Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 167
Samstag, den 18. Juni 1927.
190. Jahrgang
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ſtädter und Naiſonalbank.
0 mm/
Bernhart
Bernhard
Eenfe
Aia
A
Das europäiſche Problem.
Serüchte über deutſch=franzöſiſche Differenzen.
Man muß die Rückkehr Streſemanns abwarten
* Genf, 17. Juni. (Priv.=Tel.)
Die Genfer Ratstagung iſt zu Ende. Den Hintergrund der
gegenwärtigen Beratungen bildeten diesmal, wohl zum erſten
MMale in Genf, nicht mehr ausſchließlich die Regelung der
weſt=
uropäiſchen, ſondern vor allem die durch den Abbruch der
eng=
läſch=ruſſiſchen Beziehungen in ein neues Stadium getretenen
Beziehungen der weſt= und mitteleuropäiſchen
Staaten zu Sowjetrußland. Von alliierter Seite
wur=
den von vornherein, wohl nicht ohne taktiſche Abſicht, die mit
Deutſchland noch ſchwebenden Differenzen
wegen des Pariſer Reſtpunkte=Abkommens als
Fragen zweiter Ordnung hingeſtellt, dagegen,
wenigſtens in vorſichtiger Weiſe, mit großem Nachdruck die Ver=
(inheitlichung der Politik der weſteuropäiſchen und
mitteleuro=
häiſchen Mächte gegen Sowjetrußland in den Vordergrund
ge=
nückt. Die Ergebniſſe der Genfer Tagung müſſen nach den
bis=
wer vorliegenden Reſultaten zum mindeſten als wenig greifbar
bezeichnet werden.
In welcher Weiſe tatſächlich die Deutſchland unmittelbar
ſoerührenden Fragen, die Kontrolle der
Oſtbefeſti=
trungen ſowie die Herabſetzung der
Rheinland=
ruppen geregelt ſind, oder ob dieſe Fragen überhaupt
ge=
gegelt ſind, iſt zurzeit noch völlig in Dunkel gehüllt. Es ſcheint
wielmehr, daß die Entſcheidung über die Kontrollfrage, ſowie
ſoie Herabſetzung der Rheinlandtruppen nicht in Genf
allen wird. Man wird damit rechnen müſſen, daß dieſe beiden
Fragen in weiteren diplomatiſchen Verhandlungen zwiſchen den
Megierungen erledigt werden. Jedenfalls ſcheinen unter dieſen
UImſtänden die gegenwärtigen Genfer Verhandlungen gegenüber
ſer Situation vom Herbſt kaum erheblich von der Stelle gerückt
ſ=u ſein. Sollte tatſächlich in den gegenwärtigen Genfer Ver=
Gandlungen über dieſe beiden Fragen kein Fortſchritt erzielt
rworden ſein, ſo wird man der weiteren Entwicklung der
deutſch=
ranzöſiſchen Beziehungen nicht ohne ernſte Sorgen
entgegen=
ehen können. In beiden Fragen handelt es ſich tatſächlich
ledig=
ſlich um die Erfüllung eindeutiger, berechtigter deutſcher
An=
prüche. In der bekannten Note der Botſchafterkonferenz vom
14. November 1925 iſt tatſächlich ein bindendes Verſprechen auf
Serabſetzung der Rheinlandtruppen erfolgt. Die Zerſtörung der
Oſtbefeſtigungen iſt nach den bereits getroffenen Abmachungen
uind im Rahmen der beſtehenden Verträge lediglich der
Schluß=
iſtein in der von Deutſchland bereits vollſtändig durchgeführten
Entwaffnung. Naturgemäß mußte von Deutſchland jeder
Ver=
ſſuch, die Entwaffnungskontrolle in neuer Form wieder erſtehen
ißu laſſen, mit aller Entſchiedenheit abgelehnt werden. Es han=
Delt ſich tatſächlich bei dieſer Frage keineswegs um die praktiſche
FForm der Kontrolle der Zerſtörung der Oſtbefeſtigungen,
ſon=
wern um das Prinzip der Einführung einer neuen irgendwie
gearteten Kontrolle, die als völlig untragbar und völlig
unbe=
gründet abgelehnt werden muß. Unter dieſen Umſtänden
ge=
wrinnen die Genfer Verhandlungen beſondere Bedeutung.
Wel=
ahes Reſultat ſie nun tatſächlich haben werden, dürfte wohl im
Waufe der nächſten Woche endgültig bekannt werden. Auf fran=
Böſiſcher Seite dürfte man ſich darüber klar ſein, daß die
deutſch=
ffranzöſiſchen Beziehungen im gegenwärtigen Augenblick kaum
geine derartige Belaſtung vertragen könnten, wie ſie eine weitere
Werſchiebung der Entſcheidung der Fragen bedeuten würde.
Die unleugbaren Verſuche der Alliierten, beſonders Eng=
Aands, bereits in Genf eine Atmoſphäre für eine einheitliche
Hal=
ttung der Weſtmächte, einſchließlich Deutſchlands, gegenüber
Ruß=
land zu ſchaffen, dürften angeſichts der franzöſiſchen Haltung in
Dden beiden deutſchen Forderungen als völlig abwegig erſcheinen.
Eine einheitliche Abwehr der kommuniſtiſchen Propaganda
kann nur von einem in ſich geeinigten Europa getragen werden.
Die noch beſtehenden tiefgehenden Differenzen, insbeſon=
Edere die noch immer beſtehende Beſetzung des Rheinlandes, laſſen
ein derartiges einheitliches Zuſammengehen völlig undenkbar
erſcheinen. Es wird von deutſcher Seite in den nächſten Wochen
mit größter Entſchiedenheit zunächſt eine eindeutige Klarſtellung
ider Haltung der franzöſiſchen Regierung gefordert werden müſſen.
Die Weſtmächte werden über kurz oder lang vor die Entſcheidung
geſtellt ſein, ob ſie tatſächlich eine ehrliche Politik der
Verſtändi=
gung und in Verfolg deſſen eine Beſeitigung der
Differenz=
punkte wollen oder ob der deutſch=franzöſiſche Gegenſatz
ver=
ewigt werden ſoll.
Berliner Kritik am Genfer Ergebnis.
* Berlin, 17. Juni. (Priv.=Tel.)
Die Regierungsparteien und ihre Preſſe halten bisher mit
Meinungsäußerungen über den Ausgang von Genf noch
voll=
kommen zurück. Man will ſich offenbar noch nicht nach der
poſi=
tiven oder negativen Seite feſtlegen, bis Herr Dr. Streſemann
wieder in Berlin iſt und dem Kabinett Bericht erſtattet hat. Zu
der erſten Ausnahme zählt die „Germania”, die in einem drei
Spalten langen Artikel unter der Ueberſchrift „Mißernte in
Genf” eine vorſichtige, aber doch immerhin ſehr deutliche Bilanz
der Genfer Tagung zieht. Sie geht von den rein
außenpoli=
tiſchen Verhandlungen des Völkerbundsrates aus, ſpricht über
Rußland und Albanien, wo offenbar die Großmächte
einſchließ=
lich Deutſchlands eine Vermittlungsaktion machen wollten, und
kommt dann auf die beſonders Deutſchland intereſſierenden
Fragen der Oſtfeſtungen und der Beſatzungsverminderung zu
ſprechen. Die ſachl chen Zugeſjändniſſe, die Deutſchland gemacht
habe, gibt ſie etwa in derſelben Formulierung an, wie ſie ſich
auch uns darſtellen, fügt allerdings hinzu, daß ſie die Regie der
deutſchen Regierung in dieſer Frage nicht bewundern könne,
Die erſte nang.
weil es einmal nicht zweckmäßig ſei, ſolche Fragen zweiten und
dritten Ranges, wie die Beſichtigung der Oſtfeſtungen,
aufzu=
bauſchen, weil aber auch Deutſchland ſich nichts vergeben hätte,
wenn es dafür geſorgt hätte, daß das Kriegsgerätegeſetz und die
notwendige Umorganiſation der Polizei auf ein etwas früheres
Datum gelegt worden wären, ſo daß unſere Delegierten in Genf
auf Tatſachen hätten hinweiſen können. Ueber die
Verhand=
lungen wegen der Herabſetzung der Beſatzungstruppen weiß die
„Germania” zu berichten, daß Briand ſich äußerſtenfalls dazu
verſtehen wollte, die Verſprechen von Locarno nochmals zu
er=
neuern und die Ausführung in baldige Ausſicht zu ſtellen. Sie
fügt die Warnung hinzu, wenn es ernſtlich zu einer
Herab=
ſetzung der Truppen kommen ſollte, dann darauf zu achten, daß
die Truppen auch wirklich im verſprochenen Maß reduziert
wür=
den. Man ſcheine nämlich in Frankreich mit dem Gedanken zu
liebäugeln, die Zurückziehung der Beſatzungstruppen von 4 auf
3 Armeekorps ſich auswirken zu laſſen und dieſe Umorganiſation
als eine große Konzeſſion hinzuſtellen, wobei aber im
weſent=
lichen mehr ein Abbau von Stäben als eine Verringerung der
Truppen geplant iſt. Das vierte im Rheinland ſtehende
fran=
zöſiſche Armeekorps beſteht nämlich ſchon heute nur aus einer
Diviſion, die zugehörige Kavalleriediviſion nur aus einer
Bri=
gade. Auch andere Formationen bilden nur einen Torſo. Der
Abbau des vierten Armeekorps im Rheinland ſoll zwangsläufig
durch die in Frankreich ſelbſt in Gang befindliche Armeereform
erfolgen, hat alſo ganz und gar nichts mit einer Deutſchland
gewährten Konzeſſion zu tun. Das ſind ſpätere Sorgen. Das
Entſcheidende iſt, daß die „Germania” mit ſolcher Offenheit
an=
erkennt, daß man das Ergebnis von Genf als eine Mißernte
bezeichnen könnte, allerdings ſchränkt ſie dieſes Zugeſtändnis
ein mit der Bemerkung, daß der Ertrag nicht viel anders
aus=
gefallen iſt, als man in eingeweihten Kreiſen ſchon vorher
an=
genommen habe.
Chamberkain über das Genfer Ergebnis.
w. London, 17. Juni.
Der Genfer Korreſpondent des Reuterſchen Bureaus hatte
mit Auſten Chamberlain eine Unterredung, in deren Verlauf
Chamberlain auf die Frage, wie die Genfer Beſprechungen auf
den Geiſt von Lacarno gewirkt hätten, u. a. ſagte: Immer ſeit
Locarno iſt es mir und Streſemann möglich geweſen,
mitein=
ander offen und freimütig als Freunde zu ſprechen, die
mög=
licherweiſe verſchiedener Meinung in beſonderen Fragen ſind,
die einander aber rückhaltlos ſagen, was ſie denken. Was ich
von Streſemann und mir geſagt habe, das gilt, was ich feſt
glaube, auch von Briand und Streſemann und allen anderen,
die in Locarno zuſammentrafen. Kein zum Urteil
Berechtig=
ter wird meine Anſicht beſtreiten, daß ſeit Locarno die
Frei=
mütigkeit im Verkehr ungeheuer zugenommen hat. Keiner von
uns zögert, ſich dem anderen voll mitzuteilen. Chamberlain
er=
klärte weiter, der Geiſt von Locarno ſei in Genf erheblich
ge=
ſtärkt worden, und ſeine nüchterne Erfahrung erlaube ihm, mit
den erzielten Fortſchritten zufrieden zu ſein.
Irgend=
welche Verpflichtungen ſeien von niemand
ein=
gegangen worden. Aber nachdem man ſich
ausgeſpro=
chen und ein Verſtändnis für den gegenſeitigen Standpunkt
er=
halten habe, dürfe man überzeugt ſein, auf dem Wege der
Lö=
ſung der Schwierigkeiten Fortſchritte gemacht zu haben.
Cham=
berlain ſchloß: Es iſt ſehr ſchwierig, die öffentliche Meinung
zufrieden zu ſtellen, denn, wenn wir in Genf Vereinbarungen
treffen, beſchuldigen uns alle unſere Kritiker, die Intereſſen
un=
ſerer Nationen der allgemeinen Atmoſphäre in Genf zum Opfer
gebracht zu haben; wenn wir mitteilen, daß keine Beſchlüſſe
gefaßt wurden, ſagen unſere Kritiker, warum ſeit Ihr
über=
haupt nach Genf gegangen?
Briand über die Genfer Tagung.
Paris, 17. Juni.
Der franzöſiſche Außenminiſter Briand traf geſtern abend
gegen 10½ Uhr in Paris ein. Am Bahnhof erklärte er den
er=
ſchienenen Preſſevertretern, ſeine Krankheit habe ſich etwas
ge=
beſſert. Man glaubt, daß der Miniſter in etwa 10 Tagen
wie=
der völlig hergeſtellt iſt. Ueber das Ergebnis ſoll ſich Briand
vor ſeiner Abreiſe telephoniſch dem Quai d’Orſay gegenüber
befriedigend geäußert haben. Seine Unterredung mit dem
deutſchen Außenminiſter habe zu einer völligen Einigung über
alle zwiſchen Deutſchland und Frankreich ſchwebenden akuten
Fragen geführt. In der Frage der Kontrolle der Zerſtörung
der deutſchen Oſtfeſtungen ſei der deutſche Außenminiſter
ent=
gegengekommen. In der Frage der Beſatzungsarmee habe er,
Briand, an dem bereits früher vertretenen Standpunkt
feſtge=
halten, daß nämlich eine Erleichterung der Beſatzungslaſten
die logiſche Konſequenz ſowohl der Politik von Locarno als
auch vor allem der Erfüllung der deutſchen
Abrüſtungsverpflich=
tung ſei, und daß Frankreich dazu bereit ſei, ſoweit die
tech=
niſchen Vorbereitungen erledigt ſein würden.
Preſſezenſur im Memelgebiet.
* Berlin, 17. Juni. (Priv.=Tel.)
In Berliner politiſchen Kreiſen iſt es peinlich aufgefallen.
daß die litauiſchen Zenſurbehörden die Veröffentlichung der
Erklärungen Woldemaras in Genf vor dem Völkerbundsrat
unterdrückt haben. Die darüber in Berlin
zuſammengekomme=
nen Nachrichten ſind unverzüglich der deutſchen Delegation nack=
Genf weitergegeben worden. Es iſt anzunehmen, daß der
Reichsaußenminiſter dieſe nochmals zum Gegenſtand einer
Unterredung mit dem litaniſchen Miniſterpräſidenten machen
wirt,
Internationaliſierung der
Krankenber=
ſicherung nach deutſchem Vorbild.
Zur X. Internationalen Arbeitskonferenz
in Genf.
Von
Profeſſor Dr. Alfred Manes, Berlin.
Die Annahme des internationalen Abkommens, über die
Krankenverſicherung für die Arbeiter auf der ſoeben zu Ende
gegangenen 10. Tagung der Internationalen Arbeitskonferenz
in Genf bedeutet eine große Ehrung für die deutſche
Sozial=
verſicherung, eitee Anerkennung der Richtigkeit ihrer
Grund=
ideen durch die überwiegende Mehrzahl aller Kulturſtaaten,
Wenigſtens muß der kurz vor Eröffnung der Konferenz
erſchie=
nene „Bericht über die Krankenverſicherung” der den
Haupt=
gegenſtand der Tagesordnung jenes Völkerbunds=Fachparlaments
der Sozialgeſetzgebung bildete, jedem Leſer dieſe Ueberzeugung
beibringen, zumal dieſer Bericht vom Internationalen
Arbeits=
amt in Genf herrührt, einer Behörde, der deutſche Beamte
wenigſtens bisher nur in verſchwindend geringer Zahl
ange=
hörten.
Wenn dieſe Stelle, und wenn, was aus dem Werk
hervor=
geht, die Mehrzahl der Länder, denen man deutſchfreundliche
Geſinnung oder gar Begeiſterung für deutſche Einrichtungen
nicht gerade nachrühmen kann, ein wichtiges Stück deutſcher
Sozialgeſetzgebung, nämlich die Krankenverſicherung der Arbeiter
und Angeſtellten, als vorbildlich und nachahmenswert zum
min=
deſten in ihren Grundzügen für alle Länder empfehlen, dann
muß in der Tat dieſe deutſche Krankenverſicherung eine beſſere
Note verdienen, als viele Deutſche ihr häufig erteilen wollen.
Denn der höchſt beſcheiden nur als „Bericht” bezeichnete Band
des Internationalen Arbeitsamtes enthält die Antworten der
Regierungen auf einen im Vorjahr an ſie geſandten
umfang=
reichen Fragebogen. 24 Staaten haben ihn beantwortet, nämlich
Belgien, Bulgarien, Däncmark, Deutſchland, Eſtland, Finnland,
Frankreich, Großbritannien, Holland, Indien, Italien, Japan,
Kanada, Lettland, Luxemburg, Norwegen, Oeſterreich, Polen,
Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Spanien und die
Tſchechoſlowakei. Die Aeußerungen der Regierungen dieſer
Län=
der auf die 16 an ſie gerichteten Fragen werden wortgetreu
mit=
geteilt. Alsdann folgt ein außerordentlich geſchickt und klar
zu=
ſammengeſtellter, ſyſtematiſcher Ueberblick über die Antworten
und endlich werden hieraus die Schlußfolgerungen gezogen in
Form von Entwürfen zu Uebereinkommen und Vorſchlägen. Und
hier wird nun nichts empfohlen oder vorgeſchlagen, was
Deutſch=
land nicht hat, aber vieles, man kann wohl ſagen alles Wichtige,
was die deutſche Krankenverſicherung auszeichnet, wird den
an=
deren Ländern zur Richtſchnur gegeben. Freilich, mancherlei
muß hierbei Beachtung finden, damit man in Deutſchland nicht
allzu ſtolz auf dicſe Kundgebung wird: zunächſt handelt es ſich
nicht etwa um die Anerkennung und Billigung aller
Einzel=
heiten der geſamten Krankenverſicherung, ſondern nur um die
wichtigſten Grundſätze; dann iſt es doch nur ein Teil der
Sozial=
verſicherung, nämlich die Krankenverſicherung, deren Prinzipien
zur Erörterung ſtehen, während die übrigen Zweige, wenigſtens
bei der diesjährigen Konferenz, unberückſichtigt bleiben. Aber
auch bei der Beachtung dieſer Einſchränkung verdient die Genfer
Tagung, die dem Ausbau der ſozialen Rüſtung der Kulturwelt
dient, auch in Deutſchland eingehende Beachtung. Es ſcheint,
daß die Welt für dieſen Aufbau reifer iſt als für den Abbau
der militäriſchen Rüſtungen, obwohl man doch eigentlich
an=
nehmen ſollte, daß beide Dinge Hand in Hand gehen müßten.
Denn man wird doch nicht etwas aus dem Grund im Ausland
die deutſche Sozialverſicherung einzuführen und zu fördern
ge=
neigt ſein, weil man annimmt, ſie ſchaffe beſſere Soldaten?
Jedenfalls aber ſcheint man im Ausland wenigſtens heute nicht
mehr die Auffaſſung zu vertreten, die bis ungefähr vor Ausbruch
des Weltkrieges gelegentlich in Deutſchland von Gegnern der
Sozialverſicherung vorgebracht wurde, daß nämlich die
Sozial=
verſicherung geeignet ſei, das Volk zu verweichlichen und mithin
die Qualität der für einen Krieg in Betracht kommenden
Per=
ſonen zu verſchlechtern. Es iſt ganz nützlich, auch heute noch auf
ſolche Verirrungen hinzuweiſen, mit denen man in der Heimat
der Sozialverſicherung die Einrichtung bekämpft hat, um die
heute faſt die ganze Kulturwelt Deutſchland beneidet.
Um welche Fragen handelt es ſich nun im einzelnen und
wie ſtellen ſich die verſchiedenen Regierungen dazu? Der
wich=
tigſte Punkt iſt zweifelsohne der an der Spitze des Fragebogens
ſtehende Grundſatz des Verſicherungszwanges, der
Pflichtver=
ſicherung. Eine Mehrheit von 17 Regierungen ſpricht ſich
hier=
für aus. Darunter bemerkenswerterweiſe Länder, die bisher
keine ſolche Zwangsverſicherung oder dieſe nur in beſchränktem
Umfange kennen, wie Frankreich, Spanien und Italien.
Vier=
zehn europäiſche Länder, die nicht für ein internationales
Ab=
kommen, welches die Verſicherungspflicht empfiehlt, eintreten,
leugnen nicht die Ueberlegenheit der Verſicherungspflicht zum
tatkräftigen Schutz der Arbeiter; ſie möchten aber nicht gern ihr
Syſtem der Freiwilligkeit aufgeben, oder wenigſtens möchten ſie
die Verſicherungspflicht nur unter Statuierung gewiſſer
Aus=
nahmen bringen.
Von großer Wichtigkeit iſt weiter die Frage nach dem
Gel=
tungsbereich der Krankenverſicherung. Hier billigen die
Regie=
rungen im allgemeinen die Grundformel, nach der die
Verſiche=
rung alle Perſonen erfaſſen ſoll, die in wirtſchaftlich abhängiger
Stellung Erwerbsarbeit ausüben, durch die ſie normalerweiſe
ihren Unterhalt erlangen, gleichviel, ob ſie Arbeiter ſind oder
Angeſtellte oder Lehrlinge und ohne Unterſchied des Berufes.
Doch werden hier im weſentlichen in Analogie zur deutſchen
Verſicherungsgeſetzgebung eine Reihe Ausnahmen vorgeſehen.
Von den 16 Fragen beziehen ſich 9 auf die Leiſtungen der
Krankenverſicherung. Einerſeits auf die Geldleiſtungen,
anderer=
ſeits auf die Sachleiſtungen. Von gewiſſen Einſchränkungen
ab=
geſehen, haben alle Regierungen die allgemeine Regel
angenom=
men, daß jede infolge eines anormalen körperlichen oder geiſtigen
Zuſtandes eingetretene Arbeitsunfähigkeit dem Verſicherten An=
Geite 2
Somstag, den 18. Juni 1927
Nummer 167
ſpruch auf Kraukengeld verleihen ſoll. Die große Mehrheit der
Regierungen hat ſich für das Syſtem der Abſtufungen des
Kran=
kengeldes nach dem Lohn ausgeſprochen und dabei dem
Grund=
ſatz zur Verwirklichung verhelfen wollen, daß das Krankengeld
an Stelle des ausfallenden Arbeitsentgeltes trete, daher in ein
Verhältnis zu dieſem gebracht werden müſſe. Ueber die Dauer
des Krankengeldbezuges gehen die Auffaſſungen nicht
unerheb=
lich auseinander.
Während bei der Frage des Sterbegeldes eine
Ueberein=
ſtimmung unter den befragten Regierungen nur in beſchränktem
Maße konſtatiert werden kann, ſind alle einig darin, den
Grund=
ſatz der ärztlichen Behandlung und Verſorgung mit Arzneien,
alſo der Krankenpflege, in den Uebereinkommensentwurf
aufzu=
nehmen. Doch ſoll den Verſicherungsträgern geſtattet werden,
den Verſicherten zur Beteiligung an den Koſten der
Kranken=
pflege heranzuziehen. Andererſeits ſoll die Heranziehung von
Fachärzten, auch Zahnärzten, zum Prinzip erhoben werden. Die
beſonders ſchwierige Frage nach dem Arztſyſtem ſucht das Amt
in ſeinen Vorſchlägen, die ja eine Art Deſtillat aus den
einge=
troffenen Antworten ſind, dadurch zu löſen, daß es vorſchlägt,
es ſollte in ſtädtiſchen Bezirken und innerhalb beſtimmter
räum=
licher Grenzen der Verſicherte unter den Aerzten, die zur
Ver=
fügung des Verſicherungsträgers ſtehen, die Wahl haben, ſo
weit daraus für den Verſicherungsträger nicht eine weſentliche
Mehrbelaſtung erwächſt.
Eine auffällige Uebereinſtimmung zeigt ſich ferner bei den
Regierungen in bezug auf Ausgeſtaltung der
Krankenverſiche=
rung zu einer Familienkrankenpflege.
Drei Fragen betreffen die Geſtaltung der
Verſicherungs=
träger. Hier gibt es zu denken, daß „das faſt einmütige
Zeug=
nis für die Ueberlegenheit der räumlichen Erfaſſung” vorliegt.
Was die Verwaltung betrifft, ſo iſt das Ergebnis der Umfrage,
daß die Verſicherten an dieſer zu beteiligen und ihnen
min=
deſtens die Hälfte der Stimmen in den beſchließenden
Körper=
ſchaften einzuräumen ſind. Bezüglich der Laſtentragung geht
eine große Zahl der Regierungsantworten dahin, daß dieſe von
drei Gruppen aufzubringen ſeien: den Verſicherten, den
Unter=
nehmern und dem Staat, während die Mehrheit der übrigen
Regierungen den Staat zur Laſtentragung nicht heranziehen
wollen.
Man ſieht aus dieſen kurzen Angaben, daß kein Vorſchlag
etwas erhält, was in Deutſchland nicht vorhanden iſt, und daß
zweifelsohne, wenn dies auch nirgends mit einem Wort
beſon=
ders zum Ausdruck gelangt, die deutſche Krankenverſicherung als
Vorbild für die Sozialverſicherung der Welt gedacht iſt. Ein
ehrenvolleres Denkmal konnte für die Schöpfer unſerer
Sozial=
verſicherung gnicht ausgedacht werden.
Die Schlußſitzung des Völkerbundsrates.
Die Danziger Weſiernplattefrage vertagt.
* Genf, 17. Juni. (Priv.=Tel.)
In der heutigen Ratsſitzung erſtattete nach einer
Abſchieds=
kundgebung für den japaniſchen Ratsdelegierten Iſhi i der zum
letzten Male Japan im Rade vertrat, der chilemiſche Delegierte
Villegas in Anweſenheit von Profeſſor Fridjof Nanſen ſeinen
Schlußbericht über die Niederlaſſung der armeniſchen Flüchtlinge.
Gegen 12½ Uhr kam die Frage der Danziger Weſternplatte zur
Verhandlung. Berichterſtatter Villegas beantragte Vertagung,
da er keine genügende Zeit gehabt hätte, das Material zu
ſtudie=
ren. Präſident Chambenlain wollte nur eine kurze
Geſchäftsord=
wungsdebatte für den Vevtagungsantrag zulaſſen, die ſich aber
dennoch zu einer 1½ſtündigen lebhaften Ausſprache geſtaltete.
Dieſe Auseinanderſetzung drehte ſich im weſentlichen um den
An=
trag des Präſidenten der freien Stadt Danzig, Sahm, bis zur
endgültigen Regelung der Frage das frühere Verfahren in Kraft
zu laſſen, wobei die Danziger Polizei= und Zollbehörden ihr
Ueberwachungsrecht ausüben dürften, nicht aber die neue
provi=
ſoriſche Entſcheidung des Völkerbundskowmiſſars in Kraft treten
zu laſſen, durch die den Danziger Behörden dieſes Recht
aber=
kannt wird. In dieſem Falle würden die Gefahren für Danzig
ſehr groß ſein. Der Rat beſchloß gegen 2 Uhr nachmittags die
Vertagung der Froge auf September, wobei aber auf Wunſch
Streſemanns feſtgeſtellt wurde, daß die Entſcheidung des
Völ=
kerbundskommiſſars nur proviſoriſch iſt und ſpäter nicht als
Präzedenzfall für Polen herangezogen werden kann.
In Berliner Regierungskreiſen iſt man der Anſicht, daß die
Ergebniſſe der Genfer Taguung nicht ſo ſehr vom Standpunkt der
kleineren, Deutſchland ſpeziell angehenden Fragen betrachtet
Vom Tage.
In der Stadthalle zu Königsberg wurde in feierlicher Sitzung
der zweite verfaſſungsmäßige deutſch=evangeliſche Kirchentag
er=
öffnet.
Ueber das geſundheitliche Befinden Briands iſt ein
Commu=
nique ausgegeben worden, in dem erklärt wird, daß das
Augen=
leiden, das auf Ueberarbeitung zurückzuführen ſei, keine weireren
Fortſchritte gemacht habe, und daß Briand für einige Tage das Zimmer
hüten müſſe.
Pyincaré ſtattete dem erkrankten Außenminiſter Briand
Arbeiten des Völkerbundsrates zu unterhalten.
Die franzöſiſche Kammer hat den Entwurf über die
Bereit=
das Dekret vom 3. September 1926 abgebauten Gerichtsſchreiber
in einfacher Abſtimmung angenommen, nachdem Juſtizminiſter Barthou
nochmals erklärt hatte, daß damit der Entſcheidung über die Geſamtheit
der Juſtizreform=Dekrete nicht vorgegriffen werde.
Die engliſche Delegation zur Dreimächte=
Ab=
rüſtungskonferenz in Genf verließ unter Führung des
Erſten Lords der Admiralität, Bridgeman, London.
Die italieniſche Regierung will die italieniſche Botſchaft
in Brüſſel einſtweilen einem Geſchäftsträger überlaſſen, um der
Mißbilligung der italienſchen Regierung über die Haltung
Vander=
veldes gegemüber Muſſolini Ausdruck zu geben.
Am 19. Juni wird die bulgariſche Sobranie mit
Verleſung der Thronrede eröffnet.
Der ägyptiſche Miniſterpräſident Sarwat Paſcha machte im
Parlament die Mitteilung von der Beilegung des engliſch=ägyptiſchen
Streitfalles und erklärte, die Regierung habe es auf Grund einer
eingehenden Prüfung des Zuſtandes der ägptiſchen Armee als nötig
befunden, die Forderungen der engliſchen
Regie=
rung anzunehmen.
Verſchärfung des Terrors in Rußland.,
Verſtärkte kommuniſiiſche Propaganda in deng
aſiatiſchen Ländern.
Moskau, 17. Juni.
Nach einer Meldung der United Preß aus Peking hat der
chine=
ſiſche Miniſterpräſident und Außenminiſter Wellington
Koo neuerdings demiſſioniert. Mit der Bildung des
Kabi=
netts wurde der bisherige Verkehrsminiſter, General Pang fu, betraut.
werden dürfe, ſondern vielmehr aus dem Geſichtspunkt der großen
Weltpolitik heraus. Man iſt nach unſeren Informationen weiter
der Auffaſſung, daß die ziemlich gewitterſchwüle Stimmung, die
namentlich durch den ruſſiſch=engliſchen und durch den
jugoſla=
wiſch=albaniſchen Konflikt entſtanden war, durch die Genfer
Ta=
gung wieder beſeitigt worden iſt, zumal da ſich die
Befürchtun=
gen, daß England die Genfer Tagung dazu benutzen würde, um
eine gemeinſame Front der Mächte gegen Rußland herzuſtellen,
micht bewahrheiteten. Im ganzen könne man feſtſtellen, daß die
weltpolitiſche Atmoſphäre durch die Genfer Tagung weſentlich
bereinigt worden iſt.
Im Kampf gegen Schund und Schmutz.
*Wieder in Gießen.
Es gibt Menſchen, die möchten in Gießen nicht begraben
ſein. Dem jungen Studenten, der bei ſtrömendem Regen — ſein
Sinn ſtand nach Heidelberg oder Berlin! — 1909 in ſeinem
fünf=
ten Semeſter in der heſſiſchen Univerſitätsſtadt aufzog, warf nun
noch ein freundlicher „Klaſſenkamerad” die ſauerſüßen Worte zu,
daß er in der Hochburg für Althochdeutſch und Verslehre nicht
dran zu denken brauche, etwa über Johann Heinrich Merck oder
ſonſt etwas Literariſches zu promovieren!
Und wie kam alles anders! Schon anderen Tages begrüßte
der alte Geheimrat Behaghel (die „Hochburg”) den jungen
Mann, der bislang durch paſſable Aufſätze die heroiſchen
Fami=
lien des Landes nicht gar ſehr unterhalten hatte, mit
liebens=
würdigem Eingehen auf ſeine literariſchen Pläne, erweiterte ſie
und gab ihnen durch feine Bemerkungen über
Sprachrhyth=
mik und Sprachmelodik — damals ganz neue Gedanken! —
eine über den Einzelfall hinausgehende Bedeutung. So wie
Haydn, Mozart, Beethoven in ihren Werken ihren Stil, d. i. das
Einmalige in ihnen ſowohl wie das im Laufe ihres Lebens
dem Wandel Unterworfene offenbaren, ſo daß es möglich iſt, für
ein Werk den Autor zu erſchließen, ſollte jetzt für die Arbeiten
Goethes, Herders und Mercks, die ſie ſeit 1772 anonym in
den „Frankfurter Gelehrten Anzeigen” veröffentlicht hatten, die
Autorſchaft, natürlich außer durch andere Kriteria, durch
Meſſun=
gen und Feſtſtellungen ihres Rhythmus ermittelt werden .. ."
Zu der Leitung eines großen Lehrers, der dem Lernenden
auch den Sinn für das Hiſtoriſche eröffnete, kam freundliche
Anregung und Förderung anderer Profeſſoren, ſo wenn Körte,
der mit rührendem Eifer Menander ausgrub und ſein
„Schiedsgericht” im Stadttheater unterm toſenden
Ge=
trampel des philologiſchen Seminars (ſ. Schaubühne 1910,
Ja=
nuar) uraufführte, ein paar Wochen vorm Examen mit
bewun=
dernswerter Eindringlichkeit das Problem Herder — Merck —
Mephiſtopheles mit dem jungen Kandidaten faſt zwei Stunden
diskutierte, ſo daß die höchſt ernſte Sorge des lateiniſchen
Examens faſt vergeſſen wurde. Doch Körte und Ovid haben’s
ihm nicht nachgetragen, als er dann im Mündlichen den
elegan=
ten amuröſen Dichter arg verhackſtückte!!
Botaniſcher Garten und Bibliothek waren gern
aufgeſuchte Ziele der Erholung und Arbeit. Um Liebigs
erſtes Laboratorium mühte man ſich verſtändnisvoll; für ſeinen
Stammbaum erbrachte damals Wilhelm Diehl intereſſante
Zu=
ſammenhänge, die allgemein beweiſen, daß ſich dem Nachfahren
manchmal die ſchönſten ariſchen Tendenzen verſchlagen.
Das Freundliche der alten Stadt haben wir uns
er=
wandert, wenn in November=Eisſchauern der Aufſtieg zum
Gleiberg ertrotzt wurde und Goetheſche Verſe gegen den
Sturm im gleichen Rhythmus antrieben! Zu Fuß, auf dem Rad
oder mit der Bahn ging’s zum Vetzberg; nach Marburg,
der Schweſteruniverſität; nach Wetzlar, der Stadt Lottens;
Bad=Nauheim, Heſſens faſhionablem, faſt ruſſiſchem Bad;
Münzenberg, dieſer ſchönſten Burg der Wetterau; Lich,
dem freundlichen Fürſtenſitz, und weiter in den Vogelsberg,
den zu entdecken man damals die erſten zögernden Anfänge
machte! Meiſt aber lenkten ſich Winters und Sommers die
Schritte zum Schiffenberg, Waldwege entlang, ſo einſam,
daß ſich zwei Menſchen, die beide dieſe Ruhe ſuchten, fanden,
als ſie bald danach in einem der verdienſtvollen
Symphonie=
konzerte in der Aula nebeneinander zu ſtehen kamen und
Beethoven ihr Abgott wurde, daß ſie ſich alle dieſe Monate, oft
ſtundenlang alles vergeſſend, Seine Symphonien vierhändig
er=
ſpielten. Wie dann dieſer Andere, der heute berühmter
Biblio=
theksdirektor iſt, im Anſchauen der Sterne Kantſche Probleme
zerhämmerte, es aber den jungen Kandidaten, den ſpäter einmal
ein Engländer den unphiloſophiſchſten Doktor der Philoſophie
nannte, der ihm begegnet ſei, in das Leben, d. i. dahin, wo junge
Menſchen Leben wittern: in’s Theater trieb! Wie nun kaum
ein Abend verging, an dem nicht das gefällig gebaute Haus
be=
ſucht wurde; beſonderes Feſt, wenn die Darmſtädter Oper
her=
überkam und im Sommer ein Operettentheater Neues und Altes,
manchmal wunderlich zuſammengeſtrichen, bot. Kritiken wurden
geſchrieben, und Sch llers „Wallenſtein”, den uns ein läppiſches
Reifethema verdorben hatte, in den Bearbeitungen für einen
Theaterabend von den verſchiedenen deutſchen Bühnen
zuſam=
mengetragen . . ."
Wenn auch der junge Student mit dem eleganten Profeſſor
B. in ſeiner Kleidung nicht wetteifern konnte, ſo fertigte doch
Wilhelm Engelhardt mit derſelben
Selbſtverſtändlich=
keit, mit der man in England einem ofice bon Millionen
anver=
traut, ohne von ſeiner Treue Aufhebens zu machen, Anzüge, daß
er ſich überall zeigen konnte. Dem Schiller hat, ein biederer
Handwerksmeiſter Geld gepumpt, als es in Mannheim nicht
mehr langte; Merck dem jungen Goethe in Frankfurt, als der
Vater Goethes knauſerte und als er im herzoglichen Wagen nach
Weimar abzog. Das lernt man in der Literaturgeſchichte. Was
aber mancher Student einem freundlich vertrauenden
Geſchäfts=
mann verdankt, wird nachher — manchmal gern vergeſſen!
Zu all dem ſchenkte ein gütiges Geſchick den Aufenthalt in
einer ſauberen kleinen Bude, wo einfache gute Menſchen für die
Verpflegung ſorgten. Und manchmal hing an Sonntag=Abenden
an der Klinke der Küchentür ein duftender Erdbeerſtrauß, der
auf ſtillen Wegen im Schiffenberger Wald für die Hlia hospitalis
geſucht worden war. Als es dann in die Philiſterei ging, weinte
ein blondes Köpfchen bitterlich, wenn auch ihr Herz längſt einem
anderen gehörte. .
All das hat mir die Stadt mit ihren Menſchen ſo lieb
ge=
macht, und mit jedem neuen Beſuch freue ich mich darauf, einen
Miniſterialrat von Zahn,
der vom Reichsminiſter des Innern, von Keudell, zum Leiter
der in Leipzig errichteten Oberprüfſtelle für Schund= und
Schmutzliteratur ernannt wurde.
Die „Isweſtia” ſchreiben, die Erſchießung der zwanzigg
Weißgardiſten bedeute gewiſſermaßen eine Genugtuung für dies
Ermordung Wofkows und für die letzten Attentate auf
Sowjet=
einen Beſuch im Quai d’Orſay ab, um ſich mit ihm über die beamte. Die „Prawda” fordert Verſchärfung des Terrors gegem
die bürgerliche Klaſſe; der alte Geiſt des Führers der Tſcheka.,
Tſcherſchinſki, müſſe in Rußland weiterherrſchen. Das Blatzt
ſtellung von 25 Millionen Franken zur Entſchädigung der durch fordert ſchließlich die Arbeitermaſſen in Moskau auf, die
eng=
liſche Geſandtſchaft in Moskau zu ſtürmen, die doch nur „eing
Kaſchemme für Mörder und Brandſtifter” ſei. Wie verlautet,
hat die Sowjetregierung die Abſicht, ſämtliche britiſchen Staats= aus der Sowjetunion auszuweiſen. Als Gegen= gegen die angeblichen engliſchen
Truppenzuſammen=
ziehungen in Indien werden Truppenteile der Roten Armee im
Turkeſtan, Buchara und in der Mongolei zuſammengezogen. Im
mehreren Teilen der Provinz haben neue Demonſtrationen,
gegen England ſtattgefunden. Die Kommuniſtiſche
Internatio=
nale verſtärkt ihre Propaganda in den aſiatiſchen Ländern.
Moskauer Kundgebungen gegen Polen.
In politiſchen Kreiſen verlautet, daß der Rat der
Volks=
kommiſſare gelegentlich der Prüfung des Ergebniſſes des
War=
ſchauer Prozeſſes den Beſchluß gefaßt habe, die Abſendung
der=
dritten Note an Polen bis zur Rückkehr des Herrn Roſengol=/
nach Moskau hinauszuſchieben. Weiter ſoll beſchloſſen worder
ſein, der polniſchen Regierung mitzuteilen, daß Rußland keinem
neuen Geſandten nach Warſchau ſchicken könne, da durch di*
Milde des Urteils gegen Kowerda jede Garantie für das Lebem
eines neuen Geſandten fehle.
Der erſte Sekretär der ruſſiſchen Geſandtſchaft in Warſcham
iſt von Moskau mit neuen Inſtruktionen nach der polniſchem
Hauptſtadt unterwegs. Litwinow ſoll dem polniſchen Geſandter,
in Moskau mitgeteilt haben, eine Begnadigung Kowerdas zuu
15 Jahren Zwangsarbeit ſei geeignet, die ruſſiſch=polniſchen Be
ziehungen noch mehr zu gefährden.
In Moskau haben große und zahlreiche Kundgebunger,
gegen Polen ſtattge funden.
Fünf Deutſche in Moskau verhaftet.
Berlin, 17. Juni.
Von einem ſoeben aus Moskau zurückgekehrten Mitarbeite:
eines deutſchen Großkaufmanns erhalten wir die Mitteilung
daß am Mittwoch, dem Tage ſeiner Abreiſe, fünf Deutſche vor)
der G. P.U. (der früheren Tſcheka) verhaftet worden ſind. Zwe
dieſer Deutſchen wohnten in dem gleichen Hotel, wie unſer Gc
währsmann. Er konnte daher ihre Namen feſtſtellen: Dr. Jörn./
und Ernſt Thiede. Die Namen der drei anderen konnte e
nicht feſtſtellen. Die fünf Deutſchen, die ſogleich ins Gefängni
übergeführt wurden, wurden der Spionage zugunſten eine
fremde Macht verdächtigt.
Ueber die Verhaftungen deutſcher Reichsangehöriger durch
die ruſſiſche Tſcheka liegen an hieſiger zuſtändiger Stelle noch
keine näheren Mitteilungen vor, doch iſt die deutſche Botſchaff
um ſofortigen Bericht telegraphiſch erſucht worden. Der „Beu
liner Lokalanzeiger” weiſt darauf hin, daß dieſer Fall vo
Deutſchenverhaftungen in Sowjetrußland keinen Einzelfall dan
ſtelle. Vor einiger Zeit ſei bekanntlich der deutſche Kommuni
Arnold Dobbert unter dem Verdacht des Verrats verhaftet um
nach Mitteilungen des genannten Blattes inzwiſchen von der
Tſcheka hingerichtet worden. Seine Frau mit ihren Kinder,
ſei als „unzuverläſſig” auf fünf Jahre nach Sibirien verbanr
worden. Aehnlich liegen die Verhältniſſe bei der Verhaftum
des deutſchen 61jährigen Kapitäns Berner, der im Auftrag)
einer Hamburger Vermeſſungsfirma im Petersburger Hafe!
die Eisverhältniſſe ſtudierte und Lotungen vornahm. Vernel
wurde durch ein ruſſiſches Kriegsſchiff angehalten und vom
Dampfer weg verhaftet und ins Gefängnis geworfen. Er if
inzwiſchen ſchwer erkrankt und befindet ſich in einem Moskauel
Krankenhaus. Die Sowjetbehörden beſchuldigen ihn der
Har=
delsſpionage und lehnen alle Vorſtellungen des Auswärtige;
Amtes ab.
neuen Beweis für ihren tätigwirkenden Gemeinſint
zu entdecken. Der Geiſt, der ſich einſt im Bau des ſchuldenfreiel
Stadttheaters aufrecht dokumentierte, ſchuf bald nach der
Revr=
lution die erſten Anfänge der Siedlungsbauten, de
heute zu einem neuen Stadtteil geworden ſind. Auch da, wo ale
Wege zum Philoſophenwald führen, rechts der Kaiſerallee, ik
faſt alles mit Villen zugebaut, und den „Trieb” krönt eirt
Volkshalle, die etwa 2500 Menſchen an Tiſchen faßt. Se
iſt von zwei neuen Hallen flankiert; Grünanlage und
Spring=
brunnen und am anderen Ende Wirtſchaftsbetrieb und
Ve=
gnügungspark ſind hinzugekommen und bilden das Gelände, das
vom 1. bis 19. Juni die Gewerbe=Auſtellung Gieße!
1927 beherbergt.
Wie im Sommer 1914 ſoll jetzt zum erſtenmal wieder ſet
dem Krieg Qualitätsarbeit des oberheſſiſche
Handwerks gezeigt werden. Vom Handbetrieb zum Me
ſchinenbetrieb geworden, hat es ſich neuen Arbeitsmethoden
au=
gepaßt und ſich Gas und Elektrizität dienſtbar gemacht. Nere
Maſchinen werden vorgeführt, die es ihm ermöglichen ſollen, in
Konkurrenzkampf nicht unterzugehen. Dieſe Beſtrebungen,
unte=
ſtützt von der Gewerbeförxderungsſtelle der
Heſſi=
ſchen Handwerkskammer, die den Handwerker
beſol=
ders auch in den zwei großen Fragen der rationellen
Betriebsorganiſation und Berufsausbildung
(Nachwuchs!) beraten will, werden durch die Geſamthalturg
der Ausſtellung beſtens belegt. Es iſt unmöglich, die Namen
der Ausſteller aufzuzählen; ihre Arbeit und Leiſtung zeid
ſich in vvohlgruppierten Ständen und, ſoweit möglich, rollte ſie in
Betrieb vor den Augen der am Pfingſtſamstag zahlreich
vorbei=
ziehenden Beſucher ab. Ein Katalog von 48 Seiten (0,30 RM)
gibt über die Einzelheiten genauen Aufſchluß. Aber einiges, das
ſich dem Beſchauer beim Rundgang einprägte, ſei feſtgehalter,
ohne daß damit irgend eine Bevorzugung ausgeſprochen ſein ſollz
denn alle Firmen von Namen ſind vorzüglich vertreter,
Die Firma S. Ph. Gail führt die Verpackung von
Rauch=
tabak von Anno 1825 mit Hand und 1927 mit der autome
tiſchen Paketiermaſchine vor und gibt ſo ein gutes Beiſpiel für
die „glänzende Entwicklung unſerer Technik”, die nach den
Wunſche der Ausſtellungsleitung gerade unſerer Jugend daſ
geboten werden möchte. Vom Gaggenauer=Gasſparherd mit aus
gezeichneten Koſtproben (Firma Rödiger) geht’s zum Stand des
Gas= und Waſſerwerks Gießen (Gas in Küche und
Haushalt; in Gewerbe und Induſtrie), vorbei an dem groß
angelegten, reich ausgeſtatteten Stand der Heſſiſchen Han d
werker=Zentralgenoſſenſchaft Darmſtadt (Holf
bearbeitungs=, Bäckerei=, Metallbearbeitungs=, Schuhmacheree
maſchinen uſw.) zum Stund der Elektrizitätswerke
Nummer 167
Samstag, den 18 Juni 1927
Seite 3
* Das Arbeitsprogramm
des Reichstags.
Der Kriegsgerätegeſetzentwurf dem
Aus=
wärtigen Ausſchuß überwieſen.
Der Aelteſtenrat des Reichstags hat am Freitag ein
vor=
äufiges Programm für die weitere Arbeit aufgeſtellt und hat
wabei an dem Manuſkript der Reichsregierung ſehr ſtark
herum=
ggeſtrichen. Er hat einſtweilen den 16. Juli als Schlußtag in
Slusſicht genommen, ohne ſich allerdings darauf ſchon feſtzu=
Hegen. Eine Verſchiebung wird aber nur ins Auge gefaßt, wenn
die Zollvorlage oder das Arbeitsloſenverſicherungsgeſetz das
motwendig machen. Die meiſten von der Regierung
angekün=
wigten, aber noch nicht vorgelegten Geſetzentwürfe ſollen unter
wen Tiſch fallen. Das wird aber wieder dadurch bedingt, daß
8unächſt unter den Regierungsparteien eine Verſtändigung über
wie Geſetzentwürfe erzielt wird, die unbedingt verabſchiedet
wer=
wen müſſen. Bei der Zollvorlage iſt man auf dem beſten Wege
wazu, nur der Kartoffelzoll macht immer noch Schwierigkeiten. Am
SSamstag ſollen in der interfrakvonellen Beſprechung
Aufwer=
kungs= und Liquidationsfragen behandelt werden. Inzwiſchen
harbeitet das Plenum an Verlegenheitsgeſetzen weiter. Die
Sen=
ſäation des Freitags ſollte eigentlich das Kriegsgerätegeſetz
bil=
wen. Es wurde aber ohne Ausſprache dem Auswärtigen
Aus=
ſſchuß überwieſen. Vorher hatte man eine Novelle zur
Rechts=
mnwaltsordnung verabſchiedet, nach der die Zahl der
Vorſtands=
mnitglieder der Anwaltskammern bon 20 auf 36 hinaufgeſetzt
wer=
ſden kann. Staatsſekretär Joel erwiderte dabei auf eine An=
Frage der Sozialdemokraten, daß eine Neuordnung der
Rechts=
hanwaltsordnung erſt in Angriff genommen werden könne, nach
SAbſchluß der Neuregelung des Zivilprozeſſes. Von den
Regie=
rrungsparteien lag ein Antrag über die Arbeitszeit in
Bäcke=
rreien und Konditoreien vor, der bei den Sozialdemokraten und
Kommuniſten einen etwas gemachten Entrüſtungsſturm auslöſte,
ſveil er angeblich zu den ſchlimmſten ſozialreaktionären
Mach=
ſhwverlen gehöre. Von der Wirtſchaftlichen Vereinigung wurde
haber darauf erwidert, daß die Bäcker nicht anders wollten, als
Kdie 48=Stunden=Woche und einen vernünftigen Ausgleich
zwi=
ſſſchen den einzelnen Arbeitstagen. Der Antrag wurde ſchließlich
wem Ausſchuß überwieſen. Am Samstag ſoll u. a. der
ſozial=
ſdemokratiſche Antrag zum Nationalfeiertag beraten werden. Am
MMontag wird die Beratung des Schankſtättengeſetzes und am
SDienstag die des Strafgeſetzbuchentwurfs beginnen. Am
Don=
mersdag wird die außenpolitiſche Debatte ihren Anfang nehmen,
ffalls bis dahin Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann zur
Be=
hantwortung der ſozialdemokratiſchen Interpellation bereit iſt.
UUeber die weiteren Dispoſitionen iſt ſich der Aelteſtenrat noch
micht ſchlüſſig geworden.
Die Arbeitszeit im Bäckereigewerbe.
Der Reichstag beſchäftigte ſich heute, nachdem der Präſident vor
Eintritt in die Tagesordnung dem Abg. Beſt (bei keiner Fraktion) zu
ſeinem 50jährigen Doktorjubiläum gratuliert hatte, zunächſt mit der
(Novelle zur Rechtsanwaltsverordnung, die nach kurzer Debatte in
allen drei Leſungen angenommen wurde.
Dann begründete der deutſchnationale Abg. Biener einen
gemein=
ſamen Antrag der Regierungsparteien, wonach bei Aufrechterhaltung
ſtdes Achtſtundentages im Bäckereigewerbe es möglich gemacht werden
ſoll, an einzelne Werktagen eingetretene Ausfälle an Arbeitsſtunden
(durch Mehrarbeit an den übrigen Arbeitstagen auszugleichen. Die
FArbeitsbereitſchaft ſoll nicht als volle Arbeitszeit berechnet werden.
*Die Arbeilszeit ſoll ediſchließlich der Bereitſchaftszeiten insgeſamt 60
Stunden wöchentlich nicht überſchreiten. An Sonn= und Feiertagen ſoll
während zweier Stunden die Herſtellung leicht verderblicher
Konditorei=
waren geſtattet ſein.
In der Debatte wandte ſich der Abg. Unterleitner (Soz.)
gegen den Antrag, den er den barbariſchen Verſuch zur Durchlöcherung
der ſchwer errungenen menſchenwürdigen Abeitszeit in den Bäckereien
rund Konditoreien nannte. Das Reichsgeſundheitsamt müſſe eingreifen.
EAuch die Aufhebung des Verbotes der Sonntagsarbeit lehnte der Redner
vab. Die Annahme des Antrages würde zur Wiedererhöhung der
Arbeits=
loſigkeit im Bäckereigewerbe führen. Es ſei befremdlich, daß das
Zen=
trum dieſem Antrag zuſtimme, während die chriſtlichen Gewerkſchaften
gegen den Antrag ſeien.
Auch der Kommuniſt Naedel lehnte den Antrag als eines der
ſchlimmſten Machwerke der Beſitzbürgerblockregierung ab.
Der Abg. Runkel (Wirtſchaftspartei) ſprach ſich für den Antrag
aus. Das Bäckereigewerbe wolle nur, wie die übrigen Gewerbe, das
Recht auf die 48ſtündige Arbeitswoche und einen vernünftigen
Aus=
gleich zwiſchen den Arbeitstagen erhalten. Die Regierungsparteien
ver=
zichteten auf das Wort. Der Antrag wurde dem ſozialpolitiſchen
Aus=
ſchuß überwieſen. Ohne Debatte wurde ferner das Kriegsgerätegeſetz
tdem Auswärtigen Ausſchuß zugeleitet. Dann vertagte ſich das Haus
9
auf Samstag 12 Uhr.
Der Kampfum das Schulgeſetz! Die Poſigebührenvorlage vor dem
Der Reichsinnenminiſier in Nöten.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Der Reichsinnenminiſter hat dem interfrakvonellen Ausſchuß
gegenüber erklärt, daß er in etwa acht Tagen den Endwurf des
Reichsſchulgeſetzes fertiggeſtellt habe. Wie er das machen will,
handlungen zwiſchen den Sachwerſtändigen der
Regierungspar=
laufen. Man lann zwar ſagen, daß eine Eiwigung im großen und
noch aus. Das ſind aber gerade die entſcheidenden Fragen. Das mit der Fauſt auf den Tiſch geſchlagen und erklärt, er müſſe die
in ſtärkerem Maße der Kontrolle des Staates zu entziehen,
wäh=
rend die Deutſche Volkspardei an dem uneingeſchränkten Prinzip
der Staatsſchule feſthält. Die Deutſchnationalen ſtehen ſehr ſtark
auf der Seite des Zentrums, legen aber doch natrlich Wert
dar=
nen Wählern gegenüber das Odium der Zuſtimmung auf die
Volkspartei abladen zu können. Die Deutſche Volkspartei hat
mens angelangt iſt und leinerlei Konzeſſionen, mehr machen
kommt. Eim Ausweg aus dieſen Schwierigkeiten iſt bisher noch
nicht gefunden. Es wäre alſo immerhin denkbar, daß Herr von
Keudell den Knoten zu durchhquen ſuchſte und ohne Rückſicht auf
die Parteien eine Vorloge herausbringt. Wber dieſer Weg iſt
nicht ganz unbedenklich, weil die Schwieeigkeiten nachher im
Reichstag unmittelbar ausgetragen werden müßten, er iſt zudem
zeitrauubend, weil die Vorlage dann erſt in den Reichsrat gehen
muß, von wo ſie früheſtens Mitte Juli an den Reichstag kommen
kann. Das Zentrum beharrt aber nach wie vor darauf, daß die
erſte Leſung des Geſetzes noch vor der Sommerpauſe ſein ſoll,
damit dann der Ausſchuß daran weiter arbeiten kann. Die Re= der Unmöglichkeit. Die Erhöhung der Poſtgebühren ſei
gierung wird es alo nicht leicht haben, zwiſchen dieſen
aus=
einanderſtrebenden Forderungen durchzukommen.
gelder für Wahlfonds?
Die Reichsregierung hat ſich bereit erklärt, noch einmal eine
allerletzte Entſchädigungszahlung zum Ausgleich
der Ruhrſchäden in Höhe von 30 Millionen Mark zur Verfügung
den Gemeinden und den Gewerkſchaften zugute kommen ſollen.
Dabei iſt eine große Verteilung auf Grund eines Anmelde= und zwiſchen ausgearbeitet worden iſt und eine Herabminderung der
Abgeltungsverfahrens natürlich nicht möglich, weil dann ſoviel
übrig bliebe. Es bliebe alſo kaum etwas anderes übrig, als ein
ſummariſches Verfahren einzuſchlagen, um die geringen Mittel er die Regierungsvorlage zurückzog, gleichzeitig aber dafür etwas
kanzler ſcheint aber bereit zu ſein, einen mehr als gefährlichen
Weg zu gehen. Er will die Verteilung den Organiſationen nis. Sie erklärten, daß ſie es ablehnten, unter politiſchem Druck
überlaſſen, die für die weitere Verteilung zu ſorgen hätten, alſo zu arbeiten und von ſich aus nicht weiter mitmachen würden,
ſür die Gemeinden den Gemeindeverbänden, beim Mittelſtand wenn der Miniſter nicht ſeine Stellung klar zu erkennen gebe.
den Innungen und bei der Arbeiterſchaft den Gewerkſchaften Darauf fiel Herr Schätzel wieder um und erklärte ſich bereit,
in der Form, daß die ſozialdemokratiſchen Gewerkſchaften 6
Mil=
lionen erhalten, die chriſtlichen Gewerkſchaften 4 Millionen. Daß lage des Ausſchuſſes einzubringen. Unter dieſen nicht geradezu
bei dieſer Methode an eine Entſchädigung einzelner, beſonders erfreulichen Ausſichten wurde die weitere Beratung auf
Sams=
ſchwer Betroffener nicht zu denken iſt, verſteht ſich am Rande.
Die ſozialdemokratiſchen Gewerkſchaften haben auch klar zu
er=
kennen gegeben, daß ſie das nicht wollen. Sie ſtellen ſich das ſo
vor, daß ſie das Geld zum Ausbau einer Schule für
Gewerk=
ſchaftsbeamte ausgeben wollen, das heißt auf deutſch, daß ſie
einen Wahlfonds in Höhe von 6 Millionen Mark bekommen, der Sätze vorgeſchlagen: Ortsbriefe bis 20 Gramm 8 Pfg.,
Fern=
ihnen im nächſten Jahre den Wahlkampf gegen die Regierungs= briefe bis 20 Gr. 15 Pfg., Ortspoſtkarten 5 Pfg., Fernpoſtkarten
parteien erleichtert. Dieſe Abſichten ſind bisher in geheimnis= 8 Pfg., Druckſachen bis 50 Gr. 10 Pfg., Poſtanweiſungen bis
volles Dunkel gehüllt geweſen. Nur durch Zufall iſt etwas 10 Mk. 10 Pfg., Poſtſchecks bis 25 Mk. 15 Pfg.,
Poſtſchecküber=
davon bekannt geworden, Um ſo notwendiger iſt es daß ſich weiſungen (ſtatt bisher gebührenfrei) 5 Pfg., Beförderung von
jetzt der Reichstag damit beſchäftigt und die Gewähr dafür bietet,
daß das Geld nicht verpulvert wird, ſondern tatſächlich zum
Auf=
bau vernichteter Exiſtenzen dient. Wir glauben auch zu wiſſen, Wortgebühr 8 Pfg., Ferntelegramme Wortgebühr 15 Pfg. Ferner
daß auch im Miniſterium der beſetzten Gebiete die Zuſage, die ſollen die Paketgebühren geändert werden, ebenſo die Zeitungs=
Widerſtand ſtößt.
Verwaltungsrat der Reichspoſt.
Widerſprüche in der Haltung des Poffminiſters Schätzel
* Berlin, 17. Juni. (Priv.=Tel.)
Die Entſcheidung des Verwaltungsrates der Reichspoſt über
darauf wird man einigermaßen geſpannt ſein können. Die Ver= die geplante Gebührenerhöhung hat durch den Beſchluß des
Reichstages, der die Zurückziehung der Regierungsvorlage
for=
teien, die darauf hinausliefen, dem Innenminiſterium die Arbeit dert, einen etwas politiſchen Beigeſchmack bekommen. Man war
zu erleichtern und gewiſſermaßen aus den Regierungsparteien deshalb einigermaßen geſpannt, wie der Miniſter ſich aus dieſer
heraus einen Enuwurf fertigzuſtellen, haben ſich ziemlich feſtge= Verlegenheit ziehen würde. Der Veg, den er gewählt hat, iſt
allerdings mehr als eigenartig geweſen. Man kann den Bericht
ganzen erzielt iſt. In drei Punkten aber ſteht eine Verſtändigung nicht ohne einige Verblüffung leſen. Zunächſt hat Herr Schätzel
Zentrum will die Gelegenheit benutzen, um die Bekenntnisſchule Gebührenerhöhung haben, ſonſt könne er nicht weiterarbeiten.
Im einzelnen führte der Miniſter aus, daß, wenn den Beſchlüſſen
des Reichstages entſprochen werde, der Reichspoſt heute ſchon
die Mittel fehlen, die Ausgaben zu beſtreiten, die durch die
Gebührenvorlage Deckung finden ſollten. Ungedeckt blieben bis
auf, daß die Deutſche Volkspartei mitmacht, eben um ihren eige= auf weiteres die laufenden Beſchaffungen im Betrage von 150
Millionen Reichsmark. Es müßten daher zur Vermeidung
haus=
haltsmäßiger Haftungen der beteiligten Beamten alle laufenden
aber wiederholt erklärt, daß ſie an der Grenze des Entgegenkom= Beſtellungen entſprechend abgeſtellt werden. Weitere
Beſtellun=
gen könnten von heute ab weder an die beteiligte Induſtrie,
kann, ſoweit die Hoheit des Staates über die Schule in Frage, noch an das Bauhandwerk oder das Gewerbe erteilt werden.
Einzuſtellen ſeien ferner alle Betriebs= und
Verkehrsverbeſſe=
rungen, auch der Ausbau der Verkehrseinrichtungen. Die von
den Abgg. Torgler und Taubadel im Reichstag geforderte
Ab=
droſſelung der Ausgaben für den Ausbau des Betriebs und der
techniſchen Einrichtungen werde ſchon in der nächſten Zeit die
Entlaſſung von etwa 12 000 Arbeitern zur Folge
haben. Ohne Bewilligung der vorgeſchlagenen
Gebühren=
erhöhung ſei nach der pflichtgemäßen Ueberzeugung der Deutſchen
Reichspoſt die Beſtreitung der
Beamtenbeſoldungs=
erhöhung für das Poſtperſonal ſchlechterdings ein Ding
auch nach den Prüfungen und Beſchlüſſen des Arbeitsausſchuſſes
nicht mehr zu umgehen. Wenn ſie jetzt nicht erfolge, müſſe ſie
in einiger Zeit vorgenommen werden, nur daß inzwiſchen der
Verwaltung namhafte dringlich erforderliche Mehreinnahmen
Nachklänge zum Ruhrkampf. — Regierungs= entgangen ſeien, die für den Monat etwa 20 Millionen betragen.
Da dann aber, auch aus dem Reichsrat, namentlich von
Preußen her, Widerſpruch laut wurde, wurden die
Verhand=
lungen für kurze Zeit unterbrochen, und dann zeigte ſich ein
* Berlin, 17. Juni. (Priv.=Tel.) völlig anderes Bild. Sämtliche Vertagungsanträge wurden
ab=
gelehnt, und Herr Schätzel erklärte in vollem Widerſpruch zu
ſeinen vorhergehenben Ausführungen, daß er die Vorlage
zurück=
ziehe. Sofort erhob ſich aber Herr Allecotte vom Zentrum, um
zu ſtellen, die zu gleichen Teilen der Wirtſchaft, dem Mittelſtand, nun gewiſſermaßen als Initiativantrag einen Vorſchlag
einzu=
bringen, der von dem Ausſchuß des Verwaltungsrates
in=
urſprünglichen Regierungsvorlage um 40 Millionen Mark be=
Forderungen eingehen würden, daß für den Einzelnen nichts deutet. Es ſcheint alſo, als ob Herr Schätzel hier mit den
Ver=
tretern der Regierungsparteien zuſammengearbeitet hat, indem
dorthin zu leiten, wo ſie am notwendigſten ſind. Der Reichs= anderes einbringen ließ. Für dieſe parlamentariſchen Fineſſen
hatten aber verſchiedene Vertreter der Wirtſchaft kein
Verſtänd=
entweder die alte Regierungsvorlage oder die veränderte Vorz,
tag verſchoben.
Die neuen Poſigebührenſätze.
Der Arbeitsausſchuß der Reichspoſtverwaltung hat folgende
Scheckbriefen (ſtatt bisher gebührenfrei) 5 Pfg., Ortstelegramme
der Kanzler den Gewerkſchaften gemacht hat, auf ſehr ſtarken gebühren. Beſtimmte Beſchlüſſe hat der Arbeitsausſchuß darüber
nicht gefaßt.
WGießen, die eine 20ſeitige Broſchüre in 42: „Anwendung
ſder Elektrizität in Haushalt und Gewerbe”
über=
rreichen. Mit Bewunderung ſieht man die vielerlei Apparate und
VEinrichtungen, die, mit Elektrizität geheizt und getrieben,
Vor=
fßzügliches billig leiſten. Von den geltenden Tarifen intereſſiert
wielleicht der Doppeltarif am meiſten: „Lichtſpitzenzeit
445 Pf., die übrige Zeit 10 Pf. die Kilowattſtunde.
Mindeſt=
abnahme im Winterhalbjahr 45 Kilowattſtunden zu 10 Pf. im
Monat, Mindeſtabnahme im Sommerhalbjahr 25 Kilowattſtun=
Ɨden zu 10 Pf. im Monat.‟ Die Firmen Heinrich und
Chri=
ſtian Spies und Georg Bellof zeigen einen durch
be=
ſondere Konſtruktion auffallenden, vielfach beſtaunten 1½=To.=
Viehtransportwagen auf Mercedes=Benz=Chaſfis.
Saubere Arbeiten ſtellt die Firma Otto Faber, Karoſſeriebau,
aus, darunter einen Einheitswagen eigener Konſtruktion. Mit
ihren beſtens bekannten landwirtſchaftlichen Maſchinen
füllt die Butzbacher Firma A. J. Tröſter einen anſehnlichen
Stand an.
Beſonderes Intereſſe für jemand, der aus der Stadt der
„Wohnungskultur” kommt, erwecken gediegene Arbeiten der
zahl=
reich vertretenen Werkſtätten für Innenkunſt; ſo der
Schreinervereinigung Gießen (Treppenaufgang), von Rühl E
Hof (ein Vorzimmer: Sofa, 2 Stühle, 2 Seſſel, Ausziehtiſch;
Birke gebeizt — 520 RM.), Münzenberger Möbelfabrik Metzger
E Schlecht (Herrenzimmer, dunkel Birke poliert; Entwurf Frau
Elſe Thoms, Gießen. Ein drucksvolle, ſaubere Arbeit — 835 RM.)
und kunſtgewerbliche Werkſtätten Leni Simon in Büdingen
(Kiſſen, Vorhänge, Wandbehänge).
Soweit ſich die Ausſteller der Propaganda durch
Pro=
ſpekte und Kataloge bedienen, zeigt ſich gute Arbeit, faſt
durch=
weg Gießener Druckereien entſtammend. Doch wollte es ſcheinen,
als habe hier die Gewerbeförderungsſtelle noch ein Feld
dank=
barer Arbeit; denn einige, darunter ganz große Firmen hatten
auf Werbematerial, das doch dem Beſucher, der wohl
immer in Eile iſt, gerade zu Hauſe an das Geſchehene erinnern
ſoll, verzichtet! Beſtimmt zu Unrecht; denn die
geſchmack=
volle Druckſache wird nicht wertlos beiſeite geworfen,
ſon=
dern wirbt dauernd und ſchafft den — Käufer!
Pfingſtſonntag früh nach Mücke, von hier gehts für die
Meiſten auf nächſtem Weg mit Poſtauto nach Ulrichſtein, zum
Oberwald hinauf auf den Taufſtein und Hoherodskopf! Aber
Eile mit Weile; diesmal haben die zahlreichen Gießener
Pfingſt=
gäſte den Vortritt. Das Poſtauto fährt „doppelt”; wir ſelbſt
aber raſten auf großväterlicher Scholle und wollen uns am
herr=
lichen Pfingſttag Mut für die Vogelsberg=Wanderung
holen und Pläne ſchmieden.
*Das Teatro dei Piccoli. Dr. Vittorio
Podrecca.
Im Verlauf einer Weltreiſe iſt das Teatro dei Piccoli auch
in Darmſtadt angelangt, um hier ein zehntägiges Gaſtſpiel zu
abſolvieren. Man hat von dieſem Theater bisher wenig gehört,
trotzdem trug, ganz entgegen ſonſtiger Erfahrungen in
Darm=
ſtadt, der erſte Abend nicht nur das Gepräge eines ausverkauften
Hauſes, ſondern man ſah auch ein Publikum, das ſonſt der Stätte
der leichtgeſchürzten Muſe fernbleibt. Wir möchten das als ein
außerordentlich erfreuliches Zeichen buchen.
Was iſt das Teatro dei Piccoli? Mit einem Wort geſagt:
dieſes Theater, ins Leben gerufen vor noch nicht 20 Jahren von
dem italieniſchen Berufskollegen Dr. Vittorio Podrecca und
beſcheiden „Theater der Kleinen” genannt, iſt das Theater. Es
iſt nur Theater und kann und will nichts anderes ſein. Es iſt
damit aber etwas ganz Großes, Fabelhaftes.
Wir haben in Deutſchland vicle Nachkommen der uralten
Kunſt der Marionettenſpiele, d. h. der Verlebendigung kleinerer
oder größerer Holzfiguren zu verhältnismäßig ſtarkem mimiſchen
und geſtiſchen Ausdruck. Wir haben das durchaus künſtleriſch
aufgebaute Münchener Marionetten=Theater, das derzeit
vollen=
detſte Kunſtwerk in ſeinem Rahmen. Aber alles, was wir
bis=
her ſahen, wird weit in den Schatten geſtellt durch Podreccas
Teatro dei Piccoli. Es iſt allerdings auf ganz anderen
Grund=
prinzipien aufgebaut, und es iſt durch jahrelange immenſe Arbeit
und ſtete Vervollkommnung zu dem gebracht worden, was es
heute iſt: zu dem höchſten Ausdruck, der höchſten
Ausdrucksmög=
lichkeit toter Figuren, die durch die primitivſte Art der Bewegung
lebendig werden. Dieſe entzückenden, unendlich vielgeſtalteten
Figuren dieſes Wundertheaters werden trotz aller techniſchen
Errungenſchaften immer noch wie vor tauſend Jahren, an
Dräh=
ten hängend, durch Drähte bewegt, und zwar einzig durch die
fabelhafte Fingerfertigkeit von Menſchen, die in dieſer
Klein=
kunſt mit Recht den ſtärkſten Ausdruck theatraliſchen Wollens
ſehen. Dieſe Beweglichkeit der Figuren iſt hier zu einer
Vollen=
dung geworden, die menſchlichen Ermeſſens nicht mehr
über=
troffen werden kann. Um nur eines herauszugreifen: Man muß
dieſe kleine Neger=Salome tanzen, Bauchtanzen (!) ſehen, oder
man muß in „Kammermuſik” den Pianiſten ſehen. Niemand
wird dann dieſe Feſtſtellung als übertrieben bezeichnen.
Was aber die entzückend koſtümierten Marionetten des Teatro
dei Piccoli ins Künſtleriſche erhebt, iſt in erſter Linie die
unbe=
dingte Beſchränkung für das, was ein Marionettentheater leiſten
kann. Iſt darüber hinaus die köſtliche, groteske, überaus fein
charakteriſierende Karikatur der holzgeſchnitzten Köpfe und der
ganzen Figuren, die mit Recht — ebenfalls reine
Theater=
wirkung — ſich nicht darauf beſchränken, die handelnden Haupt=
perſonen durch beſondere Koſtüme oder beſondere Beweglichkeit
auszuzeichnen, ſondern ſie auch durch rein körperliche Größe in
den Vordergrund zu ſtellen.
Das Teatro dei Piccoli verfügt über die größte Anzahl von
Künſtlern, die ein Theater wohl haben kann. Nur der Film
propagiert ſeine Großleiſtungen mit Zahlen, die in die Tauſende
gehen. Kein Theater aber hat wohl 523 Solokünſtler und =
künſt=
lerinnen. Ueber dieſe Zahl aber verfügt das Teatro dei Piccoli,
nämlich über 500 holzgeſchnitzte und 23 lebende Künſtler. Alle
ſind in ihrer Art ganz hervorragende Soliſten. Die hölzernen
ſind es durch die Bewegung, die ihnen die Lebenden verleihen,
die lebendigen ſind es durch die ans Unglaubliche grenzende
Fähigkeit, die fabelhafte Bewegung der Figuren und Figürchen,
der theatraliſchen Handlung, der Muſik, dem Geſang oder den
ſonſtigen Aufgaben minutiös anzupaſſen. In den
Opernauf=
führungen, die, nebenbei bemerkt, nicht die ſtärkſte Seite dieſes
Theaters ſind, ſitzen Sänger und Sängerinnen im
Orcheſter=
raum, und doch iſt der Eindruck, daß Geſang und Sprache von
den Marionetten kommen, ungemein täuſchend.
Bewunderns=
wert wird dieſer Eindruck im Auftreten des bereits zitierten
Kammerpianiſten.
Rein techniſch frappieren in erſter Linie die Variétékünſtler:
die Tänzerin auf dem Ball, der Neger=Seilakrobat, die drei
ſchwarzen Charleſtonkönige und das Girlkunſt darſtellende
Ballett=
divertiſſement. In den Opern — aus einem Repertoire von über
20 werden hier gegeben der „Barbier von Sevilla” und die
„Geiſha” — das echt italieniſche Temperament, mit dem hier
ge=
ſungen und die Figuren verlebendigt werden, ſchließlich aber,
um das noch einmal zu unterſtreichen, die „Salome” und die
„Kammermuſik”.
An feinen Fäden hängt das Schickſal dieſer tot=lebendigen
Künſtler. Menſchengeiſt, techniſche Fingerfertigkeit und
bewun=
dernswerte Muſikalität geſtalten dieſes Fadenſchickſal ſo
leben=
dig, daß dieſe grotesk gekleideten und grotesk ſich bewegenden
kleinen Holzmenſchlein eine Welt des Traumes, des
Märchen=
haften erſtehen laſſen, das ſich tief in die Herzen der Zuſchauer
einlebt. Selten haben lebendige Künſtler derart ehrliche und
begeiſternde Beifallsſtürme entfacht, als dieſe kleinen,
traum=
haften, aber ſchickſalerfüllten Menſchen.
Wenn wir es unterlaſſen, die Namen der lebenden Künſtler
zu nennen, ſo ſoll das keine Einſchränkung der hervorragenden
Leiſtungen ſein, hervorragend auf allen Gebieten: Muſik, Geſang,
Technik. Die durchweg italieniſchen Künſtlerinnen und Künſtler
haben auf einer Weltreiſe ſo viele Lorbeeren ernten dürfen, daß
ſie hier auf Namensnennungen verzichten können, und
ſchließ=
lich: Name iſt Schall und Rauch! Die Tat iſt alles!
Das Teatro dei Piccoli geht nach dem Gaſtſpiel in
Darm=
ſtadt zur Theaterausſtellung nach Magdeburg und dann zur
Muſikausſtellung nach Frankfurt a. M.
M. St.
Seite 4
Familiennachrichten
Samstag, den 18. Juni 1927
Statt Karten.
Ihre Vermählung beehren ſich
anzuzeigen:
Georg Olf u. Frau
Gretel, geb. Dillmann
Darmſtadt, Heinheimerſtraße 20.
Die Trauung findet am Sonntag, den
19. Juni, nachmittags um ½/.3 Uhr, in
der Martinskirche ſiatt. (16194
Ihre Vermählung geben bekannt
Ernſt Ganßert
Drena Ganßert, geb. Haberl
Darmſtadt, 19. Juni 1927
Eliſabethenſtraße 47. (*16225
Kirchliche Trauung am 19. Juni 1927,
nachm. um 7/,2 Uhr, in der Stadtkapelle.
Statt Karten.
Inſere Trauung findet am Sonntag,
den 19. Juni 1927, nachmittags 3 Uhr,
in der evangeliſchen Kirche zu Eberſtadt
ſtatt.
Tina Hartmann
Ernſt Udluft ereint
Allen, die meiner anläßlich meines
Dienſtjubiläums ſo freundlich gedachten,
herzlichſten Dank.
Alwin Schettler.
Nieder=Ramſtadt, Anſtaltsmähle. (*16154
Statt Karten.
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Kiesſtr. 131. (16150
Ihre Vermählung zeigen an:
Heinrich Wechsler
Paulea Wechsler
geb. Sommer
Arheilgen
Biblis
Frauung am 19, Juni, um 12½ Uhr, im Hotel „Stadt
Frankfurt‟ Darmstadt. Bleichstrasse. (*16134
Ihre Vermählung zeigen an:
Georg Schönberger und Frau
Elisabeth, geb. Breunig
Darmstadt, den 18. Juni 1927
Barkhausstrasse 62
Georgenstrasse 12
Kirchliche Trauung: Sonntag, den 19. Juni, nachmittags
3 Uhr, in der Martinskirche. (16049
Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die vielen Beweiſe inniger Anteilnahme,
ſowie auch der zahlreichen Blumenſpenden bei
dem plötzlichen Heimgange meines geliebten
Gatten, unſeres lieben Vaters, Bruders,
Schwagers und Onkels ſagen wir Allen auf
dieſem Wege unſeren herzlichſien Dank.
Im Namen der tieftrauernden
Hinterbliebenen:
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werden geſucht in Malchen-Eberſtadt.
Die beiden Herren, die am 17. Auguſt 1925
abends 12 Uhr, den Zuſammenſtoß mit dem
von 2 Damen beſetzten 6 Sitzer=
Perſonen=
wagen, von Darmſtadt kommend, mit dem
von Malchen kommenden Motorrad mit
Beiwagen und Sociusſitz beobachtet haben,
werden um Aufgabe der Adreſſe höflichſt
gebeten. Zuſchr. u. L72 an dieGeſchſt. d. Bl.
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n. b.H.
s sehenl
Nummer 167
Samstag den 18 Juni 1927
Seite 5
Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſtadt, 18. Juni.
— Ernennt wurden: am 2. Juni 1927: der Gendarmeriewachtmeiſter
Wilhelm Wöll zu Ober=Ingelheim zum Gendarmerieoherwachtmeiſter
mit Wirkung vom 1. Juni 1927; am 3. Juni 1927: der
Verwaltungs=
inſpektor Heinrich Kirſchbaum zu Lauterbach zum geſchäftsleitenden
Verwaltungsinſpektor bei dem Kreisamt Lauterbach mit Wirkung vom
1 Juli 1927; die Lehrerin Mathilde Berbenich zu Mühlheim, Kreis
Offenbach, zur Lehrerim an der katholiſchen Volksſchule zu Bingen: am
8. Juni 1927: der Lehrer Friedrich Wagner zu Reichelsheim, Kreis
Erbach, zum Lehrer an der Volksſchule zu Griesheim, Kreis Daumſtadt.
— Erledigt iſt: eine Lehrerſtelle für einen katholiſchen Lehrer an der
Volksſchule in Gau=Biſchofsheim, Kreis Mainz. Dienſtwohnung
ſt vorhanden und frei.
— Verſetzung in den Ruheſtand. In den Ruheſtand tritt vom
1. Juli 1997 ab der Kommunalforſtwart Förſter Georg Adam Hering
zu Kirchbrombach auf Grund des 8 1 des Geſetzes über dio Altersgrenze
der Staatsbeamten vom 2. Juli 19B3 bzw. 19. Dezember 1923 in
Ver=
bindung mit Artikel 2 des Geſetzes über die Einſtellung des
Perſonal=
abbaues in Heſſen und zur Aenderung des heſſiſchen
Perſonglabbau=
geſetzes vom 8. Oktober 198.
L.U. Von der Landesuniverſität. Der ordentliche Profeſſor für
Geburtshilfe und Gynäkologie Dr. von Jaſchke bleibt
erfreulicher=
weiſe unſerer Unicerſität erhalten; er hat den an ihn ergangenen Ruf
an die Akademie Düſſeldorf abgelehnt.
— Heſſiſches Landestheater. Neuanmeldungen für die
Mieten im Spieljahr 1927 /28 (ausgenommen Galerieplätze)
werden noch bis einſchließlich 25. Juni an der Hauptkaſſe des
Landestheaters angenommen, die wochentäglich von 9—2 Uhr
Sprech=
ſtunden für Mieter eingerichtet hat und zu allen Auskünften gern bereit
iſt. Es ſind, wie im laufenden Jahr, 6 Vollmieten im Großen Haus
und 6 Zuſatzmieten im Kleiuen Haus aufgelegt. Außerdem wird ein
Abonnement ſür 8 Konzerte ausgegeben. Die vor einigen Jahren
ein=
geführten Zahlungserleichterungen (Zahlung in 10
Monats=
raten, Stundung uſw.) ſind beibehalten worden, als neue Vergünſtigung
wuurde die Einrichtung der Wahlvorſtellungen getroffen, die
dem Mieter ermöglicht, den 6. Teil der gemieteten Vorſtellungen ſelbſt
auszuſuchen. Die beweglichen Mieten k. und I., die nicht an beſtimmten
Wochentagen aufgerufen werden, erhalten zum Ausgleich dafür je zwei
Vorſtellungen im Großen Haus, die dazu gehörigen Zuſatzmieten je
zwei Vorſtellungen im Kleinen Haus mehr als die feſten Mieten. In
dieſen verhältnismäßig kleineren Mieten k. und l. ſind noch gute Plätze
aller Platzarten (mit Ausnahme der Galerien) zu haben. Denjenigen
Mietern, die ganze Logen mieten wollen, wird empfohlen. Ich
baldigſt mit der Hauptkaſſe (Mietabteilung in Verbindung zu ſetzen,
Dieſe vor einigen Jahren neu eingeführte Mietart erfreut ſich ſteigender
Beliebtheit, die offenbar nich nur auf die erhebliche Preisermäßigung
im Verhältnis zu den einzelnen Logenplätzen, ſondern auch darauf
zu=
rückzuführen ſein dürſte, daß die Mieter ganzer Logen die Aufführungen
ohne Störung durch fremde Beſucher genießen, ihrerſeits aber
unauf=
fällig und ohne Störung des übrigen Publikums den Zuſchauerraum
auch nach Beginn der Vorſtellung betreten oder vor Schluß der
Vor=
ſtellung verlaſſen können. Es iſt deshalb auch wohl kein Zufall, daß die
meiſten Beſtellungen auf ganze Logen aus ſolchen Beſucherkreiſen
kommen, die beruflich bis in die ſpäten Abendſtunden gebunden ſind,
aber doch die Vorteile eines regelmäßigen Theaterbeſuches im Nahmen
einer Miete nicht entbehren wollen.
— Sommerſpielzeit im Kleinen Haus des Heff. Landestheaters.
Leitung: Direktor Adalbert Stefter. Die Vorbereitungen für die am
Samstag, den 25. Juni ſtattfindende Eröffnungsvorſtellung „Die Roſe
von Stambul” haben begonnen und der außerordentliche Welterfolg der
Fallſchen Operette iſt bekannt. Auch fand dieſe Operette vor Jahren
in der Inſzenierung von Direktor Steffter mit Erik Wirl. dem
berühm=
teſten Tenor der Jetztzeit, treu bleiben Um vielfachen Wünſchen nach= Fehler, die den Inſtrumentengruppen anhafteten, beginnen zu
ver=
zukommen, wird für die Sommerſpielzeit auch ein Vorverkauf beim ſchwinden, es herrſcht Diſziplin, Reinheit und Spielfreudigkeit, kurz:
Verkehrsverein eingerichtet.
Piccoli”. In den heute Samstag und morgen Sonntag, nach= beſchlagen. Die Lohengrin=Fantaſie, die Fantaſie aus „Caballeria
Ruſti=
mittags 4 Uhr beginnenden Kinder=Vorſtellungen gelangt
das reizende muſikaliſche Märchen „Der geſtiefelte Kater” ſowie Kapellmeiſter dieſe Werke genau kennt, und daß er die Gabe hat, ſie in
ein origineller Bunter Teil” mit ca. 7 Nummern zur Darbietumg.
Der Kartenverkauf iſt nur im Verkehrsbüro. Die Eintrittspreiſe be= gramms, die Oſian=Quvertüre von Niels Gade, die Phädra=Quvertüre
tragen 5o Pf. bis 150 Mark für Kinder wie Erwachſene. Siche Anz) von Maſſenet und ein „Danze Piemonteſſ” von Sinigagliag paßten
vor=
japaniſches Kinderfeſt, mit Boluſtigungen aller Art, wie Eſelreiten und verlangte welchem Wunſche vom Städtiſchen Orcheſter bereitwilligſt
„Fahren uſw. ſtatt. Abends 8 Uhr konzortiert eine Abteilung des entſprochen wurde. Wenn das Orcheſter ſich ſo weiter entwickelt, ſo
Städtiſchen Orcheſters, anſchließend findet Reunion ſtatt. Bei Eintritt werden dieſe Saalbau=Konzerte in Bälde das ſein, was ſie ſein ſollen,
der Dunkelheit werden die Gartenanlagen feenhaft beleuchtet, ſo daß populär bei der Darmſtädter Bevölkerung.
ſich ein Beſuch des Gebotenen nur lohnen kann. Die Eintrittsrreiſe
ſind volkstimlich gehalten. Auf morgige Anzoige wird verwieſen.
findet im Saal der Städtiſchen Akademie ſür Tonkunſt, Eliſabethen= Wenn dieſer hochverdiente Beamte, der ein gleich hervorragender Juriſt
Opernſchule, Geſangsklaſſe Profeſſor C. Beines, ſtatt. Das Programm teilnahm, ſo iſt es doch nicht nur Ehrenpflicht, ſondern auch eine Pflicht
verzeichmet 4 Lieder aus den Brautliedern von Peter Cornelius, je dankbaren Gedenkens, heute an dem Tage, da Exz. von Ewald ſeinen
4 Lieder von Hugo Wolf, Franz Schubert und Johannes Brahms. Die 75. Geburtstag feiern darf, an ſeine Verdienſte zu erinnern. Am 18. Juni
Klavierbegleitung hat Herr Profeſſor Carl Beines ſelbſt übernommen. 1852 in Rehbach bei Erbach geboren, beſuchte Chriſtian Wilhelm Karl
Es treten auf die Damen: Grete Ritſchl, Luiſe Müller, Anny Kaiſor Ewald das Gymnaſium zu Weimar. Er ſtudierte an den Univerſitäten
rund Annelieſe Wehner. Programme (20 Pf), zugleich als Eintritts= Leipzig, Göttingen, Gießen, und beſtand im Jahre 1874 das erſte und
karten geltend, ſind im Sekretariat der Städtiſchen Akademie zu erhalten. 1877 das zweite Staats xamen. 1879 wurde er Amtsanwalt in Mainz,
k2. Duvertüre „Orpheus in der Unterwelt”, 3. Potpourri „Der Zigeuner= Gerichtsbarkeit Deutſchlands war er bis zum Oktober 1905 erfolgreich
baron” 4. „Gſtudiantina”, Walzer, 5. „Siameſiſche Wachtparade”, tätig. Um dieſe Zeit wurde er als heſſiſcher Juſtizminiſter nach
Darm=
meiſter Ernſt Guido Naumann.
11½ Uhr, nachmittags 3½ und 4 Uhr, Sonntags nur vormittags, ſtatt, verlieh der Großherzog Herrn Ewald den eublichen Adel. Exz von
Samstag geſchloſſen.
— Volkshochſchule. Wir machen noch einmal aufmerkſam, daß alle, vermählt. Seine Gattin iſt noch heute vielfach in gemeinnütziger und
die ſich an unſerer Fahrt nach Wimpfen beteiligen wollen, bis Sams= ſozialer Weiſe tätig. Wir ſind überzeugt, daß ſich unſeren herzlichen
tag mittag unſerer Geſchäftsſtelle melden ziſſen, ob ſie in der Jugend= Glücknfünſchen zu dem heutigen Tage eine große Anzahl derer
an=
herberge oder im Gaſthaus übernachten wollen. Gleichzeitig iſt eine ſchließen wird, die mit Exz, von Ewald im Amte und in den Parlamenten
Gebühr von 2 Mark zu entrichten.
„Waſcha”. Am Mittwoch nachmittag fand im Saale Ernſt=
Ludwig=
ſtraße 20 ein Vortrag mit praktiſchen Vorführungen über den neu= den letzten Wochen iſt ein etwa 2jähriger Mann, angeblich im
Auf=
partigen Waſchapparat „Waſcha” ſtatt. Die zahlreich anweſenden Damen trage der Volkshochſchule, in Darmſtadt aufgetreten, um Höver für
konnten ſich überzeugen, wie ohne Stampfen, Drehen oder Reiben ſehr einen Vortrag über Seelenkunde zu werben. Es iſt ihm dies auch in
viel Wäſche in einem verhältnismäßig kleinen Apparat tadellos ge= einigen Fällen gelungen, auch verſtand er es, die für die Hüuerkarten
waſchen wurde bei äußerſt ſparſamem Brennmaterialverbrauch. Das angeſetzten Beträge zu kaſſieren. Als jedoch zu dem feſtgeſetzten Termin
große Intereſſe, das der Apparat gefunden, veranlaßt die veranſtaltende, an die Intereſſenten keine Karten geliefert und ihnen auf Anfrage von
Firma Philipp Schaaf, Fachgeſchäft für nediegenen Hausrat, die Vor= der Volkshochſchule mitgeteilt wurde, daß ein ſolcher Vertrag nicht
führung am kommenden Mittwoch nochmals wiederholen zu laſſen.
Darmſtadt. Am 12. Juni 1927 konnte die Deutſche Bau= und Siedlungs= groß, ſchlank, hat blaugraue Augen, ſtarke Backenknochen, ſpitzes Kinn,
geiner ſtarken Gemeinſchaft zuſammenſchließen. Die bisherigen Erfolge gaben zu ſeiner Ermittelung machen können, werden gebeten, bei der
der D.B.S., die bis heute über 850 Häuſer finanziert hat, müſſen als Kriminal=Abteilung, Steinſtraße 21, Zimmer 61. vorzuſprechen. Auf
gerfreuliche Tatſache. Die D.BS. wird, trotz aller Gegenſtrömungen, ihr h
ugemeinmitziges Wohnungsbau=Programm auch in Zukunft durchführen, entwendet.
— Gewerbe=Muſeum. In der Ausſtellung „Künſtleriſche
Form=
gebung des Reiches” findet am Sonntag, den 19. Juni, um 11 Uhr,
geine Führung ſtatt.
—Quartiere. Der Denkmalsausſchuß der heſſiſchen Artillerie ſucht
nnoch eine größere Anzahl einfache Quartiere für 2./3. Juli gegen
EVergütung. Näheves ſiehe Anzeige
—Billiger Sonntag im Frankfurter Zoo. Am Sonntag, 19. Juni,
niſt der Garten und das Aquarium während des ganzen Tages zu halben
Eintrittspreiſen zugänglich. Nachmittags 4 Uhr und abends 8 Uhr
fin=
den Konzerte im Freien ſtatt. Bei günſtiger Witterung Reit= und Fahr=
Ubetrieb im Wäldchen.
Pechenſenian des Heſchen Londeshelers!
Großes Haus.
Waguer. Preiſe: 1 bis 10 M.
Montag, 20. Juni. Keine Vorſtellung.
Troubadour”. Oper von Verdi. Preiſe: 1 bis 10 M.
Mittwoch, 22. Juni. 1 26. Anfang 7 Uhr. Ende nach 10 Uhr:
„Figaros Hochzeit”, Oper von Mozart. Preiſe: 1 bis ſchönſte, denn es gibt keine tiefere Befriedigung, als für andere da zu
10 M. (Vorverkauf für Mieter: Samstag, 18. Juni.)
Donnerstag, 23. Zuni. (1 24. Anfang 7 Uhr, Ende nach 10 Uhr: Das erfordert allein die Verantwortung, die man ſich und dem Kranken
„Nathan der Weiſe‟ Ein dramatiſches Gedicht von
G. E. Leſſing. Preiſe: 1 bis 10 M.
1 bis 10 M.
Samstag, 25. Juni. D 24. Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: ſondern bei Eignung ſpäterhin auch in den verſchiedenſten Spezial=
Preiſe: 1 bis 10 M.
weiße Mietkarten). I (Bühnen=Volksbund, für diejenigen
K=Mieter, die Zuſatzmiete Xll haben). Anfang 7 Uhr, Ende
Die Spielzeit 1927/28
beginnt im Großen Haus am Sonntag, 11. September, im liebe gewährleiſtet.
Kleinen Haus am Samstag, 24. September. Als
Eröff=
nungsvorſtellungen ſind in Ausſicht genommen: in der Oper:
„Fulius Cäſar” von Händel, „Die vier Grobiane‟
von Wolf=Ferrari; im Schauſpiel: „Timon von Athen”
Hauptkaſſe (Mietabteilung) erbeten.
Kleines Haus.
Eröffnung der Sommerſpielzeit (Leitung: Direktor Adalbert leitende Stellungen errichtet.
Steffter): Samstag, 25. Juni, abends 8 Uhr, Sonntag, 26.
von Stambul”.
Spendet morgen
dem Rotkreuztag
dem Alice-Hospital und seiner
Schwesternschaft
Tapeten / Linoleum
Groß= ind Kleinverkauf
ung, korn ete.
vorm. Frankfurter Tapetenfabrik
9934a)
Schleiermacherſtraße 21—23 (am Gericht)
— Städtiſche Orcheſter. Im vollbeſetzten Garten des Saalbaues fand
vorgeſtern abend das Städtiſche Orcheſter und ſein neuer Leiter, Herr
Kapellmeiſter Ernſt Guido Naumann großen Erfolg. Die Hoffnung, die
bereits hier viel Beifall und dürfte der Erfolg dieſes Werkes auch jetzt man an die Tätigkeit des neuen Leiters geknüpft hat, ſind nicht zu groß
geweſen. Seine Arbeit beginnt jetzt ſchon Fwichte zu tragen. Die
das Orcheſter fängt an, ſich auf ſeine Aufgabe zu beſinnen. Herr Nau=
— Orph=um. Nachmittagsvorſtellungen des „Teatro dei mann iſt nicht nur in der Konzert=, ſondern auch in der Opernliteratur
rana” und zum Schluß der Roſenkavalier=Walzer zeiaten, daß der
jeder Hinſicht wirkſam zu geben. Auch die übrigen Nummern des Pro=
* Orangeriegarten. Sonntag, den 19. Juni, findet im Orangerie= züglich in den Nahmen des Ganzen, und die Aufführung dieſer und
garten, wie aus heutiger Anzeige erſichtlich, ab nachmittags 4 Uhr, ein aller Stücke war, wie geſagt, ſo, daß das Publikum Zugabe über Zugabe
O.
* Staatsminiſter a. D. von Ewald feiert heute, am 18. Juni, ſeinen
75. Geburtstag. Exzellenz von Ewald war einer der hervorragendſten
— Städtiſche Akademie. Am Dienstag, 21. Juni, abends 8 Uhr, und ſympathiſchſten Beamten des heſſiſchen Staates im aneien regime.
ſtraße 36, ein Vortrags=(Lieder=Abend von einigen Schülerinnen der war, auch nach dem Umſturz nicht mehr am öffentlichen Leben Heſſens
— Promenadekonzert anläßlich des Roten=Kreuz=Tages. Das Städt. 1882 Amtsrichter in Worms, von 1884 ab amtierte Herr Ewald als
Orchſter konzertiert am Samstag, den 18. Juni, nachmittags von 12. Staatsanwalt in Darmſtadt und Mainz, und wurde am 25. Juni 1896
bis 1 Uhr auf dem Paradeplatz nach folgendem Programm: 1. Marſch, als Neichlsgerichtsrat nach Leipzia berufen. An dieſer Stätte der höchſten
16. Telefunken”, Potpourri, 7. Marſch. Leitung: Städtiſcher Kapell= ſtadt berufen. Am 4. Februar 1906 wurde Herr Ewald heſſiſcher
Staats=
miniſter unter Belaſſung in der Stelle als Juſtizminiſter. In dieſer
— Im Schloßmuſeum finden täglich Führungen vormittags 11 und hohen Stellung war er bis zum Umſturz tätig. Im Dezember 1912
Ewald iſt mit einen Tochter des Kommerzienrats Falckenberg in Worms
zuſammen arbeiten durften.
1 Polizeibericht. Warnung vor einem Betrüger. In
ſtattfinden würde und auch keine Perſon zur Werbung beauftragt ſei,
— Deutſche Bau= und Sieblungs=Gemeinſchaft e. G. m. b. H., ſtellte ſich der Schwindel heraus. Der Betrüger iſt etwa 1,75 Meter
0Gemeinſchaft e, K. m. b. Darmſtadt wiederum 130 neue zinsloſe Bau= ſtrohblondes, volles, geſcheiteltes Haar und gepflegte Hände. Er war, holung des herrlichen Spätwerkes des italieniſchen Großmeiſters,
4=Darlehen an ihre Mitglieder vergeben, und erbringt damit abermals mit einem braungrauen Anzug, der mit lila Streiſen durchzogen iſt, ſeines letzten Bühnenwerkes, ſeiner einzigen komiſchen Oper.
den Beweis, welche Vorteile es bedeutet, wenn ſich viele Genoſſen zu bekleidet. Perſonen, die durch den Schwindler geſchädigt ſind und An= Man iſt jedesmal von neuem erſtaunt über den ſprühenden Geiſt,
ſäußerſt gut bezeichnet werden. Auch daß die öffentliche Erwerbsloſen= Grund von Ausſchreiben wurden feſtgenommen: Arbeiter Arthur Menzel, die kunſtvollſten Enſembles, die Kraft ſcharfer Charakteriſtik, die
fFürſorge erneut um Millionen entlaſtet und vielen Erwerbsloſen aus Prenzlau wegen Strafverbüßung und Metzger Ernſt Robinſty aus knappe, durchſichtige, techniſch vollendete Form bei Anwendung
fArbeit und Brot und Wohnungsloſen Wohnung geſchaffen wird, iſt eine Poſen wegen Unterſchlagung. Aus dem Vorraum des Stadtkranken= ſparſamſter Mittel. Lein einziger ſchwacher Takt, keine Tribig=
Zum Rotkreuztage 1927.
Du biſt krank und elend, deine Freunde und Bekannten bleiben
Sonntag, 19. Juni. T 25, G 18 (Darmſtädter Volksbühne). An= fern, nur die dir am nächſten ſtehen, bemühen ſich um Dich. Aber auch
fang 5½9 Uhr, Ende 10 Uhr: „Siegfried” von Richard ſie ſind oſt hilflos im Helfen. Da ſt eine, die weiß, was notut, eine
die dich pflegt, die Tag und Nacht bei dir wacht, unermüdlich: die
Schweſter.
Wir leben in einer Zeitenwende, die viele treue Herzen und Hände
Dienstag, 21. Juni. 4 24. Anfang 7½= Uhr, Ende 10 Uhr: „Der helfen, zu mildern und zu lindern nötig hat, und keiner hat mehr das
Necht, nur ſich allein zu leben. Der Schweſternberuf iſt ein hoher
und aufobferungsvoller Beruf. Er iſt der ſchwerſte aber auch der
ſein und anderen zu helfen. Aber es iſt heute von zwingender
Not=
wendigkeit, für einen ſolchen ſchweren Beruf gut ausgebildet zu ſein.
gegerüber ſchuldig iſt.
Der Schweſternberuf erfordert neben der eigenen Befähigung viele
Freitag, 24. Juni. T 26. K (Bühnen=Volksbund; für diejenigen Kenntniſſe und Handfertigkeiten. Die Schweſter vom Roten Kreuz
K=Mieter, die Zuſatzmiete Xl haben). Anfang 7 Uhr. Eude findet ihre berufliche Erziehung und Ausbildung in einem
Mutter=
lauſe vom Noten Kreuz, deren es gegenwärtig 56 in dem verſchiedenen
10 Uhr: „Der Bürger als Edelmann, Komödie Teilen des Reiches gibt. Die Aufnahme ſetzt allgemein eine ſehr gutg
mit Täuzeu von Moliere, Muſik von R. Strauß. Hierauf: Familienerziehung und Schulbildung, eine widerſtandsfähige Geſundhait
„Ariadne auf Naxos”. Oper von R. Strauß. Preiſe; und ein Alter von 18 bis 36 Jahren voraus. Die Ausbildung dauert
2 bis 3 Jahre und erfolgt nicht nur in allgemeiner Krankenpflege,
„Spiel im Schloß‟. Eine Anekdote von F. Molnar, gobieten, ſo z. B. in Fürſorge und Wohlfahrtspflege. Zu
Kindergärt=
neriunen, Hort= und Jugendleiterinnen, als Hebammenſchweſter,
Sonntag, 26. Juni. Sonntags=Fremdenmiete 15. Vorſtellung Nöntgen= und Laboratoriumsgehilfin. Wirtſchaftsſchweſter u. dal, mehr,
werden die Schweſtern vom Roten Kreuz ausgebildet.
Die Ausbildung geſchieht in der Regel koſtenlos. Schon die
Schüle=
rin erhält neben der freien Staion ein Taſchengeld. Die Schwoſter iſt
10 Uhr: In nuer Einſtudierung und Inſzenierung: „Die in Krankheitstagen, bei Invalidität und im Alter verſorgt. Das Leben
verkaufte Braut”, Oper von F. Smetana. Preiſe: im Mutterhauſe iſt das einer Familie, auf ernſter religiöſer Grundlage
120 bis 12 M. — Letzte Vorſtellung der Spielzeit 1926/27. beruhend. Jedes Mitglied iſt beſtrebt, in Geſinnung und Benehmen den
guten Geiſt zu pflegen, der in der Rückſicht aufeinander die Rückſicht auf
den Nächſten und darum die vorurteilsfreie und hilfsbereite Nächſten=
Am Rotkreuztag geziemt es ſich, der Schweſter vom Roten Kreuz
in Dankbarkeit zu gedenken. Ueber 7200 Schweſtern gehören jetzt dem
Deutſchen Noten Kreuz an. Wo ſie hinkommen mögen: ans Krankenbet,
ins Säuglingsheim, ius Altersheim, überall bringen ſie Hilfe,
Linde=
rung Hoffnung und Segen. Ihr Leben und ihr Tun heißt geben. Das
von Ehgkeſpeare. — Mietanträge werden bis 25. Juni an die Deutſche Rote Kreuz hat gerade in der letzten Zeit die Ausbildung der
Schweſtern beſonders erweitert und ausgebaut. Es hat in der
Werner=
ſchule vom Roten Kreuz (ehemals Deutſche Peſtalozziſtiftung) in Berlin=
Lankwitz, eine beſondere Schule zur Ausbildung von Schweſtern für
Wer ſich der Aufgabe der Rotkreuzſchweſter widmen will, melde ſich
Juni, abends 8 Uhr: Gaſtſpiel Erik Wirl: „Die Roſe bei einem der Mutterhäuſer vom Roten Kreuz. Wir aber, die wir
in der Notkreuzſchweſter das Bild ſelbſtloſer Nächſtenliebe erblicken,
gnißen ſie morgen am Rotkreuztage in Ehrerbietung, und bekunden
unſeren Dank durch Spenden für das Heſſiſche Mutterhaus, das Alice=
Hoſpital in Darmſtadt.
Aus den Parteien.
— Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei. Die
gemeinſame Wanderung am Sonntag, den 19. Juni, fällt aus, hierfür
findet ein Nachmittagsſpaziergang nach Roßdorf ſtatt. Die Mitglieder
treffen ſich um 2 Uhr Ecke Heidenreichſtraße und Roßdörferſtraße.
Ab=
marſch 2½ Uhr püinktlich. Um zahlreiche Beteiligung wird gebeten.
Lokale Veranſialtungen.
Die direrunter erfchelnendm Notiyen And ansſchlleßlich ald Binwelſe auf Aunsienn w betrachten.
in leinem Falle irgendwie alt Beſbrechung oder Kriſk.
— Verein ehem. Jäger zu Pferd Nr. 3, Darmſtadt und
Umgebung. Die Mitgliederverſammlung findet nicht, wie angeſagt, am
19. Juni ſtatt, ſondern am 26. Juni, vormittags 9½ Uhr im
Vereins=
lokal Waldſtraße 23.
—Verein heſſiſcher ehem. Leibdragoner. Es wird
auf den am kommenden Sonntag, 19. Juni, ſtattfindenden Ausflug nach
Nieder=Ramſtadt aufmerkſam gemacht. Für die Fußwanderer
Treff=
punkt morgens 8 Uhr Ecke Landskron= und Ludwigshöhſtraße. Für die
erſt ſpäter kommenden Abfahrt Roſenhöhe—Nieder=Ramſtadt 13.16 Uhr.
Kunſtnotizen.
Ueber Werte, Künſtier oder Hünſtieriſche Drranftaltungen, deren im Rachttehenden dreitwung
geſchleht, behält ſich die Redattlon ihr Urtell vos
— Palaſt=Lichtſpiele. Der große Ufa=Film „Potsdam, das
Schickſal, einer Reſidenz‟. Dieſer Film beſitzt, kulturhiſtoriſche
Be=
deutung, denn er zeigt das Leben der Potsdamer Geſellſchaftskreiſe vor
dem Kriege, weiſt auf die Zuſtände während des Krieges hin ſchildert
den Niedergang einer Geſellſchaftsſchicht und den Aufſtieg des neuen
Potsdams, das Potzdam der Arbeit. Eine belebte Spielhandlung rankt
ſich um dieſe Häufung verſchiedenartigſter Milieus. Ein General, deſſen
Sohn im Kriege fällt, weigert ſich, einem jungen Mann die Hand ſeiner
Tochter zu geben, weil der Vater dieſes jungen Mannes einmal vor
Jahrzehnten bei einem Duell gekniffen hat. — Es wird gezeigt, wie der
Krieg Vorurteile beſeitigt, wie ſich ein neues Potsdam der Arbeit aus
dem alten traditionellen Potsdam höfiſcher Sitte und friderizianiſcher
Feingeiſtigkeit loslöſt — Der zweite Schlager, „Ein Staatskerl”, mit
dem beliebten amerikaniſchen Künſtler Raymond Griffith. Hier wird
das Unwahrſcheinliche zum Ereignis. Der Film, eine luſtige Groteske,
mit zahlloſen urdrolligen Sſtuationen, der reine Lachſalven auslöſt,
dürfte auch hier ſeine Wirkung nicht verfehlen.
Tageskalender für Samstag, den 18. Juni 1927.
Hefſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 71 Uhr, Ende
10 Uhr: „Wilhelm Tell.” — Kleines Haus: Keine Vorſtellung. —
Orpheum, abends 8 Uhr: Gaſtſpiel des „Teatro dei Piccoli.”
— Konzerte: Schloßkaffee. Hotel=Reſt. Schmitz, Kaffee=Reſt.
Waldesruhe, Bismarckeck. — V. H. C. Darmſtadt:
Abend=
ſpaziergang nach dem neuen Schießhaus: Zuſammenkunft: 8 Uhr,
Ecke Bismarckſtraße und Landaraf=Philipp=Anlage. —
Oden=
waldklub, Ortsgruppe Darmſtadt: Zweitageswanderung nach
Oberheſſen. — Theater=Varieté=Saal Perkeo, Alexanderſtr., 12,
abends 8 Uhr: Heitere Burlesken. — Kinovorſtellungen:
Union=, Reſidenz=Theater. Palaſt=Lichtſpiele.
Erhältich in allen einschliss, Geschätten
1G. Farbenindustrie Aktiengesellschaft
Abteilung Schädlings-Bekämsfungsmitte!
Hoschst 2Min
Leverkusen Wöln ch
*Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Freitag, den 17. Juni.
Folſſeſſ.
Lyriſche Komödie von Boito, Muſik von G. Verdi.
Nach längerer Pauſe ward uns die Freude einer
Wieder=
die Fülle thematiſcher Erfindung, die melodiſchen Schönheiten,
zauſes wurde ein Herrenfahrrad. Marke „Diamant”, FabrikNr. 143 716, lität oder nichtsſagende Füllſel, keine Arbeit auf Effekt. Alles
muſikaliſch voll Bedeutung, fein und vornehm, aufgebaut auf
ein vorzügliches Textbuch: ein Meiſterwerk.
Die Aufführung des außerordentlich ſchwierigen Stückes war
ſo gut, wie immer, und kann ſich weithin ſehen laſſen. Wir
haben in Johannes Biſchoff einen Falſtaff, der in
Erſchei=
nung, perſönlicher Auffaſſung, überzeugender Darſtellung und
geſanglicher Beherrſchung unübertrefflich ſcheint. Das Terzett
der Frauen und die Quickly finden in den Damen Martha
Liebel, Margarete Albrecht. Paula Kapper — dieſe
zum erſten Male in der Rolle der Alice — und Anna Facobs
vortreffliche Wiedergabe. Der eiferſüchtige Ehemann Ford hat
in Leo Barezinſky einen temperamentvollen Vertreter. In
der Rolle des Liebhabers Fenton begrüßten wir Hans
Hoeff=
lin als willkommenen, ſtimmbegabten Gaſt. Ein köſtliches
Gaunertrio gaben die Herren Kuhn, Ney, Vogt, wozu ſich
als Wirt Herr Hinkel geſellte. Die prachtvollen Chöre (Berth.
Sander) und unſer glänzend ſpielendes Orcheſter halfen dem
von der brillanten Schlußfuge gekrönten Werk zu hinreißender
Wirkung. Die Schlembachiſche bewährte Inſzenierung hatte
durch O. F. Schuh nicht unweſentliche draſtiſche Verſtärkungen
erfahren. Joſeph Roſenſtock dirigierte mit unwiderſtehlichem
v. H.
Schwung und feinſter Einfühlung.
Seite 6
Stadtverordnetenverſammlung.
Der Herv Oberbürgermeiſter eröffnet die Sitzung um 6 Uhr 10 Min.
1. Beſchaffung eines neuen Krankentransportwagens.
Der ſeinerzeit von der Heeresvervaltung übernommene Wagen ſoll
durch einen neuem erſetzt werden. Ein Abſchluß wurde mit der Firma
Haas u. Bernhard getätigt. Einem Opelwagen will die Firma mit
neu=
zeitlichen Ausſtattngen zum Geſamtpreis von 9850 Mark betriebsfertig
Darmſtadt liefern. Die Mittel für die Beſchaffung ſtehen im
Erneue=
rungsfonds für Kraftwagen der Feuer= und Rettungswache zur
Ver=
fügung. Die Vorlage wird genehmigt.
2. Umbau des Ofenblocks II im Gaswerk.
Der im Jahre 1920/21 für regenerative Beheizung aus einer
Zen=
tralgeneratovenanlage und mit hochfeuerbeſtändigen Silika=Retorten
um=
gebaute Ofenblock II hat ſich außerordentlich bewährt. Gegenüber einer
Holtbarkeitsgarantie von 1000 Betriebstagen wunde eine Betriebszeit
von 2100 Ofentagen erreicht, trotzdem die Oeſen in ſehr hoher
Tem=
peratur gehalten wurden. Der Ofenbau der Oefen muß erneuert
werden. Ein Abſchluß wurde mit der Stettiner Chamotttefabrik A.=G.
vorm. Didier, Berlin, geführt.
Die erforderlichen Mittel, die auf rund 120 000 Mark vevanſchlagt
ſind, ſollen wie folgt aufgebracht werden, wobei zu berückſichtigen iſt, daß
dieſer Betrag bei einer derzeitigem Ueberteuerung gegenüber dem Stand
von 1913 (Wertbemeſſung der geſamtem Anlagen) von 50 Prozent einem
Werte im Jahre 1913 von 80 000 Mark entſpricht. Demgemäß ſind 40 000
Mark aus dem Unterhaltungsfonds zu entehmen. Von dem Reſtbetrag
hat 40 000 Mark der Erneuerungsfonds zu tragen, da dieſer Betrag
die Koſten der unbedingt notendigen Inſtandſetzung der zurzeit
vor=
handenen Anlagen darſtellt. Die übrigen 40000 Mark ſind aus
Ver=
mögensmitteln zu Laſten des Anlagekapitals zu nehmen, da gleichzeitig
eine Verbeſſerung der derzeitigem Anlagem durch den Umbau erreicht
wird, deren Werr dieſem Betrag entſpricht.
Auch dieſe Vorlage wird genehmigt.
3. Inſtandſetzung der beiden Gasbehälter.
Die beiden Gasbehälter des Gaswerks von 30000 und 9000
Kubik=
meter Faſſungsvermögen bedürfen gründlicher Inſtandſetzung ſowie
neuen Farbenanſtrichs. Die Stützenfüße beider Behälter ſind derart
ausgebildet, daß ſich Regenwaſſer darin ſammelt, wodurch ſtets
Roſtun=
gen entſtehen. Dieſe Hohlräume ſollen daher mit Beton ausgegoſſen
und gleichzeitig ſoll der Grundring des Waſſerbaſſins am großen
Be=
hälter durch Einbetonieren gegen Roſten geſichert werden. Die Koſten
werden auf rund 50 000 Mark veranſchlagt. Die erforderlichem Mittel
wurden im Voranſchlag 1927 unter Rubrik 1 und 2 der Gaswerkskaſſe
vorgeſehen. Die Arbeiten ſollen ausgeſchriebem werden. Auch dies
findet Zuſtimmung.
4. Erhebung der örtlichen Kirchenſteuer durch die evangeliſche
Geſamt=
gemeinde für das Rechnungsjahr 1927.
Die evangeliſche Geſamtgemeinde Darmſtadt beabſichtigt, für 1927
eine Geſamtumlage von 165000 Mark — im Vorjahr 185 000 Mark —
zu erheben. Die Erhebung wird nicht beanſtandet.
5. Ortsſatzung über die Erhebung einer Bierſteuer in der Stadt
Darmſtadt.
Nach dem vorliegenden Entwurf ſoll das im Gemarkungsbezirk
her=
geſtellte oder in denſelben eingeführte Bier einer Steuer von 7 Prozent
des Herſtellerpreiſes unterliegen. Unter Bier werden auch bierähnliche
oder bierartige Getränke verſtanden. Steuerpflichtig iſt der Herſteller
oder der Einbringer. Die Empfänger von Bier ſind verpflichtet, der
Steuerſtelle und ihrem Beauftragten über Herkunft, Menge und
Her=
ſtellerpreis des bezogenen Bieres Auskunft zu geben. Betriebs= und
Lagerräume der Herſteller, Einbringer und Empfänger unterliegen der
Steueraufſicht.
Gegem die Vevanlagung der Steuer iſt binnen 1 Monat nach
Zu=
ſtellung des Steuerbeſcheids Einſpruch zuläſſig. Der Einſpruch iſt beim
Oberbürgermeiſter einzulegen, der über ihn entſcheidet. Gegen deſſen
Entſcheidung ſteht dem Steuerpflichtigen die Klage im
Verwaltungs=
ſtveitverfahren zu gemäß Art. 200 Städteondnung.
Die Beitreibung geſchieht im Verwaltungszwangsverfahren.
Der Referent, Stadtv. Dr. Bender, verweiſt darauf, daß die
Bierſteuer bereits grundſätzlich von der Verſammlung beſchloſſen iſt.
Der Entwurf entſpricht der Muſterſatzung. Es wird Genehmigung des
Statuts beantragt. Im Finanzausſchuß war die Abſtimmung 6 gegen
6 Stimmen, lautete alſo auf Ablehnung der Vorlage.
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Sterbefälle. Am 4. Juni: Barbara Maria Nietzſch geb. Gremm,
70 Jahre, Ernſt=Ludwigsplatz 9; Margarete Cramer, ohne Beruf, 16 J.
Am 5. Juni: Jakob Neuroth, Hafner, 82 Jahre, Gutenbergſtraße 23;
Paul Friedrich Wilhelm Feiſt, Oberpoſtſekretär, 66 Jahre,
Wittmann=
ſtraße 3; Karl Heinz von der Heyden, 2 Jahre, von Traiſa, hier
Grafen=
ſtraße 9; Sophia Horſtmann, ohne Beruf, 77 Jahre, Ohlyſtraße 40;
Friedrich Wilhelm Karpenſtein, Eiſenbahninſpektor, 53 Jahre,
Viktoria=
platz 6. Am 7. Juni: Karl Rudolf Emil Ernſt, Lokomotivführer i. R.,
58 Jahre, Viktoriaſtraße 95; Eliſe Weißgerber geb. Vielmetter, 62 Jahre,
Wenckſtr. 20; Johann Lang, Straßenreiniger i. R., 77 Jahre,
Emil=
ſtraße 1. Am 8. Juni: Karl Heinrich, Schneider, 76 Jahre,
Viktoria=
ſtraße 41; Caroline Chanſon, Sprach= und Muſiklehrerin, 54 Jahre,
Lichtenbergſtraße 14. Am 7. Juni: Karoline Krüger geb. Galle, 80 J.
Am 8. 6.: Friedrich Wilh. Gallonske, Obermeiſter i R., von Groß=
Zim=
mern, 67 J., hier Grafenſtraße 9. Am 9. Juni: Katharma Beck, ohne
Beruf, 50 Jahre Kiesſtraße 80; Anna Eliſabethe Schulz geb. Bauſch,
33 Jahre, von Worfelden, hier Grafenſtraße 9. Am 27. Mai: Emma
Jung, ohne Beruf, 67 Jahve, Wienerſtraße 93.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
1. Sonntag nach Trinitatis (19. Juni 1927).
Evangeliſche Gemeinden.
In allen Kirchen Kollekte für die evangeliſchen Gemeinden im
Ausland.
Stadtkirche. Samstag, den 18. Juni, abends 8½ Uhr: Andacht.
Sonntag, 19. Juni, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Kle=
berger. — Vorm. 111 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Heß.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 6—9 Uhr zu ſtiller Andacht
ge=
öffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. —
Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Kleberger.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Zimmer=
mann. — Vorm. 111/ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Zimmermann.
Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Wagner. Mittwoch,
22. Juni, abends 8 Uhr (Konfirmandenſaal im Schloß):”
Jugendver=
einigung der Stadtgemeinde (jüngere Abteilung), Poſaunenchor.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 19. Juni, abends 8 Uhr;
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (ältere Abteilung). — Montag,
20. Juni, abends 8 Uhr: Jugendbunnd der Lukasgemeinde. —
Jugend=
bund der Markusgemeinde. — Dienstag, 21. Juni, abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (jüngere Abteilung). —
Mitt=
woch, 22. Juni, abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung der
Reformations=
gemeinde. — Donnerstag, 23. Junni, abends 8 Uhr: Jugendbund der
Lukasgemeinde: Singkreis. — Freitag, 24. Juni, abends 8 Uhr:
Jugend=
vereinigung der Stadtgemeinde (jüngere Abteilung). — Jugendbund
der Kaplaneigemeinde.
Walderholunngsſtätte am Befſunger Forſthaus. Vormittags 11½
Uhr: R—dergottesdienſt. Pfarrer Wagner.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Marx.
Krankenpflege durch Diakonen: 1. Hauptſtation: Forſtmeiſterſtraße
Fernſprecher 2883; 2. Nebenſtation: Mauerſtraße 5 (in der
Klein=
kinderſchule der Martinsgemeinde).
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17.
Sprechſtun=
den vormittags von 10—12 Uhr. Fernſprecher 2379.
Martinskirche. Vorm. 8½, Uhr: Chriſtenlehre für den Oſtbezirk in
der Kirche. Pfarrer Beringer; für den Weſtbezirk im Gemeindehaus.
Pfarrer D. Waitz. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Berin=
ger. — Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für den Weſtbezirk. Pfarrer
D. Waitz. — Abends 6 Uhr: Gottesdienſt zur Eröffnung des
Konfir=
mandenunterrichts. Pfarrer D. Waitz.
Altersheim. Vorm. 10 Uhr: Pfarraſſiſtent Lein
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Montag, 20. Juni, abends 8
Uhr im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt. Abends 8 Uhr im
Martinsſtift: Mädchenvereinigung Oſt. — Dienstag, 21. Juni, abends
8 Uhr im Gemeindehaus: Jugendvereinigung. — Mittwoch, 22. Junf,
abends 8 Uhr im Martinsſtift: Mädchenvereinigung Oſt. —
Donners=
tag, 23. Juni abends 8 Uhr im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung
Weſt. Abends 8 Uhr (Mauerſtraße 5): Poſaunenchor. — Freitag, 24.
Kuni, abends 8 Uhr im Gemeindehaus: Jugendveroinigung (ältere
Ab=
keilung)
Samstag, den 18. Juni 1927
Stadtv. Schnauber bemängelt, daß nichts davon verlaute, daß
die Realſteuern, wie es das Reichsgeſetz erfordere, angemeſſem geſenkt
werden. Er beantragt Ablehnung der Vorlage, die das Getränke des
kleinen Mannes verteuere. Das Bier ſei ſchon teuer genug.
Der Herr Oberbürgermeiſter betont, daß Frankfurt a. M.
die Bierſteuer beſchloſſen habe. Der Miniſter habe erklären laſſen, daß
er die Vorausſetzungen des § 15 des Finanzausgleichsgeſetzes mit
Rück=
ſicht auf die dargelegten Verhältniſſe der Stadt als erfüllt anſehe.
Stadtv. Aßmuth erklärt, daß ſich ſeine (die ſoz.=dem. Fraktion) der
Abſtimmung enthalte. — Die Vorlage wird gegen die Stimme des
Stadtv. Schnauber angenommen.
6. Mitteilungen.
Am 28. d. M. findet die Beſichtigung der „Traube” durch die
Stadt=
verordneten ſtatt. Der Betrieb ſoll am 1. Oktober beginnen. Am 21.
Juli ſoll die Feſthalle dem Betrieb übergeben werden. Am 4. Auguſt
ſoll die erſte Sitzung der Stadtverordneten wieder im Rathauſe
ſtatt=
finden. Der Raum, der für eine Ratsſtube paßt, ſoll im Erdgeſchoſſe
getäfelt hergeſtellt werden. Ueber die Verwendung des Raumes ſolle,
ſo führt Bürgermeiſter Buxbaum aus, die
Stadtverordneten=
verſammlung beſchließen. — Stadtv. Hütſch erklärt, er ſei durch dieſe
Mitteilungen überraſcht. Der genannte Raum ſei als
Repräſentations=
raum durchaus geeignet, er könne auch vermietet werden. (Zur
Her=
ſtellung des Raumes werden 30 000 Mark gefordert.) — Stadtv.
Alten=
dorf, erklärt auch, die Abſicht komme übervaſchend, der Bauausſchuß
müſſe ſich noch mit der Frage (Pläne uſw.) beſchäftigen. (Der
Denk=
malspfleger iſt mittlerweile gehört worden.) Ins Blaue hinein könne
nichts beſchloſſen werden, ſolange nicht der Verwendungszweck feſtſtehe.
Die Bewilligung der Gelder ſolle durch den Finanzausſchuß gehen. Das
Verſtechenſpiel müſſe aufhören. — Bürgermeiſter Buxbaum erklärt
die Sache für dringlich, da die erſte Sitzung am 4. Auguſt ſein ſolle.
Er perſönlich wolle die Stadtverordnetem nicht überrumpeln. Er habe
den Ehrgeiz, den Raum am 4. Auguſt fertig zu übergeben. Die Pläne
hätten vorgelegem. — Stadtv. Ziegs erachtet, die Bedenken bezüglich
der Pläne ſeien behoben, der Raum möge als Repräſentationsraum
ver=
wendet und die 30000 Mark möchten bewilligt werden. — Stadt. Dr.
Bender hält den vorliegendem Fall für dringlich. Der
Rathausum=
bau ſei fertig bis auf den unteven Raum, da ſei keine Zeit mehr zu
verlieren. — Stadtv. Geißner betont, daß der Raum im Saalbau
unzulänglich ſei, auch deshalb ſei der Fall dringlich. — Stadtv.
Schnei=
der will den heute geforderten Kredit bewilligen, ein Ratskeller ſolle
nicht erſtehen, ſondern nur ein Repräſentationspqum. Bezüglich eines
Ratskellers ermutige das Beiſpiel Frankfurts keineswegs. — Stadtv.
Goſenheimer erklärt, daß die demokratiſche Fraktion die
gefor=
derten Mittel bewillige, ohne ſich für die Verwendung des Raumes zu
binden. — Stadtv. Altendorf will die Bewilligung der Mittel heute
nicht beanſtanden. — Stadtv. Walbe habe Anſtände hinſichtlich der
Pläne. Die Pläne ſollten nochmals dem Bauausſchuſſe vorgelegt
wer=
den. — Der Herr Oberbürgermeiſter betont die Notlage, da
Bürgermeiſter Buxbaum eine Amerikareiſe antreten wolle. Stadtv.
Haury erklärt, daß ein Teil ſeiner Fraktion ſich der Abſtimmung
enthalte. — Die Vorlage (30 000 Mark) wird angenommen. — Stadtv.
Hütſch bemängelt, daß die Stadtverordneten zur Eröffnung der
Aus=
ſtellungen nicht eingeladen wurden. Der Herr Oberbürgermeiſter gibt
dem Vorredner durchaus recht. Das Arvangement habe der Ausſchuß
gehabt. — Zu dieſer Sache ſprechen noch die Stadtv. Geißner und Heß.
Auch Stadtv. Veuſchner ſchließt ſich der Bemängekung des Stadtv.
Hürſch an. Bezüglich der Propaganda für die Kunſtausſtellung geſchehe
in der Oeffentlichkeit zu wenig, an Reklame fehle es in= und außerhalb.
— Der Herr Oberbürgermeiſter verſpricht, Nötiges zu
veran=
laſſen. — Stadtv. Haury beſtätigt, daß in Reklame hier wehr
ge=
ſchehen müſſe. Schilder am Bahnhofe und am Schloſſe müßten
aufge=
ſtellt werden. Hier ſei die Stadt ſelbſt intereſſiert. — Stadtv. Ziegs
evachtet, in Darmſtadt habe man keinen Sinn für Reklame. Es komme
darauf an, wie man die Reklame aufziehe. — Stadtv. Süß betont, es
müſſe zwiſchen Reklame und Propaganda unterſchieden werden. In
Darmſtadt müſſe mehr Propaganda getrieben werden. — Stadtv. Sior
bittet, die Konzerte Somtags im Herrngarten unentgeltlich zu
veranſtalten. Er ſtellt dahingehenden Antvag, der dringlich ſei. Die
Angelegenheit ſoll dem Huratorium überwieſen
werden, das ſich vaſch wit der Angelegenheit befaſſen müſſe, wie
Stadtv. Friedrichausführt. Der Zuſchuß für das Städtiſche Orcheſter
werde allerdings dann etwas größer werden, wenn dem Antrag Sior
entſprochen werde. — Bürgermeiſter Buxbaum ſchlägt vor, die
näch=
ſten zwei Konzerte von Eintrittsgeld frei zu laſſen. — Stadtv.
Stem=
mer ſpricht für den Antrag Sior.
Stadtv. Wieſenecker bemängelt, daß die Verwaltung die Näume
der Feſthalle verpachten wolle. Bürgermeiſter Buxbaum betont, daß
ein Wirt die Wirtſchaftsführung übernehwen müſſe. — Stadtv. Wie=
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx.
Vorm. 11½Uhr: Kindergottesdienſt. — Abends 6 Uhr:
Eröffnungs=
gottesdienſt für den Konfirmandenunterricht des Nordbezirks. Pfarrer
Marx.
Die Johanneskirche iſt wochetags von 7—7 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10
Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Georgi. — Vorm. 11¼ Uhr:
Kindergottesdienſt.
Befſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre
für die 1. Abteilung der Neukonfimierten. Pfarrvikar Schäfer. —
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrvikar Schäfer. — Vorm. 11!
Uhr: Kindergottsdienſt. Pfarrvikar Schäfer. — Abends 8½ Uhr:
Ver=
einsabend der Jugendvereinigung. — Montag, abends 8 Uhr:
Ver=
einsabend der Mädhenvereinigung. — Mittwoch abends 8½ Uhr:
Generalverſammlung der Mitglieder der „Sterbe=Kaſſe‟.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Nückert.
Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert. — Abends
8 Uhr: Vereinsabend der Jugendvereinigung. — Montag, abends
8 Uhr: Vereinsabend des Jugendbundes.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hückel. —
Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Evang. Sonntagsverein.
Nach=
mittags 4 bis 7 Uhr: Vereinsſtunden. — Donnerstag, 23. Junj, abends
8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmifſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Waldgottes=
dienſt an der Kraftsruhe. — Vorm. 11½ Uhr Kindergottesdienſt. —
Nachm. 3½ Uhr: Bibelſtunde. Prediger Semmel. Bericht über die
dies=
jährige bedeutſame Gnadauer Pfingſtkonferenz. Thema: „Iſt die Zeit
der Gemeinſchaftsbewegung vorüber?” — Montag, nachm. 4 Uhr:
Frauenarbeitsſtunde. — Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde.
— Mittwoch, nachm. 4 Uhr: Kinderbund für Knabem und Mädchen. —
Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Prediger Semmel. —
Freitag, abends 8½ Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde und Bibelſtunde in der
Kinderſchule, Beſſungerſtraße 80 (Prediger Kleinſchmidt). — Samstag,
abends 8½ Uhr: Poſaunenchor.
Jeden 1. und 3. Dienstag im Monat Kriegerdankbund.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, nach. 21/ Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für junge Männer; 434 Uhr: Bibelbeſprechſtunde
für junge Mädchen. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde für
Mädchen. — Mittwoch, abends 8½ Uhr: Freundeskreis für junge
Männer. — Freitag abends 8 Uhr: Mädchenkreis.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22,
In=
fanteriekaſerne, Hof links.) Sonntag: Landheim=Sonntag. Abfahrt mit
Rad Samstag, abends 6½ und 8½ Uhr ab Böllenfalltor. Die „
Rad=
loſen” treffen ſich Samstag abends 7.20 Uhr am Oſtbahnhof. Alles
Nähere am ſchwarzen Brett. — Montag, abends 8½ Uhr:
Beſprech=
ſtunde von Lebensfvagen moderner Jugend. G. A. Gedat. —
Mitt=
woch, nachmittags 4 Uhr: Turnen und Sport der Jungſchar in der
Ludwigs=Oberrealſchule. Abends 8½ Uhr: Oeffentlicher Vortrag von
Miſſionar Richter: „Miſſionsarbeit im Land der Menſchenfreſſev”
Familien und Gäſte ſind herzlich willkommen. — Donnerstag, abends
7 Uhr: Treffen am Kartenverkaufsſtand am Woog zur Schwimmſtunde.
Freitag, abends 8 Uhr: Turnen und Körperſchule in der Ludwigs=
Oberrealſchule. — Samstag, nachmittags 4 Uhr: Jungſcharſtunde:
„Warum iſt der Zuaer /Eß?” Jedev Bub bringt eins Taſſe und einen
kleinen Löffel mit. Abends: Nachtſpiel und Sonnenwendfeier. Alles
Nähere am ſchwarzen Brett.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 20. Juni,abends 8½ Uhr,
im Feierabend (Stiftsſtraße 51): Bibelbeſprechſtunde.
Chriſtlicher Jugendverein (Alexandraweg 8). Sonntag, vormittags
10 Uhr: Kirchgang. Nachmittags 2½ Uhr: Zuſammenkunft im Heim.
Abends 8 Uhr: Abendſpaziergang. — Montag, abends 8 Uhr: Turnen.
Mittwoch: Die Bibelſtunde fällt aus. — Donnerstag, abends
8 Uhr: Jugendbibelſtunde. — Samstag, abends 8 Uhr:
Poſaunen=
chor.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Die Chriſtengemeinſchaft. Sonntag, den 19. Juni, vormittags
½ Uhr: Menſchenweihe=Handlung mit Predigt in der Städtiſchen
Akademie für Tonkunſt, Cliſabethenſtraße.
Montag, den 20. Juz abends 8½ Uhr, Heidelbergerſtraße 9½,
Nummer 167.
ſenecker erwidert, die Vereine ließen ſich keinen Wirt aufzwingen. —
Stadtv. Schnauber erklärt das Vorgehen der Verwaltung für
rich=
tig. Auch Stadtv. Haury äußert ſich im Sinne des Vorredners.
Schluß der Sitzung 7½ Uhr.
* Schadenserſatzpflicht des Arzies wegen
Schädigung durch falſche Diagnoſe.
(Nachdruck verboten.)
Klägerin erlitt am 30. Mai 1922 einen Unfall. Der Arzt ſtellte
die Diagnoſe auf Sehnenzerreißung und Nervenquetſchung des rechten
Armes und behandelte die Patientin dementſprechend ſechs Monate lang.
ohne eine Beſſerung zu erzielen. Im Mai 1923 ließ ſich Klägerin in
der Berliner Charité unterſuchen, wo feſtgeſtellt wurde, daß der Arm
ausgekugelt war und fetzt nicht mehr reponiert werden konnte. Der
in=
zwiſchen verſtorbene Ehemann der Klägerin klagte auf Erſtattung der
Heilungskoſten ſowie der Aufwendungen für Hilfe in dem Haushalt
und verlangte Feſtſtellung des Schadens, weil die Gebrauchsunfähigkeit
des Armes der Frau auf fahrläſſige, falſche Behandlung des Arztes
zurück=
zuführen ſei. Landgericht gab der Klage ſtatt, Kammergericht erkannte auf
Klageabweiſung. Auf Reviſion hat Reichsgericht das letztere Urteil
aufge=
hoben und die Sache zurückverwieſen. „Nach dem Gutachten von Prof,
Bier iſt es in Fällen, wie der vorliegende, ſelbſt dem geübteſten
Chörur=
gen häufig unmöglich, ohne Röntgenbild die richtige Diagnoſe zu ſtellen.
Deshalb iſt es dem Arzt nicht als Fahrläſſigkeit anzurechnen, daß er den
wahren Sachverhalt nicht erkannte. Dagegen hat Kammergericht:
unterlaſſen, erſchöpfend auf das weitere Bierſche Gutachten einzugehen.
das hervorhob Beklagter hätte ſofort nach der Verletzung ein
Rönt=
genbild anfertigen laſſen wiſſen. Alsdann wäre die richtige
Diagnoſe=
geſtellt worden und bei ſofortiger Einrenkung des Armes;
aller Wahrſcheinlichkeit nach ein leidlicher Erfolg erzielt worden. Woiter= iſt noch zu prüfen, ob Beklagter nicht mindeſtens nach
Sichtbarwer=
den des Muskelſchwundes die Zuziehung eines Facharztes oder eine=
Röntgenaufnahme veranlaſſen mußte.”
— Erteilung von Einwanderungs=Sichtvermerken. Bekanntlich ſindo
die amerikaniſchen Konſulate dazu übergegangen, vom 16. Mai d. Js.
ab wieder Anträge auf Erteilung von amerikaniſchen Einwanderungs—
Sichtvermerken von in Deutſchland geborenen Perſonen entgegenzu=. Schon in den wenigen ſeither vergangenen Tagen ſind ſc.
zahlreiche Anträge bei den amerikaniſchen Konſulaten eingegangen, dafs
ſich dieſelben veranlaßt ſehen, vom 17. Juni 1927 ab keine
Anträge=
mehr anzunehmen. Solche Perſonen, die nach den Vereinigten Staatern
auszuwandern beabſichtigen, ſich jedoch ſür die Erteilung eines
amerika=
niſchen Einwanderungs=Sichtvermerks noch nicht haben vormerken laſſen!
tun daher gut, ſofort bei dem für ihren Wohnort zuſtändigen ameri
kaniſchen Konſulat einen diesbezüglichen Antrag einzureichen. Näher=
Auskunft über alle hierbei zu erledigenden Formalitäten wird
erteil-
durch die Hamburg=Amerika=Linie, Hamburg 1, Alſterdamm 25,
bzw=
deren Vertretung in Darmſtadt, Bankgeſchäft Friedrich Zaun,
Luiſen=
plafz 1.
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
Zweiter Tag ber 3. Klafſe. In der Vormittags=Ziehunze
vom 16. Juni wurden gezogen: 2 Gewinne zu 100000 Mark au
Nr. 238 192; 2 Gewinne zu 3000 Mark auf Nr. 327 799; 2
Gewinn=
zu 2000 Mark auf Nr. 96 131; 8 Gewinne zu 800 Mark auf Nr. 46 997
88410, 93 587, 217 938; 30 Gewinne zu 500 Mark auf Nr. 15 795
19 269, 26 263, 42 936, 95 004, 148 972, 161 299, 180 263, 195 36-
227 737, 231382, 26 456, 287 534, 325 481, 348 925; ferner: 92
G=
winne zu 400 Mark und 216 Gewinne zu 240 Mark. — In der Nach/
mittags=Ziehung wurden gezogen: 2 Gewinne zu 50000 M.
auf Nr. 313 292; 4 Gewinne zu 5000 Mark auf Nr. 205 950, 221 43c
2 Gewinne zu 3000 Mark auf Nr. 148 726; 2 Gewinne zu 2000 Ma—
auf Nr. 307 267; 8 Gewinne zu 1000 Mark auf Nr. 53 423, 154 59
343 659, 347 658; 8 Gewinne zu 800 Mark auf Nr. 24 398, 17977
220 486, 290 130; 14 Gewinne zu 500 Mark auf Nr. 54 448, 96 64)
106 945, 134 923, 229 157, 246 729, 337 902; ferner: 106
Gewinr=
zu 400 Mark und 250 Gewinne zu 240 Mark. — Die Ziehung da
4. Klaſſe findet am 13. und 14. Juli ſtatt.
Slowrastios fir daune
Daugliutc
D0
Ganaß.
3. St.: Vortrags= und Beſprechungsabend, Johannes Thielemanm
Pfarrer in der Chriſtengemeinſchaft.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44). Sonntag, vo
mittags 10 Uhr: Predigt. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhn
Predigt. — Montag, abends 8½ Uhr: Jugendverein. — Diensta
abends 8¾ Uhr: Singſtunde. — Donnerstag, abends 8½ Uhr:
Bibc=
ſtunde. — Freitag, abends 8½ Uhr: Frauenmiſſionsverein.
Chriſtliche Verſammlung (Waldſtraße 18). Sonntag, den 19. Juw,
vormittags 11½ Uhr: Sonntagsſchule. Nachmittags von 3—6 Uh
Konferenz. — Mittwoch, den 22. Juni, abends 8½ Uhr: Gebetſtund.
— Freitag, den 24. Juni, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. (Betrachtu g
des Erangeliums Johannes, Kapitel 20.) Jedermann iſt herzlich
ei=
geladen.
Chriſtliche Gemeinde Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Sonntag. dn
19. Juni, vormittags ½9 Uhr: Andacht. Nachmittags ½4 Uhr: Jugerd
bund. Abends 8½ Uhr: Evangeliſation. — Mittwoch, abens
8½ Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich willkommen.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße
Sontag, den 19. Jun: 1927, vormittags 10 Uhr: Vier Stücke, an demn
das wahre Chriſtentum erkannt wird. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Aben!
8½ Uhr: Herr Lehrer Geher=Leeheim und Prediger Conrad. — Deu
nerstag, den 22. Juni, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. — Am Sonnt/
nachmittag 4 Uhr in Nieder=Ramſtadt, Alte Darmſtädterſtraße 2
Chriſtliche Verſammlung. Herv Lehrer Geher und Prediger Conral
Jedermann iſt dazu eingeladen.
Die Heilsarmee (Schulzengaſſe 3). Sonntag, den 19. Junl, vw
mittags 10 Uhr: Heiligungsgottesdienſt. Abends 7 Uhr: Freiverſamn
lung (Paradeplatz). Abends 8½ Uhr: Heilsverſammlung. — Außo
dem jeden Mittwoch und Freitag, abends 81 Uhr: Oeffentlicher Gott?
dienſt. Es ladet herzlichſt ein: Kapitänin Schönthaler.
Auswärtige Kirchen.
Evangeliſche Kirche zu Eberſtadt. Sonntag, denn 19. Juni, vornit
tags 8¾4 Uhr: Chriſtenlehre der Knaben. 91 Uhr: Gottesdienſt. Pfau
aſſiſtent Wolf. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Mittwoch, aber
8½ Uhr: Kirchengefangverein und Mädchenvereinigung. — Donne?
tag, abends 8½ Uhr: Wartburgverein.
In der Provinzial=Pflegeanſtalt. Sonntag, den 19. Juni, vur
mittags 10 Uhr: Gotesdienſt. Pfarrer Paul.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, den 19. Juni, vormitteg
½10 Uhr: Hauptgottesdienſt. ½11 Uhr: Chriſtenlehre. Nachmittes
½1 Uhr: Kindergottesdienſt der Kleinen. ½2 Uhr: Kindergottesdien
der Großen. — Dienstag: E. J. G. Mädchenabend im Rathaus.
Mittwoch: E. J. G. Jungenabend im Rathaus. — Samstag, abend
½9 Uhr, im Steinbruch: Sonnwendfeier der E. J. G.
Evangeliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 19. Jun
vormittags ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt ½11 Uhr: Chriſtenleh=
Nachmittags 2 Uhr, in der Kirche: Vortrag des Herrn Profeſſor 4
Matthes=Darmſtadt über „Evangeliſches Chriſtentum und Volksw7
ſchaft.” Alle Männer der Gemeinde ſind eingeladen. — Monteg
Jugendvereinigung. — Dienstag: Kirchenchor. — Mittwoch: Juu
mädchenverein. — Donnerstag: Frauenverein.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag, den 19. Juni, vorr
tags ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Feier der Sechszigjährigen. F
des heiligen Abendmahles. — Mittwoch abend: Jugendbund „Wel
burg”
Katholiſcher Gottesdienſt.
Sonntag, den 19. Juni 1927.
St. Liebfrauen (Klappacherſtraße). Vor Sonn= und Feie tagi
Nachmittags von 5—7 und abends von 8 Uhr an Beichtgelegenhe
An Sonn= und Feiertagen: Vormittags von 6 Uhr an Gelegenheit
heiligen Beichte. 7 Uhr: Frühmeſſe. Vor und in der heiligen M
Austeilung der heiligen Kommunion. Generalkommunion der Man
niſchen Jungfrauenkongregation. 9½ Uhr: Hochamt und Predigt. 2o
her Austeilung der heiligen Kommunion. Nachmittags 2 Uhr: Chriſe
lehre. 2½ Uhr: Andacht. 3 Uhr: Verſammlung der Mamaniſen
Jungfrauenkongregation. 4 Uhr: Weltliche Verſammlung. Werkrek
meſſe 1½ Stunde vor Schulbeginn, das iſt 6½ Uhr. 6 Uhr: Beu
gelegenheit. Freitag, abends 6 Uhr: Herz=Jeſu=Feſt. Segensamt.
Martinskapelle (Herdweg). An allen Sonn= und Feiertagen 8
heilige Meſſe mit Predigt. Vorber Beichtgelegenheit. Vor und
der beiligen Meſſe Austeilung der heiligen Kommunfon.
Während der Schulzeit Dienstags und Freitags, vormittn
6½ Uhr: Heilige Meſſe mit Austeilung der heiligen Kommunion
der heiligen Meſſe. Vorher Beichtgelegenhneit.
Nummer 167
Gamstag, den 18 Juni 1927
Geite 7
Die Ziehm
Hefſiſche Frauentagung in Heppenheim.
ſein, ein autonomes Saargebiet zu erreichen, da ſie eingeſehen zu haben
ſcheinen, daß an eine Annexion nicht mehr zu denken iſt. Man müßte
„Polksnot und Volksgemeinſchaft”
ferner bei dieſer regionalen Betrachtung auch das Rheinland und
* Heppenheim, 17. Juni 1927. Im feſtlich dekorierten Saale des
Halben Mondes wurde am Donnerstag die Heſſiſche Frauentagung
Volksnot und Volksgemeinſchaft” durch einen Begrüßungsabend
er=
öffnet.
Im Namen der Rheiniſchen Frauenliga begrüßte Frau Dr. Freiin
v. Hertling die zahlreich erſchienenen Gäſte, vor allem den
Präſi=
denten des Heſſiſchen Landtags, Adelung, und die Vertreter der Kreis=
und Gemeindebehörden, ſowie die Vertreterinnen der Frauenvereine.
Sie gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Tagung den gewünſchten
Er=
folge habe, zum Segen des geliebten Vaterlandes.
Nach einem Violinſolo von Frau Prof. Weimer, Heppenheim
a. d. B., die von Lehrer Philipp auf dem Flügel begleitet wurde,
hieß Frau Reg.=Rat Dr. Jann die Verſammlung im Namen des
Ortsausſchuſſes herzlich willkommen. Frau Fürſtin zu Erbach=
Schönberg entbot die Grüße des Verbandes evangeliſch=kirchlicher
Frauenvereine. Kreisdirektor Pfeiffer unterſtrich in ſeiner
Be=
grüßungsanſprache die Bedeutung der Tätigkeit der charitativen
Frauen=
organiſationen für die amtliche Wohlfahrtspflege. Bürgermeiſter
Schiffers überbrachte die Grüße der Stadt Heppenheim. Sein
Gruß gilt vor allem den Vertretern des beſetzten Gebietes von Rhein
und Saar. Für den Alice=Frauenverein ſprach Frau Marie von
Ewald, für, die Arbeiterwohlfahrt Frau Margarethe
Stein=
häufer, M. d. L., für den Deutſch=Gvangeliſchen Frauenbund Frl.
Marie Sonne, für den Jüdiſchen Frauenbund Marie Gretel
Gold=
ſtein, für den Katholiſchen deutſchen Frauenbund Frau Maria
Til=
mann, für den Landesrat der katholiſchen Frauenverbände Heſſens
Frau Elſe Hattemer, M. d. L., für den Verband heſſiſcher
Frauen=
vereine Frau Klara Grein, Offenbach. Alle Redner brachten einmütig
den Wunſch zum Ausdruck, daß dieſe Tagung der Frauenverbände dieſe
ihrem Ziel ein Stück näherbringen möchten. Präſident Adelung
entbot den Gruß des Heſſiſchen Landtags. Er gab ſeiner beſonderen
Freude darüber Ausdruck, daß ſich Vertreterinnen aller politiſchen
Par=
teien zu gemeinſamer Arbeit zuſammengefunden hätten. Die Tagung
ſteht unter der Deviſe „Vollksnot und Volksgemeinſchaft” Unter der
Not hätten wir alle, vor allem im beſetzten Gebiet, gemeinſam zu
lei=
den, möge es auch bald zur Volksgemeinſchaft kommen. Die Tätigkeit
der charitatiwen Verbände ſei zunächſt einmal eine Angelegenheit
Deutſchlands, aber darüber hinaus auch Europas. In dieſem Sinne
Glückauf.‟ Der Abend wurde durch Vorträge eigener Dichtungen
des Darmſtädter Mundartdichters Robert Schneider verſchönt.
Frau Reg.=Rat Dr. Freiin v. Hertling eröffnete den erſten
Arbeitstag von der Heſſiſchen Frauentagung am Freitag vormittag.
Sie übermittelt die Grüße des Reichskanzlers Dr. Marx und ſeiner
Frau Gemahlin, ferner der Reichskanzlei, des Reichsminiſteriums für
die beſetzten Gebiete, des Reichsminiſteriums des Innern, des
Preußi=
ſchen Miniſteriums des Innern und des Preußiſchen Miniſteriums für
Kultus und Wiſſenſchaft. Eine ganze Reihe von Abgeordneten
wün=
ſchen nach ihrer Mitteilung ebenfalls der Tagung einen günſtigen
Ver=
lauf. Mehrere Frauen haben mitteilen laſſen, daß ſie bedauern, nicht
erſcheinen zu können.
Heſſen unter der Beſetzung.
Nachdem bereits am Donnerstag abend die heſſiſchen Behörden und
der Landtag ihre Glückwünſche übermittelt hatten, überbrachte am
Frei=
tagmorgen Legationsrat, Dr. Heinemann=Darmſtadt
die Grüße des Staatspräſidenten Ulrich. Er führte etwa folgendes
aus: Heſſen iſt durch die Beſetzung in einem ſeine Exiſtenz bedrohenden
Maße betroffen. Einmal, weil ein überaus großer Teil des Landes
(25,5 Prozent) und ein noch größerer Prozentſatz ſeiner Bewohner
(36 Prozent) zum beſetzten Gebiet gehören, und zum anderen, weil im
heſſiſchen beſetzten Gebiet faſt 26 Prozent der Beſatzung untergebracht
ſind, während die Bevölkerung des heſſiſchen beſetzten Gebiets nur
etwa 13 Prozent der Geſamtbevölkerung der beſetzten Gebietsteile
aus=
macht. Handel und Wandel liegen infolgedeſſen in Heſſen beſonders
ſchwer danieder. Nicht zahlenmäßig zu erfaſſen iſt die Unſumme von
innerer, pſychiſcher Not, die auf den Bewohnern des beſetzten Gebietes
laſtet, hervorgerufen durch die Tatſache, daß ſie jahraus, jahrein unter
den Bafonetten einer fremden Macht leben müſſen. Selbſt wenn die
Beſatzungsſtärken merkbar herabgeſetzt werden, oder die Beſatzung „
un=
ſichtbar” gemacht wird, die Tatſache der Beſetzung wird weiter auf der
Seele der Vollsgenoſſen im beſetzten Gebiet laſten. Die äußeren Laſten
der Beſatzung müſſen vom Reich und, ſoweit möglich, von Heſſen auch
weiterhin gelindert werden. Zur Erleichterung der inneren
Beſatzungs=
not ſollen Veranſtaltungen, wie jetzt die Heſſiſche Frauentagung
bei=
tragen. Die Schweſtern im unbeſetzten Gebiet ſollen aus dem Munde
der Frauen, die aus dem beſetzten Gebiet gekommen ſind, erfahren, wie
es dort ausſieht, vor allem aber ſollen ſich die Schweſtern aus dem
beſetzten Gebiet ihr Herz erleichtern durch eine Ausſprache an der
ſchönen Bergſtraße auf freiem deutſchen Boden. Verſtändnis zu
er=
wecken und liebevolles Verſtehen zu empfinden, das möge der Erfolg
der Frauentagung ſein. Die Räumung der beſetzten Gebiete iſt das
große politiſche Ziel des ganzen deutſchen Volkes. Die Hoffnung
hier=
auf, aber, unabhängig davon, das Gefühl, für das ganze deutſche Volk
und ſeine Zukunft einen Kampf zu führen, der unzerſtörbar in das
Buch der Geſchichte eingetragen iſt, möge den Schweſtern und Brüdern
im beſetzten Gebiet ein Troſt und eine Stärkung ſein.
Frau Exzellenz von Ewald übernimmt ſodann den Vorſitz und
erteilt Herrn Profeſſor Nählmann das Wort über den
gegenwärtigen
Stand der deutſch=franzöſiſchen Beziehungen,
der u. a. ausführt: Wir haben jetzt wieder außenpolitiſche Ziele, die
bereits beginnen, ihre Wirkung nach innen dahin zu entfalten, daß ſie
allgemeine Volksziele werden und geeignet ſind, die innenpolitiſchen
Spannungen zu überbrücken. Drei Volksziele außenpolitiſcher Art
heben ſich aus der Flut des politiſchen Lebens beſonders heraus, das
iſt erſtens die Rheinlandräumung, zweitens der Zuſammenſchluß mit
den öſterreichiſchen Brüdern, drittens die Bereinigung der Korridor=
und Danziger Frage. Dieſe drei Hochziele hängen eng miteinander
zuſammen. Wir alle hoffen, noch den Tag zu erleben, wo zum
min=
deſten ein oder zwei dieſer Ziele erreicht werden können.
Rheinland=
räumung und Zuſammenſchluß aller Deutſchen ſind die Ziele, die unſer
Denken und Arbeiten leiten. Die Rheinlandfrage intereſſiert uns nicht
ſo ſehr nach der wirtſchaftlichen Seite, als vielmehr nach der des
ſee=
liſchen Druckes durch die Tatſache der Beſatzung.
Man muß ſich von Zeit zu Zeit Rechenſchaft davon geben, wo wir
ſtehen und wohin wir ſteuern. Gerade in dieſer Stunde der
Aus=
ſprache, der inneren Beſinnung, iſt es beſonders berechtigt, wenn
Frauen aus dem beſetzten Gebiet, vereint mit ihren Schweſtern aus dem
unbeſetzten Gebiet, dieſe Fragen erörtern, fern von allen
nationaliſti=
ſchen oder chauviniſtiſchen Hemmungen, aus warmem Herzen heraus,
glaubend an die Zukunft des deutſchen Volkstums. Rein regional
be=
trachtet, haben wir es im Weſten mit vier beſetzten Gebieten zu tun.
Die Zukunft des deutſchen Elſaß wird von den Elſäſſern ſelbſt zu
löſen ſein.” Was das Saargebiet anbelangt, ſo ſcheinen die
Beſtre=
bungen der franzöſiſchen Politik jetzt vor allem darauf gerichtet zu
Eupen—Malmedy berückſichtigen. Aber zu einer tieferen Betrachtung
wird man kommen, wenn man das politiſche Verhältnis Deutſchlands
zu den Mächten der Beſatzung näher ins Auge faßt.
Die Haltung Englands iſt diktiert durch die Rückſicht auf die
eng=
liſche Politik. England iſt vor allem beſtrebt, keinen Kontinentalſtaat
allzumächtig werden zu laſſen.
Das Rheinland wird ſo zum Barometer der Lage der Weltpolitik.
Amerikas Haltung iſt bedingt und beſtimmt durch wirtſchaftliche
Erwägungen. Amerika hat ſehr viel Geld, vor allem auch in die
deutſche Wirtſchaft geſteckt, und die Liquidation des europäiſchen
Ge=
ſchäfts iſt gegeben durch die ſtändige Kriegsgefahr, die für Europa durch
die Verſailler Grenzziehung geſchaffen wurde. In der
Entwaffnungs=
frage liegt der eigentliche Kern der Befriedung Europas, und deshalb
iſt jetzt die Kardinalfrage die wird Frantreich ſeine
entwaffnungs=
feindliche Haltung gegen Amerika durchführen können. Im
Zuſammen=
hang mit dieſer Frage hat Amerita auch ein Intereſſe an der
Rhein=
landfrage.
Belgien iſt der Trabant von Frankreich, darum erübrigt es ſich,
darüber mehr auszuführen.
Bei der Betrachtung der Haltung Frankreichs kommen wir in die
Herzkammer des Rheinſchickſals. Das deutſch=franzöſiſche Verhältnis iſt
und bleibt das Entſcheidende in der Rheinlandfrage. Wie geſtaltet ſich
nun die Frage der deutſch=franzöſiſchen Verſtändigung? Es iſt das
ein ſchwieriges, heikles, zum Teil peinliches Kapitel. Man muß alle
Objektiwität aufwenden, um hier nickt irgendwie der Sprache der
Ge=
fühle zu unterliegen, aber Politik ſoll man nur nach ſchwerſter
intellel=
tueller Prüfung vornehmen, nicht nach Gefühlsregungen und Neigungen.
Man kann das deutſch=franzöſiſche Problem nach zwei
Geſichts=
punkten behandeln, und zwar hiſtoriſch, oder vom Geſichtspunkt der
Tagesnotwendigkeit aus. Nach Auffaſſung des Redners kann nur eine
Verquickung dieſer beiden Betrachtungsweiſen zu einem befriedigenden
Ergebnis führen.
Der Kampf zwiſchen Frankreich und Deutſchland geht ſeit
Jahr=
hunderten um die deutſche Weſt=, bzw. franzöſiſche Oſtgrenze. Für die
deutſche Auffaſſung der Weſtgrenzengeſtaltung iſt die durch die
Jahr=
taufende unverrückbar gebliebene Grenze des deutſchen Volkstums, die
Sprachgrenze maßgebend. Die franzöſiſche Einſtellung iſt eine
weſent=
lich andere. Sie wird diktiert von drei Geſichtspunkten: 1. die
fran=
zöſiſche Oſtgrenze ſei der Rhein; daraus leitet man das Recht auf
Entmilitariſierung und Aufrechterhaltung der Ueberwachung des
Rhein=
landes ab; 2. Ziel der franzöſiſchen Politik muß es ſein, den
Föde=
ralismus in Deutſchland zu fördern: „Ein Seitenſtück: die Förderung
des Separatismus; 3. die Schaffung eines Flankenſtützpunktes durch
Stärkung der polniſchen Grenze. Merkwürdigerweiſe beobachtet man
die oben ſkizzierte Politik ſeit dem Jahre 1648. Der erſte
Geſichts=
punkt iſt für uns undiskutierbar, und zu dem zweiten Punkt iſt zu
ſagen, daß wir die Neugliederung in unſerem Reich, die kommen wird
und kommen muß, als eine deutſche Angelegenheit betrachten, in die
wir uns nicht dreinreden laſſen, und die wir zweckmäßigerweiſe erſt
löſen, wenn kein franzöſiſcher Soldat mehr auf deutſchem Boden ſteht.
Was nun die dritte Frage anbelangt, ſo findet Frankreich an
Eng=
land, zurzeit wenigſtens, eine ſtarke Stütze, was aus der Haltung
Eng=
lands gegenüber Rußland zu verſtehen iſt.
Redner kommt ſodann auf die Entwicklung und die Behandlung der
Räumungsfrage zu ſprechen, in die auch der franzöſiſche Ruf nach
Sicherheit mit hineinſpielt. Nach Auffaſſung des Redners müſſen wir
uns damit abfinden, daß die Franzoſen eine vorzeitige Räumung nicht
bewilligen werden, und zwar auf Jahre hinaus. Darauf laſſen die
Armeereform und die Befeſtigung der franzöſiſchen Oſtfeſtungen
ſchließen. Es bleibt für uns alſo nur die Möglichkeit der Verminderung
der Beſatzungstruppen. Hier ſcheint auch ein gewiſſer Erfolg erreicht
worden zu ſein. Bleibt nur die Frage, ob der Beſatzungsgeiſt nicht
geändert werden kann. Für uns bleibt das anzuſtrebende Ziel die
vorzeitige Räumung. Das einzige, was uns geblieben iſt, iſt die
Ein=
heit des Reiches, und dieſe iſt der Garant unſeres Aufſtiegs.
Hier haben die Frauen eine beſondere Aufgabe. Sie ſind die
Hüterinnen und Pflegerinnen des deutſchen Hauſes, und hier muß die
Erkenntnis Platz greifen: Aufſtiegmöglichkeit gibt uns nur die deutſche
Einheit. Der Parteigeiſt iſt eine einheitshindernde Gewalt. Deshalb
iſt es um ſo erfreulicher, daß ſich hier bei dieſer Tagung Frauen
zuſam=
mengefunden haben zu überparteilichem Denken, Handeln und Fühlen.
Der Redner ſchließt mit dem Appell: Der Rhein bleibt deutſch und
wird deutſch, wenn das Reich eins bleibt.
Lebhafter Beifall lohnte die Ausführungen des Redners.
An Stelle des Herrn Reichsminiſters a. D. Dr. David, der über
die geſchichtliche Entwicklung der deutſch=franzöſiſchen Beziehungen
ſprechen wollte, erhält Herr Prof. v. Aſter, Gießen, das Wort,
der u. a. ausführt:
Die Aufgaben des politiſchen Augenblicks
ſind brennend und dringend. Aber der Menſch lebt nicht allein von der
Löſung der Fragen des Augenblicks. Das politiſche Spiel der Kräfte
ſchwankt hin und her. Noch lange Jahre werden wir dieſes Hin= und
Herſchwanten zwiſchen Hoffnung und Depreſſion erleben müſſen. Noch
viele Jahre hindurch wird der politiſche Kalkül angewieſen ſein auf ein
ſtetiges Wachſein und Beurteilen aller möglichen Dinge und
Situa=
tionen, in denen oft auch eine Verſchiedenheit der Meinungen über das
Richtige, das Zweckmäßige obwalten kann. Vergeſſen wir dabei nicht,
daß es ſich dabei um verantwortungsvolle Entſcheidungen in Dingen
handelt, die weitreichende Wirkungen haben können. Gewiß hat das
Gefühl ſein Recht in allen politiſchen Dingen, gewiß gibt es auch
politiſche und nationale Ehre. Aber hüten wir uns davor, in die Frage
des Augenblicks Preſtigefragen hineinzubringen, und gerade dieſe haben
in den letzten Jahrzehnten eine allzu große Rolle geſpielt.
Die Frage Deutſchland—Frankreich iſt eine Frage, die nicht
Deutſch=
land und Frankreich allein angeht, ſie iſt eine europäiſche Frage, noch
mehr, ſie iſt eine Frage der Welt. Wie ſieht die Welt, die
geiſtig=
politiſche Geſtaltung des Erdballes aus? Wir ſtehen an einer
Welt=
wende, wie ſie die Welt in dieſem Maße bisher noch nicht geſehen hat.
Auf der einen Seite Europas breitet ſich ein Rieſenreich aus, das
Ruſſiſche, das im geiſtigen Erwachen begriffen iſt, ein Reich, das die
Eigentümlichkeiten aller räumlich gewaltigen Reiche beſitzt. Dieſes
Gefühl räumlicher Größe gibt ein gewiſſes Gefühl des Zeithabens, des
Wartenkönnens, jenes Gefühl das unſer nervöſes Europa verlevnt hat,
verlernen mußte in der Enge ſeiner Exiſtenz. Auf der anderen Seite
breitet ſich das gewaltige angelſächſiſche Reich aus, die angelſächſiſche
Kultur. Dazwiſchen liegt das eigentliche Europa im engeren Sinne.
Es handelt ſich um ein Erwachen aller möglichen Völker an allen
Ecken und Enden der Welt. Wir ſtehen in dem Augenblick, in dem
Europa, in dem die weiße Raſſe nicht etwa nur in Gefahr iſt, die
Hege=
monie über die Welt zu verlieren, ſondern in dem ſie die Hegemonie
über die Welt bereits verloren hat. Neue Kulturen erwachen, und
wir müſſen uns daran gewöhnen, ſie als gleichberechtigte Kulturen zu
betrachten, tun wir das nicht, dann wird die Folge ein Chaos ſein,
das weit größer iſt, als die Kataſtrophe, die über Europa in den
letzten Jahrzehnten hereingebrochen iſt. Wir ſtehen vor der Zeit einer
neuen Weltdemokratie, einer Zeit, in der ſämtliche Völker des Erdballs
ihre Rechte anmelden, ihre Eigenrechte auf kulturellem, geiſtigem und
1 großer Posten
Garnierte Damen-Hüte
nur ganz moderne, diesjährige Formen, mit hübscher Garnierung
Serie
Serie II
Serie III
daSs
ASS
Siss
bei
Nu
bolitiſchem Gebiet. Kein Guropa, kein Amerika, überhaupt keine Macht,
vermag auf die Dauer ihnen dieſe Rechte vorzuenthalten. Das einzige,
was die Welt vor dem Schickſal der ſchwerſten Kataſtrophe bewahren
kann, iſt die Einſicht, für dieſe Kulturen Verſtändnis zu gewinnen und
ſie daran zu gewöhnen, für die unſrige Verſtändnis zu gewinnen.
Durch die Welt geht ein tiefes Sehnen nach einer neuen Welt, die
aufgebaut iſt auf gegenſeitigem Verſtändnis, auf wirklichem Verſtehen
des anderen. „Hinter uns liegt eine Zeit von Tod und Verderben, von
Haß und Mißtrauen, von Vernichtung und Veuweſung. Und wenn
dieſe Zeit uns etwas gelehrt hat, ſo muß ſie uns gelehrt haben, daß
aus dieſen Dämonen der Tiefe niemals Leben und Glück, Reichtum
und geiſtige Entwicklung erſtehen kann. Das muß niemand beſſer
ver=
ſtehen und tiefer ſpüren, als die Frau, deren größte Kraft ja die Liebe
iſt. Und die größte Kraft der Liebe hat immer etwas von dem
Be=
dürfnis nach Ergänzung. Und auch zwiſchen den Völkern iſt es nicht
anders. Sie bedürfen der Ergänzung.
Der Vorſitzende ſtellt noch einmal die Gegenſätze der beiden
Refe=
rate gegenüber und begrüßt vor allem, daß ſie in ſo ruhiger Form
ent=
gegengenommen wurden. Es ſei nun zu hoffen und zu wünſchen, daß
ſich ſämtliche Deutſche daran gewöhnten, in ebenſo ruhiger und
ſach=
licher Form einander anzuhören und Hand in Hand zu gehen, um aus
der Not, in der das deutſche Volk ſteckt, herauszukommen, der Sonne
entgegen.
Die Nachmittagsſitzung
leitete Frau Gretel Goldſtein, die Vorſitzende des Jüdiſchen
Frauen=
bundes. Sie erteilte Frau Reg.=Rat Dr. Freiin von
Hert=
ling das Wort zu ihrem Vortrag: „Volksnot und Volksgemeinſchaft.”
Rednerin führte u. a. aus: „Die Begriffe Volksnot und
Volks=
gemeinſchaft ſind eng mit der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
verknüpft. Volksnot iſt unſer Schickſal, ſolange wir deutſche Geſchichte
haben. Sie iſt auch heute unſer täglicher Begleiter, und ſie wird noch
lange unſer Weggenoſſe bleiben. Mit dieſer Tatſache gilt es ſich
ab=
zufinden. Wollen wir dafür ſorgen, daß dieſer Weggenoſſe von uns
beherrſcht wird, daß nicht wir ihm dienen, ſondern er uns. Auch die
Volksgemeinſchaft greift tief in die Wurzeln unſerer Geſchichte ein. Die
Volksgemeinſchaft iſt es die jenen zufälligen Begebenheiten, die wir
Geſchichte nennen, erſt ihre Seele gibt, die ſich aneinander bindet und
ſie lebendig macht, ſo daß ſie zu unſerem nationalen Erbgut werden,
das wir hegen und pflegen müſſen, wenn wir ein Volk ſein wollen.
Wäre nicht dieſer lebendige Geiſt der Volksgemeinſchaft, dieſes
Be=
wußtſein, ein Volk zu ſein, dann könnten wir alle dieſe Dinge, dieſe
Zeugen der Vergangenheit getroſt in die Muſeen und
Raritätenſamm=
lungen einſchließen. Der lebendige Geiſt der Volksgemeinſchaft iſt es,
der ſie uns auch heute noch lebendig macht. Die Volksgemeinſchaft
ſehen wir auch als Mittelpunkt eines qualvollen Ringens das die
Beſten unſeres Volkes beſchäftigt. Dieſem Ringen muß der Sieg
wer=
den, ſo glauben und hoffen wir. Nur unter dem Zeichen der
Volks=
gemeinſchaft können wir eine nationale Zukunft, können wir unſere
Zukunft als Nation erwarten. Das Ziel ſteht feſt: Durch Volksnor
zur Volksgemeinſchaft. Die Vorbedingung der Volksgemeinſchaft iſt
unſer Bewußtſein, eine Volkseinheit zu ſein, auch der Beſitz eines
Staates, der die Sicherung und Größe unſerer Kultur gewährleiſtet.
Ich möchte nun unſere Vergangenheit in einer kurzen Linie ſchildern,
wvie wir dieſes Volksbewußtſein hatten, wie es uns verloren ging, wie
es wieder erwachte in ſchwerem Ringen in ſchweren
Auseinander=
ſetzungen, und wie es heute unſer Ziel bildet, wie wir heute auf dem
Boden dieſes Bewußtſeins als Volk unſere große deutſche Nation
grün=
den wollen.
Es würde im Rahmen eines Berichtes zu weit führen, wollte mam
die von der Rednerin dargeſtellten geſchichtlichen Entwicklungen auch
nur fkizzenhaft feſthalten.
Nicht Zufall iſt es, ſo fuhr ſie fort, was das Auf und Ab der
deut=
ſchen Geſchichte bewirkt hat, ſondern Gügung einer höheren
Weltord=
nung. In ihren weiteren Ausführungen definiert Rednerin den
Be=
griff der Nation, wie ſie ihn auffaßt, die nur auf dem Boden der
Volksgemeinſchaft erſtehen kann. Die Volksgemeinſchaft geht hinaus
über die jetzige Generation. Sie verknüpft uns mit den vergangenen
Generationen und den noch ungeborenen Generationen, für die wir zu
ſchaffen haben. Es gilt, die Menſchen herauszuführen aus dem
Be=
griff des Nationalismus und des Imperialismus, und durch die rein
geiſtige Gemeinſchaft der deutſchen Nation Wege zu weiſen zu einer
friedlichen Entwicklung der Menſchheit. Dies Ziel iſt nur über die
Volksgemeinſchaft zu erreichen. Hierin liegt eine Aufgabe der Frau.
Ihre politiſche Sendung iſt, die Gegenſätze zu überbrücken die unſer
Volk trennen. Die politiſche Arbeit der Frau wird in der Entgiftung
der Atmoſphäre ſein, oder ſie wird nicht ſein. Es erſcheint notwendig,
die Dinge die uns trennen, auf das richtige Maß zurückzuführen. Wir
dürfen nicht ſtehen bleiben in der engen Grenze, bei der uns oft Fragen
in ungeheurer Größe erſcheinen, die doch im Hinblick auf unſer
Geſamt=
ſchickſal zweifellos nicht die Rolle ſpielen, die man ihnen vielfach geben
möchte. Rednerin ſtreift in dieſem Zuſammenhang die
Auseinander=
ſetzungen um die Staatsform, die Frage, ob Föderalismus oder
Uni=
tarismus, und die Flaggenfrage. Aufgabe der Frau müſſe es vor allem
ſein, in unſerer Jugend und auch in der geſamten Maſſe unſeres Volkes
das echte deutſche Gefühl der Ehrfurcht zu ſtärken. Die Form der
Aus=
einanderſetzung iſt es vielfach in Deutſchland, die ſo Bitteres ſchafft.
Man wird ſich mehr bemühen müſſen, jedes abfällige Urteil der Jugend
fernzuhalten. Das Hineinwachſen unſeres Volkes in die Ideen der
Volksgemeinſchaft muß begleitet ſein von einem intenſiven Anwachſen
und einer Stärkung des Verantwortungsbewußtſeins. Es geht nicht
an, daß das Volk das Recht der Mitbeſtimmung hat, und daß es doch
ſeine Fragen als Nation als etwas Fremdes empfindet. Es geht nicht
an, daß es die Rechte in Anſpruch nimmt, ohne die Pflichten in
gleicher Weiſe aufzunehmen. Das iſt auch eine Aufgabe, die beſonders
wieder von den Frauen gefördert werden ſoll.
Die meiſte Bitterkeit bringt zurzeit wohl infolge der ſchweren
wirt=
ſchaftlichen Verhältniſſe die ſoziale Schichtung. Im dieſer Beziehung iſt ja
ſchon vieles beſſer gewovden. In letzter Zeit ſind Worte gefallen, die neue
Wege, weiſen von der ſtaatlichen Sozialpolitik zur ſozialen Staatspolitik,
und die Ueberbrückung dieſer ſozialen Schichtung durch das ſoziale Recht.
Es gilt hier, ſchwächere Gruppen, die aber doch lebensfähig ſind, zu
ſtützen. Es gilt, pflegende Arbeit am Volke zu tun. Es gilt, alle
Klaſ=
ſen und Schichten als gleich wertvolle Beſtandteile des Volkes zu
pflegen. Das wird die Aufgabe der Frau ſein, die das
Einfühlungs=
vermögen dafür mitbringt, die für dieſen Ausgleich in ganz
beſon=
derem Maße geſchaffen iſt. So möchten wir zu einem Ziele kommen,
dem auch unſere heutige Tagung geweiht ſein ſoll: Volksgemei
n=
ſchaft, getragen durch Frauenkraft und durch
Frauenliebe! Was unſer Volk in ſeiner Vergangenheit erträumt
und erſehnt, was es erkämpft und erlitten hat, wird nicht umſonſt ſein,
wenn die Volksgemeinſchaft am Ende ſteht.
Nachdem noch Frau Reg.=Rat Keller ſich über die Jugendfürz
ſorge im Heſſenlande verbreitet hatte, trat eine kurze Pauſe ein.
Nach Wiedereröffnung der Sitzung übermittelten Frau
Studien=
rätin Zenker=Saarbrücken die Grüße des Saargebietes, Frau von
Buhl die der Rheinpfalz, Frau Chorus die der Trierer Bone
des beſetzten rheiniſchen Gebietes. Sämtliche Rednerinnen ſchilderten
mit bewegten Worten die Nöte und Leiden des beſetzten Gebietes.
Frau Direktovin Buckſath=Mainz regte an, dafür einzutreten,
daß vor allem die deutſchen Bäder beſucht würden, daß mehr als bisher
der deutſchen Jugend die Heldentaten im beſetzten Gebiet klar gemacht
würden, und daß man ſich dafür einſetze, nur deutſche Waren zu kaufen.
Frau Edinger, vom Verband der Frankfurter Frauenvereine,
ſchilderte die Luftbadpflege an den Kindern und die Jugendfürſorge im
allgemeinen. Nachdem dann noch Frau Prof. Altendorf=Mainz
namens des Verbandes heſſiſcher Frauenvereine und Frau Martho
Pabſt=Darmſtadt geſprochen hatten, ſchloß die Vorſitzende die
har=
moniſch verlaufene Sitzung.
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Samstag, den 18. Juni 1927
Nummer 167
Seite 8
Starkenburg.
* Arheilgen, 17. Juni. Anläßlich des 65jährigen Vereinsiubiläums
bes Geſangvereins „Liederzweig” findet am Sonntag, dem 19. Juni,
nachmittags, im Gaſthaus „Zum weißen Schwanen” ein Liedertag mit
Kritikſingen ſtatt. An dieſem Liedertag beteiligen ſich 14 Vereine,
hier=
unter der „Sängergruß” Frankfurt a. M. ſowie als Neuling der
Ge=
miſchte Chor des Arbeitergeſangvereins „Treue” Arheilgen mit 160
Sängern, welcher bei dieſer Veranſtaltung zum erſtenmal an die
Oeffent=
lichkeit tritt. Als Kwitiker iſt Herr Prof. Dr. Noack zu Darmſtadt
be=
ſtimmt worden.
* Weiterſtadt, 16. Juni. Werbeturnen. Der Main=Rodgau
veranſtaltet am Samstag abend in Weiterſtadt ein Werbeturnen für
Turnerinnen. Die örtlichen Vorbereitungen ſind der Turngemeinde
E.V. Weiterſtadr übertragen worden. An der turneriſchen Veranſtaltung
werden die beſten Turnerinnen des Gaues teilnehmen.
* Griesheim, 16. Juni. Der Voranſchlag für das Rechnungsjahr
1927, der in mehreren Sitzungen der Finanzkommiſſion eine eingehende
Prüfung bzw. Vorberatung erfahren hat, wurde geſtern von dem
Ple=
num des Gemeinderats verabſchiedet. Er ſchließt in Einnahme und
Ausgabe mit je 608 208,53 Mavk ab. Ueber die Höhe der Ausſchlagsſätze
konnte eine Einigung nicht erzielt werden, weshalb dieſer Punkt der
Finanzkommiſſion nochmals zur Prüfung überwieſen wurde. Zur
Er=
richtung einer Zentralheizung für das 1., 2., 3. und 4. Schulhaus und
die Bürgermeiſterei wurden 20000 Mark eingeſtellt, die im Wege der
Kapitalaufnahme beſchafft werden ſollen, ebenſo urden die Mittel für
Befeſtigung der Otto Heſſe=Straße und für einem Plattenbelag auf der
Nordſeite der Neuen Darmſtädter Straße im Voranſchlag vorgeſehen.
* Griesheim, 16. Juni. Am nächſten Sonntag hält das
Philhar=
momiſche Orcheſter, verſtärkt durch Mitglieder des Städt. Orcheſters
Darmſtadt, in dem großen Feſtſaal des Herrn Peter Gerhard ſein
weites Inſtrumentalkonzert ab. Das Programm weiſt Stücke aus der
Opern= und Konzertliteratur auf.
* Eberſtadt, 17. Juni. Der diesjährige Jugendtag ſoll in der
kommenden Woche in der üblichen Weiſe von den Schulen gefeiert
wer=
den. Es iſt wieder ein Umzug vorgeſehen. Die Schulfugend ſowohl
wie der zuſtändige Ausſchuß ſind mit den Vorarbeiten beſchäftigt. Die
eigentliche Veranſtaltung findet auf dem Feſt= und Sportplatz im
Gries=
heimer Wald ſtatt. — Die Gleisumbauarbeiten an der
Straßenbahnlinie 8, die in der Hauptſache aus dem Einbauen neuer
Schienen uſw. beſtanden, ſind in den letzten Tagen zum größten Teil
beendet worden.
* Pfungſtadt, 16. Juni. Vergnügungsſteuer. Für die
Ge=
meinde Pfungſtadt iſt mit ſofortiger Wirkung eine Vergnügungsſteuer
erlaſſen worden, die bereits die Genehmigung der zuſtändigen Stellen
erhalten hat. Der § 20, Abſatz 2 der allgemeinen Beſtimmungen des
Reichsrats über die Vergnügungsſteuer gilt für die Gemeinde
Pfung=
ſtadt nunmehr in folgender Faſſung: Die Steuer beträgt für je
ange=
fangene drei Stunden, bei einer Veranſtaltungsfläche von 100 qm
3.— RM. für Tanzbeluſtigungen und für alle übrigen in 8 20, Abſ. 1
der reichsgeſetzlichen Vorſchriften genannten Veranſtaltungen, bei
Ver=
anſtaltungsflächen bis 200 qm 5.— RM., bis 300 qm 6.— RM. und bis
400 qm 8.— RM. Bemerkt ſei, daß für Maskenbälle und Koſtümfeſte
die Sätze um das Doppelte erhöht werden. Für je weitere angefangene
100 qm Veranſtaltungsfläche erhöht ſich die Steuer im allgemeinen für
Tanzbeluſtigungen uſw. um 2.— RM., für Koſtümfeſte uſw. um
4.— RM. Für die im Freien gelegenen Teile der Veranſtaltungsfläche
wird die Hälfte der Sätze in Anrechnung gebracht. Findet eine
Veran=
ſtaltung nicht länger als drei Stunden ſtatt und iſt ſie bis ſpäteſtens
7 Uhr abends beendet, ſo wird ebenfalls die Hälfte der genannten
Sätze angerechnet. — Brückenbau. Die Herſtellung einer
fahr=
baren eiſenarmierten Betonbrücke über die Modau im Zuge der
See=
heimer Straße ſoll in Kürze ausgeführt werden. Die Arbeiten und
Lieferungen hierzu ſind bereits ausgeſchrieben. — Wohnhausbau.
Die Gemeinde Pfungſtadt plant, gegenüber dem Friedhof, in der
Bahn=
hofſtraße, ein Wohnhaus zu errichten, mit deſſen Bau demnächſt
be=
gonnen werden ſoll. — Todesfall. Ludwig Steinmetz 7., der weit
über die Grenzen Pfungſtadts hinaus, im Ried und in Rheinheſſen
wegen ſeines Kolonialwarenhandels als „Oele=Louis” bekannt war, iſt
im 62. Lebensjahre geſtorben. Seine Beerdigung fand am Sonntag
mittag unter großer Beteiligung ſtatt. — Verſchiebung des
Rote=Kreuz=Tages. Die Sammlung für das Rote Kreuz findet
umſtändehalber in Pfungſtadt erſt am kommenden Sonntag, den
19 Juni, ſtatt. — Hohes Alter. Der frühere Zigarrenarbeiter
Chriſtoph Crößmann, in der Lindenſtraße, beging am Samstag
ſeinen 70. Geburtstag. — Guſtav=Adolf=Feſt. Das am Sonntag
in Pfungſtadt ſtattgefundene Jahresfeſt des Zweigvereins Ried=Modau
nahm in allen Teilen einen guten Verlauf. Vormittags fand ein
Kin=
dergottesdienſt für Schulkinder und Konfirmanden ſtatt, nachmittags ein
Feſtgottesdienſt unter Mitwirkung des Kirchengeſangvereins und des
Poſaunenchors. Daran ſchloß ſich eine feſtliche Nachverſammlung im
Gemeindehaus an, die durch muſikaliſche und geſangliche Darbietungen
verſchönt war und in der eifrig für die Guſtav=Adolf=Sache geworben
wurde. Die Kollekten des Tages waren für bedürftige Diaſpora=
Gemeinden beſtimmt.
* Nieder=Ramſtadt, 17. Jumi. Warnung vor einem
Schwind=
ler. Ein noch unbekannter junger Mann ſprach dieſer Tage bei einem
hieſigen Friſeur vor. Er gab ſich als Berufskollege aus und hielt um
Geldmittel an, da er ſich in einer momentanem Verlegenheit befinde.
Er zeigte auh einen bahnamtlichen Schein vor, wonach er beim hieſigen
Bahnhof ein Paket, das angeblich Kaffee, Kleidungsſtücke und anderes
mehr enthalte, vor ud erklärte ſich bereit, den Schein als Sicherheit
zu hinterlaſſen, bis er den ihm dargeliehenen Betrag in einigen Tagem
zurückſenden werde. Der Vater des in Frage kommenden Friſeurs ließ
ſich erweichen und gab dem fungen Mann den gewüwſchten Betrag von
7 Mark, womit er auf Nimmerwiederſehem verſchwand. Nach Verlauf
einiger Tage löſte der Geldgeber das Paket ein, wofür er noch einige
Mark für Standgeld und ſonſtige Speſem entrichten mußte. Aber der
ſorgſam in Packpapier eingehüllte Inhalt beſtand nicht in Kaffee,
Klei=
dungsſtücken uſw., ſondern in zwei Pfund gewöhnlichem Viehſalz. Da
dies ein beſonderer Trick des Schwindlers zu ſein ſcheint, den er
jeden=
falls anderwärts wiederholen dürfte, ſo ſei hiermit gewarnt. — Am
kommenden Sonntag, den 19. ds. Mts., findet auf Veranlaſſung des
Landwirtſchaftsamtes in Darmſtadt, unter Führung des Herrn
Land=
zwirvſchaftsrats Seeger, ein Gemarkungsrundgang ſtatt. Zuſammenkunft
beim Rathaus, nachmittags 2½ Uhr. Hierzu ſind alle Einwohner
ein=
geladen.
* Roßdorf, 17. Juni. Der Turnverein Roßdorf darf in dieſem Jahr
auf ein 50jähriges Beſtehen zurückblicken. Aus dieſem Anlaß veranſtaltet
er am 25., 26. und 27. Juni eine Jubelfeier. — Die Bürgermeiſterei hat
bekanntgegeben, daß die Holzabfuhr aus dem Gemeindewald bei
Mei=
dung von Nachteilen ſpäteſtens am 2. Juni beendet ſein muß.
* Roßdorf, 16. Juni. Sechzigjährigen=
Geburtstags=
feier. Die im Jahre 1867 dahier Geborenen, von denen von 64 noch
37 am Leben ſind, begehem am nächſten Sonntag, den 19. ds. Mts.,
ge=
meinſam ihren 60. Geburtstag. Am Vormittag findet gemeinſamer
Kirchgang ſtatt, anſchließend erfolgen Kranzniederlegungen auf dem
Friedhof für die verſtorbenen Kameraden und Kameradinnen.
Nach=
mittags 3 Uhr findet alsdann im Gaſthaus von Kamerad Ph. Barth
gemütliches Zuſammenſein ſtatt. Für leibliche Genüſſe iſt dort, wie
ſtets, beſtens geſorgt, ebenſo auch für Geſang, Muſik und Humor.
* Groß=Bieberau, 17. Juni. Trotz des ſchlechten Wetters waren auf
dem letzten Ferkelmarkt nahezu 100 Tiere aufgetrieben, die auch alle
bald verbauft wurdenen. Die Preiſe hatten etwas angezogen; für das
Paar wurden 32—50 Mark bezahlt. Der nächſte Markt iſt ein
Prä=
miierungsmarkt und fällt auf den N. ds. Mts., den 3. Feſttag unſeres
Sängerfeſtes, und wird wohl ſehr viele Intereſſenten anlocken,
* Dieburg, 15. Juni. Geiſtlicher Rat Dr. Bruder
ge=
ſtorben. Im Alter von 82 Jahren iſt der Geiſtliche Rat Profeſſor
Dr. Peter Bruder nach längerem Leiden im hieſigen Konvikt
ge=
ſtorben. Dr. Bruder war in Obertshauſen geboren. Im April 1921
konnte er ſein Goldenes Prieſterjubiläum begehen.
* Dieburg, 17. Juni. Gründung einer
kommunalpo=
litiſchen Kreis=Vereinigung. Die Zentrumsvertreter der
kommunalen Körperſchaften des Kreiſes Dieburg haben ſich zu einer
kommunalpolitiſchen Vereinigung zuſammengeſchloſſen. Vorſitzender der
Kreisvereinigung iſt Stadtrat Sattig=Dieburg. Ferner gehören dem
Vorſtand Verwaltungsoberſekretär Enders=Dieburg, Kreistagsmitglied
Hix, Groß=Zimmern, und Kreistagsmitglied Rupp, Ober=Roden, an.
Stadtrat Sattig ſoll gleichzeitig dem Vorſtand der Landesvereinigung
angehören.
(LHbg. 8123
Burgfeſt Lindenfels.
Gleichwie der Wanderer den wahren Wert der Heimat erſt in der
Fremde ſchätzen lernt, ſo beginnen auch wir raſchlebigen Kulturmenſchen
jetzt erſt zu begreifen, welch reichen Schätze mit dem Verſinken der
Sit=
ten und Gebräuche unſerer Väter verloren gehen. Es iſt deshalb nur
zu begreiflich, wenn allerwärts Heimat= und Trachtenfeſte abgehalten
werden, um uns vergangene Zeiten wieder näher zu rücken.
Linden=
fels, das im Herzen des heſſiſchen Odenwaldes gelegen iſt, hat dieſen
Gedanken vor nahezu 20 Jahren aufgegriffen und hält alljährlich im
Juli ſein Trachtenfeſt auf der alten kurpfälziſchen Burgruine ab. Aus
kleinen Aufängen heraus iſt heute das Lindenfelſer Burgfeſt zu einem
wahren Volksfeſt geworden, an dem ſich die ganze Umgegend von
Lin=
denfels mit Eifer aktiv beteiligt und zu dem Tauſende von Beſuchern
jedes Jahr aus nah und fern herbeiſtrömen. — Genauen Bericht über
das Feſtprogramm und die Beförderungsmöglichkeiten werden wir zur
gegebenen Zeit noch veröffentlichen. Für heute ſei nur noch kurz in
Erinnerung gebracht, daß das Feſt am 2., 3. und 4. Juli ſtattfindet,
und daß es durch eine Beleuchtung der Burg= und Stadtſilhouette am
Samstag abend den 2. Juli eingeleitet wird.
* Groß=Umſtadt, 16. Juni. Am Sonntag fand die Einweihung der
neuerbauten, im Wächtersbacher Tal, fünf Minuten von der Stadt,
ge=
legenen Schießanlage des Schützenvereins Groß=Umſtadt ſtatt. Es
be=
wegte ſich um 1.30 Uhr nachmittags ein ſtattlicher Feſtzug, an dem ſich
ſämtliche Groß=Umſtädter Vereine beteiligten, durch die Stadt nach dem
neien Schützenhauſe. Nach der Begrüßung der Gäſte durch den
Schüttzen=
meiſter Herrn Joſt hielt Herr Studienrat Dr. Neumann die
Feſt=
rede und wündigte den deutſchen Schießſport. Herr Studienrat
UIl=
mann von Babenhauſen übermittelte die Glückwünſche der Odenwälder
Schützenbereinigung. Hierauf übergab der Schüitzenmeiſter, Herr Joſt,
die Anlage ihrer Beſtimmung. Die für das Preisſchießen geſtifteten
Ehrengaben, durchweg wertvolle Gegenſtände, ſind in dem Schaufenſter
der Firma Ittwann in der Kaiſerſtraße ausgeſtellt. Es iſt den Schützen
am Samstag und Sonntag noch Gelegenbeit geboten, Preiſe zu erringen.
* Semd, 16. Jumi. Unſer ſonſt ſo ſtilles Dorf rüſtet ſich zu einem
frohen Feſte. Die K.K.=Schützengeſellſchaft dahier beabſichtigt, das am
17. Juli 1927 ſtattfindende Gauſchießen des Gaues Unter=Gerſprenz mit
einem am 16., 17. und 18. Juli 1927 ſtattfindenden großen Schützenfeſte
mit Schießſtand= und Fahnenweihe zu verbinden. Die Vorarbeiten ſind
in vollem Gange, und verſpricht das Feſt unter reger Beteiligung vieler
Schützen der näheren und weiteren Umgebung einen ausgezeichneten
Vevlauf zu nehmen. Eine ſtattliche Zahl von Vereinen hat ihr Erſcheinen
zugeſagt; gilt es doch, auch wieder bei dem angeſchloſſenen Preisſchießen
das gegenſeitige Können zu meſſen. Eine neuartige automatiſche
Schieß=
ſtandanlage dürfte das Herz eines jeden Schützen in Freude verſetzen.
Ein in großer Auflage erſcheinendes Feſtbuch iſt in Vorbereitung.
Das=
ſelbe enthält außer ſchießtechniſchen Abhandlungen auch die Geſchichte
unſeres Ortes und dürfte mit ſeinen ſonſtigen Beiträgen jedem Schützen
ſowie auch dem Hiſtoriker Freude bereiten. Dank den Arbeiten des
Herrn Archivrats Dr. Klemm aus Darmſtadt iſt es gelungen, auf Grund
vielhundertjähriger und vergilbder Dokumente das von unſeren
Vorfah=
ven eingeſetzte Wappen unſerer Gemeinde einwandfrei feſtzuſtellen, und
wird dieſes als höchſter Schmuck die neue Fahne zieren. In einem
hiſto=
riſchem Feſtzug wird ein Stück vom Schützentum verherrlicht ſein. Der
Feſtplatz und Schießſtand befindet ſich an der idhlliſch gelegenen
Unter=
mühle in nächſter Nähe des Ortes und der Kreisſtraße Dieburg—Groß=
Umſtadt.
* Fränkiſch=Crumbach, 16. Juni. Die Feier des 40jährigen Beſtehens
des Odenwaldklubs am nächſten Sonntag, den 19. Junz,
verbun=
den mit der Einweihung der dem verdienten Mitglied Herrn
Möbel=
fabrikanten Gg. Wilh. Heil geweihten Hütte, verſpricht ein ſchönes
Volksfeſt zu werden. Der Feſtzug, der durch den Ritter Hans von
Ro=
denſtein nebſt Gefolge ſowie den Nagelſchmied wit dem
blaſebalgtreten=
den Hund, den letzten Odenwälder Simmermacher — zwei Gewerbe, die
leider durch die neuzeitlichen maſchinellem Einrichtungen verdrängt
wer=
den und am ausſterben ſind —, laſſen alte Erinnerungen in uns
wach=
rufen. Auch die Spinnſtube und der Erntewagen u. a. m., alles in
Odenwälder Trachten, werden dem Zuge das hiſtoriſche Gepräge geben
und ſo zur Pflege alter guter Sitten und Gebräuche anſpornen.
Fünf=
undzwanzig Ortsgruppen haben ihr Erſcheinen zugeſagt, und wir hoffen,
unſere Wanderfreunde, Gönner und Beſucher allſeits zufriedem zu ſtellen.
* Neuſtadt i. Odw., 17. Juni. Die Burg Breuberg und
unſer Städtchen ſtanden auch am Wochenende im Zeichen des
Fremden=
verkehrs. Der Kegelklub von Jugenheim machte auf ſeiner Fahrt nach
Bayern kurze Raſt im „Gaſthauſe zum Ochſen”. — Auf der Burg ſind
allbekannte Gäſte, die Schwanheimer Ferienkinder, wieder in
beſchränk=
ter Zahl angekommen. In gewiſſen Abſtänden folgen dann im Laufe
des Sommers weitere Abteilungen zu kurzem Aufenthalt. — Am
Sonn=
tag zog eine Wanderſchar von Pfungſtadt nach der Burg, um ihre
ge=
waltigen Anlagen zu bewundern. Im Laufe des Nachmittags traf der
Seeheimer Odenwaldklub, vom Otzberg kommend, auf der Burg ein.
Seine gemüitliche Nachraſt fand ebenfalls im „Ochſen” ſtatt.
r. Beerfelden, 16. Juni. Reiterfeſt. Der Reit= und Fahrverein
für die Oberzent ſchreibt für 10. Juli d. J. ein großes Reiterfeſt aus,
beſtehend in Schaufahren, Trab= Galopp=, Geländereiten und
Reiter=
ſpielen. Vormittags iſt die Eignungsprüfung für Arbeits= und
Wagenpferde. Der Mittag beginnt mit Reiterſpielen:
Waſſer=
glas=Reiten und Nadel= und Faden=Rennen; dann folgen Trab=,
Galopp= und Geländereiten. Wertvolle Ehrenpreiſe und
Geld=
prämien bilden Anziehungspunkte, ſo daß zahlreiche Bewerber um die
Preiſe auf der Rennbahn erſcheinen werden. Die Anmeldung muß bis
1. Juli d. J. an den ausſchreibenden Verein ergangen ſein.
— Hirſchhorn, 17. Juni. Waſſerſtand des Neckars am
16. Juni 1,13 Meter, am 17. Jum 107 Meter.
* Lampertheim, 15. Juni. 50fähriges Stiftungsfeſt.
Vom ſchönſten Wetter begünſtigt, konnte am 11., 12. und 13. ds. Mts.
der Krieger= und Soldatenverein „Haſſia” ſein 50jähriges Stiftungsfeſt
feiern. Der ganze Ort prangte in herrlichſtem Flaggen= und
Girlan=
denſchmuck und Feſtesſtimmug herrſchte allenthalben. Als am
Sams=
tag abend die erſtem Böllerſchüſſe ertönten, eilte alles nach dem Platz
am Rathaus, wo die Kapelle des „Reichsbund ehemaliger
Militär=
muſiker, Ortsgrupe Darmſtadt” unter Obeymulikmeiſter
Webers Leitung in Gemeinſchaft mit hieſigen Spielleuten den
großen Zapfenſtreich durchführte. Anſchließend bewegte ſich ein
Fackel=
zug durch verſchiedene Straßem nach der Turnhalle auf dem Jahnplatz.
Nach einem Marſch der Kapelle ſprach Frl. Katharina Bär den
Er=
öffnungsprolog „Volk der Deutſchen” Als die Klänge der Ouvertüre
zur Oper „Das goldene Kreuz” verhallt, begrüßte der 1. Vorſitzende
Wilhelm Bär ſämtliche Teilnehmer. Er verſicherte daß der Geiſt der
Kameradſchaft, wie er während der 50 Jahre ſeit Gründung des
Ver=
eins beſtanden habe, auch weiterhin in demſelben walten werde. In der
Weiheſtunde gedachte er auch derer, die ihr Leben fürs Vaterland
ge=
laſſen haben. — Es folgten rhythmiſch=gymnaſtiſche Uebungen der
Tur=
nerinnen des Turnvereins, Liedervortrag des Männergeſangvereins,
dazwiſchen Klänge aus der Oper „Freiſchüitz” durch die Kapelle und ein
vorzügliches Piſtonſolo des Herrn Bußlau. Die Ehrung der
Vete=
ranen und Gründer und derfenigen mit 2= und 40jähriger
Mitglied=
ſchaft nahm hierauf der zweite Vorſitzende Martin Jak. Kärcher vor.
Für Gemeinderat und Ehrenausſchuß dankte Bürgermeiſter Keller,
der Gefallenen dabei gedenkend; es freudigſt begrüßend, daß der Verein
den Ueberſchuß aus den Einnahmen des Feſtes für ein Ehrenmal
be=
ſtimmt habe. Der Vorſitzende des Vereins begrüßte es, daß nun wohl
auch recht bald Lampertheim ſein Ehremal beſitze. Nach dem
Fanfaren=
marſch dankte tief ergriffen Veteran Martin Fiſcher für ſich und
ſeine alten Kameraden. Fabrikant Jakob Eberhard erinnerte an
die Zeiten der Reichsgründung und des Aufſtiegs unſeres Vaterlands.
Der jungen Generation ruft er zu: Das Alter ſollſt du ehren. Vorſtand
und Präſidium des Vereins dankte Reichsbahninſpektor Eberts. —
Am Sonntag vormittag verſammelten ſich Ehrenausſchuß, Verein und
viele ſonſtigen Teilnehmer auf dem Ehrenfriedhof zu einer
eindrucks=
vollen Feier. Nach einem Vorſpiel hielt Pfarrer Dörr die
Ge=
dächtnisrede Gemeinſamer Geſang des „Nun danket alle Gott” ſchloß
ſich an. Mit einer ergreifenden Anſprache legte Reichsbahninſpektor
Eberts einen Kranz nieder, und Ich hatt’ einen Kameraden”
be=
ſchloß die erhebende Feier. Um die Mittagszeit gab die Feſtkapelle ein
Standkonzert am Rathaus, zu dem ſich Hunderte eingefunden hatten.
Zu derſelben Zeit trafen auch viele Brudervereine ein. Nach 3 Uhr
ſetzte ſich dann der große Feſtzug in Bewegung nach dem Jahnplatz.
Dieſer war denn auch bald mit Tauſenden von Feſtteilnehmern gefüllt.
Fräulein Luiſe Eberhard, ſprach hier in ausdrucksvoller Weiſe den
Feſtprolog. Der Vorſitzende Bär begrüßte ſodann die Feſtgäſte. Herr
Kreisdirektor Reinhart begrüßte insbeſondere die aus dem beſetzten
Gebiet herbeigeeilten Vereine. Die Glückwünſche des Haſſia=Präſidiums
überbrachte Kommerzienrat Dörr=Worms. Die Feſtrede hielt
Ober=
ſtudiendirektor Prof. Kiſſinger=Darmſtadt. In ihr gab er einen
Ueberblick über die vergangenen 50 Jahre, legte klar, was Kameradſchaft
bedeutet und wie ſich dieſe im Weltkrieg in ſo mannigfacher Weiſe
ge=
zeigt habe. — Für die Ehrenjungfrauen übergab Fräulein Eberhard
eine Fahnenſchleife, und feder Feſtverein wurde durch eine
Erinnerungs=
ſchleife geehrt. Geſangsvorträge, Muſikſticke ud Vorführungen der
Turner ſchloſſen ſich an. Am Abend fand in der Turnhalle ein Feſtball
ſtatt.
— Gernsheim, 17. Su. Waſſerſtand bes Rheins am
2f. Kun 233 Mrtzer.
Solbad und Luftkurort Wimpfen.
Pfingſten iſt vorüber. Es hat uns trotz der regneriſchen Witterung;
einen großen Fremdenbeſuch gebracht. Am lebhafteſten ging es am
Pfingſtſonntag=Morgen am Neckar zu. Die Zahl der in der Zeit vonr
6 bis 11 Uhr von hier abgefahrenen Boote wird auf 4—500 geſchätzt.
Schon am Freitag und Samstag hatte die Bahn maſſenhaft Kanuleute=
und Boote gebracht. Am Pfingſtſonntag=Morgen leuchteten in allenn
Farben am Neckar die Menſchen, die Boote und die Wimpeln. Hiem
ſetzen 3 ihr Faltboot zuſammen, da wurde geſpeiſt, dort geſungen.
Zupfgeigen und Grammophone ließen ſich hören. Am meiſten trugen.
gegen ihren Willen, zur Unterhaltung der vielen Zuſchauer die Fahrerr
bei, die von Heilbronn=Jagſtfeld herkamen. Dieſe mußten das „Fach
durchfahren, was wegen der dertigen hohen Wellen ſchon ein wenic,
Geſchicklichkeit verlangt. Einige Fahrer und Fahrerinnen trennten ſich
auch da unfreiwillig von ihren Booten. Jedes ſchwamm dann für ſjay
die Stromſchnelle herunter, bis ſie ſich und ihre Zubehörteile — ann
Neckarfahr wieder zuſammenfanden. — Auch die
Neckarverkehrsboote=
dampften, ſchwer beladen mit Ausflüglern, dem nnteren Neckar zu.
Die Beleuchtung am Pfingſtſonntag bot wieder ein prächtiges Bilß)
der Stadtſithouette und zog einen ſtarken Menſchenſtrom hierher. Keitg
Wunder, wenn ſelbſt die Wimpfener, die dieſes Bild nun ſchon fo off.
geſehen haben, ſich immer wieder daran erfreuen. Um wie viel ſehenss
werter iſt es für die, welche zum erſten Male die in grellem Rot ſic.
zeigenden Türme, Mauern, Zacken, Arkaden ſehen.
Neben der wohlgelungenen Beleuchtung muß auch noch
hervor=
gehoben werden, daß für reibungsloſen Verkehr über die Fähre Sorgu
getragen war.
Die Extrazüge, die bis jetzt hierher geleitet wurden, waren alle von
beſetzt. Boten ſie doch neben der Beſichtigung unſeres alten, hoh übe
dem Neckar gelegenen Städtchens auf dem Berg und der berühmter
Stiftskirche im Tal Gelegenheit zur Einfahrt in den Schacht von Kochen,
dorf.
Auch über die Verpflegung hörte man nur lobendes Urteil, unn
iſt zu hoffen, daß die zukünftigen Sonderzüge gleiches Leben bringern
Am 25. und 26. Juni 1927 findet hier das Gauturnfeſt der Deut;
ſchen Turnerſchaft Schwaben ſtatt, und vom 28. Juni bis 3. Juli de:
altberühmte Talmarkt, das Volksfeſt der ganzen Gegend.
Wenn der Wettergott nicht gar zu übel gelaunt ſein wird, iſt
be=
gründete Ausſicht, daß unſere Beſucher ſchöne Erinnerungen von Wimsr
fen mit nach Hauſe nehmen.
Der Bau unſerer Brücke ſchreitet jetzt raſch vorwärts. Drei
vo=
den 4 Eiſenteilen, aus denen ſie beſtehen wird, ſind ſchon an ihre
Stelle, und die Rollierung der Straße von Wimpfen im Tal bis zur
Bahnhof iſt beinahe vollendet. Es beſteht die Ausſicht, daß in ung
fähr 6 Wochen der Verkehr über die nun nicht mehr ſteile Steige 7 Weiſe einſetzt, als dies vorher der Fall war.
Das Bild der Brücke reiht ſich den vielen ſchönen Bildern, die ſi3
dem Beſucher hier bieten, würdig an
Gernsheim, 16. Juni. Anläßlich der Jubelfeier des Raiffeiſer
verbandes in Köln hielt Herr Pfarrer Blum dahier einen großzüg
angelegten Vortrag über das Thema „Das genoſſenſchaftlich=ſittliche (5
bot” — Bei Beratung des diesjährigen Voranſchlages wurde die A,
ſchaffung eines Sprengwagens beſchloſſen. Nunmehr wurde ein bei
de=
ſtädtiſchen Reinigungsamt in Mainz überfällig gewordener Wagen käu. erworben. — Der an der hieſigen evangeliſchen Volksſchule
aun=
hilfsweiſe tätige Schulverwalter Walter Gräter wurde für die
Dauen=
der Erkrankung des Lehrers Wilhelm Müller laut Verfügung des
La=
desamts für das Bildungsweſen zu deſſen Stellvertreter ernannt.
* Groß=Gerau, 17. Juni. Der Kreisausſchuß des Kreiſ
Groß=Gerau befaßte ſich in ſeiner letzten Sitzung mit folgendem Ve=: Der Gemeinderat von Rüſſelsheim hatte vu
einiger Zeit beſchloſſen, eine Schutzmannſtelle mit Einheimiſchen zu He=l
ſetzen. Das Kreisamt beanſtandete dieſen Beſchluß, da nach den E
ſetzlichen Beſtimmungen die Stelle mit einem Verwaltungsanwärtrl
zu beſetzen iſt. Da der Gemeinderat jedoch auf ſeinem Standpunkt
va=
harrte, beſchloß der Kreisausſchuß als nächſte Inſtanz, daß der
B=
ſchluß des Gemeinderates in Rüiſſelsheim nicht aufrecht erhalten werden
könne und daß die Schutzmannsſtelle einem Verwaltungsanwärter u
übertragen ſei. Die Koſten des Verfahrens fallen der Gemeinde
Rüſſe=
heim zur Laſt.
* Worfelden, 17. Juni. Saalweihe. Am kommenden Sorn
tag findet die Einweihung des neuerbauten großen Saales des
Gck=
hauſes „Zum heſſiſchen Hof” (Klink) ſtatt. Die Muſik wird von Ob= Rühlemann aus Darmſtadt geſtellt.
* Goddelau, 17. Juni. Reicher Kinderſegen. Einer hel
ſigen Familie wurde dieſer Tage das 14. Kind geboren.
* Offenbach, 17. Juni. Der Liſtenführer der „Vereinigten Bin
gerliſte” bei der Stadtverordnetenwahl im November 1925, Ingenie=
Ernſt Hikel, hat auf das Amt eines Stadtverordneten verzichtet, da
nach Leipzig verzieht. Die Deutſche Volkspartei ſieht ihn, der
beſond=
als Vorſitzender des Betriebsausſchuſſes auch von dem Gegner geſches
wurde, ungern von hier ſcheiden. Herr Hinkel gehörte der Stadttn
ordnetenverſammlung vom Juni 1919 bis Ende 1922 und wieder vmn
Januar 1926 als Mitglied an. Als Vertrauensmann der Stadtverod
netenverſammlung ſollte er nächſtens in den Aufſichtsrat der Frankf:
ter Gasgeſellſchaft eintreten, nachdem unſer Gaswerk mit dem Fra
furter verſchmolzen wird. Sein Erſatzmann iſt Schloſſermeiſter Hen
rich Steinert, der im November 1925 von der Demokratiſchen Pa—
ausgefchloſſen wurde, als er ſich bereit erklärte, ſeinen Namen auf
„Vereinigte Bürgerliſte” ſetzen zu laſſen. Herr Steinert iſt feitdn
parteilos, dürfte ſich aber der Bürgerfraktion im Rathauſe anſchliefst
für die er einſt auch gewählt wurde.
* Obertshauſen (Kreis Offenbach), 17. Juni. Die hieſige Spar= 0
Darlehenskaſſe, eine G. m. b. H., hat beſchloſſen, ihre Spareinla= 12,5 v. H. aufzuwerten. Für dieſen Zweck ſtehen ihr 75 000 M.4
zur Verfügung. Die Vergünſtigungen, die andere Kaſſen minderber”
telten und alten Einlegern gewähren, gewährt die Kaſſe auch. Geſetz
ſind die Kreditgenoſſenſchaften bekanntlich zur Aufwertung nicht *
pflichtet.
Oberheſſen.
* Vilbel, 16. Juni. Der Leiter des hieſigen Nordbahnhofs, Sr
Oberbahninſpektor Pöhnig war nach Friedberg verſetzt und wollte vor)
ſtern überſiedeln. Als er nach der Verabſchiedung von ſeinen Beame
ein Geleiſe überſchreiten wollte, erfaßte ihn ein einfahrender Zug 7n
brachte ihm ſchwere Verletzungen bei. Bewußtlos wurde er in ſer
leere Wohnung gebracht. Der Verletzte erfreut ſich großer Beliebt!e
in Vilbel.
* Gießen, 17. Juni. Ein treuer Sohn des Heſſenlandes, Diviſion
pfarrer i. R. Adam Büttel, iſt im hohen Alter von 82 Jahren
Schleswig geſtorben. Auf ſeinen ausdrücklichen Wunſch findet ſeh
Beſtattung in ſeinem Heimatsort Biebesheim im Ried ſtatt. Dort win
er 1845 als Sohn des Bürgermeiſters geboren; von 1860 ab beſuchte
das Gymnaſium zu Darmſtadt, von 1864—68 ſtudierte er in Gie)
Theologie; er gehörte dem Korps „Starkenburgia” an. Von 1869
wirkte er als Pfarrer zu Framersheim, Michelbach, Groß=Gerau
Mainz; 1884 ſiedelte er als Diviſionspfarrer nach Schleswig über,
ſelbſt er 1920 ſeinen letzten Militärgottesdienſt abhielt. Büttel,
unvermählt durchs Leben ging, widmete ſich eifrig den Beſtrebungen 9
Guſtav=Adolf=Vereins.
* Aus Oberhefſen, 17. Juni. Mehrere ſchlimme Unglüc
fälle ereigneten ſich dieſer Tage. Das vierjährige Söhnchen 9
Lehrers Schön in Lollar hängte ſich an einen Metzgerwagen, ſprn
dann ab und wollte über die Straße davonlaufen, als ſich im ſeb
Augenblick ein Auto näherte. Nur dadurch, daß der Fahrer den Krn
wagen in einen Straßengraben lenkte, wurde ein Unglück verhütet
Landwirt Gruber in Nidda ſtürzte kopfüber vom Scheunenger4)“
die Tenne. Mit einer Gehirnerſchütterung und Rippenbrüchen lieg
ſchwer krank danieder. — Vom neuen Waſſerturm bei Frie
herg ſtürzte der Zimmermann Jakob Grill aus Ober=Roßbach v
Gerüſte ab. Mit ſchweren inneren und äußeren Verletzungen wurde
ins Krankenhaus eingeliefert. — Bei Kirtorf ſprang ein ſtarker 2/0
bock, durch das Licht geblendet, in die Schutzſcheibe eines Kraftwag?
Der Fahrer wurde von den Scherben verletzt, der Rehbock entkam
Ler WÜNNER Ku BlTUMENMERKE Gnin UNNA [ ← ][ ][ → ]
Nummer 167
Samstag, den 18 Juni 1927
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Seite 10
Samstag, den 18 Juni 1927
Nummet 167
Reich und Ausland.
Das Kriegs=Gedächtnismal
im Güſtrower Dom.
Ernſt Barlachs neues Werk.
Das Gedächtnismal im alten Güſtrower Dom.
Der in Güſtrow lebende bekannte Bildhauer Ernſt
Barlach hat für den Güſtrower Dom ein
Gefallenen=
denkmal geſchaffen. Es handelt ſich um eine
Bronze=
figur von ſtarker Wirkung, die ſchwebend unter dem
Kreuzgewölbe der nördlichen Seitenhalle des Domes
angebracht iſt und wagrecht über einem alten
kreis=
runden Taufengitter hängt, an deſſen Boden ein
Gedenkſtein mit den Jahreszahlen 1914—1918
nieder=
gelegt wurde.
Späte Sühne.
Mannheim. Die Franzoſenherrſchaft in den
Mannheimer Häfen im Jahre 1924 während des
paſ=
ſiven Widerſtandes lebte wieder in der Erinnerung
auf bei der Schöffengerichtsverhandlung gegen den
34 Jahre alten, verheirateten Taglöhner Karl
Oehmig von Ludwigshafen, dem es als einziger
von den 72 damals wegen der Hafendiebſtähle
Ange=
klagten gelungen war, nach dem Elſaß zu entkommen.
Anſcheinend iſt ihm aber dort der Boden unter den
Füßen heiß geworden, und ſo ſtand er am Mittwoch
als Teilnehmer an vier von den 28 Diebſtählen aus
den Schiffen im Mühlauhafen vor dem
Schöffen=
gericht. Das Gericht erkannte auf eine
Gefängnis=
ſtrafe von einem Jahr acht Monaten.
Ins Schaufenſter gerannt.
Kaiſerslautern. Ecke Fackel= und
Karls=
ſtraße geriet am Mittwoch ein Motorrad mit
Bei=
wagen ins Schleudern und ſtieß ein Schaufenſter ein.
Der Führer kam mit geringen Verletzungen davon.
Ein unglücklicher Sturz.
Landſtuhl. In einer hieſigen Wirtſchaft fiel
Direktor Seitz, von der Park= und Bürgerbrauerei
Pirmaſens, ſo unglücklich zu Boden, daß er bei dem
Sturz einen Unterſchenkelbruch davontrug. Er wurde
mit einem Sanitätsauto nach Pirmenſs verbracht.
25. Todestag Friedrich Fröbels.
Erdrutſch in Watford.
DD. Berlin. Aus London wird gemeldet:
Die Straße Kingsfielroad, einer der bedeutendſten
des Vororts Watford, ſteht in Gefahr, gänzlich von
der Erdoberfläche zu verſchwinden. Im Orte herrſcht
große Aufregung, und viele Häuſer, von denen
einige bereits über dem Abgrund ſtehen, mußten
geräumt werden. Vorläufig ſteht man noch vor
einem Rätſel. Die Geſchichte fing damit an, daß
Nachbarn in ein Haus ſtürzten, wo die Familie
gerade beim Speiſen war, und ausriefen: Kommen
Sie mal nach hinten, Ihr Garten iſt verſchwunden.
Tatſächlich gähnte dort, wo einſt der ziemlich große
Garten war, nur noch ein rieſiges Loch. Seither
wird der Krater größer und größer, und Mauern,
Gärten und Bäume verſchwinden vor den Augen der
Zuſchauer innerhalb weniger Minuten. Die Tiefe des
Kraters iſt nicht feſtzuſtellen, da ein herabgelaſſenes,
über 55 Meter langes Kabel keinen Boden fand.
Man glaubt, daß es ſich um eine unterirdiſche
Kalkgrotte handelt, von deren Exiſtenz man
bisher keine Ahnung hatte. Gas und elektriſches Licht
ſind abgeſchnitten worden, weil die Gefahr beſteht,
daß die Röhren zuſammenſtürzen. Bisher ſind,
ab=
geſehen von Hecken, Bäumen, Gärten, eiſernen
Git=
tern und Steinmauern, mindeſtens 8000 Tonnen
Erde ſpurlos verſunken.
Eine Automobil=Kirche in Amerika.
Mr. Fries vor ſeiner einzigartigen Kirche.
Der Leiter einer Miſſions=Abteilung in Brooklyn, Mr., Fries, ehemaliger Beſitzer eines
Reſtau=
rants und jetziger Evangeliſt, hat ſich eine fahrbare Kirche bauen laſſen, um die ärmeren
Stadt=
teile der New York City zu beſuchen und dort Gottesdienſte abzuhalten. Dir Kirche hat 43
Sitz=
plätze, außerdem einen Schlafraum für fünf Perſonen und einen Speiſeraum für acht Perſonen.
Im Winter ſoll den Leuten, die an dem Gottesdienſt teilnehmen, unentgeltlich ein warmer
Kaffee gegeben werden.
Selbſtmord mit Hinderniſſen.
Planig. Ein Landwirt aus Ippesheim
ver=
ſuchte ſich durch elektriſchen Strom das Leben zu
nehmen. Er hängte ſich an die Lichtleitung. Dieſe
riß entzwei und er ſtürzte herab. Dabei zog er ſich
einen doppelten Beinbruch zu. Das Motiv der Tat
iſt unbekannt.
Eiſenbahnunglück.
Ludwigsſtadt (Oberrfanken). Am
Mitt=
woch vormittag, kurz vor 11 Uhr, ſtieß, wie erſt jetzt
bekannt wird, eine Schubmaſchine auf den Eilzug 59
Leipzig—München und zertrümmerte den Poſtwagen
vollſtändig, die beiden letzten
Perſonen=
wagen wurden ſchwer, der drittletzte
Perſonen=
wagen leicht beſchädigt. Durch den
Zuſammen=
ſtoß wurden ſämtliche 25 Inſaſſen der beiden
letzten Wagen ſchwer verletzt. Es handelt ſich
durchweg um Kopfverletzungen, die durch den
Zu=
ſammenprall und Herabſtürzen des Gepäcks
verur=
ſacht wurden.
Die Einweihung des Nürburgringes.
Berlin. An der Eröffnung des
Nür=
burgringes, der großen Autoverkehrsſtraße in der
Eifel, wird, wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt
mitteilt, für die preußiſche Staatsregierung
Wohl=
fahrtsminiſter Dr. Hirtſiefer teilnehmen, der
als dienſtälteſter Staatsminiſter den preußiſchen
Mi=
niſterpräſidneten während ſeiner Abweſenheit von
Berlin vertritt.
Schweres Motorradunglück.
Heiligenſtadt. Donnerstag abend ſtürzte
der in Heiligenſtadt wohnende Paul Degenhardt ſo
unglücklich mit ſeinem Motorrade, daß er an den
Folgen des Sturzes bald ſtarb. Sein Mitfahrer,
Weidemann, ebenfalls aus Heiligenſtadt, wurde
ſchwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt.
Schlagwetter=Exploſion.
Aachen. Mittwoch vormittag gegen 9 Uhr
er=
eignete ſich auf der Grube Eſchweiler=Reſerve bei
Nothberg eine Schlagwetter=Exploſion in der
Sechs=
hundertmeterſohle. Die Exploſion blieb auf den Ort
der Entzündung beſchränkt. Vier Bergarbeiter
wur=
den verletzt, einer darunter ſchwer. Die
Rettungs=
mannſchaften waren ſofort zur Stelle, brauchten
je=
doch nicht mehr in Tätigkeit zu treten. Die
Berg=
behörde hat die Unterſuchung aufgenommen. Der
Betrieb iſt nicht geſtört, auch weitere Gefahr beſteht
nicht.
Vom Zuge überfahren.
Trier. Ein ermüdeter Radfahrer legte ſich in
Mehring an der Moſel nachts an der Bahnböſchung
nieder. Während des Schlafes geriet er mit dem
Kopf auf die Schienen und wurde von dem Frühzug
der Moſeltalbahn erfaßt, wobei ihm buchſtäblich der
Kopf abgedrückt wurde. Gegen morgen fanden
Vor=
übergehende die Leiche auf.
Friedrich Fröbel,
ver große deutſche Pädagoge, Begründer von
Kin=
dergärten und eigener Erziehungsanſtalten, deſſen
Todestag ſich am 21. Juni zum 75. Male jährt.
Die Forſchungsexpedition auf Island.
W. F. Wilhelmshaven. Die deutſche
For=
ſchungsexpedition auf Island, die gemeinſchaftlich
von der Univerſität Hamburg und der
Notgemein=
ſchaft der deutſchen Wiſſenſchaft zuſammengeſtellt und
ausgerüſtet wurde, und die ſich, wie bekannt, an
Bord des „Zieten”, des Fiſchereiſchutzbootes der
Reichsmarine, zur Ausreiſe eingeſchifft hatte, iſt in
Island eingetroffen. Vom Ankunftshafen Reykjavik
aus wird ſich die Expedition, die neben geologiſchen
Studien vorzugsweiſe meteorologiſche und
ſtrah=
lungsbiologiſche Neuerkundungen zu machen hofft,
zur Ausführung ihres Arbeitsprogramms auf eine
Beobachtungsſtation begeben, die ſich am
Vorge=
birge Ritr, am Atalvik, im Nordweſten der Inſel
befindet.
Die amerikaniſchen Flieger in Bremerhaven.
Bremerhaven. Ein Sonderzug des
Nord=
deutſchen Lloyd mit den amerikaniſchen Fliegern und
den Gäſten der Stadt traf Donnerstag früh hier ein,
wo der Dampfer „Bremen” zum Empfang der Gäſte
bereit lag. Alsdann fand an Bord des Dampfers ein
zu Ehren der amerikaniſchen Flieger veranſtaltetes
Feſteſſen ſtatt. Präſident Dr. Heineken, vom Nordd.
Lloyd, begrüßte die Flieger mit herzlichen Worten.
Zum Schluß des Eſſens ſprach Chamberlin dem
Norddeutſchen Lloyzd ſeinen tief empfundenen Dank
für die ihm und Levine geleiſteten Dienſte aus, die
es ihm ermöglichten, ſeine Frau ſo bald
wiederzu=
ſehen. Am Freitag begaben ſich die Gäſte mit den
Ozeanfliegern an Bord des über nacht
eingetrof=
fenen Dampfers „Berlin”, zur Begrüßung der mit
dieſem eintreffenden Gattinnen.
De Pinedos Flug beendet.
EP. Rom. De Pinedo iſt Donnerstag abend
5 Uhr in Oſtia bei Rom gelandet.
Zur Ueberfüllung der Hochſchulen.
Entſchließung der Tagung der Wirtſchaftshilfe
der Deutſchen Studentenſchaft in Kiel.
Die Wirtſchaftshilfe der Deutſchen
Studenten=
ſchaft hat ſich auf ihrer Tagung in Kiel eingehend
mit den Fragen der Ueberfüllung der akademiſchen
Studien und Berufe befaßt. Sie hat feſtgeſtellt, daß
der Ueberblick über dieſes Gebiet durch das Fehlen
objektiven und einheitlichen Zahlenmaterials ſehr
er=
ſchwert iſt. Zweifellos beſteht in einzelnen
Studien=
fächern und Berufen eine ſtarke Ueberfüllung, die in
den nächſten Jahren noch ſteigen wird, während in
anderen Fächern ſogar der dringendſte Bedarf noch
nicht gedeckt iſt. Angeſichts dieſer Sachlage weiſt ſie
mit neuem Nachdruck darauf hin, daß das
Hochſchul=
ſtudium nur den wirklich Befähigten und Tüchtigen
die Möglichkeit befriedigender Berufsarbeit eröffnet;
ſie warnt in allen anderen Fällen dringend vor dem
Studium, ſelbſt wenn auf Grund der
Vermögens=
lage der Eltern die ſchweren finanziellen Laſten des
Studiums ohne fremde Hilfe aufgebracht werden
können. Wirtſchaftliche Unterſtützungen ſind nur in
beſchränktem Maße von beſonders begabten und
tüchtigen, ſorgfältig ausgewählten Studierenden zu
erwarten. Es ſollte ſich deshalb niemand in
leicht=
fertiger Hoffnung wirtſchaftlicher Hilfe von dritter
Seite zum Hochſchulſtudium entſchließen. Die
Wirt=
ſchaftshilfe der Deutſchen Studentenſchaft bittet den
Verband der Deutſchen Hochſchulen, den
Ueberfül=
lungs= und Berufsfragen ganz beſondere
Aufmerk=
ſamkeit zuzuwenden und Maßnahmen zu treffen, um
dieſe Probleme ſo weit wie irgend möglich der
Klä=
rung zuzuführen und die Gefahren zu mildern.
Ins=
beſondere bittet ſie den Hochſchulverband, dafür
ein=
zutreten, daß die Hochſchuldozenten den
Wirtſchafts=
körpern durch Ausſtellung von Befähigungszeugniſſen
auf Grund ſorgfältigſter und ſchärfſter Beobachtung
der Studierenden die Möglichkeit individueller
Aus=
wahl und Unterſtützung geben. — Eine genaue
Prü=
fung der Sachlage wird zweifellos ergeben, daß die
Ueberfüllung im letzten Grunde kein beſonderes
Problem des akademiſchen Berufsweges iſt, ſondern
lediglich eine Teilerſcheinung der Folgen der
Deutſch=
land auferlegten unerträglichen Belaſtungen und
Einengungen, die den Lebensraum Deutſchlands ſo
verkürzen, daß alle Berufswege gerade für tüchtige,
aufwärtsſtrebende junge Menſchen aller Schichten
ge=
fahrdrohend überfüllt ſind. Die Wirtſchaftshilfe
weiſt die Reichsregierung, von der die ganzen
ſtu=
dentiſchen Wirtſchaftsfragen ſo nachdrücklich und
ver=
ſtändnisvoll gefördert werden, mit größtem Ernſt
auf dieſen Notſtand hin und bittet, auch bei allen
außenpolitiſchen Verhandlungen, die die Schaffung
des für das deutſche Volk notwendigen Lebensraumes
und die Erleichterung der Deutſchland auferlegten
Laſten zum Ziel haben, dieſe unerträgliche und
wach=
ſende Einengung der jungen aufſtrebenden
Gene=
ration Deutſchlands nachdrücklich ins Feld zu führen.
Der Flugzeugbauer Henry Ford.
Detroit. Die Ford=Motoren=Company plant
den Bau eines Ganzmetallflugzeuges, das zwanzig
Paſſagiere zu befördern imſtande iſt.
Berlin-Zürich in fünf Stunden.
Zürich. Der ſchweizeriſche Flieger
Mittel=
holzer, der am Montag in einem
ununter=
brochenen Flug von Zürich aus Berlin erreichen
wollte und wegen ſchweren Nebels und einer
Stö=
rung in der Benzinzufuhr in Bayern notlanden
mußte, hat am Mittwoch den Flug Berlin-Zürich
in ununterbrochener Fahrt gemacht. Er ſtartete mit
ſechs Paſſagieren in einem Dornier=Merkur=
Paſſa=
gierflugzeug um 9.10 Uhr in Berlin und landete
in Dübendorf bei Zürich nach genau fünf Stunden.
Indiens Kampf gegen Giftſchlangen.
*London. Der Kampf gegen die Giftſchlangen
und die wilden Tiere in Indien war im letzten Jahr
von großem Erfolg begleitet, da insgeſamt 7 11
Perſonen durch dieſe Tiere ums Leben
kamen, was eine Abnahme gegenüber dem
Vor=
jahre um 12 Prozent bedeutet. Von dieſen 711
Per=
ſonen wurden drei von Leoparden zerriſſen, zwei von
Schakalen und eine von einem Wolf. Alle übrigen
ſind den Giftſchlangen zum Opfer gefallen. Die
Re=
gierungsaktion hat die Vernichtung von 43 000
Gift=
ſchlangen, 132 Leoparden, 136 Bären und 80 Wölfen
ergeben.
Ozeanflug einer Frau?
New York. Eine Ruſſin namens Luba
Philipps gibt bekannt, daß ſie einen Flug ohne
Zwiſchenlandung von New York nach Rom verſuchen
wolle, und zwar iſt der Start auf den 10. Juli
ge=
plant, falls die Wetterbedingungen günſtig ſind.
Der mißglückte Indienflug.
Pelletier d’Oiſy mit ſeinem Flugzeug abgeſtüriu
Oben: Das abgeſtürzte Flugzeug in Flammm
Unten: Pelletier d’Oiſy (links) und ſein We
gleiter Gonin.
Der bekannte franzöſiſche Flieger Pelletier d2
erlitt mit ſeinem Flugzeug kurz nach dem Start
ſeinem Indienflug, den er ohne Zwiſchenlandin/
durchführen wollte, einen ſchweren Unfall.
Maſchine ſtürzte wenige Kilometer von dem Fll
platz Le Bourget ab, und geriet in Flammen.
beiden Piloten ſind wie durch ein Wunder undrl
letzt geblieben.
Feierlicher Empfang de Pinedos in Rei
EP. Rom. De Pinedo hat auf ſeinem Rundr:
von Sardinien über Afrika durch Süd= und N—.2
amerika und zurück in 43 Etappen und 300 F1
ſtunden insgeſamt rund 45 000 Kilomez
zurückgelegt. In Anerkennung dieſer glän
den Leiſtung wurde er bei ſeiner Rückkehr
Triumph emfpangen. Eine unabſehbare Volksmerg
hatte ſich am Fronleichsnamstag nach Oſtia begeurd
Muſſolini war mit fünf Miniſtern und zehn Uruß
ſtaatsſekretären, dem Kammerpräſidenten, dem Eiſ
verneur von Rom und Generalſekretär Turati
ſchienen. Marine und Heer waren durch iE=
Oberkommandanten und die Marſchälle Diaz
Padoglio und zahlreiche andere Generäle und
Wi=
ſchälle vertreten. Auf der Tribüne hatten die Au
zogin von Aoſta und der Dekan des Kardina!
legiums, der 91jährige Kardinal Vannutelli Platz,/
nommen, mit dem ſich Muſſolini in Erwartung e
Flieger einige Zeit unterhielt. Zu der
vorgeſeher=
fünften Abendſtunde erfolgte die glatte Landung
Flugzeuges. Muſſolini umarmte Pinedo und ſ
Begleiter und richtete folgende Worte an Pin
Kommandant! Ich entbiete Ihnen, unerſchrock 0
Flieger, und Ihren Begleitern den dankbaren, bee
ſterten und herzlichen Gruß des ganzen, italieniſ el
Volkes. — Bei ſeiner Ankunft in Rom wurde Pim?
nur von Wenigen erkannt und gefeiert. Die Man
ſterien und öffentlichen Gebäude waren feſtlich b
leuchtet und die Straßen bis in die Nacht hinein.b
lebt. — Freitag abend veranſtaltete Muſſolinr.
Ehren der Flieger ein Feſtbankett, an dem das däl
matiſche Korps und die Spitzen von Heer u
Marine teilnahmen. —König Georg von Eng
hat de Pinedo die höchſte Fliegerauszeichnung e
liehen. Der Papſt wird de Pinedo nach einem fae
lichen Tedeum in der Peterskirche in Audienz En
fangen und ihm ebenfalls eine hohe Auszeichtnl
verleihen.
verſchiedenen Städten Amerikas, ſo in Cleveln
San Franzisko und Hollywood mehrere Orcheſdte
konzerte dirigieren.
Bruno=Walter=Konzerte in Amerika.
New York. Prof. Bruno Walter iſtſe
an Bord der „Reliance” eingetroffen. Er wir ?
Das reichſie Kind der Welt.
Patricia Mountbatten,
die Tochter von Lord und Lady Mountbatten,
auf Grund großer Erbſchaften ein Vermögen
100 Millionen Dollar ihr eigen nennen. Sie iſt
das reichſte Kind der Welt und hat noch durch
Mutter, die eine Erbin der Familie Aſhleh
einen weiteren erheblichen Vermögenszuwachs
erwarten.
Nummer 167
Samstag, den 18. Juni 1927
Seite 11.
Opoln. Spiet und Tarnen.
Waſſerball.
Jung=Deutſchland Darmſiadt — Schw. V.
Frankfurt 8:0 (5:0)
Von Jahr zu Jahr kann Jung=Deutſchland ſeinen Vorſprung im
A8aſſerball im Gau Frankfurt vergrößern, denn durch ſeine beiden Siege
u einer Woche über die zwei ſtärkſten Frankfurter Vereine bewies
Darm=
ſtdt, daß an ſeiner Vormachtſtellung im Gau augenblicklich niemand
akwas machen kann.
Auch der Frankfurter S.=V. mußte geſtern die Ueberlegenheit
Jung=
hreutſchlands mit 8:0 anerkennen. Schon kurz nach Beginn erzielte Berges
dens erſte Tor nach glänzender Vorlage von Orlemann. Nachdem Fik
ernen ſcharfen Ball gut gehalten hatte, erhöhte Gils die Torzahl auf
zuwei. Bis Halbzeit ſchoſſen Berger, Ihrig und Kloſtermann drei Tore,
ſ” daß mit 5:0 die Seiten gewechſelt wurden.
Nach Halbzeit ſpielte Darmſtadt nur noch mit 6 Mann, da Gils
herausgeſtellt wurde. Trotzdem gelang es Jung=Deutſchland, durch
krlemann nach langem Hin und Her ein weiteres Tor zu erzielen,
Geils, der von jetzt ab wieder mitwirkte, ſtellte dann durch zwei ſcharfe
Arangbälle das Endreſultat auf 8:0.
Bei Jung=Deutſchland konnten ſämtliche Leute, beſonders aber
Berges, Orlemann und Fink ausgezeichnet gefallen. Hervorragend iſt in
d eſem Jahre die Verteidigung Gils=Förſter, während die beiden
Arußenſtürmer noch etwas gegen die anderen abfallen. Bei Frankfurt
zü igte außer Seib keiner etwas beſonderes.
Mit den Entſcheidungen des Schiedsrichters Heberer, E. FSC.,
ka nnte man nicht immer zufrieden ſein.
Fußball.
Rierein für Raſenſpiele Darmſtadt. —Ludwia Schwarz=Gedächtnisſpiel.
Es war vor einem Jahre, als die Raſenſpieler durch das plötzliche
Ableben ihres verdienſtvollen Mitglieds Ludwig Schwarz überraſcht
wurden. Nicht nur der V. f. R., ſondern die ganzen Turn= und
Sport=
tereine Darmſtadts ſtanden an der Bahre eines echt deutſchen
Sports=
prannes. Wer Schwarz als Spieler und Freund kannte, weiß, was der
4:. f. R. an ihm verlor. Kaum aus der Jugendabteilung gekommen,
matte er es durch ſeine Technik, Raffineſſe im Spiel und durch einen
un=
müidlichen Willen zum Sieg verſtanden, ſich einen dauernden Platz in
der 1. Mannſchaft zu feſtigen, und ſeine Leiſtungen im allgemeinen ließen
dns Beſte von ihm erhoffen. Aber nicht nur auf dem Spielfelde,
ſon=
tern auch im geſellſchaftlichen Leben war er ſehr beliebt, dafür bürgt
enn großer Freundeskreis, der heute um ihn trauert. Um unſerem lieben
Qudwig Schwarz ganz beſonders zu gedenken, findet alljährlich ein
Ge=
drächtnisſpiel ſtatt. Zu dieſem, das dieſes Jahr erſtmalig ſtattfindet,
ir es dem V. f. R. gelungen, die hier beſtbekannte Ligamannſchaft von
„aInion” Wixhauſen zu gewinnen, und findet das Spiel heute
Sams=
tya g, abends 6½ Uhr, auf dem Rot=Weiß=Platze ſtatt. In „Union”
Aixhauſen ſehen wir keine unbekannten Gäſte in Darmſtadt und iſt aus
dreſem Grunde die Spielſtärke genügend bekannt. Daß die Raſenſpieler
gerade gegen ſtarke Gegner gute Reſultate herausholten, haben dieſelben
arſt am vergangenen Sonntag wieder glänzend bewieſen. Vor dem Spiel
deer 1. Mannſchaft ſteht um 25 Uhr eine kombinierte Mannſchaft des
1.. f. R. der 2. Mannſchaft von „Eintracht‟ Darmſtadt gegenüber.
Spiele am Sonntag:
V. f. R. 2.—Wolfskehlen 1., 4 Uhr, hier.
V. f. R. 3.— Weiterſtadt 2., 11½ Uhr, hier.
Junioren—Sportverein Nieder=Olm, dort.
1. Jugend—1. Jugend Wolfskehlen, dort.
2. Jugend—2. Jugend Sportverein 98, Stadion.
Sportliche Tagesſchau.
In Mancheſter begann der Tennisländerkampf zwiſchen England
uend Amerika mit den beiden Einzelſpielen. Tilden fertigte Greig mit
4.:0, 6:0, 6:2 ab und Hunter ſchlug Higgs 7:5, 3:6, 9:7, 6:4 nach Kampf.
Ein 100 Kilometer Mannſchaftsrennen wurde in Mainz ausgefahren
nd von Schorn=Matheis mit 48 Punkten vor Rauſch=Dornbach 43
Wunkte gewonnen.
Bei den Vorrennen zur Großen Grünauer Regatta qualifizierte ſich
her Mainzer RV. im Großen Vierer ohne und im Viktoria=Zweier ohne.
Weltmeiſter Linart gewann zwar in Hannober ein 25=Kilometer=
(kennen, konnte aber im 75=Kilometer=Renner wegen zahlreicher Defekte
vur Letzter werden. Hier gewann Möller vor dem Belgier Leiour.
Phil Seott ſchlug in London erſt Harry Reeve und dann H. Sievert=
WWerlin in der 3. Runde hintereinander k. o..
Handball.
Rot=Weiß 1—Akadem. Sportklub 1.
Am Samstag, nachmittags 6½ Uhr, treffen ſich auf dem
neuen Platze an der Rheinallee Rot=Weiß’ erſter Mannſchaft und die
erſte Mannſchaft vom Akademiſchen Sportklub Darmſtadt zu einem
Freundſchaftsſpiel. Beide Mannſchaften geben Gewähr für ein faires
und ſchönes Spiel. In anbetracht deſſen iſt es jedem Handballanhänger
zu empfehlen, ſich das Spiel anzuſehen, zumal die Eintrittspreiſe ſehr
gering gehalten ſind.
Not=Weiß 1—Pol. Darmſtadt 1 1:9 (1:4). — Sportv. 98 2—Polizei
Darmſtadt 2 4:3.
Vom herrlichſten Wetter begünſtigt und unter der Leitung zwei
korrekter Schiedsrichter wurden die beiden Spiele, die im der Vorſchau
vom Mittwoch genannt waren, ausgetragen. Alle, die ſich der Mühe
unterzogen und die beiden Spiele mitanſahen, ſind wit der beſtimmten
Befriedigung nach Hauſe gegangen, daß ſie wirklich eine erſtklaſſige
ſport=
liche Leiſtung vorgeführt bekamen. Sämtliche Mannſchaften befleißigten
ſich einer fairen Spielweiſe. Ganz beſonders iſt das hervorzuheben von
der zweiten Mannſchaft des Sportvereins 98 und von der zweiten
Mannſchaft des Polizeiſportvereins. Bei allen Spielen, in denen ſich
in beiden Mannſchaften Schutzpolizeibeamte gegenüberſtehen, entbehren
dieſe nicht einer gewiſſen Härte. So ſtanden in der
Sportvereinsmann=
ſchaft nicht weniger als acht Poliziſten. Es muß lobend hervorgehoben
werden, daß das Spiel in einer ſolch muſtergültigen Weiſe ausgetragen
wurde. Das Spiel endete mit einem Ergebnis von 3:4 Toren für
Sportverein 98. Mit dieſem ſchmeichelhaften Reſultat hat die zweite
Mannſchaft des Polizeiſportvereins ihre derzeitige Spielſtärke erneut
unter Beweis geſtellt. Nur der längeren Spielerfahrung und der Größe
einzelner Spieler hat Sportverein 98 den Sieg zu verdanken. Im Spiel
ſelbſt waren beide Mannſchaften gleichwertg.
Nach Schlußpfiff des Spieles betrat Rot=Weiß 1 lebhaft begrüßt,
den Platz, um ihre Stärke mit der Ligamannſchaft des Platzbeſitzers zu
meſſen. Schon zu Beginn des Spieles mußte die Rot=Weiß=Mannſchaft
verſpüren, daß ſie es mit einem in Hochform befindlichen Gegner zu
tun hatte. Es waren kaum einige Minuten vergangen, und der Ball
zappelte im Netz. Auf und ab wogte der Kampf, wobei die
Polizei=
ſportler etwas im Vorteil waren. Muſterhaft wußte der Sturm jede
Torgelegenheit auszunutzen. Die friſchen Kräfte, die in den Sturm
eingeſtellt waren, fügten ſich harmoniſch in das Ganze ein. Die
Mann=
ſchaft ſpielte wie aus einem Guß, und ganz beſonders zeigte der
Tor=
mann ſeine große Klaſſe. Wer gelaubt hatte, daß beide Mannſchaften
dem raſenden Tempo, das bei Beginn des Spieles vorgelegt wurde, zum
Opfer fallen, ſah ſich getäuſcht, bis zum Schlußpfiff wurde gekämpft.
Das Reſultat 9:1 gibt keinen Maßſtab über die Leiſtung der Rot=Weiß=
Mannſchaft; eifrig, flink und kämpfend ſuchte ſie bis zum Schluß das
Reſultat beſſer zu geſtalten.
An dieſer Stelle ſoll gleichzeitig darauf hingewieſen werden, daß
die 2. Mannſchaft des Pol.=Sportvereins am Samstag abend 6 Uhr
zum Rückſpiel die 1. von F.C. Union empfängt. Das Vorſpiel auf der
Rennbahn endete unentſchieden. Beide Mannſchaften haben in der
Zwi=
ſchenzeit beträchtlich an Spielſtärke gewonnen. Der Ausgang des Spiels
iſt offen.
Kegeln.
Vorkämpfe zu den Deutſchen Kegelmeiſterſchaften im Mainzer
Kegel=
ſporthaus vom 18.—20. Juni 1927.
Am 18., 19. und 20. d8. Mts. werden, ebenfalls in Mainz, die
Gaumeiſterſchaften im Mainzer Kegelſporthauſe an der Finther
Straße ausgetragen. Die Vorkämpfe aufAſphalt, Bohle undSchere bilden
den Auftakt zu den in der Zeit vom 6.—15. Auguſt i Mainz
ſtattfin=
denden „Deutſchen Bundesmeiſterſchaften”, welche alle
Amwärter aus Deutſchlands Gauen nach Mainz verpflichten. Hierzu iſt
durch den Mainzer Verband ein großzügiges Sport= und
Unterhaltungs=
programm aufgeſtellt, welches allen eintreffenden Kegelſchweſtern und
brüdern den beſten Eindruck von dem goldenen Mainz vermitteln ſoll.
Auch für Samstag bis Montag zu den Gaukämpfen ſind alle
Vorbereitungen ſo getroffen, daß ſich die Gäſte der Anweſenheit in
Mainz gern erinnern werden. Samstag abend 20 Uhr im großem Saale
des Sporthauſes großer Begrüßungsabend: Sonntag und
Mon=
tog nachmittag Gartenkonzert: Sonntag abend Konzert und
Ball; Montag abend Siegerverkündung und Schlußfeier.
Die Ausſcheidungskämpfe beginnen bereits Samstag
vormit=
tag 9.30 Uhr auf neun Bahnen und werden Sonntag und Montag, um
8 Uhr vormittags beginnend, fortgeſetzt. Für alle an dem Kegelſport
Intereſſierten bietet ſich ſchon in dieſen Tagen ausgiebige Gelegenheit,
ſpannenden Kämpfen
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Samstag, 18. Junf. 12: Uebertr. d. Glockenſp. a. d.
Darm=
ſtädter Schloß. 15.30: Stunde der Jugend. Liedervorträge
Frankf. Schulen: Schüler=Orcheſter des Kaiſer=Friedrich=Gymnaſiums.
O 16.30: Konzert. Auber: Quv. „Die Stumme von Portici”. —
Meyerbeer: Arie „Die Afrikanerin”. — Gounod: Zwei Stücke. —
Gounod: Fant. „Margarethe‟ Aus „Romeo und Julie” —
Meyer=
beer: Romanze des Noel. — Roſſini: Ouv. „Wilhelm Tell”, Mitw.:
Carl Brake (Bariton) o 17.45: Leſeſtunde (für die reifere Jugend):
A. d. Roman „Der Oberhof”, von K. Immermann. O 18.15:
Brief=
kaſten. O 18.45: Prof. Schultz: „Thomas Mann”. o 19.15: Dr.
Reiſch: „Ruſſiſche Literaturſitten”. o 19.45: Maria Schleeh: Eine
Reiſe nach Wien und Salzburg des Frankf. Bundes für
Volks=
bildung” O 20.15: von Kaſſel: Kammermuſik. Kölle: Quartett.
— Verdi: Streichquartett. Ausf. Das Streichquartett des Kaſſeler
Staatstheaters. O 21.15: Wunſch=Abend von Robert Koppel.
(Wünſche müſſen bis Mittwoch, den 15. Juni, mittags 12 Uhr,
im Büro d. Frankf. Rundfunks, eingegangen ſein.) Anſcht.: bis 0.30:
Tanzprogramm.
Siutigart.
Samstag, 18. Juni. 13.10: Schallplattenkonzert. O 15:
Kinder=
lieder, Märchen, Kaſperltheater. Kocher=Klein: Luſtiges Spiel. —
G. Ott erz. Märchen. — Kinderlieder. — Kaſperltheater: „Die drei
Wünſche‟ Ein Spiel mit Muſik und Geſang von Fr. Pocci.
16: Konzert. Mitw.: Thea, Struve, M. v. Wiſtinghauſen,
Balalaika=Orch. O 18.15: Uebertr. aus Freiburg: Frau Prof.
Kohlund: Die Notwendigkeit der Berufsausbildung der weibl.
Jugend. o 18.45: R. Formis: In den Dſchungeln am Menam
und Meklong. 19.30: Uebertr. aus Reutlingen: Feſtkonzert des
Reutl. Liederkranzes anl. ſeines 100jähr. Beſtehens. Mitw.:
Konzert=
ſängerin Hilde Eberbach (Sopran), Konzertſ. Achenbach (Baß=Bariton),
A. Meinicke (Orgel) Philh. Orch. o 21.30: Funkbrettl. „Der
Kampf um den Bubikopf” heiteres Zeitbild von Elſe Ellers. Perſ.:
Hans Herter: E. Stockinger; Ella, ſeine Frau: Käte Mann; Emmy,
beider Tochter: Thea Struve; die Großmutter: Hilde Gerber. —
Rinaldini” Eine fünffache Mordsoper von Thiele. Perſ.: Rinaldini
Schmann, Räuberhauptmam: C. Struve; Laura, ſeine Tochter:
Gerda Hanſi; „Memmo, Beppo, Banditen: H. Lingor, E. Baudiſtel;
Benno Raffael, junger Maler: H. Hanus. o 22.30: Letzte
Nach=
richten.” — Anſchl.: Uebertr. aus Frankfurt: Tanzmuſik.”
Berlin.
Sonnabend, 18. Juni. 12.30: Viertelſtunde für den Landwirt.
16: Dr. Lebede: Die Wartburg in Sage und Dichtung. O 18.30:
B. Hirſch: Die Stellung der Blinden im Wirtſchaftsleben. o 17:
Kapelle Gebr. Steiner. o 18.45: San.=Rat Frank:
Mediziniſch=
hygieniſche Plauderei. 19.10: Spaniſch. 20: Dr. Roſenfeld:
Geſchichte der ruſſiſchen Literatur. O 20.30: Die Geſchichte vom
braven Soldaten Schweik und ſein Verfaſſer Jaroſlav Haſek.
Gerhard Pohl ſpricht über den Autor. — Paul Graetz lieſt aus
ſeinem Werk. — Danach: „Die Lore” Einakter von O. E. Hartleben.
Die Lore: Lucie Mannheim; der Vetter: H. Rameau; der Kleine:”
W. Zilzer; Fred: A.Braun. O 22.30: Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen. Sonnabend 18. Juni. 14.50: Lektor
Grander, G. v. Eyſeren: Franzöſiſch für Anfänger. O 15.15:
Die=
ſelben: Franzöſiſch für Fortgeſchrittene, 15.40: Wetter= und
Börſenbericht. 16: Poſtrat Behrendt, Frl. Moelke: Eſperanto.
O 16.30: Prof. Lampe: Das Neueſte aus der pädagogiſchen
Zeit=
ſchriftenliteratur. O 17: Direktor Lenz: Beamtenbeſoldungsſyſteme.
S 17.30: Frau Oberſchulrätin Dr. Wegſchneider: Der Arbeiter
und die höhere Schule geſtern und heute. O 18: Min.=Rat
Horſt=
mann: Techniſcher Lehrgang für Facharbeiter Mechanik. o 18.30:
Prof. Dr. Oehrlein ,Riga: Das Gebiß des Menſchen vor 200
Jahren. O 18.55: Arthur Schrenk: Richard Wagner als Problem.
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Sonntag, den 19. Juni 1927.
(Nach der Wetterlage vom 17. Juni.)
Zeitweiſe wechſelnd wolkig, auch aufheiternd warm und vereinzelt
Gewitterſtörungen mit Gewitterregen. Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Hauptſchriftleltung: Rubolf Mauve
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feullleivn, Reich unb
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streefe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für den
Inſeratenteil: J. V.: Adam Fleiſchmann: Druck und Verlag: 2. C. Wiilich
ſchmtlich in Darmſtadt.
Für unverlangte Mannſtripie wird Garantie der Rückſendung n ich 1 übernommen.
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Oek 7
2
Aattin
567te
[ ← ][ ][ → ]Nummer 167
Samstag, den 18. Juni
Börſe und Geldmarkt.
Die Reichsbank hat ſoeben unter die von ihr eingeleitete Reſtriktion
der Börſenkredite einen Schlußſtrich gezogen. Sie gab das durch ein
kurzes Communique bekannt, in dem feſtgeſtellt wurde, daß an der
Börſe die Report= und Lombardpoſitionen um mehr als 50 Prozent
gegen Ultimo April zurückgegangen ſind. Damit iſt das durch die
Maß=
nahmen erſtrebte Ziel des Abbaues an der Börſe bereits erreicht. Auch
die Börſe kann damit den ſchwarzen Monat vom 12. Mai bis 15. Juni
als abgeſchloſſen anſehen. An ſich bringen die Feſtſtellungen der
offiziel=
len Reichsbankveröffentlichung keine Ueberraſchung. Die
Kursrück=
gänge, die nach Bekanntgabe der generellen Reportkredit=Einſchränkung
eintraten, verringerten automatiſch die Kreditanſprüche der Börſe. „Bei
einem Vergleich der Liquidationskurſe vom Ultimo April und Medio
Juni ergibt ſich ein ganz beträchtlicher Rückgang des Geſamtniveaus.
Die Diskontogeſellſchaft errechnete für den 9. Juni einen
Durchſchnitts=
kurswert der an der Berliner Börſe notierten Aktien von 159,9 Proz.
gegenüber 196 Proz. Ende April dieſes Jahres. Das Tempo der
Ab=
wärtsbewegung war alſo ſehr ſcharf und intenſiver, als die Väter des
Reſtriktionsbeſchluſſes wohl erwartet hatten. Ob der Erfolg allerdings
eingetreten iſt, den man zu erreichen wünſchte, iſt eine Frage. Erzielt
iſt zunächſt tatſächlich ein Abbau des übertrieben heraufgeſetzten
Kurs=
niveaus und die Ueberführung beſtimmter Geldbeträge von der Börſe
in die Wirtſchaft. Auf der anderen Seite iſt aber die
Funktionsfähig=
fähigkeit des Aktienmarktes außer Tätigkeit geſetzt. Das Publikum hat
ſich neuerdings vom Geſchäft ſo weitgehend zurückgezogen, daß zeitweiſe
ſogar von einer Stagnation geſprochen werden konnte, während die
Be=
rufsſpekulation ebenfalls keine Neigung zum Neueingehen größerer
En=
gagements bekundete. Die Kapitaldecke der deutſchen Wirtſchaft iſt jedoch
noch nicht ſo groß, daß dieſe auf die Inanſpruchnahme des
Emiſſions=
marktes für einige Zeit verzichten könnte. Gegenwärtig iſt ihr aber,
und das ſtellt einen weiteren „Erfolg” der Reſtriktion dar, die Deckung
ihres Kapitalbedarfes auf dem Wege über die Börſe unmöglich gemacht.
Sicherlich hat das der Reichsbankpräſident erkannt und deshalb durch
ſein neueſtes Communiqué wieder eine Beruhigung und einen
Neu=
aufbau des Börſengeſchäftes herbeiführen wollen. Tatſächlich konnte
ſich das Geſchäft nach Bekanntgabe der Beendigung des Kreditabbaues
ſofort beleben, obwohl am Donnerstag dieſer Woche die rheiniſchen und
ſüddeutſchen Auſträge infolge des katholiſchen Feiertages ausfielen. Die
Baiſſeſpekulation deckte ihre großen Engagements ſofort ein, da ſie nun
nicht mehr mit neuen ſtärkeren Kursrückgängen rechnen kann und die
Auffaſſung ſich verſtärkt, daß die Kurſe jetzt Boden gefunden haben
dürften. Ein großer Teil der Induſtrieaktien verzinſt ſich jetzt real mit
4 bis 5 Prozent, vereinzelt noch höher. Wenn die Durchſchnittsrendite
unter dieſem Prozentſatz liegt, ſo kommt es daher, daß etwa ein Drittel
ſämtlicher Dividendenwerte ſür 1926 noch ohne Erträgnis geblieben iſt.
Ein weiteres Drittel ſchüttete Dividenden von über 7 Prozent aus.
Man darf alſo für die nächſte Zukunft, das Ausbleiben unerwarteter
Ereigniſſe vorausgeſetzt, mit einer ruhigeren Entwicklung der
Aktien=
kurſe rechnen, die mehr der Konjunkturbewegung folgen dürften. Mit
einer neuen übertriebenen Hauſſe wird nach den Erfahrungen der letzten
Wochen wohl kaum zu rechnen ſein, ſie wäre volkswirtſchaftlich auch ſehr
unerwünſcht. Von Bedeutung ſür die Tendenz iſt außerdem ſtärker als
je die Entwicklung des Geldmarktes. Einen klaren Einblick hat man
zurzeit in die Geldverhältniſſe leider nicht. Insbeſondere läßt ſich bisher
die Wirkung der Diskonterhöhung der Reichsbank nicht deutlich erkennen.
Der Börſengeldmarkt hat durch ſie jedenfalls bisher keine Erleichterung
erfahren. Termingelder zeigen im Gegenteil, eine ſich täglich
ver=
knappendere Tendenz und ſind nicht unter 8 bis 9 Prozent zu haben.
Die leichte Senkung des Dollarkurſes an der Berliner Börſe dürfte
hauptſächlich mit dem Verkauf von Deviſen zur Geldbeſchaffung zum
bevorſtehenden Halbjahreswechſel zuſammenhängen. Der Ultimo wird
bereits ſehr weitgehend vorbereitet. Infolge dieſer Vorſorge iſt am
Tagesgeldmarkt neuerdings eine zunehmende Verflüſſigung feſtzuſtellen.
Der Zinsſatz für Ausleihungen mit täglicher Kündigung bewegt ſich
daher nach unten. Erſte Firmen können bereits mit 3½ Prozent und
darunter ankommen. Die Flüſſigkeit des Tagesgeldmarktes iſt alſo keine
echte, ſondern hängt mit geldmarkttechniſchen Vorgängen zuſammen. Das
Angebot am Wechſelmarkt hat keinen nennenswerten Umfang. Der
Privatdiskont iſt daher, nachdem er in der letzten Woche zeitweiſe ſcharf
nach oben ſtrebte, wieder auf die Spanne von 1 Prozent unter
Reichs=
bankdiskont gebracht worden und ſtellt ſich auf 5 Prozent für beide
Sichten. Neben der Reichsbank treten auch andere Diskonteure auf. Für
Warenwechſel mit Großbankgiro nennt man einen etwas höheren Satz,
der zwiſchen 5½ und 5¾ Prozent ſchwankt.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 17. Juni.
Noch in Rückwirkung auf die Auslaſſungen in der geſtrigen
General=
verſammlung der A.=G. für Induſtrie und Technik in Berlin über den
inneren Wert der J.=G. Farbenaktie eröffnete die Börſe recht feſt und
nahm auch einen ziemlich lebhaften Verlauf. Publikumsaufträge wurden
allerdings nur in beſchränktem Maße beobachtet, dagegen lagen einige
Auslandskauforders vor und ferner wurden weitere Deckungen
vor=
genommen, da die neueren Berichte aus Genf teilweiſe die optimiſtiſchere
Beurteilung der außenpolitiſchen Lage wieder zerſtört haben.
Immer=
hin waren Kursbeſſerungen von noch 2 bis 3 Prozent zum erſten Kurs
feſtzuſtellen. Namentlich einige Montanwerte waren bevorzugt auf die
hohen Produktionszahlen ſür Eiſen und Stahl im Mai. Eine
be=
merkenswerte Steigerung erfuhren auch Holzverkohlung (plus 3 Proz.)
Ablöſungsſchuld unverändert, Schutzgebiete aber weiter etwas anziehend.
Von Ausländern ſind Mazedonier weiter geſteigert, ſonſt wenig
ver=
ändert. Pfandbriefe ſehr ruhig und eher etwas ſchwächer. Der
Geld=
markt war leicht befeſtigt mit Rückſicht auf den vorigen Zahltag.
Täg=
liches Geld 6½ Prozent. Später nach der Erledigung der Aufträge
wurde die Stimmung wieder weſentlich ruhiger, und die
Umſatztätig=
keit ließ, da die Börſe auf ſich ſelbſt angewieſen blieb, ſtark nach.
Ver=
einzelt ſtellten ſich noch weitere Kursrückgänge ein, da genug Ware
an=
geboten wurde. Deviſen nenig verändert. Mark gegen Dollar 4,219,
gegen Pfund 20,489. London-Paris 124, Madrid 28,25. Mailand 87,25.
Die heutige Abendbörſe war wiederum äußerſt
geſchäfts=
unluſtig, jedoch zu den Nachbörſenkurſen gut behauptet. Eine
Be=
lebung des Geſchäftes konnte auch im Verlaufe nicht eintreten. Im
ein=
zelnen nannte man: Kommerzbank 176, Danat 233.25, Deutſche 165,
Dresdener 164,75, Gelſenkirchen 172,75 Harpener 202, Kali Afchersleben
174, Weſteregeln 176, Klöckner 166,5, Mannesmann 1832/g, Zellſt.
Wald=
hof 290, Aſchaffenburg 187, Phönix 127, Rheinbraun 271, Rheinſtahl
199,5, Stahlverein 141. AEG. 178,75, Zement Heidelberg 151,25, Daimler
119 Erdöl 150, Scheideanſtalt 205, Farben 284, Holzverkohlung 76,75.
Lahmeher 176,5. NSU. 125, Rütgers 93, Schuckert 179, Siemens u.
Halste 262,5, Anleiheablöſung 17,5. Im Frankfurter
Abenddeviſen=
verkehr nannte man London-Paris 12402, Mailand 87.20, Holland
12,1205, Madrid 28,16, Dürich 25,257/g, Oslo 18,78, New York 4,8555,
Pfunde gegen Mark 20,4325, Dollar gegen Mark 21,96.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 17. Juni.
Im Anſchluß an den feſten Verlauf der geſtrigen Frankfurter
Abend=
börſe und an den etwas lebhafteren heutigen Vormittagsverkehr kamen
die Kursgewinne der heutigen Börſe nicht unerwartet. Die geſtrigen
Motive, beſonders die Erklärung über den beendeten Abbau der
Report=
gelder und die Ausführungen des Generaldirektors Brückmann in der
Generalverſammlung der Induſtrie= und Technik=A.=G. über den inneren
Wert der Farbenaktien, wirkten ſich weiter aus. Dazu kam, daß durch
den geſtrigen katholiſchen Feiertag einige Gebiete des Reiches erſt heute
mit ihren Dispoſitionen nachkamen. Auch das Ausland ſoll mit kleinen
Aufträgen am Markt geweſen ſein. Nachdem auch die Unſicherheit der
letzten Wochen durch die anfangs erwähnten Gründe von der Börſe
genommen iſt, ſchreitet die Spekulation zu Deckungen, ſo daß das
Ge=
ſchäft im Gegenſatz zu den Vortagen als lebhafter zu bezeichnen iſt.
Das Privatpublikum tritt auch heute nur wenig in Erſcheinung unter
Bevorzugung von Spezialwerten, die 5—10 Prozent gewinnen können.
Den Hauptgewinn können Oſtwerke mit 13½ Prozent verzeichnen. An
zweiter Stelle ſtehen Glanzſtoff mit 10 Prozent. Die durchſchnittlichen
Erhöhungen betrugen 2—3 Prozent. Schon nach Erledigung der
vor=
liegenden Aufträge läßt das Geſchäft wieder erheblich nach und die
Kurſe bröckeln auf Abgabeneigung ſeitens der Provinzarbitrage
lang=
ſam ab. Die Börſe will auch von einer paſſiveren Handelsbilanz wiſſen,
deren Zahlen aber noch gar nicht vorliegen können. Anleihen und
Ausländer liegen ſehr ruhig und wenig verändert. Anatolier etwas
er=
holt. Am Pfandbriefmarkt ſind die feſten Kurſe ebenfalls ziemlich
nominell. Der Geldmarkt zeigt eine leichte Anſpannung bei
unveränder=
ten Sätzen. Am Deviſenmaukt bleibt die Nachfrage gering. Füir
Mai=
land kann ſich eine leichte Befeſtigung durchſetzen. Der Yen liegt ſehr
feſt. Am Schluß der Börſe trat eine kleine Verſtimmung ein, weil ſich
der Privatdiskont für beide Sichten auf 5¾ erhöhte. An der Nachbörſe
konnte ſich die freundliche Grundſtimmung wieder durchſetzen, ſo daß
gegenüber den Schlußkurſen geringe Kursſteigerungen eintraten. Gegen
2.30 Uhr nannte man u. a.: Mannesmann 182,5, Phönix 126,5,
Gelſen=
kirchen 172,5, Harpener 203, Rheinſtahl 200, Ver. Glanzſtoff 639,
Bem=
berg 513, Hapag 138,5, Nordd. Lloyd 139,5, Schultheiß 404, Oſtwerke 373,
Danatbank 233,5, Berliner Handelsgeſellſchaft 238, Siemens u. Halske
264, AEG. 178,25, J.=G. Farben 283, Neubeſitzanleihe 17,5.
Aſchaffb. Zellſtoft
Augsb. Nürnb. Maſch.
Bamag=Meguin".
Berlin el. W.
Berlin. KarlsruheInd
Braunkohl.=Briketts.
Bremer Vulkan. .
Bremer Wolle..
Deutſch.=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen".
Deutſch.=Nieb. Tel.. .
Deutſche Erdöl ... ..
Deutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke
Tonnersmarckhütte.
Dynami „Nobel.
lektr. Lieferung.
J. G. Farben
R. Friſter. . .
Gaggenau Vorz
Eelſenk. Gußſtahl
G. f. elektr. Untern. .
Halle Maſchinen
Han. Maſch. Egeſt.
Hanſa=Dampfſchf.
Deviſenmarkt.
Amſterdam=R.
Buenos-Aires
Brüſſel=Antw.
Lslo ......."
Kopenhagen.
Stockholm. .
Helſingfors . .."
Italien ....."
London. . . . . .
New=York. . ..
Paris .....
Schweiz ..."
Spanien.
16. 6.
Eeld /Brieſ
168.92 169.26
1.788 1.792
58.53 58.65
108.94/ 109.16
112.71/112.93
112.91/113.13
10.608 10 628
23.40/ 23.44
20.471 20.51
4.215/ 4.223
16.505/16.545
81.07/ 81.23
72.36/ 22.50
17. 8.
Geld
59.27
2. 487
73. 46
1.970
1.4965
3.044
7.40
2. 198
Brie
59.39
12.507
73.60
1.974
0.4985
3.050
7.421
2.202
20.881 20.92
81. 34/ 8 1.50
5. 7441 5.756
4.213/ 4.221
4.216/ 4.224
Der innere Wert der J=G. Farbenaktie.
Der Aufſichtsratsvorſitzende der A. G. für Induſtrie und Technik.
Berlin, Generaldirertor Brückmann, gab ausführliche Erklärungen zben
ſeinen Standpunkt bezüglich des inneren Wertes der Aktien der J.G.
Farbeninduſtrie ab. Bekanntlich hat die A.G. für Induſtrie und
Tech=
nik, welche die Majorität der Erdöl= und Kohleverwertungs A.G.=Aktien
beſaß, dieſe Aktien im Austauſch gegen Aktien der J.G. an dieſe
Geſell=
ſchaft abgegeben. Der größte Teil der eingetauſchten Farbenaktien wurde
zwecks einheitlicher Verwaltung in einem Pool vereinigt. Da der Pool=
Vertrag nicht zum Zwecke der Spekulation geſchaffen wurde, habe man
ſich trotz der ſtarken Kurserhöhungen nicht zur Abgabe von Aktien
ent=
ſchloſſen. Bezüglich des inneren Werdes der J.G.=Aktien ſchloß ſich
Bmickmann voll und ganz den Ausführungen von Geheimrat Duisberg
und Boſch gelegentlich der Generalverſammlung der J.G. an und fügte
den Betrachtungen über die innere Lage der Geſellſchaft ergänzend
hin=
zu, daß der innere Wert der J.G.=Aktien nicht nur nach der Dividende
von 10 Prozeht bemeſſen werden könnte, da die letzten beiden Jahre
nicht nur der Produktion gewidmet waren, ſondern ſich neben der
Ratio=
naliſierung insbeſondere auf den Erwerb und die induſtrielle
Einfüh=
rung neuer bahnbrechender techniſcher Verfahren erſtreckten. Das
dies=
bezügliche Arbeitsprogramm ſei bei weitem noch nicht ausgeſchöpft. Das
laufende Betriebsjahr dürfte hierin bereits eine bedeutende Aenderung
erfahren, nachdem nicht nur die techniſche, ſondern auch die wirtſchaftliche
Anwendbarkeit des Kohleverflüſſigungsverfahrens erwieſen ſei. Die
J.G. düirfte bereits von Anfang näckſten Jahres an in der Lage ſein,
ſchon die Hälfte des Verbrauchs Deutſchlands an Motorbetriebsſtoffen zu
erzeugen und mit Nutzen in den Handel zu bringen. Wenn dann in
weiterer Entwicklung dieſes Induſtriezweiges die J.G. in einigen
Jah=
ren in der Lage ſein dürfte, den ganzen Verbrauch Deutſchalnds an
Motorbetriebsſtoffen zu decken und ſhäter ſogar darüber hinaus Benzin
für den Export zu erzeugen; ſo würden die Ausſichten des
Unterneh=
mens, allein aus dieſem Geſichtspunkt betrachtet, ſehr bedeutend ſein und
in ſeiterer Dividendenſteigerung ſeinen Ausdruck finden. Da aber die
J.G. nicht nur auf den eigenen Gebieten und den in den letzten Jahren
angegliederten mit bedeutendem Erfolg arbeite, ſondern raſtlos
beſtrebt=
ſei, weitere neue Arbeitsgebiete in unermüdlicher, jahrelanger Tätigkeit
zu beackern, dürfe man wohl ſür die Zukunft Ueberraſchungen nach der
güinſtigen und nicht nach der ungünſtigen Seite hin zu gewärtigen haben,
Vom ſüddeutſchen Kohlenmarkt.
Eine gewiſſe Belebung im Hausbrandgeſchäft macht ſich wieder
be=
merkbar und hat ſofort einen geſteigerten Konkurrenzkampf
hervorge=
rurfen. Es ſcheint, als ob die Konkurrenten der Nuhr, Eſchweiler=Saa=
und holländiſche Gruben tarſächlich neue Poſitionen erobert haben.
Be=
ſonders gilt dies für Eſchweiler Koks, der zurzeit in großen Mengen
nach Süddeutſchland kommt. Daß man ſich nicht ſcheut, im Wettbewerb
ſich unfairer Mittel zu bedienen, zeigt die Tatſache, daß von einzelnen
Händlern wiederholt Eſchweiler Kohlen und Koks als Nuhrprodukte
angeboten wurden, ſelbſtverſtändlich unter Sundikatspreiſen. Wie weit
ſolche Machenſchaften, die ja kein Geheimnis bleiben können, dem guten
Ruf der Eſchweiler Produkte nützen, ſteht dahin. Engliſche
Verfrach=
tungen nach dem Oberrhein ſind zurzeit weniger umfangreich
feſtzu=
ſtellen. Die gangbaren Hausbrandſorten der vorerwähnten Probienzen
werden zurzeit wie folgt angeboten:
Anthrazitkohlen der Zeche Sophie=Jacoba (Aachener Revier) pro
Tonne ab Zeche Stiicke 27.80 RM., Nuß II 30/50 40,66 RM., Nuß IIh
20/30 31,76 RM.,,Nuß IV 10/20 14,87 RM., Nuß V 6/10 12,00 RM.,
Eiformbriketts 20,20 RM., Sommerabſchläge Anthrazit II Juni 200
Reichsmark, Juli und Auguſt Anthrazit III Juni 6,00, Juli 400,
Auguſt 2,00 RM. Saarflammkohlen Nuß I ab ſaarländiſche Grenze
Kohlwald und Redeflamm 23,75 RM., Duchanel, Griesborn, Helene,
Itzenplitz, Luiſenthal, Püttlingen 23,25 RM., Göttelborn, Hoſtenbad,
v. d. Heydt 22,50 RM., Zeche Oranye Naſſau=Holland, Anthrazit=
Ei=
formbriketts 20,50 RM. ab holländiſche Grenze. Dieſen Briketts wid
nachgerühmt, daß ſie bei äußerſt harter Preſſung keinerlei Neigung zur
Grusbildung zeigen.
Wirtſchaftliche Rundſckau.
Die Frankfurter Sparkaſſen erhöhen die Zinſen. Die durch m
Reichsbank vorgenommene Diskonterhöhung hat den Frankfurter Späc
kaſſen Veranlaſſung gegeben, ihrerſeits eine Erhöhung der von ihnen
für Spargelder gezahlten Zinſen vorzunehmen. Bisher wurden von
den Sparkaſſen für Spareinlagen bei täglicher Kündigung 4½ Prozent
und bei monatlicher Kündigung 5 Prozent Zinſen gezahlt. Dieſe Sätze
ſollen um ½ Prozent auf 5 Prozent bei täglicher Kündigung erhöht
werden. Eine entſprechende Vorlage iſt von der Direktion der
Städti=
ſchen Sparkaſſe dem Frankfurter Magiſtrat gemeldet, deſſen
Entſchei=
dung in den nächſten Tagen zu erwarten iſt.
Weitere Zugeſtändniſſe der Internationalen Rohſtahlgemeinſchaft an
Deutſchland. Wie wir aus Brüſſel erfahren, finden erneut interne
Verhandlnugen der Internationalen Rohſtahlgemeinſchaft ſtatt, die
in=
nerhalb der Herabminderungen der Strafgelder für Ueberproduktion
eine weitere Ermäßigung des Strafgeldſatzes für den deutſchen
Inlands=
abſatz anſtreben. Während bisher beabſichtigt war, den Strafgeldſatz
für Ueberproduktion der für den Inlandsabſatz beſtimmten Mengen ab
1. April ds Js. von 4 auf 2 Dollar zu ermäßigen, beabſichtigt man,
dieſe Ermäßigung, ebenfalls nur mit Wirkung für die
Inlandsproduk=
tion, auch rüchwirkend auf das abgelaufene Trimeſter auszudehnen. M
ſich die deutſchen Produzenten in dieſer Zeit halbmonatsweiſe öfters
vom Auslandsmarkte im Intereſſe der Preisſtellung ferngehaſten
haben, dürfte für dieſe Zeit der Inlandsabſatz im Verhältnis zum
Aus=
landsabſatz mindeſtens 80 Prozent betragen. Es ergäbe ſich alſo eine
bedeutende Rückvergütung bezahlter deutſcher Strafgelder.
Grandfätter Karbberiche voür 41. Gdir 10/
Staatspapiere
a)Deutſche
D. Reichsanl. Ablöf=
Schuld einſch l.
Ausloſ.=Sch. 1. Teil/302
TI. Te=
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuldohne
Aus=
loſungsſcheine ...
6½% Reichsp. Sch.
h. 1. 10. 30...
7%Baher. Staats=
Sch. v. 1. 4. 29
6½% H. V. Sch.
v. 1. 4. 29 ...."
6½% Pr. St.=Sch.
v. 1. 3. 29 ..
6½% Pr. St.=Sch.
v. 1. 10. 30 ...."
7% Sächſ. Freiſtaat
Schatz. v. 1. 7. 29
7% Süchſ. Freiſtaat
Schatz. o. 1. 7. 3
6½%Württ. Freiſt.
Schatz. v. 1. 3. 2
b) Ausländiſche
5% Bos. E. B. 1914
5% „ L. Inv. 1914
4½% „1898
4½% „1902
302.5
96
Türk. (Adm.)03 „(Bagd.) II (Bagd.) II 18.25 „ unif. 1903 21- 49 „ 1911 Zoll. 13‟1, 4½ Ung. St. 1913 4½ % „St. 1914 25.5 461 „ Goldr.. 4 „ St. 10 232I, 42 „ Kronr. 1.9 3% „Eiſ. Tor... 20" Außereuro=päiſche
30.
5% Bulg. Taba 021 25.5
4½% Oſt. Staatsr.
v. 1913, Kdb. 1918
4½%Oſt. Schatz. 141 25‟
4½%0 Oſt. Silberr. 6‟.
4½ „ Goldr.
4% „einh. R. (kon)
3% Port. (Spz.) III
5% Rum.am. R.03. 8.2
4½% Gold. 13 ../ 18
„ am.konv.. K.
4B „ am. 05... 6.*
101
5¾Mex am. in. abg.
5% „äuß. 99 . „/ 41
4% „Gold 04ſtf.,
3% „ konſ. inn. . , / 12.25
40% „ Irrigat. / 36.75
5%Tamaulipas T „/ 21
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
10½Berl. H.=Bk. G.
Berl. St.=Gold/ 95.25
8‟ Darmſt. St.=G./ 98.75
D D. Syp.=Bank
Meining. Goldpf. /102.25
101.5
820 Frk.=ßyp.=B.
Goldpfdbr. . . . . 1102.25
7% Frkf. H.=B.-Gld. /100
8% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr..
100.75
9 Pfbr.=Bk.=Gold/100.5
5% Frkf. Pfdbr.=Bk
Goldofbr.
81.5
2 b. 903.-Bk. Gld./102
101.25
R.Elektr. Ma
(Hagen) Goldobl. /102.9
8% K. Landesbank
Darmſt., Reihe 1/101
Reihe II1100.5
M.=KraftHöchſt/ 92.25
Mannh. St.=G.)/ 99.25
Naſſ. Ldb. Gold/103‟
30 Nbg. St. Gldal.
% Pfälz. Hyp. Bk.
Gold=Pfdbr. . . . 98
80 Pforzh. St.=G./ 99
8% Pr. Centr.=Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr. /101.5
8% Pr.Centr.=St.=Goldpfpr./104
8% Rh. Hyb.=Bank!
Gold. Pfdbr.
9Rh. St.=W. 25/147
10% Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf.
82 Südd. B.=Cr. B.
Goldpfdbr.. . . . . 100
7% V. Stahlw. Düſ.
ſeldorfHyp.=Gld.
vbl. mit Option/105.25
2o V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.=Gd.. ohne Optionl 95
8% LoigtckHäffner
Goldobl.. . . . . . . 97.75
8% Württbg. Hhp.=
Bank Goldpfbr.
102
100.5
Ohne
Bins=
berechnung
50 Bdw. Kohl 23
5% Großkr. Mannh.
Kohl. 22
10 Heſ. Brk.=Rg. 23
5% „Roggen .. 23
50 Pr. Kaliw.
50 Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt=B. G
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb. . .
Bahr. Handelsb..
97
12.8
2.26
Bahr. Hyp.u. Wechſ.
Berliner Hyp.=Bk.
Frkf. Hhp.=Bk. .
16.75
Frkf. Pfandbr.=Bk. 16 5
Hamb. Hhp.=Bk.. . / 12.9
Mecklb. Hyp.=u. Wb
Meining. Hyp. Bk.. 12.07
Nordd. Gr.=Cr.=Bk
Pfälz. Hyp.=Bk. ..
15.1
Preuß. Bod.=Cr.=B
Pr. Cent.=B.=Cr. B./ 13.8
Preuß. Pfdbr.=Bk. 13.8
—
Rhein. Hyp.=B... .
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B.) —
Südd. Bodenkr.
—
Württ. Hyp.=Bk...
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B.. . 12.4
Landeskr. Caſſel ..
Naſſau. Ldsb. . . . 9.3
Obligationen v.
Transportanſt.
42 Eliſ.=Bahn ſtfr. 4.65
4% Galiz. Carl=
Lud..B.
4%
„ abg.
5%Oſt. Sb. (L.)ſtfr.
2,60 Alte ..
14
14
2,6% Neue„ ..
5% Oſt.-Ung.73/74
4½Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. 1.b.8.E.
3%Oſt. .. 9. E.
3%Oſt. .. 1885
3%Oſt. „ Erg. Netzl 20.5
39 Raab Oedbg.83/ 22.25
3
18.5
3
18.25
4½ Rud. Silber ../ 10.05
4½ Rud. (Salzkg.)
4½% Anat., S. I
4½% Anat. S. III 19.2
4½%Anat., S. IIII —
30 Salon. Monaſt.! —
59 Tehuantepec.
20
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit.. . .
Bad. Bk. .. . . . . . .
Bk. f. Brauind. .
Barmer Bankv. ..
Bay. Hyp.=Wchſ..
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb. .
Darmſt. ü. Nat.=Bk.
Deutſche Bank..."
D. Eff. u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk.
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk.
Frankf. Bk.
Frkf. Hyp.=Bk..
Frkf. Pfdbr.=Bk. ..
Gotha. Grundkr. Bk.
Lux. Intern. Bank
Metallbank.
Mitteld. Creditb.
Pfälz. Hhp.=Bk. ..
Pr. Bd.=Credikbank
Hhp.=Akt.=Ban!
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Creditbk. .
Rhein=Hyp.=Bk. . .
Südd. B.=Creditbk.
Südd. Disc.-Geſ...
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein
Bergwerks=Akt.
Bochum. Bergb. .
Buderus.. . . . .
Dt. Luxemburg . . .
Eſchw. Bergw... . .
Gelſenkirch. Bgw.
Harp. Bergb. . . . ."
Ilſe Bergb. St....
„ „ Genußſchein.
Kali. Aſchersleb.
Kali. Salzdetfurth..
Kali. Weſterregln.
Klöcknerwerke ..
Mannesm.=Röhr. .
Mansfelder ......"
146.25
153.25
149.5
1n
35.5
165.5
140
144
107
163
165
139
159.75
166.5
130
180
117.
173
206
136.5
475
175
186.25
133
Oberbedarf ..
Otavi=Min.=Ant.. 36.5
Phönix=Bergb. . . . 129
Rhein. Braunk. . .
Rhein. Stahlw.. . . 1201
A. Riebeck Montan /162.25
Rombach. Hütte
SalzwerkHeilbronn /178
Tellus Bgb.. .. . ..
Ver. Laurahütte ..
Ver. Stahlwerke. .
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum (Mannh.)/271
Henninger .. . . . . . 185
Hercules, Heſſiſche. 1150
Löwenbr.=München 342
Mainz. Aktienbr. . . 241
Schöfferhof(Bind. )337
Schwarz=Storchen
Tucher, Nürnberg.
Werger ... . . . . . . 182
Akkum. Berlin. ..
Adler & Oppenh.
Adlerw. (v. Kleher
6%E. A. G. Vzg. A.
5% A. E. G. Vzo.B.
A. E. G. Stamm . . .
An glo=Cont. Guano
Bad. Maſch. Durl
Rad. Uhren, Furtw
Bamag=Meguin".
Baſt Nürnberg ..
Bahr. Spiegel .."
Beck & Henkel ..."
Bergmann El. . . . .
Bing. Metall.
Brem.=Beſigh=Ol.
Bürſtenfbr. Erlang.
Cement. Heidelb. ..
Cement. Karlſtadt
Cement. Lothr.. .
Chem. Albert. . . ..
Chem. Brockh. ...
Chem. Milch .....!
170
130
88.25
80.75
179.75
139
25
29.75
56.5
82.5
184
27.75
66
153
185
Daimler=Benz A. G.
Dt. Eiſenhandel. . .
Deutſche Erdöl ...
D. G. u. Silb. Scheid
Dingler, Zweibrück.
Dresd. Schnellpr..
Dürrkopp.."
Dürr. Rattingen.
Dyckerhof & W. . .
Eiſenw. Kaiſersl. .
El. Licht u. Kraft
El. Lieferung ....
Elſ. Bad. Wolle.
Email. Ulrich ....
Enzinger Werke ..
Eßlinger. Maſch. .
Ettlinger Spinn. ..
Faber Bleiſtift...
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens.
Farbenind. J. G.
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Jetter)
Feiſt, Sekt. ......
Frankfurter Gas ..
Frankfurter Hof ..
Frkf.=M. Pok. u. W.
Geiling E Cie..
Germania Linol..
Gelſenk. Gußſt. . .
Goldſchmidt, Th.. .
Gotha Waggon ..
Gritzner, Maſch.. . .
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen
Hanfw. Füſſen .. . 125.75
Hanſa=Lloyd, Br.
Hartm. & Braun.
Heyligenſtgedt.. .
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch, Kupfer .. 122.9
Hoch=Tief Eſſen ..
Holzmann
Holzverk. Ind..
Hydrom. Breslau".
Inag ..
120.5
95
152
204
150
86
71
41.9
45
199.5
78.5
51
61.5
unghans St....
Kammg. Kaiſersl. 1191
Karlruher Maſch. 34
Karſtadt, R. . . . . . . 151
Klein Sch. & Beckerl136
Knorr, Heilbronn".
184.5
127.1
136
23.7
78
139
191.5
76.75
34
97.5
Konſerv. Braun".
Krw. Alt=Württbg.
Krauß, Lokom.
Lahmeyer
Lech, Augsburg ...
Lederw. Rothe
Spicharz.
Lingel Schuhw.. .
Löhnberg. Mühle
Ludwigsh. Walzm.
Lüdenſcheid Metall
Lux, Induſtrie.
Mainkraft Höchſt
Mars=W. Nürnberg
Metallgeſ. Frkf.
Miag, Mühlenb. . .
Moenus, Stamm.
Motorenf. Deutz..
Motorenf. Oberurſ.
Münch. Lichtſpielk.
Neckarſ. Fahrz.
Neckarw. Eßlingen
Peters Union . ...
Pfälz. Näh. Kayſer
Philipps..
Porzellan Weſſel
Rein. Gebb. & Schal
Rhein. Elektr. ...."
Rhenania, Kunheim
Rütgerswerke
Schneid. & Hanau.
Schnellpr. Frank. .
Schramm Lackf.
Schriftg. Stemp..
Schuckert, Elektr.
Schuhf. Weſſel
Schuhf. Herz
Schultz, Grünlack.
Seilind. Wolff
Siemens Glas
Siemens & Halske
50
109.5
176.25
124
35.5
20
129.9
137
65
120
126
139
115.75
174.5
61.25
94.5
68
103
100.25
180
40.5
265
Südd. Immob.
Südd. Zucker=A.=G.
Thür. elektr. Lief.
Nhren Furtwängl.
Unterfr. Kr.=El.=V
Beithwerke
Ver. f. Chem. Ind.
Ver. d. Olfbr. Mann
Ver. Faßf. Caſſel.
Gummi. Bln.=Frkf.
Pinſel=Nürnberg.
Ultramarin ..
Zellſtoff Berl. .. ..
Vogtl. Maſch. . .
Voigt & Haeffner.
Volthom, Seil
Wahß & Freytag
Wegelin Rußfbr. . .
Zellſt. Aſchaffenbg..
Zellſt. Waldhof .."
Zuckerf. Rheingau
Transport= und
Verſicherungs=Akt.
Jae
138.5
120
08.5
1089,5
83
82
160
25
134
70
185.5
150
1981
289.5
Dt. Reichsb.=Vorzg./102.9
A. Dt. Eiſenbahn.
A. Lokalb. u. Kraftw. 184
Dt. Eiſenb.=Geſ. . . 1141
Schantung E. B.
Südd. Eiſenb.=Geſ. 144
139
Hapag
139.9
Frifr. Allg. Ver). „1154
Frankona Rückv.
Tarmſt. Werte
Bahnbedarf
Dampfk. Rodberg
Helvetia Konſ.. . .
Gebr. Lutz......"
Motorf. Darmſt.
Gebr. Roeder ....
VenulethcEllenb.
Seite 13
Rheiniſche Elektrizitätsgeſellſchaft (Rheinelektra) in Mannheim. In
der A.=R.=Sitzung wurde beſchloſſen, der auf den 29. Juni einberufenen
Generalverſammlung aus 1379 613 RM. (i. V. 174 115 RM.)
Rein=
gewinn nach angemeſſenen Abſchreibungen und Rücklagen 9 Prozent
(i. V. 8) Dividende auf die St.=A. und 6 Prozent (6) auf die V.=A.
vor=
zuſchlagen. Vorgetragen werden 163 413 (162 915) RM.
Produkienberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 17. Juni. Die erhöhren
Aus=
landsforderungen hatten keinen Einfluß auf den hieſigen Markt. Die
Mehlpreiſe waren ſogar etwas gedrückt, nur Kleie iſt weiter ſehr
ge=
fragt. Das Geſchäft liegt im allgemeinen äußerſt ſtill. Die Preiſe wurden
wie folgt feſtgeſetzt. Weizen 31,25—31,50, Roggen 23,25—29,50, nom.,
Hafer inl. 26, dto. ausl 24,25—26,50, Mais gelb 19, Weizenmehl 42,
Roggenmehl 39,25—40. Weizenkleie 13,25, Roggenkleie 16—16,25.
Berliner Produktenbericht vom 17. Junf. Für die Tendenzbildung
bleibt faſt ausſchließlich die Wetterlage maßgebend, da von irgendwelchen
beachtenswerten Umſätzen keinerlei Rede ſein kann. An der
Mittags=
börſe fanden deshalb nur teilweiſe erhöhte Forderungen durchaus keine
Beachtung. Lieferung wurde im Weizenmarkt für Juli ½ Mark
nied=
riger, ſonſt behauptet. Roggen liegt ½—1 Mark ſchwächer. Für Hafer
kamen regere Offerten heraus, die aber ſelbſt auf ermäßigter Preislage
nur ſchwer unterzubringen ſind. Mehl hatte kleines Geſchäft für ſofort
greifbare Ware.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 17. Juni. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Markt begann in ſtetiger Haltung aus Näſſemeldungen.
Dann wurde die Tendenz ſchwach auf ermäßigte ausländiſche Kabel und
ſchleppende Exportnachfrage. Die Termine gaben bis zu 2 C. nach.
Mais: Im Anfangsvevkehr war die Tendenz ſtetig. Dann wurde
auch hier die Haltung ſchwach auf die ſchleppende heimiſche
Lokonach=
frage, Liquidationen und die Schwäche der Kaſſamärkte. Die Termine
ſchließen bis zu 1½ C niedriger.
Hafer: Der Markt verlief abgeſchwächt bei Kursrückgängen bis
¼ Cent.
Baumwolle: Im Eröffnungsverkehr war die Haltung ſtetig auf
ungünſtige Wetterberichte aus den atlantiſchen Staaten. Dann trat eine
Abſchwächung ein auf private Ernteſtandsberichte und Verkäufe der
Lokofirmen.
Kaffee: Der Markt zeigte ein vorwiegend ſchwächeres Ausſehen auf
europäiſche Verkäufe, Kaufreſerve des Handels und niedrigere
braſilia=
niſche Forderungen.
Zucker: Der Markt geſtaltete ſich ziemlich feſt auf Deckungskäufe, ge=
„beſſerte europäiſche Nachfrage und höhere Kabel.
Kakao: Die geſtern gegen Schluß aufgekommene Aufwärtsbewegung
hielt heute an auf höhere Kabel, Deckungskäufe des hieſigen Handels
und gebeſſerte Kaufluſt der Fabriken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 17. Juni:
Getreide: Weizen, Juli 1447/, Weizen, September 142½,
Mais, Juli 100/=, Mais, September, 105¾/, Hafer, Juli 48½,
Hafer, September 48, Roggen, Juli 115½, Roggen, Sept. 104.
Schmalz: Schmalz, Juli 12,75, Schmalz, September 12,95.
Fleiſch: Rippen, Juli 12,15, Rippen, September 12,40, Speck
12,12, Schweine, ſchwer 8,50—8,95, Schweine, leicht 8,60—9,15,
Schweinezufuhr Chicago 25 000, Schweinezufuhr Weſten 81000,
Talg Ohio 77/s.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 17. Juni:
Getreide: Weizen Nr. 2 rot 147/, Weizen Nr. 2 hart 1622/,
Mais Nr. 2 113½/, Hafer Nr. 3 58½, Roggen exp. 128½, Mehl
Spring Patent 6,90, Getreidefracht nach England 1,9 sh,
Getreide=
fracht nach Kont. 8 d.
Schmalz: Schmalz Mittel, Weſten 13,40.
Schweinefleiſch: Schweinefkeiſch Family 33.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Wie uns mitgeteilt wird, iſt die fränkiſch=heſſiſche landwirtſchaftliche
Ein= und Verkaufsgenoſſenſchaft in Hanau in Konkurs geraten.
Im Herbſt dieſes Jahres werden die im Deutſchem Induſtrie= und
Handelstag vereinigten Handelskammern und andere namhafte
Wirt=
ſchaftskörperſchaften den tſchechoſlowakiſchen Handelskammern einen
Be=
fuch abſtatten. Es handelt ſich, wie aus Prag gemeldet wird, um die
Fortſetzung der zwangsloſen Beſprechungen, die ſeinerzeit in Berlin
ſtattgefunden haben.
In Anlehnung an die Erhöhung des Reichsbankdiskontſatzes haben
die Deutſche Rentenbank und die Deutſche Rentenbank=Kveditanſtalt den
Zinsfuß für ihre kurzfriſtigen Perſonalkvedite um 1 Prozent
herauf=
geſetzt.
Es verlautet, daß im Herbſt Beratungen der Sukzeſſionsſtaaten mit
der Reparationskommiſſion wegen Regelung" der nicht ſichergeſtellten
Vorkriegsſchuldverſchreibungen, ſoweit ſie im Beſitze von
Altaus=
ländern ſind, ſtattfinden ſollen.
Die ſchwediſche Einfuhr ſtellte ſich im Mai ds. Js. auf 817000 To.
gegen 675 000 To. im April ds. Js. und 555 000 To. im Mai 1926.
Dem=
gegenüber belief ſich die Ausfuhr auf 1654 000 To. (gegen 1 190 000 To.
zw. 1 281 000 To.). Der Holzexport betrug im Ma 439000 To. gegen
297 000 To. im Mai 1926.
Nummer 167
Die deutſche Roheiſengewinnung überbrifft mit 112 802 To. die
des April um 77 930 To. Arbeitstäglich wunden durchſchnittlich 36 445
To. hergeſtellt oder 1383 To. mehr als im April. Dies enrſpricht 79,37
Prozent der durchſchnittlichen arbeitstäglichen Leiſtung des Jahres 1913
im Deutſchen Reich damaligen Umfangs. Von 195 vorhandenen
Hoch=
öfen waren 112 in Betrieb und 13 gedämpft.
Die deutſche Rohſtahlgewinnung war mit 137829 To. um 88929
To. höher als die des April. Wenn ſie auch hinter der bisherigen
Höchſt=
nachkriegsleiſtung im März d. J. um 88 929 To. zurückgeblieben iſt, war
die durchſchnittliche arbeitstägliche Veiſtung mit 55 132 To. doch um
1409 To. höher als die bisherige höchſte
arbeitstäg=
liche Leiſtung. Sie entſpricht 95,86 Prozent der durchſchmittlichem
arbeitstäglichen Gewinnung für das Jahr 1913 im Deutſchen Reich
da=
maligen Umfangs.
Der tſchechoſlowakiſche Mimiſterrat hat den Endwurf einer
Regie=
rungsverordnung genehmigt, durch welche der Roheiſenzoll autonom auf
9,50 Kc. für 100 Kg. feſtgeſetzt wird, wenn der Phosphorgehalt 0.05
Prozent nicht überſteigt. Der Phosphorgehalt muß durch ein von der
liefernden Firma ausgeſtelltes Zertifikat garantiert ſei, und die
Zoll=
ämter ſind berechtigt, die Richtigkeit zu überprüfen.
Von den 575 000 Lſtrl. ſüdafrikaniſchen Goldes, das kürzlich auf dem
Londoner Goldmarkt zur Verfügung ſtand, wurden 100 000 Lſtrl. für
indiſche Rechnung übernommen, während der Reſt wieder von der Bank
von England für unbeſtimmte Zwecke erworben wurde. „Fin. News”
zufolge nimmt man an, daß, wie in der letzten Woche, die Bank von
Frankreich der endgültige Käufer iſt. Ferner wurden in der Vorwoche
von der Nationalbank von Belgien und der Ungariſchen Nationalbank
vorgenommen.
Der Lebenshaltungsindex für Großbritannien war am 1. Juni 63
Prozent über dem des Jahres 1914, gegenüber 64 Prozenk vor einem
Monat und 68 Prozent vor einem Jahre. In den Nahrungsmittelm
allein ſind die entſprechenden Zahlen 54,54 und 58 Prozent. Der Fall
um ein Prozent iſt auf den Rückgang der Kohlenkleinhandelspreiſe
zu=
rückzuführen.
Wie wir bereits gemeldet haben, beabſichtigt die belgiſche
Regie=
rung, der Zündholzinduſtrie, die ſich in großer Notlage befindet, Hilfe
zu gewähren. Die verſchiedenen belgiſchen Zündholzbetriebe tragen ſich
nunmehr mit dem Gedanken, ein Kartell zu gründen und beantragen
bei der Regierung, die Zündholzeinfuhr zu erſchweren.
Die Wochenbilanz der Bamk von Frankreich weiſt eine Zunahme
des Deviſenbeſtandes um 5 641 959 Frs. auf 2 170 508 920 Frs., eine
Ab=
nahme der Vorſchüſſe an den Staat um 250 Mill. und eine Verringerung
des Papiergeldumlaufs um 400 198 100 Frs. auf.
Gunel Mieldune
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Daumgarten. Emma
Nr. 105800
Baumgarten. Martha
Nr. 155900
Nr. 119134 „ Blöſer Philipp
werden nach §24 der Satzung für
kraft=
los erklärt, wenn ſie nicht innerhalb drei
Monaten bei uns vorgelegt werden.
Darmſtadt, den 30. Mai 1927. (st9018
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt.
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V. Reihe; hier: in Erbach, Michelſtadt,
König und Reichelsheim i. Odw. (
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herr Volksſtaat Heſſen), ſollen unter
Hin=
weis auf den Miniſterialerlaß vom 16.
Februar 1893 und ſeine Ergänzungen in
öffentlichem Wettbewerb vergeben
wer=
den, und zwar:
Los I Erd= und Maurerarbeiten,
„ II Steinhauerarbeiten,
„ III Zimmerarbeiten,
„ IV Grobſchloſſerarbeiten,
V Dachdeckerarbeiten,
„ VI Spenglerarbeiten.
Die Zeichnungen und
Verdingungs=
unterlagen ſind während der
Dienſtſtun=
den bei uns einzuſehen.
Angebotsvor=
drucke werden, ſoweit der Vorrat reicht,
gegen Vergütung der Selbſtkoſten abge= einſehen.
geben.
Die Angebote ſind verſchloſſen,
poſt=
frei und mit entſprechender Aufſchrif
verſehen bis zum Dienstag, den
28. Juni ds. Js., bei uns einzureichen.
Gegenwart der etwa erſchienenen
Be=
werber, und zwar für das
Beamtenwohn=
haus in Erbach vormittags 10 Uhr, für
das Beamtenwohnhaus in Michelſtadt
vormittags 10½/ Uhr, für das
Beamten=
wohnhaus in König vormittags 10", Uhr
Zuſchlagsfriſt 14 Tage.
Erbach, den 7. Juni 1927.
Zweigſtelle Erbach.
Diefenbach.
Aus den Amtsverkündigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
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1 Zwanzigmarkſchein. ½ Pfund Kakao.
1 Stahlzwicker, 1 Stahlzwicker im Futteral.
1 kleines braunes Portemonnaie mit über
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Kinderſchuh. 1 Vorſtecknadel mit 2 Perlen.
1 Paar neue graubraune Herrenſocken.
1 blaue Schülermütze. 1 kleines ſchwarzes
Portemonnaie mit 2 Mk. 1 Hemd mit
Kragen und Schlips. 1 Weſte mit
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uhr. 1 Schlüſſel mit Anhänger. —
Zuge=
laufen: 1 ſchwarzgelber Schäferhund.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in
den Apotheken Darmſtadts: Es verſehen
den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
anſchließenden Woche den Nachtdienſt vom
19. Juni bis einſchließlich 25. Juni die
Löwen=Apotheke, Ballonplatz 11, die Adler=
Apotheke, Wilhelminenplatz 17, die Hirſch=
Apotheke, Nieder=Ramſtädterſtraße 21.
Sperrung der Wege über den
Ererzierptatz.
Wegen Einfriedigung des für das
Kreisturnfeſt und die landwirtſchaftliche
Ausſtellung benötigten Geländes ſind
von Montag, den 20. ds. Mis, ab,
ſämtliche über den ehemalig. Exerzierplatz
(st9892
führenden Wege geſperrt.
Montag, den 20. ds. Mts., von
vorm. 9 Uhr ab, wird das Heugras
von einem Teil der ſtädt. „Beſſunger
Wieſen” verſteigert. Zuſammenkunft:
Darmbachbrücke —Schnampelweg. (st9877
Darmſtadt, den 16. Juni 1927.
Städt. Güterverwaltung.
Verſteigerung.
Hragrad‟
Montag, den 20. Juni, vorm.
11 Uh., wird auf der Roſenhöhe das
Heugras, ca. 13 Morgen Wieſen, in zwei
Loſen meiſtbietend verſteigert.
Zuſammen=
kunft am Eingang Seitersweg. (9901
Großh. Verwaltung.
Heugras=Verſteigerung.
Donnerstag, den 23. Juni,
vor=
mittags 9 Uhr, wird auf dem
Teich=
hauſe das Heugras vom „Reinheimer
Teich” 75 Hektar (300 Heſſiſche Morgen),
öffenlich verſteigert.
(9922
Kaufliebhaber wollen dasſelbe vorher
Anſchließend daran wird die
Heu=
ſcheuer daſelbſt auf 1 Jahr
abteilungs=
weiſe verpachtet.
Reinheim, den 13. Juni 1927.
Die Oeffnung der Angebote erfolgt in Heſſ. Bürgermeiſterei Reinheim.
Buxmann.
Salweden Berfteigerung.
Am Montag, den 20. Juni, be=
und für das Beamtenwohnhaus in Rei= ginnend vormittags 8 Uhr, werden
chelsheim vormittags 10), Uhr, (9494gs auf Bahnhof Kranichſtein 800 Stück
für Bahnzwecke unbrauchbare
Holz=
ſchwellen losweiſe öffentlich
meiſtbie=
end gegen ſofortige Barzahlung ver=
Heſſiſches Hochbauamt Dieburg, ſteigert. Die Bedingungen werden vor
Beginn der Verſteigerung bekanntgegeben.
19627) Bahnmeiſterei 56.
Residenz-Theater
am weißen Turm
mit seinem Wunderhengst „Silberkönig”” in dem Wild-West-
und Abenteuerfilm in 6 Akten
Der Stierhandiger
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mit Vera Reynolds, H. B. Warner, Raymond Hatton
Mint
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Samstag, den 18. Juni 1927
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Ein Abenteuer in 6 Akten. Regie: Manfred Noa.
Hauptdarsteller: Marl Veld, Mils Asther, Paul Heidemann
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Städtisch. Orchesters, spielt ab
7 Uhr abends
Samstag und Sonntag
im
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Darmstadt
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Inhaber: Willy Höver
Küche und Keller bekannt gut
Sommerſpielzeit im kleinen Haus
des Heſſiſchen Landestheaters
Leitung Direktor Adalbert Steffter
Eröffnungs=Vorſtellung
Samstag, den 25. Juni abends 8 Uhr
Gaſtſpiel Erik Wirl
Die Roſe von Stambul
Operette in 3 Akten von Leo Fall. In
Szene geſetzt von Direktor A. Steffter.
Muſikal. Leitung: Kapellmeiſt. Voigt.
Hauptdarſteller:
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Daurer, Fritz Geiger, Viktor Schmidt
und Berndt Werner
Zur Einweihung d. neuerbauten Feſtſaales
Heſſiſcher Hof gsarl Klink)zu Wor felden
Sonntag, den 19. Juni 1927 (16118
Großes Extra=Konzert
Kapelle ehemaliger Militärmuſiker.
Leitung Obermuſikmeiſter a. D. Rühlemann.
Anfang Nachm. 4 Uhr. Eintritt m. Programm 60 H.
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Ecke Bismarck-Wendelstadtstraße
Samstag und Sonntag, ab 7 Uhr
KONZERT
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Arheilger Mühlchen
Morgen ab 4 Uhr ( 1617
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Heute und morgen ab 7½/, Uhr
Familien=Konzert
im Reſiaurant (9927
Eintritt frei!
Eintritt frei!
Heſſiſches Landestheater
Auß. Miete Großes Haus. Auß. Miete
Samstag, den 18. Juni 1927,
abends 7½ Uhr
Letzte Schüler= und Volksvorſtellung
zu Einheitspreiſen
Wilhelm Tell
Schauſpiel in 5 Akten von Friedrich Schiller
Perſonen:
Hermann Geßler, Reichsvogt
in Schwyz und Uri . . Robert Klupp
Werner, Freiherr von
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tinghauſen, Bannerherr HansBaumeiſter
Ulrich von Rudenz, ſein
Otto Panning
Neffe ....
Max Nemetz
Wern. Stauffacher
2 Eduard Göbel
Konrad Hunn
Tse Hugo Keßler
Itel Redig
Hans aufd. Mauer)§ ( Werner Scharff
Walther Fürſt
KurtWeſtermann
Rudolf Wittgen
Wilhelm Tell
Röſſelmann, Pfarrer
Alex. Engels=)
Hugo Keßler
Kuoni, der Hirt
Otto Wenke
Werni, der Jäger
Ruodi, der Fiſcher
Paul Maletzky
rnold vomMelchthall 2s Joachim Büttner
Konrad Baumgarten) s Hans Epskamp
Otto Wenke
Struth v. Winkelried
Paul Maletzky
Meier von Sarnen.
Werner Scharff
Klaus von der Flühe
Burkhard am Bühel/ Richard Jürgas
Seppi, Hirtenknabe . . . Walter Bluhm
Jenni, Fiſcherknabe . . . W. Mayenknecht
Gertrud, Stauffachers
... G. Weißmann
Gattin
Hedwig, Tells Gattin,
Käthe Meißner
Fürſts Tochter.
Bertha von Bruneck, eine
.. M. Vincent
reiche Erbin . .
Beſſie Hoffart
Armgard,
Marg. Carlſen
Nechthild, Bäuerinnen Martha Fohn
Elsbeth,
Käthe Gothe
Hildegard,
Käthe Foerder
Walther,
Wilhelm, / Tells Knaben Emil Geis
Ernſt Rottluff
Frieshardt,
Söldner Richard Jürgas
Leuthold,
Rudolf der Harras,
Geßlers Stallmeiſter . . Otto Wenke
Stüßi, der Flurſchütz . . . Hugo Keßler
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5½ Uhr. G 18 (Darmſtädter Volksbühne),
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7½Uhr. Der Troubadour. Preiſe 1—10Mk.
E 26. Mittwoch, den 22. Juni 1927, abends
7 Uhr. Figaros Hochzeit. Preiſe 1—10Mk.
Sommerſpielzeit 1927 im Kleinen Haus
(Leitung: Direktor Adalbert Steffter)
Eröffnungs=Vorſtellung
Samstag, den 25. Juni 1927, abends 8 Uhr
Gaſtſpiel Erik Wirl
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Mittwoch, den 22. Juni.
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Nummer 167
Samstag, den 18. Juni 1927
Geite 15
Chriſtine Berthold.
Roman von Emma Nuß.
(Nachdruck verboten)
Suſi ſprang ans Fenſter und rief gleich darauf mit
hoch=
ſatem Geſichtchen: „Ach, das iſt ja Werner Krüß!”
„Wer?” fragte Chriſtine erſchrocken.
„Nun der Sohn deines geſtrengen Herrn Chefs,” lachte Suſi
äicklich die Freundin an.
„Aber Suſi — —!‟ Doch dieſe hörte nichts mehr. Durch den
mrten ſchritt ein junger Herr dem Hauſe zu.
Suſi packte die Freundin ausgelaſſen am Arme: „Komm,
prr wollen Werner begrüßen,” und ſtürmte voran, die Treppe
iab wie in brennender Ungeduld, um faſt verlegen vor dem
8 ſucher ſtehen zu bleiben.
Chriſtine war ihr langſam und höchſt ungern gefolgt. Jetzt
lckte ſie auf und direkt in ein Paar blauer, ſcharfer Augen, die
ihrem Anblick wie in freudigem Erſtaunen aufzuleuchten
anenen, um ſogleich fragend auf Suſi zu blicken.
„Herr Aſſeſſor Krüß — Fräulein Berthold, meine
Jugend=
ri undin,” ſtellte Suſi vor.
Da hatte ihn Chriſtine auch wiedererkannt. Das war ja
ſeſelbe junge Herr, der damals mit Suſi im Dog=cart
davon=
uHr, und dem ſie neulich auf der Treppe im Geſchäft begegnet
var. Da wollte er gewiß zu ſeinem Vater.
Jetzt hatte Suſi auch ihre Faſſung wiedergewonnen und
regte munter:
„Was ſuchen Sie denn jetzt um dieſe Zeit bei uns,Werner?”
„Nun, ich könnte nicht behaupten, daß Sie mir einen
beſon=
ſms freundlichen Empfang zuteil werden ließen, Fräulein
Zruſi,” ging Werner Krüß auf ihren Ton ein. „Aber mein alter
drr ſchickte mich — wohl in der ſicheren Vorausſetzung, daß ich
her gut aufgenommen werde — um Ihrem Onkel etwas außer=
„wentlich Wichtiges mitzuteilen.”
„Soll ich ihn wecken?” fragte Suſi nun eifrig. „Onkel ſchläft
a um dieſe Zeit.”
„Wenn Sie glauben, daß das Eintreffen einiger
Rieſen=
hammern ſo wichtig iſt, daß Herr Stoewing ungeſäumt davon
riachrichtigt werden muß?"
Suſi öffnete eine Türe und ſagte halb ſchmollend: „Sie
üben mich immer zum beſten, Werner. Ich werde mich noch
immal furchtbar dafür rächen. — So, und nun legen Sie
ge=
illigſt hier in der Garderobe ab; denn Sie bleiben doch zum
Te bei uns?”
„Mit Ihrer gütigen Erlaubnis, und — wenn Sie die Rache=
MDanken aufgeben — ſehr gerne.” Schalkhaft lächelte der
hoch=
garvachſene junge Mann auf das roſig erglühte Mädchen herab.
Suſi ſtrich verwirrt die goldblonden Flatterlöckchen aus der
*irn: „Ich will ſehen, was ſich daran noch ändern läßt. Es
wird ja auch von Ihnen abhängen”, ſagte ſie mit ſchelmiſchem
Aufblick zu ihm. — „So, und nun zeigen Sie doch, bitte,
Fräu=
lein Berthold mal unſern Garten, während ich raſch Frau von
Herweg Beſcheid ſage. Ich komme in wenigen Minuten nach.”
Chriſtine ſtaunte, wie mit einem Male aus Suſi die
welt=
gewandte junge Dame geworden war, und ſie fand den Herrn
an ihrer Seite Suſis Liebreiz gegenüber unbegreiflich ſteif. Und
ſie hatte doch damals geglaubt, er ſtünde in einem näheren
Ver=
hältnis zu der Freundin.
„Dann gehen wir vielleicht gleich nach dem Waſſer hinunter?”
hörte ſie ihren Begleiter fragen.
„Ich bin ganz frennd hier,” entgegnete ſie höflich, „ich muß
mich alſo ganz Ihrer Führung anvertrauen, Herr Aſſeſſor.”
Sie durchſchritten eine breite, ſchon herbſtlich hahle
Kaſtanien=
allee. Bei einer Biegung des Weges verlangſamte Krüß ſeinen
Gang etwas und fragte unvermittelt:
„Gnädiges Fräulein ſind wohl zu Beſuch in Hamburg?”
„Nein, ich wohne in Hamburg.”
„Aber wie kommt es denn, daß Sie noch nicht hier waren?
Sprach Fräulein Peters nicht von „Jugendfreundſchaft”?” fragte
der Aſſeſſor und ſah ihr voller Intereſſe in die blanken
Reh=
augen, wie er ſie für ſich nannde.
„Ja, wir kennen uns ſchon ſehr lange”, erwiderte Chriſtine
und wandte ihr Geſicht von ihm weg der nun vor ihnen liegenden
Waſſerfläche zu.
„Ach, wie iſt die Elbe herrlich ſchön hier,” verſuchte ſie
ab=
zulenlen und blickte bewundernd um ſich.
Doch er ſah nur das ſchlanke Mädchen, das über die
Stein=
brüſtung gelehnt in die hellglitzernde Flut ſchaute, und in deſſen
braunes Haar die Sonne flimmernde Goldfäden wob. — Er
mußte ſie zwingen, ihre Augen ihm wieder zuzuwenden, und
ſo begann er wieder: „Nun, ſo ſehr lange kann das doch noch
nicht her ſein. Fräulein Suſi iſt doch erſt fünf Jahre im
Ham=
burg, und vorher haben Sie ſich doch wohl nicht gekannt.”
Sie drehte ſich um: „Wie beſtimmt Sie das ſagen, Herr
Aſſeſſor! Aber ich muß Sie leider dahin berichtigen, daß ich Suſi
kenne, ſeit ich denken kann, denn wir waren doch zuſammen im .."
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Erſchreckt hielt ſie inne, und eine tiefe Röte bedeckte ihr
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ſicht. Beinahe hätte ſie eine Taktloſigkeit begangen. Am Ende
wußte dieſer Herr gar nichts von Suſis Aufenthalt im
Waiſen=
haus.
Doch er fragte haſtig zurück: „Etwa im Waiſenhaus?”
„Ja,” ſagte ſie erleichtert, „wir ſind dort zuſammen
er=
zogen worden.”
Er war neben ſie getreten, und ein heißes Mitleid klang
durch ſeine Stimme, als er nun ſragte: „Dann haben Sie auch
keine Eltern wehr?”
„Nein”
„Und leben hier in Hamburg bei Verwandten?”
„Ich beſitze gar keine Verwandten und bin hier in Hamburg
in Stellung.” Ihre Hände löſten ſich von dem kalten Stein, den
ſie bis dahin umſchlungen hielten, und ſie ſtand nun kerzengeyade
vor ihm, gewärtig der Frage, die nun erfolgen mußte.
In ſein Geſüht trat ein maßloſes Erſtaunen. „Hier in
Hani=
ourg in Stellung”, wiederholte er faſt unbewußt in ſeinem
Staunen. „Sie im Stellung?” fragte er dann, und ſein weicher
Vlick trieb ihr von neuem eine Blutwelle in das Geſicht. „So
kamen Sie wohl neulich von Ihrer Tädgkeit, als ich Ihnen am
Alſterdamm auf der Treppe begegnete?” ſorſchte er ewwas erregt
weiter, und ſie nickte nur als Antwort.
„Verzeihung, wenn ich noch eine Frage tue — ſind Sie in
jenem Hauſe angeſtellt, in dem ich Sie traf?”
Nun richtete ſie ihre Augen voll auf ihn: „Ich bin
Privat=
ſekretärin bei Herrn Friedrich Krüß.”
„Bei — meinem — Vater?”
„Ja, Herr Aſſeſſor,” ſagte ſie einfach, und da ſein Blick ſie
zu verwirren drohte, ſie faſt unſicher machte, dat ſie möglichſt
un=
befangen, indem ſie raſch wieder auf den Gartenweg trat: „
Viel=
leicht haben Sie die Freundlichbeit, mir noch den weiteren Teil
des Gartens zu zeigen, falls Sie Ihre Führerſchaft nun nicht
überflüſſig oder läſtig finden ſollten.”
Sie bemerkte, wie eine ſliegende Röte ſein hübſches, offens
Geſicht überzog: „Was meinten Sie mit dieſen letzten Worten,
Fräulein Berthold?”
„Ich meine, daß ich es Ihnen nicht verdenken werde, wenm
Sie einer Angeſtellten Ihres Herrn Vaters".
Sie ſah noch, wie es zornig in ſeinem Geſicht aufleuchtete,
doch Suſis Erſcheinen machte dem Geſpräch ein Ende. Sie hing
ſich fröhlich plaudernd an Chriſtinens Arm, dieſe auf alle
Schön=
heiten des prächtigen Grundſtücks aufmerkſam machend, und
be=
unruhigte ſich innerlich, warum der Mann, den ſie mit all der
Leidenſchaft und Hingebung, deren ſie fähig war, liebte, warum.
er ſo ſtill und nachdenklich neben ihr herſchritt. — Würde er,
denn nie ſehen, daß ihre Gedanken ſich nur noch mit ihm
be=
ſchäftigen, daß ſie Jahre ihres Lebens darum gäbe, wenn ſie
einmal jenes heiße, tiefe Aufleuchten in ſeinen Augem erblicken
könnte, das ſie bei all den andern jungen Herren ihrer Kreiſe ſo
völlig gleichgültig ließ? —
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