Darmstädter Tagblatt 1927


26. Juli 1927

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 205
Dienstag, den 26. Juli 1927.
190. Jahrgang

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ſede Verpſichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
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Konkuns oder gerichtlicher Beltreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bank und Darm
ſtädter und Natſonalbant.

Aas Reichsbanner ohne Marx.
Zenirum und Reichsbanner.
Berlin, 25. Juli.
Reichsbanner Dr. Marx hat in folgendem Schreiben an den
Afdesvorſtand des Reichsbanners ſeinen Austritt aus dem
Bicysbanner witgeteilt: Mit Rückſicht auf verſchiedene Vor=
Anmniſſe der letzten Zeit, insbeſondere auf die Kundgebung
ſ Vorſtandes des Reichsbanners an den Republikaniſchen
ſchtzbund in Wien, die eine unberechtigte Einmiſchung in die
üü iſchen Verhältniſſe des befreundeten Oeſterreich und eine
mere Herabſetzung und Beleidigung der Bundesregierung ent=
Pt, erkläre ich meinen Austritt aus dem Reichsbanner.
** Die Vermutung, daß mit dem Rücktritt des Herrn Hörſing
m dem Oberpräſidentenpoſten von Magdeburg die Kriſe im
licsbanner nicht erledigt ſei, hat ſich raſch beſtätigt. Die demo=
ſtiſſche
Preſſe gibt ſich zwar alle Mühe, die Bewegung abklin=
n
zu laſſen. Sie erzählt, daß Herr Hörſing ſeinen Rücktritt
ſir längſt vorbereitet habe, daß er alſo mit dem Wiener Vor=
A man ſich nichts zu tun habe. Sie lieſt auch aus der Rede des
irnn Hörſing in Magdeburg heraus, daß er für die Zukunft
arrforderlichen Garantien gegeben habe, um dem Reichsbanner
n Charakter einer überparteilichen Organiſation, zu ſichern.
s Zentrum ſcheint aber doch anderer Meinung zu ſein. Zu=
ſhät
hat Herr Marx in einem kurzen, dafür aber ſehr deutlichen
chweiben ſeinen Austritt, aus dem Reichsbanner angemeldet.
rgelbe Herr Marx, der bei der letzten Präſidentenwahl von den
bmaldemokraten als treuer Anhänger des Reichsbanners warm
(püohlen wurde.
DDarüber hinaus berichtet auch die Germania über die Bun=
Buworſtandsſitzung Einzelheiten, die ſonſt ängſtlich verſchwiegen
hrwen. Darnach haben führende Reichsbannermitglieder, die
hn Zentrum angehören, eine Erklärung abgeben laſſen, worin
huell Einſpruch dagegen erhoben wurde, daß der Aufruf nach
Aen ohne Befragen des Bundesvorſtandes erfolgt iſt. Nach der
ſra tlichen Seite wird aber Verwahrung gegen die Vorwürfe
ig legt, die in dem Aufruf gegen die öſterreichiſche Regierung
kſoven worden ſind, und gleichzeitig die Erwartung ausgeſpro=
chi
daß gegen die Wiederholung ähnlicher unliebſamer Vor=
rutiniſſe
Sicherungen getroffen werden. Herr Hörſing hat dar=
hh
ſein Bedauern darüber ausgeſprochen, daß durch den Aufruf
wem Zentrum und der Demokratiſchen Partei Unruhe er=
dar
wurde, glaubte aber hinzufügen zu können, daß ein ernſter
(nſilikt zwiſchen den beiden Parteien und dem Reichsbanner
ſtrülber nicht entſtehen dürfte. Inwieweit dieſe Hoffnung be=
ſchugt
iſt, ſteht noch offen. Die Zentrumsmitglieder haben
ſEmarf gedrängt, daß ihnen der Bundesvorſtand auf ihre Erklä=
ng
eine offizielle Mitteilung zugehen ließ, die für die nächſten
tg: zugeſagt iſt. Im Anſchluß daran ſind die der Partei an=
hürenden
Mitglieder des Reichsbanners zu einer Beſprechung
’Saufe der Woche nach Berlin einberufen worden. Das ſieht
ich. nicht nach einer friedlichen Erledigung der Angelegenheit
8. Herr Hörſing hat offenbar die Stärke der Entrüſtung im
m rum unterſchätzt und wird ſehr weit nachgeben müſſen, wenn
den Bruch vermeiden will.
Das Rücktrittsgeſuch Hörſings.
Berlin, 25. Juli.
Wie wir von zuſtändiger Seite erfahren, liegt das Abſchieds=
ſurh
des Oberpräſidenten der Provinz Sachſen, Hörſing, zwar
ſret ts dem preußiſchen Innenminiſter vor, das Staatsmini=
Fmam hat jedoch noch keineswegs eine Entſcheidung über das
fuch gefällt. Die Poſten der Oberpräſidenten gehören be=
hrnttlich
zu jenen höchſten Stellen der preußiſchen Verwaltung,
ſti drenen das Recht der Beſetzung und Verabſchiedung einem
br nettsbeſchluß vorbehalten bleibt. Theoretiſch wäre alſo
Rich, daß das preußiſche Staatsminiſterium das Geſuch
rfängs ablehnt. Tatſächlich iſt dieſe Wendung aber nicht zu
wurrten, da Hörſing, wie man ſich erinnern wird, ſein Ab=
ſielosgeſuch
erſt eingereicht hat, nachdem er mit dem preußi=
ten
Miniſterpräſidenten Braun und dem preußiſchen Innen=
miſſter
Grzeſinsſki darüber geſprochen hatte.
Die Nachfolgeſchaft Hörſings auf dem
Oberpräſidentenpoſten
moch nicht entſchieden. Herr Severing hat erklären laſſen, daß
hafür nicht in Frage komme. Er will ſich offenbar für die
mrmenden Wahlen bereit halten. Auch der Oberbürgermeiſter
UmBMagdeburg will nicht. Zentrum und Demokraten ſind durch=
es
damit einverſtanden, daß nur ein Sozialdemokrat in Frage
mrmt. Nach der Verfaſſung muß das Staatsminiſterium den
Betspräſidenten im Einverſtändnis wit dem Provinzialausſchuß
nennen. Der preußiſche Innenminiſter will in den nächſten
hgren ſich mit dem Provinzialausſchuß in Verbindung ſetzen.
te. Zahl der Kandidaten iſt wohl nicht allzu groß. Neuerdings
ſtr). Herr Dr. Landsberg genannt, man hört auch den früheren
teut ßiſchen Finanzminiſter Lüdemann und den Abg. Krüger=
lerſeburg
, der Mitglied des Provinzialausſchuſſes iſt und im
zhrse 1920 Zivilkommiſſar für den Regierungsbezirk Merſeburg
19 as Reichsbanner zum Rücktritt Hörſings.
Magdeburg, 25. Juli.
DDie Reichskonferenz des Reichsbanners Schwarz=Rot=Gold
lihm zum Schluß ihrer Verhandlungen folgende Entſchließung
ſüſtammig an: Die Reichskonſerenz des Reichsbanners vom
uind 25. Juli 1927 nahm mit Bedauern Kenntnis von dem
iwilligen Rücktritt des Kameraden Hörſing von ſeinem Amt
3 Oberpräſident der Provinz Sachſen. Einſtimmig begrüßt

die Konferenz dennoch dieſen Schritt und dankt dem Bundes=
vorſitzenden
für ſein mannhaftes Auftreten, der unbekümmert
um ſein Amt und die infamen Angriffe der politiſchen Gegner
aller Richtungen die Lebensnotwendigkeit der Republik allem
anderen voranſtellte. Mit dieſem Schritt iſt eine lang vorbe=
reitete
politiſche Intrige zerſchlagen worden. Die Hoffnung
aller Reaktionäre, den Bundesvorſitzenden des Reichsbanners
mundtot zu machen, iſt dahin. Der Bundesvorſitzende
und das Reichsbanner in ſeiner Geſamtheit
ſind nunmehr in ihrem Handeln freier ge=
worden
. Der Kampf des Reichsbanners gegen Monarchiſten
und Kommuniſten wird unter Hörſing deshalb noch kraftvoller
und planmäßiger als bisher fortgeführt. Dazu ruft die Reichs=
konferenz
erneut alle republikaniſchen Staatsbürger in Stadt
und Land und die republikaniſchen Parteien und Organiſa=
tionen
auf.

Oberpräſident Hörſing
hat in ſeiner Eigenſchaft als Vorſitzender des Reichsbanuers
Schwarz=Rot=Gold die öſterreichiſche Regierungspolitik nach den
Wiener Unruhen ſcharf angegriffen, ſo daß die Reichsregierung
gezwungen war, ſich in Wien offiziell zu entſchuldigen. Hörſing
iſt nun, wie bereits von uns gemeldet, von ſeinem Poſten als
Oberpräſident zurückgetreten.
Zuſammentritt des
öſterreichiſchen Nationalrates.
Eine Trauerkundgebung für die Opfer des
blutigen Freitags.
EP. Wien, 25. Juli.
Der öſterreichiſche Nationalrat trat heute nachmittag 3 Uhr
zu einer Sitzung zuſammen, die ausſchließlich von einer Trauer=
kundgebung
für die Opfer des blutigen Freitags ausgefüllt war.
Präſident Miklas verlas, während die Abgeordneten ſich von
ihren Sitzen erhoben, eine Gedenkrede, in der er die Geſcheh=
niſſe
des 15. Juli mit einer elementaren Kataſtrophe verglich.
Ein Ausbruch der Volksleidenſchaft habe blutige Opfer gefordert
und kulturelle und moraliſche Güter vernichtet. Er wolle nicht
von der Schuld an den Ereigniſſen, nicht von der Verantwort=
lichkeit
ſprechen, ſondern ausſchließlich von der Trauer, die ſich
den unglücklichen Opfern des Schreckenstages, den Juli= Gefal=
lenen
, wie man wohl ſagen dürfe, zuwende. Die öſterreichiſche
Volksvertretung weihe die heutige Sitzung dem ſchmerzlichen
Gedenken an die Toten und ihre Hinterbliebenen. Präſident
Miklas drückte namens des Hauſes allen Faktoren des ſtaat=
lichen
und öffentlichen Lebens, die ſich um die Wiederherſtellung
der Ordnung Verdienſte erworben haben, den Dank des Parla=
ments
aus. Er richtete einen Appell an die Abgeordneten, nicht
nur von der parlamentariſchen Tribüne, ſondern auch draußen
in ihrer Eigenſchaft als Führer und Berater des Volkes im
Sinne der Mäßigung und Verſöhnlichkeit zu wirken. Dieſe
Tage hätten die Erkenntnis gezeitigt, daß in einer demokratiſchen
Republik ohne gegenſeitiges Verſtehen das Gedeihen des Volkes
unmöglich iſt. Wenn dieſe Erkenntnis zum Gemeingut Aller
werde, dann ſei die bittere, aber heilſame Lehre für das öſter=
reichiſche
Volk nicht vergeblich geweſen. Der Präſident machte
dann den Vorſchlag, daß die Trauerkundgebungen dem Protokoll
des Hauſes einverleibt und die Sitzung zum Zeichen der Trauer
geſchloſſen werde, was ohne Widerſpruch angenommen wurde.
Nach kaum 15 Minuten Dauer wurde die Sitzung geſchloſſen.
Die nächſte Sitzung findet morgen vormittag 11 Uhr ſtatt. Sie
wird wahrſcheinlich ebenfalls den Ereigniſſen vom 15. Juli ge=
widmet
ſein. Nach allgemeiner Annahme dürfte auch die morgige
Sitzung nach einem ſtillſchweigenden Uebereinkommen der Par=
teien
in vollſter Ordnung venlaufen.

Sowjetdiplomatie und Petroleum.
Von unſerem L=Korreſpondenten.
Genf, im Juli.
Es riecht nach Petroleum . . ." Dieſes iſt eine der ſtehen=
den
Redensarten Radeks, die er mit ſarkaſtiſchem Lächeln immer
dann vorzubringen liebt, wenn er ſich mit ausländiſchen Diplo=
maten
oder Journaliſten (wie einſt auch mit dem Verfaſſer dieſer
Zeilen) über die Probleme der Weltpolitik unterhält. Und nicht
nur Radek für ſämtliche Sowjetpolitiker, die Vereinfachungen
lieben, iſt es eine feſtſtehende Tatſache, daß die geſamte kapi=
taliſtiſche
Weltpolitik von einem wahren Petroleumdurſt erfüllt
iſt. Daraus ziehen ſie die Konſequenzen: ſie verbreiten um ſich
mit allen erlaubten und unerlaubten Mitteln den anziehenden
Petroleumgeruch ſobald Momente eintreten, da ſie befürchten,
daß die Gunſt der kapitaliſtiſchen Werber ſich von ihnen abwen=
den
könnte.
Einer dieſer pſychologiſchen Momente, da es der feinberech=
nenden
Moskauer Schönen ratſam ſchien, ſich mit Petroleum zu
parfümieren, iſt nun zweifellos der Abbruch der engliſch=ruſſiſchen
Beziehungen geweſen. Die Londoner Politik verließ den Moskau
genehmen Weg. Doch in den kapitaliſtiſchen Ländern und vor
allem in England ſo urteilt man im Kreml werden die
politiſchen Schritte nur durch wirtſchaftliche Intereſſen beſtimmt.
Daher wäre es jetzt ratſam, mit der Anziehungskraft des Petro=
leums
zu manövrieren, um die Schritte des eigenſinnig gewor=
denen
Herrn Kapitals in die gewünſchte öſtliche Richtung zu
lenken. Und flugs kommt aus Waſhington eine, ſichtlich vom
dortigen ruſſiſchen Handelsvertreter inſpirierte Meldung, daß es
ihm gelungen wäre, eine Reihe neuer Verträge mit der
Standard Oil Company zu ſchließen, welche hauptſäch=
lich
darauf hinaus laufen, dieſer Geſellſchaft das Monopol bei
der Verteilung ruſſiſcher Naphtha=Produkte in einem großen Teil
der Welt zu überlaſſen.
Die Rechnung iſt nicht ſchlecht weiß doch jedes Kind, daß
es in der Welt des Kapitals keine ſchärferen und mächtigeren
Konkurrenten gibt, als die großen engliſchen und amerikaniſchen
Petroleum=Geſellſchaften. Bisher gingen nach England etwa
50 Prozent des ruſſiſchen Petroleums. Nach Abbruch der ruſſiſch=
engliſchen
Beziehungen haben aber die engliſchen Baku Conſo=
lidated
Oilfields die Erklärung abgegeben, daß alle aus Ruß=
land
ausgeführten Oelprodukte von nun ab als geſtohlenes Gut
zu betrachten wären. Dieſe Erklärung, an und für ſich ſinn= und
zwecklos, erfolgte reichlich ſpät und hat kaum irgendwo den ge=
wünſchten
Eindruck hinterlaſſen. Nun aber kommt noch die
Sowjetmacht und erklärt wenn nicht Engländer, ſo ſind’s
eben Amerikaner! Bei uns riecht’s nach Petroleum. Wer fühlt
ſich angezogen?
In Anbetracht einer ſo kategoriſch geſtellten Aufforderung
dürfte ein geſteigertes Intereſſe der Welt für die gegenwär=
tige
Lage der ruſſiſchen Naphtha=Induſtrie
natürlich ſein. Um ſo mehr, da im Einklang mit ihrer geſchil=
derten
Petroleum=Politik die Sowjetmacht ſich in letzter
Zeit lauter denn je über die koloſſalen Erfolge verbreitet, welche
ſie auf dem Gebiete der Naphtha=Gewinnung erzielt hätte. So
betont die Ekonomitſcheskaja Shiſn, daß das laufende Wirt=
ſchaftsjahr
(vom 1. Oktober 1926 bis zum 1. Oktober 1927) einen
höheren Ertrag als denjenigen der Vorkriegszeit aufweiſen
werde: gegen 562 Millionen Pud Rohnaphtha im Jahre 1913
wären heute ca. 630 Millionen Pud zu erwarten.
Dieſer Berechnung hält nun ein vorzüglicher Kenner der
ruſſiſchen Naphthg=Induſtrie, Prof. A. Kaminka, folgende Ein=
wände
entgegen: Der Vergleich mit der Vorkriegsnorm wird
in dieſem Falle (wie übrigens bei den meiſten Wirtſchaftskalku=
lationen
) als falſch und irreführend bezeichnet. Die Sowjet=
führer
reiten immer auf ihrem Steckenpferd herum, indem ſie,
nach faſt zehnjähriger Anwendung ihrer Wirtſchaftsmethoden,
ſchon jedes Erklimmen der Vorkriegsnorm ſich als außerordent=
liches
Verdienſt ankreiden. Beſonders hier haben dieſe Normen
nicht die geringſte Beweiskraft. Die ruſſiſche Naphthagewinnung
erreichte ſchon lange vor 1913 weit über 600 Millionen Pud,
und zwar 730 Millionen Pud im Jahre 1905. Ueberdies hängt
die Menge des geförderten Naphthas von allerhand Zufällig=
keiten
ab, vor allem von der Entdeckung neuer Quellen. Zieht
man dieſe in Betracht, ſo ergibt ſich ein ganz anderes Bild. So
betrug der Anteil von Quellen=Naphtha im Jahre 1913 (bei einer
Geſamtförderung von 562 Millionen Pud) nur 7 Prozent, wäh=
rend
nach Angaben der Sowjetſtatiſtik der Anteil desſelben im
laufenden Wirtſchaftsjahr (bei einer Geſamtförderung von 630
Millionen Pud) auf ganze 60 Prozent geſchätzt wird. Es ver=
ſteht
ſich, daß dieſer für die Sowjetwirtſchaft günſtige Unterſchied
eine bedeutende Verringerung der Exploitationskoſten und eine
Steigerung des Geſinnes zur Folge haben müßte. Statt deſſen
liegen die Dinge aber gerade umgekehrt: Während die ruſſiſche
Naphtha=Induſtrie in den Vorkriegsjahren ungeheure Divi=
denden
abwarf, arbeitet ſie heute mit einem anſehnlichen Defizit,
das ſtändig zwiſchen 50 und 100 Millionen Goldrubeln ſchwankt.
(*Ekonomitſch. Shiſn vom 24. September 1926.)
Eine ähnliche Einſchränkung muß in bezug auf den ſowjet=
ruſſiſchen
Naphtha=Export und ſeine Bedeutung für die ruſſiſche
Geſamtwirtſchaft gemacht werden. Es iſt wahr was die
Sowjetführer ſagen, daß die Naphtha=Ausfuhr heute diejenige
von 1913 weit übertrifft. Dieſes iſt jedoch für den Kenner der
ehemaligen ruſſiſchen Wirtſchaftsverhältniſſe ein ſchlagender
Beweis vom gegenwärtigen Verfall der ruſſiſchen Geſamtwirt=
ſchaft
. Die charakteriſtiſchſte Eigenheit der ehemaligen ruſſiſchen
Naphtha=Induſtrie war der außerordentlich große Bedarf des
inneren Marktes. Auf bequemen und billigen Waſſerwegen wur=
den
die Erzeugniſſe von Baku und Grosny vom Kaſpiſchen Meer,
längs der Wolga und der Kama, den Induſtriegebieten von
Moskau, Weſtrußland, Petersburg und dem Ural zugeführt. Der
Auslandsexport betrug anno 1913 kaum 10 vom Hundert. Die
übrigen 90 Prozent wurden reſtlos von den Bedürfniſſen des
inneren Marktes aufgeſogen. Was iſt aber von dieſem inneren
Markte heute zu ſpüren? Nach der Sowjetſtatiſtik zu urteilen
hat ſich der Inlandsverbrauch im Zeitraum von zehn Jahren
(1917 bis 1927) ſtändig weiter verringert, und dieſes in einem

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Dienstag, den 26. Juli 1927

Lande, welches ein ſo außerordentliches Bedürfnis für die Ein=
führung
der neuen Oelfeuerung und die Entwicklung des Auto=
mobil
=Transportes zeigt . .
Endlich ſei auf den von ruſſiſchen Wirtſchaftlern wie von
ausländiſchen Käufern übereinſtimmend anerkannten Umſtand
hingewieſen, daß die Qualität der ruſſiſchen
Naphthaprodukte ſich in den letzten zehn Jahren bedeu=
tend
verſchlechtert hat. Das Moskauer Kollegium zur Hebung
der Qualität rüſſiſcher Waren (welches unter dem Vorſitz von
Trotzki arbeitet) ſtellte erſt kürzlich feſt: 1. eine Verſchlechterung
des Heiznaphthas (Mazut) wegen ſtarker Verwäſſerung und Ver=
unreinigung
; 2. die Qualität des Brennpetroleums iſt ſchlechter
als diejenige der Vorkriegszeit in bezug auf Farbe und Ent=
flammungstemperatur
; 3. das ruſſiſche Motoröl entſpricht in
keiner Weiſe dem international geltenden Standard und 4. die
Turbin=Oele gerinnen während der Benutzung und ſind zur Ver=
wendung
als Schmieröle nicht zu gebrauchen.
Aus der Reihe des Genannten iſt vor allem der Tatſache
der Defizitwirtſchaft eine politiſche Bedeutung beizu=
meſſen
. Die ruſſiſche Naphtha=Induſtrie arbeitet heute eingeſtan=
denermaßen
mit einem hohen Defizit. Wer bezahlt dieſe Ver=
luſte
, die die Sowjetmacht ſcheinbar aus politiſchen Gründen
gelten läßt? Und wohin fließen die aus der gewaltſam geſtei=
gerten
Naphtha=Ausfuhr gewonnenen ausländiſchen Valuten?
Kein beſonderer Scharfſinn iſt erforderlich, um ſich zu ſagen, daß
die aus dieſem hauptſächlichſten Moskauer Ausfuhrartikel ge=
wonnenen
Valutamillionen wahrſcheinlich zum größten Teil in
die Kaſſen des Komintern und ähnlicher Inſtitute wandern,
während die Maſſe des ruſſiſchen Volkes, mit dem Verzicht auf
billige und neuzeitliche Brennſtoffe, teuer für die weltrevolu=
tionären
Sympathien ſeiner Regierung zu zahlen hat. Demnach
iſt es keine Uebertreibung, wenn man heute darauf hinweiſt, daß
der forcierte Petroleum=Export der Sowjetmacht reichlich ebenſo
unmoraliſch iſt, wie es ſeinerzeit der gewaltſame Getreideexport
der zariſchen Regierung war.
Bleibt die letzte Frage zu beantworten, ob Ausſichten dafür
beſtehen, daß die Moskauer Petroleum=Manöver auf die aus=
ländiſchen
Mächte die gewünſchte Wirkung ausüben und
ihre neuerliche Haltung gegenüber der Sowjetmacht
irgendwie beeinfluſſen werden. Da hat es nun ſehr den An=
ſchein
, daß man wie in den Vereinigten Staaten, ſo auch in
England über Wert und Sinn des Sowjetpetroleums hin=
reichend
gut unterrichtet iſt und wenig Neigung zeigt, das hier=
mit
verfolgte politiſche Spiel Moskaus zu erleichtern. In Be=
antwortung
der ruſſiſchen Meldung vom Abſchluß der Verträge
mit der Standard Oil beeilte ſich dieſe Geſellſchaft mitzu=
teilen
, daß es ſich hier um keinerlei neue Verträge, ſondern nur
um die Erneuerung alter Abmachungen handele.
Ueberdies erklärte der der Standard Oil Company nahe=
ftehende
amerikaniſche Bankier Robinſon (den wir in Genf Ge=
legenheit
hatten zu ſprechen), daß bei den gegenwärtigen Zu=
ſtänden
in Moskau keine Rede von einem Ausbau des amerika=
niſchen
Handels mit Rußland ſein könne‟. Es iſt wahr, daß die
kapitaliſtiſche Welt den Petroleumgeruch jedem feinſten Parfüm
vorzieht. Aber ſobald es ſich um die Verteidigung ſeiner eigen=
ſten
Exiſtenz handelt, ſind die Herren Kapitaliſten ſelbſt durch
den Geruch des Moskauer Petroleums nicht von der Erbenntnis
ihrer gemeinſamen Intereſſen abzubringen. Dieſe Tatſache ſcheint
man in Moskau doch zu ſehr zu unterſchätzen.

Ruſſiſche Erdölverträge troßz Dementis?

Aus Moskau wird gemeldet, daß die Jsweſtija ſich zu
den Verträgen zwiſchen den Standard=Oelgeſellſchaften und
dem Naphthaſyndikat geäußert. Die Jsweſtija ſchreibt, daß die
Verträge unterzeichnet ſind und in Kraft bleiben. Dieſe Ver=
träge
ſeien beſonders gefährlich, für die engliſchen Konzerne.
Dieſe engliſchen Konzerne empfänden es beſonders ſchmerzhaft,
daß England nur ſehr ſchwer ohne ruſſiſches Erdöl auskommen
könne. Den von den engliſchen Konzernen eröffneten Kampf
gegen das Naphthaſyndikat nehme das letztere auf. Die Jswe=
ſtifa
iſt davon überzeugt, daß alle Verſuche, ruſſiſches Erdöl im
Ausland zu konzeſſionieren, mißlingen werden, weil ſelbſt eng=
liſche
Geſellſchaften dieſe Verſuche nicht unterſtützten. Ferner
fänden die engliſchen Konzerne, weder in Italien, noch in
Deutſchland, noch auch in Frankreich eine Unterſtützung ihrer
Boykottbewegung. Die ruſſiſche Politik gehe in der letzten Zeit
gerade dahin, die amerikaniſche Regierung zur Anerkennung der
Sowjetregierung zu veranlaſſen. Der gegenwärtig in Rußland
weilende ehemalige Kandidat für den Präſidentenſtuhl der Ver=
einigten
Staaten Chriſtenſen äußerte politiſchen Vertretern
gegenüber, daß im künftigen Wahlgang die Ruſſenfrage eine
beſondere Rolle ſpielen würde.

Vom Tage.

Wie nunmehr feſtſteht, wird bei der Verfaſſungsfeier am
11. Auguſt im Reichstag der Abgeordnete Kardorff, die Feſt=
rede
haltem. Es ſpricht dann der Reichskanzler Dr. Marx. Nach der
Beendigung der Feierlichkeiten im Reichstagsgebäude wird der Reichs=
präſident
von Hindenburg auf dem Vorplatz die Front einer Ehren=
kompagnie
abſchreiten.
Von amtlicher Stelle wird beſtätigt, daß der deutſche Dampfer
Deike Rickmers von der Nankinger Zollbehörde
noch zurückgehalten wird. Auf deutſche Vorſtellungen hin
hat die Regierung ſoforr eine Unterſuchung eingeleitet. Alle anderen
zurückgehaltenen deutſchen Dampfer ſind ausgefahren.
Der Staatsanwalt hat gegen das freiſprechende Urteil gegen
den Oberlokomotivſührer Aubele Reviſion beim Reichs=
gericht
eingelegt.
Die Vreme meldet, daß die deutſch=jugoflawiſchen
Handelsvertrags Verhandlungen abgeſchloſſen
ſeien und der Vertrag in den nächſten Tagen unterzeichnet werde.
Geſtern wurde ein Magiſtratsrat des Wiener Rathau=
ſes
auf der Polizei vorgeführt, da zwei Zeugen behaupten,
daß er am 15. Juli vom Rathaus auf die Wache geſchoſſen
habe. Trotz der Entlaſſung aus der Haft ſoll ein Verfahren gegen ihn
eingeleitet worden ſein.
Wie wir von der Berliner rumäniſchen Geſandtſchaft erfahren, ſind
im Ausland verbreitete Alarmnachrichten über Unruhen in Bukareſt,
Pläne des ehemaligen Kronprinzen Carol und ein Attentat auf den
Miniſterpräſidenten Bratianu vollkommen falſch. Die Lage in Ru=
mänien
iſt vollkommen ruhig.
Der Führer der rumäniſchen Volkspartei Averescu
gab heute im Senat die Erklärung ab, daß er den eingeſetzten
Regentſchaftsrat anerkenne.
Zwiſchen der Athener Regierung und dem Vati=
kan
ſind neuerlich Differenzen ausgebrochen, die ihre
Urſache in der Ernennung eines katholiſchen Biſchofs für Saloniki durch
den Papſt haben. Die Athener Regierung fordert, daß der Vatikan die
neue Ernennung rückgängig mache.
Nach einer Meldung aus Liſſabon iſt in Portugal ein neuer
Aufſtand ausgebrochen, über den aber genaue Informationen
noch völlig fehlen.
Das engliſche Kabinett beſchäftigte ſich geſtern mit dem
engliſchen Standpunkt zur Seeabrüſtungskonferenz,
ohne daß bisher bekannt wurde, ob das Kabinett eine eingehende Dar=
ſtellung
veröffentlichen oder nur in Genf von Lord Bridgeman vortragen
laſſen wird.
Aus Tokio wird gemeldet, daß der Kaiſer von Japan aus
Anlaß des Todes König Ferdinands von Rumänien eine 10tägige
Hoftrauer angeordnet hat,

Der Fürſt=Primas von Ungarn k

Kardinal=Fürſt=Primas Dr. Johannes Cſernoch,
Erzbiſchof von Gran, iſt nach längerem Leiden im Alter von
75 Jahren geſtorben. Der Fürſt=Primas ſpielte im öffentlichen
Leben ſeines Landes eine hervorragende Rolle. Dr. Cſernoch
war ſeit 25 Jahren Biſchof, ſeit 15 Jahren Fürſt=Erzbiſchof und
Kardinal. Seine ſtaatsmänniſche Weisheit hat zum Ausgleich
der politiſchen Gegenſätze in Ungarn viel beigetragen.

Weitere Hinauszögerung der
deutſch=franzöſiſchen Handels=
vertragsverhandlungen
.

Die in der vergangenen Woche verbreitete Auffaſſung, daß
die deutſch=franzöſiſchen Handelsvertragsverhandlungen unmittel=
bar
vor dem Abſchluß des neuen Proviſoriums ſtünden, hat jetzt
in Berliner politiſchen Kreiſen einer weniger optimiſtiſchen Be=
urteilung
der Lage Platz gemacht. Allerdings glaubt man im
Auswärtigen Amt, die Hoffnung auf eine Underzeichnung des
Proviſoriums noch in dieſer Woche nicht ganz aufgeben zu
müiſſen, gibt andererſeits auch die Möglichkeit einer weiteren und
längeren Hinauszögerung der Verhandlungen zu.
In der Tat ſtellen, wie wir von unterrichteter Seite erfah=
ren
, die gegenwärtigen Pariſer Verhandlungen ſtarke An=
ſprüche
an die Geduld der deutſchen Unterhänd=
ler
. Kaum iſt in einem Punkte ein Einvernehmen erzielt, ſo
melden ſich franzöſiſche Induſtrielle, um beim franzöſiſchen Han=
delsminiſter
Einſpruch dagegen zu erheben. Alle franzöſiſchen
Forderungen laufen darauf hinaus, über ſolche Waren, die nach
Frankreich eingeführt werden ſollen, möglichſt hohe Zollſätze her=
auszuſchlagen
. Grundſätzlich bzw. theoretiſch beſteht zwiſchen der
deutſchen und franzöſiſchen Delegation ein Einverſtändnis dar=
über
, daß Frankreich von Deutſchland die allgemeine Meiſtbe=
günſtigung
erhält, während Deutſchland, da Frankreich nach dem
noch immer beſtehenden Geſetz von 1919 eine allgemeine Meiſt=
begünſtigung
keinem Staate bewilligen darf, die franzöſiſchen
Minimalzölle bewilligt erhalten ſoll. Die deutſche Abordnung
machte das wichtige Zugeſtändnis, daß dieſe Minimalzölle, die
aus dem Jahre 1889 ſtammen, unter den veränderten Zeitum=
ſtänden
Erhöhungen erfahren können, wodurch einerſeits auf
die geſteigerten Weltmarktpreiſe, andererſeits auf die entwerten
franzöſiſche Valuta Rückſicht genommen werden ſoll. Dieſes Zu
geſtändnis der deutſchen Abordnung, daß die franzöſiſchen Mim=
malzölle
erhöht werden können, iſt durchaus gerechtfertigt. Abei
um den Grad der Erhöhungen entſpinnt ſich beinahe bei jeder
Warenkategorie ein Kampf.
Für Deutſchland handelt es ſich bei den Pariſer Verhand=
lungen
hauptſächlich darum, Warenkategorien feſtzuſtellen, auf
deren Einfuhr nach Frankreich Deutſchland unbedingt Wert legt
und für die es ſolche Zollſätze erreichen muß, daß ſie die deutſche
Einfuhr ermöglichen. Die deutſche Delegation ſteht auf dem
Standpunkt, daß das neue Proviſorium die Einfuhr der wich=
tigſten
deutſchen Produkte ſichert, damit es nicht wieder vorkommt,
was in der letzten Zeit der Fall war, daß die deutſche Handels=
bilanz
gegenüber Frankreich paſſiv iſt.
So betrug der Ueberſchuß der franzöſiſchen Einfuhr in
Deutſchland gegenüber der deutſchen Einfuhr in Frankreich in
den erſten 5 Monaten des Jahres 1927 nicht weniger als rund
440 Mill. Dieſe für Deutſchland ungünſtige Bilanz erklärt ſich
ausſchließlich aus dem Proviſorium, das Frankreich im Auguſt
1926 bewilligt worden war, und mit dem Deutſchland ein ſchwe=
res
Opfer gebracht hat, nicht zuletzt aus dem Wunſche heraus,
den Locarnogeiſt auch auf wirtſchaftlichem Gebiet wirben zu
laſſen.
Ferner handelt es ſich für Deutſchland darum, das bisher
von Frankreich in den letzten Proviſorien eingehaltene Syſtem
nur die Einfuhr einer beſchränkten Anzahl von Induſtriepr=
dukten
aus Deutſchland nach Frankreich zuzulaſſen, zu brechen
und namentlich für die wichtigſten deutſchen Induſtrieprodukte
(Maſchinen=, Chemie= und Elektroinduſtrie) endweder völlig un=
eingeſchränkte
Einfuhr oder doch ein ausreichendes Kontingent
durchzuſetzen. Gerade wegen dieſer Produkte dauert der Kampf
zwiſchen der deutſchen und franzöſiſchen Abondnung fort, weil
ſich die franzöſiſchen Induſtriellen geradezu verzweifelt gegen
dieſe Zugeſtändniſſe wehren. Am unnachgiebigſten ſcheinen ſich
die Vertreter der franzöſiſchen chemiſchen Induſtrie zu verhalten,
Auch die Verhandlungen über Wirbwaren und Elektroerzeugniſſe,
die in den letzten Tagen geführt wurden, geſtalteten ſich ſehr
ſchwierig und konnten noch nicht zum Abſchluß gebracht werden.
Sogar über den allgemeinen Teil des Handelsvertrages mußten
die Beſprechungen neu eröffnet werden, obwohl kein Zweifel
darüber beſtehen kann, daß Deutſchland in bezug auf Errichtung
von Konſulaten, Niederlaſſungsrecht und Schiffahrt dieſelben
Rechte haben muß wie ſämtliche anderen Staaten, mit denen
Frankreich normale Beziehungen unterhält.
Unter dieſen Umſtänden wird es immer wahrſcheinlicher,
daß ſich die Verhandlungen in Paris, doch weſentlich länger
hinausziehen, als man urſprünglich erwartete.

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Rollen gebracht

Bayreuther Feſiſpiele 1927.

Von unſerem Sonderberichterſtatter.

II.

Bayreuth iſt für ein paar Wochen Weltſtadt geworden. Der
Feſtſpielbeſuch iſt außerordentlich ſtark und das Ausland in weit
höherem Maße vertreten, als in den erſten Spieljahren nach dem
Kriege. Ueberall hört man engliſch ſprechen, doch auch Holländer
und Skandinavier ſind vielfach zu bemerken. Die Amerikaner
zeichnen ſich oft dadurch aus, daß ſie ſich noch mehr als die Eng=
länder
einbilden, mit ihrer Sprache allein durchzukommen, daß
ſie ſich im vollen Bewußtſein ihres perſönlichen Wertes eifrig
allerorts in die aufgelegten Fremdenbücher eintragen und iden=
len
Dingen gegenüber einen recht bemerkenswerten Geiz ent=
wickeln
. So hat ein Miſter Soundſo aus Chikago, nachdem er
ſich und ſeiner vierköpfigen Familie alle Schätze des neuen
Wagner=Muſeums auf Engliſch hatte erklären laſſen, in die für
den Ankauf weiterer wertvoller Andenken beſtimmte Kaſſe ganze
zehn Pfennig ſtiften wollen. Aber dieſe Art Beſucher, die in
Bayreuth wohl nur die Senſation ſuchen, ſind doch Seltenheiten.
In ſeiner weit überwiegenden Mehrzahl beſteht das Publikum
aus einer Ausleſe kunſtverſtändiger Menſchen. Alte Freunde der
Bayreuther Sache und ſehr viel Jugend, Leute mit eigenem
Auto und ſolche, die das ganze Jahr für ihre Feſtſpielkarte ſog=
ren
, haben ſich zuſammengefunden, um das Ideal Richard Wag=
ners
verwirklicht zu ſehen.

einem Abkommen gemäß mit allen Bayreuther Künſtlern, dem
Bayreuther Kapellmeiſter und den Bayreuther Dekorationen vor
König Ludwig II. allein ſtattfanden, ließen, wie Engelbert Hum=
perdinck
in ſeinen Parſifal=Skizzen berichtet, nicht im Entfern=
teſten
die gehobene Stimmung aufkommen, die ſich hier mit den
erſten Tönen, nein, ſchon vor Beginn der Muſik, ganz von ſelbſt
einſtellt.
Die reſtloſe ſeeliſche Inanſpruchnahme iſt etwas, dem wir
mit gewöhnlicher, aus der phyſikaliſchen Welt entnommener Be=
gründung
nicht beikommen können, aber es gibt auch noch eine
große Zahl materiell faßbarer Urſachen für die großartige Wir=
kung
der Bayreuther Parſifal=Aufführungen, die eine ein=
gehende
Würdigung beanſpruchen können. Muſikaliſch am ſchwer=
ſten
wiegt die nirgendwo anders erreichte Vollendung der Or=
cheſter
= und Chorleiſtungen, die ſchon beim Laien Bewunderung,
beim Muſiker aber das höchſte Entzücken hervorrufen. Zwei
Männer ſind es, die durch jahrzehntelange Zuſammenarbeit und
Mitarbeit am Bayreuther Werk imſtande ſind, dieſe unbeſchreib=

baren Wirkungen zu erreichen: Dr. Karl Muck und Huo
del. Welche fabelhafte Benauigkeit

Parſifal.

Zu ganz beſonderem Erleben wächſt ſich immer Bayreuths

eigenſtes Werk, der Parſifal aus. Nichr nur während der ſechs=
ſtundigen
Dauer der Aufführung, ſondern lange darüber hinaus
iſt der Hörer ganz im Banne der wohl für Lebenszeit tief ins
Unterbewußtſein eindringenden glaubensvollen Myſtik, die eine
ungreifbare Erinnerung im eigenen Ich auslöft. Am beſten wird
das Erlebnis mit Wagners eigenen Worten wiedergegeben:
Zum Raum wird hier die Zeit.
Das Empfinden dieſer ſeeliſch=räumlichen Erweiterung iſt
ganz allgemein. Alle, die hier den Parſifal ſahen und hörten,
wollen ihn auf Bayreuth beſchränkt wiſſen, und wenn ſie vorher
eifrig den entgegengeſetzten Standpunkt vertraten, denn nur hier,
in der an ſich ſo weihevollen Atmoſphäre, kann er ganz das
Weibefeſtſpiel ſein, als das wir ihn ſo tieferſchüttert an uns vor=
beigehen
laſſen uud in uns aufnehnſen. Selbſt die Separat=
vorſtellungen
, die im Seſililier 1824 im Münchener Hoftheater

doch der Orcheſterleitung Mucks nachzurühmen, wie herrlich mit
einem einzigen Strich ſetzen die Geiger ein, wie unvergleichlich
iſt die Reinheit der Bläſerakkorde und wie ſelbſtverſtändlich, für
Menſchenwerk ſo unwahrſcheinlich fein iſt die Dynamik! Welche
Kraft wohnt den von Rüdel einſtudierten Ritterchören inne, und
wie ergreifend find die Geſänge aus der Höhe des Gralstempels,
wie ſinnlich,=klangſchön betört uns muſikaliſch die Blumen=
mädchenſzche
! Erſt wo die Soliſten beginnen, ſcheint überhaupt
nit Wafſer gekocht zu werden, erſt hier ſtößt das Ohr gelegent=
* auf Töne und Tonfolgen, ganz ſelten auch auf ganze Lei=
Uen, die zu bemängeln ſind, oder doch ſchon einmal beſſer
NMe’t wurden. In der Darſtellung erreicht die Spielleitung
2lgfried Wagners, dem Alexander Spring=Aachen
A2 Wolfram Humperdinck der Sohn des Komponiſten
Don Hänſel und Gretel, helfend zur Seite ſtehen, ein Höchſt=
maß
von Vollendung im Einzelnen und Geſchloſſenheit im
Ganzen.
Gotthelf Piſtor, der, nachdem er auf dringende Bitte
Siegfried Wagners in letzter Minute, als kein Erſatz mehr her=
Deigeholt werden konnte, wie bereits berichtet, den Triſtan über=
lommen
und ſich unter dieſen Umſtänden ausgezeichnet gehalten
Nette, ſang nun auf eigenen Wunſch auch den erſten Parſifal und
bdt eine in jeder Hinſicht durchgeiſtigte und wohlabgerundete
Leiſtung. Seine friſche, männlich=heldiſche Stimme klang jugend=
(S=trotzig im erſten Akt und voll erlöſender Verinnerlichung in
dem herrlichen Schlußgeſang. Ganz ergreifend geriet ihm auch

die Stelle in der Karfreitags=Szene Du weinſt ſieh! es lacht
die Aue. Auch Piſtors Ausſprache, die allein von der dämoniſch=
packenden
Deklamation des Klingſor (Franz Egenieff) über=
troffen
wurde, muß lobend hervorgehoben werden. Barba0
Kemp geſtaltete die Kundry wieder ſo einzigartig, daß ſie woll
auch in Bayreuth alle anderen Vertreterinnen dieſer Rolle über
trifft, trotz ihres oft weniger tief empfundenen als raffiniert aus
gedachten Spiels. Ivar Andréſen war ein muſikaliſch fein
empfindender, den tiefen Gehalt ſeiner Rolle ganz ausſchöpfender
Gurnemanz. Der Kölner Karl Hammes reichte als Amfortas
für das Rieſenhaus nicht aus, ſo wohlklingend ſeine Stimme an
ſich auch iſt. Alle übrigen Rollen wurden, wie ſich das hier ganz
von ſelbſt verſteht, ausgezeichnet betreut.
Die Dekoration zu Parſifal hat ſeit 1925 wieder eine be=
trächtliche
Aenderung erfahren. Die Bühnenbilder zum zweiten
Aufzug hat Curt Söhnlein gänzlich neu geſchaffen. Während
ihm nun der früher in ſeiner Stilbrüchigkeit für Bayreuth durch=
aus
unzureichende Klingſor=Turm diesmal ganz ausgezeichnel
gelungen iſt, wirken die Traubenvorhänge im Zaubergarten doch
nicht märchenhaft genug, und die zarten Töne von Dekoration
und Beleuchtung ſtechen gegen die vielen bunten Farben der
Blumenmädchen ein wenig ab. Dabei iſt der Grundgedanke Sieg=
fried
Wagners, der eine aufdringliche, ſagen wir einmal: ſchwül
ſinnliche Wirkung unbedingt vermieden wiſſen will, durchaus
richtig, denn Parſifal iſt ein ſo fein empfindender Menſch, daß
er hierdurch nur abgeſtoßen werden würde. Aber bei der Frage
der Bühnenausſtattung ſpielt ja immer das Geld eine Haupe
kolle, und damit hapert es doch bei einem ſo rein idealen und
ganz auf ſich ſelbſt geſtellten Unternehmen leider immer. Die
vollkommene Neuordnung der Parſifal=Dekorationen, die fül
das nächſte Jahr in Ausſicht geſtellt iſt, wird wohl auch da noch
eine gründliche Wandlung bringen. Die Bilder zum erſten und
dritten Aufzug und die berühmt gewordenen Wandel= Dekoratio=
nen
von Schukoffsky, die ſich durch den feinen Auftrag der Leime=
farben
und eine hervorragende Perſpektive aufzeichnen, werden
in dieſem Jahre zum letzten Male gezeigt. Dann wird wohl auch
im bisher am konſervativſten ausgeſtatteten Werke die Verwand=
lung
mit optiſchen Mitteln und die Verwendung von Leuchſ=
farben
und Quarzlampe Platz greifen. Bewunderung aber muſ
ſen die großartigen Dekorationen von 1882 noch heute hervok=
rufen
, ſo etwa wie es die über hundert Jahre alten Bühnen=
proſpekte
von Schinkel und Fuentes tun, die auf der Frankfurtek
Muſikausſtellung gezeigt werden. Hübſch erzählt Humperdinck in
ſeinen obenerwähnten Parſifal=Skizzen welchen Schrecken und
welche Verlegenheit die zu große Länge der Wandeldekorationen
bei der Hauptprobe ein paar Tage vor der Uraufführung bek=

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abſehen.

[ ][  ][ ]

Nummer 205

Dienstag, den 26 Juli 1927

Geite 3

Engliſche Streiflichter.
ar enorme Rückgang des Trade Union=Bundes. Der Anſtieg
Frieuen Föderation. Biſchöfe gegen das neue Prayer Book.
Von unſerem (D=Korreſpondenten.
London, 25. Juli.
Auf der 28. Konferenz der Generalvereinigung der britiſchen
40De Unions in Llandudno entrollte der Vorſitzende A. Hut=
auſ
on ein düſteres Bild von dem enormen Rückgang der Mit=
1eSerzahl der Föderation. Im Jahre 1921 hätten die Regiſter
83 058 Mitglieder nachgewieſen. Heute beziffere ſich der Be=
trs
auf nur 723 725 Mitglieder, er ſei mithin um weit über die
hute, um 850 333, zurückgegangen. Und wenn kein Wunder
ſiesehe, müſſe man auf eine weitere Minderung rechnen. Der
ſt ptgrund dieſer ſaſt lalaſtrophalen Schwächung iſt nach ſeinen
u führungen in den ſchweren finanziellen Nöten gerade auch
ſörter Unions zu ſuchen. Es iſt richtig, daß große Unions, wie
der Eiſenbahner, moraliſch eigentlich bankerott ſind, haupt=
ſahTich
infolge ihrer erzwungenen verzweifelten Anſtrengungen
Intvergangenen Kampfjahre. Aber warum waren ſie denn ge=
ſo
ngen, zu dem Kampf der eigentlichen Streikenden beizu=
Iſurrn? Weil ſie ſich ſolidariſch verpflichtet fühlten, nicht allein
4: wirtſchaftlichen, ſondern noch viel mehr aus poli=
ſchen
Gründen.
Der Präſident der Königlichen Kommiſſion, die zur Unter=
ia
ung der Lage der Kohleninduſtrie eingeſetzt war und ſicher
Iut lauter ehrlichen Männern beſtand, ſagt jetzt in einer ſehr
ſäimiſtiſch gefärbten Auslaſſung an einer Stelle, nicht Cook
ube die Not durch ſein Hetzen herbeigeführt, ſondern die Not
ube Cook an ſeine Stelle gebracht. Das iſt eine merkwürdige
/0faſſung, in der er die Tatſachen erſt recht verdreht. Gerade
iell Cook der Haupturheber geweſen iſt, daß die Sache auf das
ortiſche Gebiet gclenkt wurde, weil er jede unabhängige Be=
n
=Bung irgend einer Union zur Erreichung des wirtſchaftlichen
roedens unterdrückte, hat er das denkbar Unverantwortlichſte
etnn, die Not aufrecht zu erhalten. Man denke an ſeine ruſſiſche
ſeſ ſe und die Maßregelung des Parlamentsabgeordneten
orge Spencer, zugleich hat er aber dadurch die Nemeſis
egen ſich ſelber und ſeine Mitarbeiter hervorgerufen. George
ſitencer hat die erſte Unabhängigkeitserklärung in der Grafſchaft
ſtaktingham veranlaßt und die neue Organiſationsbewegung ins
ſtollen gebracht mit der Parole Los von Cook! Los von allen
olitiſchen Treibereien, von allen ruſſiſchen Beeinfluſſungen!
Fom einigen Tagen wurde auf einer Konferenz in der St. Geor=
eto
=Halle in Southwark die neue Föderation der Induſtriellen
Awubenarbeiter=Unions formell begründet. Aus neun Gruben=
ſiſt
rikten, aus Südwales, Derbyſhire, Lancaſhire, Channock
lnaſe, Nottinghamſhire, Yorkſhire, Northumberland, Durham,
öarottland, waren Vertreter erſchienen. Man ſieht alſo, daß die
5ugeſſion von der alten Föderation im ganzen Lande Wurzeln
eſtaßt hat. Die Delegierten vertraten 60= bis 70000 zahlende
ſütglieder, faſt 10 Prozent der Ziffer, die Hutchinſon angegeben
a.. Sie ſind alſo von ihr nach abzuziehen. Und dieſe Entwick=
un
=g hat nur eine verhältnismäßig kurze Zeit gedauert. George
5t encer, M. P., ſagte in ſeiner Eröffnungsanſprache in der
Zeworgs=Halle: Unſere Organiſation wurde in einem Zeitpunkt
ei Angſt und Verzweiflung erdacht, aber mit Hoffnung und
eſnem Entſchluß geboren. Gerade ihre Geburt iſt ein klares An=
eitzhen
dafür, daß große Teile unſerer Arbeiterſchaft ſich weigern,
hue Anſichten in Rußland bilden zu laſſen. Welche Auswirkun=
eir
die neue Organiſation in der inneren Politik wie in der
virtſchaftlichen Entwicklung haben wird, läßt ſich noch gar nicht
b ehen.
Einer der bier Kirchenfürſten, welche gegen die An=
ochme
des neuen Prayer Books in der Kirchenverſammlung
ſemtimmt haben, iſt der im ganzen Lande und in allen Denomi=
ſtationen
perſönlich hochangeſehene Biſchof von Birming=
m
. Dr. Barnes. Er predigte dieſer Tage in der Weſt=
nänſter
=Abtei über den Text: Gott iſt ein Geiſt, und die
hn anbeten, müſſen ihn im Geiſt und in der Wahrheit anbeten.
z ſeiner Predigt richtete er auch einen ſtarken Angriff gegen
as neue Prayer Book. Das neue Buch, ſagte er, bedeutet
uren erſten Schritt, und zwar einen weiten, in der Richtung auf
ie Aenderung der Lehre der Engliſchen Kirche. Der Bericht
der Königlichen Kommiſſion über die kirchliche Diſziplin von
190)6, der zur jetzigen Reviſion des Prayer Book geführt hat,
mvähnte unter den beſonders ſchweren Unregelmäßigkeiten die
Aztfbewahrung des Sakraments unter Verhältniſſen, die zu
ſenner Anbetung führen. Wenn Tabernakel geſtattet würden, ſo
werde dieſe Unregelmäßigkeit tatſächlich legaliſiert werden.
Vrele Kirchenmänner teilten ſeine Bedenken und erblickten in
dem vorgeſchlagenen Aenderungen ein Unterminieren des bei der
Reformation eingeführten geiſtigen Sakramentsdienſtes. Er er=
mahnte
ſeine Zuhörer dringlichſt, von einem Verlaſſen der Kirche

nicht zu reden. Ein neuer, durch moderne Gelehrſamkeit und
Wiſſenſchaft geſtärkter Evangelismus, werde ſich vielleicht er=
heben
, um die Kirche zu feſtigen und ſie vom ſakramentalen Irr=
tum
zu reinigen. Schlimmſtenfalls könnten ſich
die Evangeliſchen der Duldung erfreuen. Die
eigentliche Gefahr beſtehe darin, daß die Evan=
geliſchen
bei Ermangelung einer neuen reli=
giöſen
Bewegung innerhalb der Kirche ſich all=
mählich
abwenden könnten, wenn ſich die jetzige
Abnahme in der evangeliſchen Geiſtlichkeit
fortſetzen ſollte. Vor einem Jahrhundert habe die Kirche
durch eine ähnliche Entwicklung die Methodiſten verloren.
Wenn ſich das in der Zukunft ereignen ſollte,
würde die Kirche zu einer anglokatholiſchen
Sekte werden.
Poincarés neuer Haßgeſang.
Wiederaufleben der Kriegsſchuldlüge. Eine
Erinnerung an franzöſiſche Kriegsführung.
Herr Poincaré hat am Sonntag wieder eine ſeiner üblichen
Reden gehalten. Man brauchte ſich darüber eigentlich gar nicht
mehr zu unterhalten, nachdem wir dieſe Melodie ſeit Jahr und
Tag gewöhnt ſind. Aber eins iſt unverkennbar: Herr Poincaré
hat einen neuen Vers gelernt und die Melodie dazu etwas ge=
ändert
. Der Anfang iſt, wie auch in Luneville, der gleiche ge=
blieben
. Immer die alten Anſchuldigungen gegen Deutſchland
und dann anſchließend das Herausſtreichen der franzöſiſchen
Friedensliebe, die aber jetzt ſo weit geht, daß Frankreich gerne
bereit wäre, die Akten über dieſes Thema zu ſchließen, falls nur
Deutſchland ſeine ewigen Angriffe vermeiden wollte. Ob das
aber geht, wie es in Orchies geſagt wurde, daß Deutſchland die
Kriegsſchuld endgültig auf ſich nimmt? Wir können demgegen=
über
darauf hinweiſen, daß gerade in dieſen Tagen der Ameri=
kaner
Prof. Barnes nachgewieſen hat, wie es mit der Frage
daß ſchon im Intereſſe der Wahrheit Deutſchland den Kampf
fortführen muß. Aber der Ort, wo Poincaré geſprochen hat, und
die lokalen Reminiſzenzen, die er dabei verknüpft hat, um ſeiner
Rede das erfordirliche Kolorit zu geben, zwingt doch zur Er=
gänzung
.
Orchies iſt im September 1914 von den deutſchen Beſatzungs=
truppen
verbrannt und vernichtet worden. Darin hat Herr Poin=
caré
recht. Aber er hat leider nicht geſagt, weshalb. Das
Material hätte er in dem vom parlamentariſchen Unterſuchungs=
ausſchuß
des Reichstages herausgegebenen Sammelwerk Völker
und Rechte im Weltkriege finden können, wo die Einzelheiten
genau mitgeteilt ſind. Sie waren folgende: Am 23. September
1914 wurde in Orchies eine Lazarettkolonne, der 7. deutſchen
machte ein als Strafexpedition eingeſetztes Landwehrbataillon
den vergeblichen Verſuch, ſich des Ortes zu bemächtigen. Es
mußte ſich unter Zurücklaſſung von 8 Toten und 30 Verwun=
deten
zurückziehen. Erſt am folgenden Tage konnten die Bayern
das nun von den Franzoſen geräumte Orchies beſetzen. Da fan=
den
ſie 21 tags zuvor von ihnen lebend in die Hände der Fran= lands im Fernen Oſten weiter fördern. Japan habe dagegen
zoſen gefallenen Kameraden nicht nur ermordet, ſondern in der
grauſamſten Weiſe verſtümmelt vor. Ohren und Naſe waren ab= durch die Ergebniſſe der Konferenz nicht einſchränken zu laſſen,
geſchnitten, die Augen ausgeſtochen. Die meiſten durch Ein=
ſchütten
von Sägemehl erſtickt. Außerdem waren die Toten
völlig ausgeplündert. In Gegenwart von zwei franzöſiſchen
Geiſtlichen wurde ſofort ein Protokoll aufgenommen, deſſen
Richtigkeit die Geiſtlichen, die Aerzte und neun weitere eidliche
Zeugen beſtätigten. Daraufhin hat ſich die deutſche Heeres=
leitung
entſchloſſen, zur Warnung Orchies zu zerſtören und durch engliſcher Seite eine Verſtändigung mit den Vereinigten Staaten
Plakate im ganzen beſetzten Gebiet Mitteilung zu machen. Das angebahnt werden wird, um die Abrüſtungskonferenz zu poſi=
abſchreckende
Beiſpiel hat auch gewirkt. Derartige Brutalitäten
haben ſich nicht wiederholt. Es iſt nun eigentlich ungeheuerlich, ſtändigung mit den Vereinigten Staaten wird von den engliſchen
daß Herr Poincaré dieſen Tatbeſtand deſſen ſich gerade die
Franzoſen ob ihrer viel gerühmten Ritterlichkeit ſchämen ſoll=
ſamen
Kriegführung Vorwürfe zu machen.
Urteil im Pariſer Spionage=Prozeß.

EP. Paris, 25. Juli. (
gegen die kommuniſtiſchen Spione gefällt. Der kommuniſtiſche
Stadtrat von Paris, Crémet, ſowie ſeine Sekretärin, Fräu= ſtändigung mit der amerikaniſchen Delegation. Trotz der immer
lein Clarae, die ſchon ſeit Monaten unauffindbar ſind, wur= noch vorhandenen großen Gegenſätze zwiſchen dem engliſchen
den zu je 5 Jahren Gefängnis, 5000 Franken Geldſtrafe und
zum Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von
Gefängnisſtrafen von 16 Monaten bis 5 Jahren und Geld=
freigeſprochen
.

Genfer Seeabrüſtungs=Prognoſe.
Anbahnung einer neuen engliſch=japaniſchen Allianz?
* Genf, 25. Juli. (Priv.=Tel.)
Nach der Unterbrechung von einigen Tagen, die infolge der
Berufung der britiſchen Delegierten nach London in der Genfer
Seeabrüſtungskonferenz eingetreten war, werden die Verhand=
lungen
nunmehr Anfang dieſer Woche nach Rückkehr der eng=
liſchen
Delegationsführer wieder aufgenommen werden. Damit
tritt die Konferenz, in das entſcheidende und wohl auch ab=
ſchließende
Stadium.
Die Verſtändigung zwiſchen den beiden großen Inſelreichen
England und Japan, die völlig unerwartet nach kurzen, ein=
gehenden
Verhandlungen zwiſchen den Delegationsführern auf
der Konferenz zuſtande gekommen war, hat der Abrüſtungs=
konferenz
eine neue weittragende politiſche Bedeutung gegeben.
Es iſt kaum anzunehmen, daß nach den erſt ſehr ſchroffen Gegen=
ſätzen
zwiſchen dem engliſchen und japaniſchen Abrüſtungspro=
gramm
das Uebereinkommen zwiſchen den beiden Staaten aus=
ſchließlich
auf Grund marinetechniſcher Verſtändigung in Genf
zuſtande gekommen iſt. Tatſächlich dürften neben den Genfer
Abrüſtungsverhandlungen ſehr ernſthafte und ſchwerwiegende
Erörterungen zwiſchen dem Londoner und Tokioer Kabinett ge=
führt
worden ſein, die ſodann zu dem ſo unerwarteten Entgegen=
kommen
Englands in der für Japan entſcheidenden Frage des
Unterſeebootbaues geführt hat und damit die Baſis für das
gegenſeitige Uebereinkommen abgab. Ueber den wahren Hinter=
grund
und die zwiſchen den beiden Kabinetten getroffenen Ab=
machungen
iſt bisher wenig Greifbares bekannt geworden. Be=
zeichnend
iſt jedoch die Haltung der Moskauer Preſſe, die in dem
japaniſch=engliſchen Uebereinkommen bereits einen neuen Schritt
Englands zur diplomatiſchen Einkreiſung Sowjetrußlands im
von der alleinigen Kriegsſchuld Deutſchlands beſtellt iſt und Fernen Oſten ſieht. Nun ſtellt die Prawda ausdrücklich feſt, daß
England die Hilfe Japans benötige, um ſeine Interventions=
pläne
in China zu fördern und Sowjetrußland einzukreiſen.
Eine Einigung Englands mit Japan auf der Abrüſtungskonfe=
renz
würde in der Folge zu erhöhten Reibungen zwiſchen den
imperialiſtiſchen Mächten in China führen.
Eine ſenſationellere Darſtellung der engliſch=japaniſchen Ver=
ſtändigung
bringt die franzöſiſche Preſſe. Einheitlich erklären die
Pariſer Blätter, die Genfer Konferenz bedeute einen Bruch der
auf der Waſhingtoner Abrüſtungskonferenz im Jahre 1921 ge=
ſchaffenen
Lage. Das Reſultat der Genfer Konferenz werde die
Anbahnung einer neuen japaniſch=engliſchen Allianz ſein und in
der Folge zu einer tiefgehenden Entfremdung zwiſchen England
Armee von Soldaten und Franktireurs überfallen. Tags darauf und den Vereinigten Staaten führen. Auf Jahre hinaus ſei
durch das engliſch=japaniſche Uebereinkommen die Ueberlegen=
heit
Englands zur See garantiert. England will ſich nach An=
ſicht
der Pariſer Blätter in China gegen eine neue Iſolierung
ſichern und vor allem die diplomatiſche Einkreiſung Sowjetruß=
ſtarkes
Intereſſe, ſeine maritime Poſition im Stillen Ozean
vor allem liege Japan wohl daran, neue Garantien für ſeine
aktiviſtiſchen Expanſionspläne in der Mongolei und Mandſchurei
zu finden.
Es iſt anzunehmen, daß nach der offenſichtlich weitgehenden
Verbeſſerung der engliſchen Poſition auch in Genf nunmehr von
tiven Ergebniſſen zu führen. Ein ſtarker Druck auf eine Ver=
Dominions, vor allem von Auſtralien und Neuſeeland geltend
gemacht. Beide haben ebenſo wie Kanada allergrößtes Intereſſe
ten dazu ausnutzt, um den Deutſchen wegen ihrer grau= an möglichſt freundſchaftlichen Beziehungen zu den Vereinigten
Staaten im Hinblick auf die im außerordentlichen Tempo ſo be=
ſchleunigte
Ausbreitung des japaniſch=chineſiſchen Bevölkerungs=
zuwachſes
im pazifiſchen Raum. Dieſe von Admiral Jellicoe,
einem der maßgebenden Männer der engliſchen Admiralität, ver=
Die 11. Strafgerichtskammer hat heute das Urteil im Prozeß tretene Tendenz wirkt zweifellos etwas ſchwerwiegender, wenn
nicht ſogar als entſcheidendes politiſches Moment für eine Ver=
und amerikaniſchen Abrüſtungsprogramm wird man dennoch nach
drei Jahren verurteilt. Fünf weitere Angeklagte erhielten wie vor mit der Möglichkeit einer Einigung zwiſchen den drei
großen Seemächten auf der Genfer Abrüſtungskonferenz rechnen
ſtrafen von 1000 bis 5000 Franken. Ein Angeklagter wurde müſſen, die praktiſch allerdings, in erſter Linie die engliſche
Suprematie auf dem Weltmeer ſichern würde.

ufſachten. Wagner war außer ſich und rief: Was, nun ſoll ich
wioohl gar meterweiſe komponieren?! Da nahm Hümpchen
digeſe Sorge von dem überlaſteten Meiſter, indem er raſch noch
eiumn paar Ueberleitungstakte ſchrieb, die bei den Aufführungen
inr Jahre 1882 mitgeſpielt wurden.
Nun werfen wir noch einen kurzen Blick in den biogra=
pchiſchen
Richard=Wagner=Saal, den die Pflegetoch=
ten
des bekannten Wagner=Biographen Glaſenapp, Fräulein
Selene Wallem, hier geſchaffen hat. Im Neuen Schloß führt
eim langer, mit Franz Staſſens prachtvollen Steindrucken zum
Ming geſchmückter Gang in einen ſtimmungsvollen Raum, der
anf mehreren großen Tiſchen und in Schränken bereits eine
Arenge koſtbarer Wagner=Erinnerungen aufweiſt, nach und nach
aſer zum Sammeltlatz für alle noch erreichbaren Reliquien aus
darm Leben des Meiſters werden ſoll. Auch den Getreuen, die ſich
ſellbſtlos für das Werk Richard Wagners einſetzten, ſo Hans von
Rülow, Heinrich von Stein, Franz Liſzt, H. St. Chamberlain
uid anderen, iſt ein beſonderer Gedenkplatz gewidmet. Ein
Gllaſenapp=Zimmer hat die weit über tauſend Bände faſſende
Rücherei des verdienten Forſchers aufgenommen und ſoll zu
Sttudienzwecken weiter ausgebaut werden. Wenn ſie nicht jetzt
ſochon da iſt, ſo wird doch in nicht allzuferner Zeit dort die voll=
kuemmenſte
Sammlung aller Wagner=Literatur zu finden ſein.
2er Beſuch dieſes werdenden Wagner=Muſeums iſt wärmſtens
zun empfehlen.
Dr. Werner Kulz.
*Der Internationale Kongreß für die
Geſchichte der Medizin
murde in Leiden (Holland) unter dem Patronat S. K. H. des
Mrinzen der Niederlande veranſtaltet. 200 Teilnehmer aus ver=
ſchiedenen
Ländern der Erde hatten ſich in der Aula der Univer=
ſmtät
eingefunden. Die Geſellſchaft wurde nach dem Weltkriege
von den Franzoſen in Paris gegründet, aber der Kongreß bis=
her
ſtets mit Ausſchluß der Deutſchen abgehalten. Zum
erſten Male ſind diesmal auch die Deutſchen eingeladen. Das
A uswärtige Amr in Berlin hat es ſich angelegen ſein laſſen, Ver=
treter
des Deutſchen Reiches dorthin zu ſenden. Prof. Sudhoff=
Laeipzig und durch ihn Dr. med. Schaefer=Darmſtadt folg=
tien
der Anfrage. Begrüßungsanſprachen hielten nach einem
Willkomm S. K. H. des Prinzen der Niederlande (die Königin
ſmndte einen Vertreter, da ſie abweſend vom Haag iſt), die Dele=
gäerten
aus Deutſchland, Amerika, England, Oeſterreich, Däne=
mark
, Spanien, Frankreich, Italien, Polen, Schweden, Aegypten

Die Teilnehmer des internationalen Kongreſſes für die Geſchichte
der Medizin.

und Marokko. Zirka 60 Vorträge wurden gehalten, darunter zehn
verſchiedene von deutſchen Gelehrten. Waren 1901 nur zwei
(Berlin und Würzburg) Profeſſoren der Geſchichte der Medizin
in Deutſchland vorhanden, ſo zählen wir jetzt zehn Lehrer der
Geſchichte der Medizin auf den deutſchen Hochſchulen, von denen
freilich nur die Lehrſtühle in Leipzig und Würzburg mit ordent=
lichen
Profeſſoren beſetzt ſind, während ſämtliche andere Lehrer
durch eine anderweitige mediziniſche Betätigung ſich ihr Brot
verdienen müſſen, weil die Länder und die Fakultäten es trotz
der großartigen Entwicklung unſerer Geſchichtswiſſenſchaft noch
nicht eingeſehen haben, daß die Kenntnis der Geſchichte unſeres
Standes für den werdenden Arzt von ebenſolcher Wichtigkeit iſt
als die Kenntnis vieler anderer Lehrgegenſtände, für die heute
Lehrſtühle mit vollbeſoldeten Profeſſoren beſtehen.

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
* Aus dem Kunſtleben. Die Kgl. bayer. Hofſchauſpielerin
Maja Reubke hat ſich in dieſem Monat in München mit dem Ober=
landesgerichtsrat
Dr. jur. Chriſtian Erlacher vermählt. Maja Reubke
entſtammt einer Künſtlerehe. Ihr Vater, Adolf Reubke, wirkte viele
Jahre als Regiſſeur und Bonvivant am Kgl. Theater zu Wiesbaden.
Ihre Mutter, Frau Marie Reubke geb. Berlhac, war in den ſiebziger
Jahren als Tragödin eine Zierde des Darmſtädter Hoftheaters.
Sie war gleichzeitig mit Frl. Anna Ethel engagiert. Maja Reubke
wurde für das Fach der jugendlichen Liebhaberin von Ernſt Poſſart
entdeckt, war dann ſpäter an den Stadttheatern von Frankfurt a. M.
und Bremen im gleichen Rollenfach beſchäftigt. In Darmſtadt hat ſie
einmal in der literariſch=künſtl. Geſellſchaft in einem Hoffmannsthal’ſchen
Drama rezitiert. Als beliebte Rezitatorin und auf Gaſtſpielen hat ſie
ſich vorzugsweiſe in den Jahren nach dem Weltkriege betätigt. Ihr
vorteilhaftes Aeußere und ihre friſche natürliche Art, vor allem aber
auch ihre gediegene Lebensauffaſſung haben ihr viele Freunde er=
worben
.
Dr. M.
* Leonhard Frank: Karl und Anna. Neue Erzählungen vom Dichter
der Räuberbande‟. Leonhard Franks Kunſt hat etwas Vulkaniſches.
Ein verhaltenes Feuer, das jeden Augenblick durchbrechen kann und
ſich an Höhepunkten in großartigen Ausbrüchen manifeſtiert, lebt in
ſeinen Dichtungen, deren neueſter Band Karl und Anna iſt, der
ſoeben im Propyläen=Verlag, Berlin, erſchienen iſt.
Die Titelnovelle iſt ein erſchütterndes ſoziales Gemälde. Krieg und
Nachkriegszeit geben den Hintergrund, bilden das Thema für die Hand=
lung
. Und dennoch iſt es keie Kriegsgeſchichte. Die allgemeinen Zeit=
umſtände
ſind nur flüchtig ſkizziert, voll und plaſtiſch herausgearbeitet
aber iſt das Erlebnis der drei Menſchen, Mann, Frau, Freund, ein
wahrhaft tragiſches Erlebnis, das ungbhängig von allen zeitlichen Bin=
dungen
ſtärkſte Wirkung ausüb=

[ ][  ][ ]

Die glückliche Geburt
eines Sohnes zeigen hoch=
erfreut
an
E. Schmitt und Frau
Erika, geb. Zoller.

Darmſiadt, den 23. Juli 1927.
(*19389
Goetheſiraße 44.

Die glückliche Geburt
ihres erſien Sohnes zeigen
hocherfreut an
Ernſt Hofer und Frau
Charlotte, geb. Schneider
z. Zi. Privattlinik Prof. Eckelt

Diakoniſſenhaus, Eſchershelmerlandſtr.

Frankfurt a. M., Engelsplatz 2. (19365

Das Feſt der
Silbernen Hochzeit
begehen am 26. Juli die Eheleute
Georg Schanz und Frau philippine,
geb. Haas, Eſchollbrückerſir. 25.
(*19060)

Unterfertigte erfüllt hiermit die traurige
Pflicht, ihre A. H. A. H. und i. a. B. ſ. a. B.
von dem am 24. Juli in Berlin erfolgten
Ableben ihres Alten Herrn
Hlieetic, ennverſech
Oberingenieur
aktiv G.G. 8284
geziemend in Kenntnis zu ſetzen. (11720
In tiefer Trauer:
Die Landsmannſchaft i. d. D. L.
Cheruskia
J. A. d. C:
H. Lehning, F=V.

Unſer lieber Vater

Shn Sannes

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen, meine innigſtgeliebte
Frau, unſere herzensgute, treu=
ſorgende
Mutter, Schwiegermutter
und Großmutter
Frau Margarethe Götz
geb. Drechsler
nach einem kurzen, aber ſchweren
Leiden im faſt vollendeten 69, Le=
bensjahr
zu ſich in die Ewigkeit ab=
zurufen
.
In tiefer Trauer:
Thomas Götz
Georg Trinkaus und Frau
Kätchen, geb. Götz
und 1 Enkelkind.
Nieder=Ramſtadt, 24. Jult 1927. (e19882

worden.

iſt am 22. d8. Mts. in die Ewigkeit abgerufen
Eliſabeth Hahnes
Wilhelm Hahnes.
Darmſtadt, den 25. Juli 1927.
(*19404
Heinheimerſtr. 22.

Die Beerdigung fand auf Wunſch unſeres lieben Ent=
ſchlaſenen
in aller Stille ſtatt.

*
ur dder Ahrsstohs-Brielutat Aeh-Torkadt.

Die Beerdigung findet Mittwoch
nachmittag 3 Uhr ſtatt.

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Darmſtadt

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großen Tageszeitungen noch bekanntgegeben. Interessenten
erhalten vorher (jetzt) versiegelte oder plombierte Original-
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auf dem Friedhof an der Nieder=
Ramſtädterſtraße ſtatt.
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teiligung
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[ ][  ][ ]

Nummer 205

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadi, 26. Juli.
Die neuen Poſtgebühren.
Nach der neuen Poſtgebührenvorlage ſtaffeln ſich die
Gebühren wie folgt:
Briefe im Ortsverkehr . . . . bis 20 g 8 Rpf.
über 20. bis 250 g 15 Rpf.
über 250 bis 500 g 20 Rpf.
im Fernverkehr.
bis 20 g 15 Rpf.
über 20 bis 250 g 30 Npf.
über 250 bis 500 g 40 Npf.
Poſtkarten im Ortsverkehr.
5 Rpf.
im Fernverkehr. . . . . . . 8 Rpf.
Druckſachen (ein Unterſchied zwiſchen Voll= und Teildruckſachen wird
nicht mehr gemacht) in Form einfacher Kartm, auch mit anhängender
Antwortkarte
.. . 3 Rpf.
bis 50 g
... . 5 Npf.
über 50 bis 100 g. 8 Rpf.
über 100 bis 250 g . 15 Rpf.
über 250 bis 500 g. 30 Rpf
über 500 g bis 1 kg 40 Rpf.
(Meiſtgewicht 1 kg).
Poſtwurfſendungen Druckſachen
.. 3 Rpf.=
Miſchſendungem Druckſachen und Warenproben 6ſ= Rpf.
Geſchäftspapiere, Warenproben u. Miſchſendungen,
die erſte Gewichtsſtufe .
.. . . 15 Rpf.
Päckchen bis 1 Kilogramm . . . . . . . . . 40 Rpf.
Pakete: 1. Zone bis 75 Klm. bis 5 kg . . . . 50 Rpf.
jedes weitere kg 10 Rpf.
2. Zone über 75100 Klm. bis 5 kg . 60 Rpf.
jedes weitere kg 20 Rpf.
3. Zone über 150375 Klm. bis 5 kg . 80 Rpf.
jedes weitere kg 30 Rpf.
4. Zone über 375750 Klm. bis 5 kg . 80 Rpf.
jedes weitere kg 35 Rpf.
5. Zone über 750 Klm. bis 5 kg . . . 80 Rpf.
jedes weitere kg 40 Rpf.
Bei der Berechnung der Zonenentfernung zwiſchen Oſtpreußen und
dem übrigen Reich wird zum Ausgleich der in Polen liegenden Strecke
die Gebühr der jeweils nächſtniedrigeren Zone in Anſatz gebracht.
Zeitugspakete gegen ermäßigte Gebühr und Einſchreibpakete fal=
len
weg.
Wertſendungen, für fe 500 RM. der Wertongabe beträgt die Ver=
ſicherungsgebühr
10 Rpf.
Nachnahmegebühr: Vorzeigegebühr 20 Rpf.
Poſtanweiſungen: bis 10 RM. .
20 Rpf.
über 10 bis 25 RM.
30 Rpf.
über 25 bis 100 RM.
40 Rpf.
über 100 bis 250 RM. . . 60 Rpf.
80 Rpf.
über 250 bis 500 RM.
üiber 500 bis 750 RM.
100 Rpf.
über 750 bis 1000 RM.
120 Rpf.
Eilzuſtellgebühr: Bei Vorausbezahlung durch den Abſender für jede
40 Rpf.
Briefſendung uſw. im Ortszuſtellbezirk.
im Landzuſtellbezirk 80 Rpf.
für Pakete (einſchließlich der Paketkarte)
im Ortszuſtellbezirk 60 Rpf.
im Landzuſtellbezirk 120 Rpf.
Gebühr für dringende Pakete
100 Rpf.

In den Ruheſtand verſetzt wurde am 14. Juli der Lehrer an der
Volksſchule zu Pfungſtadt (Kreis Darmſtadt) Wilhelm Mayer auf
ſein Nachſuchen wegen geſchwächter Geſundheit vom 1. Auguſt 1927 ab.
Auf Grund des 8 1 des Geſetzes über die Altersgrenze der Staatsbeam=
ten
vom 2. Juli 1923 bzw. 19. Dezember 1923 in der Faſſung des Geſetzes
vom 8. Oktober 1925 (Reg.=Bl. S. 249) tritt am 1. Auguſt 1927 in den
Nuheſtand Rektor Karl Lauterbach an der Volksſchule zu Sprende
lingen (Kreis Offenbach a. M.).
Von der Landes=Univerſität Gießen. Dem Lektor für franzö=
ſiſche
Sprache an unſerer Landes=Univerſität, Dr. Walter Gottſchalk,
wurde die venia legendi bei der Philoſophiſchen Fakultät, 1. Abteilung,
für das Fach der romaniſchen Philologie erteilt.
Die Unwetterſchäden in Rheinheſſen. Die Miniſter und
einige Regierungsvertreter werden in Begleitung des Landtags=
präſidenten
Adelung am Mittwoch, den 27. d. M., zur Beſichti=
gung
in das Unwettergebiet Rheinheſſens fahren.
Alt=Darmſtadt. Vereinigung für Ortsgeſchichte und Heimat=
kunde
. Zwei wohlgelungene Veranſtaltungen liegen wieder hinter der
Vereinigung: ein Beſuch von Kranichſtein, der trotz des ungünſtigen
Wetters eine zahlreiche Teilnehmerzahl aufzuweiſen hatte. Der Vor=
ſitzende
, Herr Ph. Weber, gab zuerſt einem Ueberblick über die Ent=
ſtehung
und die Geſchichte des Jagdſchloſſes und im Anſchluß daran fand
eine ſachkundige Führung durch die reichen Sammlungen ſtatt. Am
Vortragsabend am Donnerstag, ſprach Herr Wilhelm Kaminsky,
der bekannte Waldkenner, über: Bemerkenswerte und benannte Bäume
in uſeren Wäldern. An Hand von 27 Gängen führte der Redner
ſeine Zuhörer durch unſere Wälder. Der erſte Gang ging durch unſere
einſtige hiſtoriſche Scheppe Allee bis zur Auguſt Baur=Eiche beim
Forſthaus Harras. Der zweite Gang führte in den Wald an der Lud=
wigshöhe
zur Heinemann=Buche, Schenckbuche. Herderbuche‟
Bibra=Buche, Uhrich=Buche Boſe=Buche, Dörnberg=Buche‟. Der
dritte Gang führte durch den Klappacher=Pfad zur Niebergall=Eiche,
Claudius=Eiche, Johann Heinrich MerckEiche‟ Draudt=Eiche‟
Hüter=Buche‟ Eduard Heher=Eiche Braunkiefer, Klipſteins=Eiche,
Du Thil=Eiche, Loreh=Buche‟, Dippels Hof=Eiche‟. Der vierte und
fünfte Gang galt dem Beſuch der Schäfer=Buche, Weber=Buche‟,
Gabelfichte‟ Der Kaiſereiche‟. Der ſechſte Gang führte in den Wald
an der Roßdörferſtraße zur Wilhelm Heher=Eiche, Ludwigs=Eiche.
Ein ſiebenter, achter neunter und zehnter Gang galt wieder einer Exkur=
ſion
durch den Roßdörfer Wald, und zwar zur Wolzogen=Eiche, Rothe
Eiche, Ohly=Eiche von Gall=Eiche zu den bekannten hiſtoriſchen
Fichten am Ludwigstempel, zur Alexander=Eiche Langenbach=Buche‟.
dann im Oberwald an der Katzenſchneiſe zur Gläſſing=Eiche. Carl
Heher=Eiche Schleiermacher=Eiche, Raiß=Eiche Wilbrand=Eiche‟
Küchler=Eiche Hundshagen=Eiche, Wedekind=Eiche Liebigs=Eiche‟
Gabelsberger=Eiche, Amorbuche‟. Der elfte und zwölfte Gang galt
der Faſanerie. Hier wurden aufgeſucht die von Ploennies=Eiche‟
RiedlingenEiche. Wilhelm Kaminsky=Eiche Morneweg=Eiche,
Bismarck=Eiche Scheftheimer=Hauseiche, Moltke=Eiche‟ Fuchs=
Eiche, Finger=Eiche Kaiſerin=Alexandra=Buche‟. Auf dem dreizehn=
ten
bis ſechzehnten Gang ging es in den Meſſeler Park. Hier wurden
beſucht die Ludwigs=Buche‟ Die Dragoner=Eichen. Diana=Eiche‟
Dalwigk=Eiche, Landgrafen=Eiche. Alice=Eiche‟ Ella=Buche,
Große Landgräfin=Eiche, Friedrich des Großen=Eiche Viktoria=
Buche, Prinzen=Buche, Muhl=Eiche Klump=Eiche‟. Dann ging es
in die nähere Umgebung von Darmſtadt, zu den Sänger=Buchen bei
Bayerseich, zur Diebsfang=Eiche bei Arheilgen, zur Geleits=Eiche‟
und Erzherzog=Johann=Eiche beim Forſthaus Wieſenthal. Es wurde
ferner beſucht die Wilhelm Haber=Kiefer bei Gundernhauſen, die
Galgenbuche bei Seeheim. Die Zent=Linde und Kaiſer=Buche am
Heiligenberg. Die vier Haimonskinder, Hindenburg=Buche‟ Ro=
del
=Buchen bei Alsbach und zum Schluß die Alsbacher=Schloßeiche und
die Gabelsberger=Buche bei Alsbach. Daneben führte der Redner
ſeine Zuhörer noch zu einer großen Reihe von bemerkenswerten Bäumen,
die nicht benannt waren, und gab zu den einzelnen Baumbezeichnungen
die geſchichtliche Erläuterung der Namen, die dieſe Bäume alle tragen.
Im ganzen wurden beſucht: 91 benannte Bäume, 95 bemerkenswerte
Bäume und 9 Baumgruppen. Das ganze gab ein Bild von der Reich=
haltigkeit
und der Schönheit unſerer heimiſchen Wälder und von der
reichen Möglichkeit, in der näheren und ferneren Umgebung dankbare
und ſchöne Spaziergänge machen zu können. Mit herzlichen Dankes=
worten
an den Redner ſchloß Herr Ph. Weber die Verſammlung und
wies noch einmal darauf hin, daß demnächſt ein neuer Führer durch
unſere Wälder von Kaminsky erſcheint. Nächſter Vortragsabend am
4. Auguſt. Es ſpricht Herr Rudolph Anton über Heſſiſche Fürſten=
frauen
.

Dienstag, den 26. Juli 1927
Ein eigentümliches Bild
Unter dieſer Ueberſchrift brachte ein hieſiges Blatt geſtern
eine Notiz, in der feſtgeſtellt wurde, daß trotz des Aufrufs der
Stadtverwaltung, daß während der Beiſetzungsfeierlichkeiten für
Miniſter von Brentano die aus Anlaß des Turnfeſtes gehißten
Feſtfahnen eingezogen oder auf Halbmaſt geſetzt werden ſollten,
die bürgerlichen Turnvereine ihre eigenen Feſtfahnen nicht
eingezogen hätten.
Dieſe Feſtſtellung entſpricht in keiner Weiſe den Tatſachen.
Von ½10 Uhr bis 1 Uhr mittags waren ſämtliche Fah=
nen
auf dem Feſtplatz und vor der Feſthalle auf
Halbmaſt gehißt. Auch die Frankfurter Zeitung beginnt
ihren Bericht über die Beiſetzung mit folgendem Satz: Am
Sonntag vormittag waren zu Ehren des verſtorbenen Miniſters
von Brentano alle Fahnen in der Landeshauptſtadt, auch
die vielen Hundert auf dem Feſtplatz des Gau=
turnfeſtes
, auf Halbmaſt gehißt. Was der Frank=
furter
Zeitung möglich war zu ſehen, hätte das Darmſtädter
Blatt zum mindeſten ſehen können. Da aber nun einmal
grundſätzlich bei jeder Gelegenheit gehetzt werden muß, wollte.
man das wohl nicht ſehen.

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für vie undertergeſchabigten
in Rheinheſſen und Sachſen
Annahmeſielle: Tagblatthaus, Darmſiadt.

*Mit dem Sonderzug nach Wertheim.
An der Mündung der Tauber in den Mam, im ſchönſten Teile des
an Naturſchönheiten ſo reichen unteren Maintales, liegt Wertheim
ſo hieß es in der Vorankündigung der Reichsbahndirektion Mainz. Wert=
heim
zwiſchen Würzburg und Aſchaffenburg die ſchönſte Stadt im
ganzen Maintal. Zwiſchen Waſſer, Berg und Tal liegt es, umrahmt
von ſonnigen Abhängen und ſchattigen Wäldern. Mit Stolz nennt es
der Einwohner ſein Klein=Heidelberg. Unwillkürlich drängt ſich auch
dem Beſucher dieſer Eindruck auf. In der Tat: oben am Hang die
maleriſchſte Burgruine, die ich je geſehen habe; unten im Tal ſtille, buck=
lige
Gaſſen mit alten überhängenden Häuſern, an den Vorderfronten
mit Malereien, Bildhauerarbeiten, Wappen und Sinnſprüchen geſchmückt.
Die Toreingänge vielfach Kunſtwerke gewerblichen Könnens. An der
Peripherie der Stadt turmb.wehrte Tore, geſchichtliche Zeugen Alt= Wert=
heimer
Vergangenheit. Sehenswert der Engelsbrunnen, im Renaiſ=
ſaneeſtil
erbaut, mit zahlreichen Figuren geſchmückt. Sehenswert das
Rathaus, die Kilianskapelle, die evangeliſche Kirche, die ſogen. Hofhal=
tung
, im Beſitz der fürſtlichen Linie Löwenſtein=Roſenberg. Gin Gang
auf die Burg ein Blick vom Burgfried über die ganze Ruine, das
Stadtbild, das Main= und Taubertal, ſowie Speſſart= und Odenwald=
berge
; ein Blick allein und die ganze Reiſe hat ſich gelohnt. Bedauer=
lich
nur, daß ſo viele Freunde der Sonderzüge es verſäumt haben, dieſen
reizenden Winkel mit ſeinen lieben, freundlichen, zuvorkommenden Men=
ſchen
kennen zu lernen. Für die, die dabei waren, war die Fahrt unter
der Leitung des Herrn Oberinſpektor Corell eine ungetrübte Freude,
und viele von ihnen freuen ſich ſchon heute auf die nächſten Sonderfahr=
ten
(am 31. Juli) nach Maria Laach und (am 6. Auguſt) nach Konſtanz.
am Bodenſee.
Zu der Beiſetzungsfeier für Miniſter
von Brentano
iſt unſerem geſtrigen Bericht noch einiges nachzutragen: Die Feier auf
dem Waldfricdhof, der u. a. auch die Spitzen der kirchlichen Behönden
aller Konfeſſionen beiwohnten, wurde umrahmt von einer Trauer=
muſik
, die aus Beethovens Trauermärſchen zuſammengeſtellt war. Bevor
ſich der Leichenzug in Bewegung ſetzte, ſpielte das Orcheſter den Choral
aus der Bachſchen Paſſion Wenn ich einmal muß ſcheiden‟. Die geſamte
Muſik wurde vom Reichsbund ehemaliger Militärmuſiker unter Leitung
des Herm Obermuſikmeiſter Weber geſtellt. Die Aufbahrung wurde
wie wir weiter erſucht werden, mitzuteilen von der Beerdigungsanſtalt
Karl Kahrhof ausgeführt.
Heſſiſches Landestheater Kleines Haus. Sommerſpielzeit 1927.
(Direktion Adalbert Steffter.) Die beliebte Geſangspoſſe Wie einſt im
Mai wurde auch am Sonntag nachmittag zur Aufführung gebracht, und
zwar vor ausverkauftem Hauſe. In der Nolle des Methuſalem Gisher
von Bruno Harprecht a. G. gegeben) trat diesmal Viktor Schmidt
auf und gefiel ungemein, ebenſo dig übrigen Mitglieder, beſonders Gretel
Zadora und Fritz Geiger. Abends fand die Wiederholung der hochinter=
eſſanten
Operette Paganini mit Karl Jörn a. G. wieder toſenden Bei=
großes
Regietalent aufs neug erwieſen.
Heute Dienstag und täglich abends 8 Uhr finden Wiederholungen
der mit außerordentlich großem Beifall aufgenommenen Operettenneuheit
Paganini mit Kammerſänger Jörn als Gaſt in der Litelrolle
ſtatt. Trotz des Gaſtſpieles ſind keine erhöhten Preiſe. In Vorberei=
tung
befindet ſich die Operettenmeuheit Die Biakusprinzeſſin, meueſte
Operette von Emmerich Kalman, die ebenſo wie Gräfin Mariza über=
all
mit größtem Erfolg aufgeführt wurde.
Vogelsberger=Höhenklub, Darmſtadt. Am 21. Auguſt 1927
unternimmt der Geſamt=V.=H.=C. auf einem Sonderdampfer eine Rhein=
fahrt
von Mainz nach St. Goarshauſen. Damit für diejenigen Mit=
glieder
, die an der Rheinfahrt teilnehmen wollen, die erforderlichem
Plätze reſerviert werden, iſt rechtzeitige Voranmeldung erwünſcht. Alles
Nähere iſt bei Mitglied Neudecker, Ernſt=Ludwig=Straße, wo auch die
Einzeichnungsliſten aufliegen, zu erfahren. Die bindenden Anmeldun=
gen
ſind bis ſpäteſtens 5. Auguſt daſelbſt vorzunehmen. Bei ſpäteren
ſiehe Anzeige im heutigen Blatte.
werden, ſich ſelbſt und den Seinen zu einem anſtändigen Begräbnis zu
Jahren werden noch aufgenommen. Keine Wartezeit für
Auszahlung des Sterbegeldes! Koſtenloſe Mitverſicherung der Kinder
bis zum 16. Lebensjahre bei gleichzeitiger Verſicherung derd Eltern. Ge=
ringe
monatlicho Prämienzahlung! Die vom Zentralausſchuß für Innere
Miſſion der Deutſchen Evangeliſchen Kirche ins Leben gerufene Sterbe. Deutſchland vor Napoleon auf den Knien lag, wie heute vor dem Aus=
kaſſe
kann nur beſtens empfohlen werden. (Siehe auch die heutige An= land: Die Unſitte, deutſche Worte in welſche Schrift zu kleiden, iſt eing
zeige.)

2 Ausstellungen
Juni September, 10-19 Uhr (00nsa
Landesmuseum Mathildenhöhe

Seite 5
* 33. Mittelrheiniſches Kreisturnfeſi.
Das Turnerſchwimmen.
In Verbindung mit dem 33. Mittelrheiniſchen Kreisturnfeſt fin=
den
in dieſem Jahre die Kreisſchwimmwettkämpfe (8. Kreisſchwimm=
feſt
) der mittelrheiniſchen Turnerſchwimmer (=innen) in Darmſtadt
am Samstag, den 30. Juli, 8,30 vormittags, im Großen Woog ſtatt.
Aus kleinſten Anfängen heraus hat ſich die turneriſche Schwimmbewe=
gung
zu machtvoller Bedeutung entwickelt. An dieſer Enwvicklung
hat gerade der Mittelrheinkreis der D. T. einen hervorragen=
den
Anteil. Lange Jahre nahm er mit ſeinen Vereinen die Spitze
in der D. T. ein. Der unermüdlichen Werbearbeit mittelrheiniſcher
Turnerſchwimmer iſt es zu danken, daß, vom Mittelrheinkreis ausgehend,
ſich die Schwimmorganiſation in der D. T. feſtigte und die Bewegung
ſelbſt mächtig vorwärts ging. Das Schwimmen gilt in der D. T. als
ein Beſtandteil des deutſchen Turnens. Ihre Hauptſache erblickt die
D. T. zuerſt darin, das Schwimmen auf alle Turnvereine auszudehnen,
alle Turner (=innen) im Schwimmen und Retten auszubilden. Der all=
ſeitigen
Ausbildurng gibt die D. T. den Vorzug. Alle Schwimmveranſtal=
tungen
ſind in erſter Limie volkstümlich zu geſtalten. Im Sine einer
volkstümlichen Geſtaltung des Turnerſchwimmens liegt die Einfügung
von Schwimmwanderfahrten, von Stromſchwimmen, Durchquerung von
Flüſſen, Seen uſw. Auch die Durchführung von gemiſchten Lauf= und
Schwimmſtaffeln. In ſozialer Hinſicht wird größter Wert auf die Zu=
ſammenarbeit
mit der Deutſchen Lebensrettungsgeſellſchaft gelegt.
Ueberall arbeiten die Turner mit an der Ausbreitung des Lebensret=
tungsgedankens
. Auch der Bau von neuen Badeanlagen, wovon in letz=
ter
Zeit eine ganze Reihe neu erſtanden, findet wärmſte Unterſtützung.
Des weiteren nehmen in allen Kreiſen die Schwimmlehrgänge einen
immer breiteren Raum ein. So ſind innerhalb der D. T. für das
Schwimmen allgemein klare Richtlinien feſtgelegt. Der Ausbau der
Trockenübungen als Pflichtfreiübungen ſchuf beſtimmte einheitliche Richt=
linien
für Schwimmen und Springen. Auch die Schaffung neuer Wett=
kampfbeſtimmungen
mit Klaſſen= und Stufeneinteilung iſt das Ergebnis
vorwärtsſtrebender Arbeit. Einen weiteren Anteil am Erfolg der
Turnerſchwimmbewegung hat auch das ſeit 1924 beſtehende Deutſche
Schwimmerblatt, der D. T. (Beilage der Deutſchen Turnzeitung).
Neuerdings wurden Beſtimmungen dahingehend getroffen, daß bei allen
Lehrgängen innerhalb der D. T., ſei es Männer= oder Frauenturnen,
Volksturnen, Spiele oder ſonſt eine von der D. T. betriebenen Leibes=
übung
, auch Uebungen betr. das Schwimmen einzureihen ſind.
Die ungeheure Zunahme der Turnerſchwimmbewegung und deren
machtvolle Entwicklung mehr als 6000 Vereine der D. T. haben jetzt
Schwimmgelegenheit, die Geſamtbeſucherzahl im Schwimmen wird
dieſes Jahr 2 Millionen erreichen beſagt von ſelbſt, daß ſie aus
den Anfängen herausgewachſen iſt. Sie wird in Bälde die Auswirkung
erhalten, die ihr in ihrer Größe und Bedeutung zukommt.
B.

Kreisturufeſt=Eintrittspreiſe. Wir können heute unſeren
Leſern die ermäßigten Preiſe für das Kreisturnfeſt mitteilen.
Der Finanzausſchuß glaubte ſich zu dieſer Maßnahme um ſo
mehr berechtigt, als er bei Beurteilung dieſer wichtigen Frage
die wirtſchaftlichen Verhältniſſe in Betracht zog. Die Eintritts=
preiſe
betragen nun: für Dienstag und Mittwoch 20 Pfg., für
Donnerstag und Freitag 50 Pfg., für Samstag und Sonn=
tag
1,60 Mk., für Montag 1,10 Mk., für Dienstag, Mittwoch
20 Pfg., für Donnerstag 50 Pfg., für Freitag, Samstag
20 Pfg., für Sonntag 50 Pfg. Außerdem iſt für die Tage vom
28. Juli (Donnerstag) bis 1. Auguſt (Montag) eine Dauer=
karte
auch für die Bevölkerung zu haben. Der Preis beträgt
hierfür 3,85 Mk. Der Vorverkauf für die Dauerkarten beginnt
am heutigen Dienstag in den kenntlich gemachten Stellen. Damit
iſt eine weſentliche Preisherabſetzung eingetreten, die bei den
Darmſtädtern ſicherlich Widerhall finden wird. Durch Anzeigen
und Hinweiſe wird für eine dauernde Benachrichtigung des
Publikums Sorge getragen werden. Unerläßlich aber iſt das
Feſtbuch, welches mit Feſtabzeichen für 50 Pfg. zu haben iſt.
(Siehe Anzeige.)
Eine freudige Ueberraſchung wurde am Freitag abend den In=
ſaſſen
des Herz=Jeſu=Krankenhauſes der Barmherzigem Brüder in der
Hermannſtraße zuteil. Der bekannte Flieger Richard Buſch, der vor
etwa zwei Monaten bei einem Flugtage in Mannheim, infolge Ver=
ſagens
der Steuerung beim Trudeln abſtürzte und ſchwere Verletzun=
gen
davontrug, hat hier Aufnahme gefunden und befindet ſich dank der
ſorgfältigen Pflege und liebevollen Behandlung der Brüder auf dem
Wege der Beſſerung, wenn er auch noch an das Bett gefeſſelt iſt. An=
gehörige
und Freunde hatten ſich am Freitag bei ihm eingefunden, um
ihm Glückwünſche zu ſeinem 38. Geburtstage zu übermitteln, als auch
ein etwa 35 Mann ſtarkes Orcheſter des Reichsbundes ehemaliger Mili=
tär
=Muſiker erſchien, um dem Geburtstagskinde auf ſeinem ſchmerzvollen
Lager, wie auch den übrigen Inſaſſen des Hauſes, unter Leitung des
Obermuſikmeiſters Rühlemann eine beſondere Freude zu bereiten. Die
vorgetragenen hübſchen Muſikſtücke fandem von allen Seiten dankbare
Aufnahme. Tief gerührt nahm auch das Geburtstagskind die von Her=
zen
kommende Aufmerkſamkeit entgegen. Auch der Fliegerkamerad
Buſchs, Pilot Jährling, ließ es ſich nicht nehmen, in zwei, faſt die
Dächer berührenden Flügen, zwei von Fliegerkameraden geſpendete
hübſche Blumenbuketts abzuwerfen, die den übrigen zahlreichen Blumen=
ſpenden
, die Buſch erhalten hatte, zugefügt werden konnten.
Deutſche Geſellſchaft für Pilzkunde. Der diesjährige Kongreß der
Deutſchen Geſellſchaft für Pilzkunde (Sitz Darmſtadt) findet vom 3. bis
5. September 1927 in München ſtatt. Zweck und Ziel der D.G.f.P. ſind
die Verbreitung volkstümlicher und wiſſenſchaftlicher Pilzkenntniſſe, die
fall. Die Geigenſoli wurden von Konzertmeiſter Mangel3dorf vor= Erforſchung unſerer heimiſchen Pilzwelt, ein ſehr umfangreiches und
trefflich geſpielt. Diraktor Steffter hat mit dieſer Inſzenierung ſein großenteils noch ungeklärtes Gebiet. Zum wirkſamen Kampf gegen die
furchtbaren Pilzvergiftungen hat die D.G.f.P. eine Kommiſ=
ſion
von Aerzten und Pilzfachmännern gebildet. Ausführliche und ſo=
fortige
Mitteilung über vorkommende Vergiftungen werden an Sani=
tätsrat
Prof. Dr. Welsmann in Pelkum bei Hamm (Weſtfalen) erbeten.
Insbeſondere werden die behandelnden Aerzte und Krankenhäuſer um
Bericht erſucht.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.

zurückgeſandt, die Ablebnung nſcht begrlndet werden.
Turnfeſt und Schrift.
Leider ſieht man bei dem jetzigen Turnfeſt vielfach Aufſchriften und
Anmeldungen kann nicht für Teilnahme garantiert werden. Näheres gedruckte Willkomm=Grüße an die Turner in lateiniſcher Schrift.
Aus verſchiedenen Gründen hätte ſich die deutſche Schrift beſſer ge=
eignet
. Der künſtleriſche Wert der Schmuckwert der deutſchem Schrift,
Ebangeliſche Sterbefürſorge in Heſſen. Durch die Ebangeliſche im Vergleich zur Lateinſchrift iſt umbeſtritten. Der Reichskunſtwart Dr.
Sterbefürſorgg ſoll jedem ebangeliſchen Chriſten Gelegenheit gegeben Redslob preiſt ihre monumentale Schönheit und ſagt ſogar, die
verhelfen. Auch alte Leute bis zum Höchſtalter von 80. Fraktur ſei keine Frage der Vergangenheit, ſondern eine Angelegenheit
der Zukunft. Noch höher ſteht ihr Gefühlswert. Goethe nannte in
Dichtung und Wahrheit die deutſche Schrift eine Offenbarung deutſchen
Gemüts. Klopſtock, Leſſing, Simrock, Kant, Herder, Wieland Bismarck,
Roſegger ſagten ähnliches. Am maßgebendſten iſt jedoch für die Turner
der Ausſpruch, den Turnvater. Jahn zu Zeiten prägte, als
vaterländiſche Abſcheulichkeit.

[ ][  ][ ]

Miit

Seite 6

Dienstag, den 26. Juli 1927

Nummer 205

Die Photographie im Dienſie der Heimat=
kunde
, Heimatwerbung und Heimatſorſchung.
(Mitteilung aus dem Inſtitut für wiſſenſchaftliche und angewandte
Photgraphie der Techn. Hochſchule Darmſtadt.)
Im Sommer 1924 hielt ich in meiner Vaterſtadt Kulmbach einen
Vortrag über Kulmbacher Heimatbilder. Ich machte am Schluſſe
meiner Ausführungen einige Vorſchläge, wie man das Lichtbildweſen
in den Dienſt der Heimatkunde und Heimatforſchung ſtellen kann. Nach
dem Vortrag frug mich der Vorſtand des Bezirksamtes Kulmbach, der
jetzige Oberregierungsrat Clemens, ob ich nicht meine Vorſchläge für
den Landbezirk Kulmbach durchführen wolle. Jc. erklärte mich ſofort
bereit, meine Erfahrungen und die Hilfsmittel des mir unterſtellten
Inſtituts zur Verfügung zu ſtellen. Ich habe mick, immer bemüht, alle
Beſtrebungen, die dazu beitragen, die Liebe zur beimat zu pflegen und
die Kenntnis des Vaterlandes zu fördern, nach Möglichkeit zu unter=
ſtützen
.
Auf Grund eingehender Beſprechungen wurde zwiſchen dem Vor=
ſtand
des Bezirksamtes Kulmbach und mir ungefähr das Folgende
vereinbart:
1. Der Bildtrupp des Inſtituts (beſtehend aus Studierenden und
Hörern der Techniſchen Hochſchule) wird im Sommer 1925 im
Landbezirk Kulmbach eingeſetzt mit dem Hauptquartier in Thur=
nau
(Oberfranken).
2. Die Studierenden erhalten:
2) Freie Fahrt 4. Klaſſe von Darmſtad= nach Thurnau und
zurück.
b) Freies Quartier in Bürgerhäuſern.
e) Freie Verpflegung einſchl. Getränke (innerhalb ſelbſtverſtänd=
licher
Grenzen).
3. Notwendiges Fuhrwerk wird geſtellt.
4. Die Barauslagen für Platten, Papiere und Chemikalien werden
vergütet.
5. Die Negatibe der Aufnahmen gehen mit allen Rechten in den
Beſitz des Bezirksamtes Kulmbach zur beliebigen Verwendung
über.
Ende Juli 1925 wurde von 7 Studierenden mit ben Aufnahmen
begonnen. Es wurde 4 Wochen gearbeitet. Einſchließlich einiger im
Fruhjahr 1926 gemachter nachträglicher Aufnahmen wurden etwa 400
brauchbare Negative 9:12, 10:15 und 13:18 erzielt.
Das teilweiſe ſehr ungünſtige Wetter beeinträchtigte die Bildaus=
beute
ganz weſentlich. Immerhin war die Ausbeute nach Zahl und
Güte befriedigend. Das Entgeg ommen, das die Studierenden, die
mit einem Empfehlungsausweis / 3 Bezirksamtes verſehen waren, fan=
den
, war üiberall ſehr herzlich. Zu den Quartie=wirten ergab ſich ein
recht freundſchaftliches Verhältnis. Gearbeitet wurde einzeln und in
Gruppen. An entlegenere Orte wurden die Studierenden im Dienſt=
wagen
des Bezirksamtes und in einem Privatkraftwagen gebracht.
Der techniſche und geſellſchaftliche Mittelpunkt war die Apotheke
des Herrn Apothekers Friedrich Meher in Thurnau. In den geräumigen
Kellern des ſchönen alten Haufes wurden die Platten entwickelt und die
erſten Abzüige hergeſtellt. Um Ordnung und leichte Einſicht in das ge=
wonnene
Material zu bekommen, wurden die Bilztruppmitglieder an=
gehalten
, für jede Aufnahme ein Formblatt auszufüllen.
Berückſichtigt wurden hauptſächlich Motive, die von Berufsphoto=
graphen
im allgemeinen nicht aufgenommen werden.*) Wie überhaupt
alles vermieden wurde, was mit einiger Berecſtigung den Vorwurf
hätte entſtehen laſſen können, es würden die anſäſſigen Berufsphoto=
graphen
geſchädigt.
*) Derartige Motive waren zahlloſe vorhanden. Ich will nur einige
nennen: Einzelheiten von Kirchen (Altäre, Orgeln, Kanzeln, Taufſteine,
gemalte Fenſter, Holzſchnitzereien, Wandgemälde und Bilder, Grabſteine,
Inſchriften, Kapitäle, Schmiedearbeiten, Turmhelme uſw.); ferner Ein=
zelheiten
von alten Häuſern und Schlöſſern (Treppen, Höfe, Erker,
Wappen, Türen, Decken, Fenſterſtöcke, Fachwerk, Kamine, Einrichtungs=
gegenſtände
, von kunſtgewerblicher, kunſtgeſchichtlüher und heimatkund=
licher
Bedeutung uſw.); dann Grabdenkmäler in alten Friedhöfen, Trep=
penanlagen
, Brunnen, Brücken, Grenzſteine, Hoheitszeichen, Handwerks=
zeichen
, Wirtshausſchilder, Bildſtöcke, Türbeſchläge, Stadtmauern, Wach=
türme
, Mühlen, Gartenanlagen, Grabhügel, ſeltene Pflanzen und
Bäume, merkwürdige Baumaruppen, Felspartien, geolegiſche Aufſchlüſſe,
ausſterbende Gewerbe uſw.

Die Dunchführung des Unternehmens mit dem erzielten Erfolge
war nur möglich durch die großzügige Förderung, die ihm der Vorſtand
des Bezirksamtes Kulmbach, der damalige Oberamtmann, jetzige Obei=
regierungsrat
Clemen3, zuteil werden ließ. Das große Verſtändnis,
welches ſeitens der einheimiſchen Bevölkerung und Amtsperſonen
(Pfarrer, Bürgermeiſter, Lehrer uſw.) dem Unternehmen entgegen=
gebracht
wurde, hat die Aufgabe ſehr erleichtert.
Eine beſonders ſchönen Abſchluß fand das Unternehmen dadurch,
daß auf gütige Vermitztlung von Frau Siegfried Wagner ſäntlichen
Bildtruppteilnehmern durch die Leitung der Bahreuther Feſtſpiele ein
koſtenloſer Beſuch einen Meiſterſinger=Aufführung ermöglicht wurde.
Befriedigt waren alle Beteiligten. Das Bezirksamt Kulmbach beſitzt
nunmehr ein ſtattliches Heimatbilderalbum. Die Bildtruppteilnehmer
haben einen koſtenloſen, fröhlichen Sommerafenthalt gehabt und eine
bisher wenig bekannte, reizvolle Gegend des deutſchen Vaterlandes
gründlich kennen gelernt. Sie haben ſich eine große Gewandtheit in der
Aufnahme von Heimatbildern angeeignet, die ſie nun anderweitig beſtens
verwerten können. Sie haben das Bewußtſein mitgenommen, wertvolle
Arbeit geleiſtet zu haben. Die einhemiſche Bevölkerung iſt aufmerkſam
geworden auf diele bisher wenig beachtete Kunſt= und Naturdenkmale.
Für die Werbezwecke der Verkehrs= und Verſchönerungsvereine des
Kulmbacher Landes ſteht reiches Material bereit. Die zukünftige Bezirks=
lichtbildſtelle
Kulmbach=Land hat für die Zwecke des Heimatunterrichts
eine große Anzahl von Vildern zur Verfügung. Es ſind auch viele
Aufnahmen erzielt worden, die für die allgemeine deutſche Kunſt=
geſchichte
wicſtig ſind.
Die Negierung von Oberfranken hat dem Unterzeichneten ihre An=
erkennung
über die geleiſtete Arbeit ausſprechen laſſen und gleichzeitig
den anderen B=zirksämtern des Kreiſes Oberfranten empfohlen, von ſich
aus ähnliche Unternehmungen durchzuführen.*)
av. Profeſſor Dr. Fritz Limmer.
**) Es ging auch ſehr bald eine große Anzahl von Anfragen ſeitens
oberfränkiſcher Bezi=ksämter ein. Im Sommer 1926 konnte der Bild=
trupp
nicht eingeſetzt werden, weil ausgereckmet die Bezirsämter, in
welchen gearbeitet werden ſollte, ſtack von Hochwaſſerſchäden betroffen
wurden. Es mußten die für die Aufnahmeunkoſten zur Verfügung
ſtehenden Mittel ſelbſtverſtändlich mit zur Linderung der allgemeinen
großen Notlage verwendet werden. Im Auguſt 1227 ſoll in den
Bezirksämtern Ebermannſtadt und Forchheim gearbeitet werden.

Ausflugsſonderzug nach Niedermendig. Im Lloyd=Reiſebureau
(Rheinſtraße 17) ſind die Fahrkarten für den am Sonntag, den 31. Juli,
abfahrenden Sonderzug nach Niedermendig zum Preiſe von 7.20 Mark
für Hin= und Rüickfahrt erhältlich.
Gemeinde=, Kreis= und Provinzialſteuern für 1927. (Grauer
Steuerbeſcheid. Das zweite Ziel iſt laut der heutigen Bekamnt=
machung
bei Meidung der Beitreibung bis ſpäteſtens 5. Auguſt 1927,
an die Stadtkaſſe, Grafenſtraße 28, zu zahlen.

Tageskalender für Dienstag, den 26. Juli 1927.
Heſſ. Landestheater Großes Haus: Geſchloſſen. Kleines
Haus, abends 8 Uhr: Paganim. Orpheum: Geſchloſſen.
Landesmuſeum, von 1019 Uhr: Ausſtellung alte Kunſt.
Mathildenhöhe von 1019 Uhr: Ausſtellung neue Kunſt.
Feſtplatz, abends: Konzert. Feſthalle abends: Tanz.
Konzerte: Herrngartenkaffee, nachm. 3½ Uhr; Schloßkaffee,
Hotel=Reſt. Schmitz, Café Rheingold, Park=Café=Reſtaurant.
Perkeo, Alexanderſtr., abends 8 Uhr: Thüringer Volksſänger.
Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=
Lichtſpiele.

Besucht das deutsche

IF. 7873)

Mordseebad Borkum

Sportwoche vom 8. bis 14. August.
Prospekte durch die Badedirektion und Reisebüros

Aus Heſſen.
Starkenburg.
* Erzhauſen, B. Juli. Klipſtein=Ruhe. Dor Wunſch der Ge=
meinde Erzhauſen nach einem ſchönen Feſtplatz im benachbarten fiska-
liſchen
Wald hatte bereits im vergangenen Herbſt ſeine Erfüllung ge=
funden
. Mit tatkräftiger Unterſtützung des ſtaatl. Förſters Klipſteim
auf Forſthaus Vayerseich war es gelungen, an der Südſeite der Straße=
BaherseichErzhauſen vom Forſtfiskus einen ſchönen, von alten Bäumem
beſtandenen größeren Platz pachtweiſe zu erwerben. Die Gemeinds=
Erzhauſen hat auf dem Platze inzwiſchen eine Anzahl Tiſche und Bänks=
aufſtallen
laſſen, ſodaß derſelbe zur Abhaltung von Waldfeſten ſehr ge=
eignet
iſt und dieſem Zwecke auch ſchon wiederholt gedient hat. Um Herrr=
Forſter Klipſtein den Dank für ſeine Mühewaltung abzuſtatten und auch
als ſichtbares Zeichen des zwiſchen ihm und der Gemeinde Grzhauſer;
beſtehenden guten Verhältniſſes hat der Gemeinderat vorgenannter G=w
meinde einſtimmig beſchloſſen, dem Platze den Namen: Klipſtein=Ruhe‟
zu geben und ein Schild mit dieſer Aufſchrift an einer Buch anbringer
laſſen.
* Arbeilgen, B. Juli. Gemeinderatsbericht. Zur Waſſer;
verſorgung in Kranichſtein wurde dem Vorſchlag des ſtädtiſchen Waſſer=
werkes
zu Darmſtadt zugeſtimmt. Die Verſorgung mit Gas dagegern
wurde zurückgeſtellt. Die Bürgſchaftsüübernahme für verſchiedene Bau=
darlehen
wurden genehmigt. Das Stammkapital für die Bauhütte wurde
auf 300 Mark erhöht. Die Abgabe von 300 Stück Drainageröhren zu in
8 Pfennig an die Gemeinde Wixhauſen fand Genehmigung. Die Ueber
laſſung von 5400 Quadratmeter Gemeindegelände in Kranichſtein an diee
Eiſenbahnſiedlungsgemeinſchaft für Bauzwecke wurde gutgeheißen. Dem
vom Kreisausſchuß feſtgeſetzte Beitrag zur Tuberkulofenfürſorge wurde
bewilligt. Das Geſuch der Neuapoſtoliſchen Gemeinde um Ueberlaſſung
eines Schulſaales für gottesdienſtliche Zwecke wurde an den Schulvor= verwieſen. Anſchließend fand geheime Sitzung ſtatt. Die Buch=
führungslehranſtalt
Gewerbeſchutz beabſichtigt, hie=
demnächſt
einen Abendkurſus für Steuererklärung mit gewerblicher Buch=
führung
abzuhalten. Das Honorar beträgt 15 Mark und können auch
Familienangehörige koſtenlos teilnehmen. Das Uebungsmaterial wirs
gleichfalls gratis geſtellt. Der Arbeiter=Turn= und Sport=
verein
wird am 6. und 7. Auguſt d. J. ſeinen Im Elſee gelegener=
Sporplatz feſtlich einweihen und werden zu den Wettkämpfen Teilnehmen
aus ganz Heſſen, Heſſen=Naſſau und Baden eintreffen. Die in jeden
Beziehung muſtergültige Anlage umfaßt unter anderem, ſechs Sprung
bahnen mit 36 Meter langen Schlacken=Anlaufbahnen. Des Weiteren iſ
der Platz mit elektriſcher Beleuchtung und Waſſer verſehen. Die vei=
ſchiedenen
Kommiſſionen ſind friſch bei den vorbereitenden Feſtarbeiten.
Zur Weihe werden Negierungs= und Behördenvertreter erwartet.
Griesheim, 23. Juli. Mit der Kornernte iſt, wie im Nied, ſo auc
in unſerer Gemarkung bereits begonnen worden. Es vergeht eber
kein Tag ohne Gewitter. Bemerkenswert iſt, daß die meiſten Gewitten
in die Zeit vom 20. Juli bis 20. Auguſt fallen. Beſonders ausgezeichne
war dadurch das Jahr 1913 ebenſo die Jahre 1925 und 1926, wo die
Monate Juli und Auguſt wahre Gewittermonate waren. Bis jetzt ha.
der Juli dieſe Bezeichnung reichlich verdient. Nach langen Nächten
vergeblichen Aufpaſſens, iſt es in der Nacht zum Donnerstag den beiden
Feldſchützen Hofmann und Zugſchwerdt endlich gelungen, einen Feld=
frevler
abzufangen. Es iſt ein junger Burſche, der ehrlicher Arbei.
aus dem Wege geht, lieber die Arbeitsloſenfürſorge in Anſpruch nimmt
und ſich die übrigen Mittel zur Führung ſeines Faulenzerlebens durch
nächtlichen Feldfrevel verſchafft. Bei ſeiner Feſtnahme hatte er nichn
weniger wie 144 Pfund Karotten geſtohlen und eingeſtanden, daß er das
betreffende Grundſtück bereits achtmal heimgeſucht hat. Auch Bohnen
hatte er nach ſeiner Angabe geſtohlen. Jedenfalls kommen noch ein
ganze Anzahl Feldfrevel auf das Konto dieſes Burſchen.
* Eberſtadt, 23. Juli. Erntebeginn in Eberſtadt. Mi=
dem
Mähen des Kornes iſt hier trotz der ungünſtigen Witterung begonneu
worden. Die Arbeiten gehen durch die immer wieder eintretenden Regeim
fälle allerdings nur langſam vor ſich. Leider iſt durch das Undette
am letzten Samstag viel Getreide niedergeſchlagen worden, ſodaß ſich au
dieſen Aeckern die Aberntung noch mehr verzögert. Ueberfahrem
Auf der Straße nach Darmſtadt wurde am Freitag nachmittag eine Rac
fahrerin von ihrem hinter ihr fahrenden Bruder durch einen ungltich
lichen Zufall vom Rad geworfen. Das Mädchm kam dabei auf
Mitte der Straße zu liegen und wurde von einem im gleichen Augenblic
herankommenden Auto überfahren, das ihr über Bruſt und Schulter=
ging
. Die Unglückliche wurde ſchwer verletzt.

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11715

[ ][  ][ ]

Nummer 205

im, ſechs
Des Weit
Verſel

Jzühlen
tübel"
Rie

* Turnhallenweihe in Wixhauſen.
Wixhauſen. Am Sonntag vormittag ſtand Wirhauſen im Zeichen
oer Turnhallenweihe des Turnvereins 1882. Die eigentliche Weihe wurde
un Geſtalt einer Akademiſchen Feier vorgenommen, zu der Ortsvorſtand,
Schulvorſtand. Vertreter vieler Nachbarvereine und die Einwohnerſchaft
prahlreich erſchienen waren. Leider konnte infolge dienſtlicher Verhinde=
nung
die Vertreter des Kreisamtes und der Zentrale zur Förderung
oer Jugendpflege nicht anweſend ſein. Die Teilnehmerſchar ſammelte
ſich zunächſt auf dem Turnplatzgeländ=, wo nach einem Muſikvordrag
WVereinsvorſitzender Daniel Jung die Anweſenden begrüßte. Dann
dſchilderte im Auftrag der Baukommiſſion Turner Petri die Geſchichte
oes Turnhallenbaues, aus der hervorging, daß der Beſchluß zum Bau
nerſt im Januar d3. J3, in der Hauptverſammlung gefaßt wurde. Er
ſchankte allen, die am Bau nach Kräften mitgeholfen hätten und übergab
wann dem Vorſitzenden den Schlüſſel zur Halle. Dieſe iſt in einfachem
SStil gehalten und in erſter Linie für die Bedürfniſſe des Turnens ge=
oſſchaffen
. Auch enchält ſie eine kleine Bühne. Nach dem Geſang der
ETurmerinnen und Schülerinnen Freude ſchöner Götterfunken mit Mu=
ſſitbegleitung
und einem Chorvortrag des Geſſangvereins Liederkranz
(Dirigent Herr Merker=Griesheim) hielt Lehrer Kern die eigentliche
KWeihrede unter beſonderer Betonung der Bedeutung der Halle für die
aturneriſche Betätigung den Jugend. Nachdem dann der Geſangverein
Sängerluſt (Dürigent Henbert=Darmſtadt) die Hymne an die Kunſt
geſungen hatte, ergriff Verbandsvorſitzender Hz. Hch. Roth=Eberſtadt
das Wort zu einer Rede, in der er den Verein zu dem Gelingen des
* Werkes beglückwünſchte und zum Zuſammenhalt aufforderte. Nach dieſer
eigentlichen Hallenweihe wurde in feierlicher Weiſe die über dem Hallen=
gingang
angebrachte Gedenktafel für die 13 im Weltkrieg gefallenen Mit=
glieder
des Turmvereins eingeweiht. Chorvorträge und Rezitationen
kleiner Turnerinnen leiteten zu der Weihe= und Enthüllungsrede über,
die Pfarrer Erkmann hielt und in der er beſonders den Dank zum
Ausdruck brachte, den man den gefallenen Turnern ſchulde. Naben
kurzen Ausführungen des Leitens Kupfer von der Erziehungsanſtalt
Aumühle ſprach im Namen des Main=Nodgaues Gaujugendturnwart
Möbus=Trebur das Schlußwort. Ein Schauturnen am Nachmittag
in Verbindung mit einem Sommerfeſt ſchloß den Tag der Turnhallen=
weihe
ab.
* Eberſtadt, B. Juli. Geſchäftsjubiläum. Die Bau= und
Möbelſchreinerei Georg Roßmann II. kann Ende dieſer Woche ihr 30 Geſchäftsjubiläum begehen. Die Reinhaltung der
Ortsſtraßen. Die Bürgermeiſterei weiſt in einer Bekanntmachung
darauf hin, daß die Reinigung der Fußſteige und der Fahrbahn bis zur
Mitte der Straße vor bebauten und unbebauten Grundſtücken unbedingt
regelmäßig Mittwochs und Samstags vorgenommen werden muß. Ins=
beſondere
, ſo wird betont, muß nach größeren Regengüſſen und Un=
wettern
, wie dies im der letzten Zeit mehrfach der Fall war, der in den
Floßrinnen angeſchwemmte Sand und Kies umgehend beſeitigt werden.
* Pfungſtadt, 25. Juli. Farienbeginn. Die Sommerſerien
an den hieſigen Volksſchuulen haben am Samstag ihren Anfang genom=
men
. Der Unterricht beginnt wieder am Montag, den 15. Auguſt.
Blitzſchlag. Bei dem am Freitgg nachmittag über die Gemarkung
Pfungſtadt niedergegangenen Gewitter ſchlug der Blitz auf dem Felde
in der Nähe mehverer mit Erntearbeiten beſchäftigten Leute ein. Sie
wurden durch die entſtehende Luftbewegung zu Boden geworſen, kamen
aber ſonſt ohne Schaden davon. Arbeiksmarkt. Die Zahl der
Arbeitsloſen hat auch hier wieder eine Abnahme erfahren. Immerhin
beträgt die Kahl der Erwerbsloſen noch 195, darunter 59 Frauen.
Hohes Alter. Am Sonntag foierte Frau Eliſe Trehſer in der
Happelgaſſe ihren 80. Geburtstag.
Dieburg, 23 Juli. Die Arbeitsmarktlage im Kreiſe Dieburg zeigt
ahaltende Beſſerung. Am 15 Juli ſind vorhanden: Stellenſuchmde:
Frauen (134) Unterſtüttzungsempfänger in der Erwerbsloſenfürſorge: 570
(gegen 626 am 1. Juli d8. Js.). Davon ſind 486 Männer (515), 84
Frauen (111). Kriſenunterſtützte: 154 Männer (175) 20 Frauen (23).
ſchäftigt.
* Kſuch=Brombach, 25. Juli. Blitzſchlag. Am Samstag gegen
1 Uhr mittags, ging ein Gewitter über unſere Gegend nieder. In
unſerem Nachbardörfchen Hembach ſchlug hierbei der Blitz in die Hof=
gingen
in Flammen auf. Wohnhaus und angrenzende Teile der Nach=
barhofreite
konnten gerettet werden. Die freiw. Feuerwehr Kirch=Brom= Darunter waren 48 Schulen und 20 Vereine. Dazu kommen noch
bach war nach Bemerken des Brandes ſofort ausgerückt und beteiligte 22 30 Dauerkartenbeſucher, ſodaß ſich der Geſamtbeſuch auf rund 47000
ſich an den Löſcharbeiten. Unangenehm machte ſich Waſſermangel be=
merkbar
.
riger Tätigkeit am hieſigen Platze, Herr Lehrer Flath hier im Ruhe=
hieſigen
Friedhof unter ſehr zahlreicher Beteiligung ſeitens der Bevölke= größeve Mengen Gurkeu auf den Markt gebracht als heute, doch beſteht
rung zu Grabe getragen. Die Schulkinder und der hieſige Geſangverein bei einigermaßen guter Witterungg Ausſicht, daß der Maakt, der am
ſangen, Herv Oberpfarrer Colin=Beerfelden würdigte des Entſchlafenen
Wirhſamkeit in bezug auf Schule und Gemeinde, Herr Bürgermeiſter der Produzenten ſowie auch der Konſumenten aufweiſen. Es wird wie
Hofſtätter, hier, legte im Namen der Gemeinde einen Kranz nieder, im vorigen Jahre der Markt an oben genanntem Tage vormittags 8
Herr Lehrer Giegerich für den Schulvorſtand, ein Mädchen für die Schul=
kinder
, Herr Lehrer Bovp=Beerfelden für den Bezirkslehrerverein Ober= 8 bis 19 Uhr vormittags der Gurkenhandel auf nachſtehenden Ortsſtraßen
zent, Herr Rektor Lang=Beerfelden würdigte den Verſtorbenen im Auf=
tvag
des Kreisſchulamts Erbach.
j. Beerfelden, 23. Juli. Die hieſige Gemeinde hielt eine größere
Holzverſteigerung ab, bei der hauptſächlich ea. 300 rm eichen
Schälholz zum Aufgebot kam. Die erzielten Preiſe ſtellten ſich bei Schäl=
holz
1. Kl. auf 1011 Mk., bei Schälholz 2. Kl. auf 67 Mk. pro rm.
nur die Rindenpreiſe entſprechend wären, dann würde der Schälwald ſich
noch eine Zeit halten können Anſchließend verſteigerte die Gräfl. ſicht, daß in anbetracht den ſeitherigen ungünſtigen Witterung und der in
Erbach=Fürſtenau ſche hieſige Oberförſterei etwa 60 rm Schälholz bei etwa
Kammer beſichtigten etwa 30 ausländiſche Forſtſtudenten die hieſigen friedenſtellend ſein wird. Vorausſichtlich werden die Gurken auch in
Mittagsraſt im ſchwarzen Bären‟. Dieſe Studienfahrten finden ziem=
lich
regelmäßig ſtatt und berühven auch regelmäßig unſere Gegend, ein
Zeichen dafür, daß dieſelbe und in Verbindung damit die Tätigkeit der ſchaft, dern vom kleinſten Arbeiter bis zum größten Bauern baut hier
Forſtbehörde den Beſuchern immer Intereſſantes und Lehrreiches zu ein jeder ein gewiſſes Quantum Gurken, ſich mit Beginn der Gurken=
bieten
vermögen.
Hirſchhorn, 25. Juli. Wafſerſtand des Neckars am
24. Juli 0,95 Meter, am 25. Juli 0,96 Meter.
NWaldmichelbach, 25. Juli. Am Samstag fand in feierlicher Weife
die Einweihung des von Baurat K. Zimmermann=Heppenheim erbauten
neuen Volksſchulgebäudes ſtatt. Der Bau war am 10. Oktober 1924 be=
gonnen
worden und gereicht ſeinem Erbauer und der hieſigen Gemeinde wurden Herr Haufmann Bernhard Spieß zum erſten Vorſitzenden bzw.
zur Ehre. Der Koſtenaufwand betrug 300 000 Mark. Es iſt ein acht=
iſt
das Gebäude mit Badeginrichtung für Schiiler und auch für die Be=
völkerung
. Dieſe Einrichtung beſteht aus Brauſe= und Wannenbädern
ſowie einem Schwimmbaſſin. Bei der Feierlichkeit erfolgte zuerſt der
Abſchied der Kinder, von den beiden alten Schulhäuſern. Dann der
Marſch zum Neubau. Hier erfolgte die Begrüßung durch Bürgermeiſter
Stein, der erklärte, daß zu ſeiner großen Genugtuung nunmehr der
Plan verwirktlicht ſei, um den man hier ſeit einem halben Jahrhundert
kämpfte. Eim Kind ſprach ein poetiſches Vorwort. Regierungsaſſeſſor
Güngerich=Heppenheim nahm das Schulhaus namens des Kuisamtes
in die Obhut des Schulvorſtandes. Die ganze Feier nahm einen über=
aus
erhebenden und ſchönen Verlauf.
* Aus dem Odenwald, 25. Juli. Studienreiſe. Soeben machmm
22 Engländer und 3 Inder mit einem Autoomnibus eine Reiſe durch
den Odenwald, um die Forſtkulturen zu beſichtigen. Am Mittwoch kamen unterſtützte. Es ſchloß ſich eine lebhafte Ausſprache an, in deren Verlauf
dieſe Herren, die ſämtlich Forſtwirtſchaftler ſind, auch nach Falken=Gejäß,
wo eben die Schälwaldrodungen ſtattfinden, was groß=s Intereſſe bei
den Beſuchern erwockte. Da die Waldarbeiter auch mit dem ſogenannten
Bergbrennen beſchäftigt waren, ſo zeigten ſie auch dafür großes Inter= hervor, was aus der Ausſprache des Herrn Oekonomierats Hahn,
eſſe. Nachdem ſich die Herren hierüber und auch über manches andere zwiter Präſident der Landwirtſchaftskammer, deutlich zu entnehmen war.
Aufklärung geben ließen, fuhren ſia abends wohlbefriedigt unter Dankes=
worten
wieder weiter.
* Aus dem Kreiſe Heppenheim 23. Juli. Ladenſchluß. Das
Krusamt weiſt wiederholt darauf hin, daß nach einer Verfügung der
heſſ. Regierung vom 18. März 1919 alle öffentlichen Läden und Ge=
ſchäfte
von abends 7 Uhr bis morgens 7 Uhr geſchloſſen ſein müſſen,
auch wenn weder Lehrlinge noch Angeſtellte beſchäftigt ſind. Die Polizei
iſt gehalten, den Befolg dieſer Verordnung zu überwachen und Zuwider=
handlungen
zur Anzeige zu bringen.
Am verfloſſenen Sonntag hatten ſich die Fünfzigjährigen der hieſigen
Gemeinde zu einem Stelldichein im Gaſthaus. Zur Brezel zuſammen= arbeiten wurden im verfloſſenen Jahr 2899 676,92 RM. verausgabt.
gefunden. Alle waren erſchienen bis auf Frau Schmittinger, die leider Für ausgeſteuerte Erwerbsloſe wurden nach dem neuen Geſetz über die
erkrankt war. Aus nah und fern, ſelbſt von Offenburg, Frankfurt, Kriſenfürſorge RM. 14 943,86 verausgabt. Dieſe Summe wird zu 34
Worms uſw. waren die ehemaligen Schulkameraden herbeigeilt, um durch das Reich und mit 14 von den Gemeinden gedeckt.
einige vergnügto Stunden zu verleben. Sogar aus Amerika war das
Ehepaar Adam Jungblut zu der Feier erſchienen, was eine ungemeine
Freude auslöſte. Anſprachen, Liedervorträge, Muſikſtücke einer Jazz=
bandkapelle
verſchönerten das ſo herrlich verlaufene Feſt, den vielen ſoll eine Ortsbürgerverſammlung abgehalten werden, die über weiter
Teilnehmern wird es unvergeßlich bleiben.

Dienstag, den 26. Zuli 1927

Odenwälder Reiierfeſi.
Erbach i. Odw., 25. Juli.
Der Odenwälder Reiterverein Erbach veranſtaltete heute
nachmittag anläßlich des Eulbacher Marktes, ſein zwölftes
Reiterfeſt. Dieſe Veranſtaltung, die bereits ſeit 1910 mit dem
zweiten Markttag alljährlich verbunden iſt, erfreut ſich größter
Sympathie von ſeiten der Feſtbeſucher und wird fortſchreitend
weiter und moderner ausgebaut. Die in früheren Jahren immer
in ziemlich mangelhaftem Zuſtande befindliche Rennſtrecke wurde
durch Notſtandsarbeiten zu einer regelrechten Rennbahn umge=
wandelt
, ſo daß Erbach den Ruhm für ſich in Anſpruch nehmen
kann, die erſte und einzige Pferde=Rennbahn Heſſens zu beſitzen.
Das Feſt ſelbſt hatte guten Beſuch und erſtklaſſiges Material
aufzuweiſen.
Die Ergebniſſe:
Eröffnungsrennen, Abteilung A, Warmblüter: 1. Friedr. Weber,
Affhollerbach; 2. Gg. Bohnert, Stockheim.
Eröffnungsrennen, Abteilung B, ſchwere Warmblüter: 1. A. Baer,
Langenbrombach; 2. Hahn, Dittersbach.
Eröffnungstrabrennen, Abt. O, leichte Warmblüter: 1. Ubert,
Sulzbach; 2. Sachs, Erbach.
Eulbacher=Markt=Hürdenrennen, 1500 Meter: 1. H. und L. Münch,
Friedrichsdorf: 2. Eger, Stockheim.
Preis vom Mümlingtal, Flachrennen: 1. J. Eder, Seckenheim;
2. Huck, Landau.
Heſſenpreis, Galoppreiten: 1. H. und L. Münch, Friedrichsdorf;
2. Oberſt, Sulzbach.
Jubiläums=Jagdrennen, 3000 Meter: 1. L. Münch, Friedrichs=
dorf
: 2. Auguſt Ott, Kleinmindesheim.
Erbacher Jagdrennen, 2500 Meter: 1. J. Eder, Seckenheim und
Heinrich Hauck, Landau (totes Rennen); 2. Tirara, Mai=
kammer
.
Anſchließend fand die Preisverteilung in der Feſthalle ſtatt.
(Wir kommen noch darauf zurück.)

N Von der Weſchnitz, 25. Juli. Das Stadtbild von Weinheim hat
durch den endlichen Bau einer Mittelrinne in der Weſchnitz vom Wehr
der unteren Hildebrand’ſchen Mühle im Birkenauer Tal bis zur Boxer=
brüche
in Weinheim und durch die Pflege der beiderſgitigen Uferböſchungen
auf dieſer Streckg eine bedeutende Verſchönerung erfahren. Auch der
Bau der beiden Brücken über die Weſchnitz gleich unterhalb ihrer Tei=
lung
Zwillingsbrücken werden dieſe beiden neuen Brücken genannt
hat das landſchaftliche Bild zu ſeiem Vorteil verändert. Im Gebiete
der Weſchnitzniederung auf Weinhaimer Gemarkung ſind umfangreiche
Kulturarbeiten im Gange, um die Landwirtſchaft zu heben und den Er=
werbsloſen
Verdienſt zu ſchaffen. Das Weſchnitzbad im Birkenauer Tal
wird demnächſt abgebrochen werden. Anſtatt deſſen plant die Stadt Wein=
heim
die Errichtung eines Hallenſchwimmbades nebſt einem Freibade.
* Fürth i. Odw., 25. Juli. Glück im Unglück hatte der erwachſene
Sohn des Schuhmachers L. hierſelbſt. Derſelbe fuhr auf ſeinem Fahr=
rad
die abſchüſſige Bahnhofſtraße herunter und direkt in ein von Rich=
tung
Weinheim kommendes Auto. Wenn auch durch den Anprall im
erſten Augenblick bewußtlos, iſt er ohne irgend eine Verletzung davonge=
kommen
. Sein Rad iſt freilich entzwei. Die Inſaſſin des Autosz iſt
durch die Glasſplitter verletzt worden. Weit ſchlimmere Folgen
hatte am ſelben Sonntag nachmittag ein Zuſammenſtoß. Ein Motor=
radfahrer
aus Mannheim fuhr von Gras=Ellenbach kommend bei der
Wegſcheide zwiſchen zwei ſich dort kreuzenden Autos. Schwer verletzt
859 (gegen 850 am 1. Juli d3, Js.). Davon ſind 726 Männer (816), 133 wurde er hierher gebracht, wo er dio erſte ärztliche Hilfe von Dr. Linden=
born
erhielt. Später iſt er mittels Auto nach Mannheim verbracht
worden.
* Von der Bergſtraße, 25. Juli. Den Hals durchſchnitten.
In öffentlicher Notſtuandsarbeit waren 50 (56) Notſtandsarbeiter be= Nach einem Streit mit ſeinen Eltern ſchnitt ſich der 25 Jahre alte ledige
Sohn in Ladenburg mit einem Naſiermeſſer den Hals durch. In ſchwer=
verletztem
Zuſtande wurde er in die Klinik nach Heidelberg verbracht.
Die Tabakinduſtrie hat ſich an der obgren Bengſtraße in letzter
Zeit weſentlich gebeſſert. Faſt alle Tabakfirmen haben die entlaſſenen
reite des Landwirts Peter Krämer und zündete. Scheuer und Stallungen Arbeiter wieder eingeſtellt. Starker Beſuch. Im Monat Juni
wurde der Schloßgarten im Schwetzingen von 24 712 Perſonen beſucht.
Perſonen beläuft.
* Biblis, 23. Juli. Gurkenmarkt. Trotz der in dieſem Jahre
8. Fallen=Geſäß i. D., 25 Juli. Seit 3½ Jahren lebte, nach Bjäh= ſür den geſamten Gurkenbau gerade nicht ſehr günſtigen Witterung ſetzt
die diesjährige Saiſon mit dem gleichen Tage wie im vorhergehenden
ſtande. Nach zurückgelegtem 70. Lebensjahr wurde er geſtern auf dem Jahre ein. Allerdings wurden am 21. Juli 1936 berhältmismäßig
Montag, don 25. Juli, offiziell eröffnet wird, ſehr regen Beſuch ſeitens
Uhr eröffnet werden und kann bis auf weiteres jede Woche zweimal von
getätigt werden. Der Hauptmarkt, wie jedes Jahr auf dem fvenen Platze
unter den Linden uweit der Kirche, außerdem auf der Darmſtädter
Straße und Kinchſtraße vom Rathaus bis zur Wattenheimer Straße,
ſowie auf der Wormſer Straße von der Kirchſtraße bis zur Watten=
heimer
Straße. Die Händler zahltm pro Hundert 2,75 und auch 3 Mk.,
doch dürſte dieſer Preis ſchon bei den nächſten Markttagen ändern, da
Dieſe Preiſe ſind reichlich das Doppelte von den Friedenspreiſen; wenn es ſich um die erſten größeven Mengen handelte, wonach man dieſen
Preis als Ausnahmspreis beurteilen kann. Immerhin beſteht die Aus=
dieſem
Jahre keinesfalls in Frage kommenden, ſonſt öfters vorkommen=
denſelben
Preiſen. Unter Führung von Herrn Oberfoyſtmeiſter den Ueberproduktion, der Durchſchnittspreis für den Produzenten zu=
Fonſtem ud Eimrichtungen, die damit zuſammenhängen und machtm dieſem Jahre wieder ſtückweiſe gehandelt werden und nicht wie geplant,
zentnerweiſe; bei dem heutigen Markt hielt man ſich wenigſtens an das
Althergebrachte. Auf alle Fälle hat die geſamte Bibliſer Einwohner=
ſaiſon
in ein fröhliches, ſchaffensfreudiges Völkchen verwandelt, das auch
die Gewerbetreibende auf ihre Koſten kommen läßt.
Gernsheim, 25. Juli. Waſſerſtand des Rheins am
25. Juli, morgens 6 Uhr, 1.56 Meter.
* Gernsheim, 23. Juli. Bei der Vorſtandswahl der hieſigen israeli=
tiſchen
Gemeinde, an der ſich nahezu die Gemeindemitglieder beteiligten,
Vorſteher und die Herren Fabrikant Sigmund Nahm und Kaufmann
klaſſiges Schrlhaus mit Zeichemſaal und Haushaltungsſchule Ausgeſtattet Joſef Wartensleben als Vorſtandsmitglieder gewählt. Herr Sbieß ge=
hört
nunmehr dem isrgelitiſchen Gemeindevorſtand 31 Jahre, darunter
25 Jahre als Vorſteher an. Dies iſt ein Beweis, wie ſehr Herr Spieß
innerhalb ſeiner Gemeinde beliebt iſt. Der Vorſtand der Heſſ. Land=
wirtſchaftskammer
Darmſtadt weilte dieſe Woche in Gernsheim, um den
Gernsheimer Edelſchweinezuchthof, Eigentümer Dipl.=Ing. Kauth, einer
Beſichtigung zu uterziehen. Der Beſuch hatte den Zweck, die Frage der
von Herrn Kauth am hieſigen Platze geplanten Errichtung der Ver=
ſuchs
= und Lehrwirtſchaft für Schweinezucht zu beſprechen. Der Beſich=
tigung
ging im hieſigen Gemeinderatsſaal eine Beſprechung voraus, an
der auch das Mitglied der Landwirtſchaftskammer, Herr Landwirt Karl
Nitzert, dahier, teilnahm. Als Vertreter der Gemeinde erläuterte Herr
Bürgermeiſter Hoffmann den Standpunkt der hieſigen Gemeindevertre=
tung
, die einſtimmig für das Projekt ſei, und gab dem Wunſche Aus=
druck
, daß die Landwirtſchaftskammer das Projekt in pekunjärer Hinſicht
Gerr Didl.=Ing. Kauth ſeine Pläne genau auseinanderlegte. Die Be=
ſichtigung
der Cinrichtungen des von Herrn Kauth geleiteten und betrie=
benen
Zuchthofes rief bei den Teilnehmern eine allgemeine Befriedigung
Hoffentlich zeitigt der Beſuch eine Förderung des Vorhabens des Herrn
Dipl.=Ing. Kauth, was im wirtſchaftlichen Intereſſe für Gernsheim ſehr
begrüßenswert wäre.
a. Groß=Gerau, 22. Juli. Die Bezirks=Sparkafſe Groß=
Gerau verfügt ſeit Schluß des Vorjahres über ein Rücklagen=
Konto von 24 495 Mk. und einen Grundbeſitz von 40 000 Mk.
Die Guthaben der Spareinlagen ſind auf 2 644 965 Mk. angewachſen.
r. Groß=Gerau, 25. Juli. Das Kreisarbeitsamt konnte im
Jahre 1926 bei 6785 offen gemeldeten Stellen 5817 tätigen. In der
* Mörlenbach (Weſchnitztal), 23. Juli. Geburtstagsfeiar. Hauptſache wurden Facharbeiter wie Schloſſer, Dreher, Schweißer uſw.
vermittelt. An Erwerbsloſenſürſorge und für Zuſchüſſe zu Notſtands=
z
. Königſtädten, 22. Juli. Vom Gemeinderat wurde beſchloſ=
ſen
, bei der Bezirksſparkaſſe ein Darlehen von 7500 Mark aufzunehmen,
zwecks Pflaſterung der Waldſtraße. In Sachen der Bauholzrente
zu unternehmende Schritte entſcheiden ſoll.

Seite 7

Rheinbeſſen.
M. Bingen a. Rh., 25. Juli. Die wilden Pferde.
Schwerer Unfall. Die Pferde eines Landwirtes in Erbes=
Büdesheim gingen infolge Scheuwerdens durch. Der Wagen war
mit langen Holzſtangen beladen. Ein Landwirt wurde dabei von einer
Holzſtange ſo unglücklich getroffen, daß er, der mit Pflug und Pflug=
karren
des gleichen Weges fuhr, auf den Pflug ſtürzto. Er trug bei
dieſem Sturz einen ſchweren Schädelbruch davon. Der Zuſtand des in
der Mitte dar 30er Jahre ſtehenden Landwirts iſt ernſt.
* Dorndürkheim, 2. Juli. Weihevoll riefen unſere Glocken zur
Einweihung des Ehrenfriedhofes und man zog unter den
Klängen der Muſikkapelle hinaus auf den Friedhof, wo die Ehrenſtätte
errichtet wurde. Auf landſchaftlich ſchön gelegenem Platze ſind in großem
Rechteck die Gedächtnisſteine nebeneinander gereiht, die Namen der Ge=
fallenen
ſind Stein neben Stein auf blumengeſchmücktem Raſen in die
Heimaterde eingeſchrieben. Zunächſt betrat der Schöpfar des Ehrenfried=
hofes
, Herr Baurat Gerlach=Worms, das Rednerpult. In markanten
Worten gab er ſeine Gedanken hin, die bei der Errichtung dieſev Stätte
für ihn maßgebend waren, ferner dankte er dem geſamten Gemeinde=
vorſtand
für die opferfreudige Bereitſtellung der Mittel. Sein Wunſch
war, daß dieſer Ehrenfriedhof eine bleibende, heilige Stätte der Ehrfurcht
ſein möge, in das geheimnisvolle Rauſchen der hohen alten Bäume.
die ſich gleichſam ſchützend um das Ehrenmal ſtellen, miſche ſich das
dankbare Gedemken der Hinterbliebenen und der ſtille Wunſch, daß dem
Verdienſte ſeine Krone werde. Alsdann ergriff unſer Bürgermeiſter,
Herr Sander das Wort. Sein Gruß galt allen, beſonders Herrn Re=
gierungsrat
Jordan und Herrn Baurat Gerlach. Tief ergriffen gab er
ſeinem Dank Ausdruck, der beſonders Herrn Jordan für ſein Erſcheinen,
Herrn Baurat Gerlach=Worms für die großortige Leiſtung, der Fa.
Ruckelshauſen, Pfungſtadt, und noch zuletzt Herrn Blaß jr. für die Aus=
führung
der gärtneriſchen Arbeiten, gewidmet war. Mit kernigen Worten
übergab er das Denkmal der Oeffentlichkeit, worauf Herr Negierungsrat
Jordan das Wort nahm. Freudig begrüßte er die ſinnvolle Schöpfung
unſeres Ehrenfriedhofes, die zeigt, daß man hier opferbeveit ſeiner Hel=
den
gedenke. Indem er die Leiſtungen unſerer Frontſoldaten pries, bat
er, mit ihm ſchweigend den Gefallenen einen Augenblick dankbarer En=
innerung
zu widmen. Ein Geſangſtück, vorgetragen von dem Geſang
veein Eintracht folgte, worauf Herr Pfarrer Keil als Vertreter der
evangel. Gemeinde und nach ihm Herr Pfarrer Edelbauer, als Vertreter
der kath. Gemeinde ſprachen. Beide Geiſtlichen gedachten in erhebenden
Worten unſerer Gefallenen und weihten die Ehrenſtätte mit den Worten:
Sei getreu bis in den Tod, ſo will ich dir die Krone des Lebens geben.
Hierauf ſang der Kirchenchor. Sämtliche Ortsvereine legten Kränze
nieder. Die Muſikkapelle, ein Lied der Schulkinder und ein zweites
Geſangſhick unſerer Eintracht, trugen ſehr zur Verherrlichung der Ein=
weihungsfeier
bei.
Oberheſſen.
b. Friedberg, 25. Juli. Am Freitag fand auf dem Sportplatz der
Heſſiſchen Schutzpolizei das erſte Sportfeſt des Friedberger Polytech=
nikums
ſtatt. Die Leitung lag in den Händen des Sportlehrers Dickler,
ſowie des Studienrats Schuchmann und stud. ing, Schäfer. Die Kämpfe,
an denen ſich eine große Anzahl Studierender beteiligten, nahmen einen
glatten Verlauf und zeitigten befriedigende Ergebniſſe. Im Fünfkampf,
der ſich aus Kugelſtoß, Weitſprung, Schleuderballwurf, Schlagballwurf
und 100=Meter=Lauf zuſammenſetzte, konnten 40 Leute mit Preiſen be=
dacht
werden. Erſter Sieger wurde Seipp mit 177 Punkten, 2. Georg
und 3. Hermann. Am Nachmittag fanden die Läufe zur 4 mal 100 Meter=
und zur olympiſchen Staffel ſtatt. Im Endlauf blieb beidesmal die
vorzügliche Mannſchaft der Landsmannſchaft Cimbrig Sieger, die durch
ihre prachtvolle Leiſtung für ihre Verbindung den Wanderehrenpreis
ſowohl der Stadt, wie des Akademiſchen Sport=Clubs erringen konnte.
Zum Schluß trug die Handballmannſchaft des Akademiſchen Sport=Clubs,
dem am Abend das Diplom für Meiſtbeteiligung überreicht werden
konnte, noch ein Handballſpiel gegen eine Mannſchaft der Schuitzpolizei
aus, die in letzter Stunde als Erſatz eingeſprungen war. Das flotte
offene Spiel endete mit einem Sieg des Polytechnikums von 4:2. Das
Feſt wurde am Abend durch einen Kommers abgeſchloſſen, der im Saale
des Hotel Trapp ſtattfand. Herr Naktor Dr. Schäfer verteilte die Preiſe
an die Sieger und forderte die Erſchienenen auf, ihrer vaterländiſchen
Pflicht zu gewügen, und ihren Körper zu üben und geſund zu erhalten.
Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß die ſportliche Bewegung auch am
Polytechnikum immer weiter an Boden gewinnen möge. Der Abend
verlief bei weiteren Anſprachen noch ſehr harmoniſch, wozu nicht zuletzt
die gute Muſik der Schupokapelle beitrug.
* Friedberg, B3. Juli. Die Freiwillige Feuerwehr, die nächſtens
hier ein größeres Feſt feiert, hatte dieſer Tage ein großes Auswücken
mit Geräten. Auf der Kaiſerſtraße wurde exerziert, nachdem die Kapelle
vorher ein Platzkonzert veranſtaltet hatte. Auf dem latzten Schweine=
markt
, der gut beſchickt war, wurden nur geringe Preiſe bezahlt. Mehr
als 20 Mark werden ſelbſt für ſtarke Tiere nicht gelöſt.
* Schlitz, 23. Juli. Zum erſten Mal wurde der bisherige Sommer=
markt
zu einem großen Trachtenfeſt mit Trachtenzug, Vollstänzen,
Reiterfeſt und Burgenbelgnuchtung ausgebaut. Der Verſuch iſt über alles
Erwarten gut ausgefallen, denn eine rieſige Menſchenmenge, die nach
Tauſenden zählte hatte ſich eingefunden. In den Straßen reihte ſich
Auto an Auto und auf den Bahnſtrecken SchlitzHersfeld und Schlitz
Salzſchlirf brachten Sonderzüge die Gäſte aus allem Nichtungen herbei.
Die Leitung des Feſtes hatte der Vorſitzende des neugegründeten Ver=
kehrsvereins
, Bürgermeiſter Dr. Niepoth. Um 2 Uhr wurde auf dem
Marktplatz der Trachtenzug aufgeſtellt, nachdem von der Dorfjungend
einige alte Tänze, ſog. Reihen, getanzt worden waren, ging der Zug
durch die Stadt nach der Tunhalle. Wundervolle Gruppen Alt= Schlitzer=
länder
=Trachten wies der Zug auf, daneben zeigte ſich die heutige ſchmucke
farbenfrohe Nationaltracht der Schlitzterländer weiblichen Jugend. Eine
hundertköpfige Memſchenmenge umſtand den Turnplatz, als die Schlitzer=
länder
Jugend die eigenartigen Trachten= und Volkstänze vorführten.
Aus dem geſamten Schlitzerlande das 16 Gemeinden zählt waren Trach=
tengruppen
herbeigeeilt. Auch die Vorführungen des Reitervereins bil=
deten
einen Hauptanziehungspunkt. Den Abſchluß und Glanzpunkt des
diesjährigen Sommermarktes brachte die wunderbare Burgenbeleuchtung.
* Alsfeld, B3. Juli. In der Stadtvorſtandsſitzung wurden die Vor=
anſchläge
der Realſchule und der Bürgerſchule (Mädchenſchule) geneh=
migt
, die Stedt leiſtet zu dieſen Schulen 38 610 Mk., bzw. 4890 Mk. Bei=
trag
. Zur Mädchenſchule geben die Eltern für jedes Kind 3 Mk. monat=
lich
außer dem Schulgeld, damit die Anſtalt beſtehen bleibt.
EAus Oberheſſen, 25. Juli. Auf ihr 50jähriges Fubiläum
kann die Hebamme Eliſe Bröder zu Gambach zurückblicken. In
Lützel=Linden feiert am kommenden Sonntag der Geſangverein ſein
50jähriges Jubiläum In Groß=Felda wird ſeit 5
Tagen, der 78 Jahre alte Landwirt J. Rohrgaß vermißt. Trotzdem
man eifrig auf der Suche nach dem Verſchwundenen iſt, konnte noch
keine Spur entdeckt werden. Der Neubau der Realſchule
zuNidda wird in den nächſten Wochen begonnen wevden. Die Maurer=
und Zimmerarbeiten ſind breeits vergeben und werden nach den Plänen
des Hochbauamtes Büdingen ausgeführt.

Sie haben mehr vom Rauchen, sienn die nach jeder Zigarre,
Zigarelle oder Pleiſe einige Toblellen der exho slarken
Dr. Hillers Piefermünz im Hunde zergehen lassen. Der kalle
Rauchgeschmack verschwindel, des schsdliche Nikofin wird
unviriisam und ihr Alem wieder krisch durch
DrMILLERS
K
LPFEFFERMUNST
TV.287
Vertr. O. Brückmann,
Rheinstr. 12 ½.

[ ][  ][ ]

Seite 8

Dienstag, den 26. Zuli 1927

Nummer 203

Reich und Ausland.
Werkbundausſtellung Die Wohnung, Stuttgart
23. Juli bis 9. Oktober 1927.
Die Stuttgarter Werkbundausſtellung Die Woh=
nung
wurde am 23. Juli in Gegenwart des würt=
tembergiſchen
Staatspräſidenten eröffnet. Anweſend
waren neben Vertretern der Reichsregierung auch die
Vertreter einiger ausländiſcher Staaten, ſowie der
württembergiſchen, bayeriſchen, badiſchen und heſſi=
ſchen
Regierungen. Ferner Vertreter des Deutſchen
Werkbundes, der Kunſt, Wirtſchaft und Induſtrie,
ſowie der in= und ausländiſchen Preſſe. Anſprachen
hielten Oberbürgermeiſter Dr. Lautenſchlager, dann
der künſtleriſche Oberleiter der Werkbundausſtellung,
Architekt Mies van der Rohe, Berlin, und Geh.=Rat
Dr. Peter Bruckmann, Heilbronn, der erſte Vor=
ſitzende
des Deutſchen Werkbundes. Die Redner
wieſen auf die Bedeutung der Ausſtellung für das
künftige Bauſchaffen und für die Entwicklung einer
neuen europäiſchen Wohnkultur hin. Danach erklärte
Staatspräſident Bazille die Ausſtellung für eröffnet.
Es ſchloß ſich ein Nundgang durch die verſchiedenen
Ausſtellungsgelände, die Internationale Plan= und
Modellausſtellung neuer Baukunſt, die Hallenausſtel=
lung
und die Muſterſiedlung am Weißenhof an.
Am Abend veranſtaltete die Stadtverwaltung Stutt=
gart
im Schloß Villa Berg einen Begrüßungsabend,
zu dem die Vertreter der in= und ausländiſchen Re=
gierungen
, des Württembergiſchen Landtags, der
ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, des Deutſchen
Werkbundes, der Architektenſchaft, der Preſſe, ſowie
ber Induſtrie, des Handels, des Gewerbes und des
Handwerks eingeladen waren. Nach der Begrüßung
durch Herrn Oberbürgermeiſter Dr. Lautenſchlager
und einer Anſprache von Geh.=Rat Dr. Peter Bruck=
mann
überbrachte Miniſterialrat Dr. Wölz die Grüße
der Reichsregierung und des Reichsarbeitsminiſte=
riums
und teilte die Aufnahme der Weißenhofſied=
lung
in den Rahmen der erſten Arbeiten der neuen
Reichsforſchungs=Geſellſchaft für Wohnungsweſen mit,
der der Reichstag 10 Millionen für Verſuchszwecke
zur Verfügung geſtellt hat. Staatsminiſter des
Innern, Bolz, gab ſeiner Ueberzeugung Ausdruck,
daß die Veranſtaltung einen weſentlichen Fortſchritt
im Wohnungsweſen herbeiführen werde. Wie er=
wartet
, ſetzte der Beſuch der Ausſtellung ſchon am
erſten Tag ſehr ſtark ein.
Frankfurter Chronik.
Lpd. Bei einer Schlägerei tödlich
verletzt. An der Ecke Forſthausſtraße Nieder=
rader
Landſtraße entſtand am Sonntagabend, gegen
22.45 Uhr, eine Schlägerei, wobei ein in der Großen
Fiſchergaſſe wohnender Mann ſeinem Schwager
Oskar T. mit der Fauſt einen Schlag ins Geſicht ver=
ſetzte
. T. fiel zu Boden und blieb bewußtlos liegen.
Er wurde durch die Rettungswache ins Städtiſche
Krankenhaus verbracht. Auf dem Transport dahin
verſtarb T. Der Täter wurde feſtgenommen. Auch
in einer Wirtſchaft in der Hanauer Landſtraße ent=
ſtand
um 1 Uhr nachts eine Schlägerei, die ſich auf
der Straße fortſetzte, weil angeblich einige junge
Leute aus Offenbach in der Wirtſchaft elektriſche
Birnen entwendet haben ſollen. Bei der Schlägerei
wurden zwei Perſonen nicht unerheblich verletzt.
Am Samstag abend gerieten, kurz vor Mitternacht,
in einer Wirtſchaft in Bonames mehrere Gäſte in
Streit, wobei zwei Männer ſchwere Stich= Kopf=
verletzungen
davontrugen. Die Täter wurden feſt=
genommen
.
Zugzuſammenſtoß in Württemberg.
Stuttgart. Die Reichsbahndirektion Stutt=
gart
teilt mit: Am Samstag, den 23. Juli, um
15 Uhr, iſt auf der Station Möſſingen der
Perſonenzug 1024 Sigmaringen-Tübingen bei der
Einfahrt in den Bahnhof auf einen dort ſtehenden
Güterzug aufgefahren. 21 Perſonen wurden
verletzt, darunter eine erheblicher.
In den Bergen tot aufgefunden.
TU. München. Im Karwendelgebiet wurden
die ſeit dem 10. Juli vermißten Touriſten Wolfgang
Jetter und Anna Löcher tot aufgefunden und
geborgen.
Frithiof Nanſen preußiſcher
Akademiker.
Die Preußiſche Akademie ehrt den großen
Gelehrten.

Deutſcher Weltrekordverſuch für Dauerflüge.
Nach zwanzig=Stunden notgelandet.

Prof. Dr. Frithjof Nanſen,
der große Polarforſcher und Politiker, iſt zum Ehren=
mitglied
der Preußiſchen Akademie der Wiſſenſchaften
gewählt worden. Die Hälfte ſeines Lebens hat er
der Erforſchung des arktiſchen Gebietes, die andere
Hälfte der Völkerverſöhnung gewidmet. Seine große
Alktion zu Gunſten der ruſſiſchen Flüchtlinge und
Hungernden, das Nanſen=Hilfswerk, iſt noch in
aller Erinnerung. Nanſen iſt auch norwegiſcher Ver=
treter
beim Völkerbund und hat ſich ſtets als trezer
Freund Deutſchlands erwieſen.

Riſticz und Lohſe,
die zwei Junkersflieger, wollten den 51=Stunden=Dauerflugrekord Chamberlins brechen. Leider
mußten ſie nach zwanzigſtündigem Pendelflug zwiſchen Deſſau und Leipzig auf freiem Felde vor
Leipzig notlanden. Der Apparat, mit dem Lohſe nach glücklich beendetem Verſuchsflug den Ozean
überqueren wollte, iſt leicht beſchädigt. Die Flieger blieben unverletzt.
Neue Jubiläums=Fünfmarkſtücke.
Zur 450=Jahrfeier der Univerſität Tübingen.

Das Tübinger Fünfmarkſtück
wird nebſt dem Tübinger Jubiläumstaler zur 450=Jahrfeier der alten ſchwäbiſchen Univerſität
geprägt. Es ſtellt nicht nur eine volkstümliche Ehrung der ſüddeutſchen Wiſſenſchaftsſtätte, ſon=
dern
auch ein künſtleriſch wertvolles Objekt für Münzenſammler dar. Das Bild Eberhardts im
Bart iſt vom Fachſchulrat Schmidt (Schwäbiſch Gmünd) in Stahl geſchnitten worden.

450=Jahrfeier der Univerſität Tübingen.
Tübingen. Zur Feier des 450jährigen Be=
ſtehens
der Univerſität prangte die Stadt in feſt=
lichem
Gewande. Außerordentlich groß iſt die Zahl
der auswärtigen Gäſte. Unter den Ehrengäſten be=
fanden
ſich: Reichsminiſter des Innern v. Keudell,
das württembergiſche Miniſterium, als Vertreter des
Reichspräſidenten der Reichskommiſſar Kuenzer und
zahlreiche Vertreter von Regierung, Behörden und
Hochſchulen. Das Jubiläum begann vorgeſtern früh
mit Feſtgottesdienſten in der Stiftskirche und in der
katholiſchen Kirche. Vormittags 10 Uhr bewegte ſich
dann ein großer Zug unter Vorantritt einer Reichs=
wehrmuſikkapelle
zum Denkmal der gefallenen Do=
zenten
und Studenten, wo eine Gefallenenfeier ſtatt=
fand
. Nachmittags 16 Uhr fand die feierliche Ein=
weihung
der neuen, gerade zum Univerſitätsjubiläum
fertig gewordenen Kinderklinik ſtatt. Bei der
geſtrigen 450jährigen Jubelfeier der Univerſität =
bingen
überbrachte Staatspräſident Dr. Bazille für
die Regierung und für den Landtag Württembergs
die Glückwünſche des Württemberger Landes; nach
einem hiſtoriſchen Rückblick auf die Geſchichte der Uni=
verſität
Tübingen, führte er u. a. aus: Ich freue
mich, daß es zur Jubelfeier der Univerſität möglich
geweſen iſt, ihr ein neues wertvolles Inſtitut, die
Kinderklinik, zu übergeben und für die akademiſche
Jugend einen neuen Sportplatz zu ſchaffen. Soweit
es die Finanzlage geſtattet, ſoll die Univerſität, in
erſter Linie eine mediziniſche Anſtalt, in den nächſten
Jahren auf die Höhe gebracht werden, die den Be=
dürfniſſen
und dem Fortſchritt der Zeit entſpricht.
Möge es der Univerſität Tübingen beſchieden ſein,
daß ſie, gehegt von der Liebe des Landes, allezeit
bleibe ein Brunnen des Geiſtes für unſer Volk, ein
Zentrum der Kraft für unſer Land und ein Quell der
Hoffnung, die uns durch die Wüſte dieſer Zeit in das
gelobte Land neuer deutſcher Herrlichkeit geleitet.
Die Glückwünſche des Reichspräſidenten und der
Reichsregierung überbrachte Reichskommiſſar Dr.
Kuenze. Er verlas folgendes Glückwunſchtelegramm
des Reichspräſidenten: Zur 450jährigen Jubelfeier
der Univerſität Tübingen ſpreche ich Euer Magnifizenz,
dem Senat und der Studentenſchaft meine aufrich=
tigen
Glückwünſche aus und rufe ihr ein: Virat,
erescat, floreat! zu.
Revolte in der Göttinger Erziehungsanftalt.
TU. Göttingen. In der geſchloſſenen Ab=
teilung
der Provinzialerziehungsanſtalt kam es zu
einer Revolte, in deren Verlauf mehrere Zöglingé
zwei Erzieher niederſchlugen und ihnen die Schlüſſel
entriſſen, um zu entkommen. Von elf geflüchteten
Zöglingen konnten jedoch fünf bereits feſtgenommen
werden. Amtlicherſeits wird der Urſprung der
Revolte dem üblen Einfluß eines Zöglings zuge=
ſchrieben
, der kürzlich, nach Verbüßung einer zwei=
jährigen
Gefängnisſtrafe, der Anſtalt zugewieſen wor=
den
war. Einer der mißhandelten Erzieher mußte
einem Krankenhaus zugeführt werden.

Der Staatsanwalt legt Reviſion im Aubele=
Prozeß ein.
TU. München. Wie die Münchener Zeitung
hört, hat der Staatsanwalt gegen das freiſprechende
Urteil im Prozeß gegen den Oberlokomotivführer
Aubele Reviſion beim Reichsgericht eingelegt.
Drei Perſonen beim Paddeln ertrunken.
TU. Berlin. Nach einer Morgenblättermel=
dung
wurde am Sonntag nachmittag auf der Havel
zwiſchen der Glienicker Brücke und Moorlake ein mit
drei Perſonen beſetztes Paddelboot durch eine plötz=
liche
Boe zum Kentern gebracht. Zwei der In=
ſaſſen
, ein 23jähriger Kaufmann und ein 17jähriges
Mädchen ertranken, während ein 18jähriges Mädchen
gerettet wurde. Auf dem Zeuthener See ſchlug
ein Paddelboot, das ſich von einem Motorboot
ſchleppen laſſen wollte, um. Die beiden Inſaſſen,
zwei Geſchwiſter, ſtürzten ins Waſſer. Das Mädchen
konnte gerettet werden, während der Bruder ertrank.
Vierfacher Mord eines Sträflings.
EP. Wien. In dem kleinen niederöſterreichiſchen
Städtchen Raabs wurde in der Nacht vom Sams=
tag
auf Sonntag eine fürchterliche Bluttat verübt.
Der 18jährige Hilfsarbeiter Johann Souvada,
der ſich wegen Einbruchsdiebſtahls und Notzucht in
Haft befand, überfiel während er die Kanzleien des
Gerichts aufräumen ſollte, den 98jährigen Exeku=
tionsbeamten
Karl Hermann mit einem Eiſenſtab,
verletzte ihn lebensgefährlich und raubte einen Bar=
betrag
von 10 000 Schilling. Dann beging er an der
Frau des Hermann, die er im Keller des Bezirks=
gerichts
antraf, ein Sitrlichkeitsverbrechen und ermor=
dete
ſie ſchließlich. Darauf hat Souvada dem vier=
jährigen
Söhnchen des Ehepaares mit einer Hacke
den Kopf faſt vom Rumpfe getrennt. Das acht Mo=
nate
alte Töchterchen hat er ebenfalls ermordet.
Souvada konnte flüchten; Gerüchte ſprechen jedoch
davon, daß er von der Gendarmerie erkannt und ver=
haftet
ſein ſoll.
Schwerer Zuſammenſtoß zweier Rennfahrer.
TU. Warſchau. In Dynaſyi ſtießen die bei=
den
polniſchen Meiſterfahrer Choinyki und Rudawſki
in höchſtem Tempo auf einer Kraftrennfahrt zu=
ſammen
. Beide Fahrer erlitten ſehr ſchwere Ver=
letzungen
.
Neue Erdſtöße in Paläſtina.
London. Times meldet aus Jeruſalem, daß
dort und in Jaffa am Sonntag vormittag, um 11.30
Uhr, wieder ein leichter Erdſtoß verſpürt
wurde. In Hebron, wo er ſtärker war, entſtand eine
leichte Panik.
Mexikaniſche Banditenſtreiche.
EP. New York. Nach einer Meldung aus
Mexiko haben mexikaniſche Banditen im Staate
Chihuahua den Direktor einer amerikaniſchen Hoch=
ofengeſellſchaft
entführt. Der amerikaniſche Konſul in
Mexiko iſt bei der mexikaniſchen Regierung vorſtellig
geworden und hat nicht nur die ſofortige Freilaſſung,
ſondern auch die Beſtrafung der Banditen gefordert.

Schweres Unglück auf der Zech
Auguſie Viktoria.
Fünf Tote.
Eſſen. Bergamtlich wird bekannt gegebew
Durch ſtarken Waſſerbruch iſt der Schacht III de
Zeche Auguſte Viktoria in Hüls zuſammen=
gebrochen
. Der ganze Schacht III und die dam1
in Verbindung ſtehenden Schachtanlagen I und II de
gleichen Zeche haben durch den Einbruch gelitten,
Die dritte Sohle ſteht unter Waſſer. Das Waſſe
dringt nach der zweiten Sohle vor, iſt aber gege=n
mittag zum Stillſtand gekommen. Der Waſſereim
bruch iſt auf einen Bruch der Tübbinge zurückzw
führen. Der Schacht III gilt als verloren. Der Ve=
luſt
einer größeren Anzahl von Menſchenleben äii
nicht zu beklagen. Ein Pferdeknecht befindet ſich auu
der 3. Sohle der Schachtanlage II. Es beſteht Hoff
nung, ihn lebend zutage zu fördern.
In Schacht III ſind fünf Knappen bei dem
Verſuch, die Einbruchſtelle abzudichten, einge
ſchloſſen worden. Alle Rettungsverſuche warern
erfolglos, ſo daß mit ihrem Tod zu rechnen iſt.
Zu dem Zuſammenbruch von Auguſte Viktoria
Schacht III erfährt das WTB. weiter: Der ner
Schacht iſt 700 Meter tief. Die mit den Schachtaus
bauarbeiten beſchäftigte Nachtſchicht von 15 Mann b.o
merkte am Ende der Schichtzeit ſtarke Feuchtigke-/
in der Anlage, die ſie zunächſt auf ein Unwetts=
zurückführte
und deshalb nicht ausfuhr. Die Leus=
bemerkten
unter ſich ein gewaltiges Krachen um
eilten ſchleunigſt zum Förderkorb und ließen ſich raſch
zutage fördern. Hierbei ſtellten ſie feſt, daß in etw
200 Meter Tiefe durch Bruch der Tübbinge ei
Waſſer= und Schlammeinbruch erfolgt war.
Die Nachtſchicht ſowie die ganze Belegſcha;
über Tage von etwa 30 Mann verließe
fluchtartig die Anlage, die innerhal
einer Viertelſtunde unter lautem Gety;
vollkommen zuſammenbrach und in einen
Krater von etwa 200 Metern Durchmeſſer ver
ſank. Von dem Förderkorb, den Maſchinenanlage
und ſonſtigen Uebertageanlagen iſt nichts mehr von
handen. Alles bildete ein wüſtes Chaos, ein Gewir.
von Eiſen= und Maſchinenteilen. Zwei in der Näl
gelegene Beamtenwohnungen mußten ſchleunigſt g=
räumt
werden, da die Ränder des Kraters dauern)
nachſtürzten und ſich in den Mauern der beide-
Häuſer ſchon Riſſe zeigten. Die Unglücksſtelle iſt i.
einem Umkreiſe von einem Kilometer durch ein ſtarke!
Polizeiaufgebot abgeſperrt, da das Betreten deri
Stelle mit Lebensgefahr verbunden iſt. Die Herren
Oberbergrat Meier und Bergrat Wißmann ſind von
der Bergbehörde zur Unglücksſtelle entſandt worden.
Das Hochwaſſer im mittleren Elbegebiet.
TU. Wittenberge. Die aus dem hieſige=
Gebiet verbreiteten Nachrichten über das Hoch
waſſer im mittleren Elbegebiet ſind nach der
jetzigen Feſtſtellungen ſehr übertrieben. Ta=
ſache
iſt, daß Wittenberge ſür den 27. und 28. Ju
einen Hochwaſſerſtand von 3,40 Metern vorausgeſag)
worden iſt. Der Pegel zeigte in Wittenberge au
25. Juli 2,82 Meter. Die Meldungen, wonach groß
Teile der Karthane= und Stepnitz=Niederung (17 0C
Morgen Wieſengelände) überſchwemmt ſein ſollen
treffen nicht zu; ebenſo verhält es ſich mit der
Nachrichten, wonach die in der Karthane= und Step
nitz=Niederung liegenden Dörfer angeblich nur mi
Kähnen den Verkehr mit Wittenberge aufrecht ev
halten können.
Das Hochwaſſer in Altmark und Priegnitz.
Berlin. Ueber die Altmark und die Priegni)/
ſind am Samstag und in der Nacht zum Sonnta=
neueſchwere
Wolkenbrüche niedergegangem
die ein weiteres Anſchwellen der Elbe, die ſteller
weiſe eine Breite von mehreren Kilometern ha
zur Folge hatten.
Schwere Unwetter in Schleſien.
Breslau. In der Gegend von Trachen
berg ſind neuerdings ſchwere Unwetter nieder
gegangen, von denen beſonders die Bartſchniederun)
betroffen wurde. Trachenberg ſelbſt und ſeine nächſt.
Umgebung ſind ſchwer heimgeſucht. Es ging dichte‟
Hagelſchlag nieder, von ſtarkem Gewitte‟
begleitet. Auf den Chauſſeen wurden faſt ſämtlich
Bäume geknickt und zahlreiche Obſtbäume entwurzel4
Ein Wirbelſturm hat einen mit Baumaterial be'
ladenen Wagen ſamt Pferd und Fahrer in den
Straßengraben geworfen. Viele Telephonmaſten ſin!
zerbrochen, ſo daß die Fernleitungen ſchwer gelitter
haben. In Trachenberg hat der Sturm Mauern um
geriſſen, Dächer abgeworfen und Scheunentore durc
die Luft getragen. Die niedergegangenen großer
Waſſermengen haben das ſchon beſtehende Hoch.
waſſer noch verſtärkt, ſo daß die ganze Umgegen?
wiederum unter Waſſer ſteht. Alle Hoffnungen au
die Ernte ſind zerſchlagen. Die Schleſiſche Volls=
zeitung
meldet aus Nimptſch: Auf der Heim
fahrt von einem Kriegerfeſt gingen die Pferde eine‟
mit zahlreichen Teilnehmern des Feſtes beſetzter
Wagens während eines Gewitters durch, wobei der
Wagen in den Straßengraben geſchleudert wurde.
Sechs Perſonen wurden ſchwer verletzt
Immer wieder Unwetter auch in Frankreich.
EP. Paris. In den letzten: Tagen ſind über
die Departements Rhöne, Aisne und Ardeche hef=
tige
Gewitter niedergegangen, die die Ernter
ſtark beſchädigten. Beſonders die berühmten Wein=
berge
im Rhönetal ſind an vielen Stellen voll=
ſtändig
vernichtet worden. Auch zahlreiche Gebäude
haben unter dem Unwetter ſtark gelitten, doch wer"
den keine Verluſte an Menſchenleben gemeldet.
Unwetterkataſtrophe in Norditalien.
Rom. Die Blätter berichten von ſchweren Un=
wettern
, die in Norditalien großen Schaden an=
richteten
. In Mailand wurden Kellerräume über=
ſchwemmt
. In Cremona wurden viele Häuſer
und eine Kirche abgedeckt und eine Kokonzüchterei fan:
vollſtändig verwüſtet. Vier Tote und etwa
fünfzig Verwundete ſind, zu beklagen. Die Felder
ſind ſchver in Mitleidenſchaft gezogen. Auch aus der
Umgebung wird ein Toter gemeldet. Ueber Vene=
dig
ging ein ſchweres Gewitter und Sturm nieder,
wobei die Baſilika von San Marco leicht beſchädigt
wurde. Im Krankenhaus, ſchlug ein umgewehter
Schornſtein das Dach ein. Zwei Kranke wurden
unter dem Schutt begraben, drei Aerzte und zwer
Kinder ſind verwundet.

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Mcummer 205

Dienstag, den 20. Juli 1927

Seite 9

Im einer baheriſchen Sommerfriſche.
(In der Bozener Weinſtube hat mich vorhin ein Darmſtädter
ſchräftsmann aus der Karlſtraße begrüßt. Er iſt nebſt Gattin
gänem hübſchen Kraftwagen unterwegs, ſich ein ſchönes Stück
ſawwelt anzuſehen. Freilich, heute hat ihm der Regen auf
mr Fahrt von Seefeld nach Mittenwald die Berge verhüllt,
ner mir den geplanten Aufſtieg zur Reither Spitze unmöglich
nd=cht hat. Er zwang mich zur Umkehr, zur Heimkehr in das
ich ſeitwärts vom Straßenlärm im Wieſengrund am Berg=
pamg
gelegene Landhaus Enzian. Hier ſitze ich nun, es regnet
chi immer, und wunderliche Wolkenbildungen treiben ihr wech=
nnes
Spiel um die da drüben aufſteigenden Karwendelberge.
ſhällt mein Blick auf das von daheim mir nachgeſandte Darm=
biger
Tagblatt, und es regt ſich der Gedanke, ein paar Ein=
üchke
aus der leider überreichlich mit Regen bedachten erſten
htzſche meiner Sommerfriſche in Mittenwald dem Darmſtädter
elblatt zur Verfügung zu ſtellen. Mir ſelbſt iſt die Sommer=
ſoge
etwas neues; ſeit Jahrzehnten bin ich drum herum=
garngen
und lieber in die Berge geſtiegen und täglich herzhaft
amandert. Nun aber hat ſie mich. Ich ſitze in der Sommerfriſche
en in Mittenwald. Leicht war es gar nicht, diesmal hier an=
Emmmen und unterzukommen. Gerade am erſten Ferientag kam
rnöſterreichiſche Verkehrsſtreik. In Partenkirchen war der regel=
änsige
Bahnverkehr am letzten Samstag bereits geftört. Die
löme für Tirol waren manchem gehemmt. Die Reiſenden
ſunben ſich hin und her, viele wußten nicht, ſollten ſie vorwärts=
hyen
oder wieder zurück. Die Beamten der Bahn gaben Aus=
mifte
, ſo gut ſie konnten. Meiſtens lief die Antwort auf den
as hinaus: Wir wiſſen ſelber nichts! Ob der Zug wenigſtens
aa= Mittenwald geht, war überhaupt fraglich. Wann er geht,
imgt von allerlei Umſtänden ab. Kurzum, ein Bild wie im
aſtere 1914 am 31. Juli. Plötzlich lud ein Schaffner zum Ein=
riugen
ein in die erſten vier Wagen! Zögernd ſtanden viele
itl ihren Ruckſäcken auf dem Bahnſteig. Sie hatten doch nur
auorkarten vierter Klaſſe, und die vier erſten Wagen trugen alle
ehAufſchrift Klaſſe 1 und Klaſſe 2 Aber es ging.
Nahe am Bahnhof hat der Verkehrsverein Mittenwald ſein
ebchäftszimmer eingerichtet. Ich habe den Eindruck gewonnen,
aiiſ hier tüchtig und freundlich gearbeitet wird. Aber an dieſem
2.5 Juli konnte auch der rührige Vertreter des Verkehrsvereins
ant allen Anſprüchen genügen. Er begegnete mir hilfsbereit,
prr mit der Auskunft: Zimer mit zwei Betten und Veranda
ach meinem Wiſſen heute hier überhaupt nicht mehr frei; hier
alse ich noch ein Haus, draußen in der Innsbrucker Straße, das
ef ern noch nicht beſetzt war, aber ich habe es bereits ſechs Nach=
aigenden
aufgeſchrieben, es wird vermietet ſein. Ich rate Ihnen,
rhren Sie nach Krüm oder Wallgau d. h. nordwärts , dort
ohren noch Zimmer zu haben ſein! In ſechs Stunden geht das
fafſtauto dorthin! Ich lief in Mittenwald umher mit anderen
iemden um die Wette; vergeblich von Hotel zu Hotel, von Gaſt=
aulns
zu Gaſthaus, von Villa zu Villa, von Landheim zu Land=
eum
und war ſchließlich froh, für einige Tage wenigſtens ein
kottquartier bei einem Kleinbauern zu finden. Wirklich ein Not=
uuartier
, aber wir waren doch unter. Es roch wie im Quartier
ei Schulgruppe der Eleonorenſchule bei der diesjährigen Pfingſt=
zuung
des Vereins für das Deutſchtum im Ausland in Goslar.
dart waren im Erdgeſchoß die Ställe für Pferde, Kühe und
Sacweine; im Dunſt der Vierfüßler hauſten drüber fünfzig junge
Mdchen mit ihren Lehrerinnen und gewöhnten ſich an Lärm
inſd Luft. Hier ſtanden unter unſerem Kämmerlein Kühe und
Ziegen; aber wir waren unter, der Raum war ſauber, die Leute
rmundlich, und wir ſaßen im Trockenen. Das war etwas wert.
mertvoll war der Beſitz einer Kammer, in der ein Mann von
ma iner Größe ſich freilich nicht ausſtrecken konnte, beſonders am
ongenden Sonntag, an dem es regnete von der Frühe bis zum
purten Abend. Im Regen eilten nun die Reiſenden umher, die
ui den Sonderzügen tags zuvor nach München gebracht worden
vorren. Under den Hunderten, die ihre Reiſe nach Tirol hier ge=
emnmt
ſahen, waren auch einzelne Darmſtädter. Glücklich fühlte
, wer ſich ſchon vorher eine Wohnung in Mittenwald beſtellt
haitte, wie die Darmſtädter Lehrerin, die in der Nacht wenigſtens
rach bis Murnan gelangt war und nun ruhig ins Gries in das
Quartier wanderte. Auf dem weiten Bahnhofsplatz war reges

abrikverkaufstelle
Darmstadt, Grafenstraße 4
Leiter: deorg Moll
Kass
59 64-19.90 -100 M pwu usw.
Begucme Wochcn- und Monalaraten

Treiben. Die Kraftwagen machten gute Geſchäfte. Aus Imns=
bruck
brachten ſie Heimwärtsbegehrende und nach Tirol hinein
fuhren ſie die Unbekümmerten. Vor dem Verkehrsverein ſtauten
ſich die Wanderer mit ihren Ruckſäcken und laſen enttäuſcht die
Mitteilung: Mittenwald vollſtändig beſetzt! Maſſenlager mit
Stroh ſind eingerichtet! Dazu regnete es, regnete es. Das
Volksfeſt auf dem Poſtkeller ward zu Waſſer; es iſt auf den mor=
gigen
Sonntag verſchoben und heute regnet es wieder den
ganzen Tag, ſo daß die Ausſicht auf meine Teilnahme bei dieſem
Trachtenfeſt ſehr gering erſcheint. Am Montag überlegten die
Kraftwagenführer, ob ſie nicht noch mehr aufſchlagen ſollten mit
ihren Fahrpreiſen, da ſetzte der regelmäßige Verkehr wieder
ein, der Maſſenzuſtrom flaute ab und an verſchiedenen Häuſern
hängt nun wieder ein Schildchen ,Zimmer zu vermieten. Nun
kommen auch Leute mit beſcheidenen Mitteln wieder hier unter
und werden ſich wohlfühlen. Es iſt überflüſſig, die landſchaftliche
Schönheit Mittenwalds zu ſchildern. Vor mir liegt das Kar=
wendelgebirge
, hinter meinem jetzigen Heim beginnt der Aufſtieg
zum Wetterſtein. Ein Frühgang zur Mittenwalder Hütte, die
auf dem halben Weg zur Karwendelſpitze angeklebt iſt, läßt mich
hinüberſchauen zur Zugſpitze, hinauf zum Herzogenftand. Droben
vom Kalvarienberg entfaltet ſich vor mir der breite Gebirgs=
riegel
im Süden. Ein wunderbarer Reichtum großer Natur bie=
tet
ſich auch denen, die nicht mehr ſteigen und klettern dürfen; da=
zu
eine wunderbare Farbenpracht, die uns immer wieder ent=
zückt
. Während ich dies ſchreibe, dringt das Geläute von über
hundert Kuhglocken an mein Ohr. Ich lege die Feder hin und
lauſche und folge mit meinen Gedanken den Tieren, die nun in
der Hauptſtraße von den ſo langſam von einer Mahlzeit zur
anderen ſich hinziehenden Sommerfriſchlern begrüßt werden,
da fällt mein Auge auf die regenfriſche Bergwand, und wie gar
manchmal ſchon in dieſen Tagen ſage ich zu der nebem mir ſitzen=
den
, an einer Gabe für die Enkel ſtrickenden Gefährtin: Wie
wunderſchön iſt doch Mittenwald im Sonnenſchein und auch im
Regen! Ja, ſchön zu jeder Tageszeit. Früh vor fünf Uhr bin
ich unterwegs. Da geht es aufwärts durch die morgenfriſchen
Waldungen. An Spaziergängen fehlt es wahrlich nicht, für be=
queme
Wege hat man geſorgt. Es ſcheint mir, Verkehrsverein,
Gemeindeverwaltung und Forſtamt arbeiten Hand in Hand.
Ueberall, ſelbſt drüben auf dem Burgberg, auf dem Kranzberg
und all den anderen Höhen laden reichlich Bänke auf gutgehal=
tenen
Wegen zum Ruhen ein. Für Spaziergänge hat Mittenwald
Auswahl. Nach allen Seiten locken die vielen Wegweiſer zu klei=
nen
Gängen: ſei’s im Rain, zur Leutaſchklamm, aufwärts zum
Kalvarienberg oder in das Laintal mit ſeinem Waſſerfall, zur
Ederkanzel, zur Aſchauer=Alm, zum Schmatenſee uſw. Als ich
von der Mittenwalder Hütte zum Frühſtück drunten hinabſtieg,
da begegneten mir an zweihundert Perſonen, die allerdings nach
meiner Auffaſſung reichlich drei Stunden zu ſpät ſich auf den
Weg zur Höhe gemacht haben. Es gilt noch immer: Wer recht in
Freuden wandern will, der geh’ der Sonn entgegen! Hat Mit=
tenwald
ſeine Berge, es hat auch ſein Waſſer. Da rauſcht die
Jſar dicht vorbei, da ſtrömen die Bäche an den alten, buntbemal=
ten
Häuſern vorüber, deren Waſſerſpeier weit bis in die Mitte
der Straßen das auf dem im alten Teil noch üblichen flachen
Dach geſammelte Regenwaſſer gießen, während auf den Bänken
die Hausbewohner und ihre Gäſte trocken ſitzen. Da breitet ſich
in wunderbarer Umgebung der Lauterſee, in dem auch ich täglich
ſchwimme. Mittenwald iſt dem großen Verkehr geöffnet; ſtattliche
Gaſthöfe warten auf weitgehende Anſprüche der im Kraftagen
tagtäglich anfahrenden Gäſte. Ich kann die Zahl der Fahrzeuge
nicht feſtſtellen, die Mittenwalds Hauptſtraße durchſauſen. Ich
freue mich jedesmal, wenn aus der Tiefe des Tales zu mir auf
der Höhe die Autorufe tönen, daß ich ſeitwärts wohne; aber als
ich geſtern im Garten der Traube auf die Blaufelchen wartete,
zählte ich 60 Fahrzeuge, die in der halben Stunde am Klotzplatz
vorüberfuhren. Die Nachfolger und Kunſtgenoſſen dieſes beruhm=
ten
Geigenmachers um k700 verbreiten auch heute noch den Ruhm
dieſes Gewerbes durch ihre Erzeugniſſe. Ueber die Art der Bau=
ten
, den Schmuck der bemalten Häuſer freute ſich ſchon Goethe,
freuen ſich viele Maler, freuen auch wir ſchlichten Wandersleute
uns. Und die Mittenwalder mit ihrer Bauernkomödie Die
himmelblaue Bett ade und dem urwüchſigen Schuhplattler, wie
auch die Ludwig=Thoma=Aufführung der Bayeriſchen Landes=
bühne
Erſter Klaſſe, Waldfrieden und Die die kleinen Ver=

Zur Leitung der Geſchäftsſtelle Darmſtadt
wird ſtrebſamer Herr bei monatlich
ſteigendem Einkommen in

per ſofort geſucht. Zur Uebernahme ſind
Mk. 750. als Bareinlage unbedingt
erforderlich. Bewerbungen unter R 22
an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. (TV.11710

wandten geben in den Abendſtunden Gelegenheit zu kräftigem
und geſundem Lachen.
Uebrigens und damit komme ich als Darmſtädter wieder
zurück zu meinem Eingang und zum Darmſtädter Tagblatt
auf der an allen Ecken, Bretterzäunen des alten Ortsteiles und
Anſchlagſäulen des neuzeitlichen Mittenwalds angeſchlagenen
Einladung zu der im Abendregen ſtattgehabten Thoma= Auffüh=
rung
ſteht als Empfehlung der Veranſtaltung abgedruckt die gün=
ſtige
Beurteilung gelegentlich der Gaſtvorſtellung in unſerer Hei=
mat
durch das Darmſtädter Tagblatt. Prof. Kiſſinger.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Dienstag, 26. Juli. 12: Uebertr. des Glockenſpiels aus Darm=
ſtadt
. o 15.30: Dr. Oehlert: Wie Friedrich Krupp das größte
Gußſtahlwerk geſchaffen hat. O 16.30: Konzert. Joh. Seb. Bach.
Sarabande. Badinerie. Arie a. d. Kantate 129. Kleines
Präludium. Polonaiſe. Sarabande. Menuett. Choral.
Gavotte. Bourree. Marſch. Solokantate für Alt.
d. Wohltemperierten Klavier Warum betrübſt du dich.
Gib dich zufrieden. Biſt du bei mir. Air. Gavotte.
Mitw.: Agnes Braunfels (Alt). o 17.45: Hoffmann: Kreisle=
riana
, Sprecherin: Margarethe Wolf. o 18.15: Uebertr. von
Kaſſel: Dr. Haun: Die Zuſammenſetzung und Verfälſchung einiger
Lebensmittel: Butter und Margarine. O 18.45: Dr. Oxenius: Seu=
chenbekämpfung
. O 19.15: Dr. O. Götz: Altdeutſche Tafelmalerei.
S 19.45: Alberto Uzielli: Italieniſch. O 20.15: Vortrags=Abend
Joſef Bunzl. Puſchkin: Mozart und Salieri, drei Szenen. Mat=
thias
Claudius: Mein Neujahrslied. Auf den Tod der Kaiſerin.
Bei ihrem Grabe. Nach der Krankheit. Abendlied. Der
Menſch. Kriegslied. Die Sterne. Schreiben eines parforce=
geiagten
Hirſchen an Se. Durchlaucht. Als der Hund tot war.
Der Bauer und der Advokat. Er ſchuf ſie Männlein und
Weiblein. Sermon an die Mädchen. O 21.15: Uebertr. aus
Kaſſel: Orcheſter des Parkreſtaurants Karlsaue. 14 Darbietungen.

Stuttgart.

Dienstag, 26. Juli. 13.15: Stuttgart und Freiburg: Schall=
plattenkonzert
. O 16.15: Konzert. Fucik: Gladiatoren=Marſch.
Hohmann=Webau: Rheinſagen. Fielde: Nocturne. Brahms:
Tragiſche Ouv. Beethoven: Ballettmuſik zu Prometheus.
Reindel: Ungar. Rhapſodie. Henry: Crepuscule. Valſe viennoiſe.
Fucik: Salve Imperator. O 18.15: H. Neuberger Nürnberg:

Theatergeſchichte in Anekdoten. O 18.45: K. Berger: Stuttgart als
Bäderſtadt. O 19.15: Generalkonſul Dr. von Hentig: Als deutſcher
Diplomat beim Emir von Afghaniſtan. O 20: Konzert des Philh.
Orch. Stuttgart. Weber: Aufforderung zum Tanz. Schubert:
Sinfonie H=moll. Liſzt: 2. Rhapſodie. 6 21.15: Schwäb. Abend.,
Mitw.: Elſe Remmers, ’s Gretle von Strümpfelbach, Marlieſe
Fiechtner, Fr. Höger, Fr. Löffler, G. Ott, 1. Cannſtatter Mund=
harfen
=Club Mundharfenclub. Bilder aus Altwirtemberg.
Mundharfenklub. D’Schwätzbaſa Szene von G. Ott.
Mundharfenklub. En dir Dempflenger Mühle‟. Volksſtück
von Streich.
Berlin.
Dienstag, 26. Juli. 6: Gymnaſtik. O 16: G. Hennig: Was
das Meer erzählt. O 16.30: Dr. Wilczynski: Das romantiſche
Jugoſlavien. o 17: Hymnen an das Leben, von E. Verhaeren.
Ueberſetzt von St. Zweig, geleſen von P. Günther. o 17.30:
Kapelle Gerhard Hoffmann. Auber: Ouv. zu Maurer und Schloſſer.
Strauß: Rudolfs=Klänge. Mendelsſohn: Frühlingslied.
Schumann: Träumerei. Puccini=Tavan: Fant. aus Manon
Lescaut. Fauchey: Danſe Directoire. Steck: Flirtation.
Micheli: Canzon di Maggio. o 18.40: Einführ. zum Sendeſpiel
am 27. Juli. 19.05: Stunde mit Büchern. O 19.30: Polizei=
Oberinſpektor Gaumer: Verluſte und Funde. o 19.55: Dr.
Käte Frankenthal: Erholungsfürſorge für die Großſtadtkinder.
O 20.30: Ausſchnitt aus den Muſikfeſten in Krefeld, Frankfurt a. M.,
Baden=Baden. Ein Vortrag mit muſikaliſchen Erläuterungen von
R. Kaſtner Mitw.: Schubert=Quartett: Thereſe Petzfo=Schubert
(1. Violine), Gertrud Walther Kurau (2. Violine), Jaga Stein
(Bratſche), Lore Winkler (Cello), Gertrud Bamberger (Flügel).
Königswuſterhauſen. Dienstag, 26. Juli. 12: Franzöſiſch.
O 15: Dr. Helene Simon: Dramatiſche Frauendichtung in Deutſch=
land
. O 16: Prof. Johanneſſon: Der Gziſt d. Phyſik und die
Ziele des Phyſikaliſchen Unterrichts. o 17: Curt Hotzel: Antike
in Deutſchland. o 17.30: Prof. Golther: Die Bayreuther Feſt=
ſpiele
. O 18: Prof. Schlegelberger: Die Neuerungen im Auf=
wertungsrecht
. O 18.30: Spaniſch. O 18.55: Dr. Fechter: Wilh.
Hegeler. O Dr. Roeſeler: Aus der Proſa deutſcher Staatsmänner
und Gelehrter: G. M. Arndt, L. Jahn.

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[ ][  ][ ]

Seite 10

Dienstag, den 26. Juli 1927

Nummer 203

Spoln Shler und Tarnen.

Waſſerball.
JungdeutſchlandS.V. Ludwigshafen Liga 5:2 (3:1).
Der Schwimmverein Ludwigshafen feierte am Sonntag das Jubi=
läum
ſeines Wjährigen Beſtehens und legte an ſeinem Geburtstag gleich=
zeitig
den Grundſtein zu ſeinem neuen Eigenbad, das er an einem
Weiher mit herrlichem Grundwaſſer anzulegen gedenkt. Nach der Feier
ſollte den anweſenden Behörden ein Waſſerballſpiel vorgeführt werden,
und zu dieſem Zweck war unſer Darmſtädter Verein eingeladen worden.
Leider mußte Jungdeutſchland mit viel Erſatz antreten, da die meiſten
Spieler der erſten Mannſchaft anderswo ſtarteten. Berges und Ihrig
vertraten die deurſchen Farben bei den Bundeswettkämpfen in Stock=
holm
bzw. Nürnberg in der 400 Meterſtrecke, 6 Jungdeutſchlandſpieler
errangen mit Cordes=Magdeburg zuſammen in Königsberg die deutſche
Hochſchulmeiſterſchaft. Um ſo höher iſt der Sieg gegen den recht ſpiel=
ſtarken
Schwimmverein Ludwigshafen zu bewerten, dem es gelang, i
dieſem Jahr die Gaumeiſterſchaft im beſetzten Gebiet zu erringen.
Das Spiel war ein Propagandaſpiel, wie es ſein ſoll. Zur größten
Ueberraſchung gelingt es Ludwigshafen, in Führung zu gehen, doch
gleicht Gils bald aus und ſtellt, durch zwei weitere Durchbrüche das
Halbzeitergebnis 3:1 her. Nach der Pauſe wird Darmſtadt noch über=
legener
es folgen durch Kemmer und Förſter zwei weitere Tore. Kurz
vor Schluß kann der gegneriſche Mittelſtürmer Langohr auf Fehler von
Darmſtadts Verteidigung hin noch einmal einſenden. Beim Stand 5:2
trennt der Pfiff des Schiedsrichters, dem ſein Amt recht leicht gemacht
wurde, die beiden Parteien. Jungdeutſchland ſpielte in folgender Auf=
ſtellung
: Tor: Fuhrländer, Verteidigung: Gils und Schmuck, Verbin=
dung
: Förſter, Sturm: Hirſchauer, Kemmer und Laumann.
JungdeutſchlandHeſſen Worms Ligamannſchaften.
Heute Abend 8 Uhr empfängt Jungdeutſchland im großen Woog
die Ligamannſchaft von Heſſen Worms zu einem Freundſchaftsſpiel.
Worms beſitzt neben Ludwigshafen im Gau Beſetztes Gebiet des Krei=
ſes
Süiddeutſchland die beſte Mannſchaft, die jungen Spieler ſind ſchwim=
meriſch
ſehr ſchnell und balltechniſch gut ausgebildet. Schon einmal
trafen die beiden Vereine in dieſem Jahr zuſammen, und zwar auf dem
Kreisfeſt in Frankenthal. 5:1 hieß damals das Endergebnis für Darm=
ſtadt
, diesmal wird es nicht viel anders ausfallen. Die Aufſtellung
Darmſtadts iſt noch unbekannt, da noch nicht feſtſteht, welche Spieler zum
Dienstagabend ſchon zurück ſein werden. In Anbetracht des zu erwar=
tenden
ſpannenden Wettkampfes und bei den volkstümlichen Eintritts=
preiſen
wird ſich ein Beſuch des Spieles ſchon lohnen.

Kraftſport.

Kraftſportverein Darmſtadt 1910 Athl.=Sp.=Vg. Mainz 6:8.
Am letzten Sonntag folgte unſere Ringermannſchaft einer Ein=
ladung
der Athletik=Sportvereinigung 1888 Mainz, um dort einen Mann=
ſchaftskampf
im Ringen auszutragen. Dieſe Einladung der rühmlichſt
bekannten Mainzer Ligamannſchaft iſt für uns der Beweis, daß man
ehrenvoll geſchlagen und das Reſultat 8:6, welches Mainz erzielte,
weiß. Die Mannſchaft der Mainzer Athletik=Sportvereinigung 1888 war
lange Zeit eine der führenden des deutſchen Athletik=Sportverbandes
von 1891 und zählt heute noch zu den beſten unſeres Kreiſes. Es war
deshalb keine leichte Aufgabe für unſere Mannſchaft, dieſen Kampf aus=
zutragen
, beſonders wenn man in Betracht zieht, daß für zwei Mann
Erſatz eingeſtellt werden mußte. Trotzdem hat ſich unſere Mannſchaft
auch in Ligakreiſen die Kampfkraft unſerer Mannſchaft zu ſchätzen
boweiſt, daß ſich zwei ebenbürtige Gegner gegenüberſtanden. Etwas mehr
Glück, und Darmſtadt hätte den Kampf ſogar noch gewonnen. Die
Kämpfe ſelbſt verliefen in ſehr ruhiger, ſportlich einwandfreier Har=
monie
, und es wurden in techniſcher Hinſicht prächtige Leiſtungen ge=
zeigt
, welche mitunter durch ſpontanen Beifall unterbrochen wurden.
Den Reigen eröffnete Schwarz=Darmſtadt gegen Krüger=Mainz. Der
Darmſtädter war in großer Form, und hatte Krüger gar nichts zu be=
ſtellen
. In 2½ Minuten ſiegte Schwarz in ſicherer Weiſe. Als nächſtes
Paar rang Siegriſt=Darmſtadt gegen Fehn=Mainz. Letzterer könnte ſich

nur auf die Verteidigung verlegen, was er auch meiſterhaft verſtand,
und erſt in 8 Minuten gelang dem Darmſtädter ein Ueberſtürzer am
Boden, womit er den Mainzer auf beide Schultern legte. Hierauf
traten ſich gegenüber Truber=Darmſtadt und Schunk=Mainz. Beide lie=
ferten
ſich einen ſehr ſchönen, raſchen Gang, bei dem Schunk etwas im
Vorteil war. Er ſiegte dann auch in 3½ Minuten.
Im Leichtgewicht ſtanden ſich gegenüber Keitel=Darmſtadt und Neh=
ren
=Mainz. Man war auf dieſes ZZuſammentreffen geſpannt und wurde
auch nicht enttäuſcht. Beide lieferten ſich einen wunderbaren, über die
ganze Zeit gehenden Kampf, welcher bald den einen, im nächſten Augen=
blick
den andern im Borteil ſah. Nach 20 Minuten wurde Nehren knap=
per
Punktſieger.
Mittelgewicht: Hier ſtand Altmeiſter Eckerl=Darmſtadt gegen den
jugendlichen erſtklaſſigen Quick=Mainz. Beide lieferten ſich einen harten
Kampf, welcher vollkommen ausgeglichen war. Nach 13 Minuten, bei
Punktgleichheit, mußte der Darmſtädter infolge Verletzung den Kampf
aufgeben.
Halbſchwergewicht: Fröba=Darmſtadt gegen Europameiſter Eichblatt=
Mainz. Letzterer ſiegte in 3 Minuten durch Zwiegrifſ=Fallſchwung.
Schwergewicht: Veith=Darmſtadt, 160 Pfd., gegen Schmidt=Mainz,
240 Pfd. Ein ungleiches Paar, bei welchem man auch die unmöglichſten
Sachen zu ſehen bekam. Nach 2½ Minuten ſiegte Veith durch beſſere
Technik.
Nach Beendigung des Kampfes wurde unſerer Mannſchaft ein pracht=
voller
Pokal überreicht, und man trennte ſich mit dem Wunſche, auf bal=
diges
Wiederſehen in Darmſtadt.
Arb.=Athl.=Sportverein Darmſtadt 1891.
Am Sonntag, den 24. ds. Mts., weilte die Ringermannſchaft oben
genannten Vereins bei dem Freien Kraftſportverein Worms als Gaſt.
Worms, das in ſtärkſter Aufſtellung, hatte es doch in den unteren Klaſſen
bedeutendes Uebergewicht eingeſtellt, angetreten war, ſetzte alles daran,
die Scharte, die es beim Vorkampf in Darmſtadt erlitten hatte, auszu=
wetzen
. Aber an dem Siegeswillen der Darmſtädter Mannſchaft mußte
der beſte Vorſatz ſcheitern. Hiermit hat die Mannſchaft des Darmſtädter
Vereins bewieſen, daß ſie vor keiner Mannſchaft zurückzuſchrecken braucht.
Der beſte Beweis liegt darin, daß ſie bis jetzt im Jahre 1927 noch keine
Niederlage bei den Städtekämpfen erhalten hat. Der Verein kann ſtolz
auf ſeine techniſche Leitung ſein, die alles daran ſetzt, gute Ringer aus=
zubilden
.

Pokalturnier des Heſſ. Pol. Sp.=B. Babenhauſen.
Der Heſſ. Polizeiſportverein Babenhauſen veranſtaltete am Sonn=
tag
, den 24. Juli 1927, ein Handballpokalturnier. Zu dem Turnier
traten an: 1. Fußballvereinigung 06 Mainz=Kaſtel (Abteilung Handball).
2. Polizeiſportverein Wiesbaden, 3. V.f.R. 1927 Schwanheim a. M. (1b),
4. Polizeiſportverein Babenhauſen (außer Konkurrenz). Das Los ent=
ſchied
folgende Mannſchaftspaarung: 1. Polizei Wiesbaden-Mainz=
Kaſtel, 2. Polizei BabenhauſenSchwanheim. Die Vorkämpfe, die am
Vormittag ſtattfanden, zeitigten folgendes Reſultat: 1. Mainz=Kaſtel
Polizei Wieshaden (4:2) 6:3, 2. Polizei BabenhauſenSchwanheim
(5:1) 6:6 Verlängerung (8:7) 11:7. Die Entſcheidungskämpfe am Nach=
mittag
brachten folgendes Ergebnis: 1. Polizei Wiesbaden Schwan=
heim
(1:0) 2:1, 2. Polizei BabenhauſenMainz=Kaſtel (2:1) 7:1. Als
Sieger des ganzen Turniers ging der Polizeiſportverein Babenhauſen
hevvor, der aber, da außer Konkurrenz, den 1. Pokal an Mainz=Kaſtel 06
abtrat. Den 2. Pokal errang der Polizeiſportverein Wiesbaden. Den
3. Platz belegte V.f.R. Schwanheim (1b).
Rot=Weiß Gau=Jugendmeiſter im A. D. T.
Am vergangenen Sonntag gewann die 1. Jugendmannſchaft des
V.f.L. Rot=Weiß gegen die gleſche des Turn= und Sportvereins Trebur
5:0. Das Spiel war entſcheidend für die Gaumeiſterſchaft. Verloren
die Rot=Weißen, ſo ſtanden ſie mit der Jugend des Sportvereins 98
punktgleich, ſpielten ſie aber nur enentſchieden, ſo war ihnen die Meiſter=
ſchaft
geſichert. Die Jugend des V.f.L. Rot=Weiß har nun in über=

zeugender Art und Weiſe bewieſen, daß ſie den Meiſtertitel ver=
Der T. und Sp.V. Trebur ſtellte eine der ſtärkſten Mannſchafts-
Gau, konnte aber gegen die Darmſtädter, die in bezug auf Schnell-;
Ballbehandlung und Schußbermögen überlegen waren, nicht ai
men. Rot=Weiß ſpielte mit Erſatz. Der Mittelläufer Schulz
dafür war aber Rettia wieder mit bei der Partie.
Nadfahren.
Darmſtädter Bichele=Klub 1883.
Einer beſonderen Einladung des Radfahrerklub 1897 Falke‟ A
Folge leiſtend, begab ſich der D.B.C. 83 mit ſeiner Damenriege .
Damen: Flach, Bär, Schmidt, Wedekind, Sell, Schmenger, Beck
Hans nach dorten, um einen Achter=Damen=Koſtüm=Schmuckreigen ty
führen; dieſelbe Aufwachung, die ſchon vergangenes Jahr auf
Bundesfeſt in Dresden großen Anklang fand. Um es vorweg zu
der Radfahrſport liegt in Worms ſehr darnieder, zumal die do n
Radfahrvereine, die dem B.D.R. angehören, ſehr unter dem
Naſſauiſchen Bund zu leiden haben. Hier wäre es an der Zeit, da
B.D.R. mit wirkungsvoller Propaganda einſchreiten würde.
Es wurde ein erſtklaſſiger Reigen vorgeführt, was der langcu
tende Beifall des dichtbeſetzten Hauſes bewies. Dies iſt in erſter.
das Verdienſt des jungen Fahrwartes A. Rühl. Als erſter V
heftete der D.B.C. an das neu eingeweihte Banner einen Bannernu
Rennen zu Krefeld.
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Jſola. Tot.: 21, Pl. 13, 33, 24:10. 38 Lg.
2. Preis von Waldniel. 3000 Mark. 1650 Meter: 1. O. Blunſſ
feld u. R. Samſons Sonnengott (F. Schönfiſch); 2. Goldäe
3. Geiſel. Ferner: Scharfenberg, Conſtant, Miſtral,
veille, Selbſtbeſtimmung, Herzog Chriſtoph, Saturn,
mus. Tot.: 160, Pl. 42, 14, 19:10. 24 Lg.
3. Hülſerberg=Jagdrennen. Für Dreijährige. 3000 Mark.
Meter: 1. E. Bormes' Larche (E. Maeſſig); 2. Hadin./
Scotch Whisky. Ferner: Pfalzgraf, Ballerina, Frans=
Hofmalerin, Seefahrer, Grafſchaft, Beliſaire, Pamela.
40, Pl. 16, 34, 16:10. 42 Lg.
4. Niepkuhlen=Ausgleich. 4500 Mark. 1650 Meter: 1. 3
Opel’s Ruzilo (K. Narr); 2. Polfino; 3. Fafnir. Fem
Pillar, Grenzſchutz, Eylimi, Diavolo, Mea Diana, Ol=
Gerwin. Tot.: 120, Pl. 26, 25, 16:10. ½3 Lg.
5. Samt= und Seide=Preis. Ehrenpreis und 12000 Mark.
Meter: 1. R. Haniel’s Forno (F. Williams); 2. Marcel
3. Nobelmann. Ferner: Dictator, Salzig, Fürſtenbru
Hans Günther, Prinz Chriſtian, Freigeiſt, Linz. Tot,
Pl. 15, 21, 31:10. 4½ Lg.
6. Niederheide=Jagdrennen. Ehrenpreis und 3500 Mark.
Meter: 1. Th. Steil’s Heruler (J. Pinter); 2. Die Zu
ſicht; 3. Bundesbruder. Ferner: Ciſterne, Mozart.
47, Pl. 27, 52:10. 5 Lg.Weile.
7. Jägerhof=Ausgleich. 3000 Mark. 2400 Meter: 1. Abteillnf
1. H. v. Opels Manitou (Blume); 2. Eſens;, 3. Siniſ
Ferner: Filius Tönnisheide, Marino, Ferina, Primul
Tot.: 33, Pl. 19, 24, 23:10. 11 Lg. 2. Abteilung:
Weinbergs Ingo (A. Zimmermann); 2. Avec Dieux

Die heutige Nummer hat 14 Geiten

Hauptſchriftleitung. J. V.: Max Streeſe.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: J. V.: Andreas Bauer, für Feuilleton, Red
Ausland und Hefſiſche Nachrichten: Max Gtrceie; für Spor:: Dr. Eugen Buhl meſt
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der Firma: Kredithaus Univerſum
Inhaber Ignatz Ziegellaub, Haupt=
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Worms, Zweigniederlaſſung
Darmſtadt: Die Firma iſt geändert in:
Kaufhaus Univerſum Inhaber
Jgnaz Ziegellaub. Am 19. Juli 1927
hinſichtlich der Firma: Erſte Darm=
ſtädter
Gnmmilöſung=Fabrik Carl
Bech, Darmſtadt: Die Firma iſt er=
loſchen
. Am 21. Juli 1927 hinſichtlich
der Firma: Dipl.=Ing. Hermann
Kunz, Darmſtadt: Die Prokura der
Guſtel Härting iſt erloſchen. Die Firme
iſt erloſchen. Neueinträge: 1) am 15.
Juli 1927: Firma: Joſef Schmid,
Darmſtadt. Inhaber: Joſef. Schmid
Kaufmann in Braunshardt bei Darmſtadt
Angegebener Geſchäftszweig: Handel mit
Molkereiprodukten. Die Geſchäftsräume
befinden ſich Schillerplatz 2. 2) am 21.
Juli 1927: Firma: Immobilien= Ver=
wertung
Margareta K. Dingeldein,
Darmſtadt. Inhaberin: Margareta Karo=
lina
geborene Hartz, Ehefrau des Kauf
mannes Friedrich Dingeldein in Darm
ſtadt. Kaufmann Friedrich Dingeldein in
Darmſtadt iſt zum Prokuriſten beſtellt
Abteilung B: Am 20. Juli 1927 hin=
ſichtlich
der Firma: Keramiſche Manu=
faktur
, Geſellſchaft mit beſchränkter
Haftung, ehemalige Großh. Kera=
miſche
Manufaktur. Darmſtadt
Darmſtadt: Nach dem Beſchluß der Geſell=
ſchafterverſammlung
vom 20. Mai 1925
iſt die Herabſetzung des Stammkapitals
um den Betrag von 85000. Reichs=
mark
auf den Betrag von 5000. Reichs=
mark
erfolgt. Durch gleichen Beſchluß
iſt der Geſellſchaftsvertrag geändert.
Darmſiadt, den 22. Juli 1927. (11695
Amtsgericht I.

Woog, 25. Juli 1927
Waſſerhöhe . 3,85 m
Luftwärme , 172 C

Waſſerwärme vorm.
7 Uhr 190
Woogs=Polizei=Wache,

Feſtſtellung der Zahl der
Wohnungsſuchenden
Auf Grund des Reichsgeſetzes vom
2. März 1927 (R. G. B. I., Seite 69) hat
am 16. Maids. Js. eine Reichswohnungs=
zählung
ſtattgefunden. Von der in dem
gleichen Geſetz vorgeſchriebenen Zählung
der Wohnungsſuchenden wurde in Darm=
ſtadt
Abſtand genommen, weil hier an=
fangs
dieſes Jahres durch das Wohnungs=
amt
eine eingehende Nachprüfung aller
beim Wohnungsamt vorgemerkten Woh=
nungsgeſuche
ſtattgefunden hat.
Um aber ein genaues Bild der Lage
auf dem Wohnungsmarkt und des Bedarfs
an Wohnungen für das nächſte Jahr zu
erhalten, wird von Regierungsſeite ver=
langt
, daß eine weitere Erhebung
darüber ſtattzufinden hat, wer auf
eine Wohnung Anſpruch machen zu
können glaubt.
Dabei ſei gleich bemerkt, daß unbe=
gründete
Geſuche nicht angenommen, und
dieſe Geſuchſteller als Wohnungsſuchend
nicht eingetragen werden können.
Für diejenigen, die beim Städ=
tiſchen
Wohnungsamt bereits vor=
gemerkt
ſind, erübrigt ſich eine
neue Meldung.
(St. 1173.
Zum Zwecke der vorgenannten Er=
hebung
iſt das Städtiſche Wohnungsamt,
Mornewegſtraße Nr. 1, Zimmer 9, am
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[ ][  ][ ]

Nummer 205

umſ

Dienstag, den 26. Juli

Schachts Heimfehr.
Herr Reichsbankpräſident Dr. Schacht iſt von ſeiner Amerikareiſe
wvieder in Berlin eingetroffen und hat bereits ſeine Geſchäfte wieder
aufgenommen. Er wird in den nächſten Tagen, da das Kabinett zur=
eSeit
nicht beſchlußfähig iſt, dem Vizekanzler Hergt Bericht erſtatten,
wwornehmlich über die Konferenz der Leiter der Großbanken. Was die
ſSHherren in New York verhandelt haben, darüber iſt ſehr viel geheimniſt
nwworden. Es iſt wohl zweifellos, daß ſie ſich in erſter Linie mit Wäh=
grungsfragen
beſchäftigt haben, und daß hier das Abfließen großer
GGoldbeträge durch franzöſiſche Goldkäufe aus England eine große
eſolle geſpielt hat. Im Zuſammenhang damit muß auch die Frage des
ſTransſers, und damit der Dawesplan erörtert worden ſein, jedenfalls
inſoweit die einſchlägigen währungstechniſchen Einzelheiten in Frage
kommen. Aus dem Bericht des Reparationsagenten geht ja hervor,
daß bei den Siegerſtaaten ein gewiſſer Sättigungsgrad für Sachlei=
ſtungen
eingetreten iſt, und daß auch der Transfer auf immer größere
ASchwierigkeiten ſtößt. Herr Schacht ſelbſt hat das Programm aus=
gegeben
, daß er nicht einer Reviſion des Dawesplanes, ſondern einer
Ergänzung das Wort reben wolle. Das kommt praktiſch auf dasſelbe
heraus. Denn gerade die Leiter der Weltbanken haben zugeben müſſen,
daß Deurſchland die Kriegsentſchädigung nicht mit geliehenen, ſondern
nur mit verdtenten Deviſen bezahlen kann, und die Schonfriſt, die uns
nach dem Dawesplan gegeben wurde, hat bisher nicht erkennen laſſen,
daß wir imſtande ſind, uns die erforderlichen Deviſen ſelbſt zu ver=
dienen
, ſo daß ganz von ſelbſt in abſehbarer Zeit eine Ergänzung
des Dawesplanes eintveten .
Zu den Meldungen über ein Kreditabkommen der Golddiskontbank
wird mitgeteilt: Die Bank hatte ſich ſchon in früheren Jahren durch
gelegentliche Abmachungen Bereitſtellungskredite in New York verſchafft,
da ſie es nicht für richtig hält, lediglich auf die Reichsbank angewieſen zu
ſein. Anläßlich der Anweſenheit des Reithsbanspräſidenten in Newzo
York wurde eine Wiederaufnahme der alten Abmachungen angeregt und
von der Golddiskontbank akzeptiert. Danach iſt für die Golddiskontbank
ein Kredit von 30 Millionen Dollar, zunächſt für eim Jahr gültig, in
ähnlicher Form wie die früheren Abmachungen und mit eiem aus den
gleichen Firmen beſtehenden Konſortium abgeſchloſſen worden. Die
Möglichkeit einer Verlängerung iſt dabei vorgeſehen. Ob und in wel=
chem
Umfange der Kredit in Anſpruch genommen worden wird, läßt ſich
in keiner Weiſe vorherſagen. Der frühere Kredit iſt nur gauz im An=
fang
vorübergehend und auch nur zu einem kleinen Teile ausgenutzt
worden und hat in der Bwiſchenzeit geruht.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Durchſchnittskurs und Index der in Berlin notierten Aktien. Die
Deutſche Bank veröffentlicht in ihren Wirtſchaftlichen Mitteilungen den
Durchſchnittskurs und Index aller an der Berliner Börſe notierten
Aktien, die auf Grund des Kurswertes des Aktienkapitals nach dem neug
ſten Stande ernechmet ſind. Danach iſt ſeit der erſten Hälfte des ver= der Geldverhältniſſe gab die Hauptanregung zu den Deckungskäufen und
gangenen Monats Juni wieder eine Befeſtigung des Geſamtniveaus
eingetreten. Der Durchſchnittskurs aller Aktien wird für den 19. Juli
mit 178,5 angegaben, während der Stand am 9. Juni 163,7, am 9. Mat
186,3 und am 10. Januar 162,5 war. Der Index (4. Jan. d. Js. 100)
ſtellte ſich am 19. Juli auf 261,20 gegenüber 239,68 bzw. 272,77 bzw.
237,92 an denſelben Vergleichsterminen. Bankaktien erhöhten ihren
und Schiffahrtsaktten von 167,4 auf 184,3. Verhältnismäßig ſehr ſtark
erhöht haben ſich die variabel notierten Papiere, nämlich von 184,2 auf
168,5, während die Terminpapiere nur von 1904 auf 202,2 und die
Kaſſapapiere von 132,5 auf 141,3 anzogen. Der Inder hat ſich dement=
ſprechend
für die variablen Werte am ſtärkſten, von 227,46 auf 285,59,
papiere 216,70 gegen 203,22. Der Index der Bankaktien erfuhr eine Ver=
beſſerung
von 181,58 auf 189,51 und der Induſtrie= und Schiffahrtsaktien
von B4,41 auf 280,09.
Die Intereffengemeinſchaft in der Uhreninbuſtrie teilweiſe geneh=
migt
. In der Generalverſammlung der Ver. Freiburger Uhrenfabriken
A. G. in Freiburg i. Schlef. wurde der J.G.=Vertrag mit der Gebrüder
Junghans A.G. und der Hambura=Amerikaniſchen Uhrenfabrik A.G
beide in Schramberg, genehmigt. Der Vertrag gilt vom 1. Juli 1927
bis zum 30. Juli 1957 und bezweckt nebent der Betriebsrationaliſierung
vor allem eine gemeinſame Ein= und Verkaufsorganiſation. Die Ge=
bleibenden
J.G.=Geſellſchaften entſprechend verteilt. Die Verwaltung
der J.G wird durch einen Gemeinſchaftsvorſtand und Gemeinſchaftsaus=
ſchuß
gebildet. Es ſei bereits heute wieder eine feſte Preisvereinbarung
zwiſchen den ſechs deutſchen großen Uhrenfabriken zuſtande gekommen,
wodurch ſich der Abſatz weſentlich gehoben habe. Sämtliche Fabriken
ten. Man hält den J.G.=Vertrag nur als den Vorläufer zu weiteren,
auch die noch ausſtehenden Firmen umfaſſenden Zuſammenſchlüſſch.
Pariſer Verhandlungen des Rheiniſch=Weſtfäliſchen Kohlenſyndikats
Anfang Auguſt. Wie wir erfahren, werden die am 8. Auguſt begin=
nenden
Verhandlungen über das Reparationskohlen=Programm keine
beſonderen Veränderungen bringen. Es handelt ſich um die übliche
Feſtſetzung der Reparationsmengen für September, Oktober und
November 1977, für die die franzöſiſche Regierung bereits die Kohlen=
anmeldungen
abgegeben hat. Selbſtverſtändlich wird dieſes übliche
Reparationskohlen=Abkommen für drei Mongte unter Berüchſichtigung
der kürzlich geſchloſſenen Eſſener Verträge getroffen werden. Auch die
franzöſiſche Kohlenreglementierung wird ihre Berückſichtigung, bzw. Teutſch=Atlant. Tel= 104. 1106. 12. Loewe u. Co
ihre Ausſchaltung in bezug auf das Pariſer Reparationskohlen= Teutſche Maſchinen 1 93,5 98. G. Lorenz.....
Abkommen finden. Eine gleichzeitige Beſprechung der noch offenen Teutſch.=Nied. Tel.,
Punkte der Eſſener Verträge iſt nicht beabſichtigt. Es handelt ſich
dabei um Fragen, die einer regelmäßigen Ausführung der Eſſener
Verträge in keiner Form entgegenſtehen, ſo daß ihre Berechnung und
Regelung nicht gkut iſt, obwohl beide Vertragsparteien, wie dies bei
Durchführung eines ſo bedeutenden Programms üblich iſt, regelmäßig
durch einige Vertreter von Zeit zu Zeit zuſammenkommen,
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Weizen: Der Markt ſtand anfänglich unter dem Eindruck größerer / Salle Maſchinen.
Zufuhren und guter Witterung im amerikaniſchen Frühtahrsweizen=
gebiet
. Ferner verſtimmten Meldungen über wohltuende Niederſchläge
in Auſtralien. Im weiteren Verlauf erfolgte eine teilweiſe Erholung,
zu der die geringen Druſchergebniſſe des Winterweizens noch bei=
trugen
.
Mais: Am Maismarkt wirkten zu Beginn ungünſtige Nachrichten
aus Jowa und Miſſouri befeſtigend, ebenſo die Vorausſage ungün=
ſtigen
trockenen Wetters aus den anderen Maisgebieten und die Feſtig= Buenos=Aires
keit des Lokomarktes.
Hafer: Anfänglich verſtimmten die Meldungen über gute Erträg=
niſſe
in Illinois. Später trat aber eine Erholung ein mit Mais
Zucker: Zunächſt blieb das Geſchäft ruhig, da man erſt die Ent=
wicklung
am Naffinadezuckermarkt abwarten wollte. Im weiteren Ver=
lauf
brachten Käufe des Handels eine Befeſtigung.
Baumwolle: Anfangs kam es auf Grund enttäuſchender auslän=
diſcher
Kabelnachrichten zu Liquidationen. Dann wurde die Haltung
feſt, da allgemein Käufe einſetzten und die Spekulation Deckungen Sponienz7r
vornahm, während das Angebot nur beſchränkt war.
Es notierten nach Meldungen aus Chieago am 25. Juli:
Getreide. Weizen: Juli 140½, Sept. 138½, Dez. 1412/;
Mais: Juli 1013, Sept. 106½, Dez. 109½4; Hafer: Fuli 41½, Glektrolytkupfer 124, Remelted Plattenzink 6259½, Driginal=Hütten=
Sept. 43½4, Dez. 46½; Roggen: Juli 104½, September 9434,
Dezember 973.
Schmalz: Juli 12,67½, Sept. 12,82½, Dez. 12,92½.
Fleiſch. Rippen: Juli 12,25, Sept. 12,25, Okt. ; Speck:
loko 12,25; leichte Schweine 9,7511, ſchwere Schweine 9,09 115½ (11534), März 11534 (115¾), April 11534 (116), Mai 116 (116),
bis 10,10; Schweinezufuhr: Chicago 40 000, Weſten 75 000.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 25. Juli:
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 151½, hart 153½; Mais: neu
ank. Ernte 1143: Mehl: ſpring wheat clears 7,007,35: Fracht:
nach England 1,62 Schilling, nach dem Kontinent 68 Cents.
Schmelz: Prima Weſtern, loko 13,14; Talg extra 77/.
Kakav. Tendenz: willig. Umſatz in lots: 97. Loko 16,5.
Auguſt 15,02, September 15,96, Oktober 15,60, November 15,00,
Dezember 14,35, Januar 14,13, Februar 14,03, März 14,00.

Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 25. Juli.
Die Börſe ſetzte in allgemein freundlicher Haltung ein und war für
zahlreiche Spezialwerte ſehr feſt. Begünſtigt wurde der Tendenzum=
ſchwung
kurz vor dem Ultimo durch die lang erwartete Entſpannung
am Geldmarkte, der infolge Hereinſtrömens von Auslandsgeldern durch
die letzten Anleihen reichlicho Beträge zur Verfügung ſtanden. In Frank=
furt
war allerdings Tagesgeld gegenüber Samstag etwas ſtärker geſucht
und 6,5 Prozent. Monatsgeld 7,259 Prozent. Privatdiskont 5!), Pro=
zent
. Danebem ſtimulierten die Meldungen über erhebliche Produktions=
erweiterungen
bei Montangeſellſchaften und auch der Hinweis des Mo=
natsberichtes
der Deutſchen Bank über weiteren Konjunkturanſtieg. Mück=
deckungem
der Spekulation taten ſchließlich das ihre zur allgemeinen
Feſtigkeit. Jedoch waren die Umſätze nur unbedeutend an den allge=
meinen
Märkten, während ſich die Spekulation, immer noch der Haupt=
träger
der Geſchäfte, faſt ausſchließlich einigen Spezialwerten zuwandte.
Im Vordergrunde ſtanden Farbeninduſtrie, die 3 Prozent höher einſetz=
ten
und vorübergehend nochmals 1,5 Prozent gewannen. Daneben
Rheinſtahl lebhaft und 3,5 Prozent befiſtigt. Schließlich waren wieder
Zellſtoff Waldhof um 6,25 Prozent geſteigert. Am Deviſenmarkt liegt
die Mark weiterhin ſehr feſt; Deviſen unwefentlich verändert. Pfunde
gegen Mark 20/41, Dollar gegen Mark 4,204, London gegen Paris 124,02,
gegen Mailand 89,25, gegen Zürich 25,20, gegen Holland 12,11,70, gegen
Madrid 28,45, gigen New York 4,85,46. Der Börſenverlauf blieb feſt
geſtimmt, jedoch auf die Spezialwerte konzentriert.
Die Abendbörſe war wegen des morgigen Ultimos ſehr ge=
ſchäftsunluſtig
und allgemein 1 bis 2 Prozent gegenüber der bereits
abgeſchwächten Nachbörſe nochmals niedriger. Auch Spezialwerte ſehr
ruhig. Farbeninduſtrie 317½ Scheideanſtalt 320, Waldhof 327, Nordd.
Lloyd 146, Rheinſtahl 220. Glöckner 169,5, Gelſenkirchen 169, Mannes=
mann
193,5, Wayß u. Fretztag 170,25, A. E.G. 185, Schuckert 200,5,
Danat 237, Kommerzbank 180, Deutſche 165, Diskonto 162, Dresdener
171, Ablöſungsrente 17.10, Zoll=Türken 14,70.
Im Abenddeviſenverkehr lag Paris und die RM, etwas
ſchwächer. LondonParis 124,03, Mailand 89,25, Zürich 25,502 /g
Holland 12,115, Madrid 28,40, New York 4,8550; PfundeMark
21:41¾, DollarMark 4,2055.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 25. Juli.
Kurz vor dem Ultimo hat die Tendenz der Effektenmärkte noch
einen Umſchwung erfahren. Die Deckungskäufe der Spekulation, die
ſchon am Freitag befeſtigend auf das Niveau einwirkten, ſetzten ſich in
verſchärſtem Maße fort, da die Lage am Geldmarkt jetzt endlich eine
kräftigere Entſpannung erfahren hat. Dabei handelte es ſich nicht nur
um ein vorübergehend größeres Angebot in täglichen Geldern, ſondern
auch um ſolche, die bis Ende Auguſt zur Verfügung ſtehen. Tagesgeld
ſtellt ſich auf 5½ bis 6 Prozent. Auch Reportgeld, das bisher noch ver=
hältnismißig
knapp angeboten wurde, kam heute ſehr reichlich zu dem
Satz von 8½ bis 9 Prozent an den Markt. Dieſe günſtigere Geſtaltung
kleineren Neuengagements, der Spekulation, die ſich in erſter Linie auf
die ſchweren Terminaktien erſtreckten. Im Vordergrunde ſtanden aber
nach wie vor J. G. Farbeninduſtrie und Rheinſtahl, obwohl neue Ge=
ſichtspunkte
für die Steigerung dieſer beiden Papiere nicht bekannt ge=
worden
ſind. Eine freundlichs Aufnahme fanden außerdem die Ausfüh=
rungen
der Deutſchen Bank über die Konjunkturenwicklung. Eing aber=
Durchſchmittskurs vom Juni zum Juli von 162,7 auf 169,8, Induſtrie= malige Befeſtigung erfuhr die Reichsmark, indem die ausländiſchen
Deviſen in Berlin im Angebot lagen und nachgaben. Der Dollar ſtellte
ſich auf 4,2040 und das engliſche Pfund auf 20,40½.
Im einzelnen wurden J. G. Farbewinduſtrie zu dem feſten Kuus
von 321½ bis 322 und Rheinſtahl zu 223½ lebhaft umgeſetzt. Sprit=
werte
traten wieber mehr in den Vordergrund, und zwan gewannen
gehoben. Für Terminpapiere beträgt er 272,14 gegen 256,26, ſür Kaſſa= Schultheiß 11, Oſtwerke 6½ Von der Feſtigkeit wurden auch Vereinigte
Glanzſtoff mitgeriſſen, die um 14 Prozent ſtiegen. Bamberg=Aktien
notierten 9½ Prozent höher. Man hörte an der Börſe die Meinung,
daß dieſes Papier in abſehbarer Zeit zum Terminhandel kommen würde.
da die bisherige Grenze für Terminpapiere gefallen iſt. Zellſtoff Wald=
hof
zogen um 5½ Prozent an. Sonſt hielten ſich die Kurserhöhungen
in einem Rahmen von 1½ bis 8½ Prozent. Beachtung fanden noch
Elektrowerte, während ſonſt die reſtlichen Märkte im Hintergrunde
blieben. Das Geſchäft wickelte ſich nach wie vor faſt ausſchließlich unter
der Spekulation ſelbſt ab. Nentenwerte wenig verändert. Türken im
Hinblick auf den anſcheinend günſtigen Stand der Schuldenverhand=
winne
werden zunächſt zuſammengeworfen und dem A.K. der ſelbſtändig lungen geſucht. Priatdiskont kurze Sicht 57/, lange Sicht 5’/s Prozent.
Die Börſe ſchloß mhig und weit unter den höchſten Tageskurſen.
Im Nachbörſenverkehr bröckelten Farben auf Gewinnmitnahmen bis 2. Qual. 100110, Hammelfleiſch , Schaffleiſch Schweinefleiſch
ten underändert. Das Angebot war unbedeutend, da vermutlich mit
einem baldigen Nachgeben der tnoffiziellen Rate gerechmet wind. An der
ſeien vollbeſchäftigt und müßten teilweiſe ſogar mit Schichtwechſel arbei= Nachbörſe hörte man bei kleinem Geſchäft u. a.: Ver, Glanzſtoff 743,
Bemberg 591 Siemens 286½ Rheinſtahl 220½, Gelſenbirchen 168, Har=
pener
209, Schultheiß 455, Oſtwerke 435, Dresdener Bank 172. Hapag
147, Nordd, Lloyzd 146, Ablöſungsſchuld 1 295, dto. IT 29½, Neubeſitz= Schweine 5065 142 Arbeitspferde pro Stück 9001700, 62 Schlacht=
anleihe
167/s Prozent.
22. 7. 1 25. 7.
7. 1 25. 7.
204.25 1205. Hemoor=Zement. .
Aſchaffb. Zellſtoff.
236. 75 240.
Augsb.Nürnb.Maſch. / 143.5 142.25 Hirſch Kupfer
118.5 115.5
4525 45.25 Höſch Eiſen
Bamag=Meguin.
182.5 183.
86 75 86.75 Hohenlohe Werke.
Berlin el. W.
22.75 22.75
84.5 84.25 Kahla Porzellan
Berlin. KarlsruheFn
416. ſ408.
Braunkohl.=Briketts. 194 75 193. Lindes Eismaſch.
158.5 155.
152,5 152.5 Lingel Schuh.
Bremer Vulkan.
212,75 212. ) Linke u. Hofmann.
Bremer Wolle..
69.5
ſe7s. 1281.-
1125.5 126.
Nieberlauſitzer gohle 1174. 1175.
Leutſche Erböl ... .. /158. 157.25 Nordd. Gummt.
Deutſche Petroleum. 77.
77. Orenſtein. ....
Tt. Kalliwerke . ..
Rathgeber Waggon 1 96.
Tonnersmarckhütts : 119.75 123 Rombacher Hütten:
152,5 153 625! Roſitzer Bucker.
Tynamit Robel.
97. 97.25
184.25 185. Rütgerswverke:
Elektr. Lieferung.
Höö.6esloz.-
313.25 320.
Sachſenwerk
F. G. Farben ..
120.5 120.125
111. 108.
Sächſ. Gußſtahl.
R. Friſter. ....
1185. 185.
Gaggenau Vorz
64.25 63.5 Siemens Glas.
1168. 1166.
Celſenk. Berg
Ver. Lauſitzer Gle
171. Weſtiſ. C. Langendreer
Kan.Maſch.Egeſt. . . 118.5
121. Wittener Gußſtahl.
56.
Hanſa=Tampfſchf., 1223. 1224.5 Wanderer=Werke., .. 1273. 1273.850

Oeviſenmarkt.

Amſterdam=R.
Prüſſel=Antw.
Cslo ......!"
Kopenhagen..
Stockholm. . . .
Selingfors ...
Italien :..4.!
Lonbon......"
Neir=York. ..
Paris ......."
Schweiz ....

22. 7.
Gelb Brief
168.43 166.77
1.784 1.7881
59. 41 56.53
108.54 108.75
112.43 112.65
112.55/1 12-77
10.563110 605
22.08 22.32
20.405/40.445
4.2035 4.2115
18.45/ 18.49
80.93 81.09
71.00 72.02

25. 7.
geid / Briell

38.3758
ios. 411
112-38
112 491
10.573
22.84 22.8e

108.63
10. 593

20.385a0, 7a5
16.43/ 16.47

168. 26 168.60/ Wien D.=Oſt.abg.
1.7931 1.707 Prag. ...4.
8.495/Budapeſt, Pengö
Japan ....
112.58 Rio de Janeiro,
112.70/ Sofia ......"
Jugoflavien
Konſtantinopel
Liffabon ..
4.200 4.208/Danzig ...!
Athen .......
B0.38/ ef.05lKanada ......
71.60/ 71.74üruguag ....

22. 7.

geid
59.16
12.48
72.23

Brie
5o.31
12.39
73.37
1.977 1.981

0.466 0.498
3.042/ 3.043
7.393/ 1.407
2.163 2.157
20.78 20.00
81. 34/ 8 1.50
5.594 3.60
4. 196 4.204
4.136/ 4-144

(25. 7.
Geld /Brief
59.13/ 59.25
2.74912.469
73. 17 73.31
1.274 1.978
0. 1961 0.-498
8.0421 3.048
1.393 7.407
2.148 2.152
20.78/ 20.30
81.291 81.45
5. 5441 5.556
4. 191 4.199
4.i58 4.164

Metallnotierungen.

Die Berliner Metallnotierungen vom 25. Juli ſtellen ſich wie folgt:
Aluminium 210, dito in Walzen 214, Reinnickel 340350, Antimon
Regulus 9095, Silber in Barren 7879.
Die amtlichen Preisfeftſtellungen im Metallterminhandel vom
25. Juli ſtellen ſich für Kupfer: Januar 115½ (115½), Februar
Juni 116½ (116½4), Juli 112 (113), Auguſt 112½ (112½), September
113/4 (113½), Oktober 114 (114½4), November 11434 (115), Dezember

di GoW RäIder E Cond4 TorMſfi Kit ertz, Arkt Fi.
(57½), Mai 56½ (50), Juni 5634 (57) Juli 58 (59), Auguſt 57½ (58).
September und Oktober 57½ (5734), November und Dezember 37
(57½). Tendenz: ruhig. Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in
Klammern beigefügten Brief.

Vom ſüddeutſchen Ledermarkt.
Die Tendenz am ſüddeutſchen Ledermarkt zeigt weiterhin eine recht
feſte Haltung. Unter dem Einfluß der höheren Rohhäutepreiſe ſind die
Notierungen beſonders für ſchwere Kernſtücke höher geworden. Jedoch
auch nach leichten Sorten beſteht rege Nachfrage. An feinem Oberleder
ſind Chevreau= und Lackleder weiter verlangt, jedoch findet auch Rind=
boxleier
ſteigende Beachtung. Boxealfleder iſt weiter regelmäßig um=
geſetzt
. Die Notierungen ſtellten ſich zuletzt für Sohlenleder gemiſchter
Gerbung Hälften auf 4,104,25 Mk. fir geringere und 4,75 Mk. für
beſte Sorten Kranſtücke 6,40 7.20 Mk. pro Kilo. Eichenlohgegerbtes
Sohlleder: Hälften 4.455,75, Kernſtücke etwa 88,30 Mk. und mehr,
je nach Qualität. Zahmpacheleder koſtete in Hälften 3,754,75, Kern=
ſtücke
5,756,50; Wildvacheleder in Hälften 3,454,85, Kernſtücke 5,10
bis 6,70 Mk.; Zahmpacheſeiten 2,303,40 Zahmvachehälſe 3,453,95 Mk.
und mehr: Wildvachehälſe 2,653,90 Mk., =ſeiten 2,153,20 Mark
alles pro Kilogramm.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 25. Juli. Getreide liegt auch wei=
terhin
umſatzlos. Roggen in Erwartung der nahen neuen Ernte um
50 Pfg. billiger. Infolge der niedrigeren Auslandsnotierung waren die
Preiſe auch für Mehl= und Brotgetreide, die etwas anziehend s Geſchäft
zeigen, nicdriger. Je 100 Kilo: Weizen 31,00 nom Roggen 26,50 nom.,
Hafer inländ. 25,5026, Hafer ausländ. 23,5025,50, Mais 19, Weizen=
mehl
39,7540, Noggenmehl 86,5036,75, Weizenkleie 13, Roggenkleie
13,7514 Erbſen 3060, Linſen 4060, Hen 2,80, Weizen= und Roggen=
ſtroh
drahtgepreßt 4,755,25, Weizen= und Roggenſtroh gebündelt 3,50
bis 4,00, Trebir getr. 15,2515,50.
Mannheimer Produktenbericht vom 25. Juli. Das Geſchäft in neuer
Wintergerſte und neuem Roggen blieb auch heute noch unentwickelt, da=
gegen
zeigte ſich Nachfrage nach ausländiſchem Brotgetreide. Ma ver=
langte
für die 100 Kilo waggonfrei Mannheim ohme Sack in Reichsmark:
Weizen ausländ. 30,5082,50, Noggen ausländ. 2626,50, Hafer ausl.
2324, Braugerſte nicht angeboten, Futtergerſte 2324,50, Mais mit
Sack 19,25, ſüddeutſches Weizenmehl Spezial Null 40,00, ſüddeutſch=8
Weizenbrotmehl 32,00, ſüddeutſches Roggenmehl je nach Ausmahlung
3637,50. Kleie 12,75, Raps neuer Ernte 3637.
Berliner Produktenbericht vom 25. Jult. Die Deckungsfrage in
dem Lieferungshandel mußte heutg für Roggen höhere Preiſe anwenden,
da ſich die Hoffnungen auf baldige Licferung neuen Getreides wegen
der anhaltenden Regenfälle nicht erfüllen dürften. Juli wurde 1,5 Mk.,
Herbſt 0,5 Mk. feſter. Auch Weizen ſtellte ſich im Zeitgeſchäft bei ruhi=
gem
Verkehr etwas höher, da die niedrigen Pryismeldungen aus Chi=
kago
im Gegenſatz zu den ſchlechteren Ernteſchätzungen ſtehen und damit
keimen Eindruck hier an der Börſe machen. Wintergerſte wird in nahen
Poſitionen dringend gefragt. Auslandsgerſte wurde deshalb lebhafter
umgeſetzt. Hafer gut bhauptet, Mehl ſtill.
fm. Süddeutſche Edelmetallnotierungen vom 25, Juli. Edelmetalle
notierten folgende Großhandelspreiſe: In Pforzheim; Barren=
gold
das Gramm 2,800 RM. Geld, 2,814 RM. Brief; Platin, handels=
übliche
Ware, das Gramm 775 RM. Geld, 8,50 RM. Brief; Fein=
ſilber
das Kilogramm 77,60 RM. Geld, 78,8080,30 RM. Brief; Ten=
denz
: ruhig. In Stuttgart: Feingold das Gramm 2,800 RM.
Geld, 2,814 RM. Brief; Platin, handelsübliche Ware, das Gramm
700 RM. Geld 8,60 RM. Brief; Fein=Kornſilber das Kilogramm
77,80 RM. Geld, 78,80 RM. Brief. Tendenz: ruhig.

Viehmärkte.

Frankfurter Großviehmarkt vom 25. Juli. Aufgetrieben waven 1359.
Ninder, darunter 251 Ochſen, 91 Bullen, 658 Kühe und 530 Färſen, ſowie
454 Kälber, 48 Schufe und 4471 Schweine. Der Auftrieb war gegenüber
dem letzten Hauptmarkt allgemein größer, die Preiſe für Rinder knapp
gehalten, auch Kälber 12 Mark billiger. Schweine jedoch um 4 Mark
anziehend. Preiſe je 50 Kilogramm Lebendgewicht: Dchſen a) 1. 6357,
a) 2. 5862, b) 1. 5457, b) 2. 5053; Bullen: 4) 5760, b) 5256,
Kühe: a) 5156, b) 4450, c) 3743, d) 3036; Färſen: a) 6266,
b) 5861, 6) 5057: Kälber: b) 7278, 6) 6571, 0) 4564: Schafe
a) 1. 5055, die reſtlichen geſtwichen; Schweine: a) 6264, b) 6364,
() 6364, d) 6364, e) 6063. Marktverlauf: Rinder anfangs rege,
zum Schluß abflauend und geringer Ueberſtand. In Kleinvieh und in
Schwveinen ruhiges Geſchäft.
Fleiſchgroßhandelspreiſe: Ochſen= oder Mindfleiſch 1 Qual. 100110,
desgl. 2. Qual. 95100; Bullenfleiſch 98103, Kuhfleiſch 1. Qual. 65
bis 80, desgl. 2. Qual. 5665, desgl. 3. Qual. 4050; Kalbfleiſch
818 Prozent ab. Der Privatdiskont notierte mit 57), für beide Sich= 1. Qual. 5782; Gefrierfleiſch: Rindfleiſch Vorderviertle 50, Hinter=
vietel
58.
Mannheimer Viehmarkt vom 25. Juli. Zum heutigen Viehmarkt
waren aufgetrieben und wurden die 50 Kilo Lebendgewicht je nach glaſſe
gehandelt: 256 Dchſen 3063, 167 Bullen 3056 264 Kühe und Rinder
1654 323 Färſen 3864, 562 Kälber 5480 38 Schafe 4048 2979
pferde 60140 Mk. pro Stück Marktverlauf: Großvieh mittel, geräumt;
Kälber mittel, ausverkauft: Schweine lebhaft, geräumt: Pferde mittel.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Nach langwierigen Verhandlungen zwiſchen dem Reichsverkehrs=
miniſter
und der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft haben die Beſtrebungen
85. der Rheinſchiffahrtskreiſe nach einer Verbilligung der Eiſenbahnfracht
für den Kohleumſchlag nunmehr zu dem Erfolge geſührt, daß für den
Verkehr der Häfen Mannheim und Ludwigshafen die Frachtſätze des
beſtehenden Ausnahmetgrifs ermäßigt werden.
Die Stadt Dresden hat mit Genehmigung der Beratungsſtelle beim
138.25 138. Reichsfinanzminiſterium eine mit 51 Prozent zu verzinſende, in 25
Jahren zu tilgende Anleihe im Nennbetrage von 600 000 Pfund Ster=
ling
mit dem Londoner Bankhaufe Bernhard Scholle u. Co. zum Aus=
zahlungskurs
von 87 Prozent abgeſchloſſen. Die Auflegung ſoll zu
91½ Prozent erfolgen.
In Köln wurde vor kurzem die Verkaufsvereinigung Deutſcher
Kupferrohrwerke G. m. b. H. errichtet, deren ſoeben eingetragener Ge=
1146. ſ145. ſellſchaftsvertrag als Zweck der Gründung die Vermittlung des Ver=
d
. f.elektk. Untern. 240,75 244 3751 Volſtebter Porzel. 54. 55.25 kaufes von Kupferrohren der Gefellſchafter und die Verteilung der Auf=
5e. träge unter die Geſellſchafter angegeben wird.
Die Beratungsſtelle für Auslandskredite hat nunmehr die Aufnahme
einer Anleihe durch die Provinz Hannover in Höhe von 1 Mill. Dollar
in Ausſicht genommen. Beantragt waren bekanntlich drei Mill. Dollar
zum Ausbau der Weſtharz=Talſperre gutgeheißen. Die Anleihe iſt mit dem
Bankhaus Lee Higginſon u. Co. London=New York abgeſchloſſen worden.
In der letzten Vollverſammlung der Induſtrie= und Handelskammer
zu Berlin iſt an Stelle des verſtorbenen Vizepräſidenten Direktor Dr.
Brandes Direktor Dr.=Ing. e. h. Dr. rer, pol. h. e. Johannes Phllipp
Vielmetter als Vizepräſident gewählt worden.
Die polniſche Staatsbahnverwaltung hat bei den Eiſemhütten 20000
Tonnen Normalſpurbahnſchienen ſowie über 7000 To. Zubehörteile in
Auftrag gegeben. Die oſtoberſchleſiſche Induſtrie iſt mit über zwei
Dritteln an dieſen Beſtellungen beteiligt. Hauptſächlich kommen hierfür
die Friedenshütte und die Verzinigte Königs= und Laurahütte A.G. in
Frage.
Der Geſamtumſatz des Außenhandels der Sowjetunion betrug in
den letzten neun Monaten 1083 Millionen Rubel gegen 1077 Millionen
Rubel im Vorjahre. Das Aktivſaldo beziffert ſich auf 75 Mill. Rubel
gegen ein Paſſivſaldo von 92 Mill. Rubel im Vorjahre.
Die neue 30 Mill. Dollar=Anleihe der Vereinigten Stahlwerke wird,
wie aus New York gekabelt wird, zum größten Teil man ſpricht von
einer Teiltranche von 20 Mill. Dollar heute zu einem Kurſe von 981/
Prozent in New York zur Zeichnung aufgelegt werden. Bekanntlich
iſt danoben beabſichtigt, die reſtlichen Anlelheteile in Holland, Schweden
und der Schweiz unterzubringen.
Wie aus New York gekabelt wird, rechnet man in dortigen Bank=
freiſen
bei der Auflegung der 30 Millionen Dollar=Anleihe der Verein.
Stahlwurke A. G. durch das unter Führung der Dillon Read Co, ſtehende
Bankentonſortium mit einer Ueberzeichnung. Die Bonds ſollen ſpäter
an der New Yorker Börſe zum Handel und zur Notiz eingeführt werden.
Die Smyrnaer Handelskammer veranſtaltet in dieſem Jahre, und
zwar vom 4, bis 20. September, erſtmalig eine Warenmeſſe, die in den
kommenden Jahren wiederholt werden und internationalen Charalter
habm ſoll. Die Meſſe ſoll alljährlich im September ſtattfinden. Die
Meſſe wird in dieſem Jahre größtenteils türkiſche Landes= und Indu=
ſtrieprodukte
ausſtellen.

[ ][  ][ ]

Nummer 205

Dienstag, den 26 Juli 1927

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Heute letzter Tag!
Der Jäger von Fall‟
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Das Erbe des Banditen Der Meisterdetektiu
Zusammen 13 Akte.
Der atemraubende Kampf
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Heute letzter Tag!

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Der vorletzte Mann Das hält kein Gaul aus 6 lustige Akte.

Glanz und Elend der Kurtisanen

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[ ][  ][ ]

Rummer 203

Dienstag, den 26. Juli 1927

Seite 13

Chriſtine Berthold.
Roman von Emma Nuß.

(Nachdruck verboten)
Sie fand an dieſem Abend wicht die Ruhe, um darüber Hlar
zu. werden, denn alle wollten jetzt von ihr hören, wie es ihr in
ſirmada engangen, und es war des Staumens kein Ende über
hr Erleben und Ergehen, ſeit ſie Hamburg verlaſſen.
Werner und die Mutter lauſchten ihren Erzählungen mit
ſeShafteſtem Intereſſe und großer Bewunderung, während der
Unater immer ſtller wurde und ein grübleriſcher Zug in ſein
Greſicht trat.
Kannſt du denn da ſo ohne weiteres dieſes große Feld
di iner Tätigkeit im Stiche laſſen? fragte er ſie jetzt mit ge=
ſiorannter
Miene.
Da lächelte Chriſtine, und mit einer Sicherheit, als ſei das
inrer ſo geweſen, nannte ſie ihn jetzt, wie er gewünſcht:
Nein, Vater, das kann ich natürlich nicht, denn das wäre
iun höchſten Grade pflichtvergeſſen von mir. Ich muß ſo bald
yitie möglich ſogar wieder in mein Geſchäft zurück.
Doch er war darüber nicht etwa ungehalten, ſondern ſtimmte
iner faſt lebhaft bei, was Frau Krüß den Ausruf entlockte:
Aber Friedrich, wie kannſt du ſie denn darin noch unter=
füützen
? Werner will doch nun endlich ſeine Frau auch hier
ſtaben und ſie gewiß nicht noch einmal ſo weit fortlaſſen, nicht
meahr, Junge?
Doch ausweichend klang ſeine Andwort: Darüber können
weir ja noch immer ſprechen. Heute wollen wir uns des Wieder=
ſtehens
fveuen und uns nicht mit ſolchen Fragen quälen..
Recht haſt du, Werner, rief Krüß in immer beſſerer Laune.
und nun wollen wir auch mal das Brautpaar hoch leben laſſen,
Mutterchen.
Frau Krüß beobachtete mit Erſtaunen dieſe Veränderung
ſei dem in den letzten Jahrem immer mürriſchen, wortkargen
Watten. Sollte ihn dieſe Löſung in des Sohnes Leben derart
wefriedigen, daß er wieder ganz auflebte? Wie ſchön wäre das!
wachte ſie dakbaren Herzens. Aber hätte ſie einen Blick in das
ſöerz des Gatten tun und dadurch erkennen können, wie beruhigt

und befriedigt er in dieſer Nacht an ihrer Seite zum erſten Male
wieder ſeit langer Zeit einſchlief, ſie wäre ſelbſt am glücklichſten
darüber geweſen.
Chriſtine verbrachte die Nacht im Hauſe Stoewing, wo ſie
wit jubelnder Freude von allen Seiten empfangen wurde.
Fritz Starck, Suſis Gatte, machte wirklich große Augen beim
Anblick dieſer ſo weltgewandten, ſo gar nicht hilfsbedürftigen
jungen Dame und behandelte ſie mit ganz beſonderer Ehrerbie=
tung
, denn es imponierte ihm nicht venig, wie tapfer und er=
folgreich
ſie ſich die Jahre über durchs Leben geſchlagen hatte.
Onkel Stoewing hadte Chriftine zum Empfang einfach in
die Arme genomen und ihr einen ſchallenden Kuß verſetzt:
Der iſt für die Wiederkehr der verlorenen Tochten, meinte er,
und dann bekam ſie noch eien, und der iſt für die neugebackene
Braut.
Damit war die Heimgekehrte auch in dieſem Kreiſe wie ein
Mitglied der Familie anerkannt und aufgenommen, was ſie mit
wohltuender Freude genoß.
Am andern Morgen ſtand ſchon um acht Uhr Henner mit
dem Auto vor der Stoewingſchen Villa, um die Herrin abzu=
holen
. Chriſtine ſaß wohl ſchon mit der Familie beim Früh=
ſtück
, erwartete jedoch Henner nicht vor zehn Uhr. Werner war
ja noch gar nicht da, und ſo ließ ſie dem Chauffeur ſagen, er
müſſe noch ſo lange warten, bis Herr Doktor Krüß da ſei, der
ſie auf der Fahrt begleiten werde.
Doch da erſchien Henner ſelbſt mit etas verſtörtem Geſicht,
er müſſe Fräulein Berthold in einer dringenden Angelegenheit
gleich ſprechen.
Von banger Ahnung erfüllt, empfing ſie ihn ſofort, und er
berichtete ihr mit ſtockenden Worten, daß ihre Mutter in dieſer
Nacht verſchieden ſei.
Regungslos nahm ſie dieſe Nachricht entgegen, und nur ihr
weißes Geſicht verriet, was ſie jetzt empfand. Kqum vier Wochen
hatte die alte Frau in der Freiheit verleben dürfen, und doch
hatten weder ihre Liebe noch die ſorgſamſte Pflege es vermocht,
den kranken Körper wieder dem Leben zurückzugewinnen.
Suſi näherte ſich der Freundin und ſtreichelte ihr die Hände
und ein kleines Händchen ſtahl ſich ſcheu dazwiſchem: Armes
Tantchen! flüſterte das Kinderſtimmchen. Da ſtürzten Chriſtine
die Tränen über die Wangen und gaben ihrem Schmerze den

erlöſenden Weg. So fand ſie bald darauf Werner, und noch unter
Tränen lächelnd, ſagte ſie, zu ihm aufblickend: Wie gut es der
liebe Gott doch mit ihr und mir gemeint hat, Werner. Ich weiß,
daß ſie ganz glücklich geſtorben iſt und nun die erſehnte Ruhe
gefunden hat. Ihr Leben wäre aber eine dauernde Qual für ſie
geworden, wenn ich wieder hätte abreiſen und ſie allein hier
zurücklaſſen müſſen. Sie hätte dieſe weite Reiſe ja nicht mehre
machen können. Arme, arme Mutter! flüſterte ſie noch mit
zuckenden Lippen und lauſchte unterwegs wie ein müdes, ver=
trauendes
Kind ſeinen zärtlichen Troſtesworten.
Als das Begräbnis der Mutter in aller Stille erfolgt war,
erledigte Chriſtine in dem Städtchen ihre wichtigſten Angelegen=,
heiten und übergab dem Paſtor Heim beim Abſchied eine Ur=
kunde
, darin ſie dem Waiſenhaus das Häuschen in dem Garten
als Erholungsſtätte zum Geſchenk machte und außerdem eine
nicht unbedeutende Summe zur Erhaltung des Häuschens und
Gartens ausſetzte.
Dann endlich konnte ſie auch daran denken, die alte, kränk=
liche
Thereſe zu beſuchen, die eine faſt kindiſche Freude über dies
unverhoffte Wiederſehen an den Tag legte. Chriſtine mußte,
ob ſie wollte oder nicht, eine Taſſe dünnen Kaffees mit dem
alten Weiblein trinken und erfuhr dabei, wie kümmerlich dies
ſein Leben verbrachte. Ihre Krankheit hatte faſt den größten
Teil ihres Vermögens aufgezehrt, und ihre Erzählung endete
mit der Klage: Ja, Chriſtine, das hätteſt du damals wohl auch
nicht gedacht, daß ich einmal im Spittel enden müßte. Und ich
habe mein Lebtag doch nichts anderes getan, als von früh bis
in die Nacht hinein gearbeitet. Wenn man alt iſt, gehört man
weg von der Welt.
(Schluß folgt.)
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