Ginzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 195
Samstag, den 16. Juli 1927.
190. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reſchspfg., Relamezelle (92 mm
Rrilf” Recgdingl Aunelgenden audlwie LaReſgoſch
FinanzeAlnzelgen 60 Reſchepſg. 92 mm breite Rellame
zele 700 Reſchemak. Aſe Preſe in Reſcheman
ſ4 Dollar — 420 Marll. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krſeg, Aufruhr Sfreilt uſw. eriſcht
tede Verpſſchtung auf Erfſung der
Anelgen=
aufträge und Teſtung von Schadenerſatz. Bei
Komur” Dder grichiſcher Beſelung ſäſl eder
Nabatt weg. Banſkonto: Deutſche Bank und
Darm=
ſödter und Natonalbank.
Blutige Straßenkämpfe in Wien.
Zaahlreiche Arbeiter durch unverantwortliche Elemente in den Tod gehetzt. — Bis jetzt 40 bis Als zu Beginn des 19. Jahrhunderts das alte heilige römiſche
3D) Tote. — Mehr als 200 Perſonen ſchwer verletzt. — Der Juſtizpalaſt brennt — Zeitungen
werden geſtürmt und in Brand geſieckt.
Ein berhängnisvoller Proteſiſtreik.
BAlutige Demonſtrationen mit tödlichem
Aus=
gang wegen eines Freiſpruchs.
Wien, 15. Juli.
Geſtern ſpät abends ging der Prozeß wegen der
Schatten=
oöffer Zuſammenſtöße zwiſchen Frontkämpfern und
republika=
iſchen Schutzbündlern zu Ende. Das Urteil lautet gegen alle
rar Angeklagten auf Freiſtruch von ſämtlichen Schuldfragen.
m. gegen den Freiſpruch der drei burgenländiſchen
Ein=
oicner, die am 30. Januar drei Mitglieder des
ſozialiſtiſch=
ptblikaniſchen Schutzbundes angeblich in Notwehr erſchoſſen
riren, zu proteſtieren, veranſtalteten heute die Angeſtellten der
zualiſtiſchen Stadtverwaltung Wiens einen einſtündigen
Pro=
itſtreik. Dieſer machte ſich dadurch beſonders fühlbar, daß
m. 8 bis 9 Uhr die elektriſche Straßenbahn ſtill ſtand. Am
äueren Vormittag zogen dann zahlreiche proteſtierende
Demon=
ſamten, die noch duich Zuzug aus den Vorſtädten verſtärkt
wur=
in über die Ringſtraße und ſtauten ſich vor dem Parlament
nd., dem Juſtizpalaſt, deſſen Fenſterſcheiben durch Steinwürfe
m. Teil zertrümmert wurden. Als eine Wache die Menge
zer=
ſenten wollte, ging dieſe zum Angriff über, ſo daß die Polizei
zu der Waffe Gebrauch machte. Soweit bisher bekannt
gewor=
n wurden etwa 20 Demonſtranten mit Schußverletzungen auf
el Rettungsſtationen gebracht. Auch einige Beamte ſind durch
tzunwürfe und Schläge mit Holzlatten verwundet worden. Seit
uke morgen iſt
Wien der Schauplatz leidenſchaftlicher
Kundgebungen
r0 Arbeiterdemonſtrationen. Es kam zu blutigen
Ausſchrei=
ngen, die auf der Verhetzung der Arbeiterſchaft
urch unverantwortliche Elemente beruhen. Trupps
rlArbeiterſchaft zogen heute vormittag vor das
Parla=
entt, ebenſo vor den Juſtizpalaſt und die Univerſität. Ueberall
uſt den zahlreiche Fenſter eingeſchlagen, und die Menge verſuchte,
ie Gebäude einzudringen. Dies gelang ihr auch beim
Ju=
palaſt, der ſich in unmittelbarer Nähe des Parlaments
fiuzdet, wo ſich die Wache als zu ſchwach erwies. Die Menge
nzite in das Gebäude und richtete dort arge Verwüſtun=
1r. an. Die Polizei mußte von der Waffe Gebrauch machen.
neblich ſoll es mehrere Tote gegeben haben. Jedenfalls
dürf=
rumehrere Perſonen ſchwer und andere leicht verletzt ſein. Die
ein ungsgeſellſchaft iſt aufgeboten. Auch die Polizei iſt in ihrer
iſmumtheit auf dem Plan. Gegen mittag dauerten
die wüſien Szenen beim Juſiizpalaſi
rt. Rauchſäulen aus dem Gebäude beweiſen, daß das Gerücht
ng einer Brandlegung der Akten und der Einrichtung auf
Wahr=
ſiü beruht. Die Demonſtranten haben den Juſtizpalaſt von allen
ſinen umzingelt und die Straßen abgeſperrt. Sie haben um
n: Juſtizpalaſt herum Seile gezogen, oder aus Bänken und
ſnüſten von verſchiedenen Seiten her Barrikaden aufgeſtellt.
el Polizei hat ſich vom Juſtizpalaſt vollſtändig zurückgezogen.
tüle ſpäteren Meldungen iſt der Palaſt voll von eingedrungenen
monſtranten, die aus den Fenſtern maſſenhaft Akten und
Ein=
mungsgegenſtände auf die Straßen werfen. Ueberall
ur den Scheiterhaufen errichtet und die Sachen auf
finn verbrannt. U. a. wurden zwei Kaiſerbilder
heruntergewor=
nund eines an einem Laternenpfahl aufgehängt, während an
tem anderen Laternenpfahl Uniformen von Wachleuten hängen.
Die erſien Toten
b es bei dem Ueberfall der Demonſtranten auf die Wachſtube
der Lichtenfeldgaſſe. Die Parlamentstätigkeit iſt unterbrochen
nigen. Sämtliche Ausſchüſſe ſiud bis auf Dienstag vertagt.
an glaubt, daß eine weitere Tagung des Parlaments kaum
igu ich ſein wird. In der Mittagsſtunde rückten größere
Ab=
tumgen des Republikaniſchen Schutzbundes an, um zwiſchen
FPolizei und den Demonſtranten zu vermitteln. Unter den
wuanſtranten befinden ſich auch zahlreiche Frauen. Auf
Inter=
tinon des Bürgermeiſters hat der Polizeipräſident die Wachen
gewieſen, von der Waffe nur dann Gebrauch zu machen, wenn
ſtlbſt bedroht ſind. Die Demonſtrationen ſcheinen nicht von
(Sozialdemokratie organiſiert zu ſein, ſondern wild entſtanden
ſtin.
Olie Kommuniſien verſuchen, die Führung
in die Hand zu bekommen.
ſthintertreiben alle Einigungsbeſtrebungen zwiſchen
Schutz=
tdllern und den ſonſtigen ſozialdemokratiſchen Organiſationen.
4 SSchmerlingplatz in der Nähe des Parlaments demolierten
2oemonſtranten ein Baugerüſt an einem vierſtöckigen Haus.
*9Gerüſt ſtürzte zuſammen, wobei zahlreiche Perſonen verletzt
irdgen. Auf Grund einer ſozialdemokratſchen Intervention
Inze ſchließlich die Polizei von dem Parlamentsgebäude
zurück=
gowen. Sie hält zurzeit nur noch die Nebenſtraßen beſetzt. Zur
zude ſpielen ſich ſchwere Straßenkämpfe ab bei der
4cüſtube gegenüber dem Rathaus. Etwa 50 Poliziſten hielten
ägenſter des Gebäudes beſetzt. Sie mußten vor der
anſtür=
ndgen Menge flüchten, die das geſamte Mobiliar auf die Straße
nft und es dort anzündete. Gegen 11 Uhr wurde von mehreren
12Demonſtronten=
das Haus der großdeutſchen
„Wiener Neueſien Nachrichten” geſtürmt.
Die Polizei verſuchte vergeblich, die Zufahrtsſtraßen abzuriegeln
mußte die Polizei der uebermacht weichen und
verſchanzte ſich in dem Haus, um die Maſchinen= doch umfaßte es wieder längſt nicht alle deutſchen
zuſammen=
räume zu retten. Die im Erdgeſchoß liegenden Räume der
Zeitung und die Privaträume wurden vollſtändig ausgeplündert.
Gegen 12 Uhr mittags lebte dort die Unruhe wieder auf, da die Oſt= und Weſtpreußen jemals zum „Reiche” und zu ſeinem
Nach=
blanker Waffe auf die Menge ein. Nach weiteren Meldungen
iſt die Zahl der Verletzten noch nicht feſtgeſtellt, da in vielen
Fällen die ſozialdemokratiſchen Samariter, die die erſte Hilfe
leiſteten, die Verwundeten fortführten. Die Zahl der Verletzten
wird aber auf 40 geſchätzt. In der Ningſtraße iſt ein Teil der
Geſchäfte ganz geſchloſſen. Im Hotel „Imperial” wurden die
Schutzgitter, die während der Plünderungstage im Januar 1921
Klub iſt die ſozialdemokratiſche Leitung zuſammengetreten und
hat Anordnungen an die einzelnen Bezirke erlaſſen, daß jeder
Parole wurde nur widerwillig Folge geleiſtet. Gegenwärtig ſoll zweierlei Dinge blieben! Trotz der Einigung! Daß 9 Millionen
ein großer Zug von Demonſiranten aus den
ſein. Auch die zwiſchen 1 und 2 Uhr nachmittags vorliegenden
Meldungen lauten weiter ernſt. Das Gebäude der Zei= tauſenden in Rußland, vor allem in den baltiſchen Provinzen?
tung „Reichspoſt”, das ſich im 8. Bezirk in der Strozzigaſſe
befindet, wurde von einem Trupp Aufrühreriſcher
geſtürmt und in Brand geſteckt. In der umgebung
des Juſtizpalaſtes verſuchte der Schutzbund, energiſch gegen die
Menge vorzugehen, als plötzlich zahlreiche Manifeſtanten mit
Revolvern auf die Schutzbündler zu ſchießen begannen. Es
wur=
den ungefähr 80 Schüſſe abgegeben. Durch die Seitenſtraßen,
die ſich hinter dem Parlament nach dem Juſtizpalaſt hinziehen.
marſchieren ſtarke Abteilungen des Bundesheeres
Juſtizpalaſt hat beträchtlichen Umfang angenommen. Aus
den Fenſtern ſchlagen immer größere Rauch= und Feuerſäulen
heraus. Auf dem Platze vor, dem Juſtizgebäude ſpielen ſich
wüſte Szenen ab. Frauen ſchreien den Manifeſtanten zu,
der im dritten Stock des Juſtizpalaſtes in den
Pohnungen der Todesgefahr ausgeſetzt ſind. Der
Republikaniſche Schutzbund rückt in immer größerer Stärke an.
Es gelang ihm, die Menge zurückzutreiben, um der Feuerwehr
die Löſcharbeiten zu ermöglichen.
Die Opfer der Straßenkämpfe.
Den blutigen Straßenkämpfen, die noch immer in dem
Viertel toben, in dem das Parlament und das Juſtizgebäude
liegen, ſind bereits 40 Tote, nach anderen Angaben ſogar 80,
zum Opfer gefallen. Mehr als 200 Perſonen ſind ſchwer
ver=
letzt worden. Die Polizei, die anfangs vor der immer
zahl=
reicher werdenden Menge zurückweichen mußte, wurde mit
Mili=
tärgewehren bewaffnet. Vor dem Parlament ſind
Maſchinen=
gewehre aufgeſtellt. Ein Ende der Schießereien, denen auch ſchon
flüchtende Frauen und Kinder zum Opfer fielen, iſt noch nicht
abzuſehen, wenn es nicht den um 5 Uhr zu einer Beratung
zu=
ſammengetretenen Geweutſchaftsführern gelingt, die Menge zu
beruhigen. Allerdings ſcheint die Erregung der Maſſen, die im
Laufe der blutigen Zuſammenſtöße immer höher ſtieg, kaum zu
beſänftigen zu ſein. Bürgermeiſter Seitz hatte mit einem der
hervorragendſten Führer der Sozialdemokraten eine
Unterre=
dung, in der dieſer ſich für machtlos erklärte. Es ſcheint nun
aber, daß es der Polizei gelingt, der aufgeregten Menge Herr zu
werden, obwohl dieſe immer noch Zuzug aus den Fabriken
er=
hält. Nachdem die Polizei ſtundenlang machtlos zuſehen mußte,
wie der von der Menge angezündete Juſtizpalaſt teilweiſe
nie=
derbrannte und die Feuerwehr am Löſchen verhindert wurde,
hat ſie endlich den Platz vor dem Gebäude beſetzt. Trotz der
Bemühungen der Feuerwehr dürfte das Juſtizgebäude nicht
uſw. ſind von den wütenden Demonſtranten, die das Gebäude
ſtürmten, in Brand geſteckt worden. — Auch in das Gebäude der
chriſtlich=ſozialen „Reichspoſt” drangen die Demonſtranten und
der beiden deutſchnationalen Blätter „Wiener Neueſte Nach= mied, iſt die deutſche Nation entdeckt worden!
richten” und „Deutſch=öſterreichiſche Tageszeitung”. — Wann die
ſtreikenden Arbeiter die Arbeit wieder aufnehmen werden, iſt
noch ungewiß. Die Nordbahn und Franz=Joſephs=Bahn
ver=
kehren nicht mehr. Der Verkehr auf der Weſtbahn und der
Süd=
bahn wird aufrecht erhalten.
Um 6 Uhr abends war in dem Unruheviertel immer noch
beſetzt hält, bereits geräumt. Vor dem Parlament patrouilliert
Polizei in Schwarmlinien. Man befürchtet, daß ein Teil der
Demonſtranten, die jetzt die Ringſtraße verlaſſen haben, in den
ſpäten Abendſtunden wiederkehren, werden, um ihrem
Rache=
gefühl gegen die Polizei Luft zu wachen=
Die Entdeckung der deutſchen Nation.
Von
Prof. W. Schüßler.
Reich deutſcher Nation in ſeinen Grundfeſten wankte und als das
Rheinufer an Frankreich verloren war, ſang Schiller: Deutſches
Reich und deutſche Nation ſind zweierlei Dingel. Wenn der
Dichter auch mit der deutſchen Nation ein geiſtiges Reich in erſter
Linie meinte, ſo iſt doch der Schillerſche Satz zu allen Zeiten und
bis zum heutigen Tage für die Deutſchen eine ſchmerzliche
Wahr=
heit. In der Tat: die deutſche Nation hat niemals ihren Staat
und machte hierbei von der Schußwaffe Gebrauch. Ein Poliziſt beſeſſen! Das alte Reich des Mittelalters und dann der
habs=
wurde ſchwer verletzt vom Platze getragen. Schließlich burgiſchen Kaiſer war größer als das Siedlungsgebiet der
deut=
ſchen Nation, es hatte einen imperialiſtiſchen Charakter. Und
hängenden Siedlungen. So gehörten weder Schleswig, noch auch
Demonſtranten großen Zuzug aus den auswärtigen Bezirken folger, dem Deutſchen Bunde. Und als dann im Jahre 1848 das
erhielten. Ein größeres Aufgebot berittener Polizei drang mit erſte und einzige wirklich großdeutſche, d. h. ganz deutſche
Par=
lament in Frankfurt den Bau des neuen Reiches beriet, mußte
ſich die Mehrheit ſchon zu dem ſchmerzlichen Entſchluß
durch=
ringen, auf Deutſch=Oeſterreich und Böhmen zu verzichten.
Und ſo wurde dann von Bismarck das preußiſche Reich
deutſcher Nation errichtet, das ſogenannte Kleindeutſchland, das
angeſchafft wurden, wieder angebracht. Große Kundgebungen zwar ein deutſcher Nationalſtaat, aber nicht der
National=
werden auch aus der Provinz gemeldet. Im ſozialdemokratiſchen ſtagt war. Nun aber führte die Entwicklung der Dinge
dazu=
daß immer größeren Kreiſen unſeres Volkes das Bewußtſein
weitere Zuzug in die innere Stadt zu unterbleiben habe. Dieſer dafür verloren ging, daß Deutſches Reich und deutſche Nation
Deutſche in Oeſterreich und Böhmen an unſeren Grenzen lebten,
wer wußte es? Wen bekümmerten ihre Kämpfe gegen die Slawen?
äußeren Bezirken der Stadt im Anmarſch und wer im Deutſchen Reiche ahnte etwas von den zwei
Mil=
lionen Deutſchen in Ungarn und Siebenbürgen, von den Hundert=
In dieſer Gleichgültigkeit gegenüber ſo vielen Angehörigen
des eigenen Volkes wirkte und wirkt ſich die Tatſache aus, daß
infolge der deutſchen geſchichtlichen Entwicklung bei uns Staat
über Nation ging! Da das Reich aus Einzelſtaaten beſtand und
von dem größten Einzelſtaat und nicht von der Nation begründet
wurde, überwog das den Deutſchen in Jahrhunderten
aner=
zogene ſtaatliche Denken das nationale, und zwar ſo weit, daß
mit Maſchinengewehren an. Der Brand im Reichsgrenze ſo viel wie Nationsgrenze hieß, daß alſo der
Deutſch=Oeſterreicher und der Deutſch=Balte als „Ausländer”
galten!
Dieſes rein ſtaatliche Denken iſt durch den Weltkrieg und
daß ſie die Frauen von Juſtizbeamten ſind und daß ihre Kin= durch den Zuſammenbruch der Habsburger Monarchie zugunſten
des nationalen erſchüttert worden. Wir wiſſen jetzt wieder, daß
die deutſche Nation viel größer iſt als das Deutſche Reich! Daß
80 Millionen Deutſche in Europa deutſche Sprache, deutſche Sitte
pflegen! Wir wollen es dem „Verein zur Erhaltung des
Deutſch=
tums im Ausland” danken, daß er durch ſeine unermüdliche
Tätigkeit innerhalb und außerhalb des Reiches das Bewußtſein
der nationalen Zuſammengehörigkeit mit größtem Erfolge
ver=
tieft, durch zähe und unermüdliche Kleinarbeit unendlich viel zur
Rettung deutſchen Weſens in der Welt getan hat und tut. Welche
Kreiſe bereits durch den „V. D. A.” erfaßt werden, hat letzthin
wieder die große Tagung in Goslar gezeigt. Aus dem Baltikum,
aus Siebenbürgen, aus Oeſterreich, Ungarn, Rumänien und allen
Ländern, wo Deutſche wohnen, waren Vertreter erſchienen, und
alle fanden ſich zuſammen in dem Bekenntnis zur Nation ohne
Rückſicht auf Staats= und Ländergrenzen.
Auf dieſer Tagung nun war es hochintereſſant, zu
beobach=
ten, wie gerade Vertreter des Deutſchtums aus weit entfernten
Bezirken, wie z. B. aus Siebenbürgen, das deutſche Volk im
Reiche davor warnten, nun angeſichts des neu belebten
natio=
nalen Denkens das rein ſtaatliche zu vernachläſſigen! Gerade
die Deutſchen in fremden Staaten, wie Lettland, Eſtland,
Rumänien, ungarn, Südſlawien uſw. wiſſen aus
eigen=
ſten Erfahrungen, was für die Stellung des Deutſchtums in
jenen Ländern die internationale Geltung des Deutſchen Reiches
bedeutet. In dieſem Zuſammenhang muß man daran erinnern,
daß z. B. Locarno in der deutſchen Diaſpora mit großer
Genug=
mehr zu retten ſein. Rieſige Mengen von Akten, Grundbüchern tuung begrüßt wurde, weil die betreffenden Landesregierungen
in demſelben Augenblick, wo Deutſchland wieder als
gleichberech=
tigte Macht anerkannt wurde, ihren eingeſeſſenen Deutſchen mit
viel mehr Nückſicht begegneten! Denn auch im Auswärtigen
legten Feuer an. Die geſamten Räumlichkeiten der „Reichspoſt” Amt in Berlin, wo man vor dem Kriege ängſtlich die „
Ein=
ſind ausgebrannt. Ebenſo zerſtörte die Menge die Einrichtungen miſchung in die inneren Angelegenheiten anderer Länder” ver=
Als Ergebnis der Goslaer Tagung des V. D. A. darf man
demnach wohl bezeichnen, daß den Freunden der
geſamtnatio=
nalen Sache der zweifache Weg gezeigt wurde, um ihr zu dienen.
Einmal die weitere Kleinarbeit im V. D. A., dann aber das
Wirken jedes Einzelnen im Reiche für die Stärkung und Geſun=
Gewehrfeuer zu hören. Den Platz um das Parlament und dung unſeres deutſchen Vaterlandes; je feſter und geachteter
Juſtizgebäude hat die Polizei, die die Dächer dieſer Gebäude, nach außen und innen es daſteht, deſto beſſer ergeht es auch den
Auslandsdeutſchen. Das iſt ja der tiefſte Sinn einer recht
ver=
ſtandenen nationalen Demokratie: daß jeder Einzelne mit ſeinem
Tun in jeder Stunde der nationalen Geſamtheit gegenüber voll.
verantwortlich iſt!
Seite 2
Samstag, den 16. Juli 1927
Nummer 195
*Blutige Tage im roten Wien.
Oeſterreichs Hauptſtadt ſteht im Zeichen blutiger
Demonſtra=
tionen. Polizei und Arbeiter kämpfen miteinander, Tote und
Verwundete bleiben am Platze, Barrikaden werden errichtet,
Druckereien, Wachen und Staatsgebäude erſtürmt. Das Ganze
erinnert lebhaft an die Tage der Spartakiſtenunruhen im Jahre
1919. Und wenn nicht alles trügt, ſteckt hinter dem Aufmarſch
der ſozialiſtiſchen Arbeiterſchaft mehr als ein bloßer Proteſt
gegen das freiſprechende Urteil im Schattendorfer Prozeß. Schon
ſeit Wochen konnte man im roten Wien eine Atmoſphäre
feſt=
ſtellen, die nichts Gutes verſprach. Allen Ernſtes wurde immer
wieder behauptet, daß der republikaniſche Schutzbund, ſich mit
revolutionären Plänen trüge. Ihm wurde nachgeſagt, daß er
ſich heimlich bewaffne, bis dann auch eines Tages ein nicht
uner=
hebliches Waffenlager ausgehoben wurde, was einen Sturm der
Entrüſtung in der ſozialdemokratiſchen Preſſe auslöſte, ohne daß
ſich allerdings mit Sicherheit feſtſtellen ließ, wem die
beſchlag=
nahmten Waffen gehörten. Nun kam noch der Schattendorfer
Zwiſchenfall hinzu, bei dem republikaniſche Schutzbundleute ihr
Leben ließen, wodurch ein Anlaß gegeben war, mit aller Macht
gegen das Bürgertum zu hetzen und die ſozialiſtiſche
Arbeiter=
ſchaft für dieſe Demonſtrationen reif zu machen. Aber wie ſo
oft in der Vergangenheit, iſt auch hier wieder die Maſſe den
Hän=
den ihrer Führer entglitten. Es iſt wohl unleugbar, daß ſich
die Sozialdemokraten und in erſter Linie auch der republikaniſche
Schutzbund mit der Abſicht trugen, einmal gehörig
aufzutrump=
fen und dem verhaßten Bürgertum die Macht der
Sozialdemo=
kratie vor Augen zu führen; denn ſonſt hätte man nicht
ſyſtema=
tiſch ſchon ſeit Wochen der Arbeiterſchaft eingepaukt, daß die
Stunde der Abrechnung nicht mehr weit ſei, man hätte auch
ſonſt der Verhetzung beizeiten Einhalt geboten. Ebenſo
unleug=
bar iſt aber auch die Tatſache, daß die verführten Maſſen
poli=
tiſchen Abenteurern, hauptſächlich wahrſcheinlich Kommuniſten, in
die Arme gelaufen ſind, die ſofort Syſtem in den Aufruhr
hin=
einzubringen verſuchten und auch die verſchiedenen Parolen zur
Anwendung von Gewalt ausgaben. So verwerflich dieſe
Hand=
lungsweiſe iſt, ſo unerfreulich iſt aber die Tatſache, daß die
öſter=
reichiſche Sozialdemokratie, die viel weiter links ſteht als die
deutſche, den Boden für dieſe Revolte ebnete. Ihre Schuld iſt
es, daß die Arbeitermaſſen diſziplinlos ausbrachen. Auf ihr
Konto kommt das Blut, das das Wiener Pflaſter rötete. Sie
haben für die revolutionäre Stimmung geſorgt. Jetzt können ſie
die blutigen Früchte ernten. Noch völlig unverſtändlich iſt die
Haltung der Wiener Polizeiverwaltung. Nachdem ſchon am
Abend zuvor ſich der Gebrauch der Waffen als notwendig
herausſtellte, war es ſelbſtverſtändlich, daß am Freitag jede
Ruhe=
ſtörung ſofort im Keime erſtickt werden mußte. Statt deſſen
wurde ſogar die Polizei aus dem Straßenbild zurückgezogen und
an ihre Stelle der republikaniſche Schutzbund geſetzt, womit man
jann auch den Bock zum Gärtner gemacht hatte.
Glauben vielleicht die öſterreichiſchen Sozialdemokraten, mit
dieſer ihrer Politik dem Anſchlußgedanken zu dienen? Mit allen
ſeinen Vorausſetzungen ſehnt ſich das deutſche Volk danach, in
einem großen Hauſe unter einem Dach und einer Platte leben
zu können. Wir im Reich werden es aber händeringend ſolange
ablehnen, wie in Oeſterreich eine Sozialdemokratie exiſtiert, die
ſich von dem Kommunismus, kaum unterſcheidet, die nur an
Klaſſenkampf und Volksverhetzung denkt, die den Soldaten gegen
den Offizier fortgeſetzt aufwiegelt und die an der Donau
maß=
gebenden Einfluß beſitzt.
Vom Tage.
Die Sozialdemokraten gegen die Regierung.
Gegen Abend hat man den Eindruck einer gewiſſen
Ent=
ſpannung. Er rührt daher, daß zwiſchen dem Bundeskanzler
Seipel und den beiden ſozialdemokratiſchen Führern Dr. Seitz
und Dr. Bauer eine Beſprechung im Gange iſt. In den frühen
Nachmittagsſtunden ſchien es noch unmöglich, eine ſolche
Unter=
redung zuſtande zu bringen, da die Sozialdemokraten mit der
jetzigen Regierung nicht mehr verkehren wollen. Ueber die
Unter=
redung weiß man bisher nur, daß die beiden ſozialiſtiſchen
Führer den Rücktritt Schobers unbedingt gefordert haben, weil
er gegen die Weiſung des Bürgermeiſters den Schießbefehl
ge=
geben hat, durch welchen jetzt nach der Meinung der
Sozialdemo=
kraten der Aufruhr ſo unerhörte Dimenſionen angenommen hat.
Telephonverbindungen mit Wien unterbrochen.
Berlin, 15. Juli.
Die telephoniſche Verbindung mit Wien wurde um 19 Uhr,
mitten im laufenden Geſpräch, mit Budapeſt unterbrochen. Auf
ſpäteren wiederholten Anruf gab die Wiener Telephonzentrale
der Budapeſter Zemtrale keine Antwort. — Seit 20 Uhr iſt die
telephoniſche Verbindung zwiſchen Prag und Wien unterbrochen.
— Auch die telephoniſche und telegraphiſche Verbindung zwiſchen
Berlin und Wien iſt untenbrochen.
Die deutſch=franzöſiſchen Handelsvert
ragsver=
handlungen in Paris ſind immer noch nicht zum Abſchluß
gekommen.
Die ſeit geraumer Zeit umgehenden Gerüchte, daß der deutſche
Generalkonſul im Memelland, Geheimrat Dr. Mudra,
ſeinen Poſten verlaſſen werde, erhalten nunmehr ihre
Beſtä=
tigung.
Der Pilot Bäumer iſt bei einem Probeflug bei Kopenhagen
ins Meer geſtürzt. Er konnte bisher nicht
aufgefun=
den werden.
Die franzöſiſchen Truppen, die als Bahnſchutz in
Saarbrücken verblieben ſind, veranſtalten nach wie vor
mili=
täriſche Uebungen. Schützengräben wurden ſogar auf dem
großen Exerzierplatz ausgehoben.
Eine für die Geſchäftstüchtigkeit der Reichspoſt
be=
zeichnende Betrachtung liefert das Berliner Tageblatt, das aus dem
Ent=
wurf über die Portoerhöhung mitteilt, daß z. B. die Achtpfennigmarke
in den Automaten 10 Pfg. koſten wird, da die Automaten nicht darauf
eingeſtellt ſind, 2 Pfg. herauszugeben; hier tritt automatiſch eine
wei=
tere Portoerhöhung in Kraft.
Nach einer zweitägigen Debatte über Dänemarks
Wirt=
ſchaftslage lehnte der Folkething das von den
Sozial=
demokraten eingebrachte Mißtrauensvotum gegen die
Re=
gierung mit 90 gegen 53 Stimmen ab.
Die Gräfin Markievicz, die in den Unabhängigkeitskämpfen
der iriſchen Sinnfeiner in den letzten Jahren eine bekannte Rolle
ge=
ſpielt hat, iſt in Dublin verſchieden. De Valera war in ihrer
Sterbeſtunde zugegen.
An Stelle des ermordeten O’Higgins wurde Finanzminiſter Blythe
zum Juſtizminiſter von Irland ernannt.
Die zwecks Reviſion von Verträgen einberufene Konferenz des
Voll=
zugsausſchuſſes der chineſiſchen Nationaliſten beſchloß die Aufhebung
des chineſiſch =holländiſchen Konſularabkommens
von 1911.
Poincaré wird heute nachmittag nach Brüſſel reiſen
wo er am Sonntag an der Enthüllung eines Denkmals
für den Unbekannten franzöſiſchen Soldaten teilnehmen wird.
Für Samstag iſt Poincaré vom belgiſchen Königspaar zu einem
intimen Diner geladen.
Der Admiral Sir Charles Madden hat ſeine vorläufige
Tätigkeit als neuer Erſter Seelord aufgenomwen. Admiral
Beatty wird dieſe Stellung in etwa 14 Tagen verlaſſen.
Der Erſte Lord der Admirabität, Bridgeman wird in
London zu Beſprechungen über das bisherige Ergebnis
und den Fortgang der Seeabrüſtungskonfrenz, von Genf
kommend, erwartet.
Zum Studium der Organiſation des
amerika=
niſchen Heeres, und ſpeziell der ſogenannten Citizers Military
Training Camps, traf in New York der Mafor der
Reichs=
wehr Konrad Stephanus ein. Major Stephanus wurde zu
dieſer Beſichtigung von dem Militärattaché der amerikaniſchen Botſchaft
in Berlin eingeladen.
Außenpolitiſche Verſtimmung
in Frankreich.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 15. Juli.
Vor einem Generalſtreik in Wien.
Um fünf Uhr nachmittags trat die Gewerkſchaftskommiſſion
zuſammen, um ſich mit der Frage eines Generalſtreiks zu
be=
faſſen. Es kann ſein, daß in einer halben Stunde Wien ohne
Licht, Telephon und Telegraph iſt und alle Arbeit in Fabriken
und Geſchäften ruht. Der Generalſtreikbeſchluß iſt Sache der
Exekutive der Gewerkſchaftskommiſſion, die gleichfalls bereits
zuſammengetreten iſt. Soweit bisher feſtgeſtellt werden konnte,
ind 50 verwundete Schutzleute, darunter Schwerverwundete mit
Kopfſchüſſen, zu verzeichnen, an deren Aufkommen gezweiſelt
wird. In den im Parlament eingerichteten Ambulanzen ſind
ſtändig zehn Aerzte tätig. Ergänzend wird noch berichtet, daß
unter den Demonſtranten die Arbeitsloſen eine beſondere
füh=
rende Rolle geſpielt haben. Dieſe Feſtſtellung iſt wichtig im
Hin=
blick auf die viel geäußerte Vermutng, daß der ganze
Zwiſchen=
fall hauptſächlich unter kommuniſtiſcher Leitung ſteht. Man hat
den Eindruck, daß im Augenblick der höchſten Gefahr die Wiener
Sozialdemokraten und der Schuttzbund die Führung der Maſſem
wenigſtens eine Zeitlang verloren. Das Schießverbot des
ſozial=
vemokratiſchen Bürgermeiſters hat ein übriges getan. Hätte die
Polizei gleich mit aller Schärfe durchgreifen können, ſo wären
wahrſcheinlich die ärgſten Greuel vermieden und die ſpäteren
Gewehrſalven überflüſſig geworden ſein. Ein anſcheinend über
die öſterreichiſchen Grenzen gelangtes Gerücht, wonach Militär
und Maſchinengewehre eingeſetzt worden ſeien, entſpricht nicht
den Tatſachen. Bisher iſt nur Polizei mit Gewehren verwendet
worden, und wie an maßgebender Stelle verlautet, beſteht auch
nicht die Abſicht, darüber hinauszugehem. Man glaubt vielmehr,
daß die bisherigen Mittel genügen werden, um die Behörden zu
Herren der Lage zu machen. Soweit ſich bisher ermitteln ließ,
ſcheint zwiſchen der Regierung und den Führern der Oppoſition
heute nachmittag ſo gut wie gar keine Fühlung zu beſtehen. Man
hat vielmehr den Eindruck, daß die Sozialdemokraten
Verhand=
lungen mit der Regierung ablehnen, um dieſe dann zum
Rück=
tritt zu zwingen.
Während die Wolken, die über der Innenpolitik ſchwebten,
vorübergegangen ſind, haben verſchiedene außenpolitiſche
Vor=
gänge eine fühlbare Verſtimmung hervorgerufen. Die große Rede
Chamberlains wurde in Paris mit ſehr wenig Begeiſterung
auf=
genommen. Man wirft dieſer Rede — beſonders was den
Völker=
bund betrifft — einen künſtlichen und völlig unbegründeten
Opti=
mismus vor. Auch gewiſſe Hindeutungen auf das deutſch=
fran=
zöſiſche Verhältnis werden hier verübelt. Die Anfrage des
Staatsſekretärs Ponſonby an Chamberlain, was England im
Falle eines deutſch=franzöſiſchen Konfliktes unternehmen würde,
wird hier als taktlos empfunden. Ueberhaupt glaubt
man, und gerade in den Kreiſen, die auf eine
europäiſche Verſtändigung ernſtlich
hinarbei=
ten, daß die Art und Weiſe wie die engliſche
Außenpolitik das deutſch=franzöſiſche
Pro=
blem aufzuwerfen pflegt, ſehr wenig geeignet
iſt, die Entſpannung in Europa zu begünſtigen.
Die Tangerfrage ſcheint wieder aktuell zu ſein. Italien und
Spanien haben ja alles unternommen, um dies zu erreichen.
Nach der Meinung der hieſigen diplomatiſchen Kreiſe iſt jedoch
das Wiederaktuellwerden der Tangerfrage auf die Aktivität der
engliſchen Mittelmeerpolitik zurückzuführen. Das wird hier
übri=
gens kaum als ein Liebesdienſt von engliſcher Seite aufgefaßt
werden. Das Verhältnis zu Spanien iſt zwar gut und
freund=
ſchaftlich, beſonders was Marokko betrifft, aber man hält den
Augenblick für ungeeignet, die Tangerfrage, und womöglich noch
in einer Vier=Mächte=Konferenz, anzuſchneiden.
Die deutſchfeindlichen Reden aus Belgien — zuletzt hat der
ſozialiſtiſche Senator Brouckere eine ſolche gehalten — fanden
hier lebhaften Anklang. Vielerorts bezweifelt man aber, ob ſie
gerade jetzt der franzöſiſchen Außenpolitik günſtig ſind. Die
deutſch=franzöſiſche Annäherung ſtockt ſowieſo ſeit geraumer Zeit,
und die Gefühle England gegenüber ſind kühler geworden. Man
befürchtet alſo eine gewiſſe Iſolierung, welche auch bei einer
etwaigen Tangerkonferenz zutage treten könnte.
Ueber die litauiſche Frage wird jetzt in Paris eine lebhafte
Auseinanderſetzung geführt. Sie wurde wahrſcheinlich von
pol=
tiſcher Seite angeregt. Man ſpielt mit dem Gedanken des
An=
ſchluſſes Litauens an Polen. Man behauptet nämlich, daß die
jetzige Lage im Baltikum wirtſchaftlich unhaltbar iſt und daß
Litauen ein Unruhenherd nach albaniſchem Muſter zu werden
verſpricht. Bisher haben aber die Litauer ſehr wenig
Begeiſte=
rung für die Polen zutage gelegt, ſie leben mit allen Nachbarn
auf ſchlechtem Fuß, aber mit Polen ganz beſonders. Es wäre
alſo für die franzöſiſche Diplomatie keine leichte Aufgabe, an den
Zuſtänden im Baltikum etwas zu ändern.
Die deutſch=franzöſiſchen
Handelsvertrags=
verhandlungen.
EP. Paris, 15. Juli.
Die deutſch=franzöſiſchen Handelsvertragsverhandlungen ſind
heute weitergeführt worden. Abgeſehen von den noch zur
Dis=
kuſſion ſtehenden etwa 20 Tarifpoſitionen, bezogen ſich die
Be=
ſprechungen, wie wir erfahren, hauptſächlich auf die Frage des
Schiffahrtsverkehrs zur See und auf den Binnenwaſſerſtraßen
zwiſchen den beiden Ländern, auf die Anwendung des
abzu=
ſchließenden Proviſoriums, auf die Kolonien und
Mandats=
gebiete und auf das Statut der Handelsgeſellſchaften. Man trägt
in franzöſiſchen Kreiſen eine zuverſichtliche Haltung bezüglich des
in Kürze zu erwartenden Abſchluſſes der Verhandlungen zur
Schau.
Das neue Auslieferungsgeſetz.
* Berlin, 15. Juli. (Priv.=Tel.)
Nach langwierigen Beratungen hat man ſich endlich im
Reichsrat über das neue Auslieferungsgeſetz einigen können,
allerdings auch nicht reſtlos. Immerhin doch auf dem Wege eines
Kompromiſſes. Die Reichsregierung hatte ſeinerzeit in ihrer
Vorlage für ſich das Auslieferungsrecht in Anſpruch genommen,
während die Länder, namentlich Bayern, Württemberg und
Baden, erklärten, das ſei Sache der Landesregierungen. Man iſt
nun dahin übereingekommen, das zuſtändige Oberlandesgericht
für zuſtändig zu erklären, gleichzeitig aber die Länder und ihre
Polizeiorgane daran zu beteiligen. Das Geſetz bedarf einer
Zwei=Drittel=Mehrheit, da es verfaſſungsändernd iſt. Es wird
im Spätherbſt im Reichstag zur Debatte geſtellt.
Rheiniſche Dichter=Tagung in Koblenz.
Von Kaſimir Edſchmid.
Auf die Initiative des Herrn von Hatzfeld oder des
Ober=
bürgermeiſters von Koblenz waren vergangenes Jahr die
rhei=
niſchen Dichter nech Koblenz gefahren. Dieſes Jahr wiederholte
ſich der Kongreß, um ſich zu formieren. Es berſammelten ſich
eine Serie honorabler Namen: Wilhelm Schaefer, Schmidtbonn,
Eulenberg, Bindig, Kneip, Mombert, Paquet, Lerſch, Winkler,
Ponten, Weber, Doderer, Droop, Nockenbach und andere. Ein
halbes Dutzend Namen fehlte. Die übrigen gründeten den
„Rheiniſchen Dichterbund‟ Zugegeben, daß dieſer Name ſehr
komiſch iſt, ſo lag kein ernſter Grund vor, ihn zu vermeiden, da
er alles ſagt. Schließlich kommt es auf die Leute an und nicht
auf die Romantik, die man ihnen andichtet. Dieſer Kongreß mit
ſeinen Profilen braungebrannter Leute hatte einen noblen
männlichen Ton. Voll Kameraderie und Verantwortung und
nicht ohne Grazie. Die Männer ergänzten ſich ſehr ſympathiſch
in den Temperamenten und in den Temperaturen ihrer
Lite=
ratur. Wären Haſenclever, Unruh und Schickele noch dageweſen,
hätte ſich eine ſehr anſtändige Repräſentation der deutſchen
Dichter verſammelt. Aber es handelte ſich nur um den Rhein,
weniger geographiſch als wie zum Symbol.
Paquet ſprach darüber am deutlichſten, wenn er den Rhein
feierte und wenn er ihn tragiſch beleuchtete als die große
Heer=
ſtraße des deutſchen Schickſals, wo auch das europäiſche Schickſal
geſtaltet wird. Der Rhein hat nicht nur den Glanz, die Burgen,
die Rebhügel und die Romantik, ſondern er berührt auch die
rieſigen Partien der Induſtrie und ſchließlich das Meer. Die
fürchtbare Frage des Kontinents, ob Krieg oder Friede regieren
ſoll, wird hier gefällt und hier entſchieden. Es iſt kein Zweifel,
daß, wenn mutige Männer dieſes Kraftzentrum Europas
kon=
trollieren und auf ſeine Verantwortung hinweiſen, ein
Pionier=
dienſt getan wird, der aller Ehren wert iſt. Paquet ſprach am
Morgen im Theater, das der Intendant Maitſch mit hübſcher
Bravour führt. Außer Paquet ſprach noch Adolf von Hatzfeld,
der dieſen Kongreß in erſter Linie organiſiert hatte. Außer ihm
kam eine ganze Gruppe Godesberger. Schmidtbonn und Winkler
und Lerſch haben ſich dort ebenfalls angeſiedelt. Jakob Kneip
ſetzte ſich mit dem Katholizismus auseinander. Hatzfeld
prote=
ſtierte gegen die behördliche Einſtellung zur Literatur.
Aehnlich Joſef Winkler, der mit furioſem Temperament in
die Lappen ging. Das Rheinland erhob hier eine mörderiſche
Stimme und proteſtierte gegen Dinge, die nicht zu ändern ſind,
mit einem Tempo, das entzückend war. Daß zur Beethovenfeier
in Bonn nur Rudolf Herzog als geiſtiger Repräſentant
einge=
laden war, daß zur rheiniſchen Jahrtauſendfeier die Dichter
lächerlich übergangen waren, daß jede Aktion der Regierung voll
Duldung vielleicht, aber nicht voll Reſpekt gegen die Dichter
ge=
tragen iſt, die, nicht wahr, in anderen Epochen, das tiefſte und
geſtaltendſte Moment ihrer Zeit waren. Winkler machte einen
amüſanten Witz, als er fragte, wie Streſemann wirken würde,
wenn er ſich ſtatt mit Fliegern mit einem Dichter Arm in Arm
photographieren ließe. Das rheiniſche Publikum hatte
ungewöhn=
lich viel Sinn für dieſe Galoppade, die allerdings gegen die Zeit
wie gegen Gummi rennt. Aehnlich die diſtinguierte Rede
Wil=
helm Schaefers an die Jugend. Voll ſechzigjähriger Anmut und
Weisheit. Aber die Jugend blieb ſtumm. Ein Flieger hätte ſie
in drei Minuten entzündet. Aber das macht nichts. Die Proteſte
des Geiſtes wirken nur komiſch, wenn die Zeit dem Geiſt fern
iſt, und auch in der Demonſtration der Unentwegten liegt eine
beſtimmte Art des Handelns. Man weiß ja, daß die Literatur
in dieſer Uebergangszeit der Welt nicht viel Gewicht hat. Aber
daß ſie prächtig, rebelliſch, würdig und voll beſter Haltung ſich
bewährt und nicht erſchlagen läßt, bewies dieſer Koblenzer Tag.
Ausgezeichnet die kleine Rede Bindigs, der mit überlegener
Würde und Männlichkeit über die Verantwortung vor der Zeit
ſprach. Sehr deutſch, ſehr honnett, ſehr europäiſch. Nirgendswo
in dieſem Orcheſter beſter deutſcher Leute etwas wie
Größen=
wahn, in den die verkannte Literatur heute ſo gern verfällt.
Nirgends ein lächerlicher Ton, mit dem die Literatur ſo leicht
demonſtriert. Der Rhein iſt keine Provinz. Er iſt ein
merkwür=
dig bewegter Strom. Links liegt Paris, rechts liegt Berlin.
Zwiſchen Alpen und Meer ſind die beſten Partien Deutſchlands.
Und nun, welchen Sinn hat letzten Endes der Zuſammenſchluß?
Er kann nur mächtig ſein als Sinnbild. Er kann wichtig ſein,
wenn er ein Dutzend anſtändiger Namen in die Wage wirft, wo
es in wichtigen Dingen um Ja oder Nein geht. Das iſt heute
ſehr viel. Man braucht nicht zu reſignieren. Abends ſpielte man
Eulenbergs „Münchhauſen”. In neuer Faſſung. Manche fuhren
noch zum Grabmal der Günderode.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
* Meiſterſchule für Buchdrucker in Mainz. Die
Stadt Mainz hat beſchloſſen, eine „Preſſe des
Guten=
berg=Muſeums” und eine „Meiſterſchule für
Buch=
drucker” zu errichten. Ch. H. Kleuckens, Darmſtadt, Leiter
der Ernſt=Ludwig=Preſſe zu Darmſtadt, iſt mit der Leitung der
Preſſe des Gutenberg=Muſeums und der Meiſterſchule betraut
worden.
g. p. Steigende Frequenz der
Landesuniver=
ſität Gießen. Die Zahl der Studierenden der
Landes=
univerſität iſt von 1326 im letzten Winterſemeſter auf 1476 im
laufenden Sommerſemeſter geſtiegen. Hinzu kommen noch 178
Hoſpitantinnen, Gaſthörer und =hörerinnen. Beſonders
erfreu=
lich iſt das ſtarke Anwachſen der nichtheſſiſchen Hörer. Die
Ein=
richtungen der mediziniſchen Fakultät ſind in letzter Zeit durch
das neuerbaute phyſiologiſche und das Inſtitut für Körperkultur
vermehrt worden.
— Der heſſiſche Dichter Heinrich Gutberlet eging ſeinen 50.
Ge=
burtstag. Er gehört zu den Reichsdeutſchen, die ſchon vor Jahrzehnten
die Not der Volksbrüder in den bedrohten Grenzlanden, namentlich
in der Oſtmark und in Deutſchböhmen, erkannt haben. Bereits als
Zwanzigjähriger (1897) ſchrieb er ſeine „Kampflieder aus der Oſtmark”,
aufrüttelnde Weckrufe, die dazu beitrugen, die Grenzlandbewegung zu
entfachen. Später folgten die Gedichtbücher „Trutzfanfaren”, „Das
große Erleben” und „Feuer von den Bergen”, die in geradezu
Hutten=
ſchem Freimut das nationale Glaubensbekenntnis des Dichters
enk=
halten. Einen Gegenpol zu dieſen eGſängen bildet die feine
Natur=
lyrik Gutberlets in den Gedichtbänden „Bunte Saat”, „Ströme der
der Stille”, „Heilige Stunde” und „Licht übers Land”. In dieſen
zarten Stimmen der Seele offenbart Gutberlet eine ſtarke dichteriſche
Kraft. Volk und Vaterland — Natur und Liebe — letzte Sehnſucht
und Gott — das ſind die Grundakkorde, die in Gutberlets Dichtungen
widerklingen. Gutberlet hat weit über die Reichsgrenze hinaus —
namentlich in der deutſchen Jugend — zahlreiche Freunde und Anhänger
gefunden. Als Geburtstagsgabe erſchienen die Gedichtbücher „Trommel
und Harfe” und „Volk will zu Volk”.
Der Spielleiter im Schreber= und Gartenverein. Von Oberlehrer W.
Lorenz. Leiter der Spielleiterkurſe im Kreisverband der Schreber=
und Gartenvereine in Leipzig. Mit 32 Bildern und zahlreichen
Figuren im Text. (K u. 158 S.) kl. 8. Kart. RM. 3,50. Verlag von
B. G. Teubner in Leipzig und Berlin 1927
Das ſoeben im Teubnerſchen Verlage erſchienene Buch füllt eine in
den beteiligten Kreiſen längſt empfundene Lücke aus, fehlte es doch
bisher an einer Sammlung, die das Wiſſenswerteſte über das
Arbeits=
gebiet und die Aufgabe des Spielleiters im Garten= und Schreberverein
brachte. Und wer wäre für die Herausgabe eines ſolchen Buches
be=
rufener geweſen als Wilhelm Lorenz, der ſeit 35 Jahren in der
Schreber=
bewegung ſteht und die Eigenart des Spielbetriebes und der
Jugenco=
pflege gründlich kennen gelernt hat. Lorenz hat all die Jahre mit
größtem Verſtändnis und Begeiſterung für die Sache gewirkt, und das
vorliegende Buch iſt der Niederſchlag ſeiner vegen Arbeit. Es iſt eine
reichhaltige Sammlung alter und neuer Spiele, neuer Kinder=, Reigene;
Volks= Sing= und Ausdruckstänze, die alle Stufen des kindlichen Altels
umfaßt und für Knaben und Mädchen gleicherweiſe berechnet üt.
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Nummer 195
Samstag, den 16. Juli 1927
Seite 3
Ser Schulgeſetzentwurf der Reichsregierung
Aufgaben, Formen und Kennzeichen
der Volksſchulen.
Der S=hulgeſetzentwurf, der offiziell den Titel „Entwurf eines
Ge=
ſabes zur Ausführung der Artikel 146 Abſ. 2 und Artikel 149 der
Reichs=
varfaſſung” trägt, iſt von der Reichsregierung am Freitag ſpät abends
varöffentlicht worden. Er umfaßt 20 Paragraphen und zerfällt in 6
ASſchnittg.
Der erſte Abſchnitt ſpricht über die Aufgaben, Formen und
Kenn=
zgichen der Voltsſchulen.
Als Begriffsbeſtimmung iſt der 8 1 wichtig, in dem ausgeſprochen
arrd, daß alle deutſchen Volksſchulen die gemeinſame Aufgabe haben,
die ſchulpflichtige Jugend durch Unterricht auf der Grundlage des
deut=
ſo en Kulturbuchs zu körperlicher und geiſtiger Tüchtigkeit heranzubilden
rI d ſie in Unterſtützung, Ergänzung und Fortfübrung der elterlichen
F5 ziehung zu ſittlich wertvollen Menſchen und zu Staatsbürgern zu
er=
iü hen, die fähig und bereit ſind, der deutſchen Volksgemeinſchaft zu
urnen.
Der § 2 unterſcheidet die Formen der deutſchen Volksſchule, und
ſwar:
1. Die Gemeinſchaftsſchule, das ſind die nuht nach Bekenntmſſen
ge=
rnnnten Volksſchulen.
2. Die Bekenntnisſchulen, und
3. die bekenntnisfreien Schulen, die weltlichen oder
Weltanſchauungs=
ſch ulen.
Nach 8 3 erfüllt die Gemeinſchaftsſchule die Unterrichts= und Er= beigegeben, das halb Inhaltsangabe und halb Kommentar iſt. Als
be=
ichungsaufnabe der deutſchen Volksſchule auf religiös=ſittlicher
Grund=
ane ohne Rückſicht auf die Beſonderheiten ginzelner Bekenntniſſe und
Eleltanſchauungen. Die aus dem Chriſtentum erwachſenen Werte der
ſertſchen Volkskultur ſind im Unterricht und in der Erziehung lebendig
u. machen. Der Religionsunterricht iſt für alle Klaſſen ordentliches
ſeörfach. Er wird nach Bekenntniſſen getrennt erteilt. Alſo auch die
demmeinſchaftsſchule wird auf chriſtlicher Grundlage aufgebaut.
Eiligionsgeſellſchaft beſteht, weſche die Rechte einer Körperſchaft des
fientlichen Reiltes beſitzt. Es gibt danach evangeliſche, katholiſche oder läuft aber doch der Entwurf darauf hinaus, daß die Simultanſchule mit
utüiſt”e Vekenntnisſchulen. Lehrpläne und Lehrblicher ſind der
Eigen=
ei., der Schule anzupaſſen. Nur ſolche Lehrkräfte dürfen hauptamt= hrer Bedeutung hinter den anderen Schuformen zurücktritt, wenn auch
ſch augeſtellt werden, die dem Bekmntnis der Kinder oder einem ver= die Möglichkeit offen bleibt, daß für ſie, ebenſo wie für die anderen
ſandten Bekenntnis naheſtehen.
Nach 8 5 iſt die bekenntnisfreie Schule für ſolche Kinder beſtimmt,
ie keinem Bekenntnis angehören oder, ſoweit ſie einem Bekenntnis
mrehören, uach dem Willen der Erziehungsberechtigten von dem Neli= wenigſtens dunhzuſetzen, daß 50 neu zu errichtende Schulen automatiſch
innsunterricht abgemeldet ſind und nicht in einer Gemeinſchafts= oder
ſcenntnisſchule erzogen werden ſollen. Die bekenntnisfreie Schule
er=
ilt die Unterrichts= und Erziehungsaufgabe auf religiös=ſittlicher Grund= wir wiſſen, hat ſie deshalb auch gegen dieſen Teil des Entwurfes einen
ugs, Religionsunterricht wird nicht erteilt. Als ordentliches Lehrfach iſt
mrerrickt in einer beſtimmten Weltanſchauung zu erteilen „wenn für
ſe Pflege dieſer Weſtanſchauung eine Vereinigung beſteht, der die
ſensntg einer Körperſchaft des öffentlichen Rechts gewährt ſind, und unterriants ſagt, iſt reichlich unklar. Es heißt da: „Zur Einſichtnahme
enn die Erziehungsbereihtigten von wenigſtens zwei Dritteln
winſchen=
ruiehungsberechtigten zur Teilnahme an dem beſonderen
Weltanſchau=
us Sunterricht gezwungen werden. Lehrer, welche die Vorausſetzung
ri die Anſtellung in einer Bekentnisſchule erfillen, dürfen uichſt gegen richt muß der betreffende Beauftragte die misſo eanovies beſitzen.
imn Willen an einer bekenntnisfreien Schule verwandt werden.
(Einrichtung und Umwandlung der Schule.
Schulaufſicht und Verwaltung.
Der zweite Abſchnitt behandelt die Einrichtung und Umtandlung
gieben, wenn die einzurüchtende Schule einen geordneten Schulbetrieb
nährleiſtet. Dieſor geordnete Schulbetrieb iſt als gewährleiſtet anzls manches Erfreuliche. Die doamatiſche Feſtſtellung auf dem Gebiete des
hma, wenn die Schule nach Aufbau und Zahl der Klaſſen und
Unter=
u Sabteilungen nicht hinter derjenigen Mindeſthöhe der Organiſation Bekenntniſſes in den Konfeſſionsſchulen iſt weggefallen. Die
Definie=
näckbleibt, die am 1. Januar in der Gemeinde rechtlich zuläſſig war, rung des Begriffes vom geordneten Schulbetrieb im Zuſammenhang
am rit iſt alſo feſtgelegt, daß Werkſchulen in der Regel vermieden wer= 1
iinrungsfähigkeit abgeſtellt wird.
PDer dritte Abſchwitt regelt die Schulaufſicht und Verwaltung. Er a
annnt am 8 13 mit dem Satz, daß die Aufſicht über alle Volksſchulen kat keinerlei Diſziplinarbefugnis über die Lehrer, und auch keine
Kon=
rSStaat führt, und trifft auch Vorſorge, daß Fälle, wie der Dortmun= t.
rellen der unmittelbar fachmänniſch vorgebildete Schulaufſihtsbeamte
d
if die Art der ihm unterſtellten Schulen Rückſicht zu nehmen hat.
dier Religionsunterricht in den Volksſchulen.
PDer vierte Abſchnitt handelt von dem Religionsunterricht in den
ollssſchulen. Auch hrer iſt ausgeſprochen, daß der Religionsunterricht
m einem Angehörigen der betreffenden Neligionsanſchaung in Ueben= d
nſl immung mit ihren Grundſätzen unbeſchadet des Aufſichtsrechts des im Reichstagsausſtuß erneut einbringen. Zunächſt hat aber nun der
tnates erteilt wird. Für Bekenntnisminderheiten iſt bei mindeſtens 12 Reichsrat das Wort.
Kindern ein eigener Religionsunterricht einzuführen. Von beſonderer
Bedeutung iſt deu 8 16, worin es heißt:
„Zur Einſichtnahme in den Religionsunterricht beſtellt der Staat im
vorgeſchlagen werden. Den oberſten Stellen der Religionsgeſellſchaften gen bereits an der Arbeit ſind, die verſchiedenen Vorſchläge der
iſt Gelegenheit gegeben, ſich davon zu überzeugen, ob der
Religionsunter=
richt in Uebereinſtimmung mit den Grundſätzen der
Religionsgeſellſchaf=
ten erteilt wird.”
Eine Kontrolle de3 Religionsunterrichts findet alſo nicht ſtatt, Gs drei Delegationen angeſichts der offenkundig entſtellenden
Ju=
handelt ſich lediglich um eine Einſichtnahme, die in der Regel durch diskretionen, die vorgekommen ſind, zunächſt ganz unter ſich ver=
Schulmänner erfolgen ſoll. Dieſe Schulmänner haben aber nicht das
Recht, den Religionslehrern Anweiſungen zu geben.
Der fünfte Abſtmitt behandelt die Rechtsmittel.
Der ſechſte Abſchnitt regelt die Uebergangs= und
Schlußbeſtim=
mungen
Er verteilt vor allem die vorhandenen Schularten auf die neue
Dreiteilung. Das Ergsbnis iſt reichlich bunt. Danach würden in
Preu=
ßen etwa 92 Prozent aller Schulen Bekenntnisſchulen ſein. Sachſen und
Thüringen erhalten Simultanſchulen, ebenſo die zwei ſüddeutſchen
Stag=
ten Baden und Heſſen, zu deren Gunſten ja der Artikel 174 dev
Ver=
faſſung eine beſondere Ausnahme gemacht hatte. Für ſie iſt eine Ueber=, daß die vongeſchlagene Ziffer für die Kreuzer= und
Zerſtörerton=
gangszeit von 5 Jahren vorg=ſehen, die um weitere 5 Jahre durch
Lau=
desrecht verlängert werden kann, ſo daß da das Geſetz 2 Jahre nich
ſei=
ner Verkündung in Kraft treten ſoll, die Simultaufchule in dieſen
Län=
dern auf höchſtens zwölf Jahre ihre Sonderſtellung behaupten könnte.
Die Reichsregierung hat dem Entwurf ein amtliches Communigué
Interpretation des Artikels 146, Abſ. 1 der Reichsterfaſſung, ſoweit
die Vorzugsſtellung der Gemeinſchaftsſchule in Frage kommt, abſichtlich
abgeſehen iſt, daß vielmehr der genannte Artikel ausdrücklich unberührt
in die Erſcheinung. Die Reichsregierung wollte eine Verfaſſungsände=
Nach 8 4 iſt Vorausſetzung für die Errichtung einer Bebenntnis= rung wegen der qualifizierten Mehrheit vermeiden, die aber
unvermeid=
chmle, daß für die gemeinſchaftlichen Fragen dieſes Bekenntniſſes eine lich war, wenn man daran ging, die Stellung der Gemeinſchaftsſchule
zu den beiden anderen Schulformen irgendwie zu erörtern. Praktiſch
Schulformen, das Antragsverfahren eingeleitet wird, nur daß es eben
die erforderliche Anzahl von Erziehungsberechtigten dafür ſchwerlich
finden wird. Die volksparteilichen Miniſter haben den Verſuch gemacht,
hat die Mehrheit des Kabinetts ihnen nicht folgen wollen, und ſoweit
ſchriftlichen Proteſt zu Protokoll gegeben.
Auch was der amtliche Kommentar über die Erteilung des
Religions=
in den Neligionsunterricht beſtellt der Staat auf Vorſchlag der Reli= daß ſie ſich nicht mehr allein auf Sachſen beſchränken werden,
u Kinder dies beantragen”. Kein Kind kann gegen den Willen der gionsgeſellſchaften im Schulweſen erfahrene Beauftragte‟. Die Defini= haben jetzt den Marſch ins Reich begonnen. Zunächſt haben ſie
tion des Begriffes „Beauftragte” iſt für die evangeliſche und katholiſche
Kirche naturgemäß verſchieden. Für dem katholiſchen Religionsunter=
Für den evangeliſchen Religionsunterricht wird dieſe Einſichtnahme
ge=
mäß der Stellungnahme des evangeliſchen Kirchenſenats, ſowie des
evangeliſchen Kirchenſtaais in der Regel durch Schulmänner ausgeübt,
welche auf Vorſchlag der kirchlichen Provinzialunterrichtsbeiräte dem
ſchulinſpektion iſt in keiner Weiſe beabſichtigt. Troßz dieſer letzten Feſt= gibt, die längſt mit der Sozialdemokratie und auch den
Kommu=
eri Schule. Er regelt vor allom das Antragsvecht zur Errichtung einer ſtellung bleibt es ein unbefriedigendes Ergebnis, daß eine Formulierung, niſten verfallen ſind, aber bei den bürgerlichen Parteien nicht
nl drei Schilformen. Ein Antrag den Erziehungsberechtigten muß von wodurch die Einſichtnahme in den Meligionsuntericht für Proteſtanten heimiſch zu werden vermögen. Hier dürfte das Material zu
ncheſtens 40 ſchulpflichtigen Kindern geſtellt verden. Ihm iſt ſtatt= und Katholiken glaichwertig geregelt wird, nicht gefunden werden konnds, finden ſein, das zum Ausbau der Partei notwendig iſt.
Als Ganzes genommen, bietet der Eniwurf auf den erſten Blick
mit den Koſten wird verhindern, daß unſer ganzes Schulweſen ſich in
uu und der Begriff des geordneten Schulbetriebs auf die pädagogiſhe Werkſchulen eines der drei Shſteme auflöſt. Religionsunterricht wird die mit dem Eintreten des deutſchen Arbeiters für Stagt und
Volks=
abhalten, ihre Kinder zu einer ſolchen Schule anzumelden. Die Kirche
trolle über den Schulbetvieb als Ganzes. Unbefriedigend bleibt die
be=
ri Schulſtreik, ſich nicht wiederholen können, da bei der Beſetzung der wußte Unklarheit über die Vedeutung des Artikels 140, die Abdroſſelung
der Simultanſchule in den ſüddeutſchen Staaten, die nicht prinzipiell,
ſondern nur graduell verhindert werden konnte, und endlich die
ver=
ſchiedenartige Behandlung der Anfſichtsbeamten für den
Religionsunter=
richt. Der ganza Entwurf kennzeichnet ſich damit als ein Lompromiß,
der in der vorliegenden Form zum mindeſten für die Deutſche
Volks=
partei unannehmbar ſein dürſte. Sie wird ſickerlich mancherlei Anträge,
die ſie in den interfraktionellen Beſprechungen nicht durchſetzen konnte,
*Pariſer Theater.
Der Saiſonſchluß iſt ſtimmungslos und nichtsſagend. In
ner tiefen Langeweile ſchläft das Pariſer Theater ein, man iſt
rnttäuſchungen müde. Den Schlußakkord zu allem bildet die
rüf fung der unglücklichen Conſervatoire=Eleves. Wie alljährlich:
eggrimmige Kritik ſtellt die Talentloſigkeit des Nachwuchſes
di das Verſagen der veralteten — wann waren ſie neu? —
fin iellen Unterrichtsmethoden feſt. Die Prüfung ſoll allen
frü=
rum ähnlich geweſen ſein, die Kritiken lauten jedenfalls ähnlich.
DDer Rückblick auf die letzten Monate iſt wenig erfreulich.
12. Publikum iſt der leichten, nur auf Zerſtreuung hinzielenden
zütke müde geworden. So ſtellt man mit einiger Uebertreibung
den Kritiken feſt. In der Wirklichkeit ſind wir der Zerſtreuung
c: müde geworden, vielmehr haben wir davon viel zu wenig
häbt. Denn wirklich unterhaltende Stücke waren ebenſo ſelten,
en alles andere, was gut iſt. Nur der viel ſchablonenhaften iſt
7u. müde geworden, deshalb leeren ſich die Bänke. Und auch
gren der Preiſe; ſie ſind, wie auf allen Gebieten, verteufelt
Es iſt auffallend, wieviel die Stücke des Vorjahres geſpielt
rüoen. Man ſchöpft aus der nahe Vergangenheit. Die Comédie
angaiſe friſcht die großen romantiſchen Stücke auf,
Loren=
ren o, Chatterton, Ruy Blas. Es fällt ſchwer, ſie ohne Lächeln
erwähnen, dennoch haben ſie große Erfolge gebracht. Pathos
lällt immer in Paris, mag er noch ſo falſch klingen.
Wines der wirkungsvollſten Stücke der Saiſon war
zweifel=
ſHenri Bancels „Nocturne‟. Bancel iſt ein düſterer Peſſimiſt.
ſim e Stücke geben mit Kraft und Schwung das Grauenhafte
rüttk. Dunkle Tragödien ſpielen ſich mit Wucht in
kleinbürger=
dent Milieus ab. Die Helden ſind einfach, die Situationen
nümlich. Die Grauſamkeit und Häßlichkeit des Lebens kommt
hunen zum Ausdruck.
Das Stück Max Frantels, „Notre Amour”, erlebte auch
gar großen Erfolg. Es iſt die Tragödie eines Dichters.
Domi=
nur, ein Schriftſteller von großem Anſehen, hat nur einmal
Peben mit An bition gearbeitet, als er einen Band Gedichte
ſchrieben hat. Niemand kümmert ſich aber um dieſe Gedichte,
wi das macht ihn grenzenlos unglücklich. Es bemächtigt ſich
tim eine unbezwingbare Melancholie, aus der ihn die
Geſell=
ü; einer geiſtreichen jungen Frau Pascaline, die ſeine
Ge=
ſue bewundert, befreit. Pascaline iſt aber heimlich verliebt in
1. Als Dominique dies erfährt, will er nichts mehr von
Pas=
ſine wiſſen. Doch bald merkt er, daß auch er in ſie verliebt iſt.
Die Liebe beſiegt ſeinen Ehrgeiz, und ſchon könnte alles gut
enden. Doch vergebens. Denn die ſtolze Pascaline will ſich
nun=
mehr rächen. Sie verſtößt den unglücklichen Dominique, der den
Kummer nicht überwinden kann und Selbſtmord begeht.
Stücke, die in Gefühlen ſchwimmen und in guten,
ange=
nehmen Diglogen gemächlich hinplätſchern, um dann mit Mord
oder Selbſtmord zu enden, ſind jetzt äußerſt beliebt. Das Pariſer
Publikum akzeptiert alles, was Sentimentalität, Liebe und
Eiferſucht iſt, mit Begeiſterung. Man ſiehe nur die
Verhand=
lungen der Senſationsprozeſſe.
Die Tragödie des Künſtlers, des Intellektuellen, ſtellt das
Stück Marcel Saupages, „Un homme seul”, dar. Sein Held, der
ſich allein und verlaſſen inmitten ſeiner Familie und ſeiner
Freunde fühlt, lebt in einer ſtändigen Furcht vor dem ſeeliſchen
Zuſammenbruch dahin. Eine feine pſychologiſche Studie, die
weitgehende Aufmerkſamkeit erweckt.
Der Einakter René Bruyez, „Ie Conditionell Passé”, iſt
ein romantiſch=myſtiſches Werk. Die Heldin des Stückes, Blanche,
ein junges Mädchen, erblickt einmal das Porträt eines im Krieg
geſtorbenen jungen Mannes. Sie fühlt eine tiefe Angſt vor
dieſem Bild, muß es aber immer wieder ſehen. Bis ihr die
Er=
kenntnis kommt, daß ſie vom Schickſal für dieſen Toten beſtimmt
war. Sie wird von einer Verzweiflung überwältigt und gibt
ſich den Tod.
Man ſah auch viel fremde Stücke. Das Publikum bleibt den
Fremden gegenüber meiſtens zurückhaltend und kühl, doch wenn
ſie wirklich Erfolg haben, iſt dieſer um ſo größer. Das fühlte
man bei dem Gaſtſpiel des Kopenhager Theaters. Holbergs
„Erasmus Montanus” fand man friſch und an Moliere
gemah=
nend. Und die Vorſtellung war wirklich glänzend.
Ueber Bernard Shaws. Heilige Johanne” kommt man noch
immer nicht hinweg. Die Franzoſen ſind unermüdlich in der
Bewunderung Jeanne dAres. Und wenn ſie ſich auch ſonſt um
Shaw herzlich wenig kümmern, mit dieſem Stück müſſen ſie ſich
immer wieder auseinanderſetzen. Die letzte Vorſtellung erhielt
auch dadurch einen beſonderen Reiz, daß die Rolle Jeanne
dAres von Sybil Thorndike, der beſten engliſchen Tragödin,
ge=
ſpielt wurde.
Eine wirkliche Senſation war die japaniſche Feſtvorſtellung
im Comédie des Champs Elyſées. Das Stück „Die Maske”, aus
dem Japaniſchen überſetzt, zaubert eine ganz fremde Welt mit
ſeltener Poeſie auf die Bühne. Der japaniſche Maler Fujita —
eine bekannte Geſtalt des Pariſer Künſtlerlebens — hat die
Die Genfer Seabrüſtungskonferenz.
Die Hauptſchwierigkeit: Die Einigung zu Oreien.
EP. Genf, 15. Juli.
Die geſtrige Vollſitzung der Marinekonferenz bildet heute
natürlich den Gegenſtand zahlreicher Kommentare, während die
Schulweſen erfahrene Beguftragte, die von den Neligionsgeſellſchaften Sachverſtändigen der drei Delegationen in privaten Beſprechun=
Japaner und Engländer zu unterſuchen. Die offiziellen
Komitee=
ſitzungen werden immer ſeltener, weil die Sachverſtändigen der
handeln wollen und die fronzöſiſchen und italieniſchen Beobachter
erſt hinzuzuziehen wünſchen, wenn ſie ihrer Sache ſicher ſind.
Daß die Vollſitzung der Konferenz einen von der Oeffentlichkeit
feſtgeſtellten Erfolg der bisherigen Verhandlungen und eine
An=
näherung der Standpunkte bedeutet, wird heute kaum noch
be=
ſtritten. Ueber die Bedeutung dieſes Erfolges gehen freilich die
Meinungen noch weit auseinander. Nur eins iſt nunmehr klar,
daß nämlich die Hauptſchwierigkeit jetzt in der Tatſache liegt,
nage wohl eine Einigungsmöglichkeit zwiſchen Amerika und
Eng=
land bietet, aber zu hoch iſt, um von der japaniſchen Delegation
angenommen zu werden. Wie es gelingen wird, die Einigung
zu Dreien zuſtande zu bringen, was wir vorgeſtern bereits als
Hauptproblem bezeichneten, das weiß auch heute noch niemand
ſonderer Vorzug wird dabei hervorgehoben, daß von einer authentiſchen zu ſagen. Man glaubt hier, daß es dem vereinigten
amerikaniſch=
japaniſchen Druck gelingen kann, die von England ſchon halb und
halb angenommene Ziffer von etwa 550 000 Tonnen für Kreuzer
bleibt. Der zwieſpältige Charakter des Geſetzes tritt gerade hier deutlich und Zerſtörer — mit Einſchaltung der Baupauſe für England,
bis die Vereinigten Staaten in den Kreuzerbauten nachgekommen
ſind — weiter herabzudrücken. Allerdings meint man, daß das
von politiſchen Verhandlungen abhänge, die wohl außerhalb der
hieſigen Konferenz zwiſchen London und Waſhington ſtattfinden
müßten. — Die amerikaniſche Delegation ſoll ihre Rückreiſe nach
den Vereinigten Staaten für den 9. Auguſt in Ausſicht
genom=
men haben, rechnet alſo offenbar mit einer Verhandlungsdauer
bis Anfang Auguſt.
bis zur Stellung des Antrags Simultanſchulen werden. Auch darin Der Marſch ins Reich. — Aliſozialiſtiſche
Partei, Orisgruppe Berlin.
* Berlin, 15. Juli. (Priv.=Tel.)
Die ſächſiſchen Altſozialdemokraten, die ſchon durch die
Namensänderung ihrer Partei zum Ausdruck bringen wollten,
in Berlin eine Ortsgruppe gegründet, die unter dem Vorſitz von
Auguſt Winnig und Bernhard Rauſch ſteht. Wir wiſſen nicht,
ob es der altſozialdemokratiſchen Partei gelingen wird, auch
außerhalb der ſächſiſchen Grenzen feſten Fuß zu faſſen, da die
Sozialdemokratiſche Partei und ebenfalls die Kommuniſtiſche
Partei ihren geſamten Parteiapparat in Bewegung ſetzen
wer=
den, um jede Aufbauarbeit zu durchkreuzen. Soviel ſteht aber
Staate benannt werden. Eine Wiedereinführung der geiſtlichen Lokal= doch feſt, daß es innerhalb unſerer Arbeiterbevölkerung viele
Die Ortsgruppe Berlin der Altſbzialiſtiſchen Partei wendet ſich
mit folgendem Programm an die Oeffentlichkeit: Der Nern der
alt=
ſozialiſtiſchen Auffaſſung iſt die Hinwendung des Arbeiters zu Staat
und Nation. Sie iſt die Wiederaufnahme und Fortführung der Linie,
in den weltlichen Schulen nicht erteilt. Das mag immerhin viele Fltern tum bei Beginn des Weltkrieges gegeben war. Das iſt der Kern
alt=
ſozialiſtiſcher Auffaſſung. Die Hinwendung des Arbeiters zum Staat
iſt uns keine Frage der Zweckmäßigkeit und Taktik. Sie iſt uns
Er=
füllung eines geſchichtlichen Berufs. Nichts fordern wollen wir vom
Volksſtagt, wir wollen ihm dienen. Das Schickſal unſeres Volkes
ver=
körpert ſich uns in ſeiner beſitzloſen, arbeitenden Bevölkerung, in den
20 Millionen deutſchen Arbeitern und ihrem Nachwuchs. Wir ſehen
deren Leben eingeengt, ſehen es bedroht von leiblicher und ſeeliſcher
Verelendung. Wir ſehen und betonen den Zuſammenhang dieſer Not
der Maſſen mit der Tributpſlicht des deutſchen Staates und der
deut=
ſchen Wirtſchaft. Arbeiternot iſt deutſche Not. Es iſt unſer Wille, der
deutſchen Republik zu dienen, indem wir ihrer Arbeit für die deutſche
Befreiung den Machthinterarund zu ſchaffen trachten, den der
Frei=
heitswille der arbeitenden Millionen ihr geben kann. In dieſem Geiſte
nimmt die Ortsgruppe Groß=Berlin der Altſozialiſtiſchen Partei ihre
Arbeit auf.
Kuliſſen entworfen, die Hauptrolle wurde von einem
franzö=
ſiſchen Schauſpieler meiſterhaft geſpielt. Man hatte wirklich
Illuſion, was bei ſolchen Darſtellungen ziemlich ſelten iſt.
* Chineſiſche Redakteur=Hbflichkeit. Die Chineſen gelten
als das höflichſte Volk der Welt und beſitzen in höchſtem Maße
die orientaliſche Kunſt der blumenreichen Sprache, wenn ſie
eine „bittere Pille” verſüßen wollen. Am höflichſten aber,
ſcheint es, ſind im Reiche der Mitte die Redakteure, die
wahr=
haft Geniales in der undankbaren Aufgabe leiſten, eine
einge=
ſandte Handſchrift zurückzugeben. Eine neueſte Probe dieſer
Redakteurhöflichkeit wird in der „Literariſchen Welt” mitgeteilt,
und zwar iſt es der Brief des Redakteurs, Li=Schen=Tſchi an
einen abgewieſenen Autor: „Hochverehrter Bruder in der Sonne
und im Mond! Geſtatte, daß ich mich vor Deine Füße werfe,
den von Deinen genialen Ferſen berührten Erdboden küſſe und
demütigſt Dich bitte, mir zu erlauben, Dir Mitteilung darüber
zu machen, was Dein getreuer Sklave zu denken wagt. Dein
wohlriechendes Manuſkript habe ich auswendig gelernt, und
als ich in mondheller Nacht erwachte, und die Nachtigallen
ſan=
gen, waren es die Worte Deines unvergleichlichen Werkes, die
zuerſt über meine Lippen kamen. Und ich zweifle nicht einen
Augenblick, daß die Nachtigallen verſtummen mußten, um die
wundervolle Harmonie des Werkes, die ſchönſte ſeit
Welterſchaf=
fung, nicht zu ſtören. Aber wehe, wenn ich mich erdreiſten ſollte,
dieſe himmliſchen Werke der ſchmutzigen Druckerpreſſe
preiszu=
geben und zum Beſitz der Menge zu machen! Weiſt Du, oh
Sonne und Mond, was mein Verleger, ein Mann, unbarmherzig
wie der Zahn eines Drachen und ſteif wie der Bart eines
Wal=
fiſches, dazu ſagen würde? Er würde ſagen, daß Dein Werk als
ein Vorbild für alles, was aus einer Feder in eine menſchliche
Hand fließt, erhalten bleiben müſſe, und er würde verlangen,
daß wir alle — elende Lehrlinge in dieſer edlen Kunſt — von
dieſem Augenblick an wie Du, Verehrungswürdiger, ſchreiben,
der die Sonne, den Mond und das ganze Weltall übertrifft.
und gerade deswegen, weil ich weiß, daß es niemals etwas
geben wird, das nur annähernd die unvergleichliche Schönheir
Deiner edlen Kunſt des Schreibens erreichen würde, bin ich,
in=
dem ich mich tief zur Erde neige und meinen überanſtrengten
Nücken krümme, ohne zu wagen, ihn wieder aufzurichten,
ge=
zwungen, Dir Dein herrliches Manuſkript, dieſen märchenhaften
Halsſchmuck aus koſtbarſten Perlen, dergleichen nur einmal in
10000 Jahren auf die Oberfläche der Erde gelangen,
zurückzu=
erſtatten. Möge die Stunde, in der Deine berühmten Hände
Dein koſtbares Werk wieder berühren, geſegnet ſein! Dein im
Staube ſich wälzender Sklayze Li=Schen=Tiſchi.”
B.
Seite 4
Samstag, den 16. Jüli 1927
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[ ← ][ ][ → ] Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſtadt, 16. Juli.
— Ernannt wurden: am 9. Juni: der Schulamtsanwärter Georg
Wenicker aus Nieder=Liebersbach (Kreis Heppenheim) zum Lehrer
an der katholiſchen Volksſchule zu Neu=Bamberg (Kreis Alzey); am 13.
Juni der Schulamtsanwärter Wilhelm Krenkel aus Bensheim zum
Lehrer an der katholiſchen Volksſchule daſelbſt; am 16. Juni der
Schul=
amtsanwärter Wilhelm Friedrich aus Monsheim (Kreis Worms)
zum Lehrer an der Volksſchule zu Rembrücken (Kreis Offenbach, die
Schulamtsanwärterin Mathilde Stamm aus Worms zur Lehrerin an
der Volksſchule zu Schaafheim (Kreis Dieburg); am 22. Juni die
Hand=
arbeitslehrerm Luiſe Betz zu Worms mit Wirkung vom 1. Juli 1927
ab zur techniſchen Lehrerin an der Mädchenfortbildungsſchule daſelbſt;
am 24. Juni der prov. Fachlehrer Karl Eckhard, zu Offenbach a. M.
zum Fachlehrer an der Fortbildungsſchule daſelbſt; am 29. Juni mit
Wirkung vom 1. April 1927: der Kanzleioberſekretär Ludwig Lamp bei
der Heſſiſchen Geſandtſchaft in Berlin zum überplanmäßigen
Kanzlei=
pberſekvetär beim Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft, der
Kanzlei=
ſekretär Karl Auguſt Strauch beim Miniſterium für Arbeit und
Wirt=
ſchaft zum Kanzleioberſekretär bei dieſem Miniſterium, der
Kanzlei=
gehilfe Adam Rohmann beim Miniſterium für Arbeit und
Wirt=
ſchaft zum Kanzleiaſſiſtenten bei dieſem Miniſterium; am 9. Juli: der
Lehrer Johann Gerlach, zu Mörlenbach (Kreis Heppenheim) zum
Lehrer an der Volksſchule zu Viernheim (Kreis Heppenheim), der Lehrer
Joſeph Schumacher zu Mörlenbach (Kreis Heppenheim) zum Lehrer
an der Volksſchule zu Viernheim (Kreis Heppenheim).
— Sommerſpielzeit im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters
(Leitung: Direktor Adalbert Steffter). Auf die heute Samstag, abends
7.30 Uhr, ſtattfindende Erſtaufführung der Operettenpoſſe „Wie einſt
im Mai” von Kollo und Bredſchneider ſei hiermit nochmals
hingewie=
ſen. Als „Methuſalem” gaſtiert Bruno Harprecht; die „Ottilie” ſpielt
Gretl Zadora, die in dieſer Partie bereits letzten Winter am Neuen
Operettentheater Bonn (Direktor Adalbert Steffter) großen Erfolg
hatte. Den „Fritz Jüterbog” ſpielt Fritz Geiger. Leiter der Auffführung
iſt Direktor Steffter. Trotz des Gaſtſpiels ſind keine erhöhten Preiſe.
Abends 11 Uhr iſt als Nachtvorſtellung eine einmalige Aufführung des
Schwankes „Der Meiſterboxer” von Schwartz und Mathern mit
Bruno Harprecht in der Titelrolle. Preiſe 1,50—4 Mk. Morgen
Sonn=
tag, nachmittags 4 Uhr, iſt zu kleinen Preiſen von 1—3 Mk. als
Fami=
lien= und Fremdenvorſtellung die letzte Wiederholung der Operette „Der
Graf von Luxemburg”, abends 8 Uhr wird „Wie einſt im Mai” mit
Bruno Harprecht als Gaſt gegeben. Montag (4 Abonnementsvorſtellung
für Montagsmieter) und täglich gelangt „Wie einſt im Mai” mit Bruno
Harprecht als Gaſt zur Aufführung.
— Im Schloßmuſeum finden täglich Führungen vorm. 11 und
11.30 Uhr, nachm. 3.30 und 4 Uhr, Sonntags nur vormittags ſtatt. Am
Samstag geſchloſſen.
— Alte Kunſt am Mittelrhein. Die Sonntagsführungen
durch die Ausſtellung „Alte Kunſt am Mittelrhein”, die mit ſo großem
Beifall aufgenommen wurden, finden auch am nächſten Sonntag, 17. Juli,
ſtatt, und zwar um halb 11, 12 und um 16 Uhr. Da es ſich
herausge=
ſtellt hat, daß an den Sonntag=Vormittagen die Ausſtellung ſehr ſtark
beſucht wird, und der Beſuch in den Nachmittagsſtunden nachläßt, ſo
wird hiermit darauf aufmerkſam gemacht, daß man gerade in den
Nach=
mittagsſtunden bei dem weniger zahlreichen Beſuch Gelegenheit hat, die
ausgeſtellten Kunſtwerke beſſer beſichtigen zu können, und es wird
des=
halb noch einmal auf die Nachmittagsführung beſonders hingewieſen.
Da die Ausſtellung viele Hunderte von Gegenſtänden bringt, die einen
öfteren Beſuch erfordern, wurde die Ausgabe von Dauerkarten für
den billigen Preis von 3 Mark lebhaft begrüßt. Dieſe Dauerkarten
ſind nach wie vor an der Kaſſe erhältlich.
— Die Ausſtellung „Alte Kunſt am Mittelrhein” iſt in dieſen Tagen
um drei weitere Räume erweitert worden. Außer Neueingängen aus
den Domen von Fritzlar und Wetzlar ſind nunmehr eine Reihe von
Kunſtwerken ausgeſtellt, für welche bisher kein Platz gefunden war.
Das Denkmalarchiv hat eine Anzahl der von ihm verwahrten
original=
großen Pauſen nach Wandbildern in heſſiſchen Kirchen hinzugefügt.
Ferner iſt die Jüdiſche Abteilung eröffnet worden.
— Kunſtverein. Der Vorſtand des Vereins ſchreibt uns:
Kommen=
den Sonntag, den 17. Juli, öffnet die Kunſthalle am Rheintor ihre
Pforten für eine neue Ausſtellung der Darmſtädter Gruppe,
die nach dem eingegangenen Material wohl allgemeine Beachtung
fin=
den wird. Von der Gruppe ſelbſt erſcheinen u a.: Alexander Poſch,
Willi Hofferbert, Ulrich Hallerſtede, Georg Breitwieſer,
Wilhelm Marzell Richter, Lothar Toller, Karl Deppert aus
Darmſtadt und Gottfried Richter aus Offenbach mit neuen, gut
ge=
lungenen Arbeiten, während ſich als Gäſte aus Darmſtadt noch Richard
Walter, Hermann Rettberg und Ali Lichtenſtein, letztere
mit einer ſchönen Porträtbüiſte des Grafen S., und Kurt Werth aus
Leipzig beteiligen. Auch Anton Hartmann bringt etwa dreißig
aquarellierte Skizzen zu ſeinen großen dekorativen Gemälden in der
hieſigen Kirche St. Fidelis, die ebenfalls für viele Beſucher von großem
Intereſſe ſein werden. Bei der Eröffnungsfeier ſind alle Mitglieder
des Kunſtvereins herzlich willkommen. Auch diejenigen Kunſtfreunde,
die ſich jetzt als Mitglieder neu gemeldet haben, denen aber die
Mit=
gliedskarte noch nicht zugeſtellt werden konnte, haben bei Berufung auf
die Anmeldung mit ihren Familienangehörigen ohne weiteres Zutritt.
— Naturheilverein e. V., Darmſtadt. Was die dem „Deutſchen Bund
für naturgemäße Lebens= und Heilweiſe” angegliederten Vereine in ganz
Deutſchland für die heranwachſende Jugend mit ihren Jugendgruppen
leiſten, zeigte uns am Sonntag nachmittag der hieſige Verein anläßlich
ſeines Jugendfeſtes. Glückſelige, ſtrahlende Kinderaugen, wohin man
ſah! Eröffnet wurde das Feſt durch einen Zug der Kleinſten, welche in
ihren hellen Kleidchen, mit Kränzchen im Haar, den herrlichen Maikranz
und das Bundeswimpel in der Mitte, einen reizenden Anblick boten.
Dann folgte ein Freilichtſpiel von Herrn Amtmann Volk, welches den
Kampf der Finſternis mit dem Lichte darſtellte. Die Frau „Sonne‟
nahm die Huldigung gnädigſt auf, denn als die Prieſterinnen des Lichts
einen prachtvollen Reigen aufführten, beſtrahlte ſie plötzlich das
ent=
zückende Bild. Der Geſang der Prieſterinnen wurde eigens von Herrn
Muſikdirektor Stammler komponiert. Sämtliche Chöre und Reigen
waren von Herrn Turn= und Gymnaſtiklehrer Imbeſcheidt in unſeren
Turnſtunden einſtudiert. Reicher Beifall lohnte die viele Müihe aller
Beteiligten. Nach der Kaffeepauſe teilte ſich die Jugend, um in Fauſtball
und Tennisſpiel ihr Können zu zeigen, während die Kleinſten wieder im
Wettlauf, Eierlaufen, Topfſchlag uſw. ſich herrliche Preiſe erwarben. Die
beſten Spieler ſowie die fleißigſten Beſucher der Turnſtunden wurden
mit Obſtkörbchen und neuen Bällen prämiiert Frau Lina Gilbert aus
Marburg dankte im Namen der Mittelrhein. Gruppe dem Vorſtande für
ſeine ſegensreiche Tätigkeit an der Jugend. Groß und Klein vergnügte
ſich noch bis in die Abendſtunden und erbrachten damit wiederum den
Beweis, daß auch ohne Tabak und Alkohol Freude und Jugendluſt
ge=
deihen können. Wer darum unſerer Sache Intereſſe entgegenbringt,
komme, ſchicke ſeine Kinder und ſonſtige Angehörigen, und werbe dafür.
Alle Auskunft bei unſerem Verwalter und dem erſten Vorſitzenden, Herrn
Th. Schmank, Schützenſtraße 16.
Nachklänge zum Hefſiſchen Artilleriefeft.
Zur Denkmalsweihe der heſſiſchen Artillerie haben die Abgeordneten
Storck, Kaul (Soz.) und Fraktion eine Anfrage beim Landtag
eingebracht, die auf die Beteiligung des ehemaligen Großherzogs an der
Feier hinweiſt, die zu einer monarchiſtiſchen Demonſtration benutzt
wor=
den ſei. Bei dem Vorbeimarſch an dem ehemaligen Großherzog hätten
ſich auch republikaniſche Beamte ſogar in Dienſtuniform
(Schupo und Forſtbeamte) beteiligt. Auch das Reichswehr=Artillerie=
Regiment Nr. 5 habe bei der Ehrenbezeugung mitgemacht. Es wird
angefragt:
1. War der Regierung vorher das Programm dieſer
Veran=
ſtaltung bekannt?
2. Hält die Regierung im neunten Jahre der Republik ſolche
mon=
archiſtiſchen Veranſtaltungen mit den Grundſätzen
unſerer heutigen Staatsform für vereinbar?
3. War die heſſiſche Regierung ebenfalls zu der Feier eingeladen?
4. Hält die Regierung die Teilnahme republikaniſcher
Beamten an einer ſolchen Veranſtaltung mit den Pflichten eines
Beamten für vereinbar?
5. Iſt die Regierung bereit, feſtzuſtellen, welche Beamten in
Uniform an dem Vorbeimarſch vor dem ehemaligen Großherzog
beteiligt waren, und dieſe Beamten zur Rechenſchaft zu ziehen?
6. Iſt die Regierung bereit, dem Reichswehrminiſter von dem
Verhalten der Reichswehrkapelle Mitteilung zu machen?
7. Welche Maßnahmen beabſichtigt die Regierung zu ergreifen, um
ſolche antirepublikaniſchen ſtaatsfeindlichen Veranſtaltungen für die
Zukunft zu unterbinden?
Der Artilleriebund in Heſſen (Bundesleitung) hat ſich der Mühe
unterzogen, in einer längeren Auslaſſung feſtzuſtellen, daß die
vor=
ſtehende Interpellation jeder, aber auch jeder tatſächlichen Grundlage
entbehrt. Da ja aber außer den 14 000 Feſtteilnehmern, unter denen ſich
ganz gewiß auch eine erhebliche Anzahl züberzeugter Republikaner
befan=
den, auch noch viele Tauſende von Zuſchauern dem Feſte beigewohnt
haben und daher derartige ſozialdemokratiſche Entſtellungsverſuche richtig
zu werten vermögen, können wir darauf verzichten, die einwandfreien
Feſtſtellungen des Artilleriebundes wiederzugeben, die ſich ja im übrigen
auch mit der Darſtellung in unſerem Blatt durchaus decken. Es iſt gewiß
zu verſtehen, daß der ſozialdemokratiſchen Partei Veranſtaltungen wie
das Artilleriefeſt recht unbequem ſind, bei denen viele Tauſende aus
allen Schichten der Bevölkerung durch ihre freudige
Teil=
nahme bekunden, daß die ſozialdemokratiſche Theſe vom „verruchten
Militarismus der alten Zeit” offenbar in den Maſſen keinen Widerhall
findet, und daß das feſte Band treuer Kameradſchaft, das das alte Heer
geſchlungen, auch heute noch hält. Verſtändnis ſollte man aber auch im
ſozialdemokratiſchen Lager dafür haben, daß auch eine politiſche Partei
ſich nicht lächerlich machen darf, denn Lächerlichkeit tötet!
Spendeß
für die
(11250a
Unwettergeschädigten:
im sächsischen Katastrophengebiet
Annahmestelle: Tagblatthaus, Rheinstraße 23
— Orpheum: Premiére. Auf den heutigen Beginn des Ztägigen
Gaſtſpiels der Tänzerin Celly de Rheidt mit ihrem Original=
Pantomimen= und Ballett=Enſemble ſei nochmals hingewieſen. Für den
erſten Teil des Programms wurde eine Anzahl guter Varieté=
Num=
mern gewonnen, u. a. Lucie Brownie, jugendliche Fylophon=
Virtuoſin, 2 Logerts, equilibriſtiſche Fangkünſtler, L. und J. Erbe,
„Komiker im Duett”, ſowie die 2 Leytons in ihrem heiteren „Humſti=
Bumſti”=Akt. Die Eintritts=(Gaſtſpiel=)Preiſe ſind auf 1—4 Mark
feſt=
geſetzt. Kartenverkauf im Verkehrsbureau und bei Hugo de Waal,
Rhein=
ſtraße 14. Telephon. Beſtellungen Nr. 389. (Siehe heutige Anzeige.)
— Die Mitglieder des Bürgervereins ſeien nochmals auf das in dem
neu hergerichteten Vereinsgarten — Saalbauſtraße 67 — heute abend
ſtattfindende Konzert hingewieſen, zu welchem Gäſte eingeführt
wer=
den können. Herr Obermuſikmeiſter Rühlemann hat ein beſonders feines
Programm zuſammengeſtellt. Der dieſes Jahr ganz beſonders launige
Wettergott gebot, für den Fall ſchlechten Wetters das Konzert auf
Mon=
tag zu verſchieben. Eine am Vereinshauſe ab 4 Uhr gehißte Fahne wird
kundtun, daß das Konzert am Abend ſtattfindet.
— Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875. Wanderabteilung. Am
kommenden Sonntag findet die Nachmittagswanderung nach
Ober=Ramſtadt ſtatt. Am gleichen Sonntag findet in Ober=Ramſtadt
auch das Gauſchwimmfeſt des Main=Rhein=Gaues ſtatt. Neben einem
ſchönen Waldſpaziergang iſt noch Gelegenheit, den Schwimmwettkämpfen
beizuwohnen. Der Abmarſch iſt um halb 2 Uhr am Turnhaus. Die
Turnerinnen können auch daran teilnehmen, da die Uebungsſtunde auf
dem Feſtgelände am Sonntagnachmittag ausfällt und erſt am
darauffol=
genden Mittwoch ſtattfindet. Wir bitten um eine zahlreiche Beteiligung.
* 85 Geburtstag. Am 14. Juli beging in geiſtiger und körperlicher
Friſche Herr Peter Roß, Arheilger Straße 35, ſeinen 85.
Geburts=
tag. Herr Roß war 32 Jahre ununterbrochen bei Herrn Maurermeiſter
Delp, Frankfurter Straße, beſchäftigt.
Die Tätigkeit der Hausbettelbekämpfungsſtelle im Städtiſchen
Wohlfahrts= und Jugendamt im Monat Juni 1927: Vorgeſprochen
haben 18 Perſonen, davon waren zwei von hier. Es erhielten 15
Per=
ſonen Fahrkarten nach Arbeitsſtellen oder nach dem Wohnort, 1 Perſon
Obdach mit Verpflegung, 1 Perſon Bekleidungsſtücke und 1 Perſon
Auslöſung des Gepäcks Wohlfahrtsſcheckhefte ſind in dem
Verkehrsbureau erhältlich.
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Betriebsräte im Bankgewerbe.
Die neueſte Nummer der Bankbeamten=Zeitung, dem Hauptorgan
des Deutſchen Bankbeamten=Vereins, teilt unter anderem mit, daß der
Verein eine umfangreiche Statiſtik über die Organiſationszugehörigkeit
der kaufmänniſchen Mitglieder der Betriebsvertretungen im Bankgewerbe
durchgeführt habe. Dieſe höchſt intereſſante Statiſtik, durch welche 760
Bankbetriebe an 178 Plätzen erfaßt wurden, zeigt folgendes Ergebnis:
Die Geſamtzahl der kaufmänniſchen Betriebsvertretungsmitglieder
be=
trägt 2267. Von dieſen gehören 1545 zum Deutſchen Bankbeamtenverein,
248 ſind Mitglieder des Allgemeinen Verbandes der deutſchen
Bank=
angeſtellten, 26 ſind Oberbeamte, 45 gehören zum Gewerkſchaftsbund der
Angeſtellten und 149 zum Deutſchnationalen Handlungsgehilfenverband,
während 254 nicht organiſiert ſind. Von den Vertretern der
kaufmänni=
ſchen Angeſtellten in den Aufſichtsräten der 19 größten Aktienbanken ſtellt
der Deutſche Bankbeamtenverein 26 Mitglieder, während ein Mitglied
dem Allgemeinen Verband der deutſchen Bankangeſtellten angehört. Auch
dieſe Statiſtik zeigt die üüberragende Vormachtſtellung, welche die
weit=
aus ſtärkſte Berufsorganiſation der kaufmänniſchen Bankangeſtellten, der
Deutſche Bankbeamtenverein, im Bankgewerbe beſitzt.
* Die Evangeliſche Jugendgemeinſchaft, die dem Landesverband
Heſſen und Naſſan des Bundes Deutſcher Jugendvereine angehört,
veranſtaltete im Gemeindehaus der Johannesgemeinde (Kahlertſtraße)
eine Bach=Feierſtunde durch den Münchener Organiſten Emanuel
No=
wotny. Es war dies bereits der zweite Abend dieſer Art, der, wie der
erſte im Vorjahr, ſehr ſtark beſucht war. Herr Noſvotny erklärte in
einer Anſprache, daß er einer Vereinigung augehört, die es ſich zur
Aufgabe geſtellt hat, die Kenntnis von Bachs muſikaliſihen Schöpfungen
auf die ſozialſte Weiſe unter die Menſchen zu tragen, zumal in unſerem
auf das Materialiſtiſche gerichteten Zeitalter. Nicht in großen Konzerten,
ſondern in Feierſtunden in kleineren Kreiſen, namentlick auf dem Lande,
in Schulen und Krankenhäuſern ſoll die Kunſt des großen Meiſters
ver=
breitet werden. Seine Kunſt iſt immer noch ſehr lebendig. Muſik iſt
überhaupt etiras Lebendiges, das zu uns ſpricht und das Wort
Ton=
ſprache iſt durchnus bereihrigt. Töne können eine ſehr beredte
Sprache ſein, oftmals beredter als Worte, denn in wahrer Muſik ſpricht
Herz zu Herzen. Dies iſt das Wefentlichſte am Kunſtwerk. Der
Künſt=
ler ging nach dieſen Ausführungen dazu über, drei Bachſche Präludien
nach ihrer Eigenart zu charakteriſieren und durch ſeinen Vortrag auf
dem Frügel zu zeigen, wie jedes der Tonwerke ſeine eigene Seele hat,
wie ſich insbeſondere die Stimmungen darin als feierlich, freudig und
leidenſchaftlich bewegt offenbaren. Was kein Lehrbuch vermag, die
Ge=
heimniſſe des Seelenlebens zu entſchleiern, gelingt der Bachſchen Muſic;
ſie iſt die beſte Haus= und Erbauungskunſt ſür die Familie. An
meh=
veren Chorälen Baclis wurde hierauf wiederum der ſeeliſche Inhalt und
der muſikaliſihe Ausdruck dieſer Tonſchöpfungen ertlärt und dabei
namentlich die Stimmungen ausgedeutet. Der Abend ſchloß mit einem
eindrucksvollen Vortrag von Bachs Chromatiſiher Phantaſie und Fuge
auf dem Flügel. Herr Pfarrer Goethe dankte in einem Schlußwort den
Anweſenden für ihr zahlreihes Erſcheinen und für ihre innere
Ankeil=
uahme an den Darbietungen des Künſtleus ſowie dieſem ſelbſt.
— Geflügelzuchtverein Darmſtadt. In Verhinderung des 1.
Vorſitzen=
den eröffnete und leitete der Ehrenvorſitzende die letzte
Monatsverſamm=
lung. Nach Begrüßung der Mitglieder wurden folgende Eingänge
be=
kanntgegeben: Einladung zum 1. Dſüchtertag vom 16.—18. Juli in
Karls=
ruhe, unter Bekanntgabe des reichhaltigen Programms und der
Tages=
ordnung der damit verbundenen Verſammlung der A. S. G. Der
Landes=
verband Heſſiſcher Geflügelzüchter iſt zurzeit der ſtärkſte Verband,
wel=
cher der Süddeutſchen Intereſſengemeinſchaft angehört. Die nächſte
A. S. G.=Schau findet am 28 und 29. Januar 1928 in München ſtatt. Der
diesjährige 3. Heſſiſche Züchtertag, der am 23. und 24. Juli im Worms
ſtattfindet, wird unſeren Mitgliedern zur regen Beteiligung wärmſtens
empfohlen. — Mit der Heſſiſchen Landwirtſchaftlichen Ausſtellung, welche
vom 15.—20. September hier ſtattfindet, iſt eine größere
Gefltigelaus=
ſtellung verbunden. Dieſe Schau wird von der Heſſiſchen
Landwirt=
ſchaftskammer veranſtaltet unter Mitwirkung unſeres Vereins. Der
An=
meldeſchluß iſt auf den 1. Auguſt feſtgeſetzt. Anmeldebogen können bei
Herr Georg Geiger, Ludwigshöhſtraße 26, oder bei der
Landwirtſchafts=
kammer abgeholt werden. Es werden nur heſſiſche Züchter, die einem
der 3 heſſiſchen Provinzialverbände angehören, als Ausſteller zugelaſſen.
Die Verloſung eines Zuchtſtammes Plym. Rocks, Tauben und
Futter=
mittel beſchloß die Verſammlung.
— Eine Roſenſchau wird am Samstag und Sonntag im Reſtaurant
Friedrichshof, Ecke Roßdörfer und Stiftſtraße, veranſtaltet. Es kommen
über 100 der ſchönſten Roſenſorten zur Ausſtellung. (S. Anz.)
— Roſenſchau im Palmengarten zu Frankfurt. Am Samstag, den
16., und Sonntag, den 17. Juli, findet im Palmengarten zu Frankfurt
eine Schau abgeſchnittener Roſen ſtatt. Aus Frankfurt und
Umgebung, beſonders auch aus dem Rheingau, werden die beſten
Ro=
ſenſorten, auch neuerer und neueſter Züchtung, gebracht werden, dem
Blumenliebhaber zur Belehrung und Freude; ſoll doch dieſe
Veranſtal=
tung nicht nur für die Roſe ſelbſt, ſondern hauptſächlich für die deutſche
Roſe wirken. Die Schau findet in den oberen Sälen des Palmengartens
ſtatt.
Die zur Zeit nur zwiſchen Lindenfels und Ober=Ramſtadt
ver=
kehrende zweite Kraftpoſtfahrt, ab Lindenfels 11.47, an Ober=Ramſtadt
13.21, wird vom 17. Juli ab bis Darmſtadt (Hbf.) durchgeführt
— an Luiſenplatz 13.59 Im Zuſammenhange damit entſpringt die
zur Zeit um 14.10 in Ober=Ramſtadt abgehende Kraftpoſtfahrt in
Darm=
ſtadt, ab Luiſenplatz 13.30.
* Das große Perſonenauto des Autobetriebs Bergſtraße erlitt geſtern
nachmittag gegen 6 Uhr zwiſchen Darmſtadt und der Villenkolonie
Eber=
ſtadt einen eigenartigen Unfall, der — da das Auto unbeſetzt
war — glücklicherweiſe aber ohne Perſonenſchaden ablief. Dem Auto
kam ein Pferdefuhrwerk mit Anhänger entgegen. Dieſer Anhänger war
nach Ausſage des Kraftwagenführers etwas zu lang angekettet, ſodaß
er beim Ausweichen ins Schleudern kam und ſich quer vor das
Perſonen=
auto ſtellte. Es gelang dem Führer des Autos nicht mehr, zu bremſen.
Der Anhänger wurde angefahren und riß dem Autoführer die
Steuer=
führung aus der Hand, ſo daß der große Perſonenwagen ſich quer ſtellte
und in den Chauſſeegraben fuhr. Hierdurch wurde die Steuerung
ab=
gebrochen, ſo daß der Wagen ſchwer beſchädigt liegen blieb und erſt nach
längerer Zeit abgeſchleppt werden konnte.
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149
[ ← ][ ][ → ] Seite 6
Die Poſt klagt darüber, daß jetzt Fruchtſendungen und
dergleichen in großer Zahl als Päckchen eingeliefert werden, deren
In=
halt während der Beförderung meiſt verdirbt, ausläuft und andere
Sendungen beſchmutzt und beſchädigt. Wir machen daher darauf
auf=
merkſam, daß die Verſendung von ſchnell verderbenden und näſſenden
Sachen, wie Früchten, Beeren/ Butter, Fetten uſw in Päckchen
wäh=
rend der heißen Jahreszeit, wenn nach dem Wärmegrad die Gefahr
beſteht, daß der Inhalt verdirbt und Flüſſigkeit abſetzt, unzuläſſig und
im übrigen nur dann geſtattet iſt, wenn die Verpackung und namentlich
die innere Umhüllung zweckentſprechend eingerichtet ſind.
* Neue Straßenbahnwagen. In dieſen Tagen iſt eine ganze Reihe
neuer Straßenbahnwagen für die Heag hier angekommen. Die Wagen
machen einen ſchmucken, modernen Eindruck und ähneln den Wagen, die
auf der Vorortslinie 8 nach Eberſtadt bzw. Arheilgen im Verkehr ſind.
Kunſinotizen.
Ueber Werte, Künſſſer oder künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden dre (
hnun=
geſchieht, bebält ſich die Redaltien ihr Urtell ver
— Union=Theater: Mady Chriſtians, hat dieſesmal
im Doppelprogramm mit Pat und Patachon ihren Einzug gehalten —
zwei ſchöne Filme in einem Programm zuſammengelegt, die allein ſchon
durch ihre Hauptdarſteller das Intereſſe des Publikums gewinnen. „
Na=
nette macht alles”, natürlich in der Hauptrolle „Mady Chriſtians” —
reizend lieb und ſüß als „Hausgeiſt” — untertan der gnädigen Frau.
Jedoch die Sommerreiſe von Madame gibt ihr Gelegenheit, die Stelle
der Hausfrau — zuletzt ſogar in der Geſellſchaft — einzunehmen. Ihr
Spiel iſt hinreißend — entzückend das Erwachen mit einem Sektrauſche,
als Madame plötzlich von der Reiſe zurückkehrt, — und — Nanette wird
wieder nüchtern, michtern und glücklich mit einem eiferſüchtigen
Ver=
lobten, der ihr immer noch treu ergeben iſt. — Pat und Patachon im
Film — wie immer, amüſant und originell, dieſesmal aber der letzte
Film der Saiſon, der ſich mit Recht der „beſte” betiteln darf.
— „Mädchenhändler‟. Der Film, der unter dieſem Titel
zurzeit mit dem größten Erfolg im Reſidenz=Theater zur
Vor=
führung gelangt, iſt unbedingt wert, von jedermann geſehen zu werden,
der heutigen Jugend ſoll aber der Inhalt desſelben beſonders ans Herz
gelegt werden. Man ſtellt ſich nicht vor, wie weltverbreitet dieſes
un=
heimliche Gebaren iſt, und trotz der vielen Auskunftsſtellen im Reiche
und im Auslande immer und immer wieder Mädchen, und zwar die
hübſcheſten, auf rätſelhafte Art und Weiſe einfach verſchwinden. Die
Beiſpiele im Film ſind ſprechend genug und ausgezeichnet gewählt. Man
iſt ergriffen über die Intrigenhaftigkeit von ruchloſen Menſchen und zu
gleicher Zeit von Mitleid erfüllt zu den armen, hilfloſen Geſchöpfen, die
ſich rettungslos in die Garne der Mädchenhändler verſtricken. Trotzdem
erfaßt man die herrlichen Aufnahmen des Films, die Budapeſt und den
ganzen Balkan mit allen Sehenswürdigkeiten in techniſch fabelhaften
Bildern wiedergeben. Der Film kommt noch heute und morgen zur
Vorführung, da anderweitig ſchon wieder disponiert iſt. Eltern, geht
daher mit Euern Töchtern in den Film, damit ſie durch die
abſchrecken=
den Beiſpiele gewarnt werden.
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierunter erſcheinenden Nolisen ſind ansſchllellich als Hinwelſe auf Anzeigen m betrachten.
in keinem Faſle irgendwie al” Beſprechung oder Kritlk.
— Deutſchorden. Kommende Darmſtadt. Am
Sams=
tag, den 16. Juli, abends 8.30 Uhr, Kommendeabend in Eberſtadt
zu=
ſammen mit dem von der Gefolgſchaft Eberſtadt im „Bergſträßer Hof”
veranſtalteten „Vaterländiſchen Abend” Vollzähliges Erſcheinen der
Ordensbrüder mit ihren Angehörigen wird erwartet.
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9934a)
vorm. Frankfurter Tapetenfabrit
Schleiermacherſtraße 21—23 (am Gericht)
Samstag, den 16. Juli 1927
Aus den Parteien.
— Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei. Die
Jugendgruppe Darmſtadt ladet zu ihrem heute Samstag, den 16. Juli,
abends 8 Uhr, im „Perkeo” ſtattfindenden Stiftungsfeſt ein. Sehr
er=
wünſcht iſt die Teilnahme von ſeiten unſerer Frauen und Freundinnen.
— Deutſchnationale Volkspartei, Ortsgruppe
Darmſtadt. Der „Stahlhelm”, Bund der Frontſoldaten, und der
Bund Königin Luiſe veranſtalten am Mittwoch, den 20. Juli, abends
8 Uhr, im Saale des „Perkeo”, Alexanderſtraße 12, einen Vaterländiſchen
Abend, bei dem u. a. der Film über den Stahlhelm=Tag in Berlin zur
Vorführung gelangt. Eintrittspreis 75 Pfg. Zu dieſem Abend haben
die Veranſtalter die Mitglieder unſerer Partei zur Teilnahme
aufge=
fordert. Wir bitten daher unſere Mitglieder um zahlreichen Beſuch.
Horuaansis
Dog-
Gulosralgier lassaings
„inbörke.
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
2. Tag der 4. Klaſſe. In der Vormittags=Ziehung vom
15. Juli fielen: 2 Gewinne zu 2000 Mk. auf Nr. 257 624; 10
Ge=
winne zu 1000 Mk. auf Nr. 20 818, 192 723, 242 420, 244 868, 346 620;
12 Gewinne zu 800 Mk. auf Nr. 21 713, 77 028, 188 988, 234 071,
259 776, 275 188; 24 Gewinne zu 500 Mk. auf Nr. 16833, 99 270,
115 750, 117379, 142141, 153 098, 165 109, 184 214, 253 715, 272 960.
298 105, 304 677; ferner wurden gezogen: 100 Gewinne zu 400 Mark
und 246 Gewinne zu 300 Mark. — In der Nachmittags=
Ziehung fielen: 2 Gewinne zu 100000 Mk. auf Nr. 107 768;
2 Gewinne zu 10 000 Mk. auf Nr. 339 771, 2 Gewinne zu 5000 Mk.
auf Nr. 320 863, 2 Gewinne zu 3000 Mk. auf Nr. 152 074, 2 Gewinne
zu 2000 Mk. auf Nr. 211 543, 2 Gewinne zu 1000 Mk. auf Nr. 198 031;
8 Gewinne zu 800 Mk. auf Nr. 141 189, 269 710, 307 928, 333 485;
24 Gewinne zu 500 Mk. auf Nr. 3923, 38 178, 41 437, 76 864, 82336,
84 619, 151 119, 155 635, 251505, 279 366, 300 452, 322 824; ferner
wurden gezogen: 102 Gewinne zu 400 Mark und 280 Gewinne zu
300 Mark. — Die Ziehung der 5. Klaſſe findet vom 9. Auguſt bis
9. September 1927 ſtatt.
Tageskalender für Samstag, den 16. Juli 1927.
Heſſ. Landestheater Großes Haus: Geſchloſſen. — Kleines
Haus, abends 7½ Uhr: „Wie einſt im Mai”; abends 11 Uhr:
Nacht=
vorſtellung „Der Meiſterboxer”. — Orpheum, abends 8 Uhr:
Celly de Rheidt. — Landesmuſeum, von 10—19 Uhr:
Ausſtel=
lung „Alte Kunſt”. — Mathildenhöhe, von 10—19 Uhr:
Aus=
ſtellung „Neue Kunſt.” — Konzerte: Schloßkaffee, Hotel=Reſt.
Schmitz, Café Rheingold, Hotel= u. Kaffee=Reſt. Waldſchlößchen, Park=
Kaffee=Reſtaurant, Bismarck=Eck, Frankfurter Hof, Reſt. Mohr,
Hei=
delberger Str., Oberwaldhaus, Orangeriegarten. —
Bürger=
verein Darmſtadt, abends 8 Uhr, im Vereinsgarten,
Saalbau=
ſtraße 67: Konzert. — Theaterſaal Perkeo, Alexanderſtraße,
abds. 8 Uhr: Thüringer Volksſänger. — Kinovorſtellungen:
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
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Samstag, 16. Juli. 12: Glockenſpiel. O 15.30: Aus dem
deutſchen Liederkranze, Schülerkonzert der einklaſſigen Volksſchule
in Diedenhauſen bei Gladenbach. Marſchlied. Torgauer Marſch,
Beim Wandern. Abſchied. Bismarcker=Walzer Nr. 2. Hohenfriedb.
Marſch. Marſch der Finnländiſchen Reiterei. Strauß: An der ſchönen
blauen Donau. O 16.30: Konzert. Wunſchnachmittag. Wünſche
ſind bis 13. Juli, 12 Uhr, auf Poſtkarte einzureichen. O 17.45;
Alfred Scherzer: Aus dem Roman: Der Oberhof, von Immermann,
O. 18.15: Briefkaſten. S 18.45: Dr. Köbner: Kraftfahrzeugweſen
und Kraftfahrzeugbeſteuerung. e 19.15: A. Auerbach: Junge
Arbeiterdichtung. O 19.45: A. Auerbach: Stilwandlungen in der
Mimik der Bühne 20.15: Klavierkonzert Michael Zadora,
21.15: Wendiſche Muſik. Ausf.: Wend. Chor, Leit.: Muſikdir. B.
Schneider=Dresden. Kammerorcheſter. — Anſchl.: Uebertr. aus der
Tanzklauſe Groß=Frankfurt: Tanzprogramm.
Stuttgart.
Samstag, 16. Juli. 13.15: Schallplattenkonzert. O 15: s Gretle
con Strümpfelbach erzählt. G. Ott. O 16: Konzert. Mitw.:
Martha Körner von den Vereinigten Stadttheatern Barmen=
Elber=
feld a. G. Verdi: Fant. Aida. Arie aus Rigoletto. — Auber:
Arie und Ouv. aus Stumme von Portici. — Roſſini: Ave Maria,
Duv. Italienerin in Algier. — Verdi: Arie aus La Traviata.
Pagen=Arie aus Maskenball. — Donizetti: Ouv. Regimentstochter.
— Strauß: Czardas aus Fledermaus. Parla=Walzer. Melodien
aus Fledermaus. O 18.15: Uebertr. aus Freiburg: Prof. Witkop:
Heines letzte Liebe: Die Mouche. O 18.45: Aus Stuttgart und
Freiburg: Dr. med. Goering: Anleitung zu gymnaſtiſchen Uebungen.
2 19.15: R. Tſchorn: Auf den Wellen. 20.15: Kammermuſik
der Kammermulikvereinig, des Philharm Orcheſters, Stuttgart. Mitw.:
Konzertm. Prof. Indig. Konzertm. Kirchberger. Lazzari: Sonate
für Violine u. Klav. — Schubert: Klavier=Trio. Am Flügel:
Reutter. O 21.15: Funkbrettl. Mitw.: Hilde Binder, Käte Mann,
E. Baudiſtel, H. Hanus, H. Lingor, C. Struve. Donaldſon: Küſſe
mich. — Kern: Du, wann biſt du bei mir? — Strauß: Ständchen
aus Nacht in Venedig. — Gilbert: Ja, die Liebe. — Raymond:
Gott ſei dank, heut bin ich ledig. — Frimt: Schatz, was ich von
dir geträumt hab. — Es war einmal ein Zigeuner. — Götze:
Spitzenkönigin. — Millöcker: Wenn ich der Räuberhauptmann wäre,
aus Gasparone. — Loin du bal. — Kolb: Mein Schatz, du
kannſt nach Hauſe gehen. — Ward: Mein Schloß im Mond.
— Gilbert: Duett aus Marietta. — Parodie: Am Bopſer blüh’n
wieder die Bäume. — Platen: Was macht der Mayer. — „
Rinal=
dini” Mordsoper von Thiele. — Kollo: Sonntag gehen wir
tanzen, Schatz. O 23: Uebertr. aus Frankfurt a. M.: Tanzmuſik.
Berlin.
Sonnabend, 16. Juli. 6: Gymnaſtik. O 12.30: Viertelſtunde
für den Landwirt. S 16: Riemann=Georgi: Wie man Menſchen
zaubert. O 16.30: Mediz.=hygien. Plauderei. o 17: Dr. Becces
Kammer=Orcheſter. Mozart: Ouv. Entführung aus dem Serail.
— Delibes: Coppelia=Suite. — Leoncavallo: Fant. Bajazzo. —
Mouſſorgsky: Bilder einer Ausſtellung. — Strauß: Fant. Ariadne
auf Naxos. — Becce: Intermezzo dramatico. — Tſchaikowsky:
Lyriſche Suite. — Joſhitomo: Japaniſche Suite. — Rachmaninoff:
Melodie. — Schubert: Ouv. E=moll. O 18.40: Dr. Schulte:
Leibesübungen für Berufstätige. O 19.05: Spaniſch. O 19.30:
Prof. Angenheiſter: Der geophyſikaliſche Aufbau des Erdinnern.
O 19.55: Dr. Roſenfeld: Geſchichte der ruſſiſchen Literatur. O 20.30:
„Die Nacht von Berlin”, Ein Hörbild. S 22.30: Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen. Sonnabend, 16. Juli. 14.50: Franzöſiſch
für Anf. O 15.15: Franzöſiſch für Fortgeſchr. O 16: Engliſch für
Fortgeſchrittene. O 16.30: Aus dem Kultusminiſterium. o 17:
Reg.=Rat Woldt: Der Dienſt des Beamten am Publikum. O 17.30:
Dr. Haſe: Der Arbeiter und der Werkſtudent. O 18: Gewerbeoberl.
Mayer: Techniſche Phyſik. o 18.30: Dr. Marcuſe: Die
Be=
deutung der Zähne für die Sprache, Kauakt und Geſichtsbildung.
18.55: E. Kühne: Deutſcher Volkshumor im Lied.
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Stiftsſtr. 91pt. ( 18601 Sehr gut erh. Kinder=
wagen z. verk. L. Borger,
Darmſtr. 41, H.,p. (*18621 Neuer Puppenwagen
zu verkauf. ( 18609
Blumenthalſtr, 40, p. Hiermartß Legehühner, ſowe
amerik. Leghorn, ind.
Laufenten, Gänſe u.
Kaſſe=Kaninchen bil=
ligſt abzugeben.
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(*18639
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(*18607 bübſcher jung. Kater
ſtubenrein, in nur gut.
Hände z. verſch. (11271
Herderſtraße 19, II. Entliogen K Kanarienvogel
gefl., entflog. (*18623
Eliſabethenſtr. 49, I. KMre
Verloren!
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nung abzugeben bei
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(18635
ſtraße 1.
Nummer 195
Samstag, den 16. Juli 1927
Geite 2
*Die Verluſie der Studentenſchaft
im Bennieg.
Eine Betrachtung zur Enthüllung des Studentenſteins
in Würzburg am 17. Juli 1927.
Von Prof. Dr. Paul Sſymank, Göttingen.
Am heutigen Tage enthüllt die „Deutſche Studentenſchaft” in
Würzburg feierlich den ſchlichten Studentenſtein, den ſie zur
Er=
innerung an ihre im Weltkrieg gefallenen Kommilitonen nach den
Plänen von Prof. Dr. Beſtelmeyer errichtet hat. Die
aka=
demiſche Jugend iſt bei den großen Kämpfen, die das deutſche
Volk ſeit dem Beginn des neunzehnten Jahrhunderts führen
mußte, immer ſeiner nationalen Pflicht nachgekommen und hat
im Dienſte des Vaterlandes ſchwere Blutopfer gebracht. Im
Jahre 1913 waren dieſe naturgemäß bei der kleinen
Studenten=
ziffer verhältnismäßig gering; als beträchtlicher erwieſen ſie ſich
1870/71, wo von 13 765 Univerſitätsſtudenten 4510 ins Feld
rück=
ten und von ihnen 248 den Tod fürs Vaterland erlitem, darunter
allein 63 Leipziger. Eine gewaltige Höhe aber erreichte die Zahl
der gefallenen Studenten während des Weltkrieges.
Man hat jahrelang nicht gewußt, wie ſchwere Verluſte die
akademiſche Jugend Deutſchlands in den Jahren 1914—1918 an
Toten erlitten; jetzt endlich ſteht dank einer Umfrage der „
Deut=
ſchen Studentenſchaft” und dank der Forſchungen der einzelnen
Hochſchulen die Zahl im großen und ganzen nach mancherlei
Be=
richtigungen feſt; nur über die Forſtakademie Eiſenach, die mit
Kriegsbeginn ihre Pforten für immer ſchloß, und über die
Land=
wirtſchaftliche Hochſchule Weihenſtephan liegt keinerlei Bericht
vor. Eine Erweiterung der Statiſtik auf die gefallenen deutſchen
Stuwdenten des alten Oeſterreich hat ſich als unmöglich erwieſen,
da nur für einige der dortigen Hochſchulen amtliche oder
umſtänd=
lich errechnete und dabei unzuverläſſige Ziffern, für andere
über=
haupt keine Gefallenenzahlen vorliegen.
Bei den reichsdeutſchen Univerſitäten, zu denen während der
Kriegszeit die Hamburger und die Kölner noch nicht gehörten,
fällt es auf, daß die vier, welche den Verluſten nach an erſter
Stelle ſtehen, dieſelben ſind wie 1870/71. Damals zählte Leipzig
die größte Anzahl Gefallener; nach ihr kamen Berlin, Göttingen
und Munchen. Im Weltkriege hat Leipzig wiederum die weiſten
Toten zu beklagen (1379); dann folgt München mit 1267; hierauf
Berlin mit 972 und an vierter Stelle Göttingen mit 748. Nach
ihnen kommen die übrigen Umiverſitäten in nachſtehender
Reihen=
folge: Bonn 746; Tübingen 735; Halle 604; Freiburg 559;
Mün=
ſter 554; Kiel 539: Marburg 514; Jena 490; Heidelberg 487;
Breslau 397; Würzburg 385; Erlangen 378; Königsberg 276;
Noſtock 228; Straßburg 208; Gießen 205; Greifswald 197 und
Frankfurt 130. Insgeſamt ergibt ſich für ſämtliche reichsdeutſche
Univerſitäten die Zahl von 11 989 Gefallenen.
Bedeutend kleiner ſind naturgemäß infolge der geringeren
Beſucherziffer die Verluſte der elf Techniſchen Hochſchulen. Bei
ihnen ſteht Charlottenburg mit 367 Toten an erſter Stelle. Dann
folgen München mit 343, Dresden mit 308, Darmſtadt mit 255,
Hannover mit 219, Karlsruhe mit 213, Stuttgart mit 172, Danzig
mit 158, Aachen mit 152, Braunſchweig mit 109 und Breslau mit
84. Die Geſamtſumme beträgt 2380.
Bei den Verluſten der übrigen Fachhochſchulen muß man
be=
rückſichtigen, daß dieſe an ſich zumeiſt eine kleinere Beſucherziffer
auſweiſen. Die Tierärztlichen Hochſchulen Berlin (29), Dresden
(17) und Hamnover (47) haben zuſammen 93 Tote zu beklagen, die
drei Bevgakademien Berlin (44), Clausthal (25) und Freiberg
(47) im ganzen 116. Geringer ſind die Gefallenenziffern der
Forſt=
ſllichen Hochſchulen (ohne Eiſenach), die in Eberswalde (10),
Han=
noverſch=Münden (24) und Tharandt (9) insgeſamt 43 betragen.
Eine weſentlich höhere Zahl erreichen die Landwirtſchaftlichen
Hochſchulen Berlin (75), Bonn=Poppelsdorf (81) und Hohenheim
(42); ſie haben zuſammen mit der Kolonialhochſchule
Witzen=
hauſen (100) im ganzen 298 Gefallene. Noch bedeutender ſind die
Ziffern bei den Handelshochſchulen: Berlin zählte 87 Tote, Köln
(jetzt Univerſität) 216, Königsberg (4), Leipzig (64) und
Mann=
heim 62 (zuſammen 433).
Eine beſonders merbwürdige und auffallende Erſcheinung
ſind die großen Verluſte, welche die philoſophiſch=theologiſchen
Akademien Preußens und die verwandten Lyzeen Bayerns, die
zur Ausbildung katholiſcher Geiſtlicher dienen, im Weltkrieg
er=
litten haben. Paderborn beklagt 80 Tote, Regensburg 78,
Frei=
ſing 60, Dillingen 47, Paſfau 41, Bamberg 39, Eichſtätt 25 und
Braunsberg 15 (insgeſamt 385).
Mtt
Das Denkmal der Deutſchen Studentenſchaft zur Erinnerung an
die im Weltkrieg gefallenen Kommilitonen.
Zählt man die Verluſtziffern, die im Voranftehenden für die
einzelnen Hochſchulgruppen errechnet wurden, ſchließlich
zuſam=
men, ſo ergibt ſich die ſtattliche Zahl von 15 737 gefallenen
reichs=
deutſchen Studenten. Sie muß als untere Grenze betrachtet
wer=
den, dürfte aber immerhin der Wirklichkeit ziemlich nahekommen.
Es fehlen in ihr alle die, welche 1914 bei Kriegsausbruch ihr
Studium aufgaben und die Offizierslaufbahn einſchlugen, ferner
die, welche in der Schweiz, in Oeſterreich oder ſonſt im Ausland
ſtudierten und fielen, bevor ſie ſich in Deutſchland bei einer
Hoch=
ſchule hatten einſchreiben laſſen. Rechnet man zu dieſen die für
Eiſenach, Weihenſtephan und anderswo vielleicht Fehlenden, ſo
erhöht ſich die oben gefundene Zahl um etwa 200. Als
Geſamt=
ziffer der gefallenen reichsdeutſchen Studenten würde ſich dann
rund 16000 ergeben, d. h. faſt ein Sechſtel der geſamten
akademi=
ſchen Jugend Deutſchlands, die man für die Jahre 1914—1918
auf etwa 100 000 ſchätzen darf.
Alle dieſe Studenten, die in blühendem Jugendalter ihr
Leben für das Vaterland dahingaben, waren beſeelt von höchſtem
Opfermut und innigſter Liebe zur Heimat, wie die von ihnen
hinterlaſſenen herrlichen Kriegsbriefe in ſchönſter Weiſe zeigen.
Sie taten ihre Pflicht in ruhiger Selbſtverſtändlichkeit, auch wenn
ſie nicht wie ihr Kommilitone Max Immelmann und die
namenloſen Helden der „jungen Regimenter” von Langemarck im
Heeresbericht rühmend erwähnt wurden. Sie ſtarben nicht
ver=
gebens, wenn ihr Geiſt fortlebt in der akademiſchen Jugend
unſerer Tage.
* Arheilgen, 14. Juli. In den nächſten Tagen findet hier eine
Kon=
trolle über die Beitragsleiſtungen zur reichsgeſetzlichen
Invaliden=
verſicherung ſtatt. Alle Arbeitgeber muſſen darum die
Quittungs=
karten ihrer ſämtlichen Bedienſteten bereithalten und zu etwaiger
Aus=
kunftserteilung anweſend ſein. — Der Odenwaldgau hat dem hieſigen
Kraftſportklub das diesjährige Gaujugendfeſt und das
leicht=
athletiſche Gaufeſt übertragen und wird dasſelbe am 4. September d3.
Js. hier abgehalten. Gleichzeitig mit dieſer Veranſtaltung wird der
hieſige Verein ſeine von Frauen und Jungfrauen geſtiftete Fahne
ein=
weihen. Da zu dieſer Feier zahlreiche auswärtige Teilnehmer
er=
wartet wird, müſſen für dieſelben Quartiere zur Verfügung ſtehen.
Aus dieſem Anlaß werden in nächſter Zeit Quartiermacher vorſprechem,
und gibt ſich der Verein der Hoffnung hin, daß die hieſige
Einwohner=
ſchaft ihn in dieſer Frage nicht im Stiche läßt.
* Griesheim, 15. Juli. Am Samstag, abends 8 Uhr, findet in der
hieſigen Schulturnhalle die „Heſſiſche Wander=Ausſtellung für
Geſund=
heitspflege und ſoziale Fürſorge” ſtatt. Dieſelbe umfaßt folgende
Ge=
biete: 1. Tuberkuloſe und ihre Verhütung; 2. Säuglings= und
Kinder=
pflege: 3. Krüppelfürſorge; Alkoholismus als Volkskrankheit; 5.
Ge=
ſchlechtskrankheiten und ihre Heilung; 6. Zahnpflege. — Die Ausſtellung
iſt täglich von abends 6 bis 10½ Uhr geöffnet. Am Sonntag von
vor=
mittags 11 Uhr bis abens 8 Uhr. Bei reckſtzeitiger Anmeldung bei der
hieſigen Bürgermeiſterei und genügender Beteiligung wird fachgemäße
Führung zugeſihert. Der Beſuch iſt nur Perſonen über 16 Jahren
geſtattet und wird jedermann auf das Wärmſte empfohlen. Der
Ein=
tritt iſt frei. —. Mehrere ſtarke Gewitter mit ſtarken elektriſchen
Ent=
ladungen, die ſtundenlang andauerten, ſind geſtem abend über unſere
Gegend gezogen. Faſt ohne Unterbrechung zuckten grelle Blitze durch
das Dunkel der Nacht, und der Donner war oft von ſolcher Stärke, daß
man ein Zittern der Häuſer verſpürte. Der Regen kam in wahren
Strömen vom Himmel, ſodaß die tiefer gelegenen Straßen bald
über=
ſchwemmt waren. Selbſt für unſeven durchläſſigen Sandboden dürfhe
er für einige Zeit ausreichen. Für kurze Zeit verſagte auch die elektriſche
Beleuchtung. Aus ſeleher Urſache iſt uns unbekannt. Hier haben die
Gewitter, ſoweit uns bekann=, teinen Schaden angerichtet, dagegen hat
der Blitz in die Notſcheuer des Landwirts Rothmann in Erfelden
ein=
geſehlagen, die abbrannte, wobei auch die darin untergebrachten
land=
wirtſchaftlichen Maſchinen und zwei Wagen verbyannten. Der
Feuer=
ſchein war auch hier ſitztbar. — Dieſer Tage wurde hier das zweite
Leichtflugzeug, das von Dipl.=Ing. Hoffmann konſtruiert iſt und von
der Firma Gebr. Müller in Griesheim gebaut wurde, verkauft. Das
Flugzeug mit einem 35 PS Anzani=Motor iſt ein 1270 Kilo ſchwerer
Hochdecker mit 120 Kilo Ladegewicht. Die zwei Sitze ſind
außerordent=
lich günſtig angebracht und ermöglichen nach allen Seiten, auch nach
vorn, gute Silt. Das Flugzeug kann auch zu Schul= und
Knnſtflug=
zwecken verwendet werden. Zum Preiſe von 8700 Mark kommt nun
das zweite Flugzeug nach Oeſterrsich. Es wurde am Freitag abend von
Herum Warnecke aus Linz nah einigen Flügen übernommen. Dieſer
geſchickte Pilot, der ſechs Jahre nicht geflogen iſt, erhielt nach drei
voll=
endet ausgeführten Jiellandungen in Anweſenheit von Hauptmann
Bünau von der Luftpolizei ſein Landungszeugnis. Der Oeſterreicher
flog mit der neuen Maſehine am Samstag mit Zwiſchenlandungen in
Böblingen und München nach Linz. Es iſt das erſte reichsdeutſch=
Leichtflugzeug, das nach Oeſterreih kommt.
Pfungſtadt, 15. Juli. Verſhobene Rheinfahrt. Die
Rheinfahrt der „Kraftſportvereinigung 1914 Pfungſtadt”, die am
kom=
menden Sonntag ſtattfinden ſollte, mußte aus triftigen Gründen auf
ſpäter verlegt werden. Als neuer Termin iſt der 14. Auguſt auserſehen.
* Eberſtadt, 15. Juli. Ausflüge. Die hieſigen Geſangvereine
ſind, ſoeben daran, Ausflüge zu unternehmen. So unternimmt eben
den Rheinausflügen der Geſangvereine „Frohſinn” und „Germania” am
Sonntag, den 24. Juli, der Geſangverein „Sängerluſt” eine Wanderung
nach Stockſtadt am Rhein, um insbeſondere den Schönheitem des
Alt=
rheins einen Beſuch abzuſtatten. — Odenwaldklub. Die hieſige
Ortsgruppe des Odenwaldklubs unternimmt am kommenden Sonntag
ihre 7. Wanderung nach Ober=Ramſtadt—Rohrbach-Reinheim zum
Be=
ſuch des Jugendtages des Jung=Odenwaldklubs. —
Geburtstags=
feiern. Zwecks Beſprechung über die Abhaltung einer gemeinſamen
Geburtstagsfeier treffen ſich am Samstag abend im Gaſthaus „Zum
Bismarck” die diesjährigen Dreißigjährigen. Der eigentliche Termin der
Geburtstagsfeier ſteht noch nicht feſt. — Verſammlung. Der
Turn=
verein 1876 E.V. hält am Samstag abend in ſeinem Vereinslokal eine
Mitgliederverſammlung ab. Wie verlautet, werden auch anläßlich des
großen Kreisturnfeſtes in Darmſtadt Turner in Eberſtadt einquartiert
werden. Neben einer großem Reihe von Privatquartieren ſind dem
Ver=
nehmen nach auch zwei Schulſäle als Maſſenquartiere reſerviert,
ALLE
FAMILIEN-
DRUCKSACHEN
GEBURTS-
VERLOBUNGS-
VERMAHLUNGS-
UND
TODES-ANZEIGEN
HLIEFERT IN
KURZESTER ZET
L. C. WITTICHISCHE
HOFBUCHIDRUCKEREI
DARMSTADT /RHEINSTR. 23
IPAlus den Amtsverkündigungen des Kreisamts
Warmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Füllfederhalter, 1
blau=
hleinenes Kindermäntelchen, 1 br.
Wachs=
ruchkinderhandtäſchchen, 1 br. Kinderſandale,
H gelb. Rohrſtock, 1 Damenſchirm mit br.
SStock und gelb. gebogenem Griff (in einem
ſWeſchäft ſtehen geblieben), 1
Damennickel=
brille, 1 Schultaſche, 1 br. mod.
Damen=
hſchirm, 1 gold. Medaillon, rund, mit 2
Kin=
öer=Photographien und gold. Kettchen, 1
zsFahrrad, Marke. Donges & Wieſt”, 1
Kin=
werſchirm (im Wald ſtehen gelaſſen), 1 grüner
ſsFilzhut und 1 Paar Manſchetten, 1 Paar
Herrenglacéehandſchuhe,1blauſeid, Fähnchen
mit Aufſchrift (Die fahrenden Geſellen,
DDarmſtadt) auf dem Rhein, 1 b.
Leder=
mnütze, 1 Aktentaſche mit Photographen=
UApparat. — Im Landestheater im Monat
12(pril, Mai, Juni und Juli Ifd. Jahres
ſiegen geblieben: 1 ſchw. Spitzentuch, 1
bchw. ſeid. Schal, 1 gelb. Opernglasfutteral,
11 br. Plüſchhut, 1 ſilb. Nadel, (Reitpeitſche
mind Pferdekopf), 1 ſilb. Kollier mit groß
HAmethyſt und 3 kleinen als Anhänger,
lölaues Kämmchen, 1 br. mod.
Damen=
ſchirm mit ſchw. Knopf, 1 ſchw.
Damen=
ſchirm mit Rohrſtock und gelb. gebogenem
ſriff, 4 Taſchentücher, 4 Paar und 4 einz.
(Handſchuhe. — Zugeflogen: 1 graue Taube.
— Zugelaufen: 1 grauer Schäferhund,
getiegerte Dogge, 1 Fox.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in
oen Apotheken Darmſtadts: Es verſehen
voen Sonntagsdienſt und in der daran ſich
ginſchließenden Woche den Nachtdienſt vom
0.6. Juli bis einſchließlich 23. Juli die
Mpotheke am Juſtizpalaſt, Bismarckſtr. 9
(Einhorn=Apotheke, Kirchſtraße 10½.
Marken=Fahrräder
Mlnz. 10 ℳ, Wochen=
Mate 3 ℳ, evtl. ohne
Molnzahl. Schneider & Co.,
Wagerhausſt. 16. /9746a
Freibank-Schlachthof.
Sanistag vorm. von
8—11 Uhr u. nachm.
v. 4 Uhr ab Rind= u.
Schweinefleiſch. (1—
rwollte sparen,
doch es war ein gründlicher
Reinfall. Wer ein billiges
Fahrrad kauft, wird bald
beobachten, daß er seiner
Maschine nicht viel zumuten
darf. Bald fehlt es an den
Speichen und das Rad
(e bekommt den „Achter”, so
daß es nicht mehr fahrbar
ist. Es ist deshalb richtiser,
für ein NSU ein paar Mark
mehr zu zahlen. Dann weiß
man,was man hat. Jedenfalls
ist man gut versorgt und hat
doch billig gekauft.
NSe Oierl Zur
„NSU‟ Vereinigte Fahrzeugwerke A.-G. Neckarsulm
Vertretung Benz & Co., Darmstadt, Grafenstr.
Vergebung von
Dachdecherarbeiten.
DieErneuerung d. Schieferdaches (etwa
600 qm) an der Otto Berndt=Halle der
Techn. Hochſchule dahier ſoll in öffentlichem
Vettbewerb vergeben werden.
Die Ausſchreibungsunterlagen ſind auf
unſerem Amte, Paradeplatz 3, einzuſehen
Leiſtungsverzeichniſſe werden daſelbſt,
ſolange der Vorrat reicht, abgegeben.
Die Angebote ſind verſchloſſen,portofrei
mit entſprechender Aufſchrift zum
Er=
öffnungstermin Samstag, den 23. Juli
1927, 10 Uhr, bei uns einzureichen
Zuſchlagsfriſt 12 Tage.
Darmſtadt, den 14. Juli 1927.
Heſſ. Hochbauamt Darmſtadt.
J. V. Keſſel. (TV.11249
Straßenbenennung.
Durch Beſchluß der Stadtverordneten=
Verſammlung vom 30, Juni 1927 wurde
die ſüdliche Fortſetzung der Büchnerſtraße
ebenfalls „Büchnerſtraße” benannt.
Darmſtadt, den 8. Juli 1927. (St.11241
Der Oberbürgermeiſter.
Fürſorge= und Beratungsſtelle
für Lungenkranke.
In der Zeit vom 19. Juli bis einſchl.
15. Auguſt finden ärztl. Unterſuchungen
nicht ſtatt. Der Geſchäftsbetrieb in
übrigen, in ben bekannten Sprechſtunden,
(St.11231
dauert fort.
Städt. Wohlfahrts= u. Jugendamt.
Darlehen
an Beamte und
Feſt=
beſoldete zu günſtigen
Bedingungen.
Beamten=Kredit=
Geſ. m. b. H.
Hamburg 1.
Vertrauensmann für
Darmſtadt:
Wilh. Hillebrecht,
Juſt.=Sekr. i. R.,
Heidelbergerſt. 129,III
Sprechſtuud. v. 8-10
u. 2-5 Uhr. (IV. 8612
300 Mk.
gegen hohe Vergüt
v. ob. Beamten au
1Jahr ſofort z. leihen
geſucht. Sicherh.
vor=
handen. Gefl. Angeb.
u. O 208 an d. Geſchſt
1860
Kredit=
nimmt noch neue
Mitglieder auf.
Bayeriſche Volkskafſe
.G. m. b. H., München.
Maderbräuſtr. 3. (7945
Für den Neubau eines
Finanzamts=
dienſtgebäudes in Dieburg ſollen die
inneren Maler= und
Anſtreicherarbeiten
vergeben werden.
Die Verdingungsunterlagen werden,
ſoweit der Vorrat reicht, zum
Selbſt=
koſtenpreis von der unterzeichneten
Dienſt=
ſtelle abgegeben, woſelbſt auch die
Be=
dingungen während der Dienſtſtunden
von 8—12 und 3—6 Uhr, außer
Sams=
tagsnachmittags, zur Einſicht offen liegen.
Die Angebote ſind bis Donnerstag,
den 28. Juli 1922, vormittags 10 Uhr,
verſchloſſen und beſtellgeldfrei an
nach=
ſtehende Dienſtſtelle einzureichen. Die
Eröffnung erfolgt im Beiſein der
er=
ſchienenen Bewerber.
(UF 11268
Darmſtadt, den 15. Juli 1927.
Riedeſelſtraße 60.
Reiſchebauamt.
Lichtbilder=Wettbewerb
der Stadt Mainz.
Um für Werbezwecke neue, gute
Aufnahmen von Mainz zu erhalten,
ver=
anſtaltet das ſtädtiſche Verkehrsdezernat
einen Lichtbilderwettbewerb. Für Preiſe
und Ankäufe ſtehen 1500 RMk. zur
Verfügung. Der erſte Preis beträgt
300 RMk. Verlangt wird, daß die
Auf=
nahmen die Eigenart der Stadt Mainz
in landſchaftlicher, ſtädtebaulicher,
archi=
ektoniſcher, volkskundlicher oder
wirt=
ſchaftlicher Hinſicht widerſpiegeln, daß ſie
künſtleriſch empfunden, techniſch
ein=
wandfrei ausgeführt und im Druck noch
licht veröffentlicht ſind. Zum Wettbewerb
zugelaſſen ſind die Plattengrößen 6X9 cm
bis 30X40 cm. Letzter Einlieferungstag
iſt der 15. September 1927. Die
aus=
führlichen Bedingungen ſind beim Städt.
Verkehrsdezernat, Stadthaus, Zimmer 66,
ſowie durch das Verkehrsbüro,
Bahnhof=
ſtraße 7, koſtenfrei zu beziehen. (6061a
Mainz, im März 1927.
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Tremöhlen, Beigeordneter.
fi. Eheri, Darmstadl,
„75, Tel. 1N7
[ ← ][ ][ → ]Geite 8
* Eberſtadt, 14. Juli. Arbeitsmarkt. Die Lage auf dem
Arbeitsmarkt in Eberſtadt hat eine Beſſerung erfahren. Die Zahl der
Erwerbsloſen beträgt immerhin noch 170. — Gewitterſchaden.
Bei dem am Dienstag abend auch über die Gemarkung Eberſtadt
nieder=
gegangenen Gewitter wurden gewaltige Schlamm=Maſſen von den
nahe=
liegenden Bergen, Prinzenberg, Ludwigshöhe, Frankenſtein, bis in die
Nähe des Ortes geführt. An der Ludwigshöhe bedeckten die Schlamm=
Maſſen derart die Geleiſe der elektriſchen Straßenbahn, das die Abend=
Wagenzüge erhebliche Verſpätung erlitten. Erſt nach längeren
Aufräu=
mungsarbeiten gelang es, lange nach Mitternacht, die letzten Wagen,
von Darmſtadt kommend, bis nach Eberſtadt durchzuführen.
* Ober=Ramſtadt, 14. Juli. Die Zahl der in Ober=Ramſtadt in
Er=
werbsloſen= und Kriſenfürſorge ſtehenden Perſonen beträgt zurzeit 50. —
Wegen Vornahme von Innenherſtellungsarbeiten in der Kirche wird der
Sonntagsgottesdienſt noch für etwa 3 Sonntage in den Räumen der
Kleinkinderſchule abgehalten, woſelbſt genügend Sitzgelegenheit geſchaffen
wurde. — Die Zelt=Volksmiſſion in Ober=Ramſtadt.
Die Zelt=Volksmiſſion, eine aus dem großen Geiſtesringen heraus
ge=
borene Einrichtung unſerer Tage, möchte vom 17. Juli bis 31. Juli 1927
im hieſigen Ort ihren verſöhnenden Aufbaudienſt tun. Sie ſucht durch
religiös=ſittliche Vorträge die tiefen Fragen des Volkslebens und der
ein=
gelnen Perſönlichkeit zu klären. In den acht Jahren ihres Beſtehens
hat ſich die Berechtigung einer ſolchen Arbeit evwieſen. Von ſeiten der
Inneren Miſſion, der Vertreter der Kirche und der
Gemeinſchaftsbewe=
gungen iſt die Volksmiſſion freudig begrüßt worden. Das Zelt wird auf
der Wieſe bei der Rqumühle, die Herr Mühlenbeſitzer Lenz in
liebens=
würdiger Weiſe hierzu zur Verfügung
geſtellt, erſtellt werden. Am nächſten
Sonntag, den 17. Juli, nachmittags um
3 Uhr, findet die Eröffnungsfeier ſtatt.
Herr Pfarrer Wags und andere Herren
ſowie die Zeltmiſſionare werden durch
Anſprachen an der Eröffnung
tatkräfti=
gen Anteil nehmen. Der Beſuch der
Veranſtaltungen der Zelt=Volksmiſſion
wird jedermann aufs warmſte empfohlen.
— Gauſchwimmfeſt. Wie an dieſer
Stelle ſchon einmal erwähnt, findet
das 7. Gau=Schwimmfeſt des Main=
Rheingaues D.T. am Samstag, den 16.,
und Sonntag, den 17. Juli, in Ober=
Namſtadt ſtatt. Neben der Begwßung
der auswärtigen Schwimmerinnen und
Schwimmer findet am Samstag abend
eine Werbeveranſtaltung:
Waſſerball=
ſpiele Reigen= und Gruppenſpringen
mit Beleuchtung uſw. ſtatt. Am
Sonn=
tag, vormittags 8 Uhr, folgt die
Kampf=
richterſitzung und um 9 Uhr beginnen
die Wettkämpfe. Nachmittags um 2 Uhr
ſtellen ſich die beteiligten Vereine und
ſonſtigen Teilnehmer am Bahnhof auf
und marſchieren eine Viertelſtunde
nach=
her zum Schwimmbad. Hier ſetzen ſich
die Wettkämpfe fort. Anſchließend
da=
ran iſt Ehrung der Sieger im Saalbau
„Suppes”. Möge ſich, nachdem dies
wochenlang nicht der Fall war, der
Wet=
tergott an dieſen Tagen von ſeiner
ſchönen Seite zeigen, damit das erſte
Gauſchwimmfeſt in Ober=Ramſtadt einen
ſchönen und würdigen Verlauf nehme.
* Dieburg, 15. Juli. Liedertag.
Am Sonntag, den 24. Juli, findet in
der Feſthalle ein Liedertag ſtatt.
Ver=
anſtalter iſt der Männergeſangverein
Dieburg. An dem Liedertag wevden
ca. 800 auswärtige Sänger teilnehmen.
Dieſer Liedertag iſt insgeſamt als
Beethovenfeier gedacht.
* Semd, 15. Juli. Das ſchon lange
vorbereitete große Schützenfeſt der
hieſigen K.K.=Schützengeſellſchaft,
ver=
bunden mit Stand= und Fahnenweihe,
findet am kommenden Samstag, den
16., Sonntag, den 17., und Montag,
den 18. Juli, ſtatt. Eine ſtattliche Anzahl auswärtiger Vereine hat ihr
Erſcheinen zugeſagt. Als beſondere Auszeichnung kann der hieſige
Verein es ſich anrechnen, daß der Vorſitzende des Südweſtdeutſchen
Sport=
verbandes, Herr General Thiery, ſowie der Geſchäftsführer des
Verban=
des, Herr Rupp, erſcheinen werden. Die Geſtellung von Feſtwagen durch
den hieſigen Verein ſowie ſolche durch auswärtige befreundete Vereine
dürfte ihre Wirkung und Anziehungskraft auf das Publikum nicht
verfehlen. Ein Kranz junger Feſtdamen verhilft ebenfalls das Feſt
ver=
ſchönern, und die hieſige Geſchäftswelt ſowie der feſtgebende Verein
werden alles aufbieten, dem Beſucher einige frohe Stunden zu bereiten.
Der Feſtplatz mit dem neuen Schießſtand befindet ſich an der
Unter=
mühle hier, in unmittelbarer Nähe des Dorfes, wie der Kreisſtraße von
Groß=Umſtadt nach Dieburg.
r. Babenhauſen, 15. Juli. Herr Studienrat Wilh. Weiß an der
Höheren Bürgerſchule dahier wurde durch Verfügung des Heſſ.
Landes=
amts für das Bildungsweſen mit Wirkung vom 1. Juni d. J. ab als
überplanmäßiger Studienrat angeſtellt — Herr Lehrer Wilh.
Klock dahier wurde zum Rektor an der hieſigen Volksſchule ernannt. —
Am Samstag, den 16. Juli, beginnen an der Höheren Bürgerſchule die
Sommerferien, die 4 Wochen dauern. Die Ernteferien an der Volksſchule
nehmen kommenden Dienstag ihren Anfang und dauern 2 Wochen. —
Der Odenwaldklub hält dieſen Samstag abend im Klublokal eine
außerordentliche Generalverſammlung ab. — Der Veteranen= und
Militärverein von hier und Harreshauſen beteiligt ſich
kommen=
den Sonntag am Bezirksfeſt in Richen.
* Lengfeld 13. Juli. Unſer altes Rathaus iſt bekanntlich mitten
in die Fahrbahn der Bismarckſtraße geſtellt, und nur die ziemlich enge
Torfahrt läßt Raum für den Fuhrwerkverkehr zwiſchen Reinheim und
Höchſt und den örtlichen Verkehr. Die Enge dieſer Torfahrt iſt raſchen
Fahrzeugen wohl unbequem, ſie hat aber zweifellos das Gute, daß ſie
Kraftfahrzeuge zwingt, das Zeitmaß herabzumindern. Links vom
nörd=
lichen Eingange der Torfahrt ſteht nun ſeit undenklichen Zeiten ein
großes ſteinernes Kruzifix, das geſtern endlich erneuert wurde. Es
war ſeit einigen Monaten zerſtört, und niemand — kein Fahrzeug —
wollte es geweſen ſein. Die ziemlich beträchtlichen Koſten trägt
einſt=
weilen die Gemeinde, die gegen derartige Schäden verſichert iſt. Es wird
Sache der Verſicherung ſein, ſich an den Zerſtörer des Chriſtusbildes
zu halten. Das neue Kruzifix, eine getreue Nachbildung des alten,
lieferte ein Geſchäft in Eberſtadt.
* Erbach, 14. Juli. Eulbacher Markt. Der Eulbacher Markt
(auch Erbacher Wieſenmarkt genannt) naht wieder, und Erbach vüiſtet
ſich, dieſes bekannte Odenwälder Volksfeſt in dieſem Jahre würdig
zu begehen, ſind es doch diesmal 125 Jahre her, ſeitdem es im Jahre
1802 in Eulbach von dem damaligen Grafen Franz zu Erbach, dem
Stifter der herrlichen Sammlungen im Erbacher Schloß, begründet
wurde. Der Eulbacher Markt wird von jeher an den beiden letzten
Sonntagen — alſo diesmal am 24. und 31. — des Juli zu Erbach
ab=
gehalten. Alle Freunde des Odenwälder Volkslebens treffen ſich dann
hier, um einige fröhliche und ungezwungene Stunden auf dem
Eul=
bocher Markt zu verleben. Die große Wieſe zwiſchen dem Erbacher
Seedam und der Feſthalle iſt dann ein Meer von Schau= und
Verkaufs=
buden, Erfriſchungshallen und Bierzelten. Die Erbacher
Stadtver=
waltung iſt eifrig bemüht, den altehrwürdigen Charakter dieſes
Oden=
wälder Volksfeſtes zu erhalten. Mancherlei intereſſante Veranſtaltungen
ſind geplant. Am Vortage, am 23. Juli, findet eine Berkehrstagung
in Erbach ſtatt. Hieran anſchließend wird die vom Erbacher
Verkehrs=
verein großzügig aufgezogene Verkehrs=Werbeausſtellung: „Die ſchöne
deutſche Heimat” eröffnet. Weit über tauſend deutſche Städte haben
ihr ſämtliches Verkehrswerbematerial nach Erbach geſandt. Eine große
vorbereitende Arbeit des rührigen Verkehrsvereins Erbach findet damit
ihren Abſchluß. Alle diejenigen aber, die in der Fremdeninduſtrie
brinſtehen oder zur Hebung derſelben berufen ſind, werden es ſicherlich
nicht berſäumen, dieſe für ſie einzigartige Gelegenheit zu benützen. Am
Sonntag ſelbſt iſt dann der erſte Markttag, an dem diesmal auch die
ſchmucken Odenwälder Trachten nicht fehlen werden. Wurde es doch vor
kurzem von den Fahrern der deutſchen Kartellfahrt freudig begwüßt und
beſonders dankbar hervorgehoben, daß ſie in Eulbach an der
Kontroll=
ſtelle von ſo ſchmucken Mädels in Odenwälder Tracht freundlich
be=
grüßt wurden. Am Montag, den 25. Juli, finden auf der neuangelegten
Nennbahn auf dem Marktplatz die bekannten Eulbacher Marktrennen
— Flach= und Hindernisrennen — ſtatt. Da ſehr gute Preiſe ausgeſetzt
ſind, werden dieſe Rennen ſtark beſchickt werden. Während der folgenden
Woche iſt der Markt verſchiedentlich geöffnet. Der letzte Tag — Sonntag,
den 31. Juli, der ſog. Nachmarkt — bringt auch in dieſem Jahre wieder
feine Senſation. Frau Elvira Wilſon, die berühmte Luftſchifferin, wird
ſtarten! Die Senſation b=ſteht aber nicht im Starten, ſondern darin,
daß ſie mit den Füßen in einer Strickleiter, den Kopf nach unten
wängend, ihren Aufſtieg vornehmen wird. Der Eulbacher Markt wird
auch in dieſem Jahre auf viele Tauſende ſeine alte Anziehungskraft
ausüben.
Samstag, den 16 Jnli 1927
Starkenburger Poſaunenfeſi.
Nummer 195
Der Verband der Poſaunenchöre der Provinz Starkenburg begeht
ſein Jahresfeſt genau ein Jahr nach dem vorjährigen ſo glänzend
ge=
lungenen Birkenauer am 6. und 7. Auguſt zu Roßdorf bei Darmſtadt.
Die Provinz hat 27 Chöre. Von dieſen haben 18 mit 275 Bläſern
zu=
geſagt. Die meiſten Chöre treffen bereits am Samstag abend 8 Uhr
in Noßdorf ein. Samstag abend iſt eine Feier mit Bergfeuer auf dem
Rehberg geplant, von dem man eine weite Ausſicht hat in den Rodgau,
zum Speſſart, Odenwald, Taunus hinüber. Fackelzug und Schlußandacht
auf dem Sportplatz beſchließen den Abend. Sonntag früh iſt
Choral=
blaſen der einzelnen Chöre auf verſchiedenen Plätzen des Ortes. An
die Morgenwache um 8½ Uhr in der Kirche ſchließt ſich um 9 Uhr
ein Geſamtchor der ſämtlichen Bläſer auf dem Kirchplatz an. Dann
er=
folgt der Abmarſch mit der Gemeinde unter Glockengeläut zum
Gottes=
dienſt im Walde an der Ludwigseiche. Die geſamten Chöre begleiten
die Choräle. Nach dem Rickmarſch iſt Mittagspauſe. Nachmittags
führt ein Feſtzug zur Nachfeier auf den Sportplatz, die in Geſamtchören,
Einzelchören, Anſprachen verläuft und um ½6 Uhr geſchloſſen wird,
ſodaß die Chöre und die übrigen auswärtigen Feſtgäſte mit den
Abend=
zügen bequem ihre Heimat erreichen. Bei ſchlechter Witterung finden
Gottesdienſt und Nachfeier in der geräumigen Kirche ſtatt, Roßdorf
rüſtet ſich zum freundlichen Empfang der Freunde der Poſaunenchorſache,
die in der Gemeinde ſeit vielen Jahren in gutem Anſehen ſteht.
Möge es ein Tag werden, der Gott lobt und die Menſchen erbebt!
Das neue Stadion in Michelſiadt im Odenwald.
* Michelſtadt, 15. Juli. Staatspräſident Ulrich und der
Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft bei der Stadion=
Ein=
weihung. Neben zahlreichen anderen Ehrengäſten wird, wie
wir zuverläſſig erfahren, der Herr Staatspräſident Ulrich und
Herr Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft an den morgigen
Ein=
weihungsfeierlichkeiten im Stadion Michelſtadt teilnehmen. —
Ballabwurf durch Flieger. Zu dem großen Werbeſpiel zwiſchen den
Meiſter=Mannſchaſten der Spielvereinigung Fürth und des
Fuß=
ball=Sportvereins Frankfurt wird der im Spiel zu verwendende
Ball durch ein Flugzeug nachmittags 16,30 Uhr (4,30)
abgewor=
fen werden. Aufgabe des Fliegers iſt es, den Ball genau auf
die Mitte des Spielfeldes zu placieren.
N Lindenfels, 12. Jali. Fremdenverkehr. Mit Beginn der
Hanptferienzeit hat ſüh die Wetterlage einigermaßen gebeſſert. Und
ſchon füllen ſich jetzt langſam die Hotels und Gaſthäuſer. Es iſt aber
auch allerhöchſte Zeit, denn das erſte Drittel der Kurzeit war ſ.hwach
beſetzt. Die in 12 deutſchen Großſtadtzeitungen aufgemachte Reklame
wird ſich nunmehr ausdirken, ſodaß in einigen Tagen kein Bett mehr
frei ſein wird. Alle Gaſtgeber werden ſich bemühen, ihre Gäſte in
zu=
friedenſtellender Weiſe zu bedienen. — Der Weckruf an die
Linden=
felſer Bürgerſchaft am Anfang der Saiſon hat ſein Ziel nicht ganz
er=
reicht. Dennoch ſind namhafte Beiträge gezeichnet worden, namentlich
von den Hauptintereſſenten. Auch kleine Geſchäftsleute haben
wenig=
ſtens den guten Willen gezeigt. Wer ſich aber der Mithilfe verſagt hat,
bringt ſich um das befriedigende Gefühl, pflichtgemäß nach Kräften das
Seine zur Hebung des Kurortes im Jahre 1927 beigetragen zu haben.
Es haben gezeichnet: Der Verſchönerungs= und Verkehrsverein
Linden=
fels 500 RMk., die Gemeinde Lindenfels 300, Hotel Heſſ. Haus 200,
Hotel Odenwald 250, Hotel Aug ſte Viktoria 20), Darmſtädter Hof 80,
Gaſthaus zur Traube 80, Gaſthaus zum Kühlen Grund 80, Penſion
Katzenmeier 80, Café Hechler 80, Sotel zur Harfe 80, Altes Rauch’ſches
Haus 80, Familienheim S.=Nat Dr. Schmitt 80, Gaſthaus Deutſcher
Kaiſer 40, Gaſthaus Burg Lindenſels 40, Gaſthaus zur Ludwigshöhe 40,
Penſion Rohrwick 40, Penſion Heinrich Koch 40, Penſion Elſe Böhler
Ww. 40 RMk.: die Lindenfelſer Handwerker und Ledeninhaber haben
gezeicknet: Adam Köbel u. Sohn 10 RMk., Johs. Steinmann 10, Joh3.
Meiſter 10. Johs. Dietrich 1, S hnellbächer u. Volp 10, Jakob Pfeifer
10, Leonhard Lehr 1, Adam Dingeldein 1, Georg Michel 2, Karl S.ymit:
50 Gy. Rettig 1, Philipp Riebel 2, Georg Pfeifer 5, Adam Pfeifes 2,
Nik. Friedrich 10, Heinrih Hofmann 1, Philipp Bitſch 1, Georg Schuorr
Ww. 1, Adam Niebel (Sattler) 1,50, Ludwg Nauch 2, Adam Riebel
(Bäcker) 2. Ludwig Haller 5, Georg Vetter 5, Eugen Kämpf 3, Adam
mann 10, Johs. Schuellvacher 5, Adam Falter 2, Leonh. Kliemeſch 5,
Auto=S hmidt 5. Philipp Strohmenger 10, Herz Reichelsheimer,
Rei=
chelsheim 3 RMk. Am Ende der Kurzeit wird der Reklame=Ausſchuß
mit den gezeichneten Mitteln noch eine Herbſtreklame (mit
er=
mäßigten Penſionspreiſen) entfalten. Die Auswahl der Blätter hängt
von der Zuſtimmung de Intereſſenten ab, welche rechtzeitig
zuſammen=
beruſen werden. Dieſe Reklame (Inſeratreklame in maßgehenden
deut=
ſchen Blättern) wird jetzt einige Jahre lang fortgeſetzt werden, damit
Lindenfels, die „Perle des Odenwaldes” endlich einmal in ganz
Deutſ=hland bekannt wird. Die Weiterempfehlung von den alljährlich
wiederkehrenden Kurg.iſten ſorgt dann von ſelbſt für dauernden Beſuch.
— Hirſchhorn, 15. Juli. Waſſerſtand des Neckars am
14. Juli 1.13 Meter, am 15. Juli 1,27 Meter,
— Wimpfen, 13. Juli. Am Sonntag, den 17. Juli, findet bei
Ein=
tritt der Dunkelheit, die weithin bekannte Beleuchtung der Stadtſilhouette
und der Kaiſerpfalz ſtatt.
* Kirſchhauſen, 15. Juli. Man ſchreibt uns: Im Frühjahr dieſes
Jahres fanden ſich einige Getreuen des Schießſportes zuſammen und
riefen die „Schützengeſellſchaft” Kirſchhauſen ins Leben. Daß ſich dieſe
Vereinigung Sympathie erworben hat, bezeugt die ſtets wachſende
Mit=
gliederzahl. Die Vorarbeiten bzw. der Ausbau des Schießſtandes iſt nun
ſoweit gediehen, daß am Sonntag, den 17. Juli, das Eröffnungsſchießen.
verbunden mit Einweihung der Anlagen, ſtattfinden kann. Der Platz,
idylliſch gelegen, von herrlichem Buchenwald umſäumt, iſt vorzüglich
ge=
eignet, die Sorgen des Wochentags für ein paar Stunden vergeſſen zu
laſſen. Außerdem iſt der Schießſport ein alter deutſcher Sport,
ſozu=
ſagen ein Stück altes Germanentum, und wäre es aus dieſem Grunde
ſchon zu wünſchen, daß oben erwähnte Vereinigung viele treue Anhänger
anläßlich der Einweihung ihres Platzes begrüßen könnte.
* Auerbach, 15. Juli. Obſtmarkt. Der Obſtmarkt in Auerbach
wird im Montag, den 25. Juli, eröffnet werden.
* Bürſtadt, 15. Juli. Sportplatzeinweihung. Am
kom=
menden Sonntag, den 17. Juli d. J., findet die feierliche Einweihung
des Jünglings= und Jungmänner=Sodalität=Sportplatzes ſtatt. Nach
lan=
gen Bemühungen und mit vereinten Kräften wurde hier ein Sportplatz
geſchaffen, der durch ſeine ſelten ſchöne Lage die Wünſche vieler erfüllt.
Nicht weniger als zirka 600 Bäume mußten gefällt werden, wozu noch
die Rodarbeiten der großen Platzfläche kommen, um ſo dem neuen Platze
eine ſchöne Lage am Weſtrande des Bürſtädter Waldes unter ſchattigen
Eichen und Buchen zu geben. Der Feſttag wird programmäßig feierlich
eröffnet durch Generalkommunion um 6 Uhr. Danach von 7—½10Uhr
Abholen der auswärtigen Vereine und um 10 Uhr Hochamt mit
Feſt=
predigt. Es folgen alsdann allgemeine
Beſichtigung der neuen Kirche ſowie
ge=
meinſamer Mittagstiſch. Um 1 Uhr iſt
Feſtandacht, halb 2 Uhr Aufſtellung des
Feſtzuges an dem auch alle hieſigen
bür=
gerlichen Vereine teilnehmen werden. Um
3 Uhr erfolgt auf dem Feſtplatze die
Uebergabe des Platzes durch
Landtags=
abgeordneten Dr. Heinſtadt=Bensheim.
alsdann die Feſtrede von Herrn
Chef=
redakteur Dr. Peterſen=Mannheim. Das
reichhaltige Programm weiſt unter
an=
derem Fußball= und Handball=
Propa=
gandaſpiele ſowie leichtathletiſche
Wett=
kämpfe auf.
— Gernsheim, 15. Juli.
Waſſer=
ſtand des Rheins am 15. d. Mts.
2,61 Meter.
* Heuchelheim bei Gießen, 14. Juli.
Das Gaurturnfeſt des Gaues
Heſſen hatte wohl kaum je ein
ſol=
ches Ausmaß in bezug auf Beteiligung
der Wetturner — es waren rd. 1000 —
und hinſichtlich des Beſuches der Turner
aus den etwa 170 Gauvereinen zu
ver=
zeichnen. Eine rieſige Menſchenmenge,
man ſchätzt ſie auf 5000, bewegte ſich auf
dem Feſtplatz und Kampfplatz. Die
Bie=
bertalbahn hatte einen faſt
ununterbro=
chenen Pendelverkehr zwiſchen Gießen,
Heuchelheim und Rodheim eingerichtet,
Autobuſſe reihten ſich an Autobuſſe an.
Unter den Wetturnern rangen die beſten
Kräfte um die Meiſterſchaft des Gaues.
Der Feſtzug durchs prächtig geſchmückte
Dorf zeigte zahlreiche Feſtwagen und
Feſtgruppen. Bei dem Feſtakt begrüßten
Vorſitzender Schmidt namens des
Turn=
vereins, Büirgermeiſter Kreiling namens
der Gemeinde. Im Namen des Gaues
Heſſen ſprachen Gauvertreter Pfeiffer=
Wetzlar und Gauoberturnwart Will von
Gießen; beide weiſen auf das
bevor=
ſtehende Kreisturnfeſt zu Darmſtadt hin.
— Ergebnisdes Wetturneng:
I. Gaumeiſterſchaft: Pferd: 1. Sieger
K. Reuter=Gießen 106 Punkte; 2. Rehn=
Nidda 98 Punkte Barren: 1. Sieger
Rehn=Nidda und Loch=Marburg je
109 Punkte; 2. Reuter=Gießen. —
Reck: 1. Sieger Wolff=Friedberg 102 Punkte; 2. Keßler=Großen Linden
89 Punkte — 2. Oberſtufe, Zwölf=Kampf: 1. Sieger: Fr.
Weitershaus=Großen=Linden 204 Punkte; 2. H. Keller=Burgſolms 196
Punkte; 3. W. Loch=Marburg 195 Punkte; 4. W. Leonhardt=Gießen
193 Punkte; 5. A. Ratſchlag=Nidda 183 Punkte, — 3. Oberſtufe,
Zehn=Kampf: Ehrenſieger: A. Rieß=Nidda 173 Punkte; 1. Sieger:
H. Rehn=Nidda 171 Punkte; 2. R. Seth=Gr.=Linden 169 Punkte; 3.
Fr. Wolf=Friedberg 150, W. Blumenſchein=Friedberg; 4. Fr. Bohnacker=
Schlitz 145 Punkte. — 4. Mittelſtufe: 1. Sieger: K. Bücking=Alsfeld
195 Punkte; 2. H. Rehn=Nidda 171 Punkte; 3. R. Seth=Gr.=Linden 189
Punkte; 4. H. Lang=Marburg 185 Punkte; 5. Hch. Stein=Lauterbach
181 Punkte. — 5. Unterſtufe: 1. Sieger: Jak. Keßler=Marbach 217
Punkte; 2. K. Bender=Wetzlar 189 Punkte; 3. A. Rench=Krofdorf 187
Punkte; 4. H. Jung=Lützellinden. — 6. Altersſtufen: Ehrenſieger:
Otto Textor=Marburg 167 Punkte. — 7. Schwimm=Wettkämpfe:
Sie wurden in der Lahn ausgetragen. 1. Sieger blieben: A.
Herren=
ſchwimmen: H. Sircoulomb=Wetzlar; Herm. Scheer=Wetzlar; W. Heppert=
Wetzlar; Fr. Werner=Gießen; Emil Hübner=Wetzlar; R. Hauſer=
Fried=
berg. B. Frauenſchwimmen: Anni Pfund=Gießen; Hedw. Schmitt=
Wetzlar; Lina Ulm=Wetzlar; El. Scheer=Wetzlar. — 8.
Heſſen=
ſtaffel: 1. Sieger: Turnverein Wetzlar in 11 Minuten 10/„0 Sek.
— 9. Fechten (Florett): 1. Sieger: Gerhardt=Gießen; 2. Schuchhardt=
Marburg. Säbelfechten: 1. Sieger: Sanilawids=Gießen; 2.
Hergenröther=Gießen.
Heſſiſcher Straßenbericht
für die Woche vom 17. bis 23. Juli, mitgeteilt vom Heff. Automobilklub.
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen.
Darmſtadt — Dieburg — Babenhauſen — Aſchaffenburg, infolge des
Bahnhofsumbaues an der Kreuzung mit dem Bahnhof Babenhauſen
vom 12. 5. bis auf weiteres geſperrt. Der Durchgangsverkehr hat über
die als Proviſorium neu angelegte Umleitungsſtraße zu erfolgen. Auf
derſelben iſt für Kraftwagen bis zu 5,5 To. Geſamtgewicht die
Ge=
ſchwindigkeit auf 20 Kilometer, und für Kraftwagen über 5,5 To.
Ge=
ſamtgewicht auf 12 Kilometer feſtgelegt. Der Bahnübergang iſt in
ge=
ringſter Geſchwindigkeit zu überfahren. Vorſicht!
Darmſtadt—Weinheim-Heidelberg. Die Bergſtraße in Weinheim
zwiſchen Km. 8,083 und 8,393 iſt bis auf weiteres geſperrt.
Darmſtadt—Mainz zwiſchen Darmſtadt und Büttelborn Km. 9,0 bis
11,0, und zwiſchen Hof Schönau und Biſchofsheim Km. 21,4—25,8 bis
auf weiteres geſperrt. Umleitung: Für die Sperrung Darmſtadt=
Büttel=
born über Griesheim—Wolfskehlen, für die Sperrung Hof=Schönau—
Biſchofsheim über Rüſſelsheim.
Lollar-Landesgrenze (Sichertshauſen) bis zum Abzweig nach
Station Friedelshauſen vom 5. 6. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Daubringen—Mainzlar—Allendorf a. d. Nidda-Londorf-Nordeck.
Bad=Nauheim—Nd. Mörlen vom 27. 6. auf 4 Wochen geſperrt. Um
leitung nach Gießen: Friedberg—Schſvalheim-Rödgen—Steinfurth—
Griedel-Butzbach. Umleitung nach Uſingen: Hof Heſſelheck—Ober=
Mörlen-Ziegenberg.
Friedberg—Homburg (Ortsdurchfahrt Ober=Rosbach) bis auf
wei=
teres geſperrt. Umleitung: Ober=Wöllſtadt—Nieder=Wöllſtadt—Rodheim.
Sonſtige Straßen in Heſſen.
Höchſt—Neuſtadt—Obernburg zwiſchen Höchſt und Neuſtadt i. L=
Km. 34,50—36,85 vom 1. 7. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Höchſt
—Nimhorn-Neuſtadt.
Ortsdurchfahrt Horrweiler vom 27. 6. bis 29. 7. geſperrt. Um
leitung: Aſpisheim—Straße Ockenheim—Genſingen.
Gau=Algesheim—Ockenheim zwiſchen Kilometer 21,5 und 23,3 bom
6. bis 26. 7. geſperrt. Umleitung: Gaulsheim.
Alzeh—Erbes=Büdesheim (zwiſchen Eiſenbahnunterführung bei
Alzey und Abzweigung Heimersheim) vom 11. bis 25. 7. geſperrt. Un
leitung: Weinheim.
Ortsdurchfahrt Heuchelheim bei Reichelsheim in der Wetterau bo
7. 6. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Bingenheim.
Unterſeibertenrod—Oberſeibertenrod vom 23. 6. bis auf weiteles
geſperrt. Umleitung: Stumpertenrod.
Gießen—Rodheim (zunächſt zwiſchen Abzweig Heuchelheim und Paue
desgrenze) vom 11. 7. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Heuchee
heim-Kinzenbach-Rodheim.
Inheide—Utphe vom 19. 7. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Grund—Schwalheim—Unterwiddersheim—Rodheim.
Sperren der anderen Bundesſtaaten ſind im Sekretariat des Heſſe
ſchen Automobilklubs, Darmſtadt. Heinrichſtraße 2, Tel. 888, zu erfahrei=
754
14.5
des Gau
gren rd. 100
der Zun
LNummer 195
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 30. Juni: Schaffnit, Frieda, geb. Rehberger,
Ehe=
des Studienrats Prof. Gg. Schaffnit, 42 Jahre, Heinrichſtr. 72. —
m: 29. Juni: Gerhard, Margarete, geb. Zöller, Ehefrau des Gaſtwirts
tmer Gerhard in Griesheim b. D., B Jahre, geſtorben Grafenſtr. 9.
un p, Hermann Philipp, Oberpoſtmeiſter, 62 Jahve, Soderſtr. 10. —
1 21. Juni: Emig, Leopold, Grundarbeiter aus Roßdorf, 55 Jahre.
Ulm 30. Juni: Merklinghaus, Katharina, geb. Wied. Witwe des
hi—ikarbeiters, 69 Jahre, Ludwigshöhſtr. 37: Linnhoff, Margot Erika,
Io on., Waldſtr. 22: North, Franz, Maurer, 80 Jahre, Emilsſtr. 1. —
n! 1. Juli: Eiſenhauer, Adam, Zollſekretär, 57 J., Martinsſtr. 72:
hm, Anna, geb. Damon, Ehefrau des Kaufmanns, in Dieburg, 49 J.,
r Erbacherſtr. 25. — Am 2. Juli: Spiegel, Klara, ledig, ohne Be=
.: 50 Jahre, hier, Karlsſtr. 72. — Am 3. Juli: Serba, Franz. 12
Ae. Schloßgaſſe 29. Am 2. Juli: Löwe, Friedrich, Oberſtadtſekretär
V.., 71 J., Saalbauſtr. 7: Strübing, Louiſe Charlotte Cäcilie, geb.
inge, 43 J., Ehefrau des Buchdruckereibeſitzers. Nieder=
Ramſtädter=
ſhse 35; Meiſter, Eliſabetha, geb. Hartmann, 35 J., Ehefrau des
hwſſers, hier, Saalbauſtr. 71; Bender, Eva, geb. Traiſer, 76 J., Ww.
Käſefabrikanten, Groß=Gerau, hier, Lichtenbergſtr. 56. — Am
Zuuli: Pabſt, Johanna Antonie, geb. Leske, 72 J., Witwe des
Ober=
mers, hier, Kiesſtr. 88. — Am 3. Juli: Stephan, Franziska, geb.
nl=kule, 73 J., Witwe des Kaufmanns, Emilſtr. 1: Schott, Johann,
uon, Hilfsarbeiter, 66 J., Stockſtadt a. Rh., hier, Grafenſtr. 9. — Am
Suli: Schaffnit, Eva, geb. Schaffnit, 68 J., Ehefrau des
Schlachthof=
ſuers, Waldſtr. 19; Wiſſenbach, Erne, 2 J., Grafenſtr. 2. — Am
9uli: Trayſer, Johannes, 58 J.. Eiſenbahn=Weichenſteller i. N.,
eisbach, hier, Erbacherſtr. 25; Löffler, Lina, geb. Kromm, 68 J., Ww.
Maufmanns, hier, Große Ochſengaſſe 9. — Am 5. Juli: Hoffmann,
ſtrbeth, 1 J., hier, Kleine Kaplaneigaſſe 3. — Am 7. Juli: Krämer,
rſiſtian, 19 J., ledig, in Balkhauſen, hier, Grafenſtr. 9.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
5. Sonntag nach Trinitatis (17. Juli 1927).
Evangeliſche Gemeinden.
EIn allen Kirchen Kollekte für den Landesverband evangeliſch=
kirch=
licher Frauenvereine.
Stadtkirche. Samstag, 16. Juli, abends 8½ Uhr: Andacht. —
inuitag, 17. Juli, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Vogel. —
SStadtkirche iſt wochentags von 9—6 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Lein.
Aorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Kaplaneigemeinde. Pfarrer Heß.
Brorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel.
SSchloßkirche. Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Schloßgemeinde.
uher Zimmermann. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
munermann. — Vormittags 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
mmermann. — Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Lein.
Abends 8 Uhr im Konfirmandenſaal (Schloß); Jugendvereinigung
Stadtgemeinde (jüngere Abteilung): Vortrag von Pfarrer
Zimmer=
mn über „Erziehung zur Wahrhaftigkeit”. — Dienstag, 19. Juli,
mos 8 Uhr: Vereinigung konfirmierter Mädchen der Schloßgemeinde.
MEittwoch, 20. Juli, abends 8 Uhr, im Konfirmandenſaal (Schloß);
gundvereinigung der Stadtgemeinde (jüng. Abt.): Poſaunenchor.
(Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 17 Juli, abends 8 Uhr:
gundvereinigung der Stadtgemeinde (ältere Abteilung). — Montag,
zuli, abends 8 Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde. — Jugendbund
Markusgemeinde. — Dienstag, 19. Juli, abends 8 Uhr:
Jugendver=
nihrung der Stadtgemeinde (jüngere Abteilung). — Mittwoch, 20. Juli.
insos 8 Uhr: Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde —
Don=
suag, 21. Juli, abends 8 Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde: Sing=
1s — Freitag, 22. Juli, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der
huttgemeinde (jüngere Abteilung). — Jugendbund der
Kaplanei=
nu inde.
WBalderholungsſtätte am Beſſunger Forſthaus. Vormittags 11½ Uhr:
nivergottesdienſt. Dr. Avemarie
kAlmtshandlungen an Auswärtigem: Pfarrer Goethe.
Samstag, den 16. Juli 1927
Krankenpflege durch Diakonen: 1. Hauptſtation: Forſtmeiſterſtr. 9.
Fernſprecher 2883: 2. Nebenſtation: Mauerſtraße 5 (in der
Kleinkinder=
ſchule der Martinsgemeinde).
Evangeliſcher Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17.
Sprech=
ſtunden: vormittags von 10—12 Uhr. Fernſprecher 2379.
Martinskirche. Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre für den Oſtbezirk in
der Kirche. Pfarrer Beringer; für den Oſt=(Aſſiſtenten=)Bezik im
Martinsſtift. Pfarraſſiſtent Saal. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarraſſiſtent Lein. — Vom. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für den
Weſt=
bezirk. Pfarraſſiſtent Lein.
Altersheim. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Saal.
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Montag, 18. Juli, abends
8 Uhr, im Martinsſtift: Mädchenvereinigung Oſt. — Dienstag, 19. Juli,
abends 8 Uhr, im Gemeindehaus: Jugendvereinigung. — Mittwoch,
20. Juli, abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Mädchenvereinigumg Oſt. —
Donnerstag, 21. Juli, abends 8 Uhr (Mauerſtraße 5): Poſaunenchor. —
Freitag, 22. Juli, abends 8 Uhr, im Gemeindehaus: Jugendvereinigung
(ältere Abteilung).
Johanneskirche. Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre des Nordbezirks im
Gemeindehaus. Pfarrer Marx. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit
heiligem Abendmahl ud Vorbereitung. Pfarrer Marx. — Die
Johanneskirche iſt wochentags von 7—7 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdeinſt. Pfarrer Goethe.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Sonntag, vorm. 8½ Uhr:
Chriſtenlehre für die erſte Abteilung der Neukonfirmierten. Pfarrvikar
Schäfer. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt; anſchließend Feier des
heiligen Abendmahls (Anmeldung ¼ Stunde vor Gottesdienſtbeginn
in der Sakriſtei). Pfarrvikar Schäfer. — Vorm. 11½ Uhr:
Kindergottes=
dienſt. Pfarrvikar Schäfer. — Abends 8½ Uhr: Vereinsabend der
Jugendvereinigung. — Montags, abends 8 Uhr: Vereinsabend der
Mädchenvereinigung.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. —
Der Kindergottesdienſt hat Ferien. — Abends 8 Uhr: Vereinsabend der
Jugendvereinigung. — Montag, abends 8 Uhr: Vereinsabend des
Jugendbundes.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel.
Luth. Gottesdienſt. (Selbſtändige evang.=luth. Kirche). Am 5.
Sonn=
tag n. Trin. (17. Juli) im „Feierabend”, Stiftsſtraße 51, um 10 Uhr:
Predigtgottesdienſt: Pfarrvikar Lucius.
Evang. Sonntagsverein, nachmittags 4—7 Uhr: Vereinsſtunden.
Donnerstag, 21. Juli, abends 8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde.
— Nachm. 3½ Uhr: Vortrag: „Was ein Armenier über die Leiden
ſei=
nes Volkes zu ſagen hat”. Miſſionar Khahigian=Armenien. — Montag,
nachm. 4 Uhr: Frauenarbeitsſtunde. — Dienstag, nachm. 4 Uhr:
Frauen=
bibelſtunde. — Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Prediger
Semmel. — Freitag, abends 8½ Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde und
Bibel=
ſtunde in der Kinderſchule, Beſſungerſtraße 80. — Samstag, abends
8½ Uhr: Poſaunenchor. —
Jeden 1. und 3. Dienstag im Monat Kriegerdankbund.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 2½ Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für junge Männer; 4½4 Uhr: Bibelbeſprechſtunde
für Mädchen. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde für Mädchen.
— Mittwoch, abends 8½ Uhr: Freundeskreis für junge Männer. —
Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 18. Juli, abends 8½ Uhr,
im Feierabend, Stiftsſtraße 51, Bibelſtunde. Pfarrer Sehrt, Ober=
Klingen.
Chriſtlicher Verein funger Männer e. V. (Alexanderſtr. 22, Inf.=
Kaſerne, Hof links). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Jung=C. Weißkreuzſtunde.
— Vorm. 9½ Uhr: Treffen im Heim zum gemeinſamen Kirchgang. —
Nachm. 3 Uhr: Jung=C. Schießen und Spielen. — Abends 8 Uhr:
Heim=
abend vom Jungmännerkreis. — Montag, vorm. 7 Uhr: Treffen der
F.=F.=Teilnehmer am Böllenfalltor zum Marſch ins Landheim. — Abds.
8½ Uhr: Beſprechſtunde von Lebensfragen junger Menſchen. —
Mitt=
woch, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde im Jungmännerkreis.
Donnerstag, abends 7 Uhr: Schwimmen im Woog. Treffen am
Karten=
verkaufsſtand, ſpäter auf der Inſel. — Freitag, abends 8 Uhr: Turnen
und Körperſchule in der Ludwigs=Oberrealſchule. — Samstag, nachm.
Seite 9
4 Uhr: Appell zur Jungſchar=F.=F. Jeder Bub, der mit will, muß dazu
mit Bleiſtift, Papier und 5 Mark bewaffnet erſcheinen.
Die Chriſtengemeinſchaft. Sonntag, 17. Juli. Keine Menſchen=
Weihe=Handlung. — Montag, 18. Juli, abends 8½ Uhr,
Heidelberger=
ſtraße 9½, III: Vortrags= und Beſprechungsabend („Der gotiſche Dom”),
Johannes Thielemann, Pfarrer in der Chriſtengemeinſchaft.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17.
Sonntag, den 17. Juli, vorm. 10 Uhr: Wie Menſchen von Gott gerufen
werden. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8½ Uhr: Die zwei
ungleichen Brüder. — Donnerstag, den 21. Juli, abends 8½ Uhr: Bibel=
und Gebetſtunde. — In Nieder=Namſtadt, Alte Darmſtädter Straße:
nachm. 4 Uhr: chriſtliche Verſammlung. (Bei ſchönem Wetter im Freien.)
Jedermann iſt herzlich eingeladen.
Evangeliſche Gemeinſchaft. Elifabethenſtraße 44. Sonntag. 17. Juli,
vormittags 10 Uhr: Kinderfeier. (Die Gemeinde iſt herzlich eingeladen.)
Nachmittags: gemeinſamer Spaziergang. Abends 8 Uhr: Predigt. —
Montag, abends: Jugendverein. — Dienstag: Singſtunde. — Mittwoch:
Frauenmiſſionsverein. — Donnerstag: Bibelſtunde. — Jedermann iſt
herzlich eingeladen. Die Gottesdienſte werden geleitet von Jean
Nempp vom Predigerſeminar in Reutlingen.
Chriſtliche Verſammlung, Waldſtraße 18. Sonntag, den 17. Juli,
vormittags 11½ Uhr: Sonntagsſchule; nachmittags 4½ Uhr:
Verkündi=
gung des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 20. Juli, abends 8½ Uhr:
Gebetſtunde. — Freitag, den 22. Juli, abends 8½ Uhr: Betrachtung des
Evangeliums Johannes, Kapitel 21. — Jedermann iſt herzlich
ein=
geladen.
Chriſtliche Gemeinde Darmſtadt (Mollerſtr. 40). Sonntag, 17. Juli,
vorm. ½9 Uhr: Andacht. Die Jugendbundſtunde um halb 4 Uhr
nach=
mittags und abend die Evangeliſationsſtunde, um 8½ Uhr, fallen wegen
Beteiligung der Gemeinde an einer Chriſtlichen Feier, die außerhalb
ſtattfindet, aus. — Mittwoch, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. —
Jeder=
mann iſt herzlich willkommen.
Heilsarmce. Sonntag, den 17. Juli, vormittags 10 Uhr:
Heiligungs=
verſammlung. Abends 8½ Uhr: Abſchiedsverſammlung von Adfutant
Böhme und Frau. — Mittwoch und Freitag, 8½ Uhr: öffentliche
Ver=
ſammlung. Es ladet herzl. ein Kapitänin Schönthaler.
Kirche Jeſu Chriſti der heiligen der letzten Tage Darmſtadt, Nieder=
Ramſtädter Straße 13. Sonntag, vorm. ½11 Uhr: Sonntagsſchule;
abends ½8 Uhr: Predigtverſammlung. — Montag, abends 8 Uhr:
Frauenverein und Brüderſchule. — Mittwoch, abends 8 Uhr:
Fortbil=
durgsverein. Jedermann herzlich willkommen.
Auswärtige Kirchen.
Evang. Kirche zu Eberſtadt. Sonntag, den 17. Juli, vorm. 8¾ Uhr:
Chriſtenlehre der Knaben; 9½ Uhr: Gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Wolf.
11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Mittwoch, 8½ Uhr: Kirchengeſangverein.
In der Prov.=Pflege=Anſtalt. 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Paul.
Evang. Gemeinde Roßdorf. 5. Sonntag nach Trin., 17. Juli, vorm.
½10 Uhr: Hauptgottesdienſt; vorm. ½11 Uhr: Chriſtenlehre. —
Mitt=
woch abend: Jugendbund Wartburg.
Evang. Gemeinde Traiſa. Sonntag, 17. Juli, vorm. ½10 Uhrt
Hauptgottesdienſt; vorm. ½11 Uhr: Chriſtenlehre; nachm. ½1 Uhr:
Kidergottesdienſt d. Kl.; nachm. ½2 Uhr: Kindergottesdienſt d. Gr.
— Dienstag: E. J. G. Mädchenabend. — Mittwoch: E. J. G.
Jungen=
abend.
Katholiſcher Gottesdienft.
St. Liebfrauen (Klappacherſtraße). Vor Sonn= und Feiertagen:
Nachmittags von 5—7 und abends von 8 Uhr an Beichtgelegenheit. Am
Sonn= und Feiertagen: Vormittags von 6 Uhr an Gelegenheit zur hl.
Beichte; 7 Uhr Frühmeſſe. Vor und in der hl. Meſſe Austeilung der hl.
Kommunion. Generalkommunion der Marianiſchen
Jungfrquenkon=
gregation; 9½ Uhr Hochamt und Predigt. Vorher Austeilung der hl.
Kommunion. Nachmittags 2½ Uhr Andacht mit ſakramentaliſch. Segen;
3 Uhr Verſammlung der Marianiſchen Jungfrauenkongregation; 4½
Ihr weltliche Verſammlung. Werktagsmeſſe in den Ferien 7 Uhr.
Martinskapelle (Herdweg). An allen Sonn= und Feiertagen 8 Uhr
hl. „Meſſe mit Predigt. Vorher Beichtgelegenheit. Vor ud in der hl.
Meſſe Austeilung der hl. Kommunion. In den Ferien Werktags keine
hl. Meſſe.
Ihre Vermählung geben bekannt
Erich Küspert, Dipl.-ing.
und Frau /Waria, geb. Schwanhäusser
Darmstadt, Mitte Juli 1927. (18544
Statt beſonderer Anzeige.
Nach langem, ſchwerem, mit
großer Geduld ertragenem Leiden
werſchied heute mittag ½1 Uhr
yanſre liebe Mutter,
Schwieger=
vmutter, Großmutter und
Urgroß=
mutter
Lehrerswitwe
(11283
umn 82. Lebensjahr.
nun Namen der trauernd. Hinterbliebenen:
Anna Schuchmann
Lehrerswitwe.
MTieder=Modau, den 15. Juli 1927.
Die Beerdigung findet Sonntag
urachmittag 3 Uhr vom Sterbehaus
aus ſtatt.
Lodeg=Anzeige.
Heute entſchlief plötzlich und
un=
mrwartet durch einen Herzſchlag
ynein treuer Gatte, unſer Vater,
GGroßvater, Schwiegervater und
Onkel
Herr
Philipp Nikolaus
(11251
urn 76. Lebensjahr.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Margarete Rikolaus Bwe.
Familie Peter Nitolaus
Familie Wilhelm Hildenbrandt.
Mrheilgen, den 14. Juli 1927.
Die Beerdigung findet Samstag,
ien 16. Juli, nachmittags 3 Uhr,
vom Sterbehauſe aus ſtatt.
Dr. Wagner
verreiſt bis Mitte Auguſt.
Vertretg. d. d. Herren:
Dr. D. Gros,
Heinrich=
ſtr. 49, Dr. Hammer,
Beſſungerſtr. 3, Dr.
Roſenthal,
Eſcholl=
rückerſtraße 4½, Dr.
Stern,
Wendelſtadt=
ſtraße 5. (* 18560
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Heimgange unſerer
lieben Mutter ſagen wir innigen Dank.
Margarethe Burkard
Familien Jean, Edmund u. Hermann
18551
Burkard.
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Die Ereignisse in China!
Fortsctzung folgt?
Bitte aufbewahren!
Um Handel, Gewerbe und Industrie zu beleben und sie aus
dem trockenen Fahrwasser herauszusteuern, haben unsere chinesischen
Post-Mandarinen beschlossen, das Porto zu erhöhen. Unsere Hanpt-
Industrie ist bekanntlich das echt chinesische Porzellan. Zur Prüfung
seiner Widerstandsfähigkeit hat man schon verschiedene Methoden
ver-
sucht. In letzter Zeit ist man auf die hier abgebildete verfallen, die
sich glänzend bewährt.
Wenn auf diese Weise alles Porzellan abgebaut ist, so beginnt
man langsam, sich die Köpfe über den Wiederaufbau zu zerbrechen.
Mal baut man ab, mal wieder auf, denn Wiederaufbau ist ein schönes
Wort, fast so schön wie Kukirol, aber letzteres ist erfolgreicher ? —
Kukirolen Sie auch schon?
Mit anderen Worten; Treiben Sie richtige, also Kukirol-Fußpllege?
Tun Sie es, es ist das einzig erprobte Verfahren, wieder auf die Beine
zu kommen. Das Kukirol-Fußbad reinigt, erfrischt und stärkt die
Füße, verhütet das übermäßige Schwitzen und beseitigt Fußschmerzen,
Brennen und Wundlaufen, Je übermüdeter die Füße sind, desto
mehr empfinden Sie die wohltätige Wirkung des Kukirol-Fußbade-.
Eine Sparpackung für 5 Büder kostet nur 2 Mark. 1 Probepackung
für 2 B5der 50 Pfg.
Der Kukirol-Streupuder beseitigt zwar nicht die Schweidfüße, aber
den lästigen Schweißgeruch. Wanderer und Sportsleute gebrauchen ihn
mit bestem Erfolg. Der Kukirol-Streupuder ist auch ein vorzüglicher
Wundpuder für Kinder und Erwachsene. Eine Blechstreudose kostet
28 Pfennig, ein Probebeutel 50 Pfg.
Das Kukirol-Hühneraugen-Pflaster hat sich zum schmerz- und
gefahrlosen Abbau der Hühneraugen so bewährt, daß neulich eine
Frau den Antrag stellte, ihren Mann zu entmündigen, weil er ein
anderes benutzen wollte. Eine Packung Kukirol-Hühneraugen-Pflaster
kostet 75 Pfg. Die ganze Kukirol-Kurpackrung enthält alle 9 Kukirol-
Präparate und kostet 2 Mark. Kaufen Sie diese für eine richtige
Kukirol-Fußpflege-Kur, denn Sie erweisen damit Ihren Füßen den
größten Dienst. Die genaue Gebrauchsanweisung liegt jeder Packung bei.
Die Kukirol-Erzeugnisse sind überall erhältlich / Lassen Sie sich
aber keine minderwertigen Nachahmungen mit ähnlich klingenden
Namen in die Hand drücken, sondern sehen Sie sich die Packungen
genau en. Nur das echte Kukirol hilft sicher und gefahrlos!
Kukirol-Fabrik Kurt Krisp, Bad Salzelmen bei Magdeburg.
ukirol-Verkaufsstellen: Schwanen DrogerieGardistenstr. 17.
(TV.11054
Ph. Secker, Nachflg., Ludwigshöhstr. 1.
Reich und Ausland.
Die Frühſtückspauſe der Herren Diebe.
WSN. Frankfurt a. M. Mußten da vor
Gericht mehrere Perſonen wegen verſchiedener
Warenhausdiebſtähle erſcheinen und wurden aus der
Haft vorgeführt, da ſie in erſter Inſtanz ſchwere
Strafen erlitten hatten und nun vor der
Straf=
kammer ihr Gück probieren wollten. Gerade als der
Fall aufgerufen war, erſchien der Verteidiger und
be=
antragte beim Gericht eine Frühſtückspauſe für die
Angeklagten, denn dieſe ſeien ſeit 6 Uhr morgens —
es war 10 Uhr geworden — ohne Eſſen und es
hungere ſie. Der Vorſitzende meinte zunächſt, daß
vorher — das Gericht hatte erſt eine andere Sache
verhandelt — Zeit genug geweſen wäre, um das
Frühſtück einzunehmen. Darauf entgegnete der
Ver=
teidiger, daß der Juſtizwachtmeiſter die Darreichung
einiger von der Verwandtſchaft mitgebrachter Brote
nicht geſtattet habe und die Erlaubnis des
Vorſitzen=
den erſt jetzt eingeholt werden konnte, weil vorher
ja eine andere Sache anſtand. Das Gericht gab dem
Wunſche des Verteidigers ſtatt und ſetzte eine Pauſe
von einigen Minuten an. Nun wanderten drei
vor=
her von Beamten durchgeſehene Frühſtücksdüten in
die Hände der drei Beſchuldigten, aber von dieſen
entwickelte nur einer Heißhunger, während die beiden
anderen Leute die Eßgaben unberührt ließen.
Ein Zugzuſammenſtoß.
Kaſſel. Die Eiſenbahndirektion Kaſſel teilt
mit: Freitag morgen, gegen 8 Uhr, fuhr der
Per=
ſonenzug 640 Warburg—Altenbeken auf den vor dem
Bahnhof Altenbeken haltenden Güterzug 6710 auf.
Von dem Güterzug ſind mehrere Wagen entgleiſt
und zwei zertrümmert worden. Die Lokomotive des
Perſonenzuges iſt ſtark beſchädigt und der Packwagen
zertrümmert. Der Zugführer des Perſonenzugs
wurde getötet, ein Schaffner ſchwer und ein
an=
derer leicht verletzt. Die Reiſenden blieben
unverletzt. Die Strecke Warburg—Altenbeken
mußte, für 10 Stunden geſperrt bleiben. Der
Ver=
kehr wurde durch Umſteigen aufrecht erhalten.
„Die Kurve iſt ſchuld.. . ."
In dem Münchener Prozeß gegen den
Lokomo=
tivführer Aubele erſchienen zum erſtenmal
Paſſa=
giere des verunglückten Zuges als Zeugen, deren
Vernehmung das Gericht in der erſten Inſtanz
be=
kanntlich abgelehnt hat. Der erſte Zeuge, Redakteur
Nikolaus, traf ſofort nach dem Zuſammenſtoß
den Angeklagten, der ſchluchzend ſagte: „Die Kuwe
iſt ſchuld. Man konnte die Strecke nicht überſehen.
Als ich das Schlußlicht des Zuges 820 ſah, habe ich
ſämtliche Bremſen gezogen, aber es war zu ſpät.”
Daß die Signale auf Einfahrt ſtanden, habe Aubele
auch damals ſchon mit aller Beſtimmtheit verſichert.
Vor einem deutſchen Ozeanflug.
. Berlin. Wie die „B. Z.” berichtet, arbeiten
die Junkerswerke in Deſſau mit Hochdruck an den
Vorbereitungen für einen deutſchen Transozeanflug.
Die 1500 Meter lange Startbahn iſt auf Zement
ge=
baut. Die Maſchine wird bereits mit einem der
mit=
zunehmenden Benzinmenge entſprechenden
Sandbal=
laſt erprobt und jeder ihrer Teile genau kontrolliert
und beobachtet. Der Betriebsſtoff wird in den
Flü=
geln und in den Tanks untergebracht, welch letztere
zuerſt entlaſtet werden. Das Flugzeug, das ein
An=
fangsgewicht von 3700 Kilogramm und einen
Aktions=
radius von 8000 Kilometern hat, verfügt über eine
für 60 Stunden ausreichende Menge Betriebsſtoff
und iſt in der Lage, eine Höchſtgeſchwindigkeit von
etwa 200 Kilometern in der Stunde zu entwickeln.
Wer die Maſchine fährt, ſteht noch nicht feſt;
ver=
mutlich zwei erfahrene Junkerspiloten. Als Paſſagier
wird eine weitere Perſon mitfliegen. Da geplant iſt,
ſofort nach Gelingen des erſten Fluges drei weitere
Flugzeuge gleicher Art und mit einer gleichen
Be=
ſatzung mit Zwiſchenräumen von 24 Stunden
abzu=
laſſen, will man ſcheinbar unter Beweis ſtellen, daß
Verkehrsflüge ohne Zwiſchenlandung von der Alten
zur Neuen Welt durchaus möglich ſind. Alle vier
Flugzeuge des Projekts ſind Anfang des Monats
Auguſt erprobt und ſtartbereit. Aus meteorologiſchen
Gründen iſt allerdings mit einer Verſchiebung
des Fluges bis Frühjahr 1928 zu rechnen.
Der Einbruch mit Kanonenſchlägen.
Zu dem großen Juweleneinbruch in der
Schön=
hauſer Allee, bei dem die Verbrecher
Feuerwerks=
körper zur Exploſion brachten, verlautet, daß die
Gebrüder Jaſſe und der Händler Otto Berndt,
die zu 2½, 1½ und 2 Jadeen Gefängnis verurteilt
wurden, die ſeinerzeit eingelegte Berufung jetzt
zu=
rückgezogen und das Urteil angenommen haben.
Bei der Rettung tödlich verunglückt.
Ein junges Mädchen geriet bei Höchſtädt in
Schwaben beim Baden in der Donau in einen
Stru=
del. Ein vorbeigehender Poſtaſſiſtent, der ihm zu
Hilfe eilte, wurde ebenfalls von dem Strudel erfaßt.
Beide fanden den Tod in den Wellen, in Gegenwart
der Frau des Poſtaſſiſtenten und des Vaters des
Mädchens.
Schwerer Grubenunfall.
Eſſen. Auf der Zeche „Engelsburg” ereignete
ſich ein ſchwerer Unfall. Zwei Bergleute hatten
einen Schuß geſetzt, der aber nicht rechtzeitig
los=
gegangen war. Als ſie ſich dann zu dem Schußort
zurückbegaben, um die Urſache feſtzuſtellen, ging der
Schuß los. Der eine von ihnen erlitt ſo ſchwere
Verletzungen, daß er alsbald ſtarb. An dem
Auf=
kommen des zweiten wird gezweifelt.
Eine Flaſche von Nungeſſer und Coli in
Wangeroog?
Wilhelmshaven. Die Deutſche Lufthanſa,
Flugleitung Wilhelmshaven=Nüſtringen, teilt mit:
Am 14. Juli wurde in Wangeroog, beim
Weſt=
anleger, eine Flaſche angeſpült, die eine
kurze Kartenſkizze und in franzöſiſcher Sprache
fol=
genden Poſtinhalt hatte: „Rettet uns, ohne Brot,
ohne Waſſer, kleine Inſel im Atlantiſchen Ozean,
Nungeſſer und Coli.‟ Die Unterſuchung darüber,
ob es ſich um eine Myſtifikation handelt oder nicht,
iſt noch nicht abgeſchloſſen. Nach der Kartenfkizze
müßte die Flaſchenpoſt der franzöſiſchen Ozeanflieger
weſtlich von Bermudas aufgegeben ſein.
Das Flugzeug Nungeſſers und Colis gefunden?
Saint=Johns (Neufundland). Zwei Jäger
haben im Landesinnern die Trümmer eines
Flugzeuges gefunden. Man vermutet, daß es
ſich um die Maſchine Nungeſſers und Colis handelt.
Linienſchiff „Heſſen” in Danzig. / Feſtlicher Empfang durch den Genal
Der Präſident des Senats, Dr. Sahm, ſchreitet die Ehrenwache an BN
Das Linienſchiff „Geſſen” läuft in den Hafen von Danzig ein. ab. In ſeiner Begleitung der Kommandant, Kapitän z. See Junkermau
Das Linienſchiff „Heſſen” hat, wie gemeldet, auf ſeiner Oſtſeefahrt Danzig angelaufen, um die Grüße des Deutſchen Reiches den
Brüdern im abgeſchnittenen Gebiet zu überbringen.
General Hoffmans Beſtattung.
Die letzte Fahrt des Heerführers.
General Maximilian Hoffmann, der letzte Generalſtabschef der deutſchen Oſtfront im Weltkriege,
iſt auf dem Invalidenfriedhof zu Berlin mit großen militäriſchen Ehren beigeſetzt worden. —
Unſer Bild zeigt den Reichspräſidenten am offenen Grabe. Neben Hindenburg iſt Generaloberſt
von Kluck zu ſehen. Die Reichswehr war, durch ihren Chef, General Heye, und zahlreiche
Kommandeure vertreten.
Wieder Fünf=Mark=Stücke.
Das Reichsfinanzminiſterium wiio in allernächſte-
A K
im Werte von fünf Reichsmark in den Verkehr bringen.
vermünze
Immer noch Unwetter.
Zehn Tote bei den Gewittern in Schleſien.
Hirſchberg. Wie der „Bote aus dem
Rie=
ſengebirge” berichtet, wurden bei den Gewittern in
den letzten Tagen in Schleſien zehn Perſonen
vom Blitz erſchlagen.
Zyklon in Südfrankreich.
EP. Paris. Die Stadt Tarbes in Süd=
Frank=
reich iſt in der Nacht vom Mittwoch auf
Donners=
tag von einem Zyklon heimgeſucht worden. In
der Stadt allein beläuft ſich der verurſachte
Scha=
den auf etwa 10 Millionen Franken. Schwer
beſchädigt wurde vor allem eine Fabrik für elektriſche
Apparate; etwa 700 Arbeiter werden dadurch
für einen Monat arbeitslos. In der Umgebung
der Stadt wurde die Ernte auf etwa 10 Kilometer
im Umkreis vernichtet. Da die Telephon= und
Telegraphen=Leitungen ebenfalls zerſtört wurden,
konnte das genaue Ausmaß der Schäden noch nicht
ermittelt werden.
Flugzeugabſtürze.
EP. Paris. In der Nähe von Rouen ſtürzte
ein Militärflugzeug ab, deſſen Pilot getötet
wurde. — Bei dem Abſturz eines Paſſagierflugzeuges
in der Nähe von St. Paul wurde der Führer
ge=
tötet und ſein Inſaſſe, ein Induſtrieller, ſchwer
verletzt.
Hitze und — Kälte.
Die amerikaniſche Hitzewelle.
Paris. Wie der „New York Herald” aus New
York meldet, ſind bei der Hitzewelle, die ſich längs
der Oſtküſte der Vereinigten Staaten hinzog,
59 Perſonen ums Leben gekommen.
Kältewelle in Chile.
EP. London. Strenge Kälte herrſcht in Chile,
wo zahlreiche Verbindungen infolge von Schnee
und Stürmen unterbrochen ſind. Der Verkehr auf
der Eiſenbahn über die Anden leidet ſtark unter
Schneeſtürmen.
Dampferbrand.
EP. Paris. Der däniſche Paſſagierdampfer
„Eſtonia”, der zwiſchen New York und
Kopen=
hagen verkehrt, iſt in Cherbourg eingetroffen. Ein
großer Teil der Ladung und des Gepäcks iſt auf
hoher See durch Feuer zerſtört worden. Der
Brand konnte nach längeren Anſtrengungen noch
rechtzeitig eingedämmt werden, ehe eine Kataſtrophe
eintrat.
Brückeneinſturz. — Neun Todesopfer.
Madrid. Bei dem Dorfe Alarrey, in der
Provinz Valencia, ſtürzte eine Brücke ein. Neun
Perſonen kamen dabei ums Leben.
Numäniſche Begeiſterung für Aden
* Bukareſt. Ernſt Udet weilt ſeit einf.
Tagen in Bukareſt. Gerade am Wahltag, als ge=
Rumänien unter dem Eindruck dieſes großen
na=
tiſchen Aktes ſtand, kam Udet auf ſeinem Stonz
flugzeug „Flamingo” von Augsburg nach Buarn,
nachdem er in Budapeſt vorher gelandet war. A)
rend die politiſche Welt mit dem Zählen der Si
men und dem Errechnen der Mandate beſchi7
war, gab Udet auf dem Militärflugplatz bei 89
reſt einige ſeiner Meiſterſtücke zum Beſten, die 1
die Herzen der Zuſchauer im Nu eroberten.
ſeiner kleinen Sportmaſchine, die mit einem 8009
Motor ausgeſtattet iſt, machte er die berührng
„Loopings”, hielt ſchließlich den Motor an, umt
Kreiſe einige Kilometer noch fahren zu können,
führte ein Looping bei angehaltenem Motor und
dete ſchließlich ganz ſicher zehn Meter weit von
Führer des rumäniſchen Flugweſens. Dieſe Tatl/
deutſchen Fliegers wurde von brauſendem Jy
aller Anweſenden begleitet, und General
Rude=
der Kommandant des rumäniſchen militäriſchen &1
weſens, konnte nicht umhin, den Flieger unter
Jubel aller Anweſenden zu umarmen. Dabei bet4)
Udet immer, es ſei ein Sportflugzeug, das er
habe, und kein Flugzeug, das ſich beſonders
akrobatiſche Taten eigne, ſonſt könne er noch gu
andere „Witze” zeigen. Berichterſtattern gegenirld
erklärts Udet, er ſei nach Bukareſt
gekomn=
um ſich für den Amerikaflug zu trainieren und 1
ſeinen Flugzeugtyp den rumäniſchen Militärbehöm
zu zeigen. Er ſei von der Aufnahme, die ihnn
Bukareſt von der Bevölkerung und den Offizii
zuteil geworden wäre, ganz ergriffen und könne-)
für nicht genügend dankbar ſein. Was ſeinen:9
planten Amerikaflug betreffe, ſo erklärte Udet A
DD=Berichterſtatter, daß es ſich diesmal um e
ganz „ſicheren” Flug handeln wird, da das Rohrl.4
Flugzeug, mit allen modernen Apparaten ausgeſtard
gar nicht mit den Sportflugzeugen Lindberghs
Chamberlins verglichen werden könne. Er werde 4
150 Kilogramm Poſt mitnehmen, um den An
der Kommerzialiſierung der Ozeanflüge zu magd
Er werde nach Amerika und zurück mit demſe
Flugzeug fahren. Vorher allerdings gedenke er, 20
einen Flug Augsburg—Konſtantinopel ohne Zwiſcr,
landung vorzunehmen, um ſich weiter zu trainie-h
Neue Kandidaten für Ozeanflüge.
Paris. Nach der Zeitung „Paris nation 2
haben die beiden Flieger de Vitrolles und 2
fevre die Abſicht, in fünf Tagen an Bord ei”
Flugzeuges von dem gleichen Typ, wie das,
Coſtes bei ſeinem Fluge ins Uralgebirge benutzt.
den Flug Paris—New York anzutreten.
EP. New York. Der Flieger Berthau
hat mitgeteilt, daß der frühere Fliegerinſtrult
Hill ihn auf ſeinem geplanten Flug Nei Yor”
Nom begleiten werde. Er werde vorausſichtlichme
vor Auguſt ſtarten.
EP. New York. Der Flieger Ern.”
Smith iſt mit dem Seemann Bronta 2 früh 10.39 Ortszeit von San Franzisko 1—2
Honolulu abgeflogen.
Dr. Eckener in Rio de Janeiro.
Rio de Janeiro. Dr. Eckener iſt he
auf der Reiſe die er zur Vorbereitung des
Zer=
lindienſtes Europa—Südamerika nach BuenosA5
unternimmt, eingetroffen.
Aufſehenerregende Verhaftungen in Budah‟”
Budapeſt. Unter dem Verdacht, ſich bei
Behandlung von Konkursangelegenheiten gegen.
Geſetze vergangen, zu haben, wurden der Mch=”
Toldy und die Rechtsanwälte Gescö, Berger 1
Bevgheimer in Unterſuchungshaft genommen.
Das Erdbeben in Paläſtina.
EP. London. Nach Meldungen aus Paläſt.
beſtätigt es ſich, daß bei dem Erdbeben in Tranzu
danien mehr als 1000 Perſonen umgeko
men ſind. Die größte Zahl der Opfer iſt in Ra.”
leh zu verzeichnen, vor allem deshalb, weil 2.0
eine Moſchee eingeſtürzt iſt, in der gerade Gof
dienſt abgehalten wurde. In Jeruſalem iſt die M.
denz des engliſchen Oberkommiſſars, Lord Plum"
ſtark beſchädigt worden. Die oberen Stockwerke w.*
den vollſtändig zerſtört. Trümmer des Reſide *
gebäudes ſtürzten auf eine benachbarte Kapelle w
zerſtörten dort ein Bild des früheren Kaiſers 2
helm II., der ſich anläßlich ſeiner Paläſtingreiſe
einem bibliſchen Gewand hatte malen laſſen. — 2
einem Telegramm des engliſchen Oberkommiſſars
Paläſtina an das Kolonienminiſterium wurden di.
das Erdbeben in Paläſtina und Transjordanien ”ſ
Europäer getötet oder verletzt.
Nummer 195
Samstag, den 16. Juli 1927
Geite 11
Sport, Spiel
Doppelſieg Fritz v. Opels auf der Geine.
Die Hauptrennen im Internationalen Motorboot=Meeting
am franzöſiſchen Nationalfeiertag brachten dem einzigen
betei=
ligten deutſchen Boot „Opel II” einen glänzenden Sieg. Es
herrſchte ein ſonniges, aber ſehr windiges Wetter, und die
ſchmale Seine führte hohen Wellengang. Außerovdentlich groß
war das Publikums=Intereſſe. 300 000 Zuſchauer umſäumten
die 25 Kilometer lange Rennſtrecke. Fritz von Opel ging mit
ſeinem 520=PS=Stufengleitboot „Opel II” zunächſt aus dem
Rennen der Kategorie für Rennboote mit über 35 Kilometer
Stundengeſchwindigkeit um den Preis des Marineminiſteriums
überlegen als Sieger hervor. Der Marineminiſter gratulierte
dem Sieger perſönlich. Nach Abwickelung der übrigen Rennen
ſtarteten dann die Klaſſenſieger zum Hauptrennen, dem
Handi=
gaprennen um den Preis der Stadt Paris. Fritz von Opel
ſtartet vom Mal, kam ſehr ſchnell in Fahrt, überholte bald alle
Konkurrenten und gewann auch dieſes Rennen, trotz ſtarker
engliſcher und franzöſiſcher Konkurrenz, in der ſchnellſten Zeit
des Tages.
Schwimmen.
Schwimmabteilung Turngemeinde 1846.
Die ſommerlichen Sonntage ſind ſogenannte Arbeitstage der
Schwimmer. Die ſchwimmeriſchen Freiwaſſerwettkämpfe häufen ſich.
Es herrſcht gewiſſermaßen Hochbetrieb in allen Vereinen, Gauen und
Kreiſen. Auch der diesmalige Wochenſonntag bringt eine Reihe von
Veranſtaltungen der Turnerſchwimmer. Der Main=Rheingau (D. T.)
führt in der Nähe Darmſtadts, in dem neuen Schwimmbad von Ober=
Ramſtadt, ſeine diesjährigen Gauſchwimmwettkämpfe (Gauſchwimmfeſt)
durch. Das Gauſchwimmfeſt des Main=Rheingaues erfreut ſich von Jahr
zu Jahr einer immer größeren Beteiligung, und wird ſich auch diesmal
eine große Schar Turnerſchwimmer(innen) zu friedlichem Wettkampf im
Waſſer zuſammenfinden. Die Wettkämpfe im Springen, Mehrkampf,
Tauchen und Schwimmen, die vormittags 9 Uhr und nachmittags 3 Uhr
beginnen, ſind ausgeſchrieben für Turner ud Turnerinnen. Für die
Jugend ſind nur volkstümliche Darbietungen vorgeſehem. Die
Schwimm=
abteilung der Turngemeinde 1846 wird ſich auch hierbei mit ihrer
Wett=
bampfwannſchaft beteiligen und in einer Reihe von Wettkämpfen an
den Start gehen. Treffpunkt für die Teilnehmer am Oſtbahnhof.
Ab=
fahrt 7.33 Uhr vormittags.
Weiterhin findet im Rhein bei Nieder=Walluf das 1.
Kreisſtrom=
ſchwimmen des Mittelrheinkreiſes der D. T. ſtatt. Dasſelbe iſt
ausge=
ſchrieben über 5000 Meter für Turner und über 3000 Meter für
Tur=
merinnem. Auch hierzu entſendet die Schwimmabteilung der
Turnge=
meinde 1846 zwei Teilnehmer mit Rettungsbegleiter. Der Start erfolgt
für Turner vormittags 10 Uhr, für Turnerinnen vormittags 11 Uhr.
Unſere Teilnehmer gehen zum 1. Kreis=Stromſchwimmem bei Nieder=
Walluf im Rhein einen Gang ins Ungewiſſe, da ſie auf ihnen
unbe=
kannte Gegner ſtoßen. Die Feſtſtellung evtl. Sieger iſt hierbei völlig
ungewiß. Abfahrt nach Nieder=Walluf 7.34 Uhr vormittags. Allen
Wettkämpfen der Schwimmabteilung ſei bei beidem
Veranſtal=
tungen ein voller Erfolg beſchieden.
Gau=Schwimmfeſt in Ober=Ramſtadt.
Im Juli iſt die ſchwimmeriſche Wettkampftätigkeit im Main=
Rhein=
gau ſo wannigfaltig wie kaum zu anderer Jahreszeit. Werbeſchwimmen
zur Einweihung von Schwimmbädern geben den Turern, Schwimmern
und Schwimmerinnen Gelegenheit, ihr Können in volkstümlichen
Uebun=
gen zu zeigen. Eine beſondere Leiſtungsprüfung auf Langſtrecken war
das Stromſchwimmen am letzten Sonntag in Gernsheim. Sonntag, den
17. Juli, geben ſich die Schwimmermannſchaften wieder ein Stelldichein
beim Gauſchwimmen in Ober=Ramſtadt. Die Gauſchwimmfeſte ſind ein
Nuhmesblatt in der geſchichtlichen Entwicklung des Main=Rheingaues.
Sie haben Boden gefaßt, und die ſchwimmtreibenden Vereine die Zahl 32
erreicht. Es werden erwähnt die gut ſportlich ausgebildeten
Mann=
ſchaften der Turngeſellſchaft Darmſtadt. Turngemeinde Darmſtadt,
Turn=
gemeinde Beſſungen. Turnverem Arheilgen, Turnverein Langen,
Sprendlingen, Neu=Iſenburg, Rüſſelsheim. Nauheim, Groß=Gerau,
Goddelau, Erfelden, Stockſtadt, Gernsheim, Bensheim, Lindenfels,
Pfungſtadt, Eberſtadt, Dieburg, Babenhauſen. Die Beteiligung an
die=
ſen war in den letzten Jahrem ſo groß, daß mit dieſem Jahr zum
erſten=
mal das Schwimmen für Aeltere und Jugendliche getrennt durchgeführt
werden muß. Am kommenden Sonntag treffen ſich nur ältere
Schwimm=
mannſchaften zu ſportlichen Kämpfen, Mehrkämpfe, beſtehend aus
Sprin=
gen, Schwimmen in verſchiedenen Lagen und Tauchen, Staffeln,
Einzel=
kämpfe in verſchiedenem Lagen und Tauchew, das Springen, den Turnern
beſonders gelegen, wird der Veranſtaltung beſonderen Reiz verleihen,
während die Jugend ihr volkstümliches Können zeigen wird. Die
Ju=
gend wird die Lachmuskeln ſtark betätigen. Den auswärtigen Gäſtem
wer=
den die Turner eine würdige und gaſtfreundliche Aufnahme bereiten.
Möge der Wettergott ſich hold erweiſen, und dem Gauſchwimmfeſt ein
reges Intereſſe ſeitens der hieſigen Einwohnerſchaft und der
Nachbar=
gemeinden beſchieden ſein.
Nur Sawall und Krewer werden als Vertreter
Deutſch=
lands an der Steher=Weltmeiſterſchaft in Elberfeld teilnehmen, da laut
Beſchluß der U. C. J. jedes Land nur zwei Teilnehmer ſtellen darf.
Séraphin Martin lief bei einem Meeting in Pavis die
1000 Meter in der ausgezeichneten Zeit von 2:28,4 Minuten.
und Tarnen.
* Der deutſche Transozeanflug.
Ein Berliner Mittagsblatt brachte geſtern die Meldung, daß
ent=
gegen allen Dementis die Deſſauen Junkerswerke mit Hochdruck an den
Vorbereitungen für einen deutſchen Transozeanflug arbeiten. Nach
un=
ſeren Juformationen trifft die Meldung in dieſer Form aber
keines=
wegs zu. Die Maſchinen — im ganzen vier —, die in Deſſau fün den
Flug Deutſchland—Amerika gebaut werden, gehen nicht auf Rechnung
der Junkerswerke, ſondern ſind von anderer Seite zum Bau beſtellt,
teilweiſe ſogar nach eigenen Konſtruktionsentwürfen der Beſteller. Dieſe
Apparate ſind jetzt zum Teil fertiggeſtellt und werden ausprobiert. Da
die Maſchinen bei einem etwaigen Flug übers Meer durch den
notwen=
digen Brennſtoff ſtark überlaſtet werden müßten, führt man mit ihnen
jetzt Probeflüge aus, bei denen das Gewicht des Brennſteffs durch Sand
erſetzt wird. Von techniſchen Einzelheiten dieſer Maſchine erfährt man
folgendes Intereſſante: Die Maſchinen ſind gebaut etwa nach dem Typ
F 33. Das Anfangsgewicht ſoll 3700 Kilogramm betragen. Ihr
Aktions=
radius beträgt 8000 Kilometer. Die mitgenommene Bvennſtoffmenge
ſoll für etwa 60 Stunden reichen. Das würde mehr als ausreichend
ſein zum Flug Deſſau-New York. Die höchſte Geſchwindigkeit, die der
Motor entwickeln kann, beträgt 200 Kilometer. Man rechnet indeſſen
nur mit einer Dunchſchnittsgeſchwindigkeit von 150 Kilometer, um die
Maſchine nicht zu ſehr anz iſtrengen.
Neben dieſen Projekten, an denen Junkers nur mittelbar beteiligt
iſt, indem er die bei ihm beſtellten Maſchinen nach den Angaben und
Wünſchen der Beſteller baut, reift mehr und mehr der Plan des
be=
kannten Kriegs= und Zivilfliegers Pönnecke. Auch ſeine Maſchine iſt
fertig. Gebaut iſt ſie bei einer bayeriſchen Firma. Zur radiotechniſchen
Ausſtattung hat Pönnecke bei Telefunken eine komplette Sender= und
Empfangsanlage beſtellt mit einer Antennenleit ung von 70 Watt. Mit
dem Einbau der Anlage in die Maſchine hat man bereits begonnen.
Dieſe deutſchen Vorbereitungen laſſen die Franzoſen wicht zur Ruhe
kommen. Sie fürchten, daß man deutſcherſeits ihnen wit einem Flug
Europa—Amerika zuvorkommen könnte, und betreiben ihrerſeits jetzt die
Vorbereitungen mit einem wahren Hochdruck. Das warnende Beiſpiel
der beiden unglücklichen Verſchollenen Nungeſſer und Coli ſchreckt
ſchein=
bar nicht ab. Von dieſen beiden will man übrigens auf der deutſchen
Nordſeeinſel Wangerode eine Flaſchenpoſt gefunden haben, über die wir
an anderer Stelle berichten.
Stadioneinweihung Michelſiadt
am Sonntag. den 12. Juli 1927.
Fußballſport.
Wir erfahren ſoeben von der Stadtverwaltung Michelſtadt, daß zu
dem großen Werbeſpiel am nächſten Sonntag ſowohl die
Spielvereini=
gung Fürth als auch der Fußballſportverein Frankfurt mit ihren
kom=
pletten Meiſtermannſchaften antreten werden. Die Aufſtellung iſt
folgende:
Neger
Fürth:
Hagen
Kraus 1.
Knöpfle
Leinberger
Kraus 2.
Aſcherl Franz Seiderer Frank Kißling
Brüick Strehlke Klump Wick Gattermann
Hens
Völler
Frey
Fritz
Furch
Frankfurt:
Krieger
Die Vereine erſcheinen alſo in ſtärkſter Aufſtellung, ſo daß die
Ge=
währ für ein hochklaſſiges Spiel gegeben iſt.
Handball.
Pol.=Sportverein 2.—Langen 1.
In der Nachrunde des A. D.T. treffen ſich am Sonntag nachmittag
auf dem Platze von Rot=Weiß an der Rheinſtraße obige Mannſchaften
zum fälligen Verbandsſpiel. Die Polizeimannſchaft, die ſchon einige
Sonntage ſpielfrei war, wird in dem Spiel beweiſen müſſen, ob die
Ruhe, die ſie nach den vorangegangenen ſchweren und auch reichlichen
Spielen von Nöten hatte, zur Hebung der Spielſtärke beigetragem hat.
Sie tritt in etſva” veränderter Aufſtellung auf den Plan. Der neue
Tormann wird ſ n Können bei dieſem Spiel unter Beweis ſtellen
müſſen. Das Treffen beginnt 4.45 (16.45) Uhr, wie ſchon erwähnt auf
dem Platze des Vereins Rot=Weiß, der in liebenswürdiger Weiſe
den=
ſelben zur Verfügung geſtellt hat, ſtatt, weil der Platz des Pol.=
Sport=
vereins für das Kreisturnfeſt hergerichtet wird.
Motorſport.
Zum „Großen Preis” der Sportwagen.
Am 17. Juli auf dem Nürburg=Ring.
Deutſchlands bedeutendſte automobiliſtiſche Prüfung, der Große
Preis von Deutſchland für Sportwagen, ſteht am kommenden
Sonntag wieder zur Entſcheidung an. Der veranſtaltende AvD. hat
nach den trüben Erfahrungen des vorjährigem Rennens auf der Avus
die Prüfung von dieſer für reine Geſchwindigkeitsrennen ungeeigneten
Verkehrsſtraße nach dem neuerbauten Nürburg=Ring verlegt, der
in der kurzen Zeit ſeines Beſtehens nun ſchon zum dritten Male der
Schauplatz einer bedeutenden Prüfung iſt. Die Meldeliſte iſt zwar nicht
allzu umfangreich, immerhin werden aber 26 Fahrer am Start zu er=
warten ſein, darunter nicht nur die beſten Deutſchen, ſondern auch einige
hervorragende Ausländer. Der 28,264 Km. lange Kurs des Nürburg=
Ringes iſt von ſämtlichen Bewerbern 18mal zu durchfahren, ſo daß alſo
insgeſamt 508,752 Km. zurückzulegen ſind. Den „Großen Preis”
ge=
winnt wiederum derjenige mit der relativ beſten Zeit. Man hat, um
auch den Fahrern ſchwächerer Wagen eine Chance zu bieten, von einer
Bewertung nach Klaſſen Abſtand genommen und durch Einteilung in
Wertungsgruppen einen gewiſſen Ausgleich herzuſtellen verſucht.
Nichts=
deſtoweniger dürfte der Sieger in der Wertungsgruppe 1 zu ſuchen ſein,
und zwar hier unter den ſtärkſten Wagen, die ſämtlich Erzeugniſſe der
Firma Mercedes=Benz ſind, zumal hier auch ſo ausgezeichnete Lenker
wie der vorjährige Sieger Carraciola, ferner Noſenberger, Walb, Chr.
Werner, Kimpel und Prinz zu Schaumburg=Lippe ſich im Rennen
be=
finden. Allerdings haben dieſe in dem Franzoſen Boillot (Peugeot)
einen Gegner gefunden, deſſen außerordentliches Können in ſeinem
gro=
hen internationalen Ruf begründet iſt. Ueberraſchungen ſind indes nicht
ausgeſchloſſen und es kann daher auch leicht paſſieren, daß der Sieger
aus der Wertungsgruppe 2 oder 3 hervorgeht, denn die abſolute
Schnel=
ligkeit des Wagens gibt auf dem Nürburg=Ring mit ſeinen 170 Kurven,
den Steigungen und Gefällen nicht den Ausſchlag, vielmehr wird es
darauf ankommen, den Wagen mit größter Regelmäßigkeit und
Ge=
ſchicklichkeit durch die Fährniſſe der insgeſamt 2060 Kurden
hindurchzu=
führen. Dabei iſt ein Stundentempo von etwa 100 Km. das höchſte für
dieſen Kurs und dieſe Schnelligkeit einzuhalten, ſind ſchließlich auch die
„Kleinſten” imſtande. Aus dieſem Grunde muß man vor allem in den
Bugattifahrern die ſchwerſten Konkurrenten für die Marke Mercedes=
Benz anſehen. Die Erzeugniſſe der elſäſſiſchen Firma werden u. a. von
Baader, Kappler, Graf von Kalnein, Frhr. v. Trützſchler und Cleer
ge=
ſteuert. Weitere Fahrer von Ruf ſind auch der Franzoſe Pierre Clauſe
(Bignan), der Prager Urban Emmerich (Talbot) und Ing. Stumpf=
Lekiſch (AG.). Der Start erfolgt am Sonntag vormittag 10 Uhr. Die
einzelnen Wertungsgruppen werden im Rudel mit drei Minuten
Ab=
ſtand, beginnend mit der Gruppe 1, ins Rennen geſchickt.
Sechstagefahrt der Motorräder.
Die dritte Etappe der DMV.=Sechstagefahrt für Motorräder wird
den Teilnehmern unvergeßlich bleiben. Obwohl die gleiche Strecke
und Entfernung von 400 Kilometern, wie bei der erſten Schleife,
zurück=
zulegen waren, boten ſich doch ungleich größere Schwierigkeiten. Dichter
Nebel, Regen, Staub und Sturm wechſelten ab und verurſachten
viele Ausfälle. Wiederholt waren auch die Orientierungstafoln
abge=
riſſen worden, ſo daß ſich etliche Fahrer verirrten und zum Teil ſogar
auf tſchechiſches Gebiet gerieten. Daß dennoch von den 66 morgens
geſtarteten 58 bis 6 Uhr abends wieder in Auguſtusburg angekommen
waren, iſt eine große Leiſtung. Unter den Geſtürzten befand ſich auch
Frl. Bormann=Chemnitz (Wanderer), die jedoch das Ziel noch erreichen
konnte. Ausgeſchieden ſind noch die Berliner Kielitz (Viktoria) und
Thevis (Stock). Eine ſehr gute Figur machte nach wie vor Frl. Hanni
Köhler=Berlin auf ihrer kleinen Stochmaſchine.
Leichtathletik.
Die leichtathletiſchen Wettkämpfe der Sportvereinigung 04
Arheilgen, e. V.,
die am nächſten Sonntag, den 17. Juli I. Js., auf dem Sportplatze „
Ar=
heilger Mühlchen” zum Austrag gelangen, fanden, wie nicht anders zu
erwarten war, eine gute Beſetzung. Zwanzig Vereine haben nahezu
200 Meldungen abgegeben, wohl mit ein Beweis, daß dieſes alljährliche
Stelldichein der Leichtathleten auch in dieſem Jahre ſeine
Anziehungs=
kraft nicht verfehlte und auch dem Veranſtalter das beſte Zeugnis
in punkto Abwicklung ausſtellt. Auch diesmal ſind alle Vorbereitungen
derart getroffen, daß alle Kämpfe glatt und reibungslos, von ſtatten
gehen, und alle diefenigen, die den Propagandawert derartiger
Veran=
ſtaltungen längſt erkannt haben, ſollten wit dazu beitragen, daß die
Wettkämpfe gut beſucht werden, damit auch der Zweck dieſer erfüllt
wird. Ganz beſonders gilt dies für die Intereſſenten in Groß=
Darm=
ſtadt. Der Beſuch aus dieſer Gegend ſollte ein voller ſein, auch deshalb,
weil der Vevanſtalter mit der Austragung dieſer Wettkämpfe im
An=
ſchluß an dieſe im Garten und Saal des „Arheilger Mühlchen” eim
Sommerfeſt verbindet, wo bei Konzert, Tanz, Kinderbeluſtigungen und
dergleichen auch einige Stunden in angenehmer Geſellſchaft verweilt
werden kann. Wer die idhlliſche Lage des Arheilger Mühlchen kennt,
der wird gewiß am Sonntag nicht fehlen wollen, und diejenigen, die noch
nicht dort waren, ſollten durch ihren Beſuch dieſe Behauptungen auf ihre
Richtigkeit hin nachprüfen. Zu den Wettkämpfen ſei noch bemerkt, daß
vormittags 9 Uhr beginnend Vorkämpfe in nachfolgenden Konkurrenzen
ſtattfinden: 1. Offen: 100 Meter, Kugelſtoßen, Dreikampf (Entſcheidung);
2. Anfänger: 100 Meter= 400 Meter=Lauf; 3. Junioren: Weitſprung;
4. Jugend: 100 Meter=, 400 Meter=Lauf; 5. Staffeln: 4 mal 100 Meter,
Schwedenſtaffel.
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Sonntag, den 17. Juli 1927,
(Nach der Wetterlage vom 15. Juli 1927.)
Vielfach heiter, warm und trocken.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wiriſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Engen Buhlmanr;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch: für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willy Kuhle.
Druck und Verlag: L. C. Wiitich — ſämtlich in Darmſtadt.
Für unverlangte Mannſkripte wird Garantie der Rückſendung n ich / übernommen.
Die heutige Nummer hat 18 Geiten.
Was ist Lukutate?
Eine in Indien beimische Beerenfrucht, die wegen ihrer
besondenre reinigenden, entgiftenden Verjüngungs-
Eigen-
schaften soeben auch in Deutschland Hufsehen erregt. Die
Hauptwirkung der Lukutate liegt in der Befreiung, Entgiftung,
Stärkung und Verjüngung der Drüsen (Schilddrüsen,
Keimdrüsen, Leber, Galle, Nieren, Hypophyse usw.)
und in der daraus folgenden Stärkung der Nerven- und
Herztätigkeit und der Entgiftung des ganzen Organismus,
Lukutate ist Natur, keine Kunst und dient als einfache
Vor= und Nachspeise, als Brotaufstrich oder als erfrischender
Beerensaft (im Sommer!).
Man wählt je nach Geschmack oder wechselt:
1. Lukutate-Gelee-Früchte, die süße Geschmachsform Mk, 3.,60
2. Lukutate-Bouillonwürfel für den, der „süß” nicht
mag, sowie für Korpulente und Diabetiker . Mk. 3.60
z. Lukutate-Mark, Marmelade als Brotaufstrich etc. . . . Mk. 3.60
4 Lukutate-Beerensaft, (mit indischem Rohrzucker) . Mk. 2.60
5. Lukutate-Mark konzentriert, Coku=-taste india
original Hiller)
........... Mk. 3.—
Abbauen, Entgiften, Reinigen, Erneuern,
das ist das Geheimnis der menschlichen
Ver-
jüngung. Der Hbbau der in den Drüsen, im
Blut, im Darm, in den Organen viel zu lange
lagernden Genußmittel- und Selbstgifte, — das
ist der Weg zu neuer Lebens- und Kraftentfaltung.
Das dicke saure Blut muß entgiftet werden; die
träge Verdauung muß reguliert; Leber, Galle,
Nieren, der Darm gereinigt; die Körpervergiftung
beseitigt; besonders aber muß das Drüsensystem
freigelegt und seine Funktionskraft bergestellt
werden. Verjüngung heißt: — Drüsenbefreiung
und Reinigung!
teratur durch die Fabrik:
late in allen Apothelen, Drogerien und Reforihäusern er
belm Hiller, Nahrungsmiſiel-Werke, Hannover, zugleich Hersteller der Brotella-Darm-Diät nach Prof. Dr. Gewecke.
Symstag, den 16. Juli
Börſe und Geldmarkt.
Eine ganze Anzahl von Motiven iſt es, die dazu geführt haben,
daß die Börſe plötzlich aus ihrer Lethargie der letzten Woche wieder
hervorgetreten iſt. Die verſchiedenen günſtigen Nachrichten aus der
Wirtſchaft laſſen erkennen, daß ſich in der Beſſerung der Konjunktur
bisher noch nichts geändert hat. Hierhin gehören die neueſten
Mit=
teilungen über den Rückgang der Erwerbsloſenziffern, der
verhält=
nismäßig zuverſichtliche Bericht aus der deutſchen
Maſchinenbauindu=
ſtrie, ſowie die verſchiedenen Berichte, die die anhaltend gute
Beſchäf=
tigung in der deutſchen Eiſeninduſtrie wiedergeben. Auch die Meldung
daß die langwierigen deutſch=franzöſiſchen Verhandlungen wieder
ein=
mal ein Teilergebnis gebracht haben, gab der Börſe ein gewiſſes
Sti=
mulans. In erſter Linie ſind es aber die recht zahlreich getätigten
Abſchlüſſe von Auslandsanleihen, die der Börſe den Rücken ſtärken,
und augenſcheinlich haben auch die Banken ihre Kundſchaft darauf
hin=
gewieſen, daß die Zeit für eine Börſenbetätigung wieder gekommen
ſei, und daß angeſichts der Geſamtlage die Kurſe mancher Papiere
als billig zu bezeichnen ſeien. Infolgedeſſen zeigt ſich ſeit langer Zeit
wieder eine gewiſſe Beteiligung der Bankenkundſchaft, aber auch das
Ausland ſcheint die deutſche Börſenlage wieder beſſer zu beurteilen und
zeigt hin und wieder Intereſſe. Dieſe ganze Bewegung hatte zur
Folge, daß einerſeits die bekannten Spezialpapiere zeitweiſe ſtürmiſch
heraufgeſetzt wurden, andererſeits aber auch die Werte der großen
Terminmärkte nicht unweſentlich anzogen, ſo daß nicht nur die
Ver=
luſte der vorigen Woche wieder völlig hereingeholt worden ſind,
ſon=
dern die Mediokurſe größtenteils noch über den Ultimokurſen liegen.
Angeſichts der Ausſichten, die die abgeſchloſſenen Auslandsanleihen
für den Geldmarkt bringen, hat man ſich über die immer noch
anhal=
tende Anſpannung des Geldmarktes, die um ſo bemerkenswerter iſt,
als ſonſt der Juli der Monat des verhältnismäßig leichteſten
Geld=
ſtandes iſt völlig hinweggeſetzt. Bei dieſer Geſamtlage war die
Nach=
frage nach Neportgeld außerordentlich groß, wenn auch die
Report=
geldſätze des Semeſterſchluſſes nicht erreicht worden ſind. Es genügte
aber ſchon allein, daß die Anſprüche voll befriedigt worden ſind und
von weiteren Reportgeld=Reſtriktionen nicht mehr die Rede war, um
der angeſpannten Geldlage keine beſondere Aufmerkſamkeit zu ſchenken.
An eine Dauer der Bewegung will man aber in Börſenkreiſen nicht
recht glauben, und die berufsmäßige Spekulation iſt ſtets beſtrebt, ihre
Gewinne zu ſichern. Infolgedeſſen iſt die Aufwärtsbewegung auch
fortlaufend von Abſchwächungen mehr oder minder größeren
Um=
fanges unterbrochen worden.
Am Deviſenmarkt werfen die kommenden Auslandsgelder ihre
Schatten voraus. Der Dollarkurs, ebenſo wie der Pfundkurs, haben
bereits nachgegeben, und der Ausweis der Reichsbank ergibt zum erſten
Male ſeit langer Zeit wieder eine Vermehrung der Deckungsdeviſen.
Nach bisherigen Verlautbarungen ſcheint die Reichsbank allerdings nicht
ohne weiteres gewillt zu ſein, die hereinſtrömenden Deviſen
aufzu=
nehmen, oder höchſtens zu einem Kurſe, der dem Goldpunkt ſehr nahe
liegt. Danach müßten ſich in der nächſten Zeit der Dollar= und
Pfund=
kurs noch erheblich ermäßigen, was für die Anleihe aufnehmenden
In=
ſtitute eine Ermäßigung des erzielten Erlöſes ihrer Anleihen bedeuten
würde. Man ſpricht auch bereits davon, daß der Reichsbankpräſident
nach ſeiner Rückkehr neue Maßnahmen treffen werde, um zu
verhin=
dern, daß die hereinſtrömenden Gegenwerte der Anleihen einen allzu
flüſſigen Geldſtand in Deutſchland verurſachen und dadurch der Börſe
einen neuen Auftrieb geben.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 15. Juli.
Gegenüber der ſchwachen Abendbörſe konnte ſich an der heutigen
Börſe ein Tendenzumſchwung durchſetzen, und bei lebhaften Umſätzen
zogen die Kurſe allgemein ſtärker an. Für die Spekulation von
außer=
ordentlich anregender Wirkung waren die verſchiedenen Meldungen von
den Verhandlungen des deutſchen Chemietruſtes mit den chemiſchen
In=
duſtrien verſchiedener Länder. Außer den deutſch=amerikaniſchen
Ver=
handlungen ſollen wieder zwiſchen der franzſiöſchen und der deutſchen
Favbſtoffinduſtrie Verhandlungen ſtattfinden: Ferner ſollen zurzeit
aus=
ſichtsreiche Beſprechungen in Deutſchland zwiſchen Vertretern der
hollän=
diſch=engliſchen Rohal Dutſch Shellegruppe und der J. G.
Farbenindu=
ſtrie ſtattfinden. Viel beſprochen wurde es auch, daß auch in den
Vereinig=
ten Staaten die Freigabeangelegenheit vor den neuen Wahlen wieder
aufgerollt werden ſoll. Am Geldmarkt allerdings bleibt die Lage
wei=
ter ziemlich geſpannt, da Geld infolge des heutigen Zahltages ſtark
ge=
ſucht iſt. Im Vergleich zu den Notierungen der geſtrigen Abendbörſe
zogen die Kurſe allgemein 2—4 Prozent an. J. G. Farben gewannen
bei ſtarker ſpekulativer Geſchäftstätigkeit 8½ Prozent und die
Schiff=
fahrtswerte 5 Prozent. Weſentlich erhöht waren außerdem die
Kali=
aktien. Renten blieben vollkommen vernachläſſigt. Im weiteren
Ver=
laufe ging die Umſatztätigkeit ſtark zurück. Da verſchiedentlich
Wochen=
ſchlußdeckungen vorgenommen wurden, blieben die Kurſe jedoch gut
be=
hauptet. Nennenswertes Geſchäft war nur noch in J. G. Farben, Phönix
und den Schiffahrtsaktien. Tägliches Geld 7 Prozent. Am
Deviſen=
markt bedangen Mark gegen Dollar 4,2110, gegen Pfunde 20,452,
Lon=
don-Paris 124,02. Madrid 28,33 und Mailand 89,50.
Die Abendbörſe verlief bei ruhigem Geſchäft in ſehr gut
behaupteter Haltung. Einzelne Werte wie vor allem die Farbenaktie
auf die bekannten internationalen Chemieverhandlungen, und
Rhein=
ſtahl ſtanden im Vordergrund mit Kursbeſſerungen von durchweg 1 bis
2 Prozent. Schiffahrtswerte traten etwas in den Hintergvund,
wäh=
rend Waldhof wieder größeres Intereſſe fand. Der Verlauf blieb bis
zum Schluſſe, bei anziehenden Kurſen, feſt. Im einzelnen nannte
man: Rheinſtahl 225, Mannesmann 201, Riebeck 180, Stahlverein 141,
A. E. G. 192, Siemens u. Halske 292½, Danat 246¾, Kommerz 186.
Wahß u. Frehtag 175. Daimler 130,5, Waldhof 330, Nordd. Lloyd
150¾, Farben 318, Scheideanſtalt 220, Erdöl 164. — Im
Abenddeviſen=
verkehr nannte man London-Paris 124,02, —Mailand 89,10, —Holland
12,12, —Madrid 28,36, —Zürich 25,22½, —New York 4,8550, Pfunde
gegen Mark 20,/447/s, Dollar gegen Mark 4,2120.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 15. Juli.
Schon im heutigen Vormittagsverkehr hatte ſich ziemlich unerwartet
eine feſtere Grundſtimmung durchgeſetzt. Gegenüber den ſehr matten
Frankfurter Nachbörſenkurſen konnte man in einzelnen Papieren
Kurs=
erhöhungen von 4—5 Prozent bemerken. Die erſten offiziellen
Notie=
rungen enttäuſchten dann etwas, lagen aber gegenüber den geſtrigen
Mittagskurſen gut behauptet, teilweiſe auch etwas höher. In erſter
Linie waren es Farben und die von uns ſchon geſtern als
widerſtands=
fähig bezeichneten Freigabewerte, die größeres Geſchäft aufzuweiſen
hat=
ten. Beſtimmend hierfür waren die neuen Meldungen zur Frage der
deutſchen Eigentumsrückgabe und beſonders die Erklärungen des
ſtellver=
tretenden Schatzamtsſekretärs Mills und die neuen Verhandlungen, die
von den J. G. Farben mit der Rohal Dutſch=Gruppe und anderen
aus=
ländiſchen chemiſchen Induſtrien geführt werden. Die übrigen Werte
hatten nur geringen Umſatz. Bei Nebenwerten wurden viele erſte
Kurſe ausgeſetzt. Im Verlaufe ſetzten ſich bei den Spezialwerten
zu=
nächſt weiter kleinere Kurserhöhungen durch, während die übrigen
Märkte ſehr ſtill und kaum verändert lagen. Bemberg und Glanzſtoff
vorübergehend 4 Prozent höher. Auch Spritwerte lebhafter und
an=
ziehend. Nachdem die Deckungen der Spekulation, die geſtern zum Teil
Leerabgaben vorgenommen haben ſoll, ihr Ende gefunden haben, wurde
das Geſchäft im Zuſammenhang mit dem Wochenſchluß eher ruhig, ſo
daß die Kurſe langſam nachgaben. Anleihen ruhig. Ausländer, bis auf
Türken, die etwas feſter lagen, wenig verändert. Pfandbriefe ſtill, nur
Rentenbriefe bis ½ Prozent höher. Der Deviſenmarkt blieb
unver=
ändert. Der heutige Zahltag und der letzte Einzahlungstermin für junge
Farbenaktien hatte am Geldwarkte eine ziemliche Anſpannung zur Folge.
Tagesgeld 7—8½, Monatsgeld 8—9 Prozent. Die anfangs befürchtete
Erhöhung des Privatdiskonts iſt nicht eingetreten, obwohl das Angebot
ganz erheblich geweſen ſein ſoll.
Bis zum Schluß der Börſe ſetzte ſich wieder eine Beſſerung durch,
die darauf zurückzuführen iſt, daß trotz der angeſpannten Lage des
Geld=
marktes der Privatdiskont keine Erhöhung erfuhr. Bevorzugt waren
Spezialpapiere wie Oſtwerke, Schultheiß, Mitteldeutſche Kredit ſowie
Rheinſtahl. Die Nachbörſe verlief ruhig, aber behauptet. Gegen 2.30
Uhr hörte man u. a. folgende Kurſe: Hamburg Paket 149½, Lloyd 150,
Hamburg Süid 234, Ver. Glanz 728, Siemens 232, Geſ. für El. 245,
A. E. G. 191½, Oſtwerke 442, Schultheiß 464, Rheinſtahl 224.
Gelſenkir=
chen 176, Harpener 215½, Köln=Neueſſen 187¾, Mannesmann 201,
Dynamit Nobel 154, J. G. Farben 316, Kommerzbank 186, Danat 246,
Mitteldeutſche Kredit 259, Deutſche Ablöſungsſchuld I 296½, II 297,
Neubeſitzanleihe 18.
Aſchaffb. Zellſtof
Augsb. Nürnb. Maſch.
Pamag=Meguin ..
Berlin el. W.
Berlin. Karlsruhe Ind
Braunkohl.=Brikeits 11 19.—
Bremer Vulkan. . . . .
Bremer Wolle..."
Deutſch.=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen.
Deutſch.=Nied. Tel.. .
Deutſche Erdöl .. . .."
Deutſche Petroleum.
Dt. Kaliwverke... .
Donnersmarckhütte .
Lynamit Nobel. .
Elektr. Lieferung.
J. G. Farben".
R. Friſter. . . ..
Eaggenau Vorz.
Eelſenk. Berg
5. f. elektr. Untern.
Halle Maſchinen.
San. Maſch. Egeſt.
Sanſa=Dampfſchf..
Deviſenmarkt.
Amſterdam=R.
Buenos=Aires
Brüſſel=Antw.
Lslo ........
Kopenhagen..
Stockholm. .
Helſingfors..
Italien ..
London.. .
New=York.
Paris ..
Schweiz .. .
Spanien ...
Konkurſe und Geſchäftsaufſichten in Bayern im Juni 1927. Nach
den Zuſammenſtellungen des Bayeriſchen Statiſtiſchen Landesamts
wur=
den im Juni 1927 in 47 (59) Fällen Konkurſe eröffnet und 9 (23)
Ge=
ſchäftsaufſichten verfügt. In Ludwigshafen wurden 3 (1) Anträge auf
Konkurseröffnung und — (3) auf Anordnung der Geſchäftsaufſicht
ge=
ſtellt. Beendet wurden insgeſamt 90 Konkursverfahren und 13
Geſchäfts=
aufſichten. Bei 51 beendeten Konkurſen blieben die nicht bevorrechtigten
Forderungen unberückſichtigt.
Vom ſüddeutſchen Kohlenmarkt.
Durch die Ablehnung der Preiserhöhungsanträge der verſchiedenen
Kohlenſyndikate iſt die Ungewißheit vorüber, die ſich im Geſchäftsgang
der letzten Wochen weitgehend auswirkte und die Abſchlußtätigkeit nach
jeder Richtung hin ungünſtig beeinflußte. Das gilt beſonders von den
induſtriellen Großverbrauchern, mit denen die Lieferabkommen zumeiſt
mit dem September zu erneuern ſind. Die Bezüge des Handels zur
Bevorratung auf Grund der Sommerpreiſe und der
Preisvergünſtigun=
gen gehen ihrem Ende entgegen, ſie wurden nicht immer zur
Zufrieden=
heit der Beſteller erledigt, das gilt insbeſondere von den begehrten
erſt=
klaſſigen Anthrazitnußkohlen II, worin, wie alljährlich auch diesmal die
bekannte Knappheit herrſchte. Die nach dem Oberrhein verbrachten
Fettnußkohlen mußten teilweiſe auf Lager genommen werden, wogegen
für Gasflammkohlen=Nußkohlen laufend Abſatzmöglichkeit beſtand. An
ausländiſchen Kohlen kamen im Vormonat etwa 10 000 To. ins hieſige
Gebiet, und auch der holländiſche Import hat ſich geſteigert. Nach den
getroffenen Feſtſtellungen ſind aus Holland gegen 27 000 To. Kohlen
und ctwa 8000 To. Koks eingeführt worden. Erwähnt mag noch werden,
daß die Saar ebenfalls promt liefert.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Neue A.=G. in Darmſtadt. Mit 1 Mill. A.K. wurde in Darmſtadt
die Göbel A.=G., Darmſtadt, errichtet. Gründer ſind die Herren
Wilhelm Göbel, Darmſtadt, Direktor Dr. Buſemann, Frankfurt a. M.,
Dr. Kranz, Wien, Dr. Köhler, Darmſtadt, Dr. A. Veit=Gyſin, Liestal bei
Baſel. W. Göbel bringt ſeine Gandenbergſche Maſchinenfabrik, Georg
Göbel O.H.G. Darmſtadt und die 1921 erworbene Maſchinenfabrik
Fer=
dinand Heim, G. m. b. H., Offenbach, zum Gegenwert von 400 000 RM.
Aktien, ſein ſtiller Sozius ſeinen Anteil zum Gegenwert von 100000
MMM. Aktien ein. Den erſten Aufſichtsrat bilden Direktor Dr. Ernſt
Buſeman in Frankfurt a. M., Dr. Wilhelm Peppler in Hamburg,
Fa=
brikant Dr. Otto Röhm in Darmſtadt.
Gerüchte um J.G. Farben. Zu den an der Börſe und durch die
Preſſe verbreiteten Nachrichten, daß Vertreter der holländiſch=engliſchen
Rohal=Dutch=Shell=Gruppe zur Zeit in Deutſchland verhandeln mit dem
Farbentruſt und mit Profeſſor Dr. Bergius=Heidelberg erfahren wir von
zuſtändiger Seite, daß in jüngſter Zeit derartige Verhandlungen nicht
gepflogen worden ſind und daß im beſonderen die Nachricht, daß in
Hei=
delberg und in Mannheim=Ludwigshafen eine Beſprechung ſtattgefunden
habe, durchaus unzutreffend iſt.
Die Lage der deutſchen Brauinduſtrie. Die Belebung der deutſchen
Wirtſchaft hat ſich nicht im gleichen Tempo auf das Braugewerbe
über=
tragen. Gewiß iſt ſeit Jahresanfang eine Zunahme der monatlichen
Ausſtoßziffern feſtzuſtellen, doch hält ſich dieſe in beſcheidenen Grenzen
und bleibt verhältnismäßig hinter den gleichzeitigen Saiſonaufſtiegen
der beiden Vorjahre zurück. Die deutſche Bierausfuhr in den erſten vier
Monaten dieſes Jahres zeigte gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahrs
einen Rückgang. Der Faßbierexport ging von 22,7 auf 21,2 Tauſend
Hektoliter, die Flaſchenbierausfuhr von 133,4 auf 197,9 Tauſend
Hekto=
liter zurück. Umgekehrt zeigt die Biereinfuhr eine ſtarke Zunahme: in
Fäſſern von 49,8 auf 66,6 Tauſend Hektoliter, in Flaſchen von 148 auf
305 Tauſend Hektoliter. Der Monat Mai brachte für den Export
end=
lich einen nennenswerten Aufſchwung, wie auch die Flaſchenbiereinfuhr
in dieſem Zeitraum durch Rückläufigkeit ein günſtigeres Bild zeigte.
Nur der Faßbierexport aus der Tſchechoſlowakei gibt in ſeiner
anhalten=
den Aufwärtsbewegung zu denken.
Zu den Zuſammenſchlußverhandlungen in der Edelſtahl=Induſtrie.
Die neuen Verhandlungen in der Edelſtahl=Induſtrie (Stahlwerk Becker
A. G., Edelſtahlwerbe Röchling A. G., Stahlwerk Röchling=Buderus A. G.,
Schoeller=Beckmann Stahlwerke und Poldihütte) ſtehen noch im
An=
fangsſtadium. Es bedarf zu endgüiltigen Abſchlußverhandlungen noch
etwa zweier Monate. Das Ganze bezweckt eine Rationaliſierung der
Fabrikation in der Weiſe, daß jedes Werk künftig beſtimmte
Spezial=
erzeugniſſe herſtellen wird, um ſo die Verdienſtmöglichkeit etwas zu
ſtei=
gern Auch ſoll die Verkaufsorganiſation vereinheitlicht werden. Ein
Truſt oder gar ein Gegentruſt gegen andere Edelſtahl=Gruppen ſoll
nicht errichtet werden. Die Aufteilung der Fabrikation im einzeſnen iſt
noch nicht feſtgeſetzt. Schwierigkeiten bei den Verhandlungen ſind noch
nicht errichtet werden. Die Aufteilung der Fabrikation im einzelnen iſt
aufrecht erhalten bleiben ſoll. Daß man außerdeutſche Werke in dem
Zuſammenſchluß mit einbezieht, wird damit begründet, daß ein
weſent=
licher Teil der Produktion dieſer Unternehmen ſchon bisher am
deut=
ſchen Markt untergebracht worden iſt. Sollte die neue Edelſtahlgruppe
zuſtandekommen, ſo würde ſie laut „F. Z.” etwa 45—50 Prozent des
geſamten Umſatzes in Deutſchland umfaſſen, während z. B. die
Deut=
ſche Edelſtahl=Werke A. G. (Gruppe Vereinigte Stahlwerke A. G.) etwa
über 30 Prozent des deutſchen Abſatzes verfügen und die Gruppen
Boehler und Krupp etwa 20—25 Prozent des deutſchen Bedarfs
be=
friedigt haben.
Gegen die Kontingentierung des Gefrierfleiſches. Im Verlauf der
Verhandlungen des 47. Deutſchen Fleiſcher=Verbandstages wurde
ange=
regt, zwecks wirkſamer Bekämpfung der geſundheitsſchädlichen
Bak=
terien eine Arbeitsgemeinſchaft der Fleiſcher, Landwirte, Tierärzte und
Konſumenten ins Leben zu rufen und die Bereitſtellung von Mitteln
für dieſen Zweck von der Reichsregierung zu verlangen. Sodann wurde
ſcharfe Kritik an der Kontingentierung des Gefrierfleiſches geübt und
die Freizügigkeit desſelben gefordert. Falls das nicht möglich ſein ſollte,
müſſe jedoch eine genaue Kontrolle der Preisbildung im Großhandel
er=
folgen, deſſen rieſige Zwiſchengewinne auf das richtige Maß
zurückzu=
führen ſein müßten. Eine Entſchließung in dieſem Sinne an die
Reichs=
regierung fand einſtimmige Annahme. Staatsrat Dr. Heidecker vom
Hamburger Senat erklärte zur Frage der Freizügigkeit des
Gefrier=
fleiſches, daß der Senat ebenfalls für weitgehende Oeffnung der Grenzen
im Intereſſe der Volksernährung ſei. Es dürfe nicht ſein, daß im
agrariſchen Intereſſe Abſperrungsmaßnahmen Platz greifen, die zum
Seuchenſchutz nicht unbedingt erforderlich ſeien.
a) Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl.
Ausloſ.=Sch. 1. Teil 295.5 Tſ. Teil
D. Reichsanl. Ablöſ= 296 Schuldohne Aus=
loſungsſcheine ... 18 6 ½% Reichsp. Sch.
h. 1. 10. 30.... 97 7%Baher. Staats=
Sch. v. 1. 4. 29 97.5 6½% H. V. Sch.
v. 1. 4. 29. 95.5 6½% Pr. St.=Sch.
v. 1. 3. 29 ... 6½% Pr. St.=Sch.
v. 1. 10. 30.... 7% Sächſ. Freiſtaat
Schatz. v. 1. 7. 29
72 Sächſ. Freiſtaat
Schatz. o. 1. 7. 30 98.2* 98 6½%Württ. Freiſt.
Schatz. v. 1. 3. 29 96 b) Ausländ iche
5% Bos. E. B. 1914 5%. L.Inp. 1914 40 4½% „1898 4½% „1902 ... 3.2: 4% „...
22
4%T1. k. (Adm.)03/
(Bagd.) II „ (Bagd.) II unif. 1903 20 „ 1911 Boll. 4½% Ung. St. 1913 4½% „ St. 1914 4% Goldr. . . 4‟ St. 10 . 4 Kronr. 3%0 „„ Eiſ. Tor.. .
Gralttfürter Karsderiche boit 1o. Ban Lost.
*
5% Bulg. Tabak 02
4½% Oſt. Staatör.
v. 1913, Kdb 1918 2. 8
4½% Oſt. Silderr. 6
Goldr. .
4% „einh. R. (kon)
8% Port. (Spz.) IIII
5% Num.am. R.03.
4½% Gold. 13 ../ 16.75
4% „ am.konv.. 5.75
*Pr am. 05.. .! 6
Außereuro-
päiſche
5%Mex.am.in abg./ 20.5
5% äuß. 99
4% „Gold 04ſtf.,/ 27.6
3% „ konſ. inn. .. —
4½% „ Irrigat.,/ 35‟),
5% Tamaulipas I „
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
10%Berl. H.=Bf. G.1105
6‟ Berl. St.=Gold/ 95
80 Darmſt. St.=G.
8% D. Hyp==Bank
Meining. Goldpf. /101
100.5
% Frk.=Hyp.=B.=
Goldpfdbr..
102.75
Frkf. 6.=B.=Gld9100
Frlf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr...
1100.5
4½¾Oſt. Schatz. 14/ 25.8 7% Pfbr.=Bl.=Gold /100
5% Frkf. 2fdbr.=Bk.
Goldpfbr..
82.5
8% H. Lds.-Bk. Gld. /101.5
101.75
10% R. Eleftr. Mark
(Hagen) Goldobl. /103.25
80 K. Landesbank
Darmſt., Reihe 1/100
8‟
Reihe II/100
7% M.=Kraftböchſt! Ba.5
24
22.75
39.75
102.5
100
99
8% Mannh. St.=G./ 99.5
8% Naſſ. Ldb. Gold/102
8% Nbg. St. Gldal. / 98.75
80 Pfälz. Hyp.Bk.
Gold=Pfdbr. . . . 1100.7
80 Pforzh. St.=G./ 99.5
8% Pr. Centr.=Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr. /101.25
8% Pr. Centr.=St.
ſchafts=Goldpfpr. /102
8% Rh. Hyp.=Bank
Gold. Pfdbr.. . . 1100
7½%Rh. St.=W. 25 166
10% Rh.=Weſtf.=B
Cr.=Bk. Goldpf..
—
2 Südd. B.-Cr. B.
Goldpfdbr. . . . .
2 V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.=Gld.
obl. mit Option/105.25
7% V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.-Gd.. ohne Option/ 95.9
8% VoigtckHäffner
Goldobl.. . . . . . . 99.5
8% Württbg. Hhp.=
Bank Goldpfbr..
97.2
Ohne
Zins=
berechnung
5% Bdw. Kohl 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6% Heſ. Brk.=Rg. 23
.. Roggen .. 23
% Pr. Kaliw.
5% Pr. Roggenw.
5 % Südd. Feſt=V. G
Borkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb. .
Bayr, Handelsb...
12.73
8.25
6.25
Bahr. Hyp.u. Wechſ.
Berliner Hyp.=Bk.
Frkf. Hyp.=Bk. .
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bk.../
Mecklb. Hyp.=u. Wb.
Meining. Hyp. Bk.
Nordd. Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk. ..
Preuß. Bod.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B.=Cr. B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B...
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B
Südd. Bodenkr. . .
Württ. Hhyp.=Bk..
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B...
Landeskr. Caſſel .."
Naſſau. Ldsb. . .
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Eliſ.=Bahn ſtfr.
4% Galiz. Carl=
Lud.=B.
426
„ abg.)
5%Oſt. Sb. (L.)ſtfr.
2,6% Alte „
2,6% Neue.
5% Oſt.=Ung. 73/74
4%Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. . 1.b.8.E.
3%Oſt. .. 9. E.
3%Oſt. . 1885
3%Oſt. „Erg. Netz
30 Raab Oedbg. 83
1 3%6
91
3%
97
4% Rud. Silber ..
4½Rud. (Salzkg.)
4½% Anat., S. I
4½%Anat. S. II
4½% Anat. S. III
3% Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec. .
4½%
16.25
16.1
16.75
13.3
12.2
14.2
13.75
14.25
13.15
15.5
12.2
12.5
9.15
4.2)
21,
21
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit.. . .
Bad. Bk. .
Bk. f. Brauind..
Barmer Bankv. . .
Bay. Hyp.=Wchſ...
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Bank
D. Eff.u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein
D. Vereins=Bk. ..
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk. ...
Frankf. Bk.
Frkf. Hyp.=Bk..
Frkf. Pfdbr.=Bk. ..
Gotha. Grundkr. Bk.
Lux. Intern. Bank.
Metallbank. .
Mitteld. Creditb.
Pfälz. Hyp.=Bk. .
Pr. Bd.=Credikbank
Hyp.=Akt.=Bank
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Creditbk. . . .
Rhein=Hyp.=Bk. .
Südd. B.=Creditbk.
Südd. Disc.=Geſ..
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein
Bergwerks=Akt.
152.25
58.5
176.25
185
244
170.5
138.1
140.5
106
166
174.5
134.5
154
K.
149
2a6
220
140.25
135
171.5
134
176.25
145
8.65
berbedarf ....../103
Otavi=Min.=Ant.. .
Phönix=Bergb. . . . 131
Rhein. Braunk. .. .
Rhein. Stahlw.. . . /222.5
A. Riebeck Montan/177
Rombach. Hütte
SalzwerkHeilbronn /182
Tellus Bgb.. ... . . 113
Ver. Laurahütte . . 96.5
Ver. Stahlwerke..
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum (Mannh.)
Henninger ..
Hercules, Heſſiſche. 1145
Löwenbr.=München/387
Mainz. Aktienbr. . . 1240
Schöfferhof(Bind.)/367.5
Schwarz=Storchen
Tucher, Nürnberg.
Werger .. . . . . . . . 181
Bochum. Bergb..
Buderus.. . . . . . .
Dt. Luxemburg . .
24.5 Eſchw. Bergw....
20 Gelſenkirch. Bgw.
18 Harp. Bergb.. . ..
8.6 Ilſe Bergb. St..
3.8 „ Genußſchein.
Kali. Aſchersleb.
Kali. Salzdetfurth
Kali. Weſterregln.
Klöcknerwerke".
24.25 ! Mannesm.=Röhr.
Mansfelder ....."
1126
230
176.5
214
135
182.5
245
190.5
1791
134
Akkum. Berlin."
Adler & Oppenh...
Adlerw. (v. Kleher
6%E. A. G. Vzg. A..
5%A. E. G. Vzg. B..
A. E. G. Stamm . .
Anglo=Cont. Guano
Bad. Maſch. Durl.
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin ..
Baſt Nürnberg.
Bahr. Spiegel
Beck & Henkel
Bergmann El. . . ..
Bing. Metall.
Brem.=Beſigh=Ol.
Bürſtenfbr. Erlang
Cement. Heidelb..
Cement. Karlſtadt
Cement. Lothr.
Chem. Albert. . . . .
Chem. Brockh.
Chem. Milch .....!
123
88.5
81. 25
190
140.25
26 8
47.5
57.6
81
201
24
75
160
190
156
87.85
70
Daimler=Benz A. G.)
Dt. Eiſenhandel. .
Deutſche Erdöl .."
D. G. u. Silb. Scheid
Dingler, Zweibrück.
Dresd. Schnellpr..
Dürrkopp .. . . . . . .
Dürr. Rattingen ..
Dyckerhof & W.
Eiſenw. Kaiſersl.
El. Licht u. Kraft
El. Lieferung ....
Elſ. Bad. Wolle ..
Email. Ullrich ..."
Enzinger Werke ..
Eßlinger. Maſch. . .
Ettlinger Spinn...
Faber Bleiſtift..
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens.
Farbenind. J. G.
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Jetter)
Feiſt, Sekt. ......
Frankfurter Gas ..
Frankfurter Hof ..
Frkf.=M. Pok. u. W.
Geiling & Cie. ...
Germania Linol.. .
Gelſenk. Gußſt. . .
Goldſchmidt, Th..
Gotha Waggon.
Gritzner, Maſch.. . .
Grün & Bilfinger
Hafenmühle, Frkft.
Hammerſen .. .
Hanfw. Füſſen ...
Hanſa=Lloyd, Br. .
Hartm. & Braun ..
Heyligenſtaedt.. . .
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch, Kupfer ...
Hoch=Tief Eſſen .."
Holzmann ..
Holzverk. Ind..
Hydrom. Breslau
Fnag ..... ......
Kf
163
219.5
153
92
78
40
203.5
191.7:
34
48.21
68.5
230
92
107
55
312
98
139.1
25
.
Junghans St.....
Kammg. Kaiſersl.
Karlruher Maſch.
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Krw. Alt=Württbg./.
Krauß, Lokom.
Lahmeyer ......"
Lech. Augsburg ...
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Spicharz..
Lingel Schuhw.. . .
Löhnberg. Mühle.
Ludwigsh. Walzm
Lüdenſcheid Metall /116
Lux, Induſtrie.
Mainkraft Höchſt.
Mars=W. Nürnberg
Metallgeſ. Frkf. . . 189
Miag, Mühlenb.
Moenus, Stamm
Motorenf. Deutz.."
Motorenf. Oberurſ.
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Rein. Gebb. & Schal
Rhein. Elektr.
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Rütgerswerke ...."
Schneid. & Hanau.
Schnellpr. Frank.
Schramm Lackf. ..
Schriftg. Stemp..
Schuckert, Elektr.
Schuhf. Weſſel..
Schuhf. Herz
Schultz. Grünlack.
Seilind. Wolff
Siemens Glas...
Siemens & Halske
J
195
28
141.25
187
68
13
183
123.25
49
128.5
129.5
144
146.5
88.25
66.5
—
124
Zus
47
140
171.5
64
104.5
69
109
103
141
200
86.25
79
41
96
162.5
290,25
Südd. Immob.
Südd. Zucker=A.=G
Thür. eleftr. Lief. .
54 Uhren Furtwängl.
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Südd. Eiſenb.=Ge
Hapag
Nordd. Llohyd
153.25
117.25
107.4
113
107
160
136.5
75
175
145
214
330
102.5
88.5
184
136
140-.
147.5
149.75
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148
[ ← ][ ][ → ]Nummer 195
Samstag, den 16. Juft 1927
Seite 13
Metallnotierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 15. Juli ſtellen ſich wie folgt:
Glektrolytkupfer 12134, Remolted Plattenzink 51¾—52½, Original
Hütten=Aluminium 210 dito in Walzen 214, Reinnickel 340—350,
An=
ttimon Regulus 95—100, Silber in Barren 77½—78½.
Die amtlichen Preisfeſtſtellungen im Metallterminhandel vom
1 15. Juli ſtellen ſich für Kupfer: Januar 114, (114½), Februar 114½
0(114½), März 11434 (11434), April 115 (115), Mai 115 (115), Juni
1115¼ (115½), Juhi 111½ (111¾4), Auguſt 111¼ (111½), September
r112 (112½), Oktober 113 (113), November 113½ (113½), Dezember
113¾ (114). Tendenz: feſt. — Für Blei: Januar 47½ (47¾4),
FFebruar 47½ (47½), März 47½ (47½) April 47½ (471) Mai 473.
R47½) Juni 4734 (48), Juli 46 (47), Auguſt 4634 (47), September 47
R47½), Oktober 47 (47½), November 47 (47½), Dezember 47½ (47½).
Sendenz: feſt. — Für Zink: Januar 55 (55½), Februar 55 (55½),
EMärz 55 (55½), April 55 (55½), Mai 5434 (55), Juni 55 (55), Juli
(S6 (57½), Auguſt 55¾4 (56½), September 55 (55¾4), Oktober 55 (55½),
MMovember 55½ (55½), Dezember 55 (55½). Tendenz: feſt. — Die
Herſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern beigefügten Brief.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 15. Juli. (Priv.=Tel.)
Weizen ging heute wieder zurück, da günſtige Nachrichten aus den
mmerikaniſchen Frühjahrsweizenanbaugebieten vorlagen und die
Vor=
rräte an neuem Weizen im Südweſten zugenommen haben.
Mais war ſtärler rückläufig, da allgemeine Liquidationen einſetzten
nund in mehreren Staaten wohltuende Regenfälle niedergegangen ſind.
Kaffee: Am Kaffeemarkt kam es zu ziemlich erheblichen
Preisſteige=
rrungen. Es herrſchte ziemlich lebhafte Nachfrage von ſeiten des Handels
nuind europäiſcher Firmen.
Zucker: Der Rohzuckerterminmarkt verkehrte bei ruhigem Geſchäft
fin ſchwacher Haltung. Es lagen europäiſche Verkaufsorder vor. Die
Machfrage nach Lokoware blieb klein.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 15. Juli:
Getreide. Weizen: Juli 1412/s, Sept. 139½/, Dez. 1422/e;
Mais: Juli 972/e, Sept. 10234, Dez. 105½; Hafer: Juli 44½,
Sept. 442/e, Dez. 47½e; Roggen: Juli 104/e, Sept. 94½,
Dez. 97/s.
Schmalz: Juli 12,82½, Sept. 12,90, Oktober 13,00.
Fleiſch. Rippen: Juli 12,52½, Sept. 12,72½, Oktober —;
Speck: loko 12,75; leichte Schweine 9,75—10,65, ſchwere Schweine
8,75—9,65; Schweinezufuhr: Chicago 18000 Weſten 70 000.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 15. Juli:
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 1522/s, hart —; Mais: neu
mnk. Ernte 110/e; Mehl: ſpring wheat clears 700—735; Fvacht:
nuach England 1,6—2 Schilling, nach dem Kontinent 6—8 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 13,45; Talg: extra 77/8.
Kakav. Tendenz: kaum ſtetig; Umſatz in lots: 92: Loko: 17:
Fuli 16,28, Auguſt 16,29, September 16,40, Oktober 16,33, Nov.
9.5,91, Dezember 15,13, Januar 14,80, Februar 14,70, März 14,60.
Produktenberichte.
Wormſer Produktenbörſe vom 15. Juli. An der heutigen
Produkten=
börſe waren die Preiſe gegenüber der Vorwoche unverändert, bis auf
Maisſchrot, der 21—22 notierte.—
Freinsheimer Obſtmarkt. Bei einer Anfuhr von über 500 Zentnern
notierten Kirſchen rot 18—34, ſchwarz 36—50, Heidelbeeren 35—45,
Jo=
hannisbeeren 17—23, Stachelbeeren 11—20, Birnen 16—26, Pfirſiche 2
bis 50, Spillinge 30—35, Aepfel 20—25, Pflaumen 30, Tomaten 30—35,
Bohnen 13—17. Mit dem Obſtſonderzug wurden bisher insgeſamt 500
Waggon Obſt befördert, davon entfallen auf Freinsheim 340, auf
Wei=
ſenheim a. Sand 110, auf Bad Dürkheim 50 Zentner.
Frankfurter Probuktenbericht vom 15. Juli. Auslandsgetreide liegt
ſehr ſtill. Futtermittel ſind nur wenig gefragt, lediglich Weizenkleie iſt
ein wenig feſter, was auf den Mühlenſtreik in Mannheim
zurückzu=
führen iſt, der aber, wie man hört, vorausſichtlich heute oder morgen
beendet ſein wird. Das Mehlgeſchäft deckt nur den notendigſten
Be=
darf, da der Konſum ſehr zurückhält. Die zweite Hand gibt eine
viertel Mark unter den niedrigſten amtlich notierten Preiſen ab. In
Roggenmehl ſcheinen die Vorräte beim Konſum aufgebraucht zu ſein.
Weizen 31, Roggen 77,50, inländiſcher Hafer 26, ausländiſcher Hafer
23,50—26, Mais 18,75—19, Weizenmehl 40,50—41. Roggenmehl 37,75
bis 38, Weizenkleie 13 und Roggenkleie 14—14,50.
Berliner Produktenbericht vom 15. Juli. Die Tendenz geſtaltete ſich
heute in Fortſetzung der geringen Umſatztätigkeit der Vortage erneut
ſchwächer. Lediglich Juliweizen konnte eine geringe Preisſteigerung
er=
zielen. Im übrigen waren Herbſtmonate etwa 0,5 Roggen durchweg
1—1,5 Mark niedriger. Von Futtergetreide war heute neue
Winter=
gerſte bei großen Angeboten etwas mehr gehalten. Hafer in guten
Qualitäten behauptet. Auch Mais ziemlich feſt. Die Lage im
Mehl=
handel hat ſich nicht geändert.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Die im April d. Js. über die Firma Gebr. Himmelsbach verhängte
Geſchäftsaufſicht läuft am 27. Juli ab. Wie verlautet, wird die
Ge=
ſchäftsaufſicht um mehrere Monate verlängert werden, da ſich die
Ge=
ſchäftslage des Unternehmens noch immer nicht klar überſehen läßt. Die
endgüiltige Auseinanderſetzung wird im weſentlichen von dem Ausgang
der Schadenerſatzprozeſſe abhängen, die zurzeit noch zwiſchen der Firma
Himmelsbach und mehreren Länderregierungen ſchweben.
Die Lage im Aachener Steinkohlenbergbau iſt zurzeit ſo, daß die
Produktion, einſchließlich Koks= und Brikettherſtellung, glatt
unterge=
bracht wird. Die Förderung hat ſich auf gleicher Höhe gehalten, wie in
den Vormonaten, doch iſt infolge der Verkürzung der Arbeitszeit die
Leiſtung gegenüber dem erſten Viertel des laufenden Jahres bedeutend
zurückgegangen.
Im Monat Mai förderten die ſaarländiſchen Kohlengruben 1085 380
Tonnen Kohle gegen 1041 518 Tonnen im April. Die Tagesproduktion
war mit 49 372 Tonnen im Mai etwas niedriger als die des April mit
49 458 Tonnen. Die Haldenbeſtände nahmen um 34 733 Tonnen auf
448 573 Tonnen zu. Die Kokserzeugung erreichte im Mai 21 889 Tonnen
gegen 21 049 Tonnen im April.
Der Roheiſenverband hat für den Monat Auguſt den Verkauf zu
unveränderten Preiſen aufgenommen. Ebenſo blieben die
Zahlungs=
bedingungen die gleichen.
Der Provinzialausſchuß der Provinz Sachſen beſchloß, für Zwecke
der Provinz zwei Anleihen zu je zwei Mülionen RM. aufzulegen. Die
eine Anleihe zu 6 Prozent Verzinſung bei 94 Prozent Auszahlung und
die andere zu 6½ Prozent bei 88 Prozent Auszahlung.
Wie verlautet, haben ſich in den letzten Tagen bei den
Verhandlu=
gen über die Bildung einer Geldausgleichsſtelle für die
landwirtſchaft=
lichen und gewerblichen Kreditgenoſſenſchaften Oeſtevreichs erhebliche
Schwierigkeiten ergeben, da ſich bei den Genoſſenſchaften in verſchiedenen
Bundesländern ſtarke Strömungen gegen die Verwirklichung dieſes
Pla=
nes geltend machen. Man glaubt daher in unterrichteten Kreiſen
keines=
falls, daß vor dem Spätherbſt an die Errichtung einer Girozentrale
gedacht werden kann.
Wie bereits mitgeteilt, ſoll in nächſter Zeit die Auflöſung des
Ver=
kaufsſyndikats der öſterreichiſchen Metallwerke erfolgen. In dieſen Tagen
wird eine Generalverſammlung des Syndikats ſtattfinden, in der aller
Wahrſcheinlichkeit nach die Auflöſung beſchloſſen werden wird. Dagegen
rechnet man damit, daß noch im Laufe dieſer Woche die bereits
ange=
kündigte Zuſammenſchlußbewegung von vier Metallwerken zum Abſchluß
gelangt.
Da die polniſche Handelsbilanz pro Jui nur ein Defizit von 30
Millionen Bloty aufweiſt und das Paſſivſaldo im April nicht überſteigt,
hat die Staatsbank die Kreditreſtriktionen beim Wechſeldiskont wieder
zum größten Teil aufgegeben. Die Privatbanken haben ebenfalls ſich
dem Vorgehen der Staatsbank angeſchloſſen und die früheren
Kredit=
gewährungen bewilligt.
Der Wechſeldiskont in Polen iſt ſeit dem Scheitern der
amerika=
miſchen Anleiheverhandlungen wieder erheblich geſtiegen. Er beträgt
gegenwärtig für erſtklaſſige Wechſel 1½ bis 2 Prozent, für ſchlechtes
Material 2½ bis 3 Prozent monatlich. In Induſtriekreiſen und in der
Provinz iſt der Diskontſatz noch höher.
Die Arbeitsloſenzahl in der Tſchechoſlowakei, die im Mai dieſes
Jahres 83 000 betrug, gegen 60 000 im April, iſt in dieſem Monat auf
52 000 geſunken.
Aus Moskau wird berichtet, daß die Staatsbank der Sowjetunion
ihr Grundkapital von 100 Millionen Rubel um 150 Millionen Rubel
auf 250 Millionen Rubel erhöht. Die Erhöhung des Grundkapitals
er=
folgt rückwirkend ab 1. Juli 1927.
Die von belgiſchen Induſtriellen und Kaufleuten auf
Repa=
rationskonto vergebenen Aufträge beliefen ſich im Juni auf
2 385 000 RM. oder etwa 20 Millionen belgiſche Franken.
In der am 2. Juli abgelaufenen Woche wurden in den engliſchen
Bergwerken 4 848 900 Tonnen Kohlen, gegen 5 004 800 Tonnen in der
Vorwoche, gefördert. Die Zahl der Arbeiter belief ſich am Ende der
Berichtswoche auf 1004 800; das iſt die niedrigſte Ziffer ſeit der erſten
Februarwoche, wo ſich die Arbeitergeſamtzahl auf 1000 600 ſtellte.
Wie aus New York gemeldet wird, beabſichtigen die Packard Motor
Car und die Hudſon Motor Car, ihre Unternehmen
zuſammenzuſchlie=
ßen. Die Aktiven dieſer beiden Geſellſchaften betragen rund 110 Mill.
Dollars.
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Nummer 195
Samstag, den 16. Juli 1927
Seite 15
Auf in den Odenwald!
Von Dr. Ernſt Gießen.
TV.
Ich bin kein „Tellertouriſt”, ich gehöre nicht zu denen, die
ſaren Wanderbericht mit dem Preis gaſtwirtlicher
Höchſtleiſtun=
gen ſpicken. Es fällt mir in den Berichten mancher
Wander=
vereine öfters unangenehm auf, daß da von Küche und Keller
mehr die Nede iſt als von Naturſchönheiten und Denkmälern der
Saukunſt. Aber von einigen Gaſthäuſern muß ich doch ſprechen.
(Es gibt nicht nur denwwürdige Kirchen und Rathäuſer in unſerer
ichönen Heimat, ſondern auch denkwürdige Gaſthäuſer. Zu
Mil=
uenberg gehört der „Rieſe” wie zu Heidelberg das Schloß, zu
eeppenheim der „Halbe Mond” wie zu Michelſtadt ſein Rathaus,
und wenn ich von Auerbach erzählen ſoll, darf ich von der
Nrone” nicht ſchweigen. Damit will ich die Leiſtungen anderer
(Saſthäuſer gewiß nicht zurückſetzen, aber es heißt ein ganzes
9apitel Kulturgeſchichte unterſchlagen, wenn man nichts ſagt
vom „Rieſen” vom „Halben Mond” von der „Krone‟. Der
Aeiſeverkehr zu Pferd und Wagen, von deſſen Umfang wir uns
heute keine rechte Vorſtellung machen, war in früheren
Jahrhun=
derten auf der nach der Krönungs= und Meſſeſtadt Frankfurt
gerichteten Bergſtraße ungeheuer. Dadurch ergab ſich die
Not=
wendigkeit, an einem ſo belebten Verkehrsweg
Unterkunftsmög=
chkeiten für Menſch und Roß in großem Umfang zu ſchaffen.
zm Jahre 1655 wurde der Grundſtein der „Fürſtlichen Herberge
zur güldenen Krone” in Auerbach gelegt. Das Haus, im Laufe
der Zeiten neuen Anforderungen entſprechend ausgebaut und
vergrößert, von der Familie Diefenbach faſt 200 Jahre geleitet,
verfügte über Wohnräume für die Reiſenden, Hallen brachten
die Wagen unter, in den Stallungen fanden mehr als 100 Pferde
Alatz. Einen Zuſtrom von Gäſten brachte außer dem Güter= und
Aeiſeverkehr die Auffindung der Auerbacher Mineralquellen im
Anfang des 18. Jahrhunderts. Wie dem Dampfſchiff und der
Giſenbahn der Fluch des enttäuſchten Kutſchers folgte, ſo
beglei=
jate mit ſteigender Sorge der Gaſthofbeſitzer an der Bergſtraße
d.e Entwicklung der Verkehrsverhältniſſe. Die Dampfſchiffe des
Rheins und die Eiſenbahn riſſen Menſchen und Güter von dem
ASeg, auf dem ſie ſich in Jahrhunderten bewegt hatten. So kam
m anches Gaſthaus an der Bergſtraße in ſchwere Bedrängnis,
awer die „Krone” verlor nicht ganz ihren Glanz, ſie hat auch
miter den veränderten Umſtänden immer Zuſpruch gefunden.
umter ihren berühmten Gäſten ragt Joſeph Vietor von
2cheffel hervor, der 1849 mehrere Wochen hier weilte. Da
hallten die Räume wider von den Liedern, die der weinfrohe
Aichter mit ſeinen feuchten Geſellen anſtimmte. Dieſe
Tafel=
runde überſah trotz des Ernſtes der Zeiten die Grenzen von
Macht und Tag. Damals hat uns Scheffel manches ſchöne Lied
geſchenkt. „Als die Römer frech geworden” erklangt zum erſten
Ackale in der „Krone‟. Im Jahre 1906 legte ein Brand das alte
G gſthaus nieder, die Kunſt des Architekten Metzendorf aus
Beus=
hrim ſchuf die neue „Krone‟. Heute iſt der Gaſthof ein
Er=
holungsheim des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten, ſteht
aber auch anderen Gäſten jederzeit offen.
In Auerbach trinkt man gefährliche Getränke. Die Berg=
und Pfaffenſteiner, der Heppenheimer Steinköpfer ſind Götter=
Reben der Bergſtraße gefunden in dem Odenwalddichter Karl kapelle herausragen. Und wie viele hat die Glocke zu frommem
Schäfer, dem Scheffel gleich mancher kühne Vers aus
blin=
bacherverwegene Geſchichten. Schon bei derErklärung ihres Namens Das iſt eine geheiligte Waldandacht, wenn äm
Himmelfahrts=
komme ich nicht ſo recht mit. Daß die Auerbacher ſchließlich etwas
mit den Auerochſen zu tun haben, die einſt in den Wäldern Reine des blauen Maienhimmels.
Germaniens hauſten, will ich ſchon glauben. Aber daß die Römer
ſeiner unvergleichlichen Vorzüge „das Gold des Bacchus”
aurum Bacchi genannt hätten, wodurch Erzeuger und Trinker
glaube ich ſelbſt bei der fünften Flaſche „Auerbacher Rott” nicht.
Selbſt meine literariſch feſtgefügten Kenntniſſe wollte man ins
Städtchen habe mit dem benachbarten Fürſtenlager den
Schau=
platz abgegeben von Goethes „Hermann und Dorotheg”.
Auerbach iſt ſo recht der Ort zum behaglichen Ausruhen.
Wer Erholung ſucht nach nervenpeitſchender Arbeit, der findet
hier einen glücklichen Winkel, der den Gehetzten die Labe der
Ruhe gibt. Die merkwürdige Miſchung ſtädtiſchen und
länd=
lichen Gepräges hat etwas mertwürdig Anziehendes. Da
um=
ſchwärmt ein Vierteltauſend moderner Villen mit allen
neuzeit=
lichen Einrichtungen die alten Bauernhäuſer, die Gänſe auf der
Straße umſchnattern das Luxusauto, das, nicht weit vom
ein=
fachen Bauernhof entfernt, in die Garage des verwöhnten
Fabrikherrn gleitet. Keines Kurſaals übertünchte Oede verführt
zu Torheiten der Mode und des Flirts, friſch und geſund wie
die Luft, die uns aus den rauſchenden Buchenwäldern der
näch=
ſten Nachbarſchaft entgegenſtrömt, iſt hier das Leben der
Ein=
geborenen, die alten Sitten treu, aber auch dem guten Neuen
aufgeſchloſſen, an ihrem glücklichen Daſein den Fremden gern
teilnehmen laſſen. Einen Kurpark von weihevoller Schönheit hat
Auerbach in ſeinem „Fürſtenlager”. Dieſer wunderſame
alte Waldpark, verdankt ſein Entſtehen dem Landgrafen
Lud=
wig VIII., der die ſegenſpendende Heilquelle bei Auerbach, dem
„guten Brunnen”, eine würdige Umrahmung geben wollte. Näch
und nach entſtanden verſchiedene Bauten, und das Schlößchen
lud Sommer und Sommer die Familie des Landesherrn zu
längerem, ſorgenfreien Aufenthalt ein. Erinnerungen an
fürſt=
liche Pracht wird man heute hier vergebens ſuchen, ein grünes
Revier des Schweigens ſtreut ſeinen Segen auf die
vielgeſchlun=
bringen Frieden den nervöſen Kindern der Chauffeurzeit, und
die Kenner haben helle Freude an dieſem Kongreß ſeltener
ich durch dieſen Park, wenn ſich der Schwarm verlaufen hat,
und belebe die alten Häuschen mit Menſchen, die wirklich dorthin verborgen zu liegen.
gehören, und ich denke an Pasqués reizende Erzählung „Es ſteht
ſträßer Weine kann nicht jeder vertragen. Ehemalige Gießener ein Baum im Odenwald‟. Eine Stätte der Weihe ganz anderer
Studenten mit Bierſchluck in tiefem Zug müſſen beſonders vor= Art iſt die ſog. „Not Gottes”. Wem ſollte es nicht ans Herz
ſichtig ſein. Der Auerbacher Rott, der Bensheimer Kirchberger greifen, wenn er eine Stätte in ſtillem Wald betritt, die wohl
ſeit undenklichen Zeiten der Gottesverehrung gedient hat. Es
gaben, deren nicht jeder würdig iſt. Ihren Herold haben die iſt geheiligter Boden, aus dem die Reſte einer alten Einſiedler=
Gebet gerufen, die ihre weckende Mahnung nicht von Kirchtums
kenden Römern aufgeſtiegen iſt. Beim Wein erzählen die Auer= Höhe, ſondern zwiſchen zwei hochragenden Buchen ertönen läßt.
tage die Seelen ſich hier erheben im grünen Dom unter der
Nach Süden hat ſich Auerbach ſo ausgebaut, daß es dem
mit ſchmunzelndem Entzücken den Wein der Bergſtraße wegen benachbarten Bensheim die Hand reichen kann. Ich gehe das
Stückchen nach der ſchönen Kreisſtadt auf der Landſtraße gegen
meine Gewohnheit. Beim Abſchied von Auerbach ſchreite ich
dieſes Tropſens ſich den Namen „Auerbacher” verdient hätten, durch das ältere Villenviertel. Die meiſten dieſer Häuſer ſtehen
ſo brav, ſo beſcheiden, ſo vornehm da, der Farbenrauſch in der
äußeren Kleidung fängt erſt an. Auto auf Auto raſt an mir vor=
Wanken bringen. Die Auerbacher behaupten ſteif und feſt, ihr über. Mit einer wahren Wolluſt tummeln ſich die Autler auf
dieſer Strecke. Es muß wenig gute Fahrſtraßen geben. Darum
eitel Freude, daß man hier ſo drauflosflitzen kann. Wie ſoll das
erſt werden, wenn der als Ideal geprieſene Zuſtand Wirklichkeit
werden ſoll, daß jeder arme Mann ein Auto hat?. Werden dann
die, die jetzt die wilde Jagd neben mir vollführen und mich
gerade noch ſo dulden, ihre Raſerei in die Luft verlegen und die
Sonne verdunkeln?. Von allen Fabrikaten des In= und
Aus=
landes umrattert, komme ich in die freundliche, vornehme
Garten=
ſtadt Bensheim. Das alte Baſinesheim, eine der
älteſten Niederlaſſungen an der Bergſtraße, früh mit
Markt=
gerechtigkeit und Stadtrecht ausgeſtattet, als wertvolle Beute in
vielen Fehden und Kämpfen heiß umſtritten, belagert, erobert,
zerſtört, ausgeplündert, hat allen Stürmen der Zeit zum Trotz
ſich gehoben und iſt heute eine der ſchönſten Kreisſtädte Heſſens:
die Stadt der Kirchen und Schulen, der Blumen und
Reben=
gelände, des Gewerbfleißes und künſtleriſchen Strebens. Als
Schnellzugsſtation an den Weltverkehr angeſchloſſen, iſt die Stadt
leicht zu erreichen, die dem Fremden in vorbildlicher Weiſe zeigt,
wie man das Neue mit dem Alten verſtändig verbinden kann.
Das neue Bensheim trägt den Ruhm des Architekten
Metzen=
dorf in alle Lande. Im Garten des „Deutſchen Hauſes” treffe
ich meinen Freund Emil, den Weggenoſſen meiner Pfingſtreiſe.
Wir ſchwelgen in hundert Erinnerungen an die 1000jährige
Stadt Goslar. Wir kommen auch auf Frauen zu ſprechen, auch
auf die „Frau von Bensheim”. Was ſoll die im Lande
um=
gehende Redewendung heißen: „Der kommt hinten herum wie die
Frau von Bensheim”. Da gab mir Emil nach einem kräftigen
Schluck Kirchberger die wiſſenſchaftliche Erklärung: Bensheim
genen, ſorgſam gepflegten Wege. Schattendach und Ruhebank war 1644 von den Franzoſen beſetzt worden. Im Dezember des
Jahres rückten die Bayern unter dem General Johann von
Weerth und dem Marſchall de Merey heran. Eine Frau ſoll
Bäume und Sträucher. Schwärme haſtender Menſchen, die dieſen damals einen vom Schönberger Tal aus durch den
Mühl=
manchmal der Sonntag in dieſen Frieden ſchleudert, wirken wie graben hindurchführenden unterirdiſchen Eingang gezeigt haben,
geſchmackloſe Zirkusplakate an einer Tempelwand. Einſam gehe durch den ſie bei Nachtzeit heimlich in die Stadt eindrangen.
Hinter dem „ſoll” ſcheint noch der Stoff für eine Doktorarbeit
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Nummer 195
Samstag, den 16. Juli 1927
Seite 17
Chriſtine Berthold.
Roman von Emma Nuß.
(Nachdruck verboten)
Da lehnte ſich Miß Dobbs tief in ihren Seſſel zurück, und
hre grauen Augen blickten ernſt auf die junge Mitarbeiterin:
„Liebes Kind, es war die größte Sorge meines ganzen
bis=
ſerigen Lebens, wer wohl einmal mein Werk hier weiterführen
ollte, wenn ich, zu alt oder überhaupt nicht mehr bin. Es iſt
es mit meinem Herzblut erarbeitet, und ſorgenſchwere Jahre.
ſt es gekoſtet, bis auch zu mir das Glück und der Erfolg kamen
und die Firma zu dem brachten, was ſie heute iſt. In Sie ſetze
ch nun mein ganzes Vertrauen, daß Sie alles tun werden, das
dſchäft wie bisher hochzuhalten, daß Sie ſogar noch weiter
ſarnit kommen werden wie ich, denn Sie ſtehen vor einer
fer=
uen Arbeit, während ich von Grund auf neu zu bauen hatte.
n d Sie ſind jung, aber ich war, als ich beganu, ſchon zermürbt
nd verbittert durch einen Mann, einen rake. Der Himmel
be=
jahre Sie vor einer Heirat — das iſt mein aufrichtigſter Wunſch
ür Sie. Kein Mann taugt ſo viel, daß es lohnte, ſeinetwegen
ſich nur fünf Minuten im Geſchäft zu verſäumen — ſelbſt der
ſchritt zum Altar bedeutet eine ſündhafte Zeitvergeudung.”
inkoß Miß Dobbs ihre lange Rede, fletſchte, die Zähne und
ſackte Chriſtine in beſter Laune bei den Schultern. „Nun will
ch ſehen, wie lange Sie wohl meine guten Ratſchläge beherzigen
drden, denn ich müßte meine Landsleute ſchlacht kennen, wenn
ſicht in der nächſten Zeit mehr Einladungen von Müttern und
derge von Blumen von deren Söhnen, als Geſchäftsbriefe bei
hnen einliefen. Sie werden gut tun, ſich zwei beſondere
Mad=
en anzulegen, die eine mit dem Vermerk: „Eingegangene
ſeiratsanträge”, die andere mit: „Erledigte Objelte.”
„Nun, hoffentlich zähle ich bei dieſen Leuten auch raſch zu
en erledigten Objekten;” meinte beluſtigt Chriſtine, „denn ich
jöchte doch meine Zeit mit einträglicheren Geſchäften
verbrin=
en, als dieſe beiden Mappen zu beſorgen.”
„Bravol” rief Miß Dobbs. „Sie ſind doch eben der Soziuz
der vielmehr die Sozia meines Herzens. Und nun kommen
ſie und begrüßen Sie draußen als neugebackenes Oberhaupt
b: Firma „Ihr Volk. Der arme Mr. Godard hat ſich krank
ge=
geldet. Sie können jetzt gleich mal ſehen, wieviele Freunde
ſie unter unſern Angeſtellten haben, denn wenn auch ihre
ſunge lügt und Ihnen ſchöne Worte macht, das Auge ſagt die
Fahrheit. Sie iviſſen doch, daß unſere Mitmenſchen uns zwei
fünden auf dieſer Welt nie verzeihen werden — den Erfolg
nd den Mißerfolg. Machen Sie ſich darauf gefaßt, daß man
täßtenteils entrüſtet ſein wird darüber, daß Sie nun von der
ingeſtellten zur Herrin emporgeſtiegen ſind.”
irgend anging, nach Deutſchland reiſen, das Waiſenhaus, die
Mutter und alle ihr liebgewordenen Stätten beſuchen. Doch
vor=
läufig war an eine ſolche Reiſe noch nicht zu denken. Der Bau
der Mühlenwerke ging zwar mit echt amerikaniſcher
Geſchwin=
digkeit von ſtatten, und noch ehe die hier ſchon im Herbſt
eigs=
ſetzende ſtrenge Winterkälte eintrat, war das impoſante Gebäude
ſo weit fertigreſtellt, daß nur noch, im Innern Arbeiten
not=
wendig waren. Doch der ganze Apparat, der nun in Bewegung
geſetzt werden mußte, um den Betrieb ſofort nach Vollendung
des Werkes in Gang zu bringen, erforderte von Chriſtine
wahr=
lich doppelte Kräfte und doppelte Zeit. Für Mr. Godard ſuchte
und fand ſie auch bald vollwertigen Erſatz in einem ſchon
be=
jahrten Irländer, Mr. Johnſtone, dem ſie die Befugniſſe einer
Art Generaldirektors einräumte.
Miß Dobbs zog ſich langſam, aber doch fühlbar, vom
Ge=
ſchäft zurück; ſie wußte ja alles in ſo guten Händen und wollte
nun auch noch ein paar ſchöne ruhige Jahre genießen.
Das Geſchäft gewann immer größere Ausdehnung; es war,
als läge ein ganz beſonderer Segen auf dieſem Unternehmen.
tind als dann endlich das Mühlenwerk fertig und dem Betri=b
übergeben war, konnte es kaum den Anſprüchen genügen. Es
war, als habe man in Kanada nur auf dieſe Mühle gewartet,
ſo viele Anfragen liefen ein. Es hatte ſich herumgeſprochen,
daß die Mühle die allerneueſten Maſchinen hatte, womit ein
Mehl erzeugt würde, wie es feiner keine andere Mühle
hervor=
bringen könnte.
Eines Abends, als Chriſtine bei Miß Dobbs zum Tee war,
drückte ihr dieſe faſt gerührt die Hand: „Kind, Sie werden vom
Glück geradezu verſolgt. Die Erträge der Mühle ſtellen ja unſer
ganzes übriges Geſchäft tief in den Schatten. Und wenn es ſo
weitergeht, werden wir noch reiche Leute,” ſchloß ſie ſchmunzelnd.
und wie recht ſie mit dieſer Prophezeiung hatte, bewies der
Geſchäftsbericht des erſten Jahres, der über alles Erwarten
gün=
ſtig lautete. Chriſtinens kleines Einlagekapital wuchs bereits zu
einem Vermögen an. Ihrem Einkommen entſprechend hätte ſie
ein überaus glänzendes Leben führen können. Doch ſie blieb
einfach und, ſo weit es anging, anſprüchslos in ihrer
Lebens=
führung. Sie bewohnte jetzt ganz in der Nähe von Miß Dobbs
ein eigenes kleines Holzhaus, denn es war ihr doch ein großes
Bedürfnis geworden, ein gemütliches und ihren Schönheitsſinn
befriedigendes Heim zu haben. Mit Hilfe der alten Dame hatte
ſie auch bald eine kleine Dienerſchaft beiſammen, wie ſie für
einen ſolchen Haushalt benötigt wurde, und die Oberaufſicht
darüber hatte Chriſtine dem weitaus fähigſten unter ihnen,
ihrem Chauffeur Henner übergeben. Eine junge Halb=
Indiane=
rin, mit Namen Jeſſy, tat eine Art Zofendienſte bei Chriſtine,
da ſie jede Arbeit, die nicht dem Geſchäft don Nutzen war,
andern überließ.
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Da lachte Chriſtine ſorglos auf. Sie fühlte ſich dieſen
gan=
zen Menſchen ſo duchaus gewachſen, daß es ſie keine Sekunde
bekümmerte, wie man ihre neue Stellung zu ihnen beurteilen
würde. Es gab für ſie nur einen Widerſtand im Geſchäft: Mr.
Godard. Es war all ihren Bemühungen nicht gelungen, ihn
freundlich für ſie zu ſtimmen. Und ſo überraſchte es ſie auch
nicht, als ſchen am nichſten Morgen ein Schreiben des
angeb=
lich Erkrankten eintraf, darin er um ſeine Entlaſſung aus der
Firma hat. Und es war eine der erſten eigenmächtigen
Hand=
lungen Chriſtinens als Mitinhaberin der Firma, daß ſie unter
ſein Geſuh ſchrieb: „Mr. Godard iſt ein Ruhegehalt in der
bis=
herigen Höhe ſeines Einkommens aus der Firma zu zahlen.”
Es gab nun in den gunzen folgenden Tagen ſo viel
drin=
gende Arbeit für Chriſtine, durch ihre veränderte Stellung zum
Geſthäft hervorgerufen, daß ſie zu einem ruhigen Beſinnen, zu
einer ungeſtörten Freude über, ihren glänzenden Emporſtieg
noch gar nichr hatte kommen können. Und als auch dieſe Stunge
kam, da ſie ſich der Freude hätte hingeben können, entbehrte ſie
mit ichmerzlichem Vewußtſein, einen Menſchen, der mit ihr
jubelte, mit ihr lachte und von Herzen ihre Freude hätte teilen,
können. Ich mußte nicht nur mein größtes Leid allein tragen
— ich muß auch meine Freude, das bißchen Glück, was ich mir
noch zuſammenraffe, allein und ohne ein mitfühlendes Herz
hin=
nehmen”, empfand ſie mit leichter Wehmut. Sie dachte an alle,
die ihr einſt nahs ſeſtanden, und ſtatt des Jubels über ihre
Er=
folge ſtellte ſich das Heimweh, die Sehnfucht nach der Heimat
und den ihr dort lieben Menſchen bei ihr ein.
Und plötzlich zuckte ein Bedanke in ihr auf, der ſich ſogleich
zum feſten Entſchluß wandelte: Ja, ſie wollte doch, ſo bald es
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Nummer 195
Samstag, den 16 Juli 1927
Seite 18
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Sonntag, den 17. Juli, nachmittags 4 Uhr
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verbunden mit der 35jährigen Gründungsfeier des Geſangvereins
Einigkeit, Darmſtadt=Beſſungen
Konzert: Städt. Orcheſier, Geſangsvorträge mehrerer Vereine, turneriſche
Aufführungen, Kunſtreigenfahren des Radfahrervereins Waldesgrün,
Preisſchießen, Kinderfeſi, Tanz
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geführt von der Darmſtädter Kunſtfeuerwerkerei Wallenſtein) —
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Sonntag, den 17. Juli 1927, nachmittags 4 Uhr ab
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im Garten sowie sämtl. Räumen des städtisch. Saalbaues
bestehend aus
Konzert, Gesangsvorträgen und Tanz.
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Lamplonsreigen, Kinderreigen,
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Wir machen besonders auf unsere reichhaltige Tombola
aufmerksam, wozu uns von einigen Darmstädter Firmen
größere Gewinne gestiftet wurden.
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