Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 227
Mittwoch, den 17. Auguſt 1927.
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Sireik uſw. erliſcht
jede Verpſichtung auf Erfüllung der
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aufträge und Leiſfung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtiſcher Beſtreiſbung fäll ſeder
Rabatt weg. Bankonto: Deutſche Banl und
Darm=
ſtädter und Naiſonalbant.
190. Jahrgang
Poincarés dritter Band.
ſchaftlichen Zwecken dienenden Tätigkeit ein allgemeines
Inter=
eſſe. So kann, inſofern im übrigen die Vorausſetzungen des
Abſatz 1 gegeben ſind, auch in dieſen Fällen ausnahmsweiſe das
Vorliegen des Wiederaufbaus angenommen werden. Der
An=
ſpruch auf die Schlußentſchädigung iſt in gewiſſen Grenzen
über=
tragbar und erblich. Der Entſchädigungsanſpruch iſt inſoweit
un=
pfändbar, als der Zahlungsbetrag 1000 RM. nicht überſteigt.
Das Reichsfinanzminiſierium
lehnt die Forderungen der Geſchädigten ab.
Berlin, 16. Auguſt.
Zu der geſtrigen Beſprechung im Reichsfinanzminiſterium
über den Entwurf des Kriegsſchädenſchlußgeſetzes wird von ſeiten
des Reichsfinanzminiſteriums erklärt, daß eine Aenderung des
Geſetzes nicht möglich ſei. Dies ergibt ſich bereits aus der
Tat=
ſache, daß der Entwurf dem Reichswirtſchaftsrat zugegangen iſt
und heute dem Reichsrat zugeht. Die Regierung iſt alſo nicht in
der Lage, den Entwurf zu ändern, jedoch ſoll den Verbänden in
einigen unweſentlichen Punkten noch entgegengekommen werden.
* Um die Rückgabe des deutſchen Eigentums in Amerika
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die „Tägl. Rundſchau” veröffentlicht folgendes, ihr von gut
unterrichteter Seite aus Waſhington zugegangene
Kabeltele=
gramm: „Es verlautet beſtimmt, daß die Rückgabebill des
deut=
ſchen Eigentums bei der kommenden Seſſion des Kongreſſes den
Vorrang vor anderen Vorlagen haben wird, beſonders vor der
Steuerermäßigungsbill. Eingeweihte Kreiſe in Waſhington
wol=
len wiſſen, daß die amerikaniſche Regierung der deutſchen
Regie=
rung bindende Zuſagen in dieſer Richtung gemacht hat und daß
als Gegenleiſtung dafür die deutſchen Intereſſenten davon
ab=
ſehen werden, eine Unterſuchung bezüglich der Verwaltung des
beſchlagnahmten Eigentums zu verlangen. In
Regierungs=
kreiſen werden die Ausſichten, die Freigabebill endlich
durchzu=
bringen, optimiſtiſch beurteilt, wenn man auch die
parlamen=
tariſchen Schwierigkeiten nicht unterſchätzt.”
beirde. amn eens zunſichſe der Kredit Dena
ange=
nommen, unbeſchränkt ſein werde.” Um jeden Mißbrauch des
Fonds zu verhüten, habe er weiter erreicht, daß nichts geſchehe
ohne Einverſtändnis des Finanzminiſters Klotz, der durch einen
Agenten die etwa notwendig werdende Verteilung vornehmen
laſſen werde. Zu dieſem Agenten wurde ein Herr Lenoir
be=
ſtimmt, der ihm bis dahin völlig fremd geweſen ſei. Er ſelbſt
habe ſich ſeitdem um nichts weiter gekümmert und alles Klotz
und Jswolſki überlaſſen. Die Summe der Erzählung iſt alſo:
er habe die unſchöne Sache ungern geſchehen laſſen und ſich
be=
müht, ſie nach Kräften einzuſchränken. Nach den ruſſiſchen
Korre=
ſpondenzen liegen die Dinge aber erheblich anders. Richtig iſt,
daß Iswolſki im Oktober 1912 die Initiative ergriffen und daß
Poincaré in einer Unterredung mit Dawidoff am 11. November
eine Vereinbarung über den Zahlungsmodus getroffen hat. Man
hat vereinbart, ſchreibt der ruſſiſche Miniſterpräſident Kokowzow
auf Grund eines Briefes von Poincars ſelbſt,
„daß eine unmittelbare Notwendigkeit, zu irgendwelchen
Ver=
teilungen zu ſchreiten, nicht vorhanden ſei, und daß es nur
wün=
ſchenswert ſei, eine Summe von 300 000 Franken für den Fall
in Reſerve zu halten, daß unerwartet die Notwendigkeit von
Ausgaben auftauchen ſollte” (16. Dezember 1912). Alſo keine
augenblickliche Beſtechungsaktion, weil kein unmittelbarer Anlaß
vorliegt, aber wünſchenswert iſt es, für alle Fälle gerüſtet
zu ſein. Von einer grundſätzlichen Abneigung gegen einen ſolchen
Beſtechungskredit hat Poincaré nichts merken laſſen: er hätte in
dieſem Falle den ganzen Plan hintertreiben können. Denn der
ruſſiſche Miniſterpräſident hatte geringes Vertrauen zu der Aktion
und erinnerte bei der Sendung Dawidoffs Poincaré in einem
eigenen Schreiben daran, daß Rußland bereits 1904/6 vergeblich
auf die Pariſer Preſſe finanziell einzuwirken verſucht habe; er
würde alſo einer entſchiedenen Oppoſition Poincarés gewiß
Rechnung getragen haben. Jswolſki hat alſo richtig berichtet,
wenn er im Oktober nach Petersburg ſchrieb, Poincaré ſei
ge=
neigt, „ſeine Hilfe in der vorliegenden Angelegenheit zu leihen
und den geeigneten Plan für die Verteilung der Gelder
anzu=
geben.” „Die franzöſiſchen Staatsmänner haben in Geſchäften
dieſer Art eine große Gewohnheit”, fügt Jswolſki hinzu. Zum
Ueberfluß beſtätigt eine Aeußerung von Klotz, dem
Vertrauens=
mann Poincarés, ausdrücklich die Richtigkeit der Darſtellung
Jswolſkis: „Herr Poincaré hat den Gedanken im allgemeinen
Intereſſe der beiden Länder angenommen.” Alſo nichts von
Widerſpruch.
Die Anſchauung, daß Poincaré nicht widerwillig auf die
Anregung Iswolſkis eingegangen ſei, wird beſtätigt durch den
weiteren Verlauf der Angelegenheit. Zunächſt iſt es falſch, daß
Herr Lenoir — ein dunkler Ehrenmann nach den ruſſiſchen
Be=
richten — dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten fremd geweſen
ſei. Denn nach einem Bericht Dawidoffs hat Poincaré in jener
Unterredung (11. November 1912) geraten, Lenoir „die
Ver=
teilung der Summe anzuvertrauen”, ja, Poincaré hat ſich auf
Wunſch der Ruſſen bereit erklärt, am 12. November mit Lenoir
gemeinſam „den Plan zur eventuellen Organiſation dieſes
Dienſtes” zu entwerfen. Er muß doch wohl näher über ihn
unter=
richtet geweſen ſein, wenn er ihn zu ſolchen vertraulichen
Ge=
ſchäften heranzog und mit ihm zuſammenzuarbeiten bereit war.
Weiter: Poincaré behauptet, er habe am liebſten die Benutzung
des Kredits ins Unendliche vertagen wollen: tatſächlich iſt
ge=
rade die erſte Benutzung auf ſein Betreiben geſchehen. Mitte
Dezember forderte Lenoir die Auszahlung von 25 000 Franes,
die er zur Beeinfluſſung der „Lanterne”, „Aurore” und anderer
radikal=ſozialiſtiſcher Blätter bereits verwendet habe, und zwar,
wie Raffalowitſch, ein Vertreter des ruſſiſchen
Finanzminiſte=
riums in Paris, von Klotz ſelbſt erfuhr, „auf Befehl des Herrn
Klotz, des Beauftragten von Herrn Poincaré”. „Der Finanz=
Eert Drn an Dauecen iſchit ir de Gefe
chäden auf rund 2,8 Milliarden Mark, insgefamt alſo auf rund
NA-4 Milliarden Mark. Auf dieſe Schäden hat das
Reichsentſchä=
ligungsamt bis 1. Mai 1927 als Entſchädigungen bewilligt: auf
Eimuidationsſchäden rund 405 Millionen RM., auf Gewaltſchäden
urrd 561 Millionen RM., insgeſamt alſo 966 Millionen RM.,
u5 wird auf Grund der geltenden Beſtimmungen vorausſichtlich
vätere 38 Millionen RM. auf die Liquidationsſchäden und
wei=
ete 63 Millionen RM. auf Gewaltſchäden zahlen, ſo daß ſich alſo
ier; auf den geſamten Sachſchaden von 10,4 Milliarden Mark
aus=
auchüttende Betrag auf rund 1 Milliarde 67 Millionen RM.,
Iſw auf rund 10 v. H. belaufen wird. — Gegenüber dieſem
ge=
pältigen Umfang der Schäden ſteht
die begrenzte finanzielle Leiſtungsfähigkeit des Reichs,
ſi” von vornherein der Reichsregierung die Notwendigkeit
auf=
rlegte, bei der Regelung der Schlußentſchädigung eine im
Inter=
ſſe des Geſchädigten zu bedauernke, aber durch die Verhältniſſe
rmgend gebotene Zurückhaltung zu üben. So war es nicht
an=
ſänngig, für alle Geſchädigten einen gleich hohen
Entſchädigungs=
c. vorzuſehen, vielmehr mußten entſprechend dem Grundſatz der
Nuchentſchädigungsrichtlinien die Entſchädigungsſätze bei
größe=
en Schäden allmählich abgebaut werden. Die Höhe der Geſamt=
9e-aſtung des Reichs verbot ferner die allgemeine Barzahlung
ar feſtgeſetzten Schlußentſchädigung und machte es notwendig,
für die Geſchädigten mit größeren Schäden eine andere
Zah=
ſu gsart als Barzahlung vorzuſehen. Die Barzahlungsgrenze
ſt jedoch ſo gewählt worden, daß die überwiegende Mehrheit der
Htſchädigten bar abgefunden werden kann, während der Reſt
ih- mit geſichertem Anſpruch ausgeſtattetes, verzinsliches Recht
ält. Die mit der Schlußentſchädigung verfolgten Zwecke,
näm=
iche die endgültige Beſeitigung des Unſicherheitsfaktoren, die
Kruhigung der öffentlichen Meinung und der Wiederaufbau der
uech Liquidations= und Gewaltmaßnahmen ſchwer geſchädigten
eutſchen Wirtſchaft laſſen ſich nur dann erreichen, wenn die
Ent=
hudigung mit größter Beſchleunigung zum Abſchluß gelangt.
Dies iſt aber nur dann möglich, wenn die Schlußentſchädigung
u. den bisherigen Feſtſtellungen aufgebaut wird. In dieſem
Hunkte begegnen ſich die Wünſche der Reichsregierung mit denen
e Geſchädigten. Es iſt daher vorgeſehen, daß für die
Errech=
ung der Nachentſchädigung die maßgebenden Faktoren, ſo
ins=
eſondere der im Nachentſchädigungsverfahren feſtgeſtellte
Grund=
eirkag und die in dieſem Verfahren feſtgeſtellten Vorleiſtungen
ne ihre Höhe die Grundlage für die Schlußentſchädigung bilden
Aeen. Infolgedeſſen konnte das Verfahren ſo vereinfacht
wer=
eh, daß es eine ſchnelle und reibungsloſe Durchführung der
Das wahre Geſicht des
Saarbahnſchutzes.
Der ſaarländiſche Bahnſchutz, der angeblich eine
internatio=
nale Einrichtung ſein ſoll, hat wieder einmal gezeigt, wo er
eigentlich hingehört. Vor kurzem lehnte der Bürgermeiſter von
Neunkirchen die Zurverfügungſtellung von Quartieren ab. Jetzt
ſtellt ſich heraus, daß ein franzöſiſcher Offizier ihm einen
Miet=
vertragsentwurf vorgelegt hat, auf dem das franzöſiſche
Kriegs=
miniſterium, Abteilung Feldbahnen, als Vertragspartner genannt
wurde. Nach dem kürzlich abgeſchloſſenen Abkommen haben
fran=
zöſiſche Truppen im Saargebiet nichts mehr zu ſuchen. Hier iſt
aber erneut bewieſen, daß die Franzoſen nach wie vor an der
Saar ſtehen, wenn ſie auch eine andere Uniform angezogen haben
und jetzt als internationaler Bahnſchutz auftreten.
Bericht der Saar=Regierungskommiſſion.
EP. Genf, 16. Auguſt.
Das Völkerbundsſekretgriat veröffentlicht heute eine
Ueber=
ſicht aus dem Bericht der Regierungskommiſſion des Saargebiets
für das zweite Quartal 1927. Nach Erwähnung des Amtsantritts
des engliſchen Mitglieds und Präſidenten der Kommiſſion Sir
Erneſt Wilton iſt das erſte Kapitel des Berichts der Organiſation
des Bahnausſchuſſes und des internationalen Bahnſchutzes
ge=
widmet. Nach Herabſetzung der franzöſiſchen Truppen befinden
ſich gegenwärtig im Saargebiet außer einer Bahnnetzkommiſſion
von 100 Mitgliedern einſchließlich Offizieren ein internationaler
Bahnſchutz von insgeſamt etwa 800 Mann, der ſich
zuſammen=
ſetzt aus 630 Franzoſen, 100 Engländern und 68 Belgiern. —
Im Hinblick auf die wirtſchaftliche Lage hat ſich die Kommiſſion
bemüht, eine entſprechende Berückſichtigung des Saargebiets bei
den deutſch=franzöſiſchen Handelsvertragsverhandlungen zu
er=
zielen. — In Verwaltungsfragen wurde die Wiedereinführung
einer beſonderen Einreiſeerlaubnis zur Teilnahme an Feſten
und Verſammlungen als notwendig erachtet. — Die
Induſtrie=
ausſperrungen vom Monat Mai haben 30 Unternehmungen und
7022 Arbeiter betroffen. — Mit beſonderer Ausführlichkeit wird
die Frage des öffentlichen Unterrichts behandelt, für den große
Reſormen vorgeſehen ſind. Zu dieſem Zwecke ſind mehrere
Pro=
feſſoren ins Rheinland entſandt worden, um dort die modernen
deutſchen Lehrmethoden zu ſtudieren. — Auch auf ſanitärem
Ge=
biet hat im letzten Vierteljahr ein weiterer Ausbau ſtattgefunden.
Mittwoch Unterzeichnung des
deutſch=
franzöſiſchen Proviſoriums.
TU. Paris, 16. Auguſt.
Wie wir ſoeben von durchaus vertrauenswürdiger Seite
er=
fahren, wird der deutſch=franzöſiſche Handelsvertrag morgen, verabredet worden, wir ſollten die Verteilung leiten und Lenoir
Mittwoch, vormittag 10½ Uhr, im franzöſiſchen
Handelsminiſte=
rium unterzeichnet werden. Auf deutſcher Seite wird die Unter=
Miniſterialdirektor Dr. Poſſe, auf franzöſiſcher Seite durch den
Bokanowfki vollzogen werden. Augenblicklich ſind
ſchAußentſchädigung gewährleiſtet.
Die in der Aufſtellung der Entſchädigungsliſte enthaltenen
ſeBriffe „Entwurzelung” und „Wiederaufbau”
wer=
en in dem Entwurf wie folgt umriſſen: Eine Entwurzelung
ext vor, wenn der Geſchädigte infolge des Schadens eine
wirt=
he ftliche Lebensgrundlage nicht mehr beſitzt. Bei der Entſchei=
Ug hierüber iſt zu berückſichtigen, welchen Erſatz der Geſchädigte
Uf=erhalb dieſes Geſetzes und durch die früheren
Entſchädigungs=
eſſiimmungen bereits erhalten hat oder erhält, ſowie welche
ſegenſtände der Geſchädigte zurückerhalten hat und welche
Be=
äge er durch unmittelbare Auszahlung des Liquidationserlöſes
deur des feſtgeſtellten Wertes erhalten hat. — Wiederaufbau liegt
u= wenn ein Geſchädigter, der bei Eintritt des Schadens eine
ſtändige wirtſchaftliche Tätigkeit ausgeübt oder einem
wirt=
hftlichen Unternehmen unter weſentlicher Kapitalbeteiligung
lleitender Stelle angehört hat, eine wirtſchaftliche Tätigkeit
ſiä der aufnimmt, die der infolge des Schadens verlorenen
Tätig=
iit entſpricht. Die Wiederaufnahme der wirtſchaftlichen
Tätig=
ſt wird der Aufrechterhaltung der infolge des Schadens
gefähr=
eten wirtſchaftlichen Tätigkeit oder dem notwendigen Ausbau
er infolge des Schadens eingeſchränkten wirtſchaftlichen
Tätig=
u gleich erachtet. Die Wiederaufnahme, Aufrechterhaltung und
e. Ausbau der wirtſchaftlichen Tätigkeit müſſen im allgemeinen
hu tſchaftlichen Intereſſe liegen. Es beſteht an der
Wiederauf=
aheme, der Aufrechterhaltung oder dem Ausbau der nicht wirt=
Fanſe, umn den dgchffaiſe ir Derenfer und Genunr nuiche.
kommen zu können”, zum ziemlichen Mißvergnügen der Ruſſen,
die erkannten, daß die Franzoſen ihnen durch ihre ſelbſtändige
Initiative die Verfügung über ihren Fonds aus der Hand zu
winden begannen. Als Raffalowitſch Vorſtellungen gegen die
ſteigende Begehrlichkeit zu erheben ſuchte, erinnerte Klotz barſch
an die Verabredung zwiſchen Dawidoff und Poincaré: „Es iſt
die Empfänger nennen, weil wir in der Lage ſind, ſie zu kennen,
während Sie es nicht ſind. Wir legen Wert darauf, zu wiſſen,
wer Geld empfängt.” Wix erfahren aus dieſen Geſprächen auch,
ſchrift durch den deutſchen Botſchafter, Herrn von Hoeſch, und zu welchem Zwecke in dieſem Augenblick die Leiter der
fran=
zöſiſchen Politik den Rubel rollen ließen: „Es hat den Anſchein,”
ſchreibt Raffalowitſch an Kokowzow (15. Dezember), „als ob Ihr
franzöſiſcher Kollege (Poincaré) ſich durch den von
Radikalſozia=
liſten betriebenen Feldzug beläſtigt fühlt, der in folgender
Er=
klärung beſteht: Wir werden keinen Krieg dulden, deſſen Aus=
Geite 2
Mittwoch den 12. Auguſt 1927
Nummer 222
gangspunkt orientaliſche Fragen, beſonders die Beziehungen
zwiſchen Serbien und Oeſterreich bilden. Um dieſen
Preſſe=
angriffen zu begegnen, würde etwas Geld nötig ſein‟ . . . Alſo
um eine friedliche Strömung in der franzöſiſchen Preſſe zu
be=
kämpfen, haben Poincaré und Klotz die ruſſiſche Goldquelle
an=
geſchlagen und ſogar die Empfänger ausgeſucht. Dieſe
Feſt=
ſtellung paßt durchaus zu unſerem Bilde von Poincaré, und ſie
macht begreiflich, daß er die Ausſagen der Aktenſtücke
leidenſchaft=
lich zu bekämpfen ſucht. Da er aber den amtlichen gleichzeitigen
Berichten verſchiedener Perſonen kein anderes Zeugnis als ſeine
Beteuerung entgegenzuſetzen hat, ſo iſt kein Zweifel, wo die
Wahrheit liegt.
Aus dem Geſagten geht ſchon ein gewiſſer Gegenſatz zwiſchen
Franzoſen und Ruſſen herdor bei der Verwendung des Fonds.
Dieſer verſchärfte ſich noch in der Folgezeit, denn die Franzoſen
wurden immer ungenierter. So verlangte Klotz Mitte Juni
1913 neue Hunderttauſend, nicht zu Zwecken der gemeinſamen
auswärtigen Politik, ſondern „mit Rückſicht auf die Möglichreit
eines Feldzuges gegen das neue Militärgeſetz und auch im
Zu=
ſammenhang mit der ſchwierigen allgemeinen Lage des
franzö=
ſiſchen Kabinetts”. Als Raffalowitſch Einwendungen erhob und
zu verſtehen gab, daß Rußland für ſein Geld Preſſeunterſtützung
in den Balkanfragen erwarte, gab es wegen dieſer Verzögerung
einen heftigen Zuſammenſtoß zwiſchen ihm und Klotz. „Herr
Klotz ärgerte ſich, ich michte nicht ſagen: war wütend.” (16. Juli
1913.) Ja, er drohte, „er werde ſich bei Herrn Poincaré und
bei Herrn Pichon beklagen.” Klotz muß doch wohl des
Einver=
ſtändniſſes mit Poincaré, der mittlerweile Präſident der
Repu=
blik geworden war, recht ſicher geweſen ſein, wenn er dieſe
Dro=
hung wagte! Alſo auch als Staatsoberhaupt hat Poincaré ſeinen
feierlichen Verſicherungen zum Trotz die Hand über dies
licht=
ſcheue Treiben gehalten!
Zum Schluß noch ein Wort über die
Wiedereinfüh=
rung der dreijährigen Dienſtzeit im Jahre 1913, die
nach den Worten des belgiſchen Geſandten Guillaume die
Be=
lebung des Chauvinismus herbeiführen ſollte und Frankreich
ſolche Laſten aufbürdete, daß es ſich bald der Frage
gegenüber=
ſehen mußte, entweder das Geſetz wieder aufzuheben oder
binnen kürzeſter Friſt Krieg zu erklären. Poincaré ſtellt die
Ver=
längerung der Dienſtzeit ſelbſtverſtändlich hin als unvermeidliche
Antwort auf die deutſchen Heeresverſtärkungen 1912/13, die
un=
begründet geweſen ſeien und Frankreich bedroht hätten. Man
braucht hierüber nicht erſt mit ihm zu rechtent eine gerechte
Daß Deutſchland nicht allein Frankreich, ſondern auch Rußland
zu berückſichtigen hatte, beachtet er ſo wenig wie das gute Recht
Deutſchlands, die allgemeine Wehrpflicht ſo gut wie Frankreich
in vollem Maße durchzuführen. Gerechter urteilte die engliſche
Regierung, die nach dem Bericht des belgiſchen Geſandten aner= ſomit noch nicht, aber die Auffaſſung der oppoſitionellen
Abge=
kannte, daß Deutſchland infolge der Abwandlung auf der Balkan= ordneten iſt in keiner Weiſe widerlegt worden: die Annahme,
zu berſtärken. Die öffentliche Meinung in Deutſchland und zum immerhin mehr Wahrſcheinlichkeit als das Gegenteil.
Teil in Frankreich ſelbſt urteilte wie Guillaume; ſo
ungeheuer=
lich erſchien die neue Belaſtung, daß bald die Vermutung auf= ſchieben: das übrige genügt völlig, um ein vernichtendes
kam, Rußland ſei der eigentliche Urheber des Gedankens:
Poin=
caré habe bei ſeinem Aufenthalt in Petersburg im Auguſt 1912 erſten Blick mag es Staunen hervorrufen, mit welcher
Souve=
die dreijährige Dienſtzeit verſprochen, wofür Rußland den ſchleu= ränität Poincaré über aktenmäßig feſtgeſtellte Tatſachen zur
nigen Ausbau ſeiner ſtrategiſchen Bahnen im Weſten zugeſugt
habe. Poincaré lehnt dieſe Vorſtellung natürlich mit großer Tätigkeit als Miniſterpräſident im Jahre 1923 zu erinnern, um
ſprochen und nie habe er ein ſolches Verſprechen gegeben. Auer= der mutwilligen Zerſtörung Frankreichs aus Freude am
Zer=
dings findet ſich in den bisher bekannt gewordenen Akten nichts
über eine ſolche Vereinbarung, wenn es auch auffallend iſt, daß ruiniere ſyſtematiſch ſeine Valuta, um ſich ſeinen Verpflichtungen
Poincaré nach der Annahme der dreijährigen Dienſtzeit dem Zaren zu entziehen, der Mann, der handgreiflichen Tatſachen zuwider
ſogleich in einem eigenen Schreiben Mitteilung davon machte und fortgeſetzt beteuerte, Frankreich verhalte ſich der Tätigkeit der
„über deren Notwendigkeit die Generalſtäbe der beiden verbün= behauptet hat, die übeln Subjekte unter den Separatiſtenführern
ſtung nahe. Und die Kammerdebatten bei der Beratung des Ge= derholt hat, der deutſche Widerſtand gegen die Ruhrbeſetzung ſei
politiſche Gründe die Regierung zu dieſer Vorlage beſtimmt zu glauben zumutete, kann auch keinen Reſpekt vor geſchichtlichen
hätten, ob insbeſondere „ein im vorigen Sommer mit unſerem Tatſachen empfinden, zumal wenn es gilt, ſeine eigene Ver=
Bundesgenoſſen Rußland getroffenes Abkommen” dahinterſtecke? gangenheit zu rechtfertigen.
Als der Kabinettschef Barthou formell erklärte, ein ſolches
Abkommen gebe es nicht, wurde ihm erwidert, zwei ſeiner
Kol=
legen, der Finanzminiſter Dumont und der Handelsminiſter
Maſſé, hätten das Gegenteil ausgeſagt; ſie hätten mehreren
Ab=
geordneten mitgeteilt, „es gäbe diplomatiſche Konverſationen
fände, ſeine Verpflichtungen bis aufs äußerſte zu erfüllen”.
durch ein Engagement geſagt zu haben, geſtand aber die Aeuße= gab, ergab dann Ablehnung des Mißtrauensvotums. Ob die
rung zu, daß ein Zurückziehen des Geſetzes die franzöſiſchen Regierung zurücktritt, ſteht nunmehr noch nicht endgültig feſt,
liche Hinweiſe auf Rußlands Wünſche gemacht hat und daß die nen iſt.
Vom Tage.
Wenn man einem kommuniſtiſchen Abendblatt glauben darf, iſt
nun=
mehr das Vorverfahren gegen den Bergmann Friehe tatſächlich eröffnet
worden, der ſich bekanntlich bezichtigt, den Gutsbeſitzer Heß ermordet
zu haben, wegen deſſen Tod Max Hölz verurteilt wurde. In dieſem
Fall wäre auch mit einem Wiederaufnahmeverfahren im Prozeß Hölz
in kürzeſter Zeit zu rechnen.
Wie aus Caſablanca gemeldet wird, hob das Kriegsgericht von Taza
das Todesurteil gegen den deutſchen Fremdenlegionär Klembs, der aus
der Fremdenlegion deſertiert war und Abd el Krim als eine Art
Generalſtabschef gedient hatte, auf und verurteilte ihn zu ſieben Jahren
Zwangsarbeit.
Faſt die ganze Nacht hindurch hat der Miniſterrat getagt, um über
die Durchführung der im Hinblick auf die Unruhen in Ausſicht
genom=
menen Maßnahmen zu beſchließen. Es herrſcht vollkommene Nuhe. Die
Truppen, die um Liſſabon zuſammengezogen waren, ſollen
wahrſchein=
lich heute zurückgezogen werden. Die Regierung beſchloß die Auflöſung
des 5. Jägerregiments zu Fuß.
Das Erdbeben im Fergana=Gebiet in Turkeſtan dauert an. Bisher
wurden über 90 Erdſtöße gezählt. Sämtliche Gebäude in Namangan
ſind beſchädigt und in der Altſtadt wurden etwa 500 Häuſer zerſtört.
Auch die Eiſenbahnbrücke hat Schaden gelitten. Das Erdbeben hat 34
Todesopfer gefordert und 72 Perſonen wurden verletzt. Aus
Samar=
kand wurde eine Regierungskommiſſion zur Einleitung einer Hilfsaktion
nach Namangan entſandt.
In der vorvergangenen Nacht iſt über Carrapelle (Florida) ein
hef=
tiger Wirbelſturm hinweggegangen. Die Telephon= und
Telegraphen=
verbindungen mit der Stadt ſind vollſtändig unterbrochen. Mehrere
Häuſer ſtürzten ein. Bisher ſind etwa 30 Tote und Verletzte feſtgeſtellt
worden.
Nach einer Meldung aus La Paz wurde durch die ſchnelle
Inter=
vention der bolivianiſchen Bundestruppen der allgemeine Aufſtand der
Indianer verhindert. Die Gefangennahme mehrerer Häuptlinge und die
bedeutenden Verluſte der Aufſtändiſchen ſcheinen auf die Indianer eine
gewiſſe Wirkung ausggſibt zu haben. Tauſende von ihnen ſind bereits
wieder zu ihrer normalen Beſchäftigung zurückgekehrt.
Abgeordneten mindeſtens eine mündliche Verpflichtung
Poin=
carés annehmen durften. Maſſé ergriff das Wort nicht, und die
Kammer ging ſchnell über die Angelegenheit hinweg. Auch die
Preſſe hat die Frage nur flüchtig behandelt, offenbar, weil ſie zu
heikel war. Man wollte Poincaré, jetzt Präſident der Republik,
nicht zu einer öffentlichen Erklärung über ſeine Geſpräche in
Petersburg zwingen; vermutlich ſind deshalb auch die
radikal=
ſozialiſtiſchen Zeitungen, die Gegner Poincarés und der drei=
Würdigung der Lage Deutſchlands wird nicht einmal verſucht, jährigen Dienſtzeit, gerade damals wieder mit erheblichen
Hand=
ſalben bedacht worden. Auch in Deutſchland hat man der
Ange=
legenheit nicht genügend Beachtung geſchenkt, allein Theodor
Schiemann hat in der „Kreuz=Zeitung” darauf hingewieſen.
Völlig aufgeklärt iſt die Entſtehung der dreijährigen Dienſtzeit
halbinſel genötigt ſei, ſeine Rüſtung für einen Zweifrontenkrieg daß Poincaré der ruſſiſchen Regierung ſie verſprochen hat, hat
Mag man über dieſen Punkt die Entſcheidung noch ver=
Urteil über Poincarés Glaubwürdigkeit zu fällen. Auf den
Tagesordnung übergeht, aber man braucht ſich nur an ſeine
Emphaſe ab; nie habe Rußland einen ſolchen Wunſch ausge= das zu verſtehen: der Mann, der in zahlloſen Reden Deutſchland
ſtören beſchuldigt und die Behauptung gewagt hat, Deutſchland
nun die ſchleunige Ausführung der „entſprechenden” Maßregeln, rheiniſchen Separatiſten gegenüber abſolut neutral, der ſogar
deten Länder übereingekommen” ſeien, verlangt. Das legt min= ſeien von der deutſchen Regierung bezahlte agents provocateurs,
deſtens die Vermutung einer Verabredung auf gegenſeitige Lei= der endlich in der Kammer und in ſonſtigen Reden immer
wie=
ſetzes weiſen noch ſchärfer darauf hin. Am 18. Juni fragte ein eine von den Behörden befohlene und von den Großinduſtriellen
Abgeordneter der Oppoſition, ob außer den militäriſchen auch bezahlte Artion: dieſer Mann, der ſeinen Landsleuten derartiges
Die iriſche Regierungskriſe.
Dublin, 16. Auguſt.
Die iriſche Regierung Cosgrave errang heute einen
über=
derart, daß Frankreich ſich bis zu gewiſſem Grade verpflichtet raſchenden Sieg. Für das Mißtrauensvotum der Arbeiterpartei
ſtimmten 71 Abgeordnete, dagegen ebenfalls 71 Stimmen. Die
Dumont behauptete in ſeiner Antwort, nichts von einer Bindung Stimme des Sprechers, der einen Zettel für die Regierung ab=
Botſchafter mit Schande bei den Freunden Frankreichs bedecken da 8 Abgeordnete nicht mitgeſtimmt haben, mit einem neuen
werde. Dieſe gewundene Erklärung zeigt, daß der Miniſter deut= Vorſtoß der Oppoſition bei nächſter Gelegenheit aber zu rech=
*Die Heidelberger Feſtſpiele.
Von Kaſimir Edſchmid.
„Im vergangenen Jahr begannen die von Hartung geleiteten,
von dem Nedakteur Rudolf K. Golbſchmit, dem Geheimrat
Ber=
gius und dem Bürgermeiſter arrangierten Feſtſpiele, und ſie ſind
in dieſem Jahr bereits ein beſtimmter Begriff. Es gibt in der
Tat in Weſtdeutſchland außer dem Schloß Favorite in Baden=
Baden kaum einen Ort, der für Aufführungen in der freien Natur
ſoviel Hintergrund hat wie der Oitheinrichbau im Heidelberger
Schloß, Hintergrund an Duft, an Wald, an Himmel, an
liebens=
würdiger Geſpenſtigkeit. Weſtdeutſchland hat im Heidelberger
Schloßhof das ſchönſte Theater ſeiner Atmoſphäre. Was zwiſchen
den Flüſſen, dem Rhein, dem Main, dem Neckar, der Lahn an
Grazie, Spieleriſchkeit, an Mittelalter, an Unbekümmertheit und
leichter Geſte in der Luft liegt, hat hier ein Podium gefunden,
das ſich ungewöhnlich glücklich ausgibt.
Das war klar nach dem Schluß des „Sommernachtstraum”
der zuerſt geſpielt wurde. Innerhalb knapp vier Wochen geht
hier eine Theaterſpielerei vor ſich, die mit der naheliegenden
Romantik” kaum getroffen, ſicher nicht beſtimmt wird. Eine
Theatermacherei vielmehr, die ſich aus Idee, Träumerei,
Landſchaft ſo harmoniſch zuſammenſetzt, daß ſie der Mentalität
der Zuſchauer wie der Natur entſpricht. Vor allem in der
rei=
zenden Improviſation, in der nicht nur das Theater, ſondern
auch Shakeſpeare erſcheint. Tatſächlich zeigte ſich, daß ein ſtarker
Eindruck ausgeübi wurde. Denn der „Sommernachtstraum”
wurde nicht als ein Theaterſtück vorgeſpielt, ſondern er entwickelte
ſich als eine geſellſchaftliche Angelegenheit. Das Beſtellte, das
Gemachte, das für einen beſtimmten Zweck Arrangierte des
Stücks kam herrlich heraus.
Jedermann auf den Klappſtühlen im Heidelberger Schloß
gehörte zu der Hochzeitsgeſellſchaft, für die Shakeſpeare alle
Orolitäten, alle Käuze, alle Legenden und Spukgeſchichten ſeiner
Zeit in einen Rahmen vereinigt hat, den nur ſeine
Gewalt=
bhantaſie zuſammenhalten konnte. Jedermann war zu dieſer
Stegreifſache eingeladen. Dieſer Shakeſpeare war durchaus
heu=
tig. Die Figuren waren nicht gutgeſpielte Literatur, ſondern
Improviſationen der Romantik, deren Figuren auch heutig ſind,
wenn dunkler Wald, Sommernacht, Käferleuchten und
Vogel=
ſchrei überhaupt einen Sinn haben. Dabei war dieſe
Auffüh=
rung höchſt diskret. Ein paar Fackeln. Ein paar erleuchtete Logen
im Schloß. Der große Schloßhof mit Bäumen und Raſen vor
dem Rengiſſancebau als Bühne mit Treppen und Büſchen und
Lauben. Ganz unſnobiſtiſch und zufällig.
Zuerſt konnten die Perſonen zwar noch nicht richtig atmen
und ſtatierten. Es iſt hölliſch ſchwer, in dieſem Klima, unter
die=
ſem langſam lächerlich werdenden Himmel heiter und unbefangen
zu ſein. Woher ſollen deutſche Schauſpieler die Bewegungen
haben, die nur der Süden und Weſten deshalb ſo unbefangen
hat, weil er von einer Luft umronnen iſt, die keine Schwere, keine
Koſtüm= und Geiſt=Problematik kennt. Dazu kommt, daß die
tänzeriſchen Partien in unſerem Klima ſelten gelingen, obwohl
Hartung zwei ausgezeichnete Tänzer, aber ein ſchlechtes Ballett
hat. Die Schauſpieler, die als Athener teils zu wenig, als
Athe=
nerinnen aber zuviel angezogen waren, konnten ſich zuerſt infolge
ihrer Nacktheit oder ihres merkwürdigen barocken Kleiderſchnitts
ſchlecht bewegen. Aber die Reſonanz des Schloßhofs iſt
ausge=
zeichnet. Selbſt das Flüſtern der Elfen kommt aus dem
wirk=
lichen Wald. Aber, als ſchließlich die Welt der Feen ſich mit
der=
jenigen der Renaiſſance=Athener durchdrang, da gab es ein
Widerſpiel voll Feuer und Charme. George als Oberon mit
Silberpapierhaaren und Hirſchgeweih übte den tollſten Zauber,
ein griechiſcher Faun mit Märchenſtimmung. Er galoppierte und
wieherte wie ein Stier und war gleichzeitig gutmütig wie ein
Weihnachtsknecht. Der Puck der Erika von Thellmann ſtand auf
ähnlichem Tempo. Voll Galopp, Drolerie, Neckigkeit und Feerie.
Eine brünſtige, harmloſe, teufliſche Sache. Ein unbändige
Stim=
mung. Eliſabeth Lennartz ſah reizend aus, wie ſie die Feen
hereinführte und mit dem ausgezeichneten Hermann=Schaufuß
mit dem Eſelskopf ihren Flirt hatte. Langſam wurde der
Schloß=
hof zum Salon einer Gemeinſchaft, deren Bindung Wald,
Som=
mernacht, Vogelruf und mittleres Deutſchland wurde. Die
Spie=
ler ſauſten durch die Hecken, fielen in das naſſe Gras und
blute=
ten aus allen möglichen Wunden. Es wurde eine entzückende
Tatſächlichkeit vorgeſpielt. Eine romantiſche Liaiſon von
Schau=
ſpielern und Publikum. Aufs höchſte improviſiert. Und ebenſo
zauberhaft wie ironiſch.
Heidelberg iſt während der Feſtſpiele überflutet. Die engen
Straßen ſind elektriſiert. Sehr viele Amerikaner, Holländer,
Skandinaven. Die Vorfahrten am Schloß, die vielen ſteilen
Win=
dungen des Berges hinauf, in der Nacht ſind ein Korſo von
Scheinwerfern. Die Leitung hat Vorträge von Gundolf und
Wilhelm von Scholz arrangiert. Hartung hat im Bandhausſaal
nach „Sommernachtstraum” dann den „Macbeth” mit George
und der Höflich herausgebracht. Warum den „Macbeth” in
Hei=
delberg, wo dieſes dunkle, entſetzliche Stück Verfolgungswahn
keine Beziehungen hat? Eines der Geheimniſſe Heidelbergs iſt,
daß die Zuſchauer eine beſtimmte Atmoſphäre mitbringen und
daß der Schloßhof mit ſeinen Büſchen ihnen eine Stimmung
entgegenbringt. Theater und Menſchen begegnen ſich durch den
Der abeſſiniſch=engliſche Zwiſchenfall.
Der Regent von Abeſſinien entſchuldigt ſich.
* London, 16. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Ueber den Ueberfall auf eine britiſche Karawane in
Abeſ=
ſinien, bei welcher Gelegenheit acht Somaliſoldaten einſchließlich
des Führers der Karawane getötet und zehn Perſonen verwundet
wurden, wird den „Times” heute ergänzend aus Adis Abeba
berichtet, daß der Regent von Abeſſinien dem engliſchen
Geſand=
ten ſoſort nach Kenntnis des Zwiſchenfalles ſein Bedauern
aus=
ſprach und eine Unterſuchung der Angelegenheit anordnete. Der
Regent tue ſein Beſtes, die Angelegenheit wieder gut zu machen,
ſoweit das in ſeiner Macht ſtehe. Ein Unterſuchungsgericht aus
zwei britiſchen und zwei abeſſiniſchen Vertretern mit einem
neu=
tralen Schiedsrichter ſei von der abeſſiniſchen Regierung eingeſetzt
ſvorden. Obwohl die Entſcheidung des Gerichtes noch nicht
be=
kaunt ſei, habe der Regent aus Menſchlichleitsgründen dem
briti=
ſchen Geſandten eine Summe von 20 000 Mark für die
Verwun=
deten und die Familien der Opfer überreicht und weiter
verſpro=
chen, daß, wenn die Unterſuchung ergäbe, daß nicht die britiſchen
Somalis, ſondern die abeſſiniſchen Soldaten den Angriff
veran=
laßten, er die britiſchen Somalis entſchädigen und die Schuldigen
beſtrafen werde. Der Regent hatte den britiſchen Geſandten
ge=
beten, dem König von England ſowie Sir Archer ſein Bedauern
über den Zwiſchenfall auszudrücken.
* Die Tſcheka geſpalten.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Der ſozialdemokratiſche „Vorwärts” bringt eine Notiz,
wo=
nach der Zerſetzungsprozeß auch bereits auf das
Macht=
inſtrument der Moskauer Regierung, die allgewaltige Tſcheka,
übergegriffen haben ſoll. Auch in ihren Reihen befänden ſich
be=
reits viele Elemente, die der Oppoſition angehörten.
Infolge=
deſſen werde klar, daß die maßgebende Inſtanz der ruſſiſchen
Kommuniſtiſchen Partei ſich veranlaßt geſehen habe, Trotzki und
Sinowjew nicht auszuſchließen. — Dieſe Meldung wird auf eint
Beſtätigung noch geraume Zeit warten können. Bisher hat die
Moskauer Regierung alles unternommen, um das Gegenteil zu
beweiſen. Dennoch hat die Nachricht ſehr viel für ſich, da ein
Zurückweichen vor der Oppoſition ſich nicht anders erklären läßt.
Die Parteileitung hat es für ratſam gehalten, es nicht auf einen
Machtkampf ankommen zu laſſen, weil es dadurch vielleicht zu
einer offenen Spaltung der Tſcheka gekommen wäve, auf die ſie
nun einmal angewieſen iſt. Mit ihrer Hilfe kann ſich der
Kom=
munismus heute nur noch halten. Gerät die Tſcheka auch noch in
den politiſchen Kampf hinein, dann wird dadurch nur den
Geg=
nern des Kommunismus ein guter Dienſt geleiſtet. Das mögen
auch die Oppoſitionsführer eingeſehen haben, ſo daß ſie ſich
be=
reitfanden, der Parteileitung entgegenzukommen, die ihrerſeits
auf einſchneidende Maßnahmen verzichtete.
Der Fehlſchlaz der Bariſer Tanzerverhandlungen.
* Madrid, 16. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Der Abbruch der Pariſer Tangerverhandlungen wird von
der ſpaniſchen Regierung nur mit einer kurzen Note bekannt
gegeben, die zwar die Tatſache des Abbruchs verſchweigt, aber
die Mißſtimmung des Diktators über das Scheitern ſeiner
An=
ſprüche nur ſchwer verhüllt. Der Inhalt der Note iſt folgender:
„Die Verhandlungen in Paris über die Tangerfrage entwickeln
ſich, wie der Oeffentlichkeit bekannt, in ſehr ſchwerfälliger Weiſe
Da während der Hundstage die verſchiedenen Regierungschefs
auf Urlaub ſind, kann die Erledigung der letzten ſpaniſchen Note mien
nicht ſtattfinden. Aus dieſem Grunde hat die ſpaniſche Delegation
den Befehl erhalten, im Einverſtändnis mit der franzöſiſchen
Regierung nach Madrid zurückzujehren in der Abſicht, die
Ver=
handlungen im kommenden Oktober wieder aufzunehmen.”
Im Gegenſaß zu ſeinen innerpolitiſchen Erfolgen hat Primo
de Rivera als Diplomat bisher keine Lorbeeren geerntet, und
ſelbſt die perſönliche Intervention des Königs in London hat in
der Tangerfrage keine Wirkung gezeitigt.
Auf die Stellung Primos innerhalb der Regierung dürſte
aber das Fehlſchlagen der Tangerverhandlungen ohne beſondere
Bedeutung ſein, denn außerhaib eines kleinen Kreiſes von
poli=
tiſch Intereſſierten ſind den Spaniern, die Beſitzverhältniſſe in
Tanger ziemlich gleichgültig. Die fehlende öffentliche Meinung,
die ſtreng gehandhabte Zeitungszenſur und die allgemeine
Teil=
nahmsloſigkeit ſind weitere Momente, um den Pariſer Fehlſchlag
immer noch in einer Weiſe darzuſtellen, als ob der Enderfolg
der ſpaniſchen Anſprüche nicht ausbleiben werde.
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Mittler einer Natur und eines Gebäudes, die beide tief und tra
giſch, aber die auch beide nicht ohne eine Helligkeit ſein könneſ.
Der Charme des „Sommernachtstraum” war zeitlos und i
alle Romantik in ſeinen empfindlichſten Schönheiten typigl
deutſch. Noch reizvoller entfaltete ſich das geiſtige Klima Heide
bergs in Kleiſts „Kätchen von Heilbronn‟. Es wird in dieſſ.
Freiluft=Aufführungen immer klarer, welche Dichtigkeit d
welche Anmut das Spielen in der Natur dieſen Stücken gibt,
mit ihr nur irgendwie verwoben ſind.
Offen geſagt, das Kleiſtſche Stück iſt genial, aber es iſt e
Schauerſtück. Der Kern iſt von entzückender Süßigkeit, ja er ge
hört ohne Zweifel zu den zarteſten Koſtbarkeiten, die eine männ
liche Hand in der deutſchen Literatur geformt hat. Darum heruſ.
aber iſt wilde Kolportage. Das Mittelalter ſteht da auf mit eine!
Kriminaliſtik, welche der Phantaſie eines Träumers entſprungen
iſt. Dazwiſchen gehen Gefühle ſpäzieren, die von der Sentimele
talität einer Roſa von Tannenburg ſind. Die Handlung laüſ.
wie auf Kommando. Mit vertauſchten Briefen, mit Verwechſlune
gen, mit Zuſammentreffen ſo primitiber Art, daß auf der Bühne
dieſe heillofe dramatiſche Unzulänglichkeit mit ihrer Komik leich”
die Hauptpartie überwuchert. Dieſe Hauptpartie aber wird ho‟
der Hand eines Rieſen gehalten, und hier iſt der Atem Kleiſts
gigantiſch und genial. Das Werben und Gradbleiben der Cy0
raktere iſt meiſterhaft wie die Luft zwiſchen ihnen, dieſe 1
ötlich=
ſüße Kleiſtſche Luft, dieſe wundervolle Luft des deutſchen
Weſens=
die aus edelſter Schönheit und Tragik immer gemiſcht iſt.
Nun, all dies brachte die Aufführung im Heidelberger Schlob
zu Maß und Harmonie. Alles, was Papier und hohle Statiſtere!
in dem Stück ift, wurde eine amüfante Sache. Die vielen Rittel
züge durch den Wald, die Köhlerhütte, die Femeſitzungen, die
Szene vor dem Kaiſerthron wurden teils verwiſcht, teils brachte‟
ſie angenehme Schau=Partien zwiſchen die ſeeliſche Spannunt
der beiden Liebenden, in deren Steigerung Kleiſt unübertrefflich
iſt. All dieſe Umzüge und Schlachtenſzenen, die auf der Bühne
von heute ſo lächerlich ſind, gewannen in der Natur vor deſſ
nächtlichen Ottheinrichbau an Kraft. Das Seltſamfte aber mact
die Natur aus den ſeeliſchen Partien. Sie gibt den Figurel
förmlich den Saft. Sie verwachſen in die Landſchaft und in die
Architektur, wie es auf den Bildern der beſten Maler die Melle
ſchen mit der Landſchaft tun. Alles wird glaubwürdig. Niemanle
braucht überzeugt zu werden, Und niemand hat die falſche
Feietlichkeit, die ein geſchloſſenes Theater mit ſich bringt. Alles
iſt natürlich, was bei der Bühne faſt nichts iſt. Und in der
La=
es gibt nicht einmal im „Götz” ſoviel Süddeutſches, Schwäbiſche?
wvie im „Kätchen”, und man entzog ſich nicht dem Gefühl, hier iſ
Nummer 227
Oer Rhein als Fauſipfand
Während der Streit im franzöſiſchen Kabinett über die Zahl
ter zurückzuberufenden Truppen noch weitergeht und
wahrſchein=
lich auch ſo raſch roch nicht beendet ſein wird, verſuchen die
Geg=
ner jeder Räumung, auf dem Umwege über die Pariſer Preſſe
ſch Geltung zu verſchaffen. So marſchiert das „Echo de Paris”
mit einem drei Spalten langen Artikel auf, in dem energiſch
gegen jede Vermindetung der Beſatzung Front gemacht wird.
Dabei wird auch jetzt wieder mit höchſt merkwürdigen
Argumen=
tim operiert, hinter denen aber der klare und unbeugſame Wille
ſteht, das Rheinland als Fauſtpfand zu behalten und niemals
freizugeben. Da es ſelbſt den Franzoſen ſchwer fällt, neue
deut=
ſche Verfehlungen nachzuweiſen, verſuchen ſie es jetzt mit den
Nethoden Friedrich Wilhelm Förſters, der erſt vor kurzem mit
eimem „Menſchheits”=Artikel über heimliche Rüſtungen
Deutſch=
lands in Frankreich großes Aufſehen erregte. Das „Echo de
Paris” behauptet, Deutſchland ſei in der Lage, in aller kürzeſter
Zeit mit ſeinem Heer die 45000 Mann, die im Rheinland
ſtän=
den, hinwegzufegen. Zur Auffriſchung des Gedächtniſſes der
Franzoſen mag daran erinnert ſein, daß im beſetzten Gebiet
30 000 Mann mehr ſtehen als das Pariſer Blatt angibt, und daß
dieſe 75 000 Mann auf das Beſte bewaffnet und ausgerüſtet ſind,
wäihrend die Reichswehr weder über ſchwere Geſchütze, Tanks,
Kugzeuge und ſonſtiges Kriegsgerät verfügt, das nun einmal
u modernen Krieg gebraucht wird. Im übrigen aber gilt für
Frankreich und Deutſchland der Locarnovertrag, der automatiſch
ſchen deutſchen Angriff ausſchließt. Wäre dieſer
Sicherheits=
vertrag nur der Fetzen Papier, für den ihn die Franzoſen, ſoweit
ie hinter dem „Echo de Paris” ſtehen, zu halten ſcheinen, dann
ſäcten ſie beſſer getan, ihn erſt gar nicht abzuſchließen. Eine
kräf=
ige Antwort auf die Ausführungen des Pariſer Blattes gibt die
ſcw Yorker „World”, die ſich ebenfalls mit der geplanten
Herab=
etzung der Beſatzung befaßt und Deutſchland das Recht zuſpricht,
m Völkerbund um die Abkürzung der Beſetzungsfriſten zu
er=
uchen. Seit dem Locarnovertrag und dem Eintritt Deutſchlands
n den Völkerbund ſei die Beſatzung eine Anomalie, die jedem
ſeunden Menſchenverſtand immer mehr und mehr widerſpreche.
die Beſetzung ſei weder als Verteidigungsmaßnahme, noch als
ßarantie für die Daweszahlungen zu rechtfertigen. Es gibt wohl
ſü mand, der gegen dieſe Feſtſtellungen des amerikaniſchen
Blat=
et irgendwelche plauſiblen Einwände erheben könnte. Selbſt der
aniſche Außenminiſter Skrzinſki, der neuerdings für eine deutſch=
Aniſche Verſtändigung eintritt, erhebt den Ruf: „Zurück nach
eirarno!” und ſtellt feſt, daß der Locarnopakt keineswegs nur für
Gutſchland von Vorteil ſei, und daß er eine engliſch=deutſche
Innäherung verhindert habe, die für Frankreich recht
verhängnis=
ſoll hätte werden können. Wenn auch die Stimmung des Pariſer
ſebinetts für die Truppenverminderung keineswegs günſtig iſt,
owverden ſich die Gegner der Verringerung doch ſchließlich davon
herzeugen müſſen, daß eine Aufrechterhaltung der Beſetzung mit
em Locarnovertrag unvereinbar iſt, und daß man es im
Aus=
arde nicht verſtehen würde, wenn Frankreich aufs neue
Siche=
ungen verlangt, obwohl ihm dieſe im Locarnovertrag gegeben
wrden ſind und obwohl es ſich durch eine ſtarke militäriſche
Au-Srüſtung eine Ueberlegenheit über Deutſchland geſchaffen hat.
5. dem gleichen Rahmen bewegt ſich auch die von dem Pariſer
Alatt „Excelſior” ausgelöſte. Debatte über die
Botſchafterkonfe=
eis. Es wird verſucht, nachzuweiſen, daß dieſe Einrichtung eine
ſorwendigkeit ſei, weil ſie noch mancherlei Abrüſtungsfragen mit
ſeſtſchland zu regeln habe. Wenn wir auch der Anſicht ſind, daß
ſe Botſchafterkonferenz ſchon längſt der Auflöſung hätte
ver=
ilen können, haben wir doch keine Veranlaſſung, den Franzoſen
Gefallen zu tun, nun für die Auflöſung einzutreten. Wenn
glauben, ohne Botſchafterkonferenz nicht auskommen zu
kön=
hun, mögen ſie ſie noch weiter künſtlich am Leben erhalten, was
uns. ziemlich gleichgültig ſein kann.
Sfrzynſki über ein Oſt=Locarno.
Wien, 16. Auguſt.
Die „Reichspoſt” bringt eine Unterredung ihres
Berichter=
hiters mit dem geweſenen polniſchen Miniſterpräſidenten
Inzynfki. In dieſer Unterredung ſagte Sckrzynſki u. a., das
Ge=
vi der Stunde, das zu überhören gefährlich ſein könnte, heißt:
Zarück nach Locarno.‟ Der Locarno=Geiſt kann den Frieden
neres Weltteils garantieren. Deshalb muß er ſiegen.
Jeder=
igin weiß heute, daß Clemenceau und Lloyd George ſchlechte
in Stück zu Hauſe, weil die Menſchen zu Hauſe ſind. Die
eewermut der deutſchen Seele, die Keuſchheit der deutſchen
Nele und die Anmut des deutſchen Charakters binden ſich hier
m liebenswürdigſten.
Und hier ſtanden in Heidelberg tatſächlich die Holunderbüſche
nde kamen hinter den Parkbäumen die langen Treppen aus dem
akoß. Welche Einfalt des genialen Herzens bei dem „Kätchen”
bech noble Halsſtarrigkeit bei dem alten Waffenſchmied.
bel che Einfachheit und Beſcheidenheit des Charakters bei dem
rafen Wetter. Man war ganz unter ſich. Man ſprach faſt Dia=
(t, was rührend war bei den Partien, deren vornehme Kraft
dn. Kleiſt ins Titaniſche geſteigert iſt. Selten wohl hat der deut=
* Charakter ſich ſo ſchön gegliedert, vom Lyriſchen bis zum
qu atiſchen wie in dieſer Aufführung, wo ihm eine Luft und ein
inſtergrund gegeben waren, die ebenſo zart und ebenſo mächtig
n. Carl Ebert als Graf Wetter vom Strahl war ausgezeich=
ᛋ ohne falſchen Glanz, ein „tumber” Mann, ſchlicht ſelbſt, wo
genial hätte ſein müſſen. Eliſabeth Lennartz gab eine große
entprobe. Wer dieſe Rolle unhyſteriſch ſpielen kann, hat einen
deutenden Kredit. Sie war einfach, ſomnambul und folge=
9 ig. Mit dem Schmied von Fritz Valk ein Trio von Darſtel=
Eha das auf reizende Art ausgewogen war.
Was die Regie betrifft, ſo kam die atemloſe Spannung
zwi=
dem den Hauptperſonen keine Sekunde von neun bis
Mitter=
ichet ins Stocken. Drumherum manches flach, vieles große Oper.
ſu eln auf den Firſten des Ottheinrichbaus. Wappenſchilder in
lem Fenſtern, die ſich erleuchteten. Der Burgbrand eine rote
ſelle in den Sternenhimmel. Pferdekavalkadon über das
Pfla=
ei auf den Raſen vor dem Schloß. Natürlich war da manches
ſolleich. Scheußlich war das hin und wieder auftauchende Bal=
Fürchterlich vorbeigegriffen war die Boudoirſzene. Pilartz
ut hier mit den Koſtümen grauenhaft gepatzt. Das war für die
merikaner, ein greller Kitſch. Reizend war dagegen der Einfall,
I. Kaiſer als Conferencier dem Publikum vorrechnen zu laſſen,
„Kätchen” ſeine Tochter ſei, nachdem der Kaiſer (Achaz) vor=
I in ausgezeichneter Majeſtät das Ehrengericht geleitet hatte.
hn die Idee Hartungs war wohl mehr Shakeſpeare als Kleiſt
m. Grunde genommen war die Leiſtung Hartungs wie die Art
* Stücks. Es wurde wohl der Kitſch geſtreift, aber es wurde
i eine ſtarke, farbige Konzentration erreicht. Vor allem wurde
hais geſtaltet: der deutſche Menſch und das deutſche Weſen
u den wohl ſelten in dieſer Weiſe gezeigt. Denn zwiſchen den
caden der Turniergäule und den glühenden Schloßbränden
u der tiefe Geigenton des Stücks immer ſchlicht, immer groß=
G einfach. Das machte den Abend, zumal die Vögel darüber
wen Bäumen Heidelbergs ſaßen, zu einer reizenden, aber auch
Mittwoch, den 17. Auguſt 1927
Friedensverträge gemacht haben. Die Urheber dieſer Verträge
haben durch ihr ſchlechtes Verſtändnis für die politiſche Realität
den Locarnopakt notwendig gemacht. Der Friedensvertrag von
Verſailles war ein Inſtrument der Strafe. Der Locarnopakt iſt
ein Inſtrument der Zuſammenarbeit. Erſt Locarno ſtellte den
moraliſchen Friedensvertrag dar. Der Locarnopakt iſt keineswegs
nur für Deutſchland von Vorteil. Auf die Frage, ob Polen ein
beſonderes Intereſſe am Locarnopakt gehabt habe, ſagte Skrzynſki,
daß Polen wohl ein Intereſſe am Pakt gehabt habe. Die Politik
von=Verſailles hatte zur Ruhrbeſetzung geführt und drohte den
Kriegsgeiſt in Europa zu verewigen. Das waren auch für Polen
ganz trübe Ausſichten. Dazu kommt noch, daß der Ruhrkampf,
wenn er weiter gedauert hätte, zu einer engliſch=deutſchen
An=
näherung geführt hätte. Dieſe wäre aber erſt recht für Frankreich
und Polen verhängnisvoll geweſen, wenn nicht geradezu
kata=
ſtrophal. Dies iſt das ſehr realpolitiſche Intereſſe Polens am
Locarnopakt. Auf die weitere Frage, ob Skrzynſki an ein Oſt=
Locarno glaube, erwiderte er: „Ich kann nur ſagen, daß wir
Polen gern unterſchreiben würden. Meiner Anſicht nach wäre
aber ein ſolches deutſch=polniſches Locarno=Abkommen ſchwer zu
erzielen. Aus dem weſtlichen Locarno hatte Deutſchland große
Vorteile. Ich glaube kaum, daß es in Deutſchland irgendjemand
gibt, der an kriegeriſche Abſichten Polens glaubt. In dieſer Weiſe
haben wir alſo nichts anzubieten. Warum ſollte dann das
Deutſche Reich einen Locarnopakt mit uns unterſchreiben?”
Weiter erklärte Skrzynſki, ein gutes Verhältnis mit Deutſchland
ſei für Polen eine Notwendigkeit, ſowie auch das Umgekehrte für
Deutſchland gelte. Das Verhältnis Deutſchlands zu Rußland,
ſagte Skrzynſki weiter, iſt für die polniſche öffentliche Meinung
der große Stein des Anſtoßes. Man fühlt ſich in Polen nicht ganz
ſicher, daß nicht hier ein Doppelſpiel getrieben wird. Wir wiſſen
nicht ganz, ob wir ſämtliche Abmachungen und Vereinbarungen
zwiſchen Rußland und Deutſchland kennen. Schließlich erklärte
Skrzynſki, er ſei heute kein aktiver Politiker, aber es ſei ihm
un=
möglich, länger ruhig zu ſitzen und zuzuſehen, wie der
Locarno=
gedanke, der der einzige Weg für die Sicherſtellung des
euro=
päiſchen Friedens ſei, immer mehr bedroht würde.
Neue polniſche Hetze gegen Deutſchland.
* Warſchau, 16. Auguſt. (Priv.=Tel.)
In dem Warſchauer Organ der polniſchen Sozialdemokratie, dem
„Robotnik” beſchäftigt ſich heute einer der Führer der polniſchen
So=
zialiſten, Senator Poſener, mit den Förſterſchen Veröffentlichungen über
die geheimen Rüſtungen bei der Reichswehr. Der Verfaſſer ergeht ſich
dabei in ſchwerſten Angriffen gegen Deutſchland. Er kommt zu der
Feſtſtellung, daß ein deutſch=polniſcher Krieg von deutſchen Nationaliſten
und Militärs ſyſtematiſch verbereitet werde. Ein dem deutſchen
Außen=
miniſter naheſtehender Politiker der Rechtsparteien (das Blatt
ver=
ſchweigt wohlweislich den Namen) ſoll, nach den Feſtſtellungen des
Ver=
faſſers, die von Förſter in der „Menſchheit”, angeführten Tatſachen
noch gewiſſermaßen beſtätigt haben. Dieſe von dieſem Rechtspolitiker
veröffentlichten angeblichen „Dokumente” ſtimmten mit dem überein,
was Förſter geſchrieben hatte. Der Verfaſſer verlangt dann, daß ſich
der Völkerbund mit dieſen Dingen eingehend beſchäftige. Man müſſe
die Männer hochſchätzen, die ſolche „Dokumente” an ſich gebracht hätten,
obwohl ſie wüßten, daß ihnen der Mörderdolch drohe. Der
Artikel=
ſchreiber erklärt dann, daß Deutſchland die Feſtungsbauten an der
pol=
niſchen Grenze fortſetze und ſich auch ſonſt nicht um die Beſtimmungen
des Verſailler Vertrages kümmere.
* Barmat=Jubiläum.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Am Dienstag fand im Barmatprozeß die hundertſte
Sitzung ſtatt. Ein ſchönes, rundes Jubiläum. Wir erinnern
uns noch des Tages, an dem dieſer Rieſenprozeß ſeinen Anfang
nahm. Das war kurz nach Beginn des neuen Jahres. Damals
hatte Moabit einen ſeiner berühmten großen Tage. Der große
Schwurgerichtsſaal gerängt mit Richtern, Staatsanwälten,
An=
geklagten, Verteidigern, Preſſeleuten und Zuſchauern. Das war
einmal ſo und noch einmal, und dann war es aus. Das Intereſſe
an dieſem Prozeß, der wie kein zweiter in die dunkelſten Ecken
und Winkel Deutſchlands ſchwerſter Zeit hineinleuchtet, erlahmte
von Tag zu Tag mehr. Die erwartete Senſation blieb aus. Der
Prozeß wurde zu einen privatwirtſchaftlichen Kolleg. Heute an
ſeinem Jubiläumstag muß man ſich wieder einmal mit ihm
be=
ſchäftigen. Wo ſteht man jetzt mit der Unterſuchung? Irgend
eine geſchäftliche Manipulation ſteht auf der Tagesordnung. Iſt
ſie wichtig? Welcher Laie könnte ſie beantworten? Nur wer
zwangsweiſe dem ganzen Verhandlungswege beiwohnen mußte,
kann die Antwort geben. Der Zuſchauerraum iſt beinahe leer,
nur ein paar Anverwandte der Zeugen zieren die Bänke. Von
den 11 Angeklagten ſind nur drei da. Nur die Richterbank iſt
vollzählig wie beim erſten Tage vertreten. Winter, Frühling und
Sommer ſind inzwiſchen vergangen, und ſo wird es weiter ſeinen
Rundlauf nehmen, Herbſt, Winter, Frühling und noch einmal
Sommer. Bei dieſem Prozeß kann man wirklich nur eins tun:
die armen Gerichtsbeamten bedauern, die den Wuſt von
Schrift=
ſtücken, die Bände von Akten im Kopf behalten müſſen.
einer bedeutenden Erinnerung. Die Muſik Carl Maria von
Webers wurde von Georg Szell diskret und harmoniſch eingeſetzt.
Tatſächlich, Weſtdeutſchland hat hier ein Theater, das, über
allen Problemen der etwas hilfloſen zeitgenöſſiſchen deutſchen
Theaterſpielerei, die Bühne einer gewiſſen Weſensart, einer
Stimmung, einer Landſchaft, eines geiſtigen Klimas iſt.
Profeſſor Fritz Kuhlmann
Zum 17. Auguſt 1927.
Ein Siebzigjähriger wird er an dieſem Tage, und doch zählt
er im Geiſte zu den Jungen, zu denen, die mit der Jugend gehen
und mit ihr ſchaffen an dem einen großen Ziel der Erziehung
und Selbſterziehung: an der freien Entwicklung der
Perſönlich=
keit. Kuhlmann iſt es geweſen, deſſen Wirken vor allem den
Schreib= und Zeichenunterricht von alten verknöcherten
Grund=
ſätzen befreit hat. Kuhlmann=Schrift iſt heute ein Begriff, der
nicht nur jedem Lehrer Programm bedeutet, ſondern auch weiten
Kreiſen geläufig iſt, und Kuhlmanns grundlegende Umgeſtaltung
des Schreibunterrichts wird dem Prinzip und der Methode nach
bereits im Auslande eingeführt, ſo in Finnland, wo das
Mini=
ſterium ſeine Lehrweiſe für die dortigen Verhältniſſe in
finni=
ſcher und ſchwediſcher Srrache hat bearbeiten laſſen.
Vor etwa 30 Jahren war es, als Fritz Kuhlmann, der
da=
mals Zeichenlehrer am Realgymnaſium in Altona war, in den
Kreis um Alfred Lichtwark trat und deſſen Gedanken der „
künſt=
leriſchen Bildung” zunächſt auf dem Gebiete des
Zeichenunter=
richtes in die Tat umſetzte, indem er ſich von dem bis dahin
üblichen Nachzeichnen toter Dinge losſagte und ſtatt deſſen die
lebendige Natur als Anregerin wählte und den in jedem Kinde
lebendigen Drang zu eigener freier Geſtaltung Raum ließ.
Noch deutlicher wird Kuhlmanns Verdienſt auf dem Gebiete
des Schreibunterrichts. Hier war einesteils, die gleiche Idee
wirkſam wie bei der Umgeſtaltung des Zeichenunterrichtes, zum
anderen aber auch eigene Not, die Kuhlmann, wie er in ſeinem
neuen Buche „Schreiben in neuem Geiſte” (Georg Weſtermann,
Braunſchweig/Berlin/Hamburg) erzählt, nach neuen Wegen
ſuchen ließ, um endlich die Sinnloſigkeiten der bis dahin
herr=
ſchenden Methode, aus dem Wege zu räumen. Kuhlmann hat
durch ſeine Methode die formſchöpferiſchen Kräfte im Kinde
ge=
löſt und zur Entwicklung gebracht. Die Freude des kleinen
Kin=
des am Zeichnen, Malen oder Kritzeln zeigt, daß alle
Schreib=
bewegungen luſtbetont ſind.
Möge der Verfaſſer, deſſen noch immer mit großer Friſche
gehaltenen Vorträge einem großen Teil der deutſchen Lehrer=
Geite 3
Bulgariſch=ſüdſlawiſche
Wirtſchaftsverſtändiaat g.
Einſchränkung der italieniſchen A.
riſchafts=
politik in Bulgarien. — Kein Auslandskapital
für die bulgariſche Landwirtſchaft.
* Sofia, 16. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Das Verhältnis zwiſchen Sofia und Belgrad, das bisher
unter dem Einfluß der Mazedonierfrage nicht ohne gewiſſe
Span=
nung war, ſcheint ſich zu beſſern und damit auch engere
wirt=
ſchaftliche Beziehungen zu ermöglichen. In Sofia liegt bereits
ein formeller Vorſchlag Südſlawiens vor,
Handelsvertragsver=
handlungen einzuleiten. Nach Rückkehr der bulgariſchen
Delega=
tion, die gegenwärtig in Angora den bulgariſch=türkiſchem
Han=
delsvertrag zum Abſchluß bringt, ſollen die Unterhandlungen mit
Südſlawien aufgenommen werden. Es entſpricht der politiſchen
Balkankonſtellation, daß gleichzeitig ein Stillſtand der
italieni=
ſchen wirtſchaftspolitiſchen Pläne in Bulgarien einzutreten
ſcheint. Insbeſondere dürfte der Verſuch, irgendeinen Einfluß
auf das Kohlenbergwerk Pernik, an dem ja aus der
Vorkriegs=
zeit her auch eine deutſchen Großbank intereſſiert iſt, zu erlangen,
endgültig mißglückt ſein.
Unter den verſchiedenen bulgariſchen Anleiheprojekten befand
ſich auch ein Plan der Bulgariſchen Landwirtſchaftsbank,
Aus=
landskapital heranzuziehen. Die Verhandlungen der Bank, über
deren Organiſation und über deren Bemühungen, den
Kapital=
bedarf der Landwirtſchaft wenigſtens durch kurzfriſtige Kredite zu
befriedigen, vor wenigen Monaten Näheres bekannt wurde,
ſol=
len reſultatlos geblieben ſein, da anſcheinend keine Einigung über
die Sicherheitenfrage erzielt werden konnte.
England und die Verſchlechterung der
türkiſch=
perſiſchen Beziehungen.
* London, 16. Auguſt. (Priv.=Tel.
Die „Times” beſchäftigt ſich jetzt auch mit der
Verſchlechte=
rung der türkiſch=perſiſchen Beziehungen, beſtreitet aber, daß
England irgendwie in Perſien gegen die Türkei gehetzt habe.
Türkiſche Blätter hatten bekanntlich behauptet, daß die
feind=
ſelige Haltung Perſiens der Türkei gegenüber auf britiſchen
Ein=
fluß zurückzuführen ſei. Der Konſtantinopler Korreſpondent der
„Times” ſtellt feſt, daß der türkiſche Argwohn gegen die britiſche
Politik in Perſien von Kreiſen genährt werde, die ſtark zu
Sowjetrußland hinüberneigten und die daher gern eine
Ver=
ſchlechterung der engliſch=türkiſchen Beziehungen ſehen würden.
Dieſes ſei der Hauptgrund für die Verſchlechterung der
Beziehun=
gen zwiſchen der Türkei und Perſien. Dazu komme aber noch,
daß die Perſer an der türkiſchen Grenze nicht dieſelbe Aktivität
bei der Verfolgung verſchiedener Kurdenführer entfaltet haben,
wie die türkiſchen Behörden. Die „Times” erklärt dann zum
Schluß nochmals, daß die britiſche Politik in keiner Weiſe an den
Treibereien der perſiſchen Preſſe gegen die Türkei beteiligt ſei.
In dem perſiſch=türkiſchen Konflikt ſind wieder einmal
Ruß=
land und England die Gegenſpieler, auch wenn dies natürlich
von beiden Teilen beſtritten wird. Die Verſicherungen der
„Times”, daß keine engliſche Einmiſchung vorliegt, beweiſen in
der Form, in der ſie abgegeben ſind, aber gerade, daß England
an dieſen Dingen doch irgendwie intereſſiert oder beteiligt iſt.
Daß der engliſche Einfluß in Perſien in letzter Zeit auf Koſten
des ruſſiſchen ſtark zugenommen hat, ſteht außer Zweifel. Die
engliſche Politik hat dieſen dazu benutzt, durch die perſiſchen
Blät=
ter ſcharfe Angriffe gegen die Türkei richten zu laſſen, um
da=
durch eine Verſtändigung zwiſchen der Türkei und
Sowjetruß=
land zu verhindern. Bekanntlich gibt es in der Türkei eine ganze
Anzahl einflußveicher Politiker, die eine enge Anlehnung der
Türkei an Sowjetrußland befürworten. Feſt ſteht, daß jedenfalls
die perſiſche Preſſe mit ihren Ausfällen gegen die Türkei
begon=
nen hat. Die „Times” verſucht nun, die Sache ſo darzuſtellen,
als wenn England nichts mit den Aeußerungen der perſiſchen
Preſſe gegen die Türkei zu tun habe, und daß die böſen türkiſchen
Politiker, die immer ſo gern nach Moskau ſchielen, das Gerücht
aufgebracht hätten, England habe in Perſien gehetzt.
ſchaft bekannt ſind, es noch erleben, daß ſeine Methode im ganzen
Deutſchen Reiche auch offiziell eingeführt werde.
Romain Rolland: Der Triumph der Vernunft Ueberſetzt von S. D.
Steinberg und E. Rieger. Rotapfel=Verlag, Zürich und Leipzig.
Ge=
bunden 4 Mk.
Das Drama gehört in die Reihe des „Theaters der Revolution”
wie ſein Schweſterſtück, das „Spiel von Tod und Liebe‟. Es iſt nicht
minder reich an ſtark packenden Szenen. Was für eine Fülle von
Gegen=
ſätzlichkeiten! Zwei Girondiſten, von jenen Männern, die die Revolution
gemacht, die dem Volke die Freiheit gebracht haben, nun von eben jenem
Volke geächtet und geiagt, das gerade in der Gaſſe draußen mit raſendem
Geſchrei die Bahre ſeines Abgottes Marat begleitet. Wo iſt die
Frei=
heit hingekommen? Wer rettet die Vernunft, da der Wahnſinn herrſcht?
Später dann die furchtbare Entſcheidung: Letzter Kampf um die Idee,
um die Vernunft, den Geiſt; Kampf voll Blut und Tod, Gewalttat und
Verrat. Sie fühlen ſchauernd, wie er ſie in Schuld verſtrickt, herabzieht
und befleckt. Darum wählen ſie das Schwerere: das eigene Opfer,
Hin=
gabe und Sühne. In einer grandioſen Szene gipfelt das Stück: Die
ge=
fangenen Girondiſten ſchreiten auf dem Wege zum Schaffott am
wahn=
witzigen Zerrbild der Vernunft vorüber, das ihre ſiegestrunkenen Henker
für das Volk errichtet. Da wird in den Totgeweihten und Zertretenen
die wahre Vernunft offenbar, der edle Geiſt, der über ſchmähliche
Ver=
nichtung rein und groß ſich erhebt. — Der Verlag hat das Stück in
einem ſorgfältig und fein ausgearbeiteten Geſchenkband herausgebracht.
Erich Arendt: Streifzüge durch Bolivien. Dieterichſche
Verlagsbuchhand=
lung, Leipzig. 1927.
Ei Buch ohne große Ambitionen. Ein Deutſcher, der einiges in
dieſem Lande zu ſehen bekommt, ſcharf, kurz und durchaus klar
zuſam=
mengefaßt, und jedem, der bisher wenig von dieſem Lande gehört hat,
gute Einblicke vermittelt. Bolivien iſt ein Land, das in vielen
Hinſich=
ten als ſehr reich zu denken iſt. Reich an Bodenſchätzen, reich an
groß=
artigen Gegenſätzen einer Natur, die alles umfaßt, was ſich in einem
tropiſchen Berghochland erwarten läßt. Ein Land, das beſonders den
Deutſchen leben läßt, und es iſt erſtaunlich, daß die Abenteuerluſt doch
ſo gering iſt, daß nur wenige den Weg hinüberfinden. Es iſt wahr, daß
ein Anfangskapital nötig iſt, um hinüberzukommen, um ſich dort eine
Lebensgrundlage zu ſchaffen, und es iſt leider bei uns üblich, daß
Men=
ſchen, die ein ſolches kleines Anfangskapital haben, die auch jene
not=
wendigen Vorausfetzungen haben, eine Sprache neu zu lernen, und neue
Lebensforderungen zu erfüllen, nicht mehr den Weg ins Freie finden,
ſondern lieber die kleine Sicherheit eines Zigarrenladens annehmen, als
die großen und ſchönen Unſicherheiten eines unbekannten Lebens.
Bo=
livien iſt eines der Länder, das beſonders durch die neue Zeit des
Flug=
zeuges völlig an die übrige Welt angeſchloſſen wird, — aber es iſt ein
Land von großen Oualitäten und fordert daher auch Menſchen, die
etwas wert ſind. Ein Gebiet, das den Menſchen mit guten Kräften
be=
trächtliche Eroberungen verſpricht, ein unerſchörfliches Reich, größer als
das Deutſche Reich, von deſſen Schätzen auch wir verſuchen ſollten, zu
gewinnen, was noch zu geſvinnen iſt, da wir lange eingeſehen haben,
daß unſer eigener Voden uns nicht mehr ernähren kann. Dr. Netke=
Nummer 222
Mittwoch, den 17. Auguſt 1927
bundsgarantie zu einer größeren öſterreichiſchen Anleihe bereit
iſt, da die ſinanzielle Leiſtungsfähigkeit Oeſterreichs recht gering iſt.
und es außerdem ſchon genügend Anleiheſchulden hat. Die letzten
Monate haben wieder einmal deutlich gezeigt, wie ungeſund die
politiſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe in Oeſterreich ſind.
Das gibt auch die engliſche Preſſe unumwunden zu, wehrt ſich
aber trotzdem gegen den Anſchlußgedanken und gegen den
neuer=
dings wieder erörterten Plan einer wirtſchaftlichen
Donauföderg=
tion, wodurch Oeſterreichs Wirtſchaftslage weſentlich verbeſſert
würde. Man will in London ebenſo wenig den Anſchluß wie in
Frankreich oder in Italien, denn England fühlt ſich durch die
wirtſchaftliche Erſtarkung Mitteleuropas, wie ſie durch eine
wirtſchaftliche Donauföderation herbeigeführt werden würde, in
ſeinem Abſatz nach den Nachfolgeſtaaten des ehemaligen
Oeſter=
reich=Ungarns bedroht. Wenn man weder den Anſchluß noch
einen wirtſchaftlichen Zuſammenſchluß der Donauländer zulaſſen
will, ſo bleibt eben nicht anderes übrig, als Oeſterreich durch
Auslandsanleihen künſtlich am Leben zu erhalten. Das wird aber
auch nur eine Zeitlang gehen. Auf die Dauer würde eine
Ueber=
ſchuldung eintreten, die zum wirtſchaftlichen und politiſchen
Zu=
ſammenbruch Oeſterreichs führen würde.
Erſt heute ſtellt der „Daily Telegraph” wieder feſt, daß die
Mächte die öeſterreichiſche Regierung zur Aufnahme der neuen
Auslandsanleihe ermutigt hätten, weil ſie glaubten, daß dadurch
der Anſchluß und eine wirtſchaftliche Donauföderation am
wirk=
ſamſten verhindert werden könnten.
Keine Umbildung der Prager Regierung.
* Prag, 16. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Das Blatt der ſlowakiſchen Volkspartei „Der Slowak” ſtellt
feſt, daß Gerüchte über die beabſichtigte Hinzuziehung der
deut=
ſchen und tſchechiſchen Sozialdmokraten zur Regierung
unzu=
treffend ſeien. Die Sozialdemokraten drängten zwar in die
Re=
gierung hinein, jedoch ſei ihre Aufnahme gegenwärtig mehr aus
außenpolitiſchen als aus innerpolitiſchen Gründen unmöglich.
Die Tſchechoſlowakei habe bisher immer noch den Kommunismus
geduldet, gegen den ſich alle Staaten Europas organiſierten. Dies
habe die Prager Regierung bereits im Auslande verdächtig
ge=
macht. Die Entente ſei bemüht, die Tſchechoſlowakei für die
bolſchewiſtenfeindliche Front zu gewinnen.
Auslandsanleihe zur Berhinderung des Anſchluſſes.
* London, 16. Aug. (Priv.=Tel.)
In den letzten Wochen haben ſich die Blätter wiederholt mit
den Gerüchten beſchäftigt, nach denen Oeſterreich eine neue
inter=
nationale Auslandsanleihe ſuche. Sie ſoll auf dem Londoner
Geldmarkt aufgelegt werden. Die engliſche Preſſe erkannte bei
ihren Betrachtungen durchweg an, daß Oeſterreich, um am Leben
erhalten zu werden, eine neue Auslandsanleihe brauche. Aber
man war ſich auch darüber einig, daß es viel beſſer ſei, Oeſterreich
eine Auslandsanleihe zu geben, als dem Anſchlußgedanken
wei=
teren Nährſtoff zu liefern. Es erſcheint aber trotz alledem nicht
gerade wahrſcheinlich, daß der Londoner Geldmarkt ohne Völker=
Die großen ſüdſlawiſchen Auslandsanleihen.
Belgrad, 16. Aug. (Priv.=Tel.)
Die von der ſüdſlawiſchen Regierung geplanten großen
Eiſenbahn=
bauten, durch die beſonders Dalmatien und Mazedonien an das
ſer=
biſche Zentralgebiet angeſchloſſen werden ſollen, kann Südſlawien micht
aus eigenen Mitteln finanzieren. Im Jahre 1922 wurde mit der New
Yorker Blaär=Gruppe eine Anleihe von 100 Millionen Dollar vereinbart,
deren Auflegung jedoch nur 15,25 Millionen Dollar ergab. Eine weitere
Anleihe von 30 Millionen Dollar iſt ſoeben durch die Vermittlung
der=
ſelben Gruppe in Amerika untergebracht worden. Dieſe beiden Beträge
von zuſammen 45 Millionen Dollar ſollen ausſchließlich zur
Finanzie=
ruing der geplanten Eiſenbahnbauten verwandt werden. Mit dem New
Yorker Bankhaus Dillon Read u. Co. verhandelt Südſlawien weiter
um die Aufnahme einer 30 Millionen Dollar=Anleihe, deren Erlös für
die Finanzierung des Ausbaues des ſüdſerbiſchen Giſenbahnnetzes dienen
ſoll.
Aus den bisher wirklich abgeſchloſſenen Eiſenbahnanleihen werden
etwa 40 Millionem Dollar in das Land ſtrömen, von denen der größte
Teik im Inlande produktiv verwertet werden ſoll.
Jahre hindurch hatte ſich Südſlawien vergeblich bemüht, gine
größere ausländiſche Anleihe aufzunehmen. Der Grund dafür lag nicht
nur in der andauemd kriſenhaften Wirtſchaftslage des Landes, ſondern
auch vor allem darm, daß Südſlawien bisher ſeine Kriegsſchulden
nicht geregelt und die Vereinheitlichung ſeiner notwendigſten Geſetze
und Steuervorſchriften nicht durchgeführt hat. Auch der Umſtand, daß
ſeute noch in Süidſlawien trotz des von der Verfaſſung vorgeſehenen
Einheitsſtaates noch ſieben verſchiedene Rechtsgebiete, in denen ſerbiſche,
öfterreichiſche, ungariſche, bulgariſche uſw. Geſetze in Geltung ſind,
be=
ſtehen, hat das fremde Kapital von der Anlage in Südſlawien
ferngehal=
ten. Auch heute vermag ſich niemand ein zuverläſſiges Bild von der
vorausſichtlihen Geſtaltung der ſüdſlawiſchen Staatscinnahmen in den
nächſten Jahren zu machen, da das Steuerſyſtem des Landes in keiner
Weiſe geregelt iſt.
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Pfung=
ſtädterſtraße Nr. 62½/,
(Büchner), (*21210
modern, zu mielen oder tauſchen geſucht.
R. 2. Levi
Rheinſtraße 20, I. (*21276
Polierte Zettſt. mi
Sprungrahm. 20 Mk
Diandoline 10.4 z. vk.
Näh. Geſchſt. (*21264
Hügelſtraße 75. Zel. 1117.
Beſte Referenzen, 112514a
ger 227
us der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 17. Auguſt.
*Auskunfts= und Verkehrsbuch
für die Stadt Darmſtadt.
„Darmſtadt hat den Ruhm, eine der vornehmſten Städte
Deutſch=
ands zu ſein. Ganze Straßenzige und Stadteile zeigen edle Formen
lefſiziſtiſchen Baukunſt, in welcher der helle, klar= Geiſt des
ausgehen=
ſex 18. Jahrhunderts gegenwärtig iſt. Vielfache Erinnerungen
ver=
ſirden die Stadt mit großen Perſönlichkeiten jener Zeit, beſonders mit
ßoethe, der am Hofe der „Großen Landgräfin”, im Kreiſe der „
Darm=
ſüöter Empfindſamen” ein häufiger Gaſt war. In den Wäldern um
deEmſtadt ſind einige ſeiner ſchönſten Gedichte („Erlkönig”, „Felsw.
ihe=
ſeſcang an Pſyche”) eniſtanden.
Kunſt und Geiſt haben mehrfach die Entwicklung und das Gepräge
er Stadt beſtimmt. Am Beginn des 20. Jahrhunderts wurde
Darm=
ſt zum Vorort der n uen Bewegung in der Bau= und Gewerbekunſt.
Griſt Ludwig gründete die Künſtleukolonie; ein ganzes Stadtviertel,
ſie Mathildenhöhe, gibt heute noch mit ihren Bauten Kunde von den
Begen, auf denen die neue architektoniſche und gewerbliche Form geſucht
urde. Scit 1920 iſt Darmſtadt der Sitz der „Schule der Weisheit”, in
ei Graf Hermann Keyferling ſein Werk praktiſcher, geiſtiger
Menſchen=
ſiSung betreibt. Die Tagungen der Freien Geſellſchaft für
Philo=
ſhie, die Keyſerling alljährlich veranſtaltet, ziehen ein internationales
ſublikum herb=i. Dazu tritt die Wirkſamkeit einer hervorragend
gelei=
ſten Büühne, einer Tcchniſchen Hochſchule, eines Landesmuſeums, eines
ſſploßmuſeums, das neben geſchichtlich intereſſanten Erinnerungsſtücken
er vormaligen Dynaſtie die Holbeinſche Madoung als künſtleriſches
zuvel der Stadt aufbewahrt.
Das weitere Berg= und Waldland des Odenwaldes reicht mit ſeinen
wehöhen bis in die Stadt herein: ein typiſches deutſches Mittelgebirge
fil zahlloſen runden Kuppen und dichten Wäldern, reich an
romanti=
hiem Tälern, an Burgruinen und ſchönen Dörfern. Am Weſtabhang
Odenwaldes, zwiſchen Gebirge und Rheinebene, verläuft die
Berg=
ra ße, die Darmſtadt mit Heidelberg verbindet. Sie hat von allen
tſchen Landſchaften das mildeſte Klima, den früheſten Frühling. In
el.=Beit der Pfirſich=, Mandel= und Kirſchblüte iſt ihr Anblick ein Feſt.
In dieſe heitere, wald= und wanderfrohe Landſchaft iſt Darmſtadt
Ingebettet als beſter Repräſentant jener kleineren deutſchen
Reſidenz=
ätze, in denen das politiſche und kulturelle Eigenleben der deutſchen
ſliedſtaaten ſo vornehme und bedeutungsvolle Geſtaltungen
hervorge=
raht hat."
Dieſes kurze und ſtimmungsvolle Vorwort iſt einem Büchlein
hrangeſetzt, um deſſen Zuſtandekommen und Herausgabe ſich das
Po=
zeramt Darmſtadt außerordentlich verdient gemacht hat. Ein
Aus=
ufts= und Verkehrsbuch ſür die Stadt Darmſradt!
Es iſt eine Tatſache, die keinerlei Begründung bedarf, daß in erſter
ſure wohl der Fremde, der eine Stadt beſucht, in gewiſſ m Sinne hilf=
F uund auf die Auskunft Einheimiſcher angewieſen iſt. Jeder, der
ein=
n gereiſt iſt, hat wohl die Erfahrung gemacht, wie unzuverläſſig und
en chiedenartig mündliche Auskünfte meiſt ausfallen. Das liegt daran,
Einheimiſche weiß ſelbſt nicht Beſcheid. Dieſem Uebelſtand kann ein
ſichlein wie das jetzt vorliegende in beſter Weiſe abhelfen. Es muß
c zu einem tzeuen und ſtändigen Begleiter jedes Einwohners von
a mſtadt entwickeln, und es muß jedem Fremden als eiſtes, das er in
ſgt mſtadt zu erwerken gedenkt, in die Hand gedrückt werden.
Wer ſich in einer Großſtadt an einen Auskunftsbeamten wendet.
ſo ſehen, daß dieſer ſein Auskunftsbuch zieht. Auch das wird durch
e Herausgabe eines ſo vorzüglichen Auskunfts= und Ve=kehrsbuches
1a das vorliegende ebenfalls üiberflüfſig. Das Bücklein enthält zunächſt
Iismein gültige Gebote für den Straßenverkehr, die ſehr der
Beach=
us wert ſind, und gibt dann zunächſt Auskunft allgemeiner Art über
ſu ße, Lage und Bedeutung der Stadt Darmſtadt und ihrer wichtigſten
ſalenverbindungen. Es enthält dann weiter zuverläſige Angaben über
us, was wir am beſten durch die nachfolgende Wiedergabe des
In=
altsverzeichniſſes aufzählen:
—Straßenbahnverzeichnis, Polizeib=zirke und Straßenbahnlinien,
eter= und Unfallmeldeſtellen, Autodroſchkenzentrale,
Autodroſchken=
eplätze, Droſchkentarife, Dienſtmännerſtandplätze und Gepückträger,
UaS=Reparaturwersſtätten, Tankſtellen, Garagen, Handlungen von
Mufsartikeln für Automobile und Fahrräder, Fahrſchulen
Reiſe=
ratus, Schiffahrts=Vertretungen, Spediteure, bahnamtliche
Rollfuhr=
yternehmungen, Flugverkehr, Verkehrsverein, V rkehrsverbaud, Ho=
1s. Penſionen, Logierwirtſchaften, Herbergen, Reſtaurants,
Speiſe=
heſſ chaften Kaffees und Konditoreien, Aerzte, Tierärzte, Zahnärzte,
2n iſten, Maſſeure, Hebammen, Krankenhäuſer, Hoſpitäler, Heilanſtal=
Heilbäder, Apotheken, Drogerien, Handlungen für „mediziniſche
4d rfsartikel, Badeanſtalten, Schulen, Bildungsanſtalten, Bibliotheken,
ſroven, Pfarreien, Gemeindehäufer, Friedhöfe, Beerdigungsanſtalten,
an eldung von Geburten, Eheſchließungen und Sterbefällen, Vereine,
brhände, Genoſſenſchaften und Wohlfahtseinrichtungen, Politiſche
4weien, Zeitungen, Wohnungnachweis, Arbeitsnachweis, Notare und
ſäsanwälte, Banken und Kaſſen, Auskunfteien, Verſicherungsgeſchäfte,
ſeiter, Konzerthäuſer, Vergmigungslokale, Lichtſpieltheater,
Sehens=
nude igkeiten. Die Behörden: 1. Deutſche Neichsbehörden, 2. Heſſiſche
md esbehörden, 3. Städtiſche Behörden, 4. Die für Darmſtadi
zuſtän=
deie Konſulate und konſulariſchen Vertretungen; Zuſatz: 2) Das po=
(ſese Melde= und Paßweſen, b) Auskünfte aus den polizeilichen
Melde=
hirern, 5. Beeidigte Dolmetſcher und Ueberſetzer; Beſonders wichtige
an ſprechverbindungen, Verhaltungsmaßregeln, Beratungs= und
Für=
tä=ſtellen. Anhang: Ankommende und abgehende Züge ſowie
Fern=
thndungen, Straßenbahnfahrplan, Autoomnibusverbindungen, Som=
EKuftverkehr des Flughafens Darmſtadt, Spaziergänge und Wege=
U jerungen, Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in den Apotheken Darm=
N— Stadtplan, Die neuen Poſtgebühren, Notizen.
Dieſe Aufzählung allein dürfte dem in ſehr handlichem Format
ge=
itenem Büchlein die beſte Empfehlung ſein. Es ſollte, wie geſagt, in
her Brieftaſche, in keiner Aktenmappe, in keiner Einkaufstaſch=, in
iher Damenhandtaſche und in keinem Haushalt fehlen, ſelbſt in der
—lmappe ſollte es einen ſtändigen Platz haben.
* Dr. Bernbecks Nachfolge im Provinzialtag. Der verſtorbene Geh.
deckonſiſtorialrat D. Dr. jur. Wilhelm Bernbeck war auf der Liſte der
lutſchnationalen Volkspartei für den Kreis Darmſtadt zum Mitgli=d
* Provinzialtages gewählt. Für ihn wird auf dieſer Liſte Nechnungs=
Eduard Schneider in Darmſtadt nachrüchen. Dr. Bernbecks Stell=
Eheter im Provinzialausſchuß iſt Landgerichtsrat Hans Raab in
umſtadt, der Mitglied der Zentrumspartei, aber nicht Mitglied des
iorinzialtages iſt. Der Verblichene gehörte auch dem Beirat für die
toinzialpflegeanſtalt in Eberſtadt und für das Kinderheim der Pro=
4. das in Lindenfels iſt, an. Sein früher Tod ruft ſomit auch im
10 inzialtage mehrfache Veränderungen und fühlbare Lücken hervor.
— Sommerſpielzeit im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters.
lumg Direktor Adalbert Steffter. Heute Mittwoch und morgen Don=
Aag, abends 8 Uhr, finden zwei Aufführungen der beliebten Operette
ker fidele Bauer” von Leo Fall ſtatt (ie 8. Abonnementsvorſtellung
Mittwochs= bzw. Donnerstags=Mieter). Die Hauptrollen ſind beſetzt
Oen Damen Keßler, Neidhart, Zadora und Richter, ſowie den
ren Aman, Daurer, Marx. Hans Ney a. G., Heinz Schien a. G.,
4o Schmidt. Leiter der Aufführung iſt Direktor Steffter; die muſika=
I Leitung hat Kapellmeiſter Voigt. Freitag iſt nochmals eine Wie=
Aalung der Schlager=Operette. Die Zirkusprinzeſſin” von Emmerich
4ym, und zwar zu kleinen Preiſen von 1—3 Mk. Samstag gelangt
Operette „Paganini” mit Kammerſänger Jörn a. G. zur Auffüh=
40r als Nachtvorſtellung wird zu kleinen Preiſen von 1—3 Mk. die
tri tte „Mascottchen” gegeben. Sonntag nachmittag 3½ Uhr kommt
Familien= und Fremdenvorſtellung „Der fidele Bauer” zur
Auf=
mmg, und als letzte Vorſtellung der diesjährigen Spielzeit wird
Enttag, abends 8 Uhr, „Paganini” mit Kammrſänger Jörn in der
Alrolle aufgeführt. Die Rolle des „Pimpinelli” ſpielt Heinz Schien
(Saſt.
Vollshochſchule. Am Freitag, den 19 Auguſt, findet für unſere
1Arieder eine Führung durch die Kunſtausſtellung auf der Mathilden=
Ne „Neue Kunſt” ſtatt und am Samstag, den B. Auguſt, durch die
ellung „Alte Kunſt am Mittelrhein‟. Der Eintritt iſt zu beiden
Siellungen ermäßigt. Anmeldungen zur Beteiligung an dieſen
Füh=
onn (auch einzeln) erfolgen in der Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule.
Mitiwoch, den 17. Auguſt 1927
* Erfolge Darmſtädter Herrenfahrer
beim Klauſenpaß=Rennen.
Wie wir bereits in unſerer Montagsnummer berichteten, hat das
Klauſenpaß=Rennen mehrere deutſche Herrenfahrer und =fahrerinnen
und vor allem auch die deutſche Automobil=Induſtrie in der Siegerfront
Tage des Rennens, den Klauſenrekord nicht unerheblich zu überbieten,
hatte am zweiten Tag allerdings das Pech, daß ſein Wagen kurz vor
dem Ziel in Brand geriet und ihm ſo die ſichere Anwartſchaft auf den
erſten Preis genommen wurde.
Auch die übrigen Mercedes=Benz=Fahrer waren durchweg ſiegreich geworden. Deshalb ſoll an dieſer Stelle auf ſein Leben und Wirken,
oder zum mindeſten beſtens plaziert. Von den Mitgliedern des
Heſ=
ſiſchen Automobilklubs Darmſtadt waren, Frau Ernes
Merck und Herr Wilhelm Merck an beiden Tagen im Rennen. Das
Klauſenpaßrennen iſt bekanntlich eines der ſchwierigſten Rennen für
Kraftfahrzeuge. Die 21,5 Klm. lange Rennſtrecke weiſt eine
durchſchnitt=
liche Steigung von 6,21 Prozent auf.
Der Start bei der Linthbrücke in Linthal liegt 664 Meter über dem
Meeresſpiegel, von hier aus windet ſich die Strecke in unzähligen
Kurven bis zu 1937 Meter Höhe auf den Klauſenpaß. In den höheren
Gebirgslagen herrſchte am Samstag zwar eine leichte Nebelbildung, die
ſich aber nicht allzu unangenehm bemerkbar machte.
Sowvohl am erſten Tage, wie am zweiten, der die internationalen
Wettbewerbe brachte, waren Herr und Frau Merck, wenn auch nicht
ſiegreich, ſo doch beſtens plaziert, was bei den ganz ungewöhnlichen
An=
forderungen, die das Nennen an Fahrer und Fahrzeug ſtellt, beſonders
für eine Dame als ganz außerordentliche Leiſtung gewertet zu werden
verdient. Frau Merck wurde im Rennen der Tourenwagen bis 8000
Kubikzentimeter hinter Carraciola zweite und konnte am zweiten Tag
im Rennen der Sportwagen den dritten Platz nur wenige Sekunden nach
dem zweiten behaupten. Herr Wilhelm Merck wurde im Rennen der
Tourenwagen vierter. Beide Fahrer fuhren den neuen Mercedes=Benz=
S=Wagen.
Zur Hindenburg=Spende.
Echte Dankſagung und Feier für einen verehrten,
großen Menſchen iſt: Nacheiferung. „Hindenburg=
Spende” heißt Dienſt am Volke.
von Winterfeldt=Menkin,
Präſident des Deutſchen Roten Kreuzes.
12744)
Ehrenbund der Verdun= und Argonnenkämpfer.
Vielfachen Wünſchen entſprechend iſt unter dem Protektorat Sr. Exz.
des Generals d. Inf. a. D. v. Mudra auf Grund des gemeinſamen
Fronterlebniſſes obiger Ehrenbund gegründet worden. Seine vornehmſte
Aufgabe erblickt der Bund in der Pflege der zwiſchen den
Granattrich=
tern bei Verdun und in der oft undurchdringlichen Dichte des
Argonner=
waldes gepflegten Kameradſchaft, die alle Unterſchiede vergeſſen ließ, nur
darauf bedacht, gemeinſam zum Schutze der Heimat einer Welt von
Fein=
den Trotz zu bieten. Aus dieſem Grunde vereint der Bund ſchon heute
eine ſtattliche Anzahl von Kameraden, aus allen deutſchen Gauen in
ſeinen Reihen, dem ſich anzuſchließen ſelbſt höhere ehem. Offiziere nicht
verſchmähten. Vorausſichtlich findet im Spätſommer eine
Zuſammen=
kunſt, verbunden mit einer Vertretertagung und einem Beſuch der
Frei=
lichtbühne auf dem Hohenſtein in Witten=Ruhr, ſtatt. Wir hoffen, daß
hierzu eine große Schar ehem. Verdun= und Argonnenkämpfer erſcheint,
deren Bruſt mit den ihnen von der Bundesleitung zuerkannten,
geſchmack=
voll in Silber und Emaille ausgeführten Ehrenzeichen geſchmückt iſt.
Mit uns ruft unſer Protektor alle Kameraden obiger Frontabſchnitte
auf, dem Ehrenbunde beizutreten und ihre Adreſſe unter Beifügung
von 25 Pfg. für Porto uſw. zwecks Zuſendung näherer Angaben über
den Bund an folgende Stelle zu ſenden: Die Kameraden in Heſſen an
H. Schuchmann. Darmſtadt, Dornheimerweg 68. Kameraden, welche
ge=
willt ſind, als Vertrauensleute zu wirken, wollen dies bei der Meldung
beifügen. Anfragen ohne Rückporto werden nicht mehr berückſichtigt.
Dienſtfubiläen. Der Herr Reichspräſident hat folgenden
Beam=
ten des Neia sbahn=Betriebsamts 3 Darmſtadt aus Anlaß der
Voll=
endung der 40jahrigen bzw. längeren Dienſtzeit in einem
Glückwunſch=
ſchreiben ſeinen Dank und ſeine Anerkennung für treugeleiſtete Dienſte
ausgeſprochen: 1. Herrn Reichsbahnoberinſpektor Jakob Melior=
Darmſtadt Reichsbahn=Betriebsamt 3, 2. Herrn Reichsbahninſpektor
Heintich Welker=Goddelau=Erfelden, und 3. Herrn Zugführer Adam
Henkel, Bf. Frankfurt a. M.
— Heff. Landestheater. Martha Ziegler von den Hamburger
Kammerſpielen wurde von Generalintendant Ebert für das Heſſiſche
Landestheater verpflichtet.
— Turngeſellſchaft Darmſtedt 1875 — Wanderabteilung.
Nheinwanderung verzeichnete das Wanderprogramm, und eine ſehr
zahl=
reiche Beteiligung hatte dieſe Wanderung aufzuweiſen. 54 Tcilnehmer
ſtellten ſich am Hauptbahnhof dem Führer Kochendörfer. Von Erfelden
ging es an der Schwedenſäule vorbei den Rhein entlang bis
Schuſter=
wörth, wo mit dem Motorboot üübergeſetzt wurde. In Oppenheim wurde
die Landskrone beſichtigt, ſpäter die Katharinenkirche, um dann im
dortigen Turnerheim Mittagsraſt zu halten. Nach einigen gemütlichen
Stunden wurde zum Rückmarſch aufgebrochen, der wieder über
Schuſter=
wörth nach Erfelden zurückführte.
— Die Wanderabteilung der Turngemeinde Darmſtadt 1846 ladet
hiermit die Mitglieder zu der am Sonntag, den 21. d. M.,
ſtattfinden=
den Wanderung herzlichſt ein. Sie führt von Gaimühle durch
Katzen=
bach, durch die Wolfsſchlucht, Zwingenberg nach Eberbach und beträgt
die Marſckzeit etwa 5½ Stunden. Um 6 Uhr treffen ſich die
Teil=
nehmer am Oſtbahnhof, wo ſie um 21,23 Uhr wieder zurückkehren
wer=
den. Für die Teilnehmer am Mittagstiſch (1,60 Mk.), den wir in
Zwingenberg einnehn=n, ſowie für den Jugendfahrſchein (Fahrpreis
2,50 Mk.) liegen beim Hausmeiſter Einzeichnungsliſten offen.
— Verband evangeliſcher Männer=Vereinigungen
Darmſtadt=
eſſungen, E. V. Am Sonntag, den 21. d. M., findet in Langen
e vierte Hauptverſammlung des Heſſiſchen Landesverbandes
evange=
iſcher Männer=Vereinigungen ſtatt. Sie beginnt mit einem
Feſtgottes=
jenſt vormittags 10½ Uhr unter Mitwirkung des evangeliſchen
Kirchen=
eſangvereins Langen. Die Feſtpredigt hat Herr Pfarver
Storck=
deppenheim a. d. B. freundlichſt übernommen. Der geſchäftliche Teil
ndet nachmittags 2 Uhr im Langener Gemeindehaus unter Leitung
es 1. Verbandsvorſitzenden, Herrn Miniſterialrat Dr. Urſtadt, ſtatt.
nſchließend an den geſchäftlichen Teil bietet die Langener evangeliſche
ſemeinde für ihre Gäſte eine Gemeindefeier dar, verbunden mit
muſi=
aliſchen und geſanglichen Darbietungen. Gelegenheit zu einem
ein=
ichen Mittageſſen, etwa zum Preiſe von 1,50 RM., iſt gegeben. Die
Zeſamtmitglieder unſeres Ortsverbandes, beſonders die führenden
Vor=
andsmitglieder, werden gebeten, ſich an der Tagung des Heſſiſchen
andesverbandes recht zahlreich beteiligen zu wollen. Gäſte, beſonders
je Frauen unſerer Mitglieder, ſind herzlich willkommen. Für diejenigen
eilnehmer, die am Gottesdienſt teilnehmen wollen, wird der Zug ab
armſtadt 9,12 Uhr empfohlen, welcher um 938 Uhr in Langen
ein=
ifft. Für diejenigen, die nur an der Geſchäftsſitzung mit anſchließender
zemeindefeier teilnehmen wollen, wird die Benutzung des Zuges 12,50
ihr empfohlen, wo ſie dann die bereits anweſenden Teilnehmer im
angener Gemeindehaus treffen.
— Ausflugsſonderzug nach Würzburg. Am Sonntag, den 21. Aug.
ieſes Jahres, wird ein Sonderzug nach Würzburg, der ſchönen
Fran=
nſtadt, gefahren. Die Fahrkarten ſind zu ermäßigtem Preiſe im
loydreiſebureau, Rheinſtraße 17, erhältlich.
Seite 5
Geheimrat ProfeſſorOr. GuſtavLorenz
Zu ſeinem Gedächtnis anläßlich ſeines Todes.
Am Mittwoch, den 10. Auguſt, begrub man auf dem alten Friedhof
in der Nieder=Ramſtädter Straße die ſterbliche Hülle eines bedeutenden
geſehen. Roſenberger, dem es auf Mercedes=Benz gelang, am erſten. Mannes, der faſt fünf Jahrzehnte in Darmſtadt gelebt, über vier
Jahr=
zehnte gewirkt hatte: Geheimrat Profeſſor Tr. Guſtav Lorenz. Er
ſtarb in ſeinem 82. Lebensjahre.
Nicht vielen Menſchen iſt die überagende Bedeutung dieſes Mannes
der in aller Stille und Beſcheidenheit lebte und wirkte, richtig bekannt
auf ſeine perſönliche Bedeutung hingewieſen werden.
Ueber vier Jahrzehnte hindurch hat Geheimrat Lorenz das
Vete=
rinärweſen in Heſſen als Referent in der Abteilung für öffentliche
Ge=
ſundheitspflege im Miniſterium des Innern geleitet. Bedeutendes
fach=
liches Wiſſen, reiche Erfahrungen und vor allem ein ſcharfer Blick ſür
Möglichkeiten und Notwendigkeiten, alles vereint mit
Organiſations=
talent, ließen ſein Schaffen zu einem für die Intereſſen des Staates
und des Standes der Tierärzte äußerſt glücklichen werden. In den
wichtigſten Punkten der Entwicklung des tierärztlichen Standes iſt unter
ſeiner Leitung Heſſen führend geworden: als erſter Staat hat er das
ſelbſtändige Wirken der Dienſtſtellen der beamteten Tierärzte, der
Kreisveterinärämter, durchgeführt; als erſter hat er für ſeine
Vete=
rinärbeamten die Maturität gefordert, in einer Zeit, in der für das
Studium der Veterinärmedizin noch lange nicht dieſe Forderung erfüllt
war; als erſter hat er die Veterinärbeamten eingereiht in die Front der
anderen akademiſchen Beamten, die im Intereſſe des Staates wirken.
Zahlreich ſind die Geſetze und Verordnungen, die zum Teil ſehr
ſchwie=
rige veterinärmediziniſche Fragen einer glücklichen Löſung
entgegen=
führten, ſo daß ſie Nachahmung in anderen Staaten fanden.
So bedeutend aber auch ſein Wirken in dieſer dienſtlichen Stellung
geweſen ſein mochte — bedeutend genug, um das Lebenswerk mehrerer
Menſchen zu füllen —, ſo wird es doch weit überragt von der
Bedeu=
tung ſeines wiſſenſchaftlichen Schaffens. Sein Name darf mit denen
eines Paſteur, Koch und Behring genannt werden; ihn kennt
nicht nur ſeine engere Heimat, nicht nur Deutſchland; er iſt
internatio=
nal, im beſten Sinne des Wortes. Es gibt keine Stelle der Erde, an
der man ſich mit der Bekämpfung von Seuchen bei Tieren und bei
Men=
ſchen beſchäftigt, bei der er nicht bekannt iſt. Man muß die Jahre aus
der Zeit von etwa 1895 bis 1900 miterlebt haben, um die Bedeutung
ſeiner Perſönlichkeit in dieſem Sinne ganz zu verſtehen; dann weiß
man, wie in jener Zeit ſeine ſcharfſinnigen, geiſtreichen Abhandlungen
von der Fachpreſſe aufgenommen wurden, mit welchem Erfolg er von
den Rednerbühnen wiſſenſchaftlicher Kongreſſe ſeine Theſen verhündete
und verteidigte. Die damals aufblühende Wiſſenſchaft der Bakteriologie
und Serologie feſſelte ſein Intereſſe. In exakt durchgeführten
For=
ſchungen und Arbeiten gelang es ihm, ein Impfverfahren
auszuarbei=
ten, durch das es möglich wurde, eine allerorts unter den
Schweine=
beſtänden geradezu verherend auftretende Seuche (den „Rotlauf der
Schweine) erfolgreich zu bekämpfen. Genau in der Weiſe, in welcher
er das Verfahren zur Herſtellung und Anwendung der Impfſtoffe
an=
gegeben hat, wird es heute noch angewendet. Es iſt eine der
wirkſam=
ſten Impfungen zur Bekämpfung von Seuchen, die wir überhaupt
be=
ſitzen. Wo ſie richtig und konſequent durchgeführt wird, brauchen
Ver=
luſte durch die Seuche nicht mehr vorzukommen. Es liegt auf der
Hand, daß — neben der wiſſenſchaftlichen Bedeutung dieſer Impfung —
deren wirtſchaftlicher Wert ungeheuer groß iſt. Rieſenſummen wurden
durch ſie dem Nationalvermögen der Staaten erhalten. In manchen von
der Seuche ſtändig ſtark betroffenen Gegenden wurde durch ſie erſt eine
rationelle Produktion von Schweinen ermöglicht. Die Herſtellung des
Impfſtoffes beſchäftigt in ſtändig zunehmendem Maße eine bedeutende
Induſtrie. Die Exiſtenzen zahlreicher Tierärzte fanden und finden noch
jetzt — ebenfalls in ſtändig zunehmendem Maße — durch die
Ausfüh=
rung der Impfungen eine weſentliche wirtſchaftliche Shitze, denn die
Zahl der vorzunehmenden Impfungen geht vielerorts in die Tauſende.
Es gibt wohl überhaupt keine Impfung, durch die Impfſtoffmengen in
ähnlichem Ausmaß verbraucht werden.
Was aber der wiſſenſchaftlichen Tat von Lorenz eine beſondere Note
gibt, ſind nicht allein die Tatſachen, ſondern vielmehr das, daß bei ihr
ein Prinzip zur Anwendung gebracht wird, das von Lorenz als erſtem
erkannt und zur Durchführung gebracht worden iſt.
Man kann einen Schutz gegen Infektionen erzielen durch
Einverlei=
bung eines, Schutzkörper gegen die Infektion enthaltenden Serums
(paſſive Immunität) oder durch Anwendung abgeſchwächter Erreger der
Infektion (aktive Immunität). Die erſte Immunität wird zwar
ge=
fahrlos erreicht, hat aber den Nachteil, nur ſehr kurze Zeit anzuhalten.
Die zweite Methode ſchafft zwar eine Immunität von längerer Dauer,
birgt aber die Gefahr der Entſtehung der Infektionskrankheiten durch
die Impfung.
Lorenz erkannte, daß es durch eine Kombination beider
Impfver=
fahren möglich iſt, einen langanhaltenden Impfſchutz zu erzielen, ohne
die Gefahren des Ausbruchs der Impfinfektion befürchten zu müſſen.
Der Gedanke war damals, als Lorenz ihn ausſprach, ſo unerhört
und neu, daß er zunächſt lebhaft bekämpft wurde, und zwar von
kei=
nem Geringeren als von Koch. Die Wucht der Tatſache hat ihm zum
Siege verholfen; heute iſt er Allgemeingut. Zahlreiche Seuchen — nicht
nur bei Tieven, ſondern auch bei Menſchen — werden unter Anwendung
dieſes Prinzips erfolgreich bekämpft. In der Erkenntnis dieſes
Prin=
zips liegt die eigentliche Bedeutung der Arbeiten von Lorenz. Dabei
iſt zu berückſichtigen, daß Lorenz alle dieſe Arbeiten nicht etwa in
ſtaat=
lichen Inſtituten, ſondern in einem beſcheidenen Privatlaboratorium und
mit eignen Mitel durchführte. Die peinlich genaue Art ſeines
Ar=
beitens und großes praktiſches Geſchick mußten das Fehlen großer.
Inſti=
tutionseinrichtungen erſetzen. Die Erſchwerungen, die darin lagen, ſind
nur geeignet, die Achtung vor ſolchen Erfolgen zu erhöhen.
Die Nachricht vom Tode dieſes Mannes wird auf der ganzen Erde
ihren Widerhall finden. Mit beſonderer Trauer ſtehen die heſſiſchen
Veterinärbeamten, die ihm ſo viells zu verdanken haben, an ſeinem
Grabe. Denn auch ſeine Perſönlichkeit war dazu angetan, Verehrung zu
erwerben. Seine Gewiſſenhaftigkeit als Beamter konnte vorbildlich ſein
für jeden, der mit ihm in Berührung kam. Sein Handeln war ſtets
geleitet von unanfechtbar reinen Motiven und frei von Egoismus.
Wäre es anders geweſen, ſo hätte er ſeine wirtſchaftlich ſo weittragenden
wiſſenſchaftlichen Entdeckungen für ſich ſelbſt ganz anders wirtſchaftlich
ausgenutzt, als er es getan hat. Wiſſenſchaftliche Erfolge dieſer Art
ſind nur dem möglich, der mit reinem Geiſt an ſeine Arbeiten
heran=
geht. Was aber ſein Weſen am meiſten kennzeichnet, iſt die
vor=
nehme Beſcheidenheit, in der er lebte und wirkte. Das war nicht die
Beſcheidenheit des Durchſchnittsmenſchen, der es nicht wagen kann,
her=
vorzutreten, ſondern die Beſcheidenheit des großangelegten Menſchen,
der ſich ſeines inneren Wertes wohl bewußt iſt, und der fühlt und weiß,
daß er den Schmuck der Aeußerlichkeiten nicht nötig hat, um ſich Geltung
zu verſchaffen.
Sehr zahlreich waren die Kränze und Ehrungen am Grabe. Der
Dekan der veterinärmediziniſchen Fakultät der Landesuniverſität Gießen,
an der Lorenz ſtudiert und promoviert hatte, feierte ſeine
wiſſenſchaft=
lichen Verdienſte. Der Vorſitzende des Vereins heſſiſcher
Veterinär=
beamten ſprach über die Verdienſte des Verſtorbenen als Organiſator
des Veterinärweſens in Heſſen, als Wiſſenſchaftler und Menſch, deſſen
die Veterinärbeamten ſtets in Treue gedenken werden und der ihnen
ſtets ein leuchtendes Vorbild bleibe. Beide legten Kränze nieder, zu
denen noch die des Korps Teutonia zu Gießen, der Heſſiſchen
Tierärzte=
kammer und des Vereins praktiſcher Tierärzte Heſſens kamen. Der
Vertreter des letzteren würdigte dabei die Bedeutung, die die
wiſſen=
ſchaftliche Arbeit von Lorenz wirtſchaftlich für das Leben der Tierärzte
habe. — Möge ihm die Erde leicht ſein!
Prof. Dr. Knell, Gießen.
* Weite Reiſe eines Kinderballons. Geſtern vormittag wurde in
einem Garten des Herrn Günther in der Nähe der Merckſchen Fabrik ein
Kinderluftballon aufgefunden, der nach einer daran hängenden Karte am
15. Auguſt in Laon an der Aisne abgelaſſen worden war. Der Ballon
hat alſo trotz des regneriſchen Wetters in kurzer Zeit eine erhebliche
Luftreiſe zurückgelegt.
Straßenſperrung. Wegen Entfernung des Gleiſes in der
Eli=
ſabethenſtraße wird die Eliſabethenſtraße von Neckar= bis
Saalbau=
ſtraße vom 16. Auguſt ab bis auf weiteres für den Fuhrwerks=, Auto=
und Radfahrverkehr geſperrt.
Die herrlich erfrischende Pfefferminz-Zahnpaste von höchster Qualität
entfernt häßlich gefärbten Zahnbelag"
kleine
60 1fg. rube (Vorkriegspreise) Tube 1 Mk.
V Achten Sie bitte bei billigeren Zahnpasten auf die geringere Inhaltsmenge!
Seite 6
Mittwoch, den 17. Anguſt 1927
Nummer 222
Bodenſee=(rinnerungen.
Während der Sturmwind die Baumwipfel vor meinem Fenſter
beitſcht, überdenke ich noch einmal die ſchönen Tage, die uns durch den
Schwarzwald an den Bodenſee nach Konſtanz, Lindau, Bregenz,
Meers=
burg und durch das Höllental nach Freiburg i. Br. führten. Von allen
Sonderzugfahrten der Reichsbahndirektion Mainz, an denen ich mich
bisher beteiligte, iſt mir dieſe Bodenſe=fahrt die liebſte Erinnerung. In
flotter Fahrt ging es am Samstag an den wolkenumhüllten Höhen der
Bergſtraße entlang über Mannheim, Karlsruhe, Beben=Oos,
Appen=
weiher — vom Weſten her grüßt uns verſchwommen ſichtbar der ſtolze
Bau des Straßburger Münſters, und wehmütigen Herzens denke ich
zurück an die Jahre des Krieges, in denen mich mein Weg ſo manch=3
Mal über Straßburg führte, über deſſen Dächern heute die Trikolore
weht — und über Offenburg nach Hauſach bei wechſelndem Wetter.
Negen und Sonnenſchein rangen miteinander, bis ſchließlich die Sonne
Siegerin blieb. Darum auch verloren die dunklen Tannenwälder
durch die die Schwarzwaldbahn ſich in zahlloſen Windungen durch 38
Tunels in die Höhe ſchraubt an Düſterkeit, und die Melancholie, die
ſonſt us den regendunſtigen Waldungen aufſteigend ſich über Berg und
Tal breitet, ging unter in freudiger Lebensbejahung. Das Panorama
wechſelte von Minute zu Minute. Wie ein Filmſtreifen rollte ſich die
Landſchaft vor unſeren Augen auf.
An waldigen Felshängen entlang, an der rauſchenden Kinzig
vor=
bei, vorbei an maleriſchen Schwarzwaldhäuſern, mit vorſpringenden
altersſchwachen, moosbewachſenen Strohdächern, mit Altanen, die ſich
um die braunen Häuſer ziehen, und mit kleinen Fenſtern, aus denen
einfacher Blumenſchmuck hell leuchtend zu uns herübergrüßt, durchbricht
die Bahn bei ziemlicher Steigung Felſeneinſchnitte und überſchreitet auf
einem 24 Meter hohen Viadukt das Reichenbachtal. Unter uns liegt
Hornberg. Unaufhaltſam windet ſich der Zug zur Höhe, während tief
unter uns die Gutach durch die Orte Hornberg und Niederwaſſer rauſcht.
Wir erreichen Triberg, das durch den 120 Meter hohen,
wildromanti=
ſchen Waſſerfall der Gutach das Reiſeziel unzähliger Touriſten bildet,
und bald genießen wir während der Weiterfahrt mehrfach ſchöne
Aus=
blicke auf das Gutachtal und die Hornberger Höhe, ſowie die Bahnlinie
uter uns, die gähnende Tunnels ſchlucken und ausſpeien. Mit der
Station Sommerau iſt der höchſte Punkt der Schwarzwaldbahn (832
Meter) erreicht. So ſchön die Welt von oben iſt, wir wollen weiter;
denn unſere Sehnſucht gilt dem Bodenſee. Ueber Villingen, der Donau
entlang, über Donaueſchingen und Immendingen, der Waſſerſcheid= der
Donau und des Rheins, fuhren wir bei Engen in das offene Land
hinaus, vorüber an den vulkaniſchen Erhebungen des Hegaus mit dem
Bergkoloß Hohentwiel, deſſen ſchönſte Geſchichtsperiode uns Scheffel in
ſeinem „Ekkehard” geſchildert hat, bis unſere eiſte Reiſeroute, nachdem
wir die lieblichen Ufer des Unterſees im Vorbeifahren geſtreift, in
Kon=
ſtanz ihr Ende fand.
Konſtanz! Gegen 5 Uhr kamen wir dort an. Nachdem wir uns
in unſeren Quartieren erfriſcht hatten, blieben bis zum Einbruch der
Dunkelheit noch reichlich drei Stunden Zeit zur Beſichtigung der Grenz=
und Seeſtadt, die durch den Liebreiz ihrer Lage die Herzen der
Frem=
den im Sturm gewinnt. Unſer erſter Gang galt dem
Konziliums=
gebäude am Hafen, in dem 1414—1418 das Konzil und 1417 die
Papſt=
wahl ſtattfand, und dem Zeppelin=Denkmal am Gondelhafen, von wo
aus man in den Stadtgarten gelangt — Konſtanz' Kleinod —, dreiſeitig
ſeeumfloſſen. Einzigartig von hier und von der Seeſtraßenpromenade
bei klarem Wetter der Blick über den See auf, die Schweizer Berge;
verſſiihreriſch das zum Träumen und Schauen einladende Seeufer;
über=
aus maleriſch das ſtändig wachſende Farbenſpiel des ewig bewegten
Sees. Der See iſt es, der jährlich Tauſende nach Konſtanz lockt, der
See und die geſchichtlichen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Da iſt neben
dem Konzil die Münſterkirche, deren Geſchichte bis in das 10.
Jahrhun=
dert zurückreicht, mit prachtvoller Rundſicht von der Plattform aus; da
iſt das Inſelhotel, einſt Dominikanerkloſter, „mit ſtimmungsvollem
Kreuzgang und Wandgemälden, die von der Geſchichte der „Inſel”
er=
zählen. Da ſind die Stephanskirche, die Dreifaltigkeitskirche, das
Ros=
gartenmuſeum mit Sammlungen alter Konſtanzer Kunſt, das Rathaus
mit freskengeſchmückter Vorderſeite und maleriſcher Hofhalle; da iſt
der Obermarkt mit geſchichtlich denkwürdigen Gebäuden, wie dem
Hohen=
zollernhaus und dem Haus zum Barbaroſſa, wo Friedrich Barbaroſſa hefte ſind im Verkehrsbureau erhältlich.
den Konſtanzer Frieden ſchloß, da ſind das Schnetztor der
Rheintor=
turm und der Pulverturm, und viele Bürgerhäuſer mit
freskengeſchmick=
ter Vorderſeite und reizenden Erkern ſind Konſtanzer
Sehenswürdig=
keiten. Sehensſvert war auch die Stadtgartenbeleuchtung, von wo aus
man den angebrochenen Abend in einer der Konſtanzer Weinkneipen
beim Markgräfler beſchloß.
Der Sonntag brachte die Bodenſeerundfahrt, die
Gelegen=
heit gab, Lindau, Bregenz und Meersburg kennen zu lernen. Weu es
am Samstag noch nicht wußte, der erfuhr es am Sonntag beſtimmt,
daß Bienchen Bimmbernell unter den Bodenſeefahrern weilte,
was allſeits freudig regiſtriert wurde. Bei aufklärendem Wetter gab es
eine ſchöne Fahrt, ſpäter mit Ausblick auf die Schweizer und
öſterrei=
chiſchen Alpen. An den Dornier=Flughallen und Friedrichshafen
vor=
bei — weiße Segel leuchteten weithin über den See — ging es im
An=
blick der Berge Lindau i. B. zu, durch den maleriſchen Hafen, vom
Leuchtturm und dem bayeriſchen Löwen, majeſtätiſch auf ſteinernem
Sockel ruhend, flankiert, Lindaus Wahrzeichen. Im Hafen freundlicher
Empfang durch Lindaus Bewohner. Auf dem Marktplatz trafen wir
alte Bekannte. Die Rothenburger Schäfergilde weilte zu Beſuch in
Lindaus Mauern und gab ihren Schäfertanz zum Beſten. Dann ging
es ans Schauen. Es iſt immer dasſelbe und doch nicht dasſelbe Bild.
Schmale Gaſſen, mittelalterliche Häuſer mit Fachwerk und Erkern
lau=
ſchige Winkel, plätſchernde Brunnen, trauliche Gaſthäuſer und Wein= ſeit Jahrhunderten in den Prachtſchlöſſern der Könige abgeſpielt haben,
ſtuben, nicht zu vergeſſen der Diebesturm; doch das Lohnendſte von
Lindau; ein Gang durch ſeine blumengeſchmückte Anlage mit den
prachtvollen Ausblicken auf See und Gebirge. Man könnte
ſtunden=
den. Aber wir mußten von hier Abſchied nehmen und fuhren nun
Bregenz zu, wo es dank der Fürſorge der Reichsbahnbegleitung keine
Paßſchwierigkeiten gab. Wir hatten 1½ Stunden Aufenthalt, und jeder
ſuchte an Eindrücken mitzunehmen, was in dieſer kurzen Zeit nur
mög=
berg, andere mit Autos in die nächſte Gebirasſchlucht mit ſehenswertem
Waſſerfall, Trinkluſtige probierten Tirolee Roten, und wer Luſt hatte,
pilgerte durch die Straßen dieſer öſterreichiſchen Grenzſtadt, die, von
einigen maleriſchen Häuſergruppen, von der Kirche und vom
Frauen=
kloſter abgeſehen, gegen die Schönheit Lindaus und die Reize Konſtanz”
ſtark aufiel. Von Bregenz brachte uns der Dampfer nach dem ſchönen
Meersburg, das durch ſeine Lage und ſein Schloß ſehenswert iſt. Es
verblieb uns nur eine Stunde Zeit; die genügte, um das Schloß zu
beſichtigen und einen Gang durch das Städtchen zu machen. Mit
Böllerſchüſſen hatte man uns empfangen, und beim Abſchiednehmen
ſah man noch lange viele weiße Tücher winken. Bald darauf fuhren
wir wieder in den Hafen von Konſtanz ein. Zum Abſchluß lohnte ſich
noch ein Gang durch die Seeſtraße mit dem Blick auf die nächtliche
Stadt, an deren Ufern ſich tauſend Lichter im See ſpiegelten. Dann
hieß es: früh ſchlafen gehen, denn am Montag morgen mußte man fnüh
aufſtehen.
Am Montag morgen! 6,20 Uhr! Abſchied von der ſchönen,
reizen=
den Stadt: Abſchied vom See, deſſen weite Fläche in blauen, grünen
Farben ſchillerte. Ein letzter Blick noch bei Radolfézell auf den See;
noch einmal grüßen wir bei Singen den Hohentwiel, den ſtolzen Recken
des Hegaus. Immer weiter gings ins Land hinein, über
Donaueſchin=
gen wieder hinein in den ſchwarzen Wald durch das wildromantiſche
Höllental, das uns die Schönheit und Abenteuerlichkeit ſeiner ſteilen
Bergwände, ſeiner zerklüfteten Felswände und ſeiner dunklen Wälder
enthüllt, nach Freiburg. In Freiburg war ein Aufenthalt von einigen
Stunden vorgeſehen zur Beſichtigung der Stadt. Staunend ſtanden wir
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vor dem Münſter, deſſen Schönheit überraſcht und überwältigt. Auf
dem Münſterplatz Baudenkmäler über Baudenkmäler. Die ganze
Alt=
ſtadt ein mittelalterliches Juwel. Daneben die Neuſtadt in glücklicher
Verbindung mit der Altſtadt mit den der Neuzeit würdigen Bauten.
Nach ſtundenlangem Wandern durch Freiburgs verkehrsreiche Straßen
und ſchmalwinkelige Gaſſen, an deren Kreuzungspunkten Vergangenheit
und Gegenwart ſich die Hände reichen, fuhren wir heimwärts, des
Schauens müde, jedoch nicht müde der Grinnerung an den Wald und
den See, die uns immer wieder begleiten wird.
*Empfang der Turnerſchwimmer am Bahnhof.
Am geſtrigen Abend empfing die Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875
ihre Sieger, die von den Meiſterſchaftskämpfen der D. T. in Berlin
zurückkehrten. In muſtergültiger Weiſe zog der Verein zum Bahnhof,
der von einer zu Tauſenden zählenden Menge umlagert wurde um
Zeuge dieſes herzlichen Empfanges zu ſein. Im Namen der Stadt
Darmſtadt und des Main=Rhein=Turngaues begrüßte Gauvertreter Roth
die Sieger, die auf das Beſte wiederum die Farben der Stadt Darmſtadt
vertreten, und den Namen Darmſtadt hinausgetragen haben. Mit
herz=
lichem Glückwunſch im Namen der Stadt klang ſeine Rede mit dem
Deutſchlandlied aus. Für die Darmſtädter Turnerſchaft ſprach deren
erſter Vorſitzender, Rechtsanwalt Kalbhenn, und grüßte die
Sieger mit einem begeiſterten „Gut Heil” auf die
Darm=
ſtädter Turnerſchaft. Bezirksſchwimmwart Kriſt überbrachte die
Glück=
wünſche des Gau=Schwimmausſchuſſes; ſein „Gut Heil” galt der
auf=
wärtsſtrebenden Tumer=Schwimmbewegung. Unter Vorantritt des
Trommlerkorps der Freiwilligen Feuerwehr und des Städtiſchen
Or=
cheſters, die ſich in liebenswürdiger Weiſe zur Verſüigung ſtellten, ſetzte
ſich ein impoſanter Fackelzug nach dem Turnheim der Turngeſellſchaft
in Bewegung. Unter ſtürmiſchen Gut=Heil=Rufen wurden die Sieger
von der dicht gedrängt ſtehenden Maſſe der Bevölkerung in den
Stra=
ßen begrüßt. Eine kleine Siegerehrung unter Mitwirkung der
Marſch=
muſik hielt die zahlreich nach dem Turnhaus geſtrömte Bevölkerung
noch einige Zeit zuſammen. Leider erwies ſich der Mathildenhöhſaal
zu klein, um alle, die noch Einlaß begehrten, aufnehmen zu können,
Aufbewahren!
Ausſchneiden! * Steuerkalender
für die Zeit vom 15. bis 31. Auguft 1927.
15. Auguſt: Vergleiche den an dieſer Stelle erſchienenen Steuerkalender
für die erſte Auguſthälfte bezüglich
a) Vermögensſteuer,
b) Kirchenſteuer.
18. Auguſt: Bei Meidung der Beitreibung ſind zu zahlen:
a) Einkommenſteuer= und Körperſchaftsſteuer=
Voraus=
zahlungen für das 2. Viertel, Kalenderjahr 1927.
b) Vorauszahlung auf Landesſteuern, 2. Ziel 1927,
c) Die Stempelgebühr ſür die Gewerbeſcheine (
Gewerbe=
patente) 1927.
Vgl. die Bekanntmachung (Mahnung) des Finanzamts
Darmſtadt=Stadt vom 10. Auguſt 1927
20. Auguſt: Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit vom
1. bis 15. Auguſt erfolgten Lohnzahlungen, im
Markenver=
fahren und im Ueberweiſungsverfahren, im letzteren jedoch
nur, wenn die in der erſten Hälfte des Kalendermonats
ein=
behaltenen Lohnſteuerbeträge für ſämtliche in einem
Be=
triebe beſchäftigten Arbeitnehmer den Betrag von 200 RM.
überſteigen. (Keine Schonfriſt.)
25, Auguſt: Dritte Vorauszahlung (ſtaatliches Ziel) laut
Anforde=
rungszettel auf die Grundſteuer Gewerbeſteuer
und Sondergebäudeſteuer für das
Rechnungs=
jahr 1927. (Schonfriſt bis 5. September.)
H. W. Wohmann.
Of Bedel
* Der Reichsbund ehem. Militärmuſiker E. V., Ortsverein
Darm=
ſtadt, hatte geſtern abend im Städtiſchen Saalbau ſein 3. Vereinskonzert,
das aus allen Kreiſen der Bevölkerung gut beſucht war. Das
Zuſam=
menſpiel der Militärmuſikkapelle und die hervorragend guten Leiſtungen
ſind von früheren Konzerten rühmlichſt bekannt. Die Vortragsfolge
war ſorgfältigſt ausgewählt, in die Leitung teilten ſich die Herren
Diri=
genten Rühlemann, Weber und Buslau, die mit ihren
Dar=
bietungen einmütigen und ungeteilten Beifall ernteten, ſo daß ſich die
Kapelle mehrmals zu Zugaben verſtehen mußte. Da die Auswahl der
Muſikſtücke, wie geſagt, auf das ſorgfältigſte ausgewählt war, wurden
Darbietungen für jeden Geſchmack geboten. Flotte Marſchmuſik (u. a.
Kompoſitionen von Hauske und Weber) wechſelte mit klaſſiſchen Stücken
ab (z. B. Große Fantaſie aus der Oper „Rigoletto” von Verdi,
Melo=
dien aus der Oper „Der Poſtillon von Lonjumeau” von Adam uſw.).
Auch flotte Walzermelodien von Waldteufel und ein Potpourri über
Rheinlieder, der bekannte „Rheiniſche Sang” von Hannemann erfreuten
neben vielen anderen Darbietungen die Herzen und Ohren der
Zu=
hörer, die von dem Verlaufe dieſes Abends ſehr befriedigt waren,
Schutzmaßregeln gegen Seuchengefahr, während der
Landwirt=
ſchaftlichen Landesausſtellug in Darmſtadt. Die Bekanntmachung vom
29. Juli 1e27 gleichen Betreffs wird dahin ergänzt, daß auch noch die
Bismarckſtraße von der Rößlerſtraße bis üüber die
Eiſenbahn=
brücke ſowie der jenſeits der Bahn dieſer entlang führende Weg mit
ſo=
fortiger Wirkung in das Sperrgebict einbezogen wird. Das Ausladen
von Schlachtvieh am Eilgüterbahnhof wird mit Wirkung vom 1. bis 25.
September 1927 verboten. Dieſes iſt während der genannten Zeit per
Bahn direkt in den Schlachthof zu verbringen.
Die Tätigkeit der Hausbettelbekämpfungsſtelle im Stüdtiſchen
Wohlfahrts= und Jugendamt im Monat. Juli 1927. Vorgeſprochen
haben 11 Perſonen. Es erhielten. 5 Perſonen Fahrkarten nach
Arbeits=
ſtellen oder nach dem Wohnort, 4 Perſonen Bekleidungsſtücke, 1 Perſon
Verpflegung und 1 Perſon Obdach mit Verpflegung. Wohlfahrtsſcheck=
Kunſinotizen.
Ueber Werte, Künflier oder fünſſtieriſchs Veranffaltungen, deren im Nachfiehenden Crwihnunn
geſchleht, behält ſich die Redalion ihr Urtell vor
Palaſt=Lichtſpiele. „Die Liebesinſel”. Kann man
von der Liebe leben? Dieſes Problem iſt an ſich unlösbar. Im
allge=
meinen behaupten die Fachkundigen, daß ein direkter Zuſammenhang
zwiſchen gutem Leben und der Liebe beſteht; dabei muß man nicht
gleich an Laſter denken. Die amerikaniſche Filmſchauſpielerin Bebe
Daniels erklärte hürzlich, daß ſie ohne Liebe nicht leben könne. Dabei
legte ſie viel weniger Wert darauf, mit dem Gegenſtand ihrer
Zunei=
gung zu tun zu haben, als überhaupt auf das Gefühl einer gewiſſen
Spannung, das ſie zu ihrer Arbeit benötigt. Sie müſſe nun einmal
ganz unkomplizierte Liebeshelden darſtellen, und da reiche es nicht zu
großen Leidenſchaften. — In ihrem letzten Parufamet=Film „Die
Liebesinſel”, zeigt ſie ſo einen kleinen Wildfang, ein wenig
gedanken=
los, aber ſehr nett, ganz unproblematiſch, aber ſehr angenehm. Dieſer
Film iſt in mancher Hinſicht bemerkenswert. Er ſtellt gewiſſermaßen
die Wiederauferſtehung des feinen Luſtſpiels in ganz einfachen, klaren
Linien dar. Bebe Daniels ſpielt die Hauptrolle. — „Die Dame mit
dem Herrenſchnitt‟. (Der Thronfolger.) Intrigen, wie ſie ſich
erſtehen in dem neuen Film „Der Thronfolger”, Königliche Liebe,
Abenteuer, erbitterte Kämpfe um Königreiche, Verſchwörungen werden
aufgerollt und finden ſchließlich ein glückliches Ende. Ein Bildſtreifen
lang hier ſitzen und ſchauen und würde des Schauens nicht müde wer= iſt zuſtande gebracht, der von Anfang bis Ende feſſelt und durch ſeine
komiſchen als auch aufregenden Szenen alle Welt in Atem hält.
Lokale Veranſfaltungen.
lich war. Die einen fuhren mit der Schwebebahn auf den Pfänder= Die Vermier erſcheinenden Neiizen ſind antſchilectlich als Hinweiſt auf Anzeigen zu beirachten.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Krltiſ.
— Vereinigung früherer Leibgardiſten
Darm=
ſtadt. Wir machen unſere Mitglieder auf die „morgen Donnerstag
abend auf dem alten Friedhof ſtattfindende Gravelottefeier aufmerkſam
und bitten um zahlreiche Beteiligung. Dunkler Anzug, Orden und
Ehrenzeichen.
— Für Kegler dürfte es von Intereſſe ſein, zu erfahren, daß
die neuerbaute Kegelbahn der Geſellſchaft Eintracht, Eliſabethenſtr. 12,
an Nachmitagen bis abends 8 Uhr zu vermieten iſt. (Näheres ſiehe
heutige Anzeige.)
Aus den Parteien.
— Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei. Die
Mitglieder treffen ſich heute abend 8 Uhr an der Odenwaldbrücke.
Die=
burger Straße, zu einem Abendſpaziergang. Bei ſchlechtem Wetter
Spielabend auf der Geſchäftsſtelle, Rheinſtraße.
Tageskalender für Mittwoch, den 17. Auguſt 1927.
Landestheater Großes Haus: Geſchloſſen. — Kleines
Haus, abends 8 Uhr: „Der fidele Bauer”. — Orpheum:
Ge=
ſchloſſen. — Konzerte: Schloß=Café; Hotel=Reſtaurant Schmitz;
Café Rheingold; Hotel Waldſchlößchen; Bockshaut; Park=Café. —
Ausſtellung von 10—19 Uhr, Landesmuſeum: Alte. Kunſt,
Mathildenhöhe: Neue Kunſt. — Kinovorſtellungen: Union,
Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Geſchäftliches.
Wenn die Firma Gebr Rothſchild G. m. b. H., Darmſtadt, nit
Sonder=Verkäufen an die Oeffentlichkeit tritt, ſo empfiehlt es ſich, aud
giebigen Gebrauch davon zu machen.
Heute beginnt die Firma mit den beliebten Serien=Tagen, die ſchn
lange erwartet werden und in allen Abteilungen große Vorteile bieien
(Siehe heutige Anzeige.)
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Mittwoch, 17. Auguſt. 11.55: Uebertr. des Glockenſpiels aus
dem Darmſtädter Schloß. 6 15.30: Rektor Wehrhan: „
Urſprungs=
ſagen deutſcher Stämme: Die Preußen”, O 16.30: Konzert.
Ro=
mantiſche Opern. Mitw.: K. Brafe (Bariton). 18.15:
Be=
ſprechungsprogramm: Charles de Coſter (zum 100. Geburtstag am
20. Auguſt). Aus: „Geſchichte von Ulenſpiegel und Lamme
Goed=
zak.” 0 18.45: Pfarrer Taesler: Schovenhauer über die
Vernei=
nung des Willens zum Leben über das Genie und das innere Weſen
Ei Rächanfe eidte enle eldin ie ie Seih.
— Schumann: Ballade vom Heidekuaben. — Heitere Gedichte. —
Nicode: Zwei Stücke für kl. Orch.: Ein Märchen; Auf dem Lande.
— Eugen Bodart: Balladen vom Pagen und der Königstochter.
Humoriſtiſche Suite. Ausf.: Intendan: a „D. A. Otto, Straßburg.
O 21: Gaſtſpiel Robert Koppel.
„Stutigart.
Mittwoch, 17. Auguſt. 12.30: Stuttgart und Freiburg:
Schall=
plattenkonzert. O 15: Hildegard v. Zedtwitz: Jugendſtunde. O 16.15:
Konzert. 10 Darbietungen, o 18.15: Berufsberater Stähler:
Was ich aus meiner Fe=ienzeit für die Berufswahl lernen kann.
18.45: V. Bornhageſ: Pflanzerleben in Niederländiſch=Indien,
19.15: Engl. Sprahunterricht. O 20: Konzert. Philh. Orch.
Stuttgart. 11 Darbietungen. — Anſchl.: Schwäbiſcher Abend,
Mitw.: Elſe Remmers, Frida Heller, Marlieſe Fiechtner, G. Ott,
Fr. Höger, Stuttgarter Soloquartett. Bauernkapelle. Ernſte
Dichtun=
gen von Sofie von Adelung. — Bezier: Glockenklang. — Eichhorn:
Drei Röslein. — Schwäb. Dichtungen von Sofie von Adelung.
— Löffler; Liebesklage. Rösle vom Hag. — Schwäb. Dichtungen.
— Eichhorn: Altdeutſches Tanzlied. — Bezler: Jägerlied. — Alts
ſchwäb. Weiſen. — Schwäb, Theater: „Prof. Bletzles Omzug”.
Schwank von W. Seyther,
Berlin.
Mittwoch, 17. Auguſt. 13.45: Uebertr, des Glockenſpiels von
der Parochialkirche, Berlin. 0 15.30: Helene Braun: Die ſoziale
Liebestätigkeit der Frau. O 16.30: A. Müller, Pirna: Geographiſche
Merkwürdigkeiten. O 17: Die Funkprinzeſſin (Renee Kürſchner)
erzählt: Eine Frühlingsgeſchichte. Hans in der Schule. Drei Träume,
o 17.30: Sonaten. Beethoven: Sonate für Violoncello, A=dur.
— Honegger: Sonate für Violoncello. H. Bottermund (Cello) und
J. Simon (Flügel). o 18.40: Geh.=Rat Pütter: Wie verſorgen
wir unſere Kranken? 0 19.05: Dr. Moll: Die Vorzugsrente des
Anleihe=Ablöſungsgeſetzes. 6 19.30: G. Jarcho: Ruſſiſche Volls
kunſt. o 19.55: F. Stiemer: Arbeit, Beruf und Wirtſchaft. 20.30
Konzert des Kosleckſchen Bläſerbundes e. V. Stork: Titanenmarſch.
— Lortzing: Ouv. zu Zar und Zimmermann. — Donzetti: Sextett
aus Lucia di Lammermoor. — Hunperdinck: Fant. aus Häſſel
und Gretel. — Garlepp: Im Schnuck der Waffen. —
Waſſer=
kantiges, erzählt von Maria Ney. — Offenbach: Veſperglockenſzen”
aus. Die Verlobung bei der Laterne. — Strauß: Morgenblättek,
— Roſe: Fackeltanz. — Kunoth=Hackenberger: Deutſch ſchlägt d04
Herz mir. D 22.30: Koloratur. Mitw.: Romana Hambill
(Sopran). Olaf W. Gundvaldſen (Violine). Mozart: Serenoßt
Nr. 3. Dein bin ich, Arie aus Il re paſtore. — Donizeiti: Oil
zu Die Favoritin. Wahnſinns=Arie aus Lucia di Lammerl
— Meyerbeer: Zigeunertanz und Arie O glücklich Land, aus0
Hugenotten. — Reinicke: Ouv. König Manfred.
Prhellnes, 14. Aug.
Aritnach wird hier der
rmuimn. Derſelbe wird
1wu wird berr Pfarrer
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Gritshrim, 16. Au
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Groß=u
Aailferberet
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Ri) durch die
Mes außerorden
Wetterbericht.
Wetterausſichten für Donnerstag, den 18. Auguſt
(nach der Wetterlage vom 16. Auguſt).
Wolkig, auch vielfach aufheiternd, etwas wärmer und meiſt troge
Hauptſchriftleitung• Rudolf Maupe
Verantwortlich ſür Politik und Wirtſchaft: Rudelf Maupe; ür Feutlleion beict 504
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mar Sirceſe für Sport: Dr. Eugen Buhlimakt
ſür den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt. J.V.: Dr. Eu gen Bublmenk
Ur „Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nettei ſr den Inſeratentell. Wliy K10‟
Oruck und Verlag: T C. Witt ich — ſämilich in Darmſſadt.
Für unverlangte Mannſkripte wird Garantte der Rückſendung n ich / übernomme"
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.
Bekanntmachung.
Den geehrten Herren Hrcbitekten, staatlichen und städtischen
Bebörden und Privaten zur gef. Kenntnis, daß das von meinem
verstorbenen Manne betriebene
Steinholz-Spezialgeschäft
in facbmännischer Weise weitergeführt wird, lch bitte, das
unserer Firma seither entgegengebrachte Vertrauen uns weiterhin
bewahren zu wollen.
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Nummer 222
Mittwoch, den 17. Auguſt 1927
Seite 7
Aus Heſſen.
Die Bedeutung der Buchführung in der
Londpirſchaſt.
ſhrſt, indem die gewonnenen Buchführungsergebniſſe durch ſtatiſtiſche
litze Geſtaltung der Betriebsweiſe zur Erhöhung der Reinerträge, die mannſchaft der Turngemeinde Darmſtadt ein Waſſerſportfeſt.
in den letzten Jahren leider vielfach überhaupt nicht vorhanden waren,
iesen laſſen. Auf der heſſiſchen landwirtſchaftlichen Landesausſtellung
ſaridwirtſchaftskammer für Heſſen alle für die verſchiedenen
Betriebs=
nißen nötigen Buchführungshefte und Vordrucke aus; eine eingehende
öſichtigung iſt deshalb ſehr zu empfehlen.
* Arheilgen, 14. Aug. Konfirmandenunterricht. Nächſten
INtrwoch wird hier der Konfirmandenunterricht wieder ſeinen Anfang
eſ men. Derſelbe wird von den beiden hieſigen Geiſtlichen erteilt, und
par wird Herr Pfarrer Grein die Knaben, Herr Pfarraſſiſtent
Wiß=
rüller die Mädchen unterweiſen. — Bei der hieſigen Bürgermeiſterei
ient eine Einzeichnungsliſte zur Hindenburgſpende offen und
m. — Die diesjährige Wanderung des hieſigen Turnvereins von
876 findet nächſten Sonntag nach Cronberg, Feldberg, Saalburg und
ubh Hamburg v. d. H. ſtatt. Acht Tage ſpäter, alſo am B. d. M.,
ürd dann hier das Beziksjugendturnen abgehalten werden. — Auch
ei hieſige Obſt= und Gartenbauverein wird ſich an der
Land=
utſchaftlichen Ausſtellung in Darmſtadt beteiligen und dieſelbe
be=
hicken
* Grfesheim, 16. Aug. Bei dem Gewitter am geſtrigen Abend ſchlug
e Blitz in die Hochſpannungsleitung in Darmſtadt, wodurch die
ſromzufuhr unterbunden wurde, die Lichter verlöſchten und der
ſraßenbahnverkehr für nahezu eine Stunde ſtill lag. Die 9.17 Uhr in
diemſtadt abgehenden Wagen der hieſigen Linie erreichten noch mit
Niehe umnd Not die Station Ludwigſtraße.
* Pfungſtadt, 15. Aug. Beendigung der Ernte. Die aufs beſte angewandt wurden. Von nachmittags 2—6 Uhr ſteht das
bratzearbeiten gehen in der hieſigen Gemarkung und in der Umgegend
m. Rieſenſchritten ihrer Beendigung entgegen. Die Dreſchmaſchinen
ſe bereits in den einzelnen Scheunen mit dem Ausdruſch beſchäftigt.
* Ober=Ramſtadt, 16. Aug. Geſtern vormittag geriet auf der
Noß=
äffer Straße, unmittelbar an der Eiſenbahnbrücke, ein Perſonenauto
iuer Firma aus Weinheim in Brand. Der Wagen wurde bis auf das
zsippe zerſtört. Dem Führer paſſierte nichts. — Die Zahl der in
Er=
v bsloſen= und Kriſenfürſorge ſtehenden Perſonen betrug am
Wochen=
nie noch 30. — Die ſchweren Gewitterregen der letzten acht Tage haben
i Erntearbeiten ſtark verzögert. Ein großer Teil der Frucht iſt daher
noch einzubringen.
H.H. Groß=Zimmern, 16. Aug. Am verfloſſenen Montag abend
ilnrerten Hunderte von Menſchen an den hieſigen Bahnhof, um den
enen deutſchen Bantamgewichtsmeiſter im Ringen, Johannes Ohl,
ab=
tolen. Jenem war es nämlich bei den deutſchen Meiſterſchaftskämpfen
tlerngen, in ſeiner Klaſſe den erſten Preis davonzutragen. und ſo
eien es ſich auch die Groß=Zimmerner nicht nehmen, ihrem deutſchen
eſter einen begeiſterten Empfang zu bereiten. Unter Vorantritt der
eiselſchen Muſikkapelle bewegte ſich bei anbrechender Dunkelheit ein
ſtier endloſer Fackelzug zum Vereinshaus. Kurz und gut, es war ein
ſamberlinempfang, nur im kleinen. — Bei dem jugendlichen Alter und
Sem Sportsgeiſt, der jenem innewohnt, berechtigt Ohl zu den
ſchön=
in Hoffnungen. Möge er ſich nur nicht jetzt auf den friſchgepflückten
Sroeeren ausruhen, ſondern weiterbin ſeinen Körper ſtählen, um bei
ar m nächſten Jahre in Amſterdam ſtattfindenden Olympiade die Farben
Unes Vaterlandes würdig zu vertreten.
* Groß=Umſtadt, 16. Aug. Bannerweihe. Der Arbeiter=
Rad=
ſrerverein „Friſch auf!” hielt am 14. und 15. Auguſt das Feſt der
zn durch die Straßen der Stadt bewegt hatte. Der Feſtzug, der ſich
ges außerordentlichen Beteiligung von auswärts zu erfreuen hatte,
n) am Sonntag ſtatt. Er bot mit ſeinen geſchmückten Rädern, den
rſchiedenen Bannern und der kleidſamen Tracht der Radfahrer und
Ipl adt, die auch von 11—12 Uhr auf dem Marktplatz konzertierte,
ſtte recht Schönes. Die Bannerweihe fand auf dem im herrlichen
UNaacher Tal gelegenen Feſtblatze ſtat, woſelbſt die zahlreichen Beſucher
en5 Geſänge und turnertſche und ſportliche Vorführungen in ſteter
Feſtliche Veranſtaltung einen recht ſchönen Verlauf.
onntag nachmittag im Gaſthaus zum Adler ſtattfand, nahm bei
zahl=
uiealtung ſtand die großzügig angelegte Rede des Herrn Landtagsabge=
Eüreten Dewald=Aſchaffenburg. Unter Hinweis auf den
Reich=
rhädenten Hindenburg gedachte der Vortragende der Zukunftsaufgaben
ul ſcher Führer, ſtreiſte die großen politiſchen Geſichtspunkte der
Ver=
ſtng bon Weimar und ſorderte zum Schluſſe ſeiner Rede, die öfters
n Beifall unterbrochen war, die Erwekung der edlen Gedanken der
ern aſſung zur=Tat. Sein begeiſtert aufgenommenes Hoch galt dem
teen Sportvereinigung bildeten den Rahmen, der wohlgelungenen
Eſcher Zeit im Gaſthaus zum Löwen ihr diesjähriges Sommerfeſt ab.
Krachten die Gäſte und Angehörigen dort einige recht vergnügte Stun=
„En etungen der beiden Geſangvereine „Sängerbund” und „Eintracht”,
* Bielbrunn, 15. Aug. Wiederſehensfeier. In
nachahmens=
it kameradſchaftlichem Sinne begingen die 60= und 50jährigen der
Ge=
ſtern hier eine gemeinſame Wiederſehens= und Gedenkfeier, zu welcher
Ultersgenoſſen von nab und fern ſich eingefunden hatten. In wohl=
Uimetem Zug, an der Spitze die beiden Geiſtlichen. Herr Profeſſor 3
Es, unſer ſeitheriger Seelſorger und Herr Pfarrer Lenz, unſer jetziger
(a2, am Portal empfangen von den jubelnden Weiſen der Orgel. — 3
Semütlicher Unterhaltungsabend führte die Teilnehmer wieder
zu=
ſimen.
nd der K.K.S.=Gebſtahl ſchoſſen vorgeſtern abend zwiſchen 6 und 7uhr 2
ſtef liche Art Getötete die Schußbahn gekreuzt, wobei er den
verhäng=
ulllen Schuß ins Herz erhielt, der ſeinen alsbaldigen Tod zur Folge
ſte. Das Ableben des Genannten iſt um ſo tragiſcher, als er mit ſeiner gemeinſames Arbeiten einiger benachbarter Turnbereie der D.T. iſt es
bſmnutter, elternlos, das Gütchen bewirtſchaftete, das außer den beiden gelungen, die Austragung eines Gerätewettkampfes Städtematch) zu
kumnten noch vier jüngere Geſchwiſter ernährt. Der unglückliche
külse ſei ein 15jähriger Junge: auch dieſen muß man bedauern.
(
1M-ag, abends 6 Uhr, der Zjährige Adam Sattler, Sohn des
ſäurs Peter Sattler in Olfen, beim Ueberſchreiten der Straße von Körverſchaſt an den Geräten ſtatt.
en. Auto überfahren und getötet. Der Chauffeur ſtellte ſich ſelbſt
Gendarmerie und gab Aufſchluß über den Sachverhalt. Die
unter=
ſymig über die Schuldfrage iſt eingeleitet.
Waldmichelbach, 16. Aug. Kurgäſte. Auch dieſes Jahr hat ſich nicht weniger als 22 Pfund Fiſche. Dieſes Ergebnis in
verhältnis=
ier eine ſtattliche Anzahl Kurgäſte dahier eingefunden, und zuar mäßig kurzer Zeit dürſte auf der Nitda wohl als Eiſchereirekord
au=
wie im vorigen Jahre; etwas über 100 Kurfremde dürſten ſich
ein=
tilt haben, ſo daß die betr. Gaſthäuſer gut belegt ſind. Zur Hebung
fsremdenverkehrs tragen wohl unſere Gaſtwirte viel bei, indem ſie
ſtſcht zu befriedigen. Auch das freundliche Entgegenkommen der Be= Deutſchen Turnerſchaft in Berlin hat ein Mitglied der hieſigen Turn=
Ulnzung läßt nichts zu wünſchen übrig.
Hirſchhorn, 18. Aug. Waſſerſtand des Reckars am geholt. Von ſeinem Verein wurde ihm deshalb bei ſeiner Nückehr
Aüguſt: 9.91 Meter; am 18. Auguſt: 0,94 Meter.
Hiſchen 1u Tunt urfal. Sen Wereringte du
Schönmattenwag wurde ſamt ſeinem Karnen von einem Auto in der
Hauptſtraße überfahren und derart ſchwer verletzt, daß er in das
Kran=
kenhaus nach Heidelbere überführt werden mußte.
N Lindenfels, 16. Aug. Kunſtausſtellung. „Verlängert bis
hinzugekommene Kurgäſte mögen die wenigen Tage noch benutzen, ſich Intereſſenten unſerer gewinnſüchtig forthaſtenden Zeit auf der Tages=
LKD. Der überwiegende Kleinbeſitz in Süd= und Weſtdeutſchland Deutſchlands, Gau Heſſen, hat in unſerey Turnhalle eine Kunſtmeſſe ſie zu Pavier gekommen und veröffentlicht ſind, ſo iſt auch meiſt ſchon
hängt es mit ſich, daß die Buchführung in der hieſigen Landwirtſchaft aufgemacht. Die „Nunſt des Odenwaldes” wurde bisher, namentlich in ihrer Pflicht genügt. E3 werden Tierſchutz= und Vogelſchutztagungen
nach nicht die Verbreitung gefunden hat wie in den mittleren und grö= den letzten Wochen, verhältmismäßig gut beſucht. Nachdem der 1000, abgehalten und Entſchließungen angenommen, letztere aber ſelbſt von
ſiren Betrieben. Aber auch in den kleinen Betriebsgrößen hat gegenüber Beſucher dia Kaſſe ſchon paſſiert hat, dürſte bis zum Schluſſe am Antragſtellern nicht beachtet.
e Vorkriegszeit ſich die Zahl der Buchführungsbetriebe bedeutend er= 21. Auguſt der 1200, noch gebucht werden können. Von hier aus kommt
ſicht. Trotzdem ſteht die große Maſſe der kleine und mittelbäuerlichen die Ausſtellung nach Michelſtadt. — Die Leſehalle im Graben, welche dentmal iſt bereits vernichtet oder der Vernichtung preisgegeben. Man=
Ktriebe, ſelbſt noch ein großer Teil des größeren Beſitzes, der Bedeu= der hieſige Verſchönerungs= und Verkehrsverei zu Beginn der Saiſon cher Vogel und manch anderes Tier ſind aus unſerer Gegend längſt
urg der Buchführung fremd gegenüber. Man fürchtet ſeitens der Land= für die Kurgäſte eingerichtet hat, erfreut ſich zahlreichen Beſuches. Täg= verſchwunden. Koltrabe, Wanderfalke, Blauracke und Baummarder,
ſo=
pirte die mit der Buchführung verbundene Schreibarbeit und beachtet lich können hier die Zeitungen eingeſehen werden, und in aller Ruhe wie viele andere mehr ſind Seltenheiten geworden. Durch die
Trocken=
jücht, daß eine geordnete Buchführung die wichtigſte Hilfe für eine zweck= können die Beſucher ihre Leſeſtumden halten. Auch iſt Schreibgelegen= legung der Moorwieſen bei Geinsheim drohen die ſchönſten und
ſelten=
m ßige Betriebsführung iſt. Auch die Schreibarbeit kann durch Verwen= heit an einzelnen Tiſchen gegeben, ſodaß die Gäſte ihre Korreſpondenz ſten Blumen zu verſchwinden. Es gilt zu retten, was noch zu retten
urrg zweckdienlicher Vordrucke erleichtert werden, und wenn der Land= ebenfalls dort erledigen können. Es war wirklich ein glücklicher Gedanke, iſt; zwar verſchont die Art des Holzfällers jetzt die alten Eichen und
virt ſeinen Taſchenkalender ſtets mit ſich führt und darin ſeine Ein= hier noch das einzurichten, was auch wirklich gefehlt hat; und die Gäſte ſonſtigen alten Bäume, doch dies genügt nicht. Was uns in Heſſen
not=
mgungen macht, um ſie an Negentagen oder ſonſt zu geeigneter Zeit ſind hierfür danſbar. — Unſer Schwimmbad (Familienbad) hat ſich tut, iſt ein Natunſchutzpark, eine Neſerpation für Tiere und Pflanzen,
n die eigentlichen Buchführungshefte zu übertragen, entſteht keine fühl= in dieſer Saiſon nicht recht entwickeln können, weil es fortgeſetzt von ein Gebiet, in dem keine Holzfälleraxt, keine Senſe klingen darf, wo
ſase Arbeitsmehrbelaſtung für ihn. Durch ordnungsgemäße Buchfüh= der Ungunſt der Witterung beeinflußt wird. Trotzdem haben wieder keines Jägers Büchſe ſchallt, wo keines Jagdhüters Fallen ſtehen und
zuig nützt er nicht nur ſich und ſeinem Betriebe, ſondern auch der All= eine große Anzahl Einheimiſche und Kurgäſte das Schwimmen enlernt keines Sportfiſchers Angelgerte wippt. Ein Gebiet, in dem die
Jung=
emeinheit ſeiner Berufsgenoſſen, letztlich ſogar der geſamten Volkswirt= und freuen ſich, nunmehr auch dieſſem Waſſerſport ihre volle Sympathie fräulichkeit der Natur geſuahrt bleibt und Pflanze und Tier ſich ſo ent=
6irarbeitung wertvolle Aufſchlüſſe über die Betriebsverhältniſſe in der mnmal ein großes Schau= und Verbeſchwimmen. Die Vorſehung beſtimmt hat.
Schwimmriege des Turnvereins Lindenfels veranſtaltet äm 21. Auguſt,
ardwirtſchaft lieſern, aus denen ſich Folgerungen für eine wirtſchaft=, nachmittags 3 Uhr, unter Mitwirkung der mehrfach ſiegreicken Preisſeſt=
* Birkenau, 16. Aug, umgerannt. Kürzlich wurde ein
Weg=
n Darmſtadt vom 15. bis 20. September ds. Js, ſtellt die Buchſtelle der weiſer an der Ecke des Wamboltſchen Gartens, mit ſtarkem eiſernen Zuſtand mit der ganzen Tier= und Pflanzenwelt, für alle Zukunft er=
Pfoſten von einem Auto umgerannt. Dieſer nahm zwar keinen Schaden,
um ſo mehr aber das Auto. Der Wegweiſer wurde dieſer Tage auf
Koſten des „Uebeltäters” wieder ſeiner Beſtimmung übergeben.
tag und Sonntag auf der Starkenburg ein Burgfeſt, zu welchem ſich auch Vogelſchutzgebiete mit 1820 000 Hektar.
einige auswärtige Vereine und zahlreiche auswärtige Gäſte eingefunden
ein Sommernachtsfeſt bei günſtigem Wetter ſtatt, wobei die Starkenburg
* dadurch allen Intereſſenten Gelegenheit gegeben, Spenden einzuzah= bei den zahlreichen Beſuchern allgemeine Anerkennung. Für den
darauf=
ſehen, welches aber wegen des dauernden Regens nicht durchgeführt
wer=
ten und erneuerten Gemeindehauſes ſoll am 4. September ſtattfinden,
Da dieſer Tag ein Feſtaa für die ganze Gemeinde werden ſoll, ſind die
der Vevölkerung Heppenheims Gelegenheit geboten werden, die Näume. „Auf dem Geher” mit 5 Qugdratkilometern, dem „Aleinen Kühkobf” mit
beſichtigen, um ſich davon zu überzeugen, daß die ſtädtiſchen Mittel, die
friſchungen. Kaffee und Kuchen ſowie muſikaliſche Darbietungen die Gäſte
Herrn Pfarrer Storck erfolgen können.
16. Auguſt: 1.71 Meter.
der Dreſchalle in der Waldſtraße geriet ein Wagen voll Hafer, iu im Vollsmunde „Pfannenſtielchen” genannt, im Weidendicicht hännt
weiſe bald gelöſcht werden.
freut ſich eines guten Zuſpruches nicht nur allein von der
Einwohner=
gebung. Sehr viele Darmſtädter, die in früheren Jahren gewohnt und Wildgänſe. Im Winter wird die Zahl der Waſſervögel noch
ver=
ins Strombad. Am B. ds. Mts, findet das Gaujugendſchwimmen da= welt reich an Seltenheiten. Die Ningelnatter, die in Preußen ſchon
hier ſtatt und ſind die Vorbereitungen in vollem Gange.
Dienſte. Der hieſige Verwaltungsaſſiſtent M. iſt unter dem
dringen=
den Verdachte, öffentliche Gelder unterſchlagen zu haben, feſtgenommen dem Kühkopf mit ſeinem faſt trobiſchen Naturcharakter.
worden. Beim Einkaſſieven der Nechnungen für elektriſches Licht und unterſuchungen teils ſchon erforſchten „Kolke”, jener bis 20 Meter tieſen
Kraft ſoll er die Rechnungen auf höhere Beträge geſälſcht haben und den Tümpel, die bei Dammbrüchen, ſchon vor vielen Jahren durch Waſſer=
Ueberſchuß in ſeine eigene Taſche geſteckt haben.
* Offenbach, 15. Aug. Seitdem Offenbach der Sitz des Heſſiſchen wirbel in den Boden geriſſen werden.
Städtetages geworden iſt, beſchäftigt man ſich hier mehr mit dieſer
Kör=
zmierweihe ab nachdem ſich am Samstag abend ein impoſanter Fackel, mängeln, daß dieſer Städtetag eigentlich nur ein Zuſammenſchluß der ſtört werden, behüten ſie vor Schaden, bis ſie kräftig genun ſind, in die
daß die berufene Vertretung der Bürger= und Wählerſchaft darin nicht freunde von weither. Idegl geſinnte Arbeiter aus Worms, Darmſtadt
vertreten, auf ſie alſo ganz einflußlos iſt. Es werden aber darin Fragen und Offenbach gehören mit zu den beſten Naturkennern des Kühkopfs
beſprochen, von denen der Stadtverordnete nicht nur durch die Preſſe und haben zur Erforſchung ſeiner Kleintierwelt ſchon manches
beige=
ich erinnen ein buntbewegtes Bild. Die Kapelle Steinmann von Seli= und ausführlicher erſt hören ſollte, wenn er darüber gleich endgültig tragen. Es iſt dem Kühkopf und ſeinem Altrhein zu wünſchen, daß er
oberhauptes in einem beſtimmten Falle der Stimmung in der Stadtver= Zeit wiederholt lärmende und wüſte Geſellen dort erſchienen, die
Helden=
gunnung gehalten wurden. Trotz der Ungunſt der Witterung nahm werden, die von den Stadtverordnetenverſammlungen der einzelnen plündern und Vögel fangen. Geſetzesbeſtimmungen allein nützen gegen=
Städte gewählt werden. Der Heſſiſche Städtetag müßte deshalb auch eine über ſolchen Elementen wenig, es wird in Heſſen höchſte Zeit, daß wir
T. Babenhauſen, 18. Aug. Die Verkaſfungsfeier, die am Vereinigung werden, in der neben den Bürgermeiſtern die Stadtver= eine Naturwacht ſchaffen, daß die letzten beiligtümer der Natur durch
idhzer Beteiligung einen würdigen Verlauf. Im Mittelbunkte der Ver= Arbeiten des Städtetages könnte das gewiß nur förderlich ſein. Sollte überwacht werden. In den anderen deutſchen Bundesſtaaten beſtehen
das nicht zu erreichen ſein, ſo müßte ſich der Heſſiſche Städtetag richtiger ſolche Einrichtungen längſt. Italien, früher das Land des Vogelmordes,
Heſſiſcher Bürgermeiſtertag nennen. Wie verlautet, wird ſich die Auf= ſteht heute in der Durchführung ſeiner Naturſchutzgeſetze weit über uns.
zum Heſſiſchen Städtetag für erforderlich halten, nächſtens zu einem der wiſſenſchaftlichen Erforſchung dienen.
Antrag zur Umgeſtaltung des Heſſchen Städtetages verdichten.
r. Biſchofsheim, 16. Aug. Scheunenbrand. Am Sonntag, lichen biologiſchen Station errichtet werden. Wenn wir in Heſſen noch
ſuſchen Vaterlande. Chorvorträge und turneriſche Vorführungen der dunch Selbſtentzündung der Frucht emn Brand aus. Die Scheune, die ſpät ſein, und die ſchönſten und urwvüſchſigſten Stellen unſeres Landes,
(imſſungsfeier. — Die Freiwillige Feuerwehr hielt zu Opfer. Auch eine angrenzende Scheune iſt zum Teil abgebrannt. Die heit an.
Biſchofsheimer, ſowie die Guſtavsburger Feuerwehren waren bis Mitter=
10 einem Zug durch die Hauptſtraße des Städtcheus zum Feſtlokal nacht in angeſtrenater Tätigkeit an der Brandſtelle tätig. Die Löſch= wachſende reiſere Jugend aus Stadt und Land, gleich welchen Standes,
arbeiten geſtalten ſich wegen des Mangels einer Waſſerleitung beſonde s, die Lehrerſemingriſten, die Forſt=, Landwirtſchafts=, Garten= und
Wein=
n lbei Muſikvorträgen der verſtärkten Lautzſchen Kavelle und Lieder= ſchwierig, da das Waſſer aus weiter entfernt liegenden Brunnen herbeie bauſchiler mit dem Shſtem des Vogelſchutzes vertraut zu machen. Denn
geſchafft werden mußte.
ſüben Vielbrunn und Kimbach ohne Unterſchied der Konfeſſion vor= feſt, weshalb das Innere der Baſilika reich mit Fahnen geſchmückt war, habe ich neuerdings ermittelt, daß ein Zaunkönig von 95 Gramm an
„Salve Negina‟. Die weltliche Feier wird ſpäter ſtattſinden. — Hohes einer Trockenſubſtanz von 29,9 Prozent, — glſo ungefähr ſo, als wenn
Alter. Im benachbarten Orte Wiesoppenheim iſt vorgeſtern, der ein Menſch von 170 Pfund täglich 160 Pfund Lebensmittel verzehren
ſiſtlicher, zogen ſie unter feierlichem Glockengeläute vom Pfarrhof zur geſtorben. — Autounglück. In der Samstagnacht iſt auf der mal mit Futter zum Neſt, wobei ſie aber häufig 2—3 Naupen hatten.
zuſammenſtoß vorgekommen. Infolge Reifendefelts verſagte die Steue= Andererſeits aber wollen und müſſen wir uns die Seltenheiten der
rung eines Perſonengutos und es fuhr mit aller Gewalt gegen einen Natur guch in der Natur ſchützen und erhalteu, oder ſollen unſere Nach=
1. Hebſtahl i. D. 18. Aug. Ein Opfer des Schießſports wurde vor= anderen Perſonenwagen, der dadurch in den Straßengraben geſchleudert kommen dieſe Herrlichkeiten nur noch als kurioſe Wunder im
Zoologi=
ſtinn hier der 17 Jahre alte A. Scheuermann. Auf dem neuen Schieß= wurde. Beide Chauffeure der gottlob unbeſetzten Wagen erlitten ſtarke ſchen Garten oder gar nur noch ausgeſtopft im Muſeum ſehen?. Darum,
Verletzungen, der eine lag längere Zeit bewußtlos da, bis er wegge= heſſiſche Regierung, heran an das Proiekt — ihr aber, das Volk, das die
6e Anzahl junger Leute ohne Aufſicht. Dabei hätte der auf ſo be= bracht wurde. Beide Wagen wurden bei dem Zuſammenſtoß ernſtlich Heimat liebt, gebt Euren Willen kund, daß man die letzten Reſte unſerer
beſchädigt.
verwirklichen. Am 21. d. M. treffen ſich in der hieſigen Turnhalle die
Turnfreunde des Turnvereins, Hechtsheim 1882. Turnverein
Gbersheim und Turnverein Bodenheim. Von volkstümlichen heſſen. — Gefährdung der Gemüſeernte. Aus zahlreichem
L. Affolterbach, 16. Aug. Auf der hieſigen Landſtraße wurde am Uebungen hat man Abſtand genommen, um dem Publikum lediglich Orten in Oberheſſen wird ein geradezu, kataſtrophales Auftreten der
Geräteturnen vorzuführen. Es findet daher ein Kürturnen emer jeden Kohlweißlingsſchmetterlinge gemeldet. Da es ſich hierbei in der Haupt=
WSN. Büdingen, 14. Aug. Guter Fiſchzug. Seltenes Petri= Gemüſepflanzungen ungeheuer groß und eine ſtarke Gefahr für die Ge=
Heik hatte der Fiſchereibeſitzer Heinrich Roinhardt aus Dauernheim müſeernte. Zum Beiſpiel wurden in der Gemarkung von Lich auf einer
Naturſchutz in Heſſen.
Eine aktuelle Forderung der Zeit.
21. Auguſt” kündigen rote Aufklebzettel an. Die Einheimiſchen und friſch Verſchandelung der Naturdenkmäler ſteht bei vielen Egoiſten und
die Ausſtellung anzuſehen. Der Wirtſchaftsverband bildender Künſtler ordnung. Es werden Geſetze geſchuffen, um dies zu verküten, doch wenn
Unſerer Natur droht Verödung fort und fort, wie manches
Natur=
zuteil werden zu laſſen. Am kommenden Sonntag haben wir nun auch wickeln und bewegen können, wie es die Allmutter Natur in ihrer weiſen
Die Naturſchutzparke nahmen ihren Ausgang von Amerika dort
hatte man mehrere große Gebiete, in die noch keine menſchliche Kultur
vorgedrungen war, unter „Naturſchutz” geſtellt. Das Schutzgeſetz für
dieſe Gebiete beſtimmt, daß alles in denſelben in ſeinem urſprünglichen
halten bleibt. Der älteſte dieſer Reſervate in Amerika iſt der
Yellou=
ſtonpark der Vereinigten Staaten, vor dem Kriege 14, ſind es beute 19
ſolcher Nationalparks mit 2 814 500 Hektar und 34 Nationalmonuments
* Heppenheim a. b. B., 16. Aug. Burgfeſt auf der Star= mit 3 416 158 Hektar, zuſammen 6 230 658 Hektar, das ſind beinahe 25
kenburg. Der Mandolinenklub Heppenheim veranſtaltete am Sams= Millionen Morgen, dazu gibt es in den Vereinigten Staaten noch 72
Auch Kanada hat 19 ſolcher ungeheuer großen Parks. In Euroba
hatten. Der Weg zur Starkenburg ſowie der Burghof ſelbſt waren war Schweden das erſte Land, das einen Nationalpark errſchtete, ihm
elektriſch beleuchtet. In der Nacht von Samstag auf Sonntag fand folgte die Schweiz, dann Italien und Frankreich. In Deutſchland wurde
am B. Oktober 1909 ein Verein zur Schöpfung von Naturſchutzparks
zweimal beleuchtet wurde. Der Verein fand mit ſeinem Darbietungen gegründet, der aber nur Gebiete über 20 Quadratkilometer für
Schutz=
zwecke anpachtet, wie z. B. Park „Wilſeder Heide” in der Lüneburger
folgenden Sonntag hatte man auch ein reichhaltiges Programm vorge= Heide und Park „Salzburger Alben”. Staatlicherſeits heſteht bis jetzt
nur der Schutz von ſogenannten Naturdenkmälern, z. B. alte Bäume,
den konnte. Allgemein bedauerte man, daß die Kinder größtenteils um alte und ſchöne Waldbeſtände, Vogelhorſte, ſeltene Pflanzenbeſtände,
die ihnen zugedachten Kinderſpiele, Wurſtſchnappen, Sacklaufen uſw. ſeltene Vögel, beſondere Felsbildungen uſp. Was uns aber ganz
be=
kamen. — Epangel. Gemeinde. Die Einweihung des erweiter= ſonders in Heſſen fehlt, iſt ein Naturſchutzpark, den wir wohl nirgends
urwichſiger haben können, als gerade hier am Rhein.
Die idhlliſche Altrheininſel Kühkopf, die auf der einen Seite vom
Vorbereitungen für die Neueinweihung ſchon in vollem Gange. Au. Neurhein bei Guntersblum, auf der anderen Seite vom Altrhein bei
Einweihungstage ſoll allen Gemeindemitgliedern und breiteren Kreiſen Stockſtadt und Erfelden begrenzt wuird, hat in ihren ſtagtlichen Teilen
welche für die Linderſchule und das Altersheim geſchaffen wurden, zu 198 Quadratkilometer, und der „Krönkesinſel mit 05 Qugdratkilometar
noch einige urwüchſige Gebiete, in denen ein ſeltenes Tier= und
Pflauzen=
an die Kinderſchule gewandt wurden, im Sinne der Stadtverpaltung leben herrſcht. Beſonders intereſſant iſt das dortige Vogelleben, Herrlich
iſt die etwa 80—80 Horſte umfaſſende Reiherkolonie, deren ſcheiubar
Haus zur Beſichtigung offen, und es iſt Sorge dafür getragen, daß Er= kleine Horſte auf rieſigen, uralten Eichen und Ulmen tronen. In ihrer
erfreuen. Die Eröffnung des Kindergartens ſoll am 15. Iktober er= unmittelbaren Nähe haben auch die Saaträhen ihre Kolonie. Das
hier herrſchende Leben und Treiben bietet uns ein anziehendes und
in=
folgen, zu welchem Anmeldungen der Kinder in den nächſten Wochen bei tereſſantes Bild. Dazwiſchen ſtehen die Horſte vom roten und braunem
Milan, von Habicht, Sperber, Baumfalke und Turmfalke, die des letz=
Gernsheim, 16. Aug. Paſſerſtand des Rheins am teven in hohlen Bäumen, Ueberaus zahlreich iſt das Her der Meſſen,
Groß=Gerau, 18. Aug. Feuer in der Dreſchhalle. In neben Blaumeiſe und Kohlmeiſe treffen wir die hübſche Schwuanzweiſe.
Brand. Ueber die Entſtehungsurſache des Brandes iſt man ſich noch im das Neſt der Beutelmeiſe, eine der größten Seltenheiten iſt die Erle
Unklaren, da die Halle verſchloſſen war. Das Feuer konnte glücklicher= königmeiſe, die ein Charaktervogel der Sümpfe iſt. Im Gebiſch ſiugt die
Nachtigall und das endloſe Heer der Grasmücken und Laubſänger, im
— Stockſtadt, 16. Aug. Das neue Rheinbad der Turngemeinde er= Schilf wohnt das ſeltene Blaukehlchen, der noch feltenere
Heuſchrecken=
rohrſänger, der Schilfrohrſänger, die ſeltene große Nohrdommel, die
ſchaft Stockſtadts, ſondern auch von der nähenen und weiteren um= Zwergrohrdommel und die endloſe Schar der Waſſerhühner, Wildenten
waren, regelmäßig ihr Rheinbad zu nehmen, kommen auch jetzt wieder mehrt durch den Zuzug der nordiſchen Gäſte. Aber ſonſt iſt die
Tier=
unter Naturſchutz ſtehende Würfelngtter, den ſo ſeltenen Moorfroſch,
vielleicht auch noch die Sumpfſchildkröte kann man hier antreffen. Wohl
WSN. Neu=Fſenbug 18. Aug. Unterſchlagungen im nirgends iſt die Inſektenwelt ſo artenreich vertreten, als gerade hier auf
Aeußerſt intereſſant iſt die Kleinlebewelt der durch Profeſſor Liſts
Die Altwäſſer des Kühkopf ſind die Kinderſtuben der Rheinfiſche,
verſchaft. Stadtverordnete, dia es ernſt mit ihrer Pflicht nehmen, be= ihre ſtillen, ruhigen Fluten, die durch keine ſchweren Dampferwellen ge=
Bürgermeiſter und Oberbürgermeiſter der heſſiſchen Stadtgemeinden iſt, „weite Welt” zu fahren. Der Kühkopf iſt der Treffuunkt aller
Natur=
entſcheiden ſoll. Es iſt auch fraglich, ob die Stellungnahme des Stadt= uns in ſeiner urwüchſigen Form erhalten bleibe. Leider ſind in letzter
ordnetenverſammlung entfpricht. Es kommt außerdem hinzu, daß auch taten darin erblickten, daß ſie ganze Aeſte von den Bäumen riſſen und
zu den Tagungen des Deutſchen Städtetages Stadtverordnete zugelaſſen die Vogelwelt behelligten — aber auch ſolche, die aus Eigennutz Neſter
ordneten im Verhältnis der Stärke ihver Partei vertreten ſind. Für die eine eigens hierzu ſtaatlich angeſtellte Perſon mit polizeilicher Beſugnis
faſſung der Stadtverordveten, die eine Zulaſſung von Stadtverondneten. Es hat mit die ſchönſten Naturſchutzgebiete der Welt, die gleichzeitig auch
So muß auch auf dem Kühkopf ein Naturſchutzpark mit einer
ſtaat=
abends 8 Uhr, brach in der Scheune des Landwirtes Wieſenecker länger mit durchgreifenden Maßnahmen warten, dann dürfte es bald zu
mit der eingebrachten neuen Ernte gefüllt war, fel, dem Feuer zum um die wir weit und breit beneidet werden, gehören der Vergangen=
Die biologiſche Station hat in erſter Linie die Aufgabe, die
heran=
ohne Vogelſchutz kein Kultuxpflanzenſchutz, ohne Pflanzenſchutz keine Ge=
* Worms, 16. Aug. Dompfarrei. Der katholiſche Arbeiter= währ für Vollernten, — Mißernten aber eine Gewähr für Volksgefahr
verein beging vorgeſtern unter großer Beteiligung ſein 2. Stiftungs= — für Teuerung, Hungersnot und Krankheit. Bei Fütterungsverſuchen
Bei dem Hochamte ſang der Domchor eine vierſtimmige Meſſe, ſowie das einem Tag beinahe 9 Gramm an lebenden Tieren zu ſich nimmt mit
älteſte Bewohner der Gegend. Auguſt Uhrig, im Alter von 88 Jahren würde. Zwei fütternde Mönclsgrasmücken flogen an einem Tage 449
Alzeyerſtraße, kurz vor Monsheim, an einer Kurve ein ſchwerer Auto= Dieſe Zahlen beweiſen, wie uns die Vogelwelt vor Schüdlingen ſchützt.
heimatlichen Natur, ſo wie es hier vorgeſchlagen wird, ſchützt und erhält.
r. Hechtsheim, 15. Aug. Turneriſche Wettkämpfe. Durch Zuſchriften zur Unterſtützung und Befürſportung des Projektes nimmt an
Dipl.=Landwirt Ludwig K. Malchus, Guſtabsburg.
(Kreis Büidingen. Er fing in der Nidda innerhalb von zwei Stunden
zuſehen ſeim.
* Friedberg, 16. Aug. Ein Sohn unſerer Stadt, Wilhelm Wind,
Prämonſtratenſermönch, feierte heute unter ſtarker Beteiligung der
katho=
mäßigen Penſionspreiſen alles aufbieten, die werten Gäſte in jeder liſchen Gemeinde ſeine Primiz. — Bei den Meiſterſchaftskämpfen der
gemeinde. Wilhelm Schäfer, beim 50 Meter=Tauchen den zweiton Preis
geſtern abend am Bahnhof ein begeiſterter Empfang bereitet.
WSN. Gießen, 16. Aug. Schwere Raupenplage in
Ober=
ſache um Weibchen dieſer Falterart handelt, iſt die Eierablage in den
150 Quadratmeter großen Gemüſefläche ſo zahlreiche Eierhäuſchen
ge=
funden, daß bei niedrigſter Berechnung auf dieſer Fläche allein etwa
6000 Raupen zur Bildung kommen würden. In der Gemarkung
Ober=
ohmen (Kreis Alsfeld) wurden von Schülern innerhalb einer Woche
etwa 15 00 Kohlweißlinge gefangen, von denen drei Viertel Weibchem
waren. Die Rautenbildung aus der Eierablage dieſer Tiere würde
nach vorſichtigſter
echnung ſich etwa auf 2½ Millionen Stück belaufen
haben, modurch
mte Gemüſernte in dieſer und den
benachbar=
ten Gemarkungen vernichtet worden wäre. Seitens der
Landwirtſchafts=
ämter und der Laudwirtſchaft, ſowie der Gartenbeſitzer werden zurzeit
umfangreiche Bclämpfungsmaßnahmen durchgeführt.
Seite 8
Mittwoch, den 17. Auguſt 1927
Nummer 222
Der deutſche Ozeanflug geſcheitert.
Die Drei an Bord der „Bremen”.
und Frhr. von Hünefeld
Looſe
Köhl
mußten über dem offenen Ozean bei Windſtärke 12 umkehren.
„Europa” und „Bremen” auf dem Flugplatz in Oeſſau.
Die beiden Junkers=Apparate
ſind in ihren Ausmaßen (10,5 Meter Länge, 12,9 Meter Höhe und 17,5 Meter Flügelſpannweite)
und in ihrer Bauart einander völlig gleich. Gleich iſt auch ihr bedauerliches Schickſal. Die „
Euro=
pa” mußte vor ſchwerem Nordſeeſturm ſchon unweit der deutſchen Küſte umkehren. Die „Bremen”
hat zwar das offene Meer weſtlich von Irland erreicht, konnte aber den Weiterflug nach Amerika
im heftigen Gewitter nicht wagen.
Das Reichsehrenmal am Rhein.
Das Deutsche
Eck
Jiect
mit Gruft des Freiherrn v. Stein
Lichterkopf 33em Allerheiligen-Burglahneck
Berg
Narksbung
Königsstuhl
Schloß
Die Stätte des Reichsehrenmals
für die im Weltkrieg 1914—1918 Gefallenen ſoll nach dem Wunſche weiter Kreiſe der Lichterkopf
bei Niederlahnſtein werden. „Das Reichsehrenmal am Rhein” iſt das Loſungswort dieſer
Be=
ſtrebung. Der Reichskunſtwart hat den Vorſchlag der Stadt Niederlahnſtein dem Reichsrat zur
Entſcheidung vorgelegt.
Reich und Ausland.
Frankfurter Chronik.
Die Gewinn=Nummern der Samstag=
Lotterie. Am Samstag, 13. Aug., um 23 Uhr,
wurde im Unterhaltungspark der Internationalen
Ausſtellung „Muſik im Leben der Völker” die
Ver=
loſung der geſtifteten Muſik=Inſtrumente
vorgenom=
men. Das Harmonium der Firma Aloys Maier,
Fulda, fiel auf die Nummer 14 748, die beiden
Gram=
mophone auf 6925 und 8504. Die drei Gitarren
ge=
wannen die Nummern 18 558, 731 und 19 096. Zwei
Lauten entfielen auf Nummer 13 050 und 5056.
Mauxion=Pralinen gewannen die nachſtehenden
Num=
mern: 15 083, 6813, 17 706, 12399, 18 783, 4966 und
17 460.
Von engliſchen Soldaten überfallen.
WSN. Wiesbaden. In der Nacht von
Samstag auf Sonntag wurde ein Ingenieur der
Firma Dyckerhoff u. Söhne auf dem Wege von
Wiesbaden nach dem Mainzer Vorort Amöneburg
von vier engliſchen Soldaten um Geld angehalten.
Dieſer ließ die Aufforderung unbeachtet, worauf die
Soldaten über ihn herfielen und ihn derart
miß=
handelten, daß er ſofort ärztliche Hilfe in Anſpruch
nehmen mußte. Dem Ueberfallenen wurden Uhr
und Brieftaſche mit Geld abgenommen. Er erſtattete
ſofort Anzeige und die Täter konnten noch in der
gleichen Nacht ermittelt und feſtgenommen werden.
Etwa eine halbe Stunde vor dem Ueberfall ſoll
auch ein Portier der Firma Kalle u. Co. in
Wies=
baden=Biebrich von den gleichen Tätern zur
Heraus=
gabe von Uhr und Barſchaft gezwungen worden ſein.
Auch in dieſem Falle ſoll Anzeige erſtattet worden
ſein.
Luftkurort und Kurbad Eiſenach.
Noch viel zu wenig bekannt iſt die berühmte
Wart=
burgſtadt Eiſenach als Erholungsort und Heilbad,
während ſie als Fremdenplatz erſten Ranges einen
weltumfaſſenden Namen hat. An Kurmitteln beſitzt
das in einem herrlichen Naturpark, auf Berge und in
Täler des Thüringerwaldes gebettete Eiſenach außer
der kräftigen ozonhaltigen, nicht rauhen Luft, die
durch vorgelagerte Höhen Schutz von Nord= und
Oſt=
winden bietet, und außer den meilenweiten Nadel=
und Laubwäldern eine bereits ſeit 1452 bekannte
Heilquelle, die Großherzogin=Karolinen=Quelle. Sie
iſt eine alkaliſch=ſulfatiſche Kochſalzquelle mit einem
Emanationsgehalt von 5,21 Macheeinheiten Radium.
Eiſenach iſt daher als Luftkurort in einer Höhe von
220 bis 440 Meter ü. M. nicht nur Geneſungsort für
Erholungsſuchende aller Art, Nervöſe und
Rekon=
valeſzenten, ſondern hat auch als das „Heilbad am
Fuße der Wartburg” vorzügliche und anerkannte
Erfolge aufzuweiſen bei Gicht, Rheumatismus,
Fett=
ſucht, Zuckerkrankheit, Leberleiden, Gallenſteinen und
nicht zuletzt bei Magen= und Darmleiden. Der
Brun=
nen befindet ſich in der unterhalb der Wartburg
lie=
genden Trink= und Wandelhalle, an die ein großer
Kurpark mit wundervollen gärtneriſchen Anlagen
und Baumgruppen und Ausblicken anſtößt, der
frühere großherzögliche Karthausgarten. Das
Bade=
haus „Sophienbad” hat alle neuzeitlichen
Einrich=
tungen. Es werden dort neben den Bädern der
Karolinenquelle alle mediziniſchen Bäder, Packungen
und Maſſagen verabreicht. Außerdem hat die
Bade=
anſtalt, was beſonders zu ſchätzen iſt, eine räumlich
ausgedehnte mit fließendem Waſſer verſehene
Schwimmhalle. An einem modern ausgeſtalteten
ge=
ſellſchaftlichen Kurbetrieb fehlt es natürlich nicht.
Wenn auch Eiſenach als Kurbad ſich in der
Aus=
dehnung ſeiner Anlagen und der Zahl der
kurge=
brauchenden Gäſte mit den Heilbädern von Weltruf
nicht meſſen kann, ſo wächſt doch von Jahr zu Jahr
die Beliebtheit der Quelle, an der in dieſer Saiſon
bereits etwa 4000 Kurgäſte Geſundung ſuchten,
wäh=
rend die Geſamtzahl der Paſſanten und Kurgäſte
Eiſenachs bereits über 60 000 beträgt. Als
Nachkur=
ort der großen ſpezifiſchen Heilbäder und als
ge=
ſundheitliche Uebergangsſtation zwiſchen Nord= und
Süd erhält ſich aber Eiſenachs weivverbreiteter Ruf
überall. Glücklich ergänzt wird der Aufenthalt des
in der beſchaulichen Ruhe des Kurtiertels wohnenden
Kurgaſtes durch den in anderen Teilen der Stadt
lebhaft pulſenden Fremdenbetrieb, der durch
Eiſe=
nachs Charakter als Fremdendurchgangs= und
Kon=
greßſtadt bedingt iſt. Die Wartburg, die ſchönſte der
mittelalterlichen Burgen Deutſchlands, die alte Stadt,
die das typiſche Bild eines thüringiſchen Ortes mit
ereignisreicher Geſchichte bietet, und die
unvergleich=
liche Schönheit der Umgebung machen Eiſenach zu
dem wohl beliebteſten Reiſeziel Mitteldeutſchlands,
jedenfalls zu einer ausgeſprochenen „gaſtlichen” Stadt,
in der ſich ein jeder wohl fühlt.
Japan auf der Preſſa.
Der Ausſtellungsleitung iſt die amtliche
Mittei=
lung zugegangen, daß die führenden japaniſchen
Zei=
tungen einen Ausſchuß gebildet haben, der die
Vor=
bereitungen für die Beteiligung Japans an der
Internationalen Preſſeausſtellung Köln 1928 trifft.
Eine japaniſche Delegation, beſtehend aus den Herren
Seiichi Uheno, leitender Direktor der Tokio und
Oſaka Aſahi, Genichiro Date, Berater und Direktor
der Nengo Nachrichten=Agentur, und Sekizo Uyeda,
leitender Direktor der Nihon Dempo Nachrichten=
Agentur, wird Ende Auguſt nach Köln kommen, um
ſich über Art und Umfang der japaniſchen
Betei=
ligung mit der Ausſtellungsleitung zu beſprechen.
Blutige Waſſerſtreitigkeiten.
EP. Kairo. Die Unzuträglichkeiten bei der
Ver=
teilung von Waſſer haben in einigen Teilen des
Landes zu blutigen Ausſchreitungen zwiſchen den
Bewohnern benachbarter Dörfer geführt, die ſich
gegenſeitig bei der Zuteilung übervorteilt glauben.
In Mana (Oberägypten) iſt es zu einer förmlichen
Schlacht gekommen, die nur durch das Eingreifen
eines ſtarken Polizeiaufgebots beendet werden konnte.
Der Schulze der Ortſchaft, der zu vermitteln ſuchte,
wurde getötet, während 17
uern ſchwer verletzt
wurden.
Der Indianer=Aufſtand in Bolivien.
La Paz (Bolivien). Durch die ſchnellen
Maß=
anhmen der Regierungstruppen iſt es, wie man hier
annimmt, gelungen, einen allgemeinen Aufſtand der
bolivianiſchen Indianer zu verhindern. Allerdings
iſt es den Rebellen geglückt, in zwei Provinzen ein=
„elne Truppenabteilungen zu umzingeln, jedoch
ſcheint es, daß die Gefangennahme zahlreicher Führer
nud die ſchweren Verluſte der Rebellen ſich bereits
als wirkſam erwieſen haben. Die Indianer kehren zu
Tauſenden zu ihrer gewohnten Beſchäftigung zurück
Max=Liebermann=Ausſtellung in Paris.
EP. Paris. Aus einer Polemik der „Action
Frangaiſe” iſt zu entnehmen, daß Unterrichtsminiſter
Herriot beabſichtigt, die in Berlin zur Feier des
80. Geburtstages Max Liebermanns ausgeſtellten
Werke des Künſtlers nach Paris kommen und im
Ballſpielhaus=Muſeum aussſtellen zu laſſen. Das
Blatt erinnert daran, daß Liebermann zu Beginn
des Krieges das Manifeſt der Intellektuellen
unter=
zeichnet habe und behauptet, der Rat der
Konſer=
vatoren der Nationalmuſeen habe einſtimmig gegen
dieſe Abſicht des Miniſters proteſtiert; trotzdem aber
werde die Ausſtellung ſtattfinden.
Neuer Mumienfund in Weſt=Aegypten.
DD. London. In einer im weſtlichen Aegypten
gelegenen Wüſte wurde, wie die ägyptiſche Preſſe
be=
richtet, eine Mumie, wahrſcheinlich die einer
ägyp=
tiſchen Königin, gefunden. Die Mumie war mit
Ju=
welen einſchließlich 18 goldenen und ſilbernen
Arm=
bändern, fünf mit Brillanten beſetzten Halsbändern
und einer Krone aus Brillanten geſchmückt. In der
Nähe der Mumie wurde anderer Halsſchmuck mit
Saphiren und Brillanten gefunden. Nach
Mut=
maßungen ſoll die Mumie 3000 Jahre alt ſein.
Die Löwen ſind los.
EP. In der Gegend von Fort Jameſon in Nord=
Rhodeſien ſoll eine Löwenherde aufgetaucht ſein, die
unter den Eingeborenen Schrecken und Tod
ver=
breitet. Bisher ſind den Raubtieren ſchon etwa 20
Menſchen zum Opfer gefallen. Eine eingeborene
Frau, die, ihr Kind auf dem Rücken tragend, in
ihrem Garten arbeitete, wurde von einem Löwen
am hellen Tage angefallen. Das Tier ſchlug die Frau
mit einigen Prankenhieben zu Boden und verſchwand
mit dem Kinde. Eines Nachts wurde ein Pflanzer
und ſeine Familie durch das Wutgeheul der
Raub=
tiere geweckt. Der Farmer hatte am Abend ſein
Automobil vor der Türe ſtehen laſſen. Am Morgen
fand er es in jämmerlichem Zuſtande vor. Die Löwen
hatten die Reifen in Fetzen geriſſen und auf der
Karoſſerie tiefe Spuren ihrer mächtigen Gebiſſe und
Klauen zurückgelaſſen. Die Bewohner des
heimge=
ſuchten Bezirks haben eine große Treibjagd
veran=
ſtaltet, um weiteren Heldentaten der Wüſtenkönige
einen Riegel vorzuſchieben.
Die franzöſiſchen Ozeanflieger.
EP. Paris. In Le Bourget wurde am Montag
erklärt, daß die Wetterbedingungen gegenwärtig faſt
die gleichen ſeien wie ſeinerzeit beim Aufſtieg
Nun=
geſſers und Colis. Infolgedeſſen herrſcht auf dem
Flugplatz Grabesruhe. Die meiſten Flieger begnügten
ſich damit von den Wetterberichten Kenntnis zu
nehmen. Drouhin ließ die „Columbia” aus dem
Schuppen ziehen, um den Motor auszuprobieren. Da
aber Levine erklärte, daß ein derartiger Verſuch nur
in Gegenwart des amerikaniſchen Ingenieurs erfolgen
dürfte, wurde das Flugzeug wieder unverrichteter
Dinge an ſeinen Platz zurückgebracht, wo es von zwei
Polizeibamten bewacht wird. Auf Antrag der
Luft=
verkehrs=Geſellſchaft, in deren Schuppen die „
Co=
lumbia” untergebracht iſt, wurde eine Unterſuchung
über die Beſchädigung des Propellers eingeleitet. Das
Flugzeug ſoll in einen Schuppen des 34. Flieger=
Regiments und dort unter die Bewachung von zwei
Militärpoſten geſtellt werde.
jei
Ein unentſchloſſener Bräutigam.
EP. Ein komiſcher Zwiſchenfall beendete vorzeitig
eine Trauung im Bürgermeiſteramt des Städtchens
Rogerville im Departement Seine Inferieure. Ein
Brautpaar geſetzten Alters war eben vor den
Bür=
germeiſter getreten, um den Bund fürs Leben zu
ſchließen, als plötzlich eine frühere Braut des
Ehe=
kandidaten auftauchte und drohte, die neue Braut
niederzuſchießen, ſobald die Trauung ſtattgefunden
habe. Dem Bürgermeiſter gelang es unter großer
Mühe, die Mordluſtige zu beruhigen, und ſo konnte
die Zeremonie ihren Fortgang nehmen. In dem
Bräutigam waren aber offenbar durch dieſen
Zwi=
ſchenfall längſt vergeſſen gewähnte Gefühle wieder
erwacht, denn als er ſein Jawort ſprechen ſollte,
blickte er den Bürgermeiſter zaudernd an und fragte:
„Herr Bürgermeiſter, was würden Sie an meiner
Stelle tun?‟ Die ganze Hochzeitsgeſellſchaft brach
in ein fröhliches Gelächter aus. Der Bräutigam aber
ſchien mittlerweile zu einem Entſchluß gekommen
zu ſein, denn als der Bürgermeiſter ſeine Frage
wie=
derholte, erklärte er energiſch: „Ich denke nicht
daran!” und verließ am Arme ſeiner erſten Braut
den Saal. Die Verlaſſene zweite Braut hat Klage
wegen Bruchs des Eheverſprechens erhoben.
Amer ika zu dem geſcheiterten Ozeanflugg
NewYork. Die Umkehr der „Bremen” hatu
allgemein tiefſtes Bedauern ausgelöſt. Dr. Kimball.
der Meteorologe der Bundeswetterwarte, die denn
amerikaniſchen Ozeanfliegern die Wetterberichte
ger=
liefert hatte, äußerte ſich gleichfalls bedauernd übern
das Mißlingen des Fluges, da die „Bremen”, fallss
es ihr gelungen wäre, die Stürme des Atlantiks zm
durchfliegen, werwvolles Material über die Ozean=”
ſtürme geliefert hätte.
NewYork. Die Fliegerkreiſe wie die Preſſee
ſtimmen darin überein, daß für die deutſchen Fliegem
die Rückkehr nach Deſſau der einzig mögliche
Ent=
ſchluß geweſen ſei. „New York Times” äußert, durchch
dieſe letzten Erfahrungen werde die bereits bekannte
Tatſache erneut beſtätigt, daß der Flug nach Weſtenm
weit ſchwieriger ſei, als der von Amerika nach
Ens=
ropa. Nach dem unglücklichen Schickſal Nungeſſerss
und Colis gebe es keine Entſchuldigung, den Fluay
nach Weſten unter anderen als günſtigen Umſtändenn
zu wagen. Das Wetter bleibe auch weiterhin dern
alles entſcheidende Faktor. Ihm ſeien die deutſchenn
Flieger unterlegen, wie jeder andere auch unter denn
gleichen Umſtänden hätte unterliegen müſſen. Cham=u
berlin erklärte, auch zur Umkehr habe ein bedeutender =
Mut gehört. Denn nachdem der Flug begonnen, ſei
der Entſchluß den Fliegern ſicher unendlich ſchwer
gefallen.
Die „World” bezeichnet Köhls und Looſes Rück.
kehr nach Deſſau als einen weiſen Entſchluß. Beide
hätten wie ihre Vorgänger Lindbergh, Chamberlin 1
und Byrd auf dem Ozean Wetterverhältniſſe vorge,
funden, die beim Abflug nicht vorausſehbar waren,
Auch ihre Erfahrungen beweiſen erneut die Not
wendigkeit beſſerer und reichhaltigerer Berichte über
die Wetterlage im mittleren Atlantiſchen Ozean, die
durch den Funkdienſt und die Mitarbeit der Dayier
leicht erreichbar ſeien.
Der Weg der „Bremen”.
ades, N
Ae Lebe
Meſbet, Geſt
Bezirfsd
Dertketer
Unſere Karte zeigt den Weg der „Bremen” vonn
Deſſau über Osnabrück, Wakefield und Dublin biss
zum Umkehrungspunkt (e) über dem Ozean.
Generaldirektor Stimming an Prof. Junkers.
Bremen. Aus Anlaß der Rückkehr der beider
Transozeanflugzeuge nach Bremen und Deſſau ſande n
der Generaldirektor des Norddeutſchen Lloyd,
G=
heimrat Stimming, an Prof. Junkers in Deſſau d0 4
nachfolgende Telegramm: „Beglückwünſche Sie u7
den Leiſtungen Ihrer Flugzeuge. Daß die „Bremen”
nach 22ſtündigem Fluge in ſchwerem Gewitter un
beſchädigt nach Deſſau zurückkehren konnte, iſt eine ?
Glanzleiſtung des Materials und der Beſatzung.
Der bei der ſchlechten Landung der „Europa” ent
ſtandene Bruch iſt in anbetracht der Umſtände
gering=
fügig zu nennen und hat weder mit den Eigenſchaften 1
des Flugzeuges noch ſolchen des Bremer Flughafens
das geringſte zu tun. Schätzen wir uns glücklich, daß 6
die Güte Ihres Materials die großen
Vorbehaltun=
gen, Vorbereitungen und die Tüchtigkeit der
Be=
ſatzung trotz der unerwarteten Wetterkriſe Unfäle
verhütet haben. Wir wollen aus den gewonnenen
Erfahrungen lernen. Grüßen Sie die braven Be
ſatzungn beider Flugzeuge und ſeien auch Sie auf das
herzlichſte gegrüßt. gez. Stimming.”
Die Verſicherungsverhandlungen
für einen neuen Ozeanflug.
Wie wir bereits berichteten, wird die Frage 9
Weiterführung des Ozeanprojektes ſehr ſtark von.!
Verhandlungen mit den
Verſicherungsgeſellſch=
beeinflußt ſein, die am Montag eingeleitet wun
Einer hieſigen Korreſpondenz zufolge ginge
Verträge dahin, daß die Verſicherungen mit du
rollen der Flugzeuge zum Start begannen, v
ſie mit dem Eintreffen in New York oder mit
endgültigen Abbruch des Fluges endigten. Es
juriſtiſch die recht ſchwierige Streitfrage entſtaho.
ob das Scheitern des erſten Verſuches im Sinne Deſe
Verträge gleichzeitig als ein Abbruch des Amſe
nehmens bezeichnet werden kann. Die Verhandlühb.
beſchäftigen ſich mit der Frage, ob die deutſchen dee
ſicherungsgeſellſchaften, die mit Ausnahme z.
großer weſtdeutſcher Konzerne ſich ziemlich einmutzd
zur Zeichnung dieſer Verſicherung bereit erklärt 9
ten, um ſo dieſes nationale Unternehmen überhatt
erſt zu ermöglichen, nun auch bereit ſein werden""
bereits geleiſteten hohen Prämien auf einen neu”
Start der beiden Flugzeuge zu übertragen, bzw.
zurechnen. Es darf nicht verkannt werden, daß
ewaiger Unnachgiebigkeit das ganze Unternehmen.""
Gefahr gebracht werden kann. Erfreulicherweile ſi
aber Anzeichen dafür vorhanden, daß die deutſche.
Aſſekuranzen dieſer ſchwierigen Situation Verſtche.
nis entgegenbringen, ſo daß auf einen baldigen. *
friedigenden Abſchluß gehofft wird. Man rechnet.?e*
dieſen Verhandlungen bereits damit, daß anſtelle ".
„Europa” die in Bereitſchaft ſtehende dritte Ze.
ſchine des gleichen Typs, „D. 1198” eingeſetzt M.”
Die Maſchine iſt bis in die letzten Einzelheiten ſuee
probiert und wäre ohne weitere Vorbereitungen."
ſtande, zuſammen mit der „Bremen” zu ſtarkel=
Der Alpenrundflug verſchoben.
EP. Zürich, Der Start zum Alpenrundflug ſce
von dem Programm des Internationalen Gltzd
meetings des ſchlechten Wetters wegen abgeſeh.
worden. Er wird auf ein ſpäteres Datum verſcho9e..
Waſſerſtoff ſtatt Benzin.
EP Liſſabon. Ein Ingenieur namens Me
biero hat ein Verfahren erfunden, das ermöglich”
ſoll, in Exploſionsmotoren anſtelle von Benzin Becl.
ſerſtoff zu verwenden. Die Erfindung ſei mit Erſoitz
an einem Motorrad vorgeführt worden.
ſummer 227
Mittwoch, den 17. Auguſt 1927
Seite 9
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Mu.315)
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aus8 t.FFamilie m.
gusßum. ſucht bald.
pallſſte SStellung in
beſſf” Gamilie als
Külter-Fräulein
vd./ zun tochter hier
vd. /wwärts. 21329
An/unt. T 208 a.
die Fichäftsſtelle.
—2.
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39 Ir werh., ſucht
SteAl als Maſch.=
Mevſ A-erwalt. od.
dersNe l. Ang. mit
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W. (Aberg,
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Preisklasse jemals dem deutschen Pub=
likum geboten wurde, sondern er ist
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Lebens-
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Die Wahrheit dieser
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Seite 10
Mittwoch, den 17. Auguft 1927
Nummer 227
Sport, Spiel und Turgen.
„Huldigungsfahrt zum deutſchen
Ayei ain 14. and 19. Oehtemder.
Veranſtaltet vom Mainzer Automobil=Club (A.D. A. C.).
Schon lange tobt in den Lagern des Motorſports der Kampfruf „Hie
Rennſport” — „Hie Tourenſport”! Tonnen von Tinte ſind
im Laufe der Zeit verſchrieben worden, wahre Flutwellen von Artikeln
und Abhandlungen über das „Für und Wider” haben ſich über die
inter=
eſſierte Welt ergoſſen, doch vorläufig ohne Reſultat. Beiden
Rüchtun=
gen geht es wie den Königs=Kindern, ſie konnten zuſammen nicht
kom=
men, denn das Waffer war viel zu tief — und ſie gehören doch
zuſam=
men, ſind aufeinander angewieſen; oyne Rennſport kein. Tourenſport,
und umgekehrt.
Erſt der Rennſport mit ſeinen Höchſrleiſtungen und
Zerreiß=
prüfungen ſchwerſter Art konſtruierter Maſchinen ſchuf die notwendigen
Unterlagen zur Erſtellung und Vervollkommnung unſeres heutigen
Tourenwagens, der neben der Einfachheit der Bedienung,
Zuverläſſig=
keit und Leiſtungsfähigkeit uuit einer Lebeusdauer verbindet, die für das
darin inveſtierte Kapital eine entſprechende Amortiſierung und
Verzin=
ſung gewährleiſtet. Zweck eines Motor=Sport=Clubs oder Verbandes
kann es, neben ſeinen wirtſchaftlichen Zielen, die er verfolgt, nur ſein,
Renn= und Tourenſport in gleicher Weiſe zu betreiben; Erzielung von
Einzel= und Spitzenleiſtungen im Rennſport auf der einen und Pflege
des Geſellſchafts= und Tourenſports auf der anderen Seite, welch letztere
dazu angetan iſt, dem Motorſport die ganzen Naturſchönheiten unſeres
engeren und weiteren Vaterlandes zu erſchließen und ſeine Liebe zum
angeſtammten Deutſchtum tiefen reifen zu laſſen.
Der Mainzer Automobil=Club (A.D.A.C.) hat in
Er=
kenntnis der Notwendigkeit, beide Sportarten zu pflegen, den Touren=
und Rennſport zu einem Programm gemacht und iſt mit Erfolg
tat=
kräftig tätig, zum Beſten des Motorſports innerhalb der vorgezeichneten
Spiele Mainz auch hierin in führende Stellung zu bringen. Nach der
„Mittelrheiniſchen Fuchsjagd”, die für den M.A.C. einen vollen
ſport=
lichen Erfolg bedeutete und den Nuf für Mamz begründete, alljährlich
die Eröffnung des Motorſports des Gaues 3a des Allgemeinen Deutſchen
Automobil=Clubs in ſeinen Mauern zu erleben, faßte der M.A.C. den
Entſchluß, den geſamten deutſchen Motorſport zu einer Sternfahrt
an den Rhein im goldenen Mainz zuſammen zu führen und im
Rahmen eines großzügig angelegten ſportlichen und geſellſchaftlichen
Programms die Schönheiten unſeres deutſcheſten aller Ströme und das
goldene Mainz vor Augen zu führen.
Am 17. bis 19. September veranſtaltet der Mainzer
Automobil=Club daher, getragen von dieſem Gedankeu, die
„Huldigungsfahrt zum deutſchen Rhein”,
„Stern= und Zielfahrt nach Mainz”.
Zum Rhein, zum Rhein, zum deutſchen Rhein!
An alle deutſchen Motor=Sport=Clubs ergeht der Ruf, ſich zuſammen
zu finden zu einer einzigen, machtvollen Kundgebung des deutſchen
Motorſports an den Ufern des Schickſalsſtromes unſeres Vaterlandes,
dem Rhein, um ihm und dem ſchwvergeprüften deutſchen Weſten eine
Huldigung darzubringen und Zeugnis abzulegen für deutſche Art und
deutſchen Sport.
Das Protektorat zu dieſer Veranſtaltung, wolche ihrer
Be=
deutung entſprechend die Unterſtützung der am Rhein intereſſierten
deutſchen Städte und Länder genießt, haben Herr Staatspräſident
Ul=
rich und Herr Miniſter Dr. Kirnberger übernommen, Bayern
wird durch Hermn Mimiſterpräſident Dr. Held und Herrn,
Staats=
miniſter Dr Stützel, Baden durch Herrn Staatspräſident Dr.
Trunk, Preußen durch Herrn Miniſter des Innern Grzeſinſki
im Ehrenausſchuß vertreten ſein; außerdem hat der Botſchafter und
Reichskommiſſar für die beſetzten Gebiete, Baron, Langwarth
von Simmern, ſein Erſcheinen zugeſagt ſo daß der Höhepunkt der
Huldigungsfahrt die ofizielle Huldigung unter Anweſenheit der hohen
Pwtektoren, der Miniſter und Behörden, ſowie der Vertreter der
rhei=
niſchen Städte und der zu hunderten und aberhunderten zu erwartenden
deutſchen Motorſportlern ſich zu einer impoſanten, unvergeßlichen
Kund=
gebung an den Ufern des Rheines geſtaltem dürfte.
Große Maſſen von fremden Motorſportfreunden werden an dieſem
denkwürdigen Tage in Mainz weilen, zumal in der Stadthalle
gleich=
zeitig die von der Stadt Mainz ins Leben gerufene Ausſtellung „Haus,
Herd und Garten” mit ihrem großzügigen Feſtprogramm
ſtatt=
findet, die mit der Veranſtaltung des M.A. C. eine glückliche Verbindung
von Sport und Wirtſchaft im Intereſſe unſerer Vaterſtadt und ihres
Fremdenverkehrs darſtellt.
Für den 17. September, den erſten Tag der „Huldigungsfahrt zum
deutſchen Rhein”, iſt eine Sternfahrt ausgeſchrieben, für welche
den Einzelfahrern und MotorſportClubs, die ſich aus dev größten
Entfernung innerhalb Deutſchlands in Mainz einfinden, werwolle Preiſe
winken.
Die offizielle Begrüßung der Huldigungsfahrer findet
innerhalb eines reichhaltigen Feſt= und Unterhaltungspvogramms am
Samstag, den 17., und Sonntag, den 18. September,
ſtatt. Die für den Sonntag, den zweiten Tag der Huldigungsfahrt,
an=
geſetzte Zielfahrt bringt weitere Maſſen von Kraftwagen nach
Mainz, wobei wiederum wertvolle Wander= und Ehrenpreiſe zur
Ver=
teilung kommen.
Eine Schönheitskonkurrenz für Wagen iſt weiterhin für
den Sonntag vorgeſehen, die dem Publikum die modernſten und
ele=
ganteſten Touren=, Sport= und Rennwagen der deutſchen und
ausländi=
ſchen Induſtrie zeigen wird.
Nach dem offiziellen Feſteſſen in der Stadthalle geht ein großer
Koyfo ſämtlicher Teilnehmer durch die Straßen der Stndt Mainz,
worauf an den Ufern des Rheins die offizielle feierliche
Hul=
digung unter Anweſenheit der Protektoren, Chrengäſte und
Ver=
tretern des Reiches, der Staaten und der rheiniſchen Städte ſtattfindet.
Sämtlichen Teilnehmern wird zur Erinnerung an dieſe denbwürdige
Stunde die künſtleriſche Huldigungs=Plakette überreicht.
Eine Ausſchreibung der Huldigungsfahrt ergeht an alle intereſſierten
Kreiſe und wird weiter anläßlich dieſer Veranſtaltung ein offizielles
Feſtbuch herausgegeben.
Der Organiſations= und Sportausſchuß iſt mit Unterſtützung der
Stadt Mainz fieberhaft tätig, die umfangreichen Vorbereitungen zu
treffen, und dürſte die Gewähr dafür gegeben ſein, daß die
Organiſa=
tion der weit über die engeren Grenzen unſerer Heimat aufgezogenen
Veranſtaltung, wie bei dem M. A.C. gewohnt, eine erſtklaſſige iſt.
Mainz, die Stadt des rheiniſchen Frohſinns und Humors, wird
die deutſchen Motorſportler in ſeinen Mauern herzlich empfangen und
das Seinige dazu beitragen, der impoſanten Kundgebung des deutſchen
Motorſports am Rhein einen würdigen Nahmen zu geben und dem
deutſchen Sportgedanken in der Weſtmark unſeres Vaterlandes eine
Heim= und Pflegeſtätte bereſten, zur Erziehung und Ertüchtigung
deut=
ſcheu Volkskräfte.
OT. Meiſterſchaften.
Siegerehrung in der Turngemeinde 1846.
Die ſeitens der Wettkämpfer(innen) der Schwimm=Abteilung der
Tgde. 1846 Darmſtadt bei den Meiſterſchaften der DT. im Schwimmen
im Stadion zu Berlin erzielten Erfolge ſeien hier noch einmal angeführt: veranſtaltete Turnier konnte trotz der dauernd einſetzenden Regenſchauer
1. Sieg im 200 Meter Lagenſchwimmen (Bruſt, Seite, Rücken, Hüh) für
Turnerinnen: Lotte Hoffmann (Meiſterin der DT.);
1. Sieg im 100 Meter Freiſtilſchwimmen für Turnerinnen: Eliſabeth Baukloh, Frau Becker, Sennewald, Schildt und Bert, gewannen ſämtlich
Gerhardt (Meiſterin der DT.);
3. Sieg im Turmſpringen: Abolf Jüngling;
2. Sitg in der 4mal 50 Meter Lagenſtaffel für Turnerinnen;
2. Sieg in der 4mal 50 Meter Freiſtilſtaffel für Turnerinnen.
Im Anſchluß au die Meiſterſchaften der DT. findet im Stadion zu Sbielen überlaſſen.
Berlin der 2. Olympia=Lehrgang der DT. im Kunſt= und Turmſpringen
ſtatt, zwvecks Feſtſtellung der eventuellen Vertreter der DT. bei der
Olympiade in Amſterdam. Hierbei iſt Adolf Jüngling ſeitens des 6:2; 6:0; Schildt—Schmidt 7:5; 3:6; 6:3: Bert—Löſer 6:4; 6:4: Rup=
Mittelrheinkreiſes und auf Grund ſeiner bisherigen Leiſtungen
teilnahme=
berechtigt.
Mit Rückſicht darauf findet die Ehrung der von den
Meiſterſchafts=
kämpfen ſiegreich heimgekehrten Teilnehmer der Tade. 1846 am Samstag
abend 8.30 Uhr pünktlich im oberen Saale des Turnhauſes ſtatt. Zu
dieſem Zweck ſind alle Mitglieder der Tade. 1846 herzlich eingeladen,
reſtlos zu erſcheinen. Die geſamte große Turnerfamilie der Tade, ſoll Krämer—Löſer=Klingler 6:4; 6:2: Ruppert=Kabel-Klingler=Jenſen 6:4;
ſich einfinden, um ihrer Freude über die erzielten Erfolge bei den
Meiſterſchaftskämpfen in B.
in ſichlichter, aber herzhafter Weiſe
Aus=
druck zu verleihen. Dabei
rd noch
Berichterſtattung über den
Verlauf der Meiſterſchaften, uſw. ſtattfinden. Herzliche Einladung an Baukloh=Bert—Frl. Sallwey=Löſer 6:4; 6:4; Frl. Orlemann=Kabel—Frl.
alle noch einmal.
Turnen.
Mu
Handball.
Handball im Sportverein 98.
Nachdem der Saiſonbeginn bei den Fußballern ſchon gleich auch die
Eröffnung der Verbandsſpielſerie nach ſich zog, beginnen die offiziellen
mit dem eiſten Septemberſonntag. Bedeuteten dieſe Bezirksligaſpiele
bisher ſtets eine ſichere Sache für die Ligamannſchaft des
Sportver=
eins 98, ſo iſt durch die jetzige Neugruppierung inſofern eine ſtarke Aen= Girlanden und friſches Tannengrün grüßten die erſten Feſtgäſte.
derung eingetreten, als mehrere Vereine das Können in ſich haben, den
ſieggewöhnten Darmſtädtern den Bezirksmeiſterſchaftstitel ſtreitig zu
ſammen. An Mannſchaften, die ſchon im Vorjahre an der Ligarunde
be=
teiligt waren, befinden ſich darunter der Sportverein und der
Polizei=
ſportverein Wiesbaden, die erſte „Handballelf der Fußballgeſellſchaft
Wainz=Kaſtel, der Polizeiſportverein Babenhauſen, und der Sportverein
Darmſtadt 98. Vermißt wird alſo der Polizeiſportverein Darmſtadt, der,
wie man hört, ſich mehr auf die Pflege des Fußballſportes verlegen will.
da die beſten Handballer dieſes Vereins nunmehr ſich für den
Baben=
häuſer Bruderverein beteiligen wollen, dürfte der dortige
Polizeiſport=
verein wohl in dieſem Jahre mit einer weſentlich ſpielſtärkeren
Mann=
ſchaft aufwarten. Man wird alſo gut daran tun, in der Mannſchaft von
Vabenhauſen einen ernſthaſten Anwärter um den Meiſterſchaftstitel zu
erblicken. Auch der Sportverein Wiesbaden, der einige Monate durch freiübungen ſeiner Jugendgruppe, durch Stellen von Pyramiden, duu
einen bekannten Sportlehrer der Reichshauptſtadt trainiert wurde, ſcheint
ſeine Form ſtark verbeſſert zu haben; auch in ihm dürfte ein ſtarker
Kon=
kurrent erblickt werden.
Neu hinzugekommen in die Ligaklaſſe ſind Hakoah Wiesbaden und
Handballſportverein Rödelheim. Beide Vereine erſtritten ſich durch
ſieg=
reiches Beſtehen der Spiele in der zweiten Klaſſe den Aufſtieg.
Nödel=
heim iſt die bedeutend beſſere Mannſchaft, von der auch erwartet wird,
daß ſie ſich einen günſtigen Tabellenplatz ſichern wird. Die Ligaklaſſe
wvird vervollſtändigt durch den aus der Deutſchen Turnerſchaft
ausge=
tretenen V. f. R. Schwanheim. Die Spiele, die die Darmſtädter in den
letzten Jahren gegen Schwanheim abſolvierten, zeigten, daß in dem
ehe=
maligen Turnermeiſter ein grundſolides Können üeckt. Wenn man ſich
noch vergegenwärtigt, daß auf dem kleinen Platz in Schwanheim nur
ſchwerlich für die Gäſtemannſchaften Punkte zu holen ſind, ſo weiß man
damit, wie gerade mit dem ſiegreichen Beſtehen dieſer Mannſchaft
ge=
rechnet werden muß.
Schon dieſer kurze Ueberblick dürfte genügen, um erkennen zu laſſen,
daß die diesjährigen Verbandsſpiele noch bedeutend iutereſſanter zu
wer=
den verſprechen, wie die in den Vorjahren. Der Sportverein
Darm=
ſtadt 98 wird wohl ſein ganzes Können aufbieten müſſen, um die
Vor=
machtſtellung beizubehalten. Obwohl er als vorjähriger Pokalmeiſter
auf jeden Fall berechtigt iſt, mit dem Bezirksmeiſter um die Berechtigung
zu ſpielen, den Bezirk bei den Spielen um die Süddeutſche Meiſterſchaft
zu vertreten, ſo wird man ſich darauf nicht verlaſſen, ſondern mit allen
Kräften verſuchen, auch Bezirksmeiſter zu werden, um nicht die
Teil=
nahmeberechtigung bei den Endſpielen von dem glücklichen Ausgang eines
einzigen Spieles abhängig zu machen.
Vor dem Beginn der Verbandsſpiele werden die 98er am 28. Auguſt
Abſchluß der letzten Saiſon die Darmſtädter im Kölner Stadion gegen
Darmſtädter gegen Köln, deren Spiel beſte weſtdeutſche Handballklaſſe
repräſentierte, einen 6:2 Sieg ſichergeſtellt hatten. Die Kölner Zeitungn
lobten die ſportliche Hochwertigkeit dieſes Zieles in allen Tonarten, ſo
daß mit dem
Rückſpiel gegen die Kölner Städtemannſchaft
in Darmſtadt ein ſportlicher Großkampf bevorſteht. Da die
Gaſtfreund=
ſchaft, die die Stadt Köln bei dem Vorſpiel den Mannen unſeres
ſüd=
man es ſich in Darmſtadt nun auch angelegen ſein laſſen, dieſe
Gaſt=
freundſchaft im ſelben Maße aus Gründen ſportlicher Dankbarkeit zu
er=
wiedern
Schießſport.
Schützengeſellſchaft „Tell‟ Darmſtadt, gegr. 1907, Mitgl. b. Hefſiſchen
Schützenbundes,
feierte am Sonntag ihr 20jähriges Jubiläum, verbunden mit einem
Gruppen=, Klaſſen= und Werbeſchießen. Nachſtehende Vereine und
Einzel=
ſchützen errangen folgende Preiſe:
Ehrengruppenpreis: Schützengeſellſchaft Fledermaus Darmſtadt mit 186
Ringen.
1. Gruppenpreis: Schützengeſellſchaft Feurio Darmſtadt mit 150 Ringen.
2. Gruppenpreis: Schützengeſellſchaft Fledermaus Darmſtadt mit 150 Rg.
3. Gruppenpreis: Schützengeſellſchaft Freiſchitz Nieder=Ramſtadt mit
135 Ringen.
Klaſſenſchießen.
Sonderklafſe: 1. Preis Bögner, Tell Ober=Ramſtadt, mit 66 Ringen; Zink=König 55: 3. Kätchen Mark=Höchſt 47; 4. Kätha Lenz=Höchſt 4 ſirn
2. Schneider, Fledermaus Darmſtadt, mit 64; 3. Ehrig, Fledermaus
Darmſtadt, 64; 4. Seipel, Tell Ober=Ramſtadt, 60; 5. Stumpf. Gg.,
Weidmannsheil Roßdorf, 60.
1. Klafſe: 1. Preis Schwab, Feurio Darmſtadt, mit 64 Ringen: 2. Fritz
Müller, Tell Darmſtadt, 61; 3. Ackermann, Tell Ober=Ramſtadt. 61; Erbach 57; 5. Herm. Reuling=Steinbach 56.
4. Kloß. Weidmannsheil Roßdorf, 60; 5. Harres, Feurio Darmſtadt,
59: 6. Schröder, Feurio Darmſtadt, 57; 7. Jakob Müller, Tell Darme Hags=Zell 47; 3. Kätchen Gerbig=Hetzbach 45; 4. Gretchen Villhardtaln
Ober=Nauſes, 55: 10. Rindfrehy, Tell Ober=Ramſtadt, 54.
2. Klafſe: 1. Preis, Bügner. Tell Ober=Ramſtadt, mit 62 Ringen;
2. Girſtenbrei, Tell Darmſtadt, 61: 3. Nauheimer, Tell Darmſtadt,
59; 4. Preſtel, Fledermaus Darmſtadt. 59; 5. Schimpf. Tell Darm= Mümling=Grumbach 52; 3. Karl Hoffarth=Momart 50; 4. Adan Rl
ſtadt, 58; 6. Laumann, Fledermaus Darmſtadt, 57; 7. Wüſt, Tell Momart 49; 5. Wilhelm Engelter=Beerfelden 48.
Eppertshauſen, 55; 8. Emil Rau, Tell Ober=Ramſtadt, 55: 9. Winter,
Fledermaus Darmſtadt, 55; 10. Schmidt, Urberach, 54.
3. Klaſſe: 1. Preis Alex Wolf, Tell Darmſtadt, mit 59 Ringen: 2. Held, bach 49; 5. Erna Hotz=Hetzbach, Kätha Fiſcher=König 47.
Gundernhauſen, 59: 3. Pullmann, Fledermaus Darmſtadt, 57:
4. Reibold, Fledermaus Darmſtadt, 57; 5. Groh, Urberach. 57:
6. Ad. Weber, Tell Darmſtadt, 55; 7. Braun, Urberach, 55: 8.
Mer=
get, Urberach, 55: 9. Willy Hauſt, Freiſchütz Nieder=Ramſtadt, 55;
10. Steinmann, Tell Ober=Ramſtadt, 55.
Oeffentliches Werbeſchießen: 1. Preis Kloß, Weidmannsheil Roßdorf,
mit 36 Ringen; 2. Fritz Müller, Tell Darmſtadt, 35: 3. Hörr Feurio, 1. Hauptgeſt. Alteſelds Amelung (J. Entrich); 2. Tſchierva; 3.
Darmſtadt, 35; 4 Gräf. Fledermaus Darmſtadt, 35; 5. Hausner,
Tell Darmſtadt, 35; 6. Schneider, Fledermaus Darmſtadt. 35; 7. L. Tot.: 75: Pl. 21, 23, 10:10. 1—19 Lg
Bügner, Tell Ober=Ramſtadt, 34; 8. Phil. Bügner, Tell Ober=
Ram=
ſtadt, 34; 9. Ghrig, Fledermaus Darmſtadt, 34: 10. Heinr. Rauch, 1. Stall Halmas Frländer (E. Haynes); 2. Maskerade; 3. Belugt.
Tell Ober=Ramſtadt, 34; 11. Jakob Müller. Tell Darmſtadt, 34: ner: Dietmar, Klimbim, Vineula. Tot.: 16, Pl. 12, 13:10. 1—2
12. Schütze, Feurio Darmſtadt, 34; 13. Horneff, Gundernhauſen, 34;
14. Henkelmann, Tell Darmſtadt. 34; 15. Schäfer, Feurio Darmſtadt, 1. Geſt. Mydlinghovens Heuſchrecke (E. Huguenin); 2. Jos; 3. Lockznlohlk.
18. Buſold, Tell Darmſtadt, 33: 19. Dauz, Fledermaus Darmſtadt, 33.
Sämtlichen Preisträgern ein dreifaches „Gut Ziel”.
Tennis.
Turnier zwiſchen dem Tennis=Club Langen und der Tennis=Abteilung
der Turngemeinde 1846 Darmſtadt.
Das am letzten Sonntag auf den Plätzen des Tennisklubs Langen
reſtlos durchgeführt werden. Selten ſchöner Sport wurde bei dieſem
Treffen gezeigt. Die Darmſtädter Spitzenſpieler, wie Frl. Noth, Frl.
ihre Einzelſpiele. Die Herren=Doppel fielen ebenfalls ſämtlich nach
Darmſtadt. Tennisklub Langen, in voller Stärke vertreten, mußte trotz
der mit Erſatz geſchwächten Mannſchaft der Darmſtädter Tennis=
Ab=
teilung den glatten Sieg von 11:6 Punkten, 21:16 Sätzen und 172:156
Einzeln verteilen ſich die Spiele wie folgt:
Herren=Einzel (Darmſtadt zuerſt genannt): Sennewald—Koch 3:6:
pert—Klingler 3:6; 6:6; Ruppert—Haußner 6:2; 3:6; 2:6; Kabel—
Jenſen 6:3; 8:6.
Damen=Einzel: Frl. Roth—Frl. Rehher 0:6: 6:3; 6:1: Frl.
Bau=
kloh—Frl. Salweh 6:2; 6:2; Frau Becker—Frl. Rodehau 6:2; 6:0:; Frl.
Kliffmüller—Frl. Schmidt 1:6; 5:7
Herren=Doppel: Sennewald=Schildt—Koch=Schmidt 6:3; 7:5: Bert=
2:6; 6:2
Gemiſchte Dovkel=Spiele: Frl. Roth=Sennewald—Frl. Rehher=Kocl
3:6: 4:6: Frl. Kliffmüller=Schildt—Frl. Schildt=Schmidt 2:6: 2:6; Frl.
Nodehau=Klingler 4:6; 4:6.
Das Bezirksjugendturnfeſt des 1. Bezinks des Odenwaldgaues der 22y
am 13. und 14. Auguſt in Mümling=Grumbach.
Bei der am 7. Januar abgehaltenen Vorturnerſtunde des 1. Bezii/
wurde Mümling=Grumbach als Feſtort für das diesjährige Jugendtm
feſt beſtimmt. Der Turnverein Mümling=Grumbach empfand dieſe
weiſung als beſondere Ehre. Durch umfangreiche Vorarbeiten und
ins einzelne gehende Vorbereitungen ſuchte er den reibungsloſen A.
lauf des Feſtes ſicher zu ſtellen. Wenn auch alles getan wurde, gru
Wetter zu beſchaffen, lag nicht in der Macht des Vereins. So litt dien
Handballſpiele in der Ligaklaſſe des Frankfurter Landesverbandes erſt Feſt, das ſonſt in jeder Beziehung als Muſter eines gut organiſiem
Jugendturnfeſtes gelten kann, etwas unter der unfreundlichen Wittermu
Schon am 13. Auguſt prangte das Dorf in vollem Schmuck. Fahnn
Abend fand am Denkmal der Gefallenen eine Feier ſtatt, an der ſich ſän
liche Ortsvereine, die Schulfugend und die ganze Gemeinde beteiligtt
machen. Die Ligaklaſſe ſetzt ſich in dieſem Jahre aus acht Vereinen zu= Der Feſtakt wurde verſchönt durch Geſangsvorträge der 1. Schulkl,0
unter Herrn Lehrer Kadel, und des Geſangvereins
Sängervereinigm=
die an dieſem Abend unter Leitung von Herrn Peter Lang ſtand.
Feſtrede hielt Herr Lehrer Höreth, der in markigen Worten die Turn
jugend als Erben und Pfleger des deutſchen Einheitsgeiſtes feierte,
Lo=
ſehließend marſchierte der Feſtzug auf die maleriſch gelegene Feſtwiio
Eingerahmt von bewaldeten Bergen, am Ufer der Mümling geleg
bietet der Platz herrliche Ausblicke das Tal auſ= und abwärts. Aly
ſteiler Höhe ſchaute ein Jahrhunderte altes Kirchlein auf das bun=
Treiben herab. Der Abend wurde durch turneriſche Vorführungen
Bezirtswerberiege ausgefüllt, die an Pferd, Barren und Reck
meiſtſ=
hafte Leiſtungen bot. Auch der feſtgebende Verein trug durch Maſfſ.
Feuerwerk uſw., zur Ausſchmückung des Abends bei. Der Hauptfeſit
wurde durch Weckruf und Frühkonzert eingeleitet. Um halb 8 Uhr
fan=
der Empfang der Preisturner und =Turnerinnen ſtatt. Leider goß
dabei in Strömen, ſo daß die Stimmung der Jugend etwas gednüt
wurde. Der Feſtausſchuß ſchickte ſie einſtweilen in ihre Quartiere, 19 h. 709
ſie gaſtlich aufgenommen und in jeder Beziehung für ſie geſorgt ſtuir, Frloistſt
Als ſich dann bei Beginn der Wettkämpfe der Himmel etwas auffelu
und die Jugend mit underzagtem Eifer glänzende Leiſtungen bot, iat kst, Linlindte. KMl
auch eine richtige Feſtſtimmung auf. Auf dem Feſtplatz und auf den dis b—uchedenen Lrdher.
zelnen, in der Nähe liegenden Kampfbahnen entwickelte ſich ein hutest Fau peder de Gethich.
farbenfrohes Bild. Die gemeldeten 432 Turner und Turnerinnen ien
Wiriſche
faſt vollzählig erſchienen, und ſo zeigten die Wettkämpfe an den Gerütm
ſowie das volkstümliche Turnen ſehr gute Leiſtungen und „ſtellin deme
Eifer und der Hingabe der Jugend an die Turnſache ein gläundsu Mratnliut Anlechke Bl
Zeugnis aus. Um 2 Uhr ordneten ſich Turner, Feſtgäſte und Ortzumem karſchug vom 14.1. 0.
zum Feſtzug, der in ſeinen einzelnen Gruppen ein maleriſches Billt.4. Bie Juzentigen Anl
Voran ritten Herolde, ihnen folgte die Muſik. Dann kam in hunt In/Bozeſt ehölt. 2
Gruppen die Turnerjugend des 1. Bezirks. In muſterhafter Ordungg kiſiſtez, die bom 15 Mu
unter Geſang von Turnerliedern zogen dieſe Odenwälder Buben mu kUſnchnct,
Mädchen hinter ihren flatternden Wimpeln her und gaben Zeugnis an 4 Annder Jübe. 2ie
Turnerſinn und Turnergeiſt. Wenn auch einzelne Regenſchauer den Ni9 Ht Groſhmdelsind
ſowie den Feſtnachmittag manchmal empfindlich ſtörten, ſo konnte um WM Vornache (1372)
dem das vorgeſehene Programm bis in ſeine einzelnen Teile abgewia 4t. K4 zützrutben i.t
werden. Die Begrüßungsanſprache des Vereinsvorſtandes Biugel, 7. Mü Dr Indes füir
Feſtrede des Gauvertreters Dr. Spalt aus Spachbrücken, Geſangsvortau 1M Wf 190 (1989)
der Sängervereinigung Mümling=Grumbach, Maſſenfreiübungen uu 14 M Induſtrzierot
Einzelturnen der Jugend füllten im bunten Wechſel den Nachmitotz Mud die der Fert
Dank der vo refflichen Organiſation des Feſtes und der fleißigen Arbch. k 9an der
Eiſey=
noch mit einem Privatſpiel aufwarten. Bekanntlich ſpielten kurz vor des Tuxnvereins Mümling=Grumbach konnte Bezirksturnwart Stag! Wöe Lone der
Eiſen=
aus Köni; ſchon am frühen Nachmittag die Siegerverkündigung und lluch dem Vormongt
die Kölner Städtemannſchaft. Es bedurfte damals aller Mühe, bis die Ausgabe der Diplome vornehmen, ſo daß die jugendlichen Turner aut ſtnch in der märkiſt
Turnerinnen mit ihren Preiſen voller Stolz auf ihre Leiſtungen u: Mü. G liet nch w.
intlicher Punkt, übe
den Abendzügen heimwärts fahven konnten. Das diesjährige Jugers
Vormonat erwähnt
turnfeſt des 1. Bezirks beweiſt, daß es auch bei ſchlechtem Wetter mög /
e. Bmerkenswert
iſt, ein Turnfeſt abzuhalten. Vorausſetzung dazu iſt jedoch ein Zuſammo
arbeiten von Verein und Gemeinde, ſowie es in Grumbach der Fall wa. MMiſe auf dem Inlands,
Die Tu ner und Turnerinnen fanden bei den Familien des Dorfes lis
Eay nicht mitgeteilt w
MNHüer eine noch verh
volle un) gaſtfreie Aufnahme. Die naſſen Kleider wurden getrocknet.
deutſchen Meiſters gewährte, an Herzlichkeit kaum übertreffbar iſt, wird. Eſſen und Trinken war reichlich geſorgt; und nur ſo war es möglich. 1/ MNlgnhandel liegt im
die Turnerjugend trotz des ungünſtigen Wetters frohen Herzens un
inzelnen Zw
tinrie komte
Feſtort ſcheiden konnte.
Leider iſt es nicht möglich, die Namen der über 200 Preisträ
enteuerumg die nu
hier zu veröffentlichen. Es folgen daher die Namen der fünf erſten S Mlc3 nicht vorneht
EA das vorhat
ger jeder Jahresklaſſe.
Wemſchlußgedemke
Jahrgana 1909/10.
Turner: 1. Preis Jof. Böhmig=Hetzbach 125 Punkte: 2. Aug Er” 1lM cher Preiserhöh
Wderet id Werme
mannMichelſtadt 121: 3. Joh. Gerbig=Hetzbach 117: 4. Friedr. Holſie, hf.Nder Soi=
Beerfelden 107; 5. Wilh. Behſel=Beerfelden 105.
Madten des
Turnerinnen: 1. Preis Anng Schäfer=König 63 Punkte: 2. 90J) ſs Die Nerckau
Allmann=Beerfelden 49: 3. Ella Müller=Beerfelden 47; 4. Anna be 1Am. — Die gu.
mann=Beerfelden 46; 5. Dina Strelow=König 42.
Narn den Varmon
ſrug ii meiſt.
Jahrgang 1911/12.
Mtoeten. Die
Turner: 1. Preis Wilhelm Heß=Hetzbach 108 Punkte: 2. W. Sche) ändert. Die ge
bacher=Höchſt 101: 3. Franz Keller=Sandbach 97; 4. Adam Horn=Köng2! F” ſoweit
5. Wilh. Raitz=Höchſt 89.
Lie Fraut
Turnerinnen: 1. Preis Kätchen Seip=Hetzbach 67 Punkte: 2. M0kle Ken
5. Luiſe Veit=Beerfelden 45.
Jahrgana 1913/14.
don
Turner: 1. Preis Georg Rebſcher=Kirch=Brombach 67 Punkte: 2 9!
Knop=Vielbrunn 66; 3. Heinr. Berger=Beerfelden 65; 4. Wilh. Mülle.
Turnerinnen: 1. Preis Kätha Hofmann=Hetzbach 56 Punkte: 2.
ſtadt, 57; 8. Korndörfer, Weidmannsheil Roßdorf, 55: 9. Klotz, Bvombach, Anna Helmſtädter=Höchſt 43; 5. Anna Heilmann=Hetzhch 494
Jahrgang 1915/16.
Turmer: 1. Preis Wilh. Reitz=Höchſt 59 Punkte: 2. Georg 2
Turnerinnen: 1. Preis Eliſabeth Löb=Zell 56 Punkte: 2. Dit
Hetzbach 53; 3. Marg. Keller=König 52; 4. Maria MühlhäuſerW.”
Pferdeſport.
Rennen zu Hoppegarten.
1. Preis von Heidemühle. Lehrlingsreiten. 2800 Mk. 20
Ferner: Bardes Bruder, Honnef, Taugenichts, Twoſtep, Lall
2. Preis vom Fließ: Für Zweijährige. 200 Mk. 1000 Mckle
3. Preis von Fichtenau. Für Dreijährige. 3900 Mk. 200 Mekrs
34; 16. Herzig, Tell Darmſtadt, 34: 17. Tiehl, Darmſtadt, 34: Ferner: Formuſus, Munin, Semper idem. Tuor, Adjantum, Seboli00n
Sandoval. Tot.: 39; Pl. 15, 13 14:10. 34—1 Lg.
4. Preis von Woltersdorf. Für Zweijährige. 5300 Ml. 1200 Mck.
1. A. u. C. v. Weinbergs Otis (D. Schmidt); 2. Askari; 3. Teue
Drei liefen. Tot.: 12:10. 1—6 Lg.
5. Hoppegartener Ehrenpreis. Ehrenpreis und 7800 Mk. 1600 2
1. Geſt. Weils Löwenherz 2 (W. Tarras); 2. Domfalke (Vargal, 4.2
digo (O. Schmidt). Ferner: Palü, Boniburg, Feenkönigin. Lol*
Pl. 33, 30:10. 2—2 Lg.
6. Preis von Eggersdorf. Für Zweijährige 200 Mk. 1900 9
1. Geſt. Weils Preußenſtolz (W. Tarras) 2. Anton; 3. Freier 9u
Ferner: Filigran. Mira, Mohrenblume, Verwechſlung, Gertoſina. Sce
berte, Euterbe, Rheinſonne, Spekulation, Larida, Traminer, Ver. *
gold. Tot.: 25; Pl. 38, 111. 21:10. Hals—3 Lg.
7. Preis von Heſſenwinkel. 200 Mk. 1800 Meter. A. 1.S*
Weinbergs Otfried (O. Schmidt); 2. Mansbach; 3. Gleg. Ferner: Sch
tion Hochachtungsvoll, Oſiris, Groſa, Geldulf,. Sea Lord. Ad h
Ravier, Lemmel, Teneriffe, Felſenſpitze, Herbert. Tot.: 35: Pl. 10
38:10. 1—2 Lg.
Bei den Deutſchen Tennismeiſterſchaften fiel am Monkan
weitere Entſcheidung. Frau Friedleben=Frau Hemp (Frankfurt a. b
wurden im Damen=Doppel von Frau Neppach=Frau von Petech
ſchlagen.
Bei den Deutſchen TennisMeiſterſchaften in Hamburg gugliſt .
ten ſich am Dienstag Moldenhauer und Hannemann für das Endibl”
Hannemann konnte einen ſchönen Erfolg mit ſeinem Siege über —
däniſchen Meiſter Axel Peterſen buchen, Moldenhauer ſchlug Freld=
Der Whigtmann=Pokal für Damen=Ländermannſchaften im 2.
ſel an Amerika, das England 5:2 ſchlug.
Der Hamburger SV. iſt wegen ſeiner Weigerung, Spieler Hüir.
Städteſpiel Hamburg—1. FC. Nürnberg zu ſtellen, auf vier Wochen. 2e
qualifiziert und mit einer Geldſtrafe von 200 Mark belegt wordel.
Die deutſche Genoſſenſchaftsbeivegung im Zuli.
Wie der Monat Juni, ſo brachte auch der Juli einen Reinzuwachs an
arſſenſchaften. Im Juli wurden 125 Genoſſenſchaften aller Gruppen
m errichtet und 103 aufgelöſt. Die Zahl der für nichtig erklärten Ge=
„ſimſchaften iſt im Juli gegenüber Juni weiter zurückgegangen. Es
mSen nur 18 Genoſſenſchaften für nichtig erklärt. Die Konkurſe haben
oh weiter nachgelaſſen und betrafen nur 7 Gnoſſenſchaften. Unter
Ge=
ſäſt=saufſicht ſtellte ſich eine Handwerkergenoſſenſchaft in Gladbeck. Bei
Kreditgenoſſenſchaften gab es 15 neue genoſſenſchaftliche
Kreditinſti=
te, ſtädtiſche und ländliche, denen 22 Auflöſungen gegenüberſtanden.
7 Königsberg wurde eine Elektrizitäts=Kreditgenoſſenſchaft errichtet,
Sem Zweck der Finanzierung des Abſatzes der Genoſſen und Teil=
Arng dienen ſoll. Das genoſſenſchaftlich organiſierte Handwerk zählte
Fuli 7 Gründungen, in den Handwerkergruppen des Baugewerbes,
d Fleiſcher, der Maler, Schuhmacher und im Holzgewerbe. Die
Auf=
ſurgen verkeilten ſich auf das Holzgewerbe, die Korbmacher, Bäcker,
Fiſcher, Fiſcher, Bürſtenmacher und das Eiſengewerbe. Erfreulich iſt
de weitere Nachlaſſen der Auflöfungen bei den Handwerkergenoſſenſchaf=
. Im genoſſenſchaftlichen Kleinhandel gab es 5 Neugründungen und
AArflöſungen. Auch hier iſt ein Zuwachs zu verzeichnen.
Konſum=
veine wurden im Juli nicht gegründet, aber auch die Auflöſungen
der mit 10 weiter nachgelaſſen. Die innere Erſtarkung ſowohl bei
m Kleinhandelsgenoſſewſchaften wie bei den Konſumvereinen ſetzt ſich
mtr fort. Bei den Baugenoſſenſchaften gab es 23 Neugründungen und
EArzflöſungen. Die Siedlungsgenoſſenſchaften ſind zurückgegangen. Die
ſcdwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften konnten auch im Juli ihren Beſtand
ader vermehren. Es wurden 64 landwirtſchaftliche Genoſſenſchaften
verſchiedenen Gruppen errichtet und 40 aufgelöſt. An der Spitze
der wieder die Elektrizitäts= und Molbereigenoſſenſchaften.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Sprozentige Anleihe des Deutſchen Reiches von 1927. Laur Ver=
Yemrlichung vom 14. d. M. hat das Reichsfinanzminiſterium den
Zins=
der 5prozentigen Anleihe des Deutſchen Reiches von 1927 ab von
ur 6 Prozent erhöht. Die laufenden Zinſen werden demgemäß von
Echäften, die vom 15. Auguſt ab abgeſchloſſen werden, mit 6
Pro=
t berechnet.
Steigender Index. Die auf den Stichrag des 10. Auguſt 1927
be=
tmete Großhandelsindexziffer des Statiſtiſchen Reichsamtes hat
gegen=
r der Worwoche (137,2) um 0,8 Prozent auf 138,0 angezogen. Von
Hauptgruppen ſtiegen die Agrarſtoffe um 1 Prozent auf 137,7
Ct). Der Indes für Kolonialwaren erfuhy eine Senkung um 0,2
16 auf 128,6 (128,9). Innerhalb der Induſtrieſteffe dog die
Index=
ſer der Induſtrierohſtoffe und Halbwaren um 0,5 Prozent auf 133,4
FeS) und die der Fertigwaren um 0,2 Prozent auf 147,8 (147,5) an.
Oie Lage der Eiſen= und Stahlwaren=Induſtrie im Monat Juli
R. Die Lage der Eiſen= und Stahlwaren=Induſtrie hat ſich im Monat
üi gegen dem Vormonat nicht bemerkenswert verändert. Der
Beſchäf=
mgsgrad in der märkiſchen Induſtrie iſt im weſentlichen der gleiche
oleben. Es liegt nach wie vor eine auskömmliche Beſchäftigung vor.
nrveſentlicher Punkt, über den allgemein Klage geführt wird, iſt die
pi im Vormonat erwähnte Verſchlechterung des Eingangs ausſtehen=
Gelder. Bemerkenswert iſt noch das Eindringen ausländiſcher
Fertig=
eisniſſe auf dem Inlandsmarkt. Ueber den Auslandsabſatz kann eine
iſſtrung nicht mitgeteilt werden. Die Remſcheider Induſtrie berichtet
in alls über eine noch verhältnismäßig zufriedenſtellende Beſchäftigung.
ſr Exporthandel liegt immer noch darnieder. Ueber beſondere
Erfah=
nten i einzelnen Zweigen der Induſtrie iſt folgendes zu ſagen: Die
ſgrninduſtrie konnte trotz der eingetretenen Lohnerhöhungen und
ai-cialverteuerung die notwendige Preiserhöhung infolge des ſcharfen
ſetGewerbs nicht vornehmen. Bei der Feileninduſtrie iſt die
Preis=
ſite durch das vorhandene Ueberangebot noch immer gedrückt. Der
Kammenſchlußgedanke hat daher weitere Fortſchritte gemacht, und es
Fmet einer Preiserhöhung für die nächſte Zeit zu rechnen. — Die
Cmnberger und Wermelskirchener Schraubeninduſtrie iſt gut beſchäf=
— In der Solinger Induſtrie zählt der Monat Juli zu den ruhig=
Monaten des Jahres. Der Auftragseingang war leidlich befrie=
An5. Die Verkaufspreiſe ſind nach wie vor ſehr gedrückt und unzu=
Fyrid. — Die Geſchäftslage im Schmalkalder Bezirk hat ebenfalls
ein den Vormonat kaum eine Veränderung erfahren. Die
Beſchäfti=
mg, iſt meiſt eine unregelmäßige, nur einzelne Werke können voll
reien. Die Preiſe der meiſten Artikel ſind in der Hauptſache
unver=
meitk. Die Arbeitsloſigkeit iſt ungefähr die gleiche geblieben wie
bis=
ſ ſSweit nicht Arbeitskräfte im Bauweſen Verwendung finden.
Iſie Frankfurter Perſonenſchiffahrtsgeſellſchaft in
Zahlungsſchwierig=
ſin. Wie wir erfahren, befindet ſich die Frankfurter Perſonenſchif=
AtsGeſellſchaft m. b. H., Frankfurt a. M., ſeit einiger Zeit in
helungsſchwierigkeiten. Den Gläubigern ſoll ein Vergleich auf der
His von 20 Prozent bis zum 1. Januar 1933 angeboten werden. Die
w läubigerverſammlung findet am Dienstag, den 16. Auguſt, in den
Bchrftsräumen des Rechtsanwalts Dr. Kahn, Schillerſtr. 28, ſtakt.
Zegarettenfabriken Gebr. Mayer A. G. Mannheim. Die Geſellſchaft
. 1,8 Mill. RM.) weiſt für das Geſchäftsjahr 1926 Roheinnahmen
u141045 RM. (1 205 352 RM.) aus. Da für Generalunkoſten
7731 (1 176 847 RM.) und für Abſchreibungen 47 535 (35 735) RM.
lötrgt wurden, verbleibt bilanzmäßig ein Verluſt von 24 211 RM., der
bä durch den Gewinnvortrag aus dem Vorjahre in Höhe von 31 321
N ausgeglichen werden kann. Die reſtlichen 7100 RM. können
vor=
ſtegen werbeit.
Ein Dementi der Zellſtoff Waldhof A. G. Auf Anfrage bei der
Zell=
f/Waldhof. A. G., deren Aktien an der Frankfurter Nachbörſe auf
ſuhte über eine Intereſſennahme mit der italieniſchen Kunſtſeiden=
1rie lebhaft gefragt waren, erfahren wir, daß an dieſen Gerüchten
m.. Wahres iſt.
„um öſterreichiſchen Elektrifizierungsprojekt. Wie wir erfahren, hat
leezüglich des bekannten Projekts, welches den Ausbau des
Enns=
hverkes und die Elektrifizierung des Burgenlandes vorſieht, in den
Ven. Wochen kein Fortſchritt ergeben. Die A.E.G. in Berlin hat ſich
mens ihrer öſterreichiſchen Tochtergſellſchaft bereit erklärt, einen
meuboranſchlag zu machen, auf Grund deſſen die zu erwartende
Ren=
ſlh ät und der Strompreis feſtgeſtellt werden können. Dieſe Arbeit
Dlbis zum 15. September vorgelegt werden. Auf ihrer Grundlage
has Konſortium, das in Bildung begriffen iſt, mit den
Oeſter=
hen Bundesbahnen, der Gemeinde Wien und mit reichsdeutſchen
) mentenorganiſationen wegen Stromabſatz verhandeln. Unter der
kau Sſetzung, daß Lieferungsverträge mit den Bundesbahnen und der
meinde Wien zuſtandekommen, ſollen, ſich amerikaniſche Finanz=
„Oen bereiterklärt haben, der Finanzierungsfrage näherzutreten.
Awänderung der Statuten der Federal Reſerve Board. Bisher war
9)— Plgeierung ausländifcher Wertpapiere in Amerika, die mit dem
oder der Garantie eines amerikaniſchen Bankhauſes erfolgt, die
Gelrmigung des Federal Reſerve Board erforderlich geweſen. Nun=
Ir hat der Federal Reſerve Board dieſe Genehmigungsvorſchrift
auf=
yen, gleichzeitig, jedoch beſtimmt, daß ein Verkauf ausländiſcher
Aapiere mit Giro oder Garantie einer amerikaniſchen Bank in den
imigten Staaten nur erfolgen darf, wenn die Wertpapiere in Gold
Mawlbar und angemeſſen ſichergeſtellt ſind, ſowie eine Laufzeit von
M mnehr als 20 Jahren haben. Die Statutenänderung iſt darauf
Achuführen, daß in der letzten Zeit ausländiſche Wertpapiere in
*icka verkauft worden ſind, die den Erwartungen der Abnehmer nicht
Ruöchen haben.
Meiallnotierunger.
2*e Verliner Metallnotierungen vom 16. Auguſt ſtellten ſich wie
Elektrolytkupfer 127,50, Remelted Plattenzink 50,50—51,50, Ori=
A1=Hütten=Aluminium 210, dto. in Walzen 214, Rein=Nickel 340—350,
Aton Regulus 90—95, Silber in Barren 75,25—76,25.
Zire amtlichen Preisfeſtſtellungen im Merallterminhandel vom
AAuguſt ſtellten ſich für Kupfer: Januar 114,50 (114,75), Februar
ini 47 (47), Juli 47 (47,25), Auguſt 45,50 (46,50),
Len ber 55,50 (55,75), Tendenz: ſtetig. — Die erſten Zahlen bedeuten
Gidie in Klammern beigefügten Brief.
Die Metallnotierungen der Londoner Börſe vom 16. Auguſt
ſtellen ſich wie folgt: Für Kupfer (Tendenz ſtetig): Standard
p. Kaſſe 55½/—55¾, 3 Monate 557/4——55½, Settl. Preis 55½/s,
Elektrolyt 62½—¾, beſt ſelected 60½—61¾, Elektrowirebars 62¾.
Für Zinn (Tendenz ſtetig): Standard p. Kaſſe 293½—Z, 3
Monate 285½—¾, Settl. Preis 293½, Banka (inoff. Not.) 306½,
Straits (inoff. Not.) 297. Für Blei (Tendenz willig): ausländ.
prompt 22‟ , entft. Sichten 232/, Settl. Preis 227/s. Für Zink
(Tendenz ſtetig): gewöhnl. prompt 27½/, entft. Sichten 27‟/z0,
Settl. Preis 277/, Queckſilber (inoff. Not.) 21½—22, Wolframerz
(inoff. Not.) 127/s.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 16. Auguſt.
Die heutige Börſe verkehrte wiederum angeregt und zunächſt weiter
in feſter Haltung. Das Geſchäft hat allgemein eine größere Baſis
be=
kommen und erſtreckt ſich nicht nur wie in letzter Zeit auf einzelne
Spe=
zialgebiete. Auch heute ſcheint die Kundſchaft wieder mit kleineven
Auf=
trägen am Markt geweſen zu ſein. Der Geldmarkt, der in den
Vor=
mittagsſtunden ſehr leicht bezeichnet worden war wurde im Verlaufe
der Börſe ſehr angeſpannt, ſo daß Tagesgeld auf 6½ Prozent erhöht
werden mußte. Monatsgeld 7—8½ Privatdiskont 5¾. An den
ein=
zelnen Aktienmärkten eröffneten Montanwerte wieder ſehr freundlich
und bis 2 Prozent höher, Kaliaktien auf Intereſſentenkäufe ebenfalls
ſehr feſt. Die Farbenaktie lag gegenüber der Abendbörſe zunächſt gut
behauptet. Lebhaft lagen wieder die Werte des Elektromarktes, wobei
die in den letzten Tagen etwas vernachläſſigten Werte etwas höhere
Kurſe erzielen konnten. Beſonders gefragt waren Bauaktien, fernerhin
auch Zellſtoffwerte. Die Metallbankgruppe ebenfalls leicht anziehend.
Ge=
fucht waren Ver. f. Chem. Induſtrie auf das Communiqué der
Geſell=
ſchaft, das über ſehr günſtigen Geſchäftsgang und vorausſichtliche
Zah=
lung eine angemeſſene Dividende berichtet. Der Bankenmarkt lag etwas
ruhiger, doch ebenfalls ſehr gut behauptet. Im Verlaufe der Börſe
traten infolge Glattſtellung der Spekulation und Abgaben aus Berlin
auf faſt ſämtlichen Märkten Kursverluſte ein. Der Anleihemarkt lag ſehr
ruhig, ebenſo traten am Deviſenmarkt keine weſentlichen
Verände=
rungen ein.
An der Abendbörſe gingen wiederum Gerüchte um über die
morgen ſtattfindende Reichsbanbſitzung, wo wie man glaubt, auch Dinge,
welche die Börſe betreffen, beſprochen werden ſollen. Demgegenüber
hörte man andererſeits, daß davon keine Rede ſein könne. So neigte
man auch an der Abendbörſe wieder zu Abgaben, wobei beſonders die
in den letzten Tagen ſtärker geſteigerten Werte in Mitleidenſchaft
ge=
zogen wurden. Die Kurſe bröckelten auch im Verlaufe weiter leicht ab.
Im Frankfurter Abenddeviſenverkehr lag die Mark etwas feſter. Auch
London gegen Kabel New York anziehend. London-Paris 194,03 —
Mailand 89,25, — Holland 12,13, — Madrid 28,85, — Zürich 25,21½/s,
— New York 4,8622½ Pfunde gegen Mark 2,/44½, Dollar —
Mark 4,2050.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 16. Auguſt.
Bei einer weiteren Belebung des Geſchäftes und größeren Umſätzen
in einer Anzahl von Spezialpapieren eröffnete die Börſe ausgeſprochen
feſt. Die Spekulation war der Meinung, daß die verſchiedenen
Emiſ=
ſionspläne auf die Erhaltung günſtigen Börſenwetters während der
näch=
ſten Zeit rechnen laſſen, avaneierte ſich infolgedeſſen nach oben. Vielfach
erwartete man auch, daß die jetzt täglich reger einlaufenden
Publikums=
aufträge den Anfang einer feſteren Welle darſtellen. Im Vordergrund
ſtanden wieder Elektrizitätsaktien. Daneben wurdem außer Deſſauer Gas
und weiteren Spezialpapieren, Zellſtoff Waldhof abermals kräftig
ge=
ſteigert. Es liefen die verſchiedenſten Gerüchte um, auch ſolche über eine
beabſichtigte Kapitalerhöhung, die aber nach Blättermeldungen im
Augen=
blick keine poſitive Unterlage haben ſollen. Beſonderem Intereſfe
be=
gegneten Bankaktien, und zwar weniger auf Bezugsrecht=Hoffnungen,
ſondern weil dieſe Werte als zurückgebliebem angeſehen werden, bei den
gegenwärtigen Kurſen eine verhältnismäßig günſtige Rendite abwerfen.
Außerdem wurde betont, daß die Banken von einer etwaigen
Höher=
bewegung des Börſengeſchäftes wußten. Die günſtige Stimmung wurde
durch die leichte Geldmarktlage verſtärkt. Für Tagesgeld nannte man
einen unveränderten Satz von 4,5—6; Monatsgeld notierte wie bisher
7,75—8,5, Prozent. Warenwechſel mit Bankgiro zirka 6 Prozent. Am
Deviſenmarkt fanden keine weſentlichen Veränderungen ſtatt. Die Mark
frellte ſich gegen New York auf 4,2062. Das Pfund gegen Newv York auf
4,8615; London-Madrid gab mit 28,82 etwas nach. Die Heraufſetzung
des Zinsſatzes der 5prozentigen Reichsanleihe hat im allgemeinen keine
Anregung gegeben. Das Intereſſe für feſtverzinsliche Werte ſchwach.
Die Anleihe des Deutſchen Reiches war wieder zur Notiz freigegeben.
Die vorliegenden Aufträge hielten ſich in ſehr beſcheidenen Grenzen.
Man erwartete eine Beſſerung um etwa 1—1,5 Prozent gegenüber dem
letzten Kurs von 85,90. Die Ablöſungsanleihen lagen ruhig, die zweite
Serie trotzdem 0,75 Prozent höher. An den Aktienmärkten fielen
Stol=
berger Zink durch eine 12prozentige Steigerung auf, die vermutlich mit
Intereſſenkäufen zuſammenhängen dürfte. Im Freiverkehr waren Brown
Boveri 165; die demnächſt zum erſten Mal amtlich notiert werden ſollen.
Montanwerte freundlich. Maſchinenwerte plus 3,5 Prozent höher
der Börſe beſchäftigen würde, trat eine weitere Verſtimmung ein, die
Privatdiskont lange Sicht 5,75; kurze Sicht 5,75 Prozent. Auf das
der Börſe beſchäftigen würde, trat eine weitere Verſtimmung ein, die
Gerücht, daß morgen eine Reichsbankſitzung ſtattfinden ſoll, die ſich mit
aber nur vorübergehend war, da bekannt wurde, daß es ſich bei dieſer
Beſprechung lediglich um Fragen, die Reichsanleihe betreffend, handele.
Die Börſe ſchloß jedoch zurückhaltend und bei geringem Geſchäft. An
der Nachbörſe machten ſich hier und da wieder kleine Beſſerungen
be=
merkbar, bei denen Elektrowerte im Vordergrund ſtanden. J. G. Farben
blieben weiter vernachläſſigt. Gegen 2.30 Uhr hörte man u. a.:
Mannesmann 194; Köln=Neueſſen 187,75; Harpener 210,75; Gelſenkirchen
168,25; Rheinſtahl 218,25; Phönix 19: AEG. 193,75; Siemens 303,5;
Schuckert 214,75; Geſ. für Elektr. 268,5; Elektr. Licht und Kraft 212,5;
Deſſauer Gas 218,25; Charlottenburger Waſſer 157; Berliner
Handels=
anteile 258: Danatbank 244; Deutſche Bank 168; Hapag 155: Nordd.
Lloyd 157; Kali Aſchersleben 188; Salzdethfurt 256; Ver. Glanzſtoff 735;
Schultheiß 473; Oſtwerke 448; J. G. Farben 316,25.
16. 8.
15. 8. 1 16. 8.
210.25 217.— Hemoor=Zement. 257.75 255.—
Aſchaffenb. Zellſto
115.25 1118.—
142 — 1145.— / Hirſch Kupfer.
Augsb. Nürnb. Me
Bamag=Mequin
Berlin el. W.
BerlinKarlsruhe
Braunkohl.=Briket
Bremer Vulkan.
Bremer Wolle
Deutſch.=Atlant. Te
Deutſche Maſchinen.
Deutſch.=Nieb. Tel.
Deutſche Erdöl. . .
Deutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke.
Donnersmarckhütte
Dynamit Nobel".
Clektr. Lieferung..
F. G. Farben. ..
R. Friſter. ..
Gaggenau Vorz.
Gelſenk. Berg.
F. f. elektr. Untern.
Halle Maſchine
Hun Maſch. Ege
Hanſa=Dampfſchf
Helſingfors..
Wien..
Prag.
Budapeſt
Sofia.
Holland.
Oslo .."
Lopenhagen
Stockholm.
London
Buenos Aires
New York".
Belgien. ..
57.5
273,5
178.
119.5
232.5 115.—
59.—
27175
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WittenerEußſtahl.
Wanderer Werke.
191.75 192.—
23.9
106.25
162.72
82.75
296.25
130.25
175.—
147.—
90.—
99.25
104.75
125.5
180.*
6S.
143
56.
274.875
24.125
106.25
162 75
82.75
208.75
132.—
177.—
127.—
95.—
99.25
1105.—
124.75
178.
166.5
43 25
53.5
53.5
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1.9891 1.992
4985 0.498:
7.3951 7.40
20.68/ 20.74
5.514/ 5.526
16.465 16.505
1.005 81.165
70.75/ 70.89
81.37 81.53
1.990 1. 994
4965 0.4985
7395 4.7409
20.58/ 20.72
5.515/ 5.526
2.111/ 2.150
4.176 4.184
Produktenberichte
Frankfurter Produktenbörſe vom 16. Auguſt. Die heutige
Produkten=
börſe lag auf höhere Auslandsnotierungen und Zurückhaltung der
Land=
wirtſchaft feſt bei anziehenden Preiſen. Inländiſcher Hafer erſtmalig
notiert mit 21,50—22,25. Es notierten je 100 Kilogramm: Weizen 2
bis 28,25, Roggen 23—23,25, Sommergerſte 25—26,50, Hafer inl. 21,50
bis 22,25, Hafer ausl. 23,50—25, Mais 19,25, Weizenmehl 39,75—40,25,
Roggenmehl 34,50—35, Weizenkleie 13,25, Roggenkleie 13,50.
Berliner Produktenbericht vom 16. Auguſt. Das anhaltende
Regen=
wetter verhindert jede Außenarbeit und die Verkäufer ſind mit der
feuchten Ware nicht in der Lage, die Termine oder ihre Nachfriſten
ein=
zuhalten. Das Ausland brachte feſtere Meldungen aus Chicago und
Winnipeg. Auch Liverpool ſchloß ſich dieſer Tendenz an, ſo daß der
Vormittagsverkehr am Lieferungsmarkt 2—3 Mark höhere Kurſe hatte.
Da hier Verkaufsorders aus der Provinz eintrafen, waren die erſten
Kurſe für Weizen wenig feſt zu nennen. Der Roggenpreis lag noch
1½—2 Mark über dem geſtrigen Schluß, Hafer auch ziemlich feſt. Für
effektive Ware liegt hier kaum Angebot vor. Die Aufgelder halten ſich
auf geſtriger Baſis. Mehl iſt per Herbſt ohne Geſchäft, nahe Sichten
werden für beide Arten zum 25—50 Pfg. höheren Preiſen und kleinen
Poſten abgeſetzt. Hafer und Gerſte iſt ohne Angebot und ſehr gefragt.
Mais eher ruhiger.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chieago, 16. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Weizen eröffnete heute unter dem Eidruck der Nachrichten über
Froſtſchäden in Saſkatchewan und Regenfälle im amerikaniſchen
Nord=
weſten feſter. Der offizielle Bericht aus Kanſas, in dem über übermäßige
Niederſchläge geklagt wird, wirkte gleichfalls anregend. Im Verlaufe
trat jedoch im Einklang mit dem Preisrückgang in Winnipeg ſowie
in=
folge der Vorausſage wärmeren Wetters in Canada unter Realiſationen
eine Abſchwächung ein. Die niedrigeren Temperatuven, die Abnahme der
kontraktlichen Vorräte, ſowie Meldungen über Inſektenſchaden in
In=
diana ließen
Mais zunächſt feſter tendieren. Im Verlaufe ſchritten die
Kommiſ=
ſionsfirmen, beeinflußt durch die hinter den Erwartungen zurückbleibende
Nachfrage nach Lokoware und die wohltuenden Regenfälle im
Mittel=
weſten, zu Abgaben, die einen erheblichem Druck auf das Preisniveau
ausübten.
Am Roggenmarkte waren heute Käufe für ausländiſche Rechnung
zu beobachten. Infolge der Abnahme der kontraktlichen Chicagoer
Vor=
räte ſahen ſich auch die Lokohäuſer zu Anſchaffungen veranlaßt. Die
anfänglich erzielten Preisgewinne konnten bis zum Schluß nicht voll
aufrecht erhalten werden, da ſich hier und da Realiſationsneigung zeigte.
Meldungen, nach denen die Erntearbeiten in Nordakota durch Regenfälle
eine Verzögerung erleiden, wirkten ſich
am Hafermarkte anfangs in einer leichten Preisbefeſtigung aus.
Später trat jedoch auf Grund von Gewinnmitnahmen eine Reaktion ein.
New York, 16. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Kaffee: Die ſtetige Haltung der Lokomärkte veranlaßte den Handel
zu Deckungskäufen, ſo daß die Preiſe feſter tendierten. Auch die Baiſſe
nahm für Septembevſichten Eindeckungen vor.
Zucker: Der Rohzuckermarkt verkehrte in ruhiger Haltung. Die
Schwankungen hielten ſich in engen Grenzen, da nach anfänglichen
Li=
quidationen wieder Deckungskäufe einſetzten.
Baumwolle: Unter dem Eindruck höherer Liverpooler Kabel und
ungünſtiger Wetterberichte herrſchte eine feſtere Haltung vor, die noch
durch Meldungen über vermehrte Inſektenſchäden in den Anbaugebieten
werſtärkt wurde.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 16. Aug.:
Getreide: Weizen, Sept. 141¾, Dez. 1465/s, März 1492/: Mais,
Sept. 110*e, Dez. 1147/s, März 117½; Hafer, Sept. 48½/s, Dez. 52,
März 54’/e; Roggen, Sept. 947/e, Dez. 98½, März 1027/8.
Schmalz: Sept. 12,55, Okt. 12,67½, Jan. 13,12½.
Fleiſch: Sept. 11,90, Okt. 12,10, Jan. 12,75: Speck loco 11,875:
leichte Schweine 9,50—11,10, ſchw. Schweine 8,40—9,75;
Schweine=
zufuhren Chicago 24 000, im Weſten 85 000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 16. Aug.:
Getreide: Weizen Nr. 2 rot 151, hart 154½: Mais neu ank.
Ernte 1192/8; Mehl ſpring wheat elears 6,75—7,25; Fracht nach
England 1,6—2,6, nach Kontinent 8—12.
Schmalz: Prima Weſtern Loco 13,15; Talg extra 77/8.
Kakao: Tendenz feſt, Umſatz in lots 186, Auguſt 15,00,
Sep=
tember 1494, Oktober 14,87, November 14,54, Dezember 13,90,
Januar 13,76, Februar 13,77, März 13,65, Loco, 15,00.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Die Kohlenverladung in Oſtoberſchleſien hat in den letzten Tagen
außerordentlich zugenommen. Faſt 5000 Waggons werden
durchſchnitt=
lich täglich zum Abrollen gebracht. Beſonders hat der Abſatz nach
Oeſterreich, der Tſchechoflowakei und Italien zugenommen.
Eie der älteſten und namhafteſten Stettiner Hervenkleiderfabriken,
die ſeit 36 Jahren beſtehende Firma Robert Hartwig u. Co., wie die
„Textil=Woche” erfährt, die Zahlungen eigeſtellt und ſtrebt einen
außer=
gerichtlichen Vergleich an. Ein Status liegt noch nicht vor; die
Verbind=
lichkeiten ſollen jedoch dem Vernehmen nach ziemlich beträchtlich ſein.
In Wien haben Verhandlungen zwiſchen Vertretern der
tſchecho=
ſlowakiſchen Petroleumraffinerien und einer italieniſchen Raffinerie
mit Vertretern des ruſſiſchen Naphtha=Syndikates über die Lieferung
ruſſiſchen Naphthas für die Kampagne 1927/B ſtattgefunden. Es
han=
delt ſich um ein Geſamtkontingent von 70000 Tonnen. Die
Verhand=
lungen ſind noch nicht abgeſchloſſen.
Im Sinne des zwiſchen Oeſterreich und Ungarn am 9. April 1926
geſchloſſenen Handelszuſatzübereinkommens werden zufolge Verordnung
des ungariſchen Finanzminiſteriums ab 14. d. M. die ungariſchen
Ein=
fuhrzölle für Sohlenleder, Treibriemenleder und Treibriemen aus
Leder um 3—5 Prozent ermäßigt.
Am 30. Auguſt finden in Antwerpen Verhandlungen der
Inter=
nationalen Drahtvereinigung ſtatt, in welchem auch die belgiſche
For=
derung auf Zubilligung einer Exportquote von 9000 Tonnen nach
Hol=
land diskutiert werden ſoll.
Bei einem Exportüberſchuß von 101,8 Mill. Eſtimark im Juni
(Export 945,4 Mill., Import 853,6 Mill. Eſtinark) ermäßigt ſih das
Außenhandelsdefizit Eſtlands für das erſte Halbjahr 1927 auf 164,9 Mill.
Eſtimark. Der Export ſtellte ſich während dieſer Zei” auf insgeſamt
4185,1 Mill. Eſtimark und der Import auf 4350 Mill. Eſtimark.
Das Kartell der polnifchen Eiſenhütten mit den tſchechoſlowakiſchen,
öſterreichiſchen und ungariſchen Betrieben gehr im Oktober zu Ende.
Bereits jetzt wird am Zuſtandekommen einer neuen Konvention
ge=
arbeitet.
Die Moskauer Textil Import Co, hat durch ihren Vertreter
Piati=
gerski in Melbourne in den letzten Wochen erhebliche Wollaufkäufe
vor=
genommen. Es handelt ſich etwa um 17 800 Ballen, die aufgekauft und
nach Rußland verſchifft wurden.
Die rumäniſche Regierung hat ſich mit der Gründung einer Bank
in Brashov, die mit einem Kapital von 500 Mill. Lei arbeiten wird,
einverſtanden erklärt. An der Gründung ſind die beiden führenden
öſterreichiſchen Banken, die Oeſterreichiſche Bodenkreditanſtalt und der
Wiener Bankverein, beteiligt.
Der Vatikan, der bekanntlich im vorigen Jahre bei einer
ameri=
kaniſchen Bankengruppe eine 2 Mill.=Dollaranleihe aufgenommen hatte,
hat 1 Mill. Dollar hiervon zurückgezahlt.
Wie das amerikaniſche Handelsminiſterium mi teilt, beliefen ſich die
amerikaniſchen Exporte im Juli auf 343 Mill. Dollar, die Importe auf
327 Mill. Dollar, ſodaß ſich ein Ueberſchuß von 16 Mill. Dollar ergibt.
Der Handelsüberſchuß im Vormonat betrug faſt 30 Mill. Dollar,
Nach den offiziellen Außenhandelszahlen beträgt der Export
Argen=
tiniens für die ſieben erſten Monate dieſes Jahres insgeſamt 647 780000
Goldpeſos. Dies bedeutet eine Erhöhung um 139 993000 Goldpeſos
gegenüber der gleihen Periode des Vorjahres.
Eine Gruppe chineſiſcher Ueberſeekaufleute gründet in Schanghai
eine neue Bank mit einem Kapital von 2 Mill. Dollar unter dem
Namen „Kuo Hwa=Bar
Seite 12
Mittwoch den 17. Auguſf 1927
Nummer 227
UMIOM-THEATEK
Noch heute Mittwoch!
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„Ber Seeräuben
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Die neueste Wochenschau
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58I.
16.9
96
97.8
97
96
98
97
96
2.75
17.25
26.25
6 Port. (Spz.) III
% Rum.am. R. 0:
½½ Gold. 15
% „ am. konv.
2 am. 05.
½ Türk. (Adm.)030
(Bagd.) I
(Bagd.)III 15‟,
unif. 1903/ 20
„ 1911 Zoll. / 14.2
4½% Ung. St. 1913
4½% „St. 1914
Goldr..
4¾
St. 10
Kronr.
3% „ Eiſ.Tor..
Außereuro=
päiſche
5%Mex.am. in.abg.
5% „äuß. 99
4% „Gold 04ſtf.,
konſ. inn. .,
2 „Irrigat.,
5% Tamaulipas !.
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
10%Berl. H.=Bt. G.
60 Berl. St.=Gold
3% Darmſt. St.=G.
%0 D. Hyp.=Bank
Meining. Goldpf.
Frl. Gyp.=B.=
Huldpfdbr. ...
% Frlſ.G=B.-Gld.
% Frif. Pfür.=Bk.
Goldpfbr.
6 Pfbr.=Bf.=Gol
5% Frki. Pfdbr.=Bk.
Goldpfbr.
% H. Lds..Bk. Gld
0% K.Elettr. Mark
dagen) Goldobl.
K. Landesbank
Darmſt., Reihe 1
Reihe II
½ M.=KraftHöchſt
24.5
22.5
17.25
26
35.95
19.5
102.5
92.5
101.25
100
102.5
99
100.25
99.5
101
100.25
103.75
99.85
9c
921/.
82 Mannh. St.=G.)
8% Naſſ. Ldb. Gold
8% Nbg. St. Gldal.
8% Pfälz. Hyp.Bk.
Gold=Pfdbr. . . .
8% Pforzh. St.=G.
30 Pr. Centr.=Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr.
8% Pr.Centr.=St.=Goldpfor
% Rh. Hyb.=Bank
Gold. Pfdbr.. ..
100,5
101:.
102
97
100
98
½%Rh. Sit. W.25
10% Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf..
8½ Südd. B.-Cr. B.
Goldpfdbr. . . . . . 100.5 I Naſſau. Ldsb. . .
% V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.=Gld.
obl. mit Option/101.25
2 V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyv..Gd.. ohne Option! 95
20 Voigtck Häffner
Goldobl...
8% Württbg. Hyp.=
Bank Goldpfbr.. 1100
Ohne
Zins=
berechnung
5% Bdw. Kohl 23/ 12.84 3%Oſt. . 1885
6 % Großtr. Mannh.
Kohl. 23
2 beſ.Brk.=Rg. 231 6.4 2
. Roggen 231 8.25
%o Pr. Kaliw. 6.35 1 4% Rud. Silber
5% Pr. Roggenw.) 8.9 4%Rud (Salzkg.
5% Südd. Feſt=B. G/ 2.22/1½% Angt., S.I
Vorkriegé=Hyp.=B.
Pfandbriefe
ahr. Vereins
Bayr. Handelsb.
Bahr. Hyp.i. Wechſ.
Berliner Hyp.=Bk.
Frrf. Hyp.=Bk. .
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bk..
Mecklb. Hyp.=u. Wb.
Meining. Hyp.Bk.
Nordd. Gr.=Cr. Bk
Pfälz. Hyp.=Bk. ..
Preuß. Bod.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B.,Cr. B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B.
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr.
Württ. Hyp.=Bk..
Staatl. od. prov.
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Heſſ. L.=Hyp.=B..
Landeskr. Caſſel
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Eliſ.=Bahn ſtfr.
42 Galiz. Carl=
Lud.=B.
abg.
5%Oſt. Sb. (L.ſtfr.
2.60 Alte
2,6% Neue
5%0 Oſt.=Ung. 73/74
4½Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. „. 1.b.8. E.
3%Oſt. . 9. E.
3½Oſt. „ Erg. Netz
3% Raab Oedbg. 83
91
4½% Anat. S. II
4 ½-% Anat., S. III
3% Salon. Monaſt.
20.25 1 5% Tehuantepec.
14½%
18.3
15.55
16.65
12.8
11.675
7.22
13
12.05
12
9.3
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit.. . .
.
Bad. Bk.
Bk. f. Brauind..
Barmer Bankv.
Bah. Hyp.=Wchſ.. . 1174. 25
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb. .
Darmſt. u. Nat.=Bk.
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D. Eff. u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein. 140
D. Vereins=Bk. ..!
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Metallbank.
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Rhein. Creditbk. . . .
Rhein=Hyp.=Bk. ..
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Oſterr. Creditanſt. .
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152
Rde
155
185.75
169.5
133
107
165.25
135
150.75
150
158.75
153.25
256
220
137
175.25
134:/,
181.5
46
8.4
6.35
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218.75
186.5
113
137.75
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8.8 Bergwerks=Akt
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1120
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0 Dt. Luxemburg.
Eſchw. Bergw.. . . . /215
22
19 Gelſenkirch. Bgw. 1170
17 Harp. Bergb..
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19
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Baſt Nürnberg ..."
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195
151
382
241.5
359
180.5
187
122.25
89.5
86
195.5
157
20
49.5
231
*
210
23.5
72
65
154.25
190.5
154
87.5
70
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62
230
81
104
54
317.25
151.25
102
47
169
116
S0=
142.9
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100
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Af
105
[ ← ][ ][ → ]Rummer 222
Mitiwoch, den 17. Auguſf 1927
Seite 13
Der Club der Vierzig.
bearbeitet nach einem Roman von Robert W. Chambers
von Edgar May.
(Nachdruck verboten)
Lanier ging in ſein Zimmer zurück. Marion ließ ihn ein,
ſie ſeine Stimme erkannte.
.Etwas vorgefallen?” fragte er, als er ihr ernſtes, farbloſes
gicht bemerkte.
Ich ſah vom Fenſter aus Welper und einen anderen Mann
jobergehen.”
Das iſt ſehr leicht möglich; ſie halten ſich irgendwo in der
K)t auf, wohnen jedoch nicht im Hotel.”
Haben Sie eine Ahnung, was ſie hier vorhaben?”
Beſtimmtes weiß ich nicht, vermute jedoch, daß Welper zur
Her=Inſel fährt. Er hat ſie gekauft.”
Sind Sie ſicher?” rief ſie aufgeregt.
Ziemlich. Warum?”
Die Augen des jungen Mädchens leuchteten auf. Nun war
ſſſicher, daß Welper niemals die zweite Hälfte des Dokumentes
gehen hatte, das ihr Bruder ſeinerzeit in Charleſton in der
An ledernen Schatulle fand.
ſeurz darauf brachte der Kellner das Frühſtück und ſervierte
eitr Salon. Kaum hatte ſich die Tür hinter ihm geſchloſſen,
A dias junge Mädchen aufſprang und aufgeregt das Zimmer
bciqhuerte.
„Ich werde Ihnen nun alles von Anfang an erzählen,” ſagte
ſe Dazu muß ich aber mit dem Jahr 1568 beginnen.”
Großer Gott,” rief er lachend, „das wird eine lange
Ge=
ahre werden!”
„Bitte, gießen Sie ſich Ihren Kaffee ein,” ſagte ſie. „Ich bin
uir fgeregt, um warten zu können. — Meine Geſchichte handelt
g Seeräubern und Seeräubereien. — Nein — lachen Sie nicht,
N Lanier, und warten Sie ab; dann wird Ihnen das Lachen
eichen.”
„Schön,” ſagte er, „ich bin höchſt begierig. Für Seeräuber
ſee ich immer Sympathie gehabt, vermutlich aus
Weſensver=
nuö tſchaft.”
„Spotten Sie nicht! Was ich Ihnen erzählen will, iſt
keines=
gs ein Scherz.”
„Nun gut, ſchießen Sie los, ich bin ganz Ohr.”
„IIm Februar 1567 kaufte einer meiner Vorfahren,” begann
unge Mädchen, „offenbar ein unternehmender,
abenteuer=
luger Mann, die Galeere Red Moon, belud ſie mit Meſſern,
Veckeln und ſonſtigen, bei den Indianern beliebten
Gegen=
ſtden und ſegelte damit nach Zentral=Amerika. Der Handel
iu den Eingeborenen war damals von ſeiten der ſpaniſchen
hürung verboten, und die Gewäſſer Zentral=Amerikas
wim=
mtin von Seeräubern. Vor dieſen war mein Vorfahre ſicher,
m die wertloſen Kleinigkeiten, die er für die Eingeborenen
gAord hatte, boten den Piraten keinen Reiz. Gegenüber den
enäern mußte er natürlich auf ſeiner Hut ſein. Er legte die
tere in einer Lagune an der Küſte von Coſta Rica vor Anker.
BWaſſer war dort ſo ſeicht, daß er von den patrouillierenden
ſtiſchen Kreuzern nichts zu fürchten hatte. Dann ging er ans
ir und tauſchte ſeine Ware gegen Gold ein. Darunter ſollen
ia hlreiche alte Goldſchmuckſachen befunden haben, Figuren von
Vögeln, Reptilien und anderen Dingen, die offenbar von den
Eingeborenen aus Azteken=Gräbern geraubt wurden. Sein
Han=
del war ſo erfolgreich, daß die „Red Moon”, als ſie endlich
ab=
fuhr, bis zum Deck mit Gold beladen war.”
„Woher wiſſen Sie das alles?” fragte Lanier, ebenſo
bezau=
bert von der Erzählung wie von der reizenden Erzählerin.
„Oh, das iſt ein öffentliches Geheimnis. Die alten Schriften
aus der Zeit ſind voll davon. Wir hatten in unſerer Bibliothek
einige Bücher, in denen der Fall erwähnt iſt.”
„So, ſo — bitte, fahren Sie fort."
„Unterwegs begegnete die „Red Moon” einem ſpaniſchen
Kreuzer, der das Schiff meines Ahnherrn verfolgte und es in
einen Kampf verwickelte. Die Spanier kaperten die „Red Moon”,
überführten meinen Vorfahren und ſeine Mannſchaft in den
Kreuzer, auf dem Feuer ausgebrochen war, überließen dieſen
ſeinem Schichſal und fuhren in der „Red Moon” davon.
Trotz des Feuers auf dem Kreuzer gelang es meinem Vor= Kommandant der Galeere)
fahren, ein Boot zu Waſſer zu bringen. Nach einer
abenteuer=
lichen Fahrt landete er an der amerikaniſchen Küſte. Die „Red hatte, rief das Mädchen triumphierend: „Sie ſehen alſo, daß die
Moon” hat man jedoch nie wieder geſehen. Das Letzte, was man
von ihr hörte, kam von dem Kapitän eines engliſchen Schoners,
der ſie in einem heftigen Sturm halbwrack in der Nähe des
Roten Kaps an der Küſte von Nord=Karolina bemerkt haben
will. Als mein Vorfahre davon hörte, rüſtete er ein anderes
Schiff aus, packte ſeine ganze Habe und ſeine Frau auf und
machte ſich auf die Suche nach dem vermißten Schiff. Die
Inſel=
gruppe, die er in der Nähe des Roten Kaps traf, ſchien ihm
ge=
fallen zu haben, offenbar, weil er ſie für eine gute Oertlichkeit
zu Handelsgeſchäften hielt, denn er ließ ſich darauf nieder. Er
benannte die Gruppe „Schwanen=Inſeln”, und wir gebrauchen
heute noch dieſen Namen, jedoch nur für die größte der Inſeln,
nämlich jene, die wir heute noch bewohnen. Der Name rührt
offenbar davon her, daß die Inſeln im Spätherbſt von wilden
Schwänen in großen Schwärmen aufgeſucht werden. Auf einer
der Inſeln baute mein Vorfahre ein Haus, das heute indeſſen
größtenteils zerfallen iſt. Wir nennen es „das alte Herrenhaus”.
Es diente meiner Familie als Wohnſtätte, bis mein Großvater
unſere jetzige errichtete. Zweifellos haben meine Ahnen von dort
aus die ganzen Gewäſſer nach dem verſunkenen Schiff abgeſucht.
Gefunden haben ſie es jedoch nicht, denn ſonſt wäre uns ein
Bericht davon überliefert worden."
„Erſtaunlich,” bemerkte Lanier, der von der Aufregung des
jungen Mädchens angeſteckt war.
„Die ganze Sache war längſt vergeſſen,” fuhr Marion fort,
als mein Bruder vor etlichen Monaten auf einer Auktion in
Charleſton eine alte lederne Schatulle erſtand und darin ein
Dokument fand. Wie es ihm ſpäter damit erging, wiſſen Sie.
Es rührt zweifellos von Don Joſé Carillo, dem Kapitän des wird uns zur Stedes Landing bringen.”
ſpaniſchen Kreuzers, her und iſt zum Teil in Maya=
Hiero=
glyphen geſchrieben, jenen, die Sie kopiert haben, zum Teil in
Spaniſch. Dieſes iſt der ſpaniſche Teil.” Sie wandte ſich um
und zog ein ſpaniſches Manuſkript, an das eine Ueberſetzung in
Bleiſtift geheftet war, aus ihrem Buſen. „Leſen Sie es ſelbſt,”
ſogte ſie und überreichte es Lanier.
Lanier las darauf das Folgende;
„Mi nave s6 ha hundido y muriendo estoy vo. El hecho ha
ocurrido en el paraje de los eisnes, cercano a la septima Isla
pärtiendo de Oriente a Occidente, v no en la lsla ante meneionada, gekehrt find."
mas 4 20 legnas hacit el Sur 14 tres brazas de pro profundidad,
due no a diez como esta esrito.
Tu, guiengniera gue seas due halles esta carta, de encargarte
he, due se haga llegar a las proprias manos de Fray Inan
Car-
rillo de Ia Franciscana Orden, en Panama, guien largamente
re-
compensara tan piadoso y caritativo acto.
Soy Jose Carrillo, hermano des Fray Juan gue manda la galera."
(Mein Schiff iſt geſunken und ich ſterbe. Es geſchah in den
Schwanen=Inſeln, und zwar der ſiebenten von Oſten nach Weſten
gerechnet und nicht bei der großen Inſel, die vorher erwähnt
war — 22 Meilen nach dem Süden und drei Faden tief und nicht
zehn, wie beſchrieben. Du, der Du dieſen Brief findeſt, ſeieſt
hiermit beſchworen, ihn in die Hände von Pater Juan Carrillo
des Franziskaner=Ordens in Panama zu übergeben, der eine
ſolche gottgefällige und fromme Handlung freigebig belohnen
wird. Ich bin Joſé Carrillo, der Bruder des Pater Juan und
Nachdem Lanier die Ueberſetzung des in dem alten Spaniſch
des ſechzehnten Jahrhunderts geſchriebenen Dokumentes geleſen
Tiger=Inſel mit keinem Worte erwähnt iſt. Welper iſt auf falſcher
Fährte.”
„Aber warum dieſe Widerſprüche in den beiden Dokumenten?”
fragte der junge Mann.
„Können Sie das nicht verſtehen? Carrillo lag im Sterben.
Er wagte es nicht, ſein Geheimnis den Maya=Hieroglyphen, die
zu ſeiner Zeit vielleicht weiten Kreiſen geläufig waren, in Gänze
anzuvertrauen. Darum ſchrieb er ſeine Angaben in zwei Teilen
nieder, den einen in Hieroglyphen, in dem er abſichtlich falſche
Angaben machte, und den ſpaniſchen Teil, worin er den andern
richtig ſtellte. Dergleichen ſieht einem Spanier des ſechzehnten
Jahrhunderts durchaus ähnlich.
33.
Lanier war die Sache zwar nicht ganz klar, aber er
ver=
ſchwieg dem jungen Mädchen ſeine Zweifel. Sie verfolgten ihn
jedoch bis in den Zug, der die beiden um die Mittagsſtunde von
Norfolk dem Süden zu entführte. Beide waren von ihren
Ge=
danken vollſtändig in Anſpruch genommen, das Geſpräch
ver=
ſtummte immer wieder. Auch die Landſchaft, die ſie durcheilten,
bot keine Anregung zur Mitteilſamkeit. Kiefernwälder, von der
Herbſtſonne ausgebleichte Maisfelder, Sumpfland und Wieſen,
auf denen dürres, zottiges Vieh weidete, wechſelten in eintöniger
Folge ab.
Endlich kündigte ein Pfiff der Lokomotive die Nähe ihres
Beſtimmungsortes an. Der wacklige, kleine Zug verlangſamte
ſeine Fahrt.
„Wir ſteigen hier aus,” ſagte das Mädchen. „Ein Omnibus
Der Bahnhof, kaum mehr als eine Bretterbude, war
men=
ſchenleer. Ein einziges Gefährt erwartete die Reiſenden, der
Omnibus, von dem das junge Mädchen geſprochen hatte. Er war
über und über mit einer dicken Kruſte von Straßenſchlamm
be=
deckt, ſo daß ſeine urſprüngliche Form kaum noch zu erkennen
war. Der ſchlanke Jüngling, der ihn lenkte, zog vor Marion
ſeinen ſchäbigen alten Filzhut.
„Guten Abend, Madame,” ſagte er mit einer weichen,
ange=
nehmen Stimme, „wir freuen uns, daß Sie nach Hauſe zurück=
(Fortſetzung folgt.)
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S1P. Irmdändchen
Koltertach, gebost
solider Cretonne
Mie Fetersl
für Damen oder Herren
110X150 cm
weiß Damast
Boltene Lielie Torm
AfKee
Dich Becbenkaes
ie eiſden Gekange, nite.
KMn dee
in feinen Wäschefarben
ie eige Seie e rast.
Mi ſeier Sclice
Uuelrce n ehngr rchei
eteine Wochene Duerchae
HolterHel, gebogt, kinon
1 Tischtuch
Halbleinen, 130X160 em
Biber-Bettuch
Kröbe 1504280 em
Im Crepe de chine
doppelbreit.
Im Taffel, 85 em breit
1I0 Palgurante, nene Farben
betneke eige Siſche
Loppelbreit
ganmen:
Darmstadt
Am Markt
ene Derhals
Sehenswerte Spezial-Fenster an der Hauptfrond