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Mitiwoch, den 6. Juli 1927
Nummer 185
ſoll. Ueber die Notwendigkeit der Siedlung herrſchte allgemein
Uebereinſtimmung. Der Vortragende betonte namentlich das
Er=
fordernis, dafür zu ſorgen, daß der einzelne Siedler unter ſolchen
Bedingungen angeſetzt werde, daß er auch ſein wirtſchaftliches
Auskommen, wenn auch bei ſchwerer Arbeit ſeiner ganzen
Fami=
lie, habe.
Der zweite Tag der Verhandlungen in Stettin brachte
ein=
gehende Vorträge über die Standardiſierung von Vieh,
Getreide=
arten, Gemüſe, Milchprodukten uſw. An die Vorträge ſchloß ſich
eine lebhafte Debatte, und wer ihr angewohnt hat, der wird auch
diesmal wieder aus den Verhandlungen des Deutſchen
Land=
wirtſchaftsrates den Eindruck mitgenommen haben, daß die
Ver=
handlungen dieſer zentralen Vereinigung aller deutſchen
Land=
wirtſchaftskammern, an denen neben anderen hervorragenden
praktiſchen Landwirten herkömmlich alle Vorſitzenden ſowie die
leitenden Kammerdirektoren teilnehmen, ſich auf einer im
Ver=
gleich zu vielen wirtſchaftlichen Tagungen ſehr bemerkenswerten
Höhe bewegt haben. Selbſtverſtändlich klangen bei den
Verhand=
lungen auch die in der öffentlichen Debatte jetzt beſonders ſtark
betonten Forderungen eines ausreichenden Schutzes der
Kar=
toffel= und Schweinerzeugung durch und fanden in einer
außer=
halb der Tagesordnung mitten aus der Verſammlung
eingebrach=
ten Reſolution ihren Niederſchlag. Aber überall war man ſich
deſſen bewußt, daß mit Errichtung von Zollſchranken die
Auf=
gaben der deutſchen Landwirtſchaft in keiner Weiſe erfüllt wären,
ſondern nur eine Vorausſetzung geſchaffen werde, damit ſie nun
erſt recht an ihre eigentliche Arbeit herangehen kann, nämlich
den nicht=landwirtſchaftlichen Volksgenoſſen durch ihrer Hände
Arbeit alle notwendigen Lebensmittel zu liefern, und ſo unſere
Handelsbilanz von manchen unnötigen Einfuhrpoſten zu
be=
freien. Mag auch in ſolchen landwirtſchaftlichen Tagungen mal
ein unwilliges Wort über den Lauf der Zeiten zuviel geſprochen
werden, ſie erfüllen doch alle den Hauptzweck, die provinziellen
und lokalen Unterführer einmal wieder mit den Spitzen ihrer
Organiſation und mit denjenigen Behörden, die im beſonderen
Maße berufen ſind, an der Förderung landwirtſchaftlicher
Inter=
eſſen teilzunehmen, in Verbindung zu bringen. Das war letzten
Endes der erhebendſte Eindruck, den alle die erwähnten
Tagun=
gen bei den Teilnehmern zurückließen. Es iſt in der deutſchen
Landwirtſchaft der ungebrochene Wille vorhanden, mehr und
Beſſeres als bisher aus dem Boden herauszuholen, und es ſind
auf dieſem Wege trotz aller Ungunſt der Zeiten gerade in den
letzten Jahren nicht unerhebliche Fortſchritte erzielt worden. Es
kommt darauf an, dieſer an ſich vorhandenen Tendenz unter dem
verſtärkten Zollſchutz zur weiteren Entwicklung zu verhelfen.
Die deutſch=ruſſiſchen Beziehungen.
Bolſchewiſiſche Handlanger.
* Berlin, 5. Juli. (Priv.=Tel.)
Die Moskauer Regierung ſcheint den Verſicherungen der
Reichsregierung nicht zu glauben, daß in Genf keinerlei
Ver=
einbarungen getroffen worden ſind, die ſich gegen Rußland
rich=
ten. In der ruſſiſchen Preſſe iſt auf ein gegebenes Stichwort hin
wiederholt behauptet worden, zwiſchen der Entente und
Deutſch=
land ſei ein gegen Rußland gerichtetes militäriſches Abkommen
geſchloſſen worden. Die getreuen Diener der Moskauer, die
deut=
ſchen Kommuniſten, haben ſich nunmehr veranlaßt gefühlt, dem
Reichstag eine Interpellation zuzuleiten, in der ſie behaupten,
daß dem Deutſchen Reich eine Herabſetzung der Dienſtzeit für
Reichswehrangehörige auf drei Jahre, die Schaffung einer
ſtän=
digen Reſerve von 300 000 Mann, die Erhöhung des
Offizier=
beſtandes auf 5000 Mann und die Schaffung ſchwerer
Artillerie=
formationen zugeſtanden worden ſei im Austauſch gegen den
Verzicht Deutſchlands auf die zu dem Durchmarſchartikel —
Arti=
kel 16 — gemachten Vorbehalte. Natürlich handelt es ſich hier
um eine glatte Erfindung bolſchewiſtiſcher Winkelpolitiker, von
der man eigentlich keinerlei Notiz zu nehmen brauchte, wenn nicht
die Kommuniſten mit dieſer Interpellation gekommen wären.
Die Antwort, die ſie vom Reichsaußenminiſter erhalten werden,
ſteht ſelbſtverſtändlich jetzt ſchon feſt.
Die deutſch=tſchechoſſowakiſchen
Handels=
vertragsverhandlungen.
In den deutſch=tſchechoſlowakiſchen Handelsvertragsverhandlungen
wurde das geſamte Material, und zwar ſowohl hinſichtlich des Textes
als auch des Bewilligungsverfahrens und aller zolltarifariſchen Poſten,
durchgearbeitet. Hierbei wurde bei einer Reihe weiterer zolltarifariſcher
Fragen ein Einvernehmen erzielt. Bei gewiſſen Poſten hat ſich jedoch
die Notwendigkeit interner Beratungen der Delegationen und
Beſpre=
chungen der gegenſeitigen Vertreter der in Frage kommenden
Induſtrie=
zweige, hauptſächlich der Lederinduſtrie und einiger Zweige der
Kon=
fektion und der Textilinduſtrie, ergeben. Das Ergebnis dieſer Beratungen
wird am 19. Juli in einer Vollſitzung der beiden Delegationen
auf=
gearbeitet.
*Fünftes Feſt der Internationalen
Geſell=
ſchaft für neue Muſik in Frankfurt a. M.
Die drei Kammermuſik=Konzerte.
Extreme Ausflüſſe modernſter Tonkunſt ſind wohl ſtets als
Kammermuſik eher zu genießen als vom Orcheſter geſpielt, weil
hier die intime Wirkung weniger Inſtrumente die Eigenart
deut=
licher hervortreten läßt, weil ſich hier verſchiedene
Individuali=
täten, verkörpert durch die Einzelinſtrumente, deutlicher in der
Art der gegenſeitigen Auseinanderſetzung zeigen; und weil das
Ohrenbetäubende und Nervenzerreißende eines großen Orcheſters
mit reichlichem Schlagzeug der phyſiſchen Kraft des Hörers arg
viel zumutet. Andererſeits wirkt eine gewiſſe Monotonität
weni=
ger Inſtrumente in einem ſo großen Raum wie dem Frankfurter
Opernhaus, und ebenſo die lange Dauer der Feſtkonzerte, die
ungewöhnlich viel für die meiſten Zuhörer ganz Neues ablaufen
laſſen, ſo ermüdend, daß nur wenige der Dauerbeſucher beim
dritten Kammermuſik=Konzert, der ſiebenten Veranſtaltung des
Feſtes, mit voller Aufmerkſamkeit allem zu folgen vermochten.
Will man einen ſtrengen Maßſtab anlegen, ſo hat das Feſt nicht
allzuviel des Erfreulichen gebracht. Viel Verſuche, viel gedachte
Muſik, viel gute Anſätze, die nachher doch nicht das erfüllen, was
ſie zu verſprechen ſcheinen, und daneben eigentlich nur wenig
Werke, die künſtleriſch dadurch befriedigen, daß man die
Kon=
gruenz zwiſchen Wollen und Vollbringen fühlte.
Der erſte Abend begann mit einem geſchickt gearbeiteten
Streichquartett Opus 24 des Ruſſen A. Moſſolow, vierſätzig,
von dem Wiener Streichquartett hervorragend geſpielt, aber ohne
beſondere perſönliche Note. Eine Flötenſonate mit Klavier von
Willem Pijper — der Komponiſt ſaß am Flügel — war
an=
ſprechend und ſtimmungsvoll, aber ebenfalls ohne tiefere
Wir=
kung. Stürmiſch gefeiert wurde dagegen Leos Janäcek
(Tſchechoſlowakei), deſſen Oper „Jenufa” in Darmſtadt ſo
nach=
haltigen Erfolg hatte, mit einem vierſätzigen Concertino für
Klavier, zwei Violinen, Viola, Klarinette, Horn und Fagott, das
der jetzt 73jährige, der im Sperrſitz die Huldigungen dankend
entgegennahm, vor zwei Jahren geſchrieben hat. Trotz
entſchie=
dener Modernität wirkt dies Concertino in ſeiner
temperament=
vollen Sprache, in ſeiner Abhängigkeit von Volksmuſik und
natio=
nalem Klangſinn ſo eigenartig, feſt gezügelt und formvollendet,
daß es zu den intereſſanteſten Darbietungen gerechnet werden
muß, obwohl es nicht ganz den Tendenzen der Geſellſchaft und
ihres Feſtes entſprach. War für den großen Erfolg auch die
Füh=
rung durch die vorzügliche Pianiſtin Jlona Stepanova=Kurzova
Vom Tage.
Geſtern vormittag begann vor der Strafkammer des Plauener
Land=
gerichts die Berufungsverhandlung im
Beleidigungs=
prozeß des Miniſters des Auswärtigen Dr. Streſemann
gegen den Plauener Rechtsanwalt Dr. Arthur Müller.
Der deutſche Botſchafter in Waſhington, Freiherr von
Maltzan, hat eine Urlaubsreiſe nach Deutſchland
ange=
treten.
Wie eine memelländiſche Telegraphenagentur mitteilt, iſt
eine große Spionageorganiſation für
Sowjetruß=
land entdeckt wvorden. Viel belaſtendes Material iſt beſchlagnahmt
worden. Acht Perſonen ſind verhaftet worden.
Nach einem Telegramm aus Konſtantinopel ſoll die türkiſche
Regierung beſchloſſen haben, der Stadt
Konſtantino=
pel von nun ab zu Ehren Muſtapha Kemal Paſchas den
Namen Kemali zu geben.
Lloyd George und Lord Grey erſchienen geſtern zum
erſten Male wieder ſeit vielen Jahren gemeinſam auf
der Rednertribüne gelegentlich einer Zuſammenkunft des
natio=
nalen Liberalen Klubs.
Die franzöſiſche Regierung ſtellte in der geſtrigen
Sitzung der Kammer zweimal die Vertrauensfrage. Sie erhielt
dabei eine ſehr heterogene Mehrheit. Während bei der Interpellation,
betreffend die Verhaftung der Rohaliſten die Kommuniſten, Royaliſten
und ein Teil der Nationaliſten gegen die Regierung ſtimmte, während
ſich die Sozialiſten der Stimme enthielten, ſodaß das Vertrauensvotum
mit 350:110 Stimmen angenommen wurde, ſtimmten bei der
Inter=
pellation, betreffend die Amneſtierung, die Kommuniſten, Royaliſten
und Sozialiſten gegen die Regierung, ſodaß ſich diesmal ein Verhältnis
von 337: 171 ergab.
Diedeutſch=engliſchen
Induſtrie=
beſprechungen.
Beratungen über die Ergebniſſe und
An=
regungen der Weltwirtſchafts=Konferenz.
EP. London, 4. Juli.
Die Föderation der britiſchen Induſtrien veröffentlicht, daß
als Ergebnis der November=Beſprechungen mit dem
Reichs=
verband der deutſchen Induſtrie ein völliges Einvernehmen in
der Frage der Doppelbeſteuerung erzielt iſt. Der abſchließende
Schritt in dieſer Angelegenheit erfolgte durch ein Telegramm
des Reichsverbandes, in dem er ſeine Zuſtimmung gab. Man
er=
wartet nun, daß von beiden Verbänden gemeinſame Schritte bei
den beiderſeitigen Regierungen ergriffen werden, um das
Ab=
kommen der Induſtrieellen für die Handelspolitik wirkſam zu
machen. Die für Montag und Dienstag in Berlin angeſetzten
Be=
ſprechungen zwiſchen den Vertretern der beiden Verbände
wer=
den ſich auf die Auswirkung der Beſchlüſſe der
Weltwirtſchafts=
konferenz beziehen, insbeſondere auf die Vorſchläge, wonach alle
einſchränkenden Beſtimmungen für Import und Export in
Fort=
fall kommen ſollen. Das Programm enthalte außerdem
Be=
ſprechungen über einheitliche Sachbezeichnungen in den
Zoll=
tarifen und andere praktiſche Fragen.
*
Ueber die zurzeit in Berlin ſtattfindenden Verhandlungen
zwiſchen den Vertretern der Federation of Britiſh Induſtries und
des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie wird mitgeteilt, daß
die Verbände bei ihren Regierungen vorſtellig werden ſollen,
um die Ergebniſſe und Anregungen in der
Weltwirtſchafts=
konferenz mit möglichſter Beſchleunigung in die Tat umzuſetzen.
Hierbei ſoll insbeſondere denjenigen Gebieten der Vorrang
ge=
währt werden, auf denen ſchon in Kürze greifbare Ergebniſſe
erzielt werden können . Dies ſind die Beſeitigung der Ein= und
Ausfuhrverbote, Vereinheitlichung und Vereinfachung der Zoll=
Nomenklatur und der Ausbau der internationalen
Handels=
ſtatiſtik. Beide Verbände halten es für notwendig, daß bei der
Vereinheitlichung der Zoll=Nomenklatur ihre Vertreter ſchon zu
den Vorarbeiten hinzugezogen werden. Weiter heißt es in dem
vom Reichsverband der deutſchen Induſtrie herausgegebenen
Communiqus, daß die Behandlung wirtſchaftlicher Fragen durch
den Völkerbund einen weiteren Gegenſtand der Beſprechungen
bildete. Beide Verbände erklären es für notwendig, daß Mittel
und Wege gefunden würden, um den Vertretern induſtrieller
Organiſationen eine Mitarbeit mit den in Frage kommenden
Ausſchüſſen des Völkerbundes zu ermöglichen. Da der
Völker=
bund es bisher abgelehnt hat, bezügliche Anträge von Verbänden
in den einzelnen angeſchloſſenen Staaten entgegenzunehmen,
wurde es als wünſchenswert bezeichnet, daß nach dem Vorbild
der bereits von anderen Wirtſchaftsgruppen eingeleiteten
Ge=
meinſchaftsarbeit eine Fühlungnahme zwiſchen den
geſchäfts=
führenden Leitern der induſtriellen Intereſſenvertretungen,
wenigſtens der großen europäiſchen Länder, herbeigeführt wird.
(Prag) mitbeſtimmend, ſo verhalf Walter Gieſeking (Hannover)
ebenfalls einer Klavier=Rhapſodie: „Le Danze del Ré Dawid”
des Italieners Mario Caſtelnuovo=Tedesco durch
ſeine geniale Interpretation zu ſtürmiſchem Beifall, deren
Wirk=
ſamkeit als pirtuoſes und intereſſantes Konzertſtück wohl den
inneren Wert bei weitem überſteigen dürfte.
Das zweite Kammermuſik=Konzert brachte Werke von
Con=
rad Beck (Schweiz), Wladimir Vogel (Deutſchland), von
dem durch ſeine Oper „Wozzek” berühmten Oeſterreicher Alban
Berg und von Heinrich Kaminſki (Deutſchland). Von
den beiden erſteren erklangen Streichquartette, für die ſich das
Amar=Quartett (Frankfurt a. M.) mit ſeiner vollendeten
Künſt=
lerſchaft einſetzte, beide konnten trotzdem nicht mehr als einen
Achtungserfolg erringen, Beck als der perſönlich ſtärkere, der
techniſch vorzüglich beherrſchte und fein empfundene Kunſt
brachte, Vogel als der mehr klanglich Experimentierende. Auch
Alban Berg erfüllte in ſeinem überaus komplizierten
Kammer=
konzert für Klavier, Geige und 13 Bläſer nicht die hohen
Erwar=
tungen, die ſich an ſeinen Namen knüpften. Denn ob es
über=
haupt möglich iſt, als Hörer, ohne das Werk ganz genau ſtudiert
zu haben, auch nur einigermaßen dieſem Labyrinth von
ſelbſtän=
digen Stimmen zu folgen, möchten wir bezweifeln. Hier iſt die
Spekulation in der Verarbeitung der Themen — ein
ausführ=
licher Brief von Berg, in dem er Arnold Schönberg ſein Werk
widmet und über Form, Inhalt und alles, was er
hineingeheim=
niſt hat, ſpricht, iſt in Heft 6 der Zeitſchrift „Melos”, Verlag
B. Schott Söhne, Mainz, abgedruckt — derart weit getrieben,
daß die Entwirrung eigentlich nur dem Auge, nicht aber dem
Ohr möglich iſt. Stark wirkte dagegen das Magnificat von
Ka=
minſki für Solo=Sopran, Solo=Bratſche, Orcheſter und kleinen
Fernchor. Hier deckt ſich in ganz eigener Weiſe der Sinn der
Worte mit dem, was die Muſik dazu in paralleler Linie dazu
ſagt, daß man vor einem bedeutſamen Kunſtwerk zu ſtehen fühlt.
Die beiden letzten Werke leitete Hermann Scherchen, der ſelbſt bei
ſo überaus ſchwierigen Aufgaben derart überlegen bleibt, daß
ihm ungeteilte Bewunderung zuteil werden muß. Die
Inſtru=
mentalſoliſten taten Wunder, denn die Soloparte bei Berg ſind
unglaublich ſchwer, und ebenſo vortrefflich bewährten ſich die
Sopraniſtin Clara Wirz=Zürich und der früher von Scherchen
geleitete Frankfutter a Capella-Chor 1923.
In dem dritten Kammermuſik=Konzert, das außer der
Ora=
torienaufführung die am ſchlechteſt beſuchte Veranſtaltung des
Feſtes war, gab es in Wahrheit keinen Höhepunkt mehr. Gab es
auch zwiſchen den Werken, deren Komponiſten den verſchiedenſten
Nationen angehörten, große Charakterunterſchiede, ſo ragte doch
keines über einen Durchſchnitt hinaus, den auch lokale Darbie=
Kritiſches Stadium der
See=
abrüſtungskonferenz.
Engliſch=amerikaniſche Differenzen in der Kreuzerfrage.
EP. Genf, 5. Juli.
Das kritiſche Stadium der Seeabrüſtungs=Konferenz macht
ſich äußerlich durch Vermehrung der Zahl der Preſſe=Empfänge
bemerkbar. Heute haben außer den Amerikanern auch die
Eng=
länder, die ſeit mehr als einer Woche nichts mitzuteilen hatten,
der Preſſe eine große mit Zahlen geſpickte Erklärung übergeben,
zu der der engliſche Marineminiſter Bridgeman
Erläuterun=
gen gab.
Aus dem engliſchen Dokument ſoll hevorgehen, daß die Bahl
der britiſchen Kreuzer Anfang dieſes Jahres 71 und die der
Zer=
ſtörer 203 betrug gegenüber 114 Kreuzern und 215 Zeſtörern im
Jahre 1914, ſowie 120 Kreuzern und 442 Zerſtörern im Jahre
1918. Mit Rückſicht auf die langen Seewege Englands ſei, wie
Bridgeman erklärte, ein gewiſſes Minimum der Kreuzerzahl
un=
erläßlich. England ſchlage nun eine Begrenzung der
Kreuzerton=
nage vor: 7500 ſtatt, wie in Waſhington feſtgeſetzt, 10 000
Ton=
nen Maximalgröße; ferner eine verkleinerte Bewaffnung ſowie
eine genaue Begrenzung der Zahl der Kreuzer mit achtzölligen
Geſchützen. Für den größten Teil der Kreuzer ſchlage England,
wie bekannt, die Bewaffnung mit ſechszölligen Geſchützen vor.
Dadurch würden nach Bridgewan die Offenſivkräfte der Flotte
weſentlich herabgeſetzt und bedeutende Erſparniſſe beim Bau
er=
zielt werden.
Die ameribaniſche Delegation erklärt, ſie habe keine neuen
Vorſchläge eingereicht, was aber ein Spiel mit dem Worte „neu”
ſein dürfte, denn man hört immer beſtimmter, daß die Amerikaner
ſich zu einer Heraufſetzung der von ihnen mit 300000 Tonnen
veranſchlagten Geſamt=Kreuzertonnage auf 400 000 Tonnen
be=
reit erklärt hätten.
Trotz der hier herrſchenden kritiſchen Stimmung erklärte
Bridgeman heute wachmittag, daß er, der im Anfang ſehr ſkeptiſch
geweſen ſei, es heute nicht mehr verſtehen würde, wenn man zu
keinem Ergebnis auf der Konferenz käme. Der Abſtand zwiſchen
den amerikaniſchen Vorſchlägen und der engliſchen Forderung iſt
aber immer noch ſehr groß, wenn auch die Engländer es
ver=
meiden, ſich auf Ziffern für die Geſamt=Tonnage feſtzulegen.
Einigung in der U=Bootfrage.
Das techniſche Komitee der Marinekonferenz veröffentlicht
ein Communigué, das von einer Einigung in der
Unterſeeboots=
frage ſpricht und von einer kurzen Diskuſſion über die
Kreuzer=
frage „zu dem Zweck, die Mittel zu ſuchen, die eine Angleichung
der Bedürfniſſe der verſchiedenen Mächte an Kreuzern
ermög=
lichen würde‟. Die Einigung in der Unterſeebootsfrage, die ſich
noch nicht auf die jeder Macht erlaubte Zahl und Tonnage der
U=Boote erſtreckt, ſondern nur auf die Beſtimmung der Typen,
ſoll dahin gehen, daß zwei Klaſſen von U=Booten von 1800 und
600 Tonnen geſchaffen werden mit einer durchſchnittlichen
Lebensdauer von 13 Jahren.
Deutſche Militärattachés bei den ausländiſchen
Regierungen.
* Berlin, 5. Juli. (Priv.=Tel.)
Zwiſchen der Reichsregierung und dem Ausland ſchweben
ſeit einiger Zeit diplomatiſche Verhandlungen, deren Gegenſtand
die Beglaubigung deutſcher Attachés bei den ausländiſchen
Re=
gierungen iſt. Bisher hat ſich lediglich England bereit erklärt,
einen deutſchen Marineattaché in London zu beglaubigen, doch
hat das engliſche Kabinett hierüber noch keinen endgültigen
Be=
ſchluß gefaßt. Der ſtärkſte Widerſtand geht von Frankreich aus,
das den Artikel 179 des Verſailler Vertrages in den Vordergrund
ſchiebt mit der Behauptung, daß es uns auf Grund dieſes
Para=
graphen verboten ſei, unſeren ausländiſchen diplomatiſchen
Ver=
tretungen Militärattachés zuuzteilen. In dieſem Artikel des
ge=
nannten Vertrages verpflichtet ſich aber Deutſchland lediglich, in
keinem fremden Lande irgendeine Miſſion des Landheeres der
Wehrmacht oder der Luftſtreitkräfte zu beglaubigen, keine deutſche
Miſſion dorthin zu entſenden oder abreiſen zu laſſen. Unſer
Rechtsſtandpunkt in dieſer Frage iſt alſo durchaus klar.
Frank=
reich kann ſich auf den Vertrag nicht berufen, weil er die
Ent=
ſendung von Militärattachés nicht verhütet, ſondern ſich lediglich
auf geſchloſſene Militärmiſſionen bezieht. Im übrigen beſteht
keine Veranlaſſung, von unſerem Recht keinen Gebrauch zu
machen, dafür aber den fremden Mächten zu geſtatten, am Sitz
der Reichsregierung Militärattachés zu unterhalten.
tungen neueſter Kompoſitionen einzunehmen pflegen, und dazu
mußte man volle drei Stunden ausharren! Ein Streichquartett
mit Kontrabaß ſtatt Cello von Bernard van Dieren (
Eng=
land) war wieder gut gearbeitet, ſchwankte aber im übrigen
zwi=
ſchen Reger=Nachfolge und neueſter Kompoſitionstechnik, ſo daß
ein einheitlicher Eindruck nicht zuſtande kam, obwohl ſich außer
dem ausgezeichneten Kontrabaſſiſten Möchel Herren vom Amar=
Quartett für das Werk bemühten. Auch die Sonatine des jungen
Jörgen Bentzon (Dänemark) für Flöte, Klarinette und
Fagott war nicht unintereſſant, aber in ihren drei Sätzen trotz
guter Themen und Motive klanglich durch die dauernde Unruhe
und die etwas gewaltſame Diktion, ebenſo auch durch den
eigen=
tümlichen Klang der drei Inſtrumente ermüdend. Der Spanier
Joaguin Turina kam ſodann mit einem wirkungsvollen,
faſt ſchmiſſigen, ſehr umfangreichen Trio für Klavier, Violine
und Cello zu Wort, war aber mit ſeinen Puccini=Anklängen in
dieſer Umgebung doch wohl fehl am Ort. Die Violinſonate von
Alexander Jemnitz (Ungarn) gehörte zweifellos zu dem
Wildeſten und Komplizierteſten des ganzen Feſtes. Trotzdem
hatte man hier ein Gefühl von bedeutſamer Logik und
Aus=
drucksfähigkeit, hinter der ein ungeheueres Temperament ſteckt.
Claudio Arrau (Berlin) am Klavier und Stefan Frenkel (
Ber=
lin) Violine, die auch ſchon bei dem vorhergenannten Werk
mit=
gewirkt hatten, meiſterten die ganz unwahrſcheinlichen
Schwierig=
keiten großartig.
Eine Kompoſition des 139. Pſalms für gemiſchten Chor und
Halbchor a Capella von W. G. Whittaker verſuchte moderne
Inſtrumentalklänge auf die Chormuſik zu übertragen.
Inwie=
weit dies möglich iſt, vermochte die Aufführung mit dem recht
leiſtungsfähigen „Newcaſtle Bach Choir” unter der Leitung des
Komponiſten nicht zu beweiſen, denn an den entſcheidenden
Stel=
len ergaben ſich doch erhebliche Trübungen der Tonreinheit.
Immerhin erwies ſich der Chor als ſo gut geſchult, daß er ſehr
raſch wieder ſich fand, wenn weniger ſchwierige Klänge kamen,
und dann ſtellenweiſe ſehr ſchön ſang. Die Kompoſition als
Ganzes iſt weit zerriſſener, als es der Text in ſeinem Gedanken=
und Bilderreichtum verlaugen müßte, ſie zeugt von großem
Kön=
nen, bleibt aber im Vollbringen hinter den Abſichten des
Kom=
poniſten zurück. Sehr amüſant war ſchließlich die „Musio for
the Theatre” von Aaron Copland (Amerika) für
Kammer=
orcheſter, bei der uns als Import wohlbekannte amerikaniſche
Klänge und Effekte eine große Rolle ſpielen. Nicht zu leugnen
iſt, daß ein geſunder Humor in vielen Sätzen des etwas langen
Werkes waltet, aber der für uns mit Varieté und Zirkus
zuſam=
menhängende derbe Humor, den der Amerikaner ſo liebt, iſt doch
von dem, was wir uns unter einer Muſik fürs Theater
vor=
ſtellen, recht weit unterſchieden.
Nummer 185
Mittwoch, den 6. Juli 1927
Seite 3
Poincaré — oder Tardien?
Der kommende Mann Frankreichs. —
Grün=
dung einer Pariei der Mitte?
* Paris, 5. Juli. (Priv.=Tel.)
Der Miniſter für öffentliche Arbeiten, André Tardieu, hat
bor ſeiner Wählerſchaft in Belfort eine Rede gehalten, die nicht
nur in der franzöſiſchen Oeffentlichkeit viel Staub aufgewirbelt
hat, ſondern auch geeignet iſt, über die Grenzen Frankreichs
hin=
aus allgemeine Aufmerhſamkeit zu erregen. Es iſt erinnerlich,
daß in der Zeit der chroniſchen Miniſterkriſen in Frankreich,
bevor das Kabinett der nationalen Einigung unter Poincarés
Präſidentſchaft ans Ruder gekommen ſei, Dardieu immer wieder
als Kandidat für die Miniſterpräſidentſchaft genannt wurde.
Tatſächlich gilt Tardieu noch heute in zahlreichen Kreiſen
Frank=
reichs als einer der beſten politiſchen Köpfe des Landes, der als
erſter berufen ſein wird, die Nachfolge Poincarés zu übernehmen.
Vielerorts wird Tardieu, der der gemäßigten Richtung der
re=
publikaniſchen Linken angehört, als der kommende Mann
Frank=
reichs bezeichnet.
Da gerade im Augenblick die Gegenſätze innerhalb des
Ka=
binetts der natonalen Konzentration immer mehr und immer
kraſſer in Erſcheinung treten, hat Tardieus Ruf nach einer
Zen=
trumspartei, den er an ſeine Wählerſchaft gerichtet hat,
natur=
gemäß ſehr großen Widerhall gefunden. Es iſt bemerkenswert,
daß bei dieſer Gelegenheit beſonders unterſtrichen wird, die
ge=
mäßigten Republikaner des Zentrums, zu denen Tardieu
ge=
hört, beſäßen nicht gerade einen Ueberfluß an Politikern und
Parlamentariern vom Format eines Tardieu, und er übertreffe,
dwas politiſche Phantaſie und Geſtaltungskraft wie Klarheit des
Ausdrucks anbelangt, ſelbſt den Miniſterpräſidenten. Tardieus
Rede bann als Beginn der Wahlſchlacht gelten, da bekanntlich im
Mai nächſten Jahres die Neuwahlen zur Deputiertenbammer
fſtattfinden. Es iſt augenſcheinlich, daß Tardieu die näheren
Um=
ſtände, die zur Bildung des gegenwärtigen Kabinetts der
natio=
malen Konzentration geführt haben, ſowie auch das fortgeſetzte
Beſtehen der unverſöhnlichen Gegenſätze innerhalb dieſes
Ka=
binetts im Auge gehabt hat, als er verkündete, daß die
Ueber=
mahme der Macht durch die gegenwärtig beſtehenden zwei großen
Parteienverbidungen, den nationalen Block und das Kartell,
Frankreich wenig Gutes gebracht habe. Beide hätten kläglich
verſagt. Tardieu nennt die Koalitionen dieſer Parteien
ver=
braucht und ſagt, trotz der Bildung der nationalen
Konzentra=
tionsregierung ſeien ſie unfähig, ſich auf die Dauer auf ein
ge=
meinſames Programm zu einigen. Er will deshalb eine neue
große Partei, die Partei der Mitte, ſchaffen, die als Ausgleich
zwiſchen rechts und links gedacht iſt. Die Parole Tardieus iſt
außerordentlich geſchickt, ſeine Form hat aber noch keinen rechten
Inhalt. Die Preſſe legt ſich denn auch die Frage vor, aus welchen
Anhängern der gegenwärtig beſtehenden Parteien die von
Tar=
dieu projektierte neue Partei ſich vekrutieren würde. Dazu iſt
zunächſt zu ſagen, daß Tardieus Plan natürlich nicht von heute
auf morgen verwirklicht werden wird, daß es ſich vielmehr in
erſter Linie um die Zukunft, vielleicht aber ſchon um die nähere
Zukunft handelt. Bezeichnend iſt, wie ein Linksblatt, der „Soir”,
Tardieus Rede kommentiert. Das Blatt ſagt, es ſei eigentümlich,
daß zwar ſowohl das Kartell als auch der nationale Block von
Tardieu gleichzeitig verurteilt worden ſeien, daß die Parteien
des nationalen Blocks Tardieu aber zugeſtimmt hätten, während
die Kartellparteien ſich ſehr kühl, wenn nicht ſogar feindlich
ver=
halten hätten. Den Grund dafür erblickt das Blatt darin, daß
die Ideen Tardieus ſich eben doch mit denen des nationalen
Blocks deckten.
Mit dieſen Ausführungen des Blattes ſcheint der Sinn der
Tardieu’ſchen Rede immerhin aber noch nicht erſchöpft zu ſein.
Es iſt bekannt, daß der rechte Flügel des ehemaligen Kartells,
die radikale und die radikalſozialiſtiſche Partei, in ſich geſpalten
äſt und daß die Einheit der Parteien vor der Bildung des
Ka=
binetts Poincaré nur mit Mühe aufrecht erhalten werden konnte.
Es iſt augenſcheinlich, daß die Worte Tardieus ſich in erſter Linie
an die rechtsgerichteten Elemente innerhalb dieſer Partei richten.
Der Abmarſch eines Teiles der Mitglieder dieſer Partei in das
Lager Tardieus würde ihre Einheit zerſtören und die Partei
im kommenden Wahlkampf in eine ſehr ſchwievige Situation
bringen. Tardieus große Zukunft in der kommenden
innerpoli=
tiſchen Entwicklung Frankreichs wäre im Falle eines Gelingens
ſeiner Pläne nach einem Rücktritt Poincarés, von dem immer
wieder geſprochen wird, geſichert.
Fortgang der deutſch=franzöſiſchen
Handelsbertrags=Verhandlungen.
Um ein neues Proviſorium.
* Berlin, 5. Juli. (Priv.=Tel.)
Die Handelsvertragsverhandlungen in Paris über den
Ab=
ſchluß eines neuen Proviſoriums befinden ſich in vollem Gange.
Es läßt ſich aber noch nicht überſehen, welchen Verlauf ſte
neh=
men werden, da ſie nach wie vor ſich äußerſt ſchwierig geſtalten.
Infolgedeſſen ſcheint es auch unangebracht, ſchon jetzt
vorauszu=
ſagen, wann das Proviſorium zuſtande kommt. Nach den
Er=
fahrungen, die wir bisher mit Frankreich gemacht haben, iſt es
ratſam, vorläufig jeden Optimismus zu vermeiden und die
Dinge ſo zu betrachten, wie ſie ſind. Ein Erfolg iſt inſofern zu
verzeichnen, als ein Abkommen über die Verlängerung der
bei=
den Saarverträge fertiggeſtellt worden iſt, das auch ſchon die
Unterſchrift des franzöſiſchen Handelsminiſters trägt.
Eine neue Baſis?
* Berlin, 5. Juli. (Priv.=Tel.)
Die Nachricht, daß die franzöſiſche Regierung beabſichtigt,
die deutſch=franzöſiſchen Verhandlungen auf eine ganz neue,
ſo=
zuſagen organiſatoriſch andere Grundlage zu ſtellen, hat hier
einigermaßen Aufſehen erregt. Der Gedanke hat an ſich etwas
Beſtechendes. Er erinnert an das Communigué am Ende der
Aus=
ſprache Streſemann-Briand in Thoiry, das formal zu einem
Programm geworden iſt und das dann doch nicht verwirklicht
werden konnte, weil einerſeits Herr Poincaré ſich ſtark genug
fühlte, auf eine deutſche Finanzhilfe zu verzichten, andererſeits
in Frankreich mehr und mehr ein politiſcher Wind wehte, der der
Anknüpfung des Fadens von Thoiry abſolut ungünſtig war.
Der ſchleppende Gang der deutſch=franzöſiſchen
Handelsvertrags=
verhandlungen legt gleichfalls von ſich aus den Gedanken nahe,
ob man dieſe Verhandlungen nicht auf eine neue, großzügigere
Baſis ſtellen kann, und man erinnert ſich der Ankündigung des
Reichswirtſchaftsminiſters Dr. Curtius, daß man verſuchen
werde, in den kommenden Verhandlungen um einen endgültigen
Handelsvertrag mit Frankreich auch die Empfehlungen der
Welt=
wirtſchaftskonferenz über den allgemeinen Abbau des Zollniveaus
zu berückſichtigen. Auf der anderen Seite aber liegt doch in
einer organiſchen Zuſammenfaſſung des Geſamtkomplexes der
deutſch=franzöſiſchen Verhandlungen eine Fülle von Gefahren. In
Berliner diplomatiſchen Kreiſen ſteht man nach wie vor auf dem
Standpunkt, daß jede Verquickung wirtſchaftlicher Fragen mit
politiſchen Problemen nur unheilvoll auf den Gang der
deutſch=
franzöſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen einwirken könne. Dieſe
Verhandlungen dauern nun ſchon über zwei Jahre. Es war
nicht leicht, Frankreich nach und nach zu überzeugen, daß
Deutſch=
land ſeine volle Verhandlungsfreiheit auf dem Gebiete der
Han=
delsverträge wiedergewonnen hat, und in mühevoller Arbeit iſt
es erſt gelungen, die Verhandlungen zu entpolitiſieren. Sie jetzt
neuerdings mit der Politik zu durchſetzen, muß um ſo größere
Bedenken hervorrufen, als man weiß, daß man in Frankreich
ſelbſt bis in weiteſte Kreiſe des ſozialiſtiſchen Lagers hinein nicht
geneigt iſt, ohne materielle oder politiſche Kompenſationen von
deutſcher Seite zu diskutieren. Demgegenüber ſpielt die Tatſache,
daß Herrn Poincaré in einem interminiſteriellen
Verhandlungs=
ausſchuß, beſtehend aus dem Miniſterpräſidenten, dem
Außen=
miniſter und dem Wirtſchaftsminiſter Frankreichs, auch formal
die Möglichkeit gegeben wurde, aktiv in die deutſch=franzöſiſchen
Verhandlungen einzugreifen, nur eine untergeordnete Rolle;
denn Herr Poincaré hat es bewieſen, daß er durchaus bereit und
in der Lage iſt, ſeinen Kabinettskollegen Briand in Sachen der
Außenpolitik gegenüber Deutſchland zu verdunkeln. Man wird
abwarten müſſen, was Briand ſelbſt ſagt, und darf einſtweilen
hoffen, daß der ganze Plan nichts als ein franzöſiſcher Fühler
bleiben wird.
Optimismus in Paris.
EP. Paris, 5. Juli.
Im Handelsminiſterium fand heute nachmittag eine neue
Begegnung zwiſchen den deutſchen und franzöſiſchen
Handels=
delegierten ſtatt, die mehrere Stunden dauerte. Eine Einigung
über das Proviſorium iſt noch nicht zuſtande gekommen, doch
bleibt die Stimmung nach wie vor optimiſtiſch. Man hofft, bis
zum 8. Juli zum Abſchluß zu gelangen. Das iſt auch notwendig,
wenn die daraus ſich ergebenden Vorlagen von der Kammer noch
vor dem 14. Juli gurgeheißen werden ſollen. Das
Saarabkom=
wen iſt heute noch nicht unterzeichnet worden, doch hat
Boka=
nowski erklärt, daß im Prinzip volle iEnigung beſteht und die
Unterzeichnung jeden Augenblick vorgenommen werden könne.
Neuregelung der engliſch=äghptſchen Beziehungen.
* London, 5. Juli. (Priv.=Tel.)
König Fuad von Aegypten iſt geſtern in London eingetroffen,
um Groß=Britannien ſeinen erſten Staatsbeſuch abzuſtatten. Der
Beſuch ſoll zur weiteren Verbeſſerung der Beziehungen dienen,
die ſich bereits in letzter Zeit zwiſchen den beiden Ländern
be=
merkbar gemacht hat. König Fuad iſt von dem
Miniſterpräſi=
denten Sarwat Paſcha begleitet, deſſen Anweſenheit in London
auch die kürzlich erreichte Verſtändigung zwiſchen ihm und Lord
Lloyd unterſtreichen ſoll. Wahrſcheinlich wird die Gelegenheit
der Anweſenheit Sarwat Paſchas auch dazu benutzt werden, die
engliſch=ägyptiſchen Beziehungen zunächſt verſuchsweiſe und
nicht formell auf eine neue Baſis zu ſtellen. In der Hauptſache
indeſſen wird der Beſuch König Fuads als ein Höflichkeitsbeſuch
hingeſtellt, deſſen Bedeutung darin beſteht, dem ägyptiſchen Volk
die Herzlichkeit zu zeigen, mit der Groß=Britannien die ſouveräne
Unabhängigkeit achtet.
König Fuad wurde mit großem Pomp empfangen. Der
Prinz of Wales, der dem König nach Dover entgegenreiſte,
be=
grüßte ihn dort auf engliſchem Boden, während der engliſche
König, die königlichen Prinzen und Mitglieder des Kabinetts
ihn im Victoria=Bahnhof willkommen hießen. Truppen aller
Garderegimenter ſtanden Spalier. Infolge der großen Hitze
mußten mehrere Soldaten ihren Poſten verlaſſen. Ein Mann
der Leibgarde ſtürzte vom Pferde, das in dem Zug herrenlos
mitlief, was von der zahlreich verſammelten Menge mit Humor
aufgenommen wurde. Um 16,30 Uhr legte König Fuad, der
in=
zwiſchen die Feldmarſchall=Uniform gegen den Gehrock vertauſcht
hatte, am Zenotaph einen Kranz nieder und begab ſich dann zum
Grabe des unbekannten Soldaten. Am Abend fand im
Bucking=
ham=Palace ein Bankett ſtatt. Die Stadt London gab dem
ägyptiſchen König heute einen Lunch in der Guildhall, an dem
850 Perſonen teilnahmen. Am Mittwoch findet der offizielle
Staatsbeſuch ſein Ende und der König wird vom Buckingham=
Palace in die ägyptiſche Geſandtſchaft überſiedeln, wo am
Mitt=
woch abend ein glänzendes Bankett vom König Fuad für den
engliſchen König gegeben wird. Vom diplomatiſchen Standpunkt
geſehen, iſt am intereſſanteſten
die Begegnung Chamberlains und Sarwat Paſchas.
Beim letzten Zuſammentreffen des britiſchen Außenminiſters
mit König Fuad im Jahre 1924 war es nicht gelungen, die
Anormalität der engliſch=ägyptiſchen Beziehungen zu beſeitigen.
Offiziell trägt die Reiſe Sarwat Paſchas privaten Charakter, was
nach Auffaſſung des diplomatiſchen Korreſpondenten des „
Ob=
ſerver” vielleicht ſogar von praktiſchem Werte iſt. Jedermann
wiſſe, ſagt das Blatt, daß Chamberlain und Sarwat Paſcha
Ge=
legenheit ſuchen und finden werden, miteinander über die
gegen=
ſeitigen Verſprechungen zu reden, die ſie ſich in dem letzten
Notenaustauſch gaben und verſuchen werden, das
engliſch=
ägyptiſche Problem auf dem Wege freundſchaftlicher
Abmachun=
gen neu zu regeln. Wie gemeldet, wird in unterrichteten
diplo=
matiſchen Kreiſen ſogar mit der Möglichkeit des Abſchluſſes
eines Bündnisvertrages gerechnet. Die „Weſtminſter Gazette‟
teilt folgende beiden Programmpunkte für die Beſprechungen
mit: 1. Engliſch=ägyptiſche Kooperation für die Verteidigung
Aegyptens. 2. Modifikation der ſchlecht definierten Lage, wie ſie
durch die vier Reſervatspunkte entſtanden iſt und evtl. Erſetzung
des Vertrages vom Jahre 1922 durch ein Arrangement von
dauernder Art. Es ſei jedoch zu früh, um ſagen zu können, ob
Fortſchritte für die engliſch=ägyptiſche Allianz gemacht würden,
Das Feſibankett zu Ehren König Fuads.
An dem feierlichen Staatsbankett, das der engliſche König
dem König Fuad von Aegypten gab, nahmen außer den
Ver=
tretern der engliſchen und ägyptiſchen Regierung auch eine Reihe
von Botſchaftern teil, unter ihnen der deutſche, braſilianiſche,
türkiſche und japaniſche. Der engliſche König wies auf die engen
Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern hin. Er hieß den
ägyptiſchen Souverän willkommen als Haupt eines Landes, mit
dem England ſoviel gemeinſame Intereſſen habe und deſſen
ge=
ordneten Fortſchritt England mit dem Gefühl ſteter Anteilnahme
verfolge. Der ägyptiſche König betont, daß ein neuer
Zeitab=
ſchnitt der Unabhängigkeit für Aegypten begonnen habe und daß
ſeine Regierung keine Mühe ſcheuen werde, um die Freundſchaft
enger zu geſtalten. Er betrachte daher mit derſelben Zuverſicht
wie der engliſche König die Zukunft der Beziehungen beider
Län=
der. Die Königin trug den ihr am Nachmittag verliehenen El
Keman Orden. Das hiſtoriſche Geſchirr aus Gold wurde benutzt.
Gegen Ende des Eſſens marſchierten der alten Sitte folgend
ſchottiſche Dudelſackpfeifer um den Tiſch herum.
Selbſt wenn man zugibt, daß in den ſieben muſikaliſchen
Veranſtaltungen der Internationalen Geſellſchaft für neue Muſik
eigentlich recht wenig wirklich Bedeutendes geboten wurde, ſo
bleibt doch die Tendenz des ganzen Feſtes und der Arbeit der
Geſellſchaft in ihrer Bedeutung davon unberührt. Denn es gibt
hier, den Gleichſtrebenden der verſchiedenſten Völker Gelegenheit,
ſich kennen zu lernen, ſich gegenſeitig anzuregen und ihnen einen
Rückhalt für ihre Arbeit zu geben, die in ihrer Heimat oft ſo
ſcharf bekämpft wird. Wirklich, wenn man ſich vergegenwärtigt,
wie klein die Kreiſe ſind, die an all dieſen Verſuchen wirklich
leb=
haften und inneren Anteil nehmen, ſo wird man die
Notwendig=
keit der Unterſtützung all ſolcher Beſtrebungen voll zu würdigen
wiſſen. Denn die neuen Wege, die hier beſchritten werden, bergen
ſo viele und ſtarke künſtleriſche Möglichkeiten in ſich, daß
ſicher=
lich auf irgendwelche Weiſe die Kunſt der Zukunft hier
Anregun=
gen finden wird. Inwieweit natürlich die vielen auseinander=
und gegeneinanderſtrebenden Richtungen der Gegenwart für die
Zukunft Bedeutung gewinnen werden, das vorauszuſagen iſt
völlig unmöglich. Denn in der Kunſt iſt die Perſönlichkeit, das
Genie letzten Endes doch das Ausſchlaggebende, und hierdurch
erſt wird die Entwicklung auf das Entſchiedenſte beeinflußt.
Hier aber iſt eine Geſellſchaft der Wegebahner und Vorbereiter
Friedrich Noack.
am Werk.
Otto Inhülſen, Abenteuer am Kilimanjaro. Urwald und Steppe
wun=
dern ſich „! Steif geh. 3,60 Mk., Ganzl. 6 Mk. Leipzig 1926.
Koehler u. Amelang.
Gut erzählte Abenteuergeſchichten aus fernen Ländern ſind ſtets von
beſonderem Reiz. Afrikaniſch derb und mit urdeutſchem Humor ſchilderr
ein alter Oſtafrikaner, der jahrzehntelang die Welt durchſtreift hat,
was er ſelbſt und andere in Urwald und Steppe erlebt haben. Die
Kriegszeit in Oſtafrika erſcheint in einem böllig neuen Licht, als eine
Fülle abenteuerlicher und humorvoller Erlebniſſe. Die in der Reitenden
9. Schützenkompagnie vereinigte bunt zuſammengewürfelte Geſellſchaft
von Kriegsteilnehmern bis hinab zum Boy, Träger und Mauleſel iſt ſo
lebenswahr gezeichnet, daß man glaubt, mit ihnen am Lagerfeuer zu
ſitzen und den Anekdoten gefahrengewohnter Männer zu lauſchen. Ein
neues Reich der Abenteuer für Jung und Alt.
Zoege von Manteuffel, Peter, Könige der Scholle. Ein baltiſcher
Ro=
man. 1. und 2. Auflage. Geh. 6 Mk., in Ganzleinen geb. 8 Mk.
Das Buch iſt den Ueberlebenden aus „ſturmgepeitſchter baltiſcher
Vergangenheit” dargebracht und erzählt in ruhiger, leidenſchaftsloſer
Zeiſe, faſt in Form einer Chronik, den Kampf und den Tod des
deutſchtums im Baltikum. Wegen dieſer großen Sachlichkeit und weil
es auf eigenem Erleben des Verfaſſers beruht, wirkt es ſo ergreifend,
nsbeſondere auich, wenn man bedenkt, wie wenige der deutſehen Adligen
die bolſchewiſtiſche Sturmflut überlebt haben, und wie wenige der
Könige noch auf eigener; altererbter Scholle ſitzen:
*Liturgiſche Konferenz in Jugenheim.
In voriger Woche fanden ſich für einige Tage etwa 40
Män=
ner, meiſt Pfarrer, und einige Frauen in Jugenheim a. d. B.
zuſammen, die ſich als Freunde der liturgiſchen Bewegung unter
Führung von Profeſſor D. Frick=Gießen zuſammengeſchloſſen
haben, nicht eigentlich als eine Geſinnungsgemeinſchaft, ſondern
als Suchende im Rahmen der Landeskirche, teils aus dem
Smend=Spittaſchen Kreiſe, teils ſolche, die den Marburgern
Otto=Menſching naheſtehen, auch Freunde der Hochkirche und des
Berneuchner Kreiſes, einig in dem Beſtreben, den Stimmen zu
lauſchen, die zur Erneuerung unſeres
gottesdienſt=
lichen Lebens rufen. Dieſe Stimmen kommen nicht nur aus
dem evangeliſchen Lager, ſondern ebenſo aus dem katholiſchen,
ja ſelbſt das Judentum hat ſeine eigentümliche liturgiſche
Bewe=
gung. Es iſt da eine gemeinſame Sehnſucht nach Verinnerlichung
und Vertiefung der religiöſen Gemeinſchaft, die ſchon jetzt
Füh=
lung ſucht und Verſtehen findet über die konfeſſionellen
Scheide=
wände hinüber und darum auch geeignet iſt, in einer weiteren
Oeffentlichkeit Verſtändnis und Intereſſe zu erwecken. Ernſte
wiſſenſchaftliche Beſprechungen gehen neben gemeinſamen
An=
dachten und Feierſtunden her und bringen die Freunde der
Be=
wegung äußerlich und innerlich einander näher. Als Hauptthema
ſtand diesmal das gottesdienſtliche Gebet im Mittelpunkt der
Tagung. Profeſſor Cordier=Gießen ſprach über das „Weſen
des Gebets”, die Pfarrer Knodt=Bad=Nauheim und Knodt=
Wimpfen über „Gebetserziehung” Pfarrer Schorlemmer=
Lich über das „Kollektengebet”, Prof. Gerſtenmeier=
Fried=
berg über das „Allgemeine Kirchengebet” und Pfarrer Lic. Dr.
Allwohn=Walldorf gab einen Ueberblick über die ſehr
reich=
haltige neuere liturgiſche Literatur. Einen ganzen Tag nahm
Prälat D. Dr. Diehl an den Verhandlungen teil und griff
ſelbſt wiederholt in die lebhaften Ausſprachen ein. Am Morgen
und Abend vereinigte man ſich in dem lieblich gelegenen
Kirch=
lein auf der Höhe zu kurzen Andachtsſtunden, am letzten Abend
nach öffentlichem Gemeindegottesdienſt mit Predigt Prof. D.
Fricks und Teilnahme des Jugenheimer Kirchenchors unter
Leitung Pfarrer Offenbächers auch zu gemeinſamer
Abend=
mahlsfeier. Einmal gab Pfarrer Lic. Dr. Stumpf=Merlau
praktiſche Erläuterungen zum Gebrauch der Orgel im
Gottes=
dienſt. Der Gemeinderat von Jugenheim hatte freundlicherweiſe
den Rathausſaal ſür die Verhandlungen zur Verfügung geſtellt.
Die Teilnehmer waren faſt alle von den Bürgern Jugenheims
in Privatquartieren gaſtlich aufgenommen worden. Es war
ſchon die 3. Tagung der Heſſiſchen Liturgiſchen
Arbeitsgemein=
ſchaft; vor zwei Jahren war ſie, ebenfalls in Jugenheim,
gegrün=
det worden und vor einem Jahre hatte ſie in Nidda getagt. Die
diesjährige Zuſammenkunft hatte noch die beſondere Bedeutung,
daß unter perſönlicher und ſchriftlicher Zuſtimmung ſich eine
größere Zahl ähnlicher Arbeitsgemeinſchaften anderer
Landes=
kirchen mit der heſſiſchen zu einem engeren Bund
zuſammen=
ſchloſſen, der nun in regem geiſtigen Austauſch bleiben will und
ſo geeignet ſein wird, auch unſerer Heſſiſchen Landeskirche
man=
cherlei wertvolle Anregungen zu vermitteln.
Daß in unſerer Zeit gerade der Gottesdienſt, ſeine Idee, ſein
Aufbau, ſeine Ausſchmückung und ſeine lebendige Geſtaltung
wie=
der mehr in den Mittelpunkt des Intereſſes zunächſt unſerer
kirch=
lichen Kreiſe tritt, hat ſeinen Grund darin, daß nun nach dem
Kriegserlebnis mit ſeinen ihm folgenden ſittlichen und religiöſen
Verwüſtungen eine neue Frömmigkeit aufzubrechen im Begriff
iſt, die, ähnlich wie die Jugendbewegung, altes, wertvolles Gut
nen zu ſchätzen beginnt, ſich bewußt und entſchieden von
Ratio=
nalismus und Subjektivismus abwendet und einen inneren
Aus=
gleich ſucht gegenüber der Mechaniſierung unſeres äußeren
Lebens. Sie iſt ſich aber auch darüber klar, daß es ſich beim
Süchen nach ihr entſprechenden Ausdrucksformen im Gottesdienſt
nicht nur um Repriſtinierung vergangenen Zeitepochen handeln
kann, ſondern daß ſie auch neues, eigenes religiöſes Leben zur
Darſtellung bringen und wirklich in die tiefe führende
Bewegun=
gen des gegenwärtigen geiſtigen und künſtleriſchen Lebens bis
hin zum Expreſſionismus beachten muß. Weder die Sprache
Kanaans noch die Sprache Luthers iſt unſerer Zeit mit ihrem
Denken, Ringen und Beten gemäß. Eher ſchon ſpüren wir in
der abſoluten Muſik Johann Sebaſtian Bachs Geiſt von unſerem
Geiſt und Wegweiſung zum neuen Stil für die religiöſe
Aus=
drucksform. Das Unzureichende der ſeitherigen kultiſchen Form
ſpüren viele, aber gerade die vom neuen Geiſt Berührten ſcheuen
davor zurück, hier nun vorſchnell mit allerlei Verſuchen zu
kom=
men und mit unzarten Händen aufblühendes Leben gewaltſam
entfalten zu wollen. Es iſt vielmehr in ihren Seelen ein ſtilles,
ehrfürchtiges Warten auf das Kommen eines neuen Wachstums
unter Gottes Schöpferkraft und ein geduldiges Lauſchen auf ſeine
Offenbarungen in alter und neuer Zeit. Auch die Jugenheimer
Tage haben den Teilnehmern den Ernſt der Aufgabe wie die
ver=
heißungsvollen Anfänge eines neuen Werdens eindringlich vor
Augen geſtellt. Da die Angelegenheit durchaus nicht nur Sache
der Pfarrer iſt, ſoll demnächſt, wie es ſchon einmal in Mainz
ver=
ſucht ſpurde, auch hier in Darmſtadt vor einer breiteren
Oeffent=
lichkeit über dieſe brennenden Fragen geſprochen werden.
Marx.
Seite 4
Mittwoch, den 6. Juli 1927
Nummer 1835
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Nummer 185
Mittwoch, den 6. Juli 1927
Seite 5
rnold
straße 2.
uſtzieren
zu Drellen
rmstadt
Tel. 1608
lide
hrige
Bewieben, 61
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 6. Juli.
Miniſterialrat Kirnberger mit der Stellvertretung v.
Bren=
trrnos beauftragt. Miniſterialrat Ferdinand Kirnberger, der
der=
z itige Präſident des deutſchen Katholiſchen Akademikerverbandes,
murde mit der Stellvertretung des ſchwer erkrankten Innen= und
Nuſtizminiſters v. Brentano beauftragt und gleichzeitig als
AXiniſter ohne Portefeuille ins heſſiſche Staatsminiſterium
be=
rnfen.
— Ernannt wurden: am 17. Juni der Verſorgungsanwärter Franz
Dſef Bender aus Gernsheim zum Arbeitshaus=Oberwachtmeiſter bei
duem Arbeitshaus Dieburg mit Wirkung vom 1. Juli 1927 ab; am 22.
Zuni der Schloſſer Gcorg Gölz bei der Landes=Heil= und
Pflegean=
trlt „Philippshoſpital” bei Goddelau zum Werkführer bei dieſer Anſtalt
mät Wirkung vom 1. Juni 1927 ab; durch Entſchließung des
Miniſte=
ruums des Innern vom 30. Juni 1927 ab der Referendar Dr. Eckſtein
zu—m Regierungsaſſeſſor; am 30. Juni der Kanzleigehilfe Heinrich Poth
. Darmſtadt mit Wirkung vom 1. Juli 1927 ab zum Kanzliſten bei der
Swberen Bergbehörde; am 30. Juni mit Wirkung vom 1. Juni 1927 an:
1: Regierungsbaumeiſter Jakob Steinbrecher, zu Mainz zum
über=
pvanmäßigen Regierungsbaurat bei einem Kulturbauamt; 2. die
Land=
meſſer Fritz Haas zu Darmſtadt, Karl Kiſſeberth. zu Darmſtadt,
Rinhard Müller zu Büdingen, Otto Theis zu Darmſtadt zu
ügerplanmäßigen Oberlandmeſſern bei einem Feldbereinigungsamt;
4i die Baupraktikanten Julius Kraft zu Darmſtadt, Theodor
Mül=
r zu Alsfeld, Wilhelm Wenzel zu Gießen, Wilhelm Zimander
Darmſtadt zu überplanmäßigen Oberbauſekretären bei einem
Kultur=
br uamt; 5. der Vermeſſungsſekretär Auguſt Karl Ploch zu Alsſeld,
due Vermeſſungspraktikanten Rudolf Gutberlert, zu Lauterbach,
Friedrich Hahn zu Gießen, Karl Hofmann zu Gießen, Gg
Iff=
irnd zu Friedberg, Friedrich Konrad Kehm, zu Alsfeld, Heinrich
Karömmelbein, zu Gießen, Johann Karl Leber, zu Lauterbach,
Meilhelm Lerch zu Alsfeld, Hermann Mäſer zu Büdingen, Herm.
R eitz zu Lauterbach, Hermann Rudlof zu Sprendlingen (Rheinh.),
Karl Schäfer zu Schlitz, Heinrich Schmitt zu Darmſtadt, Friedr.
Eiilhelm Schmitt zu Büdingen, Philipp Schön zu Sprendlingen
(Arheinheſſen), Richard Trautmann, zu Gießen zu überplanmäßigen
SGervermeſſungsſekretären bei einem Feldbereinigungsamr.
— In den Ruheſtand, tritt auf ſein Nachſuchen der Vorſtand der
chemiſchen Präifungsſtation für die Gewerbe, Direktor Dr. Leonhard
A alter zu Darmſtadt, mit Wirkung vom 1. Oktober 1937 an.
— Heſſiſches Landestheater. Charlotte Jaeke=Joſt und Karl
Paryla, dieſer vom Kölner Stadttheater, jener vom Stadttheater
Yeuß a. Rh., wurden ſür die nächſte Spielzeit ans Landestheater
ver=
pfl-ichtet.
— Sommerſpielzeit im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters
(Heitung: Adalbert Steffter). Es ſei darauf hingewieſen, daß die
Ope=
rritte „Die Tereſina” nur bis inkluſive Freitag auf dem Spielplan
bleibt, und finden nur noch drei Gaſtſpiele von Frau Mizzi Marx=
Frei=
humg in dieſer Operette ſtatt. Mittwoch und Donnerstag je 2.
Abonne=
mentsvorſtellung für Mittwochs= bzw. Donnerstags=Mieter. Samstag
agend gelangt die Operette „Der Graf von Luxemburg” zur Aufführung
urd ſind die Hauptrollen beſetzt mit den Damen Keßler, Neidhart,
Za=
dara, ſowie den Herren Aman, Daurer, Marx (Titelrolle), Geiger.
Vik=
er Schmidt und Otto Schmidt. Abends 11 Uhr findet als
Nachtvor=
ſtüllung ein „Bunter Abend” mit teilweiſe neuem Programm ſtatt, und
gllangt u. a. das Altwiener Singſpiel „Brüderlein fein” mit Orcheſter
zur Wiedergabe. Sonntag, nachmittags 4 Uhr, iſt die zweite und letzte
Aiederholung des Kindermärchens „Hänſel und Gretel” zu ganz kleinen
Preiſen von 50 Pfg. bis 2 Mk.
* Zum Geſchäftsjubiläum der Firma Heckmann= Schmidt. Am
1 Juli waren es 25 Jahre, daß der jetzige Inhaber der Firma, Herr
Fſr itz Stephani, das Geſchäft übernommen hat. Die Firma
Heck=
mann=Schmidt iſt eine der älteſten Firmen hier am Platze. Sie wurde
par 100 Jahren in Bensheim a. B. von Herrn Robert Heckmann
ge=
güündet und bald darauf von deſſen Sohn, Herrn Gg. Heckmann, unter
dea Firma Heckmann=Schmidt nach Darmſtadt verlegt. Der jetzige
In=
hober, Herr Stephani, ein Enkel des Gründers, hat es durch ſein
fach=
mcinniſches, umſichtiges und reilles Weſen verſtanden, das Geſchäft auf
ſe ne heutige Höhe zu bringen und den guten Ruf der Firma
hochzu=
hAlten.
— Mitteldeutſche Spielfahrt der „Darmſtädter Spielſchar”,
Mehr=
ſerhe Anfragen geben Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß vorerſt
karnnen. Die Spielſchar arbeitet zur Zeit intenſiv an der Geſtaltung
Sü ſücke. Es ſind dies „Lanzelot und Sanderein”, ein altflämiſches
Liebes=
ſprel, und „Pechvogel und Glückskind”, ein Märchenſpiel nach Volkmann= unklar. Letztere wurde, bekanntlich 325 auf dem Konzil zu Nicäa
Lu ander von Walter Blachetta. Die „Mitteldeutſche Spielfahrt” der
„Darmſtädter Spielſchar” findet in der erſten Auguſthälfte Ifd. Js. ſtatt
dis Bühnenvolksbundes, Theaterausſtellung); „Braunſchweig,
Haannover, Kaſſel (Heſſenkampfbahn), Hersfeld (Abteiruine)
ziv. Bei dieſer Spielfahrt benutzt die Spielſchar zum eſten Male das
hs von wohlwollender Seite zugewendete Spielzelt. Die hieſige Winter= Vorlage eine getriebene Silberplatte. Das Bildwerk ſtellt wahrſchein=
Swvielzeit, in der wir in regelmäßigen Abſtänden von 6 Wochen unſere
Swiele bringen werden, beginnt Ende September Ifd. Js. Die Zahl
der Spielabende richtet ſich nach der Stärke unſerer Spielgemeinde.
Des=
hülb verſäume niemand, ſich in die Liſten einzuzeichnen. Auskunft
er=
tült Muſikalienhandlung Chriſtian Arnold, Ernſt=Ludwigſtraße.
— Beffunger Bücherhalle (Beſſungerſtraße 48). Aus der Beſſunger
Bicherhalle wurden im Monat Juni 583 Bücher von 140 eingeſchrie= mont, dem Hauptkenner des Mithraskults, iſt dies Bildwerk eine An=
Swenden von Büchern und Zeitſchriften ſowie Beitrittserklärungen zum
hrein für Volksbildung werden vom Vorſtand des Vereins
entgegen=
gamommen, Bücherausgabe: Dienstag und Freitag von 4—6 Uhr. Das
der Beſſunger Bücherhalle angegliederte „Oeffentliche Leſezimmer” iſt
tüglich für jedermann von 2 Uhr ab geöffnet. Vom 13. Juli bis 18.
Aurguſt iſt die Bücherhalle geſchloſſen. Entliehene Bücher ſind bis 12.
Jali zurückzugeben.
— Volkshochſchule. Diejenigen Teilnehmer des Photokurſes, die ſich
uur Abſchlußwettbewerß beteiligen wollen, werden gebeten, das zu dieſem
Zwweck geſtift te Material bis Freitag, den 8. Juli, bei Th. Perabo, führt, der die letzten Ausgrabungen galten; ſie könnte noch auf lange
SFhuchardſtraße 14, abzuholen.
— Ausſtellung. Anfang September 1927 findet in ſämtlichen
Räu=
men des Städtiſchen Saalbaues zu Darmſtadt eine Ausſtellung „
Ge=
ſundheit, Wohnung und Siedlung” ſtatt. Außer dem
P eichsbund der Kriegsbeſchädigten ſind hieran unter anderem beteiligt
du: Heſſiſche Wohnungsfürſorge=Geſellſchaft, die Heag, die größ= Doppelturm vorhanden. Der letzte kurmainziſche Miniſter Albini
über=
een Orthopädiewerke Deutſchlands, Krankenfahrſtuhlfabriken
Hausrat=
un d Radiofirmen. Dieſe Ausſtellung erfährt großzügige Aufmachung
uu d bietet auf allen Gebieten der Hygiene und des zweckmäßigen
Bau=
wſ ſens tiefen Einblick in alle Einzelheiten dieſer Probleme. Die
Aus=
ſtällungsleitung liegt in den Händen des Herrn Ph. Rauck,
Darm=
ſich dt, Heinheimerſtraße 48, wohin ſich Intereſſenten wenden wollen.
Kyreisturnfeſt macht es notwendig, eine große Verſammlung Barock=Altar geſtiſtet, er iſt eine Schöpfung des Mainzer Hof=
Stukka=
bpwv. Vereinsabend aller iaktiven ſowie ausübenden Mitglieder, wie
Duarner, Turnerinnen, Sportler, Handballer und Schwimmer, einzube= der Maria iſt auf getriebenem Leder, machdem verſchiedene Schichten
rüffen. Dieſer Vereinsabend findet am kommenden Samstag, 9 Juli, Gips und Mörtel darauf aufgetragen, endlich auf einem dauerhaften
ſends 8.30 Uhr, im Gartenſaale unſeres Turnhauſes ſtatt. Nicht nur Malgrund die Farben aufgewalt. Früher hingen die Krücken der
ſel ben, ſowie die Eltern unſerer Schülerinnen und Schüler haben die
Pülicht, an dieſem Vereinsabend, bei welchem alle Anordnungen zu vor= anderwärts vorhandenem Wetzmarken an den Türgewänden,
ewwähnten Feſten bekanntgegeben werden, zu erſcheinen. Gemeinſame
Asder und Geſangsvorträge uſw. werden dem Vereinsabend ein beſon= Dr. E. E. Becker den beiden trefflichen Führern der Dank des
Ver=
deres Gebräge verleihen, und ſo denſelben zu einer Turner=
Familien=
feoer werden laſſen, aus welcher man erſehen muß, daß die Turngeſell= traten wir, noch ganz hingenommen von allem Schönen und
Denk=
ſchaft Darmſtadt ein geſchloſſenes Ganzes und eine Familie bildet.
Turgesordnung in der noch erſcheinenden Anzeige.
— Städtiſche Akademie für Tonkunſt. Am Mittwoch, den 6 Juli,
alends 6.15 Uhr, im Saale der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt —
Eüiiſabethenſtraße 36 — hält Herr Dr. Bodo Wolf den letzten
Vor=
ti ag zu dem Thema: „Einführung in die Geſchichte der Lllelemerte mobeibeschafang!
Muſik”. Herr Dr. Wolf gibt in dieſem Vortrage den
muſikgeſchicht=
lichen Ueberblick bis in unſere Tage und ſpricht u. a. über neue Muſik,
wobei er auch Gelegenheit nehmen wird, über das Muſikfeſt der
Sinternationalen Geſellſchaft für neue Muſik in Frankfurt a. M. zu
be=
richten. Eintrittskarten im Sekretariat der Städtiſchen Akademie für
Tonkunſt, Eliſabethenſtraße 36.
* Die Fahrt des Hiſioriſchen Vereins nach
dem römiſchen Dieburg.
Daß Dieburg eine römiſche Stadt geweſen iſt, war ſchon lange
be=
kannt, zahlreiche Funde waren ſchon ans Tageslicht gekommen, erſt vor
zwei Jahren wurde in einem großen Topfe eim ſtattlicher Münzfund
gemacht. Aber erſt durch die Auffindung des Mithräums und der
römiſchen vieus iſt helles Licht in die Geſchichte gekommen. Als
Ergän=
zung eines Lichtbildervortrags des Leiters der Ausgrabungen, des
Pro=
feſſors Dr. Behn vom römiſch=germaniſchen Muſeum, machte der
Hiſtoriſche Verein ſeinen zweiten Ausflug nach Dieburg, um die im
Lichtbild geſchauten Bildwerke auch ſelbſt zu ſehen.
Eine überaus große Zahl von Mitgliedern hatte ſich von dem
ſchlechten Wetter nicht abhalten laſſen und war begierig, die neueſten
Funde ſowie die Ausgrabungsſtätten zu beſichtigen. Am Bahnhof ſchon
kam uns unſer liebenswürdiger Führer, Profeſſor Dr. Behn, entgegen
und entwickelte den Plan der Zeiteinteilung. Zunächſt ging es in das
Rathaus, wo vorläufig die wichtigſten Funde noch untergebracht ſind.
Hier konnte das Kultbild, das in mancher Hinſicht von den
ander=
genau beſichtigt werden. Profeſſor Behn gab in Ergänzung ſeines die weißen Flecken ſind, die das Rehkitz nur in den erſten
Mona=
dazu. Von den anderen Bildern weicht das Dieburger erheblich ab. Staaten jagdgeſetzlich geſchützt. Woher kommen alſo dieſe Pelze?!
mit dem germaniſchen Hauptgott Wodan, der in der klaſſiſchen
Lite=
ſind die Dadophoren dargeſtellt, die beide die Fackel aufrecht
hal=
ten. Unter dieſem Kultbild iſt der Name des Künſtlers Silveſtrius
Sil=
vinus angebracht. Um das Bild herum läuft eine geſchloſſene
Bilder=
folge. Die Reihe beginnt links und geht rechtsläufig herum. Das erſte
Bild zeigt zwei Tiere, die kosmiſchen Roſſe der mithräiſchen
Welt=
ſchöpfungslehre. Das folgende ſtellt einen bärtigen Mann, mit dem Diejenigen aber, die dem Handel Rehkitzdecken zuführen, ſeien
Schwert dar, er muß nach der Anordnung des Bildes eine Geſtalt ſein,
(— Ahriman) dar, zu deſſen Bekämpfung M. auf die Welt kam. Es
folgen dann die Felsgeburt des M. und das Waſſerwunder. In der
Wir bitten unſere verehrl. Inſerenten davon
Vormerkung nehmen zu wollen, daß Anzeigen,
die beſtimmt am anderen Tage erſcheinen ſollen,
bis ſpäteſiens
(106 8a
46 Uhr abends
an den Schaltern der Geſchäftsſielle aufgegeben
ſein müſſen. Größere Empfehlungsanzeigen
bitten wir bereits bis 4 Uhr nachm. einzuſenden.
O er
er I a g
ös entliche Aufführungen unſerer Spiele in Darmſtadt nicht ſtattfinden dem Kultbild die Befreiung des Stiers durch M. u. a.
Religionsge=
ſchichtlich ſehr wichtig iſt das folgende Bild, drei Mithrasköpfe auf einem
ihrer für die „Mitteldeutſche Spielfahrt” vorgeſehenen Baum, die erſte bildliche Darſtellung der mithräiſchen
Trini=
tätslehre. Wie dieſe mit der chriſtlichen zuſammenhängt, iſt noch
dogmatiſch feſtgelegt, war aber ſicher ſchon lange im chriſtlichen Glauben
vorhanden. Unſere Dieburger Darſtellung ſtammt etwa aus dem Jahre
ſut=d berührt u. a. folgende Städte: Magdeburg (Reichsjugendtag / 200. Die letzten zwei Bilder ſind wieder anderwärts bekannt: das
Ab=
ſchiedsmahl von M. und die Himmelfahrt von M. Die Rückſeite der
Altartafel iſt künſtleriſch viel wertvoller, ſie geht wohl auf eine
helle=
niſtiſche Vorlage zurück. Es iſt ein kreisrundes Bild, vielleicht iſt die
lich die Bitte des Phaéton an Helios um den Sonnenwagen dar. Die
Frauengeſtalt rechts iſt dann wohl die Mutter Klymone, die 4
Wind=
götter mit den Roſſen und den Muſchelhörnern. Im Hintergrund ſind
3 Horen, von denen die eine durch die Verhüllung als Winterhore
ge=
kennzeichnet iſt. Dies iſt wiederum eine Anlehnung an germaniſchen
Glauben (vgl. Tacitus, Germ. 36). Nach einer Vermutung von
Cu=
hanen Leſern entliehen. Für Büchergeſchenke von Frau Dr. Walther, lehnung an den Weltbrand des M.=Glaubens. Um das Rumdbild läuft
Fo au Hüffell und Frau Maher herzlichen Dank. Zuwendung weiterer ein Schriftband, wonach der oben genannte Silbeſtrius Silvinus und S.
Perpetuus und S. Aurelius Deo Soli Invicto es weiht. M. Perpetuus
iſt Schuſter, Mitglied der ars sutoria. Silvinus aber gehört zur ars
quadratoria, er iſt Bildhauer und der Künſtler unſeres Bildwerks.
(Vgl. Behn, Urgeſch. s. Starkenburg, S. 56 ff.) Sehr wichtig zum
Verſtändnis iſt noch eine Merkuriusſtatue, die durch die Beigabe der
ihm heiligen Tiere Widder, Schildkröte u. a. gekennzeichnet iſt, die auch
beweiſt, daß eine Anlehnung an dem Wodansdienſt vorliegt. Die
Völker=
ſchaft um Dieburg iſt nach Inſchniften die eiritas
Auderien=
sjum. Hierauf wurden wir zu der alten römiſchen Stadtmauer ge=
Strechen verfolgt werden.
Hierauf übernahm der genaueſte Kenner von Dieburg, Herr Dekan
Eversmann, die Führung. Er erläuterte us das ſog.
Albi=
niſche Schloß. Es ſtand urſprünglich eine Waſſerburg aus
Mero=
winger= oder Karolingerzeit da. Noch iſt von der ſpäteren Burg ein
nahm das Schloß, ließ es abreißen und wieder aufbauen. Dann
be=
ſichtigten wir die alte Gnadenkapelle, die ſchon zu Anfang des
13. Jahrhunderts erwähnt wird als Wallfahrtskirche. Es waren
ur=
ſprünglich zwei Kirchen, eine kreisrunde, von der noch ein Halbrund
er=
halten iſt, ſie war ein Baptiſterium, eine Taufkirche, daran ſchloß ſich
eine in ihren älteven Teilen romaniſche, dann in dem Chor gotiſche
— Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875. Das bevorſtehende Gau= und Pfarrkirche. Von dem Kurfürſten von Oſchſtein iſt der jetzige prächtige
teurs Johann Peter Jäger. Das wundertätige Gnadenbild
ſ = eingeſchriebenen Mitglieder, ſondern alle Familienangehörige der= Geheilten u. a. an dem Altar. In der Kiuche ſind Grabdenkmale der
Herren von Groſchlag und Ulner. Erwähnt ſeien noch die auch
deren Bedeutung noch ganz unklar iſt. Nachdem von Herrn Profeſſor
eins ausgeſprochen, und wir uns an Speiſe und Trank erfriſcht hatten,
würdigen, das wir in Dieburg geſehen, die Heimfahrt an. K. Noack.
Den heutigen Verhältnissen angepaßt, liefern wir an
sichere Käufer sofort Möbel aller Art ohne Anzahlung,
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Fretion ist selbstverständlich. Beachten Sie beim
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erSkr. 10
Rost & Fischer, HI
Schwindel mit der Aufveriung.
Aus Stuttgart, 5. Juli, wird gemeldet: Die von dem
angeb=
lichen Betriebsanwalt G. Winter in Leipzig ſür heute angekündigte
öffentliche Verſammlung mit dem Thema „Der Kampf um die geſamte
Aufwertung vor dem Sieg” iſt vom Polizeipräſidium Stuttgart auf
Grund des 8 1 Abſ. 1 des Reichsvereinsgeſetzes verboten worden. Das
Polizeipräſidium teilt hierzu mit: „Die bisher von Winter in Stuttgart
und anderweitig veranſtalteten Verſammlungen haben ergeben, daß
Winter jegliche Grundlagen, für die in Ausſicht geſtellte Aufwertung
fehlen. Er betrachtet den von ihm geführten Kampf für die
Auf=
wertung lediglich als Einnahmequelle, verſucht, durch
ſchwindelhafte Anhündigung immer wieder, die an der Aufwertung
intereſſierten Kreiſe zur Zahlung eines Eintrittsgeldes zu verleiten und
auf dieſe Weiſe das Publikum zu ſchädigen.
— Mode=Roheit! Als Neuheit bringt das Modeblatt „Die
wärts gefundenen Mithrasbildern (darunter in Heſſen allein 9) abweicht elegante Welt” Jacken aus Rehkitz=Decken, an denen noch
Vortrags (ſ. Bericht in Nr. 62 vom 3. 3. 27) folgende Erläuterungen ten ſeines Lebens aufweiſt. Rehkitze ſind nun in allen deutſchen
Das Stieropfer, ſonſt Hauptſache und Mittelpunkt, fehlt hier ganz. Es iſt doch eine beiſpielloſe Roheit, dieſe Tierchen einzufangen
Mithras reitet über den Himmel, begleitet von drei mythiſchen Hunden, und einer Laune der Mode zuliebe zu töten. Der Heſſiſche Jagd=
Er tritt hier als Sonnengott auf und gleichzeitig iſt es eine Vermiſchung klub hat deshalb an die Staatsregierung die Bitte gelangen
laſſen, den Handel, die Verarbeitung und das Auslegen von
ratur vielfach mit dem Merkur gleichgeſetzt wird. Zu beiden Seiten Pelzwerk, das aus Rehkitzdecken hergeſtellt iſt, generell zu
ver=
bieten. An die deutſchen Frauen aber wenden ſich alle, die noch
ein Herz für die Natur und die Tierwelt haben, mit dem
drin=
genden Erſuchen, dieſe Modetorheit zurückzuweiſen. Jeder
ver=
nünftig Denkende wird zugeſtehen, daß dieſe Bitte berechtigt iſt.
hiermit nachdrücklichſt gewarnt, denn das Einfangen von
Reh=
die vor der Geburt des Mithras da war, ſie ſtellt das böſe Prinzip kitzen in Wald und Feld wird als Wilddieberei ſchwer beſtraft
und führt zu hohen Schadensanſprüchen. — Dem Vorgehen des
linken oberen Ecke (nur halb erhalten) M. im Baumperſteck. Oben über Heſſiſchen Jagdklubs iſt reſtloſer Erfolg zu wünſchen. Hoffentlich
wird dieſe Bewegung von allen zuſtändigen Stellen
aufgenom=
men. Nur dann kann ſie wirkſam ſein. Die Red.
— Die dritte Wanderung der Wanderabteilung der Turngemeinde
Darmſtadt 1846 findet am Sonntag, den 10. Juli, ſtatt. Um 37 Uhr
treffen ſich die Teilnehmer am Hauptbahnhof und fahren um 7.10 Uhr
bis nach Stockſtadt. Von hier aus geht es alsdann über den Kühkopf
nach Oppenheim, bis zum Endziel Nierſtein. Mittagsraſt wird in dem
Gaſthaus zum Bahnhof gehalten, und wollen ſich die Teilnehmer am
Mittagstiſch (1 Mk.), ſowie die Jugendlichen unter 20 Jahren, die auf
Jugendfahrſchein fahren (Fahrpreis für dieſe 1,20 Mk.) in die bei dem
Hausmeiſter aufliegenden Liſten einzeichnen. Der Wanderausſchuß lädt
hiermit die Mitglieder aller Abteilungen zu dieſer Wanderung
herz=
lichſt ein.
— Städtiſches Orcheſter. Das 3. Donnerstagskonzert des
Städtiſchen Orcheſters ſei in Hinſicht auf die Vortragsfolge ganz
beſon=
ders empfohlen. Es werden u. a. geſpielt: Roſſini: Ouvertüre „Tell”,
Puccini: Manon=Lescaut, Mercadante: Introduktion, Chor aus der
Oper „Der Schwur”, Popy: Suite Orientale, Suppé: Ouvertüre „Die
ſchöne Galathee”, Lehar: Zigeunerfeſt, Strauß: Dorfſchwalben, Walzer,
Zeller: Vogelhändler=Potpourri. Die Leitung liegt in Händen des
Herrn Ernſt Guido Naumann. Auf die billigen Zehnerkarten ſei
hingewieſen.
— Der Mittagstiſch des Hausfrauenbundes in der Artillerie=Kaſerne
Heidelbergerſtraße, Eingang Ecke Wilhelmſtraße (kleines Tor), iſt
wie=
der eröffnet. Für den niedrigen Preis von 50 Pfennig werden
zwei Teller Suppe, Kartoffeln, Gemüiſe und Fleiſch in Abwechſlung mit
Mehlſpeiſen, Goulaſch, Fiſch uſw. verabreicht.
Bierſteuer. Von der Stadtverwaltung wird uns geſchrieben:
„Es konnte die Wahrnehmung gemacht werden, daß in den
Intereſſen=
tenkreiſen die geldliche Auswirkung der nunmehr zur Einführung
ge=
langten gemeindlichen Bierſteuer ganz erheblich überſchätzt wird. Es
ſei deshalb an dieſer Stelle darauf hingewieſen, daß die ſteuerliche
Be=
laſtung für 2zo Liter des hier in den meiſten Fällen zum Ausſchank
gelangenden Bieres der Brauereien von Darmſtadt und Umgebung nur
0,6 Pfennig oder für den halben Liter nur 1 Pfg. beträgt.
Ein Grund zur Beunruhigung des bierverbrauchenden Publikums dürfte
hiernach wohl nicht gegeben ſein.”
Oeffentliche Impfung. Auf die heute Nachmittag 4 Uhr im
Schulhauſe in der Rundeturmſtraße ſtattfindenden
öffent=
lichen Impfungen wird nochmals hingewieſen. Hierzu können alle im
Kalenderjahre 1926 geborenen Kinder vorgeführt werden, ſowie ſolche
Kinder, die in den Vorjahren geboren, aber bis jetzt noch nicht geimpft
worden ſind.
Straßenſperre. Wegen Gleisneubau vom Schloßgartenplatz zur
Liebfrauenſtraße wird die Beckerſtraße vom Schloßgartenplatz bis
Schuknechtſtraße und die Schuknechtſtraße von Liebfrauenſtraße
bis Beckerſtraße vom 5. Juli bis auf weiteres für den
Fuhr=
werks=, Auto= und Radfahrverkehr geſperrt.
* Unfall. Beim Umfüllen von Salpeterſäure verbrannte ſich geſtern
vormittag ein junger Mann in einem Geſchäft der Schulſtraße am Fuß
ſo ſchwer, daß ſeine Ueberführung durch die Städtiſche Rettungswache
in das Städtiſche Krankenhaus notwendig wurde.
* Kleine Strafkammer. Ein Taglöhner ſteht unter der Anklage, in
der Zeit vom 26. Juni bis 10. Juli 1926 ſich in Schwanheim eines
Be=
trugs ſchuldig gemacht zu haben, indem er einem dortigen Einwohner,
bei dem er in Koſt und Logis war, unwahrerweiſe vorſpiegelte, er habe
einen Mann angefahren und müſſe 140 Mark zahlen; dadurch wollte
er Zeit gewinnen, um ſich von der Koſtgeldſchuld zu drücken. So hat er
den Logisherrn um einen Teil des Koſtgeldes und ein Darlehen
geſchä=
digt. Das Amtsgerieht Zwingenberg hat gegen den im Rückfallsbetrug
befindlichen Angeklagten eine Gefängnisſtrafe von 5 Monaten
ausge=
ſprochen, welches Urteil Angeklagter und Staatsanwaltſchaft mit
Be=
rufung anfechten. Auch jetzt erzählt er wieder, daß er einen Mann
ange=
fahren habe, dem er 140 Mark zahlen müſſe, die er aber nie bezahlt
hat; den Namen des Angefahrenen will er nicht kennen. Er will auch
nicht heimlich ſich von Schwanheim entfernt haben. Die
Beweisauf=
nahme ergibt, daß er heimlich ausgerückt iſt. Die Berufungen werden
zurückgenommen.
* Amtsgericht I. In einer hieſigen Wirtſchaft wurde polizeilich die
Einhaltung der Polizeiſtunde kontrolliert, und bei nochmaliger
Nach=
ſchau war ein hieſiger Einwohner mit wenigen auderen noch anweſend.
Der Angeklagte ſagte zu dem Wachtmeiſter der Schutzmannſchaft: „Sie
ſind ein ganz gewöhnlicher Schutzmann”, was mit der Antwort: „Sie
ſind dann ein ganz gewöhnlicher Beuzintutſther” quittiert wurde.
Darauf leiſtete der Ang=klagte dem Beauten Widerſtand, als er das
Lokal endlich verließ. Das Urteil erkent wegen Widerſtands gegen die
Staatsgewalt auf 25 Mark Geldſtrafe, wegen der Beleidigung wird der
Angeklagte für ſtraffrei erklärt.
* Bezirksſchöffengericht. Wegen Unterſchlagungen im Amt, die nach
der Bekundung des vorgeſetzten Sachverſtändigen auf 35 Fälle ſich
er=
ſtrecken und nach zwei Defektenbeſchlüſſen ſich auf zuſammen 17600 Mk.
belaufen, iſt ein Beamter angeklagt. Er iſt geſtändig, war durch
Haus=
bau und einen Prozeß in finanzielle Schwierigkeiten geraten; er wird
als intelligenter Beamter geſchildert. Der Reichsfiskus erſcheint durch
eine eingetragene Höchſtbetragshypothek, der zwei andere Hypotheken
vorgehen, nicht genügend geſichert. Der Staatsanwalt, der auch den
8 351 StGB. als verletztt bezeichnet; beantragt eine Gefängnisſtrafe von
10 Monaten und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die
Dauer von drei Jahren. Der Verteidiger hebt angeſichts des
Geſtänd=
niſſes die Strafmildernngsgründe hervor. Das Urteil lautete dem
An=
trage des Staatsanwalts entſprechend.
Aus den Parteien.
— Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei.
Heute abend findet ein Abendſpaziergang ſtatt. Treffpunkt: pünktlich
8 Uhr am Oſtbahnhof. Wir bitten um zahlreiche Beteiligung. — Bei
ſchlechter Witterung findet der Gruppenabend auf der Geſchäftsſtelle ſtatt.
— Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei.
Unſeren Freundinnen zur Nachricht, daß die geſellige Zuſammenkunft
diesmal Samstag, den 9. Juli, nachmittags 4 Uhr, in Kranichſtein
ſtatt=
findet. Fußgänger treffen ſich an den Hirſchköpfen rünktlich 3.30 Uhr.
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Mittwoch, den 6. Juli 1927
Nummer 185
Kommunglpolitiſche Tagung.
Elektrizitätswirtſchaft und Finanzierung des Wohnungsbaues im Verein für
Kommunal=
wirtſchaft und Kommunalpolitik e. V.
In Eiſenach fand die 12. Mitgliederverſammlung des Vereins für
Kommunalwirtſchaft und Kommunalpolitik e. V. ſtatt, an der mehr als
500 Delegierte aus allen Teilen des Reiches und des Auslandes
teilnah=
men. Vom Ausland waren folgende Gebiete vertreten: Eſtland,
Finn=
land, Dänemark, Schweden, Lettland, die Niederlande, Oeſterreich,
Un=
garn und die deutſchen Gebiete in der Tſchechoſlowakei. Die Sitzung
wurde geleitet vom Vorſitzenden des Vereins, Oberbürgermeiſter
Dr. Lueken, Kiel. Generalſekretär Stein erſtattete einen Bericht
über die überaus umfangreiche Arbeit des Vereins. Das erſte in der
Dagung des Vereins für Kommunalwirtſchaft und Kommunalpolitik
e. V. in Eiſenach behandelte Thema betraf
die Probleme der Elektrizitätswirtſchaft.
Der Bericht wurde von Herrn Geh. Baurat Block, Beratender Ingenieur
in Berlin, als Einleitung für die Diskuſſion erſtattet. Der Vortragende
gab in großen Zügen einen Ueberblick über den augenblicklichen Stand
der techniſchen und organiſatoriſchen Entwicklung der
Elektrizitätswirt=
ſchaft in Deutſchland und wies am Schluſſe auf die zukünftigen
Mög=
lichkeiten kurz hin. Die von der Geſetzgebung in erſter Linie behandelte
Frage der Verbilligung der Elektrizität durch Herabminderung der
Er=
zeugungskoſten bezeichnete er als durchaus nicht die wichtigſte, weil heute
bereits in größeren Elektrizitätswverken dieſe Koſten ſo gering ſind, daß
eine weſentliche Verbilligung auch durch die größten techniſchen
Fort=
ſchritte, z. B. durch den Fernbezug aus Großkraftwerken, aus der Kohle
und aus den Waſſerkräften in Süddeutſchland nicht zu erzielen ſei. Die
Möglichkeit der dringend erwünſchten Verbilligung der Elektrizität für
jeden Abnehmer liege nach ſeiner Auffaſſung faſt ausſchließlich in der
Vergrößerung des Abſatzes, durch welchen der Kapitaldienſt, welcher den
größten Anteil an den Selbſtkoſten hat, vermindert wird.
Dieſe Ausführungen wurden ergänzt und vertieft durch
Oberbürger=
meiſter Dr. Blaum, Hanau, der ſehr eingehend auf die einzelnen Fragen
der Elektrizitätswirtſchaft für die Gemeinden einging.
Der weitere Teil der Tagung galt der
„Finanzierung des Wohnungsbaues”,
eingeteilt in die Abſchnitte: „Der Bedarf im Wohnungsneubau”, von
Dr. jur. Wölz, Miniſterialrat im Reichsarbeitsminiſterium, Berlin;
„Die Finanzierung des Wohmgsneubaues” von Dr. Karding,
Mütglied der Direktion der Gemeinſchaftsgruppe Deutſcher
Hypotheken=
banken, Berlin; „Die Technik (die Form) des Wohnungsbaues”, von
Senator und Stadtbaurat Elkart, Hannover.
Miniſterialrat Dr. Wölz vom Reichsarbeitsminiſterium führte über
den Bedarf an Wohnungen ungefähr folgendes aus:
Man bann heute feſtſtellen, daß vor dem Kriege die Zahl der
Woh=
nungen ungefähr der Zahl der Haushaltungen entſprochen hat. Es
be=
ſtanden im Jahre 1913 etwa 13,4 Millionen Haushaltungen und etwa
ebenſoviel Wohnungen, 1,5 — 2 Prozent aller Wohnungen entſprachen
1—2 Prozent der Haushaltungen, die aus irgendwelchen Gründen auf
eine eigene Wohnung verzichtet haben. Eine außerordentlich ſorgfältige
und gründliche Arbeit hat das ſtatiſtiſche Neichsamt, die mit einer
Denk=
ſchrift des Reichsarbeitsminiſters in abſehbarer Zeit der Oeffentlichkeit
vorgelegt werden wird, mit großer Sicherheit feſtgeſtellt, daß am
1. Januar 1927 ein Ueberſchuß der Haushaltungen über die Wohnungen
von 950 000 vorhanden war. Der jährliche Zugang an Haushaltungen,
der vor dem Kriege etwa 20 000 betrug, und für den in derſelben
Höhe jährlich Wohnugen erſtellt wurden, berechnet ſich heute bis etwa
zum Jahre 1925 auf 200 000—210 000. Vor dem Kriege wurden
außer=
dem jährlich etwa 50 000 Wohnungen, die zum Teil erſatzbedürftig waren,
zum Teil aus anderen Gründen in Abgang kamen, durch Neubauten
er=
ſetzt. Dieſe Zahl war im Jahve 1926 12000, in den Jahren ſeit
Kriegs=
beginn erheblich niedriger.
Es muß nun mit allem Nachdruck feſtgeſtellt werden, daß dieſer
ſtati=
ſtiſch feſtgeſtellte Wohnungsbedarf nicht der Maßſtab für die notwendige
Bautätigkeit ſein kann. Eine ganze Reihe von Gründen wirken
zuſam=
men, um dieſen Bedarf nicht als zahlenmäßige Nachfrage nach
Wohnun=
gen auftreten zu laſſen. Neben gewiſſen Veränderungen der kulturellen
Gowohnheiten, ſind es insbeſondere der ſtarke wirtſchaftliche Druck und die
verhältnismäßig niedrige Einkommenshöhe, die im ſteigenden Maße dazu
führen werden, daß Haushaltungen, die im Frieden weitergeführt
wor=
den ſind, ſich auflöſen und daß neu gegründete Haushaltungen zunächſt
auf eine eigene Wohnung verzichten müſſen. Wenn man davon ausgeht,
daß ſtatt früher 2 Prozent für die nächſten Jahre 4—5 Prozent der
Haushaltungen keine eigene Wohnung beanſpruchen werden, ſo wird man
nicht ſehr fehlgehen, mit der Angabe, daß ein dringender
Wohnungs=
bedarf ein Fehlbetrag von 600 000 und ein jährlicher Zuwachs von etwa
180 000 Wohnungen durch Neubauten zu decken ſind. Dann darf nicht
überſehen werden, daß, ſo bedauerlich dieſer Umſtand auch iſt, damit eine
Verſchlechterung der Wohnungshaltung verbunden iſt.
Ueber die Finanzierung des Wohnungsbaues
ſprach Dr. Karding, der frühere Stadtkämmerer von Berlin, jetzt
Vor=
ſtandsmitglied der Gemeinſchaftsgruppe deutſcher Hypothekenbanken. Er
wies auf die verſchiedenen Finanzierungsmöglichkeiten hin: vor dem
Kriege nur durch Privatkapital, im Wien nur durch öffentliche Mittel,
bei uns in gemiſchten Shſtemen. Die Verbindung mit der
Hauszins=
ſteuer iſt nur eine zufällige, finanzpolitiſche und parlamentariſch bequeme.
Weun einwal die Wohnungsnot beſeitigt ſein wird, ſo wird es wiederum
eine politiſche Fvage ſein, ob man die Hauszinsſteuer abbauen wird
oder die einfache Steuer oder die Gewerbeſteuer.
1926 wurde der Neubau zur Hälfte mit privatem Kapital (
Eigen=
kapital und erſte Hypothek) finanziert; 1927 ſollte der Anteil des
priva=
ten Kapitals auf 70 Prozent geſteigert werden durch die Zulaſſung von
Zuſchüſſen aus der Hauszinsſteuer für zweite Hypotheken. Die
außer=
ordentliche Entwicklung des inländiſchen Kapitalmarktes 1926 berechtigte
zu großen Hoffnungen, aber die neuen Richtlinien vom März 1927 kamen
zu ſpät. Inzwiſchen war die Quelle verſiegt durch die Verweigerung
weiterer Steuerbefreiungen für Auslandsanleihen und beſonders durch
die 50prozentige Reichsanleihe, die den inländiſchen Anlagemarkt
zer=
ſchlagen hat. Seit dem Februar iſt der Pfandbrief= und
Obligationen=
abſatz mehr und mehr zurückgegangen und hat vorübergehend ganz
auf=
gehört. Es muß deshalb zu dem Verfahren von 1926 wieder
zurück=
gegriffen werden. Eine Erleichterung iſt für die nächſte Zeit nur aus
der Wiederzulaſſung kapitalertragsſteuerfähiger Auslandsanleihen zu
er=
warten. Die Steuerbefreiungen auch für ausländiſche
Wohnungsbau=
anleihen ſtehen bevor, werden ſich aber hinſichtlich auf das Geld für die
erſten Hypotheken beſchränken; eine Erweiterung des neuen
Baupro=
gramms iſt daher für die nächſte Zeit nicht zu erwarten.
Form und Technik des Neubaues von Wohnungen
behandelt Senator und Stadtbaurat Elkart=Hannover. Der Vortragende
wvies auf die Art des Kleinwohnungsbaues in der Vorkriegszeit hin, in
der das Kennzeichen der Kleinwohnung darin beſtand, daß ſie meiſt in
Hinterhäuſern, an lichtloſen Fluren, ohne Durchlüftung, mit ſchlechten
Naum= und Abortverhältniſſen, gelegen waren. Als einziger Grund für
die Entſtehung derartiger Verhältniſſe kann nur die ungeheure
indu=
ſtrielle und wirtſchaftliche Entwicklung angeſehen werden, die in der
Mitte des vorigen Jahrhunderts bei uns Platz gegriffen hat und die zu
einer gewaltigen Vergrößerung unſerer Städte führte. Nachdem aber
dieſe Fehler erkannt waven, verſuchte man durch Verbeſſerung der
Bau=
ordnungen und ſchließlich durch das Wohnungsgeſetz des Jahres 1918
Wandel zu ſchaffen. Seitdem iſt es dem Städtebauer möglich, Pläne zu
entwerfen, die ganz auf das Wohnen eingeſtellt ſind. Damit wird eine
alte Forderung der Wohnungshygieniker erfüllt, man kommt zu
durch=
lüfteten, durchſonnten Wohnungen ohne Hinterbebauung, kurz zur reinen
Nandbebauung. An vielen Lichtbildern wurde gezeigt, wie heute
der=
artige Planungen ſich vollziehen, ſei es in offener oder geſchloſſener
Bau=
weiſe und wie darnach die Grundriſſe ſich ändern. Es wurde gezeigt,
daß dieſe Art der Bebquung durchaus nicht unwirtſchaftlicher als die
frühere iſt, wenn von Beginn der Planung an die Wirtſchaftlichkeit des
ganzen Bauvorganges oberſter Grundſatz iſt. Bei der Kleinwohnung
kann man heute zwei Typen unterſcheiden, ſolche mit Wohnungsküche
und ſolche mit Arbeitsküche, letzteve Form iſt dann für unſer Klima zu
empfehlen, wemn Zentralheizung vorhanden iſt. Der Vortragende wies
darauf hin, daß gerade in einer rationellen Anordnung der Grundriſſe,
die größten Erſparniſſe zu erzielen ſind. Trotz ſolcher Erſparniſſe kann
aber auf ganz kleine Wohnungen nicht verzichtet werden. Es muß bei
ihnen nur darauf bedacht werden, daß ſie ohne zu viele Umbauten ſich
den veränderten wirtſchaftlichen Verhältniſſen anpaſſen laſſen. Die
neuen Baumethoden, die in den letzten Jahren als Erſatz der
Ziegelbau=
weiſe verſucht wurden, begrüßt der Vortragende grundſätzlich. Er zeigt
dieſe Bauweiſen an verſchiedenen Lichtbildern, kommt aber zu dem
Schluß, daß ein abſchließendes Urteil über die Wirtſchaftlichkeit dieſer
Bauweiſen heute nicht abgegeben werden kann. Die Ausdrucksformen,
die unſere Kleinwohnungen in der Nachkriegszeit erhalten haben, und die
insbeſondere in den neueſten Bauten ganz klar zur Geltung kommen,
hält er für einen weiteren Fortſchritt und er hofft, daß durch entſpre.
chende Einſtellung ſowohl im Bauplan als im Grundriß, in der
Kon=
ſtruktion und im Aufbau ſchließlich die Verſuche dahin führen, daß wir
endgültig zu einer zweckmäßigeren und wirtſchaftlicheven Bauweiſe im
Kleinwohnungsbau gelangen.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künffler oder künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Grwchnung
geſchieht, behält ſich die Redakion ihr Urtell voc
— Union=Theater: Buſter Keaton, der Boxer!
Eine höchſt vergnügliche, ſituationsreiche, lachſalvenerzeugende Poſſe,
die als ein ſtarker und ehrlicher Erfolg angeſehen werden darf . . . das
Spiel bewegt ſich munter im Rhythmus des handfeſten Schwankes. .
iſt eine Verwechſlungsaffäre . . . gibt es Szenen von bezwingender,
erſchütternder Komik, ſo, wenn Buſter Keaton im Boxertreß trainiert
und ſich in den Seilen verfängt . . ., aber auch dieſe Boxergeſchichte
unterhält, läßt us lachen herzhaft und wirklich. Prachtvoll wiederum
Keaton . . . Sehr reizend, ſehr lieb Sally ONeill, gut in Epiſoden
Francois Donald Snitz Edwards. Der Film fand ſtarken Beifall
zeigt die Regie ein flottes Tempo, routiniert inſzeniert und vorzüglich
photographierte Szenenfolgen, die den bekannten Groteskkomiker reich
lich Gelegenheit gaben, das Publikum zum Lachen und Schütteln zu
bringen . . . das Haus amüſierte ſich ausgezeichnet.
— Reſidenz=Dheater: Eva, das Fabrikmädal,
oder wie heirate ich meinen Chef. Der Grundgedanke, daß
eine Studentin der Nationalökonomie ſoziale Verhältniſſe in der Praxis
ſtudieren will und als Sekretärin in eine Fabrik geht, aber ſtatt bier
ihre Studien zu beenden, die Frau des Chefs wird, iſt an ſich gar nicht
übel. Erich Schönfelder hatte ſehr luſtige Regieeinfälle und ließ ſeine
Schauſpieler flott ſpielen. Harry Halm und Curt Veſpermann ſind
zwei ſympathiſche Rivalen. Ein ſehr charakteriſtiſches geriſſenes
Eltern=
paar zeigen Robert Garriſon und Roſa Valetti, ihre hoffnungsvolle
Tochter Dina Gralla, hatte ſchon viel von ihnen gelernt. Albert Paulig
muß ſich wie immer durch ſchwierige Situationen als Gatte und
Lieb=
haben hindurchwinden.
Lokale Veranſtaltungen.
Die blerunter erſchelnenden Notlzen ſind ansſchlieflich als Hinweiſe auf Amzelgen zu beirachtes
in keinem Falle iergendwie alte Beſprechung oder Kritk.
— Vereinigung früherer Leibgardiſten. Wie aus
der heutigen Anzeige erſichtlich, hält die Vereinigung morgen
Donners=
tag, den 7. Juli, abends 8.30 Uhr, im Garten ihres Vereinslokals, bei
Sitte (Karlſtraße) wieder einen Familienabend ab, wozu die Kameraden
nebſt ihren werten Angehörigen herzlichſt eingeladen werden.
— Achtung Mieter! Wir machen darauf aufmerkſam, daß
am kommenden Freitag, den 8. Juli, abends im Städtiſchen Saalbau
hier eine Proteſtverſammlung wegen Aufhebung der
Mieterſchutzbeſtim=
mungen ſtattfindet. (Siehe Anzeige.)
— Verein der Hundefreunde von Darmſtadt und
Umgegend Freitag, den 8. Juli, abends 8.30 Uhr,
Monatsverſamm=
ung im Vereinslokal Brauerei zum goldenen Anker, Große Ochſengaſſe.
Zahlreiches Erſcheinen der Mitglieder erwünſcht.
Tageskalender für Mittwoch, den 5. Juli 1927.
Landestheater, Großes Haus: Geſchloſſen — Kleines
Haus, abends 8 Uhr: „Die Tereſina” — Orpheum, abends
8 Uhr: „Stöpfel” — Konzerte: Schloß=Café; Hotel=Reſtaurant
Schmitz; Café=Reſtaurant Waldesruhe; Hotel und Café=Reſtaurant
Waldſchlößchen; Park=Café=Reſtaurant. — Kinovorſtellungen:
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele. — Theater=Saal
Perkeo, Alexanderſtr. 12—14, abends 8 Uhr: Thüringer
Volks=
ſänger. — Landesmuſ
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Nummer 185
Mittwoch, den 6. Juli 1927
Seite 7
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tausch.
an Dr. Henkel,
Unterricht
Wittmann=
IIL ſtraße 30, I.
Seite 8
Mittwoch, den 6. Juli 1927
Nummer 185
Aus Heſſen.
* Starkenburger Landvolktag.
Einen würdigen und glanzvollen Abſchluß bot das Reit= und
Fahr=
turnier, das am Montag nachmittag durch die Reitergruppe Lengfeld
anläßlich des Landvolktages durchgeführt wurde. Was man hier zu ſehen
bekam, war, wenn man immer wieder berückſichtigt, daß es ſich um
Bauernpferde, alſo um Arbeitspferde handelte, die die Woche über auf
dem Acker ihre Arbeit tun, erſtklaſſig. Eine wahre Begeiſterung erfüllte
deshalb auch nicht nur die teilnehmenden Neiter und Fahver, ſondern
auch die wiederum zahlreich erſchienenen Zuſchauer, um ſo mehr, da ſich
am Montag die Feſtwieſe, wie auch der Feſtplatz, in dem wunderbarſten
Sonnenſchein zeigten. Das Schiedsrichteramt, das manchmal unter
ſchwierigen Verhältniſſen durchgeführt werden mußte, hatten
liebens=
würdigerweiſe Graf Konrad zu Erbach, Freiherr Löw von und zu
Steinfurth und Herr Rittmeiſter von Neufville übernommen. Die Reiter
ſetzten ihr Beſtes ein, denn neben zahlreichen Geldpreiſen winkten ihnen
koſtbare Ehrenpreiſe, die von Gönnern des edlen Reitſports und den
Veranſtaltern des Tages geſtiftet wurden. Die Hauptzahl der Reiter
ſtellten die Ortſchaften des vorderen Odenwaldes, aber auch das Ried
und der Sand waren würdig vertreten; denn auch ihre Abgeſandten
konnten, mit Ehrenpreiſen bedacht, am Abend Lengfeld verlaſſen. Die
Preisverteilung für Fahren, Reiten und Schießen wurde auf dem
Feſt=
platz vorgenommen, wo ſich inzwiſchen wiederum an dem ſchönen
Sommerabend zahlreiche Beſucher eingefunden hatten, die bei beſter
Stimmung den Schluß des Feſtes begingen. Jeder Einzelne, der in
dieſen Tagen in Lengfelds Mauern weilte, wird mit froher Begeiſterung
an dieſe Stunde zurückdenken. Der Tag ſelbſt wird ein Markſtein in
der Geſchichte des Heſſiſchen Landbundes ſowohl, als auch des
Starken=
burger Junglandbundes ſein und ewig bleiben.
* Arheilgen, 5. Juli. Der von der Sportvereinigung 04 am
Sonn=
tag nach Bingen und dem Rhein unternommene Tagesausflug nahm
einen recht ſchönen Verlauf. Etwa 70 Teilnehmer fuhren mit der Bahn
nach Bingen, beſichtigten die Stadt und den Rochusberg; von hier ging
es mit dem Dampfer nach Schloß Rheinſtein und nach dem
gegenüber=
liegenden Aßmannshauſen. Jetzt ging es zu Fuß über das Jagdſchloß
und an der Nebelhöhle vorüber nach dem Nationaldenkmal auf dem
Niederwalde. Das Wetter, das früh morgens nicht gerade
vertrauen=
erweckend ausgeſehen hatte, hellte ſich
inzwiſchen auf, und war es eine Pracht,
on dieſem herrlichen Platze aus das
Panorama dieſer einzigartigen Gegend
an ſich vorüberziehen zu laſſen. Doch
die Zeit war indeſſen vorgeſchritten
und man ſchickte ſich zum Abſtiege an,
den ein Teil zu Fuß unternahm. In
Rüdesheim angekommen, ſtärkte man
ſich durch einen vorzüglichen Tropfen
und dann ging es wieder mit Boot
nach Bingen und von hier mit der
Bahn zu Muttern. Es war eine
herr=
liche Fahrt und wird allen eine
blei=
bende Erinnerung ſein. — Bei dem am
Sonntag in Höchſt i. O. abgehaltenen
Geſangswettſtreit errang der hieſige
Gefangverein „Sängerluſt” unter der
Leitung ſeines Vereinsdirigenten Herrn
Chormeiſter Wilhelm Etzold aus
Darm=
ſtadt in der erſten Stadtklaſſe den
2. Preis, außerdem wurde dem
preis=
gekrönten Verein der Ehrenpreis
zu=
erkannt.
Ck. Wixhauſen, 3. Juli.
Oeffent=
liche Gemeinderatsſitzung.
Zur Beratung ſtand die Feſtſetzung der
Steuerausſchlagſätze für 1927. Es
wur=
den folgende Sätze angenommen: Auf
je 100 Mark Steuerwert für Gebäude
und Bauplätze 45 Pf., für land= und
forſtwirtſchaftlich benutzten Grundbeſitz
75 Pf., Sondergebäudeſteuer 34,33
Pro=
zent der ſtaatlichen Sätze, gewerbliches
Anlage= und Betriebskapital 70 Pf. und
Gewerbeertragsſteuer 60 Prozent der
ſtaatlichen Sätze. Einem Bericht der
Baukommiſſion zufolge ſoll im
Ge=
meindehaus in der Obergaſſe an die
Wohnung Spengler ein
Aufbewahrungs=
raum angebaut werden. Die Miete
für die Lehrerwohnungen wird
ge=
mäß der Vereinbarung mit dem
Kreisſchulamt feſtgeſetzt. Die
Grund=
miete für die beiden größeren
Woh=
nungen beträgt 300 Mark, zuzüglich
die 10 Prozent der geſetzlichen
Zu=
ſchläge, und für die übrigen
Woh=
nungen beträgt die Miete 240 Mark und die geſetzlichen Zuſchläge. —
— Ausſtellung. Die Heſſiſche Wanderausſtellung für Geſund= am Sonntag im herrlich gelegenen Eichenwäldchen am alten
Seligen=
heitspflege und ſoziale Fürſorge wird in den nächſten Tagen (vom 9. ſtädter Weg gefeiert wurde, nahm bei nicht zahlreicher Beteiligung der
bis 11. Juli) hier gezeigt werden. — Heuernte. Die Heuernte, die hieſigen Vereine einen feuchtfrohen Verlauf. Verſchiedene Feſte m
gut ausgefallen iſt, kann man im unſerer Gemarkung im großen und der Umgebung trugen ſicher dazu bei, daß der Beſuch des Waldfeſtes
verzögerte öfters die Heimbringung der Ernte.
wieder Sonnenſchein. So war es auch bei unſerem 6. Gaufeſte der platz, wo mehrere Buden und ein Karuſſell ſich aufgepflanzt hatten,
Gaue 3 und 4 des Heſſ.=Naſſ. Radfahrerbundes, das am 25., 2. und doch bald ein fröhliches Leben und Treiben. Bei Stabübungen, gut aus=
27. Juni in unſerem Orte abgehalten wurde. Eine große Feſtſtimmung geführt von Knaben der beiden hieſigen Schulen, unten Leitung der
war wohl vorhanden, konnte aber nicht zum Ausdruck kommen, wie ſie Herren Studienrat ullmann und Lehrer Sommerlad,
Reigen=
notwendig iſt. Die Vertreterverſammlung war gut beſucht und zeigte tänzen der Mädchen, Liedervorträgen der anveſenden Geſanavereine
Feier auf dem Feſtplatz verliefen einzig. Biſchofsheim, Bauſchheim dahin. Ein heftig einſetzender Gewitterregen bereitete als grauſamer
und Vürgel, ſowie der feſtgebende Verein leiſteten im Kunſtreigonfahren Störenfried dem Waldfeſt leider ein alzu frühes Ende.
Beſtes. Feſtredner Herr H. Frühwein und der Gauvertreter Herr
Reinhardt ſprachen zu Herzen gehende Worte an alle Feſtbeſucher, band der Erwerbs= und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften im Volksſtaat Heſſen
Geſangsvorträge und turneriſche Vorführungen wechſelten miteinander und die Arbeitsgemeinſchaft der Heſſiſchen Kreditgenoſſenſchaften ihren
fahren und das Radlerſpiel waren ſehr zahlreich von Sportsleuten be= noſſenſchaft, die Volksbank e. G. m. b. H. Babenhauſen, hat bereits
ſucht und ernteten reichen Beifall. Die Leiſtungen im allgemeinen er= Vorbereitungen für die Tagung getroffen. Sie wird zu Ehren der
reichten die Note „ſehy gut‟. Das Preiskorſo im Feſtzug war ebenfalls Gäſte am Samstag abend im Hotel „Deutſcher Hof” einen
Begrüßungs=
glanzvoll und konnten alle mitfahrenden Vereine einen ſehr preiswerten abend veranſtalten. Hierbei werden ein verſtärktes Orcheſter (Darm=
Gegenſtand erringen. Das Leben und Treiben auf dem Feſtplatz litt ſtädter Beamtenmuſitvereinigung), der Geſangverein „Eintracht”, der
not, jedoch heiterte der Bummelmontag die geſamte Stimmung wieder Turnverein 191 Babenhauſen und Herr Konzertſänger Möhus
mit=
auf. Der Frühſchoppen und das Volksfeſt waren als Schlußtag beſtens
beſucht. Feſtredner Frühwein dankte allen mitwirkenden auswärtigen nachmittag 4 Uhr im Hotel „Zum Löwen”. Am Sonntag vormittag
Gäſten, der geſamten Einwohnerſchaft für ihre ſympathiſche Teilnahme, 9½ Uhr findet im Hots „Deutſcher Hof” die Hauptverſammlung ſtatt.
und zuletzt dem erſten Schriftführer, Herrn Georg Ries, der es meiſter= Die Heſſiſche Handwerkskammer wird am Sonntag durch ihren
Prä=
haft und talentvoll verſtanden hat, das Feſt zu organiſieren, und ſomit ſibenten, Herrn Nohl, und Herrn Direktor Schüttler=Darmſtadt zum
Sinne hoffen wir weiter für unſerg Sportſache und wünſchen „Au trägen des ſtellvertretenden Verbandsdirektors, Herrn Weiler=Darm=
Heil”.
der Hauptkommiſſion nochmals zur Prüfung bergelegt. — Nach
noch=
maliger Prüfung des Beſchluſſes vom 19. Mai 1927, die lokale Bier= ſichtlich erfreuen durſte.
ſteuer betreffend, wird beſchloſſen, unter Aufhebung des friheren
Be=
ſchluſſes, zurzeit keine Vierſteuer zu erheben. — Da etliche Mitglieder Geburtstages der 40jährigem des Kirchſpiels Rohrbach=Wembach=Hahn.
des Schulvorſtandes ausgeſchieden ſind, werden verſchiedene Herren neu Von den 31 in Frage kommenden Konfirmanden ſind inzwiſchen vier
Firma J. Schmahl in MainzMombach zum Angebot von 1475 Marr die Feier durch den Vortrag eines Schülerchors. Der Geſangverein
erteilt. — Alsdann wurde beſchloſſen, die Koſten für die in der Ge= „Liederkranz” Wembach ſana unter der Leitung von Herrn Lehrer
führung der Abwäſſer der Lehrküche der Mädchenfortbildungsſchule bach, der ſelbſt zu den Altersgenoſſen zählt, hielt alsdann eine
ein=
dient, zu übernehmen. — Das Baugeſuch des Georg Himmelheber= drucksvolle, zu Herzen gehende Gedenkpredigt. Der Nachmittag war
Groß=Umſtadt bezüglich Umbau ſeines Wohnhauſes, ſowie die Verſteige= dem geſelligen Beiſammenſein im Gaſthaus von Gg. Perron zu
Nohr=
rung des Heugraſes auf den ſtädtiſchen Wieſen werden genehmigt. — bach gewidmet, das einen ſchönen, in ſteter Erinnerung bleibenden Ver=
Der Landwirtſchaftskammer werden für das Muſter= und Verſuchsgut lauf nahm. Hoffentlich können die Altersgenoſſen den 50. Geburtstag
der Landwirtſchaftskammer an der Dieburger Straße 250 Kubikmeter in ebenſo körperlicher, wie geiſtiger Friſche feiern,
Stückſteine koſtenlos als Bruch geliefert. — Zur Abhaltung des
Jugend=
follen 800 Programme gedruckt werden. — Altertumsverein. Jahre lang die Stelle der Gemeindehebamme mit ſeltener Gewiſſen=
Am verfloſſenen Donnerstag hielt Herr Lehramtsaſſeſſor Stephan haftigkeit verſehen, bis vor 5 Jahren ein Beinbruch), den ſie ſich bei
einen hochintereſſanten, durch zahlreiche Lichtbilder illuſtrierten Vortrag einem Dienſtgang zuzog, ihrem Wirken ein Ziel ſetzte.
über den durch die in Dieburg gemachten Funde in den Vordergrund
Altertumsvereins einen Ausflug nach Dieburg, um die bei den Diebur= Geldpreiſe und wertvolle, zum Teil von Mitgliedern geſtiſtete
Ge=
ger Ausgrabungen gemachten Funde an Ort und Stelle zu beſichtigen. brauchsgegenſtände zur Verteilung.
Unter der Führung des Herrn Aſſeſſors Stephan geſtaltete ſich die
Ex=
kurſion zu einer äußerſt intereſſanten.
2.5 jähriges Jubiläumsfeſt verbunden mit
Geſangswettſtreit des Männergeſangvereins
Höchſt im Odenwald.
Das 25jährige Stiftungsfeſt des Männergeſangvereins Höchſt i. O.
iſt nicht gerade vom Wetter begünſtigt geweſen. Der geplante
Lampion=
zug mußte infolg deſſen ausfallen, wie= auch alle anderen feſtlichen
Ver=
anſtaltungen zunichte wurden. Auf dem Feſtplatz, deſſen
Bodenbeſchaf=
fenheit nicht gerade die beſte iſt, war wenig Betrieb. Dafür aber
herrſchte in den Gaſthäuſern bis ſpät nach Mitternacht reges Leben.
Der Sonntag wurde mit einem Weckruf eingeleitet. Von ½8 Uhv an
wurden die auswärtigen Vereine mit Muſik am Bahnhof abgeholt=
Im Auſchluß an eine nun abgehaltene Preisrichterkonferenz wurde mit
dem Wettſſngen begonnen, an welchem 27 Vereine mit etwa 1300
Sän=
gern teilnahmen. Um 2 Uhr bewegte ſich der Feſtzug, welher in zwei
Ortsſtraßen Aufſtellung genommen hatte, durch die Straßen des Ortes
nach dem Feſtplatz. Jetzt hatte auch der Himmel eim Einſehen und
zeigte ein freundlicheres Geſicht. Nach einigen einleitenden Worten des
Präſidenten hielt Herr Bürgermeiſter Wolf eine kurze
Begrüßungs=
anſprache. Hierauf ergriff der Vorſitzende des Mümling=Gaues (
Oden=
wälder Sängrbundes), Herr Heinrich Fleckenſtein=König, das Wort.
Er betonte beſonders, daß der Männergeſangverein Höchſt einer der
beſten im Gaue iſt. Weiter gedachte er des verſtorbenen Mitbegründers
und langjährigen Dirigenten, Herrn Oberlehrer Wolf. In ſeinen
wei=
teven Ausführungen kam er auf den derzeitigen Chormeiſter, Herrn
Wilhelm Herbert=Darmſtadt, zu ſprechen. Herr Herbert, ein Höchſter
Kind, wurde im Jahre 1906, erſt 2jährig, aus den Reihen des Vereins
zum Dirigenten gewählt, und führt heute 21 Jahre den Dirigentenſtah.
Unter ſeiner beſtens bewährten Leitung ſtieg der Verein auf ſeine jetzige
Höhe. Einen Beweis hierfür geben uns dis vielen euſten Preiſe, welche
der Verein, u. a. auch dieſes Jahr in Bechtolsheim, errungen hat. Es
wäre ſehr zu wünſchen und ein großer Gewinn, wenn Herr Wilhelm
Heabert dem Vereim noh reckt viele Jahre erhalten bliebe.
Anſchlie=
ßend wurden die Mitglieder Michael Weigel, Fritz Wölfelſcheider und
Georg Jöckel für 25jährige Mitgliedſchaft zu Ehrenmitgliedern ernannt
und mit einem Diolom bedacht. Der Gauvorſitzende überreichte ſodann
dem Jubelverein eine Plakette. Frau Mohr übergab mit humorvollen
Worten eine von den Frauen des Vereins geſtiſtete Fahnenſchleife. Um
6 Uhr abends erfolgte die Preisverteilung; die Preiſe beſtanden in ſehr
ſchönen Gegenſtänden. Konzert und Tanz gaben nun dem Feſtplatz ſein
Gepräge.
Zum 650. Jahr Jubiläum der Stadt Alzeh
Aus dem hiſtoriſchen Feſizug: Die Nibelungengruppe mit den Königen Gunther, Gernot,
Phor, Benninghoben
und Geiſelher mit Siegfried, Hagen, Volker von Alzey uſw.
r. Babenhauſen, 3. Juſi. Das Wald= und Jugendfeſt, das
ganzen als beendigt anſehen. Das leicht in Regen ausartende Wetter nicht ſo ſtark wie ſonſt war. Eine ſtattliche Anzahl Schulkinder, die
Mädchen mit Blumenkränzchen im Haar, marſchierten der Lautzſchen
Kapelle ſtolz voran. Die Vereine mit ihren Fahnen folgten. Zeigte
* Münſter, 3. Juli. Verein Radſport. Nach Regen folgt auch der Himmel ein recht finſteres Geſicht, ſo herrſchte auf dem
Feſt=
reges Intereſſe für den Nadſport. Ein Fackelzug und die gkademiſche und Konzertſtiücken der Muſikkapelle gingen nur zu raſch die Stunden
r. Babenhauſen, 3. Juli. Am 9. und 10. Juli d. J. halten der
Ver=
ab. Der zweite Feſtag verlief programmäßig gut. Das Kunſtreigen= diesjährigen Verbandstag in unſeren Mauern ab. Die gaſtgebende
Ge=
wirken. Die Tagung beginnt mit einer Vorverſammlung am Samstag
demſelben eine bleibende Erinnerung gewährleiſtet hat. In dieſem Worte kommen. Im Mittelpunkt des Intereſſes ſteht neben den
Vor=
ſtadt, der Vortrag des Anwalts des Deutſchen Genoſſenſchaftsverban=
* Groß=Umſtaßt, 3. Juli. Aus dem Gemeinderat. Der des, Herrn Prof. Dr. Philipp Stein, Berlin. Viele Genoſſenſchaften,
Behörden, Innungen und Verbände werden Vertreter nach Babenhauſen
Voranſchlag der Gomeinde Groß=Ulmſtadt für 1927 wird beraten und entſenden, ſo daß der Verbandstag ſich eines ſtarken Beſuches voraus=
* Rohrbach, 4. Juli. Der geſtrige Sonntag brachte die Feier des
gewählt. — Auf das Ausſchreiben, die Lieferung eines Sprengwagens dunh Tod abgegangen. Der Vormittag vereinigte die Altersgenoſſen
betreffend, ſind einige Angebote eingelaufen. Der Zuſchlag wird der zu einem Feſtgottesdienſt in der Kirche zu Wembach. Eingeleitet wurde
werbeſchule dahier auszuführende Kanaliſation, ſoweit dieſelbe zur Ab= Noß den Pſalm „Der Herr iſt mein Hirt‟. „Herr Pfarrer Frauk=Nohr=
* Pfaffen=Beerfurth, 4. Juli. Am 7. Juli feiert die Hebamme i. R.
feſtes 1927 wird ein Betrag von 60 Mark für Muſik bewilligt, außerdem Eva Bund Wwe, hier ihren 80. Geburtstag. Die Jubilarin hat 48
* Fürth i. Odw., 4. Juli. Am 7. Auguſt veranſtaltet der
Krieger=
gerückten Mithraskult. Der Nachmittagsvortrag war für die hieſigen verein Fürth für ſeine Mitglieder ein Kleinkaliber=Preisſchießen auf
Schüler beſtimmt. Geſtern unternahm nun die hieſige Ortsgrupbe des dem Gelände des Kurhauſes „Zur Tromm‟. „Es kommen anſehnliche
* Hirſchhorn, 5. Juli. Waſſerſtand des Neckars am
4. Juli: 0,80 Meter; am 5. Juli: 0,82 Meter.
43. Gauturnfeſt des Odenwald=Turngaues.
Nur noch wenige Tage trennen uns von dem Gauturnfeſt des
O. T.G., das am kommenden Sonntag in Bad=König ſtattfindet. Die
von der Königer Turnerſchaft getroffenen Vorbereituugen und das von
der Einwohnerſchaft allſeitig entgegengebrachte Intereſſe laſſen
ſchlie=
ßen, daß das 43. Gauturnfeſt des O. T.G., falls Pluvius Einſehen hat,
zu einem echt turneriſchen Erlebnis wird. Bereils am Samstag
nach=
mittag treffen der Gau=Ausſchuß und die Kampfrichter in König eis,
um dann in gemeinſamer, ernſter Arbeit über turneriſte Fragen zu
beraten. Sonntag ſrüh 6 Uhr treten die Wetturner auf dem grünen
Raſen an. Geturnt wird in 21 Riegen.
Nach dem Feſtzug finden ſofort die allgemeinen Freiübungen ſtatt,
zu denen ſämtliche Wetturner anzutreten haben. Auc neuzeitliches
Frauenturnen wird im Laufe des Nachmittags vorgeführt. Ebenſo tritt
zur erſten Probe die Gau=Muſterriege zum Kreisturnfeſt in
Darm=
ſtadt an.
Da König ſchon bon jeher ein wichtiger Anziehungspunkt des
Müm=
lingtales iſt, das es hauptſächlich ſeiner herrlichen und zentralen Lage
verdankt, darf mit einem Maſſembeſuch des Gaufeſtes gereihnet werden.
* Von der Bergſtraße, 4. Juli. Schwerer
Motorrao=
unfall. Hauptlehrer Haas, der auf einer Nadtouv begriffen war,
ſtieß bei Schriesheim en einer Ecke der Landſtraße mit einem Auto
zu=
ſammen. Das Motorrad wurde total zertrümmert und der Radler ſo
ſcwer verletzt, daß er in die Klinik nach Heidelberg übergeführt
wer=
den mußte. — Zucker auf der Straße. Ein großes, mit Zucker
beladenes Laſtauto aus Frankenthal ſtürzte an einer Straßenkreuzung
bei Schwetzingen die Straßenböſchung hinunter und der Zucker rollte
zentnerweiſe auf den Weg. Der Chauffeur, der 31 Stunden nicht mehr
geſchlafen haben ſoll, war „eingenickt‟. Ein Laſtwagen aus Waghäuſel
kam zu Hilfe und brachte den Zucker an Ort und Stelle.
* Gernsheim, 5. Juli. Waſſerſtand des Rheins am
5. Juli, vormittags 6 Uhr: 1,48 Meter.
* Offenbach, 3. Juli. Die Wohnungsnot treibt manchmal
ſonder=
bare und bedenkliche Blüten. So wurde vor einigen Tagen einer
Woh=
nungsloſen fün eine beſchlagnahmefreie Dreizunmerwohnung in eineu
älteren Hauſe eine monatliche Miete von 45 Mark abverlangt, was
eigentlich nütt zu viel geweſen wäre. Der Vermieter beanſpruchte aber
außerdem noch eine Abſtandsſumme von 500 Mark und einen
Bau=
zuſcmß für einen Neubau von 2500 Mark. Dieſer Bauzuſchuß ſollte
zudem nicht verzinſt, ſondern an der Miete abgeſchrieben werden, jedoch
wieder monatlich nur mit dem halben Mietpreis. Der Mieter hätts
ſich demnach verpflichtet, ſich den Bauzuſchuß in neun Jahren abſchreiben
zu laſſen. Da war es natürlich geraten, auf die Wohnung zu
der=
zichten — In einem anderen Falle hat der Hausbeſitzer ſein Haus kurz
nach Kriegsende verkauft, da er ſehr betagt und kinderlos war. Das
Verhältnis zwiſchen Käufer und Verkäufer wurde mit den Jahren, wie
das ſo geht, immer unbehaglicher, ſo daß der verarmte Verkäufer
vor=
zog, die Wohnung in ſeinem ehemaligen Hauſe, in der er 48 Jahre
wohnte, zu räumen. — In einem dritten Falle hat ſich ein lediges
Fräulein ein Siedelungshäuschen im Erbbaurecht erworben. Die Stadt
gibt in ſolchen Fällen eimnen Bauzuſchuß aus der Sonderſteuer, der 20
Jahre unverzinslich iſt, und die Städtiſche Sparkaſſe eine erſte
Hypo=
thek von 4800 Mark, die mit 10 v. H. zu verzinſen iſt. Iſt der
Zins=
fuß für Hypotheken niedriger, wie dies eben ſchon mit 7 v. H. der Fall
iſt, ſo geht der Unterſchied des Zinsbetrages, gegenwärtig alſo 3 v. H.,
an dem Bauzuſchuß der Stadt von 6000 Mark ab. Das Siedelungshaus
iſt zum Alleibewohnen beſtimmt. Das Fräulein braucht bei den hohen
Mieten natürlich nicht alle Räume und hat zwei daron für monatlich
40 Mark vermietet, ſo daß es gar nichts von den Zinſen zu tragen hat
und noch jährlich an Vermögen zunimmt.
Worms, 4. Juli. Unglücksfall mit tödlichem Ende.
Am Samstag wollte die 60 Jahre alte Ehefrau Phil. Pfannebecker,
Worms=Pfiffligheim, Landgrafenſtraße 26 wohnhaft, auf einem
Spiritus=
kocher ein Getränk wären. Dabei explodierte der Kocher, und die
Klei=
der der Frau fingen Feuer. Die Greiſin erlitt dabei ſo ſchwere
Brand=
wunden, daß ſie ins Städtiſche Krankenhaus gebracht werden mußte, wo
ſie alsbald nach ihrer Einlieferung den ſchwveren Verletzungen erlegen
iſt. — Leichenländung. Die am 30. Juni hier geländete Leiche
wurde als diejenige des am 23. Juni abends in Ludwigshafen
ertrun=
kenen Schiffsjungen Karl Pohl, geboren am 30. März 1911 in
Geiſen=
heim erkannt. — Ein Vormſer zum Stadtbaurat von
Goslar berufen. Herr Regierungsbaurat Schneider, der Sohn
von Herrn Lehrer Schneider in Worms=Pfiffligkeim, der ſi.h ſeither
im heſſiſchen Staatsdienſt um die Denkmalspflege und das
Gemeindebau=
weſen verdient gemacht hat, wurde unter 140 Belverbern mit der Stelle
des Stadtbaurats von GrSlar betraut.
M. Bingen a. Rh., 5. Juli. Die Jubelfeier der Binger
Baugewerkſchule. Bingen beging die Feier des 30jährigen
Be=
ſtehens der Binger Baugewerkſchule. Die verſchiedenen feſtlichen
Ver=
anſtaltungen vollzogen ſich under herzlicher Anteilnahme der Binger
Ein=
wohnerſchaft und ſtattlicher Beteiligung der ehemaligen Schüler der
An=
ſtalt. Landesgewerbeſchulrat Scheidt überbrachte die Glückwünſche der
Heſſiſchen Staatsregierung und des Heſſiſchen Landesamtes für das
Bil=
dungsweſen und gleichzeitig damit eine bedeutungsvolle Jubiläumsgabe,
nämliche eine Urkunde, in der verzeichnet iſt, daß die Baugewerkſchule
Bingen vom 1. Februar 1927 ab die Bezeichnung „Heſſiſche Höhere
Bau=
ſchule” führen ſoll. (Es iſt dies eine beſondere Auszeichnung für die
Binger Baugewerkſchuule, denn unter den über 200 Bauſchulen
Deutſch=
lands befinden ſich Höhere Bauſchulen nur in den Städten Stuttgart,
Karlsruhe und Darmſtadt; Bingen tritt nunmehr in die Reihe dieſer
Höheren Bauſchulen ein und iſt die vierte Stadt, die eine ſolche ihr eigen
nennt.) Studienrat BeckerDarmſtadt überbrachte die Glückwünſche
der Höheren Bauſchule Darmſtadt Oberbauinſpektor Koch=Darmſtadt,
die des Verbandes der Höheren Bauſchulen Deutſchlands ſowie deren
Alten=Herren=Verbände, Obanbürrgermeiſter Freudenberg=Hörde
(Weſtfalen) die des Deutſchen Bauſchulbundes, Schulrat Müller=
Bingen die der Kreisverwaltung und der Kreisſchulverwaltung Bingen.
Direktor Tölg und Oberbaumſpektor Stenger dankten für die
zahl=
reichen Glückwünſche. Nach einem Beſchluß des Hüttenrates wurden die
Herren Miniſterialdivektor Urſtadt=Darmſtadt, Oberbauinſpektor
Koch=Darmſtadt und Oberbürgermeiſter Freudenberg=Hörde (die
erſten und zweiten Vorſitzenden des Deutſchen Bauſchulbundes) ſowie
Oberbauſekretär Conradi=Ober=Ingelheim zu Altmeiſtern” der
Alten=Herven=Vereinigug „Bauhütte” Bingen am Rhein ernannt.
* Aus Oberheffen, 5. Juli. In Unter=Schwarz bei Schlitz
ſtürzte Landwirt Martin Kaiſer vom Scheunengerüſt in die Tenne und
blieb mit ſchweren Kopfverletzungen liegen. — Der Gemeinde= und
Kir=
chenrechner in Queck feierte ſein 2jähriges Dienſtfubiläum.
Bürger=
meiſter Hofman und Pfarrer Bohn überreichten Geſchenke. — Die
Heuernte iſt in ganz Oberheſſen durch das regneriſche Wetuer ſehr
ven=
zögert worden, auch die Güte des Heues leidet bei der öfteren
Bereg=
nung. Dagegen iſt das Wetter günſtig für das Pflanzen der
Dickwur=
zeln, des Kohles und des übrigen Gemüſes. Bohnen und Gurken ſind
infolge der kühlen Witterung ſehr zurückgeblieben. Die Saaten ſtehen
gut. — Im Botaniſchen Garten zu Gießen ſteht das Aufblühen der
„Königin der Nacht” bevor. — Am 1. Juli waven es 25 Jahre, daß
Karl Huhn als Poſthalter für das Gießener Poſtamt tätig iſt. — Die
Bahnvepwaltung der Strecke Stockheim-Lauterbach
beab=
ſichtigt einen Wettbewerb der Gärten an der Bahnſtrecke abzuhalten. —
Lange Geſichter machten dieſer Tage zwei Jagdpächter aus Kölzenhain,
die auf einen Rehbock lauerten. Als ein Schuß ſiel, glaubte jeder, der
andere ſei der glückliche Schütze. Sie ſtiegen vom Hochſtand herab und
konnten gerade noch ſehen, wie zwei Wilddiebe mit dem Bock im Wald
verſchwanden. — Altveteranen von 1866 bzw. 1870/71
ſtarben: in Ilbeshauſen Hch. Welte, 84 Jahre alt, in Kleeſtadt Valentin
Diehl, 78 Jahre alt, in Reinheim Joh. Lautenſchläger, 81 Jahre alt
(gedient bei 1U7ern), in Ober=Flörsheim Jakob Mundorff 81 Jahre
alt (gedient bei 118ern). — Ihre 50jährigen Jubiläen feiern
am 10. Juli die Kriegervereine zu Düdelsheim (Wetterau) und zu
Lan=
genhain=Ziegenberg bei Bad=Nauheim, ferner am 17. Juli der
Haſſia=
bezirk Alsfeld. — Im Lahntal gingen ſchwere Gewitter nieder, die
zum Teil mit Hagelſchlag verbunden waren. In Biſſenberg zündete
der Blitz und äſcherte Wohnhaus, Scheunen und Stallung des Landwirts
Hch. Keller ein. — Nach der Statiſtik der 18 Pfarreien im
Kreiſe Schotten wurden 1926 388 eheliche und 13 uneheliche
Kin=
der geboren, 412 Kinder wurden konfirmiert, 155 Trauungen fanden
ſtatt, 264 Perſonen ſtarben, die Geſamtzahl der Evangeliſchen iſt 19 335.
Die Einnahmen für Kollekten und Sammlungen betrugen insgeſamt
21 393 Mk., die Pfarrei Schotten ſammelte 4041 Mk., Laubach 3281 Mk.,
Gedern 2455 Mk., Ulfa 1929 Mk., Ulrichſtein 1054 Mk. Für die
Aeußere Miſſion wurden 1640 Mk., für die Innere Miſſion 2193 Mk.
geſammelt. Der Guſtav=Adolf=Verein erhielt 1414, das Eliſabethenſtift
Darmſtadt 177 Mk. — Die Deutſch=Amerikaner vom Heſſiſchen
Volks=
feſtverein New York treffen am 15. Juli, nachmittags 5 Uhr, in
Grün=
berg, ein, dem Geburtsort der beiden Vorſitzenden Chr. Gerhardt und
Otto Ries. Auf dem Marktplatz werden die Gäſte von Bürgermeiſter
Jöckel begrüßt, bei dem Feſtakt in der Turnhalle hält Dekan Schmidt
die Feſtrede. — Der älteſte Bürgermeiſter Oberheſſens
dürfte Bürgermeiſter Müller in Uſenborn bei Büdingen ſein, denn er
blickt jetzt auf eine mehr als 40jährige Dienſtzeit zurck. Dieſer
Tage feierte der ncch ſol
rüſtige Herr ſeinen 70. Geburtstag.
Turn=
verein und Schuljugend des Dorfes veranſtalteten einen Fackelzug, der
Gemeinderat überreichte dem Jubilar einen Lehnſeſſel.
Nummer 185
Mittwoch, den 6. Juli 1927
Seite 9
alſo
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Ototn Shiel und Tarnen.
Fußball.
Deutſche Polizeimeiſterſchaft (Vorrunde).
Polizei Heſſen — Polizei Bayern.
In dieſem Jahre kommt die Deutſche Polizeimeiſterſchaft im
Fuß=
ſall wieder zum Austrag. Zu den alten Kämpen, wie Polizei Hamburg,
ba rlin, Danzig, Chemnitz, Baden uſw. tritt neu hinzu die Landespolizei
Burhern. Vor Vorrunde ſteigt bereits am 10. Juli. Als Gegner ſind
öffſſen und Bayern gepaart. Die heſſiſche Mannſchaft dürfte hier zur
6nnüge aus den Kämpfen des Jahres 1925 bekannt ſein, wo ſie nach
hy en Erfolgen gegen Baden und Chemnitz in einem harten und
erbit=
eitten Ringen nach äußerſt tapferer Gegenwehr vor dem Pol.=Sp.=V.
damburg die Segel ſtreichen mußte. Ueber ihren Gegner am 10. d. M.
unn eine Vorausſage nicht gegeben werden; denn bisher hat man in
pairtlicher Beziehung von den Bayern wenig oder gar nichts gehört.
Iy er auf der anderen Seite muß man mit Beſtimmtheit damit rechnen,
ſaß die verantwortlichen bayeriſchen Stellen ihre Mannſchaft auf das
oyrgfältigſte ausgewählt haben, was an und für ſich hier gar keine
Schwierigkeiten verurſachen konnte, da Bahern im Fußballſport an der
Sfeitze marſchiert und ſicher auch in den Reihen ſeiner Polizeibeamten
iher hervorragende Kräfte verfügt. — Das Spiel beginnt um 4.30 Uhr
ahmittags auf dem Stadion am Böllenfalltor.
Schießſport.
11. Bundesfeſt des Heſſiſchen Schützenbundes (Sitz Darmſtadt)
in Eppertshauſen.
Am 2., 3. und 4. Juli feierte der Heſſiſche Schüitzenbund ſein elftes
Zurndesfeſt, verbunden mit Bannerweihe und vierjährigem Stiftungsfeſt
e: Schützengeſellſchaft „Tell”=Eppertshauſen. Gleichzeitig wurde das
Meiſterſchaftsſchießen, ein Ehrengruppen=, Gruppen=, Klaſſen= ſowie ein
fnrentliches Preisſchießen damit verbunden. Am Samstag, den 2. Juli,
gu=d ein ſtattlicher Fackelzug, an dem ſich die bereits angekommenen
SxSüitzen, ſowie ſämtliche Vereine von Eppertshauſen und Umgebung
eseiligten, ſtatt. Ebenſo bewegte ſich am Sonntag, den 3. Juli, unter
en er Anteilnahme der geſamten Bevölkerung ſowie von zirka 40
Ver=
imen ein hiſtoriſcher Feſtzug durch die auf das prächtigſte geſchmückten
Duutsſtraßen nach dem Feſtplatz, woſelbſt nach verſchiedenen Anſprachen
ſe- Feſtpräſidenten ſowie des Bundesvorſitzenden die feierliche
Enthül=
wrg der Fahne ſtattfand. Wenn auch der Himmel manchmal ſeine
Stbleuſen öffnete, ſo blieb man doch in gemütlicher feucht=fröhlicher
Su-mmung bis zum ſpäten Abend beiſammen.
Unter ſehr großer Konkurrenz errangen nachfolgend aufgeführte
Brrreine und Schützen Preiſe:
Meiſterſchaft fürdas Jahr 1927/28: 1. Preis A.
Werner=
ftwgesheim, 93 Ringe, 2. H. Ehrig, Fledermaus=Darmſtadt, 91 Ringe,
„FFr. Schütze, Feurio=Darmſtadt, 91 Ringe. — Den
Ehrengruppen=
ru is errang Fledermaus=Darmſtadt mit 186 Ringen.
Gruppenſchießen: 1. Preis Feurio=Darmſtadt 149 Ringe,
Jägerluſt Ober=Ramſtadt 149 R., 3. Tell Ober=Ramſtadtt 148 R.,
TTell Eppertshauſen 147 R., 5. Diana Jügesheim 145 R., 6.
Weid=
imnsheil Roßdorf 145 R., 7. Preis Diana Ober=Roden 144 Ringe. —
dar: Ehrenpreis für die höchſte Ringzahl der geſtellten Gruppen errang
dunna Ober=Roden mit 738 Ringen.
Klaſſenſchießen (Sonderklaſſe): 1. Preis K.
Henkel=
tamin, Tell=Darmſtadt, 70 Ninge, 2. Ph. Büchner, Tell Ober=Ramſtadt,
6/R., 3. Fr. Schütze, Feurio=Darmſtadt, 63 R 4. A. Werner,
Diang=
uesheim, 62 R., 5. Seipel, Tell Ober=Ramſtadt, 62 R., 6. Rirſcher,
hädermaus=Darmſtadt, 61 R., 7. L. Büchner, Tell Ober=Ramſtadt, 61 R.,
. Rode, Fledermaus=Darmſtadt 60 R., 9. A. Kern, Tell=
Epperts=
gi-ſen, 60 R., 10. Preis Gräf, Fledermaus=Darmſtadt, 59 Ringe.
I. Klaſſe: 1. Preis Schäfer, Feurio=Darmſtadt, 68 Ringe,
Morndörfer, Weidmannsheil=Roßdorf, 61 R., 3. Rau, Tell Obex=
Ram=
nut 61 R., 4. Geiger, Weidmannsheil=Münſter, 59 R., 5 Ulzheimer,
Zeädmannsheil=Münſter, 59 R., 6. Buchhammer, Jägerluſt Ober=Nauſes,
9RR., 7. Ph. Gotta I, Diana Ober=Roden, 58 R., 8. Frühwein,
Weid=
namnsheil=Münſter, 57 R., 9. J. Schwerber, Diana Ober=Roden, 57 R.,
Felger, Weidmannsheil=Roßdorf, 56 R., 11. Ph. Schroth, Diana
)her=Roden, 56 R., 12. Fr. Poth, Weidmannsheil=Roßdorf, 55 R.,
3/ Ad. Schröder, Feurio=Darmſtadt, 54 N., 14. Ackermann, Tell
Ober=
kannſtadtz, 54 R., 15. Preis Gg. Schwerber, Diana Ober=Roden, 54 R.
II. Klaſſe: 1. Preis Danz, Fledermaus=Darmſtadt, 64 Ringe,
Kreuzer, Weidmannsheil=Roßdorf, 63 R., 3. Berker. Diana Ober=
Ruden, 63 R., 4. Schanz=Gundernhauſen 62 R., 5. Joſ. Gruber, Tell=
Empertshauſen, 62 R., 6. Burkhardt, Freiſchütz Nieder=Ramſtadt, 61 R.,
BBreitwieſer Jägerluſt Ober=Nauſes, 61 R., 8. M. Braun, Jägerblut=
Inberach, 60 R., 9. Orth, Fledermaus=Darmſtadt, 60 R., 10. F. Büchner,
EAII Ober=Ramſtadt, 59 R 11. Herzberger, Feurio=Darmſtadt 57 R.,
2. Haus, Diana Ober=Roden, 57 R., 13. E. Rau, Tell Ober=Ramſtadt,
N., 14. Heckwolf, Weidmannsheil=Münſter, 57 R., 15. W. Schimpf,
EAI=Darmſtadt, 56 Ringe.
III Klaſſe: 1. Preis Merſchroth, Diana Ober=Roden, 62 Ringe,
Beck, Freiſchütz Nieder=Ramſtadt, 62 R., 3. Held=Gundernhauſen
27 R., 4. Huthmann, Freiſchütz Nieder=Ramſtadt, 60 R., 5. Bickhardt,
Fneiſchütz Nieder=Ramſtadt, 59 R., 6. Ziegler, Freiſchütz Nieder=
Ram=
raSt, 58 R., 7. Wilderotter, Tell=Darmſtadt, 58 R., 8. Schallenburger,
ingerblut=Urberach, 58 R., 9 Kreis, Jägerblut=Urberach, 57 R.,
0. Kühn, Freiſchütz Nieder=Ramſtadt, 57 R., 11. P. Klotz, Jägerluſt
Ower=Nauſes, 58 R., 12. Heim, Weidmannsheil=Roßdorf, 56 Ringe,
3. Hornef=Gundernhauſen 55 R., 14. Girſtenbrei, Tell=Darmſtadt,
5! R., 15. Preis Joh. Euler, Tell=Eppertshauſen, 55 Ringe. — Ein
Grut Ziel” den Siegern.
Schützenklub „Feurio‟ Darmſtadt.
Der Verein begab ſich heute zum 11. Bundesfeſt des Heſſiſchen
Säpützenbundes, Sitz Darmſtadt, das von der Schützengeſellſchaft „Tell”
Eywertshauſen in vortrefflicher Weiſe durchgeführt worden war. Trotz
ei gevade nicht einladenden Witterung war die Beteiligung eine gute
no mit den vom Verein in ſchärfſter Konkurrenz erzielten Erfolgen
amn man vollauf zufrieden ſein. Der Verein kehrt wit folgenden
Eneiſen zurück:
1. Grupepnpreis, 149 Ringe, geſchoſſen von den Herren E.
Han=
ſenm, Hörr, Schäfer, Schweder und Schütze.
Dritte Meiſterſchaft des Heſſ. Schützenbundes, 91 Ringe (F. Schütze).
Klaſſenpreiſe: Sonderklaſſe: 3. Preis (Fritz Schütze), 63 Ringe. —
PKlaſſe: 1. und Ehrenpreis (Arthur Schäfer), 68 Ringe; 13. Preis
Arsolf Schröder), 54 Ringe. — 2. Klaſſe: 11. Preis (Heinvich
Herz=
entger), 57 Ringe.
Sportliche Tagesſchau.
Den Großen Preis von Deutſchland auf der Köln=Riehler Bahn am
8. Juli beſtreiten in der Gruppe der Extrafahrer Sawall, Krewer,
Möl=
ler, Linart und Maronnier.
„Opel II”, das neuerbaute Motor=Gleitboot von 520 PS wird — von
Fritz v. Opel geſteuert — vom 10.—14. Juli an einem großen
internatio=
nalen Motorbootrennen auf der Seine bei Paris teilnehmen.
Engliſche Tennisſpieler des Cambridge Univerſity L. T.C. werden
ſich beim Pforzheimer Tennisturnier vom 14.—17. Juli um den
Hinden=
burg=Pokal bewerben.
Nachträge zu Englands Meiſterſchaften. Bei den engliſchen
Leicht=
athletik=Meiſterſchaften gab es am letzten Tage noch die nachſtehenden
Ergebniſſe. Deutſche wirkten in dieſen Kämpfen nicht mehr mit.
Drei=
ſprung: 1. Peters=Holland 15,42 Meter, 2. Svenſſon=Schweden 14,86
Meter, 3. Szomfay=Ungarn 14,21 Meter, 4X440 Yardſtaffel:
1 Achillesklub. London 3:19,2 Min., 2. Surray A.C. 3:26 Min.
Zehnmeilenlaufen: 1. Harter=England 52:21 Min., 2.
Con=
ſtabler 54:26 Min.
Gute Turnerleiſtungen. Bei einem Gauturnfeſt in Braunſchweig
wurden einige vorzügliche leichtathletiſche Leiſtungen erzielt. Gerke vom
Männerturnverein Braunſchweig gewann den Weitſprung mit 7.10
Me=
ter und das 100 Meter=Laufen in 10,8 Sek. Beutſch vom gleichen
Ver=
ein erreichte im Stabhochſprung 3,70 Meter.
Deutſche Kraftſportmeiſterſchaften 1927. Die Deutſchen
Kraftſport=
meiſterſchaften 1927 ſind der S.Vg. Mrnberg=Sandow zur
Durchfüh=
rung übertragen worden. Die Titelkämpfe im Ringen, Gewichtheben,
Tauziehen uſw. kommen in der Zeit vom 12.—15. Auguſt im
Nürnber=
ger Luitpoldshaus unter dem Ehrenprotektorat dem Bayeriſchen
Mini=
ſterpräſidenten Dr. Held zum Austrag.
Internationales Reitturnier in Luzern. Der „Preis vom St. Georg”
wurde mit der zweiten Serie abgeſchloſſen. Die Deutſchen ſchnitten ſehr
gut ab; Frhr. von Langen hat ſich von ſeiner Verletzung bereits erholt,
aber beim Training kam Prinz Fr. Sigismund von Preußen zu Fall
und verletzte ſich. Die zweite Serie des Preiſes vom St. Georg brachte
folgendes Ergebnis: 1 Quinine (Lt. Bizard) 2:23,8, 2. Frhr v. Nagels
Hartherz 2:25,8, 3. Lt. Bizards Moiſe 2:43, 4. J. Laames Biseuit
2:46,4, 5. Frhr. v. Langens Falkner 3:01, 6. Frhr. v. Langens
Cy=
rano II 3:03. — Im Geſamtklaſſement gewann der Franzoſe Leutn.
Bizard den Ehrenpreis für die beſte Zeit mit 2:23,8 Min.
Mr. Frank Curzon †. Der bekannte engliſche Rennſtallbeſitzer Mr.
Frank Curzon, Beſitzer des diesjährigen Derbyſiegers Call Boy, iſt auf
ſeiner Beſitzung in Newwarket nach kurzer Krankheit geſtorbem.
Deutſchland-Oeſterreich 7:2. Das letzte Doppelſpiel des
Tennis=
länderkampfes Deutſchland—Oeſterreich in Dresden, das am Sonntag
nicht mehr ausgetragen werden konnte, wurde nachgeholt. Die Deutſchen
Lorenz=Goſewich behielten nach hartem Kampf in 5 Sätzen 6:1: 5:7: 4:6;
6:4; 6:2 über Graf O. Salm=Mayer das beſſere Ende für ſich, ſo daß
Deutſchland den Länderkampf im Geſamtergebnis mit einem 7:2 Sieg
beendete.
Ein neuer Weltrekord. Ein Weltvekord, der 25 Jahre lang
beſtan=
den hatte, wurde dieſer Tage in Toronto (U. S.A.) unterboten. Der
Amerikaner Cliff Bricker verbeſſerte den ſeit 1902 von dem Engländer
Appleby mit 1:25,04,4 Stunden gehaltenen Weltrekord im 15
Meilen=
laufen auf 1:191,11 Std. — Trotz der großen Hitze ging der neue
Welt=
vekordmann vollkommen friſch durchs Ziel.
Der Leichtathletik=Ausſchuß hat folgende Höchſtleiſtungen anerkannt:
5000 Meter=Laufen: 15:04,9 Otto Petri=SC. Hellas, Hamburg,
11. 6. 27: Hochſprung für Frauen: 1,51,7 Meter Frl. Marie
Amthor, 1. FC. 05, Schweinfurt, 15. 5. 27; Speerwerfen für
Frauen: 37,575 Meter Frl. Hargus, Lübecker Ballſpiel=Verein, 12.
6. : Kugelſtoßen für Frauen (4 Kg.): 10,71 Frl. Charl.
Mäder, SC. Bernau, 12. 6. 27: 800 Meter=Laufen: 2:98,8 Sek.
Frl. Batſchauer, Karlsruher Fußballverein, 12. 6. 27.
Tennis.
Junioren=Klubwettſpiel Tennis= und Eisklub—V. f. R. Mannheim.
Am Sonntag kamen die Junioren des V. f. R. Mannheim zum
Rückſpiel nach Darmſtadt, um ſich hier für ihre 12: 3=Niederlage des
Vorſpiels zu revanchieren. Doch den Darmſtädtern gelang es, mit 7:4
wiederum den Sieg zu behaupten. Für Darmſtadt ſpielten: Kleinlogel,
Claß, Schmitt, Bünte, Lotz, Mangold, Fräulein Fiſcher und Fräulein
Michel; für Mannheim: Salmony, Karcher, Schwab, Friedmann,
Heymann, Fräulein Karcher und Fräuleim Huck.
Zu den Deutſchen Junioren=Meiſterſchaften, die vom 8. bis 10. Juli
in Erfurt ſtattfinden entſendet der Tennis= und Eisklub Fräulein
Fiſcher, Kleinlogel und Claß. Beſonders Frl. Fiſcher, die ja an
Pfing=
ſten das Junioren=Turnier in Frankfurt gewann, hat ſehr gute
Aus=
ſichten. Aber auch Claß und Kleinlogel, die ſich hauptſächlich im Doppel
in letzter Zeit verbeſſert haben, könnten vielleicht trotz der ſehr ſtarken
Konkurrenz einen Preis nach Hauſe bringen.
Tennis=Klubwettkampf auf den Tennisplätzen der Tennisabteilung
Turngemeinde 46 in Darmſtadt.
Der alljährlich ſtattfindende Klubwettkampf zwiſchen dem
Frank=
furter Tennisklub Heimgarten und der Tennisabteilung der Tgde 46
Darmſtadt fand am Sonntag, 3. Juli, ſtatt. Die Frankfurter Gäſte
konnten jedoch, obgleich die Tennisabteilung mit einer recht geſchwächten
Mannſchaft angetreten iſt, nur die Punktzahl 10:7 erreichen. Schildt=F.
ſiegte in drei Sätzen über Vogel 6:4 0:6 8:6; Sennewald mußte an
Weber die Sätze 6:8 4:6 knapp abgeben: „Krämer—Scheid 3:6 2:6;
Bert ſiegte glatt über Meden 6:4 6:0, Schildt=H.-Vogel II 6:4 3:6 6:3;
Rabel-Keßler 6:4 3:6 3:6; Frl Roth—Frl. Stürmer 5:7 6:4 7:5;
Frl. Adam—Frl. Böhm 6:4 4:6 3:6; Frl. Schildt—Frau Medeu 3:6
(abgebr.); Frl. Follenius—Frl. Weißner 6:4 4:6 2:6; Frau Becker—
Frau Vogel 6:2 6:4. Im Herren=Doppel wäre die Kombination Schildt=
Sennewald-Vogel=Weber zu nennen. Letztere behielten jedoch erſt nach
drei Sätzen 2:6 6:3 2:6 die Oberhand. Das Spitzenſpiel im gemiſchten
Doppel brachte Darmſtadt an ſich, und zwar Frl. Roth=Frau Schildt—
Frl. Böhm=Vogel I mit 3:6 6:2 6:3.
Demaſius dreifacher Sieger in München.
Dank des hervorragenden Wetters konnte das Münchener
Tennis=
turnier am Montag abgeſchloſſen werden. Einem überwältigenden
Er=
folg trug der Berliner Demaſius davon, der ſämtliche drei von ihm
be=
ſtrittenen Konkurrenzen gewinnen konnte, wobei allerdings zu
berück=
ſichtigen iſt, daß für ihn kaum nennenswerte Gegner da waren.
Dema=
ſius ſiegte im Herreneinzel 6:0; 6:3; 6:1 gegen den Münchener Siedhoff,
gewann mit Siedhoff zuſammen das Herrendoppel 6:3: 11:9: 6:3 gegen
die Nürnberger Diehl=Richter und holte ſich mit Frau Krug=Stuttgart
das Gemiſchte Doppel 6:3; 6:0 gegen Frau Richter=Siedhoff. — Im
Damendoppel behielten Frau Richter=Frau Leinſina 6:4; 6:4 über Frl.
Thoma=Frau Bernecker die Oberhand.
Leichtathletik.
Der fünfte deutſche Sieg in Stamford=Bridge.
Preußen=Krefeld gewinnt die Viererſtaffel.
Mit einem größeren Erfolge, als ſelbſt Optimiſten ihn erwarteten,
ſind die engliſchen Leichtathletik=Meiſterſchaften am Montag zu Ende
ge=
gangen. Fünf Siege, zwei zweite und vier dritte Plätze waren für
Deutſchland eine hoch erfreuliche Ausbeute dieſer Meiſterſchaftskämpfe,
an denen die Elite der europäiſchen Leichtathletik teilnahm.
Den vier Meiſterſchaften von Houben, Körnig, Dobermann und
Breechnmacher reihten die Krefelder Preußen am Montag, wie wir
be=
reits kurz mitteilten, noch einen fünften Sieg an. Es ſah zunächſt ſehr
kritiſch um die Ausſichten der rheiniſchen Staffel, die in der Beſetzung
Salz, Wernſing, Houben, Schüller antrat, aus, als ſie im Vorlauf vom
Achilles=Club London durch einen ſchlechten Wechſel geſchlagen wurde.
Im Endlauf waren die Krefelder dafür um ſo beſſer. Nach glänzendem
Laufen aller vier Leute ſiegten die Krefelder in der blendenden Zeit vom
42,2 Sekunden vor Polytechnic=Harriers (Hodge, Gill, Simmons,
Lon=
don), 4 Meter zurück, und Achilles=Club London (Bagnall=Okeley, Lowe,
Rinkell, Butler). — Im Speerwerfen hatte der deutſche Vertreter,
Hoff=
meiſter, natürlich nichts zu beſtellen. Sieger blieb der Ungar Szepes
mit der glänzenden Leiſtung von 64,80 Meter vor Sunde=Norwegen,
62,12 Meter, und dem Dänen Bförling, 55,96 Meter. — Das 7 Meilen=
Gehen wurde von dem Engländer Cowley in 55:46,4 Min. gewonnen.
Waſſerball.
Jung=Deutſchland—Rot=Weiß.
Heute abend werden im Woog um ¼8 Uhr die Rückſpiele
zwiſchen Rot=Weiß und Jung=Deutſchland vom vergangenen Mittwoch
ausgetragen werden. Zuerſt werden ſich wieder die Jugendmannſchaftem
und daran anſchließend Jung=Deutſchlands 2. Mannſchaft und Rot=
Weiß' 1. Mannſchaft gegenübertreten. Da man jetzt über das
Stärke=
verhältnis der einzelnen Mannſchaft durch die Spiele der letzten Woche
unterrichtet iſt, verſprechen die Spiele heute abend hochintereſſant zu
werden, da die unterliegenden Mannſchaften vom letzten Mittwoch
be=
ſtrebt ſein werden, heute ein günſtigeres Ergebnis zu erzielen. Die Spiele
ſind aber nicht nur ſogenannte „Lokalderby”, ſie ſind auch noch
Ver=
bandsſpiele um die Gaumeiſterſchaft, und da wird jede Mannſchaft
beſtrebt ſein, die beiden wichtigen Punkte zu erringen. Da beide
Ver=
eing ihre ſtärkſten Mannſchaften ſtellen, wird ſich ein Beſuch der Spiele
ſehr lohnen.
Rund=Funk=Programme.
Franffurt.
Mittwoch, 6. Julf. 12: Glockenſpiel aus Darmſtadt. o 15.30:
Stunde der Jugend. Sternſage und Sterndichtung im Altertum
und Mittelalter” Für Kinder vom 10. Jahre ab. o 16.30:
Haus=
orcheſter. Charakterſtücke. O 17.45: Bücherſtunde. 18.15:
Sanitäts=
rat Pfeifer: Bad Schwalbach, das weltberühmte Frauenbad.”
O 18.45: Südweſtdeutſcher Radio=Club. o 19.15: Stenographie.
O 19.45: Senckenberg=Viertelſtunde. Prof. Drevermann: Tagesfragen
und Antworten.” 20: Aus dem Saalbau: Der Humor in der
Muſik. Soliſt: Alfred Hoehn (Klavier)
Stuttgart.
Mittwoch, 6. Juli. 13.15: Stuttgart und Freiburg: Konzert.
15: Jugendſtunde. Elſa Pfeiffer, K. Köſtlin. O 16.15: Konzert.
10 Darbietungen. O 18.15: Empfangsſchaltungen. O 18.45:
Land=
wirtſchaftsfunk. 19.15: Engliſcher Sprachunterricht. o 19.45:
Bäderſtunde. O 20.15: Konzert des Philh. Orcheſters, Stuttgart”
15 Darbietungen. — Anſchl.: Vortragsabend Guſtav, Herrmann:
Was man auf Reiſen alles erleben kann. Jean Paul: Aus Des
Feldpredigers Schmelzle Reiſe nach Flätz. — Kerner: Dritte
Station von Niederſchöna nach Flätz aus Die Reiſeſchatten. —
Kügelgen: Aus den Jugenderinnerungen eines alten Mannes im
thüringiſchen Reiſewagen. — Heine: Aus Reiſe von München nach
Gevua. — Scheffel: Aus Säckinger Epiſteln: Der Eliaswagen.
Berlin.
Mittwoch, 6. Juli. 6: Gymnaſtik. 0 13.30: Uebertr, des
Glockenſpiels von der Parochialkirche, Berlin. 15.30: Hedwig
Hirſchbach: Die Verheiratete zwiſchen 30 und 40. O 16: San.=Rat
Poelchau: Die ärztliche Ueberwachung der Schuljugend. o 17:
Erſtes Kinderfeſt. O 18.50: Einf, zu der Uebertr. aus der
Staats=
oper am 7. Juli. O 19.20: Louiſe Diehl: Käthe Kollwitz
(zu ihrem 60. Geburtstage am 8. Juli). O 19.50: Prof. Heilfron:
Rechtsfragen des Tages. O 20.30: „Wer weint um Juckenack”.
Tragikomödie von Rehfiſch. 22.30: Minne und Ritterszeit,
Blankenburg: Ordensritter, Marſch. — Weber: Der Holdſeligen
ſonder Wank. Du liebes, holdes, himmliſchſüßes Weſen. — Liſzt:
Einl. zur Legende von der heiligen Eliſabeth. Marſch der Kreuzritter,
— Schulz: Der Ritter und ſein Lieb. — Hofmann: Wenn du kein
Spielmann wärſt, aus den Rattenfängerliedern. — Wagner: Fant.
aus Meiſterſinger von Nürnberg. — Reiſenauer: Die du biſt
ſo ſchön und rein. — Da droben auf jenem Berge (aus dem
Mittelalter). — Schumann: In den Tälern der Provence. —
Henrion: Kreuzritter=Fanfarenmarſch.
Königswuſterhauſen. Mittwoch, 6. Juli. 12: Einheitskurzſchrift
für Schüler. O 12.30: Mitt, des Reichsſtädtebundes. o 15:
Einheits=
kurzſchrift für Anfänger. O 16: Prof. Spieß: Kultur und Sprache
im neuen England. O Alois Melichar: Erlebniſſe und Studien eines
deutſchen Muſikers in Armenien und im Kaukaſus. o Alice Ehlers:
Die Entwicklung der Klaviermuſik bis Bach und Händel. o 18:
Gewerbeoberlehrer Mayer: Techniſcher Lehrgang f. Facharbeiter:
Techniſche Phyſik. O 18.30: Engliſch für Anfänger. O 18.55: Dr.
Folz: Privatwirtſchaft und öffentliche Wirtſchaft im Einzelhandel,
O 19.20: Louiſe Diel: Käthe Kollwitz, der Menſch und das Werk
zu ihrem 60. Geburtstage.
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Donnerstag, den 7. Juli,
(nach der Wetterlage vom 5. Juli).
Zeitweiſe bewölkt, auch vielfach aufheiternd, Temperaturen etwaß
zurückgehend und in der Hauptſache trocken.
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Hauptſchriftleitung: Rudol/ Mauve
Verantwortlſch für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feullleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willy Kuhle.
Druck und Verlag: L C. W5 g — ſämtlich in Darmſtadt.
Für unverlangte Mannſkripte wird Garaniſe der Rückſendung n ich / übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
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Ein Angeklagter greift ſeinen Richter an.
WSN. Frankenthal. Bei der Verhandlung
gegen den 2 Jahre alten Gelegenheitsarbeiter Joſef
Hoffmann aus Ludwigshafen wegen Totſchlags kam
es zum Schluß der Beweisaufnahme zu einem ernſten
BZwiſchenfall. Der Angeklagte iſt beſchuldigt, einen
Ludwigshafener Wirt mit dem Meſſer derart ſchwer
verletzt zu haben, daß der Tod alsbald eintrat. Der
Angeklagte behauptet, das zur Tat benutzte Meſſer
erſt im letzten Moment zum Zwecke der Notwehr in
ſeiner Taſche geöffnet zu haben, außerdem will er
das Meſſer mit einer Hand geöffnet haben. Der
Ver=
teidiger ſtellte deshalb den Antrag, daß Hoffmann
dem Richter dieſen Vorgang nochmals vormachen
ſolle. Trotz größter Beſorgnis des Vorſitzenden wurde
dem Antrage des Verteidigers ſtattgegeben. Dem
Angeklagten gelang es jedoch nicht, das Meſſer mit
der einen Hand in der Taſche zu öffnen. In einem
plötzlichen Wutanfall anſcheinend öffnete der
Ange=
klagte das Meſſer mit beiden Händen und machte
Anſtalten, ſich auf den Staatsanwalt zu ſtürzen. Im
letzten Moment konnte der wachhabende Beamte dem
Angeklagten das Meſſer entreißen. Dieſe
Handlungs=
weiſe des Angeklagten hatte eine Verſchärfung in der
Urteilsbemeſſung zur Folge. Der Staatsanwalt
be=
antragte eine Zuchthausſtrafe von 15 Jahren. Das
Urteil lautete ſchließlich nach kurzer Beratung wegen
Totſchlags auf 10 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre
Ehrverluſt.
Schweres Autvunglück.
Moers. Eine in raſendem Tempo fahrende
Autodroſchke überfuhr zwei Perſonen, die in
ſter=
bendem Zuſtand dem Krankenhaus zugeführt werden
mußten. Der anſcheinend betrunkene Droſchkenführer
wurde ſofort in Haft genommen.
Drei Familien durch Großfeuer obdachlos
geworden.
fm. Steinen. Hier gerieten die großen
An=
weſen dreier Familien in Brand. Trotz eifriger
Be=
mühungen ließ ſich nicht verhindern, daß die
Flam=
men auch auf die mit Heu gefüllte Scheuer eines
Nachbarhofes übergriffen. Den durch Sturm
be=
günſtigten Flammen fielen die drei zuſammengebauten
Anweſen in einem Werte von 60 000 Mark zum
Opfer, während der Schaden im Nachbarhofe ſich auf
etwa die Hälfte beläuft; hingegen iſt der
Fahrnis=
ſchaden weſenlich höher.
Schwere Verkehrsunfälle.
im. Triberg. Zwiſchen Triberg und Hornberg
verlor der Motorradfahrer Steidinger aus St.
Ge=
orgen die Herrſchaft über ſein Fahrzeug und ſtürzte,
wobei er eine ſchwere Gehirnerſchütterung
davon=
trug, während ſein Mitfahrer namens Benzing mit
ſchweren Kopfverletzungen an der Unfallſtelle ſtarb.
fm. Bad Dürkheim. Ein Auto wollte in der
Mannheimerſtraße einem Fuhrwerk ausweichen, fuhr
dabei gegen den Straßenrand und überſtürzte ſich.
Bei dem Unfall wurden zwei Inſaſſen getötet,
wäh=
rend zwei weitere verletzt wurden.
Freiſpruch im Saarbrücker
Landfriedensbruch=
prozeß.
Saarbrücken. Wie wir ſeinerzeit berichteten,
hat anfangs Juni vor der Strafkammer in
Saar=
brücken ein Prozeß ſtattgefunden, in dem 35 Perſonen
wegen Landfriedensbruch, vorſätzlicher
Körpewver=
letzung und einer Reihe kleinerer Delikte angeklagt
worden waren. Es handelte ſich um einen
Zuſammen=
ſtoß in Neunkirchen zwiſchen einem
Antikriegsdemon=
ſtrationszug der freien Gewerkſchaften und einen
Feſtzug eines Kriegervereins, wobei eine Reihe
Krie=
gervereinsmitglieder mit Stöcken, Schirmen und
Fäuſten bearbeitet, Orden und Ehrenzeichen
abge=
riſſen und mehrere Fahnen zerriſſen worden waren.
Damals waren, abgeſehen von einer Reihe von
Frei=
ſprechungen, 7 der Angeklagten wegen einfachen
Land=
friedensbruch verurteilt worden, während bei 11
der Angeklagten ſchwerer Landfriedensbruch
ange=
nommen und die Sache dem Schwurgericht überwieſen
wurde. Nunmehr hat das Schwurgericht nach Stägiger
Verhandlung die Angeklagten freigeſprochen.
Aus dem Zuge geſtoßen.
Nach einer Blättermeldung aus Magdeburg wurde
der Gärtner Reinhold Meher aus Wolmirſtädt ſchwer
verletzt auf den Geleiſen aufgefunden. Er konnte
bis=
her nur angeben, gewaltſam aus dem Zuge geſtoßen
worden zu ſein.
Seinen Vater erſchoſſen.
Deſſau. In der Nacht zum Dienstag erſchoß
in der Reinickeſtraße der Deſſauer Boxer Alfred Koch
ſeinen Vater „nach vorausgegangenem Streit und
ſtellte ſich der Polizei. Koch gibt an, in Notwehr
gehandelt zu haben.
Gegenüberſtellung der Berliner Bankräuber.
Berlin. Im Laufe des Dienstag Vormittags
wurde der verhaftete Einbrecher Wittrack weiteren
Zeugen gegenübergeſtellt, wobei er von zahlreichen
Perſonen einwandfrei erkannt wurde. Bei einer
nochmaligen Durchſuchung des Quartiers, in dem
Wittrack und Wicker gehauſt hatten, fanden die
Be=
amten im Ofen einen Scheck der Städtiſchen
Spar=
kaſſe Oranienburg, der von den Einbrechern
er=
beutet, jedoch nicht eingelöſt worden war. Durch
dieſen Fund iſt die Behauptung Wickers widerlegt,
daß er ſich niemals in den Vororten aufgehalten
habe. Bei weiteren Zeugengegenüberſtellungen wurde
nun auch die Mittäterſchaft Wickers bei den
Ein=
brüchen einwandfrei feſtgeſtellt.
Eine Doppeltrauung in den Lüften.
Berlin. Am Dienstag vormittag ließen ſich
zwei Paare gleichzeitig bei einem Fluge trauen. Die
Maſchine der Deutſchen Lufthanſa, in der ein mit
Roſengirlanden und weißen Lilien geſchmückter Altar
aufgebaut war, ſtartete mit den beiden Paaren, dem
Pfarrer und zwei Trauzeugen um 10,30 Uhr und
flog zwiſchen Kaiſer=Wilhelm=Gedächtniskirche und der
Oſterkirche hin und her, bis die beiden Trauungen
vollzogen waren. Orgelmuſik von einem
Schallplatten=
apparate rahmte die Feier ein. Nach etwa
halbſtün=
digem Fluge landeten die Neuvermählten im
Zen=
fralflughafen auf dem Tempelhofer Feld.
Das Flugzeug des Fliegers Grace zerſtört.
Mana. Der Flieger Grace=Hollywood, der am
Dienstag 5,24 Uhr amerikaniſcher Zeit zum Fluge
nach Kalifornien ſtartete, mußte nach etwa einer
Stunde wegen Defektes der Steuerung zurückkehren.
Er ſetzte ſo hart auf dem Boden auf, daß ſein
Ap=
barat vollſtändig in Trümmer ging. Grace ſelbſt
und ſein Hund, der ihn begleitete, blieben unverletzt,
Mittwoch, den 6. Juli 1927
Nummer 183
Byrds Notlandung
Durch die Hilfe der franzöſiſchen Flottenbehörden, der Badegäſte und Bewohner von Ver=ſur=Mer, deutlicher Beweis dafür, wie beliebt das Schiff beim
konnte das Flugzeug Byrds, das infolge des Anpralls bei der Landung und des Wellenſchlages
erheblich beſchädigt wurde, an Land gezogen werden, wo es auseinandergenommen wird, um erſt
in Le Bourget repariert und neu montiert zu werden. Unſere Bilder zeigen: Oben: das
Flug=
zeug an der Stelle der Notlandung. In der Mitte: die geborgene „Amerika” Unten:
die Ozeanflieger nach ihrer Landung in Ver=ſur=Mer (von links nach rechts): Kommandeur Byrd
nit der Fahne, die für den Präſidenten der franzöſiſchen Republik beſtimmt iſt, Leutnant Balchen
und der Flieger Acoſta.
Die amerikaniſche Poſtverwaltung hat jetzt eine neue 10=Cent=Briefmarke zu Ehren des erſten
Ozeanfliegers Lindbergh verausgabt. Unſer Bild zeigt die ſeltene Briefmarke in vergrößerter
Form, die von Sammlern ſchon am erſten Tag der Herausgabe zu ungewöhnlich hohen Beträgen,
bis zu 100 Dollar, aufgekauft worden iſt.
Eine Lindbergh=Briefmarke in Amerika.
Fliegerpläne.
EP. Paris. Kommandant Byrd wiederholte
ſeine bereits früher abgegebene Erklärung, daß er
nicht auf dem Luftwege nach Amerika zurückehren
werde. Er hat Chamberlin einen Propeller der
„Miß America” angeboten, damit dieſer ſeinen
Europarundflug fortſetzen könne. Eines der von ihm
mitgeführten Gummifaltboote beabſichtigt Byrd dem
franzöſiſchen Flieger Drouhin zum Geſchenk zu
machen, der noch im Laufe dieſes Monats den Flug
Paris—New York anzutreten gedenkt. Laut New
York Herald beabſichtigen Chamberlin, Acoſta und
Balchin, ſofort nach ihrer Rückkehr nach Amerika den
Verſuch zu unternehmen, den Dauerrekord zu
ver=
beſſern. Chamberlin glaubt, daß es möglich ſein
werde, über 60 Stunden in der Luft zu bleiben.
Vom Zuge erfaßt.
EP. Paris. Wie die Pariſer Ausgabe des
„New York Herald” aus Barmen im Staate New
Jerſey meldet, wurde bei South Orange ein Wagen,
in dem ſich eine Frau mit ihren ſieben Kindern
be=
fand, vom Zuge erfaßt und ganze Familie getötet.
Zwei Todesopfer eines Flugzeugabſturzes.
Amſterdam. Am Montag nachmittag iſt in
der Nähe des auf der Inſel Texel gelegenen
Marine=
flugzeugplatzes de Koſty das Marineflugzeug 8. 18
plötzlich abgeſtürzt. Von den beiden Inſaſſen,
Unter=
offiziers=Flugſchüler, war der eine ſofort tot, während
der andere auf dem Wege zum Marinehoſpital ſeinen
Veletzungen erlag. Wahrſcheinlich war das Flugzeug
in eine Windhoſe geraten.
Tagung des Verbandes Oeutſcher
Burſchen (V. D.B.).
Der Verband Deutſcher Burſchen hielt ſeinen
dies=
jährigen Verbandskonvent in dem kleinen am Fuße
des Drachenfels idylliſch gelegenen Rhöndorf ab. Die
Tagung war ſehr ſtark beſucht und durchweht von der
Freude darüber, daß es vergönnt war, an einem der
ſchönſten Punkte des ganzen Rheinſtroms zuſammen
zu kommen. — Die Tagung brachte dem VDB. eine
weitere Erſtarkung. — Seit ſeinem Beſtehen hat der
Verband auf dem Boden eines volksbewußten
Deutſchtums ohne Beeinfluſſung ſeiner Mitglieder
in religiöſer und parteipolitiſcher Hinſicht an dem
Ausgleich der ſozialen Gegenſätze gearbeitet und iſt
in akademiſcher Hinſicht ſpeziell für eine Erweiterung
des Ehrenſchutzes und die Schaffung von Ehrenge
richten eingetreten. In Verfolgung dieſer Ziele hat
er Geradheit und Feſtigkeit bewieſen und dadurch den
Boden für ſeinen erfolgreichen Weiteraufbau geſchaf,
fen. Auf ſeiner diesjährigen Tagung konnte er die
Angliederung von vier weiteren ideengleichen
Kor=
porationen beſchließen. — Eine beſondere Betonung
erhielt die Frage der körperlichen Ertüchtigung der
Mitglieder, die der Verband fachmänniſcher Leitung
anvertraut hat und nach einheitlichen Richtlinien im
Sinne des Leiſtungsbegriffes und
Wettkampfcharal=
ters durchgeführt. In den Mittelpunkt aller Körper.
kultur ſtellt er die Erziehung ſeiner Mitglieder zu
echten Deutſchen nach Jahn’ſchem Vorbild. — Bei der
Erörterung der bekannten hochſchulpolitiſchen Kämpfe
des vergangenen und laufenden Jahres bertrat der
Verbandskonvent den Standpunkt, daß die eigene
Haltung nicht nur durch den Wunſch nach Erhaltung
des großdeutſchen Charakters der Deutſchen
Studen=
tenſchaft beſtimmt werden dürfe, ſondern daß man ſich
auch realpolitiſchen Notwendigkeiten nicht ganz
ver=
ſchließen folle. — An der Hochſchulringbewegung
wurde offen Kritik geübt, wenn man auch in der
Form nur „das Abrücken von der urſprünglichen
Plattform” bedauerte. — Die übrige Tagesordnung
umfaßte geſchäftliche und organiſatoriſche Fragen und
wurde mit dem gleichen Erfolg erledigt, wie die
Fra=
gen grundſätzlicher Art behandelt worden waren.
Die erſte Fjord= und Polarfahrt der Hapag
begonnen.
Am Sonntag, pünktlich um 16 Uhr, trat der
20 000 Tonnen große Hapagdampfer „Reliance” ſeine
Fjord= und Polarfahrt an, die die erſte in der
Nach=
kriegszeit von der Hamburg—Amerika=Linie nach dem
hohen Norden veranſtaltete Vergnügungs= und
Er=
holungsreiſe iſt. Helgoland wurde Sonntag abend
paſſiert und am Montag konnte die „Relianee‟
bereits in den Hardanger Fjord einlaufen. Die
ſchönſten Orte und Fjorde an der Weſtküſte
Nor=
wegens werden beſucht. Von Drontheim, der alten
norwegiſchen Haupt= und Krönungsſtadt, geht die
Fahrt nach Paſſieren des nördlichen Polarkreiſes
durch die Lofoten nach Tromſee, dann weiter durch
den berühmten Lyngenfjord über Hammerfeſt zum
Nordkap. Das nördlichſte Ziel der 23 Tage
dauern=
den Reiſe iſt Spitzbergen. Nach einem Vordringen
bis an die Grenze des ewigen Eiſes kehrt die „
Ne=
liance” zurück über Digermulen nach Die, Helleſylt,
Gudvangen und Balholmen. Einem Beſuch der
alten Hanſeſtadt Bergen ſchließt ſich die Rückfolrt
nach Hamburg an. — Das Schiff iſt voll beſetzt. Ein
Blick in die Paſſagierliſte, die rund 450 Perſonen
aufführt, zeigt bekannte Namen aus Wirtſchaft und
Politik. Man finder Gäſte aus Oeſterreich, Schweiz,
Holland, England, Frankreich, Polen,
Tſchechoſlo=
wakei, Ungarn, Rumänien, Spanien, Portugal,
Nord=
amerika, Philippinen, Cuba, Uruguay und
Auſtra=
lien. Natürlich überwiegen unter den Paſſagieren
die Deutſchen. Sehr ſtark ſind aber auch die
Ver=
einigten Staaten vertreten. Nicht weniger als 19
Perſonen aus allen Teilen der Union — aus New
York, Pennſylvania, Michigan, Oregon, Ohio, Texas,
Californien uſw. — kamen nach Hamburg, um mit
der „Reliance” nach dem Norden zu fahren, ein
amerikaniſchen Reiſepublikum iſt. — Die Paſſagier
liſte zeigt auch ſchon das Programm der Hapag=
Vergnügungs= und Erholungsreiſen für 1938, das
gegenüber dem bisherigen ganz bedeutend erweitert
iſt. Außer der Weltreiſe, den fünf Weſtindienreiſen
und mehreren Fjord= und Polarfahrten, werden im
kommenden Sommer Mittelmeerfahrten und eine in
New York beginnende Island= und Norwegenfahrt
durchgeführt werden.
Das Urteil im Glenv=Prozeß.
EP. Bergamo. Im Gleno=Prozeß wurde am
Montag das Urteil gefällt. Die beiden Erbauer,
Virginio Vigano und Ingenieur Sanatangelo,
wur=
den unter Anerkennung mildernder Umſtände der
Fahrläſſigkeit beim Bau des Werkes unter
Miß=
achtung der geſetzlichen Vorſchriften über die
Waſſer=
kraftanlagen für ſchuldig erklärt und zu je drei
Jahren und vier Monaten Haft und 7500 Lire
Geld=
ſtrafe ſowie gemeinſam zu den Prozeßkoſten und
Schadenerſatz verurteilt. Sie haben ſomit den
zer=
ſtörten Elektrizitätswerken und den Fabriken des
Glenotales ſowie der Straßenbahngeſellſchaft, der
Poſtverwaltung und den übrigen Großgeſchädigten
alle vom Zuſammenbruch des Stauwerkes
verurſach=
ten Schäden zu vergüten. Auf Grund der Amneſtie
werden ihnen zwei Jahre der Haft erlaſſen. Alle
übrigen Angeklagten, einſchließlich der Brüder und
der Schweſter Vigano wurden freigeſprochen.
Verhafteter Millionendieb.
EP. Rom. Der Millionendieb Cerbini, der vor
zwei Jahren als Kaſſierer der Banca Popolari von
Mailand mit einer Million Lire in bar durchgebrannt
war, hat jetzt in dem italieniſchen Seebad Rimint
verhaftet werden können. Die Polizei hat zwei
Jahre nach ihm gefahndet und war ihm wiederholt
in der Schweiz, in Wien und Aegypten auf der Spur
geweſen, doch hatte er jedesmal rechtzeitig
verſchwin=
den können. Die Fahndungen nach Komplizen dauern
fort, weshalb die Nachrichten der italieniſchen Polizei
noch geheim gehalten werden.
Schwerer Orkan über Odeſſa.
Odeſſa. Ueber Odeſſa wütete ein ſchwerer Or
kan, der erhebliche Verwüſtungen, beſonders in der
Umgebung der Stadt anrichtete. Verſchiedene Häuſer
wurden abgedeckt und Bäume enturzelt. Auf dem
Meere kenterten mehrere Segelboote. Ueber 20
Per=
ſonen ſind ertrunken. Ein Straßenbahnwagen, deu
mit Ausflüglern beſetzt war, die vor dem Unwetter
flüchteten, entgleiſte in einer Kurve und ſtürzte um.
Sechs Perſonen wurden getötet, 16 ſchwer und 3
leicht verletzt.
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Der Kursſian
[ ← ][ ][ → ]Nummer 185
Mittwoch, den 6. Juli
Paris, 5. Juli.
Von unſerem A=Korreſpondenten
Seit Wochen herrſcht eine ſtarke Verſtimmung auf faſt allen
Gebie=
ien der Wirtſchaft. Die Situation — ohne dabei wirklich gefährlich
wder nur ſchwierig zu ſein — iſt durch eine anhaltende Stagnation ge=
Tennzeichnet. Ueberall Mangel an Geſchäften, Sturz der Preiſe und
Semgemäß eine Baiſſebewegung auf der Effektenbörſe wie ſie ſchon ſeit
Jahren nicht mehr war. Die Verſtimmung iſt aber nicht von dem
TOetailhandel ausgegegangen. Im Gegenteil, dort iſt die Lage unver=
Eindert. Dagegen klagt man immer mehr über die ungünſtige Lage am
nternationalen Rohſtoffmarkt. Der Abſatz der Rohſtoffe ſoll im Nück=
Bang begriffen ſein, die Preiſe ſinken daher fortwährend. Dieſe letzere
Selage enthält wirklich einen Kern Wahrheit. Es muß aber bedacht
wer=
wen, daß es ſich ja nur um eine Uebergangsperiode handelt. Die wahre
kUrſache der Verſtimmung in der franzöſiſchen Wirtſchaft iſt eher in der
ranzöſiſchen Innen= und Finanzpolitik zu ſuchen. Man fürchtet ſich vor
einer Regierungskriſe, aber man fürchtet ſich auch vor einer weiteren
Mevaloriſierung des Franken. . .
Beide Befürchtungen ſcheinen aber jeder poſitiven Grundlage zu
untbehren. Die Stellung der Regierung iſt kaum ſchwieriger als
bis=
ſoer, das Buöget für 1928 iſt auf Grund des jetzigen Frankenkurſes
aus=
rearbeitet. Die einzige Frage, die in politiſchen Kreiſen zurzeit zu
Sor=
eren Anlaß gibt, iſt der Erfolg der neuen Anleihe. Man behauptet
näm=
ſich, daß die Baiſſe an der Börſe ihr ziemlich ungelegen gekommen iſt.
Dem Kohlenbergbau haben die bebannten
Einſchränkungsmaßnah=
men der Regierung eine — nicht zu überſchätzende — Erleichterungen
ebracht. Es handelt ſich bei dieſen Einſchränkungsmaßnahmen nur um
tie für öffentliche Verkehrsmittel beſtimmte Kohle. Dennoch hat man
un dem Kohlenbergbau aufgeatmet, denn die aufgehäuften Vorräte haben
Shon drei Millionen Tonnen ausgemacht. In England iſt man aber
über dieſe Maßnahmen ſehr verſtimmt. Der deutſche Kohlenbergbau iſt
von der franzöſiſchen Importbeſchränkung nicht berührt.
Auf dem Eiſenwarkt iſt die Lage geſpannt. Die Konkurrenz iſt ſehr
Eharf. In England haben nämlich ſchon beinahe alle Unternehmungen
gen Betrieb aufgenommen. Der Preis des Guteiſens in England,
wel=
cer noch Ende Dezember auf 87 sh ſtand iſt auf 70 sh geſunken. Die
Stahlpreiſe ſind ebenfalls niedrig und der Abſatz gering. Man reduziert
waher in Frankreich die Gußeiſenproduktion und plant die Stillegung
mehverer Martinsöfen. Die Preiſe des Phosphor= und Halbphosphor=
(rſens werden vorläuſig auf ihrem jetzigen Niveau bleiben. Dagegen
wurden die Preiſe der verſchiedenen Hämatiteiſen mit fünf bis
fünf=
hn Franken per Tonne herabgeſetzt. Die Schwerinduſtriewerte waren
der allgemeinen Tendenz entſprechend ſchwach.
Der Preis des Kupfers iſt kürzlich etwas geſtiegen. Man behauptet
Wber, daß am Markt noch immer eine gewiſſe Depreſſion herrſcht,
be=
ſonders auch in Amerika, wo der Exportpreis vor kurzem herabgeſetzt
wurde. In Europa ſteigt der Kupferverbrauch, wenn auch nur ganz
lnngſam. Die amerikaniſchen Pläne betreffs einer
Produktionsein=
ſchränkug ſind ſchon teilweiſe durchgeführt. Schon im April verkaufte
pan in Amerika etwa 10 000 Tonnen Kupfer weniger als im März.
Peben der Produktionseinſchränkung verſucht man auch ſo wenig
Ma=
trrial wie nur möglich auf den Markt zu bringen. Bisher wurde der
Markt größtenteils von Amerika beeinflußt. Dieſe Lage ändert ſich aber
immer mehr. So verlautete, daß die Rhodeſianiſchen (füdafrikaniſchen)
Minen, die bekanntlich von rieſiger Ausdehnung ſind, in Betrieb
ge=
ſretzt wurden. Das bedeutet, daß in der nahen Zukunft große Mengen
ſrupfer auf den Markt kommen werden.
Der Zinn=Markt war außerordentlich lebhaft. Die Spekulation
ſoielt bei den ſtürmiſchen Preisbewegungen eine große Rolle; das
weſentliche iſt aber, daß die Nachfrage nach wie vor ſtark bleibt. In
ſondon plant man jetzt die Bildung eines Verkaufsſyndikates der
Pro=
tuzenten. Bisher waren nur die Käufer organiſiert. In Pariſer
Fach=
t eiſen hält man die Bildung eines ſolchen Shndikates für zwecklos,
drr man darauf hinweiſt, daß Verkaufsſyndikate immer mit dem Zweck
gebildet worden ſind, eine Ueberproduktion zu verhindern, während bei
der Zinnproduktion doch gerade das Gegenteil vorliegt. Eine Speku=
I—tion zu verhindern, wie es zum Beiſpiel auch das Kupferkartell
ver=
ſucht hat, gelang noch in keinem Falle.
Der Preis des Bleis iſt etwas geſtiegen, nachdem er einen Tiefpunkt
mſie ſchon ſeit langem nicht mehr erreicht hat. Man rechnet noch mit
weiteren Preisſteigerungen.
Der Kautſchukmarkt liegt unvegelmäßig und unſicher. Der
Steven=
ſmnplan wird in Verbindung mit dieſem Markt vielfach angegriffen;
öoe Gerüchte aber, daß er aus beſonderer Rückſicht aufgegeben oder
modifiziert wird, erwieſen ſich als unwahr. Der neuerliche Preisſturz
dis Kautſchuks hat große Verſtimmung ausgelöſt. Die Angriffe der
Aww Yorker Baiſſeſpekulation dauern weiter. Die wirkliche
Schwierig=
kuit des Marktes iſt aber hauptſächlich auf die ſcharfe Konkurrenz der
mederländiſcheindiſchem Plantagen zurückzuführen. Man rechnete ſtets
arf, eine baldige Erholung der Preiſe. Die Kautſchukwerte lagen
ſcwach, insbeſondere die franzöſiſchen, dieſe Tatſache erſcheint um ſo
wibegründeter, als die Unternehmungen gerade im letzten Jahre
glän=
zunde Reſultate erzielt haben.
Die franzöſiſche Phosphatinduſtrie entwickelt ſich günſtig. Ihr
Ab=
ſotzgebiet hat ſich ſtark vergrößert. Das Exportkontingent für die drei
vordafrikaniſchen Kolonien wird in Kürze feſtgeſetzt, da die Induſtrie
immerhin unter der ſcharfen Konkurrenz viel zu leiden hat.
Der Kursſiand der Aktien Ende Juni 1922.
Die nachfolgende, von der Commerz= und Privatbank aufgeſtellte
Trabelle zeigt den Kursſtand der an der Berliner Börſe amtlich notierten
Aktienwerte Ende Juni im Vergleich zum Vormonat. Es notierten:
Frankfurt a. M., 5. Juli.
Nachdem heute vorbörslich weſentlich erholte Kurſe genannt worden
waren, war die Tendenz zu Beginn des offiziellen Bövſenverkehrs im
all=
gemeinen nur gut behauptet und nur für einzelne Werte erholt. Die
Lage am Geldwarkt iſt zwar weiter entſpannt, doch nicht in dem
erwar=
teten Maße. Auch mahnt der Bericht der Dikontogeſellſchaft, nach dem
der deutſche Kapitalmarkt auch weiterhin auf langfriſtige Kredite des
Auslandes angewieſen ſein wird, zur Zurüichaltung. Dann hemmt die
kurze Zeitſpanne zwiſchen dem geſtrigen Zahltag und der
Medioliqui=
dation in acht Tagen das Geſchäft. Bei Feſtſetzung der erſten Kurſe
ſtellten ſich gegen die geſtrige Abendbörſe nur umweſentliche
Veränderun=
gen heraus. Bis zu 2 Prozent erholt waren nur Rheinſtahl, Zellſtoff
Waldhof, die Bauunternehmungen und die Elektrowerte. Am
Nenten=
markt hat ſich in Schutzgebietsanleihen etwas regeres ſpekulatives
Ge=
ſchäft entwickelt. Ablöſungsſchuld und ausländiſche Fonds dagegen
voll=
kommen ſtill, ebenſo Pfandbriefe.
Im weiteren Verlaufe ſchrumpfte die ohnehin ſchon geringe
Umſatz=
tätigkeit auf ein Minimum zuſammen. Kleine Deckungskäufe und die
Erwartung einer abermaligen Diskontermäßigung in Berlin ſtützten das
Kursniveau, ſo daß die Tendenz behauptet blieb. Schutzgebiete jedoch
und auch Schantungbahn weiter geſteigert auf vage Hoffnungen, die an
die Aufnahme eines deutſchen Mitgliedes in die Mandatskommiſſion
geknüpft werden. Tägliches Geld 7 Prozent. Deviſen ſtill. Mark gegen
Dollar 4 2202, gegen Pfunde 20,494; London-Paris 124,02: Madrid
28,35: Mailand etwas feſter 87,75.
Die Abendbörſe lag kursmäßig gegenüber der Nachbörſe nur
der Ueberzeichnung der Berliner Stadtanleihe beſtanden einige
211,/5; Mannesmann 185,5: Danat B38,5; Kommerzbank 180 5: Metall= wurde der Markt geräumt. Auf dem Schweinemarkt war das Geſchäft
bank 148,75; Schuckert 190,5; AEG. 185,75; Siemens und Halske 281;
Dhckerhoff 40; Nordd. Lloyd 143,75; Daimler 131,5; Kleher 130;
Wald=
hof 310,25: Farbeninduſtrie 286,25; Rütgers 109; Holzverkohlung 70.
124,01; Mailand 87,70; Holland 12.1180: Madrid 28,35: Zürich 25,23½4;
Oslo 18,75: New York 4,85½; Pfunde gegen Mark 20/493; Dollar
gegen Mark 4,2.
Berliner Effektenbörſe.
Verlin, 5. Juli.
Die Börſe eröffnete heute bei ſehr ruhigem Geſchäft in freundlicher
Stimmung. Das Kursniveau konnte ſich im allgemeinen wieder um 1
bis 3 Prozent erhöhen. Der größte Gewinn fällt auf Bemberg, die ſich 50 9g.: 2. Qualität zirka 28 RM. Nächſter Pferdemarkt am 1. 8. 1927.
um 12 Prozent verbeſſern konnten. In der Hauptſache führt man die
Erholung auf Deckungskäufe zurück. Die Stimmung der Börſe wird
ſerner günſtig beeinflußt durch die Berichte der preußiſchen
Handels=
kammern, die eine weitere Beſſerung der Wirtſchaftslage feſtſtellen.
Fer=
ner diente als Anregung die immer mehr zunehmende Entſpannung des
Geldmarktes. Der Satz für tägliches Geld ſtellte ſich heute auf 7—8,5
Prozent und liegt für Monatsgeld mit 8—9 Prozent unverändert. Auch
die Erhöhung der Einlagenzinſen bei der Seehandlung übten einen
gün=
ſtigen Einfluß aus, weil man glaubt, dies würde zur leichteren
Abwick=
lung des Ultimo viel heitragen. Der invernationale Deviſenmarkt konnte
ebenfalls kaum Geſchäfte aufweiſen. Die Mark notierte in New York
4,2190½; Mailand war eher etwas feſter. Am Anleihemarkt konnte
ſich der Neubeſitz von 177½ auf 18,2 erholen. Im einzelnen war der
Schiffahrtsmarkt durchweg um 1—1,5 Prozent erhöht. Von Bankwerten hielten.
nahmen Mitteldeutſche Credit 5 und Verliner Handelsgeſellſchaſt 2
Prozent mit, während die übrigen Bankaktien um 1—1,5 Prozent im
Kurſe höher waren. Bei Montanaktien verbeſſerten ſich Ilſe Bergbau
um 4,5; Harpener um 1; Höſch um 25: Köln=Neueſſen um 3.25:
Mannesmann um 2,5: Rheinbraun um 4 und Niebeck Montan um 2/,
Prozent. Niedriger waren Oberbedarf, und zwar um 1 Prozent. Der
Kalimarkt war uneinheitlich. Kali Aſchersleben büßten 1,5 Prozent ein,
während Salzdetfurth 4,5 und Weſteregeln 3 Prozent gewinnen
konn=
ten. Am Eelektromarkt verbeſſerten Siemens ihren Stand um 17½;
waven Oſtwerke 5 und Schultheiß 4,5 Prozent höher. Vereinigte
Glanz=
ſtoff um 2,5: Zellſtoff Waldhof um 3,5 Prozent erholt. J. G.
Farben=
induſtrie verbeſſerten ſich um 0,5 Prozent. Von den übrigen Werten
gewannen u. a. Conti 2,25: Deutſche Erdöl 2,5: Ludwig Löwe 3,5:
Leo=
poldgrube 5½; Motoren Deutz 2: NAG. 2,25; Leonhard Tietz 1 und
Rhenania 2½/ Prozent.
Im weiteren Verlauf der Börſe hielt die freundliche Grundſtimmung
an, die noch begünſtigt wurde durch die Erwartung, daß der
Privat=
diskontſatz heute wieder um /, Prozent herabgeſetzt werden würde. Als
dies aber nicht eintrat, und der Satz mit 57/ Prozent unverändert
blieb, trat eine kleine Abſchwächung ein, ohne jedoch das Kursniveau
nennenswert zu verändern. Das Geſchäft blieb außerordentlich ruhig.
— Privatdiskont kurze Sicht 57/, lange Sicht 5), Prozent. Bis zum
Schluß der Börſe traten keine nennenswerten Veränderungen mehr ein.
Die freundliche Grundtendenz blieb weiter beſtehen, beſonders, als
nach der vorübergehenden kleinen Abſchwächung bekannt wurde, daß die
Verliner 70 Millionen=Auslandsanleihe in London am Freitag
über=
zeichnet worden iſt. An der Nachbörſe konnte ſich die Tendenz behaupten.
U. a. hörte man gegen 2,30 Uhr folgende Kupſe: Oſtwerke 409;
Schult=
heiß 424; Siemens 2805: Geſ. für Elektr. 235,5: AEG. 184,5;
Berg=
mann 189: Hapag 141,25; Nordd. Lloyd 143,5; Kommerzbank 179,5;
Dresdner Bank 168; J. G. Farben 285,5; Gelſenkirchen 175,25: Phönix
128; Harpener 210,5: Köln=Neueſſen 186,75: Mannesmann 194,75:
Rhein=
ſtahl 210 2; Ver. Glanzſtoff 675; Bemberg 532.
Zahl der notierten.
Aktienwerte
Ende Juni Ende Mai
DAle
Rre
in 9, der Geſamtzahl
Goldparität 1927
under 50 Proz.
van 50— 75 Proz.
van 75—100 Proz.
vun 100—150 Proz.
van 150—200 Proz.
van 200—250 Proz.
über 250 Proz.
Zuſammen:
Insgeſamt ergibt ſich gegenüber dem Vormonat nur eine
verhält=
usmäßig geringfügige Verſchiebung. Auf und über Parität ſtanden
66-1 Prozent aller zur Notierung gelangenden Werte gegen 66,3
Pro=
uit am Schluß des Vormonats. Unter der Parität befanden ſich 33,9
Prozent gegenüber 33,7 Prozent Ende Mai. Die in der zweiten Hälfte
d S Monats Juni einſetzende Aufwärtsbewegung, die ſich auf eine Reihe
van Spezialwerten erſtreckte, hat dazu geführt, daß ſich beſonders in
dmm oberen Kursſtuſen die Zahl der Werte vermehrt hat. Das Gros
D— Aktien hingegen blieb ohne weſentliche Veränderungen, ja, es machte
ſiäe ſogar mehrfach ein leichter Abbröckelungsprozeß bemerkbar.
Metallnotierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 5. Juli ſtellten ſich wie folgt:
Egektrolytkupfer 122, Remelted Plattenzink 52—53, Original Hütten=
An uminium 210, dto. in Walzen 214, Rein=Nickel 340—350, Antimon
R gulus 95—100, Silber in Barren 7734—7834.
Die amtlichen Preisfeſtſtellungen im Metallterminhandel vom
Juli ſtellten ſich für Kupfer: Januar 111 (111), Februar 111½
1.1½4), März 111½ (111½), April 1113/ (11134), Mai 112 (112),
furni 112½ (112½), Juli 109 (110) Auguſt 109½ (109½), September
00½ (10934), Oktober 110 (110), November 110/ (110½), Dezember
10¾ (110¾). Tendenz: ſchwach. Für Blei: Januar 46½ (4634),
RGruar 4634 (47), März 46¾ (47), April 46¾ (47), Mai 4634 (47),
fu. ni 46¾4 (47), Juli 46 (46½4), Auguſt 46 (46½), September 46½ (46½),
tober 46½4 (46½), November 46½ (46¾), Dezember 46½ (4634).
inuar 53¾ (54½), Februar 5334
ſchevach. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern
bei=
je ügten Brief.
Aſchaffb Zellſtoff..
BamageMleguin. „=
Berlin el. W.
Berlin. KarlsruheFnd
Braunkohl.=Briketts.
Bremer Bulkan.
Bremer Wolle..
Deutſch.=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen
Deutſch. Nied. Tel..
Deutſche Erdöl..
Deutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke:.
Donnersmarckhütte
Tynamit Nobel.
Elektr. Lieferung.
F. G. Farben ..
R. Friſter. ..
Gaggenau Vorz:
Gelſenk. Berg
G. f. elektr. Untern.
Halle Maſchinen ....
Han. Maſch.Egeſt.
Kanſa=Lampfſchf.
Amſterdam=R.
Buenos=Aires
Brüſſel=Antw.
Cslo ......."
Kopenhagen..
Stockholm.
Helſingfors ..
Italien ......"
London.. .. .."
New=York. . ..
Panis .......
Schweiz .
Sponien..
204.5
142—
4725
104—
192.5
141.—
215.—
169.—
161.—
157.—
79.—
151.—
118.—
137.375
181.—
281.25
95.5
63.375
229.75
181.25
123.25
48.75
108.75
193.—
102.75
151.25
185.—
285.25
95.5
234 5
179.—
126.—
219.—
Höſch Eiſen ........ / 183.—
204. 25 Hemoor=Bement : . . 1245.5
144.125lbirſch Kaupfer „...1117.—
189.— Hohenlohe Werke ...
Kahla Porzellan ..
Lindes Eismaſch.
143.— 1Lingel Schuh..
215.— Linke u. Hofmann.
110.— 18. Loewe u. Co ..
E. Lorenz......
(Niederlauſitzer gohle
159.125/Nordd. Gummi.
Orenſtein. . . ...."
Rathgeber Waggon.
120 — Rombacher Hütten..
/141.25 Roſitzer Bucker..
Rütgerswverke:.
Sachſenwerk.
Sächſ. Gußſtahl.
64. — Siemens Glas.
Ver. Lauſitzer Glas.
Volkſtedter Porzell..
Weſtf. C. Langendreer
Wittener Bußſtahl.
Wanderer=Werke
22.—
110.—
160.5
94.5
276.—
122.—
180.—
131.625
98.—
A.né
104.25
120.—
168.
143.5
57.5
6o.
264.— :
Deviſenmarkt.
5. 7. Gelb Briel Beld Briell 166.32169.26 15s.94 169.20 1.738 1.739 1.797 58.57 58.8S 56.61 5o.73 109.051109.2, 109.05/1 112.70 112.82 12 77 1i2 931 112.67/113.09 12.90/1 13.12 10.612110 632 0.601 10.627 23.39 23.33 23.36 2.40 20.77/ 20.51 eo gile 20.507 4.2155/4-2235 1.2155 t.2235 15.51 1s.58 1850 Bi. 141 Gf.30 1-135/ 81.295 72.23/ 72.37 72.25 72.391 Wien D.=Oſt. abg.
1.791 Prag.”
Budapeſt, Pengi
109.27 Japan
Rio de Janeiro
Sofia.
Fugoſlavien.
Konſtantinopel
Liſſabon ..
Danzig-
18.54 Athen
Lanada.
druguah
245.5
115.—
187.5
22.375
1625
92.25
277.—
1215
179.5
135.—
96.—
92.5
107.—
119.5
168.—
143.5
56.25
59.75
263.—
Brief
59.44
12.514
73.57
2.004
0.493
3.053
7.433
2.10s
20.52
81.80
5.706
4.216
4.144
Frankfurter Produktenbericht vom 5. Juli. Infolge der
eingetrete=
nen guten Witterung beurteilt man die Ernteausſichten günſtiger. Die
Händler ſind deshalb im Futtermittelgeſchäft außerordentlich
zurückhal=
tend. Weizenkleie ſowohl wie Noggenkleie liegen recht matt, lediglich
Futter= und Nachmehle ſind geſucht. Inlandsweizen war geſchäftslos.
Inlandsroggen wurde nur in ganz geringen Mengen gehandelt. Auch
Noggenmehl, das bisher noch einigermaßen gefragt war, mußte im
Preiſe heruntergeſetzt werden. Trotzdem iſt das Geſchäft äußerſt klein.
Weizen 31,25; Noggen 2,50—38; inl. Hafer 26; ausländiſcher Hafer
23,50—26; Mais 19: Weizenmehl 41—41,25: Roggenmehl 38,50—38,75;
Weizenkleie 13 und Roggenkleie 14,75—15.
Berliner Produktenbericht vom 5. Juli. Das Efſektengeſchäft in
Brotgetreide ſchrumpft von Tag zu Tag mehr zuſammen. Der Konſum
befriedigt nur den allerdringendſten Bedarf, der angeſichts des ſehr
ſchlechten Mehlabſatzes nur klein iſt. Vom Auslande fehlte es heute an
Anregung, da der Chicagoer Markt geſtern Feiertag hatte, die von
Liverpool gemeldeten Preisſteigerungen blieben ziemlich ohne Einfluß.
Am Cifmarkte hörte man ungefähr geſtrige Forderungen, ohne daß
jedoch Abſchlüſſe zuſtande kamen. Das ſonnige Wetter und die günſtigen
Prognoſen ließen am Zeitmarkte die Preiſe um etwa 2 Mark nachgeben.
Mehl war in den Offerten bis zu 25 Pfennig pro Sack ermäßigt,
troßz=
dem blieb das Geſchäft ſchwierig. Am Hafermarkte zeigt ſich für prompt
verladbare Ware größerer Begehr. Gerſte behielt ruhiges Geſchäft.
Süddeutſche Papierwareninduſtrie AG. Frankfurt a. M. Der auf
den 27. Juli anberqumten ordentlichen Hauptverſammlung wird die
Verwaltung Mitteilung gemäß 8 240 SGB. machen. Auf der
Tagesord=
nung ſteht ferner die Beſchlußfaſſung über die Liquidation den
Geſell=
ſchaft und Beſtellung des Liquidators.
Tellus A.=G. für Bergbau= und Hüttenbetrieb. Die G.=V.
geneh=
migte den bekannten Abſchluß, der die Verteilung einer Diwibende an die
Stamm= und die Vorzugsaktien vorſieht, und wählte die ſatzungsgemäß
ausſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder wieder.
wenig berändert, doch im allgemeinen ewas freundlicher. Auf Grund Mainzer Viehhof=Marktbericht vom 5. Juli. Der heutige Auf=
Meinungskäufe in Elektrowerten und Bauaktien, daneben waren auch trieb war etwas ſtärker als auf dem Vormarkt. An Großvieh waren 24,
wieder die Farbenaktien und Rheinſtahl beachtet. Auch in Autowerten an Kälbern 48 und an Schweinen 153 Stück mehr angetrieben. Das
beſtanden auf die weiteve günſtige Konimktur Meinungskäufe. Im Geſchäft ſetzte am Großviehmarkt lebhaft ein, ſchwächte aber bald ab.
einzelnen nannte man: Geſſenkirchen 175,75; Phönix 199: Rheinſtahl Kälber waren ſofort ausverkauft. Die Preiſe blieben unverändert und
bei gleichen Preiſen wie auf dem Vormarkt und verblieb Ueberſtand.
Im einzelnen wurden je nach Qualität für 100 Pfund Lebendgewicht
folgende Preiſe erzielt: Ochſen 53—60 Mk.; Bullen 42—52 Mk.; Färſen
Im Abenddeviſenverkehr nannte man London-Paris und Kühe 54—66; 40—54; 30—40 und 20—2 Mk.; Kälber 54—74 Mk.;
Schweine 66—67; 67—68; 64—65 Mk. und Sauen 61—63 Mk.
Frankfurter Pferdemarkt vom 4. Juli. Der Auftrieb zum heutigen
Pferdewarkt war wie alljährlich zu dieſer Zeit ſehr gering, es ſtanden
nur etwa 450 Pferde zum Verkauf und zwar größtenteils mittlere
Arbeitspferde und einzelne Transporte ſchwere belgiſche Zugpferde. Der
Handel ſetzte in den frühen Morgenſtunden zögernd ein und wurde
ſpäter lebhafter. Die Preiſe waren feſt und bei Pferden guter Quglität
etwas höher als im Vormonat. In Schlachtpferden war das Geſchäft
zufriedenſtellend bei folgenden Preiſen: 1. Qualität zirka 38 RM., für je
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Weizen: Ausgedehnte Regenfälle in Argentinien und ungünſtiges
Erntewetter im Südweſten ließen den Weizenmarkt ſchwach eröffnen.
Auf günſtige Wetterberichte aus den Sommerweizenanbaugebieten und
in Kanſas überwog das Angebot und wirkte verſtimmend.
Mais: Der Markt eröffnete auf Deckungen und Vorausſagen
un=
beſtändigen Wetters feſter. Die erzielten Gewinne konnten ſich jedoch
nicht behaupten auf die Zunahme der ſichtbaren Beſtände.
Baumwolle: Enttäuſchende Kabelmeldungen und allgemein günſtige
Wetternachrichten veranlaßten am Baumwollterminmarkt Abgaben zu
lokalen und New Orleans=Rechnungen, die ſich aber in mäßigen Grenzen
Kaffee: Die ſtetige Haltung der braſilianiſchen Märkte hatte an dem
Kaffeemarkte Angebote des Handels und der Kommiſſionsfirmen
zuu Folge. Doch erwirkten ſpätere Liquidationen und Abgaben eing
Abſchwächung.
Zucker: Am Terminmarkte litten die nahen Termine unter
Li=
quidationsdruck im Zuſammenhang mit Angeboten. Die ſpäteren
Ter=
mine tendierten dagegen feſter auf Grund von Deckungskäufen des
Handels.
Hafer: Der Markt eröffnet auf Grund von Lokokäufen der Fir=
Schuckert um 1,75 und Bergmann um 2,5 Prozent. Von Spritwerten men feſter. Die Zunahme der in Chikago befindlichen Vorräte löſte
je=
doch Angebote aus, wodurch die Preiſe ſich nicht behaupten konnten.
Fette: Die höheren Schweinepreiſe und nur geringe Angebote
hat=
ten am Schmalzmarkt eine Befeſtigung zur Folge, zumal auch der
Loko=
markt in feſter Haltung verkehrte und die Pakerfirmen als Käufer am
Markte waren.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 5 Juli;
Getreide: Weizen, Juli 144¾½, September 143½, Dezember
146½: Mais, Juli 97½, September 1062/s, Dezember 1102/8;
Hafer, Juli 45½, September 47, Dezember 492e; Roggen, Juli
109, September 100½, Dezember 103½.
Schmalz: Schmalz, Juli 12,75, September, 12,90, Oktober 13.
Fleiſch: Rippen, Juli 11,87½, September 12,10: Speck loco 12:
Schweine 8,80—9,50, ſchw. Schweine 8,40—9,05; Schweinezufuhr
Chicago 42 000, Weſten 105 000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 5. Juli:
Getreide: Weizen Nr. 2 rot 154/s, hart 162½/8: Mais neu
ank. Ernte 110½; Mehl Spring Patent 7,00—7,35; Fracht nach
England 1,6—2 sh, nach Kontinent 6—8 d.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Wie aus London gemeldet wird, wurden die Zeichnungsliſten für
die 6prozentige Anleihe der Stadt Berlin im Betrage von 3,5 Millionen
Pfund, welche geſtern zu 99,5 Prozent zur Zeichnung aufgelegt wurde,
bereits um 9.35 Uhr geſchloſſen.
Der Index der an der Wiener Börſe notierten Aktien zeigt für
Mitte Juni gegenüber Mai einen Rückgang um 3,2 Prozent.
Die luxemburgiſche Preſſe gibt eine anſcheinend inſpirierte
Brüſſe=
ler Meldung wieder wonach die Franzoſen zur Vermeidung einer
Lebensverteuerung, die bei Erhebung der Zolltgrifnovelle zum Geſetz
auf etwa 15 Prozent geſchätzt werde, bereit ſeien, den neueſten Entwurf
Bokanowskis entſprechend zu ermäßigen. Danach erſt ſollen die
belgiſch=
luxemburgiſchen Zollverhandlungen mit Frankreich wieder
aufgenom=
men werden.
Nach Meldungen aus Brüſſel haben die Diamantenhändler
beſchloſ=
ſen, alle Diamantenſchleifereien vom 11. Juli an zu ſchließen, um die
großen Vorräte geſchliffener Diamanten, die gegenwärtig das ganze
Geſchäft faſt zum Stillſtand gebracht haben, veräußern zu können. In
Antwerpen werden 15 000 Arbeiter arbeitslos werden.
Von gut unterrichteter Seite wird gemeldet, daß der von den
eng=
liſchen Erdölfirmen angekündigte Feldzug gegen das ruſſiſche Erdöl
die Ausfuhrtätigkeit des ruſſiſchen Naphthaſyndikats in empfindlicher
Weiſe in Frage ſtelle.
Die tſchechiſche Regierung hat der Brauinduſtrie 500 000 Kronen zu
Forſchungszwecken zur Verfügung geſtellt. Der Betrag ſtammt aus
dem Ueberſchuß, der bei der Auflöſung der ſogenannten Braukommiſſion
erzielt wurde, die in den erſten Nachkriegsjahren den Brauereien die
Rohſtoffe verſchaffte.
Aus Bukareſt wird gemeldet, daß ſich die Leitung der Abteilung
Bergbau des rumäniſchen Miniſteriums für Induſtrie und Handel mit
der Errichtung einer Petroleum=Börſe beſchäftigt hat.
Die Verhandlungen zwiſchen den Vertretern der türkiſchen
Schuld=
ſcheinbeſitzer und den türkiſchen Regierungsvertretern, die nu bereits
ſeit drei Jahren gefeihrt werden, ſind nach einer Meldung aus Paris
friſtlos vertagt worden, da die türkiſche Regierung alle ihr gemachten
Vorſchläge abgelehnt hat.
Nach einer Meldung aus New York kann die amerikaniſche
Nieder=
laſſung der Snia Viscoſa nicht alle Aufträge ausführen, da die
Vor=
räte ausverkauft ſind und die Ausfuhr der italieniſchen Werke in der
Hauptſache nach dem Fernen Oſten gerichtet iſt, wo beſſere Preiſe erzielt
werden können,
Die erſten 73 Eiſenbahngeſellſchaften, die ihre Gewinne ſiir Mai
bekanntgeben, haben zuſammen einen Reingewinn von 79,75 (81,25 i. V.)
Millionen Dollar erzielt. Die Bruttoeinnahmen dieſer amerikaniſchen
Geſellſchaften ſtellten ſich auf 482,67 (482,70) Mill. Doll.
Seite 12
Mittwoch, den 6. Juli 1927
Nummer 183
Bransfürter Karverricht veit d. Burr Hest.
Außereuropäiſche
50 Mexik. amor. inn. (abg.
6% „ konſ. äuß. v. 99
4%
Gold v. 04 ſtfr. „
3% „ konſ. innere
4½% „Irrigationsanl.
5% Tamaulipas. Serie 1,
Nach Sachwert verzinsliche
Schuldverſchreibungen
Mit Zinsberechnung
10% Berlin. Hp.=B. Gldpfbr
8% „
6% BerlinerStadt=Goldan
8% Darmſt. Stadt=Goldanl.
8 % D. Hyp.=Bk. Meiningen
Goldpfandbriefe. .......
8% Frkft. Hyp.=Bk. Goldpfbr.
79
8% „ Pfbr.=Bk.
79a
5%
8%Heſſ.Landes=B. Gldpfbr.
7%
10% Komm. Elektr. Mark
(Hagen) Goldobl.
8% Komm. Landesbank,
Reihe I
Darmſtadt,
8%
Reihe II
7% Main=Kraftwke. Höchſt
8O Mannh. Stadt=Goldanl
8½Naſſ. Landesbk. Goldanl.
8½Nürnberg Stadt=Gdanl.
8% Pfälz. Hp.=Bf.=Goldpfbr
8% Pforzh. Stadt. Goldanl
8% Preuß. Central=Bod.=Cr.=
Bank Goldpfbr. . . . . . . . ."
7%6
8%0 Preuß. Central=
Stadt=
ſchafts=Goldpfbr. .
7%
(Ohne Zinsberechnung
D. Reichsanl.-Ablöſ.=Schul
einſchl. Ausloſ.=Scheiner
1. Tei d
309 304 II. Tei 310 304.5 D. Reichsanl.=Ablöſ.=Schult
ohne Ausloſ.=Scheine.. 17.25 18.1 (Mit Zinsberechnung)
6½% Deutſche Reichspoſt
Schatzanw. per 1. 10. 3 97 97 7% Bayer. Schatzanw, per
1. 4. 29 ........" 97 97 6‟/,% Heſſ. Volksſt.=Schatz
anw. per 1. 4. 29... . .. 97 96 6‟/,% Preuß. Staats=
Schatzanw. per 1. 3. 29 6‟=% Preuß. Staats=
Schatzanw. per 1. 10. 3 7% Sächſ. Freiſt.= Schatz=
anw. per 1. 7. 29 98 98.25 7% Sächſ. Freiſt.= Schatz=
anw. per 1. 7. 30 .... 98 98.25 6‟/.% Württemb. Freiſt.=
Schatzanw. per 1. 3. 29 97 96 b) Ausländiſche
5% Bosnien L.=E.=B.v. 1914 5% „ L.=Inveſt.=Anl. 191= 4½½„v. 1898 ..... ...." 4½% v. 1902 ..... . ... 4% „...... 5 % Bulgar. Tabak 1902 28 4½% Oſt. Staatsrente 191:
Kdb. ab 1918 ....... 3 4½% Oſt. Schatzanweiſ.ſtfr.
v. 1914 .............. 252I. 25.25 4½% Oſt. Silberrente ... 6.5 4½ „ Goldrente .... — — 4% „ einh. Rente (konv.) — 8% Portugieſ. (Spez. /6.III — 5% Rum. am. Rente v. 03 8.75 6.75 4½% Goldr. v. 13 .... 6.6 16.55 4% „ am. Rente konp. 5.8 4% „ am. „ v. 05 5.8 40 Türk. (Admin.) v. 1903 48
(Bagdad) Ser. 20.25 4½
(Bagdad) Ser. I. 17 17 4%
unifiz. 1903 ... 4½ „ v 1911, Bollanl. 14.75 4½% Ung. Staatsr. v. 191: 23.25 % „ Staatr. v. 14 .. 24.75 24.75 Goldrente Staatsr. v. 10 22.5 22.75 Kronenrente 1.8 (Eiſernes Tor)G.
3% 20
22.5
40
26.5
12.25
A.
103.25
103
95.5
101
101.5
101.5
100
102.25
101.5
102.25
01
101
92. 25
99.5
98.5
98
99
102
105
103
21
40
27"
11.5
35‟=
106
102.5
94.75
100.5
102.75
00
101
100.5
82.5
101.5
100.75
103.25
100
100
92 75
02
99
101:.
102
100
Rhein. Hyp.=Bk. Gldpfbr.
% Rh. Stahlwerke v. 25
10% Rhein=Weſtf. Bod.=Cr....
Bk. Goldpfbr.. . . . . . .
38 Südd. Bd.=Cr.=B. Gdpbr..
70 Ver. Stahlw. Düſſeldorf
Hyp.=Goldobl. mit Option
7% Ver. Stahlw. Düſſeldorf
Hyp.=Gdobl. ohne Option
8% Voigt & Haeffner Goldobl
½ Württ. Hyp.=Bk=Goldpfbr.
7% „ „ „
Ohne Zinsberechnung
5%½ Badenw. Kohlenwrtanl. 23
5% Großkraftwerk Mannheim
Kohlenwertanl. v 23 ...
6‟ Heiſ. Braunk.=Rogg. Anl. 23
5‟ Heſſ. Volksſt. Rogg.=Anl. 23
50 Preuß. Kaliwert=Anleihe
5% Preuß. Roggenwert=Anl.
5% Südd. Feſtwertbk. Goldo.
146
W
04
A4
97"1,
96.5
13
8.75
8.75
2.22
5. 7.
100
100
156
97.75
104.25
95.5
99.75
96.5
14
6.18
Vorkriegs=Hypothekenbank
Pfandbriefe
Bay. Vereinsbank München.
Bay. Handelsbank München.
Bay. Hyp. u. Wechſelbank . . .
Berliner Hyp.=Bank.. .."
Frankfurter Hypothek.=Bk..
Frankfurter Pfandbrief=Bk.
Hamb. Hypothek.=Bank.."
Mecklenb. Hyp.= u. Wechſel=Bk.
Meininger Hyp.=Bank ..."
Nordd. Grund=Credit=Bank. ..
Pfälziſche Hyp.=Bant ..."
Preuß. Voden=Credit=Bank..
Preuß. Centr.=Bod.=Cred.=Bk.
Preuß. Pfandbrief=Bk. ..."
Rhein. Hypothk.=Bank .."
Rhein.=Weſtf. Bod.=Cred.=Bk..
Südd. Boden=Credit=Bank..
Württemberg. Hypoth.=Bank.
Staatl. oder provinzial
garantiert
Heſſ. Landes=Hyp.=Bank ..
Landeskreditkaſſe Caſſe ...
Naſſauiſche Landesbank ..."
Oblig. v. Transportanſt.
4‟ Eliſabethbahn, ſtfr. i. G..
4% Gal. Carl Ludw.=Bahn...
4%
abg.
5% Oſt. Südb. (Lomb.) ſtfr..
2,6% Alte Oſt. Südb. (Lomb.
2.6 Neue Oſt. Südb. (Lomb.)
5% Oeſt.=Ung. Staatsb.73/74
4% Oſt. Staatsb. v. 1883 ...
1.b. 8. Em.
9 Em. .. . .
*
v. 1885 ...
„
Erg. Netz
% Raab=Oedenbg. v. 83...
v. 91...
v. 97..
6 Rudolfb. i. Silber ſtfr. . .
½ Rudolfb. (Salzkammerg.).
„% Anatolier Serie l.....!
%o Anatolier Serie II
½%0 Anatolier Serie III
30 Salonique Monaſtir. . .
5% Tehuantepee .........."
4½% Tehuantepec ..
14.5
14.5
23.5
22.5
.5
5. 7.
14
14
9.75
21.1
20.75
21
26
21
19
41
24
Ss Geſch.
Jahr Divid. 3. 6. 5. 7. Bank=Aktien. Allg. Deutſche Creditanſtalt . . 1. 1. 40 100 146.5 148.5 Badiſche Bank ....." 1. 1 333
1. 4./ 20 10% 150.5 163 Bank für Brauinduſtrie .. . 207.5 220.5 Barmer Bankverein .. 1. 1 16‟ 10% 148 151 Bay. Hyp.=u. Wechſelb. . . . 1. 1 40 10 175.5 Berl. Handelsgeſellſchaft . . . 1. 1 200 12½ — Kommerz= u. Privatbank. 1. 1 60 11½ 174 180 Darmſtädter u. Nationalbk. 1. 1 100 12% 229 237.1 Deutſche Bant 1. 1 100 10% 165.5 167 Deutſche Effekt=u. Wechſelbk. 1. 1 50 138 139 Deutſche Hypot.=Bank Mein 1. 1 100 8% 145 143 Deutſche Vereinsbank . . . . ." 1. 1 4 104 106 Disconto=Geſellſchaft . . . . . . 1. 1./ 150 10 161 163.5 Dresdener Bank ... ......" 1. 1./ 80 10‟ 164. 75 169 Frankfurter Bank . . .. 1. 1. 20 6 140 126 Frankf. Hypothekenbank 1. 1./ 120 AIOſ 154 153 Frankf: Pfandbrief=Bank 1. 1 100 159 152 Gotha Grundkredit=Bank 1. 1. 831 990 203 Lux. Intern. Bank. . . 1. 1. — 8.75 Metallbank
1. 10 160 146.25 147.25 Mitteldeutſche Creditbank 1. 1. 20 Pfälz. Hypoth.=Bank 1. 1./ 100 8% 214 215 Preuß. Boden=Creditbank 1. 1 100 8% 145 142 Preuß. Hyp.=Aktien=Bank 1. 1 66* 140 135 Reichsbank=Ant. 1. 1., 500 10" 168 167 Rhein. Creditbank 1. 1. 40 130 134 Rhein. Hypothekenbank 1. 1 100 180 Südd. Boden=Credikbank .. 1. 1. 66‟ 8‟ Südd. Disconto=Geſellſch. 1. 1 100 8% 143 143.5 Oſterreichiſche Creditanſtalt .. 1. 1 — 80 Gr. 9.5 8.4 Wiener Bankverein .. 1. 1.! — 60 Gr. 6.9 6.7 Bergwerks=Aktien. Bochumer Bergbau .. 1. 10. 700 6% Buderus ......" 1. 1. 200 107.25 122.8 Dt. Luxemburger . . . 1. 10. 700 Eſchweiler Bergwerks=Akt. 1. 7. 600 8.4% 145 236 Gelſenkirchen Bergw. 1. 10. 700 165 174.5 Harpener Bergbau .. 1. 1. 1000 194 209 Ilſe Bergbau Stamm . . . . 1. 1./ 200 259 Ilſe Bergbau Genußſcheine 1. 1./ 200 8So 134.75 132.5 Kaliwerke Aſchersleben 1. 1 140 10% 171 176.5 Kaliwerke Salzdetfurt 1. 1 160 127 Kaliwerke Weſteregeln 1. 1. 150 10% 170 Klöcknerw. (ab. Lthr.=Hütte) 1. 7. 600 5% 158 176 Mannesmann Röhren .... 1. 7 600 5% 179 195 .
Mansfelder . ..." 1. 1. 50 8% 133.75 Oberbedarf . . . . . . . . . . 1. 10 100 95 107.75 Otavi Minen u. Eb.=Ant.. 1. 4 — 11. 119 36.75 36.5 Phönix Bergbau
Rhein. Braunk. u. Brikett 1. 7. 500 3%0 125 127 1. 4. 300 10% Rhein. Stahlwerke 1. 7. 500 197 209 Riebeck Montan .." 1. 4.
1. 7.
1. 1 400 6‟ 155 Rombacher Hütte 300 Salzwerk Heilbronn .. .." 200 175 Te lus Bergb.= u. Hütten=Akt. 1. 1 37.50 5% 111 120 Ver. Laurahütte 1. 7 83.33 Ver. Stahlwerke.
Akt. induſtr. Unternehmung 1. 10. — 3% 139.9 141.5 Brauereien. Eichbaum (Mannh.) .. 1. 10. 400 10% 71 Henninger Kempf=Stern 1. 9 600 10% 197 192 Hercules, Heſſiſche ... 1. 10. 100 150 151 Löwenbräu München . 1. 10. 333.., 12% 335 370 Mainzer Aktienbrauere 1. 10. 1000 9% 236 237 Schöfferhof (Binding) 1. 10. 250 20% 350 356 Schwarz=Storchen .. 1. 10. 300 10½ 176 180 Tucher Nürnberg ......." 1. 7. 200 10½ Werger .......
1. 10./ 200 10% 180 183
Akkumulat. Berlin ......."
Adler & Oppenheimer .. . .
Adlerwerke (v. Kleher)
6‟ A. E. G. Vorzug Lit. 4
5% A. E. G. Vorzug Lit. B
A. E. G. Stamm . . . . . . ."
Anglo=Continental=Guano
Bad. Ma chf. Durlach
Bad Uhrenfabr. Furtwang.
Bamag=Meguin, Berlin
Baſt Nürnberg .. . . ..."
Bahriſch Spiegel ...
Beck & Henkel (Caſſel).....! 1. 4./ 50
Bergmann El. Werke ....
Bing. Metallwerke ...
Bremen=Beſig, Olfabr.
Bürſtenfabrik Erlangen . . . .
Cementwerk Heidelberg ...
Cementwerk Karlſtadt . .
CementwerkLot hr. (Karlsruhe
Chem. Werke Albert:
Chem. Brockh.,Nd. Walluf ..
Chem. Fabrik Milch
Daimler=Benz A.=G.
Deutſch. Eiſenhandel Berlin
Deutſche Erdöl..
D. Gld.- u. Silberſcheideanſt.
Dingler, Zweibrücken ..
Dresdener Schnellpreſſen .
Dürkopp (Stamm)
Dürrwerke Ratingen
Dyckerhoff & Wittm. Stamm.
Eiſenwerk Kaiſerslautern. .
Elektr. Licht u. Kraft. .
Elektr. Lieferungs=Geſ. .
Elſäfſ Bad.=Wolle ..
Email. & Stanzw. Ullrich. . .
Enzinger Werke. ...".
Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnerei
Faber Joh. Bleiſtift
Faber & Schleicher.
Fahr, Gebr., Pirmaſens
J. G. Farbeninduſtrie.
Felten & Guilleaume, Carls.
Feinmechanit (Jetter)
Feiſt, Sektk., Frankf. a. M.
Frankfurter Gas
Frankfurter Hof
Frkf. M., Pokorny & Wittel
Geiling E Cie.
Germania Linoleum
Gelſenkirchen, Gußſtahl
Goldſchmidt, Th.
Gotha Waggon
Gritzner, Maſchfbr „Durlach
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frank/. (M.)
Hammer en (Osnabrück)
Hanfwerke Füſſen
Hanſa=Lloyd Bremen. ..
Hartm. & Braun, Frankfurt
Heyligenſtaedt, Gießen
Hilpert, Armaturenfbr.
Hindrichs=Auffermann
Hirſch Kupfer u. Meſſ.
Hochtief Eſſen.
Holzmann, Phil.
Holzverk. Induſtr.
Hydrometer Breslau
Jahr Divid. 3. 6. 1. 1 58
500 89 1. 7 250 1140 1. 11 40 132 1. 10 / 70 85.5 1. 10. 75 1. 10.1 100 5? 173.5 1. 1./ 100 5? 1. 7.1 200 8% 137.25 1. 7. 400 25.5 1. 7./ 100 48.5 1. 10. 60 10% 228 1. 1 /60 60 1. 1./ 200 8½ 170 1. 1./ 50 1. 1. 340 65 1. 1./ 40 1. 1 300 150.5 1. 1 150 83 187 1. 1. 40 1. 1. 300 6% 140 1. 1./ 100 90 1. 11 120 — 68 1. 1 60 1125 1. 1 80 93.5 1. 1. 400 144 1. 10 140 85 205 1. 4. 100 1. 6. 40 10% 1. 10. 150 1. 1 50 1. 1 60 4.5 1. 4.1 331/, 44 1. 7 60 10 195 1. 1 200 10% 172.: 1. 1. 100 1. 7. 60 50 1. 1 100 6% 65 1. 1 100 79 1. 1 250 8% 1. 1 140 6% 80 1. 1. 80 6% 109 1. 1. 100 50 1. 1. 200 10% Rr 1. 1. 300 6‟ 134.5 1. 1. 120 6% 100 1. 7. 80 55 1. 1. 50 5½% 178 1. 1. 200 6% 117 1. 1. 100 173.5 1. 1. 331/= 1. 1- 100 15% 1. 8 400 1. 1 200 129 1. 7. 60 1. 1 300 10% 116.5 1. 1- 180 8% 1. 7: 60 8% 138 1. 1 200 8½% 1. 1 200 2% 129 1. 1. 20 60 1. 1. 200 5% 1. 1: 50 24.75 1. 1: 80 78 1. 7: 120 6% 107.5 116 1. 1: 150 117 1. 1: 20 8? 1. 1. 66½= 184 1. 4. 80 1. 1./ 80 35.5
5. 7.
128.5
881
80.5
183.5
139
47
245
59
8
187.25
26.5
75.5
64
153
195
150
87.75
69
129
93
160.75
212
150
91.5
73
38.6
45
198.75
183
48.75
63
79
230
91
106
53
86
A
46
170
119
137
121.5
138
137
23.5
80
115.5
1139
203
33.5
Jnag ......... . .. ......"
Junghans Stamm . . . . . .
Kammgarnſp. Kaiſerslautern
Karlsruher Maſchinen . . .
Karſtadt R. .......
Klein, Schanzlin & Becker
Knorr. Heilbronn
Konſervenfabrik Braun
Kraftwerk Alt=Württemberg
Krauß & Co, Lokom.
Lahmeyer & Co.
Lech, Augsburg
Lederw. Rothe
Lederwerke Spicharz
Lingel Schuhw., Erfurt
Löhnberger Mühle .
Ludwigshaf. Walzmühle
Lüdenſcheid Metallw
Luxſche Induſtrie
Mainkraftwerke Höchſt
Marswerke Nürnberg
Metallge/. Frankfurt
Miag Mühlenb. Frkf a. M. .
Moenus Stamm .
Motorenfabrik Deutz
Motorenfabrif Oberurſel
Münchener Lichtſpielkunſt.
Neckarſulmer Fahrzeugw.
Neckarwerke Eßl. Stamm
Peters Union Frankf. a. M.
Pfälz. Näh. Kayſer
Philipps A.=G.
Porzellan Weſſel
Reiniger, Gebbert & Schall
Rhein. Eleklr. Stamm
Rhenania Kunheim ..
Rüt gerswerke .. ."
Schneider & Hanau
Schnellpreſſen=Frankenthal
Schramm u. Megerle, Lackf.
Schriftg. Stempel Ffm.
Schuckert Elektr. (Nürnb.)
Schuhfabr. Berneis=Weſſe
Schuhfabrik Herz
Schultz, Grünlack, Rdsh.
Seilinduſtrie Wolff
Siemens Glasinduſtrie
Siemens & Halske
Süddeutſche Immobilien
Süddeutſche Zucker=A.=G..
Thür. elektr. Lief.-G. Gotha
Uhrenfabrik Furtwängler
Unterfrank. Kreis=Elek.=Verſg.
Beithwerke in Sandbach . .."
Verein f. Chem. Ind. Frkft.
Verein d. Olfbr. Mannheim.
Verein Faßfabrik. Caſſel.
Ver. Gummif. Bln.=Frkft.
Verein Pinſelf. Nürnberg .."
Verein Ultramarin . . . . . . . .
Verein Zellſtoff Berlin
Vogtl. Maſchinen.
Voigt & Haeffner Stämme
Volthom. Seil . .
Wayß & Frehtag
Wegelin Rußfabrik
Zellſtoff Aſchaffenburg .
Zellſtoff Waldhof Stamm ..
Zuckerfbr. Rheingau ..
Transp.= u. Verſich.=Aktien.
DeutſcheReichsbahn=Vorzg..
Allg. Deutſche Eiſenbahn
Allg . Lokalbahn u. Kraftwager
Deutſche Eiſenb=G. Fftm.
Schantung E. B........"
Südd. Eiſenbahn=Geſ. .....
Hapag (Paketfahrt) ......."
Nordd. Llohd ..........."
Frkft. Allg. Verſich.=Geſ.
Frankona Rück= u. Mitv.
Darmſtädter Werte
Bahnbedar)
Dampfkeſſel Rodberg
Helvetia Konſervenfabr.
Gebr. Lutz......"
Notorenfabrik Darmſtadt
ſebr. Roeder
Venuleth & Ell enberger
Geſch
Jah=
1. 1./ 50
1. 1
1. 1
1. 1
1. 7
1. 1
1. 1
1. 5.
1. 1
1. 1.
1. 10.
1. 1./ 20
1. 7
1. 7.
1. 1.
1. 1.
1.1
1. 10./ 30
1. 10
1. 1
1. 1.
1. 1
1. 10.
1. 1
1 11.
1. 1
1. 1
1. 10./ 700
1. 9.
1.
7
1. 1.
1. 10.
1. 1.
1. 6.
1. 1.
. 7.
1. 7.
1. 1.
1. 1.
1. 2.
1. 1.
1. 1. 100
1. 10
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 10.
1. 1.
1. 5.
1. 7
1. 1
15. 2.
1. 1.1 20
1. 7. 140
1. 1./ 120
1. 1./ 50
1. 2./ 40
1. 7 80
1. 4.1 50
1. 5. 15
1. 1./ 150
1. 7. 150
250
500
50
20
1662
500
60
100
140
60
1. 10. 120
1. 1./ 30
250
250
20
100
100
50
1. 10./ 100
1. 1./ 100
1. 8./ 30
100
60
160
100
100
60
120
1. 10./ 700
40
1. 7./ 60
20
1. 7. 120
1. 1. 200
1. 1./83.33
160
40
28
60
100
1. 1./ 400
60
1. 1.7 40
200
1. 7./ 200
50
50
40
1. 7. / 40
300
40
1000
600
600
800
300
40
20
60
40
300
140
120
300
Divid
3‟/,%
10%
6
72
77
8%
43
10
10‟
107
8%
8
18
8%
n
1
10N
3½%
4½%
12%
7%0
10½%
6
168
10%
5%
3. 6.
93.5
118
36
129.25
128.25
189.75
107
175
125
37
20.5
52
130
130
140
187.5
142.5
76
62.5
126
132.5
116.75
60
66
130
166
68
104.9
191.5
100
130
173.5
75
88
252
977
139.75
120
107.5
73
106.5
81
98
144
159
91
135
162.75
135
204
Ri
188
140
8.25
145
131
34.75
152
(8
5. 7.
100
125.1
192
153
187
70
73
178
123.5
20.5
50
128
107
131.75
143
185.5
144.5
A.as
124
123
121
68
67.5
46
138
169.25
107.75
71
104
99.5
131
188
86
80.5
42
91
284
100
143.75
106.25
66
113.9
78.1
105
83
151.5
103
134
170.5
148
205
309.5
101
181
137
142
140.25
142
146.5
147
Stellengeſuche
Weiblich
Jg. Frau ſucht Stellg
bis nach dem Spül",
event, noch länger
*17735) Oberg. 40,Htlh.
Aelt. Frauſ. Stellun=
1-2 Std. am Tage
* 17736) Oberg.40,Hth.
Beſſ. Fräul., früh. b.
Zahnarzt, ſ. Beſchäft
Angebote u. N 135
an die Gſchſt. (*17763
Suche für meine
Toch=
ter, 20 J. alt, bewand
in all Hausarbeit. und
Nähen, Stellung als
Haustochter. (*17796
Näh. Penſion Trautheim.
Männlich
Jg. Mann
ſucht ſofort Stelle als
Kutſcher oder
Haus=
burſche. Zeugn. vorh.
Ang. u. N 146 a. die
Geſchäftsſt. (*17790
Offene Stellen
Weiblich
Zum alsbaldig.
Ein=
tritt geſucht: (10709
Lehrfräulein
mit 9—10jähr.
Schul=
bildg. von hieſigem
größeren
kaufmän=
niſchen Betriebe,
Aus=
führl. Angeb. unter
N 140 an d. Geſchſt.
Fleißiges, ehrliches
Mädchen
bei hohem Lohn ſof
geſucht. (10666ir
Berthold Kahn
Biſchofsheim
Ecke Spelzengaſſe
Mainzerſtraße.
Anſtänd. Mädchen, das
ſchon in beſſ. Häuſern
gearbeitet hat, bis n
d. Spülen geſ. (*17718
Blumenthalſtr. 1, II
Junges Mädchen
geſucht.
Soder=
ſtraße 14, I. (*1776
Geſ. z. 1. Sept. ſolid.
fleißig., zuverläſſie
Mädchen
nicht unter 20 Jahr
das kochen kann und
alle Hausarb. verſt.,
bei gut. Lohn u. gut.
Beh. Nur gut
em=
pfohl. Mädch. m. gut
Zeugn, wollen ſich
vorſt. 3-4 Uhr u. 7 Uhr
nachm. bei Frau O.
Reichl, Nikolaiweg 9.
(10602gmg)
Geſ. z. 15. Juli gu
empfohlenes, ſolid
zuverläſſ., fleißiges
älteres Mädchen
oder einfache Stütze,
d. kochen kann u. alle
Hausarbeit, verſteht,
bei gutem Lohn und
guter Behandlung.
Frau Dr. Schmitt,
Jugenheim(Bergſtr.
(10715)
Junges Mädcher
(14-16 Jahre) f.
Le=
ensmittelgeſchäft ge
ſucht. Angebote unt
N 129 Gſch. /*17751me
Ordentl., kinderliebes
Mädchen vom Lande
für einfachen
bürger=
lichen Haush. geſucht.
Näh. Geſchſt. (*17754
Suche
zum 15. 7. oder 1. 8
ſolides und tüchtiges
Mädchen für Küche
u. Haus. (*17774mdf
Härtings Weinſtube
Heinheimerſtr. 36.
Weg. Heirat des jetz
Mädch. ſol. tücht.
Mäd=
hen, welch. bürg. koch.
k., i. Haush. v. 2 Perſ
geſ. Martinſtr. 50.
(*17619)
Hausmädchen
geſucht z. 15. Juli in
gutes Haus in Darm
ſtadt, wo noch ein
Nädchen tätig. Nu
Mädchen v. auswärts
nicht unt. 17 Jahren
wollen ſich melden
Angeb. ſchriftl. unt.
V128 Geſchſt. 17744
Beſſeres Mädchen
als Stütze für Haush.
u. Wirtſchaft geſucht.
Näh. Geſchſt. (*17742
Sehr gewandte
die auch flott auf der
Schreib=
maſchine überträgt, zum
ſo=
fortigen Eintritt geſucht.
reiswohlfahrisamt, Darmstadt, Heckarstr. 3. (10702
Fortbildungsſchulfreies
Nädeher.
für Büroarbeit kann ſofort eintreten.
Geſuche mit Lebenslauf u
Zeugnis=
bſchriften unt. N 143 an die Geſchſi
Haubmadchen
nicht unter 20 Jahren, perfekt in allen
Hausarbeiten, zum 1. Auguſt geſucht.
Vor=
zuſtell. Sonntag von 10 — 12 Uhr. (*17789
J. Fornoff, Ahastraße 8, parterre.
Suche: Köch’nnen,
Hausmädchen,
Alleinmädchen,
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Zimmer= und
Serviermädchen.
Minna Dingeldein,
Gewerbsm. Stellenbüro
Eliſabethenſtraße
Tel. 3365. (*17 04
Schulentl. Mädchen
zur Mithilfe i. Haus
halt tagsüb. geſucht.
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9—12 Uhr (*17780
Landwehrſtr. 4, I.
Männlich
Durchaus ſelbſtändig
Monteur
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Zen=
tralheizung geſucht.
Angeb. u. N 145 an
die Geſchſt. (10714
Schriftl. Heimarbeit
erh. Sie durch (10720
Verlag Thorun, Roſtock 39
Ehrlicher
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ſof. geſucht. Zu erfr.
in der Geſchſt. (*17788
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Nummer 183
Mittwoch, den 6. Juli 1927
Seite 43
Chriſtine Berthold.
Roman von Emma Nuß.
0)
(Nachdruck verboten)
21. Kapitel.
In den Straßen von Winnipeg, der Hauptſtadt der
kang=
diſchen Provinz Manitoba, herrſchte trotz der grimmigen Kälte,
die um dieſe Jahreszeit über dem ganzen Lande liegt, das regſte
Seben. In den großen Schaufenſtern der zahlreichen Läden
wnnte man zwar nichts von den dahinter liegenden rieſigen
„arenvorräten erblicken, denn das Glas war von oben bis unten
iit einer dicken Eiskruſte bedeckt, die auch den ſtrahlendſten Gas=
Tammen nicht wich. Doch keineswegs wurde dadurch die
Kauf=
laiſt des Publikums behindert. In ihren dicken, pelzgefütterten
Eleidern und den weichen indianiſchen Mokaſſins an den Füßen
wateten die Menſchen durch den Schnee, der loſe und hart wie
mefer Sand die Füße vor Näſſe ſchützte; oder ſie fuhren in ihrem
miit Ochſen oder Pferden beſpannten, ſtets offenen Schlitten
ſiligſt ihrem Ziele zu.
Vor einem der großen, neuen Geſchäftshäuſer in der
Main=
frreet, der Hauptſtraße Winnipegs, die in ihrer Großartigkeit an
wen Broadway New Yorks erinnert, hielt jetzt ein Schlitten.
Eine unkenntliche Maſſe, die man ebenſogut für einen
Waren=
ballen wie für einen Menſchen halten konnte, bewegte ſich jetzt
mi dem Schlitten, wackelte, pruſtete und ſchimpfte mit dem in
dricke Pelze gehüllten Kutſcher, einem Vollblutindianer, in ſeiner
Mutterſprache, weil er ſie nicht ſchnell genug von den
verſchie=
enen Pelzdecken und wärmenden Umhüllungen befreite. Von
dem Geſicht des zappelnden, ſcheltenden Bündels waren zunächſt
rur ein Paar ſcharfer grauer Augen zu ſehen, alles andere ſteckte
och in dem hochgeſchlagenen Pelzkragen und der dicken, weit
jaber die Ohren herabfallenden Pelzmütze.
Es war für den Kutſcher kein leichtes Stück Arbeit, mit
ſseinen großen Händen, welche durch die pelzgefütterten
Hand=
ishuhe wahren Elefantenfüßen glichen, die Dame ſo raſch
heraus=
miſchälen, wie ſie es wünſchte.
„Timm, du biſt und bleibſt ein Bighorn und wirſt nie ein
ſäxer Burſche werden,” ſchalt ſie noch, den Schlitten verlaſſend.
Das machte aber auf den bartloſen, lederfarbigen Timm
richt den geringſten Eindruck. Er griff an ſeine Mütze: „Good
Morning, Miß Dobbs,” ſchwang ſich auf ſeinen Sitz und ſauſte
avon.
Die Dame war auch ſchon im ſelben Augenblick hinter dem
Bortal des großen Hauſes verſchwunden. Im Innern nahm ihr
ſwofort ein Diener den ſchweren Pelz ab, und mit raſchen Schritten
betrat Miß Dobbs, die alleinige Inhaberin der Rieſenfirma für
Holz= und Getreideexport, zunächſt die vorderen Geſchäftsräume,
grüßte kurz, muſterte alle Anweſenden und wußte auf den erſten
Blick, ob von den etwa vierzig Leuten einer fehlte oder nicht. Sie
wußte überhaupt in dem Geſchäft mit allen Einzelheiten bis
ins Kleinſte Beſcheid, kannte ganz genau die Fähigkeiten ihrer
ſämtlichen Angeſtellten und regelte demgemäß perſönlich ihre
Lohnverhältniſſe. Darauf durchſchnitt ſie die Holzabteilung, war
einen prüfenden Blick nach einem daneben liegenden kleineren
Raume, worin fein ſortiert in hohen Regalen alle möglichen
Hölzer roh und poliert aufgeſtapelt lagen, und betrat hierauf
ihren eigenen Arbeitsraum. Bei ihrem Eintritt erhob ſich am
Fenſter ein junges Mädchen:
„Guten Morgen, Miß Dobbs.”
„Guten Morgen, Miß Berthold. Nun, was gibts Neues?”
„Gaſch & Dumble reklamieren tauſend Sack Scottiſh. Feie
Webſter ſendet nach den Proben Beſtellung, Givens beanſtandet
die letzte Weizenſendung, die nach dem Ausmahlen nicht zu
ſeiner Zufriedenheit ſei, und ſchickt Mehlprobe mit.”
„Soll er doch ſeiner Mühle zuſenden; ſchreiben Sie, wir
ſeien keine Müller.”
„Ja, leider nicht, Miß Dobbs.”
„Warum bedauern Sie das?"
„Weil es uns doch zweifellos großen Vorteil brächte, wenn
wir auch zugleich Müller wären und unſere Ware ſelbſt
aus=
mahlen könnten."
Verblüfft ſchaute die alte Dame auf. Erriet denn dieſes
junge Geſchöpf ſelbſt ihre geheimſten Pläne und Abſichten? Sie
ſelbſt hatte doch noch mit keiner Menſchenſeele darüber geſprochen,
was ſie ſeit langem ſchon erwogen hatte.
„Sieh einer dieſe deutſche Phantaſtin an!” Sie lachte dabei,
daß ihr breiter Mund ſich faſt von einem Ohr zum andern zog.
Ihr großes Gebiß, das einem vom Sturm zerbrochenen
Garten=
zaun glich, fletſchte dabei wie beutegierig Chriſtine an, die aber
unbeirrt dem forſchenden Blick ſtandhielt.
„Iſt natürlich nonſenfe, denn mit der Kaffeemühle können
wir unſeren Weizen nicht mahlen, und eine richtige Mühle ..
„Könnten wir bauen,” unterbrach Chriſtine ruhig.
„Wir? — Wer wir? — Sie oder ich?”
Der Schatten eines Lächelns huſchte über Chriſtinens ernſte
Züge. „Wenn Sie mit einem kleinen Einlagekapital von
acht=
tauſend Mark einverſtanden ſind, will ich mich gerne mit
beteili=
gen,” entgegnete ſie ſchlagfertig.
„Iſt das Ihr ganzes Vermögen?”
„So ziemlich, Miß Dobbs.”
„Schlechter Geſchäftsmann, der alles auf eine Karte ſetzt,
Und wenn’s nun ſchief geht?”
„Wenn Miß Dobbs den Löwenanteil zu tragen wagt, wüßte
ich mein kleines Kapital nirgends ſicherer angelegt als in dieſem
Unternehmen. Iſt es doch ein direktes Bedürfnis, daß am Red
River eine Mühle großen Stiles erſteht.”
„Alſo ſogar den Platz haben Sie ſchon dafür ausgewählt?
Und wo, wenn ich fragen darf?”
Die Frage hatte ſpöttiſch klingen ſollen, doch merkte
Chri=
ſtine mit feiner Witterung das dahinterſtehende erwachte
In=
tereſſe.
„Man brauchte ja nur eines Ihrer Gelände am Unterlauf
des Fluſſes daraufhin zu prüfen, ob die Waſſerkraft ſtark genug
für den Betrieb einer Mühle mit daranſchließendem
Säge=
werk iſt.”
„Sägewerk — wie — was? Und was weiter noch?
Viel=
leicht auch noch die Bäckereien zum Mehl und die Zurichtung
fertiger Blockhäuſer? Hä?!” Miß Dobbs fuhr ſich jetzt etwas
erregt durch das kurzgeſchnittene graue Haar. Auf das
Säge=
werk war ſie ja ſelbſt noch nicht gekommen, obgleich der Gedanke
doch ſo nahe lag. Das Mädel hatte ja, weiß Gott, noch mehr
Unternehmungsgeiſt als ſie ſelbſt. Und das wollte viel ſagen,
nach dem, was ſie in all den Jahren erreicht hatte, ſeit ſie nach
dem Verſchwinden ihres liederlichen Gatten das väterliche
Ge=
ſchäft ſelbſt in die Hände genommen und es vor dem Ruin
ge=
rettet hatte. Nach Jahren mühevollſter Arbeit und völliger
Hin=
gabe an das Geſchäft hatte ſie es dahin gebracht, daß die Firma
heute einen Weltruf genoß und ihr Vermögen nach Millionen
zählte.
Weit über Winnipeg hinaus war Miß Dobbs perſönlich
überall durch ihren krankhaften Geiz bekannt, ihrer ſtets
treffen=
den Grobheiten wegen gefürchtet und ob ihres allerdings
wun=
derlichen Aeußeren viel verlacht. Das alles kümmerte ſie nicht.
Sie geizte deshalb nur noch mehr, warf den Menſchen bei
paſſen=
den Gelegenheiten die paſſenden Grobheiten an den Kopf und
blieb im übrigen für die Begriffe der eleganten Kanadierinnen
nach wie vor Miß Guy, die Vogelſcheuche, unter welchem Namen
ſie jedermann kannte. Sie ſelbſt wußte das auch ſehr genau,
lachte darüber und tyranniſierte dabei die ganze Winnipeger
Geſellſchaft, wann es ihr gerade in den Kram paßte. Sie war
zweifellos die reichſte Frau der Stadt, vollkommen frei und
un=
abhängig, dabei geſchäftlich ſo tüchtig, daß ſie den geriebenſten
Geſchäftsmann in die Taſche ſteckte, wenn es darauf ankam. Und
nun ſtand da dieſe junge Deutſche vor ihr, von der ſie bis vor
einem halben Jahre noch nichts gewußt hatte, und entwarf ſo
ruhig und ſelbſtverſtändlich den kühnen Plan zum Bau der
bei=
den Unternehmurgen, als kenne ſie ſeit langem die geheimſten
Gedanken ihrer Herrin und ſpreche ſie jetzt nur zufällig bei dieſer
Gelegenheit aus. Denn lange ſchon trug ſich Miß Dobbs mit der
Idee, eines jener Rieſenwerke erſtehen zu laſſen, das ſelbſt den
größten Anforderungen genügen könnte. Und welcher Platz war
dazu wohl geeigneter als Winnipeg, der Schlüſſel des kanadiſchen
Nordweſtens mit ſeinen unermeßlich großen und fruchtbaren
Getreidefeldern? Aber ſie fühlte ſich ſchon zu alt, um ſich noch
ſolche neue Arbeitslaſt aufzubürden. Und um es jemand anderem
zu übertragen, ſo daß ſie nur die Geldgeberin geweſen wäre,
fehlte ihr die geeignete Perſönlichkeit, der ſie alles hätte
anver=
trauen mögen.
(Fortſetzung folgt.)
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In den Hauptrollen: Harry Halm, Diana Gralla,
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Albert Paulig, Rosa Valetti
Als ich wiederkam
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Paranelli, Hermann Picha
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