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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 150
Dienstag, den 31. Mai 1927.
190. Jahrgang
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Finanz=Anzelgen 40 Reſchspfg., Rellamezeile (02 mm
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4 Dolſar — 420 Marhl. — Im Falle höberer
Gewalt, wie Krieg. Aufruhr Sfreit uſw., erliſcht
jede Verpſichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
auſträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Dei
Konkurs oder gerichtiſcher Beitreibung fällt jeder
Nabatt weg. Banklonto: Deutſche Bani und Darme
ſtädter und Naiſonalbank.
Die deutſche Miſſion im Ruſſen=Konflikt.
Rheinlandräumung und Ruſſenkonflikt
Engliſche Drohungen.
Ein großes Londoner Blatt, der „Daily Telegraph”, glaubt
die Vermutung ausſprechen zu können, daß die noch nicht völlige
Rheinlandräumung von der Moskauer Regierung benutzt
wer=
den könnte, um uns gegen England einzuſpannen. Es iſt
eigent=
lich unnötig, noch eirmal zu unterſtreichen, daß
Rheinland=
räumung und Ruſſenkonflikt zwei ganz verſchiedene Dinge ſind,
die in keinerlei Zuſammenhang miteinander ſtehen, auch niemals
irgendwie zuſammengebracht werden. Hier handelt es ſich aber
nicht nur um ein bedeutendes engliſches politiſches Organ,
ſon=
dern anſcheinend auch um eine Anfchauung, die in England ſtark
verbreitet iſt. Aus dieſem Grunde kann aufs neue unterſtrichen
werden, daß unſere Außenpolitik nach Weſten hin in Locarno
feſtgelegt worden iſt, während wir nach Oſten auf Grund des
Berliner Freundſchaftsvertrages wit Rußland operieren. Was
die Rheinlandräumung anbetrifft, ſo iſt uns hierwegen
bekannt=
lich in Locarno eine fühlbare Herabſetzung der Beſatzungsſtärke
verſprochen worden, die bis heute noch nicht in die Erſcheinung
getreten iſt, über die aber auch noch der Meinungsaustauſch
zwiſchen Berlin und Paris hin und her geht. Weiterhin ſteht
uns aus dem Verſailler Vertrag nach Artikel 431 das Recht auf
baldige Räumung des geſamten beſetzten Gebietes zu, woraus
zur Genüge hervorgeht, daß unſere Rheinlandpolitik auf unſerem
guten Recht beruht. Wir werden nicht nachlaſſen, von den
Alli=
ierten die Einlöſung ihres gegebenen Verſprechens zu fordern,
uns aber auf keinen Fall dazu verleiten laſſen, ingend etwas
zu=
gunſten der Ruſſen zu unternehmen, was mit unſerer abſoluten
Neutralität im engliſch=ruſſiſchen Konflikt in Widerſpruch ſtünde,
ebenſo wenig werden wir uns einem engliſchen Druck fügen, auch
keinen verſteckten Drohungen, wie ſie im „Daily Telegraph”
auftauchen, daß der Londoner Geldmarkt eventuell uns
gegen=
über ſeine Bereitwilligkeit erheblich einſchränken könnte.
Die Arcosleute kommen nach Deutſchland.
* Berlin, 30. Mai. (Priv.=Tel.)
Die Verhandlungen zwiſchen der Moskauer und Berliner
Regie=
rung über die Aufenthaltserlaubmis für die Angeſtellten der Areos haben
zu dem Ergebnis geführt, daß ſich die Reichsregierung bereit erklärt hat,
etwa über 100 Perſonen die Eimreiſeerlaubnis für eine kurz befriſtete
Zeit, ſechs Wochen, zuzugeſtehen. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß den
Arcosleuten nur geſtattet iſt, ihr Englandgeſchäft abzuwickeln. Nach
Ab=
lauf der Friſt haben ſie Deutſchland zu verlaſſen. Ebenſo wird ſich die
Reichsregierung es natürlich nicht nehmen laſſen, die
Auſenthaltserlaub=
nis ſpfort zurückzuziehen, ſofern das gewährte Gaſtrecht verletzt
wer=
den ſollte.
„Temps”= Hetze gegen Deutſchland.
Paris, 30. Mai.
Der „Temps” bemht ſich ſeit einigen Tagen krampfhaft, die
Haltung Deutſchlands angeſichts der engliſch=ruſſiſchen
Span=
nung ſo darzuſtellen, daß Mißtrauen in Großbritannien gegen
Deutſchland geſät werde. Was er heute ſchreibt, iſt ein
untrüg=
licher Beweis dafür, daß er gewiſſe Abſichten verfolgt, und es
erſcheint deshalb notwendig, darauf ganz beſonders in einem
Augenblick hinzuweiſen, in dem alle auf den Frieden in Eunopa
bedachten Elemente ſich zu einigen, nicht aber zu trennen
ver=
ſuchen ſollten. Der „Temps” behauptet, daß augenblicklich in
ge=
wiſſen ausländiſchen Kreiſen Intriguen geſponnen werden, um
der Kriſe eine Entwicklung zu geben, die ſie logiſcherweiſe nicht
nehmen würde. Er lenkt die Aufmerkſamkeit auf die Kampagne
der deutſchen reaktionären Preſſe, die darauf ausgehe, daß
Deutſchland, zu einem nicht hoch genug zu veranſchlagenden
Preis ſich entweder für Rußland oder für England ausſprechen
ſolle. Die Tatſache, daß Deutſchland die ſowjetiſtiſchen
Inter=
eſſen in England vertritt, und daß es der Arcos geſtattet, ihren
Sitz nach Berlin zu verlegen, und die Tatſache, daß Tſchitſcherin
bei ſeiner Durchreiſe in Berlin Unterredungen mit dem
Reichs=
kanzler und dem Reichsaußenminiſter hat, beſtimme die
deut=
ſchen Konſervativen zu einer Hetze, die jeden Sinn für
Rea=
litäten verloren habe. Gewiſſe natonaliſtiſche Zeitungen wollten
ſogar eine diplomatiſche Aktion anregen, um einen Block aller
Nationen zu ſchaffen, die nicht geneigt ſeien, England in ſeiner
Politik gegen Sowjetrußland zu folgen. Eine derartige Initiative
ſei gegenſtandslos, da England nicht Krieg führen wolle, und da
es von keiner Macht, ſelbſt nicht von denjenigen, die ihm
nahe=
ſtehen, verlange, daß ſie ſich ihm anſchließen in der Kriſis, die
durch die Umtriebe der ſowjetiſtiſchen Agenten auf politiſchem
Gebiet hervorgerufen worden ſei.
Sowjeifeindliche Rede des Pariſer
amerika=
niſchen Boiſchafters.
EP. Paris, 30. Mai.
Am heuttgen Memorial Day der amerikaniſchen Pariſer
Kolonie für die im Weltkrieg gefallenen amerkkaniſchen Soldaten
legte auch Botſchafter Herrick Kränze am Grabe des Unbekannten
Soldaten nieder und hielt am Nachmittag auf dem amerikaniſchen
Friedhof eine Rede, in der er ſich auffallend ſcharf gegen Rußland
und den Bolſchewismus ausſprach. — Ausgehend von dem
Ge=
danken, daß zur Bekämpfung des Krieges und zur Feſtigung des
Friedens wiſſenſchaftliche Methoden angewendet würden, erklärte
er, auch die Geißel des Bolſchewismus werde, allerdings etvas
verſpätet, mit dieſen Methoden bekämpft. Der Fall Rußland ſei
das tragiſchſte Beiſpiel eines moraliſchen Niederganges in der
Geſchichte. Die Völker, die Vertrauen hegten in die heilſame
Wirkung der bisher erprobten Regierungsform, ſähen ſich
plötz=
lich einer neuen Regierungsform gegenüber, die bisher der
ganzen Welt als tyranniſcher und bedrückender erſchienen ſei, als
der Deſpotismus in irgend einer ſeiner geſchichtlichen Formen.
Daß die Leiter dieſes neuen Regimes im Namen eines großen
Volks zu ſprechen vorgäben, könne niemand täuſchen. Wenn ein
von der Tollwut Befallener herumlaufe, ſo ſperre man ihn ein
und ſuche ihn zu heilen. Was er ſelbſt über ſeine Krankheit ſage,
habe für niemand Bedeutung, ſolange er noch zu beißen
ver=
möge. Eine kranke Demokratie könne eine ebenſo ernſte Gefahr
werden, wie der wahnſinnigfte König. Eine wahnſinnige Nation
ſei ärger als Nero. Die Amerikaner, die einen ſiebenjährigen Sera” oder das „Giornale d’Italia”) volle zwei Seiten aus.
hätten, dürften die Bande von Männern nicht ruhig arbeiten
laſſen, die ſich zu Herren einer liebenswürdigen und begabten
Raſſe gemacht hätten, und die nun mit teufliſcher Liſt der
übrigen Welt ein tödliches Gift einimpfen und die Einrichtungen
zu unterinieren ſuchten, die dem Kontinent Wohlſtand und
Glück verliehen hätten. „Wir denken nicht daran, ſo ſchloß Herrick,
das Sowjetregime in Rußland anzugreifen. Was es im eigenen
Lande tut, geht uns nichts an. Aber wir weigern uns, ſeinen
Führern die Mittel und die Gelegenheit zu geben, uns zu
ver=
giften. Wir ſind entſchloſſen, unſer Land ebenſo tatkräftig gegen
den Bolſchewismus zu verteidigen, wie unſere Vorfahren es
gegen die Tyrannis verteidigt haben, und die Tatſache, daß eine
Regierung heimlich die Keime zu einer ſchweren Krankheit gegen
uns ausfendet, ſtatt offen die Armee gegen uns zu ſchicken, macht
dieſe Invaſion nicht weniger bösartig und mindert nicht unſere
Pflicht, ſie zurückzuſchlagen.”
Moskauer Befürchtungen.
In Moskau hat eine Meldung der „Prawda” großes
Auf=
ſehen erregt, wonach ein engliſches Geſchwader im Juni nach
Helſingfors kommt und bis zum Spätherbſt bleiben werde. In
ruſſiſchen maritimen Kreiſen hält man es für durchaus
wahr=
ſcheinlich, daß die engliſche Admiralität wegen des Bruchs mit
der Sowjetunion die Unterhaltung einer Beobachtungsabteilung
in der Oſtſee beſchloſſen habe. Im Zuſammenhang damit
er=
klärt die „Prawda”, daß England nunmehr eine
mili=
täriſche Intervention gegen die Sowjetunion
vorbereite und die Kriegsgefahr ſo nahe wie
niemals ſeit dem polniſchen Kriege ſei.
Befürchtungen der indiſchen Preſſe.
In der indiſchen Preſſe wird zu dem Abbruch der
diplomati=
ſchen Beziehungen zwiſchen England und Rußland die Anſicht
vertreten, daß der Abbruch eine erneute und verſtärkte Tätigkeit
Rußlands gegen den aſiatiſchen Teil des engliſchen Weltreiches
auslöſen könnte. Man werde die Folgen, ſo meint „Pioneer” in
Turkeſtan, Tibet und Afghaniſtan fühlen. Es ſcheine, daß die
indiſche Regierung beſonders auf der Hut ſein müſſe, daß daher
die Bereitſtellung weiterer Flugzeuge, Tamks, Artillerieverbände,
Transportmittel uſw. eine dringliche Nowendigkeit werden könne.
— Der diplomatiſche Korreſpondent des „Daily Telegraph” fügt
hinzu, daß auuch möglicherweiſe Aegypten das Ziel ruſſiſcher
Tätngkeit werden könne.
Eine Rede Coolidges.
Präſident Coolidge erblärte heute anläßlich des ſogenannten „
Deco=
ration Day” im Arlington u. a., daß Amerika ſtets für eine gerechte
Sache in den Krieg gezogen ſei. Amerika habe verſchiedene Völker von
der Bedrückung befreit und in einem Weltenringen der Freiheitsſache
den Sieg gebracht. Das amerikaniſche Volk könne mit Befriedigung und
Stolz auf ſeine Marine und Landmacht blicken. Obwohl Amerika den
Weg des Friedens weiter zu gehen wünſche, düirfe es nicht die Tatſache
außer Acht laſſen, daß es noch üble Kräfte in der Welt gibt, die, wie
die Vergangenheit lehre, von Zeit zu Zeit ausbrechen und den geſetz= überheblichen Anzapfungen. Es iſt hier immer wieder betont
den zufügen, wenn man nicht darauf vorbereitet ſei, mit bewaffneten
Interventionen ſolchen Situationen zu begegnen. Wenn das
ameri=
kaniſche Volk auch feſt überzeugt ſei, daß durch internationale
Abmachun=
gen die Herbeiführung von Rüſtungsbeſchränkungen praktiſch möglich deutſchfreundliche Politik treiben würde. Jetzt ſehen auch die
ſei, ſo müſſe doch geſagt werden, daß Amerika ſich Angriffen und
ſchließ=
licher Zerſtörung ausſetze, wenn es mit der Abſchaffung der Rüſtungen
einverſtanden ſei. Amerika wünſche überall den Frieden. Dieſer Friede
düirfe jedoch kein dunch Amerika erzwungener ſein, ſondern müſſe von Alauben, daß ſie mit Muffolini und ſeinem Faseismus zuſammen
jeder Nation ſelbſt geſchaffen werden.
Die deutſchen Anträge in Genf abgelehnt.
Genf, 30. Mai.
In der heutigen Sitzung der internationalen
Arbeitskonfe=
gehen, daß erſtens die deutſchen Reden durch amtliche Dolmetſcher
des Arbeitsamtes überſetzt werden ſollen und daß zweitens von
Texte im Arbeitsamt verfaßt und bei dem Völkerbundsſekretariat
niedergelegt werden ſollen. Beide Anträge blieben erfolglos.
ſehr veränderter Form. Vielmehr wurde auf eine Anfrage des
engliſchen Vertreters feſtgeſtellt, daß an dem ausſchließlichen
offiziellen Charakter der engliſchen und franzöſiſchen Sprache
nichts geändert werde.
Die neue Partei=Gruppierung in Bulgarien.
EP. Sofia, 30. Mat.
Rach dem Ergebnis der geſtrigen Wahlen wird die neue Sobranje
ſich wie folgt zuſammenſetzen: 172 Mitglieder der Regierungsparteien
(Sgopr), 11 Mazedonier, 6 Nationalliberale (Stambulowiſten), die mit
dem Sgoor bei den Wahlen in ein Koalitionsverhältnis getreten waren,
ſo daß die Regierungsmehrheit 189 Stimmen vereinigt. Forner
wur=
den gewählt 5 Nationalliberale, 5 Malinow=Demokraten, 3 gemäßigte
Agrarier der Gruppe Tomow, ein Radikaler Diſſident, 6 Sozialiſten,
5 Kommniſten und 59 Radikale Agarier, ſo daß die Oppoſition 84
Mandate erhält. Der Sgoor hat ſeine Poſition weſentlich verſtärkt,
Bauernpartei (Dragiew=Gruppe) erhalten keine Mandate, obgleich ſie
in der alten Sobranje 19 Sitze inne hatten. Sehr verſtärkt erſcheint
die ertreme Oppoſition, msbeſondere gewinnen die Radikalen Agrarier
85 Mandate,
*Elftauſend Worte.
Von unſerem X=Korreſpondenten.
Rom, Ende Mai.
Elftauſend Worte hat Muſſolini in ſeiner Kamerrede in
rund zwei und einer halben Stunde zu ſeinen andächtigen
Zu=
hörern geſagt. Elftauſend Worte. Das macht auf die Minute
Redezeit ungefähr fünfundſiebzig Worte und füllt in dem großen
Format der italieniſchen Zeitungen (wie etwa der „Corriere della
Krieg um ihre Rechte auf Leben, Freiheit und Glück geführt Genau geſagt, ſind es bei den ſiebenſpaltigen Zeitungen rund
2200 Zeilen Text. Phyſiſch eine achtbare Leiſtung für den Redner
und auch den Zuhörer, ſogar für den Unglücksjournaliſten, der
dieſe Rede niht nur anhören, ſondern dann noch durchleſen und
kommentieren muß. Die Rede wurde anläßlich der ſogenannten
Beratung des Budgets des Innenminiſteriums gehalten und
war eine Art von Rechenſchaftsbericht Muſſolinis. Da er mit
der Leidenſchaft des Laien für Statiſtik den größten Teil ſeiner
Ausführungen mit Zahlen belegte, da er eigentlich in Zahlen
ſchwelgte, ſo iſt es nur recht und billig, wenn man ſeine Rede
auch zahlenmäßig kommentiert. Darum die anfängliche
Feſt=
ſtellung der elftauſend Worte.
Dieſe Rede Muſſolinis imponiert aber auch faſt nur durch
die Quantität des Gebotenen, nicht durch die Tiefe der
Ausfüh=
rungen. Sie erhält obendrein ihre rechte Bedeutung — bis auf
wenige Aeußerungen — erſt durch das, was der Duce
verſchwie=
gen oder wenigſtens nicht ausgeſprochen hat. Um dies gleich
vorweg zu nehmen: Muſſolini hat über zwei Dinge, die Italien
direkt argehen und bisher im Mittelpunkt ſeiner Politik ſtanden,
nichts geſagt: über Albanien und den Tirana=Vertrag,
bezüg=
lich die Spannung mit Jugoſlawien und über die kolonialen
Pläne. Daß er nichts über Albanien verlauten ließ, wird er
damit begründen, daß er eine außenpolitiſche Rede vor dem
Senat verſprochen hat. Aber warum ließ er ſich dann über
Locarno breit und ſarkaſtiſch aus? Gehört dies Kapitel nicht in
die Außenpolitik? Und die kolonialen Fragen? Dieſe ſtehen
wohl erſt beim Etat des Kolonialminiſters zur Diskuſſion? Aber
Muſſolini hat ſich ja auch trotz des Hinweiſes auf die ſpäteren
Ausführungen des Finanzminiſters auch auf das Thema des
Lirekurſes eingelafſen. Nur gerade dieſe beiden kitzligen Stellen
am Staatskörper, Albanien und die Kolonien, die hat der
viel=
redende Meiſter vergeſſen. Muſſolini aber hat auch über eine
Angelegenheit, die augenblicklich ganz Europa im Atem hält, kein
Wort verloren: über den engliſch=ruſſiſchen Konflikt. Er hat
zwar bei der Erzählung zum Kapitel Locarno ſein Land
aus=
drücklich zuſammen mit England genannt, er hat den prachtvollen
und ſelbſtgefälligen Vergleich gebraucht, daß England und
Ita=
lien als Poliziſten beim Vertrag von Locarno zu deſſen braver
Ausführung dabeiſtänden, aber er hat nichts darüber geſagt, wie
ſein Herz für ſeine früheren Freunde in Moskau ſchlägt. Dieſes
Schweigen aber über die eben genannten drei Fragen iſt
bezeich=
nender, als wenn er auch über dieſes Themata irgendwelche in
Zahlentunke getauchten Rezepte verlautbart hätte.
Nur gegen ein Land hat er Mut gezeigt. Er hat Frankreich
nach Möglichkeit geſchont, denn nach dem Londoner Beſuch
Briands mag er von der Themſe her einen Wink erhalten haben,
nicht mehr ſo frech wie früher gegen den franzöſiſchen Nachbar zu
ſein. Dafür hat er ſeinen Hohn nach der Richtung jenfeits des
TU. Rew York, 30. Mai. Brenners geſpritzt, dorthin, wo gerade jetzt unter dem Einfluß
der engliſch=ruſſiſchen Schwierigkeiten die Lage als Neutraler
ſchwerer als ſeit langer Zeit iſt. Gegen Deutſchland hat er
eben=
ſo überflüſſige wie törichte Auslaſſungen von der Kammertribüne
losgelaſſen. Denn Deutſchland iſt ja nicht bewaffnet, und er
braucht alſo nicht gleich mit Unbequemlichkeiten praktiſcher Art
zu rechnen. Die Selbſtzufriedenheit der Rede Muſſolinis wird
in den Sätzen, die ſich auf deutſche Angelegenheiten beziehen, zu
lichen Rechten, ſowie dem Fortſchritt der Ziviliſation ernſtlichen Scha= worden, daß man ſich in Deutſchland nie darüber täuſchen ſolle,
daß Muſſolini der hauptſächlichſte Kriegshetzer war, und daß er,
trotz aller Gegnerſchaft gegen Frankreich, niemals eine wirklich
fasciſtiſchen Kreiſe im Norden — vor allem die Anhänger des
Fascismus in Bayern — wie ſehr ſie ſich täuſchen, wenn ſie
jemals ihr Streben nach dem Wiederaufbau Deutſchlands, nach
einer Verbeſſerung der Verhältniſſe in Tirol erreichen könnten.
Muſſolini hat in üblicher propagandiſtiſcher Verdrehung der
Tat=
ſachen auf den Stahlhelmtag in Berlin exemplifiziert. Er hat
darauf hingewieſen, daß dort ein Schild im Zuge getragen
wurde, auf dem geſchrieben ſtand: Von Trieſt bis Riga‟. Er
renz wurden die beiden deutſchen Anträge vorgelegt, die dahin weiß ganz genau, was es beſagen will, wenn in einem Zuge von
120 000 Teilnehmern — und dieſe Zahl gibt er ſelbſt an —
irgend=
welche Schilder (hier ſogar nur ein „ominiöſes”)
mitgeſchleppt=
den Abkommen und Entſchließungen auch deutſche offizielle werden. Wenn man in Deutſchland die wahre Lage der Dinge
nach Plakaten in Italien beurteilen wollte, ſo müßte man alle
paar Tage Sturm läuten. Aber es paßte Herrn Muſſolini, ſich
Sie wurden teilweiſe überhaupt nicht angenommen, teilweiſe in gegenüber Deutſchland großſpurig zu gebärden und unter
Be=
rufung auf ein Plakat mit dem Säbel zu raſſeln. Weil
irgend=
ein junger Menſch ein Schild trägt, deſſen Sinn natürlich ganz
anders war, als er von Muſſolini umgedeutet wurde, wird die
italieniſche Rüftung in verzückten Worten geprieſen. „Die Flügel
unſerer Flugzeuge werden die Sonne über unſerem Lande
ver=
dunkeln. Wenn zwiſchen 1935 und 1940 Europa am Kreuzwege
ſtehen wird, dann wird Italien ſeine Stimme hören laſſen können
und ſeine Rechte ſchließlich anerkannt ſehen.”
Aber wenn’s darauf ankommt, ſo wird Italien auch ſofort
Krieg führen, nämlich wenn die Brennergrenze irgendwie in
Frage kommen würde. Hier aber bei der Beſprechung des
Süd=
tiroler Problems zeigt Muſſolini endlich ſein wahres Geſicht,
dasſelbe Antlitz, auf das ſchon oben hingewieſen wurde, der Blick
des Haſſes auf Deutſchland. Wer ſo töricht war, auf Grund
mancherlei Verſprechungen, die Muſſolini dem deutſchen
Bot=
ſchafter in Rom gegeben hat, an eine Erfüllung zu glauben, und
während insbefondere die gemäßigten Gruppen der Oppoſition ſtark an wer in der Schaffung der „Provinz Bozen” eine Erleichterung
Zahl verloren haben. Die Radikale Partei und der rechte Flügel der des Loſes der Südtiroler Deutſchen erhoffte, der erfährt jetzt
un=
geſchminkt, daß dieſe Neueinteilung der Provinzen nur gemacht
wurde, um das Deutſchtum beſſer und radikaler zerſtören zu
können. Man hört aber zugleich auch eine neue wunderſame
Seite 2
Dienstag, den 31. Mai 1927
Nummer 1:0
Mär. Bozen hat früher „Bolgiano” gehießen, alſo nicht, wie es
von den Italienern bisher umgetauft war: „Bolzano” Und
dieſes Bolgiano war immer eine italieniſche Stadt. Nur gegen
Ende des vorigen Jahrhunderts, in deſſen zweiter Hälfte, haben
die böſen Oeſterreicher dieſe italieniſche Stadt verdeutſcht, weil
ſie in Venetien vertrieben worden waren. Man habe in Bozen
alte Akten der Handelskammer entdeckt, die bisher verheimlicht
worden ſeien. Dieſe Akten ſeien auf italieniſch geführt worden.
Die Handelskammer von Bozen, die während einiger
Jahrhun=
derte die wichtigſte Behörde des Landes geweſen ſei, habe ſich
des Italieniſchen in ihrem Schriftwechſel bedient. Nun weiß
man zwar noch nicht, zu welcher Zeit dieſe Akten angelegt
wur=
den, man weiß nicht, ob es ſich nicht um eine italieniſche
Han=
delskammer handelte (jede fremde Handelskammer in einem
Lande bedient ſich natürlich ihrer Heimatſprache, ſo wird
ſelbſt=
verſtändlich in der deutſchen Handelskammer in Mailand deutſch
geſchrieben), man weiß auch nicht, wie weit dieſe Akten wirklich
vorhanden waren oder wie weit ſie „zufällig” gefunden wurden,
man weiß überhaupt bisher merkwürdigerweiſe noch gar nichts
Gehaueres über dieſen an ſich hiſtoriſch intereſſanten Fund, aber
eins iſt allgemein bekannt: die Sprache des Handels, vor allem
die Sprache des Geldverkehrs war im Mittelalter bis weit
hin=
ein nach Deutſchland italieniſch. Woher kommen denn die noch
heute gebräuchlichen Ausdrücke „Conto” „Contocorrent” „Agio”
„Disagio”, woher ſtammt denn der Ausdruck „Lombardieren”.
woher „Ultimo” und ſo fort? Der Geldverkehr Mitteleuropas
lag gar lange Zeit in den Händen der Venetianer oder Genueſen,
und im Hauſe Fugger in Augsburg wurde vielleicht auch
mancher Akt auf Italieniſch geführt. Eine Stadt wie Bozen aber,
die gegen Norden duich den Brenner iſoliert war und die
vor=
wiegend früher ihren Handel nach Süiden trieb, die ein
Um=
ſchlagsort für den großen Süd=Nord=Verkehr war, hat ſicher
vorwiegend in Italieniſch ihren Briefwechſel gehabt, ſchon weil
die Briefe nach Italien gingen. Damals war überhaupt, wie
geſagt, die italieniſche Sprache die Verkehrsſprache für den großen
Mittelmeerhandel. Gibt die Möglichkeit eines italieniſchen
Schrift=
wechſels einer Handelskammer in Bozen irgendwie auch nur
das geringſte Recht, die hiſtoriſchen Tatſachen auf den Kopf zu
ſtellen? Walter von der Vogelweide hat in der Sprache Dantes
gedichtet, und die bösartigen Tiroler oben in den Bergen um
Meran und am Jaufen haben nur unter dem Joch der
Habs=
burger ihr ſchönes Italieniſch vergeſſen? Andreas Hofer war
welſch und Bozen immer eine Hochburg der Italiener.
Man fragt ſich ſtaunend, bis zu welchem Grade der
Ver=
blendung die Machtpſychoſe einen Mann treiben kann. Aber
dieſer Mann iſt eben nur vielbeleſen, nicht aber gut unterrichtet.
Auf ihn wirken, wie ſo oft auf den Laien, die Zahlen der
Sta=
tiſtik und ſenſationelle, angebliche Entdeckungen, die gerade zu
einer netten Ueberſchrift im Sonntagsblatt langen dürften, als
brauchbare Wahrheiten. Wer aber derart von der Tribüne einer
Kammer ſpricht, der gibt eben nur Worte, und wenn es auch
elftauſend ſind.
Der Reichspräſident in Kiel.
Beſichtigung des Kieler Hafens.
Kiel, 30. Mai.
Geſtern abend traf der Reichspräſident in Kiel ein. Zum
Empfang hatten ſich der Vorſitzende des Provinziallandtages,
Dr. Todſen, der Oberbürgermeiſter Dr. Lüken, der
Polizeiprä=
ſident, die Präſidenten des Landesfinanzamts und des Oberſten
Landgerichts, der Generalſtaatsanwalt ſowie der Chef der
Marineleitung der Oſtſee, Vizeadmiral Dr. Raeder, eingefunden.
Dem Reichspräſidenten, der beim Landeshauptmann Wohnung
nahm, wurden bei der Fahrt durch die Stadt ſeitens einer
unge=
heuren Menſchenmenge, die ſich am Bahnhof und in den Straßen
angeſammelt hatte, lebhafte Huldigungen dargebracht.
Der Reichspräſident begab ſich heute morgen in Begleitung
des Reichswehrminiſters Dr. Geßler, des Chefs der
Marinelei=
tung, Admiral Zenker, ſowie des Chefs der Marineſtation,
Vize=
admiral Dr. Raeder, zur Truppenparade nach der Wik. Auf dem
Kaſernenhofe hatten die Marineteile der Standorte Kiel und
Friedrichshorſt, einſchließlich der Beſatzungen der ortsanweſenden
Schiffe und Fahrzeuge der Reichsmarine, ſowie die ehemaligen
Offiziere, Marinevereine und Kriegervereine Paradeaufſtellung
genommen. Der Reichspräſident ſchritt die Front ab und nahm
den Vorbeimarſch entgegen. Nach einer Parade wurde eine Fahrt
zur Prinz=Heinrich=Brücke und zum Nord—Oſtſee=Kanal
unter=
nommen. Hierauf ſtattete der Reichspräſident dem Großadmiral
Köſter und dem Stationschef kurze Beſuche ab und ging dann an
Bord der Stationsjacht „Nixe”, um eine einſtündige Fahrt durch
den Hafen zu machen. Sobald die Standarte des
Reichspräſi=
denten auf dem Waſſer erſchien, feuerten das Linienſchiff „
Schle=
ſien” und die Batterie Friedrichsort einen Salut von 21 Schüſſen.
Die Schiffe und Fahrzeuge im Hafen hatten über die Toppen
geflaggt.
Vom Tage.
Reichskanzler Dr. Marx hat dem Kardinal Staatsſekretär
Gaſparrk aus Anlaß des Goldenen
Prieſterjubi=
läums telegraphiſch ſeine herzlichſten Glückwünſche ausgeſprochen.
Die Münchener Führerkonferenz des Reichsbanners
hat beſchloſſen, an Stelle der verbotenen Kundgebung eine andere
Reichsbannerdemonſtration noch in dieſem Jahre in
München abhalten zu laſſen.
Zwiſchen der Deutſchen Poſtgewerkſchaft und dem
Reichsverband der Poſt= und Telegraphenbeamten
ſchweben Verhandlungen über eine Verſchmelzung
ſoweit die beamteten Mitglieder der beiden Verbände in Frage kommen.
Die Anfangs Juni in München ſtattfindenden Generalverſammlungen
ſollen über Annahme oder Ablehnung der Vereinigsvorſchläge
ent=
ſcheiden.
Der oberſte Rat der polniſchen Sozialdemokratiſchen
Partei hat beſchloſſen, gegen die gegenwärtige Regierung
in Oppoſition zu treten.
Die Neuwahlen zur Sobranje, die in Bulgarien
durch=
weg ruhig verlaufen ſind, haben zu einem Sieg der
Regierungs=
parteien geführt, die von insgeſamt 273 Mandaten 176 eroberten. Von
den 86 Sitzen der Oppoſition entfallen auf die Kommuniſten nur ſechs
Mandate.
Die griechiſch=jugoſlawiſchen
Handelsvertrags=
verhandlungen ſchreiten gut fort, ſo daß man mit der
Unter=
fertigung des Handelsvertrages für Ende Juni rechnet.
Der letzte griechiſche Miniſterrat beſchloß die endgültige
Errich=
tung eines griechiſchen Senats durch die Kammer bei einer
Senatorenzahl von 120 Senatoren.
Die bulgariſche Regierung hat eine Mitteilung der
Botſchafterkonfe=
renz erhalten, wonach die Militärkontrolle in Bulgarien beendet ſei.
Die Interalliierte Kontrollkommiſſion werde am 31. Mai zurückgezogen
werden.
Die amerikaniſche Geſandtſchaft in Bern hat dem
Völherbundsſekre=
tariat mitgeteilt, daß die Drei=Mächte=Konferenz der
großen Marineſtaaten (Vereinigte Staaten, Großbritannien
und Japan) am 20. Juni, nachmittags 4 Uhr, in Genf
beginnen werde.
In dem neuen Etat für die franzöſiſche Maring
ſind für Flottenrüſtungen 2,5 Milliarden Franken
ausgeworfen worden, eine Ziffer, die den vorjährigen Etat um
mehr als 700 Millionen überſchreitet und ſeit Jahren micht erreicht wurde.
Portsmouth erhielt geſtern den Beſuch eines
fran=
zöſiſchen Geſchwaders von acht Kriegsſchiffen. Zu Ehren der
Offiziere und Mannſchaften ſind zahlreiche Feſtlichkeiten geplant.
Gelegentlich von Wahlverſammlungen in Dublin kam
es zu einem aufregenden Zwiſchenfall. Als Präſident
Cos=
grave mit dem Juſtizminiſter eine Straße entlang ging, wurde eine
Rauchbombe gegen ſie geworfen. Die Polizei mußte mit Gummiknüppeln
gegen die Menge vorgehen.
Nach einer Meldung aus Teheran iſt die perſiſche
Regie=
rung mit Moſtifi el Mamulik als Miniſterpräſident
zurückgetre=
ten. Sie war ſeit 1926 im Amt.
In Sonora (Mexiko) iſt ein britiſcher Staatsangehöriger von ſeinen
mexikaniſchen Dienern ermordet worden,
Havas berichtet aus Bordeaux, daß der Präſident der
Re=
publik Liberia, King, geſtern früh dort angekommen iſt, um
einen Monat Erholungsaufenthalt in Frankreich zu genießchn.
Präſident King iſt alsbald nach Paris weiter gereiſt.
dins aus Hankau.
Fluch
der ruſſiſche Ratgeber der Kanton=Regierung, vor kurzem noch
der einflußreichſte Mann in Südchina, mußte jetzt angeſichts des
unaufhaltſamen Zuſammenbruchs der Hankau=Bewegung aus der
Stadt flüchten. Mit ihm haben auch andere ruſſiſche Agenten
Hankau verlafſen.
Kriſe in Aegypten.
Konflikt mit England. — Engliſche
Kriegs=
ſchiffe nach Aegypten unterwegs.
London, 30. Mak.
Ganz unerwartet ſind geſtern abend drei Schlachtſchiffe des
vor Malta liegenden engliſchen Mittelmeergeſchwaders nach
Aegypten in See gegangen. In engliſchen politiſchen Kreiſen ſieht
man in dieſer ziemlich überraſchenden Maßnahme der engliſchen
Admiralität einen Beweis dafür, daß in den Beziehungen
zwi=
ſchen England und Aegypten eine außerordentlich ſtarke
Span=
nung eingetreten iſt, die ihre Urſache in der Forderung des
ägyptiſchen Parlaments hat, den Sirdar, d. h. den britiſchen
Oberkommandanten der ägyptiſchen Armee, abzuſetzen. Der
bri=
tiſche Oberkommiſſar von Aegypten, Lord Lloyd, iſt dieſer
For=
derung ſofort entgegengetreten und hat dem ägyptiſchen
Pre=
mierminiſter erklärt, die britiſche Regierung halte daran feſt, daß
auch in Zukunft der Poſten des Sirdar von einem britiſchen
Offizier ausgefüllt werden müſſe. Dieſe Erklärung ſcheint
keines=
wegs dazu beigetragen zu haben, die vorhandene Spannung zu
beſeitigen. Wie verlautet, hat Lord Lloyd nach London berichtet,
daß für die britiſchen Intereſſen in Aegypten Gefahr beſtand, und
daß es daher zweckmäßig ſei, Maßnahmen zum Schutze des
eng=
liſchen Lebens und Eigentums vorzunehmen. Daraufhin iſt die
Entſendung der drei Schlachtſchiffe nach Aegypten erfolgt. In
engliſchen politiſchen Kreiſen hält man die Lage für ernſt,
beſon=
ders, falls die ägyptiſche Regierung auf ihrem Standpunkt
ver=
harren würde.
Die antiengliſche Bewegung.
EP. London, 30. Mai.
Die Blätter berichten von einer drohenden umfangreichen
anti=engliſchen Bewegung in Aegypten. Dort laufe das Gerücht
um, daß die engliſche Regierung Maßnahmen getroffen habe, um
jeden Verſuch des ägyptiſchen Kabinetts zu unterbinden, den
eng=
lichen Einfluß in der ägyptiſchen Armee einzuſchränken. Die
ägyptiſchen Extremiſten ſuchten die öffentliche Meinung
beſon=
ders gegen den engliſchen Oberkommiſſar Lord Lloyd
aufzuwie=
geln. — Dem ägyptiſchen Premierminiſter ſei heute ein
Memo=
randum der engliſchen Regierung überreicht worden, worin dieſe
ihre Anſicht zum ägyptiſchen Armee=Reformprojekt darlege. Die
drei Panzerkreuzer „Bernham” „Royal Sovereign” und „
Ma=
laga” werden am Mittwoch in den ägyptiſchen Gewäſſern
er=
wartet. In gutunterrichteten Londoner Kreiſen erklärt man, daß
Zaghlul Paſcha hinter der anti=engliſchen Bewegung in
Aegyp=
ten ſtehe und befürchtet, daß die nationaliſtiſchen Extremiſten die
neue Kriſe zum Anlaß nehmen könnten, die Feindſeligkeit der
ägyptiſchen Bevölkerung gegen England wieder zu beleben.
Franzöſiſche Offenſive in Marokko.
Nach einer Meldung aus Rabat haben die Franzoſen ihne
geplante Offenſivbewegung in der Gegend von Wezzan damit
begonnen, daß ſie nach Artillerievorbereitung das Bergmaſſiv
der Beni Lauja beſetzten. Den Berichten zufolge ging der
Vor=
ſtoß weit über die geſteckten Ziele hinaus. Die Franzoſen hätten
die Gegner überraſcht und nach lebhaften Kämpfen, in denen ſie
nur geringe Verluſte erlitten hätten, den ganzen Stamm der
Beni Faglu zur Unterwerfung gezwungen. Die aufſtändiſchen
Beni Meſtara ſeien auf der Flucht begriffen und ſuchten
Zu=
flucht bei den Beni Medraſſen, die ſpäter von den Franzoſen
angegriffen werden ſollten. — Die ſpaniſche Kolonne Capaz
rücke gleichzeitig auf El Tlela im Gebiet der Beni Achmed vor,
wo wahrſcheinlich die Vereinigung der franzöfiſchen und
ſpani=
ſchen Truppen vollzogen werde.
Heſſiſcher Landtag.
Frau Abg. Balſer bittet uns um Aufnahme folgender
Zuſchrift:
Nach Ihrer Berichterſtattung in Nr. 145 Ihres geſchätzten
Blattes teilen Sie mit, daß ich bezüglich des Verhältniſſes der
Lehrer= und Lehrerinnenſtellen eine Fünftelung für die
Lehre=
rinnen verlangt hätte. Ich habe in meinen Darlegungen
aus=
drücklich gegen dieſe Fünftelung geſprochen und dem Hauſe einen
erneuten Antrag unterbreitet, der als Regelung für die
Volks=
ſchulen folgendes verlangt:
Für die Landbezirke ſollen die Lehrerinnenſtellen mindeſtens
ein Fünftel der Geſamtſtellen betragen, in den Städten
min=
deſtens ein Drittel, und an reinen Mädchenſchulen ſollen bis zwei
Drittel der Stellen mit Frauen beſetzt ſein.
Außerdem habe ich mich über die Akademiſierung der höheren
Mädchenſchulen, die Frau als Rektorin und Direktorin verbreitet
und beſonders die Wünſche der Nichtlehrerinnen, der Mütter,
klargelegt.
*Die zwölf beſten Bücher.
Ein Preisausſchreiben.
In dem Jahrzehnt des Kreuzworträtſels muß ſchon einer
Kopf ſtehen (ſ. Buchhandlung Schroth), wenn er etwas für das
Buch, dem es bekanntlich ſchlecht geht, tun will. Der Geiſt der
Zeit ſucht ſeine Befriedigung im „Magazin‟. Der Buchhändler=
Börſenverein begeht in dieſem Kampf neue Wege, indem er vor
einigen Monaten alle Freunde des Buches zu einem
Preis=
ausſchreiben folgenden Wortlauts aufrief: „Welche 12 Bücher
aus der Zeit der letzten drei Geſchlechter gehören in die
Haus=
bücherei jedes gebildeten Deutſchen?‟ Die Frageſtellung iſt
zwar ſchief; denn ſie vergißt die Umſchichtung unſeres Volkes
und die auch wirtſchaftlich, beruflich und bildungsmäßig
be=
dingte unterſchiedliche Haltung zu dem geiſtigen Gut einer Nation.
Aber ihr Ergebnis, aus 728 Einſendungen zuſammengefaßt,
bildete eine ſo anregende und anziehende Lektüre; viel
ſympa=
thiſcher als die immer einſeitige Literaturgeſchichte, weil in den
preisgekrönten Antworten von ganz verſchiedenen Ebenen her
vorgetragene Meinungen ſo begründet werden, daß Jeder, wie
aus einer bewegten Unterredung mit freundlich=ſachlichen
Men=
ſchen, etwas zur eigenen Klärung und Feſtigung gewinnen kann.
Man darf dieſe Frage nicht etwa mit der nach dem
meiſt=
geleſenen Buch verquicken; dieſes iſt von Zeitſtrömungen,
Moden, Tageslaunen und anderem abhängig. Dagegen werden
ſich aus dem geiſtigen Gut einer Nation immer Werte
heraus=
heben, die, je mehr wir Diſtanz zu ihnen gewinnen, als
unver=
rückbarer Schatz Verehrung und Verbreitung finden, weil das
Ewig=Menſchliche in ihnen am reinſten zu einer Harmonie mit
dem Eöttlichen geſtaltet iſt.
Man muß Bücher um ſich haben. Jeder von uns braucht
ſie als Freunde, mehr noch als ewig=ſtarke Energiequellen,
die uns für den Alltag ſpeiſen.
Das gute Buch verlangt aber auch ſchöne Form. Schrift
und Satzbild, Format und Papier, Druck und Einband müſſen
mit dem Inhalt des Buches zuſammenklingen. Wenn z. B. Otto
Pfaff, ein Verfechter der neuen Sachlichkeit, die drei Bände
von Dantes „Göttlicher Komödie ſo bindet, daß das Vorſatz des
Bandes Hölle ſchwarz, des Bandes Fegfeuer orange und des
Bandes Paradies blau iſt, ſo ſcheint das eine Kleinigkeit, faſt
be=
deutungslos. Aber wie hilft ſie, den Inhalt des Buches in die
gemäße Form zu bringen!
Worin liegt nun der Wert der preisgekrönten Antworten,
die für ein billig Geld (20 Pfg.) wohl durch jede gute
Buch=
handlung zu haben ſind?
Da möchte einer ſeiner Frau oder einem kleinen Kreis lieber
Menſchen etwas vorleſen, was für den Alltag Kraft, Mut und
Hoffnung verleiht. Ein anderer will ſich in ſein Häuschen ein
Bücherbrett mit ein paar guten Büchern darauf zimmern, daß
ſeine Kinder daran gedeihen. Und ein Dritter möchte in ſeine
gewollte Einſamkeit das retten, worin ſich deutſches Geiſtesleben
ſeit Goethes Tod dokumentiert, immer vorausgeſetzt, daß er in
ſeine Kiſte Goeihe und Schiller und das Beſte, was aus dem
älteren deutſchen Schriftum noch lebendig iſt, eingepackt hat, und
gegenüber einer Zeit höchſter techniſcher Steigerung die
Ewig=
keitsbedeutung der Dichtung manifeſtiert ſehen möchte, nämlich
„ſprachlich einmaliger, wahrer und tiefer und dabei ſymboliſch
geſtalteter Ausdruck unſeres aus der Vergangenheit durch die
Gegenwart in die Zukunft gelebten geiſtigen und phyſiſchen
Lebens zu ſein.”
Da bedauert ein Bibliothekar, daß ſeine wertvollſten Bücher
in einer Stadt von 80000 Menſchen im Magazin verſtauben, und
vergißt, daß auch er Wege zum Buch ebnen könnte, wenn er
zu=
ſammen mit Buchhändlern und Bücherfreunden durch kleine
auf=
ſchlußreiche Streifen in die Welt des Buches manchem von uns
das Sichzurechtfinden in dem erdrückenden Wirrwarr der Zeit
erleichtern wollte.
Alle finden in der einen oder andern dieſer preisgekrönte
Arbeiten aus der Zahl 728 Einſendungen des In= und
Auslande=
eine Antwort; mag der Wert der Arbeiten ſonſt auch noch
problematiſch ſein, jeder wird deshalb in ihnen eine Antwo
finden, weil hier die Beziehung zum gelebten Leben deut
lich wird; weil Menſchen verſchiedener Schichten und Berufe au
ihrem Werdegang heraus etwas zu ſagen haben und es begrüt
den. Man wird dadurch wirkſam und packend auch zur Aus
einanderſetzung mit Werken veranlaßt, die wir bisher vielleic
nur dem Namen nach kannten, ohne daß ſie zu Stationen
unſere=
perſönlichen Lebens geworden waren.
Da merkt man plötzlich, daß, als wir noch die Zeit um uns
ſo ganz ergeben und poſitiv beſtaunten, ein großer Mann, ganz
in der Stille, die Anzeichen der neuen Zeit ſpürte und letzten
Ausdruck für unſer Weh, unſere Sehnſucht und unſeren
ver=
lorenen Glauben fand, wie etwa Stefan George. Da
ſchreibt z. B. ein Rheinländer: „Die zentrale Bedeutung
Friedrich Nietzſches und Stefan Georges muß hier mehr
voraus=
geſetzt als begründet werden. Sie beruht darauf, daß ſie beide
die Wende und damit für Deutſchland und darüber hinaus unſere
fragliche Zeit verkörpern. Beide ſtoßen auß der Gebundenheit
alter Tradition — Nietzſche der proteſtantiſch=
wiſſenſchaftlich=
muſikaliſch=moraliſchen, George der katholiſch=blutmäßig=
geſtalt=
haft=ſakralen — vor zur Verkündigung des neuen Reiches. Sie
ergänzen ſich: Nietzſche den Zwang alter Tafeln zerbrechend bis
zur Selbſtvernichtung, George alles Lebendige dieſer zerbrochenen
Welt und die lebenwollende Zukunft zugleich in geſättigter
Ge=
genwart rettend. So birgt er da, wo Nietzſche den Boden
be=
reitete, den Keim neuer Sprache.”
Oder Dr. Pflug aus Kaſſel: „Die von Nietzſche
begon=
nene ſchöpferiſche Erneuerung unſerer Sprache erreicht einen
Höhe=
punkt in George, deſſen „Stern des Bundes” weniger um ſeiner
geiſtigen Haltung als um ſeiner ſprachlichen Konzentration willen,
die unſerem Lebensgefühl entſpricht und ſeines ſtrengen
Form=
willens gewählt wurde. Gegenüber dieſer Bewegung, die
be=
ſonders bedeutſam dadurch ift, daß unſere Zeit unter Geſtalt= und
Maßloſigkeit leidet, kommt eine ganz andere Bewegung in der
Arbeiterdichtung zum Ausdruck. Neu iſt hier das
dich=
teriſche Verhältnis zur Werkwelt und Gegenwart. Keiner hat
mit der Seele des Arbeiters unſer Schickſal in ſeinem Gang von
Krieg zu Umſturz — Wiederaufbau — Werkvolkſein mit neuen
ſprachlichen und mit einer bei allem Realismus gläubigen
Hal=
tung ſo geſtaltet wie H. Lerſch in ſeinem „Menſch im
Eiſen”. Noch elimentarer werden in Engelkes „
Rhyth=
mus des neuen Europa” die Kräfte des Blutes, der Erde
und der Arbeit ſeeliſch belebt und auf eine andere Ebene
geho=
ben. Das Erbe des gefallenen Dichters weiſt viſionär auf die
kosmiſche Weite des Raumes hin, in dem die Völker Europas
leben werden.”
Ueberblickt man das Ergebnis des Preisausſchreibens rein
zahlenmäßig, ſo ergibt ſich eine intereſſante Reihe von
Favori=
ten. Unter den Autoren, die mehr als hundertmal genannt
werden, finden wir Gottfried Keller 387 mal, Guſtav Freytag
375 mal, Bismarck 333 mal, Nietzſche 274 mal, Wilhelm Raabe
273 mal, Theodor Storm 221 mal, Friedrich Hebbel 219 mal,
Gerhart Hauptmann 204 mal, Fritz Reuter 197 mal, Viktor
Scheffel 194 mal, Thomas Mann 177 mal, Wilhelm Buſch
160 mal, Mörike 132 mal, Stifter 132 mal, Löns 129 mal, C. F.
Meyer 113 mal, Kügelgen 110 mal, Fontane 102 mal.
Die mehr als hundertmal genannten einzelnen Werke
ſind: Gedanken und Erinnerungen 299 mal, Zarathuſtra 240 mal,
Der grüne Heinrich 217 mal, Soll und Haben 180 mal, Ekkehard
176 mal, Ut mine Stromtid 157 mal, Der Hungerpaſtor 139 mal,
Bilder aus der deutſchen Vergangenheit 132 mal, Die
Budden=
brooks 118 mal, Wilhelm Buſch, Hausſchatz 115 mal, Die Leute
von Seldwyla 104 mal.
Natürlich iſt eine ſolche zahlenmäßige Feſtſtellung mit
Vor=
ſicht und Zurückhaltung hinzunehmen, zumal die Favoriten nur
bis 75 Prozent die einzelnen Liſten jeweils füllen. Aber es iſt
doch intereſſant, daß z. B. Adalbert Stifter, der unſerem
raſenden Emporkömmlingstempo von „14” gar nicht lag, an vier=
Nummer 130
Dienstag, den 31. Mai 1927
Seite 3
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Der Fall Wirth.
Der Beſchwerdebrief des Reichskanzlers.
Der Reichskanzler hat den Inhalt ſeines Briefes an ſeinen
Frraktionskoklegen Dr. Wirth wegen deſſen an Entgleiſungen
richer Königsberger Rede nicht verheimlichen können.
Weſent=
lihe Teile aus dem Schreiben werden jetzt in einem Berliner
Abbendblatt veröffentlicht, die nach unſeren Informationen mit
dem, was in dem Originalſchreiben geſagt wird, inhaltlich
über=
emſtimmen. Darnach ſtellt der Kanzler feſt, daß ſowohl beim
Torſtand der Zentrumspartei, wie bei dem interfraktionellen
Auisſchuß, insbeſondere von den Mitgliedern der
Deutſchnatio=
halen Volkspartei, und bei ihm Beſchwerden erhoben worden
ſirid. Weiter hat Herr Marx ausgeführt, er müſſe für den Fall,
daß Dr. Wirth die Preſſemeldungen als richtig anerkenne, zu
ſeinem Bedauern im Intereſſe des Anſehens und der Würde der
Zentrumspartei die ihm erforderlich erſcheinenden Maßnahmen
e greifen. Wie erinnerlich, hat Dr. Wirth in ſeiner
Königs=
herger Rede vor dem Reichsbanner den amtierenden
deutſch=
hationalen Miniſtern Geſinnungslumperei vorgeworfen. Auch
oHne die bei dem Kanzler eingereichten Beſchwerden hätte ſich
d eſer natürlich veranlaßt geſehen, ſich an Dr. Wirth zu wenden.
an gut unterrichteten Kreiſen nimmt man aber an, daß dieſe
Angelegenheit zu ſcharfen Kämpfen innerhalb des Zentrums
frhren wird. Für Donnerstag abend iſt der Parteivorſtand nach
Berlin einberufen worden, der ſich mit dem Fall beſchäftigen
ſoll. Wie er entſcheiden wird und was er unternehmen will,
peiß man jetzt noch nicht.
* Zentrum und Sozialdemokratie.
Der Ausgang des Kieler Parteitages der Sozialdemokraten,
vor allem die angenommenen Reſolutionen, in denen ganz offen
bre ſozialdemokratiſchen Netze nach der chriſtlichen Arbeiterſchaft
aisgeworfen werden, hatten mehrere Tage hindurch dem
Zen=
talorgan des Zentrums, der „Germania”, die Stimme
ver=
ſchlagen. Dafür beſchäftigte ſich die Rechtspreſſe deſto
aus=
gebiger mit dieſer Angelegenheit, was nun endlich von dem
Zentrumsblatt benutzt wird, um von ſich aus unter der
Ueber=
ſcrift „Wir und die Sozialdemokratie” zu den Ergebniſſen des
Kieler Parteitages Stellung zu nehmen. Dieſer Artikel, von
Hi und „M dem man nicht weiß, ob er lediglich eine Redaktionsarbeit
dar=
ſiellt oder, was vielleicht nicht ganz unwahrſcheinlich iſt, nach
Richtlinien der Reichstagsfraktion geſchrieben iſt, iſt außerordent=
Bung in Ac lrh intereſſant. In dem Artikel wird nämlich feſtgeſtellt, daß
echtremiſten9 nach den Kieler Ergebniſſen die Sozialdemokratie für das
Zen=
indeligkeit R tum koalitionsfähig iſt. Um dieſe Feſtſtellung herum wird dann
beleben / uriterſucht, welche Gefahren dem Zentrum von
ſozialdemokra=
tſcher Seite drohen und wie ihnen begegnet werden kann.
Da=
bei iſt die Abneigung des Artikelſchreibers gegen die
Zuſammen=
g beit mit den Deutſchnationalen unverkennbar. Er kommt dann
Franzoſen R zu dem Schluß, die Zentrumsfraktion iſt eine loyale Koalitions=
Wezan dah partnerin, aber ſie hat keine Veranlaſſung, dieſer Koalition zu=
8 Bergwale liebe irgend ein Opfer zu bringen, das ſie bei den nächſten
Wah=
ging der 9) lin teuer bezahlen müßte. Man ſcheint alſo tatſächlich zu
be=
zoſen hu färchten, daß die Zentrumsarbeiterſchaft in das ſozialiſtiſche
Lager abgleitet, deswegen die Feſtſtellung, die Sozialdemokratie
ſfi koalitionsfähig, weil man glaubt, auf dieſe Weiſe den eigenen
Reſitz zu retten. Man wird abzuwarten haben, was die
deutſch=
nmtionale Preſſe hierauf zu erwidern hat; denn auch dieſer
Ar=
züt tXel läßt zwiſchen den Zeilen erkennen, daß die Koalition mit
den Deutſchnationalen nur Mittel zum Zweck iſt. Sind erſt
ein=
wal Schulgeſetz und Konkordat unter Dach, dann wird man
weiterſehen, was die deutſchnationale Unterſtützung dem Zentrum
noch wert iſt.
Die wirtſchaftlichen Spitzenverbände gegen
die Erhöhung der Poſigebühren.
Gegen die beabſichtigte Gebührenerhöhung haben die
wirt=
ſSaftlichen Spitzenverbände, nämlich der Zentralverband des
Deutſchen Bank= und Bankiergewerbes, der Deutſche
Induſtrie=
ud Handelstag, der Deutſche Landwirtſchaftsrat, die
Haupt=
gemeinſchaft des Deutſchen Einzelhandels, der Reichsverband der
deutſchen Induſtrie, der Reichsverband der Privatverſicherungen,
der Reichsverband des deutſchen Handwerks, der Verein
deut=
ſHer Spediteure und der Zentralverband des deutſchen
Groß=
hundels, dem Reichspoſtminiſter gegenüber in einer
Be=
ſchwerde Stellung genommen, in der die ſchwerſten
Be=
deenken betont werden, die gerade jetzt in einem Zeitpunkt, in
dem die Wirtſchaft ſich langſam zu erholen beginnt, dagegen
ſprechen, dieſer Entwicklung durch die geplante Erhöhung der
Poſtgebühren entgegenzuwirken und eine neue ſehr ſchwere,
1Srigens ungleich wirkende Laſt auf alle Zweige der Wirtſchaft
zu legen.
Wiederaufnahme des Ermittelungsverfahrens
gegen Leutnant Krull.
Berlin, 30. Mai.
Gegen den Leutnant a. D. Ernſt Krull iſt vom
Unter=
ſuchungsrichter von neuem das Ermittelungsverfahren in der
Mordaffäre Roſa Luxemburg eröffnet worden. Bereits 1921 und
1924 war bekanntlich ohne Erfolg eine Unterſuchung wegen
Mit=
wirkung an dem gewaltſamen Tode der Frau Roſa Luxemburg
eingeleitet worden. Das dritte Verfahren iſt in Fluß gekommen,
weil der Verdacht aufgetaucht iſt, daß Krull in den letzten
Ver=
fahren die Akten gefälſcht hat. Es wird behauptet, daß Krull
die Akten von dem damaligen, inzwiſchen verſtorbenen
Unter=
ſuchungsrichter zur Einſichtnahme in die Gefängniszelle gegeben
worden ſeien. Der beſchuldigte Krull, der ſich gegenwärtig in
Tegel in Strafhaft befindet, ſoll behaupten, daß die Abfertigung
der falſchen Akten mit Wiſſen des Oberregierungsrates
Mühl=
eiſen vom Miniſterium des Innern erfolgt ſei, daß dieſer ihm
ſogar zu dieſem Zweck eine Schreibmaſchine ins Gefängnis
ge=
ſchickt habe. Rechtsanwalt Bahn, der die Verteidigung von Krull
führt, hat dringend die Beſchleunigung dieſes dritten
Ermitte=
lungsverfahrens beantragt, damit die Luxemburg=Affäre, ſoweit
ſie Krull betreffe, zum Abſchluß gebracht werde. Krull beſtreitet
jede Schuld an dem Morde und ſucht die Aktenfälſchung als eine
Arbeit im Auftrage gewiſſer Kreiſe hinzuſtellen, die ein Jutereſſe
haben, die Spuren zu verwiſchen.
20. Geburtstag des Papſtes
Papſt Pius XI.,
deſſen 70. Geburtstag am 31. Mai in der ganzen Welt feſtlick
begangen wird.
Miniſierpräſident Braun an den Papſt.
Wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, hat der
preußiſche Miniſterpräſident Braun an den Papſt folgendes
Telegramm geſandt: „An Euer Heiligkeit 70. Geburtstag
gedenke ich, zugleich namens des preußiſchen Staatsminiſteriums,
beſonders gern der freundſchaftlichen Beziehungen des
preußi=
ſchen Staates zum Apoſtoliſchen Stuhl, und gebe dem
aufrich=
tigen Wunſche Ausdruck, daß es Euer Heiligkeit vergönnt ſein
möge, noch viele Jahre zum Segen der katholiſchen Kirche und
zur Befriedung der Völker zu wirken.”
Die Kämpfe in China.
Peking in Gefahr.
London, 30. Mai.
Nach einer Meldung aus Schanghai haben chineſiſche
Sol=
daten engliſche Jachrſchiffe beſchoſſen, die auf dem Jangtſekiang
ein Jachtwettrennen veranſtaltet hatten. Mehrere Schiffe
wur=
den getroffen, jedoch niemand verletzt. Das Rennen wurde
ab=
gebrochen, und die Jachtſchiffe kehrten unter Bedeckung eines
amerikaniſchen Kanonenbootes nach Schanghai zurück. — In
Schanghai werden die Verteidigungsvorbereitungen in der
aus=
ländiſchen Konzeſſion im Hinblick auf die für heute
angekündig=
ten großen fremdenfeindlichen Demonſtrationen fortgeſetzt.
Der Korreſpondent des „Sunday Worker” in Hankau
be=
richtet, das Schickſal Pekings dürfte ſich wahrſcheinlich ſchon in
wenigen Tagen eutſcheiden. Die großen Kämpfe zwiſchen den
Nord= und Südtruhren dauerten in der Provinz Honan an. Vom
Ausgang dieſer Schlacht werde es abhängen, ob der Vormarſch
der Kantoneſen nach Norden, wieder ebenſo ſiegreich werden
könne wie vor der Spaltung der Kuomintang in zwei Flügel.
Der Korreſpondent dementiert die Meldung, wonach die Hankau=
Armee dieſer Tage eine ſchwere Niederlage erlitten habe. Der
Vormarſch der Kantoneſen nach Norden veranlaſſe die Behörden
in Peking bereits, ſich auf jede Eventualität zu rüſten. Die
eng=
liſchen Behörden beabſichtigen, Verſtärkungen nach Tientſin zu
ſenden, und auch die Amerikaner hätten Weiſungen gegeben, ihre
dortige Garniſon zu vermehren.
Erfolge der ſüdchineſiſchen Armeen.
EP. London, 30. Mai.
Die Meldungen aus Schanghai beſtätigen, daß die
ſüdchine=
ſiſchen Truppen auf ſchnellem Vormarſch nach dem Norden
be=
griffen ſind und Peking bedrohen. Der Vormarſch Tſchiang
Kai=ſcheks in der Provinz Anhwei dauert an. Es wird
ge=
meldet, daß ſich ſeine Truppen der ewa 100 Kiloweter nördlich
von Pukau gelegenen Stadt Mingbwan bemächtigt haben. Eine
andere ſüdchineſiſche Armee ſei in Tengpu eingerückt und habe
dort bedeutendes Eiſenbahnmaterial erbeutet. — Ein Angriff der
Nationaliſten auf den wichtigen ſtrategiſchen Punkt Sutſchau=Fu
ſtehe unmittelbar bevor. Tſchiang Kai=ſchek habe den Yangtſekiang
überſchritten, um perſönlich die Leitung der Operationen zu
über=
nehmen. — Der ruſſiſche General Gallin erklärte einem Vertreter
der „Britiſh United Preß” die beiden ſüdchineſiſchen Regierungen
hätten ihre politiſchen Meinungsverſchiedenheiten beigelegt und
ſich zu gemeinſamem Vorgehen entſchloſſen. Sie hofften, in
wenigen Wochen Peking zu nehmen. Tſchangt Tſo=lin habe einen
ſchweren Fehler begangen, als er ſeine Truppen gegen den
Yangtſekiang vorgeſchoben habe, und er wüſſe froh ſein, wenn er
ſie wieder heil in die Mandſchurei zurückbringe.
Eine Marſchall=Konferenz in China. — Ein
japaniſcher Vermittlungsvorſchlag.
„Daily Telegraph” veröffentlicht eine Meldung ſeines
Korreſponden=
ten in Tokio, daß die japaniſche Regierung den Marſchall
Tſchang Tſo=lin aufgefordert habe, ſich auf Murden
zurückzuziehen und während eines Waffenſtillſtandes mit
Mar=
ſchall Feng und General Tſchiang Kai=ſchek eine Zuſammenkunft zu
ver=
anſtalten, um eine politiſche Neuordnung in China vorzunehmen. Die
Beſchlüſſe der Konferenz würden dann von Japan, England, Amerika,
Frankreich und Italien, die bereits während der Konferenz als
Ver=
mittler wirken könnten, zu ratifizieren ſein.
Japans Eingreifen in China.
Nach einer Kabelmeldung hat das Eingreifen der Japaner
in China geradezu ſenſationell gewirkt. Es hagelt förmlich
chine=
ſiſche Proteſte gegen die japaniſchen Truppenſendungen. In
Schanghai finden große Proteſtumzüge, Maſſenverſammlungen
ud zeiteiſe Arbeitseinſtellungen ſtatt, jedoch werden Unruhen
nicht erwartet, da die Vorſichtsmaßnahmen des engliſchen
Mili=
tärs ſehr umfaſſend ſind. Man ſpricht viel von einem
kommen=
den engliſch=japaniſchen Bündnis, von dem wan als weitere
Folge einen neuen japaniſchen Krieg gegen
Ruß=
land erwartet und weiterhin eine Aufteilung des chineſiſchen
Marktes zwiſchen England und Japan.
Eine Erklärung Tſchiang Kai=ſcheks.
General Tſchiang Kai=ſchek hat eine Erklärung veröffentlicht,
die 32 grundſätzliche Forderungen enthält. U. a. die ſofortige
Räumung Chinas von allen ausländiſchen Truppen und
Kriegs=
ſchiffen, Rückgabe ſämtlicher Konzeſſionen und Zollautonomie.
Tſchiang Kai=ſcheks Truppen ſollen im weiteren Vordringen gegen
den Norden begrifſen ſein.
z hnter Stelle vor Löns und Fontane ſteht. Wird da nicht
das Verlangen wach, auch zu Stifter zu kommen, wenn z. B. ein
& tuttgarter ſchreibt: „Gleich ihm iſt Adalbert Stifters
„Machſommer” eins der herrlichſten Bücher, und es war ja kein
6 eringerer als ſchon Nietzſche, der ihm die fünf beſten
Proſa=
beicher zuzählte. Auch hier hat die Nation ein Verſehen oder
ern Mißverſtehen und Verkennen gutzumachen. Wieder iſt es die
ernzigartige, edle, menſchliche Haltung, die dieſes Buch
heraus=
hebt aus ſeiner Zeit, aus allen literariſchen Verkettungen und
9 erknüpfungen, wieder die wunderbare, hier helleniſch=antikiſch
berkläre Deutſchheit, die dieſes Werk zu einem ausgezeichneten
mracht. Hier iſt der Ausklang, der Herbſt, der Nachſommer
unſe=
rer großen deutſchen Epoche verklärt . . müde liegt ſchon
vergol=
dender Glanz des Abends über Menſchen und Landſchaft. Aber
Menſchen und Landſchaft, ein kleiner Kreis in ſeiner Welt, ſtellen
den Kern einer unſichtbaren Nation dar, ſind Träger jener
höch=
ſieen deutſchen und menſchheitlichen Kultur, deren teilhaft zu
wer=
den wir uns immer bemühen wollen. Darum iſt heute dieſes
Bruch mehr als eine große Dichtung, mehr als ein edles,
menſch=
heitlich erfülltes Dokument, mehr als das Gefäß einer ganz und
gar muſikaliſch erfüllten, von feinſter Melodie umzogenen
Sprache . . . dieſes Werk iſt ein Werk der Erziehung zur
Hu=
manität.”
Welche Stellen man immer aus den preisgekrönten
Antwor=
teen herausgreifen mag, ſie werden beſtimmt anregen und beim
Suchen nach dem wertvollen Buch Führer und Berater ſein
können.
* Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Montag, den 30. Mai.
Ariadne auf Naxos.”
Oeper von H. v. Hofmannsthal, Muſik von R. Strauß.
Im Mittelpunkt des Intereſſes des heutigen Abends ſtand
deer Gaſtdirigent Richard Strauß, deſſen Mitwirkung der
gllänzenden Aufführung ein feſtliches Gepräge gab. Wer eine
ſogenannte Senſation erwartete, wurde freilich enttäuſcht. Hier
ſpand ein ausgereifter Meiſter am Pult, in und über ſeinem
eigenen Werk, und dirigierte dieſe überirdiſch ſchöne Muſik als
ülberlegener Führer unſeres prachtvoll ſpielenden Orcheſters mit
ſtener feinen Sachlichkeit, der Ruhe und Schlichtheit des
abge=
kärten Meifters. Der berühmte Komponiſt war den ganzen
Abend über Gegenſtand warmer Ovationen und mußte zum
Schluß im Kreis aller vortrefflichen Mitwirkenden unzählige
v. H.
Male danken.
* „Neues Bauen.”
Vortrag des Stadtbaurates Ernſt May, Frankfurt a. M.
Stadtbaurat Ernſt May, der Leiter des Bauweſens der
Stadt Frankfurt a. M., der geſtern auf Veranlaſſung der
Bücher=
ſtube Bodenheimer über „Neues Bauen” ſprach, iſt noch
jung. Zum mindeſten erweckte er dieſen Eindruck; denn er
brachte für ſeinen Vortrag alle Vorzüge und alle Schwächen der
Jugend mit, als da ſind Temperament, Stoßkraft, ſtarke
Selbſtüberzeugung und ebenſo ſtarke Unterſchätzung der aus der
Vergangenheit ſtammenden Werte.
Wie jeder ſchwungvolle Idealiſt in ſeiner Jugend, ſo glaubt
auch E. May, an einer Wende der Kultur zu ſtehen. Die
Um=
wandlung auf geiſtigem Gebiete verdanke die Menſchheit dem
Weltkriege; dieſe Wandlung lehre zwiſchen echt und unecht
unter=
ſcheiden. Daß auch frühere Generationen und gerade die
Gene=
ration um 1900 in der Kunſt den Kampf zwiſchen echt und unecht
geführt hat, ſagt May nicht.
Die Wandlung ſpielt ſich für May als Architekten auf dem
Gebiet des Städtebaues ab, und zwar im beſonderen oder
eigentlich ausſchließlich im Bau der Großſtadt. Der Drang der
Bevölkerung nach der Großſtadt iſt unwiderſtehlich. Schon ſeit
einiger Zeit erſtrebt man eine planmäßige Auflockerung der
Groß=
ſtädte durch Gartenſtädte. Daß Schönes auf dieſem Gebiete
ge=
leiſtet worden iſt, gibt May zu. Er will den Begriff der
Groß=
ſtadt neu geſtalten, indem die Erweiterungsbezirke vom Kern
los=
gelöſt und dunh raſche Verkehrslinien mit ihm verbunden
wer=
den. In den neuen, auf billigem Baugelände errichteten
Vor=
orten oder „Siedlungen” ſollen an die Stelle der Mietkaſernen
niedrige Häuſer, und zwar möglichſt Einfamilienhäuſer treten;
ein bekannter, vernünftiger Gedanke!
In ſeinen Siedlungen wendet May das Reihenhaus
mit den typiſierten Wohnungen an. Hier ſetzen erhebliche
Be=
denken ein. Als Behelf in ſchlimmſter wirtſchaftlicher Not könnte
man die Reihenhäuſer vielleicht billigen: keineswegs aber kann
man ſie als erſtrebenswertes Ziel anerkennen. In jedem Haus,
in jeder Wohnung ſoll ſich nach Möglichkeit die Individualität
des Bewohners ausdrücken oder ihr wenigſtens Spielraum
ge=
geben ſein. Die Typiſierung oder Amerikaniſierung der Häuſer
in den langen Re=hen macht den Menſchen zu der Nummer, die
ſein Haus trägt. Man muß die Siedlungen Mays geſehen haben,
um beurteilen zu können, wie wenig dieſe uniformen Hausreihen
in die leichtgeſchwungene, weiche Taunuslandſchaft paſſen!
Zuſtimmen dagegen kann man in vielen Punkten den
Dar=
legungen Mags über die innere Einrichtung der Wohnung.
An die Stelle der üprigen Mackart=Sträuße und der verſtaubten
Plüſchmöbel ſoll eine einfache Sachlichkeit treten. Nur iſt zu
be=
denken, daß dieſe Forderungen ſchon vor zwanzig und dreißig
Jahren von Riemerſchmied. Bruno Paul und anderen
vertreten und in die Praxis umgeſetzt worden ſind. Schon
da=
mals ſchuf Pazaureck in Stuttgart ſein Muſeum der
Gegenbei=
ſpiele, aus dem einige der abſchreckenden Lichtbilder Mays
ge=
nommen ſein konnten. Intereſſant und wertvoll wird es ſein,
zu erfahren, wie ſich die von May für ſeine Siedlungen gewählte
Typen=Küche im Lauf der Jahre bewähren wird.
Am Schluſſe ſeines Vortrages wies May auf die neue Technik
des Bauens hin und zeigte den maſchinellen Bagger, den Beton=
Gieß=Turm, den Bau mit Stahlfachwerk und andere intereſſante
Neuerungen im Lichtbild.
Der Vortrag gab manche Anregung, mußte aber auch
man=
chen berechtigten Widerſpruch wecken. Vergleicht man die ſtädtiſche
Baulage in Frankfurt und Darmſtadt, dann: lieber Bux= als
Maybäume!
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
— Die Preſſetagung in Bochum. Die Arbeitsgemeinſchaft
der Niederrheiniſch=Weſtfäliſchen Preſſe hat aus Anlaß ihrer
Grün=
dungsfeier unter dem Titel „Zeitung und Zeit” eine künſtleriſch
ausgeſtaltete, illuſtrierte Feſtſchrift, hergeſtellt in der Graphiſchen
Kunſtanſtalt Schürmann u. Klagges, in einem Umfange von 57 Seiten
herausgegeben. In zahlveichen Beiträgen werden die Beziehungen der
Preſſe zu den einzelnen Lebensgebieten behandelt. Der
Verlegervor=
ſitzende der Arbeitsgemeinſchaft, Verleger Otto Dierichs (Bochum)
und der Redakteurvorſitzende Franz Zons (Minſter) kennzeichnen im
einer gemeinſamen Arbeit die Bedeutung der Arbeitsgemeinſchaft der
Niederrheiniſch=Weſtfäliſchen Preſſe. Es folgen die Beiträge: „Bochum”
von A. Peddinghaus (Bochum), „Zur Soziologie der
Ruhr=
preſſe” von Dr. A. Ruppert (Bochum), „Die Preſſe als Lebensform:
voi Dr. Albrecht (Eſſen), „Die Preſſe im modernen Staat” von Dr.
Ippen (Bochum), „Politik und Preſſe” von Joſeph M. Hasler,
„Preſſe und Kultur” von Dr. Erwin Thyſſen (Duisburg), „Preſſe
und Wirtſchaft” von Dr. Otto Hugo (Bochum), M. d. R., 1. Syndikus
der Induſtrie= und Handelskammer Bochum. „Der Gang zum Rathaus”.
von Dr. Küppers (Bochum), „Preſſe und Sport” von Fritz Clauß
ſident König (Arnsberg), Regierungspräſident Dr. Hagemeiſter
(Minden), Regierungspräſident Dr. Amelunxen (Münſter),
Re=
gierungspräſident Bergemann (Düſſeldorf), Oberbürgermeiſter Dr.
Ruer (Bochum), Oberbürgermeiſter Bracht (Eſſen), Dr. h. c.
Bor=
bet Generaldirektor der Vereinigten Stahlwerke A.=G., Bochumer
Verein Reichstagsabgeordneten Imbuſch Vorſitzenden des
Gewerb=
vereins chriſtlicher Bergarbeiter, D. Zoellner, Generalſuperintenz
dent der Provinz Weſtfalen.
Seite 4
Dienstag, den 31. Mai 1927
Nummer 150
Kaee
Ihre am Mittwoch, den 1. Juni 1927, mittags
12 Uhr, in der Petruskirche stattfindende
Trauung beehren sich anzuzeigen
Elisabeth Bert
Dr. August Lutz
Regierungsbaumeister
Darmstadt, Mai 1927.
(e14470
Sandbergstr. 62.
Nach langem, ſchwerem, mit großer Geduld
ertragenem Leiden iſt mein innigſtgeliebter Mann,
mein herzensguter Vater, mein lieber Sohn und
Bruder
Erich Stohrer
heute nachmittag 6 Uhr im 38. Lebensjahre ſanft
entſchlafen.
Namens der Hinterbliebenen
in tiefſter Trauer:
Bertha Stohrer, geb. Freitag
Martha Stohrer.
(14510
Darmſtadt den 29. Mai 1927.
Bismarckſtraße 16.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 1. Juni,
nachmittags 4 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Statt beſonderer Anzeige.
Nach langem, ſchwerem Leiden wurde heute
nachmittag 4 Uhr mein unvergeßlicher Vater, unſer
lieber Bruder, Schwager und Onkel
Adolf Stein
Opernſänger
(214534
durch einen ſanften Tod erlöſt.
In namenloſem Schmerz:
Senta Stein
Familie Jean Stein
Familie Aug. Thinl.
Darmſtadt, Koblenz, Köln, den 29. Mai 1927.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 1. Juni,
nachmittags 2½ Uhr, vom Portale des Waldfriedhofs
aus ſtatt.
Statt Karten.
Herzlichen Dank Allen, die ihre
Teil=
nahme beim Heimgang unſerer lieben,
unvergeßlichen Entſchlafenen in ſo reichem
Maße, auch durch Blumenſpenden,
be=
kundeten.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Kiel.
(8941
Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für all die Liebe und Anteilnahme, die uns
während der Krankheit und beim Heimgang
unſrer lieben, unvergeßlichen Entſchlafenen in
ſo reichem Maße entgegengebracht wurden,
ſagen wir innigſten Dank.
Rektor Sames
Erna Sames.
14488)
Dankſagung.
Für die wohltuende Teilnahme, die uns
bei unſerem ſchweren Verluſie von allen
Seiten in ſo überaus reichem Maße
be=
zeugt wurde, danken wir von ganzem
Herzen.
Im Namen der Familie Heinrich Koch:
Frau Ottilie Koch, verw. Lautz.
Heidelberg, den 28 Mai 1927.
(8979
Dankſagung.
Für die uns beim Heimgang
unſerer lieben und unvergeßlichen
Entſchlafenen in ſo großem Maße
erwieſene Teilnahme ſagen wir
herz=
lichen Dank, insbeſondere den
Schweſtern der Martinsgemeinde,
ſowie Herrn Pfarrer Waitz für ſeine
troſtreichen Worte in der Friedhofs=
(14514
kapelle und am Grabe.
Im Namen
der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Ph. Seibert und Kinder.
Nach langjähr. ärztlicher Tätigkeit an der Univerſitäts
Klinik in Gießen und am hieſigen
Stadtkrankenhauſe=
habe ich mich hier als
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Reichs-
Fußpdlege-Woche
vom 30. Mai bis 4. Juni.
Selt mehr als 100 Jahren haben die Aerzte
Fuß-
pflege gepredigt, weil wunde, schmerzende, ermüdele
Fuße den Körper schwerfällig und vorzeitig alt machen.
Erst die Kuktrol-Fabrik konnte es durch große
Pro-
pagande durchsetzen, dab jetzt Miliionen kuktrolen,
das heißt richtige Fußpfege treiben. Deshalb ist die
Reichs-Fubpdege-Woche tatsächlich eine
Kukirol-Woche.
Die am Schlusse genannten Apoiheken und
Drogerien werden in der angegebenen Zeit ihre
Schau-
fenster in den Dienst der Fußpdege stellen. Die An= der Kukirol-Präparate wird in diesen
Apothcken und Drogerien mündlich erklärt.
Be-
achten Sie diese Schaufenster und machen Sie einen
Versuch mit planmäßiger Fußpdege. Sie werden
Überrascht sein, um wieviel jünger und kräftiger Sie
sich denach fählen.
Schwitzen, Brennen und schnelles Ermdden der
Fuße, Wundlaufen, Hornschwielen und Hähneraugen
werden Ste nicht mehr quélen.
Folgende Apotheken und Drogerien beteiligen
sich an der Reichs-Fubpllege-Woche:
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Dienstag, den 31. Mai 1927
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 31. Mai.
* Der Miniſter des Innern, Exz. von Brentano, der zurzeit leicht
erkrankt iſt, muß ſich nicht, wie von anderer Seite gemeldet wurde, einer
Operation unterziehen, ſondern befindet ſich, wie wir zuverläſſig
er=
fahren, bereits auf dem Wege der Beſſerung.
— Ernannt wurde am 18. Mai der Lehrer Ludwig Walter zu
Pfungſtadt (Kreis Darmſtadt) zum Lehrer an der evangel. Volksſchule
zu Bensheim.
— In den Ruheſtand tritt am 1. Juni 1927 der Rektor Wilhelm
Heß an der Volksſchule zu Roßdorf (Kreis Darmſtadt).
— Erledigt ſind: zwei Lehrerſtallen für evangel. Lehrer an der
Volksſchule im Brandau (Kreis Dieburg). Eine Dienſtwohnung
wird vorausſichtlich bald frei; eine Schulſtelle für einen kathol. Lehrer
4 an der Volksſchule in Herbſtein (Kreis Lauterbach). Dienſtwohnung
iſt vorhanden; eine Lehrerſtelle für einen evangel. Lehrer an der
Volks=
ſchule in Bernburg (Kreis Alsfeld). Dienſtwohnung iſt vorhanden
und ſofort beziehbar. — Erledigt ſind im Kreiſe Büdingen: eine
Lehrer=
ſtalle für einen evangel. Lehrer an der Volksſchule in Uſenborn,
in Borsdorf, in Hitzkirchen, in Michelau und in
Eckarts=
hauſen. An allen dieſen Orten iſt eine Dienſtwohnung vorhanden
und ſofort beziehbar.
— Heſſiſches Landestheater. Heute beginnt an der Tageskaſſe des
Großen Hauſes der allgemeine Vorverkauf für die am Freitag, den
3. Juni, abends 7 Uhr ſtattfindende Aufführung der „
Zauber=
flöte” die als 4. Aufführung des Mozartzyklus gegeben wird.
Wie bereits mitgeteilt, wird Arthur Kraußneck, das berühmte
Mitglied des Berliner Staatstheaters, als Nathan der Weiſe in Leſſings
gleichnamigem Schauſpiel am Pfingſtmontag, den 6. Juni, gaſtieren. Zu
dieſem Gaſtſpiel haben die Mieter des Landestheaters morgen,
Mitt=
woch, den 1. Juni, und Donnerstag, den 2. Juni, ein Vorkaufsrecht an
der Tageskaſſe des Großen Hauſes, während der allgemeine Vorverkauf
Freitag, den 3. Juni, beginnt.
— Sommerſpielzeit 1927 im Kleinen Haus des Heſſ. Landestheaters.
Direktor Steffter hat zwei bewährte Mitglieder frühever Spielzeiten,
und zwar den Kapellmeiſter Paul Voigt und den Buffo Fritz Geiger
wieder verpflichtet. Den Beſuchern des Sommertheaters werden beide
noch in guter Erinnerung ſein. Paul Voigt iſt ein ſicherer muſikaliſcher
Leiter, Fritz Geiger hat durrch ſeine Glanzrollen in „Mariza und
Marietta” raſch allgemeinen Beifall gefunden. Inzwiſchen iſt ein
Gaſt=
ſpiel des früheven in hieſigen Theaterkreiſen ſehr geſchätzten Regiſſeurs
und Schauſpielers Bruno Harprecht vom Deutſchen
Schauſpiel=
haus Hamburg zuſtande gekommen. Bruno Harprecht wird in der
Operette „Wie einſt im Mai” auftreten, außerdem die Hauptrolle in
einem Schwank ſpielen, der als Nachtvorſtellung vorgeſehen iſt. Die
Miete für die Sommerſpielzeit iſt aufgelegt; die Ausgabeſtelle, die
Tageskaſſe des Kleinen Hauſes, iſt von 10—13 Uhr geöffnet.
— Volkshochſchule. Der Kurſus der ſpaniſchen Sprache
wird jeweils Dienstags, abends von 7½ bis 8½4 Uhr im Saal 258
der Techniſchen Hochſchule fortgeführt. Anmeldungen erfolgen in der
Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule, Mathildenplatz 17.
— Klavier=Abend Wilma Heiß. Es ſei nochmals auf de heute
abend um 8 Uhr im Saale der Loge ſtattfindenden Klavierabend von
Wilma Heiß hingewieſen, den ſie zuſammen mit Schülern ihrer
Aus=
bildungsklaſſe veranſtaltet. Es werden Werke für 1 und 2 Klaviere von
Mozart, Brahms, Chopin, Reger u. a. zu Gehör gebracht und verſpricht
der Abend ein ſehr intereſſanter zu werden. Karten ſind noch bei
Schutter (Eliſabethenſtraße 12) und an der Abendkaſſe zu haben.
— Ausſtellung Mathildenhöhe. Die Vorbereitungen für die
dies=
jährige Sommer=Ausſtellung „Neue Kunſt 1977, Berlin—Darmſtadt—
München”, die außerordentlich reich und gut beſchickt worden iſt, nähern
ſich ihrem Abſchluß. Der ideale Olbrichbau auf der Mathildenhöhe in
Darmſtadt wird bald wieder, wie früher, der Wallfahrtsort aller
Künſt=
ler und Kunſtfreunde aus nah und fern ſemn. Die Eröffnung in einem
kleinen Kreis beſonders Geladener wird am 4. Juni ſtattfinden. Vom
Pfingſtſonntag an, iſt die Ausſtellung allgemein zugänglich
— Naturheilverein e. V., Darmſtadt. Während das Wetter in den
letzten Tagen zu einem Bade im Woog, wo der Betrieb auch noch nicht
eröffnet iſt, wenig einladend erſchien lockten die wärmeren
Sonnen=
ſtrahlen am Sonntag viele nach dem Licht= und Luftbade am Flugplatz,
um dort Erfriſchung und Erholung zu ſuchen, ſo daß ſich bei Turnen,
Spiel und Sport bald ein reges Treiben entwickelte. Aber auch das
Sonnenbad war gut beſucht. Denn es iſt erſtaunlich, welche angenehme
Wärme ſelbſt an kühlen Tagen, wenn nur die Sonne nicht verdeckt iſt,
hinter den hohen, ſchitzenden Planken herrſcht, weshalb dieſe Abteilung
an ſolchen Tagen beſonders gern beſucht wird.
* Männervereinigung der Petrusgemeinde. Es iſt eine Ehren= und
Dankespflicht der evangeliſchen Chriſtenheit, beſonders in dieſem Jahre
der Verdienſte Auguſt Hermann Frankes zu gedenken, als des
Mannes, von deſſen „Stiftungen” in Halle Ströme des Segens
aus=
gegangen ſind und heute noch ausgehen. Sind doch am 8. Juni 200 Jahre
ſeit dem Tode des edlen Menſchenfreundes und hervorragenden
Päda=
gogen verfloſſen. Auch die Männervereinigung der Petrusgemeinde
will dieſer Pflicht genügen, und zwar durch einen Vortrag ihres
Vor=
ſitzenden, Herrn Oberreallehrers Frank, in der nächſten
Monats=
verſammlung am Mittwoch, den 1. Juni, abends 830 Uhr, im
Gemeinde=
hauſe, wozu Mitglieder und Gäſte, auch Damen, freundlichſt eingeladen
ſeien.
N. Begirksverein Innen= und Altſtadt. In der geſtern abend
ſtatt=
gefundenen außerordentlichen Hauptverſammlung der Bezirksvereine
Altſtadt und Innenſtadt wurde beſchloſſen, dieſe Vereine aufzulöſen und
die beiden Vereine zu einem neuen Verein unter der Bezeichnung „
Be=
zirksverein Innen= und Altſtadt” zuſammen zu legen. Die ſeitherigen
Mitglieder beider Vereine gelten ohne weiteres als Mitglied des neuen
Vereins. Das Vermögen der aufgelöſten Vereine wird dem neuen
Ver=
ein überwieſen. Die Begrenzung wurde im Ausgleich der
Zuſammen=
legung feſtgelegt, der neue Vorſtand gewählt und die Satzungen nach
Vorſchlag angendmmen. Möge der neue Verein berufen ſein, die
all=
gemeinen Darmſtädter Intereſſen und insbeſondere diejenigen ſeines
Bezirkes wirkſam zu fördern.
— Zirkus Lorch. Wie aus der heutigen Anzeige erſichtlich iſt, findet
die Premiere des Zirkus Lorch am kommenden Freitag ſtatt. Der
Tradi=
tion ſeines Namens getreu wird Lonch mit einer erſtklaſſigen
Künſtler=
ſchar kommen und bringt ein auserleſenes Spitzenprogramm
hervor=
ragender Zirkuskunſt. Zirkus Lorch iſt nicht der größte, er täuſchr es
auch nicht vor, jedoch ſteht er ſelbſt den allergrößten Unternehmen in
ſeinen Darbietungen nicht nach. Im Gegenſatz des 3 Manegenſyſtems
hat Lorch ſich auf eine Manege eingeſtellt, in welcher nur Glanznummern.
zur Abwicklung kommen. Aus dem reichhaltigen Programm, welches
uns vorliegt, ſeien beſonders erwähnt Thereſe Renz aus dem berühmten
ehemaligen Ziukus Renz, Berlin, Heros der Weltchampion, die
welt=
bekannte Lorch=Familie, 10 Perſonen, in ihren uerreichten ikariſchen Gymnaſiums, Karlſtraße 2 (ſiehe geſtrige Anzeige) 1000 Spielfolgen.
Spielen, der Meiſterdreſſeur Guſtav Borſchel, Georgi und Alex Momino,
das urkomiſche Clown= und Auguſtpaar. E. u. M. John mit der wag= übernommen. Folge jeder dieſem Beiſpiel und verhelfe der Veranſtaltung
halſigſten Frau der Welt, Richard Corty das Original. Alles alte
Zirkus=
namen und viele andere mehr bieten Gewähr für unübertroffene
Dar=
bietungen. Näheres ſiehe Plakate und ſpätere Inſerate.
* Regelung des Ausverkaufsweſens. Ab 1. Juni 1927 gelten für
Stadt und Kreis Darmſtadt neue Beſtimmungen: Wer einen Ausverkauf
aus den in der Bekanntmachung vom 24. Mai 1927 genannten Gründen
ankündigt, hat mindeſtens eine Woche vor der Ankündigung für die
Stadt dem Polizeiamt, für die übrigen Gemeinden des Kreiſes bei der
Bürgermeiſterei Anzeige über den Grund des Ausverkaufs, den
Zeit=
punkt ſeines Beginns, ſowie Zeitdauer zu erſtatten und ein Verzeichnis
der auszuverkaufenden Waren einzureichen. Anzeige und Einreichung
von Verzeichniſſen hat weiter in je 2 Exemplaren bei der Induſtrie= und
Handelskammer Darmſtadt zu erfolgen. Das Warenverzeichnis iſt ſo
überſichtlich aufzuſtellen, daß ohne weiteres die Uebereinſtimmung der
Angaben mit den zum Verkauf geſtellten Waren nachgeprüft werden
kann. Genaue Aufführung der Stückzahl, Mengen, des Maßes oder Ge= von Jahren hat der Deutſche Sparkaſſen= und Giroverband, dem ein
wichtes und der Art des Materials ſind erforderlich. In Auftrag
ge=
gebent, aber im Zeitpunkt der Anmeldung noch nicht eingetroffene Waren
ſind mit Angabe des Tages der Beſtellung geſondert anzuführen. Die und zur Bequemlichkeit der Kundſchaft den Kommunal=Reiſe=
Anzeige und das Verzeichnis müſſen bei dem Veranſtalter oder ſeinem
Vertreter unterſchrieben und mit Datum verſehen ſein. Der
Ankündi=
gleich, die den Verkauf von Waren wegen Beendigung des Geſchäfts= einen erheblich geſteigerten Schutz gegen Fälſchungen bietet als das
bis=
betriebes, Aufgabe einer einzelnen Warengattung oder Räumung eines herige. Die Ausgabe erfolgt ſeitens der Ausgabeſtellen (
Girozen=
beſtimmten Warenvorrats aus dem vorhandenen Beſtand betrifft. Auf tralen und faſt alle Sparkaſſen, Girokaſſen und Kommunalbanken) nur
Saiſon= oder Inventurausverkäufe, die in der Ankündigung als ſolche an ihre eigenen Konteninhaber, deren Perſönlichkeit zweifelsfrei
nach=
bezeichnet werden und im ordentlichen Geſchäftsverkehr üblich ſind, finden, gewieſen ſein muß. Die Höchſtſumme beträgt 5000 RM. die
Geltungs=
die vorſtehenden Anordnungen keine Anwendung. Saiſon= und dauer ſechs Monate. Die Kreditſumme wird bis zum Tage der jeweili=
Inventurausverkäufe, die in der Ankündigung als ſolche be= gen Abhebung verzinſt. Auszahlungen auf die Kreditbriefe
er=
zeichnet werden und im ordentlichen Geſchäftsverkehr üblich ſind, dürfen folgen bei den gleichen Kaſſen. Ferner ſind in allen bedeutenderen
Kur=
in einem Geſchäft innerhalb eines Kalenderjahres im und Badeorten, auch wo Sparkaſſen nicht beſtehen, Einlöſungsmöglich,
ganzen nur zweimal, und zwar in der Dauer von je 3 Wochen
ab=
gehalten werden. Der eine dieſer Ausverkäufe darf nur in die Zeit löſen die Briefe ein. Die Auszahlungsgebühr beträgt 1 pro Mille (in
vom 2. Januar bis 15. Februar, der andere in die Zeit vom Oeſterreich 2 pro Mille). Vorlage eines amtlichen Ausweiſes mit Licht=
1. Juli bis 15. Auguſt gelegt werden.
*Mit dem Verwaliungsſonderzug nach dem Bogelsberg.
Spätfrühlingsſonntag im Vogelsberg! Wer hätte das gedacht,
nach=
dem an den Vortagen noch regendräuenden Wolken nichts Gutes ahnen
ließen. Doch bei prachtvollem Wetter ging es in wundervoller Fahrt an
verſchlafenen alten lieben Neſtern vorbei — vorbei an wogenden
Korn=
feldern, blumenüberſäten Wieſen, an rauſchenden Wäldern — lichtgrün
und dunkel — an murmelnden Bächen. Darüber ein lachender
Himmel in reinſter Bläue, überflutet von ſtrahlendem Sonnenlicht.
Maientag, wie warſt du ſo ſchön!
So fuhren wir fröhlich durch Wieſe, Wald und Feld — durch die
Täler — in die Berge. „Hartmannshain!” das Rufen der Schaffner
weckte mich aus meinen Träumen. Da lag es mit den erſten Häuſern
dicht an der Straße — dicht an der Bahn, ſanft hingebettet an den
Berg, fahnengeſchmückt und an den Häuſern Tannengrün mit bunten
Bändern zu Ehren der Gäſte. Am Bahnhofsausgang eine Ehrenpforte
Daſelbſt Empfang durch die Gemeinden Hartmannshain und
Herchen=
hain und durch den V.H.C. Freundliche Worte der Begyüßung, ein
feierliches Bekennen zum Deutſchtum. Ein Mädchenchor ſang ein
ſchlich=
tes Lied; dann alle — wie ein Gelöbnis klangs: „Deutſchland
Deutſch=
land über alles!” Hierauf geſchloſſener Aufmarſch zu Vater Rühl (
Gaſt=
haus und Penſion) zu kurzer Stärkung; alsdann hinauf zur
Herchen=
hainer Höhe, durch den Ort Herchenhain, wo eine Ehrenpforte den
Will=
kommen=Gruß entbot im höchſten Heſſendorf, zur Beſichtigung des
Jugendheimes, zur Gefallenen=Ehrung am Ehrenmal auf windumwehter
Höhe. Es war eine eindrucksvolle, ſchlichte Totenfeier mit ergreifenden
Gedächtnisreden, und wehmütig klang es hinab ins Tal: „Ich hatt einen
Kameraden!‟ Du biſt nicht vergeſſen, Kamerad, und du nicht und du
nicht! Ihr alle nicht! So lange es noch ein Deutſchland gibt und deutſche
Herzen lauter ſchlagen, wird es ſein wie an dieſem Majenſonntag, wo
auf waldgekrönter Bergeshöhe die vom Berg und die vom Tal ſich
zu=
ſammenfanden in dem Schwur: „Wir wollen ſein ein einig Volk von
Brüdern — in keiner Not uns trennen und Gefahr!”
Das iſt es auch, was den inneren Wert der Reichsbahnſonderzüge
ausmacht, daß ſie uns hineinführen in unſere deutſche Heimat und wir
ſo Gelegenheit haben, unſeren Landsleuten näher zu kommen, näher,
als es ſonſt wohl wäre. So wurden auch bei den ſich dann anſchließenden
Wanderungen — die eine führte über den Taufſtein—Hoherodskopf
nach Schotten, die andere Marſchroute war weſentlich kürzer —
Freund=
ſchaften und Bekanntſchaften geſchloſſen, die nicht unweſentlich zum
beſſeren Verſtändnis der einzelnen landsmannſchaftlichen Art beitrugen.
Von Herzen gemütlich, fidel und äußerſt ſtimmungsvoll wurde es dann
in dem lieben altertümlichen, flaggengeſchmückten Schotten mit ſeinen
ſehenswürdigen Fachwerkbauten, wo man ſich in der Turnhalle, herzlich
begrüßt von der Schottener Behörde, zuſammenfand und bei Muſik
und Geſang, Reden und Vorträgen ſich freute und lachte. Andere wieder
vilgerten ziel= und planlos in andächtiges Betrachten altehrwürdiger
Vergangenheit verſunken, durch Schottens ſonſt ſo ſtille, krumme,
winke=
lige Gaſſen, die am letzten Sonntag vom Rattern der Motorräder und
vom Feſteslärm fröhlicher Menſchen widerhallten. Bis die Stunde des
Abſchieds ſchlug. Nun ade, du liebe alte Stadt, ade und Dank auch für
den ſchönen Maienſonntag, allen, die dazu beitrugen, Dank namentlich
dem Herrn Oberinſpektor Beck von der Reichsbahndirektion Mainz,
deſſen bewundernswertem Organiſationstalent wir ſolch herrliche genuß=
und abwechſlungsreſiche Fahrten zu verdanlen haben.
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Parfümerie Müller, Rheinstr. S.
* Die Bajazzo=Automaten als
Glücksſpiel=
veranſtaltung erneut verboten.
(Nachdruck verboten.)
Zu der intereſſanten Frage, ob das Aufſtellen von Bajazzo=
Auto=
maten als Glücksſpiel=Veranſtaltung nach § 286 StvGB. ſtrafbar iſt,
hat das Schöffengericht Leipzig eine bemerkenswerte Entſcheidung
ge=
fällt. Angeklagt war ein gewiſſer K. aus L. als Aufſteller der Bafazzo=
Automaten. 70 Prozent des durch den Automat vereimahmten
Ge=
winnes erhielt K., 30 Prozent der Wirt, in deſſen Räumen der
Auto=
mat aufgeſtellt war. Die vernommenen Sachverſtändigen, Profeſſor Dr.
Kockel und Profeſſor Dr. Klemm von der Univerſität Leipzig, haben den
Bajazzo=Automaten übereinſtimmend nicht als
Geſchicklichkeits=
ſpiel, ſondern als Glücksſpiel angeſehen, da von den Spielern
durchſchnittlich nur ca. 10 Prozent gewinnen. Das Gericht erkannte
dem=
gemäß und verurteilte den Angeklagten K. wegen gewerbsmäßigen
verbotenen Glückſpiels zu 300 Mark Geldſtrafe. Des weiteren wurde auf
Einziehung des dem Gericht vorgeführten Bajazzo=Automaten ſamt dem
Inhalt von 54 Mark erkannt. Außerdem wurde die Publikation des
Urteils in ſämtlichen Fachzeitungen des Gaſtwirtsgewerbes verfügt.
Wie verlautet, ſoll dieſer Fall bis zum Reichsgericht durchgefochten
werden, um eine höchſtinſtanzliche Entſcheidung zu dieſer für weite
Kreiſe bedeutſamen Frage herbeizuführen.
* Flugzeugabſturz des Piloten Buſch beim Großflugtag in
Mannheim. Bei herrlichem Wetter fand auf dem Flughafen
Neu=Oſtheim vor etwa 50 000 Zuſchauern ein von der Badiſch=
Pfälziſchen Lufthanſa, A.=G., Mannheim veranſtalteter
Großflug=
tag ſtatt. Das reichhaltige Programm wickelte ſich, mit einer
Ausnahme, glatt ab. Dem gegen ungefähr 17 Uhr mit dem
Dietrich=Doppel=Decker D 471 zu einem Kunſtflug aufgeſtiegenen
Chefpiloten Buſch verſagte beim Trudeln der Motor, und der
Apparat ſtürzte ſenkrecht zu Boden. Seiner Geiſtesgegenwart
bei der Behandlung des Apparates während des Abſturzes hatte
es Buſch zu verdanken, daß er mit Bein= und Kopſverletzungen
davonkam, die hoffentlich nicht ernſter Natur ſind. Der Apparat
wurde zertrümmert.
— Geſtiftet hat die Fa. Heinrich Lautz, Darmſtadt der V.D.
A.=Schulgruppe des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums hier zu ihren
Auf=
führungen der „Bauern” am 1. und 2. Juni 1937 in der Feſthalle des
Konzert=Arnold Saeng und Thomaſius haben freiwillig den Vorverkauf
zum Erfolg! Karten zu 1 Mk. bei den vorgenannten Firmen und am
Verkehrsbüro.
Taschenbügel
für die moderne Damentaſche
in allen Farben ſehr preiswert
(8983
Parfümerle Müller, Rheinstr. S.
— Der neue Kommunal=Reiſekreditbrief. Schon ſeit einer Reihe
Netz von rund 5000 Spar= bzw. Girokaſſen, Kommmalbanken und
Zweigſtellen angeſchloſſen iſt, zur Förderung des bargeldloſen Verkehrs
kreditbrief eingeführt. Vor kurzem iſt ein neues
Brieffor=
mular eingeführt worden, das durch einen beſonders kunſtvollen
gung des Ausverkaufs im obigen Sinne ſteht jede ſonſtige Ankündigung Untergrunddruck und eine Reihe weiterer Sicherungsvorkehrungen noch
keiten geſchaffen. Auch die meiſten deutſch=öſterreichiſchen Sparkaſſen
bild iſt erforderlich.
Ferienſonderzüge im Sommer 1927.
Für das Jahr 1927 ſind folgende Ferienſonderzüge in Ausſicht
genommen:
1. Nach München am 9. Juli und 13. Auguſt (Tageszug);
Wies=
baden ab 7.40, Mainz ab 7,50, Darmſtadt ab 8,46, Augsburg an 15,45,
München an 17.00. Da dieſer Sonderzug mit der Reichsbahndirektion
Frankfurt a. M. gemeinſam gefahren wird, ſteht nur eine begrenzte
Anzahl von Fahrkarten zur Verfügung. Einſteigeſtationen: Wiesbaden,
MMainz und Darmſtadt. — Am 16. Juli (Tageszug): Wiesbaden ab
8,30, Mainz ab 8,55, Darmſtadt ab 9,40, Bensheim ab 10,08, Weinheim
ab 10,27, München an 18,16. Einſteigeſtationen: Wiesbaden, Mainz,
Darmſtadt, Bensheim und Weinheim. Am 3. Auguſt (Nachtzug);
Bin=
gerbrück ab 20,0, Mainz ab 2/47. Darmſtadt ab 21,B, am 4. Auguſt
München an 6.16 Uhr. Einſteigeſtationen: Bingerbrück, Mainz und
Darmſtadt.
2. Nach Baſel und Konſtanz: am 16. Juli (Tageszug), Wiesbaden
ab 725, Mainz ab 7,48, Darmſtadt ab 8,35, Baſel BB. an 13,55,
Triberg an 13,4, Donaueſchingen an 15,02, Konſtanz an 16,38 Uhr.
Einſteigeſtationen: Wiesbaden, Mainz, Darmſtadt, Bensheim und
Wein=
heim. — Am 3. Auguſt (Tageszug), Bingerbrück ab 11,11, Mainz ab
11,56, Worms ab 12,39, Baſel BB. an 18,18 Triberg an 18.20,
Donau=
eſchingen an 19,33, Konſtanz an 21,05. Einſteigeſtationen: Bingerbrück,
Mainz und Worms.
3. Nach Berlin am 16. Juli (Nachtzug) Wiesbaden ab 18,12, Mainz
ab 1833, Darmſtadt ab 19,30, Berlin Anhalter Bahnhof an 608. am
17. Juli. Einſteigeſtationen: Wiesbaden, Mainz und Darmſtadt.
4. Nach Hamburg und Bremen am 15. Juli 1977 (Nachtzug),
Wies=
baden ab 16,52, Mainz ab 17.15, Darmſtadt ab 1805, Hamburg an
5,20 Bremen an 4,40 am 16. Juli. In Hamburg und Bremen werden
ermäßigte Anſchlußrückfahrkarden nach den Nordſeebädern verausgabt;
Einſteigeſtationen: Wiesbaden, Mainz und Darmſtadt.
5. Nach der Oſtſee am 2. Juli (Nachtzug), Darmſtadt ab 17,50,
Carlshagen an 14,50 am 3. Juli, Stralſund an 11,23 am 3. Juli. In
Darmſtadt werden Fahrkarten nach den Oſtſeebädern in begrenzter
An=
zahl verausgabt. Einſteigeſtation: Darmſtadt.
6. Nach Sachſen und Schleſien am 2. Auguſt (Nachtzug), Bad
Kreuz=
nach ab 22,00, Mainz ab 22,45, Leipzia an 8.17 am 3. Auguſt, Dresden=
Neuſtadt an 11,35, Görlitz an 13,45, Breslau 16,47. Einſteigeſtationen:
Bad Kreuznach und Mainz=
Zu den Ferienſonderzügen werden nur ermäßigte Fahrkarten 3. Klaſſe
mit 33½prozentiger Ermäßigung für Hin= und Rückfahrt verausgabt.
* Ferienſonderzüge. Wie uns die Reichsbahndirektion Mainz
mit=
teilt, ſind die Ueberſichtsheftchen über die
Ferienſon=
derzüge der Bezirke Mainz und Frankfurt a. M. im Druck
heraus=
gegeben und bei den Fahrkarten=Ausgabeſtellen zum Preiſe von 20 Pfg.
erhältlich bzw. zu beſtellen.
* Oeffentliche Impfung. Am Mittwoch den 8. Juni, nachmittags
4 Uhr, beginnen in dem Schulhauſe in der Rundeturmſtraße die
öffent=
lichen Impftermine. Zur Vermeidung unnötigen Andranges wird
darauf hingewieſen, daß die beiden erſten Impftage nur für die aus
dem Vorjahre rüchſtändigen Kinder beſtimmt ſind. Der erſte Impftag
für die im Jahre 1926 geborenen und in dieſem Jahre impfpflichtigen
Kinder, iſt Mittwoch, der 22. Juni. (Siehe heutige Behanntmachung).
Kunſinotizen.
deber Werte, Künfier oder fünftieriſchs Veranſtaltungen, deren im Nachftehendt
geſchieht, bebält 1c dle Redaclon ibr Urteil vos
— Palaſt=Lichtſpiele. „Brennende Grenze”, ein Film aus
der Not der Oſtmark. Ein Filmwerk, das jeden Deutſchen intereſſieren
und ſich erlebensreich geſtalten wird, bis zum Schluß von einer ſeltenen
Spannung und wuchtigen Handlung, künſtleriſch und kulturell
hoch=
ſtehend, ohne jede politiſche Tendenz. Die Geſtalten — die ſchöne
Guts=
herrin von Willkühnen, ihr junger Sohn und der Regierungskommiſſar
haben in dem Film eine ausgezeichnete Verkörperung durch die berühmte
ſchwediſche Tänzerin Jenny Haſſelquiſt, Hubert v. Meyernik und Fritz
Albertis erhalten. Hans Schlettow als polniſcher Inſurgentenführer,
eine richtige Beſtie in Lackſchuhen. Alles in allem Ereigniſſe, von denem
uns heute zwar bereits Jahre trennen, die aber doch noch nachzittern,
in einem ſechzig Millionenvolk. Romantiſche Spannung in ſtärhſter
Konzentration, voller Wucht und Größe. Im Beiprogramm ein „Fred
Thomſon”=Film mit ſeinem Wunderpferd „Silberkönig”: „Der
Todes=
ſpringer”
— Union=Thegter. „Das Weidmannsjahr‟. Der künſtleriſch
bereits hier gewürdigte Film iſt dazu angetan, ein Zugſtück des
deut=
ſchen Lichtſpielhauſes zu werden. Die Aufnahme des balzenden und
fallenden Auerhahnes bildet denn auch zuſammen mit den Aufnahmen
von der Gemsjagd die Senſation dieſes Jagdfilms. Man muß ſagen,
daß dieſe Bilder alle wie reife Frucht vom Baum unendlicher
Schwierig=
keiten gefallen ſind, und der Film bringt ſchließlich ſogar etwas, was noch
kein Kameramann vor ſein Obiektiv zu bekommen imſtande war. Sachlich,
fachlich kann dem Bilde wohl kein größeres Lob geſpendet werden, als es
in der ſehr beifallsfreudigen, faſt enthuſiagſtiſchen Aufnahme lag. Immer
wieder zeigte ſich während der lebhaften Anteilnahme die Verblüffung
und die Freude darüber, wie es dem Film gelungen iſt, die Natur mit
ihrem Zauber auf die Leinwand zu bannen. Der zweite Film „Die
Heldin von Tarnow”, der größte Film Pola Negris ſeit. Madame
Dubarrh”, ein amerikaniſcher Großfilm mit europäiſchem Enſemble.
Pola Negri, der Weltſtar, entfalter hiev die bunte Fülle ihrer köſtlichem
Gaben zu einzig daſtehender Meiſterſchaft.
Lokale Veranſtaltungen.
— Deutſcher Offizierbund. 1. Donnerstag, den 2. Juni,
Herrenabend, kameradſchaftliches Zuſammenſein, 8 Uhr abends, im Kaſino
des Leibgarde=Regts. Kurze Mitteilungen des Vorſitzenden über die
Bundestagung in Dresden. 2 Der Offizier=Verein des Leibgarde=Regts.
hat uns zum 11. Juni, abends 8 Uhr, in ihrem Kaſino zum
kamerad=
ſchaftlichen Abend eingeladen. Eſſen 1,50 Mk., Bier odev Wein vom
Faß. Bitte daran teilzuehmen.
Aus den Parteien.
— Deutſche Volkspartei Darmſtadt. Unſere Mitglieder
werden auf den heute abend, 8 Uhr im „Fürſtenſaal”
Grafen=
ſtraße, ſtattfindenden Vortrag der Reichstagsabgeordneten Frau Dr.
Matz letztmalig hingewieſen und um zahlreiches Erſcheinen gebeten. Frau
Dr. Matz ſpricht über „Die Rentnernot und ihre Behebung”.
— Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei. Die
Autofahrt nach Oppenheim findet nun definitiv am Mittwoch, 1. Juni,
ſtatt. Zuſammenkuft um 1½ Uhr am Luiſenplatz (Ecke der Poſt).
Ab=
fahrt ganz pünktlich um 2 Uhr.
— Deutſchnationaler Frauen=Ausſchuß. An bas
geſellige Zuſammenſein, morgen, Mittwoch, 1. Juni, nachmittags
4 Uhr, bei Sitte, ſei noch einmal erinnert. Frau Geheimrat Paaſche
wird über Siedlungsfragen ſprechen. Frl. Groß und Frl. Kaufmanm
werden Duette ſingen. Um rege Beteiligung wird gebeten. Gäſte
will=
kommen.
Schwere Lasten
soll Ihr Kraftwagen tiglich befördern.
Das verlangt dauerhaftes Reifenmaterial.
Ihr Lastwagen wird nur rentabel sein,
wenn die Bereifung im Gebrauch billig
ist. Sparen Sie deshalb durch die
Ver=
wendung von:
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Luft-
Kiesen-peten
Wer diesen Reifen wählt, gibt seinem
Wagen den Reifen mit Höchstleistungen.
R
[ ← ][ ][ → ]Seite 6
Dienstag, den 31. Mai 1927
Rummer 150
Kreistag des Kreiſes Darmſtadt.
Es ſind alle 30 Mitglieder anweſend. Urkundsperſonen ſind Dr.
Ben=
der und Kachl.
Unter dem Vorſitz des Oberregierungsrats Haberkorn wird in
die Tagesordnung eingetreten:
1. Prüfung des
Verwaltungsrechenſchaftsbe=
richts des Kreisausſchuſſes für 1925.
Der Verwaltungsrechenſchaftsbericht wird ohne Diskuſſion
ge=
mehmigt.
2. Prüfung und Begutachtung der
Kreiskaſſe=
rechnung für 1995.
Der Vorſitzende erläutert die Rechnung und betont die ſtarke
Be=
laſtung der Behörde durch die Mietunterſtützungen. Ueber die Prüfung
der Rechnung referiert das Kreisausſchußmitglied von Römheld. Die
Rechnung wird, vorbehaltlich der Prüfung durch die
Oberrechnungs=
kammer, genehmigt. Aus der Geſchäftsüberſicht des Kreisausſchuſſes für
1926 ſei hewvorgehoben, daß 11 Sitzungen abgehalten wurden; im
münd=
lichen Verfahren wurden 12, ohne mündliches Verfahren 310 Fälle
ver=
handelt. — Der Beſchwerdeausſchuß beim Bezirksfürſorgeverband (Kreis)
erledigte in 5 Sitzungen 126 Gegenſtände; davon betrafen: allgemeine
Wohlfahrtsunterſtützungen 12. Kleinrentnerunterſtützungen 36,
Sozial=
rentnerunterſtützungen 2, Mietunterſtützungen 51. — Aus dem
Ge=
ſchäftsbericht des Kreiswohlfahrtsamts und des Jugendamts (Kreis) ſei
hervorgehoben, daß neben Erfüllung der geſetzlichen Aufgaben beſondere
Wert wieder auf Durchführung vorbeugender geſundheitlicher
Maß=
wahmen zur Vermeidung entſtehender Erwerbsunfähigkeit und damit
ver=
bundener dauernder Hilfsbedürftigkeit bei den betreuten Perſonen gelegt
wurde.
In Fürſorge ſtanden am 31. März 1927 1774 Kriegsbeſchädigte (
da=
von Schwer — 410), zuſammen 3239 Perſonen. In
Sozialrentnerfür=
ſorge ſtanden zur gleichen Zeit 689 Parteien oder Alleinſtehende, in
Kleinrentnerfürſorge 500 Parteien oder Alleinſtehende. Vorzugsrenten
nach dem Anleiheablöſungsgeſetz wurden in 1926 beantragt für 719
Per=
ſonen 660 Anträge ſind erledigt.
Mietunterſtützungen (Sondergebäudeſteuer). In 1926
wur=
den etwa 5000 Anträge geſtellt. Gewährt wurden zuſammen 29 691 Mk.
Unterſtützt wurden am 31. März 1927 3800 Erwerbsloſe (gegen
5066 im Vorjahre) und 1250 Ausgeſteuerte (Kriſenfürſorge).
Pohnungsfürſorge. Ende März 1927 waren in den
Land=
gemeinden ohne Wohnungen 246, ohne genügende Wohnungen 391
Jamilien. Im Rechnungsjahr wurden in dieſen neu erſtellt 350
Woh=
nungen, davon mit Baukoſtenzuſchuß 254 ſolcher.
Jugendamt. Im Kalenderjahr 1926 wurden geboren: eheliche
Kinder 968, uneheliche 146. — Die Geſamtaufwendungen für
Kinder=
erholungskuren im Rechnungsjahr 1926 betrugen 29 138 Mk. — In
Für=
ſorge ſtanden am 31. März 1927: Minderjährige in Anſtalten 52, in
Familienpflege 47. in Lehrſtellen 7, in Dienſtſtellen 34, zuſammen 140
Zöglinge. Unter Schutzaufſicht ſtanden zur gleichen Zeit 5 Minderjährige.
Der Voranſchlag für 1927 ſieht u. a. vor: in Einnahme
u. a.: Allgemeine Verwaltung 4716 Mk., in Wohlfahrtsweſen 392 190
Mark, in Geſundheitsweſen 8000 Mk. Beihilfe für ehemalige
Kriegs=
teilnehmer 50 000 Mk., Anteile an Neichsſteuern 127 315 Mk., an
Kreis=
umlagen 300 000 Mk. — Dagegen in Ausgabe: Wohlfahrtsweſen 719 768
Mark, Geſundheitsweſen 13 845 Mk., ſoziale Fürſorge 20 400 Mk.,
Bei=
hilfe für ehemalige Kriegsteilnehmer 50 000 Mk., Ruhegehalte 20 912
Mark, Kreisumlagen 81 000 Mk. Als bares Betriebskapital ſind für
19R7 100 000 Mark eingeſtellt. Mit Rückſicht auf den Uebergang der
Straßen= und Bauverwaltung von den Kreiſen auf Stagt und Provinz
glaubt man mit einem um 50 000 Mark geringeren Betriebskapital
aus=
kommen zu können.
3. Feſtſtellung des Kreisvoranſchlags für 1927 und
in Verbindung damit: 4. Taggelder der Mitglieder des
Kreistags, des Kreisausſchuſſes und der
Kreis=
kommiſſionen; 5. Wahl der Kreiskörkommiſſion
für 1927, 1928, 1929; 6. u. 7. Abänderung der
Kreis=
ſatzungen über die Jugendwohlfahrt und die
Für=
ſorgepflicht.
Eine Steuererhöhung für 1927 kann vermieden werden, da zur
Beſtreitung der Mehrausgaben der Ausgleichsfonds herangezogen wird.
Ueber die an den Kreis geſtellten Aufwertungsanſprüche iſt noch zu
entſcheiden. Ein Schuldenausgleichsfonds in Höhe von 60 000 Mark iſt
gebildet worden. Die Zukunft wird lehren, wie ſich der Uebergang der
Kreisſtraßen an die Probinz auswirken wird. Infolge dieſes
Ueber=
gangs ſind auch die Anteile an Reichsſteuern um 20 000 Mark
zurück=
gegangen. Die Kreisumlagen ſind zugunſten der Landgemeinden geſenkt
worden um den Betrag von 32 500 Mark.
Es wird in die Spezialdebatte eingetreten.
Die Vereinigung der Kreis= und Provinzialkaſſe wird aufrecht
er=
halten. Der Kreiskaſſerechner und ſein Perſonal ſoll auf die Provinz
übernommen werden.
Zur Frage der Tagegelder der Mitglieder des Kreisausſchuſſes, des
Kreistags und der Kreiskommiſſionen ſpricht Abg. Riegel (Soz.=Dem.);
er beantragt, es bei den ſeitherigen Anſätzen (12 Mk. für Einheimiſche,
18 Mk. für Auswärtige zuzüglich Fahrgeld) zu belaſſen. Der Antrag
Riegel wird mit 16 Stimmen angenommen.
Den Spezialvoranſchlag (Wohlfahrtsweſen) erläutert Reg.=Rat
Schäfer. Ebenſo erörtert derſelbe die Abänderung der Kreisſatzungen
über Jugendwohlfahrt und Fürſorgepflicht. Die Aenderungen ſind
hauptſächlich bedingt durch das heſſiſche Geſetz vom 17. Juni 1926. Dieſe
Satzungen treten rückwirkend ab 1. April 1927 in Kraft, aufgehoben ſind
damit die Satzungen vom B. Juni 1925.
Geſtiegen ſind die Aufwendungem für die unehelichen Kinder. Im
Voranſchlag ſind hier eingeſtellt in Ausgabe 20 000 Mk. (gegen 9000 Mk.
im Vorjahr), in Einnahme 10 000 Mk. als Anteil der Gemeinden (die
Hälfte).
Betr. Tuberkuloſenfürſorge (Heilburen und Fürſorge für volljährige
Perſonen) ſind in Ausgabe 12500 Mk. eingeſtellt, an Winterbeihilfe
für Kleinventner, Sozialrentner, Erverbsloſe und Ortsarme 45 000 Mk.
Abg. Dr. Meller wünſcht bei dem Fürſorgeausſchuß auch die Vineenz=
Fürſorgevereine zugezogen zu ſehen.
Abg. Lorenz beantragt, den Beitrag zum Heſſ. Fürſorgeverein
für Krüppel von 25 Mk. auf 100 Mk. zu erhöhen. Der Antrag findet
Annahme.
Zur Poſition Handel und Gewerbe iſt eine Aktie der Heſſ.
Landes=
hypothekenbank im Nominalwerte von 1000 Mk. noch aufzuwerten.
Hierzu liegt ein Antrag des Abg. Hütſch vor; danach ſoll mit dem
Kreiſe Groß=Gerau in Verhandlungen getreten werden zur Anſtellung
eines Baukontrolleurs (8 55 der heſſ. Verordnung vom 24. Juli 1932)
für beide Kreiſe. Der Vorſitzende teilt mit, daß hier Verhandlungen mit
dem Miniſterium einzuleiten wären, da die Bauten auf die Provinz
übergegangen ſind. Abg. Hütſch wünſcht den Baukontrolleur aber
gerade bezüglich der Bauten der Privaten, eine verſchärfte Kontrolle ſei
hier am Platze. Der Antragſteller wünſcht, daß die Kreisausſchüſſe
beider Kreiſe in der Frage miteinander in Verbindung treten; die
Ge=
ſetzgebung werde von gewiſſer Seite ſabotiert. — Der Antrag wird in
der Faſſung einſtimmig angenommen, daß der Kreisausſchuß die Frage
klären ſoll.
In Poſition: Soziale Fürſorge, find 5000 Mk. Beitrag zu den Koſten
der Heuberge für jugendliche Wanderer eingeſtellt. Es ſoll ein
Ver=
trag mit der Stadt Darmſtadt geſchloſſen werden. Eine Herberge konnte
nur in Ober=Ramſtadt errichtet werden. Der Vertrag mit der Stadt
Darmſtadt ſoll am 1. Juli 1927 in Kraft treten.
Abg. Brachhold bringt Klagen über die Arbeiterkolonie Neu=
Ulrichſtein vor. Dann werden mehrere kleinere Fragen erledigt.
Zu Poſition Feuerlöſchweſen, wird bemerkt, daß die angeſchaffte
Motorſpritze (im Depot der Stadt Darmſtadt) gut funktioniert.
Zu Poſition 14: Beiträge für gemeinnützige Vereine und Anſtalten,
ſind für Zwecke der Künſtlerhilfe 1000 Mk. neu eingeſtellt, was auf ein
Miniſterialausſchreiben zurückzuführen iſt.
Für Rubrik 19: Reſervefonds, wüinſcht Abg. Schenck für die Folge
eine andere Bezeichnung.
Bezüglich der Kreisumlagen iſt eine Feſtſetzung der endgültigen
Steuerausſchlagsſätze auf alle Gemeinden des Kreiſes zurzeit noch nicht
möglich.
Die Wahl der Kreiskörkommiſſion ergibt Wiederwahl von L. Wenz 5.
in Pfungſtadt, Joh. Karl Grünewald in Roßdorf und Ph. Rädge 9. in
Pfungſtadt. Schluß der Sitzung 6½ Uhr nachmittags.
Besucht das deutsche
Rordseebad vorkum
IV7873)
Sonniger Frühling — Seebäder — Dünenwanderungen
*Ungerechifertigte Bereicherung der
Stadi=
gemeinde durch Zuwendungen für die
Frei=
ſiellung einer Wohnung.
(Nachdruck verboten.)
Die neue Reichsgerichtsentſcheidung, deren Tatbeſtand
hier folgt, ſpricht aus, daß eine vertragliche Verpflichtung
einer Stadt, von weiteren Beſchlagnahmen abzuſehen, ungültig
iſt, wenn die geſetzlichen Vorausſetzungen für die Beſchlagnahme
vor=
liegen. Eine in Erwartung dieſer Verpflichtung angenommene
Geld=
ſumme iſt aus dem Grunde der ungerechtfertigten Bereicherung
zurück=
zuerſtatten.
Nachdem Kläger die Räumung eines ſeiner Frau gehörenden
Vil=
lengrundſtückes in Kiel erzwungen hatte, zog er mit Familie dort ein,
ohne die Genehmigung des Wohnungsamtes einzuholen. Sein Antrag
auf Zuweiſung der Villa wurde vom Amt abgelehnt. Gleichzeitig wurde
das Grundſtück beſchlagnahmt. Die von der Beſchwerdeſtelle angeregten
Einigungsverhandlungen führten jedoch dazu, daß Kläger anerkannte,
der Stadtgemeinde Kiel 5000 RM. ſchuldig zu ſein. Dieſe 5000 Mk.
ſollten ein Entgelt dafür ſein, daß die Beſchlagnahme des Hauſes
auf=
gehoben und dem Kläger für die Zukunft die Freiſtellung des Hauſes
von einer gleichen Maßnahme zugeſichert wurde. Nachdem Klägen
2000 Mk. gezahlt hatte, verweigerte er weitere Zahlungen, da nach
ſeiner Anſicht das Wohnungsamt erſt die Beſchlagnahme aufzuheben
hatte. Im Laufe der entſtandenen Streitigkeiten erhob er gegen die
Stadt Feſtſtellungsklage, daß er zur Erſeillung des Zahlungsverſprechens
nicht verpflichtet ſei. Im Gegenſatz zum Landgericht gab
Oberlandes=
gericht Kiel der Klage ſtatt. Reichsgericht wies die Reviſion
der Stadt zurück. Gründe: „Es kann unerörtert bleiben, ob
die Abmachung mit dem Wohnungsamt ſittenwidrig iſt oder einen
wucheriſchen Inhalt hat. Schon wenn das Schuldanerkenntnis nur einem
erfolgreichen Angriff mittels der Bereicherungsklage unterliegt (8 812
BGB.), iſt der Kläger aus ihm zur Zahlung nicht verpflichtet. Zwar
hat das Wohnungsamt die bereits verfügte Beſchlagnahme am 24. Jan.
1925 aufgehoben. Mit der Zuſicherung, in Zukuft von weiteren
Be=
ſchlagnahmen trotz des Vorliegens der erforderlichen Vorausſetzungen
abzuſehen, hat die Stadt eine ungültige Verpflichtung auf
ſich genommen. Der rechtliche Erfolg, den Kläger mit ſeinem
Schuld=
anerkenntnis erſtrebte, konnte daher von vornherein nicht erreicht
wer=
den. Hieran wird auch dadurch nichts geändert, wenn unterſtellt wird,
daß das Wohnungsamt den Kläger zu dem Schuldanerkenntnis
veran=
laßt hat, um der Stadt Mittel zur Beſchaffung neuen Wohnraums zu
geben. Eine bedingungsloſe Freiſtellung des Hauſes von
der Beſchlagnahme war keinesfalls ſtatthaft. Das
Wohnungs=
amt konnte ſich ſeiner obrigkeitlichen Befugniſſe nicht ſchlechthin begeben.
Da der Kläger mithin rechtlich nichts zu fordern hatte, iſt ſein Anſpruch
aus ungerechtfertigter Bereicherung der Stadtgemeinde gegeben.”
Tageskalender für Dienstag, den 31. Mai 1927.
Heſſ Landestheater, Großes Haus. Anfang 7½ Uhr, Ende
10 Uhr: „Hänſel und Gretel”, hierauf: „Die Puppenfee.” — Kleines
Haus. Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: „Spiel im Schloß.” —
Orpheum: Keine Vorſtellung. — Herrngarten=Kaffee.
nachm. 2½ Uhr: Konzert. — Konzerte: Schloßkaffee, Hotel=
Reſt. Schmitz. — Saal der Loge, Sandſtr. 10, abends 8 Uhr:
Klovierabend Wilma Heiß. — Vortrag von Frau Blume,
Berlin, in Ober=Ramſtadt, Saalbau Eliſenbad, über: „Welche
Vor=
teile bietet die Verwendung d. Elektr. im Haushalt. —
HotelHuf=
nagel, Seeheim: „Tanzabend.‟ — Deutſche
Volks=
partei, im Fürſtenſaal, Grafenſtraße: „Die Rentnernot und ihre
Bedeutung.” — Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenztheater,
Palaſt=Lichtſpiele.
Thpe Sennsuct
geht dahin, allen Mitmenſchen angenehm zu ſein. Ein bewährtes
Mittel dazu bietet der Vaſenol=Körper=Puder, der den Körper
er=
friſcht, die Haut zart und geſchmeidig erhält und alle unangenehmen
Hautausdünſtungen beſeitigt.
(I.r. 7506
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Nummer 130
Dienstag, den 31. Mai 1927
Seite 7
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80 cm, in den aparten Zeichnungen und
Blumen-Dessins . . . . . . . 4 75, 4.25,
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dunkle Muster, aus künstlicher Seide
Helwetia
doppelbreit, reine Seide, in allen modernen
.. . . . . . 3.40,
Farben . . .
Crépe de chine
100 cm, reine Seide, in allen Tönen und
Schattierungen . . . . . . . . . 6.90, 5.50,
1.28
00
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0.78, 0.58,
Wasch-Crepon
in vielen modernen einfarbigen Tönen ..
Trachten-Stoffe
80 cm, indanthrenfarbig, die beliebten
Gar=
tenkleiderstoffe . . . . . . . . . . 1.18.
Crépe Derby
ca. 100 cm, in hochaparten Blumen-Mustern
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Seite 8
Dienstag, den 31. Mai 1927
Nummer 130
Aus Heſſen.
*Verbandstag ſelbſtändiger Glaſermeiſter und
Glaſer=Innungen Weſideutſcktlands in Mainz.
Der Verband hält in den Tagen vom 28.—30. Mai ds. Js. ſeinen
1. Verbandstag in Mainz im Kaſino „Frankfurter Hof” ob. Nach
Empfang der auswärtigen Gäſte am Hauptbahnhof und einer
Geſamt=
vorſtandsſitzung am Samstag nachmittag wurde die Tagung abends
ein=
geleitet durch einen Begrüßungskommers im „Frankfurter Hof‟. Der
Obermeiſter der hieſigen Innung, Herr Fritz Heinrich, begrüßte die
Gäſte im goldenen Mainz. Der Abend verlief in harmoniſcher Weiſe.
Am Sonntag vormittag 10 Uhr wurde im großen Saale des „
Frank=
furter Hofes” durch den Verbandsvorſitzenden, Herrn Ludw. Werner=
Darmſtadt, der erſte Verbandstag bei ſehr gutem Beſuch eröffnet.
Anweſend waren die Vertreter der Glaſer=Innungen Aachen, Biebrich,
Bonn, Darmſtadt, Frankfurt a. M., Fulda, Hanau, Kaſſel,
Kreuz=
uach, Limburg a. d. L., Mainz, Offenbach, Saarbrücken, St.
Johann, Trier, Wetzlar, Wiesbaden und Worms. Der Vorſitzende
begrüßte die Gäſte, beſonders die Herren Beigeordneten Maurer, als
Vertreter der Stadt, Syndikus Dr. Schwank, als Vertreter der heſſ.
Handwerkskammer Darmſtadt und des Innungsverbandes Mainz, ſowie
die Vertreter der badiſchen und pfälziſchen Glaſer=Innungs=Verbände.
— Der Obermeiſter der hieſigen Glaſer=Innung, Herr Fritz Heinrich,
hieß die Anweſenden herzlich willkommen und wiinſchte ihnen nach den
ernſten Beratungen noch einige angenehme Stunden im goldenen Mainz.
Herr Beigeordneter Maurer übermittelte die Grüße der
Stadtver=
waltung und wünſchte den Verhandlungen einen vollen Erfolg. Herr
Seiderer=Karlsruhe überbrachte die Grüße des badiſchen und Herr
Meier=Kaiſerslautern die der pfälziſchen Glaſer=Innungs=Verbände.
Herr Syndikus Dr. Schwank ſprach namens der heſſiſchen
Handwerks=
kammer, des Mainzer Handwerks und Innungsverbandes die
Glück=
wünſche zum Verbandstage aus. Der Geſchäftsführer Dory=Bingen
erſtattete den Geſchäfts= und Tätigkeitsbericht über das abgelaufene Jahr.
Trotz Ungunſt der allgemeinen Wirtſchaftsverhältniſſe habe ſich der
Verband ſehr gut entwickelt. Der Mitgliederbeſtand hätte ſich von 360
auf 406 erhöht und die finanziellen Verhältniſſe hätten gleichen Schritt
mit der Aufwärtsbewegung gehalten. Herr Gundlach=Bingen
be=
richtete über den Stand der Kaſſe. Die Einnahmen betrugen 6788,18
Mark, die Ausgaben 4862,56 Mark, während ſich das Verbandsvermögen
auf 1956,02 Mark beziffert. Die Reviſoren, die Herren Sallizer=
Biebrich und Huberath=Winkel hatten Kaſſe und Bücher geprüft
und in Ordnung befunden. Ihrem Antrag gemäß wurde dem Vorſtande
Entlaſtung erteilt. Die Aufſtellung des Haushaltsplanes für
das laufende Jahr in Höhe vom 8166 Mark wurde genehmigt. Kollege
Specht=Frankfurt a. M. dankte im Auftrage der Verſammlung
dem Vorſtand für ſeine Mühewaltung im abgelaufenen Geſchäftsjahr.
Die einſtimmige Wahl des Vorſtandes hatte folgendes Reſultat:
1. Vorſ.: Werner=Darmſtadt, 2. Vorſ.: Hartwig=Offenbach,
1. Geſchäftsführer: Dory=Bingen, 2. Geſchäftsführer: Herchet=
Frankfurt a. M., Beiſitzer: „Heubel=Homburg v. d. H.,
Viel=Hanau, Fleiſcher=Frankfurt a. M., Fritz Heinrich=
Mainz, E. Jacobi=Darmſtadt, Kretſchmar=Wiesbaden,
Deb=
hofen=Worms, Klippel=Alzeh und Noll=Offenboch. Als
Rechnungsprüfer wurden die Herren Sallizer=Biebrich,
Hub=
rath=Winkel und als Erſatzmann Anerth=Geiſenheim beſtimmt.
Herr Syndikus Dr. Schwank=Mainz referierte hierauf über
allgemeine Handwerkerfragen der Gegenwart. Wenn ſich auch
wirtſchaft=
lich eine leichte Beſſerung und ein Zurückgehen der Erwerbsloſenziffer
bemerkbar macht, müſſe doch feſtgeſtellt werden, daß von einer Beſſerung
der Lage im Handwerk nicht geſprochen werden könne. Im letzten
Jahre und in den letzten Monaten habe ſich im Gegenteil die Notlage
des Handwerks außerordentlich verſchärft. Trotz Anerkennung der
Be=
hörde, daß das Handwerk gefördert werden müſſe, habe man von einer
praktiſchen Nutzanwendung dieſer Anerkennung bis heute nichts bemerkt.
Im Gegenteil werde das Handwerk in ſeiner Selbſthilfe immer wieder
geſtört. Eine Förderung des Handwerks könne nur darin beſtehen, daß
es ſich in der Wirtſchaft frei entwickeln könne. Mit weit über 45000
Geſetzen habe man indeſſen den Mittelſtand umgeben. Es ſei
begreif=
lich, wenn ſich aus all dem eimn allgemeines Mißtrauen im Handwerk
gegen die Behörden eingeſchlichen hätte. Die allgemeine
Wirtſchafts=
kriſe habe ebenfalls nicht wenig auf die Notlage des Handwerks
einge=
wirkt. Ferner habe nicht wenig dazu beigetragen die mangelnde
Kauf=
kraft des Publikums und der vollſtändige Rückgang der privaten
Bau=
tätigkeit. Sehr abhängig ſei das Bauhandwerk durch das Einſetzen
der öffentlichen Hand. Dem Handwerk ſelbſt ſei aber ebenfalls die
Schuld beizumeſſen durch die maßloſe Unterbietung bei
Submiſſions=
arbeiten. Dies ſei aber auch auf die falſche Handhabung des
Ver=
gebungsweſens der Länder und Gemeinden zurückzuführen. Redner kam
dann auf die überſpannten Realſteuern, die
Sonder=
beſteuerung des Handwerks, ſowie auf die Bekämpfung der
Schwarz=
arbeit zu ſprechen. Er wies auf die Gefahr der ſogenannten kalten
Sozialiſierung hin, die gegen die guten Sitten und den
unlaute=
ren Wettbewerb verſtoße. Wenn nichts mehr helfe, müſſe der Weg der
gerichtlichen Klage beſchritten werden, um durch Gerichtsurteil dem
Wett=
bewerb der öffentlichen Hand gegen das Handwerk ein Ende zu
be=
reſten. Zum Schluſſe ſeiner Ausführungen behandelte Redner noch
die im Entwurf vorliegenden neuen Geſetze, die für das Handwerk von
tief einſchneidender Wirkung ſeien. Dem Vortragenden wurde für
ſeine intereſſanten Ausführungen reicher Beifall gezollt. — Herr
Sub=
direktor Bloch=Frankfurt a. M. gab nunmehr den Anweſenden
Kennt=
nis von dem guten Stand der Glasverſicherung „Hammonia”, die ſehr
gewinnbringend gearbeitet habe. — Herr Fritz Heinrich brachte die
Wünſche der Mainzer Glaſer=Innung an die Stadtverwaltung zum
Ausdruck, und zwar: 1. Direkte Ablehnung der Vergebung von
ſchlüſſel=
fertigen Arbeiten: 2, möglichſt frühzeitige Ausſchreibung von Arbeiten;
3. möglichſt kleine Loſe und größere Lieferungsfriſten. — Es folgten
Anträge für den Bezirksverband und für den 42. Deutſchen
Glaſertag am R. und 28. Junz in Stettin. — Als Ort für den
2. Verbandstag wurde Homburg v. d. H. beſtimmt. Während der
Veratungen fand durch die Damen unter kundiger Führung eine
Beſich=
tigung der Sehenswürdigkeiten von Mainz ſtatt. — Der Tagung ſchloß
ſich im „Frankfurter Hof” ein Feſteſſen an, das für die gute Küche und
Keller des Kaſinos beredtes Zeugnis ablegte. Dem Eſſen folgte ein
fachtechniſch wertvoller Lichtbildervortrag über „Das
Kriſtall=
ſpiegelglas” durch Herm Dory=Bingen. Dem Vortrag ſchloß
ſich ein Spaziergang durch den Stadtpark und anſchließend auf der
Ter=
raſſe des Bootshauſes des Mainzer, Rudervereins ein „Rheiniſcher
Abend” an, der einen ſehr ſchönen Verlauf nahm. — Der geſtrige Tag
galt der Beſichtigung des Domes unter ſachundiger Führung. Um 12,30
Uhr wurde eine Rheinfahrt nach Bacharach-Oberweſel mit 2—3
ſtün=
digem Aufenthalt unternommen, die einen würdigen Abſchluß der
Ta=
gung bildete.
Griesheim, 30. Mai. Wie der Griesheimer Einwohnerſchaft
be=
kannt ſein dürfte, beteiligen ſich am zweiten Pfingſtfeiertag die drei
Ge=
ſangvereine „Sängerbund” „Liedertafel” und „Frohſinn” an dem
gro=
ßen Geſangswettſtreit in Bechtheim. Monatelange raſtloſe Arbeit der
Herrn Dirigenten und Sänger haben dazu gehört, die dort
vorgeſchrie=
benen und ſelbſtgewählten Chöre ſo feſt einzuüben, daß die drei Vereine
von den beſten Hoffnungen getragen, dem Tag dieſes großen Kampfes
mit größter Zuverſicht entgegenſehen. Um aber auch der hieſigen
Ein=
wohnerſchaft und ganz beſonders denen, die ſich in Bechtheim nicht
be=
teiligen können, Gelegenheit zu geben, ſich von dem Können unſerer
Sänger zu überzeugen, findet am kommenden Mittwoch im „Kaiſerſaal”
eine gemeinſame Hauptprobe der drei Vereine ſtatt. — Immer mehr
macht es ſich geltend, daß Geſang und Muſik wichtige Teile unſerer
Volkserziehung ſind, und niemand ſollte es verſäumen, durch ſein
En=
ſcheinen in dieſer Hauptprobe ſein Jutereſſe an der Förderung dieſer
Künſte, die Herz und Gemüt erheben und zur allgemeinen Volksbildung
ſo unendlich Vieles beitragen, zu bekunden. Wünſchen wir den Sängern
für ihre raſtloſe Arbeit den beſten Erfolg.
N Michelſtadt, 30. Mai. Im hieſigen Vereinsregiſter wurde die
Auf=
löſung des „Odenwald=Muſeum Michelſtadt” eingetragen.
Der Verein wurde am 11. d. M. aufgelöſt und drei Perſonen zu Liqui=
Hatoren beſtellt.
* Fürth i. Odw., 30. Mai. Die Jagd nach dem Gelde. Ein
junger Landſtreicher, der in Weiher bettelnd ſich umhertrieb, hatte bei
einem dortigen Einwohner in einem unbewachten Augenblicke 400 Mark
ſich angeeignet. Der Beſtohlene, der erſt ſpäter den Verluſt
wahrge=
nommen hatte, wandte ſich ſofort an die zuſtändige Gendarmerie nach
Birkenau. Dieſe nahm in Begleitung des Beſtohlenen im Auto die
Verfolgung des Diebes auf und faßte ihn hier in Fürth am Eingang des
Ortes an der unteren Fahrenbacherſtraße. Als der Dieb ſeine Häſcher
kommen ſah, mochte er wohl eingeſehen haben, daß der Beſitz von ſo
viel Geld bei einem fahrenden Geſellen auffällig genug ſei, um des
Dieb=
ſtahls überführt zu werden. Er warf infolgedeſſen kurz entſchloſſen beim
Nahen der Gendarmerie die 400 Mark in das hochſtehende Wieſengras.
Trotzdem im Umkreis alles ſogleich abgeſucht wurde, iſt das Geld zum
großen Nachteil des Beſtohlenen noch nicht gefunden worden. Da dieſer
in dem Landſtreicher beſtimmt denjenigen wieder erkannte, der vorher
bei ihm gebettelt hatte, nahmen die beiden Beamten den Dieb im Auto
mit nach Birkenau. Die Gegend aber, wo das Geld higeworfen worden
ſein
Ausflugsort.
3.5. Landesverſammlung des Heſſ. Fechtvereins
„Waiſenſchutz” in Eberſiadt.
H. Im feſtlich geſchmückten Saale des Gaſthauſes „Zum Schwanen”
fand am Sonntag die 35. Landesverſammlung des
Heſſi=
ſchen Fechtvereins „Waiſenſchutz” ſtatt, wozu zahlreiche
Ver=
treter ſämtlicher Zweigvereine erſchienen waren. Die Tagung wurde um
10 Uhr durch ein Muſikſtück und den Vortrag dreier Chöre des
Geſang=
vereins „Männerquartett Harmonie”, dirigiert von Lehrer Knöß, ſehr
ſtimmungsvoll eingeleitet. Fräulein Gärtner begrüßte hierauf die
Gäſte durch einen ſinnvollen, von Heinz Heinrich Roth verfaßten
Pro=
log. Anſchließend hieß der Vorſitzende des hieſigen Zweigvereins, Peter
Meerſtädter, die Delegierten herzlich willkommen, ebenſo auch alle
ge=
ladenen und erſchienenen Gäſte, und wünſchte der Tagung einen guten
Verlauf. Hierauf führte die Turngeſellſchaft unter der Leitung ihres
Turnwarts Kölſch einen eigens für die Tagung einſtudierten von
Herrn Lehrer Wolf auf dem Harmonium begleiteten hübſchen Reigen
auf, ſodann drei eindrucksvolle Bilder, die Armut, den Opfermut und
den Waiſenſchutz darſtellend, die, von dem Turnwart Kölſch ſelbſt
ent=
worfen, mit Text verſehen und in Szene geſetzt, von der Turnerin
Wil=
helmine Daßler vortraglich geſchildert, ſehr beifällig aufgenommen
wurden.
Der Landesvorſitzende, Schrapenborg=Mainz, eröffnete
als=
dann die eigentliche Tagung, dankte für die Begrüßung und den
An=
weſenden für das Erſcheinen und wünſchte der Veranſtaltung einen
wür=
digen Verlauf. Beigeordneter Flick entbot namens und im Auftrag
der Gemeinde der Verſammlung herzlichen Willkommengruß und
wünſchte, daß die Teilnehmer, die hierher gekommen ſeien, um im
In=
tereſſe der guten Sache des Waiſenſchutzes zu raten und zu taten, ſich
in Eberſtadts Mauern wohl fühlen und einen guten Eindruck von
Gber=
ſtadt mit nach Hauſe nehmen möchten. Hierauf wurde das Bureau
ge=
bildet und in dieſes gewählt: Studienrat Fiſcher=Offenbach, der
als=
dann auch die Verſammlung leitete, als Vorſitzender. Willy Delp=
Eberſtadt als Stellvertreter, ſowie 3 Schriftführer und 4 Beiräte. Der
Vorſitzende des Bureaus verlieſt zunächſt eine Reihe von Eingängen und
Begrüßungen und gedenkt im ehrender Weiſe der im letzten Jahre
ver=
ſtorbenen Mitglieder, wobei ſich die Verſammlung erhebt.
Aus dem von dem Landesvorſitzenden erſtatteten ausführlichen
Jah=
resbericht, der ein getreuliches Zeugnis von dem ſegensreichen Wirken
des Fechtvereins „Waiſenſchutz” ablegte, iſt folgendes hervorzuheben:
Der Heſſiſche Fechtverein „Waiſenſchutz”, deſſen ganzes Vermögen von
rund 140 000 Mark der Inflation anheimgefallen war, hat, getrieben von
dem unerſchütterlichen Geiſt wahrer Nächſtenliebe, 1924 ſein Werk von
neuem begonnen und in den verſloſſenen drei Jahren einen guten Teil
davon wieder aufbauen können. Kraftvoll nach innen und außen ſtehe
der Fechtverein heute wieder vor uns. Die Mitgliederzahl iſt von 4582
in 1926 auf 4805 angewachſen. Das Vermögen des Vereins betrug am
Schluſſe des Vereinsjahres 11 183,72 Mk., gegenüber 10 422,44 Mk. im
Vorjahre. Die Ablieferungen der Ortsgruppen beliefen ſich in 1926 auf
4686,26 Mk., gegenüber 4093 Mk. in 1925. Im Berichtsjahre ſind im
ganzen 1160 Halbwaiſen (im vorhergehenden Jahre 990) unterſtützt und
hierzu nahezu 15 000 Mk. aufgewendet worden. Die günſtige
Entwick=
lung des Fechtvereins laſſe die Ausſicht zu, daß der Verein auch im
neuen Geſchäftsjahr an Boden gewinnt. Der Bevichterſtatter wünſcht,
daß der bewährte Opferſinn in Heſſen, ſo wirkſam bleiben möge wie
bisher, zum Nutz und Frommen der Waiſenſchutzarbeit und derer, denen
dieſe gilt.
Den Rechenſchaftsbericht für das Vereinsjahr 1926 erſtattete der
Hauptrechner, Schachner=Mainz. Herr Burggraf=Darmſtadt
teilte mit, daß die Kaſſe von ihm gemeinſam mit Herrn Willy Delp=
Eberſtadt geprüft und in beſter Ordnung befunden worden ſei. Sein
Antrag, dem Rechner und den übrigen Mitgliedern des
geſchäftsführen=
den Ausſchuſſes Entlaſtung zu erteilen, wurde einſtimmig angenommen.
Die Verſammlung nahm hierauf die Berichte des Landeswerbeausſchuſſes
ſowie des Preſſeausſchuſſes entgegem. Letzterer, erſtattet von dem
Schrift=
leiter Schäfer=Mainz, gab Anlaß zu einer mehr als einſtündigen
Debatte, die ſich um die künftige Drucklegung der Zeitſchrift „
Waiſen=
ſchutz” drehte. Entſprechend der Stellungnahme der Oberfechterei wurde
beſchloſſen, die Zeitſchrift nach wie vor in der Finkſchew Druckerei in
Groß=Gerau herſtellen zu laſſen. Hierauf wurde die Wahl des
geſchäfts=
führenden Ausſchuſſes, der Oberfechterei, des Preſſeausſchuſſes, des
Lan=
deswerbeausſchuſſes und der Rechnungsprüfer vorgenommen. Es wurden
gewählt a) in den geſchäftsführendem Ausſchuß: als Landesvorſitzender:
Karl Schrapenborg=Mainz; als Stellvertreter: Johann Dreſſel=Mainz;
als Schriftführer: Heinrich Wenz, Fritz Duderſtadt und Kurt Heigl,
Mainz; als Hauptrechner: Joſef Schachner=Mainz; als Zeugwart: Peter
Scheuermann=Mainz; als Beiſitzer: Johann Lind= und Heinrich Vogt=
Mainz; b) in die Oberfechterei: die Zweigvereine Mainz, Darmſtadt,
Offenbach, Butzbach, Biſchofsheim, Eberſtadt, Wolfskehlen. Dornheim
und Guſtavsburg; c) in den Preſſeausſchuß: als Schriftleiſter: Schäfer=
Mainz; als Beiſitzer: Wenz=Mainz, Wothe=Mainz, Frommann=
Darm=
ſtadt, Delp=Eberſtadt, Wolf jr.=Offenbach, Melcher=Butzbach und
Stein=
bock=Butzbach: 4) in den Landeswerbeausſchuß: als Vorſitzender: Mohr=
Mainz; als Stellvertreter: Johann Dreſſel=Mainz; als Beiſitzer: Johann
Lind=Mainz, Michel=Dornheim, Thomas=Darmſtadt. Platt=Eberſtadt,
Frk= und Müller=Butzbach; e) als Rechnungsprüfer: PerſchOffenbag
Kreß=Mainz; als deren Stellvertreter: Gramlich=Offenbach, Delp=Ebem
ſtadt.
Der Voranſchlag für 1927 und die Verteilung der Pflegegelder, von
dem Hauptrechner Schachner=Mainz im einzelnen vorgetragen, fanden dfi
Zuſtimmung der Verſammlung.
Der Zweigverein Dornheim hatte den Antrag geſtellt, daß Ehrem
zeichen künftig nur dann verliehem werden ſollen, wenn die Koſten hie=u
für von den Empfängern ſelbſt getragen werden. Da aus der Verſamm;
lung heraus Stimmen gegen dieſen Anurag laut wurden, einigte
ma=
ſich auf einen Vermittelungsvorſchlag, wonach die Koſten für die Ehrem
zeichen künftig von den Zweigvereinen getragen werden ſollen, denen di.
damit Ausgezeichneten jangehören. Von emem als ſehr günſtig zu
ba=
zeichnenden Angebot der Sächſiſchen Fechtſchule in Dresden, betr. Untem
bringung bedürftiger heſſiſcher Halbwaiſen, in einem ſächſiſchen Kinden
erholungsheim beſchließt man, Gebrauch zu machen. Im laufenden
Jahr=
noch ſollen 10 ſolcher Kinder dorthin überwieſen werden mit der Maß
gabe, daß ſich Oberfechterei und Zweigvereine, die Kinder namhaff.
machen, in die entſtehenden Koſten teilen. Landesvorſitzender Schraver,
borg=Mainz gibt noch Kenntnis von einem Schriftwechſel der
Oberfechtg=
rei mit der Reichsfechtſchule, welche den Abſchluß einer Arbeitsgemeirn
ſchaft mit dem Heſſiſchen Fechtverein „Waiſenſchutz” angeregt hat. Dfi
Oberfechterei wird durch die Landesverſammlung ermächtigt, die Ver,
handlungen im Sinne eines ſolchen Abſchluſſes weiterzuführen. All.
nächſtjähriger Tagungsort wird Butzbach beſtimmt, deſſen Zweigverei:
1928 das Feſt ſeines 25jährigen Beſtehens feiern kann.
Zum Schluſſe wurden noch folgende Beförderungen vorgenommem
zum Ehrenfechtrat: Karl Auracher=Darmſtadt; zu Fechträten: Adam
Hambach, Fridolin Merkert, Alfred Hammer und Karl Seipp,
Darn=
ſtadt, ſowie Heinrich Lämmersdorf, Frank ſen. und Frank jr., Butzbauk
Mit dem Dank an die Verſammlung und einem dreifachen „Fech”
Heil” wurde die eindrucksvolle Tagung von dem Leiter der Verſamnu
lumg um 17½ Uhr geſchloſſen. Ein gemütliches Beiſammenſem im=
Schwanen ſchloß ſich der Tagung an.
* Roßdorf, 30. Mai. Gemeinderatsbericht. 1.
Genehm=
gung des Waldwirtſchaftsplans für 1928. Nach dem Vortrag des
Bür=
germeiſters kommen 3730 Feſtmeter Holz zur Fällung. An
Betriebsauu=
gaben ſid vorgeſehen: Für Holzanbau 2785 Mk., für ſonſtige Wals
hauptſächlich Wegarbeiten 7560 Mk. Der Gemeinderat ſtimmt der
Voo=
lage zu. 2. Abänderung des Ortsbauſtatuts. Nach § 9 der Satzung van
1891 beträgt der Preis für abgetretenes Straßengelände pro Quadro
meter 50 Pfg. Infolge der veränderten wirtſchaftlichen Verhältniſſe
dieſer Preis als zu niedrig anzuſehen. Es werden pro Quadratmet:
1 Mk. vorgeſchlagen; der Gemeinderat genehmigt dies. Die Ortsſatzutz
iſt nach Mitteilung des Bürgermeiſters auch in verſchiedenen andem
Punkten abänderugsbedürftig. Hauptſächlich müſſe beſchloſſem werdern
daß die Ausgüſſe aus Küchen uſw. nicht in die Straßengoſſem münden
dürfen, ferner daß das Anbringen von im die Stwaßenfluchtlinie uger
den Firmenſchildern, Schaukäſten uſw. verboten iſt. Der Gemeinderen
beauftragt die Bürgermeiſterei mit Ausarbeitung eines Entwurfs ühr
die zu treffenden Anordnungen. 3. Antrag der Lehverſchaft um Niach
erhöhung ihrer Mieten ab 1. 4. N. Die Lehrerſchaft begrümdet den Ab
trag damit, daß die Friedensmieten ſo hoch gegriffen ſeien. Aus dieſer=
Grunde ſei eine prozentuale Steigerung nicht angebracht, die Friedery
miete möge bei 100 Prozent beſtehen bleiben. Der Gemeinderat iſt *
Anſicht, daß die Friedensmieten richtig berechnet ſeien, und lehnt der
Antrag ab. 4. Antrag des Georg Hanſchuh um Anſtelluug als
Back=
diener für die Badezeit 1937. Der Gemeinderat beſchließt, daß die Ste
zur Bewerbung durch die Ortsſchelle bekannt zu machen iſt. 5.
Gena=
migung der Submiſſion für Herſtellung der Rathenauſtraße. Zum
Suu=
miſſionstermin waren 7 Angebote eingelaufen. Das höchſte Augebot
U=
trug 1191,40 Mk., das geringſte 460,86 Mk. Den Wenigſtforderndsr,
nämlich Georg Spalt 5., Philipp Koch und Georg Konrad Poth, wur
die Arbeit auf ihr Angebot zugeſchlagen. 6. Neuwverpachtung der S
meindegrundſtücke. Der Gemeinderat beſchließt, daß dieſe wit Wirku—y
von Martimi 1928 erfolgen ſoll, da die letzte auf Papiermark beruhemt
Verpachtung zu dauernden Schwierigkeiten führt. 7. Verbauf des Faſ”
ebers im Submiſſionswege. Zum Submſſionstermin war bein AngeEit
eingelaufen. Nachträglich gingen zwei Angebote ein, wovon Adam Ru/
dahier der Höchſtbietende iſt zum Preiſe vom 35 Pfg. pro Pfund Lebem
gewicht. Dieſem wird der Zuſchlag erteilt.
Erbach i. O., 30. Mai. Eine Verkehrsausſtellung fie
Odenwald. Aus Anlaß der diesjährigen 125=Jahrfeier des Ew
bacher Marktes im Juli wird hier auch eine vom Erbocher Verkehm
verein veranſtaltete Verkehrsausſtellung „Die ſchöne deutſche Heima
veranſtaltet werden, an der ſich zahlreiche Verkehrsvereine aus ga-
Deutſchland beteiligen werden. Die Ausſtellung ſoll ſpäter als Wmdss
ausſtellung noch weiteren Kreiſen zugänglich gemacht werden.
* Viernheim, 30. Mai. Radlerunfall. Der Radfahrer W.)
Lenz von hier kam auf ſeiner Tour durch Lützelſachſen, als er die a
ſchüſſige Sommergaſſe hinunterfuhr, zu Fall und zog ſich ſo ſchwere Vo
letzungen zu, daß er mit dem Sanitätsauto in das Kramkenhaus n.4/
Weinheim verbracht werden mußte. Auch erlitt er eine Gehirnerſchüt*
rung, ſo daß ſein Zuſtand bedenklich erſcheint. — „Hundefänger.
Franz Kühlwein 7. wurde zum Hundefänger der Gemeinde Viernher)
ernannt und verpflichtet.
relbrPttorer
olautek zwrndasdeßte Kn
entläßt unssnachtallengrau,
ſen Rache doch mit dem—
freundlichenfSdellder 4e,
derbegegnung,des Heldenwik.
ſeinem Waterjkaerkes im Gack.
chen ſeines Landgütchens auf
der Föhe des Olump. ODieſes
Wiederfinden unter reuden
undt Lachen hat auch Ger,
hact/Flauptmann geſchildert
in ſeinem Odyſſeus-Drama.
Und nicht mitzleeren Hänz
den kam der Held aus dem
Orienk heim, ſondern lang
entbehrte Genüſſe ſchenkten
ſeine Gaben dem trclichen)
alten PPapa. B Solche Genüſſe liegen auch in jeder PPackung
eellihg-Atstefe zu
bereit. Dieſe Marke bedeuttet ſtets ein nobles Geſchenk. Aus ihren blauen, dufti,
gen Rauchwölkchen, aus ihrem milden
* für jeden Zle
jegrüßungsga
0 0 0
be—
Generalvertreter für Mainz und Darmstadt:
IV 8730
Paul Hille, Fabriklager: Frankfurt/Main, Niddastr. 64, Mittelbau, Tel. Hansa 6963.
Nummer 130
Dienstag, den 31. Maf 1927
Seite 9
10
dies. Die Oni
verſchiedenen
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Shrerſchaft a)
mit begrindet *!
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Gemeinden!
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eſchließt, daß Ric
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Wemigifine.
9 Konnd Paul 7
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* beppenheim a. 5. B., 30. Mai. Hefliſche Frauentagung.
Die Einladungen zu einer heſſiſchen Frauentagung „Volksnot und
Volks=
meinſchaft” in Heppenheim a. d. B. ſind nunmehr mit folgendem
„Srogramm ergangen: Donnerstag, den 16. Jumi 20 Uhr:
Begrüßungs=
anſprache, geſelliges Beiſammenſein (deklamatoriſche Vorträge); Freitag,
den 17. Juni, 10 Uhr: Die deutſch=franzöſiſchen Beziehungen a) ihre ge=
„whichtliche Entwicklung: Reichsminiſter a. D. Dr. David, M. d. R.,
2oarmſtadt. b) ihr gegenwärtiger Stand: Profeſſor Dr. Rühlmann,
Ber=
urn; 15 Uhr: Volksnot und Volksgemeinſchaft: Dr. Freiin von Hertling,
Berlin, 17—19 Uhr: Beſprechung ſozialer und earitativer Fragen,
An=
egungen und Ausſprache; 20.30 Uhr: Geſelliger Abend (muſikaliſche
Ssarbietungen u. a. von erſten Kräften des Heſſiſchen Landestheaters
S armſtadt). Samstag, den 18. Juni, 10 Uhr: Deutſche Grenzlandnot:
0-räfin Pauline Montgelas, Berlin. Der großdeutſche Gedanke:
Präſi=
tent des Reichslandbundes Hepp; 15 Uhr: Beſprechung ſozialer und
eritativer Fragen, Anregungen und Ausſprache: 20 Uhr: Geſelliges Bei=
—mmenſein (adrigal=Vereinigung, Leiter: Profeſſor Dr. Noack,
Darm=
f—dt: Heiwat= und Volkslieder). In den Einladungen der beteiligten
7 rauenverbände heißt es u. a.: „Schwer laſtet die deutſche Not auf
unis allen! In einer gegenſeitigen Ausſprache wollen wir Bereicherung
uuid Kraft für unſere Aufgaben ſuchen. Aus der innigen
Verbunden=
keit mit dem Heimatboden wollen wir hineinwachſen in die unlösbare
Schickſalsgemeinſchaft des deutſchen Volkes. An die Schweſtern in allen
trutſchen Gauen ergeht hiermit die herzliche Einladung, mit uns hier
im Weſten zu einer Arbeitstagung zuſammenzukommen.”
* Lampertheim, 30. Mai. Unfall. Vergangenen Donnerstag
r—chts fiel Herr Buchhändler Emrich bei einem Gang, den er noch
zum Briefkaſten am Poſtamt unternahm, in einen quer über den
Fuß=
ſig ausgehobenen tiefen Graben für einen Hausanſchluß der Waſſer=
1—itrung und zog ſich einen Rippenbruch zu. Ein vorübergehender junger
T7ann half ihm wieder aus dem Graben, da er hierzu allein nicht mehr
jurſtande war. Es iſt zu verwundern, daß bei den Bauarbeiten an der
Baſſerleitung und Kanaliſation nicht ſchon mehr ernſte Unfälle
vorge=
hummen ſind, denn die angebrachten Sicherheitsvorkehrungen ſind in
—iner Weiſe derart, daß keine Gefahr beſteht. — Bei
Ausſchachtungs=
ebeiten für den Hausanſchluß zur Waſſerleitung im Anweſen des
Friſeurs Schmidt in der Ernſt=Ludwigſtraße, gab plötzlich das
Funda=
ment des Hauſes nach, da der Schacht tiefer als dasſelbe liegt. Nur durch
raſches Abſprießen des Hauſes und Zuwerfen des Grabens konnte der
Einſturz der Wand verhindert werden.
* Offenbach, 30. Mai. Vor dem Bezirksſchöffengericht ſollte gegen
den Kaufmann und Holzhändler Martin Stöcker wegen Verfehlungen
gegen das Vereinszollgeſetz verhandelt werden. Es handelt ſich um
Holz=
ſchiebungen, die ſchon einige Jahre zurückliegen. Für die Verhandlung
waren vier Tage vorgeſehen, und zur Verteidigung waren vier
Rechts=
anwälte angenommen, darunter Juſtizrat Fuld=Mainz. Rechtsanwalt
Lachmann=Offenbach und Rechtsanwalt Dr. Merzbach Frankfurt. Die
Sache ſtand ſchon vor acht Tagen zur Verhandlung. Ein wichtiger Zeuge,
der ausgeblieben war, wurde damals zu 1000 Mark Geldſtrafe
ver=
urteilt, die Sache ſelbſt um acht Tage verſchoben. Diesmal nahm die
Verhandlung ebenfalls ein überraſchend ſchnelles Ende. Die
Uebertre=
tungen waren auf preußiſchem Gebiet begangen. Das Land Preußen
hat aber ſolche Verfehlungen längſt amneſtiert. Nachdem nun dieſer
Sachverhalt durch die Rechtsanwälte genügend geklärt war, wurde durch
Beſchluß des Gerichts das Verfahren eingeſtellt. Die bedeutenden Koſten
(es waren Zeugen aus Böhmen, München, dem Rheinlande und noch
anderen Himmelsrichtungen geladen) hat die Staatskaſſe zu tragen.
M. Bingen, 30. Mai. Die Stadtverwaltung hat den Voranſchlag
für das Rechnungsjahr 1927 vorbereitet und fertiggeſtellt,
ſodaß dieſer in einer der nächſten Sitzungen der
Stadtverordnetenver=
ſammlung durchberaten werden kann. Dieſer ergibt in der
Betriebs=
rechnung 2 714 800 Mk., der Vermögensrechnung 1 750 500 Mk.,
zuſam=
men alſo 4 465 000 Mk. Die Erträgniſſe aus dem Gemeindevermögen,
Erſatzforderungen, Ueberſchuß aus Vorjahren ab, ergibt ſich ein
um=
gedeckter Finanzbedarf von 658 386, 34 Mk. Zur Deckung
ſind 247 882 Mk. Reichsſteueranteile, ferner 202 549 Mk.
Gemeinde=
ſteuern der verſchiedenſten Art und W 955 Mk. Sonderſteuern
vorge=
ſehen. Dadurch, daß Ueberſchüſſe aus fniheren Jahren zur
Ausglei=
chung herangezogen werden konnten, brauchte eine Erhöhung der
Ge=
meindeſteuern nicht vorgeſehen zu werden, es ſei denn, daß das Jahr
1926 einen Fehlbetrag bringen wird.
WSN. Bad.Nauheim, 30. Maf. Reit= und Fahrturnier m
Bad=Nauheim. Für das am 11. und 12. Juni hier ſtattfindende
Reit= und Fahrturnier ſind bereits zahlreiche Nennungen eingegangen,
darunter eine ganze Reihe von prominenten Frankfurter Turnierleuten.
So nannten u. a.: M. J. Oppenheimer, Paul Heil, Frau Flersheim
und Hans Flersheim, F. H. Hanſen, F. Gömöri, Emulat, Dr.
Wie=
nandt. Von auswärtigen Ställen ſind beſonders zu erwähnen: Der
Stall Staeck, der mit ſieben Pferden nach hier kommt, Graf Wilhelm
Hohenau mit ſeinen bekannten ſechs Springpferden, Ferdinand Beit mit
vier Pferden, der Stall Lörke mit ſechs Pferden, Herbert Fick, der
be=
kannte Züchter und Reiter, mit fünf Pferden. Köln wird u. a. durch
die Ställe des Freiherrn Eberhard von Oppenheim und des Hofrats
Aldenhoven vertreten ſein. Auch Fräulein Sauermann, eine unſerer
populärſten Springreiterinnen, wird am Turnier teilnehmen. Eine ganz
beſondere Anziehungskraft dürften die diesmal eingelegten Rennen
aus=
üben, darunter auch Landwirte=Flachrennen.
* Gießen, 30. Mai. Seinen 60. Geburtstag feierte einer der
be=
deutendſten Univerſitätsprofeſſoren, Geheimrat Dr.
Mitter=
maier, der ſeit dem 1. April 1903 als Profeſſor der Rechtswiſſenſchaft
an unſerer Univerſität wirkt. Um die Volkshochſchule hat er ſich als
warmer Freund und Förderer große Verdienſte erworben. Ganz
beſon=
ders widmet er ſich der Rechtspflege und Fürſorge bei Jugendlichen.
Er iſt ein tätiger Mitarbeiter der Vereinigung für gerichtliche
Pſtycho=
logie und Pſychiatrie in Heſſen. Er iſt einer der beſten Kenner des
ausländiſchen Strafrechts, das er zurzeit im Auftrag des Reichs für die
Beratung zum neuen Strafgeſetzentwurf bearbeitet. — Die neugeſchaffene
Reitbahn des Univerſitäts=Reitinſtituts wurde durch den
Univerſitätsrektor Prof. Dr. Zwick eröffnet; er würdigte die hohe
Be=
deutung des Reitſportes für die akademiſche Jugend. Univerſitäts=
Reit=
lehrer Schömbs, ein ehemaliger 24er Dragoner, zeigte mit einigen
Stu=
denten und Mitgliedern des Reitklubs Gießen reitſportliche Leiſtungen. —
Ein katholiſcher Frauentag begann hier durch den Vortrag
des Prof. Dr. Steinbüchel und die bekannte Führerin Helene Weber in
der Neuen Aula der Univerſität. — Der Oberheſſiſche Kunſtverein
ver=
anſtaltet gegenwärtig eine Ausſtellung der Werke des Künſtlers, Dr.
Daniel Greiner.
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 130
Seite 11
Reich und Ausland.
Frankfurter Chronik.
Am Samstag morgen verſchied ganz plötzlich
er in der Oeffentlichkeit ſehr bekannte und geſchätzte
SZorſtand des Eiſenbahwverkehrsamts Frankfurt a. M.
Keichsbahnoberrat Buhtz. — In dem
Fechen=
eimer Werk der J.=G. Farbenindu=
—rie brach in der Nacht vom Samstag zum Sonntag
„ einem Schuppen, der ein Farbenlager enthielt, ein
Irand aus, der anderthalb Stunden dauerte und
urch die Betriebsfeuerwehr gelöſcht wurde. Der
Schuppen brannte aus und der Dachſtuhl wurde
ver=
ichtet. Die Frankfurter Wehr, die ebenfalls zur
Brandſtätte geeilt war, brauchte nicht einzugreifen.
Die Urſache des Feuers konnte bisher nicht ermittelt
verden. — Eine aufregende Szene ſpielte
ſich am Samstag, in der Mittagsſtunde, im
Gerichts=
eubau ab. Dem Unterſuchungsrichter ſollte der
Unter=
ichungsgefangene Wilhelm K. zur Vernehmung
vör=
eführt werden. Als der Uebergang vom Unter=
Lichungsgefängnis zum Gerichtsgebäude erfolgte, riß
ſch der Gefangene los und jagte durch die Räume
„von. In ſehr geſchickter Weiſe wußte er die
Auf=
merkſamkeit von ſich abzulenken, indem er den Ruf
der hinter ihm hereilenden Wachtmeiſter „Haltet ihn”
aufnahm und ſo dem Publikum vortäuſchte, als ob
ruch er zu den Verfolgern gehöre. Um des
Aus=
rißers habhaft zu werden, wurde auf ihn ein Schuß
abgegeben. Es gelang, K. in dem Augenblick
feſtzu=
ehmen, als er ſich bemühte, an einem Ausgang die
Sreiheit zu gewinnen.
Von der neuen Eiſenbahnbrücke über den Main
bei Hanau.
Hanau a. M. Die ſeit dem Jahre 1872 in
Betwieb befindliche Eiſenbahnbrücke bei Hanau, die
zir Ueberführung der Linien Frankfurt-Bebra und
Frankfurt—Aſchaffenburg über den Main dient, wird
vekanntlich zurzeit einem Neubau unterzogen, der in=
Sfern eine Beſſerung des Verkehrs bringen wird, als
ach Inbetriebnahme der neuen Brücke im Juli d. J.
(fie ſchweren Lokomotiven bis nach Frankfurt fahren
Snnen, während jetzt, in Rückſicht auf die Brücke, bei
Eimtlichen Perſonen= und Schnellzügen in Hanau
ne gegen leichtere Lokomotivtypen ausgewechſelt
wer=
den müſſen. Auf dieſe Weiſe erhalten die Züge einen
rnerwünſchten Aufenthalt. Die neue Brücke beſteht
aus fünf zweigleiſigen Ueberbauten und hat eine
SSeſamtlänge von 234 Metern. Da auch die Pfeiler
der alten Brücke nicht mehr genügten, wird die neue
auf neuen Pfeilern neben der alten errichtet. Letztere
pleiht vovausſichtlich als Straßenbrücke beſtehen,
wenn Preußen und Heſſen ſich entſchließen, ſie
auf=
ikaufen. Der Pfeilerbau war nur unter beſonderen
Schwierigkeiten möglich, da das Waſſer mit normalen
MMitteln nicht eingedämmt werden konnte und Waſ=
—reinbrüche in die Spundkäſten den Bau dauernd
ſ örten. Man entſchloß ſich daher ſchließlich dazu, den
(rundwaſſerſpiegel zu ſenken, und konnte nunmehr
ungeſtört die Pfeiler errichten. Dazu waren rund
500 Kubikmeter Beton erforderlich und eine
Ar=
beitszeit von ſieben Monaten von täglich 220 Mann.
Die Koſten für die Pfeiler und Widerlager beliefen
ſch auf 600 000 Mark. Beim Ausheben des zweiten
Sfeilers wurde etwa 2 Meter unterhalb der
Fluß=
ſwhle ein tadellos erhaltener Einbaum gefunden, der
dem Hanauer Geſchichtsverein überwieſen wurde.
Die einzelnen aus Eiſen beſtehenden Ueberbauten
werden auf feſten Gerüſten zuſammengebaut.
Schwie=
mgkeiten machte der Ueberbau über die Schiffahrts=
Iffnung, da die Schiffahrt nicht geſtört werden ſollte.
Infolgedeſſen, wurde dieſer Ueberbau in der
neben=
anliegenden Oeffnung zuſammengebaut und auf zwei
Brähmen in die Mittelöffnung eingefahren. Dieſes
ritereſſante techniſche Schauſpiel, das am Sonntag
nor ſich ging, hatte eine große Anzahl von Zu=
*hauern herbeigezogen, die den einzelnen Phaſen der
Arbeit aufmerkſam folgten. Die neue
Eiſenkon=
ruktion wiegt rund 1300 Tonnen und wurde von
er Firma Friedr. Krupp, A.=G., Friedrich=Alfred=
Sütte, Reinhauſen, ausgeführt. Die Geſamtkoſten
Fetrugen 1 200 000 Mark, von denen 600 000 Mark
nuf die eiſernen Ueberbauten entfallen. Den
Pfei=
grbau führte die Firma Dyckerhoff u. Widmann
Lus.
rſte große Ausſtellung in Heidelberg für
Hotel=
nd Gaſtwirtsfach, Kochkunſt ſowie verwandte
Gewerbe vom 18. bis 26. Juni 1927.
Die Eröffnung der Ausſtellung wird
programm=
ßig am 18. Juni, vormittags 11 Uhr, vor ſich
ehen. Dieſelbe iſt mit den beſten, neueſten und
inter=
ſſanteſten Gegenſtänden aller einſchlägigen Branchen
ch beſchickt und bedeckt bereits einen Flächenraum
n gegen 6000 Quadratmetern. Die
Ausſtellungs=
eitung war fortgeſetzt bemüht, die vorgeſehenen
äume durch Neubauten zu erweitern, um den
An=
üchen aller Intereſſenten nach Möglichkeit
Rech=
ung tragen zu können. Ausgeſtellt wird in
acht=
n Gruppen, die alle reich beſchickt ſind. Bei
urchſicht dieſer umfangreichen Ausſtellung wird der
eſucher viel neue Anregungen in ſich aufnehmen,
töge es ſein auf gaſtronomiſchem Gebiet, dem Gebiet
r Volksernährung, der Hotel= und
Gaſwwirtsbe=
ebe, des Haushalts uſw. Es iſt alſo ein weites
ebiet, über das uns die Heidelberger Ausſtellung
formieren wird. Es haben ſich zahlreiche
Gaſt=
irtsvereine, Bäcker= und Konditor=Innungen und
nſtige einſchlägige Berufsvereine aus allen
Landes=
len und umliegenden Gegenden zum Beſuch der
lusſtellung angemeldet, und dürfte bei der
inter=
tionalen Bedeutung Heidelbergs mit einem
Maſ=
enbeſuch von Intereſſenten zu rechnen ſein. Mit der
usſtellung iſt die Tagung des Badiſchen
Gaſt=
ſirte=Verbands verbunden und gleichzeitig das
vier=
gjährige Jubiläum des Vereins Heidelberger Wirte.
Ein waghalſiger Reklameflieger.
idelberg. Einen waghalſigen Brückenflug
rte bei einem Reklameflug über Heidelberg
lot Erich Haal, vom Zirkus Buſch. Außer
lügen unternahm er einen Flug durch den
bogen der neuen Brücke. Dabei zerriß er
feuerwehrſignalleitung, ohne jedoch irgendwie
en zu nehmen.
graphiſche und kartographiſche Ausſtellung
in Karlsruhe.
ihrend der Tagung der Deutſchen Geographi=
Heſellſchaft in der Pfingſtwoche in Karlsruhe
eine große geographiſche und kartographiſche
lung in der Ausſtellungshalle eröffnet. Die
lung behandelt den Oberrhein in der
Ver=
theit und Gegenwart, unter beſonderer
Berück=
ung der Schiffahrt und der Elektrizitätswirt=
Dienstag, den 31. Mai 1927
Internationale Buchkunſt=Ausſtellung in Leipzig.
Botſchafter Maltzahn raucht die
Friedenspfeife.
Der deutſche Botſchafter in Waſhington, Freiherr von
Maltzahn, hat auf ſeiner Reiſe durch die weſtlichen
Gebiete der Vereinigten Staaten dem großen
India=
nerhäuptling „Two Guns Withe Calf” im Glacier=
National=Park beſucht und mit ihm eine
Friedens=
pfeife geraucht. Nach dieſem freundſchaftlichen Akt
ſchenkte der Botſchafter eine alte deutſche Pfeife dem
ſichtlich erfreuten Häuptling. — Unſer Bild zeigt
Bot=
ſchafter Maltzahn mit ſeinem Gaſtgeber.
Der erſte Zug paſſiert das Wattenmeer.
Am 1. Juni wird Reichspräſident von Hindenburg die Einweihung des nunmehr fertiggeſtellten
Sylter Dammbaues vollziehen, der eine feſte Verbindung zwiſchen der Inſel Sylt und dem
Feſt=
land geſchaffen hat. Der neue Damm verbeſſert ganz bedeutend die Lebensbedingungen der Inſel,
deren Bevölkerung dem Einweihungsakt durch ein Aufgebot ihrer geſchichtlichen Eigenart beſondere
Weihe verleihen wird.
22. Deutſcher Geographentag in Karlsruhe.
In der Pfingſtwoche findet in Karlsruhe der
22. Deutſche Geographentag ſtatt. Wie immer, bietet
die Tagung eine Fülle bedeutender wiſſenſchaftlicher
Vorträge und Ausflüge. Zum erſten Male werden
die Forſchungsergebniſſe der bekannten „Meteor”=
Expedition von Freg.=Kapitän Spieß bekanntgegeben.
Prof. Dr. O. Schmieder, Berkeley (Kalifornien),
ſpricht über die Entwicklung der Pampa als
Kultur=
landſchaft, Prof. Dr. L. Waibel=Kiel über die Sierra
Madre de Chiapas, Prof. W. Tuckermann=Mannheim
über den franzöſiſchen Siedlungsraum in
Nord=
amerika, Privatdozent Dr. H. Mortenſen=Göttingen
über die Landſchaft Mittelchiles; Profeſſor Dr. L.
Mecking=Münſter berichtet über ſeine Reiſe in den
japaniſchen Häfen und ihre Ergebniſſe, Prof. Dr. H.
Schmitthenner=Heidelberg über ſeine Reiſe durch
China, Privatdozent Dr. N. Creuzberg=Münſter über
die Landſchaften der Inſel Kreta. Ueber
Schulgeo=
graphie referieren Oberregierungsrat M. Walter=
Karlsruhe, Studienrat G. Knödler=Nagold,
Muſe=
umsdirektor Dr. W. Peßler=Hannover und
Landes=
ſchulrat Dr. S. Schwarz=Lübeck. Zwei Vorträge über
Südweſtdeutfchland von Prof. Dr. F. Kluthe=Gießen
und Privatdozent D. F. Metz=Leipzig ſchließen die
Vorträge.
Der Knielinger Straßenraub.
Karlsruhe.” Weitere Verhaftungen in der
Knielinger Straßenraubaffäre ſind in den letzten
Tagen erfolgt. Auf der Chauſſee Maxau-Knielingen
wurde durch ein größes Beamtenaufgebot der
Plat=
tenleger Ludwig Rinck von Knielingen
feſtge=
nommen, darauf mehrere Familienangehörige des
Rinck, die in die Straßenräuberaffäre inſofern
ver=
wickelt ſind, als das Geld, mit dem der Verhaftete
fliehen wollte, bei den Rincks anſcheinend verſteckt
ge=
halten worden war. Der Täter Seyfried wurde mit
dem Auto nach Knielingen gebracht, da man annimmt,
daß hier das geraubte Geld vergraben liegt.
Schwerer Autounfall.
Pirmaſens. Freitag nachmittag iſt der
Kolo=
nialwarenhändler Hunſicker von hier mit ſeinem
Auto auf der Fahrt in der Zeppelinſtraße infolge
Platzens eines Reifens ins Schleudern gekommen,
wo=
bei ſich der Wagen überſchlug und mit einem zu Berg
fahrenden Kuhfuhrwerk ſo heftig zuſammenprallte,
daß das Auto vollſtändig zertrümmert wurde. Die
beiden Inſaſſen wurden herausgeſchleudert. Hierbei
erlitt Hunſicker erhebliche Kopfverletzungen und
mußte ins Krankenhaus gebracht werden;
Lebens=
gefahr beſteht jedoch nicht. Der ihn begleitende
Chauffeur kam mit leichten Hautabſchürfungen davon.
In der Automobilſtadt Detroit in den Vereinigten
Staaten iſt jetzt der höchſte Wolkenkratzer der Welt,
das Book=Tower, fertiggeſtellt worden. Das Haus
umfaßt 85. Stockwerke, bei einer Geſamthöhe von
373 Fuß.
Falſchmünzerei eines jugendlichen Liebespaares.
München. Ein junger Mann, der Sohn einer
angeſehenen Familie im Ausland, wollte ſich hier zum
Maler ausbilden. Er lernte ein 17 Jahre altes
Mädchen kennen, das er heiraten wollte. Seine Eltern
hatten anfangs gegen eine Verbindung des Sohnes
mit dem Mädchen nichts einzuwenden. Später
ſtiegen den Eltern jedoch Bedenken auf, ſie
wider=
riefen ihre Zuſage und drohten dem Sohn, ihm die
finanzielle Hilfe zu entziehen. Der junge Mann hielt
aber zu ſeiner Braut, weshalb die Eltern keine
Geld=
mittel mehr ſchickten. Um ſich aus der bedrängten
Lage zu retten, kam er auf den Gedanken, ſich ſelbſt
Geld zu machen. Er ſtellte aus Blei Einmarkſtücke
her und brachte ſie in Verkehr. Weitere Verſuche,
aus Zinn Falſchgeld zu machen, mißlangen. Die
Braut, die von den Fälſchungen Kenntnis hatte, gab
auch ſolche Falſchücke aus, wurde aber bald
ange=
halten. Daraufhin ſtellte der jugendliche Kunſtmaler
die Herſtellung des Falſchgeldes ein. Bei der
Weg=
räumung des Materials beging das Liebespaar eine
Ungeſchicklichkeit, wodurch die Polizei Kenntnis von
der Falſchmünzerei erhielt und den jungen Mann und
deſſen Braut feſtnahm.
345 000 RM. Poſtgelder unterſchlagen.
Gelſenkirchen. Freitag morgen wurde der
Poſtinſpektor Kattwinkel aus Bochum, der kurz
vor Weihnachten nach Unterſchlagung von 345 000
Mark Poſtamtsgeldern flüchtig geworden war, in
der Nähe von Lyon in Frankreich verhaftet.
Im Beſitz des Defraudanten befanden ſich nur noch
einige hundert Mark. Er will bei ſeinem Fortgang
11000 Mark im Beſitz gehabt haben und gibt an,
den Reſt bei Buchmachern verſpielt zu haben.
Mordprozeß Bröcher—Oberreuter.
Köln a. Rh. Geſtern begann der Prozeß gegen
den praktiſchen Arzt Dr. Bröcher aus Köln, der des
Mordes an dem Architekten Bruno Oberreuter
ange=
klagt iſt, und gegen die Witwe des Architekten wegen
Anſtiftung zum Mord. Frau Oberreuter erklärte,
nicht vernehmungsfähig zu ſein, jedoch ſtellten die
Ge=
richtsärzte feſt, daß ſie trotz des Zuſtandes der
Er=
regung der Verhandlung wohl folgen könne. Die
Verhandlung wird vorausſichtlich drei bis vier Tage
in Anſpruch nehmen. Der Angeklagte Dr. Bröcher
ſagte aus: „Ich habe Frau Oberreuter im
Marien=
hoſpital kennen gelernt. Sie litt an einer
Blind=
darmentzündung. Als ſie aus dem Krankenhaus
entlaſſen wurde, habe ich auf ausdrücklichen Wunſch
des verſtorbenen Architekten Oberreuter die nach
einer Operation übliche Behandlung fortgeführt.
Dabei lernte ich die unglücklichen Eheverhältniſſe
kennen. Wenn vielleicht die Freundſchaft etwas
herz=
lich geworden iſt, ſo liegt das lediglich an den
zer=
rütteten Verhältniſſen.”
Der höchſie Wolkenkratzer der Welt.
Blick in einen Saal der deutſchen Abteilung.
Samstag vormittag iſt die internationale Buchkunſt=Ausſtellung Leipzig 1927 mit einer Feſtſitzung
in der Aula der Leipziger Univerſität eröffnet worden. Die Ausſtellung, in der zwanzig Staaten
vertreten ſind, umfaßt in vierzig Räumen etwa 20 000 Objekte von rund 1500 Künſtlern. In der
beſonders reichhaltig ausgeſtatteten deutſchen Abteilung ſind die führenden Künſtler Deutſchlands
mit größeren Kollektionen vertreten.
Deutſches Forſcher=Haus in Aegypten.
An der Stelle des im Jahre 1904 auf der Weſtſeite des Nils bei Luxor errichteten und zu Beginn
des Weltkrieges von engliſchen Truppen niedergeriſſenen „Deutſchen Hauſes”, iſt ein neues
deutſches Forſcher=Haus errichtet und vor kurzem feierlich eröffnet worden. In ſeiner dem Strom
der Touriſten entrückten Lage bietet das Haus, das in ſeiner äußeren Erſcheinung an ein
alt=
ägyptiſches Privathaus erinnert, eine ideale Arbeitsſtätte für Gelehrte und Forſchungsreiſende.
Der neue Bahndamm nach Shlt.
Mit z.
Zua nach Weſterland.
Dienstag, den 31. Mai 1927
Seite 12
Ein deutſcher Freiheitsheld.
„Was glänzt dort vom Walde im Sonnenſchein?
Hör’s näher und näher brauſen,
Es zieht ſich herunter in düſteren Reih’n,
Und gellende Hörner ſchallen darein,
Und erfüllen die Seele mit Grauſen.
Und wenn ihr die ſchwarzen Geſellen fragt:
Das iſt Lützows wilde, verwegene Jagd!"
Mit dieſem Gedicht hat kein Geringerer als Theodor Körner,
Lützows Adjutant, ſeinem Kommandeur, den er in höchſtem Maße
verehrte, ein Denkmal geſetzt. Wohl Jeder hat ſchon von dem
berühmten Lützowſchen Freikorps gehört, aber Wenige nur wiſſen
etwas Näheres über die tapfere, ritterliche Perſönlichkeit ſeines
Gründers und Führers, der ſeine Perſon ſtets beſcheiden
zurück=
geſtellt hat.
In der Mark, als Soldatenkind, war Adolf Freiherr von
Lützow geboren; 13jährig, trat er im Jahre 1795 in das aus des
Soldatenkönigs Rieſengarde hervorgegangene Garde=Grenadier=
Bataillon Nr. 6 in Potsdam ein. Hier zeichnete er ſich ſo aus,
daß er in das 1. Bataillon Garde verſetzt und im Jahre 1800
zum Leutnant befördert wurde. Vier Jahre ſpäter wurde Lützow
auf ſeinen Wunſch zur Kavallerie, in das Küraſſier=Regiment
von Reitzenſtein, verſetzt, deſſen Garniſon Salzwedel war. Bei
der Attacke dieſes Regiments auf feindliche Karrees in der
Schlacht bei Jena und Auerſtedt wurde Lützow durch einen Schuß
in die Hand verwundet. Es blieb Lützow erſpart, in die
Kapi=
tulation des Regiments Reitzenſtein mit einbegriffen zu werden:
auf großen Umwegen erreichte er die Feſtung Kolberg, wo er
ſich dem Leutnant von Schill anſchloß, der dort ein Freikorps
aufſtellte. Während ein Teil des etwa tauſend Mann ſtarken
Schill’ſchen Korps die heldenmütige Verteidigung Kolbergs durch
die Behauptung der Maikuhle ſehr wirkſam unterſtützte, führte
ein anderer Teil des Schill’ſchen Korps — darunter Lützow mit
ſeiner zweiten Dragoner=Schwadron — zahlreiche
Unternehmun=
gen nach dem übrigen Pommern aus; bei einem dieſer
Streif=
züge wurde Lützow in dem Gefecht bei Stargard am Fuß ſchwer
verwundet. Geſchmückt mit dem Orden pour le Mérite, wurde
Lützow nach dem Frieden von Tilſit 1807 als Rittmeiſter in das
zweite Brandenburgiſche Huſaren=Regiment verſetzt, ſah ſich aber
gezwungen, wegen ſeiner ſchlecht verheilten Fußwunde ſeinen
Abſchied zu erbitten, der ihm als Major am 31. Auguſt 1808
be=
willigt wurde.
Der Gedanke an die Befreiung des Vaterlandes ließ aber
Lützow keine Ruhe; er bereiſte das Land, verſuchte Stimmung
für einen Volksaufſtand gegen die fremden Eroberer anzufachen,
und ſetzte ſich zu dieſem Zweck auch mit den Staatsmännern
Freiherr von Vincke und Freiherr von Dörnberg in Verbindung.
Als aber Lützow die Nachricht erhielt, daß Schill ſein Korps in
Marſch geſetzt habe, um durch ſeine kühne Unternehmung das
Zeichen der Abſchüttelung des franzöſiſchen Joches zu geben, da
eilte er zu Schill und übernahm wieder ſeine alte 2. Schwadron.
Und als Schill infolge Mangels an Zuzug ſeine Unternehmung
aufgeben und ſeine Perſon opfern wollte, da war es Lützow, der
in denkwürdigen Worten Schill bat, ſtandhaft zu bleiben, und
die Truppen ermahnte, ihren bewährten Führer nicht zu verlaſſen.
In dem Gefecht bei Dodendorf, unweit Magdeburg, bei einer
Attacke, welche ein feindliches Karree zerſprengte, wurde Lützow
wiederum ſchwer verwundet, er erhielt einen Bruſtſchuß.
Aber=
mals entging Lützow der Gefangenſchaft; auf dem Gute
Hirſch=
felde, das einem ſeiner Freunde, einem Herrn von Bismarck,
ge=
hörte, wurde er verborgen gehalten und treu gepflegt. Als das
Schill’ſche Freikorps der Vernichtung anheimgefallen war und
ſeine Offiziere auf Befehl Napoleons, ſich dem Kriegsgericht
ſtellen mußten, wurde Lützow, da er verabſchiedet war,
freige=
ſprochen.
Nach Heilung ſeiner Bruſtwunde war Lützow im Jahre 1811
wieder bei der Kavallerie eingetreten. Der denkwürdigen
Kon=
vention des Generals York zu Tauroggen mit dem ruſſiſchen
General von Diebitſch war am 3. Februar 1813 in Breslau
König Friedrich Wilhelms III. Aufruf „zur Bildung freiwilliger
Jägerkorps” gefolgt. Dieſe freiwilligen Jägerkorps, unter denen
„Lützows ſchwarze Schar der Rache” unſtreitig die erſte Stelle
einnahm, ſollten den Kern für die deutſche Volkserhebung bilden.
Gleich den anderen freiwilligen Jägerkorps ſollten die „Lützower”
den kleinen Krieg im Rücken des Feindes, und zwar
hauptfäch=
lich in Thüringen, Weſtfalen und Heſſen, führen.
Das Lützow’ſche Freikorps — alle Offiziere und Soldaten
trugen ſchwarze Uniform — beſtand aus Infanterie und
Kaval=
lerie; dieſe Kavallerie ſetzte ſich aus zwei Schwadronen Huſaren,
einer Schwadron Ulanen und einer Schwadron Jäger zuſammen.
Lützow ſelbſt trug Huſarenuniform: ſchwarz mit ſchwarzen
Schnü=
ren und ſchwarzem Pelz. War Lützow auch Che des geſamten
Lützow’ſchen Freikorps, ſo überließ er das Kommando über ſeine
Infanterie ſeinem Freunde, dem Major von Petersdorff,
wäh=
rend er das Kommando über die Kavallerie ſelbſt übernahm. Das
Lützow’ſche Freikorps erreichte eine Stärke von 2800
Infante=
riſten und 480 Reitern.
Lützows wilde, verwegene Jagd — wegen ſeiner Diſziplin
ſehr geachtet und beliebt — hat ſich unvergänglichen Ruhm
er=
worben. Der 17. Juni 1813 war ein Unglückstag für das
Lützow=
ſche Korps: auf Befehl Napoleons wurde es während des
Poiſch=
witzer Waffenſtillſtandes vom General Fournier bei Kitzen in
der Nähe von Merſeburg verräteriſch überfallen und größtenteils
aufgerieben: Lützow ſelbſt entkam glücklich, ſeinen durch
Säbel=
hiebe am Kopf verwundeten Adjutanten Theodor Körner fanden
Bauern im Gebüſch. Neu organiſiert, wurden „die Lützower”
der Armee=Abteilung des Generals Graf Wallmoden, die an der
unteren Elbe Verwendung fand, unterſtellt. In vielen
Vor=
poſtengefechten zeichneten ſich „die ſchwarzen Jäger” aus; ein
beſonderer Ehrentag für ſie war das Treffen an der Göhrde am
16. September 1813, in dem „die Lützower” hervorragenden
An=
teil an dem Siege des Generals Graf Wallmoden über die
fran=
zöſiſche Diviſion des Generals Pecheux hatten: Lützow ſelbſt
wurde abermals ſchwer verwundet.
Nach dem Pariſer Frieden vom 30. Mai 1814 wurde Lützow
zum Oberſtleutnant befördert; ſein Korps hatte ſich ſo
ausge=
zeichnet, daß es dem ſtehenden Heere eingegliedert wurde: die
„Lützower Infanterie” wurde der Stamm des Infanterie=
Regi=
ments Nr. 25, das ſeit 1889 offiziell „Infanterie=Regiment von
Lützow” hieß, aus der „Lützow’ſchen Kavallerie”, wurde das
Ulanen=Regiment Nr. 6 gebildet; Lützow wurde ſein erſter
Kom=
mandeur.
Im Feldzuge von 1815 befehligte Lützow eine Kavallerie=
Brigade. An ihrer Spitze attackierte er auf Befehl Blüchers in
der Schlacht bei Ligny am 16. Juni 1815, um die Entſcheidung
des Tages an die deutſchen Fahnen zu heften. Als Erſter brach
Lützow, weit vor der Front ſeiner Brigade, in ein Karree der
franzöſiſchen Garde ein, wurde ſchwer verwundet, kam unter ſein
gleichfalls verwundetes Pferd zu liegen und geriet, da die Attacke
abgeſchlagen wurde, in franzöfiſche Gefangenſchaft. „Ah, roici le
chef des brigands!” rief ihm Napoleon an der Kirche von Ligny
zu; aber zwei Tage ſpäter ſchon ſchenkte der Verbündeten Sieg
bei Waterloo oder Belle=Alliance Lützow die Freiheit.
Von ſeiner ſchweren Verwundung geneſen, übernahm Oberſt
von Lützow nach Friedensſchluß wieder das Kommando über
ſein Ulanen=Regiment. Im Jahre 1817 wurde Lützow
Kom=
mandeur der Kavallerie=Brigade in Münſter, im folgenden Jahre
Brigade=Komandeur in Torgau, im Jahre 1822 Generalmajor.
Am 30. März 1833 wurde General von Lützow der erbetene
Ab=
ſchied bewilligt; ein Schlaganfall ſetzte am 6. Dezember 1834 in
Berlin ſeinem tatenreichen Leben ein Ziel.
Hellſte Begeiſterung, edelſtes Wollen, Kühnheit des
Ent=
ſchluſſes und aufopfernde Vaterlandsliebe, die kein Verzagen
kannte, kennzeichneten das „Lützow’ſche Freikorps”: wie ein Fanal
leuchtete die „ſchwarze Schar der Rache” im deutſchen
Freiheits=
kampfe!
Wenn die Namen der kühnen, wagemutigen Männer aus
der Bedrückungszeit des Korſen und des deutſchen
Befreiungs=
kampfes genannt werden, dann nehmen unter ihnen „Lützow und
ſeine ſchwarzen Geſellen” einen beſonderen Ehrenplatz ein, und
bis in die fernften Zeiten wird man ſagen und ſingen von
„Lützows wilder, verwegener Jagd‟!
Ei.
Nummer 450
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Dienstag, 31. Mai. 3.30: Stunde der Jugend. „Karl Benz,
Lebensfahrt eines deutſchen Erfinders”. — Für Kinder vom 10.
Jahre ab. 4.30: Operettenmuſik. Lehar: Ung. Marſch a. „
Zigeu=
nerliebe‟ — Fall: „Brüderlein fein”, Walzer. — Granichſtaedten:
Potp. „Die Bacchusnacht” — Engel=Berger: Aus „Die
Bojaren=
braut”. — Eysler: Zirkuskind”=Walzer. — Lehar: Potp. „Endlich
allein”. — Fall: „Chevalier=Marſch”. O 5.45: Leſeſtunde: „
Im=
menſee‟, Novelle von Storm. 6.15: Dr. Paſſarge: „Die
Kaſſeler Kunſtakademie und das deutſche Kunſtleben.” 6.45: Prof.
Schmidt: Das Buch Hiob. O 7.45: Dr. Strohecker: „Was haben
wir bei der Verwertung des Beerenobſtes im Haushalt zu beachten?”
O 8.15: Achtung! Rückkoppler! 6 8.30: „Der Rhein in Dichtung und
Muſik”, Krieger: Drei Geſänge. — Drei Gedichte. — Schumann:
Feſt=Ouvertüre. — Goethe: Sankt=Rochus=Feſt zu Bingen. —
Schumann: Erſter Satz a. d. „Rheiniſchen Sinfonie” — Brentano:
Drei Gedichte. — Schumann: Drei Lieder. — Zwei Gedichte. —
Drei Lieder. — Mendelsſohn: Finale des erſten Aufzuges aus der
unvollendeten Oper „Loreley” Ausf: Eliſabeth Kandt (Sopran),
John Gläſer (Tenor), Joh. Willy (Baß) und F. Odemar (Rez.).
Ein Kammerchor. — Sinfonieorch, des Frankf. Orcheſtervereins.
Anſchl.: Neue Schallplatten.
Stuttgart.
Dienstag, 31. Mai. 13.10: Konzert. 16.15: Konzert.
Haydn: Himmelsgrüße, Fant. Lerchenquartett u. a. m. O 18.15:
Helene Fernau: Kinder= und Hausmärchen der Gebr. Grimm.
18.45: General Schlee Paſcha: Probleme des nahen Orients,
Kulturbilder und Tagesfragen aus Kleinaſien und Nordafrika,
19.15: Dr. Straubinger: Das Deutſchtum in Sathmar (Rumänien).
D 20.15: Uebertr. aus Frankfurt. Rhein=Dichtung und =Muſik.
Mitw.: Eliſabeth Friedrich (Sopran), Kammerſänger Gläſer (Tenor),
von der Frankf. Oper, Joh. Willy (Baß), R. Tauhe (Rezit)
vom Schauſpielhaus. Kammerchor=Soloquartett. Sinfonieorch, des
Frankf. Orcheſtervereins u. Leitung von Dr. Merten. — Anſchl. ausl
Stuttgart: Hörſpiel: „Der Selbſtmörder‟: Ein Akt von Awertſchenko.
Perſ.: Bilewitſch, der Selbſtmörder: E. Stockinger; Ing. Beregow,
ſein Freund: M. Heye: Liſa, Dienſtmädchen: Erna Faßbinder. —
Weihnachtseinkäufe‟. Aus dem Anatol=Cyklus von Schnitzler. Perſ.
Anatol: M. Heye; Gabriele: Erna Faßbinder. — „Denkſteie‟.0 2:
Letzte Nachrichten.
Berlin.
Dienstag, 31. Mai. 12.30: Viertelſtunde für den Landwirt.
0 16: Reg.=Rat Dr. Peiſer: Wunder der Technik. O 16.30: Kapelle
Rooßz. Lortzing: Ouv. Zar und Zimmermann. — Beethoven;
2. Satz der Sonate pathetique. — Jenſen: Murmelndes Lüftchen.
— Komzak: An der ſchönen grünen Narenta. — Weingartner:
Liebesfeier. — Goens: Scherzo. — Kalman: Potp.
Cſardas=
fürſtin. — Chopin: Prelude op. 28, Nr. 17. — Cui: Orientae.
— Lindſay=Theimmer: Villany=Cſardas. — Stolz: Das iſt noch
ſei Stückerl vom alten Wien. O 18.30: Stunde mit Büchern.
O 19.05: Einf. zu dem Sendeſpiel am 1. Juni. O 19.30: Dr. Stei=
200 Jahre Berliner Muſikleben. O 19.55: Dr. Roſcher: Verlauf
der Weltwirtſchafts=Konferenz. O 20.30: Arnold Zweig: Der Spfegel
des großen Kaiſers, Novelle. Gel. vom Autor. o 21.10,
Kammermuſik. Reger: Quartett Es=dur, op. 109 (Guarneri
Quartett).
Stettin, 18.30: Oberpoſtrat Siegwardt: Das Lehrlings
weſen bei der Reichspoſt. O 20.30: Oſtſeefrühlig. Blankenburg;
Fahrender Geſell. — Reißiger: Ouv. Die Felſenmühle. (Salon=
Orch.) — Grüß Gott, du ſchöner Maien. — Weiß mir ein Blümlem
blaue. Wohlauf, wer baß will wandern. — Herzlich tut mich
er
erwacht.— Reyher: Durch Feld. — Merz: Wil ich einmal recht
kuſtig ſein. — Weber: Im Wald. — Nagler: Mädel flimk
(Mädchenchor). — Mendelsſohn: Ouv. Heimkehr aus der Fremde.
Königswuſterhauſen. Dienstag, 31. Mai. 12: Lektor Cl.
Gran=
der: Franzöſiſch für Schüler. o 3: Anni Macke: Heſſiſche
Volks=
märchen. o 3.40: Wetter= und Börſenbericht. O 4: Prof. Dr. Ziehen:
Wie kann das Elternhaus die häusliche Schularbeit unterſtützen?
O 5: J. W. Schottelius: Religiöſe Kunſt in Alt=Mexiko. O 6:
Rechtsanwalt Dr. v. Boeckmann: Das Recht der inneren
Koloni=
ſation: Geſchichtliche Grundlage. 6.30: G. v. Eyſeren, C. M.
Alfieri: Spaniſch f. Anfänger. o 6,55: Dr. Mersmam: Das
deutſche Kunſtlied bis Schubert. o 7.20: Eva Schabert: Baltiſche
Dichtungen. O Ab 8.30: Uebertr. aus Frankfurt.
„Erka” die Oelwachsbeize der Hausfrau
em=
pfiehlt Anton Fiſcher, Frankfurterſtr. 12/14 (7194a
Am Mittwoch, den 8. Juni ds.
Is., und an den folgenden
Mitt=
wochen, jedesmal nachmittags von
4 Uhr ab, finden unentgeltliche
Impf=
termine im Schulhauſe in der
Runde=
turmſtraße ſtatt, und zwar:
Mittwoch, den 8. und Mittwoch,
den 15. Juni ds. Js., nur für die
im Vorjahre impfpflichtig
ge=
weſenen, aber bis jetzt noch nicht
geimpften Kinder und
am Mittwoch, den 22. Juni und
den folgenden Mittwochen (
ſo=
lange Bedürfnis) für die im
Vor=
jahr geborenen ſowie für ältere
mit der Impfung im Rückſtand
ge=
bliebenen Kinder.
Nachſchau jeweils acht Tage ſpäter
bei Meidung der geſetzlichen Strafe.
Kinder, die in dieſen Terminen nicht
geimpft werden, ſind bis zum
Jahres=
ſchluſſe auf Koſten der Eltern impfen
zu laſſen.
Aus einem Hauſe, in dem anſteckende
Krankheiten, wie Scharlach, Maſern,
Diphtherie, Krupp, Keuchhuſten,
Fleck=
typhus, roſenartige Entzündungen oder
die natürlichen Pocken herrſchen, dürfen
Impflinge zum allgemeinen Termin nicht
gebracht werden.
Die Eltern des Impflings oder deren
Vertreter haben dem Impfarzt vor der
Ausführung der Impfung frühere oder
noch beſtehende Krankheiten des Kindes
mitzuteilen.
Die Kinder müſſen, zum Impftermin
mit reingewaſchenem Körper und mit
reinen Kleidern gebracht werden.
Darmſtadt, den 28. Mai 1927. (st8938
Der Oberbürgermeiſter.
Am Mittwoch, den 1. Juni
nachm. 2 Uhr, verſteigere ich im
ſteigerungslokal Wendelſtadtſtra
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1 Schreibmaſchine (Mignon)
1 Schreibmaſchine (Kappel),
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Einträge in das Handelsregiſter
Ab=
teilung A: Am 21. Mai 1927:
Neuein=
trag: Firma: Jakob Heil 8 Co,
Offene Handelsgeſellſchaft. Sitz:
Darm=
ſtadt. Geſellſchafter: Metzgermeiſter Jakob
Heil und Metzger Hugo Beyer, beide in
Darmſtadt. Die Geſellſchaft hat am
1. Januar 1927 begonnen. Angegebener
Geſchäftszweig: Fabrik feiner Wurſt= und
Fleiſchwaren. — Abteil. B: Am 23. Mai
1927 hinſichtlich der Firma: Moenania,
Beſellſchaft für chemiſche und
phar=
mazeutiſche Erzeugniſſe mit
be=
ſchränkter Haftung, Darmſtadt: Die
Prokuren der Buchhalterin Wally Raab
und des Kaufmanns Nikolaus Conrad
find erloſchen. Durch Beſchluß der
Ge=
ſellſchafterverſammlung vom 4. Mai 1997
iſt der Geſellſchaftsvertrag geändert. Die
Geſellſchaft hat einen oder mehrere
Ge=
ſchäftsführer. Bei Vorhandenſein
mehre=
rer Geſchäftsführer wird die
Geſellſchaft-
durch zwei Geſchäftsführer in der Weiſe
vertreten, daß dieſe nur gemeinſam zur
Zeichnung berufen ſind. Am 27. Mai
1927 hinſichtlich der Firma: W.
Dem=
ber Nachf. German Guby,
Geſell=
ſchaft mit beſchränkter Haftung==
Darmſtadt: Die
Vertretungsbefugnis-
des Liquidators iſt beendet und die=
(8956
Firma erloſchen.
Darmſtadt, den 27. Mai 1927.
Amtsgericht I.
Vekanntmachung.
Der Odenwaldklub Fränkiſche
Crumbach hat zu ſeinem Feſte ann
(898B
19. und 20. Juni die
Plätze für Karuſſell.
und einiger Verkaufsſtände zu ver
geben. Angebote mit Preis ſind an
L. Jäger
zu richten.
Rummer 150
Dienstag, den 31. Mai 1927
Geite 13
Eine Frühlingsfahrt durch Oberheſſen.
Die drei Eisheiligen hielten in dieſem Jahre ein ſtrenges Regiment
—und haben es noch über die ihnen eigentlich zukommende Zeit ausgeübt.
EErſt jetzt entlaſſen ſie allmählich die Natur aus ihrem ſtrengen Bann,
—und ſo waren die letzten Tage von wärmerem Wetter begünſtigt. Da
raf es ſich gut, daß der Verkehrsbund Oberheſſen eine Reihe von
Preſſe=
wertretern aus Heſſen, Frankfurt, Kaſſel, Siegen uſw. zu einer Rund=
Fahrt durch die Provinz Oberheſſen eingeladen hatte, die am Samstag
md Sonntag vor ſich ging. Wie geſagt, traf es ſich gut mit dem
Wet=
rer, denn für die Feſtſetzung der Tage vor der Reiſezeit blieb kaum eine
rndere Wahl übrig. Als Treffpunkt war Gießen beſtimmt. In den
Morgenſtunden (m Samstag, beim Aufbruch, kämpfte die Sonne noch
nit Dunſtſchleiern, die den Himmel teilweiſe verdeckten, und es war
micht abzuſehen, wie ſich die Wetterlage geſtalten werde. Aber bald hin=
Ser, Darmſtadt lag auf der Landſchaft ſtrahlender Sonnenſchein. In
Frankfurt war gleich Bahnanſchluß nach Gießen, und ſchon kurz nach
Werlaſſen der Großſtadt am Main und ihrer Vororte änderte ſich das
Bandſchaftsbild; es wurde anmutiger, und die grünen Fluren traten
Etärker in die Erſcheinung. Die Bahn durchfuhr die Wetterau, und die
Buſteigenden auf den kleineren Stationen verrieten durch ihre Mundart
rund die Frauen auch durch ihre Tracht ihre oberheſſiſche Abſtammung.
In Gießen herrſchte am Bahnhof ein gewaltiger Verkehr um die
Mittagsſtunde; in großer Zahl verlaſſen Landleute und Schüler, die
Stadt. Man ſieht, die Univerſitätsſtadt an der Lahn iſt nicht allein
von großer Bedeutung für die Wiſſenſchaft, ſondern auch für die
land=
virtſchaftliche Bevölkerung der Umgebung und für das Schulweſen.
Micht ohne Grund war auch Gießen als Ausgangspunkt der Preſſefahrt
Surch Oberheſſen gewählt worden, denn ſehr zutreffend finden wir in
Sinem kleinen Führer durch die Stadt die Angaben: „Die Lage Gießens
an einem radial=ausſtrahlenden Eiſenbahnnetz ermöglicht kleinere und
größere Ausflüge nach den verſchiedenſten Richtungen. Die Stadt iſt
als Standquartier beſonders geeignet für alle diejenigen, welche die
ver=
chiedenen wechſelvollen Schönheiten von Vogelsberg und Wetterau,
Taunus und Lahntal, Weſterwald und heſſiſchem Hinterlande, wie
Miederheſſen kennen lernen wollen. Alle Glanzpunkte der benannten
SGebiete können von Gießen aus in Tagestouren erreicht werden, ermög=
Ticht durch äußerſt bequeme Zugverbindungen.‟ Dieſe Eigenſchaft Gie=
Bens hat ſich am Samstag bewährt, denn die aus allen
Himmelsrich=
ungen herbeigeeilten Preſſevertreter fanden ſich um die Mittagsſtunde
iin Gießen im Hotel Kuhne gegenüber dem Bahnhof ein, wo ſie Gäſte
Der Stadtverwaltung waren, die einen Imbiß reichen ließ. Im
An=
ſſchluß an einen Trinkſpruch auf den glücklichen Verlauf der Fahrt be=
„rüßte Beigeordneter Dr. Hamm die Teilnehmer (etwa 25) im Namen
Der Stadt Gießen ſowie in ſeiner Eigenſchaft als Vorſitzender des Ver=
Fehrsbundes Oberhiſſen. Der Redner ſprach kluge Worte von der
SAufgaben des Verkehrs und von dem Beſtreben, Oberheſſen, insbeſon=
Dere den Vogelsberg, immer mehr dem Verkehr zu erſchließen; dieſer
SAbſicht ſolle auch die Preſſefahrt dienen. Der Schriftführer des Ver=
Tehrsbundes Oberheſſen, Redakteur Blumſchein=Gießen, machte
MMiteilungen über die Gründung des Verkehrsbundes, der eine Organi=
Fation iſt für gemeinſame Verkehrsangelegenheiten der
Provinzialver=
uvaltung, der Kreis= und StadtveLwaltungen, der ſtaatlichen
Badedirektio=
men und Verkehrsvereine in Oberheſſen; weiter wurden noch Einzel=
Beiten des feſtſtehenden Programms bekannt gegeben.
Hierauf wurde ein Geſellſchaftsauto des Gemeindeverbandes Wieſeck—
Alten=Buſeck beſtiegen, das für dieſe Fahrt zur Verfügung ſtand. Es
nvar ein großer, ſchwerer Wagen allerneueſten Typs, der arf der
ſchwie=
wigen Bergfahrt ſich ausgezeichnet bewährte. Die im Zuge der alten
SStadtbefeſtigung ſich erſtreckenden Anlagen wurden vom Auto durcheilt,
ſo daß ſich nur das äußere Bild der Stadt dem Reiſenden darſtellte.
EMit der umgebenden Landſchaft wird dann die Verbindung in ſchneller
FFahrt durch den Stadtwald hergeſtellt. An einigen Lichtungen vermag
Der ſchweifende Blick bereits die Ausläufer des Vogelsberges zu erreichen.
An unſerem Wege liegt zunächſt Lich, das ſich durch einen trutzigen
Wehrturm auszeichnet; es ſtellt einen quadratiſchen, ſehr maſſigen
Stein=
ſturm dar, deſſen Helm mit Schiefer abgedeckt iſt. Schon bei der An=
Eunft in Lich fallen verſchiedene ſehr ſehenswerte altdeutſche
Fachwerk=
chäuſer auf, die ſpäter auf einer Wanderung durch das Städtchen näher
Wetrachtet werden. Bürgermeiſter Völker begrüßte die
Fahrtteil=
mehmer am Rathaus, in deſſen Nähe hiſtoriſche Gedenkſteine ſtehen und
Die prächtige Marienſtiftskivche liegt. Die vorwiegend in gotiſchen Bau=
Formen gehaltene Kirche birgt in ihrem Innern bemerkenswerte Holz=
Bildwerke. Neuere Kunſt hat ſich und den Heldenſöhnen der Stadt, die
äm Weltkriege fielen, ein eindrucksvolles Denkmal geſetzt. Der urſprüng=
Aiche Charakter der Stadt als Waſſerburg iſt noch deutlich erkennbar in
Dem Schloßpark, deſſen alte Kaſtanienallee durchſchritten wird. Das in
Kälteren Formen, hauptſächlich jedoch in Spätrenaiſſance, erbaute Schloß
Gveiſt auf die Herrſchaft des Solmer Grafengeſchlechts hin, das jetzt
ge=
fürſtet iſt und ſchon ſeit dem Beginn des 15. Jahrhunderts hier
an=
fſäſſig und das mit Lich in glücklichen und ſchweren Zeiten in engſter
Schickſalsgemeinſchaft verbunden iſt. Das Schloß iſt angefüllt mit
Alter=
ttümern und Kunſtſchätzen, doch fehlt, was wohltuend berührt, wegen der
Serſönlichen Beziehungen der Charakter des Toten oder Lehrhaften, wie
fin den meiſten Muſeen. Indeſſen die Zeit erlaubt es nicht, ſich
liebe=
kvoll in Einzelheiten zu verlieren, und ſo wird die Weiterfahrt
ange=
treten. Nach wenigen Minuten wird vor der Brauerei Ihring=Melchior
vor Lich Halt gemacht und die Beſucher gewinnen einen Einblick in die
(Bierbereitung, insbeſondere die Gelegenheit, eine mit den
allermodern=
tſten Einrichtungen verſehene Brauerei kennen zu lernen, bei denen u. a
auffällt, daß zur Lagerung größerer Biermengen nicht mehr Holzfäſſer,
ſondern Aluminiunbehälter verwendet werden. Ein Imbiß ſchließt
ſich der Beſichtigung an, und Beigeordneter Hamm dankt in
wohl=
geſetzter Rede, eine Aufgabe, die ihm bei den weiteren zahlreichen
Be=
grüßungen zufällt und deren er ſich mit rhetoriſchem Geſchick und
war=
mem Empfinden entledigt.
Laubach, die nächſte Station der Fahrt, liegt ſchon dicht am Fuſſe
des Vogelsberges, eingebettet in ſchattige Laubwälder, von denen ein
Teil der Schloßpark iſt, der viele ſtattliche Bäume fremdländiſcher
Her=
kunft enthält (darunter auch Mammutbäume). Dieſes Städtchen iſt
ebenfalls Sitz eines Grafengeſchlechts, hat ein Schloß und Reſte einer
ſtarken mittelalterlichen Befeſtigung. Im Solmſer Hof iſt Begrüßung
durch Bürgermeiſter Böhm, einem humorvollen Rheinheſſen, und im
Anſchluß daran wird Kaffeetafel gehalten.
Wieder im Auto! Es entfalteten ſich nun den Fahrtteilnehmern,
von denen die meiſten zum erſten Male in jener Gegend waren, die
Schönheiten des Vogelsberges. Bekanntlich iſt er kein
langhinziehen=
der Gebirgszug, ſondern eine geſchloſſene Maſſe, ein rieſiger Berg
vul=
kaniſchen Urſprungs, hauptſächlich aus Baſalt beſtehend, der manchmal
die grüne Pflanzendecke durchbricht oder in ſeinem ſäulenartigen
Auf=
bau deutlich an Steinbrüchen, deren einige am Wege lagen, zu
er=
kennen iſt. Die Täler ſind radial angeordnet. Auf der Fahrt iſt der
eigentliche Charakter des Berges ſchwer erkennbar; er ſtellt ſich zumeiſt
als eine Hochebene dar, aus der ſich einzelne Höhen ſchärfer am
Hori=
zont abheben. Die höchſten Erhebungen, den 772 Meter hohen Taufſtein
und den 667 Meter hohen Hoherodskopf, ſieht man öfters an
Weg=
biegungen auftauchen. Die wellige Hochfläche, beſteht vorwiegend aus
Weideland, auf dem ſich vielfach Vieh, das kleine, rötliche Vogelsberger
Rind, aber auch in kaum geringerer Zahl größeres, buntfleckiges
Niede=
rungsvieh umhertummelt. Seltener ſind die Schafherden. Das Auto
überwältigt geradezu ſpielend die Höhenunterſchiede. Je länger die
Fahrt, um ſo herber wird der Gebirgscharakter; die menſchlichen
Sied=
lungen werden ſeltener, und eine unberührte Natur tritt immer mehr
hervor. Je höher die Fahrt, um ſo weiter werden die Ausblicke; man
ſchaut über Täler und Höhen wie in unendliche Fernen. Und in dieſer
Einſamkeit fühlt man die Erhabenheit der Natur. Eine erfriſchende
Bergluft läßt die Bruſt ſich weiten, eine geſündere Luft iſt für
Sommer=
friſchler nicht denkbar.
Die Siedlungen des Vogeſsberges haben landwirtſchaftlichen
Cha=
rakter; Viehzucht und Ackerbau ſind die Hauptnahrungsquellen. Selbſt
die größeren Orte, die Kreisſtädte, haben in der Mehrzahl unter 5000
Einwohner, nur Alsfeld und Schotten erreichen dieſe Ziffer. Durchweg
herrſcht noch der Fachwerkbau, und dieſer verleiht den Städtchen ein
ſo geſchloſſenes harmoniſches Ausſehen, daß dieſe gewiß beſcheidenere
Architektur wie in den größeren Städten doch einen ungleich
wohltuende=
ren Eindruck ausübt, als das Stilgewirr in der ſtädtiſchen Bauart. Es
iſt ſchon ſo viel über den eigenartigen Reiz und die Schönheiten der
oberheſſiſchen Häuſer mit ihrem Fachwerk, ihren Giebeln und
Schnitz=
werk geſchrieben worden, daß es überflüſſig erſcheint, hier noch weiteres
zu ſagen.
In der Nähe von Schotten, das zur Raſt einlud, genießt man einen
umfaſſenden Rundblick auf den Vogelsherg. Im Rathaus, einem
ſchönen gotiſchen Fachwerkbau, war Begrüßung durch Bürgermeiſter
Mengel. Den Gäſten wurde ein Trunk gereicht aus ſilbernen
Ehren=
bechern der Stadt; „Baurat Nodnagel gab eine Schilderung der
Sehenswürdigkeiten der Stadt und war auch ein ſehr ſachkundiger
Füh=
rer durch die Liebfrauenkirche, die u. a. einen künſtleriſch höchſt
wert=
vollen Hochaltar birgt.
Auf der Weiterfahrt, die an ſchönen Waldpartien und Schlöſſern
der Freiherrn von Niedeſel zu Eiſenbach vorüberführte, zwang eine
Straßenſperrung bei Lauterbach zu einem großen Umweg, auf dem dann
Alsfeld erreict wurde.
Alsfeld, namentlich ſein Rathaus, wird bekanntlich von den
Kunſt=
hiſtorikern als eine der koſtbarſten Perlen Oberheſſens angeſehen; das iſt
nicht zu viel geſagt. Aber, wenn die Redensart wirklich ernſt genommen
werden ſoll: „Das muß man geſehen haben”, ſo gilt das für Alsfeld.
Die Bilder, beſonders die Bhotographiſchen Aufnahmen; laſſen die
Schönheiten dieſes Städtchens mehr ahnen, als daß ſie eine wirkliche
Vorſtellung davon geben. Auch iſt das wundervolle Rathaus meiſt nur
allein abgebildet. Es ſteht aber in einer gewiſſen untrennbaren Einheit
mit den benachbarten Gebäuden, überhaupt mit dem ganzen Marktplatz.
Auf dem Markte glaubt man ſich in eine mittelalterliche Welt verſetzt;
die Zeiten der Vergangenheit reden hier zu einer Nachwelt, die nur
bewundernd auf dieſe Leiſtungen ſchauen kann. Das Rathaus, das
Wein=
haus, das Hochzeitshaus und die alten Patrizierhäuſer am Markt,
gotiſche und Renaiſſancebauten, die im 16. und 17. Jahrhundert
ent=
ſtanden ſind, erzählen in ihrer Architektur, ihrem Wandſchmuck und ihren
Sammlungen die Geſchichte der Stadt, die einſtmals eine blühende
Handelsſtadt war und im Verlauf der Jahrhunderte nach vielen
kriege=
riſchen Nöten ein Landſtädtchen geworden iſt, rege und betriebſam, ſtolz
auf ſeine Vergangenheit. Als die Teilnehmer der Preſſefahrt am Markt
dem Auto entſtiegen, breitete ſich ſchon die Abenddämmerung aus, ſo daß
die Beſichtigung des Rathausinnern auf den folgenden Morgen
ver=
ſchoben werden mußte. Die Stadt Alsfeld hat es ſich nicht nehmen laſſen,
die Teilnehmer an der Preſſefahrt zu einem Abendeſſen in das Hotel
Deutſches Haus” einzuladen, das ihr gehört. Alsfeld iſt alſo darin
Darmſtadt, dos erſt ein Hotel betreiben will, voraus. Ein ſo ſtattliches,
ganz der Neuzeit entſprechend eingerichtetes Hotel, hat Darmſtadt zurzeit
kaum aufzuweiſen. Es enthält mehrere Säle zur Abhaltung von
Feſt=
lichkeiten. Eine Feſthalle, die mehrere Tauſend Perſonen aufnehmen
kann, hat die 5000 Einwohner zählende Kreisſtadt auch noch. In einem
der Säle des Hotels werden herzliche Begrüßungsreden ausgetauſcht.
Bürgermeiſter Dr. Völſing übermittelte den Willkommengruß der Stadt.
Am Kopf der Speiſenfolge prangt das Bild des Rathauſes; ſie iſt auf
ein ſeidenes Band aufgedruckt, ein Erinnerungszeichen an frohe Stunden.
Dieſe brachten Muſikvorträge eines Schuilerorcheſters unter Leitung von
Reallehrer Dotter, der auch in einem feſſelnden Vortrag einen Einblick
in Alsfelds Vergangenheit gewährte. Alsfeld war im Mittelalter ſowie
im 16. und 17. Jahrhundert eine blühende Handelsſtadt, die Heimſtadt
altheſſiſcher Bau= und Handwerkskunſt. In dem großen oberen Saale
des Hotels hielt der Jung=Landbund eine ſtark beſuchte Tagung ab.
Auf beſondere Einladung wohnten die Fahrtteilnehmer dort der
Auf=
führung der Rütli=Szene aus Schillers „Tell” bei. Es war bereits
Mitternacht vorüber, als dann die Quartiere aufgeſucht wurden. Schon
um 6 Uhr morgens war am Sonntag das Wecken. Um 7 Uhr wurde das
Nathaus mit ſeinen Wappentafeln der Bürgermeiſter und Ratsherrn,
die Gerichtsſtube mit alten Wandgemälden und die Türen, prächtige
kunſtgewerbliche Leiſtungen, eingehend beſichtigt, und dann nach einem
Nundgang durch einzelne Teile der Stadt, die Weiterfahrt angetreten.
Nach einiger Zeit tauchte nochmals die Silhouette des Geſamtbildes der
Stadt auf, das außerordentlich anmutig im Rahmen der Landſchaft
wirkt
Nun geht es ſtark bergan, nach einiger Zeit zeichnet ſich vom
Hori=
zont ein Burgring ab, bald iſt das Städtchen Schlitz erreicht. Es weht
eine friſche Höhenluft, ſo daß der hühle Lufthauch bei brennender
Sonnenglut ordentlich wohl tut. Bürgermeiſter und
Landtagsabgeord=
neter Dr. Niepoth begrüßt im ſtimmungsvollen mit den Wappen der
alten Schlitzer Familien geſchmückten Ratsſaal die Gäſte; es werden ein
Imbiß und ein Ehrentrunk gereicht. Einem Vortrag Dr. Niepoths war
zu entnehmen, daß Schlitz ſehr gewerbetätig iſt, daß hier eine
Leinen=
hausinduſtrie bodenſtändig iſt, daß Sägeinduſtrie Seifenfabrikation,
Bierbrauerei und Bleicherei die Grundlagen des Erwerbslebens ſind.
Ein Rundgang durch das maleriſch gelegene Städtchen mit ſeinen
Fach=
werkbauten ſchloß ſich an.
Im Auto eilen wir Lauterbach zu, das an einem Nordoſtabhang des
Vogelsberges liegt, rings von Wäldern eingeſchloſſen. Bei dem
Rund=
gang durch die Stadt kommt man an dem Geburtshaus des Begründens
des deutſchen Schulturnens Adolf Spieß, vorüber, fernar an dem Hoh=
Haus, einem ſchönen Rokokobau, auch an Reſten der altem
Stadt=
befeſtigung. Der Gottesdienſt iſt gerade boendet und es beſteht hier die
altehrwürdige Sitte, dies durch Choralblaſen vom Turme herab zu
verkünden; das gleiche geſchieht bei Beerdigungen und wenn ein
Ge=
witter ohne zu ſchaden über die Stadt vorübergezogen iſt.
Begrüßungs=
anſprachen durch Bürgermeiſter Walz und den Vorſitzenden des
Vogels=
berger Höhenklubs (Ortsgrupe Lauterbach), Kaufmann Finger, bei
Ein=
nähme eines Imbiſſes waren die an Eindwicken reichen Erlebniſſe in
dieſer Kreisſtadt.
Herbſtein iſt das nächſte Ziel. Landwirtſchaft und Viehzucht ſtehen
hier im Vordergrund. Vor 20 Jahren war ein Teil des Ortes
ab=
gebrannt, der jetzt aber freier und luftiger wieder aufgebaut iſt.
Fach=
werkbauten in ganzen Straßenzügen werden ſehr beachtet, ebenſo der mit
alten Bildern geſchmückte Ratsſaal.
Nach längerer Fahrt, die unvergleichlich ſchöne Landſchaftsbilder bot,
hält das Auto in Bad=Selters zur Einnahme des Mittageſſens. Bad=
Selters iſt ein im Entſtehen begriffener Badeort, der vorläufig aus
einem Kurhaus und noch jungen Kuranlagen und einem modern
ein=
gerichteten Badehaus beſteht. Hier entſteigt, als Quell gefaßt, der
Bene=
diktus=Sprudel, der Kohlenſäure und einige andere mineraliſche
Be=
ſtandteile enthält.
Nidda, das jetzt im Reiſeprogramm folgt, iſt wieder ein Ort, der
dem viel bietet, der empfänglich iſt für hiſtoriſche Städtebilder.
Zahl=
reiche alte Bauten wiſſen viel zu berichten von Drangſal und Not
ver=
gangener Zeiten. Außer einem alten kuſtvollen Brunnnen zog
nament=
lich ein Storchenneſt die Aufmerkſamkeit der Beſucher auf ſich. Nach
herzlicher Begrüßung durch Bürgermeiſter Ringshauſen und die
Ge=
meinderäte von Nidda verabſchiedeten ſich die Gäſte, um im Auto Bad=
Salzhauſen aufzuſuchen.
Bad=Salzhauſen iſt ja als heſſiſches Heilbad bekannt; in ſeiner
Eigenart, mit ſeiner geſunden vzonreichen Luft iſt es Kranken und
Er=
holungsſuchenden nur zu empfehlen. Kurhaus und Badeeinrichtung
ſind auf der Höhe der Anfonderungen der Zeit, und die Umgebumg bietet
Gelegenheit zu ſchönen Spaziergängen. Bei der gemeinſamen
Kaffee=
tafel hielten Kurdirektor Dr. Kullmann und der Bürgermeiſter von Bad=
Salzhauſen Begrüßungsanſprachen.
Den Schlußpunkt der Fahrt bildete die ehemalige Freie
Reichs=
ſtadt Friedberg, die „Stadt der Schulen” und Sitz zahlreicher Behörden;
ſie hat jetzt 5000 Einwohner. Bürgermeiſter Dr. Seyd empfing die
Preſſevertreter im Rathaus mit einer außerordentlich freundlichen
An=
ſprache; dann wurde der Ratsſaal beſichtigt und hierauf ging man zur
Burg, von der aus man im Abenddunkel noch einen Blick in eine
an=
mutige Landſchaft werfen konnte. Unter ſachkundiger Führung von Prof.
Dreher wurden noch das Judenbad und die frühgotiſche
Liebfrauen=
kirche beſichtigt. Das Sakramentshaus und die Chorfenſter darin ſind
einzigartige Kunſtwerke.
Dem Abendeſſen, das die Stadt Friedberg zu Ehren der
Preſſe=
vertreter veranſtaltete, wohnten die Stadtverordneten ſowie eine Reihe
offizieller Perſönlichkeiten aus Bad=Nauheim bei. Aus der Zahl der
Tiſchveden ſeien nur die des Bürgermeiſters von Bad=Nauheim, Dr.
Kayfer, erwähnt ſowie Reden auf den Beigeordgeten von Gießen Dr.
Hamm und Redakteur Blumſchein, Gießen, die in ganz ausgezeichneter
Weiſe die Vorbereitungen für die Fahrt getroffen hatten; ihnen wurde
Anerkennung und herzlicher Dank hierfür ausgeſprochen. Auch wurde in
einer Anſprache der beiden Führer Boßler und Beme gedacht, die mit
Umſicht und Sogfalt das große Auto gelenkt hatten, das in anderthalb
Tagen rund 20 Kilometer durch größtenteils ſehr ſchwieriges Gelände
zurückgelegt hat. Die Fahrtgemeinſchaft hatte die Teilnehmer wie eine
Schickſalsgemeinſchaft zuſammengeführt, ſo daß das Abſchiednehmen nicht
leicht war.
I BIn 592
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1928 berliefen ohne greifbares Reſultat, die aufgeſtellten Richtlinien ſind
unklar. Dem Beitritt zur Int. Damenhockeh=Aſſociation wurde unten
der Bedingung zugeſtimmt, daß deutſch als Verhandlungsſprache offi4
ziell neben franzöſiſch und engliſch anerkannt wird.
Fußball.
Germania Pfungſtadt—Rot=Weiß Frankfurt Pokalelf 3:4.
Mit der Verpflichtung dieſes Gegners hatte Germania keinen
ſchlech=
ten Griff getan. Die Mannſchaft ſetzt ſich aus erfahrenen Spielern
zuſammen, die ein techniſch reifes und erfolgbringendes Spiel vorführen.
In der erſten Hälfte liefen beide Mannſchaften zu einer ſehr guten
Form auf. Zweimal geht Rot=Weiß in Führung, und mit 2 weiteren
ſchönen Toren ſchließlich Pfungſtadt. Frankfurt erzielt noch vor dem
Wechſel den Ausgleich, obwohl Pfungſtadt in der erſten Hälfte etwas
mehr vom Spiel hatte. Nach Halbzeit liegt Pfungſtadt ſtark im
An=
griff, doch dem Sturm will gegen die gute Hintermannſchaft der Gäſte
nichts gelingen. Ein ſchöner Vorſtoß des linken Flügels von Rot=Weiß
brachte der Pokalelf eine Viertelſtunde vor Schluß den Siegestreffer
durch den bekannten Spieler K. Etſch. Beide Mannſchaften konnten
ſehr gut gefallen. Ein Unentſchieden hätte den beiderſeitigen
gleich=
wertigen Leiſtungen am beſten entſprochen.
Union Wixhauſen Reſerve—Germania Pfungſtadt Junioren 1:2.
Union Wixhauſen Alte Herren—Germ. Pfungſtadt Alte Herren 0:3
Sportverein Roßdorf 1.—Eintracht Darmſtadt 2. 1:2.
Am Sonntag weilte obiger Verein zum Freundſchaftsrückſpiel in
Roßdorf. Da Roßdorf das Vorſpiel in Darmſtadt mit 6:2 für ſich
ent=
ſchieden konnte, ſo hat man im voraus die Gäſtemannſchaft unterſchätzt.
Das Spiel war fair und ruhig auf beiden Seiten, wobei Roßdorf meiſt
etwas im Vorteil war, jedoch konnte ſich der Sturm der Einheimiſchen
bei der meiſt verſtärkten Verteidigung der Gäſte nicht erfolgreich durc,
ſetzen. Kurz vor Halbzeit kann Eintracht bei einem überraſchenden
Durchbruch in Führung gehen. Als Darmſtadt in der zuveiten
Halb=
zeit zum 2. Tor einſchießt, geht Roßdorf mehr aus ſich heraus,
geſtal=
tete das Spiel bis zum Schluß überlegen und kann daraufhi bald durch
den Rechtsaußen Zimmermann ſein Gegentor erzielen. Bei Roßdorfs
Mannſchaft traten Landzettel, Gg. und Hch. Poth durch ſchönes
Kopf=
ſpiel hervor, während der Sturm durch zu langes Feſthalten des Balles
zerfahren ſpielte. Das Spiel der Gäſtemannſchaft war durch beſſeres
Zuſammenſpiel produktiver.
Handball.
Pol.=Sportverein Darmſtadt — Sportverein Wiesbaden Liga 5:4.
Vom ſchönſten Wetter begünſtigt lieferten ſich obige Mannſchaften
auf dem Platze des erſteren ein wahres Freundſchaftsſpiel, das die
Polizeimannſchaft knapp für ſich entſcheiden konnte. Die Abreibung am
Himmelfahrtstage ſcheint doch ihre Wirkung nicht verfehlt zu haben,
denn die Mannſchaft ſpielte mit einem ganz anderen Eifer. Zieht man
in Erwägung, daß einige Spieler zwei Stunden vorher noch den
Dienſtrock vom 24ſhmdigen Dienſte an hatten, dann muß man die
Leiſtungen der Spieler anerkennen, und das Spiel verdient ſo das
Prädikat „gut‟. Der Sturm ſpielte zu Beginn etwas zerfahren und
fand ſich ſpäter ganz gut zuſammen und lief in den letzten zehn Minuten
zur Hochform auf. In dieſen 10 Min. fielen auch die Gewinntore für
Polizei=Sportverein. Wiesbaden führte bis dahim mit 4:2. Die Läufer
miſſen den Ball nicht zu lange behalten und ihn höher abſpielen, nicht
bis ins Tor den Ball vortreiben wollen. Der rechte Verteidiger ſpielte
aufopfernd, darf aber den Ball nicht abſchlagen, ſondern fangen. Bordt
im Tor muß ſein Können zeigen, wenn es auch im Sturm nicht nach
Wunſch und Wille geht. Das 1. und 3. Tor muß ein Tormann von
ſeinenr Können unbedingt halten.
Wiesbaden ſtellte eine körperlich kräftige und flink ſpielende
Mann=
ſchaft ins Feld. Beſonders der Innenſturm zeichnete ſich aus. Der
ſchwächſte Mannſchaftsteil iſt der Tormann.
Beide Mannſchaften ſpielten bis zum Abpfiff aufopfernd und
ge=
ſtaltete ſo das Spiel bis zum Schluß offen.
Einzelnen Polizei=Sportvereinsſpielern ſei geſagt, daß ſie ſich nicht
gleich aus dem Konzept bringen laſſen ſollen, wenn es einmal nicht ſo
klappt wie es ſein ſollte. Dies macht bloß die anderen Spieler kopflos.
Das Spiel hielt, was es verſprach und hatte einen beſſeren Beſuch
ver=
dient.
Schießſport.
Das 3. Gauſchießen des Gaues Ober=Gerſprenz
des Südweſtdeutſchen Sportverbandes findet dieſes Jahr in Werſau im
Odenwald am 18., 19. und 20. Juni ſtatt. Der Schützenverein Werſau
wird alles aufbieten, um dem Publikum einige angenehme Stunden zu
bereiten. Zu dem nachmittags offenen Preisſchießen ſind alle Freunde
und Gönner unſeres Sports herzlich eingeladen.
Tennis.
Juniorenklubwettſpiel Tennis= und Eisklub Darmſtadr
gegen V. f. R. Mannheim.
Einen glänzenden Sieg konnten die Darmſtädter Junioren am
Sonntag in Mannheim erringen. Im Herren=Einzel war zwar
Klein=
logel dem totſicheren Salmony nicht ganz gewachſen und verlor 6:2,
6:4, doch zeigte er ſich im Doppel ſpäter von der beſten Seite. Den
routinierten Karcher konnte Claß erſt nach Verluſt des 1. Satzes 4:6, 6:2,
6:3 ſchlagen. Auch Schmitt brauchte drei Sätze, um erſt nach hartem
Kampf Schwab 6:3, 4:6, 8:6 bezwingen zu können. Bünte konnte ſich
mit ſeinem offenen Spiel nicht gegen das geſchnittene Spiel Friedmann3
durchſetzen und mußte ſich nach langer Gegenwehr 3:6, 6:1, 3:6 geſchlagen
bekennen. Lotz ſchoß Heymann 7:5, 6:3 zuſammen, und auch Mangold
gewann durch ſeine harten Bälle glatt in 2 Sätzen 6:2, 7:5 gegen Mann.
Bei den Damen war Frl. Fiſcher ihrer Gegnerin Frl. Nuß um
eine gute Klaſſe überlegen und fertigte ſie 6:1, 6:2 ab. Ebenſo Frl.
Seuffert, die ihre Gegnerin 6:4, 6:2 leicht ſchlug. Frl. Michel war jedoch
nicht ſicher genug, um trotz ſchönen Spiels Frl. Karcher ſchlagen zu
können. Sie verlor 2:6, 5:7.
Im Herrendoppel gaben die Darmſtädter keinen Punkt ab. Das
ſchönſte Spiel des Tages war wohl das Doppel Claß=Kleinlogel gegen
Salmony=Karcher, das die Darmſtädter nach wundervollem Spiel
ver=
dient 4:6, 6:4, 6:2 gewannen. Etwas leichter hatten es Schmitt—
Man=
gold, ihre Gegner Schwab—Friedmann 9:7, 6:2 abzufertigen, und
Bünte-Lotz fanden bei Heymann-Mann keinen allzugroßen
Wider=
ſtand, ſo daß ſie 9:7, 6:1 gewannen.
Auch das gemiſchte Doppel endete ohne Punktverluſt für Darmſtadt.
Ganz leicht fertigten Frl. Fiſcher=Kleinlogel ihre Gegner Frl. Nuß=
Salmony 6:2, 6:1 ab. Faſt ebenfo glatt ſchlugen Frl. Seuffert=Claß in
zwei Sätzen Frl. Jakobi=Karcher 6:2, 6:3. Frl. Michel=Schmitt brauchten
gleichfalls nur 2 Sätze, um Frl. Karcher=Friedmann, wenn auch etwas
knapper, 6:4, 8:6 zu ſchlagen.
Im Geſamtergebnis hat Darmſtadt mit 12:3 Punkten, 25:9 Sätzen
und 191:138 Spielen gewonnen.
Hocken.
Deutſcher Hockey=Bundestag in BadNauheim
Keine Maßnahmen gegen die Firmenmannſchaften. — Bedingter
Eintritt in den Internationalen Damen=Hockey=Vorband.
Nach einer Sitzung des Bundes=Ausſchuſſes, die nichtöffentlich war
und zu der auch keine Preſſevertreter zugelaſſen wurden, hielt am
Sonn=
tag der Deutſche Hockey=Bund in Bad=Nauheim ſeinen diesjährigen
Bundestag ab. Anweſend waren 53 Vertreter mit 522 Stimmen von
insgeſamt 646. Die Entlaſtung des Vorſtandes erfolgte einſtimmig, die
Neuwahlen verliefen dagegen recht itereſſant. Zum 1. Vorſitzenden
wurde Berger=Berlin gewvählt allerdings bei Enthaltung der
weſt=
deutſchen Stimmen. Bei der Wahl des 2. Vorſitzenden erhielt der
ge=
wählte Dr. Pape nur 8 Stimmen mehr als der Mannheimer Johſt,
der gleichzeitig 1. Vorſitzender des ſüddeutſchen Verbandes iſt. Das
Stimmenverhältnis ſtellte ſich auf 265:257. Dr. Bayer, Krefeld, legte
aus beruflichen Gründen ſein Amt als Schriftführer nieder, an ſeine
Stelle trat Dr. Günther, Leipzig. Das Ergebnis der Wahlen ſtellt ſich
demnach wie folgt: 1. Vorſitzender: Berger=Berlin, 2. Vorſitzender: Dr.
Pape=Köln, Schriftführer: Dr. Günther=Leipzig, Kaſſierer:
Schweiz=
berger=Berlin, Beiſitzer: Könnecke=Berlin und Johſt=Mannheim,
Kaſſen=
prüfer Geiger und Rasmuſſen=Berlin. Bei der Beratung der
vor=
liegenden Anträge wurde der von Dr. Blum=Hamburg angenommen,
wonach in Zukunft die Bundes=Ausſchußſitzungen öffentlich für
Vereins=
vertreter ſind, ſofern nicht der Ausſchuß ſelbſt den Ausſchluß beſtimmt.
Zwei Anträge des TV. 60 Frankfurt und TV. 46 Mannheim, wonach
für in Firmenmannſchaften eintretende Spieler eine Sperrfriſt von zwei
Spielzeiten einzuſetzen iſt, bzw. wonach in Zukunft Firmenmannſchaften
nicht mehr in den DHB. aufzunehmen ſind, wurden abgelehnt. Um
allerdings den Schäden, die die Firmenvereine tatſächlich bringen
könnten (beſonders im Hinblick auf die Amateurfragen), zu entgehen,
wurde eine Kommiſſion mit den Herren Johſt=Mannheim, Dr. Fiſcher=
Frankfurt, Dr. Blum=Hamburg, Könnecke=Berlin und Reichert=Leipzig
gebildet, die ſich ausſchließlich mit den Fragen der Beamten= und
Firmen=
vereine zu befaſſen und evtl. einem Sonder=Bundestag zu berichten hat.
Abgelehnt wurde ferner ein Antrag, daß Spieler, die in
Ergänzungs=
ſportarten als bezahlte Trainer und Lehrer tätig ſind, als Amateure im
DHB. ſpielen können. Die Beratungen über die Olympiſchen Spiele
Pferdeſport.
Die nächſten klaſſiſchen Rennen.
Die zweite Etappe auf dem beſchwerlichen Wege zum Derby iſt das
Union=Rennen, das am Pfingſtmontag (6. Juni) in Hoppegarten
gelaufen wird. Für die 40500 Mark dozierte klaſſiſche Prüfung der
Dreijährigen wurden 21 Unterſchriften abgegeben, an denen die großei
Ställe nateirlich in erſter Linie beteiligt ſind. Der Stall Oppenheim
nannte Oleander, Mah Jong, Domfalke und Baba, der Stall Weinberg
Ausbund, Palladio, Grafenkrone und Augenweide, das Hauptgeſtüt
Alte=
feld ſchließlich Mitra und Feenkönigin. Das Geſtüt Weil iſt nur durch
Fockenback vertreten, der Stall Blumenfeld=Samſon nur durch den
Henckel=Sieger Torero. Sonſt findet man unter den engagierten
Voll=
blütern u. a. noch Tullus Hoſtilius, Lichtſtrahl II und Vardar. Einem
Sonntag darauf am 12. Juni, iſt die Bahn des Union=Klub der
Schau=
platz des „Stutenderby‟ Der mit 37000 Mark ausgeſtattete Preis
der Diana fand 34 Nennungen, darunter alles, was ſich von
ſchwachen Geſchlecht bisher einen Namen machen konnte. Erwähnt ſeien
nur Dämmerſtunde, Feenkönigin, Orgel, Oſtrau, Draue Theorie,
Heu=
ſchrecke, Madame Pompadour, Athanaſie, Libertas, Honnef, Lehneck,
Augenweide, Grafenkrone, Pakriotin und Roſenwange,
Rudern.
18. Deutſches Meiſterſchafts=Rudern.
Der Deutſche Ruderverband ſchreibt jetzt in Verbindung mit dem
Schweriner Regatta=Verein ſeine 16. Meiſterſchaftsvegatta aus. Die
Kämpfe werden am 14, Auguſt auf der 2000 Meter langen geradem
Bahn auf dem Medeweger See bei Schwerin i. Meckl. ausgetragen.
Die fünf Meiſterſchaftsrennen: Vierer ohne Steuermann, Einer, Zweieu
ohne Steuermann, Doppelzweier und Achter ſind unverändert
bei=
behalten worden, nur hinſichtlich der eingelegten Rennen iſt eine
Ab=
weichung von dem üblichen Programm feſtzuſtellen. Anſtelle des Junior=
Achſters, der immer nur ſchwach beſetzt war, iſt ein Junior=Einer
ein=
gelegt worden. Jungmann=Achter, Jungmann=Vierer und Junior=
Vierer füllen weiterhin das Meiſterſchaftsprogramm aus.
Geſchäftliches.
Eine Reichs=Fußpflege=Woche.
findet vom 30. Mai bis 4. Juni ſtatt. Im ganzen Reiche werden ſich
die meiſten Apotheken und Drogerien in den Dienſt dieſer geſunden
Idee ſtellen. Auch hieſige Geſchäfte beteiligen ſich davan.
Seit einem Jahrhundert haben ſich die Aerzte vergeblich bemühr,
das Volk zu einer vernünftigen Fußpflege zu erziehen, denn müde,
ſchmerzende Füße halten den Menſchen davon ab, ſich geſunde
Bewe=
gungen zu machen, und infolgedeſſen altert er vorzeitig. Der alte grobe
Dr. Heim ſagte einmal in einer Hofgeſellſchaft das damals treffende
Wort: „Meine Damen, ich bin überzeugt, daß jetzt keine von Ihnen
ein Bein brechen bönnte, ohne ſich vor mir genieren zu müſſen.”
Seit=
dem hat die Fußpflege große Fortſchritte gemacht, beſonders infolge
der Propaganda der Kukirol=Fabrik. Die Propaganda der Kukirol=
Fabrik hat mehr erreicht, als alle ärztlichen Mahnungen. Deshalb iſt
die Reichs=Fußpflege=Woche in Wirklichkeit eine Kukirol=Woche. Jeder,
der über ſchnelles Ermüden, Schwitzen, Brennen, Schmerzen und
Wund=
laufen der Füße zu klagen hat, ſollte einen Verſuch mit planmäßiger
Fußpflege machen. Die gute Wirkung auf den ganzen Körper iſt
ge=
radezu erſtaunlich.
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Mittwoch, den 1. Juni 1927.
Nach der Wetterlage vom 30. Mai 1927.
Wolkig, etwas wärmer und ſtrichweiſe Niederſchläge.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heiſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhimann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer: für den
Inſeratenteil: Willp Kuhle; Druck und Verlag: L. C. Wlttich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantle der Rückſendung nicht übernommen.
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IV 4658
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Dienstag, den 31. Mai
Das Preußiſche Staatsminiſterium hat dem Staatsrat den Entwurf
eines Geſetzes zugeleitet, durch das die elektrowirtſchaftlichen
Unterneh=
mungen des preußiſchen Staates zu einer Aktiengeſellſchaft
umgewan=
delt werden ſollen, deren Aktienkapital vorausſichtlich 60 bis 80
Mil=
lionen Mark betragen wird. Die Unternehmungen, die dem preußiſchen
Staat zu 100 Prozent gehören, alſo Großkraftwerk Hannover, A.=G.,
die Preußiſche Kraftwerk Oberweſer A.=G und die Gewerkſchaft
Groß=
kraftwerk Main—Weſer, ſollen den Grundſtock dieſer neuen
Aktiengeſell=
ſchaft bilden, der auch die geſamte Beteiligung des Staates an anderen
elektrowirtſchaftlichen Unternehmungen übertragen werden ſoll. Durch
Kuppelung der Netze der nordweſtdeutſchen Großkraftwerke mit denen
des Großkraftwerks Hannover, und des Preußenkraftwerkes Main—Weſer,
würde ſo ein geſchloſſenes Stromverſorgungsgebiet geſchaffen werden,
das von der Nordſee bis zum Main reicht, im Süden Anſchluß an die
bayeriſchen Waſſerkräfte findet und nach Weſten und Oſten hin an die
privaten elektrowirtſchaftlichen Unternehmungen. Die größten Teile der
Provinzen Hannover und Heſſen=Naſſau und kleinere Teile von
Weſt=
falen und Sachſen würden damit ihren Strom aus den Undernehmungen
des preußiſchen Staates beziehen. Drei Momente ſind es die das
Staatsminiſterium veranlaſſen, dieſe Neuregelung der
Elektrizitätswirt=
ſchaft durchzuſetzen. Einmal hat der Staat ein Intereſſe daran, ſeine
wirtſchaftlichen Unternehmungen aus der allgemeinen Vevwaltung zu
trennen und nach wirtſchaftlichen Grundſätzen verwalten zu laſſen;
zwei=
tens würde durch die geplante Regelung die geſamte vom Staat
kontrol=
lierte Elektrizitätsverſorgung vereinheitlicht und ſchließlich würde die
Wirtſchaftlichkeit eines derartigen Unternehmens, wie das geplante es
darſtellen würde, bedeutend größer ſein, als bei den einzelnen
Geſell=
ſchaften. Erfahrungsgemäß wächſt die Kreditfähigkeit eines
Unterneh=
wens mit den vorhandenen Sachwerten. Das neue Unternehmen könnte
das entſprechend ſeiner Entwicklung notwendig werdende Geldbedürfnis
vorausſichtlich unter günſtigeren Bedingungen beim Anleihemarkt
erhal=
ten. Schließlich würde der Zuſammenſchluß eine Verminderung des
Kapitalaufwands zu Gunſten der Ertragsſteigerung und Erſparniſſe
per=
ſönlichen und ſachlichen Charakters bringen. Der zweckmäßigſte Weg zur
Erreichung dieſes Zieles, ſcheint für die Staatsregierung der einer
Fuſion zu ſein. Das kommt aber nur für die Geſellſchaften in Frage,
deren Geſamtkapital ſich in Händen der Staatsregierung befindet.
Des=
halb ſchlägt die Staatsvegierung in dem geplanten Geſetzentwurf vor,
die genannten drei Werke, Hannover, Oberweſer und Main—Weſer,
zu fuſionieren, und dieſem einen großen Unternehmen die ſämtlichen
ebektrowirtſchaftlichen Beteiligungen des Staates, wie ſie auch bei einer
Reihe anderer großer Unternehmungen elektrotechniſcher Art beſtehen, zu
übertragen.
Vom Holzmarkt.
In den letztem Tagem iſt die Kaufluſt am Schnittholzmarkt etwas
zurückgegangen, was verſtändlich iſt, wenn man ſich die Vorgänge am
Geldmarkt betrachtet, der Anzeichen einer Geldverknappung meldet. Die
Boutätigkeit leidet darunter und damit auch der Verbrauch von geſägten
Bauhölzern, die im Mai weſentlich teurer — gegenüüber den Notierungen
vom April — wurden. Am 15. Juni erfolgt die nächſte Sitzung für die
Kontingentverteilung für die Einfuhr von polniſchen Schnitthölzern. Die
Rohholzeinfuhr hat auf dem Bahnwege von Polen ihr Ende faſt erreicht,
umd man kann ſchätzungsweiſe feſtſtellen, daß etwa 20 000 Feſtmeter
Stammblöcke und etwa 50 000 Feſtmeter Langhölzer — abgeſehen von
den Weichſeltransporten — mit der Eiſenbahn eingeführt worden ſind.
Die Nachrichten, wonach die polniſche Regierung angeblich planen ſoll,
die Ausfuhr von Rohholz zu ſperren, treffen nicht zu. — Die
Holzver=
kaufstermine in dem deutſchen Forſten brachtem in letzter Zeit ebenfalls
weſentliche Preiserhöhungen, die der lebhaften Nachfrage entſprachen.
Vor allem iſt die Nachfrage nach Bauholz groß, da die Sägewerke ſich
vielfach entſchloſſen haben, auch während der Sommermonate Balken,
Kanthölzer und beſäumte Materialien einzuſchneiden. Nach aſtreinen
Seiten war die Nachfrage lebhaft. Auch die Leiſteninduſtrie iſt leidlich
beſchäftigt und geneigt, Abſchlüſſe in angeblauten Seitenbvettern zu
tätigen. Der Laubholzmarkt liegt feſt, Eiche und Erle iſt ſtark geſucht,
Birke in Bohlenabmeſſungen kaum zu beſchaffen. Die Umſätze in
ameri=
kaniſcher Kiefer waren lebhaft. Der Grubenholzhandel hat gut zu tun
und iſt bereit, zu neuen Einkäufen Stellung zu nehmen.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 30. Mai.
Die Börſe eröffnete heute außerordentlich luſtlos und ſtill, jedoch
zu gut behaupteten Kurſen. Spekulation und Publikum übten große
Zurückhaltung, und kaum wurden Vorbereitungen für den Ultimo
beobachtet. Es erfolgten weder Abgaben zwecks Glattſtellungen von
Ul=
timopoſitionen, noch zeigte ſich ein beſonderes Deckungsbedürfnis. Man
hatte zum mindeſten das eine oder das andere erwartet, aber die
all=
gemeine Luſtloſigkeit verhinderte jede Kursbewegung. Gegen die
Notie=
nungen vom Samstag erfolgten nur Kursveränderungen um Bruchteile
eines Prozentes, von einigen Ausnahmen abgeſehen. Zu dieſen
ge=
hörten die Holzmannaktien, die über 5 Prozent anziehen konnten,
nach=
dem die Firma in den letzten Tagen eine ganze Reihe größerer Aufträge
hereinbringen konnte, darunter auch die Beteiligung an dem Bau der
Mheinbrücken bei Köln und Düſſeldorf. Eine größere Kursſchwankung
wvieſen dann nur noch Rheiniſche Braunkohle mit minus 3 Prozent auf.
Won den Montanwerten waren Gelſenkirchen zum erſten Kurs etwas
geſucht, dagegen Mannesmann angeboten. Zellſtoffaktien unverändert,
ebenſo die Elektrowerte. Von Chemiewerten Scheideanſtalt etwas
be=
gehrt, J.=G. Farbeninduſtrie aber nur unweſentlich im Kurſe geſteigert.
Banken und Schiffahrtsaktien ſtill. Auch für Renten beſtand nicht das
geringſte Intereſſe. Später blieb die Stimmung weiter ſtill und
zurück=
haltend, ſo daß auch in der zweiten Börſenſtunde kaum noch
Verände=
rungen eintreten konnten. Nur Scheideanſtalt gewannen weitere 2 Proz.
Tägliches Geld 5 Proz. Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen
Dollar 4.2190, gegen Pfunde 20.497. London-Paris 124.01.
Die Abendbörſe verlief ſehr ſtill und ohne Anregung. Die,
Mittagsnachbörſe ſtark beeinfluſſenden Auslaſſungen Geheimrat
Duisbergs übten auch noch an der Abendbörſe ihre Wirkungen aus.
Man lag gegen die Nachbörſe durchweg weiter um 1—2 Proz, ſchwächer.
Farbeninduſtrie 281 (minus 1,5). Der Anleihemarkt war ebenfalls ſehr
ſtill und etwas ſchwächer. Die Börſe zeigte bei kleineren Umſätzen auch
im Verlaufe keine freundlichere Haltung und ſchloß noch bis ½ Proz.
unter den Anfangsnotierungen. Im einzelnen nannte man: Phönig
122,25, Rheinſtahl 192, Mannesmann 178,5, Kali Weſteregeln 168,5,
Stahlverein 140,5, Rhein. Braunk. 245, Riebeck 151,25, Gelſenkirchen
162,75, Licht und Kraft 193,5; Schuckert 171, AEG. 171,75, Siemens u.
Halske 253,5, Lahmeher 167, Mainkraft 130, Dresdener Bank 163,5,
Metallbank 141,5, Danatbank 225, Deutſche 165, Wayß und Freytag 161,
Hapag 122,5, Farbeninduſtrie 281, Metallgeſellſchaft 180,5, Scheideanſtalt
21, Erdöl 145, Rütgers 105,5, Holzverkohlung 75,75, Ver. Chem.
In=
duſtrie 100.
Im Abenddebiſenverkehr nannte man: London gegen
Paris 124,02, gegen Mailand 89, gegen Holland 12,131/1g, gegen Madrid
26,65, gegen Zürich 25,245/s, gegen New York 4,8550, Pfunden gegen
Mark 20,50, Dollar gegen Mark. 4,2205.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 30. Mai.
Da Anregungen nach keiner Richtung hin vorlagen, hielden ſich die
Umſätze an der heutigen Börſe wiederum in ſehr engen Grenzen. Auf
der Grundlage der beträchtlich verminderten Engagements ſteht
Report=
geld zu 7¾ bis 81 Prozent genügend zur Verfügung, ſo daß
ange=
nommen wird, daß der Ultimo keine Schwierigkeiten mehr bieten wird.
Zu Beginn erfolgten zwar noch einige Glattſtellungen, ſo daß die
Kurs=
bildung uneinheitlich war. Das herauskommende Material fand aber
gute Aufnahme, und ſpäter wagte ſich vereinzelt etwas Kaufluſt ſeitens
der Börſenſpekulation hervor. Das Privatpublikum ſteht nach wie vor
abſeits. Die Kurſe unterlagen im allgemeinen Veränderungen von 1 bis
3 Prozent nach oben und unten, wobei aber Elektro= und chemiſche
Werte, von letzteren namentlich Farben=Induſtrie, feſter lagen.
Holz=
mann, Oſtwerke und Schultheiß ſtellten ſich um 7 bis 9 Prozent und
unter Schwankungen Bemberg 20 und Vereinigte Glanzſtoff über 30
Prozent höher. Bezüglich des Intereſſes für die beiden letzteren Papiere,
das übrigens auch auf Zellſtoff Waldhof übergriff, verwies auf die
ver=
ſchiedenen Neuerungen über die Ausdehnung der internationalen
Kunſt=
ſeidenvereinigung und die Geſchäfte der Tochtergeſellſchaft der
Glanzſtoff=
werke in Amerika. Im Verlaufe bekundete die Börſe gute
Widerſtands=
kraft und die Kurſe konnten ſich um Kleinigkeiten befeſtigen, doch blieb
das Geſchäft bis auf die erwähnten Ausnahmen gänzlich belanglos. Am
Rentenmarkt waren Sachwerte wenig verändert. Gold=Pfandbriefe lagen
aber ſchwächer, ebenſo wie Vorkriegshypothekenbankpfandbriefe. Die
Um=
ſätze hierin und in Auslandsrenten waren unbedeutend. Am
Deviſen=
markt zeigte ſich im Zuſammenhang mit dem Geldbedürfnis faſt
allge=
mein etwas mehr Angebot. Am Geldmarkt verſtärkte ſich die Nachfrage
nach Tagesgeld, ſo daß der Satz hierfür 5½ bis 7½ Prozent genannt
wurde. Das kaum erhältliche Monatsgeld bedang, wie bisher, 7½ bis
8½ Prozent, und Geld einige Tage über Ultimo 7 bis 9 Prozent. Der
Privaddiskontſatz wurde infolge ſtärkeren Angebots auf 5 Prozent für
beide Sichten erhöht.
Aſchaffb. Zellſtoff
Augsb. Nürnb. Maſch.
Bamag=Meguin",
Berlin el. W..
Berlin. Karlsruh
Braunkohl.=Briket
Bremer Bulkan.
Bremer Wolle.
Deutſch.=Atlant. Te
Deutſche Maſchinen.
Deutſch.=Nied. Tel.. .
Deutſche Erdöl ....."
Deutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke . .
Donnersmarckhütte".
DynamitNobel..
Elektr. Lieferung. .
J. G. Farben".
R. Friſter. . . .
Gaggenau Vorz
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G. f. elektr. Untern.
Halle Maſchinen ..
Han. Maſch. Egeſt.
Hanſa=Dampfſchf..
Deviſenmarkt.
Amſterdam =R.
Buenos=Aires
Brüſſel=Antw.
SZo ..."
Kopenhagen..
Stockholm. . .
Helſingfors ...
Italien ......
London.. . . . .
New=York. . . .
Paris .."
Schweiz ...
Spanien ....
5.
Brief
69.17
1.790
58.69
109.61
112.88
113.01
10.627
3. 21
0.521
4. 224
16.55
81.26
74.1
Athen ... 81.78 81.94 81.87 8 2.03 5.594 5. 60 5. 594 5.606 Kanada .. 4.216 4.224 4.2161 4.224 Uruguay .. 4. 216 4. 224 4.216 4.224
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Der preußiſche Staatshaushalt im April 1927. Von amtlicher Seite
wird die Ueberſicht über die preußiſchen Staatseinnahmen und =ausgaben
im Monat April des Rechnungsjahres 1927 veröffentlicht. Danach
ſtell=
ten ſich die Einnahmen auf insgeſamt 235,4 Mill. RM., die Ausgaben
auf 247,4 Mill. RM., mithin der Fehlbetrag auf 12,0 Mill. RM. An
den Einnahmen waren die Reichsſteuerüberweiſungen (Staatsanteil)
mit 40,2 Mill. RM., die Grundvermögensſteuer mit 4,1 Mill. RMM.,
die Hauszinsſteuer (Staatsanteil) mit 14,4 Mill. RM. und die ſonſtigen
Einnahmen mit 176,7 Mill. RM. beteiligt. An Schatzanweiſungen
be=
fanden ſich Ende April 76,1 Will. RM. in Umlauf.
Vom Berliner Börſenvorſtand. Wie von anderer Seite gemeldet
wurde, ſeien Beſtrebengen im Gange, die Wahl eines neuen
Vorſitzen=
den des Berliner Börſenvorſtandes zu beſchleunigen und eine
vorberei=
tende Sitzung bereits für Anfang nächſter Woche in Ausſicht genommen.
Von maßgebender Seite wird hierzu erklärt, daß die Frage der
Neu=
wahl bisher aus verſtändlichen Gründen noch nicht behandelt worden
ſei und daher alle Angaben im Augenblick nur auf Kombinationen
be=
ruhen können.
Hefſen=Naſſauiſche Gas=A. G., Höchſt a. M. Die G.V. genehmigte
in Anweſenheit von 18 Aktionären, die 4,35 Mill. A.K. vertraten, den
Abſchluß (5,5 Prozent Dividende). Neu in den A.R. wurde gewählt
als Vertreter der Stadt Höchſt Herr Joſef Marchand, ſowie Direktor
Weſtphal (Leipzig). Der A.R.=Vorſitzende, Direktor Dr. Weidlich, lehnte
infolge Arbeitsüberlaſtung eine Wiederwahl ab. Der Gasabſatz habe im
erſten Quartal des laufenden Jahres eine Zunahme von 10 Prozent
erfahren. Die in den Ausbau geſetzten Hoffnungen hätten ſich erfüllt.
Der im Vergleich zu rein ſtädtiſchen Gaswerken höhere Gaspreis ſei
durch die höhere ſteuerliche Belaſtung verurſacht. — Die G.V. der
Heſſen=Naſſauiſchen Inſtallations=A. G., Höchſt a. M., der
Tochtergeſell=
ſchaft der Heſſen=Naſſauiſchen Gas=A.G., genehmigte 8 Prozent
Divi=
dende. Entſprechend der Lage im Baugewerbe ſei das Geſchäft während
der erſten vier Monate des Jahres ſtill geweſen. Zurzeit ſei man recht
befriedigend beſchäftigt.
Kaiſer Friedrich=Quelle, Offenbach a. M. In der G.=V. wurde der
mitgeteilte Abſchluß für 1926 mit 8 Prozent Dividende für die
Stamm=
aktien und 7 Prozent für die Vorzugsaktiem aus einem Reingewinn von
81 176 RM. genehmigt. Infolge Wechſels im Aktienbeſitz ſchieden Ende
1926 die Herren Jakob Dreyfuß, Werner Mankiewitz und Dr. Rudolf
Merzbach aus dem Aufſichtsrat aus. An ihre Stelle wurden neben der
Wiederwahl des turnusmäßig ausgeſchiedenem Aufſichtspatsmitglieds
Dr. Julius Caspar=Hannover neu in den Aufſichtsrat gewählt die
Herven Kammerpräſident Reindorff=Wernigerode und Kommerzienrat
Schumacher=Neuoffſtein i. d. Pfalz.
Einführung von Zweimonatsbilanzen in Oeſterreich. Wie aus Wien
gemeldet wird, hat dieſer Tage eine Beſprechung beim Präſidenten der
Oeſterreichiſchen Nationalbank ſtattgefunden, in der die Frage zur
Dis=
kuſſion ſtand, ob die Wiener Banken Halbjahrsbilanzen mit ausführlichen
Gewinn= und Verluſtrechnung oder Zweimonatsbilanzen nach deutſchem
Muſter veröffentlichen ſollen. Eine endgültige Entſcheidung in dieſer
Angelegenheit iſt noch nicht gefallen. In unterrichteteten Kreiſen nimmt
man indeſſen an, daß die Entſcheidung zugunſten des Zweimonats=
Bilanzen=Syſtem ausfallen wird.
Aufhebung der Mologa=Konzeſſion. In einer amtlichen Erklärung
teilt die Sowjetregierung mit, daß ſie die Konzeſſion des bekannten
Mologa=Konzern, an dem deutſche Intereſſen im hervorragender Weiſe
beteiligt waren, endgültig aufgehoben habe, daß ſie aber entſchloſſen ſei,
die Konzeſſionäre in gerechter Weiſe zu entſchädigen. Es ſeien ihnem
bereits zwei Millionen Mark als Abſchlagszahlung überwieſen worden.
Der Betrieb der Mologa wird dem Nordweſtlichem Holztruſt zur weiteren
Ausbeutung übergeben.
Produktenberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 30. Maf. Die ungünſtigen
Be=
richte über die Ernteausſichten in Kanada und dem Vereinigtem Staaten
haben eine ſtarke Steigerung der Weizen= ud Roggenpreiſe verurſacht.
Nach Schätzungen ſoll die Winterweizenernte der Staaten Tepas,
Okla=
homa und Kanſas zuſammem nicht mehr wie 177 Millionen Buſhel
be=
tragen, während letztes Jahr dieſe drei Staaten zuſammen 257
Mil=
lionen Buſhel brachten. Die heutige Börſe verkehrte in feſter Haltung,
ohne daß ſich ein größeres Geſchäft entwickeln konnte, da die Mühlen
und der Handel äußerſt zurückhaltend ſind. Man nannte im
nichtoffi=
ziellen Verkehr gegen 12½ Uhr: Weizen inl. ohne Angebot, ausl. 31—34,
Roggen inl. geſtr., ausl. 29—29,50, Hafer inl. 25—25,75. ausl. 241/,—25,
Braugerſte inl. ohne Angebot, ausl. 30,5—33,5, Futtergerſte 25—25,50,
Mais mit Sack 19,75, ſüddeutſches Weizenmehl 43,5, ſüddeutſches
Brot=
mehl 34,5, ſüddeutſches Roggenmehl 39,25—40, Kleie 13,75, Biertreber
mit Sack 16,25—16,50, alles in Reichsmark waggonfrei Mannheim.
Frankfurter Produktenbericht vom 30. Mai. Die Grundſtimmung
am hieſigen Markt war feſt, doch waren Futtermittel, wie Mais,
Nach=
mehle und Futtermehle, infolge der niederen Schweinepreiſe nicht ſehr
begehrt. Weizenkleie fand bei etwas ermäßigten Preiſen Abſatz,
wäh=
rend Roggenkleie ſehr geſucht war und infolgedeſſen beſonders hoch im
Preiſe ſtand. Hafer war ſtark verlangt, dabei ſind die deutſchen den
aus=
ländiſchen Sorten vorgezogen. Mehl iſt im Preiſe infolge der erhöhten
Auslandsnotierungen anziehend, bei geringem Umſatz, da der Konſum
ſtark zurückhält. Weizen 31.25—31.50 nom., Roggen 29.25—29.50 nom.,
Hafer, inl. 25.75—26.00, ausl. 94.50—27.00, Mais 19.00, Weizenmehl
42.00—42.50, Roggenmehl 39.25—40.00, Weizenkleie 13.00—13.50,
Roggen=
kleie 15.75—16.00, Erbſen 30.00—60.00, Linſen 40.00—60.00 Heu 7.75—
8.75, Weizen= und Roggenſtroh, drahtgepr. 4.75—5.25, gebündelt 4.00—
4.50, Treber 16.00—16.50 Mark.
Gransfarter Karsbericht vont ed. Mar Lest.
L.
Staatspapiere
a) Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl.
Ausloſ.=Sch. I. Zeill309.75
1I. Teil/310.25
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld ohne
Aus=
loſungsſcheine ... 17.9
6‟/.% Reichsp. Sch
p. 1. 10. 30 ..1 97.25
7¾ Bayer. Staats=
Sch. p. 1. 4. 29
6‟.% H. V. Sch.
p. 1. 4. 29
97
6‟.% Pr. St.=Sch.
p. 1. 3. 29
6‟,% Pr. St.=Sch.
p. 1. 10. 30 ...
7% Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 29
79 Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 30
6½% Württ. Freiſt.
Schatz. p. 1. 3. 291 97.25
a) Ausländiſche
5%Bos. E. B. 1914
5% L. Inv. 1914
4½% „ 1898 ...
4½% „1902 ...
5 % Bulg. Taba 1021 25.5
4½% Oſt. Staatsr.
v. 1913, Kdb.1918
4½%Oſt. Schatz. 14/ 25:1,
4½% Oſt. Silberr.! 6.5
4% „ Goldr. . . 28
4% „einh. R. (kon)
8% Port. (Spz.) IIII
4BTürk. (Adm.)03/
„ (Bagb.)
„ (Bagd.) I.
4½ Türk. unif. 1903
4% „ 1911 Zoll.
4½% Ung. St. 1913
„ Goldr. . . 4% 120 St. 10 . 4% „ Kronr. .. 3½ Eiſ. Tor... Außereuro=
päiſche
5½ Mex am. in. abe
5% „ äuß. 99 .
412 „ Gold04ſtf.,
3% „ konſ. inn. „
4½½ „ Irrigat.
5½Tamaulipas I,
14),
18
14.3
22.9
12.5
35
22
4% Rum.am. R.03.
5½½ Gold. 13 ..
4% „ am.konv..
4½ am. 05...
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
0%Berl. H.=Bt. G./105
50/ Berl. St.=Gold/ 96
8% Darmſt. St.-G.
8% D. Hyp.=Bank
Meining., Goldpf./103:/,
8% Frk.=Hhp.=B.,
Goldpfdbr. . . . /103. 25
Frkf. H.-B. Glb. /101.5
8% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr.
101
% Pfbr. • Bk.=Glb./102
5% Frkf. Pfdbr.=Bk.
Goldpfdbr.
85
8% H.Lds.-BL. Glb. 1102.25
101.5
10% R. Geftr. Marl
(Hagen) Goldobl. 102.5
8% K. Landesban
Darmſt Reihe I
Reihe II/101.5
zM.=Krft. Höchſt 1 93
„ 1103
8%0 Mannh. St.=G.)
38 Naſſ. Ldb. Gold
80 Nbg. St.=Gldal.
8% Pfälz. Hyp.=Bk.
Gold=Pfdbr.
8% Pforzh. St..G./100.25
8% Pr. Centr.=Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr.
8% Pr. Centr.:6
ſchaft-Goldpfbr..
8% Rh. Hhp.=Bank
Gold=Pfdbr. ...)
7½¾Rh. St.=W.25
10% Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk., Goldpf.
Oſo
8% Südd. B. Cr.=B.
Goldpfdbr. . .. . . /!
70 B. Stahlw.
Däſ=
ſeldorfHyp.=Gld.. mit Option!!
7 % V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.=Gld.. ohne Option
8% Voigt &Häffner
Goldobl.. . . . . ..
8% Württbg. Hyp.-
Bank Goldpfbr. .
72„
Ohne
Zins=
berechnung
5% Bdw. Kohl 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6%½ Heſ. Brk.=Rg. 23
5% Roggen .. 23
59 Pr. Kaliw.
5% Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt=B. G
Borkriegs=Hyp..B.
Bfandbriefe
Bahr. Vereinsb..
Bayr, Handelsb.. .
Ja
104.25
99.5
102
105
103
97
Bahr. Hhp.u. Wechſ
Berliner Hyp.=Bk.
Frkf. Hyp.=Bk. . .
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp =Bk.
Mecklb.Hyp.=u Wb.
Meining. Hyp,Bk
Nordd. Gr.=Cr Bk
Pfälz. Hyp.=Bk...
Preuß= Bob.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B.=Cr.=B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B... .
Rh. Wſtf.=B.=Cr.=B
Südb. Bodenkr. ..
Württ. Hyp.=Bk..
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B..
Landeskr. Caſſel ..
Naſſau. Ldsb. . ..
Obligationen v.
Transportanſt.
4 X Eliſ.=Bahn ſtfr.
4B Galiz. Carl=
Lud.=B.
42
abg.
5% O. Sb. /Lb. )ſtfr.
2,6% Alte „.
2,6% Neue. ..
5% Oſt.=Ung. 7374
4¾Oſt. Staatsb. 83
3½Oſt. „ 1.b.8.E.
3%Oſt. . 9. E. .
8%Oſt. „ 1885 .
3%Oſt. „ Erg. Netz
3% Raab Oedbg. 83
91
32
P.
97
42 Rud Silber ..
4 Rud. Salzkg.)
4½% Anat., S.I
4½% Anat. S. III
4½% Anat., S. III
30 Salon. Monaſt.
5½ Tehuantepec.
4½* „
15.97
16.35
12
13
12.4
14.7
16.2
13.5
14.5
14.5
21.25
28.5
24
23
9.25
4.35
22.5
20
18.75
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit.. . .
Bad. Bk. ..
Bk. f. Brauinb. . .
Barmer Banb. ..
Bah. Hyp.=Wchſ...
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb. .
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Bank
D. Eff.u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein
D. Vereins=Bk. ..
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk.
Frankf. Bk.
Frkf. Hyp.=A
Frkf. Pfdbr.-
Gotha. Grundkr. Bk
Lux. Intern. Ba
Metallbank.
Mitteld. Creb
Pfälz. Hyp.=Bk....
Pr. Bd.=Creditbank
„ Hyp.=Akt.=Bank
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Creditbk. . .
Rhein=Hyp.=Bk. ..
Südd. B.=Creditbk.
Südd. Disc.=Geſ..
Oſterr. Creditanſt..
Wiener Bankverein
Berywerks=Akt.
Bochum. Bergb. ..
Buderus. .. . . . . .
Dt. Luxemburg . . .
Eſchw. Bergw... .
Gelſenkirch. Bgw. .
Harp. Bergb......
Ilſe Bergb. St.
Genußſchein . .
Kali=Aſchersleb. ..
Kali. Salzdetfurt.
Kali. Weſterregln.
Klöcknerwerke.
Mannesm.=Röhr.
Mansfelder ......
145.5
157
211
144.5
179.5
172
225
165
141.5
149
105
161
163:5
138
150
156
8.6
141.5
215
224.5
47
170.75
133
183
12
164
194.5
134.5
163
72
182.75
129:1.
Oberbedarf.....=
Otavi=Min.=Ant. . .
Phönix=Bergb. .. .
Rhein. Braunk. . . .
Rhein. Stahlw.. . .
A. Riebeck Monta=
Rombach. Hütte
Salzwerk Heilbr...
Tellus Bgb.. ... . .
Ver. Laurahütte . .
Ver. Stahlwerke ..
Indnſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum (Mannh.)
Henninger .. . . . . .
Hereules. Heſſiſche
Löwenbr.=München
Mainz. Aktienbr. . .
Schöfferhof(Bind,)
Schwarz Storchen=
Tucher, Nürnberg.
Werger .........
Akkum. Berlin.
Adler & Oppenh...
Iblerw. (v. Kleher
6%A. E. G. Vzg. A.
5% A. E. G. Bzg. B..
A. E. G. Stamm . . .
Anglo=Cont. Guano
Bad. Maſch. Durl.
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin ..
Baſt Nürnberg ...
Bahr. Spiegel ...
Beck & Henkel ...
Bergmann El. . . . .
Bing. Metall. ..
Brem.=Beſigh=Ol.
Bürſtenfbr. Erlang
Cement=Heidelb.
Cement. Karlſtad
Cement, Lothr.
Chem Albert. . . ..
Chem. Brockh. ...
Chem, Miſch .....
197
154.5
115
76.1
140.5
271
199
155
330
245
350
178
185
140
130
90
81
76.5
142
26.5
50
220
8‟
176.5
65.5
66.5
154.75
194
150.25
Daimler=Benz A. 6.
Dt. Eiſenhandel. ..
Deutſche Erdöl ...
D. G u. Silb. Scheid.
Dingler. Zweibrück.
Dresd. Schnellpr.
Dürkopp .. . . . . .."
Dürr. Rattingen.
Dyckerhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl.
El. Licht= u. Kraft
El. Lieferung ...."
Elſ. Bad. Wolle ..
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Enzinger Werke
Eßlinger. Maſch. .
Ettlinger Spinn..
Faber Bleiſtift...
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens.
Farbenind. J. G.
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Jetter)
Feiſt, Sekt.
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Frankfurter Hof .."
Frkf.=M. Pok. u. W.
Geiling & Cie. ..
Germania Linol.. .
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Goldſchmidt, Th. . .
Gotha Waggon .."
Gritzner, Maſch.. . .
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle, Frkft.
Hammerſen
Hanfw. Füſſen ...
Hanſa=Lloyb, Br..
Hartm. & Braun ..
Heyligenſtaedt. .
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Hindrichs=Aufferm.
Hirſch, Kupfer ...
Hoch=Tief Eſſen ..
Holzmann.
Holzverk. Ind...
Hydrom. Breslau".
Inag ...... ...."
112
94
147.25
Af
8
74
431/.
46.5
198
167.25
39
52
66.25
75.5
108.5
119
52
287.5
133
100.25
55
128
119
170
138
132
24.75
78
114
113.5
142
187.5
Mia
Kammg. Kaiſersl.
Karlsruher Maſch.
Karſtadt, R.. . .
Klein Sch. & Becker
Knorr, Heilbronn".
Lonſerv. Braun
Krw. Alt=Württbg.
Krauß Lokom.
Lahmeyer ..
Lech, Augsburg ...
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Ludwigsh. Walzm.
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Lux. Induſtrie
Mainkraft Höchſt
Mars=W. Nürnberg
Metallgeſ. Frrf.
Miag. Mühlenb. . .
Moenus, Stamm
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Motorenf. Cberurſ.
Münch Lichtſpielk.
Neckarſ. Fahrz. ..
Neckarw. Eßlingen
Beters Union
Pfälz. Näh. Kayſer
Philipps. . .
Porzellan Weſſel
Rein. Gebb. & Sck
Rhein. Elektr.
Rhenania, Kunhein
Rütgerswerke
Schneid. & Hanau
Schnellpr. Frank
Schramm Lackf.
Schrift Stemp. . .
Schuckert, Elektr.
Schuhf. Weſſel
Schuhf Herz....!
Schultz. Grünlack.
Seilind Wolff...
Siemens Glas ..
Siemens & Halske
116.75
198
38
126
193
103
171.75
130.1
141.5
180.5
140.5
74.5
119
65
55
134.5
168.5
68
110
70
108.25
101.75
132
176
73
Südd. Immob.
Südd.Zucker=A.=G.
Thür. elektr. Lief.
Uihren Furtwäng . .
Unter fr. Kr.=El.=B.
Beithwerke
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Gummi. Bln.=Frkf.
Pinſel=Nürnberg ..
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Zellſtoff Berl. ....
Vogtl. Maſch. . ..
Voigt & Haeffner
Volthom. Sei ..
Wayß, & Freytag.
Begelin Rußfbr..
Zellſt. Aſchaffenbg.
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Zucker / Rheingau.
Transport= und
Berſicherungs=Akt.
Dt. Reichsb.=Borzg.
A. Dt. Eiſenbahn.
A. Lokalb. u. Kraftw
Dt. Eiſenb.=Geſ...
Schantung E. B..
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Hapag ..........
Nordd. Lloyzd. . . . .
Frkft. Allg. Verſ. .
Frankong Rückv..
Darmſt Berte
Bahnbedarf
Dampfk. Rodberg
Helvetia Konſ....
Gebr. Lutz ..
Motorf. Darmſt.
Gebr. Roeder ....!
Venuleth & Ellenb.
10:
144.5
18.25
159
101
139.25
72
163.25
198
181
105
176
40
7.6
146
130.5
133.75
152.5
[ ← ][ ][ → ]Nummer 130
Dienstag, den 31. Mai 1927
die G.V. der
Tochtergeſell
Prozent Aci
chaft während
nan miſt
urde den
Frage
mit ausfüh
u nach deutſche
Amtliche Notierungen für Speiſekartoffeln in Frankfurt a. M. am
Mai. Bei ruhiger Tendenz notierte man: Induſtrie hieſiger Gegend
75—6.90 Mark, Weißfleiſchige hieſiger Gegend 5.00—5.20 Mark, für je
9Milogramm.
Berliner Produktenbericht vom 30. Mai. Die vorgeſtrige
Hauſſe=
ewegung, die ſich im Verkehr von Büro zu Büro geltend gemacht hatte,
durch ſtärkeres Angebot der zweiten Hand wieder nahezu ausge=
Fhen. Die erſthändigen Offerten für Ueberſeeweizen ſind heute
gegen=
bar Samstag teilweiſe etwas ermäßigt, vor allem bemüht ſich aber die
ite Hand, ihre Beſtände zu reduzieren, doch zeigen die Mühlen
ange=
ats des ſchleppenden Mehlgeſchäfts wenig Kaufneigung.
Inlands=
uszen wird vereinzelt von den Provinzmühlen erworben, während= er
i nach wie vor in der Hauptſache für Futterzwecke gekauft wird. Die
erte angedienten 390 Tonnen Weizen ſind als kontraktlich erklärt
urden. Die Notierungen am Zeitmarkte ſtellten ſich 1 bis 1½ Mark
öer als am Freitag, Mai war ſogar nur um ½ Mark befeſtigt.
„Sgen iſt von Ueberſee zu Samstagpreiſen offeriert, und die zweite
id hat ihre Forderungen gleichfalls nicht verändert. Die Kaufluſt
t auch für dieſe Brotfrucht nur ziemlich klein. Das Inland iſt mit
tsgenofferten faſt gar nicht am Markte. Im Zeirmarkt haben ſich die
ierungen mit nur kleineren Veränderungen gegenüber den letzten
zmſentagen ungefähr auf Parität mit dem zweithändigen
Weſterroggen=
xebot eingeſtellt. Die heute erfolgten Andienungen von Roggen ſind
I= kontraktlich erklärt worden, und man glaubt, daß das Engagement
tmgen mit nur noch geringen Quantitäten glatte Abwicklung finden
d. Mehl iſt zu den Samstagspreiſen, d. h. 25 bis 30 Pfg. teurer als
m. Freitag angeboten, aber ziemlich geſchäftslos. Hafer iſt bei kleinem
webot gut gefragt und befeſtigt. Ebenſo beſteht für Futtergerſte und
Nis bei feſter Preisgeſtaltung gute Konſumnachfrage.
Geite 17
Viehmärkte.
Mannheimer Viehmarkt vom 30. Mai. Dem heutigen Viehmarkt
en zugetrieben und wurden je nach Art und Klaſſe die hundert
Kilo=
r. mm gehandelt: 241 Ochſen 30—63, 215 Bullen 32—56, 742 Kühe
8—53, (Färſen 38—64), 1053 Kälber 62—115, 3624 Schweine 53—67,
3 Ziegen 10—24. Marktverlauf: Mit Großvieh mittelmäßig,
ausver=
afft, mit Kälbern lebhaft, geräumt, mit Schweinen lebhaft, ausverkauft.
— Nächſter Großviehmarkt Mittwoch, den 8. Juni, nächſter
Schweine=
umtt Dienstag, den 7. Juni.
Frankfurter Viehmarkt vom 30. Mai. Der Auftrieb des heutigen
zuptmarktes beſtand aus 369 Ochſen, 90 Bullen, 717 Kühen, 3446
Fär=
en— 898 Kälbern, 37 Schafen und 7117 Schweinen. Der mit Rüchkſicht auf
g.. Pfingſtfeſt bevorſtehende ſtärkere Auftrieb iſt alſo eingetroffen. In
S4pweinen übertraf die Zufuhr ſogar die Erwartungen. Bezahlt wurden
Zentner Lebendgewicht: Ochſen a1) 66—68, a2) 60—65, b1) 53—59,
47—52; Bullen a) 59—62, b) 52—58; Kühe a) 52—57, b) 44—51,
):38—43, d) 30—37; Färſen a) 64—68, b) 57—63, c) 50—56; Kälber
32—87, c) 72—81; Schweine a) 58—61, b) 60—63, c) 63—65, d) 64—66,
1S3—65: Sauen 52—56. Im Vergleich zu den Notierungen vom letzten
5-uptmarkt waren Rinder 1—2 Mark teurer. Gegenüber den
Notie=
wagen vom letzten Nebenmarkt konnten Schweine um 1—3 Mark
an=
ugen, während Kälber unverändert blieben. In Schafen fand keine
2.ſtierung ſtatt wegen des ſchwachen Auftriebes. Marktverlauf: Rinder
omden bei anfangs lebhaftem, zum Schluß abflauendem, Kälber bei
evem Geſchäft ausverkauft. In Schweinen langſamer Handel. Es
Uöben zirka 400 Stück unverkauft. Die Fleiſchgroßhandelspreiſe wurden
v: folgt feſtgeſetzt: Ochſem und Rindfleiſch I 100—108, II 95—100,
Bul=
effleiſch 95—100, Kuhfleiſch I 75—80, II 55—70, III 40—45.
Kalb=
leiſch IT 100—110. Schweinefleiſch 78—85. Gefrierfleiſch, Rindfleiſch,
Zmrderviertel 46—50, Hinterviertel 54—58. — Nächſter Schweine= und
Fli iſchmarkt Dienstag, den 7. Juni. Nächſter Rinder= und
Kleinvieh=
nurkt Mittwoch, den 8. Juni.
Die amtlichen Großhandels=
Kennzahlen.
Die „Deutſche Großhandels=Indexzahl” des Statiſtiſchem Reichsamtes
ſetzt ſich aus einer Reihe von Teilzahlen zuſammen, die ihrerſeits die
wichtigſten Gruppen, der maßgeblichen Preife umfaſſen. Die
Index=
ziffern geben bekanntlich die jeweilige Preishöhe für die einzelnen Waren
und für ihre Geſamtheit an im Verhältnis zu dem Preisſtand von
1913, der — 100 geſetzt wird. Während die Aufſtellung dieſer
Index=
zahlen ſich urſprünglich in Deutſchland auf verhältnismäßig
kümmer=
lichen Grundlagen aufbauen mußte, hat das Statiſtiſche Reichsamt ſeit
dem vorigen Herbſt dieſe Indexberechnung auf eine gaz breite,
weit=
reichende Grundlage geſtellt und die Zahlem auf dieſer Grundlage bis
zum Jahre 1924 zurückberechnet. Im Gegenſatz zu den früher
berech=
neten Indexzahlen können die heutigen Werte durchaus den Anſpruch
erheben, die Preisbewegung in den einzelnen Gebieten des
Wirtſchafts=
lebens naturgetreu zu kennzeichnen.
V
Fertlgwareninden
Rohstoffindex
andw. Prelsinden.
Kolonkalwareninden
Die arntſichen
Großhandels-Renhzahlen
Die Geſamtzahl des Index umfaßt die Gruppen „Agrarſtoffe”,
Kolo=
niabwvaren, induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren, und induſtrielle
Fer=
tigwaren. Jede dieſer Gruppen ſetzt ſich aus einer ganzen Reihe von
Untergruppen zuſammen; der Einfluß der einzelnen Beſtandteile auf die
Geſamtzahl wird je nach ihrer Bedeutung verſchieden bewertet.
Die Indexzahl wird wöchentlich jeweils für den Mittwoch berechnet;
das vorſtehende Schaubild zeigt die Endwicklung für die vier
Haupt=
gruppen und für die Geſamtzahl ſeit dem Jahre 1924 in
Monatsmittel=
werten.
Sp.
Chemiſche Werke vorm. H. u. E. Albert, Amöneburg b. Biebrich
g. Rh. In der G.=V., in der 15 500 Stimmen Stammaktien und 7500
timmen Vorzugsaktien vertreten waren, wurden die bekannten
Ver=
waltungsanträge (Abſchluß mit 6 Prozent Dividende auf Stamm= und
Vorzugsaktien) genehmigt. Mitteilungen wurden keine gemacht.
Von der Kölner Automobil=Ausſiellung.
Wie gemeldet wird, waren die Beſucher der Automobil=
Ausſtel=
lung zum überwiegenden Teil Intereſſenten. Die Zahl und Größe der
angekündigten Verbindungen iſt nicht nur in den einzelnen Gruppen,
ſon=
dern auch bei den einzelnen Firmen verſchieden, ſo daß ſich kaum etwas
Einheitliches darüber ſagen läßt. Beſondere Erwähnung verdient, daß
auch das Ausland in bemerkenswertem Umfange Aufträge erteilt hat.
In erſter Linie ſind Geſchäfte mit Südamerika, mit der Schweiz,
Oeſter=
reich und verſchiedenen Balkanſtaaten zuſtande gekommen. Auch aus
Rußland ſind Aufträge erteilt worden.
Kleine Wiriſchafts=Nachrichten.
Die Büros und Kaſſen der Reichshauptbank werden am Samstag,
den 4. Juni, von mittags 12 Uhr ab geſchloſſen ſein
Der Verein Deutſcher Eiſen= und Stahl=Induſtrieller wird ſeine
ordentliche Mitgliederverſammlung am 15. Juni 1927 in Berlin
ab=
halten. Die Tagesordnung enthält u. a. Vorträge über „Die
Gegen=
wartsfragen der deutſchen Landwirtſchaft” und über „Die
Lebensbedin=
gungen der deutſchen Eiſen= und Stahl=Induſtrie‟.
Am 22. Juni beginnt in Hamburg die diesjährige 47.
Vollverſamm=
lung des Deutſchen Induſtrie= und Handelstages. Bankier M. M.
Wan=
burg, Hamburg, wird über „Staatliche und privatwirtſchaftliche
Kredit=
fragen”, Reichsminiſter a. D. Hamm, Berlin, über „Fragen von Staat
und Wirtſchaft” und Wilhelm Vögele, Mannheim, über „Die deutſche
Induſtrie in der Weltwirtſchaft” ſprechen.
Die erſte Sſüddeutſche Wollauktion findet in Ulm in der zweiten
Junihälfte ſtatt. Einlieferung vollzählig, „Qualität gut abgewachſen”.
Die Spareinlagen bei den weſtfäliſchen Sparkaſſen verzeichneten im
Monat April einen Zugang von rund 14 Mill. RM. und betragen jetzt
415 Mill. RM. Die Giro= Scheck= und Kontokorrenteinlagen ſtellen ſich
auf rund 97 Mill. RM. An neuen Sparbüchern wurden im April
un=
geführ 23 000 Stück ausgefertigt.
Wie wir erfahren, ſollen die Verhandlungen zwiſchen dem Rheiniſch=
Weſtfäliſchen Kohlenſyndikat und den franzöſiſchen Hüttenzechen in dieſer
Woche in Paris wieder aufgenommen werden. Bisher war bekanntlich
eine Einigung in der Preisfrage nicht zu erzielen.
Bei den großen Wiener Sparkaſſen und Banken betrugen die
Ein=
lagen am 30. April 766 710 173 S. und wieſen damit gegen den
Vor=
monat einen Rückgang um 13 692000 S. auf. Das Dorotheum hatte zu
dem genannten Termin einen Rückgang von 72 677 639 S. auf 30 031 910
S. zu verzeichnen.
Die Einfuhr in das ſchwediſche Königreich während des Monats
April hat einen Wert von 134 051000 Kronen gegenüber 131 060 000
Kronen im April des Vorjahres. Demgegenüber zeigt die Ausfuhr
Schwedens im Appil einen Wert von 117 918 000 gegen 102901000
Kronen im April 1926.
Nach einer Meldung aus Madrid, wurde die Verordnung, durch die
das Handelsabkommen des Königsreichs Spanien mit den Ver. Staaten
um weitere 6 Monate verlängert wird, am Donnerstag vom König
unterzeichnet.
Wie aus Madrid gemeldet wird, unterzeichnete der König eine
Ver=
ordnung, nach dem die Regierung ermächtigt wird, der argentiniſchen
Republik eine 6prozentige Anleihe über 100 Millionen Peſeten zu
ge=
währen.
Die Ford=Werke in Detroit geben nunmehr offiziell bekannt, daß ſie
ihre Fabrikation auf einen neuen Wagentyp umſtellen, weshalb die
Werke im ganzen Monat Juni geſchloſſen bleiben.
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genehm erstaunt, wie
ge-
räumig und bequem der Wagen
ist. Die Sitze haben gerade die
richtige Lage, die Polsterung ist
luxuriös und ohne das man zu
tief einsinkt, die großen Türen
schlagen vollständig zurück.
Wer sich bislang nach sti-
Henlangem Fahren im Auto
zer-
schlagen und ermüdet fühlte —
was besonders bei großen Leuten
der Fall war — wird jetzt am
Ende einer Pahrt im Buick seine
volle Spannkraft noch haben.
Dieses Geheimnis liegt nicht
nur in dem erschütterungstreien,
geschmeidigen Motorlauf und
der sanften Abfederung, sondern
ist hauptsächlich in der
Geräu-
migkeit derKarosserie zu suchen,
die reichlich Platz gewährt,
wo-
bei man nicht an ein starres
Sitzen auf dem gleichen Platz
gebunden ist.
Die Geschwindigkeit, die
un-
begrenzte Kraftentwicklung und
die Zuverlässigkeit des Buicks
sind der Stolz seines Besitzers,
während seine Gäste besonders
der Schönheit und der
geräu-
migen Bequemlichkeit
anerken-
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[ ← ][ ][ → ]Seite 18
Dienstag, den 31. Mai 1927
Nummer 130
Palast-Lichtspiele
Das wuchtige Filmwerk aktuellen Charakters
(Die für dle Heimat bluten)
Ein Film, aus der Not der Ostmark
8 Akte 8
Mit der großen deutschen Besetzung:
Jenny Hasselguist, Fritz Alberil, Kamilla
Spira, von Schlettow, Olga Tschechowa,
Albert Steinrück, Wilhelm Diegelmann
Fred Thomson
mit seinem Wunderpferd „Silberkönig” in dem
neuesten Sensationsfilm
Der Todesspringer
6 Akte 6
(8943
Aus dem Lande der Eisenbahnüberfälle
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GbreasLoren
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8½ Uhr abends
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Muſikaliſcher Leiter: Max Hüsgen
In Szene geſetzt von Oscar Fritz Schuh
Geſtaltung des Bühnenbildes:
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Die vierzehn Engel. Kinder
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Walde — Drittes Bild: Die Knuſperhero
Die Puppenfee
Pantomimiſches Ballett in 1 Aufzug vom
Joſeph Haßteiter und Franz Gaul
Muſik von Joſeph Bayer
Muſikaliſcher Leiter: Fritz Bohne
In Szene geſetzt von Oscar Fritz Schuh
Choreographiſche Leitung: Manda von Kreibig=
Perſonen:
Lord Plumpſterſhire . . Adolf Klotz
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Erſter Kommis
Zweiter Kommis
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Die Puppenfee
Hans guck in die Luft. Grete Kumpf
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Dienstag, den 31. Mai 1927
abends 7½ Uhr
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Spiel im Schloß
Eine Anekdote in 3 Akten von Franz Moln.”
In Szene geſetzt von Robert Klupp
Bühnenbild: Lothar Schenck von Traps
Perſonen:
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Adam . . . . . W. Mahenkne ‟
Annie . . . . . . . . . . Ilſe Lahn
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Sekretär . . . . . . . . Walter Bluhn
Lakai . . . . . . . . . . Richard Jürge
Spielwart: Adolf Schmidt
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Eintritt der Mieter in den
Zuſchauerkal-
nur gegen Vorzeigung der Mietkarte zuſa
Pauſe nach dem 2. Akt,
Ende 10 US
Unfang 7½ Uhr
ndestheat
jaus
Jai 1927
d Gretel
Nummer 150
Dienstag, den 31. Mai 1927
Seite 19
Chriſtine Berthold.
Roman von Emma Nuß.
(Nachdruck verboten.)
1. Kapitel.
Das junge Menſchenkind hielt ſeinen Einzug in die Welt
ſtill und ſtumm. Es ſchien, als ahne das kleine Weſen, daß ſein
Daſein von niemandem beglückt oder freudig, ja ſogar faſt als
unberechtigt von ſeiner Umgebung empfunden wurde.
Eine verdroſſen hantierende Wärterin badete das
Neuge=
orene und zog ihm die Belkeidungsſtücke auf den kleinen, roten
Körper. Doch alles dies geſchah ohne jede Liebe und Sorgfalt,
die ſonſt in der Wochenſtube vor den Augen der Mutter entfaltet
wird. Keine freundliche Regung zeigte ſich auf den Geſichtern der
Umſtehenden.
Die Mutter ſelbſt lag erſchöpft und gleichgültig auf dem
ſpar=
taniſch einfachen Lager und ließ wortlos alles mit ſich und ihrem
Kinde geſchehen. — Es hatte ja doch alles ſo gar keinen Zweck
mehr. Wozu machte man denn überhaupt noch dieſe ganzen
Umſtände mit ihr? — Sie lag doch hier in der Krankenabteilung
des Gefängniſſes und ſollte, nur noch einmal geſund gepflegt,
um im Vollbeſitz ihrer körperlichen und geiſtigen Kräfte, dem
Henker überliefert werden. „Wozu mußte dieſes Kind vorher zur
Welt kommen? Wozu — wozu?” fragte ſich die elendeſte, ärmſte
aller Mütter. „Es wird im Leben nie einen Freudenſchimmer
kennen lernen. Seine Herkunft, wie ſein Geburtsort werden des
Kindes ganzes ferneres Leben wie eine nachſchleppende Bleikugel
beſchweren. — Alſo wofür mußte ſie ihm noch dieſes traurige
Leben ſchenken?” —
Sophie Berthold ſchloß die Augen, und ihre trüben
Betrach=
tungen verloren ſich in einem tiefen erbarmenden Schlaf.
Als ſie gegen Abend aufwachte und doch nach dem Kinde
ver=
langte, wurde ihr mitgeteilt, daß es ſchon längſt abgeholt und
dem Woiſenhaus übergeben worden ſei. Einen Augenblick ſchien
es, als ob ſich etwas in dieſer Frau dagegen aufbäumte, — doch
ſie ſank mit einem Seufzer, ebenſo dumpfergeben wie vorher, in
die Kiſſen zurück.
Die junge Schweſter Marianne war ſoeben mit ihrem kleinen
Schützling im Waiſenhaus angelangt. Sie hatte noch im Büro
Ides Gefängmiſſes die Papiere des Kindes und ein paar armſelige
Wäſcheftücke ausgehändigt bekommen. Es war ſo wenig, daß ein
großes Taſchentuch den ganzen Beſitz der Kleinen als winziges
Bündel umſchloß.
Paſtor Heim, der Leiter des Waiſenhauſes, prüfte ſinnend
des Kindes Papiere. Es war doch ein gar ſeltſamer Fall mit
dieſem neuen Schutzbefohlenen.
Seine Frau, eine kleine, lebhafte Dame mit
ſchlichtgeſcheitel=
tem grauen Haar, war gleich, intereſſiert erſchienen, als ſie die
Rückkehr der Schweſter vernommen hatte. Sie ſah gedankenvoll
auf die Kleine und ſtrich ihr ſachte über das kahle Köpfchen:
„Gott, du armes, kleines Ding”, flüſterte ſie, „was für ein Leben
magſt du wohl heute begonnen haben!” Und zu Schweſter
Marianne gewendet, fragte ſie: „Was machte denn die Mutter,
als Sie das Kind wegholten?”
„Sie ſchlief feſt während meiner ganzen Anweſenheit.”
„Nun, es war ja nicht zu ändern, und der Schlaf war
der Armen, trotz ihrer großen Sünde, in dieſem Augenblick
doch wahrhaftig zu gönnen,” meinte mitleidig die Frau Paſtorin.
„Unſere Aufgabe wird nun darin beſtehen, dies
erbarmungs=
würdige Geſchöpf zu einem brauchbaren Menſchen zu erziehen.
Fürs erſte bleibt es Ihnen, liebe Schweſter Marianne, ja mal
überlaſſen. Lina Gröber hat bereits ein Bettchen in Ihrem Saal
zurecht gemacht."
Sie reichte der Schweſter freundlich die Hand, und dieſe ging
mit dem Kinde nach den Schlafräumen.
Schweſter Marianne, die jüngſte der Anſtaltsſchweſtern, war
von ihren Gefährtinnen ſchon mit großer Spannung erwartet
worden. Als ſie eben in dem Saale der Kleinſten angelangt war,
kam auch ſchon die neugierige Schweſter Bertha, dieſer faſt auf
dem Fuße folgte die kleine, fromme Schweſter Emilie, und ſo
kamen ſie von allen Seiten — nur auf einen Sppung —
herein=
gehuſcht, um die Senſation des Waiſenhauſes zu ſehen.
„Ach!” ſeufzte Schweſter Bertha, „wenn man bedenkt, was
man doch alles für Menſchenkinder hier zuſammenbekommt —
Gute und Böſe!”
„Wie können Sie denn da ſchon von Gut und Böſe reden?”
Schweſter Marianne rief es faſt entrüſtet.
„Herrjeh, unſer Kücken — was es ſchon für zornige Augen
macht!” lachte ſpöttiſch Schweſter Paula. „Da haben Sie heute
doch ſicher einen Engel den Klauen des Teufels entriſſen! — Sie
wiſſen doch — — der Apfel —
„Sie werden doch nicht behaupten wollen: weil ſeine Mutter
eine Verbrecherin iſt, daß dies bedauernswerte Menſchenkind nun
unbedingt auf dieſen Pfaden einmal wandeln muß?” fragte
Schtveſter Marianne gereizten Tones.
Da miſchte ſich die Stimme der bedächtigen Schweſter Anna
in das Geſpräch: „Sie ſtecken noch voller Ideale, liebes Kind.
Glauben Sie mir, ich bin ſo viele Jahre ſchon in dieſem Hauſe.
Wie viele ſah ich hier kommen und gehen! Wie oft mußte ich es
ſchon erleben, daß ein Kind hier unter der ſtrengen Aufſicht ſich
tadellos führte, — ſowie es aber entlaſſen und in Freiheit draußen
bei Fremden, in ganz kurzer Zeit durch und durch verdorben
war.”
„Ja, ja.” meinte mit hochgezogenen Augenbrauen Scheſter
Bertha, „ich glaube, das ſteckt ſchon in ſolch einem Kinde drin.
Ich bitte Sie — ſolch verbrecheriſche Veranlagung liegt doch nicht
in jedem Menſchen. Das iſt einfach Vererbung. Die Mutter ſoll
ja doch auch aus ſehr üblen Kreiſen ſtammen. Der Vater der
Sophie Berthold ſoll bereits im Zuchthaus geſeſſen haben. Was
Wunder, wenn die Tochter dann ſchließlich den eigenen Mann
umbringt, weil er ihr eben im Wege iſt.”
„Na, die Nachwelt hat an dem Trunkenbold ſchließlich arch
nichts verloren, und die Kleine hier wohl überhaupt nichts,”
ſchloß vielſagend Schweſter Paula. Ihr Blick ging kalt und
mit=
leidlos über das Kind hinweg — ſie hätte ebenſogut von einer
neugeborenen Katze reden können.
Schweſter Emilie war bisher ſtumm geblieben. Nun erhob ſie
ihr blaſſes Geſicht fromm und überzeugt zu den andern: „Wenn
der liebe Gott nicht gewollt hätte, daß dies Kind errettet wird,
ſo hätte er es auch nicht gleich am erſten Tage der ſchuldbeladenen
Mutter weggenommen und in beſſere Hände gelegt. Ich glaube
ſicher, daß das Kind in einer Umgebung, die Gott als den Höchſten
ehrt und preiſt, reinen Herzens aufwachſen und bleiben wird,
wenn es Gottes Wille ſo iſt.”
Und damit ſchloß die Debatte über das Kind der unſeligen
Sophie Berthold.
Dieſes lag in ſeinem blütenweißen Bettchen und ſchlief,
während die Schweſtern eine nach der anderen wieder den Saal
verließen.
Schweſter Marianne verſorgte noch ihre kleinen, meiſt nur
wenige Monate alten Schützlinge und begab ſich bald darauf zur
Ruhe.
Ein Gemiſch von Mitleid und Grauen überkam ſie, als die
Ereigniſſe des Tages noch einmal an ihrem Geiſt vorüberzogen;
die bleiche, ſchwarze Frau mit den eingefallenen, ſcharfen Zügen,
die ſchon wie eine Tote dalag, wollte ihr nicht aus dem
Gedächt=
nis ſchwinden. In vielleicht vierzehn Tagen ſollte ſie ſchon
hin=
gerichtet werden. Vorher würde dies Geſicht noch einmal leben,
vielleicht in Angſt und Entſetzen ſich verzerren — vielleicht würde
der blaſſe Mund ſich öffnen und um Erbarmen ſchreien — mit
Tönen, wie ſie ſchauriger und gellender kein Ohr je vernommen
hatte. — Vielleicht würde . . . „ach Unſinn, Unſinn — was
geht mich dieſe ſchrecklicheFrau an!” ermahnte ſich da ſchnell das
junge Mädchen ſelbſt „ich habe hier ihr Kind, wohl ihre einzige
Hinterlaſſenſchaft im Leben, und es wäre wahrhaftig beſſer,
meine Gedanken dieſem armen Weſen zuzuwenden, als meine
Phantaſie mit dieſer verbrecheriſchen Frau zu beſchäftigen.” Und
ſie tat das Klügſte, was ſie in dieſem Fall und zu dieſer Stunde
tun konnte — ſie ſchloß die müden Augen und war bald darauf
feſt eingeſchlagen.
(Fortſetzung folgt.)
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