Darmstädter Tagblatt 1927


12. Mai 1927

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iAnſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 131
Donnerstag, den 12. Mai 1927.
190. Jahrgang

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ſtädter
und Naſſonalbani.

DusPacennnndel vei Senel Sermangen

Die Kommiſſionsverhandlungen.
Die Frage nach den Konſequenzen.
* Genf, 11. Mai. (Priv.=Tel.)
Die Konſequenzen, die ſich aus den bisherigen
Yerhandlungender Wirtſchaftskonferenz heraus=
kſäſtalliſieren
, ſind im Augenblick noch gar nicht zu überſehen,
meshalb auch im Urteil über das mögliche Ergebnis oder Nicht=
eingebnis
der Konferenz noch die allergrößte Vorſicht geübt wird.
Tſieſe Vorſicht üben auch die meiſten Delegierten, die auf Fragen
mach dem Reſultat meiſtens erklären, daß die Konferenz ja eben
eifſt angefangen habe. Tatſächlich hatten auch in der Handels=
kammmiſſion
, bzw. ihren beiden hauptſächlichen Unterkommiſſionen,
dae Auseinanderſetzungen zwiſchen den ſozial=liberalen Anſichten
Liaytons, die durchaus nicht den offiziellen Standpunkt der eng=
luſchen
Regierung wiedergeben, und dem vom Konſervativismus
dir bisherigen franzöſiſchen Handelspolitik ſich langſam loslöſen=
dien
Mitteilungen Serruys und Loucheurs gerade erſt begonnen.
Zm der dritten Handelsunterkommiſſion hat man geſtern eine
Mebatte über das Dumping erlebt, aus der ſich ergab, daß nicht
emmal dieſer anſcheinend vollſtändig geklärte Begriff bisher wirk=
1Ɨh einheitlich feſtſteht. Die Induſtriekommiſſion iſt überhaupt
mroch nicht einmal mit ihrer allgemeinen Ausſprache zu Ende ge=
kummen
und ihre Unterkommiſſionen werden infolgedeſſen erſt
heute nachmittag oder gar erſt morgen früh mit der ſachlichen
Arbeit beginnen. Die drei Unterkommiſſionen der Landwirt=
ſtchaftskommiſſion
haben juſt heute vormittag zu beraten an=
giefangen
.
Deshalb bietet die Weltwirtſchaftskonferenz gerade heute ein
A=ild des vollkommenſten Durcheinanders, das den an ſolche
5fffentliche Verhandlungen nicht gewohnten Neuling überraſchen
uund auf ihn einen verwirrenden Eindruck machen muß. Die
(Fefahr iſt natürlich auch nicht zu leugnen, daß aus dem ſelbſtän=
dugen
Nebeneinanderarbeiten von neun oder zehn Unterkommiſ=
ſionen
heute nachmittag können es leicht, noch einige mehr
ſ in! eine Verwirrung der Arbeiten entſteht, die ſozuſagen aus
diem Nichts heraus unternommen werden müſſen; denn die Vor=
hiereitungsarbeiten
des vom Völkerbundsrat vor anderthalb Jah=
rrn
eingeſetzten Komitees mußten ſich leider auf die äußere Ord=
uuung
des Materials beſchränken und durften in den ungeheueren
Breratungsſtoff der Konferenz ſelbſt nicht eingreifen. Das war
häelleicht ein Fehler, denn eine vorherige Sichtung des Materials,
wieie ſie in aller Untarteilichkeit möglich geweſen wäre, hätte der
Weltwirtſchaftskonferenz nur von Vorteil ſein können. Jetzt ſoll
eine Koordinationskommiſſion für eine Uebereinſtimmung der
Mrbeiten der Unterkommiſſionen ſorgen. Daß die Arbeiten der
U nterkommiſſionen vor Mitte oder Ende nächſter Woche abge=
ſtchloſſen
werden könnten, iſt kaum anzunehmen. Man muß be=
denken
, daß noch einmal mit einer allgemeinen Ausſprache be=
gonnen
werden muß, wenn man auch in dem kleineren Kreiſe
näſcher zu einem Ergebnis kommen kann. Es iſt alſo kaum anzu=
übehmen
, daß die Konferenz vor dem 20. oder 21. Mai wieder zu
LSollſitzungen zuſammentreten kann, ſo daß mit dem Abſchluß der
Aronferenz nicht viel vor Ende der letzten Maiwoche gerechnet
woerden kann.
FFranzöſiſche Konzeſſionen an den freihänd=
leriſchen
Standpunkt.
In der erſten Kommiſſion für Handelsfragen (2. Unterkom=
uriſſion
für Zolltarife und Handelsverträge) hat heute der fran=
üöſiſche
Delegierte Serruys ſeinen Antrag in
a bgeänderter Form eingebracht. Beſonders auffal=
lend
ſind die Abänderungen, die an der Reſolution für Handels=
cubkommen
vorgenommen worden ſind, wo Serruys den
ſureihändleriſchen Tendenzen, die von dem Eng=
länder
Layton geſtern vorgetragen wurden, erhebliche
tTonzeſſionen gemacht hat. In der Begründung zu der er=
ähnten
Reſolution erklärt er, daß der Grundſatz nach gleich=
mnäßiger
Behandlung allein nicht genüge, wenn er wicht den ver=
tragſchließenden
Staaten eine tatſächliche Gegenſeitigkeit ver=
heünge
und ſie zu einer Herabſetzung der Tarife ſowie zu einer
(Stabiliſierungsbafis für den internationalen Handel bringe. Er
tritiſierte auch die Aufſtellung von Kampftarifen, die
g:efährlich würden durch das Syſtem des Schachers,
das ſie unweigerlich mit ſich brächten und das zuweilen ſogar ein
giefährliches Hindernis für bereits gut eingeführte Handelswege
zwürde, wenn dieſe Kampftarife politiſch zur Anwendung kom=
unen
, ohne daß ſie durch Verhandlungen gemildert ſind. Ser=
uuys
führte weiter aus, daß die Methode des Doppel=
u
arifs mit einem nicht weiter herabſetzbaren Minimaltarif zur
W illkür führe. Mit dieſer Begründung wird unter Emp=
behlung
Serruys das Wirtſchaftskomitee des Völkerbundes er=
nucht
, geeignete Maßnahmen entweder zur Vereinheit=
ſiichung
der gegenwärtigen Handelsvertrags=
ü
yſteme oder zur Aufſtellung von Garantien gegen die
Werſchiedenheit der bisherigen Syſteme vorzu=
ſdchlagen
. Dabei ſoll das Wirtſchaftskomitee der Vereinheitlichung
un der Benennung der Tarifpoſitionen und der nötigen Herab=
metzung
der Tarife Rechnung tragen.
In der ſehr ausgedehnten Debatte vertrat heute Runciman=
ſEngland
ſehr energiſch den freihändleriſchen Stand=
ſGunkt
, indem er erklärte, die Wirtſchaftskommiſſion habe es
ſourchaus nicht nötig, ſchon all die Rückſichten gelten zu laſſen, die
ſoie Regierungen bisher ohnehin mehr als notwendig vorwalten
.aſſen würden. Hier ſollten die Anſichten der Fachleute zum
MAusdruck kommen, die nicht ſchon politiſch geſchminkt vorgetragen
wwerden müſſen.
Loucheur und Serruys verteidigten demgegenüber den ge=
mnilderten
franzöſiſchen Standpunkt, wie er in der neuen Refolu=
ütion
von Serruys zum Ausdruck kommt.

Schließlich wurde ein Redaktionskomitee eingeſetzt, deſſen
Vorſitzender der ſchweizeriſche Delegierte Stucki ſein ſollte, der
indeſſen den Vorſitz an den Italiener di Nola abtrat.
Ein Zwiſchenfall in der Induſtrie=Kommiſſion.
In der Zweiten Kommiſſion für Induſtriefragen erfolgte
heute ein Zuſammenſtoß zwiſchen dem Präſidenten des engliſchen
Induſtrieverbandes Muspratt und dem Generalſekretär der bel=
giſchen
Gewerkſchaften Mertens. Es ſind in der Zweiten Kom=
miſſion
einige Unterkomitees für ſpezielle Induſtriefragen nicht
zuſtande gekommen, weil ſich nicht genügend Sachverſtändige zur
Verfügung geſtellt haben. Infolgedeſſen hat ſich der Präſident
Hodatſch mit der Bildung von Redaktionskomitees für die Frage
der Rationaliſierung oder der Induſtrieſtatiſtik und der inter=
nationalen
Kartelle einverſtanden erklärt. Er hatte ferner, um
den Wünſchen der Arbeitervertreter gerecht zu werden, den eng=
liſchen
Gewerkſchaftsdelegierten Pugh als dritten Vizepräſiden=
ten
vorgeſchlagen. Darauf beantragte Muspratt, ein Redaktions=
komitee
zu bilden, das aus Lammers=Deutſchland, Balfour= Eng=
land
und Pugh beſtehen ſollte, zog aber infolge des Widerſpruchs
von Mertens ſeinen Antrag zurück, weil Mertens dagegen prote=
ſtierte
, daß die Komitees zuſammengeſetzt würden, bevor der
Präſident mit den verſchiedenen Gruppen der Kommiſſion Rück=
ſprache
genommen hat."
Die Komiſſion führte dann ihre allgemeine Ausſprache wei=
ter
, in der zunächſt der ſerbiſche Delegierte Ourin erklärte, daß
die Maſſenproduktion und die Standardiſie=
rung
nach amerikaniſchem Muſter in Europa
nicht anwendbar ſeien, weil Europa ganz an=
dere
Bedürfniſſe habe. Auch die hohen Löhne würden
in Europa nur eine Verringerung des Exportes zur Folge haben.
Für die Standardiſierung ſetzte ſich ſehr energiſch der italie=
niſche
Direktor des Inſtituts für wiſſenſchaftliche Organiſation
der Arbeit, Prof. Mauro, ein, der auf das Beiſpiel Deutſchlands
hinwies, und gerade die Frage der Standardiſierung internatio=
nal
geregelt wiſſen wollte, da nur auf dieſe Weiſe ein Höchſtmaß
der Produktion geſichert werden könnte.
Hauswirtſchaftsfragen vor dem Genfer
Induſtrieausſchuß.
Im Induſtrieausſchuß begründete heute nachmittag Frau
Dr. Lüders Mitglied des Reichstages, den von Vertretern ver=
ſchiedener
Frauenverbände eingebrachten Antrag auf Typiſierung
und Standardiſierung der Haushaltungsgegenſtände. Sie be=
tonte
einleitend, daß bisher bei Wirtſchaftskonferenzen nur In=
duſtrie
, Handel und Landwirtſchaft vertreten geweſen ſeien. Dem=
gegenüber
müßten die Frauen Berückſitigung der Hauswirtſchaft
als vierte Wirtſchaftsgruppe fordern. Welche Bedeutung dieſe
Gruppe habe, ergebe ſich aus der Tatſache, daß in Deutſchland
allein 12 Mill. Haushaltungen mit 19 Mill. hauswirtſchaftlich
tätigen Frauen vorhanden ſind. Frau Dr. Lüders zitierte eine
Reihe von Beiſpielen zur Illuſtrierung des verſchwenderiſchen
Maſſenangebotes hauswirtſchaftlicher Gegenſtände. Sie wies da=
bei
auf die erfolgreiche Tätigkeit des deutſchen Normenausſchuſſes
und des Reichskuratoriums für Wirtſchaftlichkeit hin und er=
klärte
abſchließend, daß die Geſtaltung der Hauswirtſchaft eine
öffentliche nationale und internationale Angelegenheit iſt und daß
eine rationelle Geſtaltung der Haushaltungsbetriebe eine große
Entlaſtung für die Volkswirtſchaft bringen wird.
Den Ausführungen von Frau Dr. Lüders ſchloß ſich die
Engländerin Wooton an, die beſonders auf das teilweiſe bei der
Fabrikation beſtehende Intereſſe hinwies, Gebrauchsgegenſtände
auf den Markt zu bringen, die eine Rationaliſierung der haus=
wirtſchaftlichen
Betriebe in dieſem Sinne unmöglich machen und
geradezu zur Verſchleuderung der Haushaltungsgelder beitragen.
Die Vorbereitungen
zur Seeabrüſtungskonferenz.
Englands Beauftragte.
London, 11. Mai.
Nach den neueſten Nachrichten nimmt auf Beſchluß des eng=
liſchen
Kabinetts neben dem erſten Lord der Admiralität, Bridge=
man
, auch Lord Robert Ceeil an der am 20. Juni in Genf be=
ginnenden
Drei=Mächte=Konferenz für die See=
abrüſtung
teil. Seine Ernennung zum Delegierten erfolgte
im Hinblick auf die Erfahrungen, die er ſich als Vertreter Groß=
britanniens
bei der vorbereitenden Abrüſtungskonferenz erwor=
ben
hat. Wie der diplomatiſche Korreſpondent des Daily Tele=
graph
erfährt, wird die britiſche Delegation Vorſchläge in Be=
zug
auf die Verringerung des Umfangs der Schlachtſchiffe und
Kreuzer der Konferenz unterbreiten.
Kellogg Führer der amerikaniſchen Oelegation?
Herald Tribune meldet, daß der Präſident ernſthaft er=
wäge
, Außenminiſter Kellogg zu den Genfer Seeabrüſtungsver=
handlungen
zwiſchen Amerika, England und Japan zu entſen=
den
, nachdem eine Rückſprache mit Houghes gezeigt habe, daß
dieſer nicht willens ſei, die Delegation zu führen. Kellogg ſoll
grundſätzlich bereit ſein, dieſe Miſſion zu übernehmen, wenn nicht
inzwiſchen noch ein repräſentativerer Politiker gefunden worden
iſt, der den engliſchen Delegierten Lord Cecil und Bridgeman,
dem erſten Lord der Admiralität, ſowie dem japaniſchen Dele=
gierten
Viscount Maito, vollwertig gegenübertreten kann. Als
zweiter Delegierter iſt der frühere demokratiſche Präſidentſchafts=
kandidat
John W. Davis in Ausſicht genommen, weil ſich der
Präſident von vornherein die demokratiſche Zuſtimmung zu den
eventuellen Verträgen, die eine Zweidrittelmehrheit erfordern
würden, ſichern will.

*Waſhington und Stadimexiko auf
dem Wege der Verſtändigung.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
A.G.A. New York, Ende April 1927.
Präſident Coolidge hat bei dem Feſtmahl anläßlich des zwan=
zigjährigen
Beſtehens der United Preß klar und deutlich zu ver=
ſtehen
gegeben, daß die amerikaniſch=mexikaniſche Kriſe als be=
endet
angeſehen werden kann. Nicht als ob er damit etwas
Neues bekannt gegeben hätte; der nord=ſüdwärts über den Rio
Grande wehende Wind hat ſchon ſeit einiger Zeit an ſchneidender
Schärfe erheblich verloren. Aber es iſt nunmehr von berufenſter
Seite bekannt gegeben worden, daß Mexiko nichts Definitives
unternehmen wird, ſolange die Entſcheidung ſeines
oberſten Gerichtshofes über die Verfaſſungsmäßigkeit
des Geſetzes ausſteht, das einen Austauſch der abſoluten Beſitz=
titel
auf alle Oelfelder gegen Konzeſſionen vorſchreibt.
Vorangegangene Entſcheidungen desſelben Gerichts haben
dahin gelautet, daß der berühmte Abſchnitt 27 der Verfaſſung
keine rückwirkende Kraft haben kann. Waſhington er=
wartet
, daß das Gericht in den ſchwebenden Fällen zum näm=
lichen
Befund kommen werde. Daher die milde, freundnachbar=
liche
Atmoſphäre, die an die Stelle der Gewitterſtimmung getre=
ten
iſt, die über der Grenze lag, als das Staatsdepartement ſeine
Noten an Mexiko bekannt gab und erſehen ließ, daß zwiſchen
ihren Zeilen die Drohung zu leſen war, die Vereinigten Staaten
würden die Anerkennung der der zeitigen mexikaniſchen Regierung
zurückziehen und das dieſe vor einer Revolution ſchützende Waf=
fenausfuhrverbot
aufheben.
Amtliche wie nichtamtliche Kreiſe der amerikaniſchen Bundes=
hauptſtadt
ſind der Anſicht, daß Präſident Calles ſeine ſteif=
nackige
, trotzige Haltung aufgeben und damit die Möglichkeit
einer friedlichen Verſtändigung hinſichtlich der zwiſchen den bei=
den
Regierungen beſtehenden Meinungsverſchiedenheiten herbei=
geführt
habe. Die Mexikaner wie diejenigen Amerikaner, die der
Auſicht waren, daß Mexiko ſich durchaus im Rahmen ſeiner Rechte
als ſouveräne Nation hielt, erklären, daß Coolidge und ſeine
Adminiſtration den Rückzug angetreten haben und der mexika=
niſchen
Auffaſſung beipflichten, es läge erſt dann Anlaß zu draſti=
ſchem
Vorgehen vor, wenn eine tatſächliche Konfiszierung recht=
mäßig
erworbenen Amerikanereigentums ſtattgefunden habe. In
Wirklichkeit haben beide Regierungen etwas nachgegeben. Beide
haben die Berechtigung des Standpunktes des anderen bis zu
einem gewiſfen Grade anerkannt. Calles hat ſich entſchloſſen, die
Geſetze nicht über die jetzt den Gerichten vorliegenden Probefälle
hinaus durchzuführen; Coolidge hat ſich dahin entſchieden, die
Angelegenheit vorläufig ſo zu belaſſen, wie ſie war, ehe der Aus=
tauſch
ätzender Noten die Befürchtung aufkommen ließ, es könne
müſſe ſagten manche zum bewaffneten Konflikt kommen.
In weniger diplomatiſcher Sprache heißt dies, Calles ſah ein,
daß es Waſhington ernſt war, weshalb er ſeine Hörner einzog,
und Coolidge kam zu der Erkenntnis, daß die Stimmung des
Landes, die ſogenannte, öffentliche Meinung, keineswegs voll=
ſtändig
auf ſeiner Seite, das Land vielmehr entſchieden dagegen
war, die Nachbarrepublik in wüſtes Chaos mit unabſehbaren
Folgen zu ſtürzen.
Laut Meldung aus Stadtmexiko ergießt ſich eine förmliche
Woge des Optimismus hinſichtlich der künftigen Geſtal=
tung
des Verhältniſſes zwiſchen Waſhington und Mexiko über
die Hauptſtadt, und in allen Kreiſen herrſcht die Auffaſſung vor,
daß die Aeußerungen der beiden Präſidenten den Anbruch einer
neuen Aera ha=moniſcher Beziehungen bedeuten mögen. Calles
entgegenkommende Erwiderung auf Coolidges Worte gilt als
Anzeichen dafür, daß ihm tarſächlich an einem freundſchaftlichen
Verhältnis zu der großen Republik gelegen iſt, während früher
von ihm getane Aeußerungen die Annahme berechtigt erſcheinen
ließen, als ſei es ihm höchſt ſchnuppe, was Waſhington zu
dem ſage, was Mexiko innerhalb ſeiner eigenen Grenzen zu tun
und zu laſſen beliebe.
Der Ausgang der Kontroverſe beruht ſomit nach wie vor auf
der Frage, ob Waſhington weiteren Anlaß zu Klagen wegen Kon=
fiszierung
amerikaniſchen Eigentums haben wird. Unterbleibt
dieſe und Calles erklärt, ſie werde unterbleiben , dann mag
Waſhington die ganze Angelegenheit, auf ſich beruhen laſſen.
Sollte das mexikaniſche Obergericht den Land= und Oelgeſetzen
die rückwirkende Kraft abſprechen, ſie gar für verfaſſungswidrig
erklären, dann iſt der letzte Stein des Anſtoßes in dieſer Sache
aus dem Wege geräumt. Aber ſelbſt wenn das Gericht ein
gegenteiliges Urteil fällen ſollte, ſo würde auch ein
ſolcher Spruch die Erklärung Calles, daß er die rückwirkende
Kraft des Geſetzes nicht zur Geltung zu bringen beabſichtige,
nicht ungeſchehen machen.
So erfreulich alch die Zuſicherungen und Feſtſtellungen des
amerikaniſchen Präſidenten in der mexikaniſchen Frage ſein
mögen, ſo kann man andererſeits doch nicht achtlos an der Kritik
vorübergehen, die Coolidge an jenem Teil der amerikaniſchen
Preſſe geübt hat, der ſeinen in internationalen Angelegenheiten
eingenommenen Standpunkt nicht in jeder Hinſicht zu teilen ver=
mag
. Hat ein Präſident das Recht, Blättern, die ſich erlauben,
andere Anſichten zu haben als das Staatsdepartement, vorzu=
werfen
, ſie ſeien nicht patriotiſch, ſeien nicht gründlich
amerikaniſch? Muß die Preſſe des Landes alles, was dem
Munde Herrn Kelloggs, Herrn Sheffields und der eleganten,
friſch gebügelten und geſchniegelten jungen Herren im Staats=
departement
entſtrömt, als der politiſchen, der ſtaatsmänniſchen
Weisheit letzten Schluß, als göttliche Inſpiration hinnehmen und
ohne jedes Bedenken Ja und Amen dazu ſagen? Iſt es nicht
möglich, daß auch hochmögende Mitglieder des Auswärtigen
Amtes ſich irren, ſelbſt in Amerika?
Es wäre natürlich lediglich Kombination, wollte man auch
nur eine Vermutung darüber aufſtellen, wie ſich die mexikaniſche
Angelegenheit entwickelt haben könnte, wäre die ganze Preſſe
des Landes vor dem Staatsdepartement auf die Knie geſunken.
Nach Herrn Coolidges Auffaſſung werden die Rechte der im
Auslande tätigen Amerikaner vom Waſhingtoner Staatsdepar=
tement
und ſeinen Anwälten, nicht aber vom internationalen

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Donnerstag, den 12. Mai 1927

Nummer 131.

Recht beſtimmt. Man ſollte meinen, daß hierbei doch ſchließlich
auch die Länder, in denen ſich amerikaniſche Bürger aufhalten,
etwas zu ſagen hätten. Gerade in der mexikaniſchen Verwicklung
lag die größte Schwierigkeit beſtändig darin, daß Waſhington
ſteif und feſt darauf beſtand, daß die Klageſchrift des
Klägers für den Richter maßgebend ſein müſſe.
Man muß Herrn Coolidge zugeſtehen, daß er ſich ernſtlich
bemüht, in jeder an ihn herantretenden Frage die Tatſachen zu
ermitteln, und daß er ſeine Schlüſſe nach beſtem Wiſſen und Ge=
wiſſen
zieht. Iſt er aber einmal zu einem Schluß gekommen, ſo
ſcheint er weiteren Argumenten unzugänglich zu ſein, ſcheint er
es auch unverſtändlich zu finden, daß andere, die ſonſt ganz
honette Kerle ſein mögen, noch immer anderer Anſicht ſein kön=
nen
. Dabei zeigt uns die Geſchichte der Diplomatie nur zu klar,
daß die ſchlimmſten Tragödien aus der Kolliſion durchaus auf=
richtiger
, aber auf unzulänglicher, ungenügender Infor=
mation
aufgebauter Ueberzeugungen entſtanden ſind. Damit,
daß Herr Coolidge darauf beharrt, daß ſeine Rechtsauffaſſung
ohne Argument, ohne vorurteilsloſe anderſeitige Prüfung aner=
kannt
werden müſſe, iſt er, der promineniteſte Vertreter der größ=
ten
Demokratie der Welt, vielleicht ohne es zu wiſſen, im Her=
zen
Imperialiſt. Durch das bloße Inabredeſtellen der Ab=
ſicht
auf Annektierung oder Beherrſchung außerhalb der eigenen
Grenzen liegenden Landes kann ein Staatsmann ſich nicht von
dem Vorwurf des Imperialismus freimachen. Was eine Nation
für Recht hält, iſt nicht unbedingt Recht, weil ſie es dafür hält
und weil ſie die Macht hat, ihre Rechtsauffaſſung anderen auf=
zuzwingen
.
Zur Eröffnung
der franzöſiſchen Kammer.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 11. Mai.
Die erſte Sitzung in der franzöſiſchen Kammer verlief über=
aus
charakteriſtiſch. Die Stimmung war überaus ruhig, faſt
gleichgültig, das Intereſſe der Deputierten wandte ſich einem
unpolitiſchen Ereignis zu: dem Schickſal der beiden Aviatiker
Nungeſſer und Coli, die den Flug von Paris nach New York
unternommen haben. Ihr Schickſal hat ganz Paris in eine außer=
ordentliche
Erregung verſetzt.
Die Interpellanten ſtreikten. Man hatte im ganzen drei
Interpellationen angemeldet, darunter zwei kommuniſtiſche. Sonſt
war man es gewohnt, zu Beginn der Sitzungsperiode eine ganze
Flut von Interpellationen auf die Regierung niederſauſen zu
ſehen. Wir haben ſchon über jene ſeltſame antipolitiſche Stim=
mung
, welche ſich der Pariſer politiſchen Kreiſe bemächtigt hat,
mehrmals berichtet. Die Kammer ſtand durchaus in ihrem
Zeichen.
Cachin und Piquemal, die beiden kommuniſtiſchen Abgeord=
neten
, haben je eine Interpellation wegen der Rede des Innen=
miniſters
Sarraut und wegen Poincarés Rede angemeldet.
Man ſieht mit einigem Intereſſe dieſen Interpellationen ent=
gegen
, nicht als ob ſie eine beſondere politiſche Bedeutung be=
ſäßen
, aber ſie können die Lage beleuchten. Die dritte Inter=
pellation
, die des Radikalen Margaine, gilt fernöſtlichen Fragen.
Vielleicht könnte man in ihrer Folge wirklich manches Inter=
eſſante
erfahren; den die Lage in China hat ſich vollkommen ver=
ändert
. Aus den Ausſprüchen Chamberlains geht hervor, daß
die Kommuniſten gänzlich zuſammengebrochen ſind und daß in
Südchina eine vollſtändige Anarchie herrſcht. Manche meinen,
daß die Vorgänge in China erſt jetzt wirklich intereſſant werden.
Was bei der Eröffnung der Kammer am meiſten auffiel, war
die Tatſache, daß von ſozialiſtiſcher Seite überhaupt keine Inter=
pellation
eingebracht wurde. Die Sozialiſten zeigen ſich ſeit ihrem
letzten Kongreß merkwürdig zurückhaltend, was eigentlich im
Widerſpruch mit ihrer Lyoner Haltung ſteht. Léon Blum befaßt
ſich in ſeinen Artikeln oſtentativ nur mit der Frage der Ratio=
naliſierung
. Man ſpricht heute in Frankreich nur noch über ſach=
liche
Probleme, und auch über dieſe nur in knappen und inhalts=
vollen
Sätzen. Man zerbricht ſich den Kopf vergebens darüber,
wohin dieſe Sachlichkeitswelle noch führen wird. Denn das iſt
ſicher, daß ſie ihren Höhepunkt noch nicht erreicht hat. Sachlichkeit
tat wirklich bitter not in Frankreich. Als man ſie aber am meiſten
herbeiſehnte, gab man ſich keine Rechenſchaft darüber, wie lang=
weilig
ſie ſein kann.
Franzöſiſche Kampfzölle gegen Deutſchland.
Der Bericht der Zollkommiſſion über die neue Tarifvorlage
iſt heute vormittag der Finanzkommiſſion zugegangen. Dieſe
beſchloß, der Kammer ſofort die Beratung der Tarifvorlage vor=
zuſchlagen
. Die Kommiſſion hat ſodann den Handelsminiſter
Bokanowſki angehört, der darauf beſtand, daß bis zum 1. Juli

Vom Tage.
Reichspräſident von Hindenburg iſt von ſeiner Oldenburger
Reiſe nach Berlin zurückgekehrt.
Im Haushaltsausſchuß des Bayeriſchen Landtags trat Miniſter=
präſident
Held für die Rheinlandräumung ein.
Der kommuniſtiſche Reichstagsabgeordnete
Schlecht war von der K.P.D.=Zentrale aufgefordert worden,
ſein Mandat niederzulegen. Schlecht iſt dieſer Aufforderung
nicht nachgekommen. Von den urſprünglich gewählten 45 kommuniſtiſchen
Reichstagsabgeordneten gehören jetzt nur noch 33 der kommuniſtiſchen
Fraktion an.
Der Ständige Ausſchuß zur Wahrung der Rechte Schleſiens in
Troppau ubergab dem Miniſterrat eine Zuſammenſtellung der im Lande
geſammelten deutſchen Unterſchriften, die gegen die Angliede=
rung
Schleſiens an Mähren proteſtierten.
Der franzöſiſche Außenmiiſter Briand empfing den pol=
niſchen
Botſchafter Chlapowski. Wie verlautet, bezog ſich dieſe
Unterredung auf die Frage der deutſchen Oſtbefeſti=
gungen
.
Im Unterhaus teilte Außenminiſter Chamberlain mit, daß die
engliſche Regierung nicht die Abſicht habe, die eng=
liſche
Miſſion beim Vatikan zurückzuziehen.
Die türkiſche Regierung hat auf Veranlaſſung Moskaus
angeordnet, daß fämtliche früheren Mitglieder der
Armee Wrangel, die noch in der Türkei leben und deren
Zahl mehr als 2000 beträgt, unverzüglich das Land zu ver=
laſſen
haben.
An der Sicherung der indiſchen Nordweſtgrenze
wird von der anglo=indiſchen Regierung zurzeit mit großer Anſtrengung
gearbeitet.
Admiral Latimer hat die beiden Bürgerkriegs=
Parteien in Nicaragua zur ſofortigen Waffenabliefe=
rung
aufgefordert.
Der Belagerungszuſtand in Schanghai iſt auf=
gehoben
worden, da die Lage wieder normal iſt. Es wird gemeldet,
daß die Truppen Tſchiang Kai=ſcheks Anking wieder genommen
und Kiukiang beſetzt haben.
Wie der neuernannte Gouverneur der Bank von Japan erklärt,
dürften die großen Banken, die die Kriſe überſtanden haben,
als geſund betrachtet werden. Man befinde ſich wieder auf dem Weg
zur wirtſchaftlichen Wiederherſtellung des Landes.
Der Kaiſer von Japan hat Muſſolini den Groß=
kordon
des Ordens der Aufgehenden Sonne ver=
liehen
. Es iſt dies die höchſte Auszeichnung, die einem Ausländer
gewährt werden kann.
Der polniſche Terror in der Frage der Minder=
heitenſchulen
in Oſtoberſchleſien wird auch weiter fort=
geſetzt
.

der neue Tarif unter Dach und Fach ſein müſſe, da bis dahin das
deutſch=franzöſiſche Handelsproviſorium abgelaufen ſei. Der
Miniſter trat der Auffaſſung entgegen, daß die neue Vor=
lage
ſchutzzöllneriſch ſei. Er behauptete, man könnte
unter den 1800 Poſitionen höchſtens 180 finden, die höhere Zölle
vorſchlügen als der niedrigſte Zoll auf die betreffenden Artikel
in irgendeinem Lande des Kontinents. Dieſe Behauptung hat
allerdings bei verſchiedenen Mitgliedern ein ungläubiges Lächeln
gefunden. Der Miniſter ſchlug weiter vor, an den Minimalzöllen
feſtzuhalten und im Prinzip nur Abänderungen der Maximal=
zölle
zuzuſtimmen. Lediglich für 200 Artikel, die beſonders
Deutſchland und Belgien intereſſierten, ſeien die
Zölle willkürlich erhöht worden, weil man eine
Waffe für den Handelsvertrag mit Deutſchland
haben wollte. Bei den fraglichen 200 Poſitionen ſei Frank=
reich
zu Zugeſtändniſſen bereit, falls Deutſchland Gegenleiſtungen
anbiete. Deutſchland mache aber eine falſche Rechnung, wenn es
auf weſentliche Herabſetzungen durch die Kammer glaube, denn
wenn die Kammer die fraglichen 200 Poſitionen durchgehen laſſe,
ſo würde es dabei bleiben und ſpäter wäre jedesmal ein beſon=
deres
Geſetz erforderlich, um auch nur eine einzige Poſition ab=
zuändern
. Deutſchland wäre darum beſſer beraten, wenn es die
Handelsvertragsverhandlungen aktivieren würde, anſtatt in die
Kammer ſein Vertrauen zu ſetzen.
Die britiſche Kolonialkonferenz.
London, 11. Mai.
Im Kolonialminiſterium wurde geſtern unter dem Vorſitz
des Kolonialminiſters Amery die erſte Konferenz der Vertreter
des Kolonialreiches des engliſchen Weltreiches eröffnet. 24 Kolo=
nien
, Protektorate und Mandatsgebiete ſind vertveten, darunter
ein Drittel durch ihre Gouverneure. Amery begrüßte die Dele=
gierten
und wies darauf hin, daß die gegenwärtige Konferenz ein
Experiment ſei. Das Prinzip der Kolonialautonomie könnte zu
weit getragen werden, obgleich es vollkommen falſch wäre, die
notwendige Baſis dieſes Syſtems zu untergraben. Dieſe Löſung
liege in der Entwicklung der Beratung durch Konferenzen. Für
die Entwicklung des ungeheuren Reichtums der Kolonien ſei der
Ausbau wiſſenſchaftlicher Forſchungen von größter Wichtigkeit

Polniſcher Verſtoß
gegen die internationale Moral.
Polen ſabotiert die Genfer Vereinbarungen
über die Minderheitsſchulen.
Noch im Laufe dieſer Woche wird der deutſche Geſandte inn
Warſchau, Ulrich Rauſcher, nach Berlin zurückkehren, um den maß=
gebenden
deutſchen Stellen über den gegenwärtigen Stand ſeinern
Bemühungen hinſichtlich des Zuſtandekommens eines deutſch= Handelsvertrages Bericht zu erſtatten. Es kann leidern
keinem Zweifel unterliegen, daß das Keſſeltreiben gegen dies
polniſchen Staatsangehörigen deutſcher Zunge, das gerade im
den letzten Wochen wieder überhandnahm, die Ausſichten auf dies
Bereinigung des von Polen gegen Deutſchland vor bald zwein
Jahren vom Zaune gebrochenen Wirtſchaftskrieges ſehr ver=
ſchlechtert
hat. Sicherlich werden auch dieſe ſkandalöſen Dinge.
insbeſondere die glatte Verhöhnung des Völkerbundsrats=Be= vom März dieſes Jahres in Angelegenheit der deutſchemn
Minderheitsſchulen in Oſtoberſchleſien bei den Erörterungeny
zwiſchen Rauſcher und den Vertretern der Reichsregierung eines
bedeutſame Rolle ſpielen. Der polniſche Weſtmarken= hat, wie bereits vor einigen Tagen bekannt wurde, jan
in geheimer Verbindung mit den polniſchen Be= in einem Geheimerlaß an ſeine ſämtliche Zweigſtellenm
den Generalaufmarſch gegen die deutſche Schulee
eingeleitet. Durch beſondere Maßnahmen, die ſich insbeſondere
auf die Ueberwachung der Anmeldungen für die Minderheits=;
ſchulen und die Feſtſtellung der Eltern von Kindern, die in die
Minderheitsſchulen geſchickt werden ſollen, beziehen, ſoll es dem
deutſchen Eltern unmöglich gemacht werden, ihre Kinder im
deutſcher Sprache erziehen zu laſſen.
Dieſes Geheimdokument, an deſſen Echtheit nicht gezweifelt:
wird, hat in Berliner politiſchen Kreiſen einen ſehr großen Ein=
druck gemacht, da Polen mit dieſen Maßnahmen nur äußerſt ver=
ſtimmend
in Berlin wirken kann und durch die Duldung dieſen
Art Maßnahmen die deutſch =polniſche Verſtändigung auf das
äußerſte erſchwert. Es wird darauf hingewieſen, daß Polen fürn
die Duldung dieſer Beſtrebungen des Weſtmarkenvereins keiner=:
lei Entſchuldigungsgrund anführen kann, da man deutſcherſeiis
den äußerſt geringfügigen polniſchen Minderheiten in Deutſchlandd
gegenüber in lohaler Weiſe verfährt und da kein unmittelbarem
Anlaß irgend welche polniſchen Maßnahmen rechtfertigt. In dem
Beſtreben, die in Genf geſchloſſenen Vereinba=
rungen
über die Minderheitsſchulen zu ſabo-
tieren
, wird deshalb ein außerordentlich ſchwerer Verſtoß
gegen die internationale Moral geſehen, auf die be=
ſonders
das Ausland aufmerkſam gemacht werden muß. Denm
was haben internationale Abkommen ſür einen Wert, wenn im=
mer
wieder neue Mittel ausfindig gemacht werden, um ſie zuu
hintertreiben, während nach außen hin gleichzeitig eine Ver=
ſtändigungspolitik
vorgetäuſcht wird, die aber in Wirklichkeit keina
iſt? In den polniſchen Verſuchen, Deutſch=Oberſchleſien immer
mehr zu entdeutſchen, muß man daher u. a. auch ein ſchlechtes Ge=
wiſſen Polens ſehen. Es iſt offenbar beſtrebt, mit Gewalt die
Tatſache zu beſeitigen, daß Oberſchleſien in der Mehrzahl vom
Deutſchen bewohnt wird und auf dieſe Weiſe nachträglich einem
Grund dafür zu ſchaffen, daß dieſes Land bei Polen bleibt. Polen,
hofft ſcheinbar, auf dieſe Weiſe der deutſchen Forderung auf Be/
reinigung der deutſchen Oſtgrenzen die Berechtigung nehmen zu
können, die ſie in dem Vorhandenſein einer deutſchen Mehrheit im=
polniſchen
Gebieten hat. Aber das wird Polen bei einer end.
gültigen Auseinanderſetzung wenig nützen, da niemand ſich durcht
derartige Machenſchaften des polniſchen Weſtmarkenvereins in
der Anſicht irre machen laſſen wird, daß Oberſchleſien und auch
die anderen von deutſcher Mehrheit bewohnten Gebiete eines
Tages doch zu Deutſchland zurückkehren müſſen, damit das Un=
recht
des Verſailler Vertrages und der Abſtimmung wieder gut=
gemacht
wird.
Polniſche Demarche in Berlin.
* Berlin, 11. Mai. (Priv.=Tel.)
Der polniſche Geſandte in Berlin ſtattete am Mitwwoch dem
Reichsaußenminiſter einen Beſuch ab. In parlamentariſchem
Kreiſen nimmt man an, daß in der Unterredung nicht nur di
Niederlaſſungsfragen und der Handelsvertrag angeſchnitten wurs
den, ſondern auch, daß der polmiſche Geſandte die Rede vom
Dr. Hergt wegen Oberſchleſien zum Gegenſtand der Debatt
machte, die ja zuerſt Gegenſtand einer Note der polniſchen Ne=
gierung
nach Berlin ſein ſollte. Für Deutſchland beſteht abe
keinerlei Grund, etwaigen polniſchen Wünſchen in dieſer Ange=
legenheit
entgegen zu kommen, da die Politik der Regierung ſich
abſolut deckt mit dem, was Herr Hergt geſagt hat.

Krimingliſtiſche Blutunterſuchungen.
Zur Gruppeneinteilung des menſchlichen Blutes und ihrer
rechtlichen Bedeutung.
Von Staatsanwalt Schröder, Mainz.
Nachdem durch die Wiſſenſchaft feſtgeſtellt worden iſt, daß
die Linien menſchlicher Finger trotz äußerer Eingriffe unver=
änderlich
bleiben, ja ſogar eine gewiſſe Vererblichkeit nach=
gewieſen
werden kann, hat das Fingerabdruckverfahren eine über=
ragende
Bedeutung erlangt. Es ſei nur an die Leiche jenes un=
bekannten
Mannes in Italien erinnert, der vor kurzem durch die
Anwendung dieſes Verfahrens als der unglückliche, ſeinerzeit
zum Tode verurteilte Rechtsanwalt Hau identifiziert werden
konnte. Nunmehr beginnt eine Lehre bekannt zu werden, die, in
ähnlicher Weiſe verwendet, zur Ermittelung geſuchter Perſonen
beitragen wird: die Lehre von den Blutgruppen. In
der eigentlichen Blutflüſſigkeit gleichmäßig verteilt, ſchwimmen
die unter dem Mikroſkop wahrnehmbaren Blutkörperchen. Läßt
man auf ſie gewiſſe Arten eines Serums, des Blutſerums, ein=
wirken
, ſo reagiert das Blut entweder dadurch, daß ſich die Blut=
körperchen
zuſammenballen (agglutinieren), oder die Reaktion iſt
negativ. Nach der Verſchiedenartigkeit der Reaktionen teilt man
das menſchliche Blut in vier Gruppen ein. Das Blut eines jeden
Menſchen wird alſo in Zukunft klaſſifiziert werden können. Bei
einer kartothekmäßigen Sammlung dieſer Blutdiagnoſen gemein=
ſam
mit den Fingerabdrücken des betreffenden Individuums
wird es dann möglich ſein, dieſe Perſönlichkeit bei einem Wieder=
auftreten
zu erkennen oder einen Schwindler unter falſchem
Namen zu entlarben. Da einer Blutgruppe naturgemäß zahlloſe
Menſchen angehören, liegt die eigentliche Bedeutung der Blut=
gruppentheorie
auf der negativen Seite: es kann mit Beſtimmt=
heit
angegeben werden, welchen Blutgruppen eine Perſon nicht
angehört. Dies klingt zunächſt paradox, die Bedeutung dieſer
Erkenntnis wird ſich in folgendem zeigen. Es werden bei allen
Verbrechen, bei denen eine Verletzung des Körpers ſtattfinden
kann, wie Tötung, Körperverletzung, Notzucht u. a., am Tatort,
an Kleidern oder ſonſtwo vorgefundene Blutſpritzer von größter
Bedeutung für die Ermittelung eines noch unbekannten Täters
ſein, Früher wurde durch einen Sachverſtändigen lediglich ge=
prüft
, ob es ſich um menſchliches oder tieriſches Blut handelte.
Heute wird vor allem, nachdem dieſe Feſtſtellung getroffen iſt,
das vorgefundene menſchliche Blut in eine der vier Gruppen ein=
geteilt
. Dann wird ſich zeigen, ob der Verdächtigte Blut der

gleichen Blutgruppe hat. Iſt dies nicht der Fall, ſo kann er
ohne weiteres ausſcheiden. Durch Verſchiedenheit der vorgefun=
denen
Blutarten können wichtige Schlüſſe auf die Zahl der Täter
gezogen werden. Schutzbehauptungen verdächtigter Perſonen über
die Urſachen vorgefundener Blutſpuren auf der Kleidung, dem
Zimmerboden, in der Wäſche werden ſofort einwandfrei auf ihre
Richtigkeit nachgeprüft. Einem Mörder, der den Blutflecken in
ſeinem Taſchentuch als von Naſenbluten herrührend bezeichnet,
wird der Chemiker entgegenhalten, daß das Blut gar nicht ſeiner
Blutgruppe angehört. Unter der Lupe kann das an den Kleidern
des Ermordeten vorgefundene Blut unterſchieden werden als
vom Ermordeten oder einer dritten Perſon ſtammend, und der
leugnende Täter kann alsdann durch Blutdiagnoſen überführt
handenen Blutunterſuchungen identifiziert werden. Die Blut=
gruppenlehre
iſt auch deswegen von beſonderer Bedeutung, weil
der urſprüngliche Charakter des Blutes immer
konſtant bleibt, und ſich ſelbſt bei Vergiftungen, Blutkrank= für das Gericht darauf an, feſtzuſtellen, wer der Vater des durc
heiten, ja ſogar bei Uebertragungen fremden Blutes nicht ver= die Notzucht gezeugten Kindes war. Blutunterſuchungen de
ändert. Da ſelbſt das im Embryo zirkulierende Blut häufig ſchon
reagiert, ergibt ſich die Anwendung auf das Gebiet der Abtrei=
bung
und Kindestötung von ſelbſt.
Aber nicht nur die Unveränderlichkeit des Blutes iſt nach=
eigenſchaften
. Lattes=Schiff (Die Individualität des Blu=
tes
) hat an achthundert Familien gezeigt, daß die Vererbung
den Formeln der Mendelſchen Vererbungslehre unterliegt. Dies
iſt wichtig für diejenigen Fälle, in denen es auf den Nachweis
eines Abſtammungsverhältniſſes ankommt. Beſonders hier hat
die poſitive Seite nur untergeordnete, die negative die Haupt=
bedeutung
. Es laſſen ſich aus den bekannten Blutgruppen der
Eltern diefenigen Blutgruppen feſtſtellen, denen die Kinder an=
gehören
können. Aber man kann auch und das iſt das Wert=
volle
auf einen Elternteil ſchließen, wenn die Blutgruppen
des anderen Elternteils und des Abkömmlings bekannt ſind. Es
kann negativ beſtimmt werden, daß der Erzeuger gewiſſen Grup=
pen
nicht angehört. Es werden deshalb in Zukunft in Alimenten=
gruppentheorie
nichts Ungewöhnliches ſein. Die Lehre ſoll in
einigen Prozeſſen bereits mit Erfolg verwertet worden ſein. So
hatte ein Mädchen als Vater ihres außerehelichen Kindes einen
reichen Bauernſohn angegeben, der energiſch die Vaterſchaft be=
ſtritt
. Die Blutprobe ergab, daß er unmöglich der Vater des
Kindes ſein konnte, und das Mädchen geſtand denn auch, daß ſie dieſes Verfahrens kingewieſen hat; das mediziniſche Lan
fälſchlich den wohlhabenden Mann genannt habe, um einen zah= desunterſuchungsamt in Stuttgart nimmt für de
lungsfähigen Verpflichteten zu haben. Bei der aus Alimenten= geringe Vergütung von 10 Mark die Blutunterſuchung vor.

prozeſſen bekannten exceptio plurium wird die Blutprod?
dann eine Rolle ſpielen, wenn feſtſteht, daß das Kind nicht vou
dem Exceptioniſten herrühren kann, alſo von dem Beklagteu
ſtammen muß, wenn weitere Perſonen für einen Geſchlechtsverkeh?
nicht in Frage kommen. Durch Ehebruch erzeugte Kinder tragen
in ihrem Blut die Erbſchaft des wirklichen Vaters, und de
betrogene Ehegatte braucht das ihm blutsfremde Kind nicht and
zuerkennen. Auf kriminellem Gebiet wirkt ſich die Lehre aus be=
allen
Schwangerſchaften, die durch einen ſtrafbaren Akt verurſach=
worden
ſind, alſo insbeſondere Blutſchande, Notzucht, Verfüh
rung. Der grundlos durch Indizien Beſchuldigte wird ſich da
durch entlaſten können, daß er durch Blutvergleichung feſtſtellen
läßt, daß das Kind unmöglich von ihm abſtammen kann. Di=
werden
. Unbekannte Leichen können möglicherweiſe nach vor= poſitive Möglichkeit wird als weiteres Indiz einen verdächtigteh
Täter faſt ebenſo belaſten, wie ſeine Verweigerung der Blun
probenentnahme. In einem von der Strafkammer Hamburg am
7. und 8. Februar d. J. verhandelten Notzuchtsprozeß kam e
Angeklagten, der notgezüchtigten Mutter und des Kindes ergabe7
die Zugehörigkeit des Blutes des Angeklagten zu den Blun
gruppen von Mutter und Kind. Gleichzeitig wurde feſtgeſtell=
daß
die Papillarlinien an den Fingerſpitzen des Angeklagten ſic.
gewieſen, ſondern auch die Vererblichkeit der Blut= auf das Kind vererbt hatten. Dieſe unterſuchungsergebniſſe
führten im Zuſammenhang mit anderen Indizien zur Verunter
lung des Angeklagten.
Die wiſſenſchaftlichen Vertreter der Blutgruppentheorr
haben weitergehende Berechnungen darüber angeſtellt, wie ſite
einzelne Menſchen auf die Blutgruppen ihrem Charakter, ihre
Raſſe uſw. nach verteilen. Wenn auch dieſe ſtatiſtiſchen Kunſ4
ſtücke ſehr mit Vo ſicht aufzunehmen ſind, ſo kann doch des Inter
eſſes halber über das Ergebnis berichtet werden. Dr. Böhmer
Kiel berichtet beiſpielsweiſe, daß eine Gruppe (III B) imme
mehr überwiegt, je weiter wir von Europa nach Süden un
Oſten vorgehen, daß aber gerade auf dieſe Blutgruppe auffällr!
viel Geiſteskranke und Verbrecher entfallen. Beſonders ſolle7
prozeſſen unehelicher Kinder Nachforſchungen gemäß der Blut= alte Gewohnheits= und Rückfallverbrecher dieſer BlutgrupP
angehören.
Ohne Zweifel ſind die neuen Blutforſchungen von größte
Bedeutung ſowohl für Behörden, als auch Private. Dies ergib
ſich daraus, daß das württembergiſche Fuſtizmint
ſterium die ihm unterſtellten Behörden auf die Verwendun

[ ][  ][ ]

Nummer 131

Deutſcher Reichstag.
M ie Beratungen über das Jugendſchutzgeſetz.
* Berlin, 11. Mai. (Eig. Bericht.)
Der Reichstag erledigte heute zunächſt ohne Ausſprache kleine
8nerlagen. U. a. wurde eine Ausſchußentſchließung angenommen,
n der verlangt wird, daß in Zutunft Haushaltsüberſchreitun=
ſein
und außerplanmäßige Ausgaben vermieden werden ſollen.
Euen großer Bedeutung war der Punkt der Tagesordnung, der
ü= zweite Leſung des Geſetzentwurfes über eine Schädi
ling der Jugend bei Luſtbarkeiten betrifft. Der
ku=twurf beſtimmt im weſentlichen, daß durch beſondere behörd=
tage
Verordnung der Beſuch oder die Beſchäftigung von Min=
ef
=jährigen unter 18 Jahren für beſtimmte öffentliche oder nicht=
ifgentliche
Luſtbarkeiten verboten bzw. eingeſchränkt werden
unn, wenn eine Schädigung der ſittlichen, geiſtigen und geſund=
ſet
tlichen Entwicklung der Jugend zu befürchten iſt. Die Ver=
ſonung
kann beſchränkt werden auf Minderjährige, die das
kurde des ſchulpflichtigen Alters nicht überſchritten haben. Der
lirsſchuß für Jugendſchutz hat die Regierungsvorlage dadurch
ſeisſcharft, daß er die Kann=Vorſchrift in eine Muß=Vorſchrift um=
ſenwandelt
hat.
Vor Beginn der eigentlichen Beratung verlangten die
Eiezialdemokraten die Zurüdkverweiſung der Vorlage an den Aus=
chaiß
und auch die Kommuniſten verlangten die Abſetzung von
ſe* Tagesordnung. Beide Anträge wurden jedoch abgelehnt.
Das Haus trat dann in die Beſprechung der Vorlage ein,
ſü= zunächſt von dem Sozialdemokraten Seydewitz
ntt der Begründung abgelehnt wurde, die Vorlage widerſpreche
ſan Geiſt des Artikels 118 der Reichsverfaſſung, der die Zenſur
ussſchließe. Nach dem Wortlaut könnte ſogar die Beteiligung
ſun Jugendlichen an Hochzeiten und Geburtstagsfeiern verboten
varden. Dieſes Mucker=Geſetz würde die Theaterdirektoren nöti=
ſen
, jedes moderne Stück vor der Aufführung zur Vorzenſur ein=
ureichen
, weil ſie ſonſt befürchten müßten, daß die Behörden
ſurrch ein Jugendverbot den geſchäftlichen Erfolg abſchnitten.
ba gen dieſe Vorlage habe ſich auch der Reichsausſchuß der deut=
chen
Jugendverbände einſchließlich der evangeliſchen Jugendver=
ſinre
gewandt und verlangt, daß wenigſtens künſtleriſche und wiſ=
efrſchaftliche
Veranſtaltungen nicht unter das Geſetz fallen ſollten.
Die Abg. Frau Wurm (Soz.) beantragte nunmehr, mit
ſiüickſicht auf die ſchwache Beſetzung des Hauſes, nochmals Ab=
eisung
der Vorlage von der Tagesordnung. Da die Vertreter
ſer Regierungsparteien im Augenblick größtenteils den Saal
hirlaſſen hatten, wurde der Antrag der Sozialdemokratin unter
ſwoßer Heiterkeit des Hauſes angenommen.
Der Präſident unterbrach darauf die Sitzung und ſetzte die
iöhchſte Sitzung auf dreiviertel Stunden ſpäter an.
Die neue Sitzung war nur von ganz kurzer Dauer, da nach
Alelehnung des Jugendſchutzgeſetzes kein weiterer Punkt auf der
Tongesordnung ſtand, ſchlug Präſident Loebe vor, die nächſte
tzung Donnerstag nachmittags 2 Uhr abzuhalten und das
Jugendſchutzgeſetz auf die morgige Tagesordnung zu ſetzen. Ein
mnmuniſtiſcher Antrag, morgen die Anträge gegen die Porto=
encöhung
zu beraten, wurde mit den Stimmen der Regierungs=
oarteien
abgelehnt und im Sinne des Vorſchlages des Präſiden=
en
beſchloſſen. Nächſte Sitzung: Donnerstag, nachm. 2 Uhr.
Die Zerſtörung der deutſchen Oſbefeſtigungen.
Wie die Telegraphen=Union erfährt, iſt die Zerſtörung der
bw anſtandeten Unterſtände in den Feſtungen Glogau und Küſtrin
bigendet. Die Zerſtörung der von der interalliierten Militärkon=
tllsllkommiſſion
bezeichneten Unterſtände in der Friſching=Stellung
derr Feſtung Königsberg i. Pr. iſt im Gange und wird noch im
Lrnufe dieſes Monats beendet werden. Damit iſt dieſer Reſt=
zu
nkt erledigt. In Berliner diplomatiſchen Kreiſen weiſt man
vurauf hin, daß die in den letzten Tagen von franzöſiſcher Seite
nehrfach angeſchnittene Frage, in welcher Form an Ort und
Slcelle die Nachprüfung der von Deutſchland durchzuführenden
ſerſtörung der Unterſtände durch alliierte Militärſachverſtändige
nöglich ſei, lediglich den franzöſiſchen Standpunkt in dieſer An=
llegenheit wiedergebe. Für Deutſchland liege keine Veranlaſſung
vair, eine erneute Kontrolle in der von der franzöſiſchen Preſſe
vyrgeſchlagenen Form zu dulden, da in Paris Ende Januar keine
Vereinbarung hierüber getroffen ſei.
Der polniſche Botſchafter bei Briand.
TU. Paris, 11. Mai.
Briand empfing heute vormittag den polniſchen Botſchafter
Eh apowſki. Der Beſuch wird in Zuſammenhang gebracht mit den
Verhandlungen über die Schleifung der oſtdeutſchen Feſtungen.
Bekanntlich wird von polniſcher Seite in letzter Zeit eine lebhafte
Prropaganda in Paris entfaltet mit dem Zweck, Mißtrauen gegen
die Erfüllung der letzten deutſchen Abrüſtungsverpflichtungen
wachzurufen.

Die Nutzbarmachung des neuen Verfahrens krankt aber an
eſunem wichtigen Hindernis; der verfaſſungsmäßig gerantierten
Umverletzlichkeit und Freiheit des Staatsbürgers: Niemand darf
zu. einer Blutentnahme gezwungen werden, außer in den geſetz=
lich
vorgeſehenen Fällen, wie zum Beiſpiel in der Verordnung
zurr Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten vom 11. Dezember
19226, und hier auch nur in Fällen ohne Gefahr für Leben und
Gisſundheit. Angeſichts des an der Blutdiagnoſe beſtehenden
öffentlichen Intereſſes wäre eine Blutentnahme geſetzlich dann
zu geſtatten, wenn ein Gericht dies für erforderlich und ein medi=
ſirntiſcher
Sachverſtindiger es für erfolgverſprechend hält. Dann
wäre es möglich, aus Fingerpapillarlinien und Blutgruppierung
ſowvohl auf kriminellem, als auch zivilrechtlichem Gebiet die zur
Eirforſchung der Wahrheit notwendigen Schlüſſe im öffentlichen
Simtereſfe zu ziehen.
*Münchener Kunſiverein.
Mit einer umfaſſenden Ausſtellung, zu der die großen Samm=
lungen
in Berlin, Dresden, Frankfurt a. M. und München
Hauptwerke beigeſteuert haben, ehrt der Münchener Kunſtverein
dars Andenken des großen Zeichners und Malers René Rei=
nſicke
. Seine ſcharf charakteriſierende, aber nie karikierende
Graphik fand durch die Fliegenden Blätter weiteſte Verbrei=
tung
. Weniger bekannt und dies mit Unrecht waren ſeine
G mälde, in denen ſich der delikate Farbenſinn des Künſtlers erſt
riächtig auswirken konnte. Die formſchönen Genrebilder und Still=
leiben
Reinickes gelangten daher ſchon zu Lebzeiten des Meiſters
in den Beſitz der öffentlichen und privaten Sammlungen,
Neben dem Nachlaß eines Toten zeigt man die Werke eines
ſufſt Vergeſſenen. JulinsExter, der zur Blütezeit der Mün=
chiener
Kunſt neben Stuck allgemein als das größte aufſtrebende
Taalent galt, zog ſich ſeit Jahren verſchloſſen und unzugänglich
vüöllig auf ſein Ländgut am Chiemſee zurück. Während ihm früher
zuroße dekorative Stücke einen billigen Publikumserfolg brachten,
zeuigt er uns diesmal Landſchaften und Blumengärten, in denen
alllein die Leuchtkraft der Farbe trotz der Einfachheit des Motivs
einne große maleriſche Wirkung erzielt. Julius Exter iſt durch
ſeuiine Abgeſchiedenheit, von den verſchiedenen Kunſtrichtungen un=
heeeinflußt
, ein ſelbſtändiger Künſtler geblieben.
Als Dritter zeigt Friedrich Fehr=Karlsruhe neben
äülteren Werken, darunter ſchon bekannten Dragonerbildern, Land=
ſhaften
aus Oberbayern, die von neuem die große Auffaſſung
uud das ſolide techniſche Können des Künſtlers beweiſen. A. G.

Donnerstag, den 12. Mai 1927

Um das Republikſchußzgeſetz.
Die abgeblaſene Kriſe.
Von unſerer Berliner Redaktion.
In der Darſtellung der Berliner Oppoſitionspreſſe, iſt vom
Morgen zum Abend ein gänzlicher Umſchwung eingetreten. Wäh=
rend
man bis zum Mittwoch fruh dem Fortbeſtehen der Regie=
rungskoalition
ein ſehr ungünſtiges Horoſkop ſtellte und von
einer mehr als ernſten Situation ſprach, iſt am Nachmittag davon
keine Rede mehr. Die Sozialdemokraten und Demokraten haben
ſich davon überzeugt, daß ſie ſich wieder einmal zu früh freuten.
Bei einiger Ueberlegung hätten ſie ſich das ſelbſt ſagen können.
Sie haben nämlich durchaus verkannt, daß die taktiſche Situation
der Deutſchnationalen gegenüber dem Republikſchutzgeſetz außer=
ordentlich
günſtig iſt. Jede Veränderung des Geſetzes bedeutet
eine Verfaſſungsänderung, iſt alſo nur mit einer qualifizierten
Mehrheit und darum nur unter Mitwirkung der Deutſchnatio=
nalen
möglich. Wenn die Deutſchnationalen Nein ſagen, könnte
die Regierung in die Brüche gehen, eine Verlängerung des gegen=
wärtigen
Geſetzes wäre auch-bei Bildung der Großen Koalition
gar nicht möglich. Ernſthaft braucht man dieſer Frage aber gar
nicht nachzugehen. Jedenfalls muß und kann das Zentrum ſeine
Wünſche wegen Verlängerung des Schutzgeſetzes nur mit Hilfe
der Deutſchnationalen durchführen, während Sozialdemokraten
und Demokraten andererſeits in der etwas peinlichen Lage ſind,
das, was aus den Beratungen der Regierungsparteien heraus=
kommt
, wohl oder übel annehmen zu müſſen, weil ſonſt ja über=
haupt
nichts zuſtandekommt. Der Reichskanzler hat mit den Füh=
rern
der Regierungsparteien am Mittwoch über die Einzelheiten
des Geſetzes geſprochen. Nachmittags haben die Fraktionen zum
Teil getagt, und am Abend trat das Kabinett zu einer Sitzung
zuſammen, die bis in den ſpäten Abend hinein andauerte, da
man ſich auch mit außenpolitiſchen und Zollfragen beſchäftigte.
Die Art des Kompromiſſes prägt ſich aber ſchon ziemlich deutlich
aus. Das Zentrum hat den Wunſch, das Gefetz in ſeinem jetzi=
gen
Zuſtand um zwei Jahre zu verlängern, wogegen bei den
Deutſchnationalen und der Deutſchen Volkspartei Bedenken be=
ſtehen
, allerdings mit verſchiedener Begründung. Aber es iſt doch
unverkennbar, daß das Schutzgeſetz ein Gelegenheitsgeſetz war,
dem mancherlei Unebenheiten unterlaufen ſind, und bei dem
manches im Laufe der Zeit überflüſſig geworden iſt. Der Staats=
gerichtshof
, der eine beſondere Errungenſchaft dieſes Geſetzes
war, hat ſich ſo wenig bewährt, daß er als ſtrafrechtliche Spruch=
behörde
bereits abgebaut iſt. Er beſteht nur noch als Verwal=
tungsſpruchbehörde
, aber es wird ihm wohl keine Partei eine
Träne nachweinen, wenn er jetzt endgültig verſchwindet. Da=
gegen
ſcheinen die Deutſchnationalen bereit, die Schutzbeſtimmun=
gen
gegen die Rückkehr des Kaiſers zu akzeptieren mit der Be=
gründung
, daß ohnehin an eine Rückkehr nicht zu denken ſei.
Vielleicht ändert man noch den Rahmen des Geſetzes, indem es
als eine Novelle zum Strafgeſetzbuch umgeſchaffen wird, und in
dieſer Form würde das Kabinett Marx den Sturm im Waſſer=
glas
, der bei der Oppoſition entfacht werden ſollte, ſehr leicht
beſtehen.
Diktatur in Mexiko.

Calles.
Der mexikaniſche Präſident Calles hat die Diktatur übernom=
men
, um wie es in ſeiner Erklärung heißt, die dauernden Auf=
ſtände
, Ueberfälle und Plünderungen beſſer bekämpfen zu können.

*Zur Uraufführung der ſzeniſchen Pan=
tomime
Das Gaſtmahl des Trimalchio‟
von Bodo Wolf.
Die Erzählung des Römers Petronius: Das Gaſtmahl des
Trimalchio iſt, als ein Kulturbild der Kaiſerzeit, zu jeder ſym=
boliſchen
Erweiterung fähig, ein vorzüglich geeigneter Vorwurf
für ein Theaterſtück, das ſich nur in Mimik, Geſtik und Tanz aus=
drücken
will. Denn es hat keine Handlung, die genau verfolgt
werden muß, ſondern allgemeine Gedanken zur ſinnlichen Dar=
ſtellung
zu bringen, die großen Gegenſätze Leben und Tod. Da=
mit
wird dieſer Stoff typiſch und für jeden ohne Erklärungen
und Deutungen faßlich. Tritt eine Muſik hinzu, die dieſem Stoff
eine erſchöpfende Geſtalt gibt, ſo muß ein Werk von einfachſter,
großer Wirkung entſtehen können.
Bodo Wolf iſt, glaube ich, nicht der erſte, der ſich in dieſem
Sinne mit dem verlockenden Stoff beſchäftigt hat, aber der erſte,
der mit dem fertigen muſikaliſchen Werk hervortritt. Er hat ſich
nicht damit begnügt, eine Ballettmuſik zu ſchreiben, etwa wie
Richard Strauß in ſeinen Zwiſchenakten zum Bourgeois gentil=
homme
wozu Zuſammenhänge beſtehen , ſondern er hat
das Thema gleichzeitig dazu benutzt, eine von ihm gefundene
muſikaliſche Theorie neuer Art zum erſtenmal zur Anwendung
zu bringen. Er nennt ſie Amediale Muſik, und er verſteht dar=
unter
einen Stil, der abſeits von Dreiklangharmonik, von Quar=
tenakkordik
und Atonalität, wenn auch nicht ohne gewiſſe Ver=
bindungen
und Anklänge an dieſe, ſich hauptſächlich dadurch
charakteriſiert, daß jeder Dreiklang grundſätzlich ausgeſchieden iſt,
die Terz vermieden oder verſchleiert wird, die Tonika und Domi=
nante
jedoch als amediale Grundakkorde feſt beſtehen. Bodo Wolf
glaubt mit Anwendung dieſer ſeiner Theſe ein organiſches Auf=
und Weiterbauen vom hiſtoriſchen und akuſtiſchen Standpunkt
aus erreichen und begründen zu können. Er hält dieſe Art von
Muſik, formal durch die Möglichkeit, die Bedeutung des Ton=
artlichen
ausnutzen zu können, ſeeliſch durch die große Herbigkeit
ihrer Sprache für beſonders geeignet, den Geiſt der Gegenwart
zum Ausdruck zu bringen.
Ob und inwieweit ſolche Abſichten geglückt ſind und gerade
für dieſen Stoff als zutreffend gelten müſſen, wird die Auffüh=
rung
des Werkes am 13. Mai in Landestheater erweiſen, der mit
v.H.
größtem Intereſſe entgegengeſehen wird.

Geite 3
* Das Expoſé des heſſiſchen
Finanzminiſters.
Präſident Adelung eröffnete die geſtrige Sitzung des Landtags
um 10 Uhr 30 Minuten. Das Haus ſetzt die Generaldebatte
über den Staatsvoranſchlag fort.
Finanzminiſier Henrich
bemerkt einleitend, daß er zu den politiſchen Streitfragen nicht Stellung
nehmen wolle und auch zum Volksentſcheid nur die erfreuliche Tatſache
feſtzuſtellen habe, daß das heſſiſche Volk für radikale Uebertreibungen
und amerikaniſche Wahlmethoden wenig empfänglich ſei und daß es auf
Uebertreibungen nicht fo leicht hereinfalle. Zur Lage der Finanzen ſei
manches nachzutragen, da ſich ſeit der Aufſtellung des Budgets allerlei
geändert habe. Es war gelungen, den Ausgabebedarf zu ſenken. Der
dadurch freigewordene Betrag ſollte zur Senkung der Sonderſteuer
verwendet werden, und es verbliebe dann noch ein durch Steuern nicht
gedeckter Fehlbetrag von 7,5 Millionen, alſo etwas weniger als im
Vorjahre. Die Regierung glaubt aber, hiervon 7 Millionen aus ande=
ren
Quellen decken zu können, ſodaß eine halbe Million ungedeckt bleibt.
Das deckt ſich faſt wörtlich mit dem, was der Finanzminiſter in dem
Kampf um den Volksentſcheid gegenüber den unglaublichen Behauptun=
gen
von einem Defizit von 30 Millionen bekanntgegeben hatte. Redner
wendet ſich in dieſem Zuſammenhang gegen den Verſuch des Abgeord=
neten
Dingeldey, dieſe damalige Agitationsbehauptung auch heute noch
zu rechtfertigen.
An den Einnahmen ergeben ſich nachträglich folgende Aenderungen:
Die Holzgeldeinnahmen können um 650 000 Mk. höher eingeſtellt wer=
den
, der neue Finanzausgleich bringe ein Mehr von 990 000 Mk., die
letzte Mieterhöhung führt zu einer Erhöhung der Sondergebäudeſteuer
um 4950 000 Mk., ergibt zuſammen eine Mehreinnahme von 6 590 000
Mark. Dem ſtehen an Mehrausgaben gegenüber zuſammen 5 600000
Mark Ausgaben und Laſten, die ſich aus der erhöhten Sondergebäude=
ſteuer
ergeben und weitere 740 000 Mk. Mehrbewilligungen des Finanz=
ausſchuſſes
, insgeſamt 6 340 000 Mk. Mehrausgaben. Das bedeutet im
Ganzen eine Verbeſſerung des Abſchluſſes um 250000 Mk., alſo die
Senkung des ungedeckten Fehlbetrags auf 250 000 Mk. Redner rechnet
aber mit einer Herabſetzung der Mehrbewilligungen des Ausſchuſſes um
400 000 Mk., da dieſe ſachlich und finanzpolitiſch nicht zu rechtfertigen
ſeien. Er hofft auf eine befriedigende Erledigung im Finanzausſchuß,
daß es nicht notwendig ſei, im Plenum zu dieſen Mehrbewilligungen
Stellung zu nehmen, die offenbar unter irrigen Vorausſetzungen be=
ſchloſſen
worden ſind. Redner kritiſiert dann die Wendung im Landtag
gegen das Vorfahr: im Vorjahre 2 Millionen Erſparungen, in dieſem
Jahre eine erheblich größere Summe von Millionen an Anträgen für
Mehrausgaben. Hierbei hätten alle Parteien geſündigt, am meiſten die
Parteien der Oppoſition. Man kann gewiß den Parteien und den Ab=
geordneten
das Recht der Kritik und der Antragſtellung nicht nehmen,
aber alle unterſtänden dabei einer beſtimmten Verantwortung. Die
Negierung könne verlangen, daß Anträge unterbleiben, die ihr politiſche
Schwierigkeiten bereiten. Aber auch die Oppoſition ſei nicht frei, ſie
habe ihre Anträge auf Mehrbelaſtung dem Steuerzahler gegenüber zu
verantworten. Intereſſant und neu ſei die Sorge des Abgeordneten
Dr. Leuchtgens um die Autorität der Regierung. Redner dankt ihm
hierfür in ironiſcher Weiſe, obwohl dieſe Sorge bisher nicht zum Pro=
gramm
des genannten Abgeordneten gehört habe.
Der Abgeordnete Dr. Leuchtgens bezeichnet den Fehlbetrag von
7,5 Millionen, wie ihn die Regierung angibt, als falſch. Er rechnet bis
zu 12 Millionen heraus, indem er die Beträge für die Reichshilfe ſtreicht
und dafür den vermuteten Fehlbetrag des Jahres 1926 einfach auf 1927
übernimmt. Das ſei eine völlig irrige Betrachtungsweiſe, denn bei der
Feſtſtellung des finanziellen Ergebniſſes eines Jahres kommt doch nur
in Betracht, was für dieſes Jahr an Einnahmen und Ausgaben er=
wartet
wird. Ueber das Ergebnis des Rechnungsabſchluſſes des vor=
hergehenden
Jahres, das ja noch gar nicht bekannt iſt, wird in dem
neuen Voranſchlag nicht verfügt, ebenſo wenig wie man die zahlreichen
Einnaymerückſtände vorhergehender Jahre nicht in Einnahme ſtelle. Das
alles ſeien zweckloſe Spielereien mit Zahlen. Wichtiger ſei die politiſche
Frage, ob man die vom Reich erwartete (und zum Teil ſchon geleiſtete)
Beihilfe wieder im Budget ſtreichen ſolle, und damit gewiſſermaßen
zu verſtehen geben ſolle, daß man nicht daran glaube. Iſt das politiſch
klug?
Zur Frage der Reichshilfe ſtellt Redner feſt, daß die Auerken=
nung
der heſſiſchen Forderung allgemeine Fortſchritte gemacht habe.
Grundſätzlich ſei ſie auch von der Reichsregierung anerkannt. Zu klären
bleibt die Feſtſtellung der Urſache der heſſiſchen Finanznot und im Zu=
ſammenhange
damit Art und Umfang der Hilfe. Das ſolle durch die
jetzt begonnene Prüfung feſtgeſtellt werden, die einmal die Tatſache der
Finanznot und ihre Urſache (Prüfung von Budget und Steuerergebniſ=
ſen
) zum Gegenſtand hat, und dann auf die Ausgabenſeite übergreift,
um feſtzuſtellen, ob das Land ſparſam wirtſchaftet. Daß bei dieſer
Prüfung namentlich in letzterer Richtung Würde und Anſehen des Lan=
des
unangetaſtet bleiben, verſteht ſich von ſelbſt. Die einzelnen Prü=
fungsvorgänge
erfolgen immer erſt nach Zuſtimmung und evtl, unter
Mitwirkung der heſſiſchen Regierung, als deren Beauftragte ſich die
Prüfenden anſehen. Auch für die Feſtſtellung des Endergebniſſes hat
die Negierung völlige Freiheit der eigenen Entſcheidung. Dieſe Prü=
fung
nach der Ausgabeſeite hin war notwendig geworden, weil aus
dem Lande ſelbſt die Behauptung hinausgetragen wurde, die Regierung
ſpare nicht. Und nun ſoll das eine unabhängige Stelle feſtſtellen. Wenn
der Reichskommiſſar bei dieſer Prüfung Erfahrungen zu ſammeln ſucht
über die Geſchäftseinrichtungen und Möglichkeiten von Erſparungen in
den einzelnen Ländern, dann iſt das ein durchaus zu begrüßender
Nebeneffekt, wie auch ſelbſtverſtändlich praktiſche Vorſchläge zur Ver=
beſſerung
und Verbilligung des eigenen Apparates gerne entgegenge=
nommen
werden. Zur Frage des Rechtsanſpruches auf die Reichsunter=

In der Uraufführung ſind in wichtigen Aufgaben beſchäftigt
die Damen: Kreibig (Geſtalt des Todes), Scheinpflug (Scintilla),
Müller=Wiſchin, Treff (Jünglinge), Roerig, Penſe (Frauen) ſo=
wie
alle Damen des Balletts und die Herren: Epskamp ( Trimal=
chio
), Wenke (Haushofmeiſter), Strzeletz, Scharff (Sklaven) und
Nottluff (Gaſt). Die Partie des Sängers wird von Joſef Poer=
ner
geſungen. Muſikaliſche Leitung: Max Hüsgen. Szeniſche Lei=
tung
: Oscar Fritz Schuh. Choreographie: Manda von Kreibig.
Der Entwurf des Bühnenbildes iſt von Lothar Schenck v. Trapp.

Heſſiſches Landestheater.
Kleines Haus. Mittwoch, den 11. Mai.
Die Hochzeit des Figaro
Komiſche Oper von W. A. Mozart.
Kapellmeiſter Johannes Heidenreich aus Berlin, der
heute als Gaſt auf Anſtellung dirigierte, iſt ſicherlich ein genauer
Kenner der Partitur und eine durch und durch muſikaliſche Natur
von ſtarkem Temperament. Trotzdem war der Eindruck ſeiner
Leitung und ſeiner Perſönlichkeit nicht günſtig. Die Art ſeiner
Zeichengebung iſt geziert und unruhig, faſt nervös, oft über=
treibend
und poſicrend, ohne gleichzeitig ſtark perſönlich zu wir=
ken
. Objektivität und Autorität wird vermißt. Ich glaube nicht,
daß er für die Beſetzung des erſten Kapellmeiſters bei uns in
Betracht kommen wird.
v. H.
* Tiertafeln für Schule und Haus aus dem naturwiſſenſchaftlichen Unter=
richtswerk
von Prof. Dr. O. Schmeil mit Text von Dr. Johannes
Kühlborn. Verlag von Quelle u. Meher in Leipzig.
Die Tafeln ſind nach dem Muſter von Pflanzentafeln von Schmeil
eingerichtet und ſchließen ſich dem bereits in 46. Auflage erſchienenen
Lehrbuch der Zoologie des genannten Verfaſſers an. Sie enthalten
auf 95 Seiten 55 farbige und 23 ſchwarze Tafeln in muſterhafter Aus=
führung
mit begleitendem Text; die farbigen umfaſſen der Reihe nach
die Säugetiere, Vögel, Kriechtieve, Fiſche Schmetterlinge, Inſekten,
Krebſe, Süßwaſſer= und Korallentiere, die ſchwarzen Bilder ſind intereſ=
ſante
Naturaufnahmen, die den erſten Teil ergänzen. Der Schluß be=
behandelt
den me ſchlichen Körperbau und die Ernährung. Das ſchmucke
Büchlein umfaßt ſo das geſamte Tierleben. Die kurzgefaßten Schilde=
rungen
geben in meiſterhafter Konzentrierung alles Wiſſenswerte über
die in den Bereich der Darſtellung gezogenen Fauna. Es iſt ein vorzug=
liches
Hilfsbuch ſür den Unterricht und das Selbſtudium, das dazu bei=
tragen
wird, die Liebe zur Natur in immer weitere Kreiſe zu trägei=

[ ][  ][ ]

Geite 4

Donnerstag, den 12. Mai 1927

Nummer 131

ſtützung, den auch die Regierung für gegeben hält, hat ſie noch nicht
praktiſch Stellung genommen. Sie glaubt fürs erſte mit gütlichen Ver=
einbarungen
auskowynen zu können. Redner iſt dankbar ſür jede Unter=
ſtützung
in dieſer Frage, die ja keine Parteiſache, ſondern allgemeine
Landesſache ſei, nur dürfe ſie nicht platoniſch ſein, die ſich bei der Agi=
tation
ins Gegenteil verkehre. Er ſpricht insbeſondere dem Reichstags=
abgeordneten
Dr. Bockius für ſeine eingehende und tatkräftige Hilfe
ſeinen Dank aus, unterläßt aber auch nicht, die ſehr eigentümliche Hilfe
zu beleuchten, die der Reichstagsabgeordnete Dorſch in ſeiner Reichs=
tagsrede
dem Lande hat angedeihen laſſen dadurch, daß er ſeinen Zu=
hörern
erzählt, das Land habe es glücklich zur Kuratel oder Geſchäfts=
aufſickt
gebracht.
Der neueſte (proviſoriſche) Finanzausgleich iſt auch für
Heſſen von Bedeutung. Ziffernmäßig bringe er aber nur knapp eine
Million mehr gegemüber dem Voranſchlagsbetrag. Die Wirkungen der
erhöhten Garantie werden vielfach überſchätzt. Soweit ſich die Garantie
auf die Einkommenſteuer bezieht, kann ſie praktiſch als gegenſtandslos
bezeichnet werden, nachdem die Reichsregierung ſelbſt zugegeben hat,
daß dieſe Summe in Wirklichkeit eingehen werde. Die wirkliche Mehr=
leiſtung
des Reiches ergebe ſich aus dem Umſtand, daß 450 Millionen
nach dem Umſatzſteuerſehlüſſel verteilt werden ſollen. Das Reich berechnet
ſeine Mehrleiſtungen hieraus auf 65 Millionen. Hieran haben aber
nach unſerem inneren Finanzausgleich die Gemeinden mehr Vorteil als
das Land. Schon bei dieſer Sachlage läßt ſich vermuten, daß der ur=
ſprüngliche
(Reinholdſche) Garantievorſchlag für die heſſiſche Staatskaſſe
günſtiger war als die neue Regelung, ganz abgeſehen davon, daß jetzt
noch 200 Millionen zur Senkung der Steuern verwendet werden ſollen.
Ob dieſe Steuerſenkung durchführbar und in jedem Falle richtig iſt,
das iſt eine andere Frage. Jedenfalls kann ſie nicht erzwungen werden.
Trotzdem hat die Regierung dieſer Vorſchrift wenigſtens inſoweit Rech=
nung
getragen, als ſie bei der vorläufigen Sondergebäudeſteuer 1,75
Millionen geſenkt und eine weitere Million Nachlaß in Ausſicht geſtellt
hat. Dr. Leuchtgens bezeichnet das als eine Sabotage des Reichsgeſetzes,
eine Auffaſſung, die beſtimmt nicht von dem Reichsfinanzminiſter geteilt
wird. Wozu der Lärm?. Die Steuerſätze ſür die Grund= und Gewerb=
ſteuer
ſtehen ja noch nicht feſt, und erſt zu einem ſpäteren Zeitpunkt,
nach Verabſchiedung der vorliegenden Steuergeſetze, wird der Landtag
(vielleicht erſt der nächſte) darüber endgültig zu beſtimmen haben, bei
welchen Steuerarten und in welchem Umfange die Steuerſenkungen
vorgenommen werden ſollen.
Den endgültigen Finanzausgleich mit dem Recht des Zuſchlags
zur Einkommenſteuer erwartet auch die Regierung. Wer ſich aber als
Vertreter der Landgemeinden fühlt, der wird hierbei eine ſchwere Ent=
täuſchung
erleben, denn dieſe Gemeinden erhalten heute ihren Einkom=
menſteueranteil
zu einem weſentlichen Teile aus der allgemeinen Kaſſe;
ſind ſie ſpäter auf ihr eigenes Aufkommen angewieſen, dann wird das
für viele dieſer Gemeinden kataſtrophal werden.
Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß weitgehendſte Sparſamkeit geübt
werden muß, und das tut die Regierung nach Kräften. Es iſt aber
nicht gleichgültig, wo und wie geſpart wird. Wenn Dr. Leuchtgens
kulturelle und ſoziale Errungenſchaften für entbehrlicher hält als die
Selbſtändigkeit des Landes, dann wird er dafür bei der Mehrheit des
Volkes keine Zuſtimmung finden. Das Volk gibt Gut und Blut für das
Reich. Aber es verlangt, daß es nicht hinter den kulturellen und ſozia=
len
Stand der Nachbargebiete zurückgedrängt wird. Würde dieſer Fall
eintreten, dann entſteht von ſelbſt die Frage der politiſchen Neuord=
nung
. In keinem Lande wird mehr über Sparen geredet und geſchrie=
ben
als in Heſſen, und kein Land hat einen ſo weitgehenden und wie=
derholten
Beamtenabbau gehabt. Redner will keinen Zweifel darüber
laſſen, daß auf dieſem Gebiet nichts mehr zu holen iſt, und daß im
Gegenteil manche der vorjährigen Beſchlüſſe nicht werden aufrecht erhal=
ten
bleiben können. Die wirkſamſte Sparmaßnahme iſt die Vermeidung
neuer Ausgaben. Hieran hat es der Finanzausſchuß diesmal fehlen
laſſen. Mit der Senkung beſtehender Ausgaben iſt die Regierung bis
zuu Unerträglichkeit vorgegangen. Mit Schlagwörtern wie Waſſer=
kopf
der Miniſterien oder Zurück zum Jahre 1913 iſt praktiſch nichts

anzufangen. Was jetzt noch bleibt, das iſt die Frage der Aufgabenvertei=
lung
und die Organiſation der Arbeit. Das iſt ein weires Feld, wor=
über
noch viel zu reden ſein wird. Ob das Parlament hierbei immer die
geeignete Stelle zu harten Entſcheidungen iſt, kann bezweifelt werden.
Redner will dieſe Frage heute nicht verticfen; zu geeigneter Zeit wird
die Oeffentlichkeit damit zu beſchäftigen ſein. Inzwiſchen ſchafft ja
vielleicht auch der Sparkommiſſar Material für ſolche Entſchließungen.
Redner beſchäftigt ſich ſodann mit der Kritik des Abgeord=
neten
Lenhart und gibt insbeſondere ſeinem Bedauern darüber
Ausdruck, daß der genannte Abgeordnete ihm einen völlig unbegründe=
ten
Vorwurf in der Sache Himmelsbach machte, ohne vorher Ge=
legenheit
zu nehmen, den Angegriffenen zu hören. Redner macht einige
Mitteilungen über den Fall Himmelsbach, aus denen hervorgeht, daß
die Behauptung der Boykottierung beſtritten wird und daß man das
Urteil abwarten möge, das in der anhängigen Klageſache demnächſt
zu erwarten iſt. Die Firma habe ſich in ihre ſchwierige Lage ſelbſt
hereingebracht. Die heſſiſche Regierung ſei aber immer bereit geweſen,
und ſei es auch noch, den Reichskanzler bei ſeinen Bemühungen um
einen geeigneten Vergleich zu unterſtützen. Im übrigen lege ſich die
Regierung in dieſer Sache Zurückhaltung auf, ſo lange der Richter
noch nicht geſprochen habe.
Redner nahm dann zu einigen Aeußerungen verſchiedener Vor=
redner
Stellung. Unter anderem iſt hieraus die Mitteilung von Inter=
eſſe
, daß Referentenentwürfe zu Rahmengeſetzen über die Grund= und
Gebäudeſteuer, ſowie über die Hauszinsſteuer nunmehr vorliegen, und
es wird zu prüfen ſein, welchen Einfluß dieſe Tatſache auf die weitere
Behandlung der dem Landtag vorliegenden heſſiſchen Geſetze hat.
Zum Schluß kommt Redner nochmals auf die Finanzlage d.s Lan=
des
zurück, wie ſie ſich etwa für die Zukunft geſtaltet. Die Differenz
zwiſchen laufenden Einnahmen und Ausgaben ſtellt ſich jetzt innerhalb
eines Jahres auf 67 Millionen Mk.; eine Erhöhung der Sätze für die
inneren Steuern iſt ausgeſchloſſen. Eher iſt ihre Herabſetzung anzu=
ſtreben
. Eine Mehrbelaſtung der Gemeinden zugunſten des Staates iſt
unmöglich, die Voranſchläge der Gemeinden weiſen ſelbſt insgeſamt
Fehlbeträge in Höhe von unehr als 10 Millionen auf. Auf der Ein=
nahmeſeite
iſt der Ausgleich nur durch Hebung der Wirtſchaft und da=
mit
der Steuerkraft zu erwarten, eine Hoffnung, die nicht unberechtigt
iſt. So lange Heſſen durch die Beſetzung hierbei beſonders bedrängt iſt,
muß und wird das Reich den Ausgleich bieten. Bei normaler Entwick=
lung
kann hiernach in abſehbarer Zeit mit einem Ausgleich des Budgets
gerechnet werden, und das um ſo raſcher, wenn auch die Ausgabenſeite
gebührend beachtet wird. Dieſe an ſich günſtige Ausſicht droht aber
ſchon zu ſcheitern an der Tatſache, daß noch im laufenden Jahre mit
einer Beſoldungsreform zu rechnen iſt, bei der das Land Heſſen unmög=
lich
allein beiſeite ſtehen bleiben kann; die aber geeignet ſein wird, den
heutigen Fehlbetrag zu verdoppeln. Ob all dieſe Fragen, auch die Neu=
ordnung
des Steuerweſens, noch den laufenden Landtag beſchäftigen
werden, iſt ſehr zweifelhaft. Trifft das nicht zu, dann erwarten den
neuen Landtag ſchwere Aufgaben, die durch die politiſchen Methoden
der letzten Jahre nicht gelöſt und dadurch nicht leichter gemacht werden,
wenn die Parteien ihre Kräfte darauf einſtellen, ſich gegenſeitig ein
Bein zu ſtellen. Gelöſt miſſen dieſe Aufgaben aber werden. Dieſen
Ausblick wollte Redner dem Landtag für den bevorſtehenden Wahlkampf
und für die nach der Wahlſchlacht folgende politiſche Orientierung mit
auf den Weg geben.
Präſident Adelung, teilt ſodann mit, daß die zweiten Redner
der Mitgliedervereinigungen nach dem Beſchluß des Aelteſtenrats drei=
viertel
Stunde Redezeit haben,
Für die Sozialdemokraten ſpricht Abg. Lux, für das Zentrum
Abg. Blank. Als 2. Redner des Bauernbundes kommt Abg. Glaſer
zu Wort. Abg. Lux hatte dem Abg. Kindt vorgeworfen, er habe ſich um
Keſſellieferungen für Wölfersheim bemüht, obgleich er im Landtage
gegen das Wölfersheimer Projekt geſprochen habe.
Abg. Kindt erklärt dazu, daß er zu jener Zeit noch gar keine
Kenntnis von dem Projekt hatte, auch bei der ganzen Angelegenheit
weder einen roten Pfennig erhalten habe, noch ſei ihm irgend welche

geldliche Entſchädigung angeboten worden. Beide Abgeordnete bitten
die Regierung, den Fall aufzuklären.
Schluß der Beratungen gegen 2 Uhr. Nächſte Sitzung heute von
mittag 10 Uhr.

Der hefſiſche Pfarrerverein zur Konkordalsfrage.
Zu der Konkordatsfrage gibt der Heſſiſche Pfarrerverein
von ſeiner Hauptverſammlung zu Frankfurt a. M. die nach=
ſtehende
Entſchließung kund:
Das Verhältnis zwiſchen Staat und Kirche kann nur zu beiderſeiti,
ger Zufriedenheit und zum Frieden zwiſchen Staat und Kirche einer=
ſeits
und zwiſchen den Konfeſſionen andererſeits durch Staatsgeſetze
oder Staatsverträge auf den Grundlagen des deutſchen Rechtes nach dem
guten Beiſpiel von Baden, Sachſen, Württemberg geregelt werden. Wir
erbitten dieſe Regelung baldigſt. Insbeſondere erwarten wir die bal=
digſte
Einbringung und Verabſchiedung des Reichsſchulgeſetzes, das unter
Ausſchluß eines jeden fremden Einfluſſes lediglich auf dem Wege deutſch=
kirchlicher
Vereinbarung und deutſcher ſtaatlicher Geſetzgebung zuſtande
kommt und den Grundſätzen der Verfaſſung, den Belangen der Kirche,
dem Elternrecht und der Gewiſſensfreiheit entſpricht.
Wir fordern aber in der Sorge für das Geſamtwohl unſeres Volks
auf das entſchiedenſte die Ablehnung eines jeden Konkordats mit der
Kurie, weil es
1. den deutſchen Staat in weſentlichen Dingen ſeiner Hoheit und
Selbſtändigkeit entkleidet, ſeine Autorität und Soureränität ſchwächt.
ſeine nationale Würde und Freiheit verletzt;
2. die deutſche Kultur (Schule, Miſſenſchaft, Recht, Familie) und anderes
unter die Aufſicht und Herrſchaft einer außerdeutſchen Hoheit bringt;
3. deutſches Volksvermögen zugunſten der römiſchen Kirche über Ge=
bühr
beanſpruckt und durch eine ungehemmte Ausbreitung römi=
ſcher
Orden an die tote Hand ausliefert:
4. den konfeſſionellen und bürgerlichen Frieden dauernd ſtört, den
Ausgleich der konfeſſionellen Rechte und Belange erſchwert, die
evangeliſche Konfeſſion durch imparitätiſche Behamdlung benach=
teiligt
und ein geordnetes Friedensverhältnis zwiſchen Staat und
Kirche mit Konflikten dauernd belaſtet.
Wir bitten alle ſtaatlichen, kirchlichen, politiſchen, bürgerlichen Kreiſe,
ihre Stimme einmütig zu erheben
gegen ein jedes Konkordat,
für Regelung des Verhältniſſes zwiſchen Staat und Kirche durch Staats=
geſetze
oder Staatsverträge.
Die neuen Poſigebühren.
* Berlin, 11. Mai. (Priv.=Tel.)
Die Vorlage über die am 1. Juli in Ausſicht genommene
Erhöhung der Poſtgebühren iſt im Reichspoſtminiſterium immer
noch nicht fertiggeſtellt worden. Es ſteht noch nicht feſt, ob nur
das Briefporto oder auch andere Gebühren erhöht werden ſol=
len
. Die Entſcheidung darüber wird in den nächſten Tagen fallen,
weil am Mittwoch der kommenden Woche der Verwaltungsrat
der Poſt zuſammentritt, dem die ausſchließliche Entſcheidung
über die Gebührenerhöhung zuſteht. Die Reichspoſt rechnet im=
mer
noch damit, daß die Erhöhung am 1. Juli in Kraft treten
kann. Der Reichstag iſt bei der Mitbeſtimmung unmittelbar
ausgeſchaltet, mittelbar kann er ſeinen Einfluß geltend machen
durch diejenigen ſeiner Mitglieder, die dem Verwaltungsrat an=
gehören
, aber natürlich auch duich eine Beſprechung im Plenum,
die allerdings vorläufig vom Aelteſtenrat abgelehnt worden iſt.

Familiennachrichten

Statt Karien.

Ihre am 10. Mai in Hannover vollzogene
Vermählung beehren ſich anzuzeigen
Oipl.=Ing. Adolf von Lippmann
vorm. Betriebsdireltor
Magdalene von Lippmann
geb. Uthoff

Hannover

Mai 1927

Darmſiadt
(7991

Ihre Vermählung beehren ſich anzuzeigen
Wilhelm Schalf, Apotheker
Luiſe Schalk, Apothekerin
geb. Bauer
Darmſtadt
Herdweg 62
Dſe kirchliche Trauung findet Samstag, 14. Mai, ½3 Uhr
nachmittags, in der Stadtkapelle ſtatt. (*12843

Todes=Anzeige.
Ein ſanfter Tod erlöſte heute meinen lieben
Mann, unſeren guten Vater, Großvater, Schwieger=
vater
, Schwager und Onkel

Tapeziermeiſter
von ſeinem ſchweren Leiden im 69. Jahre ſeines
arbeitsreichen Lebens.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Luiſe Heelbach, geb. Colmar.
Darmſtadt, den 11. Mai 1927.
Die Beerdigung findet Freitag, 13. Mai 1927, nachm.
3 Uhr, auf dem Beſſunger Friedhof ſtatt.

Geſiern ſiarb in Folge eines Unglücks=
falles
mein über alles geliebter Bräutigam,
mein herzensguter Schwiegerſohn. unſer
treuer Schwager
Armätiev feiin
In tiefſter Trauer:
Ortrud Pützer
Eliſabeth Pützer
Jſolde Pützer
Erwin Pützer.
Darmſtadt, 11. Mai 1927.

AOAMT

V 2604

Größere Firma
hat laufend
Sprechapparate
zu reparieren. An=
gebote
unt F 51 an
die Geſchſt. (7974

Gesundheit und Schönheit
sind wesentlich abhängig von der Beschaffenheit unseres
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Verwandten, Freunden und Be=
kannten
die ſchmerzliche Nachricht,
daß geſtern abend unſere liebe
Mutter, Schwiegermutter, Groß=
mutter
, Urgroßmutter, Schweſter,
Schwägerin und Tante

geb. Fröhlich
ſanft entſchlafen iſt.
(8004
Die trauernden Hinterbliebenen:
Friedrich Creter und Frau
geb. Bellinger
Karl Bellinger und Frau
Hch. Bellinger und Frau
Adam Bellinger und Frau.
Darmſtadt, den 11. Mai 1927.
Die Beerdigung findet Freitag,
den 13. Mai, nachm. 2½ Uhr, auf
dem Beſſunger Friedhof ſtatt

Dankſagung.
Für die herzliche Teilnahme
beim Tode unſeres lieben
Entſchlafenen ſagen innigen
Dank
Familie
Siadian Riehl.
Darmſiadt, 10. Mai 1927.
7952

Frauen!

DamenrHute
billige Preise, große Auswahl.
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11 Schuchardstr. 11. (*1288

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eine der sog. billigeren‟ Bohnermassen des Handels. Wer mit dem
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1/, Dose RM 1.50, ½ Dose RM 2.80; auch flüssig in Flaschen.
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Wäſce ausbe ſern
wird b. bill. Berechn.
angen. Näh. Geſchſt
(*12857)

Aufta
zur Errichtung eines Ehrenmals
für unſere Gefallenen.
An alle Vereine und Einwohner Michelſtadts!
Da beute 9 Jahre nach dem Weltkriege in Michelſiad‟
ſoch kein Ehrenmal für unſere Gefallenen errichtet iſt, werden
alle Vereine und Einwohner Michelſiadts ergebenſt gebeten, bi4
15. Juni 1927 dem Vorſitzenden des Kriegervereins Michelſiad
gefl. mitzuteilen, ob und in weicher Weiſe ſie bereit ſind, die Ge
richtung des Ehrenmals zu ermöglichen.
Geldſpenden nehmen die Landwirtſchafts= und Gewerbe
bank, die Volksbank und der Rechner des Kriegervereins, Augu7
Enſinger zum Schmerker’s Garten, Michelſtadt, Poſiſcheckkonk!
Nr. 67937 Amt Frankfurt a. M., entgegen.
Eine Sammelliſie wird in Umlauf geſetzt.

Michelſiadt, den S Mai 1927.

Kriegerberein Michelftädt.

[ ][  ][ ]

m
nung 1
ge
chung im
gelehnt worden

Mummer 131

Donnerstag, den 12. Mai 1927

Seite 5

Hanner
ehel

Aus der Landeshauptſtadt.
Dormſiadt, 12. Mai.
Heſſiſches Landestheater. Neuverpflichtungen in
em Oper. Die durch das Ausſcheiden des Kapellmeiſters Paul
elshard Scholz ſreiwerdende Stelle iſt nach dem erfolgreichen
obedirigieren in Verdis Troubadour durch Kapellmeiſter
a-l Bamberger=Danzig beſetzt worden. Gleichfalls wur=
nach
ihren beiden Gaſtſpielen in Aida und Triſtan Frau
iia Merker (Wien) und Herr Rudolf Balve (Leipzig) für
Fach der Zwiſchen= und hochdramatiſchen Sängerin bzw. das
auch, des jugendlichen Heldentenors verpflichtet.
Der zweite Veethoven=Abend des Bayreuther Vundes der deut=
m
Jugend, iſt mit Rückſicht auf die erſt zu Ende der vergangenen
tſtzhe bekanntgegebene Kammermuſik=Veranſtaltucg des Vereins für
Deutſchtum im Auslande verſchoben worden. Der volkstüm=
u
Lieder= und Kammermuſikabend des Bundes, bei dem Herr Opern=
iger
Hans Höfflin mitwirten wird, findet infolgedeſſen erſt in
r nächſtfolgenden Woche ſtatt. Eine genaue Mitteilung über das
ſoärzert erfolgt in den nächſten Tagen an dieſer Stelle.
Werbewoche des Vereins für das Deutſchtum im Auslande. Es
i nochmals auf den Kammermuſikabend hingewieſen, der
iyre Donnerstag, abends 8 Uhr, im Feſrſaal des Realgymnaſiums ſtatt=
nbret
. Die Wiedergabe von Werken des Siebenbürger Meiſters Walde=
von
Baußnern durch Frau Alma Henk und Herrn
Mleinberg dürfte beſonders dankbar begrüßt werden. Der
ſe hsverband ehemaliger Militärmuſiker (Ortsgruppe Darmſtadt) ver=
awaltet
unter Leitung des Herrn Obermuſikmeiſters Weber, zum
ſeken der deutſchen Schulen ein Platzkonzert am Freitag, 6 Uhr
rds, im Herrngarten. Der Wiener=Abend der Frauenortsgruppe
n Samstag verſpricht, die Anziehungskraft der alten Schulvereins=
auszuüben
. Erfahrung und Geſchmack der Veranſtalterinnen, an
imn Spitze mit raſtloſem Eifer Frau Dr. Koepke ihres Amtes
aitet, verbürgen einen genußreichen Abend. Wir wollen Einzelheiten
ak verraten, aber doch ergänzend mitteilen, daß die Koſyüme und die
unnengeſtaltung Frau Vally Reinecke=Sander, zu danken
a) Eugen Vogt vom Landestheater im Bunde mit Anny
aäiſer und Hedwig Kaufmann ſichein dem reizenden Sing=
ſil
Brüderlein fein einen vollen Erfolg. Karten zu allen
enanſtaltungen bei Konzert=Arnold.
= Reichsminiſter Dr. Streſemann über den Verein für das Deutſch=
m
. im Ausland: Das deutſche Mutterland und das Auslandsdeutſch=
m
. ſind kulturell untrennbar miteinander verbunden und aufeinander
gSwieſen; das Schickſal des einen iſt das Schickſal des anderen. Daher
rieienen alle Beſtrebungen, die darauf hinzielen, das beide vereinigende
ilnairelle Band feſter zu knüpfen, die Förderung aller Teile des deut=
hert
Volkes. In dieſem Sinne begrüße ich aufs wärmſte die Arbeit des
enseins für das Deutſchtum im Ausland, insbeſondere auf dem Gediete
r Schule, um ſo mehr, als ihm ſatzungsgemäß politiſche und kon=
ſſwonelle
Zwecke fernliegen.
Zum 69. Jahresfeſt des Diakonifſenhauſes Eliſabethenſtift in
qumſtadt. Am Sonntag, den 15. Mai, begeht nachmittags um 3 Uhr
Ser hieſigen Stadtkirche das Diakoniſſenhaus ſein Jahresfeſt. Im
anre 1926 hat es eine große Arbeit an den Kranken und Hilfsbedürf=
garn
aller Art in unſerem Lande tun können. In 77 Gemeinden haben
17 Schweſtern über 13 000 Familien in Krankheitsnöten dienen dürfen.
n/48 Kinderſchulen dienten 52 Kräfte 4300 Kindern. In den 17 Kran=
nüäuſern
unſeres Landes, die von ſeinen Schſeſtern beſetzt ſind, ſind
ft 10000 Kranke betreut worden. Zwölf Altersheime, die 276 Alte
uwrgten, wurden von 13 Kräften bedient. Dazu kommen 2 Krippen,
Krinderheime, unter ihnen das Eliſabethhaus in Bad=Nauheim. An
r.Jugendarbeit beteiligten ſich die Schweſtern und ſammelten in ihren
eninen über 1300 Mädchen. Nicht minder groß war die Arbeit in
mi eigenen Anſtalten. Das Krankenhaus des Eliſabethenſtifts erreichte
rt 46 000 Pflegetagen die höchſte Belegzahl ſeit ſeiner Gründung;
biei mußten wegen Raummangel oft Kranke abgeſvieſen werden. Die
liſthzabethenſchule wurde von 320 Kindern beſucht, die von 16 Lehr=
äpken
unterwieſen wurden. Die Zuflucht in Darmſtadt, zu der im
exember 1926 eine gleiche Arbeit in Gießen trat, wurde von 361 Mäd=
en
aufgeſucht. In den beiden Altersheimen, Eliſabethhaus und Höl=
(äft und dem Altersheim des Mutterhauſes, finden insgeſamt 89 Alte
unmjahme. Das Kinderſchulſeminar wurde von 10 Schülerinnen be=
die
Kinderſchule von 84 Kindern. Die Krippe konnte mit ihren
WPlätzen der Nachfrage bei weitem nicht genügen. Die Tabeaſchule,
Ser junge Mädchen im Weißzeugnähen und Kleidermachen unter=
leven
werden, wurde von 160 Mädchen beſucht. Das Marthahaus
wirte in ſeiner Haushaltungsſchule 37 Mädchen unterweiſen, und
ißerdem 16 Schülerinnen höherer Lehranſtalten und 11 erwerbstätigen
guien eine Heimat bieten. Die angeſchloſſene Mägdeherberge und das
olwiz konnten über 30 Perſonen dienen. Um für die Eliſabethenſchule
ati ihrer wachſenden Kinderzahl Raum zu gewinnen, wurde das Töch=
rbim
aus dem Schulgebäude in das zu dieſem Zweck erworbene Haus
tist tsſtraße 9 verlegt. Auch für die Zuflucht, die die Menge der Hilfs
drärftigen nicht faſſen konnte, wurde ein Haus erworben, Erbacher
traße 57, das im Auguſt bezogen werden ſoll. Im Krankenhaus ſelbſt
unſde die Zentralheizung durchgeführt, ſo daß jetzt der größte Teil
r Anſtalt mit einer Fernheizung verſehen iſt. Auch die Zahl der
cweſtern hat ein erfreuliches Wachstum erfahren; ſie beträgt heute
0! von denen etwa 320 in der Arbeit ſrehen.
Darmſtädter Juriſtiſche Geſellſchaft. Der dritte Vortragsabend
nſteet am Montag, den 16. Mai, abends, im Städtiſchen Saalbau
öartenſaal) ſtatt. Herr Beigeordneter Dr. Aull aus Offenbach a. M.
ino, unter dem Thema Vom Rechte der öffentlichen Anſtalt öffent=
h
=rechtliche Fragen behandeln. Wir geben unſeren Mitgliedern und
hiereſſenten von dieſem Abend Kenntnis mit dem Anfügen, daß Ge=
homheit
zum Erwerb der Mitgliedſchaft anläßlich des Vortrages ge=
imm
iſt.
Das Kunſtwerk als religiöſe Verkündigunn iſt das Geſamtthema
mr Vortragsreihe, die von Oſtern bis Johanni in der Städt. Akademie
n=Tonkunſt, Eliſabethenſtraße, gehalten wird. Freitag, den 13. Mai,
ſards 8.15 Uhr, ſpricht Johs. Thielemann=Frankfurt, Pfaurer
oer Chriſtengemeinſchaft, über Die Dramen Friedrich v. Schillers
adi die Freiheit des Menſchen. Was kann der Gegenwartsmenſch aus
nnn gewinnen in ſeinem Ringen um ein erneuertes Erleben des Chri=
enums
? (Vgl. die heutige Anzeige.)
Goldene Hochzeit. Am 13. ds. Mts. können die Eheleute Konrad
onn derſchmidt und Dorothea, geb. Bauer, hier, Schloßgarten=
rw
5e 47, in geiſtiger und körperlicher Friſche das Feſt der Goldenen
psozeit begehen. Gleichzeitig iſt Herr Vonderſchmidt 30 Jahre bei der
enarfsfeuerwehr tätig und mit 53 Mitgliedsjahren das zweitälteſte
Ein glied der Freiwilligen Feuerwehr.

Die Elternvereinigung
an den höheren Schulen Darmſiadis
hatte ihre Mitglieder zur zweiten ordentlichen Mitgliederver=
ſammlung
, in die Reſtauration Sitte eingeladen. Die Tagesord=
nung
umfaßte: Tätigkeitsbericht, Rechnungsablage, Neuwahl des Vor=
ſtandes
und des erſten Vorſitzenden, ſowie Anträge. Der erſte Vor=
ſitzende
Herr Pfr. Marx eröffnete gegen halb 9 Uhr die Verſammlung.
begrüßte die Erſchienenen und erſtattete den Jahresbericht. Er wies
under anderem darauf hin, daß die Vereinigung zwar im abgelaufenen
Jahre in der Oeffentlichkeit wenig hervorgetreten ſei es wurden zwvei
öffentliche Verſammlungen abgehalten , daß aber der Vorſtaud im
fibrigen nicht untätig geſeſen wäre. Insbeſondere hob er hier die an
das Landesamt für Bildungsweſen eingereichten Eingaben und die Be=
ſprechung
mit Herrn Miniſterialdirektor Urſtadt hervor. Sowohl bei
den Eingaben als auch bei der Ausſprache handelte e3 ſich um Einſicht=
nahme
in den Entwurf der neuen Schulordnung, die in Kürze für die
höheren Schulen Heſſens herausgegeben werden ſoll. Die Eiternver=
einigung
legt Wert darauf, vor Herausgabe der Schulordnung gehört
zu werden. Herr Miniſterialdirektor Urſtadt, als Leiter des Landes=
amts
für das Bildungsweſen, hatte den bei der Beſprechung anweſen=
den
Vertretern Anhörung der Elternſchaft zugeſagt. Sobald der Eut=
wurf
der neuen Schulordnung dem Vorſtand zur Einſicht vorliegt, ſoll
zu den die Elternſchaft intereſſierenden Fragen in einer Mitglioderver=
ſammlung
Stellung genommen werden.
Alsdann erſtattete Verwaltungsoberinſpekter Schäfer den Kaſ=
ſenberickt
. Nach dieſem betrugen die Geſamteinnahmen 508 Mk. und
die Geſamtausgaben 401 Mk., ſodaß zur Zeit ein barer Kaſſenvorrat
von 107 Mk. vorhanden iſt. Dabei glaubte der Nechner noch erwähnen
zu ſollen, daß ſich die Koſten für einen Vortragsabend auf zirka 90 Mk.
belaufen. Der erſte Vorſitzende ſprach den Dank der Verſammlung dem
Rechner aus und erteilte ihm Entlaſtung.
Der nächſte Punkt der Tagesordnung: Neuwahl des Vorſtandes,
ergab Wiederwahl der ſeitherigen Vorſtandsmitglieder. An Stelle des
aus dem Vorſtand ausgeſchiedenen Herrn Studienrat Dr. Seiler trat
Herr Studienrat Dr. Imgram in den Vorſtand ein. Neu hinzu=

Gdn
Geſchäftsleute, die ſtändig im Darmſtädter Tagblatt inſerieren
haben allen Grund, Ihre Inſertion noch zu ſteigern, weil ſie längft
erkannt haben, daß ein flotter Geſchäftsgang nur auf die ſfändige
Inſertion in dieſem weitverbreiteten Organ zurückzuführen iſt. EEin
Beiſpiel für ſene, die die Bedeutung der Zeitungsreklame noch
nicht einſehen.

gewählt wurde Herr Geh. Obermedizinalrat Dr. Balſer. Die Wahl
beider Herren erfolgte einſtimmig. Hinſichtlich der Wahl des erſten
Vorſitzenden beſchloß die Verſammlung, dieſe dem Vorſtand zu über=
laſſen
.
Bei Beſprechung der eingegangenen Anträge entſpann ſich insbe=
ſondere
bei dem Antrag über die Zuſammenlegung der Sommer= und
Herbſtferien eine lebhafte Ausſprache. Sowohl von den anweſenden
Vertretern der höheren Schulen als auch von den Eltern wurde die
Zuſammenlegung der Ferien aus pädagogiſchen Gründen nicht für zweck=
mäßig
gehalten.
Unter anderem wurde noch zu folgenden Fragen Stellung genom=
men
: Das Tragen von Schülermützen, Beitritt zur Kinderſparberſiche=
rung
, Beſchaffung der Schulbücher uſw. Was die Beſchaffung der
Schulbüicher betrifft, wurde angeregt, bei den Schulen dahin zu wirken,
daß den Schülern und Schülerinnen bereits am Schluſſe des Schuljahrs
die im nächſten Schuljahr benötigten Bücher und Lehrmittel bekannt=
gegeben
werden, damit die Eltern üch rechtzeitig auf die Beſchaffung der
Lehrmittel einſtellen können. Auch wurde über den öfteren Wechſel der
Schulbücher und die damit verbundenen Koſten Klage geführt.
Infolge der regen Beteiligung an der Ausſprache konnte der Vor=
ſitzende
erſt nach 11 Uhr die Verſammlung ſchließen.
Messe im Martinsviertel
Der Weg lohnt ſich. Gebe bis 25% Rabatt wegen Umzug. Nur ein
Beiſpiel: 1 Waſchgarnitur 7.50 jetzt 5.60
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Ab 1. Juni befindet ſich mein Geſchäftslokal gegenüber dem ſeitherigen

V. D.A.=Werbewoche. Bis zum Samstag, den 14. Mai, werden
zugunſten des Vereins für das Deutſchtum im Auslande bei Bergſträßer
und Gieſelberg Poſtkarten verkauft. Das Gedicht Deutſche Welt von
Hans Landmann iſt nach der Melodie des Deutſchlandliedes zu ſingen.
Verkehrsverein. Am Sonntag, den 15. Mai, verkehrt wiederum
ein Sonderzug, und zwar nach Oberſtein=Idar. Die Son=
derzugskarten
ſind zum Preiſe von 5,90 Mk. im Verkehrsbureau zu
haben.
Daumſtädter Spielſchar. Die Darmſtädter Spielſchar veranſtal=
tet
am 28. und 29. Mai hier in Darmſtadt einen Laien= und Jugend=
ſpielkurſus
. Als Leiter dieſes Lehrganges wurde der wohl bedeutendſte
Führer der deutſchen Laienſpielbewegung, Dr. Jgnatz Gentges, Bonn
a. Rh., gewonnen. Wir machen ſchon heute alle an dem Laienſpiel
intereſſierten Kreiſe auf dieſe Veranſtaltung aufmerkſam und bitten
um rege Beteiligung. Unſere herzliche Einledung richtet ſich vor allem
an die Verbände der Jugendbewegung, die Lehrerſchaft und die Geiſt=
lichkeit
. Die Teilnahme iſt unentgeltlich. Weitere Veröffentlichungen
folgen.

*Werbeabend der Darmſtädter Turner=
ſchaft
für das Deutſchtum im Ausland.
Im Rahmen der Veranſtaltungen des Vereins für das Deutſchtun
im Qusland fand geſtern in der Turnhalle am Woogsplatz ein Werbe=
abend
der Daruſtädter Turnerſchaft ſtatt, der ſehr gut beſucht war.
Die Turnerſchaft Darmſtadts hatte ſich in höckſt anerkennenswerter Weiſe
für den edlen Zweck ſelkſtlos zur Verfügung geſtellt. Die turneriſche
Oberleitung der Veranſtaltung lag in den bewährten Händen des Herru
Oberturnwarts Hofferbeut. Außerdem hatte ſich das Schülen=
prcheſter
des Realgymnaſiums zur Verfügung geſtellt. Unter der vor=
trefflichen
Leitung des Herrn Oberreallehrers. Weide wurde der
Abend mit einem Marſch eröffnet. Die Vortragsfolge brachte dang
den Chorvortrag Bleib deutſch du herrlich Land am Rhein‟. Der tone
ſchön gebotene Chor wurdo von den Geſangsabteilungen der Turn=
gemeinde
Darmſtadt und Beſſungen geſungen. Die Leitung hatte Her=
Kehu.
Der Vorſitzende der Darmſtädter Turnerſchaft Herr Rechtsanwalt
Kalbhenn begrüßte die Anweſenden mit herzlichen Worten; er
dankte ihnen für ihr Erſ=heinen trotz der vielen Abhalrungen. Der
Werbeabend verfolge einen doppelten Zweck; einmal ſolle er für die
Darmſtädter Turnerſchaft eine Leiſtungsprüfung ſein und ſie als Glied
der großen Deutſchen Turnerſchaft vorführen, die alle Formen der Lei=
besübungen
pflege, um den Körper der Jugend zu ſtählen und den Kor=
per
der Aelteren jugendlich und geſchmeidig zu erhalten. Die Deutſche
Turnerſchaft pflege auch die Liebe zum Vaterland, den Geiſt der Ord=
nung
und der Unterordnung. Ohne dieſe könnten Familie, Gemeinde
und Staat nicht beſtehen. Die Deutſch= Turnerſchaft ſei auch einer
Pflicht gefolgt, indem ſie für das Deutſchtum im Ausland werbe. Es
ſei wenig bekannt, daß ſie ſchon ſeit vielen Jahren mit an erſter Stelle
ſtehe in der Arbeit füir das Deutſchtum im Ausland; in ſelbſtloſer
Weife leiſte ſie viel ſüir das Deutſchrum, namentlich auch in den abge=
trennten
Gebieten. Sie ſuche die Brüder dort in ihrem Beſtreben, die
deutſche Sprache und deutſches Weſen zu erhalten, zu ſtützen und zu
ſtärten. Für die Seelenderbundenheit mit den Millionen der Auslands=
deutſchen
zu wirken, betrachte die Turnerſchaft als ihre Pflicht. Der
Redner ſchloß ſeine trefflichen Ausführungen mit den Worten von
Selchoſvs:
Ich bin geboren, deutſch zu fühlen,
Bin ganz auf deutſches Denken eingeſtellt.
Erſt kommt mein Volk,
Dann die anderen vielen;
Erſt meine Heimat,
Dann die Welt.
Die Worte des Redners waren von lebhaftem Beifall begleitet.
Hierauf begannen die turneriſchen Vorführungen, die einen aus=
gezeichneten
Geſamteindruck hinterließen und lebhaften Beifall fanden.
Die Leiſtungen waren um ſo höher zu beiverten, als bei der Küürze der
Zeit nur wenige Uebungsſtunden abgehalten werden konnten. Die
Darbietungen begannen mit Freiübungen; es ſind dies Uebungen, die
auf dem großen Mittelrheiniſchen Turnfeſt, das demnächſt in Darmſtadt
ſtattfindet, von etwa 5000 Turnern vorgefühst werden. Man ſah unter
den Turnen ausnehmend ſchöne ſchlanke Geſtalten, und die Uebungen
wurden mit vollendeter Exaktheit geboteſt. Auch die Turnerinnen ent=
ledigten
ſich mit Hingabe umd beſtem Können ihrer Aufgabe. Vorfüh=
rungen
am Barren bewieſen viel Kraft und Gewandtheit. Mut und
Gewandtheit waren auch die charakteriſtiſchen Eigenſchaften, die von
den Turnern am Reck gezeigt wurden.
Der zweite Teil des Abends brachte einen Geſangsvortrag der Sing=
mannſchaften
der Turngemeinden Darmſtadt und Beſſungen unter Herrn
Kehrs Leitung. Mit ſchönem Erfolg wurde der Chor Steh feſt, du
deutſcher Eichenwald, geſungen.
Herr Profeſſor Dr. Köſer hielt ſodann eine zündende Anſprache,
in der er den Darmſtädter Turnern für dieſen beglückenden und er=
hebenden
Abend herzlich dankte und ihnen auch im Auftrage des Herrn
Staatsrates Block den Dank des Landesverbandes Heſſen des Vereins
für das Deutſchtum im Ausland übermittelte. Der Redner lobte das
Streben der Turner nach einer wahren Volksgemeinſchaft. Man ver=
weiſe
vielfach auf die Nöte der Erwerbsloſen und der Kleinrentner
gegenüber dem Eintreten für die Deutſchen im Ausland, aber die Sorge
für Deutſche dürfen an den Staatsgrenzen nicht halt machen; die außer=
halb
der Grenzen wären nicht die ſchlechteſten Deutſchen. Im Weltkrieg
hätten erſt viele erfahren, daß es außer dem Reich noch ein größeres
Deutſchland gibt. Nicht die Grenze oder der Paß, ſondern das Herz
beweiſe das Deutſchtum. Es gelte die Säule des Deutſchtums die
deutſche Schule, zu ſtützen und zu erhalten; dort lernten die Kinder
deutſch ſprechen, deutſch beten und die deutſchen Geiſtesſchätze kennen.
Es handle ſich darum, den deutſchen Gedanken in der Welt zu verbreiten.
Dem 100=Millionenvolk der Deutſchen gilt unſere Liebe und unſere
Arbeit. Der Redner ſchloß mit einem Hoch auf das deutſche Volk, in
das die Verſammlung begeiſtert einſtimmte und dann das Deutſchland=
lied
ſang.
Die Vorführungen wurden hierauf wieder aufgenommen. Keulen=
übungen
von Turnerinnen gefielen ſehr; ſie wurden ſcheinbar ſpielend
dargeboten. Sie erfordern aber viel Gewandtheit und ein gutes Ge=
dächtnis
, da es ſich um ſehr verwickelte Darbietungen handelt. Stab=
übungen
der Turngemeinde Beſſungen in geteilter Ordnung zeichneten
ſich durch ihre Exaktheit aus. Den Höhepunkt turneriſcher Leiſtungen
ſtellte das Schaukelringturnen dar, das Mitglieder der Turngemeinde
Darmſtadt vorführten. Die Anforderungen, die hier geſtellt wurden, er=
füllen
erfahrungsgemäß nur wenige Turner, weil ein beſonderer Mur
dazu gehört. Die weiten Schwünge müſſen von den Ausführenden be=
ſonders
berechnet werden, je nach der Körpergröße. Die Schlußnummer,
ein Lichtkeulenſchwingen, war ausgezeichnet durch ſchöne Lichteffekte.
Den Abend verſchönte das Schülerorcheſter des Realgymnaſiums durch
den Vortrag von Märſchen und trug ſomit weſentlich zur feſtlichen
Stimmung bei. Herr Oberreallehrer Weide dirigierte mit lebhaftem
Temperament und erweckte bei der Zuhörerſchaft ein ſtarkes Beifallsecho.

Spülung des Waſſerrohrnetzes. In den letzten zwei Wochen hat
wieder eine Spülung des Waſferrohrnetzes in unſerer Stadt ſtattgefun=
den
. Dabei ſind in den verſchiedenen Stadtteilen ſtärkere oder gerirgere.
Trübungen des Leitungswaſſers aufgetreten, eine unvermeidliche Be=
gleiterſcheinung
der Rohrnetzſpülungen, die ſich in dieſem Jahce ſtärker
bemerkbau machte, da die Spüilungen an wärmeren Tagen ſtattgefunden
hatten, an denen die Waſſerentnahme und damit die Strömung in den
Nohren verſrärkt war. Die Spülung des Rohrnetzes iſt nunmehr reſt=
los
beendet, ſodaß in kürzeſter Zeit die aufgetretenen Trübungen ver=
ſchwinden
dürften.

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[ ][  ][ ]

Seite 6

Donnerstag, den 12. Mai 1927

Iſt das Auslandsdeutſchium Kulturdünger? =Neuer Streckenrekord Nehrings in Roſſitten.

Von Dr. A. Ziebert.
Tiefgreifend iſt von jeher der deutſche Kultureinfluß in
Europa geweſen. Kann doch das Germanentum auch aus der
kulturellen Entwicklung der romaniſchen Länder wie Frankreich
und Italien nicht weggedacht werden. Schon die Namen Frank, Lombardei uſw. zeugen davon. Auf 25 Millionen wird die Streckenrekord dar.
Zahl der nach Nordamerika eingewanderten Deutſchen gevechnet;
wer möchte alſo den deutſchen, weſentlichen Anteil am Aufbau der
Vereinigten Staaten und auch Lateinamerikas leugnen?
Und wie erſt wächſt die Weltbedeutung der deutſchen Kultur, wenn
wir nach dem Oſten blichen. Rurik, der Waräger aus dem ſkandinavi=
ſchen
Wikingergeſchlecht, begründete das ruſſiſche Reich, die Baltendeut=
beteiligt
. und denkt man ſich vom nördlichen Rußland bis ans
Schwarze Meer und die Adria einen breiten Gürtel gelegt, ſo hebt ſich
überall vom ſlawiſchen Hintergrund das Bild deutſchen Kultureinfluſſes
und Fleißes ab. Polen und Siebenbürgen, Wolgadeutſche. Banat,
Batſchka und die geſamten Donauſchwaben, Beßarabien, Bosnien!
welcher Geſchichts= und Auslandsdeutſchenkenner wird, da nicht an die
Kulturarbeit des deutſchen Ordens, der preußiſchen Könige, des Haufes
Habsburg und an heute ſchwer um ihre Exiſtenz ringende deutſche Handangel), in den ſchiffbaren Gewäſſern Heſſens, Unterſagung des
Auslandspoſten erinnert?. Daß die Tſchechoſlowakei mit ihren eigent=
lichen
Kulturdenkmälern noch heute hauptſächlich auf dem deutſchen
Mittelalter beruht, kann auch das heutige Tſchechentum, wenn es noch
ſo ſehr krampfhaft an verſchüttete eigene Traditionen anzutnüpfen ſucht,
wenn es noch ſo ſehr der von deutſcher mittelalterlicher und Renaiſſance=
Pracht zeugenden Stadt Prag äußerlich den tſchechiſchen Stempel auf=
zudrücken
ſucht, nicht wegleugnen.
Und heute, Unendlich groß iſt die Gefahr, ſeitdem überall die jungen
ſlawiſchen Nationalitäten ſich regen von dem traurigen Deutſch=
amerikanerproblem
ganz abgeſehen , daß dieſe vielgeprüften deutſchen
Außenpoſten im Kampf zermürbt werden könnten, daß, in der Rückſchau
auf die Vergangenheit, nur noch, bedauernd von dem deutſchen Kul=
turdünger
geſprochen werden könnte.
Und doch, jeder, der vergangene und doch gegenwärtige deutſche
ſetzen. Wer die Größe des auslandsdeutſchen Gedankens erfaßt hat,
wer den Wert des Auslandsdeutſchtums, nicht nur in ſeinen wirtſchaft=
lichen
und kulturellen Wirkungen im Ausland, ſondern auch in ſeiner
nationalpolitiſchen Bedeutung für uns Reichsdeutſche kennt (die Aus=
landsdeutſchen
ſind vielfach die bewußteſten Deutſchen, die es gibt), der
muß zäh und unermüdlich den Kampf um die Erhaltung des Deutſch=
tums
überall auf der Welt aufnehmen. Es darf nicht heißen: noch iſt
es da, ſondern zukunftsfreudig ſehen wir neuen Aufſtieg vor uns Das die Veranſtaltung einer großzügigen Ausſtellung im Darmſtadt. Durch
iſt der Geiſt, der den Verein für das Deutſchtum im Aus=
land
beſeelt. Er glaubt an die Unverwüſtlichkeit deutſcher Lebens= aus allen Gebieten des Freiſtaates Heſſen wird den Ausſtellerfirmen
und Vollskraft, wo immer in der Welt ſie ſich feſtgeſetzt. Das gibt ihm
Freudigkeit und Mut, in der Handreichung und Dienſtleiſtung fünr die
Vollsgenoſſen draußen nicht müde und matt zu werden. Das deutſche
Weſen iſt in der Welt nicht bloß dazu da, damit es verweſt und zer=
hat
unvergänglichen Eigenwert, und kann und darf darum, wo es eine
Stätte hat, nicht untergehen.
Die Vereinigung ehemaliger Real= und Ober=Realſchüler (Freunde
ihre Damen, geladene und eingeführte Gäſte ſind herzlich willkommen Autorität auf dem Gebiete der Orthopädie, außerdem ein Spezialiſt
zu dieſer Veranſtaltung, die bei freiem Eintritt ſtattfindet. Wir haben für Wohnung und Siedlung werden wiſſenſchaftliche Referate erſtatten.
uns bemüht, zur Ausgeſtaltung der Vortagsfolge Mitwirkende zu ge=
ſpielen
. Unſer Künſtlermitglied, der bekannte Tenor Herr Fritz Kugler, lehrend zu wirben, Anreiz zum Eigenheimbau zu geben, Erfahrungen
begleitet. Weiterhin bringt Herr Kammermuſiker. Heinz Hardt, ein viel Mühe und Arbeit fowie finanzielle Opfer geknüpft ſind, von den
Fr. Kreisler Prgeludium und Allegro, ferner von F. Polinkin Le
Canari. Auch einer unſerer Mundartdichter. Herr Rechnungsrat H.
Schäfer, der bei der Hundert=Jahrfeier ſo ſehr gefeiert wurde, trägt
Eigenes vor. Die Vereinigung darf hoffen, daß die aufgewandte Mühe Anker, Große Ochſengaſſe, Monatsverſammlung. Tagesordnung u a.
durch recht zahlreichen Beſuch der werten Mitglieder und der geſchätzten Hundeausſtellung am 29. Mai 1997 im Orangeriegarten. Die Mit=
bei
Sitte eine außerordentliche Mitglieder=Verſammlung zu beſchließen ſcheinen.
hat über den Satzungsentwurf die Ausgeſtaltung des Mitglieder=
verzeichniſſes
, den Beitritt zum Reichsbund der Real= und Oberrealſchul=
Vereinigungen und über das Stiſtungsfeſt, das am 10. September d. J.
gefeiert werden ſoll. (Siehe Anzeige vom Dienstag.)
Train=Vereinigung 18, Darmſtadt. Die zahlreich beſuchte Mo=
natsverſammlung
wurde durch den erſten Vorſitzenden in der
üblichen Weiſe eröffnet. Nach Bekanntgabe und Erledigung der ein=
gegangenen
Schriftſtücke kam der wichtigſte Punkt der Tagesordnung:
Denkmal zur Beſprechung. Kamerad Oberzahlmeiſter a. D. Werner
erſtattete eingehend Bericht über die mit den Herren Vertretern des
Offiziervereins, Sitz Frankfurt, ſtattgehabte Beſprechung der Denkmal=
frage
. Die einmütige Beſchlußfaſſung der vorgenannten Kommiſſion
unter Hinzuziehung von Fräulein A. Liechtenſtein, der Schöpferin des
hochkünſtleriſchen Denkmal=Entwurfs, der bei der Train=Tagung am
7 Mai 1926 angenommen wurde, fand bei den Kameraden freudige demnächſt im Union=Theater zur Aufführung gelangt, glauben foll, ſo
Zuſtimmung. Nach dieſem Beſchluß können die bereits begonnenen, iſt das Lieben im Lande des Sandes keine einfache Angelegenheit. Bei
Arbeiten fortgeſetzt werden. Zur Aufbringung der Bauſunme foll jedem Kuß und jeder Umarmung lauern ſchon im Verborgenen einige
alsbald mit der Ausgabe von Bauſteinen begonnen werden. Die Ka=
meraden
, welche ſich bei der Traintagung am 7. November 1936 bereit den unglicklichen Liebhaber zu ſtürzen. Bei jedem Ritt im Mondlicht
erklärten, die Bildung von Ortsgruppen zu übernehmen, follen die in die Wüſte geben Sandſtürme dem Träumer zu verſtehen, daß Liebe d
auf den Herbſt verlegt werden. Bei dieſer Gelegenheit ſoll, wenn die ſeine großen phyſiſchen Kräfte auszunutzen, indem er Senſationen ſelber
Vorarbeiten gut gedeihen, bereits die Grundſtoinlegung erfolgen. Im ausführt, wie er ſie uns noch nie gezeigt hat. Er wird von Darſtellern u
Intereſſe der großen Sache bittet der Vorſtand alle ehemaligen Ange= unterſtützt, deren jeder einen großen Namen hat.
hörigen des Trains, ſeiner Feld=, Sanitäts= ſowie Krankenträger= For=
mationen
, ſich alsbald zuſammenzuſchließen, damit der Train bei der Rouge‟. Der Handlung des neueſten Metro=Goldwyn=Mayer=Films
Tagung ſowohl als auch bei der Weihe den übrigen Truppenteilen nicht Die Tänzerin vom Moulin Rouge liegt eine wahre Begehenheit zu=
nachſteht

Bezirk Darmſtadt Gabelsberger Stenographen. Der 22. Be=
zirkstag
des Bezirks Darmſtadt Gabelsberger Stenographen findet die Polizei hinter einer Verbrecherbande her, und als ſie ſie ſchließlich
am kommenden Samstag und Sonntag (14. und 15. Mai) in Sprend=
lingen
(Kreis Offenbach a. M.) ſtatt. Eingeleitet wird die Tagung Einem jungen Kommiſſar, der den Beſtohlenen, einen amerikaniſchen
durch die auf Samstag, nachmittags 5 Uhr anberaumte Bezirksvertreter=
verſammlung
. Abends 8 Uhr iſt in der Turnhalle ein Kommers, womit
Gabelsberger Sprendlingen verbunden wird. Der Sonntag bringt in nahm, feſt, daß die Gattin des Milliongärs den Schmuck noch wenige
Stenographen in der Turnhalle ſtatt. Dortſelbſt Tanz und Verkündung und eine falſche Anzeige erſtattet, brach ſie vollends zuſammen und er=
vereins
.
n

Nach einem Telegramm unſeres Sonderberichterſtatters aus
Roſſitten konnte am Mittwoch Schulz auf Weſtpreußen von
Roſſitten nach Cranz 35 Kilometer und Nehring auf mit gegenwärtiger Gefahr für Leib oder Leben eine fremde beweglige=
Romryke Berge von Roſſitten nach Alknicken 47 Kilometer
* Der Hefſiſche Anglerbund hielt im Reſtaurant Zur Reichskrone‟
in Darmſtadt ſeinen ordentlichen Bundestag ab. Als Vertreter
Dr. Weber und als Vertreter des Heſſiſchen Fiſchereivereins Herr Forſt=
rat
Gilmer erſchienen. Von den dem Heſſiſchen Anglerbund angeſchloſ=
ſchen
waren von jeher maßgebend an Staat und Regierung Rußlands ſenen 16 Vereinen waren 21 Delegierte und zahlreiche Gäſte eingetroffen
Die Leitung des Bundestags lag in den Händen des 1. Vorſitzenden
Herrn Georg Laun aus Mainz, deſſen Bericht über das abgelaufene
Geſchäftsjahr eine ſehr umfangreiche Tätigkeit aufwies ebenſo der Kaſ=
ſenbericht
des Kaſſenführers Herrn Peter Knußmann. Die Anträge zur
Tagesordnung, darunter die Bekämpfung der Verſeuchung der Fiſch=
wäſſer
durch ungeklärte Fäkalien und Induſtrigabwäſſer. Einführung
eines Einheits=Ermächtigungsſcheines (Angelerlaubmisſchein ſir erw.
Motorbootfahrens in den Altrheinen während der Frühjahrsſchonzeit,
weil dieſes das Laichen der Fiſche wie erwieſen ſehr ſtört wurden
angenommen und ſollen den zuſtändigen Behörden und zum Teil dem
Fiſchereiausſchuß überwieſen werden. Der erſte Vorſitzende referierte
noch über die Bildung und Tätigkeit des Fiſchereiausſchuſſes für Heſſen,
der ſich paritätiſch aus Mitgliedern des Heſſiſchen Fiſchereivereins und
Heſſiſchen Anglerbundes zuſammenſetzt; hiermit ſt nach jahrelangen
Mühen ein Bindeglied geſchaffen, das dazu berufen iſt, alte, zwiſchen
Fiſcher und Angler beſtehende Vorurteile zu beſeitigen, wozu beide
Organiſationen das feſte Beſtreben haben. Ein von dem Bund svorſtand
ausgeworfener namhafter Betrag für den Einſatz von Jungfiſchen in
die Fiſchwväſſer fand Anklang. Ein Vortrag des Herrn Lehrer Gatt=
mann
aus Ginsheim, der das Thema Feinde der Angler behandelte,
Kulturtätigkeit überdenkt, muß dem ein unbeſiegliches Nein entgegen= fand reichen Beifall. Die Wahl des geſchäftsführenden Vorſtandes er=
gab
die Wiederwahl der Herren Georg Laun als 1. Vorſitzender, Joh.
Schmidt als 1. Schriftführer. Peter Knußmann als 1. Kaſſenführer. In
den Heſſiſchen Fiſchereiausſchuß wurden die Herren Georg Laun=Mainz,
Wilh. Wedekämpfer=Worms und Franz Bauer=Darmſtadt wiedergewählt.
Der nächſte Bundestag findet in Mainz=Mombach ſtatt.
Geſundheit, Wohnung und Siedlung. Unter dieſer Bezeichnung
plant der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten Darmſtadt in nächſter Zeit
Heranziehung einer in die Tauſende gehende Zahl von Kriegsopfern
Gelegenheit geboten, mit den Konſumenten unmittelbar in Verbindung
zu tretzen und dieſen ihre Erzeugniſſe praktiſch vorzuführen. In Frage Angreifer nur ſchwer zu beſchreiben. Die Laternen ſGaslicht) in der un
kommen alle Gegenſtände, der orthovädiſchen Mechanik, Selbſtfahrer,
Fahrräder für Beinbeſchädigte und Fahrzeuge mit Motorantrieb für
fällt und anderen zur Nahrung und Befruchtung dient: was deutſch iſt, Kriegsbeſchädigte. Für Kriegsblinde alle einſchlägigen Apparate, für
Siedlung werden Minaturbauten und Zeichnungen ſowie Innenein=
richtungsgegenſtände
Auftellung finden. Darüber hinaus werden die
Gefahren der Tuberkuloſe, Nervenkrankheiten, deren Bekämpſug in 9000 Mark Verſicherungsgelder geſtohlen worden. An dem von ihm
der Realbildung) hat zum FamilienAbend auf Samstag, den 14. Mai, entſbrechender Weiſe veranſchaulicht werden. Der ganzen Veranſtaltung bewohnten Hauſe iſt ein Anſchlag angebracht mit dem Vermerln
8½ Uhr, bei Sitte (gelber Saal) eingeladen. Unſere Mitglieder und ſoll ſich auch Film und Radio in den Dienſt ſtellen. Eine ärztliche
Die Veranſtaltung wird weit über den Rahmen einer örtlichen Sache
winnen, die in Darmſtädter Kunſtkreiſen eine beachtensverte Nolle hinausgehen. Sie verbindet den guten Zweck, für die Kriegsopfer be=
wird
uns durch Lieder von Brahms, Nichard Strauß, Sinding, Grieg im Kunſtgliederbau und dergleichen zu ſammeln und andererſeits fin= momente nicht auseinanderreißen darf, nur das Geſamtbild muß ge=
und Hansklaus Brill erfreuen. Herr Kugler wird von dem jungen den die Ausſteller die ſeltene Gelegenheit, Verbindungen anzuknüpfen, würdigt werden; er hält die Angaben des Angeklagten in ſeiner Echle!
Darmſtädter Tonſetzer, Herr ſtud, jur. Hansklaus Brill am Klavier Es iſt zu wünſchen, daß dieſe große ſoziale Sache, an deren Gelingen
Schüler unſeres Konzertmeiſters Otto Drumm, Violin=Vortrage von einſchlägigen Behörden und Firmen ſowie von der Bevöllerug bei der geplanten Tat beteiligt, eine Sekunde habe für ihn genügt4
Darmſtadts in weiteſtem Maße gefördert werden möge.
Freitag, den 13. Mai, abends im Vereinslokal Brauerei Zum goldenen
Gäſte gewürdigt wird. Ferner machen wir noch bekannt, daß am 1. Juni glieder werden gebeten, recht zahlreich zu der Verſammlung zu er= zeugung ſchaffe. Aber der Indizienbeweis dürfe nicht auf Schlußfol
Lokale Veranſfaltungen.
Die blemnter erſcheinenden Rotizen find ansſchlieklich als Hinweſſe auf Anzelgen iv betrachkn.
in keinem Talle ſigendwſe als Beſprechung oder Krſiſl.
12 Mai, wird Heur Pörtner aus Gberſtadt einen Lichtbildervortrag über
Vogelſchutz halten. Näheres im Anzeigenteil.
Kunſinotizen.
deber Wente, Künfier oder Hnftieriſche Veranſtaltungen, deren im Nachfiehen
geſchlebt, behlt ſich die Redaffion ihr Urtel vor
man Valentinos letztem Film: Der Sohn des Scheich der
Liſten über den Stand ihrer Mitglieder dem Vorſtand einreichen. Die nicht nur aus Honig beſteht. In Palentinos Film ſehen wir die tiefe
Anſchriften ſind zu richten an den Geſchäftsführer J. Streb, Darm= Liebe und den wilden Haß der Wüſtenbewohner, wie ſie wirklich ſind, garethe Schäfer Wwe., Geiſtberg 8, in geiſtiger Friſche ihrem
ſtadt, Hügelſtraße 65, II. Die für den 29. Mai vorgeſeheng Bagung muß uund wir erkennen, daß der Beduinen=Don Jun ſich ſeine Liebe epſt
infolge des verzögerten Zuſtandekommens der Denkmalausſchußſitzung wirklich erkämpfen muß, ehe er ſie gewinnt. Valentino hat Gelegenheit,
Neſidenz=Theater: Die Tänzerin vom Moulin
grunde. Vor einigen Jahren erregte das Verſchwinden eines ungeheuer Landestheater, Großes Haus, C 2, Anfang 7½ Uhr, End
wertvollen Halsbandes in Paris beträchtliches Aufſehen. Damals war
dingfeſt machte, ergab ſich die völlige Unſchuld der Aufgegriffenen.
Millionär und deſſen Gatin, monatelang beobrchtete gelang es ſchließ=
lich
, hinter die Geheimmiſſe des Diebſtahls zu kommen. Er ſtellte nach
die Jubelſeier des B5ſährigen Beſtehens der Stenoaraphendreinigung umfangreichen Erhebungen, die er als Zimmerkellner verkleidet, vor= Konzerte: SchloßCaf; Café Rheingold; Perkeo; Hotel=ceſtan
üiblicher Weiſe das große Bezirkswettſchreiben, das in der Schillerſchule‟ Minuten vor dem Verſchwinden am Hals getragen hatte. Als die Dame
unter der Leitung des Wettſchreibobmanns Metzger abgehalten wird, auf die Polizeipräfektur geladen worden war und ihr der Verdacht vor= Union= Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele,
Am Sonntag nachmittag findet dann eine Zuſammenkunft ſämtlicher gehalten wurde, ſie ſelbſt habe das Halsband entwendet bzw. verkauft
des Wettſchreibergebniſſes ſowie Verteilung der Ehrenpreiſe. Be= krankte ſchwer. Schließlich ermittelte die Polizei noch, daß ein Artiſt, C
ſchloſſen wird die Tagung am Abend mit einem Feſtball des Jubel= mit dem die Dame in der Zeit, da ſie noch Tänzerin war, Beziehungen Stammholz=Verſteigerung. Holzhofallee Nr. V, nachmittag
unterhalten hatte, ihr das Halsband unter Drohungen erpreßt hatte.

Nummer 131
* Große Strafkammer.
Schwerer Raub nach §§ 249, 250 StGB. liegt vor, wenn Jomand /
mit Gewalt gegen eine Perſon oder unter Anwendung von Drohungen:
Sache einem Anderen in der Abſicht wegnimmt, ſich dieſelbe rechts=. Dieſe letztere Leiſtung ſtellt gleichzeitig einen neuen widrig zuzueignen und der Näuber bei Begehung der Tat Waffen bein
ſich führt oder der Raub auf einem öffentlichen Wege, einer Straße, einerr
Eiſenbahn, einem öffentlichen Platze, auf offener See oder einer Waſſer= begangen wird. Der Verſuch eines ſchweren Naubes wirdo
einem in Wilhelmshaven geborenen, in Offenbach beſchäftigten, alss
fleißig und ſolid geſchilderten Arbeiter zur Laſt gelegt. Der Vorfoln
der Forſtabteilung des Heſſiſchen Miniſteriums war Herr Oberforſtrat hat ſich am 20. Dezember 1996, abends ewa um 6 Uhr in Offenbach ann
der Peripherie des Stadtgeländes ereignet, deſſen Beſiedlung als Wohn= nun im Gange iſt. Der Angeklagte iſt in einer größeren, in dern
Senefelderſtraße gelegenen Fabrik beſchäftigt und iſt nach ſeiner Angaber
viel auf Montage. Er iſt am fraglichen Tage (Montag) aus der Fabrſkh
nach Hauſe gegangen. Um dieſe Zeit wurde ein Straßenüberfall gegens=
über
dem Vorſteher der Armenpflege des 18. Bezirks Kirſch verſucht,;
der in einer Aktenmappe ihm für Wohlfahrtszwecke übergebene Geldern
in Höhe von 4298 Mark mit ſich führte, als ihm plötzlich ein Mann mirt
geſchwärztem Geſicht und mit Maske angetan mit den Worten: Geldd
eder ich ſchieße gegenübertrat und ihm mit der Fauſt gegen die Bruſth
ſtieß. Angeklagter, hörte, wie er angibt, am Friedrich EhertNingp
Hilferufe, eilte neugierig auf ſie herzu, ſah nur dunkle Geſtalten und
erhielt plötzlich einen Schuß in den Arm. Er begab ſich, um Anzeige zu
erſtatten, zum 6. Polizeibezirk, wurde aber unter dem Verdacht, ſelbſen
der Täter zu ſein, feſtgenommen. Der Angeklagte iſt nach eingehendern
Beweisaufnahme vom Bezirksſchöffengericht Offenback, am 11. Februarn
1927 freigeſprochen worden, da das Gericht den Nachweis der Täterſchaſt
nicht für erbracht hielt. Der Staatsanwalt hat Berufung verfolgt.:
Angeklagter hat nur einen großen Feuerſchein geſehen und ſogleitzt
einen Schmerz am linken Arm gefühlt. Die Wunde iſt heute noch ſichte
bar. (Angeklagter iſt 4 Jahre lang unverwundet im Felde geweſen,
er hat bei einer Maſchinengewehrkompagnie gedient.) Der Sachver=t
ſtändige (Kreisarzt), der die Wunde des Angeklagten am 21. Dezembern
ſah, ſtellte eine Quetſchwunde an der Oberhaut des linken Armes feſt,t
die nicht blutete und von einem Prellſchuß herrühren kann. Im erſtem
Nechlszuge war weiter als Sachverſtändiger Büichſenmacher Brauns vom
Offenbach anweſend, im zweiten Rechtszuge iſt Waffenmeiſter Kaufmanm
Hübner hier anweſend. Nicht vereinbar mit den Angaben des Ange=
klagten
ſind die Bekundungen des Ueberfallenen Kirſch. Kirſch erhällu
das Geld jeweils Montags von einem ſtädtiſchen Kaſſenboten und be=
hält
es bis Dienstags bei ſich, au welch letzterem Tage die Auszallunm
an die Bezirkspfleglinge erfolgt. Kirſch ſelbſt wohnt am Friedrich Gber=)
Ring. Den ihm entgegentretenden Angreifer wehrte Kirſch mit ſeinemn
Schirm ab, der Räuber zerrte an der Mappe, die Kirſch indeſſen feſt im
der Hand behielt. In die Höhe gekommen, rannte Kirſch fort und deu
hörte er einen Schuß fallen, den er an der linken Seite an ſich vorbei=)
ſauſen hörte. Schließlich flüchtete er in ein Haus. Kirſch vermag dem
gegend des Tatorts ſcheinen nicht alle gebrannt zu haben. Es varu
dunkel und dabei dunſtig. Der Täter hatte große Statur und eines
Maske vor dem Geſicht; er trug einen hellen Hut. Zwiſchen Kirſch und
Ohrenbeſchädigte Hörapparate. In der Ausſtellung Wohnung und dem Angreifer hat ein hurzer, aber heftiger Kampf ſtattgefunden=
Erſterer hat ſtark und laut um Hilfe geſchrien. Dem Zeugen Kirſch iſcht
einige Zeit vorher durch Einbruch in ſeine Wohnung ein Betrag bom
18. Armenpflegebezirk und der Angabe der Sprechſtunden des Armen=
pflegers
.
Der als Zeuge vernommene Arbeitgeber kann dem Angeklagtem
nur das beſte Zeugnis, auch bezüglich der Ehrlichkeit, ausſtellen. Der=
Staatzanwpalr betont, daß man bei, einem Indizienbeweis die Einzl!
derung für unrichtig, da der Vorgang nach dem Gutachten des Sachver.
ſtändigen ſich nicht ſo abgeſpielt haben kann. Der Angeklagte erſcheine
die Larve wegzuſtecken. Eine Strafe, wie in erſter Inſtanz beantragt
erſcheine angemeſſen. Der Verteidiger führt aus, nicht die Tat, ſonderu
Verein der Hundefreunde von Darmſtadt und Umgegend e. V. der Täter ſei zu beſtrafen, der Staatsanwalt habe die entlaſtendem
Momente gar nicht berührt. Der Täter müſſe gewußt haben, daß Kirſcht
um die fragliche Zeit nach Haufe komme und daß er Geld mit ſich führs
Der Indizienbeweis müſſe ſo feſt geſchloſſen ſein, daß er volle Uebem
gerungen aufgebaut werden. Unaufgeklärt bleibe, wie der Schuß ge
fallen iſt. Der ärztliche Sachverſtändige halte die Wunde des Anges
klagten als von einem Prelſchuß herrührend. Angeklagter habe unte
der ſchlagartigen Wirkung eines Prellſchuſſes geſtanden. Die Koſten
der Verteidigung des freizuſprechenden Angeklagten möchten, zum Minu
Gartenbauverein Darmſtadt. Am Donnerstag, den deſten für die 2. Inſtanz, auf die Staatskaſſe übernommen werdem
Das ürteil verwirft die Berufung der Staatz
anwaltſchaft. Die Koſten der Verteidigung 2. Inſtanz werden der
Staatskaſſe auferlegt.
Die Herrſchaft der Eisheiligen. Die Herrſchaft der Eisheiligery
Mamertus, Pankratius und Serpatius hat begonnen=
union
=Theater: Liebe in Valentinos Scheich=Film. Wenn Seit Jahrhunderten hat man die Erfahrung gemacht, daß die gefürchte=
tem
Kältefröſte, die Maifröſte, gerade an dieſen Tagen vortommen:
So auch dieſes Jahr. Wohl iſt das Wetter noch ſchön, aber die Tem1
veratur hat ſich durch im ſüdlichen Deutſchland niedergegangene Gewit4
gefährlich ausſehende Herren, bereit, ſich mit Piſtolen und Dolchen auf ter merklich abgelühlt. Bei heftigem Nordoſtwind iſt es ziemlich friſch
geworden, was man nach den heißen Tagen der vergangenen Woch=
doppelt
ſtark empfindet.
* Hohes Alter. Am Sonntag, den 15. Mai, begeht Frau Mak
93. Geburtstag.
Die Auszahlung der laufenden Zuſatzrenten für nicht im Er=
werbsleben
ſtehende Schwerbeſchädigte, Kriegshinterbliebene Altrenmer
und Altrentnerinnen erfolgt am Samstag, den 14. Mai d. J3
vormittags von 812 Uhr durch die Stadtkaſſe.

Tonclalender ſier Dounerstag den 12. Maf 1on.
10½4 Uhr: Der Zigeunerbaron. gleines Haus, K1.
(Bühnen=Volksbund), für diejenigen Mieter, die Zuſatzmiete Xl habem
Anfang 8 Uhr, Ende 10 Uhr: Die Märchen der Königin von Na=
varra
. Feſtſaal des Realgymnaſiums, abends 8 Uhm
Verein für das Deutſchtum im Ausland: Kammermuſikabend.
rant Schmitz; Brauerei Schul; Münchner Hofbräu; Café=Reſtauram
Waldſchlößchen; Frankfurter Hof. Kinovorſtellungen
Verſteigerungskalender für Freitag, den 13. Mai 1927.
Eberſtädter Gemeindewald, vormittags 9½ Uhr, beginnend=
3 Uhr: Verſteigerung von zirka 5000 Kilo Stahl.

Wegen
Geſchäfts=Aufgabe

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Zu gleichen und noch niedrigeren Preiſen wie bei der Verſteigerung ſetzen wir, durch Platzmangel gezwungen, die noch vorhandenen großen Beſtände
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[ ][  ][ ]

Numme: 131

Donnerstag, den 12. Mai 1927

Seite 7

Heichswohnungszahlung Loc1.
Auf Grund des Reichsgeſetzes vom
2. März 1327 (Reichsgeſetzblatt I. Seite
6:) findet am 16. Mai 1927 eine
Reichswohnungszählung ſtatt.
Die Ausführung dieſer Zählung
ftür die Stadt Darmſtadt (die ſich auf
de Bekanntmachungen des Heſſiſchen Mi=
Unſtſters für Arbeit und Wirtſchaft vom
2.:. April 1927 und Heſſiſchen Kreisamts
Trrmſtadt vom 23. April 1927 gründet)
oliegt dem Oberbürgermeiſter.
Die Wohnungszählung dient dazu,
ſen e möglichſt vollſtändige Aufklärung
üneer die Wohnungsverhältniſſe der Be=
bſelkerung
des Deutſchen Reiches zu ge=
ännen
. Ueber die bei der Zählung
eishaltenen Auskünfte iſt von allen
m.it der Zählung betrauten Stellen
daas Amtsgeheimnis zu wahren.
Die ausgefüllten Zählpapiere dürfen
mar den an der Durchführung der Zäh=
In ng beteiligten Stellen zur Einſicht über=

Ic ſſen werden.
Bei der Zählung ſelbſt kommen fol=
gande
Zählpapiere zur Anwendung:
1 1. Grundſtücksliſte,
2. Wohnungskarte.
Die Grundſtücksliſte iſt von allen
Grrundſtückseigentümern (oder deren Ver=
tiseter
), auf deren Grundſtück ſich Ge=
bäude
befinden, auszufüllen.
Auch für gewerblich benutzte Gebäude
Geſchäftshäuſer, Fabrikgebäude, Gaſt=
häuſer
, Anſtalten, Amtsgebäude uſw. iſt
eme Grundſtücksliſte auszufüllen, ebenſo
fyrr Baulichkeiten untergeordneter Art,
wie Baracken, Wohnlauben uſw. (für
lätztere aber nur dann, wenn ſie bewohnt
ſyrid). Ausgenommen bleiben unvoll=
eindete
Bauten, falls ſie vollſtändig
umbewohnt ſind.
Die Ausfüllung der Wohnungs=
harte
hat von jedem zu erfolgen, der Wohn im a Einzel=
vom
Hauseigentümer eine Wohnung ge=
wrietet
hat und die Miete unmittelbar
an den Hauseigentümer oder deſſen Ver=
tyeter
zahlt. Auch der Hauseigentümer
ſü lbſt hat für ſeine eigene Wohnung eine
Wohnungskarte abzugeben. Ebenſo haben
die Inhaber von Hausverwalter= Dienſt=
uder
Freiwohnungen eine Wohnungskarte
auuszufüllen.
Die Ausfüllung der Zählpapiere
bat in jedem Falle nach dem Stand
vom 16. Mai 1927 zu erfolgen.
Zur Durchführung der Zählung ſind
ſär die Stadt Darmſtadt 14 Zählaus=
ſſthüſſe
und außerdem beſondere Zählbe=
zärke
gebildet worden. Der räumliche
WWirkungskreis der Ausſchüſſe lehnt ſich /Eliſabethenur. 45, P.,
eweils an die Einteilung der Polizei= Büro od. alleinſteh
neviere an, und zwar derart, daß dem Damez, verm (e12851
1. Ausſchuß, in dem betreffenden Revier
M ie Straßen von AL, dem II. Ausſchuß
zu iejenigen von M bis Schluß zugeteilt ſind.
Die Zählpapiere werden den befra=
genden
Perſonen uſw. durch befonders
arnannte Zähler bis ſpäteſtens Stiftſtr. 41, p. 1. Juni
N6. Mai 1927 zugeſtellt.
Am 19. Mai 1927 wird mit der
AEinſammlung, der ausgefüllten Zähl=
P apiere durch die Zähler begonnen wer= Große Werlſläll
men. Die Einſammlung muß bis ſpäte= mit beſchlagnahmefr.
ſtens 20. Mai 1927 abends beendetl2 Zimmerwohnung z
bein.
Die zur Ausfüllung der Zählpapiere
Werpflichteten werden hiermit gebeten,
nan Intereſſe der zielſicheren und raſchen
MDurchführung des Zählgeſchäfts, dafür
au ſorgen, daß die Zählpapiere zur
nrechten Zeit ordnungsmäßig aus=
ſgefüllt
zur Abholung bereit liegen.
Wer die in den Erhebungspapieren
geſtellten Fragen wiſſentlich wahrheits= mieten.
wiedrig beantwortet oder ſich weigert,
ſoie vorgeſchriebenen Angaben zu machen,
wird mit Geldſtrafe bis zu 10 000 Mark
(st8002
ſoeſtraft.
Darmſtadt, den 10. Mai 1927.
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Buxbaum.

Lahnungstaufcht

Bekanntmachung.
Die Provinzialſtraße Dieburg Ba=
ſGenhauſen
wird infolge des Bahnhofs=
numbaues
an der Kreuzung mit dem
Wahnhof=Babenhauſen vom 12. Mai
ſEfd. Js. ab bis auf weiteres für jeg
ſilichen Verkehr geſperrt. Der Durch
ggangsverkehr hat über die als Provi=
ſſorium
neuangelegte Umleitungsſtraß
Fſüdweſtlich des Empfangsgebäudes) zu
erfolgen.
Die aufgeſtellten Warnungstafeln ſind
ſu beachten.
Zuwiderhandlungen werden zu An=
(7977
eige gebracht.
Darmſtadt, den 9. Mai 1927.
Provinzialdirektion Starkenburg.
Dr. Kranzbühler.

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ſtraße
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120 cm breit, Strapazierware
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Belehrungen über das eheliche
Güterrecht und das Erbrecht der Ehe=
gatten
nach dem Bürgerlichen Geſetzbuch
für das Gebiet der hieſigen Stadt wer=
den
koſtenfrei bei dem hieſigen Standes
amt in Darmſtadt (Hügelſtraße) währent
den Dienſtſtunden abgegeben. (7752sid
Darmſtadt, den 6. Mai 1927.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
gez. Dr. Hauſtaedt.

Bekanntmachung.
Wegen Neupflaſterung der Ortsdurch
fahrt Nieder=Modau wird die Pro=
vinzialſtraße
Nieder=ModauRohrbach
vom 12. Mai 1927 ab auf 3 Wochen
für Fuhrwerke, Automobile und Motor=
räder
geſperrt. Umleitung des Durch=
gangsverkehrs
bis zum 16. Ifd. Mts.
über Rohrbach, alsdann durch Orts=
ſtraßen
in Nieder=Modau.
Die aufgeſtellten Warnungstafeln ſind
zu beachten
Zuwiderhandlungen werden zur An=
zeige
gebracht.
Die Bürgermeiſtereien der benach=
barten
Gemeinden werden erſucht, Vor=
ſtehendes
in ortsüblicher Weiſe bekannt=
(7979
zugeben.
Darmſtadt, den 9. Mai 1927.
Provinzialdirektion Starkenllurg.
Dr. Kranzbühler.

Am Freitag, den 13. Mai 1927,
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tiſch
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Darmſtadt, den 12. Mai 1927.
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Am Freitag, den 13. Mai 1927
nachm. 3 Uhr, verſteigere ich in der
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weiſe meiſtbietend gegen Barzahlung.
Ziegler
Vollziehungs=Beamter.

Am Freitag, den 13. Mai 1927
mittags 12 Uhr, verſteigere ich die au
dem Fabrik=Grundſtück der Bahn=
bedarf
A.=G., Blumenthalſtr. 24
Lokomotiv=Reparaturwerkſtatte
lagernden Teile eines zertrüm=
mertenFlugzeuges
zwangsweiſe gegen
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Barzahlung.
DieVerſteigerung findet beſtimmt ſtatt.
Darmſtadt, den 11. Mai 1927.
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Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
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Näheres Bleichſtr. 40, b. Sobernheim. (*1284

Am Freitag, den 13. Mai 1927,
vormittags 10 Uhr, verſteigere ich in
meinem Verſteigerungslokale Bleich=
ſtraße
40, folgende Pfänder gegen
Barzahlung:
1 Autodroſchke, 2 Steppdecken,
1 el. Motor, 1 Muſikautomat,
1 Vertikow, 2 Schreibmaſchinen=
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Seite 8

Donnerstag, den 12. Mai 1927

Nummer 131

Neue Kraftpoſifahrpläne.
Mit dem Inkrafttreten des Sommerfahrplans bei der Eiſenbahn
am 15. Mai wird auch ein neuer Fahrplan für die Kraftpoſten im Be=
zirt
der Oberpoſtdirektion Darmſtadt herausgegeben, der bei mehreren
Linien erhebliche Verbeſſerungen gegen den Winterfahrplan aufweiſt.
Die jetzt nur auf der Strecke DarmſtadtOber=RamſtadtBrandau
Neunkirchen verkehrende Kraftpoſt wird vom 15. Mai ab morgens wvie=
der
bis Lindenfels durchgeführt; die Nückfahrt von Lindenfels erfolgt
werktags um 16,50 Uhr, an Sonn= und Feiertagen um 19,05 Uhr. Fer=
ner
wird an Sonn= und Feiertagen zwiſchen Darmſtadt und Neunkirchen
eine weitere Kraftpoſtfahrt ab Darmſtadt Hauptbahnhof 7.10 Uhr und
ab Neunkirchen 19,40 Uhr eingelegt. Es iſt mithin Sonntags morgens
ab Darmſtadt Hauptbahnhof 7,10 Uhr und 7,55 Uhr Gelegenheit zur
Fahrt nach Neunkirchen und abends ab Neunkirchen 17,25 Uhr und
19,40 Uhr zur Rückfahrt nach Darmſtadt vorhanden.
Die Kraftpoſt DarmſtadtOppenheim wird künftig nicht
mehr über (roß=Gerau, ſondern auf dem kürzeren Weg über Gries
heim, Wolfskehlen, Leeheim, Geinsheim nach dem Rhein geführt. Dieſ
Kraftpoſt ſoll eine Schnelbverbindung zwiſchen der Landeshauptſtadt und
dem Rhein darſtellen. Die Fahrt von Darmſtadt Luiſenplatz bis zur
rechtsrheiniſchen Fähre nach Oppenheim und Nierſtein dauert nur
50 Minuten.
Die jetzt auf der Strecke Mainz=Koſtheim Trebur
Nauheim (Kreis Groß=Gerau) Bahnhof verkehrende Kraftpoſt
wird bei drei Fahrten bis nach Groß=Gerau durchgeführt und bietet für
die Bewohner der Kursorte eine ſchnelle Verbindung mit ihrer Kreis
ſtadt.
Auf der Kraftpoſtlinie Bensheim Lindenfels wird eine
fünfte Fahrt eingelegt, die vorerſt nur an Sonn= und Feiertagen, vom
15, Juni bis 15. September aber täglich verkehrt.
Die jetzige Kraftpoſt Alsfeld Groß=Felda Ehrings=
hauſen
Bahnhof wird künftig von Groß=Felda aus nach dem Bahn=
hof
Burg= und Niedergemüinden durchgeführt.
Auf der Kraftpoſtlinie MückeUlrichſtein wird Dienstags
und Freitags eine Fahrt über Stumpertenrod ausgeführt.
Auf der Kraftpoſtlinie Offenbach (Main)-Vilbel iſt Sonn=
tags
nachmittags eine Fahrt eingelegt worden, um den Beſuch des
ſchön gelegenen Ortes Bergen von Offenbach und Vilbel aus zu er=
möglichen
.
* Arbeilgen, 11. Mai. Die Handelskammer Darmſtadt beabſichtigt,
hier einen Buchhaltungskurſus abzuhalten. Mitglieder des Orts=
gewerbevereins
oder deren Mitglieder, die daran teilnehmen wollen
müſſen ſich bis zum 15. d. M. beim Vorſitzenden des Vereins melden.
Der Kurſus koſtet 10 Mark und hat eine Dauer von 30 Stunden. Die
vom hieſigen Geſangverein Frohſinn mit ſo vielem Beifall aufgenvm=
ene
Theateraufführung Rheiniſche Liebe rheiniſcher Wein, Ope=
nette
in drei Akten von Orto Teich, wird nächſten Sonntag, abends 8 Uhr,
im Gaſthauſe zum goldenen Löwen nochmals wiederholt. Alle, denen
es nicht möglich war, an der Erſtaufführung teilzunehmen, ſeien hierauf
beſonders hingewieſen. Die Lieferung von 40 Bänken für die Klein=
kinderſchule
und die Erneuerung und Lieferung der Kandel an derſelben
ſoll auf dem Submiſſionswege vergeben werden. Die Wahl unter den
Beſarbern bleibt vorbehalten.
Weiterſtadt, 11. Mai. Sportplatzweihe. Der neue Sport=
platz
in Weiterſtadt ſoll an Pfingſten in Geſtalt einer großen Feſtlichkeit
eingeweiht werden. Am Vorabend iſt ein Kommers geplant, am Feſt=
ſonntag
ſoll ein Umzug ſtattfinden, dem ſich dann die Weihe des Platzes
umd die Vorfüihrung mehrerer Spiele anſchließen ſoll. Montags bildet
ein allgemeines Volksfeſt den Abſchluß der Platzweihe.
* Grfesheim, 9. Mai. Bei den Nohrlegungsarbeiten für die Waſ=
ſerleitung
ſtieß man dieſer Tage am Eingang zur Gellgaſſe vor dem
Gaſthaus Zum gininen Baum in einer Tiefe von etwa 80 Zentimetern
auf einen ungefähr 35 Zentimeter dichen Eichenſtamm, der quer über die
Straße liegt. Der Stamm liegt jedenfalls ſchon mehrere Jahrhunderte
an ſeinem Platz Ein großer Tag im Zeichen des Nadſports wird
der kommende Samstag abend (14. Mai) für Griesheim werden. Das
alljährlich ſtattfindende Saal=Sportfeſt des Gaues 2 des Heſſiſchen und
Naſſauiſchen Nadfahrerbundes wird dieſes Jahr im Feſtſaal Zum
grünen Laub abgehalten.
H. Eberſtadt, 11. Mai. Holzverſteigerungen. Am Don=
nerstag
, den 12. Mai, nachmittags 5 Uhr, werden im Rathaus einige
Brennholzſortimente (Buchen und Kiefern) von den Baublätzen in
Abt. 18 am Waldfriede, am Freitag, den 13. Mai, vormittags 9½ Uhr
111 Kiefernſtämme der Klaſſen 3, 4 und 5 ſpwie 2 Naummeter Nutz=
knüppel
(Zaunpfoſten, 2,2 Meter lang), lagernd in der Villenkolonie,
öffentlich meiſtbietend verſteigert. Bei der letzteren Verſteigerung ver=
ſammeln
ſich die Steigerer auf der Neuen Darmſtädterſtraße, Halte=
ſtelle
Waldfriede. Der Geſangverein Liederkranz veranſtaltet am
kommenden Sonntag einen Ausflug nach Birkenau. Abfahrt 8,11 Uhr
vom Main=Neckar=Bahnhof
* Eberſtadt, 11. Mai. Der Himmelsſchreiber, das Reklame=
flugzeug
der Perſilwerke, führte am Dienstag, abend gegen ſechs Uhr
ſein Experiment auch über Eberſtadt und die anderen Bergſtraßcorte
aus. Gemeinderatsſitzung. Die nächſte Gemeinderatsſitzung
findet am Donnerstag dieſer Woche ſtatt. Verſteigerung der
Gragnutzungen. Die Grasnutzungen an den Bachufern, im Wein=
weg
und Hinterm Eich werden in mehreren Loſen am Freitag dieſer
Woche auf dem Nathaus öffentlich verſteigert werden.
* Pfungſtadt, 11. Mai. Unfall. Am Bahnübergang zwiſchen
Eberſtadt und Pfungſtadt fuhr das Auto eines hieſigen Fabrikanten
gegen einen Baum. Der Chauffeur wurde leicht verletzt. Der dordere
Teil des Wagens dagegen wurde ſtark beſchädigt.
* Hah bei Pfungſtadt, 10. Mai. Arbeitsmarkt. Die Zahl
der Erſerbsloſen beträgt bier 2), darunter 4 weibliche Perſonen, mit
41 Zuſchlagsempfängern.
* Ober=Mamſtadt, 10. Mai. Am Sonntag hielt der Evang. Vund,
Zweigderein Ober=Namſtadt im Saale Zum Löſen wiederum einen
Familienabend ab, der außerordentlich gut beſucht war. Nach einer
Anſprache des Herrn Pfarraſſ. Lenz erfolgte die Aufführung von Wenn
du noch eine Mutter haſt, ein Bild aus der Gegenwart in vier Auf=
zügen
, durch Mitglieder der ev. Jugendvereinigung Ober=Ramſtadt. Sel=
ten
noch iſt ein Stüſck ſo ſchön und wirkungsvoll wiedergegeben worden
wie dieſes und hat es beſonders hinſichtlich der Jugenderziehung, bei
allen Beſuchern ſicherlich einen tiefen Eindruck hinverlaſſen. Hierzu trug
u. a. auch die von Herrn Heinecke geſchaffene wirkungsvolle Bühnen=
dekoration
ſehr viel bei. Neben den ſehr guten Leiſtungen der Spieler=
ſchar
felbſt ſollen aber auch die Vorträge des Poſaunemhors unter
ſeinem Dirigentem Herrn W. Neuroth und der von dieſem am Klavier
begleitete Geſangsvortrag des Herin Kehr nicht unerſähnt bleiben,
gaben doch alle Mitwirkenden ihr Beſtes, um den Abend wirklich ſchön
gur geſtalten, was ihnen auch in beſonderem Maße gelungen iſt. Herr
Pfaxver Waas gab zum Schluß noch ſeiner beſonderen Freude über den
gutem Verlauf der Veranſtaltung Ausdruck und dankte auch ſeinerſeits
allen Beteiligten nochmals herzlichſt. Der Reinertrag des Abends war
für die innere Herſtellung unſerer Kirche beſtimmt und dürfte einen
anſehnlichen Betrag ergeben haben.
* Ober=Ramſtadt, 11. Mai. Von heute ab liegen auf dem Bürger=
Aueiſtereibüro die Voranſchläge der Gomeinde und des Waſſerverks für
1927 Rj. eine Woche lang zu jedermanns Einſicht offen. Während dieſer
Friſt können Einwendungen gegen ihren Inhalt ſchriftlich oder zu Pro=
tokoll
daſelbſt vorgebracht werden. Zu der beſchloſſenen Umlage werden
auch die Ausmärker herangezogen.
* Ober=Ramſtadt, 11. Mai. Jubiläum, Karl Schuchmann 2.,
Ober=Ramſtadt war am 1. Mai 1927 25 Jahre bei der Firma Auguſt
Modenhauſer, Schildpattwarenfabrik, beſchäftigt.
Roßdorf, 10. Mai. Sparſinn. Im 1. Vierteljahr 1927
betrugen die Spareinlagen bei der bieſigen Spar= und Darlehnskaſſo
über 90 000 Mk. Es iſt dies ein ſicherer Beweis dafür, daß der Spar=
ſinn
in unſerer Gemeinde wieder recht geweckt iſt. Auch der übrige
(beſchüftsverkehr bei der Spar= und Darlehnskaſſe hat gegen das Vor=
jahr
ſehr zugenomen. Die Geſchäftsräume, die umgeändert werden,
befinden ſich nach wie vor im Hauſe des Ga. Friedrich Zimmer 1.,

ſger Gemelnde ſeine ihm bereits vor 3 Jahren übertragene Dienſtſtelle
an der Friedrich=Ebert=Schule zu Neu=Iſenburg angetreten; am letzten
Sonntag iſt denn auch ſeine Familie endgültig von hier verzogen. Nur
ungern ſah man die Familie Lehrer Troll, die ſich ob ihrer Leutſeligkeit
größter Beliebtheit und Wertſchätzung in der Gemeinde und der nähe=
ren
Umgegend allſeits erfreute, von hier ſcheiden; die beſten Wünſche
begleiten ſie nach ihrem neuen Wirkungskreis.
Groß=Bieberau, 10. Mai. Am Sonntag, den 15. Mai, abends
g ubr, findet in Groß=Bieberau im Saale des Gaſthauſes Zur Laube‟
(Kudwig Lorz) ein Familienabend zum Beſten der Auslandd=
deutſchen
ſtatt. Im Mittelpunkt des Abends ſteht ein Vortrag Mut=
terfprache
und Mundart von Herrn Dr. Adam Heldmann und das
Thegterſſck Der Kaktusfreund, aufgeführt von Schülerinnen der
(Ekcouovenſchule zu Darmſtadt. Den muſikaliſchen Teil hat die Kapelle
de8 Odenbpaldrlubs übernommen. Um jedem deu Beſuch der Abend=
unterhaltung
zu ermöglichen, ſind die Eintrittspreiſo niedrig gehalten,

Angeſtellientagung in Worms.
Am 7. und 8. Mai fand in Worms der Heſſiſche Angeſtelltentag,
veranſtaltet vom Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten (GDA.) unter
außerordentlich zahlreicher Beteiligung aus allen Gegenden von Heſſen
und Heſſen=Naſſau, ſowie Waldeck ſtatt. Ein am Samstag veranſtalte=
ter
Rheiniſcher Abend in den überfüllten Sälen der Zwölf Apoſtel
zeigte eine ſtarke Bekundung des deutſchen Gedankens und Willens nach
Befreiung der beſetzten Gebiete. Am Sonntag tagte unter ſtarker Be=
teiligung
der heſſiſche Angeſtelltentag des GDA. Profeſſor Dr. Urſtadt=
Darmſtadt richtete als Vertreter der heſſiſchen Regierung anerkennende
Worte über die Tätigkeit und die Grundeinſtellung des GDA. an die
Verſammlung. Bürgermeiſter Schulte, als Vertreter der Stadt Worms
wies auf die eifrige Tätigkeit des GDA. zum Schutze der wirtſchaftlich
Schvachen hin und begrüßte in ſehr herzlichen Worten die zahlreichen
auswärtigen Teilnehmer in der alten Nibelungenſtadt Worms. Stadt=
verordneter
Hugo Sommer=Berlin, Vorſitzender des ehrenamtlichen
Aufſichtsrates des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten überbrachte die
Grüße der leitenden Körperſchaften des Bundes. Hugo Sommer, ein
Mann von über ſechzig Jahren, welcher bereits 44 Jahre in der Ange=
ſtelltenbewegung
ſteht, verſtand es, durch ſeine begeiſternden Worte, die
er über die ideale Einſtellung des GDA. ſprach, lebhafte Begeiſterung
hervorzurufen. Der Verſammlungsleiter Neubert=Frankfurt a. M.,
konnte in ſeiner Begrüßungsanſprache eine weitere große Zahl von
Ehrengäſten begrüßen: die Landesverbände politiſcher Parteien, ſowie
die örtlichen Stadtverordnetenfraktionen, die Lehrer der kaufmänniſchen
Berufs= und Handelsſchule, die dem Gewerkſchaftsring angeſchloſſener
Gewerkſchaften, ſowie Vertreter der benachbarten ſüddeutſchen Gaue.
Zahlreiche telegraphiſche Wünſche waren aus Nord= und Oſtdeutſchland
eingegangen. Das Hauptreferat hatte das Mitglied des Reichswirt
ſchaftsrates Max Röſſiger=Berlin übernommen. Er ſprach über Wirt=
ſchaftsdemokratie
eine nationale Notwendigkeit‟. Seinen Ausführun=
gen
ſtellte er das Motto voran: Es iſt der Geiſt, der ſich den Köpper
haut‟ Der Wirtſchaftsindividualismus des 19. Jahrhunderts, der die
Wirtſchaftsführer auch des 20. Jahrhunderts in ihrer Einſtellung den
Arbeitnehmern gegenüber noch beherrſcht, muß der Wirtſchaftsdemokra=
tie
weichen. Für uns iſt die größte nationale Aufgabe, die Ausſöhnung
der ſeeliſch hungernden Maſſen durch Heranziehung zur gleichberechtigten
Mitarbeit in der Wirtſchaft mit ſeiner Entwicklung, die von den Arbeit=
nehmern
unſägliches an Verzicht, an ſchöpferiſcher, Geſtaltungsfreude in
der Einzelarbeit fordert. Die auf geiſtiger Höhe ſtehenden Ausführun=
gen
fanden von der Maſſenverſammlung ſtürmiſchem Beifall.
Von Gaugeſchäftsführer Geßner=Frankfurt a. M., wurden mehrere
Entſchließungen vorgelegt und einſtimmig angenommen.
Die Vertreter der weiblichen Mitglieder des GDA. hielten eine
zahlreich beſuchte Sondertagung ab, in der zu den beſonderen Belangen
der weiblichen Angeſtellten Stellung genommen wurde. Ebenſo ver=
einigten
ſich die im GDA. organiſierten Behördenangeſtellten zu einer
Sondertagung, in der der Reichsgruppenleiter Rudolf Laßmann=Berlin
über Fragen der Behördenangeſtellten ſprach. Die Ortsgruppen der
Reiſenden und Handelsvertreter ſchloſſen ſich zu einer Gaugruppe zu=
ſammen
und wählten einen Gauausſchuß.

Lpd. Babenhauſen, 10. Mai. In den erſten Nachmittags=
ſtunden
des Dienstags entſtand in dem Bezirk der Oberförſterei
Babenhauſen in dem Waldgebiet zwiſchen Zellhauſen und Harres=
hauſen
ein großer Brand, der ſtändig an Ausdehnung zu=
nahm
. Schupoabteilungen wurden auf Laſtautos zur Brandſtelle
beſördert, die ſich mit den Einwohnern von Babenhauſen an der
Eindämmung des Feuers beteiligten. Gegen abend war das
Feuer zum größten Teil abgelöſcht; jedoch blieb vorſichtshalber
die Nacht über eine Brandwache aufgeſtellt.
r. Babenhauſen, 11. Mai. Die We=bewoche für den Verein
für das Deutſchtum im Ausland (V. D. A.) hat hier am Dienstag vor=
mittag
ihren Anfang genommen. Die Oberklaſſen der Schulen von
hier und der ganzen Umgebung waren im Saalbau Deutſcher Hof zu=
ſammengekommen
, um in einem Vortrage über das große, erhabene und
friedliche Ziel des V. D. A. aufgeklärt zu werden. Der große Saal
war bis zum letzten Plätzchen gefüllt. Im Mittelpunkt der Veranſtal=
tung
ſtand der Werbevortrag, den Herr Studienrat Dr. Neumann
(Groß=Umſtadt) im Auftrage des V. D. A. hielt. In eindringlichen
markigen Worten ſchildert der Redner, welche Fäden geiſtiger Natur uns
mit ben 40 Millionen Grenzland= und Auslandsdeutſchen verbinden, und
welche große Schickſalsgemeinſchaft unſer Volk mit ihm bildet. Klar, mit
kräftigen Strichen, werden von dem Vortragenden die Hauptaufgaben
der deutſchen Auslandsſchulen gezeichnet. Er macht die Jugend auf=
merkſam
auf die morgliſchen, ethiſchen und wirtſchaftlichen Wirkungen
und Segnungen, die vom V. D. A. ausgehen. Mit begeiſternden Wor=
ten
fordert er ſie zur Gründung von Schulgruppen auf und ſchließt
ſeine beherzigenswerten Worte mit einem freundlich aufgenommenen
Hoch auf unſer deutſches Vaterland.
Groß=imſtadt, 11. Mai. Beamtenfubilare. In dieſen
Tagen feierte Herr Prof. Michel ſeinen 70. Geburtstag in voller
geiſtiger und körperlicher Friſche, nachdem er 35 Jahre lang an der
hieſigen Oberrealſchule und Höheren Landwirtſchaftsſchule ſegensreich
gewirkt hat. Herr Poſtmeiſter Leibfried iſt nun bereits 46 Jahre,
Herr Oberreallehrer Bernbeck 40 Jahre und Herr Zeichenoberlehrer
Frey 32 Jahre in unſerer Stadt als Beamte tätig.
Groß=Ulmſtadt, 11. Mai. Verein fürs Deutſchtum. Wie
in anderen Orten des Hiſſenlandes, ſo ſoll auch in unſerer Sradt ein
Werbetag des Vereins ſüiir das Deutſchtum im Ausland veranſtaltet
ſwverden. Hierzu iſt Samstag, der 21., und Sonntag, der 22. Mai,
vorgeſehen. Eine vorbereitende Ausſchußſitzung hat bereits ſtattgefun=
den
. Dabei haben alle Vertreter der erſchienenen Vereine ihre Mit=
wirkung
zugeſagt.
Sdeießſtand. Der im Raibacher Tal gele=
gene
Schießſtaud hat ſich ſchon längere Zeit als unzureichend erwieſen.
Da nun am 12. Juni dieſes Jahres ein großes Preisſchießen in unſerer
Stadt abgehalten werden ſoll, ſo hat ſich der Schüitzenverein entſchloſſen,
die nicht unerheblichen Koſten zum Neubau eines zeitgemäßen Schieß=
ſtandes
aufzubringen. Die Neuanlage am Eingang zum Wächſtersbacher
Tale umfaßt ſcchs 175=Meter=Stände, einen Stand mit laufendem Wild,
eine Rehbockſcheibe, ſechs Kleinkaliberſtände und einen Piſtolenſtand
Außerdem umfaßt die Halle einen Reſtaurationsraum für etwa 300
Perſonen. Das mit der Einweihung des Schießſtandes verbundene
Preisſchießen findet am 12., 13., 18. und 19. Juni ſtatt. Dem hie=
ſigen
Athletenklub wurde die Abhaltung des diesjährigen Gaufeſtes
übertragen. Dasſelbe wird nunmehr am 18. und 19. Juni abgehalten
werden. Nach vorausgehendem Kommers am Samstag abend finde
dann am Sonntag vormittag die Austragung der Gaumeiſterſchaft im
Mingen und Stemmen, im Dreikampf, im Gewicht= und Hammerwerſen
ſtatt. Nachmittags kommen Mannſchaftskämpfe, Jongleur=Riegen und
Tauziehen zum Austrag.
Reichelsheim i. O., 11. Mai. Lichtbildvorführung.
Geſtern abend wurde durch Vertreter der durch ihre Erzeugniſſe welt=
bekaunten
Maggi=Geſellſchaft im Saale Zum Löwen der hieſigen Be=
völkerung
die Fabrikation der verſchiedenen Nahrungsmittel in den gro=
ſien
, in Siegen am Hohentwiel gelegenen Werken unentgeltlich im Licht=
bild
vorgeführt. Hochintereſſant war es, zu ſehen, wie die verſchieden=
artigſten
Maſchinen aus den Rohprodukten (Gemüſe, Getreide, Fettvieb
uſſ.) die ſo bekannten Suppenwürfel, Maggis Suppen= und Speiſen=
würze
, die Fleiſchbrüh=Würfel u. a. m. herſtellen, ohne daß menſchliche
Hände viel zugreifen müſſen. Cbenſo bewunderswert ſind die hygieni=
ſchen
Einrichtungen für die 3000 Arbeiter, die in dem großen Werke be=
ſchäftigt
ſind.
* Kirch=Brombach, 10. Mai. Feier der Fünfzigjährigen.
Kommenden Sonntag, den 15. Mai, treffen ſich die Fünfzigjährigen
unſeres Kirchſpiels zu einer Wiederſehensfeier in der Wirtſchaft Zum
Odenwald in Kirchbrombach. Von den ehemaligen 82 Koufiryanden
ſind inzwiſchen 11 verſtorben, 2 leben in Amerika, 52 haben ihr Er=
ſcheinen
für den Tag zugeſagt. Mit Ehegatten dürften 100 lebens=
tüchtige
Menſchen ſich zuſammenfinden. Herr Pfarrer. Naumann
(Schwickardtshauſen, Oberheſſen), der einſt die Konfirmation vollzog,
wird anweſend ſein. Beim Morgengottesdienſt ſingt die Sängerver=
einigung
Kirch=Brombach den Feiernden, nachnittags auf dem Friedhof
bei der Gedächtnisfeier für die Verſtorbenen wird der Männergeſang=
verein
Kirch=Brombach einige Lieder vortragen. Auch der auswärts
Beerdigten iſt gedacht, auf ihren Gräbern werden Kränze niedergelegt
Wir wünſchen allen Teilnehmern an der Feier Glück auf! für ihren
weiteren Lebensweg. Der Odenwaldklub wird am 15 Mai
ſeine vierte Wanderung unternehmen. Dieſesmal geht es nach Aſchaffen=
burg
.

Sie huſten ja ſo ſchwer
Achſen Sle rechkzeitig auf alle Anzeichen, damit ſich hein chroniſcher= oder Brou=
chiallalarrd
entwicheln hann. Täglich mchrmals 1520 Tropfen von den echt
Reichel’s Huſtenlropfen, der kräfligen, ſchmerzlindernder Huſkenmedi,n
Heiſerkeil, Schleimandäufung, Rauheit und Trochenheit im Kalſe 1.ſch
und reizſtillend wirht. Zu baben in Apolheken und Drogerien, abe:
Marhe Medico und der Firma Olfo Reichel, Vorlin EO. 33. Eiſen
Beſtimmt zut baben bei Auton Fiſcher, Hdler= Trogerie.

* 1. Weſideniſcher Kavalleriſientag.
Gießen, 9. Mai. Der dritte Tag nahm einen ebenfalls
glänzenden und harmoniſchen Verlauf, und der Gießener Kavallerie=
verein
kann mit Stolz und Genugtuung auf dem Kavalleriſtentag zu=
rückblichen
. Gäſte vom Rhein und von der Saar weilten auch am
Montag noch hier und wurden überall in der Stadt und auf dem Feſt=
platz
herzlich begrüßt. Herzlich war der Abſchied, der den ſcheidenden
Brüdern von Rhein und Saar am Bahnhof dargebracht wurde; die
Muſik ſpielte wiederholt das Deutſchlandlied und die Wacht am Rhein,
bis ſich die Sonderzüge in Bewegung ſetzten. Gegen abend ſtrömten
ganze Scharen zur Feſthalle, um die geradezu glänzenden Darbietungen
der lebenden Bilder aus der preußiſchen=deutſchen Geſchichte zu ſehen
und der Militärmuſik zu lauſchen. Profeſſor Dr. Lenz hielt eine be=
geiſtert
aufgenommene Anſprache. Die Volkshalle war wiederum dicht
beſetzt. Ueberhaupt hat ganz Gießen den lebhafteſten Anteil an dem
Kavalleriſtentag genommen, ein Zeichen, daß der alte ſoldatiſche Geiſt
der Bevölkerung Gießen noch vorhanden iſt. An den Feldmarſchall
von Mackenſen und den Reichspräſidenten von Hindenburg
wurden Huldigungstelegramme eutſandt. Trotz der rieſigen Men=
ſchenanſammlung
iſt kein ernſthafter Unfall zu verzeichnen. Der ven=
ſionierte
Zugführer Appel erlitt vor der Feſthalle einen Schlaganfall;
in ſeine Wohnung gebracht, ſtarb er.

n. Beerfelben, 10. Mai. Der hieſige Verein für Raſenſport be=
tätigte
ſich am Sonntag durch Teilnahme an drei Spielen. Auf dem
Sportplatz in Michelſtadt maß die erſte Mannſchaft ihre Kräfte mit
einer Mannſchaft des dortigen Vereins als Vereine der B=Klaſſe mit
dem Ergebnis 3:3; nach dieſem Spiel kämpfte auf demſelben Platz
die zweite Jugendmannſchaft gegen die zweite Jugendmannſchaft Michel=
ſtadt
mit dem Ausgang 4: 1. Auf dem hieſigen Sportplatz war die
1. Jugendmannſchaft König angetreten gegen die hieſige erſte Jugend=
mannſchaft
, und zwar zu einem Verbandsſpiel, da aber der Schieds=
richter
nicht erſchienen war, wurde ein Freundſchaftsſpiel ausgetragen,
allerdings nicht bis zum bitteren oder ſüßen Ende, denn bei einem
Stand von Beerfelden zu König 2:0 brach König das Spiel ab.
Und nach ſolch ereignis= und arbeitsreichem Tag ſammelte ſich der Ver=
ein
abends im Gaſthaus Zur Glocke zu einer Abendunterhaltung, bei
der die Beine ſicher noch weiter ſtrapaziert wurden, wenn auch nicht in
tretender, ſo in ſchleifender Art.
Hirſchhorn, 11. Mai. Waſſerſtand des Neckars am
10. Mai 1,32 Meter, am 11. Mai 1,52 Meter.
* Lampertheim, 10. Mai. Generalverſammlung des
Ortsgewerbevereins. Zu ſeiner Generalverſammlung hatte
der Ortsgewerbeverein in den Kaiſerhof eingeladen, und mit der=
ſelben
die Ueberreichung der Geſellenbriefe an 18 Junggeſellen ver=
bunden
. Die Rechnungsablage nahm nur kurze Zeit in Anſpruch.
Ueber den Zuſammenſchluß der Bandhandwerker konnte nicht beraten
werden, da leider nur eine kleine Zahl ſolcher erſchienen warem, mithin
für die Sache kein Indereſſe beſteht. Die Münchener Gewerbeaus=
ſtellung
würbe man ſehr gern beſuchen, aber der Mangel an Zeit und
Geld wird es vielen nicht ermöglichen. Einige wollen trotzdem hinfahren,
glauben aber nicht 8 Tage bis zur Rückfahrt aus dem angegebenen
Gründen dortbleiben zu können. Bei der Wahl des Vorſtandes en=
klären
4 ältere Herren, daß ſie von ihren Aemtern zurücktreten wollen,
um jungen Kräften Platz zu machen und dadurch mehr pulſierendes
Leben in den Verein hineinzubringen. Es werden deshalb die Maurer=
und Tünchermeiſter Ludwig Bloch, Jak. Friedrich Thomas, Georg
Lerch und Elektromeiſter Jakob Schnnidt neu in dem Vorſtand gewählt.
Nach Erledigung der Tagesordnung fand die Ueberreichung der Ge=
ſellenbriefe
ſtatt. Leider mußte wan die Wahrnehmung machen, daß
manche Eltern und Lehrmeiſter der Junggeſellen ſehr wenig Intereſſe
für dieſelben zeigten, da ſie es nicht für nötig fanden, an der Feier teil=
zunehmen
. Dieſes unwürdige Verhalten kritiſierte denn auch ein aus=
wärtiger
Teilnehmer in gebührender Weiſe. Der Vorſitzende des Prü=
fungsausſchuſſes
, Zimmermeiſter Weidenauer, eröffnete die Feier, dankte
den Herren des Prüfungsausſchuſſes und dem Lehrern der gewerblichen
Berufsſchule für ihre Mitwirkung und erteilte Herrn Lehrer Weber das
Wort. Dieſer ermahnte die Prüflinge eingehend, nicht jetzt zu denken,
ſie ſeien nun wirkliche Handwerker, ſondern ſie müßten beſtrebt ſein,
immer weiter zu lernen, um ihrem Gewerbe Ehre zu machen. Auch
Herr Bürgermeiſter Keller wandte ſich in trefflicher Weiſe an die
jungen Leute, ſie auffordernd, nicht zu Hauſe ſitzen zu bleiben, vielmehr
hinaus in die Welt zu gehem, ſich hier Kenntniſſe zu ſammeln und dann
als gereifte und vollendete Handwerker in die Heimat zurückzukehren,
die ſie gern wieder aufnehmen wird. Nachdem der Junggeſelle Karb
den Lehrern und Meiſtern für alles den jungen Leuten Erwieſene gedankt,
erfolgte ein Rundgang durch die im großen Saal veranſtaltete Aus=
ſtellung
der Geſellenſtücke.
* Gernsheim, 11. Mai. Waſſerſtand des Rheins am
11. Mai 2,05 Meter.
a. Groß=Gerau, 10. Mai. Die Generalperſammlung der
Jnduſtrie= und Handelskammer Darmſtadt findet am
nächſten Donnerstag im Saale des Gaſthauſes zun Krone, dahier, ſtatt,
Nach der Tagesordnung werden bei dieſer Gelegenheit die Verkehrs=
fragen
unſeres Kreiſes durch die Herren Kreisdirettor Dr. Merck
Bürgermeiſter Dr. Lüdecke und Syndikus Dr. Roeſemer= Darm=
ſtadt
beſprochen. Ohne daß ſie hierzu den Auftrag hatte, wurde durch
eine Frauensperſon in Schweſterntracht in letzter Zeit Geld für den
Diakonieverein Darmſtadt geſammelt. Bis jetzt gelang es noch nicht
der Schwindlerin habhaft zu werden..
r. Rüffelshcim, 10. Mai. Das nächſt dem Schönauer Haf gelegene
Gelände, das ſich zum Bebauen nicht eignet, wird jetzt neu aufgefoyſtet.
Am Schönauer Hof wird ſpäter das neue Waſſerwerk der Stadt Mainz
errichtet.
r. Nauheimt, 10. Mai. Hier hatten ſich die dem Verein ehemaliger
Krieger und Soldaten angehörenden Mitglieder zu einem gemütlichen
Vereinsabend eingefunden. Als Gäſte erſchienen General v. Preuſchen
in Begleitung des Präſidenten Berg. Mit dem Haſſiakreuz wur=
den
an dem Abend ausgezeichnet: die Kameraden Schad, Lämmermann
und Daum. Weitere 44 Mitglieder erhielten die Haſſiaehrentafel.
r. Haßloch, 9. Mai. In einem Neubau ſtürzte ein Zimmermeiſter
vom Gebälk und zog ſich ſchwere Rippenverletzungen zu.
a. Aus dem Kreiſe Groß=Gerau, 9. Mai. Infolge der verdienſt=
vollen
Wirkſamkeit des Kreisvorſitzenden der Kriegsbeſchädigten des
Kreiſes Groß=Gerau, Herrn Hausmeiſter Wolſ=Gernsheim, iſt nun der
Finanzierungsplan für die Erbauung von Wohnungen für die Krieger=
wwivven
in Gerusheim fertiggeſtellt und von den maßgebenden Behör=
den
genehmigt. Durch die Kapitalabfindung der Kriegerwitwen und
die Unterſtützung der Rheiniſchen Wohnungsfürſorgegeſellſchaft werden
elf neue Häuſer errichtet und wird mit deren Bau Ende dieſes
Monats begonnen. Der Lohnſtreit der Zigarrenarbeiter und Fabri
kanten in Mörfelden iſt nunmehr beigelegt. Letztere zahlen vvm
1. April ab 3 Mk. für das Tauſend Zigarren nach, während die Arbei
ter mit dem Ablauf der Kündigung von ſeiten der Fabrikanten die übre
gen Bedingungen annehmen.
* Vilbel, 10. Mai. Unter großem Beifall führte der hieſige Ge=
ſangverein
Germania den bekannten, trefflichen Schwank von Kadel=
burg
Familie Schimek auf. Die Rollen waren gut beſetzt, und das
Spiel ging glatt von ſtatten. Die Aufführung bildete einen ſchönen
Erfolg für den Verein. Anläßlich des Ausſcheidens Herrn Lehrer
Ohls aus dem Dienſte fand im Singſaale eine packende Abſchiedsfeier
ſtatt. Alle Kinder der letzten Klaſſe, die der Scheidende geführt hatte,
brachten Blumen über Blumen, mit denen ſie ihren Lehrer überhäuften.
WSN. Bad=Nauheim, 11. Mai. Bad=Nauheim, die ehr=
lichſte
Stadt Deutſchlands. Unter dieſer Ueberſchrift plau=
dert
in der hieſigen Bad=Nauheimer Zeitung ein Kurgaſt Bad= Nau=
heims
über ſeine Verſuche, die Ehrlichkeit der hieſigen Bevölkerung den
Fremden gegenüber auf die Probe zu ſtellen. Er kaufte an zwölf ver=
ſchiedenen
Stellen Kleinigkeiten ein und zahlte jedesmal mit viel Raffi=
neſſe
zubiel, und zwar ſo, daß man ohne weiteres annehmen mußte, er
habe ſich geirrt. An ſämtlichen zwölf Stellen beim Zeitungshändler=
Friſeur, Buchhändler, im Parfümerie=, Zigarren=, Modegeſchäft uſw.
überall wurde ihm das zuviel gezahlte Geld ſofort zurückgezahlt. Der
Schreiber erklärt zum Schluß, dieſes Dutzend Verſuche habe ihm genügr.
das Ergebnis ſei großartig, und im Vergleich zu anderen Städten in
Berlin gab man z. B. nur in 5 von 15 Fällen das Geld zurück und auch
in der Provinz machte er ähnlich trübe Erfahrungen könne Bad=
Nauheim 100 Prozent Ehrliche buchen und damit als ehrlichſte Stadt
Deutſchlands bezeichnet werden. In Verbindung hiermit kann ein
Fall mitgeteilt werden, der auch ein bezeichnendes Schlaglicht auf die
in der hieſigen Stadt herrſchende Ehrlichkeit wirft: Ein armer Metzger=
burſche
zeigte dieſer Tage den Verluſt von 30 Mk. in der Zeitung an:
das Geld war ihm auf einer Fahrt mit dem Rade aus der Taſche auff
die Straße gefallen. Noch am gleichen Tage meldete ſich der ehrliche
Finder, und der Verlierer konnte hocherfreut ſein Geld wieder in Emp=
fang
nehmen.
* Gießen, 10. Mai. Eine Preſſerundfahrt durch Ober=
heſſen
veranſtaltet der Verkehrsbund Oberheſſen am 28. und 29. Mar
um dadurch für die Provin;, beſonders für den Vogelsberg zu werben.
Die Fahrt geht von Lich über Laubach, Schotten, Alsfeld, Schlitz, Lau=
ter
!
Herbſtein über den Vogelsberg, Ilbershauſen, Hartmannshain,
Gedern, Ortenberg. Nidda zurück nach Friedberg.

[ ][  ][ ]

wen
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Lehrer Weht

ſuaummer 134

Donnerstag, den 12. Mai 1927

Geite 9

bortliche Veranſialtungen in Bad=Nauheim.
2rer Sport=Schießklub, e. V., Bad=Nauheim, veranſtaltet am 21.
1+22. Mai ein Wurftaubenſchießem, das, wie in jedem Jahre wieder
sgroße Teilnahme finden wird. Das große Reit= und Fahrtur=
manter der Oberleitung der Turnierabteilung des Reichsverbands=
6 hkartells Berlin, findet in dieſem Jahre am Samstag und Sonn=
umn
11. und 12. Juni, ſtatt. Das Reit= und Fahrturnier mit Jagd=
ürgen
wird diesmal auch durch die Einlage von Rennen (auch
9Aytirte=Flachrennen) eine Belebung und Bereicherung finden. To=
mnorbetrieb
iſt vorgeſehen.
ſWeinheim a. b. B., 10. Mai. Clemens Krauß dirigiert in
Airheim. Der Operndirektor Profeſſor Clemens Krauß, der am
Einag abend die Beethoven=Gedächtnisfeier des Kammermuſikvereins
9 mhsim mit einem Beethoven=Konzert des Orcheſters des Frankfurter
8 Lncauſes in geradezu weihevoller Weiſe abſchloß, ſchwang hier nicht
zb arſtenmale den Dirigentenſtab. Er hatte bereits anläßlich des
qbei hieſigen Muſikfeſtes im Sommer 1925 mit einem Alt=Wiener
SA), erfolgreich hier gaſtiert. Am Sonntag abend bot er erſt Beet=
hn
. 8. Symphonie, dann die dritte (Eroica). Der gewiale Sym=
wi
.=Dirigent verſtand es, mit ſeiner temperamentvollen und zugleich
Aven men Stabführung das Feuer der eigenen Begeiſterung auf den
Ahumen Klangkörper zu übertragen, und ſo geſtaltete ſich die Wieder=
Aw wer beiden Werke zu einer das Publikum hinreißenden Kunſt=
Ywharung der edelſten Art. Dadurch wurde der Abſchluß der hie=
ſIf
BBeethoven=Gedächtnisfeier zu einem feſttäglichen Ereignis von
Yhrtdsvoller Schönheit und unvergänglichen muſikaliſchen Eindrücken
Abmelt. Das Publikum bereitete ſowohl Profeſſor Krauß, der dem=
yacky
als Gaſt=Dirigent nach Buenos=Aires geht, als auch dem aus=
Ahiht ieten Orcheſter begeiſterte Beifallsovationen.
m

Geſchäftliches.

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ie ideale Wäſche, die Stärke und Plättwäſche erſetzt, weil dieſe
Ah= aus richtigem Wäſcheſtoff mit einer ſchmiegſamen Einlage be=
ſt
nand der Stärkewäſche natürlich gleicht, daß ſie von dieſer nicht
wmterſcheiden iſt. Wer mit der Zeit geht und ſich den Fortſchritt
butze machen will, trage dieſe Wäſche. Sie iſt ſo billig wie keine andere
Ach= und hilft außerdem ſparen. Die Abgabe geſchieht in Dutzend=
Pungen. Per Dutzend 1,90 bis 2,60 Mark, je nach Form. (Siehe
hite Beilage.)

Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Donnerstag. 12. Mai. 1.30: von Kaſſel: Konzert. Auber:
Acteon. Ouv.
Tremiſot: Das Meer, Fant. Samara: Made=
moiſelle
de Belle=Ifle. Godard: Fant. über Melodien. Suppe:
Fant. Dichter und Bauer 4.30: Operettenmuſik. 5.45:
Leſeſtunde: Aus Die Kultur der Renaiſſance in Italien, von Burck=
hardt
. 6.15: von Kaſſel: W. Mehles: Der Schwimmſport im
Dienſte am Volk. o 6.45: von Kaſſel: Haus und Garten.
O 7: Italieniſch. O 8: Aus dem Kurhaus Wiesbaden: Deutſcher
Opern=Abend. Weber: Ouv. Freiſchütz Meyerbeer: Fant.
Prophet. Nicolai: Die luſtigen Weiber Humperdinck:
Fant. Hänſel und Gretel Strauß: Walzer a. Roſenkavalier.
Wagner: Ouv. Tannhäuſer O 9.15: Dialekt=Austauſch der
Sender Frankfurt a. M. und Stuttgart. Sendung aus Frankfurt.
Dialog von Auerbach. Dodgeſchoſſe‟ Dramatiſche Humoreske
von A. Stoltze. Uebertragung aus Stuttgart: Dr. Mayer be=
grüßt
Frankfurt a. M. Schwäbiſches in Wort und Lied. Georg
Ott (Sprecher), Maria Fiechtl und Maria Thereſia Deimann
(Geſang). Spuk om Mitternacht an de obere Alage en Schtue=
gert
, von Auerbach
Stuttgart.
Donnerstag, 12. Mai. 1.10: Konzert. O 3.50: Warenkunde.
S 4.15: Konzert. 6: Landwirtſchaftsnachrichten. O 6.15: Dramat=
Funkſtunde. O 6.15: Aus Freiburg: H. E. Buſſe lieſt aus einem
neuen alemanniſchen Roman Peter Brunnkant o 6.45: Aus
Stuttgart und Freiburg i. Br.: Aerzte=Vortrag: Rationelle Er=
ziehung
zur Mutterſchaft die große Forderung unſerer Zeit.
O 7.15: Schach. 8: Volkstüml. Konzert. O 9.30: Dialekt=
austauſch
=Abend der Sender Frankfurt a. M. und Stuttgart.
Uebertr. aus Frankfurt a. M.: Dialog von A. Auerbach. Perſ.:
Der Frankfurter: H. Nerking; der Stuttgarter: A. Auerbach;
der Berliner: H. Moog. Dodgeſchoſſe‟. Dramat. Humoreske
von Stoltze. Hauptperſ.: Anton Löffler, Bleichgärtner: H. Nerking;
Kätchen, ſeine Frau: Mathilde Einzig; Reſi, Stieftochter: Lene
Obermeyer; Ludo Filius: H. Moog. Uebertr. aus Stuttgart:
Dr. Mayer vom Südd. Rundfunk, Stuttgart, grüßt Frankfurt a. M.
Mundharmonika=Kapelle. Einl. Worte über die ſchwäb.
Mundart und Dichtung (Ott). Schwäbiſche Lieder (Duette).
Maria Fiechtl, Maria Thereſia Deimann. Spuk om Mitternacht
en de Obere Alage en Schtuagert Von A. Auerbach. o 11:
Letzte Nachrichten.

Berlin.
Donnerstag. 12. Mai. 12.30: Viertelſtunde für den Landwirt.
O 4: Dr. Heinroth: Was man vom Berliner Aquarium gewognlich
nicht weiß. O 4.30: Kapelle Rooſz. Berlioz: Ung. Marſch a. Fauſts
Verdammung. Rubinſtein: Melodie. Kreisler: Kleiner Wiener
Marſch. Smetana: Sextett a. Verkaufte Braut. Schubert:
Moment muſical. Delibes: Fant. Coppelia. Quand Pamour
eſt paſſe. Brahms: Ung. Tanz Nr. 5. Strauß: Walzer
aus Roſenkavalier. Tſchaikowsky: Melodie. Mozart: Menuett
in D=dur. Strelezky: Happn days. Lanner: Hofballtänze.
Rollins: Blaue Nacht. O 6.20: Dipl.=Ing. Gro=ck: Neuzeitl.
Metallforſchung. 6.45: G. Bernhard: Der Menſch in der
Volkswirtſchaft. 7.15: Inhaltsang. zu der Uebertr. aus der Städt.
Oper: 7.30: Hoffmanns Erzählungen. Phant. Oper von
Offenbach. 10.30: Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen. Donnerstag, 12. Mai. 3: Hauswirtſchaftl.
Frauenberufe. O 3.40: Wetter= und Börſenberichte. O 4: Dir.
Linde: Männliche landwirtſchaftliche Berufe. o 4.30: Aus dem
Zentralinſtitut f. Erziehung u. Unterricht. O 5: Müller=Jabuſch:
Weltpolitiſche Stunde. o 5.30: Prof. Dr. Liebert: Auguſt Strind=
berg
, ſeine Weltanſchauung und ſeine Kunſt. 6: C. R. Blum: Das
Problem der Sendeſpielbühne und ſeine Löſung. O 6.30: G. von
Enſeren, C. M. Alfieri: Spaniſch f. Fortgeſchrittene. O 6.55: Dr.
Mersmann: Das deutſche Kunſtlied bis Schubert.
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Freitag, den 13. Mai 1927,
(nach der Wetterlage vom 11. Mai 1927).
Wolkig, auch zeitweiſe heiter, wärmer und meiſt trocken, ver=
einzelte
Gewitterneigung.
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Bauptſchrinleltung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feullleton, Reich und
Ausland und Heiſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für den
Inſeratenteil: Willy Kuhle; Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten

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[ ][  ][ ]

Nummer 131

Vertretertag des Vollsbundes Deutſche
Kriegsgräberfürſorge.
Der diesjährige Vertretertag des Volksbundes=
Deutſche Kriegsgräberfürſorge findet am V. und 9s
Mai in München ſtatt. Am Vorabend der Tagu
wird an Hand von Lichtbildern über die Aus
tung unſerer Kriegerfriedhöfe berichtet werden, omu
erſten Verhandlungstage findet eine Ehrung unſerenn
Gefallenen am Münchener Kriegerdenkmal ſtatt. Im
Hinblick auf das ſtarke Anwachſen des Volksbun
auf 44 Verbände und nahezu 1200 Ortsgruppen wir=
eine
ſtarke Beteiligung aus allen deutſchen Gauen eet
wartet. Die in Frage kommenden Reichszentral
behörden und ſämtliche Zentralbehörden der deutſcheno
Länder ſowie die Mitglieder des Verwaltungsrotst
des Voltsbundes ſind zur Teilnahme an den Ve.
handlungen eingeladen worden.

Direkter Paſſagierverkehr zwiſchen Bremen
und der Weſtküſte Nordamerikas.
Der Norddeutſche Lloyd betreibt einen
mäßigen Paſſagierdienſt zwiſchen Deutſchland
den Häfen der Weſtküſte Nordamerikas durch dem
Panamakanal. Die in dieſem Dienſt eingeſtelltenn
Dampfer Witram und Witell laufen die folgenn
den Häfen an: Los Angeles, San Francisco, Se6
attle, Vancouver, Taconia und Portland. Jedene
dieſer beiden genannten Dampfer verfügt über einen
Geſamttonnage von mehr als 9000 Tons Tragfähig,u
keit und hat vorzügliche Einrichtungen für eine beu
ſchränkte Anzahl Paſſagiere. Die Benutzung deru
genannten Schiffe hat für die Reiſenden den Vortei
daß ſie auf dem Seewege von Deutſchland direft nachu
der Weſtküſte der Vereinigten Staaten befördenm
werden können. Sie genießen daher auf dem ganzenn
Wege die Annehmlichkeit der Seefahrt und veru=
meiden
ſomit die ſonſt erforderlich werdende beſchwern
liche Eiſenbahnfahrt von New York nach San Frmm
cisco uſw. Die Reiſe auf dem Seewege kann dahein
allen Reiſenden, denen es nicht auf beſonders ſchnellezu
Reiſen ankommt, empfohlen werden, zumal ſie ſehrn
abwechſlungsreich und wenig anſtrengend iſt. (Mitt
geteilt vom Lloydreiſebüro Rheinſtr. 17.

Komödie der Irrung.
b. Aus Eger in Böhmen wird uns geſchriebenn
Bekanntlich haben auf den Bahnhöfen in den deutio
ſchen Gebieten des tſchechiſchen Staates nach dem
28. Oktober 1918 nicht nur alle deutſchen Aufſchriſtenn
verſchwinden und tſchechiſchen Platz machen müſſen=
ſondern
auch das Perfonal aller dieſer Stationen ham
vor der wahllos aufgenommenen tſchechiſchen Anges
ſtelltenſchaft das Feld räumen müſſen. Seit dieſers
Zeit iſt es für die deutſchen Bewohner Böhmenss=
Mährens und Schleſiens mit allerlei Schwierigkeitens
und Fährniſſen verbunden, eine längere Eiſenbahm=
reiſe
zu unternehmen, denn da ſie der tſchechiſcheis
Sprache nicht mächtig ſind, die neuen Eiſenbahner zn
ihrer Auskunftserteilung ſich aber keineswegs des
wünſchenswerten Entgegenkommens befleißigen, gar
ſchieht es recht häufig, daß ein Reiſender in dea
falſchen Zug einſteigt, im Nichtraucherabteil ſio
eine Zigarre anbrennt, einen falſchen Hebel eur
wiſcht, ſtatt der Dampfheizung die Notbremſe ziehl=
und ſo fort. Auch beim Umſteigen ergeben ſich um
geahnte Schwierigkeiten, die umfaſſende Vorbereis
tungen erfordern. Ein nettes Stückchen, das ſein
Erklärung in der Scheu eines Teiles der deutſcat
Reiſenden findet, ſich ſolange ihrer Mutterſprackl
zu bedienen, bis auch ein tſchechiſches Ohr ſie ver=
ſteht
, hat ſich dieſer Tage in Budweis zugetraga!
Eine Fabrikantengattin aus der an der bayeriſchem
Grenze liegenden Induſtrieſtadt Aſch fuhr üben
Budweis nach Wien und hatte dort umzuſteigen. Icli
Gatte unterrichtete ſie, daß ſie in Budweis nach dei=
Träger tſchechiſch rufen müſſe, und Träger hieſt:
in tſchechiſcher Sprache Noſic‟. Die gute Frau ſag?.
auf ihrer Fahrt etliche hundertmal ſich das Woa
Noſic vor, als aber der Zug in die Budweiſſ
Bahnhofshalle einfuhr, hatte ſie es mit dem ſchöne
Wort Nocnik vevvechſelt, das dem andern aun
Haar ähnelt und das ſie irgendwo einmal gehock
haben mochte. Vom geöffneten Fenſter des Waggon?
rief ſie alſo hell und eindringlich über die Köpfe da
Menſchen auf dem Bahnſteig ihr Nocnik! Nocniüik 1
hin, erſtaunt darüber, daß kein Träger ſich blichich
ließ. Wohl aber ſammelten ſich vor ihrem Fenſten
einige Leute an, die verwundert zu ihr aufbliche ?
denn ſchließlich ergibt es ſich nicht jeden Tag, 10u
eine erwachſene Dame einem ſtark bevölkerten PS
ron zu wiſſen gibt, daß ſie einen Nachtton
wünſche!... (Nocnik iſt die tſchechiſche 2
zeichnung für dieſe Art Geſchirr!)

Todesurteil im Mordprozeß Snhdel..

Mrs. Ruth Enyder.
Ungewöhnliches Aufſehen erregte in den Vereinigk
Staaten der vor dem Staatsgerichtshof in New 2
geführte Prozeß gegen Mrs. Snyder und ihren
liebten Mr. Gray, die beſchuldigt wurden, den Gan
Albert Suyder ermordet zu haben. Der Sprug
Geſchworenen inutete für beide Angeklagten
ſchnldig des gemeinen Mordes. Auf dieſes 2
prechen ſteht die Todesſtrafe.

Seite 10

Donnerstag, den 12 Mai 1927

Raymond Orteig,
ein bekannter amerikaniſcher Gotelier, der fün die
teberguerung des Atlantiſchen Ozeans zwiſchen
Paris und New York mit einem Flugzeug einen
Preis von 25 000 Dollar ausgeſetzt hat. Die Luft=
er
.
linie dieſer Strecke beträgt 6000 Ki

Mord.
Nach einer Blättermeldung aus Gardelegen wurde
bei Zienau eine etwa 65 Jahre alte Schuhmacherehe=
frau
aus Gardelegen, die zum Holzſammeln in den
Wald gegangen war, mit durchſchnittener Kehle tot
aufgefunden. Nach den behördlichen Feſtſtellungen
handelt es ſich um Mord. Von dem Täter fehlt
bislang jede Spur.
Seemannslos.
Nach Blättermeldungen aus Kolberg iſt das mit
Weizen von Hamburg nach Rügenwalde beſtimmte
Segelſchiff Werra mit der geſamten Beſatzung
untergegangen. Kolberger Fiſcher bargen am Diens=
tag
die Leiche des Kapitäns Nagel aus Krautſand
im hannoverſchen Kreis Kehdingen, der die Schiffs=
ere
der Werra be

Das Hochwaſſer des Miſſiſſippi.
Ep. New York. Wie aus New Orleans ge=
meldet
wird, hofft man immer noch, die Stadt vor
der Ueberſchwemmung zu bewahren. Die Breſche im
Deich von Poydras wurde am Dienstag noch er=
weitert
, um größeren Waſſermengen Abfluß zu ver=
ſchaffen
und dadurch ein weiteres Steigen des
Waſſerſpiegels in New Orleans zu verhindern,
Die Opfer des Wirbelſturms in den Südſtaaten.
Ep. Paris. Die in Paris erſcheinenden ameri=
kaniſchen
Morgenblätter beziffern die Zahl
Opfer des Unwetters in den Stagten Texas, Ar
kanſas, Miſſpuri und K
auf 231 bis 236 Tote
und über S(0
aden wird
3 bis 4 Millionen D

Der Reichspräſident in Oldenburg.

Im Miſſiſſippi=Gebiet ſtehen nach amtlichen Feſtſtellungen bereits zwei Millionen Hektar Acker, da=
von
faſt die Hälfte Baumwoll=Land, unter Waſſer. Die Zahl der Obdachloſen überſteigt 100 000.
Unſer Bild zeigt ein Zeltlager des Roten Kreuzes in Hickmann, Kentucky.

Karte vom Unglücksgebiet.
Ahndung einer Miſſetat eines franzöſiſchen
Offiziers.
Koblenz. Am 29. Januar ritt ein franzöſiſcher
Offizier mit einer Abteilung über beſtellte Felder
des Rittergutes Nells=Ländchen bei Trier. Der Ver=
walter
des Gutes bat den Offizier, dies zu unter=
lafſen
. Der Offizier griff darauf zur Reitpeitſche
und ſchlug damit dem Verwalter ins Geſicht. Im
Diſziplinarwege wurde der Offizier mit dreißig
Tagen Gefängnis beſtraft. Ferner ſoll er, wie ver=
lautet
, ſeine Strafverſetzung nach Syrien erhalten
haben.
Beim Rudern ertrunken.
Leipzig. Am Dienstag abend ereignete ſich auf
der Pleiße ein Bootsunglück, dem ein in einem
hieſigen Hotel in Stellung befindliches Hausmädchen
und ihr Bräutigam zum Opfer fielen. Die beiden
hatten eine Bootsfahrt unternommen und hierbei
ſcheint das Boot umgeſchlagen zu ſein. Die beiden
Inſaſſen gingen unter und konnten erſt nach län=
gerem
Suchen als Leichen geborgen werden.
Geheimrat Kempner geſtorben.
Berlin. Der Vorſitzende des Kaliſyndikats,
Geheimer Juſtizrat Maximilian Kempner, iſt am
Mittwoch früh in Amſterdam einem Herzſchlage er=
legen
.
Profeſſor Zille freigeſprochen.
Wegen einer Zeichnung von Profeſſor Heinrich
Zille, die im Simpliziſſimus erſchienen war, waren
vom Schöffengericht Stuttgart Zille zu 150 Mark
Geldſtrafe, der verantwortliche Redakteur und der
Verleger zu je 250 Mark, ſowie der Druckereibeſitzer
zu 50 Mark verurteilt worden. Das Landgericht
Stuttgart hatte als Berufungsinſtanz auf Einſtel=
lung
des Verfahrens erkannt. Die von der Staats=
anwaltſchaft
Stuttgart angeordnete Beſchlagnahme
der Simpliziſſimus=Nummern wurde vom Gericht
beſtätigt mit der Begründung, daß die Zeichnungen
pbjektiv unzüchtig und ſchamverletzend ſeien. Das
Reichsgericht ſprach am Dienstag als Reviſionsinſtanz
den Angeklagten Zille frei und hob die Vorurteile,
ſoweit ſie ſich auf Einziehung der Nummern und
Vernichtung der Platten und Formen beziehen, auf.
Die Koſten wurden der württembergiſchen Staats=
kaſſe
auferlegt.
Ein vielfacher Raubmörder verhaftet.
Berlin. Der Landjägerabteilung Pillkallen ge=
lang
es, wie eine Korreſpondenz berichtet, einen ſeit
mehr als acht Jahren wegen vieler Raubmorde ge=
ſuchten
Zigeuner Herzberg nach ſchwerem Feuer=
gefecht
in einem einſamen Hauſe bei Brangupönen
unſchädlich zu machen. Herzberg, der in das Ge=
fängnis
Gumbinnen eingeliefert wurde und ſchon
einmal wegen Tötung eines Landjägers zu einer
Zuchthausſtrafe verurteilt worden war, die er in
Sonnenburg verbüßte, wurde wegen ſeiner Raub=
morde
von zahlreichen Kriminalverwaltungen
Deutſchlands ſteckbrieflich geſucht.
Drei Opfer eigener Unvorſichtigkeit.
St. Gallen. In einer Schmiede in Toggen=
burg
benutzten drei junge Männer, die ein von den
Manövern herrührendes Stück einer Granate auf=
brechen
wollten, einen Schweißapparat. Dabei explo=
dierte
die Granate. Die drei jungen Männer wurden
ſchrecklich verſtümmelt und waren ſofort tot. Der
Schmiederaum wurde durch die Exploſion faſt völlig
zerſtört.
Schneefall im Rieſengebirge.
Hirſchberg. Beſonders energiſch treten die
Eisheiligen im Rieſengebirge auf. So ſchneite es
am Mittwoch früh im Hochgebirge bei 5 Grad Kälte.
Im Tal ſind 1 bis 2 Grad Wärme. Es ſetzte hier
ebenfalls leichter Schneefall ein.
25000 Oollar
für den erſten Transatlantik=Flieger.

Der Reichspräſident weilte am Samstag und Sonntag zu einem Beſuch in Oldenburg, wo er einſt
als Kommandeur des 91. Infanterie=Regimnents mehrere Jahre lang gelebt hat. Im Garten eines
Bauernhauſes in Zwiſchenahn ſah er den ammerländiſchen Volkstänzen zu.
Der Flug ParisNew York.

EP. Paris. In den frühen Morgenſtunden
liegen in Paris Meldungen aus Cherbourg, London,
New York und Halifax vor, die ſich dahin zuſam=
menfaſſen
laſſen, daß von den vermißten Trans=
ozeanfliegern
Nungeſſer und Coli bisher weder im
Kanal noch im Atlantiſchen Ozean eine Spur ent=
deckt
worden iſt. Der in der Nordſee befindliche
Dampfer Republik, der nach einer Blättermel=
dung
am 8. Mai das Flugzeug Nungeſſers ſüdlich
von Island geſehen haben ſollte, teilte auf Anfrage
durch Funtſpruch mit, daß dieſe Nachricht falſch ſei.
Nach einer Meldung aus Pernambuco ſind die
Nachforſchungen nach dem auf dem Flug Afrika
Südamerika ſeit mehreren Tagen verſchollenen fran=

zöſiſchen Fliegerhauptmann de St. Roman voll=
ſtändig
ergebnislos verlaufen.
Paris. Bis 1,30 Uhr am Mittwoch iſt über das
Schickſal der beiden Flieger Nungeſſer und Coli noch
nichts bekannt. Im Außenminiſterium iſt am Mitt=
woch
früh ein Telegramm des franzöſiſchen Konſuls
in New York eingetroffen. Danach ſind ſämtliche
ſeit der Abreiſe der franzöſiſchen Flieger gemeldeten
Flugzeuge identifizert worden. Unter ihnen habe ſich
kein franzöſiſches befunden. Das Außenminiſterium
hat auch ein Telegramm des franzöſiſchen Bot=
ſchafters
in Rio de Janeiro erhalten, nach dem die
Nachforſchungen nach dem Verbleib des Fliegers
St. Roman ergebnislos verlaufen ſeien.

Die Kataſtrophe am Miſſiſſippi. Ueber 100000Obdachloſe.

Reich und Ausland.
Zur Unwetter=Kataſtrophe in der Pfalz.

Lueduigshtsfe9
Kolsensleutern
LLandstuhl
DNeustecht

R HEIN p=
TZweibrücken
2.
Rirnasensl AnRwtellen
BergTober

korisruhe!

2EN

Rostott

[ ][  ][ ]

Nummer 131

Donnerstag, den 12. Mai

Iandw. Zentralgenoſſenſchaft e. G m. b. H.
Darmſiadt.
Der Geſchäftsbericht dieſer Genoſſenſchaft, welcher als Zentral=
enanſtalt
der heſſiſchen Genoſſenſchaftsorganiſation insgeſamt 576
emoſſenſchaften angehören, liegt für das Jahr 1926 vor. Die ordent=
e
Generalverſammlung iſt, wie bereits in Nr. 194 gemeldet, auf
ni itag, den 13. d. M., in die Turnhalle am Woogsplatz, nachmittags
(hr, einberufen.
Der ausführliche Bericht des Vorſtandes ſtellt mit Befriedigung feſt,
das Geſchäftsjahr 1926 den endgültigen Abſchluß der Stabiliſie=
uy
gskriſe brachte und im übrigen auch in der Lage der Landwirtſchaft
we gewiſſe wirtſchaftliche Erleichterung wahrzunehmen ſei. Ein
rgleich mit der Induſtrie, die in 1926 einen beachtlichen wirtſchaft=
Eren Aufſchwung, nicht zuletzt durch den engliſchen Bergarbeiterſtreik
flahren hat, ſei allerdings nicht angebracht. Heſſen hatte eine qualitativ
ſure, aber quantitativ unbefriedigende Getreideernte und einen völligen
lusfall der Wein= und Obſternte zu verzeichnen. Trotz alledem ſind
e Beſtrebungen auf Verbeſſerung der Betriebsführung durch Verwen=
uyog
beſten Saatgutes, ſtarke Kunſtdüngeranwendung und Verwendung
rieitsſparender Maſchinen und Geräte deutlich wahrnehmbar. Von
Anpaſſung an die veränderten Verhältniſſe und von einer verſtändi=
Steuerpolitik pird in Zukunft alles abhängen.
Für das Unternehmen war das Geſchäftsjahr ein Jahr des Er=
ges
. Der Geſamtumſatz (Warenausgang) beziffert ſich auf 26
AIlionen Zentner und überſteigt hiermit denfenigen des Vorjahres.
ſarnhafte Umſatzſteigerungen ſind insbeſondere im Dünger= und Futter=
i
= elgeſchäft zu verzeichnen. Beachtenswerte Ausführungen gibt der
ſeisicht über das Getreidegeſchäft und die Gründe, welche zur Lombar=
eirungsaktion
und der Gründung der Getreidehandelsgeſellſchaft führ=
m
. Anſätze zur Standardiſierung ſind vorhanden, die Beſtrebungen in
ſeger Richtung werden mit Nachdruck fortgeſetzt. Die Bilanz ent=
ä
. beträchtliche ſtille Reſerven und weiſt bei einer Geſamtaktivſumme
vr 3,29 Millionen einen Ueberſchuß von 201 095 RM. aus. Die Waren=
oxräte
betragen nur noch rund 234 000 RM., ein Zeichen für die er=
hlt
:te innere Betriebsumſtellung und Rationaliſierung. An Debitoren
e .den 2,8 Millionen ausgewieſen, denen Wechſelkredite (Düngerkredite)
r LHöhe von 1,3 Millionen und ſonſtige Kreditoren mit 06 Millionen
exenüberſtehen. Der Immobilienbeſitz (Brandkaſſen= bzw. Grundſteuer=
ſettt
von 454 309 RM.), ferner der geſamte Inventarbeſtand ſind auf
ER. 1 abgeſchrieben. Nach Verteilung des Reingewinns beziffern ſich
die eigenen Mittel auf 1,23 Millionen, davon rund 1 Million offene
tezerven. Der Aufſichtsrat ſchlägt die Verteilung einer Dividende von
27 Prozent auf die ſeinerzeit voll aufgewerteten Geſchäftsgut=
agen
vor.

Aus den Gefchäftsergebniſſen der Zentralgenoffenfchaften. Die
hroierige Lage der Landwirtſchaft wird heute von keiner Seite mehr
eſn ritten. Um ſo bedeutſamer iſt die Aktionsfähigkeit ihres wichtigſten
zeA bſthilfeinſtrunentes, des landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsweſens.
Reichsverband der deutſchen landwirtſchaft=
iſhen
Genoſſenſchaften veröffentlicht jetzt fortlaufend die Ge=
hiftsergebniſſe
der in ihm vereinigten Zentralkaſſen und landwirtſchaft=
chren
Hauptgenoſſenſchaften. Bis zum 1. Mai liegen Berichte für das
ſedchäftsjahr 1926 vor ſeitens der Zentralkaſſen Inſterburg,
ſalndsberg a. W., Breslau, Neiße, Hannover, Kaſſel, Wiesbaden, Trier,
aladau, Dresden, Darmſtadt und Oldenburg. Von den bisher ver=
fiorntlichten
Geſchäftsberichten der landwirtſchaftlichen Hauptgenoſſen=
höften
beziehen ſich die Zahlen für die Hauptgenoſſenſchaf=
eitt
Inſterburg, Stettin, Breslau, Halle und Hannover auf das Ge=
höftsjahr
1925/26 und für die landwirtſchaftliche Hauptgenoſſenſchaft
tenrſtadt a. d. H. auf das Geſchäftsjahr 1926. Für die 12 Zentralkaſſen
rhürbt ſich ein Geſamtumſatz von 8268 Millionen, ein eigenes
e riebskapital von 27 Millionen, eine Geſamthaftſumme von 264 Mil=
wonen
und ein Reingeinn von 1 814 758 Mk. Für die ſechs landwirt=
Ey ftlichen Hauptgenoſſenſchaften ergibt ſich ein Geſamtbezug von
N66 276 Zentner, ein Geſamtabſatz von 9 282325 Zentner, ein eige=
Betriebskapital von 13,5 Millionen, eine Geſamthaftſumme von 48
7icklionen und ein Reingewinn von 537 037 Mk. Einen Verluſt hat
einre Zentralgenoſſenſchaft zu verzeichnen. Aus dieſen Teilangaben geht
enzeits hervor, daß ſich der im Reichsverband der deutſchen landwirt=
bftlichen
Genofſenſchaften vereinigte Teil (64,8 Prozent) des landwirt=
hüftlichen
Genoſſenſchaftsweſens auf geſunder geſchäftlicher Grundlage
efandet und trotz der beſtehenden ſchwierigen wirtſchaftlichen Verhält=
iſge
ſeine genoſſenſchaftliche Arbeit auch im Jahre 1926 durchaus er=
ſrreich
durchführen konnte.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Kohlenpreiserhöbung um 7½ Prozent ab 1. Juni. In der geſtri=
Mitgliederverſammlung des rheiniſch=weſtfäliſchen Kohlenſyndikats
ude von dem kürzlich eingeſetzten Sechſer=Ausſchuß mitgeteilt, daß
3hm gelang, die noch verbliebenen Schwierigkeiten aus dem Wege zu
jumen, ſo daß nunmehr vom 1. Juni d. J. ab, die Sondereinſchrän=
ung
der Hüttenzechen wegfällt und die Geſchäftskoſten einſchließlich
Um Mindererlöſe und Ausgaben im unbeſtrittenen und beſtrittenen
ſeſ iet durch eine einheitliche Tonnenumlage auf den bei der Verkaufs=
Verbrauchsbeteiligung in Anrechnung kommenden Abſatz aller Mit=
lickder
aufgebracht wird. Die Einſchränkung der Kohlenbeteiligung um
9PProzent, der Koksbeteiligung um 60 Prozent und der Brikettbeteili=
un
g um 62,5 Prozent wurde beſtätigt. Die Umlage bleibt unver=
ndert
. Wegen der durch die Lohnerhöhung und die Arbeitszeit= Be=
im
=mungen eingetretenen Belaſtung wurde eine Preiserhöhung von
Prozent für Kohlen ab 1. Juni 1927 beſchloſſen. Die Koks= und
Aräkettpreiſe bleiben unverändert. Die geſtern beſchloſſene Kohlen=
rei
=Zerhöhung um 7.5 Prozent ab 1. Juni wurde dem Reichswirtſchafts=
ri
iſter offiziell vom Kohlenſyndikat noch nicht mitgeteilt. Bekanntlich
rlßz eine Kohlenpreiserhöhung vom Reichskohlenrat, gegen deſſen Votum
venituell der Reichswirtſchaftsminiſter Einſpruch erheben kann, auch
ningültig genehmigt werden.
A.=G. für Braugewerbe, Frankfurt a. M. In der G.=V. wurde der
böchluß mit 8 (4 Prozent) Dividnede auf das 0,5 Mill. Mk. betragende
M. aus einem Reingewinn von 43 333 (22 427) RM. genehmigt.
Frankfurter Handelsbank A.=G., vorm. Frankfurter Viehmarksbank,
rurnkfurt a. M. Das Inſtitut hat eine Kapitalserhöhung um 300 000
tAK. auf 500 000 RM. angeündigt. 1926 wird ein Reingewinn von
59:00 (18 596) RM. ausgewieſen, woraus 10 (7 Prozent) Dividende auf
St.=A. und 15 (12 Prozent) auf die Vorzugsaktien verteilt werden.
Zei einer Bilanzſumme von 3,42 (2,77) Mill. RM. werden Verpflich=
ungen
der Viehmarksabteilung mit 0.49 (0,44), Verpflichtungen der
ſumkabteilung mit 2,56 (1.99) Mill. RM. ausgewieſen, denen an Kaſſe
17= (0,06) an Debitoren der Viehmarktsabteilung 0,53 (0.44) Mill. RM.
n: Debitoren der Bankabteilung 1,4 (1) ſowie Bankguthaben von 0,72
144) Mill. RM. gegenüberſtehen. Das abgelaufene Geſchäftsjahr
rutrhte eine erfreuliche Geſchäftserweiterung.
Dr. C. Schleußner A.=G., Trockenplattenfabrik. Frankfurt a. M.
u8 im Vorfahre durch Kapitalzuſammenlegung 2 zu 1 ſanierte Unter=
emmen
ſchließt 1926 dem Lpd. zufolge mit einem mäßigen Reingewinn
rund 1000 RM., der vorgetragen werden ſoll. Die Aktien bleiben
ſte wiederum dividendenlos. Im laufenden Jahre ſei die Entwicklung
g. die Abſatzverhältniſſe laſſen ſich zurzeit günſtiger an.
Mannheimer Gewerbebank. Bei der Mannheimer Gewerbebank
füfferte ſich der Umſatz im abgelaufenen Geſchäftsjahr auf rund 174
II. gegen rund 124 Mill. im Vorjahre. Die Bilanzſumme hat ſich von
721 274 RM. auf 3 608 240 RM erhöht. Trotz teilweiſe recht ſchwieriger
heildmarktverhältniſſe konnten die geſtellten Kreditanſprüche erfüllt wer=
In der Bilanz wird die Dividende mit 11 165 RM. gegen 7634 RM.
W. vorweggenommen, auf neue Rechnung ſollen vorgetragen werden
30 00 RM. gegen 2450 RM. i. V. Die Dividende werde alſo 8 Prozent
feoren 10 Prozent i. V. betragen.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 11. Mai.
Die Börſe hat wieder eine äußerſt ruhige und ſtille Zeit, da keiner=
Anregung zu neuen Engagements beſteht. Das Publikum hält auf
anderen Seite an ſeinem Beſitz feſt und gibt nur niedrig limitierte
ſunfaufträge. Die Geſamthaltung bröckelte auf faſt ſämtlichen Märk=
en
. weiter ab. Am Terminmarkt beſtanden Umſätze faſt ausſchließlich in
mabeninduſtrie, Rheinſtahl und Mannesmann. Die Farbenaktie lag
Wrozent ſchwächer. Mannesmann behauptet. Die übrigen Montan=

grte verzeichneten Kursabſchwächungen von 12 Prozent. Stärker

gedrückt lagen Rheinbraun um 5 Proz., Mansfeld um 6,5 Proz., Kali=
aktien
anderthalb Prozent niedriger. Banken 11,5 Proz. ſchwächer.
Schiffahrtsaktien nur mäßig niedriger. Zellſtoffwerte uneinheitlich.
Waldhof auf den günſtigen Abſchluß erneut 1,5 Proz. befeſtigt. Da=
gegen
Aſchaffenburger 1775 Prozent niedriger. Holzdeſtillationswerte
wie Scheideanſtalt und Holzverkohlung behauptet. Bauaktien abge=
ſchwächt
. Der Anleihemarkt war ſo gut wie geſchäftslos.
Der Geldmarkt zeigte eine kleine Anſpannung. Tagesgeld auf
5 Prozent erhöht, Monatsgeld 67,5 Prozent, Warenwechſel und Pri=
vatdiskont
für beide Sichten je 47½ Proz. Am Deviſenmarkt iſt der
Dollar gegen Mark ſehr ſtark geſucht, was ſich Pfunde gegen Mark
bei 4,22¼ ſtärker auswirkt. Von Deviſen Mailand etwas abgeſchwächt,
ſonſt kaum verändert; Londo=Paris 124. Mailand 90,25, Holland
12,4, gegen New York 4,85,83 gegen Zürich 2526½. Der Börſenverlauf
blieb ſtill und wurde zum Schluß nochmals 68 Prozent ſchwächer.
An der Abendbörſe wurde die offizielle Beſtätigung von aus=
ſichtsreichen
Verhandlungen zwiſchen dem deutſchen und engliſchen
Chemietruſt ſtärker beobachtet, wodurch beſonders Chemiewerte um
3 Prozent anzogen. Zellſtoffwerte und Bankaktien gut behauptet. Von
Autoaktien Kleyer um 1½ Prozent befeſtigt, der tatſächliche Verluſt=
abſchluß
von rund 85000 RM. war an der Abendbörſe noch nicht be=
kannt
. Anleihen ſtill. Von Aktien nannte man Farbeninduſtrie 325,50,
Aſchaffenburger Zellſtoff 228,75, Waldhof 340, Scheideanſtalt 244,50,
Danat 268,50, Commerzbank 204. Metallbank 175, Dresdner 190, Rhein=
ſtahl
243 25, Stahltruſt 152,75, Mannesmann 224, Harpener 239, AEG.
205,50, Laymeher 187, Schuckert 211, Kleyer 151,50, Zolltürken 157/.
Im Abenddeviſenverkehr, iſt die Bewegung der Mark
ſehr ruhig geworden. Auch hat die Nachfrage nach Dollars ſtark nach=
gelaſſen
. Pfunde Mark 20,51¼. Dollar Mark 4,2220, London=Paris
194,01, Mailand 89, Zürich 25,26¾, Holland 12,14¼, New York 4,8585
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 11. Mai.
Der Börſenbeginn geſtaltete ſich heute in Reaktion auf die ſtärkeren
Kursrückgänge der letzten Tage freundlicher. Die Spekulation nahm
infolge verſchiedener günſtiger Meldungen aus dem Wirtſchaftsleben und
einer Entſpannung am kurzfriſtigen Börſengeldmarkt Deckungen vor, die
das Niveau der Terminkurſe faſt allgemein um 36 Prozent und für die
ſchweren Papiere noch ſtärker beſteſtigte. Das Geſchäft, das ſich ver=
hältnismäßig
lebhaft anließ, kam aber noch in der erſten Stunde wie=
der
unter das Zeichen einer erheblichen Unſicherheit, da ſpäter die an=
geſpannte
Lage am Deviſenmarkt und die weitere Steigerung der frem=
den
Valutenkurſe in Berlin verſtimmte. Die Befeſtigungen konnten ſich
bei neuen Abgaben der Börſe daraufhin nicht behaupten. In Berlin
erfuhr der Kurs des Dollars eine kräftige Steigerung auf 4,2260 und
der des Pfundes auf 20,53, da die Anforderungen aus den geſtern dar=
gelegten
Gründen fortdauerten. Es hatte aber den Anſchein, als wenn
in den Kurſen zunächſt ein Stillſtand erreicht ſei und die Reichsbank ge=
nügendes
Material bereitſtellte. Schon vor den amtlichen Deviſen=
notierungen
machte ſich eine deutliche Beruhigung und eher eine kleine
Abſchwächung gegenüber den vorſtehenden Freiverkehrskurſen geltend,
London-Mailand unter Schwankungen befeſtigt 89,30. Am offenen
Geldmarkt nannte man die geſtrigen Sätze, d. h. für Tagesgeld 5,57
und für Monatsgeld 78 Prozent.
Im weiteren Verlauf der Börſe wurde die Haltung zunächſt auf
innerpolitiſche Befürchtungen und Exekutionsverkäufe ſchwächer, um ſich
wieder kräftig zu erholen, als bei der amtlichen Deviſenfeſtſetzung ent=
ſprechend
unſerer Ankündigung im erſten Teil des Berichtes eine erheb=
liche
Abſchwächung der fremden Valuten eintrat. Die Reichshenk be=
ſtätigte
den Deviſenbedarf vollſtändig, ſo daß der Dollar auf 4,2220 und
das Pfund auf 20,50 zurückgingen. Der günſtige Einfluß dieſer gebeſ=
ſerten
Valutenlage wurde aber gegen Ende der zweiten Stunde wieder
aufgehoben durch eine Steigerung der beiden Privatdiskontnotizen um
je ½½ Prozent auf 5 Prozent für beide Sichten. Die Börſe ſchloß
ſchwach und in ſehr nervöſer Stimmung.
An der Nachbörſe ſetzten ſich die Kurſe mit vereinzelten Ausnahmen
abermals ab, womit zum Teil die Gewinne der erſten Börſenſtunde viel=
fach
wieder aufgehoben wurden. Man hörte gegen 2.30 Uhr u. a.:
Rheiniſche Braunkohlen 296: Höſch 218; Mannesmann 222: Gelſen=
kirchen
188,25; Harpener 237,25; Rheinſtahl 241: AEG. 204,75; Sie=
mens
308; Danatbank ſchwach 264,5: Deutſche Bank 181,5; Dresdner
Bank 190,5: Nordd. Lloyd 149,5; Hapag 148,75: Hamburg=Süd 247;
Hanſa Dampf 229; Holzmann 211,5; Oſtwerke 484, befeſtigt: Schultheiß
505, unſicher; Leonh. Tietz 193; Vereinigte Glanzſtoff 670,5; Zellſtoff
Waldhof 338; Ablöſungsanleihe Neubeſitz 21. Privatdiskont beide Sich=
ten
5 Prozent.

Aſchaffb Bellſtoff.
Augsb. Nürnb. Maſch.
Bamag=Meguin ..
Bank el. W..
Berlin. KarlsruheInd
Braunkohl.=Briketts
Bremer Vulkan. . .
Bremer Wolle...
Deutſch.=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen.
Deutſch.=Nied. Tel..
Deutſche Erdöl..
Deutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke.
Tonnersmarckhütte
Dynamit Nobel. ..
Elektr. Lieferung. .
F. G. Farben".
R. Friſter.
Gaggenau Vorz.
Eelſenk. Gußſtahl..
G. f. elektr. Untern.
Halle Maſchinen ..
Han. Maſch. Egeſt. .
Hanſa=Dampfſchf.

0 5. 11. 5. 10. 5. 1 11. 5. 225.5 227. Hemoor=Zement 260. 160. 159. Hirſch Kupfer 125.5 57. 57. Höſch Eiſen .. 215. 20775 203.75 Hohenlohe Werke .. 26.75 134.75 1137.75 Kahla Porzellan . 135. 225. 220.* Lindes Eismaſch. 176. 160.25 160.25 Lingel Schuh. . . ." 102.25 231. 230. Linke u. Hofmann.. 91. 128.5 130. L. Loewe u. Co ... 332. 117.5 116.5 C. Lorenz..." 138. 13.5 13.325 Niederlauſitzer Kohle 198. 190.5 190. Nordd. Gnmmi. . . 89. Orenſtein. . . . . . . . ." 146.5 155. 1545 Rathgeber Waggon". 112. 143. 137. Rombacher Hütten.. 156.75 158. Roſitzer Zucker... ..." 109. 194.5 198. Rütgerswerke ... .. 135. 324.5 323. Sachſenwerk .. . . . ." 135.375 119.25 117. Sächſ. Gußſtahl. . . 75. 76.75 Siemens Glas... 194. 17 25 18.325 Ver. Lauſitzer Glas.. 1157. 260.25 1265.75 Volkſtedter Porzell. 71 5 202. 205. Weſtf. C. Langendreer 59.75 142. 140. Wittener Gußſtahl. . 230.5 1230. Banderer=Werke.. 299. ſs

Deviſenmarkt.

Amſterdam=R
Buenvs=Aires
Brüſſel=Antw.
Cslo ...."
Kopenhagen..
Stockholm. .
Helſingfors..
Italien ....
London.. . . ..
New=York. . .
Paris ..."
Schweiz
Spanien ..

(0. 5.
Gelb /Vrief
68.74 169. 16
1.785 1.789
158.595 58.755
108.96 109.24
12.31/112.78
12.75/113.03
10.805 10.645
22.79 22 85
20.479 20.531
4.217/ 4.221
16.525 16.565
81.08 81.22
74.40 14.621

11. 5.
Geld / Brie
168. 641169.06
1.7831 1.78
58.605/58.745
108.86 109.14/
12 5fl112.78
112.76/1 12.79
10.60710.641
23 01/ 23.07
20.474 20.526
4.217 4.22
16 525/16.585
81.091 8 .28
74.51/ 74.69

Wien D.,Oſt. abg.
Prag..
Budapeſt, Pengö
fapan
Rio de Janeiro
Sofia.
Jugoſlavien
Konſtantinopel .
Liſſabon ..
Danzig
lthen
Lanada
Uruguah .

10. 5.
Geld /Brie
59.37/ 59.5
12.484 12.524
13.09/ 13.67
2.008 2.062

0 497
3.043
7.407
2. 225

1.498
3.053
7.427
2. 235

21 495 21.545
81. 78/ 8 1.98
5.61 5.63
4.218 1.228
1.245 4.255

258.
126.
222.25
26.5
134
175.
99.875
90.
338.
141.75
195.125
149.

Mré
135.
132.75
191.
157 25
70.75
59.5
75.5

11. 5.
Geld /Brie
39.371 59.51
2.488/12.528
73. 49/ 73.67

2.015
1.4975/).4995
3.043
7.407
1.233

2.019
3.053
7.427
2.243
1.495/21.545

31. 73/ 81.93
5. 65 5.67
1.217 4.227
4.245/ 4.255

Produktenberichte.

Frankfurter Produktenbericht vom 11. Mai. Der Produktenmarkt
verkehrte heute in ſehr ruhiger Haltung. Die Tendenz war etwas ab=
geſchwächt
, da das Ausland weſentlich herabgeſetzte Kurſe meldete. Wei=
zen
, Roggen und auch Weizenmehl gaben um je 25 Pfennig im Preiſe
nach. Es notierten: Weizen 30,75, Roggen 28,75, Hafer inl. 24,5025.
Mais 19, Weizenmekl 4141,50, Roggenmehl 38,5039,50, Weizenkleie
14, Roggenkleie 15,2515,50.
Berliner Produktenbericht vom 11. Mai. Die größere Abgaben=
neigung
des Auslandes veranlaßte auch im Berliner Getreidegeſchäft
vermehrte Verkäufe. Beſonders der Weizen hatte einen kräftigen Kurs=
druck
auszuhalten, da einmal das polniſche Intereſſe nachgelaſſen hat,
andererſeits aber auch die Mühlen ihre Gebote ſehr vorſichtig heraus=
brachten
. Im Lieferungshandel gingen die Haupttermine eine Mark
zurück, während vordere Monate ungefähr das Doppelte nachgaben.
Roggen zeigte ſich verhältnismäßig widerſtandsfähig. In dieſer Ge=
treideart
tritt Polen in reichlichem Umfang als Käufer auf, auch iſt die
Annahme, daß die für die Mai=Andienung beſtimmten Poſten in
Weſternroggen zu fpät abgeladen ſind, um noch für die Abwicklung in
Betracht zu kommen. Futtergetreide iſt etwas weniger angeboten, doch
liegen die Forderungen recht hoch. Mehl hat kleines Geſchäft.
Vom Hamburger Häutemarkt. Der Häutemarkt der letzten Woche
ſtand wiederum, wie der Verlauf der abgehaltenen Auktionen beweiſt,
im Zeichen der Preisſteigerung. Die Steigerung betrug für Großvieh=
häute
310 Prozent, 28 Prozent für Kalbfelle und 56 Prozent für
Schaffelle. Die Kaufluſt war bei allen Verſteigerungen ſehr vege.

Der Ausweis der Reichsbank.
Der Ausweis, der Reichsbank vom 7. Mai zeigt einen
Rückgang der geſamten Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und
Schecks, Lombards und Effekten um 175,6 Mill. auf 2051,3 Mill. RM.
Im einzelnen haben abgenommen die Beſtände an Wechſeln und Schecks
um 136,2 Mill. auf 1931,4 Mill. RM. und die an Lombards um 39,4
Mill, auf 27,1 Mill. RM. Die Anlage in Effekten iſt mit 92,9 Mill.
RM. annähernd unverändert geblieben.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen insgeſamt ſind 198,3
Mill. RM. aus dem Verkehr zurückgefloſſen, und zwar hat ſich der
Umlauf an Reichsbanknoten um 1722 Mill. auf 3504,0 Mill. RM. ver=
ringert
und der an Rentenbankſcheinen um 26,1 Mill. auf 1034,1 Mill.
RM. Dementſprechend haben ſich die Beſtände der Reichsbank an ſol=
chen
Scheinen auf 66,3 Mill. RM. erhöht. Die fremden Gelder zeigen
eine Abnahme um 9,5 Mill. auf 5720 Mill. RM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen zuſammen ſind
um 44,0 Mill. auf 1976,8 Mill. RM. zurückgegangen, und zwar die Be=
ſtände
an Gold um 0,5 Mill. auf 1849,8 Mill. RM., die an decknngs=
fähigen
Deviſen um 43,5 Mill. auf 123,0 Mill. RM.
Die Deckung der Noten allein beſſerte ſich von 50,3 Prozent in der
Vorwoche auf 52,8 Prozent, die durch Gold und deckungsfähige Deviſen
von 55,0 Prozent auf 56,4 Prozent.

Viehmärkte.

Rindermarkt in Gießen vom 11. Mai. Der geſtrige Rindermarkt
war mit 462 Stück Großvieh und 83 Kälbern beſchickt. Es wurden be=
zahlt
: Großvieh 1. Qualität 500 bis 650 Mk., Großvieh 2. Qualitit
300 bis 450 Mk., Schlachtkühe 200 bis 250 Mk., Kälber (Lebendgewicht)
6063 Pfg. je Pfund. Erſtklaſſige Zuchtkühe wurden über Notiz be=
zahlt
und waren ſehr geſucht. Der Handel ging anfangs flott, ſpäter
etwas ſchleppend.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
New York, 11. Mai. (Priv.=Tel.)
Weizen: Die Abſchwächung machte heute weitere Fortſchritte auf
Liquidationen und günſtige Berichte aus Kanada. Dann konnte eine
Befeſtigung eintreten, da höhere europäiſche Kabel vorlagen. Die Ter=
mine
mußten ¼ C. nachgeben.
Mais: Der Markt begann in Sympathie mit Weizen in abge=
ſchwächter
Haltung. Dann wurden Deckungskäufe vorgenommen, und
es konnte eine kräftige Erholung eintreten. Da die Kommiſſionsfirmen
große Käufe vornahmen, konnte die Tendenz feſt bleiben. Die Termine
gewannen bis 2,5 C.
Hafer: Der Markt nahm einen ziemlich feſten Verlauf bei Kurs=
ſteigerungen
bis 0,5 C.
Baumwolle: Abgaben der Wallſtveet, niedrigere ausländiſche Kabel,
günſtiges Pflanzwetter und Zwangsverkäufe ſchwacher Poſitionen hatten
einen ſchwachen Markt zur Folge. Die Termine ſchließen 20 Punkte
niedriger.
Kaffee: Bei Eröffnung war der Markt feſt auf höhere Kabelmel=
dungen
. Später trat eine Abſchwächung ein, da die braſilianiſchen Eigner
ſetzt liberalſtes Angebot bekundeten. Die Termine gewannen bis 12 P.
Zucker: Bei Beginn des heutigen Verkehrs war die Haltung abge=
ſchwächt
. Dann konnte eine Bef ſtigung eintreten auf Käuf= der Raf=
finerien
und Zurückhaltung Kubas.
Kakao: Kaufreſerve der Fabriken und Verkäufe des lokalen Han=
dels
hatten einen abgeſchwächten Marktverlauf zur Folge, Später wur=
den
Käufe des Auslandes feſtgeſtellt.
Es notierten nach Meldungen aus Chieago am 11. Mai:
Getreide: Weizen, Mai 14434, Weizen, Juli 135, Weizen, Sep=
tember
132½, Mais, Mai 457/, Mais, Juli 455f, Mais, Sep=
tember
49/=, Hafer, Mai 48¾, Hafer, Juli 49½, Hafer, September
46½, Roggen, Mai 108½, Roggen, Juli 106½, Roggen, Sep=
tember
992/s.
Schmalz: Schmalz, Mai 12,12, Schmalz, Juli 12½.
Fleiſch: Rippen, Mai 13. Rippen, Juli 12½, Speck 13,
Schweine, ſchwer 9,359,85, Schweine, leicht 9,7510,25,
Schweinezufuhr Chicago 16 000, Schweinezufuhr Weſten 107000,
Talg Ohio 724.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 11. Mai:
Getreide: Weizen Nr. 2 rot 153½, Weizen Nr. 2 hart 158¾,
Mais Nr. 2 90, Hafer Nr. 3 60¾, Roggen exp. 122, Mehl
Spring Patent 63½, Getreidefr. n. Engl. 2 sh, Getreidefr, n.
Kont. 17 d.
Schmalz: Schmalz Mittel, Weſten 12,87.
Schweinefleiſch: Schweinefleiſch Family 36.
Mais Nr. 2 90/, Hafer Nr. 3 60¾, Eoggen exp. 122, Mehl
Spring Patent 6½, Getreidefr. n. Engl. 2 sh, Getreidefr. n.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Die Reichsbank hat mit der Federal=Reſervebank of New York eit
Abkommen getroffen, auf Grund deſſen die Girokunden der Reichsbank
auch Ueberweiſungen in U. S.A.=Dollar durch Einreichung von Aus=
lands
=Giroſchecks vornehmen können.
Der Privatdiskont wurde heute für beide Sichten auf 5 Prozent
erhöht.
Die Richtpreiſe für Stahlformguß wurden durchſchmittlich um 5 Proz.
erhöht, wobei dieſe Erhöhung für Auslandsforderungen nicht eingehal=
ten
zu werden braucht.
Unter der Firma Deutſche Tankreederei A.G. iſt mit einem Aktien=
kapital
von 500 000 RM. in Hamburg eine neue Tankreederei gegründet
worden.
Der Vorſitzende des Kaliſyndikats Geheimer Juſtizrat Maximilian
Kempner iſt geſtern früh in Amſterdam einem Herzſchlag erlegen.
Der Appell der ſaarländiſchen Arbeitgeber der Eiſen verarbeitenden
Induſtrie an die Arbeiter zur Wiederaufnahme der Arbeit zu den neuen
Bedingungen blieb ohne Erfolg. Der Widerſtand der Arbeiter ſcheint
ſich im Gegenteil zu verſchärfen.
Wie bekannt ſchweben in der belgiſchen Metallinduſtrie zwiſchen der
Sambre et Moſelle einerſeits und der Uſine de Chatelets andererſeits
Fuſionsverhandlungen, die nunmehr zum Abſchluß gekommen ſind.
Neuerdings ſind auch die Ateliers de Chatalets mit einbezogen worden.
Wie die Financial Times erfährt, werden die Gerüchte über Fuſions=
verhandlungen
zwiſchen der Cunard=Geſellſchaft und der Peuinſular and
Oriental Co. in den Londoner Reederkreiſen als vollſtändig unbegründet
bezeichnet.
Im Verlauf der derzeitigen Londoner Kolonialwollauktion gelangte
am ſechſten Verſteigerungstage ein Angebot von rund 10000 Ballen
unter den Hammer. Die Stimmung der Auktion zeigte gegen die Vor=
tage
keine Veränderung. Allerdings neigen die Preiſe für Merinos
und Kreuzzuchtwollen mittlerer Sorte zu leichter Befeſtigung. Die
Deutſchen ſtanden im Vordergrunde der Konkurrenz.
Ein von der rumäniſchen Regierung eingebrachter Geſetzentwurf
ſchlägt die Errichtung von Freizonen in den rumäniſchen Häfen Galaz,
Konſtanza, Braila und Giurgio zur Steigerung des Tranſitverkehrs vor.
Die Handelsbilanz der Tſchechoſlowakei für den Monat April iſt
mit 273,2 Mill. Kc. aktiv 179,4 Mill. Kc. April 1926). Die Zunahme
iſt aus der geſteigerten Ausfuhr zu erklären, die die vorjährige um etwa
188 Millionen Ke. überſteigt.
Die Baumwollernte des Sudans hat ſich in dieſem Jahre auf
1 222100 Ballen gegen 42700 Ballen des Vorjahres, alſo um faſt das
Doppelte, geſteigert. Die Anbaufläche allein in den ſüdlichen Provinzen
des Sudans hat ſich von 8000 auf 32.500 Hektar erhöht.
Am 1. Mai 1927 waren in den Vereinigten Staaten 4 787 067 059
Dollar im Umlauf, d. h. pro Kopf 40,99 Dollar gegen 40,81 Dollar am
1. April.
Das argentiniſche Landwirtſchaftsminiſterium ſchätzt den Erträg der
nächſten Meisernte auf 7.,5 Millionen To.

[ ][  ][ ]

Geite 12

Donnerstag, den 12. Mai 1927

Nummer 131

Gramfarter Karooerict vou 4r. Mar Logi.
Tgefeafcaftauf drtien, Darmftäur.
Durmnktadter d. ii
Rein

Staatspapiere
a) Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl.
Ausloſ.=Sch. I. Tei
I Teil 319.5
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld ohne Aus=
Coſungsſcheine ...
6‟/.% Reichsp. Sch.
p. 1. 10. 30 . ..
2 Bayer. Staats=
Sch. p. 1. 4. 29
6‟/-% H. V. Sch.
p. 1. 4. 29
6‟I.% Pr. St.=Sch
p. 1. 3. 29
6,%0 Pr. St.=Sch.
p. 1. 10. 30
7% Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 29
79 Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 30
6½½ Württ. Freiſt.
Schatz. p. 1. 8. 29
)Ausländ iiche
5%Bos.E.B 1914
5% L.Inv. 1914
4½% 1898 ...
4½% 1902 ...
49 ....."
5 % Bulg. Taba 102
4½% Oſt. Staatsr.
v. 1913. Kdb. 1918
4½%Oſt. Schatz. 14
4½% Oſt. Silberr.
40 Goldr..
4% einh. R. (kon)
3% Bort,/(Spz.) II
6% Rum.am. R.03.
4½% Gold. 13 ..
4% am.konv.
am. 05
4%

318

21.3
91.25
98
g7.n5

R
R w
97.25

3.n5
6.25

25.75
8

20.5
7.45
2i.

47Türk. (Adm.103
(Bagd.) I
(Bagb.)II
4% Türk. unif. 1903
4% 1911 Zoll.
4½% Ung. St. 1913
4½% St. 1914
Goldr.
40
St. 10 .
49
Kronr. ..
4%
3% Eiſ. Tor...
Außereuro=
päiſche

5% Mex am. in abg
5% äuß. 99
49 Gold04ſtf.,
3% konſ. inn.
4½%0 Irrigat.,
5½ Tamaulipas 1 .
Sachwert= Schuld=
verſchreibungen

Mi; Zinsberech=
nung

10%Berl. H.=B1. G.
62 Berl. St.=Golt
8% Darmſt. St.=G.
8% D. Hyp.=Bankl
Meining. Goldpf
82 Frl.=Ghp.=B.,
Goldpfdbr.
20 Frkf. H.=B. Gld.
8% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr.
7% Pfbr. Bk.=Gld.
50, Frki. Pfdbr.=Bk.
Goldpfdbr.
8% H. Lds.=Bf. Gld.
2
10% R.Geftr. Mar!!
(Hagen) Goldobl.
8% K. Landesbank
Darmſt Reihe 1
Reihe II
7%M.=Krft. Höchſt

21.9

251.
25.5

104
96.5

10

100.15
101.5
102
101.5
88.10
103
102

101.55
101.55
95.8

820 Mannh. St.=G.)
88 Naſi. Ldb. Gold
8% Nbg. St.=Gldal.
8% Bfälz. Hyp.=Bk.
Golb=Pfdbr. ..
8% Pforzh. St.=G.
80 Pr. Centr.=Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr.
8% Pr. Centr.=St.-Goldpfbr.
8% Rh. Hhb.=Bank
Gold=Pfdbr. ..
7½½%Rh. St.=W. 25
10% Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf.
82 Südd. B. Cr.=B.
Goldpfdbr.
7% V. Stahlw. Düſ=
ſeldorfHyp
.=Gld.. mit Option!
7 % V. Stahlw. Düſ=
ſeldorfHyp
.=Gld.. ohne Option
8% Voigt &Häffner
Goldobl.
..
8% Württba. Hyp.=
Bank Goldpfbr.

Ohne Zins=
berechnung

5% Bdw. Kohl 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6% Heſ. Brk.=Rg. 23
5% Roggen 23
5% Pr. Kaliw.
5% Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt=B. G
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bayr Vereinsb.
Bahr Handelsb.

Aec
103.3

100
101.5

102.5

105
103

100.5
185

Ae.6
Aa
98.25
100.5
100
13.35
15
91f.
6.20
2.22

Bahr. Hyp.u. Bechſſ
Berliner Hyp.=Bk.
Frkf. Hyp.=Bk
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp Bk.
Mecklb. Hyp.zu Wb.
Meining Hyp.Bk
Nordd. Gr.=Cr Bk
Pfälz.Hyp.=Bk
Preuß. Bob.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B.=Cr.=B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B..
Rh. Wſtf.=B.=Cr.=B.
Südb. Bodenkr.
Württ. Hyp.=Bk.
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B.
Landeskr. Caſſel
Naſſau. Ldsb.
Obligattonen v.
Transportanſt.
4% Eliſ.=Bahn ſtfr.
4½ Galiz. Carl=
Lud.=B.
abg.
4%0
5% O. Sb. (Lb. )ſtfr.
2.6% Alte .
2.6% Neue
5% Oſt.=Ung. 73/74
4% Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. . 1.b.8. E.
3%Oſt. . 9. E.
3% Oſt. . 1885
3% Oſt. Erg. Netz
3% Raab Oedbg. 83
3%0
91
97
42 Rud Silber
4 Rud. Salzkg.)
4½% Anat. S.I
4½% Anat S II
4½% Anat. S. III
3% Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec.
4½½

16.75
0.45

12.45
15.85
14.4
13.9
14.5
18.75
11. 25
8.3

14.5
14.5

22

21.75
30.5
26
24.75
10.75
5.10
26.25
21.95
22.6

Vank=Aktien
Allg. D.=Kredit.. .
Bad. Bk.
..
Bk. f. Brauind.
Barmer Banko. .."
Bay. Hyp.=Wchſ..
Berl. Handelsgef.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Bant
D. Eff.u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Br
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk. ...
Frankf. Bk.
Frkf Hyp.=Bk.. .
Frkf. Pfdbr.=Bk. ..
Gotha. Grundkr. Bk.
Lux Intern Bank
Metallbank
Mitteld. Creditb.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Pr. Bd.=Creditbank
Hyp=Akt.=Bank
Reichsbank=Ant
Rhein Creditbk.
Rhein=Hyp.=Bk.
Südd B.=Creditbk.
Südd. Disc.=Geſ
Oſterr Creditanſt.
Wiener Bankverein
Bergwerks=Akt.
Bochum. Bergb. ..
Buderus.........
Dt. Luxemburg . ..
Eſchw Bergw...
Gelſenkirch. Bgw
Harp. Bergb......
Ilſe Bergb. St.
Genußſchein ..
Kali=Aſchersleb.
Kali. Salzdetfurt.
Kali. Weſterregln
Klöcknerwerke ..."
Mannesm.=Röhr.
Mansfelder

162
159
185.5
201
269
204.5
271
182.75
166
165
116
177.5
192
148
209.75
185
11.75
16;
R 5
230.5
164
56
173.5
142.5
202.5
155
1.75
7.2

135

190
243

158

264.75
226.5
155.5

Oberbedarf.
/125
Otavi=Min.=Ant . . 39.5
Phönix=Bergb. . . . 1142
Rhein. Braunk.
Rhein. Stahlw.. . . 1245.5
A. Riebeck Montan/182
Rombach. Hütte
Salzwerk Heilbr. 1190
Tellus Bgb.. . . . . 124
Ver. Laurahütte.
Ver. Stahlwerke . . 1153.2
Znduſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum(Mannh. //275
Rk7
Henninger.
Hercules Heſſiſche 1169
Löwenbr.=München 3o8
Mainz. Aktienbr. 262
Schöfferhof(Bind. //405

Schwarz Storchen=
Tucher. Nürnberg
Werger

Akkum. Berlin.
Adler & Oppenh.
Adlerw. (v. Kleher)
6%A. E. G. Vzg. A.
5% A. E. G. Vzg. B
A. E. G. Stamm...
Anglo=Cont Guano
Bad. Maſch Durl.
Bad. Uhren. Furtw.
Bamag=Meguin .
Baſt Nürnberg ...
Bayr. Spiegel
Beck & Henkel
Bergmann El. . ...
Bing Metall.
Brem.=Beſigh=Ol.
Bürſtenfbr Erlang.
Cement=Heidelb.
Cement Karlſtad 1
Cement. Lothr..
Chem Albert..
Chem Brockh ...
Chem. Milch

194
200

150
93
84
208.5
146
30
58.5
269
74.7-
94
226
30.10
78
180.5
210
77
02
88

Daimler=Benz A. 6.
Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Erdöl
D. G u. Silb. Scheid.
Dingler. Zweibrück.
Dresd Schnellpr.
Dürtopp
Dürr Rattingen ..
Dyckerhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl.
El. Licht- u. Kraft
El. Lieferung
Elſ. Bad. Wolle
Email Ulrich .
Enzinger Werte
Eßlinger. Maſch.
Ettlinger Spinn.
Faber Bleiſtift
Faber & Schleicher
Fahr Pirmaſens
Farbenind. J. G
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Jetter)
Feiſt. Sekt
Frankfurter Gas .
Frankfurter Hof
Frkf.=M. Pok. u. W.
Geiling & Cie
Germania Linol..
Geiſen: Gußſt.
Goldſchmidt Th.. .
Gotha Waggon
Gritzner Maſch.
Grün & Bilfinger
Hafenmühle, Frkft.)
Hammerſen
Hanfw. Füſſen ...
Hanſa=Lloyd. Br..
Hartm & Braun ..
Heyligenſtgedt...
Hilpert. Armatur.
Hindrichs=Aufferm
Hirſch. Kupfer ...
Hoch=Tief Eſſen ..
Holzmann . . . . . . .
Holzverk. Ind.. . .
Hydrom. Breslau
Inag

J

245
165.75
47.s
53.75
213
196
51
55
99
Ra
128.5
133
53
328

190.25
95
90

154,1
128
211.9
138
17
142

28
*
125
1541
212.5
89
38
101.5

Funghans St.
Kammg. Kaiſersl.
Karlsruher Maſch.
Karſtadt, R.
Rlein Sch. & Becke
Knorr, Heilbronn
Konſerv. Braun
Krw. Alt• Württbg.
Krauß Lowm.

Lahmeyer
Lech. Augsburg ...
Lederw Rothe.
Spicharz.
Linge Schuhw.
Löhnberg Mühle
Ludwigsh. Walzm
Lüdenſcheid Meta.
Lux Induſtrie
Mainkraft Höchſt
Mars=W. Nürnber
Metallge). Frkf
Miag Mühlenb.
Moenus. Stamm
Motoren! Deutz
Motorenf. Oberurſ.
Münch. Lichtſpielk.
Neckari. Fahrz.
Neckarw. Eßlingen
Beters Union
Pfälz Näh Kahſer
Philipps ..
Vorzellan Weſſel
Nein Gebb. & Schal
Rhein Elektr
Rhenania,Kunheim
Rütgerswerke ..."
Schneid. & Hanau
Schnellpr Frank
Schramm Lackf. /110
Schrift Stemp.
Schuckert Elektr.
Schuhf. Weſſel
Schuhf Herz....!
Schultz. Grünlack.
Seilind Wolff...
Siemens Glas
Siemens & Halsle

124.10
45.5
181
147
215
79.5

137.25
40.75

65
135
122
135.75
153.7.
208
159
90
R.
134
138.5
130
74
70.5
60

73.1
136
74
121
154
213
87.75
43
102
313

Südd. Immob. ſ
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Zum Landsberg, Bullonplatz 9, Herrn
Wilhelm Miſchlich
übertragen habe und bitte, das mir ſeither entgegengebrachte Ver=
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auch weiterhin bewahren zu wollen.
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Den geehrten Gäſten, Freunden und Bekannten zur Kenntnis,
daß ich die Gaſiwirtſchaft
Zum Landsberg
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übernommen habe und in Speiſen und Getränken ſiets nur das
Beſte verabfolgen werde. Zum Ausſchank gelangt das gute Kronen=
bier
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Liedertafel
Barmsrdar

85. Vereinsjahr

II. Konder!
1926/27
Montag, den 16. Mai, abds. 8 Uhr, im
großen laus d. Hess. Landestheaters
Zweite Folge aus:
Deutsclie Lieder aus 8 Jahrhunderte
(17. und 18. Jahrhundert)
Ausführende:
die Darmstädter Madrigalvereinigung
Dirigent Prof. Dr Fr. Noack und der
Chor der Liedertafel, Leitung K. Grim.
Karten für Fremde 3., 2., 1. im Vor-
verkauf
Konzert-Arnold. Wilhelminenstr. 9;
Musikhandlung Schutter, Elisabethenstr.
Für Hitglieder bei Mitglied Wacker,
Zigarrengeschäft, Ecke Soder- und Mählstr.

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Verein für das Deutſchtum im Ausland.
Terbewoche
SDonnerstag, den 12. Mai, abends 8 Uhr,
im Feſiſaal des Realgymnaſiums:
Kammermuſik=Abend
Händel Beethoven W. v. Baußnern.
Eintritt 1 Mk., Schülerkarten 50 Pfg.
Freitag, den 13. Mai, abends 6½), Uhr
im Herrngarten:
Konzert
des Reichsbundes ehemaliger Militärmuſiker (Ortsgruppe
Darmſtadt). Eintritt 30 Pfg.
Samstag, den 14. Mai, abends 8 Uhr,
in allen Räumen des Saalbaues:
Wiener=Abend
veranſtaltet von der Frauenortsgruppe der V. D. A.
Eintritt 2.206.60 Mk.
Karten zu allen Veranſialtungen bei Konzert=Arnold,
Wilhelminenſtraße 9, und an der Abendkaſſe.

ORPHEUM

Samstag, den 14. u.
Sonntag, den 15. Mail
2 Opereten-Gastspiele 2
Schwarzwald-
Mauer
Operette in 3 Akten von
Aug. Neidhardt
Musik von Leon Tessel

Päli
Jöszi
Ferré * Bigeuner
Mihäly )
Ein Herold . . . . . . Adolf Klotz
Seppl, ein Laternenbub . Hch. Krichbaum
Mikſa, ein Schiffsknecht . Wilh Wegerich
Urſena’s Freundin . . . . Annelies Roerig

D Tenorpartie:
Heinz Stelnbrecher!

Kleine Pretso: 1.00-3.00

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Heſſiſches Landestheater
D 20 Großes Haus C 20
Donnerstag, den 12. Mai 1927
abends 7½ Uhr
Der Zigeunerbaron
Operette in 3 Akten nach einer Erzählung
des Maurus Jökai von J Schnitzer.
Muſik von Joh. Strauß
Muſikaliſcher Leiter: Berthold Sander
Spielleiter: Heinrich Kuhn
Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp
Perſonen:
Graf Peter Homonay, Obergeſpan des
Temeſer Comtates Leo B rezinski
Conte Carnero, kal Kommiſſar. Hans Ney
Tand r Bärinkay, ein
junger Emiarant . Guſtav Dehar e
Kälman Zſurän, e nreicher Shweine-
züchterim
Banate Heinrich Kuln
Arſena, ſeine Tochter. Sitta Müller=Wiſchin
Mirabella, Erzieherin im
Hauſe Zſupän’s . . . . Käthe Gothe
Ottokar, ihr Sohn .
Eugen Vogt
Czipra, Zigeunerin
Martha Liebel
Saffi, Zigeunermädchen . Paula Kapper

Kleines Haus
Donnerstag, den 12. Mai 1927
abends 8 Uhr
K 15 (Bühnen=Volksbund)
Fürdiej K=Mieter, die Zuſatzm. Xl haben)
Die Geſchichten
der Königin von Navarra
Luſtſpiel in 4 Aufzügen nach Scribe und
Legouvé von Otto Stockhauſen
In Szene geſetzt von Edgar Klitſch
Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp
Perſonen:
Karl V., Kaiſer von Deutſchland
und König von Spanien. Robert Klupp
Eleonore, ſeine Schweſter Ilſe Lahn
Jſabella, Infantin von
Portugal, ſene Braut. Beſſie Hoffart
Franz l, König von
.. Joach. Büttner
Frankreich
Margarete, ſeine Schweſter. Käthe Meißner
Henri, Graf d’Albret, ein
franzöſiſcher Edelmann. Rudolf Wittgen
Guattinara, Mimiſter des
Königs von Span en HansBaumeiſter
Babieca, Kabinettskurier
des Königs von Spanien Hans Epskamp
Ein Sekretär . . . . Otto Wenke
Ein Diener ... . . . . Walter Bluhm
Ort: Das königliche Schloß zu Madrid
Spielwart: Adolf Schmidt
Preiſe der Plätze: 1.50 bis 6 Mk.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum
nur geg. Vorzeigung der Mietkarte zuläſſig
Pauſe nach dem 2. Aufzug
Ende 10 Uhr
Anfang 8 Uhr

Freitag, 13. Nai. Keine Vorſtellung.
Samstag, 14. Mat L. 19. Zum erſten Male
wiederholt: Spiel im Schloß. Anfang
7½ Uhr. Preiſe 1.509 Mr.
Sonztag, 15. Mai. Zuſatzm. 1II, 12. 2i
Geſ hichten der Königin Navarra. Ane
fang 7½ Uhr. Preiſe 1.506 Mk.

Otto Wieſt
.. Hans Debus
Ludwig Wenzel
.. Arthur Vetter
Junge Cſiko’s, Schiffskuechte, Zigeuner,
Zigeunerinnen und Zigeunerkinder,
Trabanten, Grenadiere, Tambours,
Huſären, Marketenderinnen, Pagen,
Hofherren, Hofdamen, Ratsherren, Volk uſw.
Tänze einſtudiert von Manda von Kreibig,
Ort der Handlung: 1. Akt: Im Temeſer
Banate. 2 Akt: In einem Zigeunertorfe
ebendaſelbſt. 3 Akt: In Wien. Zeit der
Handlung: Gegen Mitte des 18 Jahrh.
Preiſe der Plätze 1 bis 10 Mk.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum
nur gegen Vorzeigung der Mietkarte zuläſſig
Nach dem 1. und 2 Akt
Pauſen von je 15 Minuten.
Anfang 7½ Uhr Ende 10½ Uhr
Freitag, 13. Mai. D 20. Arleechino. Hierauf
Uraufführung: Das Gaſtmahl des
Trimalchio. Anf. 7½ Uhr Preiſe 1-10Mk.
Samstag, 14 Mai. E21. Häuſel und Gretel
Die Puppenfee. Anfang 7½ Uhr. Preiſe
110 Mr.
Sonntag, 15. Mai. Sonntags=Fremdenmiete
(10. Vorſt.) Der Roſenkavalier, Anfang
6½ Uhr. Preiſe 110 Mk.

[ ][  ][ ]

Nummer 131

Donnerstag, den 12. Mai 1927

Seite 13

Maximum.
Roman von Hans Schulze.

(Nachdruck verboten.)
Fhre Hände zitterten wie im Fieber, jetzt erſt ſah Dr. Hardt,
ſe ſeltſam erregt, faſt verſtört ſie war.
SDann ſprang ſie in ihrer jagenden Unruhe mit einem Male
eiser unvermittelt auf.
Wiſſen Sie, Doktor, ſagte ſie, auch dieſe Garderobe eignet
miicht ſo recht für unſere Unterhaltung, denn ich habe ernſt,
ur, ernſt mit Ihnen zu reden. Wenn es Ihnen nichts aus=
luart
, ſo kommen Sie lieber heute nachmittag zu mir zum Tee.
ᛋſt ie alte Marinka, die Sie ja noch von früher her kennen, ſoll
s ihre berühmten Indianerkrapfen backen. Ich wohne jetzt
tzener Straße 2a, dicht am Bayeriſchen Platz!
15.
EAls Dr. Hardt wieder im Auto ſaß, fiel ihm plötzlich ein,
IBer ſeit dem frühen Morgen nichts mehr genoſſen hatte, nach
minunterbrochenen Hetzjagd des Vormittags meldete ſich end=
dr
der Hunger.
Er ließ daher ſeinen Wagen vor einem kleinen Weinreſtau=
Ini, in der Franzöſiſchen Straße halten und ſtellte während des
ſans aus dem Telephonbuch die Adreſſe eines Detektivinſtituts
t, deſſen Leiter, ein früherer Offizier, ihm noch aus dem Felde
ſamnt und vertrauenswürdig war.
Zehn Minuten ſpäter ſtieg er in einem neu erbauten Ge=
ſät’tspalaſt
der Friedrichſtraße zur Detektei Argus hinauf und
nnde hier von Herrn Direktor Adams, einem mit peinlichſter
onsfalt gekleideten Herrn von intelligentem Aeußeren, in einem
Incikaniſch eingerichteten Büro empfangen.
Ich komme in der Angelegenheit meines Freundes, des
ſuons von Wehrſtädt! ſagte er nach der erſten Begrüßung.
fm Herrn Juſtizrat Hirſchauer, der die Verteidigung übernom=
ſen
hat, iſt mir die Aufklärung eiwiger wichtiger Punkte ans
I, gelegt worden, mit der ich Ihr Inſtitut betrauen möchte!
hl darf wohl annehmen, daß Ihnen der Fall Wehrſtädt in gro=
in
. Umriſſen bekannt iſt?
Der Direktor bewegte bejahend das wohlgeſcheitelte Haupt.
Soweit ich mir aus den Preſſeberichten ein Bild machen
mnte, gewiß! Sie geſtatten wöhl, Herr Doktor, daß ich Ihre
hitteilungen ſofort in eimem kurzen Stenogramm feſthalte!

Es würde ſich alſo im weſentlichſten um zwei Fragen han=
deln
, die der Beantwortung bedürfen! ſagte er dann, als Dr.
Hardt ſeinen Bericht beendet hatte. Erſtlich, in welchem Spiel=
klub
Herr von Wehrſtädt ſeinen Gewinn gemacht, und zweitens,
wer ihn dort eigeführt hat! Iſt übrigens bekannt, ob von
ſeiten der Kriminalpolizei in dieſer Richtung bereits Feſtſtel=
lungen
ſtattgefunden haen?"
Dr. Hardt zuckte die Achſeln.
Allerdings, aber wie ich vom Unterſuchungsrichter hörte,
ohne jeden Erfolg. Die Sache liegt ja auch inſofern nicht ganz
einfach, als ſich Herr v. Wehrſtädt nur entſinnen kann, daß die
Autofahrt zu dem fraglichen Klub am Landwehrkanal entlang=
gegangen
iſt. Eine beſümmte Straße vermag er dagegen nicht
anzugeben, wie für ihn über dem ganzen Vorgang überhaupt
ja ein leiſer Schleier liegt. Er leidet ſeit ſeinem Abſturz mit
dem Flugzeug an gelegentlichen Bewußtſeinsſtörungen!
Herr Direktor Adams dachte eine Zeitlang angeſtrengt nach,
ſein ſcharfes, von jeder Bartſpur reingefegtes Diplomatengeſicht
ſtand in klaren Pofillinien gegen das Fenſter.
Das Haus am Kanal, nahm er dann in ſeiner pointierten
Sprachart wieder das Wort, dürfte ohne beſondere Schwierig=
keiten
zu ermitteln ſein, obwohl erfahrungsgemäß ſämtliche
Hausangeſtellte ſogleich an völliger Begriffsſtutzigkeit erkranken,
wenn nach einem gutzahlenden Spieltlub polizeiliche Nachfrage
gehalten wird. Glücklicherweiſe pflegen dieſe fliegenden Klubs
aber in Privatwohnungen nach einem beſtimmten Turnus zu
ſpielen, ſo daß anzunehmen iſt, daß auch die Umgebung des
Landwehrkanals bald einmal wieder an die Reihe kommen wird.
Ich werde dieſe ganze Straßengegend infolgedeſſen während der
nächſten Nächte genau beobachten laſſen! Selbſtverſtändlich ſind
alle derartigen Feſtſtellungen mit erheblichen Unkoſten ver=
knüpft
!
Die Geldfrage ſpielt keine Rolle! Ich bin in der Lage,
Ihnen jede beliebige Summe zur Verfügung ſtellen zu können!
Der Direktor nickte befriedigt.
Ich werde noch heute abend alles Erforderliche veranlaſſen.
Was die Perſönlichkeit des geſuchten Herrn betrifft, ſo möchte
ich vorſchlagen, daß ſich einer unſerer Beamten unverzüglich
nach Rotterdam begibt und in den letzten Paſſagierliſten der
Südamerika=Dampfer die Namen der für uns irgend in Be=
tracht
kommenden deutſchen Reiſenden feſtſtellt. Wahrſcheinlich
handelt es ſich überhaupt nur um einige Paſſagiere eines einzigen
Schiffes, für deſſen Ausreiſetermin wir zudem in dem Datum der
Mordnacht einen guten Anhalt beſitzen. Da die Ueberfahrt

von Holland aus ungefähr drei Wochen in Anſpruch nimmt,
dürfte ſich der betreffende Herr noch an Bord befinden und über
etwaige Beziehungen zu Baron v. Wehrſtädt und den Verlauf
der Spielnacht funkentelegraphiſch unſchwer zu befragen ſein!
Dr. Hardt erhob ſich.
Die gewandte und ſtrategiſch umſichtige Art des ehemaligen
Hauptmanns machten ihm einen vorzüglichen Eindruck.
Ich bin mit all Ihren Vorſchlägen einverſtanden und lege
die Angelegenheit vertrauensvoll in Ihre Hände!
Als Dr. Hardt wieder in ſeiner Wohnung eintraf, war der
Nachmittag bereits weiter vorgeſchritten.
Auf dem Schreibtiſch ſeines Arbeitszimmers lagerte ein
ganzer Stapel uneröffneter Briefe und Druckſachen, doch in der
drängenden Unruhe ſeiner geſpannten Stimmung nahm er ſich
kaum die Zeit zu einer ſchnellen Durchſicht und befahl ſeinem
Diener, ſofort ein Bad zu richten.
Dann kleidete er ſich um und machte ſich kurz vor ſechs
Uhr zu dem beſprochenen Teebeſuch bei Marion auf.
Die Bozener Straße lag neben dem wirbelnden Großſtadt=
leben
des BBayeriſchen Platzes in abſeitiger Einſamkeit.
Nur ein paar halbwüchſige Kinder jagten ſich auf dem Bür=
gerſteig
herum und vor dem Hauſe Marions, deſſen verſchnör=
kelte
Barockfaſſade ſich prunkend aus der Umgebung der Nach=
barhäuſer
heraushob, hielt ein einzelnes Droſchkenauto, und der
Chauffeur las die B. Z. am Mittag.
Dr. Hardt zog die Pförtnerklingel und öffnete dann die
mächtige mit einem ſchmiedeeiſernen Gitterwerk geſicherte
Haustür.
In dieſem Augenblick kam ihm aus dem Hausinnern eine
elegant gekleidete junge Dame entgegen, die ihm in der kühlen,
grünlichen Dämmerung der Vorhalle mertwürdig bekannt
vorkam.
Er trat höflich zur Seite und ſtieg an ihr vorbei die teppich=
belegte
Marmortreppe hinauf. Dann aber blieb er wie unter
einem unwillkürlichen Zwange wieder ſtehen und ſchaute von
der Höhe des erſten Treppenabſatzes durch die Haustür noch
einmal zurück.
Die Dame hatte gerade den kleinen Vongarten durchſchritten,
und ſtieg in das wartende Auto.
Das helle Nachmittagslicht lag mit ſcharfen Reflexen auf
ihrem hübſchen Geſicht, und den Umriſſen ihrer ſchmalen Figur.
(Fortſetzung folgt.)

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offen für alle Kegelſchweſtern.
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[ ][  ][ ]

Seite 14

Donnerstag, den 12. Mai 1927

Nummer 131

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klerr Direktor k. J. Kleiu, Frankfurt/A.
Herr 4lbert Kothcchild, Frankfurt/H.
Herr Recltsanwalt Schwörer, Darmstadt.
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Die Stoftwäſche von Mey &Edlich trage ich leit 1895 und
kann daher ein Urteil abgeben. In gelundheitlicher Beziehuns
von Mey’s hygieniſchen Kragen noch nicht
iſt dieſelbe belonderszu empfehlen. Die Leinenkrasenwerden
durch oftmaliges Waſchen rauh und ſheuern den Hals wund.
kennen, dann machen Sie einen Verluchdurch
Aus lolchen Wunden iſt ſhon Blutversittung entſtanden.
Das Material, aus dem die Stoftwäſhe herseſtellt wird, iſt
hysieniſch einwandfrei. Als Arzt kann ich deshalb nur dieſe
Erteilung einer Probebeltellung!
Stoftwäſhe empfehlen! San.-Rat Dr. Th., Hamburs.
(Autklärungsbroſchüre koſtenlos)

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gviel, als man im allgemeinen für das Walchen und Plätten der Kragen bezahlt, Sie werden fortgeworfen,
wenn ſie unlauber ſind. Wer Mey’sKragen trägt, erlpart den Einkaufspreis für die geltärkten Kragen.

Weiten: 3548 u. 50 cm
Vordere Höhe etwa 35 mm

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Hintere Höhe etwa 33 mm

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Weiten: 3348 cm Umschlagbreite 45mm Dutzend M 2.60 Weiten: 3348 cm
Innere vordere Höhe etwa 25 mm Innere hintere Höhe etwa 30mm Innere vordere Höhe etwa 25mm Innerehintere Höhe etwa 30mm
Bei diesen zwei Sporttormen verdeckt der äußere Kragenumschlag den Nackenknopf, was beim Tragen der Sport-
m
in Erscheinung tritt (Fückenansicht obensiehend.)
Hetune Gesaltech, dend un Gueh iehe ge

Weiten: 3548 cm
Vordere Höhe etwa 47 mm

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Hintere Höhe etwa 36 mm

Weiten: 3546 cm
Vordere Höhe etwa 57 mm

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Hintere Höhe etwa 42 mm

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Gloria X (gleiche Form, aber höher)
Weiten: 3546 cm
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Bei MersKrasenwird die Weitevon einemKnopf-
lochende
zum anderen gemellen. Man wähle die
Krasenweite 1 cm weiter als das Hemdbündchen. unesuguntn
euterutgngntununfeg Bei Abnahme von mindeltens 8 Dutend
Mey’s Krasen (auch verſchiedene
Formen und Weiten lortiert) 50gKabatt! Hausnn
zuntun
nufl Weitere hier nicht autsetührte Krasentormen, ſovie
Manſchetten u. Vorhemden ſind in unſerer Spezialliſte
enthalten, die auf Wunſch koltenlos zuselandt wird.

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Mev’s Kragen ſollte jeder tragen,

der Anſpruch darauf erhebt, immer den Reis eines neuen Kragens
zu haben. Welch ungünſtigen Eindruck macht es,
wenn man einen Kragen trägt, der durch das Waſchen
und Plätten gelitten und an Form verloren hat.

Tragen Sie,wie es ſchon Millionentun,
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den Kragen der Lukunft.

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Vordere Höhe etwa 50 mm Hintere Höhe etwa 45 mm

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lochende
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Hinters Niche eua 2toag
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Weiten: 35-52 cm
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Umschlagbreite etwa 75 mm

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Vordere Höhe etwa 43 mm Hintere Höhe etwa 40 mm

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