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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 188
Samstag, den 9. Juli 1927.
190. Jahrgang
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de Verpſiſchtung auf Erfüllung der
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auſtecge und Teiſſung von Schadenerſatz.
oder gerſchtlſcher Beſtrelbung fäl
Konl
Nobalt weg. Bonftonto: Deuſche Bank und Dame
Nädier und Naiſonalbank.
Das Schickſal der Seeabrüſtungskonferenz.
König Midas.
Differenzen über Differenzen.
Japaniſche Einigungsvorſchläge.
EP. Genf, 8. Juli.
Des Exekutivkomitees der Marinekonferenz ſtattgefunden, der
erigen Ergebniſſe ihrer Beratungen vorgelegen, der vom Exe= gungsfähigkeit aber nicht eingeſchränkt wird, vorausgeſetzt, daß
Die japaniſchen Vorſchläge
däe zum Zweck einer Einigung zwiſchen England und Amerika
vorbereitet wurden, ſehen für England vor an Kreuzern und
ſär beide Klaſſen 450 000 bis 550 000 Tonnen zulaſſen wollte, Lord Balfour in Waſhington im Jahre 1921 vertreten hatte,
Dieſe Zahl iſt errechnet auf der Grundlage eines Lebensalters. Von der Einbeziehung der bewaffneten Handelsſchiffe in die
dem von England beautragten Lebensalter von 20 Jahren für
Areizer und von 16 Jahren für Zerſtörer würde ſich der engliſche
Areſtand auf 664 000 Tonnen ſtellen. Für Japan werden
ent=
ſprrechend verlangt etwas über 300 000 Tonnen an Kreuzern und
cerſtörern und 70 000 Tonnen an Unterſebooten. Nach einer Konſerenz ſtattſinden.
mründlichen Erläuterung ſeitens der japaniſchen Delegation
be=
tuagen zurzeit die Flottenbeſtände an Kreuzern und Zerſtörern
eunſchließlich aller alten Schiffe für Japan 442 000 Tonnen, für
dire Vereinigten Staaten 648 000 Tonnen und für England
G21 000 Tonnen, ſo daß ſich alſo nach der japaniſchen Berechnung
biei einer Einigung auf die japaniſchen Vorſchläge eine
Herab=
ſtzung um etwa 35 Prozent ergeben würde. Die japaniſchen
Yermittlungsvorſchläge werden morgen in der Sitzung des
Exe=
kü tivkomitees behandelt werden.
Die engliſchen Forder ungen.
Aus dem heute abend veröffentlichten Bericht der techniſchen
Sachverſtändigen erhält man zum erſten Male volle Klarheit
über die engliſchen Forderungen an Kreuzern, Zerſtörern und
Uuterſeeboote. Die engliſchen Delegierten fordern bekanntlich die
Zweiteilung der Kreuzerklaſſe in ſolche von 10 000 mit
achtzöl=
ſiegen Geſchützen und von 7500 Tonnen mit ſechszölligen
Ge=
ſcheützen. Von der erſten Kategorie verlangt nun die engliſche
Dielegation fünfzehn Einheiten, von der zweiten 55 Einheiten,
aDaß ſich eine engliſche Geſamtforderung von zirka 562 000 To.
fün die Kreuzerklaſſe ergibt.
Die amerikaniſche Delegation, die urſprünglich 250—300000
Toonnen für die Kreuzerklaſſe für England und die Vereinigten
Su=aaten hatte zulaſſen wollen, erweiterte ihren Vorſchlag
ſchließ=
ſ5h, jedoch ſagt der Bericht nicht bis wohin.
Die Japaner haben gar keine Vorſchläge hinſichtlich der
Ton=
unge gemacht und erklärten ſich bereit, die Maximalgröße der
zu euzer auf 8000 Tonnen herabzuſetzen, aber mit der
Möglich=
eitt, ſie mit achtzölligen Geſchützen zu beſpicken.
Für die Zerſtörerklaſſe forderte die engliſche Delegation eine
5ü ſamttonnage von 221 000 Tonnen, von der nicht mehr als
it ka 30 000 Tonnen für Einheiten von über 15 000 Tonnen
be=
tummt ſein ſollten. Dieſe Forderung wurde aber abhängig
ge=
nürcht von den Abkommen über die Unterſeeboote.
In der Unterſeebootklaſſe forderten die Engländer
ur=
pü ünglich zwei Typs von 1600 und 600 Tonnen, beide mit
fünf=
üligen Geſchützen und 15 Jahre Lebensdauer. England forderte
—45 Unterſeeboote vom größeren und 15—20 vom kleineren
Eyw, zuſammen 60 Unterſeeboote mit einer Geſamttonnage von
o: einigen Tagen zuſtande kan, beſagt, da die Amerikaner und
gurt werden dürfen.
ewommen werden ſollen, wurde eine Einigung erzielt. Sie er= fehl erteilt, ſich nach Tſingtau einzuſchiffen.
rickkt ſich in der Hauptſache auf alle Ueberwaſſerſchiffe von
eitiger als 600 Tonnen und alle diejenigen Ueberwaſſerſciffe
büſchen 600 und 200 Tonnen, die mit größeren als ſechszölligen
leiſtchützen oder nicht mit mehr als vier über dreizölligen
Ge=
hüttzen bewaffnet ſind und die nicht mehr als 18 Monate laufen.
DDie Frage der Flugzeugmutterſchiffe wurde für ſpäter
zurück=
lem Schiffskategorien und 2. über die Uebergangsmethode von
u gegenwärtigen Zuſtand zu den vertragsmäßig feſtzulegenden. Aachen, wo die Beſichtigungsreiſe enden wird.
Erklärungen Bridgemans über den engliſchen
Standpunkt auf der Marine=Konferenz.
EP. Genf, 8. Juli.
Heute vormittag hat hier im Völkerbundshaus eine Sitzung mittag abermals der internationalen Preſſe eine längere
zuſam=
menhängende Darſtellung über den engliſchen
Stand=
punkt auf der Marinekonferenz, die wiederum dar=
Gier eine große Bedeutung beigelegt wird. Die Sitzung, die unter auf hinauskam, daß England ſich in der Marinefrage in einer alles, was er aufaßte, zu Gold. Er war faſt ein neuer Midas,
oem Vorſitz des engliſchen Marineminiſters Bridgeman von 11 ganz beſonderen Lage befinde. Die Sicherheit keines einzigen aus Kleinaſien nach Rom verſetzt. Auch ihm iſt es angſt und
ſois 1 Uhr mittags dauerte, hat ſich, wie wir hören, mit den japa= anderen Landes, erklärte Bridgeman, hänge ſo ausſchließlich von bange geworden in all ſeinem Gold, und wie Midas möchte er
miſchen Einigungsvorſchlägen befaßt, die auf der Grundlage der Sicherheit ſeiner Seewege ab, wie die Englands. „Deshalb ſich in einem Flußbad wieder reinwaſchen von der allzu ſtarken
ſind wir auch immer bereit geweſen, die Größe unſerer Flotte
einer Geſamttonuage für Kreuzer und Zerſtörer von 450 000 ausſchließlich auf unſere Verteidigungsbedürfniſſe zuzuſchneiden Golddecke iſt nur eine gepumpte Decke, nicht eine erarbeitete,
Tonnen einen Ausgleich zwiſchen den amerikaniſchen Wünſchen und die Offenſivkraft unſerer Flotte zu beſchränken. Bei An= durch Fleiß erworbene. Sie läßt ſich nicht ſo leicht abſpülen wie
mnd den engliſchen Forderungen herbeizuführen verſuchen, nahme unſerer Anträge würde bei jedem großen Schlachtſchiſſ jene Begabung des Midas. Denn hier hilft kein Waſſer, hier
Mähere Mitteilungen wurden von den Delegationen für den eine Million Pfund und bei jedem Kreuzer faſt eine halbe Mil= kann man nicht einfach wegſpülen, dieſe Golddecke muß verzinſt
Machmittag zugeſagt. Eine neue Sitzung des Exekutivkomitees lion Pfund erſoart werden können. Somit ſieht unſer Programm und teuer amortiſiert werden, um zum Schluß obendrein
zurück=
eine Beſchränkung des Umfanges der Schlachtſchiffe und der
indet morgen vormittag ſtatt. Heute hat dem Exekutivkomitee Kreuzer ſowie eine Verringerung der Bewaffnung vor, weil da= gegeben zu werden. Wegwerfen läßt ſie ſich nicht, auch wenn ſie
rußerdem noch ein Bericht der Sachverſtändigen über die bis= durch die Angriffskraft der Flotte vermindert, ihre Verteidi= drückt und bittere Sorgen macht. Es iſt kein Genuß, ein Midas
utivkomitee genehmigt werden muß. — Jedenfalls ſcheinen ſich den Vereinigten Staaten aufrechterhalten, aber wir können in die Lira macht die Lyra entbehrlich. Der Vorgänger im Amte,
ſlſo die peſſimiſtiſchen Gerüchte, die in den letzten Tagen hier keine unſere Bedürfniſſe herabſetzende Beſchränkung der Zahl
terumſchwirrten, was wir ſtets betont haben, nicht zu beſtätigen, der Kreuzer einwilligen, weil die Vereinigten Staaten nur eine des Mannes, der „es vorher geſagt hat”, jetzt die Eſelsohren an
Größe einer Flotte die Verteidigungsnotwendigkeiten eines Lan=
Vierſtörern 472000 Tonnen, während die amerikaniſche Dele= und der Entwicklung des Handels ergeben, ſind genau dieſelben, in Lire aus einer Edelvaluta zu einer Eſelspaluta
gewor=
ation, wie aus dem Text der japaniſchen Vorſchläge ſich ergibt, „wie die vom engliſchen Standpunkt aus angeführten, die ſchon
zuon 16 Jahren für Kreuzer und 12 Jahren für Zerſtörer. Bei Geſamttonnage iſt auf der Marinekonferenz nicht die Rede
ge=
weſen.” — Bridgeman erklärte zum Schluß, er bleibe durchaus
bei ſeiner kürzlich getanenen Aeußerung, daß er mit einem
Zu=
ſiandekommen eines Abkommens auf der Marinekonferenz
be=
ſtimmt rechne. Am Montag nachmitag ſoll eine Vollſitzung der
Die Wahlen in Rumänien.
Wahlſieg der Liberalen.
Bukareſt, 8. Juli.
Geſtern haben in Rumänien die Wahlen zum Parlament bei
geringer Beteiligung und ohne Störungen ſtattgefunden und,
ſo=
weit ſich bisher überſehen läßt, mit einem überwältigenden
Wahl=
ſieg der liberalen Partei, alſo des Regimes Bratianus, geendet.
Nach den bisher eingelaufenen Meldungen iſt der Sieg der
Libe=
ralen Partei größer als ſie ſelbſt erwartet hatte. Von der
Natio=
nalen Bauernpartei dürſten kaum 25 Abgeordnete gewählt
wer=
den, während die Averescu=Partei und die Antiſemiten
voraus=
ſichtlich kein Mandat im neuen Parlament erhalten werden. Die
Wahlbeteiligung betrug etwa 40 Prozent. Die Wahlen ſind im
allgemeinen ruhig verlaufen. Die Ergebniſſe der Wahlen und das
Stimmenverhältnis werden heute bekannt gegeben. Die
end=
gültigen Ergebniſſe der Mandatsverteilung werden am Montag
veröffentlicht. Die Senatswahlen finden am Sonntag ſtatt.
Be=
ſonders bemerkenswert ſind der gänzliche Zuſammenbruch der
antiſemitiſchen Partei Cuſa, der Partei des Profeſſors Jorga
und der Avereseu=Partei. Da nach dem Wahlgeſetz jene
Par=
teien, die nicht wenigſtens 2 Prozent der im ganzen Lande
abge=
gebenen Stimmen erhalten haben, kein Mandat erlangen,
dürſ=
ten dieſe drei Parteien ohne jedes Mandat bleiben. In
Buka=
reſt ſind von 29 Wahlbezirken die Ergebniſſe aus 18 Bezirken
be=
kannt.. Danach hat die Liberale Partei 75 Prozent, die Nationale
Bauernpartei 20 Prozent und alle übrigen Parteien zuſammen
haben 5 Prozent der abgegebenen Stimmen erhalten. Von
Siebenbürgen ſind nur die Ergebniſſe aus Hermannsſtadt
be=
kannt, wo die Liberale Partei und die Nationale Bquernpartei
anſcheinend die gleiche Stimmenzahl erhalten haben.
Japan und die Ereigniſſe in China.
EP. Tokio, 8. Juli.
Die heute vom Miniſterpräſidenten beim Abſchluß der
China=
konferenz abgegebene Erklärung läßt die Frage der
Truppen=
ſendungen unerwähnt, betont jedoch den feſten Entſchluß der
—81 000 Tonnen. Die Einigung in der Unterſeebootfrage, die Regierung, energiſche Maßnahmen zum Schutze der japaniſchen
Intereſſen zu ergreifen. Dabei wird in ſcharfer Weiſe und
wie=
ſupaner ſich beide der Zweiteilung der Unterſeebootklaſſe wider= derholt der Standpunkt vertreten, eine Einmiſchung in der
gen, daß die Maximalgröße der U=Boote fünf Zoll und die Mandſchurei und Mongolei nicht zu dulden. Andererſeits wird
ſtversgrenze für den Erſatz 13 Jahre betragen ſoll. Entgegen jedoch die Bereitwilligkeit erklärt, mit allen gemäßigten Faktoren
uem japaniſchen Antrag, der Unterſeeboote von weniger als Chinas zuſammenzugehen, was wohl auf die Schwierigkeiten zu= kaner ertrank, ohne ſich von ihm nähren zu können. Unzählige
Tonnen überhaupt von der Beſchränkung ausnehmen wollte, rückzuführen ſein dürfte, die der Schaffung einer ſtabilen
Zentral=
urde beſchloſſen, daß keinerlei Unterſeeboote unbeſchränkt ge= regierung entgegenſtehen. Die Preſſe wendet ſich weiter ſcharf ſteckten in ihren Anfängen und darin feſt. Nutzlos waren Gelder
Ueber die Schiffskategorien, die von der Beſchränkung aus= gierung der in Dairen ſtationierten Brigade endgültig den Be=
Infpektionsreiſe in die beſetzten Gebiete.
Berlin, 8. Juli.
ſtiellt. Die amerikaniſche Delegation hat ihre Zuſtimmung zu ſion des Miniſteriums für die beſetzten Gebiete am Sonntag
lem Beſchlüſſen davon abhängig gemacht, daß eine Einigung abend ihre bereits angekündigte Beſichtigungsreiſe an. Die Kom= ten und unproduktiven Taten. Man hat eine innere Anleihe
er=
zielt wird: 1. über die Beſchränkung der Geſamtonnage in miſſion trifft Montag früh in Speyer ein. Von dort begibt ſie preßt, die „Littorio”=Anleihe, die eine offene Brandſchatzung war.
Von unſerem F=Korreſpondenten.
Rom, 7. Juli.
„Midas, Sohn des Gordius und der Kybele, König von
Phrygien, von Arollo durch Eſelsohren entſtellt, weil er in
deſ=
ſen Wettſtreit mit Pan für dieſen entſchieden, erhielt von
Dio=
nyſos auf ſeine Bitte die Gabe, alles, was er berührte, in Gold
zu verwandeln, flehte ihn aber bald um Befreiung an, was
Der engliſche Marineminiſter Bridgeman gab heute nach= durch ein Bad in Paktolos geſchah, der ſeitdem goldführend iſt.”
(Kürſchners Univerſal=Konverſations=Lexikon.)
Auch Graf Volpi, der Finanzminiſter Muſſolinis, machte
Golddecke, die die italieniſchen Finanzen umhüllen. Aber dieſe
zu ſein. Die Eſelsohren wachſen dem neuen Midas dazu
noch=
wir die nötige Kreuzerzahl erhalten. Wir wollen die Parität mit obendrein auch ohne Wettſtreit zur Leier. Der Wettſtreit um
de Stefani, ſetzt ſeinem Nachfolger Volpi mit dem Schmunzeln
kleinere Zahl von Kreuzern brauchen. Die vom franzöſiſchen das kühne Finanzhaupt. Man hat ſeinem Duce auf bequemem
Marineminiſter Leyques angeführten Grundſätze, wonach für die Wege reiche Goldmittel zeigen wollen, Gold, das den Kurs der
Lira ſtützen ſollte, und hatte in einer ſkrupelloſen Weiſe auf dem
des maßgebend ſeien, die ſich nicht aus politiſchen Gründen, ſon= Wege der Auslandsanleihen für Privatzwecke dem Staatsſchatz
dern aus der geographiſchen Lage, der Ausdehnung der Küſten, die Dollars aus Amerika zugeführt, die nun beim umwechſeln
den ſind
(8 iſt ein gar heiteres Bild, den früheren Finanzgewaltigen
e7 zn jetzigen Meiſter der Lira in höflicher aber recht
deut=
lic Feiſe zu Felde ziehen zu ſehen. Nachdem Volpi im „
Po=
o . Italia” unlängſt (wie ſchon berichtet) ſeine
Sinnesände=
zu. 7 etwas verklauſuliert in einem Interview, hat verlauten
la u, hat de Stefani jetzt im „Corriere della Sera” ſeinem
Her=
zen Luft gemacht und gezeigt, wie falſch die bisherige
Finanz=
politik der Regierung war (natürlich erſt ſeit ſeinem Abgange
aus dem Amt). Schon vor geraumer Zeit wurde an dieſer Stelle
auf die Summen hingewieſen, die dem italieniſchen Staatsſchatz
durch die Zwangsübernahme der Privatanleihen zugefloſſen ſind.
Alles Anleihen, die von privater Seite in Italien, von
Finanz=
inſtituten, Induſtriellen oder Kaufleuten im Auslande
auf=
genommen wurden, mußten auf Beſchluß der Regierung dem
Staate zur Verfügung geſtellt werden, der ſeinerſeits die
Ver=
pflichtung übernahm, den Schuldnern die notwendigen Deviſen
für den Zinſen= und Amortiſationsdienſt zum Zahlungstermin
zu beſchaffen. Auf dieſe Weiſe hat der Staat nach und nach rund
200 Millionen Dollar hereingenommen, die er auf ſeine Weiſe
verbraucht hat. Er hat dafür natürlich der Induſtrie die
not=
wendigen Kredite zur Verfügung ſtellen müſſen und damit das
ſhäft noch weiter belaſtet. Die Dollars aber wurden
nicht produktiy angelegt, ſondern für Rüſtungen und Parteizwecke
verbraucht. Ob de Pinedo nach Amerika flog, oder Journaliſten
nach Tripolis eingeladen wurden, ob in Südtirol die Deutſchen
unterdrück und an den Grenzen Feſtungen angelegt wurden, ob
in Rhodos die Flottenbaſis verſtärkt ober die Agenten im
Bal=
kan neuen Tabak brauchten, immer hatte man die goldenen
Dol=
lars zur Verfügung. Jetzt aber geht’s allmählich an die
Zinſen=
zahlung, und nun ſieht man, daß all die ſchönen Ausgaben nichts
einbringen, während Waren, die man mit dem Golde hätte
her=
ſtellen können und müſſen, heute durch Handel und Wandel ihre
Zinſen aus ſich und der Arbeit bieten würden.
Man kann auch im Golde ertrinken. Denn dieſer Ueberfluß
von amerikaniſchem Geld verſchlang beim Umwechſeln viel Lire,
die mit dem Golde gekauft werden mußten. Damit verringerte
ſich der Beſtand der ſowieſo wegen der Deflationspolitik
ver=
knappten Barbeſtände, wozu nun noch der erhöhte Ankauf von
Lire im Auslarde kam, der durch die ſteigende Linie der Lire
immer ſtärkeren Anreiz erhielt. Man ſah ſich vor der Gefahr,
daß der Stand der Lira zu hoch werden würde. Schon ſtockten
Handel und Induſtrie, die Ausfuhr wurde noch geringer, die
paſſive Handelsbilanz noch häher. Wie ſollte es werden, wenn
die Lira ſo teuer wurde, daß der Unterſchied zwiſchen
Auslands=
wert der Lira und ihrer Kaufkraft im Lande nicht mehr zu
über=
brücken war? Die Preiſe wurden zwangsweiſe, ſo gut es geht,
abgebaut. Aber heute iſt Rom vielleicht die teuerſte Stadt
Euro=
pas. Man kann einfach die Preiſe, die heute in Italien beſtehen,
gar nicht mehr bezahlen. Der Abgrund zwiſchen der Lira und
der Teuerung der Lebensunterhaltung wurde bedrohlich. Der
Preisabbau ging viel, viel langſamer vor ſich als die Feſtigung
der Lira. Aller Kummer und alle Sorgen einer Oeflationszeit
kamen in ſtärkſter Art über das Land, das im Gold der Ameri=
Projekte dieſer ſtets aufs Projektieren verſeſſenen Regierung
gegen alle militäriſchen Unternehmungen. Dennoch hat die Re= ausgegeben. Der Pleitegeier ſchwebte über dem Mittelmeer
rings um Italien herum, aber ein vergoldeter Pleitegeier, das
merkwürdigſte Finanztier der neueſten europäiſchen
Finanz=
technik.
Jetzt weiſt de Stefani daraufhin — was jedem halbwegs
verſtändigen Menſchen im übrigen Europa ſchon lange klar
war —, daß die Lage in Italien ſich nur durch Arbeit und innere
Wie wir von zuſtändiger Stelle erfahren, tritt die Kommiſ= Erſparniſſe beſſern laſſe. Das hätte man auch früher wiſſen
können. Aber man wollte ja nur immer höher hinaus, mit
Wor=
ſich durch die Pfalz nach Trier und von dort durch die Eifel nach Heute ſtehen dieſe „Papiere” auf rund 65 Prozent, ein lieblicher
Höhepunkt für eine einſtmals nicht hoch genug geprieſene natio=
Seite 2
nale Tat. Kein Menſch will ſie mehr haben. Man weiß eben, daß
ſie irgendwo konvertiert werden muß, wobei der Beſitzer wieder
der Leidtragende ſein wird.
Es geht den italieniſchen Finanzen mit all ihrem Dollar=
Gold ſchlecht. Midas möchte ſein Gold gern los ſein. Aber wenn
er auch der Sohn des Gordius war, der den bekannten gordiſchen
Knoten einfach durchhieb, und wenn auch der Fascismus das
Durchhauen ganz gut verſteht, — die Zeiten haben ſich geändert
Heute heißt’s arbeiten, nicht hauen!
Die deutſch=franzöſiſchen
Handelsvertrags=
verhandlungen.
* Berlin, 8. Juli. (Priv.=Tel.)
In Paris wird flott verhandelt, um bis zum 14. Juli
ſpä=
teſtens ein neues Proviſorium fertigzuſtellen. An dieſem Tag
will die franzöſiſche Kammer in die Ferien gehen, ſo daß alſo
wenn ſie das Abkommen noch ratifizieren will, ſchon vorher eine
Einigung erzielt ſein muß. Die Reichsregierung hat ſich, da der
Reichstag ſchon früher in die Ferien geht, eine Ermächtigung
ausſtellen laſſen, um ohne die Zuſtimmung des Plenums ein
neues Handelsabkommen in Kraft ſetzen zu können. Die
Situ=
ation wird aber vielfach noch keineswegs optimiſtiſcher beurteilt.
Nach wie vor wollen die Franzoſen für ſich allerlei Vorteile
herausſchlagen, uns aber nur geringe Zugeſtändniſſe machen, ſo
daß es unſerer Delegation außerordentlich ſchwierig gemacht
wird, mit den Franzoſen vom Fleck zu kommen. In der
fran=
zöſiſchen Preſſe, namentlich im „Journal”, wird zur
Verſchleie=
rung der franzöſiſchen Taktik gegen Deutſchland der Vorwurf
erhoben, daß es ſich von rein politiſchen Erwägungen leiten laſſe.
Das gehe vor allem aus der ziemlich reibungsloſen Verlängerung
der Saarabkommen hervor. Deutſchland habe den neuen
Saar=
verträgen nur deswegen zugeſtimmt, um im Saargebiet eine für
ſich günſtige Stimmung im Hinblick auf die im Friedensvertrag
vorgeſehene Volksabſtimmung hervorzurufen. Das iſt natürlich
barer Uinſinn. Die Reichsregierung hat ſich von rein
wirtſchafts=
politiſchen Geſichtspunkten leiten laſſen, genau ſo wie auch bei
den Verhandlungen über den Abſchluß eines deutſch=franzöſiſchen
Proviſoriums lediglich Gründe wirtſchaftlicher Natur
maß=
gebend ſind.
Generalmajor Hoffmann †k
München, 8. Juli.
Generalmajor Max Hoffmann, während des Krieges Chef
bes Generalſtabes des Oberkommandos Oſt, iſt heute heute früh
in Bad Reichenhall einem Herzſchlag erlegen. Der Verſtorbene,
der am 25. Januar 1869 zu Homberg, Regierungsbezirk Kaſſel,
geboren worden war, begann ſeine militäriſche Laufbahn im
Jahre 1887 als Fahnenjunker im Infanterieregiment 72. Er
ſchlug bald die Laufbahn des Generalſtabsoffiziers ein und weilte
längere Zeit in Rußland zur Erlernung der ruſſiſchen Sprache.
Dem ruſſiſch=japaniſchen Kriege wohnte er als Beobachter auf
japaniſcher Seite bei. Im Weltkrieg war er zuerſt beim
Ober=
kommando der in Oſtpreußen kämpfenden Armee und bald darauf
als Oberquartiermeiſter beim Oberkommando Oſt. Im Sommer
1916 wurde Hoffmann Generalſtabschef beim Oberbefehlshaber
Oſt, des Prinzen Leopold von Bayern. Im Oktober 1919 nahm
er hervorragenden Anteil an den Friedensverhandlungen mit der
Ukraine und Sowjetrußland. Durch die Beſetzung weiterer
ruſſiſcher Gebiete erreichte er den Frieden von Breſt Litowſk.
Belgiſche Phantaſien über die Reichswehr.
* Berlin, 8. Juli. (Priv.=Tel.)
Der belgiſche Kriegsminiſter hat vor einigen Tagen im
Senat über angebliche deutſche Rüſtungen eine
Brandrede gehalten. Die Reichsregierung hat ſofort durch ihre
diplomatiſchen Verteter in Brüſſel den amtlichen Text dieſer
Rede eingefordert und ihn jetzt zum Gegenſtand von
Vorſtel=
lungen bei der belgiſchen Regierung gemacht. Es braucht nicht
beſonders betont zu werden, daß die Behauptungen des
bel=
giſchen Kriegsminiſters über beutſche Verletzungen des
Frie=
densvertrages von Anfang bis Ende erfunden ſind. Vermutlich
ſind ſie nur deswegen aufgeſtellt worden, um Frankreich in
ſei=
nem Kampf gegen die Militärattaches Hilfeſtellung zu leiſten
oder die belgiſchen Parlamentarier für die Durchführung des
ge=
planten Verteidigungswerkes, das eine Fortſetzung des
fran=
zöſiſchen darſtellen ſoll, zu gewinnen.
*Frankfurter Muſikbrief.
Die Oper hat mit der Einſtudierung des „Doktor Fauſt”
von F. Buſoni, die im Rahmen der Internationalen
Muſik=
woche erfolgt iſt, ihre Pforten geſchloſſen. Die damit
abgeſchloſ=
ſene Spielzeit hat die an dieſer Stelle beſprochenen
Neueinſtu=
dierungen und E=ſtaufführungen gebracht, die in ihrer Art
be=
deutende Leiſtungen des Inſtituts darſtellten. Die Entwicklung,
die unſere Oper genommen hat, ſeitdem Prof. Krauß
verant=
wortlicher Leiter iſt, iſt nunmehr an einem Punkt angelangt, der
das Weſentliche dieſer Entwicklung erkennen läßt.
Organiſato=
riſch läßt ſich ein Zuſammenfaſſen aller künſtleriſchen Kräfte
feſt=
ſtellen, das vorbem in dieſem Maße nicht vorhanden war und
das außer dem Intendanten dem Oberregiſſeur Dr. Wallerſtein
zu danken iſt. Es iſt bewundernswert, wie regiemäßig mit dem
Schlendrian früherer Zeiten aufgeräumt wurde; Chor und
Sta=
tiſten gehorchen bedingungslos dem Willen des Regiſſeurs,
Fragt ſich allerdings, ob dieſer Wille derart iſt, daß ſeinen Zielen
vom künſtleriſchen Standpunkt aus immer beigepflichtet werden
kann. Dr. Wallerſtein iſt ein Künſtler typiſcheintellektuellen
Ge=
präges, eine mit der Entwicklung der Oper und der Regiekunſt
völlig vertraute Perſönlichkeit von einer ſeltenen, die großen
Zuſammenhänge erkennenden Allgemeinbildung. Das primär
Verſtandesmäßige ſeiner Art iſt als Typus der praktiſch
ſchaffen=
den Künſtler nichts neues, auch Kainz war im Gegenſatz zu
Mat=
kowſky wohl der verſtandesmäßigere. Die Parallelen laſſen ſich
in jedem Beruf ziehen, die Konſequenzen ſind am prägnanteſten
und augenſcheinlichſten im Beruf des Künſtlers. Und da iſt ganz
prinzipiell davon auszugehen, daß der primär auf Inſtinkt,
Ge=
fühl, Intuition oder wie man es nennen will eingeſtellte
Künſt=
ler der in ſeinen Leiſtungen wertvollere iſt, wie der
verſtandes=
mäßig arbeitende. Ich denke hierbei an Mozart, Beethoven und
unter den Sängern an Caruſo, wie denn überhaupt alle ganz
Großen — in jedem Beruf — Inſtinktmenſchen ſind. Das
Weſentliche hierbei iſt, daß ihre Werke ganz von innen,
unbe=
wußt, geſchaffen werden, daß das Aeußerliche erſt in zweiter
Linie kommt. Nicht, daß der Verſtand und die Erfahrung nicht
mitarbeiteten; aber dieſe wirken doch ſekundär, bändigend und
korrigierend. Es iſt nun ganz allgemein geſprochen ein Zeichen
unſerer Zeit, daß ſie in erſter Linie auf den Verſtand, auf das
Techniſche, auf das Amerikaniſch=Aeußerliche eingeſtellt iſt.
Die=
ſes Zeitmerkmal gilt auch für die Kunſt — es iſt noch nie ſoviel
künſtleriſch konſtruiert, gerechnet und berechnet worden. Wir
Samstag, den 9 Juli 1923
Vom Tage.
Die mit der Führung der
Handelsvertragsverhand=
lungen mit Deutſhlanb betraute tſ hecho=ſlowakiſche
Dele=
gation iſt in Prag zur Einholung neuer Inſtruktionen eingetroffen.
Die Verhandlungen werden in ca. zehn Tagen in Berlin wieder
fort=
geſetzt.
Das Saarabkommen wird wirkſam vom 15. Juli 1927 ab.
Wie wir erfahren, wird wahrſcheinlich zugelaſſen werden, daß in der
zweiten Julihälfte noch die geſamten Jult=Kontingente werden eingeführt
werden können.
Wie die Agentur Indo Pacific aus Tokio meldet, ſoll die
Unter=
zeichnung des deutſch=fapaniſchen Handelsvertrags im
Laufe des Monats Juli erfolgen.
In einer Unterkommiſſion des Verfaſſungsausſchuſſes des polniſchen
Landtage3 wurde gegen die Minderheiten beſchloſſen, die Zahl
der Abgeordneten von 444 auf 412 und die der Senatoren von 111 auf
103 herabzuſetzen
Wie der „Kurjer Warſzawfki” von einer wohlinformierten
Perſön=
lichkeit erfährt, iſt der von der polniſchen Regierung
auf=
genommene kurzfriſtige 15 Millionen Dollarkredit ſür die
Bank von Polen beſtimmt. Er ſoll eine Valutareſerve darſtellen,
um die Aufrechterhalteng des gegenwärtigen Kurſes der polniſchen
Währung zu gewährleiſten.
Der franzöſiſche Botſchafter beim Quirinal in Rom iſt beauftragt
worden, die Aufmerkſamkeit der italieniſchen Regierung auf den
Grenz=
übertritt von 30 italieniſchen Soldaten auf
franzöſi=
ſchesGebiet zu lenken.
Die franzöſiſche Kammer hat eine ſtürmiſche
Nacht=
ſitzung bei der Diskuſſion der Wahlrechtsreſorm abgehalten.
Der Gouverneur der Bank von Belgien, Loufs
Franck, wird in der zweiten Hilfte des Juli zur Teilnahme an
der Bankierkonferenz in New York erwartet.
Beſuch des italieniſchen Staatsſekretärs Balbo in Berlin
Der italieniſche Staatsſekretär für Luftfahrtweſen, Balbo,
der kürzlich das Piloten=Examen in Anweſenheit Muſſolinis
be=
ſtanden hat und ſich jetzt auf einer Europa=Rundreiſe befindet,
traf auf ſeinem 500 PS=Doppeldecker in Begleitung des Ober
leutnants Guerra aus London ein, um im
Reichsverkehrsmini=
ſterium über deutſch=italieniſche Luftverkehrsfragen zu
verhan=
deln. Unſer Bild zeigt: Balbo bei ſeiner Ankunft im Berliner
Zentralflughafen, links von ihm der italieniſche Botſchafter Graf
Aldrovandi=Mareskotti, der ihn mit hundert Schwarzhemden
dort empfing, rechts Miniſterialrat Brandenburg vom
Reichs=
verkehrsminiſterium.
Beſprechungen zwiſchen der Reichsbahn
und Reichstagsabgeordneten.
Berlin, 8. Juli.
Unter dem Vorſitz des Reichsverkehrsminiſters Koch fand am
8. Juli im Reichsverkehrsminiſterium eine Beſprechung mit
ver=
ſchiedenen Reichstagsabgeordneten und der Hauptverwaltung
der Deutſchen Reichsbahn unter Führung des Generaldirektors
Dorpmüller ſtatt. Nach Mitteilungen über die Finanzlage der
Reichsbahn wurden die Tätigkeit der Verkehrskreditbank, ferner
tarifariſche Fragen, ſowie der Bahnbau Dortmund—Münſter und
die Mitropa=Frage erörtert.
Nummer 188
Franzöſiſche Probleme.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 8. Juli.
Die Aufnahme Deutſchlands in die Mandatskommiſſion des=
Völkerbundes und der Beſuch der deutſchen Fliegeroffiziere im
England werden hier ſehr lebhaft beſprochen. Die Kommentar
der Blätter ſind ſehr ausführlich und keineswegs freundlich.
Allerdings anerkennt man beinahe überall, daß es ſich in all
die=
ſen Dingen um die logiſchen Konſequenzen des Vertrages von
Locarno handelt. Aber ſo oft in irgendeiner Beziehung noch
von der Mandatskommiſſion die Rede war, konnte man in Pari=
Verſtimmung konſtatieren. Denn die Mandatskommiſſion al
Inſtitution ſelbſt erfreut ſich keiner Sympathie. Ebenſo emp
findlich pflegt die franzöſiſche Preſſe auf jedes Zeichen
eine=
deutſch=engliſchen Annäherung zu reagieren.
Die Lage der Seeabrüſtungskonferenz in Genf wird hier fü
ſehr kritiſch, aber nicht für ausſichtslos gehalten. Das heißt, marn
prophezeit ihr einen Mißerfolg, aber bei Wahrung des äußerem
Scheins. „Die Seeabrüſtungskonferenz wird London und
Wo=
ſhington etwas Beſcheidenheit lehren”, ſchrieb Pertinax im „Ech.
de Paris”. Damit iſt die allgemeine Auffaſſung in Paris
aus=
gedrückt.
Von der Genfer Seeabrüſtungskonferenz abgeſehen, für die
wie man ſieht, die Stimmung keineswegs freundlicher
geworde=
iſt, iſt die Annäherungspolitik an Amerika in vollem Ganga
Jede Gelegenheit wird jetzt von franzöſiſcher Seite dazu benützn
um die freundſchaftlichen Gefühle für Amerika zu betonen. Un
an ſolchen Gelegenheiten fehlt es nicht. Auch in Waſhington ſo.
die Stimmung für die Annäherung ſehr günſtig ſein, erſtens wei.
man in Frankreich jeden Hinweis auf die Schuldenfrage
peim=
lichſt vermeidet, und zweitens, weil die amerikaniſche Innem.
politik Freundſchafts= und Friedensmanifeſtationen aller Art
au=
dem auswärtigen Gebiete erwünſcht macht. Das war ja auch ein:
der Triebfedern der Genfer Abrüſtungskonferenz. Die Ausſichte-t
des franzöſiſch=amerilaniſchen Friedenspaktes ſollen vorzüglic
ſein. Es iſt übrigens nicht ausgeſchloſſen, daß dieſer Friedens
pakt, der ja nach den bisherigen Plänen mehr einen demom
ſtratiben und theoretiſchen Charakter beſitzen ſoll, ſpäter der
Ausgangspunkt für eine weit umfaſſendere Aktion ſein wird.
Die Beziehungen zu den „Sowjets ſind auf den Nullpunk
geſunken. Die offiziöſen Stellen enthalten ſich peinlichſt jede-
Geſte, welche die Lage Polens erſchweren könnte, in Paris
i=
aber das Rätſelraten über das Schickſal und die Entwicklung de
Sowjets wieder in Mode gekommen. Manche vorzüglichen Kem
ner der ruſſiſchen Dinge ſind der Meinung, daß die Sowjet
wirtſchaftlich und politiſch jetzt auf dem Punkte angelangt ſine
wo ſie ſcheitern müſſen. Andere beurteilen wieder die Lage de
Moskauer Machthaber viel optimiſtiſcher. Eine einheitliche Auß
faſſung kann ſich nicht herauskriſtalliſieren, die Propaganda gegen
die Terrorakte der Sowjets wird aber immer lebhafter,
Um die franzöſiſche Wahlrechtsvorlage.
Paris, 8. Jult.
Die Kammer ſetzte heute nachmittog die Dishuſſion über die
Wahlreform fort. Bei Beratung des Art. 3 des Geſetzes, das die
Wiedereinführung der Einerwahlen beſtimmt, ergriff vorher
de-
kommuniſtiſche Abgeodnete Delourme das Wort, um ein
Amende=
ment einzubringen, betreffend das Frauenſtimmrecht, des
Stimmrecht für Soldaten und für die Bürger, die älter als 18
Jahre ſind. Es kommt im Verlauf der Diskuſſion zu einen
ſcharfen Auseinanderſetzung zwiſchen Kommuniſten und
Soze=
liſten und man befürchtete ſogar, daß es zu einer Schlägerei kou
men würde, weshalb der Kammerpräſident Vorſichtsmaßnahmen
ergriff, Schließlich erklärte der Abg. Léon Blum, daß die
Sozia=
liſten für das Frauenſtimmrecht grundſätzlich eintreten und
b=
antragt, das Amendement Delourme zurückzuſtellen, was mit 317
gegen 32 Stimmen angenommen wird.
Sofort darauf ſtellt ein rechtsſtehender Abgeordneter einen
neuen Obſtrurtionsantrag, in dem er nochmals das Frauem
ſtimmrecht fordert. Auf Antrag Renaudel wird auch dieſe
Amendement mit 298 gegen 256 Stimmen abgelehnt.
Darauf ſtellt der Kommuniſt Berthou den nächſten Obſtrun
tionsantrag und zwar einen Vertagungsantrag, bis die Wahll
rechtskommiſſion feſtgelegt habe, unter welchen Bedingungen dii
Frauen bis 1928 ſich an den Wahlen beteiligen können. Dieſe=
Antrag wird mit 320 gegen 236 Stimmen abgelehnt.
Alsdan-
ſtellt wiederum ein rechtsſtehender Abgeordneter ein Amendemem
ebenfalls zu Gunſten des Frauenſtimmrechtes. Er erklärt ſic.
jdoch bereit, nach Annahme des Geſetzes einen Reſolutionsenn
wurf zu Gunſten des Frauenſtimmrechtes anzunehmen. Diü
Diskuſſion dauert an, da die Oppoſition ihre Obſtruktions
manöver fortſetzt.
Deutſche als das muſikaliſch empfindendſte Volk können uns das
nicht oft genug klar machen; nur ſo läßt ſich der Stand der
heu=
tigen Muſik verſtehen, wir ſollten uns eine Amerikaniſierung
der Muſik nicht gefallen laſſen, wir ſollten uns das Gefühl für
das Wertvolle in der Kunſt, das von innen kommt, nicht rauben
laſſen. Damit ſoll keineswegs gegen die muſikaliſch wertvollen
Schöpfungen unſerer Zeit, wie zum Beiſpiel die Paul
Hinde=
miths, Stellung genommen werden, aber diefe Schöpfungen und
Künſtler gehören doch zu den Ausnahmen. Der Verſtand herrſcht
vor, und inſofern iſt Dr. Wallerſtein ein zeitgemäßer
Künſt=
ler. Wenn nun eine künſtleriſche Leiſtung verſtandesmäßig
über=
ſpannt wird, wenn allzuſehr auf Aeußerlichkeiten hingearbeitet
wird und man darüber den mit dem Verſtand allein nicht zu
erfaſſenden Sinn eines Kunſtwerkes vergißt, ſo daß der
Regiſ=
ſeur anſtatt das Kunſtwerk im Mittelpunkt ſteht, ſo muß der nicht
voreingenommene Zuhörer, der ſich ein geſundes Empfinden für
das Weſen der Kunſt bewahrt hat, dagegen Front machen. Es
iſt bezeichnend, daß die erſten Regieleiſtungen Dr. Wallerſteins
zu keinerlei Beanſtandungen in der Beziehung Anlaß gaben, daß
aber die aus der letzten Zeit eine klare Stellungnahme im Sinne
des Vorſtehenden unerläßlich machten. Man kann aus der
Feſt=
wieſe der „Meiſterſinger” keine zeitgemäße Revue machen, bei
der die Maſſe und die Maſſeneindrücke die eigentliche Handlung
erdrücken. Das muß einmal im Intereſſe des Inſtituts und im
Intereſſe Dr. Wallerſteins in aller Deutlichkeit geſagt werden.
Bedauerlich iſt hierbei, daß die ſkizzierte Einſtellung des
Regiſſeurs dem muſikaliſchen Leiter Prof. Krauß offenbar
nicht fremd iſt. Man hat mit der Zeit hier gelernt, wo die
Gren=
zen ſeiner Begabung liegen. Er iſt der Dirigent der Werke von
Richard Strauß und ganz moderner, zeitgemäßer Komponiſten;
wir haben ihm in der Beziehung ausgezeichnete
Auffüh=
rungen zu verdanken. Auch die Wiedergabe des Nibelungenrings
unter ſeinem Szepter war in den dramatiſchen Stellen
bemerkens=
wert. Das Nachſchaffen lyriſcher Momente iſt ihm fremd. Er
ſollte das auch ſelbſt erkennen. Warum überläßt er Mozart und
Beethoven nicht ſeinem erſten Kapellmeiſter K. Nettſtraeter, der
im Gegenſatz zu ihm dafür die Ader hat? Warum dirigiert er
mit den Wienern Philharmonikern die 3. Bruckner=Symphonie,
deren zweiter Satz unter ſeiner Hand, alles andere wie ein
Adagio war? Warum wird mit ganz äußerlich wirkenden
dirigier=
techniſchen Mitteln auf einen Erfolg hingearbeitet, der unter den
Umſtänden nur ein äußerlichet, auf die Urteilsloſigkeit des
Publi=
kums berechneter ſein kann? Iſt das Kunſt?! Wir wollen doch
ſo ſchwer das in unſerer Zeit ſein mag — ehrlich und natüm
lich gerade in der Kunſt ſein! Wir verlangen auch Natürlichke
von dem Künſtler, ſich und anderen gegenüber! In der Bezia
hung darf es keine Kompromiſſe und Unehrlichkeiten geben,
vo=
keiner Seite.
Dr. W. Kn.
Konzert des Berliner Kinderchors.
Der große Saal der Turnhalle dröhnte geſtern abend vo=
Beifallsſalven. Wir verſtehen es; da ſangen 200 Mädel um
Buben (obendrein noch Berliner!), ſo ungefähr im Alter zw
ſchen 10 und 16 Jahren, und die Stimmen klangen ſo her,”
rquickend friſch und geſund und die kleinen Leutchen ſind. W
tüchtig geſchult, daß es begreiflich erſcheint, daß ſo viel ſonnich.
heitere, frohe Jugend in Ausſehen und Geſang ſich in der 31
hörer Herzen ſtahl und von dieſen bejubelt wurde. Gegründ
wurde dieſer Kinderchor von einem Berliner Schulmann, Pra.
Schwarzmeier, vor 25 Jahren, der kindliche Sänger und Säng
rinnen zu freiwilliger Arbeit außerhalb der Schule zuſammen
zuſchließen wußte. Mit dem ununterbrochen zuſtrömenden Nac
wuchs wird gründlich gearbeitet; Rhythmus, Phraſierung, G
brauch der Bühnenſprache, Mundſtellung, Sprech= und Sins
technik wird gepflegt und die Früchte zeigen ſich. Der Chor
nunmehr 400 Mitglieder ſtark geworden, iſt in Berlin populck
bereiſt die nähere und weitere Umgebung der Reichshauptſig.
und iſt jetzt auf einer Reiſe durch Süddeutſchland, die bis an de
Bodenſee führt. Die eine Hälfte ſang geſtern in Worms, 2.
andere bei uns in Darmſtadt. Ob das Konzertieren, das ſe
tagtägliche Wechſeln des Aufenthalts, die verwirrende Fülle 9
Eindrücke vom pädagogiſchen Standpunkt aus für die reifens
Jugend zu begrüßen iſt, laſſen wir dahingeſtellt und freuen A.
von ganzem Herzen des Stromes von Wohlklang, der aus de
jugendlichen Kehlen ſtrömt und der den nicht weniger als
Liedern — alle auswendig gebracht — zu zündender Wirkue
verhalf, trotz tropiſcher Hitze und gelegentlicher Neigung /*
Uebertreibung der Tempi — die Präziſion des Vortrags kon
da zu kurz — durch den ſonſt verdienſtvollen Dirigenten de
Abends, Herrn Stndienrat Georg Bader.
Zwei junge Mädles ſprachen ſehr nett und pointiert
zu=
ſchendurch Gedichte, und ein echter Berliner Junge dankte 9
Darmſtädtern ſür die liebe Aufnahme. Alles in allem: ein ſie
miſcher Erfolg, verdient und ſicher heute abend beim zweile
Konzert wiederholt.
Nummer 188
Samstag, den 9. Juli 1927
Seite 3
* Der Weg des Zentrums.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Es hat faſt eine ganze Woche gedauert, bis das Zentrum
üch entſchloſſen hat, Farbe zu bekennen, wie nun eigentlich der
Beſchluß ſeines Parteiausſchuſſes zu deuten ſei. Die Taktik war
fricht ungeſchickt. Die Herren vom Zentrum laſſen alle
Kombi=
rationen und Interpellationen von rechts wie von links ſtill=
Ehweigend über ſich ergehen und kommen erſt jetzt dazu,
wenig=
tens anzudeuten, was ſie wollen. Dazu iſt ein Artikel beſtimmt,
den die Germania” am Freitag abend unter der Ueberſchrift
Die Freiheit des Zentrums” an leitender Stelle veröffentlicht.
(Er iſt außerordentlich geſchickt geſchrieben, weil er ſeine
eigent=
ſiche Meinung erſt zwiſchen den Zeilen durchblicken läßt und der
hseſer ſchon ſehr genau hinſehen muß, wenn er die eigentliche
Abſicht herausfühlen will. Es iſt wohl kein Zufall, wenn an die
Spitze dieſes Artikels der Satz geſtellt wird, daß man vom
Füh=
ner des Zentrums mehr hören möchte, der im entſcheidenden
„ngenblick die Stoßkraft der ganzen Partei einſetzt. Das iſt
un=
werkennbar eine Kritik, die ſich gegen das Vordrängen Dr. Wirths
nächtet, dem unmittelbar darauf geſagt wird, daß Einordnung
und Unterordnung ſelbſt um den Preis eines Opfers nun
ein=
unal in jeder Partei verlangt würden. Sie ſeien wertvoller und
zeugten mehr von ſittlicher Größe als das unbedingte
Durch=
ſtetzen der Perſönlichkeit, das meiſt mehr zerſtört als aufbaut.
Das ſind Winke, die Herr Dr. Wirth ſich nicht hinter den
ASpiegel ſtecken wird, die aber darauf hindeuten, daß die Gruppe
Wirth im Reichsparteiausſchuß gerade einen Sieg erfochten hat.
Ellerdings auch nach der Gegenſeite wird in demſelben Artikel
der Grenzgraben ziemlich tief gezogen in der Form von Abwehr
umgeblicher Falſchmeldungen. Das Zentrum behält ſich ſeine
mollſtändige Selbſtändigkeit und Unabhängigkeit vor, was ja
-gentlich eine Selbſtverſtändlichkeit iſt. Und dann die
entſchei=
denden Sätze: „Die Zentrumsfraktion iſt in der gegenwärtigen
Roalition keine feſtere Verbindung eingegangen, als ſie ſich aus
jh=dem Koalitionverhältnis von ſelbſt ergibt. In einem
demo=
knatiſchen Blatt der Reichshauptſtadt war davon die Rede, im
Meichsausſchuß habe die Theſe der Parteileitung geſiegt, wonach
an der gegenwärtigen Koalition bis zum natürlichen Ende
die=
s Reichstages feſtgehalten werden müſſe. Kein Menſch im
Zen=
titm weiß etwas von einer derartigen Theſe. In ihr läge eine
Eindung, die keine Partei eingehen kann, die auf die Freiheit
in rer Entſchließungen Wert legt. Richtig iſt allerdings, daß
3xaktion und Parteiausſchuß ſich die Taktik Wirth nicht zu eigen
gamacht haben, nach der es möglich ſei, auf den Sturz der
gegen=
yäärtigen Regierung mit allen Mitteln hinzuarbeiten. Die
Zen=
tuumsfraktion els loyale Koalitionspartnerin wird an dieſer
hwalition feſthalten, ſolange die Grundlagen nicht erſchüttert
merden, auf denen ſie aufgebaut iſt, nicht einen Tag länger.
ollte die Reichstagswahl am natürlichen Ende dieſes
Reichs=
tugs ſtehen, ſo wird die Zentrumsfraktion ohne Zaudern die
poolitiſche Verantwortung für das übernehmen können, was im
Zeichen dieſer Koalition geſchaffen worden iſt. Für dieſe
Koali=
von und mit dieſer Koalition den Waffenkampf zu führen, fällt
emand in unſeren Reihen ein.”
Der Artikel geht dann zum Schluß auf das Schulgeſetz ein
nd lehnt eine peſſimiſtiſche Beurteilung der Ausſichten der
Vor=
gge ab. Sollten aber die Peſſimiſten Recht behalten, meint er,
würde ſich daraus noch nicht der Zwang zu einem Wahlkampf
insſchließlich im Zeichen der Schulparole ergeben. Eine
Reichs=
ſgsauflöſung wegen des Verfalls der Regierungsparteien bei
r Schulvorlage dürfte nicht mehr ſein als der letzte Anlaß
m Todesurteil über den Reichstag, der nicht imſtande wäre,
me tragfähige Grundlage für eine Regierung zu ſchaffen.
Frei=
h, gern geht das Zentrum an den Gedanken einer Auflöſung
egen des Schulgeſetzes nicht heran. Es irrt ſich allerdings,
enn es glaubt, daß bei den anderen Fraktionen die Angſt vor
euwahlen unter dem Zeichen der Schulvorlage ebenſo groß
wäre. Jedenfalls iſt das Zentrum entſchloſſen, die Koalition
rtzuſetzen, ſolange ſich zeigt, ob das Schulgeſetz möglich iſt,
enn irgend angängig darüber hinaus, um aber dann kurz vor
n Wahlen ſich aus der kompromittierenden Verbindung mit
in Deutſchnationalen zu löſen. Aber bis dahin iſt ja noch ein
ntes Stück Weges.
Das Saarland=Abkommen.
Wie wir hören, wird das Saarland=Abkommen, das zurzeit
ſech der parlamentariſchen Behandlung unterliegt, vom 15. Juli
in Kraft treten. Mit Rückſicht auf die in ihm enthaltenen
arenkontingente iſt es aber ſo gefaßt, daß für die Zeit vom
bis 31. Juli ausnahmsweiſe das geſamte Monatskontingent,
ſo vom 1. bis 31. Juli, in 14 Tagen nach Deutſchland eingeführt
rden kann.
*Tänzerinnen.
Von Kaſimir Edſchmid.
Ehe die Sportleute anfingen, das europäiſche Publikum zu
zinieren, ſtellten die Abenteurer und die Angehörigen des
Geaters jenen Grenzzuſtand dar, wo für die europäiſche
Geſell=
haft die Senſation begann. Der ungeheuere Triumph der
Tän=
rinnen ſetzt allerdings eine Geſellſchaftsordnung voraus, wo
O die „Classe dirigeante” noch ſcharf von dem Publikum
ab=
b und wo die Frauen nicht das Recht hatten, Motorrad zu
chren und Tennisturniere auszufechten. Der Triumph der
Tän=
rinnen ſetzte eine Geſellſchaft voraus, die unter Glas ſaß und
e, was ihre Frauen betraf, Hetären nur duldete, wenn ſie
amial waren. Die wenigen weiblichen Genies, die im Geſang,
der Politik und in der Literatur auftraten, mußten das
biß=
wen Freiheit in ihrer Bewegung, das man heute normal nennen
vmirde, mit dem Odium einer unerhörten Verdächtigung ihres
Wbenswandels bezahlen, mit dem die Geſchichte ſie verfolgt.
Sſlelbſt unvoreingenommene Beurteiler ſind heute noch überzeugt,
daiß die George Sand oder Karoline Schlegel unmoraliſch
ge=
ehot hätten. Bei einer ſolchen Zeiteinſtellung war die Tänzerin,
pelche ihren Körder zur Schau ſtellte, dazu berufen, das Bild
dr großen Hetäre zu liefern. Für die Lebewelt des letzten
Jahr=
hunderts bebeutete ſie die Königin. Sie bedeutete das
Dämo=
ſſiſche, das Schöne und das Glühende in einer Perſon. Für
die=
einigen Perſönlichkeiten, welche über große Vermögen verfügten,
mar es ein koketter Sport, ſich dieſe ungekrönten Fürſtinnen des
uößergeſellſchaftlichen Lebens abzujagen und ſich für ſie zu
rui=
hieren. Der Eir fluß der Tänzerinnen war zu manchen Zeiten
un geheuer. Man erinnert ſich, welche Rolle die Lola Montez im
ullitiſchen und welche Rolle die Cleo de Merode im
geſellſchaft=
ſchen Leben der Monarchen geſpielt haben.
Eine Ealerie berühmter Tänzerinnen bietet eine
ungewöhn=
he Gelegenheit, den Geſchmack einer Zeit zu beurteilen, welche
den Tänzerinnen faſt immer das Ideal der Leidenſchaften
wd des Prunks ſah. Man ſieht die Moden und die Eigentüm=
Gkeiten ihrer Periode ſchon in ihren Bildern. Die Campanini
mm Beiſpiel, welche ſogar den großen Friedrich entzückte, trägt
ſutrh die Barock=Perücke und in der Hand ein Tamburin. Man
ann ihre Bilder in Sansſouci ſehen. Sie trägt ein Decolleté
nd einen brokatnen ſchweren Reifrock. Dagegen zeigen die
Bil=
bereits die Taglioni um 1830 als Sylphide, ein wenig
Em=
iige, den leichten Kranz im Haar, mit Flügeln an den Schultern
eſeſtigt und einem Rödlchen, das gerade das Knie erreichte.
Die letzten Arbeiten des
Reichs=
kabinetts vor den Sommerferien.
* Berlin, 8. Juli. (Priv.=Tel.)
Das Reichskabinett hat ſich geſtern noch mit dem
Geſetzent=
wurf des Miniſters v. Keudell befaßt, iſt aber auch diesmal nicht
zu einem Abſchluß gekommen. In parlamentariſchen Kreiſen
rechnet man damit, daß es ſpäteſtens am Samstag den
Geſetz=
entwurf verabſchieden wird. Die interfraktionellen
Verhandlun=
gen werden zwar immer noch fortgeſetzt, die Ausſicht auf eine
Verſtändigung iſt jedoch nicht größer geworden, weil das
Zen=
trum von ſeinen Forderungen nicht ablaſſen will. Der
Ideal=
zuſtand, den das Zentrum anſtrebt, geht dahin, überall
konfeſſio=
nelle Schulen auf Staatskoſten zu errichten, auch wenn es ſich nur
um Zwergſchulen von weniger als zwanzig Schülern handelt.
Die Deutſche Volkspartei hält das für unvereinbar mit dem
Be=
griff eines geordneten Schulbetriebs. Ebenſo bleibt die Frage
ſtrittig, inwieweit die Kirchenbehörden Einfluß haben ſollen auf
die Auswahl und Anſtellung der Religionslehrer. Das
Reichs=
kabinett hat ſchon beim Zolltarif, als die Regierungsparteien ſich
nicht einigen konnten, von ſich aus eingegriffen und ſelbſtändig
ſeinen Entwurf herausgehen laſſen. Es fragt ſich, ob man auch
diesmal ebenſo verfahren und den Verſuch machen wird, einen
Mittelweg zwiſchen den Wünſchen der verſchiedenen
Koalitions=
parteien zu gehen, oder ob das Zentrum im Kabinett ſeinen
Wil=
len durchſetzt, ſo daß der Entwurf gegen die Stimmen der
volks=
parteilichen Miniſter verabſchiedet würde. Praktiſch iſt das
be=
deutungslos. Die grundſätzlichen Auseinanderſetzungen über das
Weſen der Schule werden ja doch im Herbſt im Reichstag ſelbſt
ausgefochten werden müſſen. Auch das Liquidationsſchädengeſetz
wird der Miniſterrat vermutlich in der gleichen Sitzung
verab=
ſchieden. Es genügt den geſchädigten Auslandsdeutſchen in keiner
Weiſe, da es weniger als 10 Prozent der Schäden vergüten will.
Der Finanzminiſter behauptet aber, daß er mehr als 800 bis
900 Millionen nicht zur Verfügung ſtellen kann.
Die Oſifeſiungen.
General v. Pawelſz, der mit dem belgiſchen und dem
fran=
zöſiſchen militäriſchen Sachverſtändigen die Beſichtigungsreiſe in
Oſtpreußen abgeſchloſſen hat, will ſich zunächſt noch Glogau
be=
geben, um mit den beiden ausländiſchen Offizieren ſich hier von
der Durchführung der Zerſtörungsarbeiten zu überzeugen. Von
da aus fahren die Herren nach Küſtrin, dem Endpunkt ihrer
In=
ſpektionsreiſe. Mitte nächſter Woche wird man ſo weit ein, um
ein Prorokoll aufſtellen zu können, in dem davon Kenutn:s
ge=
nonimen wird, daß Deutſchland die Entfeſtigungsarbeiten
ent=
ſprechend dem Wunſche der Botſchafterkonferenz durchgefühct hat.
Wilhelm Blos,
der erſie württembergiſche Staatspräſident *
Rf
Wilhelm Blos
iſt im hohen Alter von 77 Jahren in Stuttgart verſchieden.
Welches Talent müſſen dieſe Tänzerinnen gehabt haben, um in
einer Zeit, die ohne Zweifel wußte, was Feuer war, in dieſer
lächerlichen Aufmachung zu entzücken. Uebrigens zeigt auch das
Tanzbild der Renaiſſance, wie es Botticelli gemalt hat, die Welt
Voccaccios in fließenden Schleiern und andächtigen
Bewegun=
gen. Die Römer, welche die Frauen von Cadiz am meiſten
ſchätz=
ten, waren deutlicher in ihren Darſtellungen, ebenſo das deutſche
und franzöſiſche Mittelalter. Beſonders amüſant iſt aber, den
Geſchmack der letzten Jahrzehnte an den Bildern von berühmten
Tänzerinnen zu verfolgen.
Die Fuller hatte zur Jugendſtilzeit entdeckt, daß man unter
Scheinwerferlicht mit Schleiertänzen merkwürdige Effekte
erzie=
len konnte. Dieſe Seuche graſſierte ſehr lange, dicht im Gefolge
ſener Möbel und jener Aſchenbecher, die das Gelächter der Welt
geworden ſind. Kurz vorher hatte Kaulbach die Guerero gemalt,
mit Korſett, Weſpentaille und einem Kleid, das bis zu den
Knöcheln langte. Alls Mademoiſelle Ferera ſich damals mit
einer Zigarette im Mund malen ließ, war das ein unerhörter
Affront gegen die Sitten. Eine ſehr berühmte Tänzerin war die
Carmencita. Der Maler Sargent hat ſie in ſpaniſchem Stil
ge=
malt, im Reifrock. Oben auf der Friſur trägt ſie eine
Granat=
blüte in einer hochgebundenen Spitze. Sie trägt dazu nackte
Arme. Die Spanierin Otéro, die allerdings keine eigentlich
ſpa=
niſchen Tänze wiedergab, gehörte zu den berühmteſten
Tänze=
rinnen der Vorkriegszeit. Sie trug einen Madonnenſcheitel, ein
Decolleté, Puffärmel bis zu den Ellbogen und einen grün und
weiß geſtreiften Rock bis zum Knie. Sehr bekannt iſt die Tortola
Valencia, welche Pellar in dem Phantaſiekoſtüm der Orientalin
gemalt hat. Vorher war die Saharet lang die mondäne Königin.
Jedermann kennt ihre ſpitze Hochfriſur. Sie trug ein Kleid bis
zu den Knöcheln, und die Bilder zeigen ſie gewöhnlich in ihrer
Lieblingsattitüde, in welcher ſie, von tauſend Spitzenröcken
um=
wirbelt, das eine Bein ſenkrecht in die Höhe ſtellt. Daß für das
Ballett der großen Theater eine Art Koſtüm traditionell
gewor=
den war, iſt bekannt. Nach dem Krieg waren alle Nuancen
er=
laubt. Die Tänzerinnen tanzten nackt oder Rokoko oder
Phan=
taſiekoſtüm. Doch wurden die Tänzerinnen durch die Heldinnen
des Sports und die Freizügigkeit der Sitten um jenen Nimbus
gebracht, der ſie jahrhundertelang zu frivolen Halbgöttinnen
ge=
ſteigert hatte.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
Die Offenbacher Kunſtgewerbeſchule
emp=
fing, bevor ſie in die Ferien ging, den Beſuch einer Studien=
Kehraus im Reichstag.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Der Reichstag hat alſo wirklich ſeine Arbeits= und Stoßkraft
ſo ſcharf zuſammengefaßt, daß er am Samstag in die Ferien
gehen kann. Für den Freitag war noch eine ziemliche
Tages=
ordnung zuſammengeſtellt, die auch ſchon für die Ferien gewiſſe
beſtimmte Vorbereitungen treffen ſollte. Mit Rückſicht darauf, daß
der deutſch=franzöſiſche Interimsvertrag vielleicht in den nächſten
Tagen zuſtandekommt, wenn der Reichstag nicht da iſt, hat man
die Reichsregierung ermächtigt, mit Zuſtimmung des Reichsrats
und eines Reichstagsausſchuſſes Wirtſchaftsabkommen mit
aus=
ländiſchen Staaten in Kraft zu ſetzen. Zur Förderung der
Land=
wirtſchaftsſiedlung ſoll das Reich neuerdings Wirtſchaften in
Höhe von 70 Millionen übernehmen dürfen.
Mittelpunkt der Tagesordnung war aber die zweite Leſung
des Zollgeſetzes mit der Erhöhung des Schweinefleiſch=
Kartof=
fel= und Zuckerzolls. Im Aelteſtenrat hatten ſich die Parteien
darüber verſtändigt, daß die Generaldebatte erſt bei der dritten
Leſung ſein ſollte, während die zweite Leſung der
Einzel=
beſkprechung vorbehalten blieb, wobei für jede Fraktion eine
Redezeit von zwei Stunden bewilligt war. Davon machten aber
nur die Oppoſitionsparteien Gebrauch. Die Regierungsparteien
beteiligten ſich an der Ausſprache überhaupt nicht mehr.
Schließ=
lich wurde der ſozialdemokratiſche Antrag auf Herabſetzung der
Futtermittelzölle in namentlicher Abſtimmung mit 241 zu 192
Stimmen abgelehnt. In der Minderheit blieben
Sozialdemo=
kraten, Kommuniſten und Bayeriſcher Bauernbund. Auch alle
übrigen Abänderungsanträge wurden abgelehnt, und ſämtliche
Vorlagen in der Ausſchußfaſſung angenommen, ſo daß wohl auch
für den Samstag keine Ueberraſchungen mehr zu erwarten ſind.
Am Freitag vormittag hattee der Rechtsausſchuß über das
Zwiſchenſpiel den Vorhang fallen laſſen, das der Reichsrat
mit=
ſeinem Vorſtoß zugunſten des Nationalfeiertags aufgeführt hatte.
Der Reichsrat und zumal die preußiſche Regierung kamen bei
der Ausſprache im Rechtsausſchuß nicht ſonderlich gut weg. Auch
das Zentrum, deſſen Miniſter in Preußen offenbar vorher
über=
ſtimmt worden ſind, machte aus ſeiner Verärgerung keinen Hehl.
Ihm wurde von den Sozialdemokraten in dringendſter Form
nahegelegt, doch auf die Verbindung zwiſchen dem eigentlichen
Nationalfeiertag und dem Schutze der geſetzlichen Feiertage, den
das Zentrum beantragt hatte, zu verzichten. Das Zentrum lehnte
aber ſehr kühl ab, und meit 14 zu 10 Stimmen wurde der
ſozial=
demokratiſche Antrag, der die tags zuvor von demſelben
Aus=
ſchuß beſchloſſenen Verbindung zwiſchen dieſen beiden Fragen
löſen ſollte, abgelehnt. Die ganze Geſchichte ging ſchließlich aus
wie das Hornberger Schießen. Die Sozialdemokraten ſahen ein
daß ſie trotz der Unterſtützung durch die preußiſche Regierung
das Spiel verloren hatten und verzichteten überhaupt auf weitere
Anträge. Der Vorſitzende Dr. Kahl ſtellte zum Protokoll feſt,
daß keinerlei weiteren Anträge vorlagen, und der Ausſchuß ging
auseinander, ohne eine neue Sitzung anzuberaumen. Die ganze
Frage iſt alſo bis zum Herbſt verſchoben. Der Rechtsausſchuß
des Reichstags hat praktiſch das Gutachten des Reichsrats in
den Papierkorb geworfen. Der Reichsrat hat ſich durch den
Uebereifer Preußens eine Niederlage geholt, die er ſich hätte
erſparen können.
Die Kohlenpreiserhöhungsanträge.
Am 7. und 8. Juli haben die Kommiſſionen des
Reichs=
kohlenrats ſich mit den Anträgen des Braunkohlenbergbaus, des
niederſchleſiſchen und ſächſiſchen Kohlenbergbaus auf
Preis=
erhöhung beſchäftigt. Ihre Entſchlüſſe werden in der
kommen=
den Woche dem Reichskohlenrat und Reichskohlenverband, die in
gemeinſchaftlicher Sitzung tagen, unterbreitet werden.
Möglicher=
weiſe dürfte hier eine beſchränkte Erhöhung der Kohlenpreiſe
zu=
ſtandegebracht werden, vorausgeſetzt, daß nicht der
Reichswirt=
ſchaftsminiſter aus den bekannten Gründen, die er in ſeiner
Hamburger Rede noch einmal dargelegt hat, Einſpruch erhebt.
Eleichzeitig ſteht zur Debatte die vorgeſchlagene Preiserhöhung
für rheiniſch=weſtfäliſche Hausbrandkohle. Der
Steinkohlen=
bergbau des Ruhrgebiets will am 1. Auguſt ſeine abſchlägig
be=
ſchiedenen Anträge auf Preiserhöhung auch für die übrigen
Sor=
ten aufs neue einbringen.
Poincarés Parteiwechſel.
Herr Poincaré hat ſeinen Austritt aus der
demokratiſch=
republikaniſchen Partei erklärt. Welche Abſichten er damit
ver=
folgt, iſt noch nicht erſichtlich. Ein Parteiwechſel hat aber in
Frankreich bei weitem nicht die Bedeutung wie bei uns, weil
gerade auf der Rechten die Parteizuſammenhänge ſehr viel
locke=
rer ſind als bei uns und ein Hinüberwechſeln von der einen in
die andere keine ſeltene Erſcheinung iſt.
kommiſſion des Württembergiſchen Kultusminiſteriums unter
Führung von Herrn Miniſterialrat Frey, an der auch der
Direk=
tor der Staatlich=Württembergiſchen Kunſtgewerbeſchule in
Stutt=
gart, Profeſſor Bernhard Pankok, teilnahm. Die
Kunſtgewerbe=
ſchule zählt in dieſem Sommerſemeſter 350 Schüler, darunter
223 Tagesſchüler. Es ſind dies 38 Tagesſchüler, alſo rund
21 Prozent, mehr als im vorigen Sommerſemeſter. Die
Tages=
ſchüler verteilen ſich wie folgt: Allgemeine Abteilung 48,
Fach=
laſſe für künſtleriſche Frauenarbeit 36, Fachklaſſe für
Dekora=
tionsmaler 12, Fachklaſſe für Graphik und Flächendekoration 25,
Fachklaſſe für Schrift 3, Fachklaſſe für Frauenkleidung 41,
Fach=
klaſſe für feine Lederwaren und Buchbinderei 26, Fachklaſſe für
Plaſtik 7, Fachklaſſe für Innenarchitektur 25. An der
Kunſt=
gewerbeſchule ſind zurzeit 13 hauptamtliche Lehrkräfte, die durch
5 Werkmeiſter und 1 Aſſiſtentin unterſtützt werden, tätig. Auf
die hauptamtliche Lehrkraft kommen durchſchnittlich 27 Schüler,
außerdem werden 17 Stunden durch 4 Sonderkräfte erteilt.
— Deutſche Heimat. 600 Bilder aus Stadt und Land. Mit
Geleit=
worten ven Joſef Ponten, Arno Holz, Hermann Stehr und Joſef
Winckler. Herausgegeben von M. Paul Hock und Werner Lindner.
Das vorliegende Werk iſt als eine wahre Kulturtat zu betrachten. Auf
rund 600 Bildern vermittelt es die Weſenseigentümlichkeiten und
Schön=
heiten der deutſchen Heimat. Man blättert, das Blut kreiſt ſchneller,
denn alle Bilder, alle Flüſſe, Seen, Berge und Bäume, Häuſer und
Landſchafts= und Kulturbildes. Vom Noroen die Weſer, den Rhein
entlang führt uns die Reiſe des erſten Bandes über den Hunsrück und
Freiburg, über Bodenſee und Algäu nach Garmiſh. Der zweite Band
ſetzt die Reiſe durch Oberbayern, Sachſen, Schleſien, Brandenburg fort
und führt nach Oſtpreußen. — Von deutſchem Arbeitsgeiſt im Saar=
und Ruhrgebiet, von romantiſchen Toren und Treppen, von poetiſchen
Flairen und Auen, von Sagen und Liedern erzählen uns die Bilder.
Die gewaltigen Baudenkmäler der Backſtein=Eothit, Bildern aus allen
Winkein Berlins wechſeln mit Hafenbildenr der Weltſtadt. Flüſſe und
Ströme ſind Symbole gleitender Erdenkraft. Die beiden Bände
„Deutſche Heimat”, die die Deutſche Buch=Geeneinſchaft ihrem
Mitglieder=
kreis ven über 300 000 Leſern ſchuf, werden dem, der ſein Vaterland
torläufig wenigſtens im Bilde — zu kennen wünſcht, reiche Freude
und künſtleriſchea Genuß bieten. Jeder Band, künſilcriſch in Halbleder
gebunden, enthält 300 Auſnahmen im Doppeldruckderfahren und iſt zum
äußerſt geringen Preiſe von 7,40 Mark von den Mitgliedern der
Deut=
ſchen Buch=Gemeinſchaft zu beziehen. In der Mitgliedſchaft iſt die
vier=
zehntägige Lieferung einer literariſch wertvollen Zeitſchrift „Die
Leſe=
ſtunde”, ſowie die portofreie Lieferung der Bücher und der Zeitſchrift
einbegriffen. Die Mitgliedſchaft der Deutſchen Buch=Gemeinſchaft,
Ber=
lin SWV 61. Telvower Straße 29, kann jederzeit ervvorben werden.
Aus=
führliche Werbeſchrift „Roe” wird durch die D.B.G. koſtenlos verſandt.
Seite 4
Samstag, den 9. Juli 1927
Nummer 188
Familiennachrichten
Statt Karten.
Ernst Katz
Erna Katz, geb. Hanau
Vermählte
(10704
Darmstadt
10. Jult 1927
Saarbrücken
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EInhelrat.
Kath. Kaufm., 28-30
Jahre (el. Branche
be=
vorz.), iſt Gelegenh.
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J., z. Führ. d. Haush
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nach 5 Uhr nachm.
(*18057)
Ethel Schumenn
Dr. jur. Fritz Mader
Gerlchts-Assessor
Verlobte
Schweidnitz (Schl.)
Waldenburgerstr. 7
Statt Ketten.
Jult 1927
(18034
Ihre Vermählung geben bekannt
Hanns Bolbach
und Frau Hedwig, geb. Herbst
Trauung: 3 Uhr nachm. in der Petruskirche.
Darmstadt, den 9. Julf 1927. (17986
Sock Matoraß
fahrber., z. verkaufen.
Kiesſtr. 34. (*18054
Statt Karten.
Ihre Vermählung geben
bekannt
Paul Ziegler
Elly Mager Laoss.
Darmstadt, Arheilgerstrasse 74
Kirchllche Trauung: Sonntag, den 10. Juli 1927,
nachmittags 3 Uhr, in der Martinsklrche.
Stat Korten.
Ihre Vermählung beehren ſich
anzuzeigen
(*18020
GeorgNicklas nebſt Frau
Emma, geb. König
Darmſtadt, Tiebfrauenſtraße 78.
Kirchl. Trauung: Sonntag, den 10. Juli,
nachm. 2½ Uhr, in der Martinskirche.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
liebe=
voller Teilnahme bei dem
Heim=
gange unſerer teuren Entſchlafenen
danken herzlichſt
Buchdruckereibeſitzer W. Strübing
und Kinder.
Darmſiadt, 8. Juli 1927. (u0866
Phaeton=Vierſitzer, fabrikneuwer=
6/25 P0 Brennabor, tia, 4 Monate gefahren,
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Rundeturmstr. 16
Telephon 2634, 26.
Am 10. Juli begehen die Eheleute
Johannes Reinhard
(10837
Frau Jda, geb. Heck
das Feſi der
Silbernen Hochzeit.
Groß=Zimmern, 9. Juli 1927.
2
Dankſagung.
Für die uns in ſo reichem
Maße erwieſene wohltuende
Teilnahme an unſerem herben
Verluſie ſagen wir allen
Freun=
den und Bekannten auf dieſem
Wege unſren herzlichſten Dank.
Schlachthofkaſſier i. R.
A. Schaffnit
17983) und Tochter Dina.
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Von der Reise zurück (TV/10856
Der Dank der heſſiſchen Artilleriſten!
Noch unter dem Eindruck der glänzend verlaufenen Denkmalweihe ſtehend,
drängt es uns, Dank zu ſagen, tiefen, herzlichen Dank all' denen, die uns bei der
Feier unterſtützt haben. Vor allem gilt unſer Dank dem Kameradenkreis, der in
monatelanger, ehrenamtlicher Arbeit ſich in den Dienſt der guten Sache ſtellte,
Nach ihm danken wir erneut der Stadtverwaltung mit all” ihren Dienſtſtellen und
ihrem Herrn Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing und Bürgermeiſter Buxbaum, der
Polizeiverwaltung und Schutzpolizei, der Heag mit ihren Beamten der
Straßen=
bahn, der Eiſenbahndirektion, der freiw. Sanitätshauptkolonne vom Roten Kreuz,
den Sängern und Turnern. Ferner danken wir nochmals herzlichſt Herrn Profeſſor
R. Cauer für ſeine unermüdliche Hingabe an ſein Kunſtwerk, unſer Denkmal, für
ſein verſtändnisvolles Hineinfühlen in unſere Wünſche, denen er ſo ergreifend
bildhaften Ausdruck verlieh, ferner unſerem Kameraden Architekt Wagner, der die
Fundamentarbeiten und die Aufſkellung umſonſt vornahm.
Dank ſagen wir der Heſſiſchen Preſſe, inſonderheit den beiden Darmſtädter
Tageszeitungen, die uns durch großes Entgegenkommen in unſerer Werbearbeit
beſtens unterſtützte.
Wir danken unſeren verehrten Mitbürgern und Firmen, die uns durch
mannigfaltige Hilfe, freundlichſt unterſtützten, durch Unterbringung und Bewirtung
unſerer Gäſte, durch Wagengeſtellung für unſere Schwerkriegsbeſchädigten und
Altveteranen und die ſo zahlreiche Anteilnahme an unſerer Feier.
14000 Teilnehmer und Gäſte waren anweſend und verließen ihre alte
Garniſon in dem Bewußtſein, daß die Erinnerung an ihre alten Regimenter in
Darmſtadts und ihren eigenen Herzen nicht ausgelöſcht iſt und nie erlöſchen wird!
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Nummer 188
Samstag, den 9. Juli 1927
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadi, 9. Juli.
An alle Einwohner!
Die Stadtverwaltung will in Verbindung mit dem Verkehrs=
Serein für die Zukunft dauernd größere Tagungen und
Ver=
ſanſtaltungen nach Darmſtadt ziehen.
Fremdenverkehr bringt Geld und hebt die Wirtſchaftslage
laller Einwohner!
Grundbedingung für den Fremdenverkehr iſt aber die
Unterbringung der Gäſte. Die hieſigen
Hotelverhält=
iniſſe reichen nicht annähernd aus. Die geſamte Bürgerſchaft muß
uun der Unterbringung unſerer Gäſte in Zukunft mithelfen, ſoll
WDarmſtadt als Fremdenſtadt nicht gemieden werden!
Diejenigen Haushaltungen, die in der Lage ſind,
vor=
jübergehend gegen Bezahlung ein Zimmer
ab=
ugeben und die die Bemühungen der Stadtverwaltung und
zees Verkehrsvereins fördern wollen, werden gebeten, nähere
An=
raben auf Zimmer Nr. 49 des Stadthauſes zu machen. Es
kom=
unen auch diejenigen Haushaltungen in Frage, die Zimmer nur
während der Studenten= oder Schülerferien zur Verfügung
ſtel=
ben können.
— Aus der Juſtiz. Der Amtsrichter Dr. Otto Kraft aus
Darm=
kadt wurde zum Amtsgerichtsrat in Frankfurt a. M. ernannt.
L.U. Von der Landes=Univerſität Gießen. Als Rektor der
Landes=
mniverſität für die Zeit vom 1. Oktober 1927 bis 30. September 1928
wurde der ordentliche Profeſſor für römiſches, bürgerliches und
Zivil=
gerozeßrecht Dr. Leo Roſenberg gewählt.
* Arbeitsjubiläum. Am 8. Juli waren es 25 Jahre, daß Herr
Friedrich Leißler, Bierfahrer, bei Gebrüder Wiener (Brauerei
WBur Krone) tätig iſt.
Automobil=Geſchicklichkeits=Wettbewerb. Wir weiſen
mochmals auf die intereſſante Veranſtaltung des
Automobil=
cſchiclichkeit=Wettbewerbs des Heſſiſchen Automobil=Clubs hin,
däe morgen Sonntag im Orangeriegarten ſtattfindet. Der
Wett=
hewerb beginnt nachmittags um 3 Uhr. Es ſind bereits geſtern
32 Meldungen eingegangen, die ſich auf folgende Fahrzeugmarken
verteilen: Fiat, Hag, Hanomag, Bugatti, Opel, Fafag, N. S.1.,
Mmaldo, Adler, Brennabor, Mercedes=Benz, Diatto, Aga,
Chrys=
lar, Ford, Wanderer, Mauſer, Mun. Von bekannten Fahrern
ſtaarten u. a.: Graf Erbach, Prinz zu Leiningen (Hermann),
Dr. Bernet, Stumpf=Lekiſch.
— Sommerſpielzeit im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters
(eitung: Direktor Adalbert Steffter). Auf die heute Samstag, abends
730 Uhr, ſtattfindende Erſtaufführung der Operette „Der Graf von
Auxemburg” ſei hiermit nochmals hingewieſen. Leiter der
Auffüh=
ming iſt Direktor Steffter; die muſikaliſche Leitung hat Kapellmeiſter
M oigt. Abends 11 Uhr iſt als Nachvorſtellung ein „Bunter Abend”
writ teilweiſe neuem Programm unter Mitwirkung des geſamten
Solo=
werſonals, und wirken außerdem zwei böhmiſche Dudelſackpfeifer in
Mrationaltracht in böhmiſchen Weiſen für Violine und Dudelſack mit,
dae momentan in der Frankfurter Ausſtellung „Muſik im Leben der
Y0ölker” mit großem Erfolg auftreten. Im Anſchluß an den bunten
il wird das Altwiener Singſpiel „Brüderlein fein” aufgeführt, mit
Inrcheſter, und ſind die Rollen beſetzt mit den Damen Fiſcher und
Za=
dura ſowie Herrn Daurer, der auch die Spielleituno hat. Preiſe der
Allätze 1—3 Mk. Morgen Sonntag, nachmittags 4 Uhr iſt zu kleinen
2
reiſen die letzte Wiederholung des Kindermärchens „Hänſel und
Gre=
zI‟. Abends 8 Uhr iſt eine Wiederholung der Operette „Der Graf von
Qixemburg” Montag (3. Abonnementsvorſtellung für Montagsmieter)
uid täglich wird ebenfalls die Operette „Der Graf von Luxemburg”
gugeben.
Vortrag Dr. Feigel. Der Vortrag, den Herr Direktor Dr. Feigel
über „Mittelrheiniſche Kunſt und die Darmſtädter Ausſtellung” heute
anend 8 Uhr als letzte Veranſtaltung des laufenden Vereinsjahres der
Freien Literariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft
hal=
tamt wird, findet mit Rückſicht auf die begleitenden Lichtbilder in der Aula
dar Höheren Landesbauſchule — Neckarſtraße 3 — ſtatt, worauf
noch=
unals hingewieſen wird. Für die Inhaber numerierter Karten ſind die
worderen Stuhlreihen reſerviert.
— Mozartverein. Das Feſt „Halbe Nacht im Halben
MSond” findet unter allen Umſtänden ſtatt. Mit Vorbedacht hat man
fo den „Halben Mond” in Heppenheim gewählt. Der „Halbe Mond”
hit die herrlichſten Parkanlagen für, Gartenfeſte in ſchwülen
Sommer=
ndichten; aber auch die ſchönſten Säle und Nebenräume, wenn der
Regen=
goott die Gäſte hinter die Mauern treibt. Wie es auch ſei, der „Halben
Aacht” wird jeder mit Freude gedenken. Auch Gäſte können von den
Areinsmitgliedern eingeführt werden. Karten bei O. Titze,
Eliſabethen=
ſtraße 4
Ortsverband des Bundes deutſcher Jugendvereine. Am Mittwoch,
dun 13. Juli, abends 8 Uhr, hält der Münchener Organiſt Emanuel
No=
motny eine Bach=Feierſtunde im Gemeindehaus Kahlertſtr. 26,
mozu die Mitglieder, Eltern und Freunde der Bachſchen Muſik herzlichſt
ernigeladen ſind. Dieſe Feierſtunde bringt vornehmlich Klavierwerke des
gnoßen Meiſters, und zwar nach Auswahl und Anordnung in der Regel
daß auch Jugendliche davon Eindruck gewinnen können. Der
Ein=
tnitt iſt für Jugendliche frei, jedoch wird am Ausgang um freiwillige
Gaben für die Reiſekoſten gebeten. Für Erwachſene beträgt der Eintritt
501 Pfg.
— Orpheum: Heute Volksvorſtellung. Die für morgen
Ewnntag, nachmittags 3.30 Uhr, angeſetzte Volksvorſtellung findet heute
aneend 8 Uhr ſtatt. Der ausgezeichnete Lachſchlager „Stöpſel” iſt
ſimmit heute zum letzten Male auf dem Spielplan. Die für heute
bedeu=
temd herabgeſetzten Eintrittspreiſe (60 Pfg. bis 2 Mk.) geſtatten es
jeder=
wann, ſich ein paar fröhliche Stunden luſtigſten Humors, vermittelt
drarch den beſten rheiniſchen Komiker, Joſef Weinreiß, zu verſchaffe
—!. Morgen Sonntag, abends 8 Uhr, wird ein neuer Weinreiß=Schlager
„Die vertagte Nacht”, ebenfalls von den Artoren Arnold und
Aach, erſtaufgeführt. (Siehe Anzeige.)
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Schleiermacherſtraße 24—23 (am Gericht)
*Herr Oberſiudiendirektor i. R. Geheimerat
Dr. Eduard Otto
in Darmſtadt wurde am 4. Juli 1927 für ſeine hervorragenden
langjährigen Verdienſte durch tiefgründige Forſcherarbeit auf
dem Gebiete der Geſchichte des althiſtoriſchen Butzbachs und
Um=
gegend zum Ehrenbürger der Stadt Butzbach ernannt. Der
Ehrenbürgerbrief wurde Herrn Geheimerat Dr. Otto durch Herrn
Bürgermeiſter Dr. Janſen mit Glückwünſchen der Stadt
über=
reicht.
Geheimrat Dr. Otto konnte am 4. d. Mts. ſeinen 65.
Geburts=
tag feiern.
Flugtechniſcher Verein Darmſtadt. Am 13. Juni und 4. Juli
fanden die angeſagten Vorträge des Herrn Ing. Arnet über das
Gleit= und Segelflugweſen bei guter Beteiligung im Kaſino,
Zeughaus=
ſtraße, ſtatt. In dem Vortrag hob Herr Arnet die Grundbedingungen
unter beſonderer Beachtung der damit verbundenen wichtigen Prinzipien
für das Gleitflugweſen hervor. So wurden eingehend die
Luftſtrömun=
gen durch Zeichnungen an der Tafel und der dadurch bedingte
Flächen=
auftrieb erläutert. Als dies den Anweſenden genügend klar war, ging
es zum geſchichtlichen Teil des Gleitflugweſens über. Der Vortragende
teilte mit, daß ſeit 1854 an Gleitfliegern gebaut wurde, und es erſt
Lilienthal war, der damit gute Erfolge erzielte. Als letzterem dies
gelungen war, verſuchte Pilcher durch Einbau eines Motors vom
Gleit=
zum Motorflug überzugehen, was ihm das Leben koſtete. Trotz der
tödlichen Unfälle ſchreckte es die Gebrüder Wright nicht ab, den
Motor=
flug auszubauen, und ſie waren die erſten, denen der Motorflug gelang.
Durch die Beſchränkung des Flugweſens waren wir gezwungen, uns
wieder intenſiv dem Gleitflugweſen zu widmen, aus dem ſich das
Segel=
flugweſen entwickelte, und beide finden in den
Rhönſegelflugwettbewer=
ben die größte Unterſtützung.
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— Alt=Darmſtadt, Vereinigung für Ortsgeſchichte und Heimatkunde.
Bei dem Vortragsabend in Alt=Darmſtadt ſprach Herr Hugo Stieſi
jun. über „Alchimie, Goldmacherkunſt, und den letzten Adepten in
Darmſtadt‟ Der Redner ging zunächſt auf die Zeit mit ihren
Erſchei=
nungen ein und zeigte, wie die Geldbedürfniſſe und Nöte bei den Höfen
allerlei Abenteuer anlockten und eigenartige Bliten zeitigten. Im
Mit=
telpunkte des Vortrags ſtand der letzte Adept in Darmſtadt, der bekannte
Nat Wunderlich. Hofrat Wunderlich, der am 5. Mai 1769 zu
Darm=
ſtadt geboren war, beſuchte daſelbſt das Gymnaſium, ſtudierte in Gießen
und Heidelberg Kameralwiſſenſchaft. Sehr wenig iſt von ihm auf die
Nachwelt überkommen. Nach Vollendung ſeiner Studien trat er in den
heſſiſchen Staatsdienſt; 1804 mußte er wegen eines Augenleidens in den
Ruheſtand treten, aber ſein allezeit reger Geiſt war weiter auf den
ver=
ſchiedenſten Gebieten tätig. Barometer, Thermometer fertigte er an
Mit unermüdlichem Eifer ſtrebte er nach allen möglichen Erfindungen,
ſo z. B eine ſinnreiche Maſchine zum Fortbewegen von Laſten; weiter
erfand er eine Maſchine zum Entwäſſern von ſumpfigen Gegenden.
Seine Haupttätigkeit lag jedoch auf dem Gebiete der Dämonologie
Aſtrologie, Nekromantie uſw. Sein Laboratorium in ſeinem Hauſe
Kirchſtraße 4 war ſein Heiligtum; hier ſaß er über ſeinen alten
Schrif=
ten und verſuchte, der Goldmacherkunſt näher zu kommen. Man=he
Stunde opferte er ſo für dieſen Zweck, doch war es ihm nicht vergönnt
wie jenem Alchimiſten von Landgraf Ernſt Ludwig, wenigſtens
alchimiſti=
ſches Silber herzuſtellen, aus dem der Landgraf einige hundert Taler
prägen ließ. Dieſe Taler trugen die Inſchrift: „Sico, Deo placnit
tribulatonibus‟. „So hat es Gott gefallen in unſerer Bedrängnis”,
Wunderlichs überaus wertvolle Bibliothek, die viel ſeltene Bücher
um=
faßte — es waren nahezu 6000 Bände — gingen in den Beſitz der
Hof=
bibliothek über. Seine Apparate und Maſchinen wanderten zum
Tröd=
ler. 1866 mußte infolge der Friedensbeſtimmungen mit Preußen die
Bibliothek nach dort abgetreten werden. So ging das, was Wunderlich
geſammelt und zuſammengetragen hatte, den Weg alles Fleiſches, aber
der Geiſt des letzten Adepten ſpukte noch lange in Darmſtadt um, und
mancher verſuchte ſich in der Geiſterbeſchwörung, in der Goldmacherkunſt
und in dem Suchen nach dem Stein der Weiſen. — Der Vortrag, der
in ein ganz beſondeves Gebiet aus der Vergangenheit des alten
Darm=
ſtadt einführte, wurde mit lebhaftem Beifall aufgenommen. — Nächſter
Vortragsabend am 21. Juli. Es ſpricht Herr Wilhelm Kaminsky über
„Bemerkenswerte und intereſſante Bäume in unſeren Wäldern”
Der Oberheffen=Verein Darmſtadt feiert am Sonntag, den
10. Juli, das Feſt ſeiner Fahnenweihe. Nachmittags 3 Uhr Feſtzug
durch die Straßen nach dem Feſtlokal Chauſſeehaus (Heidelberger Str.)
daſelbſt großes Gartenkonzert, Geſangsvorträge hieſiger und
auswärti=
ger Vereine, ferner im großen Saale Tanz. Die Muſik wird ausgeführt
durch das Orcheſter unſeres Mitgliedes Kammervirtuoſen Kümmel. Für
ein reichhaltiges Programm iſt Sorge getragen.
Den heutigen Verhältnissen angepaßt, liefern wir an
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* Ein etwas merkwürdiger Empfang
wurde geſtern vormittag dem Schwarzmeierſchen Kinderchor aus
Berlin zuteil. Die 200 friſchen, munteren Kinder, die in
Darm=
ſtadt einige Konzerte geben, wollten, ſo war es in der Preſſe
bekanntgegeben, auf dem Paradeplatz der Darmſtädter
Bevölke=
rung einige Begrüßungslieder ſingen. Einige Herren von der
Darmſtädter Sängervereinigung ſtellten die Kinder zu dieſem
Zweck auf der Treppe des Landesmuſeums auf. Der beginnende
Geſang wurde aber plötzlich unterbrochen durch das brüske
Ein=
greifen eines Muſeumsdieners, der das Singen auf der
Muſeumstreppe verbot. Trotz höflicher Bitte des Dirigenten, die
Störung zu unterlaſſen, erſchien gleich darauf auch ein höherer
Muſeumsbeamter, der das Verbot in ebenſo brüsker Weiſe
wie=
derholte. Hiergegen nahm dann aber die große Anzahl der
Hörer — es waren etwa 2000 Menſchen erſchienen — ſehr
ener=
giſch Stellung. Pfuirufe wurden laut und einige befonders
Er=
regte drängten gegen die Muſeumstreppe vor. Der Dirigent
wirkte beruhigend auf die erregte Menge und ließ einige Lieder
durch die Kinder ſingen. Die ganze Veranſtaltung dauerte kaum
10 Minuten.
Es wurden uns aus unſerem Leſerkreis eine große Anzahl
Beſchwerden über das Verhalten der Muſeumsbeamten zu Gehör
gebracht. Wir können nur annehmen, daß es ſich um das
Vor=
gehen unverantwortlicher Perſonen gehandelt hat. Irgend eine
Störung war durch die kurze Veranſtaltung ſicher nicht zu
be=
fürchten, zumal es ſich um die Zeit kurz vor Schluß des Muſeums
handelte. Aus dem Verhalten der Bevölkerung durften die
Ber=
liner Kinder ein freundlicheres Willkommen erſehen.
Der Verein Darmſtädter Mieter und Wohnungsſuchender e. V.
hielt geſtern abend im Städtiſchen Saalbau eine Verſammlung
in der der Bundesvorſitzende des Mietervereins Wiesbaden, Herr A. W
Herrmann, über das Thema ſprach: „Die drohende Kataſtrophe
für die geſamte Mieterſchaft durch die ungeheure Steigerung der
Mieten=
bei Aufhebung des geſetzlichen Mieterſchutzes.‟ Der Redner ging bei
ſeinen Betrachtungen von den Maßnahmen während des Krieges aus,
als das Wohnungsweſen zwangsweiſe organiſiert war. Die Aufhebung
der Zwangswirtſchaft in der Warenwirtſchaft ſei berechtigt geweſen; ſie
habe die Produktion gefördert, aber im Wohnungsweſen ſei das anders,
denn Wohnungen ließen ſich nicht ſo leicht wie Waren erzeugen. Die
Wohnung ſei, im Gegenſatz zur Ware, unbeweglich; das ſei ein
grund=
legender Unterſchied. Der Mangel an Wohnungen und der Mangel an
Geld hätten jetzt eine Kataſtrophe heraufbeſchworen. Früher hätte ein
Mieter kündigen und ſich eine andeve Wohnung ſuchen können,
gegen=
wärtig begebe ſich jedoch ein Mieter, wenn er gekündigt, faſt aller ſeiner
Nechte. Heute habe der Hausbeſitzer das Heft in der Hand. Der
Woh=
nungsbau werde künſtlich zurückgehalten, um die Preiſe hochzuhalten.
Die öffentlichen Wohnungsämter und die Wohnungszwangswirtſchaft
müßten ſo lange beibehalten werden, bis die Wohnungsnot behoben iſt.
Früher habe die Mieterſchaft gegen Mieterhöhungen proteſtiert,
nament=
lich, als die Erhöhungen nur wenige Prozent betrugen; damals hatten
die Proteſte einen gewiſſen Erfolg, insbeſondere die Mieterſchutzgeſetze
ſind darauf zurückzuführen. Der organiſierte Hausbeſitz iſt jedoch
dar=
auf in eine Agitation eingetreten und hat bei einigen Parteien Erfolg
gehab
Es wurden in den Parlamenten Geſetze eingebracht und
an=
genor
en, die die Mieterſchaft belaſten. Die Lockerung der
Wohnungs=
zwangswirtſchaft in Preußen hat dort die Geſchäftsleute geſchädigt,
namentlich die kleineren Exiſtenzen. Die Reichsregierung hat mit der
Abänderung der Mieterſchutzgeſetze die Bevölkerung überrumpeln wol
len und ſie erſt in letzter Stunde im Reichstag eingebracht. Aber der
Neichstag hat ſich nicht ſo ſchnell entſchließen können, und ſo ſind die
beſtehenden Geſetze bis zum Dezember verlängert worden. Im
Reichs=
tag iſt mehr als die Hälfte der Abgeordneten mieterfeindlich; es ſei
gar nicht ausgeſchloſſen, daß durch ihn der Mieterſchutz ſogar ganz
auf=
gehoben wird. Es ſei ein allgemeines Miet= und Wohnungsrecht zu
ver=
langen; Geſetzesbeſtimmungen über das Mietsweſen müßten
unab=
änderlich ſein und dürfetn nicht durch Sonderabmachungen abgeändert
werden. Der Redner empfahl ſodann Forderungen der Bodenrefomer
und öffentliche Bewirtſchaftung des Wohnungsweſens. Durch die
Auf=
wertugsgeſetze ſeien die Hausbeſitzer auf Koſten der Mieterſchaft
bevor=
zugt worden. Eine weiteve Belaſtung der Mieterſchaft müſſe unter
allen Umſtänden vermieden werden. Weiter ſchilderte der Vortragende
die Zuſtände im Wohnungsweſen, wie ſie ſich vermutlich nach Aufhebung
der Mieterſchutzgeſetze entwickeln würden. Die Mieter müßten ſich enger
zuſammenſchließen, um ihre Forderungen durchzuſetzen; die Mieterſchaft
ſei eine Macht und könne manches bei den Parteien erreichen.
Darm=
ſtadt müßte ein großes Wohnungsbauprogramm aufſtellen und nament
lich kleinere Wohnungen errichten. Man könne nach dem Syſtem des
Frankfurter Stadtbaurats May ſehr billig geſunde und ſchöne
Wohnun=
gen bauen. Der Redner ſchloß ſeine Ausführungen — die mit lebhaftem
Beifall aufgenommen wurden — mit der Forderung nach der Schaffung
geſunder und billiger Wohnungen. An den Vortrag ſchloß ſich eine
Ausſprache.
Tagesordnung zur Sitzung des Provinzialausſchufſes der
Pro=
vinz Starkenburg am Mittwoch, den 13. Juli, vormittags 9 Uhr;
1. Geſuch der Frau Marie Nadig geb. Oſter zu Darmſtadt um
Ertei=
lung der Erlaubnis zum Betriebe einer Schankwirtſchaft mit
Brannt=
weinausſchank im Hauſe Orangerieallee 17. 2. Klage des Peter Fiſſel
zu Pfungſtadt, Sandſtraße 28, gegen den Beſcheid des Kreisamts
Darm=
ſtadt vom 14. April 1927 wegen Nichterteilung eines
Wandergewerbe=
ſcheins. 3. Amtliche Beanſtandung der Bürgermeiſterwahl in
Sprend=
lingen durch den Kreisdirektor des Kreiſes Offenbach a. M.
Tageskalender für Samstag, den 9. Juli 1927.
Landestheater Großes Haus: Geſchloſſen. — Kleines
Haus, abends 7½ Uhr: „Der Graf von Luxemburg”; abends
11 Uhr, Nachtvorſtellung: Bunter Abend; hierauf mit Orcheſter:
„Brüderlein fein”. — Orpheum abends 8 Uhr: „Stöpſel”
Turnhalle Woogsplatz, abends 8 Uhr: Volkslieder=Abend,
veranſtaltet vom Berliner Kinderchor. — Mozart=Verein, in
Heppenheim: „Halbe Nacht im Halben Mond”; Abfahrt in
Darm=
ſtadt 20,15 Uhr. — Konzerte: Schloß=Café; Hotel=Reſtaurant
Schmitz; Café=Reſtaurant Waldesruhe; Park=Café=Reſtaurant;
Bis=
march=Eck; Frankfurter Hof. —
Theater=Saal Perkeo,
Alexanderſtr. 12—14, abends 8 Uhr: Thüringer Volksſänger.
Landesmuſeum, vom 10—19 Uhr, Ausſtellung: Alte Kunſt. —
Mathildenhöhe, von 10—19 Uhr, Ausſtellung: Neue Kunſt. —
Stockſtadt a. Rh., nachm. 5 Uhr: Eröffnung des Rheinbades der
Turngemeinde E. V. Stockſtadt a. Rh.
ist es sofort zu erkennen, ob Du Dein Haar richtig pflegst. Eine richtige Pflege aber,
die den ganzen Zauber Deines schönen Haares entfaltet, ist nur möglich mit
AUKOLIN
fr. VoUEET SoN
KRISKUtze
M. Nod.
[ ← ][ ][ → ]Seite 6
Samstag, den 9. Jufi 1927
Nummter 188
Landesbibliothek.
NeueErwerbüngen, vöm 11, Fuli 1897 an auf 14 Tage im
Oefeſtale zur Anſicht aufgeſtellt
echer: Einführüng in die Philofsbgie; Benzt Die Stunde
der Muſik. 9. 1997) Berhe: Homer. 8. 1997; Biblißther, In
ternationale Pſychoanalitiſche. 92. 1327; Blumi Les Origines de la
Grävure en France: 1937; Dhroff: Betrachtungen über Gefchichte
1926: Efſelborn: Einhards Leben und Werke 1997; Kläſſiker
des Altertums 2. Reihe 26: Scnecä, Philofsphiſche. Schriften 2. 1927;
Lebensbilger, Frankfurter. 10: Julius Stockhauſen, der Sänger
des deutſchen Liedes. 1927; b Preufchen: Der Roman ſeines
Lebens. 1926; Schriftenreihe der Preußiſchen Fahrbücher. 17
Eis 20. 1924—1526; Studien, Rechtswiſſenſchaftliche, 30—33. 1924
bis 1997: Wiflenſchaft und Bildung. 230: Meſſer,
Wiſſenſchaft=
licher Okkultismus. 1927 236: Harms, die Zeitung von heute. 1827
Zeitkragen, Fingnz= und volkswirtſchaftliche. 85—90. 1925—1926
Zeitfchtiften:
Die Akkshtifrage, 21. 99. 1925—1926; Archit für
Raſſei=
uns Geſellfchaftsbiblogie, 18. München 1926; Pflügers Atchit für
die geſamte Phyſologie, 215. Berlin 1927: Centralblatt für
Bak=
teriologie, Paraſitenkunde und Infektionskrankheiten, 2. Abteilung 69.
Jena 1927; Archiv für wiſſenſchaftliche und praktiſd
Tierheilkunde
54. Berlin 1926; Ergebniſſe der allgemeinen Pathologie und
Bathologiſchen Angtomie ger Menſchen und der Tiere B1, 1. 2. Müümchen
1635—1926; Fahrbuch, Schmollers für Geſetzgebung, Verwaltung
und Volkswirtſchaft im Deütſchet Reich. 50 9. München und Leibzzig
1986; Mbnarshefte; Artilleriſtiſche, 1925, 1926: Berlin; Mo
natsfchrift für Kriminalpfhcholögie und Strafrechtsreform. 17,
1926, uns Beiheft 1;, Revue, Internationale bu Travaik. 14. 1926 II.
Genebe 1926; Zeitſchrift der Sabignh=Stiftung für Rechtsgeſchichte
47: Germaniſtiſche, Romaniſtiſche und Känöniſtiſche Abt
ilüng. Weimar
1927: Zeitſchrift für deutſches Altertum 62, 63 — N. F. 50, 51.
Berlin 1923—1926; Zeitfchrif
für wiſſenſchaftliche Biolbgie
B: Zellférſchung und mikroſkopiſche Anatomie 4. Berlin 19271 C:
Ver=
gleichende Phyſislbgie 1. Berlin 1926; Zeitfchrift ſüir Sexual=
Wiſſenſchäft, 18. 1924—192f. Bonn; Geſchichtskalender,
Deut=
ſcher, Abt. 4: Inland. 2. Leitzzig; Abt. B: Ausland, 1. Leipzig
Vom 25. Fuli an verkeihbar: — Vormerkungen werden im Leſeſaal
entgegengenommen.
— Zuf Schteßmuſeum finden täglich Führungen Börmittägs 11 und
11½4 Uhr, nächuiittägs 3½ und 4 Uhr, Sonntags nur vormittags ſtätt.
Sämstags geſehleſſen=
Wilsmarkenfyrfchüng auch für Fafanen. Der Allgemeine Deutſch
Jagdſchützverein hät, wie wir hören, die bon ihm ſeit dem Jahre 1904
Zurchgeſührte Wildmärkenforſchung neuerdings auch auf Faſanen
aus=
gebehnt. Die Faſanen werden in ähnlicher Weiſe, wie es bon der
Vögelwarte Roſſitten für alle änderen Vögek geſchiehr, beringt. Die
Beringung embfiehlt ſich beſonders für ſolche Faſänen, die in freier
Wildbahn oder in Gatterrebieren aüsgeſetzt werden. Da dieſe nach dem
Ausſetzen gern weit verſtreichen, berſpricht man ſich bon der Beringung
wertvolle Auffchlüſſe, die beim Ausſetzen zu beachten ſind. Es wäre
fehr wünſchenswert, wenn durch diefe Maßnähme die
Wiedereinbür=
gerung dieſes ſeit dem Kriege in Deutſchland faſt berſchwundenen,
wert=
pollen und ſchönen Nutzwildes geförderr würde. Die Auswertung der
Ergebniſſe der Beringung ließt beim Genéralſerketariat des Allgemeinen
Deutſchen Jagdſchutzverein in Berlin. Infereſſenten finden alles Nähere
in allen deutſchen und öſterreichiſchen Fagdzeitſchriften.
* Die Interefſenvertretung der deutſchen Liquidationsgeſchädigten
beranſtaltet gemeinſam mit dem Hilfsbund der Elſäß=Loth
Einger im Reich und anderen Geſchädigten=Verbänden am Sonntag,
gen 10. Juli, vormittags 10.30 Uhr, im größen Sagle des
Volksbildungs=
heims in Frankfurt a. M. eine öffentliche Proteſtberſammlun
gegen die weitere Verſchleppung des Liquidationsſchädengeſetzes. Als
Redner ſind die Rechtsanwälte Dr. Bruno Fürſt und Dr. Ernſt
Hoch=
ſchild vörgeſehen.
— Feuer: Am Dönnerstag nachmittäg war über dem Kühlhaus det
Brauerei Schuk, bermütlich durch Heißläüfen eines Motgrs,
Feuer ausgehröchen, durch das ein Verſchlag aüf dem Dach des
Kühl=
haufes teilweiſe vernichtet wurde. Die Verſuche, das Feuer durch einen
Minimax=Aparät zu löſchen, mißlangen, ſodaß die Feuerwache alärmier
wtzerden mußte, die mit zwei Schlauchleitungen den Brand alsbald
lokali=
ſierte. Durch einen Oelbehälter der ebenfalls mit in Brang geriet,
ent=
ſtanden ſtarke Rauchſvolken. Wie uns bön zuſtändiger Stelle
mitgeteilt=
wird, erfolgte die Waſſerzufuhr und die Ablöſchung des Feuers
einwand=
frei und ohne jebe Schwierigkeit durch die Hhdranten in der Schloßgaſſe.
Die bon anderer Seite gebrächte Mitteilung, es hanöle ſich um ein
Groß=
feuer, die Waſſerzuführung habe nicht genügend Druck gehabt und hätte
aus der Obergaſſe erfolgen müſſen uſt,, entbehrr jeher Tatſäche.
— Der 50. Todestag Biſchof bon Kettelers im Runbfunk.
Anläß=
lich dieſes bebeütungsbollen Gebenktages ſpricht Herr Poſtmeiſter
Lud=
wig Fiſcher=Bodenheim am 13. Fuli, 18 Uhr, auf dem Frankfurter
Sen=
der über den großen Arbeiterfreunb und Mainzer Biſchof. Das „
Main=
zer Fourual” gibt eine umfängreiche Ketkeler=Sindernummet heraus.
Im Kirrhheimſchen Verlag, Mainz, erſchien „Biſchof von Ketteler” von
Dr. Franzmathes.
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierühler erſcheinenden Reilgen ſinb ansfchllektich als Hinwelſe auf Angeigek in beitaßten
in keinent Faſſe irgendwie als Beſprechung eder Kritik.
— Train=Vereinigung 18. Wie bereits bekannt, finbe
am Sonntag, den 10. Jüli, der Familienſpaziergang nach Roßdorf ſtatt.
Einkehr bei Kamerad Gg. Krämer. Die Mitglieder werden gebeten, ſich
recht zahlreich zu beteiligen, zumal ſich die Kameraden von Roßdorf und
Umgebung ebenfalls einfinden wollen. (S. Anzeige.)
Abend=Sbäziergang. Die Abkeilung Gefelligkeit der
Kaufmänniſchen Stenpgraphen=Geſellſchaft veranſtältet am heutigen
ſamstag, den 9. Fuli, einen Abendſpaziergäng nach dem Akheilge
Mſihlchen. Der Abmarſch erfolgt bünktlich 8 Uhr bon Ecke Rhöring und
Kranichſteiner Straße=
Kunſfnotizen.
deber Wette, Künſſiek oder fünfileriſche Perautfialtungen, bereh im Rachſtehenden drwddnung
geſchieht, behält ſich die Rebattien ihr Arieli bok
—ninion=Fheäter. Buſter muß in brei Tagen zum Boxer
ausgebilbet werden. Man muß es unbedingt anſehen, wie das geſchieht.
Eine ungewöhnliche Fülle von ſchlagenden Filmeinfällen bringt dieſ
Kömshie. Das Haus bröhnt ſtändig vom Lachen. Es iſt auch zum
Schreien ksmiſch, wie Keaton z. B. in den Ring ſteigt; man kann ſich
käumm atisdenken, wiebiel Kombinationsmöglichkeiten es gibt, ſich in den
Seilen zu berſtricken. Sein Training iſt eine ununterbrochene Folge bon
zibeichfellerſchütternden Bilg=Ibeen. Keine erdenkliche Phinte wirß
aus=
gelaſſen, ohne daß die Luſtigkeit des Films dabei geſucht bder
krämpf=
haft wäre": überraſcht von neuem Buſters Ausdrucksintenſität mit
den denkbar ſparſamſten Mitteln. Auch ſeine Partner ſind gür
aus=
geſbählt, alle gut beobachtete Typen ...
Aus den Partelen.
Deutſche Volkspartei Orrsgrußpe Därmſtadk.
Es iſt beabſichtigt, am Mittwoch, den 13. Fuli, einen Nachmittagsausflug
nach Frankfurt a. M. zwecks gemeinſamen Befüchs der Muſikausſtellung
zü mächen. Die Ausſtellungsleitung gibt verbilligte Eintrittspreiſe um
ſtellt bei genügender Teilnahme auch die Führung: Die Koſten für
Fährt und Eintritt belaufen ſich ſomit nur auf 3 Mk. für den
Teilneh=
mer. Abfahrt mittags 1.56 Uhr, Rücfahrt nach Belieben.
Intereſſen=
ten iſt Gelegenheit gegeben abends 8 Uhr in der Frankfurter Kathä=
Einenkirche den Leipziger Thömanercher zü hören. (Eintritt 50 Pfg=
und 1 Mk.) Die Teilnehmer än der Fährt weiben gebeten, ſich auf dem
Bureau der D.V.P., Rheinſträße 42, Tel. 1804, anzumelden. 3 Mark
ſür Fahrt und Eintritt in die Ausſtellung ſind bei Anmeldung zu
be=
zahlen.
—Fräuenäusfchuß der Deutſchnationalen
Bolks=
partei. Wir erinnern nochmäls an die Einlädung des
Frauenaus=
ſchüſſes Worms zur gefelligen Zuſammenkünft am Mittwoch, den 13.
Fuli, im „Rheinkäffee” zu Worms. Die Teilnehmerinnen fahren ab
13.23 Uhr (1.29 Uhr nachmiktags) Hauptbahnhof Darmſtadt.
Sehnaken=(Stechmücken-
Abwehrmiltel
Feftef nicht!
Fleckt nicht!
Erhälflich in allen einschlägigen Beschäffen
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Aus Heſſen.
Beſchleunigte Beförderung von Frühkartoffeln
Die Deutſche Reichsbahnzeſellſchaft hat nach Benehmen mit den
Er=
zeuger=, Händler= und Verbraicherverbänden umfaſſende Maßnahmen
getruffent, um eine gute uind ſchnelle Beförberung der deutſchen
Früh=
karkoffeln, beſonders aus den Bezirken Hannover, Magbeburg
rfurt nach den Beziiken Eſſen, Köln, Elberfeld und nach
dem Freiſtaat Sachſen ſiherzüſtellen. Für die Zeit des
ſchwä=
cheren Kartoffelverkehrs ſind an Haud der regelmäßigen
Beförderungsgelegenheiten beſonders günſtige Befördeiungspläne
äuf=
geſtellt. Für die Zeit des ſtärkeren Verkehrs aus den Bezirket
Händober und Magdeburg nach dem Weſten uné aus dem Bezik
Magdeburg nach dem Freiſtagt Sachſen ſind beſondere
Beſörßerungs=
gelegenheiten durih Kirtoffelſonderzüge borgeſehen ung in Einem
be=
ſonderen, von der Deutſchei Reihsbähngeſellſehaft herausgegebenen
Sefthen enthalten. Das Heft en hält eine ausführlihe Augabe der
Ver=
ſand= unb Empfnugsſtationen, unker Angabe des Abgangszuges und der
Empfangsſtunde, ſowie der Beförberungsdauer. Das Hefk kann u.
bezogen werdei bön dem Ve=kehrsbürean der Reichsbahnditrktion, hön
den in den Beförberungsblänen aufgeführten Verſnnd= und Güterabfer
tinlingsſtellen und von der Preißiſ hen Haubtlandwirtſchaftskammer
(Verbindungsſtelle Eſſen).
Die Maßnahmen der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft zur Förderun,
des inländiſchen Frühkartoffelabſatzes ſind zu begrüßen. Es iſt zu hof
fen, daß in weitgehengem Maße von dieſen Einrichtungen Gebrauch
gemacht wird. Im eigenen Jntereſſe der Verſender und Empfänger
liegt es, dieſe günſtigen Beförderungspläne durch rechtzeitige
Auflieferung der Sendungen auszunutzen. Auch wird durch früh
zeitige Auflieferung, fvweit möglih, die Verwiegling ſuf der
Verſand=
ſtation und daßürch eine beſchleunigte Bereitſtellung der Wagen zur
Enf=
ladung auf der Beſtimimüngsſtätihn erkeicht. Sorzeir die Verwiegüng
auf der Verſandſtation nicht möglich iſt, wird dieſe auf geeigneten
Unter=
wegsſtationen bder auf ber Empfängsſtativn ſo zeitig vörgenßnimen,
daß die Bereitſtellung zur Enkladung in den frühen Mörgenſtunden
oder in kürzeſter Friſt nach Eingang erfolgen kann. Um die Beförde=
Euing überall in den borgeſehenen Plänen durelzuführen, werden die
Kartsffelwägen und die däzu gehörigen Frachtbriefe mit beſonderen B
klebezetteln „Fklhkärtoffeln” als ſslche bezeichnet. Die Verſandabfert
gungen ſius zu weiterer Auskunft üher Annahmie Beförderung und
Bezeitſtellung der Kaitöffelwagen bereit.
* Arheilgen, Füli. Die Ausſtellung für Geſundheitspflege und
foziale Fürſorge, die vom 80. b. M. bis heute hier veranſtitltet wür
Beiſpielen eine Menge Lehrrei hes un) Wiſſenswertes gezeigt, und ſe
s beſondeis unſeren biei hieſigen Aerzten gedankt, daß ſie ſi* in
bereitwilliger Weiſe der Allgeyieinheit zur Verfügung, ſtellten un
lehrende Führuſigen burch die für die Vslksgeſundheit ſp wiehtige
bietüngen übeiſtähmnen. Nach Ausſage des aufſichtführenden 8
Aß2ittärie aſis Dnnhiſtadt hat mir bieſer Veränſtalkung die Land
ſicherungsänſtalt hier ganz vokzüglich äbgeſchnitten;, denn. Bie
geſägr, der Beſuch war ein ganz vorzüglicher und wird hoffentlis
die erſtünſchien Früchte traßen. Mit der Ausſtelling war au
kleine Ausläge bon belehrenden Schriften berbunden, die zu
grätis, zum Teil auch gegen Enkgelt zu erhalten waren. Die
lutg ſirb beiſt Vernehmen nach ton hier nach Wixhauſen überſie
und von 961F weiter durch unſeren Vylksſtäät zirkulieren. — Fräul
Elbirä Benz, To ites des berrn Tebdbr Beſiz von hier, wurde
den Ehsr des Geſſiſhen Landestheaters beipflichtet: — Herr Dr. die‟
Göge berüngkickte di ſer Tage mit ſeinenf Kraftwägen in der Näßl
Langens beim Liebeihölen eines Lnſtautos. Hierbei broch ein
Mit=
infaſſe zweimal den Arm und müßte in das Städtiſche Krankenhaus zü
Darmſtadt derbracht werden.
Traifa, 8. Jüli. Waldgbtresdienſt. Morgen, früh üm haſt
10 Uhr, findet im Steinbruch am Steinbuckel ein Waldgottesdienſt ſtnik
unter Mitwirkung des Poſtunenchors Nieder=Ramſtadt.
* Pfungſtaht, 6. Fuli, Aberntungstermin für
Gras=
der 10. Fuki ib
ſtücke. Nach & 19 bes Verſteigerungsprstokolls iſt
Aberſitungstermin der Gemeindegrasſtücke ängeſetzk. Der Termin Ruſ
unbedingt eingehalten werden.
Pfungſtadt, 8. Juli. Zurnen und Wandern. Der Türn
verein uuternimmt mit ſeiner Wanderabteilung nm kommenden
Soni=
ig die fällie 7. Waniberung. Die Wanderung fühüt über Hemsbach,
Birkenau, Löhrbaih nach Weinheim.
hatte ſich eines ganz botzügli hei Beſuches zu erfreuen. Beſonders fn
Samstag und Sbnntag herrſcht2 zu manchen Zeiten ein gerndezü b
ängſtigendes Gedräüge. Es wurde aber auch an Hand Bott unzählige
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Nummer 188
Samstag, den 9. Juli 4927
Seite 7
Königs erſier Ehrenbürger.
Mit dem 1. Juli tratz, wie ſchon kurz berichtet, Herr Rektor Auguf
Schäfer äuf Grund des Altersgeſetzes in den wöhlberdienten
Ruhe=
ſtänd. Mehr als 45 Jähre wär er im Schuldienſt tätig, däbon allein
48 Jähre in König. Was in dieſen 43 Fähren Herr Rektor Schüfer für
die Gemeinde, nicht nur im Schüldienſt, ſondern auch außerhals dieſes,
geleiſter hat, das wurbe uns Königern ſo recht deutlich vor Augen
ge=
führt än dem Tnge der Penſionierung. Der 1. Juli war für bie Schule
zu König ein Feiertag, für die Gemeinde ein Feſttag. Am Vormittäß
berſammelte ſich ſeine Schulklaſſe in dem feſtlich geſchmückeen Schulſäal,
um bön ihrem geliebtet Rektor und Lehrer einen würdigen Abſchied zu
nehmen. In Anweſenheir der Herken Kreisdirektor von Werner und
Kreisſchulrat Gerbig von Erbäch, Dekan Keil=Spächbrüchen, Bürgermeiſter
Hofferbert, Beigetrdneter Keller, des Lehrerköllegiums, des
Schülvor=
ſtandes und des Gemeinderates geſtältete ſich dieſer Abſchied zu einer
würdigen eindrucksvollen Feier, ſolvohl für den aus dem Amte
ſcheiben=
den Serrn Rektor Schäfer, als auch für die Teilnehmer,
Am Abend dexanſtaltete die Gemeinde unter Beteiligung fämtlichet
Vereiné und der Einwohnerſchaft, unter Vorantritt des Poſäunenchors
und bes Müſikkorps der Feuerwehr einen großartigen und impeſant
wir=
kenden Fſckelzug: Vor der Wohnung des nun aus dem Schuldienſte
Ausgeſchiedenen burde dem zu Ehrenden ein Ständchen gebracht
Bei dieſer Gelegenheit ergriff „Herr Bürgermeiſter Hoffetber
das Work, um im Namen der ganzen Gemeinde Worte des Dankes fi
ſeine überaus ſegensreiche Wirkſamkeit in der Gemeinde währeng ſeinet
43jährigen Amtszeit in Köniß auszuſprechen, damir gleichzeitig auch
hetz=
liche Glückwünſche für die Zeit des Ruheſtandes, die noch recht lange
däuern hibge, berbindend, mit der Bitte, ſeine immer noch küſtige Kraft
ein vielſeitiges Wiſſen und ſeine reichen Erfahrungen noch weiter in
den Dienſt der Gemeinde zu ſtellen. Anſchließend wurde dem Gefeierten
die Urkunde überreicht, die laut einſtimmigem Beſihluß des Gemeindernts
die Ernennung zum Ehrenbürger, als dem erſten
Ehrenbür=
ger der Gemeinde, ausſpricht. Sie läutet: „Den langjährigen
Berdienſt=
völlen Lehrer und Rektor, den Gründer und erſprießlichen Förderer der
Kur, Herrn Rektor Auguſt Schäfer, ernennt die Gemeinde König zu
ſiihrem Ehrenbürger.” Umrahmt iſt dieſer Text mit künſtleriſch
gehalte=
unen Darſtellungen aus den berſchiedenen Gebieten ſeiner Tätigkeit.
H. Eberſtadt, 8. Fuki. Gemeinderatsſitzung. Die geſtrige
Sitzung des Gemeinßerats wurde in Vertrerung des immer noch er=
Krankten Bürgermeiſters bon dem Beigebrdneten Flick geleitet.
Die=
ſer gaß zaptn Kenntnis, Haß das ſchriftli he Urteil des
Verſältungs=
erichtshofes in der Klggeſuhe des Kark Göhringer und Konſorten gegen
Den Gemeinderatsbeſchluß vom 16. Auguſt 1936, die Anſtellung
ines beſoldeten Bürgermeiſters in der Gemeinde
Eherſtädt betreffen?, eingegnngen ſei. (Wie ſchon bekannt iſt
surde die Klage auch in der letzien Inſtänz — uud zwar als unzue
läſſig — abgewieſen.) Auf die Verleſung des ümfangreichen Schrift
ſtücks irß berzichtet. Die bereils am 16: Okröber 1925 ſchen einmal
miniſteriell genehminte Orksſatzung iſt am 5. Fuli 1927 im
Amtsper=
kündigungsblatt beröffentlicht worden und damit in Kraft getreten. Der
emeinderat beſehließt, die Stelle des Bürgeymeiſters ſofort, in der
„Eberſtädtr Zeitung”, im „Volksfreung” im Darmſtädter Tagblatzt
ind in der „Frankfürter Zeikiig” mir der Mäßgabe auszuſchreibet
aß Beſverbüngen bis längſtens 31. Fülf ds. Fs. einzureichen ſind. Al
anif der Ausſchreibung ber Stelle und der demnächſtigen Wahl des Bür
vermeiſters zuſämmenhängenden Vorarbeiten werden durch Beſchluß dem
Finanzausſ huß übeitragen. Weiter wird beſchloſſen, die der Gemeinse
Durch die Klage bisher entſtandenen und noch entſtehenden Koſten gegen
Die Kläger feſtzüſetzen. Gegen die vom Gemeinderat beſchloſſene Spetz
rüng des Mühlwegs nach der Kaiſermühle auf die Länge der
Modau=
büücke haben verſrliedene Intekeſſenten Einſpruch erhoben. Dieſe wer
„Sen zür Prüfüng und Stellungnahme zunächſt dem Bauausſchuß
über=
nvieſett. Den Geſüchen um Genehmigüng zur Aufſkellung von
Verkaufs=
tänden des Gotthilf Wegmeu und der Frau Andregs Scherer wird unter
Sen üblichen Bedingiungen Zuſtimmung erkeilt. Der zum Baugeſuck
Berg borgelegte Baſtplan wird genehmigt. Die Gemeinde Malchen
eiſtete ſeither auf Grunß eines Verträges mit der Gemeinde
Eber=
tadt bbm 15. Fuli 1876 für Mitbenutzung des hieſigen Faſelhofs einen
ſrährlichen Beitkag bön 50 Märk. Dieſer Betrag wird vom Ni. 192
an enttſprechens des Verhältniſſes der Benützung zu den ungedeckken
Slusgäben der Rubrik 36 des Voranſchlags ſuf 900 Mark erhöht.
Den
Obſt= unb Gartenbauverein wird nuf Antrag ein Beitrag vom 59 Mark
aus Gemeindemitteln zu den Köſten der Obſt= nnd Gemüſeausſtellung,
Sié in Verbiſidung mit der imi Setembei in Darmſtädt geblanten
Jändwirtſchaftlichen Ausſtellung ſtattfindet, bewilligt. Der Bideßreis
üir mediziniſche Bäder (Sol= und Fichtennadelbäder) im Brauſe= und
Wannenbad wird auf 1,50 Mark feſtgeſetzt. Auf eine Eingabe des Ernſ.
Böbel wird beſclbſſen, die Feierabendſtunße für Veränſtältungen jeg
icher Art auf dem Marktplatze auf 11 Uhr feſtzuſetzen und die Erläubnis
ür ben erſten Oſter= und erſten Pfingſtfeiertag künftig zu verſagen.
Jegen die Genehmiguns der vom Gemeinderat beſchloſſenen Waſſer=
Sreiserhöhung von 18 auf 12 Pf. hegt das Kreisamt Bedenken und
vünſcht, daß ben Waſſer=Großabnehmern — wie in früheren Jahren
WVerglinſtigungen zugeſtanden werden. Der Gemeinderat lehnte dieſes
MAnſinnen ab und konute ſich auch im Hinblick auf die ungünſtige Entwicke
ung der Rentabilität des Waſſerwerks ſiht dazu entſchließen, von der
Sefchlöſſenen Exhöhung des Waſſerpreise abzugehen. Der Gemeinderat
beſchließt, für Zwiſchenkredite, die der Staat auf Baudarlehen gewährt,
allgemein die Bürgſehaft ſeitens ber Gemeinde zu übernehmen. Die nelie
Straße am Lämimihesberß erhält die Bezeichnung „Klingsackerſtinße
Die Baugeſuche bes Abam Daum 3. und Albeir May werden genehmigk.
Die Heag teilt der Gemeinde mit, daß ſie beabſichtige, den Verkehr
er Elertriſcen auf der Ortsburcfahrt nach ne
Friedhofe hemnächſt wieder zueröffnen und empfiehlt,
üir den Führwerks= und Kraftwägenverkeht auf dieſer Strecke eine
Pu=
ſtizeiberordnung zu erläſſen. Der Gemeinderat beſchließt eiitſprechend
nind beauftragr die Verſöaltung, das Erforderliche zu verahlaſſen. Ver
Kredit für die Beſchaffung von Piſtolen, Kaliber 7,65, womit die
Otts=
ſoolizeiorgane unb Felbſchützen ausgerüſtet werden ſollen, und der dazu
rforderlichen Lebertaſchen wird bewilligt. In geheimer Sitzung:
Kleine Vorlagen und Stundungsgefuche.
* Ober=Ramſtndt, 8. Juli. Feuertzehrübung. Am
Sams=
dag, den 2. dM . abends 8 Uhr, findet am Rathaus eine Uebung der
Freiwilligen und Pflichtfeuerwehr ſtätt.
Säuglingsbera=
ungsſtunde. Die nächſte Säuglingsberatungsſtunde wird am
Mon=
vag, den 11. Juli, nachmittaßs von 9—3 Uhr, im Schulhaus,
Darm=
kädter Straße 63, abgehälten.
F. Babenhauſen, 8. Jüli. Zu einer Hringlichkeitsfitzun
„war am Donuerstag abend der Gemeinderat geladen. Der äußerſt
wich=
hige Punkt der Tagesordnung betraf die Anlage einer
Ferngas=
veerſorgung in unſerer Gemeinde. Nach dem Eingehen des Gas=
Werkes in Ober=Roden Beabſichtigt die Ferngasgeſellſchaft Darmſtaht
diie Gemeinden des Kreiſes Dieburg mit Ferngas zu verſorgen. Die
4Bedingungen für die Gemeinden ſind nach den Mitteilungen, die Her=
Sürgermeiſter Rühl der Gemeindevertretung gab, günſtig zu nennen.
II. a. werden der Gemeinde für den Bezug des Gaſes keine Koſten
ent=
ſhrehen. Weiter ſoll der Gasbreis hier nicht höher werden wie der in
AOarmſtadt eingeführte. An der regen Ausſprache beteiligten ſich
Vertre=
ner des Gewerbes, der Beamten und Arbeiterſchaft. Sie alle hoben den
hwohen Nutzen hervor, den das Gas für Koch= und Heizzwecke hat. und
betonten, daß der Zeitpunkt für Einführung des Gaſes nur gunſtig ſei.
ABekanntlich ſoll Babenhauſen noch in dieſem Jahre Waſſerleitung
er=
hmlten. Brunnenbohrarbeiten, Pumpberſuche uſw. ſind zurzeit im Gang.
Aoer Gemeinderat ſpricht ſich einſtimmig für die Einführung einer
Fern=
giasverſorgung aus. Der Herr Bürgermeiſter iſt bevöllmächtigt, bei der
m kommenden Montag (11. Juli) im Kreisamtsgebäude Dieburg
ſtatt=
ſ teidenden Bürgermciſterverſammlung in dieſem Sinne den Beſchluß des
Cöemeinderats mitzuteilen. Die nächſten Punkte der Tagesordnung
be=
trafen die Herſtellung von Gräben und Bachufern, ferner noch
Woh=
mungsangelegenheiten, Eine Sitzung der Finanzkommiſſion ſchloß ſich an.
r. Babenhaufen, 8, Jült. Dieſen Sonntag findet an der Chauſſee,
dire von hier nach Langſtadt führt, in der Ludwigſchneiſe ein chriſtliche=
AValdfeſt der Evangeliſch=landeskirchlichen Gemeinſchaft ſtätt. Nad
em Nachmittagsgottesdienſt erfolgt der Abmarſch vom Saale der
Klein=
kumtderſchüle.
Rat bei Sämorrhoiden?
Hämorrhoiden ſind ein quälendes Leiden des Afters, Sie entſtehen
de rch Blutſtauungen, durch Druck auf den Maſtdarm, durch
Kotan=
läufung bei Stuhlverſtopfung. Es ſind juckende Knoten im unterſten
Geil des Darmes oder um bie Afteröffnung herum, die bei der
Stuhl=
eiatleerung heraustreten und heftige Schmerzen verurſachen. Be
ſtöärkerer Anſtrengung platzen ſie und rufen
Blutun=
en hervor. Unzweckmäßige Behandlung läßt dieſe ſchmerzhafte
ſyrioten bereitern, was zu Maſtdarmfiſteln und tiefen Einriſſen Anlaß
güben kann. Gerinnt das Blut in den Hämorrhoiden,
6 khnnen Gerinſel durch den Blutſtrom in andere
Gllutgefäße berſchleppt werden und dort zu
lebens=
gefährlichen Verſtopfungen führen.
Der große Beerfelder Pferde=, Fohlen= und
Zuchtvieh=Markt.
In dem verkehrsreichen Odenwaldſtädtchent Beerfelden hüſtet man
ſich ſeit länger Zeit zur Abhaltung des am 10., 11. uind 12. Fuli
ſtatt=
findenden, auch in unſerer Gegend jung und alt rühmlichſt bekannten
„Großen Veerfelder Pferdes Fohlen= und
Zucht=
jeh=Marktes‟. Auch in dieſem Jahre dürfte die weit lißer die
Grenzen des Heſſenländes hinaus ſtets gern beſuchte
landwikt=
ſchaftliche Veranſtaltung ihre altge öhnte Zugkraft wieder
ausüben und bielen taufenden Lanbwirten uſſv. ein Stelldichein bieten
zu gemlitlichem Gedankenaustauſch mit Berufskollegen. Wie uns
mit=
geteilt wirh, ſind ſowohl die Anmeldüngen zu der am Montag, den
11. Fuli, ſtattfindengen Pferde=, Riedtieh=, Ziegen= und Schweine=
Prämiierung als wie nuh die Nennungen zu dem am Vortage
ange=
ſetzten Reit= und Fahrturnier über alles Erwarten zahlreich eingegan=
gen Märktes beſonders löhnend ſein, wird doch die Veränſtaltung it
dieſem Jahre bon dem Ziegenzuchtverband Mümlingtal, welches als
Hochzuchtgebiet der Ziegenzucht einen guten Ruf genießt, mit einer
reichhaltigen Sammlung erſtrlaſſiger Zuchtböcke und Ziegen beſchickk.
Glänzende Bahn= und Autsverbingungen nach dem Mirktork ſind
zur Bewältigung des zu erwartenden Menſchenzuſtroms eingelegt, wie
üiberhäupt ſeitens der Marktleitung alles aufgeboten wird, um in den
Befüchern diefes „allgeieinen Odenwälder Bäuertages
neue
Ein=
drücke und ein Gefühl freudiger Erinnerung zurückzulaſſen.
vom Flugzeug aus
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in die große Welt
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* Groß=Umſiadt, f. Füli. Wettſchwimme
Näckſten
Sonn=
tag findet in unſerem Schſvimtehade ein Beziyks=Wettſchitzimmen des
Schwimmoerbäudes ſtätt. Da bereits über 100 Schieimm:
aus
Aſchaffenburg, Erbach, Därmſtadt und anseren Oäten angemeldet ſind,
ſind keiht intereſſante Wettkämbfe in Ai sſichr geſtellt. Da
insbeſon=
dere Jugendwettkämpfe ausgeträgen werden, ſo iſt dieſe Vekänſtältung
für die Fufend bön ganz beſonderem Intekeſſe.
— An dem gleichen
Tage werden die hieſige Ortsgrupe des Obenwaldklubs und der Geſäng=
Berein Liederkrauz eine Rheinfahrt uach Rüdesheim, Niederwtalddenk
Mäl. Aßüickſinshauſen, St. Goär und Bachäräch unternehmen. Die
Ab=
fahrt erfolft 4,15 Uhr, die Ankuinft 90,40 Uhß.
* Semd, 8. Füli. Der Mänuiergefangderein Sängerluſt erkang beim
Wetkſtieit in Hhüſt unter der ganz kuizen Leitung ſeines Dirigenken,
Herrn Chermeiſters M. Sahm eus Nieder=Roben, in der Kläſſe der
nbeh uicht Breisgekibnten Ver ine bei ſcharfer Konkürrenz den 1. Kläſſen=,
ſowvie den Ehrenpzeis.
* Werſau, 8. Füli. Der Sportverein Werſau 1920 hält am
Sonn=
tag, den 10. d. M., wie älljährlich wieder ein Waldfeſt ab. Zur
Ver=
größerung des Feſtes hat der Gau die Endſtation ſeiner diesjährigen
Gauwanderung nach Werſau gelegt. Es finden außer Ehrenpreisringen
m Leichtgewicht und einem 2000 Meter=Waldlauf noch Beluſtigungen,
ſowie Tanz auf der Bühne ſtatt. Für die Kinder iſt ein Kletterbaum
er=
richtet. Der Verein hat ſich bis fetzt die größte Mühe angetan, um allen
Feſtteilnehmern einige angenehme Stunden zu bereiten und jedermann
Rechnung zu tragen.
Gernsheim, 8. Juli. Wallfahrt. Die diesjährige
Diözeſan=
wallfährt ber kathsliſchen Fünglinge und Jungmänner des Bistums
Mainz am vergangenen Sonntag geſtaltet ſich zu einer mächtigen
Kund=
gebung. Die Zahl der Teilnehmer, die am Sonntag morgen mittels
Sonderzügen aus Worms, Darmſtadt, Weinheim, Mainz und Butzbach=
Frankfurt eintrafen, ſchätzt man auf mindeſtens 7000. Die
Vorberei=
tungen waren bis aufs kleinſte getroffen, ſodaß ſich der Abwicklung de
Programms keine Hinderniſſe in den Weg ſtellten. An dem Gnadenort
hielt der Herr Biſchof von Mainz die Feſtpredigt, der ein feierliches
Höchamt folgte. Der Nachmittagsändacht, mit der eine Anſprache des
Hertn Diözeſanptäſes Pfarrer Schumachet verbunden war, ſchloß ſich
die offizielle weltliche Tägung an. Herr Pſarrer Blum, Gernsheim, fand
als Ortspfärrer herzliche Worte der Begrüßung. Die Feſtrede hielt der
eigens aus Minchen gekommene Generalpräſes Wolker. Als weltliches
Mitglied ſprach ferner noch der Diözeſanleiter Heger aus Darmſtadt.
Zwiſchendurch ließ die Muſik ihre Weiſen erklingen und aus tauſend
fungen friſchen Kehlen erſchallten gemeinſame Lieder. Nach der Tagung
erteilte der Biſchof den Schlußſegen. Kurz vor 4 Uhr brdnete ſich in
muſtergültiger Weiſe der Zug, der jetzt als Feſtzug ſich den Stadtmauern
näherte. Eine große Menſchenmenge hatte ſich bereits in den
betreffen=
den Straßen angeſammelt, um Augenzeuge des gewältigen
Vorbei=
marſches der Jugend zu ſein. Hinaus zog die Jugend an den deutſchen
Rhein und nahmen die einzelnen Gruppen nach Anweiſung ihrer Führet
Aufſtellung auf den zwiſchen dem Rhein und dem Hafen gelegenen
Raſenflächen. Gemeinſame Lieder und Muſikvorträge berſchönerten die
Rheinfeier, in deren Mittelpunkt die Anſprache des Gauprifes, Herrn
Kaplan Nikolaus, ſtand. Um 6 Uhr ordneten ſich die Grubtzen zum
Abmarſch nach dem Bahnhof, um mit den bereitſtehenden Sonderzügen
die Heimreiſe anzutreten.
Gernsheim, 8. Fult. Waſſerſtand des Rheins, am
8. Juli, vormittags 6 Uhr: 1,33 Meter,
* Biblis, 8. Juli. Glück im Unglück. Heute früh, kurz nach
7 Uhr ereignete ſich hier in der Bahnhofsſtraße ein Unfall, der den
Ver=
hältniſſen entſprechend ziemlich glimpflich ablief. Der 21 Jahre alt
Bäckergeſelle Karl Walter von hier fuhr mit ſeinem Fahrraß Brötchen
aus als ihm plötzlich die Gabel des Vorderrades direkt abbräch, wodurch
er koufüber vom Rade geſchleudert wurde. Glücklicher Weiſe erlitt er
hiur leichtere Verletzungen. Gemeinderatsſitzung. Geſtern
abend fand eine zum Teil nichtöffentliche Gemeinderatsſitzung ſtatt, die
ſich in der Hauptſache auf die Wohnungsfrage bezog. Die Gemeinde hat
bör einiger Zeit zwei Eiſenbähnwaggons erſtanden, die nunmehr
wohn=
lich hergerichtet worden ſind. Die beiden Wohnungen wurden den
Fami=
lien H. zugeteilt. Inbezug auf die Wohnungsnot iſt man hier in den
letzten Monaten gewaltig borangekommen. Verſchiedene brivate
Neu=
bauten, ſowie die neu erbauten Häuſer der Baugenoſſenſchaft haben
ge=
ſualtig für Raum geſorgt, ſo daß momentan die Wohnungsnot in unſerm
Orte faſt vollſtändig behoben iſt
Hirſchhorn, 8. Juli. Waſſerſtand des Neckars am
0,80 Meter: am 8 Jult: 0,80 Meter.
* Geoßtz=Gerau, 8. Fuli. Schennenbrand. Die Scheune des
Wilhelm Schaffner in der Schulſtraße wurde durch ein bernichtenbes
Sihndenfeuer zerſtärt. Die beiden benachbarten Seheunen konniten vor
dem Uebergreifen der Flammen gerettet werden.
Um ſolchen Folgen vorzubeugen, muß für gemügende Sauberkeit
und Desinfektion geſorgt werden, wozu man täglich nach guter Waſchung
eine geeignete Salbe benutzt, die gleichzeitig Linderung der Schmerzen
und Schrumfung der Knoten verurſacht. Gänzliche
Beſei=
tigung iſt auch ohne Operation möglich, und zwar durch
vorſchriftsmäßige Anwendung von „Humidon”
Hierüber ſchreiben die Patienten:
Ihr. Humidon” habe ſch kürzlich bei einem Rittmeiſter des hieſigen
Relterregiments, der an Hämorrhoiden leidet, mit ausgezeichnetem Er=
Stabsatzt Dr. K.... in F..:
folge angewandt.
Wie ein Wunder hat Ihr vorzüigliches „Humidon” gewirkt; ſchotz
nach 4 Tagen war ich ganz ohne Schmerzen. Hätte man dieſes Mittel
ſchon früher gekannt, vielleicht wären mir zwei Operntionen erſpart
B. W... in R..=
Heſſiſcher Straßenbericht
für bie Woche vom 10. bis 16. Juli, mitgeteilt vom Heff. Automobilklub.
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen
Darmſtadt — Dieburg — Babenhauſen — Aſchaffenburg, infolge der
Bähnhofsumbaues an der Kreuzung mit dem Bahnhof Babenhauſen
vom 12. 5. bis auf weiteres geſperrt. Der Durchgangsverkehr hat über
die als Proviſorium neu angelegte Umleitungsſtraße zu erfolgen. Auf
derſelben iſt für Kraftſngen bis zu 5,5 Tb. Geſamtgelvicht die
Ge=
ſihwindigkeit auf 20 Kilometer, und für Kraftwagen über 5,5 To.
Ge=
ſaitgewicht auf 12 Kilometer feſtgelegt. Der Bahnübergang iſt in ge=
Eingſter Geſchwindigkeit zu überfahren. Vorſicht!
Darmſtadt—Weinheim-Heidelberg. Die Bergſtraße in Weinheim
zwbiſchen Km. 8,083 und 8,393 iſt bis auf weiteres geſperrt.
Därmſtadt — Weinheim — Heidelberg (Ortsdurchfahrt Zwingenberg)
Böm 4. 7. nuf zwei Wochen geſperrt. Umleitung: Nebenſtraßen in
Zwingenberg.
Datmſtadt—Mainz zwiſchen Darmſtadt und Büttelborn Km. 9,0 bis
11,0, und zwiſchen Hof Schönau und Biſchofsheim Km. 21,4—25,8 bis
auf weiteres geſperrt. Umleitung: Für die Sperrung Darmſtadt=Büttel
born ſiber Grieshrim-Wolfskehlen, für die Sperrung Hof=Schönau—
Biſckofsheim über Rüſſelsheim.
Löllar-Landesgrenze (Sichertshauſen) bis zum Abziveig nach
Station Friedelshauſen vom 7. 6. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Daubringen—Mainzlar—Allendorf a. d. Nidda-Londorf-Nordeck.
Hungen—Rodheim (Ortsdurchfahrt Hungen) vom 7. bis 14. 7.
ge=
ſperrt. Umleitung: Trais—Horloff—Steinheimt—Rodheim.
Bab=Nauheim—Nd. Mörlen vom 27. 6. auf 4 Wochen geſperrk.
Um=
leitung nach Gießen: Friedberg—Schſvalheim—Rödgen—Steinfurth—
Griedel-Butzbach. Umleitung nach Uſingen: Hof Heſſelherk—Ober=
Mörlen-Ziegenberg.
In Friedberg ſind gemäß Polizeiberordnung bbm 15. 6. nachſtehende
Sträßen für Laſtkraftwagen geſperrt: 1. Neutorgaſſei 2. Schirngaſſez
3. Apothekergaſſe; 4. Auguſtinergaſſe zwiſchen Gr. Kloſtergaſſe und
Schulſtraße und 5. Schulſtraße zwiſchen Engelsgaſſe und Aunuſtinergaſſe=
Sonſtige Straßen in Heſſen.
Höchſt—Neuſtadt—Obernburg zwiſchen Höchſt und Néuſtadt
Km. 34,50—36,85 vömt 1. 7. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Höchſt
Nimhorn-Neuſtadt.
Ortsdurchfahrt Horrweiler vom 27. 6. bis 29. 7. heſperrt.
Um=
leitung: Aſpisheim—Straße Ockenheim—Genſingen.
Gau=Algesheim—Ockenheim zwiſchen Kilometer 21,5 und 29,9 bom
6. bis 26. 7. geſperrt. Umleitung: Gaulsheim.
Alzeh—Erbes=Bübesheim (ziiſchen Eiſenbahnünterführung bei
Alzetz und Abzweigung Heimersheim) vom 11. bis 25. 7. geſperrt.
Um=
leitung: Alzeh—Weinheim—Erbes=Büdesheim.
Ortsdurchfahrt Heuchelheim bei Reichelsheim in der Wetteran bom
7. 8. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Bingenheim.
Unterſeibertenrod—Oberſeibertenrod vom 23. 8. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Stumpertenrod.
Trachtentanz und Burgenbeleuchtung in Schltz.
Der Sommermärkttanz — dieſes Fahr am Mittvoch, ben 20. Fülf —
iſt ſihon ſeit Jahrzehnten ein Treffpunkt der Jugend der 18 Dötfer, des
Schlitzerlandes und gleichzeitig ein Hauptanziehungspunkt der
Bevölke=
rüng der näheren Umgegend geiveſen, die ſich an dem farbenprächtigen
Bils der Schlitzerländer Tracht — vöohl eine der ſchönſten in
Mittel=
deutſihland — erfreliten.
In dieſo Jahre ſüird der Veikehrsverein den Tanz zü einem
Traihtenfeſt ausgeſtalten. Ein Zug der Schlitzerländer unter
Mitwir=
kung des ländlichen Reitervereins und der Jugendträchtengruppe des
1.9. — die ini Gyslar berethsiges Aufſehen erregte — wird die
ver=
ſihiedenen Typen der Schlitzerländer Trachten zeigen. Anſchließend
fin=
deſt Vorführungen des Reitervereins und großer Trachtentanz in der
Turnhalle ſtatt.
Als Abſchluß und Glanzpunkt der Veranſtaltung wird die
Beleuch=
tung der Schlitzer Burgen, die vöriges Jahr gelegentlich des
Sänger=
feſtes allgemeinen Beifall fand, wiederholt. Da mant mit einent ſtärken
Beſüch re=let, werden Sonderzüge für die Beſucher in der Richtung
Bng=Salzſchlirf—Fulda und Nieder=Aula—Hersfeld eingelegt.
* Gießen, 5. Juli. Heffiſche Miſſionskonferenz. Unter
hem Vorſitz von Profeſſot Werner=Friedberg tagte geſtörn und heute die
diesjährige Jahresverſamtmlung der Heſſiſthen Miſſionskonferenz in dem
Saale der Johanniskirche. Außer ſehr vielen Miſſionsfteunden aus
Oberheſſen waren auch die Vertreter aus Starkenburg und Rheinheſſer
erſchienen. Profeſſor Werner hielt die Begrüßungsanſprache und hieß
ganz beſonders die Vertreter der theolögiſchen Fakuljät der
Landesuni=
verſität und den Superintendenten Oberkirchentat Wagnei=Gießen
will=
komtzen Aus dem Jahresbericht des Vorſitzenden geht hervor, daf
zwbei Miſſionare in die Heidenwelt entſandt wurden, einer nach China
ünd einer nach Kane=un. Deit verſtorbenen Mitarbeitern Pfarrer
Skriba=Wetterfeld und Pfarrer Römheid=Nieder=Ramſtadt widmete der
Vorſitzende einen herzlichen Nachruf. Römheld hat mehrere
Miſſions=
ſchriften berfaßt. An der Miſſionskonferenz in Halle nahmen mehrere
Kandidaten der Théplogie teil. Kandidat Geißlei=Watzenborn=Steinberg
berichtete über den Verläuf der Konferenz. An Stelle des verſtorbenen
Pfaürers E. Skriba=Wetterfeld wurde Pfarrer Jäger=Leihgeſtern in
den Vorſtand geihlt. Die Fihresreihnung des Vereins zeigt eine
Ein=
zahm: von 1250 Mark, eine Ausgabe von 800 Mark und ſomit ein
Vermögen von 450 Mark. Ueber „Die Aufgaben der Proteſtautiſchen
Miſſion bei Anbruch der neuen Zeit in der nichtchriſtlichen Welt” hielt
UIniberſitätsprofeſſor Dr. Rihter=Verlin einen Vortrag. Redner
behan=
delte die verſhiedenſten Probleme, die begchtet und gelöſt wenden
müſſen, z B. Naſſe, Volkserziehung, Nativnalität Pfarrer Dr. Vömei=
Berg=Ebersbach ſbrach über das Themä. Die Ausbreitung der chriſt
litzen Kirche in China”. Erſt 1314 faßte die Evangeliſche Miſſion Fuß
in dem Reiche der Mitte, heute zähls man eine halbe Million
Anhän=
her. Der Aufbau der chineſiſchen Nationalkirche iſt im Werden
be=
griffen Mit einem Schlüßgebet von Pfarrer Heß=Darmſtadt endete die
nrbeitsreiche Tagung.
* Grünberg, 7. Juli. In der Nacht vom 8. auf den 7. ds. Mts.
Burde hier erneut ein Einbruchsdiebſtahl berübt. Diesmal hält es dem
Warenhaus Hch. Kappes Wwe. Der Dieb dräng durch ein Fenſter in
den Laden; der kräftige und ſehr bösartige Hund lag auf dem Flur
ohne zu melden, was allgemein befremdete. Wegen des großen Lagers
konnten die entwendeten Gegenſtände noch nicht feſtgeſtellt werden. Ein
Polizeihund konnte die Fährte des Diebes nur etwa 200 Meter
feſt=
ſtellen. Es iſt dies in letzter Zeit der ſechſte Einbruch, eine Entdeckung
In einem Garten
der Diebe iſt bis jetzt in keinem Fall erfolgt,
Grünberg wurde eine reife Anänas=Erdbeere gebrochen, deren Gewbicht
unter Zeugen auf 85 Gramm feſtgeſtellt wurde. Es iſt dies nicht ein
inzelner Fall, ſondern der Beſitzer hat ſchon eine ganze Menge ſolcher
Beeren ähnlichen Gewichts gebrochen. — In der letzten
Gemeinberats=
ſitzüng wurde die gründliche Inſtandſetzung des Kriegerdenkmals 1870/71
und des angrenzenden Platzes beſchloſſen. — Nach Mitteilung der
Ver=
waltung der Butzbach=Lichter=Eiſenbahn beläuft ſich das entſtandene
Defizit aus den Jahren 1925 und 1926 ungefähr auf 7400 Mk. Die
anliegenden Gemeinden ſollen zur Deckung des Difizits herangezogen
werden, um eine Verkehrsbeſchränkung zu verhindern. Hierzu iſt der
Gemeinderat nicht abgegeneigt, wenn der Betrag ſich in mäßigen Grenzen
hält und wird nach der Hauptverſammlung am 13. Juli in Butzbach
hierzu Stellung nehmen. — Beſchloſſen wurde ferner die früheren
ſtädti=
ſchen Anleihen unter 500 Mark nicht aufzuwerten und die Lieferung
einer Erſatzglocke im Werte von 2044 Mark in Sinn in Auftrag zu
geben. In Vorſchlag wurde weiterhin gebracht, daß die vorhandenen
Glocken zu ihrer Sicherung anders aufgehängt und Schutzvörrichtungen
gekroffen werden ſollen. Dieſe Arbeiten werden ſich auf 1100 Mark und
die Einführung eines evlt, elektriſchen Geläutes für 3 Glocken auf 300
Mark ſtellen. Weiterhin wurde noch eine Anzahl ſtädtiſche
Angelegen=
heiten erledigt.
Ein Verſuch führte zum Erfolg! War erſtaunt über die Wirkun=
Ihres „Humidon‟ Las Brennen, Jucken uns die Schmerzen ließen
nach kurzer Zeit nach und das ſchon beim Gebrauch der Probe. Ich
hin hocherfreut über die Wirkung Ihres Präparats und kann Ihnen
mitteilen, daß ich von meinem Leiben befreit bin. Herzlichen Dank!
Zollaſſiſtent Hans S... in L..
So urteilt faſt jeder, der „Humidon” benutzt, und große Mengen
von Anerkennungsſchreiben liegen vor. Sie überzeugen ſich von der
Wirkung der Salbe am beſten ſelbſt.
(1V,10814
Berlangen Sie umſonſt eine Probe „Humidon” und die ärztliche
Aufklärungsſchrift über die Entſtehung, Behandlung und Beſeitigung
der Hämorthoiben. Schreiben Sie ſofort an die Humidon=Geſellſchaft,
Berlin W. 8, Block 238.
Verſand erfolgt durch die Apotheke „Bum weißen Kreuz”, Berlin.
Samstag, den 9. Juli 1927
Nummer 188
Die Harzbahn=Kataſtrophe. — Bisher 9 Tote geborgen.
Wo die folgenſchwere Kataſtrophe ſich ereignete: Die Harzquerbahn im Thumkuhlental.
(Nach einer Federzeichnung von Prof. Ernſt Hoffmann, Magdeburg.)
Der Ozeangleiter.
Senſationelle Erfindung eines franzöſiſchen Ingenieurs.
Ein Waſſerfahrzeug, das über die Oberfläche des Meeres gleiten ſoll, iſt die neueſte Erfindung
eines franzöſiſchen Ingenieurs, die er in Paris vorführte. Er hofft mit einem größeren Boot
desſelben Typs, das außer fünf Mann Beſatzung zehn Fahrgäſte befördern kann, die Strecke
Paris—Cherbourg—New York in 24 Stunden zruücklegen zu können. Der Ozeangleiter wird
durch drei 500 PS=Motore, die in drehbaren Turmaufſätzen untergebracht ſind, angetrieben.
„Kemali” — nicht mehr Konſtantinopel.
Geſamtanſicht von Konſtantinopel,
ehemals Byzanz, dann aber nach Konſtantin dem Großen umbenannt, das jetzt durch einen
Be=
ſchluß der türkiſchen Regierung zu Ehren Muſtapha Kemals den. Namen „Kemali” erhalten hat.
Seite 8
Reich und Ausland.
Die Tage für evangeliſche Kirchenmuſik.
Die muſikaliſchen Veranſtaltungen, die im Rahmen
des Frankfurter „Sommers der Muſik” der
evange=
liſchen Kirchenmuſik gewidmet ſind, werden ihren
Entwicklungsgang von der Reformation bis zur
Ge=
genwart zeigen. Ganz erſtklaſſige Chorvereinigungen
kommen zu Wort, ſo der Leipziger Thomaner=Chor
unter Karl Straube mit zwei Konzerten, die
Chorwerke aus älterer Zeit und der klaſſiſchen
Hoch=
blüte der evangeliſchen Muſik der Bach=Zeit im
Pro=
gramm führt. — Ganz hervorragende Bedeutung
er=
hält das erſte Konzert der Thomaner, das am 11. Juli
20 Uhr im Sebaſtian=Bach=Saal ſtattfindet, durch die
ſoliſtiſche Mitwirkung von Alfred Sittard auf
der neuen großen Walcker=Orgel. — Sittards eigener
Chor, der berühmte St. Michaels=Chor aus
Ham=
burg, wird am Samstag, den 9. Juli 20 Uhr im
großen Saal des Saalbaus die H=Moll=Meſſe von
Johann Sebaſtian Bach bringen. Als hevvorragende
Soliſten ſind an dieſem Konzert beteiligt: Anni
Quiſtarp aus Leipzig, Maria Philippi aus
Köln, Alfred Wilde aus Berlin und Rudolf
Bockelmann aus Hamburg. — Am Sonntag, den
10. Juli konzertiert der Michaelis=Chor im
Se=
baſtian Bach=Saal um 20 Uhr abends und wird ſich
der großen Aufgabe unterziehen, die Markus=
Paſſion von Kurt Thomas zu ſingen, jenes
neue eindrucksvolle umfangreiche a=capella Werk, das
damit in Frankfurt zum erſten Male zu Gehör
kommt. — Eine der anerkannteſten Kirchenchöre in
Schweden, der St. Engelbrechs=Chor aus
Stockholm unter Leitung von David Ahlen wird
in das unbekannte Bereich ſchwediſcher alter und
moderner Kirchenmuſik einführen. — Jeden Tag
nachmittags 12 Uhr ſoll die Dresdener Poſaunen=
Miſſion unter Leitung von Pfarrer Müller vom
Balkon des Römers aus alte Turm=Muſik
blaſen. — Am Sonntag, den 10. Juli wird in den
meiſten evangeliſchen Kirchen Feſt=Gottesdienſt
ſtatt=
finden. So wird am Nachmittag in der Katharinen=
Kirche die ſchwediſche lutheriſche Hochmeſſe mit
ſchwe=
diſchen Lithurgien und Chor gefeiert. Die Predigt
hält Profeſſor Nygren aus Upſala. — Vier
Vor=
träge werden die Gebiete des kirchen=muſikaliſchen
Lebens behandeln. Profeſſor D. Smend aus
Mün=
ſter ſprach am 7. Juli im Haydn=Saal vormittags
um 11 Uhr über das Thema „Die evangeliſche
Kir=
chenmuſik im Wandel der Jahrhunderte‟. Am
darauf=
folgenden Tage ſprach in dem gleichen Saal
Pro=
feſſor J. Wolf aus Berlin über „Die Geſchichte
der großen Kantoreien”. Am 9. Juli ebenfalls um
11 Uhr wird Profeſſor H. Gurlitt aus Freiburg
über Johann Sebaſtian Bach reden. Den Schluß der
Vortragsreihe bringt Profeſſor Moſer aus
Heidel=
derg, der morgen um 11 Uhr im Haydn=Saal über
„Das geiſtliche Volkslied” redet. Der Verband der
Frankfurter evangeliſchen Kirchen=Chöre beteiligte ſich
an dieſen Tagen durch ein Eröffnungskonzert am
6. Juli, das um 19,30 Uhr abends im Sebaſtian=
Bach=Saal ſtattfand, das Thema, Choral und Motette
und alte und moderne Motetten und Choral=
Be=
arbeitungen brachte.
Frankfurter Chronik.
Die Nashornkinderſtube im Zov.
Faru, das Rhinocerosbaby, das vor einigen Wochen
im Zoo eingetroffen iſt, hat zwei neue Spielgefährten
bekommen. Sein beſonderer Freund, iſt neuerdings
eine zahme Weißnaſen=Meerkatze, die der Garten ſeit
längerer Zeit beſitzt und die dem Nashörnchen als
als Erſatz für eine junge oſtafrikaniſche Meerkatze,
die während des Schifftransportes einging, beigeſellt
wurde. Der Lieblingsplatz des Aeffchens iſt der
Rücken des kleinen Dickhäuters. Der eigenartige
Reiter und das ſeltſame Reittier bilden die
be=
ſondere Freude der Zoobeſucher. Anſtelle einer
kleinen Schopfantilope, mit der Faru auf der
Schulz=
ſchen Farm im Merugebiet befreundet war, iſt ihm
hier eine ſchwarz=weiße, afrikaniſche Hängeohrziege
als neueſte Gefährtin gegeben worden. Sehr innig
iſt das Verhältnis zu dem kleinen, gleichzeitig mit
Faru importierten, oſtafrikaniſchen Fluß=Schweinchen,
das dem Nashörnchen auf Schritt und Tritt folgt
und an ſeiner Seite ſchläft. Nach erfolgter
Einge=
wöhnung iſt jetzt zeitweiſe auch wieder die afrikaniſche
Rieſenſchildkröte, an deren Rückenpanzer der kleine
Dickhäuter ſich mit Vorliebe den Bauch reibt, und
die ihm ſchon in Afrika zur Hautpflege diente, in der
Kinderſtube. Die kürzlich vorgenommene Wägung
Farus ergab ein Gewicht von 210 Pfund. Das
vor=
dere Naſenhorn iſt ſchon ſichtlich gewachſen, während
das hintere in Bildung begriffen iſt. Beſonders
an=
ziehend für die Beſucher iſt es, wenn Nashörnchen die
Flaſche bekommt. Sie wird ihm vormittags um 10
und 12 Uhr, nachmittags um 3, 5 und 7 Uhr gereicht.
Möchte das prächtige Tieridyll der
Nashornkinder=
ſtube Frankfurt erhalten bleiben, indem hochherzige
Gönner dem Garten den Ankauf des Nashorns, für
den etatsmäßige Mittel nicht vorgeſehen ſind,
er=
möglichen. — Der genötigte Schutzmann.
Ein Kaufmann wanderte angeheitert durch die
Stra=
ßen und jodelte. Ein Schutzmann ermahnte ihn zur
Ruhe und ſchrieb ihn ſchließlich wegen ruheſtörenden
Lärms auf. Darauf der Kaufmann: „Wenn Sie mich
aufſchreiben, dann ſollen Sie mal was erleben, ich
kenne den Polizeirat X9, der iſt ein guter Freund
von mir.‟ Der Schutzmann ließ ſich dadurch nicht
be=
irren und tat, was ſeines Amtes war. Außerdem
gab es für den Kaufmann noch einen Strafzettel
wegen Nötigung über 30 Mark Geldſtrafe. Der
Be=
ſchuldigte legte Einſpruch ein und kam vor den
Ein=
zelrichter. Der Oberamtsanwalt fragte den
Ange=
klagten, woher er denn den betreffenden
Polizei=
offizier kenne. Antwort: „Aus der Zeitung!‟. Der
Angeklagte zog es vor, ſeinen Einſpruch
zurückzu=
ziehen.
Schweres Paddelbootunglück.
WSN. Speyer. Am Dienstag abend kurz nach
7 Uhr ſtieß ein mit zwei Perſonen beſetztes
Paddel=
boot an ein Ponton der Spehrer Schiffsbrücke und
ſchlug um, ſo daß die beiden Inſaſſen ins Waſſer
fielen. Einer der Inſaſſen konnte ſich durch
Feſt=
halten am Paddelboot retten, während der andere,
der 32jährige Referendar Winkler, ertrank. Die Leiche
konnte noch nicht geborgen werden.
widerte.
Eiſenbahnunfall.
Wittlich (Eifel). Auf dem Bahnhof Wittlich
fuhr eine Lokomotive mit großer Wucht auf einen
haltenden Strafgefangenen=Sammelwagen auf, wobei
von den Inſaſſen (12 Gefangene und 2 Polizeibeamte)
faſt alle mehr oder weniger ſchwer verletzt wurden.
Das Unglück auf der Harzquerbahn.
Wernigerode. Ein Berliner Blatt brachte
die Meldung, daß außer den vier Bahnbeamten und
zwei Frauen weitere zwei Frauen und ein
zehn=
jähriges Mädchen den Tod gefunden hätten und daß
vermutlich auch der Beſitzer eines aufgefundenen
Motorrades ein Opfer der Unwetterkataſtrophe im
Harz geworden ſei. Wie von zuſtändiger Stelle
mit=
geteilt wird, treffen dieſe Nachrichten nicht zu und
jede Annahme, daß außer den gemeldeten 6
Todes=
opfern noch weitere Menſchenleben zu beklagen ſeien
iſt unbegründet. Wie die Direktion der
Harzquer=
bahn mitteilt, ſchreiten die Aufräumungsarbeiten
rüſtig vorwärts und ſind auch durch den
Gewitter=
regen am Donnerstag nur kurze Zeit unterbrochen
worden.
Ein gefährlicher Kreditſchwindler.
Berlin. Die Berliner Kriminalpolizei fahndet
nach einem elegant gekleideten jungen Mann, der ſich
„Joachim von Reichel” nennt und viele Berliner und
auswärtige Firmen durch Kreditſchwindeleien ſchwer
geſchädigt hat. Er leiſtete jedesmal eine kleine
An=
zahlung und gab für den Reſt Wechſel oder
verein=
barte Ratenzahlungen. So kaufte er z. B. zwei
Motorboote im Werte von je 3000 Mark., um ſie
innerhalb 24 Stunden für den halben Preis
weiter=
zuverkaufen. Auf die gleiche Weiſe ſetzte er ſich in
den Beſitz einer Zimmereinrichtung. Der Schwindler
iſt aus ſeiner Berliner Wohnung mit drei Koffern
verſchwunden
Flugzeugtrauung und Konſiſtorium.
Pfarrer Teichmann ſeines Amtes enthoben.
Berlin. Der Berliner Pfarrer Teichmann, der
vor einigen Tagen eine Doppeltrauung im Flugzeug
vollzog, iſt von ſeiner vorgeſetzten Behörde, dem
evangeliſchen Konſiſtorium, vorläufig ſeines Amtes
enthoben worden. Hierzu ſchreibt der „Evangeliſche
Preſſedienſt‟: Die Teilnahme des Pfarrers
Teich=
mann an der Trauung iſt bereits vor der
Entſchei=
dung des Konſiſtoriums von weiten Kreiſen als eine
Geſchmackloſigkeit beurteilt worden. Es dürfte daher
dem Rechtsempfinden ernſt geſinnter Kirchenkreiſe
ent=
ſprechen, daß das Konſiſtorium ſofort eingeſchritten
und eine vorläufige Suspenſion vom Amt verfügt
hat. Der Vollzug einer ſolchen Trauung war,
ab=
geſehen von ſeiner Wirkung nach außen, eine
Herab=
würdigung einer ernſten kirchlichen Handlung.
Nach=
dem nun aber dieſer Vorfall zu einer die
Oeffent=
lichkeit ſtark beſchäftigenden Senſation geworden iſt,
war ein Eingreifen der kirchen Behörde um ſo mehr
geboten.
Beſuch des Kapitäns der „Zieten” auf einem
franzöſiſchen Fiſcherei=Kreuzer.
London. Kapitän Paul vom deutſchen
Fiſche=
reikreuzer „Zieten” ſtattete in dem Hafen von
Aber=
deen dem Kapitän Martel vom franzöſiſchen
Fiſcherei=
krenzer „Quentin Rooſevelt” einen Beſuch ab. den
der franzöſiſche Kapitän ſpäter auf der „Zieten” er=
Bluttat in Duisburg.
Duisburg. In der Wohnung des Steigers
Kirſchbaum in Duisburg fanden am Donnerstag
morgen Hausbewohner die Ehefrau des Steigers.
deren fünfjährigen Sohn und ihre 13jährige Tochter
mit zertrümmerten Schädeldecken blutüberſtrömt im
Bette liegend auf. Der Knabe war ſchon tot,
wäh=
rend die Ehefrau und das Mädchen noch
Lebens=
zeichen von ſich gaben. Die polizeilichen
Ermitt=
lungen haben ergeben, daß der Steiger Kirſchbaum
als Täter bei dem Mordverſuch an ſeiner Ehefrau
und ſeinen beiden Kindern in Frage kommt. Der
28jährige Kirſchbaum kam in der vergangenen Nacht
gegen fünf Uhr betrunken nach Hauſe. Um in ſeine
Wohnung zu gelangen, zertrümmerte er ein Fenſter
und trat ſeiner inzwiſchen aufgeſtandenen Frau in
der Küche entgegen. Dort hat er ihr mit einem
Handhammer den Schädel eingeſchlagen. Darauf eilte
der Täter in das Schlafzimmer ſeiner beiden Kinder
und ſchlug auch ihnen den Schädel ein. Der flüchtige
Mörder iſt noch nicht ermittelt. Die Frau und das
fünfjährige Töchterchen ringen noch immer im
Kran=
kenhaus mit dem Tode. Die Urſache der Tat iſt
noch nicht geklärt. Während einige Nachbarn
be=
haupten, daß die Eheleute im beſten Einvernehmen
lebten, geben andere an, daß der Mann ſich in
letzter Zeit mit fremden Frauen herumgetvieben
habe. — Der Steiger Kirſchbaum, der ſeinen Sohn
getötet und ſeine Frau und ſeine Tochter
lebens=
gefährlich verletzt hat, iſt am Donnerstag mittag in
einem Straßenbahnwagen verhaftet worden.
Das Unwetter über Paris.
EP. Paris. Der letzte Sturm hat in Paris
und in der Provinz beträchtlichen Schaden angerichtet.
Da die Pariſer Abwäſſerleitungen im allgemeinen zu
geringe Dimenſionen beſitzen, wurden die Straßen
durch den während einer Stunde wolkenbruchartig
niedergehenden Regen in Bäche verwandelt und die
Keller und Läden überſchwemmt. An vielen Stellen
mußte die Feuerwehr aufgeboten werden. Durch
Blitzſchlag brach an zwei Stellen Feuer aus, das
aber infolge des ſtrömenden Regens bald gelöſcht
werden konnte. Auf einem Boulevard in einem
ſüd=
lichen Viertel von Paris brach die Straße auf einer
langen Strecke ein, ſo daß der Verkehr auch heute
noch umgeleitet werden muß. Fünf Telephonzentralen
litten ebenfalls unter den Ueberſchwemmungen, ſo
daß heute 4500 Telephonleitungen unterbrochen ſind.
In einem bekannten Variété des Faubourg
Mont=
martre ſtürzte die Glasdecke ein, ſo daß der Saal
überſchwemmt wurde. Glücklicherweiſe fand keine
Vorſtellung ſtatt. In einem benachbarten Tanzlokal
ereignete ſich der gleiche Vorfall. Die anweſenden
Gäſte konnten ſich aber in Sicherheit bringen ohne
Schaden zu nehmen. In der Umgebung von Paris
ſind die Gemüſekulturen ſtark beſchädigt worden. —
Das Unwetter hatte ſeinen Urſprung in den
Pyre=
näen genommen und dann Frankreich diagonal bis
zur belgiſchen Grenze durchzogen. In der Nähe von
Nevers fiel, außerdem dichter Hagel, wodurch die
Getreidefelder ſtark zu Schaden kamen. Die
Weizen=
felder litten ebenfalls ſtark. In der Gegend von
Montargis wurden etwa 40 Bäume an der National=
Straße entwurzelt, ſo daß der Verkehr unterbrochen
iſt. Das meteorologiſche Inſtitut von Paris hatt
am Tage zuvor ſchönes Wetter „ohne Gewitte‟
prophezeit. Die Pariſer Wetterwarte, die ſich ſchon
beim Fluge Nungeſſers ſchwer getäuſcht hatte, hat
ſomit einen neuen Mißgriff zu verzeichnen.
Eiſenbahnkataſtrophe in Argentinien.
Berlin. Nach Meldungen aus Buenos Aires
ſtieß in der Nähe von Mendoza ein Zug, in dem
ſich ein Kontingent chileniſcher Militärkadetten
be=
fand, mit einem aus entgegengeſetzter Richtung
kom=
menden Perſonenzug zuſammen. Neun Ziviliſten und
drei Kadetten wurden getötet, 45 Perſonen
ver=
wundet. — Zu dem Eiſenbahnunglück in
Argen=
tinien wird noch ergänzend berichtet, daß die Keſſel
der Lokomotiven nach dem Zuſammenſtoß
explodier=
ten, wodurch Feuer ausbrach. Unter den Paſſo
gieren befand ſich unter anderem auch der chineſiſche
Geſandte in Buenos=Aires, der ſich auf dem
Rück=
wege dorthin befand, aber unverletzt geblieben zu
ſein ſcheint. Dem Unglück ſind hauptſächlich
In=
ſaſſen des mit chileniſchen Kadetten beſetzten Zuges
zum Opfer gefallen. Unter den Toten ſoll ſich auch
der Direktor der chileniſchen Militärakademie
be=
finden. Nach der Unglücksſtelle, die 620 Meilen von
Buenos=Aires und 100 Meilen von der chileniſchen
Grenze entfernt iſt, wurde ſofort ein Hilfszug
ab=
geſandt. Die Angaben über die Zahl der Opfer
gehen ſehr erheblich auseinander. Während ein
Be=
richt von 30 Toten und etwa 80 Verwundeten ſpricht,
gibt Reuter die Zahl der Toten mit zehn und die
der Verwundeten mit 40 an. Ein weiterer Bericht
ſpricht dagegen von 13 Toten.
Geheimrat Bergmann k.
Der Partner Ediſons geſtorben.
Geheimer Baurat Dr. Ing. h. c. Sigmund
Bergmann,
Begründer und Generaldirektor der Bergmann=
Eletkrizitätsgeſellſchaft, iſt im Alter von 76 Jahren
geſtorben. Bergmann, der mit Ediſon in New York
die „S. Bergmann u. Co.‟=Geſellſchaft gründete,
war einer der älteſten Pioniere der deutſchen und
amerikaniſchen Elektrizitätsinduſtrie.
Mummer 188
Samstag, den 9. Zuli 1927
Seite 9
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
4. Sonntag nach Trinitatis (10. Juli 1927).
„Stadtkirche. Samstag, 9. Juli, abends 8½ Uhr: Andacht. — Sonn=
10. Juli, vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Markusgemeinde
ſKdchen). Pfarrer Vogel. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
ey erger. — Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
Lauten=
nger.
ei Stadtkirche iſt wochentags von 9—6 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wagner. —
mn. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Kleberger.
SSchloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Lein.
bends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Beringer. —
Konfir=
gun denſaal: Dienstag, 12. Juli, abends 8 Uhr: Vereinigung
kon=
mitierter Mädchen. — Mittwoch, 13. Juli, abends 8 Uhr:
Jugend=
mrnigung der Stadtgemeinde (jüngere Abteilung): Poſaunenchor,
Wemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 10. Juli, vorm. 9 Uhr:
uſſtenlehre für die Reformationsgemeinde (Oſt). Pfarrer
Lauten=
äſger. — Vormittags 11½ Uhr: Chriſtenlehre für die
Reformations=
rinde (Weſt). Pfarrer Wagner. — Abends 8 Uhr:
Jugendvereini=
r der Stadtgemeinde (ältere Abteilung). — Montag, 11. Jul
näds 8 Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde. — Jugendbund der
kusgemeinde. — Dienstag, 12. Juli, abends 8 Uhr:
Jugendvereini=
r der Stadtgemeinde (füngere Abteilung). — Mittwoch, 13. Juli,
endds 8 Uhr: Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde. —
Don=
tag, 14. Juli, abends 8 Uhr: Jugendbund der
Lukasgemeinde=
ugkreis. — Freitag, 15. Juli, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der
notgemeinde (jüngere Abteilung). — Jugendbund der
Kaplanei=
inde.
Walderholungsſtätte am Beſſunger Forſthaus. Vormittags 11/
Kindergottesdienſt. Pfarrvikar Schäfer,
Amtshandlungem an Auswärtigem: Pfarrer Goethe.
Krankenpflege durch Diakonen; 1. Hauptſtation: Forſtmeiſterſtr.
N-ſprecher 2883: 2. Nebenſtation; Mauerſtraße 5 (in der
Kleinkinder=
der Martinsgemeinde).
Sv. Wohlfahutsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17. Sprechſtunden
rittags von 10—12 Uhr. Fernſprecher 2379
MMartinskirche. Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre für den Weſt=(
Aſſi=
gen)=Bezirk im Gemeindehaus. Pfarraſſiſtent Lein. — Vorm. 10
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Beringer. — Vorm. 11 Uhr: Kinder=
Sdienſt für den Oſtbezirk. Pfarrer Beringer,
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Montag, 11. Juli, abends
v im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt. Abends 8 Uhr im
Einsſtift: Helferinnenberſammlung des Frauenvereins. — Dienstag,
„Suli, abends 8 Uhr im Gemeindehaus: Jugendvereinigung. — Mitt=
13. Juli, abends 8 Uhr im Martinsſtift: Mädchenvereinigung Oſt.
vonnerstag, 14. Juli, abends 8 Uhr im Gemeindehaus:
Mädchen=
migung Weſt. Abends 8 Uhr (Maueyſtraße 5): Poſaunenchor. —
ag, 15. Juli, abends 8 Uhr im Gemeindehaus: Jugendvereinigung
Abteilung)
Johanneskirche Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre des Mordbezirks.
arer Marx. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx.
mm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7—7 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Samstag, 9. Juli, nachm. 2½
Uhr: Ausflug des Kindergottesdienſtes. Treffpunkt: Kirche. —
Sonn=
tag, vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre für die 2. Abteilung der
Neukonfir=
mierten. Pfarraſſiſtent Bickel. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarraſſiſtent Bickel. — Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarr=
aſſiſtent Bickel. — Abends 8½ Uhr: Vereinsabend der
Jugendvereini=
gung. — Montag, abends 8 Uhr: Vereinsabend der
Mädchenvereini=
gung — Donnerstag, abends 8 Uhr: Frauenabend
Pauluskirche. Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre für beide Gruppen.
Pfarrer Rückert. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Wolf. — Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückerr.
Abends 8 Uhr: Vereinsabend der Jugendvereinigung. — Montag,
abends 8 Uhr: Vereinsabend des Jugendbundes.
Stiftskirche, Vorm. 10 Uhr; Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck.
— Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Evang. Sonntagsverein:
Ausflug nach Nieder=Ramſtadt. Treffpunkt: Tierbrunnen; Abmarſch
nachm. 3 Uhr pünktlich. — Donnerstag, 14. Juli abends 8 Uhr:
Bet=
ſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Gebets=
ſtunde — Vorm 11½ Uhr; Kindergottesdienſt. — Nachm. 3½ Uhr:
Bibelſtunde. Lehrer Spamer. — Montag, nachm. 4 Uhr:
Frauen=
arbeitsſtunde. — Dienstag, nachm. 4 Uhr; Frauenbibelſtunde. —
Mitt=
woch, nachm. 4 Uhr: Kinderbund für Knaben und Mädchen. —
Don=
nerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Prediger Kleinſchmidt. —
Frei=
tag, abends 8½ Uhr; Blaukreuz=Bibelſtunde und Bibelſtunde in der
Kinderſchule, Beſſungerſtraße 80. Prediger Neuber. — Samstag, abends
8½ Uhr: Poſaunenchor
jeden 1. und 3. Dienstag im Monat Kriegerdankbund.
Jugendbund für G. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, nachm. 2½ Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für junge Männer; 4¾, Uhr; Bibelbeſprechſtunde
ſür Mädchen. — Abends 8½ Uhr: Weiheſtunde. — Dienstag, abends
8½ Uhr: Miſſionsgebetsſtunde für Mädchen. Schweſter Minna Karrer,
Mittwoch, abends 8½ Uhr: Freundeskreis für junge Männer.
Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V.. (Alexanderſtraße 22,
Infanteriekaſerne, Hof links.) Samstag/Sonntag Landheim=Weihe. Wir
treffen uns ſchon am Samstag abend um einen Flammenſtoß. Abfahrt
der Teilnehmer ohne Fahrrad 19/46 Uhr ab Oſtbahnhof. — Montag,
abends 8½ Uhr: Beſprechſtunde von Lebensfragen moderner Jugend.
3, A. Gedat. — Mittwoch, nachm. 4 Uhr: Turnen und Sport der
Jung=
ſchar in der Ludwigs=Oberrealſchule Abends 8½ Uhr:
Jahreshauptver=
ſammlung der tätigen Mitglieder — Donnerstag, abends 7 Uhr:
Schwimmen im Woog. Treffen am Kartenverkaufsſtand, ſpäter auf der
Inſel. — Freitag, abends 8 Uhr: Turnen und Körperſchule in der
Lud=
wigs=Oberrealſchule, — Samstag, nachm. 4 Uhr; Jungſcharſtunde: „Der
goldene Tod‟. Eine Geſchichte von den Goldfeldern Alaskas.
Chriſtlicher Jugendverein (Konfirmandenſaal, Schloßkirche).
Sams=
tag, 9. Juli, 16,50 Uhr: Abfahrt zum Otzberg, Bahnhof Oſt. — Montag,
11. Juli, abends 8 Uhr: Spiel mit Sang und Klang. — Mittwoch,
13. Juli, abends 9 Uhr: Poſaunenchor. — Donnerstag, 14. Juli, abends
Uhr: Bibelſtunde. — Samstag, 16. Juli, nachm. 4 Uhr:
Handball=
training. Sportplatz
Die Chriſtengemeinſchaft. Sonntag, den 10. Juli, vorm, 7.45 Uhr
(Heidelberger Straße 9¼ III.); Menſchen=Weihe=Handlung. — Montag,
11. Juli, abends 8½ Uhr: Vortrags= und Beſprechungsabend („Die
romaniſche Kirche”), Johannes Thielemann, Pfarrer in der Chriſten=
Die Veranſtaltungen finden während der
Sommer=
gemeinſchaft. —
monate im Haus Heidelbergerſtr. 9½ III. ſtatt.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriſtliche Gemeinde, Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Sonntag, dem
10. Juli, vorm. ½10 Uhr: Andacht. Nachm. ½4 Uhr: Jugendbund.
Abends 8½ Uhr: Evangeliſation. — Mittwoch, abends 8½ Uhr:
Bibel=
ſtunde. Jedermann herzlich willkommen.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17.
Sonntag, 10. Juli, vorm. 10 Uhr: Betrachtungen über den Vater dev
Gläubigen; vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule; abends 8½ Uhr: Die
Donnerstag, 14. Juli, abends 8½ Uhr:
Geſchichte des Satans.
Die Rüſtung im Kampfe des Glaubens. Jedermann iſt herzlich
ein=
geladen.
Evangeliſche Gemeinſcheft, Eliſabethenſtraße 44. Sonntag, 10. Juli,
vorm. 10 Uhr: Predigt. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachmittags Ausflug
des Jugendvereins. Sammlung ½3 Uhr am Tierbrunnen. Abends 8
Uhr: Predigt. Montag, 8½ Uhr: Jugendverein. Dienstag, 8½ Uhr:
3½ Uhr: Frauenmiſſionsverein. Donnerstag,
Singſtunde. Mittwoch,
8½ Uhr: Bibelſtunde. (Prediger Rempp vom Predigerſeminar Reut=
Prediger Sauer.
lingen.) Jedermann iſt herzlich eingeladen.
Auswärtige Kirchen.
Evang. Gemeinde Traiſa. Sonntag, 10. Juli, vorm. ½10 Uhr:
Waldgottesdienſt im Steinbruch am Steinbuckel unter Mitwirkung des
Poſaunenchors von Nieder=Ramſtadt. — Chriſtenlehre fällt aus. Um
½1 Uhr; Kindergottesdienſt d. Kl. Um ½2 Uhr: Kindergottesdienſt
d. Gr. — Dienstag.
G. J. G. Mädchenabend. — Mittwoch: E. J. G.
Jungenabend.
Donnerstag: Frauenabend.
Gvang. Gemeinde Roßdorf. Sonntag, vorm. 9 Uhr: 25=Jahr=Feier
des Geſangvereins „Liederkranz” Feſtgottesdienſt unter Mitwirkung
Donnerstag, abends
des Geſangvereins und des Poſaunenchors. —
9 Uhr: Jungmädchenverein.
Gvang. Kiuche zu Eberſtadt. Sonntag, 10. Juli, vorm. 8¾ Uhrz
Chriſtenlehre der Mädchen. 9½ Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Paul, 1.
Uhr Kindergottesdienſt. — Mittwoch, abends 8½ Uhr:
Kirchengeſang=
verein. Abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung.
In der Proy.=Pflege=Anſtalt. Gottesdienſt um 2 Uhr. Pfarraſſiſtent
Wolf,
Katholiſcher Gottesdienſt.
St. Liebfrauen. (Klappacherſtraße). Vor Sonn= und Feiertagen:
Nachmittags von 5—7 und abends von 8 Uhr an Beichtgelegenheit. An
Sonn= und Feiertagen: Vormittags von 6 Uhr an Gelegenheit zur hl.
Beichte; 7 Uhr Frühmeſſe. Vor und in der hl. Meſſe Austeilung der
hl. Kommunion; 9½ Uhr Hochamt und Predigt. Vorher Austeilung
der hl. Kommunion: Nachynittags 2 Uhr Chriſtenlehre; 2½ Uhr Andacht.
Werktagsmeſſe 1½ Stunde vor Schulbeginn.
Martinskapelle (Herdweg). An allen Sonn= und Feiertagen 8 Uhr
Meſſe mit Predigt. Vorher Beichtgelegenheit. Vor= und in der hl.
h.
Meſſe Austeilung der hl. Kommunion.
Während der Schulzeit Dienstags und Freitags 1½ Stunden voy
Schulbeginn hl. Meſſe mit Austeilung der hl. Kommunion in der hl.
Meſſe. Vorher Beichtgelegenheit
Beginn: 9, Juli.
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Seite 10
Samstag, den 9. Juli 1927.
Sport, Spiel und Turnen.
Die Turnwettkämpfe auf dem
33. Mittel=Rheinturnfeſt
in Darmſtadt.
Nur noch wenige Tage ſind es, bis ſich am 30., 31. Juli und
I. Auguſt in Darmſtadt die Beſten der Mittelrheiner auf den
Ge=
bieten der Leibesübungen wie: Geräteturnen, Volksturnen,
Spie=
len, Schwimmen und Fechten ſich zum 33. Mittelrheiniſchen
Kreisturnfeſt ein Stelldichein geben werden, um im heißen
Nin=
gen den Schlußſtrich, nach vorausgegangenen teilweiſen
Aus=
ſcheidungen, unter ihre Jahresarbeit zu ziehen. Für die
Geräte=
turner und =turnerinnen liegt eine Zeitſpanne von zwei Jahren
zurück, ſeit dem letzten Kreisturnfeſt in Gießen, und haben viele
es verſucht, während dieſer Zeit den Gipfel der Beſtleiſtng auf
dem Gebiete des Geräteturnens zu erglimmen. Schwierig und
dornenvoll iſt der Weg des Geräteturners, bis er ſich zu jenen
Höhen emporgeſchwungen hat, um es wagen zu können, in die
Reihe derer zu treten, die auf einem Kreisturnfeſt um den
ſchlich=
ten Eichenkranz ringen. Das Darmſtädter Kreisturnfeſt hat
gegen das letzte in Gießen wieder ſeine alte Geſtaltung, und zwar
diejenige des Einſtufen=Turnens, angenommen, ſo daß hier nur
die Befähigſten des Kreiſes zum Wettbewerb antreten können,
welche die ſcheinbar ſo weit auseinanderliegenden Gebiete,
Tur=
nen und Kunſt in enge Verbindung miteinander zu bringen
ver=
ſuchen. Wem hat z. B. noch nie das Herz höher geſchlagen, wenn
er eine ſauber und vor allem mit tadelloſer Körperhaltung
durch=
geturnte Uebung, ſei es eine Reck=, Barren= oder Pferdübung,
geſehen hat? Nicht, oder nur zuletzt war es die Schwierigkeit
der Uebung, ſondern die Freude an der Schönheit, die uns
be=
geiſtert hatte: der Schönheit der Bewegungsfolge und vor allem
die Schönheit des Körpers in ſeinen mannigfaltigen Stellungen.
Bei techniſch einwandfreier Ausführung kann eine ſolche Uebung
nie ihren Eindruck verfehlen. So dürfte auch jeder Feſübeſucher
des 33. Mittelrheiniſchen Turnfeſtes, und ſollte er dem Turnen
noch ſo fern ſtehen, wenn er aber für das Schöne empfänglich iſt,
ſich dieſes Eindruckes nicht entziehen können, um ſo weniger,
wenn bei Vorführungen ganzer Gruppen, wie es bei Kreisfeſten
üblich, Verſchmelzungen vorgenommen werden und Geſetze von
Ebenmaß und Taktäßigkeit beim Auſbau und Ausführung
glücklich angewandt werden. Welche Quelle äſthetiſchen Genuſſes
liegt in den Maſſenfreiübungen, den kraft= und ſchwungvollen der
Mäyner ſowohl, als auch den daktmäßig betonten, in Tanzform
gekleideten der Frauen, welche zu den Höhepunkten aller
Kreis=
feſte gerechnet werden dürfen. Dieſe Uebungen mit Muſik
ge=
paart, werden als künſtleriſches Erleben gleichermaßen auf
Be=
ſchauer und Ausübende wirken. In welchen Kämpfen nun zeigen
die Mittelrheinturner und =Turnerinnen, Turnen und Kunſt, in
denen zugleich nach Beurteilung der Kampfrichter die Beſten
feſt=
geſtellt werden ſollen?
I. Männerturnen.
Zunächſt beſtreiten die Turner den als höchſte Leiſtungsprobe
ange=
ſehenen
Zwölfkampf
beſtehend aus 8 Geräteübungen, von denen fünf Uebungen vorgeſchrieben
und drei dieſer freigewählt, im Turnausdruck Kürübungen, ſind.
Hinzu=
gefügt wird noch eine Freiübung. Es dürfte keinem Zweifel unterliegen,
daß gerade in den Freiübungen, wie ſie im Zwölfkampf der D. T.
ver=
langt werden, dem Turner reichlich Gelegenheit geboten wird, ſeiner
Ge=
ſtaltungskraft und inneren Einſtellung durch entſprechende
Körper=
bewegungen ud =haltungen beſondere Ausdruckskraft zu verleihen. Drei
Volksturnübungen, Lauf, Wurf und Sprung vervollſtändigen dieſen
Kampf, der in ſeiner Zuſammenſetzung eine allſeitige Ausbildung
vor=
ausſetzt und erkennen läßt, daß in der D. T. keine einſeitigen
Betriebs=
formen vorherrſchen, ſondern fene immer beſtrebt war, auf die allgemeine
und vielſeitige Körperausbildung ihr Augenmerk zu richten. Aus dieſer
Erkenntnis heraus ſind einige Kreiſe verſuchshalber angehalten, bei
ihren Kreisfeſten einen neuen
Zwölfkampf mit Schwimmen
auszutragen, und ſo wurde auch der 9. Turnkreis, der mit die günſtigſten
Waſſerverhältniſſe und Schwimmgelegenheiten beſitzt, zur Durchführung
eines ſolchen Wettkampfes beauftragt. Nicht ſelten ſind in den beiden
vorerwähnten Kämpfen die Volksturner und Schwimmer dem
eigent=
lichen Geräteturner überlegen und ſo ſuchte man dem rein Geräteturner
Rechnung zu tragen und ſchuf für dieſe Kategorie den
Geräte=Zehnkampf
der, wie die Bezeichnung ſagt, aus einer Freiübung und aus
Geräte=
übungen an den drei Hauptgeräten Reck, Barren und Pferd beſteht. So
wie man dem Geräteturner ſein Spezialfach zugeſteht, mußte auch dem
Volksturner ſein Recht zugeſtanden werden, ſich auf ureigenem Gebiete
betätigen zu können, zumal der Mittelrheinkreis auf dem Gebiete des
Volksturnens von jeher Förderer dieſes geweſen iſt und für ſich in
An=
ſpruch nehmen kann, ſolches, als der älteſte Kreis, auf ſeinen bekannten
Bergfeſten, z. B. Feldberg uſw., zu pflegen, und damit richtunggebend
und einflußgeltend in der geſamten D. T. geworden iſt. Für den
Volks=
turner gilt es einen
Sechskampf
zu beſtreiten, der aus je zwei Sprüngen, zwei Wurfübungen, einem
Lauf und als ſechſte Uebung einer Freiübung beſteht. Dieſer
Sechs=
kampf wird jeweils zu den Kreisfeſten neu beſtimmt und richtet ſich je=
weils nach den Volksturnübungen des Zwölfkampfes.
Einen alten Stamm von Geräteturnern beſitzt der Mittelrheinkreis
in den zahlloſen Alters=Abteilungen der ihm angeſchloſſenen Vereine,
und nicht unterſchätzbar ſind die Leiſtungen, die noch von manchem
ge=
tätigt werden. Faſt überhebend würde es klingen, wenn es nicht
Tat=
ſache wäre, daß Einzelne noch in den Reihen der Jüngeren ihren Mann
zu ſtellen in der Lage wären. Hart auf hart wird es in dieſem
Neunkampf der Aelteren
gehen, der ſich in die Altersklaſſen von 38—45 Jahren und ſolche über
45 Jahren gliedert. Grundlegend ſind je ſechs Geräte=, zwei Volksturn=
und eine Frefübung.
Der ſiebente und letzte Kampf der Wetturnfolge iſt wiederum den
älteren Turnern vorbehalten und wird als
Vierkampf der Aelteren
ausgetragen. Er ſetzt ſich aus Volksturnübungen, und zwar Lauf, Wurf,
Stoß und einer Freiübung zuſammen.
Waſſerball.
Jung=Deutſchland — Erſier Frankfurter
Schwimmklub.
Mit dem Spiel gegen den Erſten Frankfurter Schwimmklub wird
Jangdeutſchland heute abend 7¾4 Uhr im Woog die Ganſpiele beenden.
Seit Jahren kämpfen beide Vereine um die Führung im Gau. Früher
war es der E.F. S.C., der dauernd die Meiſterſchaft gewinnen konnte,
und 1919 ſogar Deutſcher Meiſter wurde. Vor ein paar Jahren
wech=
ſſelte allerdings die Führung und ſeitdem vergrößerte Jungdeutſchland
immer mehr ſeinen Vorſprung. Immerhin ſtellt der Frankfurter
Schwimmklub noch eine gute Mannſchaft ins Feld, und da ſich die
Mann=
ſchaft faſt nur aus jungen Leuten zuſammenſetzt, iſt ſie ſehr
verbeſſe=
rungsfähig. Beſonders heute abend wird das Spiel ſehr intereſſant
werden, da bei Jungdeutſchland Berges fehlt, der bei den
Ausſcheidungs=
rennen für den Länderwettkampf gegen Schweden in Bielefeld weilt.
Trotzdem wird Darmſtadt durch ſeinen guten Nachwuchs das Spiel glatt
gewinnen. Jungdeutſchland wird ſich ſehr anſtrengen, um die
Ver=
bandsſpiele ohne Punktverluſt zu Ende zu führen und ſeinen guten Nuf
bei dem einheimiſchen Publikum, dem ein Beſuch des Spieles beſtens
empfohlen werden kann, wegen der Kölner Niederlage wieder herzuſtellen
Motorſport.
T. Baden=Badener Automobilturnier.
Merz=Zürich fährt die ſchnellſte Zeit im Bergrennen.
Die Austragung der Bergprüfungsfahrt beim Baden=Badener
Auto=
mobil=Turnier am Freitag ſchien unter weniger günſtigen Bedingungen
zu ſtehen, als tags vorher das Flachrennen. Das Wetetr war am
Mon=
gen ſehr unfreundlich und ſtrömender Regen ließ an der Austragung
zweifeln, als indeſſen zu Beginn des Rennens das Wetetr ſich
auf=
heiterte und das Rennen ſo ganz glatt ohne Unfall abgewickelt werden
konnte. Lediglich ein Vergaſerbrand des Ballotwagens der Prinzeſſin
von Anhalt war als einziger Zwiſchenfall zu verzeichnen. Die
Organiſa=
tion war ohne Tadel, die 10 Kilometer lange Rennſtrecke befand ſich in
beſter Verfaſſung, war glatt wie Parkett und durch den Regen
geſchmei=
dig geworden. 28 Wagen wurden insgeſamt über die Strecke gelaſſen,
von denen Merz, Carraciola und Kappler die Entſcheidung unter ſich
ausmachten. Der Züricher Merz erwies ſich mit ſeinem Bugatti=
Kom=
preſſor als der ſchnellſte Mann des Tages, ſeine Zeit von 7:58,3 Min.
für 10 Km. iſt ganz erſtklaſſig. Kappler=Gernsbach brachte inſofern eine
Ueberraſchung, als er mit ſeinem Bugatti=Nennwagen vor dem in der
Sportwagenklaſſe fahrenden Carraciola endete. Dafür hatte aber
Car=
raciola in ſeiner Klaſſe mit 73,8 Km. Stundendurchſchnitt das beſte
Er=
gebnis, während bei den Tourenwagen von Wentzel=Moſau mit 63 Km.
den beſten Durchſchnitt herausfuhr. Bei den Damen hielt wie im
Flachrennen wieder Frau Roehr=Hannoder die Beſtzeit mit 51,7 Km.
Der Kammerſänger Mich. Bohnen=Charlottenburg verſtauchte ſich beim
Training das Bein und mußte dem Start fernbleiben. Fuld=Pforzheim,
der Verteidiger des Batſchari=Wanderpreiſes, war auch diesmal nicht von
der Partie. Bemerkenswert iſt noch, daß in der am ſtärkſten beſetzten
Klaſſe, der Gruppe 5 der Sportwagen, der Mercedes=Fahrer Dir.
Wer=
ner vor vier Bugattiwagen den Sieg errang, für die deutſche Marke ein
ſchöner Erfolg. Die Reſultate:
Tourenwagen: Wertungsgruppe 6 von 370 bis 1155 Kubikzentimeter:
H. Butenuth=Hanover (Hanomag, 500 Kubikzentimeter) 13:02,3 Min.;
(Stundendurchſchnitt 46 Km.); 2. Frl. Groß=Baden=Baden (Opel) 14:47,2
Min. (40,6 Km.). — Gruppe 5, von 1155 bis 1575 Kubikzentimeter
1. Laaſer=Oldenburg (Bugatti 1495 Kubikzentimeter) 12:29 Min. (48,2
Km.) — Gruppe 4, von 1575 bis 2100 Kubikzentimeter: 1. Burgmann=
Mannheim (Dürkopp) 11:28,1 (52,4 Km.). — Gruppe 3, von 2100 bis
3150 Kubikzentimeter: 1. Scheſing=Mainz (Lancia, 2370 Kubikzentimeter)
10:46,2 Min. (54,3 Km.). — Gruppe 2. von 3150 bis 5250
Kubikzenti=
meter: 1. Fürſt Albrecht zu Hohenlohe=Jagſtberg (Chryſler 4750
Kubik=
zentimeter) 10:08 (59,3 Km.); 2. Dr. Schwarz=Mannheim (Benz 4160
Kubikzentimeter) 12:09,4 (49,5 Km.). — Gruppe 1, von 5250
Kubikzenti=
meter und mehr: 1. v. Wentzel=Moſau (Mercedes 6240 Kubikzentimeter)
9:32,1 (63 Km.).
Sportwagen: Wertungsgruppe 6, von 350 bis 1100 Kubikzentimeter:
K. Weſtermann=Zella Mehlis (Pluto 1004 Kubikzentimeter) 12:08
Min. (49,5 Km.); 2. Dr. Schalſcha=Breslau (Pluto 1074 Kubikzentimeter)
12:16,4 (49 Km.); 3. Frau M. Eckert=München (Amilcar 1080
Kubik=
zentimeter) 13:43,2 (43,7 Km.). — Gruppe 5, von 1100 bis 1500
Kubik=
zentimeter: 1. Dir. Werner=Cannſtadt (Miercedes 1499 Kubikzentimeter)
9:58,4 (60,2 Km.); 2. Jäger=Ludwigsburg (Bugatti 1498 Kubikzentimeter.
10:30,1 (57,1 Km.); 3. Prinz zu Leiningen=Amorbach (Bugatti 1500
Kubikzentimeter) 10:34 (57 Km.); 4. Andreae=Frankfurt (Bugatti 1496
Kubikzentimeter) 10:36,1 (56,8 Km.); 5. Kerſting=Bremen (Bugatti 14
Kubikzentimeter) 11:15,1 (53,3 Km.). — Gruppe 4, von 1500 bis 2000
Kubikzentimeter: 1. Kimpel=Ludwigshafen (Bugatti 1994
Kubikzenti=
meter) 8:16,1 Min. (72,6 Km.); 2. Kappler=Gernsbach (Simſon=Supra
1980 Kubikzentimeter) 9:55,2 Min. (60,5 Km.); 3. Brenner=Baden=Baden
(Original Bugatti 2000 Kubikzentimeter) 10:12,4 Min. (58 Km.). —
Gruppe 3, von 2000 bis 3000 Kubikzentimeter: 1. Deilmann=Dortmund
(Auſtro=Daimler 2994 Kubikzentimeter) 9:31,2 Min. (63,2 Km.); 2.
Schlag=
intweit=Baden=Baden (Steiger 2914 Kubikzentimeter) 10:50,4 Min. (54,
Km.). — Gruppe 2, von 3000 bis 5000 Kubikzentimeter: 1. O. Spandel=
Nürnberg (Steyr 4000 Kubikzentimeter) 10:00,1 Min. (60 Km.).
Gruppe 1. von 5000 Kubikzentimeter und mehr: 1. Carraciola=Berlin
(Mercedes=Benz 6800 Kubikzentimeter) 8:09 Min. (73,8 Km.); 2. T
Walb=Mannheim (Mercedes=Benz 6800 Kubikzentimeter) 8:25 Min. (71,2
Km.); 3. v. Moſch=Berlin (Mercedes=Benz 6800 Kubikzentimeter) 9:50
Min. (61 Km.).
Rennwagen: Wertungsgruppe 2, von 350 bis 2000 Kubikzentimeter:
Dr. Karrer=Eſcher=Zürich (Bugatti 1500 Kubikzentimeter) 8:42 Min.
(69 Km.). — Gruppe 1, von 2000 Kubikzentimeter und mehr: 1. Merz=
Zürich (Bugatti 2300 Kubikzentimeter) 7:58,3 Min. (76 Km.); 2.
Kapp=
ler=Gernsbach (Bugatti 2300 Kubikzentimeter) 8:06 Min. (74
Km.);
3 Momberger=Frankfurt (Bugatti 2300 Kubikzentimeter) 8:32 Min.
(70,3 Km.)
Radfahren.
Velociped=Club 1899 E. V.
Alljährlich unternimmt die Alte Garde des Bundes Deutſcher
Rad=
fahrer unter Fühung des ſtellvertretenden Bundesvorſitzenden Gregers
Niſſen — der zugleich Betreuer aller Bundes=Wanderfahrer iſt — eine
Wanderfahrt zum Bundesfeſt. In dieſem Jahre gibt es kein offizielles
Bundesfeſt, es wird dies vielmehr mit den am 17. Juli beginnenden
Weltmeiſterſchaften in Köln und Krefeld verbunden.
Auf Einladung des Velociped=Clubs wurde in dieſem Jahre als
Ausgangspunkt der Fahrt Darmſtadt gewählt, und waren die Alten
Herren des Bundes am Dienstag Gäſte der Darmſtädter Bundes=
Rad=
fahrer. Daß der Sport, und insbeſondere der Radſport, jung erhält,
konnte hierbei in ganz beſonderem Maße feſtgeſtellt werden, ſetzten ſich
doch die Teilnehmer dieſer Fahrt der Uralten aus Herren von über 50
bis 75 Jahren zuſammen. Welche Sportart ermöglicht es noch mit
75 Jahren, aktiv tätig zu ſein?
Zu Ehren der Alten Herren fand am Dienstag abend im Klubheim
des Velociped=Clubs unter Beteiligung der Darmſtädter
Radſportver=
eine: Bichcle=Club 1883 und Radſport 1919 ein Begrüßungsabend ſtatt,
dem weiter Herr Th. Stemmer als Vorſitzender des Heſſiſchen Verkehrs
vereins beiwohnte.
Der Vorſitzende des Gaſtvereins, Herr Jakob König vom V. C.D.,
begrüßte die Gäſte und gab ſeiner Freude Ausdruck, daß die Alten
Her=
ren gerade Darmſtadt als Ausgangspunkt gewählt haben; Herr Adam
Ober und Herr Gg. Hahn vom B.C.D. und D.R.C., ſchloſſen ſich
dieſer Freude vollinhaltlich an. Gregers Niſſen als Führer der Fahrt
dankt ebenſo herzlich und ſpendete der Darmſtädter Radſportgemeinde
ein beſonderes Lob, die im Bunde Deutſcher Radfahrer beſonders gut
angeſchrieben und von dem ſtellv. Vorſitzenden des Bundes als
Muſter=
vereine angeſprochen werden.
Herr Th. Stemmer als Vorſitzender des Heſſiſchen
Verkehrsver=
eins begrüßte im Auftrage dieſes die Gäſte, die aus allen Volksſtämmen
zuſammengeſetzt waren, und ſchilderte in längeren und packenden
Aus=
führungen die Vorzüge und Schönheiten unſerer heſſiſchen Heimat, mit
der Bitte, für unſer Heſſenland und insbeſondere für Darmſtadt zu
werben.
Hieran ſchloß ſich eine intereſſante und ausführliche Ausſprache über
die Schaffung von Radfahrerwegen an, die durch die außerordentliche
Ueberhandnahme von Motorrädern und Autos — insbeſondere auch
durch die erhöhten Gefahren — unbedingt notwendig geworden ſind,
Herr Gregers Niſſen, der zugleich Bundes=Wanderfahrwart iſt und
augenblicklich in Wort und Schrift für die Radfahrerwege die
Werbe=
trommel ſchlägt, konnte von guten Erfolgen in Erſchaffung dieſer
be=
richten. Auch in unſerem Heſſenland iſt in Verbindung mit dem
Ver=
kehrsverein und dem Radfahrerbund „Solidarität” einiges erreicht
wor=
den. Herr Stemmer hat den Radfahrern auch weiterhin ſeine
Unter=
ſtützung und Mitarbeit zugeſagt.
Auch der anſchließende gemütliche Teil nahm mit Geſangs= und
an=
deren Vorträgen einen ſtimmungsvollen Verlauf, der die Teilnehmer
bis zur frühen Morgenſtunde zuſammenhielt. Bereits Mittwoch früh 8.30
Uhr traten die Alten Herren die Weiterfahrt über Heidelberg—
Neu=
ſtadt—Oberſtein nach Köln an, wo dieſe am Freitag, den 15. Juli,
ein=
treffen. Einige Darmſtädter Kollegen gaben bis Heidelberg das Geleit.
Tennis.
Interne Hochſchulmeiſterſchaft.
Am Donnerstag wurde die interne Tennishochſchulmeiſterſchaft zu
Ende geführt. In dem noch ausſtehenden Spiel der zweiten
Zwiſchen=
runde ſiegte Hamann über Samesreuther 6:3; 6:3, und fand dann in
der Vorſchlußrunde in Krafft ſeinen Bezwinger (6:3; 6:2). In der
an=
deren Hälfte ſtanden ſich Balanyi und Deutler gegenüber. Deutler, der
durch einen unglücklichen Sturz am Laufen ſtark behindert war, mußte
dem dieſe Schwäche geſchickt ausnutzenden Balanyi den Sieg im dritten
Satz überlaſſen (8:6; 3:6; 6:4). In der Schlußrunde konnte dann Krafft
durch ſein ſicheres und angriffsfreudiges Spiel einen leichten Sieg über
Balanyi mit 6:1; 6:2; 6:3 und damit die Hochſchulmeiſterſchaft erringen,
Schwimmen.
Bezirksſchwimmfeſt in Groß=Umſiadt.
Am Sonntag, den 10. Juli, führt der Bezirk Darmſtadt des Deut.
ſchen Schwimmverbandes ſein diesjähriges Bezirksſchwimmfeſt im neuem
Schwimmbade des Schwimmvereins Groß=Umſtadt durch. Die Veran
ſtaltung ſoll gleichzeitig werbende Zwecke erfüllen. Die ſportlichen un
S
volkstümlichen Vorführungen, welche am Vor= und Nachmittag
durchge=
führt werden, ſind entſprechend aufgebaut. Beſonders zu bemerken ſins
neben den verſchiedenen Schwimm= und Springwettkämpfen, die Voy
führungen der Damen des Schwimmklubs Jungdeutſchland im Figuren;
legen und Kunſtſchwimmen, weiter auch das Rettungsſchwimmen des
Polizeiſportvereins Darmſtadt. Trotz der Kleinheit des Bezirkes ſind zu
den ſportlichen Wettkämpfen ſehr zahlreiche Meldungen eingegangenn
welche beweiſen, wie notwendig es iſt, auch durch kleinere ſportliche
Ver=
inſtaltungen der breiten Maſſe des Nachwuchſes eine günſtige Startk
möglichkeit zu geben.
Schwimmabteilung der Turngemeinde 1846.
Wie überall die Turnerſchwimmer regen Anteil nehmen an deru
Frage des Bäderbaues und der Einweihung von neuen Schwimmbädernn
ſo hat ſich auch die Schwimmabteilung der Tgde. 1846 bisher bei der
Einweihung der neuen Bäder in Reichenbach i. O., Ober=Ramſta
Reichelsheim i. O. in regſter Weiſe beteiligt. Bei allen Veranſtaltur
wurde den ſchwimmeriſchen Darbietungen, insbeſondere auch den
Schwimmerinnen bei Reigen und Figurenlegen, viel Beifall gezollt unß
ſo verſucht, der Turnerſchwimmbewegung neue Freunde des Schwimn
mens zuzuführen. Der Schwimmbetrieb in der Abteilung iſt zurzeit eirn
äußerſt lebhafter, zumal nun der Reigen der verſchiedenen Schwimmn
wettkämpfe beginnt. So ſteigt morgen, Sonntag, zuerſt in Gernsheinm
die dritte Wiederholung des Stromſchwimmens des Main=Rhein=
Gaue=
im offenen Rhein. Hierzu ſtellt die Abteilung in allen Klaſſen eine A
zahl Wettkämpfer, um den harten Kampf mit den Fluten aufzunehmenn
Das Stromſchwimmen beginnt nachmittags 3 Uhr. Startmützenausgaben
um 12 Uhr. Ziel an der Hafenſpitze. Die einzelnen Strecken gehen übern
3000 Meter, 5000 Meter und 7500 Meter, für Jugendturner, Alterss
turner und Turner, über 2000 Meter für Turnerinnen. Die Bewälſiü
gung dieſer Strechen bedeutet eine gewaltige Leiſtungsprüfung und ern
fordert große Ausdauer. Inwieweit die Siege vom Vorjahre wiederhoſi!
werden, wird abhängig ſein von der ſogenannten Form des einzelnern
und auch von der Witterung. Den Teilnehmern wünſchen wir jedenfalsſ
eine gute Fahrt flußabwärts. Abfahrt erfolgt ab Hauptbahnhof entt
weder 7,54 oder 10,36 Uhr vorm. Die begleitenden
Rettungsſchwimmer=
müſſen vormittags 10 Uhr aus Sicherheitsgründen noch einmal den Nach=6
weis ihrer Befähigung als Rettungsſchyvimmer erbringen.
Beim Stromſchwimmen findet ſich auch Gelegenheit, die Schwimmn
prüfung für das Turn= und Sportabzeichen abzulegen.
Hierbei ſei noch mitgeteilt, daß bei dem Ende Juni imn
Frankfurter Stadion ſtattgefundenen Olympia=Lehrgang der D. T. füri
Kunſt= und Turmſpringen, bei dem die hervorragendſten Springer deu
D. T. beteiligt waren, auch der Springer Adolf Jüngling teilgenomme
hat. Es galt hierbei feſtzuſtellen, wer von den D. T.=Springern ſich ſü
ſchwierige internationale Aufgaben eignet, und auch dieſelben
einzl=
tucihen in die internationalen Regen Wührend des Springens turden
von allen fleißig geübt und das angeſetzte Wertungsſpringen ergab aus=s
gezeichnete Leiſtungen. Gelang es im Kunſtſpringen Koſſagk, die he
Punktzahl zu erreichen, kam im Turmſpringen Loſſagk an die e
Stelle. Jüngling, dem erſt neuerdings Gelegenheit gegeben iſt, duss
Turmſpringen fleißig zu üben, wurde bei beiden Springen fünfter. Er
hat die Berechtigung damit erhalten, auch an dem 2. Lehrgang
anläſ=
lich der D. T.=Meiſterſchaften in Berlin teilzunehmen.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Samstag, 9. Jurr. 12: Glockenſpiel aus Darmſtadr. o 15.30:
Stunde der Jugend. Aus dem deutſchen Liederkranze. Liedervorträge
Frankfurter Schulen: Bonifatiusſchule, 1. Knabenklaſſe. o 16.30:
Wieneriſche Muſik. O 17.45: Leſeſtunde (für die reifere Jugend=
„Der Oberhof” von Immermann. O 18.15: Briefkaſten. O 18.6,
Schirokauer: „Wirtſchaft und Bankkredit”. 0 19.15: F. Kiſſel.
Die Krankenverſicherung. O 19.45: Lilly von Baumgarten: Zu
150jährigen Todestag von Goethes Schweſter Kornelia”. O 20.15.
Erdgeiſt. Tragödie von Wedekind. Anſchl.: Tanzprogramm.
Siuttgart.
Samsrag, g. Jun. 15.15: Konzert. O 15: ’s Gretle voſ
Strümpfelbach erzählt. G. Ott. 16: Konzert. 12 Darbietungen.
O 18.15: Uebertr. aus Freiburg: Marzell Treutler: Adam und Eva.
der älteſten Tragödie neueſte Deutung. o 18.45: Stuttgart un
Freiburg: Dr. med. Goering: Anleitung zu gymnaſtiſchen Uebungen
O 19.30: Uebertr. aus dem Feſtſaale des Neubaus zu Schwäb.
Hall: Feſtkonzert anl. des 110jähr. Stiftungsfeſtes des Muſikvereins
Schwäbiſch=Hall. Mitw.: Männer= und gem. Chor des Muſikvereins.
Philh. Orch., Stuttgart. Meyerbeer: Krönungsmarſch. — Seyfſardt.
Feſtgeſang.
Gluck: Ouv. Iphigenie in Aulis. — Wagie
Einzug der Gäſte auf der Wartburg. — Liſzt: Rhapſodie üben
ungariſche Weiſen. — Beethoven: Ouv. Leonore Nr. 3. — Rhe
berger: Hymne. — Dvorak: 2. Satz aus der Sinf. Nr. 5. —
Händel: Gloria aus Meſſias. e 21.30: Funkbrettl. Arens:
Er=
findungen. — Benatzky: San Sebaſtian.
Egen: Loreley.
Intern. Theater, Parodie. — Benatzky: Adieu Mimi. — Bernhard:
Auf der grünen Wieſe. — Duett. —
Roda Roda: Meine neu
Wohnung. — Benazky: Bei uns in der Vorſtadt. — Ward: M
Schloß im Mond. 0 23: Uebertr. aus Frankfurt a. M.: Tanzmuſi.
Berlin.
Sonnabend, 9. Julf. 6: Gymnaſtfk. 12.30: Vierkeiſtunde:
für den Landwirt. 16: Ob.=Reg.=Rat Neuberg: Das Recht5
am eigenen Briefe. O 16.30: Reg.=Baumeiſter Fader: Kommen 1
wir zu einem neuen Bauſtil
O 17: Uebertr. des Konzertes des
Ausſtellungs=Orcheſters der Deutſchen Theater=Ausſtellung Magdebung2!
1927. Wagner: Freiheitsmarſch aus Rienzi. — Thomas: Ouh. Raymond. — Strauß: Puppen=Walzer. — Fall: Potp. ausS
Die geſchiedene Frau.
Suppe: Ouv. zu Leichte Kavalleri.-
Bayer: Fant, aus Die Puppenfee. — Dvorak: Humoreske.
Jeſſel: Die kleinen Rekruten. — Schreiner: Fant. aus Der Poſtillon.—
18.40: L. Mortoffy: Die Entwicklung des Arbeiterſports.—
19.05: Spaniſch. O 19.30: Dr. jur. Krotoſchiner: Der Re
anſpruch des Arbeitnehmers auf Gewährung von Urlaub. o
Dr. Roſenfeld: Geſchichte der ruſſiſchen Literatur (Tolſtoi). o
Gra-
„Ein Abend am Halenſee” (Uebertr. aus dem Lunapark). 22.30
Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen. Sonnabend, 9. Juli. 14.50: Franzöſiſc”
für Anfänger. O 15.15: Franz. für Fortgeſchr. O 16: Engliſch
Fortgeſchr. O 16.30:
Dr. Klopfer: Heilpädagogiſcher Lehrgan=
Winterhalbjahr 1927/28 in Berlin. o 17: Dr. Richhardt: Reichs
einheitlichkeit des Beamtenrechts. O 17.30: H. Oeſer: Die Arbeitel
dichtung. O 18: Gewerbeoberlehrer Mayer: Techniſcher Lehrgand
für Facharbeiter: Techniſche Phyſik. o 18.3
Wiſſenſchaftl. Vortk.
für Tierärzte. O 18.55: Prof. Brandi: Zum 400. Todestage
Niccolo Machiavelli.
von
Geſchäftliches.
Wie eine Weltreiſende über das Nordſeebad Büſum urteilt.
Eine ungariſche Gräfin, verwandt mit dem Hauſe Bismarck, 99
faſt alle europäiſchen Badeorte geſehen und beſucht hat, deren
Geſuſl-
heit jedoch erſchüttert war, hatte von Büſum als einem Kurort, der N
ſonders günſtig auf das geſamte Nervenſyſtem wirke, gehört. Sie 90
dorthin und verlebte hier in aller Stille die Monate April, Mai —
Juni. Ueber ihren Büſumer Aufenthalt urteilt die Weitgereiſte .
einem Briefe wie folgt: „Büſum mit ſeinem etwas windigem a0
ſonnigem Klima und mit ſeinem ſich bis ans Meer erſtreckenden gru
Matten wirkt mit ſeiner ſtärkenden Seeluft beſonders belebend
geſundend auf das geſamte Nervenſyſtem. In der wunderſamen, 9.
kräftigen Luft habe ich mich wunderbar erholt. Die ſtrahlende
Flül=
lingsſonne bräunt die Menſchen tiefbraun, ſo daß ſie mit ihrem brone
artigem Teint faſt ein griechiſches Ausſehen haben. Der Ort Bul
in welchem faſt jedes Haus ein hübſches Gärtchen hat, iſt anheimelt
und traut, ſo daß ich nur mit den angenehmſten Erinnerungen von 9.
ſcheiden und es jedem Kranken, der Heilung für ſeine angegriſſe..
Nerven ſucht, auf das Angelegentlichſte empfehlen kann.”
Haupiſchriftleitung: Rudol/ Mauve
Verantworilich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleion, Reich ke1
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlme"
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Baueli
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Neite; für den Iuſeratenteil: Willy Kulle
Druck r.
erlag 4. C. 2
ſämtlich in Darmſtadi.
Für unverlangte D.a ripte wird Garantie der Rückſendung n ich / Übernomie."
wie
RM.
Reichit
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Samstag, den 9. Juli
ſagk emn 1
eit gegeben
ngen
Börſe und Geldmaxkt.
Dem Beginn der allgemeinen Ferien ſchließt ſich auch die Börfe an.
Zieie Umſätze werden immer geringer, und der Börſianer iſt der
Ueber=
zeugung, daß, wemm er für ein paar Wochen Berlin verläßt, er
jeden=
falls an der Börſe nichts verſäumt, im Gegenteil, ſich vielleicht vor
Ver=
lisſten ſchützt. Die Beſſerung der allgemeinen Börſenlage, die ſich vor
durm Ultimo durchgeſetzt hatte, hat mit Ueberwindung des Ultimo ein
Gande gefunden, wenn auch die Schwankungen im allgemeinen nicht allzu
wroß ſiund, wei es dem Geſchäftsſtillſtand entſbricht. Nur vereinzelte
Sichezialpaviere haben auch nach dem Ultimo ihre Beſſerung fortgeſetzt.
einzelne Auto=Werte und insbeſondere Nheinſtahl, ohne daß irgendein
ſoingender Grund für eine derartige Beiiegung erkennbar ſoäre. Das
Lxivatpublikum beteiligt ſich ſeit den ſchleckten Juni= und Maitagen
im=
uer noch nur im geringſten Maßſtabe, und die Börſe bleibt unter ſich.
8-gendwvelche inſzenierten Bewegungen, zu denen die verſchiedenſten
Cſe=
ſtrhte berhalten müiſſen, bleiben daher meiſt auch im Keime ſtecken. Die
Geldſätze haben zum Ultimo eine Rekordhöhe erreicht. Es iſt zwar in=
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 8. Juli.
ſtändig ſern, dann mahnt die Tatſache dor allem zur Zurückhaltung, Umfange getätigt, aber lediglich zur Deckung des notwendigſten Be=
Medio ſchon wieder ſtärker in Anſpruch genommen wird. Bei der
Feſt=
der Montanpabiere. Danatbank verloren 3 Prozent. Im weiteren Noggenkleie 14.50—14 75.
Verlaufe erfuhr das Geſchäft eine Belebung durch die geſteigerte
Nach=
wieder hartnäckigen Gerüchte von rinem Antauſch gegen Farbenaktien beeren, in den übrigen Obſtſorten gut. Nahfragen in Erdberen gut,
angeführt werden, wandte ſich größeres Intereſſe den Mannesmann= im übrigen nicht befriedigend. Praiſe für beidelbeeren ſtark
gefallen=
akten zu, die 3 Prozent anziehen konnten. Auch Siemens u. Halske ſonſt leicht rückläufig. Gemiſſe: Starke Zufuhren in Blumenkohl,
Kopſ=
waren im Verlauf ſtärker gefragt. Nenten weiter ſtill. Unif. Türken ſalgt und ausländiſchen Tomaten, vermehrte Zufuhren neuer
inländi=
aber etwas anziehend. Ablöſungsſchuld ſchwächer.
In der zweiten Börſenſtunde konzentrierte ſich das Geſchäft auf die weg gefallen, am ſtärkſten bei Blumenkohl und Bohnen.
cht iſchen eine kleine Entſpannung eingetreten. Dieſe iſt aber nicht ſehr Elektroaktien. AEG., Siemens u. Halske, Licht u. Kraft und Schuckert
Produktenberichte.
urfangreich. Die Anſpaunung des Reichsbankſtatus zum Semeſterſchluß gewannen noch 1 bis 2 Prozent. Etwas Intereſſe erhielt ſich auch für kehr eröffnete ſür Weizen und Noggen feſt in Auswirkung der lebhafte
ak zwar noch diejenige zu Ende Mai übertroffen. Man rechnet aber Mannesmann und Rheinſtahl. Gegen Schluß flaute das Geſchäft all= ren Anſchaffungen, die neſtern ſchon die Tendenz vereinzelt beeinflußten,
uhnt damit, daß hieraus die Reichsbank irgendwelche Konſequenzen in=
ime.
rmſtadr.
71
ſiere 21
*
15:
Baumg
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zprogramn.
1e Duhes
„ Wam u
Stutz
üiſßen 10
aus zu St
Aie
ug auf die Diskontpolitik ziehen wird. Die Entwicklung am
Pribat=
illkontmarkt, der ja bekanntlich völlig von der Reichsbank beherrſcht
ui.=d, läßt ſich hierauf nicht ſchließen, da der Pribatdiskontſatz jetzt wieder
Slchtelprozent unter dem offiziellen Satz liegt. Mit einer weiteren
fittſpannung am Geldmarkt darf man wohl kaum rechnen, da, nachdem
(not die Ultimp=Liquidation beendet iſt, jetzt ſchon bie Mediv=Liquidation
en innt, wveil der Mediotermin diesmal auf den 12. Juli gelegt iſt und
u Sanstan die Börſe ausfällt. Immerhin drückt ſich durch den
Ne=
vit tgeldſatz, der nickt unweſentlich unter demienigen am Ultimo liegt, die
t eichterung des Geldmarktes aus. Die Erwpartungen allerdings, daß
ſpeben mit Erfolg aufgelegte Berliner engliſche Anleihe ſchon bald
Geldmarkt befrüchten wird, ſind dadurch entäuſcht worden, daß der
onenwert der Anleihe nur ratenweiſe mit ziemlich weitgeſteckten Zielen
neinkommen wird. Dagegen rechnet man infolge der Maßnahmen der
ſah handlung, der ſich nunmehr auch die Reichskredit=Geſellſchaft ange=
Mroſſen hat, für die Zukunft mit geringeren Schwankungen am
Geld=
ſal-kt. Die Seehandlung hat ſich bekanntlich bereit erklärt, einen
Zins=
zu von 5.85 Prozent für Beträge über 300 000 RM. zu bezahlen, wenn
en Geldgeber die Verpflichtung übernimmt, das Geld bis zum Dritten
3 nächſten Monats ſtehen zu laſſen. Von dieſem Angebot erwartet
aur die Heranziehung von Geldern, die bisher dem Geldmarkt nicht zur
eifügung geſtanden haben. Auf der anderen Seite hat ſich die
See=
auchlung zur Gewährung hyn Darſehen zu 5 Prozent für den Zeitraum
zn- 5. bis 27. eines jedem Monats bereit erklärt. Außerhalb des
Ultimo=
enmnines wird daher tägliches Geld kaum viel über 5 Prozent ſteigen,
ſiſtrend es auf der anderen Seite den Satz von 3,5 Prozent, zu bem die
euchandlung außerhalb des Ultimo=Termines Gelder verzinſt, nicht
iln kann.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
WVom Grobblechverbanb. In der Hauptverſammlung des
Grobblech=
ſteandes wurde feſtgeſtellt, daß der Gingang an Aufträgen im letzten
(unat zwar geringer war, daß die Werke aber trotzdem noch für
meh=
n. Monate Be chäftigung haben. Auch die Spezifikationen gehen
gurmäßig ein. Die Preiſe haben eine Aenderung nicht erfahren.
DDie Verteilung der Reichsbahnaufträge. Ueber die Verteilung der
an Reichsbahnaufträge verlautet, daß von dem ſüir die Beſchaffung
nuar Fahrzeuge vorgeſehenen Betrag von 36,5 Mill. RM. für
Güter=
agen und 8,5 Mill. RM. für Perſonenwagen beſtimmt ſind. Dieſe
ſmräge werden durch die Deutſche Waggonbauvereinigung quotenmäßig
ri ilt. Wenn die Beſtellungen noch in dieſem Jahre ausgeführt werden,
würde ſich damit die Geſamtſumme der Reichsbahnlieferungen im
tin Geſchäftsjahr des Waggonverbandes auf rund 125 Mill. erhöhen
Lokomotivaufträge in Höhe von 5 Millionen Mark ſind
Vorbe=
ungen für das nächſte Jahr. Dem Vernehmen nach ſollen auch die
nurr Aufträge durch die Lokomotiobau=Vereinigung aufgeteilt werden.
30 Oberbaumaterial ſowvie die neuen Stoßvorrichtungen ſür alte
Eiſen=
guchvagen werden als Sammelbeſtellung an den Stahlwerkverband
jal ben, während für die Verteilung der Bauuausführungen die lokalen
hurden zuſtändig ſind.
Maſchinenfabrik Moenus A. G., Frankfurt a. M. Die G.V.
geneh=
yu2 in Anweſenheit von 3,74 Mill. RM. den wieder dividendenloſen
ſſgluß für 1927 und wählte neu in den Aufſichtsrat das frühere
Vor=
ausmitglied Karl Heyl. Frankfurt a. M., und Fabrikant Ferd.
Hoch=
r, Heidelberg. Die künftige Beſetzung des Aufſichtsrats kann neun
ſtillieder ſtatt bisher ſiehen betragen. Mitgeteilt wurde, daß die
zA2 RM. auf dem Amortiſationskonto für eingezogene V.A. ſeien dem
ten vefonds nunmehr überwieſen. Bei anhaltender Konjunktur,
be=
ſdurs der Leder= und Schuhfabriken, erwartet man ein günſtigeres
etenis.
ASchuhfgbrik Haſſia A.G., Offenbach a. M. Nachdem das Unterneh=
Trauf Crund der günſtigen Entwicklung im Jahre 1926 bereits im
ahr aus dem vom Vorjahve übernommenen Reingewinn von 88 205
2., nachträglich eine Dibidende von 4 Prozent auf 1,6 Mill. RM.
emmaktien verteilen konnte, wird für 1926 aus einem nach 101 567
euu) RM, Abſcheibungen verbleibenden Reingewinn von 84 389 RM.
du 4 Prozent Dividende ausgeſchüttet. Das Unternehmen, das
be=
kri ich als Familiengeſellſchaft Luxus= und Straßenſchuhe herſtellt,
hr ab Oſtern 1928 eine Abſatzbeſſerung verzeichnen; die Nachfrage
ſut, gegenwärtig eine volle Beſchäftigung der aus 1100 Köpfen
be=
ſencen Belegſchaft für mehrere Mönate. In der Bilanz werden
Arätte mit 885 000 (1 045 517) RM. und Debitoren mit 709 000 RM.
0.7 RM.) ausgewieſen. Demgegenüber betragen Schulden
insge=
ir 7550 000 RM. (1 08 Mill. RM.), darunter Darlehen 333 000 RM.
4389) RM. und Geſchäftskreditoren 114 000 (511 000) RM. Die im
eiuere mit 151 714 RM. ausgewieſenen Bankſchulden erſcheinen nicht
TA.
Zue Babiſche Girozentrale im Jahre 1926. Die Badiſche
Girozen=
e werzeichnet für das abgelaufene Geſchäftsjahr eine gute Zunahme
fnsmden Mittel. Unter Anrechnung der täglich fälligen Vorſcküſſe
u am Schluß des Jahres in öffentlichen Krediten 47.59 Millionen
. wder rund 61 Prozent, und in Privatkrediten 11,63 Mill. RM.
Iſ mund 15 Prozent der Bilanzſumme angelegt. Nach Abſchreibung
A0eſchäftsunkoſten uſw. verbleibt von dem Rohgewinn von 1 4107
Aſt ſein Reingeluinn von 457 238 RM., aus dem 5. Prozent des
Gold=
y mbet trags zur weiteren Aufwertung des alten Betriebskapitals aus=
A Mitket, der Sicherheitsrücklage 100 000 RM. zugeführt und 1481 RM.
Aunrue Nechnung vorgetragen werden ſollen.
Eüßen= und Stahlwerk Hoeſch, Dortmund. Ueber eine angebliche
Dundenerhöhung für das am 30. Juni abgelaufene Geſchäftsjahr des
dM. wund Stahlwerks Hoeſch werden bereits jſtzt Meldungen verbreitet.
Ahar die Abſchlußarbeiten bei der Firma kaum begonnen haben, läßt
ſinſdieſem Stadium noch keine Dividende ſchätzen. Im vergangenen
G03utsjahr haben ſich die Abſatzverhältniſſe auf dem Kohlen= und
Rnarkt gegenüber dem vorhergehenden Jahr allgemein günſtiger
Rt4t, und da der Beſchäftigungsgrad bei Hoeſch in der letzten Zeit
AKſcannittlich gut geweſen iſt, ſo iſt mit mindeſtens einem gleich günſti=
AFüüſiſchluß wie im Vorjahre zu rechnen.
Metallnotierungen.
eit* Berliner Metallnotierungen vom 8. Juli ſtellten ſich wie
f94 MElektrolytkupfer 122, Remelted Plattenzink 51½—52½, Original
ſ„FAluminium 210, dto. in Walzen 214, Rein=Nickel 340—350,
An=
üm Megulus 95—100, Silber in Barren 77½4—78½4.
2i amtlichen Preisfeſtſtellungen im Metallterminhandel vom 5
iſ ſtellten ſich für Kupfer: Januar 112½ (112½), Februar 112½ d.
März 112½ (11234). April 113 (113), Mai 113½4 (113½4), Juni 9
113½), Juli 110 (11034). Auguſt 110 (1101), September 111
OOktober 1111 (1111.), Nobember 11134 (112), Dezember 112 S
Wur Fendend” ſtetig. Für Blei: Januar 4634 (47), Februar
März 4684 (47), April 4634 (47),. Mai 47 (47), Juni 47 (47½)
FRM (46½), Auguſt 46½4 (47), September 46½ (4634) Oktober 46½ d. 38. Im Monat Juni 1927 ſind lediglich 500 000 Einmarſtücke neu
(4Bl November 46½ (4639), Dezember 46½ (47). Tendenz: abge= geprägt worden. Nach Berückſichtigung der wieder eingezogenen Mün=
R
123,03, Madrid 28,55, Mailand 89½4.
Die Abendbörſe lag recht freundlich, da ſich noch ziemlich gebeſſert, Roggen 1 Mark feſter. „Hafer war am Zeitmarkt nicht
be=
gen von 1—2 Prozent waren häufig. Beſonders beachtet plötzlich die Intereſſe für Roogenmehl in Erſcheinung. Weizenmehl ruhig.
Farbenaktie und Waldhof. Man nannte: Farbeninduſtrie 286 50,
Rhein=
ſtahl 215, Mannesmann 196. Phönix 126,75 Gelſenkirchen 177,25, A.E.G.
185.5, Siemens u. Halske 981, Elektr. Lieferungen 188,5, Schuckelt 191,
Lahmeher 160, Waldhof 317,5, Aſchaffenburger Zell 207. Daimler 131.75,
Kommerzbank 179, Dresdener 168, Danat B39,5. Metallbank 146,5, Dis=
Heidelbera 152,5.
25ſo. —Madric 28,50 —Holland Winniveg ein Rückſchlag ein.
12403 —Mailand 894ſg. —Zürich 259
12,1180. —New York 4,8565; Pfunde gegen Mark 20,492, Dollar gegen
Mark 4,21975.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 8. Juli.
An der heutigen Börſe wurden vereinzelt Glattſtellungen
vorge=
hervorgerufen hätten, blieben unberückſichtigt. Am Geldmarkt iſt die
Lage unverändert. Tagesgeld ſtellt ſich auf 5—8 Prozent und
Monats=
geld auf 8—9 Prozent. Der Deviſenmarkt ruht ebenfalls faſt vollkome
men, ſo daß auch hier nennenswerte Veränderungen nicht eingetreten
ſind. Die Mark notierte in New York 422. Auch am Anleihemarkt tungen beziglich des Auftretenz des Baumwollkapſelkäfers veranlaßten
bewegt ſich das Geſchäft, genau wie an den übrigen Märkten, in engſten
Grenzen. Im allgemeinen gab das Kursniveau nach. So hielten ſich die
Kursrückgänge bei den Bankaktien im Rahmen von 18—1 Prozent, nur
Schifahrtsmarkt gaben Hamburg=Süd 1 Prozent, Hanſa Dampf 2
Pro=
zent her, während Hapag 14 Prozent anziehen konnten. Uneinheitlich
war der Elektromarkt. Hier erhöhten ſich Bergmann um 1½, A.E.G.
um ½ Prozent und Schuckert um ½ Prozent, während Siemens u.
Halske ſich einen Abſtrich von 1½4 Prozent gefallen laſſen mußten. Bei
Spritwerten büßten Schultheiß 1 Prozent und Oſtwerke 4 Prozent ein.
Unter den Maſchinenwerten konnten Berlin=Karlsruher auf Grund des
Dementis über eine Kapitalsherabſetzung wieder 134 Prozent einholen.
Am Montanaktienmarkt verloren Rheiniſche Braunkohlen 2 Prozent,
Niebeck Montan 1 Prozent, Phönix ½ Prozent, Mannesmann ½ Proz.,
Laurahütte 34 Proz, Höſch Stahl 2 Proz. und Buderus 1½ Proz.,
nur Rheinſtahl konnten ſich um ½ Prozent, und auch Ver. Stahlwerke
um ½ Proz, erhöhen. Ver. Glanzſtoff ſenkten ſich um 3 Proz.
Zell=
ſtoff Waldhof um 1 Proz. und Bemberg um ½ Proz. Von den übrigen
Mäukten ermäßigten ſich Stöhr Kammgarn um 3, Schubert u. Salzer
am 1 Proz., Schleſiſche Textil um 2½4 Proz, Mütgerswerke um 3 Proz,
Sarotti um 2 Proz., Polyphon um 3 Proz, Hammerſen um Proz,
Linke Hoffmann um 51), Proz., Ludwig Loewe um ½ und Norddeutſche
Wolle um 1 Prozent. F.G. Farben notierten um 1 Prozent niedriger.
Als im weiteren Verlauf der Börſe einige kleinere Kauforders aus der
Provinz zur Ausführung gelangten, zeigte ſich eine geringe Belebung
faſt auf allen Märkten. Am Montanaktienmarkt wies man außerdem
darauf hin, daß die Kohlenpreiserhöhung, nachdem ſie zum zweitenmal
beantragt ſein wind, genehmigt werden wird. Auch im Elektroaktien
konnten ſich die Kurſe beſonders bei Siemens und Bergmann etwas
erhöhen. Bemerkenswert iſt der Kursgewinn bei Ver, Glanzſtoffen, die
insgeſamt 13 Proz, anziehen konnten und ſich damit auf 708 Prozent
ſtellten. Privatdiskont kurze und lange Sicht 52g Progent. Bis zum
Schluß der Börſe konnte ſich die freundliche Tendenz weiter entwickeln.
Die Börſe ſchritt wieder zu Deckungen, ſodaß das Kursniveau
gegen=
über dem Anfang ſich zum Teil nicht unweſentlich erhöhen konnte. Auch
die Nachbörſe verlief in ziemlich feſter Haltung. Gegen 230 Uhr hörte
man u. a. folgende Kurſe: Ver, Glanzſtoff 711, Bemberg 552, Zellſtoff
Waldhof 315,50 Rheinſtahl 215, Harvener 211. Gelſenkinchen 176,75,
Phönig 126,75, Mannesmann 195,75. Köln=Neueſſen 186,75, Oſtwerke 413,
Schrltheiß 431, Deutſche Erdöl 161,50. Charlotzenburger Waſſer 163.
Daimler 131.75. Deſſauer Gas 209, A. E.G. 184.50, Schuckert 189,50,
Dres=
dener Bank 188,75, Deutſche Bank 166,25. Diskonto 162,50, Danat 238,50.
7G. Farben B5, Deutſche Ablöfungsſchuld I
Kommerzbank 178,75,
*
unverändert 301,50d, TI 30
Neubeſitz 17,00, Reichsanleihe 1927 um
20 Pfg. guf 87,80 ermäßigt.
Aſchaffb. Zellſtoff.
Augsb. Nürnb. Maſch.
Pamag=Meguin . ..
heIn
Berlin, Karlsru
Araunkohl.=Briket
ulkan. ..
Dremer
Bremer Wolle. ..
. Tel.
Teutſch.-Atlan
Zeutſche M
üinen
Deutſch.=Nieb. Tel.
Deutſche Erdöl....
Deutſche Petroleum.
Tt. Kaliwerke.
Tonnersmarchütte
Tynamit Nobel. ..
Elektr. Lieferung. ..
F. G. Farben ......
R. Friſter. ........
Eagggenau Vorz ...=
Ceſſenk. Berg
f. eleftr untern.
Salle Maſchinen ..
Kon.Maſch.Egeſt. .
Kanſa=Dampfſchf..
206.875 8. 7. Hemoor=Zement .. .. 7 7. z Hirſch Kupfer .....= 3. 9. öſch Eiſen ......." 188.7 35 Hohenlohe Verke . 22.5 Kahla Porzellan.... 8 45.— ndes Eismaſch. . 160 25 188.— Lingel Schuh. .n. 3. 213.— .25 u. Hofmann..
Linte 837 08.— 2352 Loewe u. Co.... 1927s 1975 orenz. . 85 1 Niederlauſitzer Rohle 176.5 159.375 3/159.— rod. Gummi. nſtein. 133.— 1 8. 150.5 gon
Nathgeber Wag 95.— Riombacher Hütten. . Roſiter
ſucker. ..
Rütgersiverle ...... 92.75 3325 108.* Sachſenwerk ....... 118. 95. Jächſ. Gußſtahl. . 125
6: 63.2 Siemens Glas .... 168,5 er Lauſitzer Glas.. 1422 2325 Volkſtedter Porzell. !8 .Langendreer
Weſtf 129.— 3- rGuf
Witte
tahl. g. Wanderer=Werke.::. 18 250 12 12
3
321.
14855
41.
68.75
Ko
133.—
392s
88.—
55.—
Deviſenmarkt.
Wien D.=Oſt. abg./5
Brag.:.
gBudapeſt, Beng3
fapan .....
Rio de Faneiro:
Sofia .........
Fugoſlavien
Konſtantinopel
Liſſabon ......
danzig ........
Athen ........
31.14581. 305 Kanada zuunae
71.53 71.671Uruguah
. 7.
Geld
5a.,32
2.493
73.45
1.3
9.49‟
35.
8i=
5.549
4.1381
Brief
5o. 44
25
30
4.149
8. 7.
Brie
59.45
2.493/12,513
73.45
*
1.39
Ze
9.494
21.9.
19
a1.57
tiss 4.1.
Kiſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern beigefügten Brief.
Der Umlauf von Reichsſilber= und Reichspfennigmünzen Ende Juni
111. Für Zink: Januar 54 (54½4), Februar 54 (5414), März, zen ſtellt ſich der Umlauf Ende Juni 1927 auf 993 970 913 Einmarkſtücke,
Mai 533, (54), Juni 53½ (54), Juli 199 992 356 RM. Zweimarkſtücke. 152 954 478 RM. Dreimarkſtücke,
8 671 255 RM. Fünfmarkſtücke 2 794 949 RM. Einpfennigſtücke, 4 999 965
NM. Zweipfennigſtücke, R 681 625 RM. Fünfpfennigſtücke, 56 954 491
RM. Zehnpfennigſtücke, 109 881 038 RM. Günfzigpfennigſtücke.
Frankfurter Produktenbericht vom 8 Juli. Auf Grund der
er=
höhten Auslandspreiſe für Weizen und Noggen ſind die Forderungen
Die Börſe eröffnete zunächſt ziemlich luſtlos und unſicher. Das für effektive ausländiſche Ware waggonfrei Frankfurt a. M. etwa
puibgte Publifum hält ſich vom Börſengeſchäft immer noch faſt volls 9 BPf. ver 100 Kilo höher als geſtern. Geſchäfte wurden in geringem
daß der kaum etwas entſpannte Geldmarkt in Anbetracht des nahen, darſes. Futtermittel liegen weiter ſehr ſtill mit Ausnahme von
Futter=
ſetzung der erſten Kurſe ergaben ſich daher überwiegend kleine Kurs= und Nachmehle, die gefragt ſind. Weizen 31,25, Noggen V,50—B8, inl.
rückgänge, in erſter Linie für Banken, Chemiewerte und die Mehrzahl Hafer 26, ausl. Hafer 23,50—26, Mais 18,75—19. Weizenmehl ſüdd.
Spezial 0 40,75—41,25, Roggenmehl 38,25—38,50, Weizenkleie 12,75—13,
Frankfurter Gemüſemarkt vom 8. Juli. Marktlage: Obſt:
Star=
frage nach einigen Spezialwerten. Außer Rheinſtahl, für die immer kes Angebot von Erdbeeren, Pohannisbeeren, Himbeeren und
Heidel=
ſcher Kartoffeln, Geſchäft mittelmäßig, Preiſe gegen die Vorwoche durch=
Berliner Produktenbericht vom 8. Juli. Der heutige
Produktenber=
gemein ſtark ab. Tägliches Geld 6½ Prozent. Am Debiſenmarkt be= Auch iſt im allgemeinen die Konſumfrage für Inlandsware etwas grö=
Langen Mark gegen Dollar 4,2190, gegen Pfunde 20/49, London-Paris ßer geworden. So beſſerte ſich beſonders laufender Monat für Weizen
8.50 Mark und für Roggen 400 Mark. Herbſtweizen etwa 2 Marb
Deckungsbedürfnis zum Wochenſchluß bemerkbar machte. Kursbeſſerun= hauptet, während gutes Material Frage behält. Am Mehlmarkt tritt
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Weizen: Nach ſtetiger Eröffnung machte ſich am Weizenmarkt auf
konto 163,5, Nordd. Llohd 142B5, Scheideanſtalt 213, Süidd. Zucker 144. Grund ungünſtiger eurobäiſſher Felderſtandmeldungen eine Befeſtigung
Peters Union 121,25, Wayß u. Freytag 169,5, Dyckerhoff 40, Zement geltend. Für das Frühjahrsweizenanbaugebiet iſt unbeſtändige
Witte=
rung vorausgeſagt. Zudem lagen aus Miſſourt, Illinois und Indiana
Im Abenddeviſenverkehr nannte man: London-Paris enttäuſchende Ernteberichte vor. Zum Schluß trat im Einklang mit
Mais: Am Maismarkt lagen aus dem mittleren Weſten Meldungen
vor, daß wärmeres Wetter benötigt werde. Die geringen kontraktlichen
Andienungen, die gebeſſerte Lokonachfrage und das kleine
Inlandsan=
gebot hatten eine kräftige Befeſtigung zur Folge. Gewinnmitnahmen
ließen einen Teil der erzielten Gewinne zum Schluß wieder
verloren=
gehen.
Hafer: Berichte über Schäden durch Rotroſt aus Illinois und Jova
ſowie über Rückſtändigkeit der Felder aus dem Nordweſten ließen auch
nommeit. Auch günſtige Wirtſchaftsnachrichten, die ſonſt einige Belebung, am Hafermarkt eine Preisſteigerung Platz greifen. Am Lokomarkt hat
die Umſatztätigkeit zugenommen. Einige Gewinnmitnahmen hatten
gegen Schluß des Marktes eine leichte Abſchwächung zur Folge.
Vaumwolle: Berichte über heftige Regenfälle und erneute
Befürch=
am Baumwollterminmarkt Käufe des Handels und Deckungen.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 8. Juli:
Getreide: Weizen, Juli 147½, September 145½, Dezember
Berliner Handelsgeſellſchaft konnten ſich um 2½ Prozent erhöhen. Am 1482½; Mais, Juli 98, September 1068, Dezember 110½:
Hafer „Juli 46½ September 48½/, Dezember 50e: Roggen, Juli
1113½, Sptember 102½, Dezember 105½.
Schmalz: Juli 12,82½, September 12,95. Oktober 13.05.
Fleiſch: Rippen, Juli 11,85, September 12,05; leichte Schweine
9.10—11. ſchw. Schweine 8,55—9,25; Schweinezufuhr Chicago
27 000, Weſten 90 000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 8. Juli:
Getreide: Weizen Nr. 2 rot 1571 hart 166½ Mais neu ant.
Ernte 11134: Mehl Spring Patent 7—7,35; Fracht nach England
1,6—2 sh, nach Kontinent 6—8 d.
Schmalz: Prima Weſtern loco 7½, Talg extra 7.
Kakao: Tendenz: feſt, loco 17, Juli 16,35, Auguſt 16,/43,
Sep=
tember 16,55 Oktober 16,50. November 16,10, Dezember 15,/42.
Januar 15,40, Februar 15, März 14,95.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Im Wuppertaler Induſtriebezirk hat die Arbeitsloſigkeit einen
wei=
teren Rückgang erfahren. Dieſer ſchwankt in den einzelnen Orten
zwi=
ſchen 6 bis 10 Prozent.
Die Verhandlungen zwiſchen der Zigaretteninduſtrie und dem
Tabak=
groß= und Kleinhandel haben, wie der Schutzverband des
Zigarettenge=
werbes in Dresden mitteilt, nunmehr zu einer reſtloſen Verſtändigung
in der Frage der Preiſe und Konditionen geführt.
Die Lage am ſüdweſtdeutſchen Holzmarkt hat keine weſentlichen
Ver=
änderungen erfahren. Die Tendnez iſt hier etwas feſter geworden, ſo
daß man vielerorts zu einem verſtärktem Sommerhieb übergegangen iſt.
Die nächſte Hanptverſammlung des Stabeiſenverbandes wird ſi.
neben den Reqularien auch mit Fragen über die Differenzen
Stahlwerk=
verband Freie Eiſenhändler befaſſen. Bekanntlich haben in dieſer
An=
gelegenheit bereits Vorbeſprechungen ſtattgefunden.
Dem Vernehmen nach ſollen die Verhandlungen über die 30
Millio=
nen Dollaranleihe der Deutſchen Nentenbankkreditanſtalt unmittelbar
vor dem Abſchluß ſtehen. Der Zinsfuß düirſte 6 Prozent betragen. Die
allgemeinen Vedingungen ſollen etwas günſtiger ſein als bei der letzten
im September 1925 abgeſchloſſenen Anleihe.
In der Hauptverſammlung des Grobblechverbandes wurde
feſtge=
ſtellt, daß der Eingang an Aufträgen im letzten Monat zwar geringer
war, daß die Werke aber trotzdem noch für mehrere Monate
Beſchäfti=
gung haben. Auch die Speziſikationen gehen regelmäßig ein. Dio
Preiſe haben eine Aenderung niht erfahren.
Auch im verfloſſenen Monat Juni hat die
Beſchäftigungsmöglich=
keit im Gebiet der Freien Stadt Danzia zugenommen. Während im
Monat Mai noch 11 768 Arbeitsloſe im Geſamtgebiet der Freien Stadt
Dauzia vorhanden waren, ſank die Zahl bis zum Schluß des Monats
Junk auf 109.
23.
Die Vertretung der ruſſiſchen Handelsflotte hat mit der britiſchen
Firma Ellermann einen Vertrag abgeſchloſſen nach dem dieſe den
Transport von ruſſiſchen landwirtſchaftlichen Erzeugniſſen von
Lenin=
grad nach London übernehmen ſoll.
Nach dem Bericht des norwegiſchen Bankinſpektors haben für 1926
57 Banken insgeſamt 10855 000 Kr. Diwidende gezahlt. Amortiſationen
ſtellten ſich auf 150 Mill. Kr., davon 90 Mill. Kr. für öffentlich
beauf=
ſichtigte Banken.
Aus Moskau wird gemeldet, daß der oberſte Volkswirtſchaftsrat
eine beſondere Kommiſſon nach Deutſchland entſandt habe, die mit
Fir=
en in Fühlung treten ſolle, die für die Bergwerlsinduſtrie arbeſten.
Es ſollen Maſchinen und Anlagen für das. Donezbecken und für die
Uralinduſtrie beſtellt werden.
Die drei großen britiſchen Zementherſteller, die Ship Canal
Port=
land Cement Manufacturers, die Holborough Cement Co. und Greaves,
Bull and Lakin haben ſich zu einer Einheit mit einem eingebrachten
Kapital von 2,5 Mill. Pfund Sterling zuſammengeſchloſſen. Der
Hauptzweck iſt die Durähführung einer Transportbeſchleunigung nach
len Teilen des Ver. Königr
ichs, da die Werke des neuen Konzerns im
Norden, im Innern und im Süden an den Haupwerkehrslinien liegen.
Die Buenos Ayres Great Southern Railway hat kürzlich in
Eng=
and Aufträge über 1000 pffene 45 To=, 1000 geſchloſſene 45 To= und
900 Viehtransportwaggons ſowie 12 Speziallokomotiven erteilt. Das
Objekt beläuft ſich auf über 1 Mill. Lſtr.
Nach einer ſoeben veröffentlichten Statiſtik des amerikaniſchen
Schatz=
amtes betrug das am 1. Juli ſich im Umlauf befindliche Geld
4 745 222 000 Dollar oder 40,58 Dollar pro Kepf der Bevölkerung. Die
Geldverräte am 1. Juli beliefen ſich auf 8531 991 000 Dollar, von denen
4565 070 000 Dollar, in Barren oder Münzen vorhanden waren.
Die indiſche Regierung legt eine neue 4prozentige Rupienanleihe
im Geſamtbetrage von 24 Rupien=Crores (— 18 Mill. Pfund Sterling),
rückzahlbar zu pari am 1. Auguſt 1937, zur Zeichnung auf. Die
An=
leihe (zu einem Kurfe von 94,5 Prozent) ſoll zum Teil zum Umtauſch
der Indiſchen 6prozentigen Staatsanleihe und der Indiſchen 5½proz.
Kriegsanleihe dienen.
Seite 12
Samstag den 9. Juli 1927
Nummer 188
Gramfarter Karsberichr boitt 0. Ban LonN
Südd. Immob. 7
Aanee
a) Deutſche
D. Reichsanl.
Ablöſ=
chuld einſch
Ausloſ.=Sch. 1. Teili300.5
(. Teil
D. Reichsanl. Ablöſ.
Schuld ohne Aus
loſungsſcheine ..
6½% Reichsp. Sch
. 1. 10. 30...
%Bayer.
Staats=
h. v. 1. 4. 2
6½% H. V. Sck
v. 1.
)...
6½%
St.= Sch
. 1. 3. 29
6½% Pr. St.=Sch.
0. 30
%
ſ. Freiſtaat
Ke
v. 1. 7. 2
7%
Freiſt
Würt
1.7.30
8.
6;
eiſt
Schatz. v. 1. 3. 29
b) Ausländ ich
5% Bos. E.B. 1914
. L. Inv. 1914
4½2
„ 1898 ..
4½% „1902 ...
4% „...."
301.5
5% Bulg. Taba. 021
4½% Oſt. Staatsr.
1913, Kdb. 1918
4½%Oſt. Schatz. 14
4½% Oſt. Silberr
Sſo
„ Goldr. .
4% „einh. R. (kon)
8% Port. (Spz.) III
5% Rum.am. R. 03.
4½% Gold. 13.
„ am. konv.
4% am. 05.. .
17.9
97
97
95
98.25
98.25
96
40.5
40.5
3. 25
3
25.5
6.
7.25
17
5.8
4% Türk. (Adm.)0=
(Bagd.)
48
(Bagd.) II
unif. 19
4% „ 1911 Zoll.
4
2 Ung. St. 1913
t. 191
„2lo
Goldr. . .
„ St. 10 ..
Kronr.
3% „ Eiſ. Tor.. .
Außereuro=
päiſche
5%Mex.am. in. abg.
% äuß. 99
„ Gold 04ſtf.
„ konſ. inn. .
2% „ Irrigat.
5% Tamaulipas I
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit Zinsberech
nung
10%Berl. H.=Bt. G.
% Berl. St. Gold
K.
armſt. St.=G
Se
Hyp==Bank
Neining. Goldpf.
70
8% Frk.=Hyp.=B.
Goldpfdbr.. . .
7%Frkf.H.=B.=Gld. /100
Pfbr.=Bk
*e
fbr.. . . .
6 Pfbr.=Bk.=Gold/100
Frkf. Pfdbr.=Bk.
Goldpfbr.. . .
8% H. Lds.=Bk. Gld.
70
10% R. Elektr. Mark
AAnkn Htge
K. Landesban!
Darmſt., Reihe 1/10c
Reihe II
72 M.=KraftHöchſt
19.75
16‟,
14
25
1
18
53‟
20
105
102.:
99.75
102
100.5
2.75
82.5
101.5
100.75
1031,
100
93.15
0 Mannh. St.=6
Naſſ. Ldb. Golt
Nbg. St. Gldal.
8% Pfälz. Hyp. B
UId=Pfdbr.
Pforzh. St.=G
8% Pr. Centr.=Bd.
Bk. Gldpfbr.
8% Pr.Gentr.=St.=Goldpfpr.
79
½ Rh. Hyp.=Bank
ſold. Pfdbr.. . .
7½%Rh. St. W.25/15
109
Rh.=Weſtf.=T
Cr.=Bk. Goldpf.
6a
B.=Cr. B.
R
üſ=
ſeldorfHyp.=Gld.
nit Option/104.5
3. Stahlw. 7
ſeldorfHyp.=Gd.
Option
BoigteHäffner
olt
ürtbg
Wi
Bank Goldpfbr.
79
Ohne
Zins=
berechnung
0 Bdw. Kohl
6% Großkr. A
6% HeſVrk. Ng.
Roggen .. 23
r. Kaliw.
Pr. Roggen
5 % Südd. Feſt=B.C
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahyr. Vereinsb.
Bayr. Handelsb. ..
1 01.25
10=
100
100
19.5
100
A
99
96.75
12.95
8
6.18
8.6
Bahr. HhB.u. Wee
5.
Berliner Hyp.=Bk.
Frkf. Hyp.=Bk. ...
Frkf. Pfandbr.=Bk.
ſamb. Hyp.=Bk..
Necklb. Hyp.=u. Wb
Meining. Hyp.Bk.
ordd. Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk. .
Preuß. Bod.=Cr.
Pr. Cent.=B.=Cr. B
Preuß. Pfdbr.=?
Rhein. Hyp.=B..
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr.
Württ. Hhp.=Bk.
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hhp.=B..
Landeskr. Caſſel.
Naſſau. Ldsb. ..
Obligationen
Transportanſt
4% Eliſ.=Bahn ſtfr.
4½ Galiz. Carl
Lud.=B
19.
%Oſt. Sb. (L.)ſtfr
Alte .."
ue
ſ0 Oſt.=Ung.73/7
%Oſt. Staatsb.
%Oſt. „ 1.b.8.E
Oſt. ..
„Oſt. ..
%Oſt. „ Erg. N
Raab Oedbg.
91
97
4½ Rud. Silber..
Rud. (Salzkg.
41
Anat., S
½.
Anat. S.
½% Anat., S. III
3% Salon. Mona
5% Tehuantepec.
41
15.65
5.85
16.6
13.2
11.8:
12.25
13.7
15.
12
12.1
9.07
14
14
9.55
21.1
33,5
1
4.1
24*I.
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit.. . .
Bad. B!
Bk. f. Brauind. . . .
Barmer Bankv. ..
Bay. Hhp.=Wchſ...
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatk
armſt. u. Nat.=Bk.
eutſche Bank
D. Eff. u. Wchſ.=Bk.
Hyp.=Bk. Mein.
d. Vereins=Bk. ..
isk.-Geſellſch. ..
esdener Bk.
rankf. Br. .. .. . .
Frff. Hyp.=Bk.
rkf. Pfdbr.=Bk. ..
rundkr. Bk.
Gothe
Intern. Bank.
2.
nk. . ."
Mitteld. Cred
Pfäl.
Hyp.=B!
edikban
Pr. 4
dhp.=Akt.=Bank/1.3.
nk=Ant. . .
ichs
Rhein. Creditbk. . . .
Rhein=Hyp.=Bk.
.=Creditbk.
*
Beſ...
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ſterr. C.
Wiener Bankverein
Bergwerks=Akt
Bochum. Bergb. .
fuderus. . . . . . . . .
Dt. Luxemburg . .
Eſchw. Bergw.. . . . 230
Gelſenkirch. Bgw.
Harp. Bergb. . . ..
Ilſe Bergb. St..
denußſcheir
Kali. Aſchersleb. . .
Kali. Salzdetfurth.. 182.5
Kali. Weſterregln.
Klöcknerwerke . . . . 193.5
Mannesm.=Röhr.
Mansfelder .. . . . . 102.25
149.5
165
4
n8
„.5
5.*
8.5
182.25
151
174
8.75
46
215
140.2:
16.25
134
147
8.5
6.7
Oberbedarf ...
Otavi=Min.=Ant.. .
Phönix=Bergb. ...
Rhein. Braunk. . ..
Rhein. Stahlw.. .
A. Riebeck Montar
Rombach. Hütte
SalzwerkHeilbronn
Tellus Bgb.. ..
Ver. Laurahütte.
Ver. Stahlwverke..
Induſtrie=Akt.
Brauereien
chbaum(Mannh. )/271
Henninger.
ercules, Heſſiſche
wenbr.=München 366.5
Nainz. Aktienbr=
Schöfferhof(Bind.
chwarz=Storchen
ucher, Nürnberg
Werger .........
127
213
113
94
141.5
1
8
15I
0
57
185
120
A5.
17
73.
131. 2
ktum. Berlin.
Adler & Oppenh.
dlerw. (v. Kleher)
E. A. G. Vzg. A.
A. E. G. Vzg. B..
A. E. G. Stamm ..
Anglo=Cont. Guano
Bad. Maſch. Durl.
Bad. Uhren, Furtw
Bamag=Meguin ..
Baſt Nürnberg .."
Bahr. Spiegel .."
Beck & Henkel ....
Bergmann El. . . . .
Bing. Metall. ...
Brem.=Beſigh=Ol.
Bürſtenfbr. Erlang
Cement. Heidelb. ..
Cement. Karlſtadt
ement. Lothr.. .
hem. Albert . . . .
Chem. Brockh. .."
Chem. Milch .....
88.25
81.:
185
141.7:
25.8
248
56.7:
3
89.7
26.5
66
152
A
Daimler=Benz A. G.,/131
Dt. Eiſenhandel. . .
159.25
Deutſche Erdöl.
1.G. u. Silb. Scheid/210
Dingler, Zweibrück
Dresd. Schnellpr. 1148
Dürrkopp . . . . . . . . 90.5
Dürr. Rattingen".
Dyckerhof & W. . ./ 39
Eiſenw. Kaiſersl.. . 43.*
El. Licht u. Kraft 1199.5
El. Lieferung .. . . 184
Elſ. Bad. Wolle".
Email. Ullrich .. . .! 471/,
Enzinger Werke ..! 66
Eßlinger. Maſch. .
Ettlinger Spinn. . . 230
Faber Bleiſtift
Faber & Schleicher
Fall. Prngſens. 1 95
Farbenind. J. G.
Felten & Guilleau. 9
Feinmech. (Jetter
Feiſt, Sekt. ....
Frankfurter Gas ../169
Frankfurter Hof
115.1
Frkf.=M. Pok. u. W.
Geiling & Cie. .... 70.5
Germania Linol..
Gelſenk. Gußſt. ..
Goldſchmidt, Th. . 1134.9
Gotha Waggon ...
Gritzner, Maſch.. . . 121
Grün & Bilfinger . /189
Hafenmühle, Frkft
Hammerſen . . . . ."
Hanfw. Füſſen .."
35
Hanſa=Lloyd, Br..
Hartm. & Braun ..
Rr.
Heyligenſtaedt.. ."
Hilpert, Armatur
Hindrichs=Aufferm. /11c
Hirſch, Kupfer ...
Hoch=Tief Eſſen .. /13
Holzmann . . . . . . .
Holzverk. Ind..
Hydrom. Breslau / 33.5
Jnag .... . .. . . . . 1100
„25
83.
Funghans St..
Kammg. Kaiſersl.
Karlruher Maſch.
Karſtadt, R. ..
„
Klein Sch. & Becker
Knorr, Heilbronn
Konſerv. Braun”.
Krw. Alt=Württbg
Krauß, Lokom. ..
Lahmeher ......"
Lech, Augsburg.
Lederw. Rothe ..
Spicharz.
Lingel Schuhw..
löhnberg. Mühle
udwigsh. Walzm.
üdenſcheid Metall
Lux, Induſtrie ..
Mainkraft Höchſt
ars=W. Nürnberg
Metallgeſ. Frkf. ..
Miag, Mühlenb.
Noenus, Stamm
enf. Deutz
Lotorenf. Oberurſ
Münch. Lichtſpielk.
Reckarſ. Fahrz. . .
Neckarw. Eßlinge
eters Union . .
fälz. Näh. Kayſer
Philipps. ..
Porzellan Weſſel
Rein. Gebb. & Scha
Rhein. Eleltr. ..
Rhenania ,Kunheim
Rütgerswerke . ./17
Schneid. & Hanau
Schnellpr. Frank. .
Schramm Lackf. ..
Schriftg. Stemp.
Schuckert, Elektr.
Schuhf. Weſſel.."
Schuhf. Herz
Schultz. Grünlack
Seilind. Wolff..
Siemens Glas
Siemens & Halske
125
150
141.5
187
70
177.25
128
183.75
79.5
70
122.5
Südd. Zucker=A.=G. 14,
Thür. eleftr. Lief. 1117
Uhren Furtwängl.
Unterfr. Kr.=El.= V./106.5
120.5
48.s
127
168
105.5
100
33.5
190.25
g25
42.
9
280.5
Beithwerke ..."
Zer. ſ. Chem. Ind..
Zer.d. Olſbr. Man
Ver. Faßf. Caſſel.
Gummi. Bln.=Frkf
Pinſel=Nürnberg.
Uiltramarin . . . . ."
Zellſtoff Berl. ...
Zogtl. Maſch. ...
Voigt & Haeffn
Volthom, Seil ...
Wahß & Freytag.
Wegelin Rußfbr.
Zellſt. Aſchaffenbg
Zellſt. Waldhof".
Zuckerf. Rheingau
Transport= und
Verſicherungs=Akt.
Dt. Reichsb.=Vo
A.
Eiſenbah
A.
alb. u. Kraft
Dt. Eiſenb.=Geſ..
Schantung E. B..
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Hapag.
Nordd. Lloyd. . . . .
112.2
76
8‟
51.H
*.
168.2
147
Frift. Allg. Ver
Frankona Rückv. . .
Tarmſt. Werte
Bahnbedarf.
Dampfk. Rodberg
Helvetia Konſ....
Gebr. Lutz.......
Motorf. Darmſt.
Gebr. Roeder ..
VenulethcEllenb.
145
40
45
Aus den Amtsverkündigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Paar goldene Kinder=
Ohrringe, ſchwarzem Feld und Perlen (in
kleiner Schachtel). 1 braunſeidener Damen
ſchirm mit geſprenkeltem Griff. 1
ſchwar=
zes Kinder=Filzhütchen. 1 kleines braune=
Handtäſchchen mit kleinem Spiegelchen
1 kleines braunes Wachstuchtäſchchen mit
Taſchentuch. 1 goldene Nadel mit Perle
in der Mitte. 1 goldener Ohrring mit
weißem Tropfanhänger, 2 große und ein
Flachſchlüſſel an Holzſchild, mit Aufſchrift
„Lager Schloßgaſſe‟ 1 braunes Porte
monnaie mit über 1 Mk. 1 kleines
Porte=
monnaie mit 2 Mk. 1 ſchmaler weißled
Damengürtel. 1 Fahrrad (Wanderer). Ein
ſchwarzwollenes Umhängetuch. 1
blauge=
ſtreiftes Taſchentuch. 1 Einkaufsnetz. Ein
Eiſernes Kreuz I. Klaſſe. 1 achteckiger
ſilberner Manſchettenknopf. 1 Radkette
mit Schloß. — Zugelaufen: 1junger grauer
Wolfshund.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in Jahren mit guten
den Apotheken Darmſtadts: Es verſehen
den Sonntagsdienſt und in der daran ſich liche Angebote an die
anſchließenden Woche den Nachtdienſt vom Landwirtſchaftliche
Juli bis einſchließlich 16. Juli die
Löwen=Apotheke, Ballonplatz 11, die Adler=
Apotheke, Wilhelminenplatz 17, die Hirſch=
Apotheke, Nieder=Ramſtädterſtraße 21.
Preisausſchreiben.
Zur Erlangung von Entwürfen über
die künftige architektoniſche und
verkehrs=
techniſche Geſtaltung des Ritterplatzes in
Bensheim hat die Stadtverordneten=
Ver=
ſammlung die Ausſchreibung eines Ideen=
Wettbewerbes unter den in der Provin,
Starkenburg anſäſſigen Architekten und
Künſtlern beſchloſſen und folgende
Preis=
verteilung vorgeſehen:
1. Preis RMark 200
2
„ 100
3. „
„ 50.
Die Wettbewerbungsunterlagen:
Pro=
gramm und Lageplan — ſind vom Stadt
bauamt Bensheim gegen Zahlung von
1 RMark zu beziehen.
Die Entwürfe müſſen ſpäteſtens am
Donnerstag, den 21. Juli 1927,
nachmittags 6 Uhr (Bahnzeit)
beim Stadtbauamt Bensheim in einem
verſchloſſenen und verſiegelten Umſchlag
(Mappe 2c.) — mit einem Kennwort ver
ſehen — portofrei eingereicht ſein.
Bensheim, den 5. Juli 1927.
Der Stadtbaumeiſter.
Ausſchreiben.
In der Gemeinde Eberſtadt (Kr.
Darmſtadt) iſt die Stelle eines
beſol=
deten Bürgermeiſters zu beſetzen. Die
Wahl erfolgt nach Art. 88 der
Landge=
meindeordnung durch den Gemeinderat
die Anſtellung auf Grund einer mini
ſteriell genehmigten Ortsſatzung. Die Be
oldung regelt ſich nach der ſtaatliche=
Beſoldungsordnung (Gruppe X, Orts
klaſſe B). Aufſtiegsmöglichkeit nach
Gruppe XI iſt mit miniſterieller
Geneh=
migung gegeben.
Verlangt wird eine Kraft, die in allen
Zweigen des
Kommunalverwaltungs=
dienſtes beſtens bewandert iſt.
Geeignete Bewerber wollen ſich bis
zum 31. Juli ds. Js. nur ſchriftlich,
unter Einreichung eines Lebenslaufes
und lückenloſen Zeugniſſen, melden.
Be=
werbungen mit der Aufſchrift: „
Anſtel=
lung eines beſoldeten Bürgermeiſters”
ſind zu richten an die Heſſiſche
Bürger=
meiſterei Eberſtadt (Kr. Darmſtadt) z
Händen des Unterzeichneten.
(10888
Eberſtadt, den 8. Juli 1927.
Heſſ. Bürgermeiſterei Eberſtadt.
J. V.: Flick.
Elektro=Motor gebr.
fäh., m. Anlaſſer und
Schiene billig zu verk.
Angeb. unt. N 76 an
dieGeſchſt. (*17592gms
Offene Stellen
Männlia,
Hochbau-.
Techniker
erf. in Entwurf und
Bauleitung, z. ſofort.
Eintritt geſucht. Es
wird Wert auf
ſelb=
ſtändige Kraft gelegt
Gehalt nach Tarif.
Angebote u. N 244
an die Gſchſt. (10886
U
Zum möglichſt ſofor
tigen Eintritt ſuchen
wir einen durchaus
zuverläſſig., ehrlichen,
fleißigen, geſunden
Bürodiener
im Alter von 25—30
Zeugniſſen. Schrift
Zentralgenoſſen=
ſchaft, e. G. m. b. H.,
Darmſtadt. (10887
Laufburſchef. nachm.
geſ. ſevent. Schulig ).
Thams E Garfs
Karlſtr. 7
(10842
Tüchti ge
V
Hafuffikafcher
per ſofort geſucht.
10846
Beganie Gebr. Flechsenhar
N ieder=Namſtadt.
Für bedeutenden Konſumartikel
geſ. geſch., iſt die Fabrikation
ofort zu vergeb. In Betracht kommen
ſtrebſame Heuren, auch abgeb. Beamter
etc, die über RM. 2—3000.— verfügen
Der Betrieb wird vollſtändig einger. u
bietet eine gute, dauernde
Exiſtenzmög=
lichkeit, da der Artikel großen Nutzer
abwirft. Ang. u. M M. O. 615 an Ala
Haaſenſtein & Vogler, Mannheim.
(I
T. Mbm. 1
Von einer angesehenen
Versicherungs-Gesellschaft
mit allen Branchen wird ein tüchtiger
Haußt and fkasse Verketer
für Darmstadt gesucht, der in der Lage ist, den
Bestand zu vergrößern. Außerdem werden für mehrere
Orte im Odenwald tüchtige
Hertneten
gesucht. Bei zufriedenstellenden Leistungen wird neber
hohen Provisionen auch noch ein Zuschuß gewährt.
Angebote unter W 204 an die Geschäftsstelle. (*17936
Tüchtiger
mit Fachſchulbildung für Montage
und Fahrbetrieb ſowie mehrere
erſthlaſſige Monteure
für die Inſtandhaltung des
Kraft=
wagen=Parkes eines induſtriellen
Unternehmens in Mainz
zum baldigen Eintritt geſucht
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Tebenslauf und Lichtbild unter
N 232 Geſchäftsſtelle. (V.10861
(*18026
Vee
Jüng. Fräulein geſ., Suche f. meine
Toch=
das ſich auf Büroſter, 16 J. alt,
ſchul=
weiter ausbild. kann. frei, eine Lehrſt. als
Ang. m. Anſprüch. u.
N225 Gſchſt. (418003 Friſeuſe.
Putzfran für die Vor= Näh. Geſchſt. (1084
mittagsſtunden geſ
Thams & Garfs
(10844
Karlſtr. 7.
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pfpän
BerVIOr-adleins
geſ. Café Scherer
Griesheim b. D.
ge!
Na
TalMteindOTM
vergibt den Alleinverkauf für das
Urnfee
Intereſſenten (auch Tapezier= und
Möbel=
geſchäfte), die einen Teil ihres Ladens und
Schaufenſter hierfür frei machen können,
mögen ſich ſofort melden. (In den letzten
8 Tagen wird Verkaufshilfe geſtellt.) Eil=
Angebote unter N 239 an die Geſchäftsſt
Größeres Büro ſucht
perfekke
Stenokypistin
zu ſofortigem Eintritt.
Bewerbungs=
ſchreiben mit Zeugnisabſchrift, unter
M. S. 950 an die Geſchſt. (10902
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Mädchen
zum Milchtragen
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Moosbergſtr. 51, pt.
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der Porzellan= und
Haushaltbranche ſucht
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N 223 Geſchſt (*17994
Frauſ. Laufd Wendel
ſtadtſtr. 46. Dr. /*17884
Tiermarktk
Rattenfänger
Rüde, hühnerfromm
geſucht. Angeb. unt.
N 81 Gſchſt./*17603is
Pinſcher, rauhh.
Rattenfänger, ſehr
wachſam,
geflügel=
fromm, bill. zu verk
Lehmann, Liesſtr. 3.
(*18040)
Pferd, gut.
Gänger=
alle Garant., zu ve.
Pfungſtadt
Eberſtädterſtraße 5
(*17834E
Tel. 72.
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bill. zu verk.: Aller=
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Hahnen, Kleintierſtar
3½ auf 2½ auf 2mn
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m. Einfriedigung var
100 m Maſchendrall
verſchied. Stärke un
Weiten, 1 Fuhre Miſt
Heu u. ſonſt. meh
Alles Nähere Rheinn
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ſtraße 101. (1
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aller Art bill. zu veil.
Mühlſtr. 62, Hth.,M.I
*18021
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Luiſenſtr. 32, Heniſche:
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gBerswerksunternehmen 5
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Diplom-Ingenieur
des Maſchinenfaches. Bei entſprechenden
Lei=
ſtungen iſt Gelegenheit zur Schaffung einer
ausſichtsreichen Lebensſtellung geboten. Mel
dungen mit Tebenslauf, Zeugnisabſchriften, ax
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Bild, Gehaltsforderung und Angabe des frühe= AB
ſien (Eintrittstermins unter L. W. 4401 an Ala En
af
a Haasenstein & Vogler, Essen. II. K5.10818 BA
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6 Uhr abends.
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geb. unt. N 244 an
die Geſchſt. (*18038
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18066)
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d
4
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Arbeiten gewöhnt ſind, werden um ausführliche
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(110858
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Werkzeug
ſchloſſer
eſucht. J. Noh
Nartinſtr. 24. (10830fs
K
Tüchtiger, ſelbſtänd.
Famn
Aarbihomteut
für größere Reparc
tur=Werkſtätte nad
Bayern per ſof geſ.
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10 Pfund
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3.90 Mk.
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Zitronenſaft, gar. rein, /2 Fl. einſchl. 1.25 Mk.
1a Apfelwein, /: Flaſche einſchl. 0.65 Mf.
Limonade, Selterswaſſer; ſaure Bonbons,
Erfriſchungsrollen, Brauſewürfel.
0.95 Mk.
Neue Kartoffeln".
Bezirks=Konſum=
Verein Darmſtadt
0884
[ ← ][ ][ → ]Nummer 4188
Samstag, den 9. Juli 1927
Geite 13
Chriſtine Berthold
Roman von Emma Nuß.
18)
(Nachdruck derb vten)
So waren nacheinander die Lieferungsverträge über Hafer,
Roggen, Gerſte, Flachs, Lein, und was ſonſt noch an
Boden=
e; zeugniſſen von der Firma Dobbs geliefert wurde, abwechſelnd
von den beiden Chriſtine diktiert worden, bis die Sprache auf die
hieiden begehrten Weizenſorten kam. Und ſo bereitwillig Miß
Iaobbs mit allen übrigen Waren bisher war, ſo hartäckig wurde
fetzt. Es gab noch ein erregtes Hin und Her, bis Gondensmit
zcließlich vor Zorn ausſpuckte und zu Chriſtime ſagte: „Machen
när jetzt Schluß — es hat keinen Zweck mehr!“
und als das junge Mädchen gleich darauf den Raum
ver=
ſſſen hatte, ſagte Miß Dobbs mitten in Gondensmits erregte
Steuerung hinein, daß er ein ruinierter Mann ſei, wenn ſie ihn
hit der diesfährigen Weizenſendung wieder ſo kürze wie im
ver=
engenen Jahre:
„Aufgewecktes Mädel, Ihre Sekretärin. Solch eine Ange=
Ute, lieber Gondensmit, iſt boch ein großer Vorteil für ein
ſchäft.”
„Ich ſchenke Sie Ihnen,” ſagte er giftigh, daß ſie ſeine Klagen
ganz zu überhören ſchien.
„Well, Miſter Gondensmit, ein Mann, ein Wort! Dann
II ich mich ebenſohvenig lumpen laſſen und Ihnen den Weizen
Sen, damit Sie Ihre Nachtruhe wiederſinden.”
Da blieb Gondensmit überraſcht ſtehen, lachte wie erlöſt von
wverer Sorge auf und meinte nur, daß Chriſüine ja ſchließlich
mme Ware ſei, die man verkauſen könne, aber wenn ſie wit dem
igen Mädchen handelseinig wünde, wollte er wit dieſem
Er=
onis ſchon zufrieden ſein.
Und ſo war Chriſtine in Miß Dobbs Dienſt geweten und
i Tage ſpäter ſchon mit ihr nach Winmipeg gereiſt. Das
An=
ſeot war glänzend, und die Ausſichſt für ihre Zukunft nicht
echt. Und Gondensmit fand in Chikago jedem Tag einen
Er=
für ſeine Angeſtellte — ein ſo gutes Geſchäft aber lag nicht
en Dag für ihn auf der Straße. Und wer weiß, wozu es noch
war, wenn man der alten, ſchrulligen Miß in dieſer Weiſe
ungegenkam. So hatte ſich der Getreidehändler mit Chriſtinens
ggang abgefunden, denm wo ſoviel Dollans winkten,
verblaß=
ſelbſt die Tüchſtigkeit und Treue eines Angeſtellten daneben.
23. Kapitel.
Chriſtine hatte gleich zu Beginn ihrer Tätigkeit im Hauſe
ucbbs ſo viel Arbeit vorgefunden, daß ſie gar nicht recht zum
Whdenken kam über die wunderliche Veränderung ihres Lebens.
ſ Dobbs war gewöhnt, jede Minute zur Arbeit und jeden
An=
ſwellten bis zur äußerſten Möglichbeit ſeiner Leiſtungsfähigkeit
uzunützen. Um acht Uhr früh hatte ſie gewöhnlich ſchon die
ſmrwort auf alle eingegangenen Briefe diktiert, und bon da ab
ging es dann in ununterbrochener Arbeit weiter, bis ſie ſelbſt,
meiſt als Letzte, die Geſchäftsräume verließ. Beſuche und
Be=
ſprechungen von Farmern und Geſchäftsleuten aller Art nahmen
zumeiſt den Vormittag voll in Anſpruch. Meiſt war Chriſtine
bei dieſen Beſprechungen mit anweſend, denn Miß Dobbs legte
Wert auf ihre Beteiligung an allen Unterredungen wichtiger Art.
Sie hatte die hingebende Pflichtrreue und hohe Auffaſſungsgabe
des jungen Mädchens in der Zeit ihres Zuſammenarbeitens mehr
und mehr kennen und ſchätzen gelernt und ſich weder durch die
ſcheelen Blicke von Chriſtinens Berufsgenoſſen und =genoſſinnen
noch durch die ſpitzen Bemerkungen ihres alten Geſchäftsführers
Miſter Godard darin beirren laſſen.
„Zeigen Sie wir eine von den jungen und älderen Mädchen
da draußen,” — ſie wies nach dem angrenzenden, großen
Arbeits=
raum — „Mr. Godand, die mir Miß Berthold nur einen Tag
voll erſetzen könnte. Kennen Sie eine darunter? Häl — Aha,
Sie ſchweigen, weil Sie ebenſogut wiſſen wie ich, daß die
Winni=
peger Mädchen wohl alle ausgezeichnete Schlittſchuhläuferinnen
ſind, ſowie das Toboggamning aus dem ff verſtehen, und für die
ich beſtenfalls die verrückte geizige Miß Guy bin, daß aber keine
unter ihnen zu ſinden wäre, die einmal aus freien Stücken im
Intereſſe der Firma Dobbs ihre eigenen nichtigen Liebhabereien
hintanſetzen würde, wie dies Miß Berthold, zu jeder Zeit
be=
reit iſt.
Ein höhniſches Lachen ham über die dünnen Lippen des alten
Herrn. „Aus Liebe zur Firma ganz gewiß nicht, Miß Dobbs.
Sie denkt nur am ſich — wie ſie am ſchnellſten und ſicherſten hier
feſten Fuß faſſen könnte. O, ſie iſt eine jener ſchlauen Deutſchen,
die ..
„Sehen Sie, eine ſchlaue Deutſche ſagen Sie. Und deshalb
habe ich ſie auch genommen, und weil ſie mehr als das iſt, weil
ſie pflichttreu und gewiſſenhaft und von ſelten noblem Charakter
iſt, Mr. Godard, deshalb habe ich ſie behalten und werde ſie auch
mit allen Mitteln ſo lange zu halten wiſſen, als es ihr und mir
paßt.‟ Dam trat ſie vor den verbiſſen dreinſchauenden Alten,
und ihm auf die Schulter klopfend, ſagt ſie: „Und Ihnen, lieber
Godard, gebe ich den guten Rat — verſchütten Sie es nicht ganz
mit dieſer „ſchlauen Deutſchen” denn man bann nie wiſſen ——
ſchloß ſie mit einem geheimnisvollen Lächeln.
Da nahm der Alte mit grimiger Miene ſeine Papiere
zu=
ſammen und ſagte: „Ich werde mir Ihren guten Rat zu Herzen
nehmen.‟ Dann ging er ſchnell hinaus.
„Und vergeſſen Sie es auch nicht, lieber Godard,” rief
ihm Miß Dobbs boshaft hinterher. Was fiel dem Manne au
einmal ein, gegen ihre Wünſche und Abſichten mit dem jungen
Volk da draußen Ränke zu ſpinnen! Hatte er denn etwas
zu klagen? War er nicht in ihren Dienſten ein wohlhabender
Mann geworden? Und nun ließ er ſich durch den Neid auf
Chriſtinens Sonderſtellung dazu verleiten, ſo töricht zu
han=
deln und zu reden. Nun wußte er ja wohl ein für alle Mal
Beſcheid über Miß Bertholds Stellung hier im Hauſe, und ſie
wollte niemanden hier geraten haben, irgendwie daran zu
rütteln. Sicher hatte Miſter Godard in den vielen Jahren
hres Zuſammenarbeitens allezeit ſeine Pflicht getan und ihre
Intereſſen treu vertreten. Aber nie wäre er imſtande geweſen,
ohne ihre Entſchlußkraft aus eigenem Ermeſſen ihr Geſchäft,
ihr Lebenswerk zu fördern und weiter auszubauen. Und doch
hatte er im ſtillen immer mit dieſer Möglichkeit gerechnet, wenn
Miß Dobbs einmal geſchäftsmüde würde. Das wußte ſie aus ſo
mancherlei Anſpielungen von ſeiner Seite und hatte ſtets nur
ein Lächeln dafür gehabt. Wer einmal ihr Werk fortſetzen ſollte,
mußte anderen Geiſtes ſein als der eitle, gänzlich unſchöpferiſche
Miſter Godard.
Auch Chriſtine ſelbſt war ſchon des öfteren mit kleinen
ge=
häfſigen Sticheleien von den jnngen Leuten und jungen
Mäd=
chen bedacht worden, wenn ſie einmal vorübergehend mit ihnen
im gleichen Raume zu tun hatte. Sie kümmerte ſich jedoch wenig
darum. Als die jungen Mädchen aber eines Tages ihr lautes
und, wie es ſchien, ſehr eifriges Geſpräch bei ihrem Eintritt wie
auf Befehl abbrachen, wurde ſie doh ſtützig, tat aber, als ginge
ſie dies nichts an. Dieſe ſtete Gelaſſenheit Chriſtinens auch
bei weiteren Bosheiten reizte das junge Volk zu immer neuen
Aeußerungen ihres Aergers über dieſe deutſche Närrin, dieſe
Wichtigtuerin, die, wie ſie erfahren hatten, ſehr häufig noch nach
Geſchäftsſchluß mit Miß Dobbs bis ſpät in den Abend hinein
weiter arbeitete. Sie wollten ihr ſchon den Spaß verderben,
hier neue Gepflogenheiten für die Angeſtellten einführen zu
wollen. Und ſie wurden in ihrem Aerger noch unterſtützt und
gehetzt von Mr. GHodard, der mehr und mehr Chriſtinens
Auf=
ſtieg erkannte und kein anderes Mittel mehr ſah, ſie daran zu
hindern, als daß er ſämtliche Angeſtellte zu ihren Gegnern
machte. Und eines Morgens erhoben ſich bei Chriſtinens
Er=
ſcheinen wieder wie auf Verabredung alle Anweſenden von ihren
Plätzen und verneigten ſich ſiumm vor ihr bei ihrem
Morgen=
gruß. Etwas verwirrt verneigte ſich auch Chriſtine
unwillkür=
lich ebenſo feierlich, fühlte aber auch ſchon im nächſten
Augen=
blick eine ſolche Erheiterung über den ſpaßigen Anblick der
jun=
gen Menſchen, daß ſie ſtehen blieb und zum erſten Male ſeit
lan=
ger Zeit in ein lautes, luſtiges La hen ausbrach. Sie hatte ja
lange ſchon gemerkt, daß dieſe jungen Kanadier für deutſche
Be=
griffe unſäglich albern oder kindiſch in ihren Späßen und
Ver=
znügungen ſein konnten. Und richtig kicherten auch alsbald ein
paar junge Dinger, und ſchließlich ſtimmten alle voller
Vergutü=
gen in Chriſtinens Lachen mit ein, beglückt über ihren eigenen
Witz. Damit waren ſie auch mit der Miſſetäterin ausgeſöhnt,
deren größter Fehler nicht ihre höheren Fähigkeiten und die
da=
durch erreichte Sonderſtellung war, ſonderi daß ſie ſtets ernſt
und für keinerlei Albernheiten zu haben war. Dieſe friſchen,
überaus vergnügungsſüchtigen Kanadier aber hatten
Chriſti=
nens bisheriges Verhalten ihnen gegenüber als ſaſt feindſelig
empfunden, da ſie an keiner ihrer Beluſtigungent teilgenommen
hatte. Von dieſem Tage an ließen ſie Miß Berthold in Ruhe,
denn ſie hatten ihre Mitarbeiterin ja zum Lachen gezwungen.
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