Darmstädter Tagblatt 1927


18. Mai 1927

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Nummer 137
Mittwoch, den 18. Mai 1927.
190. Jahrgang

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ſädier
und Nalſonalbank.

*Die Unterredung zwiſchen
Briand und Chamberlain.
Oas Problem der Rheinlandräumung.
Franzöſiſche Widerſiände.
Von unſerem (D=Korreſpondenten.
London, 17. Mai.
Das allgemeine Intereſſe konzentriert ſich ſelbſtverſtändlich würde. In bezug auf das Rheinland hat Dr. Streſemann nur
grotz allem anderen iſt es doch die deutſche Frage, die alle ganz unmöglich, daß in dieſer Frage irgendwelche parteimäßige
underen internationalen überwiegt oder, korrekter geſagt, rück= Differenz beſtehen könnte, die auf Handlungen eines deutſchen
wirkend beeinflußt. Ich ſprach erſt geſtern noch einen libes Beſprechungen zwiſchen Briand und Chamberlain werden, ſoweit
alen Staatsmann, der auch ſpäter wohl wieder ſie ſich überhaubt dieſer Frage zuwenden, ſo doch zweifellos der
ionalen Politik ſeines Landes kommen könnte. Rheinlandes das deutſche Volk in ſeiner Geſamtheit und nicht
ſoie Lage und die Stellungnahme unſerer und der franzöſiſchen Worte gekommen iſt, die in der jüngſten Zeit in Berlin gemacht
Megierung hört, ſagte er, ein Inrechnungziehen aller anderen
Megierungen. Die perſönlichen Unterhaltungen zwiſchen leiten= Die Rheinlandräumung eine Forderung des
wen Staatsmännern zweier Regierungen ſind das neuzeitlichſte
Merkmal internationaler Politik. Einzelne von ihnen haben zwei=
Felsohne zu ſehr guten Ergebniſſen für die allgemeine große
Wolitik geführt. Andere aber auch nicht. Warum?. Weil die rungen in der engliſchen Preſſe, die den Beſuch des Präſidenten
WBeteiligten zu ausſchließlich die beiderſeitigen Intereſſen und An= der franzöſiſchen Republik Doumergue in London begleiten. Faſt
ſichten behandelten. Ich habe, wie andere, einen außerordent= ſämtliche engliſche Zeitungen, ſoweit ihnen politiſche Bedeutung
nichen Wert in den perſönlichen Unterhaltungen leitender Staats= beizumeſſen iſt, behandeln aus Anlaß diefes Beſuches die Ge=
männer
in Genf und Locarno erkannt, aber der Hauptwert lag ſichtspunkte der franzöſiſchen und engliſchen Außenpolitik und
für mich darin, daß die Teilnehmer ſtetig wechſelten, und daß ſtellen dabei feſt, daß ſich uuter den zwiſchen den beiden Ländern
ſeas, was in den urſprünglichen Unterhaltungen behandelt wurde,
ſeann ſeinen Niederſchlag in anderen Unterredungen fand. Dieſe daß ſich der deutſche Außenminiſter wegen dieſer Frage inner=
Beſamterklärung und=Verſtändigung beitrug, war die eigentliche der Rheinlandtruppen lediglich von den Deutſchnationalen ge=
Benfer Verſammlungen. Zwiegeſprächen gegenüber bin ich etwas, darum mit größter Entſchiedenheit feſtgeſtellt, daß die Frage
keptiſch. Das mag ketzeriſch klingen. Es iſt aber meine Anſicht, der Rheinlandräumung bzw. der Beſatzungs=
weutſchen
Juriſten iſt ganz zweifelsohne ein volſtändig richtiger, geſamten deutſchen Volkes iſt. In England ſollte
mnd das erkennen auch unſere Juriſten im Prinzip an. Italien, man auch darüber unterrichtet ſein, daß die Forderung auf
würde als unſer Mitgarantierender des Rheinlandabkommens alsbaldige völlige Räumung des Rheinlandes
ſ.weifelsohne nichts lieber ſehen, als eine beſchleunigte Abwicke= von Dr. Streſemann bereits ſelbſt angemeldet
nung der leidigen Beſetzungsangelegenheit. Bleibt alſo nur wurde, als die Deutſchnationalen der Regierung noch nicht an=
ſo
et, wie jetzt die Formalitäten wegen der Feſtſtellung der ge= Koalition und Oppoſition in Deutſchland vollkommen einig ſind.
mügenden Sprengungen an der deutſchen Oſtgrenze. Wird denn In Deutſchland vertritt man in allen Parteien die vom Man=
Briand nicht doch ein wenig als Staatsmann überſchätzt? Es cheſter Guardian gemachte Feſtſtellung, daß Deutſchland der
müßte ihm doch möglich geweſen ſein, für ſeinen ſo oft behaup= volle Lohn des Locarno=Paktes noch nicht zuteil geworden ſei
geten Locarnoſtandpunkt überzeugender wirken zu können. Selbſt und daß Deutſchland weiterhin die Schmach einer feindlichen
jrüſtungstermin in Ausſicht ſtellen würde, ſo müßte das einen
ſnünſtigers Eindruck in Deutſchland machen und des Herrn Dr.
Streſemann Stellung feſtigen. und das iſt doch
chließlich die Hauptſache. Oder will er das gar
micht?. Damit würde er ſich in einen ausgeſprochenen
Eegenſatz zu unſerer öffentlichen Meinung ordentlich eindrucksvolle Verſammlung ſämtlicher bayeriſchen
Gringen. Unſere Regierung hat wahrhaftig ein volles Maß vont Städte und Märkte zuſammen mit Vertretern der Landgemein=
ſie
ebenſowenig ein Heranreifen einer franzöſiſch=deutſchen Kriſis Zurufen wurde das Verlangen nach ſofortiger Zurückziehung der
and dem bolſchewiſtiſchen Rußland in die Arme treibt. Dar=
avertem
Nachdruck aufklären. Gerade als überzeugter Friedens= Enttäuſchung, aber auch mit größter Sorge, wie hart und ſchwer
für Fraukreich eine ungeheure Verantwortlich= Beſatzungslaſten einer Beſatzung zu leiden haben, deren Druck
reit. Es hüte ſich, die Schuldfrage durch das nunmehr ſchon länger als acht Jahre auf ihnen laſtet. Die
feſtzulegen. Der Begriff allies oder aſſociated würde Finanznot geraten, deren Ausmaß die Notlage der Gemeinden
ſein gründlich geänderter ſein.
ſantifranzöſiſche Stimmung beobachten. Sie iſt ge= ſteht die fremde Beſatzung immer noch auf deutſchem und bahe=
ſreizter
als gegen Jugoſlawien. Hier liegt die zweite Hauptfrage,
ſbezüglich deren Sir Auſten ſeinem Freunde reinen Wein ein= und bayeriſchen Gemeinden die Anſätze zu einer Beſſerung ihrer
zum Gegenteil wenden. Die vielgerühmte neue Organiſation der
ſfranzöſiſchen Streitkräfte iſt keine der Stärke. Die Staats=
mnänner
Frankreichs ſollten Freundſchaften wer= Ziel der endlichen Befreiung des beſetzten Gebietes zu vereinigen.
ſben, aber keinen Haß ſäen.
Der Sprecher ſteht zur Weſtminſter Gazette in keinerlei Be= ſchen Recht und der deutſchen Ehre unvereinbar ſind.
ſitziehungen, joweit ich weiß. Aber eine heutige Auslaſſung der
Weſtminſter ſteht in eigenartiger Gedankenverbindung zu dem,
uwas er ſagte. Es heißt da: Herr Streſemann ſteht für die neue Eine franzöſiſche Interpellation über die
WPolitik, welche Locarno begann, aber er wird zweifellos große
SSchwierigkeiten haben, ſeine Stellung zu behaupten, wenn die
Mäumung des Rheinlandes auf unbeſtimmte Zeit hinausge=
ogratloſigkeit
Chamberlains mit Zittern betrachten, wenn nicht
Wriand ebenſo daran intereſſiert ſein müßte, Herrn Streſemann
ſizu retten. Ein informaler und privater Meinungsaustauſch mag
nvielleicht zu einer Einigung führen, und wenn die Räumung
gentſchieden wird, ſo werden wir Anlaß haben, uns dieſes Beſuchs Außenminiſters Briand aus London zur Feſtſetzung des Inter=
mmit
ebenioviel Stolz wie Genugtuung zu erinnern.

Der Kampf um die Rheinland=Räumung.
Dr. Streſemann und die Rheinlandräumung.
Berlin, 17. Mai.
Anknüpfend an die vom Mancheſter Guardian in einem
Leitartikel über den Beſuch Doumergues in London gemachte
Feſtſtellung, daß Deutſchland weiter die Schmach einer fremden bringen werden. Gs handelt ſich dabei um die Einlöſung des
Beſetzung erleide, für die von Lacorno ganz abgeſehen, jetzt
ſchwerlich auch nur eine juriſtiſche Entſchuldigung zu finden iſt.
ſchreibt die Diplomatiſche Politiſche Korreſpondenz: Dieſe Feſt=
ſtellung
führt zugleich die mehrfach aufgetauchte Kombination
ad absurdum, wonach das Verhalten des Reichs=Außenminiſters
durch irgendwelche Schwierigkeiten ſeiner Stellung bedingt
zruf die Unterhaltungen zwiſchen Briand und Sir Auſten, und verlangt, was Sache des ganzen deutſchen Volkes iſt. Es iſt alſo
Staatsmannes irgendwelchen Einfluß auszuüben vermöchte. Die
zu einer aktiven Betätigung in der interna= Tatſache Rechnung zu tragen haben, daß in den Fragen des auch ohne ſie dem Zuſtandekommen der maßgebend bürgerlich
Ich vermiſſe bei den verſchiedenen Urteilen, die man über etwa dieſe oder jene Parteikonſtellation in den Eröffnungen zu
worden ſind.
ganzen deutſchen Volkes.
Mit beſonderer Aufmerkſamkeit verfolgt man die Erörte=
umſtrittenen
Fragen auch die der Rheinlandräumung befinde.
Man glaubt dabei nahezu übereinſtimmend feſtſtellen zu können,
Rette von Beſprechungen, von denen eine jede ihren Teil zur politiſch in keiner ſchwierigen Lage befinde, da die Rückziehung
Errungenſchaft von Locarno;, ſie iſt die Hauptbedeutung aller fordert würde. In maßgeblichen politiſchen Kreiſen Berlins wird
Die eine Hauptfrage iſt auch für Italien verminderung nicht die Forderung einer be=
ſoie
Räumung der Rheinlande. Der Standpunkt der ſtimmten politiſchen Richtung, ſondern die des
Frankreich, das ewig hinauszieht und ver= gehörten. Jedenfalls kann es auch für die engliſche Preſſe
jögert, das immer einen neuen Vorwand fin= keine Neuigkeit ſein, daß in der Frage der Rheinlandräumung
wvenn er jetzt die Zurückziehung nur eines Teiles der franzöſiſchen Beſetzung erleide, für die es von Locarno ganz abgeſehen
Diviſionen für den 15. Juni, beziehungsweiſe den jetzigen Ab= jetzt ſchwer iſt, auch nur eine juriſtiſche Entſchuldigung zu finden.
Der baheriſche Städtebund fordert die Räumung.
München, 17. Mai.
Im großen Rathausſaale zu München tagte eine außer=
ſabſorbierenden
Chinaſorgen. Aber gerade weil dem ſo iſt, kann den, Bezirke und Kreiſe aus allen Teilen Bayerns. Unter lauten
Grauchen, wie, daß kurzſichtige franzöſiſche Außenpolitik Deutſch= Beſatzung geſtellt und folgende Kundgebung einſtimmig gebilligt: vom Reiche ausgehende Wohnungs= und Sozialgeſetzgebung
Die aus allen Teilen Bayerns verſammelten Vertreter der
ſüber wird hoffentlich Sir Auſten ſeinen Freund mit wünſchens= baheriſchen Städte und Märkte ſehen immer noch mit bitterer, lich machen und auch dieſelben Ausgaben bedingen wie bisher.
ffreund ſtehe ich nicht an, zu erklären, auf dieſem Wegeliegt, die bayeriſchen Schweſtergemeinden in der Pfalz durch die die ein Miniſter mehr erhält als ein führender Miniſterial=
ſtete
Spielen mit dem Feuer ſchon jetzt gegen ſich. Gemeinden, Bezirke und der Kreis Pfalz ſind in eine drückende
des unbeſetzten Gebiets weit übertrifft. Trotz der ungeheuren
Ich war kürzlich in Rom und konnte die wachſende Opfer und ungeachtet der friedfertigen Einſtellung des Reiches
riſchen Boden und lähmt in einer großen Zahl von deutſchen
iſchenken könnte. Die Geſchichte lehrt, daß auch eine überſtarke Lage. Mit Entrüſtung ſtellen wir feſt, daß der Rechtsanſpruch langen der Deutſchnationalen, nämlich der Wunſch nach einer
MMilitärmacht in einen Schattenkegel treten kann, wenn die Epi= Deutſchlands auf ſofortige Zurückziehung der Beſatzungstruppen
ſſode eintritt, in der Freundſchaften verblaſſen oder ſich langſam nach Maßgabe des Artikels 431 des Verſailler Vertrages nicht
erfüllt iſt. Wir bitten unſere Reichs= und Staatsregierung und
unſere Volksvertretung, immer wieder alle Kräfte auf das große
Wir bitten aber, unſeren Ruf nach Befreiung nicht ſo auszu=
legen
, als ob wir die Freiheit um irgend einen Preis erkaufen
oder gar Bedingungen befürworten wollten, die mit dem deuts Verzicht irgendeiner Koalitionspartei auf ein oder zwei Mini=
Rheinlandräumung.
EP. Paris, 17. Mai.
ſchoben wird. Briand wird bei ſeinem Beſuch ſeine Anſicht mit Der Senat trat heute nachmittag zu ſeiner erſten Sitzung
SSir Auſten austauſchen. Man könnte die Ausſicht bei der Rück= nach den Parlamentsferien zuſammen. Präſident Doumer Miniſterium des Innern oder das Volksbildungsminiſterium.
gab bekannt, daß Senator Lemery eine Interpellation zu ben
von Streſemann über die Näumung des linken Rheinufers ab= letztere verfügt die Volkspartei. Vielleicht liegt eine Löſungs=
gegebenen
Erklärungen eingebracht hat. Auf Antrag des Mini=
ſterpräſidenten
Poincaré beſchloß das Haus, die Rückehr des
pellationsdatums abzuwarten.

Regierungsumbildung in Sachſen?
Von unſerem ſtändigen ſächſiſchen Mitarbeiter.
Dresden, Mitte Mai.
Für Sachſen ſtehen in den nächſten Wochen außerordentlich
wichtige politiſche Entſcheidungen bevor, die ohne Zweifel auf
den Beſtand der jetzigen Regierung ihren Einfluß ausüben, ja,
die möglicherweiſe Landtagsauflöſung und Neuwahlen mit ſich
bei der Bildung der gegenwärtigen Koglition und ihrer Regie=
rung
den Deutſchnationalen von den Koglitionsparteien mit
Ausnahme der Altſezialiſten gegebenen Verſprechens, bis zum
1. Juni unter Herabſetzung der Zahl der Miniſterien auf fünf
die Deutſchnationalen in die Koalition einzubegreifen und ihnen
eine eutſprechende Beteiligung am Kabinett zuzugeſtehen. Man
hat in den letzten Wochen in Sachſen viel darum geſtritten, ob
dieſe Zugeſtändniſſe von den jetzigen Regierungsparteien, der
Volkspartei, der Wirtſchaftspartei und den Demokraten, tatſäch=
lich
gemacht worden ſind. Es iſt auch bisweilen hervorgehoben
worden, daß die angedeuteten Verſprechungen zu dem Beitpunkt,
zu deut ſie abgegeben worden ſind, deshalb gar nicht mehr not=
wendig
geweſen wären, weil die Deutſchnationale Volkspartei
beeinflußten Regierung ihre Zuſtimmung nicht verweigert haben
nürde. Aber dieſe Auseinanderſetzungen, die deutlich die Ten=
denz
verrieten, den Deutſchnationalen, die die ſtärkſte bürgerliche
Fraktion im ſächſiſchen Landtag haben, den Weg zur Regierungs=
beteiligung
zu verſrerren, haben ſich doch als überflüſſig und
unfruchtbar herausgeſtellt, weil es ſich nicht um mündliche, ſon=
dern
um ſchriſtlich gegebene Zuſagen handelt, die kein noch ſo
intenſives Bemühen aus der Welt zu ſchaffen vermag. Den
Deutſchrationalen iſt, ob notwendiger oder überflüſſiger Weiſe,
gleichviel, ein Wechſel ausgeſtellt worden, den ſie am 1. Juni zu
präſentieren gewillt ſind und um deſſen Einlöſung die bürger=
lichen
Koglitiousparteien ſchwerlich herumkommen werden. Zwar
haben die offiziellen Erörterungen über die praktiſche Beant=
wortung
der ſich mit dieſer Sachlage auftuenden Fragen noch
nicht eingeſetzt, indeſſen werden ſchon die nächſten Tage mög=
licherweiſe
entſprechende Verſuche, eine tragbare Löſung des
Problems der Negierungsumbildung zu finden, mit ſich bringen.
Daß die Situation außerordentlich ſchwierig iſt und daß es nur
bei weiteſtgehender Gutwilligkeit aller an der Erhaltung der
noch ſehr jungen bürgerlichen Vorherrſchaft in Sachſen inter=
eſſierten
Parteien möglich ſein wird, ueue Aufregungen für
Sachſen zu vermeiden, ſteht von vornherein feſt. Um ſo not=
wendiger
iſt es, zunächſt einmal ganz objektiv über den Charakter
und die Erfüllbarkeit der deutſchnationalen Wünſche, deren Be=
rechtigung
nicht im eutfernteſten beſtritten werden ſoll, Klarheit
zu gewinnen. Die erſte Forderung der Deutſchnationalen läuft,
wie geſagt, auf eine Verminderung der ſieben Miniſterien um
zwei hinaus. Dieſe Forderung iſt keineswegs neu und leuchtet
um ſo mehr ein, als Sachſen in früherer Zeit nur über vier
Miniſterien verfügte, zu denen neben dem Miniſterpräſidenten=
poſten
die Miniſterien der Arbeit und der Wirtſchaft nach dem
Krieg hinzutraten. Der nächſtliegende Gedauke wäre zweifellos
der, dieſe beiden neuen Reſſorts wieder einzuziehen und ihre
Aufgaben den Miniſterien zuzuteilen, die ſie, ſoweit ſie bereits
früher vorhauden waren, ſchon in zurückliegenden Zeiten wahr=
genommen
haben. Mit auderen Worten heißt das ſo viel, als
die Wohlfahrtsaufgaben des Arbeitsminiſteriums dem Innen=
miniſterium
und das große Gebiet der Wohnungsangelegenheiten
dem Juſtizminiſterium wieder zuzuweiſen, und was das Wirt=
ſchaftsminiſterium
anlangt, die Aufgabenkreiſe dieſes Reſſorts
in der Hauptſache dem Finanz=, dann aber auch zum Teil dem
Innenminiſterium zu übergeben. Die Frage, die hierbei auf=
ſtringt
, iſt nur die, ob mit dieſer Löſung praktiſch Weſentliches
gewonnen wird. Und hierzu muß geſagt werden, daß durch
dieſe Aufteilung ein weſentlicher Vorteil kaum zu erwarten ſteht.
Denn es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, daß mit der ziffernmäßigen
Verminderung der Miniſterſitze nicht gleichzeitig eine Beſchrän=
kung
der vorhandenen Aufgaben verbunden ſein kann. Die
würde genau dieſelbe bleiben, dieſelben Arbeitskräfte erforder=
Eingeſpart werden könnten höchſtens die wenigen Tauſend Mark,
beamter. Aehnlich liegt es für das Wirtſchaftsminiſterium und
ſeine Angliederung an das ohnehin vollkommen überlaſtete
Finauzminiſterium. Auch hierbei würden nur formale umände=
rungen
entſtehen, die finanzielle Erſparniſſe von Gewicht ſchwer=
lich
nach ſich ziehen könnte. Es iſt darum vom praktiſchen
Standpunkt aus zweifellos für die Deutſchnationalen wie für die
geſamte Staatsverwaltung nicht allzu viel gewonnen, wenn der
deutſchnationalen Forderung Rechnung getragen würde, ja, man
kann ohne weiteres ſagen, daß das ungleich wichtigere Ver=
Beteiligung an der Regierung, weſentlich günſtigere Ausſichten
hat, wenn auf die förmliche Beſchränkung der Zahl der Mini=
ſterien
verzichtet wird. Aber auch für den Fall, daß ſich die
Deutſchnationalen dieſer Einſicht nicht verſchließen, ſind ſelbſt=
verſtändlich
die Schwierigkeiten, ihnen eine entſprechende Be=
teiligung
an der Regierung zu verſchaffen, ungemein groß; denn
die Vorausſetzung, die hier erfüllt werden muß, liegt in dem
ſterien, die ſie jetzt inne hat. Hier wird es nun unendlich ſchwer
halten, einen geeigneten Ausweg zu finden, denn es iſt ganz
klar, daß ſich die Deutſchnationalen nicht mit einem beliebigen,
ſondern nur mit einem Reſſort befriedigen laſſen werden, das
ſeiner Wichtigkeit nach dem Einfluß entſpricht, zu dem die Frak=
tionsſtärke
und ihre allgemeine Bedeutung die Deutſchnationalen
berechtigt. In Betracht kommen hierbei in der Hauptſache das
Das erſtere befindet ſich in der Hand der Demokraten, über das
möglichkeit darin, wenn den Demokraten das Volksbildungs=
miniſterium
, auf das ſie bekanntlich den denkbar größten Wert
legen, zugeſprochen und die Volkspartei mit dem Arbeitsmini=
Tde, dus die Altſozialiſten, die als kleine
ſterium en

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Mittwoch, den 18. Mai 1927

Nummer 137

Seife 2.
Koalitionspartei bisher über zwei Miniſterſitze verfügten, auf=
geben
müßten. Freilich ſind die Widerſprüche, die gegen dieſes
Projekt geltend gemacht werden können, außerordentlich viel=
ſeitig
und durchaus ſtichhaltig begründbar. Indeſſen müſſen
ſämtliche bürgerliche Parteien, ja überhaupt ſämtliche Parteien,
die rechts der Sozialdemokratie ſtehen, von vornherein das eine
im Auge behalten, daß es ohne Opfer nicht abgehen kann und
daß niemand von den Deutſchnationalen billigermaßen wird
verlangen dürfen, daß ſie auf die ihnen gegebenen Verſprechun=
gen
in vollem Umfang verzichten. Finden die zur Löſung der
gegenwärtigen Kriſe berufenen Parteien keinen Ausweg, der
eine Einigung ermöglicht, ſo wird die Regierung eines Tages
die deutſchnationale Unterſtützung, die ſie bisher genoſſen hat,
verlieren. Damit aber wird die politiſche Entwicklung auf den
Ausgangspunkt, den die Koalition nahm, zurückgeworfen. Die
Mühſal der Regierungsbildungsverſuche werden wieder beginnen,
ein fruchtbares Reſultat nicht erzeugt werden können und von
neuem das Geſpenſt des ſozialiſtiſch=kommuniſtiſchen Regimes in
den Vordergrund rücken, es ſei denn, daß ſich der Landtag nicht
im Verlaufe dieſer Schwierigkeiten auflöſt. Man wird geſpannt
ſein dürfen, ob dieſe bedrohliche Entwicklung in den wenigen
Tagen, die für endgültige Entſcheidungen noch offen ſtehen, die
Einſicht in die Notwendigkeit gütlicher Vereinbarungen in allen
politiſchen Lagern, die für die künftige politiſche Entwicklung
Sachſens verantwortlich ſind, ſo weit ſteigern wird, daß neue
Erſchütterungen vermieden werden können.

Um die franzöſiſche Zollnovelle.
Die Debatte in der Kammer. Vorläufige
Vertagung der Gegenſätze.
EP. Paris, 17. Mai.
Die mit Spanung erwartete heutige Kammerberatung über
die Zollvorlage endete nach anfänglicher Gewitterſtimmung mit
einer vorläufigen Aufheiterung, da beide Teile einen mehr oder
minder akzentuierten Rückzug antraten. Zu Beginn der Sitzung
lagen mehrere Anträge auf Rückverweiſung der Geſamtvorlage
an die Kommiſſion vor. Zunächſt ergriff Vincent=Auriol zur
Verteidigung des ſozialiſtiſchen Antrags das Wort. Er bezeich=
nete
die neuen Tarife als zu protektioniſtiſch. Sie würden nur die
Folge haben, die Lebenshaltungskoſten ins Phantaſtiſche zu ſtei=
gern
. Handelsminiſter Bokanowſki beſtritt dies; die Tarife ſeien
als mäßig anzuſprechen, wenn man berückſichtige, daß die der
Nachbarländer mindeſtens ebenſohoch ſeien. Der Miniſter bean=
tragte
die Ablehnung der Vertagungs=Anträge und die Weiter=
beratung
des Zollgeſetzes.
Kritiſch ſchien die Sitation zu werden, als der Präſident
der Finanzkommiſſion, Malvy, das Wort zu einem ſcharfen Vor=
ſtoß
gegen die Regierungsvorlage ergriff. Er habe bisher nicht
gegen den =Handelsminiſter auftreten wollen, müſſe nunmehr aber
erklären, daß er eine Politik der Selbſtverleugnung und der ge=
ſchloſſenen
Augen ablehnen müſſe. Die Kammer ſolle ſich für die
Rückverweiſung der Vorlage an die Kommiſſion ausſprechen.
Bokanowſki erklärte nochmals, daß er dieſen Antrag ablehne,
denn das Zollgeſetz müſſe wegen der bevorſtehenden Handels=
vertragsverhandlungen
mit dem Auslande in kürzeſter Friſt an=
genommen
werden. Die Einzelberatung der Tarifartikel dagegen
könne bis nach ſeiner Rückkehr aus Spanien, d. h. bis nach dem
1. Juni, verſchoben werden, ſo daß es der Kammer möglich ſei,
zu jedem einzelnen Artikel ihre Meinung zu äußern.
Vincent=Auriol wiederholte darauf ſeinen bereits früher ge=
ſtellten
Antrag, die Regierung möge eine vergleichende Ueberſicht
der alten und neuen Zollgeſetze vorlegen. Bokanowſki lehnte dies
ab. Eine derartige Aufſtellung bedeute eine Rieſenarbeit, und ſei
unmöglich. Ein Regierungskommiſſar für Zollfragen beſtätigte
die Angaben des Miniſters. Es ſei wohl möglich, für gewiſſe in
der Kammer näher zu bezeichnende Artikel Vergleiche aufzuſtellen,
nicht aber für den Geſamttarif, da dieſer 1800 Artikel mit 8000
Poſitionen umfaſſe, während der alte Tarif nur 600 Artikel ent=
halten
habe. Vincent=Auriol erklärte ſich überraſchenderweiſe mit
dieſem Vorſchlag einverſtanden und zog ſeinen Vertagungsantrag
zurück, während Handelsminiſter Bokanowſki den von dem Radi=
kalſozialiſten
Nogaro eingebrachten Antrag, deſſen Inhalt ſich mit
den von dem Miniſter über die Beratungsmethoden abgegebenen
Erklärungen deckte, annehmen zu wollen erklärte. Darauf wurde
die Beratung des Zollgeſetzes weitergeführt.

Vom Tage.
Gegen die Gültigkeit der oberſchleſiſchen Nach=
wahlen
wurde wegen des polniſchen Terrors von deutſcher
Seite Proteſt eingelegt.
Durch Notenwechſel zwiſchen der deutſchen Geſandtſchaft und dem
finniſchen Miniſterium des Auswärtigen vom 14. Mai iſt der Fort=
fall
des Sichtvermerkes im Verkehr zwiſchen dem
Deutſchen Reich und Finnland vom 1. Juni d. J. ab vor=
einbart
worden.
Anläßlich des 25jährigen Regierungsjubiläums des ſpaniſchen Königs
hat der Reichspräſident an den ſpaniſchen König ein
Glückwunſchtelegramm gerichtet.
Wie verlautet, wird zwiſchen den Vertretern des briti=
ſchen
Induſtriebundes und des Reichsverbandes der
deutſchen Induſtrie im Juli eme neue Konferenz in
Berlin ſtattfinden.
In der erſten Hälfte des Monats Mai 1927 iſt die Zahl der
unterſtützten Arbeitsloſen in Wien um 2795 auf 83 542
zurückgeangen. Damit iſt der Stand der Unterſtützten um 3755
geringer als im Vorjahre.
Nach kurzer Debatte hat die türkiſche Kammer den deutſch=
türkiſchen
Niederlaſſungsvertrag ratifiziert.
In dem autonomiſtiſchen Blatt Die Zukunft wird die Grün=
dung
einer elſäſſiſchen Autonomiſtenpartei ange=
kündigt
.
Der franzöſiſche Präſident Doumergue wurde zum
Ehrendoktor der Univerſität Oxford ernannt. In
amtlichen Kreiſen wird in Abrede geſtellt, daß zwiſchen Briand und
Chamberlain bis jetzt Beſprechungen über die auswärtige
Politik der beiden Länder ſtattgefunden hätten.
Im Unterhaus erklärte der Regierungsvertreter, daß ſich die eng=
liſchen
Käufe in Rußland im April auf 1399 000 Pfund, die
ruſſiſchen in England dagegen auf nur 228 000 Pfund be=
liefen
.
Tſchitſcherin, der nach Moskau zurückgekehrt iſt,
hat das Außenkommiſſariat wieder übernommen.
Der engliſche diplomatiſche Vertreter in Han=
kau
iſt durch den engliſchen Geſandten in Peking zurückberufen
worden, da ſein Aufenthalt dort im Hinblick auf die geſchwächte Stel=
lung
der Hankau=Regierung keinem nützlichen Zweck mehr dienen könne.
Zwiſchen den Regierungen Aegyptens Perſiens
und des Hedſchas ſind zurzeit Verhandlungen im Gange, die auf
eine gemeinſame Aktion zur Abſchaffung der Kapi=
tulationen
hinauslaufen.
Wie die britiſche Admiralität meldet, hat Tſchiang Kai=ſchek
an die Führer der britiſchen, amerikaniſchen und japaniſchen Flotten=
ſtreitkräfte
in Schanghai eine Note gerichtet, in der gegen die Be=
ſchioßung
chineſiſcher Truppen bei Kiangying Ein=
ſpruch
erhoben wird.

Die neue franzöſiſch=engliſche Entente.
EP. Paris, 17. Mai.
Der Temps bezeichnet die franzöſiſch=engliſche Entente als
eine Notwendigkeit für ganz Europa, weil ſie die durch die Ver=
träge
geſchaffene allgemeine Ordnung ſicherſtellt, erklärt aber, daß
ſie nicht gegen irgendeine andere Macht oder irgendeine be=
ſtimmte
Politik gerichtet ſei. Briand und Chamberlain hätten
ſich vor und nach Locarno mutig und beharrlich der Aufgabe ge=
widmet
, dieſe Entente zu feſtigen und in einer Atmoſphäre
gegenſeitigen Vertrauens zu entwickeln. Wenn auch kein feſt=
umriſſenes
Programm für die ganz allgemein gehaltene Unter=
redung
der beiden Außenminiſter aufgeſtellt worden ſei, könne
man doch ſicher ſein, daß die Beſprechungen zwiſchen Chamber=
lain
und Briand dazu betragen würden, die Zuſammenarbeit
der Kabinette von London und Paris zur glücklichen Löſung
der großen politiſchen Probleme der Gegenwart noch enger zu
geſtalten.
Das Journal des Débats deutet den Londoner Beſuch
gleichfalls als einen Beweis dafür, daß die Entente cordiale
fortbeſtehe. Echo de Paris hofft, daß Frankreich und England
ſich von den Illuſionen des Locarnovertrages bald befreien möch=
ten
. Gegenwärtig glaube nur noch der ſchwache Chamberlain
an den in Locarno ausgearbeiteten Vertrag. Es ſei zu hoffen,
daß die beiden Länder bald einſehen werden, daß die Sicherheit
für ſie nur in einer Allianz beſtehen könne. Action Frangaiſe‟
äußert ſich ähnlich. Der Locarnovertrag ſei nur möglich ge=
weſen
, indem man auf die wichtigſten Prinzipien verzichtet habe,
worauf die Entente cordiale aufgebaut geweſen ſei. Die An=
näherung
an Deutſchland ſei nur auf Koſten einer Entfremdung
mit England möglich geweſen.
Ere Nouvelle dagegen bekämpft offen dieſe Art, den
Locarno=Vertrag aufzufaſſen. Der Locarno=Vertrag müſſe als
eine Erweiterung des Geiſtes angeſehen werden, der ſeinerzeit
die Entente eordiale beſeelt habe. In den Unterredungen zwi=
ſchen
Briand und Chamberlain werde es ſich nicht darum han=
deln
, Berlin zu iſolieren, und in Deutſchland wäre man ſchlecht
unterrichtet, wenn man irgendwelches Mißtrauen hege.

Um die Portoerhöhung.
Proieſi des Hanſabundes gegen die neue
Poſigebührenordnung.
* Berlin, 17. Mai. (Priv.=Tel.)
Die Entſcheidung über die Erhöhung der Poſtgebühren wird
nun in Kürze fallen. Miniſter Schätzel hat den Arbeitsausſchuß
des Verwaltungsbeirates für Ende dieſer Woche einberufen, um
den bekannten Vorſchlag des Miniſters einer Vorprüfung zu
unterziehen und das Reſultat ſeiner Beratungen an das Plenum
des Verwaltungsbeirates weiterzugeben, der am 10. Juni, alſo
in der Woche nach Pfingſten, zuſammentreten wird. Dieſer Ver=
waltungsbeirat
beſteht aus nahezu 40 Perſonen. Vertreten iſt
in ihm das Poſtminiſterium durch eine Anzahl Beamter, der
Reichstag durch Mitglieder der größeren Fraktionen, der Reichs=
rat
, die Länder und ſchließlich die Wirtſchaft durch Vertreter,
die von der Induſtrie= und Handelskammer ernannt ſind. Da ſich
heute ſchon in allen Kreiſen der Wirtſchaft eine ſtarke Beunruhi=
gung
über die unerwartet hohen Vorſchläge des Miniſteriums
bemerkbar macht, iſt es noch keineswegs gewiß, ob die Vorſchläge
des Miniſters in ihrer urſprünglichen Faſſung auch vom Ver=
waltungsbeirat
beſtätigt werden. Der Reichstag wird ſich im
übrigen auch mit der Poſtgebührenerhöhung beſchäftigen, denn
einmal haben die Kommuniſten einen Antrag eingebracht, der die
Erhöhungen ablehnt, und dann haben die Demokraten eine In=
terpellation
eingereicht, die eine Beſchränkung der Portoerhöhun=
gen
ermöglichen ſoll.
Der Hanſabund für Gewerbe, Handel und Induſtrie hatte
eine Anzahl von Wirtſchaftsverbänden ſowie Wirtſchaftsvertre=
tern
im Verwaltungsrat der Reichspoſt zu einer Beſprechung der
geplanten Gebührenreform eingeladen, dke unter Vorſitz von
Reichsminiſter a. D. Dr. Gothein ſtattfand. In der auf ein
Referat des Vorſitzenden folgenden Ausſprache kam in voller
Einmütigkeit der energiſche Proteſt der Wirtſchaft gegen dieſe
noch vor kurzer Zeit vom Reichspoſtminiſter ſelbſt als ſicht not=
wendig
bezeichnete Neubelaſtung der Wirtſchaft zum Ausdruck.
Es wurde eine Entſchließung angenommen, in der es heißt:
Die dem Verwaltungsrat der Reichspoſt unterbreitete Von=
lage
, betreffend Erhöhung aller Poſtgebühren mit
Auswahme der Fernſprechgebühren, würde für die deutſche Wirt=
ſchaft
, die heute bereits für ihren Nachrichtenverkehr mehr als
das Doppelte der Vorkriegszeit aufzuwenden hat, eine jähr=
liche
Mehrbelaſtung von mindeſtens 600650
Millionen Mark bedeuten, ſofern durch die Gebühren=
erhöhung
der Verkehr nicht ungeheuer vermindert wird. Die
Poſt rechnet mit einer 2025prozentigen Verringerung des Ver=
kehrs
, wenn ſie die erwarteten Mehreinnahmen mit lediglich 20
Millionen Mark bemißt.
Dieſe Mehrbelaſtung müßte auf die Preiſe
der Waren und Leiſtungen abgewälzt werden.
Damit würde eine weitere Steigerung des
Preisniveaus eintreten, die den inneren Verbrauch
wie die Ausfuhr ſchwer beeinträchtigen und der allſeitig als un=
umgänglich
bezeichneten Aufgabe, ſie durch Preisſenkung zu b=
leben
und die Arbeitsloſigkeit zu beheben, zuwiderlaufen würde.
Nach den Ausführungen des Reichspoſtminiſters in der Vollver=
ſammlung
des Reichstages vom 21. März iſt die Finanzlage der
Reichspoſt geſund, wird das Poſtwirtſchaftsjahr 1926 ohne Fehl=
betrag
abſchließen und iſt die Abführung von 70 Millionen an
die Reichskaſſe geſichert. Ihre Verkehrseinnahmen ſind in den
letzten Monaten geſtiegen, ihre Ausgaben zurüchgegangen. Dazu
treten nunmehr die Mehreinnahmen aus dem Fernſprechweſen
Mit der Zunahme der Selbſtanſchlußämter müſſen die Perſonal
ausgaben zurückgehen. Der Rücklagefonds der Reichspoſt ha
ſeine geſetzmäßige Reſerve von 100 Millionen RM. erreicht, wei=
tere
Zuwendungen an ihn ſind nicht mehr notwendig. Er kann
im Gegenteil zur Deckung vorübergehender Einnahmeausfäle
verwendet werden.
Wenn die Finanzlage der Poſt trotzdem eine ge=
ſpannte
iſt, ſo beruht, dies darauf, daß ſelbſt werbende Ver=
mögensanlagen
aus laufenden Einnahmen beſtritten werden,
Auch ſolche, deren Lebensdauer nur eine beſchränkte Zahl von
Jahren beträgt, müſſen unbedingt auf Anleihen genommen wer=
den
, wofür ein Ausgleich in angemeſſenen Abſchreibungen vorzu=
nehmen
iſt.
Entſchiedenſte Verwahrung muß dagegen eingelegt werden,
daß die Oeffentlichkeit und die Verbände durch die Plötzlichkeit
der Vorlage verhindert werden ſollen, Stellung zu nehmen. Es
widerſpricht dies auch der vom Reichspoſtminiſter zugeſagten
Fühlungnahme mit der Wirtſchaft. Eine Vertagung bis Spät=
herbſt
, wo man über die Finanzlage klar ſehen werde, erſcheine
unbedingt geboten. Statt einer Erhöhung der Gebühren kann
die Poſt ſehr wohl durch weitgehende Rationaliſierung und Er=
ziehung
des Publikums weitgehende Erſparniſſe durchführen.

*Ein Zeitungsinſtitut an der Univerſität
Heidelberg.
Sonderbericht für das Darmſtädter Tagblatt,
An der Univerſität Heidelberg, in der Stadt, wo der größte
deutſche Journaliſt Görres ſeine entſcheidende Wandlungszeit
durchlebt hat, iſt jetzt ein Inſtitut für Zeitungsweſen
gegründet worden. Am Samstag wurde das Inſtitut durch
einen Feſtakt in der alten Aula feierlich eingeweiht. Die badi=
ſchen
Miniſter, der badiſche Geſandte in Berlin, die führenden
Verleger und zahlreiche Publiziſten von Rang und Geltung
hatten ſich eingefunden. Es wurden zehn Reden gehalten, und
dabei fiel manches kluge, durchaus nicht immer unkritiſche Wort
über die Preſſe und die Möglichkeit einer Zeitungswiſſenſchaft.
Als Ehrengaſt war auch der amerikaniſche Botſchafter in Berlin
Schurmann erſchienen. Er hielt eine mehr als nur nette
Rede auf die Preſſe und die Bedeutung für die Verſtändigung
der Völker. Der alte Heidelberger Student erwachte in ihm,
der die Stadt am Neckar als geiftige Zentrale Deutſchlands und
als die ſchönſte Stadt der Welt feierte. Die Worte klangen gar
nicht konventionell und werden gerade in Amerika ſtark beachtet
werden. Für die Beziehungen zwiſchen Preſſe und Leſer iſt
durchaus wichtig, daß der Gründer des Inſtituts, der zugleich
die deutſchen Verleger für den Gedanken des Inſtituts gewann,
Zeitungsverleger Konmerzienrat Waldkirch, in ſeiner Rede
ſcharf unterſtrich, daß die deutſche Preſſe Geſinnungspreſſe und
nicht nach dem Vorbild der ausländiſchen Zeitungen Geſchäfts=
breſſe
ſein wolle und bleibe, und daß dieſe Preſſe das Ergebnis
der Kollektivarbeit von Verleger und Redakteur ſei. Wenn man
die geiſtige Summe der Reden des Prorektors Liebmann
des Prof. Alfred Weber des Verlegers Krumbhaar des
bekannten Journaliſten Dr. Dovifat, des badiſchen Unter=
richtsminiſters
und des Inſtitutsleiters Prof. v. Eckardt zieht,
dann wird das Inſtitut von den bisher ſchon beſtehenden Zei=
tungsinſtituten
nach mancherlei Richtungen ſich unterſcheiden.
Weder aus ſtaatlicher Einſicht in die Bedeutung einer Zeitungs=
wiſſenſchaft
, noch aus zufälliger Intereſſenrichtung eines bereits
amtierenden Hochſchullehrers iſt dieſes Heidelberger Inſtitut ent=
ſtanden
, ſondern aus gemeinſamer Arbeit der Reichsarbeits=
gemeinſchaft
der deutſchen Preſſe, die bekanntlich durch Vertreter
der beiden größten Berufsverbände der Verleger und der Redak=
teure
gebildet wird. Das Inſtitut hat einen eigenen Verwal=
tunggrat
, in dem Redaktenre und Berleger paritätiſch vertreten

ſind. Das Inſtitut iſt alſo in ſeiner Verwaltung ſelbſtändig. Die
Verbindung mit der Univerſität wird hergeſtellt durch den Leiter
des Inſtituts, Prof. v. Eckardt, der an der Univerſität eine neu=
geſchaffene
Profeſſur für Publiziſtik verwaltet. Dieſe Profeſſur,
welche die Aktualiſierung der politiſchen und wirtſchaftlichen
Probleme wiſſenſchaftlich durchführt, iſt aus Stiftungsmitteln
der Verleger errichtet. Für die Probleme der Zeitungskunde
werden an das Inſtitut zwei Lehrkräfte berufen, von denen der
eine vom verlegeriſchen, der andere vom journaliſtiſchen Arbeits=
zentrum
aus die Probleme in beſonderen Uebungen im Inſtitut
behandelt. Daneben lehren in Uebungen und Vorleſungen mit
anſchließendem Colloquium beſonders beauftragte Journaliſten
und Dozenten anderer Univerſitätsdiſziplinen. Die neue Ein=
richtung
nennt ſich ausdrücklich Inſtitut für Zeitungskunde‟
nicht =wiſſenſchaft. Auch darin liegt ein Unterſchiedsmerkmal
gegenüber den beſtehenden Inſtituten. Das Inſtitut ſtellt ſich
die Aufgabe, die Probleme der Zeitung, ihre Struktur nach der
geiſtigen, wirtſchaftlichen, ſoziologiſchen Seite wiſſenſchaftlich zu
erforſchen. Die Methode muß erſt noch gefunden werden, die
gefundene Methode an vielen Aufgaben erprobt werden. Dann
wird man zweifelsfreier von einer Zeitungswiſſenſchaft ſprechen
dürfen. Wenn das Inſtitut ſo wenig wie irgend ein anderes
zur Dreſſuranſtalt für künftige Journaliſten werden kann, ſo ſoll
es doch durch die Vorleſungen der Praktiker den künftigen Jour=
naliſten
und Verlegern den geiſtigen Weg in den Beruf erleich=
tern
und einen erweiterten Berufsblickpunkt ſchaffen. Daß da=
neben
all den Studenten, die ſpäter als Beamte, Induſtrielle,
Bankleiter, Wirtſchaftsvertreter, Politiker mit der Preſſe zu
arbeiten haben, ein ſtärkeres Verſtändnis für die Situation und
Aufgaben der Preſſe vermittelt werden, gehört nicht zu den
letzten und nicht zu den unbedeutendſten Arbeitszielen des
Inſtituts.
Bei einem Feſteſſen und anſchließendem Tee im Inſtituts=
garten
wurden noch zwiſchen Regierung, Univerſität und Preſſe
mancherlei Reden gewechſelt. Am Abend ſprach vor tauſend Per=
ſonen
Reichsbankpräſident Schacht über Wirtſchaft und Preſſe
anfangs etwas akademiſch, dann ſtark pro domo, ohne freilich
beſonders aktuell zu werden, was manche enttäuſchte. Aber auck
dort, wo er zum Widerſpruch der Preſſe reizen mußte, war er
anregend. Dieſe Vorträge bedeutender Repräſentanten des öffent=
lichen
Lebens ſollen als Ergänzung des Seminars in jedem
Semeſter wiederholt werden. Dieſe Teilnahme der Oeffentlich=
keit
, die auch in beſonderen Glückwunſchtelegrammen der Reichs=
regierung
zum Ausdruck kam, vernflichtet alle, die am Inſtitn

wirken, daß aus dim neugegründeten Werke für Volk und Kul
tur bedeutſame und fruchtbare Arbeit ſprießt.

*Heſſiſches Landestheater.
Kleines Haus. Dienstag, den 17. Mai.
Coſi fan tutte.
Komiſche Oper von da Ponte, Muſik von W. A. Mozart.
Wie wenige andere Werke, iſt Cosi kan tutte bezeichnend
für eine ganz beſtimmte Zeitepoche. Wenn Don Giovanni
Mozarts ſchönſtes, die Zauberflöte ſein tiefſtes Werk iſt, ſo iſt
Cosi das zeitgebundenſte. Die Kunſtauffaſſung und die
muſikaliſche Formgebung, die Kulturhöhe und ihre Bedingtheil,
die Sitte und die Sittlichkeit eines engbegrenzten Zeitalters
ſpiegeln ſich in dieſem Werk. Die Opiginalität tritt zurück; das
allgemeine Niveau wiegt vor.
Schon der Stoff, einer wahren Begebenheit entnommen,
atmet die Wiener Luft der Joſefszeit, ſeine Bühnenbearbeitung
iſt höfiſch und preziös, die muſikaliſche Form und Farbe gub=
italieniſch
. 12 Arien, 18 Enſembles, von unendlich vielen Reö‟
tativen umrankt, halten das Werk in ſtarren Feſſeln, die nu=
ein
Genius wie Mozart aufzulockern verſtand. Es hat eiſe
berühmte Ouvertüre, köſtliche Feinheiten und Beſonderheile‟
und durchläuft alle Möglichkeiten ſeeliſcher Empfindung. Abe
die Muſik Mozarts findet hier nicht den allgemein gültigen, 9i
dern immer den zeitgebundenen Ausdruck. Dieſe Zeitgebunde!
heit iſt der Grund, weshalb die entzückende Oper Jahrzehnle
lang in Vergeſſenheit geriet und auch bei uns noch vor ic
allzu langer Zeit erſt ihre Auferſtehung fand.
Die Aufführung des ſchwierigen Werkes war gut, die Be
ſetzung vorzüglich. Johanna Buchheim die die Fiordilicl
Joſef Poerner, der den Ferrando zum erſten Male jand=
erwieſen
ſich im Ziergeſang wie im Humor in hohem Grade
ihren oft heiklen Aufgaben gewachſen. Der erſteren feine Stimme
wuchs mit derjenigen Margarete Albrechts (Dorabella) zu
geradezu idealem Klange zuſammen. Paula Kappers Des‟
pina iſt eine ihrer reizvollſten Rollen, weil hier alles verlangt
wird, was der temperamentvollen Künſtlerin eigenſtes Geblet
iſt. Leo Barczinskis Guglielmo iſt eine vortreffliche Lel=
ſtung
, voll Laune und Eleganz. Heinrich Kuhn endlich hiett
als Don Alfonſo wie immer die Fäden der unmöglichen Komodle
in feſter Hand. Max Hüsgen leitete die Oper flott und mie
großer Sicherheit. Das ſehr dankbare, zahlreiche Nublikun ſchien
das köſtliche Werk in valle
ießen.
EA.

[ ][  ][ ]

Nummer 132

Bie Internationale Wirtſchafts
konferenz.
Für Förderung der Rationaliſierung und
Organ;ſation der Arbeitsmethoden.
* Genf, 17. Mai. (Priv.=Tel.)
Die Induſtriekommiſſion (zweite Kommiſſion der Weltwirt=
jeFtskonferenz
) hielt heute vormittag eine Vollſitzung ab, in
r der Reſolutionsentwurf des Redaktionskomitees über die
niionaliſierung zur Behandlung kam. Gegen den Entwurf
s Redaktionskomitees haben ein däniſcher, ein finniſcher, ein
invegiſcher und ein ſchwediſcher Delegierter einen Gegenantrag
ugelegt, der wehr die Berückſichtigung der ſozialen Folgen
mr durchgeführten Rationaliſierung der Arbeit betont und
bſeilfemaßnahmen gegen ſoziale Schädigungen infolge der
aiionaliſierung anregt. Die Arbeitervertreter erklärten ſich
gen den ſkandinaviſchen Antrag, weil er unter dem Anſchein
zmaler Fürſorge die Arbeiter von jeder Beteiligung und jedem
ſot teil aus der Rationaliſierung ausſchließe.
Auch die mehr als zweiſtündige Nachmittagsdebatte war im
eſentlichen vom Kampf der Gewerkſchaften gegen die vier An=
aſrſteller
der ſkandinaviſchen Reſolution ausgefüllt. Jouhaux
käärte die Reſolution des Redaktions=Komitees für das Mini=
unn
, das für Arbeiter annehmbar ſei. Nach einer langen De=
iwe
wurde dieſe Reſolution denn auch angenommen.
Auch die Reſolution über die Vereinheitlichung und Syſte=
iſierung der Induſtrieſtatiſtik wurde angenommen und die
in ung der Kommiſſion auf Mittwoch nachmittag oder Donners=
vormittag
anberaumt.
In dem Text der von der Induſtrie=Kommiſſion nunmehr
ipenommenen
Reſolution über die Rationaliſierung
Induſtrie wird den Regierungen, öffentlichen Körperſchaften,
erufsvereinigungen und der öffentlichen Meinung empfohlen,
nnit allen Mitteln die praktiſchſte und wirtſchaftlichſte Ratio=
afiſierung
und Organiſierung der Arbeit zu ſuchen; 2. entſpre=
eirde
Anſtrengungen in Induſtrie, Landwirtſchaft, Handel und
ſin=anzinſtituten, und zwar nicht nur in den größeren Unter=
emmungen
, ſondern auch in den mittleren und kleineren evtl.
gar im Handwerk und Gewerbe zu machen, wobei auch dem
uſſtande Rechnung getragen werden ſolle, daß die Rationali=
eu
ung ihre Vorteile für die Organiſation des häuslichen Lebens
aſ en kann; 3. ſoll bei dieſer Rationaliſierung beſondere Auf=
tei
=kſamkeit darauf verwendet werden, daß durch ſie eine beſſere,
eſtändere und würdigere Verwendung des Menſchen erzielt wird
unch Auswahl, Berufsvorbereitung, Verteilung und Ruhezeit,
umm der Entſchädigung, durch die der Arbeiter gerechterweiſe
nl der Erhöhung ſeines Arbeitsertrages teilnimmt, und allge=
terne
Arbeits= und Exiſtenzbedingungen, die der Entwicklung
ei Perſönlichkeit des Arbeiters günſtig ſind. Weiter wird in
ei Reſolution die nationale und internationale Unterſuchung
ei beſten Methoden zur Durchführung der Rationaliſierung ge=
oſſchert
.
DDie Zolltarifkommiſſion gegen Kampfzölle,
fir langfriſtige Handelsverträge und Meiſi=
begünſtigung
.
Die Reſolutionen der Zolltarifkommiſſion behandeln: 1. Das
kweau der Zolltarife, 2. die Handelsverträge 3. die Ausfuhr=
ef
ühren, 4. die Beſteuerung auf eingeführte Waven, 5. Handels=
ſai
iſtiken.
In der erſten Reſolution, der umfangreichſten, wird eine ein=
ehende
Darſtellung der gegenwärtigen Situation der Zolltarife
enreben, und es wird ausgeführt, daß das moderne Zoll=
moblem
hauptſächlich auf den Krieg, ſeine Folgen und die
o itiſchen Veränderungen der Grenzen zurückzuführen iſt, daß
hier durch dieſes Syſtem wiederum ein neues Element der Un=
ſcherheit
in die Handelsbeziehungen hineingebracht worden iſt,
ſals ſeinerſeits den Abſchluß von langfriſtigen Handels=
arträgen
unmöglich macht. Die Staaten haben es nicht ver=
ariden
, heißt es am Schluß der Einleitung, dieſer Situation
urch langfriſtige Handelsverträge abzuhelfen. Die Urſachen der
ſeigenwärtigen Zuſtände, die hauptſächlich in der Währungsver=
virrung
, in den anderen Kriegsfolgen und in den in den aller=
niſten
Fällen ganz vergeblichen Beſtrebungen nach der ſoge=
imninten
Selbſtverſorgung des Staates gefunden werden,
inden eine eingehende Darſtellung, ebenſo wie die Kritik der
henitigen Handelspolitik. Das Beſtreben der Staaten, ſich ſelbſt
femügen zu wollen, führe zu nutzloſen Opfern, um ſo mehr als
eis nur ſehr wenige Länder in der Konferenz gibt, die imſtande

Rreuz und quer durch die Deutſche
Theater=Ausſtellung.
Von Hans Tiſchert.
(Nachdruck verboten.)
Die Deutſche Theater=Ausſtellung iſt nicht nur eine Aus=
n
=lung für den Theater= und Bühnenfachmann, ſondern ſie
onängt auch dem Laienbeſucher einen kleinen Einblick in das
Thgeaterweſen. Die Ausſtellung iſt nicht ein totes Muſeum, ſon=
darn
ſie gibt einen lebendigen Einblick in das Werden und Weſen
dem Bühne. Für Fachleute wie für die Allgemeinheit iſt die Aus=
ſtülllung
anziehend und aufſchlußreich, ſie gibt einen Einblick in
dem komplizierten Mechanismus des Theaterbetriebes, ſie läßt
die techniſche und kulturelle Bedeutung des Theaters erkennen
uurd trägt dazu bei, die Anteilnahme der Oeffentlichkeit am
Tceater zu verſtärken und zu vertiefen, alles, was der leben=
diggen
Aufführung als Material dient, iſt herangezogen worden,
urm einen unmitelbaren und feſſelnden Eindruck zu ſchaffen, und
dige Anſchaulichkeit des Materials iſt gehoben und gefördert durch
dige ſtreng künſtleriſche Art, in der dieſes Material dem Beſucher
dar Ausſtellung geboten wird, ſo daß dieſe Ausſtellung nicht eine
bmoße Aneinanderreihung von Dingen, die mit dem Theater zu=
ſummenhängen
, bedeutet, ſondern ſelbſt ein in ſich geſchloſſenes
Geſamtkunſtwerk darſtellt.
Von den antiken griechiſchen und römiſchen Theatern geht
darr Gang durch die Geſchichte des deutſchen Theaters, von dem
eiff ſten Theater auf deutſchem Toden, dem der römiſchen Garniſon
ur Mainz. Durch die Jahrhunderte geht dann die Schilderung,
dite das geiſtliche Schauſpiel im Mittelalter, das ſogenannte
Mäyſterienſpiel, zeigt, die Faſtnachtſpiele und Volkstheater, die
Shchultheater und das Handwerkertheater aus der Zeit von Hans
zrachs. Der Einfluß romaniſcher Kultur wird im Theater der
enaiſſance und im Theater des Barock deutlich. Ueber eine
Shichilderung der Bedeutung, die die wandernden engliſchen
ſyomödianten für die Wiederauferſtehung des deutſchen Schau=
ſtiiels
hatten, führt dann die Entwicklung zur Bildung der
Mrationaltheater und Hofbühne.
Die Zeit der großen Weimarer Dichter Goethe und Schiller
woird lebendig. Hier ſpricht eines der ehrwürdigſten Stücke der
dutſchen Theatergeſchichte im Original zu den Beſchauern
von dieſer großen Zeit: die Dekoration, vor der Schillers Räu=
her
im Jahre 1782 zum erſten Aaie geſpielt wurden. Der Ein=
ſluß
Richard Waguers wird in zwei großen Sälen, einem

Mittwoch, den 18. Mai 1927
ſind, ſich wirklich ſelbſt zu genügen‟. Die Konferenz erkennt in
der Reſolution an, daß die Aufhebung oder bemerkenswerte
Herabſetzung der Zolltarife nicht plötzlich erfolgen
kann. Sie iſt aber der Anſicht, daß die Regierungen underzüg=
lich
Pläne ausarbeiten ſollten, um wenigſtens die ernſteſten Hin=
derniſſe
für den Handel zu beſeitigen. Der Abſchluß von Han=
delsverträgen
wird empfohlen. Ferner empfiehlt die Konferenz,
daß die Praxis aufgegeben werden ſolle, übertriebene Zolltarife
in Kraft zu ſetzen, um ſie als Kampftarife zu benutzen.
Der Völkerbundsrat ſoll aufgefordert werden, ſeinem
Wirtſchaftskomitee den Auftrag zu erteilen, auf der Grundlage
der von der Wirtſchaftskonferenz aufgeſtellten Grundſätze die
Möglichkeit einer ſpäteren Aktion zu verſuchen, die zu einer Ab=
ſchaffung
oder Herabſetzung übertrieben hoher Zolltarife füh=
ren
ſoll.
In der Zolltarif=Reſolution wird die unbegrenzte und mög=
lichſt
auch uneingeſchränkte Durchführung der Meiſtbegün=
ſtigungsklauſel
empfohlen, und das Wirtſchaftskomi=
tee
des Völkerbundes erſucht, eine Unterſuchung vorzuneh=
wen
zum Zwecke der ſpäteren Einführung eines identiſchen
Tarifſyſtems in den verſchiedenen europäiſchen Staaten
oder mindeſtens zur Schaffung einer gemeinſamen Baſis für
Handelsverträge.
Eine ſechſte Reſolution der Zolltarifkommiſſion über die
Durchführung der Zolltarife enthält eine Reihe von Empfehlun=
gen
zur Vereinfachung und gerechteren Geſtaltung der Durchfüh=
rung
von Vorſchriften bei Zolltarifen, zur Unterdrückung fal=
ſcher
Zollerklärungen und zur Durchführung der Genſer Kon=
vention
über die Zollformalitäten vom Jahre 1923. Nachdem
noch eine Anzahl Zuſatz= und Abänderungsanträge teils zurück=
gezogen
, teils abgelehnt, teils überwieſen wurde, wurde die
Reſolution über die Zolltarife angenommen. Dann wurde die
Reſolution über die Handelsverträge ebenfalls im Wortlaut der
Redaktionskommiſſion angenommen. Darauf wurde nach kurzer
Debatte die Reſolution, betreffend die Exportabgaben und An=
wendung
der Zolltarife und Handelsſtatiſtiken, ebenfalls nach
den Angaben der Redaktionskommiſſion, angenommen. Sämtliche
Reſolutionen werden jetzt der Handelsdelegation überwieſen.
Geſpannte deutſch=polniſche
Verhältniſſe.
Die Handelsvertrags=Verhandlungen geſcheitert.
Kein Zweifel, die Verhandlungen zwiſchen Deutſchland und
Polen über einen Handelsvertrag ſind vollſtändig auf dem toten
Punkt angelangt. Der Verſuch, der in Genf in perſönlicher Aus=
ſprache
zwiſchen Dr. Streſemann und Zaleski, gemacht wurde,
durch die Ausſchaltung der Kommiſſionen eine Förderung auf
rein diplomatiſchem Wege vorzunehmen, iſt geſcheiterr. Geſchei=
tert
aber nicht etwa durch deutſche Schuld. Es iſt ganz abwegig,
wen immer davon geſprochen wird, der eigentliche Stein des
Anſtoßes ſei der Widerſtand, der vom Reichsernährungsmini=
ſterium
ausgehe gegen die Einfuhr polmiſcher Schweine. Richtig
iſt, daß Herr Schiele Bedenken in dieſer Richtung geäußert hat,
auch gegen Beſchlüſſe, die das frühere Kabinett Marx bereits ge=
faßt
hat. Dieſe Bedenken ſind aber noch nicht aktuell, weil nach
einſtimmiger Meinung des Kabinetts über die Einzelheiten des
Zolltarifvertrages erſt geſprochen werden ſoll, nachdem die Vor=
fragen
über das Niederlaſſungsrecht der Deutſchen in Polen be=
reinigt
ſind. Dazu iſt es aber bisher noch nicht gekommen, und
zwar durch die Schuld der Polen, die jeder Feſtlegung ihres
Standpunktes aus dem Wege gehen, ſogar durch ein neues Ge=
ſetz
, dem ſie den Namen Arbeiterſchutzgeſetz geben, die Auswei=
ſungsmöglichkeiten
gegen Deutſche vermehren. Solange wir aber
nach der Richtung keinen feſten Boden unter den Füßen haben,
kann Deutſchland ſich auf irgend welche ſachlichen Verhandlungen
über den Inhalt des Handelsvertrages nicht einlaſſen.
Polniſche Hausſuchungen bei Deutſchen.
Antonienhütte, 17. Mai.
Am Montag nahm die politiſche Polizei in verſchiedenen
Wohnungen von Deutſchen Hausſuchungen vor. Zunächſt unter=
ſuchte
man die Wohnung eines Wohnungsinſpektors Gemſa, ohne
jedoch verdächtiges Material zu finden. Dann wurde die Woh=
nung
der Frau Baumeiſter Brühning durchſucht, wo neben ver=
ſchiedenen
Akten des Katholiſchen Frauenbundes auch Geld es
handelt ſich um Mitgliederbeiträge des Vereins beſchlagnahmt
wurde. Eine weitere Hausſuchung fand bei dem Büroaſſiſtenten
Grabowſki ſtatt. Das Ergebnis dieſer Unterſuchung war die
Beſchlagnahme von alten Noten und Flugblättern, ſowie Werbe=
material
für die Minderheitsſchule.

Richard=Wagner=Saal und einem Bayreuth=Saal, dem Beſucher
gezeigt, für die die bayeriſche Krongutsverwaltung wertvollſtes
Material zur Verfügung ſtellte. Die Meininger Bühne des ſog.
Theater=Herzogs, die für die Entwicklung ſchauſpieleriſcher Kunſt
von ſo unendlicher Bedeutung geweſen iſt, erſteht gleichfalls in
aller Anſchaulichkeit. Mit einer großen Ueberſicht über das The=
ater
des Natural’smus und der Spielbühne führt dieſe hiſtoriſche
Ueberſicht dann mit einer Abteilung Front=Theater bis an die
Gegenwart heran.
Durch das Theater von heute geben zwei große Abteilungen,
die Kulturabteilung und die künſtleriſche Abteilung, einen Quer=
ſchnitt
. Sie zeigen, wie die moderne Wirtſchaftsform auch das
Theater ergriffen hat, ſowohl in der Organiſation der Bühne,
wie auch im Zuſammenſchluß der am Theater Wirkenden. Die
Bildung von Theatertruſts wird gezeigt, der Anteil der Staats=
bühnen
und der ſtädtiſchen Theater, die Gewerkſchaftsbildung
der darſtellenden Künſtler, die Pflege und Heranbildung des
künftleriſchen Nachwuchſes. Statiſtiken erfaſſen alle für das
Theaterleben wichtigen Zahlen und bringen ſie in anſchaulicher
Form dem Beſucher nahe. Eingehend wird vor allem auch die
Organiſation der Theaterbeſucher, die Bildung von Theater=
gemeinden
, die beſonders in Deutſchland eine ſehr wichtige Rolle
ſpielen, dargeſtellt.
In die Arbeit der Bühnenkünftler führt uns dann der Weg.
Hier wird das Schaffen der Autoren und Komponiſten, der dar=
ſtellenden
Künſtler, der Regiſſeur und Bühnenbildner dem Be=
ſucher
nahegebracht, und zwar auf allen Gebieten des Bühnen=
lebens
, in Schauſpiel und Oper, Operette und Ballett, Revue
und Tanz. Hier kann der Zuſchauer die Arbeit miterleben, die
auf dem Wege vom Manuſkript bis zum letzten Sinken des Vor=
hanges
nach der Aufführung allen Schaffenden des Theaters ent=
ſteht
. Eine Sonderabteilung ſchließt ſich hier an, die das Mario=
nettentheater
in Vergangenheit und Gegenwart ſchildert.
In einer großangelegten Schau wird dann Rechenſchaft ab=
gelegt
über den unendlich wichtigen Anteil, den Induſtrie und
Technik am Zuſtandekommen einer Theatervorſtellung haben.
Probleme der Innen= und Außenarchitektur gewinnen in den
Modellen und Entwürfen von Künſtlern und Architekten Geſtalt.
Brandſchutzeinrichtungen, Beleuchtungsanlagen, alle ſanitären
und Sicherheitsvorrichtungen, die der Bequemlichkeit und Sicher=
heit
des Publikums dienen, werden in der vierten großen Abtei=
lung
, der Induſtrie= und Gewerbeabteilung, gezeigt.
Unendlich umfangreich iſt, was die Technik für das Bühnen=
haus
ſelbſt beizuſteuern hat, von Verſenkungen und Drehbühnen=
einrichtungen
an bis zu den Ausſtattungen des Orcheſterraumes,

Geite 3
Das Republikſchutzgeſetz verlängert.
Annahme des Geſetzes mit verfaſſungsmäßiger
Zweidrittelmehrheit durch den Reichsiag.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Nun iſt auch dieſe Haupt= und Staatsaktion vorüber. Der
Reichstag hat am Dienstag nach kurzer Ausſprache die Ver=
längerung
des Republikſchutzgeſetzes in namentlicher Abſtim=
mung
mit 323: 41 Stimmen angenommen. Der Präſident konnte
feſtſtellen, daß die verfaſſungsmäßige Zweidrittel=
mehrheit
erreicht iſt. Damit iſt der ganze Fall ausge=
ſtanden
. Die Ausſprache ſelbſt brachte nicht allzu viel. Herr
von Gräfe bekämpfte noch einmal die Vorlage als trauriges
Produkt von Angſt und Unfreiheit. Graf Weſtarp beſchränkte ſich
auf die bereits angekündigte kurze Erklärung, die darauf hinaus=
lief
, daß die Gegnerſchaft ſeiner Partei gegen die Ausnahme=
beſtimmungen
des Geſetzes unverändert weiter beſtehe, daß auch
die Zuſtimmung zu dem Kompromiß nur erfolge, weil in der
Entſchließung eine weitere Prüfung über die Aufrechterhaltung
der einzelnen Beſtimmungen des Geſetzes in Ausſicht geſtellt
wäre. Einen guten Witz leiſtete ſich der Sozialdemokrat Müller,
der den Deutſchnationalen vorwarf, daß ſie unter Führung von
Hergt und Keudell auf dem Kyffhäuſer die Republik ſchützten,
während gleichzeitig Kaiſer Wilhelm in Doorn ſich den Bart
durch den Tiſch wachſen laſſen könne. Die Deutſchnationalen
verzichteten aber auf eine Fortführung der Unterhaltung. Man
hatte den Eindruck, daß ſie ſich ſehr unſicher fühlten und ſchon
mit Rückſicht auf die Widerſtände im eigenen Lager möglichſt
raſch über die peinliche Angelegenheit hinwegkommen möchten,
obwohl doch jeder, der von Parlament und Regierungstaktik
etwas verſteht, ihnen zubilligen muß, daß natürlich ihre Lage
ganz anders iſt als damals, wo das Geſetz gegen ſie geſchaffen
wurde, während ſie heute an entſcheidender Stelle der Regierung
ſitzen und die Anwendung des Geſetzes im ſtaatlichen Intereſſe
kontrollieren können. Auch der Reſt der Tagesordnung wurde
raſch aufgearbeitet. Das vielumſtrittene Geſetz über den Schutz
der Jugend bei Luſtbarkeiten fand endgültige Annahme gegen
die Stimmen der Kommuniſten, Sozialdemokraten und Demo=
kraten
. Anträge über die Beamtenbeſoldung wurden dem Aus=
ſchuß
überwieſen. Am Mittwoch will nun der Reichstag in die
Ferien gehen. Er wird noch etwas über die Kriſenfürſorge
ſprechen und dann Herrn Bell Gelegenheit geben, das große
Urkundenwerk über die völkerrechtlichen Verletzungen im Krieg
auf den Tiſch des Hauſes niederzulegen.
Die Völkerrechtsverletzungen während des Weltkrieges.
Wie bereits gemeldet, wird der Reichstag in ſeiner Mittwoch=
ſitzung
einen Bericht des Abg. Dr. Bell (Ztr.) entgegennehmen
über die Ergebniſſe, die die Unterſuchungen des parlamenta=
riſchen
Unterſuchungsausſchuſſes über die Völkerrechtsverletzun=
gen
während des Weltkrieges gehabt haben. Von unterrichteter
Seite wird uns über die Arbeit dieſes Ausſchuſſes mitgeteilt,
daß eine große Anzahl hervorragender Völkerrechtsſachverſtän=
diger
als Zeugen und Sachverſtändige gehört worden ſind. Die
Arbeiten des Unterſuchungsausſchuſſes haben ſich über ſieben
Jahre hingezogen. In einer ſehr wichtigen Frage, nämlich der
Verletzung der belgiſchen Neutralität, iſt der Ausſchuß noch zu
keinem Ergebnis gelargt. Dagegen ſind alle anderen dem Aus=
ſchuß
vorgelegten Fragen erledigt worden. Als Ergebnis wird
feſtgeſtellt, daß die gegen die deutſche Kriegführung
erhobenen Vorwürfe zum größten Teil ſich als
unberechtigt erwieſen haben.
Verhaftung von Nationaliſien in Warſchau.
Am Samstag wurde eine Reihe von Mitgliedern der rechts=
gerichteten
nationalen Organiſation Volkswacht verhaftet. Die
Sicherheitsbehörden hatten in Erfahrung gebracht, daß die Mit=
glieder
der Organiſation unbefugt Waffen tragen, und daß im
Vereinslokal große Vorräte Munition und Handgranaten aufge=
ſtapelt
ſeien. Außerdem wurde in Erfahrung gebracht, daß ſich
im Vereinslokal ein chemiſches Laboratorium befindet, in dem
Bomben hergeſtellt wurden. Da es ſich um eine Organiſation
handelt, die als Abwehrvereinigung gegen den Kommunismus
gilt, erhebt die Rechtspreſſe gegen die Hausſuchungen ſcharfen
Proteſt. Einige Linksblätter melden, daß eine umfangreiche
Korreſpondenz aufgefunden wurde, darunter kompromittierende
Briefe des Generals Joſef Haller. Die Unterſuchung wird fort=
geſetzt
. Die Abendblätter melden, daß eine Vorunterſuchung er=
gab
, daß die Volkswacht eine Sturmtruppe des factſtiſchen
Lagers von Groß=Polen ſei. Die Organiſation hat zahlreiche
Jugendliche mit Waffen verſehen. Die Leiter der Organiſation
haben Gehälter bis zu 2000 Zloty monatlich bezogen. Bisher
wurden 20 Verhaftungen vorgenommen.

der Eingangs= und Wandelhallen, der Schauſpieler= und Be=
ſuchergarderoben
. Dekorationen und Kuliſſen, Horizonte und
Soffitten, Requiſiten, Koſtüme, Puder und Schminke erfordern
tauſend verſchiedene Dinge, ſetzen unzählige Hände in allen Werk=
ſtätten
in Bewegung, um die Illuſion eines Theaterabends zu
ſchaffen.
In drei ganz beſonders bedeutenden Ausſtellungen wird ein
Ueberblick geboten über die Grenz= und Schweſternkünſte des
Theaters, und zwar: Theater und Film, Theater und Rund=
funk
und die dritte Sonderausſtellung, die Lautforſchung in
ihrer Bedeutung für das Theater.
Noch vieles mehr bringt die Deutſche Theater=Ausſtellung
Magdeburg, doch braucht man Seiten dazu, ſollte man über alle
Einzelheiten einen ganz genauen Bericht geben. Sie gibt den
größten und intereſſanteſten Ueberblick über das Deutſche Theater
und damit über einen der wichtigſten Teile deutſcher Kultur, den
wir ſeit der Wiener Theater=Ausſtellung, der bedeutendſten bis=
her
, gewinnen konnten, ja ſie ſteht der Wiener Ausſtellung an
Originalität in nichts nach.

* Ein Mantelfund aus der Bronzezeit. Vor einiger Zeit
wurde berichtet, daß man in Schweden einen wollenen Mantel
gefunden hat, der bis in eine Zeit zurückdatiert wird, als noch
die erſten Pharaonen in Aegypten regierten. Die Feftſtellung
des Alters dieſes denkwürdigen Fundes iſt auf eine eigenartige
Weiſe gelungen, wie in der Umſchau mitgeteilt wird. Man
fand den Mantel in einer Tiefe von etwa zwei Metern in einem
Torflager der Gegend von Vaſtergotland, wo er ſorgfältig zu=
ſammengefaltet
und mit drei Steinen beſchwert lag. Darüber
war eine fünf Fuß hohe Schicht von Torf gewachſen. Durch das
ſaure Waſſer des Sumpfes war der Mantel durch die Jahr=
tauſende
vor dem Verfall bewahrt worden. Die Beſtimmung
des Alters gelang durch die genaue Unterſuchung des Blüten=
ſtaubes
, der in großen Maſſen an ihm hing. Eine ſorgfältige
Auszählung erwies, daß mehr Blütenſtaub von Eichen, Linden
und Ulmen in den Pollenkörnern enthalten war, als ein Pollen=
regen
eines heutigen ſchwediſchen Frühlings mit ſich führt. Zu
der Zeit, in der der Mantel dort verborgen wurde, mußte dem=
nach
in dieſem Teil Schwedens ein milderes Klima geherrſcht
haben als heute. Das kann aber nach den geologiſchen Anzeichen
nur in der frühen Bronzezeit der Fall geweſen ſein. Die Datie=
rung
war alſo durch eine Verbindung von botaniſchen und geolo=
giſchen
Erfahrungen geglückt. Der Mantel ähnelt in ſeinem
Schnitt der Toga der alten Römer, wenn auch gewiſſe Unter=
ſchiede
in der Größe und Art des Tragens vorhanden ſunch

[ ][  ][ ]

Seite 4

Mittwoch, den 18. Mat 1927

Nummer 137

Heſſiſcher Landtag.
Präſident Adelung eröffnet die Sitzung um 10 Uhr 20 Minuten.
Nach Beantwortung einer kleinen Anfrage des Abg, Storck tritt
das Haus m die Tagesordnung ein. Die Beratungen werden bei
Kapitel 1 Forſt= und Kameralgiter unter Forſtverwaltung wieder
aufgenommen.
Landforſtmeiſter Heſſe beſpricht zunächſt die Frage des Rein=
ertrages
. 1924 betrug der Reinertrag 3,7 Millionen Mark und 1925
4,4 Millionen Mark. 1926 rird kaum die im Voranſchlag angeſetzte
Summe von 1,4 Millionen Mark überſchritten werden. Redner führt
dieſe Erſcheinung im weſentlichen auf die außerordentlich ſchwankenden
Holzpreiſe zurück. Eine Einwirkung auf die Geſtaltung der Holzpreiſe
hat die Regierung nicht, denn das Holz hat einen Weltmarktpreis. Feſt=
zuſtellen
iſt eine ſtarke Zunahme der Ausgaben, verurſacht insbeſondere
durch die Löhne und Gehälter, die im Vergleich zum Jahre 1914 um 45
Prozent geſtiegen ſind. Die Kürzung der Ausgaben iſt im vergangenen
Jahre bis zur Grenze des erträglichen vorgenommen worden, trotzdem
wollen einige Abgeordnete noch weiter gehen. Was aber die Forſt=
verwaltung
braucht, iſt eine ruhige Entwicklung; es darf nicht in einem
Millionenbetriebe jedes Jahr Aenderungen geben. Der Redner ſchildert
dann die Frage der Vergrößerung der Forſtbezirke; zunächſt beleuchtet
er deren hiſtoriſche Seite und erörterte dann die Richtlinien, die bisher
für die Größenbemeſſung der Forſtbezirke maßgebend waren. Vor allem
iſt auch die Holzart der Waldbeſtände hierfür maßgebend; neuerdings
bevorzugt man die intenſive Bewirtſchaftung der Beſtände, die höhere
Erträge abwirft; dieſe bedingt aber nicht allzu große Bezirke. Die
Einſparung von Bezirken, wird keine Erſparnis darſtellen; zwar wird
ſich dies nicht gleich zeigen, aber nach Jahren wird die Wirkung ganz
gewiß eintreten. Zahlenmäßig weiſt der Redner nach, daß die Zu=
ſammenlegungen
von Forſtbezirken kaum eine Erſparnis bedeuten. Die
Waldarbeiterlöhne ſind immer etwas höher als die Landarbeiterlöhne.
Von den Landwirten wird über die hohen Löhne der Waldarbeiter als
Konkurrenz geklagt. So hohe Löhne wie die Induſtriearbeiter kann die
Forſtverwaltung nicht zahlen, denn ſo viel wirft die Forſtwirtſchaft
nicht ab. Im Vergleich zu den Löhnen anderer Länder ſteht Heſſen nicht
ſchlecht da. Weſentlich für die Lohnfrage ſind nicht die Stundenlöhne,
ſondern die Akkordlöhne. Alle Verhältwiſſe der Waldarbeit können nicht
von den Tarifen erfaßt werden, aber es wird ein billiger Ausgleich bei
Härten geſucht. An den erhöhten Koſtenbeiträgen der Waldbeſitzer ( Ge=
meinden
) für die Waldbewirtſchaftung ſind u. a. die erhöhten Perſonal=
koſten
ſchuld, die jeder Betrieb ja heute hat. Für 1927 ſoll ein neues
Verfahren der Beförſterungsbeiträge eingeführt werden. Es werden
eine Grundgebühr und Zuſchläge erhoben; dieſe bemeſſen ſich u. a. nach
dem Reinertrage der Gemeindewaldungen. Dem Antrag Joſt über die
Behandlung des Privatwaldes zweiter Klaſſe könne die Forſtverwaltung
nicht zuſtimmen, weil die techniſchen Schwierigkeiten bei der Durch=
führung
zu groß ſind. Dem Abg. Dr. Dehlinger, der Beſchwerden über
die Wieſen im Nied vorgebracht hatte, erwidert der Redner, daß manche
Wieſen nicht in dem wünſchenswerten Zuſtand ſind, aber das ſei eine
Geldfrage, das Haus möge die erforderlichen Gelder bewilligen. Der
Redner geht dann noch auf verſchiedene Beſchwerden aus dem Hauſe
(bezl. Holztaxen, Losholz, Regiejagd uſw.) näher ein.
Zu dem Kapitel 1 liegen zahlreiche Anträge vor. Die Ausſchuß=
anträge
werden angenommen. Es ſind damit die Anträge der Kommu=
niſten
abgelehnt, und die Regierungsvorlage über die Beiträge der
Gemeinden und Privaten zu den Koſton der Forſtverwaltung für das
Jahr 1924 und 1925 angenommen. Ebenſo werden die Einnahmen mit
10 150 185 Mk. und die Ausgaben dieſes Kapitels wit 17 519 837 Mk.
genehmigt. Auch die nachträglich auf die Tagesordnung geſetzten An=
träge
zu dieſem Kapitel werden nach den Vorſchlägen des Ausſchuſſes
in der Abſtimmug erledigt.
Es ſteht nunmehr Kapitel 2 (Siedlungsweſen) zur Beratung.
Abg. Dr. Dehlinger (Bbd.) kritiſiert die Politik der Siedlungs=
geſellſchaften
, die nur Geld verdienen wollten. Gegenüber dem Gedanken
der Oſtſiedlungen dertritt der Redner die Forderung der Beſiedelung
des Rieds. Seine Bemihungen darum ſind von dem Reichskanzler und
dem Reichsarbeitsminiſter in beſonderen Schreiben anerkannt worden.
Vom Reich ſeien ſogar Geldmittel zur Unterſtützung der Siedlungen in
Ausſicht geſtellt worden.
Abg. Weckler (Ztr.) meint, es könnte an der Peripherie größerer
Güter, Gelände zu Siedlungen abgetrennt werden. Das Ried könnte
ganz gut zu Siedlungen für einen Teil der heſſiſchen Bauernſöhne be=
reitgeſtellt
werden; es ſei zu bedauern, daß der Bauernbund den Abg.
Dr. Dehlinger im Stich gelaſſen habe, ſo daß dieſer ſeinen dahingehen=
den
Antrag zurückziehen mußte. Der Redner tritt dann für die Orts=
ſiedelung
ein; er ſpricht ſür die Annahme des Zentrumsantrages und
begründet ihn in ausführlichen Darlegungen. Er wünſcht landsmann=
ſchaftliche
und konfeſſionelle Siedlungen im Oſten.,

Abg. Widmann (Soz.) begründet den Standpunkt der Sozial=
demokratie
zur Siedlungsfrage und geht bei feinen Betrachtungen von
dem heſſiſchen Siedlungsgeſetz des Jahres 1919 aus. Im Ried ſei noch
viel Siedlungsland, auch noch in Heſſen Großgrundbeſitz, der auf=
geteilt
werden könnte. Das Siedlungsgeſetz ſei reformbedürftig; Finanz=
miniſterium
und Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft ſollten zu=
ſammenwirken
, damit auch durch die Siedelung die Wirkungen der
Arbeitsloſigkeit gemildert werden könnten.
Abg. Glaſer (Bbd.) erklärt, daß im Finanzausſchuß alle Parteien
in der Siedlungsfrage einig geweſen wären; die Angriffe des Abg.
Weckler wären nicht zu verſtehen. Der Bauernbund wolle beim Sied=
lungsweſen
die Parteipolitik fernhalten. Der Antrag des Bauern=
bundes
wäre zunickgezogen worden zu Gunſten der Oſtſiedlung, weil im
Ried faſt nur kleine Bauern ſäßen, denen man dann Land abnehmen
müſſe; übrigens hätten ſämtliche Gemeinden im Ried ſich gegen die
Siedlungspläne ausgeſprochen. Daß Heſſen Geld für die Oſtſiedlung
bereitſtelle, ſei nur zu billigen; es müßten jedoch den Anſiedlern in den
erſten Jahren auch Steuererleichterungen gewährt werden, ſonſt hätten
ſie keinen Erfolg. Für eine Siedlung wäre unbedingt ein ausreichender
Zollſchuitz der landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe nötig.
Abg. Kindt (Dntl.) ſtimmt im letzten Punkt dem Vorredner zu,
bedauert aber die Zurückziehung des Antrages Dr. Dehlingers. Zur
Verminderung der deutſchen Einfuhr wüiſſe jede Siedlung gefördert
werden. Die Oſtſiedlung ſei nicht leicht, denn erſt die ſpäteren Ge=
ſchlechter
der Siedler aus dem Weſten würden im Oſten wurzelhaft
werden. Die Regierung möchte größere Güter in Heſſen aufkaufen und
zur Siedlung bereitſtellen.
Abg. Heinſtadt (Ztr.) wendet ſich gegen die Ausführungen
des Abg. Glenz. Für die Neuſiedlung habe Heſſen noch nichts getan,
die bisherigen Siedlungen wären nur Anliegerſiedlungen geweſen, wobei
für den Bauernſtand nur wenig herausgekommen ſei. In der Siedlungs=
frage
ſollten doch alle Parteien einig ſein, denn es gelte, Menſchen eine
nene Heimat zu ſchaffen.
Abg. Angermeier (Kom.) ſpricht für den Siedlungsantrag der
Kommuniſten, der u. a. die Abholzung von 20 Morgen Wald will, um
Gelände für Siedlungszwecke bereitzuſtellen. Bei gutem Willen könnten
in Heſſen Siedlerſtellen geſchaffen werden, ſo daß es der Oſtſiedlung
nicht bedürfe.
Abg. Dr. Müller (Bbd.) macht darauf aufmerkſam, daß Abg.
Weckler den Streit über das Siedlungsweſen angefangen habe. Bisher
habe man noch nichts davon gehört, wie ſich die heſſiſche Regierung zur
Frage der Oſtſiedlung geſtellt habe, wie ſie jüngſt auf einer Tagung in
Heidelberg durch Vertreter verſchiedener Regierungen erörtert wurde.
Die Abwanderung nach der Stadt treffe hauptſächlich landwirtſchaftliche
Gebiete; auch noch nach dem Kriege dauere dieſe Wanderung an. Sie
erſtrecke ſich nicht nur auf die Bauernſöhne, ſondern auch auf die Land=
arbeiter
. Eine Siedlung ſei nur dann möglich, wenn eine Agrarpolitik
getrieben werde, die den Landwirt ſchützt.
Die Ausſchußanträge zu dieſem Kapitel werden angenommen. Dar=
unter
iſt auch ein Antrag des Bauernbundes, der einen Zuſatz erhalten
hat, wonach 100 000 Mark für die Siedlung bereitgeſtellt werden. Die
Einnahmen des Kapitels werden mit 481 400 Mark und die Ausgaben
mit 461 100 Mark bewilligt.
Kapitel 3 (Kameralcifter unter Forſtverwaltung) wird ohne
Debatte mit 763 963 Mark Einnahmen und 300 307 Mark Ausgaben an=
genommen
.
Zu Kapitel 4 (Weingüter) hat die Regierung eine Denkſchrift
vorgelegt, in der das Ergebnis der Wirtſchaftsführung der Domäne von
1918 bis 1925 dargelegt iſt. Die Ausſchußanträge werden angenommen.
Bei Kapitel 5 (Braunkohlenwerke Ludwigshoffnung, Wölfers=
heim
und Weckesheim und Kraftwerk Wölfersheim) werden die Aus=
ſchußanträge
angenommen, ebenſo die Einnahmen des Kapitels mit
2 478 199 Mk. und die Ausgaben mit 2 266 199 Mark.
Zu Kapitel 6 (Salzwerk, Badeanſtalt und Tiefbauamt Bad= Nau=
heim
) werden die Ausſchußanträge angenommen. Ein Antrag Dr.
Greiner, der ſtatt ſüdlicher Pflanzen heimiſche Pflanzen als Schmuck
für die Terraſſe des Kurhauſes verwendet wiſſen will, wird angenom=
men
. Die Einnahmen des Kapitels werden mit 2 712 210 Mark und die
Ausgaben mit 2 412210 Mark genehmigt.
Kapitel 6a (Badeanſtalt Bad Salzhauſen) wird ohne Debatte
bewilligt; die Einnahmen betragen 65 343 Mark ud die Ausgaben
68 469 Mark.
Zu Kapitel 7 (Landestheater) erklärt Abg. Dr. Büchner
(Dem.), die Aufrechterhaltung des Theaterbetriebes ſei aus kulturellen
Gründen notwendig. Infolge der Abſtriche an einzelnen Poſitionen ſei
der gegenwärtige Leiter des Theaters zuwickgetreten; für das ſonderbare
Verhalten der Parteien in der Intendantenfrage, habe die Bevölkerung
kein Verſtändnis. Bedauerlich ſei, daß man den neuen Leiter des
Landestheaters parteipolitiſch abzuſtempeln verſuche, das ſei abzulehnen.
Das Theater ſchaffe ethiſche Werte, deren wir jetzt beſonders bedürften.

Abg. Kindt (Dntl.) betont, daß der neue Intendant gegen den
Willen ſeiner Partei berufen worden ſei. Man ſolle erſt abwarten.
was der Abſchluß des nächſten Jahres bringe,
Abg. Galm (Kom.) verlangt die Pflege vevolutionärer Kunſt durch
das Landestheater. Die Abſtimmung über dieſes Kapitel wird zurüch=
geſtellt
.
Die folgenden Kapitel werden bis Kapitel 18 (ſoweit ſie nicht zurück=
geſtellt
werden) angenommen.
Schluß der Beratungen gegen 2 Uhr; nächſte Sitzung heute, vor=
mittags
10 Uhr.
Noch einmal Lockerung der Wohnungs=
zwangswirtſchaft
?
Vom Generalſekretariat der Deutſchen Volkspartei werden wir
darauf aufmerkſam gemacht, daß in der von uns in unſerer
Sonntagsnummer gebrachten Zuſchrift der deutſchnationalen
Fraktion der volksparteiliche Antrag zur Lockerung der Woh=
nungszwangswirtſchaft
falſch wiedergegeben worden iſt. Der
Antrag der Deutſchen Volkspartei lautete tatſächlich wie folgt:
Der Landtag wolle beſchließen, die Regierung zu erſuchen,
unverzüglich Maßnahmen zum ſyſtematiſchen Abbau der Woh=
nungszwangswirtſchaft
zu treffen, und zwar dahingehend, daß
1. in Gemeinden mit einer Einwohnerzahl nach der Volks=
zählung
vom 16. Juni 1925 von
a) über 20 000 Einwohnern alle Wohnungen mit einem
Jahresmietpreis von 1000 Mark ab,
b) über 20000 Einwohnern alle Wohnungen mit einem
Jahresmietpreis von 800 Mark ab,
c) in den übrigen Gemeinden alle Wohnungen mit einem
Jahresmietpreis von 600 Mark ab,
2. die nicht Wohnzwecken dienenden Räume allgemein von
der Zwangswirtſchaft befreit werden, insbeſondere
zum Schutze leiſtungsſchwacher Mieter und
kinderreicher Familien,
3. entſprechende Uebergangsbeſtimmungen
getroffen werden,
4. auf einen entſprechenden Abbau der Wohnungsämter hin=
gewirkt
wird.
Da in dieſem Antrag ausdrücklich der Schutz der leiſtungs=
ſchwachen
Mieter und entſprechende Uebergangsbeſtimmungen
gefordert wurden, waren die Beſürchtungen, denen die Deutſch=
nationale
Volkspartei in ihrer Zuſchrift Raum gibt, gegen=
ſtandslos
.
*Preußen und das Reich.
Die Zentrumsfraktion des Reichstages hat eine Vermitt=
lungsaktion
zur Beilegung der gegenwärtigen Schwierigkeiten
zwiſchen dem Reich und Preußen eingeleitet. Sie iſt ja das gegebene
Bindeglied, weil ſie in beiden Regierungen beteiligt iſt und ein
ſtarkes Intereſſe daran hat, daß die Mißverhältiſſe ſich hicht
vergrößern. Der Vorſitzende der Fraktion, Herr von Gusrard,
hat zu dem Zweck am Montag eine Ausſprache mit dem Mini=
ſterpräſidenten
Braun gehabt, aus der er den Eindruck gewonnen
hat, daß es möglich ſein würde, den Konflikt bald beizulegen.
Deshalb ſoll am Donnerstag der preußiſche Mimiſterpräſident an
einer Sitzung des Reichskabinetts teilnehmen, um eine Aus=
ſprache
herbeizuführen. Sobald der Reichsfinanzminiſter Dr.
Köhler zuvückgekehrt iſt, wird auch er die Unterhaltung mit dem
preußiſchen Miniſterpräſidenten und dem preußiſchen Finanz=
miniſter
aufnehmen. Das Zentrum rechnet ſogar mit der Mög=
lichkeit
, daß es gelingen wird, den preußiſchen Einſpruch gegen
die Bierſteuer beim Staatsgerichtshof zurückzuziehen, was eini=
germaßen
zweifelhaft erſcheint. Immerhin, wenn das Reich, wie
beabſichtigt, für den Oſten neue Mittel flüſſig macht, dürfte ſich
Preußen damit vielleicht beruhigen. Das Zentrum arbeitet offen
ſichtlich darcuf hin, den ganzen Streit hinter den Kuliſſen zu be
reinigen, ſelbſt um den Preis, daß das Reich die öffentlich en
hobenen Anklagen des Herrn Braun überhaupt nicht beanzwortet.
Gegen dieſe Art der Erledigung dürfte ſich allerdings im Kabie
nett noch einiger Widerſpruch erheben.

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[ ][  ][ ]

Nummer 133

Mittwoch, den 18. Mai 1927

Seite 5

Aus der Landeshauptſiadt. *Die künſtleriſche Formgebung

Darmſtadt, 18. Mai.
Aus Darmſtadts Vergangenheit.
Das Portal aus dem Sitzungsſaal des Rathauſes,
ſoas aus Anlaß des Umbaues durch die Gebrüder Vey gereinigt
mnd reſtauriert wurde und bis zur Beendigung der baulichen
Mrbeiten am Rathaus im Gewerbemuſeum allgemein ſichtbar
remacht iſt, bietet in mehrfacher Hinſicht Intereſſe. Dick mit
Oelfarbe geſtrichen und entſtellt, hat es bisher wenig Beachtung
prefunden. Erſt die ſachkundige Behandlung durch die Tiſchler
Bebr. Vey, in deren Werkſtatt ſo manche Tiſchlerarbeiten auch
manſeres Landesmuſeums mit gutem Verſtändnis hergerichtet
worden ſind, hat die urſprüngliche Bedeutung dieſes Stückes zu=
dage
gelegt, auf deſſen Beſitz die Stadt einſt ſtolz war. Wann
ſoas Portal angefertigt wurde, können wir nicht mit Sicherheit
hagen. Möglich, daß der Auftrag gleich bei dem Neubau 1599
ferteilt worden iſt. Vielleicht hat man ſich aber auch erſt ſpäter
zu dieſer Ausſtattung entſchloſſen. Kunſtgeſchichtlich iſt das Denk=
nnal
zu beſcheiden, um eine beſtimmte Datierung zu geſtatten.
lelber für die damaligen Verhältniſſe in Darmſtadt iſt ſeine Auf=
ſtellung
doch recht bezeichnend. Portale ſolcher Art, prunkvoll
musgeſtattet mit vorgebauten Säulen, waren damals in Schlöſ=
zern
und in den Repräſentationsräumen der Städte üblich ge=
uvorden
. Sie ſetzen eine gewiſſe Breite der Lebensführung vor=
ſaus
und eine durchgehende Opulenz in der Ausſtattung des
Fauſes. In kleinſtädtiſche Verhältniſſe, wie ſie um 1600 in dem
Sürgerlichen Darmſtadt vorlagen, wollen ſie nicht paſſen. Aber
ſunſer Portal iſt ein freundliches Zeichen für die Stimmung, die
ſSamals unter dem Eindruck der von Georg I. und Ludwig V.
geſchaffenen Neubauten, der Vorſtadt im Birngarten, des Schloß=
Saues und des Neubaues für das Rathaus, in Darmſtadt
ſcherrſchte. Man wollte ſich jetzt offenbar als Reſidenz fühlen und
ſerſuchte entſprechend aufzutreten. So recht gelungen iſt dieſes
erſte Debut in der eleganten Welt nicht. Das lehrt jeder Ver=
ſeileich
mit den vier gleichartigen Portalen aus dem Schloß in
Seichtenberg, die etwa gleichzeitig mit dem Portal vom Darm=
(ftädter Sitzungsſaal entſtanden ſein müſſen und, wenn nicht un=
mmittelbar
, ſo doch in weiterem Sinne zeigen, welches Ziel dem
Whrgeiz der Stadt vorſchwebte. Jeder Vergleich macht den Ab=
ſſtand
deutlich. Die Lichtenberger Portale, die ſich jetzt bekannt=
ſEich
hier in den Räumen des Schloßmuſeums befinden, ſind
ſwffenbar von geſchulter Hand entworfen und von tüchtigen Kräf=
ſten
in einer hervorragenden Werkſtatt ausgeführt. Das Portal
ſDes Darmſtädter Sitzungsſaals aber verrät eine wenig geübte
cand und ein ungleich beſcheideneres Können. Einen auswärtigen
Meiſter heranzuziehen, hatte Darmſtadt wohl weder Abſicht noch
Mittel. Die geplante Arbeit ſetzte aber viel voraus, was in den
ſbeſcheidenen Verhältniſſen eines Landſtädtchens nicht gelernt
awerden konnte. Nun verdanken wir den Gebr. Vey eine recht
uintereſſante Beobachtung, die ſie bei der Herſtellung des Portals
nmachen konnten. Bei der Arbeit ſind Holzverbindungen ange=
awendet
, die in Deutſchland damals nicht vorkamen, die aber
ſtgleichzeitig an italieniſchen Arbeiten und in den ſüdlichen Alpen=
(ländern gebräuchlich waren, z. B. auch an der Tiſchlerarbeit für
ſdas Chiavennazimmer im Landesmuſeum. Wir dürfen alſo an=
uehmen
, daß ſich ein welſcher Tiſchlergeſelle damals in einer
Darmſtädter Werkſtatt befand und daß der Meiſter im Vertrauen
beit übernommen hat. Wie Herr Adolf Müller aus den
ſtädtiſchen Urkunden feſtſtellen konnte, ſind auch im 16. Jahr=
ſ
hundert unter den hieſigen Handwerkern mehrfach Welſche zu
ſ finden. Qualitätsarbeiter wird unſer Italiener nicht geweſen
ſein, aber er kam in Darmſtadt gerade recht als Vertreter einer
für die Kleinſtadt neuen Kunſt. So verbindet das Portal uns
ſtädter Stadtbild bis heute einige ſeiner ſympathiſchſten Züge
verdankt. Auch ſeine Schwächen ſind bezeichnend für das Weſen
(des Darmſtadt von 1600 und geben ihm wenigſtens lokalgeſchicht=
ſtlich
einen größeren Reiz, als hätte irgend ein Zufall eins der
Lichtenberger Portale in unſer Nathaus geſtellt. Das Portal
iſt mit zwei Säulen, vier Schwüngen und verkröpftem Gebälk
reich ausgeſtattet. Die Flächen ſind mit Ein= und Auflagen ge=
Zur Ausführung iſt Eiche, Nuß, Ahorn und gebrannte Buche
verwendet. Die Säulen haben einen quadratiſchen Kern von
Kiefernholz. Die fehlende Tür iſt durch die Gebr. Vey ergänzt.
Enthüllung des Heſſiſchen Artillerie=Denkmals in Darmſtadt.
Sonntag, den 3. Juli d. J3., finder die feierliche Enthüllung
ſtatt. Das Denkmal wird ſoeben in Bronze gegoſſen. Der Weihetag
ſoll zugleich ein Tag des Wiederſehens für Tauſende alter Artilleriſten
aus ganz Heſſen und weit danüber hinaus ſein. Jeder iſt herzlich ein=
geladen
. Samstag, 2. Juli Empfangsabend. Sonntag,
3. Juli; Hauptfeſttag. Damit jeder eingeladen werden kann,
bittet der Ausſchuß um Adreſſenangabe. Der Aufruf gilt nicht nur den
beiden aktiven heſſiſchen Feldartillerie=Regimentern, ſondern auch allen
Kriegsformationen, die aus ihnen hervorgingen, kurz, der geſamten
heſſiſchen Artillerie. Auch bitten wir Krieger= und Artillerievereine, die
teilnehmen wollen, um Mitteilung, damit ihnen Weiteres zugeht. Alle
Anfragen weiterhin an Oberſtleutnant a. D. Lenné Darmſtadt. Her=
mannſtraße
41. Spenden an die gemeinſame Denkmalskaſſe Feldart.=
Regt. 25, Poſtſcheckonto Frankfurt a. M., Nr. 20 444
Zur Teilnahme an der Gauwanderung am Sonntag, den 22. Mai,
lädt die Wanderabteilung der Turngemeinde Darm=
ſtadt
1846 ihre Mitglieder hierdurch herzlichſt ein. Um ½7 Uhr iſt
Zuſammenkunft am Luiſenplatz und mit der Elektriſchen fahren wir
alsdann nach Eberſtadt. Auf etwa vierſtündigem Marſche geht es nach
dem Felsberg, wo wir der Feierſtunde beiwohnen und Mittagsraſt
halten werden. Der Abmarſch führt uns durch das Fürſtenlager nach
Auerbach. Für Jugendliche unter 20 Jahren liegt beim Hausmeiſter
die Einzeichmungsliſte für den Jugendfahrſchein offen. Der Wander=
ausſchuß
bittet um recht zahlreiche Beteiligung bei dieſer erſten Wande=
rung
des neuen Wanderjahres.

des Reiches.

Im Gewerbemuſeum wird heute vormittag um 11 Uhr in
Gegenwart der Reichs=, Staats= und anderer Behörden, auch
des Reichskunſtwarts, eine Ausſtellung eröffnet, die, nachdem ſie
kurz in Mannheim gezeigt wurde, von Darmſtadt aus ihren Weg
durch die deutſchen Städte machen ſoll. Die Ausftellung trägt
die Spitzmarke Die künſtleriſche Formgebung und bringt eine
Zuſammenſtellung von Entwürfen und endgültigen Ausführun=
gen
von Wappen, Siegeln, Schildern, Flaggen, Fahnen, Marken
und amtlichen Schriftſtücken uſw. nach einer Zuſammenſtellung
des Reichskunſtwarts Dr. Erwin Redslob.
Die Ausſtellung, die wir geſtern in einer Preſſevorbeſichti=
gung
zu ſehen Gelegenheit hatten, iſt von ſtarkem Intereſſe für
jeden Deutſchen, wenn auch in erſter Linie für Graphiker und
Künſtler. Sie iſt undolitiſch, wenngleich ihre Entſtehung bzw.
die Entſtehung ihrer Objekte ſtark von politiſchen Kämpfen um=
wogt
war. Vielleicht iſt ſie gerade darum intereſſant, denn auch
nicht ausgeführte Entwürfe und die den endgültigen Ausfüh=
rungen
vorangegargenen Verſuche ſind mit ausgeſtellt. Die Aus=
ſtellung
enthält ſehr viel Gutes, einiges Schwache und Einiges,
das, mit in den Kempf geworfen, heute nur als abſchreckendes
Beiſpiel anzuſprechen iſt. Entwürfe, deren Nichtausführung mit
einer gewiſſen Genugtuung zu begrüßen iſt.
Reichsminiſter des Innern Dr. Wilhelm Külz ſagt zu der
Ausſtellung folgendes:
Die Beziehung auf das Reich gibt auch den einfachſten
Dokumenten der amtlichen Formgebung eine vertiefte Bedeutung.
Aber der Wert liegt nicht ſo ſehr darin, daß ſich hier eine künſt=
leriſche
Perſönlichkeit unter Betonung der eigenen Individuali=

Das Darmstädter Fahrplanbuch ( Sommeraus=
gabe
) iſt in allen einſchlägigen Buchhandlungen, Verkehrs=
büro
, Bahnhofsbuchhandlung und der Geſchäftsſtelle,
Rheinſtraße 23, zum Preiſe von 60 Pfennig erhältlich.

tät betätigt; entſcheidend iſt vielmehr, daß hier die Perſon hinter
der Aufgabe bewußt zurücktritt und Löſungen entſtehen, die im
Ergebnis nicht etwa als unperſönlich, ſondern als überperſönlich
empfunden werden können. Deswegen genügt es nicht, gelegent=
lich
dieſem oder jenem Künſtler einzelne Aufgaben anzuver=
trauen
: es muß ein einheitlicher Wille auf feiten des Auftrag=
gebers
ſelbſt, alſo in dieſem Falle auf ſeiten der Reichsbehörden,
ſpürbar ſein, der zugleich auch ſeinerſeits die Initiative ergreift
hauf deſſen Können die neumodiſche und hochherrſchaftliche Ar= und Möglichkeiten zur würdigen Darſtellung des Reichsgedan=
kens
mit geiſtigen und künſtleriſchen Mitteln findet.
Aus ſolchen Erwägungen heraus ſchuf die Deutſche National=
Verſammlung in Weimar durch einſtimmigen Beſchluß im Jahre
1919 das Amt des Reichskunſtwarts. Der Behörde gegenüber
ſollte der Reichskunſtwart Vertreter der künſtleriſchen Geſichts=
mit jener Jugendzeit ſtädtiſchen Aufſchwungs, der das Darm= bunkte und damit zugleich Anwalt der Künſtlerſchaft ſein, den
Künſtlern gegenüber ſollte er als ein ihre Arbeitsweiſe ver=
ſtehender
Vermittler wirken.
Als Ergebnis dieſer Tätigkeit ſpüren wir heute bereits inner=
halb
der aktiven Kunſtbetätigung des Reichs den Vorteil ziel=
bewußter
Arbeit, ſo daß in ſeiner künſtleriſchen Repräſentation
ein beſtimmt ausgeprägter Stil erkennbar iſt.
Das iſt erreicht worden vor allem durch eine ſtille Reform=
ſchmückt
. Am Gebälk iſt das Darmſtädter Wappen angebracht, tätigkeit, die bei der Neugeſtaltung der Hoheitszeichen, der amt=
lichen
Druckſachen, der Urkunden, Münzen, Medaillen, Abzeichen,
Fahnen und dergl. geleiſtet wurde. Darüber hinaus aber gelang
es, bei anderen Fragen, vor allem bei den großen ſtaatlichen
Haupt. Feiern, den Reichsgedanken in wahrhaft volkstümlicher Weiſe
zur Darſtellung zu bringen.
Wenn jetzt dem Wunſch des Reichstages ſtattgegeben und
eine Veranſchaulichung der vom Reichskunſtwart im Zuſammen=
hang
mit den zuſtändigen Reichsbehörden beſorgten Arbeiten
eingerichtet wird, ſo möchte ich die damit erneut angeregte Be=
ſchäftigung
mit den Fragen der aktiven Kunſtpflege des Reichs
mit dem Wunſch begleiten, daß das dadurch aufgeſtellte Beiſpiel
des einheitlichen Zuſammengehens politiſcher, kultureller und
wirtſchaftlicher Faktoren in ſeiner ganzen Tragweite erkannt wird.
Der Oberlichtſaal der Ausſtellung zeigt zunächſt Reichswappen
und Reichsadler, deren grundſätzliche Geſtaltung reichsgeſetzlich
vorgeſchrieben war, ſo daß die Künſtler ſich in beſtimmten Gren=
zen
halten mußten. Deſſen ungeachtet iſt anerkennenswert die
Vielſeitigkeit der Vorentwürfe und die endgültige Geſtaltung.

Stls die Natur das Reich der Düſte schuf.
WDar sie noch nicht vollendet im Beruf,
Und erst der INlensch zu weitrer Jat gesendet
Fat durchr Tatur und Runst das Werk vollendet;
Rein sußrer Duft kann jemals uns umhauchen,
lls wenn wir unentwegt SKassarp rauchen!-
Maharg.
Wiplomand.8.
GOLDKu SEIDENUNDST.

Es ſind ausgsſtellt die Flranpen Ni8 Deufſchen Mrilhes und den
einzelnen Dienſtſtellen, die Flaggen der Bundesſtanten, diee
durchweg auch die Hoheitszeichen enthalten. In dieſer Reihe ſind
beſonders intereſſant die Vorſchläge des Reichskunſtwarts, eine
Kreuzesflagge einzuführen, die in ausgeführten Muſtern vor=
handen
iſt und die allerdings ſchön und wirkungsvoll ausſieht.
Das Eiſerne Kreuz mit dem weißen Rand, das durch den Welt=
krieg
beſonders populär geworden und hier in gewiſſer Form
verwendet wird, abgewendet von der Trikolore, wäre ſicher volkg=
tümlich
geworden. Wir ſehen u. a. die Entwürfe von Emil
Doepler, Otto Hupp, Rudolf Koch, Schmidt= Rott=
luff
, Alfred Vocke, von Weech, E. R. Weiß und Ernſt
Boehm, von dem die meiſten Entwürfe für die Auslegung
grundlegend waren. Das Reichsipappen ſelbſt iſt bekanntlich
nach Rudolf Kochs Entwurf ausgeführt und wird in den Dienſt=
flaggen
der Reichsbehörden, zu Lande auf der Nationalflagge,
zur See auf der Handelsflagge geführt.
Wir ſehen die Flagge des Reichspräſidenten, die Adler und
Hoheitszeichen der Lanzen der Reichswehrkavallerie, Siegel und
Stempel, wie ſie bei den Reichsbehörden geführt wurden. Stets
iſt der Adler den beſonderen Zweckbeſtimmungen entſprechend
anders ſtiliſiert, nur ſeine grundlegende Form iſt beibehalten
worden. Beſonders kräftig im Ausdruck ſind die Schilder der
Geſandtſchaften und vor allem der ſehr ſtarke, eindrucksvolle
Adler der Reichsbahn. Weiter ſind ausgeſtellt Münzen, Geld=
ſtücke
zu beſonderen Jubiläumsfeiern, wie Rheinland, Lübeck,
Bremerhaven und Nordhauſen. Hier iſt beſonders intereſſant
die ſteigende künſtleriſche Entwicklung zu beobachten, die nament=
lich
in der Nordhauſeuer Münze zu einem ausgezeichneten Reſul=
tat
kommt. Dann die Medaillen, die als Ehrenpreis uſw. ver=
geben
werden und den ſehr feinen Reichsadler von Joſef
Wackerle zeigen.
Neben einer Anzahl Druckſachen, Urkunden mit Prägeſtempel
uſw. iſt beſonders intereſſant die Sammlung von Briefmarken
für die Reichspoſt und die Luftpoſt. Hier haben die verſchiedenen
Wettbewerbe zu Reſultaten geführt, die doch künſtleriſch ſehr
Wertvolles zeitigten. Auf die Fülle des noch Vorhandenen kann
gelegentlich immer noch zurückgegriffen werden.
In einer Kollektion von Entwürfen und Photographien zu
beſonderen Feſtlichkeiten, offiziellen Trauerfeiern uſw. iſt die
Wirkung des neuen Reichsadlers in der Praris anſchaulich dar=
geſtellt
. Ein Schmickſtück der Ausſtellung, die hier ſelbſtverſtänd=
lich
nicht erſchöpfend behandelt wurde, iſt ein wundervoll aus=
geführter
ſchmiedeeiſerner Adler, eine handwerkliche Meiſter=
leiſtung
des Schmiedemeiſters Schramm, Berlin. M. St.

Hefſiſches Landestheater Beethovens 9. Sinfonie wird
im Großen Haus des Landestheaters am Montag, den B3. und Diens=
tag
, den 24. Mai, unter Leitung von Generalmuſikdirektor Joſeph
Roſenſtock aufgeführt. Das Orcheſter ſtellt das Heſſiſche Landestheater.
Soliſten: Ria Ginſter Frankfurt a. M., Anna Baumeiſter Jacobs,
Darmſtadt, Hans Hoefflm, Mainz, Heinrich Hölzlin, Darmſtadt. Der
Chor wird aus nahezu 400 Perſonen beſtehen. Er ſetzt ſich zuſammen
aus dem Chor des Landestheaters, dem Chor des Muſikvereins, dem
Städtiſchen Chor in Worms, der Madrigalvereinigung Darmſtadt ſowie
aus Mitgliedern der Vereimgung Darmſtädter Soliſtinnen und des
Mozartvereins. Das Konzert gilt zugleich als 4. Konzert des Muſik=
vereins
, deſſen Mitglieder bei der Hauptprobe und Aufführung gegen
Vorzeigen ihrer Mitgliedskarte das Nocht haben, den darauf verzeich=
neten
Platz zu benutzen. Der Verkauf für die Mieter des Landes=
theaters
iſt für Donnerstag, den 19. Mai, angeſetzt. Am Freitag, den
20. Mai, beginnt der allgemeine Verkauf. Preiſe für die Hauptprobe:
1 bis 5 Mk., für die Aufführung: 1,50 bis 7 Mk. Der Aufführung der
9. Sinfonie geht die Wiedergabe der 2. Beethovenſinfonie voraus.
Die Mietbedingungen ſehen für das nächſte Spieljahr eine
Aenderung vor, die den Wünſchen weiter Mieterkreiſe entgegenkommt.
Während bisher die Mieter zu ſämtlichen Vorſtellungen ihrer Miete
aufgerufen wurden, wird durch die im nächſten Jahr verſuchsweiſe neu
eingeführten Wahlvorſtellungen dem Mieter die Möglichkeit
geboten, vier Vorſtellugen im Großen Haus und zwei Vorſtellungen
im Kleinen Haus ſelbſt auszuwählen, und zwar zur Hälfte Oper und
Schauſpiel. Die Zahl der Vollmieten und Zuſatzmieten je ſechs
bleibt umverändert. Die Mietpreife ſind für faſt alle Platzartem
geſenkt worden. Das Verhältnis der Mietpreiſe zu den Tages=
preiſen
wird das gleiche ſein wie bisher (etwa 80 Prozent) oder noch
günſtiger.
Die Aufführug von Shauvs Fran Warrens Gewerbe‟
am Donnerstag, den 10. Mai, im Kleinen Haus iſt der Miete l. zu=
geteilt
. Diejenigen L=Mieter, die Zuſatzwiete haben benutzen dabei
wieder den ihnen im Kleinen Haus zugeteilten Platz, während diejenigen
I=Mieter, die keine Zuſatzmiete haben, ihre Plätze durch die Hauptkaſſe
zugeſtellt erhalten.
Der Familienabend der Vereinigung ehemal. Real= und Oberreal=
ſchüler
(Freunde der Realbildung) war überraſchend gut beſucht. Die
ſorgfältig ausgewählte Vortragsfolge feſſelte die Gäſte und Mitglieder.
Unſere mitwirkenden Künſtler, die Herren Kugler (Tenor), Harot=
(Violine) und Brill (Klavier) veranlaßten durch neiſterhafte Dar=
bietungen
guter Tonwerke zu begeiſtertem Beifall. Bewunderung löſten
die Leiſtungen des Kammermſikers Heinz Hardt aus, deſſen gute Techik
und tüchtiges Können ſeinem Lehver Meiſter Drumm, alle Ehre machte.
Neu für uns waren zwei eigene Tonſetzungen alten und neuen Stils
ſeines Begleiters, Hansklaus Brill, die ſtarkes muſikaliſches Empfinden
und Können verrieten. Herr Kugler brachte ſeine Lieder warm emp=
funden
zum Vortrag. Tongebung und Tonreinheit ſind beachtenswert.
Auch die mundartlichen Dichtungen, die Herr Stiſie in echtem Heiner=
ton
vortrug, wurden gebührend gewürdigt, Tänze, die Herr Schlüter am
Klavier mit unermüdlichem Eifer begleitete, bewegten alt und jung bis
zum nachmitternächtlichen Feierabend.
Ueber Schattenbilder aus der Stadtverwaltung und dem Stadt=
parlament
ſpricht am Freitag abend im Perkeoſaal Juſtizrat Adolf
Lindt für die Volksrechtspartei. Zu dem Vortrage iſt jedermann
freundlichſt eingeladen, insbeſondere die Mitglieder des Sparerbundes,
Rentnerbundes, Reichsbank=Gläubigerverbandes. Der Eintritt iſt frei,
Wir verweiſen auf die heutige Anzeige.
Der Verband der weiblichen Handels= und Büroangeſtellten e. V.,
Ortsgruppe Darmſtadt, veranſtaltet heute abend in der Aula des Lud=
wig
=Georgs=Gymnaſium, Karlſtraße 2, einen Elternabend, wobei ein
Vortrag über Die arbeitende Frau jetzt und in Zukunft zu Gehör ge=
langt
, ferner Volkstänze, Rezitationen und ein kleines Theaterſtück, aus=
geführt
von der Jugendgruppe des W. w. A., zum Vortrag kommt.
(Siehe Anzeige.)

Urfeiten Sie seibst!

Hassary-Ligaretten-Fabrik Hkfen Gesellschaft Berlin 8 42. Geveralvertreier: Erich Köppler, Frank fart a.
Sandweg 442. Berxspr.: Ceroll

[ ][  ][ ]

Seite 6

Mittwoch, den 18. Mai 1927

Rmer 137

Verband der höheren Vermeſſungsbeamten
Landesverein Heſſen.
Am Samstag und Sonntag hielt der Verband der höheren
Vermeſſungsbeamten Heſſens ſeine diesjährige Hauptver=
ſammlung
in Darmſtadt ab. Die Verſammlung war in an=
betracht
der wichtigen Tagesordnung ſehr zahlreich beſucht und
auch die Fachvereine der Nachbarländer Preußen, Bayern und
Baden hatten zur Teilnahme Vertreter entſandt. Am Samstag
nachmittag fanden in der Techniſchen Hochſchule zwei wiſſen=
ſchaftliche
Vorträge ſtatt. Vermeſſungsrat Blaß behandelte in
eingehenden Ausführungen die Triangulation in Heſſen und
der zweite Vortragende, Vermeſſungsrat Deſch, ſprach über das
Heſſiſche und Bayeriſche Abmarkungsgeſetz Beide Vortragenden
ernteten für ihre wiſſenſchaftlich tief durchdachten Ausführungen
lebhaften Beifall.
Am Sonntag vormittag fand unter dem Vorſitz des Herrn
Stadtvermeſſungsrates Schadt aus Mainz in der Vereinig=
ten
Geſellſchaft in Darmſtadt die geſchäftsführende Hauptver=
ſammlung
ſtatt, welcher außer dem Direktor des Landesvermeſ=
ſungsamtes
, Herrn Dr.=Ing. Müller, auch der Vorſitzende des
Reichsbundes der höheren Beamten, Landesverein Heſſen, Herr
Oberüudiendirektor Altendorf aus Friedberg und der
Schriftführer des vorgenannten Verbandes, Herr Studienrat
Monjé anwohnten. U. a. wurden zwei wichtige Reſolu=
tionen
, die im Wortlaut folgen, einſtimmig angenommen:
Der Verband der höheren Vermeſſungsbeamten, Landesver=
ein
Heſſen, hat auf ſeiner diesjährigen Hauptverſammlung, die
am 14. und 15. Mai in Darmſtadt ſtattfand, und auch zahlreich
von höheren Vermeſſungsbeamten der Nachbarländer beſucht
war, nach einem Vortrag des Vermeſſungsrats Deſch über das
Heſſiſche und Bayeriſche Abmarkungsgeſetz das Nachſtehende ein=
ſtimmig
beſchloſſen:
Die heſſiſchen und außerheſſiſchen höheren Vermeſſungs=
beamten
nehmen mit größtem Bedauern Kenntnis von dem
Antrag der Deutſchen Volkspartei im Heſſiſchen Landtag ( An=
trag
Schott und Gen.) wegen Aufhebung des Abmarkungs=
geſetzes
. Sie erblicken in der Schaffung und in dem Beſtehen
dieſes Geſetzes den größten Fortſchritt für die Erhaltung der
Vermeſſungswerke und die Sicherung des Grundeigentums
und bitten ſowohl ſämtliche Parteien des Landtags als auch
das Geſamtminiſterium um Ablehnung des vorerwähnten An=
trags
.
Die am 14//15. Mai in Darmſtadt tagende Hauptverſammlung
des Verbandes der höheren Vermeſſungsbeamten tritt wiederholt
einſtimmig für eine Zuſammenfaſſung des ganzen heſſiſchen Ver=
meſſungsweſens
unter einem Miniſterium und für die Auf=
hebung
des Landesvermeſſungsamtes, der einzigen in Heſſen noch
beſtehenden Mittelbehörde, ein. Sie begrüßt, daß der Finanz=
ausſchuß
des Heſſiſchen Landtags neuerdings einen Antrag in
gleichem Sinne angenommen hat und gibt der Hoffnung Aus=
druck
, daß der Landtag dieſen Antrag zum Beſchluß erhebt. Sie
fordert nicht die Bildung einer beſonderen Abteilung für Ver=
meſſungsweſen
, ſie erachtet es aber als unerläßlich, daß das Ver=
meſſungsweſen
unter Bildung einer beſonderen Vermeſſungs=
gruppe
mit ſelbſtändigem fachmänniſchem Referat dem zuſtändi=
gen
Miniſterialdirektor unmittelbar unterſtellt wird.

Ausflugſonderzug in Naheiai.
Der von der Reichsbahndirektion Mainz am letzten Sonntag ge=
fahrene
Ausflugsſonderzug nach der Nahe hatte eine große Anziehungs=
Eraft ausgeübt. An 500 Gäſte hatten ſich eingefunden, die in früher
Morgenſtunde und bei ſtrahlendem Frühlingsſonnenſchein die Fahrt
über das goldene Mainz, am Rhein entlang, über Bingen, Bad= Kreuz=
nach
, Bad=Mümnſter am Stein nach Oberſtein=Idar unternahmen. Das
herrliche Nahetal bot den Fahrtteilnehmern dauernd wechſelnde Bilder
der unvergleichlichſten Naturſchönheiten. Am Endziel der Fahrt, in
Oberſtein=Idar fand mit liebenswürdiger Unterſtützung der
Stadtverwaltung in 8 Gruppen mit je einem Führer die Beſichtigung
einer Achatſchleiferei, der Schloßruinen, der Felſenkirche und der Ge=
werbehalle
ſtatt, die allſeitige vollſte Befriedigung auslöſte. Nach dieſem
Rundgange, der ſich bis gegen die Mittagsſtunde ausdehnte, brachte die
Einnahme des Mittagsmahls in verſchiedenen Gaſthöfen eine Ruhe=
pauſe
. Der Zug brachte die Teilnehmer dann um 13.35 Uhr nach dem
wunderſchönen Bad Münſter am Stein. Auch dieſes, insbeſondere
die Kuranlagen Badehäuſer uſw., wurde mit großem Intereſſe beſichtigt
und die Naturſchönheiten Rheingrafenſtein, Nahe, Ebernburg entzückten
das Auge. Von Münſter a. St. wanderte ein Teil der Ausflügler über
Rotenfels und die waldigen Höhen nach Bad Kreuznach, ein Teil
benutzte die elektriſche Bahn, um dorthin zu gelangen. In dem reiz=
vollen
Kurgarten in Bad=Kreuznach fand ſich beim Kurkonzert eine große
Anzahl der Ausflügler wieder zuſammen, und vor Abfahrt des Zuges
um 19.05 Uhr war noch eine Erholungspauſe in der gaſtlichen Badeſtadt
eingelegt. Nach dieſem herrlichen Tage, der von dem ſchönſten Wetter
beſonders begünſtigt war, konnte man die Heimfahrt antreten mit dem
Bewußtſein, daß die Fülle des Geſchauten und Erlebten eine dauernde
liebe Erinnerung an das ſchöne Nahetal bei allen Fahrtteilnehmern
wachhalten wird.
Der Reichsbahndirektion Mainz ſei für die Veranſtaltung der
Sonderfahrt, den Stadtverwaltungen Oberſtein und Bad Münſter am
Stein ſür ihre Unterſtützung durch Führer wärmſter Dank ausgeſprochen.

Polizeibericht. Geſtern nachmittag wurde der Kaufmannsleb
ling Ferdinand Hergert aus Wixhauſen an der Ecke Heidelberger= und
Eſchollbrückerſtraße von einem Perſonenkraftwagen überfahren. De
Sachverhalt iſt folgender: Hergert, der, auf einem Fahrrad ſitzend, vo
der Eſchollbrückerſtraße in die Heidelbergerſtraße einbiegen wollte, wur!
an der genannten Straßenecke von einem Perſonenwagen, der die Hei
delbergerſtraße in ſtarkem Tempo in ſüdlicher Richtung durchfuhr, über
fahren. Statt nach dem Unfall ſofort anzuhalten und ſich um den Ver
unglückten zu kümmern, verſtärkte der Führer ſeine Geſchwindigkeit de
art, daß es den gerade anweſenden Paſſanten nicht möglich war, de
polizeiliche Erkennungszeichen feſtzuſtellen. Dies gelang auch einen
Motorradfahrer nicht, der ſofort die Verfolgung aufnahm. Den Vo
ſprung, den der Täter hatte, konnte er nicht mehr einholen. Die Städt
Bensheim, Weinheim, Heidelberg und Mannheim wurden ſofort tele
phoniſch unter Angabe der Beſchreibung des Wagens von dem Vorfa
in Kenntnis geſetzt. Der überfahrene Hergert wurde in ſchwerverle
tem Zuſtande in die Klinik von Roſenthal eingeliefert. Nach Mitte
lung des Polizeiamts Bensheim wurde der Täter dort bei der Durd
fahrt angehalten. Als der Beamte die Papiere des Führers verlangte
ſetzte dieſer ſeinen Wagen wieder in Bewegung, um ſo der Feſtſtellun
ſeiner Perſonalien zu entgehen. Der Beamte ſprang aber auf den ſchor
fahrenden Wagen, und nur durch Vorhalten der Piſtole konnte er de
Führer zum Halten zwingen. Es handelt ſich um den Chauffeur Kar
Dorn aus Wiesbaden, dort Jahnſtraße 30 wohnhaft.

33. Mittelrheiniſches Kreisturnfeſi Darmſtadt 1927.
Ein knappes Vierteljahr noch und Darmſtadt wird im Feſtesſchmuck
prangen, um den mittelrheiniſchen Turnern ein herzliches Willkommen
zu entbieten. Die knappen Mittel, die dem Bau= und Ausſchmückungs=
ausſchuß
zur Verfügung ſtehen, geſtatten nur eine entſprechende
Schwückung des Bahnhofsplatzes, des Paradeplatzes vor
dem Muſeum und des Feſtplatzes.
In der Stadt ſelbſt werden die Bewohner wohl für feſtlichen Schmuck
ſorgen. Es kann hier ohne erhebliche Koſten manches für die Schmückung
der Straßen geſchehen. Durch Blumenſchmuck an den Fenſtern,
für welchen jetzt ſchon zu ſorgen wäre, und an dem die Eigentümer ſelbſt
ihre Freude täglich haben, kann viel erreicht werden. Fahnen=
ſchmuck
ſollte natürlich an keinem Hauſe fehlen. Wünſchenswert wäre
es, wenn ſich die Bewohner einzelner Straßenzüge vereinigen würden
und gemeinſchaftlich für die Schmückung ihrer Straße Sorge tragen
würden. Vereinte Kraft kann hier mit wenigen Koſten" für den Ein=
zelnen
Schönes ſchaffen. Eine dankbare Aufgabe für die Bewohner der
Rheinſtraße und die Anlieger an dem Luiſenplatz wäre es z. B.,
wenn das Monument wie bei früheren Gelegenheiten durch Fahnen=
und Girlandenſchmuck beſonders hervorgehoben würde. In den Stra=
ßen
, durch welche ſich der Feſtzug bewegt, und die demnächſt bekannt ge=
geben
werden, dürfen einzelne Ehrenpforten nicht fehlen. Darm=
ſtadt
, als Landeshauptſtadt, muß bei der Schmückung zeigen, daß es ſich
freut, die Tauſende von Turnern begrüßen zu können, es muß beſon=
ders
den Turnern aus dem beſetzten Gebiet ein herzliches Willkommen
entbieten.
Die Hauptaufgabe des Bauausſchuſſes iſt es, auf dem Feſtplatze da=
für
zu ſorgen, daß den Turnern alle Annehmlichkeiten geboten werden,
die ſie in Anbetracht der Arbeit, die ſie leiſten wollen, beanſpruchen
können. Es ſind vor allen Dingen genügende Garderoberäume vorge=
ſehen
, für Waſchgelegenheit, die Turn= und Soielplätze müſſen in Ord=
nung
gebracht werden. Für die Bewältigung der vielen ſchriftlichen
und rechneriſchen Arbeiten (der Berechnungsausſchuß wird weit über
100 Turner benötigen) muß entſprechender Raum zur Verfügung ſtehen.
Ferner werden Räume für Poſt, Feuerwehr, Sanitätswache, für die
Schupo uſw. benötigt. Die Preſſe und Feſtleitung, der Kreis= und Gau=
ausſchuß
wollen ein Heim auf dem Feſtplatze haben. Gelegenheit iſt hier=
für
in den beiden links und rechts der Feſtſtraße vorgeſehenen flachen
Gebäudereihen vorhanden. Eine Zuſchauertribüine ſoll den Ehrengäſten
und Turnwarten uſw. Raum bieten, die verſchiedenen Veranſtaltungen,
beſonders die Freiübungen, überſehen zu können. Auch für die Feſt=
beſucher
iſt zu ſorgen. Außer den turneriſchen Vorführungen ſollen
Konzerte im Freien und Tanzbeluſtigungen ſtattfinden. Zwei Tanz=
böden
mit in der Nähe befindlichem Muſikpodium werden dies ermög=
lichen
. Für die hygieniſchen Anlagen wird geſorgt werden, ebenſo für
die Beleuchtung des Platzes uſw.
Der Bauausſchuß hat die hierzu erforderlichen Arbeiten hieſigen
Handwerkern nunmehr übertragen.

Zum Beiſchreiben der 20%igen Aufwertungs=
beträge
sind bereits aufgerufen die
Sparbücher Nr. 1 200900
Für die Woche von Montag, den 16. Mai,
bis Samstag, den 21. Mai werden hiermit
neu aufgerufen die
Sparbücher Nr. 200 001205000
Kaſſeſiunden: Vormittags von 8 bis 1 Uhr
Nachmittags von 3 bis 4½½ Uhr.
Samstags nachmittags geſchloſſen.
(St. 8162
Annahmeſielle im 1. Stock
Städtische Sparkasse Darmstadt

* Der Heſſen=Darmſtädter Volksfeſt=Verein zu New Vork tritt am
16. Juni auf dem Dampfer Cleveland die Ueberfahrt nach Hamburg
an, wo er am 27. Juni eintrifft. Der Verein begibt ſich zuerſt nach Ber=
Iin, Eiſennach, Mirnberg, München, Chiemſee, Stuttgart, Heidelberg, um
bei Erbach im Heſſenlande Einkehr zu halten. Am 10. Juli iſt großer
Empfang in der Landeshaupſtadt Darmſtadt. Am
12. Juli werden Mainz und Rüdesheim beſucht, am 13. Koblenz und
Frankfurt a. M., am 14. Juli Bad=Homburg, Saalburg, Friedberg,
Bad=Nauheim am 15. Butzbach, Gießen und Grünberg. Am 16. Juli
iſt Abſchiedseſſen im Kurhaus zu Bad=Nauheim und am 17. Juli findet
noch eine Nachfeier in Schotten ſtatt, wo man mit dem Schottener
Mänmerchor aus New York zuſammentreffen wird. An der Spitze des
Reiſeausſchuſſes ſtehen Präſident Otto Ries und Chriſtian Gerhardt,
beide geborene Grünberger. Bemerkt ſei noch, daß der Schottener
Männerchor aus New York an dem großen Geſangswettſtreit und
90jährigem Jubiläum des Geſangvereins in Schotten teilnehmen wird.
Violinabend Edmund Weyns. Für den Violinabend am Sams=
tag
, den 21. Mai, im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters macht
ſich reges Intereſſe kund. Edmund Weyns ſpielte im letzten Konzert=
winter
in einem Sinfoniekonzert des Landestheaterorcheſters und fand
bei Publikum und Preſſe einen geradezu ſenſationellen Erfolg. Nach
vorliegenden Preſſeſtimmen auswärtiger Blätter erzielte er auch aus=
wärts
begeiſterte Aufnahme. Dem hieſigen Wiederauftreten ſieht man
mit großem Intereſſe entgegen, umſomehr ſich der junge Künſtler ein
beſonders gewähltes Programm geſtellt hat.
Welthandel. Das von Andree begrüindete Handbuch Geo=
graphie
des Welthandels iſt in vierter, völlig neu bearbeite=
ter
Auflage erſchienen und in dem Leſeſaal des Gewerbemuſeums aus=
geſtellt
. Das Handbuch gibt eine wirtſchaftsgeographiſche Erdbeſchrei=
bung
und behandelt die dhyſiſchen, ethniſchen, kulturellen und wirtſchaft=
lichen
Zuſammenhänge der Welt. Für die Kenntnis der Verhältniſſe
des Welthandels iſt das Werk von grundlegender Bedeutung.

Aufruf
zur Feier des deutſchen Muttertages in Darmſtadtt
Von der Arbeitsgemeinſchaft für Volksgeſundung in Berlin in on=
deregt
worden, einen Maiſonntag als Ehrentag der deutſchen Mutter
zu feiern. Die Unterzeichneten machen ſich dieſen Gedanken zu eigen
und rufen dazu auf, daß am Sonntag, den 22. Mai, in Familie und
Oeffentlichkeit in beſonders ehrender Weiſe der deutſchen Mutter gedacht
werden möge. Auch ſeien alle, die in einem rechten Familienleben die
Grundlage perſönlichen Glückes wie eines gedeihlichen Volkslebens ſehen.
zu einer
öffentlichen Feier am 22. Mai, nachmittags 4 Uhr,
im Städtiſchen Saalbau
herzlichſt eingeladen.
P. Aßmuth, Stadtv.; L. Avemarie, Geſchäftsführer; Prof. Axt; Gottfrieb
Baßler, Stadtv.; H. Beringer, Pfr.; R. Block, Staatsrat; Joſ. Daus.
Pfarrer; Delp, Bürgermeiſter; Eidmann, Lehrer; Geheimerat D. Dr.
Flöring, Superintendent; Freher, Polizeimajor; Dr. Gläſſing, Ober=
büirgermeiſter
; H. Haſſinger, Schulrat; Heß, Pfr.; Dr. Heuſſel, Studien=
rat
; Dr. Italiener, Rabbiner; Dr. Kammer, Oberſtudiendirektor; Ludw.
Kichler, Kaufmann; Kiſſinger, Oberſtudiendirektor; Kleberger, Pfr.;
Profeſſor Knipping, Rektor der Techniſchen Hochſchule; Knoll, Reg.=
Rat, M.d.R.; Dr. Kranzbühler, Provinzialdirektor; W. Leuſchner,
M. d. L.; Löſch, Stadtſchulrat; Laubeſchläger, Oberſtudiendirektor;
R. Marx, Pfr.; Dr. Meller, Direktor; Mueller, Bürgermeiſter; Praff,
Oberſtudiendirektor; Raab, Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft; Ritzert,
Bürgermeiſter; Rückert, Pfr.; Theod Stemmer ſen.: Max Streeſe,
Redakteur; Dr. Sturmfels, Oberſtudiendirektor; Theobald, Land=
gerichtspräſident
i. R.; Vogel, Pfr.; Dr. P. Vogel, Direktor des Päda=
gogiſchen
Inſtituts; D. Waitz, Pfarrer; Dr. Zimmermann, Studienrat,

Städtiſche Akademie für Tonkunſt. Vorträge Dr. Bodo Wolf.
Mittwoch, den 18. Mai, nachmittags 6.15 Uhr, hält Herr Dr. Bodo
Wolf den vorletzten Vortrag zu dem Thema: Einführung in die Ge=
ſchichte
der Muſik. Behandelt werden: Beethoven, Weber, Schubert und
Schumann. Karten im Sekretariat der Akademie, Eliſabethenſtraße 36.
Wohnungszählung. Die Zähler werden auf dieſem Wege noch=
mals
darauf aufmerkſam gemacht, daß auch der Hauseigen=
tümer
für ſeine eigene Wohnung eine Wohnungs=
karte
(weißes Formular) auszufüllen hat (außer der
Grundſticksliſte).

Kunſinotizen.
U=ber Werſe, Künſtier oder fünſieriſche Veranſialtungen, deren im Nachfiehenden Grwihnung
geſsieht, behäit ſich die Redatfion ihr Artell vor
Palaſt=Lichtſpiele. Die Straße des Grauens. Para=
mount
=Film der Parufamet. Das New Yorker Armenviertel öffnet ſeine
dunklen Tiefen in Bildern von größter Eindringlichkeit. Die Zuſchauer
erhalten Einblicke in die geheimen Werkſtätten, in denen geſunde,
rüſtige Männer zu mitleiderregenden, verkrüppelten Bettlern verwandelt
werden. Auch Bettler haben ihre Schickſale. Das Schickſal des fleißigen
Charly wird ein verwaiſtes Mädchen, das er an Kindes ſtatt annimmt.
Die Straße des Grauens offenbart in grandioſer Art die Weite des
Nadius, mit welchem der Film die Höhen und Tiefen des menſchlichen
Lebens durchmißt. Hier durchſchmeiden ſich zwei Welten: die Welt der
geordneten Verhältniſſe, des ſchaffenden Bürgertums, des Reichtums
und die Welt der Schmarotzer, die zwar fähig zu ehrlicher Arbeit ſind,
es aber vorziehen, durch erlogene Gebrechen das Mitleid mildherziger
Menſchen zu erregen und auf deren Koſten ein angenehmes Leben zu
führen. Dieſer Film hätte den Erfolg, den er außerhalb Deutſchlands
überall gehabt hat, nicht vendient, wenn er nur Milieuſchilderungen aus
den Geheimquartieren einer weltſtädtiſchen Bettlerzunft brächte. Aus
der Maſſe hebt ſich ein erſchütterndes Einzelſchickſal heraus. Charles
Vanhern, genannt der fleißige Charly, iſt ein Menſch, in dem ein
guter Kern ſteckt. Er übernimmt die Fürſorge für ein im zarteſten
Alter ſtehendes, verwaiſtes Mädchen, das er muſterhaft erzieht und vor
dem er ſeinen ſchimpflichen Beruf ſorgfältig verheimlicht. Das Mädchen
verlobt ſich, der Augenblick rückt näher, wo er ſein Geheimnis nicht
länger bergen kann. Er opfert ſich auf, um die Zukunft ſeines Pflege=
kindes
zu retten. Wettlauf ums Leben, ein Abenteurerfilm
von höchſter Klaſſe, ſpannender Handlung und verwegenſten Situationen
in 7 Akten. In den Hauptrollen: Lyonel Barrymore, Norman Kerry,
Marceline Day u. a. m.
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierunter erſcheinenden Roligen ſind andſchlietlich als Hinweiſe auf Anzeigen iv Beiradte
in leinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Krillk.
Der Verein ehem. 117er des vorderen Odenwaldes, Sitz
Reinheim, veranſtaltet am Sonntag, den 22. Mai, in dem Gaſthaus
Zur Krone bei Kam. Stühlinger einen Werbetag zum Anſchluß aller
ehem. 117er des vorderen Odenwaldes. Abmarſch mit Muſik um 1 Uhr
nachmittags vom Bahnhof Reinheim. Beſondere Einladungen ergehen
nicht. Alle ehemaligen 117er des vorderen Odenwaldes werden gebeten,
ſich recht zahlreich einzufinden, um den Anſchluß, wie er von allen;
Kameraden gewünſcht wird, zum Erfolg zu führen. Am Abend findet:
Tanzvergunigen ſtatt.
Verein ehemaliger Jäger zu Pferde Nr. 3 von=
Darmſtadt und Umgebung. Am Sonntag, den 22. Mai, findet der Aus= an die Bergſtraße nicht ſtatt, da unſer Führer, Kam. Schneider
verhindert iſt. Am 12. Juni findet dann nachmittags 3 Uhr im Ver=
einslokal
, Waldſtraße 23, eine Verſammlung ſtatt.

Aus den Parieien.

Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei Darm=
ſtadt
. Heute abend, 8 Uhr, ſpricht Herr Generalſeckretär Welkow in der
Mitgliederverſammlung der Ortsgruppe der D. V. P. bei Sitte, Karl=
ſtraße
(gelber Saal), über Politiſche Zeit= und Streitfragen‟. Die Mit=
glieder
der Jugendgruppe werden gebeten, ſich zahlreich und wüinktlick=
zu
dieſem Vortrag einzufinden. Außerdem werden diejenigen Mit=
glieder
gebeten, die am 21. Mai an dem Stiftungsfeſt der Frankfurten
Jugendgruppe oder am 26. Mai an der Dampferfahrt Worms =
mannshauſen
und zurück teilnehmen wollen, ſich heute abend bei den
1. Vorſitzenden der Jugendgruppe zu melden, woſelbſt auch Näheres 3
erfahren iſt.
Deutſche Volkspartei, Ortsgruppe Darmſtadt=
Wir erinnern unſere Mitglieder an die heute Abend, 8 Uhr, bei Sitte‟
(gelber Saal) ſtattfindende Mitgliederverfammlung. Ge=
neralſekretär
Welkow ſpricht über Politiſche Zeit= und Streitfragen
(mit beſonderer Berickſichtigung des Konkordates).
Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei. Den
muſikaliſche Kreis bei Fr. H. Dingeldey, Heinrichſtraße 33, findet an
Donnerstag, den 24. Mai, nachmittags 5 Uhr, ſtatt. Rege Beteiligung
an dem Kreis ſehr erwünſcht.

Tageskalender für Mittwoch, den 18. Mai 1927.
Landestheater, Großes Haus B 20, Anfang 7½ Uhr, End
10 Uhr: Arlecchino; hierauf: Das Gaſtmahl des Trimalchio.
Kleines Haus: Keine Vorſtellung. Deutſche Volkspartei
abends 8 Uhr, bei Sitte, Karlsſtraße: Mitgliederverſammlung.
Konzerte: Städt. Saalbau, abds. 8 Uhr: 3. Konzert des Städ=
Orcheſters; Schloßkaffee, Café Rheingold, Perkeo, Münchener Hd
bräu, Hotel=Reſt. Schmitz. Kinovorſtellungen: Unior
Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.

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[ ][  ][ ]

M
nd
elten
hrlicher Arlt

Nummer 132

Mittwoch, den 18. Mai 1927

Geite 2

Nft

Eane
F

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Daß vom Kauen die Verdauung ab-
hängt
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gute, alte Satz: Gut gekaut, ist halb
verdaut, erscheint heute in neuer,
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gekant - gut verdant.
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Verfaſſers ſind in verſchloſſenem
Briefumſchlag mit dem gleichen
Bimm. m. el. L. u. Kennwort anzugeben.
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I. Preis 800 Rmk.
II. 600
III. 400 zuſ. 1800 Rmk.
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Beſchluß des Preisgerichts auch
anderweitig verteilt werden.
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Prof. Koernig=Mainz
Direktor der Kunſi= und Gewerbeſchuleſ=
Oberbürgermeiſter Dr. Külb=Mainz
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Reg.=Baumeiſter Schreiner=Mainz
Beigeordneter Dr. Tremöhlen=Mainz
Direktor Will=Mainz
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2
Ein durchschlagender Erfolg!
Vor zwei Wochen angekündigt .
ch
Heute Tagesgespräch der Automobilkreise

URST zwei Wochen sind verflossen
seit der Ankündigung des neuen
CHEVROLET, und heute bereits dreht
sich das Gespräch der Automobil=
kreise
in allen Teilen Deutschlands
um diese neuen Wagen.
Uberall unterhalten sich erfahrene
Automobilisten über das anziehende
Außere, die hervorragende Leistungs-
fähigkeit
und die außergewöhnlich
niedrigen Preise der neuen CHEVRO=
LETS. Die CHEVROLET-Händler in
ganz Deutschland melden ein alle Er=
wartungen
übersteigendes Interesse
und eine allgemeine Begeisterung des
Publikums für CHEVROLET.
Dieselben Qualitätseigenschaften,
denen der neue CHEVROLET in
Amerika und vielen anderen wich=
tigen
Weltmärkten seit seiner Ein=
führung
im Januar dieses Jahres seine

hervorragende Uberlegenheit über
jede andere Wagenmarke zu ver=
danken
hat, verfehlen auch nicht auf
die deutsche Automobilwelt ihre
durchschlagende Wirkung.
Nach übereinstimmender Ansicht
aller Automobilkreise ist der neue
CHEVROLET nicht nur der ELEGAN=
TESTE DER KLEINEN WAGEN, son=
dern
auch das HOCHWERTIGSTE
AUTOMOBII. in der ganzen Welt.
Besichtigen Sie den neuen Wagen
bei einem der nächsten CHEVROLET=
Händler. Vergleichen Sie ihn hin=
sichtlich
seines Wertes und seiner
Leistungsfähigkeit mit irgendeinem
anderen Automobil. Sie werden
dannohne weiteres verstehen, warum
CHEVROLET heutzutage der belieb=
teste
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[ ][  ][ ]

Seite 8

Mittwoch, den 18. Maf 1927

Nummer 437

Aus Heſſen.
Starkenburg.

Griesheim, 16. Mai. An den gemeinheitlichen Weidenkulturen
ſind, wie im Vorjahre, ſo auch in dieſem Jahre, der Weidenblattkäfer
und der Weidentriebſpinner wiederum in größerem Umfang aufgetreten.
Dieſe Schädlinge, die die jungen Triebe und Blätter abfreſſen, können
ganze Anlagen kahlſtellen und verurſachen infolgedeſſen einen ſehr er=
heblichen
Schaden. Zur wirkſamen Bekämpfung dieſer Schädlinge ſoll
das der Gemeinde empfohlene pulverförmige Arſenmittel Eſturmit an=
gewandt
werden, das bei größter Einfachheit der Anwendung eine ſichere
Abtötung der Schädlinge herbeiführen ſoll. Geſtern nachmittag um
2 Uhr brach an der Südweſtecke des Truppenübungsplatzes ein Brand
aus, der den Raſen in einer Ausdehnung von zirka 40 000 Quadratmeter
volſtändig zerſtörte. Durch Heranziehung einiger Arbeiter, die das
Gelände nach vier Seiten abgruben, konnte eine Weiterverbreitung des
Brandes verhindert werden. Eine Ermittelung des Täters konnte bis
jetzt noch nicht erfolgen.
* Griesheim, 17. Mai. Ein junger Landwirt, der einen hoch=
hängenden
Schlüſſel abnehmen wollte und einen Auftritt benutzte, der
ins Rutſchen kam, blieb mit dem Trauring an dem Haben hängen und
ri, ſich den Ringfinger aus der Hand. Im Krankenhaus zu Darmſtadt
wurde dem Verunglückten der Finger abgenommen.
H. Eberſtadt, 16. Mai. Der Verkehrs= und Verſchöne=
rungsverein
, der anfangs dieſes Jahres von einſichtigen Männern
gegründet worden iſt, hat ſich in erſter Linie die Pflege und Förderung
der früher von dem Verſchönerungsverein wahrgenommenen Aufgaben
zum Ziele geſetzt. Seine erſte Arbeit galt der Wiederinſtandſetzung der
Kronesruh und des ſich in unmittelbarer Nähe dieſer Naſtſtätte befind=
lichen
ſogenannten Judenbrünnchens. Die Herrichtung des ſchönen
idhlliſchen Punktes, den die Kronesruh mit dem Brünnchen bildet, fällt
geradezu angenehm auf und jeder natur= und heimatliebende Bürger
wird die damit begonnene Tätigkeit des Vereins auf das Wärmſte be=
grüßen
. Die vorhandenen Hecken und Sträucher ſind beſchnitten, die
ganze Anlage iſt gründlich gereinigt, Platz und Zugänge mit neuem
Kiesbelag verſehen, und das dem Verfall nahe geweſene Judenbrünn=
chen
ausgebeſſert worden. Es läuft nun wieder und hat damit ſeine von
altersher überlieferte Bedeutung wieder gewonnen. Im Laufe des
Sommers iſt noch beabſichtigt, die in der Kronesruh aufgeſtellten beiden
ſteinernen Ruhebänke mit Holzbohlen zu belegen und mit hölzernen
Nücklehnen zu verſehen. Weiter ſoll an einem ausſichtsreichen Punkt
auf dem Riedberg zur Ehrung eines verdienſtvollen verſtorbenen
Mitglieds des früheren Verſchönerungsvereins eine Ruhebank aufgeſtellt
und eine entſprechende Anlage dazu hergerichtet werden. Die Aufſtel=
lung
weiterer Bänke zu beiden Seiten des Einganges zum Griesheimer
Wald iſt geplant. Die dort befindlichen alten Bänke ſollen entfernt
werden. Der Verein hat ſich auch bereit erklärt, die am Aufgange zum
Domamialwald Frankenſtein vor vielen Jahren von dem Odenwaldklub
errichtete Schutzhütte, die baufällig geworden iſt, wieder herzuſtellen und
künftig zu mterhalten. Es ſteht in Ausſicht, daß zu den entſtehenden
Koſten der Wiederherſtellung der Schutzhütte die Forſtverwaltung einen
Teil beitragen wird. Mit dem Ziele hierauf ſind bereits Verhandlun=
gen
durch Vermittlung des hieſigen Forſtamts in die Wege geleitet. Wer
die Beſtrebungen des Vereins durch Zahlung eines jährlichen Beitrags
von 2 Mark unterſtützen will, wende ſich an den Vorſitzenden des Ver=
eins
, Philipp Eyſenbach (Hirſchdrogerie!
Eberſtadt, 17. Mai. Motorradunfall. Durch einen Sturz
vom Motorrad zog ſich ein junger Mann auf der Landſtraße nach Darm=
ſtadt
derart ſchwere Verletzungen zu, daß er in ein Krankenhaus über=
führt
werden mußte.
* Roßdorf, 16. Mai. Der neue Fahpplan hat der Einwohnerſchaft
Noßdorf zwei angenehme Neuerungen gebracht. Zunächſt brachte er uns
in dem Zug 9 Uhr 38 Min, eine Fahrgelegenheit nach Darmſtadt, die
von allen denen, die nicht beruflich in Darmſtadt tätig ſind, ſondern, die
nur nach Darmſtadt fahren, um Einkäufe zu machen, oder andere Ge=
ſchäfte
zu verrichten, eifrig benutzt werden wird. Als zweite Annehm=
lichkeit
brachte er uns die Genehmigung einer gemeinſamen Eingabe
des Turnvereins und des Odenwaldklubs um Auflegung von Sonntags=
rückfahrkarden
zu ermäßigtem Preis nach verſchiedenen Stationen. Dieſer
Eingabe der beiden genannten Vereine wurde ſtattgegeben, indem in
Roßdorf nunmehr Sonntagsfahrkarten nach den Stationen Darmſtadt=
Oſt und Hauptbahnhof, Frankfurt, Mainz, Reinheim und Erbach auf=
gelegt
wurden. Damit iſt auch den Einwohnern Roßdorfs Gelegenheit
gegeben, die Bahn zu verbilligten Preiſen bei ihren Sonntagsausflügen
zu benutzen, und dem Vernehmen nach ſoll ſchon am geſtrigen Sonntag
von der neuen Einrichtung eifrig Gebrauch gemacht worden ſein. Dem
Odenwaldklub und dem Turnverein aber gebührt für ihr eifriges Ein=
treten
für die Intereſſen ihrer Mitbürger der Dank der geſamten Ein=
wohnerſchaft
Roßdorfs.
* Groß=Zimmern, 17. Mai. Familienabend. Der Turn=
verein
1863 Groß=Zimmern hielt ſeinen Frühjahrsfamilientag ab. Der
Vorſitzende, Herr Ludwig Heim, begrüßte die Anweſenden auf das Herz=
lichſte
und dankte für den recht zahlreichen Beſuch. Das gemeinſam ge=
ſungene
Lied Ein Ruf iſt erklungen gab Anlaß zu guter Stimmung
und das ſehr veichhaltige Programm konnte zur vollen Zufriedenheit
durchgeführt werden. Turnerinnen, Turner und Schüler zeigten am
Barren ſowie durch Freiübungen und Pyramiden unter zielbewußter
Leitung der Turnwarte Obmann, Steinbrecher und Rauch vortreffliche
Leiſtungen. Ebenſo boten die Turner Jordan und Hofmann durch ab=
wechſelnde
Liedewvorträge den Gäſten reiche Unterhaltung. Im Namen
des erſten Gauvertreters Dr. Spalt überreichte der Vorſitzende den lang=
jährigen
Mitgliedern Rektor Weber und Lehrer Sperb für beſondere
Verdienſte um die Deutſche Turnerſache den Kreisehrenbrief. An=
ſchließend
erfolgte noch die Preisverteilung vom Vereinswetturnen.
r. Babenhauſen, 16. Mai. Werbewoche in Babenhauſen
für den V.D.A. Sie hat am Samstag abend bei uns ihren Anfang
genommen. Und der war verheißungsvoll. Durch die Hauptſtraßen
unſeres Städtchens, die von einer großem Menſchenmenge umſäumt
waren, bewegte ſich ein großer Fackelzug. Stolz wehten die Wim=
pel
der V.D.A.=Schulgruppen, froh tönte das Gezimpel der Wander=
klubkapellen
, und unter ſchneidiger Marſchmuſik marſchierten über 100
Kinder und eine große Anzahl hieſiger Vereine nach dem Bismarckplatz,
wo die Fackeln zuſammengeworfen wurden. Ein frohbewegtes Bild, zu=
gleich
aber auch eine machtvolle Verkörperung der V. D.A.=Beſtrebung,
eine Volksverbindung aller Stände herzuſtellen. Der dem Fackelzug
folgende Werbeabend vertiefte noch dieſem Eindruck. Der Abend
nahm einen glänzenden Verlauf unter Mitwirkung der Schulgruppe der
hieſigen Höheren Bürgerſchule und der von der Obereralſchule Groß=
Umſtadt. Mit Feuereifer war hier die Jugend, die Buben und Mädels,
bei der Sache. Blensdorfſche Spiel= und Tanzlieder, ein Theaterſtückchen
und zwei Eulenſpiegel=Schwänke wurden aufgeführt. Wie herzerfriſchend
wirkte doch das Schuſterlied‟! Der Turnverein 1891 hatte es ſich
nicht nehmen laſſen, den Abend durch einen feſch getanzten Walzerreigen
ſeinen Turnerinnen und durch exakt ausgeführte Reckübungen einer
Turnerriege verſchönern zu helfen. Piſtonbläſer Köhler zeigte mit
einem mit ſtarkem Beifall aufgenommenen Vortrag ſeine hohe Kunſt,
und in den Pauſen konzertierte mit gewohntem Schneid die Lautzſche
Kapelle. An der überaus flotten Abwicklung ſpürte man, welch inten=
ſibe
Vorarbeit durch die Leitung und ihre Helfer und Helferinnen ge=
leiſtet
worden ſein muß. Den Höhepunkt des Werbeabends bildete die
von echt vaterländiſchem Geiſt erfüllte Rede des Herrn Studienrats
Dr. Neumann und das ſtehend geſungene, den dicht beſetzten Saal
durchbrauſende Deutſchlandlied. Beherzigenswerte Mahnworte des
erſten Vorſitzenden der V.DA.=Ortsgruppe, des Herrn Studienrats ull=
mann
, der auch die Gäſte begrüßt und allen Mitwirkenden gedankt
hatte, bildeten den würdigen Abſchluß des ſchönen Abends. Der
Maienſonntag ſtand ganz im Zeichen des V. D.A. Vom frühen Morgen
an ſetzte die Straßenſammlung und der Blumenverkauf ein. Unermüd=
lich
waren die jungen Damen unter der Leitung von Frau Pfarrer
Weiß und Frau Major Wagner tätig. Der Nachmittag brachte
ein Platzkonzert auf dem Bismarcksplatz, ein Handballpropaganda=
ſpiel
auf dem Exerzierplatz und mit großem Schneid ausgeführte Frei=
übungen
einer Abteilung der Bereitſchaftspolizei, bei der der V.D.A.=
Gedanke ebenfalls Wurzel gefaßt hat. Die Klänge der Muſikkapelle
gaben den mit günſtigen Winden nach Bahern abſegelnden blauen
VD.A.=Ballons die letzten Abſchiedsgrüße mit. Ein Maientanz im
Saalbau Deutſcher Hof gab der ganzen Veranſtaltung am Sonntag
einen friſch=frohen Schlußakkord. Möge dem ideellen großen Erfolg, den
der V. DA. mit ſeiner Werbewoche hier errungen hat, auch ein finan=
zieller
als verdiente Belohnung für alle aufopfernde Arbeit der Leitung,
Helferinnen und Helfer beſchieden ſein!

* XXII. Bezirkstag des Bezirks Darmſiadi
Gabelsbergerſcher Stenograpben.
Sprendlingen (Kr. Offenbach), 16. Mai 1927.
Der Bezirk Darmſtadt Gabelsbergerſcher Stenographen hielt am
Samstag und Sonntag ſeinen 22. Bezirkstag, am hieſigen Platze ab.
Die Tagung wurde eingeleitet durch eine Bezirksvertreterverſammlung
im Gaſthaus Zum Roß, die von über 50 Vereinsvertretern beſucht
geſunder Wiederaufbau vollzieht. Der Bezirk umfaßt vier Gaue (Gau
der neueſten Statiſtik 23 Vereine mit 2061 ſtenograthiekundigen Mit= kleinen Winzer, die mangels genügender Kellerräume ihven Wein nicht
gliedern. Unterrichtet wurden im abgelaufenen Geſchäftsjahr (1. 4. 26
bis 31. 3. 27) insgeſamt 980 Anfänger. Im ganzen Bezirk wird ohne
Ausnahme Anfängerunterricht nur noch nach der amtlichen
Einheitskurzſchrift erteilt. Der alte Bezirksvorſtand wurde
wieder= hinzugewählt als Beiſitzer der Vorſitzende des Gabelsberger=
ſchen
Stenographenvereins von 1861 Darmſtadt, Verwaltungsinſpektor
Peter Meyzer=Darmſtadt. Als nächſtjähriger Verſammlungsort
wurde Michelſtadt beſtimmt. Am Samstag abend fand anläßlich
vereinigung Sprendlingen im Heſſiſchen Hof zu Sprendlingen ein
Feſtkommers ſtatt, der ſtark beſucht war. Im Verlaufe der Feier ſind
5 Gründer des Vereins, nämlich Gemeinderechner Chriſtian Orth,
Prokuriſt Chriſtoph Miltenberger, Kaufmann Guſtav Milten=
berger
, Bankvorſteher Wilhelm Ohly und Kaufmann Philipp
zu Ehrenmitgliedern der Stenographenvereinigung ernannt worden.
Im Namen der Jubilare dankte Gemeinderechner Orth und ſtiftete
eine Reihe ſtenographiſcher Bände für die Vereinsbibliothek. In der
Anſprache, die der Vorſitzende des Vereins, Schäfer, hielt, wurde auch
in ſinniger Weiſe der im Weltkrieg gefallenen Vereinsmitglieder gedacht.
Der Bezirksvorſitzende Peter Heißt=Eberſtadt, beglückwünſchte den
Verein in herzlichſter Weiſe und behandelte anſchließend die Einführung
der Einheitskurzſchrift in der Schule und bei den Behörden. Seine
Ausführungen gipfelten in der Forderung, daß der Kurzſchrift volles
Bürgerrecht neben den andenen Fächern der Schule eingeräumt werden
müſſe, da ſie ein weſentliches Mittel bilde, den Schüiler im Schulbetriebe
und beſonders im ſpäteren Leben zu entlaſten und ſich ihre Segnungen,
die wir zum Wiederaufbau unſeres Vaterlandes und unſerer darnieder=
liegenden
Wirtſchaft dringend gebrauchten, voll auswirken könnten.
Hinſichtlich der Behönden, bei denen die Kurzſchrift jetzt allgemein als
Sparſchrift eingeführt und ihre Erlernung für alle Beamte bis zum 30.
oder 35. Lebensjahre vorgeſchrieben ſei, forderte der Redner die Aus=
dehnung
der diesbezüglichen Verordnungen auf alle Beamte, ohne
Rüchſicht auf ein beſtimmtes Lebensalter, damit eine nutzbringende An=
wendung
der Kurzſchrift im Behördenbetriebe in noch höherem Maße,
wie bisher, gegeben ſei. Dem Redner folgte in einer von Begeiſterung
getragenen Anſprache der Ortsgeiſtliche, Pfarrer Reuſch, der aus=
führt
, daß die Kurzſchrift jedem, der mit Schreibgeſchäften belaſtet ſei,
große Dienſte leiſte und die zu ihrer Erlernung aufgewendete Mühe
reichlich lohne. Er könne dies aus eigener Erfahrung als alter Steno=
graph
ſagen. Er ſchloß mit der Aufforderung, die beſonders an das
heranwachſende Geſchlecht gerichtet war, die ſchöne Kunſt zu erlernen
und ſie im Berufe oder ſpäterem Leben nutzbringend zu verwenden.
Muſik, gemeinſame Lieder und Vorträge des glänzenden Hanauer Humo=
riſten
Ihm, dem das Publikum reichen Applaus ſpendete und der
andauernd hervorgeruſen wurde, ſowie der von Mitgliedern des Jubel=
vereins
geſpielte Einakter Einheit ergänzten das Programm der
Feier, die ſo einen ſehr ſchönen Verlauf nahm.
In der Schillerſchule fand dann am Sonntag vormittag das große
Bezirbswettſchreiben unter der Leitung des Bezirkswett=
ſchreibobmanns
, Steuerſekretär Metzger=Darmſtadt, ſtatt. Geſchrie=
ben
wurde in allen Abteilungen von 60300 Silben. Die Teilnehmer=
zahl
betrug 270. Das Ergebnis konnte abends um 6 Uhr im Saale
der Turnhalle, wo ſich eine große Stenographenſchar mittlerweile ein=
gefunden
hatte und der Unterhaltung und dem Tanze huldigte, dank der
eifrigen Arbeit des Wettſchreibausſchuſſes, verkündet werden und ge=
ſtaltete
ſich wie folgt: Ehrenpreiſe: 52, I. Preiſe: 108, II. Preiſe: 50,
III. Preiſe: 29. Soweit Ehrenpreiſe errungen wurden, folgen nach=
ſtehend
die Namen der Preisträger: 3 00 Silben: Karl Böhmann=
Darmſtadt; 240 Silben: Heinrich Böhmann=Darmſtadt: 220 Sil=
ben
: Marie Vetter=Darmſtadt: 200 Silben: Margarete Hoffer=
bert
=Darmſtadt; 180 Silben: Suſanne Stroh=Sppendlingen, Chri=
ſtine
Göriſch=Darmſtadt, Georg Krumm=Langen; 160Silben: Emma
Krämer=Darmſtadt. Hedwig Jung=Darmſtadt. Frau Gretel Schäfer=
Darmſtadt, Karl Luleh=Dornberg. Amalie Stock=Sprendlingen, Werner
Holletſchek=Darmſtadt; 140 Silben: Helene Baumüller=Darmſtadt,
Käthi Kraſſer=Darmſtadt. Marie Wenzel=Darmſtadt. Emma Reichert=
Darmſtadt; 120 Silben: Marga Krumb=Groß=Gerau, Julie Weil=
Arheilgen, Käthe Hambach=Darmſtadt, Georg Schmucker=Michelſtadt,
Gretel Speher=Darmſtadt, Helene Bühr=Eberſtadt; 100 Silben:
Philipp Schäfer= Fürſtengrund, Wilhelm Seibert=Offenthal. Hannele
Lortz=Darmſtadt, Wilhelm Bär=Darmſtadt. Eliſabeth Knöchel= Dreieichen=
hain
. Johanna Heß=Darmſtadt, Alexander Stier=Darmſtadt, Fred Sohr=
Darmſtadt, Ludwig Achenbach=Darmſtadt; 80 Silben: Sophie Ja=
coby
=Bickenbach, Ernſt Macholdt=Sprendlingen, Anna Kaltwaſſer= Eber=
ſtadt
, Heinrich Rudolph=Darmſtadt, Greta Kögel=Ober=Ramſtadt, Marie
Henkler=Darmſtadt, Wilhelm Appel=Arheilgen, Friedrich Gerhardt= Drei=
eichenhain
, Gretel Hartmann=Darmſtadt: 60 Silben: Philipp Stork=
Arheilgen, Karl Geiß=Groß=Zimmern, Hans Griesheimer=Darmſtadt,
Anna Kaiſer=Groß=Gerau. Sanna Leonhardt=Sprendlingen, Irmgard
Hengſtenberg=Langen, Gretel Pfaff=Sprendlingen, E. Schickedanz= Sprend=
lingen
, Kätchen Daum=Höchſt.
Die von ſchönſtem Frühlingswetter begünſtigte Tagung fand durch
einen Feſtball am Sonntag abend in der Turnhalle ihren Abſchluß.

* Momart, 15. Mai. Die Anſchaffung eines eigenen Dreſchſatzes
(Dreſchwagen mit Preſſe und Antriebmaſchine) iſt ſchon ſeit Jahren der
Wunſch der hieſigen Ortsbürger. Bereits im Vorjahr unternommene
Verſuche, durch eine Dreſchgemeinſchaft, ähnlich der landwirtſchaftlichen
Bezugsgenoſſenſchaft, das Ziel zu erreichen, ſchlugen fehl. Die am
meiſten Intereſſierten ſtellten nun bei der Bürgermeiſterei den Antrag,
die Maſchine auf Gemeindekoſten zu erwerben. Der Gemeinderat wollte
angeſichts der Größe des Objektes hierfür die Verantwortung nicht allein
tragen, und ſo kam es am Mittwoch zu einer allgemeinen Bürgerver=
ſammlung
. Mit 40 gegen 3 Stimmen wurde beſchloſſen, den Dreſchſatz
für die Gemeinde zu erwerben.
* Erbach, 16. Mai. Am 21. und 22. Mai wird der Zweigverband
Heſſen des Zentral=Verbandes Deutſcher Bäcker=Innungen Germania
ſowie die Bäcker=Zwangsinnung für den Kreis Erbach ihren 8. Ver=
bandstag
hier im Erbach abhalten. Es wird damit gerechnet, daß einige
Hundert Mitglieder zu dieſer Tagung hierherkommen, da ſehr wichtige
Fragen auf der Tagungsordnung ſtehen. Das Eiſenbahnverkehrsamt
Darmſtadt wird für gewügende Zugverſtärkungen aus den Richtungen
Frankfurt a. M., Darmſtadt, Wimpfen, Eberbach ſorgen. Sonntags=
fahrkarten
ſind zuläſſig. Die nötigen Vorarbeiten ſind im Gange. Aus=
kunft
erteilt der Obermeiſter der Bäckerzwangsinnung, Herr Luſt in Zell
i. D. Die Verhandlungen beginnen bereits am Samstag, den 21. Mai,
nachmittags 5½ Uhr, mit einer Sitzung des Geſamtvorſtandes im Gaſt=
haus
Zum Hirſch in Erbach. Abends 8½ Uhr findet ebenfalls im
Gaſthaus. Zum Hirſch gemütliches Zuſammenſein ſtatt, zu dem der
Erbacher Männergeſangverein Liederkranz ſeine Mitwirkung zugeſagt
hat. Am Sonntag, den 22. Mai, iſt der eigentliche Verbandstag. Vor=
mittags
9 Uhr werden die übrigen Verbandsteilnehmer am Bahnhof
Erbach abgeholt. Begrüßung dunch Sänger und geſchloſſener Zug mit
Muſikkapelle nach dem Hotel Schiitzenhof. Gleich daran anſchließend iſt
Beginn der Hauptſitzung mit einem reichhaltigen, intereſſanten Pro=
gramm
von 14 Punkten. Es werden referieren, Herr Direktor Schütt=
ler
von der Handelskammer und der Shndikus des Vereins, Herr Fr.
Maurer. In dem Sitzungsſaale iſt gleichzeitig eine Ausſtellung moder=
ner
Backgeräte uſw. Nachmittags 1 Uhr gemeinſames Eſſen und um
2 Uhr Beginn des Konzertes mit humoriſtiſchen Darbietungen. Außer=
dem
ſoll das Schloß beſichtigt werden mit ſeinen ſchönen alten Samm=
lungen
und evtl. ſollen Rundfahrten mit der Odenwald=Kraftwagen=
Verkehrs=A.=G. veranſtaltet werden. Da Erbach ein gern aufgeſuchter
Tagungsort iſt, ſo iſt anzunehmen, daß auch dieſe Tagung wieder den
Ruf Erbachs als Verſammlungsort verbreiten wird. Betrachten doch
alle Erbacher die Verſammlungsteilnehmer als ihre Gäſte, was ſchon
daraus hervorgeht, daß auch andere Vereine ihre Mitwirkung zum Ge=
lingen
der Tagung zugeſegt haben.

Zur Tagung der Lanzwirtſchaftlichen
Genoſſenſciaften.
Von Herrn Oppenheimer, Gau=Bickelheim, Präſident des Aufſichts=
rates
der Spar= und Darlehnskaſſe, wird uns zu unſerem Bericht er=
gänzend
geſchrieben: Ich kritiſierte die Stellungnahme bezüglich der
Anpreiſung des Weines ſeitens des Verbandes im Kleinvertrieb
und führte aus, daß nichts ungeeigneter ſei, als den Wein auf genoſſen=
ſchaftlichem
Wege dem Konſumenten zuzuführen, das müßte dem Pionier
war und Zeugnis davon ablegte, daß ſich im Bezirk ein fortſchreitender zwiſchen Produktion und Konſumenten, alſo dem Weinhandel, überlaſſen
bleiben. Wenn auch zu begrüßen ſei, daß ſich ſeinerzeit die Winzer=
Darmſtadt, Gau Odenwald. Riedgau und Dreieichgau) und zählt nach genoſſenſchaften gebildet haben zum Zwecke des Zuſammenſchluſſes der
einlagern konnten, ſo hatte dies noch einen weiteren Vorteil, als dadurch
bei den Winzergenoſſenſchaften die Gewähr beſteht für naturreine Ein=
lagerung
des Moſtes nach der Kelterung. Die Genoſſenſchaften können
im allgemeinen den Wein nicht unverkauft bis zur Flaſchenreife lagern
laſſen, da erſtere beſtrebt ſein müſſen, zeitig ihre Kreſzenz abzuſtoßen,
um benötigte Gelder wieder für die Winzer flüſſig zu machen. Sache
des Handels iſt es nun, den Wein kellertechniſch bis zur Flaſchen=
reife
zu pflegen, und ſo dem Konſumenten einen ausgebauten
des mit der Tagung verbundenen 25. Stiftungsfeſtes der Stenographen= Wein zuzuführen, was auf dem genoſſenſchaftlichen Wege in den ſelten=
ſten
Fällen aus oben angeführten Gründen nicht möglich iſt.
Nichts dagegen einzuwenden habe ich, wenn der Verband im allge=
meinen
eine Reklame für den deutſchen Wein in die Wege leitet, ohne
den Weinhandel durch Detailangebote zu ſchädigen. Wenn meine Vor=
ſchläge
, die ich dem Verband in dieſer Beziehung mache, berüchſichtigt
Pfaff, durch Ueberreichung von künſtleriſchen Urkunden geehrt und werden, kann es nur im Intereſſe der Allgemeinheit für den Geſamt=
winzerſtand
von Nutzen ſein.
* Vielbrunn, 16. Mai. Kraftpoſt MainMümling. In=
folge
des ſchon im April einſetzenden Fremdenverkehrs hat ſich auf der
Linie MiltenbergVielbrunn-König bzw. Mickelſtadt in genanntem
Monat erfreulicherweiſe ein verhältnismäßig geringer Fehlbetrag er=
geben
. 202,70 Mark Einnahme ſtehen 2073,45 Mark Ausgabe gegen=
über
. Defizit: 70,75 Mark, die hiervon zu zahlende Hälfte von 36 Mark
verteilt ſich der prozentualen Garantieleiſtung entſprechend auf den
Stadtrat Miltenberg mit 7,.20 Mark, Bezirk Miltenberg 4,50 Mark, die
Gemeinden Klein=Heubach 90 Pf. Vielbrunn 10,62 Mark, Kimbach
1,80 Mark, König 4,32 Mark und Michelſtadt 6,66 Mark.
* Kirchbrombach, 17. Mai. Odenwaldgau Deutſche Tur=
nerſchaft
. Am Sonntag, den 15. Mai, fand hier ein Lehrgang zur
Uebermittlung neuzeitlichen Frauenturnens ſtatt. Mit ihm verbunden
wuar die Prüfung und weitere Durchbildung der diesjährigen Pflicht=
übungen
der Frauen für Gau und Kreis. Der Leiter der Veranſtal=
tung
, Gaufrauenturnwart Adrian, verſtand es, außerordentlich anregend
zu arbeiten. Wirkſam unterſtützten ihn dabei die Bezirks=Obmänner
und vor allem Turnerin Diehl=Erbach. Etwa 120 Leiter und Leiterl=
nen
nahmen an dem Lehrgang teil. Früh morgens zogen als erſte die
Gerſprenztäler Turnerinnen mit fliegendem Wimpel hier ein. Und
dann riß es nicht mehr ab. In kleinen Trupps, munter ſingend, ſo
kamen alsbald die anderen aus allen Gaugegenden herbei. Es war
eine Freude, zu ſehen, wie friſch=fröhlich ſich die Mädels bewegten. Um
9 Uhr wurde der Lehrgang eröffnet. Am Vormittag wurden Lauf=
und Gehübungen, in Verbindung mit Hupf und Sprung, ſowie Körper=
ſchule
und Geräteübungen durchgenommen; den Nachmittag füllten
unter anderem aus: Keulenübungen, wobei die Turnerinnen Horn und
Diehl=Erbach Großartiges zeigten, Volkstänze, von denen ein Reigen der
Schülerinnen Kirchbrombachs ganz beſonders gefiel, und rhythuiſche
Stabübungen der Turnerinnen Kirchbrombachs. Der Leiter ließ die
Uebungen durchwveg auch mit Muſik aufführen. Eine ſehr große Zu=
ſchauerſchar
folgte mit Spannung den gut durckgearbeiteten Uebungen.
Wenn das Frauenturnen ſo angefaßt wird, dann muß es ſich Anhänger
und Freunde ſchaffen. Der Odenwaldgau iſt auf dem allerbeſten Wege,
ſein Frauenturnen ſo zu geſtalten, daß er mit den anderen Mittelrhein=
kreis
=Gauen den Wettbewerb nicht zu ſcheuen braucht. Trotz reichlicher
körperlicher Betätigung rückten abends die Trupps genau ſo fröhlich
ab, wie ſie morgens gekommen waren. Herr Straub, in deſſen Saal
die Veranſtaltung ſtattfand, hatte für ein gutes, reichliches Mittageſſen
geſorgt.
* Michelſtadt, 16. Mai. Vom Odenwald=Muſeum. Das
Odenwald=Muſeum, das von dem um die Odenwaldheimat hochverdien=
ten
Rudolf Marburg=Michelſtadt Stück um Stück in jahrelanger Arbeit
zuſammengetragen wurde, war bis heute in einem Seitenflügel d8
gräflichen Kellereigebäudes untergebracht. Wer die Lokalverhältniſſe
nicht kannte, fand das Muſeum in der Regel nicht obwohl ſein Inhal
beſondere Aufmerkſamkeit verdient. Neben alten Odenvald=Hausem
richtungen, erſten Webſtühlen, Trachten u. a. beherbergt das Odenwald=
Muſeum auch das alte Richtſchwert mit einer Inſchrift, die auf den
Zweck dieſes ominöſen Inſtrumentes hinweiſt. Die Räume, in denen
das Muſeum untergebracht iſt, wurden ſeit geraumer Zeit für ander
Zwecke beſtimmt. Jahre hindurch war unentſchieden, was mit dem
Muſeum geſchehen ſoll. Nunmehr hat der Muſeums=Verein beſchloſſen,
das Muſſeum dem Odenwaldklub Hauptausſchuß Darmſtadt zu
übergeben, der es ſeinerſeits der Stadt Michelſtadt unter der Bedingung
pfleglicher Behandlung und Erweiterung des Beſtandes ſowie guter
Unterbringung überträgt. Das Muſeum findet im Rathaus ſeine Auf=
ſtellung
und wird hier in dem altertümlichen Rathaus bald im
Brennpunkt des Intereſſes der zahlreichen Fremden, die den Odenwald
und Michelſtadt beſuchen, ſtehen. Der Gemeinderat hat auf Grund der
Vereinbarungen mit dem Hauptausſchuß des Odenwaldklubs einen
Muſeumsvorſtand gewählt, dem zwei Vertreter des Odenwaldklubs und
außerdem als Vertreter, der Stadt die Herren Bürgermeiſter Ritzel,
Beigeordneter Künzel, Gemeinderat Mohr, Gemeinderat Tuchfabrikant
Heinrich Arzt und Gemeinderat Studienrat Bert angehören werden
Wir ſind ſiſicher, daß das Odenwald=Muſeum ein neuer Anziehungspuntt
für die Beſucher des Odenwaldes ſein wird.
* Gammelsbach, 16. Mai. Fahnenweihe. In der Zeit vom
25. bis R. Juni feiert unſer Geſangverein Liederkranz, das Feſt der
Fahnembeihe. Zu dieſer Veranſtaltung haben bereits 16 Vereine ihr
Erſcheinen zugeſagt. Eine ganz nette Beteiligung, wenn man berück=
ſichtigt
, daß in den nächſten Wochen wieder ſo viele Feſte gefeiert wer=
den
. Die Süngerfeſte ſind von jeher die bevorzugteſten Veranſtaltungen
und wird auch unſer Verein alles aufbieten, um den Gäſten angenehme
Stunden zu bereiten.
n. Vom ſüdlichen Obenwald, 16. Mai. Auf den Höhen wirbelten
am Freitag echte Schneeflocken, gemiſcht mit dem fallenden Blütenſchnee
der Obſtbäume, zur Erde nieder. Die Eisheiligen machten heuer ihrem
Namen wirklich Ehre. Die Apfelblüten haben durch die Kälte erheblichen
Schaden genommen, wieweit derſelbe den Ertrag beeinflußt, läßt ſich eben
nicht genau beſtimmen, keinesfalls iſt die Ernte gänzlich vernichtet. Ge=
wiß
haben an ungeſchützten Stellen auch die Heidelbeerblüten gelitten.
* Aus dem Ueberwald, 14. Mai. Froſtſchaden. Leider hat
ſich in den verfloſſenen Nächten gezeigt, daß die Eisheiligen ihren Namen
mit Recht führen. Im Ulſenbachtal und den angrenzenden Seitentäl=
chen
hat der Froſt an den Obſtbäumen großen Schaden angerichtet. Die
in der Entwicklung begriffenen Früchte der Frühobſtbäume ſind ſchwarz
geworden, während die in der Vollblüte ſtehenden Aepfelbäume ihres
herrlichen Blütenſchmuckes beraubt wurden, was ſehr zu bedauern iſt.
Hirſchhorn, 17. Mai. Waſſerſtand des Neckars. Am
16. Mai: 1,13 Meter, am 17. Mai: 1,12 Meter.
N. Aus dem Virkenauer Tal, 15. Mai. Das dreijährige Söhnchen
des Steuerberaters Philipp Oswald war unlängſt von einem Motor=
radfahrer
, der von Käfertal nach Niederliebersbach fuhr, ſo unglücklich
angefahren worden, daß dem Kinde das Nummerſchild in das Gehirn
Ltang. Die linke Körperhälfte war darauf ſofort gelähmt. Das un=
gluckiche
Kind iſt am Donnerstag im Krankenhauſe durch den Tod von
ſeinen Leiden erlöſt worden. Gegen den Motorradfahrer iſt Straf=
anzeige
wegen Fahrläſſigkeit geſtellt worden, da er zu ſchnell gefahren
ſein ſoll
9 Von der Bergſtraße, 16. Mai. In einen Abgrund menſchlicher
Verworfenheit fiel ein Blitzlicht anläßlich der Verhaftung des Taglöh=
ners
Michael H. in Weinheim wegen ſchverer Kuppelei. Die Frau
des Taglöhners, die wegen Unzucht früher ſchon aus Mörlenbach i. O.
ausgewieſen worden war, drohte ihrem Ehemann immer mit einer
Mordanzeige bei den Behörden, wenn er ihrem unzüchtigen Gewerbé
ein Ende machen wollte. Nach erfolgter Verhaftung legte der in den
40er Jahren ſtehende Mann das Geſtändnis ab, daß er vor 20 Jahren
in einem bahriſchen Ort, wo er bei einem Landwirt arbeitete, gemein=
ſam
mit vier Kumpanen einen Totſchlag beging und die Leiche ver=
ſcharrte
. Dieſe Bluttat dürſte verjährt ſein. Gleichwohl wird alles
geſchehen, um das vor ſo langer Zeit begangene Verbrechen aufzudecken.

I
Gegen

Zucker, Gallensteine, Magen,
Darm. Leber, Nieren, Blasen=
leiden
, Gichi u. Katarrhen
Bade u. Hauskunschriften
durch Kurdirektion Bad lleuenahr
(Rheinlond.)

Vc
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(rein nafürliche Füllung)
Lur Vorkur einer Trink u Badekur F Lieuens

als Hau
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[ ][  ][ ]

Nummer 137

Mittwoch den 18. Mai 1927

Seite 9

im ae
anderer
t. 7

* Auerbach, 14. Mai. Gemeinderatsfitzung. Vorgeſtern
Iend um 8 Uhr fand eine Gemeinderatsſitzung ſtatt. Den Vorſitz
ür rte Bürgermeiſter Blickensdörfer. Zur Verhandlung kam wieder
ine große Reihe von Gegenſtänden. Die Verlegung des Weges an
en Grundſtück des Frl. Dr, Köhr auf dem Kriſſelbergweg durch die
Volfsſchlucht nach dem Fürſtenlager wurde genehmigt. Der Weg wird
müge Meter ſüdlich zurückverlegt. Die Erhebung einer örtlichen Bierſteuer
urde dem Kreis überwieſen. Die Aufhebung des Vorgartengeländes
w. der Straße von Rechel bis Riedlinger in der Nähe des Bahnhofes
eurde einſtimmig abgelehnt. Die Zurückverlegung der Dr. Linkſchen
ſrerhalle an dieſer Straße wurde genehmigt. Der Preis des Straßen=
ehanders
der Blicherſtraße wurde pro Quadratmeter auf 1,50 Mk. feſt=
ſe
etzt. Die Mittel für den Ankauf von Feuerwehrſchläuchen und eines
Slauchtrockenapparates wurden bewilligt. Die Errichtung eines
Hoabdenkmales auf dem Friedhofe wunde genehmigt, ebenſo der Wirt=
chftsplan
über den Gemeindewald für 1928. Bei der Poſition Bür=
ſer
meiſterwahl teilte der Vorſitzende mit, daß eine Wahl nicht ſtatt=
jndet
, da nur ein Wahlvorſchlag bei der Bürgermeiſterei eingereicht
vrrrde. Hierzu ſei bemerkt, daß Bürgermeiſter Blickensdörfer ſomit als
ſewwählt betrachtet werden kann. Die Wiederwahl wird in der Ge=
w
inde allſeitig begrüßt werden. Das Gemeindebad wurde wieder er=
frmet
. Die Bäderpreiſe ſind dieſelben wie im Vorjahre. Die ubrigen
Gyrgenſtände wurden in geheimer Sitzung beraten.
* Heppenheim a. b. B., 16. Mai. Heppenheim als Kon=
reßſtadt
. Am 17. und 18. Juni ds. Js. ſoll hier im Hotel Halber
Ywond eine heſſiſche Frauentagung ſtattfinden. Neben der Beſprechung
oisialer, caritativer und wirtſchaftlicher Fragen werden Vorträge über
die Lage des Deutſchtums in den Grenzgebieten gehalten werden. Der
Afice=Frauenverein, der Deutſch=evang. Frauenbund, der Kath. Deutſche
Foauenbund, der Verband evangeliſch=kirchlicher Frauenvereine, die Ar=
bräterwohlfahrt
, der füdiſche Frauenbund, der Landesrat der katholiſchen
Frauenverbände Heſſens, ſowie der Verband heſſiſcher Frauenvereine
ſuaben ihre Mitglieder eingeladen, ſich an dieſer Tagung zu beteiligen.
Der Bürgermeiſter der Stadt Heppenheim gibt bekannt, daß bei dem
ſtA dtiſchen Elektrizitätswerk alsbald die Stelle einer kaufmänniſchen
ElIfskraft zu beſetzen iſt. Bewerber, welche eine abgeſchloſſene kaufmän=
niſche
Vorbildung beſitzen, bilanzſicher ſind und möglichſt ſchon Erfahrung
der Materialienverwaltung haben, wollen ſich unter Vorlage eines
ſel bſtgeſchriebenen Lebenslaufes und Beifügung von Zeugnisabſchriften
blS zum 25. Mai melden. Die Annahme erfolgt auf Privatdienſtver=
tnag
. Bezahlung nach Gruppe 4 der ſtaatlichen Beſoldungsordnung.
Aerpachtung. Am Dienstag nachmittag um 2 Uhr wird im Saal=
br
.u Kärcher, hier, verpachtet: 1. Eine Ewiger=Kleenutzung von 1100 qm
inr Ofenberg. Das Grundſtück iſt befahrbar. 2. Eine Kleenutzung von
8 Morgen Acker im Stemmler, 3. Die Ewiger=Kleenutzung von 1694 qm
AEker an der Vogtſchreiberwieſe. 4. Deutſcher Klee von 1100 qm Acker
inr Mausneſt. Kraftwagenverkehr. Der Sommerfahrplan
dar Odenwald=Kraftwagen=Verkehrs=Aktien=Geſellſchaft weiſt einige wich=
tige
Veränderungen auf. Der um 9,45 Uhr in Heppenheim von Mann=
hu
im=Heidelberg eintreffende Eilzug wird abgewartet und die Fahrt nach
Erbach etwas beſchleunigt, ſodaß der Wagen genau wie früher in Erbach
eumtrifft, wodurch einem längſt dringend geäußerten Wunſche Rechnung
gi=tragen wird. Auch in dieſem Sommer verkehrt ab 5. Juni der Sonn=
tygsſpätwagen
, welcher um 7. Uhr in Erbach abgeht. Dieſer Wagen
b eibt während der Nacht in Heppenheim und unternimmt Montags
füüh eine Fahrt nach Erbach und Michelſtadt. Dieſe Frühfahrt iſt im
ganzen Bezirk von großer Wichtigkeit, da die Städte Erbach und Michel=
ſürdt
ſchon früh morgens erreicht werden können. Sollte dieſe Neuein=
rhchtung
genügend benützt werden, ſo iſt vorgeſehen, an mehreren Tagen
z eſe Frühfahrt durchzuführen.
* Gernsheim, 14. Mai. Gemeinderatsbericht. Nachdem
die Kinderſpeiſung in hieſiger Volksſchule ſich bewährt und ſichtliche Er=
flolge
gezeitigt hat, beſchloß der Gemeinderat, die Koſten der Kinden=
ſpveiſung
auf weitere 5 Monate zu übernehmen. Die Regelung der An=
Aelegenheit wurde dem Bürgermeiſter übertragen. Als Jagdteilhaber
ſär die Bogen 1 und 2 hieſiger Gemeindejagd genehmigte der Ge=
reinderat
die Aufnahme des Förſters Johann Fell 3. vorbehaltlich der
GSenehmigung des Miniſterjums der Finanzen, Abteilug für Forſt= und
Gameralverwaltung. Die hieſige Feuerwehrkapelle beabſichtigt, auf
im Stadthausplatz während den Sommermonaten Konzerte zu ver=
charſtalten
. Für dieſen Zweck wurde der genannten Kapelle ein beſtimm=
her
Betrag aus der Gemeindekaſſe bewilligt. Anſchließend an die
KSitzung fand eine Beſprechung mit der neugegründeten Gernsheimer
NSiegeleigeſellſchaft, Inhaber die Herren Wilhelm Böttiger (Biebesheim)
und Theodor Bauer (Gernsheim), bezüglich der Erwerbung des ge=
yneinheitlichen
Geländes, des Himſchling, ſtatt. Die Freiwillige
SSanitätskolonne Gernsheim hat nunmehr eine fahrbare Tragbahre
häuflich erworben, die in den Dienſt der Allgemeinheit geſtellt wird..
Der Gemeindevoranſchlag für das Jahr 1927, der bereits fertiggeſtellt
ſir, wird zurzeit von den Fraktionen des Gemeinderates vorberaten.
Wie verlautet, ſoll das hieſige Stadthaus einer gründlichen Außen=
reparatur
unterzogen und der Stadthausturm mit einer neuen Uhr
werſehen werden.
Gernsheim, 17. Mai. Waſſerſtand des Rheins am
M7. Mai: 1,75 Meter.
Ck. Wixhauſen, 16. Mai. Oeffentliche Gemeinderats=
itzung
. Vor Eintritt in die Tagesordnung gibt der Bürgermeiſter
zunächſt ein Schreiben des Gemeinderats Gg. Frey 4. bekannt, worin
ieſer ſein Amt als Gemeindevertreter aus Geſundheitsrückſichten nieder=
egte
. Die Bürgſchaftsübernahme für ein Darlehen von 3000 Mark
mines Bauintereſſenten wurde genehmigt. Die Legung eines Ent=
wäſſerungskanals
durch die Seegartenſtraße wurde genehmigt. Dieſer
ſoll nach den noch anzufertigenden Pläne des Kulturbauamtes ausgeführt
werden. Der Karuſſellplatz wurde der Witwe Chr. Crößmann, Pfung=
adt
, zu den üblichen Bedingungen für das Jahr 1927 übertragen. Be=
üüglich
des Urteils in Sachen Kirche gegen Gemeinde, in welchem die
WSemeinde verurteilt wurde, laut Geſetz und Verträge die Unterhaltung
annd die Inſtandſetzung der Kirchenorgel zu bezahlen, wurde mit 6 gegen
Stimmen beſchloſſen, gegen dieſes Urteil beim Oberlandesgericht Be=
nufung
einzulegen.
* Offenbach, 16. Mai. Für die Werbewoche für das Deutſchtum im
lAluslande hat die hieſige Ortsgruppe am kommenden Dienstag und Mitt=
rvoch
zwei Volksabende vorgeſehen, in denen eine Kunſttruppe aus
Steiermark auftreten wird, die bereits vor zwei Jahren hier ſchon
großen Beifall erntete. Am Samstag, 21. Mai, werden aufklärende und
Selehrende Vorträge in den Schulen veranſtaltet. Der Sonntag, 22. Mai,
ſringt auf dem Bieberer Berg einen Fußballwettkampf zwiſchen dem
Fußballverein Saarbrücken und den hieſigen Kickers. An dem gleichen
Tage findet auf dem Bieberer Berge ein Ballonwettfliegen ſtatt, das als
Wergnügen für die Schuljugend gedacht iſt. An jedem Luftball wird
ſeine freigemachte Poſtkarte befeſtigt, die der glückliche Finder des Ballons
gur Poſt geben ſoll. Die Poſtkarte, die aus der weiteſten Entfernung
gurückkommt, erhält den erſten Preis.

Rheinheſſen.
Nackenheim a. Rh., 17. Mai. Durch die Autoverbindung Darm=
ſtadt
Rhein bildet ſich Gelegenheit, das herrlich gelegene Nackenheim zu
beſuchen. Von da herrliche Ausſicht nach dem Ried uſw. Den Führer
ſtellt unentgeltlich die Metzgerei und Wirtſchaft Jean Göriſch.
bg. Ober=Ingelheim, 17. Mai. Die hieſige Gemeinde hat mit dem
Gaswerk der Stadt Mainz einen Gaslieferungsvertrag abgeſchloſſen.
Nachdem dieſer in der letzten geheimen Sitzung der Mainzer Stadwver=
ordneten
genehmigt worden iſt, geht nun das Werk in Mainz an die
Arbeiten zur Legung der Gasrohre. Da das Gaswerk in Budenheim
vor kurzem in den Beſitz der Stadt Mainz übergegangen iſt, iſt die
Hälfte des Weges von Mainz nach Ober=Ingelheim bereits dadurch über=
wunden
. Auch die Gemeinde Heidesheim hat ihre Zuſtimmung gegeben,
daß die Rohre durch die Gemarkung gelegt werden. Als Bedingung
wurde dabei geſtellt, daß Mainz für ſämtliche etwa entſtehenden Schäden
die Verantwortung übernimmt, und daß die aufgeriſſenen Straßen nach
Fertigſtellung der Arbeiten wieder in ihren alten Zuſtand gebracht
werden.
bg. Nieder=Ingelheim, 17. Mai. Der 71 Jahre alte unverheiratete
Landwirt Franz Wehell wird ſeit Freitag vermißt. Er wurde in Gen=
ſingen
und Langenlonsheim zuletzt geſehen. Wehell, der ſeit 35 Jahren
in einem und demſelben Hauſe ein Zimmer bewohnte, ſollte jetzt dieſes
räumen, da es von dem Hausbeſitzer zu gewerblichen Zwecken benötigt
wird. Aus Kummer hierüber ſcheint er ſich entfernt zu haben und irrt
nun planlos herum. Die Polizeibehörde hat ein Ausſchreiben erlaſſen.
Oberheſſen.
Vilbel, 16. Mai. Geſtern fand zum zweiten Male das Straßen=
rennen
Rund um Vilbel ſtatt. Es zug in allen Ortſchaften eine Menge
Zuſchauer herbei. Vilbel ſtand ganz im Dienſte und Zeichen des Ren=
nens
, zumal ein großes Radfahrerfeſt damit verbunden war. Die Renn=
ſtrecke
führte zweimal über Bergen, Hanau, Heldenbergen, Nieder= Wöll=
ſtadt
nach Vilbel. Ueber 200 Fahrer waren gemeldet. Es ereigneten
ſich einige Unfälle, darunter Armbrüche und ein Schlüſſelbeinbruch. Die
Leiſtungen waren gut. Die Strecke von rund 120 Km. wurde durch=
ſchnittlich
in 4 Stunden zurückgelegt. Den Preis der Stadt Vilbel ge=
wann
Kraft, Hofheim. Ein ſtattlicher Fachelzug mit anſchließendem
Kommers leitete die Feſtlichkeiten ein. Das Rennen begann heute früh
6 Uhr. Am Nachmittag fand ein Feſtzug, verbunden mit Preiskorſo
ſtatt. Die Bevölkerung beteiligte ſich ſtark an den Veranſtaltungen.
* Gießen, 16. Mai. Die Erhaltung der ſchönſten Ruine
des Lahntals, der altehrwürdigen Burg Gleiberg, galt die geſt=
rige
Hauptverſammlung des Gleibergvereins im Kaiſerſaal der Burg.
Der Vorſitzende, Provinzialdirektor Graef=Gießen, begrüßte die zahlreich
erſchienenen Mitglieder und Gäſte, darunter Landrat Dr. Sartorius
aus Wetzlar, Regierunngsbaurat Huntemüller aus Wetzlar, Profeſſor
Dr. Bürker aus Gießen. Der frühere Vorſitzende des Vereins, Dr.
Uſinger, ſandte ein Telegramm. Provinzialdirektor Graef erſtattete den
Jahresbericht. Die Mitgliederzahl iſt von 114 in 1920 auf 500 in 1927
angewachſen. In 1926 ſpurden größere Erhaltungsarbeiten an der
Burg vorgenommen und rund 2300 Mark ausgegeben. Für 1927 ſind
Erhaltungsarbeiten im Albertusbau vorgeſehen. Der Vorſitzende hofft
auf die Beihilfe der preußiſchen Regierung und des Denkmalfonds der
Rheinprovinz, da Gleiberg im preußiſchen Gebiete liegt. Zunächſt wird
der Provinzial=Konſervator Profeſſor Renard aus Bonn die Burg be=
ſichtigen
. Ein Antrag auf Schloßbeleuchtung gelegentlich der Gießener
Gewerbe=Ausſtellung wurde wegen der hohen Koſten abgelehnt. Das
Gleiberg=Sommerfeſt wurde auf den 19. Juni feſtgelegt.
* Schlitz, 14. Mai. Der ehemalige König Ferdinand
von Bulgarien iſt zum Beſuch des Grafen Görtz hier eingetroffen,
um für einige Tage an der Auevhahnjagd teilzunehmen.
* Grünberg, 16. Mai. Wiederum iſt hier ein Ginbruch zu verzeichnen.
In der Nacht ſind Diebe in das Schuhgeſchäft Peter Seng eingebrochen,
haben für mehrere hundert Mark Schuhwaren und auch Lebensmittel
geſtohlen. Eingang haben ſich die Diebe durch den Keller verſchafft und
den Ausgang durch ein Ladenfenſter, indem daß ſie den Vorſtelladen ent=
fernten
. In der gleichen Nacht verſuchte man bei dem Spediteur
A. Jöckel, jedoch ohne Erfolg, einzubrechen.

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II K6 5327

Briefkaſien.

Kinderfreunde‟. Es wird ſich fragen, ob die Kinder berechtigt ſind,
gerade im Hofe zu ſpielen. Der Hof iſt kein Spielplatz für Kinder,
er könnte es doch nur ſein, wenn dem Mieter dieſer Raum zu derartigem
Gebrauch überlaſſen wäre. Hiernach werden Sie beurteilen können, ob
das geſchilderte Vorgehen berechtigt oder unberechtigt war.
Schumnol. 1. Der Vermieter hat dem Mieter nach BGB. den ver=
tragsmäßigen
Gebrauch der Mietwohnung zu gewähren und die letztere
während der Vertragszeit in dieſem Zuſtande zu erhalten. Sind Sie
hiernach im vertragsmäßigen Gebrauch des angegebenen Raumes
(objektiv) behindert, ſo können Sie Beſeitigung der Anlage verlangen.
Ob ſolche Behinderung vorliegt, wird weſentlich eine Sachverſtändigen=
frage
ſein. 2. Die Frage erledigt ſich eigentlich ſchon dadurch, daß nach
der gemachten Schilderung die Genehmigung erteilt wurde. Des weiteren
mag aber noch folgendes beigefügt werden: Ein Anſpruch darauf (ſo
ſagt Neugebauer in ſeinem Funkrecht 1. Aufl. S. 79), daß der Grund=
ſückseigentümer
das Anbringen von Antennen auf dem Dache duldet,
ſteht dem Mieter zu, wenn der ihm eingeräumte Gebrauch der ver=
mieteten
Sache auch auf die Benutzung des Daches für die genannten
Zwecke erſtreckt. Ob dies der Fall iſt, läßt ſich beim Schweigen des
Mietvertrages nur nach Treu und Glauben mit Rückſicht auf die Ver=
kehrsſitte
beantworten. Das Reichsgericht hat ſich neulich in einer von
uns noch zu veröffentlichenden Entſcheidung dahin zu der Frage ausc
geſprochen, daß die Frage nicht allgemein zu beantworten, viel=
mehr
von Fall zu Fall unter Abwägung der beiderſeitigen Intereſſen zu
entſcheiden ſei. Eine einheitliche Rechtſprechung hat ſich noch nicht
gebildet. 3. Da die Anbringung der Veranſtaltung immerhin einen Ein=
griff
in das Eigentumsrecht bedeutet, wird es immer zweckmäßig,
wenn nicht gar notwendig ſein, dieſe Genehmigung einzuholen. 4. Funk=
verordnung
vom 8. März 1924 (Reichsgeſetzblatt 1. Teil, S. 273).

Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Mittwoch, 18. Mai. 3.50: Stunde der Jugend. Rektor Wehr=
han
: Die Sage vom verlorenen Kaiſer Für Kinder vom 10.
Jahre ab. o 4.30: Hausorch. Schubert: a. d. Unvollendeten
Sinfonie. Bruckner: a. d. 2. Sinfonie. G. Mahler: Um
Mitternacht; Wo die ſchönen Trompeten blaſen; Rheinlegendchen;
Von der Jugend a. Lied von der Erde‟ Wenn mein Schatz
Hochzeit macht: Ging heut morgen übers Feld‟ Andante a, d.
2. Sinfonie. Mitw.: Paula Levy (Alt). o 5.45: Bücherſtunde.
O 6.15: von Kaſſel: Haus und Garten‟ 6.30: Vorleſung der
Alice Berend, aus ihrem humoriſtiſchen Roman: Das verbrannte
Bett‟ 7.30: Stenographie. o 8: Dr. Sittig: Tierleben im
Frühjahr. O 8.15: Klavier=Kompoſitions=Abend von Tibor Harſanyi.
Am Flügel: Der Komponiſt. O 9.15: aus Mannheim: Neuromanti=
ſche
Kammermuſik. Brahms: Edward=Ballade. Löwe: Archibald
Douglas. Reger: Humoreske; Capriccio (Klavier). Wolf: Ver=
borgenheit
; Heimweh; Der Freund. Debuſſy: Präludium.
R. Strauß: Geſang: Ich trage meine Minne; Hoffen und Wieder=
verzagen
; Heimliche Aufforderung. Ausf.: Fritz Seefried. Flügel:
Luiſe Schatt=Eherts
Stuttgart.
Mittwoch, 18. Mai. 1.10 (13.10): Konzert. 0 3 d5): Jugend=
funde
. 4.15 (16.15): Konzert. Goldmark: Marſch aus Königin
von Saba. Vorſpiel zum 3. Akt Heimchen am Herd. Aus Ländliche
Hochzeit. Ouv. Sakuntala. Ouv. In Italien. Mahler: Rhein=
legendchen
. Waldteufel: Braun oder blond. Siede: Derby=
Marſch. Einlagen: H. Lingor. O 6.15 (18.15): Hausprälat Dr.
Kreutz: Zeitfragen der Wohlfahrtspflege. e 6.45 (18.45): O. Herb:
Die Bedeutung des Schwimmens. O 7.15 (19.15): Engliſcher Humor.
Win Hörth. o 8 (20): Populäres Orcheſterkonzert. Cherubini:
Ouv. Der Waſſerträger. Suppe: Ouv. Die ſchöne Galathee.
Strauß: Perpetuum mobile. Meyerbeer: Krönungsmarſch
aus Der Prophet. Roſſini: Ouv. Der Barbier von Sevilla,/
Anſchl.: Schwäb. Wunſchabend. Leit.: G. Ott. Die Mitw.
werden bekanntgegeben. 11 (23): Letzte Nachrichten.
Berlin.
Mittwoch, 18. Mai. 13.30 (1.30): Uebertr. des Glockenſpiels
von der Parochialkirche, Berlin. O 15.30 (3.30): Dr. Ilſe von
Hülſen=Reicke: Die moderne Frauenbewegung. o 16 (4): Schach=
pſychologie
. e 16.30 (4.30): Die Funkprinzeſſin erzählt: Das
Marienkind: Die vier kunſtreichen Brüder, von Brüder Grimm.
O 17 (5): Kapelle Emil Rooſz. O 18.30 (6.30): Einf. zu dem
Sende=Spiel am 19. Mai. o 19.05 (7.05): Gartendir. Leſſer:
Der Wochenend=Garten (Zwiegeſpräch mit einem Gartenfreund).
19.30 (7.30): Kapitän Horn: Der Segelſport. o 19.55 (7.55):
Miniſterialrat Häntzſchel: Preſſe und Strafrechtsreform. O 20.30
(8.30): Peter Altenberg Aus ſeinem Leben und ſeinem Werk.
O 21.15 (9.15): Kammermuſik. Schubert: Quintett C=dur. O 22.30
(10.30): Aus Poſſen. Mitw.: Funkkapelle, Lotte Appel (Sopran),
Robert Koppel (Bariton). Am Flügel: Th. Mackeben.
Stettin. 20.30 (8.30): Opern=Abend. Mozart: Die Bildnis
iſt bezaubernd ſchön, Arie des Tamino aus Die Zauberflöte (Pauk
Goller, Tenor). Roſſini: Die Verleumdung, ſie iſt ein Lüftchen,
Arie des Baſilio aus Der Barbier von Sevilla (Karl Samwald,
Baß). Wagner=Liſzt: Gang der Frauen zum Münſter (Erich Ruſt,
Klavier). Verdi: Sei mir gegrüßt, Jungfrau Maria, Gebet der
Desdemona aus Othello (Elfride Bautz, Sopran). Verdi:
Auf ſchlürfet in durſtigen Zügen, Trinklied aus La Traviata (Paul
Goller). Verdi=Liſzt: Rigoletto=Paraphraſe (Erich Ruſt).
Puccini: Eines Tages ſeh’n wir, Arie der Butterfly aus Madame
Butterfly (Elfride Bautz). Höre, du alter Mantel, aus La Boheme
(Karl Samwald). Wagner=Liſzt: Tannhäuſer=Paraphraſe (Erich
Ruſt). Am Flügel: H. Scheibenhofer.
Königswuſterhauſen. Mittwoch, 18. Mai 12: Prof. Dr. Amſel,
Oberſchullehrer Weſtermann: Einheitskurzſchrift für Schüler. O 12.30:
Mitt, des Reichsſtädtebundes. o 3: Prof. Dr. Amſel: Oberſchul=
lehrer
Weſtermann: Einheitskurzſchrift für Anfänger. O 3.40: Wetter=
und Börſenberichte. o 4: Konetzky: Veranſtaltungen f. Arbeitsge=
meinſchaften
zur Lehrerfortbildung. o 4.30: Stud.=Rat Friebel,
Lektor Mann: Engliſch für Fortgeſchrittene. 5: Dr. Kuhn: Die
Malerei der Gegenwart. 5.30: Dr. Fiſcher: Vom Singſpiel zur
Operette: Joh. Adam Hiller und ſein Kreis. o 6: Gewerbeoberl.
Mayer: Techn. Lehrgang f. Facharbeiter. Flächen= und Raum=
rechnung
. O 6.30: Stud.=Rat Friebel, Lektor Mann: Engliſch für
Anfänger. O 6.55: Dr. Reichert: Der internationale Stahlpakt.
O 7.20: Dr. Krammer: Die Kultur Europas im Zeitalter der
Renaiſſance u. Reformation, Die großen Mächte‟.

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[ ][  ][ ]

Seite 10

Mittwoch, den 18. Mai 1927

Nummer 132

Reich und Ausland.
Eröffnung der Frankfurter Hochſchule für Politik.

Hindenburg Dr. h. c.
EP. Graz. In überaus feierlicher Weiſe wurde
am Sonntag die Jahrhundertfeier der Wiedererrich=
tung
der Grazer Univerſität begangen. Bundes=
präſident
Dr. Hainiſch hielt eine Anſprache, in der
er u. a. ſagte: Uns Deutſchöſterreichern iſt nach
dem Kriege nicht allzuviel geblieben. Was man uns
aber nicht nehmen konnte, iſt unſere alte Kultur.
Bieten wir das äußerſte auf, um ſie zu erhalten und
zu vertiefen. Die Univerſität Graz hat eine Reihe
von Ehrendoktoren der Staatswiſſenſchaften ernannt,
u. a. den Bundespräſidenten Dr. Hainiſch und den
Präſidenten des Deutſchen Reiches, von Hindenburg.

Schwere Unfälle bei einem Autorennen.
Lpd. Aſchaffenburg. Bei dem am Sams=
tag
und Sonntag hier ausgetragenen Motorrad=
rennen
Rund um den Schönbuſch ereigneten ſich
mehrere Unglücksfälle. So überſchlug ſich der Frank=
furker
Momberger mit ſeinem Hainberg= Renn=
wagen
im 180=Kilometer=Tempo. Hierbei wurde ein
Radfahrer von dem umſtürzenden Wagen er=
ſchlagen
, während Momberger mit dem Schrecken
davonkam. Der BMW=Fahrer Engler=Schotten
ſtürzte ſo unglücklich, daß ihm dabei der linke Fuß
abgeriſſen wurde.

Die Hundertjahrfeier der Erzdiözeſe Freiburg.
Freiburg. Staatspräſident Dr. Trunk
überbrachte im Laufe des Sonntags dem Erzbiſchof
Karl Fritz die Glüchwünſche der Staatsregierung
und des Landes und teilte mit, daß das Staatsmini=
ſterium
, vorbehaltlich der Genehmigung durch den
Landtag, dem Erzbiſchof für charitative Zwecke
50 000 Mark zur Verfügung ſtellt. Den Abſchluß der
Feierlichkeiten anläßlich der Hundertjahrfeier der
Erzdiözeſe Freiburg bildete ein Feſtakt in der Städt.
Kunſt= und Feſthalle. Hierbei gedachte Nuntius
Pacelli in ehrenvollen Worten jener badiſchen
Männer, die in den abgelaufenen hundert Jahren
ſich beſonders wirkungsvoll als Vorkämpfer für Recht
und Freiheit der Kirche betätigt hatten und ſpendete
der Verſammlung den apoſtoliſchen Segen. Reichs=
finanzminiſter
Dr. Köhler übermittelte die Glück=
wünſche
des Reichskanzlers. Ein neuer Staat und
eine neue ſoziale Ordnung ſeien gegenwärtig im
Entſtehen. Hier müſſe der chriſtliche Geiſt verſuchen,
einzudringen, wo die Fundamente neu gelegt würden.
Enge Zuſammenarbiet zwiſchen Staat und Kirche
ſei unbedingte Notwendigkeit. In ſeinem Schlußwort
dankte der Erzbiſchof für die ihm und der Erzdiözeſe
zuteil gewordenen Ehrungen. Eine große Reihe von
Glückwunſchſchreiben, darunter ein ſolches des Kar=
dinals
Schulte und eine Kundgebung der Fuldaer
Biſchofskonferenz uſw., wurden im Laufe des Abends
bekanntgegeben.
Großfeuer in Karlsruhe.
fm. Karlsruhe. Auf ungeklärte Weiſe brach
in der Manſarde eines Hauſes der Oſtſtadt ein
Dachſtuhlbrand aus, der raſch auf zwei Nachbar=
gebäude
übergriff. Nach angeſtrengter Arbeit gelang
es der Feuerwehr, den Brand in den drei Häuſern
auf ſeinen Herd zu beſchränken. Der Gebäude=
ſchaden
iſt durch Verſicherung gedeckt. Die Woh=
nungen
der oberen Stockwerke der drei in Mitleiden=
ſchaft
gezogenen Häuſer erlitten durch die Löſch=
arbeiten
erheblichen Waſſerſchaden.

Der Flughafen Bad Oeynhauſen niedergebrannt
TU. Hannover. Ein Großfeuer vernichtete
am Montag morgen 3 Uhr die Flughallen in Bad
Oeynhauſen, die an mehreren Stellen zugleich Feuer
fingen, ſo daß Brandſtiftung vermutet wird. Vier
Flugzeuge und ein Automobil fielen den Flammen
zum Opfer. Die Hallen ſind bis auf die Grund=
mauern
niedergebrannt.
Neuer Weltrekord Rademachers.
Magdeburg. Bei den am Montag ausge=
tragenen
Internationalen Schwimm=Wettkämpfen
drückte Rademacher den bisherigen Weltrekord über
200 Yards um 2ſ. Sekunden mit 2.35.3.
Großfeuer.
Altenburg. Auf dem Brikettwerk der Grube
Fiſcherfeld entſtand in der Nacht zum Dienstag ein
Großfeuer, das den ganzen Betrieb vernichtete. Durch
die Zerſtörung des Betriebs iſt eine große Anzahl
Arbeiter arbeitslos geworden. Es wird vorſätzliche
Brandſtiftung vermutet.
Einbruch in ein Poſtamt.
Wien. Am 3. Mai wurde im Hauptpoſtamt
Salzburg ein Kaſſeneinbruch verübt, wobei dem
Täter Poſtwertzeichen und Bargeld im Werte von
etwa 4000 Schilling in die Hände fielen. Der Polizei
gelang es nunmehr, den Täter in der Perſon des
Rjährigen ehemaligen Studenten Nikolaus Staroch
zu verhaften. Es gelang, von der Beute Marken
und Poſtwertzeichen im Werte von 2670 Schilling
wieder herbeizuſchaffen. Staroch leugnete bisher, den
Einbruch in Salzburg verübt zu haben.

Schadenerſatz für Löſung der
Verlobung.
Der Prozeß einer bekannten Opernſängerin.

Frieda Hempel,
die berühmte deutſche Opernſängerin an der Metro=
politgn
=Oper in New York, hat den bekannten New
Yorker Millionär Auguſt Heckſcher wegen Bruch des
Eheverſprechens auf eine Million Dollar Schadens=
erſatz
verklagt.

WSN. Frankfurt a. M. Die angekündigten
Vorleſungen der Frankfurter politiſchen Akademie
haben Montag nachmittag 5 Uhr im Hörſaal der
Städtiſchen Kunſtſchule in der Neuen Mainzer
Straße mit einem Referat des demokratiſchen Reichs=
tagsabgeordneten
Dr. Heuß über das Thema Der
deutſche Parlamentarismus, nach dem Kriege und
ſeine Beziehungen zum Paulskirchenparlament ihren
Anfang genommen. Der Redner legte dar, daß der
Parlamentarismus in den verſchiedenen Staaten auch
verſchiedene Traditionen habe und maßgebend beein=
flußt
werde durch die jeweilige Struktur des Staates.
In Bezug auf die beſte Staatsform könne man ver=
ſchiedener
Auffaſſung ſein. Für das kontinentale
Denken ſei jedoch bisher das engliſche Syſtem maß=
gebend
geweſen. Nach einem Rückblick auf die Ent=
wicklung
des Parlamentarismus in den verſchie=
denen
Ländern Europas, das Paulskirchenparlament
und die Entwicklung in Deutſchland unter Bismarck,
Bülow, der als erſter Kanzler vom Reichstag ge=
ſtürzt
worden ſei, ſowie Bethmann=Hollweg, der
einer Koalition Erzberger=Streſemann.Oberſt Bauer
erlegen ſei, behandelte er die parlamentariſche Ent=
wicklung
in der Nachkriegszeit, wobei er eingehende
Parallelen zwiſchen dem Paulskirchenparlament und
der Weimarer Nationalverſammlung zog. Während
der Verfaſſungsentwurf von 1848 infolge ungenügen=
der
diplomatiſcher Unterſtützung ſeitens der europäi=
ſchen
parlamentariſch regierten Staaten mit einem
Mißerfolg endete, habe der Verfaſſungsentwurf von
Hugo Preuß zu einer Kompromißlöſung geführt. In=
folge
des Einſpruchs der Gliedſtaaten, die ſich nichr
ausſchalten laſſen wollten, habe ſich aus dem ge=
planten
ſogenannten Staatenhaus der Reichsrat in
ſeiner heutigen Zuſammenſetzung herausgebildet.
Durch die gleichzeitige Parlamentariſierung von
Reichs= und Länderregierungen hätten ſich die ver=
ſchiedenartigſten
Konſtellationen ergeben, ſo daß z. B.
in der Reichsregierung Parteien ſäßen, die in den
Ländern in ſchärfſter Oppoſition ſtänden, und um=

gekehrt. Nachdem der Redner dann noch die Frage
der unmittelbaren Volksgeſetzgebung durch Referen=
dum
und Initiative erörtert hatte, daß das
Parlament ſeiner Natur nach auf Kompromiſſen,
der Volksentſcheid dagegen auf Vereinfachung be=
ruhe
. Das Beſtreben, den polizeilichen Parlamen=
tarismus
durch einen Wirtſchafts= und Berufsparla=
mentarismus
zu erſetzen, lehnte Heuß als verfehit
ab. Leider ſei der Gedanke des Paulskirchenparla=
mentarismus
auf Schaffung eines Großdeutſchlands
bisher noch nicht verwirklicht worden; dies bleibe eine
Aufgabe, deren Löſung kommenden Geſchlechtern vor=
behalten
bleiben müſſe.
Abends fand in der Aula der Univerſität die
offizielle Eröffnung der politiſchen Woche ſtatt, wobei
Oberbürgermeiſter Dr. Landmann für die Bereit=
willigkeit
von führenden Perſönlichkeiten im poli=
tiſchen
Leben, an der Woche mitzuwirken, im Namen
der Stadt Frankfurt dankte und auf die Notwendig=
keit
der Erziehung zum politiſchen Menſchen, die
heute mehr denn je erforderlich ſei, hinwies. An
dieſem Ziele mitzuarbeiten, ein politiſch geſchultes
Geſchlecht heranzuziehen, ſei die Aufgabe dieſer
Woche.
Hierauf ſprach Regierungsrat Prof. Dr. Brink=
mann
in einem eingehenden längeren Vortrage über
das Thema Die geiſtesgeſchichtliche Herkunft des
Parlamentarismus. Ausgehend von der Urdemo=
kratie
, von der Herausſchälung eines beſtimmten
Milieus, das ſich in dem Willen zur Geſtaltung an
die Spitze der Geſellſchaft ſtellte, zeigte der Redner
die Entwicklung bis zum heutigen Parlamentarismus
auf, dem Gremium der Bevollmächtigten und Beauf=
tragten
, das die Beſchlüſſe faſſe, deren Ausführung
aber wieder Aufgabe einzelner beſtimmter Perſön=
lichkeiten
ſei. Die heutige Entfaltung der Geſell=
ſchaft
verlange eine Spezialiſierung der Führer in
den einzelnen Wirtſchaftsgebieten, im Gegenfatz zu
dem Führertum der Urdemokratie, das auf allen
Gebieten Form und Geſtaltung gab.

Die Zebras des Reichspräfidenten.
Ein Geſchenk des Ras Tafari von Abeſſinien.

Unſer Bild zeigt die zwei prachtvollen jungen Zebras, welche als ein Geſchenk des Ras Tafari
von Abeſſinien an den Reichspräſidenten von Hindenburg vor kurzem im Zoologiſchen Garten
in Berlin eingetroffen ſind. Die beiden Zebras reträſentieren einen Wert von 50 000 Mark.

Weibliche Kriminal=polizei in Berlin.

Die Ausgrabungen von Herkulanum.
EP. Rom. In Anweſenheit des Königs und
des Unterrichtsminiſters Federle wurden die Aus=
grabungen
von Herkulanum feierlich eröffnet. Der
Generaldirektor der Altertümer und Schönen Künſte,
Colaſanti, hielt die offizielle Anſprache. Dann be=
ganen
ſofort die Ausgrabungsarbeiten durch über
hundert Arbeiter und eine beſondere Maſchine. Ein
großzer Moſaikboden iſt bereits freigelegt worden, der
das Vorhandenſein eines Herrſchaftsſitzes verrät, auf
deſſen Ausgrabung ſich die Arbeiten der nächſten
Tage konzentrieren werden.

Erneute Tätigkeit des Veſuvs.
EP. Rom. Wie der Generaldirektor der Veſuv=
warte
, Prof. Mallara mitteilt, hat die ſeit einem
halben Jahre geringe Tätigkeit des Veſuvs in den
letzten 24 Stunden erheblich zugenommen. Kräftige
Lavaausbrüche erfolgen bis zu über 100 Meter Höhe,
Das Rauſchen des Kraters wird vom Obſervatorium
aus gehört. Die Seismographen ſind ſehr bewegt;
lles läßt eine ſtarke Ausbruchstätigkeit erwarten.
Indeſſen beſtehe kein Grund zur Beunruhigung,
wenn nicht ein Ausbruch an der Südweſt=Baſis des
Monte Somma erfolgt, der immer zu befürchten ſei.

Frl. Wieking.
Das Berliner Polizeipräſidium hat eine neue
Kriminal=Inſpektion gebildet, an deren Spitze die
bisherige Leiterin der Frauenhilfsſtelle im Berliner
Präſidium, Frl. Wieking, im Range eines Kriminal=
Polizeirates ſteht.

Hochofenexploſion.
Friedenshütte. Montag nachmittag flog
auf der Friedenshüttener Zeche ein Hochofen, der
beſte der ganzen Anlage, aus noch unbekannter Ur=
ſache
in die Luft. Einzelheiten fehlen noch, jedoch
ſteht feſt, daß mehrere Perſonen dabei ge=
tötet
und eine große Anzahl ſchwer, bzw. leicht
verletzt wurde.
Bergwerksunglück in der Tſchechoflowakei.
Mähriſch=Oſtrau. Auf der Barbaragrube
in Karwin wurden am Montag nachmittag zwölf
Bergarbeiter verſchüttet. Abends wur=
den
ſieben Bergarbeiter als Leichen und einer in
ſchwerverletztem Zuſtand geborgen.

Räuberunweſen in Albanien.
EP. Athen. Athener Blätter laſſen ſich aus
Saloniki melden, daß auf der Landſtraße von Cor=
tyſa
nach Santi=Quaranta, 20 Kilometer von Cor=
tyſa
entfernt, eine Räuberbande in den Uniformen
von albaniſchen Gendarmen drei Chriſten, die aus
Amerika heimgewandert und im Hafen Santi=
Quaranta gelandet waren und zu ihren Angehö=
rigen
nach Cortyka zurückzukehren beabſichtigten, bis
aufs Letzte beraubte.

Ein Flugzeug von einem deutſchen Dampfer
aufgefunden.
London. Die Funkſtation am Humber erhielt
einen Funkſpruch des deutſchen Dampfers Martin
Weidtmann, der ein abgetriebenes Flugzeug wieder
aufgefunden habe. Der Aeroplan iſt, wie nunmehr
feſtgeſtellt wurde, ein britiſches Flugzeug. Die Be=
ſatzung
wurde ſeinerzeit durch ein Fiſcherboot an
Bord genommen.

Die Dammbrüche des Miſſiſſippi.

Die Erdbebenkataſtrophe in Jugoſlawien.
EP Belgrad. Der König hat heute mehrere
Ortſchaften beſucht, die vom Erdbeben heimgeſucht
worden ſind. Der Miniſterrat hat beſchloſſen, einen
größeren Betrag als erſte Hilfe für die durch das
Erdbeben Geſchädigten flüſſig zu machen. In den
letzten 24 Stunden waren keine neuen Erdſtöße zu
verſpüren.

EP. New York. Im Damm von Bayou ſind
neue Brüche entſtanden. Der geſamte Damm in
der Länge von 60 Kilometern iſt jetzt geborſten. Da=
mit
ſind weitere 75 000 Bewohner ob=
dachlos
geworden. In New Orleans ſind Vor=
bereitungen
getroffen worden, um weitere 20000
Flüchtlinge aufzunehmen. Man befürchtet jetzt
außerdem den Bruch des Dammes von Atchafglaya,
Wenn dieſer Dammbruch eintreten ſollte, ſo würde
das ganze Gebiet zwiſchen dem Miſſiſſippi und dem
parallel verlaufenden Fluß Atchafalaya, das bisher
verſchont war, ebenfalls unter Waſſer geſetzt,

Das Scheitern des franzöſiſchen
Ozeanfluges.

Die mangelhafte Vorbereitung. Die natio=
nalen
Rückſichten. Was nachträglich bekannt
wird.

DD. Berlin. Am Sonntag voriger Woche brach=
ten
die franzöſiſchen Zeitungen, die überraſchende Mel=
dung
, daß die beiden franzöſiſchen Flieger Nungeſſer
und Coli zum direkten Flug von Paris nach New
York geſtartet ſind. Die Plötzlichkeit, mit der der
Beſchluß, den Flug nun nicht mehr weiter hinauszu=
ſchieben
, erfolgt war, hat, wie erinnerlich, damals
allgemeines Staunen hervorgerufen. Man erklärte
ſich die Tatſache ſchließlich damit, daß die Flieger,
deren Vorhaben an ſich ja bekannt war, in aller
Stille die nötigen Vorbereitungen getroffen haben
und mit der Plötzlichkeit der Bekanntgabe ihrez
Starts nur noch das allgemeine Intereſſe erhöhen
wollten.
Nunmehr iſt eine Woche vergeblichen Suchens
nach den verſchollenen Fliegern vergangen. Die
Hoffnung, ſie lebend wiederzufinden, iſt faſt ganz
unwahrſcheinlich geworden. Gerade jetzt kommt zwar
aus New York die Meldung, daß Holzfäller am
Montag vergangener Woche das Surren des Motors
an der amerikaniſchen Küſte gehört haben ſollen,
Damals hätten ſie ihrer Wahrnehmung keine be=
ſondere
Bedeutung beigelegt, heute biete dieſe einen
neuen Anhaltspunkt, vielleicht eine Spur. Obwohl
natürlich die Möglichkeit an ſich nicht ganz von der
Hand zu weiſen iſt, daß die Flieger irgendwo an der
Küſte niedergegangen ſind, beſteht dafür doch ſehr
wenig Wahrſcheinlichkeit. Denn einmal dürften ſie
nach den bisherigen Feſtſtellungen und nach ein=
wandfreien
Ausſagen von Zeugen ihres Starts gar
nicht die amerikaniſche Küſte erreicht haben, und zum
anderen ſind ſie nur ſo dürftig mit Lebensmitteln
verſehen geweſen, daß ſie kaum eine ganze Woche
hätten durchhalten können. Ueberhaupt werden erſt
jetzt Einzelheiten dieſes Starts ſowie der Vorbe=
reitungen
zu ihm bekannt, die erkennen laſſen, daß
der Flug von vornherein als ein tollkühnes Wagnis
hätte betrachtet werden müſſen. Bekanntlich war die
Erregung der Pariſer Preſſe über das Verſchwinden
der Flieger ungeheuer groß. Man iſt den Einzel=
heiten
auf die Spur gegangen und hat nun entdeckt,
daß der Flug nicht nur völlig unzulänglich vorbe=
reitet
geweſen iſt, ja, daß er überhaupt nur aus
nationalen Rückſichten unternommen wurde. Als
nämlich aus New York die Nachricht von dem bevor=
ſtehenden
Start der Amerikaner nach Paris kam,
legte nicht nur die Flugzeugfirma, die an dem Ge=
lingen
des Fluges ein großes Intereſſe hatte, auf
den ſofortigen Abflug das größte Gewicht, vielmehr
ſoll auch das Marineminiſterium den Fliegern den
förmlichen Befehl erteilt haben, das Wagnis zu un=
ternehmen
ohne Rückſicht auf evtl. noch notwendige
Sicherungen, Ergänzungen in der Ausrüſtung uſw.
Der Motor des Apparates, der eigens für dieſen
Zweck konſtruiert war, iſt überhaupt nur einmal etwa
dreiviertel Stunden lang Probe gelaufen. Wegen
des Gewichts des Flugzeuges haben die Flieger
weder einen Fallſchirm noch ein Faltboot oder einen
Sendeapparat mitnehmen können. Die Flieger hät=
ten
alſo, wenn ſie auf dem Ozean zum Niedergehen
gezwungen worden wären, unweigerlich umkomme
müſſen. Nungeſſer hat im letzten Augenblick noch
einige Konſervenbüchſen abwerfen müſſen, um die
Belaſtung zu vermindern. Ein Augenzeuge des Ab=
fluges
teilte mit, daß es dem Flieger nur unter den
größten Schwierigkeiten gelungen ſei, das Gleich=
gewicht
ſeiner Maſchine zu erhalten. Nimmt man
hinzu, daß die Flieger überhaupt keine oder nur
völlig unzulängliche Wetternachrichten erhalten haben,
ſo muß man dem Pariſer Blatt zuſtimmen, das das
Ganze als einen Skandal erſten Ranges bezeichnet
hat.
Die Ozeanflieger flugbereit.

Kapitän Lindbergh der dritte Bewerber.

Vereinigten Staaten der beſonderen Shmpathie der
Publikums erfreut, hat ſeine letzten Vorbereitungen
beendet, um gleichzeitig mit Chamberlain und Byr?
den Gegenflug New York Paris zu wagen,
EP. New York. Da das Zentralwetteraml
bewölkt und Nebel über dem Atlantiſchen Ozean
meldet, konnten ſich die amerikaniſchen Flieger noch
immer nicht zum Start entſchließen. Bellancc
unternahm am Dienstag einen letzten Probeflug von
New York nach Waſhington und beabſichtigt, bei
erſter Gelegenheit zu ſtarten. Lindbergh dürſte
ihm unmittelbar folgen. Byrd hat noch mit Repa=
raturarbeiten
zu tun. Chamberlain und Ber
thaud haben von ihrem Finanzmann nicht nur die
Verſorgung ihrer Familien im Falle eines Unglucks
erreicht, ſondern auch eine Belohnung im Falle des
Gelingens. Zwei Maſchinen, die Amerika und die
Columbia ſind mit Funkgerät ausgerüſtet. Das
Flugzeug Amerika wird während ſeines ganzen
Fluges auf Welle 690 und 600, das Flugzeug Co=
lumbia
auf 610 und 800 mit dem Feſtland in Ver=
bindung
bleiben. Die auf See befindlichen Schiffe
werden den Flugzeugen behilflich ſein, die Funkver=
bindung
aufrecht zu erhalten.

[ ][  ][ ]

Nummer 137

Mittwoch, den 18. Mai 1927

Sport, Spiel und Turnen.

Darmſtädter Groß=Staffellauf.
Der am kmmenden Sonntag vormittag zwiſchen 11 und 12 Uhr
mmt Ausſchuß für Leibesübungen zur Durchführung kommende Groß=
Shkaffellauf innerhalb des Stadtgebietes erſtreckt ſich über folgende Stra=
ßum
: Rhönring, Frapkfurter Straße, Bismarkſtraße, Kaſinoſtraße,
Rgeinſtraße, Marktplatz, Schillerplatz, Landgraf=Georg=Straße, Beck=
toaße
, Heinrichſtraße, Neckarſtraße, Rheinſtraße, Schloß (Ziel).
Die Einteilung des Laufes iſt in Klaſſen vorgenommen worden,
eSaß jede teilnehmende Mannſchaft mit Ausſicht auf Erfolg an dem
Ex-affellauf teilnehmen kann.
Die Klaſſe I (Hauptklaſſe) iſt offen für alle Vereine, auch für
as Bwärtige. Man hat, um die Staffel auch für Kenner von derartigen
Eeranſtaltungen intereſſant zu geſtalten, Meldungen von großen Ver=
eunien
in dieſer Klaſſe zugelaſſen. Anzahl der Läufer je 16, Strecken=
lange
8100 Meter.
Die Klaſſe II iſt offen für B= und C=Vereine der Deutſchen
Sſwortbehörde in Darmſtadt und Vororten. Anzahl der Läufer je 18,
Sitreckenlänge 6500 Meter.
Die Klaſſe III iſt nur offen für Turnvereine von Darmſtadt und
Awrorten. Dieſe Klaſſe iſt durch die Teilnahme von Turnvereinen eine
ryäne Turnerſtaffel. Anzahl der Läufer je 18, Streckenlänge (500 Meter.
Die Klaſſe IV iſt offen für Fußball treibende Vereine in Darm=
ſürdt
und auch von Vor rten. Anzahl der Läufer je 18, Streckenlänge
5000 Meter.
Die Klaſſe V iſt offen für Radfahrer=, Schwimm=, Athleten=,
Fchter=, Wander=, Schützen=, Kegler=, Jugend= und andere Vereine.
Aunzahl der Läufer je 12, Streckenlänge 1500 Meter.
Die Klaſſe II iſt offen für Vereins=Jugendmannſchaften, deren
Aäufer im Jahre 1909 und ſpäter geboren ſind. Anzahl der Läufer je
1.5, Streckenlänge 3000 Meter.
Die Klaſſe III iſt offen für Vereins=Schülermannſchaften, deren
Mäufer im Jahre 1912 und ſpäter geboren ſind. Anzahl der Läufer je
18, Streckenlänge 2000 Meter.
Die Klaſſe IIII iſt offen für alle Darmſtädter Schulen. In
doeſer Klaſſe können alle Darmſtädter Schüler, die im Jahre 1912 und
ſöäter geboren ſind, teilnehmen. Die Zahl der Läufer darf nicht je
über 30 betragen, die Streckenlänge beträgt 3000 Meter.
Die Klaſſe IX iſt offen für alle Vereins=Damenmannſchaften. In
jder Vereinsſtaffel ſtehen 15 Läuferinnen, die eine Strecke von 1800
AKeter zu durchlaufen haben.
Die Klaſſe X iſt offen für Einzelläufer auch aus den Vororten,
dre genau deſelbe Strecke wie die Hauptklaſſe (Klaſſe I) von 8100 Meter
zu durchlaufen haben.
Als Vororte für die Veranſtaltungen gelten die Orte Arheilgen,
Gberſtadt, Griesheim und Pfungſtadt.
Die ſiegende Mannſchaft in jeder Klaſſe, außer der Klaſſe III, er=
Elalten je einen wertvollen Wanderpreis, der dreimal hintereinander,
Ser viermal im Ganzen gewonnen werden muß, ehe er in den Beſitz
ker betreffen Mannſchaft übergeht.
Vereine und Schulen, die ihre Meldungen noch nicht abgegeben haben,
hönnen dies noch umgehend beim Ausſchuß für Leibesübungen nach=
Alen.
Kegeln.
Darmſtädter Keglerverband. Sport= und Werbewoche.
Der zweite Tag der Kegelwoche fand wiederum guten Zuſpruch.
4 uch eine Anzahl Zuſchauer fanden ſich ein. Die Ueberſichtlichkeit und
geite Ausführung der Bahnen findet allgemein lobend Anerkennung.
G:s ſollte kein Kegler verſäumen, die Sportwoche zu benützen, um ſich
uff einer devartigen Bahnanlage zu betätigen.
An Höchſtleiſtungen wurden am zweiten Tage (16. Mai) erzielt:
Ehrenbahn: Kleiß (K.K. 1911) 54. 2. Prämienbahn I:
Mieger (Bürgerverein) 35, Neinhardt (Molly) 35. 3. Prämien=
wahn
II: Bangert (Kranz) 31. 4. Damenbahn: Frl. Bangert
WSoldene Kugel) 20.

Schwere Unfälle bei Rund um den Schönbuſch. Maul=Nürnbera
fährt die beſte Zeit des Tages.
Zum dritten Male veranſtaltete der Aſchaffenburger M.C. ſein
Automobil= und Motorradrennen Rund um den Schönbuſch über eine
18 Kilometer lange Rundſtrecke bei Aſchaffenburg. Leider nahm das
mrennen keinen ungetrübten Verlauf, da ſich zwei ſchwere Unfälle ereig=
Sten. Beim Training kam der Frankfurter Momberger (Bugatti)
ſahwer zu Fall. Momberger ſelbſt erlitt keinerlei Schaden, aber ein un=
beteiligter
Radfahrer wurde erheblich verletzt. Während des Nennens
ereignete ſich ein weiterer Unglücksfall, als der Motorradfahrer Engler
(BBMW.) in voller Fahrt ſtürzte und ihm dabei der linke Fuß vollſtän=
drg
abgeriſſen wurde. Als beſter Motorradfahrer erwies ſich der Frank=
frarter
Klein (BMW.), der einen Rundendurchſchnitt von 115 Km. er=
zu
elte. Bei den Rennwagen fuhren Maul=Nürnberg (Bugatti) und
A=leer=Frankfurt (Bugatti) mit 125 Km. den beſten Rundendurchſchnitt.
Wie relativ ſchnellſte Zeit erreichte dann Maul mit 35:01 Min. Die
Gergebniſſe:
Motorräder, bis 175 ccm (60 Km.): 1. Raufenberg=Frankfurt (Bücker)
48:48 Min.; bis 250 ccm (60 Km.): 1. Glöckler=Frankfurt (NSI.) 42:09
AMin.; bis 350 ccm (72 Km.): 1. Kampf=Frankfurt (AJS.) 47:21 Min.:
käs 500 ccm (96 Km.): 1. Klein=Frankfurt (BMW.) 52:45 Min. (beſter
Aourchſchnitt). Junioren: 1. Krebs=Hanau (Norton) 56:26 Min.; bis
70 ccm (96 Km.): Oberle=Aſchaffenburg (Güldner) 61:57 Min.
Tourenwagen: 1. Oberle=Aſchaffenburg (Opel) 48 Min. (60 Km.).
Sportwagen (60 Km.): Kleine Klaſſe: 1. Andree=Frankfurt ( Bu=
matti
) 37:29 Min. Große Klaſſe: 1. Bordmann (Dürkopp) 41 Min.
Rennwagen (72 Km.): Kleine Klaſſe: 1. Cleer=Frankfurt (Bugatti=
KSompr.) 35:15 Min. Große Klaſſe: 1. Maul=Nürnberg (Bugatti=
KSompr.) 35:01 Min. (abſolut beſte Zeit).

Erich Nademacher.

R. Sp. V. Germania PfungſtadtSportklub 07 Bürgel 5:2 (8:1)
Das Spiel bewegte ſich namentlich in der 1. Halbzeit auf beachtlicher
Stufe, während es gegen Ende etwas an Friſche verlor. Die Gäſte
entpuppten ſich als eine ausgeſprochene Kombinationsmannſchaft, die
techniſch ſehr gut durchgebildet iſt. Der Mannſchaft fehlt jedoch das
raumgreifende, ſteile Angriffsſpiel, das gerade den Pfungſtädter Sturm
ſo auszeichnet. Darin liegt im weſentlichen der Grund ihrer auch in
der Höhe verdienten Niederlage. Pfungſtadt legte durch Nickel I und
Voß 3 Tore vor, während den Gäſten trotz guter Spielweiſe nur 1
Treffer gelingt. Nach dem Wechſel verbeſſert Bürgel nach einer kurzen
Drangperiode auf 3:2, muß jedoch dann den Einheimiſchen das Kom=
mando
wieder überlaſſen, die noch zweimal in ſchöner Manier ſkoren.
Nickel II verwandelte einen Strafſtoß von Voß und dieſer verwertet ein
Zuſpiel des Innenſturms durch einen ebenfalls unhaltbaren Treffer.
In ſeiner Geſamtheit konnte der Kampf ſehr gut gefallen, denn beide
Mannſchaften zeigten beſonders vor der Halbzeit vorzügliche Leiſtungen.
Die beſſere Spielweiſe des Pfungſtädter Sturms zeigte ſich jedoch der=
fenigen
Bürgels ſo überlegen, daß der Sieg durchaus gerecht erſcheint.
Germania, Pfungſtadt A. H.Union Wixhauſen A. H. 1:0.

Kraftſport.

K. S.V. Neu=IſenburgK. S. V. 1910 Rimbach 6: 8.
In den Kämpfen um den Aufſtieg zur Liga trafen ſich in Neu=
Iſenburg obengenannte Vereine, dieſer Kampf endigte zugunſten von
Nimbach. Nachfolgend Verlauf der einzelnen Kämpfe: Fliegengewicht:
In der 13. Minute mußte Streb, Neu=Iſenburg, eine Niederlage hin=
nehmen
, welche von dem Kampfleiter überſehen wurde. 3 Minuten ſpäter
unterlag Schüitz I., Rimbach, unerwartet. Bantam: Hier konnte Neu=
Iſenburg durch Fiſcher, welcher gegen Spilger, Rimbach, kämpfte, in
der 3. Minute ſeinen zweiten Sieg buchen. Federgewicht: Guckels=
berger
, Neu=Iſenburg, unterlag ſchon nach 1 Minute dem in guter Form
ſich befindenden Schüitz II. Leichtgewicht: Nach hartem Kampf ſiegte
Schmitt, Rimbach, nach 6½ Minuten über Löſch, Neu=Iſenburg.
Mittelgewicht: Auch hier lieferten beide Gegner Ceſanne, Neu=Iſenburg,
und Hallſtein, Rimbach, einen harten Kampf, in welchem nach 6½ Min.
der Vertreter Neu=Iſenburgs unterlag. Halbſchwergewicht: In altge=
wohnter
Weiſe war hier Getroſt, Rimbach, Sieger nach 7 Minuten über
Berſch, Neu=Iſenburg. Das Schwergewicht war von Rimbach unbe=
ſetzt
und brachte deshalb durch Liſt Neu=Iſenburg den 3. Sieg. Die
Kämpfe wurde von Kaiſer, Altheim, einwandfrei geleitet.

Seite 11

Boxen.

Schwimmen.
Neuer Weltrekord von Erich Rademacher.
Im Anſchluß an die Internationalen Schwimmwettkämpfe in Ber=
lin
begaben ſich die meiſten Teilnehmer nach Magdeburg, wo ſie bei
einer Veranſtaltung von Hellas am Montag an den Start gingen. Da=
bei
gelang es dem Magdeburger Erich Rademacher, im 200 Yard= Bruſt=
ſchwimmen
mit 2:35,3 Min. den alten Weltrekord um 0,3 Sekunden zu
verbeſſern. Die 200 Meter Bruſt gewann Rademacher in 2:52,3 Min.
vor dem Belgier van Parys (2:56,4 Min.), Kummert=Magdeburg (2:58,7)
und dem Franzoſen Tallon (2:58,8 Min.). Ein Weltrekordverſuch von
Arne Borg im 300 Meter Freiſtil mißlang; Borg benötigte 3:44,8 Min.,
während ſein eigener Weltrekord auf 3:33,8 Min. ſteht. Das 100=
Meter=Rüchenſchwimmen gewann Schumburgk=Magdeburg in 1:15,1 vor
Zander=Köln, 1:19,6 Min. Im Waſſerball ſchlug Hellas=Magdeburg
Pinguin=London nach hartem Kampf knapp 4:3 (Halbzeit 2:0).

Erfolge des Sportvereins Darmſtadt 98 E. V. in Frankfurt.
Einer Einladung zum 3. Kampfabend des Box=Club Heros Frank=
furt
folgte der Sportverein Darmſtadt 98 mit einigen Kämpfern der
1. und 2. Kampfmannſchaft. In 8 Kämpfen, die für jeden Kampfabend
eigentlich ausreichen ſollten, ſah man 4 Lilienträger, 2 Wiesbadener, 1
Höchſter und 1 Offenbacher als Gäſte. Neben erfahrenen Kämpfern,
Anfängern und Jugendliche. Harte Fighter, Diſtanzkämpfer, nichts
fehlte, nicht einmal der k. o. Schläger. Man wurde angeregt und be=
geiſtert
. Als Hauptkampf kam eine Ausſcheidung im Schwergewicht für
die Pokalmannſchaft des Südweſtdeutſchen Amateur=Boxverbandes, die
im Juni gegen die bayeriſche Verbandsmannſchaft in München kämpft.
Trumpfheller Sp.V.D., Südweſtdeutſcher Meiſter und Altdorfer, 1.
Wiesbadener Box=Club, Exmeiſter von Süddeutſchland waren die Gegner.
Durch einen k. o. Sieg bewies der Darmſtädter Meiſter, daß er zu
recht den Titel führt. Den Vogel ſchoſſen die Lilienträger ab, die 3
Siege und 1 Unentſchieden erzielten, gewiß eine ausgezeichmete Leiſtung,
zumal Kämpfer der 2. Darmſtädter Kampfmannſchaft gegen Kämpfer
der 1. Kampfmannſchaft von Heros ſtarteten.
Im Gemiſchtgewicht kämpften Rügener Sp. V. D., 94 Pfund gegen
Müller 2, 102 Pfund. Der im Gewicht ſtark benachteiligte R. kämpft=
mit
Ueberlegung. Geſchickt duckt er die linken Geraden ſeines Gegners
ab. Er geht ſtets auf halbe Diſtanz und beherrſcht dort dank ſeinen
Schnelligkeit jede Situation. Trotz des erheblichen Uebergewichts ſeines
Gegners gewinnt der Darmſtädter alle 3 Runden knapp aber ſiaer nach
Punkten und wird vom Kampfgericht einſtimmig als Sieger erklärt.
Im Bantamgewicht kreuzten Hechler, Sp.V.D., und Riehl, Heros,
die Handſchuhe. Erſterer beginnt den Kampf ſehr vorſichtig, ſodaß die
erſte Runde ausgeglichen verläuft. In der 2. Nunde beſinnt ſich H=
ſeines
Könnens. Mit linken Geraden, die aber im erſten Teil der 2.
Runde immer noch ohne Wirkung ſind, beherrſcht er ſeinen Gegner,
In der letzten Runde läuft jedoch der Darmſtädter zur vollen Form
auf. Beſonders ſeine vielſeitigen Angriffe wirken bei R. zermütrbend.
Nur durch dauernde volle Deckung bringt es der Frankfurter fertig,
die 3. Runde durchzuſtehen und ſo Hechler einen hohen Punktſieg über=
laſſend
.
Im Federgewicht ſprang für den plötzlich erkrankten Korb, Sp. V. D.,
ſein Vereinskamerad Stumpf in die Breſche. Sein Gegner Müller 1
war eine Kampfmaſchine größten Kalibers. In unglaublichem Tempo
fegen die beiden durch den Ring. Ungeſtüm greifen ſie an und treffen
ſich mehrmals empfindlich, ſodaß das Haus in Stimmung kam und raſt=
Doch der Darmſtädter läßt ſich nicht geſchlagen bekennen, trotzdem en
heute nicht in gewohnter Form iſt. Unter rauſchendem Beifall des Hauſes
wird der Kampf einſtimmig als unentſchieden bekannt gegeben.
Mit Beifall begrüßt betritt der Schwergewichtsmeiſter von Süd=
weſtdeutſchland
Trumpfheller, Sp.V.D., 170 Pfund, den Ring. Ihm
folgt Altdorfer, Exmeiſter von Süddeutſchland, I. Wiesbadener Box=
Club 198 Pfund. Mit Spannung werden die letzten Vorbereitungem
im Ring getätigt, dann der Gongſchlag und der Kampf beginnt. Trotz=
dem
der Wiesbadener den Darmſtädter um Haupteslänge überragt,
beinahe 30 Pfund ſchwerer iſt und mit linken Geraden gut ſtoppt, iſt
der Meiſter die Ruhe ſelbſt. Die Folge ſeiner ununterbrochenen Sieges=
ſerie
. Taktiſch richtig kämpfend, ſich nicht auf Diſtanzkampf einlaſſend,
deſſen Stil der Darmſtädter ſonſt ſelbſt kämpft, greift Trumpfheller
plötzlich und unerwartend zum Nahkampf an. Ein kurzer rechter Haken
und der Wiesbadener beginnt zu ſchwimmen‟. Die Blöße ſeines Geg=
ners
ausnutzend, ſetzt der Darmſtädter nach und bringt mit einem ge=
nauen
abermaligem rechten Haken auf die Kinnſpitze den Exmeiſter zum
erſten Male auf die Bretter. Bei 9 wieder hoch, landet T. ſofort einen
linken Schwinger, der den Wiesbadener an der Seilwand zum zweiten
Male auf die Bretter bringt. Mit aller Energie verſucht er bei 9 noch=
mals
aufzuſtehen, doch da er nicht mehr kampffähig iſt, bricht der Ring=
richter
ſofort den Kampf zugunſten ges jetzigen Meiſters ab Trumpf=
heller
, der mit dieſem Sieg ſeinen achten Sieg, ohne eine Niederlage,
darunter 6 k.o. Siege, erringen konnte, verläßt mit einem Ehrenpreis
unter dem Jubel des Hauſes den Ring.
Das Training der Box=Abteilung des Sportvereins Darmſtadt
findet von jetzt ab ſtatt: Mittwochs abends 8 Uhr in der Turnhalle
Soderſtraße und Freitags ab 6 Uhr im Stadion. Anmeldung jederzeit
daſelbſt.

Radfahren.

Gau 70 Heffen=Darmſtabt B. D. R.
Der Gau 70 Heſſen=Darmſtadt im Bunde Deutſcher Radfahrer hat
die Ausrichtung und Durchführung des großen Gaufeſtes für das Sport=
Jahr 1927 dem rührigen Radfahrer=Verein 1893 Ober=Ramſtadt über=
tragen
. Verbunden mit dieſem Feſt iſt die Weihe des Banners des noch
jungen Gaues Heſſen=Darmſtadt und ſchon heute kann, gemeſſen an den
umfangreichen und großzügigen Vorarbeiten des Ober=Ramſtädter Ver=
eins
, insbeſondere ihres tatkräftigen Vorſitzenden, Herrn J. Müller, ge=
ſagt
werden, daß die Feſttage 2. bis 4. Juli eine große Bundesſache
werden. Die Voranzeigen und Haupteinladungen ſind den Gau= und
Landesverbandsvereinen inzwiſchen zugegangen, enthaltend zugleich Feſt=
folge
, Wettkampfausſchreibungen und Meldebogen, die amtlichen und
maßgebenden Ausſchreibungen erſcheinen dieſe Woche in der Bundes=
zeitung
, Meldungen ſind nur an den Gaufahrwart Kurt Frahnert,
Bismarckſtraße 80 (Saalſport und Korſo); Gaufahrwart Ludwig Raab
ſen., Rhönring 54 (Rennſport) zu richten. Nähere Einzelheiten über das
Feſt und das Meldeergebnis an dieſer Stelle.

Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Donnerstag, den 19. Mai 1927.
(Nach der Wetterlage vom 16. Mai 1927.)
Wolkig, Temperaturen wenig verändert und zeitweiſe vereinzelte
Regenfälle.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.

Hauptſchriftleltung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polliſk und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuiſſeton, Reich und
Ausland und Heiſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer; für den

Inſeratenteil: Willy Kuhle; Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 16 Seiten.

AAus den Amtsverkänidgungen des Kreisamts
hearmſtadt und den Bekanutmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 vergoldete Broſche mit
Opalen und Perlchen beſetzt. 1 Spazier=
brock
. 1 grauwollener geſtrickter Damen=
dürtel
. 1 violettblaues Kinderhandtäſchchen
großer und 1 Patentſchlüſſel an roten
Faden. 1 Marktkorbdeckchen. 1 Kinder=
wielſchippe
. 1 ſchwarzes Lacklederporte=
monnaie mit über 1 Mk. 1 kleines braun
leeres Portemonnaie. 2 mittelgr. Schlüſſel
cum Ring. 1 ſchwarzſeidener Schirmbezug.
brauner Damenplüſchhut 1 Paar ſchw.
1Damenhandſchuhe. 3 mittelgr. Schlüſſel
nand 1 Drücker (zuſammengebunden). Ein
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tritt mit ſofortiger Wirkung in Kraft
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Darmſtadt, den 12. Mai 1927.
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[ ][  ][ ]

Nummer 1332

an

Mittwoch, den 18. Mai

Rückgang des
engliſchen Handels im April.
Eine ſelten ſchlechte Ausfuhr.
Von unſerem (7)=Korreſpondenten.
London, Mitte Mai.
Die Handelsüberſicht für den Monat April zeigt einen ſchweren
Rückſchlag in der Entwvicklung des Ueberſeehandels, für welche die März=
überſicht
ſo günſtige Momente geboten hatte. Das hat ſich alles wieder
im Kanal=Nebel verflüchtigt. Ja, es ſind auch noch die Errungenſchaften
des Februar zerflattert. Die Einfuhr hat in abſoluter Ziffer allerdings
noch mehr eingebüißt wie die Ausfuhr, nämlich rund 12,8 Millionen
gegenüber 9,5 Millionen. Aber der Verluſt der Ausfuhr war verhältnis=
mäßig
ein viel ſchwererer als der der Einfuhr, denn er wurde von einem
Beſtande erlitten, der faſt nur halb ſo groß war wie der der Einfuhr
(62:113,5 Millionen). Tatſächlich war der Wert der April=Ausfuhr ge=
ringer
als derjenige der Aprilausfuhr im Vorjahr, und dieſe hat ſeiner=
zeit
, unmittelbar vor dem Generalſtreik, den niedrigſten Rekord für die
letzten vier Jahre dargeſtellt. Die geringere Zahl der Arbeitstage im
April bietet weder eine Erklärung noch einen Troſt. Ein ſolcher liegt
auch kaum in der Erhöhung der Rüickausfuhr um eine Million oder in
der automatiſchen geringen Beſſerung der Handelsbilanz, an der die
engliſche Induſtrie kein Verdienſt hat.
Eine ſtatiſtiſche Zuſammenſtellung der Handelsbewegung während
der erſten vier Monate der Jahre 25, 26 und 27 wirkt vollends depri=
mierend
. Wie wenig haben Englands Induſtrie und Handel in der
Richtung auf ein Wiedererlangen ihrer früheren Weltſtellung zu voll=
bringen
vermocht. Wir finden in der Zuſammenſtellung, daß die Aus=
fuhr
in den bezüglichen vier Monaten in dieſem Jahre um 19,3 Mill.
geringer war, wie im Vorjahr und um 46,5 Millionen geringer wie
1925, daß der Wert der Ausfuhr britiſcher Fabrikate um 18,3 bzw. 38
Millionen ſchlechter ſtand. Wenn wir nun Einfuhr und Ausfuhr in
ihren drei Hauptgattungen betrachten, ſo zeigt uns ein erſter Blick,
daß ſich die Verhältniſſe bei beiden ganz verſchieden entwickelt haben.
Bei der Einfuhr fallen die Verluſte mit 5,67 Millionen auf Nahrungs=
mittel
und Getränke, mit 4,47 auf Rohſtoffe und mit nur 2,42 auf
Fabrikate. Bei der Ausfuhr weiſt die erſte Hauptgattung nur 0,66, die
zweite nur eine Million Verluſt auf. Die britiſche Induſtrie
trägt mit 7,5 Millionen Pfund den Hauptverluſt,
einen dreimal ſo großen wie die deutſche. Das ſind die
einzig belangvollen Tatſachen, und nicht etwa, daß die Kohleneinfuhr
automatiſch weiter geſunken iſt, da die langfriſtigen Lieferungsverträge
nunmehr abgelaufen ſind. Bei dem Rückgang der Einfuhr an
Nahrungs= und Genußmitteln uſw. fallen 2 Poſten auf, die Fleiſch=
einfuhr
ging um 1,2 Millionen, die Tabakeinfuhr um 860 000 Pfd. zurück.
An Rohſtoffen gingen alle Hauptitems zurück. Nur Metalle, Erze und
Gummi zogen etwas an. Rohe Baumwolle ſtieg ſogar um 635 227
Centals. Rohwolle fiel dagegen um 1,7 Millionen, Oelfamen um 14
Millionen, Leinen, Jute um 412000, Häute um 449 000 Pfd. An Fabri=
katen
zeigte die Einfuhr der verſchiedenen Klaſſen keine großen Verän=
derungen
. An Eiſen und Stahl wurden rund 143 000 Tonnen mehr
gekauft, hauptſächlich aus Belgien. Deutſchland vermehrte die Einfuhr
ſeiner Wanduhren um 71 519 auf rund 165 000. Die Einfuhr von fran=
zöſiſchen
und amerikaniſchen Uhren ging jedoch ſehr erheblich zurück. Die
Einfuhr von Motorſpiritus ſteigerte ſich gegemiber der Einfuhr im
April 1926 von rund 29 Millionen auf 61,6 Millionen Gallons.
Die Ausfuhr an Kohlen war in dieſem April um 173 000 To.
geringer als im April 1926, aber der Wert zeigte eine Steigerung um
100 769 Pfd. Von den zwanzig verſchiedenen Gruppen der Fabrikate
haben nur zwei eine vermehrte Ausfuhr zu zeigen. Lederwaren und
Fahrzeuge (dieſe um rund 682000 Pfd.). Alle anderen gingen zurück,
darunter Baumwollwaren um 2740000 Pfd. Wollewaren um 1 325000
Pfd., nichteiſenhaltige Metalle um 741 514 Pfd., Kleidungsſtücke 545 000,
Maſchinen 537 000, Eiſen und Stahl 496 000, Irdenwaren 394 00,
Leinen, Jute uſw. 388 000, Chemikalien und Farben 298 000, Papier und
Pappe 171 000, Meſſerſchmiedewaren 58 000 Pfd. Bemerkenswert iſt der
Rückgang des Abſatzes in China. Es wurden weniger ver=
kauft
6 752 500 Quadratyard weiße, gebleichte Stückwaren, im Stück ge=
färbte
Waren 3 Millionen, ungebleichte Stückwaren 2,35 Millionen, be=
druckte
Stückwaren 423300 Quadratyard, an Wollegeſpeben 324 700,
an Kammgarn 92 700 Qugdratyard.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 17. Mai.
Die Börſe hat durchaus noch keine Beruhigung erfahren. Hier
wurden heute zum erſten Mal größere Verkäufe beobachtet, die durch
Berlin und durch die Arbitrage glatt aufgenommen wurden. Es zeigt
ſich, daß bis zum Zahltage noch manche Poſitionen glattzuſtellen ſind,
um die notwendigen Differenzzahlungen zu ermöglichen. Die Groß=
ſpekulation
iſt jedoch noch immer ſehr zurückhaltend, ſo daß die Umſätze
gering bleiben, der amtliche Beginn brachte eine mäßige Erholung, lag
jedoch gegenüber der Abendbörſe überwieged ſchwach. So ſetzten nie=
driger
ein J.=G. Farben um 2, Rheinſtahl um 2, Riebeck um 4. Von
Schiffahrtswerten verloren Nordd. Lloyd 1, Hapag 2 Prozenr, Bau=
aktien
heute ſchwächer entgegen ihrer geſtrigen feſten Haltung, Holz=
wann
6¾, Wayß u. Freytag 4, Dyckerhoff behauptet. Auch Zellſtoff=
werte
wurden abgegeben, Aſchaffenburg 2, Waldhof 6 Prozent. Am
Elektromarkt waren die Kursabſchwächungen teilweiſe größer und über=
ſchritten
Scheide 6¾, Holzverkohlung auf die heutige Bilanzſitzung
ſtärker abgegeben und etwa 85 Prozent taxiert (6¾), Automobilwerte
Kleyer und Daimler 3, dagegen NSU. auf die nun erklärten 8 Proz.

Dividende pl. 1¾. Der Anleihemarkt gut behauptet. Ablöſungsrente
zunächſt 18½, ſpäter abgeſchwächt, Schutzgebiete 10. Der Geldmarkt liegt
unverändert. Tagesgeld ſehr leicht 4 Proz., Monatsgeld 5¾73
Privatdiskont wieder etwas leichter 47/ Prozent. Der Deviſenmarkt
liegt nicht weſentlich verändert, die Mark international etwas feſter,
Pfunde gegen Mark 20,495/g, DollarMark 4,22025. Der Börſenverlauf
blieb ſehr abwartend und überwiegend etwas leichter. Auch Kaſſawerte
kamen diesmal erſtmals größer zum Verkauf, ſo daß der Einheitsmarkt
etwas abgeſchwächte Kurſe zeigte. Zum Schluß trat eine ſehr gute
Erholung ein, da Reportgelder nicht weiter wie bis 25 Prozent ein=
geſchränkt
werden ſollen. Farben 303.
Die Abendbörſe beurteilte die allgemeine Lage etwas optimiſtiſcher.
Die Auffaſſung der Deutſchen Bank zu der Frage der Neportgeldreſtrik=
tion
in ihrem Monatsbericht und die Nachrichten von der heutigen
Sitzung des Berliner Börſenvorſtandes haben zur allgemeinen Beruhi=
gung
beigetragen. Auch wurden die Verichte aus Berlin günſtig auf=
genommen
, daß die Einſchüſſe bei der Liquidationskaſſe befriedigend ein=
gehen
. Die Deckungskäufe wurden in beſchränktem Umfange fortgeſetzt,
daneben ſollen heute abend auch wieder Auslandskäufe in Siemens u.
Halske und J. G. Farben ſtattgefunden haben. Die Kursbeſſerungen
bewegten ſich aber im allgemeinen in engen Grenzen, da der Umfatz zu
beſcheiden blieb.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 17. Mai.
Nach dem unſicheren Verlauf der geſtrigen Frankfurter Abendbörſe
hatte ſich die Spekulation am heutigen Vormittag ſehr zurückgehalten.
Unerwartei von Exekutionen hörte man vorbörslich nur Briefkurſe,
dem gegemüber machte ſich bei Eröffnung eine merkliche Widerſrands=
fähigkeit
geltend die zwar Abſchwächungen gegen geſtern nicht ver=
hindern
konnte, die Kurſe aber erheblich über den vorbörslichen Taxen
einſetzen ließ. Im allgemeinen betrugen die Kursverluſte bis zu 5 Proz.,
doch gingen ſie bei Glanzſtoff, Spritwerten, Ludwig Löwe bis 20 Proz.,
bei Bergmann, Ilſe, Holzmann, Tietz, Bemberg, Waldhoff, Schubert u.
Salzer und Schuckert bis 10 Prozent. Von der Baiſſepartei wurde mit
unkontrollierbaren Gerüchten gearbeitet, die die Unſicherheit nur noch
verſtärkten. Die Spekulation ſchritt vorſichtshalber zu Glattſtellungen,
ſo daß ſich im Verlaufe unter Schwankungen leichte Erholungen durch=
ſetzen
konnten. Lebhafter war das Geſchäft am Farben= und Elektro=
markt
, beſonders Siemens, Schuckert, Pöge, A. E. G. und Gesfürel
waren ſtärker gebeſſert. Der Anleihemarkt lag ſehr ruhig, bei den Aus=
ländern
überwiegen die Abſchwächungen. Anatolier und Bosnier ſind
ſtärker gedrückt. Der Pfandbriefmarkt hat ein ſehr ruhiges Ausſehen.
Vorkriegspfandbriefe auch heute bis 75 Pf. feſter, ebenſo Rentenbriefe
½½ Prozent gebeſſert. Am Deviſenmarkt neigt das Pfund weiter
zur Schwäche. Ausländiſche Zahlungsmittel ſind heute ſtärker angeboten,
vielleicht im Zuſammenhang mit dem Zahltag. Am Geldmarkt iſt Tages=
geld
heute ebenfalls eher geſucht bei 57 Prozent, Monatsgeld unver=
ändert
mit 78 Prozent.
An der Berliner Schluß= und Nachbörſe nannte man Privat=
diskont
lange und kurze Sicht 47/. Die Börſe ſchloß in feſter Haltung.
Die ſchweren Terminaktien konnten an der Nachbörſe ihre Tagesgewinne
weiter behaupten. So hielten Bemberg einen 5oprozentigen Gewinn
mit 510 aufrecht. Vereinigte Glanzſtoff zogen auf 590 an, J.=G. Farben=
induſtrie
bis 301,5, Schultheiß konnten zum Schluß abermals anziehen
und an der Nachbörſe den höchſten Tageskurs mit 42),5 erreichen. Oſt=
werke
hoben ſich entſprechend auf 392, Zellſtoff Waldhof feſt 296 (pl. 16),
Deſſauer Gas wurden nachbörslich mit 204,5, verhältnismäßig rege um=
geſetzt
. Sonſt gaben die Kurſe an der Nachbörſe leicht nach, obwohl
der Grundton als behauptet anzuſprechen war.

Aſchaffb. Zellſtoff.
Augsb. Nürnb. Maſch.
Bamag=Meguin.
Berlin el. W.
Berlin. KarlsruheInd
Braunkohl.=Briketts.

Deutſch.=Atlant. Te
Deutſche Maſchinen
Deutſch.=Nied. Tel.. .
Deutſche Erdöl ....."
Deutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke.
Donnersmarckhütte
Dynamit Nobel.
Elektr. Lieferung.
F. G. Farben
R. Friſter.
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Gelſenk. Gußſtahl ..
G. f. elektr. Untern.
Halle Maſchinen
Han. Maſch. Egeſt.
Hanſa=Dampfſchf.

Amſterdam=R.
Buenos=Aires
Brüſſel=Antw.
Lslo ....."
Kopenhagen.
Stockholm.
Helſingfors ..
Italien.
London..
New=York.
Paris
Schweiz ....
Spanien..

16. 5.
212.
157.5
56.
90.
122.5
205.
150.25
205.
117.
104.75
12.375
165.
79.
147. 17. 5.
267.5
153.
90.
124.75
200.
153.
210.
105.5
12.8751
162.75 9
79.
144.5 f 131. 123. ſ. 144.75 142.25 180. 179.5 301. 298. 108. 109. 67. 69. 241. 238. 261. ſ. 206.75 132.5 132.5 216.5 * 216.

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Wittener Gußſtahl.

16. 5.
243.
116.
194.
23.375
130.
165.
81.5

239.5 279. 132. 132. 195. 201. 138 133. 106. 106.25 101.25 102. 121.5 120. 120. 120.5 178.125 177.5 154. 154.

270.-

17. 5.
242.
114.5
192.25
23.625
129.5
163.
94.5
80.

69.
H8.
75.
270 25

Deviſenmarkt.

16. 5. 5. GBeld Brie Geld Brief Hi68.67 69.011 168.66 169.00 1.780 1.78 1.783 1.787 38.57 58.69 58.55 5o.61 . 108.sslt 109.11 1o8.79 109.01 172 521 112.84 112.47 7112.74 12.96 112.731 112.25). 1o.612 10.632 19.61 1o.63 1 22.85 22.8. 23.09 23.13 R20.474 20,.512 20.47 8o.51 4.2i8 4.22 4.216 4.224 18 505 3/16.545 16.5C 16.54 21.o65 8:.235 81.05 73.88 74.02 73.33 74.07

Wien D.-Oſt. abg./ 59.31
Prag..
Budapeſt, Pengö
Japan.
112.69 Rio de Janeiro ,/9.4975
Sofia".
Jugoſlavien .. . .! 7.410
Konſtantinopel / 2-23 2.27
Liſſabon.
Danzig
Athen
81. 21 Kanada
Uruguay

16.
Geld
12.493
73.48/ 73.63
2.006
3.047
ei.48
/81.76
5. 614
4.216
4.216

5.
Brie
59.4
12.513
2.013
9.4995
3.053
7.424
21.52
81.32
5.626
4.224
4. 224

17. 5.
Geld /Brief
59.3 1/ 59.43
12.49112.511
73.47/ 73.6 1
2.003/ 2.007
0.498 9. 500
3.047 3.05 3
7.410/ 7.424

2.218 2.222
1 50 21.94
81. 641 81.30
5.594/ 5.606
4.215 4.223
4.216 4.224

Die Lage der Eiſen=und Stahlwaren=Induſirie
im Monat April.
Die Lage der Eiſen= und Stahlwaren=Induſtrie hat ſich im Monak
April wie folgt geſtaltet: Der Beſchäftigungsgrad in der Eiſenfertig=
wareninduſtrie
in der Weſtfäliſchen Mark zeigte im Monat April eine
gewiſſe Belebung, die u. a durch die Anſprüche des Saiſon= und Bau=
marktes
beſonders geſtützt wurde. Auf der ganzen Linie wird üben
den außergewöhnlich ſchlechten Preisſtand geklagt, der durch die ſtarke
Ueberproduktion in faſt allen Erzeugniſſen der Weiterverarbeitung
hervorgerufen wird. Es zeigte ſich auch im April mit deutlicher Schärfe
die Unmöglichkeit, die über den Bedarf des deutſchen Marktes hinaus=
gehenden
und nach der Kapazität der Fertiginduſtrie herzuſtellenden
Mengen an das Ausland abzugeben. Daher erklärt ſich auch, daß trotz
Rückganges der Erwerbsloſenziffer in den märkiſchen Gebieten die
Arbeitsloſenziffern im Vergleich zu den übrigen Teilen Deutſchlands
noch verhältnismäßig hoch liegen. Die Schutzzölle, beſonders der euro=
päiſchen
Staaten, laſſen eine Ausfuhr in normaler Handelsware nur
noch ganz beſchränkt zu. Die die Schutzmauern überwindenden Quali=
tätsartikel
reichen bei weitem nicht aus, um auch nur annähernd eine,
der Leiſtungsfähigkeit der Ausfuhrinduſtrie entſprechende Menge von
Auftragen an das Ausland auszuführen. Dazu kommt, daß die Geld=
und Kreditnot, die nicht als eine vorübergehende, ſondern nach der un=
geheuren
Verarmung dauernde Frage zu bewerten iſt, noch nicht behoben
werden konnte. Es iſt dringend zu hoffen, daß die weit vorangeführten
Verhandlungen mit den öffentlich=rechtlichen Kreditinſtitutionen zu einer
durchgreifenden Kredithilfe führen. Die von der Reichsregierung aner=
kannte
Notwendigkeit der ſteuerlichen Entlaſtung der Induſtrie wird
bedauerlicherweiſe zum großen Teil wieder aufgehoben durch die in den
meiſten Gemeinden zur Vorlage gebrachten, gegen das Vorjahr meiſt
geſteigerten Aufſchläge auf die Gewerbeertrag= und Kapital= Prinzipal=
grundbeträge
. Faſt in allen Kommunen ſind die Fehlbeträge gegen das
Vorjahr geſtiegen, ſo daß die Gemeinden mit erhöhten Anſprüchen an die
ihnen faſt allein zur Verfügung ſtehenden Steuerquellen, die Erträge,
das Kapital und die Lohnſumme herantreten. Unter ſolchen Umſtänden
iſt an eine Wiederaufrichtung der weiterverarbeitenden Induſtrie im
Sinne des Beginnes einer Kapitalbildung noch nicht zu denken. Große
Befürchtungen werden hinſichtlich der Auswirkung der neuen ſozialen
Geſetze, insbeſondere des Arbeitszeitnotgeſetzes gehegt. Sollte dieſe zu
Preisſteigerungen in den Vormaterialien führen, ſo würden ſich die
Anſätze einer Geſchäftsbeſſerung ſofort wieder zerſchlagen. Das Ver=
trauen
auf eine weitere Belebung vermag ſich in den Kreiſen der Wei=
terverarbeitung
nicht recht durchzuſetzen, da noch zu viel Einfluß aus der
Geſetzgebung, der Geldlage, der Handelspolitik lähmend und ſtörend
in die Dispoſitionen der Werke eingreifen.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Deutſche Bank zur Börfenlage. Der diesmalige Monatsbericht
der Deutſchen Bank enthält über die Börſenlage bzw. die Reportgeld=
kürzungen
folgende Angaben: Gewiß werden die Banken bei der Ver=
minderung
ihrer Geldausleihungen gegen Effekten keine Uebereilung
walten laſſen und den Notwendigkeiten der Wirtſchaft und des Börſen=

Engagement in feſter Anlagehand überführt. Und bevor dieſer Aus=
gleich
ſtattgefunden hat, wird die Börſe, die geſunde, feſte Grundlage
nicht erlangen. Daß unſere Wirtſchaft ſich in einem Anſtieg befindet und
für ſteigende Aktiendividende güinſtige Ausſichten beſtehen, wird den
Uebergangsprozeß der ſchwimmenden Effekten in Dauerbeſitz wohl er=
leichtern
, ſo daß er ſich möglicherweiſe ohne allzu ſtarken Druck auf die
Kurſe in nicht allzu langer Zeit vollziehen kann.
Der Berliner Börſenvorſtand zur Börſenlage. In der Dienstags=
ſitzung
des Berliner Börſenvorſtandes wurde die durch den bekannten
Beſchluß der Stempelvereinigung geſchaffene Lage beſprochen und vo
allem betont, daß ein ſo einſchneidender Beſchluß nicht ohne Anhören
des Börſenvorſtandes und der Privatbantiers erfolgen dürfe, denn eine
von den Geldgebern her befohlene Einſchränkung müſſe gewiſſermaßen
zu überſtürzten Maßnahmen der Privatbankiers führen. Man gab der
Meinung Ausdruck, daß es beſſer geweſen wäre eine Erhöhung de
Einſchüſſe der Kundſchaft vorzuſchlagen, wodurch eine geſunde Aus
leſe unter den Kreditnehmern ermöglicht worden wäre. Als Konſequetd
der Berliner Börſenvorſtandsſitzung kann man erwarten, daß die der
Stempelvereinigung zugehörenden Mitglieder des Börſenvorſtandes in
der nächſten Stempelvereinigungsſitzung die Wünſche, bei ſolchen Maß=
nahmen
auch den Börſenvorſtand zur Beratung zuzuziehen da unten=
breiten
. Im übrigen ſoll dieſe Auffaſſung auch in einer Unterredung
eines Mitgliedes des Berliner Börſenvorſtandes mit Dr. Schacht zum
Ausdruck gekommen ſein, wodurch die Erwartung einer vorherigen
Fühlungnahme mit ſämtlichen durch eine ſolche Maßnahme betroffenen
Beteiligten künftig gegeben ſein dürfte.
Deutſche Handelsbank A.G., Frankfurt a. M. In der G.V., in der
als einziger Aktionär die Schwarzwälder Grundſtücks A. G. in Freiburg
von den 500 00 RM. A.K. allein 499 780 RM. vertrat, wurde der be=
kannte
Abſchluß mit 8 Prozent Dividende auf die alten 20000 RM.
St. A. genehmigt. Die erſten vier Monate des laufenden Geſchäftsjahres
ſind befriedigend verlaufen.
Frankfurter Handelsbank A. G., vorm. Frankfurter Viehmarktsbank,
Frankfurt a. M. In der G.V. wurde der bekannte Abſchluß mit 10
Prozent Dividende auf die St.A. und 15 Prozent Dividende auf die
V.A. aus einem Reingewinn von 25 200 RM. genehmigt und die
turnusmäßig ausgeſchiedenen A.R.=Mitglieder wiedergewählt.. Sodann
wurde die Erhöhung des Grundkapitals von 205 000 RM. auf 512500
Reichsmark durch die Schaffung von 300 000 RM. St.A. und 7500 RM.
neue V.A. genehmigt. Die neuen Aktien ſind ab 1. Juli 1927 dividenden=
berechtigt
.

Staatöpapiere
a) Deutſche
D. Reichsanl. Ablöf=
Schuld einſchl.
Ausloſ.=Sch. I. Teill 316
I. Teill316.5
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld ohne Aus=
(oſungsſcheine ... 18.6
6‟/,% Reichsp. Sch.
p. 1. 10. 30 . 97.4
7% Baher. Staats=
Sch. p. 1. 4. 29
6-% H. V. Sch.
p. 1. 4. 29
96.75
6‟/,%0 Pr. St.=Sch.
p. 1. 3. 29
6,%0 Pr. St.=Sch.
p. 1. 10. 30
7% Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 29
72 Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 30
6½% Württ. Freiſt.
Schaz p. 1. 3. 29/ 97.25

2)Ausländ iſche
6% Bos.E.B 1914/ 41
5%., L. Inv. 1914/ 40
4½% 1898
4½% 1902..

6 % Bulg. Taba 102/ 28
4½% Oſt. Staatsr.
v. 1913, Kdb. 1918
4½½ Oſt. Schatz. 14/ 25
4½% Oſt. Silberr.
49 Goldr... / 28.25
4½ einh. R. (kon)
32 Port, (Spz.) II/ 11.5

Pauf Atlien, Surmfrägt. Frantfaeter Karooericht voit 17. Mtar Los.

42 Num.-am. R.03.
4½½ Gold. 13.
5% am.konv.
4% am. 05...

%Türk. Adm.)0: (Bagd.) I 23 (Bagb.)II 19/, 4% Türk. unif. 190: 2 1911 Zoll. 14.75 4½% Ung. St. 1913 23.5 4½% St. 1914 24.1 4% Goldr.. . 27.2 4% St. 10 23 4% Kronr. .. 2.05 Eiſ. Tor...

Außereuro=
päiſche

5% Mex am. in. abgl 21.25
41.75
5% äuß. 99
48 Goldo4ſtf.,/ 28
3% konſ. inn.
½.% Frrigat.,/ 35.25
5% Tamaulipas I
22. 25
Sachwert= Schuld=
verſchreibungen

Mit Zinsberech=
nung

10%Berl. 6.-Bt. G./109
104
6% Berl. St.=Gold/ 96.25
% Darmſt. St.=G.
8% D. Hyp.=Ban!
Meining., Goldpf. /103:/,
% Frk.=Hhp.=B.;
Goldpfdbr. . . . 104
Frkf. H.=B. Glb. 1101.5
8% Frkſ. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr.
100.5
Pfbr. Bk.=Gld. /102
5% Frkſ. Pfdbr.=Bk.
Goldpfdbr.
88
2 G. Ld8.=B.
d.1102.25
101.5
10% R. Eleftr. Mar
(Hagen) Goldobl. /103.5
8% K. Landesbau
Darmſt Reihe 1 1101.5
8
Reihe 11/101.5
7½M.=Krft. Höchſt

Mannh. St.=G.)=
88 Naſſ. Ldb. Gold)=
8% Nbg. St.=Gldal.
8% Pfälz. Hyp.=Bk.
Gold=Pfdbr. . ..!
800 Pforzh. St.=G.
8% Pr. Centr.=Bd.=
Cr.-Bk. Gldpfbr.
82% Pr. Centr.=St.=Goldpfbr. /1
8% Rh. Hhp.=Bank
Gold=Pfdbr. ... !
2 Rh. St.=W.2511
10% Rh.=Weſtf.=B
Cr.=Bk., Goldpf.
8% Südd. B. Cr.=B.
Goldpfdbr.
2o V. Stahlw. Däſ=
ſeldorfHyp
.=Gld.. mit Option
2 V. Stahlw. Düſ=
ſeldorfHhp
.=Gld.. ohne Option
2a Boigt &Häffner
Goldobl...
8% Württba. Hhp.=)
Bank Goldpfbr.
Ohne Zins=
berechnung

5% Bdw. Kohl 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
%0 beſ.Brk.=Rg. 23
o Roggen 23
Pr. Kaliw.
Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt=B. G!
Borkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb.
Bahr. Handelsb.,

100
04.75

99.5

101

105
103

103
102
100.5
102.75

107.5

96

100
97

Bahr. Hyp.u. Wechſt
Berliner Hyp.=Bk.
Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp=Bk.
Mecklb. Hhp.=u Wb.
Meining. Hyp.Bk
Nordd. Gr.=Er Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Bod.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B.=Cr.=B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B..
Rh. Wſtf.=B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr. ..
Württ. Hyp.=Bk...
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.-Hyy.=B...
Landeskr. Caſſel ..
Naſſau. Ldsb. . ..
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Eliſ.=Bahn ſtfr.
425 Galiz. Carl=
Lud.=B.
420
abg.
5% O. Sb. /Lb. )ſtfr.
2,6% Alte .
2.6% Neue.
520 Oſt.=Ung. 73/74
4½Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. .. 1.b.8.E.
3% Oſt. . 9. E.
3% Oſt. 1885
3%Oſt. Erg. Netz
3% Raab Oedbg. 83
91
42 Rud. Silber
4 Rud. Salzke
4½% Anat.. S.I
4½%Angt. S.
4½% Anat. S. III
2o Salon. Monaſt.
% Tehuantepec..
½% .

16.6
16.6
12.5
121I.

13

16.4

5.5

14.5
14.5

9.75

Bank=Aktien
Allg. D.=Krebit.. . . /152
Bad. Bk. . . . . . . . 155
Bk. f. Brauind. . . 225
Barmer Bankv. 1153.5
Bay. Hyp.=Wchſ... 1186
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb. 185
Darmſt. u. Nat.=Bk. 239,75
Deutſche Bank
173
D. Eff. u. Wchſ.=Bk. 159
D. Hhp.=Bk. Mein. 152
D. Vereins=Bk.
112
Disk.=Geſellſch.
166.5
Dresdener Bk.
1175.5
Frankf. Bk.
141
Frkf. Hyp.=Bk. . . . 192
Frkf. Pfdbr.=Bk. . . 174.75
Gotha. Grundkr. Bk. /206
Lux. Intern. Bank' 10,
Metallbank.
1152.5
Mitteld. Creditb. 228
Pfälz. Hyp.=Bk..
Pr. Bd.=Creditbank 152
Hyp.=Akt.=Bank).
Reichsbank=Ant. . 167
Rhein. Creditbk. /137
Rhein=Hyp.=Bk. . . 1195
Südd. B.=Creditbk.
Südd. Disc.-Geſ..1154
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Banwerein
7.05
Bergwerks=Akt.
Bochum. Bergb. ..
Buderus. . . . . . . . . 117.5
Dt. Luxemburg . ..
Eſchw. Bergw....
Gelſenkirch. Bgw. /173
Harp. Bergb..
213
Flſe Bergb. St. 1276
Genußſchein 1141
Kali=Aſchersleb. 189.5
Kali. Salzdetfurt. 238.5
Kali. Weſterregln 189
Klöcknerwerke
Mannesm.=Röhr. 1196
Mansfelder ... . . . 136.5

110
37
130.1
213.5

120.5
82
144

Oberbedarf....
Otavi=Min.=Ant..
Phönix=Bergb. ...
Rhein.Braunk. ...
Rhein. Stahlw....
A. Riebeck Montan
Rombach. Hütte.
Salzwerk Heilbr...
Tellus Bgb.. . ...
Ver. Laurahütte. .
Ver. Stahlwerke.
Induſtrie=Akt.
Brauereien

Eichbaum (Mannh.)/275
Henninger .... . . . 215
Hereules Heſſiſche. 1165
Löwenbr.=München 349
Mainz. Aktienbr. 1262
Schöfferhof(Bind, / 364
Schwarz Storchen= 186.5
Tucher, Nürnberg 1200
Werger
Akkum. Berlin.
Adler & Oppenh.. 1140
Adlerw. iv. Kleher)/140
6SA. E. G. Vzg. A. / 91
5% A. E. G. Vzg.B.. / 83
A. E. G. Stamm .. . 191
Anglo=Cont. Guano
Bab. Maſch. Durl. 140
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin ../ 54
Baſt Nürnberg ... 1230
Bayr. Spiegel .../ 66
Beck & Henkel ....! 85
Bergmann El. . . . /207.5
Bing. Metall. .
28
Brem.=Beſigh=Ol.
Bürſtenfbr. Erlang./ 70
Cement=Heidelb. . . 170
Cement Karlſtad / 1199
Cement. Lothr.
Chem Albert.
1155.5
96
Chem Brockh.
Chem. Milch .....! 79

Daimnler=Benz A.6.
Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Erdöl .."
D.6 u. Silb. Scheid.
Dingler. Zweibrück.
Dresd Schnellpr.
Dürkopp
Dürr. Rattingen
Dyckerhoff & V..
Eiſenw. Kaiſersl.
El. Licht= u. Kraft
El. Lieferung ...."
Elſ. Bad. Wolle",
Email. Ulrich ..
Enzinger Verte ..
Eßlinger. Maſch. . .
Ettlinger Spinn...
Faber Bleiſtift..."
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens
Farbenind. J. G.
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Jetter)=
Feiſt, Sert
Frankfurter Gas ..
Frankfurter Hof ..
Frtf.=M. Pok. u. W
Geiling & Cie. ....
Germania Linol..
Gelſenk. Gußſt ...
Goldſchmidt. Th..
Gotha Waggon
Gritzner. Maſch..
Grün E Bilfinger
Hafenmühle, Frkft./
Hammerſen .
Hanfw. Füſſen ... !
Hanfa=Llond. Br.
Hartm. & Braun 162
Heyligenſtaedt ..
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm. 120
Hirſch, Kupfer
Hoch=Tief Eiſen 1145.5
Holzmann
Holzverk. Ind.
Hydrom. Breslau
3nag ...........

114.,75

16o
221
157.5
42y5
47
195
179
44.5
55.75
89
8
220
118
123.5
47
Rfze
148
105,

136.5

137.5

26.5
85
113.5
1192.5
90
31
95.5

Junghans St. .. 116
Kammg. Kaiſersl. 1215
Karlsruher Maſch. 42
Karſtadt, R...
170
Kiein Sch. & Becker/132
Knorr, Heilbronn /202
Konſerv. Braun
Krw. Alt= Württbg. /119
Krauß Lokom.
Lahmeyer.
Lech. Augsburg . .. /132
Lederw. Rothe ...! 38.25
Spicharz..
Linge Schuhw..
Löhnberg. Mühle 62
Ludwigsh. Walzm. /131.5
Lüdenſcheid Metall/114
Lux. Induſtrie .
Mainkraft Höchſt 1132
Mars=W. Nürnberg
Metallgeſ. Frrf. 193.25
Miag. Mühlenb. 1147
Moenus, Stamm
Motorenſ. Deutz
Motorenf. Tberurſ. 69
Münch. Lichtſpielk.
Neckarſ. Fahrz. . 136.75
Neckarw. Eßlingen
Peters Union 1122.25
Pfälz. Näh Kayſer/ 70
Philipps. ..
68.5
Porzellan Weſſel
55
Rein Gebb. &Schal/139.5
Rhein. Elektr.
174
Rhenania, Kunheim 65.5
Rütgerswerke
1120.5
Schneid. & Hanau. / 73
Schnellpr. Frank 113.5
Schramm Lackf. 106
Schrift. Stemp. 1144
Schuckert, Eleltr 1190
Schuhf. Weſſel ./ 77
Schuhf. Herz
Schultz. Grünladk
Seilind Wolff
35
Siemens Glas
Siemens & Halste /280

35,5
80
178.5

Südd. Immob. .
Züdd.Zucker=A.-G.
Thür. eleftr. Lief. .!.
Uhren Furtwäng.
Unter fr. Kr.=El.=V.
Beithwerke
Ver. ſ. Chem Ind.
Ver. d. Olfbr. Mann
Ver. Faßf. Caſſel.
Gummi. Bln.=Frkf.
Pin ſel=Nürnberg.
Ultramarin ....
ZellſtoſiBerl. ....
Vogtl. Maſch.
Voigt & Haeffner
Volthom. Eei
Wayß, & Fretztag.
Wegelin Rußfbr..
Zellſt. Aſchaffenbg
Zellſt. Waldhof
Zucker ſ. Rheingau.
Trans?ruurr!
Verſicherungs=Akt.
Dt. Reichsb.=Vorzg
A. Dt. Eiſenbahn
A. Lokalb. u. Kraftw.
Dt. Eiſenb.=Geſ..
Schantung E. B..
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Hapag ...."
Nordd. Lloyd.. .

Frift. Allg. Ber
Frankona Rückv.
Darmſt Werte
Bahnbedar.
Dampft. Rodberg
Helvetia Konſ....
Gebr. Lutz
Motorf. Darmſt.
Gebr. Roeder.
Benuleth & Ellenb.

108
150.5
124

153
166
110
146.5
75.75
181.25
148
207.5
290

106.5

140
155
138
140.5

162.5

[ ][  ][ ]

bien= und Gehaltserhöhungen, die mit Rückſicht auf die Auslandskon=
inxenz
nicht auf die Verkaufspreiſe abgewälzt werden konnten. Die
ſel=beſſerungen der Fabrikationseinrichtungen und die Vereinfachungen

akanländern gemeinſam unter der Firma Berthold u. Stempel

* Frankfurter Hypothekenbank. Die Friſt zur Einreichung alter
fandbriefe (Serien 1221) läuft am 1. September 1927 ah
Schriftgießerei D. Stempel A. G., Frankfurt a. M. Die Geſellſchaft
1926 durch die ungünſtige Lage des Buchdruckgewerbes und durch
Werwaltung und Betrieb machen auch weiter gute Fortſchritte. Neu
rmeorben wurde gemeinſam mit der Schriftgießerei H. Berthold. A. G.,
ſelin, die ſeit 1870 beſtehende Schriftgießerei Poppelbaum, ſowie die
nSe Beteiligung an deren Wiener Zweigunternehmen der H. Berthold
... Dagegen wird die Hälfte der Aktien der Erſten ungariſchen
ſa riftgießerei A. G. in Budapeſt in die Berthold A.G. übergehen. Ab
Januar 1927 werden die Geſchäfte in den Nachfolgeſtaaten und den
S. m. b. H., Wien, betrieben.
Kapitalserhöhung der Hermann Wronker=A.=G., Frankfurt a. M.
Geſellſchaft beruft eine G.=V. (2. Jun), welche Umwandlung der
ſmrzugsaktien in Stammaktien, ſowie Kapitalserhöhung von
8: Mill. RM. auf 1.13 Mill. RM. beſchließen ſoll. Die neuen Mittel
ſeSden zum Ausbau des Frankfurter Hauſes und für den Neubau
n'Hanau a. M. verwandt.
Waggonfabrik A.=G., Raſtatt. Das Jahr 1925/26 ſchließt wieder
nix einem Verluſt, und zwar von 225 991 (166 998) RM. ab, der nach
dranziehung der Rücklage mit 27 326 RM. vorgetragen werden ſoll.
im Berichtsjahre Reichsbahnaufträge fehlten, beſchränkte ſich die
Lettigkeit des Unternehmens auf den Bau von Klein= und Straßenbahn=
ungen
. Für die Zukunft hofft die Geſellſchaft beſſere Reſultate vor=
even
zu können, nachdem die Reichsbahn zu Beginn des Jahres die be=
gurnten
Aufträge in Ausſicht geſtellt hat.
Fuſion zwiſchen Eiſen= und Stahlwerk Hoeſch A.=G. und Wolf. Net=
ei
u. Jacobi. Zwiſchen dem Eiſen= und Stahlwerk Hoeſch A.=G. und
e: Firma Wolf. Netter u. Jacobi, Berlin, ſind auf dem Gebiete der
Erzeugung und Verarbeitung von Feinblechen, isbefondere von Quali=
Gösblechen, ferner über die Organiſation des gemeinfamen Abſatzes ihrer
Enzeugniſſe freundſchaftliche Vereinbarungen über ein Zuſammenarbei=
eix
und den Austauſch der Erfahrungen, ſowie über ein Zuſammen=
Wen im Falle der Bildung eines Feinblech=Verbandes uſw. getroffen
wrden.
Danzigs Außenhandel im März 1927. Nach Angabe der ſtatiſtiſchen
Atateilung des Landeszollamts in Danzig hatte die Einfuhr über Dan=
für
im März für die die mengenmäßigen Angaben bereits vorlie=
fe
: einen Wert von 47,9 (Februar: 29,7) Mill. Gulden, die Ausfuhr
einren Wert von 37,6 (38,7) Mill. Gulden. Die Steigerung der Einfuhr
der verſtärkten Einfuhr von Chileſalpeter und von Werkzeugen und
Eaſchinen zuzuſchreiben. In der Ausfuhr waren Holz, Kohlen und
Amcker die wichtigſten Poſten. Deutſchlands Einfuhr nach Danzig be=
ſty
.nd hauptſächlich in Reis, Fett. Eiſen und Stahl, Werkzeugen und
Ayaſchinen und betrug 2,6 Mill. Gulden. Danzigs Ausfuhr nach Deutſch=
ſand
, die ſich auf Holz. Zucker, Düngemittel und Sämereien beſchränkte,
bittrug 1,2 Mill. Gulden.

Weizen: Der Markt begann in abgeſchwächter Haltung auf mäßige

ausländiſche Notierungen und günſtige Witterungsberichte aus dem
Winterweizengürtel. Dann trat eine Befeſtigung ein auf Deckungskäufe
und günſtige Saatenſtandsberichte aus Kanada. Die Termine konnten
bis zu ¼ C. anziehen.
Mais: Im Anfangsverkehr herrſchte eine ſchwache Haltung vor an=
geſichts
der Weizentendenz. Dann trat eine Befeſtigung ein auf feſte
Lokopreiſe und kleine Ankünfte. Die Termine gewannen ¼ C.
Hafer: Der Markt verlief in abgeſchwächter Haltung mit leichten
Kursrückgängen.
Baumwolle: Die Befeſtigung machte weitere Fortſchritte auf Käufe
der Wallſtreetſpekulation und der Kommiſſionsfirmen, ſowie gebeſſerte
Exportnachfrage. Auf dem erhöhten Niveau nahmen dann die Pflan=
zer
Abgaben vor.
Kaffee: Der Maxkt nahm einen überwiegend ſchwachen Verlauf auf
billigeres Angebot und ermäßigte Notierungen. Später konnte eine
Befeſtigung eintreten auf Deckungskäufe.
Zucker: Die geſtern am Schluß eingetretene Befeſtigung hielt heute
weiter an auf Käufe des Handels und der Raffinerien und zurückhal=
tendes
kubaniſches Angebot. Beſonders gefragt und erhöht waren nahe
Termine.
Kakao: Höhere Kabelmeldungen und gebeſſerte Kaufluſt der Fabri=
ken
hatte einen feſten Marktbeginn zuu Folge. Dann wurden Liqui=
dationen
vorgenommen. Auch der Lokomarkt war ſchwach.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 17. Mai:
Getreide. Weizen: Mai 1407/=, Juli 135¾/, Sept. 1327/;
Mais: Mai 84½, Juli 89/e, Sept. 90½; Hafer: Mai 48¾,
Juli 49½/e, Sept. 46; Roggen: Mai 107½, Juli 106½, Sept. 98½.
Schmalz: Mai 12,27, Juli 12,40.
Fleiſch. Rippen: Mai 12,75, Juli 12,95; Speck 13; Schweine:
ſchwer 9.309.60, leicht 9.7510.10; Schweinezufuhr: Chicago
20 000, Weſten 93000; Talg Ohio 7ls.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 17. Mai:
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 1522/, hart 156‟/; Mais Nr. 2:
99½; Hafer Nr. 3: 60½; Roggen exp.: 120½; Mehl Spring
Patent: 6.75; Getreidefracht: nach England 2 Schilling, nach dem
Kontinent 17 Cents.
Schmalz: Mittel, Weſten 13,05.
Schweinefleiſch: Family 34.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 17. Mai. Der Produktenmarkt
lag bei geringem Beſuch äußerſt ruhig. Infolge knapper Ware an In=
landsgetreide
war das Geſchäft gering. Preiſe unverändert. Je 100 Kilo
Parität Frankfurt a. M. bei Waggonbezug koſteten für Weizen 30,75

nom. Roggen 23,75, nom. Sommergerſte , Hafer inl. 23,5026, Hafer
ausl. , Mais gelb 18,7519, Mais Mixed. Weizenmehl ſüdd. 41
bis 41,50, Roggenmehl 38,5030,50, Weizenkleie 13,75, Roggenkleie
15,7516, Erbſen , Linſen , Heu, ſüdd. , Weizen= ud Roggen=
ſtroh
drahtgepr. , dt. geb. , Treber getr.
Berliner Produktenbericht vom 17. Maf. Lieferung war eine Mark
niedriger, für Juli ſogar 1½ Mark unter geſtern. Roggen liggt für
September feſter, für Mailieferung bei anhaltender Deckungsfrage faſt=
behauptet
. Lediglich für Juli wurde Hafer kaum gehandelt, Hafer hat
aber faſt kein Angebot. Gerſte ſtill. Mehle etwas niedriger. Sonſtige
Artikel zeigen von der luſtloſen Tendenz der Vortage keinerlei Ab=
weichung
. Nur Kleieartikel vereinzelt gehandelt.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Am Pfingſtſamstag bleiben die deutſchen Börſen für jeglichen Ver=
kehr
geſchloſſen.
Die Stettiner Maſchinenbau=A.=G. Vulcan ſchließt das abgelaufens
Geſchäftsjahr nach Streichung des Reſervefonds mit einem Verluſt von
3 299 673 RM. ab. Das von den Regierungen gewährte Darlehen bis
15 Mill. RM. iſt mit ungefähr 11 Mill. RM. beanſprucht.
Auf Erkundigungen bei der zuſtändigen Stelle erfahren wir, daß
die Gerüchte über eine angebliche Stützungsnotwendigkeit verſchiedener
Firmen an der Berliner Börſe jeder Grundlage embehren.
Der Roheiſenverband hat den Verkauf für den Momat Juni d. J.
zu unveränderten Preiſen aufgenommen. Auch die Zahlungsbedingun=
gen
habe keine Aenderung erfahren.
Die belgiſche Regierung hat, wie verlautet, eine durchgehende Sperre
für Exporte von Eiſen= und Stahlſchrott erlaſſen.
Innerhalb der weſteuropäiſchen Roheiſenentente, in der bekanntlich
die Roheiſenproduzenten Belgiens, Frankreichs und Luxemburgs zu=
ſammengeſchloſſen
ſind, werden am 18. Mai in Paris erneut Verhand=
lungen
über eine feſtere Kartellierung und über Gründung von ge=
ſchloſſenen
Verkaufsverbänden ſtattfinden.
Die Ausfuhrſtatiſtik Frankreichs für die erſten vier Monate weiſt
einen Ausfuhrüberſchuß von 683 342000 Franken aus. Die Einfuhr
beziffert ſich während dieſes Zeitraumes auf 17 570 Millionen Franken
und die Ausfuhr auf 18 254 Millionen Franken. Während die Einfuhr
eine Verringerung um 186 82200 Franken erfuhr, erhöhte ſich die Aus=
fuhrziffer
um 648 920 000 Franken.
Die Arbeitsloſigkeit in der Schweiz iſt im Monat April ſtark zurück=
gegangen
. Die Bahl der Arbeitsloſen, die Ende März 13 568 betrug, hat
ſich bis Ende April auf 11 220 vermindert.
Im vergangenen Jahre importierte Italien insgeſamt 12B1 571
Tonnen Kohle gegenüber 10 512872 To. im Jahre 1925. Hiervon
gingen 2886 008 To. (1 727 861 To.) über Reparationskonto.
Der Gemeinderat der Stadt Genua hat einen Vertrag üben die
Aufnahme einer Anleihe in Höhe von 5 Millionen Dollar mit einem
Zinsſatz von 5½ Prozent angenommen.

Residenz-Theater
Der große Sittenroman
Krenzzug des Weibes

(13478

mit Maly Delschaft, Werner Krauß, Harry Liedike, Conrad Veldt
Regie: MARTIN BERGER. Eine großartig angelegte Komposition. Packend
in der Handlung. Glänzend in der Darstellung. 7 hochinter. Akte.
Der Film der 1000 ldeen: Te oller, je doller, Eine Groteske in 6 Akten.
Anfang 3½ Uhr.
In der Hauptrolle: Glenn Tryon
Anfang 3½ Uhr

Palast-Lichtspiele
Das abwechslungsreiche Doppelprogramm!

Gil!
OLT!

nach dem berühmten.
Roman von
REX BEACH

Vel.

Palmen- Ganten
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Heute Kur=Konzert
Städlisches Orchester
Leitung: Kapellmeiſter Zöllner.
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10er=Karten haben Gültigkeit.
Für Nichtkonzertbeſucher Nebengarten.

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Alle an Oſtern in den kau männniſchen
Beruf eingetretenen jungen Mädchen
und deren Eltern ſind herzl eingeladen.
Eintritt frei! (13480

volkstümliche
BAbonnementsMOllLElte
des Städt. Orchestens
Mittwoch, den 18. Mai 1927, abends 8 Uhr
Städtischer Saalbau
Leitung: Musikdirektor Naumann.
DAONLERA
unter Mitwirkung von Frl. Ellen Klesling (Sopran)
EEintritt 80 Pfg. Die bereits gelösten Abonnementskarter
Mhaben Gültigkeit. Die Konzerte finden als Stuhlkonzerte
ohne Restauration statt.
(St,8245

Täglich nachmittags und abends Konzerte
Mittwoch, 18. Mai 1927, nachm. 4 Uhr
Walzer u. Operetten
Abends 8 Uhr
Gesellschafts-Abend
Freitag, abends 8 Uhr
Großes Extra-Konzert:

K O.
Café Egenrieder
Nied.=Namſtädterſtr. 14 Tel. 2177
Heute
Mittwoch, 18. Mai, ab 8 Uhr,
einmaliges Gaſtſpiel der ſtimmungs=
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Freitag, den 20. Mai, abends 8 Uhr Perkeoſaal, Alexanderſtraße
Justizrat Adolf Lindt
ſpricht über:
Schattenbilder aus der Stadtverwaltung
und dem Stadtparlament.
Alle Intereſſenten insbeſondere die Miiglkeder des Sparerbundes,
Rentnerbundes und Reichsbank=Gläubiger Verbandes,
ſind freundlichſt eingeladen.
Eintritt frei!
Eintritt frei!
Volksrechtspartei
(Reichspartei für Volksrecht und Aufwertung).
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Heſſiſches Landestheater
F 20 Großes Haus F 20
Mittwoch, den 18. Mai 1927
abends 7½ Uhr
Arleechino
Ein theatraliſches Capriccio
Worte und Muſik von Ferruccio Buſoni
Muſikaliſcher Leiter: Joſeph Roſenſtock
In Szene geſetzt von Ernſt Legal
Dekorationen und Koſtüme nach Entwürfen
von Lothar Schenck von Trapp
Erſter Satz: Arleechino als Schalk
Zweiter Satz: Arlecchino als Kriegsmann
Dritter Satz: Arlecchino als Ehemann
Vierter Satz: Arleechino als Sieger
Perſonen:
Ser Matteo del Sarto,
Schneidermeiſter . . . . Heinrich Hölzlin
. Leo Barczinski
Abbate Coſpicuo".
Heinrich Kuhn
Dottore Bombaſto".
Robert Klupp
Trlecchino.
Leandro, Cavaliere . . . Eugen Vogt
Annunziata, MatteosFrau J. Scheinpflug
Tolombina, Frau des
Arlecchino . . . . . . . Paula Kapper
Zwei Sbirren, ein Kärner, Perſonen
an den Fenſtern, ein Eſel
Bergamo um das 18. Jahrhundert
Zum erſten Male wiederholt
Das Gaſtmahl des Trimalchio
Szeniſche Pantomime nach Petronius
in einem Aufzug von Bodo Wolf
Muſikaliſcher Leiter: Max Hüsgen
In Szene geſetzt von Oscar Fritz Schuh
Choreographie: Manda von Kreibig
Bühnenbild und Koſtüme:
Lothar Schenck von Trapp
Perſonen:

Trimalchio . . . .
Scintilla . . . . .
Der Sänger . . ..
Der Haushofmeiſter
Jünglinge .
Frauen".
Sklaven"

Sklavinnen

Hans Epskamp
Irene Scheinpflug
Joſef Poerner
.. Otto Wenke
Müller=Wiſchin
Alice Treff
Annelies Roerig
Grete Penſe
Karl Ebert
Rudolf Strzeletz
Werner Scharff
Lene Berdolt
Wera Korſchan
Erika Seibert
Dora Sauerwein
Milly Reiß
Aenne Reiß
Ernſt Noltluff

Ein Gaſt
Die Geſtalt des Todes . . Manda v. Kreibig
Ort der Handlung: Rom. Zeit Neros.
Chöre: Berthold Sander
Preiſe der Plätze 1 bis 10 Mk.
Pauſe nach Arleechino.
Anfang 7½ Uhr Ende nach 9½ Uhr
Don erstag, 19. Mai. H 12 ( Bühnenvolks=
bund
) Schülermiete weiß 9. Oberon,
Anfang 7½ Uhr Preiſe 110 Mr.
Freitag, 20 Mat. D21, Robert und Bertram.
Anfang 7½ Uhr. Preiſe 110 Mr.

Kleines Haus
Mittwoch, 18. Mai Keine Vorſtellun
Donnerstag, 19. Mai L 20 Fran War
Uhr. Preiſe
gewerge Anfang
ſtellung.

[ ][  ][ ]

Seite 14
Maximum.
Roman von Hans Schulze.
(Nachdruck verboten.)
34)
Daß ſich allein aus dem Vorſtoß gegen Daiſy die Unterlagen
für eine ſofortige Verhaftung von Franz und Hedwig ergaben,
war außer allem Zweifel.
Gerade dieſe Erpreſſung aber beruhte in ihrem letzten Grunde
auf jenem unſeligen Vertrage, der bisher noch immer wie ein
Wunder zwiſchen den Beteiligten ein Geheimnis geblieben war,
mit der Einleitung einer gerichtlichen Verfolgung jedoch unter
allen. Umſtänden ſofort in das grellſte Licht der Oeffentlichkeit
gezerrt werden mußte.
Da griff Dr. Hardt endlich wieder zu Stock und Hut, um Eva
abzuholen, ob ſich in einer gemeinſamen Beratung mit der hell=
ſichtigen
, lebensklugen Freundin vielleicht eher eine Spur finden
ließ, die ihm weiterhelfen konnte.
Als er dann aber auf die Straße hinaustrat, fiel ihm plötz=
lich
ein, daß Eva ja nachmittags nach Groß=Rauſen gefahren war
und er ſie ſelbſt zum Königsberger D=Zug nach dem Bahnhof
Zoologiſcher Garten begleitet hatte.
Kopfſchüttelnd faßte er ſeinen Stock feſter und wandte ſich
zum Bayeriſchen Platz hinüber.
Stimmen und Laute umſchwirrten ihn, er ging wie im
Traum.
Erſt als an der Kreuzung der Speyerer Straße ein. Auto=
führer
kaum noch im letzten Augenblick ſeinen Wagen vor ihm
zur Seite reißen konnte, kehrte langſam das Bewußtſein der
Wirklichkeit zurück.
Dann ſaß er im Vorgarten des Kaffees Wittelsbach und ließ
ſich ein paar Zeitungen geben.
Der Abend ſank langſam in die blaue Weite des Bayeriſchen
Platzes, und das Licht der ſeidenüberſpannten Glühlampen be=
gann
einen ſtillen Kampf mit der wunderbaren Halbdämmerung
des ſcheidenden Tages.
Zwei Tiſche von ihm entfernt hatte ein junges Paar Platz
genommen.
Ingendein Zug in dem Geſicht der Dame gemahnte ihn auf
einmal an Marion de UOrme.
Marion!
In dem Wirbel der Ereigniſſe des letzten Tages hatte er ja
ganz vergeſſen, bei Landgerichtsrat Korn nach dem Stande des
Prozeſſes vorzuſprechen, vielleicht war es aber heute Abend noch
möglich, wenigſtens der alten Marinka habhaft zu werden und
von ihr Näheres über das Schickſal ihrer jungen Herrin in Er=
fahrung
zu bringen.

Die Wohnung Marions befand ſich der vorgerückten Stunde
entſprechend bereits in verſchärftem Belagerungszuſtand, und es
bedurfte erſt mehrfachen Klingelns und Klopfens und längerer
diplomatiſcher Verhandlungen, ehe ſich Marinka zur Aufhebung
der Türſperre entſchließen konnte.

Mittwoch, den 18. Mai 1927
Dann aber ſtand Dr. Hardt im blauſeidenen Königstraum
des Rokokokſalons und klopfte der alten Tſchechin freundlich auf
die Schulter.
Marinka, die bereits wieder die große Tränenſchleuſe gezogen
hatte, fuhr ſich mit der Schürze über die Augen.
Gott ſei Dank, ſagte ſie ſchluchzend, daß der Herr Doktor
heute noch einmal heraufgekommen iſt. Ich bin ja nachmittag
in Moabit geweſen. Fräulein Marion liegt noch auf der Kran=
kenabteilung
. Sie ſah zum Erbarmen aus, wie ine Leiche. Sie
hat ja noch keinen Biſſen gegeſſen, ſeit man ſie dort eingeſperrt
hat!
Dr. Hardt atmete erleichtert auf.
Wiſſen Sie vielleicht, Marinka, ob Ihr Fräulein ſchon wieder
einmal vom Unterſuchungsrichter vernommen iſt?
Die Alte ſchüttelte den Kopf.
Nein, Herr Doktor, das iſt vorläufig ganz unmöglich. Wie
mir auch die Schweſter ſagte. Fräulein Marion bekommt ja
immer gleich die Krämpfe, wenn ſie nur das Wort Gericht hört.
Und dazu noch das neueſte Unglück! ſtammelte ſie, abermals in
Tränen ausbrechend.
Ein neues Unglück! Was meinen Sie denn damit, Ma=
rinka
?
Fräulein hat mich beim Abſchied gebeten, die Schmuckſachen,
die ſie in ihrem Nachttiſchchen liegen gelaſſen hatte, in dem Ge=
heimſchrank
des Schlafzimmers gut zu verſchließen. Als ich mich
dann zu Hauſe ſofort darüber hermachen wollte, war das Nacht=
tiſchchen
leer und auch der Schrank vollſtändig ausgeräumt. Der
ganze Schmuck iſt weg. Alll die Brillanten und Perlen, die ihr
der Amerikaner in der letzten Zeit geſchenkt hat! Und das hat
niemand anders getan, als die falſche Perſon, die Hedwig! ſchloß
ſie mit zornbebender Stimme. Nur ſie und ich wußten, wo
Fräulein Marion den Schrankſchlüſſel verwahrte!
Dr. Hadt riß ſich mit einem jähen Ruck in die Höhe.
Eine blendend= Helle flutete auf einmal durch ſein Bewußt=
ſein
.
Mit beiden Händen packte er die Alte krampfhaft bei den
Schultern.
Nehmen Sie ein Tuch rder einen Mantel um, Marinka, und
kommen Sie mit mir zur Polizei. Der Diebſtahl muß ſofort
gemeldet werden!
Gott ſei Dank!
Jetzt endlich war der Bann gebrochen und eine Handhabe
gefunden, wie er ſich der beiden Verbrecher verſichern konnte.
Das Schickſal hatte ihm ſelbſt noch einmal den Weg gewieſen.
Nun mochte der letzte Akt des Dramas beginnen!
18.
Endlos brandete die See gegen den Ring des Strandes, und
der Sturm brüllte wie ein entfeſſeltes Raubtier über der unge=
heueren
Waſſerwüſte.
Ein mißfarbenes Gewölk hing in dicken Nebelſchwaden an
dem niedrigen Himmel.
Wie ein in Schutt zerfallenes Gebirge dehnte ſich die grau=
weiße
Kette der Dünen in den regneriſchen Abend hinaus und
ſchimmerte in geiſterhafter Grelle, wenn die ſauſenden Lichthiebe

Nummer 137

des Leuchtfeuers von Gelbenſande über Land und Meer dahin=
fegten
.
In dem Hinterſtübchen der kleinen Schifferkneipe zum Blon=
ken
Stüber an der Hafenmole des Fiſcherdörſchens Alt=Warin
ſaß Dr. Hardt mit einem unterſetzten Herrn von gewaltigem
Schulterbau und entſchloſſenem Geſichtsausdruck bei einem
dampfenden Glaſe Grog.
Der Regen peitſchte zuweilen wie Kleingewehrfeuer auf den
Blechbeſchlag der Fenſterbretter, und der Wind rumorte gewaltig
in dem uralten, pechſchwarzen Ofen.
Dafür aber war es in dem kajütenhaft=engen Raume um ſo
anheimelnder und gemütlicher.
Eine breitbrüſtige Danziger Kogge ſchaukelte leiſe an der
verqualmten, niedrigen Decke.
Ringsum auf dem Paneel der getäfelten Wände ſtand und
lag allerlei bunter Krimskram, ein vertrocknetes, kleines Kroko=
dil
, eine japaniſche Schauſpielermaske, wunderlich geformte
Muſcheln aus der Sübſee und was Matroſen ſonſt noch von ihren
Reiſen heimzubringen pflegen.
Dr. Hardt war tags zuvor in Begleitung des Kriminalkom=
miſſars
Schneider in einem Segelboote von Warnemünde nach
Alt=Warin herübergekommen und hatte mit ihm im Oberſtock des
Blanken Stüber Wohnung genommen, der während der Som=
mermonate
an Feriengäſte des aufſtrebenden kleinen Badeortes
vermietet wurde.
Dr. Hardt hatte nach der Anzeige des Diebſtahls bei Marion
durch den ihm perſönlich wohlbekannten Vorſteher des Polizei=
reviers
am Bayeriſchen Platz ſofort einen Haftbefehl gegen Hed=
wig
und ihren vermeintlichen Helfershelfer Franz Placzeck er=
wirkt
und zugleich in der Perſon des Kommiſſars Schneider
einen Kriminalbeamten beigeſellt erhalten, der wegen ſeiner rieſi=
gen
Körpergröße und draufgängeriſchen Unerſchrockenheit bei den
Außenſeitern der menſchlichen Geſellſchaft allgemein bekannt und
gefürchtet war und die Aufſpürung und Verfolgung flüchtiger
Verbrecher mit einem beſonderen Jagdeifer betrieb.
Beide hatten ſich ſchon am nächſten Morgen mit einer Jun=
kers
=Limouſine auf dem Luftwege von Berlin nach Warnemünde
begeben, das ihnen eine Geheimbotſchaft Pauls als erſtes Reiſe=
ziel
Dr. Dennerts bezeichnet hatte.
Doch aller Wachſamkeit urgeachtet war es ihnen nicht mög=
lich
geweſen, das Dennertſche Automobil auf einer der Zufahrts=
ſtraßen
von Roſtock aufzuſpüren.
Dagegen hatte ſie noch am ſelben Abend ein telephoniſcher
Anruf Pauls im Warnemünder Kurhaus erreicht, daß er ſeine
Herrſchaft unter plötzlicher Abänderung des urſprünglichen Pro=
gramms
mit Vermeidung Warnemündes auf Nebenwegen rechts
der Warnow nach dem in der Nähe von Gelbenſande gelegenen
Fiſcherdorfe Alt=Warin gefahren habe. Offenbar ſei dem angeb=
lichen
Ehepaar der deutſche Heimatboden in letzter Zeit unter den
Füßen wohl etwas zu heiß geworden. Jedenfalls habe er aus
gelegentlich erhaſchten Geſprächsbruchſtücken entnommen, daß Herr
Dr. Dennert beabſichtigte, ſtatt mit dem Fährſchiff über Gjedſer
von Alt=Warin aus mit einem Segler ſobald wie möglich die
däniſche Küſte anzuſteuern.
(Fortſetzung folgt.)

Zennteronne.
Der Reichstag hat am 4. April 1927
weitgehende Veränderungen in der Für=
ſorge
zugunſten der Kleinrentner be=
ſchloſſen
, namentlich auch die Verpfän=
dungen
der Vergangenheit für unwirkſam
erklärt. Dieſerhalb vorzubringende Be=
ſchwerde
ſind an Frau Emmel,
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[ ][  ][ ]

Mummer 132

Mittwoch den 18 Mai 1927

Die Verlobung meiner Tochter
Bulſa mit Herrn Pfarrverwalter Hans
Schilling gebe ich bekannt
Frau Pfarrer Schäfer
geb. Nahrgang

Meine Verlobung mit Fräulein
Julia Schäfer, Tochter des ver=
ſtorbenen
Herrn Pfarrer Schäfer und
einer Frau Gemahlin Emma, geb.
Nahrgang, zeige ich ergebenſt an
Hans Schilling
Pfarrverwalter

Statt Karten.
Nach kurzem ſchweren Leiden entſchlief heute früh ſanft unſer geliebter

ſofort
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Lehrer i. R.
Im Namen aller Hinterbliebenen:
Marie Bill, geb. Mohr.
Klein=Umſiadt, den 16. Mai 1927.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 19. Mai, nachm. ½/,3 Uhr, ſitatt

Wßt

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HERBORN (KALKWERK),
18. MAl 1927.
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DARMSTADT. 18. MAl 1927
OTTO WOLFSKEHLSTR. 30, I.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe innigſter Teilnahme
dei dem ſchweren Verluſie, der uns betroffen hat,
ſprechen wir allen denen, die uns in dieſer ſchweren
Zeit tröſiend beigeſianden, unſeren innigſien
Dank aus.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Ad. Schaffnit.
Darmſiadt, den 18. Mai 1927.
Aag

Statt jeder beſonderen Anzeige.
Geſtern abend 9 Uhr iſt mein geliebter Mann, mein guter,
lieber Vater

Chemiker i. R.
nach kurzer, ſchwerer Krankheit ruhig entſchlafen.
Tief betrauert von den Seinen
Luiſe Immel, geb. Heddaeus
Dr. med. Ernſt=Friedrich Immel.
Darmſtadt, Tübingen, den 17. Mai 1927.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abzuſehen.
Die Beerdigung findet Donnerskag, den 19. Mai, 3½ Uhr nachm.,
827
auf dem alten Friedhof ſtatt.

Dankſagung.
Für die uns beim Heimgang unſerer lieben
Mutter in ſo reichem Maße erwieſene Teil=
nahme
ſagen wir herzlichen Dank. Insbeſondere
danken wir den Aerzten, Schweſiern und Helfe=
rinnen
des Eliſabethenſtifts ſowie Herrn Pfarrer
Beringer für ſeine troſireichen Worte am Grabe.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Karl Vogt.
Darmſtadt, 17. Mai 1927.
(e19401

Was ist Nährbier? Nährbler lst eln
nach einem besonderen Brauverfahren von der Hctien-
gesellschaft
Hackerbräu, München hergestelltes Bier
von besonders hohem Gehalt an Extraktstoffen des
Malzes und von geringem Alkoholgehalt. Sein Wohl-
geschmack
und seine Bekömmlichkeit machen es zu
einem wertrollen Bestandteil der Nahrung. Nährbler
wird deshalb vielfach von Arzten empfohlen.
Alleinlge Herstellerin/ A--G. Hackerbrau Mänchen
Generalvertretung für Darmstadt und Umgebung:
Wilhelm Desch, Biergroßbandlung
Darmstadt, Ernst-Lndwigstr. 1. Fernruf 1410.

Wir erfüllen die traurige Pflicht, von dem uner=
warieten
Hinſcheiden unſeres Mitglieds

Achtung !
Beißbinder= n. Ta=
pezierer
=Arbeiten
werden gut u. billig
gemacht. Nehme etw.
Altmöbel in Zahlung,
auch Hausmeiſterſtelle
mit allen Gartenarb.
wird angenom. An=
geb
. u. P 244 Geſchſt.
(*13387)

Für die vielen Ehrungen und Aufmerk=
ſamkeiten
anläßlich unſerer Goldenen
Hochzeit ſprechen wir der freiw. Feuer=
wehr
, der Berufsfeuerwehr, dem Ver=
band
deutſcher Berufsfeuerwehr, der
Stadtverwaltung der Stadt Darmſtadt,
ſowie allen Freunden und Bekannten
unſeren herzlichen Dank aus.
Konrad v. d. Schmitt
und Frau. ( 13403

Während meiner Erholungszeit werde ich
von folgenden Herren gütigst vertreten
Dr. Bönning
Dr. Degen
Dr. Draudt
Dr. Otto Gros
Geheim-Rat Dr. Habicht
Sanitätsrat Dr. Nebeltau
8180 om)
Dr. Moellner.

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bütten

repariert
Gg. Heim
Arheilgerſtr. 53
Teleph. 2062. /13414

Chemiker i. R.
Kenntnis zu geben.
Wir verlieren in ihm einen lieben Freund und
guten Kollegen, dem wir ein treues, dauerndes Andenken
bewahren werden.
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Chemiker.
Darmſtadt, den 17. Mai 1927.
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nachdem er vor 2 Jahren in den Ruheſiand
getreten wär.
Der Verſtorbene war nahezu 25 Jahre
in meiner Fabrik tätig und hat meinem Hauſe
eine beſten Kräfte gewidmet.
Ich habe Herrn Dr. Immel als einen
bewährten Chemiker von lauterem Charakter
und treuer Pflichterfüllung geſchätzt.
Ein dankbares Gedenken iſt ihm ſicher.

und doch nicht neu

Bewundert zu werden, das lat de
Wunsch aller Damen.
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Neuanschaffungen erreichen Sie
durch Reinigen, Umſärben und Plissieren
Ihrer Garderobe.
Selbst das geübte Auge kritischer Freun-
dinnen
wird dann Ihre Toilette nicht als vor-
Jährig erkennen.
Sie sollten alle lecig und unansehnlich ge-
wordenen
Kleidersofort reinigen
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