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Nummer 221 Donnerstag, den 11. Auguſt 1927. 190. Jahrgang
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Nädter und Nationalbani.
Der deutſche Botſchafter bei Briand
Beſatzungsverminderung
im Rneinland.
Briands „Initiative‟
Der deutſche Botſchafter von Hoeſch, der ſich in München
einer Operation unterziehen mußte und daran anſchließend einen
längeren Urlaub nahm, iſt wieder in Paris eingetroffen und
hatte auch ſchon eine Unterredung mit dem franzöſiſchen
Außen=
miniſter Briand, was an ſich ja nicht weiter verwunderlich iſt,
da es mancherlei gibt, was zwiſchen den Beiden einmal in
münd=
licher Unterhaltung beſprochen werden mußte. Wir brauchen
nur an die Handelsvertragsverhandlungen zu erinnern, die ſich Unterredung kam dann eine ganze Reihe Deutſchland und
noch immer in einem äußerſt ſchwierigen Stadium befinden. Kein
Menſch weiß im Augenblick, ob es überhaupt zu einem guten
Abſchluß kommen wird oder ob man zu einer Vertagung greift.
Da der Handelsminiſter Bokanowfki ſeine für den 10. Auguſt
vorgeſehene Amerikareiſe auſchob, beſteht Hoffnung, daß weiter
verhandelt wird und daß man nicht ruht, bis die neu
aufge=
tauchten Schwierigkeiten überwunden ſind. Zu ihnen gehören
neben einigen Zollfragen für induſtrielle Erzeugniſſe, die für
unſeren Exporthandel ſehr wichtig ſind, die Fragen der Oeffnung
von Elſaß=Lothringen und Marokko. Wahrſcheinlich werden uns
die Franzoſen vorſchlagen, daß ſie uns ganz Frankreich öffnen,
um hier Konſulate errichten zu können, daß wir aber darauf
ver=
zichten ſollen, von dieſem Recht im Elſaß auf einige Jahre
Ge=
brauch zu machen. Marokko wollen ſie unſerem Handel nicht
öffnen. Die Niederlaſſungsfrage ſteht alſo nach wie vor noch im
Mittelpunkt der Erörterungen.
Eine andere Angelegenheit, über die ſich Briand und Hoeſch
unzweifelhaft unterhalten haben, dürfte die ſtarke Belaſtung des
deutſch=franzöſiſchen Verhältniſſes in den letzten Wochen durch
die Reden Poincarés und die ſich anſchließende Preſſepolemik
geweſen ſein, die ſich ja auch heute noch fortſetzt. Wenn die
An=
griffe der Pariſer Rechtspreſſe etwas nachgelaſſen haben und
wenn dafür die Briand naheſtehenden Blätter ſich mit Verſuchen
hervorwagen, die Atmoſphäre zu entgiften und Streitigkeiten ab=
Bubiegen, ſo kann man wohl darin das Ergebnis der
Bemühun=
egen des franzöſiſchen Außenminiſters ſehen, die Wogen der Auf=
Fegung zu glätten und vor allem die ſowohl bei uns als auch
ſin Frankreich entſtandene, für die kommende Genfer Tagung nicht
günſtige Stimmung zu verbeſſern. Wir wiſſen nicht, ob er kräftig
„genug ſein wird, ſich durchzuſetzen. Wir wiſſen auch nicht,
wie=
wweit Poinears eingeſehen hat, daß der Aufreizung der
Leiden=
tſchaften des franzöſiſchen Volkes Zügel angelegt werden müſſen.
Es ſcheint aber feſtzuſtehen, daß man ſich im Pariſer Kabinett
noch eingehend mit dem deutſch=franzöſiſchen Verhältnis
beſchäf=
tigt und daß Briand darauf hingewieſen hat, es müſſe etwas
geſchehen, um das Werk von Locarno nicht in ſeinen Grundzügen
zu erſchüttern.
Nach der Pariſer Preſſe und ſpeziell nach dem „Daily
Tele=
graph”, der oft über die Vorgänge in der franzöſiſchen
Regie=
rung ſehr gut unterrichtet iſt, ſoll in der letzten Kabinettsſitzung
ein Plan Briands über die Verminderung der Beſatzungstruppen
zur Debatte geſtanden haben. Wie verſichert wird, ſei
beabſich=
tigt, 5= bis 10 000 Mann zurückzurufen. Ohne uns mit den
Franzoſen über die Zweckmäßigkeit einer derartigen
Truppen=
keduzierung einlaſſen zu wollen, möchten wir doch daran
er=
innern, daß unter den ſogenannten Rückwirkungen von Locarno
etwas ganz anderes verſtanden wurde. Damals wurde darauf
hingewieſen, daß die deutſchen Friedensgarniſonen eine normale
Stärke von 50 000 Mann aufwieſen, daß alſo die Kopfzahl der
Beſatzungsarmee ſoweit geſenkt werden müßte. Ende 1926
wur=
den 82000 Mann gezählt. In dieſem Jahre konnte nur eine
Verminderung von 7000 Mann feſtgeſtellt werden. Es bleiben
alſo rund 75000 Mann, woraus hervorgeht, daß bis zur
Er=
reichung der Normalziffer weſentlich mehr als 5= bis 10000
Mann zurückgezogen werden müſſen. Wir möchten auch hier
daran erinnern, daß wir über die Zuſammenſetzung der im
(Rheinland ſtehenden franzöſiſchen Diviſionen einigermaßen
Mann nur 4000 Mann zählen, oder überhaupt nur noch aus
Stäben und einigen Mannſchaften beſtehen. Die Zurückziehung
jetlicher dieſer Diviſionen würde wohl imponierend wirken auf Friedens mit Vorſicht zu dienen. Darum halte er es für vorteil=
UUneingeweihte, könnte aber ſonſt bei den Aufgeklärten keinen haft, alle internationalen Schwierigkeiten, die auf dem normalen
EEindruck hinterlaſſen, weil ſie genau wiſſen, daß nennenswerte, diplomatiſchen Wege beigelegt werden könnten, bevor ſie eine Ge=
Teile des Mannſchaftsbeſtandes doch nicht mit dieſer „Diviſion”
abziehen würden.
Bei der Empfindlichkeit der Franzoſen und des
Außen=
riniſters Briand glauben wir darauf aufmerkſam machen zu das er im Falle eines Scheiterns der Locarnopolitik ſeine
Kandi=
mmüſſen, daß die Unterhaltung Hoeſch-Briand, ſofern ſie ſich um
Ddie Rheinlandfrage gedreht hat, nicht vom deutſchen Botſchafter
aausgegangen iſt. Herr Briand hat uns ſeinerzeit im Anſchluß
aan verſchiedene Vorſtellungen wegen der ausgebliebenen Rück=
„wirkungen zu verſtehen gegeben, daß er keinerlei Zugeſtändniſſe
mmachen könne, weil der Eindruck vorhanden ſei, Deutſchland übe
auf Frankreich einen Druck aus und man möge ihm den
Zeit=
lheit überlaſſen. Darauf hat die Reichsregierung von weiteren
„Vorſtellungen Abſtand genommen und hat gewartet, ohne daß in
Ider Zwiſchenzeit irgend etwas geſchehen iſt. Nun ſcheint aber
Briand den Augenblick für gekommen zu halten, um etwas zu privaten Beſprechunzen eingeladen und dadurch nur eine
provi=
usternehmen. In welcher Nichtung ſich die Erwägungen und
Hoffnungen des deutſchen Volkes bewegen, iſt ihm nicht
unbe=
kkannt. Er wird alſo, wenn er mit dem Gedanken einer
Truppen=
lverminderung ſpielen ſollte ſich unſere Wünſche vor Augen hal= diblomatiſchem Wege beigelegt werden könnten, bevor ſie zu .
tten müſſen. Solange wir nicht wiſſen, was das Pariſer Kabinett
lbeabſichtigt, ſolange uns unbekannt iſt, wieviel Soldaten in die
Heimat abransportiert werden ſollen, ſolange wird man hei uns
egut daran tun, den Vorgängen in der Pariſer Regierung die Bund zu entbehren. Dies liege weder im internationalen, noch
eerforderliche Ruhe entgegenzubringen. Es wäre wohl das Fal=
ſcheſte, mit fühlbaren Erleichterungen zu rechnen, die ſpäter nicht
in Erſcheinung treten und bei uns eine große Enttäuſchung
hervorrufen. Das Beſte iſt wohl, man wartet ab, was Briand
dem Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann hierüber in Genf
mit=
zuteilen haben wird.
Das amtliche Communigut.
EP. Paris, 10. Auguſt.
Der deutſche Botſchafter von Hoeſch, der bekanntlich
geſtern nachmittag nach Paris zurückgekehrt iſt, hatte heute früh
eine längere Unterredung mit Briand. Der Zweck dieſes
Beſuches war zunächſt die Wiederaufnahme der durch die lange
ſprachen zwiſchen ihm und dem Außenminiſter. Im Verlauf der
Frankreich intereſſierender Fragen zur Sprache, wobei
insbe=
ſondere die gegenwärtig ſchwebenden Verhandlungen über den
Abſchluß des deutſch=franzöſiſchen proviſoriſchen Handelsvertrags
einen breiten Raum einnahmen. — Von franzöſiſcher Seite
er=
fahren wir dazu, daß in den Beſprechungen auch die Frage der
Beſatzungsſtärke erörtert worden ſei.
*Die Kabinettsſitzung.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Das Reichskabinett hielt am Mittwoch nachmittag eine
mehr=
ſtündige Sitzung ab, an der neben dem Reichskanzler der
Außen=
miniſter, Dr. Streſemann, Juſtizminiſter Hergt,
Ernährungs=
miniſter Schiele, Verkehrsminiſter Koch und Poſtminiſter
Schätzel teilnahmen. Reichsfinanzminiſter Dr. Köhler hat Berlin
komnte nicht kommen, ebenſo auch der Reichsarbeitsminiſter
Brauns, der an einer Blinddarmentzündung darniederliegt. In
der Sitzung hielt Dr. Streſemann einen eingehenden Vortrag, deutſche Volk, daß die politiſche Einſicht auch in der Führerſchicht
über die außenpolitiſchen Fragen, die in der letzten Zeit
ange=
ſchnitten wurden, und ging auch auf die heftige
Auseinander=
ſetzung zwiſchen Poinearé und der Reichsregierung bzw. der
deutſchen und franzöſiſchen Preſſe ein. Im Anſchluß daran kam
es zu einer allgemeinen Ausſprache, an der ſich ſämtliche Miniſter
beteiligten. Sie endete mit einer Uebereinſtimmung über die
zur Debatte ſtehenden außenpolitiſchen Probleme. Irgendwelche
Beſchlüſſe wurden nicht gefaßt, beſonders nicht über die
bevor=
ſtehende Völkerbundstagung. Hier will man nach den Ferien der
Miniſter zu einer neuen Kabinettsſitzung zuſammenkommen, die
der Vorbereitung der Genfer Tagung dienen ſoll.
Die Auseinanderſetzung
Briand—de Jonvenel.
Paris, 10. Auguſt.
Die Preſſe veröffentlicht heute den aus Anlaß der Demiſſion
de Jouvenels erfolgten Schrifwechſel zwiſchen dem ehemaligen
franzöſiſchen Völkerbundsdelegierten und dem Außenminiſter
Briand. De Jouvenel begründet ſeinen Rücktritt damit, daß er
nicht mehr mit der Außenpolitik der Regierung und beſonders
mit ihrer Politik gegenüber dem Völkerbund einverſtanden ſein
könne. Vor allem bedauere er, daß Frankreich dem Völkerbund
nicht die internationalen Schwierigkeiten unterbreite, die nur
durch dn Bund beigelegt werden könnten, ſondern ſich zu einer
Vertagungspolitik herbeilaſſe, die die Schwierigkeiten in Zukunft
nur vermehren könnte.
habe bisher an allen von der franzöſiſchen
Völkerbundsdelega=
tion einſtimmig gefaßten Beſchlüſſen teilgenommen. Wenn er
heute erkläre, daß er die Politik der Regierung gegenüber dem
Völkerbund nicht billigen könne, ſo ſuche er, Briand, vergebens
nach einer Rechtfertigung dafür. Er kenne keine ernſten
Kon=
fſlikte, die nur durch den Völkerbund hätten gelöſt werden können
und die zum Nachteil für den Frieden durch Frankreich der
Zu=
tunterrichtet ſind. Wir wiſſen, daß viele Diviſionen ſtatt 10 000 ſtändigkeit des Bundes entzogen worden wären. Er habe ge= feſtliche Weihe zu geben. In unſerem Volksſtaat darf ſich die
nügend bewieſen, wie ſehr er dem Völkerbund zugetan ſei, aber
eben deshalb ſuche er ihm im Intereſſe des Bundes und des
fahr für den Frieden bildeten, außerhalb des Bundes zu regeln.
In Pariſer politiſchen Kreiſen wird vielfach erklärt, der
Brief Henry de Jouvenels ſei als ein Manöver aufzufaſſen, durch
datur für die Nachfolge Briands im Außenminiſterium zu ſtellen
beabſichtige.
Auf Briands Erklärungen antwortete heute Henry de
Jouvenel in einer einem Mitarbeiter des „Temps”
ge=
währten Unterredung. Zum Beweis für den Rückgang des
Völkerbundes und ſeiner Methoden führte er die Korfu=Affäre
kpunkt für die auf ihn entfallende Initiative in dieſer Angelegen= an, die im Jahre 1923 durch die Botſchafterkonferenz, unter Bei= rungen ſtark genug ſein, um im Bund mit dem
Reichs=
behaltung des Völkerbunds als Berufungsinſtanz, auf
inter=
nationalem Wege geregelt worden ſei, und den kürzlichen
italie=
ſoriſche Löſung des Streitfalles erzielt habe, durch die der Friede
Standpunkt, dem Völkerbund alle Fragen fernzuhalten, die auf
einer Gefahr für den Frieden würden, bedeute, das Frankreich
im Völkerbund nicht das Inſtrument internationaler Politik
ſehe. Durch dieſe Meihode gewöhne man die Völker daran, den
im franzöſiſchen Intereſſe.
Zum 11. Auguſt.
Am 31. Juli 1919 wurde der Entwurf des
Verfaſſungs=
ausſchuſſes im Plenum der Weimarer Nationalverſammlung
mit ſtarker Mehrheit angenommen. Am 11. Auguſt wurde die
Verfaſſungsurkunde von dem damaligen vorläufigen
Reichsprä=
ſidenten Ebert und den Reichsminiſtern unterzeichnet, und am
14. Auguſt trat die Weimarer Verfaſſung durch ihre
Verkündi=
gung in Nr. 152 des Reichsgeſetzblattes in Kraft.
Schon ſeit längerer Zeit geht das Beſtreben unſerer Parteien
der Linken dahin, den 11. Auguſt als „Verfaſſungstag”, zum
Nationalfeiertag zu erheben. Im deutſchen Reichstag hat man
im Frühling und Frühſommer dieſes Jahres heftig über ein
dahingehendes Geſetz verhandelt, und wenn auch dieſe
Verhand=
lungen bisher noch nicht zu einem Abſchluß gekommen ſind, ſo
ſind die Parteien der Linken um ſo mehr beſtrebt, in dieſem
Krankheit des Botſchafters unterbrochenen perſönlichen Aus= Jahre den 11. Auguſt möglichſt glanzvoll zu feiern. Insbeſondere
hat die heſſiſche Regierung, die ſich ja noch immer auf die
Par=
teien der Weimarer Koalition ſtützt, umfangreiche
Vorbereitun=
gen getroffen, und man kann das Beſtreben, den Geburtstag der
deutſchen Republik mit allem Glanz eines nationalen Feiertags
zu begehen, in dieſem Fall wohl verſtehen. Eine andere Frage
allerdings iſt es, ob dem deutſchen Volk in ſeiner Geſamtheit
damit gedient iſt, ob man dadurch einen Schritt weiterkommt auf
dem Wege zur inneren Feſtigung unſeres ſtaatlichen Lebens,
auf dem Wege zum inneren Frieden. Dieſe letztere Frage aber
iſt doch wohl die entſcheidende. Kein vernünftiger Menſch wird
ſich der Einſicht verſchließen, daß es eine Lebensfrage für uns
iſt, ob es gelingt, die ſcharfen Gegenſätze, die unſer Volk
zer=
reißen, zu überbrücken, ob es insbeſondere gelingt, den Kampf
um die Staatsform zum Schweigen zu bringen. Und eigentlich
ſollte man annehmen, daß bei dieſer Lage der Dinge die
verant=
ſchon wieder verlaſſen, Dr. Curtius liegt krank in Gaſtein und wortlichen Führer aller Richtungen ſich fänden in dem Beſtreben,
aus der zweifellos vorhandenen Erkenntnis auch reſtlos die
Folgerungen zu ziehen. Es iſt wahrlich ein Unſegen für das
überwuchert wird von ödem Parteigeiſt. Wir haben an dieſer
Stelle ſchon früher einmal ausgeführt, daß ein nationaler
Feier=
tag für das ganze Volk ein Tag innerlicher Erhebung und
daß die gemeinſame Feier das Symbol ſein ſoll nationaler
Verbundenheit des ganzen Volkes. Glaubt man
denn wirklich, daß der 11. Auguſt von dem ganzen deutſchen
Volke mit innerer Freudigkeit feſtlich begangen werden
kann? Will man ſich wirklich der Tatſache verſchließen, daß der
äußere Feſtesglanz für ſehr weite Kreiſe unſeres Volkes und
ganz gewiß nicht die ſchlechteſten neuer Anlaß ſein wwird zur
Rückerinnerung an jene furchtbaren Tage des völligen
Zuſammen=
bruchs unſeres deutſchen Vaterlandes? Feſtſtimmung kann man
nicht durch Mehrheitsbeſchluß erzwingen, und ein kluger
Staats=
mann achtet und ehrt auch die Gefühle der Minderheit. Die
Zeiten, wo unſere Staatsform tatſächlich gefährdet, wo die
Ge=
fahr abermaliger gewaltſamer Umſturzverſuche wirklich
vorhan=
den war, ſind Gott ſei Dank vorüber. Die Frage Republik oder
Monarchie beſitzt keine Aktualität mehr, ſeitdem auch die
An=
hänger des monarchiſchen Gedankens ſich zu der Ueberzeugung
durchgerungen haben, daß Staatsformen nicht beliebig gewechſelt.
werden können ohne lebensgefährliche Erſchütterungen. Es ſind
offene Türen; die unſere unentwegten Republikſchützer mit
Ge=
töſe einzurennen verſuchen. Moderne Don Quichotes, die gegen
Windmühlenflügel anreiten. Aber auch in dieſem Unſinn liegt
eine gewiſſe Methode. Der Popanz „monarchiſtiſchen Umſturzes”
wird den Maſſen gezeigt, da man ihnen nicht die Wege zu großen
Briand erllärt in ſeinem Antwortſchreiben, de Jouvenel, nationalen Zielen zu weiſen vermag. Wie bedenllich aber
der=
artige Verantwortungsloſigkeiten für unſeren inneren
Geſun=
dungsprozeß ſind und ſein müſſen, liegt für jeden Einſichtigen
auf der Hand.
In einem Aufruf heſſiſcher Republikaner heißt es: „Ehre
und Stolz eines ſelbſtbewußten Volkes erheiſchen, dem
Ver=
faſſungstag als dem Geburtstag des großen nationalen Werkes
Teilnahme an ſolcher nicht nur auf die Behörden und ihre
offi=
ziellen Veranſtaltungen beſchränken, ſie ſoll Herzensſache
des ganzen Volkes werden.‟ Darin, daß ein nationaler
Feiertag Herzensſache des ganzen deutſchen Volkes ſein muß,
ſind wir mit den Verfaſſern dieſes Aufrufes ganz gewiß einer
Meinung. Wir hätten aber gewünſcht, daß man aus dieſer
Er=
wägung heraus lieber einen anderen Tag zum Nationalfeiertag
gemacht hätte, deſſen Feier wirklich dem ganzen deutſchen Volke
Herzensſache hätte ſein können, und daß dieſer Wunſch berechtigt
iſt, beweiſt ſchon ein Blick in die ſozialdemokratiſche Preſſe.
„Wird der Faseismus in Deutſchland noch einmal zum Schlage
ausholen, wird die ſchwarz=weiß=rote Reichswehr von ihren
monarchiſtiſchen Offizieren in die Schlacht gegen die
Republi=
kaner geführt werden, werden die republikaniſchen
Polizeiforma=
tionen Preußens und anderer linksrepublikaniſcher
Länderregie=
banner Schwarz=Rot=Gold der reaktionären
niſch=ſüdflawiſchen Konflitt, bei dem man die beiden Mächte zu Brut den Kopf zu zertreten? An dieſe Schickſalsfragen
der deutſchen Republik mag am Tage der Verfaſſung erinnert
werden”. .. . „Darum kämpfen wir für die Republik, darum
nicht mehr geſichrt ſein werde, als in der Vergangenheit Briands feiern wir den 11. Auguſt.” Und willſt du nicht mein Bruder
ſein, ſo ſchlag ich dir den Schädel ein, das iſt ja ein bekanntes
und beliebtes Rezept für Volksverſammlungen. Aber diesmal
handelt es ſich wirklich um Größeres. Wäre es nicht möglich,
einen Tag zum Nationalfeiertag zu machen, an dem ſich ſowohl
Sozialdemokraten wie „reaktionäre Brut” zuſammenfinden in
dem Gefühl nationaler Verbundenheit als Glieder eines Volkes?
Donnerstag, den 11. Auguſt 1927
Nummer 221
Seite 2
Wäre es nicht erſtrebenswert, einen Nationalfeiertag zu begehen,
an dem alle inneren Gegenſätze ſchweigen und an dem man ſich
darauf beſinnen würde, daß auch der politiſch Andersdenkende
ein Vollsgenoſſe iſt, deſſen Ueberzeugung man bei aller
Gegen=
ſätzlichkeit der Meinungen achten und ehren ſollte? Wir müſſen,
wenn wir nicht zugrunde gehen wollen, dahin kommen, daß an
die Stelle unſeres innerpolitiſchen Haders und Parteigezänks die
ſachliche Austragung der notwendigen Meinungsverſchiedenheiten
tritt, und wir wollen hoffen und mit daran arbeiten, daß ſich
endlich einmal doch das ganze deutſche Volk von rechts bis
links als eine unlösliche Einheit fühlen lernt, und dann werden
wir auch einen Nationalfeiertag begehen können, der für das
ganze deutſche Volk ohne Ausnahme Herzensſache ſein wird. M.
*Bayeriſche Volfspartei und Poſiminiſier.
Vor einigen Tagen wurde behauptet, die Bayeriſche
Volks=
partei ſei mit dem Poſtminiſter Dr. Schätzel unzufrieden und
trage ſich mit der Abſicht, ihn aus der Regierung abzuberufen
und durch einen anderen Parteiangehörigen zu erſetzen. Wir
haben auf dieſes Gerücht hin ſofort die Behauptung aufgeſtellt,
daß es ſich hier wohl nur um einen Verſuch handle, eine Debatte
um Schätzel zu eröffnen in der Hoffnung, es werde dann
ge=
lingen, eine Front gegen ihn zuſammenzubringen und ſeine
Stellung zu erſchüttern, alſo gleichzeitig eine gewiſſe
Kriſen=
ſtimmung innerhalb der Regierungskoalition zu erzeugen. Jetzt
ergreift die offizielle Korreſpondenz der Bayeriſchen Volkspartei
ſelbſt das Wort. Sie gibt zu, daß man auch innerhalb der Partei
ſich für die neue Poſtgebührenerhöhung nicht erwärmen konnte,
daß aber kein Zweifel darüber beſtehen könne, daß eine ſachliche
Kritik an den Maßnahmen der Reichspoſt mit einer Kritik an der
Perſon des Reichspoſtminiſters nichts zu tun habe. Für die
Partei beſtünde daher keinerlei Veranlaſſung, die Frage des
Nücktritts Dr. Schätzels in irgendeiner Weiſe zu erwägen. Er
genieße nach wie vor das vollkommene Vertrauen ſeiner Partei.
Die Bundesvorſtandsſitzung des Reichsbanners.
Magdeburg, 10. Auguſt.
Der Bundesvorſtand des Reichsbanners Schwarz=Rot=Gold
keilt über die am Dienstag abend in Magdeburg abgehaltene
Bundesvorſtandsſitzung mit: „An der Bundesvorſtandsſitzung
nahmen alle Bundesvorſtandsmitglieder aus den verſchiedenen
Parteien teil. Bundesvorſitzender Hörſing gab einleitend einen
Ueberblick über die letzten Ereigniſſe und legte noch einmal die
Gründe dar, die ihn bewogen haben, ſein Amt als
Oberpräſi=
dent niederzulegen. Er ſchilderte die Lage, aus der er heraus
ſich zu einem ſogenannten Aufruf ermächtigt und verpflichtet
fühlte, würdigte die gegen den Aufruf vorgebrachten Bedenken
und erwiderte, er habe ſich überzeugt, daß der Austritt des
Reichskanzlers Marx aus dem Reichsbanner ein Schritt des
Reichskanzlers und nicht des Parteiführers Marx geweſen ſei.
Hörſing verſichert, er werde an der überparteilichen Grundlage
des Reichsbanners nicht rütteln laſſen. Das Reichsbanner darſ
micht zum Anhängſel der in ihm vertretenen Parteien
herabge=
würdigt werden. Er werde von ſich aus alles tun, um auch bei
dringenden Anläſſen vor Erlaß wichtiger Kundgebungen das
Einverſtändnis aller Bundesvorſitzenden einzuholen.”
*Die deutſchen Reichswehrmanöver.
Von unſerer Berliner Redaktion.
In der polniſchen Preſſe wird Lärm geſchlagen und
behaup=
tet, die deutſchen Reichswehrmanöver fänden in dieſem Jahre
an der deutſch=polniſchen Grenze Oberſchleſiens ſtatt. Das
tak=
tiſche Ziel ſei die Wiedereroberung Oſtoberſchleſiens. Die
pol=
niſche Leſerſchaft dieſer Blätter wird dieſes Märchen ſicher
gläu=
big ſchlucken, zumal ſie nicht wiſſen wird, wo in dieſem Jahre
die Reichswehrübungen ſtattfinden und in welchem Rahmen ſie
ſich bewegen werden. Es iſt ſchon wiederholt darauf aufmerkſam
gemacht worden, daß es aus finanziellen Gründen nicht
möglich=
ſei, größere Manöver abzuhalten. Zumeiſt werden die Truppen
im Raume ihrer Garniſon üben. Wenn aber Truppenteile hart
an der Grenze üben, dann ſind es polniſche. Das 8. polniſche
Korps wird zwiſchen Graudenz und Tuchel, das 7. Korps bei
Konitz und das 1. Korps hart an der weſtpreußiſchen Grenze,
bei Oſtrolenka, manövrieren.
Vom Tage.
Die Bergarbeiterverbände in Oſtoberſchleſien berlangen eine
Lohn=
erhöhung von 25 Prozent für ſämtliche Arbeiterklaſſen.
Der Magiſtrat der Stadt Potsdam hat am Mittwoch folgenden
Beſchluß gefaßt: Da die Flaggennotverordnung verkündet iſt, muß nach
den Anweiſungen der Regierungen der Potsdamer Magiſtrat auch die
Fahne der Republik zeigen. Der Magiſtrat beabſichtigt jedoch, zum
Schutze des Selbſtverwaltungsrechts den Staatsgerichtshof in dieſer
Sache anzurufen.
Nach einer Meldung aus Rapid City erklärte Coolidge ſich in einer
neuen Beſprechung mit Marineſekvetär Wilbur mit deſſen
Flottenbau=
programm einverſtanden. Dieſes Programm ſieht den ſofortigen Bau
der vom Kongreß bewilligten acht 10 000=Tonnen=Kreuzer vor, von
deuen bereits zwei auf Kiel gelegt ſind. Ferner ſoll ein Luftſchiff von
der dreifachen Größe des ſeinerzeit verunglückten Luftſchiffes gebaut
werden, das mit drei Flugzeugen ausgeriſtet werden wird.
Nach der ſoeben veröffentlichten Statiſtik des amerikanifchen
Ein=
wanderungsamtes belief ſich der Zuwachs der amerikaniſchen
Bevölke=
rung durch Einwanderung während der vergangenen 12 Monate auf
284 500 Perſonen. In Wirklichkeit wanderten über eine halbe Million
Perſonen ein, aber dieſe Ziffer wird vermindert durch 253 500
Aus=
wanderer. Vom Einwanderungsüberſchuß kommen 158 000 auf freie
Einwanderung. An der Spitze dieſer Liſte ſtehen Kanada mit 62000
und Mexiko mit 67 700 Einwanderern. Die überraſchende Zunahme der
mexikaniſchen Einwanderung hat hier Beſorgnis erxegt.
Wie aus Fünfkirchen gemeldet wird, ereignete ſich geſtern nachmittag
in der Gemeinde Regöly im Komitat Tolna ein Erdrutſch, wobei nach
den erſten Meldungen acht Häuſer verſchüttet wurden. Es wurde ſofort
eine Pionierabteilung der Fünfkirchener Garniſon nach Regöly entſandt.
Wie verlautet, ſollen bisher 10 Tote und mehrere Verletzte geborgen
worden ſein. Nähere Nachrichten fehlen, da mit Regöly keine
Telephon=
verbindung beſteht.
Wie aus Moskau gemeldet wird, rechner man im ruſſiſchen
Erdöl=
kreiſen mit einer baldigen Aufnahme der Verhandlungen mit den
rumä=
niſchen Erdölintereſſenten. Der Vorſitzende des ruſſiſchen Naphtha=
Syn=
dikates ſoll während ſeiner Europareiſe entſprechende Inſtruktionen
zurückgelaſſen haben. Gleichzeitig mit dieſen Verhandlungen ſollen ſolche
über die Zuſammenarbeit zwiſchen ruſſiſchen und rumäniſchen
Erdöl=
intereſſenten in Weſteuropa im Gange ſein. Weiter iſt das Naphtha=
Syndikat beſtrebt, mit italieniſchen Kreiſen Lieferungsverträge
abzu=
ſchließen, um den engliſchen Einfluß in Italien abzudämmen.
Nach einer Meldung aus Athen wurden in der vergangenen Nacht
mehrere griechiſche Offiziere unter der Beſchuldigung verhaftet, eine
Verſchwörung gegen die Sicherheit des Staates angezettelt zu haben.
Morgen früh Hinrichtung Saccos und Panzettis.
* London, 10. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Die geſetzlichen Anträge der Verteidiger Saccos und
Van=
zettis auf Aufhebung des Todesurteils oder Aufſchiebung der
Hinrichtung wurden, wie ſchon kurz berichtet, von dem Richter
Thayer, der den ganzen Fall behandelte, abgelehnt. Die von
Gouverneur Fuller gewährte Friſt läuft heute um Mitternacht
ab. Die Verurteilten werden ſofort danach hingerichtet werden,
falls die Bemühungen der Verteidiger, den Oberſten Gerichtshof
und als letztes Rechtsmittel den föderalen Oberſten Gerichtshof
zu einer Intervention zu veranlaſſen, nicht von Erfolg begleitet
ſind.
Um die Intervention des föderalen Gerichtshofes zu ſichern,
iſt es notwendig, zu beweiſen, daß es ſich um eine föderale Frage
handelt, da die Nation ſich im allgemeinen nicht in den
Juſtiz=
code individueller Staaten einmiſchen kann, ſolange es ſich nicht
um ein föderales Problem handelt.
Der Streik in New York iſt zurzeit noch im Gange, aber
äußerlich ſind nur geringe Anzeichen hierfür vorhanden. Das
tägliche Leben in der Stadt nimmt ſeinen üblichen Fortgang
und alle öffentlichen Dienſt= und Verkehrsmittel gehen normal.
Die Streikführer behaupten, daß 400 000 Perſonen die Arbeit
niedergelegt haben, eine Erklärung, die ſich nur ſchwer
nach=
rüfen läßt. Die Polizei hat Anweiſung erhalten, ſich auf den
Verſammlungen nicht einzumiſchen, falls nicht ein Friedensbruch
unmittelbar bevorſtehe. Die außerordentlichen
Vorſichtsmaß=
nahmen gegen Gewaltſamkeit jeder Art werden aufrecht erhalten
und wahrſcheinlich noch einige Tage andauern. Auch der
beab=
ſichtigte Streik in Boſton erwies ſich als halbe Angelegenheit,
aber man erwartet, daß ſich bis heute die Situation noch ändern
wird. Das Boſtoner Sacco=Vanzetti=Verteidigungskomitee hat
im Verein mit ähnlichen Organiſationen anderswo eine
außer=
ordentlich umfangreiche Liſte von Leuten bekommen, die auf
literariſchem und anderen Gebieten eine prominente Stellung
einnehmen, und einen Appell an dieſe geſandt, in dem ſie
auf=
gefordert werden, an einem Marſch nach dem Staatsgefängnis
teilzunehmen und draußen auf dem Poſten zu bleiben, während
die Exekution ausgeführt wird. Die Polizei hat infolgedeſſen
beſchloſſen, das Gefängnis in einem beträchtlichen Umkreis mit
einem Polizeikordon abzuſperren und nur beſonders
legitimier=
ten Perſonen wird das Paſſieren dieſes Kordons geſtattet. Unter
den 2000 dienſthabenden Poliziſten aus Boſton befindet ſich eine
beſondere Streitkraft von 450 Mann mit Maſchinengewehren.
Kein Ausſchluß Troßkis und Sinowiews.
w. Moskau, 10. Auguſt.
Telegraphenagentur der Sowjetunion: Das vereinigte
Plenum des Zentralkomitees und der Zentralkontrollkommiſſion
der Kommuniſtiſchen Partei, das zwölf Tage Sitzungen abhielt
und Fragen der internationalen Politik, des Wirtſchafts= und
des innerparteilichen Lebens behandelte, wurde heute
geſchloſ=
ſen. Angeſichts der Erklärung der Vertreter der Oppoſition, in
der ſie ſich von einer Reihe ihrer urſprünglichen Einwendungen
abwandten, beſchloß das Plenum die Frage des Ausſchluſſes von
Sinowjew und Trotzki aus dem Zentralkomitee zurückzuziehen,
Sie erhalten einen ſtrengen Verweis und eine Verwarnung. Der
nächſte Parteikongreß iſt auf den 1. Dezember anberaumt.
Eine Moskauer Entſchließung zur inlernationalen Lage.
Die vom vereinigten Plenum des Zentralkomitees und der
Zentralkommiſſion der kommuniſtiſchen Internationale nach
einem Referat Bucharins angenommene Entſchließung zur
inter=
nationalen Lage ſtellt feſt, daß die gegenwärtige Lage in erſter
Linie durch die überaus geſpannten Beziehungen zwiſchen
Eng=
land und der Sowjetunion einerſeits und die
imperialiſtiſch=
militäriſche Intervention in China andererſeits gekennzeichnet
iſt. Das Syſtem diplomatiſcher und militäriſcher Bündniſſe gegen
die Sowjetunion, das die Linie der ſogenannten Einkreiſung der
Sowjetunion verfolgt, iſt die bezeichnendſte Erſcheinung des
gegenwärtigen Augenblicks. Die ideologiſche Vorbereitung für
den Krieg gegen die Sowjetunion übernimmt neben der
Bour=
geoiſie auch die internationale Sozialdemokratie nebſt den
ultra=
linken Renegaten des Kommunismus. Der Kriegsgefahr
ent=
gegenwirkende Faktoren ſind neben dem Kampf der Arbeiterklaſſe
gegen den Krieg, die Intereſſengegenſätze zwiſchen den
verſchie=
denen kapitaliſtiſchen Mächten und kapitaliſtiſchen Gruppen
in=
nerhalb der einzelnen Länder. Hinſichtlich der Poltük der
Sow=
jetunion hebt die Entſchließung hervor, daß ſie vor allem
Frie=
denspolitik treibe. In ihrem Kampf um den Frieden muß die
Sowjetregierung auch wirtſchaftlich zweckmäßige Beziehungen
mit den kapitaliſtiſchen Staaten eingehen. Zugleich wird die
Sowjetregierung mit allen Mitteln die Grundlage ihrer
wirt=
ſchaftlichen und ſtaatlichen Verfaſſung verteidigen.
Schwierigkeiten der griechiſchen Regierungs=Koalition.
EP. Athen, 10. Auguſt.
Die republikaniſchen Parteiführer haben in einer
gemein=
ſamen Sitzung die Abſicht ausgeſprochen, den Royaliſtenführer
und Innenminiſter im Kabinett Zaimis, Tſaldaris, aus der
Koa=
litionsregierung auszuſchließen, und unter dem General Metaxas
ein rein republikaniſches Kabinett zu bilden.
Der Einigkeit im Kabinett Zaimis ſind nach anderen
frühe=
ren Fällen neue Schwierigkeiten erwachſen durch die Kritiken, die
Tſaldaris an der Finanzpolitik des Kabinetts, beſonders an der
Tätigkeit des Außenminiſters Michalakopulos und des
Finanz=
miniſters Kafandaris anläßlich ihrer Verhandlungen in Genf,
Paris, London und Rom, geübt hatte. In einer ſchriftlichen
Anfrage hatte Tſaldaris eine Reihe von Auskünften über die
Finauzpolitik der Regierung verlangt, worauf das Kabinett mit
Stimmenmehrheit ſeine Antwort ebenfalls ſchriftlich
formu=
lierte. Daraus ergibt ſich u. a., daß die griechiſche Regierung
eingewilligt hat, durch ihre Vertreter in Genf und in Bern alle
drei Monate dem Völkerbund Auskünfte über das griechiſche
Budget zu geben und der Internationalen Flüchtlings= und
An=
ſiedlungskommiſſion das Recht der Verwaltung des Ergebniſſes
der Flüchilingsanleihe unter Mitwirkung des griechiſchen Staates
zu verleihen. Ferner iſt danach der Internationalen
Finanzkom=
miſſion die Verwaltung derjenigen Einkünfte übertragen worden,
die als Garantie der neuen Anleihe gedacht ſind. Die griechiſche
Regierung bereitet außerdem die Stabiliſierung der Drachme
vor und wird die Reorganiſation der Nationalbank im Sinne der
ihr von ausländiſchen Finanzſachverſtändigen erteilten Ratſchläge
vornehmen. — Wie der oben erwähnte Beſchluß der
Partei=
führer ſich zunächſt auswirken wird, ſteht noch dahin, doch muß
auf jeden Fall damit gerechnet werden, daß die Notwendigkeit,
das Kabinett homogener zu geſtalten, über kurz oder lang zu
einer neuen Kriſe führen muß.
Von Kaſimir Edſchmid.
Was mich beim Betrachten von Schlöſſern aus der
Ve=
gangenheit immer wieder faſzinierte, iſt das Raffinement ihr
Lage. Man ſah zu jeder Zeit früher bei koſtbaren Bauten
erſter Linie nach dem Ort, der ihrer würdig war und dann er
nach dem Bauplan. Die Architektur nämlich war dieſen klaren
Zeiten ſelbſwerſtändlich. Das Schloß Heinrich des Vierten
Pau liegt genau an der Stelle, wo man die einzige Ausſicht vor
Größe auf die Pyrenäenkette hat. Die Alhambra der Mauren
der einzige Ort in Südſpanien, der die Schneefelder der Sierre
Nevada und die Orangenhaine der Flußebene harmoniſch übe
blickt. Die Akropolis liegt auf einem Plateau, das nur
weni=
höher iſt als Athen. Man ſieht trotzdem auf zwanzig Kilo
meter die ſchönen Buchten des Meeres. Aber man vermag aue
von jedem Punkte Athens ſowie vom Meer die Akropolis
ſehen, die in jedem Detail, in jeder Säule ſichtbar iſt. Je älte
die Paläſte, um ſo größer iſt ſcheinbar die Wichtigkeit, die ihre
landſchaftlichen Lage zugemeſſen wird. Die alten Paläſte un
Villen der minoiſchen Epoche in Kreta liegen, mit wundervollen
Geſchmack ausgeſucht, immer ſo, daß ſie auf eine beſtimmte En
fernung das Meer ſehen und auf der anderen Seite die Schnee
gipfel des Ida vor ſich haben. Man kann dieſe Tatſache ſo o
kontrollieren, daß man wohl von einem Geſetz reden darf, da
dieſen Anlagen zugrunde lag, einem Geſetz, das die Höhe eine
prächtigen Genußſucht darſtellte. Gewöhnlich iſt man ſich heut
nicht darüber klar, daß die „Grands Perſonages” der vergang
nen Epochen viel mehr Zeit hatten luxuriös zu ſein als wir
und daß ſie ohne jeden Zweifel zehnmal genußfähiger waren al
unſere „Olasse dirigeante . Die prächtige Anlageſtelle de
Villen und Schlöſſer bedeutet übrigens nur einen Teil de
Wolluſtgefühle, welche die Palaisbauer früher berückſichtigter
Tatſächlich, bereits die minoiſchen Paläſte, die zweitauſend Jahr
vor Chriſto im Süden entſtanden, beſitzen mehr Waſſerluxu
als unſere neuen Schlöſſer. Die Damen am Hof des Minos un
die mauriſchen Prinzeſſinnen, die ſiebenhundert Jahre Spanie
beherrſchten, verfügten über Waſſerberieſelungen, Bäder, Baſſins
Salon=Gärten, die keine Phantaſie heute auszudenken wagt
Beim Anlegen ihrer Schlöſſer dachten dieſe Raſſen nicht nur a
den Genuß der Ausſicht, ſondern auch an die techniſchen Exper
mente, das Quellwaſſer aus dem Gebirge Dutzende von Kil
metern herbei in die Paläſte zu leiten. Der Palaſt des Min
in Kreta iſt ſo groß, daß man ſich heute noch in ihm verirr
Er beſitzt außer einer Unmenge Bädern auch Terraſſen, rieſie
Salons mit Säulen zur Beobachtung der Abenduntergänge. Die
Hunderte von Villen und Landhäuſern waren in ihren Boudoirs
und Eßzimmern unbeſchreiblich zart, elegant und mit Tierfrieſen
ausgemalt. An Schmuck, Koſtümen, Neceſſaires beſaßen die
Damen des Minos das nur Ausdenkbare an Geſchmack und
ſchöner Form. Kurz, man kann ſagen, daß für die Raſſe, welche
früher lebte, das Haus ein Symbol des Genuſſes war. Es lag
an einer Stelle, die landſchaftlich unübertrefflich und durch
be=
ſtechende Kontraſte umgeben war. Das Innere der Wohnungen
war in höchſtem Maße auf den Komfort eingerichtet. Die ganze
Phantaſie der Herrſcher und der Künſtler ſcheint damals nur
darauf gerichtet geweſen zu ſein, die Schlöſſer und Villen
reprä=
ſentativ und luxuriös zu machen. Für den Geiſt und den Körper
zugleich. Das war im Heroenzeitalter der Menſchheit. Ach, die
Zeit der Schlöſſer ſcheint dem Ende zuzugehen. Man iſt nicht
mehr ſeßhaft. Man hat kein Kapital für Monumente und für
ſich ſelber mehr.
Etwas anderes, was mich jeweils heftig angezogen hat, iſt
die Art, wie die ſchönen Gebäude eines Landes auf die Luft
und die Sonne eingeſtellt ſind. Wer wie ich die außerordentliche
Ehre gehabt hat, in einer Gegend aufzuwachſen, die zwiſchen
Main und Rhein, von Burgen und Schlöſſern, Wäldern und
Rebenhügeln bedeckt iſt, wie ſie die Welt nicht ein zweites Mal
in dieſer Ueppigkeit hervorbringt, trägt von der Jugend her
be=
ſtimmte Vorſtellungen von Schlöſſern und Villen in ſich. Unſere
Paläſte ſind nicht ſonderlich nach der Natur orientiert, denn die
Natur iſt hier nicht wie im Süden kärglich, ſondern iſt überall
mächtig und in Fülle. Die Schlöſſer liegen mitten in der
Land=
ſchaft, mit Wäldern umgeben, hinter Waſſergräben, mit rieſigen
Jagdhallen, wo die alten Fehnen hängen und die Rüſtungen
ſtehen. Die Burgen hängen auf den Felſen, wo ſie ein Tal
ſper=
ren oder einen Fluß kontrollieren können und ſelber
unangreif=
bar ſind. Die Schlöſſer entwickeln ſich meiſt in die Höhe, um
mächtig und repräſentativ zu ſein. Die Burgen, die oft nur
eine kleine Baſis haben, gehen ſpitz in die Luft. Die Romantik
der Wälder und der Gärten, welche die Paläſte umgeben, und
die Romantik der Dohlen und des Raubzeuges, das die Türme
der Burgen umfliegt, iſt die deutſche Mythe von den Schlöſſern
die ſchon die Märchen begeiſtert hat.
Der Süden hat auch ſeine Kaſtelle mit Zinnen, aber einen
ganz anderen Schönheitsbegriff für die Lage eines Gebäudes
Da die Wälder und die Ueppigkeit der Ebenen fehlen und da der
Stein und das unbewaldete Gebirge immer im Vordergrunde
ſteht, und da ſchließlich überall das Meer an den Süden
heran=
flutet, ſo ergeben ſich ganz andere Raffinements. Der Süden
braucht nicht dekorativ zu ſein. Er hat immer ein paar Zypreſſen
oder eine Palme. Die Gebäude brauchen nichts als Fläche und
Farbe. Schon ſind ſie in eine Natur eingegliedert, deren
Ge=
heimnis iſt, daß ſie glänzt. Das iſt das wichtigſte und einzige
Myſterium für die Wirkung des Südens. Die Luft iſt anders,
die Sonne iſt nicht nur hell, ſondern hat eine beſtimmte Farbe,
die bald gelb, bald weiß, bald roſa iſt, aber die Gebäude wie ſt.
einen göttlichen Scheinwerfer hineinſtellt. Wer ſich vorſtelen
kann, die Sonne, die Konſtantinopel unübertrefflich macht, lage
über dem Rhein und dem Speſſart, wird mir glauben, daß
Deutſchland dann das phantaſtiſchſte Land der Welt wäre. Ohne
Phraſe, der Rhein iſt zehnmal ſchöner als der Bosporus. Abel
die Gemälde, welche die Sonnenuntergänge über Skutari und
dem Serail entfachen, ſind von einer Glut und Innigkeit, wie ſie
unſere harte Sonne nicht erreicht,
Darum iſt es auch ein Geheimnis der ſüdlichen Villen und
Schlöſſer, daß ſie von faſt lächerlicher Einfachheit ſind. Sie
brau=
chen keine Höhen, keine Fronten, keine Architekturen. Ein paar
Bogen, ein paar Säulen, ein paar Durchbrechungen. Keine
Tächer. Die flache klare Linie wird durch die Luft am beſten
abgehoben. Ein paar Zinnen und eine Mauer mit einer Gloae
darin. Und ganz weiß. Das ſteht ſofort zwiſchen dem blauen
Himmel und dem blauen Meer. Der Farbenrahmen iſt ſo unbel
gleichlich, daß nur mit äußerſter Diskretion etwas hineingeſehl
werden darf. Die magiſche Wirkung orientaliſcher Städte lieg!
darin, daß ſie in einer Unmenge weißer Würfel von Häuſern in
der Sonne liegen. Das Licht macht ſie geheimnisvoll. Nimmt
man es weg, würden die Städte nicht begeiſtern, ſondern waren
offen geſagt, trübſelig und unheimlich. Kurz, die Natur iſt im
Süden mit dem Licht verbündet. Sie iſt dekorativ und begeiſte
rungsfähig. Man braucht faſt nichts, um eine Villa zu
errichten=
die ſchön liegt und reizend wirkt. Eine Frage der Farbe und
Linie. Und ein wenig der Zweckmäßigkeit. Denn die flachen
Tächer haben einen praktiſchen Sinn. In unſerem verfluchten
Klima iſt ein flaches Dach ein Unſinn und die Sachlichkeit einer
neuen Architektur, die ſich an den Süden anlehnt, iſt eine mußige
Spielerei. Es gibt Geſetzmäßigkeiten, die, wie diejenigen des
Klimas, nicht zu duichbrechen ſind. Wir gehören zum
Norden=
wenn auch mit Uebergängen. Wir müſſen uns immer mühei
eine Form zu finden für unſere Häuſer, während im Süden
alles einfach Zauberei der Sonne iſt. Bei uns ſind die Zypreſſen
die Bäume der Friedhöfe. Im Süden ſind es Bäume freudiger,
ſchlanker Erregung.
Beſonders raffinierte Erochen und Raſſen haben ſich abel
auch im Süden nicht damit begnügt, ſich von dem Licht alles
beſorgen zu laſſen. Tatſächlich ſind ſie der Sonne mit ihren
Nummer 221
Donnerstag, den 11. Auguſt 1927
Seite 3
Der deutſche Ozeanflug.
Start am Samstag. — Schnäbele Führer
der dritten Maſchine.
Deſſau, 10. Auguſt.
Die Vorbereitungen für den deutſchen Ozeanflug ſind jetzt
in Deſſau bei den Junkerswerken ſowohl, wie in Travemünde,
wo der Lufthanſaflieger Könnecke ſeine Kaſparmaſchine
auspro=
biert hat, beendet. Die Junkerswerke möchten am liebſten noch
eine dritte Maſchine mit den beiden anderen ausprobierten auf
die lange Reiſe ſchicken, doch hat ſich bisher noch niemand
ge=
funden, der dieſen dritten Flug finanzieren ſoll. Es iſt möglich,
daß dieſer dritte Apparat als Poſtflugzeug mitgeht. Die ſchon
jetzt bei dem Poſtamt Deſſau eingegangenen Sendungen ſind
ſo umfangreich, daß die beiden anderen Maſchinen allein nicht
ausreichen. Sollten alſo bis zum Abflugtage noch ſoviel
Sen=
dungen eintreffen, daß ſich ein Flug lohnen würde, ſo ſoll auch
das dritte Flugzeug ſtarten. Als Führer käme der bekannte
ſüd=
deutſche Pilot Schnäbele in Frage.
Endlich iſt auch die Frage gelöſt, unter welcher Flagge die
deutſchen Apparate, wenn ſie die lange Reiſe glücklich
über=
wunden haben ſollten, auf dem amerikaniſchen Kontinent landen
ſollen. Sämtliche Maſchinen werden die deutſche Handelsflagge
führen, alſo ſchwarz weiß=rot mit ſchwarz= rot=goldener Göſch,
und das Sternenbanner. Da der Flug ja in erſter Linie
han=
delspolitiſche Abſichten verfolgt, geſchieht die Hiſſung der
Han=
delsflagge mit Fug und Recht. Das Mitführen des
Sternen=
banners bedeutet ein Anknüpfen an einen alten
Schiffahrts=
brauch. Auch auf See führt ein Schiff bekanntlich die Flagge des
Landes, das es verläßt, und die Flagge des Landes, wohin es
fährt.
Auch der Probeflug Könneckes iſt zur vollſten Zufriedenheit
aller intereſſierten Stellen ausgefallen. Könnecke wird am
Frei=
tag nach Berlin kommen, um ſich beim amerikaniſchen Konſulat
die erforderlichen Papiere zu beſorgen. Er wird dann nach Köln
weiterfliegen und anfangs kommender Woche ſtartbereit für den
großen Flug ſein. In Deſſau hat man als Starttag vorläufig
kommenden Samstag angeſetzt, doch ſoll nur dann geſtartet
wer=
den, wenn die Witterungsverhältniſſe günſtig ſind. Die
Junkers=
werke glauben — und mit Recht —, das Startzeichen erſt dann
geben zu dürfen, wenn tatſächlich alle Umſtände für ein Gelingen
des großen Wagniſſes ſprechen.
Wie wir noch erfahren, ſind die Maſchinen ſoweit
vorbe=
reitet, daß ſie am Donerstag auf jeden Fall ſtartfähig ſein
werden. Beide tragen am Rumpf die Namen „Europa” bzw.
Bremen” und an dem Motorvorbau den Namen Junkers.
Die dritte Maſchine unternahm heute abend unter Führung des
Piloten Harder einen kurzen Probeflug. Es ſteht noch nicht
feſt, ob das dritte Flugzeug lediglich mit Poſt oder einem
Ver=
treter der deutſchen Preſſe fliegen wird. Im erſteren Fall
wer=
den die drei Maſchinen gleichzeitig ſtarten, im anderen Fall
wird die dritte Maſchine 10 bis 12 Stunden ſpäter ſtarten.
Im übrigen ſollen die Flugzeuge bei Tag möglichſt
zuſam=
menbleiben, während bei Nacht naturgemäß aus
Sicherheits=
gründen ein großer Abſtand zwiſchen den Maſchinen gehalten
werden ſoll. Kleine Poſitionslaternen ſollen es ermöglichen, auch
bei Dunkelheit die Flugzeuge untereinander kenntlich zu machen.
Selbſtwerſtändlich wird es von den atmoſphäriſchen
Verhält=
niſſen und dem ſonſtigen Verlauf des Fluges abhängen, ob ſich
die Abſicht, einen Geſchwaderflug über dem Atlantik
durchzu=
führen, auch verwirklichen läßt.
Was der Weltrekordflug gezeigt hat.
Ueber die mit den Junkers=Ozeanmaſchinen bei den
bis=
herigen Verſuchsflügen in Deſſau, insbeſondere beim Dauerflug
erzielten techniſchen Ergebniſſe werden jetzt folgende Einzelheiten
bekannt: Zum Vergleich des Brennſtoffverbrauchs hatte der
Motor der einen Maſchine ein Verdichtungsverhältnis von 1:5,
der der anderen ein ſolches von 1:7 erhalten. Die Maſchine mit
Junkers L 5 Motor, Verdichtungsverhältnis 1:5, hatte nun bei
einem Startgewicht von 3660 Kilogramm unter Verwendung
eines Metallpropellers und Anlauf auf der Startbahn folgende
Startdaten: Fahrtzeit 25 Sekunden (550 bis 600 Meter),
Fahrt=
tourenzahl des Motors 1440. Es wurden erreicht 50 Meter Höhe
nach einer Minute 30 Sekunden, 60 Meter in zwei Minuten,
100 Meter in drei Minuten. In 100 Meter Höhe wurde der
Motor bereits auf 1300 Touren gedroſſelt, das Flugzeug ſtieg
aber noch mit 1280 Touren. Demnach ſteht nach Anſicht der
Junkers=Werke außer Zweifel, daß bei Einbau eines L 50=Motors Shell=Gruppe, gilt als der
mit Verdichtungsverhältnis 1:5 bei Benutzung der Startbahn Mann, dem die Felle
wegge=
eine volle Sicherheit des Starts der ſchwerbelaſteten Maſchine ſchwommen ſind. Da Teagle ſich
erzielt werden kann und daß bei dieſem Verdichtungsverhältnis mit Deterling über das
Ruſſen=
die Flugdauer, die bei der Rekordmaſchine mit dem Verdich= geſchäft nicht einigen konnte,
tungsverhältnis 1:7 über 52 Stunden betrug, um 6 bis 8 Stun= kam das Geſchäft mit
Deutſch=
den vergrößert werden kann, ſo daß in dieſem Falle mit einer
Maximalflugzeit der Ozeanmaſchinen von 56 bis 60 Stunden
und einem Maximalflugbereich von ungefähr 7700 Kilo= Die letzten Startvorbereitungen Könneckes.
meter gerechnet werden kann. Das würde eine volle Gewähr
dafür geben, daß ſelbſt bei außerordentlich widrigen
Windver=
hältniſſen über dem Ozean der mitgenommene Brennſtoffvorrat
ausreichen wird, um New York glatt zu erreichen. Ferner hat
es ſich bei dem Dauerflug herausgeſtellt, daß man 100
Kilo=
gramm Oel zu viel mitgenommen hatte, da von 140 Kilogramm
nur 27 Kilogramm Oel verbraucht wurden, und zwar betrug
der ſtündliche Durchſchnitt nur 0,52 Kilogramm. Dieſe erſparten
100 Kilogramm werden alſo anderweitig ausgenutzt werden
können. Ebenſo haben die Verſuche gezeigt, daſt man auf
Mit=
nahme von Zuſatzkühlwaſſer verzichten kann, da bei dem Dauer=
Weltrekordflug trotz des heißen Wetters kein Kühlwaſſerverluſt
eingetreten iſt. Die Ozeanmaſchine „Junkers 33 I.” iſt
bekannt=
lich ein normaler Poſtflugzeugtyp, der bereits im deutſchen
See=
flugwettbewerb 1926 hervorragende Leiſtungen gezeigt hat und
auch mit großem Erfolg im Luftbilddienſt wie als Streumaſchine
zur Schädlingsbekämpfung verwandt wurde. An
Spezialaus=
rüſtung wurden in die Maſchine Zuſatzbrennſtofftanks im
Mittel=
ſtück, in den Tragflächen und im Rumpf, ſowie ein großer
Oel=
tank ſeitlich vom Motor eingebaut. Die Pilotenſitze ſind durch
einen Aufbau mit Zellenſcheiben vollſtändig geſchloſſen. Das
Fahrgeſtell wurde entſprechend der größeren Belaſtung verſtärkt.
Die Rekordmaſchine trug bei einem Leergewicht von 1324
Kilo=
gramm eine Zuladung von 2336 Kilogramm, das Verhältnis
des Leergewichts zum Startgewicht war 1:2,765, was man für
deutſche Verhältniſſe als hervorragend bezeichnen kann, denn
demnach beträgt die Zuladung 176 Prozent des Leergewichts.
Beim Start zum Ozeanflug wird jedes Flugzeug ein
Start=
gewicht von 3750 Kilogramm haben.
Im Kampf um die Welt=Oelherrſchaft.
Geheimrat Dr. Duisberg,
Vorſitzender der J. G. Farben, iſt der bedeutendſte Mitſchöpfer
und Führer der deutſchen Farbeninduſtrie.
Deterling,
Leiter der engliſch=holländiſchen
land zuſtande.
Teagle,
der Präſident der Standard
Oil Compagny, hat mit J. G.
Farben einen Vertrag über die
gemeinſame Verwertung der
Bergius=Patente betr. die
Ver=
flüſſigung der Kohle geſchloſſen.
Berlin, 10. Auguſt.
Die Berliner Flughafengeſellſchaft teilt im Auftrag des
Flie=
gers Könnecke folgendes mit: Morgen, Donnerstag, 11. Auguſt,
zwiſchen 1 und 4 Uhr nachmittags, trifft der Amerikaflieger
Kön=
necke in Begleitung ſeines Mitfliegers, Grafen Solms, mit
ſei=
nem Caſpar=Flugzeug D 1145 auf dem Flughafen Berlin=
Tempelhof ein. Nach Erledigung ſeiner letzten
Startvorbereitun=
gen wird er am nächſten Tage, Freitag, den 12., nachmittags
4 Uhr, vom Flughafen Berlin=Tempelhof ſtarten, um über Köln,
wo er noch ſeine Benzinvorräte ergänzen wird, den Flug über
den Ozean anzutreten. Das Ozeanflugzeug wird auf dem
Flug=
hafen zur Schau geſtellt. Da dem Flieger von anderer Seite eine
finanzielle Unterſtützung nicht zuteil wurde, hat die
Flughafen=
direktion ſich in großzügiger Weiſe bereit erklärt, die geſamten
Reineinnahmen vom Donnerstag und Freitag Könnecke zur
Verfügung zu ſtellen.
Heute nachmittag wurde das Flugzeug Könneckes auf den
Namen „Germania” getauft, der auf beiden Seiten des
Flugzeuges in großer Schrift angebracht wurde.
*Die dritte „Karlsruhe‟.
Am 20. d. M. wird die Reichsmarine einen dritten neuen
Kreuzer bekommen. Vorläufig heißt er zwar noch „C‟. Er ſoll
aber, ſoviel iſt heute ſchon bekannt, bei ſeiner Taufe den Namem
„Karlsruhe” erhalten. Mit dieſer Namengebung knüpft die
Marineleitung an die Tradition an, die ſie bei der Benennung
der beiden nach dem Kriege gebauten Kreuzer ſchon angewandt
hat. Dieſe beiden Schiffe erhielten bekanntlich den Namen nach
Kreuzern, die ſich während des Krieges beſonders ausgezeichnet
hatten, nämlich „Emden” und „Königsberg‟. Die „Karlsruhe‟
iſt das dritte Schiff, das dieſen Namen in der deutſchen
Kriegs=
marine tragen wird. Das erſte iſt 1913 vom Stapel gelaufen.
Der Weltkrieg überraſchte es in den nordbraſilianiſchen
Gewäſ=
ſern. Dort wurden von ihm in drei Monaten 17 engliſche
Handelsſchiffe mit einer Geſamttonnage von 77 000 Tonnen und
einem Ladewert von über 30 Millionen Mark verſenkt. Am
4. November 1914 iſt das Schiff einer Keſſelexploſion zum Opfer
gefallen, deren Urſache niemals aufgeklärt worden iſt. In
weni=
gen Minuten verſani der ſtolze Kreuzer in den Fluten und zwei
Offiziere und 261 Mann fanden bei dieſer Kataſtrophe den
naſ=
ſen Tod in den Wellen. Der zweite Kreuzer „Karlsruhe” ging
1916 vom Stapel. Dieſes Schiff zeichnete ſich beſonders durch
ſein ſchneidiges Zuſammenarbeiten mit dem Heer bei der
Ein=
nahme der Inſel Oeſel in der Oſtſee aus. Als letztes deutſches
Schiff wurde es im Juni 1919 in Scapa Flow verſenkt. Die
jetzige „Karlsruhe” hat eine Länge von 175 Metern, eine
Waſſer=
verdrängung von 6000 Tonnen. Ausgerüſtet iſt der Kreuzer mit
neun 15 Zentimeter=Schnellfeuergeſchützen, die in je drei Triple=
Türmen mittſchiffs Aufſtellung gefunden haben. Außerdem trägt
es einige Flachgeſchütze und eine Torpedoarmierung von 4
Tor=
pedodoppelrohren. Durch Wegfall des zweiten Maſtes hofft man
einen beſſeren Beſtreichungswinkel für die hinter dem zweiten
Schornſtein befindlichen Geſchütze zu erreichen. Nach Anſicht der
Sachverſtändigen ſoll der neue Kreuzer eine Spitzenleiſtung des
deutſchen Schiffsbaues darſtellen.
Rationaliſierung bei der Reichspoſt.
Berlin, 10. Auguſt.
Die Reichspoſt hat vor kurzem eine umfangreiche Ueberſicht
über die von ihr in den letzten drei Jahren getroffenen
Ver=
einfachungs= und Sparmaßnahmen veröffentlicht. Vor wenigen
Tagen hat der Reichspoſtminiſter in einem beſonderen Erlaß
neue Maßnahmen in der Richtung einer weiteren tatkräftigen
Rationaliſierung verfügt. Es ſollen nämlich die Verwaltungs=
und Betriebsverhältniſſe des geſamten Poſt=, Telegraphen= und
Fernſprechverkehrs bei allen Verkehrsanſtalten vom Standpunkt
wirtſchaftlicher Betriebsführung alsbald ſyſtematiſch durchgeprüft
werden, und zwar durch ausgeſuchte, dienſterfahrene Beamte an
Ort und Stelle. Dieſe Durchprüfung ſoll ſich u. a. darauf
erſtrecken, ob die Arbeitsräume, Arbeitsplätze, Arbeitsgeräte und
Dienſtmöbel den Erforderniſſen einer zweckmäßigen
Betriebs=
wirtſchaft genügen und den Bedürfniſſen des Maſſenverkehrs
an=
gepaßt ſind. Beſonderes Augenmerk wird gerichtet auf
zweck=
mäßiges Ineinandergreifen der einzelnen Betriebsvorgänge, auf
Beſeitigung aller Leerläufe, auf möglichſt wirtſchaftliche
Verwen=
dung der Arbeitskräfte, weitgehende Schaffung techniſcher und
Mechaniſierungseinrichtungen, Hebung der Arbeitsfähigkeit und
Arbeitsfreudigkeit des Perſonals (ſoziale Einrichtungen, günſtige
Arbeitsbedingungen, gute Beleuchtung, Erwärmung,
Durchlüf=
tung, Entſtaubung der Arbeitsräume uſw.). Der Grundſatz, daß
der richtige Mann an den richtigen Platz zu ſetzen iſt, ſoll vor
allem durchgeführt werden. Die Ergebniſſe der neuzeitlichen
Arbeits= und Betriebswiſſenſchaft ſind hierbei auszuwerten.
eigenen Farbeneffekten entgegengetreten. Die Griechen hatten
ihre Gebäude und ihre Statuen alle angemalt. Mit heftigen,
wil=
den Farben. Man kann ſich dieſen Glanz kaum vorſtellen, der
bon Gold, Blau, Rot erzeugt wurde. Vor drei= und viertauſend
Jahren ließen ſich die großen Gentlemen, die Schlöſſer bauten,
von der Natur nichts ſchenken. Vor viertauſend Jahren glühten
die Paläſte des ſüdlichen Kontinents der Sonne mit einer
Far=
benpracht entgegen, mit Schildern und Säulen und Mäandern
bon einer Prunkſucht, die man heute für irrſinnig halten würde,
und die doch der künſtleriſche Wille und das Luxusideal einer
Ddurch und durch verwöhnten, großartigen und aufs höchſte
ge=
lbildeten Geſellſchaft war.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
— Das Kaligebiet an der Werra. Die geologiſchen
Blätter 1:25 000 Lengsfeld, Friedewald, Vacha und Berka um=
Haſſen das geſamte Kaligebiet an der Werra (Vorderrhön). An
Dem Aufbau der Oberfläche beteiligen ſich in geſchloſſener Folge
Sie Formationen vom Unteren Buntſandſtein bis zum Keuper.
Auch das Tertjär hat weniger mit ſeinen ſchichtigen Bildungen
als mit den baſaltiſchen Ergüſſen einen nennenswerten Anteil
an der Oberflächenbedeckung. Gerade dieſe ſteil aufragenden ver=
Einzelten Baſaltkuppen ſind für die Vorderrhön charakteriſtiſch,
Anter Tage bieten die ausgedehnten Aufſchlüſſe der Kaliwerke
leinen guten Einblick in die Lagerungsverhältniſſe der Tiefe. So
rgeben ſich alſo in der Vorderrhön aufs beſte die Formen der
Oberfläche aus dem Aufbau der Eeſteinsſchichten.
— Der Kampf des Menſchen mit dem Meer. Was
eer Menſch im Kampf gegen übermächtige Naturgewalten durch
a9e, unermüdliche Arbeit erreicht hat, das zeigt uns die Marſch
Sſſkieslands, die Schritt für Schritt dem Meere wieder
abge=
wonnen worden iſt. Die Blätter Hage, Weſtermarſch, Norden,
Wemſum, Lopperſum, Loquard und Emden der Geologiſchen
Rarte von Preußen 1:25 000 geben uns einen Einblick in dies
Nigenartige Land, das zum allergrößten Teil aus Marſch, da=
„Eben aus Moor und Geeſt beſteht. Eine Fülle intereſſanter
Pro=
ieme ergeben ſich beim Studium der Karten, vor allem die
Schichalsfrage jenes Gebietes: Geht die Küſtenſenkung an der
Nordſee weiter oder hat ſie halt gemacht?
* Am 5. Auguſt beging der Direktor des Centralvereins deutſcher
Staatsbürger jüdiſchen Glaubens Dr. Ludwig Holländer=Berlin
beinen 50. Geburtstag. Dr. Holländer hat ſich durch ſeine Arbeiten über
wie ſoziologiſche und pfychologiſche Stellung der deutſchen Juden zu
Uhrer Umwelt und durch die Begyindung des Philo=Verlags, der eine
großzügige Literatur über die deutſchen Juden herausgibt, ſowie durch
die Leitung der C.V.=Zeitung einen Namen in ganz Deutſchland und
darüber hinaus gemacht. Der Centralverein, deſſen Direktor er ſeit
Jahren iſt, führt unter ihm den Kampf um die Gleichberechtigung der
deutſchen Juden und umfaßt die überwiegende Mehrheit derſelben als
Mitglieder.
inf. Ein „Opfer” der Berge. (Eine Lady heiratet einen
bayeriſchen Bergſteiger.) Eine romantiſche Liebesgeſchichte, die
ſich während der diesjährigen Reiſezeit im bayeriſchen
Hoch=
gebirge abſpielte, beweiſt, daß die Opfer der Berge nicht immer
die Touriſten ſind, welche waghalſige Partien führerlos
unter=
nehmen und ihre Waghalſigkeit alsdann mit dem Leben oder
mit ihren geſunden Gliedern bezahlen müſſen. Auch andere Opfer
fordern die Berge, ſolche, die uns zuweilen nicht wie ein Opfer,
ein ſchreckliches Ereignis, ſondern wie eine glückliche
Begeben=
heit anmuten. Vor einiger Zeit erſchien in Bayern eine ſehr
wohlhabende engliſche Familie, die ihrem jungen Töchterchen die
Herrlichkeiten des bayeriſchen Hochgebirges zeigen wollte.
Nach=
dem die Familie ein Zeit lang durch die Berge geſchweift war,
geſellte ſich zu ihnen ein junger Mann, ein Lord, der Träger
eines alten Namens, der Verlobte des jungen Mädchens. Nun
unternahm man täglich Ausflüge, beſtieg die Berge, wobei es
nicht ſelten vorkam, daß die Eltern des Mädchens zurückblieben,
während das junge Paar noch etwas höher ſtieg. Der Sicherheit
wegen wurde zu dieſen Ausflügen ein Bergſteiger mitgenommen,
ein Mann von einer prachtvollen Geſtalt und unverwüſtlichen
Geſundheit. In ſeiner Begleitung durften die Eltern getroſt
Tochter und Schwiegerſohn Partien unternehmen laſſen, galt er
doch als ungeheuer vorſichtig und beherzt. Die junge Maud
er=
klärte dann auch, daß ſie die Anweſenheit des Steigers Sepp
ſehr angenehm empfinde, eine Erklärung, die der Bräutigam
nicht gerade mit Vergnügen hinnahm. Auch ſchien es ihm oft,
als ſei der Steiger Sepp zu umſichtig bemüht, wenn es galt, für
die Sicherheit von Maud zu ſorgen; manchmal erklärte er ſogar,
daß ein Weg zu hart für Damenfüße ſei und trug die ſüße Laſt
eigenhändig über einen ſolchen Dornenweg. Sir George war
natürlich mit derartigen Vertraulichkeiten gar nicht einverſtanden.
Es kam häufig zu heftigen Szenen zwiſchen der ſanften
Ver=
lobten und ihrem Zukünftigen, und dieſer mußte die Erfahrung
machen, daß ſeine Braut ſehr energiſch auf ihren vermeintlichen
Rechten beſtehen konnte. Als nun aber Sir George ſeiner Braut
in aller Form verbot, mit dem Steiger ein weiteres Wort zu
wechſeln, wurde Miß Maud ſehr ungemütlich und erklärte ſchlank
heraus, daß es ihr fern läge, ſich weiterhin von Sir George
tyranniſieren zu laſſen, und das um ſo weniger, als ſie bereit
ſei, die Verlobung zu löſen und den Steiger Sepp zu ehelichen,
Der lebhafteſte Proteſt der Eltern nutzte nichts. Sir George
wurde „das Opfer der Berge”, er verlor die Braut, die nicht
einmal mehr die Abſicht hatte, nach England zurückzukehren,
weil ſie ſich von ihrem Verlobten nicht trennen wollte. Boshafte
Zungen behaupten allerdings, daß nicht Sir George, ſondern der
Steiger Sepp das „Opfer der Berge” geworden ſei. Das wird
die Zukunft lehren, denn verlobt iſt noch lange nicht verheiratet.
* Nudolf Steiner, Gegenwärtiges Geiſtesleben und Erziehung.
Philoſophiſch=Anthropoſophiſcher Verlag, Dornach. Das Buch enthält
14 Vorträge, die von Steiner im Auguſt 1923 in England gehalten
wurden. Es iſt beſonders beachtlich, weil es die Anwendung ſeiner
Er=
kenntniſſe auf die Erziehung und ſomit einen Teil ihrer praktiſchen
Ergebniſſe zeigt. Ueber Steiner ſelbſt kann man heute, einige Jahre
nach ſeinem Tode, noch nicht abſchließend urteilen, d. h. über ihn ſelbſt
ſchon, denn niemand wird ſeine Bedeutung leugnen, der ſie in ihrer
Eigenart erfaßt hat, aber nicht über die Folgen, die er fur das geiſtige
Leben haben oder auch nicht haben wird, denn es iſt zweifelhaft, in
welchem Maße eben doch alles auf ihm ſelbſt, auf ſeine= unbeſtreitbaren
Fähigkeit zu einer gewiſſen intuitiven oder zum mindeſten einer ſchwer
erreichbaren meditativen Erkenntnis beruhte. Die erſten 5 Vorträge,
die dartun, daß heute noch Erziehungsmethoden notwendig ſind, ſind
nicht das Wichtigſte, denn das weiß oder ſagt heute jeder, und auch die
Erkenntnis, daß die Griechenkultur auch in ihrer Erziehung etwas
Ein=
heitliches und Geſchloſſenes darſtellte, iſt allgemein. Wichtiger iſt der
zweite Teil, der auf die Frage „Woher ſollen die neuen
Frziehungs=
methoden kommen und wie ſollen ſie ſein?” manche gute und tief=
Ant=
wort gibt, denn gerade um dieſe Anrworten pflegt ſich ja jedee
Kriti=
ſierende nicht ſelten zu drüchen, während hier wirklich aus einer gewiſſen
Einſicht in das Weſen des Menſchen, alſo von der Tieſe, uicht von der
Oberfläche her, an die Pädagogik herangegungen wird, und allein das
iſt gegenüber unzähligen anderen Reformationsverſuchen ein ſo gutes
Kriterium, daß man deſſentwegen das Buch empfehlen muß. Denn nicht
von intellektuellen Geſichtspunkten her, ſondern nur aus der lebendigen
Erfaſſung körperliche= und biologiſcher Vorgänge und Entwicklungen in
ihrer geiſtigen Bedeutung läßt ſich die ſehr ſchwere Aufgabe menſchlicher
Erziehung löſen und wie denn z. B. Zahnwechſel oder Pubertät in ihrer
geiſtigen und ſeeliſchen Bedeutung erfaßt oder die ſehr realen
Bezie=
hungen zwiſchen Gehen, Sprechen und Denken klargelegt ſind, das iſt
in jedem Fall eine beahtliche und gute Leiſtung.
Dr. J.
Arthur Landsberger: „Liebe und Bananen‟. Eine wilde Sache,
Ganz=
leinen 6 Mk. Neue Berliner Verlags=Geſ. m. b. H., Berlin W. 15.
Ein völlig neuer Typ des Abenteurerromans, durch den dieſe in
letzter Zeit in Mißkredit geratene Gattung Buch ihre Renaiſſance erlebt.
Das rollt in raſendem Tempo wie ein Filmband ab, bei dem dank
der Fülle des Geſchehens Augen und Sinne kaum zu folgen vermögen.
Rhythmus und Tempo unſerer Zeit ſind erfaßt wie in keinem Buch der
letzten Jahre. Den Inhalt erzählen, hieße den Verſuch machen, einen
Sturzbach aufzuhalten.
Zu den ſeltenen Büchern, von denen man ſich — ſtatt ihren Inhalt
zu erzählen — hinreißen laſſen ſoll, gehört dieſer Roman.
Seite 4
Donnerstag, den 11. Auguſt 1927
Nummer 221
dekagfe ich meine Betten?
Bettstelle
27 mm, Stahlrohr,
mit Pat. Matratze
Dieselbe
23 mm Stahlrohr
und Messingringen
Dieselbe
mit Fußbrett
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33 mm .....
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Matratzen: 3teil. mit Keil, Seegras: 23, 27, 32, 38, Wolle: 29, 34, 39, 45, Kapok: 87, 95, 110. Haar: 130, 150, 175
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Deckbetten: 130/180 cm 19.50, 23, 27, 35, 41, 45, mit Daunenfüllung 47, 53, 59 bis 79
Kissen: 80/80 cm 6. 8, 10, 12, 15, 16.50 bis 24
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Nach dem Krundsatz:gDer Binkaut ron Betten ist Vertranenssacheß gelangen nur einnandkrele Gualitäten zum Verkant
Familiennachrichten
Erna Feidel
Georg Friedrich Diehl
Verlobte
Hügelstr. 15
11.
Darmstadt
August 1927.
Heinrichstr. 98
(20702
Statt Karten.
Ich danke allen Freunden, Vorgeſetzten,
Kollegen, Mitarbeitern und Bekannten unſeres
teuern Heimgegangenen für die Liebe, die ſie
ihm im Teben zeigten, für die Treue, die ſie
in letztem Geleite bewieſen und für die vielen
Blumen und ehrenden Worte, mit denen ſie
ihm einen letzten Gruß ſandten und Abſchied
von ihm nahmen.
(12507
Im Namen der tieftrauernden
Hinterbliebenen:
Berta Brüchmann jr. Wwe.
Statt Karten.
Füridie vielen Beweiſe llebevoller Teilnahme, die
uns beim Heimgang unſres teuren Eniſchlafenen,
Herrn Poſidirektor Traiſer a. W.
zutell geworden ſind, ſagen wir innigſten Dank. Beſonders
danken wir für die hübſchen Kranzſpenden, ſowie Herrn
Pfarrer /Vogel für die troſfreſchen Worte bel der
Ein=
ſegnung.
Margarete Traiſer, geb. Böttinger" .
Elly Traiſer.
(12506
Ke
Entfärber „Coloren”
entfärbt farbige Stoffe meist soweit, daß sie mit
— den seit Jahrzehnten
be-
kanaten und bestbenähtten Hleitmanne Farben beliebis neu
gefärbt werden können; als0 auch ursprünglich dunkel gefärbte
Stofte können nach der Entfärbung hel gefärbt werden:
entfernt Farbflecken
Mund Fleckech von Kolte, Kakag Te,
Obst. Wein, Rost, Jod usw. aus weißer
Wäsche, sovie zusgelaufene Farben aus
buwten Stoſten. * Unschädlich für alle
Solſe. 2 Leicht anuendbar. Di
Salſch
b Dpgeiien und Apochetea Air Hieler der Hausfrauen
Achten auf Markte kauendfach berähn und glänrend
besutachtet.
„Fuchskopt im Stenw”.
*
Meu=
Meiner werten Kundschaft sowie den Bewohnern
von Darmstadt und Umgebung zur gekl. Kenntnis,
daß mein Spexlal-Lederwarengeschäft sich
(12476
ab jetzt
Rheinstraße 5
befindet. Eröffnung Donnerstag, den 11. Angust 1927.
Zur Eröffnnng bringe ich staunend Blllige F
Preise, auserdem zur Einführung des Geschäfts
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AALL LOOSAN
Rlreinstr. 5 Darmstadt Rheinstr. 5
Am Dienstag, den 9. Auguſt
verſchied unſer langjähriger, treuer K
Kamerad.
Ehrenmitglied
Auguſt Engel.
Die Einäſcherung findet
Frei=
tag, den 12. Auguſt 1927, nachm.
4 Uhr, auf dem Waldfriebhof ſtatt,
Die Kameraden werden gebeten,
ſich zahlreich einzufinden,
Samm=
lung 1 Stunde vorher am
Ein=
gang des Waldfriedhofs, (12474
Der Vorſtand.
Krieger=Vereink
Darmſtadt
Geſtern verſchied, unſer lieber
Kamerad und langjähriges
Ehren=
mitglied
Herr
Auguſt Engel.
Die Einäſcherung findet Freitag,
den 12, Auguſt d. 38, nachm. 4 Uhr,.
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Wir bitten um zahlreiche
Be=
teiligung.
Der Vorſtand.
12496)
Brötchenlieferung für die
Anderſelſun 12r.
Die Lieferung der Brötchen für die
Kinderſpeiſung, ſoll für die Zeit vom 1.
9. 1927 bis zu den Oſterferien 1928 auf
dem Wege der Verdingung vergeben
wer=
den. Die in dem Angebot
anzuerkennen=
den Lieferungsbedingungen können am
Freitag, Samstag und Montag, den 12.
13. und 15. Auguſt 1927, auf Zimmer 73 k
des Amtsgebäudes, Landgraf=Philipp=
Anlage 13, vormittags zwiſchen 8 und
12 Uhr, eingeſehen werden. Dort ſind
auch die Angebote alsbald in einem
ver=
ſchloſſenen Umſchlag mit entſprechender
Aufſchrift abzugeben. Nach dem 19. Aug.
1927, vorm. 12 Uhr, einlaufende
An=
gebote können nicht mehr berückſichtigt
werden. Die Auswahl unter den
An=
bietenden und die Vergebung bleibt dem
Herrn Oberbürgermeiſter vorbehalten.
Darmſtadt, den 9. Aug. 1927. (st12479
Me
wonnt jetzt
Wilheim-
straße 4, I.
Ecke Karlstraße
Sprechst. 3 bis 4 P.
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Tätig=
beitwieder aufgenonmen
Dr. Kayſer
Darmſtadt, Ernſt=
Ludwigſtraße 1, II.
zu ſprechen:
werktägl. 8—9: 3—5.
(*20617mdr
Städtiſches Wohlfahrts=
Jugendamt.
und
Verſteigerungs Aunzeige.
1927, nachmittags 3 Uhr, verſteigerel
ich Luiſenſtraße 32 zwangsweiſe gegen
Barzahlung:
(12500
1 Kücheneinrichtung, 1 Speiſezimmer,
2 Kredenzen, 1 Schreibtiſch (Diplomat),
1 Waſchtiſch mit Marmor, 1 Sofa, 18
Flaſchen Sekt, 1 Schreibmaſchine, ein
Gabardine=Mantel, 1 Anzug, 1
Präge=
maſchine, 1 Zeichengeſtell, 1
Rohrab=
ſtechmaſchine, 1 Bild ſowie Möbel
aller Art.
Darmſtadt, den 11. Aug. 1927.
Weinheimer,
Gerichtsvollzieher.
a Wiesbadener runde Tomaten, zum
Roheſſen, Pfund 40 3
Ia Große ſchwere Salat=Gurken 30—40 5
euiche
( 20747
Frau Stilling Ww., Hochſtr. 4
Am Freitag, den 12. Aug. 1927,
vorm. 10 Uhr, ſollen in meinem
Ver=
ſteigerungslokal Bleichſtraße 40
fol=
gende Pfänder zwangsweiſe gegen
Bar=
zahlung verſteigert werden, insbeſondere:
1 Spiegel, 1000 Zigaretten, 2400
Zi=
garren, 60 Doſen Tabak, 1 Büfett, ein
zweitüriger Kleiderſchrank, pol., mit
Spiegel, 1 Kiſte Seife (ca. 50 kg),
400 Stück Seife, 1 Liegeſtuhl. 1
Nacht=
tiſchchen, 1 Bettſtelle, 1 Waſchtiſchchen,
1 Sofa, 2 Schreibmaſchinen, 7
Klaſ=
ſikerwerke, Möbel aller Art, 20 Flaſch. /
Kognak u. a. m.
(12510),
Darmſtadt, den 10. Aug. 1927.
Jungermann
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt,
Ausnahmetnge
für
am
12. und 13. August
ab 11. Auguſt 1927
Dr. med. Blecher
Spezialarzt für
Chirurgie n.
Krank=
heiten der
Harn=
vrgane (1V12473
Heidelbergerſtr. 7, II.
Zurück.
2050bds
Am Freitag, den 12. Auguſt 1927,
nachm. 3 Uhr, verſteigere ich in meinem
Verſteigerungslokale Hügelſtr. 27
nach=
ſtehende Gegenſtände öffentlich
zwangs=
weiſe gegen Barzahlung:
(12511
1 einfacher Schreibtiſch, 1 Kommode,
1 Diplomatſchreibtiſch. 1 Glastheke,
1 Herrenrad (.Teutonia”), 4
Waren=
ſchränke, 1 Schreibmaſchine („
Mer=
edes”), 1 Waſchkommode, 1 großer
Kleiderſchrank, 1 Nähmaſchine, 1
Ver=
tiko, 1 großer Spiegel, 3 emaillierte
Gasöfen, 1 Flügel („Steingräber”),
1 Herrenrad („Corona”‟), 1 gr.
Plüſch=
ſofa, 1 Ständerlampe, 150
Spazier=
ſtöcke, 1 Schreibmaſchine („Zdeal”),
1 Tauchlötofen für Oelfeuerung, eine
Schreibmaſchine („Senator”), 1
Glas=
kaſten, 1 Ausziehtiſch, 1 Bücherſchrank,
1 Tachometer, 1 Klubſeſſel, 2
Klub=
ſeſſel, 1 Warenſchrank, 1 Klavier, eine
Standuhr, 1 Büfett, 1 neuer
Küchen=
ſchrank, 1 Wellblechgarage, 1
Mercedes=
perſonenwagen, 3 Mille Zigarren, eine
Singernähmaſchine, 1 Drehſtrommotor,
1 Schreibtiſch mit Kommode, 1 groß,
Warenſchrank, 1 große Ladentheke,
1 Diplomatſchreibtiſch, 1 Teppich, eine
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Darmſtadt, den 10. Aug. 1927.
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Kammer, Trockenboden, Balkon,
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II. Nr. 13. 6 Zimmer, Küche, Badezimmer,
Kammer, Boden, Keller,
Waſch=
küche, 2 Varandas.
III. Dr. 14 7 Zimmer, Küche, gr. Diele, Kamm.,,
Badezimmer, Boden, Waſchküche,
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eingerichtet mit elektr. Licht, Gas, Waſſer, Kanal.
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Alle Anfragen ſind direkt an n
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Übernahme aller Verſteigerungen Hier u. Ausw.
Nummer 221
Donnerstag, den 11. Auguſt 1927
Seite 5
Aus der Landeshauptſiadt.
Der Georg=Büchner=Preis,
Darmſtadt, 11. Auguſt.
Gedanken zur Portverhöhung.
Wir entnehmen der „Deutſchen Handelsvertreter=Zeitung” folgendes:
Ueber de Portverhöhung iſt grundſätzlich und praktiſch genug
ge=
ſagt und geſchrieben worden. Die ſchweren Schäden, die unſerer
Wirt=
ſchaft durch die fiskaliſche Einſtellung des Reichspoſtminiſters und des
Verwaltungsrates der Reichspoſt zugefügt werden, ſind den
maßgeben=
den Stellen ſo eindringlich wie möglich dargelegt worden. Abgeordnete,
mit denen wir die Sache ſeinerzeit beſprochen hatten, als die erſten
Ab=
ſichten einer Portoerhöhung ſich ſchüchtern hervorwagten, hielten die
ganze Geſchichte für ſo ungeheuerlich, daß ſie der Meinung waren, man
müſſe eine „Volksbewegung” dagegen „entfeſſeln”. Aus der
Volksbewe=
gung iſt nichts geworden, weil die Herren Abgeordneten und die
poli=
tiſchen Parteien in der Hauptſache doch verſagten. Es ſind ja
Reichs=
tagsferien! Den Abgeordneten iſt es offenbar recht angenehm, daß
ihnen die Verantwortung für dieſe unangenehme Sache durch den
Ver=
waltungsrat der Reichspoſt abgenommen worden iſt. Sie können dann
mit auf dem Verwaltungsrat herumreiten und ſind ſelber an allem
un=
ſchuldig.
Noch ſchlimmer iſt aber etwas anderes. Alle wirtſchaftlichen
Gremien und Verbände der Haupterwerbsgruppen haben in langen und
ausführlichen, meiſt ſachlich einwandfrei begründeten Einſpwichen gegen
die Portoerhöhung das Mögliche getan. Wir haben in der letzten
Num=
mer noch die eingehende Eingabe des Außenhandelsverbandes (
Handels=
vertrag=vereins) mitgeteilt. Ebenſo haben die Handelskammern und der
Induſtrie= und Handelstag ſich dieſem Proteſte in großem Umfange
an=
geſchloſſen. Was aber iſt nun im Verwaltungsrat der Reichspoſt
ge=
ſchehen? In dem Verwaltungsrate ſitzen bekanntlich auch die
ſogenann=
ten „Vertreter der Wirtſchaft‟. Dieſe Vertreter der
Wirt=
ſchaft haben ſchließlich, obwohl ihre Organiſationen und Verbände
gegen die Portoerhöhung waren, im Verwaltungsrat der Reichspoſt
dafür geſtimmt oder ſich der Stimme enthalten. Denn gegen die
Stimme der Vertreter der Wirtſchaft wäre die Sache nicht
durchgedrun=
gen. Das iſt eine eigentümliche und zugleich beſchämende Erſcheinung.
Es ſind Herren von Bedeutung und mit klangvollem Namen, die im
Verwaltungsrat der Reichspoſt ſitzen. Wie iſt es möglich, daß ſie ſich für
eine ſolche wirtſchaftsfeindliche Maßnahme gewinnen laſſen konnten?
Es iſt dies ungefähr die gleiche Erſcheinung, die wir ſchon in der
Kriegszeit erlebten. Wenn damals Herren aus dem Wirtſchaftsleben
in die Kriegsorganiſationen berufen wurden, dann waren ſie gerade
diefenigen, die den behördlichen Standpunkt oft am ſchärfſten vertraten.
Aus den Kaufleuten wurden die ſchlimmſten, einſeitigſten Verfechter der
Zwangsorganiſation, und ſo wurden jetzt bei der Portoerhöhung die
Vertreter der Wirtſchaft” wieder die Befürworter wirtſchaftsfeindlicher
Beſchlüſſe. Unter dieſen Umſtänden iſt es gar kein Zweifel, daß die
„Vertreterder Wirtſchaft”, wenn ſie ſo handeln, wie geſchehen,
gar nicht mehr recht ecuſt genommen werden. Dieſe Erſcheinungen
er=
klären es auch, weshalb auf die Intereſſen der Kaufmannſchaft und der
Wirtſchaft, wenn es einmal darauf ankommt, keine Rückſicht
ge=
nommen wird.
— Ernannt wurden: am 26. Juli 1927: der Verſorgungsanwärter
Kanzleigehilfe bei dem Amtsgericht Mainz Nikolaus Cordier zum
Kanzleiaſſiſtenten, der Verſorgungsanwärter Kanzleigehilfe bei dem
Amtsgericht Waldmichelbach Adam Hölzing zum Kanzleiaſſiſtenten,
der Verſorgungsanwärter Kanzleigehilfe bei dem Amtsgericht
Gerns=
heim Jakob Märten und der Kanzleigehilfe bei dem Amtsgericht
Darmſtadt II Heinrich Ruths ſowie der Verſorgungsanwärter
Kanz=
leigehilfe bei dem Amtsgericht Grünberg Karl Viand zu Kanzliſten,
der Verſorgungsanwärter Kanzleigehilfe, bei dem Amtsgericht
Darm=
ſtadt II Karl Rühl zum Kanzleiaſſiſtenten — alle mit Wirkung vom
1. Juli 1927 ab; am 27. Juli 1927: der Juſtizpraktikant Wilhelm
Hardt zum Oberjuſtizſekretär bei dem Amtsgericht Ortenberg.
— Offene Stelle. An der Mädchenfortbildungsſchule in
Arheil=
gen, Kreis Darmſtadt, iſt die Stelle einer techniſchen Lehrerin
endgültig zu beſetzen. Bewerbungen ſind über das jeweils zuſtändige
Kreisſchulamt an das Kreisſchulamt Groß=Gerau zu richten. Bereits
vorliegenie Meldungen ſind zu erneuern.
Anläßlich des 50. Geburtstages von Schriftſteller Wilhelm Michel
wurde ihm in Anerkennung ſeiner Verdienſte um das geiſtige Leben in
Darmſtadt die ſtädtiſche Preiswünze in Silber durch Bürgermeiſter
Mueller überreicht.
* Geheimer Oberbaurat Viktor von Weltzien iſt dieſer Tage hier im
hohen Alter von 91 Jahren geſtorben. Er war 1836 in Trier geboren
und hatte, bevor er im Jahre 1888 in den heſſiſchen Staatsdienſt eintrat,
ſchon eine Reihe bedeutender Bauten ausgeführt. So ſind das große
ſtädtiſche Krankenhaus Friedrichshain bei Berlin und das Gewandhaus
in Leipzig nach ſeinen Entwürfen erbaut worden. In Heſſen hat von
Weltzien 10 Jahre lang das ſtaatliche Bauweſen geleitet und eine
ſtatt=
liche Reihe größerer Bauten geſchaffen. In Darmſtadt iſt ſeine
bekann=
teſte Schöpfung das Gewerbemuſeum in der Neckarſtraße. Aus der
nähe=
ren Umgebung ſind noch zu nennen die Landes=Heil= und Pflegeanſtalt
Philippshoſpital in Goddelgu und die Lungenheilanſtalt in Sandbach
im Odenwald. Auch in Rheinheſſen und Oberheſſen legen Bauten
größe=
ren Stils Zeugnis ab von ſeinem erſprießlichen Wirken. Im Jahre
1898 trat von Weltzien in ben Ruheſtand, nahm aber noch lebhaften
Anteil an den Zeitereigniſſen bis zu ſeinen letzten Lebenstagen.
— Heſſiſches Landestheater. Die Ausgabe der Mietkarten
für die Voll= und Zuſatzmieten ſowie die Konzertmiete der Spielzeit
1927/28 erfolgt zurzeit gegen Zahlung der 1. Rate an den Schaltern 4
und 5 der Hauptkaſſe von 9—12½ Uhr.
— Sommerſpielzeit im Kleinen Haus des Hefſiſchen Landestheaters.
(Leitung: Direktor Adalbert Steffter.) Heute Donnerstag und morgen
Freitag abends 8 Uhr, finden die zwei letzten Wiederholungen der
Ope=
rette Mascottchen” von Walter Bromme ſtatt. Samstag abend
7½ Uhr gelangt neu einſtudiert die beliebte Operette „
Schwarz=
waldmädel” zur Aufführung und gaſtiert als Domkapellmeiſter
Hans Ney, der ja im vorigen Jahre bereits dieſe Rolle mit großem
Erfolg geſpielt hat. Die Titelrolle ſpielt Gretl Zadora; weiter ſind
be=
ſchäftigt die Damen Keßler, Neidhart, Fiſcher und Debus, ſowie die
Herren Aman, Daurer, Marx, Geiger. Leiter der Aufführung iſt
Direk=
tor Steffter. — Samstag abend 11 Uhr iſt als Nachtvorſtellung zu
Ein=
heitspreiſen von 1 und 2 Mark die letzte Wiederholung des Schwanks
Der Meiſterboxer”. — Sonntag nachmittag 3½ Uhr iſt infolge
der großen Nachfrage als Familie= und Fremdenvorſtellung nochmals
eine Aufführung der Operettenpoſſe „Wie einſt im Mai” zu lleinen
Preiſen, während abends 8 Uhr „Schwarzwaldmädel” zur
Auf=
führung gelangt. In der kommenden letzten Spielwoche der diesjährigen
Saiſon ſind noch einige Aufführungen von „Der fidele Bauer”
vorgeſehen, ſowie nochmals eine Wiederholung der erfolgreichen Operette
„Paganini” mit Kammerſänger Jörn als Gaſt.
— Ausſtellung Neue Kunſt Mathildenhöhe. Es wurden in den
letzten 14 Tagen nicht weniger als 14 Kunſtwerke verkauft: „Notentiſch
mit Geige‟ Oelbild von Günther Hennes, Darmſtadt; „Junge Frau
von Saar” Miniatur von Luiſe Becker=Gmmerling, Darmſtadt: „Die
Pußta” und „Naſtende Ochſen‟. Oelbilder von Joſef Bato, Berlin;
„Spielwieſe‟. Oelbild von Paul Paeſchke, Berlin; „Badende Mädchen”
von Otto Schoff, Berlin; „Pont royal” und „Pont neuf”, zwei
Agug=
relle von Geora Breitwieſer, Darmſtadt; „Dreibildnis”, Oelbild von
Karl Deppert, Darmſtadt; „Selbſtbildnis”, Oelbild von Willi
Hoffer=
bert, Darmſtadt; „Straße”, Oelbild von Julius Heß, Münche;
Malceſine‟, Delbild von J. W. Schülein, München; „Prophetin”
Oelbild von Franz Doll. München; „Selbſtbildnis‟. Oelbild vom Jakob
Steinhardt, Berlin; „Schlaf”, Gipsbüſte von A. Antes, Darmſtadt.
v. H.
— Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt. Wir
verweiſen auf unſere Notiz vom 9. d. Mts., wonach am Freitag, den
12. Auguſt. abends 8 Uhr, im Fürſtenſaal (Grafenſtraße) ein öffentlicher
Vortrag ſtattfindet. Herr Syndikus Dr. Kollhach wird, über die
baheriſche Handwerksausſtellung und ihre Lehren ſprechen. Gleichzeitig
wird in dieſer Verſammlung über die Sonderfahrt des Heſſiſchen
Hand=
werks zur Münchener Ausſtellung Bericht erſtattet.
werbsleben ſtehende Schwerbeſchädigte, Kriegshinterbliebene, Altrentner
n0 Altrentnerinnen afolgt am Montag den 15. Auguſt 92, Js., vor= ſchmid wurden überſetzt in italieniſch, franzöſiſch, rumäniſch
eng=
mittags von 8—12 Uhr durch die Stadtkaſſe.
— Hausfrauenbund. Wir machen die Teilnehmer an der
Rhein=
fahrt darauf aufmerkſam, daß ein Ausweis erforderlich iſt.
der alljährlich am Tage der deutſchen Reichsverfaſſung verliehen
wird, wurde in dieſem Jahr dem Kammerſänger Johannes
Biſchoff vom Landestheater in Darmſtadt und dem
Schrift=
ſteller Kaſimir Edſchmid in Darmſtadt zuerkannt. Die von
Profeſſor Rudolf Koch in Offenbach geſchriebenen Urkunden
haben folgende Texte:
„Dem Sänger Johannes Biſchoff hat das heſſiſche Volk
in dankbarer Würdigung ſeiner langjährigen und von hoher
künſtleriſcher Geſinnung getragenen Leiſtung im Dienſte des
Heſſiſchen Landestheaters den Georg=Büchner=Preis 1927
ver=
liehen."
„Das heſſiſche Volk verleiht dem Dichter Kaſimir
Edſchmid als ein Zeichen der Anerkennung für ſein vom
den Georg=Büchner=Preis 1927."
Kammerſänger Johannes Biſchoff
wurde in Berlin geboren und erhielt dort ſeine
Gymnaſialſchul=
bildung. Biſchoff oblag zunächſt dem juriſtiſchen Studium, er
ging aber nach dem Referendarexamen zur Kunſt über und
er=
hielt ſeine erſte geſangliche Ausbildung durch den bekannten
Wagnerſänger Franz Betz. Nach Engagements in Köln,
Hannover und zehnjähriger erfolgreicher künſtleriſcher Tätigkeit
am Staatstheater in Berlin wurde Johannes Biſchoff im Jahre
1917 nach Darmſtadt berufen. Sein Berliner Engagement war
unterbrochen von einer einjährigen, ebenfalls ſehr erfolgreichen
Tournee (vornehmlich „Parſifal”) durch Amerika.
Was Biſchoff für unſere Oper bedeutet, iſt oft an dieſer
Stelle anerkannt worden und jedem Leſer unſeres Blattes
be=
kannt.
und ſtdierte in Genf, Gießen, Paris, München, Straßburg.
Vorträge, gehalten in den Univerſitäten von Stockholm, Brüſſel,
Göteborg, Lund, Paris und Reiſen in Spanien, Marokko,
Frank=
reich, Skandinavien, Italien, Montenegro, Serbien,
Griechen=
land, Türkei, Kleinaſien, fanden in ſeinen Schriften Niederſchlag.
Edſchmid gründete mit dem Prinzen Rohan 1923 den „
Kultur=
bund” in Oeſterreich, die heute in der ganzen Welt bekannte
„Federation des unions intellectuelles‟ Seine bekannteſten
Bücher ſind die „Sechs Mündungen” „Das Bücherdekameron”
und beſonders die Bücher dieſes Jahres „Das Große Reiſebuch”
(Deutſche Buchgemeinſchaft), „Stiere — Basken — Araber” (ein
Buch über Spanien und Marokko bei der Frankfurter
Verlags=
anſtalt, Berlin) und dann der Roman „Die geſpenſtigen
Aben=
teuer des Hofrat Brüſtlein” (Verlag Zſolnay).
Kaſimir Edſchmid
Die Auszahlung der laufenden Zuſatzrenten für nicht im Er= iſt unſeren Leſern aus vielen Beiträgen bekannt. Seine Bücher
ſind in etwa 200 000 Exemplaren verbreitet. Werke von
Ed=
liſch, holländiſch, japaniſch. K. Edſchmid iſt geboren am 5. Oktober
1890 in Darmſtadt. Er beſuchte das Ludwig=Georgs=Gymnaſium
— Vom Muſikverein wird uns geſchrieben: Unſeren Mitgliedern
Geiſte neuer Zeit und neuer Sprachform geprägtes Schaffen geht in den nächſten Tagen der Konzertplan für das neue Vereinsjahr
nebſt näheren Angaben über die Höhe der Beiträge uſw zu. Wir
bit=
ten aber jetzt ſchon unſere inaktiven Mitglieder, ihre Wünſche bezüglich
der Plätze uſw. bis ſpäteſtens zum 31. Auguſt bei unſerem Platzordner,
Herrn Auguſt Baumann, Wilhelminenſtraße 17 (Laden) anzugeben.
Die inaktive Mitgliedſchaft berechtigt bekanntlich zum Beſuch der
vier Konzerte und der öffentlichen Hauptproben. Auf mehrfach
geäußer=
ten Wunſch iſt jedoch in dieſem Jahre zum erſten Male in der Weiſe
eine Erleichterung getroffen worden, daß die inaktiven Mitglieder unter
Zahlung eines entſprechend niedrigeren Jahresbeitrages auf den Beſuch
der Hauptproben von vornherein verzichten können. Jedes inaktive
Mitglied erhält demnach eine Mitgliedskarte, die lediglich zum Beſuch
der Konzerte berechtigt. Dazu wird auf Wunſch eine Zuſatzkarte zum
Beſuch der Hauptproben ausgegeben. Eine Verpflichtung zur Abnahme
dieſer Zuſatzkarte beſteht nicht, jedoch iſt ihr Preis ſo niedrig gehalten,
daß ihre Erwerbung angeſichts der Tagespreiſe für die Hauptproben
be=
deutenden Vorteil bietet. Zur Erleichterung der Beitragszahlung iſt
ferner die Entrichtung der Beiträge in 4 Raten geſtattet. Bei der erſten
Rate werden zwei Fünftel, bei den übrigen je ein Fünftel des
Jahres=
beitrags erhoben. Je nach dem gewünſchten Platz im Landestheater ſtellt
ſich de: Mitgliedsbeitrag auf 15 bis 30 RM. für die Konzerte mit
Haupt=
proben und auf 11 bis 24 RM. für die Konzerte ohne Hauptproben.
Der Beitrag für aktive Mitglieder beträgt 15 RM., für jedes weitere
aktive Mitglied 10. RM. Zahlung in 3 Raten iſt geſtattet. Den
ſeit=
herigen inaktiven Mitgliedern iſt Gelegenheit gegeben, bis zum 31. Auguſt
dem Platzordner (ſiehe oben) mitzuteilen, ob ſie eine Platzänderung
wünſchen, und ob ſie auf den Beſuch der Hauptproben Verzicht leiſten
vvollen. Erfolgt keine Mitteilung, ſo wird der ſeitherige Platz
einſchließ=
lich der Gauptprobenkarte zugeteilt. Der Platzordner nimmt jederzeit
auch Anmeldungen neuer aktiver und inaktiver Mitglieder entgegen
und erteilt Auskunft.
C. Die Juliwitterung in Darmſtadt. Der Berichtsmonat war
vor=
wiegend trübe und naß bei annähernd normalen
Temperaturverhält=
niſſen, das Monatsmittel der Temperatur betrug 18,2 Grad Celſius
(0,2 unter normal) mit den Gegenſätzen von 30,0 am 5. und 10,5 am 20.
Die Zahl der ſogenannten Sommertage war 9 (2 unter dem
Durch=
ſchnitt), außerdem kam ein Tropentag mit wenigſtens 30 Grad über
Null vor. Die Bewölkung war für einen Sommermonat ſehr ſtark, da
nur 2 heitere Tage neben 15 twüben gezählt wurden und die
Monats=
ziffer der Bewölkung 7,5 (1,5 über normal) betrug, wobei die Ziffer
10 völlige Trübung bedeutet. Die ſüdweſtliche Windrichtung überwog
ein wenig, daneben war auch die ſüdöſtliche ziemlich ſtark vertreten.
Heftige Winde blieben aus. Die 21 Tage mit Regen und 1 Tag mit
kurzem, aber ſtarkem Hagel lieferten eine Niederſchlagsmenge von 98,9
Millimeter (98,9 Liter Waſſer auf 1 Quadratmeter Erdfläche), wovon
13,4 auf den 13. und 33,6 auf den 17. entfielen. Dieſer
Monatsnieder=
ſchlag macht das 1½fache des langjährigen Durchſchmitts aus. Nur die
letzte Woche blieb faſt ganz trocken und ermöglichte die Einbringung
der verſpäteten Ernte. Gewitter kamen 10 zur Beobachtung. Der
Baro=
meterſtand unterlag nur geringer Schwankungen. Dem Maximum von
754,0 Millimeter am 19 ſtand ein Minimum von 737,1 am 10. gegenüber
bei einem Monatsmittel von 747,7 (1,5 unter normal). Die regenreichſte
Station des Landes war wieder Herchenhain im Vogelsberg mit 183,3
Millimeter, der in Oberheſſen Trais an der Lumda mit 50,8 als trockenſte
gegenüberſteht. In Starkenburg bilden Jugenheim mit 134,7 und Ober=
Roden mit 45.1 die Gegenſätze, während in Rheinheſſen Dorn=
Dürk=
heim (Kreis Worms) mit 146,2 an der Spitze ſteht und Mainz mit
44,4 untenan ſteht.
— Die Stenographen=Vereinigung „Gabelsberger‟ Darmſtadt macht.
hiermit auf den am Dienstag, den 16. Auguſt, abends 8 Uhr,
beginnen=
den neuen Anfängerkurs in Reichskurzſchrift und den gleichzeitig abends
7 Uhr beginnenden Redeſchriftkurs in Reichskurzſchrift in ihren
Unter=
richtsräumen (Handwerkerſchule, Ecke Karl= und Nieder=Ramſtädterſtr.)
beſonders aufmerkſam, die unter eLitung ſtaatlich geprüfter Lehrer
ge=
halten werden und eine Gewähr für eine gründliche Ausbildung bieten.
(Siehe heutige Anzeige.)
Gemeindebierſteuer. Herſtellerpreis iſt der Preis, den die
Brau=
ereiam Herſtellungsorte beim Abſatz an Wiederverkäufer ab
Brauerei je Hektoliter erzielt. Dies gilt entſprechend für das in die
Gemeinde eingeführte Bier. Inländiſches Bier darf nur nach dem
Herſtellerpreis des Herſtellungsortes beſteuert werden. In den
Her=
ſtellerpreis ſind Reichsbier= und Umſatzſteuer einzurechnen. Rabatte,
Ziusvergütungen, Zahlungsabzüge u dal. dürfen nicht abgeſetzt werden.
In den Herſtellerpreis ſind nicht einzurechnen: 1. die
Gemeindebier=
ſteuer, 2. der Wert der unmittelbaren Umſchließungen, ſoweit ſie
geſon=
dert zu angemeſſenem Preiſe in Rechnung geſtellt werden, und der Wert
der äußeren Verpackungsmittel, 3. die Koſten der Verſendungen im
Inlands= und Zwiſchenauslandsverkehr, auch wenn ſie im Verkaufspreis
enthalten ſind. Für die Beſteuerung ausländiſchen Bieres gilt als
Her=
ſtellerpreis der Preis, den die Brauerei beim Abſatz an Wiederverkäufer
frei Gvenze erzielt; Zoll und Reichsbierſteuer ſind zuzurechnen.
Inger=
halb des Höchſtſatzes von 7 Prozent des Herſtellerpreiſes, können die
Gemeinden die Bierſteuer auch in Reichsmarkbeträgen je Hektoliter
feſtſetzen.
* Futtermittelgeſetz. Das Geſetz über den Verkehr mit
Futtermit=
teln vom 2. Dezember 1926 tritt im November 1927 in Kraft. Auf
Geſchäftsabſchlüſſe über Futtermittel, die vor dem 1. November 1927
er=
folgen, findet das Geſetz bis zum 31. März 1928 keine Anwendung.
Lokale Veranſtaltungen.
Die Hemnter erſcheinenden Retizen ſind ansſchlietlich alt Hinwelſe auf Anzelgen zu beirachtes.
in leinem Falle irgendwie alt Beſprechung oder Krliſk.
— Deutſchorden, Kommende Darmſtadt. Am Freitag,
den 12. d. Mts., Kommendeabend bei Sitte”, Vortrag des
Groß=
komturs über „Die Wiedererwerbung der Deutſchen Oſtmark durch
Fried=
rich den Großen”.
Kunſinotizen.
Ueber Werte, Künſtier oder fünftleriſche Veranſialtungen, deren im Nachſtehenden Crwätnuns
geſchieht, behält ſich die Redakion ihr Urtel vor
— Palaſt=Lichtſpiele. „Die Weber” von Gerhart
Haupt=
mann. Friedrich Zelnik hat uns einen deutſchen Film beſchert, der in
uns wieder die Hoffnung erweckt, daß es auch in der deutſchen
Film=
induſtrie vorwärts gehen kann. Endlich wieder einmal ein Film, auf
den man ſtolz ſein kann, den man bei internationalen Diskuſſionen als
deutſche Leiſtung in die Debatte werfen kann. Man wird in den Kritiken
der Tageszeitungen manches gegen dieſen Film leſen; manchen gerechten
und manchen ungerechten Tadel. Aber man wird den Film diskutieren
müſſen, wird nicht über ihn achtlos hinweggehen können wie über die
deutſche Dutzendproduktion der vergangenen Saiſon. Dieſen Film hat
ein Mann gemacht, der fünf Operettenverfilmungen hinter ſich hat und
gute Erfolge damit erzielte. Vielleicht wird ſein Vorgehen manchen.
anderen Produzenten zur Einkehr zwingen. Bei der Uraufführung war
das Publikum begeiſtert. Bei einem ernſten Film, bei einem
hünſtle=
riſchen Film. Nicht nur das Premierenpublikum, ſondern auch das
Lauf=
publikum. Man ſah lange nicht ein ſo ehrlich begeiſtertes Publikum.
Stürmiſcher Beifall begleitete viele Stellen des Films. Das Deutſche
Lichtſpiel=Syndikat hat mit dieſem Film einen ganz großen Treffer zu
verzeichnen. Es wird in der Lage ſein, dem deutſchen Kinobeſitzer
wäh=
rend der ſchweren Geſchäftszeit einen Film zu liefern, wie er ſtärker und
zugpräftiger kaum gedacht werden kann. Bekanntlich iſt der Film vom
Zentralinſtitut als kümnſtleriſch hochſtehend anerkannt worden.
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Geite 6
Donnerstag, den 11. Auguſt 1927
Nummer 221
Neue Rationaliſierungsmaßnahmen
der Reichspoſt.
Die Reichspoſt hat vor kurzem eine umfangreiche Ueberſicht über die
von ihr in den letzten drei Jahren getroffenen Vereinfachungs= und
Sparmaßnahmen veröffentlicht. Aus ihr ergab ſich, daß ſie unabläſſig
tätig geweſen iſt, um die Koſten ihres Verwaltungs= und
Betriebs=
apparates herabzumindern; die erzielten Erſparniſſe belaufen ſich im
Dauerzuſtand auf jährlich etwa 120 Millionen RM. Vor wenigen
Tagen hat der Reichspoſtminiſter in einem beſonderen Erlaß neue
Maß=
nahmen in der Richtung einer weiteren tatkräftigen Rationaliſierung
verfügt. Es ſollen nämlich die Verwaltungs= und Betriebsverhältniſſe
des geſamten Poſt=, Telegraphen= und Fernſprechdienſtes bei allen
Ver=
kehrsanſtalten vom Standpunkt wirtſchaftlicher Betriebsführung alsbald
fyſtematiſch durchgepwüft werden, und zwar nicht vom grünen Tiſch aus,
ſondern durch ausgeſuchte dienſterfahrene Beamte an Ort und Stelle.
Dieſe Durchprüfung ſoll ſich unter anderem darauf erſtrecken, ob die
Arbeitsräume, Arbeitsplätze, Arbeitsgeräte und Dienſtmöbel den
Erfor=
derniſſen einer zweckmäßigen Betriebswirtſchaft genügen und den
Be=
dürfniſſen des Maſſenverkehrs angepaßt ſind. Beſonderes Augenmerk
wird gerichtet auf zweckmäßiges Ineinandergreifen der einzelnen
Be=
triebsſtellen, auf Ausſchaltung unnötiger Arbeitswege und
Arbeitsvor=
gänge, auf Beſeitigung aller Leerläufe, auf möglichſt wirtſchaftliche
Ver=
wendung der Arbeitskräfte, weitgehende Schaffung techniſcher und
Mechaniſierungseinrichtungen, Hebung der Arbeitsfähigkeit und
Arbeits=
fveude des Perſonals (ſoziale Einrichtungen, günſtige
Arbeitsbedingun=
gen, gute Beleuchtung, Erwärmung, Entſtaubung und Lüftung der
Arbcitsräume uſw.). Der Grundſatz, daß der richtige Mann an die
rich=
tige Stelle zu ſetzen iſt, ſoll vor allem durchgeführt werden. Die
Ergeb=
niſſe der neuzeitlichen Arbeits= und Betriebswirtſchaft ſind hierbei
aus=
zu werten. Die Beamtenſchaft und ihre Organiſationen werden in
weit=
gehendem Umfang zur Mitarbeit herangezogen. Die Oberpoſtdirektionen
ſind beauftragt, innerhalb der ihnen zur Verſügung ſtehenden Mittel
alle im vorſtehenden Sinne für notwendig erachteten
Betriebsänderun=
gen und Betriebsverbeſſerungen ohne Verzug durchzuführen; nur in
Sonderfällen iſt an das Miniſterium zu berichten. Es ſteht zu
erwar=
ten, daß die neuen Maßnahmen weſentliche Fortſchritte für die
Ver=
waltung und das Publikum bringen werden.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlſchungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaltion keinertet
Der=
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in volſem Umfange
der Einſender verantwortlſch.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht
zurückgeſandt, die Ablehnung nicht begründet werden.
Eine unverſtändliche verſchiedene Behandlung herrſcht bei der
Koſten=
berechnung für die Hypothekurkunden der verbilligten Staatsdarlehen
zwiſchen Amtsgerichten und Notaren. Während die Amtsgerichte
ange=
wieſen ſind, dieſe Urkunden völlig gebühren= und ſtempelfrei zu
beurkun=
den, iſt den Notaren nicht geſtattet, die Beurkundung gebührenfrei zu
behandeln. Die Erklärung der Notare, ſie würden die Beurkundung im
Intereſſe des Publikums und der dringend nötigen Entlaſtung der
Ge=
richte gern ebenfalls gebührenfrei behandeln, hört ſich in der heutigen
Zeit mehr als merkwürdig an. Es iſt doch bekannt, daß die Gerichte
heute überlaſtet ſind und daß es für das Publikum eine Qual iſt, bei den
Gerichten etwas beurkunden zu laſſen, da viel koſtbare Zeit verloren
geht. Warum verſchafft die Juſtizverwaltung hier den Gerichten nicht
die nötige Entlaſtung? Im übrigen beſteht doch bei der
gebührenrecht=
lichen Behandlung von Beurkundungen bei Gericht und Notaren völlige
Gleichheit, wie dies auch recht und billig iſt. Im Intereſſe einer
be=
ſchleunigten Behandlung und des Publikums iſt es dringend
wünſchens=
wert, wenn die Notare ebenfalls zur gebührenfreien Beurkundung
er=
mächtigt würden, zumal dadurch einem Wunſch der Notare ſelbſt
ent=
ſprochen wird.
Tageskalender für Donnerstag, den 11. Auguſt 1927.
Geſſ. Landestheater, Großes Haus: Geſchloſſen. — Kleines
Haus, abends 8 Uhr: „Mascottchen” — Orpheum: Geſchloſſen.
— Verfaſſungsfeier: Fackelzug, Feuevwerk. —
Landes=
muſeum von 10—19 Uhr: Ausſtellung „Alte Kunſt”
Mathildenhöhe, vor 10—19 Uhr: Ausſtellung „Neue Kunſt.”
— Heſſ. Eiſenbahn=A.=G., Luiſenſtr. 16, abends 8 Uhr:
Wortrag von Frau Dr. Jacob über „Die Elektrizität im Haushalt.
— Konzerte: Schloßkaffee, Hotel=Reſt. Schmitz, Café Rheingold,
Saalbaugarten, Hotel Waldſchlößchen, Parkkaffee. —
Kinovor=
ſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Bravo!
Die Hindenburgſpende erhielt kürzlich von einem kleineren
Bankhaus Oſtdeutſchlands 100 RM. Wenige Tago ſpäter ging folgendes
Schreiben bei ihr ein: „Wir überwieſen Ihnen 100 RM. auf Ihr
Poſt=
ſcheckkonto Berlin 73800. Wir pflegen dieſen Betrag regelmäßig bei
größeren Sammlungen zu geben. Inzwiſchen erfuhren wir aus der
Zeitung, welche Bedeutung der Hindenburgſpende als
Ehrengabe für den Reichspräſidenten zukommt. Wir haben deshalb den
Betrag auf 500 RM. erhöht und überwieſen Ihnen die Differenz
auf Poſtſcheckkonto. Wir geben der Hoffnung Ausdruck, daß auch andere
Firmen entſprechend vorgehen, wenn wir auch nicht verhehlen wollen,
daß ein Beitrag von 500 RM. nahezu unſere Leiſtungsfähigkeit
über=
ſteigt.”
Briefkaſien.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
A. H. 80. In den 110 Prozent Friedensmiete iſt ein Zuſchlag in
Höhe von 17 Prozent der Friedensmiete ſſir laufende
Inſtandſetzungs=
koſten enthalten. Im übrigen iſt gegen ſeither nichts geändert.
O. P. Wenden Sie ſich an den Regierungspräſidenten, der für
Ihren früheren Wohnſitz in Preußen zuſtändig iſt.
R. Sch. 1. Ja, darüber müſſen Sie ſich bei dem für die
Geſell=
ſchaft beſtellten Treuhänder erkundigen, deſſen Namen und Anſchrift das
Aufſichtsamt für Privatverſicherungen in Berlin mitteilen wird 2
Da=
für wird die Auskunft zu 1. weſentlich ſein. 3. Auch hier iſt beim
Treu=
händer anzufragen.
B. hier. Die Schornſteinfegermeiſter unterſtehen der Aufſicht des
Kreisamtes. Wenden Sie ſich deshalb unter ausführlicher Darlegung
des Sachverhaltes ſchriftlich an dieſes.
„D.” Sie müſſen angeben, wie der Paſſus des Vertrags lautete,
der Sie zur Kautionsleiſtung verpflichtete, auch uns die Höhe des
Be=
trages nennen. Auf den erſten Blick ſcheint wohl die Notwendigkeit der
Aufwertung hervorzugehen. Das Aufwertungsgeſetz iſt nicht
anwend=
bar, vielmehr iſt die Entſcheidung vom ordentlichen Gericht nach
allge=
meinen Rechtsgrundſätzen (Treu und Glauben) zu treffen.
L. in K. Es empfiehlt ſich, das Geld in der Sparkaſſe vorerſt zu
belaſſen. Bei einer Abhebung würde der Einleger der Rechte verluſtig
gehen, wenn eine Erhöhung des Satzes eintritt.
L. hier. Wenden Sie ſich an das Verſicherungsamt der Stadt
Darmſtadt (Alter Ludn igsbahnhof) und tragen Sie das Anliegen
wüind=
lich vor.
S. O. Ein vollſtändig eigenhändig geſchriebenes und
unterſchriebe=
nes Teſtament, das Ort und Tag der Errichtung (genau!) enthalten muß,
iſt gültig, ohne daß eine Hinterlegung oder Beglaubigung
ſtattfin=
den muß.
E. M. Es müßte wohl der Betrag erſetzt werden, der nach den
dor=
tigen örtlichen Verhältniſſen angemeſſen iſt, d. h. durchſchnittlich
aufzu=
wenden iſt.
Gg. K. Die berechneten Zinſen überſteigen unſeres Erachtens das
zuläſſige Maß. Den Maßſtab für die zu zahlenden Zinſen muß der
damalige Bankdiskontſatz abgeben, über den Sie ſich genau bei einer
Bezirksſparkaſſe informieren können.
T. H. § D78 B.G.B. wird eine Anfechtung des Teſtaments auf der
Grundlage der angegebenen tatſächlichen Verhältniſſe nicht ausſchließen,
vorausgeſetzt, daß es möglich iſt, den Beweis im Sinne dieſer
Geſetzes=
beſtimmung zu führen. Die Beweislaſt liegt dem Anfechtenden ob.
Nach § 2082 B. G.B. kann die Anfechtung nur binnen Jahresfriſt
erfol=
gen. Dieſe Friſt beginnt mit dem Zeitpunkt, in welchem der
Anfech=
tungsberechtigte von dem Anfechtungsgrunde Kenntnis erlangt hat. Soll
die Anfechtung von Erfolg ſein, ſo müßte ſie ſich ja gerade gegen das
genannte Teſtament richten.
W. R. W. War das Geld als Vermögensanlage auf Seiten des
Geldgebers gewährt, ſo käme nur eine Aufwertung in Höhe von 25
Pro=
zent des Goldmarkbetrags in Frage. Erfolgte aber die Hingabe des
Darlehens rein im Intereſſe des Schuldners, ſo wäre frei (ohne
pro=
zentuale Beſchränkung) aufzuwerten. Wenden Sie ſich im ibrigen an
einen Anwalt.
Kapellplatz. Der Vermieter hat vom Mieter alle Störungen und
Beunruhigungen auch ſeitens Dritter fernzuhalten, welche dem Mieter
den ruhigen Genuß der Wohnung unmöglich machen oder erheblich
ſchmälern würden. Nötigenfalls wäre wegen Güiteverſuchs das
Amts=
gericht anzugehen.
Aus Heſſen.
Starkenburg.
* Griesheim, 8. Aug. Die Arbeit der Zeltvolksmiſſion wurde
ein=
geleitet durch einige Begrüßungsanſprachen. Pfarrer Mangold grüßte
namens der evangeliſchen Gemeinde und des Pfarramts die
Verſam=
melten und betonte die Notwendigkeit einer ſolchen Arbeit. Dem
Red=
ner lag es daran, denen, die das Chriſtentum als ihre perſönlichſte
Sache anſehen, die Mitarbeit wichtig zu machen. Das Ringen um die
Volksſeele tritt uns in ſo mannigfacher Weiſe entgegen. Darum ſollen
Alle, die dem Volke helfen wollen, das beſte Heilmittel, das
Evange=
lium von der Liebe und von der Tat bringen. Stadtmiſſionar Semmel
ſchloß ſich den Ausführungen des Ortspfarrers an. Seine Rede war
ge=
tragen von ſtarker Hoffnung, daß die Gemeinde regen Anteil an dieſer
Volksmiſſionsarbeit nehmen werde. Er hofft, die Arbeit werde ſtarke
Antriebe für lebendiges Chriſtentum geben. Zum Schluß ſuchte der
Zeltredner, Miſſionar Adelhelm, ein Bild der religiöſen Lage zu geben.
Die Entfremdung vieler unſerer Volksgenoſſen von den uralten
Wahr=
heiten des Chriſtentums könnte leicht peſſimiſtiſch ſtimmen. Doch wies
der Redner mit Recht darauf hin, wie der Gründer der Inneren
Miſ=
ſion, der junge Wichern, in einer geiſtesarmen und gleichgültigen Zeit
Träger einer ſtarken Tatbewegung wurde. Sein Ruf, die heilserfüllten
Meuſchen möchten den heilsarmen dienen, hat damals im großen
Vater=
land ein ſtarkes Echo gefunden. Der Zeltredner glaubt, daß auch heute
noch viele unſerer Zeitgenoſſen nach Wahrheit ſuchen. Die Arbeit, die
in Griesheim getan werden ſoll, ſoll auf die innerſten Fragen, die den
Menſchen bewegen, Antwort geben. Es ſoll ein Aufklärungs= und
Weck=
dienſt ſein. Schon der erſte Abendvortrag hat das Zelt ſehr gut gefüllt,
und es iſt zu hoffen, daß die jeden Abend um 8½ Uhr ſtattfindenden
Volksvorträge viele unſerer Frauen und Männer, Söhne und Töchter
anziehen werden. An den Nachmittagen finden um 3½ Uhr
Bibel=
ſtunden, die in die bibliſchen Wahrheiten einführen ſollen, ſtatt. Bis
einſchließlich 21. Auguſt ſucht die Zeltvolksmiſſion ihren ſegensreichen
Dienſt hier auszurichten.
* Von der Bergſtraße, 10. Aug. Autounfälle. Ein
Perſonen=
kraftwagen aus Bensheim ſtieß am Poſtamt Weinheim mit einem
Taxa=
meter zuſammen, ſodaß beide Fahrzeuge ſtark beſchädigt wurden. Der
Führer des Bensheimer Wagens trug Kopfverletzungen, ein Inſaſſe
Knieverletzungen davon. Wer an dem Zuſammenſtoß die Schuld trägt,
wird die eingeleitete Unterſuchung feſtſtellen. — Zwei Weinheimer
machten auf einem Motorrad eine Tour nach Mühlburg. Daſelbſt ſtießen
ſie mit der Elektriſchen zuſammen, da die Bremſe verſagte. Der eine
der Radfahrer erlitt erhebliche Geſichts= und Rippenverletzungen, der
andere einen Beinbruch. Sie kamen ins Krankenhaus.
— Eberſtadt, 8. Aug. Zur Kirchweihe in Eberſtadt. Wie
uns mitgeteilt wird, foll zur diesjährigen Kirchweih in Gberſtadt in dem
bekannten Saalbau=Reſtaurant „Zum Schwanen” zweifache Gelegenheiten
zum Tanzen geboten werden, da der gegenwärtige neue
Wirtſchafts=
inhaber, Herr Hrch. Schmitt, Koſten und Mühen nicht ſcheute, und im
neu hergeſtellten Reſtaurationsgarten ein großes ſtabiles Tanzpodium
errichten ließ, ſo daß im Saale und im Garten abwechſelnd von zwei
Muſikkapellen für die Jugend und für die ältere Generation nach
Be=
lieben Tanzgelegenheit geboten iſt. Die bekannt vorzügliche Küche von
Frau Schmitt, ſowie gut gepflegte Getränke empfehlen den Zuſpruch
allen Beſuchern der Eberſtädter Kirchweih aufs beſte.
* Pfungſtadt, 10. Aug. Handwerkerausſtellung. Die mit
dem diesjährigen Zuchtviehmarkt (20. Auguſt) verbundene
Handwerker=
ausſtellung wird ſo reich beſchickt, daß die Räume des Gaſthauſes „Zum
goldenen Lamm” nicht ausreichen. Ein Teil der Ausſtellung wird daher
noch in zwei Sälen der Borngaßſchule untergebracht werden.
* Ober=Ramſtadt, 10. Aug. In der Zeit von Samstag, den 13., bis
einſchl. Donnerstag, den 18. Auguſt d. J., wird in den Räumen der
Gewerbeſchule, Steinrehweg 1, die Heſſiſche Wanderausſtellung für
Ge=
ſundheitspflege und ſoziale Fürſorge gezeigt.
* Groß=Zimmern, 10. Aug. Waſſerverſorgung. Die Frage
der Verſorgung Groß=Zimmerns aus einer Waſſerleitung iſt der Löſung
näher gerückt. In der letzten Sitzung des Gemeinderates hielt
Bau=
rat Krauſe vom Kulturbauamt einen Vortrag über den Anſchluß an
das Kreisgruppenwaſſerwerk oder an Roßdorf. Innerhalb der
Gemar=
kung ſelbſt iſt einwandfreies Waſſer nicht zu erhalten, da die im Ork
gelegenen Tiefbrunnen wegen des Fehlens einer Deckſchicht kein
ein=
wandfreies Waſſer liefern. Die Koſten des Gruppenwaſſerwerks
belau=
fen ſich nach dem Voranſchlag auf zwei Millionen Mark, ein Anſchluß an
Roßdorf würde die Gemeinde ungefähr 300 000 RM. koſten. Der
Ge=
meinderat konnte noch nicht zu einem endgiiltigen Beſchluß kommen, da
erſt die einzelnen Fraktionen noch Beratungen abhalten wollen.
Süo Totz
in den bayer. Alpen.
Deutschlands grösstes Jod-Bad
bei Arterienverkalkung, Verven-,
Stoffwechsel- und Frauenlelden.
Ab 11. September wird Kurtaxe um
50% ermässigt. — Ganzjährig geöffnet. A
(I. Mch. 12480/
Mädchen oder Frau
z. waſchen und putzen
geſucht.
Eliſabethen=
ſtraße 5, I. (*20728
Männlich
Stellengeſuche
Beiblich
Jg. Frl. a. g. Fam. ſ.
in gut. Hauſe Stellg
wo es ſich weit. ausb.
kann. Zu Hauſe ſchlaf
Ang. unt. S 249 an
die Geſchſt. (*20715
Eine ältere, ſaubere
ſucht Lauf
Frau ſtelle (2069,
Markſtraße 1, 3. St
Schneiderin,
ſeithe=
in Geſchäft. tät., ſuch
Arbeit in u. außer dem
Hauſe, pro Tag 3 ℳ.
Näh. Geſchſt. (*2076
ASfene StelEnß
Weiblich
Zuverläſſ., ſelbſtänd.
arbeitende
Stenoty=
piſtin f. nachm. 4 Std
geſ. Angeb. u. T *
Geſchäftsſt. ( 2075801
Gutempf. Mädch. od.
Frau, d. koch, k. u. alle
Hausarb. verſteht, v.
morg. 8 bis nach dem
Spülen geſ. Vorzuſt
Caritas=Sekret.,
Hügel=
ſtr. 20, v. ½11—1 u.
44—5 Uhr. C2071
Tüchtiges Mädche:
tagsüber od. für ganz
(*20718
geſucht.
v. Burſtin
Ehrliches, fleißiges
Mädchen in Haushalt
von 3 erwachſ. Perſ
per 15. Aug. geſ. Gute
Empfehl. u. Zeugniſſe
erforderlich. (*2068
Heinrichſtraße 110.
Tüchtiger, jüngerer
Heisender
von Tabakwaren
großhandlung ge
Angeb. unt. T 14 an
die Geſchſt. (12501
Fleißige, ehrl. Frau
oder älteres Mädchen
tagsüber bis nach d.
Spülen geſ. (*20729
Näh. Geſchäftsſtelle.
Sofort tücht. ehrlich.
Mädchen tagsüb. geſ.
Hechler,
Schloßgra=
ben 11. ( 20730
Saub. Dienſtmädchen
mit lückenloſ. Zeugn.
Andreas, (*20737
Wenckſtraße 35, I.
Für beſſ. landw.
Haus=
halt in Rheinſtädtchen
eine tüicht. Haushälterin
geſetzt Alters, aus gt
Fam. geſ. Abſol.
Zu=
verläſſigk. u.
Selbſtän=
digk. Beding. Angeb. u.
S 243 Gſchſt. (20625
Tüchtiges, erfahrenes
Hausmädchen
für ſof. geſ. Näheres
Hindenburgſtr. 13, pt.
bei Smits. (*20726
Ehrliche, fleiß.
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Donnerstag, den 11. Auguſt 1927
Geite 7
Wfelaufer. 1. Mk. In der geltigese. Werliche.
meinderatsſitzung wurden die ſchon beim Voranſchlag für 197
angeſetzten Ausſchläge für Erhebung der Gemeindeumlagen nochmals
urz beraten und einſtimmig genehmigt. U. a. werden erhoben auf je
D0 Mk. Steuewwert: 6 Pfg. von Gebäuden und Bauplätzen: 12 Pfg.
wm land= und forſtwirtſchaftlichen Betriebsvermögen: 30 Pfg. von
ge=
ſchloſſene hier einzuführende Ferngasverſorgung wird
zurück=
tsſtellt, bis ſich die achtköpfige, aus Bürgermeiſtern und Vertretern des
Freiſes Dieburg beſtehende Kommiſſion mit dem Vertragsentwurf näher
jefaßt und Stellung genommen hat. Der nächſte Punkt der
Tagesord=
rung betrifft die Waſſerverſorgung. Die Gemeinde hatte an
tas Kreisamt einen Antrag geſtellt, ihr zur Deckung der Koſten einen
Extraholzhiebſatz zu genebmigen. Das Kreisamt fragt nun an, ob ſich
ire Gemeinde Babenhauſen aus Zweckmäßigkeitsgründen nicht doch noch
Femeinderat lehnt das einſtimmig ab, beharrt alſo bei ſeinem früheren
Seſchluſſe, eine eigene Waſſerleitung zu bauen. Die Erhebung einer
illgemeinen Wertzuwachsſteuer anſtelle der 1926 eingeführten
nflationszuwachsſteuer wird einſtimmig angenommen. Zum Kapitel:
Ceußere Herſtellung der Höheren Bürgerſchule, iſt ein Koſtenvoranſchlag von früh bis ſpät in die Nacht. Arbeit, Gurken, und hauptſächlich der
tvm Kreisbauamt eingereicht worden. Nach dem Bericht der
Baukom=
niſſion iſt das Dach in äußerſt ſchlechtem Zuſtande, ſo daß beſchloſſen
wird, es in dieſem Jahre noch neu umdecken zu laſſen. Die äußere Her=
Oaches ſoll vom Kreisbauamt ein Koſtenvoranſchlag aufgeſtellt, die Arbeit
or die hieſigen Handwerker zur engeren Submiſſion ausgeſchrieben
teerden. Weiter wird für die Höhere Bürgerſchule die Anſchaffung
ſ nes neuen Ofens beſchloſſen. Submiſſionsangebote ſollen dazu
ein=
tereicht werden. Die vor kurzem im Bruchweg angekauften Grundſtücke
furd nach einem Beſchluſſe der Gemeindevertretung für Straßenbau und
berſtellua geſunder Kleinmietwohnungen beſtimmt. Der Vorſitzende
terlieſt ſodann ein Schreiben des Heſſiſchen Polizeiſportvereins, der die
Stadt zum 1. Heſſiſchen Polizeiſchießen dahier einlädt und um Stiftung
ſenes Ehrenpreiſes bittet. Die Gemeindevertretung bewilligt zu dieſem
Bweck 25 Mk. Einem Geſuche um Gewährung eines zweiten
Baudar=
lehens wird entſprochen, ebenſo wird die Uebernahme einer Bürgſchaft
genehmigt. Der Vorſtand der Kleinkinderſchule bittet um Herſtellung
der Tiſche mit Linoleum. Der Gemeinderat bewilligt 35 Mk. zu
Hän=
ten der leitenden Schweſter. Der jährliche Beitrag zum Schutzverein
tör entlaſſene Gefangene wird von 5 Mk. auf 10 Mk. erhöht. Zum
Schluſſe der Sitzung wird noch die Beſtellung zweier Hilfsfeldſchützen
teſchloſſen, die für ihre Tätigkeit bis Ende Oktober je 100 Mark erhalten
Sollen.
* Michelſtadt, 9. Auguſt. Vom Odenwald=Muſeum. Ein
tekannter und hochverdienter Bürger unſerer Stadt, Herr Rudolf
Mar=
turrg, zu deſſen Andenken die Stadt ſeinerzeit eine Straße nach ſeinem
Eamen benannt hat, war zu ſeinen Lebzeiten ein hervorvagender
Samm=
ler von Altertümern, beſonders von ſolchen, die mit dem Odenwald und
ſeiner Entwicklungsgeſchichte zuſammenhingen. Das von ihm
begrün=
jete OdenwaldMuſeum wurde lange Zeit hindurch von einem beſon= des der Ortsgruppe dem Ausflug ein gutes Gelingen garantiert war.
teven Verein verwaltet. Nachdem das Muſeum ſeine bisherigen Lokali= das Wanderwetter war nach Wunſch, und ſo fiel dieſes Unternehmen zu
läten in der altertümlichen Kellerei verlaſſen mußte, ſtellte der
Ge=
meinderat entgegenkommender Weiſe die Räume des Nathauſes zur
Un=
lerbringung des Muſeums zur Verfügung, das zunächſt an den
Oden=
waldklub und alsdann an die Stadt überging. Der Beſucher, der das
ſeutige Odenwald=Muſeum mit dem früheren vergleicht, muß zugeſtehen,
traß das Muſeum ſich jetzt erſt zu einem richtigen Odenwald Muſeum
anmwickelt hat. Seine Beſtände wurden ausgebaut und vermehrt, wert= nehmer zum Mittagstiſch nach Forſthaus Lichtenſtein und dann nach
nolle Neuanſchaffungen geben dem Muſeum ein beſonderes Gepräge.
Ensbeſondere treten die wertvollen Beſtände an Zinn und
altertüm=
ſ.chen Leuchtern in die Erſcheinung. Die Sammlung, die von der
Stadt=
erwaltung innerhalb und außerhalb Michelſtadts vorgenommen wurde
at bei der Bevölkerung viel Verſtändnis gefunden. Michelſtadt iſt Verein und Uebernachten. Am Sonntag früh Fahrt nach Stuttgart,
wmit um eine Sehenswürdigkeit erſten Nanges reicher geworden, die
auch nach dem Urteil von Fachleutem in dem alten Nathaus den
rich=
ſigen Rahmen gefunden hat. Der Beſuch des Odenwald=Muſeums iſt
zeit ſeiner Unterbringung im Rathaus ein weſentlich beſſerer geworden
wirtſchaftliche Verband bildender Künſtler, Gau Freiſtaat Heſſen,
ver=
anſtaltet mit Unterſtützung der Stadtverwaltung und des
Verkehrsver=
nnit Oberlicht verſehenen Sagle des Hotels „Altdeutſcher Hof” (W. Knuſt).
Die Dauer der Ausſtellumg iſt auf 2—3 Wochen berechnet. Da ganz
be=
wnders heſſiſche Künſtler zum Worte kommen und da auch in der
bild=
ſichen Wiedergabe die heſſiſche Heimat und der Odenwald zu ihrem
Nechte kommen werden, wird die Ausſtellung auch vom Standpunkt der iſt und jetzt der Hafer eingefahren wird.
Geimatpflege beſondere Beachtung verdienen. Für Michelſtadt bedeutet
(re Ausſtellung einen neuen Anziehungspunkt, zumal ſie nur der
Auf=
jrkt zu witeven großen Veranſtaltungen in der nächſten Zeit ſein ſoll.
ufſicht die Ziehung der Odenwälder Reiterfeſt=Lotterie ſtatt. Wie ſehr
ſih dieſe neue Lotterie ſchon der Beliebtheit des Publikums erfreut, geht
daraus herdor, daß faſt alle Loſe bis zum Ziehungstage verkauft waren.
Krurz vor der Ziehung ſah man noch einige Kaufluſtige, die ſich mit
Loſen noch in allerletzter Stunde verſahen. Die Ziehung veranſtaltete
der Staatliche Lotterie=Einnehmer Willenbücher aus Beerfelden. Die
usloſung, der einzelnen Gewinne erfolgte durch zwiſ
ewinne wieder: 1. Hauptgewinn, ein Jagdwagen, beſpannt mit Pferd
nebſt plattiertem Geſchirr, fiel auf Nr. 14 653; der zweite Hauptgewvinn,
in Neitpferd, auf Nr. 8989: der 3. Preis auf Nr. 3033 uſw. Da die
allergrößten Intereſſe.
die Schießſtandseröffnung, verbunden mit Preisſchießen, ſtatt. Das d
Schießen beginnt um 9 Uhr vormittags und dauert bis 19 Uhr. Um
ſeieſe Zeit findet in der Römerburg die Preisverteilung ſtatt. Wertvolle wuurde hier die Leiche eines 28—30jährigen unbekannten Mannes ge=
Erbach=Erbach, ſowie den Geſchäftsleuten von Erbach, Michelſtadt und Frau Stößel hier und des Mannes Stößel in Nierſtein geländet wurden. 9
won hier, ferner von unſerem Jagdpächter, Herrn Struth aus Mainz,
ſſowie von verſchiedenen Mitgliedern.
*Sommer im Ried.
Millionen Gurken, Millionen Schnaken, Feldarbeit in Hülle und
Fülle, das iſt im Ried das Zeichen des Sommers. Im Ried herrſcht
zur=
zeit Hochkonfunktur, fieberhafte Tärigkeit, hauptſächlich in bezug auf
werblichen Betriebsanlagen uſw. Eine Ausſprache über die ſchon be= Landwirtſchaft. Schon mit Tagesgrauen raſſeln ſchwer beladene
Frucht=
wagen durch die Ortsſtraßen, und ſo geht es bis in die ſpäte Nacht, den
reichen Ernteſegen unter Dach und Fach zu bringen. Dreſchmaſchinen
ſummen von früh bis ſpät allerorts; überall der Neuzeit entſprechend
hergerichtet. So ſieht man in dieſem Jahre verſchiedentlich ſtatt der
ſeither üblichen Lokomobilen zum Antrieb der Dreſchmaſchinen
elel=
triſche Motoren, ebenſo ſehr gut auskonſtruierte Strohpreſſen. Im
Gurkengebiet des Rieds, das hauptſächlich im Umkreiſe der Gemeinde
Biblis zu finden iſt, ſind Hunderte von Morgen Ackerland nur mit
Gur=
ter zu ſchaffenden Kreisgruppenwaſſerverſorgung anſchließen wolle. Der ken bepflanzt, und iſt es keine Seltenheit, daß beiſpielsweiſe an einem
Tage zirka 50 Eiſenbahnwaagons von Bibliſer und auch auswärtigen
Händlern nach allen Teilen Deutſchlands verſchickt werden. Am
intereſ=
ſanteſten iſt der Gurkenmarkt zu Biblis ſelber. Ein Leben und Treiben,
wie man es in dem ſonſt ſo ruhigen Orte gar nicht gewohnt iſt, herrſcht
Gurkenpreis ſind es, was hier in den nächſten ſechs Wochen vorherrſcht.
Erwähnt ſei auch noch der neue Verkaufsmodus, der ſeit der vorigen
Woche hier eingeführt wurde. Obwohl die Produzenten dieſer
Neue=
fellung wird als nicht ſo dringlich zurückgeſtellt. Zur Uumdeckung des rung, die ſich darauf bezieht, die Gurken zentnerweiſe zu verhandeln,
an=
fangs ſehr ſkeptiſch gegenüberſtanden, ſind ſie jetzt von einem gewiſſen
Vorteil, der ihnen daraus erwächſt überzeugt und das gab den
Aus=
ſchlag. Leider iſt aber durch den Umſtand, daß ſämtliche Gurken, die
auf Gewicht verkauft werden, über die einzige Bibliſer Gemeindewage
gefahren werden müſſen, ſoweit ſie für den hieſigen Markt in Betracht
kommen, ein großer Uebelſtand dadurch eingetreten, daß die Landwirte
oft ſtundenlang in ½ Kilometer langer Karawane mit ihren Fuhrwerken
zuarten müſſen, was bei der vielen Feldarbeit des öſtenen die rubigſten
Gemüter erregt, und ſind Streitereien und Disputierereien an der
Tages=
ordnung. Der hieſige Gemeindevorſtand wird verſuchen, dem Uebelſtand
nach Möglichkeit abzuhelfen. Wie überall um dieſe Zeit iſt auch im Ried
das Baden im Freien nach harter Arbeit eine Wohltat und Erfriſchung,
der ſich abends und am Sonntage Gunderte widmen. Leider ſind aber
trotz der vielen Badegelegenheiten nur wenige da, die ſich als
vollkom=
men hygieniſch erweiſen. So ergibt die Weſchnitz die ſchönſten
Bade=
plätze, aber bübiſcher Unverſtand und wenig Intereſſe an maßgebender
Stelle, laſſen gute Badeblätze nicht aufkommen. Hinzu kommt noch die
fürchterliche Schnakenplage, die dieſes Jahr über im geſamten Ried
vor=
herpſcht und ſo die heißen Tage der bisherigen Auguſthälfte im Nied zu
echten Riediommertagen ſtempelt.
v. Beerfelden, 9. Aug. Eine zweitägige Tour auf die ſchwäbiſche
Alb trat am Freitag abend die hieſige Ortsgruppe des
Odenwald=
klubs in einer Stärke von etwa 60 Perſonen an. Gleich vorweg ſei
es geſagt, daß durch die äußerſt zweckmäßigen Maßnahmen des
Vorſtan=
volſten Zufriedenheit aller Beteiligten aus. Der Verlauf ſei hier kurz
ſkizziert, mit Erzählen darf man gar nicht beginnen, ſonſt muß der
Stiſt des Schriftleiters den Faden abſchneiden. Am Freitag abend ging
es noch bis Stuttgart, und von hier aus am anderen Morgen über
Neutlingen, Pfullingen bis Thönbera, ſpäter Weitermarſch zur „neuen
Nebelhöhle”, die beſichtigt wurde. Der Weitermarſch brachte die Teil=
„Schloß Lichtenſtein”, nach deſſen Beſichtigung der Weitermarſch nach
Honau angetreten wurde, hier war Gelegenheit, die Olga=Höhle zu be= Polizeibeamter erſchoſſen. Eine ſchwere Bluttat ereignete
ſichtigen. Von Honau aus gings mit dem Perſonen=Omnibus über
Enin=
gen nach Reutlingen, hier gemütliche Stunden mit dem ſchwäbiſchen
Alb=
hier vom Bahnhof aus Rundfahrt durch und um die Stadt ver Auto,
mittags Konzert im Schloßgarten. Nachmittags wurde die Stuttgarter
Werkbund=Ausſtellung beſucht, wo man die Zweckmäßigkeit und Schönheit
uls früher. — Kunſtausſtellung in Michelſtadt. Der des neuen Bauens bewundern konnte. Nur ſchwer trennte man ſich darauf an Verblutung verſtarb. Der Täter flüchtete in eine
benach=
abends von des Schwabenlandes Hauptſtadt und gelangte gegen Mitter= barte Scheune und tötete ſich hier ſelbſt durch zwei Schüſſe. Der 48
nacht, ver Auto von Gberbach kommend, wohlbehalten wieder in der
eins am Samstag, den A. Auguſt 1997, eine große Ausſtellung in dem Heimat an. Die Tour war wunderſchön, doch auch zuhauſe fühlt man zweiten Verheiratung.
ſich nach ſo viel fremden Eindrücken wieder ganz mollig.
4 Olfen, 9. Auguſt. Geſtern wurde hier mit dem Einfahren der
Ausfall, ebenſo an der Bergſtraße, wo die Brotfrucht bereits eingebracht
Hirſchhorn 10. Aug. Waſſerſtand des Neckars am
9. Auguſt: 0,86 Meter; am 10. Auguſt; 1,03 Meter.
Lpd. Wimpfen, 10. Aug. Selbſtmord durch Senſenſtiche.
In Troſſingen wurde eine Frau im Stalle in ihrem Blute ſchwimmend
Erbach, 10. Aug. Heute nachmittag fand hier unter behördlicher aufgefunden. Es ſtellte ſich heraus, daß ſich die Unglückliche, welche
in=
folge einer Krankheit ſchon längere. Zeit ſchwermütig war, mit einer
Senſe tiefe Wunden am Hals beigebracht und die Schlagadern am Arm
geöffnet hatte, ſo daß ſie ſich verblutete.
A Bensheim, 9. Aug. Die Ortskrankenkaſſe für den Kreis Bens=
Enaben. Wir geben hier (ohne Gewähr) das Ergebnis der Haupt= bach, ſowie nach Badenweiler, dem Thermalkurort des ſüdlichen Schwwarz= die Vertreter von 16 Wehren, ſowie den Vertreter des Kreisamts Gießen,
berg” iſt Eigentum der Ortskrankenkaſſe Weinheim, die es in der In= wehrinſpektor D’koren und Branddirektor Braubach eingefunden.
An=
flationszeit vom Vorbeſitzer L. Heinle käuflich erworben hat. Der Ge=
Siehung öffentlich war, verfolgten ſehr viele den Vorgang mit dem ſchäftsführer Fertig hat die Reiſe nicht geſcheut und ſich ſeinerzeit ver= nahm. Nachmitags zog ein ſtattlicher Feſtzug durch die Straßen des
Würzberg, 9. Aug. Nächſten Sonntag, den 14. d. M., findet hier denbera” in Badenweiler ganz vorzüglich aufgehoben ſind. Eine Oberin Wehr hielt die Begrüßungsanſprache. Die Feſtrede hielt Bürgermeiſter
der Dominikanerinnen führt dort muſtergültig die Verwaltung.
* Gernsheim, 10. Aug. Leichenländung. Heute nachmittag
Preiſe ſtehen zur Verfügung, geſtiſtet von S. E. dem Grafen Konrad zu ländet. — Nachdem die Leichen der bei dem Bootsunglück ertrunkenen ernte begonnen. Hier und da iſt man bereits mit dem Schnitt von
gelang es heute vormittag die Tochter Schad von hier in Nierſtein zu die Ernte bedeutend ſpäter als im vorigen Jahre. Die letzten warmen
bergen.
Malah 8 Aig. De Hieſge Bitrutte de Blalelen.
ger= und Sparerſchutzverbandes richtete an den Reichstag folgende
End=
ſchließung: „Die Ortsgruppe Offenbach des Hypothekengläubiger=
und Sparerſchutzverbandes ſieht mit der im Juli verabſchiedeten Novelle
zum Aufwertungsgeſetz die Aufwertungsfrage keinebwegs als erledigt
an. Sie fordert nach wie vor die Aufhebung der verfaſſungswidrigen
Aufwertungsgeſetze vom Juli 1925, wodurch die Kreiſe um die
Reichs=
bank zur Herrſchaft in Deutſchland gelangt ſind. Dieſe Geſetze bürden
einſeitig nur den früherem Sparern die Kriegsfolgen auf und ſind
Ver=
anlaſſung der hohen Zinſen, unter denen das deutſche Volk gegenwärtig
ſeufzt.”
Rheinheſſen.
* Worms, 10. Aug., Heute werden hier etwa 250
Deutſch=
amerikaner eintreffen, die ſich zur Zeit auf einer Rundreiſe durch
Deutſchland befinden. Nach der um 9 Uhr vormittags ſtattfindenden
Ankunft erfolgt ein Empfang am Bahnhof und im Anſchluß daran eine
Feier am Lutherdenkmal. Dann wird die Stadt beſichtigt, und nach dem
Mittageſſen geht die Reiſe der amerikaniſchen Lutheraner weiter nach
Frankfurt. — Beim Baden ertrunken, iſt hier am Samstag
nachmittag der 19jährige Glaſergeſelle Fritz Marquardt, der ſich,
ohne daß er ſchwimmen konnte, zu weit in den offenen Nhein vorwagte
und dann von der Strömung fortgeriſſen wurde. Die Leiche iſt bis jetzt
noch nicht gefunden. — Verkehrsunfälle. In der Hagenſtraße
iſt eine Radfahrerin mit einem Laſtkraftwagen zuſammengeſtoßen, wobei
das Fahrrad beſchädigt wurde. Perſonenſchaden iſt dabei nicht
entſtan=
den. — Beim Ausfahren aus der Stelzengaſſe nach der Speyererſtraß”
iſt eine andere Nadfahrerin, die überdies zu ſchnell fuhr, in ein Loch
in der Straße gefahren, das dort beſi Umbauarbeiten an den Gleiſen
der elektr. Straßenbahn aufgeriſſen war. Sie zog ſich dabei mehrere
ſtark blutende Verletzungen am Kopfe zu, die einen Notverband
erfor=
derten. Das Rad iſt unbrauchbar geworden. — In der Gauſtraße 122
iſt durch Kurzſchluß eim Kleinfeuer entſtanden, das durch die
Hausbe=
wvohner gelöſiht werden konnte, ohne daß ein größerer Schaden
entſtan=
den iſt. Die herbeigerufene Feuerwehr brauchte nicht mehr in Tätigkeit
zu treten. — Die Lage auf dem Arbeitsmarkte, iſt wieder
beſſer. Die letzte Woche brachte ein weiteres Fallen der
Erwerbsloſen=
ziffer von 2056 auf 1936, die Zahl der offenen Stellen hat ſich vermehrt,
etwa 75 Stellen konnten mangels geeigneter Kräfte aus dem hieſigen
Bezirke ſogar nicht beſetzt werden. In der Maſchinen= und
Metallindi=
ſtrie erfolgten neue Einſtellungen, im Spinnſtoffgewerbe herrſcht guter
Geſchäftsgang, ebenſo in der Lederinduſtrie, insbeſondere in der
Luxus=
lederfabrikation. Entlaſſungen erfolgten im Weingroßhandel und in dem
Bekleidungsgewerbe. Im Gegenſatz zu früher herrſcht augenblicklich
Mangel an Lehrlingen im Handwerk.
a. Oppenheim, 9. Aug. Diebſtahl. In der Herberge zur
Hei=
mat dahier wurde einem zugereiſten älteren Wanderburſchen ſein Geld
entwendet. Der Verdacht, den Betrag geſtohlen zu haben, fiel auf
an=
dere Schlafgenoſſen, weshalb die Polizeiorgane eine Unterſuchung
ver=
anſtalteten mit dem Ergebnis, daß einer der Diebe verhaftet werden
konnte. Die Fechtbrüder hatten die Beuite geteilt.
M. Heidesheim (Rheinh.), 8. Auguſt. Hilfe für die
Unwet=
ter=Geſchädigten. In der letzten Gemeinderatsſitzung wurden
für die Unwetter=Geſchädigten in Rheinheſſen 300 Mark und für die
Geſchädigten des Erzgebirges 100 Mark bewiligt.
Oberheſſen.
WSN. Büdingen, 10. Aug. Schwere Bluttat. — Ein
ſich geſtern in unſerer Stadt. Als der Polizeibeamte Kaltenſchnee den
28 Jahre alten Gelegenheitsarbeiter Heinrich Weidling wegen
verſchie=
dener Straſtaten in ſeiner Wohnung verhaften wollte, ſchoß Weidling,
der von dem Beamten und einem Begleiter im Bette liegend
angetrof=
fen wurde, beim Ankleiden plötzlich mit einem Revolver auf den
Polizei=
beamten, der dabei einen Schuß in die Halsſchlagader erhielt und bald
Jahre alte und allgemein beliebte Polizeibeamte ſtand kurz vor ſeiner
WSN. Friedberg i. Heſſen, 10. Aug. Ein Familiendrama.
Seit einiger Zeit wird der Kaufmann Friedrich Fündling. Inhabe=
Getreideernte begonnen. Dieſe verſpricht allgemein einen ſehr günſtigen eines elektrotechniſchen Geſchäftes, mit ſeinen beiden 15= bzw. 6jährigen
Söhnen Fritz und Karl vermißt. Wie jetzt feſtſteht, reiſte Fündling
mit ſeinen beiden Kindern nach Blankeneſe bei Hamburg. Am 3. Auguſt
unternahm Fündling eine Dampfertour von Hamburg nach Schulau,
Abends holte der älteſte Sohn aus dem Blankeneſer Hotel die Koffer
ab. Seither fehlte jede Spur von den Genannten. Der Sohn Fritz iſt
inzwiſchen wieder in Friedberg angekommen, während die Leiche des
Vaters in Haſeldorf (Kreis Pinneberg) geborgen wurde. Es fehlt noch
der 6 Jahre alte Sohn Karl. Es liegt die Vermutung nahe, daß dieſes
Kind mit dem Vater ertrank. Die näheren Umſtände des Unglicks ſind
noch nicht bekannt.
* Hungen, 10. Aug. Ihr 50jähr Jubiläum, verbunden mit
heim (Geſchäftsführer Fertig) hat auch in dieſem Sommer wieder die dem Kreisfeuerwehrtag des Kreiſes Gießen, feierte die hieſige
ſozial ſegensreiche Einrichtung getroffen, eine Anzahl kaſſenärztlich über= Freiwillige Feuerwehr. Auf dem Friedhof erfolgto eine Gedächtnisfeier
wieſeuer Patienten nach Erholungsheimen in Bad=Nauheim, Waldkatzen= für die Gefallenen des Weltkrieges. Zu der Kreisverbandstagung hatten
waldes, zu entſenden. Das Vadenweiler Erholungsheim „Haus Linden= Negierungsrat Dr. Braun., Bürgermeiſter Fendt=Hungen,
Kreisfeuer=
ſchließend fand eine Brandübung ſtatt, die einen ausgezeichneten Verlauf
ſönlich davon überzeugt, daß die Patienten aus Heſſen im „Haufe Lin= Städtchens nach dem Feſtplatz. Kommandant Köhler von der Hungener
Fendt. Geſangsvorträge der hieſigen Vereine. Konzert und
Volksbeluſti=
gung füllten den Nachmittag in ſchöner Weiſſe aus.
UPD. Alsfeld, 9. Auguſt. Nun hat auch im Ohmtal die Getreide=
Noggen und Gerſte beſchäftigt. Infolge der feuchten Witterung beginnt
Tage haben aber das Reiſwerden des Getreides ſehr geföndert.
VON
icc Die Presse berichtete während
Wne der letzten Monate des öfteren
über Fälschungen unserer OVERSTOLL
Zigarette. Wir konnten bereits erklären,
dass diese Berichte die Vorkommnisse
vielfach übertrieben haben und dass
die Beunruhigung der
OYERSTOLLRau-
cher nicht begründet war. Dennoch
san-
nen wir sofort nach Massnahmen. um
künftigen Fälschungen vorzubeugen
Alle OVERSTOLL-Zigaretten, die von
jetzt ab im Handel sind, tragen in
derArt eines Wasserzeichens den
Auf-
gruck 141f8 dErurhpuG ueſcher
spiralförmig um die Ligarette
herum-
läuft. Dieses Leichen wird bereits bei
der Fabrikation des Zigarettenpapiers
angebracht und ist infolge der
ange-
wendeten Technik vor Nachahmungen
sicher. Sollte dennoch einmal eine Fäl-.
schung versucht werden,so wird sie
an der schlechten Ausführung ohne
weiteres erkennbar sein.
Wir bitten den OVERSTOLL-Raucherin
Zukunft auf das Echtheitszeichen zu
achten und uns zu benachrichtigen.
wenn ihm Ligareiten angeboten werden.
welche dieses Merkmal nicht tragen.
C
KC
RCr4
.5K6
HAUT5NE
SSeite 8
Nummer 221
Reich und Ausland.
Verrat von Fabrikgeheimniſſen.
Ein Rezept für 900 000 Mark.
WSN. Höchſt a. M. Drei Angeſtellte der J.=G.
Farbeninduſtrie, Werk Höchſt, namens Auguſt Pfaff
aus Höchſt, Julius Steuer aus Obermörlen und
Kreuz aus Planegg in Bayern, hatten ſich die
Re=
zepte für die Herſtellung von Pyramidon und
Chrom zu verſchaffen gewußt und beabſichtigten,
dieſe an das Ausland zu verkaufen. Die Farbwerke
hatten aber rechtzeitig Wind von dieſem Vorhaben
bekommen. Ein Chemiker ſetzte ſich in ihrem
Auf=
trage mit dem Trio in Verbindung, wobei er ſich
als Engländer ausgab. Bei einer Beſprechung in
Frankfurt a. M. ſchritt die Kriminalpolizei ein und
nahm die drei Komplizen feſt. Es ſtellte ſich heraus,
daß das Rezept zur Herſtellung von Pyramidon
ziem=
lich genau war. Einer der Betrüger hatte es im
Strumpfe verſteckt. Die Unterlagen wurden
beſchlag=
nahmt. Außerdem trugen ſie einen durchgearbeiteten
Vertragsentwurf bei ſich, in dem folgende
Be=
dingungen enthalten waren: Gefahrloſer Transport
mittels Flugzeugs nach England, Naturaliſierung in
England, Anſtellung in einer engliſchen Fabrik mit
ſechsprozentiger Umſatzproviſion. Die Verkaufsſumme
des Rezepts war mit 900 000 Mark angeſetzt. Da nur
verſuchter Verrat von Fabrikgeheimniſſen vorlag,
mußte die Polizei die Betrüger wieder freigeben. Die
Farbwerke werden jedoch die Angelegenheit noch
ge=
richtlich weiterverfolgen.
Schwere Unwetterſchäden bei Heidelberg.
fm. Heidelberg. Die letzten Unwetter haben
in der Gegend von Heidelberg ſchweren Schaden
an=
gerichtet. Der Nachbarort Eppelheim bildete das
Zentrum des Hagelſchlages, durch den die
Felder und Gärten verwüſtet und die Tabakanlagen
in der Umgebung reſtlos zerſtört wurden. Soweit
man bis jetzt den Schaden überſehen kann, beläuft er
ſich auf ungefähr eine Million Mark. Der
Hagel zertrümmerte außerdem eine große Anzahl von
Fenſterſcheiben. Die Straßenbahn mußte eine halbe
Stunde auf offener Strecke halten, denn ſie war im
Eiſe ſtecken geblieben, d. h. durch dicht
ge=
lagerte Hagelſtücke zwiſchen den Schienen eingekeilt.
Auch die Orte Wieblingen, Oftersheim und
Plank=
ſtadt, wo die Tabakernte ebenfalls vollſtändig
ver=
nichtet wurde, ſind von dem Unglück betroffen. Bei
dem ſchweren Gewitter, das über der Pforzheimer
Gegend niederging, wurden im benachbarten
Neu=
hauſen zwei Frauen durch Blitzſchlag
ge=
tötet.
Studentenulk mit ſchmerzhaftem Ausgang.
fm. Freiburg. Ein Student und ein
Kauf=
mann, die im Uebermut auf ein Geländer vor
einem Schaufenſter kletterten, ſtürzten in den fünf
Meter tiefen Schacht und mußten durch die
Feuer=
wehr wieder befreit werden. Während der Kaufmann
mit dem Schrecken davonkam und nach Anlegung
eines Notverbandes wieder entlaſſen werden konnte,
liegt der Student mit einem Beckenbruch im
Kran=
kenhaus.
Wegen Mordverſuchs verhaftet.
fm. Bad Dürkheim. Vor vierzehn Tagen
verſuchte der 18jährige Schuhmacher Rudolf Ewert
von Frankenthal mit ſeiner 14jährigen Geliebten aus
dem Leben zu ſcheiden. Auf der Hardenburg wurden
beide mit Schußverletzungen aufgefunden. Nachdem
Rudolf Ewert wieder ſoweit hergeſtellt iſt, wurde er
jetzt wegen Mordverſuchs verhaftet und in das
Unter=
ſuchungsgefängnis in Frankenthal eingeliefert.
Spätes Geſtändnis.
fm. Pfrondorf (Württ.). Am 31. Mai 1925
wurde die ledige Luiſe Rinken von Pfrondorf als
Leiche aus dem Neckar gezogen. Aus einem
Abſchieds=
brief an ihre Angehörigen ging hervor, daß die
Ninker freiwillig aus dem Leben geſchieden iſt. Vor
Eingang dieſes Briefes wurde ſeinerzeit der
Bräu=
tigam verhaftet, nachher aber wieder auf freien Fuß
geſetzt, da ihm eine Schuld nicht nachzuweiſen war.
Nun hat der im Landesgefängnis Schwäbiſch=Hall
untergebrachte, ledige Wilhelm Maier von
Rüb=
garten ein Geſtändnis abgelegt, er habe damals
die Rinker in den Neckar geworfen. Der Fall habe
ſich in nachſtehender Weile abgeſpielt: Maier, der
früher mit der Rinker ein Verhältnis hatte, ſei am
Tattage zwiſchen Kirchentellinsfurt und Luſtnau mit
der Rinker zuſammengetroffen. Bei den
Auseinander=
ſetzungen ſeien beide den Neckar entlang gelaufen,
und bei gegebener Gelegenheit habe Maier die Rinker
in das Waſſer geſtoßen. Nach einigen Hilferufen ſei
ſie dann im Waſſer verſchwunden. Jetzt erſchien in
Pfrondorf eine Gerichtskommiſſion aus Tübingen, die
eine größere Anzahl Perſonen vernahm.
Seegelbootunfall.
g. Schierſtein. Als der Dampfer „Undine‟
der Köln=Düſſeldorfer Dampfſchiffahrt auf der
ver=
billigten Ferienfahrt Mainz-Biebrich-Bingen bei
der Rückfahrt von Bingen gegen 7 Uhr nachmittags
Schierſtein paſſierte, ſahen die Paſſagiere des
vollbe=
ſetzten Dampfers ein Segelboot kieloben auf den
Wellen des Rheines treiben. Das Boot war
vermut=
lich durch die ſtarken Windböen, die ſich während des
heftigen Gewitterregens aufgemacht hatten, zum
Ken=
tern gebracht worden. Auf dem Kiele ſaßen
ritt=
lings die Inſaſſen des Bootes, eine Dame und ein
Herr, von den Wellen umbrandet. Die „Undine‟
ſtoppte und ließ ein Rettungsboot mit drei Mann
Beſatzung zu Waſſer. Es gelang bei ſtarkem
Wellen=
gang, die Verunglückten einzuholen. Die Geretteten
wurden an Land geſetzt. Auch das gekenterte
Segel=
boot konnte von einigen Badegäſten des Schierſteiner
Strandbades, die ihm nachſchwammen, geborgen
werden.
Reinhard Goering auf der Eiſenbahn gepfändet.
Nach einer Meldung der „Voſſ. Ztg.” wurde der
Dramatiker Reinhard Goering, der Dichter der
„Seeſchlacht”, abends auf dem Kaſſeler Hauptbahnhof
im Schnellzug Frankfurt—Hamburg verhaftet, weil
er eine Penſion in Kaſſel ohne ſeine Rechnung zu
be=
zahlen verlaſſen hatte. Nach Pfändung ſeines
Man=
tels wurde Goering wieder in Freiheit geſetzt.
Der Lotteriebetrug.
. Berlin. Vorausſichtlich wird nach Klärung
des Betruges der beiden Beamten, dem „B. T.”
zu=
folge, die Lotterieverwaltung den Spielern
Gelegen=
beit bieten, die entgangene Chance auszunützen,
in=
dem außerplanmäßig ein weiterer Gewinn
on 100000 Mark für die kommende Lotterie
ge=
währt wird, und zwar auch in der Hauptkaſſe.
Donnerstag den 11. Auguſt 1927
Zur Grundſteinlegung des Marine=Ehrenmals in Kiel=Laboe
Ein Bild der furchtbaren Zerſtörung.
Miſſionarberichte aus dem inneren China ſprechen über eine grauenhafte Erdbebenkataſtrophe,
die viele Städte zu Trümmerhaufen verwandelt und mehr als 100 000 Menſchen das Leben
geraubt hat. Unſer Bild zeigt das vom Erdbeben eingeriſſene und in allen Fugen gelockerte
Gebäude des Miſſionskloſters.
Abgelegte Kriegsſchiffe.
Polen ergänzt ſeine Flotte aus franzöſiſchem Altmaterial.
„Wladislaw Gzwary”,
ein von Polen in Frankreich angekauftes Kriegsſchiff, wurde von zwei franzöſiſchen
Hochſee=
ſchleppern durch den Nord=Oſtſee=Kanal nach Polen geſchleppt.
Eiſenbahnunglück.
Köln. Dienstag, 21.10 Uhr, fuhr im Bahnhof
Boppard der Perſonenzug Nr. 1319 Frankfurt am
Main—Köln auf eine Rangierlokomotive auf, ſo daß
dieſe mit ſämtlichen Achſen entgleiſte. Sieben
Reiſende wurden leicht verletzt; ſie haben
die Fahrt fortſetzen können. Das Gleis Bingerbrück—
Koblenz wurde um 3 Uhr und das Gleis Koblenz—
Bingerbrück um 5.33 Uhr wieder frei. Die Urſache
des Unfalles iſt noch nicht geklärt.
170 000 Mark Geldſtrafe.
Wegen umfangreicher Wein= und
Rumſchmugge=
leien verurteilte das Hamburger Landgericht zwei
Weinhändler zu insgeſamt 170 000 Mark Geldſtrafe.
Flugzeugunglück bei einem Flugtag.
WSN. Gladenbach. Bei der Ankunft dreier
Sportflugzeuge zu einem Flugtag in unſerer Stadt
am Sonntag mußten zwei Flugzeuge auf freiem Felde
notlanden. Während an der einen Maſchine nur der
Propeller beſchädigt wurde, ſo daß das Flugzeug
nach ſchleuniger Anbringung eines Erſatzpropellers
wieder mitfliegen konnte, überſchlug ſich das andere
Flugzeug bei der Landung und wurde vollſtändig
zertrümmert. Die Piloten kamen zum Glück ohne
Verletzungen davon. Vorſichtshalber wurde dann bei
der Durchführung der Flugveranſtaltung als Start=
und Landeplatz der Flugmaſchinen der ausgezeichnete
Flugplatz des Flughafens in Gießen in Anſpruch
ge=
nommen.
Die Feſtgäſte
nach der Grundſteinlegung bei Beſichtigung des Denkmal=Modells. Admiral Scheer (*), der Sieger
in der Skagerrak=Schlacht, Prinz Waldemar v. Preußen (**), älteſter Sohn des Prinzen Heinrich,
und Gräfin Spee (***), die Witwe des bei Coronel untergegangenen Admirals.
Rieſenhafte Erdbebenkataſtrophe in China.
Mehr als 100 000 Tote.
Der Reichskanzler eröffnet die Ausſtellung
„Das junge Deutſchland”.
Wie wir hören, wird der Reichskanzler Wilhelm
Marx am 12. d. M. die Eröffnung der Ausſtellung
der deutſchen Jugend im Schloß Bellevue vornehmen.
Die Eröffnungsfeierlichkeit ſoll in der eigens für
die Ausſtellung im Bellevue=Park gebauten Feſthalle
ſtattfinden. Einige Geſangsdarbietungen des
Bach=
kreiſes Göttinger Studenten werden die Feier
um=
rahmen. Ihre Beteiligung an der Eröffnungsfeier
haben u. a. zugeſagt: Der preußiſche
Miniſterpräſi=
dent Dr. Braun, Kultusminiſter Dr. Becker,
Reichs=
tagspräſident Paul Loebe, Staatsſekretär Geib,
Mini=
ſterialdirektor Erythropl vom Preußiſchen
Finanz=
miniſterium, Miniſterrat Dr. Richter vom
Preußi=
ſchen Wohlfahrtsminiſterium, Reichskunſtwart Dr.
Redslob, Reichsminiſter a. D. Dr. Külz, Frau
Stadt=
rätin Weyl, der Präſident der
Reichsarbeitsverwal=
tung Dr. Syrup, Regierungspräſident z. D.
Brau=
weiler, Geſchäftsführer der Vereinigung der deutſchen
Arbeitgeberverbände.
Neuer Ausbruch des Faſſadenkletterers Willi
Kaſſner.
DD. Berlin. Dem Faſſadenkletterer Willi
Kaſſner iſt es ſchon wieder gelungen, aus dem
Gefängnis zu entweichen. Kaſſner hatte noch eine
Strafe von 1½ Jahren Gefängnis zu verbüßen, da
er während der letzten Strafhaft ſchon einmal
aus=
gebrochen war. Er iſt ein ebenſo berüchtigter
Ein=
brecher wie Ausbrecher und gilt als noch gefährlicher
als ſein Bruder Paul, der bei dem Faſſadeneinbruch
im Kaiſerhof, nach einem erbitterten Kampf mit
einem Hotelgaſt, aus dem dritten Stock auf die
Straße geſchleudert wurde und der jetzt im
Zucht=
haus in Gollnow ſeine fünfjährige Strafe verbüßt,
Willi Kaſſner wurde unter dem Verdacht
feſtge=
nommen, in der Zwiſchenzeit einen Einbruch in der
Villa der Baronin von Münchhauſen in Wiesbaden
und je an einer Stelle in Frankfurt a. M. und
Düſ=
ſeldorf verübt zu haben. Es beſteht auch der
dringende Verdacht, daß er der Täter bei mehreren
Hoteldiebſtählen Unter den Linden geweſen iſt, wobei
allerdings möglicherweiſe auch der Brüſſeler
Ein=
brecher Syſchling in Frage kommen kann. Willi
Kaſſner war zur Verbüßung ſeiner Reſtſtrafe wieder
nach Tegel überführt worden. Auf dem Transport zu
einer Vernehmung gelang es ihm, aus dem Grünen
Wagen durch ein Oberlichtfenſter hinauszuklettern
und während der vollen Fahrt des Wagens
abzu=
ſpringen. Gleich nach gelungener Flucht rief er bei
ſeinem Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Siegfried
Eiſen=
ſtädt, an und ließ dieſem, der verreiſt war, beſtellen,
er möge ſich nicht unnötig zu der angekündigten
Be=
ſprechung nach Tegel bemühen, da er ſich unterdeſſen
auf eigene Fauſt „Strafurlaub” genommen habe.
Nach dem gefährlichen Verbrecher wird, gegenwärtig
eifrig gefahndet.
800 Saarkinder auf der Durchreiſe in Berlin.
Berlin. Geſtern morgen 7 Uhr trafen auf
dem Anhalter Bahnhof 800 Kinder aus dem
Saar=
gebiet in Berlin ein, die ſich auf der Durchreiſe nach
der Oſtſee befinden. Bei ihrer Ankunft ſpielte die
Kapelle des Infanterieregiments Nr. 9. Die Kinder
wurden in 17 Autos zur Verpflegung nach den
Ger=
maniaſälen gebracht.
Elf Mädchen durch ein durchgehendes Fuhrwerk
verletzt.
c. Berlin. Bei einer Prozeſſion junger
pol=
niſcher Arbeiterinnen aus Klein=Sandersleben gingen
die Pferde eines Ackerwagens durch. Der Wagen
ſtürzte um, und 16 Mädchen wurden
herausgeſchleu=
dert und kamen zum Teil unter den Wagen zu
liegen. Elf wurden verletzt, darunter fünf ſo ſchwer,
daß ſie ins Krankenhaus gebracht werden mußten.
Die Exploſion in Magdeburg.
Magdeburg. Wie das W. T. B. zu dem
Explo=
ſionsunglück in dem Betriebe der
Feuerwerksgeſell=
ſchaft noch hört, iſt der Gartenbeſitzer Karl Heinecke
am Dienstag mittag ſeinen Verletzungen im
Kran=
kenhaus erlegen. Weiter wurden zwei Italienerinnen
ganz leicht verletzt. Bei der Feuerwerksfabrik waren
noch drei Italiener beſchäftigt, die überhaupt nicht
verletzt worden ſind. Die Leiche der bisher vermißt
geweſenen deutſchen Arbeiterin wurde jetzt, ungefähr
30 Meter von der Unfallſtelle entfernt, in verkohltem
Zuſtande gefunden.
Räuberunweſen in Mazedonien.
EP. Athen. Das Räuberunweſen in den
Tabal=
gebieten von Serres in Mazedonien nimmt immer
bedrohlichere Formen an, obgleich die Regierung
be=
reits ſeit acht Monaten alle nur erdenklichen
Maß=
nahmen getroffen hat, um den fortwährenden
Ueber=
fällen vorzubeugen. In den letzten Tagen iſt auſ
der Landſtraße von Cavalla nach Serres ein amer”
kaniſcher Tabakaufkäufer von Banditen überfallen,
ſeiner Barſchaft von mehreren tauſend. Pfund
be=
raubt und dann totgeſchlagen worden. Beim
Anrücken von Militär und Gendarmerie brach unter
der Bevölkerung eine Revolte aus, ſo daß ſich die
Truppen zur Verhütung von Blutvergießen
zurück=
ziehen mußten. Aus Athen werden Speziaitruppen
zur Unterdrückung der Rebellen erwartet.
Seeräuber.
Paris. Vier Paläſtineſen, die nach den
Ver=
einigten Staaten wollten, aber keine
Einreiſeerlaub=
nis erhielten, kamen ſchließlich durch die
Vermitt=
lung eines Landsmannes und nach Zahlung von
40 000 Franken auf dem kleinen Dampfer „Celte‟
unter, der am 4. Juli nach Oran in See ſtach,
Unterwegs wurden die Vier ihrer ſämtlichen Habe
beraubt und ohne Nahrung und ohne Waſſer
gelaſſen. In der Nähe des Hafens von Oran wurden
die Paläſtineſen dann über Bord geworfen,
und man rief ihnen zu, daß man vor Buenos Aires
ſei; der Dampfer aber ſetzte ſeine Fahrt fort. Die
vier Ausgeraubten wurden von Fiſchern aus dem
Waſſer gezogen und nach Oran gebracht, und von
dort gelangten ſie wieder nach Marſeille. Eine
Un=
terſuchung iſt eingeleitet worden. Der engliſche
Konſul hat ſich der Angelegenheit angenommen und
Klage eingereicht.
Zuſammenbruch eines Marktgebäudes
in Schanghai.
London. Nach einer Agenturmeldung aus
Schanghai ſollen bei einem Zuſammenbruch eines
Marktgebäudes in der Eingeborenenſtadt Schanghais
60 Perſonen getötet und ungefähr 1000
verletzt worden ſein. Sämtliche Toten und
Ver=
letzten ſind Chineſen. Der Einſturz des Gebäudes
er=
eignete ſich ganz unerwartet, während Tauſende von
Perſonen beiderlei Geſchlechts und jeden Alters ſich
auf dem Marktplatz befanden.
Nummer 221
Dotti
927
Seite 9
Die techniſche Ausrüſtung
der Ozeanflieger.
uftfernkompaſſe. — Wie der Luftfernkompaß
pirkt. — Kreiſelvorrichtungen. — Diſtanzmeſſer.
birherheiten gegen Abirren des Flugzeuges bei
Nacht und Nebel.
inf. Die Flugzeuge unſerer Weltrekordflieger ſind
auirgemäß mit allen modernen Einrichtungen der
lechnik ausgerüſtet, und die großen Flüge, die zum
FUtrekord führten, ſowie die ſpäteren Verſuchsflüge,
ab en nicht zum Geringſten dem Zweck gedient, die
=äniſche Ausrüſtung des Flugzeuges zu erproben.
luBer den Motoren wurde auch das Funkgerät
er=
ebt, womit zwei wichtige techniſche Einrichtungen
et Prüfung unterzogen ſind. Ein Flugzeug, das die
hwere Aufgabe hat, den Ozean zu überfliegen, muß
hiw noch eine Reihe anderer bedeutſamer
Einrich=
uigen haben, die für die Sicherheit des Fluges von
rißter Bedeutung ſind. Die Flüge von Chamberlin
rd. Byrd haben gezeigt, daß Nebelbildungen große
ſeahren für die Flieger bedeuten. Insbeſondere iſt
ſhamberlin durch Verſagen ſeines Kompaſſes in
eiße Bedrängnis geraten. Einer der wichtigſten
usrüſtungsgegenſtände eines Ozeanfliegers iſt ein
u funktionierender Kompaß. Es wird darum
in=
iu ſſieren, zu erfahren, daß die deutſchen
Ozeanflug=
ſuge mit den Askania=Selen=Fernkompaſſen
ausge=
üifet werden. Worin beſtehen nun die großen
Vor=
ſils dieſer Kompaſſe? Die gewöhnlichen Magnet=
Iy paſſe ſind, wie der Flug Chamberlins beweiſt,
ſirhaus unzuverläſſig, da ſie durch die Metallteile
’9 Flugzeuges abgelenkt werden. Es muß darum
1 Kompaß ſo eingebaut werden, daß er nicht unter
y Einfluß der Metallteile gerät. Eine Ablenkung
y Nadel durch Metallteile kann nur dadurch
ver=
ſitzt werden, daß der Kompaß am Rumpfende
ein=
hnut wird. Dieſe Unterbringung des Kompaſſes
ti aber wieder den Nachteil, daß der Flieger die
ſadel nicht vor Augen hat. Eine deutſche
Konſtruk=
ot., der ſogenannte Askania=Selen=Fernkompaß,
er=
ſöx licht nun die Anbringung des Kompaſſes am
ſumpfende und zugleich die Beſichtigung der Nadel
tich den Flieger. Mit Hilfe einer Selenzelle wird
ämlich die Kompaßrichtung elektriſch auf das
Schalt=
ſer übertragen, das ſich vor dem Flieger befindet,
Haß der Flugzeugführer vor ſich jederzeit mit
ſilie dieſes Fernkompaſſes die Flugzeugrichtung
an=
zigt ſieht. Die deutſchen Ozeanflieger können alſo
jax mehr in die Verlegenheit kommen, in der ſich
hmberlin befand, als ſein Magnetkompaß verſagte.
ur. Unterſtützung dieſer Askania=Selen=Fernkompaſſe
b es noch Kreiſelkompaſſe, die gleichfalls von der
ütrvirkung der Metallteile unabhängig ſind, aber
u für ſehr große Flugzeuge geeignet ſind.
Kreiſel=
vrichtungen ſpielen im Flugzeug überhaupt eine
rSe Rolle, beſonders wenn es ſich darum handelt,
richtige Neigung des Flugzeuges gegen die
Erd=
hefläche zu behaupten, wenn Nacht, Nebel und
3 Iken oder große Höhen dem Flieger die
Orien=
enung durch die Erdoberfläche unmöglich machen.
öälließlich ſei noch daran erinnert, daß Byrd bei
ein er Landung an der franzöſiſchen Küſte ſtets die
ſejhr vor Augen ſah, daß ſein Flugzeug bei der
güdung zerbrechen könnte, da er die Erde nicht ſah.
ſacht und Nebel ſpielten dem Ozeanflieger Byrd
ſo auch unangenehm mit, als er ſich ſchon zur
Lan=
inx entſchloß. Aber auch gegen dieſe Gefahren gibt
techniſche Einrichtungen, nämlich den ſogenannten
ſſtrnzmeſſer. Dieſer Diſtanzmeſſer zeigt mit größter
enauigkeit auf den Zentimeter an, wie weit ſich ein
edergehendes Flugzeug vom Erdboden befindet. Die
ix ige erfolgt erſt von einer beſtimmten Höhe, wenn
8 Flugzeug ſich dem Erdboden bereits nähert. Da
* Diſtanzmeſſer auch bei Nacht und Nebel wirkt, ſo
nn, der Flieger auch ohne Sicht des Erdbodens
ts genau feſtſtellen, wie hoch er ſich noch über der
fd befindet und wann er ſein Flugzeug auf den
Vor dem Siact zum Ozeanflug.
Von Deſſau nach New York und Philadelphia.
Botſchafter Shurmann beglückwünſcht Profeſſor Junkers.
Der amerikaniſche Botſchafter Shurmann iſt nach Deſſau gefahren, um die Ozeanflieger und den
genialen Konſtrukteur Profeſſor Dr. Junkers vor dem Abflug zu beglückwünſchen. Unſer Bild
zeigt Profeſſor Junkers mit dem Botſchafter und richts vorn Direktor Merkel von der Lufthanſa.
MNeu Fundlend
Englond-
Urlond-
New Jork
Fehilsdelphis
ATLANTISCHER
OTEAN
Könneckes Probeflug.
Der neunzehnſtündige Dauerflug. — Glatte
Landung.
Der Flieger Könnecke, der, wie gemeldet, am
Dienstag, 18.30 Uhr, mit ſeinem Ozeanflugzeug zu
einem Dauerflug aufgeſtiegen war, erſchien
vor=
geſtern, 20 Uhr, bis geſtern früh 6 Uhr faſt ſtündlich
über Travemünde. Die Nacht war ſehr dunkel, die
Wolken lagen tief und es regnete. Könnecke gab
ver=
ſchiedentlich Lichtſignale und warf wiederholt
Mel=
dungen ab, daß ſich an Bord alles wohl befinde.
Den Probeflug führten Pilot Könnecke und
ſein Ozeanflugpaſſagier Graf Solms aus. Das
Flugzeug, das vorausſichtlich den Namen „
Ger=
mania” erhalten wird, ſtand in ſtändigem
funken=
telegraphiſchem Wechſelverkehr mit den Flughäfen
Warnemünde und Hamburg=Fuhlsbüttel. Der
Dauer=
flug diente hauptſächlich der Feſtſtellung des
Be=
triebsſtoffverhrauches und der Geſchwindigkeit. Es
ſollte aber auch die geſamte Einrichtung,
einſchließ=
lich der Funkentelegraphie und =Telephonie,
insbeſon=
dere ihr Funktionieren während der Nacht überprüft
werden. Um 11.30 Uhr hatte Könnecke in der neunten
Runde abermals den Travemünder Flughafen
über=
flogen. Da ſich die Wetterlage gebeſſert hate, flog
er wieder die große Runde zwiſchen Travemünde,
Parchim und Warnemünde. Nach einer um 11 Uhr
abgeworfenen Meldung, war an Bord alles wohl.
Um 13.15 Uhr iſt Könnecke geſtern mit ſeinem
Ozeanflugzeug, nach faſt neunzehnſtündigem Flug,
glatt gelandet. Der Motor und die weiteren
Einrichtungen haben ſich ausgezeichnet bewährt.
Die Hitze.
EP, Wien. Die ſeit mehreren Tagen andauernbe
außerordentliche Hitze, die am Montag mit 37,2 Grad
Celſius im Schatten den Höhepunkt erreichte, hat am
Dienstag abend ihr Ende gefunden. Die
Tempera=
tur fiel nämlich auf 19 Grad im Schatten. In den
Alpenländern ſind ſchwere Gewitter niedergegangen.
Der Bodenſee durchſchwommen.
Glänzende Leiſtung eines Amateurs.
führt aus Deſſau über Irland und
Die Flugſtrecke
Neufundland nach
Philadelphia.
New York und vielleicht auch nach
Erdboden aufſetzen kann. Nimmt man noch dazu, daß
auch der Funkapparat, mit dem unſere Ozeanflieger
ausgerüſtet werden, die Möglichkeit gewährt, den
Flieger nicht nur über das Wetter, ſondern auch über
die Oertlichkeit zu unterrichten, wo er ſich befindet,
dann hat man alle Maßnahmen, die geeignet ſind,
die Sicherheit des Ozeanfluges zu gewährleiſten. Eine
ſorgfältige Ausrüſtung der Ozeanflugzeuge iſt darum
die Hauptbedingung für die Sicherung eines
regel=
mäßigen Flugverkehrs.
Die Fjord= und Polarfahrt der „Reſolute‟.
beendigt.
Mit dem Eintreffen des Luxusdampfers „
Reſo=
lute” am Vormittag des 9. Auguſt in Hamburg, hat
auch die zweite Fjord= und Polarfahrt der Hamburg=
Amerika=Linie ihr Ende gefunden. Das Schiff
be=
rührte auf ſeiner über dreiwöchigen Reiſe ſämtliche
landſchaftlich ſchönen und reizvollen Plätze der
nor=
wegiſchen Küſte und Spitzbergens. Auf der Hinfahrt
wurden u. a. der Hardanger= und der Lyngenfjord,
die Städte Drontheim, Tromſoe und Hammerfeſt
beſucht. Außerordentlichen Zuſpruch fand die
Be=
ſteigung des Nordkaps im Scheine der
Mitternacht=
ſonne. Vom Nordkap wandte ſich das Schiff an der
von Tauſenden von Vögeln bewohnten Bäreninſel
vorbei, Spitzbergen zu. Die durch Amundſen bekannt
gewordene Kingsbah, ferner Croßbay und
Magda=
lenenbay wurden berührt. Am 29. Juli hatte der
Dampfer „Reſolute” die Grenze des ewigen Eiſes
erreicht und trat alsdann die Rückfahrt über
Diger=
mulen, Gudvangen und Bergen nach Hamburg an.
Kaufmann Joſef Vetter,
hat den Bodenſee zwiſchen Friedrichshafen und
Romanshorn ohne Begleitboot und Mitnahme von
Nahrungsmitteln durchſchwommen. Die Strecke
be=
trägt 11 Kilometer.
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Seite 10
Donnerstag, den 11. Auguſt 1927
Sport, Spiel und Zurnen.
Krähbergrennen des H. A. C.
Sportverein Darmſtadt 98 — V. f. L Neu=Iſenburg.
Zeitiger wie in früheren Jahren ſetzen in dieſem Jahre die
Ver=
bandsſpiele ein. Während manche Gruppen ſogar ſchon am letzten
Juliſonntage, alſo ſofort mit Saiſoneröffnung, den Kampf um die
Punkte eröffnet haben, beginnt die Gruppe Heſſen des Main=Heſſen=
Bezirkes mit ihren Verbandsſpielen am kommenden Sonntag. Mag
man über den frühen Beginn dieſer ſchweren Spiele auch denken wie man
will, ſo kann man doch auf keinen Fall verkennen, daß das auf dem
Mainzer Verbandstag beſchloſſene Spielſyſtem nur dann ſich reibungslos
durchführen läßt, wenn von vornherein mit allen Mitteln darauf
hin=
gearbeitet wird, eine Terminnot zu vermeiden.
Für den Sportverein 98 bedeuten die bevorſtehenden
Verbands=
ſpiele eine ſtarke Umwälzung. Die lang erſtrebte Zuteilung zu dem
Mainbezirk iſt durch das neue Spielſyſtem äußerlich erreicht worden.
Trotzdem iſt man bei den 98ern mit der jetzigen Lage doch nicht reſtlos
einverſtanden, da man ſich unter der Zuteilung zu dem Mainbezirk doch
etwas anderes vorgeſtellt hat. Statt der erhofften Begegnungen mit den
Bezirksligavereinen Groß=Frankfurts wurde Darmſtadt der
Heſſen=
gruppe zugeteilt. Man iſt vielfach der Anſicht, daß die Spiele in dieſer
Gruppe gegenüber den bisherigen Verbandsſpielen mit Mannheim=
Ludwigshafen an ſportlicher Bedeutung zurückſtehen würden. Man wird
gut tun, ſich dieſer Meinung nicht anzuſchließen, verkennt ſie doch ganz
und gar, daß gerade die Mannheim=Ludwigshafener Vereine in den
bei=
den letzten Jahren gewaltig an Spielſtärke eingebüßt haben, — man
erinnere ſich nur an die ſportliche Entwicklung von Waldhof, V.f.R.
Mannheim und Phönix Ludwigshafen —, während auf der anderen
Seite in den Hauptzentren der Heſſengruppe, in Mainz, Wiesbaden und
Worms, ein offenſichtlicher Aufſchwung der Spielſtärke zu bemerken war.
Von dem ſeitherigen Mainb=zirk wurde ausſchließlich ein alter
Bezirksligaverein der Heſſengruppe zugeteilt, nämlich V.f.L. Neu=
Iſen=
burg, der Gegner des Sportvereins 98 am kommenden Sonntag im
erſten Verbandsſpiel auf eigenem Platze. Nur ungern ſahen die
Frank=
furter Vereine die Zuteilung dieſes Vorortvereins zur Heſſengruppe.
Dies iſt das beſte Zeugnis für die ſportliche Hochwertigkeit der
Iſen=
burger Mannſchaft, die es bisher mit ihrer techniſch hockſtehenden
Spielwveiſe ſtets verſtanden hat, intereſſante und einwandfreie Spiele zu
liefern. Unter der Leitung eines Wieners Trainers haben die
Iſen=
burger in der letzten Zeit ihren auf unbedingter Flachkombination
be=
ruhenden Spielaufbau noch vervollkommnet. Wenn man ſich erinnert,
wie ſchwer es im vergangenen Jahre der Fußballſportverein Frankfurt
hatte, die Punkte gegen Iſenburg unter Dach und Fach zu bringen, und
wie die Frankfurter Eintracht ſogar Punkte eingebüßt hat, wird man die
Schwere des Kampfes ermeſſen, die den Sportvereinlern bevorſteht. Ihre
wiedererweckte Spielſtärke wird in dieſem Spiel den Beweis dafür
anzu=
treten haben, daß ſie ausreicht, um auch in der neuen Umgebung eine
gute Figur zu machen.
Turngeſellfcheft Darmſtadt 1875.
Gau= und Kreisturnfeſt, welche die Aſpannung aller Kräfte in den
einzelnen Abteilungen erforderte, haben zweifellos der Turngeſellſchaft
in gemeinſamer Arbeit mit den hieſigen Brudervereinen einen vollen
Erfolg geſichert. Mühevoll in unentwegter ehrenamtlicher Arbeit
wal=
teten die Abteilungsleiter in ihren anvertrauten Aemter und mit
Unter=
ſtützung der Abtcilungsmitglieder iſt ein Werk gelungen, welches
nun=
mehr der Vergangenheit angehört.
Doch gilt es jetzt, nicht zu raſten, ſondern vielmehr heißt es jetzt,
weiter zu arbeiten und den Erfolg auszubauen. Nur eine kurze
Ruhe=
pauſe von etlichen Tagen, durch Ausfall der Uebungszeiten, waren den
Leitern ſowohl wie den ausübenden Mitgliedern vergönnt, und ſo wird
im Lauſe der Woche von den Turnern, Sportlern und Turnerinnen der
Uebungsbetrieb in altgewohnter Weiſe und zu den feſtgeſetzten Zeiten
fortgeſetzt. Für Erſtgenannte heißt es ſich beſonders eifrig zu betätigen,
um den bis zum Herbſt in Ausſicht ſtehenden Vereinswettkampf im
Geräteturnen gegen den Turnverein Mainz=Koſtheim zu beſtehen. Die
Volksturner haben ihre Hallemübungsſtunden für Donnerstags
feſt=
gelegt, und an beſonderen Abenden bereiten ſich die Turnſportler für
den Herbſtwaldlauf des Gaues vor, der am 11. September in Groß=
Hauſen ſtattfindet. Die Turnerinnen=Abteilung unter Leitung ihres
verdienſtvollen Turnwarten L. Schwarz kann im Oktober, auf ihr
15jähriges Beſtehen zurückblicken und b=reitet ein großes Frauen=
Schau=
turnen für den zweiten Oktoberſonntag vor. — Für die Handball=
Abteilung beginnt am 21. Auguſt die Gaſtſpielrunde im Handballſpiel,
und möge nur der Wunſch der Turngeſellſchaft in Erfüllung gehen,
wenigſtens die Rückſpiele auf dem noch zurzeit im Ausbau befindlichen
Sportplatz an der Kranichſteiner Straße durchführen zu können. —
Früher als die bereits genannten Abteilungen tritt die Schwvimm=
Abteilung in die Oeffentlichkeit, und zwar iſt es ein Teil der Sonder=
Wettkampfmannſchaft, die an den Schwimmwettkämpfen der Deutſchen
Turnerſchaft am kommenden Sonntag teilnimmt. — Die Wander=
Abteilung, ein nicht zu unterſchätzendes, luſtiges Turnervölkchen, trifft
ſich zu gemeinſamen Turnfahrten und Wanderungen und hat nach ihrem
Jahresprogremm für kommenden Sonntag eine Wanderung nach dem
Rhein vorgeſehen, und zwar mit dem Endziel Oppenheim. „Nach
Rück=
kehr von der Wanderung finden ſich die Wanderer im Vereinshauſe,
Dieburger Straße 26, zuſammen, woſelbſt die eventuellen Reſultate der
Schwimm=Meiſterſchaften bekannt gegeben werden. Eine zwangloſe
Zu=
ſammenkunft von Mitgliedern aller Abteilungen findet bereits am
Samstag abend im Turnerheim ſtatt und können dort ſchon einzelne
Erfolge im Schwimmen vom Samstag bekannt gemacht werden.
Tennis.
Donnerstag: Tennis= und Eisklub Darmſtadt — V.f.R. Mannheim.
Samstag: H.C. Wiesbaden — Tennis= und Eisklub Darmſtadt
(Endſpiel um die Bezirksmeiſterſchaft).
Eine ſchwere Aufgabe ſteht der jungen Mannſchaft des Tennis= und
Eisklubs Darmſtadt bevor. Durch ihre ſchönen Siege über Worms und
Frankfurt hat ſie ſich zum Endſpiel um die Bezirksmeiſterſchaft (Pokal
des Freiherrn v d. Medem) qualifiziert, das kommenden Samstag gegen
den Hockehklub Wiesbaden auf deſſen Plätzen ſtattfindet. Den Vorſchlag,
das wichtige Spiel auf neutralem Boden, in Kaſſel, auszutragen, hat
Wiesbaden abgelehnt um den Vorteil des eigenen Platzes zu haben.
Die Spielſtärke des Hockehklubs beweiſt ſein Si=g über Frankfurt=
Pal=
mengarten; in ſeiner Mannſchaft ſtehen ja auch Flodas, v. Ende, Scholz,
v. Knoop, ja er ſogar: Froitzheim. Die Darmſtädter müſſen ſich alſo
ſchon ſehr anſtrengen, um erfolgreich abzuſchneiden. Um der
Mann=
ſchaft vorher noch einmal Gelegenheit zu geben, ihre Form zu verbeſſern,
hat der rührige Mannſchaftsleiter ſir Donnerstag den ſüddeutſchen
Meiſterklub, der gleichzeitig eine der ſtärkſten deutfchen Mannſchaften
beſitzt, den V.f.R. Mannheim, hierher verpflichtet. Wenn auch
Mann=
heim nicht mit allen ſeinen Größen Buß, Oppenheimer, Klopfer, Fuchs,
Waldeck, Hildebrand uſw. antritt, ſo iſt doch mit glänzenden Spielen zu
rechnen. Hoffeitlich iſt das Wetter der Veranſtaltung günſtig. Beginn
9 Uhr auf den Tennisplätzen am Stadion.
Segelflugſport.
8. Rhön=Segelflug=Wettbewerb. — Nehring fliegt 52 Km.
Im weiteren Verlauf des Rhön=Segelflug=Wettbewerbs glückte dem
bekannten Darmſtädter Segelflieger Nehring ein ganz famoſer
Strecken=
flug, bei dem er die bisher beſte Leiſtung vollbrachte. Nehring, der zu
Beginn der Konkurrenz noch einen Unfall erlitten hatte, dem ſein
Appa=
rat zum Opfer fiel, ſtieg mit ſeinem inzwiſchen neu eingetroffenen
Ein=
decker „Darmſtadt” bei einer Windſtärke von 12 Sekundenmetern auf
der Waſſerkuppe auf und landete nach Zurücklegung von 52 Km. bei
Bad Berka an der Werra. „Mit dieſem ausgezeichneten Flug erwarb
ſich Nehring mit die erſte Anwartſchaft auf den Fernſegelflugpreis von
3000 Mark. Sein ſchärfſter Konkurrent Max Kegel=Kaſſel, der im
letz=
ten Jahre ſogar 54 Km. erreichte, wird natürlich jetzt alles verſuchen,
um Nehrings Leiſtung zu übertreffen. Man wird deshalb noch mit
ſportlich äußerſt intereſſanten Kämpfen zu rechnen haben. Im Rahmen
der Veranſtaltung ſind auch die techniſchen Prüfungen von Intereſſe.
Neuerdings ſind ſünf Apparte neuartiger Konſtruktion eingetroffen, von
der Niederrheiniſchen Verkehrs=Fluggeſellſchaft Eſſen, der
flügelſpitzen=
geſteuerte Hochdecker „Zaunkönig”, die Flugzeuge von Kegel und Hoppe
und der Mitteldecker „La Prova” der Mitteldeutſchen
Flugverkehrs=
geſellſchaft in Kaſſel. Der letztere hat bereits einen Probeflug
abſol=
viert und wirkt durch ſeine Kleinheit und Leichtigkeit. Das Flugzeug
wiegt nur 65 Pfund und es war ſehr eigenartig, zu beobachten, als nur
zwei Mann den Apparat an den Start trugen. Die Konſtrukteure ſin
ſich oft des Wertes ihrer Gedanken und Anregungen kaum bewuße
Das diesjährige Krähbergrennen findet am 4. September auf der
Bergrennſtrecke bei Hetzbach i. Odw. ſtaſtt; die Rennſtrecke iſt 3,8 Km.
lang.
Das Nennen iſt eingeteilt in Tourenwagen, Sportwagen und
Renn=
wagen, die Klaſſeneinteilung iſt genau wie im nationalem und
inter=
nationalen Reglement angegeben. Gewertet wird getrennt nach Lizenz=
und Ausweisinhaber. Für jede Klaſſe ſtehen wertvolle Ehrenpreiſe, für
die ſchnellſte Zeit des Tages außerdem der Große Goldpokal, der nicht
als Wanderpreis gilt, zur Verfügug. Das Nenngeld beträgt für
Tourenwagen 30.— Mk., für Sport= und Rennwagen 50.— Mk. Die
Ausſtattung der Fahrzeuge iſt gemäß dem Reglement.
Meldeſchluß iſt der 29. Auguſt, 6 Uhr abends. Nennungen ſind zu
richten an den Heſſiſchen Automobil=Club, Darmſtadt, Heinrichsſtraße 2
(Telephon 888). Das Rennen iſt offen für alle Lizenz= und
Ausweis=
inhaber.
Dem Rennen voraus, und zwar am 3. September, geht eine Zielfahrt.
auf die wir bereits hingewieſen haben.
Die Zeiteinteilung iſt folgende:
29. Auguſt, 6 Uhr abends: Meldeſchluß für das Krähbergrennen.
1. September, 1 Uhr mittags: Meldeſchluß für die Zielfahrt.
3. September, 6 Uhr vormittags: früheſter Start zur Zielfahrt.
6—8 Uhr vormittags: Training für das Krähbergrennen. 4—7 Uhr
nachmittags: Abnahme der Fahrzeuge zum Krähbergrennen im
Schloßhofe zu Erbach. 5 Uhr nachmittags: Schluß des Eintreffens
der an der Zielfahrt teilnehmenden Fahrzeuge. 7½ Uhr abends:
Begrüßungsabend für das Krähbergrennen und Preisverteilung der
Zielfahrt.
4. September, 7 Uhr vormittags: Beginn des Krähbergrennens.
Nachmittags nach Schluß des Rennens Preisverteilung im
Schloß=
hofe zu Erbach i. Odw.
Pferdeſport.
Rennen zu Strausberg.
1. Spitzmühle=Jagdrennen. 2500 Mark, 3400 Meter: 1. Hptm. Heſſes
Kariſſima (M. Kloſe), 2. Thoano, 3. Primadonna 2. Ferner: Famos,
Larodoſta, Volaca, Calderon, Campanula, Ardoritin, Späkenkieker,
Al=
bana, Falbonier. Tot.: 35, Pl. 17, 26, 22:10. 34 Lg.—W.
2. Karlshorſter Jagdrennen. Ehrenpreis und 2500 Mark, 3000
Meter: 1. F. v. Zobeltitz Menelaos (H. Bismanck), 2. Adonis, 3.
Karo=
dame. Ferner: Lhaſa, Maud, Zufall, Blumenmädchen. Der Racker,
Va via, Mataja, Thales, Prüm. Tot.: 18, Pl. 11, 13, 15:10. ½—6 Lg.
3. Preis von Hoppegarten. 2500 Mark, 1250 Meter: 1. Frhrn.
v. Schlotheims Rückſicht (M. Jentzſch), 2. Kriegsgewinnler, 3. Manon.
Ferner: Proklamation, Dojan, Glorius, Alarid, Greifteufel, Siegreich,
Nana, Steinzeit, Norge, Blitzlicht, Brünne, Waldrada. Tot.: 24, Pl. 13,
20, 13:10. Kopf-Hals.
4. Vogelsdorfer Jagdrennen. Ehrenpreis und 2500 Mark, 4100
Meter: 1. Nittm. v. Salderns Mundſchenk (Hauſer), 2. Fechterin, 3.
Bri=
gant. Ferner: Credulite, Leander, Enzian, Quednau, Rache, Toga,
Ledine, Kiß me quick, Hingebung. Tot.: 112, Pl. 39, 31, 44:10. 2 bis
2½ Längen.
5. Möllenſee=Jagdrennen. 2500 Mark, 3800 Meter: 1. C. Fellers
Carl Ferdinand (Hr. Schnitzer), 2. Mandarin, 3. Staffelſtein. Ferner:
Abſchluß, Volksrache, Eldgaffeln. Tot.: 16, Pl. 11, 11:10. 2—5 Lg.
6. Carzower=Ausgleich. 2500 Mark, 2600 Meter: 1. W. Blatts Canio
(J. Göbl), 2. Escorial, 3. Kemal. Fermer: Hollunder, Daſm 2.,
Auf=
klärung, Räuberhauptmann. Tot.: 91, Pl. 25, 18, 22:10. 7.—2 Lg.
6. Buckower=Hürdenrennen. 2500 Mark, 2400 Meter: 1. G.
Hacke=
beils Trier (M. Oertel), 2. Werden, 3. Orator. Ferner: Die Treue,
Leonarda, Der Kohinvoor, Türkin, Spanahild, Erlkönig 2. Tot.: 20,
Pl. 13, 24, 14:10. .—2 Lg.
Nennen zu Köln.
1. Deſir=Rennen. 3000 Mark, 1000 Meter: 1. H. Bleicherts Diadem
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Sankta Maria, Neidlos. Tot.: 49, Pl. 19, 19, 73:10. 2½9—½ Lg.
2. Fauſt=Mennen. 3000 Mark, 1200 Meter: 1. M. Friedigers
Wald=
meiſter (O. Schmidt), 2. Finſternis, 3. Lahneck. Ferner: Lauſcher,
Gold=
rente, Eylimi, Impatiens, Corpsgeiſt, Makkabi, Markſtein. Tot.: 25.
Pl. 14, 18, 14:10. 3—½ Lg.
3. Namouna=Rennen. 3000 Mark, 1800 Meter: 1. Gebr. Nößlers
Feldwache (Printen), 2. Torrono, 3. Helmzier. Ferner: Aſparagus,
Okertal, Chinaflor, Parteigetriebe. Tot.: 79, Pl. 15, 12, 15:10. ½—½ Lg.
4. Dorn=Rennen. 3500 Mark, 1200 Meter: 1. P. Mühlhens:
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dener Ehrenſchild (H. Schmidt), 2. Wallia, 3. Feuerſtein. Ferner:
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mädel, Mucker, Ingraban, Ritterſchaft. Tot.: 42, Pl. 13, 12, 16:10.
2 Lg.Weile.
5. Großer Preis von Köln. Ehrenpreis und 30 000 Mark, 2200
Meter: 1. A. u. C. v. Weinbergs Auvelius (O. Schmidt), 2. Mah Jong
(Varga), 3. Fockenbach (Tarras). Ferner: Salzig, Forno. Tot.: 51,
Pl. 17, 14:10. 34—2½ Lg.
6. Dolimit=Ausgleich 4000 Mark, 1600 Meter: 1. A. Morawez Pillar
(E. Haynes), 2. Saturn, 3. Selbſtbeſtimmung. Ferner: Coriolan 3.,
Glockengießer, Miſtral, Stahleck, Songe dOr, Woge. Tot.: 28, Pl. 14,
17, 29:10. Kopf—3 Lg.
7. Wallenſtein=Ausgleich. 5000 Mark, 2900 Meter: 1. Frl. H.
Hei=
merles Leiſtung (O. v. d. Brewen), 2. Saint Leonard, 3. Südwind.
Fer=
ner: Hans Günther, Heiduck, Salvator, Coeur d’Almee, Diavolo. Tot.:
58, Pl. 23, 16, 15:10. 2—2 Lg.
Nummer 221
Der 1. FC. Nürnberg in Dortmund ſiegreich. Der Deutſche Fußß
ball=Meiſter, 1. FC. Nürnberg, trug am Dienstag abend in Dortmunn
ein Spiel gegen die durch Czepan, Kuzorra und Huppertz von Schlake a.
verſtärkte Mannſchaft des Dortmunder SC. 95 aus. Die Nürnberger
lieferten vor 8000 Zuſchauern ein ſchönes Spiel und ſiegten glatt 6:1 (4:1
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Donnerstag, 11. Auguſt. 12: Uebertr. aus dem
Reichstags=
gebäude: Verfaſſungsfeier. o 13.30: Konzert der Kaſſeler
Haus=
kapelle. Komzak: Wiener Volksmuſik. — Lindſay: Fant. über
Clevings Lied „Alle Tage iſt kein Sonntag‟ — Dwyer: The
Pigeon. — Kahnt: Romanze. — Schicke: „Der Roſenkönigin”.
— Jeſſel: Die Fahrt ins Glück. — Siede: Sommernachtsfeſt.
Indis=
kretion. — Körner; Mignon=Mignonne. — Meisl: Du, nur Du.
o 16.30: Neue Tanzmuſik. 17.45: Aus den Vergleichenden
Lebensbeſchreibungen” des Plutarch: „Alexander, Julius Cäſar”. —
Sprecher: A. Scherzer. 0 18.05: Uebertr. von Kaſſel: Dr. Albert:
„Bodenſäure, Kalk und künſtliche Düngung”. O 19: Dr. Reich:
„Das Filmland”, Moskauer Bericht. O 20: Uebertr. aus Berlin:
Verfaſſungsfeier. Anſchl.: Uebertr. aus der Tanzklauſe.
Stuttgart.
Donnerstag, 11. Auguſt. 13.30: Schallplattenkonzert. o 16:
Ueber neuzeitliche Haushaltführung. 16.15:, Konzert. 10
Dar=
bietungen. O 18.15: Uebertr. aus Freiburg i Br.: Lehrer Schroff:
Die Arbeiten der Ziethen=Expedition im nördlichen Eismeer. 0 18.45:
Stuttgart und Freiburg: Prof. Küpper: Vom Weſen des Schlafes.
O 19.15: Schachfunk. O 19.45: Bäderſtunde. O 20.15: Uebertr.
aus der Liederhalle: Verfaſſungsfeier der Stadt Stuttgart. Redner:
Prof. Hellpach. Philh. Orch., Stuttgart. — Anſchl.: Uebertr.
aus Freiburg i. B.: Ruſſiſche Muſik. Mitw.: Opernſängerin Meta
Weber, Opernſängerin Thea Eckſtein, Pianiſtin Frau Thomas=San
Galli, Konzertmeiſter Weber (Violine), Giſela Spieß (Cello), am
Flügel: Kapellm. Starke. Tſchaikowsky: Trio in A=moll. — Sechs
Lieder von Tſchaikowsky, Monuſchko, Eugenieff. Rubinſtein. —
Mouſſorgsky: Bilder einer Ausſtellung. Kinderſtube, Lieder=Zyklus.
— Borowen: Andante aus der Sonate Fis=moll.
Berlin.
Donnerstag, 11. Auguſt. 6: Gymnaſtik. O 12: Uebertr. der
Verfaſſungsfeier aus dem Reichstag und der Kundgebung vor dem
Reichstagsgebäude. Goethe: Symbolum. (Sprechchor an der Unv.
und am Sportforum). — Rede des Reichstagsabg, von Kardorff. —
Goethe: Talismane (Sprechchor). — Anſprache: Reichskanzler Dr.
Marx. — Gemeinſamer Geſang des Deutſchlandliedes (Str. 1 u. 3).
6 16.30: A. L. Müller, Pirna: Geographiſche Merkwürdigkeiten.
O 17: Salonquartett Raue. Lortzing: Ouv. Wildſchütz. — Bolzoni:
Menuett. — Blauw: Die Spieluhr. — Moſzkowsky: Konzertwalzer.
— Dvorak: Berceuſe. 0 17.30: C. M. v. Weber. Mitw.: Eugen
Moris (Violine! Hanſi Freudberg (Klavier), Br. Henze (Gitarrel.
K. Leuſchner (Fagott). Sonate op. 13, Nr. 1. Aufforderung zum
Tanz. Capriccio brillant. Divertimento. Andante e Rondo Ungareſe.”
18.40: Dr.=Ing. Feldhaus: Techniſche Jubiläen. o 19: Dr.
Würzburger: Die moderne Schule. O 19.30: Uebertr, der
Ver=
faſſungsfeier aus dem Hauſe der Funkinduſtrie. Wagner; Vorſpiel
zu den Meiſterſingern Berl. Philharm. Orch., Berl. Sinf.=Orch.
Dir.: Dr. Furtwängler, — Anſprache: Oberbürgermeiſter Dr. Boeß.
— Schubert: Gott iſt mein Hirt. — Kaun: Heimatgebet. (Berliner
Sängerbund. — Feſtrede: Preuß. Miniſter Prof. Becker. —
Beethoven: Die Ehre Gottes in der Natur. — Uthmann: Tord
Foleſon (Gruppenchor des Deutſchen Arbeiter=Sängerbundes, Gau
Berlin) — Anſprache: Reichskanzler Dr. Marx. — Deutſchland,
Deutſchland über alles, Str. 1 und 3. 0 22.30: Tanzmuſit.
Königswuſterhauſen. Donnerstag, 11. Auguſt. 6: Gymnaſtik.
12: Uebertr ,der Verfaſſungsfeier aus dem Reichstagsgebäude
O 14.30: Adele Lüderitz=Ramelow: Die Ernährung des Säuglings
bis zum 2. Lebensjahre. 6 15: Kräuterweisheiten. 0 15.40: Adele
Lüderitz=Ramelow: Kochanweiſungen u. Speiſefolgen. 16: W.
Lindner: Bilder von der Studentenfahrt d. Zentralinſtitutes nach
Griechenland. 17: Alois Melichar: Von den Formengeſetzen
der Muſik. 18.30: Span. für Fortgeſchr. 6 18.55: Prof. Grabau:
Das deutſche Kunſtlied: „Robert Schumann”. Sol.: Frau Päult
Werner=Jenſen.
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Freitag, den 12. Auguſt 1927.
(Nach der Wetterlage vom 10. Auguſt.)
Vielfach aufheiternd, Temperaturen wieder anſteigend und meiſt trocke
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Hauptſchriftleitung Rudolf Mauve
Veranwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; zur Feutlleron, Reich uu4
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mar Sireeje. für Sport: Dr. Eugen Ruhimg
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; ſür den Schlußdienſt: J. V. Dr. Eugen Buhlmarn
ſür „Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette: für den Iuſeratenteil: Willy Kuhe=
Druck und Verlag. C. C. Wittſch — ämilich in Darmſtadt.
Für unverlangte Mannſtripte wird Garante der Rückſendung n ich 1 übernommen.
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Die heutige Nummer hat 14 Geiten.
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in deſſen Reich die Sonne nicht unterging, geletzt derif.
daß ſte ſich nicht gerade verfinſterk hatte. Derzweifelk"
über ſeine Regiererei, in deren Verlauf er von ſeiner".
Zeit immer weniger kapierte, zog er ſich ins Kloſfer
San Tuſte zurück und ſammelte Uhren mit der-T.
fixen Sdee, ihnen den gleichen Schlag beizubringen-
Aber wie tief war er erſchütterk, als ihm das abſolut
nicht gelingen wollte! Er warf den Uhrſchlüſſel an di
Wand und nannte wie Salomo alles eitel.
Bei ſolchen ſchwierigen Arbeiten bedarf es vor allem.)
eines Anregungsmittels, damik das Füirn beiler arbety
tet, die Gedanken ſchneller kreiſen. Nichts
Beſſeres-
wüßten wir für ſolche Zwecke,als die ein wunder volles
Aroma verbreitenden Zigaretten—2
Ader intern
Imngn und der R.
1G. für N.
deren
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die alle Schwierigkeiten und Gehirnſtrapazen mühelos
Überwinden laſſen. äre es Karl V. vergönnt gewelen-)
dieſe kabelhatten Marken zu rauchen, ſowäre er auch nicht auf ſeine Uhren-Marofte
verfallen, ſondern hätte ſeine Dölker friedlich und werſtändig regieren gelernt.
Generalvertreter für Mainz und Darmstadt:
Paul Hille, Fabriklager: Frankfurt /Main, Niddastr. 64, Mittelbau, Tel, Hansa 6963.
(UT.SEI
[ ← ][ ][ → ]Nummer 221
Donnerstag, den 11. Auguſt
Neueſte Nachr.
Der Ausweis der Reichsbank.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 6. Auguſt hat die geſamte
apgenommen, und zwar der Beſtand an Wechſeln und Schecks um 154,8 Monatsgeld 7,25—8,5. Für Montanaktien beſtand größeres Intereſſe
AZill. auf 2357,3 Mill. RM., der an Lombards um 34,1 Mill, auf 29,5
geill. RM. Die Anlage in Effekten iſt mit 92,3 Mill. RM. weiterhin
aunähernd unverändert geblieben.
ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 158,5 Mill. auf 3769,8 Mill.
FSM. verringert und der an Rentenbankſcheinen um 24 Mill, auf
90,8 Mill. RM. Dementſprechend haben ſich die Beſtände der
Reichs=
brnk an ſolchen Scheinen auf 63,5 Mill. RM. erhöht. Die fremden
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen insgeſamt ſind
fichigen Deviſen um 11,9 Mill. auf 191,0 Mill. RM.
Die Deckung der Noten durch Gold allein beſſerte ſich von 45,8
Pro=
ſichige Debiſen von 50,4 Prozent auf 53 Prozent.
Vom deutſchen Weinbau.
urmacht. In der Deidesheimer Gemarkung wurden verſchiedentlich ſchon
hille Trauben angetroffen. Die ſchwüle feuchte Witterung der letzten
Kit hat den Pilzkrankheiten in ihren Ausbreitungen Vorſchub geleiſtet.
ilzerdings wurde durch ſie kein größerer Schaden angerichtet, weil man
die Bekämpfung energiſch durchführte. Im freihändigen Weingeſchäft iſt
4 im allgemeinen ruhig. Beſonders geſucht wurden ſogenannte
Aus=
ſtrntweine und kleinere Tiſchweine. Auch Rotwein iſt begehrt. Man
ſimnte zuletzt pro 1000 Liter 1920er Weißwein an der mittleren Haardt
1(50—1300 Mk.; 1921 Flaſchenweine koſteten an der mittleren Haardt
77 5—6,50.
An der Nahe hat die Peronoſpora trotz energiſcher Bekämpfung
nu Umfang zugenommen. Auch der Schimmelpilz tritt teilweiſe ſtark
nF. Der Rebenſtand iſt ſehr unterſchiedlich, teilweiſe befriedigend,
ellweiſe aber auch ſehr gering. Das Weinverkaufsgeſchäft iſt ſchleppend,
B:o Stück nannte man Preiſe von 1100—1200 Mark.
Auch in Rheinheſſen ſind die Herbſtausſichten ſehr
verſchie=
er, in einzelnen Lagen ſehr gut, in anderen gering. Die Peronoſpora
he bis fetzt nur geringen Schaden angerichtet. Das Weingeſchäft iſt ſtill.
Im Rheingau ſind die Trauben ſehr gut in Enwwicklung. Die
Ruankheiten werden wirkſam bekämpft. Die Umſätze im freihändigen
Weingeſchäft ſind belanglos. Pro Halbſtück nannte man für 1926er
P-eiſe von 900—1000 für 1925er 700—850 Mk.
In Baden iſt man mit der Bekämpfung der verſchiedenen
Reb=
luunkheiten bis fetzt recht gut fertig geworden. Bei den letzten Verkäufen
bisrahlte man für die 100 Liter 1926er 90—200 Mk.
Die Traubenenwwicklung im Weinbau an der Moſel macht gute
F rtſchritte. Zurzeit iſt man mit der Sauerwurmbekämpfung
beſchäf=
hi.t, über Krankheiten wird nur wenig geklagt. Im Weinhandel herrſcht
me überall große Ruhe, zumal die 1925er Weine beim Produzenten lagen aus Waſhington Aeußerungen vor, daß die Freigabefrage im
au sverkauft ſind und ein 1996er auch nur wenig vorhanden iſt. Die
Areiſe halten ſich auf ihrer ſeitherigen Höhe. Beſſere 192B5er Püdericher
hurde mit 1450 Mk. pro Fuder verkauft.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
rEa. Der republikaniſche Senator Smooth, Vorſitzender des
Finanz=
uSſchuſſes des Senats, ſprach geſtern vor der Preſſe die Vermutung
uS, daß die Vorlage über die Freigabe des beſchlagnahmten deutſchen
bgentums in der nächſten Kongreßſeſſion erledigt werde. Smooth
ü te hinzu, der Finanzausſchuß des Senats werde jedoch entgegen dem
Aiſchluß des Repräſentantenhauſes, das den fremden Eigenzimern
0 Prozent zurückgeben wollte, auf ſeinem in der letzten Tagung
feſt=
eisgten Standpunkt beharren, daß vorläufig keinesfalls mehr als
0 Prozent ausbezahlt werden dürften. Nach ſeinen Informationen
äſten ſich die Vertreter der fremden Eigentümer damit einverſtanden
Elärt, daß 40 Prozent des Wertes des beſchlagnahmten
Eigen=
ams als Sicherheit für die amerikaniſchen Anſprüche
zurückbehal=
en werden, bis die amerikaniſchen Anſpyüche bis zu 80 Prozent
be=
rütdigt ſeien.
R. W. E.=Anleihe. Die Verhandlungen zwiſchen der R.W. E.=A. G.
eſen und der National City Company New York bezüglich der
Auf=
af me einer Anleihe von 15 Millionen Dollar ſind nunmehr zum
Ab=
huuß gelangt. Die Anleihe, die auf 25 Jahre abgeſchloſſen iſt, wird
nir 6 Prozent verzinslich ſein und morgen zu 95½ Prozent aufgelegt.
hu Teilbetrag von 1,5 Millionen Dollar gelangt gleichzeitig in Holland
u. Emiſſion unter Führung der Amſterdamſchen Bank und unter
Mit=
viekung der internationalen Bank Te Amſterdam, der Firma R. Mees
1.Zoonen und der Rotterdamſchen Bankvereinigung.
Jute A.=G. für Jute= und Textilerzeugnifſe in Frankfurt a. M. Die
Afſellſchaft, deren 100 000 Mk. Aktienkapital an der Frankfurter Börſe
im Freiverkehr gehandelt wurde, beantragt Liquidation, eventuell unter
Garkauf der Geſellſchaft als Ganzes.
J. G. Farbeninduſtrie A.=G. Die J. G. Farbeninduſtrie beabſichtigt,
dn nnächſt eine neue Fabrik in Wolfen zu errichten, in der die Nückſtände
dSs Schwefelkieſes aus den Wolfener Betrieben, die noch bedeutende
Mengen Rohkupfer enthalten, verarbeitet werden ſollen. Bisher wurden
di ſe Rückſtände der Mansfeld A.=G. für Bergbau= und Hüttenbetrieb
ius Weiterverarbeitung übergeben.
Die deutſche Roheiſenerzeugung im Juli 1927. Die
Roheiſen=
winnung im Monat Juli (31 Arbeitstage) iſt mit 1 108893 To um
1B10 To. höher als die des Juni, in dem an 30 Arbeitstagen 1067 583
Co, hergeſtellt worden ſind. Die durchſchnittliche arbeitstägliche Leiſtung
*!. Juli mit 35 771 To. iſt um 185 To. höher als die des Juni. Sie
Apricht 77,89 Prozent der durchſchnittlichen arbeitstäglichen Leiſtung
(4 Jahres 1913 im Deutſchen Reich damaligen Umfanges. Von 195
dechöfen waren 115 (im Juni 113) im Betrieb und 10 (12) gedämpft.
Metallnotierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 10. Auguſt ſtellten ſich wie
Ant: Elektrolytkupfer 197½, Remelted Plattenzink 50½—51½, Orig.
Nirtenaluminium 21o dito in Walzen 214 Reinnickel 340—350,
Au=
iwn Regulus 88—93, Silber in Barren 75—76.
Die amtlichen Preisfeſtſtellungen im Metallterminhandel vom
AAluguſt ſtellten ſich für Kupfer: Januar 115½ (11534), Februar
124 (116), März 115 (116½), April 1181 (116½), Mai 116½ (11634)
furti 116½ (11634), Jali 117 (117), Auguſt 113 (115), September 11414
L15½), Oktober 115 (115½), November 115½ (11534) Dezember 115½
U15½). Tendenz: befeſtigt — Für Blei: Januar 48 (48½), Februar
n. März 48½ (48½), April und Mai 48½ (48½), Juni und Juli
E (48¾), Auguſt 47½ (48), September 47½ (4734), Oktober 47¾4
Tendenz: befeſtigt. —
*an Hnchr e eſen Kchnu f ſe ee Sehanle
3e.), Tendenz: ſtetig. — Die erſten Zahlen bedeuten Gebd, die in
lammmern Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 10. Auguſt
elrten ſich wie folgt: Kupfer: (Tendenz: feſt) Standard per
kuſ ſe 55¾—55‟, 3 Monate 56½½——56½=, Settl. Preis 55½;
Hktrolyt 623—62ſe, beſt ſelected 60½—61½, ſtrong ſheets 86,
iſt ktrowirebars 627ſ. — Zinn: (Tendenz: ſtetig) Standard
i. Kaſſe 297—297½,, 3 Monate 288½—28834, Settl. Preis 297½,
Lumka (inoff. Not.) 310½, Straits (inoff. Not) 30234. — Blei:
Gendenz: ſtetig) ausländ, prompt 23½, entf. Sichten 23, Settl.
Neis 23½. — Zink: (Tendenz: feſt) gewöhnl. prompt 28½,
nff. Sichten W)o, Settl. Preis 28½. — Aluminium für Inland
nwſſiz.) 107, für Ausland (inoffiz.) 112, Antimon Regulus Er=
2u9=Preis (inoffiz.) 69½, chineſ. per (inoffiz.) 47. Queckfilber
MeMiä.) 213—22, Platin (inoffiz.) 137e, Wolframerz (inoffiz.)
2A4, Nickel für Inland (inoffiz.) 170—175, für Ausland (inoffiz.)
0—175, Weißblech (inoffiz.) 182e, Kupferſulphat (inoffiz.)
4R—25½, Cleveland Gußeiſen Nr. 3 (inoffiz.) 70.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 10. Auguſt.
swapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effek= An der heutigen Börſe konnte der weiterhin leichte Geldſtand
an=
dmn in der erſten Auguſtwoche um 189,0 Mill. auf 24790 Mill. RM. regen. Tagesgeld mit 4,5 Prozent in größerem Ausmaß angeboten.
auf die Nachricht hin, daß der Stahlwerksverband mit der rumäniſchen
Regierung Verhandlungen abgeſchloſſen hat über die Lieferung von
Eiſenbahnmaterial in Höhe von zirka 45 Mill, RM. Auch andere Wirt=
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 185,9 ſchaftsmeldungen wurden günſtig aufgenommen. Vor allem waren
Aeill. RM. in die Kaſſen der Bank zurückgefloſſen; im einzelnen hat heute auch wieder einige Käufe von Publikumsſeite zu verzeichnen, daß
ſich anſcheinend nunmehr doch wieder dem Effektengeſchäfte zuwendet.
Unter dieſen Umſtänden konnten ſich die Aktienmärkte durchweg
befeſti=
gen, wobei Spezialwerte noch weitere Kursgewinne erzielen konnten
Im weiteren Verlauf der Börſe konnte ſich die freundliche Stimmung
Gelder zeigen mit 568,2 Mill. RM. eine Zunahme um 14,9 Mill. RM. weiter durchſetzen. Man verzeichnete weitere Kurserhöhungen für die
Spezialwerte bis zu 0,5 Prozent. Am Deviſenmarkt liegen Deviſen gegen
um 160 Mill. auf 1996,1 Mill. RM. angewachſen und zwar die Be= Mark etwas feſter. London gegen Paris 124,3; gegen Mailand 89,30;
ſtrnde an Gold um 41 Mill auf 1805,1 Mill. RM., die an deckungs= gegen Holland 12,127/z; gegen Madrid 28,70; gegen Zürich 25,221s;
Pfunde gegen Mark 20,47: Dollar gegen Mark 4,2110.
In Fortſetzung der freundlichen Nachbörſe war auch die
Abend=
geit in der Vorwoche auf 47,9 Prozent, die durch Gold und deckungs= börle feſt. Die Kurſe lagen teilweiſe bis zu 1 Prozent und darüber
höher. Im Vordergrund des Geſchäftes ſtand die Farbenaktie, ferner
Elektro= und Schiffahrtspapiere, ſowie einige Montanwerte. Der
An=
leihemarkt war wiederum ſehr ſtill. Im einzelnen nannte man
Gelſen=
kirchen 164,25, Harpener 206,50, Stahlverein 138,50, Mannesmann
In der Pfalz hat die Traubenentwicklung weiter gute Fortſchritte 190,50, Phönix 1235 Schuckert 210,75, Bergmann 200,25, Siemens u.
Halske 295,75, A.E.G. 192,50 Mainkraft 1B, Dresdener Bank 170,
Metallbank 148, Commerzbank 180,75, Farbeninduſtrie 319),,
Scheide=
anſtalt 223, Waldhof 341, Daimler 324,25, Nordd. Lloyd 157,50, Hapag
156,50, Erdöl 162,50, Rütgers 100, Wayß u. Freyhtag 167, Zement
Hei=
delberg 157. Im Abenddeviſenverkehr nannte man bei faſt
12,13, Madrid 28,75, New York 4,8610, Zürich 25,22½, Oslo 18,80,
Pfund=Mark 20,/46½, Dollar=Mark 4,21.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 10. Auguſt.
Bei Beginn der heutigen Börſe konnte man eine weſentlich
zuver=
ſichtlichere Stimmung beobachten, als während der letzten Zeit. Das 100; Kuhfleiſch 1. 70—80; 2. 60—70: 2. 45—55: Kalbfleiſch 1. —: 2. 100
Geſchäft hatte ſich fühlbar belebt, da mit Beendigung der Hauptreiſezeit,
langſam wieder Orders der Depoſitenkaſſenkundſchaft einliefen und damit 1 2. —: Gefrierfleiſch: Rindfleiſch, Vorderviertel 50; Hinterviertel 60.
die Unternehmungsluſt der ſtärker beſuchten Börſe bekräftigt wurde.
Eine Anregung ging hauptſächlich von der reichlichen Verſorgung mit
Reportgeld aus. Zahlreiche mittlere Firmen, die zurzeit nur kleinere
Engagements unterhalten, hielten ihr bisheriges Reportgeldkontingent
aufrecht, gaben aber die ihnen zur Verfügung geſtellten Summen ſofort
weiter. Auch ſonſt hatte der Geldmarkt eine zufriedenſtellende
Verfaſ=
ſung. Tagesgeld war mit 4,5—6 Prozent ausreichend zu haben.
Monats=
geld wurde mit 7,75—8,5 Prozent genannt. Beachtung fanden
außer=
ſondere die fortſchreitende Beſſerung der Arbeitsmarktlage und der
Ab=
ſchluß des großen Schienen=Lieferungsvertrages an Rumänien. Zugleich
Kongreß nach ſeinem Wiederzuſammentritt beſchleunigt behandelt
wer=
den ſolle. Am Deviſenmarkt waren fremde Paluten geſucht. Der
Dol=
lar zog auf 4,2110 an. Dieſe kräftige Steigerung dürfte hauptſächlich
auf das zurzeit kleine Angebot an Deviſen zurückzuführen ſein. Im
Uſancenhandel trat die Reichsbank nicht als Abgeber auf, während
an=
derereſeits Verkäufe für die Quartalszinszahlungen der Auslandsan=
Um die Freigabe des beſchlagnahmten deutſchen Eigentums in Ame= leihen in größerem Umfange ſtattfanden. Das engliſche Pfund notierte
gegen den Dollar mit 4,8610 weiter feſt. Im allgemeinen befeſtigte ſich
das Kursniveau bei Beginn um 1—2 Prozent. Im Vordergrunde ſtand
der Elektro=Aktienmarkt, wo die Einführung der Chade=Aktien die
Aus=
ſicht auf Kapitalerhöhungen der AEG. und anderer Geſellſchaften ſowie
Hoffnungen auf Dividendenerhöhungen ſtimulierten. Am
Montanaktien=
markt wirkte neben dem rumäniſchen Auftrag ſtimulierend das Gerücht,
daß die Roheiſenerzeugung Deutſchlands im Monat Juli eine Steige= enttäuſchende Nachrichten aus Rio und größere Zufuhren. Später
wur=
rung erfahren habe. Die Befeſtigungen hielten ſich im Rahmen der
Ge=
ſamttendenz. Eine ſenſationelle Hauſſe fand in Bemberg=Aktien ſtatt,
die bei verhältnismäßig kleinen Umſätzen in Erwartung der ſpäteren Preiſe etwas an, außerdem nahm Europa Käufe vor.
Termineinführung um 23 Prozent auf 590 heraufgingen. Ver,
Glanz=
ſtoff folgten mit einer bprozentigen Befeſtigung. Von Kaliaktien ge= zurück auf Angſtverkäufe der Spekulation und Abgaben des Handels.
wannen Aſchersleben 4,5 Prozent. Bankaktien und Schiffahrtswerte
freundlich. Am Fondsmarkt herrſchte gleichfalls eine beſſere Stimmung.
Die Ablöſungsanleihe konnte ſich leicht erholen. Nach Feſtſetzung der
erſten Kurſe hielt die freundliche Grundſtimmung an, insbeſondere mach= 150 g;. Mais: September 1137. Dezember 117/o, März 120½:
und Mannesmann gegenübek dem Anfangskurs um je 225 Prozent an= September 95½ Dezember 991½4, März 103.
zogen. Zellſtoff notierten bald neue 4 Prozent und Deſſauer Gas 225
Prozent höher.
Im weiteren Verlauf blieb die Tendenz der Börſe weiter feſt. Als Speck: loko 1212½; leichte Schweine 9,50—10,90, ſchwere
aber die Provinzorders, die heute wieder etwas reichlicher vorlagen,
er=
allen Märkten das Kursnivequ leicht abbröckelte. J. G. Farben deren 75 000.
Kursbewegung enttäuſchte, gab um 2 Prozent nach. Das Geſchäft ging
wvieder ſtark zurück.
wurde die Haltung uneinheitlich. Doch hielten ſich die
Kursſchwankun=
gen in ziemlich engen Grenzen. Verſtimmend wirkte, daß die erwartete
Ermäßigung des Privatdiskontes nicht eintrat. Die Grundtendenz iſt
aber weiter freundlich, ſo daß die Börſe überwiegend gehalten ſchloß, September 15,15 Oktober 14,92, November 14,45, Dezember 13,80.
An der Nachbörſe war das Geſchäft gleich null. Einiges Intereſſe be= Januar 13,56, Februar 13,50, März 13,46. Loko: 15½.
ſtand für Montanwerte. Gegen 2,30 Uhr hörte man: Dresdner Bank
168,5: Danatbank 237: Berliner Handel 253; AEG. 192: Siemens
294,75: Schuckert 204 25: Geſ. für Elektr. 261,5: Elektriſch Licht und
Kraft 207: Deutſche Erdöl 161,5: Deſſauer Gas 216: Charlottenburger
Waſſer 155,75: Conti Caoutſch 128: Orenſtein 1433 Rütgerswerke 100; gegen ein außerhalb des Verbandes ſtehendes Werk, das mit Preisunten=
Oſtwerke 439; Schultheiß 463; Ver. Glanzſtoff 735: Rheiniſche Braun= bietungen arbeitet, aufzunehmen. Der Roheiſenverband wird ſeine
kohlen 265,5: Rheinſtahl 219,5: Gelſenkirchen 165: Mannesmann 189,75: Preiſe erheblich herabſetzen,
Hapag 156: Nordd. Llotzd 156,5: Hamburg=Süd 20,5: Altbeſitz 1. 57,25:
2. 59,87: Neubeſitz 16,75.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 10. Anguſt. An der heutigen
Börſe waren die Preiſe bei ruhigem Geſchäft behauptet. Es notierten
je 100 Kg.: Weizen 2,75—28; Noggen 22,75—23: Hafer ausl. 23,25—25;
Mais 19—19,50; Weizenmehl 39,75—40; Roggenmehl 35—35,50;
Weizen=
kleie 13,25: Roggenkleie 13,50.
Berliner Produktenbericht vom 10. Auguſt 1927. Das
Inlands=
angebot in Brotgetreide blieb heute zwar relativ klein, die Nachfrage iſt
aber ebenfalls keineswegs dringend. Die Preiſe waren rückgängig,
zu=
mal auch der Weltmarkt ſchwächere Kurſe meldete und die geſtrigen
Hauſſemomente der Chicagoer Börſe keine Beſtätigung gefunden haben.
Die Forderungen für Auslandsweizen waren gegen geſtern allgemein
um 10 bis 20 Cents ermäßigt. Die Umſätze blieben außerordentlich
klein. Für Roggen in ſofort verladbarer Ware wurde immer noch ein
Aufgeld von 2 Matk gegen Auguſtlieferung, die 1 Mark über
September=
lieferung liegt, geboten. Am Lieferungsmarkt gaben die Preiſe für
Weizen um 1 Mark, für Roggen für vordere Sichten um 2,50 Mark, für
Dezemberlieferung um 1,50 Mark nach. Gleich nach Feſtſetzung der
erſten Notierungen machte ſich für Roggen eine kräftige Erholung
gel=
tend. Am Mehlmarkt fanden nach wie vor nur kleine Umſätze in naher
Ware ſtatt, wobei die Forderungen ſür Noggenmehl um 0.25 Mark
er=
mäßigt waren. Das Herbſtgeſchäft läßt weiter ſehr zu wünſchen übrig.
Althafer blieb faſt weiter ohne Umſatz und vernachläſſigt. In
Neu=
hafer beſteht nur ſpärliches Angebot. Für Wintergerſte machte ſich von
ſeiten des Konſums etwas regeres Inteveſſe bemerkbar. Sommergerſte
iſt nunmehr auch in guten Qualitäten vermehrt angeboten. Nachfrage
beſteht weiter in der Hauptſache für feine Sorten.
Viehmärkte.
Aſchaffenb. Zellſtoff.
Augsb. Nürnb. Maſch.
Bamag=Meguin .
Berlin el. W....
BerlinKarlsruheInd.
Braunkohl.=Briketts,
Bremer Vulkan. ..
Bremer Wolle. .
Deutſch.=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen.
Deutſch.=Nied. Tel..
Deutſche Erdöl. ...
Deutſche Petroleum,
Dt. Kaliwerke. ...
Donnersmarckhütte .
Dynamit Nobel ...
Elektr. Lieferung.
F. 6. Farben.
R. Friſter. . ...
Gaggenau Vorz.
Zelſenk. Berg.:
8. f. elektr. Untem.
Halle Maſchinen.
Han Maſch.Egeſt.
danſa=Dampfſchf.
Helſingfors. . .
Bien.77...f.
Prag ......."
Budapeſt ...."
Sofia .......
Holland. . . . . . 168.40
Oslo ......."
Kopenhagen=
Stockholm.
London...
Buenos Aires.
New York ...
Belgien.....
Hemoor=Zement. .
Hirſch Kupfer.
Höſch Eiſen.
Hohenlohe Werke.
82.35 Kahla Borzellan.,
Lindes Eismaſch.,
Lingel Schuh. ..
Linke u. Hoſmann,
L. Loewe u. Co. ..
C. Lorenz...
Niederlauſitzer Kohle
161.— Norbd. Gummi.
84.— Orenſtein.
Rathgeber Waggon:
Rombacher Hütten ..
Roſitzer Bucker. .
Rütgerswerke . .
Sachſenwerk ...
Sächſ. Gußſtahl. .
Siemens Glas...
Ver. Lauſitzer Glas.,
Volkſtedter Porzell.
167.5 Beſtf. C. Langendreer
WittenerGußſtahl.
228, 1251 Wanderer Werke. ..
9. 8.
239.—
118.—
179.—
22.5
107.—
162.—
82.—
—
280.—
125.—
170.—
140.—
91.—
97.5
98.—
118.25
181.5
143.—
53.5
52.—
268.5
237.5
115.125
182.
22.9
108.—
162—
84.75
284.—
126.5
1470.—
142n5
91.75
98.—
460.
118.25
181.5
166.—
144.—
54.—
53.5
Ra3
Oeviſenmarkt.
9. 8. 10. 8. Geld Brie Geld Brief 10.569 10.609 10.954110.6141 59.210 59.33 59.23/ 59.35 12.458 312.478 12.465/12.485 73.33 73.47 73.40/ 73.541 2.037 3.044 3.037 3.043 O16e.74 188.56 168.301 10s 59 109.61 1o8.74108.961 112,5e 112.80 12.69/12.30 112,62 112.30 112.81/113,031 20.424 20.464 20.445 20.485 1.789 1.793 1.793/ 1.7971 4.20a5 4 2108 .2055/4. 21351 56.46558.585 5a.52l 5o.64l Italien:. .
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9. 8.
Geld Brief
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18.485/16.505
81.00/ 81. 16/81.045 81.205
70.981 71.121
81.42/ 61.591
1.9911 1.995
7.398
20.71
7.412
20,75
4i7s 4124
10. 8.
Geld Brief
22.911 22.95
16.481 16.52
71.25 71.39
Bi. 48/ 81.64
1.991 1.995
0.4257 0.4977
7.40 7.414
20.70/ 20.76
5.514 5.538
2.063 2,067
4.189 4.307
4.176 4.184
Frankfurter Viehmarkt vom 10. Auguſt. Aufgetrieben waren 661
unveränderten Kurſen: London=Paris 124,03, Mailand 89,30 Holland Kälber; 165 Schafe; 361 Schweine. Gegenüber dem letzten Hauptmarkt
waren Kälber 2—4 Mk.; Schweine rund 1 Mk. teurer, dagegen Schafe
bis zu 4 Mk. billiger. — Marktverlauf: In Kälbern und Schafen mäßia
reges Geſchäft und ausverkauft, in Schweinen reges Geſchäft und
aus=
verkauft. — Es notierten pro Zentner Lebendgewicht: Kälber a) —;
b) 74—31: 0) 68—73; b) 61—67; Schafe al) 48—50: 42) —3 b) 42—47;
Schweine a) —: b) (zirka 240—300 Pfund) 66—68: c) 66—68: d) (160
bis 200) 67—69: e) (zirka 120—160) 65—67: f) —: g) — —
Fleiſcharoß=
handelspreiſe: Ochſenfleiſch 1. 100—110: 2. 95—100; Bullenfleiſch 95 bis
bis 105: Hammelfleiſch —: Schaffleiſch —: Schweinefleiſch 1. 80—85:
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chicago, 10. Aug. (Priv. Tel.)
Weizen: Der Weizenterminmarkt verkehrte in überwiegend feſter
Haltung. Während der Vormittagsſtunden ſtand der Markt unter dem
Einfluß des guten Wetters im Frühjahrsweizenanhaugebiet. Im
Nach=
mittagsverkehr kam es dann zu ſtarken Kursſteigerungen auf Grund
dem die faſt durchweg günſtigen Nachrichten aus der Wirtſchaft, insbe= neuer Berichte über Schwarzroſtſchäden in Süddakota, Norddakota und
Minneſota. Aus dem Südweſten werden ungünſtige Dreſchergebniſſe
des Winterweizens gemeldet. Die Exporteure nahmen weitere Käufe vor.
Mais: Am Maismarkt war die Stimmung anfänglich gleichfalls
ſchwach, da in den Staaten Jowa und Kanſas wohltuende Regenfälle
vorausgeſagt wurden. Später zogen die Preiſe wieder an, da in dem
Regierungsbericht über geringe Qualität der Ernte in den Zentralſtaaten
bevichtet wird und ſich die Kauftätigkeit am Lokomarkt gebeſſert hat.
Noggen: Der Roggenmarkt ſtand zu Beginn unter dem Eindruck
baiſſegünſtiger Nachrichten aus Deutſchland. Hernach folgte auch hier
eine Befeſtigung auf Käufe des Nordweſtens und die beſſere Lokofrage.
Hafer: Auch Hafer konnte etwas im Preiſe anziehen. Aus den
bei=
den Dakotaſtaaten werden geringe Druſchergebniſſe gemeldet und
außer=
dem wirkten die ſtetigere Verfaſſung der Lokomärkte ſowie die kleinen
Zufuhren anregend. Gegen Schluß erfolgten teilweiſe Realiſationen.
* New York, 10. Aug. (Priv.=Tel.)
Kaffee: Der Markt verkehrte in überwiegend ſchwacher Haltung auf
den verſchiedentlich Deckungen rorgenommen.
Zucker: Auf Grund günſtiger ausländiſcher Kabel zogen heute die
Baumwolle: Nach der geſtrigen Hauſſe gingen heute die Preiſe etwas
Es notierten nach Meldungen aus Cchicago am 10. Wuguſt:
Getreide. Weizen: September 1432/, Dezember 1477/s, März
ten die Befeſtigungen am Montanaktienmarkt Fortſchritte, wo Harpener Hafer: September 492s, Dezember 53½4, März 56½e;, Roggen:
Schmalz: September 12,55, Oktober 12,67½, Januar 13,15.
Fleiſch. September 12,10, Oktober 12,20, Januar 12,75;
ledigt waren, griff die Spekulation zu Gewinnmitnahmen wpodurch fant Schweine 8,40—9,60; Schweinezufuhr; Chicago 19 000, Weſten
Es notierten nach Meldungen aus New York am 10. Auguſt:
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 1532/e, hart 1562: Mais: neu
An der Schluß= und Nachbörfe notierten: Privatdiskont ank Ernte 1222; Mehl: ſpring wheat clears 6,75—7,25; Fracht:
kurze Sicht 5,75; lange Sicht 5,75 Prozent. Bis zum Schluß der Börſe nach England 1,6—2,6 Schilling, nach dem Kontinent 7—10 Cts.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 13,15: Talg: extra 72/8.
Kakav. Tendenz: willig; Umſatz in lots: 186; Auguſt 15,35,
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Wie gemeldet wird, hat der Roheiſenverband beſchloſſen, den Kampf
Die Herren Walter Carp=Düſſeldorf und F. H. Fentener von
Vliſ=
ſingen=Utrecht ſind anläßlich der Gründung der Stahlwerke Niederrhein
1o. 8. A.G. auf Grund fveundſchaftlicher Vereinbarungen aus dem Aufſichtsrat
der Vereinigten Stahlwerke A.G. ausgeſchieden.
Wie wir aus Paris erfahren, wurde über die wichtigſten
Streit=
punkte der nationalen Walzdrahtverbände, bei denen die Franzoſen
bis=
her noch Schwierigkeiten machten, eine Einigung erzielt.
Wie verlautet, werden die Experten der engliſchen Gruppe in den
nächſten Tagen nach Budapeſt kommen, um bezüglich des Beginnes der
Bauarbeiten mit den hieſigen Kreiſen die Beſprechungen abzuſchließen.
Nach den bisherigen Plänen dürſten die Bauarbeiten 3 Jahre in
An=
ſpruch nehmen.
Die Lage am polniſchen Holzmarkt iſt unverändert. Mit Rückſicht
auf den Mangel größerer Baubewegung läßt ſich in den Sägewerkem
eine gewiſſe Geſchäftsſtille feſtſtellen. Dagegen entwickelt ſich die
Aus=
fuhr günſtig.
Die Maſchinenfabrik Wichterle u. Kovarik in Proßnitz (
Tſchecho=
ſlowakei) wird nach ausländiſchen Meldungen ab Oktober ihre
Auto=
mobilerzeugung um 100 Prozent erhöhen.
Im erſten Halbjahr betrug die ungariſche Einfuhr 521 Millionen
Pengö, ſo daß ſich der Ausfall von 70 Millionen der gleichen Periode
des Vorjahres auf 178,6 Millionen ſteigerte.
Nach den für den Monat Juli veröffentlichten ſchweizeriſchen
Außenhandelsziffern ergibt ſich eine Einfuhrmenge von 198 Millionen
Franken, d. ſ. 12,2 Millionen weniger als im Monat Juni. Die
Aus=
fuhr belief ſich auf 160,3 Millionen Franken, d. f. 3.1 Millionen weniger
als im Juni. Der Paſſivſaldo der ſchweizeriſchen Handelsbilanz für die
erſten ſieben Monate dieſes Jahres beträgt B8,2 Millionen Franken,
Das amtliche amerikaniſche Ackerbaubureau in Waſhington hat ſeine
zweite Schätzung des Standes der diesjährigen Baumwollernte
heraus=
gegeben. Sie lautet per 8. Auguſt auf 69,5 mit einem Ballenertrag von
13 492000; auf den Aere umgerechnet ergeben ſich 156,8 1b. Entkörnt
ſind bis zum Berichtsdatum 163 000 Ballen,
Das ungariſche Unternehmen der Bauxit=Truſt=Geſellſchaft, die
Alu=
miniumerz=, Bergwerks= und Induſtrie=A.G, wird demnächſt ihr
Aktien=
kapital von 1,5 auf 6,5 Millionen Pengö erhöhen. Dieſe Kapitalerhöhung
hat ſich infolge des großzügigen Ausbaues der Bauxitgruben in
Trans=
danubien als notwendig erwieſen.
Geite 12
Donnerstag, den 11. Auguſt 1927
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Schatz. v. 1. 7. 29
½ Sächſ. Freiſtaat
Schatz. o. 1. 7. 30
6½%Württ. Freiſt.
Schatz. v. 1. 3. 2‟
*
59.5
4% Türk. (Adm.)03
„ (Bagd.)
4% „ (Bagd.) II
4‟
unif. 1903
4½ „ 1911 Zoll.
16.5
Ar. 4
97.7
b) Ausländ ſche
5% Bos. E. B. 1914
6X. L. Inv. 1914/
4½% „ 1898
4½½ „1902.
4% „....
37.75
7.75
2.9
5% Bulg. Tabak 02/ 15
4 ½% Oſt. Staatsr.
v. 1913, Kdb. 1918
4½%Oſt. Schatz. 14
4½% Oſt. Silberr.
4% „ Goldr
4½ „einh. R. (kon
4.6
26.75
% Ung. St. 1914
4½% „St. 1914
„ Goldr..
4% „ St. 10
„ Kronr.
3% „ Eiſ. Tor.
Außereuro=
päiſche
5%Mex.am. in. abg
5% äuß. 99
4% „ Gold 04ſtf.,
3% „ konſ. inn. .
4½% „Frrigat.,
5% Tamaulipas I".
Sachwert=
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verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
10%Berl. H.=Bk. G.
8%
6% Verl. St.=Gold
8% Darmſt. St.=G.
D. Hyp.=Bank
Meining. Goldpf.
8% Frl.=öyp.=3.
Goldpfdbr.. . . .
Frkſ. H.=B.=Gld.
8% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr.
% Pfbr.=Bk.-Gold
52 Frkf. Pfdbr.=Bk
Goldpfbr.
H. Lds.-Bk. Gld.
23.5
24.5
1.8
17
Rf
11
20
102
98.5
101
100
3%0 Mannh. St.=G.
O7 Naſſi. Ldb. Golt
80 Nbg. St. Glda
8%0 Pfälz. Hhp.Bk
Gold=Pfdbr. . . .
8%0 Pforzh. St.=G.
8% Pr. Centr.=Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr.
8% Pr.Centr.=St.
ſchafts= Goldpfpr
82 Rh. Hyp.=Bank
Gold. Pfdbr.. ..
½%Rh. Si. W.25
10% Rh.=Weſtf.=B
Cr.=Bk. Goldpf.
% Südd. B. Cr. B.
Goldpfdbr.. . . . .
7% V. Stahlw.
Düſ=
eldorfHyp.=Gld.
obl. mit Option
7% V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyv.-Gd.. ohne Optior
2 LoigtckHäffner
Goldobl.. . .
80 Württbg. Hhp.=
Bank Goldpfbr.
2
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102
98
100
98
162
Bahr. Hyp.u. Wechſ.
Berliner Hyp.=Bk.
Frrf. Hyp.=Vk. ..
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bk..
Mecklb. Hyp. =u. Wb.
Meining. Hyp.Bk.
Nordd. Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hhp.=Bk. ..
Preuß. Bod.=Cr.=B
Pr. Cent.=B. =Cr. B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B...
MM.-Wſtf. B.=Cr.=B.
Südd. Bodenfr.
Württ. Hyp.=Bk.
11.6
n2
12.15
12.9
Staatl. od. prov.
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Heſſ. L.-Hyp.=B.
Landeskr. Caſſel ..!
Naſſau. Ldsb. . .
12.25
12.3
9.3
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99
100.25
100
„(Spz.) II 9.95
n.am. R.03.
Gold. 13 ..
am. konv.
am. 05...
10% R. Elektr. Ma
Hagen) Goldobl./
K. Landesbank
Darmſt., Reihe
„ „Reihe I
7% A.=Kraftböchſt
101
100.25
100.75
99.5
99
Ohne
Zins=
berechnung
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5% Großtr. Mannh.
Kohl. 23
% beſ. Brl.=Rg. 23
. Roggen .. 23
D Pr. Kaliwv.
Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt=B. G
Vorkriegs=dyp..B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb...
Bayr, Handelsb. ..
Obligationen v.
Transportanſt.
101.25
4% Eliſ.=Bahn ſtfr.
4½ Galiz. Carl=
Lud =B.
93.5
„ abg.
% Oſt. Sb. (L.)ſitfr.
99
2.6% Alte
99.25 1 2,6% Neue
3%0 Oſt.=Ung.73/74
4¾Tſt. Staatsb. 83
Oſt. . 1.b.8.E.
3%Oſt. ... 9. E.
12.6 3%Oſt. „ 1885
3%Oſt. „ Erg. Netz
13.8 3% Raab Oedbg.83
91
6.4
8
6.35 42 Rud. Silber
8.9 4%Rud. (Eal
410 Angt.
4½%Angt., S. 111
3% Salon. Monaſt.
20.25 5% Tehuantepec.
— 14½½
3.9
13.5
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit.. .
...
Bad. Bk. .
Bk. f. Brauind. . . .
Barmer Bankv. ..
Bay. Hyp.=Wchſ..
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Bank ..."
D. Eff. u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein
D. Vereins=Bk. ..
Disk.=Geſellſch. . . .
Dresdener Bk. ...
Frankf. Bk.
Frkf. Hyp.=Bk... . .
Frkf. Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. B
Lux. Intern. Bank.
Metallbank. . . . . . .
Mitteld. Creditb.
Pfälz. Hyp.=Vk.
Pr. Bd.=Credikban
„ Hyp.=Akt.=Ban;
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Creditbk. . . .
Rhein=Hyp.=Bk.
Südd. B.=Creditb!
Südd. Disc.=Geſ...
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Banlverein
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Eichbaum (Mannh.)/271
Henninger.
196
Hercules, Heſſiſche. /145
Löwenbr.=München /377
Mainz. Aktienbr. . . /240
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Werger .. . . . . . . . 182
117.5
220
163.75
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73
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99
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Ein Dieb iſt, mit
ſicheind Ainzu. „Ne=
Eit aufbaſſen. N
unch werde ich Si
„3c verſtehe,”
nife tut es ihr weh.
nitt hndern, in mei
urdtend hinzu, „und
9 nuch einem kleinen
And und von dort m
Etwaneninſel, zu fahr
Muteln und iſt mein
hit Männer,” fuhr
M ſich meiner anneh
Pewarten.”
be
uns
SC
e
ach
de
Nummer 221
Der Club der Vierzig.
Erei bearbeitet nach einem Roman von Robert W. Chambers
von Edgar May.
15)
(Nachdruck verboten)
„Wir können unſer Geſpräch zu einer anderen Zeit
weiter=
ſähren,” ſagte er. „Was ich jedoch ſchon heute unbedingt wiſſen
muß, iſt, wohin Sie fahren.”
„Warum?”
„Weil ich wünſche, daß Sie Ihr Ziel lebend erreichen.”
Ein tödlicher Schrecken durchzuckte ſie. „Glauben Sie etwa,
haß mir hier in dieſem Zuge —"
Die Schwierigkeit iſt eben die, daß ich es nicht weiß,
seedenfalls werde ich mich heute nacht nicht auskleiden und Ihre
Züür bewachen. Schließen Sie ſich ſorgfältig ein. Und nun,
nohin fahren Sie?”
„Nach Cap Charles.”
„Offenbar, um dort das Boot zu nehmen?”
„Jawohl, nach Norfolk.”
„Und dann?”
„Warum fragen Sie mich, Mr. Lanier? Wollen Sie mir
bielleicht folgen?"
„Ich möchte ein wachſames Auge auf Sie haben,” erwiderte
e. „Ein Dieb iſt, wie Sie wiſſen, der beſte Wachhund,” fügte er
lichelnd hinzu. „Nehmen Sie es mir nicht übel, aber ich muß
auf Sie aufpaſſen, bis wir unſeren Raub in Sicherheit haben.
Tanach werde ich Sie von meiner Gegenwart erlöſen.”
„Ich verſtehe,” entgegnete ſie verachtungsvoll.
Seltſamer=
eiſe tat es ihr weh, zu erkennen, wie niedrig und ſelbſtſüchtig
die Beweggründe des Mannes waren. „Ich kann Sie natürlich
nicht hindern, in meiner Nähe zu bleiben,” fügte ſie ärgerlich
efrötend hinzu, „und damit Sie nicht zu ſpionieren brauchen,
häll ich Ihnen ſagen, wohin ich reiſe. In Norfolk beabſichtige
ſch, nach einem kleinen Ort an der Küſte namens Stedes
Lan=
dieig und von dort mit Motorboot nach einer Inſel, genannt
Schwaneninſel, zu fahren. Sie gehört zu einer Gruppe von fünf
Oriſeln und iſt mein eigentliches Heim. Es wohnen dort
wahr=
hafte Männer,” fuhr ſie mit einem verachtungsvollen Blick fort,
„die ſich meiner annehmen werden, ohne dafür eine Bezahlung
zie erwarten."
Donnerstag, den 11. Auguff 1927
In ſeinem Schlafwagen angelangt, knöpfte Lanier die
Gar=
dinen zu, öffnete ſeine Reiſetaſche und vertauſchte ſeinen
Smo=
kinganzug mit einem den Umſtänden beſſer angemeſſenen.
Dann legte er ſich nieder, in jeder Hand eine Piſtole, ſodaß
er das Abteil A im Auge behalten konnte.
„Sie iſt entweder eine geriebene Verbrecherin,” murmelte
er vor ſich hin, „oder das mutigſte, ſüßeſte Geſchöpf, das man
ſich denken kann. Welches von beiden ſie iſt, wird die Zeit lehren.
Inzwiſchen heißt es, auf der Hut ſein.”
Nach einer Weile klingelte er dem Schaffner und verlangte
ein Telegramm=Formular,
Als ihm der Schaffner einen Block brachte, richtete Lanier
ſich auf und zog eine Füllfeder aus der Taſche.
„Bleiben Sie hier,” ſagte er zu dem Schaffner. „Ich will,
daß Sie mir das Telegramm in Kap Charles aufgeben. Dann
ſetzte er ein Nachttelegramm an Donald Maye auf.
„Die drei in die Orizava=Oel=Angelegenheit verwickelten
Perſonen" heißen Eugen Renton, Harry Senix und Helene
Wyvern. Welper, der eigentliche Kopf, wurde nicht genannt.
Das Vorgehen der Regierung war vorſchnell. Die einzelnen
Abteilungen halten keine Diſziplin. Die drei Genannten haben
ſich bereits aus dem Staub gemacht.
Zu Deiner eigenen Information teile ich Dir vertraulich
mit, daß die Orizava=Angelegenheit nur ein Glied in einem
Komplex gewiſſer Geſchäfte iſt. Es ſtehen damit in
Verbin=
dung der kürzliche Ankauf der Tiger=Inſel durch das Du=
Bloon=Syndikat, Unterhandlungen mit den Regierungen von
Mexiko, Guatemala, Coſta Rica und Panama betreffend
Kon=
zeſſionen in Chiapas, Ixlu, den Perlas=Inſeln und Panama
Die zwei bis drei Millionen Verdienſt aus der Orizava=
Ge=
ſellſchaft ſind ein Pappenſtiel, verglichen mit den Millionen,
die die Leute an den anderen, jetzt in Gang befindlichen
Unternehmen verdienen wollen.
Ich bleibe auf dem Laufenden und halte Deine wie meine
Intereſſen im Auge. Welper weiß genau, daß wir an ſeinen
Geſchäften einen gewichtigen Anteil haben wollen; wie wir
uns dieſen Anteil denken, weiß er allerdings nicht.
Halte Dich ſtets bereit, von mir telegraphiſch
herbeige=
rufen zu werden. Bis dahin beobachte die Beziehungen des
Clubs der Vierzig zu Zentral=Amerika.
J. L.‟
2.
Nachdem Lanier dem Schaffner das Telegramm überreicht
und ihm unter dem Verſprechen einer fürſtlichen Belohnung auf=
Seite 13
getragen hatte, zwei anliegende Luxus=Kabinen auf dem
Dampfer zu beſorgen, ſank er wieder auf ſein Lager zurück. Im
Schlafwagen war alles ſtill geworden, nur in der Mitte der
Decke brannte eine Lampe, die beiden Enden des langen Wagens
lagen im Dunkel.
Kurz nach zwei Uhr ſetzte ſich Lanier am Ende ſeines Bettes
auf und horchte; dann ſteckte er beide Piſtolen in ſeine Taſchen,
hielt ſie jedoch in dieſen ſchußbereit. Darauf glitt er aus dem
Bett und ſchlich ſich auf Abteil A. zu.
Vor dieſem ſtand ein Mann, der ſich mit dem Schloß und
dem verhangenen Fenſter zu tun machte. Aus ſeiner
Krawatten=
nadel drang ein dünner Strahl eines elektriſchen Lichtes und
enthüllte zwei kleine, fette Hände, die über den Holzrahmen und
die Glasſcheibe glitten.
„Julian,” ſagte Lanier ruhig.
Die fetten Hände auf der Glasſcheibe wurden augenblicklich
regungslos. Welper wandte ſich langſam um, ſodaß der
Licht=
ſtrahl aus ſeiner Krawattennadel auf Laniers Bruſt fiel.
„Was willſt du hier bewerkſtelligen?” fragte Lanier ſcharf.
Welpers antwortende Stimme war, leiſe und vollkommen
ruhig.
„Ich will mir etwas holen, das mir gehört, John.”
„Komm' mit mir hinaus in den Vorraum.”
Nach kurzem Zögern wandte Welper ſich um und ſchlich ſich
dem Vorraum zu, dicht gefolgt von dem jungen Mann.
„Was wollteſt du meinem Mädel tun?” fragte Lanier.
„Weißt du denn nicht, was ſie mir zugefügt hat, John?”
„Was?”
„Sie hat mich im Club beſtohlen.”
„Wer ſagt das?”
„Unter anderm ſie ſelbſt,” erwiderte Welper ruhig. „Sie
ſuchte ein Schriftſtück und hat es an ſich genommen.”
„Damit wird es wohl eine beſondere Bewandtnis haben,”
ſagte Lanier mit einem Lächeln, das ſeinem Gegenüber in der
Dunkelheit verborgen blieb.
„Nicht die geringſte; aber ich weiß nun, wo ich ſie ſchon
früher geſehen habe. Sie hat auch dich hineingelegt, John,
oder —?"
„Oder was?” ziſchte Lanier. „Sie iſt mein Mädel, und wer
ihr etwas Schlechtes nachſagt, hat es mit mir zu tun; merk' dir
das!“
(Fortſetzung folgt.)
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