnung auf fünf
Monate Gefängnis.

Wegen 20 Pfg. nach 24jähriger Dienftzeit
friſtlos entlaſſen.
WSN. Kaſſel. Ein 24 Jahre im Dienſte der
Großen Kaſſeler Straßenbahn geſtandener Straßen=
bahnſchaffner
hatte verſehentlich einer kleinen Geſell=
ſchaft
anſtatt vier fünf 20 Pfg.=Scheine ausgegeben
und bekam hierauf den fünften Schein zurück, für den
er bis zur Endſtation keine Verwendung mehr hatte.
Er gab ihn, nachdem er die Bleiſtiftmarkierung aus=
radiert
hatte, auf der Rückfahrt aus. Ein kontrol=
lierender
Aufſichtsbeamter ſtellte kurz darauf feſt, daß
die auf der Rückfahrt ausgegebenen zwei 20er Scheine
keine aufeinanderfolgende Nummern hatten, worauf
der Schaffner den Sachverhalt zugab. Auf die An=
zeige
des Kontrolleurs wurde der Schaffner von der
Direktion der Straßenbahn friſtlos entlaſſen und ein
Strafverfahren wegen Betrugs eingeleitet. Nunmehr
verurteilte das Große Schöffengericht den Schaffner
wegen einfacher Urkundenfälſchung anſtelle einer ver=
wirkten
Gefängnisſtrafe von einer Woche zu einer
Geldſtrafe von 30 Mark.

Bubikopfſteuer in einem Rhöndorf.

Fulda. Durch die Ortsſchelle wurde in dem
Rhöndorf Schönau vor einigen Tagen folgende dra=
koniſche
Maßnahme des Gemeinderates bekannt ge=
macht
: Das Tragen von Bubiköpfen iſt nur bis
zum zweiten Fortbildungsſchuljahr erlaubt. Von da
ab bis zum 20. Lebensjahr koſtet das Tragen eines
Bubikopfes (rückwirkend vom 1. Jan. 1927) 20 RM.,
vom 20. Lebensjahr ab wird in Schönau für das
Tragen eines Bubikopfes als Abgabe an die Ge=
meinde
30 RM. verlangt. Wer bis zum 30. Lebens=
jahr
den Bubikopf nachwachſen laſſen will, der be=
kommt
die Hälfte der Steuer zurückerſetzt. Vom
30. Lebensjahr ab wird nichts vergütet. Die Bubi=
köpfe
haben ſich innerhalb vier Wochen beim Ge=
meindekaſſierer
wegen der Zahlung der Bubikopf=
ſteuer
zu melden.

75jähriges Jubiläum des Germaniſchen
Muſeums in Nürnberg.
Nürnberg. Das Germaniſche Muſeum in
Nürnberg kann in dieſen Tagen ſein 75jähriges Ju=
biläum
begehen. Die aus dieſem Anlaß vorgeſehenen
Feierlichkeiten nahmen am Mittwoch mit einem
Empfangsabend im Induſtrie= und Kulturverein ihren
Auftakt, zu dem eine große Anzahl prominenter Per=
ſönlichkeiten
ſich aus allen Teilen des Deutſchen
Reiches eingefunden hatte. Unter anderen waren an=
weſend
: Reichsminiſter Dr. Koch, Miniſterpräſident
Dr. Held und Kultusminiſter Dr. Goldenberg. Es
gelangte ein von dem Konſervator Dr. Heinrich Höhl
für das 75jährige Iubiläum des Germaniſchen Mu=
ſeums
verfaßtes Feſtſpiel zur Aufführung.

Ein berühmter deutſcher Muſik=
hiſioriker
geſiorben.

Auf nach Bologna.

Die deutſchen Schwimmer und Schwimmerinnen,
die den deutſchen Sport in den internat. Schwimmkonkurrenzen zu Bologna zu vertreten haben.
Obere Reihe: Frl. A. Rehborn, Hans Luber, Dr. Lechnir, Riebſchläger, Frl. Schrader.
Mittlere Reihe: Frl. H. Rehborn, Erich Rademacher, Heinrich, J. Rademacher, Frl. Erkens.
Untere Reihe: Frl. Söhnchen, Heitmann, Küppers, Schumburg, Frl. Lehmann.

Die Dresden nach der Probefahrt.

Ein neuer Pafſagierdampfer des Norddeutſchen Lloyd.

Die Dresden,
der jüngſte 14 200=Tonnen=Dampfer des Norddeutſchen Lloyd, hat eine Länge von 173,54 Metern,
eine Breite von 20,42 Metern, eine Seitenhöhe bis zum Hauptdeck von 14,63 Metern und einen
Tiefgang von 9,35 Metern. Das Schiff zählt zu den ſogenannten Kajüten=Klaſſendampfern und
beſitzt außer der Kajütenklaſſe auch eine dritte Klaſſe.

Großer Fabrikbrand.
Neuſtadt b. Cbg. Gegen ½5 Uhr nachmittags
wurde am vergangenen Dienstag im Ofenraum des
Betriebes 3 des Werkes M. O. Arnold, der die Por=
zellanfabrik
und die elektrotechniſche Abteilung ent=
hält
, Feuer bemerkt, das raſch um ſich griff und einen
Großalarm der Feuerwehr nötig machte. In kurzer
Zeit hatte ſich das Feuer, dem die Feuerwehr macht=
los
gegenüberſtand, auf den ganzen Gebäudeflügel
ausgebreitet. Den vereinten Kräften der Neuſtädter
und der geſamten auswärtigen Wehren gelang es,
den linken Flügel der Fabrik zu retten. Vier Stock=
werke
des hinteren Fabrikteiles ſind ausgebrannt,
während der Vorderteil und die Frontſeite nach der
Bahn zu bis auf das dritte Stockwerk eingeäſchert
wurden. Man vermutet, daß der Brand durch einen
friſch gelöſchten Brennofen und die in ihm angeſam=
melte
Hitze ausgebrochen iſt. Der entſtandene Waren=
und Sachſchaden iſt bedeutend und wird noch durch
den Umſtand erheblich größer, daß das Werk zur=
zeit
voll beſchäftigt war. Trotzdem ſind Arbeiterent=
laſſungen
nicht vorgeſehen.

Sechs Jahre Zuchthaus für einen Brandſtifter.
Brieg. Das hieſige Erweiterte Schöffengericht
verurteilte am Mittwoch den Landwirtſchaftsarbeiter
Hain aus Falkenau, Kr. Grottkau, der drei Scheunen
von Gutsbeſitzern des Kreiſes Grottkau angezündet
und die Aufregung, die die Brände in den ver=
ſchiedenen
Ortſchaften verurſachten, dazu benutzt
hatte, um Diebſtähle auszuführen, zu ſechs Jahren
Zuchthaus, acht Jahren Ehrverluſt und Stellung
unter Polizeiaufſicht. Der Staatsanwalt hatte zwölf
Jahre Zuchthaus und zehn Jahre Ehrverluſt be=
antragt
.
Schwerer Autozuſammenſtoß.
Werden, Kr. Eſſen. Am Mittwoch nachmittag
ſtieß auf der Landſtraße KettwigWerden ein mit
fünf Perſonen beſetztes Perſonenauto in voller Fahrt
mit einem Laſtkraftwagen zuſammen. Der Anprall
war ſo ſtark, daß der Perſonenwagen zertrümmert
wurde. Eine Frau wurde ſofort getötet und zwei
weitere Inſaſſen des Perſonenwagens, zwei Polizei=
beamte
, ſchwer verletzt. Während dem einen Be=
amten
ein Arm glatt abgeriſſen wurde, trug der
andere ſchwere Kopfverletzungen davon. Anßerdem
wurde noch der Führer des Wagens und eine andere
Frau verletzt. Die Verletzten wurden dem Kranken=
haus
zugeführt, wo ſie ſofort operiert wurden.

Anklage gegen die Lotteriebetrüger.
Berlin. Nach Abſchluß der Unterſuchung gegen
die ungetreuen Lotteriebeamten Boehm und Schlein=
ſtein
iſt jetzt von der Staatsanwaltſchaft I Anklage
erhoben worden wegen Betruges, ſchwerer intellek=
tueller
Urkundenfälſchung, Arkundenvernichtung und
Falſchbekundung.

Brand auf einem ſtaatlichen Gut.
Wolfratshauſen. Auf dem ſtaatlichen land=
wirtſchaftlichen
Gut und Geſtüt Schwaigwall brach
am Mittwoch nachmittag aus unbekannter Urſache
ein Brand aus, der die Landwirtſchafts= und Geſtüts=
gebäude
in ihrer ganzen Ausdehnung einäſcherte. Die
Pferde und Rinder konnten noch rechtzeitig ins Freie
geſchafft werden. Die Löſcharbeiten dauerten bis tief
in die Nacht hinein. Die landwirtſchaftlichen Ma=
ſchinen
und die großen Heuvorräte ſind den Flammen
zum Opfer gefallen.

Autounfall des Grafen Czernin.
Wien. Wie aus Linz berichtet wird, erlitt der
ehemalige öeſterreichiſch=ungariſche Außenminiſter
Graf Czernin mit ſeinen beiden Söhnen und zwei
Inſaſſen aus Wien bei der Talfahrt vom Poetſchen=
paß
infolge Verſagens der Bremſe einen Autounfall.
Der Wagen fuhr dabei gegen eine Holzhütte und
kippte um, indem er die Inſaſſen unter ſich begrub.
Während der Graf mit ſeinen beiden Söhnen unver=
letzt
blieb, wurden die beiden anderen Inſaſſen leicht
verletzt.

Profeſſor Dr. Hermann Abert,
ordentlicher Profeſſor der Muſikwiſſenſchaften an der
Univerſität Berlin, iſt 56jährig plötzlich geſtorben. Er
hat ſeit 1902 an den Univerſitäten Halle, Heidelberg,
Leipzig und Berlin gelehrt, war auch Mitglied der
preuß, Akademie der Wiſſenſchaften und wählte die
Seſchichte der muſikaliſchen Aeſthetik und der Oper zu
ſeinem beſonderen Forſchungsgebiet.

Ein Elfjähriger greift in Verteidigung der
Mutter zum Revolver.
Saarbrücken. Die Saarbr. Zeitg. berichtet
aus Beſſeringen: Am Mittwoch kam es zwiſchen der
Ehefrau eines Bergmanns und einem Arbeiter zu
einem Wortwechſel, in deſſen Verlauf der letztere
gegen die Frau tätlich wurde. Als der elfjährige
Sohn keine Mutter bedroht ſah, gab er auf den An=
greifer
einen Schuß ab, an deſſen Folgen dieſer ge=
ſtorben
iſt.

Drei Opfer eines Blindgäugers aus dem Kriege.
TU. Bozen. In der Nähe Schwabs in Südtirol,
wo das 9. italieniſche Artillerieregiment zurzeit ſeine
Schießübungen durchführt, ereignete ſich ein ſchwerer
Unfall. Drei Kanoniere fanden eine nicht explodierte
alte öſterreichiſche Granate und hantierten an=
ſcheinend
ungeſchickt damit herum, ſo daß das Ge=
ſchoß
plötzlich explodierte. Die drei Kanoniere wur=
den
auf der Stelle getötet.
Die Waldbrände in Südfrankreich.
Paris. Die Waldbrände in Südfrankreich und
Korſika, durch den Miſtral begünſtigt, haben jetzt einen
ſehr ernſten Charakter angenommen. Das Feuer hat
bereits die Höhe von Nizza, bzw. auf Korſika die
Höhe von Baſtia erreicht. Auf Korſika gibt es
mehrere Tote und Verwundete. Die Erregung unter
der Bevölkerung iſt ungeheuer.

40 Erdbebenopfer in Turkeſtan.
FU. London. Wie Reuter aus Moskau meldet,
ſind bei dem letzten Erdbeben in Namangan in Tur=
keſtan
10 unterirdiſche Erſchütterungen regiſtriert
worden. Im ganzen wurden ungefähr 500 Häuſer
zerſtört und über 2500 beſchädigt. Der angerichtete
Schaden ſoll ſich auf über eine Million Rubel be=
laufen
. Die Zahl der Toten hat ſich auf 30 bis
40 Perſonen, die der Verwundeten auf 70 bis 80
erhöht.

Koenneckes Ozeanflug geſichert

IU. Köln. Die Tatſache, daß die erſte neßy
querung des Atlantiſchen Ozeans in der Richtud=
Oſt=Weſt durch einen deutſchen Flieger von Köln on=
beabſichtigt
iſt, hat die Kölner Stadtverwaltung
die internationale Preſſeausſtellung veranlaßt
Flug Koenneckes auch ihrerſeits zu unterſtützen.
Flieger wird eine Anzahl Briefe des Reichskon
miſſars und des Präſidenten der Preſſa an führen
Perſönlichkeiten der Vereinigten Staaten, die an
Kölner Preſſa intereſſiert ſind, mit nach drüni,
nehmen und außerdem dem Vorſitzenden des vw, indt
bereitenden amerikaniſchen Ausſchuſſes, John Chll, eru
Oswald in New York perſönlich Grüße des V8.n
ſidiums der Preſſa überbringen. Er ſoll ferner 98. M
grüßungsſchreiben der Kölner Stadtverordneten
die Bürgermeiſter von Philadelphia und New 9o00
übermitteln. Das Flugzeug Koenneckes wird 19

ſeiner Landung in Amerika und bei ſeinem Rurm

flug in den Vereinigten Staaten die Wimpeln 9e

Stadt Köln und der Preſſa tragen.
Die Alpenflieger doch geſtartet.
EP. Dübendorf. Nach ſoeben eingegangenn 9
Meldungen ſind die Flieger für die beiden Albem
rundflüge trotz der ſchlechten Witterungsverhältnigit inr?
in den Alpen doch geſtartet. Der Start für die Fh
ternationale Militärflugkonkurrenz (Coupe Echardy I.,
woran ſich 22 Konkurrenten, davon zwei außer Konm m 10

kurrenz beteiligten, begann am Donnerstag, früh unm
5,23 Uhr. Hauptmann Arancas=Frankreich kam ſchoch
nach wenigen Minuten wegen ſchwerer Motor=Defeſtz) A zu echten Male Ie
zurück und hat bis jetzt ſeine Maſchine nicht wiehen Bill mit Meißterla
flott machen können. Bis 19 Uhr mußten drei Nau Gut Nordbagern

ſtutzilampf den FC. Fürtk

landungen vorgenommen werden, zwei Schweizer mnku miüln gumpfe gegen den
ein Ausländer. Zwei Flieger haben bereits Beliuc Moum bof muß eine ſehr
zona erreicht. Da die Witterung über den Aben g muuch auf eigenem Gelän
ſehr ungünſtig iſt, wird der Flug auf den Nätn y ſerm-Dr Begimn der P.
Thun und Bellinzona geſtoppt, bis günſtigen w 1 fim m Samstag Bahern
München mit
moſphäriſche Verhältniſſe vorliegen. Für den A Gomm
rundflug um den Preis Coupe Chavez=Bider ſind im 4 um Minchen Lchd züld
Verkehrsflugzeuge geſtartet, darunter die Moſchmng un ach eint nach Mrke.
9 0ume Vürttember
Mittelholzers mit ſieben Paſſagieren. Um 840 Urd m PfB. Stutgart
iſt Mittelholzer mit ſeinem Dornier=MerkurFlugg) Hümm-ViR. Heilbron
zeug wieder in Dübendorf angekommen. Er mußti UAmd TiR. Gaisburg
infolge des ſchlechten Wetters in der Gegend vor ᛋm ute Siegeschuneen, w
Lauſanne umkehren. Der deutſche Flieger Roeder i1 mmmwiß iſt. Intere
in Laukanne gelandet. Er ſoll aber eine ſchwenn Wn FV. Blingen m

Landung gehabt haben. Die Witterung in do‟
Weſtſchweiz ſchließt jede Fortſetzung des Fluges ausu

Der Sieger im Honolulu=Flug.
Honolulu. Das Flugzeug Woclarve übem
flog Honolulu um 12 Uhr 9 Minuten nachmittagel
landete um 12 Uhr 23 Minuten und gewann dam
den erſten von Dole ausgeſetzten Flugpreis in
Honolulu=Wettfliegen.
Ueberſchwemmungen in Oſtſibirien.
Moskau. In der Gegend von Wladiwoſik
und Chabarowſki iſt infolge ſtarker Regengüſſe Ho,
waſſer eingetreten. Mehr als 50 Dörfer ſind übes
ſchwemmt. Die Eiſenbahndämme ſind teilweiſe unſes
ſpült. 16 Brücken wurden zerſtört. Die Bevölkerinn

rur FC. ſehr ſchwer
lim hat in ſeinem eit
FeC. als Gaſt durch g
berne zu konmen. D
k im Kampfe gege
Lnig mützen. Offen iſt
HiB. Karlsruhe
mir Karlsruhe
Lrürſten drei
Friet
Ainz gegen
inchofen
Wir Fab
In Siele Man
EaW. Speher ſe
Ea mit Erfolg
irPaarunge
K mm Spie

Eymem S
mußte in verſchiedenen Gegenden auf Anhces tufnr Lnochf.
fliehen, wobei einige Perſonen ertranken.
2Mm den ſchr
N. 3dar kann 4
Autobus=Unglück bei Palermo.
Fueinem erſien

Rom. Bei Palermo ſtürzte am Dienstag au Mide Chance
Autobus um, wobei fünf Perſonen, zwiſchen dan WM. Die beſt
Wagen und einer Felswand eingeklemmt wurden, eiß Mocm, der geoe
konnten nur mit größter Mühe hervorgezogen nag len reiſen d
Umahme iſt
den. Drei von ihnen waren bereits tot, zwei andes, hlagen wird. Sc
Perſonen erlitten ſchwere Verletzungen.
Dihſt bzw. Arheil

im ganz ande
leberſchwemmungs=Kataſtrophe in Armeniele /. Wauſe gegm a
Nuengang des Sp

Moskau. Einige Dutzend Perſonen, darunis
auch Kinder, ſowie zahlreiche Gebäude und Vieh wuein
den in der Stadt Deliſchan in Armenien von einemal

Gebirgsſtrom fortgeriſſen, der infolge eines Driaäu 7 amm zu b=
AMim Kam

über die Ufer getreten war.

Durch einen Schreibfehler
dem Tode entgangen

Der deutſche Generalſtabschef von Abd=el=60
wird nicht hingerichtet.

tie=ch auch Alem
EM. Mit ſechs
OM Prok
Mint,
Ghu

Der Fremdenlegionär Otto Klemms,
ein früherer deutſcher Feldwebel, war nach ſih.
Deſertation aus dem franzöſiſchen Lager Geuſei.
ſtabschef des gegen die Frauzoſen Krieg führene.
Abd=el=Krim. Nach dem verlorenen Feldzug in Ie.
zöſiſche Gefangenſchaft geraten, iſt Klemms zum 20e
verurteilt worden, da er unter dem Namen Folle
Hady gegen Frankreich gekämpft hat. Eine Beruſti
gegen das Todesurteil war nicht zuläſſig, nür. .
Antrag zur Wiederaufnahme des Verfahrens. Dei
Glück iſt ein Formfehler gefunden worden. Klenſi
hieß bei Abd=el=Krim nicht Kaid=el=Hady, ſon...
Kaid=ben=Hady. Ein neues Kriegsgericht ho9 D
frühere irrtümlich ergangene Todesurteil 9."
Klemms iſt nun zu 7 Jahren Luangsarbeit verur.
worden.

[ ][  ][ ]

hmmmer 229

Freitag, den 19. Auguſt 1927

Geite 11

Sport, Spiel und Turnen.

Der Sport des Sonntags.
2as überragende Ereignis im Sport des Sonntags iſt der Leicht=
qmtE
=Länderkampf DeutſchlandFrankreich in Paris. Seine Be=
Azuf g geht über die rein ſportliche weit hinaus. Auch unſere Tennis=
AA Fteht in einem Länderkampf; ſie trifft in Luzern auf die Aus=
wh
ten der Schweiz. Die Serie der Deutſchen Meiſterſchaftskämpfe
Mrrit den Mannſchaftsmeiſterſchaften im Fechten und den Deutſchen
meiſterſchaften fortgeſetzt. Neben dieſen Spitzenereigniſſen verlangt
Hmfrßball, der bereits mit einem vollen Meiſterſchaftsprogramm auf=
ymcert
, ſtarkes Intereſſe. Aber auch in zahlreichen anderen Sport=
y
ruht man noch nicht auf den Lorbeeren einer mehr oder minder
gagteichen Saiſon aus, wie das ziemlich umfangreiche Programm des
falngs beweiſt.
Leichtahletik.
Ir: Stade de Colombes bei Paris, das 1924 ſeine Weihe durch die
A)ntäſchen Spiele erhielt, wird am Sonntag nachmittag der erſte
Aſechtathletik=Länderkampf Deutſchland- Frank=
eh
ſtattfinden.
drs weitere Leichtathletik=Programm des Sonntags weiſt die
gſechtathletik=Meiſterſchaften des Süddeutſchen
Btupy=Verbandes im Frankfurter Stadion, einen Klubdreikampf
u üsingen zwiſchen Tübingen 03, Ulmer FV. 94 und Stuttgarter
Hha), ein großes internationales 25 Km.=Laufen von Komet Berlin,
einmernationales Sportfeſt in Königsberg, ungariſche Meiſterſchaften
n rdapeſt mit deutſcher Beteiligung (Malitz, Schlößke II, Wieſe)
uAde Meiſterſchaften von Norwegen in Oslo auf.
Fußball.
Zum erſten Male ſind am Sonntag alle acht Gruppen des
ſW. mit Meiſterſchaftsſpielen beſchäftigt. In der
Chus Nordbayern wird die Sp.Vg. Fürth in ihrem erſten
Aſptikampf den FC. Fürth ſicher ſchlagen und auch der V.f. R. Fürth
wmirr Kampfe gegen den FC. Bayreuth wohl zu einem Siege kommen
Bhrr Hof muß eine ſehr gute Leiſtung zeigen, will die Mannſchaft
nihauch auf eigenem Gelände gegen den FSV. 83 Nürnberg unter=
. Der Beginn der Punktekämpfe in der Gruppe Südbayern
1ch am Samstag Bayern München mit DSV. München und am
S huug Wacker=München mit Schwaben Augsburg und Jahn Regens=
hwmit
München 1860 zuſammen. Bayern, Wacker und 1860 dürften
eimn auch erſt nach harten Kämpfen die Punkte an ſich bringen.
2ſtGruppe Württemberg hat folgende Spiele auf der Tages=
wwung
: V.f.B. Stuttgart FV. Zuffenhauſen (Samstag), Union
Ahnten V.f.R. Heilbronn, Sportfreunde Stuttgart Stuttgarter
ſ und V.f.R. GaisburgStuttgarter Kickers. V. f. B. und Kickers
in gute Siegeschancen, während der Ausgang der beiden anderen
bei ungewiß iſt. Intereſſant ſind die Paarungen in der Gruppe
Bn. FV. Villingen wird es auf ſeinem Schwarzwaldplatz dem
rger FC. ſehr ſchwer machen, zu gewinnen und auch der FV.
Eähurg hat in ſeinem eigenen Platz einen Vorteil, den der Frei=
er
SC. als Gaſt durch größeres Können ausgleichen muß, um zu
en Siege zu kommen. Dagegen dürfte der Platzvorteil der Sp.Vg.
ſrurg im Kampfe gegen den Favoriten der Gruppe, Karlsruher
6penig nützen. Offen iſt der Ausgang des Kampfes zwiſchen Neu=
B.f.B. Karlsruhe und dem zurzeit ſichtlich ſchlecht disponierten
Phönix Karlsruhe. Von den fünf Spielen der Gruppe
im dürften drei glatte Favoritenſiege bringen. SV. Waldhof wird
Mutia Friedrichsfeld ſchlagen, Pfalz Ludwigshafen hat auch auf
Elem Platz gegen den V.f.L. Neckarau ebenſowenig Chancen wie
Ga. Sandhofen gegen V.f.R. Mannheim. Im letzteren Spiele wird
lings der Favorit erſt hart kämpfen wiſſen. Wie der Ausgang
borden Spicle Mannheim 08Phönix Ludwigshafen und Phönig
An eim-FV. Speher ſein wird, iſt ſchwer zu ſagen, wenn man auch
l mäßig mit Erfolgen der beiden Phönixmannſchaften rechnet.
Hufſante Paarungen bringt die Gruppe Saar. Ob der FC. Pirma=
1ſir ſeinem Spiele gegen den Lokalrivalen VfR. Pirmaſens endlich
ſital zu einem Siege kommen wird, nachdem er bislang ſchwer ent=
Aſvt, iſt noch fraglich, Boruſſia Neunkirchen wird ſich mächtig ſtrecken
nn um den ſehr gut geſtarteten FV. 02 Kreuznach zu ſchlagen.
AuFS. Idar kann auf eigenem Gelände im Kampf gegen Eintracht
Anzr einem erſten Siege kommen und auch Trier 05 hat auf eigenem
Wcdie Chance eines knappen Sieges über die Sportfreunde Saar=
bnlün
. Die beſten Ausſichten auf einen Erfolg hat der FV. Saar=
bwſien
, der gegen Saar 05 Saarbrücken ſpielt. In der Gruppe
H)eſen reiſen die Favoriten mit einer Ausnahme nach auswärts. Die
A=kräaltme iſt der SV. Wiesbaden, der den Ortsrivalen Germania
ſchſlen wird. SV. 98 Darmſtadt und FSV. 05 Mainz düirften in
Hifft ſzw. Arheilgen zu Erfolgen kommen. Der V.f.L. Neu=Iſenburg
mwſin, ganz anderer Form als am letzten Sonntag ſpielen, will er
zus hiſſe gegen Wormatia Worms aufkommen. Ungewiß iſt noch der
Aſngg des Spiels Alemannia Worms gegen Haſſia Bingen, wenn=
ghe
euich Alemannia im Platz ein Plus hat, das zum Siege reichen
wiß. Mit ſechs Spielen hat die Gruppe Main das umfangreichſte
Wmonm zu bewältigen. Die Eintracht Frankfurt ſteht in Aſchaffen=
bumir
Kampf gegen die heuer recht gute Viktoria vor einer ſehr
eram Probe. Leichter hat es der andere Meiſterſchaftsfavorit, FSV.
Rwfrt, der die ſchwache Vg. 03 Fechenheiw glatt ſchlagen wird.
Aſzis ſicher ſind auch Erfolge von Rot=Weiß Frankfurt über Sport=
1Hönnau, von Offenbacher Kickers über Germania 94 Frankfurt und
Whürion Niederrad über FC. 93 Hanau. Viktoria 94 Hanau wird
Hme= müſſen, um den VfR. Offenbach zu ſchlagen. An Freund=
ſltf
sſpielen gibt es in Süddeutſchland nur das Treffen
Sahen UlmV.f.B. Stuttgart. Der 1. F. C. Mürnberg weilt noch
nr auf Reiſen. Er ſpielt am Samstag gegen Konkordia Plauen
Aan Sonntag gegen den mitteldeutſchen Meiſter V.f.B. Leipzig.
Ca den Spielen im Reich intereſſiert das Freundſchaftsſpiel
* Sell= gegen Weſtdeutſchland, das anläßlich des Mitteldeut=
9 Berbandstages in Nordhauſen zum Austrag kommt. Im übrigen
ſeu, auch die weſtdeutſchen Bezirke am Sonntag die Meiſchaftskämpfe

Tennis.
Ey. Samstag und Sonntag findet in Luzern ein Tennis=Län=
DWempf DeutſchlandSchweiz ſtatt. Die deutſche Ver=
rIcng
Dr. Kleinſchroth, Dr. Buß, Wetzel, Prenn, Goſewich, Kuhl=
mm
. Siedhoff iſt zwar nicht die ſtärkſte, immerhin dürfte ſie aber die
aAzriſche Mannſchaft Wuarin, Aeſchlimann, Raiſin, Ferrier, Dr.
SM4rändlin, de Grenus, Simon ſchlagen können. Sehr gut beſetzt
3 in dieſen Tagen beginnende Turnier des Berliner
SAictſchuhklubs. Es meldeten u. a. die Ausländer Axel Pe=
am, Sughes, Greig, Summerſon (England), Aron, Allangul, Duplaix
(7 Rtxich), de Martino (Italien), Mateika (Oeſterreich), ſowie die
2ſichen Landmann, Moldenhauer, Demaſius, Prenn, Kreuzer, Frenz,
GiMReeznicek, Frl. Kallmeier, Frau Hemp, Frl. Hoffmann uſw.
Schwimmen.
Achl mit Rückſicht auf die eine Woche ſpäter ſtattfindenden Europa=
mſtrchaften
und den Länderkampf DeutſchlandSchweiz iſt diesmal
Dechrvimmbetrieb im Reich ſehr mager, Veranſtaltungen von Belang
aN üüberhaupt nicht ſtatt. Eine Mannſchaft des Kölner SC.
Sa geht bei einem internationalen Schwimmfeſt in Antwerpen an
9 Hsmrt. Derichs, Blumanns und Budig beſtreiten Einzelkonkurren=
38 Berdem findet noch ein Waſſerballſpiel KölnAndwerpen ſtatt.
Nudern.
ſie deutſche Hauptruderſaiſon hat mit dem Deutſchem Meiſter=
Wradern am vergangenen Sonntag ihren Abſchluß gefunden. Nun
Zeit der Herbſt= und Stadtregatten ſowie anderer kleinerer
werbe ein. Von den Herbſtregatten des 21. Auguſt ver=
e
recht gut beſetzte in Höchſt Erwähnung. In Miltenberg
das für alle deutſchen Verbandsvereine offene Dritte Frän=
Dauerrudern ſtatt. Bei den am Samstag in Como
) zum Austrag kommenden Europameiſterſchaften
gku= dern iſt Deutſchland noch immer nicht vertreten.
Kanu.
uder recht ſtarker Beteiligung aus allen Teilen des Reiches kom=
m
onn Sonntag auf der Außenalſter in Hamburg die diesjährigen
Aſiſ chen Kanumeiſterſchaften auf der kurzen Strecke zur
2chnhrung. Es meldeten Vereine aus Mannheim, Leipzig, Halle,
WNoher, Duisburg, Berlin, Hamburg und anderen Städten. Ins=
WMwbeteiligen ſich an den vier Meiſterſchaftswettbewerben 42 Vereine.
Fechten.
die am 20. und 21. Auguſt durch den Erſten Magdeburger
Bihkluh zur Abwicklung kommenden Deutſchen Mannſchafts=
mierſchaften
im Fechten (Florett, Degen und Säbel) haben
oyFanckſten deutſchen Vereine: Hermannia Frankfurt, FC. Offenbach,
UIcer FC. Hannover, FC. Stuttgart, Berliner FC., Hamburger
GRze. Dresden und Jahn München ihre Meldung abgegeben.

Boxſport.
Der Karlsruher BC. Heros veranſtaltet am Samstag Amateurbox=
kämpfe
, an denen auch die drei Europameiſter Müller, Domgörgen und
Dübbers (alle Köln) teilnehmen werden. Sehr gute däniſche Ama=
teurboxer
klettern bei einer Veranſtaltung der Berliner Vereine Maccabi
und Sparta am Sonntag in den Ring.
Motorſport.
Im Motorſport bringt der Sonntag keine überragenden, aber einige
ganz gut beſetzte mittlere Wettbewerbe, ſo z. B. das Ratisbona=
Bergrennen 1927 des MC. Regensburg, das Schleizer
Dreiecksrennen, die Buckower Dreiecksfahrt, das Mo=
ritzburger
Dreiecksrennen und das Autoturnier in
Schreiberhau. Am Samstag geht auch die engliſche Sechstage=
fahrt
für Motorräder, an der einige deutſche Fahrer teilnahmen, zu
Ende.
Rabfahren.
Bahnrennen: Auf der Berliner Olympiabahn gehen
Krewer, Sawall, Maronnier, Pariſot, Bauer und Feja bei den Stehern,
Lorenz, Oszmella, Jaap, Meher uſw. bei den Fliegern an den Start.
Gut beſetzt ſind auch die Steherrennen in Nürnberg, Elberfeld
und Bremen. Straßenrennen: Die Straßenfernfahrt um
den Großen Opelpreis von Deutſchland findet mit der
11. Etappe Dortmund-Hannover (247 Km.) ihre Fortſetzung. Weitere
Straßenrennen von Belang ſind der Silberpokal am Main
Großer Opelpreis von Heſſen=Naſſau Straßen=
preis
der Pfalz ud Rund um die Eifel. Durch den
Heſſen=Naſſauiſchen Radfahrerbund kommen in Wiesbaden die Saal=
ſportmeiſterſchaften
der V. R.V. zur Entſcheidung.
Waſſerball.
Das Endſpiel um die 11. Deutſche Waſſerballmeiſter=
ſchaft
ſiehr in Braunſchweig unter der Leitung von H. Heinrich=Leipzig
die Mannſchaften von Hellas Magdeburg und Waſſerfreunde Hannover
im Wettbewerb. Beide Mannſchaften haben den Titel bereits dreimal
an ſich gebracht, ſtanden ſchon wiederholt gegeneinander im Endſpiel
und werden ſich auch diesmal einen hartem Kampf liefern.
Pferdeſport.
Der Sonntag bringt Gglopprennen in Karlshorſt, Dresden, Frank=
furt
a. M., Düüeldorf und Deauville.

Heſſiſcher Polizei=Sportverein Darmſtadt.
Die Schwerathletik=Abteilung des Heſſiſchen Polizei=Sportvereins
weilte mit ihrer Ringermannſchaft am Sonntag, den 7. Auguſt, in
Mainz=Amöneburg, um ſich mit dem dortigen Kraft= und Sportklub im
Kampfe zu meſſen. Die körperliche Ueberlegenheit der Gaſtgeber war ſo
groß, daß man allgemein mit ihrem Siege gerechnet hatte. Die Darm=
ſtädter
Mannſchaft nahm jedoch den Kampf ſehr ernſt auf und konnte
auch die körperliche Unterlegenheit ihrerſeits durch beſſere Kampftechnik
völlig ausgleichen. Daß das Ergebnis am Schluſſe des Kampfes 16:12
für Darmſtadt lautete, bezeugt nur, daß die Ringermannſchaft des Pol.=
Sportvereins auf dem beſten Wege iſt.
Am 14. Auguſt war die Mannſchaft Gaſt des Sportvereins Aleman=
nia
1912 Nackenheim und konnte auch hier einen weiteren Sieg buchen.
Die beiden Mannſchaften waren ſich ziemlich gleichwertig und lieferten
ſich recht ſpannende Kämpfe. Das beſſere Training der Darmſtädter
Mannſchaft war jedoch auch hier klar zu erkennen und bürgte für den
Sieg, der zum Schluſſe 8:6 für Darmſtadt lautete. Der Sieg iſt um ſo
erfreulicher, als der Pol.=Sportverein doch mit zwei Mann Erſatz an=
treten
mußte, da Knapp und Schrauder bei den Deutſchem Meiſterſchaf=
ten
in Nürnberg weilten. Erſterer nahm an den Wettkämpfen teil,
konnte zwar die höchſte Würde nicht erreichen, zeigte jedoch ſehr gutes
und berechtigt zu den beſten Hoffnungen.
Der Polizei=Sportverein wurde in den vorgenannten Kämpfen durch
folgende Mannſchaft vertreten:
Fliegengewicht: Hahl; Bantamgewicht: Daum; Federgewicht:
Schrauder und Flügel; Leichtgewicht: Vetter; Leichtmittelgewicht:
Trodt; Schwermittelgewicht: Stumpf; Schwergewicht: Knopp und
Zager.
Deutſche Kraftſportmeiſterſchaften 1927. M. Hauffenmeier zweiter
Deutſcher Meiſter im Stemmen und Ringen.
Bei den am Samstag und Sonntag in Nürnberg ausgetragenen
Deutſchen Kraftſportmeiſterſchaften, gelang es M. Hauffenmeier, in
der Aelteſtenklaſſe, unter ſtärkſter Konkurrenz, im Stemmen und Ringen
als Zweiter Deutſcher Meiſter hervorzugehen. Es iſt dies unſtreitin
der größte Erfolg, des nun 50jährigen Sportmannes während ſeiner
aktiven Laufbahn und mit Stolz kann der Athletikſportverein 95 ihn
an dieſer Stelle zu dieſem ſchönen Erfolge nochmals herzlich beglück=
wünſchen
. Weiter wollen wir hoffen und wünſchen, daß er noch recht
lange mit demſelben Eifer und derſelben Rüſtigkeit unſeren jüngeren
Mitgliedern ein Vorbild ſei. Weiter möchten wir noch erwähnen, daß
nun nach Schluß der Schulferien, unſere Uebungsſtunden im Stemmen,
Ringen, Boxen und Muſterriegenarbeiten wieder regelmäßig Dienstags
und Freitags abends von 8 bis 10 Uhr in der Ballonſchulturnhalle ſtatt=
finden
.
Fr. Arbeiter=Athletik=Sportverein Darmſtadt 1891.
Am Sonntag, den 14. Auguſt, weilten drei Vertreter obengenannten
Vereins in Münſter bei Dieburg auf dem Nationalen Wettſtreit. Trotz=
dem
der Wettſtreit von nur erſtklaſſigen techniſchen Kräften im Stemmen
und Ringen beſucht war, wurden folgende Reſultate erzielt: Im Ban=
tamgewicht
: Karl Scharf, im Ringen den 1. Preis, im Stemmen den
2. Preis; im Leichtgewicht: Heinrich Neidig im Ringen den 1. Preis;
im Leichtmittelgewicht: Heinrich Kratz im Ringen den 4. Preis.

Schwimmen.

Süddeutſches Kreisjugendfeſt am kommenden Sonntag im Woog.
Auf der herrlichen Schwimmbahn des Großen Woogs findet, wie
wir bereits zweimal berichteten, am nächſten Sonntag, das 3. ſüddeutſche
Kreisjugendfeſt ſtatt. Bei der Güte der Meldungen verſpricht das Feſt
einen ſpannenden Verlauf zu nehmen. Der Veranſtalter, Jung= Deutſch=
land
Darmſtadt, wird beſtrebt ſein, ein ſchönes Feſt aufzuziehen und
ſeinen Gäſten den Aufenthalt in Darmſtadt ſo angenehm wie möglich
zu machen, um ſeinen beiden Vorgängern Bayern Nürnberg und SV.
Göppingen nicht nachzuſtehen. Hoffentlich beweiſt die Bevölkerung
Darmſtadts durch einen zahlreichen Beſuch ihr Intereſſe am Jugendſport,
denn auch bei einem ſolchen Jugendfeſt kann es oft Wettkämpfe geben,
die intereſſanter ſind als die der Meiſterklaſſe.
Pferdeſport.
Rennen im Grunewald.
1. Potsdamer Hürdenrennen. Lehrlingsr. 3000 Mk., 3000 Meter.
1. Dr. Friedmanns Mutatis mutandis (F. Paſchke); 2. Schaumſchläger;
3. Heldraſtein. Ferner: Wolkenſchieber, Rasvidr, Brigant, Carl Heinz,
Anika, Lakl, Victoria, Royal Blue, Magyarin. Tot.: 70; Pl. 33, 23,
19:10. Kopf5 Längen.
2. Dahlemer Jagdrennen. Für Dreijährige. 3000 Mark. 3000 Mtr.
1. G. Hackebeils Turmalin (A. Noſenkranz); 2. Rakete: 3. Ancilla.
Ferner: Graziella, Va via, Friemersheim, Irrmal, Feierabend. Tot.;
37: Pl. 15, 17. 16:10. 65 Längen.
3. Preis von Gatow. Hürdenrennen. Für Dreijährige. 4200 Mk.
2800 Meter. 1. Geſt Grabigs Lanz (R. Dippelt); 2. Das Lied; 3. Flämin.
Ferner: Lotte, Arndt. Tot.: 44: Pl. 16, 12:10. 43 Lg.
4. Heyden=Linden=Erinnerungs=Jagdrennen. Herrenr. Ehrenpreis
und 8500 Mk. 5000 Meter. 1. H. Ellons Flamberg (Lt. v. Götz);
2. Coeur d’Almee; 3. Niederwald. Ferner: Stummer Teufel, Carl Fer=
dinand
. Tot.: 82; Pl. 38, 36:10. 1/, Längen.
5. Preis vom Wildpark. Für Zweijährige. 2800 Mk. 1000 Meter.
1. C. Fellers Ordensſchweſter (O. Schmidt); 2. Zigeunerin; 3. Negro.
Ferner: Immortelle, Blaugelb. Tot.: 20: Pl. 12, 14:10. 1Kopf.

6. Präſidenten=Preis. Jagdrennen. Herrenr. Ehrenpreis und 4200
Mark. 4000 Meter. 1. C. v. Schwerins Mandarine (Lt. v. Götz);
2. Oberjäger; 3. Lauf. Ferner: Sunny Bird, Daim 2, Girant, Guenole,
Per mala, Wunderbär, Sommerflor, Eichkater, Octavio, Barcarole,
Möros. Tot.: 693; Pl. 120, 28, 112:10. 343 Lg.
7. Preis vom Flughafen. 3900 Mark. 1800 Meter. 1. Abtei=
9. Jürgenſens Jack London (L. Varga); 2. Altenberg;
lung: 1
3. Moloch. Ferner: Cardinal 2. Schneewittchen, Fundin, Triebkraft,
Poliklet, Geldulf. Tot.: 44: Pl. 17. 39, 25. K.2 Lg. 2. Ab=
teilung
: 1. G. Hackebeils Loblied (W. Tarras); 2. Senow; 3. Glad=
beck
. Ferner: Alexander der Große, Black Bridge, Gourmet, Songe
dior, Lieſerer, Tannkönig. Tot.: 108; Pl. 21, 38, 17:10. 34½ Lg.

Fußball.
Germania Pfungſtadt 07 Mannheim 2:1.
Die Gäſte aus dem Rheinbezirk warteten mit einer überraſchend
guten Leiſtung auf. In Bezug auf Ballbehandlung und Zuſammenſpiel
konnten ſie dem Platzverein vorbildlich ſein. Zu loben iſt ferner die
abſolut faire Spielweiſe der Mannheimer. Bei Pfungſtadt bot die ge=
ſamte
Läuferreihe eine recht ſchwache Leiſtung, ſo daß auch die Stürmer=
linie
nicht die nötige Unterſtützung fand. Zudem mißfiel die manchmäl
mehr als harte Spielweiſe des linken Läufers, die der ſonſt eifrige und
talentierte Spieler unbedingt abſtellen muß. Wenn Pfungſtadt dennoch
den Sieg errang, ſo dankt es dies der ausgezeichneten Arbeit der beiden
Verteidiger und des Torwächters. Bei meiſt ausgeglichenem Spiel war
Steinmetz zweimal für Pfungſtadt erfolgreich, während Mannheims ein=
ziges
Tor der Halblinke ſchoß. Das Entſcheidungsſpiel der 1. Schüler=
mannſchaften
von Eberſtadt und Pfungſtadt endete ohne Löſung wie=
derum
1:1.
Fußb.=Sp.=V. Groß=ZimmernFC. Union 9:2 (5:1).
Die in Groß=Zimmern weilende kombinierte Mannſchaft (Liga und
Liga=Erſatz) des FC. Union unterlag den Einheimiſchen mit 9:2 ( Halb=
zeit
5:1). Die ganze Mannſchaft Groß=Zimmerns befand ſich in guter
Form und lieferte ein vorzügliches Spiel. Auch bei dieſem Spiel wurde
klar bewieſen, daß ſich die Mannſchaft zu jeder Zeit ſehen kann laſſen
und für die diesjährigen Verbandsſpiele in beſter Verfaſſung iſt.
Sportvgg. 04 ArheilgenF. Sp.V. 05 Mainz.
Nach dem unglücklichen Start der Arheilger in Höchſt am letzten
Sonntag kommt nun am kommenden Sonntag eines der ſchwerſten Tref=
fen
dieſer Runde. Der Ausgang des Spieles in Höchſt iſt um ſo mehr
zu bedauern, als er nicht dem wahren Spielverlauf entſpricht. Es hat
jedoch keinen Zweck, heute darüber zu jammern. Zwei wertvolle Punkte
ſind unwiederbringlich verloren, und ob die zu vergebenden vom kom=
menden
Sonntag hereingebracht werden können, das erſcheint bei dieſem
Gegner faſt ausgeſchloſſen. Wir wiſſen, daß mehr Können und beſſerg
Technik der einen Mannſchaft, der anderen beide Punkte koſten kann.
Dieſes Plus der ſtärkeren Elf muß durch erhöhten Eifer und Sieges=
willen
wettgemacht werden. Mainz wird wohl nicht im entfernteſten
daran denken, den Leuten vom Mühlchen Sieg und Punkte zu überlaſſen.
Die Vereinigten haben unbedingt gegen den großen Gegner zu beweiſen,
daß der ſchlechte Anfang in Höchſt nur großem Pech zuzuſchreiben war.
Es wäre ja nicht das erſte Mal, daß ein guter Gegner die Leiſtungem
der Arheilger zum Guten beeinflußt hätte. Wir erwarten nun von der
Elf, daß ſie auch das zeigt, was ſie kann, denn daß ſie was kann, davom
konnten wir uns ſchon oft genug überzeugen. Das Spiel beginnt bereits
um 3 Uhr. Vom letzten Sonntag iſt noch das erſte öffentliche Auf=
treten
der Arheilger Handball=Damen=Elf nachzutragen. Die
Mannſchaft des Sportvereins 98 Darmſtadt mußte auf eigenem Platze
eine empfindliche (3:2) Niederlage hinnehmen. Die glänzenden Leiſtun=
gen
einiger Arheilger Spielerinnen wurden vom Darmſtädter Publikum
beifällig aufgenommen. Darmſtadt hatte ſeine beſte Kraft im Tor, und
nur durch dieſen Umſtand iſt eine höhere Niederlage, die durchaus gerecht=
fertigt
geweſen wäre, verhindert wordem.

Schießſport.

1. Großes Heffiſches Polizei=Schießen am 27. und 28. Auguſt 1927
in Babenhauſen, Kreis Dieburg.
Zum erſtenmal wird in dieſem Jahre mit Genehmigung des Mini=
ſters
des Innern ein großes Heſſiſches Polizeiſchießen offen für alle
Polizei= Gendarmerie=, Kriminal= und Kommunalbeamte Heſſens, durch
den Heſſiſchen Polizeiſportverein durchgeführt. Schon jetzt liegen zahl=
reiche
Meldungen aus ganz Heſſen vor, ſo daß dieſe Veranſtaltung ihren:
großen Zweck nicht verfehlen wird. Durch zahlreiche, ſehr wertvolle
Stiftumgen von Ehrenpreiſen der Behörden und Induſtrie wird allen
Teilnehmern die Möglichkeit gegeben, ſich in den Beſitz dieſer hohen
Auszeichnungen zu ſetzen. Meldungen zu dieſem Schießen können noch
bis zu den Schießtagen abgegeben werden.

Goldenes Rad von Mainz. Auf der Mainzer Radrennbahn wird
am Sonntag, den 21. Auguſt, ein Steherrennen um das Goldene Nad
von Mainz ausgetragen. Starter ſind Catudal=Paris, Gubler=Zürich
und Böttgen=Frankfurt am Main.

Rund=Funk=Programme:
Frankfurt.
Freitag, 19. Auguſt. 11.55: Uebertr. des Glockenſpiels aus
dem Darmſtädter Schloß. S 13: Neue Schallplatten. O 16.30:
Hausfrauennachmittag. O 17.45: Aus Mozarts Briefen. Sprecherin:
Marg. Wolf. o 18.15: Uebertr. von Kaſſel: Stunde Haus und
Garten. O 18.30: Zwanzig Minuten Fortſchritte in Wiſſenſchaft und
Technik: Wiederbelebung Beförderung lebender Fiſche. Eine
Staumauer aus Erde. O 18.50: Film=Wochenſchau. O 19: Uebertr.
aus dem Frankf, Opernhaus: Othello. Oper von Verdi. Anſchl.:
Uebertr. von Kaſſel: Konzert der Kaſſeler Hauskapelle.
Siuttgart.
Freitag, 19. Auguſt. 12.30: Stuttgart und Freiburg: Schall=
plattenkonzert
. O 16: Frau Sauter=Kindler: Aus dem Reiche der
Frau. O 16.15: Konzert. 10 Darbietungen. 18.15: Prof.
Verweyen, Bonn: Die Bedeutung des Zweifels. o 18.45:
Ludwig: Der Werdegang eines großen Films. 19.15: B.
Grügor: Schanghai, Manila, Hongkong und Kanton. O 19.45:
Ueberſicht über die Hauptveranſtaltungen der kommenden Woche
(in Eſperanto). O 20: Uebertr. aus Freiburg: Konzert. Stadt=
gartenorch
. Erſt. Freiburg. Mandolinen= u. Gitarrenverein. Strauß:
Königsmarſch. Weber: Ouv. Euryanthe. Strauß: Frühlings=
ſtimmen
. Latann: Frei weg. Mozart: Menuett. Flotow:
Ouv. Martha. Aletter: Rendez=vous. Bizet: Vorſpiel Carmen.
Grieg: Morgenſtimmung und Anitras Tanz aus Peer Gynt.
Liſzt: Ung. Rhapſodie. Köhler: Gr. Opernpotp. Strauß:
An der ſchönen blauen Donau. Jeſſel: Aufzug der Stadtwache.
Roſſini: Ouv. Wilhelm Tell. Blon: Trfumph der Schönheit.
Freundſchaftsflagge. O 21.30: Funkſtille.;
Berlin.
Freitag, 19. Auguſt. 15.30: Dr. Marta Bode: Die Ergebniſſe
der letzten Berufszählung. O 16.30: Momentbilder vom Berliner
Arbeitsgericht (L. Spitzer). O 17: Uebertr. der Feierlichkeiten anl.
der Eröffnung der Schweriner Beſprechungsſtelle. o 19.05: R.
Leſſer: Unſer Garten als Kinderſtube. O 19.30: Dir. Glück: Die
Weltorganiſation der Eſperanto=Bewegung. O 19.55: Dr. Schwellen=
bach
: Philoſophie des Geldes. O 20.30: Sinfoniekonzert. Dir.:
Selmar Meyrowitz. Mendelsſohn=Bartholdy: Ouv. Athalia. Klavier=
konzert
G=moll. (Th. Demetriescu (Flügel). Schumann: Sinfonie
Nr. 3. O 22.30: Kommers. Mitw.: L. van de Sande. Necke:
Alt=Heidelberg. Mozart: Brüder, reicht mir die Hand zum Bunde.
Silcher: Nun leb wohl, du kleine Gaſſe. Jenſen: Alt=
Heidelberg, du feine. Lob: Ich war zu Heidelberg Student.
Gaudeamus igitur. O alte Burſchenherrlichkeit. Bungert: Bonn.
Suppe: Humor. Variationen über Was kommt dort von der Höh.
Rüppell: Alt=Marburg. Im Krug zum grünen Kranze.
Schoor: Vom hoh’n Olymp. Der Sang iſt verſchollen.
Lindſay=Theimer: Alte Semeſter.
Königswuſterhauſen. Freitag, 19. Auguſt. 6: Gymnaſtik. o 15:
Rektor Mehlan: Aus der Praxis der Gartenarbeitsſchule. O 16:
Prof. Benda: Ueber Pilze und Pilzvergiftungen. O 16.30: Rektor
Wille: Heimatſchutz und Hematpflege. 17: Konſiſtorialrat Fiſcher:
Das Heilige im Leben der Menſchheit. 18: Graf Vizthum: Die
Bedeutung der Iſolierſtoffe für die weitere Elektrifizierung. 0 18.30:
Engliſch für Fortgeſchrittene. O 18.55: Dr. Würzburger: Philoſo=
phierende
Geſpräche. O 19.20: Wiſſenſchaftl. Vortrag für Aerzte.

Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Samstag, den 20. Auguſt,
(nach der Wetterlage vom 18. Auguſt).
Zeitweiſe Bewölkungsabnahme und ruhigeres meiſt trockenes Wetter.
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Zeranwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: J. V.: Dr. Eugen Bublmann:
für Die Gegenwart: Dr. Herbert Neite; für den Inſeratenteil Willy Kuhle.
Druck und Verlag 2 ( Mittich ämilich in Darmſtie
dird (arantie der Rücktendu
nverlangte Mannſk

Die heutige Nummer hat 16 Seiten.

[ ][  ][ ]

Nammer 229

Freitag, den 19. Angüſt

Der Ausweis der Reichsbank.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 15. Auguſt hat die geſamte
Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effek=
ten
um 146,5 Mill. auf 2332,5 Mill. Reichsmark abgenommen, und zwar
hat ſich der Beſtand an Wechſeln und Schecks um 163,4 Mill. auf 2193,9
Millionen Reichsmark vermindert, während der Lombardbeſtand um
16,9 Mill. auf 46,4 Mill. Reichsmark angewachſen iſt. Die Anlage in
Effekten iſt mit 92,3 Mill. Reichsmark weiterhin annähernd unverändert
geblieben.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 195,4
Millionen Reichsmark in die Kaſſen der Bank zurückgefloſſen, im ein=
zelnen
hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 177,2 Mill. auf
3592,5 Mill. Reichsmark verringert und der an Rentenbankſcheinen um
18,2 Mill. auf 962,5 Mill. Reichsmark. Dementſprechend haben ſich die
Beſtände der Reichsbank an ſolchen Scheinen auf 81,7 Mill. Reichsmark
erhöht. Die fremden Celder zeigen mit 597,0 Mill. Reichsmark eine
Zunahme um 28,7 Mill. Reichsmark.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen insgeſamt ſind
um 3,7 Mill. auf 1999,8 Mill. Reichsmark angewachſen, die Zunahme
entfällt auf die Beſtände an Gold, welche ſich um 26,1 Mill. Reichsmark
auf 1831,2 Mill. vermehrten, während die Beſtände an deckungsfähigen
Deviſen um 22,4 Mill. auf 168,6 Mill. Reichsmark abgenommen haben.
Der Goldzuwachs ſtammt im weſentlichen aus ruſſiſchen Verkäufen.
Die Deckung der Noten durch Gold allein beſſerte ſich von 47,9 Pro=
zent
in der Vorwoche auf 51,0 Prozent, die Deckung durch Gold und
deckungsfähige Deviſen von 53,0 Prozent auf 55,7 Prozent.
Die Kohlenproduktion in Heſſen im Monat Juli.
Nach der monatlichen Statiſtik der Kohlenproduktion Heſſens wurden
im Juli 34 505 Tonnen Rohbraunkohlen gefördert, wovon 12 996 To.
verkauft wurden. Der größte Teil der Rohkohlen wurde weiter ver=
arbeitet
. Aus den verarbeiteten Rohkohlen wurden neben Schwelerei=
produkten
441 Tonnen Naßpreßſteine erzeugt.
Unter Berückſichtigung der aus Vormonaten übernommenen Beſtände,
ſowie des Abſatzes und Selbſtverbrauchs verblieben am Monatsſchluß
abſatzfähig: 8961 Tonnen Rohkohlen, 224 Tonnen Briketts, 1377 Tonnen
Naßpreßſteine, zuſammen 10 562 Tonnen Braunkohlen und Braunkohlen=
produkte
im Geſamtwerte von 70 421 RM.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 18. Auguſt.
An der heutigen Börſe lagen keinerlei die Börſe beeinfluſſende
Momente vor. Das deutſch=franzöſiſche Handelsabkommen ſcheint nicht
allzu günſtig beurteilt zu werden. Der Geſchäftsumfang blieb heute
nur in kleinem Rahmen und vor allem auf einige Hauptwerte be=
ſchränkt
. Obwohl der Geldmarkt am hieſigen Platz als leichter bezeich=
net
wird und Tagesgeld auf 5,5 Proz. herabgeſetzt wurde, ſcheint dieſer
Geſichtspunkt keinerlei Wirkung auf die Börſe auszuüben, da manches
allgemein ſchwächer liegt. Der Reichsbankausweis wurde zwar als zu=
friedenſtellend
beſprochen, doch auch hier konnte die Spekulation nicht
zu Käufen anreizen. Am Montanmarkt lag man durchweg ſchwächer.
Der Bankenmarkt liegt zwar ruhig, doch ebenfalls durchweg ſchwächer.
Der Elektromarkt hatte belebteres Geſchäft, doch ſind auch hier die Kurſe
durchweg rückläufig. Die Farbenaktie war zunächſt behauptet, verlor
aber im Verlaufe 2 Prozent. Petroleumaktien uneinheitlich. Auto=
mobil
= und Maſchinenaktien ſehr ruhig und ziemlich unverändert.
Schiffahrtswerte nachgebend. Der Anleihemarkt liegt auch wieder ver=
nachläſſigt
und eher etwas ſchwächer. Am Deviſenmarkt hörte man keine
weſentlichen Veränderungen. Pfunde gegen Mark 2,/4334, Dollar
gegen Mark 4,2050. Im weiteren Verlaufe der Börſe machte ſich zu=
nächſte
eine allgemeine Abgabeneigung bemerkbar, wobei die Kurſe wei=
ter
um 12 Prozent und darunter nachgaben.
An der Abendbörſe war wieder ſchärfere Abgabeneigung zu
beobachten, die ſich beſonders auf die Hauptmärkte erſtreckte. Die zu
Anfang knapp behaupteten Kurſe gaben im Verlaufe weiter 23 Pro=
zent
nach. Farbeninduſtrie bis 308 abgeſchwächt.
Im einzelnen nannte man: Commerzbank 179, Danat 237,5, Deutſche
164, Diskonto 159,5, Dresdener 169, Metallbank 147,5, Hapag 154,5,
Lloyd 155,5, Buderus 115,5, Gelſenkirchen 161, Harpener 26,5, Klöckner
165, Mannesmann 185, Mansfelder 134,25, Phönix 120, Rhein. Braunk.
261, Rheinſtahl 210,5, Stahlverein 131,5, Adlerwerke 119, Daimler 127,
Erdöl 161, Rütgers 100,5, Cement Heidelberg 150, Wahß u. Freyztag
171,25, Zellſtoff Aſchaffenburg 210,25, Waldhof 344, Farbeninduſtrie
310308, A. E. G. 188, Bergmann 199, Schuckert 209,5, Siemens u.
Halske 295, Voigt u. Haeffner 161,5, Metallgeſellſchaft 190, Anleihe=
ablöſung
16,12.
Im Frankfurter Abenddeviſenverkehr nannte man: Lon=
don
gegen Paris 124,02, gegen Mailand 89,13, gegen Holland 12 131,
gegen Madrid 28,67 gegen Zürich 25,2175, gegen Oslo 18,70 gegen New
York 4,8678, Pfunde gegen Mark 20,/4334, Dollar gegen Mark 4,2045.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 18. Auguſt.
Die feſte Haltung der Börſe iſt ſchon an den Vortagen etwas er=
ſchüttert
worden und heute war die Tendenz der Börſe ſchwach. Der
erwartete Zuzug des Publikums iſt ausgeblieben, weshalb die Speku=
lation
und teilweiſe auch das Publikum ſelbſt ihre eingegangenen Hauſſe=
verpflichtungen
wieder löſten. Beſondere Gründe für die Abſchwächung
ſind nicht vorhanden, denn der Reichsbankausweis läßt eine weitere
Entlaſtung erkennen. Am kurzfriſtigen Geldmarkt zeigte ſiche verſtärkte
Nachfrage bei etwas erhöhtem Satze von 56½ Prozent für Tagesgeld.
Es erweiſt ſich immer mehr, daß Anregungen wie der Abſchluß des

deutſch=franzöſiſchen Handelsvertrages nicht lange wirkſam ſein können,
wenn das Publikum nicht mittut. Die Realiſationsneigung erſtreckte
ſich auf alle Gebiete, und von ihr wurden namentlich die während der
letzten Tage bevorzugten Papiere, wie Elektro, Kali und Zellſtoffaktien,
betroffen. Die Kurseinbußen betrugen durchſchnittlich 12 Prozent,
vereinzelt auch 3 Prozent, und ſie erhöhten ſich im Verlaufe bei der
anhaltenden rückläufigen Kursbewegung noch. Hanſa, Siemens u.
Halske, Eiſenbahnverkehr Julius Berger, Salzdettfurth, Bemberg und
Oſtwerke 56 Prozent, Schultheiß 10 Prozent und Glanzſtoff 16 Pro=
zent
niedriger. Bei einzelnen der vorgenannten Papiere konnten wie=
der
einige Prozent ſpäter eingeholt werden. Durch feſte Haltung
zeichneten ſich Riebeck Montan und Baſaltwerke aus. Die Geſchäfts=
tätigkeit
war bei allgemeiner Zunückhaltung und mangelnder Aufnahme=
luſt
nur geringfügig. Am Rentenmarkt ſind beſondere Verägderungen
nicht zu erwähnen.
Privatdiskont lange Sicht 5¾, kurze 5¾4 Prozent. Bis zum Schluß
der Börſe trat keine Veränderung der Lage ein, ſo daß die Börſe zu
den tiefſten Tageskurſen ſchloß. Auch an der Nachbörſe war der Verkehr=
luſtlos
. Gegen 2,30 Uhr hörte man: J. G. Farben 310,5, Deſſauer Gas
213, Charlottenburger Waſſer 153,5, A. E.G. 188,75, Bergmann 198,5,
Schuckert 210,5, Siemens 296,5, Ver. Glanzſtoff 716, Zellſtoff Wald=
hof
347, Schultheiß 455, Oſtwerke 436, Phönix 119,5, Rhein. Braun=
kohle
265, Rheinſtahl 212, Mannesmann 196,5, Köln=Neueſſen 180, Har=
pener
28,75, Gelſenkirchen 162, Hapag 154,5, Nordd Lloyd 155,5,
Danatbank 237,5, Berliner Handesanteile 252. Deutſch= Bank 164,5,
Altbeſitz I 57,60, II 58,2), Neubeſitz 16½.
7. 8. 18. 8.
17. 8. 1 18. 8.
252.5 1249.
Aſchaffenb. Zellſtoff. 218. 1212. Hemoor=Zement
115.25 1115.
Augsb. Nürnb. Maſch. 147. 1148. Hirſch Kupfer.
190.25 1188.5
Bamag=Meguin ..
51. 50.5 Höſch Eiſen.
24.5 28.
Berlin el. W.
Hohenlohe
10s. 1105.125
BerlinKarlsruheFnd. 91.5 88. Kahla Por
163.5 1162 75
Braunkohl.=Briketts. 1197.5 1195. Lindes Eis
Bremer Vulkan . . . . 152.
81.5 82.
Lingel Schu
Bremer Wolle...
205. 1204. Linke u. Hofma
296.5 1288.
Deutſch.=Atlant. Tel. /120. 1118. T L. Loewe u. Co.
Deutſche Maſchinen. 95.75 94.75 C. Lorenz..
zen.75 1127.75
174. 1174.
Niederlauſitzer K
Deutſch.=Nied. Tel.. .
Deutſche Erdöl. . . . . 1 166.5 1163. Nordd. Gummi.
1147.125/143.25
Deutſche Petroleum. 84.5 84. Orenſtein..
Dt. Kaliwerke. . . . ..
90.
Rathgeber Waggon
Donnersmarckhütte".
121. Rombacher Hütten.
99. 98.5
Dynamit Nobel .. .. 1152.375/151. Roſitzer Zucker.
103.5 1100.5
Elektr. Lieferung. . . . 202. 1197.25 Rütgerswerke.
J. G. Farben..
316 312. Sachſenwerk
124. 1123.
R. Friſter..
115.5 112. Sächſ. Gußſtahl.
178. 1178.
Gaggenau Vorz. . . . / 59. 58. Siemens Glas..
166.5 166.5
Gelſenk. Berg. .. . .
Ver. Lauſitzer Glas.. 1142 25 1138.
G. f. elektr. Untern. 267.75 264. 1 Volkſtedter Porzell. . / 54. 53.
Halle Maſchinen. . . . 1178. 1178. Weſtf. C. Langendreer
Han. Maſch. Egeſt. .
120. 1118.5 WittenerGußſtahl. . . / 56.5 1 55.5
Wanderer Werke. ..
Hanſa=Dampfſchf. . . 1234.25 1230.
270. 1268.5

Wiriſchaftliche Rundſchau.
Um die Rückgabe des deutſchen Eigentums in Amerika. An
9. Auguſt wurde eine Erklärung des amerikaniſchen Senators Smoro
über die Ausſichten der Freigabe des beſchlagnahmten deutſchen Eigero
tums in Amerika während der nächſten Sitzung des Kongreſſes de
breitet. Danach hat Senator Smout ſich u. a. dahin geäußert, daß da
deutſchen Intereſſenten mit der Zurückbehaltung von 40 Prozent ihr
Vermögens einverſtanden ſeien. Rechtsanlalt Dr. Kieſelbach, der allei
berechtigt wäre, für den größten Teil der Eigentümer zu ſprechen, hoo=

Oeviſenmarkt.

Helſingfors..
Wien...
Prag ...
Budapeſt
Sofia
Holland
Oslo ....
Kopenhagen.
Stockholm. . .
London..
Buenos Aires.
New York .."
Belgien.. ..

7. 8.
Geld / Brief
10.585 10.605
59.16/ 59.28
H12.44712.467
73.37 73 51
3.037 3.043
168.34/168.68
109.19 109.41
12.55 112.7
1 12.75 112.97
20.422 20.462
1.795/ 1.799
4.200 4 208
58.47/ 58.59

18. 8.
Geld / Brief
10.585/10.607
59.14559.265
12.446/12-4664
73.37 73.511
3.037 3.0431
168.28 168.62
108.92/109.14
112.5211 12.741
112.71112 93

20.417
1.794
4.1995
58.44/ 58.50

20.45
1.79
4.2075

Italien".
Paris
Schweiz.
Spanien..
Danzig.
Japan.
Rio de Janeiro
Jugoſlavien.
Portugal".
Athen ......
Konſtantinopel.
Kanada. .
Uruguay. .

Geld‟
16.46
18 1.005
70.8e
81.40
1.988
10.4965
n3g5
20.70
5.514
2.11
4.198
4.196

Briel
22.895 22.935
16.50
e1. 165
71.02
81.5
1.99
0.4885
7.409
20.74l.
5.526
2.115
4.206
4.204

18. 8.
Geld / Brief
22.905 22.945
16.46/ 16.50

80.9
71.0
81.40
1.988
.4965

81.13
71.14
81.56
1.992
0.4985

7.395/ 7.409
0.71520,755
5.514/ 5.526
2.098 2.102
4.196/ 4.204
4.211/ 4.219

Meiallnotierungen.

Die amtlichen Preisfeſtſtellungen im Metallterminhandel vom
18. Auguſt ſtellten ſich für Kupfer: Januar 114,25 (114,50), Februar
114,50 (114,75), März 114,75 (114,75), April 115 (115), Mai 115,25
(115,25), Juni 11,50 11,50), Juli 115,75 (115,75), Auguſt 113 (114,75),
September 113,25 (113,50), Oktober 113,75 (114,25), November 114
(114,25), Dezember 114,25 (114,25). Tendenz: behauptet. Für Blei
Januar 46,75 (47), Februar 46,75 (47,25), März 46,75 (47), April 46,75
(47), Mai 46,75 (47), Juni 46,75 (47), Juli 46,75 (47), Auguſt 46,25 (47),
September 46,25 (46,50), Oktober 46,25 (46,75), November 46,50 (46,75),
Dezember 46,50 (47). Tendenz: ſtetig. Für Zink: Januar 55,50 (56),
Februar 54,25 (56), März 55,50 (55,75), April 55,25 (55,75), Mai 55,25
(55,75), Juni 55,25 (55,75), Juli 55,25 (55,75), Auguſt 56,50 (57), Sep=
tember
56,25 (57), Oktober 55,75 (56), November 55,50 (56), Dezember
55,50 (56). Tendenz: ruhig. Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die
in Klammern beigefügten Brief.
Die Berliner Metallnotierungen vom 18. Auguſt ſtellten ſich wie
folgt: Elektrolyt 127,50, Remelted Plattenzink 50,2551,25, Original
Hütten=Aluminium 210, dto. in Walzen 214, Rein=Nickel 340350, An=
timon
Regulus 9095, Silber in Barren 75,2576,25.
Die Metallnotierungen der Londoner Börſe vom 18. Auguſt
ſtellten ſich wie folgt: Kupfer (Tendenz ſtetig): Standard p.
Kaſſe 55½/1us, 3 Monate 557/4as, Settl. Preis 55½, Elek=
trolyt
62½, beſt ſelected 6061¾, Elektrowirebars 62½. Zinn
(Tendenz ſtetig): Standard p. Kaſſe291)
3 Monate 284½
bis 28
tl. Preis 291½, Banka (inoff. Not.) 302½, Straits
(inoff.
295½. Blei (Tendenz ſtetig): ausländ. prompt 23,
entft.
3½, Settl. Preis 23. Zink (Tendenz feſt): ge=
wöhnl
. prompt 28, entft. Sichten 27½, Settl. Preis 28, Queck=
ſilber
(inoff. Not.) 21½22, Wolframerz (inoff. Not.) 13½.

Lual.
Ameritani

auf Anfrage erklärt, daß er niemals weder unmittelbar noch mittelboe
ein derartiges Einverſtändnis ausgeſprochen habe.
Der Psſtſcheckverkehr im Deutſchen Reiche im Monat Juli. Der K
deutſche Poſtſcheckverkehr hat im Monat Juli eine leichte Steigerung ev
fahren. Die Poſtſcheckkonten haben um 1429 auf 914 012 zugenommers
Auf den Konten wurden 36 074 000 Gutſchriften über 5 985 968 000 Nc0
und 20 094 000 Laſtſchriften über 6 013 886 000 RM. ausgeführt, ſo dauß
ein Umſatz von 56 168 000 Buchungen über 11 999 854 000 RM. zu ven=
zeichnen
iſt. Hiervon wurden 9 691 563 000 RM. bargeldlos beglichern le7
beobachtet.
Das durchſchnittliche Guthaben auf den Poſtſcheckkonten betrug im Ju0u 12 .ch. Die Rohzucker
613 390 000 RM. Im Ueberweiſungsverkehr mit dem Ausland wurdein
ſeigenden Lolomat
5 887 000 RM. umgeſetzt.
Die deutſche Roßſtahlgewinnung im Juli 1927. Die Rohſtahlgewinm
nung im Monat Juli iſt mit 1 361 785 Tonnen um 33 809 Tonnen höhen 1 suzen: Die Tatſache,
als die des Juni. Hinter der Maigewinnung bleibt ſie um 15 934 Tm/
zurück. Da im Juli an 26 Tagen gearbeitet wurde, während der Junin Mzugeſteh vich. I.
und Mai nur je 25 Arbeitstage hatten, liegt die arbeitstägliche Leiſtunnn Writ wie de ſohlde. Lr.
de ſich i einem Rückg
mit 52 376 Tonnen um 743 Tonnen unter der des Juni und mit Närg w3hematzye ind die heute
Tonnen unter der des Mai. Sie entſpricht 91,07 Prozent der durch=6
ſian Anbauflächen, die
ſchnittlichen arbeitstäglichen Rohſtahlgewinnung im Jahre 1913 für dsc=
Deutſche Reich damaligen Umfanges. Die Leiſtung der deutſchen Wolp Aſhte Schbliche. . LSt
werke im Juli 1927 iſt mit 1049 539 Tonnen um 13 037 Tonnen nit 1 Küog 40 Mlitwdiest.
riger als die des Juni. Da der Juli 26 Arbeitstage hatte, währen im 7. N0s: Die Matsprc
Juni an 25 Tagen gearbeitet wurde, iſt ſie arbeitstäglich mit 40 30 %. Xun den Zentraumale
um 2134 Tonnen niedriger als die durchſchnittliche arbeitstägliche Jmi /umr m Minneſona, ſowie
leiſtung. Sie entſpricht 79,18 Prozent der durchſchnittlichen arbeiit, ſten die Pflanzen m be=
lichen
Leiſtung des Jahres 1913 im Deutſchen Reich damaligen Umſan canen. Die Kursgewan
Zur Aufwertung von Induſtrie=Obligationen. Die Höhe der n lnn. Die Lolonachft.
Jahre 1914 im heutigen Reichsgebiet umlaufenden Schmldverſchreibungn u rück
privater Unternehmungen betrug rund 4500 Millionen Mark. Der Um ]. (chr: Klagen über Roſ
lauf ermäßigte ſich bis zum Inkrafttreten des Aufwertungsgeſetzes auffr m vrübergehend die R
1923,8 Millionen Goldmark, und zwar von Schuldverſchreibungen, dieu
vor dem 1. Januar 1818 zur Ausgabe gelangt waren. Unter dieſen 90 noterten nach Me
Summe befanden ſich 1854,3 Millionen Mark von Anleihen, die aus= zride: Veizen, Se
der Zeit vor 1914 ſtammten. Somit mußten rund 41 Prozent der Inm M 123, Dez, 116. M
duſtrie=Obligationen aus der Vorkriegaszeit aufgewertet werden, Dr Anſö: Noggen. Seb
Aufwertungsbetrag für die geſamten Schuldverſchreibungen belief ſicku
auf 360 Millionen Reichsmark nominal, wovon 3,9 Millionen Reichss ſmalz: Sept. 12,4
mark auf Zuſatzaufwertung von Obligationen und 81,1 Millionenn : Sept. 1180, O
Reichsmark auf Genußſcheine für Altbeſitz entfielen. Die Schuldverr ſhweine 9210.7
ſchreibungen werden ſomit ohne die Sondervergünſtigungen des Aſtb
beſitzes mit 14,3 Prozent aufgewertet, unter Beueickſichtigung dieſe* 1P0 Shaßp 31 000,
Iewierten nach Meld
Sondervergürſtigungen mit 18,7 Prozent.
Brauntweinerzeugung und Branntweinabſatz im Juli 1927. Iru Uande: Weizen Nr. 7
Monat Juli 1327 wurden insgeſamt 53 209 Hektoliter Weingeiſt hergo, / KA½z iMehl ſpring
ſtellt. Davon entfielen 34 058 Hektoliter auf Eigenbrennereien unn 43 16-26, nach ge
19 151 Hektoliter auf Monopolbrennereien. Die Beſtände der Neichls;
monopolverwaltung an unverarbeitetem Branntwein betrugen am Bo/ 70 Pkima Weſt
ginne des Monats 860 731 Hektoliter. Der Geſamtzugang ſtellte ſi
auf 47 401 Hektoliter, und zwar 28 199 Hektoliter aus Eigenbrennereiens
19 151 Hektoliter aus Monopolbrennereien und 51 Hektoliter wurdein
beſchlagnahmt. Der Geſamtabgang bezifferte ſich auf 183 416 Hektoliter:
Am Schluſſe des Monats waren 724 716 Hektoliter als Beſtände des
Reichsmonopolverwaltung vorhanden.
Kontakt A.=G., Fabrik elektrotechniſcher Spezialartikel Frankfun4y
Rödelheim. Die Geſellſchaft wird der am 12. September nach Berlim
einberufenen G.=V. die Zuſammenlegung des A.=K. von 600 000 M1
auf 360 000 RM. zur Beſeitigung einer Unterbilanz vorſchlagen.
19
Ueberzeichnung der Holland=Anleihe der R.W. C.=A.G.
aus Emittentenkreiſen verlautet, iſt der 117 Mill. Dollars betragen
holländiſcho Abſchnitt der Gproz. Goldobligationen der R. W. E.= A.,G. m0 Weihſt, 3 /21436
ſolchem Umfange überzeichnet worden, daß bei den Zuweiſungen eſon
AAnterrichtf
ſtarke Beſchränkung erfolgen muß.

emt m glänzend


Engliſch=Indien und in Auſtralien verwerten zu laſſen.
Die Spekulation mit dem Tſcherwonez. Während im Juni mchl
Juli 150 Millionen Rubel in Umlauf geſetzt wurden, ſteht jetzt einen
neue Emiſſion von 100 Millionen Rubel bevor. Die Folge dieſer Geuße
wirtſchaft iſt eine recht erhebliche Abſchwächung des Tſcherwonez=Kur/ed
in den letzten Monaten. Ende Mai mußten noch für 100 Tſcherwonz."
450 amer. Dollar gezahlt werden (d. h. 2,20 Rubel pro Dollar), heuce 9
ſind ſie ſchon für 320 Dollar erhältlich (d. h. 3,12 Rubel pro Dollgl
Die Svekulation hat ſich dieſe Bewegung zunutze gemacht und kaſſt. I
z. B. Tſcherwonzen in Norwegen auf, um ſie in Deutſchland, we ſe.?
infolge des größeren Handelsverkehrs mit Rußland höher im Hüſe.
ſtehen, wieder abzugeben. Aehnliche Spekulationen haben in Pole
Litauen und Lettland eingeſetzt.
General Motors Cy. Nach amerikaniſchen Blätermeldungen w
die Geſellſchaft möglicherweiſe aus dem gewaltigen Ueberſchuß von.
Millionen Dollar Gratis=Aktien auskehren. Die General Motors
nach der Kapitalserhöhung fiber 10 Millionen Anteile verfüg
iſt man in Wallſtreet der Meinung, daß dieſe Aktien zum Ankauſ
Konkurrenzunternehmungen Verwendung finden ſollen.

0 Geſch
einem Sor
reis J.
kön
Kind
en.
12, I.

Staatspapiere
a) Deutſche
D. Reichsanl. Ablöf=
Schuld einſchl.
Ausloſ. Sch. I. Teil
II. Teil
D. Reichsanl. Ablöſ.
Schuld ohne Aus=
loſungsſcheine
..."
4% Dt. Schutzgeb.-
Anl. .. . . . .

57.5
58,

16.25
9.9

b) Ausländiſche
5% Bos. E. B. 1914
5%L.Inv. 1914
4½% 1898 ..
½% 1902
2.75

4% Bocnien

5% Bulg. Tabak.0

17.25

4½%Oſt. Staatsr.
v.1913, Kdb. 1918
41/.%Oſt. Schatz. 14/ 25.4
4:/.% Oſt. Silberr.
4% Goldr. . 20.5
4½ Oſt. Goldrente
lt. Innsbr. Abk./ 23.5
4½ Oſt. einh. R. /k.)

8% Port. (Spz.) III

Ung. Goldr.
(lt. Innsbr. Abk.)
49 Ung. Staatsr.
v. 10 ....."
4¾Ung. Kronr..
3% Ung. Eiſ. Tor
Außereuro=
päiſche

5%Mex amn. i.abg.
5% äuß. 99
40 Gold04ſtf.
3% konſ. inn. .
4½%, Irrigat.
5% Tamaulipas I
Sachwert= Schuld=
verſchreibungen

Mit Zinsberech=
nung

10%Berl. H.=Bk. G.

Berl. St. Gold
6 Darmſt. St.=G.
D. Hyp.=Bank
Meining. Goldpf.

52 Rum.am. R.08
4½½,Gold. 13
am. R. kon
4% am. R. 05

16.5
6

4%Türk. (Adm.) 03
4% (Bagd.)
4½ (Bagd.) III 15:/.
4½ uniſ. 1903
4% 1911 Zoll. 14:/.

23

24.2

20.5
22.5
2.15
170.

36I.
11.o5
35.5
19.5

102.5

01.25
100
94

Dresd. St.G.
2 Frkf. St.=G.... 93.5
Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr. . . . . 102.5
% Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
99
Frkf. Hyp.=Bk.=
Goldpfbr.
Pfbr.=Bk.
100
99.5
94
öckn.

91

10%Komm. Elektr.
Mark (Hagen)
Goldobl. ......"
3½ Komm. Ldsbk.
Darmſt., Reihe I
8% K. Landesbank
Darmſt. Reihe II
8% Ldwgshf. Stadt=
Goldan".
7%M. KraftHöchſt
8% Mainz.=St.=G.
8% Mannh. St.=G.
6 Mannh. St.=G.
7% M.=Stahlw. 27
3% Naſſ. Ldb. Gold
8% Nbg. St. Gldal.
8% Pfälz. Hyp. Bk.=
Goldpfbr. .....
% Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfbr. ....."
6% Pfälz. Hhp.=Bk.
Goldpfbr. . . . ..
8% Pforzh. St.=G.
8% Pirmaſ. St.=G.
8% Pr. Centr. Bd.,
Cr.=Bk. Gldpfbr.
8% Pr. Centr.=St.=Goldpfbr. 1102
O Pr. Centr.=St.=Goldpfbr.
8¾ Rh.=Hyp.=Bk...
Goldpfbr. . ...
%
6%
4½%Lig. Pfb.
4½%Anteillſch.
%Rh. Stahlw.
10%Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf.

103.9
99.65

92
98.5
99
88
97.7
106

100

98
93

101.5
97
100
98
93
80.5
53.25

158

98

1100.25

2 Sübd. B.Cr. B.
Goldpfdbr.
2a V. Stahlw.
ſeldorfHyp.=Gld.
obl. mit Option/102
V. Stahlw. Düſ=
ſeldorfHyp
. Gd.. ohne Option / 94.5
2 Viag(V. Ind.=
Unt. Bln.) 27.
92.25

8%Voigté Häffner
Goldobl.
D Württbg. Hhp,
Bank Goldpfbrf.
Ohne Zins=
berechnung

9 Bdw. Kohl 23
6¾ Großkr. Mannh.
Kohl. 23 ......
6%Heſ. Brk.=Rg. 23
5% Heſſ. Volksſtaat
Roggen 23...
5% Pr. Kaliwert..
5% Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt. B. G
Borkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb.
Bahr. Handelsb.
Bahr. Hhp. u. Wechſ.
Berliner Hyp.=Bk.
Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bk
Mecklb. Hyp.=u. Wb.
Meining. Hyp.Bk.
Nordd. Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Bod.=Cr.=B
Pr. Cent.=B.=Cr. B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B..
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr..
Württ. Hyp. Bk.
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B.
Landeskr. Caſſel
Naſſau. Ldsb. .
Obligationen v.
Transportanſt.
4½ Eliſ.=Bahn ſtfr.
4½ Galiz. Carl=
Lud.=B
Sb. (S.ſti

99.5

12.69

6.4
8.25

8.7
2. 22

20.25
21
18.4
15.55
16.5
13
11.65

13

12.05

2,6% Alte Oſt. Südb.,
2,60 Neue" ,
420 Oſt Staatsb. 83
%Oſt. 1.b.8.E.
3%Oſt. abg.
.. 9.Em.
abe
1885
. abg.
3%Oſt. Erg. Netz

3 %Oſt.

abg.

19.4

18
18
1.

7.1

3% RaabOebd. 831 23
z
48 Rud. Silber
4½ Rud. (Salzkg.) 3 4
4½%Anat., S. I 19.5
4½% Anat.. S. II
4½% Anat., S. III
3 Salon. Monaſt. 22.5

5% Tehuantepec.

4½%
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit.. .
Bad. Bk. . . . . . . . . 180
Bk. f. Brauind. .
Barmer Bankv. . . 151
Bay. Hyp.=Wchſ. /173
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb. . 180.5
Darmſt. u. Nat.=Bk.
164
Deutſche Bank
D. Eff. u. Wchſ.=Bk. /133
D. Hyp.=Bk. Mein.. /139.75
D. Vereins=Bk. . .1107
Disk.=Geſellſch. . . . 1160
Dresdener Bk. . . . 169
135
Frankf. Bk. .
Frankf. Hypth.=Bk.. 1150
Frkf. Pfdbr. Bk. . . . 1148
Gotha. Grundkr. Bk.
Lux. Intern. Bank.
Netallbank. . .
1147.75
Mitteld. Creditb.
Pfälz. Hhp.=Bk. . /220
Pr. Bd.=Creditbank 137
Hyp.=Akt.=Bank.
Reichsbank Ant. . . 175
Rhein. Creditbk. . . . 1341.
Rhein=Hyp.=Bk. . . 181.5

1od. B.-Credi

züdd. Disc.=Geſ. 146
Sſterr. Creditanſt. 8.45 Beck & Henkel.... 75
Bergwerks=Akt.
Eſchw. Bergw. . . . 215 Cement. Heidelb. 151
Gelſenkirch. Bgw. 1164 Cement. Karlſtadt 188.25
Harp. Bergb.
Ilſe Bergb. St..
Genußſchein .. . 130
Kali. Aſchersleben. 182.5 Chem. Milch ...../ 70
Kali. Salzdetfurth.
Kali. Weſterregeln 192.5 Dt. Eiſenhandel.
Klöcknerwerke (abg.
Lothr=Hütte)
Mannesm.=Nöhr. 1187.25 ) D. Linolenmw. Bln /235
Mansfelder ..
Otavi=Min.=Ant.
Phönix=Bergb. . . . 120 Dürr. Rattingen .. 75.5
Rhein. Braunk. . . . 265.5 Dhckerhoff & V..
Rhein. Stahlw. . . . 214 Eiſenw. Kaiſersl.. 42
Riebeck Montan. . .
Salzwerk Heilbronn 185
Tellus Bgb. . . . . . . 113 Elſ. Bad. Wolle
Ver. Laurahütte.
Ver. Stahlwerke . . 1132
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum(Mannh.) 271
Henninger.
.. 194
Hercules, Heſſiſche 1253
Löwenbr.=München 380
Mainz. Aftienbr. 1241.5 Feinmech. (Jetter) /102
Schöfferhof (Bind.) 357
Schwarz=Storchen 1181
Tucher, Nürnberg 1189 Frankfurter Hof ../116
Werger ..
Akkum. Berlin.
Adler &Oppenh.
F Adlerw. (v. Klener) 119 Gritzner, Maſch. . 1118
6%A. E. G. Vzg. A.
5% A. E. G. Vzg. B.
A. E. G. Stamm .. . 189
Bad. Maſch. Durla 15.5
F Bad. Uhren, Furtw. 23
Bamag=Meguin
51
Baſt Nürnberg

23.25

87.5

Miiſt Kt
Wiener Bankverein 18.3 Bergmann El .. . . 1200
Bing. Metall.
Brem.=Beſigh=Ol. 71.5
Buderus.. . . . . . . . 116.5 Bürſtenfbr. Erlang 65
1210 Cement. Lothr.
Chem. Albert. . .
Chem. Brockh.
Daimler=Benz A. G. /128
Deutſche Erböl ... 164.4
D. G. u. Silb. Scheid. / 220
134.5 Dingler, Zweibrück.
Oberbedarf ..... . 103 Dreso. Schnellpr. 158
Dürkoppw. (St). . . 86
E. Licht u. Kraft. 1206
El. Lieferung .. . . 195.25
Email. Ullrich .
33.5
Enzinger Werke ../ 60
Eßlinger. Maſch.
E1.5
Ettlinger Spinn. . . 230
Faber Bleiſtift 81
Faber & Schleicher/104
Fahr, Pirmaſens. / 53.25
Farbenind. J. G.. /310.25
Felten & Guilleau.
Feiſt, Sekt.
46
Frankfurter Gas ../169
1184 Frkf.=M. Pok. u. W./ 76
Geiling & Cie.
80
Goldſchmidt, Th.
Gotha Waggon.
Grün & Bilfinger. 135

Hehligenſtaedt.
Hilpert, Armatur. 82. (Seilind. Wolf.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch, Kupfer.
Hoch=Tief Eſſen... 129
Holzmann".
Holzverk. Ind.
Hydrom. Breslau
Fnag.
Junghans St.
Kammg. Kaiſersl.
Karlsruher Maſch. 26
Karſtadt, R. . .. . . 155
Klein, Sch.EBecker 142
Knorr, Heilbronn . /182.5 fGummi. Bln.=Friſ.
Konſerv. Braun ../ 86.5 Pinſel=Nürnberg.
Krw. Alt=Württbg. 104,5 fUltramarin
Krauß & Co. . ... . 67.5 fZellſtoff Berl.
Lahmeher .. ..
Lech, Augsburg ... 128 Poigt & Hgeffner.
Lederw. Rothe
Lederw. Spicharz. 20 (Wahß & Freitag
Lingel Schuhw.. .
Löhnberg. Mühle , / 45 Zellſt. Aſchaffenbg. 1210
Ludwigsh. Walzm. 125
Lüdenſcheid. Metail
Mainkraft Höchſt 130.75 fZucker f. Rheinga
Mars=W. Nürnberg /133.5
Metallgeſ. Frkf. /190.5 Trausport= und
Miag, Mühlenb. /1c0 5 Berſicherungs ctie
Moenus, Stamm 82,5 Dt. Reichsb.=Vorz./10

Schultz, Grünla
Siemens Glas
Siemens & Halsle
Südd. Immob.
/203.5 Südd. Zucker=A.= 6./14
74.5 (Thür. Lief. Gotha 116
100 luhren Furtwängl.
fünterfr. Kr.=El.=V.
ſBeithwerke
Ver. f. Chem. Ind. 116
Ver. d. Olfbr. Mann
Ver. Faßf. Caſſel.
184 Vogtl. Maſch.
Volthom, Seil.
Wegelin Rußfbr.. 156
Zellſt. Memel.
348.22
Zellſt. Waldhof

Frkft

Motorenf. Deusz
Motorenf. Oberurſ. / 72
Münch. Lichtſpielk.
Reckarſ. Fahrz.
Neckarw. Eßlingen
Peters Union .. . . 1118
Pfälz. Näh. Kahſerl 65.75
Philipps.
67
Porzellan Beſſel. 44
ein. Gebb.& Schal /132
Rhein. Elektr.
174
Rhenania,Kunheim! 65
Rütgerzwerke
101
64

l. Dt. Eiſenbahn.
Lokalb. u. Kraft. 180
dt. Eiſenb.=Geſ.
Schantung E. B.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Hapag.
Nordd. Lloyd. .455,770

Frkft. Alg. Verſ. 147223
Frankonia Nückv.
Darmſtädter Werte
Bahnbe
dampfk. Rodberg
vetin Konf.

99

[ ][  ][ ]

frummer 229

Viehmärkie.

Freitag den 19 Auguſt 1927

Geite 13

4mrmſtädter Viehmarkt vom 18 Auguſt. Aufgetrieben waren: 94
E, 7 Schafe, 7 Ochſen. Die Preiſe ſtellten ſich für Kälber a) 7
15A., b) 6975, c) 6068, für Schafe 4550 Pf. per Pfund. Markt=
wu
f: Kälber und Schafe geräumt, für Ochſen Ueberſtand.
örankfurter Viehmarkt vom 18. Auguſt. Zum heutigen Kleinvieh=
unst
waren aufgetrieben: 80 Rinder, 941 Kälber, 326 Schafe und 545
Swäne. Gegenüber der letzten Hauptmarktnotierung waren Kälber
Mark. Schafe bis 3 Mark teurer, während Schweine 12 Mark
weben. Marktverlauf: Kälber und Schafe bei regem Handel aus=
1maift, Schweine ſchleppend und nahezu geräumt. Es erzielten pro
8uer Lebendgewicht: Kälber a) b) 7681, c) 7076: Schafe
ſ54, a2) , b) 4248, c) 3641, d) : Schweine a) über 300
Pf), 6466, b) zirka 240300 Pfd. 6466, c) zirka 20240 Pfd.
gBt. d) zirka 160200 Pfd. 6566, e) zirka 120160 Pfd. 6063,
ziner 120 Pfd. 6063, g) 5458. Fleiſchgroßhandels=
miſe
: Ochſenfleiſch 1. Qual. 105110, 2. Qual. 95100, Bullen=
ſh
95100, Kuhfleiſch 1. Qual. 7585, 2. Qual. 6070, 3. Qual.
483. Kalbfleiſch 1. Qual. , 2. Qual. 100110, Schweinefleiſch
1ual. 8090, 2. Qual. , Gefrierfleiſch: Vorderviertel 50, Hinter=
ſiel
60.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 18. Aug. (Priv.=Tel.)
ſaffee: Schwächere Rionotierungen und ſchleppende Lokonachfrage
ſnr den Markt ſchwächer tendieren. Für europäiſche Rechnung wur=
B mAlSgaben beobachtet.
Lacher: Die Rohzuckerterminpreiſe erfuhren heute eine Befeſtigung
gudm ſteigenden Lokomarkt und Deckungskäufe Europas.
Chicago, 18. Auguſt.
Beizen: Die Tatſache, daß die vorausgeſagte kühle Witterung im
Abu=eſten nicht eingetreten iſt, löſte am Weizenmarkte heute
bit wie die ſchwache Haltung des Winwipeger Manktes Verſtimmung
u dre ſich in einem Rückgang der Norierungen auswirkte. Als weitere
9miemotive ſind die heute veröffentlichte amtliche Schätzung der argen=
mhn
Anbauflächen, die höher lautete, als urſprünglich erwartet war,
un ribate Schätzungen zu nennen, nach denen der kanadiſche Weizen=
Eei rtrag 400 Millionen Buſhels ausmachen ſoll.
UMais: Die Maispreiſe ſetzten, beeinflußt dunh die naßkalte Wit=
eig
in den Zentralſtaaten und die Verſchlechterung des Pflanzen=
ſucs
in Minneſota, ſowie unter dem Eindruck von Klagen aus Jowa,
1wdart die Pflanzen in der Entwicklung zurückgeblieben ſeien, etwas
Fein. Die Kursgewinne gingen ſpäder unter Realiſationen wieder
ſoren. Die Lokonachfrage blieb hinter den gehegten Erwartungen
Nc
öafer: Klagen über Roſtſchäden in Süd=Dakota regten am Hafer=
ſtt
vorübergehend die Kaufluſt an.
5s notierten nach Meldungen aus Chicago am 18. Aug.:
Grtreide: Weizen, Sept. 141½, Dez. 146, März 149: Mais,
St. 11238, Dez. 116, März 118½; Hafer, Sept. 47½, Dez. 517,
Ar1 54½: Roggen, Sept. 95½, Dez. 99½, März 103.
Ecmalz: Sept. 12/47½, Okt. 12,60, Jan. 13,05.
Flriſch: Sept. 11,80, Okt. 11,975, Jan. 12,75: Speck loco 11,875;
ut Schweine 9,2510,75, ſchw. Schweine 8,409,50; Schweine=
ſehren
Chicago 31 000, im Weſten 75 000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 18. Aug.:
Brtreide: Weizen Nr. 2 rot 150¾, hart 154½: Mais neu ank.
At 121½ Mehl ſpring wheat clears 6,757,25; Fracht nach
glrnd 1,62,6, nach Kontinent 1012.
Scmalz: Prima Weſtern Loco 13,05; Talg extra 778.

Butter= und Eierpreiſe.
Die Preiſe für Butter ſchwanken in unſerem Klima naturgemäß
nach der Jahreszeit; einem Hochſtand im Winter ſteht ein Abſinken im
Frühjahr gegemiber. Unſer Schaubild zeigt, daß der deutſche Inland=
preis
(amtliche Preisfeſtſetzung der Butternotierungskommiſſion im
Verkehr zwiſchen Erzeuger und Großhandel, Preis für 1. Sorte) im
ganzen die gleiche Bewegung ausführt wie der Preis für däniſche Butter
in Kopenhagen.

Dänische Butter
m Kopenhagen:

PAustral. Butter
in London
Argentin. Butter in London-

Inlendeler in London

Inlandleler in Berlin

K
Auf dem engliſchen Markt ſchafft die überſeeiſche Butter einen ge=
wiſſen
Preisausgleich, da einmal die günſtigſte Erzeugungszeit in den
Ueberſeeländern gegemiber der europäiſchen verſchoben iſt und überdies
die für die Ueberſeefracht ohnehin erforderliche Konſervierung eine weitere
zeitliche Ausgleichung erleichtert. Das Schaubild zeigt die weſentlich
tiefere Preislage der Ueberſeebutter bis in das Frühjahr hinein, und es
zeigt ferner, daß gegenwärtig der Preisvorſprung der Ueberſeebutter
durch die Preislage der emropäiſchen Butter ausgeglichen iſt.
Die Preiſe für Eier ſind in noch weit höherem Maße von der
Jahreszeit abhängig. Nach der Zeit des Tiefſtandes im April und Mai
hat in der zweiten Hälfte des Juni bereits wieder ein Anſteigen der
Preiſe eingeſetzt.
Produktenberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 18. Auguſt. Angeregt durch die
erhöhten Auslandsforderungen und die ungünſtige Witterung verkehrte
der hieſige Markt in feſter Haltung. Man nannte: Weizen inl. 28,50
bis 29, ausl. 31 bis 32,50, Roggen inl. 24,50 bis 24,75, ausl. 25 bis
25,50, Hafer ausl. 22,50 bis 24, Braugerſte inl. 25,50 bis 27, ausl. ohne
Angebot, Futtergerſte 22,75 bis 24, Mais mit Sack 19,75, ſüddeutſches
Weizenmehl, Spezial Null 40, ſüddeutſches Weizenbrotmehl 32, ſüd=
deutſches
Roggenmehl 33,75 bis 35,75, Weizenkleie 13 bis 13,75, Bier=
treber
mit Sack 15,25 bis 16 und Raps 34 bis 34,50 RM., alles per
100 Kg. waggonfrei Mannheim.

Frankfurter Produktenbericht vom 18. Anguſt. An der beutigen
Getreidebörſe lagen infolge größerer Zurückhaltung der Produzenten
die Preiſe weiter feſt. Es notierten (ie 100 Kg.): Weizen 2838,25;
Roggen 2323,25; Sommergerſte 25N; Hafer inl. 31,5032,25: ausl.
23,5025; Mais 19,25; Weizenmehl 39,7540,25: Roggenmehl 34,50 bis
35; Weizenkleie 13,B; Roggenkleie 13,50.
Berliner Produktenbericht vom 18. Augnſt. Am heutigen Produk=
tenmarkt
iſt die Allgemeintendenz nur wenig verändert. Das Ausland
kam etwas feſter. Auch Liverpool ſetzte höher ein, gab aber im Ver=
laufe
wieder nach. Die Cifforderungen ſind für Weizen unverändert,
für Roggen und Gerſte etwas höher gehalten. Die Umſätze an dieſem
Markt halten ſich in engen Grenzen. In ſofortiger Ware hält für In=
landsweizen
die Nachfrage an. Die Aufgelder gegen September ſind
eher weiter zurückgegangen. Das Angebot bleibt ſpärlich. Am Liefe=
rungsmarkt
lagen die erſten Notierungen ½¾ Mk. erhöht. Roggen
iſt für nahe Sichten reichlicher angeboten und gegen geſtern etwa um
1 Mark niedriger zu placieren. Auch am Lieferungsmarkt ſind die
Preiſe bis zu 1 Mark rückgängig; während Weizenmehl weiter ge=
fragt
iſt, wird Roggenmehl eher angeboten bei leicht ermäßigten For=
derungen
. Auch Neuhafer iſt in ſofortiger Ware etwa. mehr angeboten.
Die geforderten Preiſe ſind gut zu erhalten. Ffir Braugerſte werden
weiter hohe Preiſe bezahlt. Mittlere Ware iſt nur ſchwer zu verkaufen.
fm. Süddeutſcher Edelmetallmarkt vom 18. Auguſt. Pforzheim.
Edelmetalle notierten folgende Großhandelzpreiſe: Barrengold das
Gramm 2,800 RM. (Geld), 2,814 RM. (Brief); Platin, handelsübliche
Ware, das Gramm 7,95 RM. (Geld), 8,55 RM. (Brief); Feinſilber das
Kilogramm 75 RM. (Geld), 76,1077,60 RM. (Brief). Tendenz: ruhig.
Stuttgart. Edelmetalle notierten folgende Großhandelspreiſe:
Feingold das Gramm 2,800 RM. (Geld), 2,814 RM. (Brief); Platin,
handelsübliche Ware, das Gramm 7 RM. (Geld), 8,65 RM. (Brief);
Fein=Kornſilber das Kilogramm 75,10 RM. (Geld), 76.10 RM. (Brief).
Tendenz: ruhig.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Der Nordd. Lloyd eröffnete für Fracht= und Paſſagierverkehr eine
neue Linie BremenAntwerpen-Liſſabon-MadeiraLas Palmas
TeneriffaHamburg mit zwei neuen, den modernſten Anforderungen
entſprechenden Dampfern.
Die Eſſigſäureſteuer beträgt vom 1. September 1927 ab: für in
Anrechnung auf das Betriebsrecht oder Hilfsbetriebsrecht abgefertigte
Eſſigſäure 49,40 RM., für andere Eſſigſäure, ſowie für Eſſigſäure und
Eſſig, die aus dem Auslande eingeführt werden, 74,10 RM. für den
Doppelzentner waſſerfreier Säure.
Bei dem Dorſe Venrath iſt in mäßiger Tiefe ein ziemlich mächtiges
Braunkohlenflöz erbohrt worden. Die Bohrverſuche werden fortgeſetzt.
Der Londoner Goldpreis beträgt für eine Unze Feingold 84 sh
10½ d, für ein Gramm Feingold demnach 32,7455 pence.
In Jamaica ſind Beſtrebungen im Gange, mit einem Kapital von
1 Million X eine neue direkte Schiffsverbindung nach England zum
Transport von Früchten zu ſchaffen und eine Einkaufsorganiſation in
Jamaica zu gründen. Die Rückzahlung des Kapitals wird von der Re=
gierung
garantiert.
Aus Moskau wird gemeldet, daß den Streichholzfabriken im Gon=
vernement
Nowgorod, die ſeit geraumer Zeit in einer akuten Abſatz=
kriſe
ſtecken, ein Angebot von deutſchen Firmen für die Lieferung vom
Streichhölzern nach Deutſchland zugegangen ſei. Das nordweſtliche
Streichholzſyndikat iſt mit den deutſchen Firmen in Verhandlungen ge=
treten
über den Abſchluß von weiteren Lieferungsverträgen,
Ein von der Palmers Shipbuilding u. Jron Cy. Ltd. für Rechnung
der Firma Moß u. Cy., Liverpool, erbautes Petroleumtankſchiff von
9000 To. iſt vom Stapel gelaufen. Die Furneß Shipbuilding Cy. in
Middles Borough teilt mit, daß ſie ein Petroleumtankſchiff von 60 000
Tonnen zum Auftrag erhalten habe.

verwaren uſw.
Samstag, den
vormittags 91
im Laden Eliſa=
zenftr
. 37. /* 21436d1

Anterricht

Oörealſchul= Abi=
tumm
m glänzend.
Beyn. erteilt Nach=
HiA an Schüler jed
Wins. Angeb. unt.
UFNSeſchſt. (*21498

enem Sonder=
Erreis ( Johannes=
eeln
können noch
me Kinder teil=
iheri
. Näh. Kirch=
Be 2, I. (*21461

Penſionen

Privatmittagstiſch
Aurſtraße 83, pt
1:1321mfg)
trag= und
AAbendtiſch
n15095 Pfg.
betrriſche u. Fleiſch=
Re
(3443
Ufasm=Reſtaurant
ler anderſtr. 4. 1.
Ge für meinen
1ü hrigen Sohn,
Zelirig, p. 1. Oktob
bäirgerliche
ſenſion
Drieen erbitte unt.
6 n die Geſchſt.
12855 feg)

4Uengeſuche
Weiblich

hastochter!
She für meine 191.
Kotar einen geeig
Pzit beſſerem evgl.
ife wo Mädchen
mamden, zur wei=
ESusbildung in
Hr uswirtſch. uſw.
Zuſchriften an
R Heinrich Herziger,
Ve=b.=Schierſtein.
12831dfs)

g. Mädchen, das
ziſe ſchlaf. kann,
dit Stelle, geht auch
Mimdern. Kirchſtr.
18, II., r. (*21471
E5. Abeſſ. Witwe, 5
ſuckht Wirkungskr.
n. 50. Ang. u. U 11
Geſchſt. 21172

Adach en, ſchulfrei,
Mähen bewand.
tt SSte le tagsüber
au Shalt, am liebſt.
öe =ſchäft. Ang. u.
*) Geſchſt. (*21529

knei derin nimmt n.
ſiieen an in u. auß
zuuſe. Roßdörfer=
ße
23, pt. ( 21476

Ehrl., ſaub. Mädchen
ſucht Mittwochs und
Samstags Beſchäf=
tig
., putzt auch abds,
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tion
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ſelbſtänd kochen kann
Hilfe für die Kinder Kinderſchweſter
chen, die ſchon in fahrung haben muß u.
beſſeren Häuſern tätig und ein natürliches

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Frau Bürgermeiſter
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a. B., Darmſtädterſtr. 67

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Näh. Geſchſt. (*21354df

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(*21487)

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für den Haush. gef.
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od. unabh. Frau tägl.
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Stunden vormittags
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ſtraße
31. (*21463

9

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Starkenburg u. Rheinheſſen geſucht.
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12837df.
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Großbrennerei
und Viehmäſterei,
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das nicht mehr fort=
bildungsſchulpflichtig

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für das Büro einer
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die Geſchſt. (*21454

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mädch
., welches etw.
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kundig iſt. Angeb. u.
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brapes Mädchen
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ſof. Eintritt geſucht
in Geſchäftshaus.
Ingeb. u. U 23 an
die Geſchſt. (*21503

Für kleinen Haushalt
während des Urlaubs
des Mädchens vom
1.14. Sept. zuver=
läſſige
Aushilfe,
welche auch zu kochen
und eine alte Dame
zu bedienen hat, ge
ſucht. Angeb. unter
U24 Geſchſt. (*21511
Ich ſuche zu meinen
3 Kindern (5, 3 und
2 Jahre) ein gebilde=
tes
, junges Mädchen
Kindergärtnerin
vorhanden. Nur Mäd= welche unbedingt Er=

waren, wollen ſich Weſen hat, die Kin=
melden
. Gut, Lohn, der ſelbſt verſtändlich
Eintritt ſofort od. am zu leiten. Mz. 12862
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Theſy Geromont=Hoehl,
Geiſenheim a. Rh.

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Brauer eiausſchank Zur Krone‟
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Hige
ehrliches MüdZen
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ſof. geſ. Weiß, Lieb
frauenſtr. 50. (*21510
Anſtän=
diges
Bädchen
zum Servieren, da
etw. Hausarbeit über=
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, für dauernd
geſ. Mühlſt. 37. (*21531

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theke
, Pfeilerſchr., kl.
Bücherſchr., mehr. gr
1. kl. Tiſche, Stühle
Spieg., Regale, Spi
ral= u. Auflegematr.,
Federzeug uſw. billi
abzugeben. ( 2148=
An=u. Verkanfsſtelle
Alexanderſtr. 3.

Siermarkt*

n gutem Zuſtande
billigſt zu verk. oder
zu verleihen (*21534
Schwanenſtr. 15.

Schön, ſtark. 11. Zie=
genbock
, gut i. Sprung,
zu verk. Bahnw. Heid,
Griesheim b. D., Mainz.
Landſtr. (gekört, Ab=
ſtammnachweis
),
(12894)

3 junge Rhodeländ,
Hahnen u. 3 Enten, 4
Mon. alt, zu verk. od.
geg. Hühner z. vertauſch.
Müller, Dornheimer=
Weg 24, III. (*21438

allee
Tauben Art.
Zwerghühner, Haſen
u. Meerſchweinchen
wegen Aufgabe der
Zucht billig, zu verk.
Mühlſtr. 62, Hth., pt.
(*21506)

Junge
Teckel
ſch Farbe, Ia Stamm=
baum
, Eltern höchſt
Prämiert, billig zu
verkaufen. (12793dr
Weinbergſtr. 45, II.

Rehpinſcher (Rüde),
10 Monate alt, ſehr
wachſam, ſtubenrein,
zu verk. Joſ. Heeß fr.,
Zigarren=Handlung;
Arheilgerſtr. 60, ( 21464

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Hägelstr. 75
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finden durch das Darmſtädter Tagblatt
eſie Verbreitung

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Seite 14

Freitag, den 19. Auguſt 1927

Nummer 229

Der Club der Vierzig.

Frei bearbeitet nach einem Roman von Robert W. Chambers
von Edgar May.
(Nachdruck verboten)
28)

Ich befürchte, wir werden bei dieſem Wetter die Ueberfahrt
nicht wagen können, ſagte Lanier. Iſt Ihr Motorboot ſee=
tüchtig
?
Sie können das ruhig Jake überlaſſen. Mit mir an Bord
wird er ſicherlich keine Gefahr laufen wollen. Es wäre mir jedoch
lieb, wenn er bald käme, denn das Nachts und bei ſo rauhem
Wetter fahre ich nicht gern.
Von einem der Fenſter des Wohnzimmers konnte man
Bonnet=Haus deutlich überblicken. Es lag ganz verlaſſen da, an=
ſcheinend
menſchenleer, auch drang kein Laut daraus. Allerdings
würde der ſcharfe Weſtwind jedes Geräuſch nach der entgegen=
geſetzten
Richtung davontragen.
Für Lanier hatte der Anblick des Hauſes etwas Düſteres.
Ein einzelner morſcher Paternoſterbaum ſtand im Hof, eine alte
Eiche, die ein Sturm umgeſtürzt haben mochte, lag quer vor dem
BZaun und ſtreckte ihre Zweige durch den freien Raum, den die
im Fall umgeriſſenen Latten gelaſſen hatten.
Ich glaube, der Wind flaut ab, ſagte Lanier. Er erhob
ſich, trat durch die Tür und ſchlenderte langſam hinunter zu dem
Heinen Hafen. Seine Blicke waren hinaus auf das Waſſer ge=
richtet
, aber er horchte angeſtrengt nach Bonnet=Haus hinüber.
Nun konnte er Geräuſche daraus hören, die ebenſo gut von einem
Grammophon, wie von einer Ziehharmonika oder einem alten
Piano herrühren mochten.
Nach einigen Schritten konnte er auch Stimmen vernehmen,
die in Geſang und wüſtem Geſchrei erhoben waren. Langſam
ſchritt er auf die ſchwach erleuchteten Fenſter zu, die ſich auf der
bereits in Dunkel getauchten Hausfront abzeichneten.
Ein dumpfes Gemiſch von Gläſergeklirr und dem Gröhlen
von Zechern drang zu ihm. In dem Stimmengewirr konnte er
deutlich Potters heiſere und Welpers fettige Stimme erkennen.
(Einige Schritte weiter, und er hätte zweifellos auch die geſpro=

chenen und geſungenen Worte verſtehen können, aber das Gehörte
genügte ihm, und er kehrte nach dem anderen Hauſe zurück.
Marion ſtand an der offenen Tür und ſah zur Bucht hinaus,
auf deren Waſſer das Licht eines Bootes auf= und niedertanzte.
Sicherlich iſt es Jake mit unſerem Boot, ſagte ſie.
Gleich darauf trat Henry aus der Dunkelheit und griff das
Gepäck auf. Jake kommt, ſagte er auf einen fragenden Blick
des jungen Mädchens.
Lanier bezahlte die Rechnung, und die beiden nahmen Ab=
ſchied
von Mrs. Everly. Dann begaben ſie ſich zum Landungs=
platz
.
Der Wind hatte mit Sonnenuntergang aufgehört, aber die
See ging noch immer hoch. Das Motorboot kam langſam näher
und ſeine Poſitionslaternen ſchwankten wild auf und ab, bis es
in ruhiges Waſſer gelangte.
Jake, rief das junge Mädchen, ſind Sie es?
Jawohl, Miß Marion. Wir ſind ein bißchen ſpät dran,
aber es hat gehörig draußen in der Bucht geblaſen."
Das Motorboot legte an, und eine dunkle Geſtalt, in Oeltuch
gehüllt, entſtieg ihm. Das junge Mädchen ſtürzte auf den Mann
zu, zog ihn beiſeite und fragte: Iſt mein Bruder zurückgekehrt?
Nein, Fräulein.
Oh, Jake
Aengſtigen Sie ſich nicht, Miß Marion; der junge Herr hält
ſich beſtimmt irgendwvo ganz in der Nähe auf.
Woher wiſſen Sie das?"
Ich habe die Tür zum Eiskeller offen gelaſſen, und heute
morgen fehlten zwei ganze Schinken ſowie eine Speckſeite.
Aber
Es war niemand anders als der junge Herr. Ich habe
ſeine Fußſpuren in dem naſſen Sand deutlich erkannt. Sicherlich
wird er von ſelbſt nach Hauſe kommen, wenn er ſeine eigene
Kocherei über hat. Und nun, Miß Marion, hüpfen Sie immer
luſtig herein ſamt dem Herrn.
Marion ſtellte vor: Mr. Lanier, ſagte ſie. Dies iſt Kapi=
tän
Jakob Winch und dies hier, auf den zweiten Mann der Be=
ſatzung
des Motorbootes deutend, Mr. Robert Shaw, unſer
beſter Fiſcher.

Ich habe Oelzeug für Sie im Boot,, ſagte Jake zu dem
jungen Mädchen, aber nicht für den Herrn, da ich nicht wußter
daß Sie einen Gaſt mitbringen würden.
Henry Everly lief ins Haus zurück, um einen Wettermantey
und Südweſter für Lanier zu holen.
Das Motorboot ſetzte ſich in Bewegung. Einige Minuter=
lang
war das Waſſer ruhig, dann kam das kleine Fahrzeug iu5
hochgehende Wellen. Zeitweiſe war es von ſchäumenden Sturzi
ſeen völlig eingehüllt. Marion zog ihren Südweſter feſt ins Geg
ſicht und kauerte ſich tief in ihren Sitz.
Wie fühlen Sie ſich? rief Lanier ihr zu.
Ausgezeichnet. Ich habe gute Nachrichten erhalten. Siſt
wandte ihr von Spritzern völlig durchnäßtes Geſicht zu Lanier
herum. Ich bin glücklich, murmelte ſie. Die Welt meint es=
wieder
gut mit mir, und ich glaube feſt, daß es noch einen Gotu
im Himmel gibt."
Woraus beſtanden Ihre guten Nachrichten?
Mein Bruder iſt wohlauf. Er iſt lediglich ein dummers
Junge und nichts weiter. Wenn er hört, daß ich zu Hauſe binn
wird er ſicherlich von ſelbſt zurückkehren.
Wo iſt er?
Ich fürchte, er kampiert auf der Tiger=Inſel.
Lanier wandte ſeine Blicke dem Ufer zu. In der Ferne, auff
dem Feſtland glänzten zwei erleuchtete Fenſter des Bonnet=
Hauſes wie die feurigen Augen eines wilden Tieres durch das9
Dunkel. Plötzlich ſchoß eine Rakete, die dicht neben Bonnet=Haus0
abgefeuert ſein mußte, empor und einige bengaliſche Lichter leuch=
teten
auf.
Eine kleine Feier offenbar, bemerkte Bob Shaw verächte
lich. Die Leute werden uns die ganzen Enten verſcheuchen.
Jawohl, warf Jake knurrend ein. Wenn ich Peter Everh /
wäre, würde ich einige Schüſſe auf Bonnet=Haus loslaſſen. Mew=
ling
ſteckt mit der Bande, die die Tiger=Inſel gekauft hat, unter
einer Decke. Er hat das ganze Geſindel bei ſich verſammelt.
Holzfäller? fragte das junge Mädchen.

(Fortſetzung folgt.)

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Freitag den 19 Auguſt 1927

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Die neueste Wochenschau

Orlent-See-Sensation. 7 Akte

Motorrad

Kluge

Hausfrauen

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Der größte Fremdenlegionärfilm!
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Nach der Novelle von Pereiral
Christophes Wren.
10 Akte. Hauptdarsteller:
Ronald Colman
Das Rätsel der Wustenfeste!
Der Sturm der Beduinen!
Der Spannendste Abentenrerfilm!

Residenz-Theater
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Der deutsche Marinefilm
Bel Beckaden
Ein Schicksal aus der dentschen Marine, geschildert
in 6 Akten. Hauptdarsteller:
Eva Spever, Walter Slezak, Carl Auen
Wild-West- und Abenteurer-Roman
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Die Falle am
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Leitung: Direktor Adalbert Steffter

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Morgen Samstag, abends 7½ Uhr
Gaſiſpiel
Kammerſänger Karl Jörn

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1. Jahresbericht.
2. Vorſtandswahl uſw.
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Nummer 229

Freitag, den 19. Auguſt 1927

Seite 16

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