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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 144
Mittwoch, den 25. Mai 1927.
190. Jahrgang
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Gewalt, wie Krleg. Aufruhr Sſreiſt uſw erliſcht
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Konlurs oder gerſchtiſcher Beſtreſbung fäſlt ſeder
Rabaſt weg. Banſklonto: Deutſche Bank und
Darme=
ſtädter und Naiſonalbanl.
Abolnc der engnſch kaſcen genehangen.
Kündigung des Handelsabkommens mit Sowjetrußland. — Die ruſſiſche Handelsdelegation und die Sowjeimiſſion in
London erhalten ihre Päſſe zugeſtellt. — Abberufung der diplomatiſchen Vertretung Englands aus Moskau vorbehaltlich
der Zuſtimmung des Parlaments. — Tſchitſcherins Pariſer Miſſion.
Der engliſche Schritt.
Baldwins Erklärungen vor dem Unterhaus
über die militäriſche Spionage und die
kommu=
niſiſche Propaganda der „Arcos”.
EP. London, 24. Mai.
An dem heutigen britiſchen Weltreichs=Feiertag, um 4,10 Uhr
nachmittags, erklärte der engliſche Premierminiſter unter
atem=
loſer Stille des geſpannt lauſchenden Hauſes des Parlaments,
daß vorbehaltlich der Zuſtimmung des Parlaments am
kommen=
den Donnerstag die engliſche Regierung nicht nur das
Han=
idelsabkommen mit Rußland als beendigt anſehen
werde, ſondern daß ſie ſich auch zur Zurückſendung der
trufſiſchen Handelsdelegation und der
Sowjet=
miſſion in London ſowie zur Zurückziehung
jihrer diplomatiſchen Vertretung in Moskau
ſentſchloſſen habe."
Das Schuldkonto der Ruſſen.
Dieſer Bekanntmachung ging eine längere Begründung
vor=
aus, die folgende Punkte enthielt: In dem Gebäude der
Arcos ſei militäriſche Spionage geübt worden;
Das Gebäude der Arcos ſei zu kommuniſtiſcher
Propaganda mißbraucht worden; eine Organiſation
Fei entdeckt worden, wonach auf den Schiffen der Arcos
kommu=
miſtiſche Agitatoren ausgebildet wurden, die ſpäter auf britiſche
Schiffe zu weiterer Probaganda verteilt werden ſollten. Dieſe
PPunkte ſtellten einen Bruch des
Handelsabkom=
uens dar. Ferner habe die ruſſiſche Regierung
auch in China, anti=engliſche Propaganda
be=
ſtreiben laſſen, was damit bewieſen ſei, daß Borodin
äim Auftrage der ruſſiſchen Regierung handle. Des
Ferneren habe der ruſſiſche Geſchäftsträger bei ſeiner Regierung
rngeregt, daß Nachrichten über China, insbeſondere über Nan=
Eing=Vorkommniſſe, im kantoneſiſch=nationaliſtiſchen Sinne von
EMoskau aus nach England an die Unabhängige Arbeiterpartei
uund den „Daily Herald” gegeben werden ſollten. Baldwin
be=
rvies eine Reihe von Tatſachen aus beſchlagnahmten Dokumenten
ſowie aus Telegrammen, die zwiſchen dem ruſſiſchen
Geſchäfts=
ſrräger in London und Moskau ſowie zwiſchen Moskau und dem
ruſſiſchen Geſandten in Peking gewechſelt worden waren. Im
übrigen ſei die engliſche Regierung bereit,
Sine Art neuen Handelsabkommens zu treffen
und die Arcos=Geſellſchaft, als eine legitime
Handels=Organifation beſtehen zu laſſen.
Die Tätigkeit der Geheimagenten der
Moskauer Regierung.
Ausführlicheren Meldungen über die Erklärungen des
eng=
ſiſchen Premierminiſters im Unterhaus zum Abbruch der
engliſch=
ruſſiſchen Beziehungen iſt zu entnehmen, daß die engliſche Polizei
In Zuſammenarbeit mit den Militärbehörden die Tätigkeit
ſoer Geheimagenten der Moskauer Regierung
genau überwacht hat. Dabei habe man entdeckt, daß ein offizielles
uund ſtreng vertrauliches Dokument aus den Archiven des
Kriegs=
nniniſteriums entwendet worden ſei. Bei der Durchſuchung des
Mrcosgebäudes habe man Dokumente beſchlagnahmt, die deutlich
Gewieſen, daß die ruſſiſche Handelsdelegation und die Arcos
ſregelmäßig als Zentralſtellen für die Verbreitung aufrühreriſcher
Rorreſpondenzen verwendet worden ſeien. Die engliſche
Re=
ſgierung beſitze den förmlichen Beweis, daß im Areosgebäude eine
nusgedehnte militäriſche und induſtrielle Spionage betrieben
wor=
ſoen ſei, die ſich auf das ganze britiſche Reich ausgedehnt habe.
Won London aus ſei auch die Spionage für Nord= und
Süd=
umerika geleitet worden. Im Verlauf der Hausdurchſuchung habe
man einen Angeſtellten angetroffen, der heimlich und in großer
Haſt gewiſſe Dokumente verbrannt habe, die nicht mehr hätten
zerettet werden können. Es ſei möglich geweſen, feſtzuſtellen, daß
ſeie in den engliſchen Archiven fehlenden Dokumente ſich in den
Händen gewiſſer ruſſiſcher Perſönlichkeiten in London befunden
hätten und daß ſie photographiert worden ſeien. Die Regierung
ſgeſitze außerdem den Beweis, daß derartige Photographien und
Mopien offizieller engliſcher Dokumente nach Moskau geſandt
wworden ſeien, und zwar immer durch die Vermittelung der
Mandelsdelegation. Ein engliſcher Staatsangehöriger, der als
FFlieger in der engliſchen Luftarmee diente, ſei jüngſt verhaftet
wworden, weil er zwei Geheimdokumente entwendet habe, die
kürz=
lich wieder aufgefunden worden ſeien. Der Schuldige ſitze im
Gefängnis.
Baldwin verlas darauf eine lange Liſte der aufgefundenen
DDokumente und erklärte, man beſitze den Beweis dafür, daß die
Moskauer Geheimagenten den Auftrag gehabt hätten, gewiſſe
Dokumente vertraulicher Natur über die engliſche Armee und die
engliſche Marine ſich unter allen Umſtänden anzueignen. Es ſei
unmöglich, zwiſchen der Tätigkeit der Handelsdelegation und der
Areos einen Unterſchied zu machen, da beide Organiſationen ſich
gleichermaßen mit antiengliſcher und kommuniſtiſcher Propaganda
befaßt hätten.
Die Verantwortlichkeit der Sowjetregierung.
Die engliſche Regierung ſei der Anſicht, daß die
Sowjet=
regierung für die Tätigkeit dieſer beiden Organiſationen in vollem
Maß verantwortlich ſei. Zum Schluß erklärte Baldwin, daß die
diplomatiſchen Beziehungen von der Moskauer Regierung
ſyſte=
matiſch mißbraucht worden ſeien und daß die Tätigkeit der
Mos=
kauer Regierung eine wahre Herausforderung des Friedens
dar=
ſtelle. (Langanhaltender Beifall bei den Konſervativen,
Zwiſchen=
rufe auf den Bänken der Arbeiterpartei.)
Baldwin legte dar, daß durch dieſe Machenſchaften die
feier=
lichen Verpflichtungen der Sowjetregierung, ſich feindſeliger
Hal=
tung und jeder Propaganda gegen die örtlichen Einrichtungen zu
enthalten, gebrochen worden ſeien. Ferner habe die Regierung
den Beweis in Händen, daß Borodin keineswegs als
Privat=
mann in China tätig ſei, ſondern direkte Befehle von Moskau
er=
halte. Baldwin verlieſt ein Moskauer Telegramm, in dem die
diesbezüglichen Anweiſungen über
die Tätigkeit Borodins
gegeben werden. Die Leugnung jeder Verantwortlichkeit für
Borodins Betätigung, wie ſie der Sowjetgeſchäftsträger in
Lon=
don und Litwinoff in Moskau vorgebracht hätten, ſei ſomit
un=
wahr und lediglich darauf berechnet geweſen, die britiſche
Re=
gierung und die britiſche Oeffentlichkeit zu täuſchen, während
Borodin tatſächlich ſeine englandfeindliche Tätigkeit als Agent
der Sowjetregierung getrieben habe.
Weiterhin verlieſt Baldwin ein Telegramm des
Sowjet=
geſchäftsträgers an die Moskauer Regierung, das etwa fünf
Wochen nach der engliſchen Warnungsnote vom 23. Februar
ab=
gegangen iſt. In ihm wird Nachrichtenmaterial über die
Vor=
gänge in China angefordert mit dem Zweck, die engliſchen
Dar=
ſtellungen in der Oeffentlichkeit zu widerlegen. Ferner forderte
der ruſſiſche Geſchäftsträger eine Botſchaft der Gewerkſchaften
von Schanghai an den Präſidenten des Generalrats des britiſchen
Gewerkſchaftskongreſſes, in der gegen die engliſchen militäriſchen
Maßnahmen in China Einſpruch erhoben und ein Appell an die
britiſchen Gewerkſchaften gerichtet wird. Baldwin ſagte zum
Schluß: Das Haus wird beachten, daß der Sowjetvertreter
In=
formationen zum Zwecke eines politiſchen Feldzuges in England
vorſchlug. Angeſichts dieſer
Verletzungen des Handelsabkommens und
der internationalen Höflichkeit
hat die Regierung eine Geduld und eine Ausdauer gezeigt, die
wahrſcheinlich in internationaler Beziehung ihresgleichen nicht
hat. Diplomatiſche Beziehungen, wenn ſie in ſolcher überlegter
Weiſe und ſyſtematiſch mißbraucht werden, ſind eine Gefahr für
den Frieden, und Sr. Majeſtät Regierung hat daher beſchloſſen,
daß ſie, außer wenn das Unterhaus am Donnerstag ſich nicht
damit zufrieden erklärt, das Handelsabkommen beenden wird,
die Zurückziehung der Handelsdelegation und der Sowjetmiſſion
aus London fordern und die britiſche Miſſion aus Moskau
ab=
berufen wird. Der geſetzmäßige Gebrauch der Arcos wird durch
dieſe Entſcheidung nicht berührt und die Regierung iſt bereit,
alle notwendigen Vorkehrungen für gewöhnliche
Handelserleich=
terungen zwiſchen den beiden Ländern zu treffen.
Der Abgeordnete Kenworthy fragte darauf, ob die
Er=
klärungen Baldwins dahin auszulegen ſeien, daß auch die
diplo=
matiſchen Beziehungen zwiſchen England und Rußland als
ab=
gebrochen zu gelten hätten und ob der ruſſiſche Geſchäftsträger
in London ſeine Päſſe zugeſtellt erhalte. Unter dieſen Umſtänden,
erklärte der Abgeordnete, erſcheine es zweifelhaft, wie trotzdem
mit Rußland Handelsbeziehungen aufrecht erhalten werden
könn=
ten. Darauf antwortete Baldwin ausweichend, der Abgeordnete
werde dieſe Frage am Donnerstag anläßlich der Oebatte über
Sowjetrußland im Unterhaus von neuem ſtellen können.
Die engliſche Arbeiterpartei will Neuwahlen
erzwingen.
TU. London, 24. Mai.
Ramſay Macdonald iſt heute abend um 6 Uhr im
Unter=
haus eingetroffen und hatte ſofort eine Zuſammenkunft mit den
führenden Perſönlichkeiten der Arbeiterpartei. Bei der Landung
in Portsmouth erklärte er Preſſevertretern, die Arbeiterpartei ſei,
gewillt, im Falle des völligen Bruches mit Rußland die
Re=
gierung zur Ausſchreibung von Neuwahlen zu zwingen.
Nach dem Bruch mit Rußland.
Deutſchland zwiſchen Oſt und Weſi.
Die engliſche Regierung bat nach langen, offenbar zum Teil
recht lebhaften Auseinanderſetzungen innerhalb des Kabinetts
beſchloſſen, den Bruch mit Rußland radikal zu vollziehen. Sie
hält taktiſch ihre Lage inſofern für günſtig, als ſie den
Wider=
ſtand der Arbeiterpartei in Schach halten kann. Vielleicht ſpielt
ſie ſogar mit dem Gedanken, das Material, das ſie bei den
Haus=
ſuchungen im Arcos=Gebäude gefunden hat, als Unterlage für
Neuwahlen — wie ſeinerzeit den Sinowjew=Brief — zu benutzen.
Die eigentliche City dagegen, iſt von dem Bruch
nicht ſehr eutzückt. Der von England mit Rußland
ge=
ſchloſſene Handelsvertrag iſt zwar nicht ſonderlich günſtig
ge=
weſen, brachte aber doch Geld, und die Händler empfinden es
ſchmerzlich, daß ihnen Aufträge in Höhe von 200 Millionen, die
ſchon ſo gut wie vergeben waren, wieder abgenommen werden.
Ob dieſe nun nach Deutſchland gehen, iſt fraglich. Schließlich
kann Deutſchland dieſe Beſtellungen nur mit Hilfe ausländiſcher
Kredite effektuieren. Die Engländer ſind aber nicht
menſchen=
freundlich genug, als daß ſie uns die dazu erforderlichen Kredite
zur Verfügung ſtellten; ſie werden eher dafür ſorgen, daß durch
eine Kreditſperre auch Deutſchland den Vorteil davon nicht hat.
Die politiſchen Folgen des Schrittes ſind im Augenblick noch nicht
überſehbar. Es ſcheint, daß England Fühlung mit
Ita=
lien verſucht hat. Eine Verſtändigung mit
Frank=
reich iſt vermutlich bei dem Beſuche Briands bereits erfolgt,
ſo, daß Tſchitſcherins Bemühungen, Frankreich
aus der antiruſſiſchen Front, durch Zugeſtändniſſe
auf dem Gebiete der Schuldenregulierung herauszuhalten,
vergeblich ſein dürften. Sicher iſt jedenfalls, daß
Deutſch=
land keinen Vorteil von dieſer Entwicklung hat, denn je ſtärker
die Gegenſätze in Europa ſich herausgeſtalten, deſto ſchwieriger
iſt es für uns, unſere Linie zu behaupten und die Kräfte zwiſchen
dem Oſten und dem Weſten auszugleichen. Zu einer
Vermittler=
rolle, zu der auch einige deutſche Kreiſe uns berufen glauben,
ſind wir leider einmal nicht ſtark genug.
Tſchitſcherins Auffaſſung: Der engliſche Schritt
ein Zeichen der Schwäche.
EP. Paris, 24. Mai.
Tſchitſcherin hat über ſeine heutige Unterredung mit Poincars
und Briand u. a. erklärt, daß er von ſeinen Rückſprachen einen
günſtigen Eindruck gewonnen habe.
DerBeſchlußdereng=
liſchen Regierung, mit Moskau zu brechen, ſei ſeiner
An=
ſicht nach ein Zeichen der Schwäche. Es handle ſich um
eine Kundgebung des Unwillens, weil es der Londoner Regierung
nicht möglich geweſen ſei, die Lage zu beherrſchen. Er ſei
über=
zeugt, daß die engliſche Regierung ihren heute gefaßten
Beſchlußeines Tages bedauern werde. Wenn
Eng=
land eine großangelegte internationale Offenſive gegen
Sowjet=
rußland in die Wege leiten wolle, ſo könne er heute ſchon mit
großer Zuverſicht ſagen, daß es auf eine Mauer ſtoßen werde.
Die verſchiedenen Mächte hätten bei weitem nicht das gleiche
In=
treſſe wie England gegenüber Rußland und die meiſten würden
ſich weigern, ſich ins engliſche Schlepptau nehmen zu laſſen,
ins=
beſondere dürfte dies für Frankreich der Fall ſein, da es abſolut
kein Intereſſe daran hätte, das engliſche Beiſpiel nachzuahmen.
— Ueber ſeine Unterredung mit Briand ſagte er noch, daß vor
allem über China geſprochen worden ſei und daß er dabei
Gelegen=
heit gehabt habe zu erklären, daß der kommuniſtiſche Abg. Doriot
keineswegs unter dem Befehl Moskaus ſtehe. Doriot habe in
China immer aus eigener Initiative gehandelt.
Die Londoner Sowjeivertretung ſchließt
ihre Tore.
Nach Bekanntwerden der Erklärungen Baldwins im
Unter=
haus hat die Sowjetbotſchaft in London ihre Zugangstore
ge=
ſchloſſen. Niemand wird vorgelaſſen. Eine Antwort auf=die
Er=
klärungen iſt, wie man erfährt, von der Sowjetbotſchaft nicht
ge=
plant. Die Zugangsſtraßen werden, von der Polizei bewacht.
Irgendwelche Demonſtrationen fanden bisher nicht ſtatt. Die
Zugangsſtraßen zum Königspalaſt ſind von zahlreichen
Schau=
luſtigen umlagert, die der Galacour anläßlich der britiſchen
Welt=
reichsfeier zuſehen wollen. Annähernd hunderttauſend Perſonen
haben ſich im Hydepark verſammelt, wo gemeinſchaftliche
Kund=
gebungen anläßlich der Reichsfeier veranſtaltet werden.
Tſchitſcherin kommt nach Berlin.
Wie wir erfahren, wird der ruſſiſche Außenminiſter auf ſeiner
Reife nach Moskau auch Berlin berühren. Pariſer Meldungen
zufolge ſoll er auch im deutſchen Auswärtigen Amt vorſprechen.
An amtlicher deutſcher Stelle verlautet darüber zur Stunde noch
nichts, immerhin wird die Möe' it einer Ausſprache zwi
ſchen Streſemann und 2., iſcherin nicht beſtrit
insbeſondere gerade im Hinblick, auf den Bruch der Beziehung:
zwiſchen England und Rußlanſ
Seite 2
Mittwoch, den 25. Mai 1927
Nummer 144
Zur kommenden
Beſoldungsneuordnung.
Von
Oberſtudiendirektor Altendorf.
Wir ſtehen vor einer neuen Beſoldungsordnung. Der
Reichs=
finanzminiſter Dr. Köhler hat ſie angekündigt. Die
vorbereiten=
den Arbeiten ſind offenbar ſchon weit gediehen. Es haben
Ver=
handlungen zwiſchen der Reichsregierung und der preußiſchen
Regierung ſtattgefunden, woraus hervorgeht, daß das Reich
Wert darauf legt, ſchon in dieſem Stadium mit der Regierung
des größten deutſchen Landes Hand in Hand zu gehen. Nach
Lage der Verhältniſſe ſcheint es nicht ausgeſchloſſen, daß die
Vorlage noch vor den Sommerferien dem Reichstag zugehen
wird. Jedenfalls iſt aber beſtimmt damit zu rechnen, daß das
Geſetz noch im Laufe des Jahres zuſtande kommt.
Daß die Beſoldung der Beamten hinſichtlich der Höhe
der Bezüge unzureichend iſt, hat die Reichsregierung
in den letzten Jahren immer wieder anerkannt und eine
Er=
höhung in Ausſicht geſtellt, ſobald es die finanzielle Lage
ge=
ſtatte. Der Reichsfinanzminiſter hat die Beſoldungserhöhung
nunmehr als eine dringende Staatsnotwendigkeit bezeichnet.
Auch die im neuen Staat ſo einflußreich gewordenen Kreiſe der
Privatwirtſchaft, in denen wie auch in anderen Volkskreiſen eine
ganz falſche Vorſtellung von der Höhe der Beamtenbeſoldung
beſtand und vielfach noch beſteht, haben ihren Widerſtand gegen
eine Erhöhung nunmehr aufgegeben. Die Löhne der Arbeiter
und Angeſtellten ſind ſeit Oktober 1924, alſo ſeitdem die
Beſol=
dung der Beamten eine Erhöhung nicht mehr erfahren hat, um
etwa 30 Prozent geſtiegen. Wäre es da gerecht, die
Beamten=
beſoldung weiterhin auf dem alten unzureichenden Stand zu
erhalten?
Bei der letzten Regelung von 1924 galt es zunächſt, die
ganz dürftige Beſoldung der Inflationszeit zu
beſeitigen. Dieſem kümmerlichen Zuſtand gegenüber, durch deſſen
geduldige Ertragung die Beamtenſchaft ihren Beitrag zur
Über=
windung der Inflation geleiſtet hatte, wurde es ſchon als ein
bedeutender Fortſchritt angeſehen, daß die damalige Neuordnung
die Beſoldung durchſchnittlich auf die Höhe der
Friedens=
gehälter erhob. Die unteren und mittlteren Beamten
erreich=
ten ſie und kamen ſogar darüber hinaus, die höheren blieben
aber noch, teilweiſe nicht unbeträchtlich, dahinter zurück. Da aber
die Koſten der Lebenshaltung im allgemeinen in der
Nachkriegs=
zeit bedeutend höher ſind als vor dem Kriege (etwa 150 Prozent
des Standes der Vorkriegszeit), ſo war mit dieſer Erhöhung der
Friedensgehalt nur zahlenmäßig, nicht aber der wirkliche, der
Friedensrealgehalt, erreicht.
Die höhere Beamtenſchaft erhebt deshalb für die
zu erwartende Neuordnung die Forderung auf Gewährung
des Friedensrealgehaltes und hat es mit beſonderer
Genugtuung begrüßt, daß der preußiſche Finanzminiſter ſich dieſe
Forderung grundſätzlich zu eigen gemacht hat, wenn er auch
meint, daß zurzeit die Mittel noch nicht vorhanden ſeien, dieſer
Forderung vollauf zu genügen. Wer bedenkt, daß die
Friedens=
gehälter von den damaligen Regierungen, auch von der heſſiſchen,
zumal in den Gehaltsklaſſen der höheren Beamten, als
unzu=
reichend erklärt wurden, wer weiterhin bedenkt, daß die
Subſi=
ſtenzmittel aus dem Privatvermögen, wie ſie im Frieden doch
vielen Beamten zur Verfügung ſtanden, durch die Inflation bis
auf kärgliche Reſte verſchlungen ſind, muß dieſe Forderung nicht
nur für vollauf berechtigt, ſondern ſogar für beſcheiden erklären.
Der Deutſche Beamtenbund, dem die überwiegende
Maſſe der unteren und mittleren Beamten angehört, unterſtützt
dieſe Forderung der höheren Beamten, glaubt aber für die ihm
angeſchloſſenen Gruppen, ſich nicht damit zufrieden geben zu
können und verlangt insbeſondere für die ſo kümmerlich
beſol=
deten unteren Gruppen eine noch ſtärkere Erhöhung.
Die neue Beſoldungsordnung wird vorausſichtlich auch einige
weſentliche Aenderungen im Aufbau der
Beſol=
dungsgruppen bringen. Eine Rückkehr zu der
verwirren=
den Zerſplitterung der Vorkriegsordnungen wird von der
Be=
amtenſchaft einmütig abgelehnt, weil dies unter ihr den Kampf
Aller gegen Alle bervorrufen würde. Man will großzügige
Zuſammenfaſſungen. Es fragt ſich nur, unter welchen
Geſichtspunkten dieſe zu erfolgen hätten. Die Zuſammenfaſſung
nach Beamtenlaufbahnen (Verwaltung, Juſtiz, Unterricht uſw.),
wie ſie vorgeſchlagen wurde, iſt unbrauchbar, weil in der
Be=
amtenſchaft die Grundlage für eine ſolche Zuſammenfaſſung,
eine Laufbahn=Geſinnungsgemeinſchaft, entweder fehlt oder nur
unzureichend fundiert vorhanden iſt und weil eine
unterſchied=
liche Beſoldung nach Beamtenlaufbahnen zu einer unerträglichen
Verſchärfung der Gegenſätze zwiſchen den Beamtenſchaften der
einzelnen Laufbahnen führen würde. Nicht die
Beamtenlauf=
bahn, ſondern das geſamtkulturelle Niveau, wie es in der Haupt=
Vom Tage.
Wie wir erfahren, hat die italieniſche Regierung dem Delegierten
der ſüdtiroler Sektion der italieniſchen Liga für Völkerbund, Baron
Sternbach, die Päfſe für die Reiſe nach Berlin zum Kongreß der
Völker=
bundsligen, auf dem auch die ſüdtiroler Frage erörtert werden ſoll,
verweigert.
Reichskanzler a. D. Dr. Luther ſprach geſtern abend in
Frank=
furt a. M. vor einem ausgewählten Kreis von Vertretern des
Han=
dels, der Induſtrie und der Finanzen Heſſens und Heſſen=Naſſaus über
„Wege zum Wiederaufbau unſeres Wirtſchaftslebens”
Wie verlautet, wird zurzeit im Reichsfinanzminiſterium erwogen,
ob und in welcher Form die deutſche Regierung noch einmal
das Haager Auslegungsſchiedsgericht für den
Dawes=
vertrag in der Frage der Entſchädigung des Reiches an die
Reichsange=
hörigen wegen Einbehaltung der Liquidationen oder
Uebertragung der deutſchen Rechte und Intereſſen
anrufen ſoll.
Wie mitgeteilt wird, wird der Reichsaußenminiſter
voraus=
ſichtlich Ende Juni im Zuſammenhang mit dem Nobelpreis in
Oslo ſeinen Vortrag halten.
Im Reichswirtſchaftsminiſterium fanden geſtern die erſten
Vor=
beſpvechungen über den deutſchjngoſlawiſchen
Handelsvertrag ſtatt.
Gegenüber dem Memorandum, in dem der Danziger
Völkerbunds=
kommiſſar v. Hamel die Danziger Hoheitsrechte auf dem Gebiete des
polniſchen Munitionsbeckens auf der Weſternplatte illuſoriſch macht, ha:
der Danziger Senat Berufung beim
Völkerbunds=
rat eingelegt.
Die Londoner ſowjetruſſiſche Handelsvertretung veröffentlicht eine
Erklärung, in der die Anordnung beſtätigt wird, die Unterbringung von
Aufträgen in Großbritannien bis auf weiteres einzuſtellen.
De Pineho iſt nach einem ſoeben von ihm eingetroffenen
Funk=
ſpruch gezwungen geweſen, nordweſtlich der Azoren aufs Meer
nieder=
zugehen. Ein Dampfer verbringe ihn und ſeinen Apparat nach der
Inſel Fayal.
ſache durch Vor= und Ausbildung geſchaffen wird, bietet eine
brauchbare Grundlage ſolcher Zuſammenfaſſungen. Wenn man
alſo in dieſer ſo ſehr reellen Angelegenheit nicht nach der
Be=
friedigung unſachlicher, wenn auch mit noch ſo ſchön klingenden
Schlagworten verbrämter Anſprüche, ſondern nach einer möglichſt
gerechten Löſung ſtreben will, ſowird es immer notwendig bleiben,
im Beſoldungsaufbau von der Maſſe derjenigen Beamtengruppen
auszugehen, die hinſichtlich der Vor= und Ausbildung auf
zwei=
fellos gleicher Stufe ſtehen, dieſe in der Beſoldungshöhe unter
Berückſichtigung der Koſten der Ausbildung, des ſozialen
Unter=
ſchiedes in der geſamten Lebenshaltung in ein gerechtes
Ver=
hältnis zu bringen und an dieſem Stamm die Beſoldung der
übrigen gleichfalls unter gerechter Berückſichtigung der genannten
Geſichtspunkte anzulehnen. So wird man wahrſcheinlich zu einer
mäßigen Erhöhung der bisherigen Gruppenzahl kommen müſſen,
aber die große Linie im Aufbau doch bewahren können.
* Berlin, 24. Mai. (Priv.=Tel.)
Im Reichsfinanzminiſterium wird zurzeit mit Hochdruck an
der Herſtellung der Vorlage über die Erhöhung der
Beamten=
gehälter gearbeitet, da der Miniſter ſich nicht mit einer
ſchema=
tiſchen Erhöhung begnügt, ſondern auch einen Ausgleich früherer
Ungerechtigkeiten vornehmen und alle 13 Beſoldungsklaſſen
ge=
nau überprüfen will. Däzu ſind außerdem Verhandlungen mit
den Ländern erforderlich, Der Plan einer weitgehenden Reform
bedarf, wie betont wird, zu ſeiner Durchführung eines längeren
Zeitraums, ſo daß die Wünſche, die Beamtenbeſoldungsreform
ſchon am 1. Juli in Kraft treten zu laſſen, dem
Reichsfinanz=
miniſterium als unerfüllbar gelten. Schwieriger noch als die
Frage, in welcher Form die Neugeſtaltung des Beſoldungsweſens
vor ſich gehen ſoll, iſt die Beſchaffung der Mittel, vor allem
des=
halb, weil gerade auf die Finanzverhältniſſe der Länder und
Ge=
meinden Rüclſicht genommen werden muß. Gerüchte über einen
Plan, eine ausländiſche Anleihe aufzunehmen, um Mittel für die
Beamtenbeſoldung zu beſchaffen, werden ſcharf dementiert. Es
gilt als feſtſtehend, daß laufende Ausgaben, wie ſie durch die
Beamtenbeſoldungsreform entſtehen würden, nur durch laufende
Einnahmen gedeckt werden können. Aus dieſem Grunde wird mit
dem Vorliegen der Beſoldungsreform beim Reichstag auch die
Einbringung eines Nachtragsetats erforderlich werden, für den
aber die Vorarbeiten einſtweilen noch nicht weit genug gediehen
ſind. Die Ausgaben ſelbſt ſind für das Reich nicht allzu hoch.
Eine zehnprozentige Erhöhung der heutigen Gehälter würde
etwa 45 Millionen Mark bedeuten. Dazu kommen aber die Länder
und Gemeinden, die ſich vorläufig noch auf den Standpunkt
zu=
rückziehen, daß ſie bei ihren Finanzen nicht imſtande ſeien, die
Er=
höhung aus ihrer eigenen Taſche zu bezahlen. Dazu kommen
dann noch die Kriegsbeſchädigten, deren Bezüge automatiſch mit
der Beamtenbeſoldung ſteigen. In welchem Ausmaß ſchließlich die
Erhöhung vorgenommen wird, darüber gehen die Meinungen
noch ſehr weit auseinander. In parlamentariſchen Kreiſen ſchätzt
man ſie auf eine durchſchnittliche Erhöhung von 15—20 Prozent,
möchte es aber vermeiden, bei der Beamtenſchaft falſche
Hoff=
nungen zu erwecken, die ſich vielleicht ſpäter aus Mangel an
Mitteln nicht erfüllen laſſen.
4Ausblicke und Grenzen der Pitaminlehre.
III.
Die neueſten Ergebniſſe der Vitaminforſchung haben zwar
noch keineswegs eine Löſung des Problems gebracht, geſtatten
aber doch eine Reihe neuer Ausblicke, die über den Begriff der
reinen Ernährungsphyſiologie hinausgehen. Kurz
zuſammen=
gefaßt, läßt ſich über den gegenwärtigen Stand der Vitamine
folgendes ſagen: Die Vitamine oder Zuſatznährſtoffe,
Ergän=
zungsnährſtoffe, müſſen unbedingt in der Nahrung enthalten
ſein. Fehlen ſie, ſo treten ſchwere Mangelkrankheiten auf, wie
Pellagra, Beri=Beri und Skorbut. Der tieriſche Körper iſt nicht
im Stande die Vitamine ſelbſt aufzubauen, wohl aber kann er
ſie in verſchiedenen Organen ſpeichern und längere Zeit von
die=
ſem Vorrat zehren. Am nolwendigſten braucht der kindliche und
jugendliche Körper ſolche Vitamine. Sie ſind vor allem in der
Milch und Butten in Eiern, im Obſy und in friſchen Gemüſen
enthalten. Der Vitamingehalt der Milch, der Butter und Eier
entſtammt dem Vorrat an ſolchem Stoffen, den die Tiere durch
reichliche Aufnahme von Grünfutter angeſammelt haben. Als
eigentlicher Vitaminbildner kommt in erſter Linie die grüne
Pflanze in Betracht. Die wichtigſten Vitamine entſtehen in der
Pflanze wahrſcheinlich unter dem Einfluß der ultravioletten
Strahlen des Sonnenlichtes. Kühe, die nur friſches
Grün=
futter freſſen, liefern eine Milch, die viel reicher an Vitaminen
iſt als bei Stallfütterung. In letzter Zeit konnte auch der
Nach=
weis erbracht werden, daß Milch und andere Nahrungsmittel,
die einer Beſtrahlung mit künſtlicher Höhenſonne ausgeſetzt
wor=
den waren, eine weſentliche Vermehrung ihres Vitamingehalts
elkennen ließen. Dieſe Beobachtung konnte praktiſch ausgewertet
werden, um beſonders hochwertige vitaminhaltige
Nahrungs=
mittel zu geſinnen. Die beſtrahlte Milch ſoll übrigens einen
Eeruch und Geſchmack nach Lebertran annehmen. Der Lebertran
iſt ganz beſonders reich an Vitamin und ſeine Wirkung als
Heilmittel bei Nachitis, engliſcher Krankheit, dürfte in erſter
Linie auf dem großen Vitamingehalt beruhen. Ob die engliſche
Krantheit aber ausſchließlich eine Mangelkrankheit iſt wie z. B.
der Skorbut, iſt noch umſtritten. Als Heilmittel für dieſe
Krank=
beit hat ſich nämlich die Sonnenbeſtrahlung und die Beſtrahlung
mit künſtlicher Höhenſonne ſehr bewährt. Daneben iſt auch ein
gewiſſer Gehalt an beſtimmten Salzen in der Nahrung
notwen=
dig, um die Wachstumsſtörungen, die bei der Rachitis auftreten,
zu bekämpfen. Es beſteht hier jedenfalls eine intereſſante
Para=
kelle, wenn wir annehmen, daß das Vitamin unter der Ein=
wirkung des Sonnenlichtes entſteht und wir andererſeits ſehen
wie wirkſam die direkte Beſtrahlung des an Rachitis erkronkten
kindlichen Körpers wirkt.
Ganz ähnliche Beziehungen laſſen ſich bei der Behandlung
der Tuberkuloſe nachweiſen. Sonnenlicht und Ueberernährung
ſind die beſten Heilmittel der Tuberkuloſe, die wir kennen. Di=
Tuberkuloſe iſt aber keineswegs eine Avitaminoſe, eine Mangel
krankheit, ſondern eine Infektionskrankheit. Der Erreger, der
von Robert Koch entdeckte Tuberkelbazillus, kann von Menſch
zu Menſch übertragen werden und alle die verſchiedenartigen
Krankheitsformen der Tuberkuloſe hervorrufen. Faſt alle
Men=
ſchen werden im Laufe ihres Lebens, meiſt in früheſter Jugend.
durch Tubertelbaizllen infiziert. Wenn dennoch nur einzelne
Per=
ſonen erkranken, ſo liegt das daran, daß die meiſten Menſchen
über genügend Abwehrkräfte verfügen, um den Ausbruch der
Krankheit zu verhüten. Bei ungünſtiger Erbanlage, bei ſchlechten
hygieniſchen Lebensumſtänden, dauernder Unterernährung ver
ſagen aber die Abwehrkräfte leicht, und die Krankheit kommt zum
Ausbruch. Vitaminmangel in der Nahrung begünſtigt das
Auf=
treten einer Tuberkuloſe, das konnte während der Kriegszeit
im=
mer wieder feſtgeſtellt werden und iſt durch Tierexperimente
be=
wieſen worden. Die Vitamine allein tun es aber nicht. Alle
Nährſtoffe müſſen in der Nahrung reichlich enthalten ſein, um
wirkſam gegen die Tuberkuloſe anzukämpfen. Eins der
wichtig=
ſten Nahrungsmittel, ſowohl für Kinder, ſowie für Kranke, die
an zehrenden Krankheiten gelitten haben, für Schwächliche und für
Geneſende iſt die Milch. Es konnte ſchon gezeigt werden, daß der
Nährwert der Milch nicht nur auf in günſtigen
Mengenverhält=
niſſen enthaltenem Fett, Eiweiß, Zucker und Kohlehydraten
beruht, ſondern daß ſie einer unſerer wichtigſten
Vitamin=
ſpender iſt. Leider gehen bei der Zubereitung der Milch, vor
allem durch wiederholtes Abkochen, dieſe Vitamine zum
aller=
größten Teil verloren. Um die volle Heilkraft der Milch
aus=
zunützen, muß unbedingt für vitaminreiche, unverdorbene und
möglichſt keimfreie Milch geſorgt werden. Je beſſer die
Milch=
verſorgung in den Städten wird, je einwandfreier die
Milchge=
winnung gehandhabt und je beſſer die Futterverſorgung iſt, umſe
heilkräftiger und vitaminhaltiger iſt die Milch. Leider wird in
Deutſchland im Gegenſatz zur Vorkriegszeit und zu anderen
Län=
dern viel zu wenig Milch getrunken. Je mehr aber der
Milch=
konſum ſteigt, deſto mehr läßt ſich die Milchverſorgung verbeſſern.
Wir haben aber heute ſchon in allen deutſchen Großſtädten
Ein=
richtungen, um gute einwandfreie und vitaminreiche Milch zu
erhalten. Es kommt nur darauf an, daß ſie in den Haushaltungen
gut und kühl aufbewahrt wird.
Sſchitſcherins Aufenigan in Parig.
Rußlands Bemühungen um Frankreichs
Unterſiützung. — Tſchitſcherin bei Briand.
Paris, 24. Mai.
Der ruſſiſche Außenkommiſſar Tſchitſcherin ſtattete heute in
Begleitung des ruſſiſchen Botſchaſters in Paris, Rakowski, dem
franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Poincaré einen Beſuch ab. Die
Unterhaltung war von ſehr kurzer Dauer. Hierauf begab ſich
Tſchitſcherin wiederum in Begleitung Rakowskis zu
Bri=
and, bei dem er von 11,30 bis 12,30 Uhr weilte. Beim Verlaſſen
des Quai d’Orſay weigerte ſich Tſchitſcherin, dem ihn
erwarten=
den Journaliſten auch nur die geringſte Auskunft über den Zweck
ſeines Beſuches in Paris abzugeben. Rakowski hob ſeinerſeits
hervor, daß Tſchitſcherin ſeit Wochen ſich auf Urlaub in
Frank=
reich befinde und daß er nicht in der Lage ſei, ſich zu den aktellen
politiſchen Fragen zu äußern. In franzöſiſchen Kreiſen wird dem
Beſuch Tſchitſcherins gerade an dem Tage, an dem die Londoner
Regierung nicht nur die wirtſchaftlichen, ſondern auch die
diplo=
matiſchen Beziehungen mit Rußland abgebrochen hat, beſondere
Bedeutung beigelegt. Man glaubt, daß Tſchitſcherin bemüht
ge=
weſen iſt, bei Briand eine dahingehende Zuſicherung zu
erlan=
gen, daß Frankreich Englands Politik Rußland gegenüber nicht
durch ähnliche Schritte unterſtützen werde, da Tſchitſcherin
be=
kanntlich auf einen Ausbau der ruſſiſch=
franzöſi=
ſchen Beziehungen den größten Wert legt.
Franzöſiſches Mißtrauen gegenüber den
ruſſiſchen Verſprechungen.
Bei dem Empfang Tſchitſcherins durch Briand kam beſonders
die Schuldenfrage und die Frage der Vergebung der
Petroleum=
konzeſſionen im Kaukaſus an Frankreich zur Sprache.
Tſchitſche=
rin beſtand darauf, daß dieſe Fragen miteinander verbunden
wer=
den, d. h. Rußland möchte von der Petroleumkonzeſſion erſt dann
etwas wiſſen, wenn Frankreich den ruſſiſchen Standpunkt in der
Schuldenfrage und in der Frage der Gewährung von
Induſtrie=
krediten angenommen habe. Frankreich dagegen möchte die
bei=
den Fragenkomplexe ſtreng auseinanderhalten. — Man behauptet,
daß Tſchitſcherin ſehr poſitive Vorſchläge über
die Vergebung von Petroleumkonzeſſionen
ge=
macht hat. Im QuaidOrſay ſei man aber in
be=
zug auf dieſe Vorſchläge ſehr reſerviert, und wolle
einſt=
weilen nicht darauf eingehen, obwohl ſie günſtig erſchienen, weil
man England nicht verſtimmen wolle. Außerdem ſei
man andererſeits ſehr mißtrauiſch gegenübet
den ruſſiſchen Verſprechungen und glaube, daß die
Ruſſen immer mehr verſprächen, als ſie tatſächlich halten könnten.
Erkaltung der franzöſiſch=rufſiſchen Beziehungen?
Der offiziöſe „Petit Pariſien” erklärt heute, daß zwiſchen der
Anweſenheit Tſchitſcherins in Paxis und der bevorſtehenden
An=
kunft des franzöſiſchen Botſchafters in Moskau Herbette keinerlei
urſächlicher Zuſammenhang beſtehe. Nach dem Bruch zwiſchen
England und Rußland würde eine Erkaltung der franzöſiſch=
ruſ=
ſiſchen Beziehungen, die bisher mehr oder weniger nur in der
Theorie beſtänden, für Moskau die Einbuße eines großen Teiles
ſeiner erzielten diplomatiſchen Vorteile bedeuten. Es ſei daher
kein bloßer Zufall, daß Tſchitſcherin ſeinen Erholungsurkaub an
der Riviera unterbrochen hobe und nach Paris geeilt ſei.
Deutſchlands Handelsbeziehungen zu Frankreich.
* Berlin, 24. Mai. (Priv.=Tel.)
Der franzöſiſche Handelsbevollmächtigte Serruys hat in Genf
eine ſehr rege journaliſtiſch=propagandiſtiſche Tätigkeit entfaltet,
um den guten Willen Frankreichs, mit Deutſchland zu einem
end=
gültigen Handelsvertrag zu kommen, zu beweiſen. Aus ſeinen
Aeußerungen ſcheint auch hervorzugehen, daß Frankreich die
Ge=
fahr eines Handelskrieges, der ja dann nicht nur auf Deutſchland
beſchränkt bliebe, doch weſentlich ernſter anſieht und zu einer
Nachgöebigkeit gegenüber den deutſchen Forderungen bereit iſt.
Herr Serruys hat mit dem Führer der deutſchen Delegation,
Staatsſekretär Trendelenburg, in Genf eine Reihe von
Ausſpra=
chen gehabt, aus denen ſich der gleiche Eindruck ergab. Herr
Trendelenburg iſt nach Berlin zurückgekehrt, ſein franzöſiſcher
Kollege nach Paris. Beide werden alſo ihrem Kabinett Bericht
erſtatten. Wir nehmen an, daß daraufhin der deutſche
Geſchäfts=
träger Dr. Nieth in allernächſter Zeit Herrn Serruys auſſuchen
wird, um ihm ofſiziell die Frage vorzulegen, ob die
Verhandlun=
gen über den Handelsvertrag wieder aufgenommen werden ſollen,
wobei immer die Vorausſetzung bleibt, daß Frankreich ſich
grund=
ſätzlich bereit erklärt, unter die Sätze ſeines Minimaltarifs
weſentlich herunterzugehen.
Es kann gar kein Zweifel darüber beſtehen, daß ſehr
ver=
ſchiedenartige Krankheiten durch Vitaminmangel entſtehen oder
verſchlimmert werden können. Als typiſche Mangelkrankheit durch
Fehlen des Vitamins A muß die Erweichung der Hornhaut des
Auges, die Keratomalacie, angeſehen werden. Sie trat in
Däne=
mark auf, als in der Nachkriegszeit alle Butter nach dem
ausge=
hungerten Deutſchland verkauft wurde und damit der hochwertige
Vitaminſpender im Erzeugungslande Dänemark plötzlich
außer=
ordentlich knapp wurde. Dagegen haben die Forſchungen über
die Entſtehung des grauen Stars durch Vitaminmangel bisher
noch nicht zu einem greifbaren Reſultat geführt.
Der Gedanke, eine Lebensverlängerung durch geeignete
Er=
nährung zu erzielen, iſt auf Grund der bekannten Tatſachen
kei=
neswegs von der Hand zu weiſen. Mit dieſem Augenblick dürfte
aber ſchon die Grenze der Möglichkeiten, die die Vitaminlehre
in ſich bingt, erreicht worden ſein. Es gibt wenige medizimiſche
Entdechungen, auf die ſich das Publikum, beſonders die
Ernäy=
rungsneuraſthewiker wit ſolcher Begeiſterung geſtürzt haben wie
auf die Lehre von den Vitaminen. Dabei ſind große
Uebertrei=
bungen vörgekommen. Leider haben ſich Heilkundige und aug
einige approbierte Aerzte dazu verführen laſſen, die Grenze der
Vitaminlehre zu überſpannen und alle möglichen Erkrankungem,
Gicht, Zuckerkrankheit, Krebs und viele Infertionskrankheiten
als Mangelkrankheit aufzufaſſen und durch übermäßige Zufuhr
vitaminhaltiger Nahrungsmittel heilen zu wollen. Eine ſolche
maßloſe Uebertreibung birgt große Gefahren in ſich und kann
bei Krankheiten, die durch rechtzeitige Anwendung erprobier
Heilverfahren heilbar geweſen wären, zu ſchweren Fehlgriſſen
führen. Die unbedingte Notwendigkeit einer geeigneten Vilge
minzufuhr ſoll in keiner Weiſe verkannt werden, aber man
be=
denke auch die ſehr geringen Mengen von Vitaminen, die zur
normalen Ernährung notwendig ſind. Berechnungen laſſen aue
nehmen, daß die ganze für einen Menſchen während ſeines
Le=
bens notwendige Menge an Vitaminen nicht einmal ein Vieklet
Liter beträgt. Es erſcheint daher übertrieben und verkehrt, nun
jedes Lebensmittel nun noch nach ſeinem Vitamingehalt
einzu=
ſchätzen, oder gar aus dieſem Grunde ausſchließlich Rohkoſteſſel
oder Vegetarier zu werden. Auf Grund der überraſchenden Fore
ſchritte der Vitaminforſchung fanden ſich leider geſchäftstüchtlde
Leute, die dieſe Konjunktur in der Weiſe ausnutzten, daß ſe
Vitaminpräparate in den Handel brachten und anprieſen, de
jedoch nicht immer den Anſprüchen, die man an ſolche Präparalie
ſtellen muß, gerecht wurden. In dem von Windaus entdeckle‟
Ergoſterin ſcheinen wir allerdings jetzt ein hochwertiges une
faſt reines Vitamin zu beſitzen, das ſich als Heilmittel bei I9R
Nummer 144
Mittwoch, den 25. Mai 1927
Seite 3
„Die Stellung des Einzelhandels
in der Geſamtwirtſchaft”.
Kritik an dem Wirken der öffentlichen Hand. — Die
Frage des unlauteren Wettbewerbs.
Die Hauptgemeinſchaft des deutſchen Kleinhandels hielt am
D3. und 24. Mai in Berlin ihre diesjährige Tagung ab. Im
An=
ſſchluß hieran hatte ſie die Preſſe eingeladen, um ihr einen Ein=
Wlick in einige weſentliche Prohleme des Einzel=
Gandels zu bieten. Nachdem der neugewählte Vorſitzende,
Serr Grünfeld, einige allgemeine Worte der Begrüßung
ge=
ſFProchen hatte, erteilte er dem geſchäftsführenden Vorſtandsmit=
Slied Oberregierungsrat Dr. Tiburtius das Wort zu ſeinem
ſeferat „Die Stellung des Einzelhandels in der
Weſamtwirtſchaft”. Dr. Tiburtius legte einleitend die
Wründe dar, die die Wirtſchaftsverbände heute zwingen, gegen
wie Finanzpolitik von Reich, Ländern und Gemeinden und
gegen das Wirken der öffentlichen Hand in der
Sirtſchaft Front zu machen. Insbeſondere der
Einzel=
candel, der auf keiner ſtarken Monopolſtellung fußt, wolle keinen
meinen Wirtſchafts= oder Produzentenſtaat. Drei Momente ſeien
ees, die insbeſondere eine kritiſche Beſchäftigung mit
Dem Wirken der öffentlichen Hand bedingten:
ein=
mnal ſpare ſie einen ſtarken Anteil an den Unkoſten durch Steuern,
Tarife und andere Beiträge, dann drücke ſie in erheblichem
EMaße die Kaufkraft der mit den gleichen Laſten beſchwerten Ver=
Braucher und mache ſchließlich noch der Privatwirtſchaft
Konkur=
mrenz durch die in öffentlicher Regie geführten Betriebe. Der
Medner verlangte eine Klärung der Zwecke und Grenzen der
Göffentlichen Wirtſchaft, die nur geſchaffen werden können durch
Werhandlungen zwiſchen den Spitzenverbänden der Wirtſchaft
wind der öffentlichen Verwaltung, die insbeſondere auch die
Frage der Gemeinnützigkeit derartiger Betriebe klarzuſtellen habe.
Der Redner verlangte dann gleiche Behandlung aller
Per=
ſſonen und Verbände, die ſich händleriſch betätigen. Es ginge
micht an, daß durch die Geſetzgebung einerſeits dem Einzelhandel
Beſtimmte Ladenſtunden, insbeſondere ein beſtimmter
Laden=
ſſchluß vorgeſchrieben würde, während gleichzeitig ſeine
Konkur=
menz, der Wander= und Straßenhandel und Konſumvereine, ſei
gs durch Einräumung erweiterter Verkaufszeiten, ſei es durch
Wehördliche Unterſtützung der Beamtenkonſumvereine, begünſtigt
wvürde. Ebenſo bekämpfe der Einzelhandel es auch, wenn die
Induſtrie durch Ueberlaſſung von Räumen Konſumanſtalten
ſſchaffen helfe, die von voruherein auf den beſonderen, dem
Han=
wel nicht zugänglichen Vorzugsſtellungen beruhen.
Der Redner ging ferner auf einige innere Probleme
Ddes Einzelhandels ein. Er ſchilderte die lebendige Arbeit,
Ddie hier in der letzten Zeit geleiſtet worden ſei, wie ſie ſich in
(der Durchbildung neuer Verkaufsmethoden,
ginſchließlich der Reklame und ihren Nebengebieten
Beige. Beſondere Aufmerkſamkeit verlangte der Redner weiter
ffür die Frage des unlauteren Wettbewerbs. Sobald er ſich in
woffenbaren Verletzungen der rechtlichen Beſtimmungen ausdrücke,
fſuche man ihn durch die vom Wettbewerbsgeſetz geſchaffenen
MMöglichkeiten zu bekämpfen, doch ſei das Ausmaß von
Ausver=
äufen aller Art mit verbilligten Preiſen nur durch Erreichung
einer geſicherten, gleichmäßig verteilten Kaufkraft auf den
wün=
ſſchenswerten Stand zurückzuführen. — Als zweiter Redner
ſdes Abends ſprach Dr. Hamburger über
„Unkoſten und Preiſe im Einzelhandel”
In ausführlichen Darlegungen wußte er die Methoden klar zu
mnachen, die in einem modernen Handelsbetrieb heute geübt wer=
Den, um den Verkaufspreis zu kalkulieren, der einerſeits dem
Bandel den erforderlichen Gewinn gewährleiſtet, andererſeits
haber auch der dringenden Not, in der ſich der größte Teil der
Käuferſchicht heute befindet, Rechnung trägt. An Beiſpielen
mnancher Art legte er dar, wie ſchwierig es ſei, ohne ſorgfältige
Prüfung Vergleiche ſelbſt zwiſchen zwei Geſchäften eines oder
(des gleichen Unternehmens zu ziehen. Bei der Kalkulation im
Einzelhandel handle es ſich weniger um eine Vor=, noch um eine
Nachkalkulation einer einzelnen Ware, ſondern darum, den
Ge=
ſamtüberblick über alle dem Geſchäft zugehörenden
Warengattun=
gen zu behalten, insbeſondere auch die Preiſe der ſtets
herein=
kommenden neuen Waren zuſammen mit dem vorhandenen
4Warenlager auszukalkulieren. Der Redner lehnte eine Norma=
Uliſierung und Typiſierung der Waren, wie es in Amerika ge=
Tbräuchlich ſei, ab, glaubt aber doch, daß eine geſunde
Normali=
ſchen Avitaminoſen eignen dürfte und vielleicht auch bei
an=
deren Krankheiten, zu deren Heilung eine vitaminreiche
Ernäh=
rung beiträgt, Verwendung finden kann.
Die Vitaminforſchung iſt noch keineswegs abgeſchloſſen. Es
haben ſich bereits zahlreiche Beziehungen der Vitamine zu
an=
deren, für die Erhaltung des Lebens und die Heilung von
Krank=
heiten wichtige Faktoren ergeben. Man darf mit Recht
erwar=
ten, daß von der weiteren Forſchung manche neue Erkenntnis
über unſere Lebensvorgänge gewonnen werden wird.
Keines=
falls dürfen aber die Grenzen des bisher Bekannten in
phan=
taſievoller Weiſe überſchritten werden. Was wir bisher von der
Ernährung vom Wert der Fette, Kohlehydrate und des Eiweiß
für den Aufbau des Körpers wußten, iſt durch die neue Lehre
keieswegs erſchüttert worden. Jede einſeitige Uebertreibung
iſt vom Uebel. Unſere Nahrung muß, wie unſer ganzes Leben,
von der Harmonie beherrſcht ſein. Das richtige Maß und das
günſtigſte Verhältnis zu finden, iſt in der Heilkunde ſo wichtig
Dr. med. Georg Kaufmann.
wie in der Kunſt.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Dienstag, den 24. Mai 1927.
Beethoven=Konzert.
F. N. Als letzte und bedeutſamſte Veranſtaltung zum
Gedächt=
nis Beethovens veranſtaltete das Landestheater mit dem
Muſik=
verein ein Sinfonie=Konzert, das in ſeinem feſtlichen Charakter
und durch die begeiſterte Hingabe aller Mitwirkenden wohl der
Höhepunkt der Konzertveranſtaltungen dieſes Winters genannt
werden darf. Es gelangten zum Vortrag die zweite und die
neunte Sinfonie, Anfang und Ende von Beethovens reifem
ſinfoniſchen Schaffen, die beiden Werke, welche die Grenzen der
tragiſchen Entwicklung im Leben des Meiſters und ſeines
gigan=
tiſchen Kampfes mit dem Geſchick bezeichnen. Die Zweite
ent=
ſtand im weſentlichen in dem Sommer, in dem Beethoven die
Unheilbarkeit ſeines zunehmenden Gehörleidens zur Gewißheit
wurde, und in dem er das erſchütternde, in ſeiner Menſchenliebe
und ſeiner Selbſtloſigkeit zugleich rührende Heiligenſtädter
Teſta=
ment verfaßt hatte. Scheint der Meiſter in dieſem faſt
verzwei=
felt, ſo bedeutet die Sinfonie das kraftvolle Aufraffen aus dieſem
Zuſtand der tiefſten Niedergeſchlagenheit, bedeutet freudige
Lebensbejahung, Rückkehr zur Tat und zur Freude. Das genannte
Teſtament und die zweite Sinfonie ſind darum, im
Zuſammen=
hang geſehen; ein ähnlicher innerer Entwicklungsprozeß im
In
ſierung, wie ſie den deutſchen Wünſchen entſpricht, auch für den
Einzelhandel einen großen Fortſchritt bedeute. Die
preisbilden=
den Faktoren ſeien Einkaufspreis, Unkoſten, Schadensabſchläge
wegen Wertminderung oder Saiſon, Konkurrenz= und
Werbe=
abſicht, Lagergröße und Auswahl. Er verlangte dann vom
Einzelhandel bei der Preisbildung ſchärfſte Kalkulation und beim
Verkauf kulanteſte Bedienung. Nur ſo könne er das Publikum
gewinnen, das doch ſtets dahin gehe, wo es ſeine wirtſchaftliche
Funktion in weiteſtem Maße erfüllt ſehe. In dieſem
Zuſammen=
hang ging er auch ein auf die vielfach in der Preſſe
wiederge=
gebenen Gegenüberſtellungen der Verkaufspreiſe ein und
des=
ſelben Artikels in Konſumvereinen und ähnlichen auf
genoſſen=
ſchaftlicher Baſis ſtehenden Verkaufszentralen, wie ſie auch vom
Arbeitsamt in Genf vor einiger Zeit veröffentlicht worden ſeien,
und andererſeits den Geſchäften des Einzelhandels. Er wies die
Anfechtbarkeit ſolcher Gegenüberſtellungen nach und glaubte
ſagen zu können, daß trotz dieſer Angriffe, die teilweiſe von
Staat und Kommunen unterſtützt würden, für den Einzelhandel
noch ein weites Feld der Betätigung übrig bleibe, wenn er die
verlangten Forderungen in bezug auf Preiskalkulation und
Kundenbedienung erfülle. — Zum Schluß ſprach dann noch
Syndikus Kitzinger über das Thema
„Der Einzelhandel und die neue Finanzreform”
In außerordentlich ſcharfer Weiſe wandte ſich der Redner gegen
die Methoden, die heute von Reich, Ländern und Gemeinden in
ihrer Finanzgebarung eingenommen würden. Er gab einige
intereſſante Zuſammenſtellungen einzelner Poſten aus dem Etat
der öffentlichen Körperſchaften und wies u. a. darauf hin, daß
nach den Erklärungen des Reichsfinanzminiſteriums die
Wirt=
ſchaft im Jahre 1925 12,5 Milliarden an Einkomen zu
ver=
zeichnen gehabt hätte. Davon ſei mehr als ein Drittel durch die
Belaſtung der Wirtſchaft mit Steuern aller Art an Reich, Länder
und Gemeinden abgeführt worden. Dieſer Zuſtand ſei auf die
Dauer unhaltbar und führe zu einer Zerſtörung unſerer geſamten
Wirtſchaft. Die viel beſprochene Finanzreform könne er als
einen Ausweg aus dieſen ſchwierigen Verhältniſſen nicht
be=
zeichnen. Der Höchſtbetrag, der günſtigſtenfalls durch ſie
einge=
ſpart werden könnte, ſei 200 Millionen Mark. Im Vergleich zu
der erſtgenannten Summe natürlich eine äußerſt geringe Summe.
Was uns not tue, ſei eine Verwaltungsreform, die darin
be=
ſtände, daß die öffentlichen Verwaltungskörperſchaften
moderni=
ſiert und vereinfacht würden. Der Redner verlangte mehr
Hand=
lungsfreiheit für den einzelnen Beamten und vor allen Dingen
weniger Inſtanzen. Dieſe Forderung könne nur erfüllt werden,
wenn ſie Hand in Hand gehe mit der zweiten, die der
Einzel=
handel aufſtelle: Durchſichtigmachung der Etats von Ländern
und Gemeinden, monatliche oder vierteljährliche Einnahmen=
und Ausgabenüberſichten, Kenntlichmachung aller offenen und
ſtillen Reſerven. Es gehe nicht an, daß die Wirtſchaft dauernd
mit neuen Steuern belaſtet werde, wenn in den Etats der
Ge=
meinden noch ſtille Reſerven ſteckten, wie ſich das z. B. bei der
Stadt Berlin gezeigt habe, wo plötzlich noch eine Reſerve aus
dem Jahre 1925 in Höhe von 12 Millionen und aus dem Jahre
1926 in Höhe von 15 Millionen Mark bei der Nachprüfung des
Etats herausgerechnet worden ſei.
Im Anſchluß an das Referat fand dann noch eine
allge=
meine Ausſprache ſtatt, in der beſonders bemerkenswert eine
Aeußerung des Herrn Grünfeld war, der im Verwaltungsrat
der Reichspoſt als Vertreter der Handels= und Induſtriekammer
Berlin ſitzt und dort auch gleichzeitig Referent für die
Poſtge=
bührenerhöhung iſt. Grüufeld erklärte nämlich auf eine
An=
frage, daß man um eine Erhöhung gewiſſer Poſttarife, ſo
be=
dauerlich dies auch für den Einzelhandel ſei, wahrſcheinlich nicht
herumkomme.
Das endgültige Wahlergebnis in Mecklenburg.
Das endgültige Zahlenergebnis der Wahlen zum 5.
ordent=
lichen Landtag in Mecklenburg=Schwerin iſt vom ſtatiſtiſchen Amt
in Schwerin vorläufig wie folgt ermittelt: Sozialdemokraten
126 844 (Ergebnis der Wahlen vom 6. 6. 1926: 111 404),
Deutſch=
nationale 68 349 (63 237), Deutſchvölkiſche 17 783 (26 160), Deutſche
Volkspartei 24 633 (23 430), Kommuniſten 15 018 (18 463),
Wirt=
ſchaftspartei des gewerblichen Mittelſtandes 33 276 (16 146),
De=
mokraten 8987 (8475), Gruppe für Volkstohlfahrt, Mieter,
Hypo=
thekengläubiger und Sparer 10 028 (7287), Nationalſozialiſten
5575 (4607).
Es ſind demnach gewählt: 21 Sozialdemokraten (20), 11
Deutſchnationale (12), 3 Deutſchvölkiſche (5), 4 Deutſche
Volks=
parteiler (4), 3 Kommuniſten (3), 6 Wirtſchaftsparteiler (3), ein
Demokrat (2), 2 Abgeordnete der Gruppe für Volkswohlfahrt (1),
kein Nationalſozialiſt (0). Eine amtliche Nachprüfung dieſes
Er=
gebniſſes wird in den nächſten Tagen noch erfolgen.
Leben des Künſtlers, wie ihn die Neunte in der Entwicklung
ihrer Gedanken darſtellt. Beide Werke, ethiſch und religiös
zu=
gleich, bergen in ſich einen Erlöſungsgedanken, Ueberwindung
des Irdiſchen, des Kampfes, der Not, Einkehr in das ideale
Reich des Schönen und Guten, der Freiheit und Verklärung.
Beethoven und Schiller, die ſich in der Neunten die Hand
reichen, ſind darin wohl die reinſten Verkörperungen des
Idea=
lismus ihrer Zeit. Und wenn die zweite Sinfonie nach der
Ver=
zweiflung beim Nahen des Leidens und der Not ſchon ein
herr=
licher Befreiungs= und Erlöſungsgeſang iſt, ſo iſt es die Neunte
noch viel mehr, denn nun iſt Beethoven, der völlig Taube,
wirk=
lich vereinſamt, abgeſchnitten von Welt und Freunden, oft
ent=
täuſcht, zuweilen wirklicher Not gegenüberſtehend. Und doch iſt
es die Ode „An die Freude”, die ihm als das Ziel des Kampfes
gilt, die Schönheit des Ideals, die ihm ſein Dunkel erhellt.
Es war, als hätte dieſer Beethovenſche Geiſt alle
Mitwirken=
den ergriffen. Schon die Aufführung der D=Dur=Sinfonie war
von einer Weihe, von einer Feinheit der Durcharbeitung, wie
wir ſie ſelten gehört haben. Mit welcher Sorgfalt ging Joſeph
Roſenſtock den Einzelſtimmen nach, wie belebte er ſcheinbar
Geringfügiges ganz beſonders in dem herrlichen, themenreichen
Larghetto und dem ziſelierten Scherzo. Jedem Taktmotiv, jeder
Soloſtimme wurde nachgeſpürt, ohne daß darum die große Linie
der Wiedergabe beeinträchtigt wurde. Und ebenſo geſchah es
mit der Neunten. In großartiger Breite erſtand dies ſinfoniſche
Wunderwerk, die Spannung des letzten Satzes und ſeine
Steige=
rung wuchs ins Rieſenhafte. Atemraubend und innerlich
er=
ſchütternd türmte ſich das Finale auf, orgiaſtiſch in ſeinem
Schlußtaumel.
Das Landestheaterorcheſter erlebte einen Ehrentag, denn die
Vollendung des Spiels ermöglichte auch im ſchnellſten Tempo
vollſte Klarheit des Eindrucks. Nur die ungünſtige Aufſtellung,
das lange, ſchmale, weit nach hinten reichende Band machte ſich
an wenigen Stellen bemerkbar. Wir vermeinen, daß bei ſo
ſtarker Chorbeſetzung es vielleicht möglich geweſen wäre, das
Orcheſter im Vordergrund breit anzuordnen und den Chor
da=
hinter als geſchloſſene Maſſe ſtehen zu laſſen, wie es anderorts
häufig geſchieht, denn im Finale war das Orcheſter dem großen
Chor gegenübek faſt zu ſchwach.
Dieſer beſtand aus dem Landestheaterchor, den Mitgliedern
des Muſikvereins, einer großen Anzahl von Mitgliedern des
neuen Städtiſchen Chores in Worms, wo Roſenſtock die neunte
Sinfonie vor kurzem mit größtem Erfolg aufgeführt hat, der
Madrigalvereinigung, Mitgliedern der Vereinigung Darmſtädter
Soliſtinnen und Herren des Mozart=Vereins. So ſtand ein
Die Unterdrückung des
Memel=
deutſchtums.
Oeutſchlandverlangt Beratung der Beſchwerde
des Memeldeutſchtums durch den Völkerbund.
Die deutſche Regierung hat am Dienstag vormittag in einem
Telegramm an den Generalſekretär des Völkerbundes in Genf
den Antrag geſtellt, eine von führenden Perſönlichkeiten des
Memeldeutſchtums unterſchriebene und den Völkerbundsmächten
bereits zugegangene Beſchwerde der Memeldeutſchen über die
Beeinträchtigung ihrer ihnen durch die Memelautonomie
garan=
tierten Rechte ſeitens der litauiſchen Regierung auf die
Tages=
ordnung der Junitagung des Völkerbundsrates zu ſetzen. Dieſer
Schritt der deutſchen Regierung bedeutet inſofern nichts
Außer=
gewöhnliches, als Deutſchland bekanntlich den Vorſitz im
Völker=
bundsrat noch bis zum Wiederzuſammentritt des Rates im Juni
inne hat.
Bei der erwähnten Beſchwerde des Memeldeutſchtums
han=
delt es ſich um eine Zuſammenfaſſung aller beſtehenden
Be=
ſchwerdepunkte gegen die litauiſche Regierung. Die neue
Be=
ſchwerdeſchrift enthält daher teilweiſe auch Beſchwerden, die
be=
reits in früherer Zeit im einzelnen dem Völkerbundsrat
zuge=
gangen waren. Durch dieſe Eingabe des Memeldeutſchtums ſoll
der Völkerbundsrat einen Ueberblick darüber gewinnen, in
welcher Weiſe bisher Litauen ſich ſeinen Verpflichtungen dem
Memelgebiet und den Autonomierechten ſeiner Bevölkerung
gegenüber entzogen hat.
In der jetzigen Zuſammenſtellung aller Beſchwerdepunkte,
die die memelländiſche Bevölkerung vorzubringen hat, fteht im
Vordergrund die Frage des memelländiſchen Landtags, der
be=
kanntlich im Januar dieſes Jahres aufgelöſt wurde, ohne daß
bisher Neuwahlen ſtattgefunden haben oder ſolche überhaupt
ausgeſchrieben worden ſind. Weiter werden Einzelheiten des
Wahlrechtes aufgeführt und nachgewieſen, daß auf Grund der
Memelkonvention eine Ausdehnung des Wahlrechtes auf alle
ſich auch nur vorübergehend im Memelgebiet aufhaltenden
Li=
tauer unbegründet iſt, ebenſo, daß die Zuſammenſetzung des in
der Konvention vorgeſehenen unabhängigen Wahlgerichts mit
beſonderen, dem Einfluß der litauiſchen Regierung
unterliegen=
den Wahlkommiſſaren dem Geiſte dieſer Konvention widerſpricht.
Die Denkſchrift berührt dann weiter die Stellung des
Landes=
direktoriums, das nach der Konvention von einem
parlamen=
tariſchen Selbſtverwaltungskörper ernannt werden ſoll, nicht
aber eine von dem litauiſchen Gouverneur autokratiſch beftellte
Behörde darſtellen darf.
Des weiteren wird in der Denkſchrift auf das Weiterbeſtehen
des Kriegszuſtandes im Mmelegebiet hingewieſen, was jedenfalls
im Widerſpruch mit der Memelkonvention ſteht. Schließlich
wer=
den noch eine Reihe von Beeinträchtigungen der finanziellen,
kul=
turellen und Juſtizautonomie des Memelgebietes aufgeführt.
Die deutſche Regierung hat ſich zu ihrem heutigen Schritt erſt
entſchloſſen, nachdem ſich herausgeftellt hatte, daß die von
deut=
ſcher Seite eingeleiteten direkten Verhandlungen zwiſchen
Deutſchland und Litquen zu keinem poſitiven Engebwis geführt
haben. Schon vor Jahresfriſt hatte die deutſche Regierung
der=
artige direkte Verhandlungen einzuleiten verſucht, infolge der
innerpolitiſchen Verhältniſſe in Litauen iſt es zur Aufnahme
die=
ſer Verhandlungen erſt ſpäter gekommen und aus dem gleichen
Grunde ſchließlich zu deren ergebnisloſem baldigen Abbruch.
Da=
bei hat von deutſcher Seite immer die Abſicht beſtanden, dem
Rechtsſtreit um die automatiſche Interpretation der
Memelkon=
vention in durchaus ſachlicher Weiſe zu führen. Wenn es
trotz=
dem nicht gelang, in direkten Verhandlungen mit Litauen zu
einer befriedigenden Löſung zu kommen, ſo liegt die Schuld
durchaus nicht auf deutſcher Seite. Die deutſche Regierung ſteht
auch heute noch auf dem Standpunkt, daß eine freundſchaftliche
Klärung der ganzen Memelfrage anzuſtreben iſt. In dieſem
Sinne wird Deutſchlad auch die Frage vor dem Völkerbund
ver=
treten. Im übrigen muß noch feſtgeſtellt werden, daß auch die
jetzt dem Völkerbung, vorliegende Beſchwerde des
Memeldeutſch=
tums in eine ſachlich ruhige Form gekleidet iſt und ſich von jedem
direkten Angriff auf die litquiſche Regierung freihält.
Die deutſche Oelegation für die Genfer Ratstagung.
* Berlin, 24. Mai. (Priv.=Tel.)
Wie wir erfahren, wird die deutſche Delegation zur
Juni=
tagung des Rates unter Führung des Außenminiſters nach Genf
fahren und im übrigen die gleiche Zuſammenſetzung haben wie
bei der letzten Tagung. In parlamentariſchen Kreiſen verlautet,
daß auf der Junitagung auch die deutſch=polniſche Frage zwiſchen
Dr. Streſemann und Zaleſki beſprochen werden ſoll. Der deutſche
Botſchafter in Warſchau ſoll Anweiſung erhalten haben, keine
neuen Schritte mehr zu unternehmen und einen Bericht über ſeine
Bemühungen fertig zu ſtellen.
Klangkörper von ſolcher Stärke und ſtimmlichen
Leiſtungsfähig=
keit zur Verfügung, wie er hier ſeit langer Zeit nicht gehört
wurde. Schade, daß dies eine Ausnahmeerſcheinung war und
daß nicht alle Oratorienkonzerte von einem ebenſo ſtarken Chor
geſungen werden. Beſonders der Frauenchor war von einer
Fülle des Klanges, die uns ganz ungewohnt anmutete.
Trotzdem vermochten es die vier Soliſten, durch ihre
bedeu=
tenden ſtimmlichen Qualitäten und durch ihre günſtige
Auf=
ſtellung neben dem großen Klangkörper, die ihnen gebührende
Bedeutung ſich zu ſichern. Heinrich Hölzlin ſang das in den
Geſangsteil überleitende Baß=Solo prachtvoll, ihm gelang auch
die für manchen Baſſiſten faſt unausführbare Höhe hervorragend;
Hans Hoefflin=Mainz ſetzte ſich mit kraftvoller
Stimm=
gebung für das kriegeriſche Tenor=Solo ein, Ria Ginſter=
Frankfurt a. M. begeiſterte durch Lieblichkeit und Kraft ihrer
Stimme und durch ihre großartige Geſangstechnik, und Anna
Baumeiſter=Jacobs ſetzte für das Alt=Solo ihre hohe
Künſtlerſchaft ein. Das faſt bis auf den letzten Platz beſetzte
Haus folgte der Feſtaufführung mit ſtärkſter Spannung und
großer innerer Anteilnahme und feierte den Dirigenten, die
Soliſten und die übrigen Mitwirkenden aufs herzlichſte.
* Rote Haare — die große Mode. Den Rothaarigen iſt lange
Zeit großes Unrecht getan worden, und der Volksmund aller
Länder wie aller Völker dichtete den Beſitzern dieſer Haarfarbe
alle möglichen ſchlechten Eigenſchaften an. Da iſt es denn ein
ſchöner Zug der neueſten Mode, daß ſie dem roten Haar endlich
einmal zu der lange verſagten Anerkennung verhilft. Das ins
rötliche ſpielende Blond iſt von den Malern ſtets geſchätzt
wor=
den, und dieſe Haarſchattierung hat den Namen „tizianrot”
er=
halten. Jetzt aber findet man nicht nur ein rötliches Blond,
ſondern ein richtiges Rot ſchön, und dieſes ausgeſprochene Rot
iſt die Mode=Haarfarbe der Saiſon. Wie franzöſiſche Coiffeure
verraten, laſſen ſich immer mehr Damen ihr Haar mit Henna
rot färben, und die Farben der Kleidung ſind auf dieſen
Haar=
ton eingeſtellt. Man trägt jetzt beſonders gern ſtarke Töne von
Blau, Grün und Rot, und dieſe vollen koloriſtiſchen Akkorde
harmonieren mit nichts ſo gut, wie mit dem roten Haar. Man
hat herausgefunden, daß die rothaarige Frau alle Farben tragen
kann. Blau gibt zu dem Haar einen feinen Kontraſt, Grün paßt
noch beſſer dazu, und auch Rot kann auf rotes Haar am beſten
abgeſtimmt werden, wobei man allerdings die zuſammengehorigen
Nuancen im Haar und im Stoff auf das genaueſte ſchattieren
muß.
Seite 4
Heſſiſcher Landtag.
Vormittagsfitzung.
Vizepräſident Nuß eröffnet die Sitzung um 10 Uhr 30 Minuten.
Nach ſeiner Mitteilung werden weder in der Vormittags= noch in der
Nachmittagsſitzung Abſtimmungen über die rückſtändigen Kapitel
vor=
genommen.
Die Beratungen des Staatsvoranſchlags, werden bei Kapitel 43
(Anſtalt für Geiſtesſchwache „Aliceſtift” bei Darmſtadt) aufgenommen.
Kap. 43 und Kap. 44 (Volksgefundheitspflege) finden ohne Debatte
Zu=
ſtimmung.
Zu dem Kap. 45 (Jugendfürſorge und beſondere Maßnahmen zur
„Bekämpfung von Volkskrankheiten) begründet Abg. Frau Roth (Kom.)
einen Antrag ihrer Partei, der u. a. eine ſtaatliche Unterſtützung der
unehelichen Kinder will.
Abg. Frau Heräus (Dnatl.) befürwortet die Annahme eines
An=
trags Heräus, Balſer und Birnbaum, worin vorgeſchlagen wird,
Ein=
richtungen zu treffen für die gefährdete Jugend. Für
Tuberkuloſefür=
ſorge möchten 50 000 Mark eingeſetzt werden, und zwar ſpeziell für
Kin=
der. Zur Bekämpfung des Alkoholismus ſollten 10 000 Mk. zur
Ver=
fügung geſtellt werden. Die Wohnungsnot ſei die Urſache aller dieſer
Schäden; die Geldmittel wären nicht vergeblich ausgegeben, wenn den
Menſchen ihre Geſundheit wieder hergeſtellt würde.
Abg. Zinnkann (Soz.) bittet in Uebereinſtimmung mit dem
Antrage ſeiner Partei, den im Voranſchlag eingeſtellten Betrag von
30 000 Mk. auf 100 000 Mk. zu erhöhen. Wohnungsnot, niedrige Löhne
und Arbeitsloſigkeit wären die Urſachen der Volksſeuchen.
Miniſterialrat Krapp beſpricht die Art, wie die Beſchlüffe des
Finanzausſchuſſes zuſtande gekommen ſind. Der Vorſchlag des
Finanz=
miniſters Ueberſchüſſe aus dem Haushalt von 1926 zu verwenden, um
Pflegebedürftige zu unterſtützen, ſei noch nicht berückſichtigt worden,
in=
fblgedeſſen möchte die Abſtimmung noch zurückgeſtellt werden.
Es ſprechen dann noch zu dieſem Kapitel die Abgg. Kindt (Dnt.),
Frau Roth (Kom.), Miniſterialrat Krapp, Abg. Zinnkann
(Soz.), Abg. Galm (Kom.) und Abg. Mann (Soz.).
Abg. Schott (D. V.P.) erklärt im Namen ſeiner Partei, daß dieſe
dem Antrag der Sozialdemokratie zur Bekämpfung der Tuberkuloſe
(100 000 Mk. ſtatt 30 000 Mk.) zuſtimmen werde. Manche Berufe,
be=
ſonders die Steinhauerei, würden ſchwer von der Tuberkuloſe
heimge=
ſucht. In vielen Fällen wäre die Krankenkaſſenhilfe nicht ausreichend,
auch ſetzte oftmals das Heilverfahren zu ſpät ein. Notwendig ſei, daß
mehr für die Geſundheit der Jugend geſchehe. In bezug auf die
Schul=
zahnpflege empfiehlt der Redner das Verfahren des Kreiſes Alzey.
Die Debatte über das Kapitel wird geſchloſſen, die Abſtimmung
wird zurückgeſtellt.
Ohne Debatte werden die Kapitel 46—52 angenommen. Kapitel 46
(Staatsunterſtützungskaſſe) ſieht 150 980 Mk. in Ausgaben vor. Bei
Kap. 52 (Straßenverwaltung) werden 1 100 000 Mk. Ausgaben bewilligt.
Bei Kap. 53 (Landesamt für das Bildungsweſen) tritt
Abg. Storck (Soz.) in längeren Ausführungen für die
Simul=
tanſchule ein und wendet ſich gegen die Konfeſſionsſchule. Die
Sozial=
demokratie habe nur mit Widerſtreben einem Abbau im Schulweſen
zugeſtimmt. Die Wirkungen des Abbaues wären kataſtrophal.
Abg. Heinſtadt (Ztr.) verlangt, daß die Eltern das Recht haben,
ihre Kinder bekenntnismäßig erziehen zu laſſen. In dieſer Frage gäbe
es für das Zenttum kein Kompromiß. Der Redner nimmt dann
Stel=
lung zu den verſchiedenen Schulſyſtemen und das Verhalten der
Par=
teien zu ihnen. Eine Abſtimmung nach dem Mehrheitsprinzip für eine
Schulgattung ſei zu verwerfen; es dürfe hier keine Sieger und B=ſiegte
geben. Auch der demokratiſche preußiſche Kultusminiſter Becker und der
ſoz: Staatsſekretär Schulz hätten erklärt, daß man die Katholiken nicht
zu einer Schule einer anderen Weltanſchauung zwingen dürfe. Die
Freiheit der Volksgenoſſen müſſe gewahrt werden; ein Zwang ſei
un=
demokratiſch. Abg. Dingeldey hobe ſich dagegen gewandt, daß beſtimmte
Zeitungen dem Liberalismus eine Neigung zum Kulturkampf
zugeſchrie=
ben. Hiſtoriſch betrachtet, ſei die Einführung der Simultanſchule ein
großes Unrecht gegen den katholiſchen Volksteil geweſen. Der Geiſt des
Kulturkampfes ſei im Liberalismus noch nicht abgeſtorben; das von dem
Abg. Dingeldeh gebrauchte Wort von der Freiheit der Wiſſenſchaft ſei
ein Schlagwort des Liberalismus. Der Redner zitiert dann mehrere
Stellen aus einem Flugblatt des Ebangeliſchen Bundes, meint zwar,
das habe mit der Deutſchen Volkspartei nichts dirett zu tun, aber die
Mitglieder des Evangeliſchen Bundes gehörten den Rechtsparteien an.
Mittwoch, den 25. Mai 1927
Streſemann habe ſich auf Benniaſen berufen, der ſei die Hauptſtütze des
Kulturkampfes geweſen. Die Deutſche Volkspartei nenne ſich liberal,
ſei es aber nicht, da ſie die Geiſtesfreiheit nicht anerkenne. In Belgien,
Holland und Amerika herrſche vollkommene Unterrichtsfreiheit — wann
werde Deutſchland ſoweit kommen?
Abg. Dr. Werner (Dnt.) beklagt den leidenſchaftlichen Ton, der
über die Schulfrage in die Debatte durch den Abg. Heinſtadt
hinein=
getragen worden ſei. Die Erklärungen des Vorredners wären
pro=
trum; jedenfalls hätten die Rechtsparteien mit dem Evangeliſchen Bund helfen ſolle.
nichts zu tun. Ein Zentrumsabgeordneter habe im Preußiſchen
Land=
tag, den Proteſtantismus auf die gleiche Stufe wie die „Irrlehre” des
Sozialismus geſtellt; ſei das noch Toloranz? Die Deutſchnationalen in
Heſſen wären, nach einer Erklärung des Vorredners inkonſequent, weil
ſie hier die Simultanſchule verlangten, aber nicht im Reich; das ſei
keine Inkonſequenz, ſondern die Deutſchnationalen forderten für Heſſen
ſchule in Heſſen jedoch religionsfeindlich werden, ſo ſei damit Schluß zu die Anſtellung der Kriegsbeſchädigten im Schuldienſt und über die
ge=
ſen. Es ſollte doch nichts in die Debatten gezogen werden, was
aus=
einander bringt, ſondern was näher bringe, ſollte vorangeſtellt werden.
Man könnte ja dem Zentrum ebenſo gut vorwerfen, daß es
inkonſe=
quent geweſen ſei, denn der Abg. Dr. Schmidt habe ſeinerzeit zu der
Simultanſchule keine ſo unfreundliche Haltung eingenommen. Redner
wendet ſich der Erörterung von Fragen der Volksſchule, Grund= ſpricht dann die von den Fraktionsrednern angeſchnittenen Fragen und
ſchule und Aufbauſchule zu. Es ſei nicht richtig, daß Heſſen zu viel
höhere Schulen habe, denn die Landkreiſe ſeien keineswegs mit höhenen rigen Etatberatung man das Landesamt für Bildungsweſen nicht ſo
Schulen geſegnet. Zu empfehlen ſei für Landörte namentlich das Syſtem
der höheren Bürgerſchule. Der Typ der neuen Oberrealſchule bringe
eine ſolche Hypertrophie an Mathematik und Naturwiſſenſchaften, daß
das Sprachliche und Hiſtoriſche darunter leide und damit überhaupt die
harmoniſche Ausbildung. Immer neue Experimente würden im
Schul=
weſen gemacht; nicht allein die Lehrer, ſondern auch die Eltern wären
dagegen. Zu begrüßen ſei, daß die heſſiſche und deutſche Volkskunde
immer mehr im Unterricht zur Geltung komme; ebenſo ſei erfreulich
feſtzuſtellen, daß die Schulverwaltung die Jugendwanderungen fördere.
Tierſchutz und Pflanzenſchutz ſollten in der Schule behandelt und dem
Kinde die Ehrfurcht vor der Natur eingeflößt werden. Die
Ausführun=
gen des Redners gipfeln in der Forderung nach einer Erziehung in
chriſtlichem und deutſchem Geiſt.
Um 1 Uhr werden die Verhandlungen abgebrochen. Nächſte Sitzung
nachmittags 3 Uhr.
Nachmittagsſitzung.
Stellv. Präſident Nuß eröffnet die Sitzung um 3 Uhr 15 Minuten.
Das Haus ſetzt die Beratung bei Kopitel 53 fort.
Frau Abg. Heräus (Dnatl.) begründet nochmals den von den
Frauen eingebrachten Antrag. Sie wünſcht die Anſtellung einer
Referen=
tin im Landesamt für das Bildungsweſen. Das Bildungsziel werde
Kindergärtnerinnen Lyzealſchulbildung aufweiſen können. Das
Schul=
geld ſei viel zu hoch.
Abg. Dr. Keller (D. Vp.) führt unter anderem aus, auffallender
Weiſe kehrten bei jeder Schuldebatte die ſchon immer vorgebrachten
For=
derungen und Ideen zwangsläufig wieder, ohne jedoch überzeugen zu
können. Abg. Heinſtadt, der ſich offenbar in die Gedankengänge der
Liberalen nicht hineinverſetzt habe, habe es umgekehrt auch den
Libera=
len ſchwer gemacht, ſeinen Gedankengängen zu folgen. Ganz ohne
jeg=
lichen Grund habe er rückſichtslos und in ſchärfſter Form feine
Aus=
führungen gemacht und dabei letzten Endes doch nur dasſelbe geſagt wie
vor Wochen der Abg. Lenhart, der es allerdings in konzilianterer Form
vorgebracht habe. Es ſei gefährlich, Schulfragen und Konkordat in
Be=
ziehung zu ſetzen. An eine Regelung der Konkordatsfrage könne erſt
gedacht werden, wenn die Schulfrage gelöſt ſei. Auch er ſei der
Auffaſ=
ſung, daß in Deutſchland die Bekenntnisſchule geregelt ſein müſſe. Aber
in Heſſen, Baden und Heſſen=Naſſau, wo die Simultanſchule ſich bewährt
habe, werde die Deutſche Volkspartei dafür einzutreten haben. Redner
bezeichnet als bedenklich, daß der Abg. Heinſtadt in ſeinem Kampf gegen
den nicht vorhandenen Kulturkampf in die Vergangenheit ſo weit
zurück=
gegriffen habe. Er wolle ihm darin nicht folgen; denn es würde ihm
wahrlich nicht ſchwer fallen, aus den Zeiten Windhorſts, und wenn er
noch weiter zurückgehe, die Unduldſamkeit nachzuweiſen, die
Anders=
gläubige gar auf den Scheiterhaufen brachte. Die meiſten Katholiken
ſeien in Heſſen durch die Simultanſchule gegangen. Es werde ſich doch
vohl kaum jemand unterfangen, zu behaupten, daß ſie dadurch Schaden
Nummer 144
an ihrem Glauben geliken hätten. Nachdem ſich Redner damn noch mi
den von dem Abg. Heinſtadt angeführten Fällen, die er, ſoweit ſie
über=
haupt zuträfen, auf das ſchärfſte mißbilligte, kam er auf Spezialfragen
im Schulweſen zu ſprechen. Er beklagte beſonders die ſchematiſche
Durch=
führung des Abbaues, auch die neuen Lehrpläne waren Gegenſtand
ſei=
ner Kritik. Deutſchland kranke an dem Berechtigungsweſen. Künftig
würden für das Volksſchulweſen mehr Abiturienten verlangt, als für die
alten akademiſchen Berufe zuſammen. Das Schlgeld ſei viel zu hoch.
grammatiſch geweſen. Der Evangeliſche Bund habe für die Nechtspai= Redner tritt zum Schluß für die Wiedererrichtung des Poſtens des
teien nicht die Bedeutung, wie etwa der Auguſtinusverein für das Zen= Landesturninſpektors ein, der aber nicht inſpizieren, ſondern beraten und
Abg. Reiber (Dem.) ſtellt feſt, daß in Darmſtadt und Offenbach
mehr Lehrerſtellen abgebaut worden ſind als in der ganzen Provinz
Oberheſſen. Redner fragt bei der Regierung an, warum die Negieuung
kein Pädagogiſches Inſtitut in Gießen errichte. Er befürwortet die
Unterſtützung leiſtungsſchwacher Gemeinden beim Schulhausneubau und
wünſcht, daß Heſſen, den anderen Ländern in der Neueinſtufung der
nur die Erhaltung des geſchichtlich Gewordenen. Sollte die Simultan= Lehrer folge. Redner wünſcht weiter Auskunft von der Regierung über
machen; darüber hätten die Deutſchnationalen nie einen Zweifel gelaſ= machten Erfahrungen. Die demokratiſche Fraktion tritt nach ſeiner
Mit=
teilung für die Simultanſchule ein.
Miniſterialdirektor Urſtadt betont, die Regierung könne zur
Frage der Konfeſſions= oder=Simultanſchule erſt Stellung nehmen, wenn
das Reichsſchulgeſetz vorliege. Er macht darauf aufmerkſam, daß die
Konfeſſionsſchule ſicherlich große Koſten verurſachen werde. Redner
be=
gibt zum Schluß ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß bei der
diesjäh=
getadelt habe, wie im Vorjahre und erklärt, daß das Landesamt für das
Bildungsweſen nach wie vor ſich einſetzen werde, für eine Erziehung der
heſſiſchen Jugend auf religiös=ſittlicher Grundlage zu guten
Staats=
bürgern.
Schluß der Sitzung: 5 Uhr 40 Minuten. — Nächſte Sitzung heute
(Mittwoch) vormittags 10 Uhr.
*Offfeſtungen
und Beſatzungsverminderung.
Herr von Paſwelſz beſichtigt gegenwärtig die an den
Oſt=
feſtungen vorgenommenen Zerſtörungsarbeiten. Er wird Ende
der Woche in Berlin zurückerwartet und dann hier dem
Reichs=
wehrminiſterium Bericht erſtatten, ſo daß das Kabinett ſich
an=
fangs Juni etwa mit der Frage beſchäftigen könnte. Irgendein
Grund zur Eile liegt auf deutſcher Seite nicht vor. Wir haben
bis zum 15. Juni Zeit, weil das der Termin iſt, der in den
end=
vielfach überſpannt. Nach ihrer Anſicht ſei es nicht gerade nötig, daß gültigen Verhandlungen über den Abbau der Militärkontrolle
feſtgelegt worden war. Auf deutſcher Seite liegt kein Anlaß vor,
die Entwicklung zu beſchleunigen. Merkwürdiger Weiſe kann die
Gegenſeite ſolange nicht warten. Es wird zwar anerkannt, daß
irgend ein juriſtiſcher Grund zur nochmaligen Beſichtigung der
Zerſtörungsarbeiten nicht geltend gemacht werden kann, aber
ge=
rade England, hinter dem vermutlich Polen ſteckt, iſt es, das uns
gut zurebet, durch eine „Geſte” unſeren guten Willen zu zeigen,
Wir haben bereits geſagt, daß die Regierung grundſätzlich eine
ſolche Geſte nicht ablehnt, ſchon weil tatſächlich auf deutſcher Seite
nichts zu verbergen iſt, aber das Verlangen nach dem guten
Willen iſt doch etwas zu einſeitig. Auf eine entſprechende Geſte
von der anderen Seite haben wir immer wieder warten müſſen,
Siehe Briand, und der deutſche Wunſch nach Erfüllung der
Zu=
ſagen über die Herabſetzung der Beſatzungstruppen. Herr
Bri=
and hatte uns zunächſt eine Antwort vor ſeiner Londoner Reiſe
in Ausſicht geſtellt. Er hat dann nachher geſagt, daß
gegenwär=
tig der franzöſiſche Generalſtab die Frage prüfe und daß er uns
eine Antwort zukommen laſſen werde, ſobald ſein Generalſtab
ſich ſchlüſſig geworden ſei. Inzwiſchen iſt Herr Briand aus
Lon=
don wieder zurückgekehrt, hat aber bisher noch nicht den Wunſch
zu erkennen gegeben, mit dem deutſchen Geſchäftsträger die
Be=
fprechungen wieder aufzunehmen.
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Darmſtadt, den 26. Mai 1927.
Baab
8628) Amtsgerichtstaxator.
Rummer 144
Mittwoch, den 25. Mai 1927
Seite 5
Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſtadt, 25. Mai.
— Heſſiſches Landestheater. Heute Mittwoch beginnt an der
Tages=
kaſſe des Großen Hauſes der Vorverkauf für die Sonntagsaufführung
Siegfried”, an der Tageskaſſe des Kleinen Hauſes der Vorverkauf
für den luſtigen Abend Roda Roda, der am Samstag, den
B. Mai, abends 8 Uhr, ſtattfindet. Am Donnerstag, den 26. Mai,
bleibt die Kaſſe des Kleinen Hauſes geſchloſſen. Der Vorverkauf für
die Hölzlin=Matinee am Sonntag, den 29. Mai, wird am Freitag
er=
öffnet.
Morgen abend gelangt im Großen Haus „Ariadne auf Naxos”
von Richard Strauß in der Originalfaſſung mit vorher zu ſpielendem
„Bürger als Edelmann” von Moliere zum erſten Male zur
Aufführung. Muſikaliſche Leitung: Generalmuſikdirektor Joſ.
Roſen=
ſtodl, Inſzenierung: Jacob Geis; Entwürfe des Bühnenbildes: Lothar
Schenck von Trapp. In „Bürger als Edelmann” ſpielt Geueralintendant
Ernſt Legal die Rolle des Jourdain. In weiteren weſentlichen
Auf=
gaben ſind beſchäftigt die Damen Meißner, Hoffart, Gothe, Kapper,
Licbel, Albrecht, Scheinpflug, Kreibig und die Herren Klupp,
Bau=
meiſter, Mahenknecht, Weſtermann, Jürgas, Keßler, Bluhm, Ebert, Ney.
Die Oper ſelbſt weiſt folgende Beſetzung auf: Ariadne: Gertrud Gercke,
Bacchus: Joſef Poerner, Najade, Dryade, Echo: Parla Kapper, Marta
Liebel, Margarete Albrecht, Zerbinetta: Johanna Buckheim, Harlekin:
Dr. Leo Barczinſki, Scaramnccio: Eugen Vogt, Truffaldino: Heinrich
Hölzlin, Brighella: Guſtav Deharde. Beginn 7.30 Uhr.
— Frühlingsfeſt der Johannesgemeinde. Am Himmelfahrts=
Nach=
mittag ½3 Uhr ziehen die Glieder der Johannesgemeinde vom
Metz=
denkmal nach dem Wilhrands=Brünnchen am Böllenfalltor, wo um 4 Uhr
die Jugendbünde der Gemeinde ein Feſtſpiel darbieten wollen. (Schluß
gegen 7 Uhr.) Sollte das regneriſche kalte Wetter andauern, wird das
Feſt verſchoben.
— Morgenfeier am Bismarckturm. Am Himmelfahrtsmorgen um
7 Uhr findet am Bismarckturm eine Morgenfeier für die geſamte
evan=
geliſche Jugend der Johannesgemeinde (einſchließlich der
Chriſtenlehr=
pflichtigen ſtatt. Sollte das Wetter an dieſem Tag anhaltend kalt und
regneriſch ſein, dann findet die Feier nicht ſtatt. Die
Chriſtenlehrpflich=
tigen des Südbezirks werden in dieſem Fall gebeten, vormittags um
9 Uhr zur Chriſtenlehre ins Gemeindehaus zu kommen.
— Bühnenvolksbund. Heute abend 8 Uhr iſt die Einführung in
Grabbes Werke durch Herrn Dr. Schäfer in der Aula des
Realgymnaſiums. Da am Samstag der K=Miete ein Stück von Grabbe
zugeteilt iſt, empfehlen wir dringend den Beſuch zur Einführung. Der
Cintritt iſt frei.
— Orpheum: Zauberſchau Uferini. Es finden nunmehr
noch vier Vorſtellungen ſtatt, und zwar Donnerstag, 26. Mai (
Himmel=
fahrtstag), ſowie Freitag, Samstag und Sonntag, mit großenteils
neuem Programm. Heute Mittwoch Schüler= und
Jugendvor=
ſtellung; Anfang 4 Uhr. (S. Anz.)
— Männervereinigung der Petrusgemeinde. Die Mitglieder ſeien
hiermit nochmals auf den am Himmelfahrtstag ſtattfindenden
Fami=
lienſpaziergang aufmerkſam gemacht und gebeten, ſich mit ihrer
Angehörigen recht zahlreich zu beteiligen. Auch die übrigen Mitglieder
der Gemeinde und Mitglieder anderer Männervereinigungen ſind
will=
kommen. Treffpunkt: An den Hirſchkörfen nachnittags 3 Uhr, Endziel:
Arheilgen.
— Ein Waldgottesdienſt findet bei nicht ungünſtiger Witterung am
Himmelfahrtstage, vormittags 8 Uhr, auf der Kohlplatte, im
Park zwiſchen Oberwaldhaus und Kranichſtein, unter Mitwirkung des
Poſaunenchors der Martinsgemeinde ſtatt.
— Aſt,Darmſtadt, Vereinigung für Ortsgeſchichte
und Heimatkunde. Zu einem ſtillen Gang über den Darmſtädter
Friedhof an der Nieder=Ramſtädter=Straße hatte ſich trotz des
ungün=
ſtigen Wetters eino große Schar Teilnehmer eingefunden. Unter
Füh=
rung von Herrn Rudolf Anton wurden die Grabſtätten von allerlei
bedeutenden Perſönlichkkeiten beſucht. Im Abteil 1 kam zuerſt das
Grabmal des bekannten Rechtsgelehrten Ludwig Jul. Friedrich
Höp=
ner, deſſen Gebeine auf dem „Alten Kapellenfricdhofe” ruhen, daneben
iſt das Grabmal des Johannes Chriſtophorus Hertius, berühmter
Medieus. Von hier ging es zu den Gräbern des Heinrich Kaup, dem
bedeutenden Zoologen und Deutſchen Darwin, Heinrich Felſing, dem
be=
rühmten Kupferdtucker und heſſiſchen Turnvater, der Erfinder des
be=
kannten Turnerzeichens Friſch, Fromm, Froh und Frei war. Dann zu
dem bekaunten Darmſtädter Baumeiſter Moller, zur Ruhrſtätte des
heſſiſchen Miniſters Karl Heinrich Wilhelm du Bois du Thil,
Staats=
miniſters Karl Ludwig v. Grotmann, d—s bekannten Förderers des
Kata=
ſterweſens Chriſtian Leonhard Philipp Eckhardt, nebenan die Grabſtätte
des Landgrafen Chriſtian von Heſſen; Kammerpräſident K. J.
Hof=
mann; Heinrich von Gagern, Pfarrer Ludwig Weidig,
Provinzialkom=
miſſär Prinz; des Stifters vieler gemeinnütziger Anſtalten und des
Ludwigsturms Wilhelm Schwab. Die Kriegerdenkmäler der Gefallenen
von 1870/71. Oberjägermeiſter von Riedeſel, Hofprediger Zimmermann,
Prälat Zimmermann. Georg Freiherr von Falck, Wilhelm Kekule,
be=
kannter Juriſt, Dr. Wilh. Minnigerode, Ludwig Landgraf von Heſſen.
Der bekannte Pädagoge Schmitz, Mathilde von Ploennies. Der Vater
der Mayfchen Stiftung, Georg Ludwig Mah. Die Militärgräber von
1866. Der bekannte Landſchaftsmaler Auguſt Lukas. Die
Franzoſen=
gräber von 1870/71. Der Dichter und Sänger von Waldmeiſters
Braut=
fahrt Otto Noquette. Bürgermeiſter Kahlert. Die Grabſtätte der
Familie Heidenreich=Siebold. Das echte und das fingierte Grab von
Ernſt Elias Niebergall. Der bekannten Schriftſtellerin Luiſe Büchner
und noch viele andere Grabſtätten wurden aufg=ſucht. Der Gang war
in jeder B=ziehung ein lohnender, und dem Führer wurde von ſeiten
des Vorſitzenden und der Teilneymer herzlich gedankt.
— Bezirksvereine. Man ſchreibt uns: Zu: nachdrücklichen Wahrung
ihrer Intereſſen beſtehen in den einzelnen Vierteln unſerer Stadt
be=
kanntlich die ſogenannten Bezirksvereine, die ſchon recht beachtenswerte
Anregungen gegeben und auch Erfolge erzielt haben. Wenn auch
zuge=
geben werden muß, daß durch das Wahlliſtenſyſtem ein wichtiges
Be=
tätigungsfeld dieſer Vereine, nämlich die Teilnahme an den
Stadtver=
ordnetenwpahlen, auf die politiſchen Parteien ganz übergegangen iſt, ſo
fſteht andererſeits aber feſt, daß die Stadtverordnsten ſchr wertvolle
Au=
regungen durch die Bezirksvereine erhalten und auch zu einem großen
Teile auf deren Verſammlungen erſcheinen, Berichte erſtatten und
4Wünſche entgegennehmen. Die Abgrenzung der Vereinsbezirke iſt
frei=
llich manchmal ſchwierig, beſonders zeigte ſich dies bei den Vierteln
Innenſtadt und Altſtadt. Dies führte zu einem gemeinſchaftlichen
Be=
iſchluß beider Vorſtände, die Vereine zu verſchmelzen. Die Auflöſungs=
und neue Gründungsverſammlung iſt auf Freitag, den 27. ds. Mts., im
Lokale Chriſt angeſetzt (ſiehe Anzeige in heutiger Nummer) und es
wer=
iden die Mitglieder angeſichts dieſer wichtigen Tagesordnung gebeten,
kzahlreich zu erſchzeinen.
— Schloßbeleuchtung in Heidelberg. Die erſte Heidelberger
Schloß=
rund Brückembeleuchtung dieſes Sommers wird am kommenden
Donners=
ttag (Himmelfahrt) ſtattfinden.
— Obenwalbklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Ein Jahr iſt ſeit der
Hauptverſammlung des Geſamtklubs in Erbach verfloſſen. Die
Orts=
gruppe Heppenheim hat die diesjährige, am B. und 23. Mgi
ſtattfin=
dende übernommen. Bietet ſchon die Feſtfolge am Samstag viel, ſo iſt
am Sonntag ganz Beſonderes zu erwarten. Unſere Mitglieder laden
wir zu dem Begwüßungsabend und Feſtkommers am Samstag, abends
8 Uhr, im „Halben Mond” herzlich ein. Am Sonntag früh wandert
unſere Ortsgruppe mit Familie (Abfahrt 6.49 Uhr nur am
Hauptbahn=
hof — Sonntagsfahrkarte Heppenheim) zur Hauptverſammlung.
Kon=
zerte ſind ab 9.30 Uhr auf der Starkenburg, ab 10 Uhr auf dem Graben
und Marktplatz; Frühſchoppen finden ſtatt von 10—11 Uhr im „
Saal=
bau Kärchner”, von 10.30—12 Uhr mit Konzert im „Halben Mond”
und Beſichtigung der Sehenswürdigkeiten der Stadt unter ſachkundiger
Führung iſt angeſetzt von 10—12 Uhr. Pünktlich um 11 Uhr beginnt
die Hauptverſammlung im „Saalbau Kärchner”. Um 2.30 Uhr ſtellt ſich
der Feſtzug auf, an dem ſich die Mitglieder unſerer Ortsgruppe reſtlos
beteiligen wollen. Von 4—7 Uhr ſind Konzerte im „Halben Mond
und „Saalbau Kärcmer”; ab 8 Uhr abends Tanz im „Halben Mond”.
(Näheres ſiehe Anzeige.)
AMLeIIeTZ
für die Freitagausgabe bitten wir bis
ſpäteſtens heute Nachmittag 5 Uhr aufzugeben.
Die Einſpruchsliſten der Schriftvereine Wien, Graz und Berlin
gegen die Unterdrückung der deutſchen Schrift im Erſtunterricht, wie
ſie außerhalb Heſſens in vielen Teilen Deutſchlands im Widerſpruch zu
dem Reichstagsbeſchluß vom 17. Oktober 1911 getrieben wird, liegen
offen: Buchhandlung Otto Carius (Schulſtraße 10) Ph. Leuthner,
Schreibwaren (Ernſt Ludwigs=Platz) Drogerie Karl Steinhäuſer (
Nie=
der=Ramſtädter Straße, Ecke Mühlſtraße), Landesbibliothek (Schloß, 1)
und Gewerbebibliothek (Neckarſtraße 3, I).
— Unerſchütterlich und treu ſtehen die Deutſchen im Grenz= und
Ausland, in Europa und Ueberſee! Sie ſind die Pioniere, die
Vor=
kämpfer deutſcher Art, deutſchen Geiſtes. Denkens, Handelns! Wer ſein
Volk liebt, wer deutſch ſein will im echteſten, tiefſten Sinne, lohnt den
Brüdern draußen Treue mit Treue! Im Reich hat es ſich der V.D.A.
zur Aufgabe gemacht, alle Hilfsquellen zu ſammeln und ſie zu den
Be=
drängten in Oſt, Weſt, Süd und Nord zu leiten. Darum ſtützt den
V. D. A. Beſucht die Aufführungen in dem Feſtſaale des Ludwig=Georgs=
Gymnaſiums am Mittwoch und Donnerstag, den 1. und 2. Juni.
Näheres ſiehe Anzeige und Plakate.
Zum Beiſchreiben der 20%igen
Aufwertungs=
beträge sind bereits aufgerufen die
Sparbücher Nr. 1 —205000
Für die Woche von Montag, den 23. Mai,
bis Samstag, den 28. Mai werden hiermit
neu aufgerufen die
Sparbücher Nr. 205001—212000
Kaſſeſiunden: Vormittags von 8 bis 1 Uhr
Nachmittags von 3 bis 4½½ Uhr.
Samstags nachmittags geſchloſſen.
— Annahmeſielle im 1. Stock — (St. 8498
Städtische Sparkasse Darmstadt
— Cireus Lorch kommt demnächſt nach mehr als 25jähriger
Abweſen=
heit wieder zum erſten Male nach Darmſtadt. Lorch, ein traditioneller
Name der alten Cireusepoche, iſt uns nicht fremd. Ein jeder der älteren
Einwohner unſerer Stadt wird ſich noch der vor zirka 30 Jahren und
noch mehr alljährlich ſtattgefundenen Gaſtſpiele des Cireus Lorch
ent=
ſinnen können. Schon zur damaligen Zeit zählte Lorch zu den
bedeu=
tendſten Cireusunterrehmen, deſſen Namen in ganz Deutſchland populär
war. Lange Jahre hat man von den Lorchs nichts mehr gehört. Während
dieſer Zeit haben ſie faſt alle Erdteile bereiſt und gaſtierten zuletzt
zwei Jahre in Nord= und Südamerika, wo ſie große Triumphe feierten.
Als Zirkusfachieute und Knſtler ſind Lorchs in der ganzen Welt bekannt
geworden. Erſt vor kurzem wieder in die Heimat zurückgekehrt begann
Cireus Lorch ſeine diesjährige Tournee durch Deutſchland. In allen
Städten, wo Cireus Lorch gaſtierte, erntete er Erfolg über Erfolg.
Sämtliche artiſtiſchen Darbietungen und Dreſſurakte, ſind
Spitzenlei=
ſtungen, welche überall den größten Beifall finden. Die maßgebendſten
Tageszeitungen bezeichnen den Cireus Lorch hinſichtlich ſeiner
Auf=
machung als auch ſeiner Darbietungen (letztere Weltattraktionen, welche
ſelbſt in den allergrößten Circuſſen nicht mehr gezeigt werden) als „
erſt=
klaſſig”. Zurzeit gaſtiert der Cireus mit den größten Erfolgen im
Rheinland. Ueber alles Nähere ſowie über die Ankunft wird noch
be=
richtet.
*Ein neues Flugplasz=Reſtaurant.
Die Stadt muß ein neues Reſtaurant errichten! Trotz einer
leb=
haften Bewegung gegen die Errichtung von Reſtaurationen, betrieben
durch die Stadt, iſt die Stadt nunmehr gezwungen, wiederum ein
Reſtau=
rant zu erſtellen, zwar „Reſtauration” iſt etwas viel geſagt und die
Konkurrenz für die privaten Unternehmungen Darmſtadts wird
dies=
mal ſicher nicht allzu groß werden. Sie wird jedenfalls nicht die des
Herrngartenkaffees oder des Hotels Traube erreichen oder gar
über=
treffen. Außerdem iſt die Stadt tatſächlich unſchuldig daran, daß ſie
wiederum ein Reſtaurant erbauen muß, in dem vermutlich — genau
wiſſen wir das nicht — wiederum ſtädtiſche Regieweine neben anderen
ſchönen Dingen zu haben ſein werden.
Es hat ſich nämlich weder von hier noch von auswärts ein
Unter=
nehmer gefunden, der gewillt war, der Stadt dieſe Aufgabe abzunehmen.
Da aber auf die Dauer der Flugplatz, namentlich im Sommer bei dem
immer reger werdenden Verkehr, nicht ohne Reſtaurationsmöglichkeit
ſein kann, da außerdem auch die Flugplätze aller anderen Städte mehr
oder weniger große Reſtaurationen haben, kann der Flugplatz
Darm=
ſtadt nicht zurückſtehen, zumal es ja tatſächlich vorkommen ſoll, daß
einerſeits Fluggäſte, die hier landen, gerne mit einem Kognak oder
einem Glas Wein die letzten Folgen der Seekrankheit, richtiger
Luft=
krankheit, wegſpülen müſſen, da andererſeits mancher Fluggaſt im letzten
Moment noch eine kleine alkoholiſcheAuffriſchung ſeines Mutes benötigt, hat
bevor er das Flugzeug beſteigt, muß hierzu Gelegenheit
vorhan=
den ſein.
Selbſtverſtändlich wird die Stadt kein großes Reſtaurant errichten;
es handelt ſich vielmehr nu= um eine, wenn auch hübſch gedachte Gaſtſtube
mit den notwendigen Nebenlokalitäten. Vorgeſehen iſt ein Blockhaué
von 11X11 Meter Grundfläche. Dieſes Blockhaus, auf billigſte Weiſe
erſtellt, ſoll entkalten einen Gäſteraum, Küche, eine kleine Unterkellerung
für Bierpreſſion, Vorratsraum und hoffentlich ſelbſtverſtändlich ein W. C.
Es iſt Vorſorge getroffen, daß Gäſte bei ſchönem Wetter im Freien ſitzen
können, ſodaß auch Spaziergänger, die den Flugplatz beſuchen,
Gelegen=
heit zum Ausruhen und zur Erfriſchung haben.
Die Stadtverordnetenverſammlung wird in ihrer nächſten Sitzung
über das Projekt zu beraten haben. Es iſt anzunehmen, daß der
Vor=
ſchlag der Stadt angeſichts tatſächlich vorhandener Notwendigkeit ein=
St.
ſtimmige Annahme findet.
— Ludwigshöhe. Wie alljährlich findet auch in dieſem Jahr am
Himmelfahrtstage, Donnerstag, den 26. Mai d. J., vormittags 5—8 Uhr,
das übliche Frühkonzert unter Leitung von Herrn Kapellmeiſter C.
Zöll=
ner ſtatt. Das Programm enthält unter anderem Werke von Mozart
(Zauberflöte) Chopin (Polonaiſe) und Grieg (Huldigungsmarſch aus
„Sigurd Jorſalfar”). Außerdem wird Herr Ludwig als Soliſt mitwirken.
— Der Reichstarifvertrag für das Bankgewerbe wieder allgemein
verbindlich. Wie der Deutſche Bankbeamtenverein mitteilt, hat der
Präſident der Reichsarbeitsverwaltung den Reichstarif in ſeiner
Faſ=
ſung vom 14. März 1927 für das geſamte deutſche Bankgewerbe ab
1. April 1927 für allgemein verbindlich erklärt. Insbeſondere hat er
dem Wunſche des deutſchen Bankbeamtenvereins als alleinigen
Antrag=
ſteller entſprochen und die bisherigen Ausnahmen für die gewerblichen
Genoſſenſchaften geſtrichen, ſodaß die neuen Tarifſätze, die eine
Er=
höhung der Gehälter um 7½ Prozent vorſahen, auch in dieſen
Betrie=
ben bezahlt werden müſſen.
Polizeibericht. Der wegen einer Reihe ſchwerer
Einbruchsdieb=
ſtähle ſchon längere Zeit flüchtige 26jährige Schreiner Georg Poth
aus Roßdorf konnte nach vielen Bemühungen feſtgenommen
wer=
den. — Wegen Sittlichkeitsverbrechens wurde der Artiſt Helm. Heſſe,
der zur Zeit bei einer Artiſtengruppe hier auftrat, feſtgenommen.
Heſſe kam in Unterſuchungshaft. — Der Elfenbeinſchnitzer A. Müller
aus Hüttenthal wurde auf Grund eines Ausſchreibens der
Staatsan=
waltſchaft Darmſtadt wegen Urkundenfälſchung hier ermittelt und dem
Amtsgericht zugeführt. — Zwei Fürſorgezöglinge, die aus der
Anſtalt Steinmühle bei Ober=Erlenbach entwichen waren, wurden
er=
griffen und nach der Anſtalt zurückverbracht. — An der Kreuzung
Rhein= und Grafenſtraße wurde ein Radfahrer von einem
Perſonen=
kraftwagen überfahren. Der Kraftwagenführer brachte den Verletzten
auf Anordnung der Polizei mit ſeinem Wagen in das Stadttrankenhaus.
Die Ermittelungen über die Schuldfrage ſind eingeleitet. — Am 19. Mai
wurden nachſtehend aufgeführte Herrenfahrräder geſtohlen:
Marke „Fraukold” Nr. 5227, Marke „Mars‟ Nr. 426 806, Marke „
Kux=
mann” Bielefeld und ein Rad ohne Markenbezeichnung mit ſchwarzem
Rahmenbau, gelben Felgen und hochgebogener Lenkſtange.
Kunſinotizen.
Ueber Werte, Künſtier oder fünfieriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Grwähnurs
geſchieht, behält ſich die Redakion ihr Arteli vor
— Palaſt=Lichtſpiele. „Reich ſind, die in Liebe
ſterben” oder „Der Mann mit dem 100 PS‟. Nach dem bekannten
Roman von Pierre Frondaie hat Julien Duvivier ein Filmwerk
ge=
ſchaffen, das in der Unſterblichkeit der Liebe ausklingt. Georg Dewalter
hat ſein Vermögen verloren und will in Afrika ein neues Leben
be=
ginnen. Vor der Abreiſe lernt er Lady Stefanie, die unverſtandene
Frau Lord Oswills, kennen. Beide finden ſich in leidenſchaftlicher
Zu=
neigung zueinander. Aus Liebe zu Stefanie gibt ſich Georg für einen
Millionär aus. Doch ſchließlich geht der ſchöne Traum zu Ende. Der
Film bringt bei fabelhafter Ausſtellung Bilder von zarteſter Stimmung.
Prachtvolle Naturaufnahmen bilden den Hintergrund der von lodernder
Leidenſchaft erfüllten Handlung. Die Hauptrollen liegen bei Chakatouny
Huguette Duflos, Georges Galli und Gildes in beſten Händen. Man
ge=
winnt Einblick in das Treiben der großen Welt, in die Paläſte der
Reichen und in die Liebesneſter einer marokkaniſchen Hafenſtadt. — Der
zweite Teil des Programms bringt ein ausgezeichnetes Luſtſpiel „
Bilder=
bogen der Ehe‟ Eine komiſch lehrhafte Lektion für junge Eheleute und
ſolche, die es werden wollen, bieten die „Ehegeſchichten”, in denen
uns der Einfall der Rahmenhandlung am eigenſten ſcheint, denn der
biedere Lektor, der ſeinen andächtigen Hörern eheliche
Verhaltungsmaß=
regeln predigte, lehnt am Ende die Werbung eines Mauerblümchens ab,
wbeil er ſelber überzeugter Junggeſelle iſt.
— Das Union=Theater, bringt heute wieder einmal einen
ganz ausgezeichneten Harry Piel=Film, betitelt „Der große Bluff”.
In dieſem Film zeigt der größte Senſationsdarſteller Europas ſein
großes Können; es iſt ein ganz groß angelegter Film, durchſtürmt von
einem Wirbel ſich jagender Ereigniſſe. Harry Piel führt die Regie
und ſpielt die Doppelrolle; außerdem ſind noch erſte deutſche
Schau=
ſpieler beſchäftigt: Albert Paulig, Fritz Greiner, Eugen Buſy. Die
Aufnahmen ſind von maleriſcher Schönheit aus dem Süden. Das
Publi=
kum wird ſich gut unterhalten, da es auch in dieſem Film nicht an
Humor fehlt.
— Reſidenz=Theater am Weißen Turm bietet ein ganz
ausgezeichnetes deutſches Doppelprogramm. Der erſte Film, betitelt
„Venezianiſche Liebesabenteuer” zeigt ſehr intereſſante
Typen, dargeſtellt von der anmutigen Künſtlerin Margarete Schlegel.
Außerdem wirken mit Maria Minzenti und John Stuart. Der zweite
Film: Die Tragödie zweier Menſchen”, Regie O. Rippert,
iſt ein Stück Leben aus dem Volk; es führt uns in die Berge und zeigt
Bilder von ſeltener Wirkung.
(6iDas gromatisch wirkt, wird gtets Scheimnnis bleiben
Und nur am Beispiel läßt es sich beschreiben;
Als allerbestes Beispiel unsrer Welten.
Wid wohl M4a s sgr u-Ziggrette gelten.
Sie hat sich reick verdient ihr Duft Diplom.
Ihr ganzes Wesen ist für uns Krom
Mart.
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Seite 6
Mittwoch den 25. Mai 1927
Nummer 144
Schwurgericht.
Des fahrläſſigen Falſcheides war vor dem Bezirksſchöffengericht
Offenbach ein Kaufmann von Neu=Iſenburg angeklagt, jedoch wurde,
weil nach Anſicht des Gerichts, Meineid in Betracht kommt, die Sache
am 6. Mai d. J3. vor das Schwurgericht verwieſen. Der falſche Eid iſt
nach der Anklage am 14. Juni 1926 im Offenbarungseidverfahren vor
dem Offenbacher Amtsgericht geleiſtet worden.
Vor Eintritt in die Verhandlung legt der Wahlverteidiger ein
ärzt=
liches Atteſt vom 7. Mai d. Js. vor, das beſcheinigt, daß Angeklagter in
ärztlicher Behandlung wegen nervöſer Ueberreizung ſtehe. Es ſei durch
langes Warten vor Gericht eine derartige Ervegung bei dem
Angeklag=
ten entſtanden, daß er für ſeine Ausſagen nicht voll verantwortlich ſei.
Es wird darauf erörtert, ob die Sache nicht zu vertagen ſei. Nach
Be=
ratung wird jedoch Gerichtsbeſchluß verkündet, daß in die Verhandlung
der Sache eingetreten werde.
Der ſeit 1900 verheiratete Angeklagte hat 1902 mit ſeiner Ehefrau
den geſetzlichen Cüterſtand der Verwaltung und Nutznießung vereinbart.
Im Jahre 1915 zog er nach Neu=Iſenburg, wo er ſich im Jahre 1919
ein Haus kaufte, das auf die Eheleute als Geſamtgut der
Errungen=
ſchaftsgemeinſchaft im Grundbuch eingetragen wurde. Der Kaufmann
betrieb einen Weinhandel und fing ſpäter noch weiter ein
Leder=
geſchäft an.
Das Haus wurde im Jahre 1922 an einen Ingenieur verkauft.
Zwiſchen den Verkäufern und Käufer entſtand ein Prozeß. Durch
Ur=
teil vom 13. Mai 1924 wurden die Verkäufer zur Räumung und
Scha=
denserſatzleiſtung verurteilt. Die Berufung verwarf das
Oberlandes=
gericht. — Das Ledergeſchäft, das nach Angabe des Angeklagten nicht
mehr gut ging, wurde dann auf den Schwiegerſohn bzw. die Tochter
als neues übertragen. Der urteilsmäßige Gläubiger ließ, da er durch
Pfändung nicht zur Befriedigung kommen konnte, den Angeklagten zur
Ableiſtung des Offenbarungseides laden. Dies war im Jahre 1926. Im
erſten Termin erging Haftbefehl; vorgeführt, legte Schuldner ein
ſchrift=
liches Vermögensverzeichnis vor. Dieſes beſchwor er. In dieſem
Ver=
zeichniſſe war bemerkt, daß Forderungen und Ausſtände, Wertpapiere,
Sparkaſſenbücher, Pfandſcheine vom Schuldner nicht beſeſſen würden,
daß die Tochter ein kleines Ledergeſchäft betreibe, mit deſſen
Erträg=
niſſen ſie den Vater ernähre. Es fragt ſich, ob Ausſtände aus dem
Ledergeſchäft oder aus dem Weinhandel zur Zeit der Eidesleiſtung —
14. Juni 1926 — noch beſtanden. Angeklagter unterhielt beim
Bank=
verein ein Bankkonto ſeit 3. Januar 1925, das bis Ende 1926
durch=
geführt wurde. In der Folge wurde die Tochter als Kontoinhaberin
geführt, jedoch blieb der Vater bezüglich des Kontos
verfügungsberech=
tigt. Am 20. Januar 1925 ſtellte der Angeklagte bei der Gerichtsſchrei=
berei des Amtsgerichts den Antrag auf Volljährigkeitserklärung der am
23. Januar 1905 geborenen Tochter, da dieſe ein Ledergeſchäft
betrei=
ben wolle. Aus großväterlicher Erbſchaft (in einem Grundſtück in
Nie=
derhaslau beſtehend) werde der Vater ihr Geld als Betriebskapital
über=
laſſen. Der Amtsrichter hatte gegenüber dem Antrag Bedenken und lud
Vater und Tochter zur Vernehmung vor. Der Angeklagte berichtigte
den Antrag alsdann dahin, daß er nur die Genehmigung des
Vormund=
ſchaftsgerichts zum ſelbſtändigen Geſchäftsbetrieb für die minderjährige
Tochter erwirken wolle. Der Antrag auf Volljährigkeitserklärung wurde
zurückgenommen. Der Angeklagte hat noch im Mai 1926 in eigenem
Namen Abſchlüſſe in Weinquantitäten ßetätigt, was ihm gerichtsſeitig
vorgehalten wird. Es fragt ſich, ob die TTochter nur vorgeſchobene
Per=
ſon war und der Vater wirtſchaftlich Inhaber des Leder= und dse
Wein=
geſchäfts bleiben ſolle. Der Schwiegerſohn konnte ſich um eine
geſchäft=
liche Tätigkeit des Angeklagten nicht kümmern und hat ſich auch
tatſäch=
lich nicht darum gekümmert. Die Ermittelungen werden ſehr erſchwert
durch die Tatſache, daß aus dem Geſchäftsbuch, beginnend vom 7. März
1925, 60 Seiten herausgeriſſen ſind. Mit der Stadtgemeinde Neu=
Iſen=
burg trat die Tochter in Verhandlungen wegen Erwerbung von
Bau=
gelände. In einem Briefe an die Stadtverwaltung im Jahre 1926
ſchrieb Angeklagter von ſeinem Hauskauf.
Nach Beratung beſchließt das Gericht die Ausſetzung der
Sache und Wiedereröffnung der Vorunterſuchung. Insbeſondere ſoll
ermittelt werden, welche Ausſtände im Wein= und Ledergeſchäft am
14. Juni 1926 vorhanden waren.
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierunter erfcheinenden Notiyen find ansſchlleßlich als Hinwelſe auf Angeigen zu betrachten
m leinem Faſſe irgendwie alt Beſprechung oder Kritlk.
A Im Neugeiſtkreis, findet heute abend eine Ausſprache
über Theoſophie ſtatt. Nachdem die Adyar=Geſellſchaft eine Reihe von
Vorträgen halten ließ, an die ſich die Gründung einer Loge ſchloß und
Herr Hugo Vollrath=Leipzig für ſeine Deutſche theoſ. Geſellſchaft warb,
bat der Neugeiſtkreis einen Herrn, der der dritten theoſ. Richtung
Hart=
mann/Rudolf angehört, um Darlegung der Eigenart und Beſonderheit
dieſer Richtung, damit ein jeder imſtande iſt, ſich aus eigener Anſchauung
zu unterrichten. Nach dem Vortrag findet eine Ausſprache ſtatt. Gäſte
ſind willkommen.
Aus den Parteien.
— Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei.
Heute abend 8 Uhr Gruppenabend bei Sitte (Alpenvereinszimmer). Wir
bitten um zahlreiche Beteiligung.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
Donnerstag (Himmelfahrt), den 26. Mai 1927.
Johannesgemeinde. Das Frühlingsfeſt fällt bei regneriſchem und
kaltem Wetter aus. Die Morgenfeier findet dann ebenfalls nicht ſtatt,
Dafür werden die Chriſtenlehrpflichtigen des Südbezirks gebeten, um
9 Uhr ins Gemeindehaus zu kommen.
Martinsgemeinde: Vorm. 8 Uhr: Waldyottesdtenſt auf der
Kohl=
platte im Kranichſteiner Park unter Mitwirkung des Poſaunenchors.
Pfarrer D. Waitz. — Um 10 Uhr: Feſtgottesdienſt. P arraſſiſtent
Saal. Kollekte für den Kirchenſtock.
Evang. Kirche zu Eberſtadt: Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt
Pfarr=
aſſiſtent Wolf.
In der Provinzial=Pflege=Anſtalt: Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt,
Pfarrer Paul.
Evang. Gemeiude Roßdorf: Vorm. ½10 Uhr: Gottesdienſt. —
Nachm. 2 Uhr: Himmelfahrtfeier auf dem Rehberg (Abmarſch ½2 Uhr
von der Kirche). Bei ungünſtigem Wetter in der Kirche.
Die Chriſtengemeinſchaft: Donnerstag, den 26 Mai, vormittags
10½ Uhr: Meuſchen=Weihe=Handlung mit Predigt. — Freitag, den
27. Mai, abends 8½ Uhr: Oeffeitlicher Vortrag: „Von Feuer, Waſſer,
Luft und Erde” (in der Dichtung des Novalis). Martha Heimeran,
Pfarrer in der Chriſtengemeinſchaft. Die Veranſtaltungen ſind in des
Städt. Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße.
Tageskalender für Mittwoch, den 25. Mai 1927.
Landestheater Großes Haus. Anfang 7½ Uhr, Ende
10 Uhr: „Spiel im Schloß” — KleinesHaus: Keine Vorſtellung.
— Orpheum: Geſchloſſen. — Reſtaurant Fürſtenſaal,
abends 8½ Uhr: Vortrag von Prof. Ed. Raviez über „Wie lernt man
fremde Sprachen ohne Wörterdrill”. — Konzerte uſw.: Schloß=
Café; Hotel=Reſtaurant Schmitz. — Kinovorſtellungen:
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Am 23. Mai wurde unsere Tochter Ingeborg
geboren.
Dipl.-Ing. Hans Siebert u. Frau
Hedwig, geb. Wiener (14036
Weisenbachfabrik
Murgtal, Baden.
z. Zt. Baden-Bader
Josephinenheim.
Statt Karten.
Am 21. Mai entſchlief nach langem
Leiden, verſehen mit den hl.
Sterbeſakra=
menten, mein lieber Mann, unſer guter
Vater, Großvater und Schwiegervater
Herr
deo Teltet
im faſt vollendeten 82. Lebensjahr.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Charlotte Weiler, geb. Graeff.
Die Beerdigung fand nach dem Wunſche des
Entſchlafenen in der Stille ſiatt.
Von Beileidsbeſuchen wolle man Abſtand
nehmen.
(28646
Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
unſere innigſigeliebte, treubeſorgte Mutter,
Großmutter und Schwiegermutter
Frau
Katome Moht Tiwe
geb. Gerlach
heute nachmittag nach langem ſchweren, in
Geduld ertragenem Teiden, im 81.
Lebens=
jahre zu ſich zu rufen.
Die trauernden Hinterbliebenen=
Lina Frieß
Friedrich Mohr
Johann Frieß
Berta Mohr, geb. Burkhardt
Beria Frieß.
Darmſiadt, Seeheim (Bergſir.), 23. Mai 1927.
Klappacherſtr. 30.
8658
Die Beerdigung findet Freitag, den 27. Mai,
nach=
mittags 3 Uhr, vom Portale des Waldfriedhofes aus
ſtatt.
Auto
2ſitz., in gut. Zuſtand
(fahrbereit), f. 100 ℳ
z. rerk. Ang. u H 17
an die Gſchſt. (*14093
Vee
Damenrad, wie nei
billig zu verk., evtl
Teifzahl. Orio, Karl=
14, Laden (214091
1 Federrolle
Patentachſen, z. verk”
Sally Landau,
Schuſte gaſſe Nr.
Cel: 2315. (*14
Statt beſonderer Anzeige.
Hrau Margutele Siafnng
Witwe des Aktuars Karl Gläſſing
unſere liebe Mutter, Großmutter und Urgroßmutter iſt
heute nach Vollendung des vierundachtzigſten Jahres aus
einem ſegensreichen Teben in die Ewigkeit eingegangen.
Die Beſiattung findet in aller Stille ſtatt.
Darmſtadt, 24. Mai 1927.
(8678
Gläſſing, Wilhelm, Oberbürgermeiſiter
Gläſſing, Karl, Oberbürgermeiſter a. D.
Präſident des Landesfinanzamtes
Frau Agnes Gläſſing, Kinder u. Enkel.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Nach langem, ſchwerem, ſtill und gottergeben ertragenem
Leiden durfte meine heißgeliebte Frau, mein treues Mütterchen
Henriette Sames
geb. Kuhl
ſchmerzlos und friedlich im 55. Lebensjahr in die ewige Heimat
eingehen.
Im Namen der Hinterbliebenen:
In tiefer Trauer:
Heinrich Sames, Rektor
Erna Sames.
Darmſtadt, den 23. Mai 1927.
(*14029
Beckſtraße 55.
Die Beerdigung findet Freitag, den 27. Mai, um 3 Uhr nachmittags,
auf dem alten Friedhof an der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen wird höfl. gebeten abzuſehen.
Todes=Anzeige.
Mein lieber Mann, unſer guter Vater,
Altſiadtrat
Hentit Nouf
Direktor der Rhein. Handelsbank A.=G.
Mannheim
iſi uns heute im Alter von nahezu
73 Jahren durch einen jähen Tod mitten
aus einem arbeitsreichen Leben entriſſen
worden.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Ottilie Koch
verw. Taußz, geb. Jakobi.
Heidelberg, 23. Mai 1927
Alle Fahrrad=
Reparaturen
werden ſofort, gut u.
billig ausgeführt.
J. Donges u. Wieſt
Grafenſtr. 43/45 8573
(8573a
Ludwigsplatz 9
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten und
Bekann=
ten die traurige Mitteilung, daß
heute nach längerem ſchweren
Leiden meine liebe Frau, unſere
treubeſorgte Mutter,
Schwieger=
mutter, Großmutter, Schwägerin
und Tante
Eliſabethe Walter
geb. Rindfrey
im 64. Lelensjahr verſchieden iſt,
In tiefer Trauer:
Jakob Walter II.
Friedrich Walter II. u. Familie.
Traiſa, den 24 Mai 1927. (14066
Die Beerdigung findet Freitag
den 27. Mai 1927, nachm. 3 Uhr
Entfettungs=
Tabletten
„Coronova‟
mit (7132e
Marienbader Salz
in allen Apotheken.
Perf. Schneiderin
empf, ſich z. Anfert v.
Damengard. all. Art.
Kleid v. 8.—4 „Koſtümv.
15.— ℳ an. Umänd bill.
Näh. Geſchſt. (*14120
en Leibe mit
Sladten
behaftet, welche mich durch das ewige Jucken Tag
und Nacht peinigten. Nach dem Leſen Ihrer
Druckſache war mein erſter Beg zur Apothete,
natürlich nur in dem Gedanken, eine Mark zu
ver=
ſchenken; aber es kam anders. Nach einer
Ein=
reibung von kaum 14 Tagen mit „Zucker”s Patene
Medizinal=Seife” waren meine Flechten vollſtändig
verſchwunden. Deshalb laſſe ich es mir nicht
nehmen, Ihnen 1000 mal Dank zu ſagen denu
„Zucker’s Patent=Medizinal=Seife” iſt nicht Mk. 1.50
ſondern Mk. 100.— wert. Sergt. M.* z Stäk.
Drerien und Parſtewerien erhalug.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 144
Mittwoch, den 23. Mai 1927
Geite 7
Aus Heſſen.
Flugtag in Babenhauſen.
Wie wir ſchon mitteilten, veranſtalten die Heſfenflieger Darmſtadt
am Himmelfahrtstage, am Donnerstag, den 26. Mai, auf dem
Exerzier=
platz Babenhauſen einen Flugtag, der den Beſuchern einige intereſſante
Stunden bieten dürfte. Geſchwader, Luftſpiele und Kunſtflüge der
be=
währten Vereinspiloten, ſowie ein Ballonrammen werden von der
Ge=
ſchicklichkeit und dem Wagemut der Heſſenflieger zeugen.
Auch der wackere Fallſchirmpilot Heß wird wiederum ſeine
verwege=
nen Künſte zeigen. — Alſo kommt alle, die Ihr noch ein Herz für die
Fliegerei habt und helft durch Euren Beſuch die idealen Beſtrebungen
unſerer Heſſenflieger fördern. Deutſchland braucht ſeine Fliegerei zum
Leben und muß ſeine Weltgeltung in der Luft durchſetzen.
* Arheilgen, B. Mai. Gemeindevoranſchlag. Der in
der letzten Gemeinderatsſitzung durchberatene und genehmigte
Voran=
ſchlag für das Rechnungsjahr 1927 ſchließt mit einer Geſamteinnahme
von 189 107,67 Mark ab, der eine Ausgabe von 340 878,34 Mark
gegenüberſteht. Der zur Deckung der Ausgabe fehlende Betrag von
151 770,70 Mark ſoll durch Umlagen eingebracht werden. Hierfür ſind
in Ausſicht genommen für Gebäude und Bauplätze für je 100 Mark
Steuerwert 20 Pfg; bei einem Steuerwert von 30 343 000 Mark wären
dies 20 606,60 Mauk. Bei land= und forſtwirtſchaftlich benutztem
Ge=
lände ſollen für je 100 Mark Steuerwert 66 Pfg. erhoben werden,
was bei 7 695 000 Mark Steuerwert 50 790,30 Mark ergibt. Für
An=
lage und Betriebskapital vom Gewerbe werden für je 100 Mark
Steuerwert 60 Pfg. eingeſetzt, und ergibt dies bei 1806 200 Mark
Steuerwert 10 837,20 Mark; für Gewerbeertragsſteuer bei einem
Steuer=
ſoll von 13 656,60 Mark und einem Ausſchlag von 100 Pfg. auf 1
Mar=
ſtaatliches Ertragsſteuerſoll ergibt 13 656,60 Mark. Die Sonderſteuer
von bebauten Grundbeſitz wird mit 60 Pfg. für 100 Mark Steuerwert,
bei einem Steuerkapital von 9300 000 Mart den Betrag von 55 800
Mark abwerfen. Dieſe Eingänge werden die Höhe von 171 770,70 Mk.
erreichen und ſomit den zu deckenden Fehlbetrag ergeben. Die bisher
den Gemeindeſäckel ſtark belaſtende Erwerbsloſenfürſorge ging mit
dem 1. April d. J. auf das Reich über, doch muß die Gemeinde bei
der Kriſenfürſorge noch weiter ein Viertel tragen, wofür der Betrag
von 10 000 Mark eingeſtellt iſt. — Die Vorbereitungen für das an den
Pfingſtfeiertagen ſtattfindende Jubelfeſt des
Nadfahrer=
vereins „Friſch Auf!” ſind in vollem Gange und laſſen
erkennen, daß hierbei etwas hier noch nie Gebotenes zu ſehen ſein
wird. Beſonders ſei auf die Steiger=, Steuerrohr= und Einradreigen,
die Einer= Zweier= und Grupyenkunſtfahren, ferner die Vierer=,
Sechſer=, Achter= und Zwölfer=Radballſpiele und zuguterletzt auf den
48=Farbenreigen auf Saalmaſchinen aufmerkſam gemacht. Der hierfür
geeignete Platz nebſt entſprechender Bühne wird in dieſen Tagen
her=
gerichtet. Als Einleitung zu dieſem Feſt findet kommenden Samstag
im Saale des Gaſthauſes „Zum Goldenen Löwen” ein Kommers ſtatt,
wobei wieder, wie bei ähnlichen Veranlaſſungen der letzten Zeit, die
hieſige Orcheſtervereinigung bereitwilligſt ihr Können in den Dienſt des
Vereins geſtellt hat. Zur Unterbringung von ungefähr 250
auswär=
tigen Teilnehmern werden die nötigen Quartiere geſucht, und wird jetzt
ſchon allen freundlichen Quartiergebern der Dank des Vereins und der
der Gäſte im voraus ausgeſprochen. Möge ein Glücksſtern über dem
Jubelfeſt der Radfahrer walten!
II. Eberſtadt, 24. Mai. Gemeinedratsſitzung. Der
Ge=
meinderat ſetzte in ſeiner geſtrigen Sitzung die Beratung des
Gemeinde=
voranſchlags fort. Die Rubrik 35 (Kanäle) ſieht in Ausgabe 7000 Mark
als zweite Rate für das Kanalprojekt vor, deſſen Anfertigung dem Dipl.=
Ing. Heyd=Darmſtadt im Vorjahr übertragen worden iſt. Die Rubrik
ſchließt in Einnahme mit 2100 Mart (Kanalbenutzungsgebühren), in
Ausgabe mit 8482 Mark. Sie findet Annahme. Bei Rubrik 36 (
Land=
wirtſchaftszwecke) ſtehen 1770 Mark in Einnahme und 16 272 Mark in
Ausgabe, wobei das nachträglich für vier Begleithunde eingeſtellte
Fut=
tergeld enthalten iſt. Die Rubriken 37 (Grenzverhältniſſe) und 39
(Ortsbürgerweſen) werden ohne Abänderung angenommen. Bei Rubrik
40 (Oeffentliche Anlagen uſw.) beſchließt der Gemeinderat, einem Antrag
des Gemeinderats Heißk zufolge, als zweite Rate für den weiteren
Ausbau der Anlage an der Kriegergedächtnisſtätte auf dem Friedhofe
einen Betrag von 2000 Mark in Ausgabe vorzuſehen. Die Rubrik ſchließt
alsdann mit einer Ausgabe von 2400 Mark. In Ausgabe der Rubrik 41
(Flüſſe, Bäche und Gräben) waren für Regulierung des Modaubaches
auf Roden und im Riedeck 5000 Mark vorgeſehen. Da ein Antrag des
Gemeinderats Dächert um Herabſetzung dieſes Betrags auf 3000 Mark
mit Mehrheit, angenommen wurde, ſchließt dieſe Rubrik anſtatt mit
5500 Mark mit 3500 Mark in der Ausgabe, der eine Einnahme nicht
gegenüberſteht. Die Rubriken 42 (Ruhegehalte, Witwen= und
Waiſen=
gelder, ſoziale Fürſorge), Einnahme 40 250 Mark. Ausgabe 84 537,16 Mk.,
43 (Erwerbsloſenfürſorge) Einnahme 60 000 Ma=k, Ausgabe 83 500 Mart,
44 (Feſtlichkeiten) Ausgabe 400 Mark, 45 (Wohnungsfürſorge), Einnahme
64 865,18 Mark, Ausgabe 62 025,74 Mark, 46. (Steuern, Abgaben)
Aus=
gabe 16 857 Mark, 48 (Sonderſteuern) Einnahme 9000 Mark, Ausgabe
80 Mark, 49 (Anteile an Reichsſteuern), Einnahme 81 429 Mark finden
ohne Debatte Annahme. Bei Rubrik 56 (Reſervefonds) wird ein Antrag
des Gemeinderats Dächert, den in Ausgabe zur Deckung unzureichender
Kredite und für unvorhergeſehene Ausgaben vorgeſehenen Betrag von
15 000 Mark auf 10 000 Mark herabzuſetzen, abgelehnt. Die reſtlichen
tung b=langlos, wverden
Rubriken des
Voranichiage=
genehmigt. Der Voranſchlag ſchließt hiernach in Einnahme mit
452 264,19 Mark in Ausgabe mit 581 190,55 Mark, ſo daß ſich in
durch Gemeindeumlagen zu deckender Fehlbetrag von 128 225,36
Mark ergibt. Der Voranſchlag wird in der Schlußabſtimmung
mit den Stimmen der Sozialdemokraten und Demokraten gegen die
Stimmen der Fraktion der allgemeinen freien Wählervereinigung
an=
genommen. Die Ausſchlagſätze der Gemeindeumlagen werden in
einer ſpäteren Sitzung feſtgeſetzt. In ſeiner Abteilung II (Für das
Vermögen) wird der Voranſchlag einſtimmig genehmigt. Hierauf trat
der Gemeinderat in die Beratung des Voranſchlags für das
Ge=
meinde=Waſſerwerk ein. Er ſchließt in Einnahme und
Aus=
gabe, unter Berückſichtigung einer auf Grund des von der Verwaltung
ausgearbeiteten Gutachtens für dringend erforderlich erachteten
Waſſer=
preiserhöhung von 4 Pfg. pro Kubikmeter mit 72 111,55 Mark. In der
Rubrik 5 des Voranſchlags ſind an Neuherſtellungen vorgeſehen: 1. 1100
Mark für eine Straßeneinfriedigung am Waſſerwerkgelände, 2. 3300 Mk.
für die Ausführung einer 320 Meter laugen Waſſerleitung am
Lämm=
ches Berg, 3 11000 Mk. für die Umverlegung der Waſſerleirung in der
Oberſtraße, 4. 16 500 Mk. für die beabſichtigte Quellfaſſung im
Stecken=
born nebſt Errichtung eines Hochbehälters und 5. 7000 Mt. für die
Be=
ſchaffung eines Dieſelmotors für das Waſſerwerk. Die Anträge des
Gemeinderats Dächert, für laufende Unterhaltung des Waſſerwerks
an=
ſtatt 11000 Mk. nur 10 000 Mark vorzuſehen, und den Betrag von
1100 Mark für die oben erwähnte Straßeneinfriedigung zu ſtreichen,
wer=
den abgelehnt. Hierauf wird der Waſſerpreiserhöhung von 18 auf
22 Pfg. zugeſtimmt und der Voranſchlag mit Mehrheit gemäß der
Vor=
lage der Verwaltung angenommen. Annahme fand auch ein Antrag
des Gemeinderats Heißt, die Rentabilität des Waſſerwerks durch ein
ſachverſtändiges Gutachten unterſuchen bziv. feſtſtellen zu laſſen. Damit
war die Tagesordnung erſchöpft. Der Bürgermeiſter gibt noch eine
Ein=
ladung des hieſigen Zweigvereins des Heſſiſchen Fechtvereins „
Waiſen=
ſchutz” zu der am Sonntag, den 29. Mai, im Schwanen ſtattfindenden
35. Landesverſammlung bekannt und ſchließt hierauf die Sitzung kurz
vor 12 Uhr.
* Eberſtadt, 21. Mai. Schennenbrand. Am Montag
nach=
mittag, gegen 12½ Uhr, brach in der Scheune von Dehmer,
Odenwald=
ſtraße, 2, ein Feuer aus. Der ſchnell herbeigeeilten Feuerwehr und
vielen Nachbarsleuten gelang es, das Wohnhaus und eine benachbarte
Scheune vor den Flammen zu retten. Die Scheune brannte
größten=
teils uieder. Ueber die Brandurſache verlautet nichts beſtimmtes.
Tagung des Gaues Süd=Heſſen im Verbande für deutſche
Jugendherbergen in Oppenheim a. Rh.
Oppenheim hatte ſein Feſtkleid angelegt. Wohl alle Häuſer und
der Marktplatz waren ſehr ſchön geſchmückt. Der Verband veranſtaltete
in dem alten Städtchen einen Werbetag. Von nah und fern, ſogar
von Marburg und Hirſchhorn, waren die Gäſte — vor allem die Jugend
— mit der Bahn, zu Fuß und in Laſtkraftwagen herbeigeeilt, um für
das Jugendherbergswerk zu werben. Nach eingetretener Dunkelheit
wurde zunächſt in der Nähe des Hafens ein großer Scheiterhaufen
abge=
brannt. Studienrat Stein, Heppenheim, hielt eine kurze, eindrucksvolle
Feuerrede, die umrahmt wurde von ſtimmungsvollen und fröhlichen
Volksliedern der Wanderjugend und ernſten Chören des
Männergeſang=
vereins Harmonie unter der trefflichen Leitung ihres Dirigenten, Lehrer
Weber. Plötzlich ſtiegen Raketenſignale in der Nähe des Feuers in die
Höhe, und dann kam der mit Spannung erwartete große Augenblick:
die Beleuchtung der alten Schloßruine „Landskrone”! Unter den
Klängen des herrlichen Beethovenſchen Opferliedes: „Die Himmel
rüh=
men des Ewvigen Ehre”, vom Turm der Katharinenkirche geblaſen vom
evangeliſchen Poſaunenchor, leuchtete ſchaurig=ſchön, wie ein blutiges
Fanal, die Ruine weithin ins Land hinein. Erhebend und mahnend
zu=
gleich — ein Erleben! Nacheinander ſtanden ferner das Kreisamt mit
ſeiner Rieſen=Akazie und die altehrwürdige Katharinenkirche, dieſes
groß=
artige Denkmal gotiſcher Baukunſt am Rhein, im Feuerſchein. Dann
bewegte ſich ein unabſehbarer Fackelzug, unter Führung des
Nadfahrer=
vereins und des katholiſchen Poſaunenchors, von Feuerwehr und
Sani=
tätsmannſchaften begleitet, durch die Hauptſtraßen der Stadt zum
Markt=
platz. Nach einigen Chören der „Harmonie” und nach herzlicher
Be=
grüßung durch Herrn Bürgermeiſter Dr. Rhumbler ſang Herr
Studienrat Dr. Kreickemeier, Darmſtadt, von der Terraſſe am
Stadthaus, unter Begleitung der Jugend, das ergreifende Abendlied:
„Hört Ihr Herrn und laßt Euch ſagen”. — Zum Schluß erſchallte
ſtim=
mungsvoll über das nächtliche Oppenheim hinweg der Gutenacht=Gruß
eines Poſaunenbläſers „.. auch du, auch du, wirſt ſchlafen gehn!“
Sonntag früh neue Ueberraſchungen: die Kapelle Merian hatte das
Wecken übernommen, der evangeliſche Poſaunenchor (Dirigent
Tiſchler=
meiſter Möhring) blies Choräle vom Turm der Katharinenkirche; eine
ſangesfreudige Jugend brachte dem Herrn Kreisdirektor, dem Herrn
Bürgermeiſter, der Geiſtlichkeit, und anderen Perſönlichkeiten ſinnige
Ständchen, um dann an den Jugendgottesdienſten in beiden Kirchen
teil=
zunehmen. — „Die Furcht des Herrn iſt der Weisheit Anfang” und
„Wer iſt ein Mann?, der beten kann”, das war dem Sinne nach der
Inhalt der eindrucksvollen Predigten des Herrn Dekan Schäfer und des
Herrn Pfarrer Weber. — Um 11 Uhr wurde die Ausſtellung „Wandern
und Herbergen” im Saale auf der „Landskrone” eröffnet und zahlreich
beſucht. — Nachmittags ſammelte ſich eine Anzahl Kinder an der Poſt,
übte doch der „Rattenfänger von Heppenheim” im bunten Flitterkleid
eine große Anziehungskraft aus. Aber erſt nach den luſtigen, lockenden
Klängen ſeiner Flöte ſchwoll der Zug unabſehbar an.
Am 3 Uhr gab es eine Völkerwanderung auf die „Landskrone‟. Der
größte Saal Oppenheims, den der Verkehrs= und Verſchönerungsverein
in liebenswvürdiger Weiſe zur Verfügung geſtellt hatte, vermochte die
Teilnehmer nicht zu faſſen. Eier=Wettrennen, Ringelreihen uſw.
er=
götzten die Zuſchauer, und dazu blies die unermüdliche Kapelle Merian
fröhliche Weiſen. Es war ein Volksfeſt im wahrſten Sinne des
Wortes. Im Saal wurde nach einem Vorſpiel der Orcheſtervereinigung
unter ſachkundiger Leitung ihres Dirigenten, Herrn Ernſt Traumüller,
und einigen Kanons der Darmſtädter Muſikanten=Gilde das
ſpannungs=
voll erwartete Luſtſpiel „Hanns Frei” von Otto Ludwig durch die
Darm=
ſtädter Spielſchar flott und vorzüglich aufgeführt. Dann wurden die
Anweſenden herzlich begrüßt durch den verdienſtvollen Mitſchaffer im
Herbergswerk, Herrn Weingutsbeſitzer Karl Hertz.
Herr Bürgermeiſter Dr. Rhumbler dankte in längeren, herzlichen
Ausführungen im Namen der Einwohnerſchaft dem „Verbande und
wünſchte dem Werbetag einen recht guten Erfolg. Herr Schulrat
Haſ=
ſinger von der Zentrale für Volksbildung und Jugendpflege riß in
ſeiner kurzen, eindringlichen Rede alle Anweſenden mit. Er ſchloß mit
der Mahnung:
„Und nun dergeßt, was verſchlungen die Flut,
wir wollen aus dem zerſtampften Gut
ein neues Vaterland zimmern.
Den Mörtel heran, heran das Geſtein.
Du, deutſche Jugend, am deutſchen Rhein,
Friſch auf! zu mutigem Wagen.
Bau auf, was das Schickſal zerſchlagen!“
Nach einigen ſehr fein geſpielten Muſikſtücken der
Orcheſtervereini=
gung und Chören des Geſangvereins Harmonie wurde zur Gründuug
der Ortsgruppe geſchritten. Der Geſchäftsführer des Gaues Südheſſen,
Betriebsinſpektor Brambach, Darmſtadt, dankte ſeinen Oppenheimer
Mitſchaffern, vor allem den Herren Obenauer, Reichert und Dahlem
ſo=
wie Herrn Rud. Hirt, Pfungſtadt, für die geleiſtete Vorarbeit, teilte mit,
daß bereits 140 Perſonen die Mitgliedſchaft erworben hätten. Ferner
dankte er den Vertretern der Behörden für ihr großes Verſtändnis für
das Jugendherbergswerk und der geſamten Bevölkerung für ihre ſtarke
Teilnahme. Er erklärte die Ortsgruppe für gegründet und gab bekannt,
daß eine demnächſt einzuberufende Mitgliederverfammlung den
notwen=
digen, arbeitsfreudigen Vorſtand wählen würde.
Zum Schluſſe ſagt der Geſchäftsführer des Gaues Südheſſen im
Ver=
bande für deutſche Jugendherbergen an dieſer Stelle allen Mithelfern
nochmals herzlichen Dank. Alle haben unſerer Jugend eine große Freude
ſereitet und das Entgegenkommen beſonders der Firmen läßt erkennen,
daß ſich das Verſtändnis für die Sache Bahn bricht, daß die Förderung
des Jugendwanderns und des Jugendherbergswerks die billigſte und
er=
folgſicherſte Art der Werbung zur Hebung des Verkehrs bedeutet.
* Nieder:=Ramſtadt, 23. Mai. Nächſten Sonntag, den 29. Mai,
wird das 15. Jahresfeſt der Kirchengeſangvereine des
ev. Dekanats Eberſtadt (Oſtbezirk) hier abgehalten werden.
eine (Eberſtadt, Nieder=Beerbach, Nieder=Ramſtadt, Ober=Beerbach,
Ober=Ramſtadt, Seeheim) werden Maſſenchöre darbieten. Um ½5 Uhr
wird eine Nachverſammlung im Gaſthaus „Zur Poſt” (Breidert)
ſtatt=
finden, in der Einzelchöre der Vereine mit Anſprachen abwechſeln
werden.
* Roßdorf, 24. Mai. Radioklub. Am hieſigen Platze hat ſich,
nachdem ſich die Rundfunkteilnehmerzahl weſentlich erhöht hat, ein
Radioklub gebildet, der alle die den Rundfmkhörer intereſſierenden
Fragen behandelt und insbeſondere gegen Rückkoppler, die ſich auch in
unſerem Orte bereits unliebſam bemerkbar gemacht haben, vorgehen
wird. Anmeldungen werden bei Herrn Konrad und Herrn Kreuzer
entgegengenommen.
— Frankenhauſen, 24 Mai. Nächſten Donnerstag (Himmelfahrt)
findet bei Gaſtwirt und Metzger Schuchmann Tanzmuſik ſtatt, wobei ſeine
neu hergerichtete Gartenwirtſchaft mit Kegelbahn eröffnet wird.
Reichelsheim i. O., 24. Mai. Ferkelmarkt. Wie gewöhnlich, ſo
war auch diesmal unſer ſich ſo gut einbürgernder Ferkelmarkt gut
be=
ſchickt und zahlreich beſucht. Auffallend war die große Zahl der Käufer,
die ſich insbeſondere in letzter Zeit aus weiten Entfernungen (Ried,
Rodgau, vorderem Odenwald uſw.) einfanden. Man kann hieraus
ſehen, wie geſucht und begehrt die gerade in unſerer Gegend gezüchteten
bzw. eingebürgerten Ferkelraſſen ſind. Aufgetrieben waren wieder
173 Ferkel, darunter einige Läufer. Die Preiſe bewegten ſich für 4 bis
6 Wochen alte Ferkel zwiſchen 26 und 36 Mark pro Paar. Für beſte
Ware wurden einige Mark über Notiz angelegt. Der Auftrieb war bei
flottem Geſchäft bald reſtlos abgeſetzt. Der nächſte Ferkelmarkt findet
am 20. Juni d. J. ſtatt.
Hirſchhorn, 24. Mai. Waſſerſtand des Neckars am 23. Mai;
1,03 Meter; am 24. Mai: 1.02 Meter.
Weitere Verhandlungen in der Arbeits=Streitigkeit der
Metallindufirie in Heſſen und Heſſen=Naſſau.
Auf Veranlaſſung des Reichsarbeitsminiſteriums fanden am letzten
Freitag in Berlin in der bekannten Arbeitsſtreitigkeit zwiſchen dem
Verband der Metallinduſtriellen für Heſſen, Heſſen=Naſſau, Sitz
Frank=
furt a. M., und dem Chriſtlichen und Deutſchen Metallarbeiterverband
erneute Verhandlungen ſtatt. Nach ergebnisloſen Vorverhandlungen
wurde durch die eingeſetzte Schlichterkammer in ſpäter Abendſtunde ein
Schiedsſpruch verkündet, der u. a. folgendes enthält:
Die Arbeitszeit beträgt 48 Stunden in der Woche. Dieſelbe kann
bei dringenden wirtſchaftlichen Bedürfniſſen nach Anhörung der
geſetz=
lichen Betriebsvertretung bis zu 52 Stunden in der Woche verlängert
werden. Dawüber hinaus nur mit Zuſtimmung der geſetzlichen
Be=
triebsvertretung.
Die Zuſchläge für Mehrarbeit betragen:
für die 49. und 50 Stunde 15 Prozent,
ſſür die 51. und 52. Stunde 20 Prozent,
für die 53. und 54. Stunde 25 Prozent,
für die 55. und 56. Stunde 30 Prozent.
Darüber hinaus bis zur geſetzlichen Höchſtgrenze ſowie für Nacht= und
Sonntagsarbeit 50 Prozent.
Die Dauer dieſer Neuregelung iſt bis zum 31. März 1928 feſtgeſetzt
ud kann da mit vierwöchentlicher Friſt erſtmalig gekündigt werden,
ſofern nicht vorher eine andere geſetzliche Regelung der Arbeitszeit
ge=
troffen wird; dann kann dieſe Regelung nach Verkündung des neuen
Arbeitszeitgeſetzes mit vierwöchentlicher Friſt gekündigt werden.
Die Erklärungsfriſt über Annahme oder Ablehnung des
Schieds=
ſpruches durch die Parteien muß bis zum Mittwoch, den 25. Mai ds.
Js. erfolgen.
Trotzdem dieſer neue Schiedsſpruch gegemiber dem erſten
Schieds=
ſpruch einige kleine Verbeſſerungen in den Prozentzuſchlägen enthält,
löſt dieſe Entſcheidung, wie wir hören, bei den Metallarbeiterverbänden
keine Befriedigung aus, ſodaß erneut mit einer Ablehnung des
Schieds=
ſpruches durch die Metallarbeiterverbände gerechnet werden muß. Die
Lage iſt nach wie vor in der Metallinduſtrie ſehr geſpannt.
* Fürth, 23. Mai. Lieferung. Die hieſige ,Bürgermeiſterei
macht bekannt, daß ſie die Lieferung von 600 Kubikmeter Stückſteinen
zu vergeben habe, und zwar auf dem Submiſſionswege. Angebote
ſind bis zum 28. Mai, mittags 12 Uhr, bei der Bürgermeiſterei
ein=
zureichen.
* Jugenheim, 23. Mai. Das am Himmelfahrttag, nachmittags, auf
dem Heiligenberg bei Jugenheim a. d. B. ſtattfindende allgemeine
evan=
geliſch=kirchliche Jugendtreffen beginnt um ½3 Uhr mit einem
Gottes=
dienſt, bei dem der Landesjugendpfarrer predigen wird. Der Prälat der
heſſiſchen Landeskirche D. Dr. Diehl wird zur Jugend ſprechen. Nach
einer kurzen Pauſe führt eine Schar das Spiel „Chriſtophorus” auf. Es
folgen dann Reigen und Spiele einzelner Gruppen.
* Biblis, 24. Mai. Dieſer Tage verſchied hier die über 35 Jahre
in ihren Dienſten tätig geweſene Hebamme Chr. Friedrich.
Es ſind nun von der hieſigen Bürgermeiſterei zwei Hebammenſtellen
ausgeſchrieben worden, und können ſich Bewerberinnen daſelbſt melden.
— Am Samstag abend um 8 Uhr fand zum erſtenwahl in dieſem Jahre
eine Feuerwehrübung der Pflichtfeuerwehr und gleichzeitig auch
der Freiwilligen Wehr ſtatt. Nach Eingruppierung des neuen
Jahr=
ganges und Einteilung der Mannſchaften ging man an die Uebung.
Dieſelbe verlief unter der bewährten Leitung des Herrn Kommandanten
Seibert wie am Schnürchen und kann allgemein als ſehr gut bezeichnet
werden. — Vorgeſtern ging faſt den ganzen Tag ein orkanartiger Sturm
über unſer Dorf und richtete verſchiedentlich Schaden an. So wurden
Dächer beſchädigt und eine 12 Meter hohe Pionier=Sturmleiter der
Elektro=Arbeiter umgeworfen. Die Leiter war kurz zuvor von einem
Arbeiter verlaſſen worden und ging unmittelbar neben ſeinem Kopf
nieder.
Gernsheim, 24. Mai. Rhein=Waſſerſtand: + 170 Meter.
a. Groß=Rohrheim, 23. Mai. Viehmarkt=Lotterie. Herr
Bäckermeiſter Kramer von hier, dem der Hauptgewinn der diesjährigen
Maimarkt=Lotterie, ein Rind, zufiel, verkaufte das prachtvolle Tier an
einen hieſigen Bürger zum Preiſo von 600 Mark.
WSN. Gießen, 23. Mai. Das Pferd im Schaufenſter.
Vorgeſtern mittag 12 Uhr ereignete ſich im Stadtzentrum auf dem
Marktplatz ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Perſonenauto, an dem
offenbar die Steugrung verſagt hatte, und einem haltenden
Spedi=
tionsfuhrwerk. Dabei ſauſte das Auto ſo heftig gegen das vor den
Wagen geſpannte Pferd daß es dasſelbe ſamt der Wagendeichſel über
den Bürgerſteig hinweg in das große Schaufenſter einer
Nähmaſchinen=
handlung ſchleuderte. Das Fenſter ging dabei in tauſend Trümmer;
die ausgeſtellten Nähmaſchinen flogen kunterbunt
durcheinandergewür=
felt auf die Straße. Das Pferd erlitt erhebliche Schnittwunden am
Kopf und dem ganzen Körper, ſodaß es nach der tierärztlichen Klinik
gebracht werden mußte. Das Auto kam ohne beſonderen Schaden davon.
* Provinzialtag der Provinz Oberbeſſen.
Gießen, 23. Mai. Der Provinzialtag hielt heute im
Regie=
rungsgebäude unter dem Vorſitz von Provinzialdirektor Graef eine
ordentlich= Sitzung ab. Es nahmen daran teil die Abgeordneten des
Provinzialtages vollzählig, die Mitglieder des Provinzialausſchuſſes und
die Kreisdirektoren der oberheſſiſchen Kreisämter. Es folgten dann
die Verwaltungsberichte über Einnahmen und Ausgaben der
Provinz im Rechnungsjahre 1925. Die Einnahmen betrugen 1 616 751.
Mark, die Ausgaben 1 460 275 Mark, ſo daß ein Vermögen von 156 476
Mark verblieb. An Provinzialumlagen wurden 594 678 Mark, aus
den Erträgen der Kreisſtraßen 430 000 Mark eingenommen. Die
Pro=
vinzialpflegeanſtalt erſordert einſchließlich des Neubaues eines
Kranken=
pavillons 251 500 Mark, für Straßenbauten wurden 807 700 Mark
aus=
gegeben. Das Provinzialkinderheim erhielt einen Zuſchuß von 27000
MMark. An Kraftfahrzeugſteuern wurden nur 375 521 Mark erzielt. Zur
Förderung von Kanaliſationsplänen wurden dem Lahnkanalverein 1000
Mark üverwieſen. An der Luftverkehrsgeſellſchaft Oberheſſen-Lahngau
beteiligte ſich die Provinz mit einem Darlehen von 40 000 Mark. Für
Kleinöflaſteranlagen wurden rund 400 000 Mark verausgabt.
Die Jahresrechnung des Waſſerwerks Inheiden wurde
in Einnahme und Ausgabe mit 1 119 753 Mark genehmigt. Die Stadt
Frankfurt bezog 7 445 715 Kubikmeter Waſſer zu 809 676 Mark.
Die übrigen Gemeinden der Wetterau zahlten für Waſſerlieferung 9740
Mark. Der Voranſhlag für 1927 ſieht in Einnahme und Ausgabe
825 000 Mark in der Betriebrechnung und 560 500 Mark in der
Ver=
mögensrechnung vor. Für die Stadt Frankfurt iſt eine Waſſerlieferung
von 7 100 000 Kubikmetern, für Friedberg von 120 000 Kubikmetern
vorgeſehen.
Das Ueberlandwerk Oberheſſen-Wölfersheim
weiſt eine Geſamterzeugung an Elektrizität von rund 7 500 400
Kilowatt=
ſtunden auf. Die Vermögenswerte belaufen ſich auf über 10 Millionen
Mark. An Strom wurden 2 556 002 Mark eingenommen. Das
Kraft=
werk Lißberg erzengte 4,2 Millionen Kilowattſtunden und weiſt
einen Geſamtumſatz von 127 170 Mark auf. Der Voranſchlag für 1927
ſieht eine Einnahme und Ausgabe von 2 870 000 Mark vor, darunter
eine Einnahme für Stromverkauf für 2 394 000 Mark.
Der Voranſchlag für die Ausgaben der Provinz
Oberheſſen beträgt in Einnahme und Ausgabe 4981 570 Mark
gegen 1 450 000 Mark in 1926. Mit dem 1. April 1927 hat bekanntlich
die Provinz ſämtliche Provinzſtraßen übernommen. Für Unverhaltung
und Ausbau derſelben ſind 4 500 000 Mark vorgeſehen. Für
Kraftfahr=
zeugſteuer ſind 600 000 Mark eingeſetzt. Der Provinzialtag genehmigte
nachträglich eine Kapitalaufnahme von 2,1 Millionen Mark und
ermäch=
tigte den Provinzialausſchuß zur weiteren Kapitalaufnahme bis zu
3 Millionen Mark für die Durchführung des Kleinpflaſterprogramms
auf den =Straßen der Provinz.
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Nummer 144
Mittwoch den 25. Mai 1927
Seite 9
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operationsloſen Bruchbehandlung habe ich verſchiedentlich an
meinen Patienten erprobt, und ich kann Ihnen nur von beſten
Erfolgendabei berichten. Selbſt Brüche allerſchwerſter Artkamen
in verhältnismäßig kurzer Zeit zu reſtloſerdauernder Ausheilung.
err P. H., Grünſtadt: Herzlichſten Dank für die ausgezeichnete
Bruchbehandlung. Von dem ſeit über 10 Jahren beſtehenden
Leiſtenbruch kann ich heute nicht das Geringſte mehr
wahr=
nehmen. Jch fühle mich wie neugeboren. Ihre ausgezeichnete
Methode und Behandlungsweiſe möchte ich jedem
Bruch=
leidenden empfehlen, dieſelbe iſt entſchieden einer Operation
vorzuziehen. Selbſt bei ſtarkem Nieſen oder Huſten merke ich
nichts mehr von meinem Bruch.
cherr J. B., Altarbauer, Wittlich/Moſel: Ich begab mich in Ihre
Behandlung in höchſter Not. Mein Leiſtenbruch, mit dem ich
vom erſten Lebensjahre an behaftet war, nahm trotz aller
Bandagen, die ich von faſt allen bekannten Bandagiſten
ver=
ordnet bekam, den Umfang eines Kinderkopfes an. Dank
Ihrer Methode und der dezenten, überaus gewiſſenhaften,
ſrol. Behandlung Ihres Arztes wurde ich geheilt, mein
ſchweres Leiden iſt verſchwunden. Ich bemerke noch, daß eine
Oper tion als zwecklos angeſehen wurde, da alles verwachſen
war. Unauslöſchlicher Dankbarkeit ſeien Sie gewiß. Der beſte
Dankesbeweis ſoll für mich darin beſtehen, Ihre ſo
erfolg=
reiche, dabei einfache Methode zum Heile aller
Bruchleiden=
den beſtens zu empfehlen und bekannt zu machen.
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Eine Nachfrage.
größer als unsere gegenwärtige Lieferungsmöglichkeit!
IE offizielle Ankündigung des neuen
2CHEVROLET wurde absichtlich so
lange hinausgeschoben, bis alle Händler
überall in Deutschland mit Wagen
ver=
sorgt waren, und bis die Produktion in
unseren Berliner Anlagen der von uns
erwarteten beträchtlichen Nachfrage nach
den neuen Modellen gerecht werden
konnte.
Ein derartiges alle Erwartungen
über=
steigendes Interesse und eine solch
gewaltige Begeisterung, die die neuen
CHEVROLEIS in ganz kurzer Zeit
aus=
lösten, konnten wir allerdings nicht
vor=
aussehen. In der Tat ist die Nachfrage
nach CHEVROLETS so groß, daß die Lager
vieler unserer Händler leer geworden sind
und unsere gegenwärtige Produktion mit
der Nachfrage zur Zeit nicht Schritt
halten konnte.
Die Produktion von CHEVROLET=
Per=
sonen= und -Lastwagen für Deutschland
Modell
beträgt gegenwärtig 42 Fahrzeuge proTag;
aber selbst diese starke Produktion ist
zur Befriedigung des ständig wachsender
Bedarfes gänzlich unzureichend.
Gewichtige Ursachen sprechen für
eine derartig allgemeine Beliebtheit de=
CHEYROLET, der heutzutage der
meist=
verkaufte Wagen der Welt ist. Als
wich=
tigste dieser Gründe seien die ausgesuchte
Schönheit, die hervorragende
Leistungs=
fähigkeit und der außergewöhnlich hohe
Qualitätswert des CHEVROLET genannt.
Besichtigen Sie die neuen Vorführungs=
Wagen bei dem nächsten CHEVROLET=
Händler. Lassen Sie sich dort Ihr
Lieb=
lingsmodell vorführen. Sie werden dann
auch verstehen, warum überall in
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RIECKENER
ATLANTISCHER OLEAN
Seite 10
Reich und Ausland.
Geiſtesgegenwart im Unglück.
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ein junges Kinderfäulein, die bei dem
Straßenbahn=
unglück in Kaſſel durch ihr entſchloſſenes Handeln
zwei Kindern im Alter von 5 und 7 Jahren das
Leben gerettet hat. Der Magiſtrat der Stadt Kaſſel
hat, wie mitgeteilt, dem mutigen und
geiſtesgegen=
wärtigen Mädchen ſeinen Dank ausgeſprochen und ein
größeres Geldgeſchenk überreicht.
Das Kaſſeler Straßenbahnunglück.
Unterſuchung an der Unglücksſtelle.
Kaſſel. In Gegenwart des Staatsanwalts Dr.
v. Sothen, der in der Angelegenheit des ſchweren
Straßenbahnunglücks die Unterſuchung leitet, und
fünf Sachverſtändigen wurden im Druſeltal
ein=
gehende Fahrproben vorgenommen. Das
Hauptaugen=
merk richtete ſich darauf, unter welchen Umſtänden ein
Wagen mit feſtangezogener Bremſe in Fahrt
kom=
men kann. Es ergab ſich, daß ein Wagen feſt
ge=
bremſt iſt, wenn das die Bremſe feſtſtellende
Zahn=
rad mit Sperrhebel um 7 bis 8 Zähne vorgerückt iſt.
Alle Verſuche, einen derartig gebremſten Wagen in
Gang zu bringen, waren ergebnislos. Es wurde
dann Zahn um Zahn zurückgedreht, wobei der
Wagen immer noch ſtehen blieb. Erſt beim dritten
Zahn drehten ſich die Räder etwas. Vom zweiten
Zahn ab konnte feſtgeſtellt werden, daß unter
be=
ſonderen Umſtänden der Wagen ſich in Bewegung
ſetzt. Führer und Schaffner behaupten mit
Be=
ſtimmtheit, daß der Unglückswagen ſo feſt wie
mög=
lich gebremſt war, ſo wie die Wagen an dieſer
ab=
ſchüſſigen Endſtation immer gebremſt werden. Im
Glauben, daß der Wagen feſtſtehe, entfernte ſich
des=
halb der Führer nach Verſtändigung mit dem
Schaff=
ner, um in einem nahen Sanatorium die Ankunft
eines Sackes Salz zu melden, während zur gleichen
Zeit der Schaffner den zwei Zentner ſchweren Sack
auslud und an einem Leitungsmaſt niederlegte.
Während dies geſchah, ſetzte ſich der Wagen plötzlich
in Bewegung, und bis der Schaffner aufſchaute, war
der Wagen ſchon ſo weit entfernt, daß er nicht mehr
eingeholt werden konnte. In dieſem Augenblick kam
auch der Führer zurück, rannte ſofort hinterher,
wo=
bei er den bedeutend älteren Schaffner überholte.
Aber auch er konnte den Wagen nicht mehr
ein=
holen. Plötzlich ſah er an der nächſten Kurve eine
gewaltige Staubwolke aufſteigen. Die weitere
Unter=
ſuchung hat ergeben, daß bei gleichzeitigem Bremſen
mit der vorderen und hinteren Bremſe die
Brems=
wirkung ſich nicht gegenſeitig aufheben kann. Auf der
vorderen Plattform hat ſich außer dem kleinen
Jun=
gen, dem urſprünglich das ganze Unglück
zuge=
ſchrieben wurde, kein Menſch befunden. Aus
Zeugen=
ausſagen geht hevvor, daß der Knabe — es handelt
ſich um den ſiebenjährigen Sohn eines Kaſſeler
Che=
mikers — völlig ruhig und artig in einer Ecke der
Plattform ſtand. Die Sachverſtändigen werden nun
Proben anſtellen, ob der Sperrhebel einer feſt
an=
gezogenen Bremſe durch einen kleinen Jungen aus
ſeiner Lage gebracht werden kann. Die bisherigen
Probelöſungen haben darüber erhebliche Zweifel
auf=
tauchen laſſen. Nachmittags wurden auf Erſuchen
der Schutzpolizei noch Belaſtungsproben
vorgenom=
men; Meſſungen angeſtellt uſw. Im Laufe der
Unterſuchung wurde noch feſtgeſtellt, daß die
Nach=
richten über Beraubung von Leichen verunglückter
Perſonen oder über die aus verbrecheriſchem Willen
herbeigeführte Entgleiſung nicht die geringſte Stütze
finden.
Am Tage Monteur — des Nachts Raubmörder.
Der in München anſäſſige Monteur Schüller
hat, wie ſich jetzt herausſtellt, ein ſeltſames
Doppel=
leben geführt. Er war bei einer Firma ſchon lange
Jahre tätig, genoß das größte Vertrauen und
er=
hielt zahlreiche Aufträge nach auswärts. Dieſe
Rei=
ſen benutzte er dazu, in den fremden Städten nächtlich
auf Wohnungsraub auszugehen, wobei er große
Beute machte. Schließlich wurde er in Nürnberg
ver=
haftet. Als man ſeinem Vorleben nachging, ergab
ſich, daß er in Stuttgart geweſen war, als dort ein
bisher unaufgeklärter Mord an einem Dienſtmädchen
verübt worden war. Er gab die Tat zu.
Lindbergh will Brüſſel und London beſuchen.
Paris. Nach der „Chicago Tribune” wird der
amerikaniſche Flieger Lindbergh ſich bereits am
Samstag nach Brüſſel begeben und von dort ſeinen
Flug nach London fortſetzen, von wo er ſich nach
zwei bis drei Tagen Aufenthalt — vielleicht auf dem
Wege über Schweden und Deutſchland — nach Paris
begeben wird.
Der Flieger Lindbergh hat am Dienstag vormittag
Vertretern der Preſſe gegenüber betont, daß er ſeinen
Ozcanflug ohne Rückſicht auf den Nutzen, denler ihm
abwerfen könne, organiſiert habe und nicht geneigt
ſei, die ihm unterbreiteten Angebote anzunehmen.
Er habe auch von einem deutſchen Impreſario ein
Anerbieten erhalten gegen 25000 Dollar in Berlin
Vorträge zu halten. Er habe jedoch nicht die Abſicht,
ſich nach Deutſchland zu begeben. Schweden hingegen,
mo ſeine Familie herſtamme, wolle er beſuchen. —
Wie mitgeteilt wird, hat die Reichsregierung den
Botſchafter in Waſhington beauftragt, der
amerika=
niſchen Negierung ihre Glückwünſche zum
Geling=
des Ozeanfluges Lindbergys auszuſpreck,
Reichspräſident von Hindenburg bei der Kranzniederlegung.
In der Haupt=Kadetten=Anſtalt in Berlin=Lichterfelde iſt am Sonntag in Anweſenheit des
Reichs=
präſidenten und zahlreicher hohen Militärs dem Gedächtnis der im Weltkrieg gefallenen über
3000 ehemaligen Zöglingen des Inſtituts ein Ehreumal geſetzt worden. Es iſt ein wuchtiger
Porphyrblock, geſchmückt mit dem Gardeſtern, der den Sinnſpruch „Suum euique‟ (Jedem das
Seine) zeigt, wie er einſt als Helmzier getragen wurde.
Internationale Laſtauto=Schau in Köln.
Blick auf das Ausſtellungsgelände.
In den Ausſtellungshallen Köln=Deutz iſt dieſer Tage die „Internationale Ausſtellung für
Laſt=
wagen und Spezialfahrzeuge” eröffnet worden. Sie iſt die erſte wirklich internationale Automobil=
Schau nach dem Kriege auf deutſchem Boden. Die Ausſtellung wird gemeinſam vom
Reichs=
verband der Automobilinduſtrie, dem Deutſchen Automobilhändlerverband und dem Meſſe= und
Ausſtellungsamt der Stadt Köln veranſtaltet.
Siebenbürger Sänger in Deutſchland.
Die Herrmannſtädter Sänger in ihrer maleriſchen Tracht. Im Vordergrund: Vorſ. Dr. Connert.
Der Hermannſtädter Männergeſangverein aus Siebenbürgen iſt auf einer Sängerfahrt durch ganz
Deutſchland begriffen. Die Siebenbürger Sänger begannen die Reihe ihrer Gaſtauftritte in der
Reichshauptſtadt, wo ſie von der Berliner Liedertafel” empfangen wurden. Ihr erſtes Konzert
fand in der Hochſchule für Muſik ſtatt, wo ſie deutſche Männerchöre und ſiebenbürgiſch=ſächſiſche
Volkslieder ſangen.
Die Ozean=Ueberquerung. — Die zurückgelegte Strecke.
Dr. Martin Mohr,
der Direktor des Deutſchen Inſtituts für
Zeitungss=
kunde, Mitbegründer des Reichsverbandes der
Deut=
ſchen Preſſe, begeht am 25. Mai ſeinen 60. Geburts=. Er war noch bis zum 1. April d. J. im
preußiſchen Kultusminiſterium tätig.
Bergung eines Seglers durch den Kreuzer
„Berlin”.
Berlin. Nach einem ſoeben eingegangenen tels
graphiſchen Bericht war der Kreuzer „Berlin” von
Antritt ſeiner Fahrt zur Hilfeleiſtung für den
deut-
ſchen Dampfer „Cuba” in der Lage bei Hortn
(Azoren) einen in Seenot befindlichen Segler, zu dem
er auf Bitten der portugieſiſchen Behörden vom
Flot-
tenkommando, entſandt war, zu bergen und nach
Horta einzubringen. Der Segler lag bei ſtarken=
Winde mit zwei unſicheren Ankern unter ſchweren
Brandung, zwanzig Meter vor der ſteilen Felsküſte=
Sein Ruder war durch Aufſtoßen gebrochen. Die
Be=
ſatzung hatte das Schiff bereits aufgegeben und
ver=
laſſen. Der Kreuzer „Berlin” ging mit dem Hes
bis in unmittelbare Nähe an den Segler heran und
gab mit Hilfe eines Kutters eine Leine hinüber;
Trotz ſchwieriger Umſtände gelang es, das Schiff ab
zuſchleppen und nach Horta zu bringen.
Die Hilfeleiſtung für den brennenden deutſchem
Dampfer „Cuba”.
Berlin. Der Kreuzer „Berlin”, der am 20. Ma.;
von dem Flottenkommando zur Hilfeleiſtung für dern
brennenden deutſchen Dampfer „Cuba”, entſand=”
wurde, hat das Schiff am Abend des 21. Mai 40)
Meilen weſtlich von den Azoren angetroffen. Den
Dampfer hat Feuer im Raum 3, der durch ein
Holz=
ſchott von den Räumen 1 und 2 getrennt iſt. Er wirSs
in Begleitung des Kreuzers „Berlin” Ponte Delgads
anſteuern. Bis zum Abend des 22. Mai beſtand noch
keine unmittelbare Gefahr.
17 Kinder verletzt.
. Berlin. Das „B. T.” meldet aus Hallei.”
Als ein Wagen in Döblitz bei Halle etwa 30 Kinder
vom Rübenziehen nach Hauſe fuhr, konnten die=
Pferde den Wagen auf der Döblitzer Höhe nicht mehrn
halten. Der Wagen rollte den Abhang hinunter,
wo=
bei die Kinder ſämtlich herausfielen. 17 Kinder
er=
litten zum Teil ſchwere Verletzungen.
Doppelmord.
Schöppingen. In der Bauernſchaft Hevem
kam es zwiſchen dem Landwirt Lütkebitter, der vor
einigen Jahren wegen verſchiedener Verbrechen
zu=
ſechs Jahren Zuchthaus verurteilt und dem vom
gerichtswegen zur Deckung der Gerichtskoſten einss
Weide verkauft worden war, und dem Landwirt
Hein=
rich Feger, der dieſe Weide erwarb, zu einer Aus—
einanderſetzung, in deren Verlauf Lütkebitter auf
Feger und ſeinen Bruder mehrere Schüſſe abgab, die
beide tödlich trafen. Der Mörder, der noch zwei= Jahre Zuchthaus zu verbüßen hat, wurde der
Staatsanwaltſchaft in Münſter zugeführt.
Der Ozeanflug de Pinedos.
Ohne Zwiſchenlandung von New Hork
nach Portugal?
EP. New York. Ein von dem Dampfer „
Lon=
don Importer” eingegangener Funkſpruch teilt mit—
daß das Schiff auf 41 Grad 42 Min. nördl. Breite=
und 77 Grad weſtlicher Länge ein in öſtlicher
Rich=
tung mit etwa 70 Meilen Stundengeſchwindigkeib
fliegendes Flugzeug geſichtet hat, das man für dens
Apparat de Pinedos hält. Einem Radiotelegramm
aus London zufolge erwartet man jeden Augenblicks
die Nachricht von der Landung de Pinedos in Horta—
Kurz vor ſeinem Start hatte de Pinedo beſchloſſen—
den an Bord montierten Radioapparat zu
opferhe=
um ſo die Ladung um 180 Kilogramm zu erleichtern—
Der Mailänder „Corriere della Sera” gibt eine=
Meldung aus Liſſabon wieder, wonach de
Pinedo=
am Montag abend 10 Uhr von einem Dampfer 360
Meilen nordöſtlich von der Inſel Fahal geſichter
wurde, auf welcher er im Hafen von Horta eine=
Zwiſchenlandung geplant hatte. Die „Sanic-
Maria II.” ſei regelmäßig geflogen. — Dieſe
Nacr=
richt wurde von dem Direktor der Telegraphene”
Agentur von Horta der Telegraphendirektion voſ
Liſſabon beſtätigt. — Auf dem Ozean herrſchte am-
Montag abend ſchlechtes Wetter. Wenn ſich die
Liſſa=
boner Meldung beſtätigt, hat de Pinedo von einel
Zwiſchenlandung auf den Azoren abgeſehen und
fliege-
direkt nach der portugieſiſchen Küſte weiter.
Der „Corriere della Sera” erklärte das Fehlen
jeder Nachricht, auch mit der Möglichkeit, daß de
Pinedo infolge des unſichtigen Wetters am Montag
abend auf dem Meer niedergegangen iſt, um für den
Weiterflug die Morgendämmerung abzuwarten. All
jeden Fall wird am Dienstag mittag auch amtlich:
beſtätigt, daß de Pinedo nicht auf den Azoren ge
landet iſt.
De Pinedo war am Montag abend noch nicht in
Horta (Azoren) eingetroffen. Ein portugieſiſches
Kanonenboot und Privatmotorboote ſuchten am
Abend die Küſte ab. Es herrſcht regneriſches Wetter
bei ruhiger See. Das deutſche Linienſchiff „Elſaß
läßt andauernd ſeinen Scheinwerfer ſpielen, um ais
Signalfeuer zu dienen.
Nummer 144
Mittwoch, den 25. Mai 1927
Seite 11
Opotn Spier und Tarnen.
Radfahren.
Victor Renſchler Sieger in der C=Klafſe „Rund um Griesheim a. M.”
150 Kilometer.
Wie bei allen Amateur=Straßenrennen der diesjährigen Saiſon,
hatte auch das bekannte Rennen „Rund um Griesheim a. M.” eine
ſtarke und gute Beſetzung (über 150 Fahrer) zu verzeichnen. Von der
Remnmannſchaft des Velcipedklubs 1899 beteiligten ſich Ludwig Gans,
Hugo Walkenhorſt, Victor Renſchler und H. Bukowski, letztere in der
C=Klaſſe. — Ludwig Gans iſt ein beſonderer Pechvogel. Am
vergange=
nen Sonntag bei „Rund um Vilbel” lag er mit Vorſprung an erſter
Stelle, ließ ſich durch ein Reklameſchild wenige Meter vor dem Zielband
beirren und fuhr in der Annahme, er ſei ſchon am Ziel, aufgerichtet ein.
Als er den Irrtum erbannte, hatten ihn 2 Fahrer eingeholt und um
die Früchte ſeines Erfolges gebracht. Diesmal kam es noch ſchlimmer.
Mit zur Spitzengruppe gehörig, wurde er auf einem ſchlechten
Um=
leitungsweg in einen Maſſenſturz verwickelt, der ſeiner Sporttätigkeit
ein vorläufiges Ende bereitet. Mit einem Armbruch mußte er das
ſtädtiſche Krankenhaus aufſuchen. Etwas beſſer erging es Walkenhorſt,
der trotz ſchlecht gewählter Ueberſetzung wacker mithielt, bis ihn
Schlauch=
befekte aus dem Rennen warfem. — Renſchler und Bukowski, die ihr
erſtes größeres Rennen fuhren, haben ſich äußerſt brav gehalten,
Renſch=
ler fuhr ein ganz ausgezeichnetes Rennen. Die C=Klaſſe ſtartete 10
Minuten nach der B=Klaſſe, Renſchler verſetzte nicht nur alle Fahrer
ſeiner Klaſſe, ſondern holte die ſtärkeren Fahrer der geſamten B=Klaſſe
auf und fuhr mit der Spitzengruppe dieſer Klaſſe als überlegener
Sie=
ger ſeiner Klaſſe ein. Der jugendliche Bukowski belegte den für ein
derartiges Rennen ſehr guten 13. Platz.
Handball.
Sportverein 1898—Rot=Weiß Darmſtadt.
Die Verbandsſpiele im Südweſtdeutſchen Turnerbund nehmen ihren
Fortgang. Um die Ermittlung der Meiſterſchaft, für die in erſter
Linie die erſte Mannſchaft des Sportvereins 1898 in Frage kommt,
mög=
lichſt zu beſchleunigen, ſind Wochentagsſpiele notwendig geworden. So
ſpielt heute (Mittwoch), 7 Uhr abends, auf dem Stadion die erſte
Mannſchaft des Sportvereins 98 gegen die zweite von Rot=Weiß, des
ernſteſten Konkurrenten, deſſen erſte Mannſchaft mit nur drei
Verluſt=
punkten an zweiter Stelle der Tabelle ſteht. Wenn in dem heutigen
Spiel auch ein Sieg der Sportvereinsmannſchaft zu erwarten ſteht, ſo
würde der Verluſt ſelbſt eines einzigen Punktes — bei dem großen
Spiel=
eifer der Rot=Weiß=Mannſchaft kein Unding! — den
Meiſterſchaftsan=
wärter doch empfindlich treffen.
Deutſche Turnerſchaft.
Pfungſtadt 1—Fechenheim 1 5:2.
Eberſtadt 1—Seckbach 1 2:4.
Eberſtadt 2—Seckbach 2 3:6.
Seeheim 1—Tgde. Darmſtadt 1 3:5.
Seeheim Jgd.—Alsbach 2 2:3.
Arheilgen 1—Bickenbach 1 3:3.
Heppenheim 1—Worfelden 1 1:9.
Heppenheim 2—Worfelden 2 9:5.
Tennis.
Turnen.
6 „Bergturnfeſt auf dem Frankenſtein.
Unſerem Bericht vom „6. Bergturnfeſt auf dem Frankenſtein”, iſt
nachzutragen, daß in der Jugendklaſſe der Zögling Karl Wagner vom
T.= und Sportverein Braunshardt die gleiche Punktzahl (91), wie der
erſte Sieger Müller=Eppertshauſen erreicht hat und ſomit wie dieſer als
erſter Sieger zu gelten hat.
Im Davispokal=Wettbewerb wurde England durch eine 2:3=
Nieder=
lage gegen Dänemark aus dem Rennen geworfen.
Rieger und Gehring gingen aus den Olympia=Ausſcheidungskämpfen
der Amateurringer in Ludwigshafen als
Tennisabteilung der Tgde. 46 gegen die Tennisabteilung der
Sport=
gemeinde „Eintracht” Frankfurt.
Die alljährlich ſtattfindenden Klubwettkämpfe der beiden
vorgenann=
ten Abteilungen — dieſes Jahr in Darmſtadt ſtattfindend — hatten für
die Darmſtädter Mannſchaft volle Erfolge. Es nahmen an den
intereſ=
ſanten Kämpfen je 5 Damen und je 8 Herven teil. Die zahlreichen, oft
ſehr heftigen Regenſchauer beeinträchtigten die Spiele ſehr; anſtatt um
10 Uhr vormittags, konnten erſt die Spiele gegen 12 Uhr beginnen.
Trotz dieſer Niederſchläge konnten außer den Gemiſchten, die Damen=
und Herren=Einzel ſowie auch die Herren=Doppel reſtlos durchgeführt
werden. Die Spiele wurden mit 12:4 Punkten, 24:11 Sätzen und
193:144 Spielen für Darmſtadt abgebrochen. (Vorjahr 17:2 für
Frank=
furt.) — Die Einzelergebniſſe ſind folgende:
Herren=Einzel: Sennewald (D)— Appel (F) 6:4: 5:7: 6:2; Schildt
(D)—Breimer (F) 6:1; 6:2; Bert (D)Dr. Klibansky (F) 6:1: 6:3;
Krämer (D)Bothner (F) 4:6; 7:5; 7:5: Ruppert (D)Hauer (F) 4:6:
4:6; Weitzel (D)Deßbach (F) 2:6; 4:6; Kabel (D)Sieber (F) 6:1:
6:3: Ellenbeck (D)—Gentil (F) 6:2; 7:5: Ellenbeck (D)Steul (F)
6:4; 7:5.
Damen=Einzel: Frl. Roth (D)—Frau Sieber (F) 6:3: 6:4; Frl.
Adam (D)—Frl. Eigenbrod 5:7; 0:6; Frl. Kliffwiller (D)—Frl.
Hen=
ninger (F) 6:4: 6:3; Frl. Schildt (D)—Frl. Röſch (F) 9:7: 6:3: Frl.
Follenius (D)—Frl. Eiermann (F) 1:6; 3:6.
Herren=Doppel: Sennewald=Schildt (D)—Breimer=Bohtner (F) 4:2,
abgebrochen; Bert=Krämer (D)Sieber=Gentil (F) 6:0; 6:2; Ruppert=
Ellenbeck (D)Dr. Klibansky=Hauer (F) 6:8: 6:4; 6:1.
Geſchäftliches.
Iſt Ihre Ehe glücklich? Zermürben Sie nicht die kleinlichen Sorgen
des Alltags?. Macht Sie der ſtändige Kampf, Ihre Ausgaben mit den
Einnahmen in Einklang zu bringen, mürbe? Haben Sie Differenzen mit
Ihrem Ehegatten? Hier muß ſchleunigſt Wandel geſchaffen werden.
Suchen Sie die Koſten des Haushaltes zu verringern. Verwenden Sie
ſtatt der viel teureren Butter nur die Feinkoſtmargarine Blauband
friſch gekirnt”. Sie iſt über die Hälfte billiger, ſchmeckt ebenſo gut und
beſitzt gleichen Nährwert und Bekömmlichkeit. Ihrem Mann werden die
Butterſchnitten ſowie die Mittagsmahlzeit genau ſo gut munden, und
auf die obige Frage: Iſt Ihre Ehe glücklich?, werden Sie dankbaren
Herzens mit einem Ja antworten können.
Ein neuer Schnelligkeits=Rekord.
Eine neuer Schnelligkeits=Rekord für gewöhnliche Serien=Wagen iſt
ſoeben in den Vereinigten Staaten aufgeſtellt worden:
Ein La Salle=Zweiſitzer mit normalem Chaſſis und Standard=
Caroſ=
ſerie erzielte auf einer zirka 5 Klm. langen betonierten Rennſtrecke die
hervorragende Geſchwindigkeit von 168 Stundenkilometern. Der Wagen
erreichte dieſe Geſchwindigkeit während einer 100ſtündigen Dauer=
Prüfungsfahrt ohne Anhalten, abgeſehen für Benzin=, Oel= und
Waſſer=
aufnahme.
Trotz dieſer ungeheuerlichen Beanſpruchung des Wagens durch höchſte
Geſchwindigkeit, ununterbrochen für 4 Tage und 4 Nächte, ließen ſich
keine nachteiligen Wirkungen an dem Wagen feſtſtellen, als man ihn
nach dieſer Fahrt zwecks Inſpizierung auseinander nahm.
Der La Salle iſt ein neuer Achtzylinder, den die Cadillac Motor
Car Company herausgebracht hat. Er wird dieſen Monat dem deutſchen
Publikum durch die General Motors G. m. b. H. vorgeſtellt werden, die
unlängſt ihr neues großes Werk in Berlin eröffnete.
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Donnerstag, den 26. Mai,
(nach der Wetterlage vom 24. Mai).
Wechſelnd wolkig, für die Jahreszeit mäßig warm und ſtellenweiſe
Niederſchläge.
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Mittwoch, 25. Mai. 3.50: Stunde der Jugend. Rektor
Wehr=
han: Wunſchnachmittag. — Für Kinder vom 10. Jahre ab. o 4.30:
Neue Tanzmuſik. 5.45: Bücherſtunde. 6.15: von Kaſſel:
Stunde für Haus und Garten.” 6.30: von Kaſſel: Frau Marg.
Krauß: „Die Frau als Käuferin”. o 7: Dr. v. Natonsky:
„Deutſch=ſchweizeriſche Wirtſchaftsbeziehungen” 7.30: Stenographie.
0 8: Prof. Drevermann: „Tagesfragen und Antworten.” 8.15:
Gaſtſpiel des Frankfurter Künſtler=Theaters für Rhein und Mam:
„Mirandolina”.
Stuttgart.
Mittwoch, 25. Mai. 15: Jugendſtunde. Elſa Pfeiffer Karl
Köſtlin, Funkorch. O 16.15: Nachmittagskonzert. Storck: Titanen=
Marſch. — Waldteufel: Ich liebe dich, Walzer. — Mozart: Andante
aus dem Violinkonzert D=dur. — Weber: Ouv. Peter Schmoll.
— Tſchaikowsky: Fant. Eugen Onegin. — Eberle: Paraphraſe
über Ein Vöglein ſang im Lindenbaum. — Translateur: Nur wer
die Sehnſucht. — Storck: Empor zum Licht, Marſch. — Einl.:
Herm „Grotz. O 18.15: Vortrag über Berufswahl. 18.45:
Empfangsſchaltungen. O 19.15: Engliſch. O 20: Uebertr. aus der
Liederhalle: Kompoſitions=Abend Juan Manen. Ausf.: Philharm.
Orch. Juan Manen (Violine). Suite. Streichquartett F=dur.
Lieder „Span. Konzert. — Anſchl.: Funkſtille für Fernempfang.
Berlin.
Mittwoch. 25. Mai. 13.30: Glockenſpiel der Parochialkirche.
15.30: Ola Alſen: Bekanntſchaften. o 16: Prof. Dr. Fries:
Neueſte Entdeckungen über das alte Griechenland. O 16.30: Die
Funkprinzeſſin (Margarete Sladek) erzählt: Fried Engel: Der
Rieſe Puck auf dem Frühlingsfeſt der Elfen. Grimm: Goldkinder.
O 17: Ruſſiſche Kammermuſik (Barmas=Quartett). O 18.30: Prof.
Dr. Hörth: Einf. zu der Uebertr. aus der Staatsoper am 26. Mai.
O 19.05: Dr. Huldſchinsky: Die Rachitis und ihre Bekämpfung.
0 19.30: Dr. Falkenfeld: Sokrates, der Erzieher. O 20: Chefred.
Bernhard: Die Seele des Arbeiters. O 20.30: Prof. Dr. Heilfron:
Rechtsfragen. O 21: Zwei Sendeſpiele. 1. „Suſannens Geheimnis”,
Intermezo von Wolf=Ferrari. Graf Gil: W. Guttmann. Gräfin
Suſanne ſeine Gemahlin: Maria Huſſa=Greve. Ort: Piemont.
Zeit: Gegenwart. — 2. „Dorothea”. Operette von Offenbach.
Dorothea, Bäuerin: M. Huſſa=Greve: Peter, Ulanenwachtmeiſter:
W. Guttmann; Hans, Schullehrer: Max Kuttner; Bärble, Magd.
Handlung: Dorf im Schwarzwald. O 22.45: Bunte Stunde. Mitw.:
Balalaika=Orcheſter=Vereinigung 1921. Willi Weiß (Tenor). Hans
Reimann (Rezit.). Ludwig Ruth (Saxophon). 19 Darbietungen.
Königswuſterhauſen. Mittwoch, 25. Mai. 12: Prof. Dr. Amſel
u. Oberſchull. Weſtermann: Einheitskurzſchrift für Schüler. O 12.30:
Mitt. des Reichsſtädtebundes. o 3: Prof. Dr. Amſel u. Oberſchull.
und Börſenberichte. o 4: Dr. Gerh. Müller: Die Behandlung
mundartlicher Dichtungen im Unterricht. 4.30: Stud.=Rat Friebel,
Lektor Mann: Engl. f. Fortgeſchrittene. O 5: Dr. A. Kuhn: Die
Malerei der Gegenwart und ihre Grundlagen: „Der deutſche
Ex=
preſſionismus”. O 5.30: Dr. Fiſcher: Vom Singſpiel zur Operette:
Das Wiener Singſpiel”, o 6: Min.=Rat Horſtmann: Einführung
in das Verſtändnis der Werkzeichnung. o 6.30: Stud.=Rat Friebel,
Lektor Mann: Engliſch für Anfänger. 6.55: Nebermann: Die
Aufwertung der alten Lebensverſicherungen. O 7.20: Dr. Krammer:
Die Kultur Europas im Zeitalter der Reformation u. Renaiſſance:
„Aufklärung und Barock”. Ab o 8.15: Uebertr. aus Leipzig.
Ab o 19.15: Uebertr. aus Berlin.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polſtiſk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuſſleton, Reich und
Ausland und Heiſiſche Nachrichten: Max Streeſe: für Sport: Dr. Eugen Buhimang;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdieuſt: Andreas Bauer; für den
Inſeratenteil: Willy Kuhle; Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
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Nummer 144
Mittwoch, den 25. Mai
Die Lage der deutſchen Maſchineninduſtirie
im April.
Vom Verein Dautſcher Maſchinenbau=Anſtalten,
dem Spitzenverband der Deutſchen Maſchineninduſtrie, wird uns
ge=
ſchrieben: Der Geſchäftsgang in der deutſchen Maſchineninduſtrie hielt
ſich in den letzten Wochen auf einer ziemlich gleichmäßigen Höhe. Die
lebhafte Anfragetätigkeit der in= und ausländiſchen Kundenkreiſe hielt
an. Der Auftragseingang zeigte zum Teil eine weitere Belebung, bot
aber doch im ganzen das gleiche Geſamtbild wie im Vormonal. Manchen
Verbeſſerungen ſtehen auch Abſchwächungen gegenüber, ſodaß die
Mei=
nungen über die Weiterentwicklung der Lage keineswegs einheitleh ſind.
Bei der Mehrzahl der Firmen hat ſich die Lage im Laufe der letzten
Monate immerhin ſoweit gefeſtigt, daß ſich kleine Störungen in der
Stetigkeit des Auftragseingangs nicht mehr ſofort in eine Minderung
des Beſchäftigungsgrades umſetzen Die Bekriebsanlagen der
Maſchinen=
baufirmen dürften jetzt durchſchnittlich zu zwei Dritteln ausgenutzt ſein.
Ein Teil der ſchon vor längerer Zeit erteilten Aufträge iſt inzwiſchen
aus dem Stand der Fertigvorbereitung (Konſtruktionsarbeit,
Material=
beſchaffung uſw.) zur Werkſtattfertigung ſelbſt fortgeſchritten. Dadurch
hob ſich der Beſchäftigungsgrad, ſo daß die Zahl der über ſchlechten
Geſchäftsgang klagenden Firmen von 35 Prozent im März auf etwa
25 Prozent zurückging. Etwa 60 Prozent der Betriebe waren „genügend”
beſchäftigt; nur der verhältmismäßig kleine Reſt von etwa 15 Prozent
verzeichnete gute Beſchäftigung. Die zunehmenden Anforderungen an
die Werkſtätten ermöglichten im Berichtsmonate weitere Einſtellung von
Arbeitskräften, die noch immer reichlich zur Verfügung ſtanden. Nur
wo beſondere Anforderungen an die Kenntniſſe und Fertigkeiten von
Facharbeitern geſtellt wurden, fanden ſich in einigen Fällen nicht ſofort
die geſuchten Leute. Auch die Berichte über die einzelnen Zweige der
Maſchineninduſtrie zeigten meiſtens keine weſentliche Veränderung des
Auftragseingangs. Mehr Aufträge als im Vormonat verzeichneten in
der Hauptſache nur Firmen der Textilmaſchineninduſtrie, des
Papier=
maſchinen= und Druckmaſchinenbaues, ſowie der
Werkzeugmaſchinenindu=
ſtrie. Unbefriedigend und geringer als im Vormonat war der
Auf=
tragseingang in der Landmaſchineninduſtrie. Geklagt wird noch
leb=
haft über ungenügende Preiſe, beſonders im Auslandsgeſchäft, ſowie
über ſchlechte Zahlungsbedingungen und ſchleppenden Geldeingang. Die
Kapitalknappheit hat ſich offenbar nur bei einem Teil der Fabriken
und einem Teil der Kundſchaft gebeſſert, und die fortwährende
Ent=
ziehung der flüſſigen Mittel durch die hohen Steuern hemmt die
Weiter=
entwicklung erheblich. Die Geſamtlage muß daher auch noch als
ange=
ſpannt und empfindlich bezeichnet werden. Eine weitere crinſtige
Ent=
wicklung wird nur dann erwartet werden können, wenn die Grundlagen
— auf denen die bisherige Beſſerung aufbaute — ſich nicht vorzeitig
verſchieben und insbeſondere keine die bisherige Beſſerung überholende
Erhöhung der Selbſtkoſten eintritt,
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 24. Mai.
Tendenz: etwas freundlicher. Die für heute erwarteten weiteren
Exekutionen wurden nicht vorgenommen, ſo daß die Börſe in etwas
ſreundlicherer Tendenz eröffnete. Andererſeits beſteht jetzt ein
ziem=
liches Decouvert, und infolge des Ausbleibens einer Abſchwächung der
Kurſe entwickelte ſich auf verſchiedenen Gebieten Deckungsbedürfnis. Dies
trifft beſonders für die Elektrowerte zu, die Kursbeſſerungen bis zu
G Prozent aufweiſen konnten. Die Montanwerte gewannen weitere
2 Prozent und verſchiedene Spezialpapiere bis zu 3 Prozent.
Chemie=
werte eröffneten nur knapp behauptet, ebenſo die Banken. Die Börſe
wuar wieder vollkommen auf ſich ſelbſt angewieſen, und verhältnismäßig
kleine Orders konnten die Kursgeſtaltung ungemein beeinfluſſen.
Nach=
dem die erſten Kurſe feſtgeſetzt waren, ſchrumpfte dann auch die
Umſatz=
tätigkeit ſehr ein. Auf den Rentenmärkten war die Stimmung luſtlos
bei leicht nachgebenden Notierungen, nur Ruſſen etwas begehrt.
In der zweiten Börſenſtunde ſetzte die Umſatztätigkeit infolge der
allgemeinen Zurückhaltung zeitweiſe faſt vollkommen aus. Zu dem
Zwecke der Verringerungen der Poſitionen wurden Tauſchgeſchäfte in
J.G.=Farben gegen Rheinſtahl beobachtet, ſo daß ſich der Kurs für J. G.
trotz der darin vorgenommenen Deckungen nicht erholen konnte. Der
Markt der nur zu Einheitskurſen gehandelten Induſtriepapiere war
weiter ſchwach, beſonders Strohſtoff Dresden angeboten und über
20 Prozent minus. — Tägliches Geld 4 Prozent. — Deviſen ſtill und
kaum verändert. Mark gegen Dollar 4,2205; Mark gegen Pfunde
20,499; London-Paris 124,01—03.
Die freundliche Stimmung, die an der Mittagsbörſe vorherrſchte,
übertrug ſich auch auf die Abendbörſe. Die Umſatztätigkeit war
aber wieder außerordentlich klein und wurde im weiteren Verlaufe nocr
mehr eingeſchränkt, weil die Ausführungen des Geheimrat von Siemens
im „Journal de Genéve” einen ungünſtigen Eindruck hervorriefen. Die
kleinen Kursſchwankungen nach oben und unten, wobei die nach oben
etwas in der Mehrheit waren, weil die Deckungen, wenn auch in
be=
ſchränktem Umfange, weiter anhalten, betrugen ſelten mek: als 1
Pro=
zent. Nur Aſchaffenburger Zellſtoff und Zellſtoff Waldhof Daren etwas
mehr begehrt, ferner die Rheinſtahlaktien und von den Banken
Danat=
bank. An der Abendbörſe ſchenkte man den Ausführungen von Siemens
noch erhöhtes Intereſſe und nahm wieder Abgaben vor, wodurch die
kleinen Kursbeſſerungen wieder vollkommen verloren gingen. Die
Abend=
börſe ſchloß darauf wieder recht unſicher und neuerdings beunruhigt.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 24. Mai.
In Reaktion auf die ſtarken Kursabſchläge der geſtrigen Börſe hatte
ſich nachbörslich und abends in Frankfurt eine Erholung durchſetzen
kön=
nen, die im heutigen Vormittagsverkehr noch weitere Fortſchritte machte
Die Erklärung der Reichsbank, generell keine Reſtriktionen der Wechſel=
kredite vornehmen zu wollen, hatte beruhigend gewirkt. Auch zu den
erſten Kurſen ſchritt die Spekulation zu Deckungen, während ſeitens der
Provinz und der Depoſitenkaſſenkundſchaft noch Ware herauskam. Im
allgemeinen lag das Kursniveau behauptet, gegen geſtern beſonders für
Spezialwerte 5—8 Prozent höher. Nur einige Nebenwerte mußten ſich
Abſchläge gefallen laſſen. Auch im Verlaufe blieb die Tendenz freundlich,
das Kursniveau hob ſich unter Schwankungen um weitere 1 bis 3
Pro=
zent. Noch haben ſich zwar die großen Geldgeber über ihre
Ultimo=
dispoſitionen nicht ausgeſprochen, man rechnet jedoch mit einer ruhigen
Abwicklung. Auch die Möglichkeit einer Erhöhung des
Reichsbanfdis=
kontes wird von der Börſe in Erägung gezogen, die dieſe Aenderung
der Schachtſchen Politik nur begrüßen würde. Heimiſche und ausländiſche
Nenten liegen ziemlich widerſtandsfähig, Anatolier ſogar 1,25 feſter,
Pfandbriefe zeigen uneinheitliche Tendenz, Nentenbriefe bis 0,25
Pro=
zent abgeſchwächt. Größere Abgaben waren in
Hypothekengoldpfand=
briefen zu beobachten. Der Geldmarkt zeigt unveränderte Sätze, doch
wird eine Erhöhung des Privatdiskonts in Erwägung gezogen. Am
Deviſenmarkt iſt das Pfund feſt, Mailand und Spanien ſchwächer, die
verſtärkten Anforderungen halten an. Unter leichten Schwankungen
konnten ſich die Kursgewinne auch in der zweiten Börſenſtunde
behaup=
ten, lebhafter geht es in Spezialpapieren zu. So iſt u. a. auf die feſte
Haltung der Hamburg=Süd, Deſſauer Gas, und einiger Montanpapiere
hinzuweiſen. Der Privatdiskont hat trotz ſtärkeren Angebots keine
Ver=
änderung erfahren. — Privatdiskont kurze Sicht 47/s, lange Sichte 4/8.
Die Nachbörſe war nicht einheitlich. Zeitweiſe verſtimmten
Nach=
richten aus London, wonach der dortige Privatdiskont infolge der großen
Goldabzüge (Rußland) ſehr feſt liege und damit ſogar die Möglichkeit
einer Heraufſetzung der engliſchen Bankrate beſtehe. Einiges Geſchäft
war aber nur noch in Rheinſtahl zu um 3 Prozent erhöhten Kurs von
201,5, der zugleich die höchſte Tagesnotiz darſtellte und in J.G.
Farben=
induſtrie, die gegen den amtlichen Schluß um 2 Prozent auf 288 anzogen.
Dagegen gaben Oſtwerke an der Nachbörſe um 2 Prozent auf 372 und
Schultheiß um 1,5 Prozent auf 404 (höchſter Tageskurs 411) nach. Sonſt
hörte man nach Beendigung der amtlichen Börſe im Spätverkehr noch
Hapag mit 132,75, Nordd. Lloyd mit 135, Hamburg=Süd 217, Vereinigte
Glanzſtoff 565, Bemberg 471, Harpener 199,5, Phönix 128.
Aſchaffb Zellſtoff
Augsb. Nürnb. Maſch
Bamag=Meguin
Berlin el. W.
Berlin. KarlsruheInd
Praunkohl.=Briketts.
Bremer Vulkan.
Bremer Wolle. ..
Deutſch.=Atlant. Tel
Deutſche Maſchinen.
Deutſch.=Nied. Tel..
Deutſche Erdöl ...."
Deutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke ... .
Donnersmarckhütte".
DynamitNobel.
Elektr. Lieferung. .
J. G. Farben ...
R. Friſter. . . . . .. . .."
Gaggenau Vorz ..."
Eelſenk. Gußſtahl ..
G. f. elektr. Untern.
Halle Maſchinen
Han. Maſch. Egeſt. . .
Hanſa=Dampfſchf.. .
23. 5. 1 24 5.
200.5 1203.5 Hemoor=Zement
Hirſch Kupfer.
149.
50.25 / 50.— Höſch Eiſen ....
Hohenlohe Werke.
112.75 115.75 ſKahla Porzellan ...."
190.— 1196.5 Lindes Eismaſch. . ..
149.— 1150.— „Lingel Schuh. . . . . .
206.— 1206.— Linke u. Hofmann..
111.—- 1112.— 1L. Loewe u. Co.....
97. — 98.— KC. Lorenz... . . . . ...
12.5 12 125,Niederlauſitzer Kohle
150.— 1152.— Nordd. Gummi. . . .
70.—
71.— Orenſtein. . . . . . ... .
140.— 142.5 (Rathgeber Waggon".
122.5 (121.— Rombacher Hütten..
134.— 1136.75 Roſitzer Zucker. ....
170.— 172.25 Rütgerswverke ..
283.5 (286.— Sachſenwerk ...
95.5
Sächſ. Gußſtahl. . . .
65.5 65.25 Siemens Glas...
Ver. Lauſitzer Glas ..
225. — 1229.25 Volkſtedter Porzell.
190.— 1180.— 1Weſtf. C. Langendreer
125.— 1125.— Wittener Gußſtahl.
204. — 1210.— Wanderer=Werke....
Deviſenmarkt.
23. 5.
115.—
78.5
22.5
125.25
160 25
92.—
71.—
260.25
123.—
183.—
24. 5.
237.—
116.—
189.25
23.125
124.—
160.—
90.25
73.25
266.—
125.—
182.—
126 875/127.—
101.—
98.
113.
119.5
170.—
140 —
62. —
57.5
53.—
255.5
98.—
114.5
118.75
170.5
145. —
61.—
57.5
60.—
255. 25
24. 5.
Gelo /Brief
53.37/ 52.49
12.491 12.51
73. 081 73.62
1.960 1.964
0.438/ 0.500
3.046 3.052
7.405/ 7.4 19
2. 200/ 2.204
21 131 21.17
81. 78/ 81.94
5.5841 5.596
4.216 4.224
4.216 4.224
Produktenberichie.
Berliner Produktenbericht vom 24. Mai. Das Inland hatte im
Ver=
folg der feſteren überſeeiſchen Marktlage ſeine Forderungen gleichfalls
erhöht, fand aber im Berliner Produktenhandel wenig Eutgegenkommen.
Die Märkte liegen hier nach wie vor ſehr ruhig, lediglich dringender
Be=
darf kommt zum Abſchluß. Das Preisniveau war allerdings für
Wei=
zen im Lieferungshandel feſter. Laufender Monat beſſerte ſich um 1 Mk.,
Juli und September um je 2,5; für Roggen zeigte ſich per Mai einige
Deckungsfrage für den bevorſtehenden Ultimo, ſo daß die erſte Notierung
drei Mark geſteigert war. Juli und März 2 reſp. 1 Mark über geſtern.
Von Futtergetreide iſt Hafer unverändert. Mais hat gute Frage. Mehle
ruhig; auch an den übrigen Märkten vollzieht ſich ein Tendenzumſchwung
nicht.
Frankfurter Produktenmarkt vom 24. Mai. In Weizen und Roggen
iſt das Geſchäft bei feſter Tendenz gering. Futtermittel geben im Preis
nach und werden gering gefragt, da der Konſum infolge der
bevorſtehen=
den Grünfutterernte, die trotz kühler Witterung günſtig zu werden
ſcheint, nur den dringendſten Bedarf deckt. Weizenmehl mußte im Preis
erhöht werden, da die Mühlen auf die feſte Haltung der
Auslands=
märkte in Weizen ihre Forderungen hinaufſetzten, obwohl die Nachfrage
gering iſt. Weizen 31 nom., Roggen 28,75 nom., Hafer inl. 25,50—25,75;
ausl. 24—27: Mais 18,75: Weizenmehl 41,50—41,75; Noggenmehl 38,50
39,50; Weizenkleie 13,25—13,50; Ro
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Streik in der Offenbacher metallverarbeitenden Induſtrie. Das
Intereſſen=Kastell der metallverarbeitenden Handwerksbetriebe in
Offen=
bach am Main, dem die freie Schloſſermeiſterinnung, die Spenglermeiſter=
Innung, die Vereinigung der Inſtallateure, die Zwangsſchmiedeinnung
für den Kreis Offenbach und der Verband deutſcher Elektro=
Inſtallations=
firmen angeſchloſſen ſind, ſah ſich gezwungen, am Samstag, den 21. Mai,
die Ausſperrung zu erklären, nachdem der deutſche Metallarbeiterverband
für die Spenglereibetriebe den Streik erklärt hatte, ohne vorher noch in
Verhandlung zu treten. Er hatte eine Verbindlichkeitserklärung des
Schiedsſpruches des Schlichtungsausſchuſſes Offenbach a. M. vom
24. März abgelehnt.
Rohpappenfabrik A.=G. Worms. In der in Mannheim
abgehal=
tenen Generalverſammlung waren 800 000 Mark Aktienkapital vertreten,
Es wurde mitgeteil:, daß ſich die Arbeitsgemeinſchaft mit der
Aktien=
geſellſchaft für Pappenfabrikation in Charlottenburg und mit der
Stettiner Papier= und Pappenfabrik A.=G. vorm. Schröder und Rabbow
in Stettin bewährt habe. Aus dem Reingewinn von 50 386 Mk. werden
32000 Mark zu Rücklagen verwendet und 18 386 Mark vorgetragen.
Die Neuwahl des geſamten Aufſichtsrates ergab folgende
Zuſammen=
ſetzung: L. Vogel=Karlsruhe, Max Maier=Herrmann=Berlin, Dr.
Bernsheim, Direktor der Danatbank in Mannheim, Franz Loeſer=Trier,
Moritz May=Darmſtadt, Joſeoh Schwarzwild=Stuttgart und Max Maier
in Fiuma Simon Maier in Ludwigshafen.
Gründung der „Hefrag” Frankfurt. Die Braunkohleu=
Schwelkraft=
werk Heſſen=Frankfurt A.G. iſt in einer Verſammlung der Beteiligten
am 18. Mai gegründet worden. Zu Mitgliedern des erſten
Aufſichts=
rates wurden geähſt: Oberbürgermeiſter Dr. Landmann (
Frank=
furt a. M.) als Voxſitzender, Finanzminiſter Henrich (Darmſtadt) als
ſtellvertretender Vorſitzender, Miniſterialdirektor Schäfer (Darmſtadt),
Miniſterialrat Heſſe (Darmſtadt), Profeſſor Eberle (Darmſtadt),
Pro=
feſſor Sengel (Darmſtadt), Landtagsabgeordneter Dr. Büchner (
Darm=
ſtadt), Landtagsabgeordneter Weckler (Rockenberg), Landtagsabg. Lux
(Niederflorſtadt), Stadtrat Aſch, Stadtrat Dr. Schmude, Stadtrat Prof.
Ruppel, Stadtverordnetenvorſteher Heißwolf, Stadtverordnete Winter,
Nelles und Dr. Schnorr, letztere ſämtlich in Frankfurt a. M. Zum;
Vorſtand der Geſellſchaft wurden beſtellt: Miniſterialrat Windiſch
(Darmſtadt), Direktor Dipl.=Ing. Schutmacher (Frankfurt a. M.) und
Direktor Dipl.=Ing. Ludwig Raberſaat (Frankfurt a. M.). Das
Grund=
kapital der Geſellſchaft beträgt 3 Millionen Mark.
Maſchinenfabrik Turner, A.=G., Frankfurt a. M. Die
Generalver=
ſammlung der der amerikaniſchen Geſellſchaft The Turner Tanning
Maſchinery Co. naheſtehenden Geſellſchaft genehmigte die
Regularien=
mit 7 Prozent Dividende und einem Vortrag von 110 802 Mark auf neue=
Rechnung. Die ausſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder wurden wieder= und auf Wunſch der amerikaniſchen Intereſſenten neu Herr=
Juſtizrat M. Ph. Hertz, Frankfurt a. M. und Herr John Henry Connor==
Boſton in den Aufſichtsrat. Ueber die Ausſichten im neuen
Geſchäfts=
jahr wurde ausgeführt, daß dieſe weſentlich günſtiger ſeien. Sowohl der-
Abſatz im Inland als auch der Export nach dem Auslande habe
zuges=
nommen, ſo daß man berechtigte Hoffnungen für ein beſſeres
Ergebnis=
im nächſten Jahre hegen dürfe.
Enzinger Union=Werke A. G., Mannheim. Der Abſchluß für das
vergangene Geſchäftsjahr zeigt ein unbefriedigendes Bild und weiſt,
ſo=
weit es ſich überſehen läßt, einen größeren Verluſt aus, der auf die
Betriebsumſtellung zurückgeführt wird.
Die Verhaudlungen zwiſchen dem Kohlenfyndikat und den
franzöſi=
ſchen Hüttenbeſitzern wieder aufgenommen. Zwiſchen dem Eſſener
Koh=
lenſyndikat und den franzöſiſchen Hüttenbeſitzern ſind in Paris die
kürz=
lich, abgebrochenen Verhandlungen wieder aufgenommen worden. Der
beſtehende Vertrag war bekanntlich von den franzöſiſchen Intereſſenten
durch die Nichtausnutzung der Optionen bisher nicht verlängert worden;
und würde Ende Mai ablaufen. Die weitere Koksbelieferung ab 1. 6.
iſt Gegenſtand der jetzigen Verhandlungen.
Zuſammenbruch der „Hadepe‟. Ueber die Firma „Hadepe‟, Haus
der Einheitspreiſe, m.b.H., die in Berlin an drei Stellen der Stadt
nach amerikaniſchem Muſter Haushalts= und Gebrauchswaren zu
Eſ=
heitspreiſen von 50, 75 und 100 Pfg. verkaufte, iſt der Konkurs verhängt
worden.
Linke=Hofmann Werke A.G., Berlin. Das am 30. September 1996
beendete G=ſchäftsjahr der Linke=Hofmann Werke A.G. erbrachte einen
Rohgewinn von 9,04 Mill RM. (i. V. 10,28 Mill.). Nach Abſetzung von
Steuern, Zinſen und Abſchreibungen verbleibt ein Reingewinn von
115 878 RM., der wiederum auf neue Rechnung vorgetragen wird.
Deutſche Raiffeiſenbank A.=G. in Berlin. Die Roheinnahmen der
Deutſchen Raiffeiſenbahn A.=G. ſind im Geſchäftsjahr 1926 von 6 8327427
RM. auf 6 135 236 RM. zurückgegangen. Im einzelnen wurden auss
Zinſen, Proviſionen uſw. 5 013 455 (5 125 223) RM., aus Beteiligungen
214 864 (54 481) RM. und aus Effekten, Deviſen und Sorten 906915
(—) RM. eingenommen. Infolge Umwandlung der vier eigenen Waren= in ſelbſtändige Warengenoſſenſchaften wird ein Bruttoüber—
ſchuß aus dem Warengeſchäft, der im Vorjahre mit 1 653 036 RM. aus—
gewieſen wurde, nicht mehr verzeichnet. Erfreulicherweiſe war es dema
Inſtitut im Berichtsjahre möglich, die Generalunkoſten von 7 458863
RM. auf 4 585 875 RM. ganz erheblich herabzuſetzen, ſo daß bei
1070 831 (1099 590) RM. Abſchreibungen nicht nur der Verluſtvortrag
aus 1925 von 425 712 RM. abgedeckt, ſondern, daß auch die Zinſen für
den Ueberbrückungskredit an die Preußiſche Zentral=Genoſſenſchaftskalſe
in voller Höhe abgeführt und ſogar reſtliche 52 816 RM.. Reingewinn:
ausgewieſen werden konnten. Es wird vorgeſchlagen, dieſe 52 816 RM.
auf ein Anſammlungskonto für den Ueberbrückungskredit zurückzuſtel=”
len. Dem Inſtitut iſt es ſomit gelungen, ſeine Sanierung hauptſächlick.
durch Herabdrückung des Unkoſten=Koeffizienten durchzuführen. Im
Ge=
ſchäftsbericht weiſt die Verwaltung auch darauf hin, daß das Jahr 19465
für das Inſtitut=Syſtem der Reorganiſation und Rationaliſierung, eim
Jahr des Um= und Abbaues geweſen ſei, und daß es ſtrafferer Zentralle”
ſierung des Geſchäftsbetriebes habe neu aufleben laſſen.
Staatspapiere
a) Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſch
Ausloſ.-Sch. I. Teil/313.5
I. Teil/314.5
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld ohne
Aus=
oſungsſcheine ... 19
6‟,% Reichsp. Sch.
p. 1. 10. 30 ../ 97.3
7% Baher. Staats=
Sch. p. 1. 4. 29/ 98
6‟/,% H. V. Sch.
p. 1. 4. 29
97
64,%0 Pr. St.=Sch.
p. 1. 3. 29
6‟,%0 Pr. St.=Sch.
p. 1. 10. 30 ...
70 Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 29/ 99
70 Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 30/ 99
6½% Württ. Freiſt.
Schatz. p. 1. 3. 201 97.25
„Türk. (Adm./03
(Bagd.) I
„ (Bagd.)II
40 Türk. unif. 1903
4% „ 1911 Boll.
4½% Ung. St. 1913
4½% St. 1914
40
Goldr. . .
42
St. 10 .
4½ „ Kronr. .
3% „ Eiſ. Tor..
Außereuro-
päiſche
5% Mex am. in. ab
5% „ äuß. 99
4% „Gold04ſtf.
32 „ konſ. inn.
4½% „ Irrigat.,
5% Tamaulipas I
a) Ausländ iſche
5%Bos. E. B. 1914/ 42
5% L.Inv. 1914/ 41
4½7
1898
4½%½ „ 1902
4%
5 % Bulg. Taba :02/ 25
4 1.% Oſt. Staatsr.
v. 1913. Kdb. 1918
4 ½% Oſt. Schatz. 14
4½% Ofl. Silberr. 6.75 / 5%Frkf. Pfdbr.-B
4% „einh. R (for
3% Port./(Spz.) UII
4% Rum.am. ℳ. 0:
½% Gold. 13
„0
1. 05.
23
14:1,
24.25
25.3
27.5
20.5
22.5
40.75
27.5
35
22
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mi;
Zinsberech=
nung
10%Berl. H.=Bt. G.
„1184
60 Berl. St.=Goldl 96.2
2 Darmſt. St..G.
D. Hyp.=Bank
Meining. Goldpf. /1031/,
25 Frl.=Hyp.=B.,
Goldpfdbr.
104
kf. H.-B. Gld. /101.5
Frkf. Pfbr.=B
Goldpfdhr
100.5
GPfbr. Bf.-Gld./102
Goldpfdbr
88.5
% b. Lbs.-Bl. Gld. /102.25
101.5
0% N. Geftr.Me
agen) Golbohl. 102.5
%⁄ K. Landesba
arn
Reihe 1 1101.5
101.5
7%M.-Krit. Höchſt 93
8%0 Mannh. St.=G.
80 Naſſ. Ldb. Gold
80 Nbg. St.=Gldal.
8% Pfälz. Hyp.=Bk.
Gold=Pfdbr.
8%0 Pforzh. St.=G.
80 Pr. Centr.=Bd.,
Cr.=Bk. Gldpfbr.
8% Pr. Centr.=St.-Goldpfbr.
8% Rh. Hhp.=Bank
Gold=Pfdbr. ...
½%Rh. St.=W.25
10% Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk., Goldpf.
8% Südd. B. Cr.=B.
Goldpfdbr. . . . . .
7 % V. Stahlw.
Däſ=
eldorfHyp.=Gld.. mit Option
7 % V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.=Gld.. ohne Option
8% Voigt &Häffner
Goldobl. . . . . . . .
8% Württbg. Hyp.=
Banf Goldpfbr.
99.5
100.25
00.5
105
103
100
151
R. .
105
94.5
99
101
97.5
Ohne
Zins=
berechnung
Bdw. Kohl 23/ 12.82
62 Großkr. Mannh.
Kohl. 23
% Heſ. Brf.=Rg. 23
. Roggen .. 23
Pr. Kaliw.
Pr. Roggenw. 8.9
5% Südd. Feſt=B.G 2.25
Vorkriegs=Hyp..B.
Pfandbriefe
Bayr. Vereinsb.
Bahr. Handelsb.
Bahr. Hhp.u. Bechſ
Berliner Hyp.=Bk.
Frrf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp=Bk.
Mecklb.Hyp.=u Wb
Meining. Hyp.Bk.
Nordd. Gr.=Cr Bk
Pfälz. Hyp.=Bk. ..
Preuß=Bob.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B.=Cr.=2
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hhp.=B...
Rh. Wſtf.=B.=Cr.=B.
Südd. Bobenkr. ..
Württ. Hyp.=Bk.. .
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B...
Landeskr. Caſſel ..
Naſſau. Ldsb. . . .
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Eliſ.=Bahn ſtfr.
4% Galiz. Carl=
Lud.=B.
4½ „ „ abg.
5% O. Sb. /Lb. )ſtfr.
2,60 Alte .„
2,6% Neue. .
50 Oſt.-Ung. 73/74
4%Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. „ 1.b.8.E.
3%Oſt. .. 9. E.
3%Oſt. „ 1885 ..
3%Oſt. „ Erg. Netz
3%6 Raab Oedbg. 8‟
91
425 Rud. Silber
4 Rud. Salzkg.
4½% Anat., S.I
% Anat. S. I.
2% Anat., S. II
Salon. Monaſt.
Tehuantepec.
2
16.05
16.5
12.25
—
14.9
13.5
13.75
14.9
16.3
10.3
9
4.25
14.5
14.5
10:/.
211.
29
25
23.5
10
4.3
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit.. .
Bad. Bk. ... .. . ."
Bk. ſ. Brauind. . . .
Barmer Bankv. ..
Bay. Hyp.=Wchſ...
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb. .
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Bank...
D. Eff. u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk. ..
Disk.=Geſellſch. .. .
Dresdener Bk. ...
Frankf. Bk. . . . . . .
Frkf. Hyp.=Bk... ..
Frkf. Pfdbr.=Bk. ..
Gotha. Grundkr. Bk.
Lux. Intern. Bank
Metallbank. . . . . .
Mitteld. Creditb.
Pfälz. Hyp.=Bk....
Pr. Bo.=Creditbank
„ Hyp.=Akt.=Bank
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Creditbr. ..
Rhein=Hyp.=Bk. ..
Südd. B.=Creditbk.
Südd. Disc.=Geſ..
Oſterr. Creditanſt. .
Wiener Banlverein
Vergwerks=Akt.
Bochum. Bergb. ..
Buderus. . . . . . . ..
Dt. Luxemburg . . .
Eſchw. Bergw....
Gelſenkirch. Bgw. .
Harp. Bergb... . . .
Ilſe Bergb. St...
„ Genußſchein. .
Kali=Aſchersleb. ..
Kali. Salzdetfurt..
Kali. Weſterregln. 170
Klöcknerwerke . . . . 169.5
Mannesm.=Röhr. .
Mansfelder ... . . . 131
156
214
146.5
183.5
180,
228
68
155
150
06.5
63
69
140
54
162
203.5
—
148
216
215
138
170
135.75
85
150
9.5
7.15
115
148
170
200
270
135.5
172
187
Oberbedarf ....../100.5
Otavi=Min.=Ant. . . 35.7
Phönix=Bergb. . . . 126.5
Rhein. Braunk. . .
Rhein. Stahlw.. . . 205.5
A. Riebeck Montan
Rombach. Hütte
Salzwerk Heilbr...
Tellus Bgb.. . . . . . 116
Ver. Laurahütte.
Ver. Stahlwerke .. 141
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum (Mannh.) 275
Henninger ..... ..
Hercules, Heſſiſche. 160
Löwenbr.=München
Mainz. Aktienbr. . . /252.5
Schöfferhof(Bind,)/352
SchwarzStorchen= 280
Tucher, Nürnberg.
Werger .. . . . . . . . 188
Akkum. Berlin.
Adler & Oppenh..
Adlerw. (v. Kleher
5%A. E. G. Vzg. A. . / 90
5%A. E. G. Vzg. B.
A. E. G. Stamm . . .
Anglo=Cont. Guano
Bad. Maſch. Durl
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin ..
jaſt Nürnberg ...
Bayr. Spiegel.."
Beck & Henkel ...
Bergmann El. . . .
Bing. Metall. . . . .
Brem.=Beſigh=Ol.
Bürſtenfbr. Crlang.
Cement=Heidelb. . . 16
Cement. Karlſtad
Cement, Lothr.
Chem. Albert . . . . .
Chem. Brockh. ...
Chem. Milch ....."
140
133.75
82
181
142
26
51
230
60.5
80
181
71
199
160
91
Daimler=Benz A. 6.
Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Erdöl ..."
D. G u. Silb. Scheid.
Dingler. Zweibrück.
Dresd. Schnellpr.
Dürkopp
Dürr. Rattingen ..
Dyckerhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl..
El. Licht= u. Kraft
El. Lieferung ...."
Elſ. Bad. Wolle ..
Email. Ulrich ...
Enzinger Werke ..
Eßlinger. Maſch.
Ettlinger Spinn. . .
Faber Bleiſtift...
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens..
Farbenind. J. G.
Felten & Guilleau
Feinmech. (Jetter)
Feiſt, Sekt.
Frankfurter Gas..
Frankfurter Hof ..
Frkf.=M. Pok. u. W.
Zeiling & Cie. ...
Germania Linol. . .
Gelſenk. Gußſt. . . .
Goldſchmidt, Th. . . 128.5
Gotha Waggon ...
Gritzner, Maſch.. . .
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft
Hammerſen
Hanfw. Füſſen .. . 135.25
Hanſa=Lloyb, Br.
Hartm. & Braun . . /150
Heyligenſtaedt. . .
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm
Hirſch, Kupfer ...
Hoch=Tief Eſſen ..
Holzmann . .
Holzverk. Ind..
Hydrom. Breslau
Inag
114
153.5
210
50
90
15
45.1
50
201.5
175.5
53
75
75
120
120
49
239.5
135
103
57
118
80
123
138
58
26
78
114
113
143
132.5
80.3
3a
97
„Funghans St.. . 113.5
Kammg. Kaiſersl. 1207
Karlsruher Maſch. 40.5
Karſtadt, R.
1164
Klein Sch. & Becker 125
Knorr, Heilbronn 1194
Konſerv. Braun
Krw. Alt=Württbg.
Krauß Lokom. .. 80
Lahmeher .. . . . . . 1178
Lech. Augsburg . . . 128
Lederw. Rothe ...! 37.5
Spicharz..
Linge Schuhw.. . .
Löhnberg. Mühle ./ 60
Ludwigsh. Walzm. /133.75
Lüdenſcheid Metall/112
Lux. Induſtrie
Mainkraft Höchſt 131.25
Mars=W. Nürnberg /144
Metallgeſ. Frlf. /190
Miag. Mühlenb. /145
Moenus, Stamm ./ 76.5
Motorenſ. Deutz.
Motorenf. Tberurſ./ 65.5
Münch Lichtſpielk.
Neckarſ. Fahrz. . . 1132
Neckarw. Eßlingen 1146
Beters UInion
118
Pfälz. Näh. Kayſerl 65
Philipps. . .
66
57
Borzellan Weſſel
Rein. Gebb. & Schal/135.5
Rhein. Elektr.
172
Rhenania,Kunheim! 70
Rütgerswerke .. . . 1114
Schneid. & Hanau./ 71
Schnellpr. Frank. /110
Schramm Lackf. ..1104
Schrift, Stemp.. . . 133.5
Schuckert, Eleftr. 1180
Schuhf. Weſſel.
Schuhf. Herz
75
Schultz. Grünlad
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91
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140.5
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166.25
142
205
287
105.5
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142
s5.5
1345
152
15
9l.
47
149
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neu i
Nummer 144
Mittwoch, den 25. Mai 1927
Seite 13
Brema= Vulkan, Schiffbau= und Maſchinenfabrik A.G., Vegeſack.
Die ordentliche Hauptverſammlung, in der 15 Aktionäre mit 7128
Stim=
men vertreten waren, genehmigte die Regularien und erteilte
Aufſichts=
rat und Vorſtand Entlaſtung. Aus dem nach Abzug von 593 630 RM
Abſchreibungen verbleibenden Reingewinn von 1 125 653 RM. gelangt
eine Dividende von 8 Prozent zur Verteilung; 218 217 RM. werden
vorgetragen. Der turnusmäßig ausſcheidende Aufſichtsratsvorſitzende
wurde wiedergewählt. Nach Mitteilung des Vorſtandes hat das
Arbeits=
beſchaffungsprogramm der Reichsregierung dem Bremer Vulkan eine
Anzahl von Aufträgen gebracht. Der gegenwärtige Auftragsbeſtand
reiche ſür das Jahr 1927 und teilweiſe auch noch für 1928. Die Preiſe
ſeien allerdings durch die ſcharfe Konkurrenz, die unter den Werften
hertſche, gedrückt. Die Arbeiterzahl ſei im Laufe des letzten Jahres
Eon 1700 auf 2500 geſtiegen.
Hamburg=Südamerikaniſche Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft in Hamburg.
Soeben ſind 5 Mill. RM. neue Stammaktien der Geſellſchaft zum
Handel und zur Notiz an der Börſe zu Berlin zugelaſſen worden. In
ſdem Zulaſſungsproſpekt werden u. a. zu einigen Poſten der Bilanz
er 31. Dezember 1926 Erläuterungen gemacht. So befinden ſich unter
Dem mit 5 563 421 RM. ausgewieſenen Konto „Beteiligung an anderen
Aeſellſchaften, Wertpapiere und Aktien” 1 230000 RM. Vorzugsaktien
Der Hamburg—Amerika=Linie und unter dem mit 3 853 128 RM.
aus=
ewieſenen Konto „Bankguthaben, feſtverzinsliche Guthaben und Kaſſen=
Beſtand” 1500 629 RM. Bankguthaben. Wie weiter in dem Proſpekt
mnitgeteilt wird, iſt der Geſchäftsgang im laufenden Jahre im bisher
werfloſſenen Zeitraum gleichmäßig gur geblieben. Zur Zeit beſitzt die
Seſellſchaft 17 Dampfer von zuſammen 149 500 BRT., darunter fünf
DDampfer über 10 000 BRT. Außerdem hat ſie in Hamburg, am La
EPlata und in Braſilien 124 Schlepper, Leichter und Barkaſſen. Bei den
an der Vermögensüberſicht erwähnten Neubauten handelt es ſich um die
DDampfer „Cap Arcona” mit 26000 BRT. und „Mont Cervantes” mit
m4000 BRT., die ſich beide noch im Bau befinden.
Wachſende Geſamterzeugung der deutſchen Elektrizitätswerke.
Jahreszunahme 13,7 v. H. Dem Jahresbericht, den die Vereinigung
Der Elektrizitätswerke ihrer in dieſen Tagen zuſammentretenden
ordent=
ichen Hauptverſammlung vorlegen wird, entnehmen wir, daß die
Vereinigung am Schluſſe des abgelaufenen Berichtsjahres 727
Mitglie=
ſoer zählt, davon 624 deutſche, 86 außerdeutſche, 17 außerordentliche und
* Ehrenmitglieder. Praktiſch umfaßt die Vereinigung ſomit die
ge=
damte deutſche Stromerzeugung für die öffentliche
Glektrizitätsverſor=
jnung. Die Geſamtleiſtung der deutſchen Elektrizitätswerke iſt von rund
ſo Mill. Kilowatt auf 5,7 Mill. Kilowatt, alſo um 13,7 v. H. geſtiegen.
Der Betrieb hat ſih auch im vergangenen Jahre normal entwickelt,
wenn auch der Abſatz elektriſcher Arbeit in Deutſchland infolge des
Darniederliegens der Induſtrie erheblich gelitten hat. Erſt in den
letz=
ven Monaten des Jahres hat der induſtrielle Verbrauch allmählich
wie=
er zugenommen, ſodaß insgeſamt für Deutſchland doch eine Steigerung
ſoer Erzeugung von 11,7 Milliarden Kilowatt im Jahre 1925 auf 12,1
GNilliarden Kilowatt im Betriebsjahre, alſo um etwa 4 v. H. zu
ver=
peichnen iſt Die Ausnutzung der Elektrizitätswerke iſt infolge der
ge=
ingen Abſatzſteigerung um etwa 9 v. H. gegen das Vorjahr
zurück=
regangen Im Gegenſatz zur induſtriellen Abgabe hat die Verwendung
er Elektrizität im Haushalt eine erfreuliche Zunahme zu verzeichnen,
eic an vieken Stellen den Ausfall an Induſtrieabſatz wettmachen konnte.
Erhöhung der Spritpreiſe. Die Monopolverwa tung hat vor
eini=
ger Zeit beantragt, daß der regelmäßige Verkaufspreis für Sprit von
4,30 Mk. auf 5 Mk. und der für Parfümerieſprit auf 2,50 Mk. erhöht
wird. Mit dieſem Antrag beſchäftigte ſich geſtern der Beirat bei der
Reichsmonopolverwaltung und ſtimmte dem Antrag unter der
Voraus=
ſetzung zu, daß die Regierung die beim Reichsrat zur Beratung
befind=
liche Vorlage über die Zuckerſteuerermäßigung und die
Bramntweinſteuer=
erhöhung in ihrem letzteren Teile zurückzieht und daß in dem neuen
Monopolgeſetzentwurf der Satz für die Branntweinſteuer (
Hektoliter=
einnahme) auf 3,30 Mk. feſtgeſetzt wird. Aus der Differenz von 70 Pfg.
bei der Erhöhung des Verkaufspreiſes ſollen 50 Pfg. auf die Erhöhung
der Hektolitereinnahme angerechnet werden, während die reſtlichen
20 Pfg. eine Erhöhung der Spitze ſind. Nach Anſicht intereſſierter
Kreiſe dürften die Verkaufspreiſe trotz der Erhöhung keine Veränderung
erfahren, da die höheren Sätze durch Fortfall der Gemeindegetränkeſteuer
ausgeglichen werden dürften.
Zu den deutſch=rumäniſchen Anleiheverhandlungen. Wie aus
Buka=
reſt gedrahtet wird, iſt Graf Poggi von der Berliner Diskonto=
Geſell=
ſchaft dort eingetroffen, um die gemeldeten Anleiheverhandlungen weiter
zu führen. Der rumäniſche Finanzminiſter Lapedatu iſt nach Budapeſt,
Wien und Berlin abgereiſt; er hat Vollmachten für offizielle
Verhand=
lungen erhalten. Die Regierungskreiſe betrachten die Abreiſe als
gün=
ſtiges Zeichen für eine Verſtändigung, um ſo mehr, als Lapedatu ſowohl
das Vertrauen Avereseus wie auch Bratianus beſitzt. Das
Haupthinder=
nis ſcheint noch in der Forderung der rumäniſchen Regierung nach einer
vergrößerten Bartranche zu liegen. Trotzdem hofft man auf eine
Eini=
gung, die Rumänien erlaubt, den Kontakt mit dem internationalen
Welt=
markt wiederzufinden. Die Börſe reagierte durch weiteres Sinken der
Devifenkurſe und Anziehen der Effekten, hauptſächlich der Banken.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Hauſſe am Weizenmarkt.
* New York, 24. Mai. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der heutige Weizenmarkt nahm einen außergewöhnlich
feſten Verlauf mit Kursſteigerungen von 3—5 C. Die Veranlaſſung zu
der ſtürmiſchen Aufwärtsbewegung ging aus von den weniger günſtigen
Berichten aus Kanada und dem Sommerweizengüirtel. Ferner trafen
aus Argentinien ebenfalls weniger zuverſichtliche Ernteſtandsberichte ein,
während andererſeits die heimiſche Lokonachfrage einen ziemlich großen
Umfang erreichte. Am ſtärkſten ausgeprägt war aber die Hauſſe am
Roggenmarkt, da die ausgewieſenen Vorräte eine ſtarke
Reduk=
tion ergaben und 500 000 Buſhel zur Verſchiffung von Chicago nach
Buffalo ausgewieſen wurden. Außerdem verlautete, daß in
Mai=
terminen noch eim großes Deckungsbedürfnis beſtehe, welches in den
nächſten Tagen zur Befriedigung gebracht werde.
Mais: Der Markt war ebenfalls feſt auf ungünſtige Wetterberichte,
eine Farmbewegungen und ungünſtige Saatenſtandsberichte. Die
Wei=
zenhauſſe löſte Deckungskäufe aus, ſodaß die Termine bis 2,5 C.
an=
ziehen konnten.
Hafer: Der Markt zeigte einen ſtetigen Verlauf bei Kursgewinnen
bis zu 1,5 C.
Kaffee: Der Markt ſtand unter dem Eindruck von gebeſſerten
aus=
ländiſchen Notierungen und eröffnete in feſter Haltung. Dann wurde
die Haltung ſchwächer, da die Röſtereien Kaufreſerve bewahrten.
Banmwolle: Im Anfangsverkehr zeigte der Markr ein ſchwaches
Ausſehen auf Abgaben der Pflanzer und Verkaufsluſt der Lokofirmen,
Dann konnte eine Befeſtigung eintreten auf Meldungen von größerem
Auftreten des Baumwollwurmes und da gebeſſerte Berichte vom Baum
wollwarenmarkt die Kaufluſt anregten.
Zucker: Nach der letzttägigen Aufwärtsbewegung war heute den
Markt ſchwach auf große Liefernotizen gegen Termine, ermäßigte
aus=
ländiſche Kabel und ſchleppende Exportnachfrage. Der Schluß war
erholt auf Deckungskäufe.
Kakao: Anfangs war die Haltung ſtetig. Dann trat aber eine
Ab=
ſchwächung ein auf Verkäufe und Kaufreſerve der Fabriken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 24. Mai:
Getreide: Weizen, Mai 152, Weizen, Juli 1442/=, Weizen,
Sep=
tember 1422/8, Mais, Mai 91½/s, Mais, Juli 94½, Mais,
Sep=
tember 96½, Hafer, Mai 49½/e, Hafer, Juli 50, Hafer, September
48½, Roggen, Mai 117½, Roggen, Juli 113¾, Roggen,
Sep=
tember 107½.
Schmalz: Schmalz, Mai 12,30, Schmalz, Juli 12,40.
Fleiſch: Rippen, Mai 12,80, Rippen, Juli 12,85, Speck 13,
Schweine, ſchwer 8,75—9,35, Schweine, leicht 9,20—9,65,
Schweine=
zufuhr Chicago 30 000, Schweinezufuhr Weſten 117000, Talg
Ohio Pls.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 24. Mai:
Getreide: Weizen Nr. 2 rot 159½/, Weizen Nr. 2 hart 1657/,
Mais Nr. 2 105‟½, Hafer Nr. 3 61, Roggen exp. 178 ¼, Mehl
Spring Patent 7, Getreidefr. n. Engl. 2,3 sh, Getreidefr. n.
Kont. 15 d.
Schmalz: Schmalz Mittel, Weſten 13,05.
Schweinefleiſch: Schweinefleiſch Family 34.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Wie Havas aus Oslo meldet, wurden im Zuſamwenhang mit der
Berliner Börſenkriſe von deutſchen Intereſſenten mehrere Millionen
Kronen aus Norwegen zurückgezogen.
Die Reichsbank hat mit der Notenbank von Eſtland ein Abkomwen
getroffen, durch das der Auslandsgiroverkehr auch auf Eſtland
ausge=
dehut wird.
Auf die Dauer von fünf Jahren hat die Stadt Offenburg eine
An=
leihe von 1,3 Millionen RM. bei der Badiſchen Giro=Zentrale
Mamn=
heim aufgenommen.
Der engliſche Roheiſenpreis, der erſt zu Beginn des Monats eing
Herabſetzung um 5 ſh. erfuhr, iſt weiter um 5 ſh. reduziert worden.
Cleveland Nr. 3 notiert jetzt 70 ſh.
Die Sowjetregierung hat der Athener Regierung keinen Vorſchlag
zur Bildung einer gemiſchten Kommiſſion mit Vertretern Rußlands
und Griechenlands gemacht, die die Reviſion betreffs der ſeitens Atheng
geforderten Abänderungen der beiderſtaatlichen Handelsverträge
vor=
nehmen ſoll.
Palast-Lichtspiele
Ein Film nach dem gleichnamigen, im Ullstein-
Verlag erschienenen Roman:
Reich sind, die in Liebesterben
Der Mann mit dem 100 PS.
Die Trägödie einer großen Liebe, 8 Akte!
Szenen von höchster dramatischer Spannung!
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Im Beiprogramm: Leo Peukerk in
Bilderbogen der Ehe
Nachdenkliche Kleinigkeiten für Eheleute und solche,
die es werden wollen
1. Bilderbogen: Die moderne Ehe
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Wie fessle ich meinen Mann
Leidenschaft, die Leiden schafft
Kleine Ursachen — große Wirkungen
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Leitung: Kapellmeister Curt Fischer
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Mittwoch, 25. Mai 1927 (Beginn 4 Uhr)
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Abends 8/, Uhr: des ellschafts-Abend
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Freitag, 27. Mai 1927
Großes Extra-Konzert
(Wünsche erbeten)
Eigene Konditorei — — — — Eisspezialitäten
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Leitung: Kapellmeiſter Zöllner.
Nachmittags 4 Uhr
Leitung: Kapellmeiſter Zöllner.
Für Nichtkonzertbeſucher Nebengarten.
Liederzweig
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Himmelfahrt
Pamilien-Ausflug
mit Musik
Endziel Gasthaus zur Post,
Nieder-Bamstadt. — Abmarsch
vorm. 9 Uhr, am Schwimmbad
Bei ungünstiger Witterung mit
der Bahn ab Ostbahnhof
(8632
1.40 Uhr.
Geſangverein „Frohſinn”
(8626
Darmſtadt
Himmelfahrtstag
Fruhſpaziergang mit Muſik
nach dem Rücksbrünnchen
Abmarſch 7 Uhr vom Ballonplatz. Für ein
ff. Slas Bier, ſowie gute Speiſen iſt beſiens
geſorgt. Bei ungünſtiger Witterung ab 10 Uhr
Frühſchoypen im Hanauer Hof.
Es ladet freundlichſt ein Der Vorſtand.
Harrg Piel in geiner Doppelrolle
Ein echter spannungsgeladener Sensationsfilm
durch-
stürmt von einem Wirbel sich jagender Ereignisse,
wie in Europa nur einer machen kann: Harry Plel.
Abessinischer Handel
Inter. Naturaufnahmen (*14082
Anfang 3½ Uhr.
Honebabenonel
Roman in 6 Akten
Hauptdarsteller:
Hargarete Schlegel, Marla
Minzentl, John Stuart
De Tragsafe
AndlerHienschen
Ein Volksstück in 6 Akten
Anfang 3½ Uhr. (*14083
ORPHEUM
Noch& Tage!
Donnerstag, 26. Mal
(Himmelfahrt-Tag)
Freitag
27.
Samstag
28.
Sonntag
29 Mai
SlUflNN &
Zauber-Schau
Hochlnteressant
spannend u. unterhaltend
von Anfang bis Ende!
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Kreide, EipS, Lement sranßfurterſtr. 1214
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Karten: de Waal, Rheinstr. 14.
Verkehrsbüro.
Infang 8144 UIhr
Heute Mittwoch:
nachm. 4 Uhr
Volks- und
Dbhater -Borsieneng
Preise 30 ₰ und 50
Ddky
Nat
E.V. (86
Sonntag, 29. Mai:
6. Wanderung
(Familien=
Wanderung)
Ziel:
Heppenheim
(Hauptverſammlung
des Geſamtklubs.)
Auskunft und
Tiſch=
karten bei Rob.
Berg=
mann u. Freitagabend
im Klublokal (Krone).
Nachmittags
Feſt=
zug in Heppenheim.
Beteiligung hieran iſt
Pflicht unſerer
Mit=
gieder. Ausgabe des
Feſtprogramms
er=
folgt i Heppenheim.
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Mittwoch, den 25. Mai 1927
abends 7½ Uhr
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Eine Anekdote in 3 Akten von Franz Molnar
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Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp
Perſonen:
Korth . . . . . . . . . . Robert Klupp
Mansky . . . . . . . . Hugo Keßler
Adam . . . . . . . . . . W. Mayenknecht
Annie . . . . . . . . . . Ilſe Lahn
Almady . . . . . . . . . HansBaumeiſter
.. .. Walter Bluhm
Sekretär .„
Lakai . . . . . . . . . . Richard Jürgas
Spielwart: Adolf Schmidt
Preiſe der Plätze 1 bis 10 Mk.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum
ur gegen Vorzeigung der Mietkarte zuläſſig
Pauſe nach dem 2. Akt.
Ende 10 Uhr
Anfang 7½ Uhr
Donnerstag, 26. Mai, E 23 Zum erſten
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Hier=
auf: Ariadne auf Naxos, Anfang 7½ Uhr
Preiſe 1—10 Mk.
Freitag, 27. Mai. D 22, Der Zigeunerbaron.
Anfang 7½ Uhr, Preiſe 1—10 Mk.
Samstag, 28. Mai, K16 (Bühnenvolksbund)
Scherz, Satire, Jronie und tiefere
Be=
deutung. Anf. 7½ Uhr Preiſe 1—10 Mk.
Kleines Haus
Bis einſhließlich Freitag, den 27. Mai:
Keine Vorſtellungen.
Samstag, 28. Mat. Luſtiger Abend Roda=
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jetzt
30
00 Eilsd
Geite 14
Mittwoch, den 25. Mai 1927
Nummer 144
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Genoſſenſchaft
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Nummer 144
Mittwoch, den 25. Mai 1927
Geite 15
Maximum.
Roman von Hans Schulze.
40)
(Nachdruck berboten.)
21.
Ueber die ſtaubige Landſtraße bei Pallanza klingelten die
MMaultierfuhrwerke.
Ringsum in den Limonengärten der weißen Villen blühten
Die Tulpen, und über den Glycinienhängen der hohen
Stein=
nauern flammte ein einziges Blütenmeer in der unerſchöpflichen
UIrkraft des ſüdlichen Frühlings.
Wie ein ſchimmernder Edelſtein ſpiegelte ſich die Iſola Maore
wnit ihren dunklen Hainen in dem ſilbernen Grunde des Sees.
Die ſtarre Majeſtät des Hochgebirges ſchaute in die ſtumme
BWaſſerſenke, geheimnisvoll leuchtend im Eisglanz des ewigen
SSchnees.
Auf der Terraſſe eines kleinen Landhauſes an den Abhängen
wes Monte Roſſo ſaßen Daiſy und Achim.
In der erſten Februarwoche, als der Wind in München noch
wicke Schneeflocken gegen die Kupeefenſter trieb, waren ſie über
wen Gotthard gekommen und hatten von einer Mailänder
Familie eine Villa am Lago Magiore gemietet.
Schon nach wenigen Tagen hatte Achim den Krankenſtuhl,
mn den er bis dahin gefeſſelt war, verlaſſen können und unter
wen immergrünen Eichen des Gartens mit ſeinen erſten Gehver=
Fuchen begonnen.
Und mit dem neuerwachten Lebensmut war es dann ſchnell
wveiter mit ihm bergauf gegangen, daß ihn der begleitende
Aſſi=
fitenzarzt der Klinik nur immer vor Ueberanſtrengungen gewarnt
chatte.
Anfang April hatte ſich Achim bereits wieder ſo weit
gekräf=
tigt gefühlt, daß er mit Daiſy längere Spaziergänge über die
lRebenhügel des Monte Roſſo unternommen und mit dem Motor=
Boote oft ſtundenlang in die lockende Ferne des Sees
hinaus=
gefahren war.
Jetzt leuchtete ein helles Kleid in der Tür des Gartenſaales
Euf.
Eva und Dr. Hardt traten auf die Terraſſe hinaus.
Schon ſeit acht Tagen weilten ſie als Gäſte in der Villa am
See, nachdem ſie ſich kurz vor Achims Abreiſe nach Italien in
einer ſchlichten Feier in der Fontaneſtraße zum Bunde für das
Leben zuſammengefunden hatten.
Dr. Hardt hatte ſich bald nach der Hochzeit mit ſeiner jungen
Frau zur Teilnahme an einer Expedition entſchloſſen, die ſich die
Erforſchung der Qucllen des Orinoko zum Ziel geſetzt hatte, und
auch Achim für eine Reiſe nach Südamerika gewonnen.
Ein bedeutender Montankonzern, zu dem Achim bereits im
letzten Kriegsjahr in geſchäftlichen Beziehungen geſtanden hatte,
war nämlich zur gleichen Zeit mit dem Antrag an ihn
heran=
getreten, für die Geſellſchaft in dem großen Ringen um die
Oel=
quellen des Erdballs in Mexiko und Venezuela
Petroleumkon=
zeſſionen zu erweiben, und Achim hatte trotz Daiſys Einſpruch
ſofort telegraphiſch ſeine Zuſtimmung erklärt.
Der auf etwa ein Jahr berechnete Aufenthalt im tropiſchen
Amerika verſprach ihm einerſeits eine endgültige Feſtigung
ſei=
ner Geſundheit, andererſeits gab er ihm im Falle einer
erfolg=
reichen Tätigkeit für die wichtigſten Lebensintereſſen der
deut=
ſchen Weltwirtſchaft die Möglichkeit einer Rehabiliterung
ſei=
nes Namens, die er als eine unumgängliche Notwendigkeit
emp=
fand, ehe er vor der Oeffentlichkeit mit einer Werbung um
Daiſys Hand hervortreten durfte.
Eine leiſe Abſchiedswehmut hing über dem kleinen Kreiſe,
in einer Stunde ging das Schiff, das die Reiſenden über Arona
an die große Eiſenbahnlinie nach Genua bringen ſollte.
Man war am Vormittag noch einmal in San Katerina
ge=
weſen und hatte in der alten Kirche das geſpenſtiſch vermummte
Gerippe des Heiligen Albert beſtaunt, der einſt aus ſeinem
Glas=
ſarg wieder auferſtanden war, um den ſein Kloſter
bedrohen=
den Steinlawinen zu wehren.
Achim hatte ſeine Gäſte ſelbſt im Motorboot
hinübergefah=
ren und ihnen das Wunder der rieſigen Blöcke gezeigt, die, nur
von zwei Backſteinen gehalten, hoch über dem Kloſterdach in der
Schwebe hängen.
Bei Tiſch hatte er einen launigen Trinkſpruch auf die
Zu=
kunft des jungen Paares ausgebracht, das auf ſeiner ſeltſamen
Hochzeitsreiſe den Spuren Alexander von Humboldts folgen
wollte.
Er war von einer faſt ausgelaſſenen Heiterkeit geweſen,
jetzt aber ſaß auch er ſtill und in ſich gekehrt an Daiſys Seite
und ſchaute in die endloſe Weite des Sees hinaus, über den
die Sonne wie in trunkener Glut all’ ihr goldenes Licht
aus=
gegoſſen hatte. —
„Die Stunde ruft!” ſagte er endlich, die Uhr ziehend. „Wir
müſſen an den Aufbruch denken!“
Er hatte bei dieſen Worten der aufwartenden kleinen
Ita=
lienerin gewinkt, die brachte ein Tablett mit Rheinwein, und
er füllte die Gläſer.
„Liebe Daiſy,” ſagte er dann, „ich gehe jetzt ein Jahr lang
von dir fort. In dieſem Jahre wollen wir all die furchtbaren
Ereigniſſe der letzten Zeit in Tiefen begraben, aus denen ſie nie
wieder hervortauchen können. Wenn wir uns heute trennen,
ſo ſoll das kein Abſchied für immer, ſondern ein Verſprechen
auf eine glücklichere und reinere Zukunft ſein. Ich bin in
mei=
nem Leben bisher allerlei Truggebilden nachgejagt, um an dem
einen vorbeizugehen, das doch erſt die Erſüllung alles Seins
iſt: „Ein Menſch für ſich allein iſt nichts, zwei ſind die Welt!”
Daß uns nach dieſem Jahr der Prüfung das Schickſal für immer
zuſammenführen möge, darauf trinke ich in dieſem edelſten
Weine unſeres Vaterlandes!”
Hell klangen die Römer aneinander.
Dann ſtand Achim auf und trat mit Daiſy noch einmal an
die Terraſſentreppe.
In ſchweren, ſüßen Wellen kam ein betäubender
Veilchen=
duft von den Steilhängen der Berggärten, über die der
Früh=
ling ſeinen bunten Oſterteppich gebreitet hatte.
Tief unten blaute die See ſo tief und klar, der Strand mit
weißen Häuſern überſät, in der Ferne die Schneeberge von
Locarno.
Der erſte roſige Schein des ſcheidenden Tages ſtreifte über
die Zaubergärten der Boromäiſchen Inſeln, die wie ein
Böcklin=
märchen ernſt und feierlich von ihnen ſtanden.
Da klaug ein hoher, ſummender Ton, ein grauer
Reuu=
wagen ſchoß um die Straßenbiegung und hielt vor der Villa.
Von Streſa kam ein langgezogener Dampferpfiff und
ver=
hallte ſehnſüchtig in der blauen Ferne des Gebirges.
Noch einmal legte Achim ſeinen Arm um die ſchmalen
Schul=
tern der Frau.
„Komm wieder!” bat ſie leiſe unter ſeinen Küſſen.
Daun riß er ſich los und ſtieg zu den anderen ins Auto.
Daiſy fah ihnen nach, bis der Wagen zwiſchen den
ſchim=
mernden Hotelpaläſten Palanzas verſchwunden war.
Dann ſank ſie ſchwer auf eine Bank zurück.
Ein großes Gefühl von Leere, von unendlicher Einſamkeit
war in ihrem Herzen.
Mit einem tiefen Seufzer legte ſie den Kopf auf das harte
Holz der Lehne und weinte bitterlich.
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[ ← ][ ]Seite 16
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Nummer 144
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Anzahl von Mitgliedern nicht anweſend iſt, wird eine zweite
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