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Heiſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 156
Dienstag, den 2. Juni 1927.
190. Jahrgang
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ede Verpſichtung au Erfüſlung der
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auſträge und Teiſſung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtlicher Beitreibung jällt jeder
Nabatt weg. Banſtonto‟ Deutſche Bani und Dorrne
ſtädtet und Natlonalbani.
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Chmbellig unng kew gott
Dermn.
In 43 Stunden von New York nach Helfia. — Notlandungen bei Eisleben und Kottbus.
Benzinmangel und Propellerbruch. — Ein Weitſireckenrekord von 3290 Meilen.
Laſtkraftwagen in die Quartiere abrollte. Extrablätter verbrei=
* wie Sernin den Amerntafieger teten dieſe Nachticht in der ganzen Stadt. Alles eilte auf das
Tempelhofer Feld zurück. Bald lagerte wieder eine ſchwarze
Menſchenmaſſe vor dem Zaun des Flughafens. Es füllten ſich ſich in der Tſchechoſlowakei der Beginn einer politiſchen
Umſtel=
erwaztete.
Schon einmal, vor etwa zwanzig Jahren, ebenfalls an einem
Pfingſttag, erlebte Berlin eine große Enttäuſchung. Graf
Zep=
pelin ſollte mit ſeinem Luftſchiff zum erſten Male die
Reichs=
hauptſtadt beſuchen. Tauſende und Abertauſende von Berlinern
waren zum Tempelhofer Feld hinausgeſtrömt. Selbſt der Kaiſer
war mit ſeinem Hofſtaat erſchienen. Ein Unglück machte aber das
Erſcheinen des Zeppelin unmöglich, ſo daß die Berliner mit
ver=
dutzten Geſichtern nach Hauſe gehen mußten.
Aehnlich iſt es ihnen auch diesmal mit dem Amerikaflieger
Chamberlain ergangen. Der Rekord Lindberghs ließ dieſem
keine Ruhe. Er wollte ihn brechen und einen neuen Langſtrecken=
wieder Fenſter, Balkons und Dächer der umliegenden Häuſer.
Spannung ſtieg aufs höchſte. Bei jedem Erſcheinen irgend eines
ſuchte jeder zu erlennen, mit was für einem Apparat man es zu chiſchen Koalition als unhaltbar erwieſen hat. Dieſe Koalition,
tun habe. Enttäuſchung häufte ſich auf Enttäuſchung, bis dann die unter dem Banner des Chauvinismus die Geſchicke des
endlich das Gerücht ſich verbreitete, der Flieger ſei ſchon ſüdöſtlich
Berlins geſichtet worden. Und dann war auch ſchon nicht mehr
zu verheimlichen, daß irgend etwas wieder in Unordnung geraten nicht abweichen wollte, mußte unweigerlich eines Tages auf das
ſein mußten. Neue Flugzeuge wurden entſandt, kamen unver= tote Geleiſe gelangen, denn das von ihr gezüchtete Shſtem der
richteter Sache zurück, bis auf einen Apparat, der den Spreewald
abzuſuchen hatte. In dieſer Gegend iſt denn auch die „Colum=
Boston
nglend.
rland.
SVeuFundlend ERRPKERALANC
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F
Gt
Kop Race 4
Hek
eruset
R
ATLANFISCHER OZEAN
rekord aufſtellen, deſſen Endziel diesmal die Reichshauptſtadt
ſein ſollte. Wenn man abergläubiſch ſein wollte, dann hatte man
eigentlich an dem nicht glatt verlaufenen Start einen Grund, dem
Flug kein gutes Gelingen vorauszuſagen. In der Tat iſt auch
eine Panne eingetreten. Chomberlain mußte kurz vor ſeinem Ziel
in Helfta eine Notlandung vornehmen.
Berlin ſelbſt hatte für den Empfang des kühnen
Ozean=
fliegers ganz erhebliche Vorbereitungen getroffen, die allerdings
wegen der Kürze der Zeit nicht umfaſſend ſein konnten.
Immer=
hin muß doch feſtgeſtellt werden, daß ſich manches hätte
vermei=
den laſſen können, ſo das ſehr ſpäte Aufziehen von Flaggen,
darunter einer winzigen amerikaniſchen Flagge, die unter großem
Halloh durch eine weſentlich größere erſetzt wurde, dazu noch in
Anweſenheit des amerikaniſchen Botſchafters. Auch eine
Reichs=
wehr= oder Schupo=Muſikkapelle wäre zu erwarten geweſen. Statt
deſſen erſchienen etliche Muſiker in Zivil, was gerade keinen allzu
günſtigen Eindruck hinterließ. Dafür war aber ein zahlreiches
Schupoaufgebot feſtzuſtellen, das in weitem Kreis den Flugplatz
abgeſperrt hatte. Es mögen ſchätzungsweiſe 5000 Schutzpoliziſten
zuſammengezogen worden ſein. Hervorzuheben iſt, daß ſie faſt
24 Stunden nicht aus den Kleidern kamen und durch die
wieder=
holte Ankündigung der nahe bevorſtehenden Ankunft Stunden
um Stunden Spalier bilden mußten, bis ſich dann immer wieder
das Gegenteil herausſtellte. Ihnen ſei dafür beſonderer Dank
ausgeſprochen, wie der auch von ihnen eingeleiteten
Benachrich=
tigung der zu Tauſenden bis vor dem Lufthafen angeſammelten
Menſchenmenge, die faſt die ganze Nacht hindurch ausharrte, erſt
gegen Morgen etwas abnahm, dann aber am zweiten Feiertag
wieder in gleicher Stärke erſchienen war. Motorräder mit
Be=
amten eilten, ſobald neue Nachrichten über den Flieger einliefen,
hinaus auf das weite Feld, teilten durch ein Sprachrohr mit, wo
Chamberlain geſichtet worden ſei, und welchen Kurs er
genom=
men habe. Natürlich wurden dieſe Nachrichten begrüßt, da
ſelbſt=
berſtändlich alles derauf brannte, zu erfahren, wie der Flug ſich
geſtalte und welche Ausſichten das Unternehmen habe.
Die gleiche Spannung herrſchte auch auf dem Flugplatz ſelbſt.
Die Geduld wurde jedoch auf eine harte Probe geſtellt, als in
der vierten Morgenſtunde die „Columbia” am Horizont nicht
auf=
tauchen wollte und auch in der fünften und ſechſten Stunde noch
immer nicht eintraf. Eine ganze Reihe Chamberlain
entgegen=
geſchickter Flugzeuge kehrten unverrichteter Dinge zurück, obwohl
ſie ihm bis weit über Magdeburg entgegengefahren waren und
in breiter Front die Flugwege nach ihm abſuchten. Daß ſich
all=
mählich eine allgemeine Abſpannung und Ermüdung einſtellte,
liegt auf der Hand. Ueberall ſah man ſchlafende Geſtalten über
Tiſche gelehnt, zwiſchen Stühlen liegend, kurz, wie es die
Um=
ſtände gerade zuließen.
Große Enttäuſchung rief dann gegen 10 Uhr die kurze
Nach=
richt hervor, Chamberlain habe eine Notlandung vornehmen
müſſen. Weiteres Warten ſchien ausſichtslos. Die Schupo
mar=
ſchierte ab. Botſchafter Schurman beſtieg ſein Auto. Ebenſo
ver=
ließen die Vertreter der Behörden und mit ihnen ein Teil des
Publikums das Feld.
Eine recht erhebliche Schar Unentwegter hielt jedoch in dem
„Sonnenbrand aus, in der Hoffnung, er werde vielleicht doch noch
eintreffen. Ihre Geduld ſollte inſofern belohnt werden, als auch
ſehr bald ein Telegramm einlief, Chamberlain habe Helfta
wie=
der berlaſſen und ſei unterwegs nach Berlin. Er müſſe in
fünf=
zig Minuten landen. Sofort wurde die geſamte Schupo
zurück=
geholt, die entweder ſchon beim Mittagsmahl war oder noch mit
bia” nach ihrer ruhmreichen Fahrt von dem Geſchick ereilt
wor=
den. Einen allgemeinen Ausdruck des Bedauerns löſte die
Mit=
teilung über die unglückliche Landung aus, die ein Beamter des
Flughafens unter lautloſer Stille dem immer ungeduldiger
wer=
denden Publikum mitteilte. Es war wohl niemand unter den
Anweſenden, der nicht dieſes Ende der ſo glanzvollen Großtat
des Fliegers Chamberlain bedauerte, die für Berlin die
Pfingſt=
ſenſation werden ſollte, die aber nun noch von einem
Gewitter=
ſturm begleitet wurde, der eine allgemeine Flucht vom Flugfeld
auslöſte.
Fahrt=Eiappen.
Der amerikaniſche Flieger Chamberlain und ſein
Be=
gleiter, die am Samstag, den 4. Juni, 11,05 Uhr vormittags, in
New York zu ihrem Fluge nach Berlin aufgeſtiegen waren, ſind
in der Nacht zum zweiten Pfingſtfeiertag über deutſchem Boden
eingetroffen.
w. Amſterdam, 5. Juni.
Einer aus London eingetroffenen Meldung zufolge iſt die
„Columbia” 9,15 Greenwich=Zeit über Plymouth geſehen worden.
Sie flog ſehr ſchnell und hoch in öſtlicher Richtung,
wahrſchein=
lich Richtung Berlin.
London, 5. Juni. (Reuter.)
Die „Columbia” iſt um 21,20 über Lands=End geſichtet
wor=
den. Die Flugrichtung ſcheint Berlin zu ſein.
Dortmund, 6. Juni.
Um 4 Uhr früh überflog der amerikaniſche Flieger
Chamber=
lain den Dortmunder Flughafen. Er ging weit herunter und
rief aus geringer Höhe: „Nach Berlin! Nach Berlin!‟ Darauf
wurde ihm von der Flugpolizei durch Peilzeichen die Richtung
nach Berlin angegeben.
Berlin, 6. Juni.
Zur Begrüßung Chamberlains und ſeines Begleiters Levine
ſind auf dem Flugplatz Tempelhof Vertreter der
Reichsregie=
rung und der preußiſchen Regierung, Mitglieder des
diploma=
tiſchen Korps und eine große Menſchenmenge erſchienen.
Sämt=
liche Flugzeuge der Lufthanſa, die dem amerikaniſchen Flieger
entgegengeflogen ſind, ſind 7,25 Uhr zurückgekehrt. Bei Werder
iſt ein Hochflugzeug geſichtet worden, das wahrfcheinlich das
amerikani he iſt
Die landung der „Columbia” erfolgte zwei Kilometer
von der Sration Helfta bei Eisleben infolge Benzinmangels.
Das Flugzeug war bis zur Notlandung 13 Stunden unterwegs.
Die Maunſchaft iſt geſund und munter. Das Benzin wurde
mittels Geſpannes von einem nahegelegenen Ort herbeigeholt,
worauf die Weiterfahrt um 9,35 Uhr nach Berlin erfolgte.
Nach einer um 12,15 Uhr eingelaufenen Meldung hat das
amerikaniſche Flugzeug mit Chamberlain und ſeinem Begleiter
infolge Propellerbruchs auf ſumpfigem Boden bei Klinge, 15
Kilometer von Kottbus entfernt, niedergehen müſſen. Es iſt
noch fraglich, ob Chamberlin wieder aufſteigen wird und den
Flug nach Berlin fortſetzen kann.
Um 13,20 Uhr hat ein Flugzeug der Deutſchen Lufthanfa
mit dem amerikaniſchen Botſchaftsrat Pool und
Miniſterial=
direktor Brandenburg ſowie einer Anzahl von Monteuren den
Tempelhofer Flugplatz mit Nichtung nach Kottbus verlaſſen, um
von dort die amerikaniſchen Flieger nach Berlin zu holen.
* Die deutſch=iſchech ſche
Zuſammenarbeit.
Der Sturz der alltſchechiſchen Regierung, die Mitarbeit der
Deutſchen und die Beziehungen Prags zu Deutſchland.
Von unſerem E=Korreſpondenten.
Prag, 3. Juni.
Nach mehr als acht Jahren ſtaatlicher Selbſtändigkeit will
lung bemerkbar machen, die der Struktur der Republik als der
Doch aufs neue verſtrich eine Stunde nach der anderen. Die Heimat zahlreicher Völker zu entſprechen beginnt, d. h. in der
Prager Regierung ſcheinen endlich alle Nationen dieſes Landes
Flugzeuges in der Ferne flogen die Gläſer an die Augen, ver= vertreten zu ſein, nachdem ſich das Syſtem der früheren alltſche=
Staates zu leiten unternommen und eine Politik verfolgt hatte,
die von der Fiktion des einheitlichen tſchechiſchen Nationalſtaates
Unterdrückung und Entnationaliſierung der Minderheitenvölker
im Staate war auf die Dauer nicht haltbar; faſt vier Millionen
Deutſche, gegen zwei Millionen Slowaken und eine Million
Un=
garn ſtehen den ſechseinhalb Millionen Tſchechen gegenüber, die
dieſes Land als das ihre beanſpruchen und ihm auch nach außen
hin das Bild des einheitlichen tſchechiſchen Nationalſtaates
ge=
geben wiſſen wollen, und lediglich die Entſchloſſenheit dieſer
nichttſchechiſchen Völker, ſich ihrer ſprachlichen und kulturellen
Rechte nicht zu begeben, hat endlich zur Beſeitigung jenes
ſelbſt=
herrlichen Diktates geführt, in dem ſich die Drahtzieher hinter
den Kuliſſen der Prager Burg bis dahin gefallen haben. Aber
der Weg bis zu dieſem Wendepunkt war beſchwerlich genug, und
er hat die Minderheitsvölker ſo ungeheure Opfer gekoſtet, daß
die ihnen jetzt zugeſtandene Möglichkeit, an den Staatsgeſchäften
teilzunehmen, noch keineswegs ihren gerechten Anſprüchen und
Forderungen entſprechen kann.
Ein kurzer Rückblick auf die hiſtoriſche Entwicklung erweiſt,
daß die minderheitenfeindliche Politik Prags von dem Tage des
Umſturzes im Jahre 1918 mit Hilfe des Revolutionskonvents
bis zum Jahre 1926 angedauert hat, wenn auch das Regime der
alltſchechiſchen Koalition an ſeiner inneren Unwahrheit ſchon
früher zerbrochen und an die Stelle der Regierung der
natio=
nalen Unverträglichkeit ein Kabinett von Beamten und
Fach=
leuten getreten war. Die Frage der Einführung
landwirtſchaft=
licher Zölle und die Regelung der Kongrua brachte die
alltſche=
chiſche Koalition zum Sturz, denn zum erſten Male im
parla=
mentariſchen Leben dieſes Staates ſtimmten deutſche und
tſche=
chiſche Parteien gemeinſam für entſcheidende Geſetze, und bei der
Bildung einer tragfähigen Regierung kam es zur Realiſierung
des tſchechiſch=ſlowakiſch=deutſchen Kabinettes, in welches von
deutſcher Seite die Vertreter des Bundes der Landwirte, der
Chriſtlichſozialen Partei und der Gewerbepartei eintraten. Mit
Beginn der Herbſtſeſſion 1926 fanden ſich auf der Miniſterbank
zwei Deutſche: der aus der Chriſtlichſozialen Volkspartei
hervor=
gegangene Juſtizminiſter Prof. Mayr=Harting und der dem Bund
der Landwirte angehörige Arbeitsminiſter Dr. Spina.
Eine weite, mühſelige Strecke Weges hatte bis dahin das
deutſche Volk in der Tſchechoſlowakei zurückgelegt, dem im Laufe
der vergangenen ſieben Jahre unermeßlicher Schaden an ſeinem
nationalen, kulturellen und wirtſchaftlichen Beſitzſtand zugefügt
worden war. Das unheilvolle Syſtem der alltſchechiſchen
Koali=
tion war gebrochen, deutſche Parteien bildeten zuſammen mit
bürgerlichen tſchechiſchen und ſlowakiſchen Gruppen die Regierung,
und ſo ſchienen ſich die erſten Zeichen einer innerſtaatlichen
Neu=
geſtaltung zeigen zu wollen, einer Kursänderung, die gebieteriſch
gefordert wurde von der Notwendigkeit der Selbſterhaltung dieſes
jungen und von unverhältnismäßig zahlreichen Kriſen
durch=
ſchüttelten Staatsweſens.
Aber auch in außenpolitiſcher Hinſicht bedurfte die Leitung
der Staatsgeſchäfte einer den Intentionen der Konferenzen von
Locarno, Thoiry und Genf angepaßten Reviſion. Bislang völlig
und unbedingt im Fahrwaſſer Frankreichs ſegelnd, war ſie
vor=
wiegend gegen den unmittelbarſten und politiſch und
wirtſchaft=
lich wichtigſten Nachbarn, gegen Deutſchland, gerichtet, und trotz
der vielfachen Verſicherungen der tſchechoflowakiſchen
Diplo=
matie, die Tſchechoſlowakei ſtehe zum Deutſchen Reich in einem
aufrichtigen Freundſchaftsverhältnis, konnte die Welt nicht
darüber im Zweifel bleiben, daß die Tſchechen ſich trefflich in
die Rolle der von Frankreich beſtellten Wächter an der deutſchen
Grenze gefunden hatten. . . Wie widerſinnig dieſe Einſtellung
geweſen iſt, geht aus der gebieteriſchen Notwendigkeit für die
Tſchechen hervor, im Intereſſe der Erhaltung eines geregelten
Wirtſchaftslebens in der Republik — die Tſchechoſlowakei iſt
überproduktiv, d. h. ſie vermag ihre Induſtrie nur mit Hilfe des
aufnahmekräftigen Auslandsmarktes fortzuführen — mit
Deutſchland als dem ökonomiſch bedeutendſten
Faktor geregelte und enge Verbindungen zu
pflegen.
Als im Jahre 1920 ein Berliner Blatt den angeblichen Text
eines Geheimvertrages zwiſchen der Tſchechoſlowakei und
Frank=
reich veröffentlichte — dieſes Abkommen wies eine ſtark
aggreſ=
ſive Tendenz gegen das Deutſche Reich auf —, erklärte der
Außeuminiſter Dr. Beneſch dieſes Dokument als eine Fälſchung,
und Maſaryk ſelbſt ſtellte feſt, die Tſchechoflowakei mache keine
Politik gegen Deutſchland, ſondern ſei vielmehr darauf bedacht,
eine Verſtändigung zwiſchen Deutſchland und Frankreich zu
för=
dern; eine Wiederkehr friedlicher Beziehungen zwiſchen den
bei=
de Staaten, ſo drückte Malaryk damals ſich aus, liege nicht nur
iri Intereſſe des allgemeinen Friedens, ſondern auch in dem
der Tſchechoflowakei. In einer Unterredung mit einem
deut=
ſchen Politiker ſagte Maſaryk am 1. April 1924 — alſo ungefähr
zwei Jahre vor dem Eintritt der Deutſchen in die Regierung —,
nachdem er verſichert hatte, daß in ſeinem und Beneſchl
Pro=
gramm das gute Einvernehmen mit Deutſchland einen
weſent=
lichen Punkt hilde, wörtlich:
„Hierüber klar zu ſein, iſt wichtig. Unſere Außenpolitik
macht es alſo weder den Tſchechen unmöglich, die Deutſchen
Geite 2
Dienstag, den 2. Juni 1927
Nummer 1
an der Regierung teilnehmen zu laſſen, noch beſtehen unter
dieſem Geſichtspunkte für die Deutſchen Schwierigkeiten,
ſich an der Regierung zu beteiligen. Darum handelt es ſich
mir.”
Der Staatspräſident ließ den Einwand des Abgeordneten,
daß es ſich bei den Deutſchen weniger um die Möglichkeit des
Ein=
tritts in die Regierung, als vielmehr um die Bereinigung des
nationalen Problems handele, gelten und ſtimmte der Anſicht,
mit Hilfe eines Beamtenkabinetts und ſeiner Unterſtützung durch
deutſche Stimmen einen Verſuch zur Heranziehung deutſcher
Parteien, für eine poſitive Mitarbeit an den Staatsgeſchäften
mit einer Lebhaftigkeit zu, die deutlich bewies, daß er ſelbſt dieſes
Projekt als unter den herrſchenden Verhältniſſen einzig
mög=
lich halten mochte.
Als Brücke nach Deutſchland
hat nun der deutſche Miniſter Dr. Spina kurze Zeit nach dem
Eintritt deutſcher Parteien in die Prager Regierung die
Sude=
tendeutſchen bezeichnet, und in der Tat kommt dem Deutſchtum
in den böhmiſchen, märiſchen und ſchleſiſchen Randgebieten, als
dem Träger des guten Willens zu einer der geopolitiſchen
Situation entſprechenden Verſtändigung zwiſchen den beiden
Nachbarſtaaten eine hervorragende Bedeutung zu. Ebenſo, wie
Prag ſich darüber klar ſein muß, daß ohne eine Ausſöhnung mit
dem zweitſtärkſten Volk innerhalb der tſchechiſchen Grenzen die
Beziehungen zum Reich, als dem großen Vaterlande des
abge=
ſplitterten Deutſchtums, dauernde friedliche Beziehungen zu
Deutſchland, nicht möglich ſein können, gerade ſo wird das
Deutſche Reich an einem Staate und an ſeiner Entwicklung
inter=
eſſiert ſein, von dem es weiß, daß er ſeinen Minderheitsvölkern
nicht nur Pflichten auflaſtet, ſondern ihnen auch jene Rechte
ein=
räumt, auf die ſie Anſpruch erheben dürfen, nicht zuletzt dank
ihrer hiſtoriſchen Verbundenheit.
Mit dem Zuſcmmenbruch der alltſchechiſchen
Regierungs=
kolitivn hat die Aenderung des der wahren Natur der
Tſchecho=
ſlowakei wiberſprechenden Syſtems begonnen. Die deutſchen
Re=
gierungsparteien ſind leider ohne feſte Zuſicherungen, ohne
be=
ſtimmte Verſprechungen in das Kabinett zu poſitiver Mitarbeit
eingetreten, getragen von einem Optimismus, der, bisher immer
wieder endtäuſcht, Vorausſetzung geweſen iſt für das
Unter=
nehwen, deſſen erfolgreiche Beendigung dem tſchechiſchen Staate
dauernde politiſche Beruhigung bringen und ſeine Beziehungen
zu den für ſeine Fortenuwicklung ausſchlaggebenden großen
Nach=
barſtaaten feſtigen könnte. Von dieſem Geſichtswinkel aus
ver=
dient der Verſuch einer deutſch=tſchechiſchen Regierung gewiß
Be=
achtung, denm nicht nur der Ausgleich der Gegenſätze im Innern
des Landes erſcheint dringend notwendig; wenn die deutſchen
Regierungsparteien einſt ihren Einfluß autch dahin würden
gel=
tend machen können, daß die tſchechſiſche Außenpolitik von jenen
Dogmen ſich befreit, die ſie in einen ſcharfen Gegenſatz zu den
Beſtrebungen zur Herbeiführung einer allgemeinem Beruhigung
der zwiſchenſtagtlichen Beziehungen in Europa gebracht haben —
dann könnte man über die vielen gegenwärtig unbegreiflich
er=
ſcheinenden Bezeuguungen einer bedingungsloſen Lohalität dieſem
minoritäten= und vor allem beutſchfeindlichen Staate gegenüber
noch ein Aige zudrücken!
Abbruch der diplomatiſchen Beziebungen
zwiſchen Jugoſlawien und Albanien.
TT. Rom, 6. Juni.
Nach italieniſchen Meldungen aus Tirana iſt geſtern kurz vor
Mitternacht der jugoſlawiſche Geſandte mit dem geſamten
Per=
ſonal und allen in Albanien reſidierenden Konſuln von Durazzo
abgereiſt.
Das Vorgehen der jugoſlawiſchen Regierung habe im ganzen
Lande tiefen Eindruck und Beunruhigung hervorgerufen. Nach
italieniſcher Darſtellung ſoll die albaniſche Regierung
grundſätz=
lich in die Freilaſſung des jugoſlawiſchen Dragomans eingewilligt
haben, wenn deſſen offizieller Charakter nachgewieſen werde. Die
albaniſche Regierung müſſe den provozierenden Ton des
jugo=
ſlawiſchen Geſandten in der Belgrader Note ablehnen. Die
ita=
lieniſche Regierung habe die albaniſche bereits wiſſen laſſen, daß
Rom in dem neuen Konflikt ſtrengſte Neutralität bewahren
werde.
Flucht Gun Tſchuan=fangs.
EP. London, 6. Juni.
Nach einer Meldung aus Schanghai hat ſich der frühere
Gouverneur von Schanghai, Sun Tſchuan=fang, an Bord des
Dampfers „Haiſhi” geflüchtet, der nach Kigutſchau fährt. Von
dort gedenkt ſich Sun nach Japan zu begeben. Vor der Abreiſe
hat er ſein Kommando niedergelegt.
Von Schanghai iſt heute ein engliſches Bataillon nach
Tient=
ſin eingeſchifft worden. Ein weiteres wird nach einigen Tagen
nach Weihaiwei gehen.
* Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Sonntag, den 5. Juni.
Parſifal.
Bühnenweihfeſtſpiel von Richard Wagner.
Die Titelrolle des Werkes bedarf nach äußerer Erſcheinung
und innerer Einſtellung eines beſonders gearteten Darſtellers,
wie er nicht häufig ſich findet. Daß Guſtav Deharde ein
ſolcher iſt, hat er in der Sonntags=Aufführung von neuem
be=
wieſen. Es iſt zweifellos ein ſeltener Fall, daß ein ſonſt in
Zwiſchenfachsrollen und vorzugsweiſe in der Operette
verwende=
ter Sänger einmal im Jahr in einer Heldenrolle, und gar gerade
als Parſifal auftritt. Wenn es ihm dabei gelingt, eine Geſtalt
von überzeugender, oft zwingender Kraft vor uns hinzuſtellen, ſo
iſt eine ſolche Leiſtung ſchon überaus bewundernswert. Er macht
das aber nicht ſo nebenbei, ſondern arbeitet offenbar au dieſer
Aufgabe, die ihm beſonders gut liegt, ſtändig und mit
einfühlend=
ſter Hingabe. So kam es, daß gegen das Vorjahr eine noch
reichere, lückenloſere Ausdrucksweiſe hervortrat, die in
ſtufen=
weiſer, intelligenter Steigerung zu den Höhepunkten führte. Auch
geſanglich ſchien die ſonſt oft verſchleierte Stimme an Stärke und
Klarheit gewonnen zu haben, wobei zu bedenken iſt, daß die ganz
andere ſonſtige Verwendung es natürlich ſehr erſchwert, auf
ein=
mal mit einer breit ausladenden Geſangspartie
herauszukom=
men. Die Leiſtung als Ganzes hatte Stil und Größe und iſt aufs
Wärmſte anzuerkennen.
V. H.
Großes Haus. — Montag, den 6. Juni.
Nathan der Weiſe.
Dramatiſches Gedicht von Leſſing.
Der weſtliche Tiefdruckwirbel, der die Ausflügler in der
Stadt feſthielt, kam dem Experiment, am Pfingſtmontag „Natban
den Weiſen” aufzuführen, zuſtatten. Auch der Umſtand, daß
Arihur Kraußneck vom Staatstheater in Berlin die Titelrolle
Pielte, mag der Wiedergabe des Leſſingſchen Lehrgedichtes, zu
der ſonſt erfahrungsgemäß nur Dauermieter und Schüler ſich
ein=
finden, manchen Beſucher zugeführt haben, ſo daß das Große
Haus einicermaßen beſetzt war.
Als „Nathan der Weiſe” gaſtierte zuletzt Ludwig Wüllner
an der hieſigen Bühne. Wüllners „Nathan” iſt eine durchaus
perſönlich erlebte Geſtalt, die die Lehrſätze Leſſings im Augenblick
ihrer Wiedergabe aus ſich heraus gebiert und dramatiſch
geſtal=
tet. In Arthur Kraußnecks Darſtellung tritt der dramatiſch
Vom Tage.
Geſtern vormittag ſtürzte der Flugzeugführer Heft mit
dem Flugzeug „G. B. 101” bei einem Probeflug in Warnemünde ab,
wobei er tödlich verunglückte, während ſein Begleitev verletzt wurde.
Kontreadmiral Moffett, der Chef des Flugweſens, äußerte,
Chamberlain habe den Beweis geliefert, daß ſowohl wirtſchaftliche wie
militäriſche Nutzlaſt Amerika von Europa aus durch Flugzeuge erreichen
könne. Die Heldentat der beiden Flieger müßte dem Volk
die Augen öffnen für die Notwendigkeit einer angemeſſenen
Luftverteidigung und müßte das Verbrauen in das
Handels=
flugweſen erhöhen. — In Flugkreiſen betrachtet man Chamberlains Flug
von 3790 Meilen als einen neuen Langſtreckenrekord, obgleich
man bedauert, daß er zu einer Notlandung gezwungen war.
Die neuerumäniſche Regierung, iſt durch die Ernennung
von Popovici, Junian und Halippa zu Miniſtern und von Severdans
zum Unterſtaatsſekretär gebildet.
Der bekannte Krebsforſcher Arthur Ewans teilte in einer
Rede mit, daß von den gegenwärtig lebenden Engländern fünf Millionen
zum Tode durch Krebs verurteilt ſeien. Die Krankheit habe ſeit dem
Kriege in überraſchender Weiſe um ſich gegriffen. Der Redner erklärte
llerdings, der Krebs ſei heilbar, wenn er im Anfangsſtadium
behandelt werde.
Die engliſche Admiralität gibt bekannt, daß Ende Mai vor
Schanghai 49 ausländiſche Kriegsſchiffe lagen, die ſich
wie folgt verteilen: Vereinigte Staaten 18, Japan 13, Großbritannien
11, Frankreich 4, Portugal, Spanien und Italien je 1. Zwiſchen
Han=
kau und Schanghai, befanden ſich 14 ausländiſche Kriegsſchiffe, und in
Hankau ſelber 31, nämlich 9 engliſche, 9 amerikaniſche, 9 japaniſche,
3 franzöſiſche und 1 italieniſches.
Evening News” teilen mit, daß noch immer 370 fmihore Angeſtellte
der Sowjethandelsdelegation und der Arcos in
Lon=
don weilen. Mehrere konſervative Abgeordnete hätten die Abſicht
geäußert, die Regierung zu interpellieren, ob die Ruſſen nicht bald zum
Verlaſſen des Landes aufgefordert werden.
v. Hindenburg an Coolidge.
Der Reichspräſident hat an den Präſidenten Coolidge
fol=
genden Glückwunſch gerichtet: „Zu dem kühnen Flug der beiden
amerilaniſchen Ozeanflieger Chamberlain und Levine, die in
heldenhafter Ueberwindung von Zeit und Raum das Weltmeer
überbrückt und unſere Nationen dadurch näher gebracht haben,
ſpreche ich Ihnen, Herr Präſident, und dem amerikaniſchen Volk
meine aufrichtigen Glückwünſche aus, (gez.) v. Hindenburg.”
Der Reichskanzler an die amerikaniſchen Flieger
An die Ozeanflieger Chamberlain und Levine in Kottbus
richtete Reichskanzler Dr. Marx nachſtehenden Glückwunſch:
„Nach der glücklichen Vollendung Ihrer kühnen Tat ſpreche ich
Ihnen im Namen der Reichsregierung und des deutſchen Volkes
die herzlichſten Glückwünſche aus. Die außerordentliche Leiſtung
eines Fluges von Amerikas Oſtküſte nach dem Herzen
Deutſch=
lands bildet einen Markſtein in der Entwicklung des
Flugver=
kehrs und ein neues Freundſchaftsband zwiſchen unſeren
Völ=
kern. (gez.) Reichskanzler Dr. Marx.”
Glückwunſchtelegramme des Botſchafters Malgan.
New York, 6. Juni.
Der deutſche Botſchafter Maltzan beglüchwünſchte telegraphiſch
die Gattin des Fliegers Chamberlain und ſeines Begleiters
Le=
vine. Das Telegramm an die Eattin Chamberlains lautete:
Neh=
ien Sie bitte, meine herzlichſten Glückwünſche entgegen zu der
Heldentat, die ihr Gemahl mit dem erfolgreichen Flug von New
York nach Berlin vollbracht hat. Der neue Weltrekord iſt einem
amerikaniſchen Piloten gelungen. Ein neues Bindeglied iſt
zwi=
ſchen Amerika und Deutſchland geſchlungen worden.
Deutſch=
land iſt ſtolz, die Helden dieſer Tat empfangen zu können. Der
Botſchafter richtete an Frau Levine folgendes Telegramm: „Ich
bitte Sie, meine aufrichtigen Glückwünſche entgegen zu nehmen,
für die ſichere Ankunft Ihres Gatten bei ſeiner Teilnahme an
dem bewunderungswürdigen Flug von New York nach Berlin.
Herr Levine hat Anſpruch auf das größte Vertrauen und verdient
die größte Dankbarkeit Deutſchlands. Man wird den beiden
Helden des Tages den wärmſten Empfang bereiten.” Botſchafter
Maltzan hat an den amerikaniſchen Botſchafter in Berlin,
Shur=
man, nachfolgendes Telegvamm gerichtet: „Ich bitte, meine
freundlichen Glückwünſche und meine aufrichtige Bewunderung
für den großen Sieg Ihrer tapferen Flieger Chamberlain und
Levine zu empfangen, die Rühmlichen, die im gleichen Geiſte wie
unſer Eckener die Elemente Raum und Zeit zuviſchen beiden
Län=
dern überwanden. „Ich bin glücklich, daß dieſe
vorwärtsſtürmen=
den amerikaniſchen Männer, die erfolgreichem Unterſtützer unſeres
gemeinſamen Werkes des guten Willens und der Verſtändigung
unſerer beiden Länder, große Perſonen ſind.”
Zug zurück. Kraußneck ſpielt ſeinen „Nathan” mit der Ruhe und
Weisheit des Alters und mit der Sicherheit, die eine langjährige
Bühnentätigkeit gibt. Er ſpielt ihn im allgemeinen unpathetiſch
und läßt nur in vereinzelten Augenblicken die Regiſter ſeines
Organs anſchwellen. Seine ſchöne Leiſtung wurde von den
dank=
baren Zuſchauern mit lebhaftem Beifall aufgenommen.
Neben dem Gaſt beſtanden die hieſigen Kräfte in Ehren.
Ernſt Legal vereinigte ſich als „Kloſterbruder” mit ſeinem
Ber=
liner Kollegen zu einem reizvollen Auftritt, als ſie die Herkunft
„Rechas” ſich entdeckten und jeder dem anderen die Ehre der
eige=
nen Religion zuerkannte. Recha, in orientaliſche Pracht gekleidet,
wurde von Käthe Foerder eindrucksvoll und mit ſchöner
Wärme des Tones geſpielt.
Den „Tempelherrn” gab Rudolf Wittgen knorrig und
aufbrauſend als „deutſchen Bär”, wie Daja ihn, als „plumpen
Schwab” wie er ſich ſelbſt nennt; — nicht allerdings mit der
ſchwungvollen Eleganz, die einſtens Willy Loehr, in dieſer
Rolle zum Liebling der weiblichen Jugend machte!
Max Nemetz (Patriarch) übertrieb, Jogchim Büttner
(Derwiſch) verwechſelte Lautheit mit Eindringlichkeit. Saladin
und ſeine Schweſter Sittah wurden von Hans Baumeiſter
und Käthe Meißner, die Geſellſchafterin „Daja” von
Mar=
garete Carlſen wirkungsvoll vertreten.
Mit den Darſtellern konnte am Schluſſe Edgar Klitſch als
Spielleiter wiederholt an der Rampe erſcheinen.
2.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
— Goethe und die Internationale
Ausſtel=
lung „Muſik im Leben der Völker‟. Die Beziehungen
Goethes zur Muſik ſeiner Zeit werden auf der Internationalen
Ausſtellung „Muſik im Leben der Völker”, die am 11. Juni
eröff=
net wird, in einer bisher noch nicht gebotenen Vollſtändigkeit
auf=
gerollt werden. So ſind vor allem zu ſehen: die Original=
Hand=
ſchriften der Goetheſchen Singſpiele ſowie die dazugehörigen
Kompoſitionen von Kayſer, von der Herzogin Anna Amalia, von
Corona Schröter und von Seckendorf und anderen. Eine weitere
Gruppe bilden die Vertonungen Goetheſcher Lyrik, auch dieſe in
Original=Manuſkripten, erſte koſtbare Notendrucke, Inſtrumente
aus dem Goethehaus in Weimar, eine Reihe von Porträts der
Mitglieder von Goethes Hauskapelle und andere Seltenheiten.
Weiterhin ſind Briefe von Komponiſten wie Zelter, Mendelsſohn,
Berlioz und Schubert an Goethe zu ſehen, zu denen ergänzend
die Antworten des Dichters hinzutreten. Goethes Bemühungen
um die Erkenutnis von der Theorie der Muſik wird durch ſeine
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 7. Juni.
Neuerwerbungen der Stadtbücherei.
Paul Burg: Meine Jugend. L 5: Eduard Mörike und Friedrich
Theodor Viſcher: Briefwechſel. L 5; Hermann Bouſſet: Paſtorenjungs,
L 5; Johanna von Bismarck: Ein Lebensbilb in Briefen. L 5; Prinz
Max von Baden: Erinnerungen und Dokumente, L 5; Ludwig Thoma:
Stadelheimer Tagebuch. L 5; E. Schuchardt: Sechs Monate
Arbeits=
haus, Erlebniſſe eines wandernden Arbeiters. L 5: Hans Leuß: Aus
dem Zuchthauſe. Fs 20; Paul Göhre: Deutſchlands weltpolitiſche
Zu=
kunft. 1925. Fp 1; F. W. Deiß: Das deutſche Soldatenbuch, 2. Band.
Bk 1: Max Grube: Geſchichte der Meininger, Kt 10: Das deutſche
Lichtſpieltheater in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Heraus=
geber Rud Pabſt, 1926. Kt 30; Mas Prels: Kino. Kr 30; Arnn Holz:
Die befreite deutſche Wortkunſt. Kl 1: Julius Peterſen: Die
Weſens=
beſtimmung der deutſchen Romantik. Kl 35; Bruno Taut: Ein
Wohn=
haus. Ka 20; Theodor Meiſinger: Der Meiſter von St. Jakob in Adels,
heim. Zur Geſchichte der ſpätgotiſchen Grabplaſtik in Unterfranken und
im Odenwald. 1927. Kg 55; E. W. Bredt: Kubin. Kg 70; Adolf Behne:
Von Kunſt zur Geſtaltung Ka. 5; Eugen Ehmann: Der moderne
Bau=
ſtil. Kg 2: Die Pädagogik in Selbſtdarſtellungen, 2 Bände. Pa 12;
Ernſt Krieck: Philoſophie der Erziehung. 1925. Pa 1; V. J. Spaſitſch:
Die Lehrerfrage in der Neuen Schule, 1927. Pa 15; Anthologie der
neueren Philoſophie, Einleitung von Deuſſen. Ph 10: Die Rückkehr
aus dem Exil. Dokumente der Beurteilung des deutſchen Katholizismus
der Gegenwart. Hrsg. Dr. Karl Hoeber, 1926, Rc 40; A. Meſſer und
M. Pribilla: Katholiſches und modernes Denken. Re 40; Kn Hung=
Ming: Der Geiſt des chineſiſchen Volkes, 1924. Kr 80; Auguſt
Hornef=
fer: Symbolik der Myſterienkuinde. 1924. Kc 67; Friedrich Lipvold:
Bauſteine zu einer Acſthetik der inneren Form, 1920. Ph 1; Leo Graetz:
Die Atomtheorie in ihrer neueſten Entwicklung, 1322. D 20; Werner
Sombart: Das Wirtſchaftsleben im Zeitalter des Hochkapitalismus.
2. Halbband: Der Hergang der hochkapitaliſtiſchen Wirtſchaft.
Geſamt=
wirtſchaft, Fn 25; Robert Wehrauch: Die Technik, ihr Weſen und ihre
Beziehungen zu anderen Lebensgebieten E. 50; Hermann Mutheſius:
Kleinhaus und Kleinſiedlung, 1920. Fp 45; Hans Konwiczka: Arbeiten
im Freien. Der Jugend Arbeitsbuch. J. 35; Hermann Koenig:
Gar=
tenfozialismus, 1919, Fp 45; Hemry Hoek: Wetter, Wolken, Wind. Dp 30;
Joachim K. Niedlich: Deutſcher Heimatſchutz als Erziehung zu deutſcher
Wiedergeburt, 1920. Kc 1; Georg Blaß: Das Stadtbild von Darmſtadt.
Hd1; Frankfurt: Das Buch der Stadt. Hrsg. Otto Ruppersburg, 1927.
Cz 35: Donat: Paradies und Hölle. Abenteuerliche Schickſale eines
Deutſchen in Braſilien. Cm 30; Victor Helling: Unter Indiens Sonne,
1920. Ca 20; J. A. Sauter: Mein Indien. Erinnerungen aus 15 glück.
lichen Jahren, 1921. Ca 20; Naef: Unter Malayiſcher Sonne. Cuz
Koloniales Hand= und Adreßbuch. Ke 120; St. v. Dunin Borkowski:
Führende Jugend. Aufgaben und Geſtalten junger Führer. Ib: Das
Deutſchtum im Ausland. Banat. Das Deutſchtum im rumäniſchen Banat.
Hrsg. Dr. Karl Bell. Ke 120; E. R. Curtius: Barrés und die
Grund=
lagen des franzöſiſchen Nationalismus, Ke 72; Albert Demangeon: Das
britiſche Weltreich. Bf 10; Sil=Vara: Engliſche Staatsmänner. Bf 10;
Namſay Macdonald: Unſere Politik. Bf. 10; Otto Baumgarten:
Reli=
giöſes und kirchliches Leben in England. Ke 72; Hermann Levy: Die
engliſche Wirtſchaft. Fn 35; Earl of Ronaldslay: Indien aus der
Vogel=
ſchau. Cz 145; Bertrand Ruſſel: Ching und das Problem des fernen
Oſtens Bf 50; Georg Wegener: China, ein Zukunftsproblem. Vf 50;
Ernſt Boerſchmann: Baukunſt und Landſchaft in China. Cz 145; Karl
Haushofer: Geopolitik des pazifiſchen Ozeans. Cz 4; Louis Hamilton;
Kanaba. Cz 165.
— Heſſiſches Landestheater. Als fünfte und letzte Vorſtellung des
Mozartzyklus wird am Mittwoch, den 8. Juni, „Don
Gio=
vanni” im Großen Hauſe wiederholt. Die Inhaber von Zykluskarten
können ihren Gurſchein an der Tageskaſſe des Großen Hauſes zu den
Kaſſeſtunden gegen eine Karte einlöſen, die ſie zum Beſuch der
Auf=
führung berechtigt.
Das achte und letzte Sinfoniekonzert unter der
muſika=
liſchen Leitung von Generalmuſikdirektor Joſeph Roſenſtock iſt für
Mon=
tag, den 13 Juni vorgeſehen.
— Wochenmarkt zu Darmſtadt. Kleinhandels Tagespreiſe vom
4. Juni 1927. Spargeln 1. Sorte 80—90, 2. Sorte 40—50, Kohlrabi
10—20, Karotten 20—60, Spinat 29—25, Römiſchkohl 15, Wirſing 25.
Erbſen 50—60, Zwiebeln 16—20, Knoblauch 80, Rhabarber 15—2,
To=
maten 100—120, Gärtner=Kopfſalat 8—10, Freiland=Kopfſalat 8—10,
Salatgurken 50—70, Blumenkohl, ausl. 80—100, Rettich 8—15, Sellerie
5—40, Lauch 5—10, Meerrettich 80, Radieschen 6—8, Frühkartoffeln
18—20, Spätkartoffeln 10, Mäuschen 15. Erdbeeren 180—200, Kirſchen
60—80, Tafeläpfel 35—65, Wirtſchaftsäpfel 25—30, Bananen 85—100,
Apfelſinen 5—15, Zitronen 4—10. Süßrahmbutter 200—210, Landbutter
170—190, Weichkäſe 35—45, Handkäſe 4—15, Eier, friſche 11—13. Hühner
140—180, Tauben 80—100. Rindfleiſch, friſch 80—120, Kalbfleiſch 120,
Hammelfleiſch 80 Schweinefleiſch 90—100, Dörrfleiſch 150, Schinken 200,
Wurſt 70—140, Wurſtfett 70, ausgel. Schmalz 100.
Der schönste Schmuck
Ihr Haar muß regelmäßig gewaschen werden. Wenn
Sie dazu nur Helipen nehmen, so Hinden Sie stets
dessen wunderbar versc önernde Wirksamkeit, Ihre
Haare sind ganz rein, duftig und seidenweich, sowie
der Haarboden wird gesund erhalten und gestärkt. Zu
30 Pfg. das Paket — 2 abgeteilte Vollwaschungen dort
erhältlich, wo Helipon-Plakate ersic tlich. (l,St. 242
berühmte Tabelle zur Tonlehre, von der er eine Kopie in ſeinem
Schlaf= und Sterbezimmer hängen hatte, zum Ausdruck gebracht.
Dieſe reiche Ausſtellung kam durch die Unterſtützung des Goethe=
und Schiller=Archivs, des Goethe=Nationalmuſeums, der
Landes=
bibliothek in Weimar und des Frankfurter Goethe=Muſeums
zu=
ſtande.
inf. Die gemolkene Löwin. Einen der intereſſanteſten,
zu=
gleich gefährlichſten wiſſenſchaftlichen Verſuche veranlaßte der
Berliner Chemiker Prof. Dr. Gerngroß vor einigen Tagen,
einen Verſuch, der bisher zum erſtenmal unternommen wurde
und erfreulicherweiſe geglückt iſt. Er ließ nämlich eine Löwin
melken, wie man ſonſt nur gewohnt iſt, Kühe zu melken. Dies
Unterfangen war aber durchaus nicht ſo harmlos, wie es den
An=
ſchein hat, denn Löwinnen ſind nicht gerade geneigt, ſich zu
der=
artigen Verſuchen herzugeben, auch wenn ſie noch ſo
wiſſenſchaft=
licher Natur ſind und geeignet, über bisher unbekannte Fragen
der Wiſſenſchaft Auskunft zu geben. Aus dem Grunde wurde
auch nicht ein gewöhnlicher Stallſchweizer mit der Ausführung
dieſes gefährlichen Unterfangens betraut, ſondern der berühmte
Dompteur Schneider, der der beſte Kenner der Seele ſeiner
Löwinnen iſt, hat perſönlich die ſeltene Rolle übernommen und
den Verſuch gemacht, eine Löwin zu melken, um dem Profeſſor
die Möglichkeit zu geben, ſeine wiſſenſchaftlichen Unterſuchungen
anzüſtellen. Nicht nur Blut iſt nämlich ein beſonderer Saft,
ſon=
dern auch Milch. Wir kennen zwar den Nährwert der Milch und
ihre Zuſammenſetzung ziemlich genau. Es gibt aber doch noch
einige ſeltſame Erſcheinungen, die durchaus rätſelhaft ſind und
doch für das Weſen dieſes eigenartigen Saftes von großer
Be=
deutung ſind, nämlich Fluoreſzenzerſcheinungen, die unter
be=
ſtimmten Bedingungen zutage treten. Weſen und Urſprung
die=
ſer Fluoreſzenzerſcheinungen ſind unbekannt. Nun hat die
Wiſ=
ſenſchaft bei ihren Verſuchen ſchon mehrfach allerlei Milchſorten
von Pflanzenfreſſern und von Verzehrern gemiſchter Koſt zur
Unterſuchung gehabt, aber noch niemals Milch reiner
Fleiſch=
freſſer. Eine Löwin iſt ein derartiges Tier, nur als
Verſuchs=
objekt recht unſympathiſch, da es vorkommen ſoll, daß ſie ſich
ener=
giſch gegen Abzapfungen von Milch wehrt. Zum erſtenmal iſt
jetzt dieſer Verſuch geglückt. Eine Löwin wurde gemolken und
der Profeſſor erhielt ein Gläschen von echter Löwenmilch und
wird nun die Möglichkeit haben, feſtzuſtellen, ob auch hier ſich die
Fluoreſzenzerſcheinungen zeigen. Falls es nicht der Fall ſei
ſollte, wird aus dieſem negativen Ergebnis mit Recht
hervor=
gehen, daß dieſe eigenartigen Erſcheinungen auf die Pflanzen
in der Nahrung zurückzuführen ſind. Und damit wäre die
Wiſ=
ſenſchaft durch die Löwenmilch um einen recht beträchtlicher.
Schritt vorwärts gekommen
Rummer 156
Dienstag, den 2. Juni 1927.
Heite 3
Vorieilhafte neue Schnellzugsverbindungen.
Es ſei nochmals darauf hingewieſen, daß der Sommerfahrplan für
Darmſtadt in Geſtalt der neuen Schnellzüge D 167/168 Nürnberg—
Würzburg—Aſchaffenburg—Darmſtadt—Mainz—Wiesbaden und zurück
vorzügliche neue Verbindungen gebracht hat. Bei einer Abfahrt in
Nürnberg um 7.05, in Würzburg um 8.58, trifft man bereits
um 11.27 in Darmſtadt ein. Umgekehrt verläßt man Darmſtadt um
18.10 abends und kommt in Würzburg um 20.36, in Nürnberg um 22.48
an. Der letztgenannte Zug ſtellt gleichzeitig für Darmſtadt und
Um=
gebung von Mainz aus eine beſonders güinſtige Verbindung vom
Nie=
derrhein dar. Man verläßt mit dem beſonders beſchleunigten Eilzug 112
Köln um 14.07, Koblenz 15.47 und hat in Mainz unmittelbaren
Anſchluß an D 168, ſodaß man um 17.57 in Darmſtadt eintrifft.
Zweifellos wird ſich die günſtige neue Verbindung, die zum erſten Male
nach dem Kriege wieder auf der Strecke Wiesbaden—Mainz—Darmſtadt —
Aſchaffenburg günſtig gelegene Schnellzüge mit 1.—3 Klaſſe bringt
ſchnell einleben. Erwünſcht iſt es ſelbſtverſtändlich, daß weiteſte Kreiſe
dieſe Schnellzugverbindung immer mehr benützen.
In dieſem Zuſammenhange darf nochmals auf die grundlegenden
Verbeſſerungen im Verkehr mit Berlin hingewieſen werden.
Unter den acht Paaren Feunſchnellzüge mit 1. und 2. Klaſſe, die
ins=
geſamt auf der deutſchen Reichsbahn verkehren, befinden ſich die
wichtig=
ſten Fernſchnellzüge ED 5/6, die in Heidelberg mit den Schweiz—
Hol=
land=Zügen ED 316 / 164 zuſammengeſchloſſen ſind. ED 5 kommt
bei einer Abfahrt mit D 163 in Baſel Badiſcher Bahnhof um
9.0 bereits um 13.48 Uhr in Darmſtadt an, um 13.49 Uhr
wei=
terzufahren. Die Ankunft in Leipzig erfolgt mit dieſem beſonders
sünſtigen Zuge bereits um 20.01, in Berlin um 22.08. Gegenüber der
bisherigen Verbindung nach Berlin bringt dieſer Zug eine Verkürzung
der Fahrzeit von über zwei Stunden! In umgekehrter Richtung kann
man bei einer Abfahrt in Berlin um 7.40 und in Leipzig um 9.46 mit
Zug ED 6 in Darmſtadt bereits um 15.58 nachmittags eintreffen, ſodaß
der größere Teil des Nachmittags zur Arbeit noch zur Verfügung ſteht.
Auch in dieſer Richtung iſt ein Zeitgewinn von gut zwei Stunden
gegen=
über der bisherigen Verbindung gegeben.
Weiterhin iſt es bekanntlich dank des verſtändnisvollen
Entgegen=
kommens der Reichsbahnverwaltung gelungen, den beſonders günſtigen
Nachtſchnellzug 1. und 2. Klaſſe D 191 aus der Schweiz von Mannheim
über die Main=Neckarbahn geführt zu ſehen. Man fährt in Baſel
Bad. Bh. ab 18.16, um in Daumſtadt um 23.04 einzutreffen.
Weiter=
fahrt 23.05 mit durchgehenden Wagen nach Hamburg an 8.10, mit
Anſchlüſſen nach den nordiſchen Ländern und nach Berlin Potsd. Bh.,
an 8.50 Uhr. Auch dieſe Nachtverbindung nach dem Norden, die
gleich=
zeitig eine beſonders günſtige Verbindung aus der Schweiz darſtellt, iſt
für Daumſtadt von ganz weſentlicher Bedeutung. Wie dies immer
wie=
der zu beobachten iſt, bedarf jede neue Verbindung zunächſt einer
gewiſ=
ſen Zeit des Einlebens. Immerhin iſt es dringend erwünſcht,
daß ſich das reiſende Publikum mit den Neuerungen des
Fahu=
plans ausreichend vertraut macht, damit die ſich
bietenden Vorteile möglichſt weitgehend
wahrge=
nommen werden.
Zirkus Lorch. Die Vorſtellungen erfreuten ſich über die Feiertage
eines recht zahlreichen Beſuches und zeigten das Unternehmen voll und
ganz auf der Höhe. Man kann getroſt ſagen, daß die Darbierungen mit
Recht als ein Großſtadt=Programm bezeichnet werden können.
Leiſtun=
gen wie die ikariſchen Spiele der weltberühmten Lorch=Familie oder die
Künſte des Kraftmenſchen Heros, der mit 20 Kg.=Kugeln ſpielt wie andere
mit Gummibällen, der einen 100 Kilo ſchweren Torpedo mit dem Nacken
auffängt, oder die Staunen und Bewunderung in gleichem Maße
er=
regenden Sprünge und Saltos auf dem Drahtſeil, die die Tſchin Arr Hoi=
Gruppe ausführt, ſieht man wahrhaftig nicht in jedem Zirkus. Hohe
Schule zeigte — der Name ſpricht allein ſür ſich — Thereſe Renz mit
ihren beiden Vollblutſchulpferden. Ein auserleſener Genuß, wie
Rei=
terin und Pferd ſcheinbar zu einer Einheit verſchmolzen, in
wunder=
voller Arbeit die einzelnen Schreit= und Tanzübungen vollbringen. Möge
niemand verſäumen, die ſich nicht oft bietende Gelegenheit auszunützen,
und dem wirklich erſtklaſſigen Zirkus Lorch einen Beſuch abzuſt itten.
Wir ſind feſt davon überzeugt, daß keiner, der den Zirkus beſucht
un=
befriedigt nach Hauſe geht. — Heute Dienstag abend 8.15 Uhr findet
eine große Gala=Vorſtellung ſtatt. Morgen Mittwoch ſind zwei
Vor=
ſtellungen, nachmittags 3.30 und abends 8.15 Uhr. In der Nachmittags=
Vorſtellung zählen Kinder auf allen Plätzen halbe Preiſe. Es ſei noch
auf den Vorverkauf im Verkehrsbureau und an den Zirkuskaſſen
hin=
newieſen.
Tageskalender für Dienstag, den 7. Juni 1927.
Heſſ. Landestheater Großes Haus, Anfang 7½ Uhr Ende
nach 10 Uhr: „Der Zigeunerbaron” — Kleines Haus: Geſchloſſen.
— Orpheum: Geſchloſſen. — Zirkus Lorch, abends 81 Uhr:
Vorſtellung. — Konzerte: Schloßkaffee, Hotel=Reſt. Schmitz,
Café=Reſt. Waldesruhe. — Theater=Varieté=Saal Perkeo,
Alexan=
derſtraße, abends 8 Uhr: Heitere Burlesken. —
Kinovorſtel=
lungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
— Preußiſch=Südbeutſche Klaſſenlotterie. In der am 18. und 19. Mai
ſtattgefundenen Ziehung 2. Klaſſe 29. (255.) Lotterie ſind die beiden
Hauptgevinne von je 100 000 Reichsmark auf Nr 243890 in den beiden
Abteilungen I und II gefallen. In der 3. Klaſſe, deren Ziehung am
15. und 16. Juni ſtattfindet, kommen neben vielen anderen größeren
Treffern wieder zwei Hauptgewinne von je 100 000 Reichsmark zur
Aus=
ſpielung. Die Erneuerung der Loſe zur 3. Klaſſe muß planmäßig
ſpäteſtens bis Mittwoch den 8. Juni, abends 6 Uhr,
bei Verluſt des Anrechts in der zuſtändigen Lotterie=Einnahme erfolgen.
Es wird dringend empfohlen, dieſe Friſt zu beachten, da über die nicht
rochtzeitig erneuerten Loſe bei der großen Loſeknappheir anderweit
ver=
fügt werden muß.
— Neues von der Rieſen=Orang=Familie im Frankfurtec Zoo. Die
Eingewöhnung der ſumatraniſchen Rieſen=Orang=Familie iſt jetzt ſo weit
vorgeſchritten, daß man ſich an den Pfleglingen des Zoologiſchen
Gar=
tens ein maßgebliches Bild über den Charakter dieſer ſeltſamen
Ver=
wandten des Menſchen machen kann. Die ruhigen und gemeſſenen
Be=
wegungen des Weibchens ſind durchaus dem Naturell dieſer Tiere
an=
gepaßt und dürfen nicht im geringſten als Eindruck irgend welcher
De=
preſſionen angeſehen werden. Erſtaunlich lebhaft iſt das Männchen, das
man faſt ſtändig in Bewegung ſieht, und auch das Baby berechtigt zu
den beſten Hoffnungen. — In der Löwenkinderſtube ſieht man
ebenfalls ſtändige Fortſchritte in der Entwicklung der niedlichen jungen
Löwen. — Unter den Neuankömmlingen im Affenhaus ſei vor allem auf
ein Prachtſtück des Magot, des einzigen auf europäiſchem Boden,
nämlich Gibraltaz, vorkommenden Affen hingewieſen.
* Fürth, 4. Juni. Die Feier der 60jährigen fand dieſer
Tage im Saale des Gaſtwirts Peter Schmitt 2., dahier, ſtatt, an der
32 Alterskollegen und =kolleginnen teilnahmen. Auch waren Kollegen
von Fürth, die in Mannheim, Frankfurt, Offenbach und in der
näheren Umgebung wohnhaft ſind, erſchienen. Die Veranſtaltung
nahm einen ſo ſchönen Verlauf, daß der allgemeine Wunſch laut wurde,
nach 10 Jahren wieder zuſammenzukommen und das 70jährige
Geburts=
feſt zu feiern.
* Worms, 4. Juni. Einweihung der neuen
Kinder=
ſchule. Mit einer ſchlichten Feier wurde die neue Kinderſchule
Neu=
hauſen in der Stralenbergerſtraße eingeweiht. Herr Pfarrer Hill=
Dalsheim begrüßte namens des Vorſtandes des Evang.
Miſſionsfrauen=
vereins die Erſchienenen und dankte beſonders der Stadtverwaltung,
durch deren Hilfe der Bau überhaupt erſt möglich wurde. Dann ſprach
Herr Bürgermeiſter Schulte, der mit Herrn Beigeordneten
Wink=
ler als Vertreter der Stadt erſchienen war, darauf Herr Pfarrer
Klingenſchmidt für die evang. Gemeinde Neuhauſen, zu der der
hier neu eniſtandene Stadtteil gehört. An dieſe Anſprachen ſchloß ſich
nach der Vorſtellung der beiden Schweſtern, die ſich in der Kinderſchule
betätigen werden, eine Beſichtigung des Gebäudes, das dank den allen
modernen Anforderungen entſprechenden Einrichtungen allgemeines Lob
und Anerkennung fand, und das dieſem neuen, nur aus ſtädtiſchen
Mit=
teln errichteten großen Stadtteile zur Zierde gereichen wird.
M. Bingen a. Rh., 5. Juni. Ein Zechpreller=Kleeblatt.
Die Binger Polizei konnte eine aus drei Perſonen beſtehende
Geſell=
ſchaft, angeblich Großmutter Tochter und Enkel, verhaften, die ſich der
Zechprellerei ſchuldig gemacht haben. Die bis jetzt angeſtellten
Nach=
forſchungen haben ergeben, daß die drei ſich ſeit mehreren Wochen in
Hotels und Penſionen am Rhein und der Moſel, zuletzt in
Mün=
ſter am Stein, einlogiert haben und ohne Bezahlung verſchwunden ſind.
* Gießen, 3. Juni. Polizeiſwachtmeiſter Karl Wißner von Blasbach
ſtürzte auf der Fahrt nach Friedberg mit dem Motorrad; er erlitt einen
Beinbruch und ſchwere innere Verletzungen. — Heftige Gewitter gingen
heute über unſere Gegend nieder. Verſchiedentlich ſchlug der Blitz ein,
Im Philoſophenwald wurde eine Baumgruppe getroffen. — In Aßlar
brach infolge Blitzſchlags ein größeres Schadenfeuer aus, welches zwei
Hofreiten einäſcherte.
Sitiag lamsstsittte
bringt vielen erſi den richtigen Genuß durch die Anwendung von Vaſenol=
Körper=Puder, der mit ſeinem angenehmen Geruch die Haut erfriſcht und
belebt und durch ſeine eigenartige Zuſammenſetzung alle unangenehmen
Hautausdiinſtungen beſeitigt. Niemals ſollte man deshalb in die
Sommer=
friſche gehen, ohne ſich mit Vaſenol=Körper=Puder zu verſehen, — beiſtärkerer
Schweißabſonderung iſt der Vaſenol=Fuß=Puder angebracht. (l.L,7505
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wiriſcheft: Rudoif Mauve; für Feuilleion, Reich und
Ausland und Heiſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für den
Inſeratenteil: Willy Kuhle; Druck und Verlag: L. C. Wiitich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten
Rund=Zunk=Programme.
Frankfurt.
Dienstag, 7. Juni. 12: Uebertr. des Glockenſpiels aus dem
Darmſtädter Schloß. o 15.30: Stunde der Jugend. Aus dem
Wun=
lande der Technik. Dr. Oehlert: „Wilhelm Mauſer, ein deutſcher
Erfinder”. — Für Kinder vom 10. Jahre ab. O 16.30: Hausorch.:
C. M. v. Weber. Ouv. „Euryanthe‟. — „Schäfers Klage” (
An=
dante eſpreſſivo). — „Aufforderung zum Tanz”. — Fant. „
Frei=
ſchütz”, — Lieder. — Zwiſchenaktmuſik a. „Die drei Pintos”.
Lied der Meermädchen. — Ouv. „Oberon”. Mitw.: Alice Brandt=
Rau (Sopran). o 17.45: Leſeſtunde: „Immenſee‟, Novelle von
Storm. O 18.15: von Kaſſel: „Stunde der Frau” O 18.30: von
Kaſſel: Studienrat Kneip: „Das Kind und die Kunſt.” o 19: Dr.
Götz: Altdeutſche Tafelmalerei. 6 19.30: Engliſche Literatur.
O 19.45: Engliſch. O 20.15: Internationaler Volkslieder=Abend.
21.15: Zum Frankfurter Wäldchestag: Lyrik in Frankfurter
Mundart. Anſchl.: Neue Schallplatten.
Siuttgart.
Dienstag, 7. Jnni. 13.10: Stuttgart und Freiburg: Konzert.
S 15.50: Bücherfunk. O. 16.15: Konzert. Blankenburg: Feſtjubel.
— v. Baußnern: Gruß aus Wien. — Jongen: Valſe, Cello=Solo.
— Adam: Ouv. Der Brauer von Preſton. — Morena: Erinnerung
an Franz Abt. — Siede: Leuchtkäferchens Stelldichein. — Weyler:
Ständchen. — Watermann: Lotos, Suite. — Einl.: Alice Blank.
O 18.15: Dr. Vogt: Weltſprache und Induſtrie. o 18.45:
Baſtel=
ſtunde. 19.15: Rechtsanwalt Geiſt: Das deutſche Theater im
Ausland. o 19.45: Nachr, der badiſchen und württemb.
Funk=
vereine. O 20: Guſtav Mahler=Abend des Philh. Orch. Leit.:
Kapellm. Kahn. Soliſtin: Roſy Sontheimer=Prins (Alt). o 21.15:
(Wiederholung) Schlaft wohl, Herr Nachbar” Komiſche Oper
in einem Akt. Muſik von F. Poiſe. Perſ; Paul Meiſter, junger
Kunſttiſchler: H. Hofele; Charlotte, junge Modiſtin: Maria Fiechtl.
Zeit: Biedermeier. — Anſchl.: Lieder und Arien. Mitw.; Henriette
Böhmer (Alt), Giacomo Mancini (Tenor).
Berlin.
Dienstag, 7. Juni. 6.30: Frühkonzert des Muſikkorps der
Kommandantur. Leit.: Muſikm. Ahlers. 12.30: Viertelſtunde
für den Landwirt. S 16: W. Kirchner: Im Auto nach Spanien.
O 16.30: E. Charlet: Waſſerwandern. o 17: Novelle. Die beiden
Edelleute von Karl Federn, gel. vom Autor. S 17.30: Kapelle
Emil Rooſz. o 19.05: Stunde mit Büchern. S 19.30: Dr. Stein:
200 Jahre Berliner Muſikleben (Von der Eröffn. der Kroll=Oper
bis zur Gründung der Staatl. Akadem. Hochſchule für Muſik).
O 19.55: Miniſterialrat Dr. Beyer: Vernunft und Glück (Inſtinkt
und Wille). Anſchließend Denkſportaufgaben. O 20.30: „Das
moderne Ich”, Gottfried Benn — Franz Kafka. Einl.: Hermann
Kaſack. S 21.15: Orcheſterkonzert. Dir.: Seidler=Winkler.
Harems=
träume. — In heimlicher Nacht. — Meyer=Melmund: In deinen
Armen! Langſamer Walzer. Gang durch den Morgentau. Pawlowa!
Valſe=Pizzicato. — Einödshofer: Ouv. Das Paradies der Frauen,
Mädels, ihr ſeid wie der Zucker! aus Die Frau ohne Mann.
Schwalbenlied. Flirt=Walzer. Pommern=Marſch.
Stettin. 19: Dir. Klitzing: Zweck und Ziele der
Verkehrs=
wacht im Intereſſe der Verkehrserziehung und Verkehrsſicherheit.
S 21: Kunterbunt. Henderſon: Black Bottom. — Padilla: Paris,
Fox (Jazz=Orch. Habeh). — Platen: Glückliche Stunden (Tina
Seyboldt, Sopran). — Vier Temperamente der Liebe (Dore
Millbrett, Rezit.). — Knauer: Das war bei Tante Trullala in
Düſſeldorf am Rhein (Tina Seyboldt). — Rob. Johannes: Der
gehörnte Siegfried. Die Jungfrau von Orleans. Des Fiſchers
Weib (Dore Millbrett). — Leopoldſen: Ich red' mir ein, es geht
mir gut. — Akſt: Deinah (Jazz=Orch.). — Gretſcher: Wir drei.
Sechſe, ſieben oder acht! — Johannes: Die ſchöne grüne Wieſe.
— Roda Roda: Das Täſchchen. — Martell: Der Drachentöter
(Ernſt Helmbach, Tenor). — Profes: Was macht der Meier am
Himalaja. — Hyſſon: Singapore, Tango. — Benatzky: Ein bißchen
Feuer, Lied und Tango. — Roſe: Sennora komm mit! — Boyer:
Wien=Berlin, Fox. — Kalman: Mein Darling muß ſo ſein
wie du. — Am Flügel: H. Scheibenhofer.
Königswuſterhauſen. Dienstag, den 7. Juni. 12: Lektor Cl.
Grander, G. v. Eyſeren: Franzöſiſch für Schüler, O 15: Fr. Helene
Braun: Zu milde und zu ſtreng erzogene Kmder. O 15.40: Wetter=
und Börſenbericht. O 16: Dr. Ebert: Der Beruf des Gärtners.
6 16.30: Dr. Herta v. Bremen: Volkswirtſchaftl. Beiträge zum
Geſchichtsunterricht. 17: Prof Dr. Hartung: Freiherr vom
Stein und ſein Werk. o 18: Rechtsanwalt Dr. v. Boeckmann:
Das Recht der inneren Koloniſation: Reichsſiedelungsgeſetz. O 18.30:
G. v. Eyſeren, C. M. Alfieri: Spaniſch für Anfänger. o 18 55:
Dr. Michaelis: Eduard Mörike=Gedenkfeier. Geſang: Margret Abler,
am Flügel: R. Wikarski. O 20.20: Uebertragung aus München:
Sinfoniekonzert.
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löſte Gott unſere liebe Tochter,
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Schweſter und Nichte
Magrete Cramer
von ihrem langen Leiden im
17. Lebensjahr.
In tiefer Trauer:
Familie W. Cramer.
darmſtadt, den 4. Juni 1927.
Beſſungerſtr, 41.
Die Beerdigung findet Dienstag,
den 7. Juni, nachmittags ½4. Uhr,
auf dem alten Friedhof, Nieder=
Ramſtädterſtraße, ſtatt.
Todes=Anzeige.
Statt beſonderer Anzeige.
Am 1. Pfingſifeiertag entſchlief ſanft,
wohl=
verſehen mit den hl. Sterbeſakramenten, unſere
innigſtgeliebte unvergeßliche Schweſter
Sophie Horſtmann
(9340
im 78. Lebensjahre.
Um ſtille Teilnahme bitten
die tieftrauernden Geſchwiſter:
Otto Horſtmann, Ingenieur i. R.
Helene Horſtmann.
Die Beerdigung findet in aller Stille ſtatt.
Unſer lieber guter Vater und
Schwieger=
vater
(B9339
Fritz Feiſt
Oberpoſiſekretär i. R.
iſt heute früh nach kurzem, ſchwerem Leiden
im 67. Lebensjahr ſanft entſchlafen.
In tiefer Trauer:
Berta Erbes, geb. Feiſt
Adam Erbes.
Darmſiadt, den 5. Juni 1927.
Wittmannſtraße 3.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 8. Junf, vormittags
11 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſfatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen.
Am Pfingſtſonntag früh verſtarb nach
kurzem, ſchwerem Teiden mein lieber Gatte,
unſer treuſorgender Vater, Bruder, Onkel
und Schwager, der
(9338
Eiſenbahninſpektor
im 54. Lebensjahr.
In tiefem Schmerz
für die trauernden Hinterbliebenen:
Eliſabeth Karpenſtein,
geb. Windhaus
Karl Karpenſkein
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Darmſtadt, Viktoriaplatz 6
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Geſchſt. erbet. ( 15053
Ihr Bruch
wird immer größer, wenn Sie ein ſchlechtſitzendes und läſtiges
Federbruchband oder Gummiband tragen. Durch ſolche Bänder
verſchlimmert ſich das Leiden und kann zur Todesurſache werden.
Es entſteht Brucheinklemmung, die operiert werden muß und
den Tod zur Folge haben kann.) Deshalb liegt es in Ihrem
In=
tereſſe,ſich meine äußerſtbequeme, unverwüſtliche Spezial=Bandage
anfertigen zu laſſen. Durch Tag und Nacht Tragen meiner
Ban=
dagen haben ſich nachweislich Bruchleidende ſelbſt geheilt.
Werkmſtr. A. B. ſchreibt u. a. „mein ſchwerer Leiſtenbruch iſt
ge=
heilt. Ih bin wieder in meinem 6öten Lebensjahre ein ganzer
und glücklicher Menſch”! Landwirt Fr. St. ſchreibt u. a:
„Ich ſehe mich genötigt, Ihnen nach 2 Jahren meinen innigen
Dank auszuſprechen .. wurde ich ganz befreit von meinemLeiden.”
Bandagen von Mk. 15.— an. Für Bruch= und Vorfalleidende
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Dienstag, den T. Juni 1922
Seite 5
Schwimmen.
Internationales Schwimmfeſt im Frankfurter
Stadion.
Im Anſchluß an den Waſſerballolympiakurſus im
Frank=
furter Stadion hatte der Erſte Frankfurter Schwimmklub in= 2. 1. Frankf. S. C. 528,6 Min.
Beſetzung erhalten hatten. Hellas Magdeburg, Magdeburg 96,
Möwe Erlau (ungarn), Belgier und erſte deutſche Klaſſe drückten 3 mal 100 Meter Junior=Bruſtſtaffel: 1. 1. Frantf. S. C. 436
der ePranſtaltung ihren Stempel auf. Im Vordergrund des Min. 2. Sparta=Köln 4.40 Min.
Parys über 200 Meter Bruſt, Fauſt — van Parys — Kummert
v. Barany, Ungarn. über 100 Meter Freiſtil. Rademacher konnte
zum fünften Male den Belgier ſchlagen und wiederum beweiſen, Das Rennen wurde von dem Schlußmann der Ungarn,
Ba=
daß er in Europa noch keinen ebenbürtigen Gegner gefunden rany, der über 100 Meter mit 1004 Min, einen neuen
Bahn=
hat. Hervorragend waren die ungarn, die durch Bitzkey das rekord aufſtellte, entſchieden.
400 Meter Freiſtilſchwimmen gegen den favoriſierten Neitzel, Waſſerball: Hellas=Magdeburg gegen komb. Mannſchaft 8:1
Magdeburg 96, durch Barany in der ausgezeichneten Zeit von — (Halbzeit 4:0).
1.01,2 das 100 Meter Schwimmen und ferner durch Barany als
Schlußmann die 3 mal 100 Meter=Staffel gegen Magdeburg 96
gewinnen konnten. In dieſer Staffel konnte Barany ſeine
Einzel=
zeit mit 1.00,5 unterbieten. Eine weitere Ueberraſchung gab es
durch den Sieg von Riedſchläger, Zeitz, über den Europameiſter
Luber, Poſeidon Berlin, im Turmſpringen. Gut in Form waren
noch Fauſt=Göppingen, Schumburg=Magdeburg und Dahlem=
Ruhrort. In blendender Verfaſſung war noch Frl. Lotte
Leh=
mann Poſeidon Dresden, die das Damenfreiſtilſchwimmen 100
Meter glatt gewann, nachdem ſie vorher in einer Staffel mit
1.15,5 eine neue Freiwaſſerbeſtzeit geſchwommnen hatte.
Jung=Deutſchland ſiegte im Juniorfreiſtilſchwimmen
für Herren 100 Meter durch Forſter in 113,4 unter 15 Kon= ſammachen auf Fehler und eine Einführung in genaues
Zu=
rurrenten, ferner durch Frl. 6. Mörſchel das Damenjuniorſchwim= ſammenſpiel, ſlottes Abgeben und ſcharfes, plaeiertes Schießen.
men 100 Meter in 1.29,2. Im Seniorſchwimmen hatte ſie
aller=
dings gegen Lotte Lehmann nichts zu beſtellen, wurde aber
trotz=
dem noch Zweite.
Einen glänzenden Abſchluß fand das Feſt durch ein
Waſſer=
ballſpiel zwiſchen dem deutſchen Waſſerballmeiſter Hellas
Mag=
deburg und einer zuſammengeſtellten ſüddeutſchen und ſächſiſchen
Mannſchaft, das die Hellenen überlegen 8:1 gewannen.
Ergebniſſe der Vormittagskämpfe.
Kummert=Bennecke, Schumburg und Cordes) im Alleingang
5.20 Min.
deburg 1.182 Min. 2. Baum=Sparta Köln 1.20 Min. 3.
Brehm=1. Frankf. S. C.
100 Meter Damen=Juniorſchwimmen: 1. Mörchel=Jungd.
Darmſtadt 1293 Min 2. F. Hauff=Göppingen 132,6 Min. Stadium auch ein Springer=Lehrgang ſtatt, bei dem
3. Irmſcher=Poſ. Dresden 1.39 Min.
1. Senior=Freiſtilſchwimmen 400 Meter: 1. Bitzkey=Ungarn 5.35,1 Hagen von Stern=Gelſenkirchen im Kunſt= und Turmſpringen
Magdeburg 5.39,1 Min. Bis 100 Meter (1.12,6 Min.) lagen mal wenig vermag. Vormachen und nachmachen —, Hinweis
Neitzel und Bitzkey auf einer Höhe, dann ſchraubte ſich der
Ungar langſam aber ſicher vor.)
1. Senior=Bruſtſchwvimmen 200 Meter: 1. E. Rademacher Hellas
Magdeburg 3.00,5 Min. 2. van Parys=Belgien 3.01,4 Min.
— Bei der Wendemarke (1.25,6 Min, lag der Begier mit dem
deutſchen Rekordmann noch auf gleicher Höhe.)
3 mal 100 Meter Bruſtſtaffel: 1. Karlsruher S. V. 4.18,3 Min.
(Rinderſpacher, Holl, Höpf). 2. 1. Frankf. S. C. 4.203 Min.
3. S. V. Göppingen.
Kruck=1. Frankf. S. C. 1.44,4 Min.
Schlötter: Eckſtein) 0:2 (Halbzeit 0:2), verdienter Sieg.
Die Ergebniſſe der Nachmittagkämpfe.
1. Senior=Bruſtſtaffel 3 mal 100 Meter: 1. Hellas Magdeburg Der Beſuch der auf einer 2400 Meter langen Bahn ausgetrage=
(J. Nademacher, Kummert, K. Rademacher) 420,5 Min. nen Nennen war gut.
2. S. V. Göppingen 4.29 Min.
ruhe 1.08,8 Min. 2. Bierlinger=Freiburg 1.09 Min. 3. Vogt=
Nikar Heidelberg 1.10 Min.
1. Senior=Freiſtilſchwimmen 100 Meter: 1. Barany=Ungarn 1.01,2
gritz=Angarn 109 Min.
München 112,6 Punkte.
Junior=Freiſtilſchwimmen 100 Meter: 1. Förſter=Jungd. NV. 6:42,4 M.; 3. Frankfurter RC. 6:48,6 M.
Darmſtadt 1.13,4 Min. 2. Staudt=Mannheim 1.14,2 Min. 3.
Schirger=München 1.15 Min.
1. Senior=Seiteſchwimmen 100 Meter: 1. Dahlem=Ruhrort 1.14,7
Min. 2. Bartſch=Berlin 1.15,8 Min. 3. Gockel=Eſſen.
3 mal 100 Meter Junior=Lagenſtaffel: 1. Karlsruher S. V.
(Holl, Neß, Lauſch) 403 Min. 2. Sparta=Köln 407 Min, uer=Offenbacher RV. 7:27 Min.
3. 1. Frankfurter S. C.
2. Senior=Bruſtſchwimmen 100 Meter: 1. Kots=Karlsruhe 1.25,2
Köln 1.29,3 Min.
Magdeburg 1.16,4 Min. 2. Frölich=Magdelurg 1.189 Min.
meiſter Frölich erlitt eine neue Niederlage, nachdem er bis RV. (Magel=de Beiſae) abgeſtoppt.
zum 87. Meter geführt hatte. Dem Endſpurt des jungen
Ruhrort gab wegen eines Wadenkrampfes auf.
3 mal 100 Meter Freiſtilſtaffel für Damen: 1. Poſeidon Dresden
(Irmſcher, Syminski, Lotte Lehmann) im Alleingang in
427,5 Min. — Lotte Lehmann legte ihre 100 Meter in 1.181
Min. zurück.
Turmſpringen: 1. Riedſchläger=Zeitz 98,3 Punkte 2. Luber=
Berlin 95,34 Punkte. 3. Plumanns=Köln 85 Punkte.
2. Senior=Lagenſtaffel 4 mal 100 Meter: 1. Hellas Magdeburg
(Kaſelitz, J. Rademacher, uſchmann, Amann) 5.24,6 Min.
ternationale Schwimmwettkämpfe veranſtaltet, die eine glänzende 1. Senior=Bruſtſchwimmen: 1. Fauſt Göppingen 122,8 Min. und Poſtſportverein Berlin gemeinſam im Poſtſtadion veranſtal=
2. van Parys=Belgien 1.25,7 Min.
Intereſſes ſtanden die erneute Begegnung Nademachers — van Damen=Freiſtilſchwimmen 100 Meter: 1. Lotte Lehmann=Dresden und Weltrekordzeit von 10/4 Sekunden. Schlößke 2 Berlin und
1.17,6 Min. 2. Mörchel=Jungd. Darmſtadt 1.30 Min.
über 100 Meter Bruſt und das Schwimmen des Europameiſters 1. Senior=Freiſtilſtaffeln 3 mal 100 Meter: 1. Erlau GBitzkey, weniger als 5 Meter hinter dem Sieger zurück. Ein Umſtand,
Szigris, Barany) 3.17 Min. 2. Magdeburg 96 3.19,8 Min. —
Waſſerball=Kurſus des OSV. im Frankfurter
Stadion.
Waſſerballſpieler aus München, Augsburg, Nürnberg,
Göp=
pingen, Mannheim, Eßlingen, Bonn, Köln, Leipzig, Stuttgart
und Frankſurt a. M. kamen in der Zeit vom 4. bis 6. Juni im 100 Meter: 1. Körnig=Berlin 10,4 Sek. 2. Schlößke 2=Berlin 10,8
Frantfurter Stadion zuſammen, um unter der Leitung von
Feinheiten dieſes Spieles eingeführt zu werden. Wie Dr.
Nuß=
baum mit Recht betonte, konnte man für die wenigen Tage kalum 1500 Meter: 1. Böcher=Berlin 4:01 Min. 2. Baraton=Paris
von einem „Lehrgang” ſprechen, es war viel mehr ein Aufmerk= 4:021 Min. 3. Schoemann=Breslau.
verbeſſerungsbedürftig, wies vor allem grobe taktiſche Fehler auf,
ſo daß ihnen auch der kurze Lehrgang ein notwendiger und
heil=
ſamer Dienſt geweſen ſein dürfte. Daß jedes Spiel anders
ver=
läuft und dem Spieler mit allgemeinen Regeln nicht gedient Weitſprung: Weſterhaus=Berlin 6,86 Meter. 2. Meimer=Berlin
iſt, daß es vielmehr auf ſelbſtändiges Einſtellen zur gegneriſchen 6.53 Meter.
Arbeit ankommt, ſchienen einzelne Teilnehnter überhaupt nicht zu
wiſſen. Flankenwechſel ſah man bei den Uebitngsſpielen des Berlin 12,85 Meter.
erſten Tages gar nicht, am zweiten war aber dieſer Maugel ſchon
1. Senior=Lagenſtaffel 4 mal 100 Meter: Hellas Magdeburg (mit behoben. Dr. Nußbaum bemerkte gelegentlich, daß dieſer Kurſus
eine Art Prüſung ſei, durch die feſtgeſtellt werden ſolle, ob die Am zweiten Tage der internationalen Leichtathletik=Wett=
Teilnahme der Kurſiſten für die Olympiſchen Spiele in Amſter=
2. Senior=Seiteſchwimmen 100 Meter: 1. Uſchmann=Hellas Mag= dim in Frage komme. In den theoretiſchen Unterweiſungen
beſprach man eingehend die Arbeit der einizelnen Spieler und
wies darauf hin, daß das letzte Ziel jeden Sports der feine, faire
Sport ſei und daß dem in ſeiner Arbeit Beſten der Sieg gehören
Luber=Berlin, Plumanns=Köln, Riebſchläger=Zeitz. Riedl und tonia Berlin eine ſtarke Ueberlegenheit.
Min. 2. Neitzel=Magdeburg 96 5.37 Min. 3. J. Rademacher= unterwieſen wurden. Hier zeigte es ſich, daß die Theorie
manch=
auf kleine Fehler und Gewöhnung an das neue Sternſche
Sprung=
brett waren die wichtigſten Momente dieſes Lehrgangs.
Rudern.
Wormſer Regatta.
Faſt völlige Windſtille und damit glattes Waſſer
begünſtig=
ten den Verlauf der am erſten Feſtag ausgetragenen Wormſer Stabhochſprung: 1. Lehninger=Charlottenb. 330 Meter, 2. Werl=
100 Meter Damen=Bruſtſchwimmen: 1. Backof= Moenus=Offen= Ruderregatta. Bis auf den Vierer ohne St., der dreimal
ge=
bach 1.40,4 Min. 2. Bauer=Rhenus Köln 1.42,2 Min. 3. ſtartet werden mußte, zuletzt bei einbrechender Dunkelheit,
konn=
ten alle Rennen ohne Zwiſchenfall abgewickelt werden. Die tech=
Waſſerball: Rote Mannſchaft (Klöckers: Zettel. Seib; niſch beſten Mannſchaften waren Heidelberger R8., Offenbacher Schwedenſtaffel: 1. Teutonia 2:00 Min. 2. DSV. Berlin 2:009
Treis; Knöpfle., Dr. Stüber, Napp) gegen Weiße Mann= Undine und Germania Frankfurt. Alle anderen zeigten ſich noch
ſchaft (Weber, Zeiler, O. Kretſchmar; Kühne; „Meier, verbeſſerungsbedürſtig. Der Mainzer RV. enttäuſchte in allen Speer: 1. Koitz=Deſſau 5563 Meter, 2. Meiner=Teutonia 5456
Rennen bis auf den erſten Achter, bei dem er aber nur auf
Mannſchaften zweiten Ranges traf. Von den Sbullern machten
ſich Lerch=Worms und Roller=Frankfurt beſonders bemerkbar. 4 mal 1500 Meter: 1. Teutonia 17:16,4 Min. 2. V.f.B. Breslau
Junior=Einer: 1. Roller=Frankſurter RV. 7:09 M.; 2. H.
2. Senior=Freiſtilſchwimmen 100 Meter: 1. Rinderſpacher=Karls= Brqun=Offenbacher RV. 7:17,/4 M.; 3. Holler=Mainzer RG. 7:18,4. 5000=Meter=Gehen: 1. Sievert=Berlin 22:57,6 Min. 2. Nachtigall=
Erſter Vierer: 1. Heidelberger RC. 6:37,6 M.; 2. Mginzer
RV. 6:49,6 M.; 3. Wormſer RV. nicht geſtartet.
Jungmann=Einer: 1. J. Marſchang=RG. Worms 7:25,4 M.;
Min, 2. Der=München 108 Min. (12 Meter zurück). 3. Szis 2. H. Petry=Mlgainzer RV. 7:334 M.; 3. MaierAlmicitig
Mann=
heim 8:11,6 M.
Junior=Vierer: 1. Frankfurter RG. Germania 6:39,8 M.;
Kunſtſpringen: 1 Niedſchläger=Zeitz 122,4 Punkte. 2. Niedl= 2. Amicitig Mannheim 6:43 M.; 3. Frankfurter RV. 6:48 M.; ſchlechter Witterung bemerkenswerte Ergebniſſe.
2. Mainzer RV. 6:34,2 M.
Vierer ohne St.: 1. Mannheimer RC. Amiceitia 6:11,4 M.; 800 Meter: 1. Wollmer=Kaſſel 2:072 Min. 2. Eberhard=Düren
2. Offenbacher RV. 6:14,6 M.
2. Mannheimer RC. 6:14 Min.: 3. Wormſer RV. 6:94,8 Min. 4 mal 100 Meter: 1. Preußen Krefeld 42,8 Sek. 2. Phönie Karls=
Jungmann=Vierer: 1. RG. Worms 6:52,6 Min.: 2. Frankf.
Min, 2. Wolff=Hildesheim 127,4 Min. 3. Lauſcher=Sparta RG. Germania 6:536 Min.: 3. Mannheimer RV. Amicitia 7:08. 4 mal 800 Meter: 1. Viktoria Hamburg 8:36,8 Min. 2. Schwarz=
Leichtgew.=Vierer: 1. RG. Worms 6:56,4 Min.; 2. Heidel=
1. Senior=Nückenſchwimmen 100 Meter: 1. Sch mburg= Hellas berger RC. 6:59,8 Min.; 3. RV. Koſtcheim=Guſtavsburg 7:04,8 M. Kugelſtoßen: 1. Schröder=Dortmund 13,67 Meter.
Doppelzweier: 1. RG. Worms (Lerch=Wolf) 6:44,6 Min.; Diskus: 1. Grebenhaus=Oberhauſen 36,89 Meter.
3. Frank=Nikar Heidelberg 1214 Min.— Der deutſche Rücken= 2. Offenbacher RV. (Broun=Wagner) 6:49,8 Min,; 3. Mainzer Weitſprung: 1. Köchermann=Hamburg 733 Meter, 2. Mölle=
Nibelungen=Achter: 1. Mainzer RV. (Eiſold, Becker, Fellner, Hochſprung: 1. Groſſe=Ruhrort 1,75 Meter.
Schumburg war der Meiſter je och nicht gepachſen. Dahlem= Berk, Petry, Ehmig, Wagner Seemann, St.: Kalthof) 6:192 M.; Speerwerfen: 1. Metzdorf=Dortmund 54,37 Meter. 2. Schnackertz=
2. Offenbacher RV. 6:22,2 Min.; 3. Frankfurter RV. 6:24,6 Min,
Leichtathletik.
Der erſte Tag der Berliner „Internationalen”
Körnig läuft die 100 Meter in Weltrekordzeit. — Böcher ſchlägt
Baraton.
Schon der erſte Tag der glänzend beſetzten internationalen
Leichtathletik=Wettkämpfe, die an den Pfingſttagen von Teutonia
tet wurden, brachte vor einer großen Zuſchauermenge ſpannende
Kämpfe und vorzügliche Eugebniſſe. Der deutſche
Sprinter=
meiſter Körnig durchlief die 100=Meter=Strecke in der deutſchen
Andrs Mourlon=Paris, die beiden Nächſtplaeierten, blieben nicht
der auch die geſtoppte Zeit als zweifelsfrei erſcheinen läßt. Sehr
ſchön war auch der Erfolg von Böcher=Berlin, dem es im 1500=
Meter=Lauf gelang, den bekannten Franzoſen Baraton zu
ſchla=
gen. Das Rennen war zuerſt ziemlich langſam (Zeit des Siegers
4:01 Minuten), dafür wurde es aber auf den letzten 250 Metern
um ſo ſchneller. Böchers glänzendes Spurtvermögen entſchied
den Kampf. Von den zahlreichen Ausländern konnte nur einer,
und zwar der Franzoſe Norland im 3000=Meter=Lauf, einen Sieg
buchen. Die Schweden und der Schweizer Imbach waren am
erſten Tage der Kämpfe noch nicht erſchienen.
Die Ergebniſſe.
Sek. 3. André Mourlon=Paris 10,9 Sek.
Behrens=Magdeburg und Dr. Nußbaum=München in die letzten 400 Meter: 1. Schmidt=Teutonia Berlin 50,6 Sek. 2. Borner=
Berlin 50,7 Sek. 3. Gerö=Budapeſt 52 Sek.
3000 Meter: 1. Norland=Paris 8:50,8 Min. 2. Katz=Berkin 8:51,4
Min. 3. Boltze=Stettin 8:52,2 Min.
Eine Reihe von Spielern enwies ſich denn auch als noch ſtark 110 Meter Hürden: 1. Troßbach=Berlin 15,8 Sek. 2. Corallug=
Berlin 16/4 Sek.
4 mal 100 Meter: 1. DSC. Berlin 43,3 Sek. 2. KOE. Budapeſt
439 Sek.
Kugelſtoßen: 1. Hirſchfeld=Charlottenburg 13,61 Meter. 2. Weiß=
Böcher ſchlägt den Franzoſen Baraton auch über 800 Meter.
kämpfe im Berliner Poſtſtadion war leider die Witterung
ziem=
lich ungünſtig. Darunter litten natürlich Beſuch und Leiſtungen.
Das Ereignis des Tages war der neuerliche Sieg von Böcher=
Berlin über den Franzoſen Baraton; diesmal ſchlug der
ehe=
malige Kölner den „Weltrekordmann” im 800=Meter=Laufen
müſſe. — Gleichzeitig mit dem Waſſerball=Lehrgang fand im nach glänzendem Endſpurt glatt. Körnig durchlief die 200 Meter
bei ſchlechter Bahn in 22,2 Sek. In den Staffeln zeigte Teu=
200 Meter: 1. Körnig=Berlin 222 Sek. 2. Mahlitz=Berlin 22,4
Sek. 3. Schlößke=Charlottenburg.
800 Meter: 1. Böcher=Berlin 1:584 Min. 2. Baraton=Paris
1:594 Min. 3. Friedel=Wickersdorf 2:00 Min.
200 Meter Hürden: 1. Troßbach=Berlin 26,8 Sek. 2. Arflot=
Leipzig.
Hochſprung: 1. Beetz=Berlin, 2. Ladewig=Berlin, 3. Huhn=Fena,
alle 1,79 Meter; durch Stechen entſchieden.
100 Meter für zweite Senioren: 1. Schlößke=Charlottenburg 11,0
Sek. 2. Mantel=Teutonia 112 Sek.
Diskus: 1. Hähnchen=Berlin 42,47 Meter. 2. Hirſchfeld=
Char=
lottenburg 41,63 Meter. 3. Weiß=Berlin 35,/44 Meter.
meiſter=Berlin 3,20 Meter.
10 mal 100 Meter für Frauen: 1. Viktoria Magdeburg 2:136
Min. 2. Brandenburg 2:15 Min.
Min. 3. SC. Charlottenburg 2:01,8 Min.
Meter. 3. Weſterhaus=Berlin 53,95 Meter.
17:25 Min. 3. Preußen=Stettin 17:33,2 Min.
10 mal 400 Meter: 1. Teutonia 8:55,8 Min. 2. SCC. 8:58,8 Min.
3. Polizei.
Teutonia 24:22,8 Min.
Köchermann ſpringt 2,33 Meter weit.
Houben läuft 100 Meter in 10,5 Sekunden.
Die Duisburger leichtathletiſchen Wettbewerbe brachten trotz
Zweiter Vierer: 1. Wormſer RV. 6:41 M.; 2. Limburger 100 Meter: 1. Houben=Krefeld 10,5 Sek. 2. Dr. Wichmann=
Frank=
furt a. M. 10,6 Sek. 3. Hubbrich=Stuttgart 10,8 Sek.
Jungmann=Achter: 1. Frankfurter RG. Germanig 6:31,2 M., 400 Meter: 1. Gertz=Koblenz 52,4 Sek. 2. Schumann=Zehlendorf
538 Sek. 3. von Eberſtein=Hamburg 549 Sek.
2:07,4 Min. 3. Müller=Zehlendorf 2:07,8 Min.
Senior=Einer: 1. G. Lerch=RG. Worms 7:17,8 Min.; 2. Wag= 110 Meter Hürden: 1. Steinhardt=Karlsruhe 15,6 Sek. 2.
Stöch=
mann=Duisburg.
Zweiter Achter: 1. RV. Koſtheim=Guſtavsburg 6:13,6 Min.; 3000 Meter: 1. Kettner=Stuttg, (ohne Zeit), 2. Tomberg=Geldern.
ruhe 43,6 Sek. 3. Schwarz=Weiß Eſſen 43,7 Sek.
Weiß Eſſen 8:37 Min.
Köln 7,00 Meter.
Köln 51,20 Meter, 3. Günther=Stuttgart 51,10 Meter.
Seite 6
Die dritte Hauptrunde um den SFV.=Pokal.
Die Paarungen für die dritte Hauptrunde um den Pokal
des Süddeutſchen Fußball=Verbandes ſind jetzt endgültig
getrof=
fen, und zwar ſpielen:
Sp.Vgg. Fürth gegen Bayern München,
F.S. V. Frankfurt gegen F.C. Pirmaſens,
1. F.C. Nürnberg gegen Karlsruher F. V.
Während die beiden erſtgenannten Spiele am 12. Juni in
Fürth bzw. Frankfurt zum Austrag kommen, ſteht der Termin
für das dritte Spiel noch nicht feſt, da der 1. F.C. Nürnberg an
dieſem Tage zum Endſpiel um die Deutſche Meiſterſchaft
an=
treten muß. Die Sieger aus den Spielen in Fürth und
Frank=
furt treffen am 26. Juni in der Vorſchlußrunde aufein
ander, der Sieger aus dem Treffen 1. F.C. Nürnberg gegen
Karlsruher F.V. kommt kampflos in das Endſpiel.
Spielvergg. Speyer—Union Darmſtadt 1:1 (1:1), Ecken 1:2.
Fußballſportv. Seeheim—Union Darmſtadt L.=E. 2:4 (0:4).
07 Bensheim—Union Darmſtadt, Liga ausgefallen.
Mit obigen Reſultaten nahmen die Pfingſtſpiele des F. C.
Union wohl einen zufriedenſtellenden Abſchluß und bewieſen,
daß ſich die Leiſtungen der Beſſunger in aufſteigender Form
be=
wegen. — Das Treffen der Ligamannſchaft in Speher nahm
einen fairen und harmoniſchen Verlauf. Union war im
Feld=
ſpiel ihrem Gaſtgeber überlegen, jedoch konnte der Sturm nur
eine der zahlreichen, ſchön ausgearbeiteten Gelegenheiten
ver=
werten. Der Treffer Speyers fiel bei dem vorübergehenden
Ausſcheiden eines Unionläufers und dürfte nur als
Zufalls=
treffer angeſehen werden. — Einen beachtenswerten Erfolg
konnte die Ligaerſatzmannſchaft auf dem Seeheimer Gelände
er=
zielen, konnte ſie doch gegen dieſen A=Verein bis zur Halbzeit
mit 4:0 in Führung gehen, um aber nach, Wiederbeginn den
Gegner durch zu ſiegesbewußtes Spiel zu 2 Erfolgen kommen
zu laſſen. — Das Treffen in Bensheim fiel durch Abſage
der=
ſelben aus.
Fußball=Ergebniſſe.
Süddeutſchland.
Samstag: Eintracht Trier — Bonner FV. 2:1. Eintracht
Frankfurt — V.f.B. Leipzig 7:2. Germania Durlach —
Karls=
ruher FV. 0:10. FSV. Mainz 05 — Union Niederrad 5:1. FC.
Heidelberg — Blejerheide (Holland) 3:3. Boruſſia Neunkirchen
— V.f.R. Pirmaſens 4:2.
Pfingſtſonntag: Freiburger FC. — V.f.B. Leipzig 3:5.
Ein=
tracht Trier — Freiburger SC. 0:0. Union Böckingen —
Stutt=
garter SC. 2:3. Griesheim 02 — 1. FC. Pforzheim 5:3. Kickers
Offenbach — F.Vg. Blejerheide 3:0. Saar Saarbrücken —
Bon=
ner FV. 1:2. FC. Füßen — Wacker München 1:13. Sp.Vg.
Mundenheim — FC. St. Gallen 2:0. Sp.Vg. Elversberg —
V.f.R. Pirmaſens 0:2. Sp.Vg. Völklingen — Sp. Vg. Mülheim
(Ruhr) 2:1. Vikt. St. Ingbert — Germania Ludwigshafen 2:2.
Pfingſtmontag: Freiburger FC. — FSV. 05 Mainz 3:2.
FSV. Frankfurt — 1. FC. Pforzheim 1:1. Rot=Weiß Frankfurt
— V.f.L. Neu=Iſenburg 3:1. Wormatia Worms — BC. Köln
4:1. V.f.R. Mannheim — Phönix Mannheim 4:1. Mannheim=
Waldhof — Pfalz Ludwigshafen 2:1. FC. Mannheim 08 — FV.
Speher 7:2. FV. Kaiſerslautern — Kölner BC. 7:2. Phönix
Ludwigshafen — FC. St. Gallen 4:1. FV. Saarbrücken — SC.
Saarbrücken 5:1. Viktoria St. Ingbert — V.f.R. Pirmaſens 5:3.
SV. 05 Saarbrücken — SV. 05 Trier 4:2.
Süddeutſche Mannſchaften auf Reiſen.
Samstag: SC. 03 Düren — SV. Wiesbaden 1:5. Viktoria
Forſt — Stuttgarter Kickers 4:6. S.u. S. Elberfeld — V.f.R.
Fürth 1:0. V.f.R. Köln — Sp.Vg. Fürth 2:7.
Pfingftſonntag: Sportfr. Breslau — Stuttgarter Kickers 3:5.
Viktoria Recklinghauſen — V.f.R. Fürth 2:5. C.f.R. Köln —
V.f. L. Neckarau 3:4. Servette Genf — Bayern München 1:3.
CA. Paris — Mürchen 1860 0:2. Eintracht M.=Gladbach — SV.
Wiesbaden 2:3.
Pfingſtmontag: Schalke 04 — SV. Wiesbaden 3:3. Hagen 05
— V.f.R. Fürth 2:4. BV. 05 Düſſeldorf — Sp.Vg. Fürth 1:4.
BC. 09 Wattenſcheid — V.f. L. Neckarau 2:6. Grashoppers Zürich
— Bayern München 2:1. Sturm Chemnitz — Stuttg. Kickers 1:2.
Berlin.
Tasmania Berlin — Bayern/Kickers Nürnberg 1:4. Union
Potsdam — Holſtein Kiel 1:4. Kickers Schöneberg — Holſtein
Kiel 1:2. Minerva Berlin — Weißenſee 1900 4:1. Stern 1900
— Merſeburg 99 2:4. Amateure Berlin — Merſeburg 99 1:0.
Weſtdeutſchland.
V.f. R. Köln — Sp.Vg. Fürth 2:7. BC. 05 Düſſeldorf —
Sp. Vg. Fürth 1:4. V.f.L. Benrath — FC. Hilverſum Utrecht 2:5.
Solingen=Gräfrath — FC. Hilverſum Utrecht 1:0. Ratingen 04
— FC. Hilverſum Utrecht 2:5. Fortuna 99 Düſſeldorf —
Feijen=
vord Rotterdam 8:5. C.f.R. Köln — V.f.L. Neckarau 3:4. Düren
03 — SV. Wiesbaden 1:5. S.u. S. Elberfeld — V.f.R. Fürth 1:0.
Viktoria Recklinghauſen — V.f.R. Fürth 2:5. Hagen 05 — V.f.R
Fürth 2:4. BV. 09 Wattenſcheid — V.f.L. Neckarau 2:6. Schalke
04 — SV. Wiesbaden 3:3. Sp. u. Sp. Barmen — Union
Ober=
ſchöneweide 8:2. BV. Alteneſſen — Viktoria Hamburg 3:6.
Vik=
toria Düſſeldorf — BV. 04 Düſſeldorf 3:5. Preußen Eſſen —
BV. Stoppenberg 1:1. S.u. S. Barmen / Germania Elberfeld
kombiniert — Rapid Prag 3:4.
Mitteldeutſchland.
Chemnitzer BC. — Schwarz=Weiß Eſſen 4:3. Sturm
Chem=
nitz — Stuttgarter Kickers 1:2. Guts Muts Dresden — Schwarz=
Weiß Eſſen 3:2. Fortung Leipzig — Arminia Bielefeld 2:0.
V.f.L. Neuhaldesleben — Gelſenkirchen 07 1:1. Cricket=Viktoria
Magdeburg — Gelſenkirchen 07 1:4. V.f.L. Helmſtedt —
Gelſen=
kirchen 07 1:1.
Südoſtdeutſchland.
Viktoria Forſt — Stuttgarter Kickers 4:6. Sportfreunde
Breslau — Stuttgarter Kickers 3:5.
Fußball im Ausland.
Oeſterreich. Admira Wien — Wiener SC. 1:3. Rudolfshügel
— Vienna Wien 0:10. Brigittenauer AC. — Morwaſka Slavia
6:3. Florisdorſer AC. — Rapid Wien 1:10. Auſtria Wien
Florisdorf 7:2. Wacker Wien — Rapid Wien 1:7.
Ungarn. Ujpeſt — Hungaria Budapeſt 0:1.
Tſchechoflowakei. Union Ziſkow Prag — Tennis=Boruſſia
Berlin 2:1.
Schweiz. Grashoppers Zürich — Bayern München 2:1. FC.
St. Gallen — Schwaben Ulm 1:2. Young Fellows Zürich —
Arſenal Kairo 2:8. Young Boys Bern — Arſenal Kairo 1:3.
Frankreich. Turnier I: Red Star Olympique — SV.
München 1860 0:1. CA. Paris — FC. Biel
rſieger: München 1880. Turnier II: Club
Frangais Paris — Dresdener SC. 2:3. FC. Cette — Pro
Ver=
celli 1:2. Dresdener SC. — Pro Vercelli 1:2. Club Frangais
Paris — FC. Cette 0:5. Turnierſieger: Pro Vercelli.
Finnland. Städteturnier in Helſingfors:
Dres=
den — Stockholm 2:4. Oslo — Reval 1:3.
Holland. Städteſpiel Amſterdam — Brüſſel 1:2.
Italien. Milanelub Mailand — Internazionale 1:1.
Bo=
logng — Genova 1:0. Torino — Juventus Turin 2:1.
Dienstag, den 7. Juni 4927
Rummer 136
Pol. Sportv. II. — Rot=Weiß II. 3:6 abgebrochen.
Der Pol. Sportv. ſchreibt uns zu dieſem Spiel:
Das Samstagabendſpiel obiger Mannſchaften hielt
ſpiele=
riſch das, was man nach dem Vorbericht erwartet hat. Nur
ſchade, daß dem Spiele ein Leiter vorſtand, der nicht in der Lage
war, den Regeln gemäß ein Spiel zu pfeifen. Er pfiff, was er
nicht pfeifen ſollte und pfiff nicht, was er pfeifen ſollte. Im Spiel
zeigten beide Mannſchaften ihr Können. Auf und ab wanderte
der Ball und es war eine wahre Freude, den kleinen munteren
Leuten im Spiele zu folgen. An ihrem Eifer, ihrer Flinkheit und
Fairneß erkannte man, daß ſie mit Leib und Seele ſpielten.
Bei Pol. Sportv. fehlte dem Sturm die nötige
Durchſchlags=
kraft, was man beſonders bei Rot=Weiß bewundern konnte. Die
Läuferreihe und Verteidigung, bei erſteren beſſer als bei der
gaſtierenden Mannſchaft. Tormann fehlte bei Pol. Sportv
Mittelläufer ſprang in die Breſche und hielt, was er halten
konnte. Daras ergab ſich auch die Niederlage. Der
Gegen=
über zeigte bei einigen ſcharfen Schüſſen ſein Können und ſeine
Veranlagungen in zufriedenſtellender Weiſe.
Der Sieg von Rot=Weiß iſt die Frucht der ſchönen, flüſſigen
Kombination des Sturmes, der einen mächtigen Zug nach dem
Tore hat und vor dieſem das Schießen nicht vergißt. Eine
be=
ſondere Erwähnung verdient das muſterhafte Verhalten der
Spie=
ler, die bei den Fehlentſcheidungen des Schiedsmannes ſolche
Ge=
duld und Spieldiſziplin bewieſen. Pol. Spp. ſpielt in der 1. Hälfte
des Spiels mit 10 Mann. Einige Minuten vor Schluß, als die
Unfähigkeit des Schiedsrichters die Grenzen überſchritt, brach
der Spielausſchuß von Pol. Sportv. das Spiel ab.
Union II. — Hakoah Wiesbaden I. 2:12 (1:6).
Am 1. Feiertag ſollte urſprünglich die zweite Mannſchaft
von Hakoah gegen die gleiche von Union antreten, aber es ſtellte
ſich heraus, daß anſtatt der zweiten Mannſchaft, die erſte
Mann=
ſchaft in Darmſtadt antrat. Der Sportklub Hakoah konnte im
Bezirk Naſſau ſich die Meiſterſchaft der A=Klaſſe erkämpfen und
iſt ſomit aufſteigender Verein in die Ligaklaſſe geworden. Daß
die neu zuſammengeſtellte zweite Mannſchaft von Union dieſer
Mannſchaft nicht gewachſen ſein konnte, das iſt verſtändlich,
zu=
mal auch in dieſer Mannſchaft Leute ſtanden, welche zum
erſten=
mal ſpielten. Das Reſultat iſt für die Unioniſten immer noch
beachtenswert.
Union I. — Polizeiſportverein Frankfurt I. 1:1 (1:0).
In einem Freundſchaftsſpiel trafen ſich am zweiten Feiertag
obige Mannſchaften auf dem Sportplatze an der
Heidelberger=
ſtraße. Beide Mannſchaften mußten Erſatzleute in ihrem
Mann=
ſchaftsgebilde führen, welche ſich gut einführten. Um 3,15 ſtellten
ſich folgende Mannſchaften dem Spielleiter, Herrn Spieß vom
Sportv. 98:
Thoma
Poſtſportv:
Kunz Hens
Jährling Spahm Pfeil
Klein Killerbeck Schröder Oldenmüller Dienſtbach
Maul Eberhard Mühlbach Neuhaus Süß
Jöckel Bopp. Sippel
Stierle Mehring
Fleig.
Union hat Platzwahl und ſpielt gegen den Wind.
Poſtſport=
vereins Anſtoß kommt nicht weit, der Gegenangriff führt gleich
an das Tor und ſchon muß Frankfurts Tormann drei ſcharfe
Bälle abwehren. Dasſelbe wiederholt ſich auch bei dem
Unio=
niſten=Torwart, welcher ſich auch ſeiner Lage gewachſen ſieht.
An=
griffe rollen in höchſter Geſchwindigkeit über das Feld, aber beide
Schlußleute ſind ſicher. Union konnte in der Mitte der erſten
Halbzeit das erſte Tor erzielen. Bei dieſem Reſultat wurden die
Seiten gewechſelt. Nach der Pauſe drückten die Gäſte mächtig
aufs Tempo, um den Ausgleich zu erreichen. Er ſollte nicht
kom=
men, bis endlich in der letzten Spielminute, durch einen
Deckungs=
fehler der linken Seite, der Ausgleich gelang. Mit dem Reſultat
1:1 trennten ſich die Mannſchaften, um nach dem Spiel noch
einige Stunden mit den Gäſten verweilen zu können.
Sportverein 98 Darmſtadt.
2. Jug. — Odenwaldchule Ober=Hambach 9:4 (5:2).
4. Jug. — 1. Jug. Trebur 1:1 (1:1).
Kraftſport.
Kraftſportverein Darmſtadt 1910.
An den beiden Pfingſtfeiertagen fand in Biſchofsheim bei
Mainz das Kreisfeſt des 2. Kreiſes des Deutſchem
Athletikſport=
verbandes von 1891 ſtatt. Auch unſer Verein, welcher übrigens
infolge von Vorkommniſſen beim letzten Kreisfeſt von einer
grö=
ßeren Beteiligung abſah, hat ſich mit einigen Ringern an
dem=
ſelben beteiligt. Die Fliegengewichts=Klaſſe, welche eine
beſon=
ders hervorragende Beſetzung aufwies, vertraten Paul Schwarz
und Franz Borovski. Schwarz, der vorjährige Meiſter dieſer
Klaſſe, hat ſich nach erbitterten Kämpfen bis zum Endkampf
durch=
gerungen. Er ſtand bei dieſem Kampf dem bekannten
Frankfur=
ter Holzhäuſer gegenüber und führte mit demſelben einen
voll=
kommen ausgeglichenen Kampf, wobei er ſogar etwas mehr im
Vorteil war. Das Kampfgericht entſchied jedoch Sieg für
Holz=
häuſer, ſo daß Schwarz mit 7 Siegen 2. Sieger wurde. Borovski
rang auch hervorragend. Er brachte ſogar Holzhäuſer eine
Schulterniederlage bei und wurde mit 5 Siegen 4. Sieger. Auch
Kunz rang ſehr gut und placierte ſich unter den Siegern der
Federgewichtsklaſſe. Jedenfalls haben unſere Ringer gezeigt,
daß ſie etwas können und werden beim nächſten Kampfabend,
welcher am Samstag im Chauſſeehaus ſtattfindet, und wobei der
Speſſartgaumeiſter, Kvaftſportklub Alzenqu, der Gegner iſt,
er=
neut ihr Können unter Beweis ſtellen.
Schießſport.
Meiſterwettkämpfe von Darmſtadt 1927 im K.K.S. und
Zimmerſchießſport.
Trotz trüben, teilweiſe ſogar regneriſchen Wetters begannen
am Pfingſtſonntag, 8 Uhr vormittags, die Meiſterkämpfe.
Aeußerſt intereſſant verliefen dieſe. Jeder ließ gern ſeinen
Kon=
kurrenten vor. Nur auserleſenes Schützenmaterial zeigte ſich.
Es war ein Kampf der Beſten um den Meiſtertitel. Nachfolgend
geben wir einen kurzen Vorbericht, der endgültige folgt nach der
Siegerehrung.
Eröffnet wurde die Veranſtaltung mit zwei
Schnellſeuer=
ſerien, bei der ſich Pitſcher=Heſſen als Erſter, Schlenker=Baden
als Zweiter behaupten konnte.
1. Meiſterſchaftswettbewerb auf 50 Meter. Einzel: a) off.
Viſier 128 Ringe, b) bel. Viſier 135 Ringe Herr Karl Grimm
(Kleeblatt). Mannſchaft: a) off. Viſier „Wildſchütz” mit 679
Ringen, 5) bel. Viſier „Kleeblatt” mit 724 Ringen.
Meiſterſchaftswettbewerb im Zimmerſchießſport, 15 Meter.
a) Einzel: Herr Hans Ehrig mit 111 Ringen auf 2 Zwölfer=
Scheiben. b) Mannſchaft: „Fledermaus” (komb. Mannſchaft)
Alle anderen Preisträger, die ſich teilweiſe vor der
Sieger=
ehrung durch Stechſchuß placieren müſſen, werden noch bekannt
gegeben.
Das Jubiläum des Deutſchen Tennis=Bundes.
Ein Vierteljahrhundert iſt es her, ſeit am 19. Mai 1902 in
Berlin die Gründungsverſammlung des Deutſchen Tennisbundes
ſtattfand. Aus dieſem Anlaß hatte der Bund zu einem
Jubi=
läums=Bankett geladen, das in Berlin die prominenteſten
Ver=
treter des Tennisſports mit Behörden und Preſſe vereinte. Exz.
Lewald der Präſident des Reichsausſchuſſes, überreichte dem
erſten Vorſitzenden des DTB., Dr. Weber=Hamburg, die
Adler=
plakette des DRA. Der Bundesvorſtand nahm aus Anlaß des
Jubiläums zahlloſe Auszeichnungen an ſeine verdienteſten
Mit=
glieder vor. Ganz beſondere Ehrungen wurden Altmeiſter
Froitzheim zuteil, der — Duplizität der Ereigniſſe — auf
eine 25jährige Tätigkeit als aktiver Spieler zurückblicken kann.
Neben Froitzheim wurden u. a. ausgezeichnet: Rahe, Kreuzer,
Dr. H. Kleinſchroth, Schomburgk, Bergmann, Moldenhauer, Dr.
Landmann, Dr. Behrens, Demaſius, Hannemann, Dr. Buß,
Oppenheimer (Ofan), Lüdtke, Baumbach, Dr. Brandis, Dr.
Kupſch, Dr. Rau, Uhl, Stephanus, Frau Neppach, Gräfin von
der Schulenburg, Frau Stephanus, Frau Friedleben und der ſeit
1914 tätige Generalſekretär Dr. Gruber. Froitzheim ſprach den
Dank im Namen der Spieler aus und weckte lebhaften Beifall
mit der Erklärung, einen Pokal ſtiften zu wollen, der in jedem
Jahre dem erfolgreichſten Junior zufallen ſoll. Im Anſchluß an
das Bankett nahm man den amerikaniſchen Temis=Lehrfilm in
Augenſchein, der in trefflicher Weiſe unter Zeitlupe die
Spiel=
weiſe bekannter Tennisgrößen wie Tilden, Johnſton, Williams,
O'Hara Wood, Normann=Brooks, Helen Wills und Suzanne
Lenglen veranſchaulicht.
Berliner Rot/Weiß=Tennis=Tournier.
Die Ergebniſſe vom Sonntag.
Das internationale Pfingſt=Tennisturnier des Berliner
LTTC. Rot=Weiß erlitt gleich eine Verzögerung dadurch, daß
am Samstag wegen des ſchlechten Wetters nicht geſpielt werden
konnte. Der Beginn des Turniers mußte daher auf den
Sonn=
tag vormittag verſchoben werden, wo es dann auch möglich war,
die Spiele programmäßig durchzuführen. Im Clubkampf
zwi=
ſchen Rot=Weiß und dem Juternational LTC of Great Britain
London führen die Berliner mit 3:0 Punkten. Froitzheim ſchlug
Jacob 6:0; 6:1; 6:4: die übrigen Kämpfe wurden in zwei
Sätzen entſchieden, und zwar ſiegte Moldenhauer 6:4; 6:1 über
Sharpe und Dr. Landmann 6:3: 8:6 über Kingscote. Beim
Turnier ſelbſt gab es folgende Reſultate:
Herreneinzel: Lorenz—Frenz 6:4; 3:6: 8:6: Rahn=Ofan 6:3;
3:6: 9:7: Prenn—Dr. Fuchs 6:4: 6:2; Moldenhauer—Lane 6:4;
6:4; Hannemann—C. Lange 6:2; 6:1; Artens—W. Stapenhorſt
6:4: 6:4: Dr. Kupſch—Statz 6:0; 2:6: 6:4: Dr. Buß—Dr. Kupſch
6:3: 6:4: Axel Peterſen—Dr. Maly 6:1; 6:4: Demaſius—
Sied=
hoff 6:2: 6:0.
Dameneinzel: Frau von Petery—Fran Mieth 6:1; 6:3: Frl.
Roſt—Fr. Schöneich 6:3; 6:3; Fr. Elliſen—Fr. Rau 6:2; 6:1;
Frl. Hofmann—Frl. von Simſon 6:2; 6:1; Fr. Uhl—F. Koehne
6:4: 9:7; Frl. Konert—Fr. Sturm 4:6: 6:2; 6:4: Frl. Kallmeyer
—Fr. Richter 6:4: 6:4: Frau Neppach—Fr. Lippmann 6:0; 6:3.
Herrendoppel: Demaſius=Bergmann—Dr. Axter=Dr. Maly
6:0; 6:2: Dr. Buß=Ofan-Pachaly=Menzel 6:1; 4:6: 6:2;
Hanne=
mann=Moldenhauer—Dr. Brandes=Dr. Rau 6:3; 6:4.
Gemiſchtes Doppel: Ehepaar Stephanus—Frau Ledig=Hehne
7:5: 10:8; Frl. Konert=Dr. Bill Fuchs—Frl. Cramer=Statz 6:1; 6:0.
Die Spiele am Pfingſtmontag.
Obgleich auch am Montag das Wetter wieder ſehr zu
wün=
ſchen ließ, war es doch möglich, eine große Anzahl von Spielen
abzuwickeln. Der Clubkampf Berlin-London brachte den
Eng=
ländern bisher noch nicht einen einzigen Sieg. Froitzheim=
Kreu=
zer gewannen ihr Doppel gegen Sharpe=Lyle glatt 6:3: 6:2 und
Moldenhquer=Dr. Kleinſchroth ſchlugen Jacob=Sharpe 4:6; 6:1:
6:4. Froitzheim fertigte im Einzel Kingscote 6:1; 6:3 ab und
Hannemann gab Jgcob 6:3; 6:4 das Nachſehen. Rot=Weiß führt
ſomit ſchon mit 7:0 Siegen.
Beim Turnier ſelbſt
intereſſiert vornehmlich der Revanchekampf Dr. Landmann gegen
Moldenhauer, den diesmal Landmann knapp für ſich entſchied.
Die Ergebniſſe:
Herreneinzel: Hannemann-Heyne 6:3; 6:0; von Kehrling—
Schomburgk 6:2: 6:2: Demaſius—Artens 6:1; 6:1; Graf Salm—
Zander 6:0; 7:5: Froitzheim-Miſhu 6:0; 6:3; Bergmann—
Roh=
rer 6:4: 6:1: Demaſius—Graf Salm 6:2: 6:0; Dr. Landmann—
Moldenhauer 6:4; 3:6; 6:2.
Dameneinzel: Frl. Janotta—Fr. Ledig 6:1: 2:6: 7:5: Fr.
Friedleben—Frl. Hilgner 6:1: 6:0; Fr. Friedleben—Frl. Konert
6:2; 6:1: Frl. Kallmeyer—Fr. Neppach 6:2; 6:1; Fr. Elliſon—Frl.
Hofmann 6:3; 6:1.
Herrendoppel: Lorenz=Zander-Lüdtke=A. Peterſen 4:6; 6:1;
6:3; Hannemann=Moldenhquer-Lorenz=Zander 6:4; 6:0; Lane=
Stephanus-Lange=Otto 6:2; 8:6.
Gemiſchtes Doppel: Fr. Kuhl=Hartz—Fr. Richter=Lorenz
6:2: 6:3.
Damendoppel: Fr. Stephanus=Frl. Hofmann—Fr. Köhne=
Frl. Cramer 6:4; 6:4: Frau Stumm=Frl. Konert—Fr. Rau=Fr.
Elliſen 2:6; 6:3: 6:3.
Tilden von Lacoſie geſchlagen.
Internationale franzöſiſche Tennismeiſterſchaften. — Die Revanche
des Franzoſen. — Frl. Boumann gewinnt das Damen=Einzel.
Der grandioſe Siegeszug des amerikaniſchen Tennismeiſters
William T. Tilden iſt im allerletzten Moment noch unterbrochen
ſvorden. Nach ſeinem imponierenden Sieg über Henri Cochet
ſtand dem Amerikaner der Weg zur franzöſiſchen Meiſterſchaft
offen, aber er ſcheiterte im Endſpiel an René Lacoſte, dem
zuver=
läſſigſten Tennisſpieler Frankreichs. Nach hartem Kampf und
dennoch ziemlich ſicher revanchierte ſich der Franzoſe für ſeine
beim Länderkampf erlittene Niederlage, rehabilitierte gleichzeitig
ſeine Landsleute Borotra und Cochet. Tilden hat ſich vielleicht
zuviel zugemutet. Der über 10 Jahre jüngere Franzoſe ſpielte
ſein gleichmäßiges Grundlinienſpiel, ließ ſich auch nicht, wie tags
vorher Cochet, durch den Verluſt des erſten Satzes beirren und
gewann ſchließlich 4:6; 6:2: 6:2; 3:6; 6:2. Auch im Doppel
trium=
phierten die Franzoſen. Tilden=Hunter wurden von Lacoſte=
Boro=
tra 4:6, 6:2, 6:2, 2:6, 3:6 geſchlagen. Da zudem Cochet=Brugnon
in vier Sätzen über die Südafrikaner Condon=Raymond
erfolg=
reich blieben, bleibt das Herrendoppel ebenfalls in Frankreich.
Im Dameneinzel gab es einen erbitterten Kampf zwiſchen Miß
Peacock, der Beſiegerin von Frl. Auſſem, und der holländiſchen
Meiſterin Frl. Boumann. Mit Dr. Kleinſchroth war vorher noch
der letzte Deutſche ausgeſchieden, der mit v. Kehrling im
Herren=
doppel zu unſicher ſpielte und auch von dem Ungarn zu wenig
underſtützt wurde, um gegen Raymond=Condon gewinnen zu
kon=
nen. Die Ergebniſſe:
Herreneinzel: Endſpiel: Lacoſte—Tilden 4:6; 6:2: 6:2; 3:6;6:2.
Dameneinzel: Endſpiel: Frl. Boumann—Miß Peacock
6:2; 6:4.
Herrendoppel: Condon=Raymond—Dr. Kleinſchroth=v.
Kehr=
ling 6:4; 7:5: 6:2; Cochet=Brugnon-Timmer=van Lennep 6:4;
6:4; 8:6. — Vorſchlußrunde: Borotra=Lacoſte—Tilden=Hunter 6:4;
2:6; 2:6: 6:2; 6:3; Cochet=Brugnon—Condon=Raymond 6:3: 4:6:
6:2; 6:3.
Gemiſchtes Doppel: Mme. Bordes=Borotra—Miß Saunders=
Turnbull 6:3; 6:4: Miß Pegcock=Condon—Mlle. Contoſtavlos=
Bouſſus 6:2; 6:4.
Nummer 156
Dienstag, den 7. Juni 1927
Seite 7
Pferdeſport.
Die Pfingſt=Rennen zu Frankfurt a. M.
Trotz des kühlen und nicht ſehr angenehmen Wetters wies
der erſte Tag des Frankfurter Pfingſtmeetings einen guten
Beſuch auf. Einige Regenſchauer drückten zwar etwas auf die
Stimmung, der gebotene Sport konnte aber befriedigen. Zum
Preis von Weſterburg hatte der Stall M. J. Oppenheimer den
guten Teutone entſandt, der auch gewann, allerdings nicht mit
der Selbſtverſtändlichkeit, die man hätte erſparten können.
Ex=
zellenz, der ſtändig vorn lag, ſtand dicht vor dem Sieg, als
Teu=
tone ganz zum Schluß noch vorgebracht wurde und Exzellenz
abfing. Das zweite Hauptrennen des Tages, das Grüneburg=
Jagdrennen, brachte vor dem Start einen Zwiſchenfall.
Reli=
cario raſte zweimal um die Bahn und mußte zurückgenommen
werden. Die Einſätze wurden nicht zurückgezahlt, da Relicario
ſchon unter Ordre des Starters ſtand. Gallican war trotz
ſei=
nes Gewichts überlegen, nachdem er im letzten Viertel des Weges
dem Feld auf und davon ging. Bis dahin hatten Gianutri und
Gallican abwechſelnd geführt. Boros lag bis zum Anlaufbogen
am Schluß, ging hier vor, konnte aber den Führenden nicht mehr
erreichen. Das einleitende Kinder=Rennen nahm einen bewegten
Verlauf. Der Opelſche Cocktail und die Oppenheimer Selecta
lieferten ſich einen ſcharfen Endkampf. Die Stute war erſt in
Front, erlag aber dem Schlußangriff von Cocktail. Im
Saal=
burg=Jagdrennen war Satyr weit vorn und lag noch beim
Sprung über die letzte Hürde in Front. Auf der Flachen brach
der Hengſt aber nieder und blieb faſt ſtehen, ſo daß Woge ihn
noch paſſieren konnte. Der Preis von Falkenſtein ſah Szeged
trotz unſicheren Laufens als beſtes Pferd. Als der Hengſt mit
Volker vorging, konnte er die bis dahin führende Pandora leicht
erreichen und ſicher gewinnen. Auch bier gab es am Start einen
Zwiſchenfall, als Herculanum von Liebhaber einen ſo ſchweren
Schlag erhielt, daß er lahmte und nicht ſtarten konnte. Hier
zahlte der Renn=Klub die Einſätze zurück. Im Forſthaus=
Jagd=
rennen führte Beethoven, brach aus, wurde nachgeritten, konnte
aber nicht mehr in die Entſcheidung eingreifen. Snob führte
bis zum letzten Sprung, wo Steinadler aufkam und ihn nach
Kampf knapp hinter ſich ließ. Recht gut beſetzt war das letzte
Rennen, der Preis vom Frauenhof. Hier war Frühlingsbote,
der eigens aus Berlin geſchickt wurde, klar überlegen, zumal
O’Straßburg zu ſpät in die Entſcheidung eingriff.
1. Kinder=Rennen. Für Zweijährige. 2700 Mark, 1000
Meter: 1. H. v. Opels Cocktail (K. Narr), 2. Selecta, 3. Arber.
Ferner: Daly, Fafner, Strug, Euterpe. Tot.: 21. Pl. 11, 11,
17:10. Hals—3 Lg.
2. Saalburg=Jagdrennen. 2700 Mark, 3200 Meter: 1. E.
Bormes Woge (Mäßig), 2. Satyr, 3. Aviator. Ferner:
Dul=
cinea, Carla, Vergeßmichnicht. Tot.: 17, Pl. 15, 17:10. 1½—3 Lg.
3. Preis von Falkenſtein. Verkaufsrennen. 2700 Mark,
1800 Meter: 1. G. Ehrenfrieds Szeged (J. Staudinger), 2.
Vol=
ker, 3. Pandora. Ferner: Countryſide, Moulin Vert, Reveillee,
Mardonius, Lydta, Liebhaber, Kemal, Pumpus. Tot. 16, Pl.
13, 13, 21:10. 1½—1 Lg.
4. Forſthaus=Jagdrennen. Ehrenpreis und 3000 Mark, 3600
Meter: 1. M. Feldheims Steinadler (v. Egloffſtein), 2. Snob,
3. Trapper. Ferner: Beethoven. Tot.: 27, Pl. 13, 12:10. Kurzer
K.—2 Lg.
5. Preis von Weſterberg. Ehrenpreis und 5000 Mark, 1400
Meter: 1. M. J. Oppenheimers Teutone (Grabſch), 2. Exzellenz,
3. Tarzan. Ferner: Eylimi, Sphaira. Tot.: 12, Pl. 11, 13:10.
1—1½ Lg.
6. Grüneburg=Jagdrennen. Ebrenpreis und 5000 Mark,
4000 Meter: 1. A. Baers Gallican (O. Webe), 2. Boros, 3. Le
Gerfaut. Ferner: Ardente, Gianutri, Relicario. Tot.: 21, Pl.
14, 18:10. 5—1½ Lg.
7. Preis vom Frauenhof. 2700 Mark, 2000 Meter: 1. S
Kornblums Frühlingsbote (H. Teichmann), 2. O’Straßburg,
3. Valor. Ferner: Fettereſſe, Oriflamme, Orthos Lord Val,
Teddy Baer. Tot.: 19, Pl. 10, 10, 10:10. 1½—¾ Lg.
Trotzdem es auch am zweiten Tage regnete, war der
Beſuch ſehr anſprechend. Sportlich ſtand der Tag ſogar auf
höherem Niveau als der Sonntag. Beſonderen Beifall
erhiel=
ten die drei Siege des Stalles M. J. Oppenheimer, der in
Frank=
furt immer mehr Sympathien erwirbt. Das Hauptrennen, den
Preis von Waldfried, gewann der Oppenheimer Serapis leicht,
denn der Opelſche Scheinwerfer, der vom Geſtüt Weil
übernoni=
men wurde, hatte nichts zu beſtellen, die anderen noch weniger.
Serapis führte vom Start bis zum Ziel überlegen. Den
An=
fang der Siegesſerie des Stalles Oppenheimer machte Noſtra im
einleitenden Preis vom Grafenbruch. Die Stute kam gut vom
Start ab und führte ſtändig. In der Geraden ſchien Falkner
aufzukomen, fiel aber bald wieder ab. Ueberraſchend war der
dritte Sieg des Stalles mit Feſtinalente im Preis von Homburg.
Ihr wurde der Sieg aber nicht ſo leicht gemacht, denn die Stute
fand einen ſchlechten Start und mußte erſt im Bogen einen
Durchſchlupf ſuchen. Feſtinalente hatte noch einen harten Kampf
mit Aupa und Finſternis zu beſtehen, ehe ſie gewann. Im
Vogelsberg=Jagdrennen kam Kätherl 3 zu einem erwarteten
Er=
folge, lag faſt immer an der Spitze und ſiegte ohne Anſtrengung
gegen Conſul. Giat fiel beim Paſſieren des Wäldchens, der aus
Berlin eigens entſandte Muſtafa Kewal wurde beinmüde
ange=
halten. Kätherl 3 wurde nach dem Rennen von ihrem
Eigen=
tümer mit tauſend Mark über dem Einſatz zurückgekauft. Der
Stall Opel kam im Preis vom Odenwald durch Ruzilo zu ſeinem
einzigen Erfolg. Hier gab es endloſe Startverſuche, bei denen
Blocksberg immer am weiteſten wegbrach und Nordpol ſtehen
blieb. Als der Start endlich klappte, war Gio vorn vor Nordpol
und Mydear. Im Bogen ging Ruzilo vor, nahm im Einlauf
die Innenſeite und gewann knapp. Eine leichte Sache für
Con=
trahent war das Königsſteiner Jagdrennen. Contrahent war
weir überlegen und gab vom Start an nicht einen Augenblick die
Führung ab. Zum Schluß brachte der Preis vom Nömer noch
einen überraſchenden Sieg von Mumpitz, der in Frühlingsbote
einen Sieger des Vortages ſicher ſchlug. Frühlingsbote hatte
gleich die Spitze und lieferte Mumpitz im Einlauf einen harten
Kampf, den Mumpitz für ſich entſchied.
1. Preis vom Grafenbruch. 2700 Mk. 1800 Meter. 1. M. J.
Oppenheimers Noſtra (Grabſch); 2. Falkner; 3. Hadili. Ferner:
Sternche, Hilf dir ſelbſt, Thus bitte, Freimut, Dürer. Tot.: 14,
Pl. 11, 12. 19:10. 4—34 Lg.
2. Preis von Homburg. Ehrenpreis und 2700 Mk. 1200 Mtr.
1. M. J. Oppenheimers Feſtinalente (Grabſch); 2. Aupa: 3.
Fin=
ſternis. Ferner: Hora, Eifel, Farmerin, Metis, Antenor,
Sonnen=
ſchein 3, Deluſion, Lichtelfe. Tot.: 71, Pl. 15, 13, 15:10. 1 L.—K.
3. Vogelsberg=Jagdrennen. Verkaufsrennen. 1. A. Pfiſters
Kätherl 3 (Ch. Seiffert); 2. Conſul 2: 3. Mouſſine. Ferner:
Stroumen, Muſtafa Kewal, Sanna Anna. Tot.: 35, Pl. 17, 44,
47:10. 4—2 Lg.
4. Preis vom Odenwald. 3000 Mk. 1400 Meter. 1. H. v.
Opels Ruzilo (Narr); 2. Gio; 3. Nordpol. Ferner: Parades,
Mydear, Blocksberg, Perfekt, Mira 2, Juif Errant. Tot.: 57,
Pl. 22, 17, 16:10. ½—3
5. Preis von Waldfried. Ehrenpreis und 5000 Mk. 2000
Meter. 1. M. J. Oppenheimers Serapis (Grabſch); 2.
Schein=
werfer; 3. Jſonzo. Ferner: Sphaira. Tot.: 14, Pl. 10, 11:10.
5—2½ Lg.
6. Königſteiner Jagdrennen. Ehrenpreis und 5000 Mark.
3600 Meter. 1. A. Bgers Contrahent (Wehe); 2. Capland;
3. Goldlack. Ferner: Mozart, Petronius. Tot.: 21, Pl. 16, 30:10.
2—3 Längen.
7. Preis vom Römer. 2700 Mr. 2000 Mtr. 1. M.
Ober=
meiers Mumpitz (Wenzel); 2. Frühlingsbote; 3. Volker. Ferner:
Südwind, Kemal, Luſtgarten, Canio, Kofel. Tot.: 114, Pl. 18,
14, 18:10. ¼4 Lg.—Kopf.
Sportliche Tagesſchau.
Vierſtädte=Tenniskampf der Junforen. Am zweiten Pfingſtfeierjag
wurde auf den Rot/Weiß=Plätzen in Berlin ein Vierſtädte
Tennis=
kampf der Juniorenmannſchaften von Berlin, Breslau. Danzig und
Hamburg abgeſchloſſen. Nachdem Berlin gegen Danzig und Hamburg
gegen Bremen gewonnen hatten, lieferten ſich Berlin und Hamburg den
Endkampf, den die Reichshauptſtädter mit 6:3 Siegen, 14:10 Sätzen und
117:108 Spielen für ſich entſchieden.
Probeſpiel der deutſchen Handballelf. Die deutſche Handball=
Länder=
mannſchaft, die am 12. Juni in Wien gegen die Vertreter von
Oeſter=
reich antreten wird, trug in Berlin ein Uebungsſpiel gegen eine
Ber=
liner Verbandsmannſchaft aus und gewann mit 14:5 (5:1) Toren.
„Silberpokal vom Main”, Regen und Sturm beeinträchtigten das
am zweiten Feiertag ausgetragene Dreier=Mannſchaftsfahren um den
„Silber=Pokal vom Main”. Von den 13 geſtarteten Mannſchaften kamen
nur fünf über die 92 Kilometer lange, ſchwere Strecke. R.V. Germania=
Frankfurt a. M. beendete das Rennen zum dritten Male als Sieger und
konnte ſich damit endgültig in den Beſitz des Pokals ſetzen. — Das
Er=
gebnis: 1. Germania Frankfurt (Rippel, Arthur Müller, Nuppert,
Gockenbach) 3:38,59 Std., 2. Velociped=Club Darmſtadt,
3:19,10 Std., 3. R.V. Adler Hanau=Keſſelſtadt, 3:23 Std., 4. Bycicle=
Klub Frankfurt a. M. 3:30,4 Std., 5. Edelweiß Niederrad 3:36,55 Std.
Das D.R.11. Straßenrennen Köln-Berlin wurde von dem Berliner
W. Arndt mit großem Vorſprung gewonnen.
Ein Opfer der Witterung wurden die Bahnrennen in Berlin (
Olym=
pia) Düſſeldorf und Chemnitz.
Die Radrennen in Braunſchweig ſahen über 25 Kilometer und eine
Stunde den Hannoveraner Möller vor Roſellen, Feja und Sawall
in Front.
Um das Goldene Rad von Viernheim. Das über 140 Klm. führende
Straßenrennen von Viernheim über Bensheim-Darmſtadt—Neu=
Iſen=
burg—Groß=Gerau und zurück ſah eine nur ſchwache Beteiligung und
litt ſehr unter der ſchlechten Witterung. Das Ergebnis lautete: 1 Lah=
Bamberg 4:27 Stb., 2. Weidenſee=Weimar, Radſtärke zurück; 3. Denzler=
Bamberg, eine Länge zurück; 4. Glemſer=Stuttgart; 5. Roth=
Schwein=
furt. (Veranſtaltung der V. S. R.V.)
Mannſchafts=Klubkampf im Amateurboxen in Mannheim. In den
Kaiſerſälen in Mannheim wurde am Montag von einer anſehnlichen
Zuſchauermenge ein Klubkampf im Mannſchaftsboxen zwiſchen dem
V.f. R. Mannheim und dem B.C. Düſſeldorf ausgetragen. Die
Düſſel=
dorfer, die über die beſſere techniſche und taktiſche Durchbildung
verfüg=
ten, ſiegten überlegen mit 10:4 Punkten. Die Ergebniſſe:
Bantam=
gewicht: Schreib II=Düſſeldorf ſchlägt Henſel=Mannheim nach
Punk=
ten; Miſchgewicht: Prahl=Düſſeldorf ſchlägt Kergel=Mannheim
nach Punkten; Fliegengewicht: Rottweiler=Düfſſeldorf ſchlägt
Hechler=Mannheim in der zweiten Runde k.o.; Leichtgewicht:
Streib I=Düſſeldorf ſchlägt Philipp=Mannheim nach Punkten;
Wel=
tergewicht 4: Störb=Düſſeldorf ſchlägt Roſenfeld=Mannheim nach
Punkten; B: Kronenberger=Düſſeldorf ſchlägt Krieger=Mannheim nach
Punkten; Halbſchwergewicht: Frank=Mannheim zwingt
Holz=
apfel=Düſſeldorf in der zweiten Runde zur Aufgabe.
Amateur=Boxkampf Dortmund—Eſſen 14:10. In Anweſenheit von
Rudi Wagener, der vom Dortmunder Stadtverband ſür Amateurboxen
zum Ehrenmitglied ernannt wurbe, fand am Samstag in Dortmund
ein Amateur=Städteboxkampf zwiſchen den Mannſchaften von Dortmund
und Eſſen ſtatt, den die Dortmunder mit 14:10 Punkten knapp
ge=
wannen.
München 1860 gewann das Fußball=Turnier von Red Star
Olym=
pique=Paris mit einem 1:0 Sieg über die Elf des Gaſtgebers und mit
einem 2:0 Erfolg über den neuen franzöſiſchen Meiſter C.A. Paris.
Großer Preis von Bayern der Traber. Am Sonntag kam auf der
Traberbahn in München=Daglfing der „Große Preis von
Bayern”, ein Stichfahren über 1600 Meter im Werte von 7000 Mark
zur Entſcheidung. Das Fahren wurde eine ſichere Beute des
Amerika=
neus Sankt Robert, der eigens aus Hamburg entſandt war. Im erſten
Stechen wurde Sankt Robert nicht mehr angeſtrengt, als die
Ueberlegen=
heit von Probſteller feſtſtand. Daſüir holte er ſich aber die beiden
näch=
ſten Stechen in überlegener Manier und gewann ſo im Geſamtergebnis
ſicher vor Probſteller und Judge Lee.
Byſehrab gewinnt das öſterreichiſche Derby. Zum 60. Male kam
am Samstag auf der Freudenau bei Wien das öſterreichiſche Derby zur
Entſcheidung. Von den ſieben Teilnehmern war Vyſehrab (Stecker) der
weitaus Beſte. Der Hengſt des Stalles Cechoflavia ſiegte ſicher vor
Bru=
tus (Scheibal) und Sodamint (Hochbauer). Die Wetten waren 6:10 auf,
2:1, 8:1. Der Sieger ſtartet beſtimmt im Deutſchen Derby.
Schüller bleibt doch in Krefeld. Die Nachricht, daß Schüller aus den
Krefelder Preußen ausſcheiden würde, war etwas verfrüht. Wenn auch
Schüiller nach Dresden überſiedelt, was übrigens erſt am 1. Juli der Fall
ſein wird, ſo bliebe er doch Mitglied der Krefelder Preußen, für die er
zum mindeſten noch in dieſer Saiſon offiziell ſtarten würde. Es iſt
aller=
dings auch möglich, daß Schüller von einem Stellungswechſel nach
Dres=
den ganz abſehen kann und ſchließlich doch in Krefeld anſäſſig bleibt.
Troßbach in Lemberg. Der deutſche Hürdenmeiſter Heiner
Troß=
bach ſtartet auf Grund einer Einladung bei den vom 1.—13. Juni in
Lemberg ſtattfindenden leichtathletiſchen Wettbewerben. Seine Gegner
ſind Weilheim=Wien und Jandera=Prag.
Die Hoppegartener „Union”.
Neuer, überzeugender Sieg von Torero.
Dem ungeheuren Intereſſe, das in Berlin für das „Union=
Rennen” das ſogenannte „Berliner Derby” herrſcht, konnte auch
der Regen keinen Abbruch tun. Der Beſuch war ſo ſtark, wie
man es bei einem ſo bedeutſamen Ereignis erwarten konnte,
Der Reiz der mit 40 500 Mark bewerteten Derby=Prüfung lag
weniger in der neuerlichen Begegnung Torero—Mah Jong—
Ausbund, als in dem Start des in England gezüchteten Tullus
Hoſtilius, der hier klarlegen ſollte, ob er im Derby ein
gewich=
tiges Wort mitſprechen kann. Hoppegarten, die vornehmſte
deutſche Nennbahn, erlebte einen großen Tag mit dem
über=
legenen Sieg des Blumenfeld/Samſonſchen Torero, der klar
be=
wies, daß er augenblicklich der beſte ſeines Jahrgangs iſt. Es
iſt wirklich ſehr bedauerlich, daß der ausgezeichnete Hengſt nicht
im Derby ſtarten kann, wo er ſicher die größte Rolle geſpielt
hätte, da er tatſächlich keinen Dreijährigen in Deutſchland zu
fürchten hat. — Das durch die Statiſten Sandoval und
Lima=
nova auf ſechs Teilnehmer verſtärkte Feld kam ſchnell vom 2200=
Meter=Start weg. In Front lagen Ausbund und Gurt an
Gurt mit ihm Mah=Jong, die eine ſchnelle Fahrt vorlegten, in
dem Beſtreben, den als Nichtſteher verſchrienen Tullus Hoſtilius
zur Strecke zu bringen. Ende der Gegenſeite lag zwiſchen ihnen
und Torero noch ein Abſtand von drei Längen, und abermals
drei Längen zurück folgte Tullus Hoſtilius vor Limanova. Im
Dahlwitzer Bogen rückte Torero auf. Als er eingangs der
Ge=
raden die Führenden erreicht hatte, waren dieſe bereits klar
ge=
ſchlagen. Torero mußte jetzt noch den Angriff von Tullus
Ho=
ſtilius abwehren. Am Anberg lag der Schimmel in guter
Hal=
tung, konnte aber im Augenblick nicht mehr ſchneller werden.
Als Haynes Torero mit der Peitſche aufforderte, zog dieſer noch
einmal an und paſſiert unter brauſendem Jubel als Sieger das
Ziel mit einer Länge Vorſprung vor Tullus Hoſtilius. Weitab
führte Ausbund den Reſt an. — Ein weiteres Ereignis brachte
der Pfingſtmontag mit der „Goldenen Peitſche” der klaſſiſchen
Fliegerprüfung. Hier zeigte der Weiler Oberwinter eine gute
Form und ſiegte vor Indigo und Aeolus in der guten Zeit von
1:13,9 Minuten.
1. Janorant=Nennen. 2800 Mark, 1600 Meter: 1. Frhrn.
S. A. v. Oppenheims Baba (L. Varga), 2. Original, 3.
Alten=
berg. Ferner: Orlandus, Arcadius, Byll, Formoſus, Arndt,
Lieſerer, Das Lied, Gute Sitte. Tot.: 13, Pl. 13, 27, 20:10.
Kopf-Hals.
2. Verſuchsrennen der Stuten. Für Zweijährige. 2800 Mark,
1000 Meter: 1. A. u. C. v. Weinbergs Pelopea (O, Schmidt)
2. Ferrara, 3. Ota. Ferner: Forelle, Wien, Conferva,
Gond=
wana, Legende, Minnelied, Ordensſchweſter, Tagora, Die Linde
Pantomine, Krönung, Offenſive. Tot.: 27, Pl. 13, 16, 19:10.
3—1½ Lg.
3. Adonis=Rennen. Für Dreijährige. 3900 Mark, 2000
Meter: 1. Dr. O. Kampfhenkels Vineta (E. Böhlke), 2. Saladin,
3. Fonar. Ferner: Reichstag, Mohrenglück, Fenja Tot.:
Pl. 27, 37:10. Kz. Kopf—4 Og.
4. Goldene Peitſche. Ehrenpreis und 10400 Mark 1200
Meter: 1. Geſtüt Weils Oberwinter (W. Tarras), 2. Indigo,
3. Aeolus. Ferner: Wacholder, Maifahrt, Mannestreue,
He=
lios, Theoderich, Graue Theorie. Tot.: 19, Pl. 11, 13, 12.10.
1½—1½ Lg.
5. Union=Rennen. Für dreijährige Hengſte und Stuten.
Ehrenpreis und 40 500 Mark, 2200 Meter: 1. O. Blumenfelds
und R. Samſons Torero (E. Haynes), 2. Tullus Hoſtilius
(Janek), 3. Ansbund (O. Schmidt). Ferner: Limanova, Mah
Jong, Sandoval. Vot.: 18, Pl. 12, 14:10. 1—3½ Lg.
6. Verſuchsrennen der Hengſte. Für Zweijährige. 2800
Mark, 1000 Meter: 1. A. u. C. v. Weinbergs Audax (O. Schmidt).
2. Palifander, 3. Smaragd. Ferner: Skalde, Konkurrent, Prinz
Eugen, Nottländer, Dudelmann, Tartar, Seeſturm. Tot.: 2.)
Pl. 12, 12, 24:10.
7. Gaſtfreund=Nennen. 2800 Mark, 1800 Meter: 1.
Abtei=
lung: 1. Gräfin A. Oſtheims Himalaya (E. Böhlke), 2. Oſiris,
3. Bube. Ferner: Nutria, Traunegg, Winnetou, Credo,
Tor=
quato. Tot.: 45, Pl. 16, 12, 18:10. 2—2 Lg. — 2. Abteilung:
1. W. Lindenſtaedts Morgenſtern (Biedermann), 2. Die
Köni=
gin, 3. Heliotrop. Ferner: Opponent, Plutarch, Oblige,
Re=
gina 2., Felſenquelle. Tot.: 21, Pl. 11, 11, 14:10. 6 Lg.—Kopf.
Radfahren.
Velociped=Club 1899 E. V.
Hans Franke gewinnt den 1. Lauf zur
Klub=
meiſterſchaft.
Traditionsgemäß iſt mit dem „Frühjahrs=Eröffnungsrennen”
— das am 1. Feiertag, vormittags 6½ Uhr, auf der bekannten
Strecke gefahren wurde — der erſte Lauf zur Klubmeiſterſchaft
des V. C.D. verbunden. Bis auf Gans und Walkenhorſt —
er=
ſterer liegt noch an den Folgen ſeines Sturzes im Städtiſchen
Krankenhaus, Walkenhorſt ſchonte ſich für Hanau am 2.
Feier=
tag — ſtartete die geſamte Rennmannſchaft des Klubs.
Sieger wurde Hans Franke mit 42 Minuten 44 Sekunden
trotz ſehr friſcher Morgenluft und Gegenwind: im Training hat
er die 40 Minuten noch weit unterboten. Ihm folgte Georg
Diemer, der den mit 2 Minuten Vorgabe bedachten
Drahtreifen=
fahrer Berni Hoffmann wenige Meter vorm Ziel erreichen und
im Endſpurt auf den 3. Platz verweiſen kann. Viktor Renſchler,
der ſich anſcheinend nur bei bergigem Gelände wohl fühlt, folgt
als Vierter, dann Ludwig Gernand, Guſtav Karnold, Leo
Hoff=
mann, Trietſch. Franz Bukowfki muß am Einſiedel wegen
Lenkerbruchs aufgeben.
Ergebniſſe: 1. Hans Franke 42,44 Min., 2. Georg
Die=
mer 43,50, 3. Berni Hoffmann 43,51 (2 Min. Vorgabe), 4.
Vik=
tor Renſchler 45,19, 5. Ludwig Gernand 46,27, 6. Guſtav
Kar=
nold, 46,15, 7. Leo Hoffmann 47,11, 8. K. Trietſch 47,54 Min.
Meiſterſchaften des Oeutſchen Arbeiter=
Der größe deutſche Radſportverband, der Arbeiter=
Radfahrer=
bundSolidarität, hielt am 1. Feiertag die Entſcheidungskämpſe
ſeiner Bundesmeiſterſchaften auf den Straßen im Frankfurter
Stadtwald beziehungsweiſe auf der Stadionrennbahn ab. Die
Ergebniſſe lauten:
50 Kilometer: 1. Franz Appel=München 1:27,55 Std. 2. Hans
Forſtmeier=Nürnberg 2 Lg. zur. 3. Willi Wuſtlich 4 Lg. zur.
50 Kilometer Mannſchaftsfahren: 1. Guben (Gau 9) 1:22,22 Std.
2. Augsburg 1:25,18 Std. 3. Dietzenbach 1:26,15 Std.
20 Kilometer (Altersklaſſe): 1. Fritz Haſſert=Mutterſtadt 32:17,3
Min. 2. Pummer=München 32:18,4 Min. 3. Friedrich
Kirch=
berg 32:19,0 Min.
10 Kilometer: 1. H. Schuſter=München 19:12,4 Min. 2. F.
Wer=
ner=Scheidelſvitz eine halbe Länge zurück. 3. Beck=
Friedrichs=
hafen 19:13 Min.
2 Kilometer (Jugendklaſſe): 1.-E. Albrecht=München 3:36,2 Min.
2. Moraſch=Mannheim 3:36,2 Min. 3. Neukam=Fürth 3:37,3.
6 mal 2000 Meter=Stafette: 1. München (Gau 20) 20:14,1 Min.
2. Crumſtadt 20:33,3 Min. 3. Mannheim 20:37 Min.
100 Meter=Langſamfahren: 1. J. Stadtler=Kiefersfelden 15:46,3
Min. 2. Weiland=Wörsdorf 14:21 Min. 3. Reiter=Halle a. d.
S. 8:37,35 Min.
Bahnmeiſterſchaften.
1000 Meter: 1. Hans Fiſch=Darmſtadt. 2. Forſtmeier=Nürnberg
2 Lg. zurück. 3. Sedlmeyer=Augsburg 1½ Lg. zurück.
2000 Meter: 1. Göbel=Rüſſelsheim. 2. Graf=Ingolſtadt. 3. Meyer=
Köln.
5000 Meter: 1. Fiſch=Darmſtadt. 2. Müller=Köln ¼ Lg. zurück.
3. Forſtmeier=Nürnberg 1 Lg. zurück.
5000 Meter (Altersklaſſe): 1. Haſſert=Mutterſtadt. 2. Lubach=
Berlin 30 Meter zurück. 3. Felger=Fürth 20 Meter zurück.
10 000 Meter: 1. Fiſch=Darmſtadt. 2. Lothra=Kottbus /4 Lg.
zu=
rück. 3. Forſtmeier=Nürnberg 3 Lg. zurück.
Länderkampf 5 Kilometer: 1. Stoll=Oeſterreich. 2. Fiſch=
Deutſch=
land 2 Lg. zurück. 3. Maiſonneur=Frankreich 3 Lg. zurück.
4. Pirſon=Belgien 4 Lg. zurück.
Länderkampf 10 Kilometer: 1. Stoll=Oeſterreich 12 Punkte. 2.
Pir=
ſon=Berlien 6 Punkte. 3. Souliac=Frankreich 4 Punkte.
4. Fiſch=Deutſchland 2 Punkte.
6. Etappe des Gr. Opelpreiſes von Deutſchland.
Gugau=Rüſſelsheim ſiegt.
Die Ergehniffe.
ſe: 1. Guggu, Rv. Op.I Rüſſelsheim,
8:54 Std., 2. Geher=Rüſſelsheim, 3. Dumm=Rüſſelsheim, 4. Geisdorf=
Rüſſelsheim, 5. Ebeling=Köln, 6. Toni Reitberger=München, 7. Müller=
Rüſſelsheim 8:57,52 Stunden 8. P. Röſen=Rüſſelsheim, 9. Zeißner=
Rüſſelsheim, 10. W. Müller=Rüſſelsheim, 11. Schröder=Rüſſelsheim —
alle dichtauf. B=Klaſſe 1. Unbehauen=Nürnberg 8:53,54 Std.,
2. L. Pfiſter=Schweinfurt, 3. Hertig=Dresden, 4. Dabiſch=Dresden,
5. Herbärtt=Dresden — alle dichtauf.
Br. Wolke gewinnt die 7. Etappe. — R. Wolke führt im
Geſamt=
klaſſement.
Das Ergebnis ber 7. Etappe. A=Klaſſe: 1. Br. Wolke=Chemnitz
11:05 Stunden, 2. Feder=Berlin, dichtauf, 3. Schindler=Chemnitz, 4. Röſch=
Chemnitz, 5. R. Wolke=Chemnitz, 6. Reim=Chemnitz 11:06 Stunden,
7. Buſſart=Berlin, dichtauf, 8. Michael=Rüſſelsheim, dichtauf, 9. Gugau=
Rüſſelsheim 11:08 Stunden, 10 Kemmeter=München 11:09 Stunden,
11. K. Kohl=Rüſſelsheim 11:09 Stunden. — B=Klaſſe: 1. Hertwig=
Dresden 11:07 Stunden, 2. Doſt=Rüſſelsheim 11:28 Stunden, 3.
Kreutzin=
ger=München 11:29 Std., 4. Hahn=Leipzig 11:42 Std., 5. Kuhn=
Augs=
burg 11:44 Süd.
Das Geſamtklaffement:
1. R. Wollke=Chemitz 60:35,03 Stunden, 2. Bruno Wolke=Chemnitz
60:48,25 Std., 3. Reim=Chemnitz 60:51,56 Std., 4. Gugau=Rüſſelsheim
60:55,55 Std, 5. Müller=Köhn 61:21,/42 Std.
Kegeln.
200=Kugelkampf.
Am vergangenen Samstag wurde der 200=Kugelkampf
fort=
geſetzt. Es waren hauptſächlich Mitglieder der 1. Niege, die
ſtatt dem üblichen Training ihre 200 Kugeln abſchoben.
Ober=
holzer Thümmel und Verbandsmeiſter Grün waren in
beſon=
ders guter Form und erzielten die beſten Reſultate.
Die Einzelergebniſſe ſind folgende: 1. Thümmel 1104 Holz,
2. Grün 1074, 3. Schönfeld 1035, 4. Reichert 1024, 5. Sattler
1018, 6. Schüßler 1015 Holz.
Der intereſſante Kgmpf wird nſchten Samstag und
Sonn=
tag fottsst=
Seite 8
Dienstag, den 7. Juni 1927
Nummer 156
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Muſikaliſcher Leiter: Berthold Sander.
Spielleiter: Heinrich Kuhn
Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp
Perſonen:
Graf Peter Homonay, Obergeſpan des
Temeſer Comitates . . Leo Byrczinski
Conte Carnero, kgl Kommiſſar . Hans Ney
Sändor Bärinkay, ein
junger Emigrant . . . . Guſtav Deharde
Kälman Zſupän, ein reicher Schweine=
Heinrich Kuhn
züchter im Banate".
Arſena, ſeine Tochter . Sitta Müller=Wiſchin
Mirabella, Erzieherin im
Hauſe Zſupän’s . . . . Martha Liebel
Ottokar, ihr Sohn . . . . Eugen Vogt
Czipra, Zigeunerin . . . Anna Jacobs
Saffi, Zigeunermädchen . Paula Kapper
Päli
J6szi
Ferké ( Zigeuner
Mihältyz
Ein Herold. . . . . . . Adolf Klotz
Seppl, ein Laternenbub . Hch. Krichbaum
Mikſa, ein Schiffsknecht . Wilh Wegerich
rſena’s Freundin . . . . Annelies Roerig
Junge Cſiko’s, Schiffsknechte, Zigeuner,
Zigeunerinnen und Zigeunerkinder,
Trabanten, Grenadiere, Tambours,
Huſären, Marketenderinnen, Pagen,
Hofherren, Hofdamen, Ratsherren, Volk uſw.
Tänze einſtudiert von Manda von Kreibig.
Ort der Handlung: 1. Akt: Im Temeſer
Banate. 2. Akt: In einem Zigeunert orfe
ebendaſelbſt. 3. Akt: In Wien. — Zeit der
Handlung: Gegen Mitte des 18. Jahrh.
reiſe der Plätze 1 bis 10 Mk.
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Nach dem 1. und 2 Akt
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Anfang 7 Uhr. Preiſe 1—10 Mk
Kleines Haus: Geſchloſſen.
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