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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 228 Donnerstag, den 18. Auguſt 1927. 190. Jahrgang
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Nabatt weg. Banſtionto: Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Natlonalbank.
Beutſchrfrangencer Handeisgroototinm.
Der Abſchluß der Pariſer
WBirtſchafts=Verhandlungen.
Die Anterzeichnung des Zwiſchenvertrags.
Nach drei Jahre langen überaus ſchwierigen Verhandlungen,
’s in Paris in der Nacht vom 16. zum 17. Auguſt gelungen,
garn zunächſt für 22 Monate gültigen proviſoriſchen
Handels=
utrag zuſtande zu bringen. Bevor man die Unterſchrift unter
oſin Zwiſchenvertrag ſetzte, ſchien es, als ſollte tatſächlich in
hnr Minute der Handelsvertrag wieder in die Brüche gehen.
ſte Franzoſen, die in ununterbrochenen Tages= und
Nachtſitzun=
inin den letzten Tagen mancherlei Zugeſtändniſſe machen muß=
ᛋᛋ wollten ſich nicht damit einverſtanden erklären, uns in
Ma=
ſte das Niederlaſſungsrecht einzuräumen. Für die deutſche
ilr=gation ergab ſich daraus eine überaus ſchwierige Lage, da
den Befehl mit auf den Weg bekommen hatte, das Abkommen
ir zu unterzeichnen, wenn tatſächlich die uneingeſchränkte
Meiſt=
ginſtigung geſichert ſei. Sie ſetzten ſich am Abend noch einmal
ſtBerlin in Verbindung und erhielten ſchließlich die Erlaub=
8 das Proviſorium zu unterzeichnen. Wenn es auch noch
ver=
uc iſt, irgendwelche Kritik an dem Zwiſchenvertvag zu üben,
muß doch den deutſchen Unterhändlern für die aufreibende
hrit gedankt werden, deren Bedeutung eigentlich nur der
er=
eſen kann, der Gelegenheit hatte, ſich ſtändig über den Gang
* Pariſer Wirtſchaftsverhandlungen, mehr noch aber über die
zupfe und Quertreibereien der Franzoſen zu informieren.
Ge=
dr in den letzten Wochen zeigte ſich ſo recht, mit welchen
Wider=
inpen die deutſche Delegation zu kämpfen hatte und welche
ſrvenkraft ſie aufbringen mußte, um ihr Ziel zu erreichen, einen
4rrag zuſtande zu bringen, der diesmal auch wirklich den
Be=
irſrriſſen der deutſchen Wirtſchaft Rechnung trägt. Die
Delega=
n hat ihr Ziel faſt hundertprozentig erreicht, wenn es ſich auch
aſt umgehen ließ, hier und da Zugeſtändniſſe zu machen, die
Ewie das bei ſolchen Verhandlungen immer iſt — notwendig
ſ, da man ſchließlich auch berückſichtigen muß, daß auch die
Syeriſeite ſchließlich Intereſſen zu vertreten hat, die ſie nicht
Mus preisgeben kann.
Das Vertragswerk ſelbſt wird wahrſcheinlich ſchon in den
ſchſiren Tagen im Wortlaut veröffentlicht werden. Es enthält
ſr mancherlei, was die Kritik unſerer Wirtſchaftsverbände her=
Afordern wird. Es enthält aber auch vieles, was die
Unter=
phnung des Abkommens rechtfertigt. Wir möchten nicht
ver=
ſſen, darauf hinzuweiſen, daß es unſerer Delegation gelungen
iſF rankreich zum völligen Verzicht aufArt. 18
1s Verſailler Vertrages zu bringen, der den alliier=
Mächten das Recht gibt, deutſches Eigentum in ihren
Län=
m zu beſchlagnahmen, wenn Deutſchland ſeine
Reparations=
ſtuigen nicht erfüllt. Im Londoner Abkommen hat ſich dieſer
titel zwar allerlei Einſchränkungen gefallen laſſen müſſen,
yerhin blieb er beſtehen und iſt erſt jetzt durch die
Bemühun=
t runſerer Delegation gefallen. Daß wir den Franzoſen den
rücht irgendwie abkaufen mußten, liegt auf der Hand. Wir
Ihren uns damit abfinden, daß man uns in Marokko das
eherlaſſungsrecht nicht einräumte. Dafür iſt man uns in Elſaß=
Aringen entgegengekommen, was inſofern nicht unbedeutend
als wir nach 1870 den Franzoſen niemals das Recht
einge=
uhrt haben, in Elſaß=Lothringen Konſulate einzurichten. Ein
yer Schönheitsfehler iſt vielleicht die Beſchränkung in
Indo=
ſa. der wir uns zunächſt zu unterwerfen haben. Sie fällt aber,
ſa.D die Franzoſen ſich mit den Japanern über das
Nieder=
ſungsrecht in der Kolonie geeinigt haben. Dann tritt auch für
* Die völlige Meiſtbegünſtigung in Kraft. Weſentlich ſind die
Fernbarungen über die Kündigung des Abkommens. Das
dtrſorium tritt am 5. September in Kraft. Es wird allerdings
horläufig angewandt, bis die Zuſtimmung der parlamentari=
M Körperſchaften vorliegt, die natürlich ſehr raſch zu erreichen
Dird. Es läuft dann mit voller Rechtskraft bis zum 1. April
9. An dieſem Tage kann es mit dreimonatiger Kündigungs=
* ᛋum 30. Juni gekündigt werden. Den Franzoſen iſt aller=
49s noch ein außerordentliches dreimonatiges Kündigungsrecht
Ver=äumt worden, das wir ihnen aber nur deswegen zugeſtan=
A baben, weil es praktiſch kaum angewandt werden dürfte.
2 Franzoſen haben es ſich deswegen vorbehalten, weil ſie
hof=
inzwiſchen ihre Zolltarifnooelle unter Dach zu bringen. In
ie tzigen Kammer iſt das nicht gelungen. Auch die neue, die
A1. Mai nächſten Jahres erſt gewählt wird, wird das ſo raſch
Iſt un, ſo daß wohl zunächſt die 22 Monate abgelaufen ſein
böan, ohne daß Frankreich Gelegenheit erhält, von ſeinem
Vewwrdentlichen Kündigungsrecht Gebrauch zu machen. Es iſt
heis vorgeſehen, den Vertrag ſtillſchweigend zu verlängern. Das
Diigſte ſind natürlich die Tarifvereinbarungen. Die
franzö=
ſte FEinfuhr nach Deutſchland iſt liſtenmäßig gebunden, ebenſo
c Sie deutſche Ausfuhr nach Frankreich. Man hat hier drei
Den ausgearbeitet. Liſte A unterwirft einen kleinen Teil der
Aſchen Ausfuhrwaren dem Minimaltarif. Liſte B. die den
Wien Teil des Warenverkehrs regelt, ſieht die Meiſtbegünſti=
98 wor. Liſte C diskriminiert wieder einen Teil der deutſchen
Ronterzeugniſſe. Von Bedeutung iſt beſonders für die
Fran=
zen, daß wir ihnen ein Weinkontingent von 360 000 Doppel=
Ener pro Jahr zugeſtanden haben. Mit dieſem Kontingent
Ddan wir aber indirekt gegen eine vorzeitige Vertragskündi=
Ra:geſchützt. Wir haben Vorſorge getroffen, daß bei vorzeiti=
9Mkündigung entſprechend der Laufzeit, die der Vertrag dann
chat, das Kontingent zuſammenſchrumpft. Die Franzoſen
Dann aber, wenn ſie 360 000 Doppelzentner nach Deutſchland
bſichren wollen, den Vertrag nicht kündigen. Durch dieſe
Ver=
ſnrung würde das Kontingent ſofort um ſoundſoviel Tauſend
Dpelzentner verringert, wie es eben einer Laufzeit von einem
ſoem oder Vierteljahr entſpricht.
Das deutſch=franzöſiſche Handelsabkommen
unterzeichnet.
TU. Paris, 17. Auguſt.
Das deutſch=franzöſiſche Handelsabkommen iſt heute
vor=
worden.
Nachdem die ganze Nacht über verhandelt worden und ein
grundſätzliches Abkommen zuſtande gekommen war, hatte die
deutſche Delegation den endgültigen Abſchluß des Abkommens
von der Zuſtimmung der Reichsregierung abhängig gemacht. Dieſe, ſtäiſchem Glanz und Ruhm haben unter der Laſt der Wirtſchafts=
Zuſtimmung iſt im Laufe des heutigen Vormittags in Paris
ein=
getroffen. Das Abkommen wurde daraufhin unterzeichnet. Ein
ausführliches Kommuniqué iſt für die Mittagsſtunden in Ausſicht
geſtellt worden. Handelsminiſter Bokanowſki trat alsbald ſeine
geplante Reiſe nach Amerika an.
Das amtliche Communiqué.
EP. Paris, 17. Auguſt.
Communiqué aus: Das deutſch=franzöſiſche Handelsabkommen iſt
heute morgen durch Miniſterialdirektor Poſſe und dem
franzöſi=
ſchen Handelsminiſter Bokanowski unterzeichnet worgen. Die
Unterzeichnung durch den deutſchen Botſchafter und franzöſiſchen leute enttäuſcht unfreundlich zu murren anfangen.
Außenminiſter wird im Laufe des Tages erfolgen.
Das heute unterzeichnete deutſch=franzöſiſche Handelsabkom=
Kraft treten wird, iſt in der Weiſe geſchloſſen, daß es am 1. April
1929 von beiden Parteien mit dreimonatiger Friſt gekündigt
wer=
den kann. Das Abkommen ſetzt ſich nach einer Ueberſicht der
Havas=Agentur zuſammen aus:
Liſtenanlagen, 3. einem Unterzeichnungsprotokoll, 4. einer
an=
liegenden Erklärung betreffend Fragen, die gelegentlich des Ab=
Anzahl von Briefen, die zwiſchen dem franzöſiſchen
Außen=
miniſterium und der deutſchen Botſchaft gewechſelt wurden und
die Anwendung bzw. Auslegung des Abkommens betreffen.
Das Statut für den Warenaustauſch zwiſchen beiden
Län=
dern läßt ſich wie folgt zuſammenfaſſen:
Für faſt ſämtliche Ausfuhrprodukte gewähren beide Länder
ſich gegenſeitig die de-facto=Meiſtbegünſtigung. Im Austauſch
gegen die Gewährung des gegenwärtigen franzöſiſchen
Minimal=
tarifes oder eines neu von der franzöſiſchen Regierung
einzu=
führenden Minimaltarifes geſteht Deutſchland Frankreich den
Konventionaltarif zu, den es zugunſten anderer Mächte
einge=
führt hat, bzw. Konventionalzollherabſetzungen.
Das Abkommen gibt dem jetzigen franzöſiſchen Parlament die
Möglichkeit, die geplante Zolltarifreform vorzunehmen, die
un=
verzüglich für die Produkte in Kraft geſetzt werden kann, die in
der Liſte A und in der Liſte C verzeichnet ſind, ſowie nach
drei=
monatiger Friſt für die Produkte, die den Gegenſtand einer neuen
Tarifierung gemäß dem vorliegenden Abkommen abgeben, wenn
Frankreich dieſes Abkommen bei Einführung ſeines neuen Tarifes
mit dreimonatiger Friſt kündigt. Zu den eigentlichen Tarifklauſeln
kommen Beſtimmungen betreffend die Vereinnahmung der Zölle,
betreffend die Inlandabgaben uſw.; ferner enthält das
Abkom=
men Klauſeln betreffend die See= und Flußſchiffahrt, betreffend
das Regime über Waren, Güter und Schiffe Deutſchlands in den
franzöſiſchen Kolonialbeſitzungen und Protektoratsländern. Es
enthält eine Klauſel, wonach Streitigkeiten über die Auslegung
oder Anwendung des Abkommens dem Schiedsſpruch oder dem
Schiedsgerichtsurteil des Schiedsgerichtshofes im Hagg
unter=
liegen.
Nach der Havasaufſtellung ſind deutſcherſeits in dem
Abkom=
men beſonders berückſichtigt und erhalten die Meiſtbegünſtigung
bzw. den Minimaltarif: die großen chemiſchen Induſtrien, die
Maſchineninduſtrie, die Elektroinduſtrie, die Kleineiſenfabrikanten,
die Fayence= und Porzellanwaren= und die Lederinduſtrie;
fran=
zöſiſcherſeits ſind nach der Aufſtellung begünſtigt: die
Landwirt=
ſchaft, die Baumwoll= und Seideninduſtrie, die Konfektions= und
Schuhwarenbranche, die metallurgiſche Induſtrie, die Seifen= und
Parfümeriewaren. Was die Weine anbetrifft, ſo iſt deutſcherſeits
von 360 000 Doppelzentnern zugeſtanden worden.
Berliner Preſſeſiimmen.
Die Blätter, die bereits zu dem Abſchluß des deutſch=franzöſiſchen
Handelsvertrages Stellung nehmen, weiſen alle auf die außerondentlichen
Schwierigkeiten hin, die die Verhandlungen bis zum letzten Augenblick
hervor, daß Frankreich auf die Anwendung des Artikels 18 des
Ver=
ſailler Vertrages endgültig verzichtet hat, der den
Reparationsgläubi=
gern Deutſchlands das Recht gibt, in ihren Ländern deutſches
Eigen=
tum zu beſchlagnahmen, wenn Deutſchland ſeine
Reparationsverpflich=
tungen nicht erſeillt. Die „Voſſ. Ztg.” ſpricht von einem
unverkenn=
baren Fortſchritt gegenüber der Haltung der Franzoſen bei Beginn der
Verhandlungen, die ſeinerzeit prinzipiell und unter Berufung auf ihre tung kann dagegen vielleicht ganz gut zeigen, daß das Vertrauen
Geſetzgebung die Anerkennung der gegenſeitigen Meſtbegünſtigung
ab=
lehnten. Das „Tageblatt”, das auf die großen Unterſchiede der
beider=
ſeitigen Zollſätze hinweiſt, ſpricht die Hoffnung aus, daß in weiteren
Handelsverträgen Frankreichs mit anderen Staaten, die vielfach ähnliche
Exportintereſſen wie Deutſchland haben, ein weiterer Abbau der
fran=
zöſiſchen Zollſätze erreicht werde. Der „Lokalanzeiger”, der den
Ver=
noch offen gelaſſenen Punkte und der kurzen Befriſtung, ſchreibt, für die
Beurteilung des Abkommens werde ausſchlaggebend ſein, wieweit die
franzöſiſchen Konzeſſionen gehen, über die noch in der letzten Nacht
ver=
handelt wurde. Die D. A. 3.” ſchreibt: Leider ſeien nicht alle Abreden
für Deutſchland befriedigend. Bedenklich müſſe es ſtimmen, daß
Deutſch=
land in Marokko kein formelles Niederlaſſungsrecht erreicht habe. Auch
die ſür Indochina getroffene Regelung, vo Deutſchland
Meiſtbegünſti=
gung erſt nach Abſchluß der franzöſiſchjapaniſchen Verhandlungen er=
1
halte, könne nicht befriedigen.
* Politik nach Norden.
Von unſerem =Korreſpondenten.
Rom, Mitte Auguft.
Während kleine Seitenſprünge, wie die italiemiſch=ägyptiſche
Anbiederung gleichzeitig mit dem ewigen lybiſchen Feldzug, die
erſehnte Abwechſlung in höllenheiße und nachrichtenhungrige
Redaktionen des auguſtiniſchen Roms liefern — Seitenſprünge,
über die noch ein andermal zu reden ſein wird —, wirkt die
Un=
ſicherheit der europäiſchen Konſtellation, ſoweit ſie durch das
Drei=
mittag 9 Uhr im franzöſiſchen Handelsminiſterium unterzeichnet eck „Frankreich—Deutſchland—England” gekennzeichnet wird,
hin=
ter den dicken und kühlen Mauern des Palazzo Chigi auf die
nervöſe Haltung der Muſſoliniſchen Politik. Das auguſtiniſche
Rom iſt nicht das auguſtäiſche Rom. Die ſinnloſe Hitze dieſes
Sommers macht alle Fliegen matt, und die Träume von
augu=
not bläſſere Farben angenommen. Aber Muſſolini ſinnt und ſucht
die großen Linien einer Politik, die ſeinem Lande zum Nutzem
gedeihen ſollen, wenn er abends nach dem kühleren Park der
Villa Torlonia vor der Porta Pia zurückkehrt, ebenſo wie er
tags=
über hinter den Mauern des Palazzo Chigi an der
glutdurch=
hauchten Piazza Colonna darüber nachgrübelt, wie er ſeinem
Land aus der verfahrenen Lage zwiſchen Deflations= und
Wirt=
ſchaftskriſe und dem Zwang zu aktiver Betätigung in der Politik
heraushelfen kann. Denn aktiv muß Muſſolinis politiſches Han=
Die deutſche und franzöſiſche Delegation gaben folgendes deln ſein, aktiv, weil er ſeinem Volke große Zeiten verſprochen
hat und es nun nicht mitten in lauter Nöten des Alltags ohne
neue Anfeuerungen ſtecken laſſen kann. Auch die Gunſt eines
dreſſierten Volkes hat Grenzen, vor allem wenn mächtige Geld=
Dieſe Aktivität der Politik, die Muſſolini bisher vorwiegend
in einer Expanſionspolitik am Mittelmeer und im Balkan ſehen
mußte, hat eine neue Richtung erhalten. Schon einmal war ſie
men, das 48 Paragraphen enthält und am 6. September in öſtlicher als jetzt orientiert, damals als Italien zum erſten Male
hoffte, mit Rußland zu beſonders günſtigen Beziehungen zu
ge=
langen. Dieſer Blütentraum reifte nicht, zumal die Hoffnungen,
die zu gleicher Zeit auf eine Annäherung an Deutſchland gefetzt
wurden, ſich zerſchlugen und ſchließlich durch Locarno und Thoiry
1. Den Beſtimmungen des Abkommens an ſich, 2. ſechs ſcheinbar für immer begraben wurden. Dann kam noch der
eng=
liſche Zwang zur antiruſſiſchen Politik, der das Tor nach
Ruß=
land — wenigſtens vor der Oeffentlichkeit — noch mehr zu
ver=
ſchluſſes dieſes Abkommens geregelt wurden, 5. einer gewiſſen rammeln ſchien. Die italieniſche Politik in Südtirol, die
vor=
übergehend gemildert ausſah, nahm nach Locarno deutlich
keinerlei Rückſicht mehr auf die deutſchen Gefühle, ganz
gleich=
gültig, ob Freundſchafts= oder Handelsverträge zuſtandekamen
oder nicht. Muſſolini konnte es nicht recht verwinden, daß ſein
erſter Plan, zuſammen mit Deutſchland und Rußland gegen
Frankreich und ſpäter gegen England Europa unter ſeinen
Ein=
fluß zu bannen, durch Deutſchlands Stellungnahme gegenüber
ſeinem weſtlichen Nachbar und die deutſche Folgſamkeit
gegen=
über engliſchen Beeinfluſſungen geſcheitert ſchien. Erſt die
Wen=
dung der Dinge, die ſich neuerdings unter Poincaré in
Frank=
reich anzeigte, das Zurücktreten von Briands Einfluß und die
bitteren Erfahrungen, die Deutſchlands Locarnopolitik mit
Eng=
land macht, gaben Muſſolini wieder Grund und Anregung, auf
ſeine alte Liebe zurückzukommen. Seine Anknüpfung mit
Ruß=
land wurde ſofort vorgenommen, ſeine Sondierungen betreffs
der Brennergrenze bei Deutſchland zeigten den Weg, den er zu
ſichern wünſchte, ehe er ſich weiter nach Deutſchland vorwagte.
Jetzt ſcheinen nun — ſoweit man ſich in Rom über derartige
Dinge überhaupt ernſthaft informieren kann — bei Muſſolini
tatſächlich die Erwägungen ſo weit gediehen zu ſein, daß er nach
der Richtung einer aktiveren Politik gegenüber dem Norden und
Nordweſten ſich ſchlüſſig zu ſein ſcheint. Man darf vielleicht
da=
mit rechnen, daß ſchon bei der nächſten Genfer Tagung ſich
An=
zeichen nach dieſer Richtung geltend machen werden. Jedenfalls
ſpielen bereits eifrige Sondierungen nach Berlin hinüber, wobei
es gar nichts ſagen will, wenn dieſe Fühlungnahme
möglicher=
weiſe nicht über die amtlichen Wege geht. Muſſolini iſt zu der
Anſchauung gekommen, daß weite Kreiſe in Deutſchland, die
bis=
her mit einer Locarno=Politik einverſtanden waren, unter den
andauernden Enttäuſchungen und Täuſchungen durch Frankreich
und England ſich zu jenen Leuten hinüberneigen, die von
vorn=
herein dem Locarno nicht getraut haben. Er mag ſich darin irren,
jedenfalls hält er den Augenblick für gekommen, um den alten
Weg nach Norden wieder zu ſuchen.
Es iſt ſchwer, im erſten Stadium derartiger wichtiger
Ein=
ſtellungen mit exakten Tatſachen oder Mitteilungen aufzuwarten.
Es kann ſich zunächſt natürlich nur darum handeln, rechtzeitig
auf die ſich entwickelnden Dinge hinzuweiſen. Man muß ſich in
ein Einfuhrkontingent franzöſiſcherſeits nach Deutſchland in Höhe. Deutſchland darüber klar werden, ob es irgend einen Zweck hat,
auf vielleicht in einiger Zeit in der italieniſchen Oeffentlichkeit
laut werdende Stimmen deutſchfreundlicher Art offen zu
reagie=
ren. Man muß ſich vor allem immer und immer wieder
über=
legen, ob man Muſſolini auf dem Wege einer antifranzöſiſchen
Einſtellung folgen darf oder nicht. Selbſt wenn Italiens Kraft
und Macht größer wären als ſie tatſächlich ſind, muß man ſich
beherrſchten. Als beſonders erfreuliches Moment heben die Blätter immer fragen, ob man dieſe Machtmittel auch für zuverläſſig und
treu halten darf. Gerade deshalb iſt es notwendig, über dieſe
italieniſchen Einſtellungsmöglichkeiten ſchon heute zu reden, weil
man ſich in Deutſchland hüten muß, voreilig die Schiffe von
Locarno und Thoiry zu verbrennen, nur weil vielleicht im Süden
und Oſten neues Schiffsholz zu haben iſt. Die italieniſche
Rich=
auf irgendwelche engliſche Mitarbeit ein recht zweifekhafter
Fak=
tor bei einer deutſchen Politik iſt und bleiben wird. Denn auch
Muſſolini kann von der engliſchen Hilfe allerlei erzählen, was
nicht grade für Albion wirbt. Vielleicht tragen die
Fühlungs=
verſuche von Rom nach Berlin, die über verſchiedene
mitteleuro=
trag ein „deutſch=franzöſiſches Wirtſchaftsabkommen” nennt, wegen der päiſche Zentren der Politik führen, dazu bei, daß man ſich in
Deutſchland ſeiner iſolierten Lage noch klarer als bisher wird.
Man wird trotzdem nicht nach dem italieniſchen Strohhalm
grei=
fen dürfen, denn der Halm iſt eben nur aus Stroh. Man wird
dafür ſich aber vielleicht entſchließen, ganz offen mit ſeinem
weſt=
lichen Nachbar ſich auszuſprechen, um endlich nicht nur aus
eng=
liſchem Bann frei zu kommen, ſondern auch italieniſche
Hoffnun=
gen auf deutſche Harmloſigkeit herabzumindern. Zum Glück iſt
es in Berlin kühler als in Rom.
Seite 2
Donnerstag, den 18. Auguſt 1927
Nummer 228
Das Echo in Frankreich.
EP. Paris, 17. Auguſt.
Ein Teil der Nachmittagspreſſe begrüßt den Abſchluß der
deutſch=franzöſiſchen Verhandlungen, während die reaktionären
Blätter ſich in Schweigen hüllen.
Im „Paris Midi” erklärt ein franzöſiſcher Delegierter, das
Abkommen ſei ein wahres Wirtſchaftslocarno; es ſtelle nicht nur
eine Zollverſtändigung, ſondern eine nützliche Regelung des
nach=
barlichen Verhältniſſes beider Länder dar und eröffne
Handels=
beziehungen, die die wirtſchaftliche Entwicklung beider Länder
befruchten und infolgedeſſen auch zu einer Annäherung und zum
Frieden beitragen würden.
„Paris Soir” teilt dieſe Anſicht. Der Vertrag, der unter
Wahrung der Lebensintereſſen beider Länder Reibungspunkte
und Konfliktsſtoffe beſeitige und die wirtſchaftliche Befriedung
zwiſchen Frankreich und Deutſchland bedeutend verbeſſere, könne
nur zur Feſtigung des trotz politiſcher Schwierigkeiten
eingeleite=
ten Verſtändigungs= und Befriedungswerkes beitragen. Er ſei
alſo die beſte Garantie für den zukünftigen Frieden.
Die „Information” ſchreibt, die vielen gegenſeitigen
Zuge=
ſtändniſſe bewieſen, daß Leuten guten Willens, die davon
über=
zeugt ſeien, daß die allmähliche Rückkehr zu normalen
Wirtſchafts=
beziehungen das ſicherſte Unterpfand für die deutſch=franzöſiſche
Anuäherung bilde, nichts unmöglich ſei.
Der „Temps” iſt zurückhaltend. Er ſtellt zunächſt feſt, daß
in den bisher veröffentlichten Mitteilungen über den Inhalt des
Abkommens nichts hinſichtlich dre Regelung des deutſchen
Nieder=
laſſungsrechtes in Marorko geſagt ſei. Man könne ein Urteil erſt
fällen, wenn der geſamte Text vorliege. Wenn aber das
Ab=
kommen die Wirkung haben werde, die wirtſchaftlichen
Beziehun=
gen zwiſchen den beiden Ländern zu erhalten und zu entwickeln,
und wenn ein gerechtes Gleichgewicht zwiſchen den gegenſeitig
eingeräumten Vorteilen und Konzeſſionen beſtehe, könnten ſich
beide Länder zu dem endlich zuſtandegekommenen Abſchluß
be=
glüchwünſchen.
Die Wiener Auffaſſung.
EP. Wien, 17. Auguſt.
Die Wiener Abendblätter bezeichnen den Abſchluß des deutſch=
fran=
zöſiſchen Handelsabkommens als ein Ereignis von größter politiſcher
Tragweite.
Die „Neue Freie Preſſe” ſchreibt: „Die Unterzeichnung des
deutſch=
franzöſiſchen Handelsabkommens ſtellt einen Markſtein in der
handels=
politiſchen Entwickelung der Nachkriegszeit dar. Der Vertrag iſt ein
ſehr umfangreiches Abkommen mit grundlegender Bedeutung, da das
Definitivum vorausſichtlich nichts anderes ſein wird als eine
Erweite=
rung der gegenwärtigen Konvention.”
Das „Neue Wiener Abendblatt” äußert ſich wie folgt: Ein
erfreu=
licher Schritt zur Wiederherſtellung des alten Europa iſt getan
wor=
den. Das deutſch=franzöſiſche Handelsabkommen, deſſen Beratung ſich
unter wiederholten Stockungen und Kriſen lange hinzog, iſt
unter=
zeichnet. Die beiden ehemals feindlichen Staaten richten damit für das
wirtſchaftlich zerſplitterte und vom Protektionismus gelähmte Europs
ein großes Beiſpiel freundſchaftlicher Wirtſchaftsannäherung auf. Die
Verhandlungen über den Vertrag und ſein Abſchluß ſtehen zweifellos
im Banne des Geiſtes von Locarno. Für die Genfer Verhandlungen
der deutſchen und franzöſiſchen Staatsmänner über die Verminderung
der Rheinlandbeſatzung bildet der Abſchluß des Handelsvertrages ein
günſtiges Vorzeichen.
Die „Wiener Allgemeine Zeitung” ſtellt feſt, daß durch die
Unter=
zeichnung des deutſch=franzöſiſchen Handelsvertrages ein wichtiger
Schritt von der Thcorie, die auf der Genfer Weltwirtſchaftskonferenz
aufgeſtellt wurde, zur Praxis getan erſcheine. Genf und Locarno hätten
hier einen ſichtbaren Erfolg zu verzeichnen. Die wirtſchaftliche
An=
näherung der zwei größten Staaten auf dem Kontinent iſt auf der
Baſis einer Ermäßigung des Zollniveaus vor ſich gegangen. Man muß
dieſem Ereignis große Bedeutung beimeſſen, weil es den erſten
bedeut=
ſamen Schritt ſür die Stabiliſierung der kontinentalen wirtſchaftlichen
und zollpolitiſchen Verträge in Europa darſtellt.
Regierungskriſe in Danzig.
Danzig, 17. Auguſt.
Der Vorſitzende der Deutſchen Liberalen Partei, Senator
Ernſt, hat heute vormittag dem Senatspräſidenten Dr. Sahm
ein Schreiben der Deutſchen Liberalen Partei überreicht, in dem
von dem Beſchluß des Hauptvorſtandes der Deutſchen Liberalen
Partei über das Ausſcheiden der Senatoren aus dem Senat
Mit=
teilung gemacht wird. Eleichzeitig haben die liberalen Senatoren
Ernſt und Siebenfreund dem Senatspräſidenten unter
Bezug=
nahme auf das oben erwähnte Schreiben ihr Ausſcheiden aus
dem Senat mit dem heutigen Tage mitgeteilt.
Der eigentliche Streitpunkt, der zu der Kriſe führte, iſt die
Frage der neuen Ohraer Gemeindeſchule. Die Liberalen beſtehen
auf Errichtung der Schule auf ſimultaner Grundlage, während
das Zentrum an den konfeſſionellen Schule feſthalten will. Da
hierüber eine Einigung nicht erzielt werden konnte, iſt nunmehr
der Austritt der Liberalen aus der Rechtskoalition erfolgt.
Vom Tage.
Die Berliner Polizei nahm geſtern die Nachgrabungen in den
Fememordangelegenheiten auf dem Döberitzer Uebungsplatz, die eine
Zeitlang geruht hatten, auf Grund neuer Zeugenausſagen wieder auf.
Das iriſche Parlament hat ſich bis zum 11. Oktober vertagt. Die
Regierung hat ſich bereit erklärt, das Parlament ſofort einzuberufen,
falls die in de Zwiſchenzeit ſtattfindenden Neuwahlen gegen die
Fe=
gierung ausfallen. Die Lage der Regierung iſt durch die geſtrige
Ab=
ſtimmung nicht einfacher geworden. Man nimmt an, daß Präſident
Cosgrave in der Zwiſchenzeit den Verſuch machen wird, die Koalition
zu erweitern.
In Glasgow kam es vorgeſtern zwiſchen Negern und Arabern, die
ſich auf einem nach der Elfenbeinküſte auslaufenden Dampfer anheuern
laſſen wollten, zu einem halbſtündigen Gefecht, wobei auf beiden Seiten
zu Meſſer und Revolver gegriffen wurde. Zwölf Perſonen wurden
verletzt, davon ſechs ſchwer. Zwei Araber und ſechs Neger wurden
verhaftet.
Banditen aus Perſien drangen an der anatoliſchen Grenze in
Tür=
kiſch=Kurdeſtan ein. Der türkiſche Botſchafter in Teheran ſandte einen
Bericht nach Angora über den Wechſel, der in den türkiſch=perſiſchen
Beziehungen eingetreten ſei. Die türkiſche Regierung unternimmt
ener=
giſche Maßnahmen gegen die Banditen.
Der italieniſche Aeroklub veranſtaltet gemäß dem von Muſſolini
kürzlich geäußerten Gedanken, durch das ganze Land mit den Behörden
öffentliche Sammlungen, damit jede italieniſche Provinz der ſtaatlichen
Luftflotte ein Flugzeug ſpende, wie es bereits die Provinz Vercelli von
ſich aus getan habe. Am 4. November werden Muſſolini die einzelnen
Ergebniſſe dieſer Sammlungen unterbreitet.
Wie aus Buenaventura in Columbien gemeldet wird, verſuchte dort
eine wütende Volksmenge das Gefängnis zu ſtürmen, um einen Häftling
zu lynchen. Die Menge bearbeitete die Polizei und das als Verſtärkung
eintreffende Militär mit Steinen und Knüppeln. Die Verteidiger des
Gefängniſſes griffen ſchließlich zu den Waffen, und in dem ſich nun
entſpinnenden Handgemenge wurden acht Perſonen getötet und zahlreiche
andere verletzt.
Während die bolivianiſche Geſandtſchaft ein Kommuniqué
heraus=
gibt, worin erklärt wird, daß der Indianeraufſtand keinen ernſten
Tharakter gehabt habe und leicht unterdrückt worden ſei, daß auch die
den Indianern zugeſchriebenen Greueltaten erfunden ſeien, weiß die
„Humanité” zu berichten, daß beim Kampf gegen die Indianer Kanonen
und Maſchinengewehre benutzt worden ſeien. 20 von den
Bundestruß=
pen gefangene Indianerhänptlinge ſeien ſtandrechtlich erſchoſſen worden.
Das deutſche Auslieferungs=Geſetz.
Berlin, 17. Auguſt.
Der Reichsjuſtizminiſter hat dem Reichstag den Entwurf
eines deutſchen Auslieferungsgeſetzes überreicht. Die
Reichsregierung bezeichnet es als in hohem Maße erwünſcht,
ſich bei den Verhandlungen mit anderen Staaten über den
Ab=
ſchluß von Verträgen über die Auslieferung und die ſonſtige
Rechtshilfe in Strafſachen auf einheitliche Richtlinien ſtützen zu
können. Uebereinſtimmend mit den Auslieferungsgeſetzen
an=
derer europäiſcher Staaten ſtellt ſich auch der vorliegende
Geſetz=
entwurf vor allem zwei Aufgaben: Er will zunächſt die
Voraus=
ſetzung feſtlegen, unter denen anderen Staaten Rechtshilfe in
Strafſachen gewährt werden kann. Er will ſodann das eigene
Verfahren bei der Prüfung der Rechtshilfe=Erſuchen und der
Leiſtung der Rechtshilfe regeln. § 7 des Geſetzes beſtimmt, daß
ein Gerichtsbeſchluß über die Zuläſſigkeit der Auslieferung
er=
orderlich iſt, wenn ſich der Verfolgte nicht mit der Auslieferung
einverſtanden erklärt hat. Die Leiſtung der Rechtshilfe iſt
unzu=
läſſig, wenn die Gegenſeitigkeit nicht verbürgt iſt. Der Enwurf
iſt wegen ſeines § 53 verfaſſungsändernd. Der Reichsrat hat der
Verfaſſungsänderung mit der vorgeſchriebenen Stimmenzahl
zu=
geſtimmt. Dieſer Paragraph regelt die Beſtimmungen für den
Fall, daß eine ausländiſche Regierung für ein deutſches
Strafver=
fahren Rechtshilfe leiſtet.
Nach dem Wortlaut des dem Reichstage zugegangenen
deut=
ſchen Auslieferungsgeſetz=Entwurfes iſt die Auslieferung nur
wegen einer Tat zuläſſig, die nach deutſchem Recht ein Verbrechen
oder Vergehen iſt. Die Auslieferung iſt nicht zuläſſig, wenn die
Tat nach deutſchem Recht nur nach den Militärſtrafgeſetzen
ſtraf=
bar iſt oder nur mit einer Vermögensſtrafe geahndet wird. Die
Auslieferung iſt ferner nicht zuläſſig, wenn die Tat, die die
Aus=
lieferung veranlaſſen ſoll, eine politiſche iſt oder mit einer
politi=
ſchen Tat derart in Zuſammenhang ſteht, daß ſie dieſe
vorbe=
reiten, ſichern, decken oder abwehren ſollte; ferner nicht bei
poli=
tiſchen Taten, wie ſtrafbaren Angriffen, die ſich unmittelbar gegen
den Beſtand oder die Sicherheit des Staates, gegen das
Ober=
haupt oder ein Mitglied der Regierung des Staates als ſolches,
gegen eine verfaſſungsmäßige Körperſchaft, gegen die
ſtaats=
bürgerlichen Rechte bei Wahlen oder Abſtimmungen oder gegen
die guten Beziehungen zum Ausland richten. Die Auslieferung
iſt jedoch in dieſem Zuſammenhange zuläſſig, wenn die Tat
unter Berückſichtigung aller Umſtände beſonders verwerflich
erſcheint.
Ein Flaggenerlaß Geßlers.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Reichswehrminiſter Dr. Geßler hat unter dem 15. Augufſ
einen Erlaß an die Wehrmacht herausgegeben, in dem er an=, daß in Zukunft nicht nur die Reichskriegsflagge, ſonderrn
auch die Reichsfarben zu zeigen ſind. Durch dieſen Flaggenerlaßf
wird bei den Rechtsparteien zweifellos große Mißſtimmung her.;
vorgerufen werden, bei der Linken wird er ebenſo Anlaß
ſein=
von einem neuen Sieg über Schwarz=weiß=rot zu ſprechen. Wer;
dieſen Flaggenerlaß einer ſachlichen Würdigung unterzieht, derr
begreift, daß dem Reichswehrminiſter nichts ferner liegt, alss
den Flaggenſtreit auch in die Reichswehr hineinzutragen oder
einen neuen Streit der Parteien untereinander auszulöſen, da err
immer wieder betont hat, daß die Reichswehr ein überparteilichess
Inſtrument iſt und ſein muß. Er bezweckt lediglich, den Vorwür= der Linken den Boden zu entziehen, als ſei die Wehrmach/
einſeitig eingeſtellt. Er will darüber hinaus aber auch unlieb= Zwiſchenfälle, wie wir ſie in der letzten Zeit wiederholt er= mußten, vermieden wiſſen, daß Reichswehrangehörige durchh
dieſen Flaggenerlaß davor bewahrt werden, daß man ihre Sym= für die alten Reichsfarben, unter denen viele Mitgliedem
der Wehrmacht gekämpſt und geblutet haben, benutzt, um gegenn
ſie auf Grund des § 36 des Wehrgeſetzes vorzugehen, der dem
Angehörigen eine politiſche Betätigung verbietet. Eine einſeitigee
Zurſchauſtellung von ſchwarz=weiß=roten Fahnen könnte untem
Umſtänden als politiſche Betätigung aufgefaßt werden. Jeden= war Reichswehrminiſter Dr. Geßler großzügig genug, durchh
dieſen Erlaß beiden Farben Gleichberechtigung zuzuerkennen.;
Jedenfalls kann von einer „tiefen Verbeugung vor der Linken”
oder gar einer Nachahmung der preußiſchen Flaggenverordnung.
nicht geſprochen werden.
In dieſem Zuſammenhang muß aber darauf aufmerkſamm
gemacht werden, daß der Flaggenerlaß des Reichswehrminiſterss
in der Oeffentlichkeit bekannt wurde, lange bevor amtliche Stel= überhaupt etwas davon wußten. Bisher war es üblich, daß
derartige Maßnahmen eines Miniſters auf offiziellem Wege d
Oeffentlichkeit zur Kenntnis gebracht wurden. Es geht nicht u.
daß irgend ein Angehöriger des Reichswehrminiſteriums a0
ſeiner Kenntnis der Dinge hintenherum etwas verwertet. Wi
haben uns ſeinerzeit ſcharf dagegen gewandt, daß Vorgänge:
innerhalb der Reichswehr in die weit links ſtehende Preſſe
drin=
gen konnten, nur weil man im Reichswehrminiſterium keine
Dis=
kretion zu üben verſtand. Ein unhaltbarer Zuſtand iſt es auf
alle Fälle, daß man ſolche Dinge vorzeitig ausplaudert, die jes
weils von der einen oder anderen Seite zu Angriffen auf die
Reichswehr oder den Miniſter benutzt werden können. Die vorzei=”
tige Veröffentlichung des Flaggenerlaſſes des
Reichswehrminiſte=
riums verſtärkt nur den Eindruck, daß in dieſer Behörde Per=”
ſönlichkeiten ſitzen, die man beſſer nach Hauſe ſchicken ſollte, da ſial
nicht die Gewähr dafür zu bieten vermögen, ernſte militäriſchel
Geheimniſſe des deutſchen Heerweſens zu behalten. Dieſern
Flaggenerlaß iſt kein Geheimnis, er wäre in den nächſten Tagery
ſowieſo veröffentlicht worden, aber es geht auf keinen Fall ann
daß im Wehrminiſterium jeder auf eigene Fauſt handelt, wenm
es um Dinge geht, die ihm nicht paſſen.
* Keine Septembertagung des Reichstages!
Die ſpäte Fertigſtellung der Begründung des Reichsſchul.!
geſetzentwurfes, ebenſo die Bedenkzeit der Preußiſchen Regierung”
bis zum 29. September, haben in politiſchen Kreiſen die Befürchw
tung laut werden laſſen, daß es nicht gelingen werde, im
Reichs=
rat die Beratungen des Entwurfes ſoweit zu fördera, daß da=
Reichstagsplenum in der kurzen Septembertagung ſchon die erſol
Lefung der Vorlage wird vornehmen können. Hält man daz
den Wunſch Preußens, bis zum 20. September zu warien, wei
bis dahin das Preußiſche Staatsminiſterium ſeine Bedenken im
einer Denkſchrift niederlegen will, ſo erſcheinen die Befürchtun=)
gen, es werde im September noch nicht zur erſten Leſung desl
Schulgeſetzentwurfes kommen, durchaus gerechtfertigt. Da aber
vor der Vertagung des Reichstages die Septemberſitzung nur
an=
beraumt wurde, um ſich in ihr hauptſächlich mit dem Schulgeſeßh
zu beſchäftigen, beſteht die Möglichkeit, daß man dieſe Sitzunc)
überhaupt ausfallen laſſen wird. Zwiſchen dem Reichstags-‟
präſidium und dem Reichskanzler iſt ſchon vor einiger Zeit
dar=
über verhandelt worden, ob es zweckmäßig erſcheine, vorläuſckl
noch an der Septembertagung feſtzuhalten oder ob es nicht beſſem
wäre, die Sitzung zu verſchieben oder gänzlich aufzugeben. Würdes
man einen anderen Termin wählen, dann könnte dieſer nur imch
Oktober liegen, im November tritt der Reichstag aber ſowieſoa
zuſammen, ſo daß es wohl das Beſte wäre, die erſte Leſung h8 2
zur Wintertagung hinauszuſchieben und auf die Zwiſchentaguge.*
gen gänzlich zu verzichten. Die Verhandlungen zwiſchen den
Reichstagspräſidium und dem Reichskanzler laufen zurzeit noch
ſie dürften aber ſehr bald abgeſchloſſen werden.
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*Die Periodenlehre in der modernen
Die Geiſteswiſſenſchaften haben eine neue Belebung und
Vertiefung erfahren durch jene den neueren Forſchungsarbeiten
eigentümliche Betrachtungsweiſe, die die Fülle des faſt
unüber=
ſehbar gewordenen Einzelmaterials höheren Geſichtspunkten
unterordnet. Die Einzelerſcheinung wird in eine beſtimmte
Ent=
wicklungsreihe hineingeſtellt und als Glied einer beſtimmte
Ge=
ſetzmäßigkeit aufweiſenden Kette bewertet. Auch die
Kunſtfor=
ſchung hat eine Neuorientierung ihrer Methode vollzogen. Auch
hier iſt der Blick auf die Totalität der Erſcheinungen gerichtet,
auf die Erfaſſung des geſetzmäßigen Ablaufs alles hiſtoriſchen
Geſchehens und der inneren Verbundenheit der in buntem
Wech=
ſel einander ablöſenden Formen und Geſtalten. Zu den großen
zuſammenfaſſenden Geſichtspunkten, die für die neuere
Kunſt=
forſchung eine beſondere Bedeutung gewonnen haben, gehört
auch der Begriff der Periodizität. Er beruht auf der Erkenntnis,
daß der Rhythmus des Weltgeſchehens immer wieder gleich oder
ähnlich geartete Entwicklungsreihen ſchafft. Aus der
vergleichen=
den Betrachtung der hiſtoriſchen Perioden ergeben ſich wichtige
Erkenntniſſe über die beſonderen Bedingungen, die für die
Ent=
wicklung des geiſtigen Lebens bedeutſam ſind.
Von außerordentlicher Bedeutung für die Erforſchung
perio=
diſcher Zuſammenhänge iſt die Kunſtlehre Heinrich Wölfflins.
In ſeinen „Kunſtgeſchichtlichen Grundbegriffen”
hat er den Wandel der Stilformen mit ſeinen bekannten
äſthe=
tiſchen Kategorien begrifflich gedeutet. Mit den Begriffspaaren:
Flächenhaft-Tiefenhaft, Linear—Maleriſch, Klarheit—Unklarheit,
Geſchloſſene Form—offene Form, Koordination—Subordination
hat er die Entwicklung von der Renaiſſance zum Barock
bezeich=
net. Es mag dahingeſtellt bleiben, ob mit dieſen Begriffen mehr
die Problemlöſungen als die Problemſtellungen gekennzeichnet
ſind. Wölfflins bleibendes Verdienſt wird es jedoch ſein, daß
er dem künſtleriſchen Geſtaltungswillen ganzer Epochen eine
be=
grifflich klare Formulierung gegeben hat, die ſich nicht auf die
beiden Perioden beſchränkt, für die ſie urſprünglich beſtimmt
waren. Heinrich Wölfflin hat die formanalytiſche
Kunſtbetrach=
tung zum leitenden Grundgedanken ſeiner Kunſtlehre gemacht.
Auch wenn er ganze Etochen vergleichend gegenüberſtellt und der
Stilwandlung nachgeht, iſt es immer wieder das Problem der
formalen Geſtaltung, das in den Vordergrund gerückt wird.
Wölfflins begrifflich klar formulierte, das gegenſätzliche
Weſen großer Stilepochen bezeichnende Kategorien haben zur
Vorgusſetzung die von Carl v. Lorck vertretene Phaſenlehre,
niedergelegt in ſeinem durch Weite und Tiefe der Gedanken
aus=
gezeichneten Werke „Grundſtrukturen des
Kunſt=
werks” (Akademiſche Verlagsgeſellſchaft Athenaion, Wildpark=
Potsdam). Während Wölfflin die Eigengeſetzlichkeit des
künſt=
leriſchen Sehens und Geſtaltens beſonders betont, deutet v. Lorck
das einzelne Kunſtwerk wie die geſamte Enwicklung der Kunſt
im phyſiognomiſchen Sinne. Er lehrt, alle Weſensmerkmale eines
Kunſtwerks, mögen ſie gegenſtändlicher, formaler oder rein
geiſti=
ger Natur ſein, als ein Symbol der Weſensart des Künſtlers
und ſeiner Zeit verſtehen. Die Kunſt iſt eine der vielen
Welt=
geſtaltungen des jeweiligen Menſchen. Die übrigen
Betätigungs=
gebiete des Menſchen, wie Politik, Wirtſchaft, Literatur, Muſik,
werden nicht zur „Erklärung” der Weſenseigentümlichkeit der
Kunſt herangezogen, ſondern als Parallelerſcheinungen
betrach=
tet. Alle dieſe Teilgebiete menſchlicher Betätigung werden
ver=
mittels der Analogie zur Kunſt in Beziehung geſetzt. In der
ab=
ſtrakten Formulierung des einer phyſiognomiſchen Deutung ſich
darbietenden Tatbeſtandes geht v. Lorck noch über Wölfflin
hin=
aus, indem er die gegenſätzliche Weſensart ganzer Stilperioden
auf einfache geometriſche Figuren zurückführt, in denen er die
Grundtypen der formalen Struktur der Kunſtwerke zu erkennen
glaubt. Er unterſcheidet die Epochen, die in der formalen
Ge=
ſtaltung die Ovalſtruktur anwenden, von jenen, deren
Schöpfun=
gen die polare Symmetrie aufweiſen. Es ergibt ſich auf dieſe
Weiſe eine Gliederung der Kunſtgeſchichte nach den
Beſonder=
heiten der formalen Grundſtruktur des Kunſtwerkes. Die engen
Beziehungen, die zwiſchen der Lehre Wölfflins und den
An=
ſchauungen v. Lorcks beſtehen, werden erwieſen durch die
eben=
falls bei v. Lorck in den Vordergrund gerückte Gegenüberſtellung
der Renaiſſance und des Barock. Das Geſetz der Ovalſtruktur
wird aus dem Barock abgeleitet. Außer dieſer Stilepoche zeigt
auch die Spätantike und das hohe Mittelalter häufig den
Ova=
lismus als Grundſtruktur. Für die Renaiſſance gilt als
Grund=
form der formalen Struktur die polare Symmetrie, die im
pola=
ren Sinne ſymmetriſche Anordnung der Bildelemente um die
Mittelachſe. v. Lorck glaubt, die polare Symmetrie in allen
klaſſi=
ziſtiſchen Perioden nachweiſen zu können, ferner auch in der
ägyp=
tiſchen Kunſt und in der Gotik, die als eine nördliche Spielart
der ſüdlichen Nenaiſſance aufgefaßt wird.
Oswald Spengler entwirft in ſeinem „Untergang
des Abendlandes” eine welthiſtoriſche Struktur= und
Periodenlehre, in der die Entwicklung der Kunſt eine
bedeut=
ſame Rolle ſpielt. Für Spengler entwickelt ſich alles geiſtige
Leben im Rahmen der großen Weltkulturen. In jeder Kultur
wiederholt ſich der Prozeß eines pflanzenhaften organiſchen
Wachstums, folgt der jugendlichen Frühzeit das reife Mannes=
alter und das Stadium des greiſenhaften Verfalls. Die kunſe.
leriſche Produktion jeder einzelnen Kultur nimmt teil an 9e
Werden und Vergehen, dem Wachſen und Abſterben der Ie0
digen Kräfte. Jedes Kunſtwerk entſpricht einer beſtimmtene
der allgemeinen kulturellen Entwicklung. Deutlich heben ſ0h
Kunſtwerke der Frühzeit von jenen der höchſten Reife und
Niedergangs ab. Spengler hat die geſamte kunſtgeſchichtlicht””
wicklung des Erdballs in ein einheitliches, tabellariſches Sy
gebracht, in dem, parallel nebeneinander geordnet und peri09)e
gegliedert, die den großen Weltkulturen entſprechenden kunſthſſe
riſchen Entwicklungsreihen erkennbar werden. Für das Abeſle
land bezeichnen die Dome des Mittelalters und die Katheol‟.
plaſtik das Stadium der Frühzeit, Renaiſſance und Barock 90
reife Mannesalter, während das 19. Jahrhundert die Epoche Ne
Niedergangs einleitet. Der tief in das Weſen der Dinge.""
dringende Blick des Denkers, der mit genialer Intuition Ne‟
borgene Zuſammenhänge erkennt, ſieht überall die gleichen Rllſe.
am Werk, die mit unerbittlicher Geſetzmäßigkeit den Berllſel
aller geiſtesgeſchichtlichen Entwicklung beſtimmen, auch d0. e
eine Epoche oder eine geſamte Kultur noch nicht genügend au""
tig wiſſenſchaftlich erforſcht iſt.
Einen wichtigen Beitrag zu der Frage, ob die gleiche Me
manente Geſetzmäßigkeit für alle Weltkulturen und die zu 190.
gehörenden Künſte anzunehmen iſt, hat der von einer Forſchlſt.
Kunſt in Berlin gehaltenen Vortrag geliefert, in dem er zu. .
Feſtſtellung gelangte, daß die Entwicklung der darſtellenden K0ſ
des oſtaſiatiſchen Kulturkreiſes mit jener der abendländiſg.
Welt eine auffallende Verwandtſchaft zeigt. So findet der Ve..
gang von der noch flächenhaft gebundenen romaniſchen Kunſt.?
Gotik und Renaiſſance in der Kunſtgeſchichte Oſtaſiens eh!
ſeine Parallele, wie die mehrere Jahrhunderte umfaſſende Li.
wicklung des barocken Stiles und die zur letzten Auflöfung A.
Gegenſtändlichen vordringende impreſſioniſtiſche Sehweiſ
abendländiſchen Spätzeit.
Während Wölfflins Begriffspaare den Stilwandel und
Periodizität der Kunſtentwicklung logiſch zu faſſen ſuchen, Mersee
A. E. Brinckmann in ſeinem Buche „Spätwerke 8""
ßer Meiſter” (Frankfurter Verlagsanſtalt, Frankfurt a. "
phyſiopſychologiſche Begleitunſtände des künſtleriſchen Schalle‟
zu Leitgedanken ſeiner Periodenlehre, indem er in der Enichi
lung ſchöpferiſcher Perſönlichkeiten beſtimmte typiſche Phalen."
keunbar werden läßt. Dem Jugendalter, in dem der heranwe,
ſende Menſch ſeinem Leben eine beſtimmte Richtung gibt, ſo."
mit dem 35. Lebensjahre beginnend, die Zeit der Reiſe,!
Nummer 228
Donnerstag, den 18. Auguſt 1927
Seite 3
Oeutſchland und Litauen.
Unterredung mit Woldemaras.
Berlin, 17. Auguſt.
In einer Unterredung des Sonderberichterſtatters der
Deut=
ſen. diplomatiſch=politiſchen Korreſpondenz mit Miniſterpräſident
Hbemaras betonte dieſer, daß Litauens Außenpolitik mit allen
40 barn gute Beziehungen gewinnen wolle. Im Bezug auf
zurſchland ſei dieſe Politik ſchon immer eingeſchlagen worden.
As die Memelfrage anlange, gebe es hein Hindernis für den
umalen Verlauf der Wahlen. Der Kriegszuſtand im
Memel=
giet habe nur formale Bedeutung inſofern, als das litauiſche
gicz zum Schutze des Staates nur im Kriegsfall oder während
Dauer des Kriegszuſtandes angewendet werden könne. Was
m die Durchführung der Wahlvorbereitungen im Memelland
cinblick auf den Kriegszuſtand betreffe, ſo würde der
Kriegs=
mend in keiner Weiſe die Verſammlungsfreiheit hindern. Zur
ᛋt des Kriegszuſtandes ſei allerdings die Genehmigung einer
ſer Verſammlung ſeitens der Kommandantur vorgeſchrieben.
eien aber ſchon im Februar Anweiſungen gegeben worden,
Benehmigung der Wahlverſammlungen im Memellande wie
e Regiſtrierung zu behandeln. Im übrigen ſei ihm auch bis
ſt nioch kein einziger Fall bekannt, wo eine Verſammlung
ver=
hen worden ſei. Die Zenſur habe im allgemeinen mehr als ſie
uz und es ſeien auch Mißgriffe vorgekommen. Manches wäre
ur einfacher geweſen, wenn ſich die deutſche Preſſe im
Memel=
ni9 geneigter gezeigt hätte. Auf die Frag, ob die litauiſche
Re=
grung gewillt ſei, die Schaffung eines dem Weſen der Memel=
Nd2r entſprechenden Direktoriums zu unterſtützen, erklärte
„emaras, daß es ſich hier um eine Frage der Zukunft handele.
23 Direktorium werde ſelbſtverſtändlich dem Wahlergebnis
eni=
ſpcen müſſen. Jedenfalls werde die Frage in parlamentariſcher
ſrmi gelöſt werden, alſo ganz nach dem objektiven Kennzeichen
M Mehrheit.
Die Korreſpondenz bemerkt hierzu u. a.: Deutſcherſeits werde
mi angeſichts dieſer Darlegungen Woldemaras feſtſtellen, daß
ſſich dabei auf eine Anzahl von Beſchwerdepunkten beſchränkt,
m” einige, ſehr wichtige von ihnen zu berühren. Wenn er
Fezug auf den Kriegszuſtand Erklärungen abgibt, die dieſen
7 harmlos und unſchädlich für die Freiheit für die Bevölkerung
Memelgebiet hinſtellt, ſo mag vielleicht im Bezug auf die
Ver=
ſimlungsfreiheit ein tragbarer Zuſtand eingetreten ſein.
Jeden=
fs aber nicht hinſichtlich der Preſſefreiheit. Zu dem
Fortbe=
ſen der Zenſurlücken zur Unterdrückung von Wahlaufrufen
nit die Behandlung der Strafenfrage. Die Lehrerkündigungen
* beſtehenden Lehrermangels widerſprechen dem Begriff der
It trautonomie und die Behandlung der Beamten= und
Op=
furnfragen ftellen weitere, keineswegs abgeſtellte
Beſchwerde=
nie der Bevölkerung dar. Erſt wenn Woldemaras ſeine in
m. abgegebenen Erklärungen wahr mache, werde ſich die
un chenswerte Ausgeſtaltung der beiderſeitigen Beziehungen
ſchwer ergeben.
Muſſolini gegen die Auswanderung.
EP. Rom, 17. Auguſt.
In einem Rundſchreiben an die Präfekten wendet ſich Muſſolint
ſei die Auswanderung, indem er neue, der hergebrachten
Auswan=
un gspolitik Italiens geradezu entgegengeſetzte Nichtlinien aufſtellt.
wwlini betont, mit jedem Auswanderer verliere Italien wirtſchaftlich
es was er für ſeine Ernährung, Erziehung und Berufsausbildung
Buegeben habe. Während vom Ausland nur wenig Gold zurückkomme,
tli=re Italien einen Soldaten und hinſichtlich des
Bevölberungszu=
thes eine junge Kraft, die fremde Länder befruchte und ihnen
Zu=
u ſichere. Die Präſekten werden daher zur ſtrengen Ueberwachung
AE Auswanderungsorganiſationen und Verhinderung jeder
Aufmun=
ennspropaganda und heimlicher Begünſtigung der Auswanderung
ung ordert. Sie ſollen mit den Bürgermeiſtern, Fasciſten und
Gewerk=
fütn vielmehr durch Förderung der einheimiſchen Produktion allen
Ggrn nützliche Beſchäftigung und hinreichenden Lebensunterhalt zu
Pchnffen ſuchen, damit ſie die Not nicht mehr ins Ausland dränge.
Das neue griechiſche Kabinett.
EP. London, 17. Auguſt.
Aus Athen wird folgende Zuſammenſetzung des neuen
Kabi=
uits gemeldet: Miniſterpräſident und Inneres: Zaimis;
Aferes: Michaelakopulos; Finanzen: Kaffandaris; Krieg:
Ma=
ſalis; Marine: Merlopulos; Juſtiz: Turkowaſſilis:
Wirt=
ſtſt.: Welentſas; Landwirtſchaft: Papanaſtaſiu.
Das Koalitionskabinett billigte den von Kaffandaris im
ſiternehmen mit dem Finanzkomitee des Völkerbundes
aus=
r eiteten Plan zur Reorganiſation der Finanzen. Ferner
ird e beſchloſſen, eine unabhängige Emiſſionsbank, ſowie eine
a wirtſchaftsbank zu gründen und zur Stabiliſierung der
ährung zu ſchreiten.
Genfer Prognoſen.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 17. Auguſt.
In drei Wochen findet die nächſte Tagung des Völkerbundes
ſtatt und man ſchaut in den hieſigen diplomatiſchen Kreiſen mit
unverhüllter Unruhe auf die kommenden Genfer Ereigniſſe. Die
Klage, der de Jouvenel in ſeinem Briefe an Briand Ausdruck
gab — nämlich, daß der Völkerbund an Bedeutung abgenommen
habe — wird von der ganzen franzöſiſchen politiſchen Welt
nach=
empfunden. In der Tat, die Ereigniſſe der letzten Monate haben
es klar gezeigt: der Völkerbund hat nichts prinzipiell neues für
die europäiſch Diplomatie gebracht, und vor allem iſt er nicht
geeignet, den status quo auf unbeſchränkte Zeit zu konſervieren.
Die Geſchichte wickelt ſich immer mehr außerhalb von Genf ab
Das alles wurde ſchon früher hinreichend betont, aber gerade
jetzt wird die Situation fühlbar unangenehm. Das
deutſch=
franzöſiſche Verhältnis hat unter den Reden Poincarés und
wegen der heftigen Agitation der franzöſiſchen Rechtspreſſe ſtark
gelitten, von Locarno iſt kaum etwas übrig geblieben. Man
brauchte alſo eigentlich für Genf eine große Geſte, wenn man
pſychologiſch nicht alles verderben will. Dazu iſt aber die
inner=
politiſche Lage in Frankreich ſehr wenig geeignet. Die
unaus=
geſetzte Campagne der Rechtspreſſe hat ziemlich ſtark auf die
öffentliche Meinung gewirkt und im Kabinett hat der Einfluß
Poincarés ſtark überhand genommen, ſo ſehr, daß die ganze
Lage der Regierung prekär geworden iſt. Außerdem erwartet
man — mit Recht oder Unrecht — aus innerpolitiſchen Urſachen
bei den führenden Mächten insbeſondere bei Amerika eine
Neu=
orientierung in der Außenpolitik. Wenn alſo den Franzoſen ihre
Abwartungspolitik jemals gerechtfertigt ſchien, ſo iſt dies jetzt
der Fall.
Andererſeits beurteilt man aber die Lage, in der ſich die
franzöſiſche Diplomatie in Genf befinden wird, nicht beſonders
optimiſtiſch. Mit England iſt das Verhältnis jetzt nicht ſo
vor=
züglich wie früher, man befürchtet vielmehr, daß die engliſche
Politik die deutſchen Wünſche in Genf unterſtützen werde. Auf
der andern Seite hat unzweifelhaft der Einfluß der Kleinen
Entente beträchtlich abgenommen und ſo fühlt man ſich alſo
irgendwie vereinſamt in Genf.
Dieſer Stimmung entſpricht auch die Tatſache, daß im
Zu=
ſammenhang mit den letzten Nachrichten über die Tangerfrage
das allerdings unkontrollierbare Gerücht aufgetaucht iſt, daß eine
Wiederannäherung Spaniens und Braſiliens an den Völkerbund
vorbereitet wird.
Innerpolitiſche Entſpannung in Rußland?
EP. Moskau, 17. Auguſt.
Von einem beſonderen Mitarbeiter wird, uns geſchrieben:
Nach Abſchluß der Tagung der Zentralkontrollkommiſſion und
des Zentralkomitees der Kommuniſtiſchen Partei weiſt die
inner=
politiſche Lage der Sowjetunion eine Entſpannung auf.
Nach=
dem die Parteidiskuſſion, die im Mai eine erhebliche Verſchärfung
erfahren hatte, durch die radikale Kampagne der Mehrheit gegen
die Oppoſition um Trotzki und Sinowjew ein abſolutes
Ueber=
gewicht der Richtung Stalins in allen Sowjetorganiſationen
er=
gab und nach Ausſchluß von widerſpenſtigen Parteimitgliedern
ſowie Verhaftung und Verbannung einiger Oppoſitioneller nach
Sibirien die Macht der Zentralen erwies, wurde in den letzten
Tagen ein Kompromiß gefunden. Die Oppoſition widerrief
einige ihrer Theſen, und die Parteimehrheit ſelbſt ſah ein, daß
ein Bruch vermieden werden mußte, der das Gefüge der
Dikta=
tur gefährdet hätte. Seit der Ermordung Woikows und der
Exe=
kution von 20 Adligen Anfang Juni wurden, in der ganzen
Sowjetunion Maſſenverhaftungen von bürgerlichen Elementen
durchgeführt, die ſich ſogar auf harmloſe junge und alte Frauen
erſtreckten. Dieſe Verhaftungen hatten einen doppelten Zweck.
Sie ſollten die bürgerlichen Elemente des Inlandes vor jeder
engeren Berührung mit dem Ausland abſchrecken und die
Partei=
loſen zurückhalten, die durch die Parteikämpfe entſtandene Lage
auszunützen. Es kann daher angenommen werden, daß alle
Todesurteile, die in den letzten Wochen gefällt und vollſtreckt
wur=
den, der Oeffentlichkeit bekanntgegeben worden ſind und diesmal
nichts verſchwiegen wurde. Das Schickſal der Verhafteten, deren
Zahl ſich jeder Beurteilung entzieht, iſt unbekannt, und bisher
wurde auch noch niemand aus den Gefängniſſen entlaſſen. Doch
wird angenommen, daß nach den verhältnismäßig milden
Urtei=
len gegen die georgiſchen Menſchewiſten in Kiew und dem
Kom=
promiß zwiſchen der Linie Stalins und der Oppoſition um Trotzki
einige Entlaſſungen bevorſtehen. Außer dem ehemaligen
finni=
ſchen Oberſt Elvengren, der mit einem falſchen Paß über die
rumäniſche Grenze eingereiſt iſt und Anfang Juni erſchoſſen
wurde, iſt, ſoweit bisher bekannt, kein Ausländer von der
poli=
tiſchen Spannung berührt worden. Die Rückkehr Tſchitſcherins
aus dem Weſten und die Heimkehr Stalins aus dem Kaukaſus
begünſtigen die Entſpannung.
*Vom Fliegen.
Untergrundgeſpräche über die „Bremen”
„Perteidigung gegen Gas”.
Von unſerem (O=Korreſpondenten.
London, 17. Auguſt.
Es wäre ein großer Irrtum, wenn man ſich durch die
un=
leugbaren tatſächlichen Beweiſe von dem Schwinden
deutſch=
feindlicher oder deutſch=unfreundlicher Strömungen und
Stim=
mungen zu der Auffaſſung verleiten ließe, daß es keine Kreiſe,
wenn ſchon kleineren Umfanges, im allgemeinen Publikum mehr
gibt, in denen die ſchönen Worte „Boches” und „Huns” zum
Gebrauchswortſchatz gehören. Und man kann in noch recht vielen
der glänzenden Monatsmagazine auf einzelne Novellen und
Skizzen ſtoßen, in denen der von Herrn Harmsworth geſtreute
Samen in der Schilderung von Situationen und Perſönlichkeitem
ſchönſte Blüten treibt. Es war daher beſonders intereſſant, wie
heute in Geſprächen der City=Fahrer der Eindruck von dem
Miß=
lingen der beabſichtigten Transatlantic=Fahrt der beiden
deut=
ſchen Flugzeuge zutage trat. — Es fehlte in meiner
unmittel=
baren Nachbarſchaft nicht an Hohn oder Schadenfreude, aber die
beiden Vertreter dieſer unfreundlichen Richtung hatten kein Glück.
— In weit überwiegender Weiſe — ich wechſelte abſichtlich
meinen Platz dreimal — trat das Gemeinſchaftsempfinden
inter=
nationalen Sportgeiſtes zutage. Die tapferen hartnäckigen
Ver=
ſuche der „Bremen”=Flieger, immer von neuem in anderer
Rich=
tung gegen die Wut der Elemente zu kämpfen oder ſie zu
um=
gehen, fanden alle Anerkennung. Wber gerade in dem durch dieſe
Umgehungsverſuche bedingten Zeiwerluſt erkannte man die
zwin=
gende Notwendigkeit umzukehren. „Es war ja ganz unmöglich
geworden, in der „Furie” der Stürme das Flugzeug unbeſchädigt
im Kurs zu halten und mit dem Petroleum zu reichen‟ „Wber
die Deutſchen hätten doch eine Lücke in den verſchiedenen
Strom=
gebieten finden können”, ſagte ein Mißvergnügter. „Erlauben
Sie mir zu ſagen, mein lieber Herr” wandte der Dritte dieſer
Unterhaltungsgruppe ein. „Das iſt Nonſens. Es handelte ſich
gar nicht um nur zwei Depreſſionsgebiete. Und ſelbſt, wenn es
der Fall geweſen wäre ſo würden ſie ſich doch niemals parallel
mit bleibender freier Lücke fortbewegt haben. In der
Fahrtrich=
tung mußten ſich die Lücken entſprechend der Windſtärke ſtetig
mit großer Geſchwindigkeit verſchieben. Wer konnte da
durch=
finden bis „drüben”? Mein Sohn gehört nämlich zufällig zu
der Royal Air Force, und da weiß ich alles hierüber” — „Die
Moral von der Geſchichte iſt eben die”, ſagte der erſte Redner
wieder, „daß wir noch nicht ſo weit ſind, daß wir uns um ſolche
Stürme nicht zu kümmern brauchen. Nach den Berichten hatte
die „Bremen” höchſt wundervolle („most wonderful”)
Maſchinen, ſonſt hätte ſie dies ſchreckliche Wetter nicht
überwun=
den. Und da waren „first dlass fellows” an Bord. Sie
müſ=
ſen ebenſo bewundert werden, meiner Anſicht nach faſt
mehr, als wenn ſie Glück gehabt hätten”
Wenn man an der Auslage des amtlichen Verlages
borbei=
geht, leuchtet dem Beſchauer ein rotes Heftchen entgegen, das für
2 d oder rund 15 Pfennige zu haben iſt, und den intereſſanten
Titel auf dem Deckel führt: „Verteidigung gegen Gas.”
Den Inhalt bildet der Wortlaut eines bezüglichen prowviſoriſchen
Armeebefehls, der aber erſt recht von der bürgerlichen
Bevölke=
rung ſtudiert werden ſollte. In einer Einleitung wird gefagt, die
britiſche Regierung ſei die Verpflichtung eingegangen, zu
ver=
ſuchen, beim Ausbruch eines Krieges von den
Feinden ein Abkommen zu erlangen, daß keine
Giftgaſe zur Verwendung kommen ſollen. Die
Ein=
leitung ſchließt mit den Worten: „Wenn es Seiner
Ma=
jeſtät Regierung aber nicht gelingen ſollte eine
ſolche Verpflichtung zu erreichen, ſowird ſie die
Freiheit ſhaben, ſſolche Schritte zu ergreifen
wie ſie die Umſtände erfordern.‟ Der Armeebefehl
gibt eine erſchöpfende Anweiſung, wie man ſich gegenüber
Gas=
angriffen verhalten ſoll. Eine Methode dieſer Angriffe werde
möglicherweiſe darin beſtehen, daß flüſſiges Giftgas von den
Flugzeugen ausgeſprengt werde, ſo daß es wie eim Regenſchauer
niederfalle.
Das Buch gibt ferner Anweiſung zur Ausbildung in den
verſchiedenen zu ergreifenden Schutzmaßnahmen. Schließlich
werden Einzelheiten über die Wirkungen der Gaſe gegeben und
zugleich über die Heilmittel und ihre bezügliche Anwendung. Die
Veröffentlichung dieſes Rotbuches ſeitens der Heeresverwaltung
iſt gewiß ſehr verdienſtlich, wirft aber ein eigenartiges Licht
dar=
auf, wie ſie und die von ihr beratene Regierung ſich einen
künf=
tigen Krieg mit ſeinen Kampfmitteln vorſtellen. Nach dem
Ver=
lauf der kürzlichen Luftſchlacht um London kann kein Zweifel
darüber beſtehen, daß das, was die Bombenflugzeuge ſtehen und
leben laſſen, von den Gifttankflugzeugen vernichtet werden
könnte, ſo daß wohl von einer Londoner
Bevölke=
rung keine Rede mehr ſein mag.
ſen tigen Auswirkung der Anlagen und Fähigkeiten. Der
Be=
un des ſiebenten Jahrzehnts bringt dann wieder einen
folgen=
weren Einſchnitt, da hier die letzte Lebensphaſe, das
Greiſen=
el. einſetzt. Die Werke der reifen Mannesjahre ſind in ihrer
Däſchen und geiſtigen Haltung deutlich unterſchieden von den
hwfungen des Greiſenalters. Brinckmann ſtellt das
Begriffs=
ſr. Relation und Verſchmolzenheit auf, um die beiden Phaſen
Leben des Künſtlers zu kennzeichnen. Zu der Vielheit der
ſaxinungen ſteht der Künſtler in ſeinen reifen Mannesjahren
Weelfacher Relation, Kunſtwerke dieſer Lebensſtufe zeigen eine
ſtgkeit und Vielſeitigkeit der geiſtigen Funktionen, die
durch=
äm Einklang ſtehen mit den phyſiologiſch=biologiſchen
Be=
gungen dieſes Lebensabſchnittes. Die Spätwerke, die der
Aite Meiſter ſchafft, laſſen ein Nachlaſſen der jugendlichen
Emnungskraft erkennen, enthüllen aber gleichzeitig auch eine
ſtrchtgebietende und erſchütternde Geiſtigkeit, die ſich formal
eine die ganze Bildſtruktur beherrſchende Verſchmolzenheit
ſeikkennen gibt.
WSie Brinckmann hat auch W. Pinder ſeine Periodenlehre
ein biologiſches Prinzip aufgebaut. Bei Pinder erſcheint die
eeration als Trägerin der Stilentwicklung. In ſeinem epoche=
Genden Werk „Das Problem der Generation in
r.Kunſtgeſchichte des Abendlandes” (Franrfurter
Elegsanſtalt, Berlin) hat er eine generationsmäßige Gliede=
19 der geſamten abendländiſchen Kunſtentwicklung
vorgenom=
rund den Nachweis erbracht, daß die im gleichen Zeitraum
ſonenen und zur gleichen Generation gehörenden Künſtler durch
ſe Schickſalsgemeinſchaft miteinander verbunden ſind und ein
ſenmer Zuſammenhang zwiſchen dem Geburtsjahr und dem
reines Künſtlers beſteht. Jede Generation ſtellt eine neue
imhaſe dar. Die Perioden der Kunſtentwicklung ſind alſo
Ech den Rhythmus und den Zuſammenklang der aufeinander=
Theo Schneider.
hemiden Generationen beſtimmt.
Sefſiſches Landesthegter. — Kleines Haus.
Frettenſpielzeit Sommer 1927. — Direktion: Adalbert Steffter.
Der fidele Bauer.
Leo Falls „Fideler Bauer”, eine ſeiner wirkſamſten
Schöp=
gan, deren muſikaliſcher Inhalt qualitativ die meiſten ſeiner
oſitionen übertrifft, erlebte geſtern durch Adalbert
Steff=
ſſehr guter Neuinſzenierung eine Auferſtehung mit einem
Beusen Erfolg, der einer feſtlichen Premierenvorſtellung gleich=
. Das Haus wa: faſt ausverkauft. Es ſcheint, daß die Be=
Rir unſeres ſonmmerlichen Operettentheaters vor Schluß der
Spielzeit noch einmal zeigen wollen, wie dankbar ſie für das
Gebotene ſind und wie ſehr ſie hoffen und wünſchen, daß
Direk=
tor Steffter im nächſten Jahre wieder kommen möge. Ein
Wunſch, dem auch wir uns gern anſchließen.
Für die Aufführungen des „Fidelen Bauer” hat die
Direk=
tion ſich als Gaſt Heinz Steinbrecher verſchrieben, der in
früheren Jahren ſehr beliebt in dieſem Enſemble war und ſeine
Kunſt ſcheinbar noch vervollkommnet hat. Er meiſterte die
Par=
tie des Stefan in allen drei Phaſen reſtlos und war auch in der
darſtelleriſchen Hinſicht der Rolle durchaus gewachſen, ſowohl als
Gymnaſigſt wie als Doktor und Profeſſor. Sein Spiel war ſehr
ſympathiſch und gab der an ſich nicht dankbaren Geſtalt Leben
und ſchöne menſchliche Züge. — Hans Ney der zweite Gaſt,
hat den Zipfelhaubenbauer ſchon vor zwei Jahren hier geſpielt
Er war wieder ausgezeichnet in der Charakteriſierung und fand
in Fritz Daurer als Lindoberer, dem „Mann voller
Gütig=
keit”, einen ganz meiſterhaften Partner. Dieſe Verkörperung des
polternden Bauern durch Daurer war die beſte, die wir
über=
haupt hier (auch am Hoftheater) je ſahen. Die Beherrſchung des
Dialektes, die allen anderen Schwierigkeiten machte,
ausgezeich=
nete Maske und routiniertes, von natürlichem Humor erfülltes
Spiel geſtalteten dieſen Lindoberer zu einer Meiſterleiſtung.
Anſonſten ſind noch mit ganz beſonderem Lob zu nennen
Mar=
greth Richter als rote Liſi und der kleine Geiß als
Hei=
nerle, ein ganz entzückendes Paar, das den ſtärkſten Erfolg des
Abends mit Recht für ſich in Anſpruch nehmen durfte. Dieſer
kleine Heinerle war friſch und energiſch und ſang ebenſo wie
ſein Mutterle ſehr gut. — Der derbkomiſche Humor fand wieder
durch Emil Aman als aſthmatiſchen Polizeidiener beſte
Ver=
körperung; die übrigen Rollen waren mit Greil Zadora
(Annamirl), Lieſel Keßler (Friederike), Heinz Schien
(Vincenz) uſw. ſehr gut beſetzt, doch bewegten ſich die Leiſtungen
im gewohnten Rahmen.
Beſondere Anerkennung gebührt dem vorzüglichen, durch eine
ſtraffe Regie geleiteten Zuſammenſpiel und dem Chorperſonal,
beſonders aber dem Orcheſter unter Paul Voigt, das in
der Wiedergabe dieſer Operette ganz Hervorragendes gab. —
Sehr hübſch, ſehr charakteriſtiſch und farbenfoh waren die
Bühnenbilder, für die Georg Pfeiffer zeichnete. — Es gab
*X
ſehr viel Herausrufe und, wie immer, viel Blumen.
Hochſchulnachrichten.
Hk. Ernennung. Wie wir hören, iſt der Präſident des
Tele=
graphentechniſchen Reichsamts, Honorarprofeſſor Dr. phil., Dr.=Ing. h. c.
Karl Willy Wagner zum ordentlichen Profeſſor an der Berliner
Techniſchen Hochſchule ernannt worden. Prof. Wagner iſt ordentliches
Mitglied der Preußiſchen Akademie der Wiſſenſchaften, Dr.=Ing. h. c. der
Techniſchen Hochſchule zu Darmſtadt, Ehrenbürger der Techniſchen
Hoch=
ſchule zu Karlsruhe und Mitglied des Kuratoriums der Phyſikaliſch=
Techniſchen Reichsanſtalt. Seit 1912 gehört er dem Lehrkörper der
Ber=
liner Techniſchen Hochſchule an und doziert über das Fach „Anwendung
der Maxwellſchen Elektrodynamik auf elektrotechniſche Probleme‟. Der
Gelehrte iſt Begründer und Herausgeber der „Elektriſchen Nachrichten=
Technik”. Seine zahlreichen Arbeiten betreffen alle Gebiete der
theore=
tiſchen Elektrotechnik und ihre Anwendung auf praktiſche Aufgaben.
Hk. Aus Bonn wird uns gemeldet: Der bisherige Privatdozent
an der Techniſchen Hochſchule in Darmſtadt, Dr. Adolf Bach, der
zum Sommerſemeſter 1927 als Privardozent für Deutſchunterricht und
Volkskunde an die Pädagogiſche Akademie in Bonn berufen worden
war, hat ſich für das Fach der deurſchen Philologie an die Univerſitätz
Bonn umhabilitiert. Der aus Bad=Ems gebürtige Germaniſt, eim
Schüler Otto Behaghels, war früher im höheren Schuldienſt tätig.
* Gelbe Ullſtein=Bücher. Aus der bekannten 1 Mk.=Ullſtein=
Serie liegen an Neuerſcheinungen zur Beſprechung vor: Fr. W. v.
Oeſté=
ren: „Frau Petra und ihre Töchter”, Ricarda Huch: „Der Fall Deruga”,
Peter Bolt: „Die Braut Nr. 68” und Chatherina Godwin: „Das Hotel
der Erfüllung”
Ueber den Inhalt der Bücher etwas zu ſagen, erübrigt ſich. Die
gelben Ullſtein=Bücher ſind ausnahmslos gute, ſpannende Lektüre, die
man zu allen Gelegenheiten genießen kann. Der Verlag iſt in der
Aus=
wahl ſeiner Autoren ſehr geſchickt und die ungeheure Verbreitung ſeinen
Bücher zeugt ſelbſt für deren Qualität.
C. K. Gegen die Bank von Monte Carlo — mit gefälſchten
Noten. Einen Verſuch, die Bank von Monte Carlo zu ſprengen,
haben vier Ungarn unternommen, die zu dieſem Zweck in
Buda=
peſt eine Geſellſchaft begründeten. Das Kapital, mit dem ſie die
große Aufgabe unternahmen, belief ſich auf etwa 160 000 Mark,
und ſie erſchienen zunächſt in Monte Carlo als harmloſe
Ver=
gnügungsreiſende, die in einem der vornehmſten Hotels
ab=
ſtiegen und ſich einige Tage nur dem Vergnügen widmeten. Erft
als ſie den Eindruck erweckt hatten, daß ſie ganz gewöhnliche
Touriſten ſeien, fingen ſie an, im Kaſino zu ſpielen. Sie gingen
ans Werk mit ihrem Kapital in den Taſchen, und zwar in 40=
und 80=Pfund=Noten. Am erſten Abend machten die vier große
Gewinne, und als ſie auch am zweiten Abend, ſehr viel
ge=
wannen, begann ihr ſorgſam ausgeklügeltes Syſtem
Aufmerk=
ſamkeit zu erregen. Am dritten Abend verloren ſie, erlangten
aber am vierten Abend alles wieder, was ſie eingebüßt hatten,
Als ſie am fünften Abend zu einem entſcheidenden Schlag
aus=
holten, wurden ſie verhaftet. Man hatte nämlich unterdeſſen
herausbekommen, daß ſie mit gefälſchten Noten ſpielten, und ſo
fand ihr Verſuch, die Bank zu ſprengen, ein jähes Ende.
Seite 4
Donnerstag, den 18. Auguſt 1927
Nummer 228
Tſchiang Kai=ſcheks Ende.
Feng als Nachfolger?
* London, 17. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Mit dem Rücktritt des Generals Tſchiang Kai=ſchek von
ſeinem Poſten als militäriſcher Oberbefehlshaber der
nationa=
liſtiſchen Südarmee iſt eine der markanteſten
Führerperſönlich=
keiten der chineſiſchen Revolution von der politiſchen und
mili=
täriſchen Bühne abgetreten. Der junge General — er zählte erſt
32 Jahre — hat es wie kein anderer in der letzten Zeit
ver=
ſtanden, die nationale chineſiſche Bewegung von einem Sieg zum
anderen zu führen und ſowohl gegenüber dem Bolſchewismus,
der unter Borodin gerade in Südchina immer feſteren Fuß zu
faſſen drohte, als auch gegenüber den Konzeſſionsmächten Front
zu machen und Vorteile für ſich herauszuſchlagen. Das wechſelnde
Kriegsglück in China, das von Jahr zu Jahr immer neue
Per=
ſönlichkeiten aufkommen und dann wieder abtreten ſah, hat auch
dieſem hervorragenden Diplomaten und erfolgreichen General
ſchließlich das Genick gebrochen.
Tſchiang Kai=ſchek iſt in einer japaniſchen Offiziersſchule
aus=
gebildet worden und hat ſich als Offizier in dem Kampf gegen den
Norden ſehr bald hervorgetan. Die Organiſation der
Kanton=
armee iſt im weſentlichen ſein Verdienſt. Seit der Schaffung der
Republik Kanton vor etwa drei Jahren war ſeine Laufbahn ein
ununterbrochener Siegeszug. Andere Führer beherrſchten
da=
mals das politiſche und militäriſche Leben Chinas. Abgeſehen
von Tſchang Tſo=lin, dem Schützling Japans, der auch heute noch
Nordchina beherrſcht, ſind die anderen, wie Wupeifu, entweder
ganz verſchwunden oder, wie Feng, bisher zur relativen
Ein=
flußloſigkeit verdammt geweſen. Die Geſchichte der chineſiſchen
Revolution hat aber ſchon des öfteren einen Perſonenwechſel
ge=
bracht, Namen von neuen Führern tauchten auf, die bald
Er=
folge zu verzeichnen hatten, um nach geraumer Zeit wieder zu
verſchwinden und in Vergeſſenheit zu geraten. Und dennoch hat
es die ganze Zeit hindurch einige Perſönlichkeiten gegeben, die als
Hauptfaktoren immer wieder mitzureden hatten, wenn ſie auch
durch die Ungunſt der Lage vorübergehend für kurze Zeit zur
Einflußloſigkeit verurteilt waren. So hat der Profeſſor Wupeifu
ſchon einmal abdanken und ſich zurückziehen müſſen, um ſpäter
wieder gegen Tſchang Tſo=lin eine bedeutende Rolle zu ſpielen.
Auch General Feng, der jetzt dem Chriſtentum abgeſchworen hat,
war zeitweiſe ſo zurückgedrängt worden, daß ſeine Rolle
aus=
geſpielt ſchien. Nun ſcheint ſich das Blatt auch für ihn wieder
gewendet zu haben. Nach den letzten Schanghaier Meldungen
heißt es nämlich, daß Feng als der ausſichtsreichſte Kandidat für
den Oberbefehlshaberpoſten der vereinigten Heere von Nanking
und Hankau genannt wird. Gerade dieſe Sachlage läßt es
keines=
wegs als ausgeſchloſſen erſcheinen, daß eine ſo hervorragende
Führerperſönlichkeit wie Tſchiang Kai=ſchek in abſehbarer Zeit
wieder eine führende Rolle zu ſpielen berufen ſein wird.
Zwei Momente ſind es in der Hauptſache geweſen, die den
Rücktrittsbeſchluß Tſchiang Kai=ſcheks herbeigeführt haben. Sein
Siegeszug gegen den Norden hatte bekanntlich Tſchang Tſo=lin,
den Selbſtherrſcher in Peking, in ſo arge Bedrängnis gebracht,
daß ſein Schirmherr, Japan, ſich zum aktiven Eingreifen
veran=
laßt ſah. Japaniſche Truppen beſetzten Schantung und geboten
dem Sieger Halt. Jetzt begann Tſchiang Kai=ſcheks militäriſcher
Stern zu ſinken. Tſchang Tſo=lins Armee, mit japaniſchem Geld
geſchaffen, und mit japaniſcher Ausrüſtung verſehen, holte zum
Gegenſtoß aus und brachte Tſchiang Kai=ſchek eine Reihe von
militäriſchen Niederlagen bei, von denen er ſich bis zuletzt nicht
evholen konnte. Er mußte nicht nur das Ziel ſeiner Offenſive,
die Einnahme Pekings, zurückſtecken, ſondern war auch
gezwun=
gen, immer weiter zurückzugehen und das eroberte Gebiet wieder
der Nordarmee zu überlaſſen. Hand in Hand damit gewann
eine politiſche Bewegung gegen Tſchiang Kai=ſchek immer mehr
Oberwaſſer, die von den von Tſchiang Kai=ſchek bekämpften
Kom=
muniſten gegen ihn geführt wurde. Seit der radikalen
Aus=
rottung des Kommunismus in Kanton und Nanking war der
linke Flügel der Kuomintang Tſchiang Kai=ſcheks geſchworener
Feind. Eine Verſtändigung mit Hankau, die von Tſchiang
Kai=
ſchek angeſtrebt worden war, um eine gemeinſame Front gegen
den Norden zu bilden, ſcheiterte an dem Widerſtand dieſer
Links=
leute aus der Kuomintang. Seine militäriſchen Niederlagen
wurden zu ſchärferem Vorgehen ausgenutzt; ſchließlich wurde
Tſchiang Kai=ſchek durch den Verrat einiger Unterführer in eine
ſo bedrängte Lage verſetzt, daß ihm nur noch der Rücktritt übrig
blieb. — General Feng, der als ſein Nachfolger genannt wird,
nimmt eine mittlere Stellung zwiſchen Nanking und Hankau ein.
Seine Ernennung würde die Verſtändigung zwiſchen den beiden
Südrepubliken beſchleunigen, allerdings ein gütliches Abkommen
zwiſchen dem Norden und dem Süden preiteln.
Pukau von den Nordtruppen beſetzt.
TU. London, 17. Auguſt.
Wie aus Schanghai berichtet wird, haben die Nordtruppen
die Stadt Pukau eingenommen und bombardieren zurzeit
Nan=
king. Fünf Kolonnen der aufgelöſten Südtruppen ſollen ſich auf
der Flucht nach Schanghai befinden, wo die Freiwilligen
mobili=
ſiert worden ſind. Das engliſche Expeditionskorps in Schanghai
hat Verteidigungsſtellungen beſetzt. Die Eiſenbahnverbindung iſt
unterbrochen. Die Meldung vom Rücktritt Tſchiang Kai=ſcheks iſt
noch immer nicht beſtätigt. Es wurde ſogar erklärt, daß der
General nicht geflohen ſei. Ein weiterer Bericht aus Schanghai
meldet, daß britiſche Einwohner Nankings an Bord engliſcher
Kriegsſchiffe abtransportiert worden ſeien, da in der Stadt
gegenwärtig Plünderungen erfolgten.
Engliſche Zwangsmaßnahmen in Schanghai.
Schanghai, 17. Auguſt.
Der britiſche Kommandeur hat die Eiſenbahnlinie
Schang=
hai-Hangtſchau-Ningpo abgeſchnitten und die alten Stellungen
außerhalb der Niederlaſſung wieder bezogen, die die britiſchen
Truppen während der Unruhen zu Anfang dieſes Jahres
inne=
hatten. Der Grund zu dem engliſchen Vorgehen liegt darin, daß
die Chineſen ſich weigerten, den Propeller eines engliſchen
Flug=
zeuges herauszugeben, das geſtern abend eine Notlandung
außer=
halb der europäiſchen Niederlaſſung hatte vornehmen müſſen.
Der engliſche Oberſtkommandierende in Schanghai, Viscoun
Gort, iſt von ſeinem Poſten abberufen worden. Die ihn erſetzend
Perſönlichkeit iſt augenblicklich noch nicht bekannt.
Familiennachrichten
Ihre Vermählung geben bekannt
Heinrich Schönberger
und Frau Anna, geb. Kunz
Darmſtadt
Georgenſtr. 12
Eberſtadt
Pfungſtädterſtr. 2
Kirchlſche Trauung: Donnerstag, den 18. Auguſt
1927, 3½/, Uhr, in der evang. Kſrche zu Eberſtadt.
(*24347)
Für die mir aus Anlaß meines 20.
Ge=
burtstages in ſo großer Zahl
zugegange=
nen Glückwünſche, ſowie für die
zahl=
reſchen Blumenſpenden und Geſchenke
ſpreche ich Allen auf dieſem Wege meinen
herzlichſten Dank aus.
(*21369
Philipp Spamer
Rechnungsrat i. R.
Darmſtadt, den 17. Auguſf 1927.
Todeg=Anzeige.
Schmerzerfüllt die traurige
Nachricht, daß nach kurzem,
ſchwerem Leiden mein über alles
geliebter Vater
Herr
Lnhenn Taft
im 80. Lebensjahre ſanft
ent=
ſchlafen iſt.
In tiefer Trauer:
Helene Luft.
Darmſtadt, den 17. Auguſt 1927.
Emilſtraße 1.
(12824
Die Beerdigung findet Freitag,
den 19. Auguſt, nachm. ½3 Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen
innigſtgeliebten Mann, unſeren herzensguten und
treuſorgenden Vater, Bruder, Schwager und Onkel
Herrn
im Alter von 55 Jahren plötzlich und unerwartet
nach einem arbeitsreichen Leben zu ſich in die
Ewigkeit zu rufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Marg, Bürner, geb. Unrath
Adam Bürner
Franz Bürner.
(21410
Die Beerdigung, findet am Freitag, nachm. 3½ Uhr,
auf dem alten Friedhof an der Nied.=Ramſtädterſtraße
ſtatt, das Seelenamt am gleichen Tage um 6½ Uhr
in St. Eliſabeth.
Marken=Fahrräder
Anz. 10 ℳ, Wochen=
Rate 3 ℳ, evtl. ohne
Anzahl. Schneider & Ca,
Lagerhausſt. 16. /9746a
Dankſagung.
Für die vielen Beweife herzlicher
Teil=
nahme bei dem Hinſcheiden meines lieben
Vaters,Bruders, Schwiegervaters und
unſe=
res Onkels ſagen wir herzlichſien Dank
Im Namen der Hinterbliebenen:
Auguſt Wenzel
Reichszolloberſekretär a. D.
Darmſiadt, den 17. Auguſt 1927. 21398
Todes=Anzeige.
Am 11. Auguſt verſchied infolge einer Magenoperation
plötzlich und unerwartet mein heißgeliebter Gatte und guter
Vater, unſer Sohn, Bruder, Schwiegerſohn, Schwager und Onkel
Her: Georg Fiſcher
im noch nicht vollendeten 37. Lebensjahre.
In tiefer Trauer:
Frau Käte Fiſcher, geb. Adam
nebſt Tochter Liſelotte und Angehörige.
Stettin, Papenſtr. 8, Darmſtadt, Kiesbergſtr. 13,
den 17. Auguſt 1927.
(*21349
Die Beerdigung fand am Montag, den 15. Auguſt, vorm. 11 Uhr,
von der Hauptkapelle des Zentralfriedhofes in Stettin aus ſtatt.
Parkett-Reinigung
Glas-Reinigung
Entstaubung
bel & Lotz, Reinigungs-Institut
Telephon 461. Elisabethenstr 31.
Zurück!
Prol. Dr. M. Draudt
Facharzt
für Chirurgie
Oſannſtraße 8.
Tel. 1898. 2136
Von der Reiſe
zurück!
Zahnarzt.
12711imd
Von der Reiſe
zurück! (*21184id
Dr. Schweisgut
Nervenärztin
Handſtr. 2. Tel. 3806.
Das Fichrige
TDaschmittel auch fü.
Kallsrkelde
ist und bleibt PERSlL. Führende Fachblätter
der Textilindustrie haben das immer wieder
anerkannt und empfehlen seine Verwendung.
Nach dem Waschen mit PERSlI. leuchten die
Farben viel frischer als sonst und die
Säube-
rung der Wäsche ist bei größter Schonung
des Stoſfes vollkommen. Farbige Sachen
wäscht man am besten kalt.
V D D
ist das ddeole Waschmittel
duch für Kunstseide.
TUZR.
Wer dort?
Hier V. Schatz.
Komme ſof, u. kaufes
getragene Herren=‟
Kleider, Federbettenn
Schuhe, Wäſche uſw.
V. Schatz
Darmſtadt. (9653a
Tel. 1924, Schloßg. 33.
Gebraucht. (*21296mckt
Pianino
zu kauf. geſ. Ang. u.
T 195 Geſchäftsſt.
Haare
abgeſchnittene u.
aus-
gekämmte kauft lau-"
fend (10440a2
Kanzler
friſeur Schulſtr. 128.
Teleph. 2914
getragener
Herrenkleider,
Uniformen,
Schuhe uſw.
Zarnicer
Kiesſtraße 31.
Komme auch
nach auswärts.
(*21365)
Faß
von etwa 10009
für Reſe voir 1o0
Dr. Braun, 8e0
feld i. Odw.
Butes, gebruich
Jagdgewehr zu.
geſucht. Angeb. u
384
T 221 Geſchſt.
Echeibe
mit Tirolerſchaft für 2
groß. Herrn zu kf. geſ.
Näh. Geſchſt. 2199
1 Waſchke u. 2 N0ch 5
ſchränke, eine Zteiliges
Matratze, 1 Anzug z. I.—
geſucht. Angeb. unt.*
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und Geſuche, Tiermarkt uſw. uſb)4
haben im Darmſtädter Tagblaik-
großen Erfolg
[ ← ][ ][ → ]Nummer 228
Donnerstag, den 18 Auguſt 1927
Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſtadt, 18. Auguſt.
— Sommerſpielzeit im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters.
e tung: Direktor Adalbert Steffter. Heute Donnerstag iſt die letzte
ltendaufführung der beliebten Operette „Der fidele Bauer” (8.
Abonne=
aitsvorſtellung für Donnerstags=Mieter). In der Rolle des „Stefan”
iert Heinz Steinbrecher; den „Mathaeus” ſpielt Hans Ney und den
Yncenz” Heinz Schien. Morgen Freitag iſt zu kleinen Preiſen von
3 Mark die letzte Aufführung der Operette „Die Zirkusprinzeſſin”
ur ſpielt in dieſer Vorſtellung den „Miſter X‟. Heinz Steinbrecher.
ſarnstag abend 7½ Uhr wird die erfolgreiche Operette „Paganini” mit
ſarmmerſänger Karl Jörn als Gaſt in der Titelrolle gegeben; abends
Uhr iſt als Nachtvorſtellung zu kleinen Preiſen von 1—3 Mark die
ze Wiederholung der Operette „Mascottchen”. Sonntag nachmittag
Uhr wird als Familien= und Fremdenvorſtellung zum letzten Male
Operctte „Der fidele Bauer” wiederholt. Sonntag, abends 8 Uhr,
als Abſchiedsvorſtellung der diesjährigen Spielzeit nochmals eine
urführung der Operette „Paganini” mit Kammerſänger Karl Jörn als
ſot in der Titelrolle.
— Zur Verleihung des Büchner=Preiſes an den Schriftſteller Kaſimir
ſo chmid wird uns mitgeteilt, daß die hierzu ausgefertigte Urkunde
wie das Geſamtwerk Edſchmids z. Zt. in einem Schaufenſter der
Buch=
ar dlung H. L. Schlapp, Schulſtraße 5, ausgeſtellt ſind.
— Städtiſches Orcheſter. Auch das dieswöchentliche
Donnerstags=
isert bringt ein auserleſenes Programm, u. die Ouvertüren von
ampa und Nachtlager, Fantaſien aus den Opern „Margarete” und
Eaoletto‟. Desgleichen wurde unſerer Altmeiſter der
Tanzkompoſitio=
gei Joſ. Lanner und Joſ. Strauß gedacht, deren Schönbrunner Tänze
und die Walzerreihe „Sphärenklänge” geboten werden. Um die
Regel=
ſäZigkeit der Donnerstagskonzerte des Städtiſchen Orcheſters
durch=
gſtihren, finden dieſelben auf alle Fälle ſtatt, bei gutem Wetter im
ſarten, bei ſchlechtem im Saale.
— Turngemeinde Beſſungen 1865 Darmſtadt E. V. Wander=
Abtei=
ſug. Kommenden Sonntag, den 21. Auguſt I. J., findet die
diesjäh=
ſge 5. Wanderung ſtatt. Die Führer Turner Bender und Weidmann
olen diesmal die Wanderluſtigen in einen Teil des Odenwaldes führen,
Iᛋ von unſerer Wander=Abteilung noch wenig beſucht wurde. Sie
ilen deshalb die Wanderung ſo eingerichtet, daß um 8,03 Uhr vom
Oſt=
aſwihof mit Sonntagsfahrkarte 4. Klaſſe (Kirch=Beerfurth) zum Preiſe
1Mr 1,80 RM. abgefahren wird. Für die Hinfahrt wird die Bahn bis
lüder=Kainsbach benützt. Von hier aus geht es zu Fuß über Schnel=
As—Ober=Kainsbach-Vierſtöck nach Kirch=Beerfurth. Der Fußmarſch
whägt diesmal nur 3½ Stunden, iſt alfo nicht beſonders anſtrengend,
daß auch ältere, nicht ſo geübte Wanderer, mitkommen können.
Tur=
ejnnen und Turner, nach langer Pauſe iſt dies wieder die erſte
Wan=
frang, deshalb ſoll niemand verſäumen, mitzukommen, um ein herrlich
iu & Odenwald kennen zu lernen. — Es wird zweckmäßig ſein, wenn
ch die Teilnehmer für Selbſtverpflegung ſorgen, damit ſie trotz der
uen Vorbereitung der Führer gegen alle Vorkommniſſe geſchützt ſind.
IIs nochmals, Turnerinnen und Turner, kommt alle mit!
— Hohes Alter. Am 19. Auguſt wird Fräulein Auguſte Lang,
ſarkratiusſtraße 43, 90 Jahre alt. Trotz ihres hohen Alters erfreut
c die immer noch tätige, fleißige alte Dame einer ſeltenen Nüſtigkeit
m. geiſtiger Friſche. Sie genießt heute noch die Liebe und Verehrung
Aberer, in deren Familien ſie in jüngeren Jahren ſchon bei Eltern und
di ßeltern tätig ſein konnte.
* Ein Darmſtädter Motorradfahrer in Mainz=Amöneburg tödlich
eirunglückt. In der Hauptſtraße in Mainz=Amöneburg kam es am
N—twoch um 13 Uhr zwiſchen einem Perſonenauto und dem
verhei=
p ten 33jährigen Kaufmann K. Kürſt=Darmſtadt, Vertreter der
Mo=
oienfabrik A.G., zu einem ſchweren Zuſammenſtoß. K. wurde von
eit em Motorrad geſchleudert, ſtürzte zu Boden und ſchlug mit dem
taef auf die Kante des Fußſteiges. Er erlitt dabei einen ſchwveren
Shädelbruch. Das gerade vorüik—g-— Sanitätsauto der Städtiſchen
ſimerwehr brachte dem Schwerverletzten in das Stadtkuankenhaus
Ninz, wo der Verunglückte trotz ſofort vorgenommener Operativn
n. 15 Uhr verſtorben iſt.
—— Die größte Frauenberufsorganiſation, der 70 000 Mitglieder zäh=
Unle Verband der weiblichen Handels= und Bureauangeſtellten, der auch
tnſerer Stadt eine Ortsgruppe beſitzt, hält nach Zjähriger Pauſe ſeine
ſißetverſammlung am 10. bis 12. September in Stuttgart ab. Den
hikelpunkt wird die Erörterung des Themas „Pſychologie der Arbeit”
iöen, das in zwei Vorträgen behandelt werden wird. Frau Dr. Elſe
chTfahrt=Müinchen wird über die Pſhchologie der Frau, Frau Frieda
(atricht=Frankfurt a. M. über Arbeitsmethoden, ihre Wirkungen für die
ſFar in Induſtrie und Handel ſprechen.
EIK. Straßenbeleuchtung. Wie wir erfahren, hat die Induſtrie= und
ardelskammer Darmſtadt gemeinſchaftlich mit der Heſſiſchen
Hand=
ber skammer, der Landwirtſchaftskammer für Heſſen, der Vereinigung
B Darmſtädter Einzelhandels, dem Verkehrsverein Darmſtadt und
hn Heſſiſchen Automobilklub an den Herrn Oberbürgermeiſter und die
ſastverordnetenverſammlung der Stadt Darmſtadt den Antrag geſtellt,
iden Hauptverkehrs= und Geſchäftsſtraßen der Stadt
VStraßenbeleuchtung in zeitgemäßer und den Anforderungen
S ſo ſtark geſteigerten Verkehrs entſprechender Weiſe auszugeſtalten.
ſe bei iſt darauf hingewieſen worden, daß das bisherige Verfahren
ne Unbilligkeit darſtellt, wonach einzelnen Anliegern an Straßen mit
ohnfterem Verkehr die Koſten für eine dieſem geſteigerten Verkehr
ent=
uchende Beleuchtung auferlegt werden, da die Stadtverwaltung es iſt,
kkraft ihrer allgemeinen Aufgabe, alle für Ordnung und
Verkehrs=
huheit erforderlichen Maßnahmen zu treffen, auf ihre Koſten für eine
Erreichende, den jeweiligen verkehrlichen Erforderniſſen der einzelnen
tmßenzüge angepaßte Beleuchtung zu ſorgen hat. Eine beſondere
Jelüückſichtigung bei der Beleuchtung iſt in dem an die Stadtverwaltung
eſellten Antrag für die Kreuzungspunkte mit beſonders ſtarkem
Ver=
wie ſür die Ecke Wilhelminen—Eliſabethenſtraße und für die Ecke
thrinNeckarſtraße uſw., gefondert.
— Der für den 19 bis 23. Auguſt geplante Sonderzug nach
Helgo=
yſe fällt wegen ungünſtiger Witerung aus. Er wird verlegt in die
vom 9. bis 13. September für die gleichen Fahrzeiten und zu glei=
Bedingungen.
— Herbſtgeſellenprüfungen 1927. Die Anmeldung zu den diesjährigen
eſtgeſellenprüfungen findet von Montag, den 22., bis Donnerstag,
m :25. Auguſt 1927, in der Zeit von 12 bis 5 Uhr nachmittags bei dem
bh itzenden, Herrn Weißbindermeiſter Gg. Kraus, Luiſenſtraße 40,
Sofe links ſtatt. Wir verweiſen auf die heutige Anzeige. Die Eltern
49. Lehrmeiſter werden gebeten, die Lehrlinge anzuhalten, ſich in dieſer
eit anzumelden, da ſpätere Anmeldungen nicht mehr berückſichtigt
wer=
m können.
* Unfall. Heute nachmittag gegen 5 Uhr fuhren am Marktplatz
Radfahrer zuſammen und gerieten faſt unter die Straßenbahn,
dch ging der Zuſammenſtoß noch ziemlich glimpflich ab. Die Räder
uben teilweiſe beſchädigt, während die Fahrer ſelbſt mit geringeren
Erſetzungen und dem Schrecken davonkamen.
Vaier des Vaterlandes.
Zur Hindenburgſpende.
Von Reichskanzler Dr. Marx.
Reichskanzler Dr. Marx hat dem von der Geſchäftsſtelle
der Hindenburgſpende herausgegebenen und
dem=
nächſt in Berlin im Verlage für Politik und Wirtſchaft
(Otto Stollberg) erſcheinenden Hindenburg=
Volks=
buch eine Würdigung Hindenburgs gewidmet, in
der es heißt:
Als am 12. Mai 1925 Generalfeldmarſchall v. Hindenburg das
Amt des deutſchen Reichspräſidenten übernommen hatte,
wurde keine leichte Bürde auf die Schultern eines Mannes gelegt, der
ſich bereits in einem langen Leben voll Pflichttreue und Hingabe in
Frieden und Krieg ſür das Wohl des deutſchen Volkes eingeſetzt hatte.
Die Geſchichte kennt wenige Beiſpiele, in denen ein gleicher Dienſt am
Vaterlande in ſo hohem Alter gefordert wurde.
In der Anſprache, die ich am Neujahrstage des Jahres 1927 an
den Reichspräſidenten gerichtet habe, konnte ich bereits in Dankbarkeit
und Genugtuung feſtſtellen, daß ſich die politiſche Leitung in
zunehmen=
dem Maße auf einen die verſchiedenſten Bevölkerungsſchichten und
Parteigruppierungen umfaſſadenden Willen zum Wiederaufbau der
deutſchen Weltgeltung mit den Mitteln einer ebenſo ſehr auf die
fried=
liche Verſtändigung wie auf die Wahrung der nationalen Würde
bedachten Politik ſtützen durfte. Der Ruf, mit dem Reichspräſident
von Hindenburg bei ſeinem Amtsantrit in feierlich ernſter Stunde das
deutſche Volk über alle Sonderintereſſen hinaus, zur
Mitarbeit an dem Wiederaufbau des deutſchen Gemeinſchaftslebens
auf=
gefordert hatte, hat alſo reiche und koſtbare Frucht getragen.
Der große Gedanke der Volksgemeinſchaft hat in
gemein=
ſamer Arbeit des Reichspräſidenten, der Reichsregierung und des
Reichs=
tags das politiſche und wirtſchaftliche Wollen des deutſchen Volkes in
ſtets ſtärkerem Maße und weiterem Umfang erfüllt. Das Vorbild
aber in dieſer ſo erfreulichen Geſtaltung iſt Reichspräſident von
Hinden=
burg geweſen.
Wir dürfen und wollen, geeint in gleicher Liebe zum Vaterlande,
dem Reichspräſidenten am 80. Geburtstage in hoher Ehrerbietung
Dank ausſprechen für all ſein Sorgen und Mfühen um das Wohl des
deutſchen Vaterlandes. Den ſchönſten Ruhm, Vater des
Vater=
landes zu ſein, wird ihm das deutſche Volk an dieſem Tage dankbar
zuerkennen.
Annahmeſtelle für die Hindenburgſpende: Darmſtädter
Tag=
blatt, Rheinſtraße 23.
Zur Hindenburg=Spende.
Helft Hindenburg helfen,
der uns allen Führer und Vater ward in harter
Kriegs= und Friedenszeit!
Cuno, Reichskanzler a. O.
12790)
— Bemerkenswerte Vogelzuchten im Frankfurter Zoo. Nachdem es
dem Frankfurter Zoologiſchen Garten im vorigen Jahre gelungen war,
den ſchönen ſüdafrikaniſchen Kronenkiebitz zu züchten, hat
das gleiche Zuchtpaar bereits im zeitigen Frühjahr dieſes Jahres eine
Brut höchgebracht. Die Jungen der vorjährigen Brut unterſcheiden ſich
in der Größe und Zeichnung nicht mehr von den Alten, ſind jedoch
matter in der Färbung. Zurzeit führt das ſorgſame Elternpaar die
zweite Brut dieſes Jahres, beſtehend aus drei reizenden, trippelnden,
noch im Daunengefieder ſtehenden Jungvögeln, deven erſtaunliches
Wachstum die täglichen Beſucher beobachten können. Aufſehenerregend
war im Vorjahre auch die überhaupt erſtmalig geglückte Zucht des
abeſſiniſchen Pracht= oder Dreifarbenglanzſtares, ſowie die
vollkommen gelungene Aufzucht des abeſſiniſchen
Rotſchnabel=
tokos, einer Zwergnashornvogelart. Auch in dieſem Sommer haben
die Prachtglanzſtare zwei Junge hochgebracht, und der Toko hat — nach
Nashornvogelart — ſein Weibchen an genau demſelben Datum wie im
Vorjahre — nämlich am 23. Juli — im Brutkaſten mit einer lehmigen
Maſſe eingemauert. Der Beobachter hat häufig Gelegenheit zu ſehen,
wie ſorgſam der Toko ſein Weibchen durch den ſchmalen, in der
Lehm=
wand verkleibenden Schlitz füttert. Hoffentlich wird auch dieſe Brut zu
einem guten Reſultat führen. Die vorjährigen Jungen, die ſich von den
Alten längſt nicht mehr unterſcheiden, befinden ſich im äußeren Auteil der
leichen Voliére.
Ifr Mantt
12795)
Mie Miin=Araagf.
Lokale Veranſialtungen.
Die bierunter erſcheinenden Notizen ſind anzſchlleßlich als Hinweiſe auf Anzeigen mu betrachten.
in keinem Falle irgendwie alt Beſsrechung oder Kelitil.
— „Stahlhelm” Bundder Frontſoldaten. Am
Frei=
tag, den 19. Auguſt d. J., findet im Saale der „Eintracht” (
Eliſabethen=
ſtraße) Vortrags= und Kameradſchaftsabend ſtatt. Es ſpricht Herr
Major a. D. Krauße d’Avis über: „Die deutſche Kolonie Kamerun”.
Es wird erwartet, daß ſämtliche Kameraden pünktlich zur Stelle ſind.
Gäſte ſind jederzeit herzlich willkommen.
— Vereinigung früherer Leibgardiſten,
Darm=
ſtadt. Berichtigung: Die heure abend ſtarfindende Gravelotte=Feier
auf dem alten Friedhof findet nicht um 8 Uhr, ſondern um 7 Uhr ſtatt.
— Ortſcher Männerchor. Samstag, 20. Auguſt, abends,
findet in der Beſſunger Turnhalle ein Sommernachts=Tanz ſtatt
Präch=
tige Illumination, Geſangsvorträge und vor allem gutbeſetzte Ballmuſik
vom Städtiſchen Orcheſter werden gewiß jedem Beſucher fröhliche und
gemütliche Tanzſtunden bereiten.
Tageskalender für Donnerstag, den 18. Auguſt 1927.
Landestheater Großes Haus: Geſchloſſen. — Kleines
Haus, abends 8 Uhr: „Der fidele Bauer”. — Orpheum:
Ge=
ſchloſſen — Ausſtellung, von 10—19 Uhr, Landesmuſeum: Alte
Kunſt, Mathildenhöhe: Neue Kunſt. — Konzerte: Schloß=Café;
Hotel=Reſtaurant Schmitz, Café Rheingold; Saalbau; Hotel
Wald=
ſchlößchen; Park=Café. — Vereinigte Kriegervereine
Kriegerkam. „Haſſia” im Konkordiaſaal: Familienabend mit Konzert.
— Heſſ. Eiſenbahn A.G. Luiſenſtr. 16, abends 8 Uhr: Vortrag
von Frau Dr. Jacob über: „Die Elektrizität im Haushalt”. —
Ki=
novorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Hochwaſſer=Rettungskurſus 1927
dei Malnaingen.
Mehrfach erforderlich gewordenes Einſetzen der Heſſiſchen
Schutzpolizei bei Hochwaſſerkataſtrophen, Waldbränden uſw.,
waren wohl die Veranlaſſung, in fachmänniſch geleiteten
Kur=
ſen Mannſchaften und Offiziere der Heſſiſchen Polizei
plan=
mäßig in dieſen der Allgemeinheit dienenden Rettungsarbeiten
auszubilden. Seit drei Jahren werden dieſe Kurſe nun
abge=
halten mit ſteigendem Erfolg, ſo daß man heute ſagen kann, die
Heſſiſchen Polizeibeamten ſind Aufgaben dieſer Art, wenn ſie
nicht gar zu kataſtrophalen Umfang annehmen ſollten — was
uns erſpart bleiben möge — voll und ganz gewachſen. In Herrn
Polizeihauptmann Jennewein fand man die geeignete
Per=
ſönlichkeit, dieſe Kurſe fachmänniſch zu leiten, und dieſer
wieder=
um verſtand es, ſich geeignetes Lehrperſonal heranzubilden, dem
es im Verein mit aufopfernder Tätigkeit der
Polizeimannſchaf=
ten, die ſich wirklich mit Freude, Luſt und Liebe der
ungewohn=
ten und ſchweren Arbeit unterzogen, die ſich über den Rahmen
ihrer Dienſtpflichten hinaus ſo ganz in den Dienſt der
Allgemein=
heit ſtellten, daß ihnen höchſte Anerkennung gebührt, eine Zahk
von immerhin an 200 Mann in den kurzen drei Kurſen, die
bis=
her ſtattfinden konnten, ſo auszubilden, daß die Schlagfertigkeit
und Sachkenntnis, mit der man heute vernichtenden
Naturereig=
niſſen, wie Feuer und Waſſer, entgegentreten kann,
Bewunde=
rung erregt. Die geſtrige Beſichtigung des letzten Kurſus gab
überzeugenden Beweis dafür und auch für die Vielſeitigkeit der
Verwendung unſerer Polizei und ihre Tätigkeit im Dienſte am
Volk, von der ſich ein Uneingeweihter kaum eine
Vorſtel=
lung macht.
Zum Schluſſe des letzten Kurſus hatte Herr Miniſter Dr.
Kirnberger für das Miniſterium des Innern Einladung zur
Beſichtigung erlaſſen, der zahlreich Folge geleiſtet worden war.
Unter den Erſchienenen ſah man neben Miniſter Dr.
Kirn=
berger Vertreter der bayeriſchen Regierung, ferner die Herren
Oberſt Caracciola=Delbrück, Polizeidirektor Dr.
Uſin=
ger=Darmſtadt, Polizeidirektor Dittmann=Offenbach,
Oberſt=
leutnant Schröder und Major Freyer=Darmſtadt,
Regie=
rungsrat Fuchs, Regierungsrat Reuling, Kreisdirektor Dr.
Gebhardt; Regierungsrat Blumers (Kreisamt
Darm=
ſtadt), Bürgermeiſter Weil=Offenbach, den Bürgermeiſter von
Mainflingen, die Abgeordneten Heinſtadt und Winter,
Staatskommiſſar Dr. Bernheim, die Abteilungsleiter Major
Hertel=Friedberg und Major Wagner=Babenhauſen.
Die Beſichtigung fand in der Nähe der Mainfähre bei
Main=
flingen ſtatt und hatte außer den Geladenen eine große Anzahl
Zuſchauer angelockt. Halb Mainflingen war auf den Beinen, ein
Beweis für das ausgezeichnete Verhältnis, das ſich während
der Kurſe mit der Bevölkerung gebildet hat. Sogar die Schule
fiel aus und der Herr Lehrer kam mit ſeinen Schülern geſchloſſen
anmarſchiert, um ſeinen Zöglingen ſo ausgezeichneten
Anſchau=
ungsunterricht zu geben. — In der Beſichtigung ſelbſt wurde
ſo außerordentlich viel geboten und ſehr inſtruktiv gezeigt und
erläutert, daß die Zeit nicht ausreichte alles zu zeigen. Wenn
man weiß, daß für den Kurſus, der ſehr umfaſſend iſt, nur die
gänzlich unzureichende Zeit von 14 Tagen zur Verfügung ſtand,
der beſte Beweis dafür, daß die Mannſchaften mehr als ihre
Schuldigkeit getan haben. Ein Achtſtundentag reichte jedenfalls
bei weitem nicht aus. Trotzdem waren alle friſch und freudig
und emſig bei der Arbeit.
Alsbald nach der Meldung des Kommandos durch den
Kursleiter Hauptmann Jennewein an den Kommandeur
und Miniſter begannen die
praktiſchen Vorführungen
mit der Demonſtration und Erläuterung der Vor= und
Klein=
arbeiten. Dieſe ſchon ſind ungemein umfangreich und vielſeitig.
Mit Recht wird in den Kurſen Wert darauf gelegt, möglichſt alles
mit vorhandenen „Behelfsmitteln” herzuſtellen. Unſere Polizei
iſt natürlich keine Pioniertruppe, wenn bei Kataſtrophen auch
ähnliche Anforderungen wie an dieſe an ſie geſtellt werden
müſ=
ſen. Holz, Stroh, Plane, Wagen, auch Balken und Streben uſw.
ſind überall zu haben oder doch ſchnell herbeizuſchaffen.
Werk=
zeug, Spaten, Stricke, Sprengmaterial kann leicht mitgeführt
wer=
den in Autos und Laſtkraftwagen, die in genügender
Anzahl ſelbſtverſtändlich vorhanden ſein müſſen, um
ſchnell=
ſtens die erforderlichen Rettungsmannſchaften an gefährdete
Orte bringen zu können. Es wurde zunächſt eine der
Grund=
bedingungen bei Behelfsarbeiten gezeigt, die verſchiedenen
Bunde, deren Verwendung zum Zuſammenhalt von
Ret=
tungsgeräten ſehr intereſſant und vielſeitig iſt und unbedingt
beherrſcht werden muß, da hiervon die Haltbarkeit naturgemäß
abhängt. Alles vollzog ſich ſchnell und in tadelloſer Diſziplin,
ebenſo wie die „Inſtruktion” bzw. das Befragen der
Mannſchaf=
ten uſw. Dann ging man über zur Erläuterung und
Verwen=
dung der „Großrettungsfahrzeuge”, ſchweren
Eiſen=
booten, die nur, wenn es in ſtraffer, eingeübter Diſziplin
ge=
ſchieht, von der Mannſchaft richtig gehandhabt werden können.
Daran ſchloſſen ſich Ruder= und Stakenübungen. Auch
dieſe klappten vorzüglich und gaben den Eindruck, daß man ſich
dieſen Rettungsmamſchaften ruhig anvertrauen darf. Alles
wurde ohne Nervoſität kommandogerecht ausgeführt.
An dieſe Uebungen in Einzelfahrzeugen ſchloſſen ſich nun
die umfangreicheren Arbeiten, die erforderlich ſind, bei
Hoch=
waſſerkataſtrophen Menſchen zu retten oder den unterbundenen
Verkehr wieder herzuſtellen. Zunächſt der Bau einer
be=
helfsmäßigen Fähre und deren Inbetriebſetzung. Zwei
Großrettungsfahrzeuge wurden verbunden, mit Bohlen belegt,
mit Barrieren umzogen und ſind ſo zur Aufnahme von 60
Men=
ſchen bzw. einer entſprechenden Anzahl Vieh oder auch Gefährten
ſw. fertig. Von 10 Mann wird dieſe Fähre bedient, die aber
außerhalb des Aufenthaltsplatzes der zu Rettenden tätig ſind.
In 16 Minuten war dieſe Fähre betriebsbereit. Gewiß eine
fabelhafte Leiſtung nach ſo kurzer Ausbildungszeit. Sie wurde
Stellelles dofwrlelee
für die Jugend zu sichern und den Erwachsenen zu
er-
halten, ist die vornehmste Aufgabe umsichtiger Hausfrauen.
Es ist bekannt, daß richtige und zweckmäßige Ernährung
dabei Grundbedingung ist. Uberall, wo eine gute Küche
geführt wird, kommen
Oetker-Puddings
als Nachspeisen auf den Tisch, weil sie außerordentlich
nahrhaft, wohlschmeckend und leicht verdaulich sind. Sie
ersetzen durch einen Oetker-Pudding leicht ein anderes
Gericht und haben demzufolge meist keine Mehrkosten.
Dr. Ociker’s Puddingpalver werden jetzt in noch
besserer Qualität hergestellt als bisher und zwar durch
Verstärkung des Aromas und durch Zusatz von feinstem
Reispuder. Auch enthalten Dr. Oetker’s Puddingpulver
die für den Körperaufbau und die Blutbildung
notwen-
digen mineralischen Salze. Infolge großen Umsatzes sind
Dr. Oetker=Puddingpulver stets überall in frischer Ware
zu haben. Verlangen Sie in den einschlägigen Geschäften
Dr. Octker’s neues farbig illustriertes Rezcptbuch,
Ausgabe P für 15 Pfennig, wenn nicht vorrätig, gegen
Einsendung von Marken von
Dr. August Oetker, Bielefel
.
Laderverktanfspreisc:
Backpnlver „Backin” 1 Stück 10 Pfennis, 3 Stück 25 Pfennig, Paddinspulver Van
Lnc
Vanille-Soßenvalver 5 Pfennig Gala-Schokoladen-Paddingpulver 15 Pfennig, Mandel
speise mit sehackten Mandeln 2 Pfemnis, Krokant Puckdingpnlver 30 Pfel
D
D
Pfennig, Schol
inmache-Hülfe 7
Seite 6
Donnerstag, den 18. Auguff 1927
Nummer 228
dann nach einmaliger Ueberquerung des Mains zum
dauern=
den Dienſt umgewandelt, was durch verankerte Taue uſw.
er=
reicht wird, ſo daß dieſe Fähre genau nach dem üblichen Prinzip
den Verkehr von Ufer zu Ufer vermitteln kann.
Im weiteren wurden eine Anzahl anderer
behelfs=
mäßiger Rettungsfahrzeuge in der gleichen
Geſchwin=
digkeit hergeſtellt und in Betrieb geſetzt, die dazu dienen ſollen,
bis zur Herbeiſchaffung von Fahrzeugen zum Fährenbau das
Rettungs= oder Verkehrswerk einzuleiten. So wurde u. a. ein
Krümperwagen mit Schwimmern verſehen (Fäſſern oder
Tonnen, die man überall beſchaffen kann), der 10 Perſonen
außer den Ruderern aufnimmt und auch mit dieſen das andere
Ufer erreicht, ſo zwar, daß der Wagen fahrbar bleibt, ohne
die Schwimmer entfernen zu müſſen. Dazu wurde die ſogen.
„Spinne” und „Doppelſpinne” erbaut. Ein ſinnreiches
Geſtänge, das ſeine Tragkraft ebenfalls durch Fäſſer erhält und
außer 2 Ruderern 4 bzw. 10 Perſonen befördern kann. Am
ſchnellſten zur Rettung bereit und ſehr zuverläſſig waren Flöße
aus Strohbünden, die in Planen eingebunden werden
und ſehr ſicher ſchwimnen, leicht lenkbar und tragfähig ſind.
Sämtliche Behelfsfahrzeuge wurden praktiſch — belaſtet —
vor=
geführt, alle überquerten, teilweiſe mit den geladenen
Zuſchau=
ern, den Main.
Endlich wurde die größte und ſchwierigſte Arbeit, eine
Laufbrücke über den Main, gezeigt. Auch hier dienen
neben den Blöcken Fäſſer und Geſtelle, zur Tragfähigmachung.
In 4 Stunden kann praktiſch eine ſolche — feſt verankerte —
Brücke geſchlagen werden.
Zum Schluß der Vorführungen wurden
Sprengübun=
gen gezeigt. Die Sprengungen werden erforderlich, wenn
Eis=
gang herrſcht und Brücken oder Gebäude in Gefahr bringt. Aber
auch bei Bekämpfung von Waldbränden ſind ſolche Sprengungen
vonnöten. Praktiſch wurden ſie bei dem letzten Waldbrand bei
Babenhauſen. Um einen Waldbrand einzudämmen, müſſen
ge=
gebenenfalls Schneiſen in den Wald geſprengt werden. In zehn
Minuten können — wie erprobt — 30 Stämme ſo geſprengt
wer=
den, daß ſie ſamt Wurzelſtock nur abgefahren zu werden brauchen.
Trocken= und Waſſerſprengungen wurden gezeigt.
Nach Schluß der Beſichtigung nahm Herr Oberſt
Carac=
eiola=Delbrück Gelegenheit, dem Herrn Miniſter Dr.
Kirn=
berger und allen ſonſtigen Geladenen für ihr Erſcheinen und für
das ſtarke Intereſſe zu danken, das man dieſen Arbeiten der
Polizei entgegenbringe und das geeignet ſei, die
Dienſtfreudig=
keit der Mannſchaften und ihrer Führer zu heben, die ſich hier
ganz in den Dienſt der Allgemeinheit, des Staates und des
Volkes ſtellen. Beſonderer Dank gebühre Herrn Hauptmann
Jennewein, der ſich ſeit nunmehr 3 Jahren der Ausbildung
der Polizeimannſchaften in dieſem Rettungsdienſt mit ſeltener
Sachkenntnis und größtem, aufopferndem Eifer unterziehe.
Lei=
der ſei die Zeit für die Kurſe — wegen Geldmangel! — zu kurz,
um noch mehr leiſten zu können. In den Herren Oberleumant
Bellofund Stock habe er ſich ausgezeichnete Lehrkräfte
heran=
gebildet, die ihm in gleich vorbildlichem Eifer zur Seite ſtehen.
Nur in dieſem auforfernden Dienſt, den alle gern auf ſich
neh=
men, ſind Reſultake zu erzielen, wie wir ſie heute ſehen. Wenn
je eine Kataſtrophe unſer Land heimſuchen ſollte, wird die
Schutz=
polizei zur Stelle ſein. Mit einem Dank an den Bürgermeiſter
und an die Bevölkerung von Mainflingen ſchloß der
Komman=
deur, der ſeinen Ausführungen noch eine kurze dienſtliche Kritik
anſchloß.
Miniſter Dr. Kirnberger
richtete ſodann an die verſammelte Mannſchaft und ihre
Offi=
ziere ebenfalls Worte des Dankes und der uneingeſchränkten
An=
erkennung. Es ſei wirklich bewundernswert, was in der kurzen
Zeit des Kurſus geleiſtet worden iſt. Offizieren und
Mannſchaf=
ten gebühre der gleiche Dank des Staates und des ganzen
Vol=
kes, in deſſen Dienſt allein dieſe Arbeit geleiſtet wird. Es ſei
eine ſchöne und damkbare Aufgabe, Unglücksfällen vorzubeugen
und bei Kataſtrophen zu retten. Im dieſem Dienſt am Volke
liege gerade eine der ſchönſten und größten Aufgaben der
Schutz=
polizei, und wenn ſie ſich dieſer Aufgaben ſtets ſo unterzieht, wie
wir es heute ſehen konnten, wird ſie darin ſelbſt den ſchönſten
Lohn erblicken. Die Staatsregierung bringe der Schutzpolizei
ihr wärmſtes Intereſſe entgegen und werde ſtets bemüht ſein,
alle ihre berechtigten Wünſche zu erfüllen, ſoweit es ihr irgend
möglich iſt. Mit nochmaligem Dank ſchloß der Herr Miniſter.
An die Beſichtigung ſchloß ſich ein gemeinſames Mittageſſen
im Reſtaurant „Zur Mainluſt”, an dem alle Geladenen
teil=
nahmen.
M. St.
Kunſtnotizen.
desber Wertz, Kürttter oder fünſtieriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſthent
geſchleht, behält Nc die Redalftion ihr Urtell vor
union=Theater. 2000 Mitwirkende bei „
Bluts=
brüderſchaft‟. Ein Teil der Aufnahmen zu dem Standardfilm
der Paramout „Blutsbrüderſchaft” wurde im Heimatelier in
Holly=
wood gedreht; ein großer Teil der Szenen wurde jedoch in der großen
amerikaniſche Wüſſte von Arizona aufgenommen. — Es war nun ein
Problem, die 2000 mitwirkenden Komparſen, Schauſpieler, techniſchen
Arbeiter und ſonſtigen Hilfskräfte aller Art in dieſe Wüſte zu
trans=
portieren und dort zu verpflegen. Laſtautos wurden in Salonwagen
umgewandelt, Proviantkolonnen ausgerüſtet, Material für Bauten,
Zelte und Baracken mitgeſchleppt. Dieſer Zug durch die Wüſte nahm
viele Monate in Anſpruch. Die Handlung des Films ſpielt zum großen
Teil in und um ein Wüſtenfort. Der Held der Geſchichte ſoll einen
berühmten Saphir, den „Blue Water”, geſtohlen haben. In
Wirklich=
keit hat er nur die Imitation dieſes Juwels entwendet, um deſſen
Be=
ſitzerin vor Unannehmlichkeiten zu bewahren. Dieſer Großfilm iſt nur
kurze Zeit auf dem Spielplan.
— Palaſt=Lichtſpiele. „Die Liebesinſel”. Aus den
Liebesbeziehungen der Geſchlechter, dieſem unerſchöpflichen Reſervoir für
heitere Unterhaltung, fließt auch das Thema zu unſerem reizenden
Paramount=Film. Die Liebesinſel‟. Zwiſchen einen Afrikaforſcher und
ſeine Verlobte ſchiebt ſich ein Backfiſch, und dieſes naive, drallg und
drollige Mädel erobert den Mann. Deswegen iſt die urſprüngliche
Braut nicht ſonderlich betrübt und erleidet keinen empfindlichen Schaden,
denn für ſie hat ſich ein anderer Mann gefunden, und überhaupt ſpielt
man hier mit der Liebe und läßt ſie nicht zu einem Drama oder einer
Tragödie ſich auswachſen. Bebe Daniels iſt der entzückendſte
Backfiſch=
typ, den der Film hat. Sie unterhält, beluſtigt und erweckt das
behag=
liche Lächeln. — „Die Dame mit dem Herrenſchnitt.
Ma=
rion Davies ſpielt in einer Verkleidungskomödie den Thronfolger des
üblichen amerikaniſchen Balkanländchens. Dabei verliebt ſie ſich
natür=
lich in ihren Beſchüttzer. Ein paar hübſche Schlafkammerſzenen bringen
ihre Männlichkeit in arge Bedrängnis. Aber ſie hat Glück dabei — bis
der Film plötzlich, als der Thronfolger als Frau entlarvt wird —
vor=
eilig ins kolorierte Happp ending ausrutſcht Sie treibt den
ſpieleri=
ſchen Verkleidungswahn ſoweit, daß ſie im Koſtüm der Frau wie ein
veikleideter Junge wirkt. Man freut ſich ihrer ungekrampften Art,
die einen echten jungen Prinzen glaubhaft vortäuſcht und dabei aus
den blanken Augen den Scharm einer entwaffnenden Anmut ſtrahlt.
Aus den Parteien.
— Deutſchnationale Volkspartei, Ortsgrupp
Darmſtadt. Der „Stahlhelm” Bund der Frontſoldaten, hat unſer
Mitglieder zu dem am 19. d. M., abends, im Saale der „Eintracht‟ Eli
ſabethenſtraße, ſtuttfindenden Vortrag eingeladen. Herr Major Krauf
dAvis (Kriegerkameradſchaft Haſſia) wird an Hand von Lichtbilderr
über „Die deutſche Kolonie Kamerun” ſprechen. Nach Beendigung de
Vortrages und der Ausſprache zwangloſes Beiſammenſein. Wir bitte
unſere Mitglieder, die Veranſtaltung zahlreich zu beſuchen.
— Deutſchnationaler Arbeiterbund Darmſtad
Am Freitag, 19. Aug., abends, veranſtaltet im Saale der „Eintracht”
Eliſabethenſtraße, der „Stahlhelm” einen Vortragsabend mit
Licht=
bildern, zu dem unſere Mitglieder eingeladen worden ſind. Kamerad
Major Krauße dAvis ſpricht über „Die deutſche Kolonie Kamerun”
An den Vortrag wird ſich eine Ausſprache und kameradſchaftliches Bei
fammenſein anſchließen. Wir bitten, rahyt zehlreich zu erſcheinen.
* Neue kulturkundliche Leſeſtoffe für die Oberklaſſen.
„Kulturkunde im neuſprachlichen Unterricht!” war ſchon vor dem
Kriege der Ruf von Fachleuten. „Auslandskunde” hieß es, als ſich im
Laufe des Krieges zeigte, daß wir das Ausland falſch eingeſchätzt hatten.
Nach dem Kriege, als der Wiederaufbau begann, galt die Forderung als
ſelbſtverſtändlich. Seit 1926 kommen in hübſcher Ausſtattung „
Teub=
ners Kleine Auslandstexte für Höhere
Lehranſtal=
ten, Abteilung I: Großbyitannien und die
Vereinig=
ten Staaten Gewordenes und Werdendes auf allen
Kulturgebieten”, hrsg. von Oberſchulrat Dr. W. Hübner,
Berlin, in zwei Rechen, einer kulturellen und einer literariſchen Reihe,
in raſcher Folge heraus. Der Name des Herausgebers bürgt für eine
gute Stoffwahl.
Mir liegen 9 Hefte der kulturellen Reihe vor, von denen 5 eine
gewiſſe Einheit bilden, da ſie ſich ſtofflich vielfach berühren und ergänzen.
Es ſind dies: 1. English Statesmen; 2. England’s Economi
Develop-
ment during the Nineteerth Century; 3. Conservatism and Liberalism;
4. Pro blems of the British Empire; 5. English Philosophical
Specu-
lalion.
Sympathiſiher als in der Politik iſt uns der Engländer wenn wir
ihn bei Sport und Spiel oder in ſeinem Heim beobachten. Das können
wir an Hand der beiden Hefte „Sport and Games in Eng=
1und” und „The Homes of England”. Bei Sport und Spiel
wird das Gemeinſchaftsgefühl geweckt, tritt das Ich zurück,
verſchwin=
den die Klaſſenunterſchiede. Das ganze Oſtviertel Londons zieht
all=
jährlich zu dem Derby, der großen Pferderennen, nach Epſom, und bei
den Fußballwvettſpielen reicht die Zahl der Zuſchauer an. die 120 000
heran. Sport und Spi=l erziehen zu Gewandtheit, Ausdaer,
Gehor=
ſam und Unterordnung, der Einzelne iſt dabei nüht mehr ein
Indivi=
duum, ſondern nur ein Glied einer Partei, es kommt dabei nicht auf
den Sieg des Einzelnen, ſondern der Partei an, und auch ein
Miß=
erfolg wird unverdroſſen hingenommen in dem Gedanken, daß das
näthſt: Mal die eigene Partei gewinnt.
Für dieſe Dinge haben die Oberſekundaner mehr Verſtändnis als
für Fragen der hohen Politik, und auch „Das engliſche Heim” iſt ein
Gebiet, das ihrem Geſihtskreis näher liegt. Das Haus des engliſchen
Landpfarrers, des Bauern und Pächters, des Squires, das engliſche
Weihnachts feſt ſind beeihmt und teils in gebundener, teils in
unge=
bundener Rede verherrlicht worden. Die einzige Sehnſucht des in der
Fremde Weilenden iſt die Rückkehr in die Heiwat, ſei es auch ein
klei=
nes Dorf. In ſeinem Heim, als Einzelner, iſt der Engländer ein
um=
gängliches, liebenswürdiges Weſen.
Die beiden letzten Hefte handeln von Amerika. Ueber den
Charak=
ter des amerikaniſchen Volkes und ſein Verhältnis zu Europa, über
die Entſtehung und Eigenart ſeiner Verfaſſung, über Weſen und Streben
der beiden großen politiſchen Parteien der Republikaner und
der Demokraten, und ſchließlich über die Art, wie die
Präſidentm=
wahlen zuſtande kamen, unterrichten 4merlean Mind, Man,
and Manners” in Auszügen aus „The Ameriean Commonweulth‟,
dem raſch berühmt gewordenen Buch eines früheren engliſchen
Bot=
ſchafters imn den Vereinigten Staaten, James Bruce.
Ein durchaus fremdes und ungewohntes Bild tritt us in dem
zweiten Amerikaheft, das „American Industry, its I.67 Work, and Workmen” betitelt iſt, entgegen. Die Stücke,
ſämtlich von amerikaniſchen Verfaſſern, handeln von dem amerikaniſchen
Pionier, dem mutigen, den Boden in harter Arbeit urbar machenden
Anſiedler, dem Uebergang vom Ackerbau zur Induſtrie, dem heutigen
Arbeiter, dem modernen Fabrikbetnieb mit ſeiner Mechaniſierung der
Arbeit und — des Arbeiters, dem Unternehmer, dem modernen „
Fün=
ſten”, dem Arbeitslohn, Unternehmergewinn und Warenpreis, der
Lebensauffaſſung des Arbeiters. Wir ſehen hier eine Welt vor uns,
in der wir uns nur ſehr ſchwer finden können, die u3 aber auch daran
erinnert, daß manches in der Alten Welt veraltet und der Beſſerung
bedürftig iſt
Man mag greifen, zu welchem Heft man will, man findet ſich einer
Einrichtung, einem Stück fremden Volkstums gegenüber, das zum
Ver=
gleich mit deutſcher Art herausfordert. Da der Zweck der „
Auslands=
texte” iſt, die Jugend aufzuklären, nicht für eine beſtimmte Einſtellung
zu werben, iſt bei der Auswahl Wert darauf gelegt worden, daß
um=
ſtrittene Fragen von zwei Seiten beleuchtet werden, da Vertretey beider
Richtungen gehört werden. Außer den bereits genannten ſeien die Namen
Carkyle, Escott, Herbert Spencer, Oliver
Gord=
ſmith Waſhinaton Iroing, Robert Byowning,
H. G. Wells und der bekannte Großinduſtrielle Henry Ford
er=
wähnt.
L. Dietrich.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
Aus Heſſen.
Starkenburg.
Gberſtadt, 17. Aug. Nachkirchweihe. Die Nachkirchweihe
findet am kommenden Sonntag ſtatt. Allgemein wird der Hoffnung
Ausdruck gegeben, daß das Wetter am kommenden Sonntag beſſer ſein
möge, damit rechtes Kirchweihleben herrſchen kam. —
Geburts=
tagsfeier. Zu einer Vorbeſprechung über die diesjährige
Geburts=
tagsfeier der 40jährigen kommen am Donnerstag abend die Kameraden
und Kameradinnen im Gaſthaus „Zum Schwimmbad” (Jährling)
zu=
ſammen. Der Termin der gemeinſamen Geburtstagsfeier ſteht noch
nicht feſt.
* Pfungſtadt, 17. Aug. Rheinfahrt. Trotz des ungünſtigen
Wetters unternahm bei beſter Stimmung die Kraftſportvereinigung 1914
eine Rheinfahrt. Es waren ungefähr 450 Perſonen daran beteiligt,
Die Kapelle der Vereinigung ſpielte muntere Weiſen vom deutſchen
Rhein. — Wanderung. Der Turnverein uternahm mit ſeiner
Wanderabteilung eine Fahrt nach Lichtenberg im Odenwald. — Die
Frauen des evangeliſchen Müttervereins unternahmen am Sonntag einen
Ausflug in das Birkenauer Tal. — Kehraus im Felde. Die
Getreideernte in der Gemarkung Pfungſtadt kann als beendet angeſehen
werden. Für die weiteren Ernteapbeiten benötigen jedoch die Landwirte
unbedingt ſchönes Wetter. — Erfolge heimiſcher Ziegen;
zucht. Der hieſige Ziegenzuchtverein erzielte auf dem Zuchtviehmart
in Hähnlein einen guten Erfolg. Insgeſamt konnten zehn Preiſe und
acht lobende Anerkennungen errungen werden. Für die beſte Ziege
von Pfugſtadt, deren Beſitzer Johannes Seeger war, wurde ein Ehnen,
preis errungen. Der Verein ſelbſt errang bei den Sammlungen den
2a=Preis. In der Gruppe „Aeltere Ziegen” errangen Johannes See
ger und Philipp Zeh je einen dritten Preis, Philipp Zeh. Adam
Sin=
ner und Ludwig Gerhardt eine Anerkennung. In der Abteilung „
Zwei=
jährige Ziegen” fiel an Ludwig Fey 2. ein zweiter Preis; an Ernſt
Geiſel ein dritter Preis. Peter Crößmann 13. und Peter Koch 7. en
hielten Anerkennungen. Für „Einjährige Ziegen” wurden prämiert;
Witwe Klöppinger 7., Adam Kramer 5. und Adam Grund, mit ſe
einem dritten Preis. Adam Grund und Philipp Geiſel erhielten lobende
Anerkemnungen. Für Mutterlämmer errang Philipp Rädche den 19.
Preis und Ernſt Geiſel eine Anerkennung.
* Pfungſtadt, 17. Aug. Arbeitsiubiläum. Der Maſchinſ
Peter Frankenberger konnte Mitte dieſer Woche bei der Exportbrauer/
Juſtus Hildebrand ſein 25jähriges Arbeitsfubiläum begehen. — M
ſtädtiſchen Flachbauten ſind dieſer Tage vollendet worden. Sie wurm
bereits bezogen. 16 Familien konnten auf dieſe Weiſe utergebrau
werden.
* Roßdorf, 16. Aug. 25jähriges Stiftungsfeſt. Uner
dem Motto „Edel ſei der Menſch, hilfreich und gut” feierte die
Sani=
täts=Kolonne vom Roten Kreuz, Roßdorf ihr 25jähriges
Stiftungs=
feſt. Am Vormittag fand gemeinſamer Kirchgang ſtatt. Pfarrer Berck
behandelte in ſeiner Predigt, Matth. 5, 7. Nach dem Gottesdienſt
fan=
den Kranzniederlegungen in der Gedenkhalle für die Gefallenen ſtatt,
wobei das Trommler= und Pfeiferkorps des Turnvereins, das ſich in
uneigennütziger Weiſe zur Verfügung geſtellt hatte. „Ich hatt einen
Kameraden” ſpielte. Sodann begab ſich die Kolonne nach dem Friedhof,
an die Gräber der geſtorbenen Kameraden, deren Angehörige ſich eben
falls dort eingefuden hatten. Auch hier wurde zum ehrenden Ge‟
denken ein Kranz niedergelegt und von Pfarrer Berck paſſende Worte
geſprochen. Bis zum Nachmittag hatten ſich von auswärts die Kolonuen
von Darmſtadt, Ober=Ramſtadt mit Freiwilliger Feuerwehr. Nieder=
Namſtadt, Groß=Umſtadt, Groß=Bieberau und die Kolonne der Firma
E. Merck eingefunden. Nachmittags 3 Uhr fand eine Uebung mit der
Freiwilligen Feuerwehr an der Kinderſchule ſtatt, die in muſtergültige
Weiſe verlief. Die Feuerwehr nahm eine Reihe Rettungen vor und
lieferte die betreffenden Perſonen auf dem Verbandsplatz ab. Tft
legte die Kolonne Verbände an, die von Hauptmann Lotheißen, dem
Vorſitzenden des Heſſiſchen Landesverbandes vom Roten Kreuz, und
dem Kolonnenarzt Dr. Baumann geprüſt und für gut befunden wurden.
Anſchließend war Feier im Gaſthaus „Zur Sonne‟. Dieſe wurde
ein=
geleitet durch einen Muſikvortrag der Kapelle Sauerwein, die ihr Beſtes
bot. Nachdem der Kolonnenführer Philipp Roos die Erſchienenen
be=
grüßt hatte, ergriff Pfarrer Berck das Wort zur Feſtrede. In feinſin,
niger Weiſe ſchilderte der vortreffliche Redner an Hand von Protu
kollen aus der Chronik die Gründung und die Entſtehung der Kolonng
und behandelte eingehend den Zweck des Vereins. Hauptmann Lotheißel
ſprach ſich über das heute von der Kolonne Geſehene anerkennend aut
und betonte, daß die Koloyne als brauchbaves Glied in der Gemeinde
angeſprochen werden könne. Sodann nahm er die Ehrung von vier
im
eif1
R
nte ſch m die Echnriſt
Brkenau, 1I. Auguft.
A bom 14. Auauf.
teiſen-
Birke=
wird
Arbeit zu bewältiger
im nirch die Straße 21
eiamft für Fuhrm
Wingenberg, 1I.
(Für die Veröffentlſchungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaltion keineriei
Ver=
anwortung; für ſie bleibt auf Grund des 9 21 Abſ.2 des Preſſegeſetzes in vollem Umſang= Gründern der Kolonne, nämlich: Kolonnenarzt Dr. Baumann, Chriſt.
der Einſender verantwortich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nſcht Bergſträßer, Karl Apfel und Gg. Günther 1. durch Ueberreichung eines
zurückgeſandt, die Ablehnung nicht begründet werden.
Wir haben einen Städtiſchen Saalbau und ein Städtiſches Orcheſter.
Und der künſtleriſche und geſellſchaftliche Erfolg? Im Sommer ein
einziges Konzert in der Woche. Bei ſchlechtem Wetter fällt
auch dieſes aus. Im Winter überhaupt nichts. Der Reichsbund der
ehemaligen Militärmuſiker benutzt wenigſtens den Saal, wenn es die
Witterung nicht geſtattet, das Konzert im Garten abzuhalten. Wer die
Schweiz ſchon bereiſt hat, wird ſich der Le Kurſaal genannten
Unter=
haltungsſtätten erinnern. Jede Unterhaltung, die der Fremde ſucht.
findet er im Kurſaal. Täglich Konzerte, Varieté, Theater, Leſeſaal,
Spielſaal, Café, Reſtaurant, alles ſozuſagen unter einem Dach. Dazu
oft recht primitive bauliche Veranlagungen. Manche Schweizer
Stadt=
verwaltung würde ſtolz ſein, ein Etabliſſement wie den Städt. Saalbau
in Darmſtadt zu beſitzen. Und doch bilden dieſe Stätten den Stützpunkt
für den geſamten Fremdenverkehr. Zu einer ſolchen zentralen
geſell=
ſchaftlichen Sammelanlage hätte man mit etwas Unternehmungsgeiſt den
Saalbau auch ausgeſtalten können. Nun ſind wir ſoweit, daß der
Darm=
ſtädter, wenn er ein Konzert hören will, ſich auf die Elektriſche ſetzen
muß, um nach dem Hauptbahnhof außerhalb der Stadt zu fahren.
Ehrenzeichens mit der Inſchrift: „Für B5jährige ununterbrochene Dienſt
zeit” vor. Anſchließend ſprach Dr. Baumann im Namen der Geehrten
den Dank aus und betonte, daß ſie ſich auch weiterhin gerne in den Dienſt
der Sache ſtellen würden und daß es auch fernerhin bei ihm an Rat und
Tat für die Kolonnen nicht fehle. — Das reichhaltige Programm der
Kapelle Sauerwein hielt die Anweſenden noch einige Stunden in froher
Stimmung beiſammen.
Höchſt i. O., 16. Aug. Veithwerke A.=G. Schon in den
letzten Wochen ſah ſich die VeithwerkeA.=G. genötigt, Entlaſſungen
größeren Stiles vorzunehmen. Von dieſer Maßnahme wurden insge
ſamt mehr als 400 Arbeiter und Arbeiterinnen betroffen, die aber je9
Gelegenheit haben, bei der Ernte ihren Lebensunterhalt zu verdienen
Da die Saiſon nunmehr ziemlich beendet iſt, und der Auftragseingang
ſich noch mehr verſchlechterte, ſah ſich die Direktion gezwungen, ab letzüt
Woche Kurzarbeit einzuführen und die wöchentliche Arbeitszeit bis au
weiteres auf drei Tage zu beſchränken. Es wäre ſehr zu wünſchen, db
dieſe Geſchäftsſtille nicht allzulange anhält, damit vielen Arbeitern noch
eingebrachter Ernte wieder Arbeitsmöglichkeit geboten iſt, zumal di
Veithwerke das einzige größere Unternehmen in der hieſigen Gegend ſind,
U derr her rer
ind allen, die verreiſen, ein Greuel, gleichviel, ob lie
an der See oder im Gebirge Crholung ſuchen. Mit”
Groll im Herzen hört man das unabläſſige Kau,
ſchen des Regens, ſieht man das aſſer an den en,
(Ferſcheiben herunterrieſeln und uneuhig beobach,
tet man immer wieder den Himmel, bis man ſich)
endlich in dumpfer Reſignation der Langweile unte,
werfen will.-Oa plötzlich befinnt man ſich auf ſeine
Greiling-Zigaretten, und alle Jrubſal iſt we
weggeblaſen, alle Langweile verflogen. — Angeregt‟
ducch ihren feinen Duft, kommen und gehen die Ger
danken, und wenin ihre blauen Rauchwölkchen lich
ernperkräuſeln, ſteigen alte, liebe Srinnerungen aus
der Dergangenheit auf. Oieſes bunder wiekk—
und AaaaszeL a89
die längſt zur ſtändigen Ausrüſtung eines jedene
Rauchers gehören.
Generclvertreter für Mainz und Darmstadt:
Fr: Frankfurt Main, Niddastr. 64, Mittelbau, Tel. Hansa 6903.
Nummer 228
Vonet::g"0
Die fränkiſche Kloſierkirche zu Lorſch.
„Die Elemente haſſen das Gebild der Menſchenhand”. Wenn die Feſtteilnehmer füllten den ganzen Feſtplatz, ſo daß eine gewaltige
n Beſitze umfangreicher Güter, iſt heute alles dahin. Von den aus= nahm Herr Pfarrer Bernbeck=Hofheim die Enthüllung vor. Nach
Vor=
tehnten Baulichkeiten — nicht weniger als eine große Baſilika und trag des Feſtprologs der Ehrendame Frl. Berſch, ſowie der Weiherede
zum heutigen Tage in der Hauptſache nur zwei erhalten: die ſogen. Denkmal ſelbſt hat einen würdigen Platz unter den Linden gefunden
lihelskapelle und die Ruine der romaniſchen Kloſterkirche.
8 der künſtleriſch umbaute Eingang, die Eingangspforte, zum Vorhof 31 im Weltkriege gefallenen Söhne unſeres Ortes verzeichnet. Das
w hinter demſelben gelegenen öffentlichen Wallfahrtskirche. Sie iſt Denkmal ſowie der Platz erhalten noch eine eiſerne Umzäunung, und
ſie Kirchenruinen ſind die Reſte der aus den Verwüſtungen des
Dreißig=
are des Großen und ſeiner Gemahlin ſowie vieler anderen weltlichen den Gurkenpreiſes zuſammenkam, verlief dieſe nach lebhafter Debatte
pſſchen Baſilika und Eingangspforte, der jetzt noch erhaltenen fränki= Gurken zu brachen, bis die Kommiſſion ſich mit den Händlern üiber die
äulengange eingeſchloſſen war.
Die älteſte Anlage der Lorſcher Kloſterkirche iſt vor einigen Wochen
nch Maßgabe der Aufzeichnungen in den alten Urkunden, ergänzt durch
orden. Anlaß hierzu hat das Feſt des 75jährigen Beſtehens der Lor= für den Gemarkungsbezirk Gernsheim beſchloſſen. Bezüglich der
äuße=
ſer Freiwilligen Feuerwehr gegeben, auf dem in einem hiſtoriſchen
ſſtuge auch das Lorſcher Kloſter dargeſtellt werden ſollte. Dieſes dem Koſtenvoranſchlag des Heſſiſchen Hochbauamts Groß=Gerau
Keuut=
ſotell iſt nunmehr dem Verein für Lorſcher Heimatpllege zu trenen
nſtums. Es hat vorerſt in der Torhalle, Michelskapelle, Aufſtellung
ge=
inden, und kann dort ſowie alle anderen zuſammengetragenen Funde, mit Gas iſt man einen erheblichen Schritt weiter gekommen. Die
Ge=
bicetigt werden.
Jeder, der die ſchöne Bergſtraße beſucht, ſollte es ſich darum nicht tion der ſtädtiſchen Betriebe Darmſtadt vom 20. Juli 1927 bezüglich der
le leichbares nicht mehr zu finden iſt. Der Verein für Lorſcher
nerungen an die ereignisreiche Vorzeit unſeres Ortes zu pflegen und
ſördern.
Weitere Auskunft erteilt gerne der Lorſcher Heimatverein; man
Fſch.
Seite 7
* Birkenau, 17. Auguſt. Walzarbeiten. In der Meldung in
. 224 vom 14. Auguſt, Walzarbeiten betreffend, muß es heißem: die
recke Reiſen-Birkenau iſt bereits fertiggeſtellt; die Strecke
ſiſe n—Mörlenbach wird erſt nächſter Tage in Angriff genommen. Um
ſe Arbeit zu bewältigen, werden drei Walzen in Tätigkeit tveten,
itzdem wird die Straße Lörzenbach-—Weinheim vorausſichtlich noch bis
0e Auguſt für Fuhrwerke geſperrt bleiben müſſen.
Zwingenberg, 17. Auguſt. Kirchweihe. Nächſten Sonntag
b Montag findet das hieſige Rirchweihfeſt ſtatt. Dasſelbe wird bei
nt igem Wetter von auswärts ſtets ſehr ſtark beſucht. — Die im
Sep=
hler in Darmſtadt ſtattfindende Obſtausſtellung wird vom Obſtver=
Etungsverein und der Gemeinde Zwingenberg beſchickt werden. Sehr
bies und viel Obſt iſt in dieſem Jahr vorhanden.
Heppenheim a. d. B., 16. Aug. Schwere Unfälle. Geſtern
c ſtießen in der Nähe des „Galgens” bei Heppenheim zwei Autos
ſaimen. Ein von Bensheim kommendes Auto hatte ſcheinbar nicht
geolendet und das Auto, welches in der Richtung aus Heppenheim
n, wurde durch den Lichtſchein ſo ſtark geblendet, daß es auf das
ſdere Auto fuhr. Eine Dame aus Mannheim trug ſchwere
Verletzun=
tavon. Beide Wagen wurden ſo ſtark beſchädigt, daß ſie nicht mehr
ghren werden konnten. — Geſtern mittag gegen zwölf Uhr ereignete
ſuieder kurz vor Heppenheim ein bedauerlicher Unfall. Ein aus der
ſutung Laudenbach mit Beifahrer kommender Motorradfahrer geriet
u der naſſen Straße in der Nähe der Gärtnerei Frömmig mit ſeinem
ſte ins Schleudern und kam dadurch auf den Bürgerſteig, wo aber
MAaſchine noch mehr ſchleuderte. Der Beifahrer wurde dadurch von
Maſchine gegen einen Baum geſchleudert und erheblich verletzt. Der
1 me Mann liegt heute noch bewußtlos im Heppenheimer Kpankenhaus.
Bei keinerlei Papiere bei ſich hat, weiß man noch nicht, um wen es ſich
1ſdTt. Der Motoruadfahrer kümmerte ſich nicht um ſeinen Beifahrer
mfahr in ſchneller Fahrt in der Richtung nach Darmſtadt davon. Er
mr unerkannt.
ſſSN. Heppenheim, 16. Aug. Wiederaufbau der
Starken=
bu ?. Die Aufbauarbeiten an dem Turmbau der Starkenburg
ſchrei=
gri ſtig vorwärts. Ein Teil des Mauerwerks ſowie die Gerüſtſtangen
m tereits von der Stadt aus ſichtbar. Nach der Fertigſtellung dürfte
ſiwveriheim mit ſeiner Starkenburg wieder ein beliebtes Ziel für
Aus=
fües von nah und fern werden. Zur Zeit werden auch die Wege nach
EBurg verbeſſert. Ferner beabſichtigt die Stadtverwaltung, in nächſter
De Der Burg ein Ehrenmal für die Gefallenen des Weltkrieges zu
er=
vent .
* Hirſchhorn, 17. Aug. Waſſerſtand des Neckars am
A.zauſt: 0,.94 Meter; am 17. Auguſt: 0,.98 Meter.
Neckarſteinach, 17. Auguſt. Straßenſperre. Die Straße
Zurſteinach-Grem iſt etwa bis Ende Auguſt für ſchwvere Fuhrwerke
9 Eaſtautos geſperrt, ebenſo die Straße Hirſchhorn-Wald=Michelbach
R E7. bis 31. Auguſt.
Aus dem Kreiſe Heppenheim, 17. Auguſt. Eine zeitgemäße
rFügung. Das Kreisamt Heppenheim weiſt in einem Ausſchreiben
i Anbetracht der vielen Unglücksfälle, beſonders bei Bahnüber=
Aar7, die auf Fahrläſſigkeit von Kraftwagen= und Motorradfahrern
lietzuführen ſind — auf die verkehrspolizeilichen Vorſchriften hin.
4drmerie und Ortspolizeibehörden werden ernſtlich ermahnt, dem
aſenverkehr ihre beſondere Aufmerkſamkeit zuzuwenden und
Ueber=
hugen unnachſichtlich zur Anzeige zu bringen.
Bobſtadt, 17. Aug. Einweihung des Gefallenen=
I mals. Das Feſt der Einweihung des Ehrenmols unſerer im
Atſiege Gefallenen geſtaltete ſich zu einer Feier, wie man ſie wohl
ne hier ſah. Nicht weniger als 15 auswärtige Vereine waren, teils
Aemener Kapelle, erſchienen und fanden unſer Dertchen im
Feſt=
ſau, der alles ſeitherige dieſer Art übertraf. Eine
Gefallenengedächt=
wöecer ging der eigentlichen Weihefeier voraus, und war in ihrem
Ahnſſenden Programm einer Gefallenenehrung würdig. Spät am
44), nachdem dem Stifter des Denkmals ein Dankſchreiben zugeſandt
B trennte man ſich. Ein Sohn des Denkmalſtifters war eigens aus
Amerika hierher gekommen, um an den Weihefeierlichkeiten teilzunehmen.
Der Hauptfeſttag ſetzte gegen 6 Uhr morgens mit Böllerſchüſſen ein.
Am Nachmittag durchzog ein impoſanter Feſtzug die Ortsſtraßen, ud
gendwo, iſt die Wahrheit dieſes Dichterwortes in all ſeiner Bitterkeit Menſchenmenge den Augenblick der Euthüllung erwartete. Nach
Be=
ewieſen durch die Geſchichte des Kloſters Lorſch. Dereinſt mächtig und grüßung durch den erſten Vorſitzenden des hieſigen Soldatenvereins
ſee weitere Kirchen, dazu ausgedehnte Kloſtergebäude, wie noch der Herrn Pfarrers Becker=Hofheim, übergab Herr Lehrer Grohrock das
ſtich Merians um 1645 beweiſt, ſtanden ehemals auf der dem jetzigen Denkmal der Gemeinde. Es folgten nun noch verſchiedene Auſprachen,
ſecken Lorſch nach der Bergſtraße hin vorgelagerten Sanddüne — ſind denen ſich Kranzniederlegungen ſämtlicher Ortsvereine anſchloſſen. Das
und war dies ſicher für das zirka 4 Meter hohe, aus Muſchelkalk ange=
Die Michelskapelle hatte dereinſt eine andere Zweckbeſtimmung, fertigte Denkmal der geeignete Platz. Auf dem Sockel, der die
feld=
ſ Forſcher ſind ſich heute darüber einig, daß ſie nichts anderes iſt, marſchmäßige Figur eines betenden Kriegers trägt, ſind die Namen der
ſeichzeitig mit dieſer in fränkiſchem Bauſtil, etwa um 764, erbaut. Die dürfte dies das Ganze noch beſſer hervorheben. Die Gemeinde iſt ſtolz
me noch ſtehenden Ruinen der Kloſterkirche haben bezüglich des Bau= auf den ſchlichten, doch immerhin ſinnreichen und ſchönen Gedenkſtein, der
ſes und darum auch der Bauzeit nichts mit der Torhalle gemeinſam, zum ſteten Gedächtnis an unſere gefallenen Helden erhalten bleiben möge.
* Biblis, 17. Auquſt. Streik der gurkenbauenden
Land=
hrigen Krieges übriggebliebenen, um 1130 errichteten romaniſchen wirte. Nachdem Montag vormittag die von der Bauernſchaft
ge=
ihe. Jene, die älteſte Kloſterkirche, die im Jahre 764 in Gegenwart wählte Kommiſſion mit den Händlern zwecks Bildung eines entſprechen=
* geiſtlichen Würdenträger eingeweiht wurde, war fränkiſchen (vor= reſultatlos. Die Händler boten nunmehr pro Zentner 2.— Mk., doch
belingiſchen) Urſprungs. Sie war eine dreiſchiffige Baſilika mit ging die Kommiſſion auf dieſen Preis nicht ein. Am Nachmittag des
ſichen Dächern. An der Weſtſeite ſtanden zwei Türme; zwiſchen dieſen gleichen Tages fand abermals eine Verſammlung der Bauernſchaft ſtatt.
ſand ſich eine überdachte Vorhalle, zu der eine Freitreppe hinaufführte. Auch diesmal war der Saal voll beſetzt und wurde beſchloſſen, nicht eher
ſer, Torhalle, war ein Vorhof gelegen, der beiderſeitz von einem Preisfrage geeinigt hat. Wie ſich die gurkenbauenden Landwirte des
geſamten Rieds hierzu ſtellen, bleibt abzuwarten.
* Gernsheim, 16. Ang. Gemeinderatsbericht. Die Er=
Funde der Ausgrabungen Adamys, unter Leitung des Architekten hebung einer allgemeinen Wertzuwachsſteuer im Sinne der
Muſter=
zxer, von Lorſcher Handwerkern in feiner Ausführung modelliert ſatzung des Herrn Miniſters des Innern ab 1. September 1927 wurde
ven Herſtellungsarbeiten des Stadthauſes nahm der Gemeinderat von
nis und erklärte ſich mit den gemachten Anſätzen der Koſten einverſtan=
Enden übergeben worden; es bedeutet einen weiteven Bauſtein zur Ver= den. Eine Sirene und eine elektriſche Uhr ſoll auf dem Stadthausturm
tüſtändigung des vom Lorſcher Heimatverein angeregten Heimat= eingebaut werden. Die ganzen Arbeiten ſind noch im Nechnungsjahr
1997 zu erledigen. Bezüglich der Verſorgung der Gemeinde Gernsheim
meindevertretung erklärte ſich mit dem Inhalt des Schreibens der
Direk=
ege hen laſſen, auch Lorſch zu beſuchen. Er findet hier Vaudenkmäler Gasverſorgung Gernsheim im Prinzip einverſtanden, ebenſo auch mit
m höchſt künſtleriſchem Wert aus einer Zeit, aus der diesſeits der Alven, dem Vertragsentwurf, wie er zwiſchen der Stadt Darmſtadt und der
Ge=
meinde Pfungſtadt zuſtande kam. Jedoch ſollen die Leitungsarbeiten
himatpflege wird im Zuſammenarbeiten mit der ganzen Einwohner= mit denjenigen der bevorſtehenden Waſſerleitungsarbeiten verbunden
ſuft beſtrebt ſein, die Sammlungen weiter fortzuſetzen und die Er= werden. Verfügt Gernsheim einmal über Waſſerleitung und Gas, dann
iſt die Frage der induſtriellen Hebung für die Verwaltung doch eine
andere. Ueber zwei Wirtſchaftskonzeſſionsgeſuche wurde beraten und
be=
ſchloſſen, ebenſo über Geſuche zwecks Erlaß vorgelegter
Verpflegungs=
me ſich an die Schriftleitung der Heimatblätter: Dr. M. Bauer, koſten. Die Beiträge zum Lurnverein zwecks Benützung der Turngeräte
durch die Volksſchulen und zur Freiwilligen Sanitätskolonne wurden
Für die Dauer der Beurlaubung des Bürgermeiſters wurde wegen
Er=
krankung des Beigeordneten in Gemäßheit des Artikels 115 L. G.O. das
Gemeinderatsmitglied Philipp Medikus zum Stellvertreter ernannt.
Für die Hochwaſſergeſchädigten in Sachſen wurde ein beſtimmter Betrag
zur Auszahlung durch die Gemeindekaſſe beſchloſſen. Ein nach dem
Waldwirtſchaftsplan verbleibender Kreditreſt wird zum Ankauf von
gangenen Sonntag vereinten ſich die Mitglieder der Freiwilligen Sani= dem ſtaatlichen Kraftwerk in Wölfersheim arbeitet und den Ausgleich
tätskolonne und auch diejenigen der bereits anweſenden auswärtigen für die Spitzenanforderungen des Elektrizitätskonſums liefert, iſt auf die
intereſſe erweckte die Uebung um 219 Uhr auf dem Schöfferplatz. Zwei Zu dieſem Zweck wurde ſeinerzeit im Niddertal bei Hirzenhain bzw.
Kanonenſchläge und die ſogleich einſetzende Dampfſivene der Rheiniſchen im Hillersbachtal bei Glashütten je ein Staubechen geſchaffen, denen jetzt
Farbwerke dahier kündigten den Beginn der Uebung an. Die aus dem eine dritte derartige Anlage ebenfalls im Laufe des Hillersbach
hinzu=
mittleven Schulſaal des zweiten Stockes der Schöfferſchule herausquil= gefügt werden ſoll. Durch das neue Staubecken will man die bisher
lenden Rauchwolken wanen, das Zeichen der erfolgten Exploſion. Die bei ergiebigen Regenfällen und bei ſtarker Schneeſchmelze ungenützt fort=
Sanitäter waren mit ihren Tragbahren alsbald an der Unfalſtelle und fließenden bedeutenden Waſſermaſſen auffangen und aufſpeichern, um
in behender Weiſe ging das Rettungswerk vonſtatten. Anſchlioßend dadurch die Betriebsleiſtung des Kraftwerkes noch erheblich zu verſtärken.
daran fand durch den Provinzialimſpekteur Herrn Dr. med. Simmeth=
Birkenau die Inſpektion ſtatt. Gegen 4 Uhr war die Schlußübung be= jährige Beſtehen der hieſigen Kleinkinderſchule gefeiert. Hierzu waren
endet und mittelſt klingendem Spiel der Kapelle Wilhelm zogen die Teil= die Schweſtern aus Nonnenweiher und mehreve geladenen Gäſte
er=
nehmer zum Saalbau Haar, wo bei Konzert der gemütliche Teil des ſchienen. Am 4. Juni 1877 wurde die Kleinkinderſchule durch einen zu
Hochw. Herrn Pfarrers Blum veranſtalteten am Sonntag abend der lungen und zahlreiche Stiftungen ein ſchöner Grundſtock gebildet,
wel=
kathol, Kirchenchor, „Cäcilia”, die marianiſche Jungfrauen= und Jüng= cher jedoch durch die Inflation verloren gegangen iſt. Im Jahre 1887
lingsſodalität eine Namenstagsfeier im Saalbau Haar. Der Abend wurde ein Schulſaal mit Schweſternwohnung erbaut. Die ſegensreiche
war recht gemütlich und unterhaltend.
Gernsheim, 17. Aug. Waſſerſtand des Rheins am die Schule von 60 Kleinen beſucht. Ehemalige Schüler und Freunde der
17. Auguſt, morgens um 6 Uhr: 1,64 Meter.
z Gernsbeim, 17. Auguſt. Stockung im Güterverkauf. veranſtalten, welche auch ſicherlich allgemeinen Anklang finden wird.
Die Grundſtücksverſteigerung der verſtorbenen J. J. Helfrich Eheleute
verlief reſultatlos, indem kein Gebot abgegeben wurde.
a. Gimbsheim, 17. Auguſt. Unfall. In das Städtiſche Kranken= hochgeachtete Landwirt Heinrich Grein aus Holzburg (Schwalm). Der
haus nach Worms überführt wurde eine Landwirtsfrau von hier, die Mann kehrte mit einem hochbeladenen Fuhrwerk vom Acker heim, wobei
vom Scheunengerüſt ſtürzte und mit erheblichen Verletzungen bewußtlos, der Wagen an einer abſchüſſigen Stelle im Ort umkippte und dem Mann
aufgefunden wurde
. Aus dem Ried, 17. Auguſt. Getreideernte. Mit der auf trat, von den Wunden ausgehend, Blutvergiſtung ein, die zur
Am=
ſeitigen Rheinheſſen die Erntearbeiten hinausgezögert werden. Im Ried, dem bedauernswerten Manne keine Rettung mehr gebracht werden; er
hat die Getreideernte etwa zehn Tage früher begonnen und konnte zum ſtarb vielmehr an den Folgen der Blutvergiftung,
größten Teil noch bei gutem Wetter trocken eingebracht werden. Der
Landmann iſt mit dem Ertrag meiſtens recht zufrieden. Die Dreſch= Geheimrat Profeſſor Dr. Bantzer wurde von der Gemeinde
Wil=
maſchinen, die anfänglich ihren Betrieb im Freien aufgenommen hatten, Flingshauſen im Schwalmtal aus Anlaß ſeines 70. Geburtstages zum
ſetzen ihn jetzt bei den Beſſerbegüterten in den Scheunen fort.
V181
SLOTL
Diesel-Schlepper
Zug- und
Antriebskraft
M4 PS.
Oeranigaaen
Ca. 6Hm.
Vorwärts-
und
Rüickwärtsgang
MOTORENFABRIK DEUTZ A-G.
Zweigniederlg. FRANKFURT2H. Taunusstr.10
— Worms, 16. Aug. Unfälle. Ein Motorradfahrer, der auf dem
Soziusſitz ſeine 15jährige Tochter bei ſich führte, wollte an der Ecke der
Ulmenallee und Alzeyer Straße einem Laſtauto ausweichen, um einen
Zuſammenſtoß zu verhindern. Da der Laſtwagen aber nach derſelben
Seite einbiegen wollte, geriet das Motorrad auf das Trottoir und fuhr
gegen die Mauer des Eckhauſes, wobei beide Daraufſitzenden verletzt
wurden; auch das Rad iſt ſtark beſchädigt. — Auf der Brumhildenbrücke
hat am Samstag abend ein Motorradfahrer, der vollkommen
vorſchrifts=
entſprechend feſtgeſetzt. Zwecks Ankaufs eines Grundſtücks wurde die mäßig fuhr, einen Fußgänger umgefahren, weil dieſer trotz Warnungs=
Verwaltung zu einem vom Gemeinderat feſtgelegten Preis ermächtigt, zeichen die Straße kreuzen wollte und im Zichack lief. Der Fußgänger
wurde ernſtlich verletzt ins Städtiſche Krankenhaus verbracht.
Oberheſſen.
WSN. Gießen, 16. Aug. Erweiterung des
oberheſſi=
ſchen Provinzialkraftwerks. Das Waſſerkraftwerk Lißberg
Drahtgeflecht auf Antrag des hieſigen Forſtamts verwendet. Auch über der Provinz Oberheſſen, ein Unternehmen der oberheſſiſchen
Provinzial=
das an die Gernsheimer Ziegeleigeſellſchaft käuflich abzutretende Him= verwaltung, das vor einigen Jahren am Fuße des Vogelsberges zwiſchem
ſchlinggelände kam nach eingehender Beratung und Ausſprache ein für Hirzenhain und Lißberg gebaut wurde, ſoll durch Anlage eines neuen
beide Teile zufriedenſtellender Beſchluß zuſtande. — Freiwillige Staubeckens in ſeiner Leiſtungsmöglichkeit geſteigert werden. Der Be=
Sanitätskolonne. Anläßlich der großen Schlußübung am ver= trieb dieſer Elektrizitätskraftanlage, die in engem Zuſammenhang mit
Kolonnen am Vormittag zum gemeinſchaftlichen Kirchgang. Das Haupt= Verwertung der Waſſerkraft, der ſogenannten weißen Kohle, geſtellt.
* Grünberg, 16. Aug. In ſchlichter einfacher Weiſe wurde das 50=
Programms ſich abwickelte — Namenstagsfeier. Zu Ehren des dieſem Zwecke gebildeten Verein ins Leben gerufen und durch Samm=
Einrichtung dieſer Schurle wird allgemein anerkannt, gegenwärtig wird
Schule haben beſchloſſen, eine Sammlung zum Beſten der Schule zu
Rheinheſſen.
a. Bodenheim, 17. Auguſt. Weſpenplage. Da ſich die Weſpen
in dieſem Jahre in ſehr großer Zahl bemerkbar machen und eine große
Schädigung der reifenden Trauben und des Obſtes durch ſie zu
befürch=
ten iſt, haben die Beſitzer von Grundſtücken, auf denen Weſpenneſter
angetroffen werden, einem Feldſchützen hiervon Anzeige zu machen, der
dann ihre Vernichtung mittels ſchwefelſaurem Kohlenſtoff vornimmt —
In einer zahlreich beſuchten Weinbergsarbeiterverſammlung, in welcher
Herr Bezirksleiter Späth=Mainz über die Notwendigkeit der
Organi=
ſation ſämtlicher ländlicher Arbeitnehmer referierte, wurde zum
Vor=
ſitzenden des hieſigen Ortsvereins der Führer der chriſtlichen
Gewerk=
ſchaften von Bodenheim, Herr Joh. Friedrich, gewählt.
a. Nierſtein, 17. Auguſt. (Weinbergſchützen.) Infolge des
ſchönen Juliwetters ſind die Trauben in ihrer Ausreife ſo weit
voran=
geſchritten, daß die Weinbergſchüitzen demnächſt in Tätigkeit treten. In
den Weinbergen werden gegenwärtig die Laubarbeiten EEntgipfeln der
Triebe) vorgenommen.
WSN. Alsfeld, 17. Aug. Tödliche Blutvergiftung durch
unglücksfall. Ein tragiſches Ende fand der in weiten Kreiſen
eine Quetſchung am Bein und einen Knöchelbruch zufügte. Bald
dar=
zweiten Auguſtwoche hat eine Regenperiode begonnen, wodurch im jen= putation des Beines im hieſigen Krankenhaus zwang. Trotzdem konnte
* Alsfeld, 17. Aug. Der bekannte Heimatkünſtler und Volkszeichner
Ehrenbürger ernannt. Dr. Bantzer war ſelbſt nach
Willings=
hauſen gekommen, um hier gemeinſchaftlich mit der Malerkolonie ſeinen
70. Geburtstag zu feiern. Die Gemeindevertretung, der Geſangberein
und die Schuliugend brachten dem Jubilar ein Ständchen und der
Bürgermeiſter überreichte die Ehrenurkunde. Dr. Bantzer iſt einer der
bedeutendſtem Mitglieder der Malerkolonie Willingshauſen und verbringt
dort ſeit 40 Jahren regelmäßig meherere Monate. Von ſeinen
bedeu=
tendſten und bekannteſten Bildern ſeien erwähnt, Schwälmer Volkstanz,
Hochzeitszug, Abendmahlsfeier.
WSN. Wetzlar, 17. Aug. Schwerer Verkehrsunfall.
Vorgeſtern rannten ein Perſonenwagen und ein Motorrodfahrer aus
Gießen an der Schönen Ausſicht in voller Fahrt zuſammen. Der
Motor=
radfahrer ſtürzte auf den Kühler des Autos und blieb beſinnungslos
liegen. Er hat eine Gehirnerſchütterung davongetragen und liegt in
hoffnungsloſem Zuſtand im Krankenhaus. — Eine Kindesleiche
im Eiſenbahntunnel. Im Burgſolmſer Eiſenbahntunnel
fan=
den Bahnbeamte die Leiche eines neugeborenen Kindes, der durch den
Eiſenbahnzug die Beinchen abgefahren waren. Es konnte noch nicht
feſt=
geſtellt werden, wie die Leiche dorthin gekommen iſt.
Aladlorlädowert.
Schuppen, ſucken, vorzeitiger Haarausfall bedeuten in ihrer
Dauer=
wirkung eine nicht unbeträchtliche Herabsetzung des allgemeinen
Wohlbefindens, die unbedingt zu dem Entschluß führen muß,
sich einem guten, erprobten Haarpflegemittel anzuvertrauen.
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Das nachſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur Zeit der
hiragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen
des Kaufmanns Chriſtian Büttel in Darmſtadt, 2. ſeiner
heFrau Elifabeth, geb. Baumann, im Grundbuch
ein=
ſy gen war, ſoll
freeitag, den 7. Oktober 1927, nachmittags 31/, Uhr,
rn das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zimmer 219
Ffeigert werden.
DDie Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangsvoll=
Mdung.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 18. Januar 1927 in
W Brundbuch eingetragen worden.
Fnſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſteige=
ugs vermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ih ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der Auffor
bung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
ſicht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
ſakwhaft zu machen, widrigenfalls, ſie bei der Feſtſtellung
geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Ver=
eung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des
Gläu=
ert= und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehen=
Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
hich ags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Biacrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der
ſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten
Gegen=
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2armſtadt, den 17. Aug. 1927.
Jungermann
briuchtsvollzieher in Darmſtadt.
Aſteigerung
Reewerwaren uſw.
„Siamstag, den
vrm
Minm Laden Eliſa=
Fenk tr. 87. /*21486dr
Buchen=
abfallholz,
ofenfertig,
Sommers=
preiſe, abzug.
Ried=
lingerſtr. 20 (Laden).
(*21357dso)
Löffelgaſſe 11
großer Lagerraum zu
vermieten. (* 21446
Wer tauſcht 2 Zim.,
Wohn. gegen 4 Zim.=
Wohn. (Manſ.)? Ang.
u. T 231 Gſchſt. (* 21392
Möbl. Zimmerß
Ludwigſtr. 10, II.,
möbl. Zim. m. od. v.
Penſ. zu vm. (12739id
Bismarckſtraße 24, II.
möbl. Wohn= u. Schl.=
Zim. evtl. m. 2 Bett.
elektr. Licht, Tel., ſep.
Eing., kleine Kochgel.
zu beeten.rmi (12486a
Rheinſtr. 75, g. möbl.
Wohn=u. Schlafz. z. v.
(12729a)
Möbl. Wohn= und
Schlafzimmer,
in ſchöner Lage, mit
1 od. 2 Betten, mit
oder ohne Küche, per
1. Okt. zu verm.
An=
geb. unt. T 186 an
d. Geſchſt. (*21284mds
Wienerſtr. 52 2 gut
möbl. Z. z. 1. 9. z. vm.
(*21345)
Ernſt=Ludwigſtr. 5,
II., b. Bayer, 2 möbl.
Zimm. mit ſep.
Ein=
gang, auch einzeln zu
vermieten. (221383
Wilhelm=Jägerſtr. 14
1—2 Zim., elektr. L.,
in ſchön., freier Lage,
evtl. mit Klavierben.
zu vermieten. (*21376
Bleichſtr. 25, b.
Hed=
derich, 1 Zim. mit 2
Betten z. vm. (*21409
Bleichſtr. 8, p., möbl.
Wohn= u. Schlafz., el.
L., z. verm. (*21360
Pankratiusſtr. 2, I.r.,
n. d. Hochſch., gr. möbl.
Zimm. m. el. L. per
1. Sept. z. vm. (*21359
Mathildenſtr. 10, I.,
gut möbl. Wohn= u.
Schlafz Näh. 1-4 Uhr.
(*21368do)
Martinſtr. 2½,III., möbl.
Zimm. m. elektr. Licht
ſof. zu verm. (*21872
Frankfurterſtr. 21, I.,
möbl. Zim. per ſofort
zu vermieten, (*21433
Heinrichſtr. 42, II.,
gut möbl. Zim. frei.
(*21417/
Am Freitag, den 19. Auguſt 1927,
nachm. 3 Uhr, verſteigere ich in meinem
Verſteigerungslokale Hügelſtr. 27
nach=
ſtehende Gegenſtände öffentlich zwangs=
(12843
weiſe gegen Barzahlung:
1 Ladentheke, 1 Chaiſelongue, 1 Sofa,
1 Herrenrad („Teutonia”), 1 Kredenz,
1 Herrenrad („Corona”), 1 Glaskaſten,
1 Schreibmaſchine („Ideal”), 1
Gram=
mophon, 3 Schallplatten, 1 Gasherd,
1 Diplomatſchreibtiſch, 1 Büfett, ein
Warenſchrank, 1 Tauchlötofen für
Oel=
feuerung, 1 Bücherſchrank, 4
Waren=
ſchränke, 1 Klubſofa, 2 Klubſeſſel, ein
Klavier, 1 neuer Küchenſchrank, 1
Sie=
mens=Schuckert=Elektromotor, 1
Dreh=
ſtrommotor, 3 Mille Zigarren, 1
Glas=
aufſatz. 1 Vertiko, 1 Eisſchrank, eine
Schreibmaſchine („Orga=Priaat”), eine
Ladenkaſſe, 1 Sofa, 1 Holzſäule, 2 gr.
Bilder, 1 gr. Trumeauſpiegel, 1 Vertiko,
1 einf. Waſchtiſch mit Marmorplatte.
Beſtimmt verſteigert wird:
1 Liegeſtuhl, 1 Bild („Brautzug”),
1 Ford=Lieferautomobil.
Darmſtadt, den 17. Aug. 1927.
Portner
Gerichtsvollzieher zu Darmſtadt.
Leeres Zimmer
zum Unterſtellen von
einigen Möbeln (für
Privatzwecke) in gut.
Hauſe geſ. Angeb. an
Glückerts
Tauſch=
büro. (21257
Seereosttäner
z. Bürozwechen i Zentr.
d. Stadt geſ. 21251md
Ang. u. T 174 Gſchſt.
Kl. Laden
für Zig.=Geſchäft ge‟
eignet, in gut. Lage
zu mieten geſ., wenn
mögl. m. kl. Wohng.
Gr. 4 Z.=Wohng. m.
Bad, el. L., kann evt.
inTauſch gegeb.werd.
Ang. mit Preis unt.
T 241 Gſchſt. (21423
Wer gibt kinderloſem
Ehepaar 1 oder 2
l eere Zimmer mit
Küchenbenutz? Gefl.
Angeb. mit Preis u.
T 219 Gſchſt. 4 21334
Möbl. Zimmer m. 2
Betten im Zentrum
der Stadt von 2 jg.
ſolid. Leuten geſ.
An=
geb. u. T 228 Geſchſt.
(21388
Siermarkt
DKLeZ EEeRA
1 Flug Tauben
(Steigerkröpfe) weg.
Aufgabe der Lucht
zu verkaufen. (*21399
N. Greib, Schulſtr. 2,
Funge
Teckel
ſch Farbe, Ia
Stamm=
baum, Eltern höchſt
Prämiert, billig zu
verkaufen. (12793d1
Weinbergſtr. 45, II.
Die Spreewalderin
Im Spreewald, jenem, von unzähligen
Waſſerarmen durchſchnittenen
Wald=
gebiet, vor den Toren Berlins, hat ſich die
Freude an der ſchönen Volkstracht bis
heute ungeſtört erhalten. Viel koſtbares
Linnen, wertvolle Stickereien, ſeltene
Spitzen gehören zur ſchmucken Tracht
der Spreewälderin. Schon längſt hat
ſie erkannt, daß die Sunlicht=Seife
ihren Wäſcheſchatz am beſten pflegt.
Sunlicht=Seife
iſt von höchſter Reinheit und Güte, ohne
ſcharfe Beſtandteile. Sie ſchont das
Gewebe, macht die Wäſche blendend
weiß und friſch, iſt ſparſam im Gebrauch.
BUrRerTA VUkO
Doppelstück 40 Pf.
Groler Würfel 35 Pf.
(I. 11806
Zwerg=Rehpinſcher,
Ia St., zu vk.
Wein=
bergſtr. 45, I. (*21353
ITA
KAl
durch Gg Ebert, Hügelstraße 75
Telephon 1117
2475a f
Beste Referenzen!
Wer intereſſiert ſich für
Geſchäftslokal
in der (12698id
Dieburgerſtraße
eventuell mit Wohnungstauſch.
An=
fragen unter T 127 an die Geſchſt.
Am Freitag, den 19. Auguſt 1927,
Das zu einer von mir verwalteten nachmittags 3 Uhr, ſollen an Ort und
Konkursmaſſe gehörige, in Erbach i. Odw., Stelle im Lokal folgende Pfänder
Bahnhofſtraße 48, gelegene
zwangsweiſe gegen Barzahlung
verſtei=
gert werden, insbeſondere: (12842
1 Trumeauſpiegel, 1 Schreibtiſch, ein
Grundſtück
vollſt. Bett, 3 Stühle mit Rohrſitz, ein
Büchergeſtell, 2000 Verbindungsſtücke,
iſt von mir aus freier Hand zu verkaufen. 2 Seſſel, 2 Sofa, 1 pol. Tiſch, 1 Kon=
In dem Haus iſt ein ganz neuer Laden, ſol mit Spiegel, 1 Tiſch mit
Marmor=
ndem bisher ein Manufakturwarenge= platte, 1 Sekretär, 15
Steingutwaſch=
ſchäft betrieben wurde, errichtet worden, tiſche, 525 Meſſinghahnen.
Anfragen werden bis ſpäteſtens 30. Ang.
Zuſammenkunft der Steiglieb=
(12827
1927 erbeten an
haber Schloßgartenplatz (Halte=
Rechtsanwalt Dr. Süß ſtelle der elektr, Straßenbahn).
Darmſtadt, den 17. Aug. 1927.
in Michelſtadt
Jungermann
Konkursverwalter.
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
keinkoſtmargarine mit dem größten
WBeltumſatz.!
eshalb hat Slauband in wenigen, jahren ihr
rieſiges Abſatzgebiet erobert? Weshalb kaufen Willionen
Hausfrauen in vielen Ländeen nur die Feinkoſtmargaeine
Blauband=friſch gekimt 2
Weil ſie aus den edelſten Rohſtoffen mit
Junderttau=
ſenden Liter Wilch täglich friſch hergeſtellt wird, und weil ſie
durch ihre überragende Qualitat und ihr köſtliches Aroma
trotz ihres bedeutend billigeeen Preiſes ſelbſt feinſte Dutteb
vollkommen erſetzt:
Wer Blauband noch nicht kennt, mache deshalb
ſchleu=
nigſt einen Berſuch -er wird ſich lohnen!
I.Bln.1774
Pfung 50Pfennig.
[ ← ][ ][ → ]Seite 10
Donnerstag, den 18. Auguff 1927
Reich und Ausland.
Die Ziehung bei der Klaſſen=
Lotterie
Berlin. Die am Mittwoch begonnene
Haupt=
ziehung der 5. Klaſſe der preußiſchen Staatslotterie
vollzieht ſich unter ſo großem Andrang des
Publi=
kums, daß das Ziehungslokal wegen Ueberfüllung
ge=
ſchloſſen wurde. Die Ziehung wird unter verſchärften
Kontrollmaßnahmen durchgeführt. Die 12
Kommiſ=
ſare, die abwechſelnd den Dienſt verſehen, ſind
Be=
amte der preußiſchen Bau= und Finanzdirektion, die
von der Handhabung der Ziehung keine Ahnung
hatten und auch vorher nicht unterrichtet wurden.
Dadurch wird jedoch, wie die „B. Z. a. M.”
feſt=
ſtellt, auch der Ziehungsvorgang beträchtlich
ver=
zögert. Die neuen Beamten ſind ſo verteilt, daß am
Gewinnrad und am Nummernrad je ein Beamter
den Dienſt verſieht. Unter dieſen beiden
Ziehungs=
beamten befindet ſich je ein Kontrollbeamter, am
Tiſch in der Mitte ein Kommiſſar, der die Gewinne
verlieſt und hinter dieſem auf erhöhtem Sitz ein
Kontrollbeamter. Wenn hundert Röllchen gezogen
ſind, wechſeln jedesmal die Funktionen der Beamten.
Ein Menſchenſchmuggler.
DD. Berlin. Intereſſante Einblicke in das
Aus=
wanderungsweſen, insbeſondere in die Kreiſe der
öſt=
lichen Auswanderer nach Amerika, gewährte eine
Ver=
handlung vor der Strafkammer des Landgerichts I.
An der holländiſchen Grenze, in Bentheim, war ein
Reiſender ohne Sichtvermerk angehalten worden, weil
er dem Grenzbeamten dadurch aufgefallen war, daß
ſein Dialekt ein einwandfreies Polniſch war, obgleich
ſein Ausweis auf den deutſchen Namen „Ritter”
lautete. Bei ſeiner Feſtnahme ſtellte ſich dann heraus,
daß er ſeinen Ausweis, der von der Polizeidirektion
Oppeln ſtammte, in Danzig von einem gewiſſen
Ze=
makowicz gekauft hatte. In ſeiner Vaterſtadt
Bia=
lyſtok wohnte ein Verwandter dieſes Z., der ihm
ſeinerzeit angeboten hatte, ihm das Fortkommen durch
Empfehlung an einen Herun in Danzig zu erleichtern.
Dieſer würde ihm alle notwendigen Papiere
beſchaf=
fen. Als er auf dieſes Angebot eingegangen war,
hatte er dann an der verabredeten Stelle den Z.
vor=
gefunden, der ihm für 400 Dollar alles übergab, was
er für die Schiffsreiſe brauchte. Beim Eintreffen
im Hafen von New York wurde jedoch dank eines
beſonderen Ueberwachungsſyſtems entdeckt, daß der
Namenszug des amerikaniſchen Konſuls, der den
Sichtvermerk angeblich erteilt hatte, gefälſcht war.
Infolgedeſſen wurde der Feſtgenommene mit dem
nächſten Dampfer nach Europa zurücktransportiert.
Die Einzelheiten dieſes Vorfalles hatten nun auf eine
Fälſcherzentrale hingewieſen, deren Kopf ein
ge=
wiſſer Kaplanas ſein ſollte. Unter dieſem Namen
hielt ſich nämlich in Berlin ein Litauer auf, der
durch ſeinen Verkehr mit den Kreiſen der
Auswan=
derer in den Hotels am Stettiner Bahnhof Verdacht
erregt hatte. Er wurde infolgedeſſen verhaftet und
eine Reihe von Zeugen erkannten auch in Kaplangs
denjenigen wieder, der bei den Auswanderern ſich
Zemakowiez genannt hatte. Der eingelegten
Haft=
beſchwerde wurde von der Strafkammer mit der
Be=
gründung nicht ſtattgegeben, daß außer einem
drin=
genden Tatverdacht bei Kaplanas als Ausländer
ge=
rade deswegen auch Fluchtverdacht begründet ſei, weil
er durch die ihm zur Luſt gelegten Tatſachen ſeine
Geſchicklichkeit in der Anfertigung falſcher Päſſe für
andere und natürlich erſt recht für ſich ſelbſt,
be=
wieſen habe.
Ein Fuhrwerk in den Rhein geſtürzt.
WSN. Mannheim. Der Fuhrmann Hock aus
Altrip wollte am Montag auf der Altriper
Rhein=
fähre ein mit Kohlen beladenes Zweiſpännerfuhrwerk
nach Rheinau überſetzen laſſen. Als ſich die Fähre
mitten auf dem Rhein befand, verſagten plötzlich die
Bremſen des Wagens, wodurch dieſer ins Rollen kam
und trotz aller Bemühungen, ihn aufzuhalten, mit
beiden Pferden in den Rhein ſtürzte. Die beiden
Tiere ertranken. Eines konnte geborgen werden, das
andere liegt noch mit dem Wagen im Strom, der an
dieſer Stelle etwa 15 Meter tief iſt.
40 000 Mark unterſchlagen.
WSN. Geiſa (Rhön). Von zuſtändiger Seite
wird mitgeteilt, daß die im hieſigen Finanzamt von
zwei Beamten begangenen Unterſchlagungen weit
höher ſind, als urſprünglich angenommen wurde. Der
verhaftete Finanzinſpektor hat eingeſtanden,
insge=
ſamt 20 000 RM. veruntreut zu haben. Die
Geſamt=
höhe der Veruntreuungen dürfte ſich aber auf
min=
deſtens 35—40 000 RM. belaufen.
Zwei Raubüberfälle.
Göppingen. Der „Hohenſtaufen” berichtet
über zwei Raubüberfälle, die offenbar
zuſammen=
hängen. Der eine erfolgte am Freitag abend in der
Nähe von Göppingen. Dabei wurde ein junger
Mann auf der Flucht von einem Räuber durch einen
Schuß in den Oberſchenkel verletzt. — Der zweite
Ueberfall geſchah am Montag abend bei Wieſenſteig
auf ein Laſtauto einer Mühle. Vier Banditen
ſprangen aus dem Gebüſch heraus und
zertrümmer=
ten Lichter und Schutzſcheiben. Bei dem ſich
ent=
wickelnden Kampf brach der Autoführer bewußtlos
zuſammen. Durch Motorradfahrer wurden die
Räuber an der weiteren Verfolgung ihrer Ziele
verhindert und flüchteten.
Ein Flug Rotterdam-—Chicago?
Haag. Wie „Het Vaderland” erfahren haben
will, plant eine große hieſige Unternehmung die
Durchführung eines Fluges Rotterdam-—Chicago mit
einer Zwiſchenlandung in New York. Der Flug ſolle
am 1. September unternommen werden.
Wahr=
ſcheinlich ſolle auch die Rückreiſe nach Rotterdam im
Flugzeug gemacht werden. Eine Beſtätigung dieſer
Meldung war bisher nicht zu erreichen, ſo daß die
Verantwortung für die Richtigkeit dem genannten
Blatt überlaſſen bleiben m
Der raſende Tod in Amerika.
EP. Waſhington. Nach einer von der 9
tionalen Automobil=Handelskammer veröffentlicht
Statiſtik ſind in den letzten acht Jahren in den V
einigten Staaten mehr Menſchen durch Automob
getötet worden als amerikaniſche Soldaten im We
rriege. Von Januar 1919 bis Dezember 1926 fi
37017 Perſonen Automobilunfällen zum Opf
während die amerikaniſchen Verluſte im Weltkr
120 050 betrugen.
Ein fliegendes Automobil. — Senſationelle Neuerfindung.
Das Modcll des Luft=Autos,
welches ſich im Straßen= wie im Luftverkehr verwenden läßt. Durch das Ernſt Reinke’ſche Syſtem
iſt es möglich, die Tragflächen ſo umzulegen, daß aus dem Flugzeug ein Straßenauto von nur
1,40 Meter Breite wird. Das Luftauto beſitzt außer dem 180/200 PS Flugmotor auch einen
Auto=
motor von 10/20 PS zum Antrieb der Hinterräder im Straßenverkehr. Im Paſſagierraum iſt Platz
für vier Perſonen. Unſere Bilder zeigen das Luftauto mit ausgebreiteten und mit
zuſammen=
geklappten Tragflächen.
Die zweitgrößte Hängebrücke Deutſchlands in Berlin.
Die neue Alſenbrücke
über den Humboldthafen am Lehrter Bahnhof iſt nicht nur die größte Hängebrücke Berlins,
ſon=
dern auch die zweitgrößte in Deutſchland. Die 170 Meter lange und 17 Meter breite Brücke hat
eine mittlere Durchfahrtsöffnung von 96 Metern und ein Geſamtgewicht von 2700 Tonnen. Der
Entwurf des Bauwerks ſtammt von Magiſtratsbaurat Cornehls.
Ein Straßenbahn=Sprengwagen in Breslau.
Ein Breslauer ſtädtiſcher Sprengwagen,
welcher ſich auf den Schienen der Straßenbahn mit elektriſchem Antrieb fortbewegt.
Die Neuerung hat ſich in den engen Straßen von Breslau vortrefflich bewährt.
Rieſige Waldbrände in Südfrankreich
und Korſika.
EP. Paris. Aus Südfrankreich und Korſika
werden rieſige Waldbrände berichtet, deren
Ent=
ſtehung meiſtens auf die Nachläſſigkeit der Schäfer
beim Abbrennen ihrer Weiden zurückzuführen iſt.
In der Gegend von Marſeille—Toulon und im
De=
partement Alpes=Maritimes ſind zahlreiche Dörfer
von den Flammen bedroht. Die Ortſchaft Tanneron
mußte von den Bewohnern geräumt werden. Auch
an der Riviera ſind verſchiedene Ortſchaften
ge=
fährdet. Einige Häuſer, Gutshöfe und Hotels ſind
bereits niedergebrannt. Truppen ſind zur
Be=
kämpfung der Brände aufgeboten worden. In
Kor=
ſika ſind vielfach, vor allem in Bonifacio und Porto=
Vecchio, die Telephon= und Telegraphenverbindungen
unterbrochen, da die Leitungsmnſte verbrannt ſind.
Stellenweiſe mußte auch der Zugverkehr unterbrochen
werden. Truppen, Gendarmerie und Bevölkerung
bemühen ſich, die zahlreichen von den Flammen
be=
drohten Ortſchaften zu retten. — In Paris fand
eine Beſprechung zwiſchen Innenminiſter Sarraut
und Kriegsminiſter Painlevé über die Heranziehung
weiterer Truppenteile zu den Rettungsarbeiten ſtatt.
Die Lauſanner Kirchenkonferenz.
Lauſanne. In der Mittwoch=Sitzung der
Lauſanner Weltkirchenkonferenz fand der
Verhand=
lungspunkt des gemeinſamen Glaubensbekenntniſſes
der Kirchen folgende Formulierung: „Unter
Aner=
kennung der Tatſache der Lehrunterſchiede der
eige=
nen Kirchen ſind wir eins in dem gemeinſamen
chriſtlichen Glauben, welcher verkündigt iſt in der
Heiligen Schrift, welcher bezeugt und bewahrt iſt in
dem ökumeniſchen Bekenntnis, das den Namen des
Nicgenums trägt ſowie in dem apoſtoliſchen
Be=
kenntnis und welcher ununterbrochen ſich lebendig
erweiſt in der geiſtlichſten Erfahrung der Kirche
Chriſti.” — Die orthodoxe Kirchengruppe hat einige
Vorbehalte zu dieſer Formulierung vorgebracht.
Mißglückter Anſchlag auf den Schnellzug
Sofia-Varna.
Sofia. Vier unbekannte Täter überfielen den
Bahnwärter an der Eiſenbahnſtrecke Sofia-Varna,
feſſelten ihn und verſuchten, mittels der Signale den
Schnellzug von Sofia nach Varna zum Halten zu
bringen, was ihnen jedoch nicht gelang. Man
ver=
mutet, daß es ſich um eine Verbrecherbande handelt,
die die Reiſenden auszuplündern beabſichtigt hatte.
Nummer 228
Was geſchieht mit der Amerikau
Flugpoſi?
Berlin. Die der „Europa” mitgegebene Pau
iſt, wie der Lokalanzeiger erfährt, von dem V.
gleitflugzeug „G. 31” nach Deſſau zurückgebragg
worden. Sowohl die der „Europa” wie die do
„Bremen” zur Beförderung übergebenen Poſtſes
dungen ruhen im Treſor des Deſſauer Poſtama!
Ueber das weitere Schickſal dieſer Sendungen trili
das Reichspoſtminiſterium die endgültige Entſchon
dung und zwar erſt dann, wenn die Verhandlung m
über den Zeitpunkt eines neuen Startes der Junkern=
Piloten abgeſchloſſen ſein werden. Führen dieſe Ve= / 5
handlungen zu dem Ergebnis, daß in nächſter Zeu
nach Amerika geflogen werden ſoll, dann werden e
dieſe Sendungen, wie urſprünglich vorgeſehen, ag!
dem Luftwege befördert werden. Im anderen Fau / /
wird vorausſichtlich die Rückgabe an die
Abſendé=
erfolgen, falls dieſe nicht beſtimmen, daß die A.
förderung auf dem Seewege geſchieht.
Gründliche Vorbereitungen
der nächſten Ozeanflugverſuche.
Das Ergebnis
Dienstag über die
der Deſſauer
Beratungen anu
Wiederholung des Ozeanfluggn F um Kämpfen zu ſehel
Ruft
U ithendet. Veſe
iſt von einigen Blättern ſo ausgelegt worden, alu ſezu wie ſch alle
hätten die Junkerswerke auf einen neuen Verſuw= Nuzmit
m. E
überhaupt verzichtet. Wie das Wolffbüro von einen Wruten 2
den Junkerswerken naheſtehenden Seite erfährt, triffiff. Ang iunſe
dieſe Auffaſſung aber nicht zu. Das Projekt einen A1nſ0c
Ozeanfluges wird von den Junkerswerken im Ge0 ſade
genteil weiter verfolgt; allerdings nicht mit irgenäu 771
welcher Rekordüberſtürzung, ſondern mit der ruhigenn 10 kunfreunde aufs h
Sachlichkeit und Ueberlegung, die auch, wie in deut
Fi emtbot der Bürgerm
Fmst
Preſſe anerkannt wurde, den Vorbereitungen 938
erſten Verſuches zugrunde lagen . . . In dieſen 9
ſammenhang wird übrigens auch die Darſtellum a 0
falſch bezeichnet, wonach der Start am Sonntag üu
eilt und nur aus Preſtigegründen erfolgt ſei, obglich d
die Wetterberichte ausdrücklich abgeraten hätten. Tuon
ſächlich liegen die Dinge ſo, daß die Hamburgern
Seewarte ebenſo wie die anderen beratenden Meist
orologen die Wetterlage am Sonntag, als beſondern
günſtig dargeſtellt haben. Entſcheidend war dabe3
daß man den Fahrzeugen, wenn ſie die verabredety
Nordroute über die Orkney=Inſeln wählten, auf derg
größeren Teil des Fluges nach Amerika günſtigs)
Wetter und ſogar Rückenwind vorausſagte. Auf der
Nordſee fanden dann die Maſchinen aber ſo außer
ordentlich ſchlechtes Wetter, daß es ihnen unmögli3
war, überhaupt bis zur Nordroute durchzudringern
Dieſe Tatſache beſtimmte das Schickſal des Fluges.
Amerikas Intereſſe für die deutſche Fliegerin
Thea Raſche.
NewYork. Die bekannt deutſche Fliegern
Thea Naſche iſt in Amerika recht gut aufgenommer
worden. Die Zeitungen widmen ihren Kunſtflüg’t
großes Intereſſe. Beſonders gut hat ſie in Nei
York abgeſchnitten. Bei ihren Kunſtflügen benuts
ſie ein kleines Sportflugzeug vom Udet=Flamings
Typ. In. New York vollführte ſie vor der Freiheitt.
ſtatue ſehr waghalſige Kunſtſtücke. Sie flog meß
mals um den Kopf der großen Bronzefigur hems
und ſchlug dann verſchiedene Saltos. Dann flog!5
in Schleifen zwiſchen der Statue und dem Flagyau / Am.0; 5. Epa Reitze
maſt, der inmitten der Militärbaracken auf Bedlore; Alie Kolb, Ge
*ä ür zufrieden und mit
„t ſheiden mögen. Hier
Fad Groß= Zimmern, alle
Eix üir die muſtergülti
Kätzhgien für die gaſtlich
4ü unſchließend hielt der
Enuar m markigen Wor
Mmut zu Herzen gehende
Mnun berr Regierun
Eenichen Veranſtaltung
Brungen, die gut vorge
ſeceinehmer nicht ve.
En und Muſterriege
Juhere Geſangverei
cteilnehmer.
iniehend die Ergebn
mnang 910, Turneri
1o 0 Punkte; 1. M.
Näuien, 67: 3. M
Ia, Groß=Zimme
Nrach Brinkar, Herg
eReil, Altheim, 47:
iun 191 12, Tur
145 Pmtte: 2.
14 Aheim, 61: 4
IUEnSmme
Amern, 58;
ſ8 Marie Mei
AEAAinger, Gr
kitzie Appel, A
In Funk, Althe
AiaApel, Althei
itung 1913/14, Tu
1MA Punkte; 2. M
Pmf Immern, 44; 4. Ann
Island ſteht, hin und her. Ueber dem Flugplatz, an 2 I. Anna Selig
Marie Wolf.
dem ſich mehr als 2000 Zuſchauer eingefunden hate: Main Schrob St
machte ſie nochmals einige verwegene Kunſtflügg 9. Plüſgheih S=
Daß ſie bei einem ſpäteren Fluge abſtürzte und 7 Axyſiadt, 34: 10.
den Hudſon fiel, hat das Intereſſe für ſie noch weiet Such, 32.
geſteigert. Sie wird bald ihren erſten großen Uebets 1 Jahrgang 191518
landflug antreten und zwar zuerſt nach Boſton. Sis ſſo), 54 Punk
wird dann Waſhington und Philadelphia beſuchs 6 leonhofen, 52
und am 16. September die Fahrt Spokan— 00,4.
Waſhington ausführen, um an den dortigen 2uſü 10 0.5 A.
rennen und der großen Flugſchau teilzunehmen. Sife
wird dann alle größeren Städte des Landes beſucheur
und überall Flugvorſtellungen geben. Von den Verr. 140ſe Jäge,
einigten Staaten wird ſie nach Mittelamerika man I/üngang 1917 und
dann nach Südamerika gehen. Für das Frühuhe7 ASn, 5 Punk
1928 plant ſie einen bisher noch von keinem Fliegen?
durchgeführten Flug von Südamerika nach Afrſch A
von wo ſie über Europa nach Aſien und über A0c. ſ
nach Auſtralien und den Südſee=Inſeln will. 30. I
dort will ſie wieder nach Südamerika zurück.
Selbſtmord eines Gelehrten.
EP. NewYork. Ein Gelehrter von intene
nalem Ruf, der frühere Profeſſor am Radiochen
Inſtitut der Yale=Univerſität, Boltwood,
Selbſtmord durch Erſchießen. Boltwood iſt
decker des radioaktiven Elements Jonium.
Das Erdbeben in Turkeſtan.
EP. London. Nach Meldungen aus Mſl
ſind bereits bei dem gemeldeten Erdbeben in 20
keſtan in der Gegend von Fergana 34 Einwohner ”
tötet und 72 verletzt worden. In der Neuſtadt 9
Namangan ſeien ſämtliche Häuſer beſchädigt worge.)
während in der Altſtadt 500 Häuſer einſtürzten Ne
eine Eiſenbahnbrücke zerſtört wurde. Von Sahl.
kand ſei eine Regierungskommiſſion nach Namalge.
abgegangen, um die Hilfsaktion zu leiten.
Der weiße Tod.
EP. Mailand. Der „Corriere della Se
meldet aus Bozen: Vor einigen Tagen kamen Ve
fremde Touriſten, ein Engländer, ein Amerikaner
zwei Deutſche, in Südtirol von der großen Grel.
Hütte in Oeſterreich über den Schwarzſtein zur hit
Vittorio Veneta, wo ein Poſten der die Grenz."
wachenden Miliz eingerichtet iſt. Sie wollten il
Ausflug auf italieniſchem Gebiet fortſetzen, weig.
Wunſch ſich jedoch der Kommandant des Poſi
widerſetzte. Die Touriſten erklärten, ſie fühlten. imſtande, während des Schneeſturmes als
über den Gletſcher zurückzukehren, worauf ein Fos”
ſich ihnen zur Begleitung anbot. Unterwegs Ni."*
eine Schneebrücke ein und der Fasciſt fiel in e=
Gletſcherſpalte, wo er nach ſeiner Darſtellung N
den Touriſten bewußtlos liegen gelaſſen wurde. .
er wieder zu ſich kam, entdeckte er in der Nähe z9
Leichen. Es ſtellte ſich heraus, daß es ſich daber
die eines Herrn und einer Dame handelte, die ſe
geraumer Zeit in Innsbruck vermißt werden.
Bei der Beſteigung des Großen Venedigers in de”
Hohentauern durch eine Gruppe von Offizieren A=
Damen aus Bruneck iſt die Tochter des Burge”
meiſters von Falzes, Alma Enzi, ausgeglitten !*
in die Tiefe geſtürzt, indem ſie den Führer, eilſee
Zollwachtmeiſter, mitriß. Sie wurde auf der Siete
getötet und der Führer ſchwer verletzt.
Nummer 228
Donnerstag, den 18. Auguſt 1927
Geite 11
Sport, Spiel und Turnen.
Jahrgang 1913/14, Turner=3=Kampf: 1. Hch. Mohr, Sichenhofen, 55
Turnen.
Punkte; 2. Joſ. Pfuhl, Habitzheim, 52; 3. Aug. Göbel, Groß=Zimmern,
Bezirks=Jugendweiturnen in Sickenhofen.
deberall und tagtäglich lieſt und hört man von Wiederaufbau und
9zgeſundung. Mit Necht kann ſich die Deutſche Turnerſchaft wohl
Ad e Organiſation bezeichnen, die ſich in erſter Linie in den Dienſt
hir guten Sache geſtellt hat. Unſere Zukunft liegt in der Jugend.
Der Grundſatz hat ſich die D. T. zu eigen gemacht; denn ſie betrachtet
8lf ihre vornehmſte und höchſte Aufgabe, eine tüchtige, willensſtarke,
mde und lebensfrohe Jugend heranzubilden. Alljährlich halten die
mlten Gaue innerhalb ihrer Bezirke eine Jugendſchau ab, um die
ſeſchritte auf turneriſchem Gebiete zu ſehen. So fand am letzten
Kar ag in Sickenhofen das Jugend=Turnfeſt des 2. Bezirkes des Oden=
0Saues ſtatt. Wenn ſich der Himmel auch nicht gerade von ſeiner
ſafen Seite zeigte, ſo kann doch vorweg geſagt werden, daß die
ſeendwettkämpfe in Sichkenhofen als gutgelungen bezeichnet werden
ſier.
Arn Samstag abend fand eme Sitzung des Bezirksausſchuſſes ſtatt,
nan, ſich dann die übliche Kampfrichterſitzung anſchloß.
Mach vovangegangenem Gottesdienſt traten am Sonntag morgen die
ſpi=dwetturner zum Kampfe an. Trotz der ungünſtigen Witterung
mn die Kämpfe einen befriedigenden Verlauf und waren gegen
hiſr beendet. Viele Zuſchauer hatten ſich eingefunden, um die Jugend
ſihsen Kämpfen zu ſehen, und es war wirklich eine Freude,
mitanzu=
ea) wie ſich alle anſtrengten, um den Kampf in Ehrem zu beſtehen.
Neachmittags bewegte ſich ein großer Umzug durch die feſtlich
ge=
wuckten Ortsſtraßen. Am Gedenkſtein der gefallenen Krieger hielt der
g inne und die Teilnehmer widmeten einige Minuten ſtillen Gedenkens
nig fallenen Brüdern. Eine Muſikkapelle intonierte das Lied vom guten
ſacaden.
Arif dem Feſtplatze angekommen, begrüßte der Vorſitzende des
Turn=
us Sichenhofen, Turner Trippel, die erſchienenen Jugendturner
m Eurnfreunde aufs herzlichſte. Einen ebenſo herzlichen Willkommen=
F entbot der Bürgermeiſter Krapp des Feſtortes und wünſchte,
Malle zufrieden und mit gutem Angedenken von dieſem kleinen
Feſt=
ſcheiden mögen. Hierauf begrüßte der Bezirksvorſitzende,
Diet=
fü Groß=Zimmern, alle Anweſenden, dankte dem Turnverein
Sichen=
ſen für die muſtergültigen Vopbereitungen dankte der Gemeinde
Feuhofen für die gaſtliche Aufnahme und Bewirtung der Jugendtur=
Unſchließend hielt der Gau=Frauenturnwart Ardian die Feſtrede,
hei er in markigen Worten die Bedeutung der Jugendfeſte ſchilderte.
inſo zu Herzen gehende Worte fand der Vertreter des Kreisamts
Yüurg, Herr Regierungsaſſeſſor Dr. Wißmann. Den Höhepunkt der
uue iſchen Veranſtaltungen des Nachmittags bildeten die allgemeinen
büpungen, die gut vorgeführt wurden und damit ihre Wirkung auf
icß ſtteilnehmer nicht verfehlten. Anſchließend fand ein Dreikampf der
eien und Muſterriegenturnen ſtatt. Eine gutgeſchulte Muſikkapelle der vorher Axel Peterſen ſchlagen konnte, ihm keineswegs nachſtand.
Zeſtteilnehmer.
Yachſtehend die Ergebniſſe der einzelnen Wettkämpfe:
Jahrgang 9/10, Turnerinnen=4=Kampf: 1. Eliſabeth Emmerich,
Groß=
ktbt, 70 Punkte; 1. M. Magſam, Groß=Umſtadt, 70; 2. Anna Klein,
tyurshauſen, 67: 3. Marie Schönig, Groß=Zimmern, 61; 4. Frieda
(drer, Groß=Zimmern, 60; 4. Eliſabeth Geidel, Groß=Umſtadt, 60;
EU abeth Brinkar, Hergershauſen, 58; 6. Eliſabeth Luft, Heubach, 51;
Eis Pfeil, Altheim, 47: 8. Marie Vonderſchmitt, Altheim, 46.
Zuhrgaug 1911/12, Turnerinnen=4=Kampf: 1. Erna Häfner,
Hergers=
ſer, 67 Punkte; 2. Eliſabeth Kindt, Groß=Zimmern, 62; 3. Marie
Groß=Zimmern, 60: 5. Marie Fendt, Altheim, 58; 5. Gretel Daum,
14=Zimmern, 58; 5. Marg. Luft, Heubach, 58; 5. Johanna Feil,
Alt=
hn 58; 6. Marie Meiſter, Heubach, 56; 7. Anna Hack, Groß=Zimmern,
2. Elſe Klinger, Groß=Umſtadt, 53: 9 Kätchen Held, Groß=Zimmern, Aiſcha, Goldmark, Sheitan, Rambla. Tot. 17, Pl. 17 (Impatiens),
D. Marie Appel, Altheim, 50; 11 Marie Hofmann, Groß=Umſtadt, Tot.: 29, Pl. 49 (Stammheim), Pl. 30:10. Tot—1 Lg.
12. Eva Funk, Altheim, 48: 13. Marie Hots, Groß=Zimmern, 45;
MArarg. Appel. Altheim, 41.
7 Punkte; 2. Marie Eidmann, Raibach, 46: 3. Helene Stoller,
9BBimmern 44: 4. Anna Karg, Raibach, 40: 4. Frieda Kloſe, Sicken= V. 2:10.
hn, 40; 5. Eva Reitzel, Altheim, 38; 5. K. May, Groß=Umſtadt, 38;
milie Kolb, Hergershauſen, 38; 6. Anna Sauerwein, Hergershauſen, 3. Normanne. Ferner: Raphael, Eiſenbraut, Gavan, Sturmbock. Tot.:
ſI. Anna Seliger, Hergershauſen, 36; 7. Hilde Koch, Hergershauſen,
2 67. Marie Wolf, Naibach, 36; 7. K. Rahm, Groß=Umſtadt, 36; 8.
u abeth Schreierberger, Hergershauſen, 34: 9. Joh. Geidel, Groß=
Uingot, 34; 10. Elli Diel, Groß=Zimmern, 33; 11. Gertrud Keller, Heu=
EM2.
Jahrgang 1915/16, Turnerinnen=3=Kampf: 1. Marie Kränkel, Leng=
8 Ampofen, 52; 2. Dina Leiſt, Sickenhofen, 52; 3. Amalie Groß, Sicken=
Emn, 50; 4. Marie Diel, Hergershauſen, 46; 4. Martha Schmidt, Alt= 35. Pl. 12, 13, 14:10. 1½—2½ Lg.
ſi. 446; 5. Eliſabeth Nickel, Hergershauſen, 44; 6. Marie Koch, Leng=
1912: 7. Anna Schmidt, Altheim, 41: 8. Anna Kraus, Hergershauſen, (Korb), 2. Rondo, 3. Prophet. Ferner: Endymon, Kriemhild, Metis,
190. Wina Vonderſchmidt, Hergershauſen, 38; 10. M. Gullory, Altheim, Sündenbock, Lichtenſtein, Miami, Ohio, Arkadia, Phönix. Tot.: N,
Fh. Irene Stern, Hergershauſen, 37: 11. Elſe Mahr, Altheim, 39: Pl. 17, 7, 19:10. J——1½ La.
51: 4. Hans Möſer, Klein=Umſtadt, 49; 4. Fr. Joks, Altheim, 49:
5. Wilh. Sauerwein, Langſtadt, 46; 6. Fr. Wiedekind, Groß=Zimmern, 45.
Jahrgang 1915/16, Turner=3=Kampf: 1. Hch. Weigert, Altheim, 52
Punkte: 1. Gg. Dietrich, Lengfeld, 52; 2. Peter Münch, Klein=Umſtadt,
48; 3. Max Strauß, Habitzheim, 47; 4. Karl Bay, Hergershauſen, 46;
4. Wilh. Lautenſchläger, Lengfeld, 46; 5. Gg. Buchsbaum, Groß=
Zim=
mern, 45; 6. Hans Thierolf, Harpertshauſen, 44.
Jahrgang 1917 und jüngere Turner=8=Kampf: 1. Karl Fiedler,
Heu=
bach, 64 Punkte; 2. Ludwig Diel, Langſtadt, 63: 3. Hch. May, Groß=
Umſtadt, 62; 4. Gg. Emmerich, Groß=Umſtadt. 57: 5. Ludwig Sepp,
Groß=Umſtadt, 56; 6. Salli Willner, Groß=Umſtadt, 55; 6. Friedel
Seli=
ger, Sickenhofen, 55; 7. Rich. Heiß, Lengfeld, 53; 7. Ludw. Gruber,
Heubach, 52; 8. Reinh. Seliger, Sickenhofen, 51; 8. E. May, Groß=
Um=
ſtadt, 51: 9. Alex Wittiſch, Lengfeld, 50; 10. Otto Rödelsberger, Heubach,
49; 10. Adam Braun, Klein=Umſtadt, 49: 10. Hch. Bauſch, Klein=Umſtadt,
49: 10. Karl Goebel, Altheim, 49: 11. Adam Heldenberger, Schlierbach,
48; 11. Bernh. Pullmann, Groß=Zimmern, 48; 11. J. Willner, Groß=
Umſtadt, 48.
Waſſerſport.
Sportfeſt des Kanuklubs Darmſtadt.
Am Sonntag, den 21. d. M., findet an der Fähre von Guntersblum
am Rhein das Sportfeſt mit Zeltlager des Kanuklubs Darmſtadt ſtatt.
Außer kanuſportlichen Wettkämpfen und Spielen (wie Fiſcherſtechen uſw.)
werden auch leichtathletiſche Kämpfe und Wettſchwimmen für Damen und
Herren ausgetragen. — Die intereſſanteſten und ſpannendſten Momente
bilden das Wettpaddeln in Faltbooten mit fliegendem Start über eine
Strecke von 1000 Metern und das Schwimmen „Quer über den Rhein”.
— Ferner wird am 18. September d. J. zum erſten Male die
Lang=
ſtreckenmeiſterſchaft „Rund um den Kühkopf” ausgefahren; an der ſich
verſchiedene am Altrhein anſäſſige Paddlerabteilungen beteiligen werden.
Die Rennſtrecke hat eine Länge von rund 21 Kilometern. Der Start
be=
ginnt an der Landungsbrücke des Kanuklubs Darmſtadt in Erfelden; von
hier geht die Fahrt über Stockſtadt, Südſpitze, Neu=Rhein, Nordſpitze,
an der Schwedenſäule vorbei bis zum Ziel, das ſich wieder an der
Landungsbrücke des Kanuklubs Darmſtadt befindet. Es ſind hierbei zirka
16½ Kilometer gegen und zirka 4½ Kilometer mit dem Strom
zurück=
zulegen. — Dieſe ſportliche Unternehmung wird ganz außerordentliche
Anforderungen an die Ausdauer der beteiligten Mannſchaften ſtellen.
Der 1. Fc. Mrmberg ſchlug bor 2000 Zuſchauern Hertha BS.C.
2:1 (1:0).
Geſchäftliches.
Es iſt eine Luſt — zu eſſen! Nun, warum auch nicht. Aber nur,
wer es richtig verſteht, wird ſich beſchwingt und jung fühlen und luſtig
ſpeiſen dünfen, ſelbſt wenn er ſchon im Alter ſteht. Eine Einſchränkung
der Fleiſchkoſt wird jetzt kaum auf Widerſtand ſtoßen denn in
Ver=
bindung mit friſchem und gekochtem Obſt ſind die leicht verdaulichen
aber kräftigenden Detker=Puddings, bei deren Zubereitung Milch eine
ſo zweckmäßige Verwendung findet, ganz beſonders am Platze und
fördern das Wohlbefinden außerordentlich. Das feine Aroma und der
Wohlgeſchmack werden ron Erwachſenen und Kindern ſehr geſchätzt. Für
letztere ſind die in Dr. Detker’s Puddingpulvern enthaltenen
minera=
liſchen Salze, die für die Blutbildung und den Körperaufbau nötig ſind,
von beſonderer Bedeutung.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Donnerstag, 18. Auguſt. 11.55: Uebertr. des Glockenſpiels aus
dem Darmſtädter Schloß. o 13.30: Uebertr. von Kaſſel: Konzert
der Kaſſeler Hauskapelle. 6 Darbietungen. o 16.30: Ung. Muſik.
Berlioz: Rakoczy=Marſch. — „Hungaria”, Potp. — Erkel: Ouv.
„Hunyadi Laszlo‟. — Erkel: Fant. a. „Bank=Ban” — Hubay:
Solo a. „Der Geigenmacher v. Cremona‟. — Liſzt: 14. ungariſche
Rhapſodie. — Dohnanyi: Rhapſodie. o 17.45: Aus den
Ver=
gleichenden Lebensbeſchreibungen” des Plutarch: „Alexander, Julius
Cäſar”. Sprecher: Alfr. Scherzer. O 18.15: Uebertr. von Kaſſel;
D
Tennis.
Siutigart.
Donnerstag, 18. Auguſt. O k2.30: Schallplattenkonzert. O 16=
Hauswirtſch. Frauenſtunde. o 16.15: Konzert. 10 Darbietungen.
o 18.15: Stuttgart: Otto Stoffregen=Staufen: Ben Akiba ſpricht,
— Freiburg: Major a. D. Boelke: Ueber Optik. o 18.45:
esr. D An 4 Umns Kruißz, Groſchmnsn.” 2n Mebl.
46-mſtadt, 50; 5. K. Fries, Groß=Umſtadt, 45; 5. Kätchen Groß,
ErSofen, 45; 6. Elſe Trippel, Sickenhofen, 40; 6. Joh. Magſam,
(bah, 40; 7. Marg. Fendt, Altheim, 35.
Jahrgang 1900/10, Turner=6=Kampf: 1. Hch. Ihrig, Groß=Umſtadt,
1Anunkte; 1. Gg. Weber, Lengfeld, 101: 2. Wilh. Fendt, Altheim, 100:
mrI Klärſy, Altheim. 99; 4. Karl Müller, Lengfeld, 97: 5. Al. Rauch,
9b.Zimmern, 94; 6. Jak. Grimm, Hergershauſen, 93; 6. Johs. Saul,
kaield, 93; 7. Gg. Kratz, Hergershauſen, 88; 7. Johs. Gößmann,
Groß=
tGt, 88; 8. Johs, Hyronimy, Groß=Zimmern, 84; 9. Ph. Hamann,
AyIUmſtadt, 82; 9. Gg. Kunkel, Groß=Zimmern, 82: 10. Johs. Zacheis,
(6Bimmern, 80
Zährgang 1911/12, Turner=6=Kampf: 1. Gg. Daſcher, Groß=Zim=
R7 100 Punkte; 1. K. Petermann, Groß=Umſtadt, 100; 2. Hch.
Käm=
r. Langſtadt, 94; 3. Ad. Diel, Altheim, 87; 4. Hch. Kraut,
Lang=
t, B6; 4. K. Heiner, Groß=Umſtadt, 86; 5. Hch. Roth, Altheim, 83.
Moldenhauer deutſcher Tennismeiſter.
Das Endſpiel im Herreneinzel zwiſchen Moldenhauer und
Hanne=
mann ging zugunſten des Titelverteidigers aus, obwohl Hannemann,
nehrere Geſangvereine ſorgten für Unterhaltung und Abwechſlung Moldenhauer war etwas glücklicher und gewann 6:3, 4:6, 6:4, 6:4. Nach
den beiden erſten Sätzen war Moldenhauer mehr im Angriff, der
Köl=
ner leiſtete aber hartnäckigen Widerſtand und erſt das größere
Stehver=
mögen Moldenhauers gab den Ausſchlag.
Pferdeſport.
Rennen zu HorſtEmſcher.
1. Bergbau=Preis. 3000 Mark, 1400 Meter: 1. H. Berſes Fanir
(Dinter), 2. Roberta, 3. Protheus. Ferner: Ajax, Thalia, Nina,
Bc, Altheim, 61; 4. Frieda Seiler, Hergershauſen, 60; 4. Elſe Wind= Mohrenpeter, Verleumdung. Tot.: 21, Pl. 16, 17, 53:10, ½—2 Lg.
2. Landwirtſchaftspreis. 3000 Mark, 1200 Meter: 1.F A.
Mora=
wez' Impatiens (E. Haynes) 1.— Geſtüt Ravensbergs Stammheim
(F. Friedrich), 3. Samita. Ferner: Rari, Hünenberg, Eifel, Varus,
3. Handels=Preis: 1. E. Küchs: Salzig (Haynes), 2. Uranus, 3.
Gra=
fenſtein. Ferner: Scharfenberg, Conſtant, Zwirns Bruder, Reveille,
Nahrgang 1913/14 Turnerinnens=Kampf: 1. A. Fries, Groß=Um= Opar. Ingo, Nataſcha, Chinaflor, Coralle, Romey, Tot.: 21, Pl. 14,
4. Horſter=Criterinm. Ehrenpreis und 6000 Mark, 1200 Meter:
1. H. Bleicherts, Baladera (E. Haynes), 2. Goldener Ehrenſchild,
27. Pl. 12, 16, 14:10 Fſ.—Kopf.
5. Horſter Jubiläums=Preis. Ehrenpreis und 7500 Mark, 2000
1hb Schroth, Sickenhofen, 35; 8. Helene Pfeiffer, Groß=Umſtadt, 35; Meter: 1. Gebr. Janßens Nobelmann (V. Eicke), 2.+ Polfino, 2./
Die=
tator. Ferner: Mannesmut, Coriolan, Stolzenfels, Bundestreue. Tot.:
40, Pl. 17, 47, 47:10. 1—Tot.
6. Induſtrie=Preis. 3000 Mark, 1600 Meter: 1 P. Mühlhens”
4 Punkte; 2. Kätchen Saul, Lengfeld, 52; 2. Eliſabeth Brunn, Beiſel (H. Schmidt), 2. Feinsliebchen, 3. Lauffeuer. Ferner: Perſeus,
Moulin Vert, Sonderbümndler, Irene, Hippia, Selbſtbeſtimmung. Tot.:
7. Gewerbe=Preis. 300 Mark, 1400 Meter: 1. O. Trauns Lakai
Der Kafſeler Pilot ſchlägt den Weltrekord im Rückenflug. Der bei
den Rab=Katzenſtein=Flugzeugwerken in Kaſſel tätige Pilot Gerhard
Fie=
ſeler hat nach längerem, auf dem Kaſſeler Flugplatz erfolgten Training
bei dem Flugwettbewerb in Büirich am Mittwoch vormittag 9,30 Uhr auf
ſeinem eigenen Flugzeug, einem Schwalbentyp, einen neuen Weltrekord
im Rückenflug, der bisher von Awerika mit 7 Minuten gehalten wurde,
in der neuen Zeit von 10.56 Minuten gegen ſtarke franzöſiſche und
ita=
lieniſche Konkurenz an ſich gebracht.
Pariſer 24=Stunden=Autorennen. Von den 17 auf der Bahn von
Linas=Montlhéri geſtarteten Teilnehmern am 24=Stundenrennen
erreich=
ten nur 10 das Ziel. Der Große Preis der Stadt Paris wurde von
der Pagrung Clément-Duller auf Bentleyz gewonnen. Das Ergebnis:
Ueber 3000 Kubikzentimeter: 1. Clement—Duller (Bentleh) 161. Runden
— 2012,5 Km. — Ueber 2000 Kubikzentimeter: 1. Gros-Barthélemy
(Faſto) 140 Runden — 1750 Km. — Ueber 1500 Kubikzentimeter:
1 Guibert—Clément (SCAP.) 126 Runden — 1575 Km. — Ueber 1000
Kubikzentimeter: 1. M. Doré—Pouſſe (BNC.) 150 Runden — 1875 Km.
m
Aus Stuttgart und Freiburg: Aerzte=Vortrag. Krankenpflege im
den älteſten Zeiten. o 19.15: Kath. von Sanden: Ueber
Geflügel=
zucht. O 19.45: Bäderſtunde. O 20.15: „Die Neuvermählten”
Luſtſpiel von Björnſbn. — Anſchl.: Konzert. Philh. Orch. Stuttg.
Sol.: Eliſabeth Schlotterbeck=Textor. — Mozart: Türkiſcher Marſch.
— Waldteufel: Dolores=Walzer. — Rubinſtein: Reve angelique. —
— Weber: Ouv. Oberon. — Fetras: Erinnerung an Mendelsſohn.
— Strauß: Dynamiden=Walzer. — Fetras: Erinnerung an
Offen=
bach. — Strauß: Wiener Blut. — Teike: Alte Kameraden.
Berlin.
Donnersfag, 18. Auguſt. 16.30: Uebertr. der Kurmuſik aus
dem Oſtſeebad Ahlbeck. 8 Darbietungen. O 18.40: Paula Foerſter;
Wanderungen durch die Mark. o 19.05: Ing. E. Rhein: Neue
Wege im Apparatebau. O 19.30: G. Müller=Hahn: Romantiſche
Figuren der Weltgeſchichte Caglioſtro). o 19.55: Dr. O. Everling:
Sozialpolitik und Geiſtesarbeiter. 20.30: Fröhliches. Ehrlich:
Beim Rolandseck am grünen Rhein. — Bertuch: Kenn ein kleines
Weinlokal. — Raymond: Wenn Herr Meier untertaucht. — Egen:
Ich hab heut Nacht vom Rhein geträumt. — Brandt: Der
ver=
liebte Zecher. — Neumann: Joſefine. — Rollins: Wir leben, wir
lieben. — Branſen=Borchert: Auf der grünen Wieſe. H. Schwarz
(Tenor). Am Flügel: Th. Mackeben. O 21: Max Brod lieſt aus
eigenen Werken. O 21.30: Das Lied. Brod: Der 126. Pſalm.
Die Königin von Saba ſingt. — Schumann: Dem Helden.
Pro=
venzaliſches Lied. Wanderlied. — Brahms: Zigeunerlieder. Liſa
Frank (Sopran), Th. Mackeben (Flügel). O 22.30: Tanzmuſik.
Stettin. 20.30: Konzert. Mitw; K. Bautz (Violine), H.
Leßle (Bratſche). Hannel Lichtenberg (Sopran), H. Scheibenhofer
(Flügel). Halvorſen: Sarabande und Paſſacaglia. — Mahler: Wo
die ſchönen Trompeten blaſen. Serenade. Scheiden und Meiden.
— Domansky: Duett E=dur. — Stephan: Kythere. Heimat.
In Nachbars Garten. Dir. — Hiege: Duo für Violine und
Bratſche. o
Königswuſterhauſen. Donnerstag, 18. Auguſt. 14.30: Adele
Lüderitz=Ramelow: Plötzliche Nahrungsmittelvergiftung und ihre
Be=
handlung. o 15: Einmachen von Waſſerfrüchten. 15.40: Adele
Lüderitz=Ramelow: Kochanweiſungen und Speiſefolgen. O 16: St.=Rat
W. Lindner: Bilder von der Studienfahrt des Zentralinſtituts nach
Griechenland. o 16.30: Uebertr, des Konzertes aus Berlin. o 18:
Alois Melichor: Von den Formengeſetzen der Muſik. o 18.30:
Wetterbericht.
Wetterausſichten für Freitag, den 19. Auguft
(nach der Wetterlage vom 17. Auguft).
Fortdauer des wolkigen mäßig warmen Wetters mit einzelnen
Regenfällen.
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Haupiſchriftleitung: Rudolf Mauve
Veranwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleion Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Sirceſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
für den Handel: Dr. C. H. Qu etſch: für den Schlußdſenſt: J. V.: Dr. Eugen Bublmann
für „Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette;, für den Inſeratentell: Willy Kuhle.
Druck und Verlag: L. C. Witt ich — ſämtliſch in Darmſfadt.
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Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
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Wirtſchaftskredite blieben mit 238 444 861 RM. unverändert. Dagegen
haben andere Debitoren um 12840,54 RM. ſich auf 7 279 190,51 RM.
ferner Kaſſe, Giro, Poſtſcheck und Bankguthaben um 934 163,93 RM. auf
71 356 710,60 RM. erhöht. Bankgebäude, Mobilien und Bürgutenſilien
ſind unverändert bzw. nur unweſentlich höher. Die ſonſtigen Aktiven
zeigen eine Abnahme um 27 885 RM. auf 3 386 767,25 RM. Von
Paſ=
ſiven blieb das Grundkapital gleichfalls unverändert, während
um=
laufende Rentenbankſcheine ſich um 19 418060 RM. auf 1044 246 412
NM. ermäßigten. Sonſt haben ſich gegenüber dem 30. Juni 1927 nur
noch der Poſten ſonſtige Paſſiva und zwar unweſentlich um 1 412,50 RM.
auf 2196,10 RM. ermäßigt. Die Verminderung der Darlehen an das
Reich, ſowie der umlaufenden Rentenbankſcheine iſt durch die
Zufüh=
rung von 4 418 059,39 RM. aus Zinseinnahmen von den
Grundſchuld=
verpflichteten gemäß § 7 des Liquidationsgeſetzes und 15 Mill. RM. am
1. Juli fällige Rate gemäß § 7b an den Tilgungsfond bei der
Reichs=
bahn entſtanden.
Die Kriſe in der engliſchen Kohleninduſtrie.
Wie „Daily Chronicle” meldet, wird die Statiſtik, die der
Bera=
arbeiterverband nächſte Woche veröffentlichen wird, zeigen, daß die
eng=
liſchen Gruben ſeit Beginn dieſes Jahres über fünf Millionen Pfund
Sterling bei dem Verkauf von Kohlen verloren haben. Ein Beamter
des Bergarbeiterverbandes erklärte: Auf dem Kontinent iſt Kohle
über=
reichlich vorhanden und die Politik des Unterbietens hat den britiſchen
Grubenbeſitzern nicht geholfen. Es iſt allgemein bekannt, daß die
Ban=
kiers die Lage mit ernſter Beſorgnis betrachten und die Schächte
ſchlie=
ßen. Die regiſtrierte Zahl erwerbsloſer Bergarbeiter beträgt jetzt über
250 000; wir ſelbſt ſchätzen die Zahl auf über 300 000 Leute. Nach dem
„Daily Chronicle” wird der „kontinentale Angriff auf die britiſchen
Kohlenausfuhrmärkte” auf der Konferenz erörtert werden, die heute
im britiſchen Handelsamt ſtattfindet. Frankreich und Spanien ſowie
Portugal ſeien darauf aus ihre eigenen inneren Intereſſen zu ſchützen,
aber es heiße, daß die Einfuhrbeſchränkung von den Grubenbeſitzern
dieſer Länder und nicht von dem allgemeinem Publikum beeinflußt ſeien.
Auf der heutigen Konferenz wird den Vertretern der britiſchen
Regie=
rung nahegelegt werden, daß irgendein Syſtem der Vergeltung von
Großbritannien angenommen werden ſoll.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 17. Auguſt.
Auch heute konnte ſich bei Eröffnung lebhafteres Geſchäft entwickeln
bei feſter Tendenz. Den Hauptanſtoß bildete der Abſchluß der
deutſch=
franzöſiſchen Handelsvertragsverhandlungen und die Unterzeichnung des
Vertrages, dann wirkte die Meldung von der beſchleunigten Regelung
der Freigabeangelegenheit ſehr günſtig mit der erneuten Beſtätigung,
daß die Freigabebill in der kommenden Seſſion des amerikaniſchen
Senats den Vorrang haben ſoll. Mit Befriedigung wurde auch die
Nachricht aufgenommen, daß in der heutigen Sitzung der Reichsbank
mit den Großbanken nur Beſprechungen über eine Erleichterung der
Lombardierung der Reichsanleihen ſtattfanden, die Befürchtungen über
neue Reſtriktionsmaßnahmen alſo unbegründet waren. Nach wie vor
bleibt jedoch die Beteiligung des privaten Publikums ziemlich gering.
Die Spekulation entfaltete aber wieder regere Tätigkeit auf
verſchiede=
nen Marktgebieten. Im Mittelpunkt des Intereſſes ſtanden wieder die
Elektroaktien, ferner waren Zellſtoffwerte, von den Montanwerten
Har=
pener und die Kaliaktien, die Autowerte und die Schiffahrtspapiere,
neuerdings auch Deutſche Erdöl, lebhaft verlangt. Gegen die geſtrige
Abendbörſe verzeichnete die Mehrzahl der Papiere Kursbeſſerungen von
1—4 Prozent, Zellſtoff Waldhof aber wieder 7 Prozent feſter. J. G.
Farben blieben weiter vernachläſſigt und nur behauptet. Lahmeher
lagen 2½ Prozent höher auf günſtige Dividendenausſichten und
befrie=
digende Beſchäftigung. Voigt u. Haeffner rückläufig. Der Rentenmarkt
blieb ſtill, Ablöſungsſchuld ſchwächer.
Im weiteren Verlaufe ſchritt die Tagesſpekulation zu
Gewinnmit=
nahmen, ſo daß die Kurſe verſchiedentlich nachgaben. J. G. Farben
blieben gedrückt, Erdöl aber zunächſt weiter anziehend. Das Geſchäft
wurde allgemein ruhiger. Zum Schluß verſtärkten ſich die Abgaben und
die Kurſe gingen allgemein ſtärker zunick. Die Börſe ſchloß matt. Geld
iſt etwas leichter. Tägliches Geld 6 Prozent. Am Deviſenmarkt nannte
man Mark gegen Dollar 4,2039, gegen Pfunde 2.444, London gegen
Paris 124,03½, gegen Mailand 89,27½, gegen Madrid 28,80.
An der Abendbörſe war man äußerſt geſchäftsunluſtig.
Kurs=
mäßig lag man uneinheitlich bei kleineren Schwankungen nach oben und
unten. Elektroaktien konnten ſich behaupten. Die Farbenaktie war
vernachläſſigt, doch etwa behauptet. Von Anleihen Türken etwas
be=
lebter, ſonſt ruhig. Im einzelnen nannte man: Gelſenkirchen 167,5,
Harpener 212,5, Klöckner 168, Rheinbraun 260,5, Bergmann 203,75,
A. E. G. 192,25, Siemens u. Halske 302, Lahmeher 186,75, Metallbank
152, Dresdener 172, Commerzbank 185, Nordd. Lloyd 151, Zollſtoff
Waldhof 353, Aſchaffenburg 215, Holzmann 208, Wayß u. Freytag 175,5
Cement Heidelberg 153, Daimler 130, Rütgerswerke 101,5, Erdöl 167
Farben 315,75, Scheideanſtalt 203, Metallgeſellſchaft 193,25, Ver. Chem.
Induſtrie 117, Südd. Zucker 148,5, Goldſchmidt 142.
Im Abenddeviſenverkehr nannte man London gegen
Paris 124,02, gegen Mailand 89,25, gegen Holland 12,13, gegen Madrid
28,80, gegen Zürich 25,21, gegen Oslo 18,70, gegen New York 4,8620,
Punde gegen Mark 20,44, Dollar gegen Mark 4,2040.
Berliner Effektenbörſe.
* Berlin, 17. Auguſt.
Die Börſe konnte den im Verlaufe des geſtrigen Verkehrs
einge=
tretenen Schwächeanfall ſchnell überwinden und eröffnete heute infolge
verſchiedenre Anregungen, wie der Unterzeichnung des deutſch=
franzö=
ſiſchen Handelsvertrages, der erneut in Ausſicht geſtellten raſchen
Er=
ledigung der Freigabefrage und der anhaltend gunſtigen Entwichelung
des Arbeitsmarktes, überwiegend befeſtigt. Das Hauptgeſchäft fand in
einzelnen Spezialwerten ſtatt, wobei diesmal Braunkohlen und
Erdöl=
werte ſtark im Mittelpunkt des Intereſſes ſtanden. Für dieſe Papiere
lagen außer ſpekulativen Anſchaffungen der Börſe auch bedeutende
Käufe des Rheinlandes vor. Daneben blieben Elektrowerte, Kaliaktien
Schiffahrtswerte und Deſſauer Gas beachtet. An den übrigen
Märk=
ten hielten ſich die Umſätze dagegen in einem engeren Rahmen. Die
Beteiligung der Bankenkundſchaft ließ nach der vomibergehenden
Be=
lebung heute zu wünſchen übrig. Der Geldmarkt geſtaltete ſich
un=
verändert, d. h. für Tagesgeld mit 4½—6 Prozent freundlich.
Monats=
geld zirka 73—8¾ Prozent. Warenwechſel mit Bankgiro 6 Prozent.
Im Deviſenverbehr befeſtigte ſich die Mark gegen New York kräftig
auf 4,2040 und gegen das Pfund auf 20,44½. Die Pfunddeviſe notierte
international erneut höher. London gegen New York 4,8620.
Im weiteren Verlaufe der Börſe beunruhigten größere Verkäufe
einer Großbank auf verſchiedenen Terminmärkten. Die Spekulation
ſchloß ſich dieſen Abgaben an, zumal verlautete, daß der demnächſt zu
veröffentlichte Wirtſchaftsbericht der Diskonto=Geſellſchaft vorſichtig
ab=
gefaßt ſei, in den nächſten Monaten die Bekanntgabe unſerer
ungünſti=
gen Handelsbilanz für den Monat Juli bevorſtände und Dr. Schacht in
der heutigen Sitzung mit den Bankenvertretern wieder Ausführungen
über die kurzfriſtige Auslandsverſchuldung Deutſchlands machen werde.
Auch die ſchwächere Haltung des Kaſſamarktes verſtimmte. Die
Termin=
werte verloren in der zweiten Stunde durchweg 1—2 Prozent.
Privatdiskont lange Sicht 5¾ und kurze Sicht 534 Prozent. Bis
zum Schluß der Börſe nahm die Abgabeneigung weiter zu, ſo daß die
Kurſe mehr und mehr nachgaben. J. G. Farben waren vorübergehend
314½ angeboten. An der Nachbörſe machte ſich, ausgehend vom
Elektromarkt, wieder Deckungsbedürfnis bemerkbar, wodurch
Kurserho=
lungen von 1—2 Prozent zuſtande kamen. Gegen 2,30 Uhr hörte man
u. a. folgende Kurſe: Hapag 156, Nordd. Lloyd 158 A. E. G. 192,
Berg=
mann 204,5, Siemens 302, Schuckert 213,5, Geſ. f. El. 266, J. G.
Far=
ben 315, Deſſauer Gas 217, Charlottenburger Waſſer 156, Gelſenkirchen
165,75, Köln=Neueſſen 186, Mannesmann 190,5, Phönix 121,5, Rhein,
Braunkohlen 269 Rheinſtahl 216, Harpener 211,75 Schultheiß 466,
Oſt=
vverke 445, Orenſtein 146, Loewe 297, Ver. Glanzſtoff 728, Weſteregeln
199, Zellſtoff Waldhof 353, Danatbank 243,5, Dresdener Bank 172,
Commerzbank 184, Altbeſitz Reihe I 57‟., II 58,30, Neubeſitz 16,30.
Aſchaffenb. Zellſtoff
Augsb. Nürnb. Maſch.
Bamag=Meguin.
Berlin el. W. ..
BerlinKarlsruheInd.
Braunkohl.=Briketts.
Bremer Vulkan.
Bremer Wolle.
Deutſch.=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen.
Deutſch.=Nied. Tel..
Deutſche Erdöl. . .
Deutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke. . .
Donnersmarckhütte
Dynamit Nobel ..
Elektr. Lieferung . ..
J. G. Farben. . . . .
R. Friſter. . . . . .
Gaggenau Vorz. ..
Gelſenk. Berg. ....
G. f. elektr. Untern.
Halle Maſchinen. .
Han. Maſch. Egeſt. .
Hanſa=Dampfſchf. .
Oeviſenmarkt.
Helſingfors..
Wien..
Prag.
Budapeſt
Sofia
Holland.
Oslo ..
Kopenhagen.
Stockholm. . .
London.. . .."
Buenos Aires.
New York ...
Belgien..
Italien ..
Paris ..
Schweiz.
Spanien.
Danzig.
Japan..
Rio de Janeiro. . /0.4965
zugoſlavien .. . .
Portugal.
Athen ..
Konſtantinopel.
Kanada.
Uruguay. .
22.89
16.465
70.75
81.37
1.990
4.7395
20.68
5.51.
22.9
70.89
81.5.
4.7409
5.526
2.111 2.15(
1.176
4.184
181.00581-165/81.005/81.165
20.721 20.70/ 20.74
7. 8.
Brief/ Geld / Brief
22.895/22.935
6.505/16.46 16.50
70.88/ 71.02
81.40/ 81.56
1.9941 1.988/ 1.992
1.4985/0.4965 0.4985
7.395/ 7.409
5.514/ 5.526
111/ 2.115
4.198/ 4.206
4.196/ 4.204
Erleichterte Lombardierung von Reichsanleihen. In einer geſtern
im Reichsbankdirektorium abgehaltenen Beſprechung mit Vertretern der
Berliner Banken fand ein Vorſchlag, die im Bankgeſetz § 21 Ziffer 3
letzter Abſatz geforderte Unterſchrift einer Bankfirma bei Beleihung von
Neichsanleihen durch ein generelles Abkommen mit einem
Bankenkon=
ſortium zu erleichtern, die grundſätzliche Zuſtimmung der Anweſenden.
Ueber die zu treffende Regelung der Einzelheiten wird eins weitere
Veröffentlichung folgen. Im weiteren Verlaufe der Sitzung wurde über
die Möglichkeit einer Ausgeſtaltung der Zwei=Monats=Bilanzen
geſpro=
chen und zur Vorbereitung derſelben die Bildung einer Kommiſſion
in Ausſicht genommen.
Deutſche Reichsbahngeſellſchaft im Juli 1925
Nach dem Bericht der deutſchen Reichsbahngeſellſchaft über die G5
ſchäftslage im Juli 1927 hat ſich das Geſamtbild des Güterverkehrs d.
Wirtſchaftslage entſprechend nicht weſentlich geändert. Es wurden in
ganzen 3 905 464 Wagen geſtellt, gegenüber dem Vormonat alſo 2451
mehr. Infolge des ſtarken Obſt= und Gemüſeverſandes iſt der
Eilſtün=
gutverkehr geſtiegen. Durch den Ferienbegin gingen die Betriebe
leiſtungen im Perſonenverkehr zu Anfang des Monats in üblicher Weif
ſtark in die Höhe. Die umfangreiche Verſtärkung des Fernverkehrs es
möglichte die glatte Bewältigung des in dieſem Jahre merklich ſtärkers-
Reiſeverkehrs. Insgeſamt wurden über 7000 Züge über Plan gefahre
Das im Juni 1927 erzielte Einnahmeergebnis von insgeſamt 4507000m
Reichsmark zeigt, daß der Verkehr auf der Reichsbahn ſich weiterhin
günſtig geſtaltete. Für werbende Anlagen wurden 41,3 Millionen
Reichsmark aufgewendet. Die Innirate für den Dienſt der Reparations;
ſchuldverſchreibungen iſt rechtzeitig gezahlt. Perſonalſtand im Jum
1927 beträgt insgeſamt 717 527 Köpfe gegenüber 715 927 im Mai.
* Deutſch=öſierreichiſches Chemie=Abkommenn
Ein Wiener Blatt weiß von einem Abſatzabkommen zwiſchen den
deutſchen und öſterreichiſchen chemiſchen Induſtrie zu berichten. Es ſollg
ſich dabei um die Abgrenzung des Abſatzgebietes für ſchwere Chemikalie
handeln. Das Land Oeſterrcich und ein Teil der Balkanſtaaten ſoll fürü
die öſterreichifche chemiſche Induſtrie reſerviert werden. Ein derartigess
Abſatzabkommen beſtand bisher für Stickſtoff, Chrom, Alaun und einigeg
andere chemiſche Erzeugniſſe. Das neue Uebereinkommen ſoll auchh
Schwefel, Natrium, Kali Salpeter und verwandte Chemikalien einſchlie=z
ßen. Auch ſoll eine Preiskondention zwiſchen den beiden nawoninn
Induſtrien getroffen ſein. Nach unſeren Informationen iſt dieſe N
richt nur zum Teil richtig. Tatſache iſt, daß zwiſchen der J. G. Faſien
induſtrie einerſeits als Vertreter der deutſchen chemiſchen Induſtriem
der öſterreichiſchen chemiſchen Induſtrie andererſeits eine private ſich
lungnahme erfolgt iſt, daß jedoch generelle Abmachungen noch nichte
troffen ſind. In der Meldung des Wiener Blattes werden ſcheinhu /
die Ergebniſſe der gleichzeitig bekannt gewordenen Handelsvertragsvn;
handlungen mit dieſen privaten Verhandlungen durcheinander geworfn.1
Metallnotierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 17. Auguſt ſtellten ſich win
folgt: Elektrolytkupfer 127,50, Remelted Plattenzink 50,50—51,50, Oni.
ginal Hütten=Aluminium 210, dto. in Walzen 214, Rein=Nickel 340—350)
Antimon Regulus 90—95, Silber in Barren 75,25—76,25.
Die amtlichen Preisfeftſtellungen im Metallterminhandel von=
17. Auguſt ſtellten ſich für Kupfer: Januar 114,50 (114,75), Fc
bruar 114,75 (115), März 115 (11,25), April 115,25 (115,50), Mai 11556
(115,75), Juni 115,50 (115,75), Juli 115,75 (116), Auguſt 113,25 (114,5
September 113,75 (114), Oktober 114 (114,50), November 114,25 (11450.
Dezember 114,50 (114,50). Tendenz: ruhig. Für Blei: Januar 45,
(47), Februar 46,75 (47), März 46,75 (47), April 46,75 (47), Mai 47 (47
Juni 47 (47), Juli 47 (47,25), Auguft 46 (47), September 46,B (46,50.
Oktober 46,25 (46,50), November 46,50 (46,50), Dezember 46,50 (47
Tendenz: ſtetig. Für Zink; Januar 55,50 (56), Februar 55,50 (56
März 55,75 (56), April 55,75 (56), Mai 55,75 (56), Juni 55,75 (56), Jull
55,75 (56), Auguſt 56,25 (57), September 56,25 (57), Oktober 55,75 (56.
November 55,50 (56), Dezember 55,75 (56). Tendenz: ſtetig. — Die erſtein
Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern beigefügten Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 17. Aug
ſtellten ſich wie folgt: Kupfer (Tendenz willig): Standard )9
Kaſſe 55/½e—55½/s, 3 Monate 557/8—557, Settl. Preis 55
Elektrolyt 62½—Z, beſt ſelected 60½—61¾, Elektrowirebd
6234. Zinn (Tendenz willig): Standard p. Kaſſe 291½—%
3 Monate 284½—3, Settl. Preis 291½, Banka (inoff. Notſſ.
302½, Straits (inoff. Not.) 295. Blei (Tendenz feſt): ausländ.”
prompt 221ſ, entft. Sichten 232/s, Settl. Preis 23. Zink (Ten=t
denz ſtetig): gewöhnl. prompt 27/, entft. Sichten 28½/, Queck=)
ſilber (inoff. Not.) 21½—22, Wolframerz (inoff. Not.) 127/s, Clebe=”
land Gußeiſen Nr. 3 (inoff. Not.) 67½,
in Köpigrei
Keine Verſchiebung der Frankfurter Herbſtmeſſe. Der Haupt= ud 0
Wirtſchaftspolitiſche Ausſchuß der Stadtverordnetenverſammlung lehmee ?
den Antrag ab, den Termin der Herbſtmeſſe hinauszuſchieben, um eiſſe 2
Verlängerung der Ausſtellung „Muſik im Leben der Völker” zu ermog.
lichen. Die Ausſtellung ſchließt ſomit am 28. Auguſt.
Um die Nachfolgeſchaft des Stahlkönigs Gary. Die Frage der
Nac=
folge für den durch den Tod des Richters Gary freigewordenen Poſchh
bei der amerikaniſchen Stahlkorporation iſt in New York Gegenſtand
lebhafteſten Erörterungen. Einem Bericht des „Evening Standard” /
folge ſoll der Poſten dem Präſidenten Coolidge angeboten werch,
falls er auf ſeinem Beſchluß beſtehen follte, bei den nächſten Präſichem
ſchaftswahlen nicht mehr zu kandidieren. Bankiers, die der Stahllome
ration naheſtehen, erklären, daß die Politik des Richters Gary fortgeſn
wird, vor allem in der Hinſicht, daß die Stahlkorporation verſuch
wird, auf den ausländiſchen Märkten ihren Einfluß zu verſtärken. 2e
„New York Times” zufolge, wird in Finanzkreiſen der Ueberzeugnl
Ausdruck gegeben, daß der frühere Gouverneur von New York, 9
ler, den Poſten übernehmen werde, da Präſident Coolidge kaum Me
redet werden könne, den Poſten anzunehmen.
Manee
a)Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl.
Ausloſ. Sch. I. Teil
II. Teil
D. Reichsanl. Ablöſ
Schuld ohn
eAus=
loſungsſcheine
4% Dt. Schutzgeb
Anl.
57.n5
58.1
16.55
10.2
b) Ausländiſche
5% Bos. E. B. 1914/ 38
5%„L.Inv. 1914/ 38
½% „1898.
4½% „1902 ... 2.75
4% Bosnien".
5% Bulg. Tabak.02/ 17.25
4½%Oſt. Staatsr.
v. 1913, Kdb. 1918
41/.%Oſt. Schatz. 14
41/.% Oſt. Silberr.
4% „ Goldr. . .
4½ Oſt. Goldrente
lt. Innsbr. Abk.
4% Oſt. einh. R. /k.)
2 Ung. Goldr.
(lt. Innsbr. Abk
4% Ung. Staatsr
b. 10
4% Ung. Kronr..
3% Ung. Eiſ. Tor
Außereuro=
päiſche
5%Mex. amn. i. abg.
5% „ äuß. 99
4% Gold04ſtf.
3% „ konſ. inn. . .
4½%, Irrigat.
5½ Tamaulipas I
26.5
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
10%Berl. H.=Bk. G.
3% „
50 Berl. St. Gold
8% Darmſt. St.G
2 D. Hyp.=Bant
Meining. Goldpf.
Rre
19.5
102.5
92.5
3% Port. (Spz.) III
5% Rum.am. R.03
4½½„Gold. 13..
4% „ am. R. kon.
4% am. R. 05
4% Türk. (Adm.)03
4% „(Bagd.)
4% Bagb.) U 15
4½ „unif. 1903 20.15
4P 1911 Zoll./ 14.15
—
4½BUng. St. 1918
4½% „ 1913
lt. Innsbr. Abk.) 18.75
4½%Ung. St. 1914/ 24:/.
4½FUng. St. 1914
It. Innsbr. Abk./ 19.26
4X Ung. Goldr. . . / 24.25
101.25
100
95
91
102.5
99
7%Dresd. St.=G. 92
7%Frkf. St.=G.. . . / 93.5
% Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
% Frkf. Hyp.=B
Goldpfbr.
Frkf. Hyp.=Bk.=
Goldpfbr.
%0 Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfb
1100.25
Frkf. Goldpf!
99.5
Frkf. Pfbr.=Bk.
oll
fbr. Br.! 24
zil 9
92
101
3.
100.25
8 FKlöchn.=Werk.
10% Komm. Elektr.
Mark (Hagen)
Goldobl.
8% Komm. Ldsbk.
Darmſt., Reihe I
8½ K. Landesbank
Darmſt. Reihe II
8%Ldwgshf. Stadt=
Goldan".
7%M. KraftHöchſt
80 Mainz.=St.=E
8% Mannh. St.=G
6% Mannh. St.=G
70 M.=Stahlw. 2
8% Naſſ. Ldb. Golt
8% Nbg. St. Glda
8% Pfälz. Hyp. Bk.
Goldpfbr.
7% Pfälz. Hyp.=Bl
Goldpfbr.
6% Pfälz. Hhp.=Bk.
Goldpfbr.
8% Pforzh. St.=G.
8% Pirmaſ. St.=G.
3½ Pr. Centr. Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr
8% Pr. Centr.=St.=Goldpfbr. 102
O Pr. Centr.=St.=Goldpfbr
8%Rh.=Hyp.=Bk..
Goldpfbr.
4½% „Lig. Pfb.
26 „ „Anteillſch
½%Rh. Stahlw.
10%Rh.=Weſtf.B.
Cr.=Bk. Goldpf.
103.75
99.5
98.75
92
98.75
99.5
58
102
100
100
98
93
101.5
Südd. B.=Cr. B
Goldpfdbr.
%o V. Stahlw. Dü
ſeldorfHyp.=Gld.
obl. mit Option
2 V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHhp.=Gd.. ohne Option
2 Viag(V. Ind.=
Unt. Bln.) 27
97
100
98
93
31. 25
52‟I.
98
A.25
„Voigt & Häffner
Goldobl.
8%Württbg. Hyp.,
Bank Goldpfbrf.
99
102
Ohne
Zins=
berechnung
52 Bdw. Kohl 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23 ..."
6%Heſ. Brk.=Rg. 23
5% Heſſ. Volksſtaat
Roggen 23..
5% Pr. Kaliwert.
5% Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt. B. G
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb...
Bahr. Handelsb.
Bahr. Hyp. u. Wechf
Berliner Hyp.=Bk.
Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=B!
Hamb. Hyp.=Bk.
Mecklb. Hyp.=u. Wb.
Meining. Hyp.Bk
Nordd. Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Bod.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B.=Cr. B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein.Hyp.=B. ..
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr.
Württ. Hyp. Bk.
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B.
Landeskr. Caſſel
Naſſau. Ldsb."
Obligationen v.
Transportanſt.
42 Eliſ.=Bahn ſtf
42 Galiz. Carl=
Lud.=B
5% Oſt. Sb. (2.)ſtfr.
12.73
6.4
8.25
8.7
2. 22
20.25
18.3
15.6
16.55
12.8
11.75
Noe.
12.15
13
13.5
12.1
9.15
2,6%Alte Oſt. Südb.
„60 Neue" „
2Oſt Staatsb. 83
%0Oſt. 1.b.8. E.
3%Oſt. „ „abg.
3% „ „ „9.Em.
„ „ „abg
„ „ 1885
228 „ . „abg.
3%Oſt. Erg. Netz
„abg.
91
3%Oſt.
3% Raab Oebd. 83
3% „
30
4% Rud. Silber.
4% Rud. (Salzkg.)
4½%Anat., S. I.
4½% Anat.. S. II
2 Anat., S.IIII
3% Salon. Monaſt
5% Tehuantepec.
4½%
8.8
3
20
18.5
23
19
17
7.15
3 3
Kre
22
20.5
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit.. . . 151
Zad. Bk. . . . . . . . . 180
Bk. f. Brauind.
Barmer Bankv. . . 154
Bay. Hyp.=Wchſ.
—
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb. 184.75
Darmſt. u. Nat.=Bk. /244.75
Deutſche Bank . . . 168.75
D. Eff. u. Wchſ.=Bk. /133
D. Hyp.=Bk. Mein
D. Vereins=Bk. ..1107
Disk.=Geſellſch. . . . 164
Dresdener Bk. .. . 173
135
Frankf. Bk. . .
Frankf. Hypth.=Bk.. 1150
Frkf. Pfdbr. Bk.
150
Gotha. Grundkr. Bk.
Lux Intern. Bank
Metallbank.
1151.75
Mitteld. Creditb. 1255.25 Adlerw. (v. Kleher)
Pfälz. Hyp.=Bk. . . /220
Pr. Bd.=Creditbank/1.37
Hyp.=Akt.=Bank
Reichsbank=Ant. . 177
Rhein. Creditbk. . . . 134
Rhein=Hyp.=Bk. . . 184
Südd. B.=Creditbk. —
Südd. Disc.=Geſ. /146
Oſterr. Creditanſt. 8.4
Wiener Bankverein
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Eſchw. Bergw. . . . 1215
Gelſenkirch. Bgw. . 1168.25
Harp. Bergb.
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271
195
151
384
221.5
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188
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80
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36
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1o1
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Donnerstag, 18. bis Samstag, 20. Aug
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Pfund 523
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Pfund 543
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Halat=Oel Ia
Filialen in allen Stadtteilen
Mummer 228
Die Eiſen= und Stahlwaren=Induſtrie im Juli in Süddeutſchland.
41 Mitteilungen des Eiſen= und Stahlwaren=Tſirieverbandes lagen
„STiddeutſchland im abgelaufenen Monat genü n0 Aufträge zur
Voll=
käftigung vor, zeitweiſe konnten zum Teil Ueberſtunden eingeſchaltet
rten. Das Auslandsgeſchäft hat ſich auch etwas belebt, allerdings ſind
meiſten Aufträge nur unter Preisnachläſſen hereinzubringen.
Produftenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 17. Auauſt. Das Geſchäft bleibt
uee klein, die Stimmung aber durchaus feſt. Sommergerſte konnte
mrO Pfg. anziehen. Mehl liegt ruhig. Es notierten: Weizen 28
13,2; Roggen 23—3,25; Sommergerſte 25—27; Hafer inl. 21.50
M22,25; ausl. 23,50—25: Mais 19,25; Weizenmehl 39,75—40,25;
Rog=
iehl 34,50—35; Weizenkleie 13,25; Roggenkleie 13,50.
Ferliner Produktenbericht vom 17. Auguſt. Die Hoffnungen auf
zu BBeſſerung des Wetters nach den vorliegenden Wettermeldungen
9y heute im Einklang mit dem ſchwächeren Ausland den Markt in
mirer Haltung eröffnen. Das Angebot von Weizen neuer Ernte
fü rioch ſehr, vereinzelt eintreffende Ware wird immer noch mit
Auf=
e aus dem Markt genommen. Am Lieferungsmarkt haben ſich die
Biſ= um 1½—2 Mark ermäßigt. Roggen iſt in ſofortiger Ware heute
weif zelt angeboten und wird von Provinz= und Berliner Mühlen gern
gut, wobei das Aufgeld etwas herunterging. Am Lieferungsmarkt
er die Notierungen 1½—2½ Mark unter geſtrigem Schluß.
Weizen=
nl) für nahe Sichten iſt weiter begehrt und zirka 25 Pf. höher zu
ſörr. Das Roggenmehlgeſchäft iſt ruhiger geworden, doch haben ſich
MPreiſe kaum verändert. Für Gerſte und Hafer liegt die Situation
wigeſtern. Für gute Ware iſt kaum Angebot vorhanden.
Amdiſche Zentral=Häuteauktion. Die von der ſüddeutſchen Fett=
Grelze G. m. b. H., Mannheim durchgeführte Verſteigerung des
Juli=
nill s aus Baden und Worms erfreute ſich zwar eines guten Beſuches
ſo ſing der Verkauf nur langſam vonſtatten, da ſich am Häutemarkt
wüer eine etwas zurückhaltende Tendenz geltend macht. Trotzdem
gitn ſich die Preiſe für Kalbfelle ziemlich behaupten; Ochſen, Rinder
MFarrenhäute ſogar um 1—2 Prozent erhöhen; Kuhhäute dagegen
muterr ſich einen Preisabſchlag bis zu 10 Prozent gefallen laſſen. Auch
ßonsllige Hammelfelle büßten etwas von ihrem vorherigen Preis ein.
Donnerstag, den 18. Auguſt 1927
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Chicago, 17. Auguſt.
Weizen: Starke Regenfälle im Nordweſten und prwate
Ernte=
ſchätzungen über den Ernteertrag in Kanſas, der in dieſem Jahr nur
98 Mill. bsh. gegenüber 150 Mill. bsh. im Vorjahr ausmachen ſoll,
ver=
anlaßten zunächſt eie feſte Haltung. Daun wurde der Markt auf
um=
fangreiches inländiſches Angebot ſchwächer. Der Schluß war wieder feſt.
Mais: Am Markt herrſchte heute eine überwiegend feſte Haltung
auf den amtlichen Wochenwetterbericht und ungünſtige
Wettervoraus=
ſagen. Gegen Schluß wurden Verkäufe für euroräiſche Rechnung
be=
obachtet.
Hafer: Nachrichten über Reſtſchäden brachten eine feſte Stimmung
in den Markt. Später wurde jedoch die Haltung ſchwächer auf
ent=
täuſchende Lokonachfrage.
New York, 17. Auguſt.
Kaffee: Geringe Lokonachfrage wirkte verſtimmend, ſodaß die Preiſe
auf noch eintretende Verkäufe für europäiſche Rechnung ſich abſchwächten.
Zucker: Der Markt nahm einen ruhigen Verlauf, da in der
Haupt=
ſache Umwandlungen von nahen in entferntere Liferfriſten getätigt
wurden.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 17. Aug.:
Getreide: Weizen, Sept. 1427/e, Dez. 1471/, März 150½: Mais,
Sept. 112, Dez. 1157/s, März 119: Hafer, Sept. 48, Dez. 5171s,
54½: Roggen, Sept. 95½, Dez. 9934.
Schmalz: Sept. 12,47½, Okt. 12,60, Jan. 13,05.
Fleiſch: Sept. 11,85, Okt. 12,02½, Jan. 12,75; Speck loco
11,87½; leichte Schweine 9,40—10,90, ſchw. Schweine 8,40—9,60;
Schweinezufuhren Chicago 18 000, im Weſten 65 000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 17. Aug.:
Getreide: Weizen Nr. 2 rot 152½/s, hart 1558/8; Mais neu ank.
Ernte 121: Mehl ſpring pheat clears 6,75—7,25; Fracht nach
England 1,6—2,6, nach Kontinent 8—12.
Schmalz: Prima Weſtern Loco 13,05; Talg extra 7/s.
Seite 13
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Der Rat von Amſterdam hat beſchloſſen, zur Ablöſung des Reſtes
der 6prozentigen 10=Millionen=Gulden=Anleihe von 1922 eine Anleihe
von 8,75 Millionen Gulden aufzulegen.
Wie aus Paris gemeldet wird, verhandelt z. Zt. eine Anzahl.
Kon=
ſtruktionsfirmen über die Bildung eines Kartells nach dem Muſter des
Rohſtahlkartells. Es iſt im Augenblick jedoch noch nicht zu überſehen,
ob die Verhandlungen erfolgreich ſein werden.
Von ſeiten der polniſchen Kohlenkonvention iſt den
Konventions=
gruben jegliche Ausfuhr in die Tſchechoſlowakei bei Geldſtrafe verbotem
worden, da Polen der Tſchechoſlowakei einen Bruch des
polniſchtſchechi=
ſchen Handelsvertrages bezüglich der Kohleneinfuhr aus Polen vorwirft.
Nach einer Meldung find auf allen Gruben des ruſſiſchen
Süderz=
truſtes insgeſamt 21,6 Millionen Pud Eiſenerz gefördert worden. Das
Programm konnte wegen ungenügender Mengen von Sprengſtoffen
und Preßluft bei Spreng= und Bohrarbeiten nicht voll zur Ausführung
gelangen und betrug 92,3 Prozent des vorgeſehenen Monatsprogramms.
Wie gemeldet wird, beabſichtigt das New Yorker Bankhaus
Harri=
man, aktives Intereſſe an dem bekannten franzöſiſchen
Automobilunder=
nehmen Peugeot zu nehmen, um den Konkurrenzkampf mit der Firma
Citroen zu eröffnen.
Nach einer Meldung aus New York haben die amerikaniſchen
Kali=
produzenten bei der Regierung den Antrag geſtellt, den Einfuhrzoll
auf Kali derart zu erhöhen, daß er im Jahre 10 Millionen Dollar
ein=
bringt. In der Landwirtſchaft herrſcht jedoch eine ſtarke Oppoſitzion
gegen dieſen Antrag.
Das amerikaniſche Schatzamt iſt nach einem Kabelbericht zurzeit mitz
einer Unterſuchung über Möglichkeiten eines Dumping mit ausländiſcher
Kunſtſeide beſchäftigt. Für Frankreich und die Schweiz ſind die
ein=
ſchlägigen Enquetedaten bereits in Bearbeitung genommen, für Italien.
Belgien und Deutſchland iſt das Amt noch mit der Vorprüfung
be=
ſchäftigt.
Auf Grund der Vorſtellungen der Baumwollſpinner=Aſſociation iſt
zum Schutze der indiſchen Baumwollinduſtrie gegen den japaniſchem
Wettbewerb ein Geſetz erlaſſen, das die Erhebung eines Zolles von
1½ Annas pro Pfund oder 5 Prozent ad valorem vorſieht.
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im Hofe links, nur in der Zeit von 12 bis 5 Uhr nachmittags.
Hierſelbſt wird Auskunft erteilt und Anmelde= und Lehrzeugnis=
Formulare ausgegeben. Die Prüfungsgebühr beträgt 7.— Mark
und iſt mit der Anmeldung ſofort zu entrichten. Ferner iſt
noch mitzubringen: der Lehrvertrag und ein ſelbſtgeſchriebener
Lebenslauf (Aktenformat). Spätere Anmeldungen können nur
unter Zuſchlag der entſtehenden Unkoſten berückſichtigt werden.
Der Geſellen=Prüfungsausſchuß
des Ortsgewerbevereins und der Handwerker=
Vereinigung Darmſtadt.
Georg Kraus Vorſitzender. (12718
Seite 14
Donnerstag, den 18. Auguff 1927
Nummer 228
Des Club der Vierzig.
Frei bearbeitet nach einem Roman von Robert W. Chambers
von Edgar May.
(Nachdruck verboten)
22)
„Das iſt lieb von Ihnen, Henry. Auch ich freue mich, wieder
zu Hauſe zu ſein. Wie geht es Ihren Leuten?”
„Nicht ſchlecht: Pa hat zwar wieder ſein altes Elend im
Kreuz und auch Ma fühlt ſich nicht ganz wohl —
„Henry, dies hier iſt mein Freund Mr. Lanier. Mr. Lanier,
ich ſtelle Ihnen meinen Freund und Nachbarn Mr. Henry
Everly vor.”
Die beiden jungen Männer ſchüttelten einander die Hände.
Dann verſtaute Henry, das Gepäck im Wagen, Marion und
Lanier ſtiegen ein, und als der Zug abfuhr, ſetzte ſich auch der
Omnibus in Bewegung.
Kein Schiff im Sturm konnte ſtärker ſchwanken und rollen
als der mit Schmutz überzogene Omnibus. Er fuhr durch
an=
ſcheinend bodenloſe Furchen, aus denen lehmiger Schlamm und
Waſſer ſpritzte, und über Berge von Mergel. Bisweilen verſank
der Wagen bis zur Achſe in flüſſigem Moraſt.
Keiner der beiden Reiſenden konnte auch nur den Mund
öffnen, ohne befürchten zu müſſen, ſich die Zunge zu zerbeißen.
Erſt als ſie auf eine beſſere Stnaße gelangten, brach das
junge Mädchen ihr Schweigen.
„Henry,” ſagte ſie, „ich habe an Jake telegraphiert, daß wir
kommen. Hoffentlich hat er meine Depeſche erhalten.”
„Er wird ſich vermutlich verſpäten, Fräulein. Es iſt eine
ſchwere See draußen in der Bucht.”
„Iſt irgend etwas Neues vorgefallen, während ich fort war,
Henry?”
Henry zog die Naſe hoch. „In Bonnet=Haus geht es jetzt
recht hoch her. Warum, weiß ich nicht. Wir haben keinen Verkehr
mit den Leuten.”
„Bonnet=Haus iſt ſchon immer eine recht wüſte Spelunke
ge=
weſen;” bemerkte das junge Mädchen erklärend. „Wie ſtehts mit
der Jagd, Henry?”
„Ausgezeichnet, Fräulein. Cannevas gibt es in Hülle und
Fülle, auch Schwanen, Gänſe und Enten kommen reichlich herein.”
Einige Augenblicke ſpäter verließ der Omnibus den Wald.
Vor den Blicken der Reiſenden lag eine weite Strecke von Marſch=
land und darüber hinaus Meilen an Meilen blauen Waſſers, das
ſich bis an den Horizont erſtreckte.
Aus einem Sumpf nahebei flatterte eine Bekaſſine mit ihrem
erſchreckten „Quak, quak” auf. Einige Sumpfenten zappelten
eiligſt durch das Schilfrohr. Dunch die Luft zog ein Adler, deſſen
weißer Kopf und Schwanz in der Abendſonne ſchneeig glänzte,
ſeine Bahn.
„Ein ſchönes Bild,” bemerkte Lanier, „aber es könnte einen
trübſelig machen.”
Sie ſahen zum Waſſer hinaus, auf dem die ſchaumgekrönten
Wellen einander jagten. In einiger Entfernung vom Ufer
konn=
ten ſie die nebligen Umriſſe der Inſeln wahrnehmen.
„Sind das Ihre Inſeln” fragte Lanier.
„Oh nein, die liegen viel weiter vom Feſtland ab, nach dem
Oſten zu.” Stellenweiſe war das Waſſer mit ſchwarzen Punkten
befleckt, die bei der Annäherung des Omnibuſſes emporflatterten
und ſich als Schwärme von Wildenten zu erkennen gaben. Dieſe
Schwärme waren ſo volkreich, daß ſie manchmal dunklen Wolken
treibenden Rauches glichen.
„Dort draußen in der Bucht ſehen Sie einen Schwarm von
Wildgänſen und noch weiter außerhalb ein Volk von Schwänenz
Jagen Sie auch, Mr. Lanier?”
„Einigermaßen, aber auf Waſſerwild verſtehe ich mich ſehr
wenig.”
„Wenn Sie wollen, werde ich Sie gerne auf die Jagd
mit=
nehmen. Gerade jetzt iſt die richtige Jahreszeit dazu.”
Ein paar Minuten ſpäter kamen zwei Häuſer in Sicht. Das
eine war ſauber weiß geſtrichen und hatte grüne Fenſterläden,
das andere zeigte Spuren von Vernachläſſigung und war mit
ſtumpfroter Farbe bemalt.
Der Omnibus hielt vor dem weißen Haus; das Gepäck wurde
abgeladen, und die Reiſenden ſtiegen aus. Henry führte den
Wagen nach hinten in den Stall. Bevor er um die Ecke bog, rief
er zurück: „Ma hat für Sie eine Mahlzeit zurecht gemacht,
Fräu=
lein, treten Sie nur getroſt ein.”
Als ſie der Tür zuſchritten, wies Marion auf das baufällige
rote Gebäude, das etwa fünfhundert Meter abſeits ſtand.
„Das iſt Bonnet=Haus,” ſagte ſie, „nach dem Seeräuber
Bonnet benannt, der drin einige Zeit gewohnt hat. Jetzt gehört
es einem gewiſſen Albert Mewling, der es zu einer recht
zweiſel=
haften Schänke gemacht hat, die von dem Geſindel unſerer
Um=
gebung mit Vorliebe aufgeſucht wird.”
„Vielleicht haben Welver und Potter ſich dahin gewodty
ſagte Lanier.
„Wohl möglich,” antwortete das Mädchen, „denn wem m
nach der Tiger=Inſel wollen, müſſen ſie entweder hierher oder zo
Mewling, um ein Boot zu mieten.”
Während ſie ſprachen, öffnete ſich die Tür und eine hübſch
Frau von etwa vierzig Jahren erſchien.
„Wie geht’s Ihnen, Miß Loveleß?” ſagte ſie herzlich. „G
tut meinen Augen wohl, Sie wiederzufehen. Peter, mein Manrt
iſt draußen auf der Jagd und wird ſehr bedauern, daß er Sis
nicht begrüßen konnte. Treten Sie nur ein, das Abendeſſen in
gleich fertig, und Sie werden ſicherlich hungrig ſein. Außerden
wird es noch ein Weilchen dauern, bevor Jake kommt.
Marion ſtellte Lanier vor. „Haben Sie noch andere Gäſtit
Mrs. Everly?” fragte ſie.
„Keine Menſchenſeele.”
„Haben Sie Fremde in der Nähe bemerkt?”
Zwei Männer fuhren zum Bonnet=Haus; vermutlich kamer,
ſie mit demſelben Zuge wie Sie.”
Marion gab eine Beſchreibung von Welper und Potter.
„Das dürften die beiden ſein,” ſagte Mrs. Everly und nichtt
mit dem Kopf. „Allerdings gebe ich auf die Leute, die zu Memp
ling fahren, nicht ſonderlich acht. Es iſt ein böſes Volk, das jeh
dort wohnt, Miß Marion. Wir hören die Leute die ganze Nachch
ſchreien und toben."
Die beiden betraten das Zimmer und nahmen an der langem
Tafel Platz. Alsbald ſervierte Mrs. Everly das von ihr bereiteten
Mahl, das aus zwei zarten gebratenen Wildenten mit füßenn
Kartoffeln, Weißbrot, Marmelade und Kaffee beſtand.
Während einer Eſſenspauſe ſagte Lanier zu Marion: „E39
wäre immerhin möglich, daß Potter und Welper unſeren Zuu
benutzt haben; ich habe ſie jedoch nicht geſehen, trotzdem ich ſchmff
aufpaßte.”
„Sie ſind vielleicht bei der vorletzten Station ausgeſtiegeny
und haben ein Auto genommen. Auf dieſe Weiſe konnten ſe
mindeſtens eine halbe Stunde vor uns hier einteffen.”
„So wird es vermutlich geweſen ſein.”
Nachdem die Mahlzeit beendet war, plauderten die beien
eine Zeitlang mit Mrs. Everly, dann traten ſie in das Wuſt
zimmer.
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[ ← ][ ][ → ]Rummer 228
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Hein=
heimerſtraße 630 vormittags bis 838 abends.
Die Abfahrtszeiten an den Umſteigeſtellen ſind folgende:
Richtung Oſtbahnhof=Heinheimerſtraße:
Schloß 615 vormittags bis 825 abends,
Wendelſtadtſtraße 619 vormittags bis 822 abends.
Richtung Heinheimerſtraße=Oſtbahnhof:
Wendelſtadtſtraße 639 vormittags bis 847 abends, die letzten
4 Kurswagen nur bis Schloß.
Im Uebrigen verweiſen wir auf die Fahrpläne in unſeren
Verkaufsſtellen.
Die Halteſtellen der neuen Strecke beſinden ſich an der Ecke
Schuhknecht= und Liebfrauenſtraße, Ecke Arheilgerſtraße und
Gcke Heinheimerſtraße.
Die Tarifgrenzen ſind Pallaswieſenſtraße (Ecke
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