Darmstädter Tagblatt 1927


07. Juni 1927

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Einzelnummer 10 Pfennigs

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Heiſiſche Neueſte Nachrichten

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 156
Dienstag, den 2. Juni 1927.
190. Jahrgang

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Nabatt weg. Banſtonto‟ Deutſche Bani und Dorrne
ſtädtet und Natlonalbani.

en. Das Aleid
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Chmbellig unng kew gott
Dermn.
In 43 Stunden von New York nach Helfia. Notlandungen bei Eisleben und Kottbus.
Benzinmangel und Propellerbruch. Ein Weitſireckenrekord von 3290 Meilen.
Laſtkraftwagen in die Quartiere abrollte. Extrablätter verbrei=
* wie Sernin den Amerntafieger teten dieſe Nachticht in der ganzen Stadt. Alles eilte auf das
Tempelhofer Feld zurück. Bald lagerte wieder eine ſchwarze
Menſchenmaſſe vor dem Zaun des Flughafens. Es füllten ſich ſich in der Tſchechoſlowakei der Beginn einer politiſchen Umſtel=
erwaztete
.

Schon einmal, vor etwa zwanzig Jahren, ebenfalls an einem
Pfingſttag, erlebte Berlin eine große Enttäuſchung. Graf Zep=
pelin
ſollte mit ſeinem Luftſchiff zum erſten Male die Reichs=
hauptſtadt
beſuchen. Tauſende und Abertauſende von Berlinern
waren zum Tempelhofer Feld hinausgeſtrömt. Selbſt der Kaiſer
war mit ſeinem Hofſtaat erſchienen. Ein Unglück machte aber das
Erſcheinen des Zeppelin unmöglich, ſo daß die Berliner mit ver=
dutzten
Geſichtern nach Hauſe gehen mußten.
Aehnlich iſt es ihnen auch diesmal mit dem Amerikaflieger
Chamberlain ergangen. Der Rekord Lindberghs ließ dieſem
keine Ruhe. Er wollte ihn brechen und einen neuen Langſtrecken=

wieder Fenſter, Balkons und Dächer der umliegenden Häuſer.
Spannung ſtieg aufs höchſte. Bei jedem Erſcheinen irgend eines
ſuchte jeder zu erlennen, mit was für einem Apparat man es zu chiſchen Koalition als unhaltbar erwieſen hat. Dieſe Koalition,
tun habe. Enttäuſchung häufte ſich auf Enttäuſchung, bis dann die unter dem Banner des Chauvinismus die Geſchicke des
endlich das Gerücht ſich verbreitete, der Flieger ſei ſchon ſüdöſtlich
Berlins geſichtet worden. Und dann war auch ſchon nicht mehr
zu verheimlichen, daß irgend etwas wieder in Unordnung geraten nicht abweichen wollte, mußte unweigerlich eines Tages auf das
ſein mußten. Neue Flugzeuge wurden entſandt, kamen unver= tote Geleiſe gelangen, denn das von ihr gezüchtete Shſtem der
richteter Sache zurück, bis auf einen Apparat, der den Spreewald
abzuſuchen hatte. In dieſer Gegend iſt denn auch die Colum=

Boston

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Kop Race 4

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ATLANFISCHER OZEAN

rekord aufſtellen, deſſen Endziel diesmal die Reichshauptſtadt
ſein ſollte. Wenn man abergläubiſch ſein wollte, dann hatte man
eigentlich an dem nicht glatt verlaufenen Start einen Grund, dem
Flug kein gutes Gelingen vorauszuſagen. In der Tat iſt auch
eine Panne eingetreten. Chomberlain mußte kurz vor ſeinem Ziel
in Helfta eine Notlandung vornehmen.
Berlin ſelbſt hatte für den Empfang des kühnen Ozean=
fliegers
ganz erhebliche Vorbereitungen getroffen, die allerdings
wegen der Kürze der Zeit nicht umfaſſend ſein konnten. Immer=
hin
muß doch feſtgeſtellt werden, daß ſich manches hätte vermei=
den
laſſen können, ſo das ſehr ſpäte Aufziehen von Flaggen,
darunter einer winzigen amerikaniſchen Flagge, die unter großem
Halloh durch eine weſentlich größere erſetzt wurde, dazu noch in
Anweſenheit des amerikaniſchen Botſchafters. Auch eine Reichs=
wehr
= oder Schupo=Muſikkapelle wäre zu erwarten geweſen. Statt
deſſen erſchienen etliche Muſiker in Zivil, was gerade keinen allzu
günſtigen Eindruck hinterließ. Dafür war aber ein zahlreiches
Schupoaufgebot feſtzuſtellen, das in weitem Kreis den Flugplatz
abgeſperrt hatte. Es mögen ſchätzungsweiſe 5000 Schutzpoliziſten
zuſammengezogen worden ſein. Hervorzuheben iſt, daß ſie faſt
24 Stunden nicht aus den Kleidern kamen und durch die wieder=
holte
Ankündigung der nahe bevorſtehenden Ankunft Stunden
um Stunden Spalier bilden mußten, bis ſich dann immer wieder
das Gegenteil herausſtellte. Ihnen ſei dafür beſonderer Dank
ausgeſprochen, wie der auch von ihnen eingeleiteten Benachrich=
tigung
der zu Tauſenden bis vor dem Lufthafen angeſammelten
Menſchenmenge, die faſt die ganze Nacht hindurch ausharrte, erſt
gegen Morgen etwas abnahm, dann aber am zweiten Feiertag
wieder in gleicher Stärke erſchienen war. Motorräder mit Be=
amten
eilten, ſobald neue Nachrichten über den Flieger einliefen,
hinaus auf das weite Feld, teilten durch ein Sprachrohr mit, wo
Chamberlain geſichtet worden ſei, und welchen Kurs er genom=
men
habe. Natürlich wurden dieſe Nachrichten begrüßt, da ſelbſt=
berſtändlich
alles derauf brannte, zu erfahren, wie der Flug ſich
geſtalte und welche Ausſichten das Unternehmen habe.
Die gleiche Spannung herrſchte auch auf dem Flugplatz ſelbſt.
Die Geduld wurde jedoch auf eine harte Probe geſtellt, als in
der vierten Morgenſtunde die Columbia am Horizont nicht auf=
tauchen
wollte und auch in der fünften und ſechſten Stunde noch
immer nicht eintraf. Eine ganze Reihe Chamberlain entgegen=
geſchickter
Flugzeuge kehrten unverrichteter Dinge zurück, obwohl
ſie ihm bis weit über Magdeburg entgegengefahren waren und
in breiter Front die Flugwege nach ihm abſuchten. Daß ſich all=
mählich
eine allgemeine Abſpannung und Ermüdung einſtellte,
liegt auf der Hand. Ueberall ſah man ſchlafende Geſtalten über
Tiſche gelehnt, zwiſchen Stühlen liegend, kurz, wie es die Um=
ſtände
gerade zuließen.
Große Enttäuſchung rief dann gegen 10 Uhr die kurze Nach=
richt
hervor, Chamberlain habe eine Notlandung vornehmen
müſſen. Weiteres Warten ſchien ausſichtslos. Die Schupo mar=
ſchierte
ab. Botſchafter Schurman beſtieg ſein Auto. Ebenſo ver=
ließen
die Vertreter der Behörden und mit ihnen ein Teil des
Publikums das Feld.
Eine recht erhebliche Schar Unentwegter hielt jedoch in dem
Sonnenbrand aus, in der Hoffnung, er werde vielleicht doch noch
eintreffen. Ihre Geduld ſollte inſofern belohnt werden, als auch
ſehr bald ein Telegramm einlief, Chamberlain habe Helfta wie=
der
berlaſſen und ſei unterwegs nach Berlin. Er müſſe in fünf=
zig
Minuten landen. Sofort wurde die geſamte Schupo zurück=
geholt
, die entweder ſchon beim Mittagsmahl war oder noch mit

bia nach ihrer ruhmreichen Fahrt von dem Geſchick ereilt wor=
den
. Einen allgemeinen Ausdruck des Bedauerns löſte die Mit=
teilung
über die unglückliche Landung aus, die ein Beamter des
Flughafens unter lautloſer Stille dem immer ungeduldiger wer=
denden
Publikum mitteilte. Es war wohl niemand unter den
Anweſenden, der nicht dieſes Ende der ſo glanzvollen Großtat
des Fliegers Chamberlain bedauerte, die für Berlin die Pfingſt=
ſenſation
werden ſollte, die aber nun noch von einem Gewitter=
ſturm
begleitet wurde, der eine allgemeine Flucht vom Flugfeld
auslöſte.
Fahrt=Eiappen.
Der amerikaniſche Flieger Chamberlain und ſein Be=
gleiter
, die am Samstag, den 4. Juni, 11,05 Uhr vormittags, in
New York zu ihrem Fluge nach Berlin aufgeſtiegen waren, ſind
in der Nacht zum zweiten Pfingſtfeiertag über deutſchem Boden
eingetroffen.
w. Amſterdam, 5. Juni.
Einer aus London eingetroffenen Meldung zufolge iſt die
Columbia 9,15 Greenwich=Zeit über Plymouth geſehen worden.
Sie flog ſehr ſchnell und hoch in öſtlicher Richtung, wahrſchein=
lich
Richtung Berlin.
London, 5. Juni. (Reuter.)
Die Columbia iſt um 21,20 über Lands=End geſichtet wor=
den
. Die Flugrichtung ſcheint Berlin zu ſein.
Dortmund, 6. Juni.
Um 4 Uhr früh überflog der amerikaniſche Flieger Chamber=
lain
den Dortmunder Flughafen. Er ging weit herunter und
rief aus geringer Höhe: Nach Berlin! Nach Berlin! Darauf
wurde ihm von der Flugpolizei durch Peilzeichen die Richtung
nach Berlin angegeben.
Berlin, 6. Juni.
Zur Begrüßung Chamberlains und ſeines Begleiters Levine
ſind auf dem Flugplatz Tempelhof Vertreter der Reichsregie=
rung
und der preußiſchen Regierung, Mitglieder des diploma=
tiſchen
Korps und eine große Menſchenmenge erſchienen. Sämt=
liche
Flugzeuge der Lufthanſa, die dem amerikaniſchen Flieger
entgegengeflogen ſind, ſind 7,25 Uhr zurückgekehrt. Bei Werder
iſt ein Hochflugzeug geſichtet worden, das wahrfcheinlich das
amerikani he iſt
Die landung der Columbia erfolgte zwei Kilometer
von der Sration Helfta bei Eisleben infolge Benzinmangels.
Das Flugzeug war bis zur Notlandung 13 Stunden unterwegs.
Die Maunſchaft iſt geſund und munter. Das Benzin wurde
mittels Geſpannes von einem nahegelegenen Ort herbeigeholt,
worauf die Weiterfahrt um 9,35 Uhr nach Berlin erfolgte.
Nach einer um 12,15 Uhr eingelaufenen Meldung hat das
amerikaniſche Flugzeug mit Chamberlain und ſeinem Begleiter
infolge Propellerbruchs auf ſumpfigem Boden bei Klinge, 15
Kilometer von Kottbus entfernt, niedergehen müſſen. Es iſt
noch fraglich, ob Chamberlin wieder aufſteigen wird und den
Flug nach Berlin fortſetzen kann.
Um 13,20 Uhr hat ein Flugzeug der Deutſchen Lufthanfa
mit dem amerikaniſchen Botſchaftsrat Pool und Miniſterial=
direktor
Brandenburg ſowie einer Anzahl von Monteuren den
Tempelhofer Flugplatz mit Nichtung nach Kottbus verlaſſen, um
von dort die amerikaniſchen Flieger nach Berlin zu holen.

* Die deutſch=iſchech ſche
Zuſammenarbeit.
Der Sturz der alltſchechiſchen Regierung, die Mitarbeit der
Deutſchen und die Beziehungen Prags zu Deutſchland.
Von unſerem E=Korreſpondenten.
Prag, 3. Juni.
Nach mehr als acht Jahren ſtaatlicher Selbſtändigkeit will
lung bemerkbar machen, die der Struktur der Republik als der
Doch aufs neue verſtrich eine Stunde nach der anderen. Die Heimat zahlreicher Völker zu entſprechen beginnt, d. h. in der
Prager Regierung ſcheinen endlich alle Nationen dieſes Landes
Flugzeuges in der Ferne flogen die Gläſer an die Augen, ver= vertreten zu ſein, nachdem ſich das Syſtem der früheren alltſche=
Staates zu leiten unternommen und eine Politik verfolgt hatte,
die von der Fiktion des einheitlichen tſchechiſchen Nationalſtaates
Unterdrückung und Entnationaliſierung der Minderheitenvölker
im Staate war auf die Dauer nicht haltbar; faſt vier Millionen
Deutſche, gegen zwei Millionen Slowaken und eine Million Un=
garn
ſtehen den ſechseinhalb Millionen Tſchechen gegenüber, die
dieſes Land als das ihre beanſpruchen und ihm auch nach außen
hin das Bild des einheitlichen tſchechiſchen Nationalſtaates ge=
geben
wiſſen wollen, und lediglich die Entſchloſſenheit dieſer
nichttſchechiſchen Völker, ſich ihrer ſprachlichen und kulturellen
Rechte nicht zu begeben, hat endlich zur Beſeitigung jenes ſelbſt=
herrlichen
Diktates geführt, in dem ſich die Drahtzieher hinter
den Kuliſſen der Prager Burg bis dahin gefallen haben. Aber
der Weg bis zu dieſem Wendepunkt war beſchwerlich genug, und
er hat die Minderheitsvölker ſo ungeheure Opfer gekoſtet, daß
die ihnen jetzt zugeſtandene Möglichkeit, an den Staatsgeſchäften
teilzunehmen, noch keineswegs ihren gerechten Anſprüchen und
Forderungen entſprechen kann.
Ein kurzer Rückblick auf die hiſtoriſche Entwicklung erweiſt,
daß die minderheitenfeindliche Politik Prags von dem Tage des
Umſturzes im Jahre 1918 mit Hilfe des Revolutionskonvents
bis zum Jahre 1926 angedauert hat, wenn auch das Regime der
alltſchechiſchen Koalition an ſeiner inneren Unwahrheit ſchon
früher zerbrochen und an die Stelle der Regierung der natio=
nalen
Unverträglichkeit ein Kabinett von Beamten und Fach=
leuten
getreten war. Die Frage der Einführung landwirtſchaft=
licher
Zölle und die Regelung der Kongrua brachte die alltſche=
chiſche
Koalition zum Sturz, denn zum erſten Male im parla=
mentariſchen
Leben dieſes Staates ſtimmten deutſche und tſche=
chiſche
Parteien gemeinſam für entſcheidende Geſetze, und bei der
Bildung einer tragfähigen Regierung kam es zur Realiſierung
des tſchechiſch=ſlowakiſch=deutſchen Kabinettes, in welches von
deutſcher Seite die Vertreter des Bundes der Landwirte, der
Chriſtlichſozialen Partei und der Gewerbepartei eintraten. Mit
Beginn der Herbſtſeſſion 1926 fanden ſich auf der Miniſterbank
zwei Deutſche: der aus der Chriſtlichſozialen Volkspartei hervor=
gegangene
Juſtizminiſter Prof. Mayr=Harting und der dem Bund
der Landwirte angehörige Arbeitsminiſter Dr. Spina.
Eine weite, mühſelige Strecke Weges hatte bis dahin das
deutſche Volk in der Tſchechoſlowakei zurückgelegt, dem im Laufe
der vergangenen ſieben Jahre unermeßlicher Schaden an ſeinem
nationalen, kulturellen und wirtſchaftlichen Beſitzſtand zugefügt
worden war. Das unheilvolle Syſtem der alltſchechiſchen Koali=
tion
war gebrochen, deutſche Parteien bildeten zuſammen mit
bürgerlichen tſchechiſchen und ſlowakiſchen Gruppen die Regierung,
und ſo ſchienen ſich die erſten Zeichen einer innerſtaatlichen Neu=
geſtaltung
zeigen zu wollen, einer Kursänderung, die gebieteriſch
gefordert wurde von der Notwendigkeit der Selbſterhaltung dieſes
jungen und von unverhältnismäßig zahlreichen Kriſen durch=
ſchüttelten
Staatsweſens.
Aber auch in außenpolitiſcher Hinſicht bedurfte die Leitung
der Staatsgeſchäfte einer den Intentionen der Konferenzen von
Locarno, Thoiry und Genf angepaßten Reviſion. Bislang völlig
und unbedingt im Fahrwaſſer Frankreichs ſegelnd, war ſie vor=
wiegend
gegen den unmittelbarſten und politiſch und wirtſchaft=
lich
wichtigſten Nachbarn, gegen Deutſchland, gerichtet, und trotz
der vielfachen Verſicherungen der tſchechoflowakiſchen Diplo=
matie
, die Tſchechoſlowakei ſtehe zum Deutſchen Reich in einem
aufrichtigen Freundſchaftsverhältnis, konnte die Welt nicht
darüber im Zweifel bleiben, daß die Tſchechen ſich trefflich in
die Rolle der von Frankreich beſtellten Wächter an der deutſchen
Grenze gefunden hatten. . . Wie widerſinnig dieſe Einſtellung
geweſen iſt, geht aus der gebieteriſchen Notwendigkeit für die
Tſchechen hervor, im Intereſſe der Erhaltung eines geregelten
Wirtſchaftslebens in der Republik die Tſchechoſlowakei iſt
überproduktiv, d. h. ſie vermag ihre Induſtrie nur mit Hilfe des
aufnahmekräftigen Auslandsmarktes fortzuführen mit
Deutſchland als dem ökonomiſch bedeutendſten
Faktor geregelte und enge Verbindungen zu
pflegen.
Als im Jahre 1920 ein Berliner Blatt den angeblichen Text
eines Geheimvertrages zwiſchen der Tſchechoſlowakei und Frank=
reich
veröffentlichte dieſes Abkommen wies eine ſtark aggreſ=
ſive
Tendenz gegen das Deutſche Reich auf , erklärte der
Außeuminiſter Dr. Beneſch dieſes Dokument als eine Fälſchung,
und Maſaryk ſelbſt ſtellte feſt, die Tſchechoflowakei mache keine
Politik gegen Deutſchland, ſondern ſei vielmehr darauf bedacht,
eine Verſtändigung zwiſchen Deutſchland und Frankreich zu för=
dern
; eine Wiederkehr friedlicher Beziehungen zwiſchen den bei=
de
Staaten, ſo drückte Malaryk damals ſich aus, liege nicht nur
iri Intereſſe des allgemeinen Friedens, ſondern auch in dem
der Tſchechoflowakei. In einer Unterredung mit einem deut=
ſchen
Politiker ſagte Maſaryk am 1. April 1924 alſo ungefähr
zwei Jahre vor dem Eintritt der Deutſchen in die Regierung ,
nachdem er verſichert hatte, daß in ſeinem und Beneſchl Pro=
gramm
das gute Einvernehmen mit Deutſchland einen weſent=
lichen
Punkt hilde, wörtlich:
Hierüber klar zu ſein, iſt wichtig. Unſere Außenpolitik
macht es alſo weder den Tſchechen unmöglich, die Deutſchen

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Geite 2

Dienstag, den 2. Juni 1927

Nummer 1

an der Regierung teilnehmen zu laſſen, noch beſtehen unter
dieſem Geſichtspunkte für die Deutſchen Schwierigkeiten,
ſich an der Regierung zu beteiligen. Darum handelt es ſich
mir.
Der Staatspräſident ließ den Einwand des Abgeordneten,
daß es ſich bei den Deutſchen weniger um die Möglichkeit des Ein=
tritts
in die Regierung, als vielmehr um die Bereinigung des
nationalen Problems handele, gelten und ſtimmte der Anſicht,
mit Hilfe eines Beamtenkabinetts und ſeiner Unterſtützung durch
deutſche Stimmen einen Verſuch zur Heranziehung deutſcher
Parteien, für eine poſitive Mitarbeit an den Staatsgeſchäften
mit einer Lebhaftigkeit zu, die deutlich bewies, daß er ſelbſt dieſes
Projekt als unter den herrſchenden Verhältniſſen einzig mög=
lich
halten mochte.
Als Brücke nach Deutſchland
hat nun der deutſche Miniſter Dr. Spina kurze Zeit nach dem
Eintritt deutſcher Parteien in die Prager Regierung die Sude=
tendeutſchen
bezeichnet, und in der Tat kommt dem Deutſchtum
in den böhmiſchen, märiſchen und ſchleſiſchen Randgebieten, als
dem Träger des guten Willens zu einer der geopolitiſchen
Situation entſprechenden Verſtändigung zwiſchen den beiden
Nachbarſtaaten eine hervorragende Bedeutung zu. Ebenſo, wie
Prag ſich darüber klar ſein muß, daß ohne eine Ausſöhnung mit
dem zweitſtärkſten Volk innerhalb der tſchechiſchen Grenzen die
Beziehungen zum Reich, als dem großen Vaterlande des abge=
ſplitterten
Deutſchtums, dauernde friedliche Beziehungen zu
Deutſchland, nicht möglich ſein können, gerade ſo wird das
Deutſche Reich an einem Staate und an ſeiner Entwicklung inter=
eſſiert
ſein, von dem es weiß, daß er ſeinen Minderheitsvölkern
nicht nur Pflichten auflaſtet, ſondern ihnen auch jene Rechte ein=
räumt
, auf die ſie Anſpruch erheben dürfen, nicht zuletzt dank
ihrer hiſtoriſchen Verbundenheit.
Mit dem Zuſcmmenbruch der alltſchechiſchen Regierungs=
kolitivn
hat die Aenderung des der wahren Natur der Tſchecho=
ſlowakei
wiberſprechenden Syſtems begonnen. Die deutſchen Re=
gierungsparteien
ſind leider ohne feſte Zuſicherungen, ohne be=
ſtimmte
Verſprechungen in das Kabinett zu poſitiver Mitarbeit
eingetreten, getragen von einem Optimismus, der, bisher immer
wieder endtäuſcht, Vorausſetzung geweſen iſt für das Unter=
nehwen
, deſſen erfolgreiche Beendigung dem tſchechiſchen Staate
dauernde politiſche Beruhigung bringen und ſeine Beziehungen
zu den für ſeine Fortenuwicklung ausſchlaggebenden großen Nach=
barſtaaten
feſtigen könnte. Von dieſem Geſichtswinkel aus ver=
dient
der Verſuch einer deutſch=tſchechiſchen Regierung gewiß Be=
achtung
, denm nicht nur der Ausgleich der Gegenſätze im Innern
des Landes erſcheint dringend notwendig; wenn die deutſchen
Regierungsparteien einſt ihren Einfluß autch dahin würden gel=
tend
machen können, daß die tſchechſiſche Außenpolitik von jenen
Dogmen ſich befreit, die ſie in einen ſcharfen Gegenſatz zu den
Beſtrebungen zur Herbeiführung einer allgemeinem Beruhigung
der zwiſchenſtagtlichen Beziehungen in Europa gebracht haben
dann könnte man über die vielen gegenwärtig unbegreiflich er=
ſcheinenden
Bezeuguungen einer bedingungsloſen Lohalität dieſem
minoritäten= und vor allem beutſchfeindlichen Staate gegenüber
noch ein Aige zudrücken!

Abbruch der diplomatiſchen Beziebungen
zwiſchen Jugoſlawien und Albanien.
TT. Rom, 6. Juni.
Nach italieniſchen Meldungen aus Tirana iſt geſtern kurz vor
Mitternacht der jugoſlawiſche Geſandte mit dem geſamten Per=
ſonal
und allen in Albanien reſidierenden Konſuln von Durazzo
abgereiſt.
Das Vorgehen der jugoſlawiſchen Regierung habe im ganzen
Lande tiefen Eindruck und Beunruhigung hervorgerufen. Nach
italieniſcher Darſtellung ſoll die albaniſche Regierung grundſätz=
lich
in die Freilaſſung des jugoſlawiſchen Dragomans eingewilligt
haben, wenn deſſen offizieller Charakter nachgewieſen werde. Die
albaniſche Regierung müſſe den provozierenden Ton des jugo=
ſlawiſchen
Geſandten in der Belgrader Note ablehnen. Die ita=
lieniſche
Regierung habe die albaniſche bereits wiſſen laſſen, daß
Rom in dem neuen Konflikt ſtrengſte Neutralität bewahren
werde.
Flucht Gun Tſchuan=fangs.
EP. London, 6. Juni.
Nach einer Meldung aus Schanghai hat ſich der frühere
Gouverneur von Schanghai, Sun Tſchuan=fang, an Bord des
Dampfers Haiſhi geflüchtet, der nach Kigutſchau fährt. Von
dort gedenkt ſich Sun nach Japan zu begeben. Vor der Abreiſe
hat er ſein Kommando niedergelegt.
Von Schanghai iſt heute ein engliſches Bataillon nach Tient=
ſin
eingeſchifft worden. Ein weiteres wird nach einigen Tagen
nach Weihaiwei gehen.
* Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. Sonntag, den 5. Juni.
Parſifal.
Bühnenweihfeſtſpiel von Richard Wagner.
Die Titelrolle des Werkes bedarf nach äußerer Erſcheinung
und innerer Einſtellung eines beſonders gearteten Darſtellers,
wie er nicht häufig ſich findet. Daß Guſtav Deharde ein
ſolcher iſt, hat er in der Sonntags=Aufführung von neuem be=
wieſen
. Es iſt zweifellos ein ſeltener Fall, daß ein ſonſt in
Zwiſchenfachsrollen und vorzugsweiſe in der Operette verwende=
ter
Sänger einmal im Jahr in einer Heldenrolle, und gar gerade
als Parſifal auftritt. Wenn es ihm dabei gelingt, eine Geſtalt
von überzeugender, oft zwingender Kraft vor uns hinzuſtellen, ſo
iſt eine ſolche Leiſtung ſchon überaus bewundernswert. Er macht
das aber nicht ſo nebenbei, ſondern arbeitet offenbar au dieſer
Aufgabe, die ihm beſonders gut liegt, ſtändig und mit einfühlend=
ſter
Hingabe. So kam es, daß gegen das Vorjahr eine noch
reichere, lückenloſere Ausdrucksweiſe hervortrat, die in ſtufen=
weiſer
, intelligenter Steigerung zu den Höhepunkten führte. Auch
geſanglich ſchien die ſonſt oft verſchleierte Stimme an Stärke und
Klarheit gewonnen zu haben, wobei zu bedenken iſt, daß die ganz
andere ſonſtige Verwendung es natürlich ſehr erſchwert, auf ein=
mal
mit einer breit ausladenden Geſangspartie herauszukom=
men
. Die Leiſtung als Ganzes hatte Stil und Größe und iſt aufs
Wärmſte anzuerkennen.
V. H.
Großes Haus. Montag, den 6. Juni.
Nathan der Weiſe.
Dramatiſches Gedicht von Leſſing.
Der weſtliche Tiefdruckwirbel, der die Ausflügler in der
Stadt feſthielt, kam dem Experiment, am Pfingſtmontag Natban
den Weiſen aufzuführen, zuſtatten. Auch der Umſtand, daß
Arihur Kraußneck vom Staatstheater in Berlin die Titelrolle
Pielte, mag der Wiedergabe des Leſſingſchen Lehrgedichtes, zu
der ſonſt erfahrungsgemäß nur Dauermieter und Schüler ſich ein=
finden
, manchen Beſucher zugeführt haben, ſo daß das Große
Haus einicermaßen beſetzt war.
Als Nathan der Weiſe gaſtierte zuletzt Ludwig Wüllner
an der hieſigen Bühne. Wüllners Nathan iſt eine durchaus
perſönlich erlebte Geſtalt, die die Lehrſätze Leſſings im Augenblick
ihrer Wiedergabe aus ſich heraus gebiert und dramatiſch geſtal=
tet
. In Arthur Kraußnecks Darſtellung tritt der dramatiſch

Vom Tage.
Geſtern vormittag ſtürzte der Flugzeugführer Heft mit
dem Flugzeug G. B. 101 bei einem Probeflug in Warnemünde ab,
wobei er tödlich verunglückte, während ſein Begleitev verletzt wurde.
Kontreadmiral Moffett, der Chef des Flugweſens, äußerte,
Chamberlain habe den Beweis geliefert, daß ſowohl wirtſchaftliche wie
militäriſche Nutzlaſt Amerika von Europa aus durch Flugzeuge erreichen
könne. Die Heldentat der beiden Flieger müßte dem Volk
die Augen öffnen für die Notwendigkeit einer angemeſſenen
Luftverteidigung und müßte das Verbrauen in das Handels=
flugweſen
erhöhen. In Flugkreiſen betrachtet man Chamberlains Flug
von 3790 Meilen als einen neuen Langſtreckenrekord, obgleich
man bedauert, daß er zu einer Notlandung gezwungen war.
Die neuerumäniſche Regierung, iſt durch die Ernennung
von Popovici, Junian und Halippa zu Miniſtern und von Severdans
zum Unterſtaatsſekretär gebildet.
Der bekannte Krebsforſcher Arthur Ewans teilte in einer
Rede mit, daß von den gegenwärtig lebenden Engländern fünf Millionen
zum Tode durch Krebs verurteilt ſeien. Die Krankheit habe ſeit dem
Kriege in überraſchender Weiſe um ſich gegriffen. Der Redner erklärte
llerdings, der Krebs ſei heilbar, wenn er im Anfangsſtadium
behandelt werde.
Die engliſche Admiralität gibt bekannt, daß Ende Mai vor
Schanghai 49 ausländiſche Kriegsſchiffe lagen, die ſich
wie folgt verteilen: Vereinigte Staaten 18, Japan 13, Großbritannien
11, Frankreich 4, Portugal, Spanien und Italien je 1. Zwiſchen Han=
kau
und Schanghai, befanden ſich 14 ausländiſche Kriegsſchiffe, und in
Hankau ſelber 31, nämlich 9 engliſche, 9 amerikaniſche, 9 japaniſche,
3 franzöſiſche und 1 italieniſches.
Evening News teilen mit, daß noch immer 370 fmihore Angeſtellte
der Sowjethandelsdelegation und der Arcos in Lon=
don
weilen. Mehrere konſervative Abgeordnete hätten die Abſicht
geäußert, die Regierung zu interpellieren, ob die Ruſſen nicht bald zum
Verlaſſen des Landes aufgefordert werden.

v. Hindenburg an Coolidge.
Der Reichspräſident hat an den Präſidenten Coolidge fol=
genden
Glückwunſch gerichtet: Zu dem kühnen Flug der beiden
amerilaniſchen Ozeanflieger Chamberlain und Levine, die in
heldenhafter Ueberwindung von Zeit und Raum das Weltmeer
überbrückt und unſere Nationen dadurch näher gebracht haben,
ſpreche ich Ihnen, Herr Präſident, und dem amerikaniſchen Volk
meine aufrichtigen Glückwünſche aus, (gez.) v. Hindenburg.
Der Reichskanzler an die amerikaniſchen Flieger
An die Ozeanflieger Chamberlain und Levine in Kottbus
richtete Reichskanzler Dr. Marx nachſtehenden Glückwunſch:
Nach der glücklichen Vollendung Ihrer kühnen Tat ſpreche ich
Ihnen im Namen der Reichsregierung und des deutſchen Volkes
die herzlichſten Glückwünſche aus. Die außerordentliche Leiſtung
eines Fluges von Amerikas Oſtküſte nach dem Herzen Deutſch=
lands
bildet einen Markſtein in der Entwicklung des Flugver=
kehrs
und ein neues Freundſchaftsband zwiſchen unſeren Völ=
kern
. (gez.) Reichskanzler Dr. Marx.
Glückwunſchtelegramme des Botſchafters Malgan.
New York, 6. Juni.
Der deutſche Botſchafter Maltzan beglüchwünſchte telegraphiſch
die Gattin des Fliegers Chamberlain und ſeines Begleiters Le=
vine
. Das Telegramm an die Eattin Chamberlains lautete: Neh=
ien
Sie bitte, meine herzlichſten Glückwünſche entgegen zu der
Heldentat, die ihr Gemahl mit dem erfolgreichen Flug von New
York nach Berlin vollbracht hat. Der neue Weltrekord iſt einem
amerikaniſchen Piloten gelungen. Ein neues Bindeglied iſt zwi=
ſchen
Amerika und Deutſchland geſchlungen worden. Deutſch=
land
iſt ſtolz, die Helden dieſer Tat empfangen zu können. Der
Botſchafter richtete an Frau Levine folgendes Telegramm: Ich
bitte Sie, meine aufrichtigen Glückwünſche entgegen zu nehmen,
für die ſichere Ankunft Ihres Gatten bei ſeiner Teilnahme an
dem bewunderungswürdigen Flug von New York nach Berlin.
Herr Levine hat Anſpruch auf das größte Vertrauen und verdient
die größte Dankbarkeit Deutſchlands. Man wird den beiden
Helden des Tages den wärmſten Empfang bereiten. Botſchafter
Maltzan hat an den amerikaniſchen Botſchafter in Berlin, Shur=
man
, nachfolgendes Telegvamm gerichtet: Ich bitte, meine
freundlichen Glückwünſche und meine aufrichtige Bewunderung
für den großen Sieg Ihrer tapferen Flieger Chamberlain und
Levine zu empfangen, die Rühmlichen, die im gleichen Geiſte wie
unſer Eckener die Elemente Raum und Zeit zuviſchen beiden Län=
dern
überwanden. Ich bin glücklich, daß dieſe vorwärtsſtürmen=
den
amerikaniſchen Männer, die erfolgreichem Unterſtützer unſeres
gemeinſamen Werkes des guten Willens und der Verſtändigung
unſerer beiden Länder, große Perſonen ſind.
Zug zurück. Kraußneck ſpielt ſeinen Nathan mit der Ruhe und
Weisheit des Alters und mit der Sicherheit, die eine langjährige
Bühnentätigkeit gibt. Er ſpielt ihn im allgemeinen unpathetiſch
und läßt nur in vereinzelten Augenblicken die Regiſter ſeines
Organs anſchwellen. Seine ſchöne Leiſtung wurde von den dank=
baren
Zuſchauern mit lebhaftem Beifall aufgenommen.
Neben dem Gaſt beſtanden die hieſigen Kräfte in Ehren.
Ernſt Legal vereinigte ſich als Kloſterbruder mit ſeinem Ber=
liner
Kollegen zu einem reizvollen Auftritt, als ſie die Herkunft
Rechas ſich entdeckten und jeder dem anderen die Ehre der eige=
nen
Religion zuerkannte. Recha, in orientaliſche Pracht gekleidet,
wurde von Käthe Foerder eindrucksvoll und mit ſchöner
Wärme des Tones geſpielt.
Den Tempelherrn gab Rudolf Wittgen knorrig und
aufbrauſend als deutſchen Bär, wie Daja ihn, als plumpen
Schwab wie er ſich ſelbſt nennt; nicht allerdings mit der
ſchwungvollen Eleganz, die einſtens Willy Loehr, in dieſer
Rolle zum Liebling der weiblichen Jugend machte!
Max Nemetz (Patriarch) übertrieb, Jogchim Büttner
(Derwiſch) verwechſelte Lautheit mit Eindringlichkeit. Saladin
und ſeine Schweſter Sittah wurden von Hans Baumeiſter
und Käthe Meißner, die Geſellſchafterin Daja von Mar=
garete
Carlſen wirkungsvoll vertreten.
Mit den Darſtellern konnte am Schluſſe Edgar Klitſch als
Spielleiter wiederholt an der Rampe erſcheinen.
2.

Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
Goethe und die Internationale Ausſtel=
lung
Muſik im Leben der Völker‟. Die Beziehungen
Goethes zur Muſik ſeiner Zeit werden auf der Internationalen
Ausſtellung Muſik im Leben der Völker, die am 11. Juni eröff=
net
wird, in einer bisher noch nicht gebotenen Vollſtändigkeit auf=
gerollt
werden. So ſind vor allem zu ſehen: die Original= Hand=
ſchriften
der Goetheſchen Singſpiele ſowie die dazugehörigen
Kompoſitionen von Kayſer, von der Herzogin Anna Amalia, von
Corona Schröter und von Seckendorf und anderen. Eine weitere
Gruppe bilden die Vertonungen Goetheſcher Lyrik, auch dieſe in
Original=Manuſkripten, erſte koſtbare Notendrucke, Inſtrumente
aus dem Goethehaus in Weimar, eine Reihe von Porträts der
Mitglieder von Goethes Hauskapelle und andere Seltenheiten.
Weiterhin ſind Briefe von Komponiſten wie Zelter, Mendelsſohn,
Berlioz und Schubert an Goethe zu ſehen, zu denen ergänzend
die Antworten des Dichters hinzutreten. Goethes Bemühungen
um die Erkenutnis von der Theorie der Muſik wird durch ſeine

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 7. Juni.
Neuerwerbungen der Stadtbücherei.
Paul Burg: Meine Jugend. L 5: Eduard Mörike und Friedrich
Theodor Viſcher: Briefwechſel. L 5; Hermann Bouſſet: Paſtorenjungs,
L 5; Johanna von Bismarck: Ein Lebensbilb in Briefen. L 5; Prinz
Max von Baden: Erinnerungen und Dokumente, L 5; Ludwig Thoma:
Stadelheimer Tagebuch. L 5; E. Schuchardt: Sechs Monate Arbeits=
haus
, Erlebniſſe eines wandernden Arbeiters. L 5: Hans Leuß: Aus
dem Zuchthauſe. Fs 20; Paul Göhre: Deutſchlands weltpolitiſche Zu=
kunft
. 1925. Fp 1; F. W. Deiß: Das deutſche Soldatenbuch, 2. Band.
Bk 1: Max Grube: Geſchichte der Meininger, Kt 10: Das deutſche
Lichtſpieltheater in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Heraus=
geber
Rud Pabſt, 1926. Kt 30; Mas Prels: Kino. Kr 30; Arnn Holz:
Die befreite deutſche Wortkunſt. Kl 1: Julius Peterſen: Die Weſens=
beſtimmung
der deutſchen Romantik. Kl 35; Bruno Taut: Ein Wohn=
haus
. Ka 20; Theodor Meiſinger: Der Meiſter von St. Jakob in Adels,
heim. Zur Geſchichte der ſpätgotiſchen Grabplaſtik in Unterfranken und
im Odenwald. 1927. Kg 55; E. W. Bredt: Kubin. Kg 70; Adolf Behne:
Von Kunſt zur Geſtaltung Ka. 5; Eugen Ehmann: Der moderne Bau=
ſtil
. Kg 2: Die Pädagogik in Selbſtdarſtellungen, 2 Bände. Pa 12;
Ernſt Krieck: Philoſophie der Erziehung. 1925. Pa 1; V. J. Spaſitſch:
Die Lehrerfrage in der Neuen Schule, 1927. Pa 15; Anthologie der
neueren Philoſophie, Einleitung von Deuſſen. Ph 10: Die Rückkehr
aus dem Exil. Dokumente der Beurteilung des deutſchen Katholizismus
der Gegenwart. Hrsg. Dr. Karl Hoeber, 1926, Rc 40; A. Meſſer und
M. Pribilla: Katholiſches und modernes Denken. Re 40; Kn Hung=
Ming: Der Geiſt des chineſiſchen Volkes, 1924. Kr 80; Auguſt Hornef=
fer
: Symbolik der Myſterienkuinde. 1924. Kc 67; Friedrich Lipvold:
Bauſteine zu einer Acſthetik der inneren Form, 1920. Ph 1; Leo Graetz:
Die Atomtheorie in ihrer neueſten Entwicklung, 1322. D 20; Werner
Sombart: Das Wirtſchaftsleben im Zeitalter des Hochkapitalismus.
2. Halbband: Der Hergang der hochkapitaliſtiſchen Wirtſchaft. Geſamt=
wirtſchaft
, Fn 25; Robert Wehrauch: Die Technik, ihr Weſen und ihre
Beziehungen zu anderen Lebensgebieten E. 50; Hermann Mutheſius:
Kleinhaus und Kleinſiedlung, 1920. Fp 45; Hans Konwiczka: Arbeiten
im Freien. Der Jugend Arbeitsbuch. J. 35; Hermann Koenig: Gar=
tenfozialismus
, 1919, Fp 45; Hemry Hoek: Wetter, Wolken, Wind. Dp 30;
Joachim K. Niedlich: Deutſcher Heimatſchutz als Erziehung zu deutſcher
Wiedergeburt, 1920. Kc 1; Georg Blaß: Das Stadtbild von Darmſtadt.
Hd1; Frankfurt: Das Buch der Stadt. Hrsg. Otto Ruppersburg, 1927.
Cz 35: Donat: Paradies und Hölle. Abenteuerliche Schickſale eines
Deutſchen in Braſilien. Cm 30; Victor Helling: Unter Indiens Sonne,
1920. Ca 20; J. A. Sauter: Mein Indien. Erinnerungen aus 15 glück.
lichen Jahren, 1921. Ca 20; Naef: Unter Malayiſcher Sonne. Cuz
Koloniales Hand= und Adreßbuch. Ke 120; St. v. Dunin Borkowski:
Führende Jugend. Aufgaben und Geſtalten junger Führer. Ib: Das
Deutſchtum im Ausland. Banat. Das Deutſchtum im rumäniſchen Banat.
Hrsg. Dr. Karl Bell. Ke 120; E. R. Curtius: Barrés und die Grund=
lagen
des franzöſiſchen Nationalismus, Ke 72; Albert Demangeon: Das
britiſche Weltreich. Bf 10; Sil=Vara: Engliſche Staatsmänner. Bf 10;
Namſay Macdonald: Unſere Politik. Bf. 10; Otto Baumgarten: Reli=
giöſes
und kirchliches Leben in England. Ke 72; Hermann Levy: Die
engliſche Wirtſchaft. Fn 35; Earl of Ronaldslay: Indien aus der Vogel=
ſchau
. Cz 145; Bertrand Ruſſel: Ching und das Problem des fernen
Oſtens Bf 50; Georg Wegener: China, ein Zukunftsproblem. Vf 50;
Ernſt Boerſchmann: Baukunſt und Landſchaft in China. Cz 145; Karl
Haushofer: Geopolitik des pazifiſchen Ozeans. Cz 4; Louis Hamilton;
Kanaba. Cz 165.
Heſſiſches Landestheater. Als fünfte und letzte Vorſtellung des
Mozartzyklus wird am Mittwoch, den 8. Juni, Don Gio=
vanni
im Großen Hauſe wiederholt. Die Inhaber von Zykluskarten
können ihren Gurſchein an der Tageskaſſe des Großen Hauſes zu den
Kaſſeſtunden gegen eine Karte einlöſen, die ſie zum Beſuch der Auf=
führung
berechtigt.
Das achte und letzte Sinfoniekonzert unter der muſika=
liſchen
Leitung von Generalmuſikdirektor Joſeph Roſenſtock iſt für Mon=
tag
, den 13 Juni vorgeſehen.
Wochenmarkt zu Darmſtadt. Kleinhandels Tagespreiſe vom
4. Juni 1927. Spargeln 1. Sorte 8090, 2. Sorte 4050, Kohlrabi
1020, Karotten 2060, Spinat 2925, Römiſchkohl 15, Wirſing 25.
Erbſen 5060, Zwiebeln 1620, Knoblauch 80, Rhabarber 152, To=
maten
100120, Gärtner=Kopfſalat 810, Freiland=Kopfſalat 810,
Salatgurken 5070, Blumenkohl, ausl. 80100, Rettich 815, Sellerie
540, Lauch 510, Meerrettich 80, Radieschen 68, Frühkartoffeln
1820, Spätkartoffeln 10, Mäuschen 15. Erdbeeren 180200, Kirſchen
6080, Tafeläpfel 3565, Wirtſchaftsäpfel 2530, Bananen 85100,
Apfelſinen 515, Zitronen 410. Süßrahmbutter 200210, Landbutter
170190, Weichkäſe 3545, Handkäſe 415, Eier, friſche 1113. Hühner
140180, Tauben 80100. Rindfleiſch, friſch 80120, Kalbfleiſch 120,
Hammelfleiſch 80 Schweinefleiſch 90100, Dörrfleiſch 150, Schinken 200,
Wurſt 70140, Wurſtfett 70, ausgel. Schmalz 100.

Der schönste Schmuck
Ihr Haar muß regelmäßig gewaschen werden. Wenn
Sie dazu nur Helipen nehmen, so Hinden Sie stets
dessen wunderbar versc önernde Wirksamkeit, Ihre
Haare sind ganz rein, duftig und seidenweich, sowie
der Haarboden wird gesund erhalten und gestärkt. Zu
30 Pfg. das Paket 2 abgeteilte Vollwaschungen dort
erhältlich, wo Helipon-Plakate ersic tlich. (l,St. 242
berühmte Tabelle zur Tonlehre, von der er eine Kopie in ſeinem
Schlaf= und Sterbezimmer hängen hatte, zum Ausdruck gebracht.
Dieſe reiche Ausſtellung kam durch die Unterſtützung des Goethe=
und Schiller=Archivs, des Goethe=Nationalmuſeums, der Landes=
bibliothek
in Weimar und des Frankfurter Goethe=Muſeums zu=
ſtande
.
inf. Die gemolkene Löwin. Einen der intereſſanteſten, zu=
gleich
gefährlichſten wiſſenſchaftlichen Verſuche veranlaßte der
Berliner Chemiker Prof. Dr. Gerngroß vor einigen Tagen,
einen Verſuch, der bisher zum erſtenmal unternommen wurde
und erfreulicherweiſe geglückt iſt. Er ließ nämlich eine Löwin
melken, wie man ſonſt nur gewohnt iſt, Kühe zu melken. Dies
Unterfangen war aber durchaus nicht ſo harmlos, wie es den An=
ſchein
hat, denn Löwinnen ſind nicht gerade geneigt, ſich zu der=
artigen
Verſuchen herzugeben, auch wenn ſie noch ſo wiſſenſchaft=
licher
Natur ſind und geeignet, über bisher unbekannte Fragen
der Wiſſenſchaft Auskunft zu geben. Aus dem Grunde wurde
auch nicht ein gewöhnlicher Stallſchweizer mit der Ausführung
dieſes gefährlichen Unterfangens betraut, ſondern der berühmte
Dompteur Schneider, der der beſte Kenner der Seele ſeiner
Löwinnen iſt, hat perſönlich die ſeltene Rolle übernommen und
den Verſuch gemacht, eine Löwin zu melken, um dem Profeſſor
die Möglichkeit zu geben, ſeine wiſſenſchaftlichen Unterſuchungen
anzüſtellen. Nicht nur Blut iſt nämlich ein beſonderer Saft, ſon=
dern
auch Milch. Wir kennen zwar den Nährwert der Milch und
ihre Zuſammenſetzung ziemlich genau. Es gibt aber doch noch
einige ſeltſame Erſcheinungen, die durchaus rätſelhaft ſind und
doch für das Weſen dieſes eigenartigen Saftes von großer Be=
deutung
ſind, nämlich Fluoreſzenzerſcheinungen, die unter be=
ſtimmten
Bedingungen zutage treten. Weſen und Urſprung die=
ſer
Fluoreſzenzerſcheinungen ſind unbekannt. Nun hat die Wiſ=
ſenſchaft
bei ihren Verſuchen ſchon mehrfach allerlei Milchſorten
von Pflanzenfreſſern und von Verzehrern gemiſchter Koſt zur
Unterſuchung gehabt, aber noch niemals Milch reiner Fleiſch=
freſſer
. Eine Löwin iſt ein derartiges Tier, nur als Verſuchs=
objekt
recht unſympathiſch, da es vorkommen ſoll, daß ſie ſich ener=
giſch
gegen Abzapfungen von Milch wehrt. Zum erſtenmal iſt
jetzt dieſer Verſuch geglückt. Eine Löwin wurde gemolken und
der Profeſſor erhielt ein Gläschen von echter Löwenmilch und
wird nun die Möglichkeit haben, feſtzuſtellen, ob auch hier ſich die
Fluoreſzenzerſcheinungen zeigen. Falls es nicht der Fall ſei
ſollte, wird aus dieſem negativen Ergebnis mit Recht hervor=
gehen
, daß dieſe eigenartigen Erſcheinungen auf die Pflanzen
in der Nahrung zurückzuführen ſind. Und damit wäre die Wiſ=
ſenſchaft
durch die Löwenmilch um einen recht beträchtlicher.
Schritt vorwärts gekommen

[ ][  ][ ]

Rummer 156

Dienstag, den 2. Juni 1927.

Heite 3

Vorieilhafte neue Schnellzugsverbindungen.
Es ſei nochmals darauf hingewieſen, daß der Sommerfahrplan für
Darmſtadt in Geſtalt der neuen Schnellzüge D 167/168 Nürnberg
WürzburgAſchaffenburgDarmſtadtMainzWiesbaden und zurück
vorzügliche neue Verbindungen gebracht hat. Bei einer Abfahrt in
Nürnberg um 7.05, in Würzburg um 8.58, trifft man bereits
um 11.27 in Darmſtadt ein. Umgekehrt verläßt man Darmſtadt um
18.10 abends und kommt in Würzburg um 20.36, in Nürnberg um 22.48
an. Der letztgenannte Zug ſtellt gleichzeitig für Darmſtadt und Um=
gebung
von Mainz aus eine beſonders güinſtige Verbindung vom Nie=
derrhein
dar. Man verläßt mit dem beſonders beſchleunigten Eilzug 112
Köln um 14.07, Koblenz 15.47 und hat in Mainz unmittelbaren
Anſchluß an D 168, ſodaß man um 17.57 in Darmſtadt eintrifft.
Zweifellos wird ſich die günſtige neue Verbindung, die zum erſten Male
nach dem Kriege wieder auf der Strecke WiesbadenMainzDarmſtadt
Aſchaffenburg günſtig gelegene Schnellzüge mit 1.3 Klaſſe bringt
ſchnell einleben. Erwünſcht iſt es ſelbſtverſtändlich, daß weiteſte Kreiſe
dieſe Schnellzugverbindung immer mehr benützen.
In dieſem Zuſammenhange darf nochmals auf die grundlegenden
Verbeſſerungen im Verkehr mit Berlin hingewieſen werden.
Unter den acht Paaren Feunſchnellzüge mit 1. und 2. Klaſſe, die ins=
geſamt
auf der deutſchen Reichsbahn verkehren, befinden ſich die wichtig=
ſten
Fernſchnellzüge ED 5/6, die in Heidelberg mit den Schweiz Hol=
land
=Zügen ED 316 / 164 zuſammengeſchloſſen ſind. ED 5 kommt
bei einer Abfahrt mit D 163 in Baſel Badiſcher Bahnhof um
9.0 bereits um 13.48 Uhr in Darmſtadt an, um 13.49 Uhr wei=
terzufahren
. Die Ankunft in Leipzig erfolgt mit dieſem beſonders
sünſtigen Zuge bereits um 20.01, in Berlin um 22.08. Gegenüber der
bisherigen Verbindung nach Berlin bringt dieſer Zug eine Verkürzung
der Fahrzeit von über zwei Stunden! In umgekehrter Richtung kann
man bei einer Abfahrt in Berlin um 7.40 und in Leipzig um 9.46 mit
Zug ED 6 in Darmſtadt bereits um 15.58 nachmittags eintreffen, ſodaß
der größere Teil des Nachmittags zur Arbeit noch zur Verfügung ſteht.
Auch in dieſer Richtung iſt ein Zeitgewinn von gut zwei Stunden gegen=
über
der bisherigen Verbindung gegeben.
Weiterhin iſt es bekanntlich dank des verſtändnisvollen Entgegen=
kommens
der Reichsbahnverwaltung gelungen, den beſonders günſtigen
Nachtſchnellzug 1. und 2. Klaſſe D 191 aus der Schweiz von Mannheim
über die Main=Neckarbahn geführt zu ſehen. Man fährt in Baſel
Bad. Bh. ab 18.16, um in Daumſtadt um 23.04 einzutreffen. Weiter=
fahrt
23.05 mit durchgehenden Wagen nach Hamburg an 8.10, mit
Anſchlüſſen nach den nordiſchen Ländern und nach Berlin Potsd. Bh.,
an 8.50 Uhr. Auch dieſe Nachtverbindung nach dem Norden, die gleich=
zeitig
eine beſonders günſtige Verbindung aus der Schweiz darſtellt, iſt
für Daumſtadt von ganz weſentlicher Bedeutung. Wie dies immer wie=
der
zu beobachten iſt, bedarf jede neue Verbindung zunächſt einer gewiſ=
ſen
Zeit des Einlebens. Immerhin iſt es dringend erwünſcht,
daß ſich das reiſende Publikum mit den Neuerungen des Fahu=
plans
ausreichend vertraut macht, damit die ſich
bietenden Vorteile möglichſt weitgehend wahrge=
nommen
werden.
Zirkus Lorch. Die Vorſtellungen erfreuten ſich über die Feiertage
eines recht zahlreichen Beſuches und zeigten das Unternehmen voll und
ganz auf der Höhe. Man kann getroſt ſagen, daß die Darbierungen mit
Recht als ein Großſtadt=Programm bezeichnet werden können. Leiſtun=
gen
wie die ikariſchen Spiele der weltberühmten Lorch=Familie oder die
Künſte des Kraftmenſchen Heros, der mit 20 Kg.=Kugeln ſpielt wie andere
mit Gummibällen, der einen 100 Kilo ſchweren Torpedo mit dem Nacken
auffängt, oder die Staunen und Bewunderung in gleichem Maße er=
regenden
Sprünge und Saltos auf dem Drahtſeil, die die Tſchin Arr Hoi=
Gruppe ausführt, ſieht man wahrhaftig nicht in jedem Zirkus. Hohe
Schule zeigte der Name ſpricht allein ſür ſich Thereſe Renz mit
ihren beiden Vollblutſchulpferden. Ein auserleſener Genuß, wie Rei=
terin
und Pferd ſcheinbar zu einer Einheit verſchmolzen, in wunder=
voller
Arbeit die einzelnen Schreit= und Tanzübungen vollbringen. Möge
niemand verſäumen, die ſich nicht oft bietende Gelegenheit auszunützen,
und dem wirklich erſtklaſſigen Zirkus Lorch einen Beſuch abzuſt itten.
Wir ſind feſt davon überzeugt, daß keiner, der den Zirkus beſucht un=
befriedigt
nach Hauſe geht. Heute Dienstag abend 8.15 Uhr findet
eine große Gala=Vorſtellung ſtatt. Morgen Mittwoch ſind zwei Vor=
ſtellungen
, nachmittags 3.30 und abends 8.15 Uhr. In der Nachmittags=
Vorſtellung zählen Kinder auf allen Plätzen halbe Preiſe. Es ſei noch
auf den Vorverkauf im Verkehrsbureau und an den Zirkuskaſſen hin=
newieſen
.

Tageskalender für Dienstag, den 7. Juni 1927.
Heſſ. Landestheater Großes Haus, Anfang 7½ Uhr Ende
nach 10 Uhr: Der Zigeunerbaron Kleines Haus: Geſchloſſen.
Orpheum: Geſchloſſen. Zirkus Lorch, abends 81 Uhr:
Vorſtellung. Konzerte: Schloßkaffee, Hotel=Reſt. Schmitz,
Café=Reſt. Waldesruhe. Theater=Varieté=Saal Perkeo, Alexan=
derſtraße
, abends 8 Uhr: Heitere Burlesken. Kinovorſtel=
lungen
: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.

Preußiſch=Südbeutſche Klaſſenlotterie. In der am 18. und 19. Mai
ſtattgefundenen Ziehung 2. Klaſſe 29. (255.) Lotterie ſind die beiden
Hauptgevinne von je 100 000 Reichsmark auf Nr 243890 in den beiden
Abteilungen I und II gefallen. In der 3. Klaſſe, deren Ziehung am
15. und 16. Juni ſtattfindet, kommen neben vielen anderen größeren
Treffern wieder zwei Hauptgewinne von je 100 000 Reichsmark zur Aus=
ſpielung
. Die Erneuerung der Loſe zur 3. Klaſſe muß planmäßig
ſpäteſtens bis Mittwoch den 8. Juni, abends 6 Uhr,
bei Verluſt des Anrechts in der zuſtändigen Lotterie=Einnahme erfolgen.
Es wird dringend empfohlen, dieſe Friſt zu beachten, da über die nicht
rochtzeitig erneuerten Loſe bei der großen Loſeknappheir anderweit ver=
fügt
werden muß.
Neues von der Rieſen=Orang=Familie im Frankfurtec Zoo. Die
Eingewöhnung der ſumatraniſchen Rieſen=Orang=Familie iſt jetzt ſo weit
vorgeſchritten, daß man ſich an den Pfleglingen des Zoologiſchen Gar=
tens
ein maßgebliches Bild über den Charakter dieſer ſeltſamen Ver=
wandten
des Menſchen machen kann. Die ruhigen und gemeſſenen Be=
wegungen
des Weibchens ſind durchaus dem Naturell dieſer Tiere an=
gepaßt
und dürfen nicht im geringſten als Eindruck irgend welcher De=
preſſionen
angeſehen werden. Erſtaunlich lebhaft iſt das Männchen, das
man faſt ſtändig in Bewegung ſieht, und auch das Baby berechtigt zu
den beſten Hoffnungen. In der Löwenkinderſtube ſieht man
ebenfalls ſtändige Fortſchritte in der Entwicklung der niedlichen jungen
Löwen. Unter den Neuankömmlingen im Affenhaus ſei vor allem auf
ein Prachtſtück des Magot, des einzigen auf europäiſchem Boden,
nämlich Gibraltaz, vorkommenden Affen hingewieſen.

* Fürth, 4. Juni. Die Feier der 60jährigen fand dieſer
Tage im Saale des Gaſtwirts Peter Schmitt 2., dahier, ſtatt, an der
32 Alterskollegen und =kolleginnen teilnahmen. Auch waren Kollegen
von Fürth, die in Mannheim, Frankfurt, Offenbach und in der
näheren Umgebung wohnhaft ſind, erſchienen. Die Veranſtaltung
nahm einen ſo ſchönen Verlauf, daß der allgemeine Wunſch laut wurde,
nach 10 Jahren wieder zuſammenzukommen und das 70jährige Geburts=
feſt
zu feiern.
* Worms, 4. Juni. Einweihung der neuen Kinder=
ſchule
. Mit einer ſchlichten Feier wurde die neue Kinderſchule Neu=
hauſen
in der Stralenbergerſtraße eingeweiht. Herr Pfarrer Hill=
Dalsheim begrüßte namens des Vorſtandes des Evang. Miſſionsfrauen=
vereins
die Erſchienenen und dankte beſonders der Stadtverwaltung,
durch deren Hilfe der Bau überhaupt erſt möglich wurde. Dann ſprach
Herr Bürgermeiſter Schulte, der mit Herrn Beigeordneten Wink=
ler
als Vertreter der Stadt erſchienen war, darauf Herr Pfarrer
Klingenſchmidt für die evang. Gemeinde Neuhauſen, zu der der
hier neu eniſtandene Stadtteil gehört. An dieſe Anſprachen ſchloß ſich
nach der Vorſtellung der beiden Schweſtern, die ſich in der Kinderſchule
betätigen werden, eine Beſichtigung des Gebäudes, das dank den allen
modernen Anforderungen entſprechenden Einrichtungen allgemeines Lob
und Anerkennung fand, und das dieſem neuen, nur aus ſtädtiſchen Mit=
teln
errichteten großen Stadtteile zur Zierde gereichen wird.
M. Bingen a. Rh., 5. Juni. Ein Zechpreller=Kleeblatt.
Die Binger Polizei konnte eine aus drei Perſonen beſtehende Geſell=
ſchaft
, angeblich Großmutter Tochter und Enkel, verhaften, die ſich der
Zechprellerei ſchuldig gemacht haben. Die bis jetzt angeſtellten Nach=
forſchungen
haben ergeben, daß die drei ſich ſeit mehreren Wochen in
Hotels und Penſionen am Rhein und der Moſel, zuletzt in Mün=
ſter
am Stein, einlogiert haben und ohne Bezahlung verſchwunden ſind.
* Gießen, 3. Juni. Polizeiſwachtmeiſter Karl Wißner von Blasbach
ſtürzte auf der Fahrt nach Friedberg mit dem Motorrad; er erlitt einen
Beinbruch und ſchwere innere Verletzungen. Heftige Gewitter gingen
heute über unſere Gegend nieder. Verſchiedentlich ſchlug der Blitz ein,
Im Philoſophenwald wurde eine Baumgruppe getroffen. In Aßlar
brach infolge Blitzſchlags ein größeres Schadenfeuer aus, welches zwei
Hofreiten einäſcherte.

Sitiag lamsstsittte
bringt vielen erſi den richtigen Genuß durch die Anwendung von Vaſenol=
Körper=Puder, der mit ſeinem angenehmen Geruch die Haut erfriſcht und
belebt und durch ſeine eigenartige Zuſammenſetzung alle unangenehmen
Hautausdiinſtungen beſeitigt. Niemals ſollte man deshalb in die Sommer=
friſche
gehen, ohne ſich mit Vaſenol=Körper=Puder zu verſehen, beiſtärkerer
Schweißabſonderung iſt der Vaſenol=Fuß=Puder angebracht. (l.L,7505

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wiriſcheft: Rudoif Mauve; für Feuilleion, Reich und
Ausland und Heiſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für den
Inſeratenteil: Willy Kuhle; Druck und Verlag: L. C. Wiitich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 8 Seiten

Rund=Zunk=Programme.
Frankfurt.
Dienstag, 7. Juni. 12: Uebertr. des Glockenſpiels aus dem
Darmſtädter Schloß. o 15.30: Stunde der Jugend. Aus dem Wun=
lande
der Technik. Dr. Oehlert: Wilhelm Mauſer, ein deutſcher
Erfinder. Für Kinder vom 10. Jahre ab. O 16.30: Hausorch.:
C. M. v. Weber. Ouv. Euryanthe‟. Schäfers Klage ( An=
dante
eſpreſſivo). Aufforderung zum Tanz. Fant. Frei=
ſchütz
, Lieder. Zwiſchenaktmuſik a. Die drei Pintos.
Lied der Meermädchen. Ouv. Oberon. Mitw.: Alice Brandt=
Rau (Sopran). o 17.45: Leſeſtunde: Immenſee‟, Novelle von
Storm. O 18.15: von Kaſſel: Stunde der Frau O 18.30: von
Kaſſel: Studienrat Kneip: Das Kind und die Kunſt. o 19: Dr.
Götz: Altdeutſche Tafelmalerei. 6 19.30: Engliſche Literatur.
O 19.45: Engliſch. O 20.15: Internationaler Volkslieder=Abend.
21.15: Zum Frankfurter Wäldchestag: Lyrik in Frankfurter
Mundart. Anſchl.: Neue Schallplatten.
Siuttgart.
Dienstag, 7. Jnni. 13.10: Stuttgart und Freiburg: Konzert.
S 15.50: Bücherfunk. O. 16.15: Konzert. Blankenburg: Feſtjubel.
v. Baußnern: Gruß aus Wien. Jongen: Valſe, Cello=Solo.
Adam: Ouv. Der Brauer von Preſton. Morena: Erinnerung
an Franz Abt. Siede: Leuchtkäferchens Stelldichein. Weyler:
Ständchen. Watermann: Lotos, Suite. Einl.: Alice Blank.
O 18.15: Dr. Vogt: Weltſprache und Induſtrie. o 18.45: Baſtel=
ſtunde
. 19.15: Rechtsanwalt Geiſt: Das deutſche Theater im
Ausland. o 19.45: Nachr, der badiſchen und württemb. Funk=
vereine
. O 20: Guſtav Mahler=Abend des Philh. Orch. Leit.:
Kapellm. Kahn. Soliſtin: Roſy Sontheimer=Prins (Alt). o 21.15:
(Wiederholung) Schlaft wohl, Herr Nachbar Komiſche Oper
in einem Akt. Muſik von F. Poiſe. Perſ; Paul Meiſter, junger
Kunſttiſchler: H. Hofele; Charlotte, junge Modiſtin: Maria Fiechtl.
Zeit: Biedermeier. Anſchl.: Lieder und Arien. Mitw.; Henriette
Böhmer (Alt), Giacomo Mancini (Tenor).
Berlin.
Dienstag, 7. Juni. 6.30: Frühkonzert des Muſikkorps der
Kommandantur. Leit.: Muſikm. Ahlers. 12.30: Viertelſtunde
für den Landwirt. S 16: W. Kirchner: Im Auto nach Spanien.
O 16.30: E. Charlet: Waſſerwandern. o 17: Novelle. Die beiden
Edelleute von Karl Federn, gel. vom Autor. S 17.30: Kapelle
Emil Rooſz. o 19.05: Stunde mit Büchern. S 19.30: Dr. Stein:
200 Jahre Berliner Muſikleben (Von der Eröffn. der Kroll=Oper
bis zur Gründung der Staatl. Akadem. Hochſchule für Muſik).
O 19.55: Miniſterialrat Dr. Beyer: Vernunft und Glück (Inſtinkt
und Wille). Anſchließend Denkſportaufgaben. O 20.30: Das
moderne Ich, Gottfried Benn Franz Kafka. Einl.: Hermann
Kaſack. S 21.15: Orcheſterkonzert. Dir.: Seidler=Winkler. Harems=
träume
. In heimlicher Nacht. Meyer=Melmund: In deinen
Armen! Langſamer Walzer. Gang durch den Morgentau. Pawlowa!
Valſe=Pizzicato. Einödshofer: Ouv. Das Paradies der Frauen,
Mädels, ihr ſeid wie der Zucker! aus Die Frau ohne Mann.
Schwalbenlied. Flirt=Walzer. Pommern=Marſch.
Stettin. 19: Dir. Klitzing: Zweck und Ziele der Verkehrs=
wacht
im Intereſſe der Verkehrserziehung und Verkehrsſicherheit.
S 21: Kunterbunt. Henderſon: Black Bottom. Padilla: Paris,
Fox (Jazz=Orch. Habeh). Platen: Glückliche Stunden (Tina
Seyboldt, Sopran). Vier Temperamente der Liebe (Dore
Millbrett, Rezit.). Knauer: Das war bei Tante Trullala in
Düſſeldorf am Rhein (Tina Seyboldt). Rob. Johannes: Der
gehörnte Siegfried. Die Jungfrau von Orleans. Des Fiſchers
Weib (Dore Millbrett). Leopoldſen: Ich red' mir ein, es geht
mir gut. Akſt: Deinah (Jazz=Orch.). Gretſcher: Wir drei.
Sechſe, ſieben oder acht! Johannes: Die ſchöne grüne Wieſe.
Roda Roda: Das Täſchchen. Martell: Der Drachentöter
(Ernſt Helmbach, Tenor). Profes: Was macht der Meier am
Himalaja. Hyſſon: Singapore, Tango. Benatzky: Ein bißchen
Feuer, Lied und Tango. Roſe: Sennora komm mit! Boyer:
Wien=Berlin, Fox. Kalman: Mein Darling muß ſo ſein
wie du. Am Flügel: H. Scheibenhofer.
Königswuſterhauſen. Dienstag, den 7. Juni. 12: Lektor Cl.
Grander, G. v. Eyſeren: Franzöſiſch für Schüler, O 15: Fr. Helene
Braun: Zu milde und zu ſtreng erzogene Kmder. O 15.40: Wetter=
und Börſenbericht. O 16: Dr. Ebert: Der Beruf des Gärtners.
6 16.30: Dr. Herta v. Bremen: Volkswirtſchaftl. Beiträge zum
Geſchichtsunterricht. 17: Prof Dr. Hartung: Freiherr vom
Stein und ſein Werk. o 18: Rechtsanwalt Dr. v. Boeckmann:
Das Recht der inneren Koloniſation: Reichsſiedelungsgeſetz. O 18.30:
G. v. Eyſeren, C. M. Alfieri: Spaniſch für Anfänger. o 18 55:
Dr. Michaelis: Eduard Mörike=Gedenkfeier. Geſang: Margret Abler,
am Flügel: R. Wikarski. O 20.20: Uebertragung aus München:
Sinfoniekonzert.

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[ ][  ][ ]

Seite 4

Dienstag, den Z. Juni 1927

136

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Generalvertr.: MOTORWAGEN-VERKAUFS-G. M. B. H., FRANKFURT A. M., Mainzerlandstraße 341.

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Habe meine Tätigkeit wieder
aufgenommen (15047
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Familiennachrichten

Ihre am 4. Juni vollzogene
Vermählung geben hierdurch
bekannt. 9337
Or. med. Richard Hammer
und Frau Aenne geb. Becker.

Todes=Anzeige.
Samstag abend 3410 Uhr er=
löſte
Gott unſere liebe Tochter,
(9336
Schweſter und Nichte
Magrete Cramer
von ihrem langen Leiden im
17. Lebensjahr.
In tiefer Trauer:
Familie W. Cramer.
darmſtadt, den 4. Juni 1927.
Beſſungerſtr, 41.
Die Beerdigung findet Dienstag,
den 7. Juni, nachmittags ½4. Uhr,
auf dem alten Friedhof, Nieder=
Ramſtädterſtraße, ſtatt.

Todes=Anzeige.
Statt beſonderer Anzeige.
Am 1. Pfingſifeiertag entſchlief ſanft, wohl=
verſehen
mit den hl. Sterbeſakramenten, unſere
innigſtgeliebte unvergeßliche Schweſter
Sophie Horſtmann
(9340
im 78. Lebensjahre.
Um ſtille Teilnahme bitten
die tieftrauernden Geſchwiſter:
Otto Horſtmann, Ingenieur i. R.
Helene Horſtmann.
Die Beerdigung findet in aller Stille ſtatt.

Unſer lieber guter Vater und Schwieger=
vater

(B9339
Fritz Feiſt
Oberpoſiſekretär i. R.
iſt heute früh nach kurzem, ſchwerem Leiden
im 67. Lebensjahr ſanft entſchlafen.
In tiefer Trauer:
Berta Erbes, geb. Feiſt
Adam Erbes.
Darmſiadt, den 5. Juni 1927.
Wittmannſtraße 3.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 8. Junf, vormittags
11 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſfatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen.

Am Pfingſtſonntag früh verſtarb nach
kurzem, ſchwerem Teiden mein lieber Gatte,
unſer treuſorgender Vater, Bruder, Onkel
und Schwager, der
(9338

Eiſenbahninſpektor

im 54. Lebensjahr.
In tiefem Schmerz
für die trauernden Hinterbliebenen:
Eliſabeth Karpenſtein,
geb. Windhaus
Karl Karpenſkein
W lhelm Karpenſkein.
Darmſtadt, Viktoriaplatz 6
Die Beerdigung findet Mi
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Geſchſt. erbet. ( 15053

Ihr Bruch
wird immer größer, wenn Sie ein ſchlechtſitzendes und läſtiges
Federbruchband oder Gummiband tragen. Durch ſolche Bänder
verſchlimmert ſich das Leiden und kann zur Todesurſache werden.
Es entſteht Brucheinklemmung, die operiert werden muß und
den Tod zur Folge haben kann.) Deshalb liegt es in Ihrem In=
tereſſe
,ſich meine äußerſtbequeme, unverwüſtliche Spezial=Bandage
anfertigen zu laſſen. Durch Tag und Nacht Tragen meiner Ban=
dagen
haben ſich nachweislich Bruchleidende ſelbſt geheilt.
Werkmſtr. A. B. ſchreibt u. a. mein ſchwerer Leiſtenbruch iſt ge=
heilt
. Ih bin wieder in meinem 6öten Lebensjahre ein ganzer
und glücklicher Menſch! Landwirt Fr. St. ſchreibt u. a:
Ich ſehe mich genötigt, Ihnen nach 2 Jahren meinen innigen
Dank auszuſprechen .. wurde ich ganz befreit von meinemLeiden.
Bandagen von Mk. 15. an. Für Bruch= und Vorfalleidende
koſtenlos zu ſprechen in:
Darmſadt, Freitag, 10. Juni, v. 15 Uhr, Hotel zur Poſt
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Bensheim, Freitag, 10. Juni, v. 8-11 Uhr im Bahnhofhotel".
Groß=Gerau, Samstag, 11 Juni, v. 8-1 Uhr Goldene Krone
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hafteres
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ZVymmer 136

Dienstag, den T. Juni 1922
Seite 5

Schwimmen.
Internationales Schwimmfeſt im Frankfurter
Stadion.
Im Anſchluß an den Waſſerballolympiakurſus im Frank=
furter
Stadion hatte der Erſte Frankfurter Schwimmklub in= 2. 1. Frankf. S. C. 528,6 Min.
Beſetzung erhalten hatten. Hellas Magdeburg, Magdeburg 96,
Möwe Erlau (ungarn), Belgier und erſte deutſche Klaſſe drückten 3 mal 100 Meter Junior=Bruſtſtaffel: 1. 1. Frantf. S. C. 436
der ePranſtaltung ihren Stempel auf. Im Vordergrund des Min. 2. Sparta=Köln 4.40 Min.
Parys über 200 Meter Bruſt, Fauſt van Parys Kummert
v. Barany, Ungarn. über 100 Meter Freiſtil. Rademacher konnte
zum fünften Male den Belgier ſchlagen und wiederum beweiſen, Das Rennen wurde von dem Schlußmann der Ungarn, Ba=
daß
er in Europa noch keinen ebenbürtigen Gegner gefunden rany, der über 100 Meter mit 1004 Min, einen neuen Bahn=
hat
. Hervorragend waren die ungarn, die durch Bitzkey das rekord aufſtellte, entſchieden.
400 Meter Freiſtilſchwimmen gegen den favoriſierten Neitzel, Waſſerball: Hellas=Magdeburg gegen komb. Mannſchaft 8:1
Magdeburg 96, durch Barany in der ausgezeichneten Zeit von (Halbzeit 4:0).
1.01,2 das 100 Meter Schwimmen und ferner durch Barany als
Schlußmann die 3 mal 100 Meter=Staffel gegen Magdeburg 96
gewinnen konnten. In dieſer Staffel konnte Barany ſeine Einzel=
zeit
mit 1.00,5 unterbieten. Eine weitere Ueberraſchung gab es
durch den Sieg von Riedſchläger, Zeitz, über den Europameiſter
Luber, Poſeidon Berlin, im Turmſpringen. Gut in Form waren
noch Fauſt=Göppingen, Schumburg=Magdeburg und Dahlem=
Ruhrort. In blendender Verfaſſung war noch Frl. Lotte Leh=
mann
Poſeidon Dresden, die das Damenfreiſtilſchwimmen 100
Meter glatt gewann, nachdem ſie vorher in einer Staffel mit
1.15,5 eine neue Freiwaſſerbeſtzeit geſchwommnen hatte.
Jung=Deutſchland ſiegte im Juniorfreiſtilſchwimmen
für Herren 100 Meter durch Forſter in 113,4 unter 15 Kon= ſammachen auf Fehler und eine Einführung in genaues Zu=
rurrenten
, ferner durch Frl. 6. Mörſchel das Damenjuniorſchwim= ſammenſpiel, ſlottes Abgeben und ſcharfes, plaeiertes Schießen.
men 100 Meter in 1.29,2. Im Seniorſchwimmen hatte ſie aller=
dings
gegen Lotte Lehmann nichts zu beſtellen, wurde aber trotz=
dem
noch Zweite.
Einen glänzenden Abſchluß fand das Feſt durch ein Waſſer=
ballſpiel
zwiſchen dem deutſchen Waſſerballmeiſter Hellas Mag=
deburg
und einer zuſammengeſtellten ſüddeutſchen und ſächſiſchen
Mannſchaft, das die Hellenen überlegen 8:1 gewannen.
Ergebniſſe der Vormittagskämpfe.
Kummert=Bennecke, Schumburg und Cordes) im Alleingang
5.20 Min.
deburg 1.182 Min. 2. Baum=Sparta Köln 1.20 Min. 3.
Brehm=1. Frankf. S. C.
100 Meter Damen=Juniorſchwimmen: 1. Mörchel=Jungd.
Darmſtadt 1293 Min 2. F. Hauff=Göppingen 132,6 Min. Stadium auch ein Springer=Lehrgang ſtatt, bei dem
3. Irmſcher=Poſ. Dresden 1.39 Min.
1. Senior=Freiſtilſchwimmen 400 Meter: 1. Bitzkey=Ungarn 5.35,1 Hagen von Stern=Gelſenkirchen im Kunſt= und Turmſpringen
Magdeburg 5.39,1 Min. Bis 100 Meter (1.12,6 Min.) lagen mal wenig vermag. Vormachen und nachmachen , Hinweis
Neitzel und Bitzkey auf einer Höhe, dann ſchraubte ſich der
Ungar langſam aber ſicher vor.)
1. Senior=Bruſtſchwvimmen 200 Meter: 1. E. Rademacher Hellas
Magdeburg 3.00,5 Min. 2. van Parys=Belgien 3.01,4 Min.
Bei der Wendemarke (1.25,6 Min, lag der Begier mit dem
deutſchen Rekordmann noch auf gleicher Höhe.)
3 mal 100 Meter Bruſtſtaffel: 1. Karlsruher S. V. 4.18,3 Min.
(Rinderſpacher, Holl, Höpf). 2. 1. Frankf. S. C. 4.203 Min.
3. S. V. Göppingen.
Kruck=1. Frankf. S. C. 1.44,4 Min.
Schlötter: Eckſtein) 0:2 (Halbzeit 0:2), verdienter Sieg.
Die Ergebniſſe der Nachmittagkämpfe.
1. Senior=Bruſtſtaffel 3 mal 100 Meter: 1. Hellas Magdeburg Der Beſuch der auf einer 2400 Meter langen Bahn ausgetrage=
(J. Nademacher, Kummert, K. Rademacher) 420,5 Min. nen Nennen war gut.
2. S. V. Göppingen 4.29 Min.
ruhe 1.08,8 Min. 2. Bierlinger=Freiburg 1.09 Min. 3. Vogt=
Nikar Heidelberg 1.10 Min.
1. Senior=Freiſtilſchwimmen 100 Meter: 1. Barany=Ungarn 1.01,2
gritz=Angarn 109 Min.
München 112,6 Punkte.
Junior=Freiſtilſchwimmen 100 Meter: 1. Förſter=Jungd. NV. 6:42,4 M.; 3. Frankfurter RC. 6:48,6 M.
Darmſtadt 1.13,4 Min. 2. Staudt=Mannheim 1.14,2 Min. 3.
Schirger=München 1.15 Min.
1. Senior=Seiteſchwimmen 100 Meter: 1. Dahlem=Ruhrort 1.14,7
Min. 2. Bartſch=Berlin 1.15,8 Min. 3. Gockel=Eſſen.
3 mal 100 Meter Junior=Lagenſtaffel: 1. Karlsruher S. V.
(Holl, Neß, Lauſch) 403 Min. 2. Sparta=Köln 407 Min, uer=Offenbacher RV. 7:27 Min.
3. 1. Frankfurter S. C.
2. Senior=Bruſtſchwimmen 100 Meter: 1. Kots=Karlsruhe 1.25,2
Köln 1.29,3 Min.
Magdeburg 1.16,4 Min. 2. Frölich=Magdelurg 1.189 Min.
meiſter Frölich erlitt eine neue Niederlage, nachdem er bis RV. (Magel=de Beiſae) abgeſtoppt.
zum 87. Meter geführt hatte. Dem Endſpurt des jungen
Ruhrort gab wegen eines Wadenkrampfes auf.

3 mal 100 Meter Freiſtilſtaffel für Damen: 1. Poſeidon Dresden
(Irmſcher, Syminski, Lotte Lehmann) im Alleingang in
427,5 Min. Lotte Lehmann legte ihre 100 Meter in 1.181
Min. zurück.
Turmſpringen: 1. Riedſchläger=Zeitz 98,3 Punkte 2. Luber=
Berlin 95,34 Punkte. 3. Plumanns=Köln 85 Punkte.
2. Senior=Lagenſtaffel 4 mal 100 Meter: 1. Hellas Magdeburg
(Kaſelitz, J. Rademacher, uſchmann, Amann) 5.24,6 Min.
ternationale Schwimmwettkämpfe veranſtaltet, die eine glänzende 1. Senior=Bruſtſchwimmen: 1. Fauſt Göppingen 122,8 Min. und Poſtſportverein Berlin gemeinſam im Poſtſtadion veranſtal=
2. van Parys=Belgien 1.25,7 Min.
Intereſſes ſtanden die erneute Begegnung Nademachers van Damen=Freiſtilſchwimmen 100 Meter: 1. Lotte Lehmann=Dresden und Weltrekordzeit von 10/4 Sekunden. Schlößke 2 Berlin und
1.17,6 Min. 2. Mörchel=Jungd. Darmſtadt 1.30 Min.
über 100 Meter Bruſt und das Schwimmen des Europameiſters 1. Senior=Freiſtilſtaffeln 3 mal 100 Meter: 1. Erlau GBitzkey, weniger als 5 Meter hinter dem Sieger zurück. Ein Umſtand,
Szigris, Barany) 3.17 Min. 2. Magdeburg 96 3.19,8 Min.
Waſſerball=Kurſus des OSV. im Frankfurter
Stadion.
Waſſerballſpieler aus München, Augsburg, Nürnberg, Göp=
pingen
, Mannheim, Eßlingen, Bonn, Köln, Leipzig, Stuttgart
und Frankſurt a. M. kamen in der Zeit vom 4. bis 6. Juni im 100 Meter: 1. Körnig=Berlin 10,4 Sek. 2. Schlößke 2=Berlin 10,8
Frantfurter Stadion zuſammen, um unter der Leitung von
Feinheiten dieſes Spieles eingeführt zu werden. Wie Dr. Nuß=
baum
mit Recht betonte, konnte man für die wenigen Tage kalum 1500 Meter: 1. Böcher=Berlin 4:01 Min. 2. Baraton=Paris
von einem Lehrgang ſprechen, es war viel mehr ein Aufmerk= 4:021 Min. 3. Schoemann=Breslau.
verbeſſerungsbedürftig, wies vor allem grobe taktiſche Fehler auf,
ſo daß ihnen auch der kurze Lehrgang ein notwendiger und heil=
ſamer
Dienſt geweſen ſein dürfte. Daß jedes Spiel anders ver=
läuft
und dem Spieler mit allgemeinen Regeln nicht gedient Weitſprung: Weſterhaus=Berlin 6,86 Meter. 2. Meimer=Berlin
iſt, daß es vielmehr auf ſelbſtändiges Einſtellen zur gegneriſchen 6.53 Meter.
Arbeit ankommt, ſchienen einzelne Teilnehnter überhaupt nicht zu
wiſſen. Flankenwechſel ſah man bei den Uebitngsſpielen des Berlin 12,85 Meter.
erſten Tages gar nicht, am zweiten war aber dieſer Maugel ſchon
1. Senior=Lagenſtaffel 4 mal 100 Meter: Hellas Magdeburg (mit behoben. Dr. Nußbaum bemerkte gelegentlich, daß dieſer Kurſus
eine Art Prüſung ſei, durch die feſtgeſtellt werden ſolle, ob die Am zweiten Tage der internationalen Leichtathletik=Wett=
Teilnahme der Kurſiſten für die Olympiſchen Spiele in Amſter=
2. Senior=Seiteſchwimmen 100 Meter: 1. Uſchmann=Hellas Mag= dim in Frage komme. In den theoretiſchen Unterweiſungen
beſprach man eingehend die Arbeit der einizelnen Spieler und
wies darauf hin, daß das letzte Ziel jeden Sports der feine, faire
Sport ſei und daß dem in ſeiner Arbeit Beſten der Sieg gehören
Luber=Berlin, Plumanns=Köln, Riebſchläger=Zeitz. Riedl und tonia Berlin eine ſtarke Ueberlegenheit.
Min. 2. Neitzel=Magdeburg 96 5.37 Min. 3. J. Rademacher= unterwieſen wurden. Hier zeigte es ſich, daß die Theorie manch=
auf
kleine Fehler und Gewöhnung an das neue Sternſche Sprung=
brett
waren die wichtigſten Momente dieſes Lehrgangs.
Rudern.
Wormſer Regatta.
Faſt völlige Windſtille und damit glattes Waſſer begünſtig=
ten
den Verlauf der am erſten Feſtag ausgetragenen Wormſer Stabhochſprung: 1. Lehninger=Charlottenb. 330 Meter, 2. Werl=
100 Meter Damen=Bruſtſchwimmen: 1. Backof= Moenus=Offen= Ruderregatta. Bis auf den Vierer ohne St., der dreimal ge=
bach
1.40,4 Min. 2. Bauer=Rhenus Köln 1.42,2 Min. 3. ſtartet werden mußte, zuletzt bei einbrechender Dunkelheit, konn=
ten
alle Rennen ohne Zwiſchenfall abgewickelt werden. Die tech=
Waſſerball: Rote Mannſchaft (Klöckers: Zettel. Seib; niſch beſten Mannſchaften waren Heidelberger R8., Offenbacher Schwedenſtaffel: 1. Teutonia 2:00 Min. 2. DSV. Berlin 2:009
Treis; Knöpfle., Dr. Stüber, Napp) gegen Weiße Mann= Undine und Germania Frankfurt. Alle anderen zeigten ſich noch
ſchaft (Weber, Zeiler, O. Kretſchmar; Kühne; Meier, verbeſſerungsbedürſtig. Der Mainzer RV. enttäuſchte in allen Speer: 1. Koitz=Deſſau 5563 Meter, 2. Meiner=Teutonia 5456
Rennen bis auf den erſten Achter, bei dem er aber nur auf
Mannſchaften zweiten Ranges traf. Von den Sbullern machten
ſich Lerch=Worms und Roller=Frankfurt beſonders bemerkbar. 4 mal 1500 Meter: 1. Teutonia 17:16,4 Min. 2. V.f.B. Breslau
Junior=Einer: 1. Roller=Frankſurter RV. 7:09 M.; 2. H.
2. Senior=Freiſtilſchwimmen 100 Meter: 1. Rinderſpacher=Karls= Brqun=Offenbacher RV. 7:17,/4 M.; 3. Holler=Mainzer RG. 7:18,4. 5000=Meter=Gehen: 1. Sievert=Berlin 22:57,6 Min. 2. Nachtigall=
Erſter Vierer: 1. Heidelberger RC. 6:37,6 M.; 2. Mginzer
RV. 6:49,6 M.; 3. Wormſer RV. nicht geſtartet.
Jungmann=Einer: 1. J. Marſchang=RG. Worms 7:25,4 M.;
Min, 2. Der=München 108 Min. (12 Meter zurück). 3. Szis 2. H. Petry=Mlgainzer RV. 7:334 M.; 3. MaierAlmicitig Mann=
heim
8:11,6 M.
Junior=Vierer: 1. Frankfurter RG. Germania 6:39,8 M.;
Kunſtſpringen: 1 Niedſchläger=Zeitz 122,4 Punkte. 2. Niedl= 2. Amicitig Mannheim 6:43 M.; 3. Frankfurter RV. 6:48 M.; ſchlechter Witterung bemerkenswerte Ergebniſſe.
2. Mainzer RV. 6:34,2 M.
Vierer ohne St.: 1. Mannheimer RC. Amiceitia 6:11,4 M.; 800 Meter: 1. Wollmer=Kaſſel 2:072 Min. 2. Eberhard=Düren
2. Offenbacher RV. 6:14,6 M.
2. Mannheimer RC. 6:14 Min.: 3. Wormſer RV. 6:94,8 Min. 4 mal 100 Meter: 1. Preußen Krefeld 42,8 Sek. 2. Phönie Karls=
Jungmann=Vierer: 1. RG. Worms 6:52,6 Min.: 2. Frankf.
Min, 2. Wolff=Hildesheim 127,4 Min. 3. Lauſcher=Sparta RG. Germania 6:536 Min.: 3. Mannheimer RV. Amicitia 7:08. 4 mal 800 Meter: 1. Viktoria Hamburg 8:36,8 Min. 2. Schwarz=
Leichtgew.=Vierer: 1. RG. Worms 6:56,4 Min.; 2. Heidel=
1. Senior=Nückenſchwimmen 100 Meter: 1. Sch mburg= Hellas berger RC. 6:59,8 Min.; 3. RV. Koſtcheim=Guſtavsburg 7:04,8 M. Kugelſtoßen: 1. Schröder=Dortmund 13,67 Meter.
Doppelzweier: 1. RG. Worms (Lerch=Wolf) 6:44,6 Min.; Diskus: 1. Grebenhaus=Oberhauſen 36,89 Meter.
3. Frank=Nikar Heidelberg 1214 Min. Der deutſche Rücken= 2. Offenbacher RV. (Broun=Wagner) 6:49,8 Min,; 3. Mainzer Weitſprung: 1. Köchermann=Hamburg 733 Meter, 2. Mölle=
Nibelungen=Achter: 1. Mainzer RV. (Eiſold, Becker, Fellner, Hochſprung: 1. Groſſe=Ruhrort 1,75 Meter.
Schumburg war der Meiſter je och nicht gepachſen. Dahlem= Berk, Petry, Ehmig, Wagner Seemann, St.: Kalthof) 6:192 M.; Speerwerfen: 1. Metzdorf=Dortmund 54,37 Meter. 2. Schnackertz=
2. Offenbacher RV. 6:22,2 Min.; 3. Frankfurter RV. 6:24,6 Min,

Leichtathletik.
Der erſte Tag der Berliner Internationalen
Körnig läuft die 100 Meter in Weltrekordzeit. Böcher ſchlägt
Baraton.
Schon der erſte Tag der glänzend beſetzten internationalen
Leichtathletik=Wettkämpfe, die an den Pfingſttagen von Teutonia
tet wurden, brachte vor einer großen Zuſchauermenge ſpannende
Kämpfe und vorzügliche Eugebniſſe. Der deutſche Sprinter=
meiſter
Körnig durchlief die 100=Meter=Strecke in der deutſchen
Andrs Mourlon=Paris, die beiden Nächſtplaeierten, blieben nicht
der auch die geſtoppte Zeit als zweifelsfrei erſcheinen läßt. Sehr
ſchön war auch der Erfolg von Böcher=Berlin, dem es im 1500=
Meter=Lauf gelang, den bekannten Franzoſen Baraton zu ſchla=
gen
. Das Rennen war zuerſt ziemlich langſam (Zeit des Siegers
4:01 Minuten), dafür wurde es aber auf den letzten 250 Metern
um ſo ſchneller. Böchers glänzendes Spurtvermögen entſchied
den Kampf. Von den zahlreichen Ausländern konnte nur einer,
und zwar der Franzoſe Norland im 3000=Meter=Lauf, einen Sieg
buchen. Die Schweden und der Schweizer Imbach waren am
erſten Tage der Kämpfe noch nicht erſchienen.
Die Ergebniſſe.
Sek. 3. André Mourlon=Paris 10,9 Sek.
Behrens=Magdeburg und Dr. Nußbaum=München in die letzten 400 Meter: 1. Schmidt=Teutonia Berlin 50,6 Sek. 2. Borner=
Berlin 50,7 Sek. 3. Gerö=Budapeſt 52 Sek.
3000 Meter: 1. Norland=Paris 8:50,8 Min. 2. Katz=Berkin 8:51,4
Min. 3. Boltze=Stettin 8:52,2 Min.
Eine Reihe von Spielern enwies ſich denn auch als noch ſtark 110 Meter Hürden: 1. Troßbach=Berlin 15,8 Sek. 2. Corallug=
Berlin 16/4 Sek.
4 mal 100 Meter: 1. DSC. Berlin 43,3 Sek. 2. KOE. Budapeſt
439 Sek.
Kugelſtoßen: 1. Hirſchfeld=Charlottenburg 13,61 Meter. 2. Weiß=
Böcher ſchlägt den Franzoſen Baraton auch über 800 Meter.
kämpfe im Berliner Poſtſtadion war leider die Witterung ziem=
lich
ungünſtig. Darunter litten natürlich Beſuch und Leiſtungen.
Das Ereignis des Tages war der neuerliche Sieg von Böcher=
Berlin über den Franzoſen Baraton; diesmal ſchlug der ehe=
malige
Kölner den Weltrekordmann im 800=Meter=Laufen
müſſe. Gleichzeitig mit dem Waſſerball=Lehrgang fand im nach glänzendem Endſpurt glatt. Körnig durchlief die 200 Meter
bei ſchlechter Bahn in 22,2 Sek. In den Staffeln zeigte Teu=
200 Meter: 1. Körnig=Berlin 222 Sek. 2. Mahlitz=Berlin 22,4
Sek. 3. Schlößke=Charlottenburg.
800 Meter: 1. Böcher=Berlin 1:584 Min. 2. Baraton=Paris
1:594 Min. 3. Friedel=Wickersdorf 2:00 Min.
200 Meter Hürden: 1. Troßbach=Berlin 26,8 Sek. 2. Arflot=
Leipzig.
Hochſprung: 1. Beetz=Berlin, 2. Ladewig=Berlin, 3. Huhn=Fena,
alle 1,79 Meter; durch Stechen entſchieden.
100 Meter für zweite Senioren: 1. Schlößke=Charlottenburg 11,0
Sek. 2. Mantel=Teutonia 112 Sek.
Diskus: 1. Hähnchen=Berlin 42,47 Meter. 2. Hirſchfeld= Char=
lottenburg
41,63 Meter. 3. Weiß=Berlin 35,/44 Meter.
meiſter=Berlin 3,20 Meter.
10 mal 100 Meter für Frauen: 1. Viktoria Magdeburg 2:136
Min. 2. Brandenburg 2:15 Min.
Min. 3. SC. Charlottenburg 2:01,8 Min.
Meter. 3. Weſterhaus=Berlin 53,95 Meter.
17:25 Min. 3. Preußen=Stettin 17:33,2 Min.
10 mal 400 Meter: 1. Teutonia 8:55,8 Min. 2. SCC. 8:58,8 Min.
3. Polizei.
Teutonia 24:22,8 Min.
Köchermann ſpringt 2,33 Meter weit.
Houben läuft 100 Meter in 10,5 Sekunden.
Die Duisburger leichtathletiſchen Wettbewerbe brachten trotz
Zweiter Vierer: 1. Wormſer RV. 6:41 M.; 2. Limburger 100 Meter: 1. Houben=Krefeld 10,5 Sek. 2. Dr. Wichmann= Frank=
furt
a. M. 10,6 Sek. 3. Hubbrich=Stuttgart 10,8 Sek.
Jungmann=Achter: 1. Frankfurter RG. Germanig 6:31,2 M., 400 Meter: 1. Gertz=Koblenz 52,4 Sek. 2. Schumann=Zehlendorf
538 Sek. 3. von Eberſtein=Hamburg 549 Sek.
2:07,4 Min. 3. Müller=Zehlendorf 2:07,8 Min.
Senior=Einer: 1. G. Lerch=RG. Worms 7:17,8 Min.; 2. Wag= 110 Meter Hürden: 1. Steinhardt=Karlsruhe 15,6 Sek. 2. Stöch=
mann
=Duisburg.
Zweiter Achter: 1. RV. Koſtheim=Guſtavsburg 6:13,6 Min.; 3000 Meter: 1. Kettner=Stuttg, (ohne Zeit), 2. Tomberg=Geldern.
ruhe 43,6 Sek. 3. Schwarz=Weiß Eſſen 43,7 Sek.
Weiß Eſſen 8:37 Min.
Köln 7,00 Meter.
Köln 51,20 Meter, 3. Günther=Stuttgart 51,10 Meter.

[ ][  ][ ]

Seite 6

Die dritte Hauptrunde um den SFV.=Pokal.
Die Paarungen für die dritte Hauptrunde um den Pokal
des Süddeutſchen Fußball=Verbandes ſind jetzt endgültig getrof=
fen
, und zwar ſpielen:
Sp.Vgg. Fürth gegen Bayern München,
F.S. V. Frankfurt gegen F.C. Pirmaſens,
1. F.C. Nürnberg gegen Karlsruher F. V.
Während die beiden erſtgenannten Spiele am 12. Juni in
Fürth bzw. Frankfurt zum Austrag kommen, ſteht der Termin
für das dritte Spiel noch nicht feſt, da der 1. F.C. Nürnberg an
dieſem Tage zum Endſpiel um die Deutſche Meiſterſchaft an=
treten
muß. Die Sieger aus den Spielen in Fürth und Frank=
furt
treffen am 26. Juni in der Vorſchlußrunde aufein
ander, der Sieger aus dem Treffen 1. F.C. Nürnberg gegen
Karlsruher F.V. kommt kampflos in das Endſpiel.
Spielvergg. SpeyerUnion Darmſtadt 1:1 (1:1), Ecken 1:2.
Fußballſportv. SeeheimUnion Darmſtadt L.=E. 2:4 (0:4).
07 BensheimUnion Darmſtadt, Liga ausgefallen.
Mit obigen Reſultaten nahmen die Pfingſtſpiele des F. C.
Union wohl einen zufriedenſtellenden Abſchluß und bewieſen,
daß ſich die Leiſtungen der Beſſunger in aufſteigender Form be=
wegen
. Das Treffen der Ligamannſchaft in Speher nahm
einen fairen und harmoniſchen Verlauf. Union war im Feld=
ſpiel
ihrem Gaſtgeber überlegen, jedoch konnte der Sturm nur
eine der zahlreichen, ſchön ausgearbeiteten Gelegenheiten ver=
werten
. Der Treffer Speyers fiel bei dem vorübergehenden
Ausſcheiden eines Unionläufers und dürfte nur als Zufalls=
treffer
angeſehen werden. Einen beachtenswerten Erfolg
konnte die Ligaerſatzmannſchaft auf dem Seeheimer Gelände er=
zielen
, konnte ſie doch gegen dieſen A=Verein bis zur Halbzeit
mit 4:0 in Führung gehen, um aber nach, Wiederbeginn den
Gegner durch zu ſiegesbewußtes Spiel zu 2 Erfolgen kommen
zu laſſen. Das Treffen in Bensheim fiel durch Abſage der=
ſelben
aus.
Fußball=Ergebniſſe.
Süddeutſchland.
Samstag: Eintracht Trier Bonner FV. 2:1. Eintracht
Frankfurt V.f.B. Leipzig 7:2. Germania Durlach Karls=
ruher
FV. 0:10. FSV. Mainz 05 Union Niederrad 5:1. FC.
Heidelberg Blejerheide (Holland) 3:3. Boruſſia Neunkirchen
V.f.R. Pirmaſens 4:2.
Pfingſtſonntag: Freiburger FC. V.f.B. Leipzig 3:5. Ein=
tracht
Trier Freiburger SC. 0:0. Union Böckingen Stutt=
garter
SC. 2:3. Griesheim 02 1. FC. Pforzheim 5:3. Kickers
Offenbach F.Vg. Blejerheide 3:0. Saar Saarbrücken Bon=
ner
FV. 1:2. FC. Füßen Wacker München 1:13. Sp.Vg.
Mundenheim FC. St. Gallen 2:0. Sp.Vg. Elversberg
V.f.R. Pirmaſens 0:2. Sp.Vg. Völklingen Sp. Vg. Mülheim
(Ruhr) 2:1. Vikt. St. Ingbert Germania Ludwigshafen 2:2.
Pfingſtmontag: Freiburger FC. FSV. 05 Mainz 3:2.
FSV. Frankfurt 1. FC. Pforzheim 1:1. Rot=Weiß Frankfurt
V.f.L. Neu=Iſenburg 3:1. Wormatia Worms BC. Köln
4:1. V.f.R. Mannheim Phönix Mannheim 4:1. Mannheim=
Waldhof Pfalz Ludwigshafen 2:1. FC. Mannheim 08 FV.
Speher 7:2. FV. Kaiſerslautern Kölner BC. 7:2. Phönix
Ludwigshafen FC. St. Gallen 4:1. FV. Saarbrücken SC.
Saarbrücken 5:1. Viktoria St. Ingbert V.f.R. Pirmaſens 5:3.
SV. 05 Saarbrücken SV. 05 Trier 4:2.
Süddeutſche Mannſchaften auf Reiſen.
Samstag: SC. 03 Düren SV. Wiesbaden 1:5. Viktoria
Forſt Stuttgarter Kickers 4:6. S.u. S. Elberfeld V.f.R.
Fürth 1:0. V.f.R. Köln Sp.Vg. Fürth 2:7.
Pfingftſonntag: Sportfr. Breslau Stuttgarter Kickers 3:5.
Viktoria Recklinghauſen V.f.R. Fürth 2:5. C.f.R. Köln
V.f. L. Neckarau 3:4. Servette Genf Bayern München 1:3.
CA. Paris Mürchen 1860 0:2. Eintracht M.=Gladbach SV.
Wiesbaden 2:3.
Pfingſtmontag: Schalke 04 SV. Wiesbaden 3:3. Hagen 05
V.f.R. Fürth 2:4. BV. 05 Düſſeldorf Sp.Vg. Fürth 1:4.
BC. 09 Wattenſcheid V.f. L. Neckarau 2:6. Grashoppers Zürich
Bayern München 2:1. Sturm Chemnitz Stuttg. Kickers 1:2.
Berlin.
Tasmania Berlin Bayern/Kickers Nürnberg 1:4. Union
Potsdam Holſtein Kiel 1:4. Kickers Schöneberg Holſtein
Kiel 1:2. Minerva Berlin Weißenſee 1900 4:1. Stern 1900
Merſeburg 99 2:4. Amateure Berlin Merſeburg 99 1:0.
Weſtdeutſchland.
V.f. R. Köln Sp.Vg. Fürth 2:7. BC. 05 Düſſeldorf
Sp. Vg. Fürth 1:4. V.f.L. Benrath FC. Hilverſum Utrecht 2:5.
Solingen=Gräfrath FC. Hilverſum Utrecht 1:0. Ratingen 04
FC. Hilverſum Utrecht 2:5. Fortuna 99 Düſſeldorf Feijen=
vord
Rotterdam 8:5. C.f.R. Köln V.f.L. Neckarau 3:4. Düren
03 SV. Wiesbaden 1:5. S.u. S. Elberfeld V.f.R. Fürth 1:0.
Viktoria Recklinghauſen V.f.R. Fürth 2:5. Hagen 05 V.f.R
Fürth 2:4. BV. 09 Wattenſcheid V.f.L. Neckarau 2:6. Schalke
04 SV. Wiesbaden 3:3. Sp. u. Sp. Barmen Union Ober=
ſchöneweide
8:2. BV. Alteneſſen Viktoria Hamburg 3:6. Vik=
toria
Düſſeldorf BV. 04 Düſſeldorf 3:5. Preußen Eſſen
BV. Stoppenberg 1:1. S.u. S. Barmen / Germania Elberfeld
kombiniert Rapid Prag 3:4.
Mitteldeutſchland.
Chemnitzer BC. Schwarz=Weiß Eſſen 4:3. Sturm Chem=
nitz
Stuttgarter Kickers 1:2. Guts Muts Dresden Schwarz=
Weiß Eſſen 3:2. Fortung Leipzig Arminia Bielefeld 2:0.
V.f.L. Neuhaldesleben Gelſenkirchen 07 1:1. Cricket=Viktoria
Magdeburg Gelſenkirchen 07 1:4. V.f.L. Helmſtedt Gelſen=
kirchen
07 1:1.
Südoſtdeutſchland.
Viktoria Forſt Stuttgarter Kickers 4:6. Sportfreunde
Breslau Stuttgarter Kickers 3:5.
Fußball im Ausland.
Oeſterreich. Admira Wien Wiener SC. 1:3. Rudolfshügel
Vienna Wien 0:10. Brigittenauer AC. Morwaſka Slavia
6:3. Florisdorſer AC. Rapid Wien 1:10. Auſtria Wien
Florisdorf 7:2. Wacker Wien Rapid Wien 1:7.
Ungarn. Ujpeſt Hungaria Budapeſt 0:1.
Tſchechoflowakei. Union Ziſkow Prag Tennis=Boruſſia
Berlin 2:1.
Schweiz. Grashoppers Zürich Bayern München 2:1. FC.
St. Gallen Schwaben Ulm 1:2. Young Fellows Zürich
Arſenal Kairo 2:8. Young Boys Bern Arſenal Kairo 1:3.
Frankreich. Turnier I: Red Star Olympique SV.
München 1860 0:1. CA. Paris FC. Biel

rſieger: München 1880. Turnier II: Club
Frangais Paris Dresdener SC. 2:3. FC. Cette Pro Ver=
celli
1:2. Dresdener SC. Pro Vercelli 1:2. Club Frangais
Paris FC. Cette 0:5. Turnierſieger: Pro Vercelli.
Finnland. Städteturnier in Helſingfors: Dres=
den
Stockholm 2:4. Oslo Reval 1:3.
Holland. Städteſpiel Amſterdam Brüſſel 1:2.
Italien. Milanelub Mailand Internazionale 1:1. Bo=
logng
Genova 1:0. Torino Juventus Turin 2:1.

Dienstag, den 7. Juni 4927

Rummer 136

Pol. Sportv. II. Rot=Weiß II. 3:6 abgebrochen.
Der Pol. Sportv. ſchreibt uns zu dieſem Spiel:
Das Samstagabendſpiel obiger Mannſchaften hielt ſpiele=
riſch
das, was man nach dem Vorbericht erwartet hat. Nur
ſchade, daß dem Spiele ein Leiter vorſtand, der nicht in der Lage
war, den Regeln gemäß ein Spiel zu pfeifen. Er pfiff, was er
nicht pfeifen ſollte und pfiff nicht, was er pfeifen ſollte. Im Spiel
zeigten beide Mannſchaften ihr Können. Auf und ab wanderte
der Ball und es war eine wahre Freude, den kleinen munteren
Leuten im Spiele zu folgen. An ihrem Eifer, ihrer Flinkheit und
Fairneß erkannte man, daß ſie mit Leib und Seele ſpielten.
Bei Pol. Sportv. fehlte dem Sturm die nötige Durchſchlags=
kraft
, was man beſonders bei Rot=Weiß bewundern konnte. Die
Läuferreihe und Verteidigung, bei erſteren beſſer als bei der
gaſtierenden Mannſchaft. Tormann fehlte bei Pol. Sportv
Mittelläufer ſprang in die Breſche und hielt, was er halten
konnte. Daras ergab ſich auch die Niederlage. Der Gegen=
über
zeigte bei einigen ſcharfen Schüſſen ſein Können und ſeine
Veranlagungen in zufriedenſtellender Weiſe.
Der Sieg von Rot=Weiß iſt die Frucht der ſchönen, flüſſigen
Kombination des Sturmes, der einen mächtigen Zug nach dem
Tore hat und vor dieſem das Schießen nicht vergißt. Eine be=
ſondere
Erwähnung verdient das muſterhafte Verhalten der Spie=
ler
, die bei den Fehlentſcheidungen des Schiedsmannes ſolche Ge=
duld
und Spieldiſziplin bewieſen. Pol. Spp. ſpielt in der 1. Hälfte
des Spiels mit 10 Mann. Einige Minuten vor Schluß, als die
Unfähigkeit des Schiedsrichters die Grenzen überſchritt, brach
der Spielausſchuß von Pol. Sportv. das Spiel ab.
Union II. Hakoah Wiesbaden I. 2:12 (1:6).
Am 1. Feiertag ſollte urſprünglich die zweite Mannſchaft
von Hakoah gegen die gleiche von Union antreten, aber es ſtellte
ſich heraus, daß anſtatt der zweiten Mannſchaft, die erſte Mann=
ſchaft
in Darmſtadt antrat. Der Sportklub Hakoah konnte im
Bezirk Naſſau ſich die Meiſterſchaft der A=Klaſſe erkämpfen und
iſt ſomit aufſteigender Verein in die Ligaklaſſe geworden. Daß
die neu zuſammengeſtellte zweite Mannſchaft von Union dieſer
Mannſchaft nicht gewachſen ſein konnte, das iſt verſtändlich, zu=
mal
auch in dieſer Mannſchaft Leute ſtanden, welche zum erſten=
mal
ſpielten. Das Reſultat iſt für die Unioniſten immer noch
beachtenswert.
Union I. Polizeiſportverein Frankfurt I. 1:1 (1:0).
In einem Freundſchaftsſpiel trafen ſich am zweiten Feiertag
obige Mannſchaften auf dem Sportplatze an der Heidelberger=
ſtraße
. Beide Mannſchaften mußten Erſatzleute in ihrem Mann=
ſchaftsgebilde
führen, welche ſich gut einführten. Um 3,15 ſtellten
ſich folgende Mannſchaften dem Spielleiter, Herrn Spieß vom
Sportv. 98:
Thoma
Poſtſportv:
Kunz Hens
Jährling Spahm Pfeil
Klein Killerbeck Schröder Oldenmüller Dienſtbach
Maul Eberhard Mühlbach Neuhaus Süß
Jöckel Bopp. Sippel
Stierle Mehring
Fleig.
Union hat Platzwahl und ſpielt gegen den Wind. Poſtſport=
vereins
Anſtoß kommt nicht weit, der Gegenangriff führt gleich
an das Tor und ſchon muß Frankfurts Tormann drei ſcharfe
Bälle abwehren. Dasſelbe wiederholt ſich auch bei dem Unio=
niſten
=Torwart, welcher ſich auch ſeiner Lage gewachſen ſieht. An=
griffe
rollen in höchſter Geſchwindigkeit über das Feld, aber beide
Schlußleute ſind ſicher. Union konnte in der Mitte der erſten
Halbzeit das erſte Tor erzielen. Bei dieſem Reſultat wurden die
Seiten gewechſelt. Nach der Pauſe drückten die Gäſte mächtig
aufs Tempo, um den Ausgleich zu erreichen. Er ſollte nicht kom=
men
, bis endlich in der letzten Spielminute, durch einen Deckungs=
fehler
der linken Seite, der Ausgleich gelang. Mit dem Reſultat
1:1 trennten ſich die Mannſchaften, um nach dem Spiel noch
einige Stunden mit den Gäſten verweilen zu können.
Sportverein 98 Darmſtadt.
2. Jug. Odenwaldchule Ober=Hambach 9:4 (5:2).
4. Jug. 1. Jug. Trebur 1:1 (1:1).
Kraftſport.
Kraftſportverein Darmſtadt 1910.
An den beiden Pfingſtfeiertagen fand in Biſchofsheim bei
Mainz das Kreisfeſt des 2. Kreiſes des Deutſchem Athletikſport=
verbandes
von 1891 ſtatt. Auch unſer Verein, welcher übrigens
infolge von Vorkommniſſen beim letzten Kreisfeſt von einer grö=
ßeren
Beteiligung abſah, hat ſich mit einigen Ringern an dem=
ſelben
beteiligt. Die Fliegengewichts=Klaſſe, welche eine beſon=
ders
hervorragende Beſetzung aufwies, vertraten Paul Schwarz
und Franz Borovski. Schwarz, der vorjährige Meiſter dieſer
Klaſſe, hat ſich nach erbitterten Kämpfen bis zum Endkampf durch=
gerungen
. Er ſtand bei dieſem Kampf dem bekannten Frankfur=
ter
Holzhäuſer gegenüber und führte mit demſelben einen voll=
kommen
ausgeglichenen Kampf, wobei er ſogar etwas mehr im
Vorteil war. Das Kampfgericht entſchied jedoch Sieg für Holz=
häuſer
, ſo daß Schwarz mit 7 Siegen 2. Sieger wurde. Borovski
rang auch hervorragend. Er brachte ſogar Holzhäuſer eine
Schulterniederlage bei und wurde mit 5 Siegen 4. Sieger. Auch
Kunz rang ſehr gut und placierte ſich unter den Siegern der
Federgewichtsklaſſe. Jedenfalls haben unſere Ringer gezeigt,
daß ſie etwas können und werden beim nächſten Kampfabend,
welcher am Samstag im Chauſſeehaus ſtattfindet, und wobei der
Speſſartgaumeiſter, Kvaftſportklub Alzenqu, der Gegner iſt, er=
neut
ihr Können unter Beweis ſtellen.

Schießſport.

Meiſterwettkämpfe von Darmſtadt 1927 im K.K.S. und
Zimmerſchießſport.
Trotz trüben, teilweiſe ſogar regneriſchen Wetters begannen
am Pfingſtſonntag, 8 Uhr vormittags, die Meiſterkämpfe.
Aeußerſt intereſſant verliefen dieſe. Jeder ließ gern ſeinen Kon=
kurrenten
vor. Nur auserleſenes Schützenmaterial zeigte ſich.
Es war ein Kampf der Beſten um den Meiſtertitel. Nachfolgend
geben wir einen kurzen Vorbericht, der endgültige folgt nach der
Siegerehrung.
Eröffnet wurde die Veranſtaltung mit zwei Schnellſeuer=
ſerien
, bei der ſich Pitſcher=Heſſen als Erſter, Schlenker=Baden
als Zweiter behaupten konnte.
1. Meiſterſchaftswettbewerb auf 50 Meter. Einzel: a) off.
Viſier 128 Ringe, b) bel. Viſier 135 Ringe Herr Karl Grimm
(Kleeblatt). Mannſchaft: a) off. Viſier Wildſchütz mit 679
Ringen, 5) bel. Viſier Kleeblatt mit 724 Ringen.
Meiſterſchaftswettbewerb im Zimmerſchießſport, 15 Meter.
a) Einzel: Herr Hans Ehrig mit 111 Ringen auf 2 Zwölfer=
Scheiben. b) Mannſchaft: Fledermaus (komb. Mannſchaft)
Alle anderen Preisträger, die ſich teilweiſe vor der Sieger=
ehrung
durch Stechſchuß placieren müſſen, werden noch bekannt
gegeben.

Das Jubiläum des Deutſchen Tennis=Bundes.
Ein Vierteljahrhundert iſt es her, ſeit am 19. Mai 1902 in
Berlin die Gründungsverſammlung des Deutſchen Tennisbundes
ſtattfand. Aus dieſem Anlaß hatte der Bund zu einem Jubi=
läums
=Bankett geladen, das in Berlin die prominenteſten Ver=
treter
des Tennisſports mit Behörden und Preſſe vereinte. Exz.
Lewald der Präſident des Reichsausſchuſſes, überreichte dem
erſten Vorſitzenden des DTB., Dr. Weber=Hamburg, die Adler=
plakette
des DRA. Der Bundesvorſtand nahm aus Anlaß des
Jubiläums zahlloſe Auszeichnungen an ſeine verdienteſten Mit=
glieder
vor. Ganz beſondere Ehrungen wurden Altmeiſter
Froitzheim zuteil, der Duplizität der Ereigniſſe auf
eine 25jährige Tätigkeit als aktiver Spieler zurückblicken kann.
Neben Froitzheim wurden u. a. ausgezeichnet: Rahe, Kreuzer,
Dr. H. Kleinſchroth, Schomburgk, Bergmann, Moldenhauer, Dr.
Landmann, Dr. Behrens, Demaſius, Hannemann, Dr. Buß,
Oppenheimer (Ofan), Lüdtke, Baumbach, Dr. Brandis, Dr.
Kupſch, Dr. Rau, Uhl, Stephanus, Frau Neppach, Gräfin von
der Schulenburg, Frau Stephanus, Frau Friedleben und der ſeit
1914 tätige Generalſekretär Dr. Gruber. Froitzheim ſprach den
Dank im Namen der Spieler aus und weckte lebhaften Beifall
mit der Erklärung, einen Pokal ſtiften zu wollen, der in jedem
Jahre dem erfolgreichſten Junior zufallen ſoll. Im Anſchluß an
das Bankett nahm man den amerikaniſchen Temis=Lehrfilm in
Augenſchein, der in trefflicher Weiſe unter Zeitlupe die Spiel=
weiſe
bekannter Tennisgrößen wie Tilden, Johnſton, Williams,
O'Hara Wood, Normann=Brooks, Helen Wills und Suzanne
Lenglen veranſchaulicht.
Berliner Rot/Weiß=Tennis=Tournier.
Die Ergebniſſe vom Sonntag.
Das internationale Pfingſt=Tennisturnier des Berliner
LTTC. Rot=Weiß erlitt gleich eine Verzögerung dadurch, daß
am Samstag wegen des ſchlechten Wetters nicht geſpielt werden
konnte. Der Beginn des Turniers mußte daher auf den Sonn=
tag
vormittag verſchoben werden, wo es dann auch möglich war,
die Spiele programmäßig durchzuführen. Im Clubkampf zwi=
ſchen
Rot=Weiß und dem Juternational LTC of Great Britain
London führen die Berliner mit 3:0 Punkten. Froitzheim ſchlug
Jacob 6:0; 6:1; 6:4: die übrigen Kämpfe wurden in zwei
Sätzen entſchieden, und zwar ſiegte Moldenhauer 6:4; 6:1 über
Sharpe und Dr. Landmann 6:3: 8:6 über Kingscote. Beim
Turnier ſelbſt gab es folgende Reſultate:
Herreneinzel: LorenzFrenz 6:4; 3:6: 8:6: Rahn=Ofan 6:3;
3:6: 9:7: PrennDr. Fuchs 6:4: 6:2; MoldenhauerLane 6:4;
6:4; HannemannC. Lange 6:2; 6:1; ArtensW. Stapenhorſt
6:4: 6:4: Dr. KupſchStatz 6:0; 2:6: 6:4: Dr. BußDr. Kupſch
6:3: 6:4: Axel PeterſenDr. Maly 6:1; 6:4: Demaſius Sied=
hoff
6:2: 6:0.
Dameneinzel: Frau von PeteryFran Mieth 6:1; 6:3: Frl.
RoſtFr. Schöneich 6:3; 6:3; Fr. ElliſenFr. Rau 6:2; 6:1;
Frl. HofmannFrl. von Simſon 6:2; 6:1; Fr. UhlF. Koehne
6:4: 9:7; Frl. KonertFr. Sturm 4:6: 6:2; 6:4: Frl. Kallmeyer
Fr. Richter 6:4: 6:4: Frau NeppachFr. Lippmann 6:0; 6:3.
Herrendoppel: Demaſius=BergmannDr. Axter=Dr. Maly
6:0; 6:2: Dr. Buß=Ofan-Pachaly=Menzel 6:1; 4:6: 6:2; Hanne=
mann
=MoldenhauerDr. Brandes=Dr. Rau 6:3; 6:4.
Gemiſchtes Doppel: Ehepaar StephanusFrau Ledig=Hehne
7:5: 10:8; Frl. Konert=Dr. Bill FuchsFrl. Cramer=Statz 6:1; 6:0.
Die Spiele am Pfingſtmontag.
Obgleich auch am Montag das Wetter wieder ſehr zu wün=
ſchen
ließ, war es doch möglich, eine große Anzahl von Spielen
abzuwickeln. Der Clubkampf Berlin-London brachte den Eng=
ländern
bisher noch nicht einen einzigen Sieg. Froitzheim= Kreu=
zer
gewannen ihr Doppel gegen Sharpe=Lyle glatt 6:3: 6:2 und
Moldenhquer=Dr. Kleinſchroth ſchlugen Jacob=Sharpe 4:6; 6:1:
6:4. Froitzheim fertigte im Einzel Kingscote 6:1; 6:3 ab und
Hannemann gab Jgcob 6:3; 6:4 das Nachſehen. Rot=Weiß führt
ſomit ſchon mit 7:0 Siegen.
Beim Turnier ſelbſt
intereſſiert vornehmlich der Revanchekampf Dr. Landmann gegen
Moldenhauer, den diesmal Landmann knapp für ſich entſchied.
Die Ergebniſſe:
Herreneinzel: Hannemann-Heyne 6:3; 6:0; von Kehrling
Schomburgk 6:2: 6:2: DemaſiusArtens 6:1; 6:1; Graf Salm
Zander 6:0; 7:5: Froitzheim-Miſhu 6:0; 6:3; Bergmann Roh=
rer
6:4: 6:1: DemaſiusGraf Salm 6:2: 6:0; Dr. Landmann
Moldenhauer 6:4; 3:6; 6:2.
Dameneinzel: Frl. JanottaFr. Ledig 6:1: 2:6: 7:5: Fr.
FriedlebenFrl. Hilgner 6:1: 6:0; Fr. FriedlebenFrl. Konert
6:2; 6:1: Frl. KallmeyerFr. Neppach 6:2; 6:1; Fr. ElliſonFrl.
Hofmann 6:3; 6:1.
Herrendoppel: Lorenz=Zander-Lüdtke=A. Peterſen 4:6; 6:1;
6:3; Hannemann=Moldenhquer-Lorenz=Zander 6:4; 6:0; Lane=
Stephanus-Lange=Otto 6:2; 8:6.
Gemiſchtes Doppel: Fr. Kuhl=HartzFr. Richter=Lorenz
6:2: 6:3.
Damendoppel: Fr. Stephanus=Frl. HofmannFr. Köhne=
Frl. Cramer 6:4; 6:4: Frau Stumm=Frl. KonertFr. Rau=Fr.
Elliſen 2:6; 6:3: 6:3.
Tilden von Lacoſie geſchlagen.
Internationale franzöſiſche Tennismeiſterſchaften. Die Revanche
des Franzoſen. Frl. Boumann gewinnt das Damen=Einzel.
Der grandioſe Siegeszug des amerikaniſchen Tennismeiſters
William T. Tilden iſt im allerletzten Moment noch unterbrochen
ſvorden. Nach ſeinem imponierenden Sieg über Henri Cochet
ſtand dem Amerikaner der Weg zur franzöſiſchen Meiſterſchaft
offen, aber er ſcheiterte im Endſpiel an René Lacoſte, dem zuver=
läſſigſten
Tennisſpieler Frankreichs. Nach hartem Kampf und
dennoch ziemlich ſicher revanchierte ſich der Franzoſe für ſeine
beim Länderkampf erlittene Niederlage, rehabilitierte gleichzeitig
ſeine Landsleute Borotra und Cochet. Tilden hat ſich vielleicht
zuviel zugemutet. Der über 10 Jahre jüngere Franzoſe ſpielte
ſein gleichmäßiges Grundlinienſpiel, ließ ſich auch nicht, wie tags
vorher Cochet, durch den Verluſt des erſten Satzes beirren und
gewann ſchließlich 4:6; 6:2: 6:2; 3:6; 6:2. Auch im Doppel trium=
phierten
die Franzoſen. Tilden=Hunter wurden von Lacoſte= Boro=
tra
4:6, 6:2, 6:2, 2:6, 3:6 geſchlagen. Da zudem Cochet=Brugnon
in vier Sätzen über die Südafrikaner Condon=Raymond erfolg=
reich
blieben, bleibt das Herrendoppel ebenfalls in Frankreich.
Im Dameneinzel gab es einen erbitterten Kampf zwiſchen Miß
Peacock, der Beſiegerin von Frl. Auſſem, und der holländiſchen
Meiſterin Frl. Boumann. Mit Dr. Kleinſchroth war vorher noch
der letzte Deutſche ausgeſchieden, der mit v. Kehrling im Herren=
doppel
zu unſicher ſpielte und auch von dem Ungarn zu wenig
underſtützt wurde, um gegen Raymond=Condon gewinnen zu kon=
nen
. Die Ergebniſſe:
Herreneinzel: Endſpiel: LacoſteTilden 4:6; 6:2: 6:2; 3:6;6:2.
Dameneinzel: Endſpiel: Frl. BoumannMiß Peacock
6:2; 6:4.
Herrendoppel: Condon=RaymondDr. Kleinſchroth=v. Kehr=
ling
6:4; 7:5: 6:2; Cochet=Brugnon-Timmer=van Lennep 6:4;
6:4; 8:6. Vorſchlußrunde: Borotra=LacoſteTilden=Hunter 6:4;
2:6; 2:6: 6:2; 6:3; Cochet=BrugnonCondon=Raymond 6:3: 4:6:
6:2; 6:3.
Gemiſchtes Doppel: Mme. Bordes=BorotraMiß Saunders=
Turnbull 6:3; 6:4: Miß Pegcock=CondonMlle. Contoſtavlos=
Bouſſus 6:2; 6:4.

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Nummer 156

Dienstag, den 7. Juni 1927

Seite 7

Pferdeſport.
Die Pfingſt=Rennen zu Frankfurt a. M.
Trotz des kühlen und nicht ſehr angenehmen Wetters wies
der erſte Tag des Frankfurter Pfingſtmeetings einen guten
Beſuch auf. Einige Regenſchauer drückten zwar etwas auf die
Stimmung, der gebotene Sport konnte aber befriedigen. Zum
Preis von Weſterburg hatte der Stall M. J. Oppenheimer den
guten Teutone entſandt, der auch gewann, allerdings nicht mit
der Selbſtverſtändlichkeit, die man hätte erſparten können. Ex=
zellenz
, der ſtändig vorn lag, ſtand dicht vor dem Sieg, als Teu=
tone
ganz zum Schluß noch vorgebracht wurde und Exzellenz
abfing. Das zweite Hauptrennen des Tages, das Grüneburg=
Jagdrennen, brachte vor dem Start einen Zwiſchenfall. Reli=
cario
raſte zweimal um die Bahn und mußte zurückgenommen
werden. Die Einſätze wurden nicht zurückgezahlt, da Relicario
ſchon unter Ordre des Starters ſtand. Gallican war trotz ſei=
nes
Gewichts überlegen, nachdem er im letzten Viertel des Weges
dem Feld auf und davon ging. Bis dahin hatten Gianutri und
Gallican abwechſelnd geführt. Boros lag bis zum Anlaufbogen
am Schluß, ging hier vor, konnte aber den Führenden nicht mehr
erreichen. Das einleitende Kinder=Rennen nahm einen bewegten
Verlauf. Der Opelſche Cocktail und die Oppenheimer Selecta
lieferten ſich einen ſcharfen Endkampf. Die Stute war erſt in
Front, erlag aber dem Schlußangriff von Cocktail. Im Saal=
burg
=Jagdrennen war Satyr weit vorn und lag noch beim
Sprung über die letzte Hürde in Front. Auf der Flachen brach
der Hengſt aber nieder und blieb faſt ſtehen, ſo daß Woge ihn
noch paſſieren konnte. Der Preis von Falkenſtein ſah Szeged
trotz unſicheren Laufens als beſtes Pferd. Als der Hengſt mit
Volker vorging, konnte er die bis dahin führende Pandora leicht
erreichen und ſicher gewinnen. Auch bier gab es am Start einen
Zwiſchenfall, als Herculanum von Liebhaber einen ſo ſchweren
Schlag erhielt, daß er lahmte und nicht ſtarten konnte. Hier
zahlte der Renn=Klub die Einſätze zurück. Im Forſthaus= Jagd=
rennen
führte Beethoven, brach aus, wurde nachgeritten, konnte
aber nicht mehr in die Entſcheidung eingreifen. Snob führte
bis zum letzten Sprung, wo Steinadler aufkam und ihn nach
Kampf knapp hinter ſich ließ. Recht gut beſetzt war das letzte
Rennen, der Preis vom Frauenhof. Hier war Frühlingsbote,
der eigens aus Berlin geſchickt wurde, klar überlegen, zumal
O’Straßburg zu ſpät in die Entſcheidung eingriff.
1. Kinder=Rennen. Für Zweijährige. 2700 Mark, 1000
Meter: 1. H. v. Opels Cocktail (K. Narr), 2. Selecta, 3. Arber.
Ferner: Daly, Fafner, Strug, Euterpe. Tot.: 21. Pl. 11, 11,
17:10. Hals3 Lg.
2. Saalburg=Jagdrennen. 2700 Mark, 3200 Meter: 1. E.
Bormes Woge (Mäßig), 2. Satyr, 3. Aviator. Ferner: Dul=
cinea
, Carla, Vergeßmichnicht. Tot.: 17, Pl. 15, 17:10. 1½3 Lg.
3. Preis von Falkenſtein. Verkaufsrennen. 2700 Mark,
1800 Meter: 1. G. Ehrenfrieds Szeged (J. Staudinger), 2. Vol=
ker
, 3. Pandora. Ferner: Countryſide, Moulin Vert, Reveillee,
Mardonius, Lydta, Liebhaber, Kemal, Pumpus. Tot. 16, Pl.
13, 13, 21:10. 1½1 Lg.
4. Forſthaus=Jagdrennen. Ehrenpreis und 3000 Mark, 3600
Meter: 1. M. Feldheims Steinadler (v. Egloffſtein), 2. Snob,
3. Trapper. Ferner: Beethoven. Tot.: 27, Pl. 13, 12:10. Kurzer
K.2 Lg.
5. Preis von Weſterberg. Ehrenpreis und 5000 Mark, 1400
Meter: 1. M. J. Oppenheimers Teutone (Grabſch), 2. Exzellenz,
3. Tarzan. Ferner: Eylimi, Sphaira. Tot.: 12, Pl. 11, 13:10.
11½ Lg.
6. Grüneburg=Jagdrennen. Ebrenpreis und 5000 Mark,
4000 Meter: 1. A. Baers Gallican (O. Webe), 2. Boros, 3. Le
Gerfaut. Ferner: Ardente, Gianutri, Relicario. Tot.: 21, Pl.
14, 18:10. 51½ Lg.
7. Preis vom Frauenhof. 2700 Mark, 2000 Meter: 1. S
Kornblums Frühlingsbote (H. Teichmann), 2. O’Straßburg,
3. Valor. Ferner: Fettereſſe, Oriflamme, Orthos Lord Val,
Teddy Baer. Tot.: 19, Pl. 10, 10, 10:10. 1½¾ Lg.

Trotzdem es auch am zweiten Tage regnete, war der
Beſuch ſehr anſprechend. Sportlich ſtand der Tag ſogar auf
höherem Niveau als der Sonntag. Beſonderen Beifall erhiel=
ten
die drei Siege des Stalles M. J. Oppenheimer, der in Frank=
furt
immer mehr Sympathien erwirbt. Das Hauptrennen, den
Preis von Waldfried, gewann der Oppenheimer Serapis leicht,
denn der Opelſche Scheinwerfer, der vom Geſtüt Weil übernoni=
men
wurde, hatte nichts zu beſtellen, die anderen noch weniger.
Serapis führte vom Start bis zum Ziel überlegen. Den An=
fang
der Siegesſerie des Stalles Oppenheimer machte Noſtra im
einleitenden Preis vom Grafenbruch. Die Stute kam gut vom
Start ab und führte ſtändig. In der Geraden ſchien Falkner
aufzukomen, fiel aber bald wieder ab. Ueberraſchend war der
dritte Sieg des Stalles mit Feſtinalente im Preis von Homburg.
Ihr wurde der Sieg aber nicht ſo leicht gemacht, denn die Stute
fand einen ſchlechten Start und mußte erſt im Bogen einen
Durchſchlupf ſuchen. Feſtinalente hatte noch einen harten Kampf
mit Aupa und Finſternis zu beſtehen, ehe ſie gewann. Im
Vogelsberg=Jagdrennen kam Kätherl 3 zu einem erwarteten Er=
folge
, lag faſt immer an der Spitze und ſiegte ohne Anſtrengung
gegen Conſul. Giat fiel beim Paſſieren des Wäldchens, der aus
Berlin eigens entſandte Muſtafa Kewal wurde beinmüde ange=
halten
. Kätherl 3 wurde nach dem Rennen von ihrem Eigen=
tümer
mit tauſend Mark über dem Einſatz zurückgekauft. Der
Stall Opel kam im Preis vom Odenwald durch Ruzilo zu ſeinem
einzigen Erfolg. Hier gab es endloſe Startverſuche, bei denen
Blocksberg immer am weiteſten wegbrach und Nordpol ſtehen
blieb. Als der Start endlich klappte, war Gio vorn vor Nordpol
und Mydear. Im Bogen ging Ruzilo vor, nahm im Einlauf
die Innenſeite und gewann knapp. Eine leichte Sache für Con=
trahent
war das Königsſteiner Jagdrennen. Contrahent war
weir überlegen und gab vom Start an nicht einen Augenblick die
Führung ab. Zum Schluß brachte der Preis vom Nömer noch
einen überraſchenden Sieg von Mumpitz, der in Frühlingsbote
einen Sieger des Vortages ſicher ſchlug. Frühlingsbote hatte
gleich die Spitze und lieferte Mumpitz im Einlauf einen harten
Kampf, den Mumpitz für ſich entſchied.
1. Preis vom Grafenbruch. 2700 Mk. 1800 Meter. 1. M. J.
Oppenheimers Noſtra (Grabſch); 2. Falkner; 3. Hadili. Ferner:
Sternche, Hilf dir ſelbſt, Thus bitte, Freimut, Dürer. Tot.: 14,
Pl. 11, 12. 19:10. 434 Lg.
2. Preis von Homburg. Ehrenpreis und 2700 Mk. 1200 Mtr.
1. M. J. Oppenheimers Feſtinalente (Grabſch); 2. Aupa: 3. Fin=
ſternis
. Ferner: Hora, Eifel, Farmerin, Metis, Antenor, Sonnen=
ſchein
3, Deluſion, Lichtelfe. Tot.: 71, Pl. 15, 13, 15:10. 1 L.K.
3. Vogelsberg=Jagdrennen. Verkaufsrennen. 1. A. Pfiſters
Kätherl 3 (Ch. Seiffert); 2. Conſul 2: 3. Mouſſine. Ferner:
Stroumen, Muſtafa Kewal, Sanna Anna. Tot.: 35, Pl. 17, 44,
47:10. 42 Lg.
4. Preis vom Odenwald. 3000 Mk. 1400 Meter. 1. H. v.
Opels Ruzilo (Narr); 2. Gio; 3. Nordpol. Ferner: Parades,
Mydear, Blocksberg, Perfekt, Mira 2, Juif Errant. Tot.: 57,
Pl. 22, 17, 16:10. ½3
5. Preis von Waldfried. Ehrenpreis und 5000 Mk. 2000
Meter. 1. M. J. Oppenheimers Serapis (Grabſch); 2. Schein=
werfer
; 3. Jſonzo. Ferner: Sphaira. Tot.: 14, Pl. 10, 11:10.
52½ Lg.
6. Königſteiner Jagdrennen. Ehrenpreis und 5000 Mark.
3600 Meter. 1. A. Bgers Contrahent (Wehe); 2. Capland;
3. Goldlack. Ferner: Mozart, Petronius. Tot.: 21, Pl. 16, 30:10.
23 Längen.
7. Preis vom Römer. 2700 Mr. 2000 Mtr. 1. M. Ober=
meiers
Mumpitz (Wenzel); 2. Frühlingsbote; 3. Volker. Ferner:
Südwind, Kemal, Luſtgarten, Canio, Kofel. Tot.: 114, Pl. 18,
14, 18:10. ¼4 Lg.Kopf.

Sportliche Tagesſchau.
Vierſtädte=Tenniskampf der Junforen. Am zweiten Pfingſtfeierjag
wurde auf den Rot/Weiß=Plätzen in Berlin ein Vierſtädte Tennis=
kampf
der Juniorenmannſchaften von Berlin, Breslau. Danzig und
Hamburg abgeſchloſſen. Nachdem Berlin gegen Danzig und Hamburg
gegen Bremen gewonnen hatten, lieferten ſich Berlin und Hamburg den
Endkampf, den die Reichshauptſtädter mit 6:3 Siegen, 14:10 Sätzen und
117:108 Spielen für ſich entſchieden.
Probeſpiel der deutſchen Handballelf. Die deutſche Handball= Länder=
mannſchaft
, die am 12. Juni in Wien gegen die Vertreter von Oeſter=
reich
antreten wird, trug in Berlin ein Uebungsſpiel gegen eine Ber=
liner
Verbandsmannſchaft aus und gewann mit 14:5 (5:1) Toren.
Silberpokal vom Main, Regen und Sturm beeinträchtigten das
am zweiten Feiertag ausgetragene Dreier=Mannſchaftsfahren um den
Silber=Pokal vom Main. Von den 13 geſtarteten Mannſchaften kamen
nur fünf über die 92 Kilometer lange, ſchwere Strecke. R.V. Germania=
Frankfurt a. M. beendete das Rennen zum dritten Male als Sieger und
konnte ſich damit endgültig in den Beſitz des Pokals ſetzen. Das Er=
gebnis
: 1. Germania Frankfurt (Rippel, Arthur Müller, Nuppert,
Gockenbach) 3:38,59 Std., 2. Velociped=Club Darmſtadt,
3:19,10 Std., 3. R.V. Adler Hanau=Keſſelſtadt, 3:23 Std., 4. Bycicle=
Klub Frankfurt a. M. 3:30,4 Std., 5. Edelweiß Niederrad 3:36,55 Std.
Das D.R.11. Straßenrennen Köln-Berlin wurde von dem Berliner
W. Arndt mit großem Vorſprung gewonnen.
Ein Opfer der Witterung wurden die Bahnrennen in Berlin ( Olym=
pia
) Düſſeldorf und Chemnitz.
Die Radrennen in Braunſchweig ſahen über 25 Kilometer und eine
Stunde den Hannoveraner Möller vor Roſellen, Feja und Sawall
in Front.
Um das Goldene Rad von Viernheim. Das über 140 Klm. führende
Straßenrennen von Viernheim über Bensheim-DarmſtadtNeu= Iſen=
burg
Groß=Gerau und zurück ſah eine nur ſchwache Beteiligung und
litt ſehr unter der ſchlechten Witterung. Das Ergebnis lautete: 1 Lah=
Bamberg 4:27 Stb., 2. Weidenſee=Weimar, Radſtärke zurück; 3. Denzler=
Bamberg, eine Länge zurück; 4. Glemſer=Stuttgart; 5. Roth= Schwein=
furt
. (Veranſtaltung der V. S. R.V.)
Mannſchafts=Klubkampf im Amateurboxen in Mannheim. In den
Kaiſerſälen in Mannheim wurde am Montag von einer anſehnlichen
Zuſchauermenge ein Klubkampf im Mannſchaftsboxen zwiſchen dem
V.f. R. Mannheim und dem B.C. Düſſeldorf ausgetragen. Die Düſſel=
dorfer
, die über die beſſere techniſche und taktiſche Durchbildung verfüg=
ten
, ſiegten überlegen mit 10:4 Punkten. Die Ergebniſſe: Bantam=
gewicht
: Schreib II=Düſſeldorf ſchlägt Henſel=Mannheim nach Punk=
ten
; Miſchgewicht: Prahl=Düſſeldorf ſchlägt Kergel=Mannheim
nach Punkten; Fliegengewicht: Rottweiler=Düfſſeldorf ſchlägt
Hechler=Mannheim in der zweiten Runde k.o.; Leichtgewicht:
Streib I=Düſſeldorf ſchlägt Philipp=Mannheim nach Punkten; Wel=
tergewicht
4: Störb=Düſſeldorf ſchlägt Roſenfeld=Mannheim nach
Punkten; B: Kronenberger=Düſſeldorf ſchlägt Krieger=Mannheim nach
Punkten; Halbſchwergewicht: Frank=Mannheim zwingt Holz=
apfel
=Düſſeldorf in der zweiten Runde zur Aufgabe.
Amateur=Boxkampf DortmundEſſen 14:10. In Anweſenheit von
Rudi Wagener, der vom Dortmunder Stadtverband ſür Amateurboxen
zum Ehrenmitglied ernannt wurbe, fand am Samstag in Dortmund
ein Amateur=Städteboxkampf zwiſchen den Mannſchaften von Dortmund
und Eſſen ſtatt, den die Dortmunder mit 14:10 Punkten knapp ge=
wannen
.
München 1860 gewann das Fußball=Turnier von Red Star Olym=
pique
=Paris mit einem 1:0 Sieg über die Elf des Gaſtgebers und mit
einem 2:0 Erfolg über den neuen franzöſiſchen Meiſter C.A. Paris.
Großer Preis von Bayern der Traber. Am Sonntag kam auf der
Traberbahn in München=Daglfing der Große Preis von
Bayern, ein Stichfahren über 1600 Meter im Werte von 7000 Mark
zur Entſcheidung. Das Fahren wurde eine ſichere Beute des Amerika=
neus
Sankt Robert, der eigens aus Hamburg entſandt war. Im erſten
Stechen wurde Sankt Robert nicht mehr angeſtrengt, als die Ueberlegen=
heit
von Probſteller feſtſtand. Daſüir holte er ſich aber die beiden näch=
ſten
Stechen in überlegener Manier und gewann ſo im Geſamtergebnis
ſicher vor Probſteller und Judge Lee.
Byſehrab gewinnt das öſterreichiſche Derby. Zum 60. Male kam
am Samstag auf der Freudenau bei Wien das öſterreichiſche Derby zur
Entſcheidung. Von den ſieben Teilnehmern war Vyſehrab (Stecker) der
weitaus Beſte. Der Hengſt des Stalles Cechoflavia ſiegte ſicher vor Bru=
tus
(Scheibal) und Sodamint (Hochbauer). Die Wetten waren 6:10 auf,
2:1, 8:1. Der Sieger ſtartet beſtimmt im Deutſchen Derby.
Schüller bleibt doch in Krefeld. Die Nachricht, daß Schüller aus den
Krefelder Preußen ausſcheiden würde, war etwas verfrüht. Wenn auch
Schüiller nach Dresden überſiedelt, was übrigens erſt am 1. Juli der Fall
ſein wird, ſo bliebe er doch Mitglied der Krefelder Preußen, für die er
zum mindeſten noch in dieſer Saiſon offiziell ſtarten würde. Es iſt aller=
dings
auch möglich, daß Schüller von einem Stellungswechſel nach Dres=
den
ganz abſehen kann und ſchließlich doch in Krefeld anſäſſig bleibt.
Troßbach in Lemberg. Der deutſche Hürdenmeiſter Heiner Troß=
bach
ſtartet auf Grund einer Einladung bei den vom 1.13. Juni in
Lemberg ſtattfindenden leichtathletiſchen Wettbewerben. Seine Gegner
ſind Weilheim=Wien und Jandera=Prag.

Die Hoppegartener Union.
Neuer, überzeugender Sieg von Torero.
Dem ungeheuren Intereſſe, das in Berlin für das Union=
Rennen das ſogenannte Berliner Derby herrſcht, konnte auch
der Regen keinen Abbruch tun. Der Beſuch war ſo ſtark, wie
man es bei einem ſo bedeutſamen Ereignis erwarten konnte,
Der Reiz der mit 40 500 Mark bewerteten Derby=Prüfung lag
weniger in der neuerlichen Begegnung ToreroMah Jong
Ausbund, als in dem Start des in England gezüchteten Tullus
Hoſtilius, der hier klarlegen ſollte, ob er im Derby ein gewich=
tiges
Wort mitſprechen kann. Hoppegarten, die vornehmſte
deutſche Nennbahn, erlebte einen großen Tag mit dem über=
legenen
Sieg des Blumenfeld/Samſonſchen Torero, der klar be=
wies
, daß er augenblicklich der beſte ſeines Jahrgangs iſt. Es
iſt wirklich ſehr bedauerlich, daß der ausgezeichnete Hengſt nicht
im Derby ſtarten kann, wo er ſicher die größte Rolle geſpielt
hätte, da er tatſächlich keinen Dreijährigen in Deutſchland zu
fürchten hat. Das durch die Statiſten Sandoval und Lima=
nova
auf ſechs Teilnehmer verſtärkte Feld kam ſchnell vom 2200=
Meter=Start weg. In Front lagen Ausbund und Gurt an
Gurt mit ihm Mah=Jong, die eine ſchnelle Fahrt vorlegten, in
dem Beſtreben, den als Nichtſteher verſchrienen Tullus Hoſtilius
zur Strecke zu bringen. Ende der Gegenſeite lag zwiſchen ihnen
und Torero noch ein Abſtand von drei Längen, und abermals
drei Längen zurück folgte Tullus Hoſtilius vor Limanova. Im
Dahlwitzer Bogen rückte Torero auf. Als er eingangs der Ge=
raden
die Führenden erreicht hatte, waren dieſe bereits klar ge=
ſchlagen
. Torero mußte jetzt noch den Angriff von Tullus Ho=
ſtilius
abwehren. Am Anberg lag der Schimmel in guter Hal=
tung
, konnte aber im Augenblick nicht mehr ſchneller werden.
Als Haynes Torero mit der Peitſche aufforderte, zog dieſer noch
einmal an und paſſiert unter brauſendem Jubel als Sieger das
Ziel mit einer Länge Vorſprung vor Tullus Hoſtilius. Weitab
führte Ausbund den Reſt an. Ein weiteres Ereignis brachte
der Pfingſtmontag mit der Goldenen Peitſche der klaſſiſchen
Fliegerprüfung. Hier zeigte der Weiler Oberwinter eine gute
Form und ſiegte vor Indigo und Aeolus in der guten Zeit von
1:13,9 Minuten.
1. Janorant=Nennen. 2800 Mark, 1600 Meter: 1. Frhrn.
S. A. v. Oppenheims Baba (L. Varga), 2. Original, 3. Alten=
berg
. Ferner: Orlandus, Arcadius, Byll, Formoſus, Arndt,
Lieſerer, Das Lied, Gute Sitte. Tot.: 13, Pl. 13, 27, 20:10.
Kopf-Hals.
2. Verſuchsrennen der Stuten. Für Zweijährige. 2800 Mark,
1000 Meter: 1. A. u. C. v. Weinbergs Pelopea (O, Schmidt)
2. Ferrara, 3. Ota. Ferner: Forelle, Wien, Conferva, Gond=
wana
, Legende, Minnelied, Ordensſchweſter, Tagora, Die Linde
Pantomine, Krönung, Offenſive. Tot.: 27, Pl. 13, 16, 19:10.
31½ Lg.
3. Adonis=Rennen. Für Dreijährige. 3900 Mark, 2000
Meter: 1. Dr. O. Kampfhenkels Vineta (E. Böhlke), 2. Saladin,
3. Fonar. Ferner: Reichstag, Mohrenglück, Fenja Tot.:
Pl. 27, 37:10. Kz. Kopf4 Og.

4. Goldene Peitſche. Ehrenpreis und 10400 Mark 1200
Meter: 1. Geſtüt Weils Oberwinter (W. Tarras), 2. Indigo,
3. Aeolus. Ferner: Wacholder, Maifahrt, Mannestreue, He=
lios
, Theoderich, Graue Theorie. Tot.: 19, Pl. 11, 13, 12.10.
1½1½ Lg.
5. Union=Rennen. Für dreijährige Hengſte und Stuten.
Ehrenpreis und 40 500 Mark, 2200 Meter: 1. O. Blumenfelds
und R. Samſons Torero (E. Haynes), 2. Tullus Hoſtilius
(Janek), 3. Ansbund (O. Schmidt). Ferner: Limanova, Mah
Jong, Sandoval. Vot.: 18, Pl. 12, 14:10. 13½ Lg.
6. Verſuchsrennen der Hengſte. Für Zweijährige. 2800
Mark, 1000 Meter: 1. A. u. C. v. Weinbergs Audax (O. Schmidt).
2. Palifander, 3. Smaragd. Ferner: Skalde, Konkurrent, Prinz
Eugen, Nottländer, Dudelmann, Tartar, Seeſturm. Tot.: 2.)
Pl. 12, 12, 24:10.
7. Gaſtfreund=Nennen. 2800 Mark, 1800 Meter: 1. Abtei=
lung
: 1. Gräfin A. Oſtheims Himalaya (E. Böhlke), 2. Oſiris,
3. Bube. Ferner: Nutria, Traunegg, Winnetou, Credo, Tor=
quato
. Tot.: 45, Pl. 16, 12, 18:10. 22 Lg. 2. Abteilung:
1. W. Lindenſtaedts Morgenſtern (Biedermann), 2. Die Köni=
gin
, 3. Heliotrop. Ferner: Opponent, Plutarch, Oblige, Re=
gina
2., Felſenquelle. Tot.: 21, Pl. 11, 11, 14:10. 6 Lg.Kopf.
Radfahren.
Velociped=Club 1899 E. V.
Hans Franke gewinnt den 1. Lauf zur Klub=
meiſterſchaft
.
Traditionsgemäß iſt mit dem Frühjahrs=Eröffnungsrennen
das am 1. Feiertag, vormittags 6½ Uhr, auf der bekannten
Strecke gefahren wurde der erſte Lauf zur Klubmeiſterſchaft
des V. C.D. verbunden. Bis auf Gans und Walkenhorſt er=
ſterer
liegt noch an den Folgen ſeines Sturzes im Städtiſchen
Krankenhaus, Walkenhorſt ſchonte ſich für Hanau am 2. Feier=
tag
ſtartete die geſamte Rennmannſchaft des Klubs.
Sieger wurde Hans Franke mit 42 Minuten 44 Sekunden
trotz ſehr friſcher Morgenluft und Gegenwind: im Training hat
er die 40 Minuten noch weit unterboten. Ihm folgte Georg
Diemer, der den mit 2 Minuten Vorgabe bedachten Drahtreifen=
fahrer
Berni Hoffmann wenige Meter vorm Ziel erreichen und
im Endſpurt auf den 3. Platz verweiſen kann. Viktor Renſchler,
der ſich anſcheinend nur bei bergigem Gelände wohl fühlt, folgt
als Vierter, dann Ludwig Gernand, Guſtav Karnold, Leo Hoff=
mann
, Trietſch. Franz Bukowfki muß am Einſiedel wegen
Lenkerbruchs aufgeben.
Ergebniſſe: 1. Hans Franke 42,44 Min., 2. Georg Die=
mer
43,50, 3. Berni Hoffmann 43,51 (2 Min. Vorgabe), 4. Vik=
tor
Renſchler 45,19, 5. Ludwig Gernand 46,27, 6. Guſtav Kar=
nold
, 46,15, 7. Leo Hoffmann 47,11, 8. K. Trietſch 47,54 Min.
Meiſterſchaften des Oeutſchen Arbeiter=

Der größe deutſche Radſportverband, der Arbeiter= Radfahrer=
bundSolidarität
, hielt am 1. Feiertag die Entſcheidungskämpſe
ſeiner Bundesmeiſterſchaften auf den Straßen im Frankfurter
Stadtwald beziehungsweiſe auf der Stadionrennbahn ab. Die
Ergebniſſe lauten:
50 Kilometer: 1. Franz Appel=München 1:27,55 Std. 2. Hans
Forſtmeier=Nürnberg 2 Lg. zur. 3. Willi Wuſtlich 4 Lg. zur.
50 Kilometer Mannſchaftsfahren: 1. Guben (Gau 9) 1:22,22 Std.
2. Augsburg 1:25,18 Std. 3. Dietzenbach 1:26,15 Std.
20 Kilometer (Altersklaſſe): 1. Fritz Haſſert=Mutterſtadt 32:17,3
Min. 2. Pummer=München 32:18,4 Min. 3. Friedrich Kirch=
berg
32:19,0 Min.
10 Kilometer: 1. H. Schuſter=München 19:12,4 Min. 2. F. Wer=
ner
=Scheidelſvitz eine halbe Länge zurück. 3. Beck= Friedrichs=
hafen
19:13 Min.
2 Kilometer (Jugendklaſſe): 1.-E. Albrecht=München 3:36,2 Min.
2. Moraſch=Mannheim 3:36,2 Min. 3. Neukam=Fürth 3:37,3.
6 mal 2000 Meter=Stafette: 1. München (Gau 20) 20:14,1 Min.
2. Crumſtadt 20:33,3 Min. 3. Mannheim 20:37 Min.
100 Meter=Langſamfahren: 1. J. Stadtler=Kiefersfelden 15:46,3
Min. 2. Weiland=Wörsdorf 14:21 Min. 3. Reiter=Halle a. d.
S. 8:37,35 Min.
Bahnmeiſterſchaften.
1000 Meter: 1. Hans Fiſch=Darmſtadt. 2. Forſtmeier=Nürnberg
2 Lg. zurück. 3. Sedlmeyer=Augsburg 1½ Lg. zurück.
2000 Meter: 1. Göbel=Rüſſelsheim. 2. Graf=Ingolſtadt. 3. Meyer=
Köln.
5000 Meter: 1. Fiſch=Darmſtadt. 2. Müller=Köln ¼ Lg. zurück.
3. Forſtmeier=Nürnberg 1 Lg. zurück.
5000 Meter (Altersklaſſe): 1. Haſſert=Mutterſtadt. 2. Lubach=
Berlin 30 Meter zurück. 3. Felger=Fürth 20 Meter zurück.
10 000 Meter: 1. Fiſch=Darmſtadt. 2. Lothra=Kottbus /4 Lg. zu=
rück
. 3. Forſtmeier=Nürnberg 3 Lg. zurück.
Länderkampf 5 Kilometer: 1. Stoll=Oeſterreich. 2. Fiſch= Deutſch=
land
2 Lg. zurück. 3. Maiſonneur=Frankreich 3 Lg. zurück.
4. Pirſon=Belgien 4 Lg. zurück.
Länderkampf 10 Kilometer: 1. Stoll=Oeſterreich 12 Punkte. 2. Pir=
ſon
=Berlien 6 Punkte. 3. Souliac=Frankreich 4 Punkte.
4. Fiſch=Deutſchland 2 Punkte.
6. Etappe des Gr. Opelpreiſes von Deutſchland.
Gugau=Rüſſelsheim ſiegt.
Die Ergehniffe.
ſe: 1. Guggu, Rv. Op.I Rüſſelsheim,
8:54 Std., 2. Geher=Rüſſelsheim, 3. Dumm=Rüſſelsheim, 4. Geisdorf=
Rüſſelsheim, 5. Ebeling=Köln, 6. Toni Reitberger=München, 7. Müller=
Rüſſelsheim 8:57,52 Stunden 8. P. Röſen=Rüſſelsheim, 9. Zeißner=
Rüſſelsheim, 10. W. Müller=Rüſſelsheim, 11. Schröder=Rüſſelsheim
alle dichtauf. B=Klaſſe 1. Unbehauen=Nürnberg 8:53,54 Std.,
2. L. Pfiſter=Schweinfurt, 3. Hertig=Dresden, 4. Dabiſch=Dresden,
5. Herbärtt=Dresden alle dichtauf.
Br. Wolke gewinnt die 7. Etappe. R. Wolke führt im Geſamt=
klaſſement
.
Das Ergebnis ber 7. Etappe. A=Klaſſe: 1. Br. Wolke=Chemnitz
11:05 Stunden, 2. Feder=Berlin, dichtauf, 3. Schindler=Chemnitz, 4. Röſch=
Chemnitz, 5. R. Wolke=Chemnitz, 6. Reim=Chemnitz 11:06 Stunden,
7. Buſſart=Berlin, dichtauf, 8. Michael=Rüſſelsheim, dichtauf, 9. Gugau=
Rüſſelsheim 11:08 Stunden, 10 Kemmeter=München 11:09 Stunden,
11. K. Kohl=Rüſſelsheim 11:09 Stunden. B=Klaſſe: 1. Hertwig=
Dresden 11:07 Stunden, 2. Doſt=Rüſſelsheim 11:28 Stunden, 3. Kreutzin=
ger
=München 11:29 Std., 4. Hahn=Leipzig 11:42 Std., 5. Kuhn= Augs=
burg
11:44 Süd.
Das Geſamtklaffement:
1. R. Wollke=Chemitz 60:35,03 Stunden, 2. Bruno Wolke=Chemnitz
60:48,25 Std., 3. Reim=Chemnitz 60:51,56 Std., 4. Gugau=Rüſſelsheim
60:55,55 Std, 5. Müller=Köhn 61:21,/42 Std.

Kegeln.
200=Kugelkampf.

Am vergangenen Samstag wurde der 200=Kugelkampf fort=
geſetzt
. Es waren hauptſächlich Mitglieder der 1. Niege, die
ſtatt dem üblichen Training ihre 200 Kugeln abſchoben. Ober=
holzer
Thümmel und Verbandsmeiſter Grün waren in beſon=
ders
guter Form und erzielten die beſten Reſultate.
Die Einzelergebniſſe ſind folgende: 1. Thümmel 1104 Holz,
2. Grün 1074, 3. Schönfeld 1035, 4. Reichert 1024, 5. Sattler
1018, 6. Schüßler 1015 Holz.
Der intereſſante Kgmpf wird nſchten Samstag und Sonn=
tag
fottsst=

[ ][  ]

Seite 8

Dienstag, den 7. Juni 1927

Nummer 156

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des Maurus Jokai von J. Schnitzer.
Muſik von Joh. Strauß
Muſikaliſcher Leiter: Berthold Sander.
Spielleiter: Heinrich Kuhn
Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp
Perſonen:
Graf Peter Homonay, Obergeſpan des
Temeſer Comitates . . Leo Byrczinski
Conte Carnero, kgl Kommiſſar . Hans Ney
Sändor Bärinkay, ein
junger Emigrant . . . . Guſtav Deharde
Kälman Zſupän, ein reicher Schweine=
Heinrich Kuhn
züchter im Banate".
Arſena, ſeine Tochter . Sitta Müller=Wiſchin
Mirabella, Erzieherin im
Hauſe Zſupän’s . . . . Martha Liebel
Ottokar, ihr Sohn . . . . Eugen Vogt
Czipra, Zigeunerin . . . Anna Jacobs
Saffi, Zigeunermädchen . Paula Kapper
Päli
J6szi
Ferké ( Zigeuner
Mihältyz
Ein Herold. . . . . . . Adolf Klotz
Seppl, ein Laternenbub . Hch. Krichbaum
Mikſa, ein Schiffsknecht . Wilh Wegerich
rſena’s Freundin . . . . Annelies Roerig
Junge Cſiko’s, Schiffsknechte, Zigeuner,
Zigeunerinnen und Zigeunerkinder,
Trabanten, Grenadiere, Tambours,
Huſären, Marketenderinnen, Pagen,
Hofherren, Hofdamen, Ratsherren, Volk uſw.
Tänze einſtudiert von Manda von Kreibig.
Ort der Handlung: 1. Akt: Im Temeſer
Banate. 2. Akt: In einem Zigeunert orfe
ebendaſelbſt. 3. Akt: In Wien. Zeit der
Handlung: Gegen Mitte des 18. Jahrh.
reiſe der Plätze 1 bis 10 Mk.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum
nur geg. Vorzeigung der Mietkarte zuläſſig
Nach dem 1. und 2 Akt
Pauſen von je 15 Minuten.
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Freitag, 10 Juni. D 23. Der Roſenkavalier=
Anfang 7 Uhr. Preiſe 110 Mk
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Otto Wieſt
Hans Debus
. . Ludwig Wenzel
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