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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illnſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 153
Freitag, den 3. Juni 1927.
190. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erliſcht
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auſträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtlſcher Beitrelbung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Banl und Darne
ſtädter und Nationalbant.
* Diplomatie ohne Machtmittel.
Das hilfloſe Deutſchland. — Neue Einwände
gegen Beſatzungsverminderung und
Rhein=
land=Räumung. — Locarno, ein totes Wort.
Die aus der engliſch=ruſſiſchen Spannung notwendig ſich
er=
gebende außenpolitiſche Verſteifung der Dinge wirkt ſich
natur=
gemäß für Deutſchland beſonders ungünſtig aus, weil wir
ge=
zwungen ſind, Diplomatie ohne Machtmittel zu
machen, alſo nur taktiſche Vorteile ausnutzen können, die nicht
ſehr viel wert ſind in einem Augenblick, wo die Einſchätzung
des militäriſchen Faktors ſteigt. Deutſchland muß ſich alſo darauf
einſtellen, die ohnehin beſcheidenen Erwartungen, die wir auf
Fortſchritte in der für uns brennendſten Frage hatten, noch weiter
zurückzuſchrauben. An eine Räumung der Rheinlande iſt, wie
die Dinge liegen, gegenwärtig gar nicht mehr zu denken. Der
Reichsaußenminiſter hatte die Abſicht, bei der Ratstagung in
Genf dieſe Frage erneut anzuſchneiden. Wir halten es aber nicht
für ausgeſchloſſen, daß er auch darauf verzichtet, weil er von der
Ausſichtsloſigkeit, überzeugt iſt, zumal da jetzt England die
Rheinlandbeſetzung dazu ausnutzen will, um
ein ſtarkes Druckmittel gegen Deutſchland auf
alle Fälle in der Hand zuhaben.
Auch in den Verhandlungen über eine
Herab=
ſetzung der Beſatzungsſtärke ſind irgendwelche
Fortſchritte nicht zuverzeichnen. Die Ententeſtaaten
ſüchen geradezu nach Vorwänden, um jedes Entgegenkommen
hinauszuſchieben, obwohl an ihrem Verſprechen von Locarno doch
eigentlich nichts zu drehen und zu deuteln iſt. Sie geben ſich
größte Mühe, die Sache auf ein totes Gleiſe zu ſchieben. Sie
weiſen darauf hin, daß in dieſem Zuſammenhang mit der
Räu=
mung die Generalquittung an Deutſchland noch nicht erteilt ſei,
weil einige Kleinigkeiten, wie das Kriegsgerätegeſetz, noch nicht
erledigt ſeien. Sie wollen ſich auch davon überzeugen, ob die
Kaſernenräume auch wirklich vermietet ſind und ob die nach ihrer
Meinung erforderliche Aenderung der Polizeigeſetze der
einzel=
nen Länder ſchon erfolgt ſind. Darüber hinaus verſteifen ſie ſich
auf die Beſichtigung der in den Oſtfeſtungen erfolgten
Zerſtörun=
gen und machen daraus gewaltſam eine Preſtigefrage, nur um
den Abſchluß der ganzen Verhandlungen hinausſchieben zu
kön=
nen. Ein unerfreulicher Zuſtand, der in Deutſchland die Zahl
derjenigen vermehren muß, die berechtigte Zweifel in den Sinn
der Locarnopolitik äußern. Wenn die Botſchafter von England
und Frankreich in Berlin uns offiziell zu Protokoll geben, daß
ihre Staaten an der Locarnopolitik feſthalten, ſo kann uns das
wenig nützen angeſichts der Tatſache, daß Chamberlain und
Briand immer noch nicht daran denken, die uns in Locarno
ge=
gebene Zuſage, die doch für uns die Vorausſetzung der ganzen
Verträge war, zu halten.
*
Deutſchland in ver Weitwirtſchaft.
Die deutſch=franzöſiſchen Wirtſchaftsbeziehungen.
Das Reichskabinett war am Donnerstag wieder zu einer
Sitzung zuſammengetreten, die mit einer Tagesordnung von
außerordentlicher Länge belaſtet war. Da aber eine Reihe von
Reſſortminiſtern fehlte, blieb als wichtigſter Gegenſtand der
Unterhaltung der Bericht über die
Weltwirtſchafts=
konferenz, der von Reichswirtſchaftsminiſter Curtius
einge=
leitet, von dem Staatsſekretär Dr. Trendelenburg ergänzt wurde.
Im Anſchluß an die eigentliche Kabinettsſitzung blieben die
Mitglieder noch beim Reichskanzler zuſammen, wobei auch die
übrigen Mitglieder der Wirtſchaftsdelegation ihre Erfahrungen
und Beobachtungen mitteilten, worauf der Kanzler den einzelnen
Mitgliedern der Delegation den Dank des Reiches ausſprach.
Grundlage der Beſprechung bildete das geſamte Material der
Weltwirtſchaftskonferenz, die Protokolle, der Schlußbericht und
die Kommiſſionsberichte. Auch der Reichstag und der Reichsrat
werden ſich nach den Feiertagen mit dieſem Thema beſchäftigen,
weil ſchließlich alle Staaten, die an einer Intenſivierung des
Welthandels intereſſiert ſind, dafür Sorge tragen müſſen, daß
die hoffnungsvollen Anfänge der Bekämpfung des
wirt=
ſchaftlichen Imperialismus nicht wieder
verſchwin=
den. Rein techniſch iſt dabei die Frage von Bedeutung, wie der
Völkerbund ſelbſt die Angelegenheit weiter behandeln will.
Der Völkerbund hat bereits als ſtändiges Organ eine
Wirt=
ſchaftskommiſſion, deren Aufgabe es ſein ſoll, die Ergebniſſe der
bisherigen Beſprechungen auszuwerten und auszugeſtalten. Es
wäre eine unbegreifliche Komplizierung, wenn nun noch eine
weitere Kommiſſion beſonders für dieſe Frage eingerichtet würde
oder wenn etwa gar der Verſuch gemacht werden ſollte, das
Ko=
mitee in ſeiner gegenwärtigen Geſtalt zu erweitern, weil dadurch
neue Erſchwerungen geſchaffen würden, die der praktiſchen Arbeit
im Wege ſtehen. Die erſten praktiſchen Erfolge der Konferenz
werden auch nur möglicherweiſe negative ſein, die ebenfalls
Ein=
fluß auf die weitere Geſtaltung der deutſch=franzöſiſchen
Wirt=
ſchaftsverhandlungen haben. Unmittelbar nach Pfingſten ſollen
die Beſprechungen in Paris wieder aufgenommen werden. Die
Franzoſen ſind ſchwer verärgert dadurch, daß ſie in Genf in der
Frage des Protekticnismus und des Kartellweſens eine peinliche
Niederlage erlitten. Es wäre nicht unmöglich, daß ſie ſich dafür
nun zunächſt einmal an Deutſchland rächen würden. Die Zeit
drängt immer mehr, der 1. Juli iſt der Stichtag, an dem eine
Entſcheidung gefallen ſein muß. Wir werden alſo wieder den
Franzoſen die grundſätzliche Frage vorlegen, wie ſie ſich jetzt
eigentlich im Prinzip zu unſerer Forderung einer Herabſetzung
ihrer Minimalzölle ſtellen wollen. Im Lage der Wirtſchaftler
hat ſich in Frankreich mancherlei geändert. Der Proteſt der
gan=
zen Exportinduſtrie hat ſich immer mehr gegen die Höhe der
Bollſätze, wie ſie in der franzöſiſchen Novelle vorgeſehen ſind,
entwickelt. Es fragt ſich nur, ob nicht für das franzöſiſche
Kabi=
nett politiſche Geſichtspunkte ausſchlaggebend ſind, um zunächſt
die Verhandlungen mit Deutſchland zum Scheitern zu bringen,
was allerdings dann auch vermutlich ein ähnliches Ergebnis bei
den Verhandlungen Frankreichs mit Belgien und der Schweiz
zur Folge hätte, ſo daß Frankreich nach allen Seiten vom
Kon=
tinent abgeſchloſſen bliebe.
In dieſem Zuſammenhang iſt aber auch für Deutſchland die
Frage zu entſcheiden, was wir ſelbſt mit unſerem Zolltarif
machen, der am 1. Auguſt abläuft. Im Kabinett ſcheint die
An=
ſicht vorherrſchend zu ſein, daß wir am beſten daran tun, das
Proviſorium langfriſtig zu verlängern, weil jede Veränderung
in den Sätzen, ob ſie vom Kabinett oder vom Reichstag angeregt
werden, zu endloſen Auseinanderſetzungen ſühren und das ganze
Gebäude, das ja an ſich nur ein Notbehelf iſt, ſprengen könnte.
Es iſt ja bekannt, daß beſonders von landwirtſchaftlicher Seite
Aenderungen einzelner Sätze gewünſcht werden. Vermutlich
wird man aber doch darauf kommen, alles beim alten zu laſſen,
um auch außenpolitiſch keine Hinderniſſe aufzurichten.
Pandervelde über die Weltwirtſchaftskonferenz
EP. Brüſſel, 2. Juni.
In der Kammer erklärte der Außenminiſter Vandervelde, die
Genfer Wirtſchaftskonferenz habe unbeſtritten dazu beigetragen,
durch Förderung der wirtſchaftliſchen Internationaliſierung zu
freiem Austauſch, Gleichheit der Nationen und Stabilität der
internationalen Abkommen zu gelangen. Sie habe die enge
wirt=
ſchaftliche Abhängigkeit der Völker voneinander gezeigt und
dar=
getan, daß jede enge nationaliſtiſche Politik ſchädlich ſei, nicht nur
für das Volk, das dieſe Politik betreibe, ſondern auch für alle
übrigen Völker. Sie ſei daher zu dem Schluß gekommen, daß
Zollmaßnahmen nicht mehr als ausſchließliche Angelegenheit der
Souveränität der Einzelſtgaten zu betrachten ſeien, ſondern daß
ſie die Geſamtheit der Völker angingen, daß ſie einen
inter=
nationalen Charakter beſäßen, und daß daher der Völkerbund
ſich damit befaſſen müſſe. Er werde demnächſt der Kammer die
in Genf gefaßten Beſchlüſſe vorlegen, und die Kammer werde
feſtellen können, daß keiner dieſer Beſchlüſſe im Widerſpruch zu
der bisherigen belgiſchen Politik oder zu den Intereſſen Belgiens
ſtehe. Die Regierung wünſche daher heute ſchon zu erklären, daß
die von der Kammer ausgearbeiteten Richtlinien ihren vollen
Beifall fänden, und daß ſie bereit ſei, ſich mit anderen
Regie=
rungen auf der von der Konferenz aufgeſtellten Grundlage zu
verſtändigen.
Der Kampf um das franzöſiſche
Zündholz=Monopol.
Poincarés Kabinett gefährdet?
Paris, 2. Juni.
In parlamentariſchen Kreiſen, ſieht man mit gewiſſer
Un=
ruhe den kommenden Kammerſitzungen entgegen, denen man
ent=
ſcheidende Bedeutng für das Kabinett Poincaré beimißt. Auf
der Rechten ſucht man Optimismus zur Schau zu tragen und
von einer Offenſive gegen die Regierung und einer
antiminiſte=
riellen Verſchtvörung zu ſprechen. Man kündigt einen Angriff
gegen das Kabinett bei der Beratung des auf der Tagesordnung
der heutigen Vormittagsſitzung ſtehenden
Zündholzmonopol=
geſetzentwurfes an. In der Vormittagsſitzung der Kammer legte
Poincaré in Fortſetzung ſeiner am Dienstag unterbrochenen
Rede weiterhin die Vorteile des von der Regierung eingebrachten
Geſetzentwurfes betreffend die Verpachtung des
Zündholzmono=
pols dar. Neben Vorteilen für das Schatzamt ſpiele eine Rolle,
daß durch die Erhöhung der Ausfuhr die franzöſiſche
Handels=
bilanz günſtig beeinflußt würde. Die Kaution von 80 Millionen
Dollar könne unter Umſtänden zur Rückzahlung einer
amerika=
niſchen Anleihe benutzt werden. Die Intereſſen der Verbraucher
und der Arbeiterſchaft ſeien gewahrt. Denn einerſeits würden
die Verkaufspreiſe vom Finanzminiſterium feſtgeſetzt,
anderer=
ſeits das Perſonal vor Entlaſſungen geſchützt und am Gewinn
beteiligt.
Der Berichterſtatter de Chappedelaine erklärte demgegenüber,
Poincaré habe die Kammer nicht überzeugen können, wie es ihm
auch nicht gelungen ſei, alle Mitglieder ſeines Kabinetts auf ſeine
Seite zu bringen. Um eine Anleihe von 80 Millionen Dollar zu
5 Prozent zu erhalten, habe Frankreich die „Svenska” nicht nötig.
Es handele ſich darum, ein Staatsmonopol in ein unter
aus=
ländiſchem Einfluß ſtehendes Privatmonopol umzuwandeln. —
Nach einem ſcharfen Zuſammenſtoß zwiſchen dem Berichterſtatter
und Poincaré, wobei letzterer erklärte, als Finanzminiſter würde
er nicht zögern, die Vertrauensfrage zu ſtellen, als
Miniſterpräſi=
dent dagegen habe er nicht das Recht dazu, wenn er nicht von
allen Mitgliedern des Kabinetts ermächtigt ſei, wurde die Debatte
auf Freitag vormittag verſchoben.
In der Nachmittagsſitzung der Kammer ergriff bei der
Weiterberatung der Militärgeſetze der ehemalige
Unterſtaatsſekretär im Kriegsminiſterium, Oſſola (Rad.), das
Wort. Er forderte eine ſcharfe Trennung zwiſchen der
militä=
riſchen Ausbildung und der Mobiliſierung, da er andernfalls
nicht für die Regierungsvorlage ſtimmen könne. Bei der von
der Regierung vorgeſehenen Truppenzahl von 540 000 Mann
halte er 106 000 Berufsſoldaten nicht für unbedingt notwendig.
Man könne 30= bis 40000 Mann freimachen, die gegenwärtig
mit überflüſſigen Arbeiten nichtmilitäriſcher Art beſchäftigt
wür=
den. — Der Berichterſtatter Senac (Rad.) erklärte, daß nach dem
einſtimmigen Urteil der Armeekommiſſion die einjährige
Dienſt=
zeit eine beſſere Landesverteidigung ermögliche. Neben der Zahl
der Diviſionen ſei beſonders die beſſere Materialausrüſtung und
Bewaffnung der Truppen wichtig. Vor allem ſei eine ſtärkere
Verſorgung mit Maſchinengewehren notwendig.
Römiſches Konkordat,
katholiſche Kircheundkanoniſches Recht
Von
D. Hans Waitz.
Auf einen Aufſatz des Herrn. Direktor Dr. Meller über
„Römiſches Konkordat und deutſche Geiſtesgeſchichte” in Nr. 134
des „Darmſtädter Tagblatt” möchte ich einiges erwidern, nicht
um ihn zu widerlegen, ſondern um darüber aufzuklären, daß es
ſich in dieſer Frage keineswegs, wie es immer wieder hingeſtellt
wird, um einen Kampf gegen die katholiſche Kirche handelt.
Da=
bei ſehe ich von den allgemeinen Ausführungen dieſes Aufſatzes
über Religion und Kirche und über das Verhältnis von Staat
und Kirche ab und beſchränke mich auf die Frage des Konkordats.
1. Wenn von evangeliſcher — übrigens auch von anderer —
Seite gegen ein Konkordat Stellung genommen wird, ſo geſchieht
dies nicht, um Katholiken „in Fragen des Gewiſſens und der
Religion zu majoriſieren”; daran denken wir nicht. Vielmehr
verſtehen und billigen wir durchaus den Wunſch katholiſcher
Kreiſe, dem u. a. auch Herr Domkapitular Lenhart im heſſiſchen
Landtag Ausdruck gegeben hat, daß die Neuregelung des
Ver=
hältniſſes von Staat und Kirche, wie ſie durch die Neugeſtaltung
der politiſchen Verhältniſſe notwendig geworden iſt, möglichſt
bald in einer beide Teile befriedigenden Weiſe erfolgt. Das
erſtreben wir auch im Blick auf die evangeliſche Kirche, für die
wir keinerlei Bevorzugung, freilich auch keine Benachteiligung,
wünſchen. Eine ſolche Neuregelung erſcheint uns um der Kirchen
willen erforderlich, damit ſie, dem politiſchen und zumal
partei=
politiſchen Getriebe entrückt, ihre religiöſen, ſittlichen und ſozialen
Aufgaben zum Wohl des Volkes und auch des Staates in aller
Ruhe erfüllen können. Sie iſt auch um des Staates willen
er=
wünſcht, damit das Gebiet ſeiner Hoheitsrechte und ſeiner
Kultur=
aufgaben den Kirchen gegenüber klar abgegrenzt und vor
etwa=
igen Uebergriffen geſchützt iſt.
2. Muß aber eine ſolche Neuregelung zwiſchen Staat und
katholiſcher Kirche auf dem Wege eines Konkordats, d. i. eines
gleichſam völkerrechtlichen Vertrags mit der römiſchen Kurie,
erfolgen? Auf die mancherlei Bedenken, die vom Standpunkt
des Staates dagegen geltend gemacht worden ſind, ſei hier nicht
weiter eingegangen. Nur das Eine ſei hervorgehoben: Soll der
Staat den Grundſatz der Parität gegenüber der katholiſchen und
evangeliſchen Kirche nicht aufgeben, ſo darf er kein Konkordat
mit der römiſchen Kurie ſchließen; denn er kann einen
gleich=
wertigen Vertrag mit der evangeliſchen Kirche nicht machen, da
ſie keine völkerrechtliche Vertretung wie die katholiſche Kirche
hat. Ein Konkordat iſt daher in einem rein oder ſtark
über=
wiegend katholiſchen Lande möglich, aber nicht in einem
kon=
feſſionell ſtark gemiſchten und überwiegend evangeliſchen Land,
wie es Deutſchland, Preußen und auch Heſſen iſt. Würde es
trotzdem in einem ſolchen Lande abgeſchloſſen werden, ſo müßte
es ſchon an und für ſich als eine Imparität gegenüber der
evan=
geliſchen Kirche betrachtet und von dem evangeliſchen Volksteil
als unerträglich empfunden werden. Steht es doch unter
völker=
rechtlichem Schutz, wie jeder internationale Vertrag, und kann
von dem Staat nicht einſeitig aufgehoben werden, während ein
Vertrag mit der evangeliſchen Kirche außerhalb des Völkerrechts
ſteht und von dem Staat jederzeit gekündigt werden kann. Dieſe
zweifellos vorhandene Imparität kann nur dann vermieden
wer=
den, wenn der Staat nicht mit der römiſchen Kurie, ſondern nur
mit der oberſten Vertretung der katholiſchen Kirche innerhalb
ſeines Gebietes verhandelt, mag dieſe ſich immerhin von ſich
aus mit der römiſchen Kurie ins Einvernehmen ſetzen, wie er
es ja auch nur mit der oberſten Vertretung der evangeliſchen
Kirche innerhalb ſeines Gebietes zu tun hat.
3. Iſt alſo ein Konkordat in einem konfeſſionell gemiſchten
und dazu überwiegend evangeliſchen Land eine Unmöglichkeit,
ſo iſt es für die katholiſche Kirche kein unbedingtes Muß, auch
wenn man ihre beſondere internationale Struktur berückſichtigt.
Tatſache iſt es werigſtens, daß es bisher zur Regelung des
Ver=
hältniſſes zwiſchen Staat und katholiſcher Kirche weder im
Deut=
ſchen Reich noch in einem deutſchen Land, außer in dem
über=
wiegend katholiſchen Bayern, eines Konkordates bedurfte, denn
die Bullen De salute animarum und Provida sollers aué, die
vor hundert Jahren die Verhältniſſe in Preußen und Heſſen
regelten, ſind nicht, wie kürzlich noch ſelbſt der Nuntius Pacelli
behauptete, Konkordate geweſen. Und wenn es in Bayern in
jüngſter Zeit zu einem Konkordat gekommen iſt, ſo hat z. B.
Württemberg im Jahre 1924 das Verhältnis zur katholiſchen
Kirche unter Zuſtimmung der kirchlichen Oberen ohne ein
Kon=
kordat neu geordnet, und zwar durch ein Staatsgeſetz, das ſich
in paritätiſcher Weiſe auch mit der evangeliſchen Kirche befaßt.
Aehnliche Regelungen ſind in Baden und Sachſen erfolgt. Dieſe
Tatſachen, die durch nichts aus der Welt geſchafft werden können,
beweiſen zur Genüge, daß den katholiſchen Wünſchen auch ohne
Konkordat vollauf Rechnung getragen werden kann. Völlig
ab=
wegig iſt es daher, eine Regelung des Verhältniſſes von Staat
und katholiſcher Kirchel ohne Konkordat, wie ſie anderwärts
unter Zuſtimmung der maßgebenden kirchlichen Oberen geſchehen
iſt, als eine „Majoriſierung” d. h. Vergewaltigung des
katho=
liſchen Volksteils „in Fragen des Gewiſſens und der Religion”
hinzuſtellen.
4. Wenn von evangeliſcher Seite gegen ein Konkordat Front
gemacht wird, ſo geſchieht es alſo nicht, um der katholiſchen Kirche
Schwierigkeiten oder gar Nachteile zu bereiten, ſondern um die
evangeliſche Kirche vor Schwierigkeiten und Nachteilen zu
be=
wahren, die ihr aus einem Konkordat erwachſen, weil mit ihm
die Anerkennung des römiſch=katholiſchen Kirchenrechts, des ſog.
kanoniſchen Rechts, gegeben iſt. Wir wollen uns hier auf die
in dem genannten Aufſatz gemachte Behauptung, daß dieſes
römiſche Recht ein chriſtlich=germaniſches ſei und daß Rom ſich
immer als eine Hüterin echten nationalen Lebens erwieſen habe,
nicht weiter einlaſſen, obwohl wir mancherlei dazu zu ſagen
hätten. Denn wir wollen jeden Anſchein konfeſſioneller Polemik
vermeiden. Nur das Eine müſſen wir in dieſem Zuſammenhang
betonen, daß eine grundlegende Konkordatsforderung die
Aner=
kennung des derzeitig gültigen kanoniſchen Rechtes iſt, wie es
Seite 2
in Artikel I des bayeriſchen Konkordates heißt: „Der bayeriſche
Staat anerkennt das Recht der Kirche, im Rahmen ihrer
Zu=
ſtändigkeit Geſetze zu erlaſſen und Anordnungen zu treffen, die
ihre Mitglieder binden. Er wird die Ausübung dieſes Rechtes
weder hindern noch erſchweren”, und daß gerade in dieſer
Aner=
kennung eine ſchwere Beeinträchtigung der evangeliſchen Kirche
und damit eine bedenkliche Gefährdung des konfeſſionellen
Frie=
dens liegt. Denn das iſt die Art des kanoniſchen Rechts, daß es
ſich nicht nur mit Angelegenheiten befaßt, die nur die katholiſche
Kirche und ihre Glieder angehen, ſondern auch mit ſolchen, die,
wie z. B. das Schulweſen, auch den Staat und die
Nichtkatho=
liken, alſo auch die Evangeliſchen, betreffen. Letzteres gilt z. B.
— um von Anderem abzuſehen von den Beſtimmungen über
die Miſchehen. Waren dieſe nämlich bislang durch die
sonsti=
tutio des Papſtes Pius X. Provida vom 18. Januar 1906 für
das Deutſche Reich in einer für die evangeliſche Seite durchaus
erträglichen und dem konfeſſionellen Frieden dienenden Weiſe
getroffen, ſo ſind ſie durch das im Jahre 1918 neu
heraus=
gegebene kanoniſche Recht in einer Weiſe verſchärft worden, die
eine aufreizende Herabwürdigung der evangeliſchen Kirche und
ihrer Einrichtungen und eine dauernde Gefährdung des
konfeſ=
ſionellen Friedens bedeuten: Beanſpruchen ſie doch nicht nur
die Ehegerichtsbarkeit der katholiſchen Kirche auch über alle
Evangeliſchen, ſondern bezeichnen auch eine bloß ſtandesamtlich
geſchloſſene oder evangeliſch getraute Miſchehe als für einen
Katholiken ungültig und die aus einer ſolchen Ehe
hervorgegan=
genen Kinder als kirchlich illegitim und ſtellen damit ſolche
Miſch=
ehen mit einer wilden Ehe und die aus der kirchlich ungültigen
Ehe entſpringenden Kinder mit unehelichen auf eine Stufe! Es
iſt bekannt und es ſind dafür genügend Belege zu erbringen, wie
ſich dieſe Beſtimmungen in der kirchlichen Praxis auswirken, in
der hier und da für ſolche Miſchehen rückſichtslos der Ausdruck
„Konkubinat” gebraucht worden iſt. Iſt aber dieſe nach der oben
angeführten Verordnung des Papſtes Pius X. völlig überflüſſige
Verſchärfung des katholiſchen Miſchehenrechts für die deutſchen
Verhältniſſe höchſt bedauerlich, ſo kann ſie von einem konfeſſionell
ſtark gemiſchten und überwiegend evangeliſchen Staat unter
keinen Umſtänden in rechtlich bindender Form anerkannt werden,
wie es durch ein Konkordat mit der römiſchen Kurie geſchähe,
Denn die durch ein Konkordat erfolgende Anerkennung des
kano=
niſchen Rechtes, die nach dem genannten Aufſatz des Herrn Dr.
Meller „keine Gefahr für deutſches Rechtsempfinden und deutſche
Kultur bedeuten” ſoll, iſt, wie auch an anderen Beſtimmungen
des kanoniſchen Rechtes nachgewieſen werden könnte, nicht nur
hierfür, ſondern für jeden deutſchen Staat, mit überwiegend
evangeliſcher Bevölkerung eine ſchwere Gefahr.
Ein Konkordat iſt daher für das Deutſche Reich, Preußen
und Heſſen unmöglich, für die evangeliſche Kirche in. dieſen
Län=
dern unerträglich und für die katholiſche Kirche alles andere als
notwendig. Daher kein Konkordat mit der römiſchen Kurie,
ſon=
dern eine Vereinbarung zwiſchen dem Staat und den innerhalb
ſeines Hoheitsgebietes beſtehenden Kirchen! Das iſt der
ge=
wieſene Weg zu einer beide Teile befriedigenden, wirklich
pari=
tätiſchen und dem konfeſſionellen Frieden dienenden Neuregelung
des Verhältniſſes zwiſchen Staat und Kirche.
Die badiſche Zentrumsfraktion zum FallWirth.
Karlsruhe, 2. Juni.
Der „Badiſche Beobachter” bringt einen längeren Artikel
über eine Sitzung der Badiſchen Zentrumsfraktion, die ſich mit
den Vorgängen, die durch Dr. Wirth veranlaßt wurden,
ein=
gehend beſchäftigte. Die Fraktion erblickt in der Veröffentlichung
des Brieſes des Reichskanzlers Dr. Marx etwas, was mit den
Geſetzen der Parteidiſziplin kaum mehr in Einklang gebracht
werden könne. Sie lehnt den perſönlichen Abſolutismus auch
hochbegabter Führer in der Partei genau ſo ab, wie den in
Gemeinde und Staat. In dem Schritt des Herrn Dr. Marx ſähe
man den pflichtmäßigen Hinweis auf beſtimmte Grenzen, die von
jedem Angehörigen des Zentrums, ſpeziell den Mandatsträgern,
zu reſpektieren ſeien. Dr. Wirth bitte um einfache, klare
Mit=
eilung. Dieſe Mitteilung könne, was Baden betreffe, nur
lauten: Zur Zeit der Demokratie, auch im Zentrum Sinn und
Verſtändnis für demokratiſche Grundſätze, in der Partei kein
republikaniſcher Integralismus und kein parteipolitiſcher
Abſo=
lutismus, weder auf der einen, oder auf der anderen Seite, keine
Sonderwege neben oder außer der Partei, ſondern mit beiden Füßen
in der Partei; der Eigenart und dem Temperament des einzelnen
in dem aufgezeigten Rahmen volle Bewegungsfreiheit, aber auch
gleiches Recht den anderen. Das Zentrum Badens ſteht treu
zu der alten Fahne und begrüßt, wenn Dr. Wirth Schulter an
Schulter unter dieſer mit ihr fechten will.
Freitag, den 3. Juni 1927
Vom Tage.
In dem geſtrigen Kabinettsrat wurde der Entwurf des
Steuer=
vereinfachungsgeſetzes durchgeſprochen.
Die Zahl der unterſtützten Arbeitsloſen in Wien iſt in der
zweiten Hälfte des Monats Mai um 2577 auf 80 965 zurückgegangen.
Bei den Angeſtellten iſt allerdings eine Steigerung der unterſtützten
Erwerbsloſen um 484 auf 14 140 eingetreten.
Nach einer Meldung aus Warſchau wird der Seim für die
erſte Hälfte des laufenden Monats einberufen.
Die jugoſlawiſche Regierung hat ihren Geſchäftsträger in Tirana
angewieſen, eine Proteſtnote gegen die Verhaftung des
Dra=
goman der jugoflawiſchen Geſandtſchaft in Dirana der albaniſchen
Regierung zu überreichen.
35 Angeſtellte der ruſſiſchen Botſchaft und
Han=
delsdelegation haben geſtern England an Bord des
Sow=
jetdampfers „Youſhar” verlaſſen. Der Geſchäftsträger Roſengolz
und die höheren ruſſiſchen Beamten werden jedoch erſt im Laufe des
heutigen Tages abreiſen.
Dem engliſchen Geſandten in Budapeſt wurden auf
dem Wege nach Budapeſt drei Koffer die an ſeinem Auto
an=
geſchnallt waren, und die außer diplomatiſchen Akten wertvolle
Gegen=
ſtände enthielten, von Unbekannten entwendet.
In politiſchen Kreiſen verlautet, daß Staatsſekretär Kellogg
be=
abſichtige, ſich perſönlich nach Genf zu begben, um an der
Flotten=
abrüſtungskonferenz Englands, Japans und der Vereinigten Staaten
teilzunehmen, die am 20. Juni eröffnet wird.
Nach einer Meldung aus Buenos Aires verlautet dort, daß
Staats=
präſident Alvear und der Außenminiſter ſich dahin geeinigt hätten,
dem argentiniſchen Parlament uverzüglich den Wiedereintritt
Argentiniens in den Völkerbund vorzuſchlagen.
Korekujo Tekahaſchi iſt zurückgetreten. Kultusminiſter
Tſchuſo Mitfutſchi wird ſein Nachfolger,
Der japaniſche Finanzminiſter Korekujo Tekahaſchi iſt
zurückgetreten. Kultusminiſter Tſchuſo Mitſutſchi wird ſein
Nach=
folger.
Der Konflikt im Zentrum.
Reichskanzler Dr. Marx.
Dr. Wirth.
Klaſſiſche Kunſt und indiſches Kultbild.
Von Dr. Herbert Nette.
An Büchern über indiſche Kunſt iſt kein Mangel die
Gering=
ſchätzung, mit der noch Goethe, ganz auf das klaſſiſche
Griechen=
land eingeſtellt, von der Fratzenhaftigkeit indiſcher Plaſtik ſprach,
iſt allgemein überwunden und man bemerkt bei den Betrachtern
indiſcher Kunſt im Umgang mit ihr eine Vertrautheit, die
ange=
ſichts der durch nichts zu verbergenden Fremdartigkeit und
in=
neren Ferne des Gegenſtands ſtutzig macht. Es iſt eine ähnliche
Geſte wie die, mit der man vor einigen Jahren die Kunſt
primi=
tiver Völker bei uns adoptierte, und äſthetiſch zu erklären
unter=
nahm, aber hier wie dort bleibt noch für die begeiſtertſte
Hin=
gabe und empfänglichſte Einfühlung ein Reſt, der nicht zu
er=
klären und zu deuten iſt — und auf dieſen Reſt kommt es an. Je
mehr man ſich dem Gegenſtand hingibt und ſeiner Eigenart
über=
läßt, deſto ſtärker wird das Gefühl der Fremdartigkeit und
Ferne, und der Zweifel an der Möglichkeit ſubjektiver Einfühlung
und der Gültigkeit ſo gewonnener Reſultate wächſt. Iſt unſere
weſtliche Berrachtungsweiſe indiſchen Buddhas, Götter= und
Heiligenbildern gegenüber zulänglich, gewahren wir nicht nur
Zufälliges und Beiläufiges, während das Weſentliche auf einer
ganz anderen Ebene liegt, die ohne Kenntnis der
weltanſchau=
ichen und kultiſchen Vorausſetzungen nicht zu erreichen iſt?
Andwort auf dieſe Zweifel und Fragen gibt das Buch von
Heinrich Zimmer „Kunſtform und Yoga im indiſchen
Kult=
bild”), das uns zum erſten Mal den Schlüſſel zu der bisher
un=
verſtandenen und unverſtändlichen indiſchen Kunſt verleiht und,
fußend auf einem ungemein wichtigen Quellenmaterial, zu den
aufſchlußreichſten und — nebenbei — ſchönſten Büchern gehört, die
je über Indien geſchrieben wurden.
Die geiſtige Welt, aus der heraus allein das Weſen de
indiſchen Kultbildes erfaßt werden kann, iſt in den größtenteil
geheimen Ueberlieferungen hinduiſtiſcher Sekten enthalten; un
die Grundlage zu dem Zimmerſchen Buch bilden die Tantras
ei=
füngere Schicht dieſer Tradſtionen, die von dem Engländ
Arthur Avalon 1916 erſtmalig der europäiſchen Wiſſenſchaft zu
gänglich gemacht wurden. Aus ihnen läßt ſich Sinn und inner
Zweck der Kultbilder erſehen und begreifen, daß der dem Eur
päer undeutbare Reſt der Kern einer Welt iſt, die von der We
der klaſſiſchen Kunſt durch eine unüberbrückbare Kluft
ge=
ſchieden iſt.
Dem eingeweihten Inder der Tantras ſtellt ſich die Welt
als Entfaltung göttlicher Kraft in die Fülle der Erſcheinungen
dar. Nichts iſt da außer der geiſtig=göttlichen Energie, die ſich
ihrer ſelbſt als Welt bewußt wird, indem ſie ſich in
autributbe=
ladenes Sein ſpaltet und in luſtvollem Spiel in die verſchiedenen
Entfaltungsgrade der Erſcheinungswelt bis hinab zu Tier,
Pflanze und Stein auseinandertritt. Die Kraft ſelbſt aber iſt
geiſtige Weſenheit, und ihr wahrer Stand iſt attributloſes,
affekt=
loſes, ſomit leidloſes und ſeeliges Sein. Aus der Dumpfheit
der unzähligen getrübten Erſcheinungsformen aber ſtrebt das
geiſtige Sein immer wieder zu der kriſtallenen Ruhe ungeteilten
Eins=ſeins zurück. „Der Menſch will ſich ſelbſt als braham
er=
fahren, er will die Spaltung zwiſchen Schauenden und
Erſchei=
nungswelt verſchmelzen, will das Bewußtſein ſeiner ſelbſt
aus=
löſchen im Erlebnis reiner totaler Geiſtigkeit.”
Der Weg, auf dem dies erreicht werden kann, iſt für den
Gläubigen der Tantras die Andacht vor dem Kultbild. Das
Bild ſelbſt dient dabei nur als Gerät, es wird in den Texten
als hantra, d. i. Werkzeug, bezeichnet, und es iſt weſentlich, daß
ihm außerhalb der Andacht kein Sinn, ſomit überhaupt kein
ſelb=
ſtändiger Wert zukommt. Neben den Götterfiguren können
andere Gebilde als hantra dienen, vornehmlich Zeichnungen,
denen eine kosmiſch=ſinnbildliche Bedeutung innewohnt und die
aus geometriſchen Figuren, Dreiecken, Vierecken, Kreiſen oder
Linien von Lotosblättern beſtehen und manchmal noch
Schrift=
zeichen oder figürliche Beſtandteile enthalten. Zu den folgereichſten
und überraſchendſten Ergebniſſen des Zimmerſchen Buches gehört
die Deutung des Boro Budur, des größten buddhiſtiſchen
Tem=
pels auf Java, als hantra im weiteren Sinne. Der
dynamiſch=
ſeeliſche Vorgang, den der Pilger von den bildbeladenen Terraſſen
aufſteigend zum ſchmuckloſen Gipfel durchmacht, iſt in ſeinem
ge=
heimen Sinn dem inneren Prozeß vor dem Kultbild
weſens=
verwandt und hat die gleiche vollkommene Wandlung des
Seins=
gefühls zum Ziel.
Die Eigenart des indiſchen Kultbildes und ſeine
fundamen=
tale Verſchiedenheit von Werken der klaſſiſchen Kunſt ruht hierin:
daß ſein Sinn und Weſen ſich in ſeiner Beſtimmung als
pſychiſch=ſakrales Werkzeug erſchöpft und daß funktional kein
Unterſchied zwiſchen den Plaſtiken von Gottheiten und Heiligen
und den geometriſchen Symbolen beſteht. Für das Auge des
eingeweihten Inders ſind beide identiſch, ja das geometriſche
Gebilde hat vor dem figürlichen den Vorrang. Die Gleichſetzung
Nummer 153
Der Fall Wirth.
Die „Germania” bläſi ab.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Dem Zentrum macht der Fall Wirth zweifellos ſchweres
Kopfzerbrechen. Auf der einen Seite iſt die Entrüſtung über die
Diſziplinloſigkeit des ehemaligen Reichskanzlers unverkennbar,
auf der anderen Seite ſteht aber die Furcht, daß Herr Wirth,
wenn er aus dem Zentrum hinausmanövriert werden würde, der
Partei in dem bevorſtehenden Wahlkampf ſehr unbequem werden
und erheblichen Abruch tun könnte. Es iſt deshalb auch ſehr
unzweckmäßig, wenn von den Deutſchnationalen her ein Bruch
verlangt wird. Damit wird nur das Gegenteil deſſen erreicht,
was die Deutſchnationalen anſtreben. Das zeigt ſich ſehr deutlich
aus dem Eiertanz, den die „Germania” jetzt in parteiamtlichem
Auftrag ausführen muß. Sie lehnt den Gedanken ab, daß es
zum Bruch kommen könnte, und interpretiert den Kanzlerbrief
dahin, daß eine Ausſchlußdrohung damit nicht habe ausgeſprochen
werden ſollen, der Kanzler behalte ſich lediglich das Recht vor,
ſeine von Wirth abweichende Meinung öffentlich darzulegen und
Wirth gegenüber die offizielle Parteipolitik des Zentrums zu
ver=
treten. Das konnte man allerdings aus dem Brief ſelbſt nicht
herausleſen. Der Beſchluß aber, den der Parteivorſtand faſſen
wird, ſcheint jetzt ziemlich feſtzuſtehen: er wird wohl auf eine
Entſchließung hinauslaufen, worin die Sonderhaltung Wirths
bedauert und feſtgeſtellt wird, daß die Königsberger Rede des
früheren Reichskanzlers nicht im Sinne der Zentrumspolitil
liege, wobei gleichzeitig aber hinzugefügt wird, daß darin weder
eine Maßregelung noch eine Drohung zum Ausſchluß liegen ſolle.
Der Fall iſt ja ſchließlich eine interne Angelegenheit des
Zen=
trums. Ob aber Partei und Fraktionsdiſziplin auf die Dauer
aufrechterhalten werden können, wenn es zuläſſig iſt, der
offi=
ziellen Politik derartig entgegenzuarbeiten, wie Dr. Wirth das in
aller Oeffentlichkeit getan hat, darüber ſind wir doch
einiger=
maßen im Zweifel. Herr Wirth ſelbſt ſcheint ſeine Poſition für
ſehr ſtark zu halten. Er hat gerade jetzt, im kritiſchen Augenblick,
eine Rede in Koblenz gehalten, die man eigentlich nicht anders
auslegen kann, als daß er der Parteileitung des Zentrums
öffentlich den Fehedehandſchuh hinwarf. Es iſt doch ein ſtarkes
Stück, wenn er behauptet, daß die Parteihäupter des Zentrums
auf eine Beſchwerde der Deutſchnationalen pariert hätten. Wenn
die Zentrumspartei nicht ertragen könne, daß er die Reaktion
bekämpfe, ſo werde er Hut und Wanderſtab nehmen und dahin
gehen, wohin ihn ſeine Pflicht rufe. Gefallen iſt dieſe
Aeuße=
rung in einer Verſammlung des Reichsbanners, und ſie kann
eigentlich gar nicht anders verſtanden werden, als die
Ankün=
digung, daß er bereit ſei, bei den Sozialdemokraten Unterſchlupf
zu ſuchen.
Wirihs neueſie Attraktion.
Koblenz, 1. Juni.
In einer vom Reichsbanner einberufenen, außerordentlich
ſtark beſuchten Verſammlung ſprachen heute abend die Reichse
tagsabgeordneten Sollmann umd Dr. Wirth. Sollmann betonte,
daß der Weg zum ſozialen Volksſtaar über die Zuſammenarbeit
zwiſchen den Kräften des Chriſtenwms und des Sozialismus
führen müſſe. Von ſtürmiſchem Beifall begrüßt, nahm dann
Reichskanzler a. D. Dr. Wirth das Wort und richtete an das
Zentrum die Frage, wie in Deutſchland eine öffentliche politiſche
Meinung aufkommen und in der Welt Hochachtung für das
deutſche Volk heranwachſen ſolle, wenn wir in dieſen Jahren
keine klaren politiſchen Linien verfolgen. Ich kann, ſo ſagte Dr.
Wirth, nicht hin= und herſchwanken wie ein Pendel. Wir dürfen
an einem nie rütteln laſſen, an der großen politiſchen Linie, die
der Weg zur Freiheit des deutſchen Volkes iſt. Wir kämpfen für
die Richtlinien des Zentrums. Ich kann einer Regierung nicht
Recht geben, ich kann einer Regierung das Vertrauen nicht
ſchen=
ken, bei der Rechtsreaxvonäre im Juſtiz= und Innenminiſterium
ſitzen. Früher habe ich für das Zentrum an den gefährlichſten
Orten den Kampf führen müſſen. Heute heißt es, der Mohr kann
gehen. Wenn es ſo iſt, möge wan es wir ſagen, und wenn die
Zentrumspartei es nicht vertragen kann, daß ich die Reaktionäre
bekämpfe, wo ich ſie antreffe, dann nehme ich Hut und
Wander=
ſtab und gehe dahin, wohin meine Pflicht mich ruft. Die Rede
öſte nicht endenwollenden Beifall aus. Nach der Verſammlung
veranſtaltete das Reichsbanner zu Ehren Dr. Wirths einen
Fackelzug.
Regierungskriſe in Sachſen.
Bei den heutigen Verhandlungen der Fraktionen der
Kog=
litionsparteien engab ſich, daß die Forderungen der
Deutſchnatio=
nalen Volkspartei für die Umbildung der ſächſiſchen Regierung
über die Abmachungen vom 11. Januar hinausgehen, und daß
eine Einigung nicht erzielt werden konnte. Die Frakvionen der
Deutſchen Volkspartei, der Wirtſchaftspartei und der
Demokra=
tiſchen Partei haben daher ihre Minifter erſucht, ihr Amt dem
Miniſterpräſidenten zur Verfügung zu ſtellen.
ſolchermaßen verſchiedenartiger Gebilde als hantra zeigt die
gänz=
liche Unmöglichkeit, ſie mit europäiſchen Kunſtwerken zu
verglei=
chen, denn eine Beurteilung der linear=geometriſchen Symbole
vom Ornamentalen her iſt genau ſo ſinnlos wie eine Ausſage
über die figürlichen Kultbilder vom äſthetiſchen Standpunkt
be=
langlos und unweſentlich iſt.
Iſt ſomit alles, was unſer an klaſſiſcher Kunſt geſchultes
Auge am indiſchen Kultbild anziehen oder abſtoßen mag, nur
Zufälliges und Beiläufiges, ſo iſt weitergehend das Auge
über=
haupt außerſtande in das Geheimnis dieſer Bilder einzudringen.
Alles, was der Uneingeweihte am hantra erblicken kann iſt Bild
und Beſtandteil eines Bildes; erſt die überſinnliche Schau des
Andächtigen und Wiſſenden ſieht im ungeiſtigen Gerät die
gött=
liche Kraft ſelbſt. Ihre Weſenheit iſt keineswegs im Kultbild,
tritt auch nicht etwa während des Aktes der Verehrung von außen
in dasſelbe hinein, ſondern es erzeugt der Andächtige in ſich
ſelbſt ein Schaubild göttlichen Seins und projiziert es in das
vor ihm ſtehende Bild. Durch dieſe Entfaltung innerer Geſichte
und ihre Einſetzung in das Kultbild wird der Kern des
Gläu=
bigen, die Gottheit im Herzen, zugleich zum Kern des hantra und
das Ziel der Bildverehrung iſt erreicht, wenn Bewußtſein und
Schaubild zuſammenfallen und der Yogi ſich ſelbſt als göttlich
empfindet. Ziel der Verehrung des Göttlichen iſt: ſelbſt göttlich
zu werden. — — — Wie ſchwer (dem Europäer unfaßbar ſchwer)
der Weg des Adepten im Yoga iſt, und welch tiefe Weisheit in
dieſen Andachtsübungen liegt, die den Gläubigen immer wieder
nötigen, ſeine beſten und ſtärkſten Kräfte an ein göttliches
Ideal=
bild abzugeben und ſie an ihm geformt wieder einzuſchmelzen,
darüber läßt ſich mit Worten nichts ausſagen; nur ein Wiſſen
um die biologiſche Wirkſamkeit pſychiſcher Kräfte und tiefſte
Konzentration können hier ahnend begreifen.
Hat man den funktionalen Sinn des Kultbildes erfaßt, ſo
er=
gibt ſich von ſelbſt, daß es mit dem Ende der Andacht
über=
flüſſig und bedeutungslos wird wie irgend ein anderes
Werk=
zeug. Nimmt man hinzu, daß die höchſte, nur Wenigen
zugäng=
liche Stufe des Yogin die des bildloſen inneren Gottesdienſtes
iſt, der jeden anſchaulichen Hilfsmittels entraten kann, ſo muß
man begreifen, daß europäiſche Betrachtung und äſthetiſche
Wer=
tung nicht einmal die Oberfläche dieſer Gebilde zu erklären
ver=
mögen. Das klaſſiſche Kunſtwerk (hier ſtets im weiteſten Sinne
genommen) iſt für das Auge geſchaffen und wäre ſinnlos, wäre
nicht das ſchauluſtige Auge eines liebenden Betrachters da. „Es
will mit Blicken abgetaſtet ſein, es ſtellt ſich ihnen zur Schau.
Indiſche Plaſtik ruht ſelbſtgenugſam in ſich.” Alle Kunſt des
Nummer 133
Freitag, den 3. Juni 1927
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Eut und Wander
ruſt. Die Rede
der Verſammlung
r. Wirths einen
Engliſche Beurteilung der
ſüd=
chineſiſchen Erfolge.
Die Tätigkeit eines ruſſiſchen Generals.
EP. London, 2. Juli.
Die engliſchen Berichte, beſonders der „Daily Telegraph”,
führen die Erfolge der Südchineſen auf die Tätigkeit eines
ruſ=
ſiſchen Generals namens Galen zurück. Er ſei dafür
verantwort=
lich, daß eine gewiſſe Einheitlichkeit des Handelns zwiſchen den
beiden ſüdchineſiſchen Truppen erzielt, und daß die Tätigkeit des
Generals Feng Bu=hſiang in Uebereinſtimmung mit dem
Vor=
marſch der Südchineſen gebracht ſei. Nach der engliſchen
Auf=
faſſung iſt es ganz natürlich, daß die Stellung des Generals
Feng Yu=hſiang von bolſchewiſtiſchen Elementen beeinflußt
wurde. Dieſer General habe nach einer Meldung des „Daily
Telegraph” die Provinz Honan beſetzt und 20000 Mann der
Truppen der Mandſchurei gefangen genommen. General Sun
Tſchuan=fang gilt als vollſtändig iſoliert, ſo daß er in
Verhand=
lungen mit den ſüdchineſiſchen Nationaliſten eingetreten iſt, um
ſich ſeine eigene Stellung ſoweit wie möglich zu ſichern, ohne
jedoch bindende Verpflichtungen gegen ſeine ehemaligen
Alli=
ierten unter den Nordchineſen einzugehen.
Die engliſchen Berichte rechnen bereits damit, daß der
Nor=
den Chinas, einſchließlich Peking, in die Hände der Südchineſen
fallen wird, wobei als einzige Hoffnung für die engliſche Politik
die Möglichkeit erwogen wird, daß zwiſchen den Hankauer
Truppen und Tſchiang Kai=ſchek gewiſſe Schwierigkeiten beſtehen
bleiben. „Daily Telegraph” glaubt jedoch, daß die Machthaber
von Hankau unter dem Einfluß von Borodin und Galen bereits
in der Umgebung von Peking durch politiſche Propaganda ihren
Weg vorbereitet haben, ſo daß die dortigen militäriſchen
Macht=
haber als Unterſtützung für die Machthaber von Hankau
ange=
ſehen werden können.
Waffenſtiuſtand zwiſchen Hankau und Tſchiang Kai=ſchek
Nach den letzten aus China kommenden Nachrichten iſt es
dem jetzt die Hankauer Truppen kommandierenden ruſſiſchen
General Galen gelungen, zwiſchen ſich und Tſchang Kai=ſchek
einen Wafenſtillſtand für die Dauer der gegen Tſchang Tſo=lin
gerichteten Operationen beider Streitkräfte, alſo ſowohl der
Nanking= als auch der Hankau=Armeen zu vereinbaren. Die
Truppen beider Generale haben bereits den Hoangho
über=
ſchritten. Tſchang Tſo=lin ſoll ſich bereits ſchon mit dem
Ge=
danken tragen, Peking kampflos zu räumen und ſich nach der
Mandſchurei zurückzuziehen. In Londoner politiſchen Kreiſen
zweifelt man nicht mehr an dem Endſieg der Südarmeen über die
Nordtruppen. Man glaubt aber, daß, wenn dieſer Sieg Tatſache
geworden ſei, zwiſchen Hankau und Tſchang Kai=ſchek, trotz des
jetzt abgeſchloſſenen Waffenſtillſtandes, eine endgültige
Ausein=
anderſetzung um die Macht ſtattfinden wird. Der Kampf
zwi=
ſchen Nord= und Südchina wird dann durch einen Kampf
zwi=
ſchen Weſt= und Oſtchina abgelöſt werden.
Nach amerikaniſchen Meldungen ſoll Tſchang Tſo=lin
übri=
gens bereits Friedensverhandlungen mit den Führern der
Süd=
truppen eingeleitet haben, obwohl die Kreiſe um Tſchang Tſo=lin
dies vorläufig noch dementieren. Der mit Hankau
ſympathiſie=
rende General Feng hat nach den neueſten Meldungen 20000
Mann Tſchang Tſo=lins gefangen genommen. Die Verſtärkung
der fremden Garniſonen in Peking und Tientſin wird mit
Be=
ſchleunigung fortgeſetzt. Der engliſche Oberkommandierende
Duncan hat ſich ſelbſt nach Tientſin begeben.
China proteſtiert gegen die Landung
japaniſcher Truppen.
Der chineſiſche Außenminiſter in Peking hat dem japaniſchen
Geſandten einen Proteſt gegen die Landung von weiteren
japa=
niſchen Truppen überreicht. Das japaniſche Verhalten ſei ein
Bruch der beſtehenden Verträge. China müſſe die Verantwortung
für etwaige weitere Mißverſtändniſſe ablehnen, die entſtehen
könnten, wenn die Truppen nicht zurückgezogen würden.
Rückiritt des rumäniſchen Kabinetts.
Die führenden Mitglieder der Regierungsparteien haben
beſchloſſen, daß der Miniſterpräſident Avarescu morgen
vormit=
tag dem König die Demiſſion des Geſamkabinetts überreichen
ſoll. Avarescu wird dem König mitteilen, daß er ſelbſt nicht den
Verſuch zur Bildung der von dem König gewünſchten Regierung
der nationalen Konzentration machen werde, und daß er auch
nicht an einem ſolchen Kabinett teilzunehmen gedenke, weil er
eine derartige Regierung für nicht im Intereſſe des Landes
lie=
gend halte. Er wird vor allem dem König vorſchlagen, eine
libe=
rale Regierung unter dem Vorſitz des früheren
Miniſterpräſiden=
ten Bratianu zu bilden.
Weſtens iſt Wiedergabe der Erſcheinung und in ihren Gipfeln
Weſensausſage der Dinge. Die indiſchen hantras aber ſind „nur
notwendige Spiegelungen des ewigen Weſens auf der Ebene
der Scheinbefangenheit, ſind Wahrheit nur für den, der noch
nicht weiß, was Wahrheit iſt.‟ Das klaſſiſche Kunſtwerk iſt immer
ſchön, inſofern es eben die Erſcheinungsform, den Schein des
Lebens feiert, die Verzücktheit des Daſeins erzählt, den Schleier
der maya ausbreitet und verherrlicht. Was aber für das klaſſiſche
Kunſtwerk letzter Sinn und höchſte Bedeutung iſt, in der es ſich
erſchöpft, iſt für das hantra nur Peripheres und Beiläufiges.
Im Kultbild liegt hinter dem Schleier, der ſchön ſein kann, weil
Göttliches ſich in ſchönen Formen ausbreitet, das Weſen, das
ſich nur dem Wiſſenden in der Konzentration überſinnlicher Schau
erſchließt, der Kern „vor dem die Worte umkehren, ohne ihn
erreicht zu haben, mitſamt dem Denken ..
Es iſt das Einſchneidende und Grundlegende des
Zimmer=
ſchen Buches, daß es der Periode rein äſthetiſcher Behandlung
und ſubjektiver Deutung indiſcher Kunſt ihr Ende ſetzt und den
Weg zur wirklichen Erfaſſung indiſcher Religion freilegt mögen
wir, die wir anfangen einer dreitauſendjährigen Epoche des
äuße=
ren Lebens müde zu werden, ihn nun beſchreiten oder ehrfürchtig
vor der Tiefe und fremdartigen Vollkommenheit öſtlichen Geiſtes
haltmachen.
*Die Geſchichte der Goethe=Reliquien.
(Zu ihrer Rückgabe durch Frankreich.)
Ueber die Geſchichte der Goethe=Reliquien in Frankreich
wird uns geſchrieben: Frankreich hat ſich nunmehr durch
Ver=
mittlung Herriots entſchloſſen, die Goethe=Reliquien
zurückzu=
geben, die von Deutſchland an Frankreich im Jahre 1914 zu
einer Ausſtellung nach Lyon geliehen wurden. In Lyon war
im Jahre 1914 nämlich eine „Internationale Städte= und
In=
duſtrieausſtellung” veranſtaltet worden. Auf dieſer Ausſiellung
befand ſich auch ein „Deutſches Haus”, da damals von dem
bevorſtehenden Kriege noch keine Rede war. In dieſem
Deut=
ſchen Haus befand ſich auch ein Goethe=Zimmer, das
gewiſſer=
maßen den deutſchen Geiſt und die deutſche Dichtung
vergegen=
wärtigen ſollte. Um das Goethe=Zimmer möglichſt ſtilecht aus=
Zuſtatten, war von Deutſchland aus alles getan worden, was
Frankreich verlangte. Es wurden große Koſtbarkeiten leihweiſe
nach Lyon geſchickt, die in irgendeiner Form eine Erinnerung
an Goethes Erdenwallen darſtellten. Unter anderem ſandte man
Der engliſch=ruſſiſche Bruch.
Erklärungen Rhkows vor den Mosiauer Sowſets.
Im Plenum der Moskauer Sowjets ſagte Rykow über den
engliſch=ruſſiſchen Bruch u. a.: Die Tatſachen und die Ereigniſſe
der letzten zwei Monate rechtfertigen den Bruch nicht. Die er=
Beweiſe erhalten. Er wies darauf hin, daß der Bruch mit der
kapitaliſtiſchen Staaten anerkannte, zuſammenfiel. Bezüglich der
Spionage Englands in Rußland ſtellte Rykow feſt, daß die
eng=
liſche Miſſion ſich in den letzten Tagen damit befaßt habe,
Schrift=
ſtücke zu verbrennen, obgleich die Sowjetunion nicht daran denke,
Offenſive gegen die Arbeiterklaſſe zu bemänteln. Er ſei der
erſte Schritt zum Krieg. Die Hoffnung Baldwins, die
Handelsbeziehungen ohne diplomatiſche Beziehungen aufrecht zu
erhalten, ſei durchaus illuſoriſch. Der Kriegsgefahr
Friedenspolitik entgegenſetzen. Der Bruch ſei läuſig zurückzuſtellen und ſich den Beſchlüſſen der Zentrale zu
letzten Endes kein Schlag gegen die Sowjetunion, ſondern gegen
England geweſen.
Eine Entſchließung der Moskau=Sowjets
zum Referat Rafows.
Das Plenum der Moskau=Sowjets nahm zum Referat Rykows
eine Entſchließung an, worin die Haltung der
Regie=
rung, die auf die Erhaltung des Friedens hinausläuft,
ein=
ſtimmig gebilligt wird und die Bereitſchaft ausgeſprochen
wird, alle Maßnahmen zum Schutze der
Sowjet=
union zu unterſtützen. Die Bevölkerung wird zur
Organi=
ſierung eines mächtigen finanziellen
Selbſt=
ſchutzes durch die Sicherſtellung einer erfolgreichen
Realiſie=
rung der Staatsanleihen aufgerufen. Die Sowjetregierung ſoll
keinerlei Anträge auf Regelung der materiellen
Anſprüche britiſcher Staatsangehöriger
ent=
gegennehmen, bis die vollſtändigen diplomatiſchen Beziehungen
zwiſchen der Sowjetunion und Großbritannien wieder hergeſtellt
ſind und die britiſche Regierung hinreichende Genugtuung für
die der Sowjetunion zugefügten Beleidigungen und materiellen
Schäden gegeben haben wird.
Schließung fämtlicher ruſſiſcher Häfen
für engliſche Schiffe.
Wie aus Moskau gemeldet wird, iſt auf Verordnung des
Kriegs= und Revolutionsrates der Hafen Wladiwoſtok für das
Anlaufen engliſcher Schiffe geſchloſſen worden. Amtlich wird
die Schließung ſämtlicher ruſſiſcher Häfen für engliſche Schiffe
beſtätigt.
Stalin,
der einflußreichſte Mann im heutigen Rußland, der ſeine Politik
und Stellung gegen eine ſtarke, angeſichts der letzten Mißerfolge
der Sowjetregierung im Wachstum begriffene Oppoſition zu
verteidigen hat. Führer der oppoſitionellen Bewegung
inner=
halb der Komintern iſt Trotzki.
Bilder, Bildhauerarbeiten, Darſtellungen Goethes in Oel oder
Schattenriß und Originalwerke aus Goethes Beſitz, ſowie
Miniaturen, zu denen Goethe perſönlich Modell geſeſſen hatte.
All dieſe Koſtbarkeiten waren unerſetzlich, da ſie zum Teil ſogar
von Goethes eigener Hand ſtammten. Nun brach der Krieg
aus, und von Ausſtellungen konnte keine Rede mehr ſein. Die
Angelegenheit der Goethe=Reliquien, die naturgemäß in Lyon
verblieben waren, ruhte bis zum Ende des Krieges. Niemand
zahm an, daß jemals der Gedanke auftauchen könnte, die
Neli=
quien nicht herauszugeben. Zwar wurde im Kriege ganz gegen
jedes Völkerrecht deutſches Eigentum in den damals feindlichen
Ländern auch dann beſchlagnahmt, wenn es ſich nicht um
Staats=
eigentum, ſondern um privates handelte. Bei dieſen Goethe=
Reliquien aber kam die Frage des Eigentums überhaupt nicht
in Betracht, da es ſich um eine Liebenswürdigkeit des deutſchen
Hochſtiftes handelte, und niemand annehmen konnte, daß dieſe
Liebenswürdigkeit mit Beſchlagnahme belohnt werden würde.
Als nun der Krieg zu Ende war und die franzöſiſche
Regie=
rung keinerlei Anſtalten machte, das deutſche Eigentum
zurück=
zuerſtatten, fragte die deutſche Regierung an, wo die Goethe=
Reliquien leien. Da forderte die Ausſtellungsverwaltung in
Lyon die für die damaligen deutſchen Verhältniſſe ungeheure
Summe von vielen hunderttauſend Franes mit der
Begrün=
dung, daß allein für Aufbewahrungsgebühren nicht weniger als
200 000 Franes berechnet würden. Man nahm aber in
Deutſch=
land mit Recht an, daß die Ausſtellungsverwaltung die
Ver=
pflichtung habe, dieſes koſtbare Kulturgut aufs beſte, zu
be=
wahren, um ſo mehr, als es von Deutſchland ohne jedes
Ent=
gelt verliehen worden war. Den Vorteil davon hatte in jedem
Fall Frankreich. Die Ausſtellungsverwaltung aber erklärte, daß
nicht nur für die Aufbewahrung, ſondern auch für die Bewachung
und Inſtandhaltung, ſowie für die Bedienung eine beträchtliche
Summe gefordert werden müßte. Plötzlich wurde es davon ganz
ſtill. Anfragen nach der Entwicklung der Angeiegenheit blieben
in Lyon unbeantwortet. Erſt vor ungefähr 8 Wochen nahm
Her=
riot die Angelegenheit in die Hände und erklärte der
franzöſi=
ſchen Regierung, daß die Rückgabe der Goethe=Reliquien eine
dringende Notwendigkeit ſei, nachdem in deutſchen Zeitungen
von uns auf dieſe eigenartigen Erſcheinungen hingewieſen
wor=
den war. Jetzt endlich entſchloß ſich Frankreich, im
Zuſammen=
hang mit der Beethovenfeier, dieſes unerſetzliche Kulturgut dem
urſprünglichen Eigentümer wieder zurückzugeben, da nach den
Freundſchaftsverſicherungen von franzöſiſcher Seite ein Grund
zur Zurückhaltung nicht mehr vorhanden war.
Seite 3
Das neue Moskauer Scherbengericht.
Der Kampf mit der Oppoſition.
* Berlin, 2. Juni. (Priv.=Tel.)
Der ſcharfe Kampf, der ſeit Monaten von der Oppoſition der
hobenen Beſchuldigungen beruhten auf gefälſchten Dokumenten. Kommuniſtiſchen Partei in Moskau, durch Trotzki, Sinowjew
Die Erklärung der engliſchen Regierung habe keinerlei triftige und Nadek repräſentiert, gegen die herrſchenden Leute um Stalin
geführt wird, ſcheint nach den Moskauer Berichten in eine neue
Tagung der Weltwirtſchaftskonferenz, auf der ſelbſt Balfour die Phaſe getreten zu ſein. War es bis vor einigen Monaten
Notwendigkeit einer Zuſammenarbeit der Sowjetunion mit den Sinowjew, der beſonders heftig gegen das Redeverbot anſtürmte,
der wiederholt ungeachtet dieſes Verbots in
Parteiverſamm=
lungen das Wort in der Diskuſſion über die Partei ergriff und
deshalb aus den Sitzungen der Komintern ausgeſchloſſen wurde,
ſo hat ſich jetzt Trotzki zum Wortführer der Oppoſitionellen ge=
Ueberfälle auf exterritoriale Räumlichkeiten vorzunehmen. Der macht. Der neue Vorſtoß der Oppoſition gegen die herrſchende
Bruch ſei ein Verſuch der engliſchen Regierung, über die Miß= Richtung in der Partei kam um ſo unerwarteter, als die Führer
erfolge der Innen= und Außenpolitik hinwegzutäuſchen und die der Oppoſition durch einſtimmigen Beſchluß der Zentralexekutive
ſeinerzeit verurteilt worden ſind, worauf die Moskauer Berichte
auch eine zeitlang ein Nachlaſſen der Tätigkeit der Oppoſition
vermuten ließen. Einen weiteren Anlaß zur vorübergehenden
Einſtellung ihrer Aktivität bildete der Bruch der engliſch=
ruſſi=
ſchen Beziehungen, den, wie kürzlich gemeldet, die Oppoſitionellen
werde die Sowjetunion eine unverrückbare zum Anlaß genommen haben ſollen, um ihre Kampftätigkeit
vor=
fügen. — Indes erwieſen ſich dieſe Berichte als nicht zutreffend.
Es hat ſich hier wieder einmal die allgemein herrſchende
Un=
ſicherheit in der Berichterſtattung über die internen Vorgänge in
der Partei gezeigt. Während Trotzki und die anderen Führer
der Oppoſition angeblich wegen der im Zuſammenhang mit dem
Abbruch der Beziehungen zu England entſtandenen
außenpoli=
tiſchen Gefahr für die Sowjetunion ihre Oppoſitionstätigkeit
ein=
geſtellt haben ſollen, erweiſt es ſich jetzt, daß ſie gerade dieſe
Tat=
ſache ſowie das Fiasko der ruſſiſchen Politik in China zu einem
neuen Vorſtoß gegen die herrſchende Richtung in der Partei
be=
nutzt haben. Das Exekutivkomitee der Kommuniſtiſchen
Inter=
nationale veröffentlicht jetzt eine Reihe von Aufrufen und
Be=
ſchlüſſen ihrer Tagung, die vom 18. bis zum 30. Mai in Moskau
ſtattgefunden hat. U. a. wird auch ein Appell an das
Weltprole=
tariat veröffentlicht, der zwar in der Hauptſache von den
ſon=
ſtigen außenſolitiſchen Schlagworten ſtrotzt, der aber gleichfalls
etwas von dem ſchweren Kampf durchblicken läßt, der ſich in den
Parteiſitzungen zwiſchen Trotzki und der Richtung Stalin
abge=
ſpielt hat und den auch die übrigen Veröffentlichungen beſtätigen.
Danach hat Trotzki einen überaus ſcharfen Angriff gegen die
offizielle Parteipolitik und gegen die Leitung der Komintern
unternommen. Er bezeichnete die ſtändigen Hinweiſe der
Partei=
leitung auf den Ernſt der Lage und auf die im Zuſammenhang
damit beſtehende Notwendigkeit, die Parteidiſziplin zu wahren,
als eine leere Ausrede, die lediglich von dem Beſtreben diktiert
iſt, die Oppoſition mundtot zu machen. Er verlangte wiederum
Redefreiheit innerhalb der Partei, bezichtigte die offizielle
Lei=
tung, daß ſie vom echten Leninismus abgekommen ſei und ſcheint
nach der Formulierung der Aufrufe und Entſchließungen
immer=
hin eine Reihe von Argumenten vorgebracht zu haben, die die
Parteileitung veranlaßten, die Frage ſehr ernſt zu nehmen und
in tagelangen Redekämpfen ſich mit der Angelegenheit zu
be=
ſchäftigen. — An dem Schlußeffekt dieſes neuen Kampfes, nämlich
an der Verurteilung Trotzkis und der geſamten Oppoſition durch
die herrſchende Richtung und damit an einem neuen Sieg
Sta=
lins konnte von vornherein kaum ein Zweifel beſtehen. Trotzki
iſt aber der Ausſchluß angedroht worden; dies könnte aber eine
ſehr ernſte Lage ſchaffen, da Trotzki nicht nur ein führender Kopf
iſt, ſondern auch über eine große Anhängerſchaft verfügt.
Oiplomaten=Beſprechungen bei Briand über China.
EP. Paris, 2. Juni.
Der Agentur „Radio” zufolge iſt in einer Unterredung
zwi=
ſchen Briand, und dem engliſchen Botſchafter Lord Crewe die
Möglichkeit erwogen worden, das diplomatiſche Korps von Peking
nach Tientſin überſiedeln zu laſſen, wo es ſich im Falle einer
möglichen Verſchärfung der Lage in Nordchina vaſch einſchiffen
könnte. Außerdem werde der Gedanke erwogen, Tſchiang Kai=ſcheh
als Regierungschef Chinas anzuerkennen.
Im „Matin” prüft Jules Sauerwein die Gründe, die dem
neuen Vorſtoß der Kuomintang nach Norden möglich gemacht
hätten und den endgültigen Sieg der Nationaliſten über die
Nordtruppen als wahrſcheinlich erſcheinen ließen. Der Grund
läge in der diplomatiſchen und taltiſchen Ueberlegenheit der
Bol=
ſchewiſten, die es verſtanden hätten, den Nationalismaus und dem
Klaſſenhaß in heimtückiſcher Weiſe zu einer politiſchen Doktrin zu.
vermengen, die vor allem den zumeiſt in elenden Verhältiſſen
lebenden chineſiſchen Arbeiter begeiſtere. Tſchang=Tſolin beſitze
zwar ohne Zweifel eine rieſige militäriſche Ueberlegenheit, die es
ihm ermöglichen ſollte, ſeinen Gegner zu ſchlagen; doch habe er
das Gefühlsmoment zu wenig berückſichtigt. Dem ſüdchineſiſchem
Ideal vermöge er hein nordchineſiſches entgegenzuſtellen
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
— Fritz von Oſtini geſtorben. Fritz von Oſtini,
der bekannte Münchener Schriftſteller, hat in ſeiner Wohnung
in Köcking am Starnberger See einen Schlaganfall erlitten. Er
ſtand im 66. Lebensjahre. Oſtini trat 1882 in die Redaktion der
„Münchener Neueſten Nachrichten” ein und führte hier das
Refe=
rat über Kunſt und Theater. 1896 übernahm er die Schriftleitung
der „Münchener Jugend”, die er mit hohem literariſchen
Ver=
ſtändnis ausbaute. Vielfach hat er ſich auch auf den Gebieten
der Tyrik, Novelle und der Satire betätigt.
Tagung „Theater und Schule‟.
Das Zentralinſtitut für Erziehung und Unterricht, Berlin,
hatte gemeinſam mit der Deutſchen Theater=Ausſtellung die
Lehrerſchaft Mitteldeutſchlands und die Schüler und
Schüle=
rinnen der oberen Klaſſen zu einer Tagung „Schule und Theater”
in der Magdeburger Stadthalle eingeladen, zu der rund 3000
Be=
ſucher erſchienen waren. In einem lediglich für die Lehrkräfte
beſtimmten Vortrag wies Dr. Hans Lebede (Berlin) auf die
mannigfachen Beziehungen zwiſchen Schule und Theater hin
und zeigte, wie die in den neuen Richtlinien geforderte
Lebendig=
machung des dramatiſchen Kunſtwerkes durch Verwertung
thea=
tergeſchichtlicher Kenntniſſe und durch eigene Aufführungen der
Schüler und Schülerinnen zu erreichen ſei. Der Vortragende
knüpfte an Beiſpiele aus der Unterrichtspraxis an und betonte
beſonders, daß es ſich nicht etwa darum handele, die Schule mit
neuem Wiſſensſtoff zu belaſten, ſondern alles darauf ankomme,
die Grundtatſachen der Theatergeſchichte den Lehrkräften ſo zu
eigen werden zu laſſen, daß ſie jederzeit mit knappſten
Ausfüh=
rungen in die ſonſtige Behandlung des dramatiſchen Kunſtwerkes
eingefügt werden können.
Dieſer Kenntnis= und Tatſachenvermittlung diente dann der
zweite Vortrag, in dem Dr. Lebede, geſtützt auf die noch von
Albert Köſter zuſammengeſtellte Lichtbilderſerie von E. A.
See=
mann, einen Ueberblick über die Entwicklung des Theaters vom
Altertum bis zu den neueſten Inſzenierungsverſuchen der
Gegen=
wart gab. ZweiFührungen durch die Theaterausſtellung ergänzten
durch Inappe Hinweiſe vor den plaſtiſchen Modellen, was vorher
in Bild und Wort ſchon dargeſtellt worden war, und gaben der
überaus gelungenen Tagung ihren Ausllang. Ihre weitere
Aus=
wirkung wird nun darin zu erſehen ſein, daß Schultlaſſen unter
Führung ihrer Lehrer die Modellſammlung der Ausſtellung
be=
ſichtigen.
Seite 4.
Freitag, den 3. Juni 1927
Nummer 153
Heſſiſcher Landtag.
Präſident Adelung eröffnet die Sitzung um 10 Uhr 35 Minuten.
Vor Eintritt in die Tagesordnung gibt Präſident Adelung bekannt,
daß Abg. Galm mitgeteilt hat, daß Frau Abg. Roth nicht mehr der
Kommuniſtiſchen Partei angehört.
Das Haus tritt ſodann in die Beratungen des Staatsvoranſchlags
bei der 8. Hauptabteilung, „Miniſterſrm der Juſtiz” (Kapitel 100—107),
ein.
Abg. Sturmfels (Soz.) ſpricht von der Vertrauenskriſe der
deutſchen Juſtiz; die Nichtervereine und die höchſten Juſtizbeamten
be=
ſchäftigen ſich jetzt ſelbſt mit dieſer Frage. Der Redner führte dann
Ur=
teile an, in denen nach ſeiner Auffaſſung das Recht gebeugt worden ſei,
die aber zum größeren Teil mit Heſſen nichts zu tun haben.
Abg. Schreiber (Dem.) macht über die Vertrauenskriſe der
Rich=
ter ähnliche Ausführungen wie der Vorredner; auch er bezieht ſich auf
auswärts gefällte Urteile. In Heſſen habe ſich die Juſtiz von politiſchen
Fehlſprüchen ferngehalten. Die Heilung der Kriſis müſſe aus dem
Richterſtande ſelbſt kommen. Die Richter müßten unabſetzbar bleiben,
entgegen der Forderung des Reichstagspräſidenten Loebe.
Die/Bericht=
erſtattung der „Frankfurter Zeitung” über den Fall des
Oberamtsrich=
ters Puſch in Ortenberg ſei ſehr zu bedauern; niemand in der
Demo=
kratiſchen Partei werde den Fall verteidigen. Der Fall ſei nicht
poli=
tiſch zu bewerten. Der Redner bringt dann eine Reihe von
Einzel=
wünſchen vor. Die Verreichlichung der Juſtiz werde allgemein von den
richterlichen Beamten gefordert.
Der Präſident teilt einen von Mitgliedern faſt aller Parteien des
Hauſes unterzeichneten Antrag mit, der eine Neuregelung des
mriſti=
ſchen Prüfungsweſens für die juriſtiſche Fakultät und das
Veral=
tungsfach verlangt.
Abg. Schül (Ztr.) verteidigt den Offenbacher Richter gegen den
Vorwurf, politiſch voreingenommen zu ſein. Vor Beginn der
Schwur=
gerichte ſollten die Geſchworenen über ihre Rechte und Pflichten
auf=
geklärt werden. Gleich dem Vorredner verlangt der Abgeordnete die
Oeffentlichkeit der Diſziplinarverhandlungen gegen Richter. Weiter
äußert der Redner ebenfalls zahlreiche Wünſche zur Verbeſſerung der
Rechtspflege. Es ſei auffallend, daß faſt regelmäßig etwa die Hälfte der
Kandidaten durchfalle; es müſſe da etwas nicht ſtimmen. Der Redner
ſchlägt vor, daß ein richterlicher oder ein Miniſterialbeamter den Vorſitz
in der Prüfungskommiſſion erhält. Wegen des Prüfungsverfahrens wird
auf die Verhältniſſe in anderen Ländern, namentlich auf Baden,
hinge=
wieſen. Zum Schluß befürwortet der Redner ſeinen Antrag auf
Herab=
ſetzung der Gerichts= und Notariatsgebühren und fordert die Anſtellung
der Kriegsteilnehmer.
Prändent Adelung macht darauf aufmerkſam, daß die Beratungen
des Juſtizetats ohne die Anweſenheit des Juſtizminiſters von
Bren=
tano vor ſich gingen. Im Namen des Hauſes wünſche er dem Miniſter
Geneſung. (Zuſtimmung.)
Miniſterialdirektor Schwarz wendet ſich dagegen, daß immer
wie=
der die Vertrauenskriſe in den Verhandlungen erörtert werde; man
ſolle ſich die gegenwärtige Entwickelung auswirken laſſen. Zu einer
Reihe von Wünſchen der Vorredner bemerkt der Redner, daß ſie
Geld=
aufwendungen verurſachen. Der Redner kommt dann auf die Anträge
Dingeldey zu ſprechen. Er vergleicht die Richterſtellen des Jahres
1926/77 mit denen des Jahres 1913. Verglichen ſind die planmaßigen,
die außerplanmäßigen und für 1926/27 auch die überplanmäßigen
Stellen; es ergibt ſich daraus, daß es 1926/27 20 Stellen wewiger waren.
Der Redner rechnet aus, daß im ganzen dem Richterſtand durch die
In=
haberbewilligungen 37 Stellen verloren gehen. Die Anträge des Abg.
Dingeldey ſollten deshalb angenommen werden. Es wird darin u. a.
beantragt (zu Kapitel 101), die überplanmäßigen Beamtenſtellen in
plan=
mäßige zu verwandeln. Der Redner trägt eine umfangreſche
Stati=
ſtik vor, um zu beweiſen, daß die hoſſiſche Juſtiz nicht teurer arbeitet
als die anderer Länder. Eine Gebührenſenkung könne jetzt, ohne die
Finanzen zu gefährden, nicht vorgenommen werden. Die Frage der
Gerichtskaſſen werde noch geprüft. Die Darſtellung des Falles Puſch
in der „Frankfurter Zeitung” ſei vollſtändig unrichtig geweſen, der
objektive Tatbeſtand der Rechtsbeugung durch den Oberamtsrichter Puſch
ſei feſtgeſtellt geweſen. Im Wiederaufnahmeverfahren ſei dieſo
Tat=
ſache nicht umgeſtoßen worden. Das Landgericht in Darmſtadt habe
nur ausgeſprochen, daß Pſychiater der Meinung Ausdruck gegeben
haben, Puſch hätte zur Zeit der Verfehlungen Zeichen von
Geiſteé=
krankheit gezeigt. Das Urteil habe in ſeinem Wortlaut erkennen laſſen,
daß es Zweifel in dieſe Behauptung hege, aber es hätte die ärztlichen
Erklärungen zugunſten des Angeklagten werten müſſen. In ſeinen
weiteren Ausführungen teilt der Redner u. a. mit, daß ein
Polizciſtraf=
geſetz in Vorbereitung iſt,
Abg. Böhm (Dntl.) wendet ſich gegen den Abg. Sturmfels, weil er
die Richter als Klaſſenkämpfer für ihre Standesintereſſen bezeichnet
hatte. Zum Fall des Oberamtsrichters Puſch macht der Redner der
Ne=
gierung den Vorwurf, daß ſie die heſſiſche Bevölkerung nicht genügend
aufgeklärt habe. Es ſei merkwürdig, daß ſich die Regierung nur an die
„Frankfurter Zeitung” gewandt habe und nicht auch an die heſſiſche
Preſſe; die Regierung habe wieder einmal vor der „Frankfurter Zeitung”
ſtramm geſtanden und ſie wollte die diplomatiſchen Beziehungen zu ihr
nicht abbrechen. Der Redner erörtert hierauf Einzelfragen des
Juſtiz=
weſens
Miniſterialdirektor Schwarz tritt den Vorwürfen des Abg. Böhm
entgegen.
Abg. Dr. Werner (Dntl.) meint, es ſei eine Rechtfertigung der
heſſiſchen Juſtiz erſten Ranges, wenn Abg. Sturmfels nur Fälle von
an=
geblichen Juſtizirrtümern aus anderen Ländern vorbringen konnte.
Der Staatsgevichtshof, gegen den Abg. Sturmfels ſich gewandt habe,
ſei ja von Republikanern gebildet worden und ſeine Urteile ſeien die
Rechtſprechung eines politiſchen Gerichtes; das hindere aber nicht,
an=
zuerkennen, daß die Urteile dieſes Gerichtes auch der Denkweiſe anders
politiſch Geſinnter in vielen Fällen gerecht geworden ſind. Es iſt daran
zu erinnern, daß Blätter, wie die „Frankfurter Zeitung” das „Berliner
Tagblatt” und der „Vorwärts” alles getan haben, um die deutſche Juſtiz
herunter zu reißen, ſogar pielfach verſucht haben, in ſchwebende
Ver=
fahren einzugreifen. Wenn von der Linken des Hauſes Fälle von harten
Beſtrafungen angeführt wurden, ſo ſei doch daran zu erinnern, daß in
zahlreichen Fällen linksgerichtete Leute mit einer unverſtändlichen Milde
beſtraft worden ſind; der Redner erwähnt u. a. die Ausſchreitungen im
Jahre 1922 gegen die Abg. Dingeldey und Oſann, die Uebeltäter ſeien
mit ganz geringen Strafen davongekommen. Daß ſich die „Frankfurter
Zeitung” des Oberamtsrichters Puſch, eines linksgerichteten Mannes an=
nehme, ſei für dieſes Blatt charakteriſtiſch. Im weiteren Verlauf ſeiner
Rede kommt der Redner auf verſchiedena Fragen des Juſtizweſens zu
ſprechen, wie die Lage der Gefängnisbeamten, die Fürſorge für
ent=
laſſene Strafgefangene, das Bewährungsgeſetz und den Schutz der
per=
ſönlichen Ehre.
Abg. Böhm (Ontl.) erklärt in einer perſönlichen Bemerkung,
daß er nicht die Prüfungskommiſſion in Darmſtadt habe angreifen
wollen.
Schluß der Beratungen 3 Uhr; nächſte Sitzung heute, vormittags
10 Uhr.
Die Deutſche Volksportei für Steuerſtundung.
Die Deutſche Volkspartei hat im Heſſiſchen Landtag folgenden
An=
trag eingebracht:
„Wir beantragen, der Landtag wolle beſchließen, die Regierung zu
erſuchen, die vorläufige Sonderſteuer vom bebauten
Grundbeſitz für 1927 bis zum 1. September 1927 in allen
Fällen zu ſtunden, in denen den Steuerpflichtigen oder deren
Mietern ſeitens der Bezirksfürſorgeverbände Mietunterſtützung gewährt
wurde. Eines beſonderen Antrages bedarf es nicht, die Beſcheinigung
der Büürgermeiſterei oder der Bezirksfürſorge genügt. — Begründung. Es
iſt ohne weiteres einleuchtend, daß die Steuerpflichtigen oder die Mieter,
die mit Rückſicht auf ihre ſoziale Lage die Steuer
oderden auf die Steuer entfallenden Teil der Miete
im Rechnungsjahr 1926 nicht bezahlen konnten
da=
zu auch jetzt nicht in der Lage ſein werden. Da ſchon ein
Ziel der vorläufigen Steuer fällig war, das nächſte in Kürze fällig wird,
ſind Zwangsmaßnahmen ohne Annahme unſeres Antrages zu befürchten.
Darmſtadt, den 30. Mai 1927.”
Die Portoerhöhung.
* Berlin, 2. Juni. (Priv.=Tel.)
Der Ausſchuß des Verwaltungsrates der Reichspoſt, der
be=
kanntlich vor vierzehn Tagen ſeine Beratungen wegen des
ſozial=
demokratiſchen Parteitages abbrechen mußte, hat am Mittwoch
ſeine Beſprechungen wieder aufgenommen. Er iſt immer noch
an der erſten Leſung der Portoerhöhungsvorlage. Er hat
zu=
nächſt damit begonnen, die aus allen Kreifen der Wirtſchaft
ein=
gelaufenen Proteſte eingehend zu beſprechen und auf ihre
Be=
gründung zu unterſuchen. Dabei ſpielte auch die Aeußerung des
preußiſchen Handelsminiſters eine Rolle, der vor einiger Zeit
ſich gegen den Zeitpunkt der Portoerhöhung feſtgelegt hat. Der
Vertreter Preußens gab dazu noch ausführliche Darlegungen.
Der Ausſchuß hofft, im Laufe dieſer Woche die erſte Leſung
be=
enden zu können, um nach einer kurzen Pauſe die zweite Leſung.
zu beginnen, ſo daß ſein Bericht im letzten Drittel des Monats
dem Verwaltungsrat vorgelegt werden könnte, der die letzte
Ent=
ſcheidung zu fällen hat.
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Seite 5
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am M
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Veran
grten gel.
Aus der Landeshauptſitadt.
Darmſtadt, 3. Juni.
— Ernannt wurden: am 20. Mai 1927 der
Gendarmerieoberwacht=
meiſter Peter Reeg zu Eberſtadt b. D. zum Gendarmeriekommiſſar mit
Wirkung vom 1. Juni 1927; am 31. Mai 1927 der Rechnungsrat bei
dem Miniſterium der Finanzen Wilhelm Frank zu Darmſtadt vom
15. Mai 1927 ab zum Hilfsbeamten des Staatskommiſſars bei der Heſſ.
Landesbank und bei der Heſſiſchen Landeshypothekenbank mit der
Amts=
bezeichnung „Oberrechnungsrat”; am 31. Mai 1927 der
Miniſterial=
zeviſor Rudolf Bogler zu Darmſtadt vom 1. Juni 1927 ab zum
Rech=
nungsrat bei dem Miniſterium der Finanzen.
— Heſſiſches Landestheater. Heute beginnt an der Tageskaſſe des
Großen Hauſes der allgemeine Vorverkauf zu dem einmaligen
Gaſt=
ſpiel von Arthur Kraußneck als Nathan der Weiſe, am
Pfingſt=
montag, den 6. Juni. Ueber die Darſtellung dieſer Rolle ſchrieb erſt
jüngſt die auswärtige Preſſe: „... das Wunderbare, das Einzigartige
an ſeiner Darſtellungskunſt iſt eben, daß ſie im Wandel der Stilarten
und Richtungen immer neu, immer „modern” bleibt, ohne ſich ſelbſt zu
wandeln, ein ewig grünender, hochragender, wurzelfeſter Baum, deſſen
Urgeſtalt doch nichts ändern kann . . . hier iſt eine Kunſt, die vom
Zauber des ſchönen Scheins wunderſam umwoben bleibt, obwohl ſie,
nach Hamlets Forderung, niemals „die Beſcheidenheit der Natur”
über=
ſchreitet, die es nicht nötig hat, irgendwelche Zugeſtändniſſe zu machen,
weil ſie ihre ewig gültigen, unveränderlichen Geſetze in ſich ſelbſt trägt.
. .. Kraußnecks Nathan iſt ein untadeliges Meiſterwerk. . ..
Die heutige Aufführung der Zauberflöte” wird von
Kapell=
meiſter Fritz Volkmann vom Stadttheater in Hagen i. W. als Gaſt
muſikaliſch geleitet. Sie fällt der Miete E zu und iſt zugleich die vierte
Vorſtellung des Mozart=Zyklus. An Stelle des erkrankten Herrn Hölzlin
ſingt Alfred Karen die Partie des Saraſtro.
— Der Hefſenbund evangeliſcher Jünglingsvereine. Am Sonntag
traf ſich die evangeliſche Jugend Heſſens auf der Ebernburg bei Münſter
am Stein. Der feierliche Feſtgottesdienſt wurde von Herrn Pfarrer
Weinberger=Friedberg in der Stadtkirche zu Münſter gehalten und klang
in einem brauſenden Kanon von fünf ſtarken Jugendchören geſungen,
aus. Von der Kirche aus zog die fröhliche Schar der etwa 800
Teil=
nehmer den gewundenen Burgweg hinauf, um den Nachmittag mit
edlem Sang und Spiel und Reigen zu füllen. Wer will die Lieder alle
aufzählen, die dort erklangen, bald ernſte, bald heitere, bald fromme,
bald weltliche Weiſen. Wer will die Reigen und Volkstänze alle
ſchil=
dern, die dort von unſeren Heſſenmädchen ſo lieb und fein aufgeführt
wurden, baß manchmal lauter Beifall ihre Leiſtung lohnte. Aber den
Höhepunkt erreichte die Fröhlichkeit, als der Feſtzug gegen 5 Uhr wieder
geformt wurde und nach den Klängen der Poſgunen marſchierte, erſt zu
bieren, dann zu zweien, dann aufgelöſt in eine endloſe Einreihe, die ſich
nach vielen Windungen wieder zuſammenfand zu luſtigem
Spießruten=
laufen, bis der Zug den Berg hinunter zur Stadt abſchwenkte.
Dank=
ſagend klang, der Tag in der Stadtkirche aus, wie er dort betend
be=
gonnen war. Miſſionar Jürgens aus Darmſtadt hielt den
Abendaus=
klang. Noch einmal erſchallte der Kanon des Vormittags dann war das
Singetreffen auf der Ebernburg zu Ende. Auf dem Bahnhof in Mainz
ſpäter ein herzlicher Händedruck hin und her, ein kräftiges „Heil” auf
den Weg, und es wurde nach allen Richtungen geſchieden.
* Darmſtädter Fahrplanbuch. Es iſt beabſichtigt, für die Zukunft,
ſeweils Freitags, an dieſer Stelle uns bekannt gewordene
Aende=
rungen oder Berichtigungen zu veröffentlichen. Nachſtehend unſer erſter
Nachtrag zur Sommerausgabe des „Darmſtädter Fahrplanbuches”
Strecke 1b Seite 6: Der Anſchlußzug nach Offenbach, Neu=Iſenburg ab
W 14.39, gehört zum Zuge: Darmſtadt ab 13.56. — Strecken 24, 25.
D 179 Kaſſel ab 0.22 ſtatt 0.D; D 180 Kaſſel an 5.34 ſtatt 5.36. — S. 32
ebenfalls geändert: Corbach ab 6.26 ſtatt 6.22. — Strecke 72b Seite 81:
D 141 Bad=Kreuznach ab 20.34 ſtatt 2.52. — Der Eilzug E 119 (Bad=
Müinſter ab 21.09) hat in Bingerbrück Anſchluß mit Perſonenzug nach
Mainz und Darmſtadt: Bingerbrüick ab 21.40, Darmſtadt an 93.41. —
Strecke Nr. 103 a Seite 96. D 78 Raſtatt an 10.32 ſtatt 16.32. — Strecke
Nr. 108 a S. 100: D 5.55 ab Bregenz führt die Anmerkung b ſtatt a. —
Strecke 108b Seite 101: BP 90 läuft Mfünchen-Bruchſal (—
Saar=
brücken) mit durchlaufenden Wagen Ulm-Darmſtadt (—Cleve). — Der
in Friedrichshafen 10,30 abgehende Perſonenzug (teilweiſe beſchleunigt)
läuft durch bis Graben=Neudorf (Bruchſal an 2.03 ſtatt 23.03). —
Strecke Nr. 121 S. 107: Die Amkunfts= und Abfahrtszeiten der BP 851
u. 852 im München ſind als Eilzug mit fetten Stundenziffern zu leſen;
in Nürnberg iſt umzuſteigen. — Strecke Nr. 130, Anmerkung S. 111:
Die Fahrpreife betragen neuerdings 7,5, ſtatt 7. 4 ſtatt 3,5 und 5,8 ſtatt
5,5 Pf. — Strecke Nr. 131. Fahrpreiſe: 3. Station lies: Koblenz. Nach
Mannheim 2,80 und 2,10 Mark. — Strecke 135 VIII Seite 113.
Darm=
ſtadt=Oſt ab 13.41 ſtatt 13.26. — Seite 117 fehlt Gernsheim, Strecke Nr. 8,
26 Km. — Seite 216: FD 6 führt Wagen nach Vertimiglia ſtatt Baſel.
Es empfiehlt ſich, obige Berichtigungen, ſoweit ſie von Intereſſe ſind,
ſofort handſchriftlich vorzunehmen.
— Aus der Petrusgemeinde wird uns geſchrieben: Herr
Pfarr=
aſſiſtent Lic. zur Nieden wird in kurzer Zeit unſere Gemeinde
ver=
laſſen, da ihm von der oberſten Kirchenbehörde eine Stelle in Bad=
Nauheim übertragen worden iſt. Zu ſeinem Nachfolger iſt Herr
Pfarr=
amtskandidat Bickel ernannt worden. Dem Vernehmen nach findet die
feierliche Ordination dieſes jungen Geiſtlichen am Sonntag nach
Pfing=
ſten in der Petruskirche ſtatt. Herr Lic. zur Nieden wird demnach
vor=
ausſichtlich an Pfingſten zum letztenmal vor ſeinem Weggang nach Bad=
Nauheim in der Petruskirche predigen. Das Scheiden unſeres ſeitherigen
Pfarraſſiſtenten Lic. zur Nieden, der in der Zeit ſeines Wirkens in der
Petrusgemeinde mit hingebender Treue und ſichtlichem Erfolge gearbeitet
hat, wird allgemein lebhaft bedauert. Die beſten Wünſche folgen ihm
nach für ſeine Tätigkeit in ſeinem weuen Wirkungskreiſe.
— Der kauſmänniſche Stellenmarkt als Spiegelbild der Wirtſchaft.
(Bisher 20 Proz. weniger Bewerbungen als im
Vor=
monat.) Wie uns die Reichsſtellenvermittelung des
Gewerkſchafts=
bundes der Angeſtellten (G. D.A.), Geſchäftsſtelle Darmſtadt, berichtet, iſt
die Lage des kaufmänniſchen Stellenmarktes im Mai gegenüber dem
Vormonat hinſichtlich der Meldung offener Stellen die gleiche geblieben.
Jedoch zeigt ſich eine günſtigere Entwicklung darin, daß die Zahl an
zu=
gehenden ſtellenloſen Bewerbern bei der genannten
Reichsſtellenvermit=
telung im Mai um rund 20 Prozent geringer iſt als im Vormonat. Die
Kündigungen haben alſo etwas nachgelaſſen. Allerdings bleibt die
Beſ=
ſerung des Stellenmarktes für Angeſtellte weit hinter der Erholung des
allgemeinen Arbeitsmarktes zurück, der ſchon mit Anfang Mai einen
Stand aufweiſt, der noch beſſer iſt als der günſtigſte im vergangenen
Jahre. Für die Angeſtellten iſt die genannte Beſſerung nicht einheitlich
im Reichsgebiet. Kündigungen ſind zurüickgegangen an den beiden
größ=
ten Plätzen Hamburg und Berlin, wo auch eine leichte Beſſerung
in der Meldung offener Stellen zu verzeichnen iſt. In dem Gaugebiet
Nürnberg hat ſich jedoch die Lage etwas verſchlechtert, während ſie
in Breslau und Eſſen gleich geblieben iſt. Im Gaugebiet Eſſen
iſt trotz des Anziehens der München=Gladbacher Textilinduſtrie und des
Baumarktes der Stellenmarkt immer noch ungünſtig. Beſſer iſt er auch
geworden in Leipzig und Frankfurt a. M., wie ſich auch in
Südbayern eine leichte Entſpannung bemerkbar macht.
Hanno=
ber, iſt gleich geblieben. Wenn auch der Rückgang der zugehenden
Stellenloſen alle Angeſtelltengruppen betrifft, ſo bezieht ſich das
An=
gebot offener Stellen nur auf beſonders geſuchte Kräfte. Junge
Steno=
thpiſten und Stenotypiſtinnen fehlen in den meiſten Großſtädten. Die
Lebensmittelbranche und die Textilinduſtrie können immer noch üüngere
Verkäufer und Verkäuferinnen gebrauchen, in manchen Spezialfällen
auch ältere Bewerber. Von jüngeren Kontoriſten werden im allgemeinen
ſtenotybiſtiſche Kenntniſſe verlangt, deren Erwerbung und Beherrſchung
im Intereſſe jedes Einzelnen liegen muß.
— Heute Eröffnungsvorſtellung im Zirkus Lorch in Darmſtadt. Der
altbekannte und bei uns noch von früher her in gutem Andenken ſtehende
Zirkus, deſſen Wohnſitz in Eſchollbrücken iſt, iſt nach 25jähriger
Abweſen=
heit in unſere Stadt eingekehrt. In verhältnismäßig kurzer Zeit wird
das Zweimaſten=Zuſchauerzelt aufgebaut ſein, dem ſich noch verſchiedene
Nebenzelte anſchließen. Das vollkommen neue Vorſtellungszelt kann
man durch ſeine neuartige Konſtruktion als vollkommen ſturmſicher
an=
ſprechen. Heute abend 8.15 Uhr iſt Premiére. Täglich abends 8.15 Uhr,
ſowie Pfingſtſonntag und =montag auch nachmittags 3.30 Uhr, finden
Nieſinvorſtellungen ſtatt. Die Abwicklung des zirka drei Stunden
um=
faſſenden Rieſenprogramms erfolgt in nur einer Manege, in welcher
nur allererſte Kräfte auftreten und ihre beſten Darbietungen zeigen, ſo
daß ſämtliche Darbietungen von allen Plätzen ſichtbar und kontrollierbar
ſind. Zirkus Lorch hat ſich nicht auf die Größe des Umfanges, ſondern
auf Größe der Zirkuskunſt eingeſtellt, und man kann ſagen, daß ein
hervorragendes Programm zur Abwicklung gelangt, über welches ſich
maßgebende Tageszeitungen in den zuletzt gaſtierten Städten des
Rhein=
landes lobend ausſprechen. Die Eintrittspreiſe ſind der Wirtſchaftslage
entſprechend niedrig gehalten. Die Direktion bittet uns, darauf
hinzu=
weiſen, möglichſt die erſten Tage zum Beſuche zu benutzen.
Erfahrungs=
gemäß bekommen Viele in den letzten Tagen wegen Ueberfüllung keinen
Einlaß mehr, zumal das Gaſtſpiel nur für ganz kurze Zeit feſtgeſetzt iſt.
Nach Schluß einer jeden Abendvorſtellung iſt günſtige Zugverbindung
nach allen Richtungen vorhanden. Außerdem verkehren Straßenbahnen
und Autobuiſſe ab Zirkusplatz bzw. Halt=ſtelle. (Vgl. beſondere Anzeige.)
Jahresfeſi des Evangeliſchen
Kirchengeſang=
vereins für Heſſen.
Der heſſiſche Kirchengeſangverein beging ſein Jahresfeſt am
Sonn=
tag, Exaudi, im äußerſten Süden unſeres Landes, im ſchönen Wimpfen.
Die Wimpfener hatten ſchon lange gewünſcht, daß der Verein auch
ein=
mal zu ihnen kommen möge, um das Gefühl der Verbundenheit zu
ſtärken. Es war wohl ein gewiſſes Wagnis; doch um es vorwegzunehmen,
aus dem Wagnis wurde ein volles Gelingen. Schon das Wetter
be=
günſtigte das Feſt. Der wochenlang ſo unwirſche ſchöne Monat Mai
hatte ſich noch einmal vor ſeinem Scheidem Mühe gegeben, um zu zeigen,
daß er doch der wunderſchöno Monat ſein kann, wovon wir ja vorher
nicht viel gemerkt hatten.
Ein reges Leben entſtand ſchon in der Frühe des Tages auf dem
Darmſtädter Bahnhof. Denn alle Darmſtädter Kirchengeſangvereine
hatten ſich bereit erklärt, an dem Feſte mitzuwirken. Zu den
Darm=
ſtädter Chören (Petrusgemeinde, Martinsgemeinde, Paulusgemeinde,
Stadtgemeinde, Johannesgemeinde und Gemeindegeſangverein) geſellten
ſich in dem Sonderzug nach und nach noch die Kirchengeſangvereine von
Griesheim, Roßdorf, Groß=Rohrheim, Alsbach, Hähnlein,
Zwingen=
berg, Auerbach und Heppenheim, ſelbſtverſtändlich wirkte auch der
Wimpfener Kirchenchor noch mit.
Am Bahnhof zu Wimpfen waren der Kirchenvorſtand, die
Stadt=
kapelle und der rühmlich bekannte Guſtavsburger Poſaunenchor zum
Empfang erſchienen. Raſch ordnete ſich ein Zug, der unter feſtlichen
Klängen in das ſchöne Städtchen einzog. Am Nathaus wurde Halt
ge=
macht, wo Bürgermeiſter Sailer die Chöre herzlich begrüßte, indem er
auf die drei Beſonderheiten von Wimpfen hinwies, ſeine herrlichen
Bau=
denkmäler, ſeine einzig ſchöne Lage und die heilkräftigen Quellen.
Nachdem Pfarrer Marx auf die Begrüßung herzlich gedankt hatte, ſangen
die Verſammelten „Ich hab mich ergeben mit Herz und mit Hand”
Die Sänger begaben ſich darauf in die prächtige ſpätgotiſche
Stadt=
kirche zur Hauptprobe. Dank der guten Vorbereitung und der
ziel=
bewußten Leitung von Rektor Blitz wurden die etwa 400—500 Sänger
ſchnell zu einem Ganzen verſchmolzen. Nach kurzer Zwiſchenpauſe begann
dann der Feſtgottesdienſt. Weihevoll und erhebend klangen die
Chor=
geſänge in den weiten Schiffen der Kirche, mächtig die Lieder der
Ge=
meinde, die das letzte Plätzchen füllte, reizvoll wirkten beſonders die
Wechſelgefänge, in die auch der Poſaunenchor eingriff. Den Altardienſt
verſah Pfarver Knott, der erſte Pfarrer von Wimpfen, als Feſtprediger
erhob Pfarrer Knab aus Guſtavsburg im Anſchluß an Pſalm 57, 10 die
Herzen. Predigt und Gottesdienſtordnung ſtanden unter dem Zeichen
„Zwiſchen Himmelfahrt und Pfingſten”.
Nach dem Gottesdienſt gingen die Vereine in die ihnen zugewieſenen
Gaſtſtätten zum einfachen Mittageſſen. Um ½2 Uhr verſammelten ſich
die Gäſte wieder auf dem Marktplatz, wo zuerſt die Guſtavsburger
meiſterhaft einige Weiſen ſpielten. Dann gab Studienrat Dr. Schneider
in kurzen Züigen ein Bild von der reichen, wechſelvollen Geſchichte der
Stadt. Darauf beſichtigten die Feſtgäſte unter kundiger Führung die
zahlreichen Sehenswürdigkeiten der alten Reichsſtadt.
In Wimpfen im Tal vor der ehrwürdigen Stiftskirche fand dann um
4 Uhr die Nachverſammlung ſtatt. Das wunderbare Wetter hatte eine
ſolche Menge von Teilnehmern herbeigeführt, daß die getroffenen
Vor=
bereitungen, insbeſondere Tiſche und Bänke, nicht ausreichten.
Infolge=
deſſen war es ſchwer, die vorgeſehene Feſtordnung durchzuführen. Aber
konnten auch nicht alle Vereine, wie es ſonſt üblich iſt, einzeln ihre Lieder
mehr weltlicher Art vortragen, ſo gab es bei dieſer Nachfeier einen ganz
einzigartigen Höhepunkt. Nachdem Pfarrer Knott die Erſchienenen
be=
gwißt und einige Chöre ihre Lieder geſungen hatten, wurde die
Feſt=
verſammlung eingeladen, in die herrliche Stiftskirche zu kommen. Raſch
füllte ſich das geräumige Gotteshaus. Sodann gab Herr Benefiziat
Möbs ein Bild von der Geſchichte der ehrwürdigen Kirche und betonte
beſonders, daß der heſſiſche Staat in einmitigem Zuſammengehen von
Regierung und Landtag vor etwa 25 Jahren die Stiftskirche vor dem
Untergang bewahrt hatte. Dann trat der Chor wieder zuſammen und
mächtig hallte es durch die weiten Hallen. Gen Himmel aufgefahren iſt”
und „O, heiliger Geiſt, o, heiliger Gott”. Auch der Poſaunenchor konnte
darauf noch einige feiner ſchönen Weiſen erklingen laſſen. Jeder, der
dieſe Feierſtunde innerlich miterlebt hat, war aufs tiefſte bewegt. Wie
viel beſſer ſtünde es um unſer deutſches Volk, wenn, wie hier, die
ver=
ſchiedenen Bekenntniſſe zu gemeinſamer Andacht ſich zuſammenfinden
könnten, verſchieden in Lehre und Kultus, und doch eins im Höchſten
und Letzten der Seele! Es war der Höhepunkt des Feſtes, wenn auch
nicht ſein Ende. Es wurde noch der ſtimmungsvolle Kreuzgang der
Stiftskirche beſichtigt. Dann kam man wieder auf dem Feſtplatz
zu=
ſammen. Pfarrer Marx gab dort dem Dank des Vereins Ausdruck für
alle, die zum Gelingen des ſchönen Tages beigetragen hatten, und ſprach
die Hoffnung aus, daß alle von ihm etwas mit ins Leben hineinnehmen
möchten. Schnell kam dann unter den Gefängen der Einzelchöre und
unter den Klängen des Poſaunenchors die Scheideſtunde. Man zog
wieder zum Bahnhof, von wo der Sonderzug die Sänger wieder in ihre
Heimat führte, jeden voller Dank für einen Tag feſtlicher Weihe. E. E. B.
— 40jähriges Dienſtjubiläum. Herr Oberzollinſpektor Richard
Müller. Vorſteher des Zollamts Bahnhof hier, begeht am 4. Juni
ſein 40jähriges Dienſtjubiläum. Der allſeitig ſehr beliebte Beamte hat
es jederzeit verſtanden, ſich durch ſeine Zuvorkommenheit bei ſeinen
Kollegen und der Geſchäftswelt beliebt zu machen.
— Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Die diesjährige
Zwei=
tageswanderung am 18 und 19. Juni geht nach Oberheſſen. Am erſten
Tag endet ſie in Bad=Salzhauſen, am zweiten Tag in Büdingen. Die
Geſamtkoſten betragen 12 Mark. Die hierin enthaltenen 4,60 Mk.
Fahrt=
koſten ſind bei der alsbald vorzunehmenden Anmeldung zu bezahlen.
(Näheres ſiehe Anzeige.)
— Odenwaldklub, Wegbezeichnungsausſchuß. Wir bitten die Beſucher
des Felsberges, von der Benutzung der Nebenlinie 8 (rot=weißes
von Hochſtätten zum Felsberg und umgekehrt vorläufig abzuſehen. Es
ſchweben zurzeit Verhandlungen wit einem Grundſtickseigentümer in
Hochſtätten, über deſſen Eigentum ein kleines Stück dieſes Weges führt.
Nach den Pfingſtfeiertagen wird dieſe Nebenlinie geregelt. Alle anderen
Linien zum Felsberg werden hiervon nicht berührt.
— Der Bismarckturm iſt bei gutem Wetter an den beiden
Pfingſt=
feiertagen geöffnet.
— Promenadenkonzert. Das Städtiſche Orcheſter konzertiert am
Freitag, den 3. Juni, nachmittags von 5—6 Uhr auf dem Paradeplatz
nach folgendem Programm: 1. Marſch von Lathan, 2. Ouvertüre Fra
Diavolo, 3. Carmen=Fantaſie, 4. An den Frühling, 5. Roſen aus dem
Süden, 6. Rheiniſcher Turnermarſch ſüir das 33. Mittelrheiniſche
Kreis=
turnfeſt 1927 von Herrn Obermuſikmeiſter a. D. Hugo Hauske, der
hier=
mit zum erſtenmal dem Publikum zu Gehör gebracht wird. Leitung hat
Herr Kapellmeiſter Naumann.
Zu dem Stadtverordnetenſitzungsbericht des Herrn Stadwverordneten
Krug, deſſen Zuſchrift wir in unſerer Nr. 148 veröffentlichten,
er=
halten wir noch ein Schreiben von der hieſigen Ortsgruppe der
Volks=
rechtspartei, in dem darauf hingewieſen wird, daß Behauptungen in
dem in der Veröffentlichung ausgedrückten Sinne im Perkeoſaal von
keinem Redner getan worden ſeien, daß vielmehr andere Aeußerungen
gefallen ſeien. Welcher Art dieſe Aeußerungen ſind, wird nicht
an=
gegeben.
— Sonderzug zur Rathausbeleuchtung in Michelſtadt. Mit Rückſicht
auf den Verlauf der Rathausbeleuchtung hat die Reichsbahndirektion
angeordnet, daß der urſprünglich auf 10.46 (22.46) Uhr vorgeſehene
Sonderzug in der Richtung nach Darmſtadt mit Anſchluß nach
Frank=
furt a. M., ſpäter im Michelſtadt abgeht, alſo um 10.56 (22.56) Uhr. Es
verbleibt den Teilnehmern an der Rathausbeleuchtung, die an dieſem
Abend noch nach Hauſe fahren wollen, ſomit noch genügend Zeit, um
den Zug nach Ende der Beleuchtung zu erreichen.
— Neueinführung einer Medaille des Allgemeinen Deutſchen
Jagd=
ſchutzvereins. Der Allgemeine Deutſche Jagdſchutzverein hat durch den
bekannten Tiermaler Herrn Karl Krohn eine Medaille herſtellen
laſſen, die vom Präſidium des A.D F.V. verliehen werden ſoll. Die
Verleihung erfolgt auf Antrag als Ehrenpreis für hervorragende
Lei=
ſtungen auf allen mit der Jagd in Verbindung ſtehenden Gebieten, wie
B. Preisſchießen, Jagdhege, Trophäen= und Jagdausſtellungen,
Hunde=
ſuchen, Schliefen uſw. Die künſtleriſch ausgeführte Medaille wird in
drei Klaſſen, in Bronze, Silber und Gold, verliehen. Während die
Verleihung der bronzenen Medaille für alle Veranſtaltungen jeder Art
und jeden Umfanges vorgeſehen iſt, kommt die der ſilberne Medaille
nur bei großen Veranſtaltungen in Frage, während die Verleihung der
goldenen eine große Ausnahme bleiben ſoll. Der Seltenheitswert ſoll
gewahrt bleiben. Schon lange beſtand in der Jägerwelt das Bedürfnis
nach einer ſolchen, ſchwer zu erringenden Auszeichnung. Dem iſt
nun=
mehr nachgekommen.
* Gemeindebierſteuer. Vom 1. April 1927 ab dürfen die Gemeinden
eine Steuer nur noch auf den örtlichen Verbrauch von Bier erheben.
In Württemberg ſoll dazu eine der veränderten Rechtslage
an=
jepaßte Muſterſteuerordnung erlaſſen werden, ſobald vom
keichsfinanzminiſterium die zu erwartenden Beſtimmungen über den
Begriff des „Herſtellerpreiſes” ergangen ſein werden. Die
Steuerord=
nungen dürfen nur am Begimn eines Kalendervierteljahres in Kraft
geſetzt werden.
Kränze und Blumen als letzte Freundesſpende.
Eine uralte und ans Herz greifende Sitte will es, daß wir das
letzte Lager eines lieben Toten mit Blumen ſchmücken — der Gruß des
Lebens an den Seheidenden. Alle Völker mit alter Kultur kennen die
Sitte und halten ſie heilig wie eine Pflicht, die ſie dem Toten
gegen=
über haben. Alle Freunde und Bekannten, die von dem Hinſcheiden
Nachricht erhalten, ſenden das Symbol der Unendlichkeit, den
lebens=
grünen Kranz, mit den Blüten der Jahreszeit geſchmückt, in das
Trauer=
haus, oder laſſen es ſich nicht nehmen, den letzten Gruß ſelbſt an die
Gruft zu tragen, die den Verſchiedenen aufnehmen ſoll. Seitdem die
Verbrennung als Beſtattungsart, beſonders in den Großſtädten, mehr
und mehr in Aufnahme gekommen iſt, wiſſen viele nicht, ob die alte
Sitte der Kranz= oder Blumenſpende noch aufrechterhalten wird. Die
Hinterbliebenen glauben auch oft, den wirtſchaftlichen Verhältniſſen
Rechnung tragen zu ſollen, und bitten, von Kranzſpenden abzuſehen.
Sie berauben damit die Freunde und Bekannten einer Liebespflicht.
Mag ſie vielleicht nicht immer leicht zu tragen ſein, weil Schmalhans
den Tag regiert, aber die Gemüitswerte überwiegen dann und beſiegen
die wirtſchaftlichen Erwägungen. Man möchte doch dem Toten letzte
Ehre und Freundſchaft erweiſen, an der wir es im Leben ſo oft in der
Hetzjagd des Tages fehlen laſſen mußten. Und wir drücken durch einen
Strauß von Blumen, ſelbſt ein paar loſe Blüten, auch den Hinterbliebenen
aus, daß wir ihre Trauer mitempfinden und mit ihnon den letzten
Gang feierlich und würdig geſtalten wollen. Worte ſind dürftige
Spen=
den — innig und herzenswarm ſprechen die Blüten, der Kranz zu den
Trauernden. Es iſt weder Verſchwendung, noch eine Ueberflüſſigkeit,
die wir mit der Blumenſpende begohen — es iſt die ſchöne Geſte der
Freundſchaft und Liebe zu einem, dem wir nie wieder Gutes tun
kön=
nen. Keiner ſollte von der ſchönen alten Sitte weichen, in der das
Gefühlsleben eines Volkes niedergelegt iſt und die, lebendig zu erhalten,
uns am Herzen liegen muß — wenn wir ein Kulturvolk bleiben wollen,
das ſich nicht vom Geſchäftsgeiſt der Ziviliſation überrennen läßt. Kranz,
Strauß oder ein paar loſe Blüten, das mag jeder halten, wie er will,
aber ohne dieſen letzten Lebensgruß ſollte er keinen ihm bekanntem
Menſchen aus dem Leben gehen ſeyen. Das letzte Lebewohl ſei das
Lieblichſte, was die Welt zu bieten hatte — Blumen!
*Hat der Mieter ein Rechtaufdie Dachantenne?
(Nachdruck verboten.)
Zu der bisher heiß umſtrittenen Frage hat das Reichsgericht
zum erſtenmal geſprochen und unter anderem folgendes ausgeführt:
Von vornherein muß e8 abgelehnt werden, den Nundfunk — wenigſtens
den von heute — mit dem Fernſprecher auf eine Stufe zu ſtellen. Es
kann deshalb auch aus der allgemeinen Pflicht des Vermieters, eine
Fernſprechanlage zu dulden, nicht ein Rüickſchluß aurf den Rundfunk
gezogen werden. Da nun eine Verkehrsſitte zur Anbringung
einer Hochantanne nicht beſteht, iſt die Berechtigung des Anſpruchs
des Klägers unter Berückſichtigung von Treu und Glauben zu prüfen.
Die Verſchiedenartigkeit des Vertragszwecks wird in den einzelnen
Fällen, in denen die Anbringung einer Hochantenne verlaugt wird,
eine verſchiedene Beurteilung bedingen, ſo daß die
Frage nicht allgemein, ſondern immer nur von Fall zu Fall
entſchieden werden kann. Im gegenwärtigen Falle hat das
Oberlandes=
gericht den Begriff von Treu und Glauben verkannt, indem es bei der
gegenſeitigen Intereſſenabwägung zwiſchen Mieter und
Vermieter die Blitzgefahr und die Dachbeſchädigung ausgeſchaltet hat.
Bei der Anwendung des Satzes von Tren und Glauben müſſen zur
Gewinnung eines objektiven Bildes ſämtliche Inkereſſen, ſämtliche
Um=
ſtände des Falles Berückſichtigung finden ſoweit ſie dem Richter
zugäng=
lich find. Auf Seiten des Klägers kommt nur ein
Annehmlich=
keitsintereſſe in Frage, dem gegenüber das Recht des
Haus=
eigentrmers beſteht, mit ſeiner Sache nach Belieben zu verfahren und
die ſeinem Eigentum drohenden Gefahren nach Möglichkeit
auszu=
ſchalten. Auch die Rechte anderer, älverer Mieter ſind zu bewickſichtigen.
Außerdem kommt in Betraht, daß im Falle der Anlage einer
Dach=
antenne der Vermieter zur ſtärkeren Nacherüfung des ordnungsmäßigen
Zuſtandes des Daches verpflichtet iſt, um ſich nicht
Schadenserſatz=
anſprüchen anderer (Dritter) auszuſetzen. Das Oberlandesgericht hat
zwar in ſeiner Begründung ausgeſprochen, daß Dacharbeiten, die
not=
wendig werden ſollten, die Entfernung der Antenne auf Koſten
des Klägers bedingen. Ebenſo ſoll der Kläger verpflichtet ſein, den
anderen Mitmietern des Hauſes die Benutzung der Antenne — ſoweit
das techniſch möglich iſt — zu geſtatten. Dieſe Beſchränkungen müßten
aber in dem für die Zwangsvollſtreckung allein maßgebenden
entſcheiden=
den Teile des Urteils aufgeführt werden.
— Turngemeinde Darmſtadt 1846. Die morgen abend ſtattfindende
Monatsverſammlung wird ſich beſonders mit dem 33. Kreisturnfeſt
be=
ſchäftigen. Alle Turner und Turnerinnen, die am Feſtakt vor dem
Landesmuſeum teilnehmen, werden gebeten, die Liedertexte, die in der
Gauzeitung erſchienen ſind, mitzubringen.
— Ortsbriefzuſtellung. Die eingehenden Briefſendungen und
Zei=
tungen werden werktäglich in folgenden Weiſe zugeſtellt: bei der 1.
Zu=
ſtellung um 7.30 Uhr die nach 15 bis 6.15 Uhr eingegangenen Poſten, bei
der 2. Zuſtellung um 10.45 die nach 6.15 bis 10 Uhr eingegangenen
Poſten, bei der 3. Zuſtellung um 15.45 die nach 10 bis 15 Uhr
einge=
gangenen Poſten. An Sonn= und Feiertagen findet eine Zuſtellung um
8 Uhr ſtatt, ausgenommen am 2. Weihnachts=, Oſter= und Pfingſtfeiertag.
— Polizeibericht. Ende Mai d. J. kamen hier 12 Wechſel je 112 Mk.
in Verluſt. Die Wechſel ſind von Herrn Walter Marxſohn, Frankfurt
a. M. arzeptiert an die Order: Autokredit=Geſellſchaft m. b. H., München,
zahlbar bei der Dresdener Bank im Frankfurt a. M. und an jedem
10. eines Monats, beginnend am 10. 7. 27 und endend am 10. 6. 28,
fällig. Es wird gewarnt, dieſe Wechſel in Zahlung zu nehmen. — In
einer Mehl= und Futtermittelgroßhandlung, die ihr Lager und Büro in
der ehema igen 25er Artilleriekaſerne hat, wurden ſeit einigen Tagen
um die Mittagszeit immer kleinere Geldbeträge entwendet. Durch einen
Beamten der Kriminal=Abteilung und einen Angeſtellten der Fiuma
konnte geſtern nachmittag der Täter, ein 21jähriger Maurer, der auch in
der Kaſerne wohnhaft iſt, bei friſcher Tat feſtgenommen werden. Ein
26jähriger Elektromonteur wurde wegen Sittlichkeitsverbrechens,
be=
gangen an einem ſiebenjährigen Jungen, feſtgenommen. Er kam in
Unterſuchungshaft. — Auf Grund eines Ausſchreibens wurde der auf
Wanderſhaft befindliche Kellner Franz Rihn wegen Betrugs
feſt=
genommen.
* Anrechnung von Vorzugsrenten. Nach 8 26 des
Anleiheablöſungs=
geſetzes bleibt bei Feſtſetzung einer Unterſtützung öffentlich=rechtlicher
Art für den Gläubiger die Vorzugsrente als Einkommen außer Anſatz,
ſoweit ſie den Betrag von 270 Mark für das Jahr nicht überſteigt. Bei
Handhabung dieſer Beſtimmung ergeben ſich nun Fälle, bei denen
ver=
ſchiedene Familienmitglieder z. B. Geſchwiſter, die gemeinſchaftlichen
Haushalt führen, eine Vorzugsrente erhielten. Läßt man nun in
ſol=
chen Fällen den Betrag von 270 Mark außer Anſatz, ſo iſt der
ver=
bleibende Betrag der Vorzugsrente ſo hoch, daß die bisher gezahlte
Kleinrentnerunterſtützung ganz eingeſtellt werden muß. Bringen wir
jedoch an der bewilligten Vorzugsrente für je eine Perſon 270
Mark außer Anſatz, ſo kann ein Teil der Unterſtützung weiter gezahlt
werden. Für jeden einzelnen Gläubiger, ſoweit er wegen
Hilfsbedürftigkeit unterſtützt werden muß, hat nach der Entſcheidung
des Miniſteriums ſür Arbeit und Wirtſchaft vom 30. März 1927 bei
Feſtſetzung der Unterſtützung der Vorzugsrenten= bzw.
Aufwertungs=
betrag bis zur Höhe von 270 Mk. jährlich als Einkommen außer Anſatz
zu bleiben.
— Nächſte Dampferabfahrten der Hamburg=Amerika=Linie (Deutſch=
Auſtral= und Kosmos=Linien, einſchließlich Hugo=Stinnes=Linien). Ohne
Verbindlichkeit. Aenderungen vorbehalten. Nach New York: D.
Ham=
burg ab Hamburg am 2. 6., ab Cuxhaven am 3. 6., D. Reliance ab
Hamburg am 6. 6., ab Cuxhaven am 7. 6., D. Weſtphalia ab Hamburg
am 8. 6., D. Albert Ballin ab Hamburg am 16. 6., ab Cuxhaven am
17. 6., D. Thuringia ab Hamburg am 22. 6., D. New York ab
Ham=
burg am 23. 6., ab Cuxhaven am 24. 6. Nach Philadelphia, Baltimore,
Norfolk: D. Denderah am 10. 6., D. Carl Legien am 24. 6., D. Harburg
am 8. 7. Nach der Weſtküſte Nordamerika: MS. Indien am 11. 6., MS.
Iſis am 25. 6. Nach Cuba: D. Artemiſia am 15. 6., D. Nauplia ann
15. 7., D. Danzig am 15. 8. Nach Mexiko: D. Schleswig=Holſtein am
11. 6., D. Aragonia am 23. 6., MS. Rio Panuco am 5. 7., D. Seſoſtris
am 16. 7. Nach Pto. Rico, Jamaica, Santiago de Cuba, Haiti, Domingo:
D. Cuba am 18. 6., D. Troja am 9. 7., D. Kreta am 30. 7. Nach
Weſt=
indien, Oſt= und Weſthüſte Zentralamerika: D. Kyphiſſia am 11. 6. D.
Albert Vögler am 22. 6., D. Galicia am 2. 7., D. Amaſſia am 13. 7.
Nach der Oſtküſte Südamerika: D. Ludendorff am 8. 6., D. Niederwald
am 8. 6., D. General Belgrano am 15. 6., D. Frankenwald am 22. 6.,
D. Uruguay am 22. 6., D. Würktemberg am 29. 6. Nach der Weſtküſte
Südamerika: D. Nitokris am 4. 6., D. Schwarzwald am 8. 6., D. Itauri
am 29. 6., D. Planet am 2. 7., MS. Spreewald am 9. 7. Nach
Nieder=
ländiſch=Indien: MS. Duisburg am 8. 6., D. Altona am 6./ 7., D. Caſſel.
am 3. 8. Nach Auſtralien: D. Eſſen am 29. 6. Nach Oſtaſien (Hapag):
D. Telemachus am 4. 6., D. Oldenburg am 11. 6., D. City of Norwich
am 18. 6., D. Germar am 22. 6. Nach Oſtaſien (Hugo=Stinnes=Linien):
D. Adolf von Baeyer am 25. 6. Hamburg=Rhein=Linie; Wöchentlich ein
Dampife
Seite 6
Freitag, den 3. Juni 4927
* Entwerteter Steuervorſchuß.
(Nachdruck verboten.)
Schadenserſatzpflicht der Stadt Berlin wegen nicht fofortiger Rückgabe
der hinterlegten Reichsſchatzanweiſungen mach Wegfall der
Wertzuwachs=
ſtewer.
Durch Vertrag vom 11. Juni 1923 verkaufte ein Architekt J. in
Berlin ein Grundſtück an eine Maſchinenfabrik für rud 3,75 Milliarden
Mark. Die nach dem preußiſchen Geſetz erforderliche Genehmigung zum
Verkauf wurde ihm jedoch erſt erteilt, nachdem er auf die mit 1952
Millionen Mark veranſchlagte Wertzuwachsſteuer eine Sicherheit von
1780 Mill. Mk. leiſtete, die J. am 22. Jumi 1923 in
Reichsſchatzan=
weifungen hinterlegte. Als er die Papiere am 10. September 1923 in
Dollarſchatzanweiſungen umtauſchte, waren ſie um 50 000 Mark
entwer=
tet. Für den Entwertungsſchaden nimmt J. die Stadt Berlin in
An=
ſpruch. Kammer= und Reichsgericht haben dem Kläger 17 644 Mark
zu=
gebilligt. Gründe: „Das Verlangen nach Sicherheitsleiſtung war an
ſich zuläſſig. Es war nicht ausgeſchloſſew, daß in der kritiſchen
Infla=
tionszeit auch durchaus ehrenhafte und bis dahin immer pünktliche
Steuerpflichtige der Verlockung nicht würden widerſtehen können, die
Zahlung zu verzögern, um an der Geldentwertung zu gewinnen. Denn
die Erfahrung hatte gelehrt, daß die „Steuermoral einen unglaublichen
Tieſſtand erreicht” hatte. Mit Recht aber findet das Kammergericht
eine ſchuldhafte Amtspflichtverletzung der ſtädtiſchen Organe darin,
daß die hinterlegte Sicherheit dem Kläger nicht unverzüglich nach
Er=
laß des Finanzausgleichsgeſetzes vom B. Juni 19B zurückgegeben
wor=
den iſt. Die Vorausſetzung der Rückgabepflicht war gegeben, nachdem
am 5. Jali 1923 der neue 8 16 FAG, verkündet und mit dieſem Tage
in Kraft getreten war. Da das Grundſtück auch nicht annähernd zum
früheren Goldmarbwert verkauft worden war, konnte nicht zweifelhaft
ſein, daß kei oder doch kein irgendwie erheblicher Wertzuwachs imn
Frage kam. Die allgemeine Amtspflicht, bei Ausübung der öffentlichen
Gewalt die Belange der Steuerpflichtigen nach Möglichkeit zu ſchonen,
ergab die Notwendigkeit, die immer mehr der Entwertung
anheim=
fallende Sicherheit ſofort zurückzugeben. Es muß verlangt
werden, daß bei einer ſo einſchneidendem Frage die Verwaltung ſchon
vor Verkündung des Geſetzes Vorkehrungen trifft, die die alsbaldige
Anwendung des Geſetzes ſichern. Späteſtens mit dem 16. Juli 1923 ſei
der Zeitpunkt für die Freigabe der Sicherheit eingetreten geweſen.
Mit=
hin habe Beklagte für die von da an eingetretene weitere
Geldent=
wrtung einzuſtehen.”
Einheitliche Grundſätze für die Zinspolitik
der Sparkaſſen.
In den Organen des Deutſchen Sparkaſſen= und Giroverbandes
wurden Veratungen darüber geführt, eine einheitliche Bewegung in
den Ausleihzinsſätzen der Sparkaſſen zu erreichen. Es ſollen
nicht die abſoluten Sätze feſtgelegt werden, ſondern es ſoll lediglich
erreicht werden, daß die Veränderungen des Zinsſatzes nach
Möglichkeit im gleichem Ausmaße und in gleichem Tempo erfolgen.
Der Sparkaſſenausſchuß faßte hierzu folgenden Beſchluß:
„Die Feſtlegung einheitlicher Zinsſätze für die Sparkaſſen über
das ganze Reichsgebiet iſt nicht tunlich, weil in den einzelnen
Landes=
teilen die abſolute Höhe der Zinsſätze immer verſchieden geweſen iſt
und bleiben wird. Bei allgemeinen Aenderungen des Zinsniveaus,
insbeſondere im Anſchluß an eine Neuregelung des
Reichsbank=
diskontſatzes, liegt es aber im Intereſſe der Organiſation, daß die
Oeffentlichkeit auch über eine entſprechende Anpaſſung der Zinsſätze
der Sparkaſſen an die veränderten Verhältniſſe auf dem Geldmarkt
umgehend unterrichtet wird. Der Präſident des Verbandes wird
daher mit einer allgemein zu faſſenden Bekamntgabe über
Ermäßigun=
gen und Erhöhungen der Sparkaſſenzinsſätze bei Veränderung des
Diskontſatzes der Reiſchsbank beguftragt.”
Bei dieſer Geelgenheit wurde erneut zum Ausdruck gebracht, daß
die Sparkaſſen im Kreditgeſchäft außer den vertretbaren Zinſen
keine Proviſionen und ſonſtigen Gebühren vereinbaren und
erheben möchten. Der Sparkaſſenkunde ſoll ohne weiteres aus den
Bedingungen der Sparkaſſe ſeine Zinſenlaſt erſehen können.
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Samstag, den 4. Juni 1927.
(Nach der Wetterlage vom 2. Juni 1927.)
Wolkig mit Aufheiterung, warm und meiſt trocken.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Luftfrachtverkehr.
Die Inanſpruchnahme der Maſchinen der Deutſchen Luft
Hanſa zum Transport von Waren aller Art iſt ſeit Beginn des
diesjährigen Sommerflugdienſtes beſonders groß. Auf mehreren
Auslandslinien reichte der Laderaum der Streckenmaſchinen nicht
mehr aus, um die angelieferten Gütermengen aufzunehmen. Am
9. Mai mußten z. B. auf den von Berlin nach Paris, London,
Amſterdam, Kopenhagen und Malmö führenden Linien
Sonder=
flugzeuge eingeſetzt werden. Es wurden u. a. befördert 625 Kg.
Schnittblumen zwiſchen Amſterdam und Berlin, 200 Kg.
Seiden=
waren nach Malmö, 70 Kg. Staubſauger von London und 500
Kg. Fruchtpaſten von Paris. Statiſtiſch ſteht bereits feſt, daß
die Luft Hanſa im April dieſes Jahres ein Mehrfaches an
Luftfracht gegenüber dem gleichen Monat des
vorigen Jahres befördert hat. Intereſſant iſt, daß auch die
ſüddeutſchen Spargelbau=Gebiete im Mannheimer Bezirk ſich
zwecks Abſatzes ihrer Erzeugniſſe vielfach des Flugzeugs bedienen,
ferner transportiert die Firma Boſch 3000 Kg. Magnete von
Stuttgart nach London in Teillieferungen, Siemens=Berlin gibt
mehrere 100 Kg. Maſchinenteile als Luftteilſendungen nach Erfurt,
und große Mengen Gelatine ſollen von Berlin nach Paris
be=
fördert werden. Faſt jeder Geſchäftszweig kann ſich heute für
beſtimmte Warengattungen große Vorteile herausrechnen, die
durch den Verſand mit Flugzeug erzielbar ſind. Deshalb ſollte
kein Geſchäftsmann die Luftfrachtbedingungen unbeachtet laſſen.
Alle namhaften Spediteure und die Flugleitungen der Deutſchen
Luft Hanſa dienen gern mit näheren Auskünften. Der
Fracht=
ſatz für 1 Kg. beträgt z. B. ab Darmſtadt nach Königsberg
Mk. 1.85, Mannheim Mk. 0.25, Paris Mk. 1.10, Brüſſel Mk. 0,70,
Moskau Mk. 4.85, München Mk. 0.50, Budapeſt Mk. 1.70, London
Mk. 1.40, Malmö Mk. 1.45, Zürich Mk. 0.55, Berlin Mk. 0.85,
Wien Mk. 1.20, Kopenhagen Mk. 1.35, Stockholm Mk. 2.45. Bei
Sendungen im Gewicht von 26—50 Kg. werden gewährt 5 Proz.,
51—75 Kg. 10 Proz., 76—100 Kg. 15 Proz. über 100 Kg. 20 Proz.
pro Frachtbrieffendung. Berechnungsminimum — höchſter
Fracht=
betrag (minus Rabatt) für die vorhergehende Gewichtsſtaffel.
Es iſt ein ſehr erfeuliches Zeichen für die aufſtrebende
Ent=
wicklung des Luftverkehrs, daß ein Hauptfaktor ſeiner
Wirtſchaft=
lichkeit, der Luftfrachttransport, ſich immer mehr Anerkennung
erwirbt.
— Geſchäftsſchluß der Banken am Pfingſtſamstag. Die Mitglieder
der Vereinigung Darmſtädter Bankon und Bankiers geben im
Anzeigen=
teil bekannt, daß die Geſchäftsräume mit ſämtlichen Kaſſen am
Pfingſt=
ſamstag, den 4. Juni 1927, geſchloſſen bleiben. Siehe Anzeige.)
* Freiwillige Weiterverſicherung verheirateter Frauen in der
An=
geſtelltenverſicherung (A. G.V.). Das A.G.V.=Geſetz ſieht für weibliche
Verſicherte beim Ausſcheiden aus verſicherungspflichtiger Beſchäftigung
wegen Heirat Erſtattung der geleiſteten Beiträge vor, ſofern die
fünf=
jährige Wartezeit erfüllt iſt. Der Antrag iſt innerhalb drei
Jahren nach der ſtandesamtlichen Eheſchließung zu
ſtellen. Erſtattet werden hür die Zeit bis zum 31. Dezember 1923
ins=
geſamt 30 Mark, ab 1. Januar 1924 die Hälfte der geleiſteten
Geſamt=
beiträge. Deshalb kann es vorteilhafter ſein, die Verſicherung
frei=
willig fortzuſetzen. Bei Ehefrauen, die kein eigenes Einkommen
haben, genügt hierfür ſtets die niedrigſte Klaſſe, alſo ein Monatsbeitrag
von zur Zeit 2 Mk. Im 2. bis 11. Jahre der Verſicherung müſſen
jähr=
lich mindeſtens acht Beiträge, vom 12. Jahre ab nur noch vier Beiträge
entrichtet werden. Dieſe genügen für die Aufrechterhaltung der
An=
wartſchaft. Mit dieſen geringen Beiträgen erhält ſich auch die Ehefran
den Anſpruch auf ſämtliche Leiſtungen der A.G V., alſo Heilverfahren,
Berufsunfähigkeits, und Altersrente.
Lokale Veranſtaltungen.
Die Herunter erſcheinenden Rotiyen ſind ansſchlletilich als Kinwelſe auf Anuelgen m betrechtmn.
imn keinem Falle irgendwie ale Beſprechung oder Kriti.
— Sportverein Darmſtadt 1898 e. V. Die A.H.V. des
Sporweveins hält heute, Freitag, abend im Vereinslokal. Zur Krone‟
ihre Juni=Zuſammenkunft ab, worauf die Alten Herren des Sportvereins
nochmals beſonders aufmerkſam gemacht werden.
Dier 133
*Bezirksſchöffengericht.
1. Der Knecht Hermam Schröder von Oberlahnſtein war in
Lampertheim bedienſtet. Dem Arbeitgeber nahm er ein Fahrrad miüt
und unterſchlug ihm anvertrautes Geld (über 700 Mk.), das er bei der
Poſtanſtalt einzahlen ſollte. Das Geld hat er in ſchlechter Geſellſchaft
verbraucht, das Rad in Worms ſtehen laſſen. Der Polizei hat er ſich
ſelbſt geſtellt. Mit dem geſtohlenen Gelde hat er ſich teilweiſe neue
Kleidung angeſchafft. 13 Wochen war er beim Arbeitgebey in Dienſtem
geweſen. Der Angeklagte iſt wegen Diebſtahls und Unterſchlagung von
beſtraft. Es liegt ein grober Vertrauensbruch vor. Beantragt werden
1 Jahr 4 Monate Gefängnis. Urteil: 1 Jahr Gefängnis umter
Anrechnung von 1 Monat Unterſuchungshaft. Eine Unterſchlagung des
Rades wurde nicht angenommen.
2. Ein hieſiger Kaufmann iſt des Betrugs und der Unterſchlagung
bezichtigt. Er war bei einer Krankenkaſſe angeſtellt und arbeitete für
ſie. Er will nach älteren, aus 1925 ſtammenden Antragsformularen
(Werbematerial) gearbeitet haben; nur eine älbere Satzung habe ihm
dabei zur Verfügung geſtanden. Ein Betrug habe ihm völlig
fern=
gelegen. Einen Betrag von 10 Mk., den er in der Notlage behielt, wiul
er auch deshalb behalten haben, weil er ſie mit der Kaſſe zu verrechmen
gedachte. Der Angeklagte ſoll den Verſicherungsluſtigen bei der
An=
werbung falſche Vorſpiegelungen gemacht haben. Dies beſtreitet er. Dem
Verſicherungsluſtigen wurde geſagt, ſie erhielten — neben der Erſtattung
von Arzt= und Apothekerkoſten in beſtimmter Höhe — Krankengeld. Der
Staatsanwalt beantragt 10 Monate Gefängnis. Der Verteidiger führt
aus, die Einſtellung, daß Angeklagter ein Verbrecher ſei (wegen Betrugs
im Rückfalle, der nach 8 264 St.G.B. vorliegen würde), ſei falſch. Das
Bewußtſein, daß die Satzungen aus 1925 nicht mehr gültig ſeien, habe
dem Angeklagten gefehlt. Letzterer habe im beſten Glauben gehandelt,
wie dies auch der Kriminalwachtmaſſter als Eindruck ſeiner
Vernehmung=
gen angenommen habe. Nach Kenntnis der neuen, in Geltung
befind=
lichen Satzungen habe ſich Angeklagter umgeſtellt. Der Verteidiger
ver=
weiſt auf eim miniſterielles Ausſchreiben, wonach die ſoziale Seite
außer=
ordentlich ſtark zu werten ſei. Sollte das Gericht zu einem Schuldig
kommen, ſo möge Notbetrug (8 264a St.G.B.) angenommen werden.
Bezüglich der Unterſchlagung habe ſich der Angeklagte zur Aufrechnung
berechtigt gehalten; gegebenenfalls möge Notunterſchlagung
angenom=
men werden.
Das Urteil erkennt auf 2 Monate Gefängnis. Es wurde
Notbetrug angenommen.
Die Morgenruhe im Schlafwagen. Wie im Vorfahre iſt auch jetzt
wieder mit Inkrafttreten des Sommerfahrplans die Benutzung der
un=
belegten Schlafwagenplätze in den Morgenſtunden zu ermäßigten
Ge=
bühren freigegeben worden. Der Preis für den Schlafwagenplatz ohne
Benutzung von Wäſche beträgt nach eimer Mitteilung der
Reichs=
zentrale für deutſche Verkehrswerbung in der 1. Klaſſe 6— und in der
2. Klaſſe 4— Mk. Während bisher nur beſtimmte Schlafwagenkurſe
von beſtimmten Orten aus in den frühen Morgenſtunden belegt werden
konnten, werden jetzt auf allen Strecken innerhalb Deutſchlands die
um=
belegten Schlafwagenplätze von 4½ Uhr morgens an zur Verfügung
geſtellt.
Tageskalender für Freitag, den 2. Juni 1927.
Heff Landestheater, Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende
10 Uhr: „Die Zauberflöte‟. — Kleines Haus: Keine Vorſtellung. —
Orpheum: Geſchloſſen. — Zirkus Lorch, abends 8½ Uhri
Vorſtellung. — Konzerte uſw.: Schloßkaffe, Hotel=Reſt. Schmitz,
Café=Reſt. Waldesruhe. — Kinovorſtellungen: Union=
Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Gottezdienſt der iſrgelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Freitag, den 3. Juni. Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 30 Min
Samstag; den 4. Juni. Morgengottesdienſt 8 Uhr 80 Min, —
Sabbatausgang 9 Uhr 30 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 00 Min: —
Abends 7 Uhr 30 Min.
Gebetszeiten in der Synagoge der iſrael, Religionsgeſellſchaft.
Samstag; den 4. Juni: Vorabend 7 Uhr 50 Min. — Morgens
8 Uhr. — Nachm. 5 Uhr. — Sabbatausgang 9 Uhr 30 Min,
Montag, den 6. Juni: 1. Tag: Schowuausfeſt. Vorabend
8 Uhr 15 Min. — Morgens 8 Uhr. — Nachm. 5 Uhr.
Dienstag, den 7. Juni: 2. Tag: Schowuausfeſt. Vorabend
9 Uhr 30 Min. — Morgens 8 Uhr. — Nachm. 5 Uhr. — Feſtausgang
9 Uhr 30 Min.
Wohengottesdienſt: Morgen3 6 Uhr. — Abends 8 Uhr 00 Min,
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Starkenburg.
* Arheilgen, 2. Juni. Jubelfeier. Dem aus Anlaß der
Jubelfeier des Arbeiter=Radfahrer=Vereins erſchienenen Feſtbuch iſt zu
entnehmen, daß die Gründung des Vereins in einer am B3.
Septem=
ber 1902 abgehaltenen Verſammlung ſtattfand. Befonders wurde
an=
fangs das Tourenfahren gepflegt. Die Zahl der Gründer betrug 18,
wovon außer unſerem heutigen Beigeordneten Georg Spengler noch
die Herren Philipp Anthes 2., Peter Büttner, Heinrich Lücker, Heinrich
Schneider, Heinrich Wolf, Jakob Wolf 1. und Jakob Traſer 2. dem
Verein 25 Jahre angehören. Erſter Vorſitzender war Friedrich Stork,
auf den im Jahre 1903 Philipp Anthes 1. folgte, unter dem am
17. Mai desſelben Jahres die Bannerweihe gefeiert werdem konnte. Die
Gelder für das Banner wurden durch Anteilſcheine aufgebracht. Bei
Ausbruch des Weltkrieges zählte der Verein weit über hundert
Mit=
glieder, die zum größten Teil ins Feld rücken mußten. Nur der Frau
des Rechners Peter Krämer, der jetzt auf eine 20jährige Tätigkeit als
Rechner zurückblichen kann, iſt es zu danken, daß der Verein dieſe
kri=
tiſche Zeit überſtand, da ſie damals die Geſchäfte führte. Der Weltkrieg
raffte 10 eifrige Mitglieder dahin. Nun begann der Vorſitzende Georg
Amann den Wiederaufbau und treue Mitarbeiter ſtanden ihm zur
Seite. Beſondere Beachtung erfuhr jetzt, nach Anſchaffung von
Saal=
maſchinen, das Kunſt= und Reigenfahren. Wiederholt hatten ſich
Schwierigkeiten entgegengeſtellt, aber allen Widerwärtigkeiten zum Trotz
kann nun an kommenden Pfingſten der Verein unter Leitung ſeines
jetzigen Präſidenten, Herrn Michgel Seibert, ſein 25jähriges Beſtehen
in den größten Ausmaßen begehen. Mit Stolz kann der Verein auf
ſeine Geſchichte zurückblicken. Das Feſtprogramm verzeichnet für
Sams=
tag eine Schiedsrichterſitzung, einen Umzug durch die Ortsſtraßen und
auf dem Feſtplatze geſangliche und ſportliche Darbietungen. Der
Sonn=
tag wird durch ein Wecken eingeleitet. Um 7 Uhr führt das
Bundes=
meiſterſchaftsrennen durch unſere Hauptſtraße. An der Nennſtrecke
wer=
den die Muſikkapellen konzertieren. Dann folgen Langſamfahren,
Saal=
fahren und Radballſpiele. Die Aufſtellung und der Umzug des
Feſt=
zuges erfolgt nachmittags. 1½ Uhr. Nach der Ankunft auf dem
Feſt=
platze iſt Begrüßung, Reigenfahren, Bannerweihe uſw. Die Verteilung
der Diplome und Feſterinnerungsbänder bildet den Schluß des
Nach=
mittags. Abends ſind Tanz und radſportliche Darbietungen
vorge=
ſehen. Der Montag bringt Frühſchoppenkonzert, Umzug durch die
Ortsſtraßen, Volksfeſt, Kinderbeluſtigungen, Konzert und Tanz, und den
Abſchluß des Feſtes wird ein Brillantfeuevwerk bilden. Für
Zeltunter=
kunft, gute Verpflegung und Juxplatzbeluſtigungen iſt beſtens geſorgt
und macht hoffentlich der Himmel an den Feſttagen ein freundliches
Geſicht.
H. Eberſtadt, 2. Juni. Der Gau Freiſtaat Heſſen im Reichsbund der
Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer und =hinterbliebenen veranſtaltet
am 2. und 3. Juli anläßlich ſeines 10jährigen Beſtehens am hieſigen
Platze eine große Maſſenkundgebung, die aller Vorausſicht
nach über 3000 Kriegsbeſchädigte aus allen Teilen Heſſens als Gäſte in
Eberſtadts Mauern vereinigen wird. Die hieſige Ortsgruppe verbindet
mit dieſer Kundgebung die feierliche Weihe eines Banners.
das in der Fahnenfabrik Fiſcher u. Co. in Berlin verfertigt wurde und
bereits in den Beſitz der Ortsgruppe gelangt iſt. Am Vorabend der
Kundgebung (Samstag, 1. Juli) findet im Schwanenſaale ein durch
entſprechende muſikaliſche Darbietungen und Geſangsvorträge umrahmter
feierlicher Feſtakt ſtatt. Den Feſtſonntag leitet ein großes Wecken
am frühen Morgen ein. Im Laufe des Vormittags findet dann der
Empfang der auswärtigen Kameraden ſtatt. Die hieſige Ortsgruppe
wird alles daran ſetzen, dieſem Empfang recht warm und herzlich zu
ge=
ſtalten. Die Bevölkerung Eberſtadts wird es auch an der oft bewährten
Gaſtfreundſchaft nicht fehlen laſſen, beſonders nicht gegenüber den
Kriegs=
ppfern, denen neben unſeren Gefallenen uauslöſchlicher Dank gebührt.
Um 11 Uhr iſt eine Gedächtnisfeier für die Gefallenen
der Gemeinde an der Kriegergedächtnisſtätte auf dem Friedhof
vorge=
ſehen, die in einer Weiſe ausgeſtaltet werden ſoll, daß ſie den Höhepunkt
des Tages bilden wird. Am Nachmittag ſchließt ſſch dann die
Kund=
gebung des Gaues Freiſtaat Heſſen an. Sie findet Ausdruck durch einen
Feſtzug, der ſich um 3 Uhr auf den ſchön gelegenen Feſtplatz im nahen
Walde begibt, woſelbſt ſich das offizielle Feſtprogramm (wie Feſtrede,
Bannerweihe, Muſik und Geſang) abwickelt und die Gäſte im Kreiſe
ehemaliger Kamevaden Erinnevungen austauſchen und einige ſchöne
Stunden verleben können.
* Ober=Ramſtadt, 2. Juni. Das hieſige Standesamt beurkundete im
Monat Mai 7 Geburten, 3 Eheſchließungen und 3 Sterbefälle. — In
Erwerbsloſenfürſorge ſtehen gegenwärtig hier noch 65 Perſonen
(einſchl. Kriſenfürſorge), darunter 6 weibliche Erwerbsloſe. — Am
Samstag, den 4. Juni, vorm. 11½ Uhr, wird in der Faſelhofreite ein
zur Zucht untauglich gewordener Faſel öffentlich verſteigert. —
Ein=
weihung des Ober=Ramſtädter Schwimmbades. Diy
Arbeiten am hieſigen Sommerſchwimmbad der „Schwimmbadgeſellſchaft
e. V.” ſind bei dem anhaltend guten Wetter der letzten Wochen ſehr
miſtig vorwärts geſchritten. Wie wir hören, findet die Einweihung am
25. und 26. Juni ſtatt, und zwar derart, daß am Samstag nachmittag
im Beiſein der Behörden die offizielle Feier ſtattfindet. Für den Abend
ſind größere Veranſtaltungen in Ausſicht genommen, während am
Sonn=
tag durch große Schau= und Werbeſchwimmen auswärtiger Vereine den
Einwohnern Ober=Ramſtadts und beſonders den Schwimmluſtigen der
hieſigen Turn= und Sportvereing gezeigt werden ſoll, was alles in den
letzten Jahren der Schwimmſport Neues brachte. Ein großes
Schwimm=
feſt ſteht Ober=Ramſtadt weiterhin bevor. Am Sonntag, den 17. Juli,
findet hier das Gauſchwimmfeſt des Rhein=Mam=Gaues der Deutſchen
Turmerſchaft ſtatt. Die Schwimmbadgeſellſchaft will, um Neues zu
zeigen, möglichſt oft auswärtige Vereine an Sonntag=Nachmittagen
zur Vorführung von Uebungen heranziehen, um auch hier noch
Fern=
ſtehenden dieſer geſunden Leibesübung zuzufühven.
* Roßdorf, 2. Juni. Am verfloſſenen Sonntag, nachmittags, fand
im Gaſthaus. Zur Traube” die Schlußprüfung der Arbeiter=Samariter=
Kolonne Roßdorf ſtatt, die von Zuſchauern gut beſucht war. Der
Be=
zirksvorſitzende wies zunächſt auf Zweck und Ziel der Kolonne hin.
Dann nahm der Kolonnenarzt, Herr Dr. Heck, die Prüfung von elf
Männern und fünf Dawen vor. Die Leiſtungen waren durchaus ſehr
gut, und legten Zeugnis davon ab, daß die Kolonne in der kurzen
Zeit ihres Beſtehens zum Nutzen der Allgemeinheit viel gelernt hat.
Am Abend ſchloß ſich ein gemütliches Beiſammenſein bei Geſang und
Muſik an, wobei Herr Jakob Engert namens der Kolonne dem
be=
währten Kolonnenarzt, Herrn Dr. Heck, für ſeine unermüdliche Arbeit
den herzlichſten Dank ausſprach. Als Anerkennung wurde dem
Kolonnen=
arzt eine prächtige Palme mit Tiſch überreicht.
* Groß=Zimmern, 2. Juni. Waſſerverſorgung. In der
letzten Gemeinderatsſitzung fand der Bericht über den Stand der
Kreis=
waſſerverſorgung keinen beſonderen Anklang. Es wurde beſchloſſen,
zwecks Vornahme von Bohrverſuchen und Ausarbeitung von
Koſten=
voranſchlägen für eine eigene Waſſerleitung Verhandlungen mit dem
Kulturbauamt aufzunehmen. Ferner wurde die Bürgſchaftsübernahme
bei Bauluſtigen neu geregelt.
* Dieburg, 2. Juni. Kreistag. Am Dienstag, den 9. d. Mts.,
findet hier eine ordentliche Verſammlung des Kreistages des Kreiſes
Dieburg ſtatt. Auf der Tagesordnung ſteht u. a. die Feſtſetzung des
Voranſchlags der Kreiskaſſe, Austritt des Kreiſes aus dem
Bezirks=
arbeitgeberv rband und die wichtige Frage der Errichtung eines
Kreis=
waſſerwerks.
r Babenhauſen, 2. Juni. In der öffentlichen
Gemeinde=
ratsſitzung am Dienstag abend wurde zunächſt der Voranſchlag
für 1927 beraten. Er ſchließt in Einnahmen und Ausgaben mit einem
Betrag von 389 560 Mk. ab. Unter Einnahmen ſieht er u. a. folgende
Poſten vor: Von Gebäuden 7000 Mk., vom Wald 79000 Mk., vom
Schlachthauſe 6500 Mk., von den Schulen 2100 Mk., an Hundeſteuern
1500 Mk., an Vergnügungsſteuern 1000 Mk. uſw.; unter Ausgaben: für
das Schlachthaus 5300 Mk., für Unterhaltung des Rathauſes 1200 Mk.,
für Verwaltung 20 500 Mk., für die öffentliche Sicherheit 5900 Mk., für
Armenpflege 8000 Mk., für Unterhaltung der Schulgebäude 1000 Mk.,
für Anſchaffung von Lehrmitteln 550 Mk., Zuſchußkoſten für die Höheren
Bürgerſchulen 8700 Mk., eine Geſamtausgabe ffüir die Schulen von 14 600
Mk., für den Friedhof 600 Mk., für landwirtſchaftliche Zwecke 11 100 M.,
an Steuern hat die Gemeinde zuſammen an 13 200 Mk. zu zahlen uſw.
Durch Mindereinnahme an Wald und dergleichen iſt, ein Fehlbetrag von
27 800 Mk. zu decken. Zum Bau der Waſſerleitung ſteht eine Summe
von 93 000 Mk. zur Verfügung. Eine ſehr erfreuliche Tatſache. Der
Gemeinderat iſt mit dem Voranſchlag für 1927 einverſtanden und
ge=
nehmigt ihn. Von der Erhebung einer Bierſteuer ſoll abgeſehen
wer=
den. — Einem Geſuch der Anwohner der Darmſtädter Straße wegen
Staubbeläſtigung kann nicht nähergetreten werden, ſolange die
Waſſer=
leitung fehlt. — Der V. D.A. und die Heſſenflieger haben um Erlaß der
Vergnügungsſteuer gebeten. Das Geſuch des V. D.A. wurde genehmigt,
das zweite abgelehnt. Vom Verein der Heſſenflieger ſoll ein
Pauſch=
ſteuerbetrag von 50 Mk. erhoben werden. — Die Zähler bei der
Woh=
nungszählung ſollen je 10 Mk. Vergütung erhalten, die Schutzleute je
s Mr. — Den Schluß der Sitzung, die ſich bis über Mitternacht erſtreckte,
bilden die Erledigung von Bauplatzabgabe= und Wohnungsgeſuchen und
Verleſung eines Schreibens des Miniſte
des Innern, betr.
Dienſt=
inbilzum ton Gemeindebeamten,
Freitag, den 3. Jer1 1927
— Langſtadt, 2. Juni. Am Himmelfahrts=Mittag feierte hier das
Dekangt Groß=Umſtadt ſein Jahresfeſt der äußeren
Miſ=
ſion in einem auch von vielen auswärtigen Miſſionsfreunden und
freundinnen gut beſuchten Gottesdienſt. Herr Pfarrer Marx von
Darmſtadt hielt als Vertveter des Allgem. Ev.=Prot. Miſſionsvereins die
Feſtpredigt über Apoſtelgeſch. I, 6—8; Herr Miſſionar Müller von
Wiesbaden ſprach als Baſeler Miſſionar über die Miſſionsarbeit in
China, auch über die gegenwärtige Kriſis dieſes Rieſenreichs. Herr Pfr.
Reichert=Lengfeld begrüßte die Feſtverſammlung im Namen des
Dekanats. Der von Herrn Krapp=Schaafheim geleitete hieſige
Kir=
chenchor trug viel zur Erbauung der Gemeinde bei. Die Kollekte betrug
71 Mk.
* Vielbrunn, 2. Juni. Dienſtjubiläum. Am 1. Juni konnte
Poſtagent Wilh. Mengler, hier, auf eine 42jährige Dienſtzeit bei der
Reichspoſt zurückblicken. Aus dieſem Anlaß wurde ihm ein
Glüchwunſch=
ſchreiben des Herrn Reichspräſidenten, verbunden mit der Anerkennung
und dem Dank des Reiches, für ſeine langjährige treue Pflichterfüllung
zugeſtellt, dem ſich das Reichspoſtminiſterium und die Oberpoſtdirektion
Darmſtadt anſchloſſen. Gleichzeitig wurden ihm die Glückwünſche des
Perſonals des Poſtamts König übermittelt.
* Erbach i. O., 2. Juni. Kreisfenerwehrtag des
Kreis=
verbandes Freiwilliger Feuerwehren des Kreiſes
Erbach. Unter zahlreicher Beteiligung der Freiwilligen Feuevwehren
des Kreiſes Erbach fand dieſer Tage im Gaſthaus „Zum Adler” in
Ec=
bach der diesjährige Frühjahrs=Kreisfeuerwehrtag ſtatt. Herr
Bürger=
meiſter Dengler als Vorſitzender begrüßte die Erſchienenen,
insbe=
ſondere aber die Herren Kreisdirektor von Werner,
Kreisfeuerwehr=
inſpektor Schnell=Darmſtadt, Kreisfeuerwehrinſpektor Meyer=Erbach,
ſo=
wie die Vertreter der Gemeinden. Nach Bekanntgabe des Geſchäfts=
und Kaſſenberichts führte Herr Kreisfeuerwehrinſpektor Meher aus,
daß das Intereſſe an den Freiwilligen Feuerwehren gegenüber der
Vor=
kriegszeit eine bedeutende Zunahme erfahren habe. Ganz anders ſei
dieſes Verhältnis bei den Pflichtfeuerwehren. Im Anſchluß an dieſen
Bericht referierte Herr Bürgermeiſter Dengler über die Befreiung der
Pflichemannſchaften von den Pflichtübungen. Er ſtellte feſt, daß in
vie=
len Fällen bei den Pflichtmannſchaften das nötige Verſtändnis für die
Wichtigkeit der Vornahme der Feuerwehrübungen fehlt. Wenn auch bei
Vorhandenſein einer größeren Freiwilligen Wehr an und für ſich eine
Heranziehung der Hilfsmannſchaften weniger wichtig erſcheint, ſo könne
bei einem größeren Brand eine Vernachläſſigung der
Hilfsmannſchafts=
ansbildung verhängnisvoll werden, da man in dieſen Fällen unbedingt
auf geſchulte Mannſchaften angewieſen iſt. Aus dieſem Grunde
er=
ſcheint es unbedingt richtig, daß Befreiungen von dieſer nach der
Lan=
desfeuerlöſchordnung den Feuerwehrpflichtigen auferlegten Pflicht nur
in ganz außergewöhnlichen Fällen ſtattgegeben wird. Auf allen
Tagun=
gen hat man dieſe Frage bisher debattiert. Mit Erbitterung wurde
ſchon oft auf ungerechtfertigte Befreiungen hingewieſen. Der Vorſtand
des Kreisverbandes wird anläßlich der demnächſt in Worms
ſtattfinden=
den Landesverbandstagung beantragen, daß die Beſtimmung der
Aus=
führungsverordnung zur Landesfeuerlöſchordnung, wonach die
Möglich=
keit beſteht, drei Tage nach ſtattgefundener Uebung
Entſchuldigungs=
gründe vorbringen zu können, abgeändert wird. Außerdem ſoll
Klar=
ſtellung über den Begriff „öffentliche Berufspflicht” erfolgen. Im
wei=
teren Verlaufe der Tagung wurden noch die vom Vorſtand geführten
Verhandlungen bezüglich der Entſchädigung der Feuerwehrleute für
ge=
leiſtete Brandhilfe anerkannt. Der Antrag der Freiwilligen Feuerwehr
Hetzbach auf Aufnahme in den Kreisverband fand einſtimmige
An=
nahme. Nach Beendigung der anregend, wie immer, verlaufenen
all=
gemeinen Ausſprache ſchloß der Vorſitzende mit anſpornenden Worten
den Frühjahrs=Kreisfeuerwehrtag.
v. Beerfelden, 1. Juni. Auf einer Grünlandfahrt durch den
Odenwald begriffen, bezogen die Teilnehmer von geſtern auf heute hier
Nachtquartier. Die Zahl derſelben war zirka 130, dabei waren auch
u. a. Provinzialdirektor Dr. Kranzbühler, der Direktor der
Zentral=
genoſſenſchaft, der Verſitzende des Grünlandvereins, der Vorſitzende der
Landwirtſchaftskammer, Kreisdirektor v. Werner=Erbach, der
Kreisdirel=
tor des Kreiſes Heppenheim, Graf Konrad zu Erbach=Erbach, Vertreter:
des Miniſteriums, Vertreter verſchiedener Landwirtfchaftsämter. Die
Fahrt geſchah auf 5 großen Auto=Omnibuſſen und mehreren
Perſonen=
wagen und ging von Bierbach aus über Rehbach, Moſſau, Etzean. Heute
gings weiter nach Airlenbach, die weitere Tour geht nach
Stöckelberger=
hof über Wald=Michelbach nach Groß=Breitenbach und Stubenwald.
— Die Anhänger der Grünlandbewegung gehen von der Tatſache aus,
daß in unſerer gebirgigen Gegend die dünne Ackerkrume durch
Ab=
ſchwemmen und Auslagen vielfach verloren geht, wodurch der Ackerbau
unproduktiv wird. Dadurch ſcheiden ſolche Gegenden für eine intenſive
Bodenkultur aus, für Grünlandwirtſchaft ſind ſie aber noch wohl
ge=
eignet. Die Fahrt hatte den Zweck, die ſchon vorhandenen Grünland=
und Weidebezirke zu beſichtigen, zu zeigen, daß gut gepflegte Wieſen und
Weiden die Grundlage für Nutzviehhaltung ſind, und daß letztere für
manche Gegenden rentabler iſt als der derzeitige Betrieb.
* Hirſchhorn, 2. Juni. Waſſerſtand des Neckars, am
1. Juni: 0,96 Meter, am 2. Juni 0,97 Meter.
* Hammelbach, 2. Juni. Neue Glocken. Von den drei
Glocken der hieſigen katholiſchen Kirche wurden die zwei größten auch
ein Opfer des Krieges. Nun iſt es der Gemeinde gelungen, drei neue
Glocken zu erwerben. Am Samstag konnten ſie in feierlichem Zuge am
Bahnhof Wahlen abgeholt werden. Gegoſſen ſind ſie in der bekannten
Glockengießerei von Andreas Hamm in Frankenthal. Das neue
Ge=
läute gleicht dem alten, und zwar haben die Glochen die Töne h, d, kis.
Nachdem ſie am Sonntag geweiht wurden, fanden ſie am Montag ihren
Platz in luftiger Höhe. Das alte Glöcklein mußte dabei den neuen
Schweſtern weichen. Am kommenden Samstag ſollen nun die neuen
Glocken zum erſtenmal Pfingſten einläuten. — Einweihung einer
Seibertruhe. Dieſer Tage weihte die hieſige Ortsgruppe des
Odenwaldklubs dem Schöpfer der Wegbezeichnung des Odenwaldklubs,
dem 1911 verſtorbenen Oberamtsrichter Geh. Juſtizrat Ludwig Seibert,
eine Ruhe. Hier im Herzen des Odenwaldes, bietet die Seibertruhe
Ausſicht nicht nur über das geſamte Weſchnitztal, ſondern auch bis zum
Rhein und den dahinterliegenden Gebirgen. Nach einem gemeinſamen
Lied ergriff Herr Bürgermeiſter Röth das Wort; er begrüßte die
Er=
ſchienenen, darunter den Schwager Seiberts, Herrn Gaſtwirt Valentin
Schäfer. Herr Röth gedachte in ſeinen Worten weiter der Verdienſte
Seiberts und dankte der Familie Siegel=Seibert, der wir dieſe
Stif=
tung zu verdanken haben. Nachdem die Seibertruhe der Oeffentlichkeit
übergeben war, beſchloß ein gemeinfames Lied dieſe ſtimmungsvolle
Feier.
* Auerbach, 2. Juni. Rohlinge. Nachdem erſt vor einigen
Wochen in geradezu ſchändlichſter Weiſe Verſtümmelungen an dem einen
Pferdekopf des Waſſerauslaufes an dem neuen Kriegerdenkmal hierſelbſt
vorgenommen wurden, geſchab dieſelbe Schandtat in einer der letzten
Nächte auch an dem anderen Waſſevauslauf. Ebenſo erfuhren auch die
an den Garteneinzäunungen in der Heidelberger Straße vorgenommenen
Zerſtörungen in der vorgeſtrigen Nacht ihre Fortſetzung in der
Schloß=
ſtraße. Glücklicherweiſe gelang es jedoch den Anwohnern dieſer Straße,
die Täter zu faſſen und dieſelben nach Verabreichung einer gehörigen
Tracht Prügel zur Anzeige zu bringen.
* Bensheim, 2. Juni. Unfall. Der Unterſekundaner Chriſtel H.
von der Aufbauſchule hierſelbſt, der als ein gewandter Turner außer
der Hochmeiſterſchaftsgruppe für Heſſen auch der 1. Jungmannſchaft des
hieſigen Turnvereins angehört, erlitt beim Stabhochſprung durch Fall
einen Bruch des rechten Unterarmes,
* Heppenheim a. d. B., 2. Juni. Für das Gefallenen=
Ehrenmal. Die Ortsgruppe Heppenheim des Reichsbundes der
Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen hat als Reinerlös aus den
Aufführungen „8 Millerſch Liſſl vunn Michelboch” von Herrn Lehrer
Schwalbach=Heppenheim, den Betrag von 150,25 Mark zu Gunſten des
Grundſtocks für die Errichtung eines Ehrenmals für die Gefallenen
der Stadt Heppenheim an den Ausſchuß abgeliefert. —
Heppen=
heimer Künſtlerin. Das Stadtmuſeum Frankfurt am Main
hat in letzter Zeit mehrere Handzeichnungen der Künſtlerin Vala
Lam=
berger aus Heppenheim, welche Teile aus Frankfurt und Sachſenhauſen
darſtellen, aufgekauft. Auch hat Frau Vala Lamberger gerade einige
größere Aufträge eines Offenbacher Kunſtmäcen in Kronberg und Mainz
vollendet. — An der Errichtung eines Fünfreihenhauſes mit
Geſchäfts=
läden in Heppenheim zwiſchen Lorſcherſtraße und Poſtſtraße, als
Ab=
ſchluß der Bahnhofsſtraße, können ſich noch einige Intereſſenten
beteili=
gen. Die Lage iſt eine der beſten der Stadt und eignet ſich für jedes
Geſchäft. Pläne und Bedingungen können bei Vermeſſungsinſpektor
Schmitt eingeſehen werden. Meldeſchluß am 6. Juni. —
Entwick=
lung der Stadt Heppenheim. Unſere Stadt ſchreitet in
letzter Zeit in der Entwicklung raſch voran, was rein äußerlich durch
die rege Bautätigkeit ſchon in Erſcheinung tritt. Auch eine Anzahl
Kongreſſe und Tagungen werden in dieſem Jahre in Heppenheim
ſtatt=
finden. Sehr wichtig iſt es auch, daß Heppenheim jetzt Schnellzugs=
Wlenng
E
spupce.
Nuummer 453
ſtation der großen Linien Frankfurt a. M.—Bafel, Hamburg—Mailandy
London—Brindiſi iſt. Durch die Reichsbahndirektion wurde durch Um.=
und Anbau jetzt auch eine Bahnhofswirtſchaft erſtellt deren Leitung
einem Fachmann übertragen wurde, welcher früher lange Zeit Neſtaur
vateur des großen Bahnhofsreſtaurants in Bonn a. Rh. war. —
Herbſtausſichten. Die Weinausſichten ſind i dieſem
Jahr=
nicht gut, da die Samenbildung in allen Lagen eine ſehr ſchlechte iſ.
obwohl es die Heppenheimer Winzer nicht an Arbeit in den Weinberge=n
fehlen ließen. Man hat die Veobachtung gemacht, daß die im letzte-
Jahre zu ſtark geſpritzten Weinberge einen ſchlechteren Behang au
weiſen als die anderen. Hieraus ſchließt man, daß zu ſtarkes
Spritze-
in den Weinbergen von Nachteil iſt.
* Lampertheim, 1. Juni. Einſtellung der Autolini.
Worms— Lampertheim. Wegen Unventabilität mußte die vor
Verkehrsverein Worms am 1. Mai eingerichtete
Autobusverbindun-
bis auf weiteres eingeſtellt werden. Der geſchäftliche Verkehr hat ſin
nach dem Kriege von hier aus mehr nach Mannheim gewandt. Dur
dieſe Tatſache iſt die von der Oberrheiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft von
geſehene Bahn Mannheim-Lampertheim zu einer Notwendigkeit g.
worden. — Vortrag. Am 2. Juni, abends 8.30 Uhr, wird im Go
meindeſaal durch die Chriſtliche Gemeinſchaft Lampertheim ein Vortra/
über das Thema: „Das Herz des Menſchen” gehalten.
* Gernsheim, 2. Juni. Waſſerſtand des Rheins ar
2. Juni, vormittags 6 Uhr: 1,36 Meter.
* Biebesheim a. Rh., 2. Juni. Beerdigung. Unter großer
B=
teiligung wurde der bei dem ſchweven Motorradunglück ums Leber
gekommene Karl Zimmermann zu Grabe getragen.
* Wolfskehlen, 1. Juni. Verband der
Kirchengeſang=
vereine des Dakanats Eberſtadt. Die dem Weſtbezirk da=
Dekanats zugewieſenen Kirchenchöre feierten ihr Jahresfeſt am Sonnta
in Wolfskehlen. Sämtliche Vereine waren erſchienen und füllten de
Schiff der ſchön geſchmückten Kirche bis zum letzten Platz. Die me
recht ſchwierigen Geſamtchöre, geleitet von Herrn Lehrer Roth,
Wolf=
kehlen, gelangen trefflich, ein Beweis, daß die Vereine eifrig gearbeitt
hatten. Herr Pfarrverwalter Schilling, Erzhauſen, behandelte in
ſein-
feſtlich geſtimmten Predigt das Kirchenlied als ein Loben und Dank a
gegenüber Gott und als ein Wort Gottes an uns. Die in dem
erweitei=
ten Sal des Herrn Kurz abgehaltene Nachverſammlung wurde geleitt
von Herrn Dekan Vogel, Gernsheim, der nach einer herzlichen
Bi=
grüßung durch Herrn Pfarrer Koch, Wolfskehlen, von dem Wert d
Kirchengeſangvereine für das kirchliche Gemeindeleben ſprach und d.s
jüngſte Kind des Verbandes, den neugegründeten Kirchenchor
Wolf=
kehlen, herzlich willkommen hieß. In raſcher Folge ſangen dann Ee
Vereine einzeln viel Schönes aus dem Schatze des Volksliedes und de
geiſtlichen Liedes. Beſonderen Beifall fand auch die Chorſchule
WolF=
kehlen (Leiter Herr Roth), die auch eine treffliche Vorſchule für d
Kirchengeſangverein darſtellt. Die Abendzüge und Laſtkraftwagen brck)
ten die Vereine wieder in die Hemat. Alle haben ſicher von den
ſchön verlaufenen Feſt wieder neue Freudigkeit mit nach Hauſe
O=
nommen.
nk. Büttelborn, 2. Juni. Am geſtrigen Tage konnte der Schuz
mann Ludwig Kraus auf ſeine 30jährige Dienſtzeit in der hieſige
Gemeinde zurückblicken. An Ehrungen fehlte es ihm nicht.
r. Mörfelden, 1. Juni. Unfall. Nahe dem Jagdſchloß Mönchbrad
fuhr ein Motorradfahrer gegen einen Baum. Er ſtürzte ab und sᛋ
ſich leichte äußerliche Verletzungen zu.
*Groß=Gerau, 2. Juni. Zum Abſchluß der Gerauer Woche wi!
uns vom Verkehrsverein für Groß=Gerau und Umgegend mitgeteit
daß dieſe erſte große Propaganda=Veranſtaltung des Verkehrsverein
von einem vollen Erfolg gekrönt iſt. Das Ergebnis dieſes großg
Werbeunternehmens, an dem ſich die Geſchäftswelt des Gerauer Lands
ſowohl Behörden und Vereine mit großer Hingabe beteiligten, war +
kanntlich ein derartig gutes, daß die verſchiedenen Gewerbe= und
duſtrieausſtellungen noch um drei Tage verlängert werden mußt/
Blickt man auf die auf dem flachen Lande Heſſens wohl einzigart
Werbeveranſtaltung abſchließend zurück, ſo darf man feſtſtellen, r
der materielle und ideelle Zweck der Gerauer Woche voll und gen
erfüllt worden iſt. Die auswärtige Preſſe, namentlich die der un
liegenden Großſtädte, hat in ungeahnter Weiſe der Gerauer Woche i
Aufmerkſamkeit geſchenkt und damit für das aufſtrebende Gerauer Len
und ſeine Kreisſtadt eine weitreichende Propaganda durchgeführt.
Gerauer Woche ſelbſt hat in ihren Ausſtellungen „Schaffendes
Lel=
im Gerauer Land”, mit ihrem Schaufenſterwettbewerb der kreisſtädtiſde
Geſchäftsinhaber, mit ihrem muſtergültigen Reklamefeſtzug eine gewei
liche und induſtrielle Leiſtungsfähigkeit in die Erſcheinung treten laſfn
die man vom Gerauer Land niemals erwartet hatte. Dabei iſt
geſchäftliche Erfolg für die an der Gerauer Woche beteiligte Geſau
wirtſchaft ein hervorragender. Es iſt bezeichnend, daß dieſe Kräf
die ſchon lange im Wirtſchaftsorganismus des Gerauer Land
ſchlummern, erſt mit der Beſetzung des kreisſtädtiſchen Bürgermeiſt
poſtens durch den früher in der Frankfurter Stadtverwaltung täti=e
Dr. Bernhard Lüdecke ſo erweckt und im Intereſſe der heimiſchen 2x
kehrswerbung nutzbar gemacht worden ſind. Die Gerauer Woche 7n
ihr Endergebnis ſind ſomit für die Zukunft des Gerauer Landes ve
verſprechende Anzeichen.
* Groß=Gerau, 2. Jui. Neues Kreistagsmitglied. 1
Stelle des aus dem Kreistag ausgeſchiedenen Kreistagsmitglieds Lehn
Adam Gölz iſt der kaufmänniſche Angeſtellte Lorenz Müller
Guſtavsburg in den Kreistag des Kreiſes Groß=Gerau eingetreten.
* Trebur, 2. Juni. Turnhallenweihe. Die Einweihyn
der neuerbauten Turnhalle des hieſigen Turnvereins findet an Pfin
ſten ſtatt.
r. Nauheim, 1. Juni. Der Turnverein 1888/94 vollze
an Pfingſten die feierliche Einweihung ſeines neuen Turnplatz
Als Gaſt hat der Turnverein den Eſſener Turnverein eingeladen.
* Rüfſelsheim, 2. Juni. Gemeindehausweihe. Das
n=
evangeliſche Gemeindehaus wird an den Pfingſtfeiertagen in feierlig
Weiſe eingeweiht werde. — Beginn des Brückenbaues. 2
Anfuhr des für den Brückenbau notwendigen Materials hat begonte
In den nächſten Tagen wird mit dem Einrahmen der Spundwände
gefangen werden. Das Baubureau iſt im Park untergebracht. —
hieſiger Einwohner hat ſich im Main ertränkt. Die Gründe
Tat ſind unbekannt. Seine Leiche konnte bereits geborgen werden.
Oberbeſſen.
* Friedberg, 2. Jui. Verein evang. Organiſten un
Chordirigenten in Heſſen. Da dieſer Verein im Juni
gegründet wurde, feiert er in dieſem Jahre ſein 20jähriges Jubilcn
Dieſes wird verbunden mit der Hauptverſammlung, die Pfingſt=2.0
woch, den 8. Juni, zu Friedberg ſtattfindet, wo damals die Anrecik
zur Gründung ausging. Der Verein verfolgt den Zweck, durch gene'
ſame Arbeit auf kirchenmuſikaliſchem Gebiete den Mitgliedern Anrecm
zur Weiterbildung zu geben, in den Gemeinden das Intereſſe für
Kirchenmuſik zu weckem und zu mehren ſowie die Standesinter
ſeiner Mitglieder zu vertreten. Die Verhandlungen in Friedberg
ginnen vormittags um 10½ Uhr in dem Singſaale der Aufbauſcu.
Hier hält auch Herr Profeſſor D. A. Mendelsſohn, Darmſtadt, en
Vortrag über „Die Orgel im Gottesdienſt‟. Nachmittags 4 Uhr
anſtaltet der Vereinsvorſitzende, Herr W. Roſenthal, Organiſt der Ch
ſtuskirche zu Mainz, in der Stadtkiic)e ein Bach=Konzert, wobei m
wirben: Frau Pfuhl=Flöring, Darmſtadt (Violine), Frau Mermay=
Borntraeger, Wiesbaden (Sopran) und Herr Kammermuſiker Frt=
Mainz (Flöte).
WSN. Butzbach, 2. Juni. Das leichtſinnige Hantiet
mit Schußwaffen. Der 19jährige Kaufmann Hermann Ko
aus dem benachbarten Niederweiſel, der hier in Stellung war, hante
in ſeinem Zimmer mit ſeinem Revolver herum. Er ſtellte ſich 7e1
ſo ungeſchickt an, daß ſich plötzlich ein Schuß löſte und ihn in den Ei
traf. Nach einigen Stunden verſtarb er.
* Grünberg, 2. Juni. Gemeinderatsſitzung. Betr.
löſung der Städteanleihen berichtet der Vertreter der Stadt, der
diesbezüglichen Verhandlungen mit dem Kreisamt in Gießen te
nommen hat, daß gutgeſtellte Gemeinden mit mehr als 12½ Pr/
aufwerten müſſen. Da dies für Grüpberg nicht in Frage kommt, be!d
der Gemeinderat bei ſeinem bereits gefaßten Beſchluß, den geſetzlch
Beſtimmungen gemäß mit 12½ Prozent aufzuwerten, aber Stücke uns
500 Mark nicht zur Aufwertung zu bringen. — Die Reparatur ?
Kirchturmuhr wird nochmals zurückgeſtellt, da das eingegangene *
gebot in ſeiner jetzigen Form von der Stadt nicht angenommen wern
kann. Die Reparatur ſoll nochmals ausgeſchrieben werden. — Eine
ſuch des K. Keil um Vergütung des bei den Arbeiten am Hochbekir
beſchädigten, bereits beſtellten Ackergeländes wird abgelehnt, da
ſelben ſeinerzeit unter dieſem Hinweis das der Stadt gehörende Eo
verpachtet wurde. — Als Bauplätze für die neu zu erbauenden
amtenwohnungen kommen Bismarckſtraße und Käswieſe in Betic=
Die endgültige Entſcheidung wird zurückgeſtellt. — Das frühe:
Brauhaus untergebrachte Eichamt iſt in ſein neues Heim am Eirnv
zum Brunnental umgeſiedelt worden, das jetzt einer Reparatur Im"
zogen werden ſoll. — Die beiden Teiche im Brunnental ſollen in Oe
Jahre wieder von den üppig wuchernden Schlingpflanzen befreit e
den. — Die Reparatur der beiden Pfarrhäuſer ſoll mit aller Beſch!
gung begonnen werde
Nummer 153
Freitag, den 3. Juni 1927
Seite 9
Hierdurch die Mittellung, daß ſch mich mit Herrn Dr. Jur. Wilhelm Michel unter der Firma
vereinigt habe.
Hessische Treuhandgesellschaft
Fellx Graetz & Dr. Jur. Michel
Fellx Graetz, Handels-Sachverständiger R. D. W.
Steuerbevollmächtlgter vom Landesflnanzamt Darmstadt zugelassen.
Wir empfehlen uns für allgemeine Treuhändertätlgkeit / Steuerberatung / Wirtschaftsberatung: Beratung in allen
ge-
schäftlichen Fragen und Schwierigkeiten (Vertragsabschlüsse, Gründungen, Auseinandersetzungen, außergerichtliche
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Fellx Graetz & Dr. lur. Michel.
9173
Familiennachrichten ß
MILA ELSA WINKLER
DIPL.
FOHZIEN G. EDE INS.
VERLOBTE
DARMSTADT
SHANGHAI
4. JuNl 1927
(9116
Stalt Karten.
Für die anläßlich unſerer Vermählung ſo
zahl=
reich übermittelten Glückwünſche und erwieſenen
Aufmerkſamkeiten ſagen herzlichen Dank
Regierungsbaumeiſter Or. Auguft Lutz
und Frau Eliſabeth, geb. Bert.
Wittenberg, Sternſiraße 18, I.
((14868
Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die zahlreichen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme und Blumenſpenden, bei dem
Heim=
gang unſeres lieben Entſchlafenen ſagen wir
auch Allen, die ihm das letzte Geleit gaben,
der Metzger=Innung, deren Geſangverein und
dem Verein der Schlitzerländer innigſten Dank
Beſonders danken wir Herrn Pfarrer Marx
für die wohltuenden troſtreichen Worte.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Betty Treßer.
Ihre am Samstag, den 4. Jun,
nachmittags 3 Uhr, in der
Jo-
hannesklrche stattfindende
Trauung zeigen an
Lisbeth Rühl
Franz Z/zik
Grafenstrasse 6. (*14852
—
Um 21. Junt begeht Fran Kath.
Aßmuth, wohnhaft Darmſtadt,
Moos=
bergſtraße 84, III., in voller Rüſtigkeit
ihren 80. Geburtstag. (14886
Darmſiadt, den 2. Juni 1927.
(*14897
Für alle wohliuende Teilnahme beim
Heimgang meiner lieben Schweſier, für
die reichen Blumenſpenden, beſonders auch
Herrn Pfarrer Kleberger für die tröſienden
Worte am Grabe ſage ich herzlichſien
Dank.
Anna Jung.
Darmſtadt, den 3. Juni 1927.
Wienerſtraße 78.
(9161
Todes=Anzeige.
Nach kurzem Leiden entſchlief
ſanft unſer lieber Vater,
Schwie=
gervater, Großvater und
Urgroß=
vater
Herr
Heinrich Fiſcher
im 86. Lebensjahre, tief betrauert
von den Seinen.
Helene Kronemann, geb. Fiſcher
Familie Hüg
Familie Eberhardt
Familie Georg Fiſcher
Familie Hch. Fiſcher
Familie Phil. Fiſcher
Familie Siegriſt.
Karl Kronemann.
darmſtadt, den 1. Juni 1927, 19175
Kiesſtraße 9.
Die Beerdigung findet Freitag,
um 8½ Uhr vom Portale des
Waldfriedhofes aus ſtatt.
Dankſagung.
Für die uns beim Heimgang
unſerer lieben, unvergeßlichen
Entſchlafenen in ſo großem Maße
erwieſene Teilnahme ſagen wir
Allen auf dieſem Wege
herz=
lichen Dank.
(9202
Im Namen der
trauernden Hinterbliebenen:
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Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem uns betroffenen ſchweren Verluſie ſagen
wir Allen auf dieſem Wege unſeren herzlichſien
Dank. Ganz beſonders danken wir Herrn
Pfarrer Vogel für die troſtreichen Worte am
Grabe, dem Quartett des Heſſ. Landestheaters
für den erhebenden Grabgeſang und dem Saar=
„verein für ſeine Kranzniederlegung.
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Nummer 153
Reich und Ausland.
Furtwängler — Ehrendoktor der
Heidelberger Univerſität.
Wilhelm Furtwängler,
eder bekannte Dirigent, iſt von der philoſophiſchen
Fakultät der Heidelberger Univerſität zum
Ehren=
doktor ernannt worden. — Bei der akademiſchen
Beet=
hovenfeier der Univerſität Heidelberg wurde Wilhelm
Furtwängler vom Dekan der philoſophiſchen Fakultät
das Diplom eines Ehrendoktors der Philoſophie
feier=
lich überreicht. Das Diplom hat folgenden Wortlaut:
Die philoſophiſche Fakultät hat Wilhelm
Furtwäng=
ler, dem überragenden Tonkünſtler und ſchöpferiſchen
Ausfeuter, der durch tiefe Einſicht in die Meiſtevwerke
der Muſik auch der Wiſſenſchaft Anregungen gegeben
und durch ſein Wirken das Anſehen des deutſchen
Namens in der Fremde gefeſtigt und gemehrt hat,
Titel und Würde eines Doktors der Philoſophie
ehrenhalber verliehen.
Brand eines Bahnhofs.
Bad Ems. Mittwoch morgen, um 5 Uhr,
be=
merkte ein in der Nähe des unteren Bahnhofs der
bekannten Zahnrad= und Drahtſeilbahn nach dem
Hohenmalberg beſchäftigter Reichsbahnangeſtellter
Feuer in dem Bahnhofsgebäude der Bergbahn. Er
alarmierte ſofort die Feuerwehr, die bald zur Stelle
war und das Bahnhofsgebäude noch retten konnte,
während der daran gebaute Materialſchuppen
nieder=
brannte. Der Betrieb kann ungeſtört aufrecht
er=
halten werden.
Schwere Bluttat.
Kifſingen. In Arnshauſen ſchlug
ein mit ſeinen Familienangehörigen ſchon ſeit
längerer Zeit im Zwiſt lebender Eiſenbahnarbeiter
ſeine Schwiegertochter und ſeinen ſechs
Jahre alten Enkel mit einem Beil hinterrücks
nieder. Der Knabe iſt inzwiſchen ſeinen
Ver=
letzungen erlegen, während ſeine Mutter im
Kran=
kenhaus hoffnungslos darniederliegt. Nach der Tat
verübte der Unhold Selbſtmord, indem er in
die Saale ſprang.
Großes Schadenfeuer. — Drei Todesopfer.
Freyung (im Bayeriſchen Wald.) Durch
ſpie=
lende Kinder entſtand in einer Scheune des Dorfes
Oberhaid eine Feuersbrunſt, die
drei=
zehn Gehöfte des Dorfes vernichtete. Zwei
Erwachſene und ein kleines Kind wurden als Leichen
aus den Trümmern geborgen. Zehn Einwohner
er=
litten lebensgefährliche Brandwunden.
Tödlicher Unglücksfall auf der neuen Sylter
Bahn.
Hamburg. Auf der neuen Bahnſtrecke
Weſter=
land—Altona hat ſich am Tage der Einweihung ein
ſchwerer Unglücksfall ereignet. Auf der Strecke
Weſterland — Niebüll wurde ein
Eiſenbahn=
überwachungsbeamter vorgeſtern nachmittag 15.30 Uhr
vom fahrplanmäßigen D=Zug überfahren und
ge=
tötet.
Unglücksfall in Breslau.
Breslau. Mittwoch nachmittag brach eine
Brücke, die zu der Städt. Badeanſtalt am
Ohlelauf=
ſteg führt, ein und riß zahlreiche Kinder
mit ſich, die auf der Brücke ſtanden, um dem
Badebetrieb zuzuſehen. Etwa dreißig ins Waſſer
gefallene Kinder konnten gerettet werden. Wie
das Städtiſche Preſſeamt hierzu mitteilt, ereignete ſich
der Unglücksfall dadurch, daß die Schulkinder dieſe
Anſtalt verlaſſen ſollten, ſich aber bei dem heißen
Wetter nicht vom Waſſer trennen konnten. Um
17 Uhr aber drängten die am Lande ſtehenden Kinder
auf die Brücke, ſo daß ein Maſſenandrang ſtattfand,
dem die Brücke nicht ſtandhielt.
Ein deutſcher Fluggeſchwindigkeitsrekord.
Deſſau. Am Dienstag nachmittag erzielte der
Junkers=Flieger Ryſtick auf einer Junkers=
Waſſer=
maſchine, W 34 mit einem 420=PS=Briſtol=Jupiter=
Motor, mit 1000 Kilogramm Nutzlaſt auf der hundert
Rilometer langen Strecke Aken—Elſter einen neuen
Weltgeſchwindigkeitsrekord von 196,08
Kilo=
metern in der Stunde. Der Rekord wurde bisher
von Italien mit 190,27 Kilometern gehalten.
Schiffsbrand infolge Blitzſchlages.
Danzig. Der deutſche Motorſegler „Falke‟
wurde am Dienstag abend in der Nähe von Hela
vom Blitz getroffen, der das Schiff in Brand
ſteckte. Das Schiff brannte vollſtändig aus und mußte
an der Helger Spitze auf Strand geſetzt werden. Die
Be=
jatzung konnte ſich retten.
Neue Erdſtöße bei Belgrad.
Belgrad. Die Seismographen verzeichneten
am Dienstag, um 21.58 Uhr, zwei ſtarke
Erd=
deben. Das Zentrum des Bebens liegt ungefähr
(2 Kilometer ſüdweſtlich von Belgrad. Den erſten
zwei ſtarken Stößen folgten einige kleinere, die auch
in den von dem erſten Beben betroffenen Gebieten
wahrgenommen wurden. Nach den bisher
vorliegen=
den Meldungen verurſachte das Erdbeben keinen
großen Schaden. In Belgrad ſind einige
Schornſteine eingeſtürzt.
Freitag, den 3. Juni 1927
Seite 11
Das Rathaus von Wittenberg.
Wiederherſtellung eines berühmten Baudenkmals.
Das Rathaus nach der Renovierung.
Das berühmte, 1523 im Renaiſſanceſtil erbaute Rathaus von Wittenberg iſt einer vollkommenen
Renovierung unterzogen worden. Während die äußeren Formen erhalten blieben, iſt das Innere
in ein modernes Verwaltungsgebäude verwandelt worden.
Der Nürburg=Ring. — Europas ſchönſte Auto= Straße.
Oben: Blick in das Städtchen Adenau, das ſich zum Empfang der Gäſte rüſtet.
Unten links: Brückenbau; rechts: eine der vielen Kurven mit Blick auf die Nürburg.
Ueberſichtskarte.
Der im Rheinland, im Kreiſe Adenau gelegene
Nür=
burg=Ring, die ſchönſte Automobil=Prüfungs= und
Rennſtrecke Europas, ſteht kurz vor der Vollendung.
Die 29 Kilometer lange Strecke hat 172 Kurven und
zahlreiche Steigungen, ähnlich der Targa=Florio=
Rundſtrecke auf Sizilien. Die erſte Wettfahrt auf der
neuen Bahn, einer von jedem anderen Verkehr
losge=
löſten Privatſtraße, findet am 18. und 19. Juni ſtatt.
Feſtnahme von Falſchmünzern.
Coesfeld. Bei dem Verſuch, falſche Zwei= und
Einmarkſtücke in den Verkehr zu bringen, wurden hier
zwei Perſonen verhaftet. Bei den Falſchmünzern
wurden 190 falſche Zweimarkſtücke, 64 falſche
Ein=
markſtücke und eine große Menge von unfertigen
Zweimarkſtücken und Formen gefunden.
Eine Operation im Löwenkäfig.
Straßburg. Vor einigen Tagen war im
Zirkus Gleich der Tierbändiger Jackſon von
zwei Löwen angegriffen und ſchwer
ver=
letzt worden. Einer der Löwen war bei der Abwehr
durch einen Revolverſchuß in der linken Flanke
ver=
wundet worden, wobei ſich an der Einſchußſtelle eine
ſtarke Eiterbildung einſtellte. Um das Tier, deſſen
Wert auf 300 000 Franken angegeben wird, vor dem
Eingehen zu retten, wurde von einem Hagenauer Arzt
unter Beihilfe von mehreren Tierbändigern und
Wär=
tern unter größter Lebensgefahr ein Einſchnitt in die
Eiterung vorgenommen. Auch die ſteckengebliebene
Revolverkugel wurde entfernt. Die Operation gelang
vorzüglich.
Die Sturmkataſirophe in Holland
Amſterdam. Wie gemeldet wird, ſind bei der
Sturmkataſtrophe in Oſt=Gelderland und Oſt=
Ober=
yſſel eine große Anzahl von Schwer= und
Leichtver=
letzten, ſowie verſchiedene Tote zu beklagen.
Um=
fangreicher Materialſchaden iſt angerichtet worden.
Der Hauptvorſtand des Niederländiſchen Roten
Kreuzes hat beſchloſſen, zugunſten einer finanziellen
Unterſtützungsaktion für die von dem Unwetter
be=
troffene Bevölkerung einen Aufruf an das
niederlän=
diſche Volk zu richten.
Zur Wirbelſturmkataſtrophe in Holland.
Münſter. Die Gegend von Neede,
Haaks=
bergen und bei Almelo bietet ein Bild der
Verwüſtung. Zwei= bis dreiſtöckige Häuſer
wur=
den vom Wirbelſturm niedergeriſſen. Rieſige alte
Bäume liegen entwurzelt auf den Chauſſeen. In der
Nähe von Neede, wo das Unwetter am ſchlimmſten
gewütet hat, wurde ſogar ein Zug durch die
Ge=
walt des Sturmes auf die Schienen
gewor=
fen. Allein in der Ortſchaft Neede ſind 18 Tote
zu beklagen, die von den Haustrümmern begraben
wurden.
Wirbelſturm in Holland.
Paris. Nach einer Meldung aus Amſterdam
iſt am Mittwoch nachmittag ein heftiger
Wir=
belſturm über die Provinz Gelderland
nie=
dergegangen. Beſonders in den Städten Neede und
Groonle ſeien zahlreiche Häuſer
zer=
ſtört worden. Man zähle bis jetzt zehn Tote
und mehr als hundert Verletzte.
Exploſion einer Pulverfabrik.
Paris. Nach einer Meldung aus Tunis iſt in
Manuba, in der Nähe von Tunis, eine
Exploſiv=
ſtoffabrik in die Luft geſprengt worden. Opfer an
Menſchenleben ſind nicht zu verzeichnen. Die
Explo=
ſion wurde in einem Umkreis von 20 Kilometern
gehört.
Dampferunglück.
New York. Nach einer Meldung aus Manila
wird der amerikaniſche Dampfer „Negros”
ver=
mißt, der den Verkehr nach den Philippinen
be=
ſorgt. Der Dampfer iſt in einen Taifun geraten,
worauf von den 150 Paſſagieren 70 in Rettungsboote
ausgeſchifft wurden. Die übrigen 80 Paſſagiere ſowie
die geſamte Beſatzung mußten mangels einer
genü=
genden Anzahl von Rettungsbooten zurückbleiben.
Man befürchtet, daß die Zurückgebliebenen, insgeſamt
108 Perſonen umgekommen ſind, da von
dem Schiff bisher keine weiteren Nachrichten mehr zu
erhalten waren.
Der Mord=Prozeß Broecher.
Köln. Im weiteren Prozeßverlauf gegen den
praktiſchen Arzt Dr. Broecher wurden der Angeklagte
und die der Beihilfe beſchuldigte Mitangeklagte Frau
Oberreuter vernommen. Dr. Broecher behauptete,
in der fraglichen Zeit ſtark unter Alkohol geſtanden
zu haben. Eine Tötungsabſicht beſtritt er. Frau
Oberreuter ſchilderte in der Vernehmung ihr
ziemlich unglückliches Eheleben. Sie habe ihrem
Mann aber trotz wiederholt erlittener
Mißhand=
lungen bis zu ſeinem Tode ihre Zuneigung bewahrt.
Von einer Tötungsabſicht Dr. Broechers wiſſe ſie
nichts. Ueber die Beziehungen zu Dr. Broecher
be=
fragt, ſchwieg ſie; der Vorſitzende ſtellte feſt, daß
dieſes Schweigen als eine Bejahung des
Vorhan=
denſeins enger Beziehungen ausgelegt würde. Nach
dem Gutachten mediziniſcher Sachverſtändiger kommt
die Anwendung des § 51 St.=G.=B. auf den
Ange=
klagten nicht in Frage. Die Vernehmung der Zeugen
ergab nichts Neues. In der Hauptſache waren
die belaſtenden Ausſagen des Prof. Reiner=Müller
von Bedeutung, daß in ſeinem Inſtitut eine
Blut=
probe von Dr. Broecher nicht eingereicht worden ſei.
Der Seelſorger Dr. Broechers machte von dem Recht
der Zeugnisverweigerung Gebrauch. Die
Verhand=
lungen werden fortgeſetzt.
Dr. Broecher zum Tode verurteilt,
Frau Oberreuter zu 3 Jahren Gefängnis.
Nach faſt dreiſtündiger Beratung verkündete das
Schwurgericht folgendes Urteil: Der Angeklagte
Dr. Broecher wird wegen Mordes zum
Tode verurteilt, unter Aberkennung der bürgerlichen
Ehrenrechte auf Lebenszeit. Die Angeklagte Frau
Oberreuter wird wegen Begünſtigung
in eigener Angelegenheit nach § 257 Str.=G.=G. zu
fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Sechs
Monate Unterſuchungshaft werden auf die Strafe
angerechnet.
Verhaftung einer Räuberbande bei Neapel.
Rom. Nach einer Meldung der „Tribuna”
wur=
den in der Umgebung von Neapel etwa 20 Perſonen
verhaftet, die die dortige bäuerliche Bevölkerung
durch Diebſtähle und Mordtaten in
Auf=
regung verſetzten. Auch in Sizilien geht die Polizei
weiter gegen die Maffia vor und verhaftete in der
Nacht zum Mittwoch 30 Perſonen, die einer
Diebes=
bande angehören.
Reklame, Reklame!
EP. In einem Kaſino der Stadt Algier tritt, ſo
erzählt die „Opinion”, zurzeit eine junge und äußerſt
ſpärlich bekleidete Tänzerin auf. Bei ihrem Namen
iſt im Programm folgendes bemerkt: „Mademoiſelle
Germa del Solza iſt vor einigen Monaten von dem
berühmten Arzt Dr. C. . . . einer Blinddarmoperation
unterzogen worden; die Operation wurde ſo
vor=
züglich ausgeführt, daß die Narbe faſt unſichtbar iſt.
Wir bitten die Zuſchauer, während des Tanzes die
Operationsſtelle mit dem Opernglas zu beobachten;
ſie werden die Feinheit der ärztlichen Arbeit
be=
wundern können.‟ Dieſe ſuper=amerikaniſche Reklame
ruft die Erinnerung an jene biſſige Antwort wach,
die ein berühmter deutſcher Chirurg einer mondänen
Schönheit erteilte, als ſie ſich darüber beklagte, daß
man an ihrem vollendeten Körper die Spuren der
von ihm vorgenommenen Blinddarmoperation ſehen
könne! „Nur wenn Sie ſich bis dahin dekolletieren!“
Eine Shakeſpearehandſchrift im GrabeSpencers?
EP. In den Kreiſen engliſcher Schriftſteller,
Schauſpieler und Shakeſpeare=Liebhaber wird
gegen=
wärtig lebhaft die Frage erörtert, ob das Grab des
im Jahre 1599 in der Weſtminſter=Abtei beigeſetzten
engliſchen Dichters Edmund Spencer geöffnet
wer=
den ſoll, um feſtzuſtellen, ob es das Manuſkript eines
Shakeſpeare=Gedichtes enthält. Die Ueberlieferung
erzählt nämlich, daß zahlreiche der Beerdigung
bei=
wohnende Dichter, unter denen ſich auch Shakeſpeare
befunden haben ſoll, Lobgedichte und die Federn,
mit denen ſie dieſe Gedichte geſchrieben hatten, in
die offene Gruft geworfen hätten. Der Dekan der
Weſtminſter=Abtei erklärte, daß unter Umſtänden
einem Geſuch um Oeffnung der Gruft ſtattgegeben
werden könne, wenn es von einem Ausſchuß
bekann=
ter Schriftſteller eingereicht würde.
Die Bodenbenutzung in der
Land= und Forſiwirtſchaft.
VERTENUNG
DES GESAMTAREALS
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Das Statiſtiſche Reichsamt in Berlin veröffentlicht
ſoeben die Ergebniſſe der land= und
forſtwirtſchaft=
lichen Betviebszählung vom 16. Juni 1925. Es ſind
insgeſamt 5,14 Millionen Land= und Forſtwirtſchafts=,
Weinbau=, Gartenbau= und Fiſchereibetriebe erfaßt
worden, die eine Geſamtfläche von 41,6 Millionen
Hektar angegeben haben. Von dieſer Geſamtfläche
ſind 25,6 Millionen oder 61,5 v. H. als
landwirtſchaft=
lich benutzte Fläche angegeben. Hiervon entfallen
44,5 v. H. auf Ackerland, 12.4 v. H. auf Wieſen und
die reſtlichen 4,6 v. H. auf Gartenland, Weiden und
Weingärten. Auf forſtwirtſchaftlich benutzte Fläche
entfallen 28,9 v. H., auf Oed= und Unland,
Fiſch=
gewäſſer uſw. 9,6 v. H. des Geſamtareals.
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(e14940)
Die Kirſchenerträge an den
nachbe=
nannten Provinzialſtraßen der Provins
Starkenburg ſollen an Ort und Stelle
öffentlich und meiſtbietend, losweiſe au
dem Baum verſteigert werden, und zwar:
Dienstag, den 7. Juni, vormittags
9 Uhr, Straße Eberſtadt—Seehein,
Zuſammenkunft an der Abzweigung
nach Malchen, daran anſchließend di=
Abzweigung nach Malchen.
Samstag, den 11. Juni, vormittags
9 Uhr, Straße Kühler Grund—
Nieder=
u. Ober=Beerbach, beginnend am Haus
Burgwald.
(9164
Darmſtadt, den 1. Juni 1927.
Provinzialdirektion Starkenburg
(Tiefbau).
Für die Landes=Heil= und Mege
anſtalt „Philippshoſpital” bei Gode
delau ſollen auf dem Wege des
öffentz=
lichen Anerbietens zur Lieferung ver
geben werden:
1. 2000 m Hemdenbiber,
2. 870 „ Biber zu Unterrbcken,
8. 1250 „ Baumwollzeug zu Kleiderr,
4. 50 „ Tiſchdeckenſtoff, Damaſt,
bunt,
6. 450 „ Baumwolltuch, Rohneſſel,
7. 1500 „ Baumwollzeug zu Bettübert
zügen,
8. 800 „ Baumwollſtoff zu Schürzer,
9. 200 „ Bettbarchent,
10. 150 „ Molton,
11. 100 „ Kattun zu Kopftüchern,
12. 200 „ graues Weſtenfutter,
13. 200, ſchwarzes Glanzfutter,
14. 200 „ Hoſentaſchenfutter,
15. 50 „ Bluſendrell für Männer,
16. 750 „ geſtreiften Drell für Wärter
jacken,
17. 1000 roter Matratzendrell,
18. 200 „ Strohſackleinen,
19. 200 blaues Leinen für
Schutz=
kleidung,
20. 200 „ graues Leinen für Schürzen,
21. 2000 „ Halbleinen zu Hemden,
zu Bettüchern,
22. 2000
zu Bettbezugen,
23. 1000 „
zu Kiſſenüber=
24. 600 „
zügen,
25. 50 „ Wattierleinen,
26. 150 „ Cretonne,
27. 1250 „ Rohflanell (Köper),
28. 1250 „ Rohköper,
29. 50 „ Croiſé,
30. 500 „ Buxkin für Anzüge,
31. 300 „ Sommerzeug für Anzüge.
32. 50
f. Schutzjacket
33. 100 kg Bettfedern,
Gut erh. Kinderwag, 34. 1000 „ Roßhaare, ſchwarz,
35. 50 Stck. Betteppiche, rotgeſteift,
wollene Umhangtücher,
36. 130
Taſchentücher, farbig und
37. 1300
weiß,
Näh. Geſchſt (9213 /38. 155 „ Unterjacken für Frauennt
Halbärmel,
39. 135 „ Macco=Unterjacken fü
Männer,
40. 250 „ Macco=Unterhoſen f1
Männer,
geſtrickte Wämſe,
41. 55
42. 200 m Steifleinen (Jute) für
M=
tratzenſchoner,
43. 200 „ Köperſtoff f. Matratzenſchon
44. 250 Segeltuch, grau und weiß
Die in dem Angebot anzuer
kennendenLieferungsbedingunge
liegen dahier am 8., 9. u. 10 Jun
ds. Js. offen. Angebote ſind vu
ſchloſſen und verſehen mit der Aufſchrit
„Angebot zu der am 1. Juni 1927 aus
geſchriebenen Lieferung”, bis zum
E=
öffnungstermin, den 15. Juni 197.
vorm. 9 Uhr, einzureichen.
Die einzureichenden Waren
muſter müſſen getrenni von der
Angeboten verpackt mit der Auf
Tiere, alle legend ſchrift: „Muſter zum Angebot'
verſehen werden.
Schlachtgeflügel in Die Lieferung iſt ganz frei entwen
*14868 Anſtalt oder Station Goddelau=Erfelde
anzubieten. Angebotsformulare könne
von der Anſtalt bezogen werden. (913
Goddelau, den 1. Juni 1927.
Direktion der Landes=Heil= und
Pflegeanſtalt „Philippshoſpita!
bei Goddelau.
vor Pfingsten
ohne Anzahlung
1
ütting,
Darmstad
Schuchardstr. 1
kraßen der A
an Ort und e
ietend losweiſt
t werden, und zum
Juni, vormittan
Eberſtadt-Sehin
im der Abzwe
ran anſchließend
Malchen.
Juni, vormittag
hler Grun
Junt 1987.
on Starkendunf
bau),
=Geil= und Pegg
hoſpital” bei Gell
n Wege des Iften
zur Lieferung iN
Leinen für St
inen zu Hemden,
Nummer 153
Freitag, den 3. Juni 1927
Geite 13
Pfingſtfahrten.
Auf dem Heimweg am vergangenen Sonntag fand ich — ein
Damentäſchchen aus rotem Leder. Mit ein bißchen
Entdecker=
luſt, die auf Heimlichkeit aus iſt, öffne ich. Sauber, blitzblank
geordnet präſentiert ſich der Inhalt. Taſchentuch, Kamm, Spange
und Spiegel; Sonntagsfahrkarte 3. Klaſſe von Heidelberg und
Geldtäſchchen. Kein Puder, kein Lippenſtift! In einer
Seiten=
taſche noch zwei Zettelchen! Eins mit Angaben über Stoff und
Band und Borte; das andere mit Verſen in Maſchinenſchrift.
Ich leſe und überflieg’ — ein warmes, liebes Lied auf
Deutſch=
land; gern prägen ſich die letzten Zeilen ein:
O ſchirme treulich unſer Heimatland
Und ſchenke ihm durch Deine Hand
Das Schöne zu dem Guten!
Da hab ich dem Mädelchen in Gedanken freudig zugerufen —
und feſt die Hand gedrückt! Nur ſollte man — und das ſei die
Lehre für die Andern! — eine Karte mit Namen und Adreſſe
einſtecken; denn ob das Fundbüro in Heidelberg ſie jemals
aus=
findig macht? . . ."
Eine Wandeiung von 2 bis 2½ Tagen, die die ſchönſten
Punkte desmittleren Odenwaldes berührt, geht von
Darmſtadt (oder mit einiger Kürzung von Ober=Ramſtadt) aus
über Lichtenberg (herrliche Ausſicht vom Schloß und
ge=
nießenswert Schellhaas!)—Neunkirchen (beſſerer Vorort von
Frankfurt zu Oſtern und Pfingſten!)—Neunkircher Höh (der
alte „Winterkaſten mit Kaiſerturm)—Rodenſtein (Das
war der Herr vom Rodenſtein! Durch Scheffels „urdeutſche‟
Sauflieder ſo bekannt wie durch die Sage vom wilden Heer,
deſſen Auszug noch 1914 gehört und 1812 beſchworen wurde!)—
Reichelsheim (mit Schloß Reichenberg)—ſoder über
Lin=
denfels, das wirklich die Perle bleibt!) — Fürth—die
Tromm (mit Ireneturm und dem hoffentlich neu erſtehenden
Rudi=Wünzer=Turm)—Wald=Michelbach ins Neckartal mit
Hirſchhorn und Heidelberg als Endziel!
Man kann ſich die Wanderung je nach Leiſtungsvermögen
einteilen. Wir ſind z. B. 1911 am erſten Tag bis Rimbach
ge=
kommen. Andern Tags gings, nach beſter Verpflegung im
ein=
fachen Gaſthaus mit freundlichem Quartier in prallen
Feder=
betten, früh um 5 Uhr weiter; zum Teil auf falſcher Straße, ſtatt
auf der Höhe, durch das nicht endenwollende „
Schimmede=
woog” (Schönn attenwaag) mit freundlichen Gedanken an
Behaghels Seminar, wo uns der Sinn für Größe und Stärke
des Dialekts geweckt worden war, als der nie verſiegenden
Quelle, aus der unſer Hochdeutſch ſchöpft; wo wir lernten, daß
die Mundart nicht verdorbenes Hochdeutſch= ſondern das
Ur=
ſprüngliche, das Echte, die Wurzel der Sprache iſt!
In Hirſchhorn, der romantiſchen heſſiſchen Stadt, wie
Heidelberg mit Mare Twains trockenem Humor bedichtet, mit
ungeſuchten Erinnerungen an Wilhelm Diehl, der ſich
dort unten ſeine Liebſte geholt hat, ſeine Liebe zur Hiſtorie.
Und von hier die Neckarfahrt nach Heidelberg und dann auf zum
Schloß . . . Zwei ſolche Tage vergißt man ſein Lebtag nicht.
Und Müdigkeit, ihr Götter, ich hatt’ ſie, doch ich ſpürt’ ſie nicht!
Wer Samstags die Fahrt entlang der Bergſtraße bis
Weinheim und von da durchs Birkenauer Tal bis
Wald=Michelbach mit der Bahn wählt, hat, nach der
un=
vergleichlich ſchönen Fahrt durch Deutſchlands Prunkſtück, zwei
volle Tage für die Wanderung bis Heidelberg. Erſter Tag auf
einſamen Höhenwegen bis Hirſchhorn; nach Luſt und Laune
kann er die in ihren wichtigſten Teilen erhaltene, aus dem 13.
Jahrhundert ſtammende Burg erklettern und drüben auf der
Halbinſel im großen Neckarbogen zur alten Ersheimer
Ka=
pelle wallfahrten. Der „Naturaliſt”, die „Krone” und andere
ſorgen für gute Unterkunft. Der Schwärmer beſtellt ſich
Mond=
ſchein und wacht auf der Burgmauer in die Nacht hinein. Und
gar erſt zu zweien!
In weißen Blüten ſtand der Baum
Gekleidet wie im Schnee,
Und unten wandelte im Schritt
Der Reigen, und der Mond ging mit,
So hell, daß ich’s noch ſeh‟.
In weißen Blüten ſtand der Baum.
Der zweite Pfingſttag bringt dann die Bootsfahrt
neckarabwärts am Dilsberg, Neckarſteinach mit ſeinen drei
Bur=
gen, Neckargemünd, Stift Neuburg vorbei nach Heidelberg. Und
wenn die jüngſten Schulmädchen, die eben unter meinem Fenſter
vorbeiziehn, als Wanderlied ſingen, daß ſie in Heidelberg ihr
Herz verloren haben, wer wollte da noch zaudern?
Oder aber in den hinteren Odenwald, und die
Wan=
derung hab’ ich erſt vor wenig Tagen von Samstag auf Sonntag
in ihrer ganzen ſatten Pracht ausgekoſtet, im Zauber einer
Eichendorff’ſchen Fahrt in den Abend hinein, als der Mond
über die Berge kam und ſachte durch das junge Grün hernieder=
rieſelte. Der Kutſcher ſchwieg, und die Gäule trabten wie durch
ſilbrige Nebelſchleier. Allein im Wagen, wünſchte ich nur, daß
wer käme und ich ihn mitnähme. Doch beim Wünſchen blieb’s.
Man fährt entweder über Heidelberg—Eberbach oder über
Wiebelsbach-Michelſtadt=Erbach bis Kailbach; von da zu Fuß
oder im Wagen nach Ernſttal im Leiningiſchen! Der alte
Hemberger mit ſeinen Schweſtern ſorgt für Leibesnotdurft und
gute Bettſtatt.
Bequeme Spaziergänge für den, der ſich’s bequem machen
will; das wiſſen auch die Höchſter Induſtrieherren, wenn ſie auf
eleganten, raſſigen Wagen dort unten hinflitzen und die Lungen
auffüllen! Schloß Waldleiningen, dieſe puppige Kopie
von Schloß Windſor, mag ich nicht; das iſt Sache des Geſchmacks.
Aber der Park und dadrin ausruhen, das iſt ein herrlich
Lab=
ſal! Ueberall ſtößt man auf Rot=, Damm= und Schwarzwild,
und Nachtwanderungen in die Faſanerie und zum Bahnübergang
bei Meſſel tauchten aus der lang verklungenen Pennälerzeit auf.
Man kann über Heſſelbach zum Krähenberg und von
da mit der Bahn wieder zurück.
Das Schönſte aber dort unten war die dreiſtündige
Wande=
rung zur Wildenburg. Hinter Ernſtthal gehts ſteil hoch
hinauf bis 520 Meter Höhe, an Mörſchenhardt und
Preunſchen vorbei. Die jungen Kiefern haben die goldenen
Spitzen aufgeſteckt; wo Wald geſchlagen wurde, iſt ſorgſam
auf=
geforſtet. Jeder Pflänzling iſt bis ins vierte oder fünfte Jahr
ſorgfältig abgeſteckt und geſchützt. Rundum Berge, durchzogen.
von engen, tiefen Tälern mit wenig Ackerland an den Hängen.
Wald allüberall! Drüben wie auf einem Spielfeld ausgebreitet
liegt Heſſelbach, das alte Römerkaſtell, eingebettet in
alte waldbewachſene Höhen, über die einſt die Römer den Limes
und ihre Straße führten. Altes Kulturland, verteidigt und dann
den „wilden” Germanen überlaſſen.
Alles, was uns die Schule „erzählt”, jetzt holte ſich’s wie
von ſelbſt aus verſackten Gängen herauf und wurde in dieſer
bezwingenden Anſchauung farbige Lebendigkeit. Da hab’ ich
ge=
ſpürt, wie not’s iſt, daß wir wandern, damit wir unſere
Ver=
gangenheit erleben! Und es regte ſich ſo etwas wie ein
warmer verſpäteter Strom von Dankbarkeit für die Mühen
unſerer Väter, die ſich plagten, um die fünf oder ſechs Mark, die
der Jahresſchulausflug koſtete, zuſammenzuſparen!
Wenn Einer was tun will und wenn ich ſelbſt fortleben möchte,
dann in einer Stiftung, die allen Schülern, und ſeien ſie
noch ſo verſchämt arm, die Möglichkeit gibt, ungetrübt und ohne
Sorge und Qual für die Eltern an allen Schulwanderungen
teilzunehmen! Wir enthalten ihnen das Beſte der Heimat, wenn
wir ihnen dies verſagen. Lieber Herr Haſſinger, wie wär’s
damit zum Landesjugendtag?, Oder ſollte es heute ſo anders
geworden ſein, daß es dieſe Sorgen nicht mehr gibt?
Und dann hinab zur Wildenburg, die verſteckt zwiſchen
hohen Buchen 277 Meter hoch liegt. Sie wird als eines der
beſten Beiſpiele von Herrenburgen aus dem 13. Jahrhundert
gerühmt. Die erhaltenen Reſte von Mauern und Trümmern
laſſen deutlich die Anlage der Burg erkennen; noch heute
ver=
mitteln ſie eine Ahnung von der Macht ihrer Herren. Der
Durchblick vom Burghof nach dem Palas, deſſen Schmalſeite
(vgl. Abbildung) noch von der Pracht der romaniſchen Formen
zeugt, ließ einen in der ſonnbeſtrahlten Frühlingslandſchaft Welt
und Zeit vergeſſen; die Stille, begleitet von jubilierenden
Vogel=
ſtimmen, machte Ort und Situation zu einer ſchönen
Märchen=
ſtunde.
Weiſen von Wolfram von Eſchenbach, der um 1200
in dieſen Räumen als Gaſt des Herrn von Durne an ſeinem
Parzival dichtete und die Wildenburg (Wildenberg — Mont
ſauvage — Munfalvaeche) zum Vorbild für ſeine Gralsburg
nahm, drangen zum Ohr:
Die Mär von großen Treuen,
Vor Weiblichkeit auf rechtem Pfad,
Von Mannes Mannheit feſt und grad,
Die ſich vor keiner Härte bog!
So erklingt das Thema von Wolframs großem Bildungsroman.
Aber wir Menſchen ſind nicht ſo, wie ſich die Hiſtoriker uns
wünſchen. Nicht Worte des ernſten, problemgeſtaltenden dunklen
Epos blieben mir im Sinn. Worte Wagners formten ſich auf
den Lippen; der baumumſtandene, laubumrauſchte Saal gewinnt
Leben, und aus den Geſtalten, die vorbeiziehen, hebt ſich ein
ganz anderer heraus, der Liebling ſeiner Zeit und
ſchöner Frauen, der Künder heißer Liebe: Gottfried
von Straßburg. Vergeſſen iſt Gelehrſamkeit, Problem und
Weltanſchaunng; nur ihm lauſcht das Ohr, der die Zeilen ſchrieb:
„Wem niemals Leid von Liebe kam, dem kam auch Luſt von Liebe
nie” und von Minne in „Triſtan und Iſolde” wie kein
anderer vor Goethe ſang:
Und Scheu und Bangen mußten fliehn:
Er küßte ſie, ſie küßte ihn
Süß und heiß von Herzensgrund.
So tauſchten ſie von Mund zu Mund
Der Minne erſten Troſt und Dank;
Denn jedes ſchenkte, jedes trank
Die Süße, die vom Herzen kam.
Aber ſo wie Scheffels Lieder für den zenſierenden
Geſchichtsprofeſſor ein Greuel ſein müſſen, weil der Herr von
Rodenſtein niemals Reichelsheim, Gerſprenz und Pfaffen=
Beerfurth beſeſſen hat, ſo hätte der wohl „ungenügend” verdient,
der im Schulaufſatz ſo unordentliche Gedanken verraten hätte.
Aber wir wollen wandern und die Welt im ſchönſten Kind
um=
armen! Und dazu leih der Himmel ſeinen Segen!
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Seite 14
Freitag, den 3. Juni 1927
Nummer 133
Sport, Spiel und Zurnen.
Der Sport an den Pfingſittagen.
Der feſtliche Charakter dieſer Tage färbt auch auf den Sport ab.
In allen Sportzweigen, die in dieſer Jahreszeit gepflegt werden, gibt
es eine Fülle hochwertiger Veranſtaltungen. Beſonders rege iſt wieder,
wie immer an derartigem Feſten, der internationale Sportverkehr. Der
Deutſche Sport, der gerade in den letzten Wochen ſchöne Erfolge von
internationaler Geltung erſtritt, wird auch an dieſen Tagen von ſeiner
Qualität zeugen.
Fußball.
Der Kampf um die Deutſche Fußballmeiſterſchaft iſt bis zum
Schluß=
ſpiel, das aber erſt am 12. Juni ſtattfindet, gediehen. Die Pfingſttage
ſelbſt ſind im ganzen Reich von Meiſterſchafts= und Pokalſpielen frei.
Dafür iſt aber die Zahl der Freundſchaftsfpiele Legion. In
Süd=
deutſchland intereſſiert beſonders der Beſuch des mitteldeutſchen
Meiſters V. f. B. Leipzig. Die Sachſen beſuchen am erſten Tage den
F. C. Freiburg und am zweiten den Karlsruher F.V. Eine der beſten
weſtdeutſchen Mannſchaften, die Sp.Vg. Köln=Sülz, wurde von
Wor=
natia Worms für den Montag verpflichtet. Von gleicher Spielſtärte
wie die Sülzer iſt der Bonner F.V., der bei Saar Saarbrücken (1. Tag)
und Hellas Bildſtock (2. Tag) gaſtiert. Der Karlsruher F.V. ſpielt außer
gegen V. f. B. Leipzig am Sonntag auch noch gegen den F.C. Zürich.
In Griesheim ſpielt der 1. F.C. Pforzheim gegen Griesheim 02 und
gegen den FSV. Frankfurt. — In beſonders großer Zahl befinden ſich
„üddeutſche Mannſchaften auf Reiſen. Die Stuttgarter
Kickers weilen in Südoſtdeutſchland, bei Viktoria Forſt und Sportfreunde
Breslau. V. f. R. Fürth tritt gegen drei weſtdeutſche Mannſchaften an,
nämlich gegen S. u. S. Elberfeld (Samstag), Viktoria Recklinghauſen
(1. Tag) und Hagen 05 (2. Tag). Ebenfalls in Weſtdeutſchland weilt der
S.V. Wiesbaden. Zur Schweiz reiſen Bayern München ud Schwaben
Ulm. Die Bayern treten u. a. am Montag gegen den neuen
ſchweize=
riſchen Meiſter Grashoppers Zürich an. Schwaben Ulm wurde von
F. C. St. Gallen verpflichtet. An einem Fußball=Turnier in Paris
neh=
men neben Tennis=Boruſſia Berlin und Dresdener S. C. auch die
ſüddeut=
ſchen Mannſchaften Münchem 1860 und F.V. Saarbrücken teil.
Das übrige Fußballprogramm weiſt zahlreiche größere
Freund=
ſchaftsfpiele im Reich, ein Länderfpiel Norwegen—Finnland in OSlo,
das Städteturnier in Helſingfors anläßlich des Fifa=Kongreſſes und ein
Städteſpiel Rotterdam-Hamburg auf.
Natürlich iſt dieſe Aufſtellung nicht vollſtändig. Gerade vor
der=
artigen Feſttagen werden vielfach noch in letzter Stunde Spiele
abge=
ſchloſſen und der Oeffentlichkeit bekannt. Die wichtigſten Begegnungen
werden jedoch aufgezählt ſein.
Hockey.
Im Hockeyſport iſt die Saiſon ſo gut wie abgeſchloſſen. Die beiden
Feſttage bringen lediglich eine Veranſtaltung von Belang, das
Tur=
nier der Grashoppers Zürich mit deutſchen
Mann=
ſchaften. H.C. Heidelberg, Stuttgarter Kickers und wahrſcheinlich
auch noch der Eſſener T.F. C. werden die deutſchen Farben vertreten.
Leichtathletik.
An den internationalen Pfingſtwertkämpfen, die
Teutonia und Poſt=S.V. Berlin gemeinſam veranſtalten, nehmen u. a.
die Franzoſen Baraton, Théard, Adré Mourlon, die Ungarn Gerö,
Vida Balacz, Steinmetz, Magyar, der Schweizer Imbacg, eine Staffel
der Allmänar Idrotts Foerening ud aus dem Reich u. a. Preußen
Stettin mit Dr. Peltzer, Magdeburg 96 mit Büchner, Jakob, Dr.
Däh=
nert, V. f. B. Leipzig mit Ott und Wege teil. — „Internationale”
fin=
den ferner in Duisburg ſtatt, wo die beſte weſtdeutſche Klaſſe mit
Hou=
ben, Schüller, Dobermann, ferner gute holländiſche, nord= und ſüddeutſche
Kräfte an den Start gehen. „Nationale” veronſtalten u. a. Friſia
Wilhelmshaven und S. u. S. Elberfeld.
Tennis.
Eine ſehr gute Beſetzung hat das Berliner Pfingſt=
Ten=
nisturnier des L. T.C. Rot=Weiß gefunden. Eine große Anzahl
von Spielern, die an den ſoeben beendeten internationalen franzöſiſchen
Meiſterſchaften teilnahm, kommt nach Berlin. Neben der erſten
deut=
ſchen Klaſſe wie Froitzheim, Dr. Landmann, Demaſius, Moldenhauer,
Kreuzer, Frau Friedleben, Neppach, Frl. Außem uſw. erſcheinen die
Aus=
länder Jan Kozeluh, Rohrer, Aeſchlimann, Fiſher, die Inder Praſadau,
Gebr. Fyzee, Bela von Kehrling, ferner franzöſiſche und engliſche
Spie=
ler. Gleichzeitig mit dem Turnier findet auch ein internationaler
Klub=
kampf zwiſchen Rot=Weiß Berlin und International Lawn Tennis Club
pf Great Britain ſtatt.
Schwimmſport.
Ei Internationales Schwimmfeſt im
Frankfur=
ter Stadion bringt eine auserleſene Schar in= und ausländiſcher
Größen an den Start. So die Deutſchen Rademacher, Frölich, Neitzel,
Luber, Fauſt=Göppingen, Dahlem=Breslau, die Ausländer van Parys=
Belgien und Barany=Ungarn. Es wird beſonders im Bruſt= und
Frei=
ſtilſchwimmen zu intereſſanten Kämpfen kommen. — An den Pfingſttagen
beginnt im Frankfurter Stadion auch ein Waſſerball=Kurſus des
Deut=
ſchen Schwimmverbandes. Die internationalen Wettkämpfe ſteigen am
zweiten Feſttag.
Rudern.
Für die am Sonntag ſtattfindende 7. Wormſer
Ruder=
regatta haben 15 Vereine aus Mannheim, Frankfurt a, M., Worms,
Karlsruhe, Mainz, Limburg, Offenbach, Heidelberg und Koſtheim mit
53 Booten und 250 Ruderern ihre Meldung abgegeben. — Die
Trie=
rer Ruderregatta wird an beiden Tagen abgehalten. Sie wird
25 Vereine aus Frankfurt a. M., Ludwigshafen, Trier, Kaſtel,
Saar=
brüchen, Koblenz, Godesberg, Werden, Düſſeldorf, Gießen uſw. mit 94
Booten und 491 Rudevern am Start ſehen. — Die Kölner
Früh=
fahrsregatta (Sonntag und Montag) iſt verbunden mit der Feier
des 50jährigen Beſtehens des Kölner R.V. von 1877. Hier gehen in der
Hauptſache die großen weſtdeutſchen Vereine an den Start, während die
Deſſauer Regatta von Vereinen aus Berlin, Breslau,
Magde=
burg, Potsdam, Halle, Leipzig, Spindlersfeld uſw. beſchickt wird.
Boxſport.
Ein Repräſentativkampf im Amateurboxen Berlin—
Ir=
land iſt für die Pfingſttage nach Dublin vereinbart worden.
Schach.
Anläßlich des 60jährigen Beſtehens des Technikums Mittweida findet
in M. an den Pfingſttagen ein internationales Schachturnier ſtatt, an
dem Prof. Becker=Wien, Chmellaz=Teplitz, Sämiſch=Berlin, L. Steiner=
Budapeſt, Prof. Wiarda=Dresden und Dr. Zimmer=Limbach teilnehmen
werden.
Pſerbeſport.
Sonntag: Galopprennen in Frankfurt a. M., Dresden, Bremen,
Krefeld, Chantilly. — Montag: Galopprennen in Hoppegarten
(Union=Rennen), Frankfurt a. M., Halle, Krefeld, Bremen, Saint Cloud.
Radfahren.
Sonntag.
Bahnrennen: Forſt (Goldenes Rad mit Thomas, Bauer,
Vanderſtuhft, Dieckentmann), Braunſchweig (mit Sawall,
Lewa=
now, Roſellen, Möller), Zürich (Dederichs. Suter, Läuppi, Parſiot),
Nürnberg, Paris (franzöſiſche Steher= und Fliegermeiſterſchaften).
Straßenrennen: 6. Etappe des Großen Opelpreiſes von
Deutſchland Bayreuth-Nürnberg (257,6 Km. — BDR.), Großer
Opel=
preis der DR1. Köln—Berlin, erſte Etappe Köln—Hannover (347,2 Km.).
— Schweizeriſche Straßen=Meiſterſchaft mit Suter, Blattmann,
Not=
ter uſw.
Montag.
Bahnrennen: Berlin—Olympiabahn (mit Leddy, S
wall, Lewanow, Saldow, Fefa), Chemnitz (mit Krewer, Bauer, Kri
kat. Junghanns, Lefour, Weiß, und bei den Fliegern: Knappe, K.
Miethe, Kroll, Wette, Kühl uſw.), Stettin (Stundenvennen mit TI
mas, Neuiokat, Skuvinſri, Rommel), Düſſeldorf (mit Linart. Mö
ler, Roſellen und Miquel).
Straßenrennen: 7. Etappe des Großen Opelpreiſes v.
Deutſchland Nürnberg—München (280 Km. — BDR.), 2. Etappe d
Großen Opelpreiſes der DRM. Hannover—Berlin (232 Km.), Mag
burg—Quedlinburg—Magdeburg (155 Km. — BDR.), „Rund durch de
Bahernwald” (BDR.), Bielefeld—Hannover—Bielefeld (BDR. 217 Km
„Silberpokal vom Main” (100 Km.=Mannſchaftsrennen des BDR.
Hanau).
Motorſport.
Die Zoppoter Automobilwoche findet an den Feſttagen ihren 2
ſchluß. Im Reich weiſt das Motorſportprogramm an den Pfingſttag
michus von Belang auf; erwähnenswert iſt vielleicht nur die Weſtfale
Lippefahrt des A.D.A. C.
Sportliche Tagesſchau.
Roſellen gewann in Dresden vor Möller und Sawall den Großen
Sachſenpreis der Steher über 100 Km.
Das Endſpiel um die deutſche Fußballmeiſterſchaft
zwi=
ſchen Hertha=BSC. Berlin und 1. FC. Nürnberg findet nunmehr am
12. Juni beſtimmt im Deutſchen Stadion in Berlin ſtatt.
Arſenal Kairo unterlag in Wien gegen Rapid mit 2:9 Toren.
Domgörgen zwang in Stockholm den ſchwediſchen
Mittelgewichts=
meiſter Martm Tancred zur Aufgabe, bzw. der Ringrichter brach den
Kampf in der 7. Runde zugunſten des Deutſchen ab.
Johnny Hill wurde durch einen Sieg über Alf Barber engliſcher
Fliegengewichtsmeiſter.
Schüller verläßt die Krefelder Preußen und ſiedelt aus beruflichen
Gründen nach Dresden über.
Frl. Außem wurde bei den franzöſiſchen Tennismeiſterſchaften in St
Cloud von der Südafrikanerin Miß Peacock 6:4, 2:6, 4:6 geſchlagen.
Damit ſind ſämtliche deutſchen Teilnehmer aus dem Wettbewerb
aus=
geſchieden.
50 franzöſiſche Nennungen wurden für die internationale Rennwoche
in Baden=Baden abgegeben. Außerdem wurden auch italieniſche,
unga=
riſche und belgiſche Vollblüter genannt.
Fußball.
Akab. Sportklub Friedberg—Techniſche Hochſchule Darmſtadt 8:7 (1:4).
Am Mittwoch, den 1. Juni, ſtanden ſich obige Mannſchaften auf
dem Hochſchulſportplatz zum Freundſchaftsſpiel gegemtber. Während die
Friedberger komplett waren, trat Darmſtadt mit zwei Erſatzleuten an.
Die Friedberger gingen nach anfangs ausgeglichenem Spiel durch
Eigen=
tor der Hieſigen in Führung. Doch glich der Darmſtädter Halbrechte
nach ſchöner Kombination bald darauf aus. Demſelben Spieler gelang
es, bis Halbzeit noch zwei weitere Tore zu erzielen. Kurz vor der Pauſe
ſtellte dann der Mittelſtürmer aus einem Gedränge heraus das
Halb=
zeitergebnis her. Nach der Pauſe flaute das Spiel infolge der großen
Hitze ab. Den Darmſtädtern gelang es, in vegelmäßigen Abſtänden bis
7:1 in Führung zu gehen. Durch dieſem Erfolg ſicher gemacht, ſpielte
die Darmſtädter Verteidigung läſſig, und ſo kam Friedberg gegen Schluß
noch zu zwei Toren, von denen allerdings eines offenſichtlich mit der
Hand hereingeſchlagen war, was dem ſonſt ſehr aufmerkſamen
Schieds=
richter entging.
Pfinaſtſpiele des F.C. Union 1918, e. V.
Die Ligamannſchaft des F.C. Union weilt an beiden
Pfingſtfeier=
tagen auswärts. Am 1. Feiertag iſt ſie bei der Spielvereinigung Speher
zu Gaſt und genügt hier einer alten Rückſpielverpflichtung. Wenn man
das Reſultat des Vorſpiels, 6:5 für Union, betrachtet, wird wan
über=
zeugt ſein, daß nur die Aufbietung ihres ganzen Könnens der
Mann=
ſchaft ein ehrenvolles Reſultat gewährleiſtet. Schlachtenbummler ſind
herzlichſt willkommen. Abfahrt 11.50 Uhr Hauptbahnhof. Am gleichen
Tage tritt eine kombinierte Union=Elf der 1. Mannſchaft des der A=Klaſſe
angehörenden Fußballſportverins Seeheim auf deſſen Gelände ebenfalls
im Rückſpiel gegenüber. Auch hier werden die Beſſunger zu beweiſen
haben, daß ihre letzten gegen A=Vereine erzielten Reſultate kein Zufall
waren.
Der 2. Feiertag ſieht nur die Ligamannſchaft auf dem Plan, und
zwar folgt ſie einer Einladung des F. C. 07 Bensheim zu einem
Propa=
gandafpiel. Auch hier iſt der Gegner nicht zu unterſchätzen, rangieren
doch die Oſer nicht nur in der A=Klaſſetabelle direkt hinter dem durch
ſeine Siege über den hieſigen Polizeiſportverein bekannten Kreismeiſter
Heppenheim, ſondern konnten ſie doch in den bisherigen Privatſpielen,
beſonders auf ihrem Platze, ſehr gute Ergebniſſe erzielen. Die Union=
Mitglieder werden gebeten, die Mannſchaft zu ihrem letzten Spiele des
abgelaufenen Vereinsjahres zu begleiten und ſie dadurch zu einem
gün=
ſtigen Abſchluß anzuſpornen. Abfahrt 2.20 Uhr ab Hauptbahnhof mit
Sonntagskarte bis Bensheim.
Sportverein Lenafeld 1919. — Großkampftag an Pfinaſten in Lengfeld.
Nachdem die 1. Mannſchaft des Sportvereins Lengfeld in Geinsheim
um die Gaumeiſterſchaft der B=Klaſſe 1:1 ſpielen konnte, empfängt der
Sportverein Lengfeld am 1. Pfingſtfeiertag, nachmittags 3 Uhr, zum
fälligen Meiſterſchaftsſpiel den Meiſter des Bezirks 2, Germania=Dieburg.
Bei der ausgeglichenen Spielſtärke der drei Bezirksmeiſter wäre eine
Vorausſage voreilig.
Am 2. Pfingſtfeiertag hat die 1. Meiſtermannſchaft die beſtbekannte
1. Mannſchaft des V. f. R. Darmſtadt zu Gaſt. Die 2. Mannſchaft als
Abteilugsmeiſter des Bezirks 1 von Gau Bergſtraße konnte ihre zwei
Meiſtermannſchaftsſpiele gegen Weiterſtadt und Groß=Zimmern mit
2:0 bzw. 5:1 für ſich entſcheiden, ſpielt am 2. Pfingſtfeiertag um 2 Uhr
gegen die 3. Mannſchaft des V. f. R. Darmſtadt. Hoffentlich iſt der
Wettergott günſtig geſinnt, und iſt an dieſen Tagen ein Spaziergang nach
dem Sportplatz am Galgen in Lengfeld ein Vergnügen. Im übrigen
begrüßt der Sportverein Lengfeld alle Mannſchaften herzlichſt an dieſen
Tagen.
Pol. II — Rot=Weiß II.
Der Gedanke, daß eine Mannſchaft nur dunh Stetigkeit in der
Spieleraufſtellung an Stärke gewinnen kann, hat ſich voll und ganz bei
der 2. Mannſchaft des Heſſ. Pol.=Sportvereins bewahrheitet. Die
letzt=
genannte Mannſchaft, die als 1. Mannſchaft im „Allgemeinen Deutſchen
Turnerbund” anfangs dieſes Jahres gemeldet wurde, ſollte ſich in der
Handballrunde dieſes Verbandes einſpielen, da es der Leitung niemals
möglich war — wegen der Eigenart des Dienſtes —, die Mannſchaft
ge=
ſchloſſen zum Training zu bringen. Daß die getroffenen Maßnahmen
ihren Bweck erfüllt haben, iſt daraus zu erſehen, daß die Mannſchaft
zu Beginn der Handballrunde faſt alle Spiele verlor, ſich jetzt aber immer
mehr und wehr nach der Spitze der Tabelle vorſchiebt. Sie konnte bei
den letzten getätigten Spielen ſehr ſchöne Erfolge erzielen. Würdig ihrer
Spielweiſe landeten ſie am Somtag wit einem glatten 6:1=Sieg in
Eberſtadt. Dieſes Spiel kann ungefähr als Maßſtab der Spielſtärke der
Mannſchaft angenommen werden. Die Liga=Erſatzmannſchaft des
Sport=
vereins 9, die am Sonntag ganz eindrucksvoll ihre Spielſtärke bewies,
konnte gegen Eberſtadt nur in gleicher Höhe gewinnen.
Am kommenden Samstag, abends 7 Uhr, empfängt die Pol.=
Sport=
vereinsmannſchaft die ſpieleriſch auf guter Höhe ſtehende 3. von Rot=
Weiß. Das Können dieſer Mannſchaft wird am beſten veranſchaulicht,
wenn man das Ergebnis gegen die Liga=Erſatzmannſchaft von 98 bei
dem Spiele auf dem Stadion anführt. Mit dem Refultat 4:0, Halbzeit
0:0, mußte ſie ſich dem großen Gegner beugen. Der Ausgang des Spiels
am Samstag kam als Gradmeſſer der Spielſtärke der Pol.=Mannſchaft
gegenüber den anderen Spitzen angeſehen werden.
In der Tabelle ſteht die Pol.=Mannſchaft an 4. Stelle punktgleich
mit der 1. von Langen. Gelingt es ihr, am Sonntag zu gewinnen, dann
kann die Ausſicht beſtehen, daß ſie den 3. Platz in der Tabelle erreicht.
Tennis.
Franzöſiſche Tennismeiſterſchaften. — Frl. Außem geſchlagen.
Bei den Internationalen franzöſiſchen Tennismeiſterſchaften gab es
auch am Mittwoch wieder Ueberraſchungen. Die Hoffnung, daß ſich die
junge Deutſche Frl. Außem für das Finale qualifizieren würde, erfüllte
ſich nicht. Die Kölnerin, die ſich bislang ganz prächtig geſchlagen hatte,
wurde von der Südafrikanerin Mß. Pegcock nach hartem Kampf 4:6
6:2, 6:4 geſchlagen. Damit iſt der letzte deutſche Teilnehmer aus dem
Wettbewerb ausgeſchieden. Der deutſche Tennisſport hat aber
immer=
hin bei den franzöſiſchen Meiſterſchaften nicht ſchlecht abgeſchnitten, es
wurden im Gegenteil einige Erfolge, beſonders von Froitzheim und Frl.
Außem erzielt, mit denen man nicht gerechnet hatte. Daß unſere
Ver=
treter der internationalen Extraklaſſe im Endkampf nicht gewachſen ſein
würden, ſtand ja von vornherein zu erwarten. — Intereſſant waren auch
die weiteren Ergebniſſe der Mittwochkämpfe. Im Dameneinzel ſchlug
die holländiſche Meiſterin Frl. Boumann die Engländerin Mß. Tapſcott,
während Mß. Bennet Mme. Bordes 4:6, 6:2, 6:2 abfertigte. Im
Herreneinzel erlitt der Franzoſe Gentien, der ſeinen Landsmann
Bo=
rotra überraſchend geſchlagen hatte, durch den Südafrikaner Spence
eine 6:2, 3:6, 6:4. 6:3=Niederlage. Lacoſte blieb über Brugnon 6:4, 6:4,
5:7, 6:3 und trifft in der Vorſchlußrunde auf Spence, während in der
oberen Hälfte der Amerikaner Tilden und der Franzoſe Cochet um die
Qualifikation für das Endſpiel kämpfen. — Im Gemiſchten Doppel
blie=
ben Frl. de Alvarez—Tilden über Mß. Tapſcott—Spence 1:6, 7:5, 6:0
ſiegreich, Mme. Contoſtavlos—Bouſſus, ſchlugen Mme. Le Conte—von
Kehrling 6:2, 6:1.
Radfahren.
Schwere Unglücksfälle bei den Leipziger Abendvennen. — Franz
Krupkat tödlich verletzt. — Lewanow ernſtlich verwundet.
Am Mittwoch abend wurden in Leipzig vor 12000 Zuſchauern
Rad=
rennen ausgetragen, bei denen ſich leider einige ſchwere Unglücksfälle
er=
eigneten. Im zweiten Lauf des 100 Km.=Dauerrennens kam bei der 17.
Runde der Berliner Dauerfahrer Franz Krupkat zu Fall; K. wurde von
der Bahn getragen, und die Verletzungen erwieſen ſich ſchwerer, als man
zunächſt angenommem hatte. Ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu
haben, verſtarb Krupkat an einem Schädelbruch. Eine halbe Stunde
ſpäter ereignete ſich an der gleichen Stelle, an der Krupbat zu Tode
ge=
ſtürzt war, ein zweiter Unglücksfall: Lewanow ſtürzte und erlitt
ver=
ſchiedene ſtark blutende Verwundungen, jedoch beſteht für Lewanow
wenigſtens keine Lebensgefahr. Das Rennen wurde nach dieſem zweiten
Sturz ſofort abgebrochen. Die bis dahin erzielten Ergebniſſe lauteten:
100 Km.=Dauerrennen: 1. Lauf, 50 Km.: 1. Leddy 38:42,1 Min.,
2. Maronnier 350 Meter zurück, 3. Saldow 1920 Meter zurück, 4.
Krup=
kat 2800 Meter zurück, 5. Lewanow 5100 Meter zurück: 2. Lauf, bei 48,5
Km. abgebrochen: 1. Leddy, 2. Lewanow, 3. Saldow, 4. Maronnier.
Geſamtergebnis: 1. Leddy 98,550 Km., 2. Maronnier 97,250 Km., 3.
Sal=
dow 94,310 Km., 4. Lewanow 94,310 Km., 5. Krupkat 60,380 Km. —
Fliegerhauptfahren: 1. Fricke, 2. Hahn, 3. Frankenſtein. —
Entſcheidungsfahren: 1. Oszmella, 2. Rr*, 3. Oſtermeier.
Franz Krupkat.
Der am Mittwoch abend bei den Leipziger Radrennen tödlich
verun=
glückte Berliner Dauerfahrer Franz Krupkat war in der deutſchen
Rad=
ſportgemeinde als Menſch und Sportler gleich ſtark beliebt. Seine
Be=
liebtheit als Perſönlichkeit charakteriſiert der allgemein bekannte
Bei=
ſame „der luſtige Franz”. Krupkat wurde am 27. April 1894 geboren,
ſtarb alſo in der Blüte ſeines Lebens. Er kam während des Krieges
zum Steherſport und war ſpäter auch als Sechstagefahrer erfolgreich
tätig. Sein ſtärkſter Erfolg als Dauerfahrer war der Sieg in der
Preu=
ßenmeiſterſchaft. Das erſte Sechstagerennen beſtritt er 1919, wo er in
Berlin zuſammen mit Stellbrink als Partner den vierten Platz belegen
konnte. 1920 wurde er mit Thomas als Partner fünfter, 1922 in New
York mit Rütt ſechſter. Mit Hahn gepaart belegte er 1923 in Berlin
einen dritten Platz. 1924 erſtritt er innerhalb von ſechs Wochen zwei
erſte und einen zweiten Platz, dann gewann er mit Lorenz das
Bres=
lauer Sechstagerennen und etwas ſpäter mit Huſchte das
Sechstage=
rennen in den Hallen am Berliner Kaiſerdamm.
Säuglingsgymnaſtik und Kleinkinderturnen in Filmbildern.
Durch planvolle tägliche Durcharbeitung des kindlichen Körpers —
und zwar nackt im Luft= und Sonnenbad — wird der in früher Kindheit
beſonders ſtarke Wachstumstrieb erſt voll ausgenutzt; Knochen, Muskeln,
und vor allem die inneren Organe, Herz und Lunge, wenden in ihrer
Entwicklung ſo gefördert, daß ſie allen ſchädigenden Einflüſſen (ſelbſt
Rachitis und Tuberkuloſe) in hohem Grade widerſtehen
können. Dr. med. Ludwig Deppe, der ſchon wiederholt in Wort
und Schrift für den möglichſt frühzeitigen Beginn regelmäßiger
Leibes=
übungen bei Küindern eingetreten iſt, hat zuſammen mit ſeiner Frau in
den ſoeben erſchienenen Heften 18 und 19 des Diehm ſchen
Taſchen=
buches der Leibesübungen (Berlin 1926, Weidmannſche Buchhandlung)
eine Reihe von Uebungen zuſammengeſtellt, die er in ſeiner eigenen
Familie an einem 2½ Monate alten Säugling und einem 3jährigen
Jungen mit Erfolg praktiſch erprobt hat. Die beiden Breiswerten Hefte
ſind allen Müttern zu empfehlen, die geſunde und kräftige Kinder
heran=
ziehen wollen. Die Ditel lauten: „Wieturnt der Säugling?”
11 Filmbildreihen zu je 8 Bildern mit erklärendem Text, und Wie
turnt das Kleinkind?” 15 Filmbildreihen mit Text. Die
Bilder=
folgen wie die knappen Anleitungen dazu ſind gut ausgewählt und ſo
klar, daß ſie jeder Mutter als Anleitung dienen können. — Jedes
der beiden Bändchen koſtet kartoniert 1 Reichsmart.
Läſtige Schweißabſonderung iſt im Sommer eines der
Uebel, an dem jeder mehr oder weniger leidet. Für viele Perſonen iſt
die ungünſtige Einwirkung des Schweißes auf die Haut, und das
da=
durch verurſachte allgemeine körperliche Unbehagen ſo groß, daß ihnen
jede Bewegung zur Pein wird. Waſchungen verſchlimmern häufig das
Leiden, doch bewährt ſich das Abpudern des Körpers mit Vaſenol=
Körper=Puber, insbeſondere aller unter der Schweißabſonderung
lei=
denden Körperteile, der Achſelhöhlen, der Füße (Einpudern der
Strümpfe. Vaſenol=Körper=Puder wirkt deodorierend und trocknend,
berklebt nicht die Poren, hält die Haut weich und geſchmeidig und
er=
friſcht ſomit den Körper. — Bei ſtärkerer Schweißabſonderung verwende
man Vaſenol=Fuß=Puder.
Frankfurt.
Freitaag, 3. Juni. 1: Neue Schallplatten. O 4.30: Hausfrauen=
Nachmittag. 5.45: Leſeſtunde: Aus dem Buch „Ueber
Deutſch=
land”, von Frau v. Stael. 6.15: Georg Simmel” von Dr.
Heinemann. 6.45: Uebertr. von Kaſſel. 7: Dr. C.
Graven=
kamp: „Die Techniken der graphiſchen Künſte. o 7.30: Zwanzig
Minuten Fortſchritte in Wiſſenſchaft und Technik. o 7.50: Film=
Wochenſchau. 8: aus dem Palmengarten: Wiener Deutſchmeiſter=
Kapelle. Anſchl. bis 12.30: von Kaſſel: Unterhaltungsmuſik.
Stuttgart.
Freitag, 3. Junf. 13.10: Konzert. o 15.50: Aus dem Reiche
der Frau. O 16.15: Konzert. O 18.15: Uebertr. aus Karlsruhe:
Dramaturgiſche Funkſtunde. O 18.45: Stunde der Technik. o 19.15:
Margot Amdurski=Schubert: Das geiſtige Rußland der Gegenwart:
Die Dichter der Emigration. O 20: Uebertr. aus der Liederhalle,
Stuttgart: Feſtkonzert des Hermannſtädter Männergeſangvereins.
Allgemeine deutſche Männerchöre. Siebenbürgiſch=ſächſiſche Lieder für
gemiſchten Chor. Drei Chöre für Doppelquartett. Männerchöre,
O 22: Funkſtille für Fernempfang.
Berlin.
Freitag, 3. Juni. 15.30: Annie Jul. Richert: Die praktiſche
Frau auf Reiſen. 16: Dr. Behl: Vergeſſene Dichter. e 16.30:
Dr. Potonie: Wandern mit der geologiſchen Karte. 17: Rokoko=
Dichtungen. Goethe: Wirkung in die Ferne. — Liliencron: Die
kleine Marquiſe. — Chamiſſo: Minnedienſt. — Liliencron: Der
Ländler. — Schröder: Die Snobsdame. (Jacques Burg (Rezit.).
O 17.30: Chopin. Introduction et Polonaiſe brillant, op. 3. (Evel
Stegman (Cello). — Polonaiſe As=dur. Etüden (Romuald Wikarski,
Flügel). Trio G=moll, op. 8 (Wikarski, Gabriele Wietrowetz, Evel
Stegman). O 18.45: Chefred. Lüdecke: Die Union m Hoppegarten
— das Berliner Derby (Einf, zur Uebertr. am 6. Juni). o 19.10:
Hauptſchriftleiter Winters: Das Beamtenbildungsproblem. O 19.35:
Prof. Dr. Kuttner: Deutſch=franzöſiſche Kulturgemeinſchaft. o 20:
Dr. Pohl: Sozialpolitiſche Umſchau. o 20.30: Violinvorträge.
Corelli: La folia. — Martini=Kreisler: Andantmo. — Couperm=
Kreisler: Chanſon. — Boccherini=Kreisler: Allegretto. O 21: Ilja—
Ehrenburg. Einleitung Dr. Götz. Die 4. Pfeife aus den 13 Pfeifen.
Aus: Die ungewöhnlichen Abenteuer des Julio Jurenito. (Lothar!
Müthel, Rezit.). O 22.30: Unterhaltungsmuſik. Teike: Alte
Kame=
raden. — Roſſini: Ouv. Diebiſche Elſter. — Blon: Blumengeflüſter.
— Kling: Nachtigall und Droſſel. (Für 2 Pikkolo=Flöten.) — Papa;
Offenbach, Potp. — Krüger; Ungariſche Weiſen. — Sommerfeld:
Durchs Ziel (Xylophon). — Ziehrer: Weaner Madln.
Königswuſterhauſen. Freitag, 3. Juni. 3: Prof. Dr. Amſel u.
Oberſchull. Weſtermann: Einheitskurzſchrift für Fortgeſchrittene.
S 3.40: Wetter= und Börſenbericht. 4: Prof. Dr. Strauß: Vom
Eſſen und Trinken. o 4.30: B. K. Graef: Die Kunſt des Sprechens.
5: Dr. Koſſinna: Die Alpen. 5.30: Berghptm. Schulz=Brieſen:
Bilder aus dem Steinkohlenbergbau. o 6.30: Stud.=Rat Friebel,
Lektor Mann: Engliſch für Fortgeſchrittene. 6.55: Geh. Kom=
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Die heutige Nummer hat 20 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 153
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wähnten Artikeln bietet.
Zentrale:
Frankfurt a. M.
Vilbelerstraße 32
MAAIOT
Zweigniederl.:
Offenbach a.
Große Marktstraße 30
Barmstadt, Heckarstraße 15, I. Etage
Größtes Warenkredithaus Süddeutschlands
9209
Gesensftislokallisiten sind von 2 Uhr frülh bis 7 Uhr abends ununterbrochen geSlinet. Nan biltel Be Tonalausuels mitrubringen.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 153
jatt
Freitag, den 3. Junl
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Treuhandgeſellſchaft. Wie aus der heutigen Anzeige hervorgeht,
hat ſich Herr Felix Graetz, Handelsſachverſtändiger R. D. W. und
Steuer=
bevollmächtigter mit Herrn Dr. jur. Wilhelm Michel unter der Firma
Heſſiſche Treuhandgeſellſchaft, Felix Graetz u. Dr. jur. Michel vereinigt.
Ergebnis der Internationalen Automobilausſtellung Köln. Nach
einer Vorführung der ausgeſtellten Erzeugniſſe fand die Internationale
Automobilausſtellung in Köln ihren Abſchluß. Die Beſchickung der
Ausſtellung hat ebenſo wie ihr Verlauf in jeder Beziehung ihre
Be=
rechtigung erwieſen. Auch die Tvennung von Nutzfahrzeugen und
Per=
ſonenwagen hat ſich als ungeteilter Propagandaerfolg für
Nutzfahr=
zeuge auf der Kölner Ausſtellung erwieſen. Die Beteiligung von
Aus=
ländern war trotz aller Hinderniſſe außerordentlich groß. Es konnten
viele neue Verbindungen vermittelt werden. Die Ausſtellung war ein
voller Erfolg.
Deutſche Eiſenbahngeſellſchaft A.=G., Frankfurt a. M. Das
Unter=
nehmen ſchließt 1926 mit einem Reingewinn von 674 835 RM. (587 377),
woraus wiederum 6 Prozent Dividende auf die 5000 RM.
Vorzugs=
aktien und 8 Prozent (7) auf die im Umlauf befindlichen 7 403 400 RM.
Stammaktien verteilt werden ſollen (o. H.=V. 29. Juni.)
Mannheimer Gummi= Guttapercha= und Afbeſtfabrik, Mannheim.
Die Bilanz der Mannheimer Gummi=, Guttapercha= und Aſbeſtfabrik
in Mannheim ſchließt mit einem Verluſt von 188 733 RM. ab, der zum
Teil aus der Reſerve (63 633 RM.) gedeckt wird, während der Reſt von
125 000 RM. auf neue Rechnung vorgetragen wird. Der Verluſt wird
im beſonderen durch den Preiskampf in der Aſbeſtinduſtrie erklärt.
A.=G. für Zellſtoff= und Papierfabriken, Aſchaffenburg. Die G.=V.,
in der von dem 14,4 Millionen Aktien A.=K. rund 9,4 Millionen
ver=
treten waren, wurden die Regularien (10 Prozent Dividende) einſtimmig
genehmigt. Neu in den A.=R. wurde Herr Direktor Büttcher von der
Deutſchen Bank=Filiale Frankfurt gewählt.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 2. Juni.
Nachdem ſchon vorbörslich die Tendenz im Anſchluß an die geſtrige
erholte Nach= und Abendbörſe freundlich war, eröffnete die Börſe
ſelbſt=
in weiter feſter Stimmung. Die Hauptanregung für die heutige Börſe
bot die Generalverſammlung der J.=G. Farbeninduſtrie in Frankfurt
a. M., und nur in der Farbenaktie fanden größere Umſätze ſtatt,
während alle anderen Märkte ſtark vernachläſſigt blieben. Die
Lebhaftig=
keit im Farbengeſchäft gab dem ganzen Markt das Gepräge.
Vorbörs=
lich bereits mit 275 gehandelt, ſchienen J.=G. Farben dann zu Beginn
des offiziellen Verkehrs zur Schwäche zu neigen und gingen bis auf
271 zurück. Als dann ſpäter der Verlauf der Generalverſammlung
be=
kannt wurde, konnte der Farbenkurs wieder heraufgeſetzt werden. Die
erſte Notiz wurde 273½/, beſonders auf die Ausführungen Geheimrat
Boſchs daß die Beſchäftigung ſehr befriedigend ſei und die Rentabilität
auch für die Zukunft geſichert erſcheine. Auf dem Montanmarkt gab es
Kursbeſſerungen von 1 bis 3 Prozent. Kaliwerte waren bis 4½ Proz.
feſter. Banken und Elektrowerte ſehr ſtill, aber ebenfalls feſter Stärber
geſteigert waren die Bauunternehmungen und die Zellſtoffaktien
Auf den Rentenmärkten war es ſtill bei wenig veränderten Kurſen.
Im weiteren Verlaufe ſchlug die Stimmung um. J.=G. Farben gingen
bis auf 271 zurück, da Geheimrat Duisberg ſeine verſchiedenen Reden, in
denen er ſich gegen die Ueberſpekulation gewandt hatte, ſcharf
ver=
teidigte und darin auch von Geheimrat Boſch in der
Generalverſamm=
lung unterſtützt wurde. Auch jetzt blieben die anderen Märkte vollſtändig
vernachläſſigt. Tägliches Geld 5½ Prozent. Am Deviſenmarkt handelte
man Mark gegen Pfund 20.496, gegen Dollar 4.22, London gegen Paris
124, Mailand gegen London feſter 97½ (geſtern 88½).
An der Nachbörſe war die Haltung wieder etwas feſter bei kleinem
Geſchäft. J.=G. Farben 24—275. Gelſenkirchen 165.
Die Abendbörſe war zunächſt unter Führung der Farbenakrie
ſehr gut gehalten und zeigte für verſchiedene Werte weitere
Kurserhöhun=
gen bis 4 Prozent. Man ſpricht von einem Stützungskonſortium unter
Führung der Deutſchen Bank, das ſeit geſtern tätig ſein ſollte.
An=
regend für die Geſamthaltung ſind vor allem die großen Käufe in
Farbenaktien. Auch Anleihen freundlicher. Die Börſe ſchloß feſt. Im
einzelnen nannte man: Buderus 105,5, Harpener 187,25, Kali
Aſchers=
leben 161, Klöckner 156, Mannesmann 172, Rheinſtahl 188, Stahlverein
140, Danat 225, Deutſche Bank 162,5, Metallbank 144, Nordd. Lloyd
129, A. E.G. 168,5, Bergmann 165, Holzmann 178, Zellſtoff. Waldhof
ſchmidt 121,75
Im Abenddeviſenverkehr lag Mailand weiter feſt.
Lon=
don gegen Paris 124,01, gegen Mailand 86,50, gegen Holland 12,13.
gegen Madrid 2,60, gegen Zürich 25,25½, gegen New York 4,8580
Pfunde gegen Mark 23,49½, Dollar gegen Mark 4,2195.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 2. Juni.
Am heutigen vorletzten Börſentag vor Pfingſten trat eine Reaktion
auf den Kurseinbruch in Geſtalt einer Erholung ein. Der allgemeine
Wertſtand konnte ſich um mehrere Prozente beſſern. In der Hauptſache
erzielten die geſtern beſonders hart in Mitleidenſchaft gezogenen Werte
auf Deckungskäufe und kleinere Meinungskäufe bei angeregtem Geſchäft
Steigerungen bis zu 10 Prozent und mehr. Zu der günſtigen Auffaſſung
trug die Nachricht bei, daß ſich die Ultimoabwicklung bei der Berliner
Liquidationskaſſe glatt vollzogen habe. Die Beſürchtungen über den
Verlauf des Zahltages verflüchteten ſich daher, womit eines der
ver=
ſtimmendſten Momente in Fortfall kam. Zu kleineren Rückkäufen
ver=
amlaßte auch der Wirtſchaftsbericht der Diskontogeſellſchaft, der die Be=
rechtiguag zu einer günſtigeren Konjunkturprognoſe zu unterſtreichen zu
können glaubt. Man nahm ferner in Börſenkreiſen an, daß Geheimrat
Duisberg in der heutigen Hauptverſammlung der J.=G. Farbeninduſtrie
eine Interpretation zu ſeinen letzten, von der Börſe ſo peſſimiſtiſch
auf=
genommenen Reden geben werde. Ueberhaupt neigte man heute dazu,
die günſtigen Geſichtspunkte in den Vordergrund zu ſtellen. Nach
Feſt=
ſetzung der erſten Kurſe behauptete ſich die Befoſtigung bei
widerſtands=
fähiger Tendenz. Am Geldmarkt war Tagesgeld noch gefragt, doch
wurde der Bedarf ſeitens der Geldgeber als normal bezeichnet.
Immer=
hin hielten ſich die Forderungen für Tagesgeld auf 6,5—8,5,
Monats=
geld 7,5—8,5 Prozent. Im internationalen Valutenverkehr waren
wiederum kaum Veränderungen zu beobachten. Der Dollar ſtellt ſich in
Berlin auf 4,2198 und London auf 4,8578.
Im weiteren Verlauf der Börſe unterlag die Tendenz mehreren
Schwankungen, neigte aber nicht mehr zur Schwäche. Gegen Ende der
erſten Stunde ſetzte ſich die Haltung zunächſt in ſchwacher Haltung fort.
In der zweiten Stunde tauchten ungünſtige unkontrollierbare Gerüichte
auf. Zu dieſer Zeit war die Hauptverſammlung der J.=G.
Farben=
induſtrie mit ihrem Ergebnis noch nicht bekannt. Privatdiskont: kurze
und lange Sichten 5 Prozent. An der Nachbörſe fanden kaum noch
Umſätze ſtatt, da die Unſicherheit über die weitere Entwicklung der
Aktienkurſe die Unternehmungsluſt lähmte. A.E.G. konnten ſich um ½
Prozent auf 168 erhöhen. Montanaktien notierten an der Nachbörſe
eher ſchwächer. Rheinſtahl 184, Gelſenkirchen 166, Mannesmann 172,
Oberkoks gefragt 96½, J.=G. Farben gingen mit 274 etwa 1 Prozent
unter den Schlußkurs. Vereinigte Glanzſtoff ohne Umſatz 552. Von
Schiffahrtswerten nannte man zuletzt Hamburg=Süd 210, Hanſa Dampf
24½, Nordd. Lloyd 129½, Hapag 129, neue Kriegsanleihe 165/s. Die
Reichsanleihe von 1922 war mit 88,60 gedrückt.
Aſchaffb. Zellſtoff
Augsb. Nürnb. Maſc
Bamag=Meguin".
Berlin el. W.
Berlin. Karlsruhe
Braunkohl.=Brikett.
Bremer Vulkan.
Bremer Wolle..
Deutſch.=Atlant. Tel
Deutſche Maſchinen.
Deutſch.=Nieb. Tel..
Deutſche Erdöl ...
Deutſche Petroleum
Dt. Kaliwerke
Donnersmarckhütte.
DynamitNobel.
Elektr. Lieferung.
J. G. Farben.
R. Friſter.
Gaggenau Vorz
Gelſenk. Gußſtahl.
G. f. elektr. Untern.
Halle Maſchinen.
Han. Maſch. Egeſt.
Hanſa=Dampfſchf.. . . 1 187.—
Amſterdam=R.
Buenos=Aires
Brüſſel=Antw.
Oslo ......"
Kopenhagen.
Stockholm. .
Helſingfors ..
Italien ...
London...
New=York..
Paris ..
Schweiz ....
Spanien ...
Siſcheien”
Hohenlohe Werke.
102.5 Kahla Porzellan".
Lindes Eismaſch.
1.35. — Lingel Schuh. . .
1191.5 Linke u. Hofmann. . .
102.— 1L. Loewe u. Co....
C. Lorenz.... . . . .."
11.— /Niederlauſitzer Kohle
137.— „Nordd. Gummi. . . . .
Orenſtein. . . . . . . . . .
134.875‟Rathgeber Waggon".
112.5 Rombacher Hütten ..
Roſitzer Zucker. . .. .
166.— (Rütgerswerke .. .. ..
270.— Sachſenwerk .. . . . . .
92.— Sächſ. Gußſtahl. . .
Siemens Glas..
Ver. Lauſitzer Glas.
211.5 Volkſtedter Porzell..
Weſtf. C. Langendreer
1. 6
200.—
105.—
154.—
19.25
98.—
52 25
66.5
224. —
106.—
174.—
115 —
88.25
91.5
108.—
151.—
139.—
58.—
220.5
2. 6
218.25
113.—
164.5
20.75
110.—
151.—
82.25
69.75
238.—
111.—
179.—
119.5
95.—
166. —
142.25
54.75
59.—
226.—
Deviſenmarkt.
1. ſ. 2. 6. 1. . 2. 6. Geld Brief Geld Brief Geld Brie Geld /Brief 168.74 189.08 168.80 169.14/Wien D.=Oſt. abg. 59.31 9.43 59.32 59.44 1.785 1.789 1.785/ 1.78 Prag.. .. . . . . 12.484 2.50 12.48 12.509 58.55 58.67 58.57 158.69 Budapeſt, Peng” 73.48 73.6 73.48 73.62 os.47 109.6 109.49/109.7 Japan .. . .." 1.948 1.95 1.948 1.952 ie64 112.86 1 12.67/112.8‟ Nio de Janeiro 9.4975 0.497 .4975/9. 4995 112.79 113.01 112.82/113.0. Sofia ...." 3.047 3.05 3.047 3.05 3 10.611 10.631 10.61 1/10 631)Jugoſlavien. 7.413 7.42 7.412 7.432 23. 21 23.25 23.68/ 23.721 Konſtantinopel 2.216 2.25 2. 21 2.220 0.476 20.516 120.476 20.516 Liſſabon. 20.98 21.0: 20 6d 20.72 1.2155 .2235 4.216 14.224 Danzig". 81.85 82.11 81.77 8 1.93 16 505 6.545 16.50 16.54 Athen 5.544 5.55‟ 5.544 5.556 31.09 8:.255 81. 105 81.265 Kanada", 4.216 4.220 4.217 4.225 73.93/ 74.07 74.00/ 74.14 Uruguay 4.236 4.24 4.236 4.244Piehmärkte.
Darmſtädter Viehmarkt. Aufgetrieben waren: 6 Ochſen, 6 Kühe,
231 Kälber, 6 Schafe. Preiſe für Großvieh waren nicht notiert, ſie
be=
trugen für Kälber a) 66—74 Pf., b) 61—65 Pf., c) 54—60 Pf. pro Pfd.,
ſüir Schafe 45—50 Pf. pro Pfd. Der Marktverlauf war ſchleppend
ge=
räumt.
Mannheimer Viehmarkt vom 2. Juni. Zum heutigen Kleinviehmarkt
waren zugeführt und wurden die 50 Kilo Lebendgewicht je nach Klaſſe
gehandelt: 274 Kälber 64 bis 76, 260 Schweine 65—68, 728 Ferkel und
Läufer, Ferkel bis vier Wochen 10—15, über vier Wochen 16—22, Läufer
23—27 Mark pro Stick. Marktverlauf: Kälber und Schweine ruhig,
Ueberſtand, Ferkel und Läufer ruhig.
Frankfurter Viehmarkt vom 2. Juni. Der Auftrieb des heutigen
Nebenmarktes beſtand aus 31 Rindern, 1451 Kälbern, 52 Schafen und
651 Schweinen. Verglichen wit dem Auftrieb des Nebenmarktes der
Vorwoche waren 650 Kälber und 130 Schweine mehr angetrieben,
wäh=
rend 35 Schafe weniger zum Verkauf ſtanden. Bezahlt wurden pro
Zentner Lebendgewicht: Kälber b) 80—84, c) 72—79, d) 60—71; Schweine
b) 60—62, c) 61—63, d) 61—63, e) 60—62. In Schafen kam wiederum
keine Notiz zuſtande wegen des ſchwachen Auftriebes. Im Vergleich
zu den Notierungen vom Montag gaben Kälber 2 bis 3 Mark und
Schweine 1 bis 3 Mark im Preiſe nach. Marktverlauf: Geſchäft in
Kälbern und Schafen ſchleppend und ausverkauft, in Schweinen gedrückt
und Ueberſtand. Die Fleiſchgroßhandelspreiſe wurden wie folgt
feſt=
geſetzt: Ochſen= und Rindfleiſch 1. Qual. 100—108, 2. Qual. 95—100
Bullenfleiſch 95—100, Kuhfleiſch 1. Qual. 75—80, 2. Qual. 55—70,
3. Qual. 40—50, Kalbfleiſch 2. Qual. 100—110, Schweinefleiſch 78—85.
Gefrierfleiſch, Rindfleiſch: Vorderviertel 46—50 und Hinterviertel 54
Die General=Verſammlung der
J. G. Farbeninduſtrie.
Zuverſicht der Verwaltung. — Scharfe Angriffe der Kleinaktionäre.
In der geſtrigen G.V., in der 673,92 Mill. RM. Stammaktien, d. h.
etwa 80 Prozent der Stammaktien, ferner die 160 Mill. MM.
Vorzugs=
aktien A und die 40 Mill. RM. Vorzugsaktien B vertreten waren,
wur=
den die Anträge der Verwaltung (10 Prozent Dividende) ohne
Wider=
ſpruch genehmigt. Zur Lage der Geſellſchaft führte der Vorſitzende des
Direktoriums, Profeſſor Dr. Boſch, etwa aus: In den erſten Monaten
des neuen Jahres ſei das Geſchäft im allgemeinen befriedigend geweſen,
und man habe ein gutes Ergebnis erzielt. Die Arbeiten auf dem
Ge=
biete der Kohlenverflüſſigung ſeien in Merſeburg programmäßig
auf=
genommen worden. Man könne ſagen, daß in bezug auf Schnelligkeit
dies eine Rekordleiſtung darſtelle, da in ſieben Monaten eine Fabrik
von außerordentlichem Umfange fertiggeſtellt worden ſei. Die
bisheri=
gen Ergebniſſe entſprächen durchaus den Erwartungen. Die
Entwicke=
lung auch in dieſer Richtung befriedige abſolut. Geheimrat Boſch machte
ſodann nähere Angaben über die ſozialen Verhältniſſe bei der J. G.
Die Belegſchaft habe em 1. Januar 1927 67 760 Arbeiter, 20 392
Ange=
ſtellte, zuſammen 88 152 Perſonen betragen. Die Befürchtungen, daß der
Zuſammenſchluß zu einem großen Abbau führen würde, hätten ſich nicht
bewahrheitet.
Von Aktionärſeite wurde ſodann mehrfach und zum Teil in erregter
Form Stellung genommen zu den Ausführungen des Vorſitzenden,
Ge=
heimrat Duisberg, denen man einen großen Teil der Schuld an der
Schädigung der Kleinaktionäre durch den Kurszuſammenbruch zuſchob.
Geheimrat Duisberg erwiderte, daß er ſeine Ausführungen in ſeiner
Eigenſchaft als Präſidialmitglied des Reichsverbandes der Deutſchen
Induſtrie gemacht habe. Er habe ſich ohne Kenntnis der Aktion der
Reichsbank und des Krediteinſchränkungsbeſchluſſes der Stempel=
Ver=
einigung für verpflichtet gehalten, mit Rückſicht auf das In= und
Aus=
land zu warnen. Er habe kein Gefühl für Spekulation, er ſpekuliere
nicht und kaufe und verkaufe keine Akkien. Gerade im Intereſſe des
Mittelſtandes habe er ſich zu dieſem Schritt verpflichtet gehalten. Er
wandte ſich erregt gegen die Unterſtellung einer Behauptung, daß der
Kurs der Farbenaktie auf 800 Prozent gehen würde. Die
Kursregu=
lierung ſei Sache der Bank. Im übrigen werde er die Antwort auf
die gegen ihn erhobenen Angriffe am 1. und 2. September bei den
Ta=
gung des Reichsverbandes der Deutſchen Induſtrie in Frankfurt geben,
Zu den präziſen Fragen über
die Bewertung der Farbenaktie
bat er Geheimrat Boſch, ſich zu äußern. Dieſer begründete zmnächſt
die Dividendenpolitik der Geſellſchaft. Der Kurs der Farbenaktie ſei,
nachdem im vorvergangenen Jahre eine 8prozentige Dividende erklärt
worden war, ſehr ſchnell auf 150 und 300 Prozent geſtiegen. Das habe
jedoch mit der Finanzgebarung der Geſellſchaft nichts zu tun. Wenn
die Börſe aus irgend einem Grunde die Aktien auf einen ſo hohen
Stand bringe, ſo könne man nicht erwarten, daß die Gewinnergebniſſe
dem automatiſch entſprächen. Die Finanzierungspolitik der J. G. ſei
immer die geweſen, für eine ſtetige Dividendenpolitik zu ſorgen. Man
habe auch Aufgaben, die die Weiterentwickelung des Geſchäfts beträfen,
man befände ſich in einer anderen Lage wie die Steinkohleninduſtrie,
die einfach Kohlen aus den Gruben herausſchaffe. Man müſſe alle 10
Jahre die Verfahren neu entwickeln, ſonſt käme die Konkurrenz auf die
Ferſen. Man habe im vergangenen Jahre mehr verdient. Auf der
an=
deren Seite ſeien aber auch große Abſchreibungen vorgenommen
wor=
den, um alte Schäden auszumerzen und um ſich für den weiterem Kampf
zu rüſten. Das ſeien Maßnahmen, die nach Anſicht der Verwaltung
auch im Intereſſe der Aktionäre novvendig ſeien. Wenn im nächſten
Jahre etwa der Gewinn noch größer werden ſollte, ſo ſtehe nichts im
Wege, eine höhere Dividende zu zahlen. Man ſehe mit großer
Zuver=
ſicht in die Zukunft, aber die großen Gewinne aus dem neuen
Verfah=
ren würden ſich doch erſt nach längerer Zeit einſtellen. Der innere
Sta=
tus der Geſellſchaft ſei ſolide und geſund wie zuvor. Nie habe jemand
von der Verwaltung geſagt, daß man mißtrauiſch ſein müſſe. Was die
Frage nach dem inneren Werte der Farbenaktie betreffe, ſo habg er
per=
ſönlich im Vorjahre bei dem rapiden Steigen des Kurſes vor
übertriebe=
nen Hoffnungen für die allernächſte Zukunft gewarnt. Damit ſei ſeine
Aufgabe erledigt geweſen. Die Börſe ſelbſt habe die Erklärung einer
10prozentigen Dividende ruhig aufgenommen und die Kritik ſich
wohl=
wollend geäußert. Was Dr. Schacht mache, liege ganz außer dem
Be=
reich der Vevwaltung. Wenn die Börſe den Kopf verliere, ſo habe das
mit der Verwaltung nichts zu tun. Er, Boſch, lehne jede Verantwortung
dafür ab. Wir werden ſtabil ſein, unſer Geſchäft geht gut, Sie mögen
es ſich ſelbſt ausrechnen, mit welchem Einkommen Sie rechnen wollen.
Aber irgendwelchen Einfluß auf den Gang an der Börſe haben wir
nicht genommen. Herr Geheimrat Duisberg fügte noch hinzu, daß die
Dividendenfrage noch in keinem Jahre ſo eingehend geprüft worden
ſei wie diesmal. Der Aufſichtsrat ſei einſtimmig zu dem Vorſchlag
ge=
kommen.
Die auch in dieſem Jahre wieder vorgebrachte Anregung, aus den
Reihen der Kleinaktionäre einen Vertreter in den A.R. zu wählen,
wurde als techniſch undurchführbar bezeichnet.
Verlegung des zweiten Zahlungstermins für die Vorauszahlungen
nach dem Aufbringungsgeſetz. Der Stand des Aufbringungsverfahrens
hat es ermöglicht, den Termin für den 2. Teilbetrag der
Vorauszah=
lungen nach dem Aufbringungsgeſetz für 1927, der urſprünglich auf
1. Juni 1927 feſtgeſetzt war, herauszunicken. Der Termin iſt auf
15. Juli 1927 verlegt. Eine beſondere Nachricht geht
den pflichtigen Unternehmern nicht zu.
E,
Frantfätter Karbocticht voM d. dam Hest.
Staatspapiere
a) Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl
Ausloſ.-Sch. I. Teil/307.5
II. Teill3o8‟
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld ohne Aus=
Coſungsſcheine .. . / 16‟),
6‟/.% Reichsp. Sch.
p. 1. 10. 30 . 97.25
7½ Baher. Staats=
Sch. p. 1. 4. 29/ 97
6‟/.% H. V. Sch.
p. 1. 4. 29
6‟,% Pr. St.=Sch.
p. 1. 3. 29
6‟,%0 Pr. St.=Sch.
p. 1. 10. 30 ..
70 Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 29
79 Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 30/ 98
6½% Württ. Freiſt.
Schatz. p. 1. 8. 291 98
a) Ausländiſche
5%Bos.E. B. 1914/ 40.5
6½. L. Inv. 1914/ 40
4½½ „1898 .
4½% 1902 ..:/ 3.8
4x „ ...."
6 % Bulg. Taba10
27
4½% Oſt. Staator.
v. 1913. Kdb. 1918
4½½Oſt. Schatz. 14/ 25.
4½% Oſt. Silberr.
4½ „ Goldr.
42 „einh. R. (kon)
5% Port. (Spz.) IIII
4 ½ Rum.am. R.03.
5½½ Gold. 13.
4% „ am.konv.
4½ „ am. 05.
47Türk. Adm.)08 13.5
40 „ (Bagd.) II
4% (Bagd.)III 17
4% Türk. unif. 1903
1% „ 1911 Zoll.)
½% Ung. St. 1918
4½% „St. 1914/ 24.75
4‟
„ Goldr.
St. 10 1 22.5
„ Kronr.
1.8
„ Eiſ. Tor.. / 21
Außereuro=
päiſche
5% Mex am. in. abgl 22.75
5% „ äuß. 99
42 „ Golbo4ſtf.,/ 23.7
3% „ konſ. inn. „/ 12.25
4½% „Irrigat.,/ 341/
5% Tamaulipas 1 „/ 21
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mi;
Zinsberech=
nung
10%Berl. 6.-B1. G.
103
Berl. St.=Gold/ 95.5
Darmſt. St.-G./100
3% D. Hyp.=Ban
Meining. Goldpf. /102
101.5
825 Frl.=Ohyp.=B.,
Goldpfdbr.
1101.75
2 Frkf. H.=B. Gld.
3% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr.
100
790 Pfbr=Bk.=Gld.
5% Frr. Pfdbr.-Bk./
Goldu
80.5
% b.ONC Rl. Gld. /102.25
10% R. Eleſtr. Marl
(Hagen) Goldobl.
8% K. Landesban!
Darmſt Reihe 1
Reihe II
M.
101.5
102
101
101
98.5
8%0 Mannh. St.G.)/ 99
8‟ Naſſ. Ldb. Gold/103
8% Nbg. St.=Gldal.
8% Pfälz. Hyp.=Bk.
Gold=Pfdbr. . . /400
8% Pforzh. St.=G.
8% Pr. Centr.=Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr. /102
89 Pr. Centr.=S
ſchaft-Goldpfbr. /105
103
82 Rh. Hhp. Gant
Gold=Pfdbr.
7½½Rh. St.=W. 25 144
10% Rh.=Weſtf.=B
Cr.=Bk. Goldpf.
Südd. B. Cr.=B.
Goldpfdbr. .
10=
7%0 V. Stahlw.
Düf=
eldorfHyp.=Gld.. mit Option/102
%o V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHhp.=Gld.. ohne Option! 94.
% Voigt &Häffner
Goldobl.. . ..
97
8% Württba. Hyp.=
Bank Goldpfbr.
96.5
Ohne
Zins=
berechnung
5½ Bdw. Kohl 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6% Heſ. Brk.=Rg. 23
5%Roggen 23
5% Pr. Kaliw.
5% Pr. Roggenw.
5 2 Südd. Feſt=B. G
Vorkriegs=Hyp.=B.
Bfandbriefe
Bahr. Vereinsb. .
Zayr. Handelsb...
13
14
8.75
8.8
252.
Bahr. Hyp.u. Wechſ
Berliner Hyp.=Bk.
Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp =Bk.
Mecklb. Hyp.=u Wb.
Meining Hyp.Bk
Nordd. Gr.=Cr B;
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß=Bod.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B.=Cr.=B.
Preuß. Pfbbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B...
Rh. Wſtf.=B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr. ..
Württ. Hyp.=Bk.
Staatl. od. prov
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B.
Landeskr. Caſſel
Naſſau. Ldsb. . .
Obligattonen v.
Transportanſt.
4½ Eliſ.=Bahn ſtfr.
4½ Galiz. Carl=
Lud.=B.
45
abg.
5% O. Sb. /Lb. ſſtfr.
2,6% Alte „
2,6% Neue,
5% Oſt.=Ung. 73/74
4¾Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. . 1.b.8.E.
3%Oſt. . 9. E.
3% Oſt. .. 1885
3% Oſt. „ Erg. Netz
3% Raab Oedbg. 83
3%
91
39
97
4½ Rud. Silber.
4 Rud. Salzkg.)
4½% Anat. S.I
4½% Anat. S. II
4½% Anat. S. ID
% Salon. Monaſt
Tehuantepec.
*
15. 6=
16.2
3.7
14.5
14.5
8.9
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit..
Bad. Bk.
1150.5
Bk. f. Brauind. . 197.5
Barmer Banw. 1144
Bay. Hyp.=Wchſ. 1173
Berl. Handelsgeſ.
Comm.u. Privatb. 1169
Darmſt. u. Nat.=Bk. 226.6
Deutſche Ban!
161
D. Eff. u. Wchſ.=Bk. 137.5
D. Hyp.=Bk. Mein. /142
D. Vereins=Bk 1203
Disk.=Geſellſch
Dresdener Bk. . . . 1160
Frankf. Bk.
1138
Frkf. Hyp.=Bk.
1152
Frkf. Pfdbr.=Bk. 1154
Gotha. Grundkr. Bt. 197
Lux. Intern Bank! 8.5
Metallbank.
142:
Mitteld. Creditb. 1196
Pfälz. Hyp.=Bk.
Pr. Bd.=Creditbank
Hyp.=Akt.=Bank!
Reichsbank=Ant. /166.75
Rhein. Creditbl. 1130
Rhein=Hyp.=Bk.
Südd. B.= Creditbk.
Südd. Disc.=Geſ. 1143
Oſterr. Creditanſt. 9.47
Wiener Banderein! 6.95
Bergwerfö=Aki.
109
Bochum. Bergb.
Buderus. . .. . . .
Dt. Luxemburg.
Eſchw. Bergw...
Gelſenkirch. Bgw
Harp. Bergb..
Ilſe Bergb. St.
Genußſchein
Kali=Aſchersleb.
Kali. Salzdetfurt.
Kali. Weſterregln
Klöchnerwerke
Mannesm.=Röhr.
Mansfelder .....
103.5
142
162
189.5
130.75
161.5
198
165
151.5
172.75
125
Oberbedarf ..
Otavi=Min.=Ant.. 3.
Phönix=Bergb. .. /123
Rhein. Braunk. /238.5
Rhein. Stahlw.. . . 1188
A. Riebeck Montan/150
Rombach. Hütte
Salzwerk Heilbr. 172.5
Tellus Bgb..
Ver. Laurahütte. 73.5
Ver. Stahlwerke 138
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum (Mannh.)/271
1199
Henninger
Hercules Heſſiſche
Löwenbr.=München/ 325
Mainz. Aktienbr. 235
Schöfſerhof(Bind. //330
Schwarz Storchen- 175
Tucher, Nürnberg.
Werger
Akkum. Berlin.
Adler & Oppenh. 140
Adlerw. (v. Kleher//126
6%A. E. G. Vzg. A.
5% A. E. G. Vzg.B..
A. E. G. Stamm ./167.5
Anglo=Cont Guano
Bad. Maſch. Durl.
Bad. Uhren, Furtw./ 25.1
Bamag=Meguin . 46
Baſt Nürnberg . . 222
Bayr. Spiegel
76.5
Beck & Henkel
Bergmann El. .1165
Bing Metall. .. . ./ 26
Brem.=Beſigh=Ol.
Bürſtenfbr Erlang.
Cement=Heidelb. 141
Cement Karlſtad : /185
Cement. Lothr.
140
Chem Albert
Chem. Brockh.
86
Chem. Milch.
66
Daimler=Benz A.6
Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Erdöl ...
D. G u. Silb. Scheid.
Dingler. Zweibrück
Dresd. Schnellpr.
Dürkopp
Dürr. Rattingen
Dyckerhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl.
El. Licht= u. Kraft
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Elſ. Bad. Wolle
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Enzinger Werte
Eßlinger. Maſch.
Ettlinger Spinn
Faber Bleiſtift
Faber & Schleicher
Fahr Pirmchſens
Farbenind. J. G
Felten & Guilleau
Feinmech. (Jetter)
Feiſt. Sekt
Frankfurter Gas
Frankfurter Hof
Frkf.=M. Pok.u. W.
Geiling & Cie.
Germania Linol.
Geilſenl Gußſt
Goldſchmidt Th.
Gotha Waggon
Gritzner Maſch.
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen
Hanfw. Füſſen
Hanſa=Lloyd. Br
Hartm & Braun
Heyligenſtaedt.
Hilpert. Armatur
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch, Kupfer
Hoch=Tief Eſſen
Holzmann".
Holzverk. Ind..
Hydrom. Breslau
Fnag
08
139
193.5
84
68.5
4011.
41
188.5
Ne
48
74.5
107
47.25
273.75
130.5
1.38
162
123.5
150
1165.75
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Neckarw Eßlingen
Beters Union
112
Pfälz. Näh Kayſer) 56
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Ver. I. Chem.Ind.
Ver. d. Olfbr. Mann
Ver. Faßf. Caſſel.
Gummi. Bm.=Frkf.
Pin ſel=Nürnberg.
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Zellſtoff Berl.
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Voigt & Haeffner
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Dt. Eiſenb.=Geſ
Schantung E. B.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Hapag.
Nordb. Llond.
ae
100
Am
140
90.5
133
64
156
131
187.5
256
84.25
172.5
140
129
130
Frift. Allg. Ver
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 153
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zu ſorgen. Mau
Geſchäfts beräf
Nan müſſe alle
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ſient. Auf der ae
vorgenommen for=
Ai
der Verwaltmg
Wem
hien
Freitag den 3 Juni 1927
Geite 17
Produktenberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 2. Juni. Bei feſter Tendenz
b=jeben die Umſätze infolge Zuwickhaltung der Käufer klein. Man
vrlangte für die 100 Kilo waggonfrei Mannheim: Weizen inl.
oyne Angebot, ausl. 32—34, Roggen inl, ohne Angeb., ausl. 29,5—29,75,
Traugerſte inl. ohne Angebot, ausl. 31—34, Futtergerſte 25—25,50,
kafer ml. 25,50—25,75, ausl. 24,50—25,50, Mais ohne Sack 19,50—19,75,
Beizenmehl, Spez. 0, 42—42,50, Weizenbrotmehl 34—34,50,
Roggen=
nehl 39—41, Kleie 13.
Frankfurter Produktenbericht vom 2. Juni. Die Geſchäftslage am
geſigen Markt iſt unverändert. Die erhöhten Auslandspreiſe ſind ohne
Ernfluß geblieben. Für ausländiſchen Weizen ſind bei den hohen Preiſen
um Käufer vorhanden. Mehl liegt ſehr ruhig, desgleichen
Futter=
nittel, wobei ſich die nahen Feiertage fühlbar machen. Weizen 31,25
bs 31,50 nom., Roggen 29,25—29,50 nom., Hafer inl. 26, ausl. 24,50
bs 27, Mais 19,25, Weizenmehl 42,25—42,75, Roggenmehl 39,50—40,25,
Peizenkleie 13—13,25, Roggenkleie 15,75—16.
Berliner Produktenbericht vom 2. Juni. Die Umſatztätigkeit hielt
ſich am Produktenmarkt heute in allerengſten Grenzen. Die überſeeiſchen
Jorderungen für Weizen und Roggen zeigten eine Erhöhung, die zweite
kand war jedoch zu geſtrigen Preiſen weiter Geber. Das Angebot von
In=
hndsgetreide hat faſt völlig aufgehört, ganz vereinzelt werden noch
heinere Partien Futtewweizen nach Berbin gebracht, wobei gegenüber
Xoruſſiaweizen ein Aufgeld von etwa 10 Mk. erzielt wird. Im
Weizen=
zitmarkt ſtellten ſich die Eröffnungs=Notierungen gegen geſtrigen Schluß
ervas höher. Aus Mai=Andienungen ſtammendes Material in
Weſtern=
rggen findet gelegentlich Unterkunft bei Mühlen in der Umgegend
Aerlins, der Preis ſtellt ſich ab Lager auf etwa 277 bis 278 Mk. pro
Zonne. Nur noch ganz ſpärlich herauskommender Inlandsroggen wird
aritätiſch etwa 10 Mk höher bewertet. In Herbſtlieferungsware kamen
aaf Baſis der Preiſe im Zeitmarkte verſchiedentlich Abſchlüſſe zuſtande.
Die Preiſe im Roggenzeitmarkte unterlagen geringen Schwankungen.
fm. Süddeutſche Edelmetallnotierungen. Pforzheim:
Edel=
petalle notierten folgende Großhandelspreiſe: Barrengold das Gramm
430 RM. (Geld), 2,814 RM. (Brief): Platin handelsübliche Ware, das
eramm 8 RM. (Geld), 9 RM. (Brief); Feinſilber das Kilogramm 78
EM. (Geld), 79,90—81,40 RM. (Brieß). Tendenz: Ruhig.
Stutt=
art. Edelmetalle notierten folgende Großhandelspreiſe: Feingold
1as Gramm 2,809 RM. (Geld), 2819 RM. (Brief); Platin,
handels=
ibliche Ware, das Gramm 7,50 RM. (Geld), 8,70 RM. (Brief);
Fein=
brnſilber das Kilogramm 79 RM. (Geld), 79,90 RM. (Brief). Tendenz:
Lhig.
Amerifaniſche Kabeinachrichien.
* New York, 2. Jnni. (Priv.=Tel.).
Weizen: Der Markt begann in ſehr ſchwacher Haltung auf ſchwache
Exportnachfrage, ermäßigte Kabel und die Schwäche Winnivegs. Später
konnte eine Erholung eintreten auf ugünſtigere Wetterberichte. Die
Termie zeigen Einbußen von 2½ C.
Mais: Der Markt zeigte ein ſehr feſtes Ausſehen auf ungünſtige
Ernteſtands= und Wetterberichte. Die Saaten ſollen in ſehr
unbefrie=
digender Weiſe aufgegangen ſein. Der Schluß war abgeſchwächt auf
Abgaben angeſichts der Weizenbaiſſe. Die Termine zeigen noch
Auf=
beſſerungen bis 2¾ C.
Hafer: Der Markt verlief ſtetig bei leichten Kursgewinnen.
Baumwolle: Verkäufe der Lokofirmen, wohltuende Niederſchläge im
Süidweſten und private Ernteſchätzungen veranlaßten einen
abgeſchwäch=
ten Marktverlauf. Der Schlußverkehr war erholt auf die Berichte vom
Baumwollwarenmarkt.
Kaffee: Der Markt nahm einen überwiegend ſchwachen Verlauf,
be=
ſonders in nahen Liefermonaten auf ermäßigte braſilianiſche
Forde=
rungen und die baiſſegünſtige Statiſtik. Der Schlußverkehr war erholt.
Zucker: Bei Cröffnung war die Haltung feſt auf erhöhte
ausländi=
ſche Notierungen und Käufe des Handels. Später trat eine Abſchwächung
ein auf Abgaben der Wallſtreet und ſchwächere europäiſche Nachfrage.
Die Termine mußten 3 Pkt. nachgeben.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 2. Juni:
Grtreide. Weizen: Juli 147½, Sept. 145 ¼4, Dez. —: Mais:
Juli 107½, Sept. 110*/s, Dez. —: Hafer: Juli 54½/s, Sept. 53½,
Dez. —; Roggen: Juli 113‟/e, Sept. 1067/, Dez. —
Schmalz: Juli 12,82, Sept. 13,05.
Fleiſch. Rippen: Juli 13,65, Sept. 12,90; Speck 12,62;
Schweine: ſchwer 8,75—9,30, leicht 9,15—9,65: Schweinezufuhr:
Chicago 28 000, Weſten 116 000; Talg Ohio Pls.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 2. Juni:
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 159½, hart 165¾ Mais Nr. 2:
118½; Hafer Nr. 3: 65e;, Roggen exp.: 127/e; Mehl: Spring
Patent 7,25; Gerreidefracht; nach England 2 Schilling, nach dem
Kontinent 12 Cents.
Schmalz: Mittel, Weſten 13,45.
Schweinefleiſch: Family 34.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Am erſten Tage der Mucrena=Auktion in Leipzig kam ein größeres
Angebot von Wildware zur Verſteigerung. Die Kollektion war zwar ſehr
reichhaltig, doch fehlte vor allem gute Winterqualität, die bereits in den
verfloſſenen Monaten aus dem Markt genomme wurde.
Die Saarregierung beabſichtigt die baldige Inangriffnahme der
bisher ungeregelten Markaufwertungen für ſaarländiſche Obligationen
und Pfandbriefe. Die franzöſiſchen Intereſſen wurden durch die
Ver=
einigung der Inhaber ſaarländiſcher Obligationen und Pfandbriefe in
Frankreich begründet.
In der Nachmittagsſitzung des Zollausſchuſſes in Oeſterreich
er=
klärte Berichterſtatter Miniſter a. D. Heinl, daß beim Getreide von den
bisherigen Grundſätzen des gleitenden Zolles abgegangen und zu dem
auch in den anderen Ländern gültigen Prinzip feſter Getreidezölle
zurück=
gekehrt werden foll.
Die franzöſiſch=ſchweizeriſchen Wirtſchaftsverhandlungen werden am
8. Juni in Paris eröffnet werden.
Der Londoner Goldpreis beträgt gemäß § 2 der Verordnung zur
Durchführung des Geſetzes über wertbeſtändige Hypotheken vom
29. Juni 1923 ab 1. Juni für eine Unze Feingold 84 sb 11½ d, für ein
Gramm Feingold demnach 3277777 pence.
Zum 1. September iſt eine Preisreduzierung einer Reihe von
Pro=
dukten in der britiſchen chemiſchen Induſtrie geplant, durch die der
Welt=
marktpreis erreicht wird.
Die polniſche Regierung beabſichtigt, die Transportkoſten nach dem
adriatiſchen Meer um 20 Prozent herabzuſetzen. Dieſe Maßnahme wird
in Verbindung gebracht mit den Verhandlungen, die zwiſchen Polen
und Italien zwecks Ueberlaſſung eines Freihafens am adriatiſchen Meer
an Polen ſchweben.
Der Rat der Volkskommiſſare der Sowjetunion hat beſchloſſen, eine
12prozentige inere Staatsanleihe herauszugeben. Die neue Anleihe
von 200 Mill. Rubel wird in 200 Serien zu je einer Mill. Rubel mit
10jähriger Laufzeit vom 1. Juni 1927 bis zum 1. Juni 1937 in
Obli=
gationen zu 50, 100, 500 und 5000 Rubel aufgelegt. Die Tilgung beginnt
am 1. Dezember 1932.
Nach einer Meldung der „Iſtweſtija” haben die Vertreter der
Regie=
rung Armeniens in Deutſchland Aufträge für Lieferung von
Aus=
rüſtungen für eine Textil= und andere Fabriken erteilt.
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Seite 18
Freitag, den 3. Juni 1927
Nummer 453
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Inſzenierung: Ernſt Legal
Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp
Perſonen:
Saraſtro
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Tamino
Joſef Poerner
Joh. Biſchoff
Sprecher
Rudolf Strzel4
Erſter Prieſter
Oscar Grauer:
Zweiter Prieſter
Joh. Buchheir.
Königin der Nacht
Pamina, ihre Tochter .. Marg. Albreck;
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Dritte) der Nacht Anna Jacobs
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Nummer 133
Seite 19
Chriſtine Berthold.
Roman von Emma Nuß.
(Nachdruck verboten.)
Nach dem Abendeſſen mußten die drei Neuangekommenen
baden und bekamen dann wie die anderen die übliche
Anſtalts=
kleidung: dunkelblaue Wollkleider mit ſchwarzen Schürzen. Ganz
verändert erſchienen ſie am folgenden Morgen beim Frühſtück.
Hertha, die Zwölfjährige, mit den reifen, wiſſenden Augen
ſah ſpöttiſch ſich und ihre kleinen Schweſtern an. „Jetzt ſehen
wir ja ſchon aus wie aus dem Zuchthaus!”
Suſi ſtand daneben. „Was iſt denn das — ein Zuchthaus?”
fragte ſie leiſe.
„Das iſt ein Haus, in das nur Menſchen eingeſperrt
wer=
den, die was ganz Böſes getan haben. Und dieſe Menſchen im
Zuchthaus ſind dann, um überall gleich erkannt zu werden, auch
alle ganz egal gekleidet, wie wir jetzt hier,” erklärte Hertha, frech
um ſich blickend.
„Aber unſere Kleider ſind doch viel ſchöner als die, die ihr
geſtern anhattet, und eine Strafe iſt es ganz gewiß nicht, daß
wir hier ſind, ſondern ein großes Glück für uns,” ereiferte ſich
jetzt die ſonſt ſo ruhige Klara Fiſcher. „Wir haben euch ja nicht
gerufen, und ihr müßt dem lieben Gott danken, daß ihr zu uns
kommen durftet.”
Immer erzürnter war Klara geworden, als ſie Herthas
un=
verſchämten Blick bemerkte. Sie nahm die gänzlich
geiſtesab=
weſende Suſi an der Hand und ſagte: „Komm, Suſi, geh’
dort=
hin, wo deine Klaſſe ſich aufhält”, und ſie ließ Hertha mit ihren
Schweſtern fortan unbeachtet.
Suſi ſchielte von weitem nach Chriſtine, als bemerkte ſie
etwas beſonderes an dieſer. Ganz blaß war ſie bei Hertha
Zellers Erklärung geworden. Es war ſo wie ein großes
Er=
lebnis geweſen, was ſie da hörte. Etwas, das Leib und Seele
des reinen Kindes erſchauern ließ. — Jetzt wandte ſich Chriſtine
nach ihr um und rief ſie zu ſich. Seit jenem Geſchehnis am
Brunnen war Chriſtine immer doppelt aufmerkſam gegen Suſi
Als müßte ſie eine Schuld abtragen gegen dieſe, die ſie, ohne zu
wollen, auf ſich geladen hatte. Sie half Suſi bei den
Schul=
arbeiten, die ihr ſelbſt meiſt ſpielend leicht wurden. Sie nahm
ihr kleine Pflichten ab, wenn ſie ſah, daß das zarte Kind nur
mit großer Mühe das Geforderte leiſten konnte, denn Chriſtine
war kräftig und ausdauernd. Und es war etwas wie
Freund=
ſchaft zwiſchen den beiden Kindern entſtanden.
Da kam auch ſchon Chriſtine auf ſie zu. „Ich ſoll Anni Zeller
zum Spielen holen. Wo iſt ſie denn?”
Freitag, den 3. Juni 1927
Suſi deutete mit einer ſcheuen Gebärde nach rückwärts.
Und dann ſaßen ſie alle im Kreiſe beiſammen, in dem Anni
Zeller bald das große Wort führte. Sie erzählte hochtrabende
Geſchichten aus ihrem Elternhaus, und Chriſtine witterte mit
hellem Verſtande die Lüge hinter dieſen glanzvollen
Schilde=
rungen.
Das ſpitze, altkluge Geſicht Annis bekam einen gezierten,
un=
kindlichen Ausdruck, als ſie anfing zu erzählen:
„Mein Papa iſt ſchon geſtorben, und meine Mama iſt jetzt
krank. Aber wenn ſie wieder geſund iſt, holt ſie uns hier ab, und
da werdet ihr ſehen, wie ſchön ſie iſt. Sie hat nur ſeidene
Klei=
der an und trägt ſo viele ſchöne Ringe. Wenn ſie ausgeht, bringt
ſie uns immer Schokolade mit nach Hauſe. Und ſchlafen tur
Mama in einem ſeidenen Bett, und in der Stube ſtehen goldene
Möbel mit Marmor darauf und viele Spiegel. Das hat uns
alles ein Onkel geſchenkt.”
Die kleinen Mädchen vergaßen Weihnachten bei Annis
Windbeuteleien. Einige ſaßen förmlich überwältigt von ſoviel
Glanz und Reichtum da und hingen an der Erzählerin Lippen,
als predige dieſe ihnen das Heil des Lebens.
Aber Chriſtine unterbrach ſie. Ihre klaren Augen funkelten
die kleine Phantaſtin faſt verächtlich an: „Ach du, das glaube ich
dir aber garnicht. Ihr habt ja zerriſſene Kleider und große
Löcher in den Strümpfen gehabt, als ihr hier ankamt, und wir
haben hier alle gute und ſaubere Kleider und keine zerriſſenen
Strümpfe. Die Hausmutter hat geſagt, wir ſollten euch mal
genau betrachten und ſehen, wie gut wir es doch hier haben im
Vergleich zu euch armen Kindern. Ja.”
Anni ſchwieg einigermaßen betreten nach dieſen Worten.
Doch dann hob ſie keck das ſpitze Näschen und ſchmetterte mit
lauter Stimme auf Chriſtine los: „Das ſag’ ich aber meiner
Mama, wenn ſie uns hier abholt — frag’ doch unſere Hertha,
ob unſere Mama nicht viel feiner iſt als ihr hier. Du biſt nur
neidiſch, weil du nie eine Mama gehabt haſt.” Triumphierend
blickte ſie um ſich.
Mit einem Ruck ſtand Chriſtine kerzengerade vor Anni. Aus
dem ſchmalen, feingeſchnittenen Geſichtchen ſchien jeder
Bluts=
tropfen gewichen zu ſein.
„Ich habe wohl eine Mutter gehabt, aber meine Mutter iſt
geſtorben und iſt nun viel tauſendmal ſchöner und herrlicher
als deine, denn ſie iſt im Himmel und iſt ein Engel!
Sauaness
Dog=
Srsglsttos larbanng
Rasösk!
Da erklang von Suſi Peters Lippen ein ganz leiſes, halb
unterdrücktes Kichern. Chriſtine ſah ſich erſtaunt nach ihr um.
Und als Suſi dieſen klaren, forſchenden Blick auf ſich ruhen
fühlte, ſchlug ſie die Augen nieder, wandte ſich ab und ſchlich
leiſe davon.
4. Kapitel.
Mit der ihm angeborenen Liebenswürdigkeit empfing Paſtor
Heim ſeinen Gaſt.
Die niedrige Arbeitsſtube des Paſtors mit den alten
Maha=
gonimöbeln und den vielen gehäkelten Deckchen, die alten
Fami=
lienbilder in ihren ovalen ſchwarzen Rahmen zu einem Kranz
vereinigt über dem roten Plüſchſofa, das Tafelklavier, der
blank=
polierte Schreibtiſch mit dem ſchöngeſchwungenen Aufſatz
dahin=
ter — das alles machte auf den ſtattlichen Fremden einen ſo
wohl=
tuenden Eindruck, daß er des Paſtors Hand herzlich ergriff und
ſie ſo kräftig ſchüttelte, daß der kleine Herr ſich nur mit Mühe
auf den Beinen halten konnte.
„Sehen Sie, Herr Paſtor, ſo habe ich Sie mir doch immer
vorgeſtellt, wenn ich da drüben Ihre Briefe las — ſo als ſtrömte
ſchon aus dieſen ein Heimatsgefühl zu mir hinüber, das ich dort
ja überall vergebens ſuchte.”
„Es ſollte mich aufrichtig freuen, Herr Stoewing, wenn meine
Briefe dazu beigetragen hätten, die Liebe zur Heimat in Ihnen
zu erhalten, und wenn Sie dies Heimatsgefühl wieder mit über
den Ozean gebracht hätten, um ihm hier dauernd feſten Boden
zu geben.”
„Heimat?‟ Ein ſchmerzlicher Zug ging über das Geſicht
Ernſt Stoewings. „Ja, verehrter Herr Paſtor, ich glaube faſt, ich
bin heimatlos geworden in den Jahren zäher, angeſtrengter
Arbeit, die alles, was mit überflüſſigen Gefühlen zuſammenhing,
erbarmungslos in ſich aufgeſogen hat. — So mag es Ihnen auch
oft recht unverſtändlich erſchienen ſein, daß ich meine
Beſtimmun=
gen über die Erziehung meiner Nichte mit den Jahren nicht
wei=
ter änderte, als daß ſie vom neunten Jahre ab eine beſſere
Schul=
bildung erhielt.” — Und mit einem ſchon im voraus nachſichtigen
Lächeln in den blauen, gütigen Augen fragte er:
„Was iſt Suſanna für eine Schülerin?”
„Tja ...” meinte Paſtor Heim mit bedauernder Miene.
„Oh — ich verſtehe ſchon — ſie iſt keine Leuchte der
Wiſſen=
ſchaft!” unterbrach Stoewing lachend den wie hilflos daſitzenden
Paſtor.
„Dafür liebt ſie deſto mehr die Muſik,” beeilte ſich dieſer in
anerkennendem Tone zu verſichern.
(Fortſetzung folgt.)
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und Karo-Musterungen . . . ..
Stehumleg-Kragen
in modernen Formen, gute Macco-
Onalitäten . . . . . . . 0.95, 0.85,
Selbstbinder
aparte peue Sommer-Dessins
1.90, 0.95,
Oberhemden
einfarbiger Rumpf, mit eleganten
Trikotine-Einsätzen . . . 8.50, 7.50,
Seite 20
Freitag, den 3. Jun 1927
Nummer 153
eröffnet
morgen vormittag 11 Uhhr
DArIOTAAA
die 19. Fiiale.
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Ganne,Schneidereibedarfsartik., Gummibänder Maccokragen, Krawatten, Hosenträger
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Strämpfe, Söckchen, Trikotagen
Haushalt
Schässeln, Teller, Tassen, Gläser
Ateminium-, Emaille-, Stahl- u. Hokwaren
Konserven, Kolonial- u. Wurstwaren, Konfitären
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Toftette-Artikel, Seife, Rasiergarnituren Damen-u. Kindertaschen, Ringe echtGold n. Silber
Vasen, Bilder, Fotorahmen
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Schulartikel, Briefkassetten, Bücher Gesellschaftsspiele, Sommerspiele, Mmcharmonikas Fassungen, Schalter, Leitungsdraht
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Tapisserie, Büstenhalter, Blumen
Bäumwollwaren
Gardinen u. Wachstach
Hemdentuch, Blusenstoffe, Handtächer
Etamine, Oardien und Zubehör
Glas und Porzellan
Lebensmittel
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Köln-Zentrum, Köln-Kalk, Köln-Ehrenfeld, Bochum, Hamborn, Gelsenkirchen, M.-Gladbach,
Mülheim-Ruhr, Frankfurt a. M., Frankfurt a. M.-Bockenheim, Mannheim, Elberfeld, Düsseldorf
Solingen, Hamm i. W., Dresden, Griesheim a. M.
Nichts
über 50 Pfg.
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