Elnzelnummer 10 Pfennige
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Bei wöchentlich 7maligem Erſcheiuen vom 1. Mal
Sls 31. Mai 2.18 Reichsmark und 22 Pfennig
BAbtragegebühr abgeholt 2.25 Reichsmark, durch die
Bgenturen 2.40 Reichsmark frei Haus. Poſtbezugspreis
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Anzeigenpreis:
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr Sireit uſtw erliſcht
jede Verpſichtung auf Erfüllung der
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behörden ermächtigte, ſich die Erlaubnis zur Hausſuchung in den
Gebäuden der allruſſiſchen kooperativen Geſellſchaft zu erwirken.
Die Erlaubnis wurde erbeten und bewilligt. Geſtern nachmittag
drang man in das Gebäude ein, die Hausſuchung nimmt
gegen=
wärtig ihren Fortgang. Ich bin nicht in der Lage, und werde es
auch in ein oder zwei Tagen noch nicht ſein, weitere
Mitteilun=
gen über dieſe Angelegenheit zu machen‟. Dieſe Mitteilung des
Innenminiſters wirkte im Unterhaus als Senſation. Die
Er=
regung unter den Mitgliedern des Parlamentes iſt groß.
Ruſſiſche Proteſinote an Chamberlain.
Der ruſſiſche Geſchäftsträger Roſenholz begab ſich heute
vor=
mittag 10.30 Uhr ins Foreign Office und überreichte Sir Auſten
Chamberlain folgende Proteſtnote: „Die Gebäude der Arcos
und der ſowjetruſſiſchen Handelsdelegation ſind durch bewaffnete
Polizei beſetzt worden. Das ſteht in Widerſpruch mit den
Be=
ſtimmungen der Handelsabkommens von 1921, da der
offi=
zielle Handelsagent Sowjetrußlands in
Groß=
britannien, Herr Kinſchuk, diplomatiſche
Immu=
nität genießt. Nach Artikel 5 des Handelsvertrages genießt
daß Notwendiges undernommen werde, um in Zukunft einer
etwaigen Störung dieſer gemeinſamen Beſtrebungen zu
be=
gegnen.
Dr. Streſemann hat daraufhin erwidert, daß die deutſche
Politik Polen gegenüber keine Aenderung erfahren habe. Die
Beziehungen zwiſchen Polen und Deutſchland ſeien durch die in
Locarno getroffenen Abmachungen geregelt. Dieſe Grundlage
des deutſchen Verhältniſſes zu Polen ſei durch die Erklärungen
der heutigen Reichsregierung ausdrücklich beſtätigt. Wenn der
polniſche Außenminiſter ſich durch Kundgebungen anläßlich der
Tagung in Beuthen beunruhigt fühle, ſei das teilweife auf
ent=
ſtellte und übertriebene Preſſenachrichten, teilweiſe auf
Mißver=
ſtändniſſe deſſen, was geſagt worden ſei, zurückzuführen. Je
mehr der Wille der verantwortlichen Regierungen darauf
ge=
richtet ſei, eine Politik friedlicher Verſtändigung zu führen, um
ſo weniger dürfte den Kundgebungen, die auf der einen oder
an=
deren Seite erfolgen, eine übertriebene Bedeutung beigemeſſen
wveiden. Die deutſche Regierung habe ſchließlich wiederholt
Mit=
teilungen über Kundgebungen in Polen erhalten, ohne dagegen
Beſchwerde einzulegen. Es ſei klar, daß beide Regierungen
Sorge tragen müßten, um Folgerungen zu begegnen.
Von
Dr. Theodor Heuß,
Mitglied des Reichstags.
debatten des Reichstags und des Preußiſchen
den verſchiedenen Parteien mit einer gewiſſen
r die Möglichkeit, Wünſchbarkeit, Bedenklichkeit
mit der päpſtlichen Kurie geſprochen worden.
Parlamenten wünſcht, daß die
Auseinander=
erben und derben Stil gebracht werde, den der
r Jahren gebraucht hat. Der war damals von
ung begleitet; der würde heute verhängnisvoll
eine weitere Zerreißung des Volksgefühls. Das
Ausſprache, die ſich begnügte, Grenzen zu
mar=
uch dadurch verurſacht, daß über den materiellen
eabſichtigten Konkordats irgendwie autorativ
iſt. Man weiß; verhandelt wird, verhandelt
n ſo gut wie im Reich. Aber der Oeffentlichkeit
t, worüber verhandelt wird.
ken wird auf die Dauer zu einer Gefahr. Die
ind ſchwierig genug, Biſchofsbeſetzung,
Bistums=
nzbeziehung, daß ſie nicht gerade für die Unter=
Zaſſe geeignet ſind, in die jeder ſich miſchen mag.
muß ja wohl Wert legen auf weitgehende
Ver=
e gleichzeitig in oder vor anderen Konkordats=
Rumänien, Jugoſlawien, vielleicht auch bald
hoſlowakei, falls über den Hus=Streit ein Aus=
Dird). Zwar ſind Konkordate etwas anderes als
der Begriff und Inhalt einer „
Meiſtbegünſti=
remd, die Verhandlungen ſind ihrer Natur nach
n ſtaatlichen Verhältniſſe abgeſtellt. Die Kurie
ein paar große Grundfragen doch die gleichen
e daran, daß nicht Anſprüche und Hinweiſe über
n weg ſich vermengen. Das ſoll alles verſtanden
ſerden, und iſt ja auch in der Zurückhaltung der
terung wohl beachtet worden. Wir denken, das
Der Außenminiſter hat zu der Frage wiederholt
Scho ſeiner Stellungnahme hat die letzten Wochen
Kundgebungen der Parteien geklungen.
er nun ſo iſt, wie Dr. Streſemann vor einigen
ffend ſagte, daß es für die Deutſchen neben
Han=
d Hauszinsſteuer noch ein paar wichtige Dinge
muß man wiſſen, wo man dran iſt. Nicht aus
weil Bedürfnis nach Polemik ein ſichereres
igeformte Ungefähr wünſchen möchte. Sondern
in dem Ungewiſſen Gegenſätze der Auffaſſungen
hantaſtiſche vergrößern und eine loyale
Verſtän=
t wird. Mit dem Wort Konkordat iſt noch nicht
ngen. Ein rigoroſer Standpunkt in der Frage
utonomie kann mit guten Gründen a limine den
ſen, daß das Reich oder ein Land mit dem Papſt
en trete; denn ſchon die Verhandlung bedeute
des Souveränitätsrechtes. Der Staat allein
be=
nd die Fähigkeit, die Ordnungen auch für die
kirch=
ihrem äußeren Rahmen feſtzuſtellen, für ihr
nöge er dann den Kirchen alle zuträgliche
Frei=
erwaltung geben. Dieſe Poſition iſt praktiſch
auf=
m Augenblick an, da das Reich — ſchon früher
ſe Länder — bei dem Papft, auch nachdem er mit
s Kiuchenſtaates als weltliche Macht ausgeſchieden
idtſchaft unterhielt und die „Beglaubigung” ſeines
gennahm. Die rechtliche Lage iſt ja nun freilich
auf den Nenner einer völkerrechtlichen Syſtematik
n. Denn der Staat und die Kurie vertreten als
Souveränitätsrechte, die auf den gleichen
Menſchen=
eziehung haben, eben auf die Millionen deutſcher
ſtaatliche Souveränität will nach ihrem inneren
chen und umfaſſend ſein, die kirchliche, wenn man
ſiert auf den religiös=ſittlichen Lebensraum, in ihm
Charakter der kirchlichen Stiftung auch abſolut.
ima iſt, auf ſeine innerſten Linien zurückgeführt,
. Man wird ſich bemühen müſſen, die
Frageſtel=
ehr in ihrer theoretiſchen Schärfe als in ihrer
kon=
theit zu erfaſſen. Dann kommt man bald genug
nach dem tatſächlichen Bedürfnis. Iſt dies vor=
Rechtsſtand der Reichsverfaſſung kennt den Begriff
geſellſchaft”, ein Wort, das ſich ja nun mit dem
rchentums katholiſcher Prägung ſchlecht verträgt,
n aber für den Katholizismus weder rechtlich noch
Minderung in ſeinen Funktionen eingetreten iſt.
rluſte im preußiſchen Oſten machen eine
Neurege=
umsgrenzen erwünſcht; desgleichen hat die
finan=
derſetzung, ohnie daß ſie eine völlig neue Situation
zu eidgültigen Regelungen angemeldet. Die
Stel=
tſchen Katholizismus zu dieſer Frage iſt, ſoweit
ition überſehen, auch keineswegs eindeutig; denn
von einem ſeeliſchen oder ſachlichen Notſtand kann nicht geredet
werden. Die Energie, mit der man ſich hinter das
Konkordats=
verlangen ſtellt, hängt ab von den Erwartungen, die man daran
knüpft: ob man in ſcharf integraler Richtung die Durchſetzung
des kirchlichen Lebens mit den Impulſen der Kurie wünſcht oder
ob man vom Konkordat eine gewiſſe Grenzziehung
verwaltungs=
mäßiger, natürlich nicht dogmatiſcher Natur erwartet: ein
bedeu=
tender katholiſcher Politiker hat mir in ſolchem Betracht das
Konkordat als den Weg zu einer „Föderaliſierung” der
Kirchen=
organiſation darzuſtellen verſucht. Seine Sorge war, ob ſich für
die Biſchofswahl die Stellung des Domkapitels retten laſſe, wo
ſie noch vorhanden, zurückgewinnen, wo ſie verlorengegangen.
Für den katholiſchen Volksteil wird das Konkordat freilich,
gleich=
viel welchen Inhalt es hat, zu einer Preſtigefrage werden, wenn
ſeine Behandlung mit den Schlagworten wie „
Ultramontanis=
mus” uſw. verkleidet wird.
Die Unruße, die ſich an den Begriff des Konkordates
an=
hängt, wird von den Beſtimmungen des bayeriſchen Konkordais
gefpeiſt .Dies iſt über die Grenzen deſſen hinausgegangen, wäs
je ein Staat der Kurie konzediert hat; ja, wenn man ſeine Sätze
mit den Beſtimmungen des neu kodifizierten kanoniſchen Rechte?
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Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 133
Samstag, den 14. Mai 1927.
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Der neue engliſch=ruſſiſche Konflikt.
Die Durchſuchung derruſſiſchen
Geſchäftsräume in London.
Einzelheiten der Unterſuchung.
EP. London, 13. Mai.
In den ſpäten Abendſtunden übernahm der Chef der
Son=
wer=Abteilung der Geheimpolizei die Leitung der Razzia in dem
SBebäude der ruſſiſchen „Arcos”=Geſellſchaft. Während der
Naz=
ſzia hatte der engliſche Innenminiſter Beſprechungen mit den
Höheren Polizeibeamten. — In den Wandelgängen des
Parla=
anents bildet die Razzia das Hauptgeſprächsthema. In der
EArbeiterpartei wird eine ſehr ernſte Auffaſſung geäußert. Die des Artikels 5 des Haudelsabkommens und muß
EPartei wird baldigſt eine Erklärung der Regierung verlangen.
Innerhalb der anderen Parteien beſteht Zurückhaltung im Ur= auf hinweiſen, daß während der Unterſuchung die
keil. Es wird der Anſicht Ausdruck gegeben, daß, wenn wirklich
Stwas gefunden werden ſollte, dies gut wäre. — Ueber die
Haus=
ſuchung bei der „Arcos” werden noch folgende Einzelheiten be=
Tannt, die von Ausſagen Beteiligter ſtammen: Die Polizei, deren
Stärke auf 200 Mann angegeben wird, drang ſofort in ſämt=
Aiche Räume ein und veranlaßte die Angeſtellten, ſich in die Kor= tor Sorokin erſt eine Stunde nach Beginn der Durchſuchung
zu=
midore zu begeben, wo ſie unter polizeiliche Bewachung geſtellt
hauf das genaueſte unterſucht; die männlichen Angeſtellten
muß=
ſten ihre ſämtlichen Taſchen entleeren, und die Polizei nahm
ſämtliche Briefe und ſonſtigen Schriftſtücke an ſich. Die leiten=
Oden Perſönlichkeiten wurden in einem Raume des oberen
Stock=
werks durchſucht. Von der Straße aus konnte man ſehen, wie
Ddie Angeſtellten mit erhobenen Armen daſtanden, bis die
Uinter=
ſuchung, die etwa fünf Stunden dauerte, beendet war. Andere
Polizeibeamte unterzogen in der Zwiſchenzeit die Bücher,
Rech=
nungen uſw. der „Arcos” einer genauen Prüfung. Gegen
Mitternacht wurden die Angeſtellten ungeduldig und verlangten
von der Polizei, entlaſſen zu werden, was dann auch ſchließlich
uach Prüfung der angegebenen Adreſſen geſchah. Die
Angeſtell=
ten wurden durch ſchriftliche Mitteilung angewieſen, ihre Arbeit
heute wieder aufzunehmen, doch dürfen von ihnen nur die
be=
reits unterſuchten Räume betreten werden.
Die Urſache der Razzia.
Die überraſchende Razzia, die die Londoner Polizei geſtern
abend 7 Uhr auf das Gebäude der ſowjetruſſiſchen Geſellſchaft
„Arcos” unternahm und die zur Beſetzung und gründlichen
Durchſuchung des genannten Gebäudes führte, war vom
Mini=
ſter des Innern auf Wunſch des Chefs der politiſchen Polizei
angeordnet worden. Es ſollte feſtgeſtellt werden, ob Kopien
ge=
wiſſer Dokumente offiziellen Charakters, die nur in engliſchen
Archiven liegen ſollten, ihren Weg in die Arcos oder die
Handels=
delegation, die beide im Sowjetgebäude der Arcos untergebracht
ſind, gefunden hätten. In Verbindung hiermit waren auch
Naz=
zien in Plymouth, Newcaſtle, und anderen Provinzſtädten
ge=
plant, die jedoch fallen gelaſſen wurden. In politiſchen Kreiſen
nimmt man allgemein an, daß der Zwiſchenfall zum Abbruch der
diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen England und Rußland
führen wird. Der Sowjetgeſchäftsträger Roſenholz verſuchte
geſtern vergeblich, Chamberlain zu ſprechen, um gegen die
Durch=
ſuchung des Arcosgebäudes zu proteſtieren. Er wird ſich heute
wiederum um eine Unterredung bemühen.
Es iſt bemerkenswert, daß die plötzliche Aktion des
Jnnen=
miniſters wenige Tage nach der Kommuniſtenrazzia der
franzö=
ſiſchen Regierung erfolgte. Die Parifer Enthüllungen über die
kommuniſtiſche Spionageaffäre in Paris, die jedenfalls immer
größere Kreiſe zu ziehen und das Netz eines wohl organiſierten
kommuniſtiſchen Spionagedienſtes zu Gunſten der Sowjets
auf=
zudecken ſcheint, haben hier Aufſehen erregt. Wie weit man
etwa die Pariſer Aktion mit der Londoner in Verbindung zu
bringen hat, iſt vorläufig undurchſichtig, da ſich beide
Regierun=
gen in ſtrengſtes Schweigen hüllen.
Eine Erklärung im Unterhaus
In der heutigen Sitzung des Unterhauſes fragte der
Arbeiter=
parteiler Henderſon bei der Negierung an, aus welchem Grunde
die Unterſuchung in den Sowjetgebäuden erfolgt ſei. Der
Staatsſekretär des Innern, Johnſon Higgs, gab darauf folgende
Antwort: Am Mittvoch abend ging mir vom Leiter der
Polizei=
behörde eine Mitteilung zu, auf Grund welcher ich die
Polizei=
behörden ermächtigte, ſich die Erlaubnis zur Hausſuchung in den
Gebäuden der allruſſiſchen kooperativen Geſellſchaft zu erwirken.
Die Erlaubnis wurde erbeten und bewilligt. Geſtern nachmittag
drang man in das Gebäude ein, die Hausſuchung nimmt
gegen=
wärtig ihren Fortgang. Ich bin nicht in der Lage, und werde es
auch in ein oder zwei Tagen noch nicht ſein, weitere
Mitteilun=
gen über dieſe Angelegenheit zu machen‟. Dieſe Mitteilung des
Innenminiſters wirkte im Unterhaus als Senſation. Die
Er=
regung unter den Mitgliedern des Parlamentes iſt groß.
Ruſſiſche Proteſinote an Chamberlain.
Der ruſſiſche Geſchäftsträger Roſenholz begab ſich heute
vor=
mittag 10.30 Uhr ins Foreign Office und überreichte Sir Auſten
Chamberlain folgende Proteſtnote: „Die Gebäude der Arcos
und der ſowjetruſſiſchen Handelsdelegation ſind durch bewaffnete
Polizei beſetzt worden. Das ſteht in Widerſpruch mit den
Be=
ſtimmungen der Handelsabkommens von 1921, da der
offi=
zielle Handelsagent Sowjetrußlands in Groß
britannien, Herr Kinſchuk, diplomatiſche Immu=
Eftät genießt. Nach Artikel 5 des Handelsvertrages genießt
Herr Kinſchuk ſämtliche Rechte und Vorrechte offizieller Vertreter
anderer ausländiſcher Mächte in Großbritannien. Dieſes Recht
iſt erſt kürzlich duich die Note des Foreign Office vom 16.
Fe=
bruar 1927 beſtätigt worden.
Während der Unterſuchung, die zurzeit noch
an=
dauert, iſt der Angeſtellte der Handelsdelegation
Khudiakow, der ſich geweigert hat, den
Schlüſ=
ſel zu dem Safe, der die perſönlichen Papiere
und die Geheimcode des offiziellen
Handels=
agenten enthält, auszuliefern, von der
Poli=
zei mißhandelt worden. Die an den offiziellen
Handels=
agenten adreſſierte Poſt, die gerade durch die Kuriere ins
Ge=
bäude gebracht wurde, iſt von der Polizei weggenommen worden.
Dieſes Vorgehen iſt ein flagranter Bruch
den engliſch=ruſſiſcen Handel ſchädigen. Außerdem muß ich
dar=
elementarſten Garautien und Forderungen des
allgemeinen Anſtandes verletzt worden ſind.
Die Unterſuchung iſt begonnen worden, ohne daß der
Poli=
zeibefehl vorgezeigt wurde. Dieſer iſt dem ſtellvertretenden
Direk=
geſtellt worden. Faſt in dem ganzen Gebäude, iſt die
Unter=
wurden. Die Handtaſchen der weiblichen Angeſtellten wurden ſuchung in Abweſenheit von Vertretern der betreffenden Inſtitute
vorgenommen worden. Sämtliche Angeſtellte der Arcos und der
Handelsdelegation, ſoſvohl, Frauen wie Herren, ſind
zurückgehal=
ten und einer perſönlichen Uuterſuchung unterworfen worden.
Unter den Zurückgehaltenen befanden ſich Frauen, die
diploma=
tiſche Päſſe beſaßen, z. B. die Gattin des ruſſiſchen
Geſchäfts=
trägers, Frau Roſenholz, und die Gattin des Finanzattaches des
ruſſiſchen Botſchafters, Frau Schanni. Die perſönliche
Unterſuchung der Frauen iſt von männlichen
Polizeibeamten ausgeführt worden.
Ich habe meine Regierung informiert, habe es jedoch für
meine Pflicht gehalten, während ich ihre Eutſcheidungen und
In=
ſtruktionen erwvarte, ausdrücklich gegen die
Ver=
letzung der von der britiſchen Regierung
über=
nommenen Verpflichtungen zu proteſtieren.”
Die Auffaſſung in Genf.
Genf, 13. Mai.
Die Hausſuchung bei der Sowfetvertretung in London
hat bei der hieſigen ruſſiſchen Delegation ſtark
befremdend gewirkt. Man weiß im Augenblick nach den
hier vorliegenden Nachrichten noch nicht, ob es ſich um eine
Haus=
ſuchung bei der Handelsvertretung oder nur bei der ruſſiſchen
Genoſſenſchaftsvertretung handelt. In jedem Falle hält man die
engliſchen Polizeimaßnahmen zu einem Zeitpunkt, wo die
Ruſ=
ſen in höflicher, zurückhaltender Form in Genf mit den
weſt=
europäiſchen Delegationen, beſonders auch mit den Engländern,
am grünen und am weißen Tiſch verhandeln, für eine
Brüskie=
rung, die nur den Zweck haben ſolle, die Ruſſen in der
Oeffent=
lichkeit wieder anzuſchwärzen.
Die deutſch=polniſchen Beziehungen.
Unveränderte deutſche Politik gegenüber Polen.
Verlin, 13. Mai.
Ueber die Beſprechungen zwiſchen dem deutſchen
Reichs=
außenminiſter Dr. Streſemann und dem polniſchen Geſandten
Dr. Olzowski am Mittwoch wird von beiden Seiten folgendes
Communiqué unterbreitet: Der polniſche Geſandte Dr. Olzowski
ſuchte am 11. Mai Dr. Streſemann auf und erklärte ihm, daß
trotz der ſtarken Erregung der öffentlichen Meinung in Polen
aus Anlaß der Tagung in Beuthen die polniſche Regierung nicht
beabſichtige, durch irgendwelche Intervention in dieſer
Ange=
legenheit die gemeinſame Aufgabe beider Regierungen zu
er=
ſchweren und eine wirtſchaftliche Verſtändigung zwiſchen beiden
Ländern zu ſchaffen. Davon ausgehend, ſehe ſich der polniſche
Außenminiſter Zaleſki genötigt, darauf hinzuweiſen, daß
Kund=
zur Durchſuchung der Sowjeigebäude. gebungen, wie ſie in Beuthen erfolgt ſeien, im Widerſpruch zu
dem Geiſte der zwiſchen Dr. Streſemann und Zaleſki in Genf
geführten Geſpräche ſtänden und die Beſtrebungen beider
Mini=
ſter weſentlich erſchwerten, die Grundlage für eine wirtſchaftliche
Verſtändigung zu ſchaffen. Schließlich gab der Geſandte dem
Gedanken Ausdruck, daß, falls die grundſätzliche Richtung der
deutſchen Außenpolitik keine Aenderung erfahren habe, der
pol=
niſche Außenminiſter den Wunſch habe, damit rechnen zu dürfen,
daß Notwendiges unternommen werde, um in Zukunft einer
etwaigen Störung dieſer gemeinſamen Beſtrebungen zu
be=
gegnen.
Dr. Streſemann hat daraufhin erwidert, daß die deutſche
Politik Polen gegenüber keine Aenderung erfahren habe. Die
Beziehungen zwiſchen Polen und Deutſchland ſeien durch die in
Locarno getroffenen Abmachungen geregelt. Dieſe Grundlage
des deutſchen Verhältniſſes zu Polen ſei durch die Erklärungen
der heutigen Reichsregierung ausdrücklich beſtätigt. Wenn der
polniſche Außenminiſter ſich durch Kundgebungen anläßlich der
Tagung in Beuthen beunruhigt fühle, ſei das teilweife auf
ent=
ſtellte und übertriebene Preſſenachrichten, teilweiſe auf
Mißver=
ſtändniſſe deſſen, was geſagt worden ſei, zurückzuführen. Je
mehr der Wille der verantwortlichen Regierungen darauf
ge=
richtet ſei, eine Politik friedlicher Verſtändigung zu führen, um
ſo weniger dürfte den Kundgebungen, die auf der einen oder
an=
deren Seite erfolgen, eine übertriebene Bedeutung beigemeſſen
ſverden. Die deutſche Regierung habe ſchließlich wiederholt
Mit=
teilungen über Kundgebungen in Polen erhalten, ohne dagegen
Beſchwerde einzulegen. Es ſei klar, daß beide Regierungen
Sorge tragen müßten, um Folgerungen zu begegnen.
Konkordatsfragen.
Von
Dr. Theodor Heuß,
Mitglied des Reichstags.
In den Etatsdebatten des Reichstags und des Preußiſchen
Landtags iſt von den verſchiedenen Parteien mit einer gewiſſen
Behutſamkeit über die Möglichkeit, Wünſchbarkeit, Bedenklichkeit
eines Konkordats mit der päpſtlichen Kurie geſprochen worden,
Niemand in den Parlamenten wünſcht, daß die
Auseinander=
ſetzung auf den herben und derben Stil gebracht werde, den der
Staat in den 70er Jahren gebraucht hat. Der war damals von
unheilvoller Wirkung begleitet; der würde heute verhängnisvoll
ſein können durch eine weitere Zerreißung des Volksgefühls. Das
Taſtende in der Ausſprache, die ſich begnügte, Grenzen zu
mar=
kieren, war aber auch dadurch verurſacht, daß über den materiellen
Inhalt eines beabſichtigten Konkordats irgendwie autorativ
nichts mitgeteilt iſt. Man weiß; verhandelt wird verhandelt
wurde, in Preußen ſo gut wie im Reich. Aber der Oeffentlichkeit
iſt nicht mitgeteilt, worüber verhandelt wird.
Dies Verfahren wird auf die Dauer zu einer Gefahr. Die
Fragenkomplexe ſind ſchwierig genug, Biſchofsbeſetzung,
Bistums=
begrenzung, Finanzbeziehung, daß ſie nicht gerade für die
Unter=
haltung auf der Eaſſe geeignet ſind, in die jeder ſich miſchen mag.
Die Kurie ſelber muß ja woh! Wert legen auf weitgehende
Ver=
traulichkeit, da ſie gleichzeitig in oder vor anderen
Konkordats=
verſuchen ſteht (Rumänien, Jugoſlawien, vielleicht auch bald
wieder die Tſchechoſlowakei, falls über den Hus=Streit ein
Aus=
gleich gefunden wird). Zwar ſind Konkordate etwas anderes als
Handelsverträge, der Begriff und Inhalt einer „
Meiſtbegünſti=
gung” iſt ihnen fremd, die Verhandlungen ſind ihrer Natur nach
auf die beſonderen ſtaatlichen Verhältniſſe abgeſtellt. Die Kurie
hat aber nun, da ein paar große Grundfragen doch die gleichen
ſind, ein Intereſſe daran, daß nicht Anſprüche und Hinweiſe über
die Landesgrenzen weg ſich vermengen. Das ſoll alles verſtanden
und gewürdigt werden, und iſt ja auch in der Zurückhaltung der
öffentlichen Erörterung wohl beachtet worden. Wir denken, das
iſt jetzt vorbei. Der Außenminiſter hat zu der Frage wiederholt
geſprochen; das Echo ſeiner Stellungnahme hat die letzten Wochen
da und dort in Kundgebungen der Parteien geklungen.
Wenn es aber nun ſo iſt, wie Dr. Streſemann vor einigen
Wochen ganz treffend ſagte, daß es für die Deutſchen neben
Han=
delsverträgen und Hauszinsſteuer noch ein paar wichtige Dinge
geben ſoll, dann muß man wiſſen, wo man dran iſt. Nicht aus
Neugierde; nicht weil Bedürfnis nach Polemik ein ſichereres
Ziel als das ungeformte Ungefähr wünſchen möchte. Sondern
aus Sorge, daß in dem Ungewiſſen Gegenſätze der Auffaſſungen
ſich leicht ins Phantaſtiſche vergrößern und eine loyale
Verſtän=
digung erſchwert wird. Mit dem Wort Konkordat iſt noch nicht
allzuviel anzufangen. Ein rigoroſer Standpunkt in der Frage
der ſtaatlichen Autonomie kann mit guten Gründen a limine den
Gedanken abweiſen, daß das Reich oder ein Land mit dem Papſt
in Verhandlungen trete; denn ſchon die Verhandlung bedeute
eine Kränkung des Souveränitätsrechtes. Der Staat allein
be=
ſitze das Recht und die Fähigkeit, die Ordnungen auch für die
kirch=
lichen Dinge in ihrem äußeren Rahmen feſtzuſtellen, für ihr
inneres Leben möge er dann den Kirchen alle zuträgliche
Frei=
heit und Selbſtverwaltung geben. Dieſe Poſition iſt praktiſch
auf=
gegeben von dem Augenblick an, da das Reich — ſchon früher
taten es einzelne Länder — bei dem Papſt, auch nachdem er mit
dem Verluſt des Kirchenſtaates als weltliche Macht ausgeſchieden
war, eine Geſandtſchaft unterhielt und die „Beglaubigung” ſeines
Nuntius entgegennahm. Die rechtliche Lage iſt ja nun freilich
exzeptionell und auf den Nenner einer völkerrechtlichen Syſtematik
nicht zu bringen. Denn der Staat und die Kurie vertreten als
Kontrahenten Souveränitätsrechte, die auf den gleichen
Menſchen=
kreis die Rückbeziehung haben, eben auf die Millionen deutſcher
Katholiken; die ſtaatliche Souveränität will nach ihrem inneren
Weſen ungebrochen und umfaſſend ſein, die kirchliche, wenn man
ſo will, ſpezialiſiert auf den religiös=ſittlichen Lebensraum, in ihm
aber nach dem Charakter der kirchlichen Stiftung auch abſolut.
Das Dilemma iſt, auf ſeine innerſten Linien zurückgeführt,
ſchier unlösbar. Man wird ſich bemühen müſſen, die
Frageſtel=
lung nicht ſo ſehr in ihrer theoretiſchen Schärfe als in ihrer
kon=
kreten Begrenztheit zu erfaſſen. Dann kommt man bald genug
vor die Frage nach dem tatſächlichen Bedürfnis. Iſt dies
vor=
handen? Der Rechtsſtand der Reichsverfaſſung kennt den Begriff
der „Religionsgeſellſchaft”, ein Wort, das ſich ja nun mit dem
Weſen des Kirchentums katholiſcher Prägung ſchlecht verträgt,
innerhalb deſſen aber für den Katholizismus weder rechtlich noch
tatſächlich eine Minderung in ſeinen Funktionen eingetreten iſt.
Die Gebietsverluſte im preußiſchen Oſten machen eine
Neurege=
lung der Bistumsgrenzen erwünſcht; desgleichen hat die
finan=
zielle Auseinanderſetzung, ohnie daß ſie eine völlig neue Situation
vorfände, ſich zu endgültigen Regelungen angemeldet. Die
Stel=
lung des deutſchen Katholizismus zu dieſer Frage iſt, ſoweit
wir die Situation überſehen, auch keineswegs eindeutig; denn
von einem ſeeliſchen oder ſachlichen Notſtand kann nicht geredet
werden. Die Energie, mit der man ſich hinter das
Konkordats=
verlangen ſtellt, hängt ab von den Erwartungen, die man daran
knüpft: ob man in ſcharf integraler Richtung die Durchſetzung
des kirchlichen Lebens mit den Impulſen der Kurie wünſcht oder
ob man vom Konkordat eine gewiſſe Grenzziehung
verwaltungs=
mäßiger, natürlich nicht dogmatiſcher Natur erwartet: ein
bedeu=
tender katholiſcher Politiker hat mir in ſolchem Betracht das
Konkordat als den Weg zu einer „Föderaliſierung” der
Kirchen=
organiſation darzuſtellen verſucht. Seine Sorge war, ob ſich für
die Biſchofswahl die Stellung des Domkapitels retten laſſe, wo
ſie noch vorhanden, zurückgewinnen, wo ſie verlorengegangen.
Für den katholiſchen Volksteil wird das Konkordat freilich,
gleich=
viel welchen Inhalt es hat, zu einer Preſtigefrage werden, wenn
ſeine Behandlung mit den Schlagworten wie „
Ultramontanis=
mus” uſw. verkleidet wird.
Die linruße, die ſich an den Begriff des Konkordates
an=
ugt, wird von den Beſtimmungen des bayeriſchen Konkordats
geſpeiſt. . Dies iſt über die Grenzen deſſen hinausgegangen, was
je ein Staat der Kurie konzediert hat; ja, wenn man ſeine Sätze
mit den Beſtimmungen des neu kodifizierten kanoniſchen Rechtes
Geite 2
Samstag, den 14. Mai 1922
Nummer 133
vergleicht, möchte man glauben, die Kurie hätte ſich, ohne dies als
„Konzeſſion” zu empfinden, mit erheblich weniger begnügt, als
der bayeriſche Unterhändler ihr geradezu aufgedrängt zu haben
ſcheint. Die Rechtslage für die philoſophiſchen Fakultäten iſt
unleidlich, für die Lehrerſchaft unbillig geworden; in der
Biſchofsfrage iſt die Poſition des früheren Konkordats offenbar
widerſpruchslos preisgegeben. Nun verſichern uns Leute, die es
wiſſen müſſen, daß ſo „ſchlimm” weder ein Konkordat mit dem
Reich noch mit Preußen ſein würde, und ganz gewiß iſt die
Kurie klug genug, Parlamentsmehrheiten nachzurechnen. Aber
es iſt der Ausgangspunkt der Erfahrungen, der ſchreckt. Denn
daß ein Konkordat für die ſtaatliche Hoheitswürde beſſer iſt als
das bayeriſche, beſagt noch nicht, daß es erträglich ſei.
Die Abwehrhaltung gegen das Konkordat denkt vor allem
an die Sätze über das Schulweſen, die in Bayern vereinbart
wurden, und leider fehlt bisher darüber eine Auskunft, ob die
Verhandlungen im Reich und in Preußen die Schulfragen
mit=
erfaſſen. Gelegentlich hört man, daß die Artikel der Verfaſſung,
die die Schulfragen regeln, einfach in das Konkordat
mitaufge=
nommen würden, und das ſei doch harmlos, ſchaffe kein neues
Recht. Wir ſtehen nicht an, zu ſagen, daß wir dieſe Harmloſigkeit
für untragbar halten. Die theoretiſchen Einwände melden ſich:
die Verfaſſung eines Staates kann nicht gleichzeitig Gegenſtand
einer freien völkerrechtlichen Vereinbarung ſein, und der
Hin=
weis, daß ja auch der Verſailler Vertrag deutſche
Souveränitäts=
rechte völkerrechtlich geregelt hat, darf ſich wahrlich nicht melden,
denn er erhebt einen politiſchen Notſtand zur legitimen Norm.
Aber noch vordringlicher iſt doch die praktiſche Sorge. Gleichviel,
wie das Reichsſchulgeſetz in der Interpretation der Verfaſſung
ausſehen wird, es wird bei deren Wortlaut und bei der
parla=
mentariſchen Machtlage ſehr ſchwer zu ganz eindeutigen
Formu=
lierungen kommen und ſeinen Charakter erſt durch
gewohnheits=
rechtliches Einleben und verwaltungsrechtliche Entſcheidungen
er=
halten. Das wird vermutlich nicht immer ohne Reibung,
Schwie=
rigkeit und Widerſpruch geſchehen, bis eine Lage der Beruhigung
erreicht iſt. Bindet ſich der Staat in ſolcher Situation an einen
Partner, der außerhalb ſeiner Souveränität ſteht, ſo baut er
Schwierigkeit und Konflikt in die empfindlichſte Stelle ſeines
Räderwerkes und kann dann nicht beliebig auswechſeln.
Die katholiſche Kirche iſt in Bewegung und von mancherlei
tiefen Strömungen durchzogen. Die evangeliſche Kirche als eine
ſtaatsfreie Veranſtaltung iſt geiſtig und ſachlich erſt in ihrem
Aufbau. Der Staat ſelber iſt in ſeinem Weſen nicht ſtarr und
feſt. Jede bindende Verkeilung in ſolcher geſchichtlichen Lage iſt
gefährlich, denn die Fugen können platzen, wenn das Holz noch
„arbeitet”. Und dann iſt der Schaden für beide, Staat und Kirche,
viel ſchlimmer, als wenn der Staat, großmütig in der
Anerken=
nung der religiöſen Kräfte, ihr aus eigener Souveränität den
gemäßen Lebensraum ſichert, aber die rechtliche und
macht=
politiſche Verklammerung vermeidet.
Der Stand der Genfer
Wirtſchaftskonferenz.
EEin Schritt vorwärts.
* Genf, 13. Mai. (Priv.=Tel.)
Nachdem die Wirtſchaftskonferenz geſtern einen tüchtigen
Schritt vorwärts gemacht hat durch die vorläufige Annahme der
Reſolution über das Dumping und die Freihand des Handels,
erwartet man nun heute mit eiwiger Spannung die
Reſolu=
tion der Zolltarifkommiſſion, in deren
Redaktions=
komitee geſtern noch den ganzen Tag über der Kampf zwiſchen
Freihandel und Schutzzoll hin und her ging. Der ſtarke
Druck, den die öffentliche Meinung im Sinne des
geſamteuro=
päiſchen Intereſſes ausüben kann, zeigt ſich ſelbſt in den geheimen
Beratungen der Redaktionskomitees. Der franzöſiſche Delegierte
Serruys hat in ſeinem Reſolutionsentwurf ſtarke Konzeſſionen
an die engliſch=deutſch=italieniſchen Forderungen im Sinne einer
mehr freihändleriſchen Stellung gemacht.
Die Kartelldebatte in der zweiten Kommiſſion für
Induſtriefragen wird heute zu Ende gebracht werden und dann
wird auch dieſe Kommiſſion das Ergebnis ihrer Debatte
zu=
ſammenfaſſen können.
Auch die Landwirtſchaftskommiſſion dürfte bereits worgen
einige ihrer Reſolutionen fertiggeſtellt haben.
Gegenſätze in der Beurteilung der Kartelle.
Die allgemeine Ausſprache über die nationalen und
inter=
nationalen Induſtriekartelle zeigte, wie bereits geſtern, auch heute
vormittag noch einmal ſehr ſtarke Gegenſätze in der
Be=
urteilung der Kartelle und ihrer Zweckmäßigkeit und Nützlichkeit
für die Ueberwindung der Wirtſchaftskriſe durch Arbeitsteilung
und Abſatzregelung. Auch die Gegenſätze in bezug auf die von
den Vertretern der Arbeiter und Verbraucher geforderte Kon=
4 Thomas Gainsborough.
Zum 200. Geburtstag.
Am 14. Mai 1727 wurde in Sudbury, einem kleinen
Städt=
chen in der Grafſchaft Suffolk, Thomas Gainsborough geboren.
Das heißt nur für die Geſchichte, — der richtige Tag ſeiner
Ge=
burt iſt unbekannt geblieben, aber am 14. Mai wurde
Gains=
borough getauft, und dieſes hiſtoriſch feſtſtehende Datum gilt
für die Geſchichte als ſein Geburtstag. Es war ein glücklicher
Stern, unter dem dieſer Gainsborough das Licht der Welt
er=
blickte und der ihn, wenn auch nicht zu Englands größtem, ſo
ſoch zu Englands berühmteſtem Maler werden ließ.
Mit Englands Eintritt in die Geſchichte hängen die Namen
Hogarth, Reynolds, Eainsborough und andere eng zuſammen.
England hatte die Revolution von 1649 überſtanden. Es war
das Jahr, als Karl I., der große Gönner van Dycks, ſein Leben
auf dem Schaffot laſſen mußte. So war England im 18.
Jahr=
hundert bereits Republik, d. h. bürgerliches Land, mit einem
König geworden. Es begann aufzuatmen unter dem Eindruck
der Befreiung von dem finſteren Puritanertum, unter dem
Lebensfreude und die ſtärkſte Potenz der Lebensfreude, die Kunft,
nicht gedeihen konnte. Die Kunſt in England aber, die nun unter
dieſen äußeren Verhältniſſen eine bürgerliche Kunſt werden ſollte
ward dies nicht. Gewiß tauchten auch zu Beginn dieſer Periode
Kunſterzeugniſſe auf, in deren Mittelpunkt der Bürger ſtand. Ein
rauger plebejiſcher Atem wehte. Im Vorwurf der Malerei und
der Literaiur wurde rohes Plebejertum betont. Man war ſich
nicht llar darüber — Wiederholung der Zeitgeſchichte! —, daß
die Künſt wohl aus ihrer Umwelt Kraft ſchöpft und die ſtärkſten
Eindrücke auch ſeeliſcher Umwälzung wiedergebiert, daß ihr aber
ein eigenes, von aller Umgebung unabhängiges Reich gehört.
So konnte es in England nicht lange dauern, bis die Kunſt, der
feinſte Ausdruck ſenſiblen Lebens und ſeeliſcher Lebensbetonung
wieder in Bahnen gelenkt wurde, die fernab lagen vom
vor=
rohenden Einfluß umſtürzleriſcher Nachwirkungen. Hogarth
ge=
hörte noch zu den Erzählern, zu den Malern, die bis zum
gewiſ=
ſen Grade Roheit, Brutalität im Vorwurf zu ihren Bildern
ſuch=
ten und in ganzen Serien erzählten. Die Technik und der
künſt=
leuiſche Ausdruck ſeiner Bilder war wohl erzählend in der
Dar=
ftellung, aber niemals wurde auch techniſch nach brutalem
Aus=
druck geſucht. Die Porträtmalerei vor allem löſte ſich bald völlig
los von betont bürgerlicher Einſtellung. Eigene große Maler
rechte England kaum hervor. Auch Joſua Reynolds ſchuf nach
Vom Tage.
Der preußiſche Landtag erledigte am Freitag in zweiter
Beratung die Haushalte für Handel und Gewerbe und die des
Staats=
miniſteriums und Miniſterpräſidenten. Das Gehalt des
Mini=
ſterpräſidenten wurde mit 199 Stimmen der Regierungsparteien
gegen 139 Stimmen bewilligt.
Der neue ſpaniſche Botſchafter in Berlin, Eſpinoſa
de los Monteros, iſt, wie aus Madrid gemeldet wird, auf ſeinen
Poſten abgereiſt.
Der Geſundheitszuſtand des deutſchen
Botſchaf=
ters v. Hoeſch hat ſich entgegen den in verſchiedenen deutſchen
Blättern verbreiteten peſſimiſtiſchen Nachrichten in den letzten Tagen
weiterhin gebeſſert.
In Clermont=Ferrand wurde der Kongreß der
Nationa=
len Frontkämpfervereinigung Frankreichs eröffnet.
Poincaré wird am 15. Mai bei der Schlußſitzung des Kongreſſes
eine Rede halten, der man eine gewiſſe politiſche Bedeutung
vorausſagt.
Briand empfing den engliſchen Botſchafter Lord
Crewe, mit dem er ſich über die bevorſtehende Reiſe des
Präſidenten Doumergue nach London und die bei
die=
ſer Gelegenheit mit Sir Auſten Chamberlain ſtattfindende
Beſprechung unterhielt.
Für Sonntag nachmittag hat der Präſident der
Weltwirtſchafrskonferenz, Theunis, Mitglieder und
Sachverſtändige ſowie eine Anzahl Journaliſten zu einem Tee, im
Reſtaurant Romelles in Bellevue geladen.
An der griechiſch=bulgariſchen Grenze hat ſich ein
neuer Grenzzwiſchenfall ereignet.
Muſſolini hat in ſeiner Unterredung mit dem
Kammerpräſi=
denten Caſertano die Wiedereröffnung des
italieni=
ſchen Parlaments endgültig auf den 25. Mai feſtgeſetzt.
Wie Reuter berichtet, belaufen ſich die britiſchen Anſprüche
an China in Verbindung mit den Plünderungen und Zerſtörungen
britiſchen Eigentums in Nanking am 3. Januar dieſes Jahres auf
ins=
geſamt 14 Millionen Mark.
trolle blieben in dieſer Ausſprache offen. Das Redaktionskomitee
über die Kartellierungsfrage, dem, wie bereits gemeldet, der
deutſche Delegierte Lammers angehört, wird die Arbeiten zur
Formulierung des Entſchließungsentwurfes unter möglichſter
Glättung der Gegenſätze heute nachmittag aufnehmen. — Die
Schlußſitzung war beherrſcht durch eine längere Rede des
ruſſi=
ſchen Landwirtſchaftlers Sokolnikoff, der die Organiſierung
eines internationalen Kreditſyſtems verlangt und die
Kartell=
bildung als Wirtſchaftsprinzip zur Ueberwindung der
Wirt=
ſchaftskrife nicht für wirkſam hält. Nach der Geltendmachung
ver=
ſchiedener Bedenken gegen den Einfluß der Induſtriekartelle,
insbeſondere auf die Preisgeſtaltung, betonte Sokolnikoff die
Bereitwilligkeit Sowjetrußlands, an internationalen Induſtrie=
und Handelskartellen teilzunehmen. — Der Generalſekretär des
öſterreichiſchen Jnduſtrieverbandes, Dr. Weiß=Wellenſtein,
erklärte ſich mit den geſtrigen Ausführungen des deutſchen
Dele=
gierten Dr. Lammers im weſentlichen einverſtanden.
Am Ende der Sitzung hielt der Mitarbeiter des
Internatio=
nalen Komitees für wiſſenſchaftliche Organiſation der Arbeit noch
eine lange Rede, in der er an Hand der geſchichtlichen
Entwick=
lung der Induſtrie in den Vereinigten Staaten darlegte, daß die
Stabiliſierung und die Arbeitserſparnis infolge einer rigoroſen
Kontrolle die Leitidee der wiſſenſchaftlichen Arbeitsorganiſation
darſtelle. Die Kartelle ſeien die geeignetſten Mittel zur
Durch=
führung dieſer Arbeitsmethoden.
Damit iſt die Kartelldebatte beendet, und die Kommiſſion
wird erſt am Montag wieder zuſammentreten, um den
Reſolu=
tionsentwurf des Redaktionskomitees zu beraten.
Die vorausſichtliche Dauer der
Weltwirtſchafts=
konferenz.
Wann die Weltwirtſchaftskouferenz zu Ende gehen wird,
beſchäftigt angeſichts des verhältnismäßig raſchen Fortſchrittes
der Kommiſſionsverhandlungen die Konferenzkreiſe ſehr lebhaft.
Auch die wichtigſte von den Unterkommiſſionen der
Handelskom=
miſſion, die ſich mit den Zolltarifen und der
Meiſtbegünſtigungs=
fvage uſw. beſchäftigt, iſt mit ihrem Reſolutionsentwurf beinahe
fertig, der auf der Grundlage des Antrages des franzöſiſchen
Delegierten Serruys behandelt worden iſt. Präſident Theunis
machte deshalb darauf aufmerkſam, daß die Arbeiten mit dem
Abſchluß der Kommiſſionsverhandlungen noch keineswegs
been=
det ſein werden, da es, wie wir bereits mehrfach hervorgehoben
haben, norwendig ſein wird, die Beſchlüſſe der verſchiedenen
Kommiſſionen und Unterkommiſſionen miteinander in
Ueberein=
ſtimmung zu bringen ſowie einen Geſamtbericht über die
Welt=
wirtſchaftslage feſtzuſtellen, in dem auch Rückſicht auf das Ziel
der Konferenz, der Erhaltung des Weltfriedens, genommen
wer=
den müſſe. Er erſuchte deshalb die Delegierten, nicht mit dem
21. Mai als dem ſicheren Endtermin der Konferenz zu rechnen,
ſondern ſich darauf einzurichten, daß die Konferenz erſt in der
mit dem 28. Mai ſchließenden Woche beendet werden könne.
Vorbildern aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Rubens, Tizian,
Rembrandt auch, waren ſeine Vorbilder, vor allem in den
Por=
träts, deren Reynolds eine große Menge ſchuf.
Ganz merkwürdig war dieſe Einſtellung bei Thomas
Gains=
borough, der nichts mitbrachte, das ihn zu dem geſtalten ſollte,
was er wurde: zu dem berühmteſten Maler ſchöner Frauen. Er
war keineswegs ein Menſch verfeinerter Lebensart. Aus einem
kleinen Landſtädtchen ſtammend, blieb er bis zu ſeiner
Ueber=
ſiedlung nach London ein lebensfroher, geſunder Naturburſche,
der allerdings leichtlebige Geſellſchaft, Muſikanten, Schauſpieler
uſw. liebte. Seine Bildung war mangelhaft. Allein die Natur
blieb ſeine ſtärkſte Lehrerin, bis er 1760, 33 Jahre alt, nach dem
kleinen Badeörtchen Bath überſiedelte. Hier entſtanden durch
Zufall oder Protektion eine Anzahl Damenbildniſſe der
vor=
nehmen Welt, die ihn bald bekannt machten. Er hatte einen
aus=
geſprochenen Sinn für feine Farbigkeit und gute, wenn auch nach
unſerem Geſchmack etwas ſüßliche Charakteriſtik. 1774 ging der
Künſtler nach London, wo er ſehr bald der geſuchteſte
Porträt=
maler der Londoner vornehmen Geſellſchaft wurde. Im
Stutt=
garter Muſeum befindet ſich ein Bildnis der Königin Charlotte
aus jener Zeit. Die Bilder aber, die ſeinen Ruf und Ruhm über
die ganze Welt trugen und bis auf die heutige Zeit erhalten ſind,
ſind das Bildnis der Herzogin von Devonſhire, deſſen
Reproduk=
tion heute noch zu Tauſenden feilgeboten wird, und vor allem
das Bild „The blue Boy” eines der entzückendſten
Kinderbild=
niſſe, die überhaupt exiſtieren.
Obwohl Gainsborough in erſter Linie Landſchafter war und
ſein wollte, blieben doch die Erzeugniſſe auf dieſem Gebiete
un=
bekannt. Berühmt, wie geſagt, machten ihn ſeine Bildniſſe ſchöner
Frauen. Sie ließen ihn zu dem berühmteſten Maler Englands
und zu einem der gefeiertſten der ganzen Kunſtgeſchichte werden,
obwohl er, wie erwähnt, eine eigene, überragend ſtarke künſtleriſche
Perſönlichkeit nicht war. Muther ſagt: „Neben Reynolds dem
Denker ſteht er als zarter Poet. Was dort Willenskraft war, iſt
hier Fühlen. Ihn als Originalgenie zu feiern, geht aber
gleich=
tvohl nicht an. Obwohl er, da er England nicht verließ, Werke
der alten Meiſter nicht in ſo großer Zahl wie Reynolds geſehen
hat, mußte er einem dieſer Alten doch auch zu Hauſe auf Schritt
und Tritt begegnen, wenn er im Buckingham=Palace die Bilder
der Prinzeſſinnen und Prinzen malte. Van Dyck, der Hofmaler
Karls I, wurde ſein angeſtauntes Ideal. Der weiche feminine
Zug dieſes Künſtlers kam ſeinem eigenen Naturell entgegen. Die
Farben, die Eainsboroughs Werken neben den ſonoren des
Reynolds einen ſo aparten, kühlen Silberton geben — ſein
erlgrau, ſein blaſſes B
ein Zitronengelb und
Einigung über das
Republif=
ſchutzgeſetz.
Zuſi immung der Deutſchnationalen zur
Ver=
läng erung des Geſetzes. /Schlägereienzwiſchen
Kommuniſien im Reichstag.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Der Reichstag arbeitet ſich im Schneckentempo durch das
Geſetz zum Schutze der Jugend hindurch, da es ja
tat=
ſächlich das einzige Geſetz iſt, das er zu beraten hat. Am Freitag
gab es zunächſt eine Sonderaufregung der Nationalſozialiſten, die
ſich bitter beſchwerten über die Auflöſung ihrer Berliner
Organi=
ſation, aber eine Erklärung des Reichsinnenminiſters von Keudell
dazu nicht erhielten. Dann ging es mit dem Jugendgeſetz weiter.
Der Demokrat Brodauf ritt eine ſcharfe Attacke gegen das Geſetz,
das er ein kulturwidriges Polizeigeſetz nannte. Der bayeriſche
Volksparteiler Troßmann dagegen hielt das Geſetz für nützlich.
Dann folgte der Sozialdemokrat Seidewitz und damit war die
Generaldebatte zu Ende. In der Einzelberatung verlangten die
Sozialdemokraten die Herausnahme der Theater= und
Lichtſpiel=
vorſtellungen aus dem Geſetz. Sie blieben aber mit 153:210
Stimmen in der Minderheit. Schließlich wurde der grundlegende
Paragraph 1 unter Ablehnung aller Abänderungsanträge in der
Ausſchnßſitzung angenommen, ſo daß das Schutzalter für
Jugend=
liche mit 18 Jahren feſtgeſetzt bleibt. Beſtimmte Luſtbarkeiten
können für Jugendliche verboten bleiben. Auch die Beſchäftigung
von Jugendlichen bei Filmaufnahmen kann unter Verbot geſtellt
werden. Am Samstag ſoll nun das Geſetz, das man gut und
gern in einem Tag hätte erledigen können, endgültig verabſchiedet
werden.
Inzwiſchen ſind die Beratungen über das
Repu=
blikſchutzgeſetz ſoweit gediehen, daß auch hier ein Abſchluß
erreicht iſt. Die Deutſchnationale n habe nſich mit dem
von uns bereits bekanntgegebenen Kompromiß
einver=
ſtanden erklärt, das aus dem Geſetz den Staatsgerichtshof
ſtreicht und die Rückkehr des Kaiſers von beſtimmten
Bedingun=
gen abhängig macht. Anſtelle des Staatsgerichtshofes wird bis
zum Einſetzen des Reichsverwaltungsgerichtes ein Senat des
Reichsgerichtes treten. Taktiſch wird man ſo vorgehen, daß die
Regierungsparteien einen gemeinſamen
An=
trag auf Verlängerung des Geſetzes um zwei
Jahre einbringen mit den bereits genannten
Abänderungen. Gleichzeitig werden die Regierungsparteien
eine Entſchließung einbringen, worin die Regierung erſucht wird,
alsbald nachprüfen zu laſſen, für welche Beſtimmungen des
Ge=
ſetzes heute noch die Notwendigkeit ihrer Aufrechterhaltung
be=
ſteht und welche Beſtimmungen fallen können. Das Kapitel
Schutzgeſetz iſt damit erledigt. Die Deutſchnationalen werden
vielleicht in ihren eigenen Organiſationen noch einige
Schwierig=
keiten haben, für die Koalition beſteht aber die Gefahr
einer Kriſe nicht mehr.
Die Senſation des Tages war im Reichstag dann noch eine
heftige Prügelei, die ſich zwiſchenden feindlichen
Rich=
tungen der Kommuniſten abſpielte. Die organiſierten
Kom=
muniſten hatten eine Abordnung von 50 Parteiangehörigen in den
Reichstag beſtellt, die den aus der Fraktion ausgeſchiedenen Abg.
Schlagworth zur Rede ſtellen ſollten. Sie nahmen ihn in der
Wandelhalle kräftig ins Gebet und, als er ſich dieſen unliebſamen
Auseinanderſetzungen entziehen wollte, wurde er von dem Abg.
Pfeiffer, der zur offiziellen Richtung gehört, handgreiflich
at=
tackiert. Die ſtreitenden Brüder mußten ſchließlich durch
Abge=
ordnete und Beamte des Reichstages auseinandergebracht werden.
Der Initiativantrag der Regierungsparteien für
Verlängerung des Republikſchutzgeſetzes
iſt jetzt im Reichstag eingebracht worden. Er hat folgenden
Wortlaut: § 1. Die Geltungsdauer des Geſetzes zum Schutze der
Republik vom 1. Juli 1922 in der Faſſung des
Abänderungs=
geſetzes vom 31. März 1926 und 8. Juli 1926 wird um 2 Jahre
verlängert. Die noch beſtehenden Zuſtändigkeiten des Staats
gerichtshofes zum Schutze der Republik gehen auf das Reichs
verwaltungsgericht und bis zu deſſen Errichtung auf einen Senat
des Reichsgerichts über, der durch den
Geſchäftsverteilungs=
blan beſtimmt wird. § 2. Dieſes Geſetz tritt am 23. Juli 1927
in Kraft. — Ferner beantragen die Regierungsparteien eine
Ent=
ſchließung, die Reichsregierung zu erſuchen, in Erwägungen
da=
rüber einzutreten, für welche Vorſchriften des Geſetzes zum
Schutze der Republik ein Bedürfnis der Beibehaltung beſteht. —
Der Initiativantrag iſt unterzeichnet von Graf Weſtarp (Dnatl.)
und Fraktion, v. Guerard (Ztr.) und Fraktion, Scholz (D. Vp.)
und Fraktion und Leicht (B. Vp.) und Fraktion.
ſein helles Roſa entſprechen vollkommen denen, die van Dyck
in den Bildniſſen ſeiner engliſchen Epoche wählte. Mit dieſem
van Dyckſchen Einſchlag hat ſie dann das, was im 18.
Jahrhun=
dert Zeitſtimmung war, was in der Luft des Rokoko lag, ſehr
apart verbunden. Man weiß beim Blue Boy nicht recht, ob er
von einem Prinzen des van Dyck oder von dem Pierrot Watteaus
abſtammt. Doch man fragt auch nicht. Die ganze Erſcheinung
dieſes jungen Meuſchen, der in ſeinem blauen Kleid, vor der
graubraunen Landſchaft ſteht, iſt von ſo berückendem Adel, daß
man an den Stammbaum ſeiner blaublütigen Schönheit gar nicht
denkt, ſondern glaubt, einem Künſtler, der ein Herrgott war, ſei
hier eine Schöpftng aus dem Nichts heraus gelungen. Auch
manche andere Bildniſſe, wie das der Mrs. Siddons, der Mrs.
Sheridan und das Gruppenbild ſeiner Töchter, gehören zu jenen
ſeltenen Werken, die gar kein Ergebnis logiſchen Nachdenkens,
ſondern Inſpirationen eines ſchönen Augenblicks zu ſein ſcheinen.”
Gainsboroughs Damenbildniſſe ſind wegen ihrer Beliebtheit
vielfach von zeitgenöſſiſchen Kupferſtechern reproduziert worden.
Heute noch ſtehen auch dieſe Kupferſtiche nach Gainsboroughſchen
Bildern hoch im Preiſe. Im Grosvenor=Houſe befindet ſich „Die
Fiſcherfamilie am Strande‟. Dieſes Gemälde, ebenſo wie „Der
Jäger und ſein Hund” und „Kühe auf der Weide”, die im Schloß
Windfor hängen, ſind ausgezeichnete Erzeugniſſe der
Landſchafts=
malerei, die in künſtleriſchem Wert höher ſtehen als
Gains=
boronghs Bildniſſe ſthöner Damen, weil ſie typiſch engliſchen
Charakter tragen, für die Entwicklung der engliſchen Kunſt und
für die Kunſtgeſchichte alſo viel wertvoller ſind. In dieſen
Bil=
dern iſt er vielleicht ganz eigene Wege gegangen, hat zum
min=
deſten einen neuen eigenen Stil nicht ohne Erfolg geſucht. Mik
dieſen Werken beeinflußte er eine ganze Generation, die nach
ihm kam und das Sehen der Natur ſo von ihm gelernt hatte.
Gainsborough gehörte zu den wenigen Menſchen und noch
weniger Künſtlern, denen jeder ſchwere Kampf um Leben und
Exiſtenz erſpart bließ. Der verklärende Schimmer, der ſeine
Landſchaften und Damenbildniſſe mit dem zarten Hauch
ausge=
ſprochener Schönheit umſtrahlt, iſt wohl ein Abglanz der
Harmo=
nie, in der er leben durfte. Dieſe innere Harmonie, die reine
reude an allem Leben iſt es auch, die ihn die Natur mit
war=
m Herzen und freier Seele empfinden ließ, ſo daß gerade ſeine
urbilder neben der farbigen Friſche, die heute noch zur
Be=
wunderung hinreißt, eine kindliche naive Unſchuld ausſtrahlt.
Seine zeichneriſche Fertigkeit, von der alle ſeine Werke zeugen,
erhebt Gainsborough zu einem der beſten Zeichner der
Kunſt=
geſchichte.
Dr. E. Kth.
Nummer 133
Samstag, den 14. Mai 1927
Die Portoerhöhung.
Die neuen Poſitarife.
Berlin, 13. Mai.
Wie das Reichtspoſtminiſterium mitteilt, beabſichtigt die
Heichspoſt folgende Gebührenerhöhung vorzunehmen:
Poſt=
harten: Ortsverkehr 5 ſtatt 3 Pf., Fernverkehr 10 ſtatt 5 Pf.
Briefe: bis 20 Gramm Ortsverkehr 10 ſtatt 5 Pf., Fernverkehr
I ſtatt 10 Pf.; desgl. bis 250 Gramm Ortsverkehr 15 ſtatt 10 Pf.,
z*ernverkehr 30 ſtatt 20 Pf. Druckſachen: bis 50 Gramm
5. ſtatt 3 Pf., bis 100 Gramm 10 ſtatt 5 Pf. Pakete: 1. Zone
läs 5 Kilogr. 50 ſtatt 40 Pf., 2. Zone 60 ſtatt 80 Pf., 3. Zone
4)Pf. wie bisher, 4. Zone 1 Mk. ſtatt 80 Pf. Eilgebühr:
W Pf. ſtatt 30 Pf. (für Briefe).
Hierzu iſt zu bemerken, daß die Sätze für Einzahlungen bis
70 Mark um je 5 Pf. gegen die bisherigen erhöht ſind, ebenfalls
drie Sätze über 1500 Mark. Für die Ueberweiſung von einem
Boſtſcheckkonto auf das andere, wofür bisher keinerlei Gebühren
ehoben wurden, werden jetzt 10 Pf. Gebühr erhoben. Die
Ge=
ühr für Auszahlungen iſt auf das Doppelte erhöht worden
4½ vom Tauſend). mindeſtens 20 Pf. Beförderung der Poſt=
Sheckbriefe, die bisher, in beſonderen Umſchlägen gebührenfrei
arfolgte, koſtet nach dem Entwurf 5 Pf.
Im Telegraphenverkehr iſt eine Erhöhung der
Wortgebühren von 5 auf 8 Pf. (Ortsverkehr) und 10 auf 15 Pf.
FFernverkehr) vorgeſehen. Dringende Telegramme koſten das
Dreifache, die Wortgebühr für Preſſetelegramme beträgt 8 ſtatt
Pfennig.
Die Stellungnahme der Reichspoſt zur
Portoerhöhung.
In der Begründung wird zunächſt darauf verwieſen, daß
war das Jahr 1924 für die Reichspoſt gut abgeſchloſſen habe;
ſoaß infolgedeſſen damals zahlreiche Gebühren ermäßigt worden
eien. Der Einnahmeausfall auf der einen und der vermehrten
Alusgaben auf der anderen Seite haben aber bereits 1925 bewirkt,
ſoaß die Finanzlage der Reichspoſt ſich verſchlechtert habe. Schon
im Jahre 1925 ſeien die Einnahmen um 97 Millionen Mark hin=
Ter den Ausgaben zurückgeblieben. Infolgedeſſen mußte der
Vor=
nſchlag für das Jahr 1926 dadurch ins Gleichgewicht gebracht
ſ.perden, daß eine Anleihe von 150 Millionen Mark vorgeſehen
nwvurde, ein Betrag, der dann ſpäter ſogar noch um 20 Millionen
EMark erhöht wurde. Infolge der Wirtſchaftsdepreſſion blieben
andeſſen die Einnahmen im Jahre 1926 noch um 113 Millionen
Hinter den Ausgaben zurück. Wenn es der Reichspoſt auch
ge=
ungen iſt, die Ausgaben in kleinem Maße einzuſchränken, ſo
Gatte das doch die Folge, daß geplante Betriebsverbeſſerungen
uunausgeführt blieben und nötige Arbeiten auf das Jahr 1927
ver=
ſſchohen werden mußten. Infolgedeſſen reichen die für das Jahr
1927 geſchätzten Einnahmen bei weitem nicht aus, um die An=
Forderungen nur für die vordringlichſten Betriebsausgaben zu
Decken. Die Reichspoſt hoffte zunächſt, durch eine Anleihe von
B00 Millionen Mark noch über das Jahr 1927 ohne
Gebühren=
gerhöhung hinwegzukommen. Heute ſei bereits zu überſehen, daß
was nicht möglich ſein werde. Infolge der Mietserhöhung, der
mneuen Lohntarife uſw. ſeien der Reichspoſt bereits 650 Millionen
EMark jährlich neue Tarifausgaben entſtanden. Dazu komme, daß
naus allen Kreiſen der Wirtſchaft immer dringlicher eine
Verbeſſe=
frung der Betriebseinrichtungen (Vermehrung der Zuſtellungen,
BBeſchleunigung der Beförderung, Erweiterung der
Schalterdienſt=
ſtunden uſw.) verlangt werden. Die Reichspoſt könne ſich dieſer
Forderung nicht länger entziehen, wenn nicht lebenswichtige
In=
ttereſſen des deutſchen Volkes allmählich verkümmern ſollten. Zur
FBefriedigung der vordringlichen Bedürfniſſe ſind in der
Be=
gründung der Vorlage 30 Millionen Mark notwendig, ferner für
Idie Verzinſung der alten und neuen Anleihen mindeſtens 24 Mil=
Alionen. Endlich iſt es nicht tragbar, jedes Jahr mit einer auch
nur annähernd ſo hohen Anleihe, wie für das Jahr 1927
beab=
ſichtigt, an den Kapitalmarkt heranzutreten. Es werden daher
fjährlich 150 Millionen Mark aus laufenden Einnahmen für
An=
lagezwecke zur Verfügung geſtellt werden. Die Mehreinnahmen
aus der geplanten Erhöhung der Poſtgebühren werden auf 250
Millionen Mark jährlich veranſchlagt. Dem ſteht ein Fehlbetrag
von 310 Millionen jährlich gegenüber. Würden die Poſttarife
nicht erhöht, ſo müßten die Ausgaben für Anſchaffungen
einge=
ſtellt werden, bereits in Auftrag befindliche Beſtellungen müßten
zurückgezogen und neue Beſtellungen könnten nicht mehr
hinaus=
gegeben werden. Die Beſtellung neuer Fernſprechanſchlüſſe müßte
geingeſtellt werden. Unter dieſen notwendigen Maßuahmen würde
Gebührenerhöhung im einzelnen belaſtet werde. — Soweit der
Standpunkt der Deutſchen Reichspoſt, wie er in der Begründung
der Vorlage zum Ausdruck kommt.
Die Reichspoſtverwaltung hat nunmehr ihre Vorlage über
die Tariferhöhung dem Verwaltungsrat zugehen laſſen. Sie iſt, liche Botſchaft verlas.
wie von vornherein zu befürchten war, bei der Erhöhung des
Briefportos nicht ſtehen geblieben, ſondern hat von ihrem
Stand=
punkt aus ganze Arbeit gemacht, indem ſie faſt ſämtliche Tarife
erheblich heraufſchraubte, mit Ausnahme der Telephongebühren,
die ja bereits vor einem halben Jahre nicht unweſentlich erhöht
worden ſind. Zur Begründung der Erhöhungen macht die
Ver=
waltung darauf aufmerkſam, daß ſie mit ihren Einnahmen nicht
auskomme. Die Lohnerhöhungen erforderten 65 Millionen Mark,
dazu komme die Verbeſſerung des Betriebes, als da ſeien:
Ver=
mehrung der Zuſtellungen, beſchleunigte Beförderung,
Erweite=
rung des Schalterdienſtes uſw. Im ganzen ſollen die
Erhöhun=
gen etwa 240 Millionen jährlich mehr erbringen, die aber — wie
indirekt zugegeben wird — nicht unbedingt zur Ausbalancierung
des Etats ſelbſt notwendig ſind, ſondern zum Teil auch dazu
benutzt werden ſollen, werbende Anlagen lang= oder kurzfriſtiger
Art zu ermöglichen. Beſonders ſtichhaltig iſt dieſe Begründung
nicht. Es iſt ein alter und ſolider Grundſatz, daß Anlagen
wer=
bender Ait auf Anleihe zu übernehmen ſind in der Form, daß
lediglich eine hinreichende Verzinſung und Amortiſierung geſichert
iſt, und wenn die Reichspoſt glaubt, daß der Anleihemarkt für
ſie nicht zur Verfügung ſteht, daß vielmehr ſämtliche Ausgaben
ſo beſchafft werden müßten, ſo iſt das eine Beweisführung, die
nirgendwo Zuſtimmung finden wird. Es iſt ja auch nicht
rich=
tig, daß wir heute noch das billigſte Briefporto haben. Der
Reichspoſt iſt ſchon nachgewieſen, daß anderswo die Verhältniſſe
viel günſtiger liegen, und wenn man einmal einen Vergleich mit
den Vorkriegszeiten zieht, dann iſt zwar zuzugeben, daß die
Portohöhe die gleiche geblieben iſt, daß aber die Leiſtungen der
Poſt zurückgegangen ſind. Zugegeben, daß die Folgen des
ver=
lorenen Krieges ſich auch bei der Poſt bemerkbar machen, aber
dann wäre der Ausgleich in einer Rationaliſierung des
Betrie=
bes zu ſuchen geweſen, nicht aber in einer ſchematiſchen Erhöhung
der Tarife, und damit haben wir doch alle hinreichend ſchlechte
Erfahrungen gemacht. Das Beiſpiel des Telephons ſollte doch
abſchrecken, das als Ideal eine Verbeſſerung und Verbilligung
des Verkehrs bedeuten müßte, tatſächlich aber immer mehr zu
einem Luxusartikel wird, der lediglich durch die
Gebühren=
erhöhung ſo teuer geworden iſt, daß er für den Mittelſtand faſt
unerreichbar geworden iſt. Es iſt daher begreiflich, wenn gerade
aus den Kreiſen des Verkehrs, denen ſich die übrige Wirtſchaft
anſchließen wird, ein Sturm gegen die neue Gebührenerhöhung
ſich erhebt, der ſtark genug ſein wird, den nunmehr allein
ent=
ſcheidenden Verwaltungsrat zu erheblichen Abſtrichen der
Ver=
teuerung der Gebühren zu veranlaſſen.
30 Jahre Rumänien.
König Karl von Rumänien,
die allgemeine Wirtſchaft ſehr leiden, weit mehr, als ſie durch die der erſte Herrſcher des Landes, unter deſſen Regierung
Rumä=
nien vor genau 50 Jahren ſeine volle Unabhängigkeit erlangen
konnte. Zur Erinnerung an dieſen Tag werden in ganz
Rumä=
nien Feiern abgehalten. Das Parlament verſommelte ſich zu
einer Feſtſitzung, bei der Miniſterpräſident Avareſcu eine könig=
*Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Freitag, den 13. Mai.
Uraufführung:
Das Gaſtmahl des Trimalchio
Szeniſche Pantomime nach Petronius von Bodo Wolf.
Dieſes Ballett — es iſt nichts anderes — bietet im Ganzen
ind im Einzelnen vortreffliche Gelegenheiten für die tänzeriſche
Heſtaltung und Ausführung, weckt jedoch trotz ausgezeichneter
Aufführung das Intereſſe nur in geringem Maße. Es gliedert
ſich muſikaliſch und ſzeniſch in 9 Sätze: Die Henne und das
Schwein, der Sänger, die Mohren, Kampf der Griechen und
Tro=
janer, Trimalchios Tanz, Tanz des Todes, Trauermarſch, die
Battuta des Todes. Von ihnen iſt der ſiebente, der Tanz des
Todes, wohl am bedeutendſten. Hier hat die eigentümliche
Satz=
veiſe des Komponiſten — die er amediale Muſik nennt — Sinn
und Wirkung. Ueberall angewendet aber muß ſie monoton
klin=
gen. Die grundſätzliche Anwendung einer Theorie in der
prak=
iſchen Muſik iſt immer gefährlich. Sie verzichtet ohne Not auf
alle anderen Möglichkeiten, muß infolgedeſſen einſeitig und
un=
natürlich wirken. Die Aufführung durch unſer Orcheſter und
einen Leiter Max Hüsgen war ſehr gut.
Die Bearbeitung des Stoffes, der an ſich dankbar iſt, ſcheint
nir nicht glücklich. Die leichte witzige alte Erzählung iſt durch
Gedankenfracht un günſtig belaſtet. Die Charakteriſtik des
Todes=
gedankens liegt antiker Weltanſchauung fern und wirkt gekünſtelt.
Die Regiearbeit des O. F. Schuh und die Choreographie
von Manda von Kreibig waren vorzüglich. Die Solokräfte,
das Ballettkorps, der Opernchor, einzelne Kräfte des Schauſpiels
und der Oper taten ſich rühmlich hervor.
Das Werk fand einen Achtungserfolg kleinen Ausmaßes.
v. HI.
Mai=Ausſtellung im Naſſauiſchen Kunſtverein.
Zum erſtenmal wird Ernſt Ludwig Kirchner, der
ſchon ſeit Jahren in der Galerie vertreten iſt, in großer
Koliek=
tion vorgeführt. Kirchner war einer der Führer, die uns die
neue Kunſt brachten. Heute blicken wir mit jenem Abſtand auf
ihn, der ſich bei jeder Bewegung nach einigen Jahren ergibt.
Was damals eine neue Löſung bedeutete, iſt uns heute Eigentum
und Gewohnheit geworden. Es bleibt nun abzuwägen, was ſich
als Dauerndes klärt, als nicht zu Ueberholendes gegenüber dem
Ueberholbaren, alſo letzten Endes das ſeeliſche Erlebnis. Und hier
iſt es bei Kirchner merlwürdig, daß die einſt das ſtärkere
Auf=
ſehen erregenden figürlichen Motive uns jetzt weit weniger zu
ſagen haben, als die Landſchaften. Die Figuren empfinden wir
faſt lediglich als dekorativ. Es iſt ſchade, daß die Plaſtiken in
der Ausſtellung fehlen, in denen Kirchner ungleich viel mehr
gibt. Vor dem großen Tryptick badender Frauen wird man
un=
willkürlich daran erinnert, wie etwa Hodler ein ſolches Motiv
gelöſt hätte, und man empfindet die Leere der dekorativen Geſte
faſt als peinlich; ebenſo wie den Scherz, die eine der nackten
Damen zur oberen Hälfte in Vorder= und zur unteren Hälfte
in Hinterfront zu zeigen. Wenn Cranach auf ſeinem Torgauer
Altar (Städelgalerie) in ſcherzhafter Zehenverteilung der vielen
Kinderfüßchen, einem Füßchen vier und einem ſechs Zehen
zu=
teilt, iſt das ein liebenswürdiges Malerwitzchen; aber in großen
Dimenſionen verlieren ſolche Späße ihren Reiz
Zu ganz anderen Eindrücken gelangt man vor den
Land=
ſchaften oder jenen Motiven, in denen das Figürliche ganz in
die Umgebung eingearbeitet iſt; wo alles ſich auf einen ſtarken
Farbenklang konzentriert, oder wo, wie in dem „Untergang des
Schlachtſchiffes”, durch die impulſive Art der Erzählung eine
ſtarke Spannung erreicht wird, oder wo, wie in „Chemnitz”, das
wohl das ſtärkſte Stück der Ausſtellung iſt, die Farben derart in
die Fläche gebracht ſind, daß Fläche zur Tiefe wird. Eine
ziem=
lich komplizierte, wenn auch recht einfach ausſehende Sache. In
ſolchen Momenten wird es klar, daß in dieſer Kunſt eine
zwin=
gende Stärke liegt und ein abſolutes Können.
Watenphul bringt die Ergebniſſe einer Reiſe nach Rom
und Dalmatien. Süden, geſehen in eigner perſönlicher
Auf=
faſſung, die auch da, wo ſie ſich anſpruchslos gibt, immer
irgend=
wie intereſſiert. Er geht diesmal weniger in die Farbe, als in
ſeinen leuchtenden mexikaniſchen Bildern, wählt ruhige, leiſe
Motive. Delikateſſen fein verlaufender Linien, reizvolle
Per=
ſpektiven, große Maſſen, wie etwa Baumwipfel, in leichtes
flocki=
ges Gerieſel aufgelöſt. Sehr anſprechend. Determann iſt ungleich;
manchmal ſchwingt er ſich zu klaren Konturen auf, manchmal
ver=
liert er ſich in Ueberflüſſigkeiten und Konvention. Freytag
beweat ſich vielverſprechend zurzeit in der Richtung auf Derain
zu. Er faßt die Eindrücke auf große ſichere Linien zuſammen.
Es iſt noch nicht alles geklärt: aber auf gutem Wege. Graphik
von Picaſſo und der Sintenis und Halbakte von Fiori
beſchließen die intereſſante und reichhaltige Ausſtellung. M. B.
Geite 8
Heſſiſcher Landtag.
Präſident Adglung eröffnet die Sitzung um 10 Uhr 30 Min.
Eine Kleine Anfrage des Abg. Dr. Müller, den Rückgang der
Schweinepreiſe betreffend, wird demnächſt beantwortet werden. — Nach
Mitteilung des Miniſters Raab befindte ſich gine die
Erwerbsloſen=
unterſttzung betreffende Angelegenheit, wegen der Abg. Zinkann
angefragt hat, noch in der Schwebe.
Das Haus nimmt ſodann die Einzelberatung des
Staats=
voranſchlags wieder auf, und zwar bei der Vorbemerkung zu
dem Etat. Dazu ſtehen zur Beratung die Regierungsvorlage über das
Verhältnis der planmäßigen zu den außerplanmäßigen Stellen, ein
Antrag der Abgg. Birnbaum, Dr. Niepoth und Gen.,
Höhen=
bzw. Ausgleichszulage zwiſchen Ortsklaſſe 4 und D betr., eine Eingabe
des Heſſiſchen Landeslehrervereins E.V. Darmſtadt über die
Höhenzu=
lage für Lehrer uſw. an beſonders abgelegenen Orten, ein Antrag der
Abgg. Dr. Leuchtgens und Glaſer, betr. Beſatzungs= und
ört=
liche Sonderzulagen, und ein Antrag der Abgg. Dr. Leuchtgens und
Glaſer, betr. den Ortsklaſſenzuſchlag.
Der Ausſchuß empfiehlt die Annahme der Regierungsvorlage über
das Verhältnis der außerplanmäßigen Stellen zu den planmäßigen mit
der vom Zentrum vorgeſchlagenen Aenderung, ſtatt des
Ausſtellungs=
jahres 15 die Zahl 12 zu ſetzen. Die anderen Aträge ſollen der
Regie=
rung als Material für eine Neuregelung der Beſoldungsordnung
über=
wieſen werden.
Abg. Dr. Keller (D.V.P.) begwißt es, daß die Frage der
An=
wärter bei allen Parteien ein wachſendes Verſtändnis finde. Von einem
Teil der Beamten in der Regierung könne man das nicht ſagen. Die
Berechnungen des Regierungsvertreters über die Laufbahn eines
Beam=
ten ſeien Milchmädchenrechnungen. Schulzeit und Studium dauerten
ſchon auf Grund der geſetzlichen Beſtimmungen länger und die
Anwär=
ter würden älter, als angegeben wurde. Die meiſten der heſſiſchen
An=
wärter befänden ſich in einem Alter, in dem andere Männer bereits
ihre größten Leiſtungen himter ſich hätten. Redner führt eine Reihe
hiſtoriſcher Beiſpiele hierfür an und erklärt, ſeine Partei werde für die
im Ausſchuß abgeänderte Vorlage ſtimmen. Der Redner ſpricht ſich
ſodann für die Beſeitigung der Ortsklaſſeneinteilung aus.
Abg. Böhm (Dntl.) ſtimmt den Ausführungen des Vorredners zu.
Abg. Dr. Leuchtgens (Bbd.) ſetzt ſich nochmals für die Anträge
des Bauernbundes auf Beſeitigung des Ortsklaſſenſyſtems ein. Der
Redner wünſcht auch die Abſchaffung der Beſatzungs= und örtlichen
Son=
derzulage.
Abg. Dr. Werner (Dnatl.) ſpricht für die Anträge des
Land=
bundes, auf die ſich alle Parteien einigen ſollten. Er regt an, noch
durch eine interfraktionelle Beſprechung eine Einigung zu erzielen.
Abg. Reiber (Dem.) erklärt im Namen ſeiner Fraktion, die
heſſi=
ſchen Beamten dürften nicht ſchlechter geſtellt ſein als die anderen, die
Reichsbeamten, darum wäre ſeine Fraktion gegen die Anträge von Dr.
Leuchtgens.
Abg. Heinſtadt (Ztr.) macht ähnliche Ausführungen und erklärt
im Namen ſeiner Fraktion, dieſe werde für die Ausſchußanträge
ſtimmen.
Abg. Storck (Soz.) tritt ebenfalls für die Ausſchußanträge ein.
Finanzminiſter Henrich erklärt, von einer Feindſeligkeit der
Negierung gegen die Anwärter könne nicht die Rede ſein. Der
Regie=
rungsvorſchlag der Anſtellung der Anwärter nach 15 Jahren ſei auch
ein erheblicher Fortſchritt gegen früher; aber er mache darauf
aufmerk=
ſam, daß die Früherlegung des Termins finanzielle Auswirkungen habe.
Die Aufhebung der Beſatzungszulage kurz vor einer Neuregelung dieſer
Angelegenheit ſei nicht zu empfehlen; ſie bringe allerlei, auch politiſche
Schwierigkeiten. In der Frage des Wohnungsgeldzuſchuſſes wüſſe man
ſich entſcheiden, ob man die Reichsregelung annehmen oder ſelbſtändig
vorgehen wolle. Der Landtag möge ſich in dieſer Frage entſcheiden.
Abg. Angermeier (Komm.) bekämpft das Zulageſyſtem und die
hohen Gehälter.
Im Verlaufe der Beratungen ziehen die Abgg. Frau Birnbaum
und Dr. Keller ihren Antrag zurück und ſtellen folgenden neuen
An=
trag: „Wir beantragen, der Landtag wolle beſchließen, daß in den
Vor=
anſchlag ein angemeſſener Betrag eingeſtellt werde, aus dem in den
Orten, in denen früher „Höhenzulage” bezahlt wurde, den Beamten
und Anwärtern eine Ausgleichszulage gewährt werden ſoll.”
Bei der Abſtimmung wird die Vorbemerkung im Staatshaushalt
einſtimmig angenommen.
Zum Antrag der Abgg. Dr. Leuchtgens und Glaſer den
Ortsklaſ=
ſenzuſchlag betr., wird der Ausſchußantrag auf Materialüberweiſung
an=
genommen.
Ueber das Verhältnis der planmäßigen zu den außerplanmäßigen
Stellen wird ebenfalls der Ausſchußantrag angenommen.
Der neue Antrag Birnbaum=Dr. Keller über die Höhenzulage wird
der Regierung als Material überwieſen.
Zur Eingabe des Heſſiſchen Lehrervereins und dem Antrag Dr.
Leuchtgens über die Beſatzungs= und Sonderzulagen wird der
Ausſchuß=
antrag angenommen.
Es wird nun die Beratung des Kap. 1 (Forſt= und
Kame=
ralgüter unter Forſtverwaltung) in Angriff genommen,
vorüber Abg. Glaſer Bericht erſtattet. Er beſpricht die zu dieſem
Kapitel vorliegenden zahlreichen Anträge. Er teilt mit, daß ſich die
Einnahmen des Kapitels um 650 000 Mk. mehr erhöhten, als
urſprüng=
lich vorgeſehen ſei.
Abg. Dr. Dehlinger (Bbd.) ſpricht über die Wälder und das
fiskaliſche Gelände im Ried, die nach einem bureaukratiſchen Syſtem
verwaltet würden. Bei den Gemeindeländereien wäre es vielfach nicht
beſſer. Der Finanzminiſter möchte bei Beſeitigung der Mißſtände
die=
ſelbe Energie aufwenden wie bei der Förderung Bad=Nauheims und
*Profeſſor Dr. Emil Preetorius
wurde als ordentlicher Profeſſor an die Staatliche
Kunſtgewerbe=
ſchule in München berufen und mit der Führung einer Klaſſe für
Buchilluſtration und einer Klaſſe für Theaterkunſt betraut. Die
letztgenannte Klaſſe ſoll im Zuſammenhang mit den Werkſtätten
der ſtaatlichen Theater ausgebaut und den Schülern Gelegenheit
gegeben werden, in ſtändiger Fühlung mit dem praktiſchen
The=
aterbetrieb zu bleiben, ſowie den Fortgeſchrittenen bei den
lau=
fenden Aufgaben der Theater mehr oder minder ſelbſtändig
mit=
zuwirken. Ein eigener Malerſaal zu Lehrzwecken iſt geplant, eine
Verſuchsbühne in der Schule und praktiſche Unterweiſungen und
Führungen in deren Räumen durch den künſtleriſchen Leiter der
Staatstheater Leo Paſetti. Daß Emil Preetorius, der früher
mehrfach und mit großem Erfolg Lehrtätigkeit ausgeübt hat (als
Gründer und Leiter der Münchener Schule für Illuſtration und
Buchgewerbe, als Leiter der Münchener Lehrwerkſtätten, früher
Debſchitzſchule, und zuletzt an der Kunſtgewerbeſchule), aber in der
Ueberfülle eigener Arbeit alle lehrende Funktion aufgeben mußte,
wieder in großem Maßſtab lehrend ſich betätigen wird, iſt in
hohem Maße zu begrüßen und für das Münchener Inſtitut von
großer Bedeutung: nicht nur angeſichts ſeines Ranges und
Ein=
fluſſes als Meiſter des Buches und der Bühne, nicht nur
ange=
ſichts ſeiner reichen mannigfachen künſtleriſchen Erfahrung,
ſon=
dern auch im beſonderen Hinblick auf ſeine eminente
kunſttheore=
tiſche Begabung und Bildung, auf ſein Wiſſen um die Dinge der
Kunſt, die ihm als Lehrer eine ſeltene Eignung, ja ein ganz
be=
ſonderes Gewicht geben.
* Das Henkerslied. Während man ſonſt dem zum Tode
Ver=
urteilten noch eine Henkersmahlzeit geſtattet, hat ſich ein lettiſcher
Schwerverbrecher als letzte Gunſt vor dem Tode ausbedungen,
noch ein ſchwermütiges Volkslied ſingen zu dürfen. Dieſer
ſenti=
mentale Mörder war Johannes Kaupen, ein Mann, der zwei
Jahre lang die Umgegend von Mitau in furchtbarſten Schrecken
verſetzte, 200 Räubereien ausführte, zweimal allein den
Schnell=
zug von Mitau nach Riga plünderte und nicht weniger als 22
Menſchen auf ſeinem Gewiſſen hat. Nach langer vergeblicher
Jagd gelang es der Polizei, den Banditen zu fangen, der ein ſehr
heißes Herz hatte und viele Liebſchaften unterhielt. Dieſe
Liebes=
affären wurden ihm zum Verhängnis, indem ſie ihn ſchließlich
in die Arme der Gerechtigkeit führten. Mit ihm zuſammen wurde
ein Gefährte ſeiner Schandtaten, Jakob Pebald, gehäuch.
Samstag, den 14. Mai 1922
Nummer 133
Seite 4
Reichsrat und Kriſenfürſorge.
Die Konferenz der Kleinen Entente.
Wölfersheims. Der Redner macht dann verſchiedene Vorſchläge für
Kulturarbeiten im Ried.
Abg. Weckler (Ztr.) fordert die Abtrennung der Kameralgüter
von der Forſtverwaltung, die bereits vom Ausſchuß abgelehnt worden
iſt. Manche Forſtämter dürften im Verkehr mit dem Publikum
ent=
gegenkommender ſein.
Abg. Schott (DVP.) meint, das vorliegende Kapitel ſei eines der
umſtrittenſten des Voranſchlags. Vor dem Kriege hätten die Forſt= und
Kameralgüter 5—6 Millionen Mark abgeworfen, außerdem wäre noch
die Zivilliſte des Großherzogs davon beſtritten worden. Jetzt belaufe
ſich der Ueberſchuß nur noch auf über 2 Millionen Mk.; immerhin
be=
deute das eine Zunahme gegen das Vorjahr. Der Redner ſtreift dann
die inneren Veränderungen der Forſtverwaltung in den letzten Jahren,
die Vermehrung und ſpäter Wiederauflöſung von Förſtereien. In den
heutigen Verhältniſſen hätten die Eichenſchalwaldungen nicht mehr den
Wert wie früher und man müiſſe deshalb zur Hochwaldkultur übergehen.
Darum ſeien die Einnahmen jetzt gering, und man ſolle den Gemeinden
bei den Koſtenbeiträgen Entgegenkommen zeigen. Der Redner führt
einen Fall an, in dem ein Pächter hohen, durch Wildſchweine
verur=
ſachten Schaden zu zahlen hat, den er bei Uebernahme der Jagd nicht
vorausſehen konnte, weil die Wildſchweine erſt ſpäter aufgetreten ſind.
Die Regierung möge erklären, was ſie in dieſem Falle zu tun gedenke,
ob ſie den Pächter entſchädigen oder den Schutzwald, den der Pächter
hinzugepachetet hat, zuricknehmen wolle?
Abg. Ritzel (Soz.) tritt für die Vergrößerung der
Forſtbezirk=
ein Abg. Joſt (Bbd.) ſpricht dagegen. Redner empfiehlt ſeinen Antrag
auf Beſſerſtellung der Privatwaldbeſitzer.
Abg. Dr. Werner (Dnatl.) iſt gegen die Vergrößerung der
Forſt=
bezirke und verteidigt die Forſtbeamten gegen den Vorwurf eines
ſchrof=
fen Verkehrs mit dem Publikum. Die Zahlungen an den früheren
Großherzog unter Kapitel 1 erfolgten auf Grund einer
Regierungsvor=
lage; man erlebe nun das Schauſpiel, das die größte Regierungspartei
dieſe Vorlage ihrer Regierung ablehne. Damit wende ſie ſich auch gegen
die Beamten, die aus dieſen Zahlungen ihr Gehalt erhielten.
Um 2 Uhr werden die Verhandlungen abgebrochen. Nächſte Sitzung
am Dienstag, vorm. 10 Uhr.
* Berlin, 13. Maf. (Priv.=Tel.)
Der Reichsrat hat om Donnerstag einen überraſchenden
Beſchluß gefaßt. Er hat eine Verordnung des
Reichsarbeits=
miniſters Brauns abgelehnt, worin eine Einſchränkung
der Kriſenfürſorge vorgeſehen war. Die Oppoſitionspreſſe
begleitet dieſen Beſchluß mit der Schlagzeile, daß darin eine neue
Niederlage des reaktionären Bürgerblocks liege. Tatſächlich
be=
ſteht aber zu irgendwelcher Erregung gar kein Anlaß. Die
Ver=
ordnung ſah vor, daß für beſtimmte Berufe, in denen die
Arbeits=
marktlage eine weſentliche Verbeſſerung erfahren hat, der Bezug
der Kriſenfürſorge einzuſtellen ſei. Dabei handelte es ſich um
etwa 14 000 Erwerbsloſe, die aus der Kriſenfürſorge ausgeſteuert
werden ſollten. Vermutlich iſt für die Entſcheidung des
Reichs=
rates, ſoweit ſie nicht wie bei Preußen ausgeſprochen
parteipoli=
tiſch beeinflußt war, die Sorge maßgebend geweſen, daß dieſe
Ausgeſteuerten jetzt den Gemeinden zur Laſt fallen würden und
nach altbewährtem Prinzip wollte man lieber dem Reich dieſe
Koſten aufbürden, ſchon um die Verhandlungen um den ſpäteren
Finanzausgleich nicht zu ſtören.
Um die Regelung der Beamtengehälter.
* Berlin, 13. Mai. (Priv.=Tel.)
Der preußiſche Finanzminiſter Dr. Hoepker=Aſchoff hat bei der
Reichsregierung den Antrag geſtellt, die Neuregelung der
Be=
amtengehälter erſt am 1. April 1928 in Kraft treten zu laſſen.
Wir glauben nicht, daß die Reichsregierung dem zuſtimmen kann
und wird, da ſie ſich wiederholt darauf feſtgelegt hat, daß die
Er=
höhung der Beamtengehälter noch im Laufe dieſes Jahres
kom=
men muß.
Programmpunkte. — Der erſie Gedankenaustauſch.
EP. Joachimsthal, 13. Mai.
Heute nachmittag um 3 Uhr hat die erſte Konferenz der
Kleinen Entente ſtattgefunden. Die 2. Sitzung wird am
Sams=
tag vormittag 10 Uhr abgehalten. Die Konferenzteilnehmer
er=
warten insbeſondere die Erörterung der italieniſch=jugoſlawiſchen
Frage. Daneben wird über die allgemeine politiſche und
wirt=
ſchaftliche Lage und über die Ereigniſſe beraten werden, die ſeit
der Konferenz von Veldes eingetreten ſind. Hierzu gehört
vor=
nehmlich die ungariſche Frage. Die Kleine Entente wird auch
dieſesmal ihre Friedensabſichten gegenüber Ungarn betonen, und
es werden die Möglichkeiten von Sonderabkommen mit Ungarn
beſprochen werden.
Die erſte Beratung der Außenminiſter der Kleinen Entente
dauerte bis 8 Uhr abends. Ein beſonderes Beratungsprogramm
lag der Ausſprache nicht zu Grunde. Es wurde folgende
Er=
klärung über die Beratung ausgegeben: „Die Miniſter der drei
Staaten der Kleinen Entente ſind heute zur erſten Beratung
zu=
ſammengetreten. Jeder der Miniſter gab ein Expoſéüber
die außenpolitiſche Situation, ſowie über den Stand
der Beziehungen ſeines Landes zu den Nachbarſtaaten und den
übrigen Ländern. Dieſe allgemeinen Berichte wurden ergänzt
durch Informationen, die die Miniſter über alle die drei
Staa=
ten betreffenden Fragen austauſchten. Die Debatte ſoll
fortge=
ſetzt werden, um alle Probleme zu beleuchten, die die Kleine
En=
tente beſonders intereſſieren, und um zu ermöglichen, daß die
er=
forderlichen Entſcheidungen getroffen werden.”
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Nummer 133
Samstag, den 14. Mai 1927
Seite 5
Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſiadt, 14. Mai.
— Ernannt wurden: am 2. Mai 1927 der Finanzoberinſpektor bei
Sem Landesvermeſſungsamt Darmſtadt Konrad Schuchmann zu
Darmſtadt zum Rechnungsrat bei der Hauptſtaatskaſſe; am 7. Mai 1927
wer Regierungsrat Freiherr Adolf von Gemmingen=Hornberg
su Darmſtadt mit Wirkung vom 15. Mai 1927 an zum Regierungsrat bei
Sem Oberverſicherungsamt.
— Zurückgenommen wurde die Urkunde vom 19. März 1927, durch
velche der Lehrer Heinrich Wedel zu Breungeshain (Kreis Schotten)
Bum Lehrer an der Volksſchule zu Burkhards (Kreis Schotten) ernannt
rworden iſt.
— In den Ruheſtand verſetzt wurde am 10. Mai die Lehrerin an
Der Volksſchule zu Biſchofsheim (Kreis Groß=Gerau) Marie Frank
auf ihr Nachſuchen wegen geſchwächter Geſundheit von 1. Mai 1927 ab.
— Reichsfinanzverwaltung — Landesfinanzamt Darmſtadt. Der
Vorſt her des Finanzamtes Nidda, Regierungsrat Kleberger, wurde
En gleicher Dienſteigenſchaft an das Finanzamt Worms=Land verſetzt.
* Dienſtjubiläum. Am 15. Mai begeht Herr Verwaltungsſekretär
Adam Pfeifer ſein B5jähriges Dienſtjubiläum bei der Bibliothek
Des Gewerbemuſeums.
— Im Schloßmuſeum finden täglich Führungen vormittags 11 und
11½ Uhr, nachmittags 3½ und 4 Uhr ſtatt. Samstag und Sonntag
machmittag geſchloſſen.
— Heſſiſches Laudestheater. In der heutigen Aufführung von
Hänſel und Gretel” ſingt infolge Indispoſition von Hedwig
Werle Lena Bößnicker, vom Opernhaus in Frankfurt a. M.
aus=
lilfsweiſe als Gaſt die Partie des Hänſel. — Am Sonntag, 15. Mai,
wird im Großen Haus als 10. Vorſtellung der Sonntags=Fremdenmiete
ider „Noſenkadalier” wiederholt.
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters
Großes Haus.
Sonntag, 15. Mai. 10. Vorſtellung der Sonntags=Fremdenmiete.
Anfang 6½ Uhr, Ende 10 Uhr: „Der Roſenkavalier”,
Oper von Richard Strauß. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Montag, 16. Mai. Abends 8 Uhr: Zweites Konzert der
Liedertafel. Preiſe 1, 2, 3 Mk.
Dienstag, 17. Mai. 4 20. Anfg. 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: „Spiel
im Schloß”, eine Anekdote von Franz Molnar. Preiſe
1 bis 10 Mk.
Mittwoch, 18. Mai. B 20. Anfang 7½ Uhr, Ende gegen 10 Uhr:
„Arlecchino”, ein theatral. Capriccio von F. Buſoni.
Hierauf: „Das Gaſtmahl des Trimalchio”, ſzeniſche
Pantomime nach Petronius von Dr. Bodo Wolf. Preiſe
1 bis 10 Mk.
Donnerstag, 19. Mai. H 12 (Bühnenvolksbund); Schülermiete
weiß 9. Anfang 71. Uhr, Ende 10½4 Uhr: „Oberon”,
Oper von C. M. v. Weber. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Freitag, 20. Mai. D 21. Anfang 7½ Uhr. Ende nach 10 Uhr:
„Robert und Bertram”, Poſſe von Guſtav Raeder.
Preiſe 1 bis 10 Mk.
Samstag, 21. Mai. E 22. Anfang 7½ Uhr, Ende nach 9½ Uhr:
„Scherz, Satire, Fronie und tiefere
Bedeu=
tung”, Luſtſpiel von Grabbe. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Sonntag, 22. Mai. T. 21; P 12 (Darmſtädter Volksbühne).
An=
fang 5 Uhr, Ende 10 Uhr: „Die Meiſterſinger von
Nürnberg” von Richard Wagner. Preiſe 1.20 bis 12 Mk.
Kleines Haus.
— Der zweite Beethovenabend des Bayreuther Bundes der deutſchen
„ugend findet nunmehr am Donnerstag, den 19. Mai, um 8 Uhr, im
:Feſtſaale des Realgymnaſiums ſtatt. Herr Opernſänger Hans
Höff=
ikin wird den Liederkreis an die ferne Geliebte und vier weitere Lie=
„der, Adelgide, Wonne der Wehmut. Mit einem gemalten Bande, und
Der Kuß, ſingen. Außerdem gelangen zwei ſelten geſpielte
Kammermuſik=
werke zum Vortrage. — Der Eintrittspreis zu der im Nahmen der
Darmſtädter Beethoven=Feier gegebenen volkstümlichen Veranſtaltung
beträgt für Nichtmitglieder 1 Mark; Mitglieder des Bundes haben
freien Eintritt Programm= und Kartenverkauf in der
Muſikalien=
handlung Chriſtian Arnold (am Weißen Turm).
— Volkshochſchule. Der Kurſus für
Amateurphotogra=
phen begint in ſeinem theoretiſchen Teil am Mittwoch, den 18. Mai,
in Saal 237 der Techniſchen Hochſchule unter Leitung von Herrn
Dr. Zima. Anmeldungen erfolgen in der Geſchäftsſtelle der
Volkshoch=
ſthule, Mathildenplatz 17. „Teilehmergebühr beträgt 3 Mk. — Zum
Kurſus Aguarellmalen und Zeichnen erfolgen die
Anmeldun=
gen umgehend. Gebühr für 8mal 2 Stunden 3 Mk. — Die Teilnehmer
der Ferienkurſe werden zur nächſten Beſprechung eingeladen, und
zwar: Stubai=Oetztal Freitag, den . Mai, 8 Uhr. Haus der Jagend,
Stiftſtraße 45: München: Montag, den 16. Mai, 8 Uhr. Haus der
Jugend; Thüringen: Mittwoch, den 18. Mai, 8 Uhr. Techniſche
Hoch=
ſilhzule, Saal 236; Odenwald: Montag, den 23. Mai, 8 Uhr, Haus der
Jugend.
— Kunſtverein. Sonntag, den 15. Mai vormittags 10 Uhr, öffnet
die Kunſthalle am Rheintor ihre Pforten für eine neue Veranſtaltung.
„Diesmal iſt es eine Schwarz=Weiß=Ausſtellung, aus der in erſter Linie
der junge Offenbacher Künſtler Gottfried Nichter zu nennen iſt. Richter
gehört zu den Begabteſten im heſſiſchen Künſtlernachwuchs und iſt hier
in Darmſtadt kein Unbekannter. Er bringt jetzt wieder etwa 120
Tuſche=
zeichnungen mit landſchaftlichen, ſtädtiſchen und figürlichen Motiven,
unter denen ſich ganz ausgezeichnete Arbeiten befinden. Mit graphiſchen
Kollektionen erſcheinen neben ihm eine Reihe weiterer Künſtler; Leo
Kahſer mit einer Anzahl ſchöner neuer Erzeugniſſe ſeiner anerkannten
Nadierkunſt, der Frankfurter Maler und Graphiker Willi Meher mit
12 ſehr intereſſanten Tierſtücken und der Berliner Wolfgang Klein mit
einer Serie guter Porträtzeichnungen. Auch zwei Künſtlerinnen ſind
vertreten. Ella Räuber, München, mit zahlreichen Holzſchnitten, die
in Kompoſition und Farbengebung als ganz beſonders gelungen und
vorbildlich zu bezeichnen ſind. Bei den ungemein billigen Preiſen, die
die Aünſtlerin angeſetzt hat — die Auszeichnungen der Originale
be=
zuegen ſich zwiſchen 4 und 17 RM. —, wird ſie wohl manchen Liebhaber
für ihre anſprechenden Sachen finden. In einem der Kabinette zeigt
Johanna Craß, eigeartige Scheerenſchnitte von ſtarker Konzentiation der
Form ſtrenger Linienführung und ausgeſprochen geiſtiger Prägung.
In Märchenſzenen, Figuren im Raum und Pflanzenmotiven ſucht ſie
mehr die wirkenden Kräfte der Erſcheinungen zum Ausdruck zu bringen
als ihre Oberfläche. Jedenfalls bringt die am kommenden Sonntag zu
eröffnende Ausſtellung bei ſehr erſchwinglichen Preiſen ſoviel des
Sehenswerten und Intereſſenten, daß deren Beſuch nur beſtens
empfoh=
len werden kann.
— Ausſtellung „Neue Kunſt Mathildenhöhe 1927‟ Die heſſiſchen
oder die in Heſſen wohnenden Künſtler werden daran erinnert, daß die
Zeit zur Einſendung oder Ablieferung ihrer Werke im Olbrichbau vom
16—21. Mai läuft, täglich von 9—½13 Uhr und von 15—18 Uhr. Nach
dieſem Termin können keine Werke mehr angenommen worden, „II.
— Wiener Abend der Frauenortsgruppe Darmſtadt des Vereins für
das Deutſchtum im Auslande. Bei dem großen Feſt, mit dem die
Frauenortsgruppe die Werbewoche des Vereins befchließt werden die
zahlreichen Beſucher einen beliebten Gaſt willkommen heißen: Gertrud
Callam aus Hamburg. Von ihr ſagt der „Hamburger Anzeiger”:
Das iſt einmal eie Koloraturſängerin, die nicht allein durch ihre
blen=
dende Virtuoſität, durch die Unfehlbarkeit ihrer Technik ihre Wirkungen
erzielt, ſondern die durch den ſüßen Schmelz und die innige Beſeelung
ihres Tones alles zu beſtricken weiß. — Das „Hamburger Echo” ſteht
mit ſeinem Lob nicht zurück: Fräulein Callam gehört zu den wenigen
Koloraturſängerinnen, die neben einer gottbegnadeten, in vollendeter
Anmut ſpielenden Koloraturregion über eine wunderbar weiche,
tra=
gende Mittellage verfügen und die alle Uebergänge ſchlech hin dirtuos
auszugleichen imſtande ſind. — Das „Hamburger Fremdenblatt”, juhelt:
Jetzt beſitzen wir, was wir brauchen und feſthalten müſſen: eine
Zier=
ſängerin von höchſtem Charme glänzender Stimmkultur und
perſön=
lichen Vorzüigen ungewöhnlicher Art.‟ Das geſchmackvolle Programm iſt
ein Noetherdruck, eine Spende des rühmlich bekannten Verlags. Der
Zu=
ſtrom zu dem Feſt iſt ſtark. Darum iſt es zu begrüßen, daß während des
ganzen Tages Garderobenummern bei Konzert= Arnold ausgegeben
werden.
* Hefſiſche Frauentagung. Am 17. und 18. Juni ſoll in
Heppen=
heim a., d. B. eine Heſſiſche Frauentagung ſtattfinden. Die
Frauen=
organiſationen des unbeſetzten Gebietes wollen ihre Schweſtenn des
be=
ſetzten Gebietes zu einer Ausſprache bei ſich ſehen. Neben der
Beſpre=
chung ſozialer, caritativer und wirtſchaftlicher Fragen werden Vorträge
über die Lage des beſetzten Gebietes und die Lage des Deutſchtums in
den Grenzgebieten gehalten werden.
— Orpheum: „Der fidele Bauer”. Wegen Erkriankung der
Hauptdarſtellerin mußte die Operette „Schwarzwaldmädel” abgeſetzt
werden; es gelanat dafür „Der fidele Bauer”, Operette von Victor
Léon, Muſik von Leo Fall, zur Aufſührung. Die Beſetzung iſt die
gleiche wie in „Die geſchiedene Frau”, mit Heinz Steinbrecher und Curt
Hampe in den männlichen Hauptrollen. (Siehe Anzeige.)
Sonntag, 15. Mai. Zuſatzmiete III (12). Anfang 7½ Uhr, Ende
nach 9½ Uhr: Die Märchen der Königin von
Na=
varra”. Luſtſpiel von Seribe=Legouve in der Bearbeitung
von Stockhauſen. Preiſe 1.50 bis 6 Mk.
Montag, 16. Mai. Keine Vorſtellung.
Dienstag, 17. Mai. C 16 (Darmſtädter Volksbühne). Anfang
7 Uhr, Ende 10 Uhr: Dritte Vorſtellung des Mozart=Zyklus:
„Coſifan tutte‟ Oper von Mozart. Preiſe 2 bis 6 Mk.
Mittwoch, 18. Mai. Keine Vorſtellung.
Donnerstag, 19. Mai. I. 20. Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr:
„Frau Warrens Gewerbe”, Schauſpiel von Shaw.
Preiſe 1.50 bis 6 Mk.
Freitag, 20. Mai. Keine Vorſtellung.
Samstag, 21. Mai. 10. (letzte) Vorſtellung der Samstags=
Frem=
denmiete. Nachmittags 3 Uhr, Ende 5½ Uhr: „König für
einen Tag” Spieloper von Adam. Preiſe 1.50 bis 6 Mk.
— Abends 8 Uhr: Violinabend Edmund Weyns.
Preiſe 1 bis 4 Mk.
Sonntag, 22. Mai. Anfang 71 Uhr, Ende gegen 10 Uhr:
Vor=
ſtellung zu ermäßigten Preiſen: „Der Raub der
Sabi=
nerinnen”, Luſtſpiel von Schönthan und Kadelburg.
Preiſe 0.60 bis 3 Mk.
— Der Darmſtädter Reiterverein ſchreibt uns: Wir haben mit
Freu=
den begrüßt, daß der Reitſport, welcher früher in unſerer wunderſchönen
Reitergarniſon ſo ausgiebig gepflegt wurde, jetzt wieder begonnen hat,
Wurzeln zu ſchlagen. Es hat ſich der Darmſtädter Neiterverein gebildet,
der zum erſtenmal zu einer Werbeveranſtaltung für den edlen
Reit=
ſport an die Oeffentlichkeit tritt. Es gelangt eine Materialprüfung,
Gignungsprüfung und Springprüfung, ſowie eine Darbietung der
Heſ=
ſiſchen Schutzpolizei, worunter beſonders das Barriereſpringen
hervor=
gehoben zu wverden verdient, zur Vorführung. Nach dem Kartenverkauf
iſt mit einem guten Beſuch der Veranſtaltung zu rechnen.
* Turngemeinde Darmſtaſt 1846. Wie aus der Auzeige in der
letz=
ten Montagausgabe erſichtlich, werden unſere verehrlichen Mitglieder
für Samstag, den 14. d. M., abends 8 Uhr, zu einem Maientanz im
Birkenwald” eingeladen. Wir kommen damit auf einen ſchönen Brauch
aus der Vorkriegszeit zurück, der als „Frühlingstanz” alljährlich im
Mai unſere Mitglieder in der Turnhalle vereinte. Der große Saal
wird, wie ſchon ſo oft geſchmückt, diesmal ſich in einen Birkenhain
ver=
wandeln, der den beſonderen Vorzug hat, unbeſchadet aller
Witterungs=
einflüiſſe den Beſuchern einen reizvollen Aufenthalt zu bieten. Jung
und alt iſt Gelegenheit geboten, einige Stunden bei Tanz und
Geſellig=
keit ſich als Mitglied unſerer großen Gemeinde zu fühlen. Wir
er=
hoffen deshalb den gewohnten zahlreichen Beſuch. Ein Eintritt wird
nicht erhoben, jedoch ſind unſere verehrlichen Mitglieder gehalten, ſich
durch die Beitragsquittung für das 1. Vierteljahr auszuweiſen,
wäh=
rend Gäſte nur durch Mitglieder eingeführt werden können.
— Turngemeinde 1846. Gewiſſermaßen im Anſchluß an den heute
Samstag abend im großen Saale des Turnhauſes ſtattfindenden
Maien=
tanz im Birkenwald findet morgen Sonntag, 15. Mai, nachmittags ein
Spaziergang ſſogen. Laterbummel) nach Traiſa ſtatt, den die
Schwimmahteilung der Turngemeinde 1846 übernommen hat. Der
Gang durch die Natur dürfte bei der jetzigen Witterung ein recht
genuß=
reicher werden. Herz und Lunge können ſich von den Anſtrengungen
des Maientanzes erholen. Ja, es iſt für Unermüdliche Gelegenheit den
Maientanz draußen im natürlichen Birkenwald evtl. zu wiederholen
bzw. fortzuſetzen. Treffpunkt bzw. Abmarſch erfolgt mittags 2 Uhr am
Tierbrunnen vor dem alten Friedhof an der Nieder=Ramſtädter Straße.
Einkehr bzw. Zuſammenkunft erfolgt bei Gaſtwirt Heß in Traiſa. An
alle Mitglieder nebſt Angehörigen der Turngemeinde 1846 ergeht
hier=
mit herzliche Einladung zu zablreicher Beteiligung. Sollte ungünſtige
Witterung (Regen) eintreten, ſo erfolgt Abfahrt vom Oſtbahnyof um
3 Uhr.
* Werbewoche der Kirchſtraße. Die von den Geſchäftsinhabern der
Kirchſtraße veranlaßte Werbewoche wurde laut Verſammlungsbeſchluß
zugleich als Lichtreklame vorgeſehen und den Firmen Geil=Ranzow
über=
tragen. Die geſamte Montage wurde innerhalb ſechs Tagen in faſt
un=
unterbrochener Tag= und Nachtarbeit bewältigt. Insgeſamt ſind zirka
4000 Lämpchen unter Strom geſetzt, und kann man ſich ungefähr
vor=
ſtellen, welche Arbeit allein, das Faſſen der vielen Lampen
er=
forderte. Ausfüihrende: Geil=Nanzow, ſind ſchon bereits vorher mit der
proviſoriſchen Lichtreklame am Uniontheater hier vor die Oeffentlichkeit
getreten und haben nunmehr ihre Erfahrungen im großen Maßſtabe bei
der Kirchſtraße zunutze gemacht. Nicht unerwähnt möchten wir laſſen,
daß bei Heißt (Bockshaupt eine ziemlich gutgelungene Lichtimitation
auf=
geſtellt iſt, die ſicherlich bei jedermann Beifall findet.
Die Frauenorisgrugpe Darmſtadt
des Pereins für das Deutſchium
i Ausland.
Von Dr. Eugen Köſer.
Im Drange ſchwerer Stunden iſt man ſtill an einem Tage
vor=
übergegangen, den man in beſſeren Zeiten mit gutem Recht feſtlich
be=
gangen hätte. Es iſt der Tag, an dem die Frauenortsgruppe Darmſtadt
auf ihr Bjähriges Beſtehen zurückblicken konnte. Dieſer Zweigverein,
der in der großen Gemeinſchaft des Vereins für das Deutſchtum im
Ausland begründetes Anſehen genießt, und auf große Erfolge
zurück=
blicken kann, iſt am 1. Dezember 1900 gegründet, der Weihnachtsmond
des Jahres 1925 war aber keineswegs für feſtliche Veranſtaltungen
ge=
eignet, und ſo hat ſich die Frauenortsgruppe das Necht vorbehalten, mit
ihrem „Wiener Abend” am 14. Mai die Jubiläumsfeier zu
ver=
binden. Wer wollte da nicht recht herzlich die Glückwünſche nachholen,
die er im Jahre 1900 verſäumt hat, in dankbarer Grinnerung an den
Segen, der in einem Vierteljahrhundert ausgezwugen iſt von
uneigen=
nütziger, unermüdlicher Arbeit in wahrhaft vaterländiſchem Sinn?
Die Männerortsgruppe des Vereins, die in Darmſtadt ſeit 1881
beſtand und in Profeſſor Schweißgut einen zielbewußten Führer
hatte, hatte die Hauptverſammlung des Geſamtvereins im Frühjahre
1899 nach Darmſtadt gerufen. Auf dieſer glänzenden Verſammlung,
die Führer des politiſchen Lebens mit berühmten Männern und Frauen
deutſchen Schriftums und hervoragenden Schulmännern vereinte,
rich=
tete die Vorſitzende der Dresdener Frauenortsgruppe, Baronin
Nat=
notfah, einen warmherzigen Aufruf an Darmſtadts Frauen und
for=
derte ſie auf, in einer Frauenortsaruppe für die hohen Aufgaben des
„Schulvereins” zu wirken. Dieſe Worte zündeten. Den Worten folgte
mit erſtaunlicher Schnelligkeit die Tat. Die Werbung fand ihre
Füh=
rerin in Frau Profeſſor Dr. Lenz. deren Gemahl ſchon ſeit Jahren
in der Bewegung ſtand und als geſchickter Organiſator und wirkſamer
Schriftſteller für die deutſchen Schulen des Auslandes tätig war. Am
1. Dezember 1900 trat die Frauenortsgruppe Darmſtadt ins Leben. Der
Vorſtand ſetzte ſich folgendermaßen zuſammen: Frau Reglſchuldirektor
Haller, erſte Vorſitzende, Frau Profeſſor Dr. Lenz,
Schriftfüh=
rerin, Frau Oberbaurat Poſeiner, Schatzmeiſterin, Fräulein.
Hen=
riette Eppenetter, Frau Hofſchauſpieler Luiſe Hacher, Frau
Juſtizrat Dr. Loeb, Frau Profeſſor Schering, Fräulein Buß,
Frau Major Freytag. Herr Profeſſor Dr. Lenz. Der kleine Kreis
erweiterte ſich ſchnell. Schwierigkeiten wurden meiſterlich überwunden.
Galt es doch, an gleichgültigen Herzen zu rütteln und für einen
Gedan=
ken zu werben, der den meiſten vollkommen fern lag. Ging doch das
Denken in einem geſicherten, machtvollen Staat bei den meiſten nur bis
an die Grenze des Neiches. Im zwingenden Banne des
Reichsgedan=
kens wollte der Glaube an die Pflicht gegenüber dem Volkstum, das
weit über die Grenzen des Reiches hinausragt, nicht recht gedeihen. Hier
mußte Pionierarbeit geleiſtet werden. Ein lauter Weckruf an die
Ge=
wiſſen mußte erſchallen. Mit einem Eifer und einer liebenswürdigen
Beharrlichkeit, wie ſie nur bei Frauen möglich ſind, wurde Erſtaunliches
erreicht. Der junge Verein brachte es bis zum 1. April 1901 auf g00
Mitglieder. Dieſer erſte große Erfolg erregte auf der
Hauptverſamm=
lung des Geſamwereins in Kiel ſtaunende Bewunderung. Nach einem
Jahre legte Frau Direktor Haller den Vorſitz nieder ihre Nachfolgerin
zuurde Frau Profeſſor Lenz. Mit Umſicht Tatkraft und völliger
Hingabe an ihre Pflicht hat ſie die Frauenortsgruppe vom Jahre 1901
an geleitet und zu ſtolzer Höhe emporgeführt, bis in Kriegsnöten
au=
dere Pflichten die bewährte Führerin abriefen. Mit dem Namen „Lenz”
verbunden bleibt für alle Zeiten die Erinnerung an die
unvergleich=
lichen „Schulvereinsfeſte‟. Wohl hatten ſich auch die Männer in
frühe=
ren Jahren an Feſte gewagt, mit gutem Gelingen und erfreulichem
Er=
folg. Aber die Frauen wirbelten die Oeffentlichkeit ganz anders auf
und ſtellten das Werk der Männer einfach in den Schatten. Wie werden
die Gedanken bei vielen heute rückwärts eilen, die bei den langen
Vor=
bereitungen und glänzenden Aufführungen unvergeßliche Stunden
ver=
lebt haben, welche Erinnerungen werden lebendig werden bei denen, die
ſich bei und nach ſolchen Feſten zu einem langdauernden „Deutſchen
Abend” fanden, ſo daß auch das Deutſchtum im Inland nicht zu kurz
kam. Ganz Darmſtadt kam in Spannung und Aufregung vor ſolchen
Veranſtaltungen. Jeder mußte mittum. Die Vorſitzende war
uner=
ſchöpflich in ihren Ideen, und Monate vor dem großen Novembertag
zuußte ſie mit dem großen Stab ihrer Helferinnen die Jugend
einzu=
ſpannen in den Gedanken, dem das nächſte Feſt dienen ſollte. Was
wpurde durch emſiger Hände Fleiß aus dem Saalbau alles gemacht!
Einmal wurden in vielen, vielen Stunden tauſend und abertauſend
Nöschen geformt von lieblichen Mädchen, und feenhaſter
Frühlings=
zauber wurde in den kahlen Saalbau getragen. Wer ſich durch irgend
ein Lönnen bemerkbar gemacht hatte, mußte mithelfen, jeder an ſeinem
Teil. Der eine mußte dichten, andere malen, ſingen, geigen, tanzen,
und alle alle mußten ſpenden und immer wieder ſpenden. Das „
Schul=
vereinsfeſt” wurde das geſellſchaftliche Ereignis des Winters, der
„Schlager der Saiſon”, der Zuſtrom der Beſucher war gewaltig.
Manch=
mal mußte das Feſt an zwei Abenden, einmal ſogar an drei Abenden
ſtattfinden, weil der Saalbau die Menge der Gäſte an einem Abend
nicht faſſen konnte. Den Reigen dieſer Veranſtaltungen, die bis heute
ihre alte Anziehungskraft und Beliebtheit bewahrt haben, eröffnete im
Jahre 1901 das „Feſt in Tirol‟. Sein Reinertrag floß nach
Süd=Tirol. Nach dieſem erſten „Deutſchen Abend” wurde die
Akade=
miſche Ortsgruppe Darmſtadt begründet. Ihr erſter Vorſitzender war
ſtud. Paul Müller. Vom erſten Tag an beſtand engſte Freundſchaft
der Akademiker mit der Frauenortsgruppe, und ſo iſt es denn auch
ge=
kommen, daß der „Deutſche Abend” ſo recht das Feſt der
Studenten=
ſchaft geworden iſt. Im Frühjahr 1902 wurde ein Konzert mit
nachfolgendem Ball veranſtaltet, und im Herbſt folgte ein „
Sieben=
bürger Abend‟. Das Roſenfeſt” des folgenden Jahres
er=
freute ſich eines ſolchen Beſuches, daß es zwei Abende in Anſpruch
nahm. Im Jahre 1904 reihte ſich das wohlgelungene „Winterfeſt”
an. Die nächſte Einladung rief zu einem „Maienfeſt vor den
Toren Nürnbergs‟. Das ſchöne Spiel hatte Frau
Hofſchau=
ſpieler Luiſe Hacker verfaßt. Dieſe kernige Oſtpreußin, eine Frau
von künſtleriſchem Empfinden und feinem Geſchmack, ſeit Begründung
der Frauenortsgruppe im Vorſtand tätig, war bis zu ihrem Tode um
die Einſtudierung und Ausgeſtaltung der Feſtſpiele reſtlos bemüht. und
ihre dichteriſche Begabung hat dem Verein manch wirkſames
Bühnen=
werk geſchenkt. Das von ihr verfaßte „Maienfeſt” fand ſolchen Anklang,
daß ſofort eine Wiederholung vor ausverkauftem Haus ſtattfinden
konnte. Im Jahre 1906 feierte der Geſamtverein im ganzen Reiche ſein
B5jähriges Beſtehen. Dieſes bedeutſamen Ereigniſſes gedachte die
Frauenortsgruppe in einer „Jubelfeier”, für die Frau Hacker ebenfalls
den dichteriſchen Vorwurf gab. Ihr Allegoriſches Feſtſpiel pries in
edlen Verſen Wollen und Wirken des Vereins für das Deutſchtum im
Ausland. Für das Jahresfeſt 1907, das im Zeichen eines „Heiteren
Abends” ſtehen ſollte ſchrieb Dr. Eugen Köſer ſeine „Luſtige
Witwe”, eine Parodie auf Lehars Oprette, die ſich damals höchſter
Gunſt erfreute und im Hoftheater erſtaunlich oft aufgeführt wurde.
Kurz vor der Aufführung komponierte in einigen Nächten Profeſſor
Staudigl eine neue Witwen=Muſik”, weil Lehar in letzter Minute
verboten hatte, die Melodien ſeiner „Witwe” zu benutzen. Im
fol=
genden Jahre unterbrach man einmal die Reihe der Feſte, um den
Bazarfeinden und Gegnern der Wohltätigkeitsbälle Gelegenheit zu
geben, die Wahrheit ihrer Behauptungen zu erproben. Kluge Leute
Wegen Geschäftsaufgabe Total-Ausverkauf unſerer weit und breit als gut, ſehr gut
und hervorragend erſiklaſfig bekannten Herren= und Knabenkleidung zu gleichen und noch
nied-
rigeren Preisen wie bei der Versteigerung.
Kleider=Hörr• Darnſtadt Grafenſtr. 23; 1. Ctage
[ ← ][ ][ → ]Geite 6
Gamstag, den 14. Mai 1927
Nummer 133
hatten nämlich in Verkennung der Menſchennatur einen Vorſchlag
ge=
macht, der den Vorſtand unendlicher Mühe und Arbeit enthob. Man
meinte: die Summen, die bei ſolchen Feſten für die Unterſtützungszwecke
des Vereins herauskommen, laſſen ſich viel leichter erreichen, wenn jeder
einen Bruchteil des Geldes, das er für eine ſolche
Wohltätigkeitsveran=
ſtaltung aufwendet, dem Verein ſpendet. Man legt Liſten auf, und
jeder trägt ein, was er zu geben gedenkt. Man folgte einmal den
ern=
ſten Mahnern. Man legte Liſten auf, das Ergebnis war kümmerlich.
Durch ſtark betontes „Leider” und heftige Verdammungsreden gegen
die Vergnügungsſucht der Menſchheit hätte man einer um ihr Beſtehen
kämpfenden Schule draußen wenig genützt. So kehrte man zu den
„Feſten” zurück, die übrigens nie den Ernſt der großen vaterländiſchen
Aufgabe aus dem Auge gelaſſen und immer künſtleriſch Wertvolles
ge=
boten hatten, dabei allerdings dem Recht der Jugend auf Freude
Rech=
nung tragend. Das „Feſt am Rhein” im Jahre 1909 bot
präch=
tige Bilder und gewann eine geſchloſſene Einheit durch die die Szenen
verbindende Muſik Staudigls. Der nächſte „Deutſche Abend” gab
einem heſſiſchen Heimatdichter das Wort. Schwalbachs Volksſtück
„8 Millerſch Liß’l vunn Michl’boch” fand eine lebendige,
packende Darſtellung. Ein echt heſſiſches Volksfeſt durchtummelte die
Saalbauräume. Im Zeichen „Alt=Darmſtadts” ſtand der 11.
Novem=
ber 1911. „Die letzte Hexe” von C. Dalmoniko zeigte ſeltſame
Begebenheiten aus der Vergangenheit unſerer Stadt. Viel bewundert
ob ihrer Schönheit waren die Feſte der beiden nächſten Jahre. „
Aller=
lei Porzellan” und „Engel in der Kunſt” ſtritten um den
Vorrang. Schon waren neue Vorbereitngen im Gange, der
Novem=
ber 1914 ſollte in „das Reich der Blumen” führen. Da kam
der Krieg, zerriß alle Pläne und rief Männer und Frauen auf
verant=
wortungsvollen Poſten.
Durch die „Deutſchen Abende”, die wir oben aus unſerer
Erinne=
rung wieder ins Leben riefen, wurrden beträchtliche Mittel gewonnen, die
für die Aufgaben des Vereins nutzbar gemacht werden konnten. Oft
wurden die Einnahmen erheblich vermehrt durch Verloſungen, deren
Gewinne die Gebefreudigkeit unſerer Mitbürger wertvoll gemacht hatte.
Einen beſonders großen Ertrag brachte die Verloſung 1903, zu der 700
Schriftſteller Deutſchlands Gaben geſtiftet hatten.
Die Frauenortsgruppe war nicht auf ein beſtimmtes
Betreuungs=
gebiet angewieſen. Sie hatte ſich freie Hand vorbehalten und ſandte die
Unterſtützungsgelder dahin, wo die Not am größten war. Ihre Liebe
aber war und blieb Südtirol. Der Hauptverein war ſtolz auf die
Darmſtädter Ortsgruppe und die Vorſitzende, Frau Profeſſor Lenz,
wurde in den Hauptvorſtand berufen. Mit reichen Erfahrungen
ausge=
ſtattet, trug dieſe den Gedanken des V. D.A. weiter, und auf ihre
An=
regung entſtanden die Frauenortsgruppen Freiburg, Kaſſel, Koblenz,
Eſſen und Jena.
Im Beginn des Kriegsjahres 1917 legte Frau Profeſſor Lenz,
von anderen vaterländiſchen Pflichten umfangen, den Vorſitz nieder.
Ihre Nachfolgerin wurde Frau Oberſt von Falkenhayn. Dieſe
konnte im ſteigenden Elend der Hungerfahre, in den Wirren der
Um=
wälzung und den bitteren Nöten der Nachkriegszeit keine
Vereinstätig=
keit in größerem Umfange entfalten. Sie beſchränkte ſich auf belehrende
Vorträge und das beſcheidene Bemühen, im Drang drückender Tage den
Gedanken an die Arbeit für das deutſche Volkstum nicht ſchlaſen zu
laſ=
ſen. Ihr bleibt das unbeſtrittene Verdienſt, den Verein über ſchwere
Zeiten, die vieles umwarfen und begruben, was für die Ewigkeit
ge=
gründet ſchien, hinausgerettet zu haben. Daß die Mitgliederzahl
er=
heblich zurückging beim Kampf um Brot und Kohle, wird jeder
Ver=
ſtändige begreifen.
Als Frau von Falkenhayn ſtarb, übernahm Frau Dr. Koepke
den Vorſitz, damit die ſchwere und ernſte Aufgabe, den Verein wieder
aufzubauen. Nur der unbeugſamen Willenskraft und dem beiſpielloſen
Verantwortungsgefühl dieſer Frau, die ſich im Dienſte anderer nicht
ſchont, war es möglich, die Ortsgruppe auf die alte Höhe
emporzufüh=
ven. Alle Vergleiche mit der Vergangenheit hinken und werden den
Schwierigkeiten nicht gerecht, die bei dieſem Neuaufbau zu überwinden
waren. Die Schichten, die früher den Verein getragen hatten, waren in
Armut verſunken. Die Neubegüterten für den V.D.A. zu gewinnen,
war ſchwer. Ein gänzlich verarmtes Volk mit Erfolg aufzurufen zu
Opfern für die Deutſchen da draußen, bleibt eine bewundernswerte Tat.
In Zeiten ſchwerſten wirtſchaftlichen Drucks Tauſende von Rentenmark
und Reichsmark zu häufen für deutſche Schulen jenſeits der Grenzen,
verdient höchſte Anerkennung. An dem Erfolg nehmen mit Recht
An=
teil die Vorſtandsdamen, unter ihnen Frau Kommerzienrat L. Trier,
die ſeit 25 Jahren als zweite Vorſitzende tätig iſt. Es iſt natürlich nicht
denkbar, in dieſen traurigen Zeiten Veranſtaltungen der Vorkriegszeit
in Jahresabſtänden nachzuahmen, aber in die wirtſchaftliche
Troſtloſig=
keit der Gegempart reiht ſich doch dann und wann ein „Deutſcher
Abend”, verſchwenderiſch reich an künſtleriſchen Genüſſen,
wohlausgeſtat=
tet mit Gaben aller Art. Gebefreudigkeit und Opferſinn erſtrahlen in
hellem Licht. Wer denkt nicht an die Aufführung der „
Fleder=
maus” im Jahre 1921? Was war das für ein Abend, an dem die
Jugend Darmſtadts, zu Maſſen geſchart, ſich im Landestheater
zuſam=
menfand unter dem Leitwort: „Deutſches Lied und deutſcher
Tanz”. Unvergeßlich wird die Aufführung der „Puppenfee‟
bleiben, die ſolchen Beifall fand, daß eine Wiederholung das Große
Haus des Theaters bis auf den letzten Platz füllte. Dem „Bunten
Ball” des Vorjahres folgt jetzt als Krönung der Werbewoche der
„Wiener Abend”
In dem neugegründeten Landesverband. Heſſen ſpielt die
Frauen=
ortsgruppe Darmſtadt eine führende Rolle. Der uabläſſigen Arbeit
der Frauen iſt es zu danken, daß namhafte Unterſtützungsſummen in
das neue Betreuungsgebiet, das der Hauptverein den Heſſen zugewieſen
hat, in die Dobrudſcha, gewandert ſind. Daneben hat die Ortsgruppe
das Kinderheim in Croſſen redlich unterſtützt, in dem Waiſen von
Aus=
landsdeutſchen erzogen werden, und hat an auslandsdeutſche Studenten
reichlich Stipendien vergeben. Die Werbewoche des Landesverbandes
wäre, wie der Vorſitzende des Ortsausſchuſſes Darmſtadt dankbar
be=
kundet, ohne die Mitwirkung der Frauenortsgvuppe gar nicht denkbar
geweſen. Um den weiteren Aufſtieg der Darmſtädter Frauengruppe
brauchen wir uns nicht zu bangen, größer und größer wird die Zahl
der Frauen werden, die ſolch edles Tun anzieht. Denn Segen zu
ſtif=
ten, Not zu lindern und Tränen zu trocknen, iſt echt frauliche Tugend.
* Filmvorführungen im Konkordiaſaal. Am Donnerstag abend
fanden im Konbordiaſaal Filmvorführungen ſtatt, die ſich an Katholiken
wandten. Sie waren vom „Leohaus” in München veranſtaltet. Es
handelte ſich um zwei Filme, die ihrem Weſen nach ſehr verſchieden
waren. Der erſte Film brachte eine Schilderung des Lebens, ſowie der
Selig= und der Heiligſprechung der heiligen Thereſia vom Kinde Jeſu,
wobei prunkvolle Feierlichkeiten vorgeführt wurden. Der zweite Film
war innerlicher gerichtet und gab ein Lebensbild des Paters Deſiderius
von Beuron. Durch die erſtenwähnten Filmaufnahmen wird der
Be=
trachter nach Nordweſtfrankreich verſetzt, nach dem Städtchen Liſſieux,
wo die 1873 in Alencon geborene heil. Thereſia die Hauptzeit ihres
kurzen Lebens verbracht hatte. Früh ſchon hatte ſie ihre Mutter
ver=
loren und fand ſchon in ihrer Kindheit Aufnahme in dem
Benediktiner=
kloſter von Liſſieux. Eine Viſion in einer Krankheit beſtimmte noch
mehr ihr frommes Leben, und ſie wollte ſchon mit 14 Jahren in das
Kloſter eintreten. Im Jahre 1887 unternahm ſie mit ihren Angehörigen
eine Pilgerfahrt nach Rom. Bei Schilderung dieſer Reiſe wurden
prächtige Bilder von Mailand, Venedig und beſonders von Rom
ge=
zeigt. Durch eine Audienz beim Papſt wird Theroſia ein früherer
Ein=
tritt in den Orden der Karmeliterinnen geſtattet. Sie führte ein
from=
mes Leben, das aber ſchon im Jahre 1897 nach einer ſchweren
Erkran=
kung ſein Ende fand. Wenige Jahre darauf wurden die ſterblichen
Ueberreſte ausgegraben und der Sarg in einer Kirche aufgeſtellt. Der
feierlichen Einholung wohnten etwa 30000 Perſonen bei. Höhepunkte
des Films ſind die Feierlichkeiten aus Anlaß der Selig= und der
Heilig=
ſprechung Thereſias in der Peterskirche in Rom. Man ſieht die
Auf=
fahrt des diplomatiſchen Korps und die ungeheure Menſchenmenge, die
dieſen prunkvollen kirchlichen Feierlichkeiten beiwohnte. Auch beſonders
feſſelnde Einzelheiten der Feiern wurden vorgeführt. Es folgen nun
kaum minder großartige Feiern in Liſſieux im September 1925.
Pro=
zeſſionen finden ſtatt, an denen Tauſende teilnahmen, darunter allein
25 Kardinäle, Biſchöfe und Patriarchen. Wieder ſteht der Schrein mit
den Gebeinen der Heiligen im Mittelpunkt der Feiern. Die Stadt iſt
reick, geſchmückt und erſtrahlt abends in feſtlicher Beleuchtung. Alles
iſt für den Zuſchauer von unbeſchreibli chem Eindruck, ſelbſt im Film;
wie mag das erſt bei unmittelbarer Anſchauung geweſen ſein?! Der
zweite Film iſt ein Lebensbild des jetzt 95jährigen Paters Deſiderins
Zeuz in Beuron, der bekanntlich einen eigenen Kunſtſtil geſchaffen hat.
Man ſieht ein Geſamtbild von Beuron im Hohenzollernſchen Land, das
durch ſeine landſchaftlich ſchöne Lage ausgezeichnet iſt. Man gewinnt
ferner einen Einblick in das Kloſterleben. Geſang, Wiſſenſchaft und
die bildenden Künſte werden dort eifrig von den Benediktinermönchen
gepflegt. Lenz wollte urſprünglich Künſtler werden und beſuchte die
Münchener Akademie; er fand aber dort nicht, was er ſuchte: eine reine
Kunſtform. Dunh Zufall fiel eine altägyptiſche Statuette in ſeine
Hände, an der er die reine Kunſtform entdeckte, die er bisher
vergeb=
lich geſucht hatte. Eine Begegnung mit einem Mönch aus Beuron
ge=
wann ihn bald gauz dem Kloſter, dem er fortan ſeine Lebensarbeit
wid=
mote. Seine nach ſtrengen Regeln entworfene Kunſt kann die
Herlei=
tung aus altägyotiſchen Vorbildern nicht verleugnen. Beide Filme
wur=
den nachmittags und abends gezeigt; beide Male waren die
Vorführun=
gen außerordentlich ſtark beſucht und wurden ſehr beifällig aufgenommen.
Ausflugſonderzug nach Oberſtein=Jdar, Bad=
Münſier am Stein und Bad=Kreuznach.
Naheaufwärts iſt eine Bahnfahrt, die der Ausflügler ſelten
über Bad Kreuznuch und Bad Münſter am Stein hinaus ausdehnt. Und
doch beginnt der romantiſch=liebliche Teil dieſes Fluſſes erſt oberhalb
der Glanmündung. Staudernheim, Kirn und ganz beſonders
Ober=
ſtein=Idar ſind Plätze von einem landſchaftlichen Neiz, der im
deutſchen Mittelgebirge wohl kaum übertroffen werden kann.
Deſto=
mehr zu begrüßen iſt der für nächſten Sonntag, den 15. d. M., geplante
Sonderzug der Reichsbahndirektion Mainz, der mittleres und oberes
Nahetal in bequemſter Fahrt und — billig zu erreichen möglich macht.
Läßt ſich etwas ſchöneres denken, als in unſerem ſo unvergleich
lachen=
den Monat Mai einen Sonntag auf dieſe Weiſe zu verbringen? Drum
auf nach Oberſteih=Idar am nächſten Sonntag! Frohes Herz und
hei=
terer Sinn werden alle, die teilnehmen, beſeelen.
Die Eröffnung des Badebetriebes im Woog wird ſich infolge der
noch nicht vollſtändig beendeten Bauarbeiten in dieſem Jahre etwas
berzögern. Es iſt jedoch anzunehmen, daß die Verzögerung nur wenige
Tage dauert, da bereits mit der Stauung des Waſſers begonnen worden
iſt. Um jedoch den Badegäſten die Möglichkeit zum Beſuche des
Luft=
bades zu bieten, wird am Montag, den 16. Mai, dieſer Teil der
Bade=
anlagen in Betrieb genommen. Das Licht=Luftbad iſt vollſtändig neu
hergerichtet und bedeutend erweitert worden. Ebenſo haben die
Aus=
kleideräume eine weſentliche Erweiterung erfahren. Als beſondere
An=
nehmlichkeit wiud empfunden werden, daß die ganze Anlage des Licht=
Luftbades mit gutem Rheinſand bedeckt worden iſt. Duſchen ſtehen in
genügend großer Zahl zur Verfügung. Dicſe Faktoren wevden
weſent=
lich dazu beitragen, daß die Badegäſte, die für kurze Zeit noch
mangeln=
den Schwimm= und Plantſchgelegenheiten nicht allzuſehr vermiſſen
werden. Bei dieſer Gelegenheit darf darauf hingewieſen werden, daß
es für jeden Badegaſt, der häufiger die Badeanſtalten beſucht, ratſam iſt,
eine Dauerkarte zu löſen. Zu dem hierbei ſich ergebenden finanziellen
Vorteil tritt noch der, daß ein Warten an der Kaſſe und der Weg zur
Kaſſe vermieden wird. Wer ſich für eine Dauerkarte für die ganze
Bade=
zeit nicht entſchließen kenn, hat auch für kürzeren Zeitraum
Gelegen=
heit zum Abonnement, da auch Dauerkarten für einen Monat
aus=
gegeben werden. Daneben beſteht die Einrichtung der Dutzendkarten für
12 Bäder und ſchließlich iſt jeder Badegaſt in der Lage, ſich eine Anzahl
Tagesbadekarten im Voxaus zu löſen. Im letzteren Falle tritt eine
Preisvergünſtigung allerdings nicht ein, die übrigen Vorteile bleiben
jedoch beſtehen. Es wird von allen beteiligten Stellen mit Nachdruck
darauf hingearbeitet, daß die Eröffnung der geſamten Badeanſtalten mit
der größtmöglichſten Beſchleunigung erfolgt.
— Zweiter Ein= und Ausgana im Hauptbahnhof. Um dem nicht
ſelten eintretenden Gedränge auf den alten Treppen des hieſigen
Haupt=
bahnhofes zu entgehen, ſollte von den in Darmſtadt wohnenden
Reiſen=
den mehr als bisher der neue, zu den untenſtehenden
Hauptverkehrs=
zeiten geöffnete zweite Ein= und Ausgang (früherer
Fürſten=
ſteg) benutzt werden. Der durch ein Schild kenntlich gemachte
Zu=
gang zu den Zügen über den neuen Weg befindet ſich für Reiſende mit
Fahrkarten am Bahnhofsbrunnenplatz, der Ausgang von den Zügen
bzw. den unteren Bahnſteigen beginnt über umbaute Treppen, die ſich
etwa 30 Meter ſüdlich der alten Treppen (Richtung Eberſtadt) befinden
und auf welche zahlreiche Schilder hinweiſen. Der zweite Ein= und
Ausgang iſt geöffnet: Sonntags von 6,30 Uhr abends bis 11 Uhr
abends; Werktags, außer Samstags, von 6.30 Uhr bis 800 Uhr
vorm. und von 4,00 Uhr bis 7,00 Uhr nachm.: Samstags von
6.,30 Uhr bis 8,00 Uhr vorm. und von 1,00 Uhr bis 7.00 Uhr nachm.
— Die im Waldgebiet nächſt der Stadt ſich befindenden Brünnchen,
deren Ueberwachung und Inſtandhaltung ihr obliegt, ſind wieder in
Ordnung gebracht und das Waſſer auf ſeine Eüte, ſowie Verwendbarkeit
zu Trink= und Brauchzwecken unterſucht worden. Rücksbrünnchen,
Bern=
hardtsbrünnchen, Dieterbrunnen, Kahlertbrunnen, Albertbrunnen und
Jägerbrunnen liefern gutes Trinkwaſſer, die Pumpe bei der
Schefthei=
mer Eiche ſowie der Molkenbrunnen führen dagegen nur Brauchwaſſer,
was durch ein Schild mit der Aufſchrift „Kein Trinkwaſſer” nochmals
beſonders zur Kenntnis gebracht wird. Wir empfehlen die Anlagen dem
Schutze der Beſucher mit der Bitte, Beſchädigungen, Unregelmäßigkeiten
im Waſſerzufluß und =abfluß uſw. umgehend der Direktion der
Städti=
ſchen Betriebe zu melden.
— Im Varieté Perkeo verdient das diesmonatliche Programm
weit=
gehendſte Beachtung. Vor allen Dingen iſt es Divektor Oskar Salden,
ein äußerſt vielſeitiger Schauſpieler, ehem. Spielleiter vom Strdttheater
Würzburg, der aus dem üblichen Rahmen hervortritt. Seine meiſt
ſelbſtverfaßten Burlesken und Senſationsſchauſpiele, in denen er die
Hauptrollen verkörpert, finden ungeteilten Beifall. Aber auch das
ſoliſtiſche Programm iſt ſehr gut zuſammengeſtellt. Ein ſtimmlich
ein=
wandfreies Damen=Geſangs=Trio eröffnet den Reigen, die Damen Hanſy
Odery und Lucie Schreiber ſind Vertreterinnen der Vortragskunſt,
Helmuth Heſſe und Emil Schreiber, zwei brillante Komiker, die ſtets die
Lacher auf ihrer Seite haben. Der akrobatiſche Akt : Sidonis iſt eine
beſondere Zierde des Programms, Gerda Schnelle ſchwingt anmutig
das Tanzbein. Nicht unerwähnt darf der fleißige Hauskapellmeiſter Emil
Kocks bleiben, der ſeiner Aufgabe voll und ganz gerecht wird. Bis
Sonntag gelangt noch das Senſationsſtück „Kaſchemmenlore” zur
Auf=
führung.
— Kriegerverein. Heute abend 8½ Uhr im Vereinslokal „
Bürger=
hof” Eliſabethenſtraße, Lichtbildervortrag des Kameraden
Hptm. a. D. Moſer über die Schlacht bei Cambrai im Jahre
1917, wozu die Kameraden nebſt Angehörigen, fowie auch die übrigen
Haſſiavereine ſich recht zahlreich einfinden wollen. Ferner lädt der
Kriegerverein „Germania” zu ſeinem Spaziergang nach dem „Einſiedel”
am Sonntag, den 15. ds. Mts., ein. Treffpunkt 2 Uhr Odemaldbrücke,
Dieburger Straße.
— „Deutſche Welt”, ein vaterländiſches Gedicht von Hans
Land=
mann, erſchien kei Roether auf Poſtkarten und wird zugunſten des
Vereins für das Deutſchtum im Ausland verkauft. Es ſei darauf
auf=
werkſam gemacht, daß es nur noch heute bei Bergſträßer (
Rhein=
ſtraße) und Gieſelberg (Wilhelminenſtraße) für 10 Pfg. zu haben iſt.
* Induſtrieobligationen und verwandte Schuldverſchreibungen. Am
1. Juli 1927 ſind die Zinſen für das laufende Kalenderjahr fällig.
worauf wir heute ſchon hinweiſen wollen.
* Bezirksſchöffengericht. Einem Kaufmann, der mit
Landesproduk=
ten handelt, hat das Finanzamt D. am 26. Februar 1927 einen
Straf=
beſcheid über eine Geldſtrafe von 3000 Mark wegen fahrläſſiger
Umſatz=
ſteuerhinterziehung zugehen laſſen, gegen den er auf richterli he
Ent=
ſcheidung anträgt. Die Höhe der Geldſtrafe iſt mit der Höhe der
ge=
machten Umſätze begründet. In Frage ſteht die Anwendung des § 7
des Umſatzſteuergeſetzes. Allgemein waren damals (1924) die
Gewerbe=
treibenden, auch Finanzbeamte, nach Angabe des Angeklagten der
An=
ſicht, daß alles Mehl, das nicht über Lager geht, umſatzſteuerfrei iſt.
Dieſe Anſicht, ſo erklärt der Angeklagte, habe auch der verſtorbene
Vorſtand des Finanzamts gehabt. Das Mehl ſei von Frankfurt a. M.
teils im eigenen Auto, teils von Spediteuren abgeholt worden. Die
Mehlhändler wurden amtlich benachrichtigt, daß Auslandsmehl nicht
auf der Freiliſte IB. ſtehe. Angeklagter gibt an, den Umſatz von über
183 000 Mark nachverſteuert und weiter einen 10prozentigen Zuſchlag
dem Fiskus geleiſtet zu haben. Der Sachverſtändige, der die
Buch=
prüfung bei dem Kaufmann vornahm, erklärt, nur das Mehl, das der
Kaufmann im eigenen Auto abgeholt habe, ſei umſatzſteuerfrei. Ein
Zeuge bekundet, daß die Steuerbehörde den Verdacht habe, daß der
An=
geklagte Geſchäfte gemacht habe, die nicht durch die Bücher gegangen
ſeien. Der Angeklagt beſtreitet entſchieden, ſolche Geſchäfte jemals
ge=
macht zu haben. Der Staatsanwalt hält eine Fahrläſſigkeit für
vor=
liegend und bittet, auf eine angemeſſene Geldſtrafe zu erkennen. Der
Vertreter des als Nebenkläger auftretenden Finanzamts betont, daß der
angefochtene Strafbeſcheid auch die Steuergefährdung umfaſſe. Der
An=
geklagte habe die ſteuerpflichtigen Umſätze von den ſteuer freien
trennen müſſen. Der Verteidiger bittet um Freiſprechung.
Mitver=
ſteuert ſeien auch umſatzſteuerfreie Geſchäfte, aber dieſer Nachweis ſei
jetzt bei der Länge der Zeit nicht mehr zu führen. § 358 R.Abg.
Ord=
nung ſei anwendhar. Das Gericht hält eine weitere Aufklärung der
Sache für notwendig und beraumt neuen Termin auf 16. Juni an.
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Kaloerstrasse Ss, zu besuchen
Künstlerkonzert : Ab 8 Uhr Kabareit
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Elgene Kondltorel
I. 223)
Monatskalender des Bereins für „Aquarien= und
Terrarienkunde „Hot onia‟ Darmſiadt
für Monat Mai.
Wenn die Maiſonne über die Fluren lacht, herrſcht lebhaftes
Treiben in den Becken. Die Pflanzen in den Aquarien zeigen reges
Wachstum und in Menge Blüten und neue Triebe, um ſo mehr je
ſonniger und heller Behälter ſtehen, da die Frzjhjahrsbruten
gewöhn=
lich kräftig ſind und ſchnell heranwachſen. Exemplare, die beſonders
ſchnell wachſen, muß man herausfangen, damit ſie nicht ihre kleinen
Ge=
ſchwiſter auffreſſen. Sind für die Jungbrut keine Infuſorien zur Hand,
ſo gibt man einen Tropfen Milch in das Zuchtbecken und die Bäuche
der kleinen Kerlchen runden ſich. Die erſten Morgenſtunden eignen ſich
am beſten für den Fang der Futtertiere und für die Fütterung der
Fiſche. Man füttere nie zu viel; die Daphnien und Cyklops ſterben ſehr
leicht ab und verpeſten ſo das Waſſer. Im Mai ſetzt der Liebhaber neue
Zuchtkiſten mit Emchyträen an. In die Bitterlingsaquarien haben wir
bereits die Malermuſchel eingebracht, in die nun das mit der lang
her=
aushängenden Legeröhre verſehene Weibchen ſeine Eier legen wird,
um=
zitterk von dem in den ſchönſten Farben prangenden Männchen. Die
Farbn der Männchen von Bitterling und Stichling zur Laichzeit werden
von denen anderer Arten, auch Exoten, kaum übertroffen. Doch leider
hält die Pracht nicht lange an Bei den Labyrintfiſchen achte man bei
der Zucht auf niedrigen Waſſerſtand. Fallen nämlich die winzigen
Tierchen durch irgend eine Urſache zu Boden, ſo gelingt es ihnen bei
zu hohem Waſſerſtande nicht, die Oberfläche zu erreichen und gehen ein.
Die Männchen laſſe man acht bis vierzehn Tage bei den Jungtieren,
denn ſie üben allein die Brutpflege aus. Fangen die Jungen an zu
ſchwärmen und können ſie von dem Vater nicht mehr zuſammengehalten
werden, entferne man auch das Männchen. Wird das Waſſer in den
Aquarien von kleinen Algen grün, ſo ſetze man reichlich Daphnien
und Cyklops ein, nachdem die Fiſche herausgefangen ſind. Zur
Befrei=
ung der Pflanzen von den Algen ſetze man Kaulquappen ein, die jetzt
in großer Zahl Tümpel und Teiche bevölkern. Mit ſauerſtoffbedürftigen
Tieren reich beſetzte Becken bedürfen einer guten Durchlüiftung — an
heißen Tagen ganz beſonders. Auch bei dem Seeaquarium muß auf
eine gut funkhionierende Durchlüftungsanlage geſehen werden. Für ben
Terrarienliebhaber ſind jetzt überall im Freien reichlich Inſekten als
Futtertiere zu finden, die den Pfleglingen eine willkommene
Ablechſe=
lung in der ſo einſeitigen Ernährung mit Mehlwürmer gewähren. Im
Terrarium ſelbſt iſt auf peinliche Reinlichkeit zu achten. Im Freien
er=
ſcheinen die letzten Tiere aus ihren Winterverſtecken. Schlangen und
Eidochſen haben ihr altes Kleid abgelegt und ſchreiten im
Hochzeits=
kleid zur Paarung. (Mitgeteilt vom Verein für Aquarien= und
Tevra=
rienkunde „Hottonia‟ Darmſtadt. Austauſch von Erfahrungen und
Be=
obachtungen jeden erſten und dritten Samstag im Vereinslokal
Brau=
haus „Heſſiſcher Hof”, Wilhelminenſtraße 1, abends 8 Uhr.
Freiland=
anlage. Reichhaltige Bibliothek und Präparatenfammlung. Gäſte ſtets
willkommen.)
— „Daß Ihr Kopf ſtehen möchtet vor Freude ." Auch der
Buch=
handel betritt neue Wege in der Schaufenſterwerbung für das Buch.
In der Buchhandlung Heinrich Schroth, Rheinſtraße 15, ſehen wir
jetzt ein Schaufenſter „Abenteuer und Reiſen” mit Werken des
Robert Lutz=Verlags, das das Auge aller Vorübergehenden durch einen
überraſchenden Blickfänger anzieht: ein friſcher rotbackiger Junge in
faſt Lebensgröße macht einen flotten Kopfſtand vor lauter Freude. Und
weshalb? Die Freude gilt Erwin Roſens Buch „Der deutſche
Laus=
bub in Amerika”. Mehr wollen wir nicht verraten. Der flotte
Kopf=
ſteher balanciert zwiſchen ſeinen Beinen ein kleines Plakat, durch das er
allen, die es wiſſen wollen, ob Groß oder Klein, den Grund ſeiner
un=
bändigen Freude zu wiſſen tut. Uwſere gelenkigen Jungen werden den
Kopfſtand gleich nachahmen wollen, aber bitte, nicht vor den Fenſtern
der Buchhandlung, es könnte ſonſt eine Verkehrsſtockung geben.
Die Kraftpoſt Darmſtadt—Ober=Ramſtadt Brandau-Neunkirchen
kann erſt vom 24. Mai ab bis Lindenfels durchgeführt werden,
weil die Straße zwiſchen Winterkaſten und der Schönen Ausſicht infolge
von Inſtandſetzungsarbeiten ſüir Kraftfahrzeuge noch geſperrt iſt.
* Amtsgericht I. 1. Auf die ſchiefe Bahn gekommen iſt eim hieſiger
Einwohner, der ſich eines Betrugs und eines Fahrraddiebſtahls ſchuldig
gemacht hat. Das Urteil erkennt auf eine Geſamtgefängnisſtrafe von
1 Jahr und 1 Tag unter Anrechnung von 2 Wochen
Unterſuchungs=
haft. — 2. In der Nähe der Techniſchen Hochſchule ſtand am 12.
De=
zember 1926 nachts gegen 2 Uhr ein junger hieſiger Mann, als er
plötz=
lich zwei ihm bekannte Damen in Begleitung eines Herrn ſah, die er
zu begrüßen nicht uterließ. Der Begleiter beanſpruchte für ſich das
Recht, die Damen nach Hauſe zu geleiten und verbat ſich jede
Beläſti=
gung. Darauf wurde der abgewieſene junge Mann ohne weiteres
tät=
lich und ſtach mit einem Meſſer durch den Hut nach des Begleiters
Kopf, der ſich um 4 Uhr, nachdem er auf dem Polizeivevier geweſen,
ins Städtiſche Krankenhaus begab, wo eine linksſeitige Kopfverletzung
feſtgeſtellt wurde. Das Urteil erkennt auf 3 Monate
Ge=
fängnis. Die nächtlichen Ueberfälle auf harmloſe Paſſanten müſſen
mit Freiheitsſtrafen geahndet werden, erklärt in der Urteilsbegründung
der Gerichtvorſitzende. — 3. Die Jugend warf am 21. Februar 199,
abends, in der Gutenbergſtraße Schneeballen und traf da auch
Paſſan=
ten. Da miſchte ſich ein daſtehender Mann ein und ſchlug einem, der
angeblich auch Schneeballen geworfen hatte, mit der Pfeife, die er
ge=
rade in der Hand hatte, auf den Kopf. Anſcheinend wurde der
Un=
rechte hier getroffen. Das Urteil erkennt auf 25 Mark Geldſtrafe. —
4. Ein hieſiger Kaufmann war mit Krankenkaſſenbeiträgen im Rückſtand.
Als der Vollſtreckungsbeamte erſchien, ſoll er dieſen mit Gewalt
ge=
nötigt haben, die Dienſthandlung abzubrechen. In bezug auf den
Vor=
ſtand der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe ſoll er bei dieſer Gelegenheit
noch weiter geäußert haben: „Mit dem Stromer rechne ich noch ab.”
Das Urteil erkennt wegen Vergehens gegen § 113 St.G.B. und
Belei=
digung auf Geldſtrafen von 30 und 40 Mark.
Kunſtnotizen.
Ueber Werfe, Künſſtier oder fünftieriſche Drranſtaltungen, deren im Nachſiehenben d
geſchicht, behält ſich die Redalktlen ihr Urteil vor
Violinabend 7dmund Weyns. Samstag, den 21. Mai,
abends 8 Uhr, veranſtaltet der jugendliche Geiger Edmund Weyns im
Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters einen Violinabend. In
liebenswürdigſter Weie hat ſich Generalmuſikdirektor Joſ. Roſenſtock
bereit erklärt, den Klavierpart zu übernehmen. Wir machen ſchon jetzt
auf dieſen intereſſanten Abend aufmerkſam und verweiſen auf Anzeigen
und weitere Mitteilungen.
— Union=Theater. „Der Sohn des Scheich” iſt ein
fabelhafter Film, er hat Handlung, Tempo, Senſationen und
Roman=
tik. Valentino ſpielt ausgezeichnet. Der Film dürfte bei dem
Publi=
kum, da es der letzte und beſte Film Valentinos iſt, das größte Intereſſe
erwecken. Das Programm wird durch die reizende Komödie von Franz
Molnar „Der Leibgardiſt” ergänzt. In den Hauptrollen: Maria Korda
und Alfred Abel. Die Muſik iſt auf das ſorgfältigſte ausgewählt von
Herrn Kapellmeiſter G. Seibert.
— Palaſt=Lichtſpiele: „Da hält die Welt den Atem
an‟. Die Welt des Theaters iſt von jeher ein dankbarer Filmſtoff
geweſen. Guido Kreutzers Roman „Schminke” wurde von Urgiß zu
einem ſpannenden Filmmanuſkript verarbeitet. Die ganze Welt der
Kuliſſen und Intrigen, der Selbſtüberheblichkeit, der Launen, der
Li=
aiſons wird lebendig, das in der Steigerung beſonders ſtarke Manuſkripr
feſſelt. Felix Baſch gab dem Ganzen einen letzten Schliff, und unter
ſeiner Regie entſtand dann die unterhaltſame irrungen= und
wirrungenl=
reiche Geſchichte. Marcella Albani iſt nicht nur ſchön, ſondern
verſtehr=
auch zu ſpielen. Trotzdem wirkt ſie des öfteren mehr als Bild denn als
Menſch. Dasſelbe muß man auch von Alfons Fryland ſagen. Doch ſiud
beide ſchon rein äußerlich ſo frappant ſchöne Erſcheinungen, daß ſie dem
Publikum auf jeden Fall zuſagen. Werner Krauß ſtellt einen Vollblut=
Yankee auf die Beine, in jeder Nuance eine runde, geſchloſſene,
ein=
dringliche Geſtalt. Groß war der Beifall. Dieſer Film hat alles das,
was dem Publikum zuſagt: Senſation, Komödie, Lieben, Humor und
tiefes Sentiment. Die Wirkung liegt natürlich in der Miſchung. Autor,
Regiſſeur und Darſteller haben gut gemixt. — Im Beiprogramm: „Ihr
großer Reinfal!” (Auch ein Mädel kann ſich irren), ſechs Akte
von Liebe und Fiasko eines ſüßen Mädels.
Tageskalender für Samstag, den 14. Mai 1927.
Landestheater Großes Haus, E 21, Anfang 7½ Uhr
Ende 10 Uhr: „Hänſel und Gretel”; hierauf: „Die Puppenfee‟
Kleines Haus, I 19, Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: „Spiel im
Schloß”. — Orpheum, abends 8 Uhr: „Schwarzwaldmädel”
— Verein für das Deutſchtumim Auslande im Städt.
Saalbau, abends 8 Uhr: „Wiener Abend”. — Vereinigung
ehemaliger Real= und Oberrealſchüler (Freunde der
Realbildung), abends 8½ Uhr: Familienabend bei Sitte (gelber Saal).
— Turnhalle Woogsplatz, abends 8 Uhr: Maientanz der
Turngemeinde. — Konzerte: Schloß=Café; Café Rheingold;
Perkeo; Münchner Hofbräu; Hotel=Reſtaurant Schmitz; Brauerei
Schul; Café=Reſtaurant Waldſchlößchen; Frankfurter Hof. —
Kino=
vorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Rummer 133
Samstag, den 14. Mai 1927
Seite 7
Aus Heſſen.
Vorführung von Einſpänner=Hackmaſchinen der Land=
Witiſchalftelanmer Iir Heſſen Dlarmſadt auf der
Gernsheimerfahrt.
Da bei der heute ſo ſchwierigen Lage unſerer Landwirtſchaft alle
für das Wachstum nötigen Faktoren, ſo auch die Pflege der Saat die
größte Sorgfalt beanſpruchen, hat ſich die Landwirtſchaftskammer
ent=
ſchloſſen, am Dienstag, den 17. Mai 1927, nahmittags 1 Uhr, eine
Vor=
führung von Einſpänner=Hackmaſchinen auf der Gernsheimerfahrt zu
veranſtalten. Den Landwirten iſt dadurch Gelegenheit geboten, die
Arbeitsweiſe und Handhabung der einzelnen Syſteme kennen zu lernen,
um ſich dann ſelbſt ein Urteil über ihre Brauchbarkeit bilden zu können.
Der Beſuch iſt deshalb jedem, auch dem kleinſten Landwirt, dringend
auzuraten.
Treſſpunkt: Dienstag, den 17. Mai 1927, nachmittags 1 Uhr, bei
Herrn Seibert, Gernsheimerfahrt, bei Gernsheim a. Rh.
* Arheilgen, 13. Mai. Goldene Hochzeit. Nächſten Sonntag,
den 15. d8. Mts., feiert das Ehepaar Peter Stork und Frau, geborene
Schaller, das Feſt der goldenen Hochzeit. — In der am Sonntag
ſtatt=
gefundenen Generalverſammlung des evangeliſchen
Frauen=
vereins mit Jahresbericht und Kaſſenbericht ſprach der Ortsgeiſtliche,
Herr Pfarver Grein über: Die Aufgabe der evangeliſchen Frau in der
Gemeinde. Wie weiter bekannt gegeben wurde, beabſichtigt der Verband
heſſiſcher Frauenvereine, ähnlich wie vor zwei Jahren nach der
Wart=
burg, diesmal eine Fahrt nach der ſchönen und der geſchichtlich an
Erinnerungen ſo reichen Stadt Marburg. Nach Beſuch eines
gemein=
ſamen Gottesdienſtes iſt eine Beſichtigung der Stadt und ein Beſuch
des Feſtſpiels zur 400=Jahrfeier, der Reformation in Ausſicht
genom=
men. Hoffentlich wird auch diesmal die Beteiligung von ſeiten der
hieſigen Frauen eine recht anſehnliche und ſind Anmeldungen alsbald
zu machen. Die Fahrt iſt für den 12. Juni ds. Js. geplant. — Die
Zahl der Erwerbsloſen betrug in der letzten Woche 186, und
zwar 161 männliche und 25 weibliche. — Aus Anlaß des
Kreis=
turnfeſtes vom B. Juli bis 3. Auguſt in Darmſtadt werden auch in
unſerer Gemeinde einige Hundert Quartiere für auswärtige
Teilneh=
mer geſucht. Der Verkehr mit der Landeshauptſtadt wird während der
Feſttage die ganze Nacht durch die elektviſche Bahn aufrechterhalten werden.
Ck. Wixhaufen, 12. Mai. Amtsjubiläum. Am 1. Mai
konnte Herr Rektor Krausmüller auf eine 30jährige Tätigkeit an der
hieſigen Volksſchule zurückblicken. Während dieſer Amtsperiode hat ſich
Herr Krausmiller als Lehrer wie als Leiter große Verdienſte um die
hieſige Volksſchule erworben und erfreut ſich in allen Kreiſen der
Ge=
meinde großer Beliebtheit. Außer dieſer verdienſtvollen Tätigkeit
be=
kleidet Herr Krauswiller ſchon ſeit langen Jahren das Amt des
Kaſſen=
rechners der hieſigen Sparkaſſe und verſieht ebenfalls ſeit vielen Jahren
zur vollen Zufriedenheit aller Kirchenbeſucher den Orgeldienſt der Kirche.
* Erzhauſen, 12. Mai. Von der letzten
Gemeinderats=
ſitzung iſt nachſtehendes zu berichten: Der Antrag des Gemeinderats
Pohl wegen Errichtung einer Tankſtelle vor ſeinem Hauſe wird
geneh=
migt gegen eine jährliche Vergütung an die Gemeinde von 50 Mark.
Der Antrag der Leonh. Kannſtätter Wwe, um Herabſetzung der
Haus=
miete im Gemeindehaus wird an die Finanz= und Betriebskommiſſion
verwieſen. Die Inſtandſetzung der Fuhrwerks= und Viehwage wird
an die Firma H. Welb und Söhne in Offenbach vergeben. Ein Antrag
aus dem Gemeinderat betrifft Verminderung der Fahrgeſchwindigkeit von
Kraft= und Perſonenwagen. Veranlaſſung hierzu gibt die Bahnſtraße
am oberen Dorfausgang, die winklig und eng iſt. Der Autoverkehr iſt
hier mit Gefahr verbunden. Der Gemeinderat beantragt deshalb, beim
Miniſterium Genehmigung einzuholen, daß die Fahrgeſchwindigkeit auf
10 Kilometer herabgeſetzt wird. Die Waſſerverſorgung durch die Stadt
Darmſtadt. Die Gemeinde Gräfenhauſen hat ſich bis jetzt noch nicht
endgültig entſchloſſen, mit der hieſigen Gemeinde eine gemeinſchaftliche
Waſſerverſorgung zu bauen. Der hieſige Gemeinderat faßt den
Be=
ſchluß, den Submiſſionsplan an nachfolgende Firmen zu geben:
2. Pons, Frankfurt a. M., G. Appel, Gießen, Franke=Werke,
Darm=
ſtadt, Nohl, Darmſtadt, Küchler und Söhne, Kronberg und Zucker,
Worms. Es ſoll mit den Arbeiten baldigſt begonnen werden. Von
der Erhebung einer Bierſteuer ſieht der Gemeinderat ab mit der
Be=
dingung, daß die hieſigen Wirte das Bier zu demſelben Preis wie die
der Nachbargemeinden ausſchenken (20 Pfg. pro Glas). Bei dem
An=
trag des Philipp Berk 2. zur Genehmigung einer Schandwirtſchaft wird
die Bedürfnisfrage bejaht.
* Griesheim, 13. Mai. Konzert. Das vom Philharmoniſchen
Orcheſter am Sonntag abend im Kaiſerſaal erſtmals im größeren Stile
veranſtaltete Inſtrumentalkonzert brachte für die jungen Muſiker einen
ungcahnten Erfolg. Der Saal war trotz der herrſchenden Schwüle bis
zum letzten Platz beſetzt. Mit dem erſten Marſche und der Ouvertüre
„Orpheus in der Untervelt” hatte ſich das junge Orcheſter bereits die
volle Sympathie der aufmerkſamen Zuhörer geſichert. Der Vortrag der
ohnehin ſehr ſchwierigen Konzertſtücke, wie der „Zigeunerbaron”,
Un=
gariſcher Tanz Nr. 5, „s kommt ein Vogerl geflogen” und der
Para=
phraſe über das Weſerlied wurde vom Publikum mit uicht
enden=
wollendem Beifall belohnt. Das ſehr hübſch inſtrumentierte
Kinder=
lieder=Potpourri mußte zweimal gegeben werden. Infolge Erkrankung
des Vereinsſoliſten mußten die beiden Violin=Solis wegfallen. Das
Orcheſter ſetzte dafür die ſchon früher gehörten Stücke „Der
Vogelhänd=
ler” und die Duvertüre „Nebukadnezar” ein. Alles in allem betrachtet,
muß man doch zugeben, daß man es hier mit einem wohldiſziplinierten
und einwandfrei geſchulten Lucheſter zu tun hat, deſſen Leiſtungen, von
Berufsorcheſtern abgeſehen, doch erheblich über das Niveau des von
anderen Ortskapellen Gebotenen hinausreichen. Dem muſikaliſchen
Lei=
ter, Herrn Philipp Duft, gebuhrt die volle Anerkennung für das
Dar=
gebotene.
* Eberſtadt, 13. Mai. Preisſchießen. Der Verein
Soldaten=
kameradſchaft hält am Sonntag, den 22. Mai, ein Kleinkaliber=
Preis=
ſchießen ab. — Die Turngeſellſchaft e. V. hält am Samstag
abend im Vereinslokal eine wichtige Mitgliederverſammlung ab, die der
Beſprechung des am 22. Mai ſtattfindenden 20. Stiftungsfeſtes, verbunden
mit dem Frankenſtein=Bergfeſt, gilt.
* Groß=Bieberan, 11. Mai. Nächſten Sonntag, den 15. ds. Mts.,
nachmittags 2½ Uhr, findet im Saale von H. Reinheimer die
Gene=
ralverſammlung der Pſerdezuchtvereinigung Groß=Bieberau
und Umgegend ſtatt. Im Anſchluß an die Tagesordnung hält der
Vorſitzende des Landwir=ſchaftskammerausſchuſſes, Herr Heil,
Habitz=
heim, einen Vortrag über Leiſtungsprüfungen unter Berückſichtigung
der Pferdezucht, wozu alle Intereſſenten und Freunde der Pferdezucht
eingekaden ſind. — Wir machen nochmals auf die Körungen am
näch=
ſten Donnerstag in Reichelsheim und Freitag früh um 7 Uhr in Groß=
Bieberau aufmerkſam und bitten, alle Pferde und Fohlen vorzuführen,
die in Darmſtadt ausgeſtellt werden ſollen, damit denſelben der
Zu=
ſchuiß der Landwirtſchaftskammer gewährt wird.
r. Babenhauſen, 13. Mai. Dieſen Samstag beginnt die Werbewoche
für den V. D. A. Als Auftakt zu ihr wird ſich ein Fackelzug durch die
Hauptſtraßen unſeres Städtchens bewegen. Ihm folgt im Saalbau
„Deutſcher Hof” ein Werbeabend, der nach den Vorbereitungen zu
ſchlie=
ßen einen glänzenden Verlauf zu nehmen verſpricht. Die Schulgruppen
der Ober=Realſchule Groß=Umſtadt und der Höh. Bürgerſchule
Baben=
hauſen wirken mit, der Turnverein 1891 und ſoliſtiſcho Kräfte haben
ihre Mitwirkung zugeſagt. Am Sonntag findet eine Straßenſammlung
und Blumenverkauf ſtatt, nachmittags iſt auf dem Bismarcksplatz großes
Platzkonzert, dem ſich auf dem Exerzierplatz ſportliche Wettkämpfe und
ein Ballonwettfliegen anſchließen. Ein Maientanz für jung und alt
wird den Werbeſonntag beſchließen. Schönes Wetter vorausgeſetzt, werden
die Veranſtaltungen der Werbewoche für den V. D. A. ihren Zweck nicht
verfehlen.
— Reichelsheim, 12. Mai. Verſchönerung der
Umge=
bung. Dank der Tätigkeit des vor zwei Jahren gegründeten
Ver=
kehrs= und Verſchönerungsvereins ſind die im vorigen Frühjahr neu
ge=
ſchaffenen Anlagen und Pfade am Reichenberg auch lürzlich wieder
hergerichtet und ausgebeſſert worden. Am Fuße des Reichenbergs iſt
nun auch die Schwimmbadanlage, an der ſeit dieſem Winter gearbeitet
wurde, fertiggeſtellt. Das Bad iſt 100 Meter lang und 40 Meter breit.
Dieſes Bad wurde mit der Unterſtützung der Gemeindeverwaltung
geſchaffen und iſt eine Frucht der produktiven Arbeitsloſenfürſorge.
Für die Verzinſung und Abtragung der Schuldſumme hat ſich der
Ver=
kehrs= und Verſchönerungsverein verpflickhnet, der aus dem Betrieb des
Bades die hierzu nötigen Einnahmen zu erzielen hofft. — Seitens
dieſes Vereins wird auch die Anlage einer neuen Straße über
Eber=
bach-Nonrod nach Niedeunhauſen angeſtrebt.
* Herchenrode, 13. Mai. Die Ehegatten Friedrich Beilſtein
und Marie Katharina Beilſtein geb. Eckſtein, ſeiern am 17.
Mai in körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit das Feſt der Goldenen
Hochzeit. Herr Friedrich Beilſtein war von 1888 bis 1900 Beigeordneter.
* Oſtern i. O., 13. Mai. Gegen 8 Uhr ging heute vormittag über
der hieſigen Gegend ſtarker Schneefall nieder. — Automobiliſten
werden beim Befahren der Straße Erzbach—Oſtern darauf aufmerkſam
gemacht, daß die Straße ſehr mit Nägeln beſtreut iſt. Ob es ſich um
einen Akt aus Mutwillen handelt, oder ob gerade hier viel Schuhnägel
verloren gehen, wäre intereſſant feſtzuſtellen.
Tagungen der Heſſiſchen Landwirtſchaftlichen
Genoſſenſchaften.
Die Generalverſammlung
der Landesgenoſſenſchaftsbank Darmſiadt.
Die Landesgenoſſenſchaftsbank e. G. m. b. H. zu
Darmſtadt eröffnete mit ihrer 14. ordentlichen
Generalver=
ſammlung geſtern früh in der Turnhalle den Reigen der
diesjähri=
gen Tagungen des heſſiſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsweſens.
Der Vorſitzende des Aufſichtsrats, Altbürgermeiſter Molkereidirektor
Schmidt=Echzell, begrüßte die zahlreich erſchienenen
Genoſſenſchafts=
vertreter und insbeſondere die Ehrengäſte. Er ſtellte feſt, daß die
Ein=
ladungen ordnungsmäßig und rechtzeitig ergangen ſind. Zum
Schrift=
führer ernannte er Herrn Direktor Gunor.
Zu Punkt 1 der Tagesordnung: Bericht über das 14.
Ge=
ſchäftsjahr, Vorlage der Jahresrechnung und Bilanz per 31. Dez.
1926, führt Direktor Mager im weſentlichen aus: Der Bericht über
das 14. Geſchäftsjahr 1926 iſt bereits am 21. April jedem Mitglied
zu=
geſtellt worden. Es kann deshalb nur meine Aufgabe ſein, weſentliche
Punkte des Berichts nochmals herauszuheben und da und dort
Er=
gänzungen anzubringen. Am Tage der Generalverſamnlung ſind der
Landesgenoſſenſchaftsbank 513 Mitglieder mit 852 Geſchäftsanteilen —
2 556 000 RM. Geſchäftsguthaben und 25 560 000 RM. Geſamthaftſumme
angeſchloſſen. Die Genoſſenſchaften verteilen ſich mit 168 auf
Starken=
burg, 187 auf Oberheſſen und 155 auf Rheinheſſen, die
Genoſſenſchafts=
anteile mit 313 auf Starkenburg, B7 auf Oberheſſen und 249 auf
Rheinheſſen. Der Geſamtumſatz betrug in 1926 rund 682000 000 RM.,
in 1927 bis heute rund 245 000 000 RM., die Bilanzſumme einſchließlich
Giroverbindlichkeiten rund 20 Millionen RM. gegenüber 22 Millionen
Reichsmark im Vorjahr. Sowohl, der Umſatz wie die Bilanzſumme
haben ſich gegenüber dem Vorjahre etwas vermindert. Die
Verminde=
rung des Umſatzes iſt aber nicht in einem Zurückgehen des laufenden
Geſchäfts, ſondern durch die teilweiſe Umwandlung von Wechſelkrediten
in Buchkredite begründet; das Zurückgehen der Bilanzſumme durch die
geleiſteten Rückzahlungen auf Kredite der Rentenbankkreditanſtalt.
Be=
züglich des Reingewinns von 371 903,01 RM. ſchlägt die Verwaltung
vor: 176 880 RM. als 8 Prozent Dividende auf die Ende 1925
einge=
zahlten Geſchäftsguthaben der Genoſſen zu vergüten, je 9 094,50 RM.
dem Reſervefonds und der Betriebsrücklage zu überweiſen und den Reſt
von 834,01 RM. auf neue Rechnung vorzutragen. Nimmt die
General=
verſammlung dieſen Vorſchlag an, ſo betragen der Reſervefonds und
die Betriebsrücklage je 230 000 RM., die Rückſtellungen 44 189 RM.,
die Reſerven zuſammen 624 189 RM.
In der Kreditfrage führt der Redner weiter aus: Ich bin der
An=
ſicht, daß in unſerem Bezirk, ähnlich wie in den Nachbargebieten
Süd=
weſtdeutſchlands die Umwandlung in Hypothekarkredite in größerem
Umfange ſich nicht durchführen läßt, weil die einzelnen Kredite an die
Landwirte ſo gering ſind, daß ſie ſür eine Umſchuldung in
Hypothekar=
kredit nicht in Frage kommen. Es müſſen aber alle Kräfte angeſpannt
werden, in bezug auf die Rückzahlungen das Möglichſte zu leiſten, wozu
insbeſondere erforderlich iſt, daß größere Schuldbeträge bei den
Kredit=
genoſſenſchaften, die aller Vorausſicht nach in abſehbarer Zeit durch
Eingänge aus der Wirtſchaft nicht gedeckt werden können, auf die
Real=
kreditinſtitute übertragen werden. Die richtige Einſtellung muß jetzt
ſchon eingenommen werden. Ich verweiſe in dieſer Beziehung auch
ganz beſonders auf die Ausführungen des Herrn Präſidenten der
Preu=
ßiſchen Zentralgenoſſenſchaftskaſſe, die wir als Anlage 7 in dem
Ge=
ſchäftsbericht den Genoſſenſchaften zur Beherzigung weitergegeben haben.
Zuletzt danke ich noch für das weitgehende Entgegenkommen der
Preußi=
ſchen, Zentralgenoſſenſchaftskaſſe Berlin, insbeſondere ihrer Zweigſtelle
Frankfurt a. M. und der Reichsbankſtelle Darmſtadt. Ich ſtelle mit
Befriedigung feſt, daß die angenehmen Beziehungen zwiſchen der
Lan=
desgenoſſenſchaftsbant und ihren Geldgebern bis heute beſtehen. Ebenſo
ſind unfere Beziehungen zu ſämtlichen Geld= und Kredit=Inſtituten des
Landes bis heute die angenehmſten. Insbeſondere konnten wir uns
weiter mit der Heſſiſchen Girozentrale Darmſtadt über die Zinspolitik
von Sparkaſſen und Genoſſenſchaften leicht verſtändigen. Hat die
Ver=
ſtändigung in einzelnen Fällen bei den Inſtituten draußen im Lande
noch nicht volles Verſtändnis gefunden, ſo darf das bei den Zentralen
nicht entmutigen; man muß ebenſo hier daran glauben, daß zuletzt doch
die Vernunft ſiegt.
Punkt 2—5, 7 und 8 wurden debattelos erledigt. Zu Punkt 6
(Wahl von drei Aufſichtsratsmitgliadern) wurden die durch Ablauf der
Wahlperiode ausfcheidenden Aufſichtsratsmitglieder: Hirſch=Arheilgen,
Scheuermann=Ober=Ingelheim und Schlabach=Alsfeld,
einſtim=
mig wiedergewählt. — Kurz nach 12 Uhr wurde die
Generalverſamm=
lung geſchloſſen.
37. ordentliche Generalverſammlung der
Landwirt=
ſchaftlichen Zentralgenoſſenſchaft Daxmſtadt.
Um 2.15 Uhr eröffnete der Vorſitzende Herr Gutsbeſitzer Beiſer=
St. Johann (Rheinheſſen) in der Turnhalle am Woogsplatz die 37.
ordentliche Generalverſammlung und ſtellte feſt, daß ſie
durch den Vorſtand friſtgemäß berufen wurde. Als Ehrengäſte begrüßte
er u. a. beſonders als Vertreter des Miniſteriums für Arbeit und
Wirt=
ſchaft die Herren Präſident Uebel, Miniſterialrat Becker, Miniſterialrat
Schrod für das Finanzminiſterium, als Vertreter der
Landwirtſchafts=
kammer Präſident Henſel und Generaldirektor Dr. Hammann, als
Ver=
treter der Preußiſchen Zentralgenoſſenſchaftskaſſe Bankrat Schramm=
Frankfurt a. M. als Vertreter der Landesgenoſſenſchaftsbank die
Her=
ren Direktoren Mager, Hahnemann, Gunor, ſerner den Herren
Landwirt=
ſchaftsattaché bei der Königl. Däniſchen Geſandtſchaft, Staatskonſulent
Jakobſen, die Vertreter der Heſſiſchen Landwirtſchaftsämter, der
Land=
wirtſchaftlichen Auskunftsſtellen für das Kaliſyndikat, Stickſtoff=Synoikat,
Superphosphatinduſtrie und der Kalbinduſtrie. Nach einigen
tiefgründi=
gen Ausführungen über den derzeitigen Stand der Landwirtſchaft, ihren
Niedergang und Aufſchwung widmete der Redner dem am 14. September
1926 verſchiedenen Gutsbeſitzer J. Schätzel 8.=Guntersblum warme
Gedenkworte. — Zum Schriftfüihrer wurde Herr Direktor
Stras=
burger, zu Stimmzählern die Herren Hill und Beck ernannt
Vor Eintreten in die Tagesordnung wurde feſtgeſtellt, daß die
Jahres=
rechnung und Bilanz zur Einſicht offen lagen und Einwendungen nicht
erhoben wurden. Anträge zur Generalverſammlung ſind nicht
einge=
gangen. Dann wurde in die Erledigung der Tagesordnung eingetreten.
Zu Punkt 1 erſtattete Herr Direktor Berg einen eingehenden
Geſchäftsbericht an Hand des vorliegenden Geſchäftsberichts für das
Jahr 1926. Der Redner behandelte die einzelnen Punkte dieſes
gedruck=
ten Berichts, den wir bereits in unſerer vorgeſtrigen Nummer in
gro=
ßen Zügen wiedergegeben hatten und gab beſonders zu der für die
Landwirtſchaft ſo hochwichtigen Frage der Düngung ergänzende
Aus=
führungen, denen wir folgendes entnehmen:
Bei Thomasmehl ſind Beſtrebrungen ſeitens des Deutſchen
Stahlwerksverbandes im Gange, den Abſatz von Thomasmehl —
be=
kanntlich eines unſerer wichtigſten Phosphorſäuredünger — zu
mono=
poliſieren. Die deutſche Produktion in 1926 betrug 1,3 Millionen To
der Verbrauch 2 Mill. To., der Reſt mit 700 000 To. mußte von
Frank=
reich, Luxemburg und Belgien eingefihrt werden. Auch wir machten
von dieſer Einfuhr reichlich Gebrauch, was ſchon durch unſere günſtige
Lage zur weſtlichen Montaninduſtrie erklärlich iſt. Dadurch konnten
wir der Konkurrenz der Thomasmehl=Importeure begegnen. Unter
Füh=
rung der Vereinigten Stahlwerke A.G. in Düiſſeldorf haben ſich jetzt die
deutſchen Thomasmehiwerke faſt reſtlos, zu einem Verkaufsſyndikat für
Thomasmehl zuſammengeſchloſſen. Das Syndikat iſt mit allen Mitteln
beſtrebt, die bisher durch Handel und Genoſſenſchaften vom Auslande
eingeführten Mengen in ſeine Hand zu bekommen. Führen dieſe
Be=
nühungen des Syndikats zum Ziel, ſo wird eine Verteuerung des
in=
ländiſchen und ausländiſchen Thomasmehls zum Schaden der
verbrau=
chenden Landwirtſchaft die Folge ſein. Hier vermißt man in der
Syn=
dikatspolitik die geſunde Konſequenz der induſtriellen Rationaliſierung.
Die Zuſammenfaſſung, mittels der die Geſtehungskoſten gedrückt und die
Vorausſetzungen für einen geſunden Abſatz bei ſinkenden oder doch
gleichbleibenden Preiſen geſchaffen werden ſoll, wird im Gegenteil zum
Ausgangspunkt einer höheren Belaſtung der Verbraucher gemacht.
In der Stickſtoffverſorgung, ſcheint ſich eine Wandlung
zu vollziehen. Der Stickſtoffvertrieb iſt bekanntlich im Stickſtoff=
Syndi=
kat zuſammengeſchloſſen, in dem die J.G. Farbeninduſtrie eine über=
* Michelſtadt, 12. Mai. Konzert. Die Geſellſchaft der
Muſik=
freunde im Odenwald wird am Sonntag, den 15. Mai, ihre diesjährigen
Veranſtaltungen mit einem im Saale des Schloſſes zu Fürſtenau
ſtatt=
findenden Liederabend der bekannten Darmſtädter Künſtlerin. Grete
Nies beſchließen. Ein künſtleriſch zuſammengeſtelltes Programm wird
uns Gelegenheit geben, die klangvolle, ſympathiſche Stimme der jungen
ragende Stellung einnimmt. Dieſer feſt geſchloſſenen Phalanx
gegen=
über ſteht die Landwirtſchaft geſchloſſen als Abnehmer durch die
Be=
zugsvereinigung der deutſchen Landwirte. Aber einen Einfluß auf die
Preisbildung des Syndikats hat ſie nicht. Nun haben ſich mehrere neue
induſtriellen Gruppen gebildet, die ſich ebenfalls der Stickſtoffherſtellung
zugewendet haben, ſo z. B. die Zeche Mont Cenis, die den Stickſtoff
durch Hochofengaſe gewinnt, ferner die Klöckner=Gruppe und die untere
Iſar A.G. Man hat es bei dieſen Gruppen mit ernſt zu nehmenden
Mächten zu tun. Das Erfreuliche für die Landwirtſchaft iſt, daß dem
Stickſtoff=Syndikat auf dieſe Weiſe neue Konkurrenten heranwachſen, die
behaupten, durch neue Verfahren den Stickſtoff erheblich billiger
her=
ſtellen zu können. Hoffen wir, daß durch das vermehrte Angebot und
die verſchärfte Konkurrenz die für unſere Landwirtſchaft ſo dringend
notwendige weſentliche Preisſenkung ſür die Stickſtoffdünger ſich ergibt.
Auch der Chileſalpeter hat in letzter Zeit wieder viel von
ſich reden gemacht. Es ſoll in Chile ein neues Auswertungsverfahren
eingeführt worden ſein, durch das der Preis des Salpeters um mehr
als die Hälfte herabgedrückt werden ſoll. Chileſalpeter iſt ein
Natur=
produkt. Seit Kriegsausbruch und dem Erſtarken der Luftſtichſtoff=
Induſtrie iſt die Salpeterinduſtrie in ſchwere Notlage geraten. Von
150 Werken ſeien nur noch 25 in Betrieb. Die Beteiligung an der
Weltſtickſtoffverſorgung des Chileſalpeters betrug 1900 72,2 Prozent,
1926 24,5 Prozent. Der Ausfuhrzoll von 5 Mk. pro 100 Kilo, den die
chileniſche Regierung von altersher erhoben hat, ſoll erheblich
herab=
geſetzt werden. Die ſeit einem Jahrzehnt beſtehende
Verkaufsvereini=
gung chileniſcher Salpeterproduzenten hat ſich ſeit 15. April d. Js.
auf=
gelöſt. In dieſem Jahre ſtellt ſich der Chileſalpeter noch teurer als
unſer Natronſalpeter, aber für Februar—März 1928 liegen ſchon
beacht=
liche Offerten zu 10,30 Mk. der Zentner Originalſack waggonfrei
Ham=
burg vor.
Er ſchloß ſeinen Geſchäftsbericht damit, daß er feſtſtellte, es ſei ein
hoffnungsvoller Ausblick für die Zukunft zu erwarten. Je ſtraffer die
Organiſation und je ſtärker der Zuſammenhalt ſei, um ſo beſſer könne
man allen Widerwärtigkeiten begegnen.
Der Vorſitzende dankte Herrn Direktor Berg für ſeine klaren
Aus=
führungen und bemerkte, daß das Ergebnis der geſetzlichen
Verwal=
tungsreviſion, die vom 16.—19. Juni vorgenommen wurde, befriedigend
war und bei der Ueberwachung der Geſchäftsführung durch den Vorſtand
ſich keine Beanſtandungen ergeben hätten. Molkereidirektor Keipp
(Oberheſſen), Mitglied des Aufſichtsrats, berichtete über die Prüfung
der Jahresrechnung und Bilanz, die am 5. Mai 1927 vorgenommen
wurde. Punkt 3 und 4 wunde debattelos erledigt. Das durch Ablauf
der Wahlperiode ausſcheidende Vorſtandsmitglied Gutsbeſitzer Walter=
Lengfeld, ſowie die Aufſichtsratsmitglieder Bürgermeiſter Schröder=
Elbenrod, Oekonomierat, Keller= Spiesheim, Molkereidirektor und
Verbandspräſident Bill=Niederweiſel, ſowie Oekonomierat Fritſch=
Dilshofen wurden einſtimmig wiedergewählt. Neuwahl hatte zu
er=
folgen für das verſtorbene Aufſichtsratsmitglied Schätzel=Guntersblum.
Nach interner Fühlungnahme wurde Herr Gutsbeſitzer Beier.
Direk=
tor des Konſumvereins Bechtheim, vorgeſchlagen, der einſtimmig in den
Aufſichtsrat gewählt wurde.
Zu Punkt 6 erſtattete Herr Direktor Strasburger Bericht
über „Wichtige Tagesfragen im genoſſenſchaftlichen
Warenverkehr”. Zunächſt begrindete, er die Verzögerung der
Lieferung von Kupfervitriol, deren Lieferung in Kürze erfolgen wird.
Die noch ausſtehende Reſtmenge wird in Kürze beſchafft. Die
Beliefe=
rung mit Schwefel, von dom noch 900 Zentner ausſtehen, iſt ebenfalls
in längſtens 10 Tagen zu erwarten. Die Entwicklung des Zuckerpreiſes
wird mit beſonderem Intereſſe verfolgt. Da eine Erhöhung des
Zucker=
preiſes bevorſtiht muß der Einzelne entſcheiden, ob er ſich mit Zucker
jetzt eindecken ſoll oder nicht. Redner gibt einen Ueberblick über die
Weltproduktion und Weltvorräte an Zucker. Da die Zuckerbörſe
dau=
ernden Schwankungen unterliegt, iſt es nicht angängig, beſondere
Vor=
ſchläge über die jetzige oder ſpätere Beſchaffung der nötigen
Zucker=
mengen zu geben; es muß eben der Einzelne ſich entſcheiden. Für die
Preisgeſtaltung ſind auch die Zölle maßgebend.
Anſchließend an die Ausführungen des Herrn Direktors Berg ſpricht
der Redner nun über die Düngemittel. Das Thomasmehl für
den Herbſt wird am vorteilhafteſten jetzt ſchon
be=
ſtellt; ſelbſt, wenn auch die Zahlung geſtundet werden müßte. — Die
finanziellen Verhältniſſe der Landwirtſchaft ſind immer noch ſehr
ſchwie=
rig; die Rückzahlung des letzten Viertels der Notſtandskredite in dieſem
Jahre muß unbedingt geſtundet werden, um die Landwirtſchaft nicht
neuerdings ſchwer zu erſchüttern. Die Stickſtoffſyndikatspolitik beleuchtet
der Redner und betonte dabei, daß das deutſche Syndikat in der Lage
ſei, den deutſchen Verbrauch zu befriedigen. Es dürfte kein allzu hoher
Reingewinn auf Koſten der Landwirtſchaft herausgeholt werden. Ueber
Kleeſamen, Saatgetreide, Saatkartoffeln uſw. und dem Warenumſatz
verbreitete ſich der Redner in längeven Ausführungen. Der Dünger
dürfe nur von der Genoſſenſchaft gekauft werden. Man müſſe ſich eng
zuſammenſchließen. Die herausgegebenen Ausſchreiben dürften nicht 14
falſche Hände geraten. Die Qualitäten der Landwirtſchaftsprodukte
müßten unbedingt hochwertig ſein. Der Abſatz der landwirtſchaftlichen
Erzeugniſſe muß immer weiter ausgebaut werden; gegenwärtig iſt nus
der Anfang. „Qualitäten” müſſen erzeugt werden, ſonſt wird das
Aus=
land mit guten Qualitäten das Inland überflügeln. Holland und Däng
markt ſtehen uns als Muſterländer vor Augen. Die Beſtrebungen deß
Auslandes, z. B. Kanadas, den Einfluß ſeines Getreidexports überaß
noch weiter geltend zu machen, muß die deutſchen Landwirte aufhorchen
laſſen, in ihren Genoſſenſchaften zu erreichen, was dieſe ausländiſchen
Konkurrenten bereits erreicht haben. Das landwirtſchaftliche
Genoſſen=
ſchaftsweſen muß ſich geſunde kaufmänniſche Eigenſchaften bewahren,
um weiter zu beſtehen und zu wachſen. Es iſt ſchon eine aufſteigende
Linie feſtzuſtellen, aber weitere Unterſtützung iſt unbedingt erforderlich.
Das Eingreifen der Deutſchen Getreidehandelsgeſellſchaft beurteilte der
Redner güinſtig.
Der Vorſitzende dankte dem Redner für ſeine zum Teil
kritiſieren=
den Ausführungen; gerade der Hinweis und das freimütige Aufdecken
wenn auch kleiner zu behebender Fehler oder Verfehlungen diene dazu,
zum Segen der Landwirtſchaft auszuſchlagen. Der Vorſitzende dankte
ferner den Direktoren, Beamten und Angeſtellten der Genoſſenſchaft für
ihre geleiſtete Arbeit und ihre ſtets tätige Mitarbeit.
In der anſchließenden Diskuſſion unterſtreicht Landwirt
Friedrich=Obermoſſau einzelne Ausführungen des Herrn Direktors
Strasburger und wirft einige Frage beſonders betr. der Spareinlagen
der Landwirte auf. Einige weitere Diskuſſionsredner, u. a. Herr
Land=
wirt Dettweiler, rehmen zu den Ausführungen der Vorredner, auch
des Vormittags, Stellung. Insbeſondere wird dabei auf die immer
noch ſchwierige Lage der Landwirtſchaft hingewieſen, die eine Rücklage
in den meiſten Fällen nicht ermöglichte. Erwiderungen gibt u a.
Direk=
tor Mager, der über die Sparguthaben ſpricht. Eine Erfaſſung dieſer
iſt äußerſt ſchwierig, da eine evtl. Statiſtik auch alle Zufallseinlagen
erfaßt.
Nach Erledigung der Diskuſſion ſchloß der Vorſitzende gegen halb 6
Uhr die Generalverſammlung.
Geſtern, am Vorabend des Verbandstages, fand in der Turnhalle
am Woogsplatz ein
Begrüßungsabend
mit muſikaliſchen und geſanglichen Darbietungen ſtatt, an dem ſehr
zahl=
reiche Vertreter der landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftstagungen, z. T.
mit ihren Damen, teilnahmen, ſodaß die Turnhalle dicht beſetzt war.
Den muſikaliſchen Teil des Abends beſtritten Mitglieder des Vereins
ehemaliger Militärmuſiker unter der vorzüglichen Leitung von
Ober=
muſikmeiſter a. D. Rühlemann=Darmſtadt. Herr Konzertſängen
J. Herrmann brachte mit ſeinem ſehr ſchönen Bariton mehrere
Geſangsvorträge zu Gehör und wurde dabei liebenswürdiger veiſe von
Hern Hofrat Ottenheimer mit bekannter Technik und bewährter
Güte am Flügel begleitet. Die Darbietungen fanden allgemein
lebhaf=
ten Beifall. Der Konzertflügel wurde von der Firma Karl Arnold u.
Sohn (Eliſabethenſtraße 25) gütigſt zur Verfügung geſtellt. Herr
Ver=
bandsdirektor Berg, begrüßte mit feinem Humor und herzlichen
Wor=
ten die zahlreich Erſchienenen und betonte, daß neben angeſtrengter
Arbeit auch Herz und Gemüt durch ſchöne und gute Genüſſe erfreut
werden müßten. Er dankte beſonders den Mitwirkenden für ihre
Unter=
ſtützung zum Gelingen des Abends und wünſchte einige vergwügte
Stun=
den. Der Abend verlief dann auch bei gemütlichem und frohem
Zuſam=
menſein in den denkbar beſten Harmonie.
ennen zu lernen und ſteht dem Beſucher ein Kunſtgenuß
be=
vor. — Holzverſteigerung. Durch den evangeliſchen
Kirchen=
vorſtand wird am Samstag, den 14. Mai, abends 8½ Uhr, im
Ge=
meindehaus eine Verſteigerung des Pfarrbeſoldungsholzes der Pfarrei
Michelſtadt vorgenommen werden, wobei 89,5 Rm. Buchenſcheitholz zum
Ausgebot gelangen.
Seite 8
Samstag, den 14. Mai 1927
Nummer 133
Heſſiſcher Straßenbericht
für die Woche vom 15. bis 21. Mai 1927.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen.
Darmſtadt—Dieburg-Babenhauſen—
Aſchaffen=
burg, infolge des Bahnhofsumbaues an der Kreuzung mit
dem Bahnhof Babenhauſen vom 12. 5. bis auf weiteres geſperrt.
Der Durchgangsverkehr hat über die als Proviſorium neu
an=
gelegte Umleitungsſtraße zu erfolgen. Auf derſelben iſt für
Kraftwagen bis zu 5,5 To. Geſamtgewicht die Geſchwindigkeit
auf 15 Km. und für Kraftwagen über 5,5 To. Geſamtgewicht
auf 12 Km. feſtgelegt. Vorſicht!
Darmſtadt—Weinheim—Heidelberg. Die
Berg=
ſtraße in Weinheim zwiſchen Km. 8,083 und 8,393 iſt bis auf
weiteres geſperrt.
Gonſenheim—Finthen vom 9. bis 20. Mai geſperrt.
Umleitung: Gonſenheim-Leniaberg—Finthen und Mainz—
Bingen.
Gießen-Lollar zw. Km. 2,0 bis 7,00 bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Wieſeck—Altenbuſeck-Daubringen.
Lich-Niederbeſſingen vom 4. 4. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung über Langsdorf.
Bad=Nauheim—Friedberg vom 18. 5.
vorausſicht=
lich auf 2—3 Wochen geſperrt. Der Verkehr wird über die ſog.
neue Straße Bad=Nauheim-Burg Friedberg geleitet, welche für
die Dauer der Sperrzeit freigegeben wird.
Ortsdurchfahrt Ober=Rosbach vom 19. 5. bis
25. 6. geſperrt. Umleit, nach und von Bad=Homburg über
Fried=
berg—Ober=Wöllſtadt—Nieder=Wöllſtadt—Rodheim v. d. H.—
Köppern.
Grünberg (Abzweigung Lehnheim)-Mücke
vom 16. 5. auf 14 Tage geſperrt. Umleitung: Lehnheim—
Atzen=
heim—Merlau oder Weickartshain—Stockhauſen.
Wetzlar-Butzbach zwiſchen Klein=Rechtenbach und
Knorrhof vom 16. bis 26. 5. geſperrt. Umleitung über
Hochel=
heim-Dornholzhauſen.
Ortsdurchfahrt Langen von Kilometer 0,0 bis 0,4
(Dieburger Straße), im Zuge der Kreisſtraße Groß=Gerau—
Die=
burg vom 7. 3. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Dreieichen=
hain—Sprendlingen.
Ofſenau-Wimpfen und Untereiſesheim—
Wimpfen a. Berg vom 21. 3. vorausſichtlich auf 3 Monate
geſperrt. Umleitung, Durchgangsverkehr: Heinsheim—
Gundels=
heim bzw. Biberach.
Ortsdurchfahrt Kleeſtadt im Zuge der Straße
Kleeſtadt—Schlierbach vom 9. 5. auf 2 Wochen geſperrt.
Um=
leitung: Langſtadt.
Straße von Richen bis zur Straße Dieburg—Groß=
Umſtadt vom 9. 5. auf 2 Wochen geſperrt.
Nack-—Wendelsheim (in Nieder=Wieſen) vom 6. bis
20. 5. geſperrt. Umleitung: Mörsfeld.
Nieder=Modau-Rohrbach (Ortsdurchfahrt Nieder=
Modau) vom 12. 5. auf 3 Wochen geſperrt. Umleitung bis 16. 5.
über Rohrbach, alsdann durch Ortsſtraßen in Nieder=Modau.
Nidda—Dauernheim vom 19. 4. bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Bad Salzhauſen—Geiß=Nidda.
Nieder=Erlenbach —Harheim—Bonames, von
Kilometer 2,0 bis 4,39 vom 20. 4. bis 21. 5. geſperrt. Umleitung:
Nieder=Erlenbach-Nieder=Eſchbach.
Düdelsheim-Büches vom 3. bis 24. 5. geſperrt.
Um=
leitung: Orleshauſen.
Calbach—Eckartshauſen-Langen=Bergheimvom
16. 5. bis 7. 6. geſperrt. Umleitung von Eckartshauſen nach
Langen=Bergheim über Himbach, von Calbach nach
Eckartshau=
ſen über Orleshauſen—Düdelsheim-Hainchen.
Ortsdurchfahrt Oppenrod (Oppenrod—Steinbach) vom
16. bis 21. 5. geſperrt. Umleitung: Reiskirchen-
Burkhards=
felden.
Aſchaffenburg—Seligenſtadt—Frankfurt.
Se=
ligenſtädter Straße ausgangs Stockſtadt bis zur Landesgrenze
gegen Seligenſtadt vom 19. 4. auf 5 Wochen geſperrt.
Umlei=
tung: Babenhauſen—Seligenſtadt.
* Hirſchhorn, 12. Mai. Schlechter Zuſtand der
Neckar=
talſtraße. Die Vorſtände der Verkehrsorganiſtionen hielten
hürz=
lich dahier eine Verſammlung ab, um gemeinſam bei dem Kreisamte
Heppenheim wegen des außerordentlich ſchlechten Zuſtandes der
Neckar=
talſtraße vorſtellig zu werden. Auch die Kraftwagenorganiſationen
füh=
ren aus gleichem Grunde Beſchwerde. Es wurde beſchloſſen, Eingaben
an die zuſtändigen heſſiſchen und badiſchen Behörden zu richten und auch
durch eine Kommiſſion perſönlich vorſtellig zu werden.
Hirſchhorn, 13. Mai. Waſſerſtand des Neckars. Am
12. Mai: 1,34 Meter; am 13. Mai: 1.26 Meter.
W Von der Bergſtraße, 13. Mai. Eine zweitägige
Eiſonbahnkonfe=
renz nahm geſtern morgen unter Vorſitz von Reichsbahndirektor Lüdicke
aus Berlin im Sitzungsſaale des Rathauſes in Weinheim a. d. B. ihren
Anfang. Es nahmen daran gegen 25 Vertreter der
Eiſenbahnverwal=
tungen, der Forſtwirtſchaft und des Bergbaues teil. Die Beſprechungen
gelten der Regelung der Grubenholztarifierung und anderer
Holztarif=
fragen.
* Auerbach, 13. Mai. Keine Bürgermeiſterwahl. Da
für die Bürgermeiſterwahl, die auf Sonntag, den 22. Mai, feſtgeſetzt
war, nur ein Wahlvorſchlag eingereicht wurde, in dem die Wiederwahl
unſeres Bürgermeiſters (Blickensdörfer) in Vorſchlag kam, ſo findet
keine Wahl ſtatt und iſt ſomit unſer ſehr bewährter bisheriger
Bürger=
meiſter als einſtimmig wiedergewählt zu betrachten. Wir
beglückwün=
ſchen Herrn Blickensdörfer zu dieſem Erfolge. Möge das ſchone
Ver=
hältnis zwiſchen Rathaus und Gemeinde, zur Ehre Auerbachs, ſtets ſo
bleiben.
a. Lorfch, 13. Mai. Kraftwagenverbindung. Durch den
Gemeinderat erhielt Herr Heinrich Hinreiner bahier die
Genehmi=
gung zur Einrichtung einer ſtändigen, öffentlichen
Kraftwagenverbin=
dung zwiſchen Lorſch-Hüttenfeld-Waldhof. — Die
Ge=
meinde iſt dem Heſſiſchen Verkehrsverein beigetreten. —
Wegen Anſchaffung einer Sirene wurde die Bürgermeiſteri bauftragt,
die Landes=Feuerlöſchkaſſe um einen Zuſchuß zu erſuchen.
Gernsheim, 13. Mai. Wafſerſtand des Rheins. Am
13. Mai: 218 Zentimeter.
r. Raunheim, 10. Mai. Der Gemeinderat beſchloß den Bau einer
Leichenhalle. Der Bau ſtellt ſich auf etwa Mk. 7000,— und ſoll
im Laufe ds. Js. begonnen werden.
r. Bauſchheim, 13. Mai. Im Juli d. J. feiert der Turnverein
D. T. ſein 40jähriges Beſtehen. Mit dem Feſt ſoll eine
größere turneriſche Veranſtaltung abgehalten werden, wozu zahlreiche
Vereine ihr Erſcheinen bereits gemeldet haben.
WSN. Gießen, 13. Mai. Der Chef der Gießener
Poli=
zei geſtorben. Der Chef des ſtaatlichen Polizeiamts in Gießen,
Geh. Regierungsrat Büchler, iſt im Alter von 44 Jahren einem
Schlag=
anfall erlegen. Büchler war in Schirmeck im Elſaß geboren. Nach
Abſchluß ſeiner Studien trat er in die reichsländiſche Verwaltung ein,
machte den Weltkrieg von Anfang bis zu Ende an der Weſtfront mit
und mußte nach dem unglücklichen Ausgang des Krieges ſeine engere
Heimat verlaſſen. Er trat dann in den heſſiſchen Staatsdienſt ein und
war zuerſt beim Kreisamt in Darmſtadt tätig. Im Herbſt 1924 wurde
er zum Chef des Gießener Polizeiamts ernannt. Im Vorjahre wurde
Büchler von einer ſchweren Grippe heimgeſucht, als deren Folge ein
ſchweres Herzleiden hinterblieb, dem er jetzt erlegen iſt.
* Butzbach, 12. Mai. Der Rhein=Main=Gaſtwirteverband (Heſſiſcher
Landesverband) hielt geſtern ſeinen 44 Verbandstag in
Ver=
bindung mit dem 25jährigen Jubiläum des Gaſtwirtevereins Butzbach
und Umgegend. Butzbach hatte zu Ehren der Gäſte reichen
Flaggen=
ſchmuck angelegt. Die Hauptverſammlung im „Heſſiſchen Hof” eröffnete
der Verbandsvorſitzende Schnauber=Darmſtadt. Unter den Vertretern
ſeien beſonders erwähnt: Kreisdirektor Gebhardt=Friedberg für die
Heſſiſche Regierung, Amtsgerichtsdirektor Sellheim für den
Juſtizmini=
ſter, Bürgermeiſter Dr. Janſen=Butzbach, Reichstagsabgeordneter Dr.
Werner=Butzbach. Nach dem Jahresbericht zählt der Verband 20
Ver=
eine mit rund 1500 Mitgliedern. Der Präſident des deutſchen
Gaſt=
wirteverbandes E. Köſter=Berlin, hielt einen längeren Vortrag über
das Thema „Das deutſche Gaſtwirtsgewerbe im Rahmen der
Geſamt=
wirtſchaft, Rückblick und Ausblick”. Redner ſprach über die Bedeutung
des Gaſtwirtsgewerbes im volkswirtſchaftlichen Leben, über die
ver=
ſchiedenen Steuerfragen, das Schankſtättengeſetz u. a. m. Der Syndikus
des Verbandes, Dr. Mattern=Darmſtadt, ſprach über brennende
Tages=
fragen, z. B. Klavierſteuer und Konzertſtempel, Tanzſtempel und
Or=
ganiſation des Arbeitsgerichtes. Jaskowſky=Offenbach referierte über
die Wohlfahrtseinrichtungen. Ein Antrag Gießen, betreffend ſtärkere
Vertretung des Gaſtwirteverbandes im Reichswirtſchaftsrat, wird dem
deutſchen Hauptverband als Material überwieſen. Präſident Köſter
teilt mit daß die Gründung einer Gaſtwirtskammer in Ausſicht ſtehe.
Andere Anträge befaſſen ſich mit der Regelung der Feierabendſtunde,
der Eichung der Fäſſer, der Konzeſſionserteilung an Turnvereine,
Feſt=
ſetzung der Vergnügungsſteuer, Einführung einer Hilfskaſſe u. a. m.
Eine lebhafte Ausſprache rief der Antrag Mainz hervor, welcher
for=
dert, daß das Verbot der Herſtellung von Schlagfahne, Cremes, Eis
uſw. an Sonntagen und Feiertagen baldigſt fällt. Sämtliche Redner
forderten energiſch die Aufhebung dieſes Verbotes. Den Verbandstag
1928 erhält der Gaſtwirteverein Darmſtadt. Bei der Begrüßungsfeier
im Saale des „Heſſiſchen Hofes” ſprachen der Vorſitzende Reiche vom
Gaſtwirteverein Butzbach ſowie Bürgermeiſter Dr. Janſen, herzliche
Worte des Willkommens. Ferner hielten Anſprachen
Reichstagsabge=
ordneter Profeſſor Dr. Werner=Butzbach und Verbandsvorſitzender
Schnauber=Darmſtadt. Der Landesverband überreichte dem Verein
Butzbach als Jubiläumsgabe ein ſchönes Banner mit dem heſſiſchen
Wappen.
Familiennachrichten
Otty Aßmus
Fred Groſſe
Verlobte
Moosbergſir. 31
Schleiermacherſtr. 17
Darmſtadt, Mai 1927. (r12981
Statt Karten.
Käte Marx
Alfred Stern
Verlobte
(13017
Heidelberg
Hanau a. M.
Zu Hauſe: Heidelberg, Sophienſtr. Tb, Sonntag, 22. Mai 1927
Fußpflege
im (75942;
Römerbad.
Darmſtadt
Zimmerſtraße 7.
(Alle Krankenkaſſen
zugelaſſen.)
Handwäſcherei!!
Wäſche zum Waſchen,
Bleichen und Bügeln!;
w. angenomm., auch
Pfund=Wäſche,
Vor=
hänge geſp. 1*12854ds
Nüller, Darmſtr. 12, I.
Hanomag
wenig gebr., preisw
zu verk
Eliſabethen=
ſtraße 28, II. (*13005½=
Ihre am Sonntag, 15. Maſ, ½3 Uhr, in
der Petruskirche ſtattfindende Trauung
beehren ſich anzuzeigen
Käte Reichel
Emil Friedrich
(*13007
Darmſiadt
Heidelbergerſtr. 127 Tannenſtr. 31
Anläßlich meines 30jährigen Dirigenten=
Jubiläums im Geſangverein,Liederkranz”
ſind mir von allen Seiten ſo viel
Glück=
wünſche, Blumen und Geſchenke
entgegen=
gebracht worden, daß ich nicht in der Lage
bin, jedem perſonlich zu danken. Ich ſehe
mich genötigt, allen auf dieſem Wege
mei=
nen allerherzlichſten Dank auszuſprechen.
Max Stetefeld
Kammermuſiker i. R. (*13022
Georg Weber X.
und Frau Margarete
geb. Diehl
zeigen ihre Vermählung an.
Ober=Ramſtadt, 14. Mai 1927.
Darmſtädterſtraße 40.
(8114
Kirchliche Trauung 244 Uhr.
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Wochen=Rate Mk. 3.
bei klein. Anzahlung
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Marie Rapp
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Darm=
ſtadt ſanft entſchle
In tiefer Traue
Namen aller Hinterbliebenen:
Margarete und Dorothea Rapp.
Gundernhauſen, Roßdorf, den 13. Mai 1927.
Die Beerdigung findet Sonntag nachmitta
in Gundernhauſen ſtatt.
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Nummer 133
Samstag, den 14. Mai 1927
Geite 9
Gottesdienſfliche Anzeigen.
Sonntag, den 15. Mai 1927 (Cantate).
Evangeliſche Gemeinden.
Sonntag, den 15. Mai, vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer chor — Freitag, ahends 8½4 Uhr: Kirchenchor.
Lautenſchläger Vormittags 11½4 Uhr: Kindergortesdienſt Pfarrer
Lautenſchläger. Nachmittags 3 Uhr: Jahresfeſt des Diakoniſſenhauſes
Eliſabethenſtift. Predigt: Pfarer Kern vom Diakoniſſenhaus in Augs= Abends 8 Uhr: Vereinsabend der Jugendvereinigung. — Montag,
burg: Jahresbericht: Pfarrer Hickel. Kollekte.
Stadtkapelle. Vormittags 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer 8½4 Uhr: Kirchenchor.
Vogel. Vormittags 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel.
ſtent Saal. Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Dr Abemarie. —
Kon=
firmandenſaal: Dienstag, den 17. Mai, abends 8 Uhr:
Jugendvereini=
gung der Mädchen. Lichtbildervortrag.
Gemindehaus (Kicsſtraße 17 Sonntag, den 15. Mai, abends
8 Uhr: Jugendvereinigung der Stad=gemeinde äältere Abteilung.
Montag, den 16. Mai, abends 8 Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde.
— Jugendbund der Markusgemeinde. — Dienstag, den 17. Mai, abends
8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkirche. — Jugendvereinigung der
Stadt=
gemeinde (jüngere Alteilung). — Mittwoch, den 18. Mai. abends 8 Uhr=
Kirchenchor der Stadtkapelle und Schloßkirche — Jugendbund der
Mar=
kusgemeinde. — Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde. — ſtunde Prediger Semmel. — Montag, nachmittags 4 Uhr: Frauen=
Donnerstag, den 19. Mai, abends 8 Uhr: Jugendbund der Lukasge= arbeitsſtunde. — Dienstag, nachmittags 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. —
meinde: Singkreis — Freitag, den 20. Mai, abends 8 Uhr:
Jugend=
vereinigung der Stadtgemeinde (üngere Abteilung). — Jugendbund
der Kaplaneigemeinde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Beringer.
Walderholungsſtätte am Beffunger Forſthaus. Vormittags 11½4 Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarver Zimmermann.
Krankenpflege durch Diakonen: 1. Hauptſtation: Forſtmeiſterſtr. 9,
Fernſprecher B88; 2. Nebenſtation: Mauerſtr. 5 (in der Kleinkinder= 2½ Uhr: Bibelbeſpreckſtunde für junge Männer: 4½ Uhr: Bibelbe
ſchule der Martinsgeweinde).
Sprechſtunden vormittags von 10—19 Uhr. Fernſprecher 2379.
Martinskirche „Vormitags 8½ Uhr: Chriſtenlehre ſür den Oſtbezirk ner. — Freitag, abends 8 Uhr: Mädchenkreis.
in der Kirche Pfarrer Beringer; für den Weſtbezik im Gemeindehaus.
Pfarrer D. Waitz „Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſi= fanteriekaſerne Hof links). Sonntag, nachmittags 3 Uhr: Treffen des
Pfarrer D. Waitz.
Martinsſtift: Kirchenchor — Donnerstag den 19 Mai, abends 8 Uhr, 8½ Uhr= Bibelbeſprechſtunde des Jungmännerkreiſes: „Du und die
Abends 8 Uhr Mauerſtraße 5): Poſaunenchor.
Johanneskirche. Vormittaas 9 Uhr: Chriſtenlehre des Nordbezirks
gottesdienſt. Pfarrer Marx. Vormittags 11½ Uhr:
Kindergottes=
dienſt.
geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vormit= — Mittwoch, 18. Mai, abends 81 Uhr: Familienbibelſtunde — Don= r
Vormittags 11½4 Uhr: Kindergottesdienſt.
lehre für die 1. Abteilung. Pfarwikar Schäfer. — Vormittags 10 Uhr: abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Hauptgottesdienſt. Pfarraſſtent Dr. Wendel. — Vormittags 1114 Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrvikar Schäfer. — Abends 8½4 Uhr: Vereins= 10½ Uhr: MenſchenweiheHandlung mit Prdigt. — Freitag, den
abend der Jugendvereinigung. — Montag, abends 814 Uhr: Vereins= 20. Mai, abends 8½4 Uhr: Oeffentlicher Vortuag: „Von der Verklärung
Stadtkirche. Samstag, den 14. Mai, abends 8½ Uhr: Andacht. — abend der Mädchenvereinigung. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Kirchen= des Erdenſeins (Gymne an die Nacht von Novalis)”, Martha Heimeran,
Pauluskirche. Vormittags 10 Uhr: Hauptoottesdienſt. Pfarrer
Rückert. Vormittags 11½4 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Nückert.
Stiftskirche. Vormittags 10 Uhr Einſegnungsfeier. Pfarer Hickel.
Schloßkirche. Vormittags 10 Uhr= Hauptyottesdienſt. Pfarraſſi= Der Kindergottesdienſt fällt aus. Nachmittags 3 Uhr in der
Stadt=
kirche: 69. Jahresfeſt des Diakoniſſenhauſes. Feſtprediger: Pfarrer
Kern vom Digkoniſſenhaus in Augsburg; Jahresbericht: Pfarrer Hickel.
— Evangeliſcher Sonntagsyerein. Teilnahme am Feſtgottesdienſt in
der Stadtkirche. Treffen: Vor ½3 Uhr am Stift. — Donnerstag, dem
19. Mai, abends 8 Uhr: Betſtunde.
Schloßkapelle Kraniclſtein. Vormittags ½10 Uhr:
Predigtgottes=
dienſt. Pfarraſſiſtent Wißmüller.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24)Sonntag, vormittags 9 Uhr:
Wald=
gottesdienſt hinter dem Botaniſchen Garten. — Gebetsſtunde fällt aus
Vormittags 1114 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachmittags 3½ Uhr= Bibel=
Mittwoch, nachmittags 4 Uhr: Kinderbud für Knaben und Mädchen.
— Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Prediger Semmel.
Freitag, abends 8½ Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde /Weimer) und Bibels Nachmittags 141 Uhr: Kindergottesdienſt der Kleinen. Nachuittags
ſtunde in der Kinderſchule, Beſſungerſtraße 80). Prediger Semmel.
Samstag, abends 8½ Uhr: Poſaunenchor.
Jeden 1. nud 3. Dienstag im Monat: Kriegerdankbund.
ſprechſtundg für Mädchen. — Montag, abends 8 Uhr: Turnen in der
Evangeliſcher Wohlfahrtsdienft. Gemeindehaus, Riesſtraße 17. Turnhalle Soderſtraße. — Dienstag; abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde für
Mädchen — Mittwoch, abends 814 Uhr: Freundeskreis ſür junge Män= Pfarraſſtent Wolf. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Mittwoch abends
Ehrſtlicher Verein junger Männer e. V. Alexanderfraße B. An= tag, abends 83z Uhr: Warburgperein.
ſtent Lein. Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt für den Weſtbezirk. Jung=C. am Oſtbahnhof zur Schmitzeljagd. Abends 8 Uhr: Lichtbilder= Pfarer Paul.
vortrag von Lehrer Walter: „Malerfahrt nach Italien”. — Montag,
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Montag, den 16. Mai, abends abends 8½ Uhr: Beſprechſtunde von Lebensfragen moderner Jugend.
6 Uhr Mauerſtraße5); Jungſchar. — Dienstag, den 17. Mai, abends G. A. Gedat. — Mittwoch, nachmittags 4 Uhr: Turnen und Sport der Nachmttags von 5—7 Uhr und abends von 8 Uhr an Beichtgelegen=
8 Uhr. im Gemeindehaus: Jugendvereinigung. Abends 8 Uhr im Jungſchar in der Turnhalle der Ludwigs=Oberrealſchule. Abends heit. An Sonn= und Feiertagen: Vormittags von 6 Uhr an
Gelegen=
im Gemeindehaus: Mädchenbereinigung Weſt. Abends 8 Uhr im Mar= Welt‟ Dr. Avemarie. — Donuerstag abends 8½ Uhr: Heimabend. — Meſſe Austeilug der heiligen Kommunion. Generalkommunion der
tinsſtift: Mädchenvereinigung Oſt. — Freitag, den 2. Mai, abends Freitag, abends 8 Uhr: Turnen und Körperſchule in der Turnhalle der Marianiſchen Jungfrauenkongregation. 9½ Uhr: Hochamt und Predigt.
8 Uhr im Gemeindehaus: Jugendvereinigung (ältere Abteilung). LudwigsOberrealſchule. — Samstag, nachmittags 4 Uhr: Jungſchar= Vorher Austeilung der heiligen Kommunion. Nachmittags 3 Uhr:
ſtunde. „Wie ein kleiner Bubi ein großer Mann wurde‟
im Gemeindehaus. Pfarrer Marx. — Vormittags 10 Uhr; Haupt= inFeierabed (Stiſtsſtraße 51): Bibelſtunde. Prediger Loos Frankfurt. Stunde vor Schulbeginn, das iſt 6)4 Uhr. — An allen Werktagen,
Chriſtlicher Jugendverein, jetzt Alexandraweg 8 (Künſtlerkolonie), abends 8 Uhr: Maiandacht.
Sonntag, den 15. Mai: Teilnahme am Jahresfeſt in Biblis. — Mon=
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7—7 Uhr zu ſtiller Andacht tag, den 16. Mai, abends 8 Uhr: Turnen in der Turnhalle Soderſtraße; 8 Uhr: heilige Meſſe mit Predigt. Vorher Beichtgelegenheit. Vor und
Mütterabend. — Dienstag, den 17. Mai, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde. i
tags 10 Uhr: Hauptgott Sdienſt. Pfarraſſiſtent Lenz, OberNamſtadt, nerstaa, den 19. Mai, abends 6 Uhr: Jungſcharſtunde; abends 8 Uhr: vinn heilige Meſſe mit Arsteilung der heiligen Kommnunion in der
Jugendbibelſtunde. — Freitag, den 20. Mai, abends 8 Uhr: Unterhal= h
Beſſunger Kirche (Petrnsg meinde). Vormittags 8½ Uhr: Chriſten, tung. — Samstag, den 21. Mai, nachmittags 3 Uhr: Jungſcharſtude;
Die Chriſtengemeinſchaft. Sonntag, den 15. Mai, vormittags
Pfarner in der Chriſtengemeinſchaft.
Vorſtehende Veranſtaltungen ſind in der Städtiſchen Akademie für
Tonkunſt, Eliſabethenſtraße. — Vortrags= und Beſprechungs=Abende,
Heidelbergerſtraße 914 III. — Montag, 16. Mai, abends 814 Uhr:
abends 8 Uhr: Vereinsabend des Jugendbundes. — Dienstag, abends „Der Gegenwartsmenſch und die chriſtlichen Sakramente”, Johannes
Thielemann, Pfarrer in der Chriſtengemeinſchaft.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriſtliche Gemeinde. Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntag, den
15. Mai, vorm. 410 Uhr: Andacht; nachm. ½4 Uhr: Jugendbund;
abends 814 Uhr: Epangeliſation. — Freitag, abends 814 Uhr:
Bibel=
ſtunde. Jedermann herzlich willkommen.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17.
Sonntag, den 15. Mai 1927, vormittags 10 Uhr: Prediger Conrad: Der
erſte Brief des Petrus. Vormittags 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends
8½ Uhr: Evangeliſationsvortrag von Herrn van der Smiſſen. —
Donnerstag, den 19. Mai, abends 8½4 Uhr: Bibelerklärung
Epheſen=
brief). — In Nieder=Ramſtadt, Alte Darmſtädterſtraße 30. Sonntag,
nachmittags 4 Uhr: Chriſtliche Verſammlung. Jedermann iſt
herz=
lich eingeladen.
Auswärtige Kirchen.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, den 15 Mai vormittags
1810 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vormittags ½11 Uhr: Chriſtenlehre.
12 Uhr: Kindergottesdienſt der Großen. Nachmittags ½4 Uhr:
C. J. 6. Mädchengruppe, Spaziergang ab Schule. — Dienstag: E.J.6.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 94). Sonntag, nachmittags Mädchnaruppe. — Mittwoch: G.J.6. Jungengruppe. — Donnerstag:
Frauenabend. — Freitag: E.J. G. Singabend.
Epangeliſche Kirche zu Eberſtadt Sonntag, den 15. Mai,
vormit=
tags 82 Uhr: Chriſtenlehre der Knaben. 9½ Uhr Gottesdienſt.
8½ Uhr: Kinchengeſanaverein und Mädchenvereinigung. — Donners=
In der Provinzial=Pflegeanſtalt. Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt.
Katholiſcher Gottesdienſt.
St. Liebfrauen (Klappacherſtraße). Vor Sonn= und Feiertagen:
heit zur heiligen Beichte. 7 Uhr: Früchmeſſe. Vor und in der heiligen
Verſammlung der Marianiſchen Jungfrauenkongregation in der Kirche.
Möttlinger Freundeksreis. Montag, den 16. Mai, abends 8½ Uhr, Abends 6 Uhr: Prozeſſion und Majandacht. — Werktagsmeſſe 1141
Martinskapelle (Herdweg). An allen Sonn= und Feiertagen,
in der heiligen Meſſe Austeilung der heiligen Kommunion. —
Wäh=
rend der Schulzeit Dienstags und Freitags 1½ Stunde von
Schulbe=
heiligen Meſſe. Vorher Beichtgelegenheit.
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Samstag, den 14. Mai 1927
Nummer 133
Reich und Ausland.
Neuer Segeiflug=Reſord in Roſſitten.
Bei den großen Londoner Firmen iſt vor kurzem eine intereſſante techniſche Neuerung eingeführt
worden. Es handelt ſich um das lautſprechende Telephon, das die in beliebiger Entfernung
ge=
ſprochenen Worte ſo deutlich und laut wiedergibt, als würde ſich der Sprechende im ſelben Raum
unmittelbar in der Nähe des Apparates befinden. Der Apparat, der mit einer kleinen Batterie
arbeitet und eine Weitergabe auf 1 bis 50 Sprecher zuläßt, wird hauptſächlich für das Ferndiktat
verwendet. — Unſer Bild zeigt das Telephon mit dem neuen Lautſprecher.
Schneefall in München.
München. Nach vorausgehendem Regen ſetzte
Freitag nacht hier Schneefall ein, der bis in die
Morgenſtunden anhielt. Sämtliche Häuſer und
An=
lagen ſind mit einer Schneeſchicht bedeckt.
Der Kampf um die Ozeanüberquerung.
Ep. New York. Der plötzlich als Konkurrent
für den Transozeanflug aufgetauchte Flieger Charles
Lindbergh iß am Donnerstag nachmittag von St.
Louis kommend nach 5½ſtündigem Flug in New
York eingetroffen.
Ein engliſcher Biſchof in Berlin.
Biſchof Arthur C. Headlam,
aus Glouceſter in England, iſt zur Teilnahme an
einem kirchlichen Kongreß dieſer Tage in der
Reichs=
hauptſtadt eingetroffen.
Hungersnot in der Herzegowina.
EP. Belgrad. In verſchiedenen Teilen der
Herzegowina iſt eine Hungersnot ausgebrochen. Nach
Blättermeldungen ſollen bereits zahlreiche Bewohner
Hungers geſtorben ſein. Die Regierung hat an die
von der Hungersnot heimgeſuchten Gebiete
Lebens=
mittel im Werte von 2½ Millionen Dinar und
Geldbeträge zur Unterſtützung in Höhe von 5
Mil=
lionen Dinar geſpendet. Die Urſache der
Hungers=
not iſt darin zu ſuchen, daß der größte Teil der
Be=
völkerung infolge der wirtſchaftlichen Not in Jugo—
ſlawien und den benachbarten Ländern keine Ar=;
beitsgelegenheit findet und in der Heimat bleibem.
muß, die nicht genug Beſchäftigungsmöglichkeiten.
bietet.
Unwetter in Italien.
Aus allen Teilen Italiens berichten die Blätter;
von ſchweren Gewittern. So wurden nach der „Trie
buna” in Canoſſa mehrere Landarbeiter von einem
Gewitter überraſcht. Sie flüchteten in eine Hütte,
in die der Blitz einſchlug. Zwei Arbeiter wurden auff
der Stelle getötet. Die „Tribuna” berichtet
außer=
dem aus Livorno, daß eine Anzahl Schüler bei
ſport=
lichen Spielen von einem heftigen Gewitter überraſcht.
wurden. Ein Schüler wurde von einem Blitz getötet-
In Rom iſt in der vergangenen Nacht der Regen im
Strömen niedergegangen. Die Villa Doriot=Kampinä
ſtürzte ein. Der Sachſchaden ſoll nicht unerheblich,
ſein. Die „Lavoro d’Italia” meldet aus Livorno,
daß infolge des ſtarken Sturmes einer der ſchweren.
eiſernen Torflügel, die den Zugang zu dem Freihafem.
abſperren, umſtürzte und einen Arbeiter erſchlug, der
dort beſchäftigt war. Infolge der ſtarken
Regengüſſe=
ſollen dem „Giornale d’Italia” zufolge in
Nord=
italien auf den Feldern und vor allem an den Obſt=
und Maulbeerbäumen großer Schaden angerichteZ
worden ſein. Bei Vareſe ſtürzte ein im Bau
be=
findliches Gebäude ein. Vier Maurer wurden hierbei
mehr oder weniger ſchwer verletzt.
Beſtohlener Philatelift.
EP. Paris. In einem Pariſer Hotel wurde
einem zu einem philateliſtiſchen Kongreß hierher
ge=
kommenen Deutſchen namens Joſef Kreuzer ſein eine
Briefmarkenſammlung enthaltender Koffer geſtohlen.
Der Wert der Sammlung wird mit 1 Million
Fran=
ken angegeben. Die Polizei hat eine Unterſuchung
eingeleitet.
Eiſenbahnunglück in Polen.
Warſchau. Auf der Schmalſpurbahn, die von
Lesna in den Oſtmarken zu dem nördlichen
Militär=
übungslager führt, entgleiſte am Donnerstag eir)
Perſonenug, der mit 150 Militärperſonen beſetzt war.
Die Wagen ſchoben ſich mit ungeheurer Kraft
inein=
ander. Ein Offizier und 26 Soldaten wurden
ver=
letzt, darunter ſechs ſchwer. Ein Verwundeter iſ4
inzwiſchen geſtorben.
Der Transozeanflug.
EP. New York. Da das zentrale Wetteram1
für die nächſten Tage günſtiges Flugwetter für einen!
Transozeanflug vorausſagt, hat Ingenieur
Bel=
lanca alle Anordnungen getroffen, damit das
Flug=
zeug „Miß Columbia” am Freitag in den erſter
Morgenſtunden von Mitchellfield ſtarten kann.
Ber=
thaud und Chamberlain erklärten, ſie wollten ir
Paris landen, in der Ueberzeugung, daß die Fran:
zoſen in ihrem Verſuch nichts Beleidigendes geger!
das mißglückte Unternehmen Nungeſſers erblicker!
werden. — Hauptmann Lindberg gedenkt den Star!
für ſeinen Transozeanflug ebenfalls zu beſchleunigen
Er hat am Mittwoch in einer Etappe 2400 Kilo
meter von San Diego nach St. Louis zurückgeleg:
und am Donnerstag 1000 Kilometer von St. Louis
nach New York.
Der Deutſchamerikaner Bergdoll.
EP. Waſhington. Das Oberſte Gericht lehnke
eine Klage des während des Krieges nach Deutſchlan?
geflüchteten Deutſch=Amerikaners Bergdoll ab, in der
die Herausgabe ſeines vom Treuhänder für feindliches
Eigentum beſchlagnahmten Beſitzes im Wert von
1 Million Dollar gefordert worden war. (Der Name
Bergdolls iſt noch dadurch in Erinnerung, daß in
den Nachkriegsjahren der Verſuch gemacht worden
war, Bergdoll, der ſich damals im unbeſetzten Gebie!
in der Nähe von Heidelberg aufhielt, gewaltſam zu
entführen und nach Amerika zu bringen.)
Johannes Nehring,
der hervorragende Darmſtädter Segelflieger, der auf
„Margarethe” einen neuen Segelflug=Weltrekord
auf=
geſtellt hat, indem er mit einem Fluggaſt 5 Stunden
50 Minuten in der Luft blieb. Er überbot damit den
bislang von einem Franzoſen mit 4 Stunden
41 Minuten gehaltenen Weltrekord recht bedeutend.
* Frankfurter Chronik.
Neues aus dem Zoo. Im Affenhaus ſind
einige ungemein intereſſante Neuankömmlinge zu
verzeichnen, vor allem ein erſtaunlich großes
Exem=
plar des ſüdamerikaniſchen Klammeraffen,
der mit ſeinen im Verhältnis zum Körper
über=
raſchend langen und dürren Armen und dazu dem
langen Greifſchwanz die abſonderlichſten
Bewegungs=
bilder bietet, ſodaß ſein Käfig ſtändig einen
beſon=
deren Anziehungspunkt darſtellt. Nicht minder
in=
tereſſant iſt der große Wollaffe, der ſeinem
Namen alle Ehre macht, denn die ſehr dicht
angeord=
neten Haare des Tieres haben in der Tat etwas
wolliges an ſich. — Im Vogelhaus iſt ein lange nicht
mehr gezeigter Papagei, der ſüdamerikaniſche
Fächerpapagei, deſſen fächerartig angeordnete
Halsfedern dem Vogel ſeinen Namen eingebracht
haben, als beſonders auffallende Erſcheinung zu
nennen. — Neue biologiſche Pflanzungen
im Zoo. In der Nähe des Affenhauſes und
Klein=
ſäugetierhauſes wurde eine Freiland=Anlage für
Kakteen und ſuceulente Pflanzen neu hergeſtellt. Die
Anlage zeigt das Bild der Zunge eines verwitterten
Lavaſtromes. An der neugeſchaffenen Berganlage
für Mähnenſchafe iſt oberhalb der nördlichen
Berg=
halden=Pflanzung ein kleines Alpinum geſchaffen
worden, das bei den Freunden der Alpenflora
In=
tereſſe finden dürfte. Ein großer Teil der ſelteneren
Pflanzen wurde von der Spezialzüchterei von Jakob
Laule, Tegernſee, teils erworben, teils geſchenkt.
Deutſche Sonnenwendfeier am Rhein.
Eine Gruppe deutſcher Männer in Wiesbaden
hat einen vorläufigen Ausſchuß gebildet, um für
eine diesjährige Sonnenwendfeier, die ausſchließlich
dem deutſchen Kulturgedanken gewidmet ſein ſoll und
an der jeder Deutſche ohne Unterſchied der Partei
teilnehmen kann, Propaganda zu machen. Als Stätte
der Veranſtaltung iſt ein bekannter Ort an der Wiege
deutſcher Kultur, dem Vater Rhein, zwiſchen Mainz
und Koblenz auserſehen. Man dachte an Caub, das
ſich mit ſeiner „Platte” ganz beſonders zu einer
Ver=
anſtaltung mit Abbrennung eines mächtigen
Sonnen=
wendfeuers eignet. Der Sprecher der Gruppe hatte
ſich bereits vor einigen Tagen ſchon an den Magiſtrat
der Stadt Caub mit der Bitte um Unterſtützung und
Erlaubnis, die Feier dort abhalten zu dürfen,
ge=
wandt. Die von dem Magiſtrat eingelaufene
Ant=
wort kommt inſofern einer Abſage gleich, als ſie von
dem betreffenden Herrn eine perſönlich
unterſchrie=
bene Verpflichtungserklärung verlangt, in welcher
ſich dieſer verpflichtet, für allen Perſonen= und
Sachſchaden, der anläßlich der Sonnenwendfeier
ent=
ſteht, aufzukommen. Die Haftung für Perſonen= und
Sachſchäden ſoll ſowohl für die Veranſtalter als auch
für die Zuſchauer gelten. Dieſe Stellungnahme des
Magiſtrats ſchließt, wie der Ausſchuß mitteilt, die
Wahl der Stadt Caub als Veranſtaltungsort aus.
Man wird ſich alſo nach einem anderen paſſenden
Orte umſehen müſſen, der in der Lage iſt, etwa
10—14 000 Perſonen für einige Stunden
aufzu=
nehmen und zu verpflegen. Daß die Teilnehmer nicht
ſo hungrig und durſtig wieder fortfahren werden,
wie ſie ankommen, darf man wohl als ſicher
voraus=
ſetzen.
Verhaftung
des Zigeunerhäuptlings Herzberg
Seit acht Jahren geſucht.
Herzberg,
der ſeit acht Jahren wegen vieler Morde und
Raub=
überfälle geſuchte Zigeunerhäuptling, iſt jetzt in der
Mähe von Pillkallen in Oſtpreußen verhaftet worden.
Herzberg, der über außerordentliche Körperkraft
ver=
fügt, war wegen ſeiner rückſichtsloſen Brutalität bei
feinen Stammesgenoſſen ſo gefürchtet, daß ſie nicht
wagten, ihn anzuzeigen.
Die verſchollenen Ozeanflieger.
Eine Erklärung des Direktors der amerikaniſchen meteorologiſchen Zentralſtation. — Wie die
Falſchmeldung entſtand.
EP. Paris. Der Direktor der meteorologiſchen
Zentralſtation veröffentlicht eine Erklärung, worin
er die Behauptungen gewiſſer Blätter mit
Ent=
rüſtung zurückweiſt, als ob die amerikaniſche
Wetter=
ſtation falſche Wetterberichte nach Paris geſandt oder
ſolche überhaupt nicht geſandt hätte, um Nungeſſer
zum Aufſtieg zu veranlaſſen. Er erklärte, daß die
Be=
richte der amerikaniſchen Wetterwarte abſolut
zuver=
läſſig geweſen ſeien und daß am Tage vor der
Ab=
fahrt Nungeſſers aus freier Initiative ſehr zahlreiche
Berichte von verſchiedenen amerikaniſchen
Wetter=
warten eintrafen. Daß das Wetter auf der Route des
Paſſagierdampfers, d. h. im 40. Breitegrad, ſtürmiſch
geweſen ſei, wie der Kapitän des Dampfers „Paris”
bei ſeiner Ankunft in New York erklärt habe, ſei auch
der Wetterwarte in Paris bekannt geweſen und
Nungeſſer mitgeteilt worden. Aus dieſen Gründen
habe Nungeſſer auch beſchloſſen, dem 55. Breitengrad
weiter im Norden zu folgen. Der Wetterbericht habe
vor der Abfahrt wie folgt gelautet: „1000 Kilometer
weſtlich von Irland werden ſie regneriſche, leicht
ge=
witterhafte Witterung vorfinden, aber keinen Sturm.
Dieſe Wetterlage wird während 1500 Kilometer
an=
halten, ſich nachher weſentlich beſſern und es wird bis
500 Kilometer von Neufundland entfernt mit Nebel
und Kälte zu rechnen ſein.” Nungeſſer habe die Frage
geſtellt, ob während 48 Stunden die Windverhältniſſe
für den Flug günſtig ſein werden, was bejaht werden
konnte, wobei gleichzeitig die Erklärung beigefügt
worden ſei, drei Tage ſpäter werde die Lage ſich
be=
deutend verſchlimmern. Der Direktor der Wetterwarte
hält es darum für unmöglich, daß im gegenwärtigen
Augenblick der Flug von den Amerikanern gewagt
werden könne, obwohl im allgemeinen die Verhältniſſe
von Amerika her weit günſtiger ſein werden, weil die
Windrichtung auf dem Ozean im allgemeinen oſtwärts
gerichtet ſei. Er iſt überzeugt, daß ein regelmäßiger
Luftdienſt von Europa nach Amerika in Zukunft nur
während den Monaten Juli und Auguſt möglich ſein
werde, von Amerika her dagegen mindeſtens während
10 Monaten. Er glaube, daß der Unfall Nungeſſers
nicht ſchlechter Witterung, ſondern einem Motordefekt
oder phyſiſchem Verſagen der Flieger zuzuſchreiben ſei.
Die Bemühungen, Aufklärung über die Falſch=
meldung, die die Ankunft Nungeſſers in New York
brachte, zu erlangen, haben zu Folgendem geführt:
1. Die Agentur Founier behauptet, die Meldung
von der Radiogeſellſchaft Radio France erhalten zu
haben. Dieſe letztere Geſellſchaft veröffentlicht aber
bereits eine Erklärung, wonach ſie am 8. Mai
über=
haupt kein auf Nungeſſer bezügliches Telegramm aus
Amerika erhalten habe.
2. Das Glückwunſchtelegramm Painlevés iſt vom
Kriegsminiſterium der Agentur Havas ſchon am Tage
der Abfahrt übermittelt worden mit der Weiſung, es
abzuſenden, ſobald die offizielle Beſtätigung von der
Ankunft Nungeſſers in New York eingetroffen ſein
werde. Das Telegramm iſt tatſächlich abgeſandt
wor=
den, denn es iſt ſpäter von den Zeitungen und den
Zeitungsagenturen im vollen Wortlaut mit der
aus=
drücklichen Weiſung veröffentlicht worden, daß es
ab=
geſandt worden ſei. Die Agentur Havas beſtreitet, die
Meldung von der Ankunft in New York ausgegeben
zu haben, was allerdings mit der Veröffentlichung
des Glückwunſchtelegramms wenig harmonieren
dürfte. Tatſache dürfte eher ſein, daß die Meldung
ſpäter aus dem Dienſt zurückgezogen wurde.
3. Eine amerikaniſche Nachrichtenagentur gibt
bekannt, daß in New York des beſtimmteſten in
Ab=
rede geſtellt wird, es ſei von dort auf dem
Tele=
graphenamt ein Telegramm über die Ankunft
Nun=
geſſers in New York ausgegeben worden.
4. Die amerikaniſche Botſchaft beſtreitet, die
Mel=
dung ausgegeben zu haben. Sie gibt aber zu, auf
Grund eines Kabels der amerikaniſchen Admiralität
die Ankunft Nungeſſers in Halifax gemeldet zu haben.
5. Im Kriegsminiſterium erklärt man, von der
amerikaniſchen Botſchaft eine telephoniſche Mitteilung
folgenden Inhalts erhalten zu haben: „Die
Ueber=
querung des Atlantiſchen Ozeans iſt eine vollogene
Tatſache.‟ Daran ſchloſſen ſich Glückwünſche. Es iſt
nun anzunehmen, daß dieſe lakoniſche telephoniſche
Aeußerung als die offizielle Beſtätigung der Ankunft
in New York ausgelegt wurde, was allerdings von
einer unglaublichen Leichtfertigkeit zeugt. Die
Einzel=
heiten über die Ankunft, die einige Abendblätter
ver=
öffentilchten, dürften dem Gehirn phantaſiereicher
Nedakteure entſprungen ſein.
Oas Großkraftwerk in Rummelsburg fertiggeſtellt.
Die rieſenhaften Anlagen des Werkes vom Flugzeug aus geſehen.
Der Bau des in Rummelsburg bei Berlin befindlichen Grockkraftwerkes der Berliner Städtiſchen
Elektriztiätswerke, das in Zukunft nach ſeinem Erbauer den Namen Großkraftwerk „
Klingen=
berg” führen wird, iſt ſoeben vollendet worden. Das Werk iſt eines der modernſten und größten
Kraftzentren der Gegenwart.
Telephon mit Lautſprecher.
Das Ferndiktat — eine Umwälzung in den Bureaus.
Nummer 133
Samstag, den 14. Mai 1927
Die Verteidigungsrennen der Wanderpreiſe und ſpeziell das für
Motorräder führen allein 15 BMW.=Maſchinen an den Start; „weiter
ſind in den ſchwerſten Klaſſen AJS., Güldner, Sunbeam, Douglas und
Norton gemeldet. Die unteren und mittleren Klaſſen ſind durch DKW.,
F. N. Bücker, Ardie, Horer, Ermag und ſonſtige vertreten und führen
Rennfahrer wie Buſſinger=München, Thumshirn, Hecker und Grünewald=
Nürnberg, Klein=Schäfer (Frankfurt), Wieſt=Darmſtadt, Krebs=Hanau
u. a. an den Start, zu denen ſich aus dem einheimiſchen Klub die
wage=
mutigen Fahrer Meßner, Oberle, Schenk u. a. geſellen. Buſſinger=
Mün=
chen, der mit einer 500 ccm AJS.=Maſchine am Sonntag in
Schwein=
furt eine Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 150 Klm. herausbrachte,
ver=
leiht dem Rennen ſeiner Klaſſe durch ſeine Anweſenheit ein beſonderes
Gepräge.
An die Sieger kommen wertvolle Ehrenpreiſe zur Verteilung. Auf
je drei Fahrer einer Klaſſe entfällt ein Preis.
Liggerſatzmannſchaft (Fußball) — Viktoria Griesheim.
Am Samstag nachmittag 5,30 Uhr wird dieſes Spiel beginnen. Hier
darf man geſpannt ſein, ob es der Reſervemannſchaft die bekanntlich
bei den Verbandsſpielen in der A=Klaſſe eine ſehr gute Roſe geſpielt hat,
auch gelingt, ſiegreich gegen eine Kreisligamannſchaft zu beſtehen. Zur
ſelben Stunde trägt die Fußball=Ligamannſchaft ihr 1. Spiel auf ihrer
Reiſe nach Mitteldeutſchland
aus. Gegner in dieſem Spiel iſt Dresdenſia Dresden. Werden die
Darmſtädter ſchon in dieſem Spiel einen ſehr ſchweren Stand haben,
ſo ſteht ihnen am nächſtfolgenden Tage eine noch ſchwerere Aufgabe bevor:
Fortuna Leipzig iſt zurzeit in Hochform, der Sieg der letzten Woche
gegen Eintracht Frankfurt in Höhe von 5:1 beweiſt dies zur Genüge. Es
wird der Hergabe des Letzten bedürfen, wollen die Darmſtädter in den
beiden Spielen gegen beſte mitteldeutſche Klaſſe ehrenvoll abſchneiden.
V. f. R. — Fußballverein Hofheim 1912.
Im weiteren Verlauf der Privatſpielſaiſon empfangen die
Raſen=
ſpieler am kommenden Sonntag Gäſte aus dem Ried. Hofheim, ein alter
Pionier der Fußballbewegung, verſtand es bei den bisherigen,
Privat=
ſpielen in Darmſtadt immer, durch ſeine faire und ſchöne Spielweiſe
ſeinem guten Namen alle Ehre zu machen. Aber auch in den
Ver=
bandsſpielen ſorgte die Mannſchaft für die nötigen Ueberraſchungen,
indem dieſelbe es fertig brachte, den damaligen Meiſterſchaftsanwärter
Bensheim vernichtend zu ſchlagen. Was die Raſenſpieler anbetrifft, ſo
haben dieſelben zu beweiſen, ob das kürzlich erzielte 5:0=Reſultat gegen
die A=Meiſter vom Gau Ried (Starkenburgia Heppenheim) ein
Zufalls=
erfolg war oder ob tatſächlich der Gau Bergſtraße ſpielſtärker iſt
(Spielbeginn 4 Uhr.) — Die 2. Mannſchaft des V. f. R. ſpielt um 2½
Uhr gegen die 1. Mannſchaft von Leeheim, während die Junioren um
1 Uhr der Liga=Erſatzmannſchaft Mainz=Koſtheim gegenüber ſteht. Die
1. Jugendmannſchaft tritt vormittags 10,30 Uhr der gleichen vom
Sport=
verein 98 gegenüber im Verbandsſpiel. Das Vorſpiel konnte Sportverein
für ſich entſcheiden und muß ſich V.f.R. mächtig anſtrengen, wenn ihm
eine Revanche gelingen ſoll.
Fußballverein 1911 Michelſtadt—Sportverein Lengfeld 1919.
Am Sonntag, den 15. Mai, begibt ſich der B=Meiſter des
Odenwald=
bezirks mit ſeinen zwei Mannſchaften zu ſeinem alten Rivalen nach
Michelſtadt. Ueber die Spielſtärke Michelſtadts etwas zu ſagen, erübrigt
ſich, denn ſie wird durch die Reſultate in der Rückrunde der
Verbands=
ſpiele: 1:1 gegen Polizeiſportverein, 3:2 gegen Hcſſia=Dieburg und 6:0
gegen Eintracht genügend bewieſen. Aber auch der Sportverein
Leng=
feld ſtellt eben eine ſehr gute Mannſchaft ins Feld, wonach auf einen
intereſſanten Kampf auf dem Kiſſelberg zu ſchließen iſt. Mögen viele
Lengfelder ihren Sportverein begleiten und den Mannſchaften den
nöti=
gen Rückhalt geben. Zu wünſchen wäre auch ein guter Schiedsrichter,
da das Treffen als Lokalderby gilt. — Die Jugendmannſchaft begibt ſich
zu ihrem fälligen Verbandsſpiel nach Beerfelden. — Am 29. Mai
unter=
nimmt der Sportverein Lengfeld ſeinen Vereinsausflug nach
Milten=
berg, worauf ſchon heute an dieſer Stelle hingewieſen wird.
Tradition ſind alljährlich die in Deutſchland ſich wiederholen=
Eden Groß=Staffelläufe. In Hamburg die Alſterſtaffel,
iin Köln die Rheinſtaffel, in Worms die Nibelungenſtaffel, Pots=
Kdam-Berlin, München-Laim, Nürnberg—Fürth, Quer durch
Stuttgart, Quer durch Mannheim, Rund um Frankfurt und viele
dandere. Zweck und Ziel; durch Maſſenbeteiligung, vorbildliche
*Organiſation dem Fernſtehenden damit eindringlich vor Augen
Fzu führen, daß der Gedanke der Leibesübung marſchiert. Sie
ver=
kkörpern allerwärts Deutſchlands Jugend bei der Arbeit für
Deutſchlands Zukunft in der impoſanteſten Weiſe.
In richtiger Erkenntnis der beachtenswerten Leiſtungen und
Tdes allſeits guten Rufes ſeiner ihm angeſchloſſenen Vereine, hat
der Ausſchuß für Leibesübungen, als die in Darmſtadt
beru=
fenſte Körperſchaft, vorgeſchlagen und es übernommen, ſich für
ſdie Zukunft mit einem gleichen Staffellauf würdig neben jene
eingangs erwähnten Veranſtaltungen zu ſtellen. Er will damit
nach auswärts dartun, daß ſein guter Ruf am gleichen Tage
ebenfalls Widerhall findet und dem Einheimiſchen zeigen, daß
auch Darmſtadts Jugend auf dem richtigen Wege iſt, ſich
erfolg=
reich zu behaupten.
Unter dieſen Zeichen wird ſich, das iſt ſchon heute ſicher, eine
gleiche Veranſtaltung, die alljährlich am Deutſchen Städte=
Staffel=
tage ihre Wiederholung finden ſoll, auch in Darmſtadts Mauern
Achtung und Geltung zu verſchaffen wiſſen.
In ganz beſonderer Weiſe trifft daher ſeit einiger Zeit der
Ausſchuß für Leibesübungen Maßnahmen, um die glänzende
Durchführung einer ſolchen Groß=Staffel ſicherzuſtellen.
Staat, Stadt und Private haben in anerkennenswerter Weiſe
dem Gedanken einer ſolchen Veranſtaltung in Darmſtadt bis jetzt
ein reges Intereſſe entgegengebracht.
In neun verſchiedenen Klaſſen werden Strecken innerhalb
des Stadtgebietes von 8100 bis 1500 Meter durchlaufen. In
die=
ſen Klaſſen ſoll Darmſtadts Turn
Geſchäftliches.
Unſerer heutigen Stadtauflage liegt ein Proſpekt über Reiſegepäck=
Verſicherung der Firma M. H. Feix, Darmſtadt, Stitftsſtr. 21, bei,
worauf wir unſere Leſer aufmerkſam machen.
Samstag, 14. Mai. 1.10: Konzert. 3: s Gretle von
Strümpfelbach erzählt. 4: Volkstüml. Opern. Mitw.: Trudel
Eipperle, Gerda Hanſi, H. Lingor, Funkorch. Humperdinck: Aus
Das Wunder. Aus Die Königskinder. Vorſpiel, Fant. und Duett
aus Hänſel und Gretel. — Weber: Ouv., Arie des Max, Und ob
die Wolke ſie verhülle, Kommt ein ſchlanker Burſch gegangen und
Terzett aus Der Freiſchütz. — Weber: Fant. Oberon. Ouv.
Euryanthe. O 6.15: Uebertr. aus Freiburg: Zur Freiburgen
Alemannen=Woche. Dr. Beſſeler: Ludwig Senfl (1492—1555
Frei=
burg— Zürich), der größte deutſche Muſiker der Dürerzeit. o 6.45:
Prof. Monſig: Vortr. anl. des 100jähr. Beſtehens der Erzdiözeſe
Freiburg i. Br.
Berlin.
Sonnabend, 14. Mai. 11: Eröffnungsfeier der Deutſchen
Theater=Ausſtellung Magdeburg 1927. Mozart: Ouv. Zauberflöte,
— Anſprachen: Stadtverordn. Miller, Oberbürgerm. Beims,
Kultus=
miniſter Prof. Dr. Becker, Staatsrat Dr. Korn, Präſ. Rickelt,
Staatsſekret. a. D. Baake, Staatsmin. a. D. Dr. Boelitz. — Rich.
Strauß: Feſtmarſch. 3.30: Uebertr. des Konzertes der Theater=
Ausſtellung Magdeburg. Bluman: Ausſtellungsmarſch. — Maillart:
Ouv. Glöckchen des Eremiten. — Strauß: Dorfſchwalben aus
Oeſterreich. — Suppe: Hab ich nur deine Liebe, Lied aus Boccaccio.
— Liſzt: Polonaiſe Nr. 2. — Suppe: Ouv. Dichter und Bauer.
— Brahms: Ung. Tänze Nr. 5 und 8. — Lacombe:
Frühlings=
ſtändchen. — Strauß: Wein, Weib und Geſang, Walzer. — Zeller:
Potp. Oberſteiger. O 6.30: Mütze: Unſere Gartenroſen. O 7.05:
Spaniſch. o 7.30: Dr. Tichauer: Einf. in die Staatsbürgerkunde,
7.55: Weſtheim: Künſtler und Publikum im Wandel der Zeiten.
8.30: Luſtiges Wochenende. Nelſon: Die Luft bei Berlin, aus
Die tanzenden Fräuleins. — Blech: Walzer aus Strohwitwe. —
Komzak: Alte Wiener Volksmuſik, Potp. — Joſef Plaut: Heitere
Plautereien. — Gounod: Serenade. — Niclas=Kempner:
Zigeuner=
ſehnſucht. — Benatzky: Wiener Walzer. — Joſef Plaut: Parodien
— Licke: Ouv. Lyſiſtrata. — Morena: Die Welt hat inen
Fimmel, Potp. — Kollo: Wetterhäuschen, Foxtrot aus An und
Aus. O 10.30: Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen. Sonnabend, 14. Mai. 11: Uebertr. der
Eröffnungsfeierlichkeiten der Deutſchen Theaterausſtellung in
Magde=
burg 1927. O 2.50: Lektor Cl. Grander, G. v. Eyſeren:
Franz=
f. Anfänger. O 3.15: Poſtrat Behrendt, Frl. Moelke: Eſperanto,
D 3.40: Wetter= und Börſenberichte. o 4: Dr. Lebede: Aus der
Kunſtabt, des Zentralinſtituts. 4.30: Prof. Lampe: Das Neueſte
a. d. pädag. Zeitſchriftenliteratur. O 5: Dr. Kleinſtück: Das
Wer=
den des deutſchen Beamtentums. 5.30: Fr. Dr. Jsrael: Der
Arbeiter in der Sozialverſicherung. 6: Stud.=Rat Thiel: Techn.
Lehrgang f. Facharbeiter: Rechneriſche und mathematiſche
Grund=
lagen. 6.30: Wiſſenſchaftl. Vortrag f. Tierärzt. 6.55: Prof,
Dr. Sachs: Kulturbilder au der E= ichte der Muſik.
Handball.
Leichtathletik
Sportverein 98 — H. S. V. Rödelheim
am Sonntag nachmittag 3½ Uhr. Man hat angeſichts der Bedeutung
des Spieles die Mannſchaft ſtärkſtmöglich aufgeſtellt, um von vornherein
gegen ein ungünſtiges Abſchneiden geſichert zu ſein. In der Aufſtellung
Trautwein
Kadel Reuter
Delp Götz Galm
Fiedler Werner. Jans Hennemann Gräſer
werden die Mannen des Süddeutſchen Meiſters zu dokumentieren haben,
daß die auf irreguläre Weiſe zuſtandegekommene Niederlage des letzten
Sonntags ſchon wieder überwunden iſt. Im alten Geiſt wird der
Grund=
ſtock zum Aufſtieg in der nächſten Spielzeit gelegt werden. Ohne das
gute Können der Rödelheimer zu unterſchätzen, glauben wir, daß es den
Darmſtädtern gelingen wird, wiederum Pokalmeiſter zu werden. — Der
2. Mannſchaft ſteht in Langen ein ſchweres Spiel bevor, das nur bei
Hergabe des vollen Könnens einen Erfolg verſpricht
„Rund um den Schönbuſch”
Auto= und Motorrad=Rennen in Aſchaffenburg am 15. Maj.
Wie alljährlich, veranſtaltet auch heuer wieder der Motorfahrer=
Klub Aſchaffenburg, Ortsgruppe des A. D.A. C., am
kommen=
den Sonntag ein Rundſtreckenrennen für Auto und Motorrad. Die
Veranſtaltung verſpricht für Aſchaffenburg ein ſportliches Ereignis
erſten Ranges zu werden, wofür man dem Motorfahrerklub dankbar
ſein muß. Zweifellos hat die ganze Oeffentlichkeit wie auch im letzten
Jahre großes Intereſſe an dem Rennen und wird ſicherlich recht
zahl=
reich vertreten ſein, zumal eine ganze Anzahl der bekannteſten Fahrer
aus nah und fern am Start ſein werden.
Aus dem Programm des Rennens entnehmen wir: Die Rennſtrecke
beſitzt eine Geſamtlänge von 12 Klm., die je nach der Klaſſeneinteilung
in 6—10 Runden gefahren werden müſſen. Die dabei erzielten
Ge=
ſchwindigkeiten ergeben den einzigen Wertmeſſer für die Placierung.
Die Klaſſeneinteilung ſieht fünf Kategorien vor, und zwar:
Klaſſe A: Motorräder von 175—1000 Kubikzentimetern,
Klaſſe B: Motorräder mit Seitenwagen,
Klaſſe C: Tourenwagen bis 200 Kubikzentimeter,
Klaſſe D: Sportwagen von 2000 Kubikzentimeter,
Klaſſe E: Rennwagen bis 200 Kubikzentimeter.
Die Nennungen zum Rennen ſind wider Erwarten ſehr groß, ein
Beweis, daß dieſer Veranſtaltung aus den Kreiſen der geſamten
Indu=
ſtrie und den Rennfahrern immer größere Bedeutung beigemeſſen wird.
Nur erſtklaſſige Fahrer und Fahrzeuge erſcheinen am Start. Das
bis=
her vorliegende Meldeergebnis enthält Nennungen von 8
Bugattirenn=
wagen, u. a. Cleer=Frankfurt, Momberger=Frankfurt, Bader=Mannheim,
Dr. Ziſchke und Obering. Friedrich auf Pluto; weitere Nennungen auf
Amilcar und ſonſtige Rennfahrer.
Mai=Kampfſpiele in Wiesbaden.
Die Leichtathleten der 98er treten zum 1. Male in der gerade eben
beginnenden Saiſon mit der geſamten Rennmannſchaft einſchließlich
Junioren an. Die Mai=Kampfſpiele in Wiesbaden bieten für ſämtliche
Veute der Darmſtädter Gelegenheit, ihre Kräfte mit den beſten
ſüd=
deutſchen Leichtathleten zu meſſen. Da bei dieſer Veranſtaltung auch die
beſten Kräfte der deutſchen Turnerſchaft aus dem geſamten Reiche ſtarten,
wird manch intereſſanter Vergleich hinſichtlich des Könnens der einzelnen
Leute in beiden Lagern gezogen werden können. Sehr geſpannt darf
man auf die Form ſein, die Engelhard I bei ſeinem erſten Start in
dieſem Jahr aufweiſen wird; während dieſer über 400 Meter ſtarten
wird, werden Engelhard II, Müller und Hohl die 1500 Meter beſtreiten.
An weiteren Teilnehmern nennen wir noch Gellweiler, Krichel, Allwohn,
Payſt uſw. Die Sportvereinler beteiligen ſich außerdem auch an einigen
Staffeln, von denen die über 4. mal
Bahuweihe. — Sport= und Werbewoche im Bürgerverein
Die neue Bahn iſt bereits fertiggeſtellt. Ihre Ausführung iſt
vor=
ßüglich gelungen. Durch das Entgegenkommen des Bürgervereins iſt nun
eine Kegelſtätte geſchaffen, die zwei bundesvorſchriftsmäßige Bahnen
(Afphalt) in einer geräumigen ſchönen Halle mit guter Lichtwirkung
vereinigt. Von der Vorhalle aus, die durch einen Glasabſchluß von
den Bahnen getrennt iſt, kann man letztere gut überſehen. Dieſe
Ueber=
ſichtlichkeit verleiht der neuen Kegelſtätte einen beſonderen Vorzug, da
hierdurch jeder Kegler und auch Zuſchauer alle Phaſen eines Spieles
und Kampfes uneingeſchränkt beobachten kann. Beſondere Vorteile
ge=
währt auch die Kegelhalle den Bedürfniſſen des Darmſtädter
Keglerver=
bandes und ſeiner ſportlichen Tätigkeit. Die Weihe der neuen Bahn
findet nächſten Sonntag, 15. Mai, vorm. 10 Uhr, im Vereinshauſe
des Bürgervereins ſtatt, wozu zahlreiche Einladungen ergangen ſind.
An die Weihe ſchließt ſich eine Sport= und Werbewoche des Darmſtädter
Keglerverbandes an. Dieſelbe iſt gut vorbereitet und dürfte beſondere
Anziehungskraft ausüben. Das Programm iſt ſo ausgeſtaltet, daß jeder
Kegler — ob Verbands= oder Nichtverbandsmitglied — reichlich
Gelegen=
heit hat, ſich kegleriſch zu betätigen. Zahlreiche wertvolle Prämien ſind
ausgeſetzt. Es ſei dieſerhalb auf die Ausſtellung bei der Firma Gg. Karp,
Ludwigsſtraße, verwieſen. Kein Kegler ſollte ſich die Gelegenheit
ent=
gehen laſſen, auf einer derartig ſchönen Stätte, wie ſie der Bürgerverein
nunmehr geſchaffen hat, ſeinem Keglerdrang Luft zu machen. — Die
Startgelder ſind ſo mäßig gehalten, daß es keinem ſchwer fallen dürfte,
der Sport= und Werbewoche einen Beſuch abzuſtatten. — Auch denjenigen,
die ſich nicht am Kegeln beteiligen wollen, iſt es geſtattet, das Kegeln
während der Sportwoche zu beobachten. Eintritt iſt frei.
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Sonntag, den 15. Mai
(nach der Wetterlage vom 13. Mai).
Wechſelnd bewölkt, etwas wärmer und ſtellenweiſe Niederſchläge.
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſcheft: Rudolf Maupe; für Feuiſſeton, Reich und
Ausland und Heiſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer: für den
Inſeratenteil: Willy Kuhle; Druck und Verſag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Fär unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 16 Geiten.
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Samstag, den 14. Mai
Die bevorſtehende Medioliquidation hat die Börſentendenz, nachdem
wir ſchon in unſerem letzten Bericht das Eintreten einer Unſicherheit
bei der Spekulation feſtſtellen konnten, gedreht und ſcharfe
Kursrück=
gänge bei den vorbereitenden Entlaſtungsverkäufen herbeigeführt. Der
Eſfektenmarkt hat jetzt einige ausgeſprochene Baiſſtage hinter ſich und
es iſt zur Tatſache geworden, was längſt befürchtet werden mußte:
daß nämlich die Reaktion auf die Hauſſe um ſo kräftiger ſein werde,
je ſprunghafter und wilder ſich die Steigerungen geſtalteten. Die
An=
kündigung ſchwarzer Tage durch Geheimrat Duisberg und andere
füh=
renden Stellen iſt damit ſehr raſch zur Tatſache geworden. Man kann
konſtatieren, daß im Zeitraum von wenigen Tagen die Terminkurſe
Einbußen von 20 bis 65 Prozent und mehr erlitten haben. Seit der
letzten Liquidation ſind damit ſo bedeutende Schwankungen zu
verzeich=
nen geweſen, daß die Differenzenzahlungen bei der kommenden
Liqui=
dation wohl eine anſehnliche Höhe erreichen werden. Es ſieht noch
nicht aus, als wenn die akute Verflauung der Aktienmärkte bereits
über=
wunden iſt. Die Spekulation hat allerdings ihre Engagements in
einem ſehr beträchtlichen Ausmaß vermindert, doch ſteht das Publikum
bis zum Augenblick noch Gewehr bei Fuß. Von dieſer Seite hat die
neueſte Baiſſewelle bisher nur unbedeutende Verkäufe ausgelöſt, ſo daß
grundſätzlich für die nächſten Tage mit der Möglichkeit größerer
Exeku=
tionen freiwilliger und zwangsweiſer Art durchaus zu rechnen iſt. Die
Nuhe, die das Publikum bisher bei Rückſchlägen bewieſen hat, hat ſich
ja allerdings immer als berechtigt herausgeſtellt. Im Augenblick ſieht
die Situation aber doch ernſter aus, als die an Optimismus gewohnte
Bankenkundſchaft vielleicht annehmen möchte. Die lebhaften
Erörterun=
gen der Tagespreſſe über die Frage einer Diskonterhöhung in
Deutſch=
land, die Geſtaltung der Verhältniſſe am Deviſenmarkt, die
Entwick=
lung des Geldmarktes, das Anſchwellen des Wechſelbeſtandes der
Reichs=
bank und andere Probleme, zeigen ſchon an, aus welcher Richtung
ge=
fahrdrohende Momente vorliegen. Die Preußiſche Staatsbank (
See=
handlung) ſteckte vor wenigen Tagen ebenfalls ein Warnungszeichen auf.
indem ſie die Beleihungsgrenze für Wertpapiere ermäßigte. Die
Groß=
banken mußten ſich infolge der angeſpannteren Lage des Geldmarktes
entſchließen, die Reportſätze zum Medio um ½ Prozent auf 7,75 bis
8,25 Prozent heraufzuſetzen und beraten zurzeit über die Anregung der
Neichsbank, eine Einſchränkung der Börſenkredite vorzunehmen. Wenn
dieſe Maßnahme auch zum Medio vielleicht noch nicht durchgeführt wird,
ſo ſteht ein ähnlicher Schritt doch für die Ultimo=Liquidation in
Aus=
ſiicht. Das Ausmaß der Kreditkürzungen mag von den einzelnen
Inſti=
tuten individuell feſtgeſetzt werden. Allein die Tatſache einer
Erörte=
rung ſolcher Maßnahmen zeigt aber bereits die Anſpannung der
inner=
deutſchen Geldmarktſituation. Eine Kürzung der Reportgelder kann
doch nur den Sinn haben, daß bisher der Börſe zur Verfügung ſtehende
Mittel in die produktive Wirtſchaft überführt werden. Es macht ſich
alſo die Kehrſeite der Konjunkturbelebung bemerkbar, indem die
Wirt=
ſchaft Gelder beanſprucht, deren Beſchaffung am inneren Markt
haupt=
ſächlich nur durch entſprechende Verengung der Börſengelddecke möglich
iſt. Die Spekulation muß ſich nun ihrerſeits nach „der Decke ſtrecken”.
Daß bei dem Zuſammendrängen der Verkäufe ein weſentlicher Teil der
vorher erzielten Gewinne verloren geht, iſt ſelbſtverſtändlich. Wenn das
Kursniveau im Gange der jeweiligen Baiſſe erſt wieder Fuß gefaßt hat,
gemeſſen an der Rendite, dann erſcheint uns die Grundlage für eine neue
allmähliche Anpaſſung an die Fortſchritte der Konjunktur möglich. Die
Vorgänge an der Börſe während der erſten Maihälfte ſind aber noch in
auderer Beziehung lehrreich. Sie zeigen, daß wir in Deutſchland ohne
langfriſtige Auslandskredite im Augenblick noch nicht auskommen und
alles getan werden ſollte, um ihre Hereinnahme zu erleichtern. Dahin
gehörte auch eine Befreiung von der Kapitalertragsſteuer und anderes.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt am Main, 13. Mai.
Die Nachricht, daß die Stempelvereinigung nun tatſächlich die
Bör=
ſenkrediteinſchränkung beſchloſſen hat, war von verheerender Wirkung
auf das Effektengeſchaft an der Börſe. Von allen Seiten machte ſich
das Beſtreben geltend, panikartig aus den Engagements
herauszukom=
men, ohne auf die Kursverluſte zu achten, die durch dieſes überſtürzte
Vorgehen hervorgerufen wurden. Auch die Publikumskreiſe, die bisher
wenig Neigung gezeigt hatten, ihre Poſitionen aufzugeben, beſonders,
wenn es ſich um Werte handelte, deren Kursſtand ſich einigermaßen mit
der Rendite in Einklang bringen ließ, gaben heute angeſichts der
enormen Kursverluſte bis zu 25 und 30 Proz, weitgehendſte
Verkaufs=
ovders. Unter den Hauptwerten notierten vor allen Dingen J.G.
Farben mit zirka 23 Prozent Kursverluſt und Rheinſtahl mit zirka 30
Prozent Verluſt. Von den Montanwerten wurden Gelſenkirchen 10
Prozent, Harpener 13 Prozent, Mannesmann 17 Prozent, Phönix 12
und die Kaliwerte 10 Prozent niedriger zum erſten Kurs notiert.
Aſchaf=
fenburger Zellſtoff eröffneten 18 Prozent, Kleyer 10 Prozent,
Metall=
geſellſchaft 10 und Holzmann 20 Prozent niedriger.
Auch deutſche Anleihen waren ſtark angeboten, ebenſo die
auslän=
biſchen. Nach einer kleinen Atempauſe ging der jähe Kursſturz
unauf=
haltſam weiter. J.G. Farben wurden ſchließlich mit 292 feſtgeſetzt, aber
bald darauf waren ſie bis auf 283 herabgeſunken. Harpener verloren zu
den anfänglichen 13 Prozent noch zirka 15 Prozent dazu, Mannesmann
weitere 10 Prozent, ebenſo Holzmann. Das Geſchäft war recht lebhaft,
beſchränkte ſich aber nichtsdeſtoweniger nur auf einige Werte. Die erſte
Notierung für die Schiffahrtsaktien war 12 Prozent niedriger. Die
Ab=
wärtsbewegung war nicht aufzuhalten und die Befürchtungen, daß
durch kommende Exekutionen die Kurſe noch weiter beträchtlich ſinken
könnten, verhinderte jede Deckungsluſt. Tägliches Geld 4 Prozent.
Die Abendbörſe war äußerſt nervös und im Ausmaße von 3—5
Prozent nach oben ud unten im ganzen Verlaufe ſchwankend. Man
befürchtet für morgen Exekutionen. Eine Erholung trat an keinem
Markte ein, doch wurden von verſchiedenen
Bankſ=
das Material
williger wie mittags aufgenommen. Anleihen ebenfalls unſicher. Im
einzelnen nannte man Harpener 200½, Mansfelder 126, Ilſe 265,
Stahl=
verein 145, Phönix 128, Rheinſtahl 194, Rheinbraun 255, Mannesmann
186, Bergmann 174, Schuckert 173, Siemens und Halske 268, Licht und
Kraft 181, A. E. G. 177½. Deutſche Bank 169, Danat 236, Metallbank
143½, Daimler 105, Kleyer 129, Holzmann 171, Dyckerhoff 43, Hapag
1351 Rütgers 111, Holzverkohlung 161, Scheideanſtalt 220,
Metallgeſell=
ſchaft 193½., Bingwerke 128½, Farbeninduſtrie 283½.
Im Abenddeviſenverkehr nannte man: London-Paris
124. — Mailand 89,70, — Holland 12,14, — Madrid 27,72, — Zürich
25,265g, — New York 48 580, Pfunde — Mark 20,51, Dollar — Mark
4,22,10.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 13. Mai.
An der Berliner Börſe kam es heute zu dem ſchon ſeit einiger Zeit
befürchteten Zuſammenbruch. Die Ankündigung des Beſchluſſes der
Berliner Stempelvereinigung über die generelle Einſchränkung ſämtlicher
Börſenkredite kam in dieſer Form überraſchend und rief eine Beſtürzung
hervor, die Anſtoß zu einer ausgedehnten Baiſſebewegung an den
Aktienmärkten gab. Der Verkaufsdrang nahm ſchon bei Beginn der
Börſe einen ungewöhnlichen Umfang an und erſtreckte ſich auf ſämtliche
Gebiete mir Einſchluß des Einheitsmarktes und der feſtverzinslichen
Werte. Den Hauptſturm hatten aber die Terminaktien auszuhalten, in
denen große ſpekulative Engagements zur Löſung gelangten, nachdem
ſich nunmehr die Notwendigkeit einer Verminderung der Poſitionen für
längere Zeit herausgeſtellt hat. Bei den vereideten Maklern lagen faſt
für alle Papiere ſeitenlange Verkaufsaufträge vor, ſo daß die ſchwarzen
Tafeln mit Minuszeichen überdeckt waren. Die Kursverluſte betrugen
vielfach über 10 Prozent des ausmachenden Betrages. Zahlreiche
No=
tierungen konnten überhaupt nicht feſtgeſetzt werden, weil die
außer=
ordentliche Höhe der Rückgänge ein vorläufiges Ausſetzen der Kurſe für
angebracht erſcheinen ließ. Das Intereſſe für Deviſen war gering. Im
Valutenhandel war die Lage unſicher. Am offenen Geldmarkt hat ſich
gegenüber dem Vortage nichts geändert. Tagesgeld 6½ bis 7 Prozent.
Monatsgeld 7 bis 8 Prozent.
Im einzelnen gingen die Verluſte in den Hauptſpekulationspapieren
der letzten Zeit mindeſtens über 10 Prozent hinaus. Es ſei
hervor=
gehoben, daß Verein. Glanzſtoff eine Einbuße von über 75 Proz.
erlit=
ten. Andere Papiere eröffneten 15—20 Proz. niedriger. Aber auch
25—3prozentige Verluſte gehörten außer den vorſtehend angeführten
Bewegungen zur Tagesordnung.
Im weiteren Verlauf der Börſe erhöhten ſich die Kursverluſte
teil=
weiſe noch beträchtlich. Vereinigte Glanzſtoff ſtellten ſich bis 130 Prozent
und Schultheiß 74 Prozent niedriger. Erſt in der Mitte der zweiten
Stunde kam die Abwärtsbewegung zum Stillſtand. Gegen dieſe Zeit
beobachtete man Interventionen der Großbanken und Deckungskäufe der
Börſenſpekulation, durch die kleinere Erholungen eintraten.
Privatdiskont kurze Sicht 47/, lange Sicht 47/s. Die Herabſetzung
der beiden Privatdiskontnotizen um je ½s Prozent auf 47/s Prozent
konnte bei der geſamten Börſenlage keinen Eindruck machen. Die Börſe
ſchloß zu den niedrigſten Tageskurſen und nur für diejenigen Papiere
etwas über dem niedrigſten Niveau, in denen die Verluſte am
ſprung=
hafteſten waren. An der Nachbörſe herrſchte eine äußerſt ſtarke
Unſicher=
heit und Zurückhaltung. Man hörte zuletzt u. a. folgende Kurſe: Ver=
173, Hapag 132,5, Hamburg 205, Nordd. Lloyd 140, Hanſa 202,
Danat=
bank 231, Commerzbank 187, Dresdner Bank 168,5, Deutſche Erdöl 153,
Ablöſungsanleihe ohne Ausloſung 16,75.
Aſchaffb Zellſtoff
Augsb. Nürnb. Me
Bamag=Meguir
Berlin el. 28.
Berlin. Karlsru
Praunkohl.=
Bremer Vulkar
Bremer We
Deutſch.
Deutſche Maſchinen
Deutſch.=Nied. Tel.
Deutſche Erdöl."
Deutſche Petroleum.
Dt. Kaliwverke.
Donnersmarckhütte
Dynamit Nobel.
Elektr. Lieferung.
J. G. Farben ..
R. Friſter.
Gaggenau Vorz
Eelſenk. Gußſtahl..
G. f. elektr. Untern.
Halle Maſchinen.
Han. Maſch. Egeſt.
Hanſa=Dampfſchf.
Amſterdam=R.
Buenos=Aires
Brüſſel=Antw.
Lslo
Kopenhagen.
Stockholm. . .
Helſingfors ..
Italien ....."
London..."
New=York..
Paris .."
Schweiz.
Spanien
12 5.
220.
155.—
56.—
193.5
127.—
219.5
160.
223.75
123.
113.5
13.25
180.—
85.—
148.5
137.—
153.—
190.—
313.—
110.25
74.5
17
251. —
205.—
134.75
220.5
13. 5.
148.—
90.125
115.
197.
152.—
219.—
117.
12.5
163.—
290.—
103.—
70.—
17.5
227 875
195.—
123.—
209.5
199.— Hemoor=Zement.
Hirſch Kupfer ...
Höſch Eiſen ....
Hohenlohe Werke
Kahla Porzellan
Lindes Eismaſch.
Lingel Schnh. . . . .
Linke u. Hofmann.
L. Loeive u. Co
100.25 C. Lorenz. . ..
Niederlauſitzer Kohle
Nordd. Gnmmi.
Orenſtein.
(Rathgeber Waggon
Rombacher Hütten.
Roſitzer Zucker..
Rütgerstverke
Sachſenwerk
Sächſ. Gußſtahl..
Siemens Glas..
Ver. Lauſitzer Glas.
Volkſtedter Porzell.. .
Weſtf. C. Langendreer
Wittener Gußſtahl. .
Wanderer=Werke.
12. 5.
250.—
121.—
214.—
25.25
131.—
172.—
95.75
87.—
315.—
135.—
195.—
139.5
110.75
108.—
130.—
127.75
188.5
153.—
69.—
53. —
75.—
180.—
13. 5.
241.—
113.—
192.—
125.—
1635
90.
75.75
275.—
115.—
185.—
125. —
110.—
102.—
116.—
110.—
R
Deviſenmarkt.
12. 5. 13. 5. 12. 5. 13. Eeld /Brief Geld Brie Geld / Brie Geld 6168.69 169.11 168.74 169.16 Bien 9.=Oſtabg 53.31 59.4: 59.30 1.783/ 1.781 1.7841 1.788 Prag.. 12.483 12.523 2.483) 58.585 59.725 58. 58 58.72 Budapeſt, Peng” 73.49 73.6 73.48 108.86/109.14 108.81/109.0c Japan . 2.015 2.019 2.008 112.50/112.78 112 50/112.75 Rio de Janeiro 0.498 9.50( 0.497 112.73/113.0 12.73/113.0//Sofia". 3.943 .053 3.043 10.602 10.642 10.640/ 10.64 Jugoſlavient .. 7.407 7.427 7.40 22.821 22.88 22.80/ 22. 86!Konſtantinopel 2.24 2. 2: 2.21 20.474 20.526 20.474 20.526 Liſſabon ...... 21 495 21.545 1. 495 4.215 4.225 4.215 4.225!Danzig ....." 81.72 81.9. 81. 74 16.52/ 16.56 16.515/16.555 Ithen .." s.65 5. 6 5. 6 81.05 81-25/ 81.06/ 81.26 Kanada 4.21 1. 227 1.215 74.36/ 74.54 74.041 74.22) Urugu 4.235 4.245 4.215 Brief
59.44
2. 523
3. 66
2.012
0.499
3.053
7.427
1.22
1.545
81.94
5.63
4.225
Staatépapiere
a) Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſch!
Ausloſ.=Sch. I. Teil/317.5
I. Teil/318.5
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld ohne Aus=
(oſungsſcheine ... 18.5
6‟/.% Reichsp. Sch
p. 1. 10. 30 ../ 97.9
2 Bayer. Staats=
Sch. p. 1. 4. 29/ 98
6‟1.% H. V. Sch.
p. 1. 4. 29
6‟.% Pr. St.=Sch.
p. 1. 3. 29
6‟,% Pr. St.=Sch.
p. 1. 10. 30
72 Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 29 99.25
72 Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 30/ 99.25
6½½ Württ. Freiſt.
Schatz. v. 1. 3. 291 97.25
a) Ausländiſche
5% Bos.E.B 1914
5% L.Inv. 1914
4½% „ 1898
4½% 1902
Außereuro.
päiſche
5% Mex.am. in abg
5% äuß. 99 ..„/ 431
4% „ Gold04ſtf.,/ 29.25
3½ „ konſ. inn.
½9 „ Irrigat. 36.75
„Tamaulipas ! ,
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mi:
Zinsberech=
nung
10% Berl. H.=Bt. G.
6.25
Berl. St.:Gol
8‟ Darmſt. St.=G
80 D. Hyp.=Bank
Meining. Goldpf.
104
96
100
103‟,
6 % Bulg. Taba 02
4½% Oſt. Stuatsr.
v. 1913. Kdb. 1918
4 ½% Oſt. Schatz. 14
4½% Oſl. Silberr.
Goldr
42 „einh. R. (kon)
325 Port. (Spz.) UII
5% Rum.am. R.03.
4½½ Gold. 13 ..
4% „ am.konv..
% Frl.=Gyp.=B.
Goldpidbr.
Frkf. H.=B. Gld.
8% Frkſ. Pfbr.=B
Goldpfdbr.
%Pfbr•Bf.-Glb./102
Frkſ. Pfdbr.=
Goldpfdbr.
8% H.Ld3.-Bf. G!‟
10% G. Geftr.Ma
Hagen) Golde
8% K. Landesba
Darmſt. Reihe
104.5
101.5
102
88.5
Lo Mannh. St.=G./1012),
8‟ Naſſ. Ldb. Gold/103
8% Nbg. St.=Gldal.
8% Pfälz. Hyp.=Bk.
Gold=Pfdbr. 100
3%0 Pforzh. St.=G./101
82 Pr. Centr.=Bd.=
Cr.-Bk. Gldpfbr. 102.5
9 Pr. Centr.=St.-Goldpfbr. 1105
103
8% Rh. Hhp.=Bank
Gold=Pfdbr. . . 100.5
%Rh. St.=W.25
10% Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf.
8½ Südd. B. Cr.=B.
Goldpfdbr.
% V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.=Gld.. mit Option
7 25 V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.=Gld.. ohne Option
2 Voigt &Häffner
Goldobl... . . . ..
30 Württba. Hhp.=
Bank Goldpfbr.
Ohne
Zins=
berechnung
5% Bdw. Kohl 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
5% beſ. Brk.-Rg. 23
3o „„Roagen.
Pr. Kaliw.
V Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt=B.0
Borkriegs=Hyp.=B
Pfandbriefe
ahr. Vereinsb.
13.25
14.5
9.1,
2. 21
Bahr. Hyp.li. Wechſl 18.75
Berliner Hyp.=Bk.
Frkf. Hhp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=Bk. 16.25
Hamb. Hyp.=Bk.
Mecklb.Hyp.=u Wb.
Meining: Hyp.Bk 12.4
Nordd. Gr.=Cr Bk.
Pfälz. Hyp.=Bt. 14.9
Preuß. Bod.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B.=Cr.=B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B.... 14.35
Rh. Wſtf.=B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr.
Württ. Hyp.=Bk..
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.-Hyp.=B.. . 10.6
Landeskr. Caſſel
Naſſau. Ldsb. . . . 8
Obligationen v.
Transportanſt.
40 Eliſ.=Bahn ſtfr. 5.3
42 Galiz. Carl=
Lud.=B.
„ abg.
% O. Sb. /2b. )ſtfr.
2.60 Alte „
14.5
2.6% Neue
14.5
20 Oſt.=Ung. 73/74
4½ Oſt. Staatsb. 83
32 Oſt. . 1.b.8.E.
3%Oſt. . 9. E.
3½ Oſt. . 1885
3% Oſt. „ Erg. Netz
20 Raab Oedbg. 33/ 27
42 Rud. Silber
4 Rud. Salzkg.
½ % Anat. S.I
4½.0 Anat. S. II
4½% Anat. S. III
Salon. Monaſt.
Tehuantepec.
21
Bank=Nktien
Allg. D.=Kredit.. . 1157
Bad. Bk.
120.5
Bf. f. Brauind. 217.5
Barmer Banwv. 1149
Bay. Hyp.=Wchſ.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb. 185
Darmſt. u. Nat.=Bl. 231
Deutſche Ban!
170.25
D. Eff.u. Wchſ.=Bk. 153
D. Hyp.=Bk. Mein. /147
D. Vereins=Bk .. 114
Disk.=Geſellſch. . . . /463
Dresdener Bk.
170
Frankf. Bk.
1136
Frkf. Hyp.=Bk..
Frkf. Pfdbr.=Bk. . . 170
Gotha. Grundkr. Bk.
Lux. Intern. Bank/ 11
Metallbank. .
151
Mitteld. Creditb. (220
Pfälz. Hyp.=Bk.
Pr. Bd.=Creditbank 145
Hyp.=Akt.=Bank
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbl. /137
Rhein=Hyp.=Bk. . 1200
Südd. B.=Creditbk.
Südd. Disc.-Geſ..1154
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein
Bergwerks=Ak1.
Bochum. Bergb. .
Buderus. . . . . . . . . 112.75
Dt. Luxemburg ..
Eſchw. Bergw...
Gelſenkirch. Bgw 1170
Harp. Bergb. . . . 1204
Jlſe Bergb. St.
Genußſchein 140
Kali=Aſchersleb. 185
Kali. Salzdetfurt.
Kali. Weſterregln 188
Klöcknerwerke . . . . 167
Mannesm.=Röhr. 1187.5
Nansfelder .
.133.5
Oberbedarſ.. .. 94
Otavi=Min.=Ant.
Phönix=Bergb. . . . 128.5
Rhein. Braunk. . . . 260
Rhein. Stahlwv. . . 199.5
A. Riebeck Montan/162.5
Rombach. Hütte
Salzwerk Heilbr.
Tellus Bgb..
1121
Ver. Laurahütte.
Ver. Stahlwerke . 1142
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum (Mannh.)/275
Henninger
1217.5
Hercules Heſſiſche 1160
Löwenbr.=München 363
Mainz. Aktienbr.
Schöfſerhof(Bind.)
Schwarz Storchen- 190
Tucher, Nürnberg
195
Zerger
Akkum. Berlin.
Adler & Oppenh..
Adlerw. (v. Kleyer)
6%A. E. G. Vzg. A.
5% A. E. G. Vzg. B
A. E. G. Stamm .. .
Anglo=Cont Guano
Bad. Maſch. Durl.
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin
Baſt Nürnberg
Bahr. Spiegel
Beck & Henkel
Bergmann El.
Bing. Metall.
Brem.=Beſigh=Ol.
Bürſtenfhr Erlang.
Cement=Oeidelb.
Cement Karlſtad:
Cement. Lothr.
Chem Albert . . . . .
hem. Brockh.
Chem. Milch
129
92
83.25
178
140
66
208
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die deutſche Rohſtahlerzeugung Anfang April bis Anfang Mai. Wie
die Deutſche Bergwerkszeitung berichtet, iſt die deutſche
Rohſtahler=
zeugung im Monat April auf etwa 1,31 Millionen Tonnen zu ſchätzen
gegen 1,42 Mill. Tonnen endgültige Produktion im Monat März. Es
ergibt ſich alſo ein Minus von rund 100 000 Tonnen. Der Rückgang iſt
darauf zurüchzuführen, daß der Monat März 27, der April aber nur 24
Arbeitstage hatte. Die arbeitstägliche Produktion wird für den Mongt
April auf etwa 52300 Tonnen geſchätzt gegen 52 400 Tonnen im März.
Der geringe Rückgang dürfte auf die Auswirkung der Feiertage
zurück=
zuführen ſein. Für die erſte Woche des Monats Mai ſchätzt man die
Geſamtproduktion des Deutſchen Reiches auf etwa 312 700 Tonnen und
die arbeitstägliche Leiſtung auf rund 52 100 Tonnen.
Engliſch=deutſche Verhandlungen. Der „Daily Expreß” erfährt, daß
zurzeit zwiſchen der deutſchen und der engliſchen Induſtrie
Verhand=
lungen von großer Bedeutung über ein Abkommen im Gange ſind, daß
auf eine engere Zuſammenarbeit der chemiſchen
In=
duſtrien beider Länder hinziele und ſpäter durch einen
formellen Vertrag auf einer breiteren Grundlage als irgend ein
an=
derer Vertrag ausgebaut werden ſolle. Die Verhandlungen hätten eine
Einigung über die Herſtellung von Kunſtſeide, photographiſchem
Ma=
terial, pharmazeutiſcher Artikel uſw. zum Ziele. Es ſei möglich, daß
ſpäter andere europäiſche Länder und vielleicht auch Amerika
einge=
laden würden, ſich der Gruppe anzuſchließen. Aus den Berichten ſei nicht
erſichtlich, ob bereits ein Abkommen zuſtandegekommen ſei. Von britiſcher
Seite wüirde demnächſt eine Erklärung erwartet.
Dr. Paul Meyer A. G., Berlin. Die ordentliche Hauptverſammlung
genehmigte einſtimmig den Abſchluß für 1926, nach dem aus einem
Rein=
gewinn von 251 246 RM. u. a. eine Dividende von 6 Prozent zur
Ver=
teilung gelangt. Ein Aktionär fragte an, wie hoch ſich der Buchge vinn
beim Ve kauf des Fabrikgrundſtücks Lynarſtr. 5/6 geſtellt habe und zu
welchen Zvecken dieſer Buchgewinn verwendet worden ſei. Die
Ver=
waltung antwortete, daß es nicht im Intereſſe der Geſellſchaft liege, den
Buchgeſinn zahlenmäßig zu nennen, daß er aber zum größten Teil für
Umzug und Neubauten verwendet worden ſei. Der Aktionär gab ſich mit
dieſer Antwort zufrieden und verzichtete auf die Nennung von Zahlen.
Er bat die Verwaltung, fernerhin dafür zu ſorgen, daß die Aktien der
Geſellſchaft amtlich gehandelt würden. Die Vewwaltung wies darauf hin,
daß zur Einführung der Aktien in den amtlichen Verkehr ſchon alles
vor=
bereitet ſei, und daß vorausſichtlich Anfang Juni der Proſpekt der
Ge=
ſellſchaft erſcheinen werde. Die turnusmäßig ausſcheidenden
Aufſichtsrats=
mitglieder wurden wiedergewählt. Auf Anfrage erklärte die
Verwal=
tung, daß der Geſchäftsgang zurzeit erheblich beſſer ſei, als im Vorjahre.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk. Darmſtadt.
Offenbach a. M.: Fa. Otto Forſter, Zimmergeſchäft. Af. 4. 6., GlV. 25.
5. Prft. 22. 6. — Friedberg (Heſſen): Kaufmann Willi Engel, KVerf.
aufgehoben. — Bad=Nauheim: Heſſiſch=Naſſauiſche Handelsgeſellſchaft
m. b. H., KVerf. mangels Maſſe eingeſtellt.
Wayß u. Freytag A. G. Frankfurt a. M. Dem Unternehmen iſt im
Konſortialauftrage mit der Bareſel A. G. in Stuttgart der Bau der
Stauſtufe Heidelberg des Neckarkanals zur Ausführung übertragen
worden. Das Objekt dürfte ſich auf etwas über 2 Mill. RM. belaufen.
Die Arbeiten ſollen in dieſen Tagen bereits aufgenommen werden.
* Barabfindung von Inflationspfandbriefen bei de= Frankfurter
Sypoth=kenbank. Die noch umlaufenden 13,15 Millionen Paviermark
und 20,74 Millionen Papiermark Pfandbriefe Seria 22 mit
Treu=
händerdatum 1922 bzw. 1923 ſollen in bar abgefunden werden. Der
erſtere Teil mit 40 Prozent des Goldwertes von 1 Mk. 24 Pfg. je 100,
d. i. 0,50 RM., der zweite Teil mit 100 Prozent des Goldwertes, d. i.
1 Mk. 33 Pfg. für 10 000 Papiermark.
Daimler=Benz=Motorenwerke. A.G. Vom 11. Mai ab verſteht ſich
die Notiz für die Aktien der Geſellſchaft an der Berliner Börſe
aus=
ſchließlich Bezugsrecht. Auf ſchwebende Engagements erfolgt ein
Ab=
ſchlag von 3,75 Prozent.
Deutſche Steinzeugwarenfabrik für Kanaliſation und Chemiſche
In=
duſtrie in Friedrichsfeld in Baden. Der Aktienkurs der Geſellſchaft hat
an der Berliner Börſe neuerdings ſprunghafte Veränderungen erfahren.
Nachdem einige Tage infolge zu ſtarker Nachfrage keine Notiz zuſtande
kam, iſt an der geſtrigen Mittwochbörſe eine Steigerung um 31 Proz.
eingetreten. Vermutlich iſt das Intereſſe für die Aktien der Geſellſchaft
durch die Dividendenerhöhung von 10 auf 12 Prozent angeregt worden,
die um ſo bemerkenswerter iſt, als die Geſellſchaft ſchon bisher zu den
Botrieben gehörte, die eine recht günſtige Nentabiliät erwirtſchaften
konnten. Wie der DHD. erfährt, dürfte die demnächſt zur Vorlage
ge=
langende Bilanz einen günſtigen Eindruck machen. Die Geſchäftslage
hat ſich auch im neuen Jahr weiter ſehr befriedigend geſtaltet.
Insbe=
ſondere beſteht bekanntlich die Ausſicht der Hereinnahme weiterer nenn
nenswerter Aufträge durch die Intenſitzierung der Bautätigkeit.
Be=
ſondere neue Geſichtspunkte liegen aber, wie man aus der
Kursbe=
wegung ſchließen könnte, bei dem Unternehmen nicht vor.
Einſtellung der Kursnotiz für Annener Gußſtahl und Motorenwerl
Mannheim. Die amtliche Berliner Börſennotiz für die Aktien de*
Annener Gußſtahlwerke (A. G.) in Annen und der Motorenwerke
Mann=
heim A.G. vorm. Benz Abt. Stationärer Motorenbau wird an dee
Berliner Börſe vom 16. Mai d. J. eingeſtellt, da die Zulaſſungsſtelle ihae
Zulaſſungsgenehmigung zurückgezogen hat. Der Grund hierfür dürft
darin liegen, daß beide Geſellſchaften vor einiger Zeit eine
Zuſammer=
legung ihres Aktienkapitals vorgenommen haben (Annen im Verhältng
9:2, Motoren Mannheim im Verhältnis 5:2), was automatiſch die
Auf=
hebung der amtlichen Notierung und die Notwendigkeit eines neuen
Zulaſſungsantrages bewirkt. Die Motorenwerke Mannheim teilten
be=
reits in der letzten Hauptverſammlung mit, daß die Neuzulaſſung der
Aktien der Geſellſchaft zum Handel an der Berliner Börſe beantragt
werden wird. Das gleiche wird vermutlich auch bei Annener Gußſtahl
der Fall ſein, ſo daß mit der Wiederaufnahme beider Aktiennotierungen
in einiger Zeit zu rechnen iſt.
Frangjatter Kürvorrict voi T. Mar Lon.-
Daimler=Benz A. 6.
Dt. Eiſenhandel
Deutſche Erdöl
D. G u. Silb. Scheid.
Dingler. Zweibrück.
Dresd. Schnellpr.
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Nummer 133
Samstag, den 14. Mai 1927
Geite 13
Produkienberichte.
Wormſer Produktenbericht vom 13. Maf. Bei feſter Tendenz aber
Eleinem Geſchäft verlangte man heute für: Weizen, ohne Angebot,
Nog=
uen, ohne Angebot, Gerſte, ohne Angebot, Futtergerſte 23; Hafer 24
Bis 25; Weizenmehl, Baſis Null, 41,25—41,5: Roggenmehl 60prozentig.
40,5—41; Weizenfuttermehl 16—23,5; Roggenfuttermehl und =nachmehl
E8,5—20,5; Roggenkleie 16—16,5; Grobe Weizenſchalen 14: feine Weizen=
Fleie 13—13,25; Biertreber getr. 16,5—17; Malzkeime 16.4—16,5:
Mais=
ſächrot 21,5; Trockenſchnitzel 12—12,5; Heu Luzerne 10—11:
Maſchinen=
ſftroh 2—3; Kartoffeln 13,5—14; Roggenſtroh Handdruſch 4—5.
Frankfurter Produktenbericht vom 13. Mai. Der heutige Produk=
Renmarkt verkehrte in ruhiger Haltung. Veränderungen der
Notierun=
wen waren infolge des geringen Umſatzes nicht zu bemerken. Weizen
*0,75, Roggen 28,75, Hafer 24,50—25, Mais 19, Weizenmehl 41—41,50,
Soggenmehl 38,50—39,50, Weizenkleie 14, Roggenkleie 15,25—15,50.
Berliner Produktenbericht vom 13. Mai. Der Beſchluß des
Reichs=
tages, für Brotgetreide, Gerſte und Hafer bis zum 31. Juli die Ausfuhr
Su unterbinden, um unſere ſtark reduzierten eigenen Vorräte bis zur
mieuen Ernte wenigſtens für den Bedarf im Inland verfügbar zu halten,
ſchvirkte auf die Haltung des Berliner Marktes ſtark abſchwächend. Weizen
rund auch Roggen eröffneten 3—3,50 Mk. niedriger bei ſtillem Geſchäft.
2In Hafer und Gerſte war die Situation ähnlich. Auch hier Mais, der
Fheute vormittag ſehr verſchiedentlich gehandelt wurde, ſtill, Mehl ruhig.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
*New York, 13. Mai. (Priv.=Tel.)
Weizen: Käufe der Kommiſſionsfirmen, ſowie ungünſtige Berichte
hatten anfangs eine feſte Haltung zur Folge. Dann wurden niedrigere
ausländiſche Notierungen bekannt, wodurch eine Abſchwächung eintrat,
die durch ſchleppende Exportnachfrage noch verſtärkt wurde. Die
Ter=
wine ſchließen noch 0,25 C. höher.
Mais: Der heutige Markt zeigte während des größten Teiles des
Verlaufes eine ziemlich feſte Tendenz mit Kursaufbeſſerngen bis 1,25
Cent., da die Lokofirmen Käufe vornahmen und ungünſtige
Wetter=
berichte eintrafen. In der Schlußſtunde wurden Liquidationen
vor=
genommen.
Hafer: Der Markt verlief in feſter Haltung bei Kursſteigerungen
bis 0,5 C.
Baumwolle: Käufe der Wallſtreet und der Lokofirmen, ſowie
un=
günſtige Pflanzwetterberichte führten eine ziemlich feſte Haltung herbei.
Die Termine ſchließen 5 Pkt. höher.
Kaffee: Auf größere brafilimiſche Verſchiffungen, ermäßigte Rio=
Notierungen und Kaufreſerve des Handels verlief der Markt heute
ab=
geſchwächt. Die Termine mußten 13 Pkt. nachgeben.
Zucker: Der heutige Markt zeigte im größten Teil des Verlaufes
eine ſchwache Haltung auf große Hedgesverkäufe, ermäßigte
Auslands=
notierungen und Kaufreſerve der Raffinerien.
Kakao: Die geſtrige Aufwärtsbewegung machte heute weitere
Fort=
ſchritte auf Deckungskäufe der Spekulation und höhere Kabelmeldungen.
Der Schluß war abgeſchwächt auf Kaufreſerve der Fabriken. Die
Ter=
mine konnt n bis 10 Pkt. anziehen.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 13. Mai:
Getreide: Weizen, Mai 142, Weizen, Juli 136, Weizen,
Sep=
tember 133½ſ=, Mais, Mai 83½/=, Mais Juli 87½/, Mais,
Septem=
ber 89, Hafer, Mai 492/, Hafer, Juli 492/, Hafer, September
467/, Roggen, Mai 108½, Roggen, Juli 1062, Roggen,
Sep=
tember 994/8.
Schmalz: Schmalz Mai 12,25, Schmalz, Juli 12,30.
Fleiſch: Rippen, Mai 12,95, Rippen, Juli 12,65, Speck 13,
Schweine, ſchwer 9,25—9,75, Schweine, leicht 9,40—10,00,
Schweinezufuhr Chicago 19 000, Schweinezufuhr Weſten 76 000,
Talg Ohio 794.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 13. Mai:
Getreide: Weizen Nr. 2 rot 153½, Weizen Nr. 2 hart 158,
Mais Nr. 2 97/s, Hafer Nr. 3 67l=, Roppen exp. 122½/, Mehl
Spring Patent 6¾, Getreidefr. n. Engl. 2 sh, Getreidefr. n.
Kont. 16 d.
Schmalz: Schmalz Mittel, Weſten 12,9.
Schweinefleiſch: Schweinefleiſch Family 36.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Der Berliner Börſenvorſtand hat beſchloſſen, die Feſtſetzung von
erſten Kurſen für alle Terminpapiere auszuſetzen, bei denen ſich ein
Rückgang von mehr als 12,5 Prozent des Wertes ergibt.
Die wirtſchaftliche Lage der Krefelder Seideninduſtrie hat ſich
gegenüber dem Vormonat nicht weſentlich geändert. Die Nachfrage nach
allen Seidenſtoffen zu Bekleidungszwecken iſt recht rege und der
Auf=
tragseingang iſt gut. Auch aus dem Auslande kommen anſehnliche
Auf=
träge herein.
Der Privatdiskonk wurde heute für beide Sichten um ½s Prozent
herabgeſetzt und beträgt jetzt für beide Sichten 47½ Prozent.
Die Reichs=Süßwarenmeſſe wird im Herbſt 1937 als gemeinſame
Veranſtaltung des Reichsverbandes der Schokoladengeſchäftsinhaber
Deutſchlands von 1906 e. V. und der Schweizer=Haus=Aktiengeſellſchaft
im Rahmen der Leipziger Meſſe ſtattfinden.
In der Zeit vom 20. bis 31. Mai findet in Köln eine internationale
Automobilausſtellung für Laſtwagen und Sepzialfahrzeuge ſtatt. Es iſt
dies ſeit 15 Jahren das erſte Mal, daß wiederum eine Veranſtaltung
auf internationaler Grundlage vor ſich geht.
Am 14. Mai wird die Pariſer Meſſe durch Handelsminiſter
Boka=
nowski eröffnet werden. Auf der Meſſe ſind 17 Staaten vertreten,
dar=
unter Italien mit 108, Amerika mit 251, Deutſchland mit 47 und
Eng=
land mit 38 Ausſtellern. Auch die Sowjetregierung iſt durch einen
Stand vertreten.
Nach einer ſoeben veröffentlichten Statiſtik des britiſchen
Handels=
miniſteriums betrug die Einfuhr nach Großbritannien im April
100 750 000 Lſtrl. oder 12 700 000 Lſtrl. weniger als im Monat März.
Die Exporte beliefen ſich auf 52 600 000 Lſtrl. oder 9 500 000 Lſtrl. wenk
ger als im Vormonat.
Am vorletzten Tage der Londoner Kolonialwollauktionen hielt die
gute Stimmug des Vortages an. Es gelangte insgeſamt ein Angebotz
von 11 490 Ballen unter den Hammer. Deutſcherſeits beſteht nach wie
vor lebhaftes Intereſſe für ſcoured Merinokammwollen 1. Qualität.
Wie aus London gemeldet wird, hat die Direktion der Bank von
England die Diskontrate nicht verändert. Damit haben ſich die
viel=
fachen Hoffnungen auf eine Ermäßigung des engliſchen Diskontſatzes
um ½ Prozent als unberechtigt herausgeſtellt.
Die Bank von Polen hat beſchloſſen, den Diskontſatz von 8,5
Pro=
zent auf 8 Prozent zu ermäßigen.
Die Sowjetregierung ſteht gegenwärtig in Verhandlungen mit einen
Reihe von amerikaniſchen Banken über die Diskontievung ruſſiſcher
Wechſel in Amerika. Zunächſt ſollen Wechſel in Höhe von bis 10 Mill.
Dollar diskontiert werden. Die Verhandlungen haben Ausſicht aud
Erfolg.
Die durch Gründung einer ſtark kapitaliſierten amerikaniſchen
Glanz=
ſtoffgeſellſchaft eingetretene Erweiterung der deutſchen
Kunſtſeideninter=
eſſen in den Vereinigten Staaten hat zu weitgehenden Kombinationen
über die Auswirkungen dieſer Niederlaſſung der Elberfelder Glanzſtofm
werke in Amerika geführt.
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Darmſtadt, den 12. Mai 1927.
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Nr. 4010
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Nr. 27430
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Hornick, Theodor.
Völſing. Ludwig.
Schäfer, Marie,
Frank, Margarete,
Heiſer, Klara,
Schäfer. Wilhelm.
Dörr. Philipp.
Kartſcher, Jakob,
Schneider. Ludwig,
Dreſcher. Anna Maria,
Heher. Hermann,
Bellin, Marie,
Glöckner, Georg.
Glöckner, Guſtav,
werden nach §24 der Satzung für
Kraft=
los erklärt, wenn ſie nicht innerhalb drei
Monaten bei uns vorgelegt werden.
Darmſtadt, den 30. April 1927. (st7321
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt.
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Dienstag, den 17. Mai 1927 vorm.,
mit entſprechender Aufſchrift verſehen,
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Eberſtadt, den 13. Mai 1927.
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Seite 14
Samstag, den 14. Mai 1927
Nummer 133
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Der letzte Film von
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BALENIIO
Scheic
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mit SHilHA BANRV
Nur noch 2 Tage
DerLeibgardist
Nach der Komödie von
FRANZ MOLNAR
Hauptdarsteller:
Marta Corda
Alfred Abel
Mae Murrag
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Irrzarten der Leidenschaft
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Mit Francis und Buskmann. — Regie: Christy Cabanne.
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„Pilsner Urauell”
Re
184-Licht=
de nalt die Wert del Aielflanl
Ein Film im Rampenlicht nach dem bekannten Roman „Schminke‟‟ v. Guido Krentzer.
Schauspieler von internationaler Bedentung, wie:
Das erstklassige Beiprogramm:
Mracf ein Häuer
Marcella Alhani, Werner Kraud, Alions Pryland,
Eduard v. Winterstein, Ferdinand Bonn, Sandra Milovanoff, Fritz
Kampers spielen in diesem Film, zu dem die Aufpahmen in Paris und Berlin gemacht
Hann Sich irren”
wurden, die Hauptrolle. Das berühmte Pariser Revuetheater „Moulin rouge‟‟,
mit seiner unerhört reichen und glänzenden Bühnenausstattung, ist eine der Glanzszenen
dieses großen Gesellschafts- und Kriminal-Films.
(8129
Ihr großer Reinfall
6 Akte v. Liebe u. Fiasko eines süßen Mädels
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Samstag, den 14. Mai 1927
abends 7½ Uhr
Hänſel und Gretel
Märchenſpiel in 3 Bild. v. Adelheid Wette
Muſik von Engeibert Humperdinck
Muſikaliſcher Leiter: Max Hüsgen
In Szene geſetzt von Oscar Fritz Schuh
Geſtaltung des Bühnenbildes:
Lothar Schenck von Trapp
Perſonen:
Peter, Beſenbinder . . . Leo Barczinski
Zertrud, ſein Weib . . . Martha Liebel
Hedwig Werle
Hänſel,
(Bretel, deren Kinder Marg Albrecht
Anna Jacobs
Die Knuſperhexe
Grete Penſe.
Sandmännchen.
Taumännchen . . . . Sitta Müller=Wiſchin
Die vierzehn Engel. Kinder
Erſtes Bild: Daheim — Zweites Bild: Im
Walde — Drittes Bild: Die Knuſperhexe
Die Puppenfee
Pantomimiſches Ballett in 1 Aufzug von
Joſeph Haßreiter und Franz Gaul
Muſik von Joſeph Baher.
Muſikaliſcher Leiter: Fritz Bohne
In Szene geſetzt von Oscar Fritz Schuh
Chorevgraphiſche Leitung: Manda von Kreibig
Perſonen:
Lord Ptumpſterſhire . . Adolf Klotz
Lady Plumpſterſhire . . Franziska Roeſe
Bob,
Bonny,
deren Kinder
Betſy,
Tommh,
Marg., Carlſen
Eine Gouvernante
Der Spielwarenhändler Fr Jachtmann
Hans Debus
Sein Faktotum
Rudolf Strzeletz
Erſter Konmis
Karl Ebert
Zweiter Kommis
Hans Netz
Ein Bauer.
Paula Karſtedt
Eine Bäuerin
Regina Eichner
Deren Kind
M. Fleiſchmann
Ein Dienſtmädchen
Otto Wolf
Ein Briefbote
Arthur Vetter
Ein Kommiſſionär.
G. Baumgarten
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Die Puppenfee
Hans guck in die Luft. Grete Kumpf
M von Kreibig
Papa=Mama=Baby
Milli Neis
Japaneſin".
Lene Berdolt
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Annette Reis
Moritz ..."
Dora Sauerwein
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Chineſinnen, Mohrenkinder, Spanierinnen,
Trommelhaſen, Wurſteln und Puppen
Xreiſe der Plätze 1 bis 10 Mk.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum
nur gegen Vorzeigung der Mietkarte zuläſſig
Pauſe nach „Hänſel und Gretel”,
Anfang 7½ Uhr Ende nach 10 Uhr
Sonntag, 15. Mai. Sonntags=Fremdenmiete
(10. Vorſt.) Der Roſenkavalier, Anfang
6½ Uhr. Preiſe 1—10 Mk.
Montag, 16. Mat. 2. Konzert der
Lieder=
tafel. (Deutſche Lieder aus 8
Jahrhun=
derten, 2. Folge ) Anfang 8 Uhr. Preiſe
1,2, 3 Mk.
L 19 Kleines Haus L 19
Samstag, den 14. Mai 1927
abends 7½ Uhr
Zum erſten Male wiederholt
Spiel im Schloß
Eine Anekoote in 3 Akten von Franz Molnar
In Szene geſetzt von Robert Klupp
Tühnenbild: Lothar Schenck von Trapp
Perſonen:
Korty ... . . . . . . Robert Klupp
Mansky . . . . . . . . . Hugo Keßler
Adam . . . . . . . . . . W. Mahenknecht
Annie . . . . . . . . . . Ilſe Lahn
Almady . . . . . . . . . HansBaumeiſte-
Sekretär . . . . . . . . Walter Bluhm
Lakai ... . . . . . . . Richard Jürgas
Spielwart: Adolf Schmidt
Preiſe der Plätze: 1.50 bis 9 Mk.
Diejenigen L=Mieter, die Zuſatzmiete 1
haben, werden gebeten, die ihnen in der
Zuſatziniete zugeteilten Plätze zu
benützen-
die übrigen L.=Mieter die ihnen zugeſandten
Tageskarten.
Pauſe nach dem 2. Akt.
Ende 10 Uhr
Anfang 7½ Uhr
Sonztag, 15. Mai. Zuſatzm. 111, 12. Die
Geſhichten der Königin Navarra.
An=
fanz 7½ Uhr Preiſe 1.50—6 Mk.
Montag, 16. Mai Keine Vorſtellung.
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MTanindustrie Sotrenste 5
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HaHHEHn StucFarigstlehrviegeTfel
413a
Nummer 133
Samstag, den 14. Mai 1927
Seite 15
Maximum.
Roman von Hans Schulze.
(Nachdruck verboten.)
Die Tränen erſtickten ihr für Augenblicke wieder die
Sutimme.
„Und dabei hat Fräulein noch nicht einmal ihr Mittagbrot
akkriegt. Ein Unglück kommt halt nach dem andern Erſt der
Twd von dem neuen Bräutigam, den ſie im Grunewald kalt
ge=
maacht haben. Und nun die Verhaftung! — Fräulein wollte
diech zum Herbſt heiraten!” ſchloß ſie geheimnisvoll. „Einen
ſcowerreichen Amerikaner. Braun oder Schwarz wie er hieß!“
Dr. Hardt war zum Fenſter getreten und ſah in den
ſinken=
dan Abend hinaus.
Marion verhaftet!
Marion, die Frau, die John Frank Brown in ihren Netzen
gffangen und damit dieſen ganzen Hexenſabbat
heraufbeſchwo=
rrn hatte.
Hatte Achim ihm heute früh doch vielleicht die Wahrheit
ve rheimlicht?
Und beſtand wirklich eine verbrecheriſche Verbindung
zwi=
ſwen ihm und der nächtlichen Beſucherin in der Fontaneſtraße;
ime Verbindung, in der der Unterſuchungsrichter ſchon von
jcher die Löſung dieſer ganzen verworrenen Zuſammenhänge
vermutet hatte?
„Ich werde mich morgen früh mit dem Gericht in
Verbin=
ding ſetzen und zuſehen, was ich für Fräulein Marion tun
krnn!” ſagte er endlich, ſich wieder ins Zimmer zurückwendend.
„EMehr kann ich Ihnen im Augenblick leider nicht verſprechen,
loebe Marinka!”
Die Alte haſchte nach ſeiner Hand und küßte ſie, ehe er ihr
mehren konnte.
„Ich danke Ihnen, Herr Doktor! Sie ſind ja der einzige,
ai den ich mich noch halten kann, ſeit mich auch Hedwig
ver=
lrſſen hat!“
Dr. Hardt horchte auf.
„Wer iſt Hedwig?” fragte er raſch.
„Fräulein Marions neue Zofe, die erſt vor drei Wochen
zu=
gezogen war. Nur Gutes hat das Mädel bei uns gehabt.
Fräu=
ein Marion war ſo lieb zu ihr, wie zu einer Schweſter.
Wie=
täel Kleider und Koſtüme hat ſie ihr nicht geſchenkt, die ſie ſelbſt
lnum dreimal getragen hatte. Und nun dieſer Undank!
Hed=
neig war gerade am Apparat, als ſie aus Moabit anriefen. Da
ſagte ſie ſofort ganz patzig, bei iner Herrſchaft, die mit dem
Ge=
nächt zu tun habe, bliebe ſie nicht einen Tag. Ging auch gleich
ui ihre Kammer und packte ihre Sachen, telephonierte nach einem
uto, und weg war ſie. Eben war ſie noch einmal hier, weil
be eine Taſche vergeſſen hatte. Der Herr Doktor müſſen ihr
hoch noch auf der Treppe begegnet ſein!“
„Haben Sie eine Ahnung, Marinka, wo dieſe Hedwig ge=
Ulieben ſein kann?
Die Alte zuckte mit den Schultern.
„Sie ſagte, ſie würde zu ihrer Tante nach Tempelhof gehen!
Ilber wer weiß, ob das wahr iſt. In Stellung wollte ſie ja
ſäingſt nicht mehr. Und mit ihrer hübſchen Larve lieber, die
große Dame Ipielen!“
16.
Dr. Hardt hatte Eva noch am ſpäten Nachmittag angerufen
und mit ihr für den Abend ein Rendezvous nach einem kleinen
Stammreſtaurant am Bayeriſchen Platz verabredet.
Es war tagsüber wieder ſehr heiß und drückend geweſen,
und eine ſchwüle Gewitterſtimmung lag in der Luft.
Der Sommergarten des Lokals war noch ganz leer, nur im
Innern hinter der großen Glasſcheibe flüſterte in einer Ecke ein
einſames Liebespaar, und die drei alten Muſikanten auf der
Eſtrade begannen ihre Inſtrumente zu ſtimmen.
Dr. Hardt ſchickte ihnen zu ihrer freudigen Ueberraſchung ein
paar Flaſchen guten Moſels hinauf und beſprach mit dem Kellner
dann lange und liebevoll die Speiſenfolge des Abendeſſens und
die Auswahl der Weine für eine Pfirſichbowle.
Dann ſaß er noch eine Weile ganz ſtill für ſich, und dieſe
halbe Stunde der Erwartung ſchien ihm die ſchönſte des ganzen
Tages.
Als die geſchliffene Karaffe mit der Bowle im Eiskühler
ſchaukelte, knirſchte hinter ihm der Kies, und Eva trat in den
roten Lichtkreis der Lampe.
„Es iſt ein Wort von altersher!” ſagte ſie neckend, auf den
Wein deutend.
Er ſah ihr mit ſtolzem Aufblick in die ſtrahlenden Augen.
„Laſſet uns trinken und fröhlich ſein, denn morgen ſind
wir tot!“
Dann aßen ſie einträchtig und andächtig, was ihnen die
vor=
zügliche Küche des kleinen Lokals nur bieten konnte:
Kalbsmilch=
paſteten und blaue Forellen, und nach der jungen Hamburger
Gans den Schlager des Kochs, ein berauſchendes Eis von eigener
Erfindung mit warmer Schokoladentunke.
Dazu perlte der Wein in den Gläſern, und das Liebeslied
der kleinen Miß Butterfly verſtrömte in ſchwermütigen
Kanti=
lenen.
„Sie verwöhnen mich wirklich ganz außerordentlich!” ſagte
Eva, als der Kellner jetzt die Käſeplatte abräumte und Aſchbecher
aufſetzte. „Das war ja ſchon beinahe ein kleines Hochzeitseſſen.”
„Große Ereigniſſe werfen ihre Schatten voraus!” verſetzte
Dr. Hardt bedeutungsvoll und ſuchte den Blick ihrer Augen.
Doch Eva ſah jetzt leiſe errötend zur Seite und ſpielte mit
einem Brotkügelchen.
„Ich dachte, wir wären hier zu einer wichtigen Beratung
zu=
ſammengekommen."
Dr. Hardt nickte und begann ſein Geſicht in ernſte Falten zu
legen, aber es wollte ihm doch nicht ſo recht gelingen.
„Weg mit den Grillen und Sorgen!” ſagte er dann luſtig
und bot Eva Feuer für ihre Zigarette. „Wir wollen heute das
Leben nech einmal genießen. Wer weiß, ob Herr
Landgerichts=
rat Korn uns beide morgen nicht auch verhaften läßt. Er iſt ja
augenblicklich gut im Zuge und empfing mich wie ein römiſcher
Triumphator, als ich ihn heute vormittag auf dem Amt
auf=
ſuchte. Er hat Fräulein de UOrme, mit einer kurzen
Unter=
brechung bis in die ſpäten Abendſtunden hinein vernommen.
Natürlich iſt die Kleine dieſer ſeeliſchen Tortur auf die Dauer
nicht gewachſen geweſen und unter Schreikrämpfen
zuſammen=
gebrochen, ſo daß ſie noch in der Nacht auf die Krankenabteilung
des Unterſuchungsgefängniſſes verlegt werden mußte.”
„Wie iſt das Gericht eigentlich hinter das Verhältnis dieſer
jungen Dame zu John Frank gekommen?”
„Das hat unſer Freund Korn ganz geſchickt angefangen. Er
hat nämlich vor kurzem eine genaue Prüfung ſämtlicher
Bank=
überweiſungen Browns aus dem letzten Halbjahr angeordnet,
um feſtzuſtellen, ob irgend eine weibliche Perſon in dieſer Zeit
größere Zuwendungen von ihm erhalten hat. Natürlich iſt ein
ſo vorſichtiger alter Fuchs wie Brown auf dieſe Weiſe nicht zu
fangen geweſen, aber man entdeckte, daß während der Monate
Mai und Juni die Exzelſiorfilmgeſellſchaft mehrfach Summen
von 100 000 bis 150 000 Mark erhalten hat. Daraus hat der
Unterſuchungsrichter dann mit bemerkenswertem Scharfſinn
weiter gefolgert.
Der ſofort vernommene Direktor der Geſellſchaft geſtand
nämlich, in die Enge getrieben, nach langem Hin und Her endlich
ein, daß die Beteiligung John Franks ſeinem Star, Fräulein
de lOrme, zu verdanken ſei, und ſo kam der Stein allmählich
ins Rollen. Fräulein de UOrme wurde umgehend durch einen
Kriminalbeamten nach Moabit beordert und leugnete in ihrer
erſten Angſt und Aufregung zunächſt jede Beziehung zu Brolvn;
was ihr durch das Zeugnis ihres eigenen Direktors natürlich
im ſelben Augenblick ſchlagend widerlegt wurde. Den gleichen
taktiſchen Fehler beging ſie dann, als ſie über ihren nächtlichen
Beſuch in der Villa befragt wurde; hier genügte eine
Gegenüber=
ſtellung mit dem alten Martin, um ſie wiederum ſofort der
Un=
aufrichtigkeit zu überführen. Damit aber hatte ſie von
vorn=
herein jeden Anſpruch auf Glaubwürdigkeit bei Gericht
einge=
büßt, und als ſie ſich endlich unumwunden zur Wahrheit
be=
kannte und unter anderem auch die Heiratsabſichten Browns
ins Feld führte, erzielte ſie bei Herrn Korn lediglich einen
Heiterkeitserfolg. Inzwiſchen hatte dieſer nämlich durch einen
fieberhaft arbeitenden Beamtenapparat allerlei Material über
ihre früheren Beziehungen zu Achim erhalten und iſt nun
natür=
lich überzeugt, daß die beiden nach einem gemeinſamen Plane
gehandelt haben, inſofern, als Fräulein de 1Orme Herrn Brown
im Terraſſenzimmer beſchäftigt hat, um ihrem finanziell völlig
erledigten Freunde unterdes Gelegenheit zu geben, den
Schreib=
tiſch des Millionärs nach allen Regeln der Einbrecherkunſt
aus=
zuräumen. Die Sache liegt für Achim ſehr ernſt” ſchloß er
nach=
denklich. Die Senſationspreſſe betrachtet ihn, wie Sie aus den
heutigen Abendblättern entnehmen können, bereits als verloren.
Während die Stellung der Oeffentlichkeit Fräulein de UOrme
gegenüber nicht ganz einheitlich iſt und man ihre Verhaftung
vielfach nur als eine ungeheure Reklame anſieht.”
Der Kellner trat in dieſem Augenblick wieder an den Tiſch
und reichte den Mokka.
Dr. Hardt bat um die Rechnung und befahl ein Auto.
Vom Bayeriſchen Platz klingelten die elektriſchen Bahnen
undeutlich herüber.
Zuweilen fegte ein Windſtoß durch den kleinen
Reſtaurations=
garten, daß die Lampen hin und her ſchwenkten und die Decken
auf den Tiſchen aufwirbelten.
Dazwiſchen flatterten wildzerriſſen die leidenſchaftlichen
Rhythmen einer ungariſchen Rhapſodie. —
(Fortſetzung folgt.)
wiſſenſchaftlicherVereine
CMittelrhn. A. u J. V., Verb. D. Dipl. Ing.,
V. D. J. Heſſ. Eleltr. techn. Geſellſchaft.)
Einladung
zi dem Vortrag des Herrn
Regierungsbau=
mieiſter Sautter am Montag, den 16. Mai
2927, abends 8 Uhr im Hörſanl 326 der
Tech=
niſchen Hochſchule, hier, über:
„Wärmedichtes Bauen”
Eintritt frei!
Gäſie willkommen!
Der Vorſtand:
Wagner.
(*13002
Verein
Heſiſches Lehrerinnen=Heim
Hauptverſammlung
am 21. Mai, nachmittags 4 Uhr, im
Hlim, Gervinusſtraße 68.
Tagesordnung: Jahresbericht
Kaſſenbericht
Voranſchlag
Vor ſtandswahl
Verſchiedenes
Sollte die Verſammlung nicht
be=
ſchlußfähig ſein, ird ſatzungsgemaß
eine zwei le angeſchloſſen.
An veldungen zum gemeinſamen
Kaffee bis 18. Mai an Frl. H. Pöpperling,
(8038
Gervinusſtr ße 68.
Alice=Frauenverein
(Hefſ. Landes= Frauenverein
vom Roten Kreuz)
Die Mitglieder des Vereins, ſeiner
Abteilungen, Kreisverbände u
Zweig=
vereine werden zu der am 28. Mai,
nachm. 2½ Uhr in den Räumen der
Vereinigten Geſellſchaft, Rheinſtr. 36
zu Darm tadt, ſtattfindenden
2T. ordentlichen
mit der durh die Satzung
vorge=
ſchriebenen Tagesordnung hierdurch
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ergebenſt eingeladen.
Darmſtadt, den 14. Mai 1927.
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am Sonntag, den 15. Mai 1927
Start: Pünktlich 7 Uhr morgens an der
Darmſtädter Straße.
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Für Wagen: W. Cleer=Frankfurt. — Güldner
Wanderpreis für Motorräder:
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Eintrittskarten und Programms ſind erhältlich
n der Geſchäftsſtelle, Heinſeſtraße 4, ſowie in
den bekannt gemachten Geſchäften.
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