Nummet 123
Mittwoch, den 4. Mai 1927
Geite 17
Rinum.
Roman von Hans Schulze.
(Nachdruck verboten.)
„Nun, dann muß ich Ihrem Gedächtnis wohl ein wenig
nachhelfen! Bald nachdem heute früh die Anzeigen der
Staats=
anwaltſchaft an den Litfaßſäulen erſchienen waren, hat nämlich
die Kommerz= und Diskontobank bei Gerichtsſtelle angerufen,
ob es für die Unterſuchung vielleicht vri Wichtigkeit ſein könnte,
daß ein großer Scheck des Ermordeten unmittelbar nach
Eröff=
nung des Schalterdienſtes bei der Kaſſe der Zentrale
vorgekom=
men iſt. Trotz der Höhe der Summe hat der Kaſſierer keine
Be=
denken getragen, den Scheck ohne Rückfrage auszuzahlen, weil
erſtlich die Unterſchrift des Herrn Brown zweifellos echt und
zweitens ein Scheck, über die gleiche Summe und auf denſelben
Empfänger lautend, erſt vor etwa vierzehn Tagen anſtandslos
durch die Bank gegangen war!“
Er hatte bei den letzten Worten ſeinen Akten ein
Scheck=
formular etnnommen und ließ es Achim durch den
Gerichts=
ſchreiber herrunterreichen.
„Der Scheck iſt natürlich ſofort amtlich beſchlagnahmt
wor=
den. Er iſt, wie Sie ſehen, vom geſtrigen Tage datiert, und
lautet auf Ihren Namen und eine Summe von
zweihundert=
tauſend Mark. Genau wie der vor kurzem von der gleichen
Bank honorierte Scheck!”
Achim ſenkte den Kopf.
Sein Herz klopfte ihm auf einmal unbändig, daß er jeden
Schlag im Halſe fühlte.
„Ich habe den Scheck weder ſelbſt eingelöſt,” ſagte er
end=
lich, „noch durch eine dritte Perſon einlöſen laſſen!“
„Das habe ich auch gar nicht behauptet,” gab der
Unter=
ſuchungsrichter ruhig zurück. „Meine Frage lautete nur, ob
Sie von Herrn Brown geſtern abend einen Scheck, oder
meinet=
wegen jetzt genauer gefaßt, dieſen Scheck erhalten haben!“
Achim zögerte ſekundenlang mit der Antwort.
„Herr Brown,” ſagte er dann mit leicht verſchleierter
Stimme, hat mir im Laufe unſerer geſtrigen Unterredung
die=
ſen. Scheck hier allerdings ausgeſtellt, aber ich habe aus
beſtimm=
ten Gründen ſeine Annahme verweigert. Er legte ihn dann in
ſeinen Schreibtiſch zurück. Wahrſcheinlich hat ihn der Mörder
daſelbſt miterbeutet, und ſo ſchnell wie möglich zu Gelde
gemacht!“
„Das wird die weitere Unterſuchung ergeben!” wehrte der
Richter ab. „Ich möchte trotz Ihrer ablehnenden Haltung von
vorhin noch einmal auf meine Bitte zurückkommen, ſich über
den Charakter Ihrer Unterredung mit Herrn Brown etwas
näher auszulaſſen. Vielleicht gewinne ich daraus doch einen
Fingerzeig für meine weiteren Ermittlungen!“
Arhim ſah unſchlüſſig zu dem Eckfenſter des langgeſtreckten,
kahlen Zimmers, von dem ein vorwitziger Sonnenſtreif eine
leuchtende Brücke von Staubatomen zu dem Richtertiſch
hinüber=
baute.
„Ich bedaure, auf meinem Standpunkt beharren zu müſſen!“
ſagte er endlich, und ſeine Stimme klang erregt, faſt gereizt.
„Ich kann nur wiederholen, daß unſere Verhandlungen rein
ge=
ſchäftlicher Natur geweſen ſind, und zu dem ſpäteren Mord nicht
in den geringſten Beziehungen geſtanden haben. Auch zu der
Frage, des Schecks glaube ich mich erſchöpfend geäußert zu
haben. So daß ich wirklich nicht wüßte, was ich meinen
Aus=
ſagen noch hinzuzuſetzen haben könnte! —
Der Unterſuchungsrichter ſaß minutenlang ſtumm und
über=
legte.
Ein ſeltſamer Verdacht war auf einmal in ihm aufgeſtiegen.
Wie ein durchdringendes Geſchoß lag ſein Blick auf dem
übernächtigen, nervös geſpannten Geſicht ſeines Gegenübers.
„Ich glaube, Herr Baron,” begann er dann in leicht
ſar=
kaſtiſchem Tone, „Sie überlaſſen es am beſten mir, wie weit ich
den Kreis meiner Fragen auszudehnen habe. Dieſe Scheckaffäre
ſcheint mir in einer ſo eigenartigen Weiſe mit dem Tode des
Herrn Brown verquickt, daß ich mich notgedrungen noch einmal
mit Ihren perſönlichen Angelegenheiten beſchäftigen muß. Ich
hoffe, Sie werden mir meine an ſich nicht leichte amtliche
Tätig=
keit durch Ihre Zurückhaltung nicht noch weiter erſchweren!“
Achim verneigte ſich ſtumm.
Eine ſchwere, dumpfe Bangigkeit zog plötzlich durch ſein
Herz.
Wohin zielte die Taktik dieſes Mannes? Beſaß er jenen
entſetzlichen Vertrag, daß er ſich ein ſo peinvolles Katz= und
Mausſpiel mit ihm erlauben zu können meinte?
„Ich habe heute früh,” klang jetzt wieder die Stimme des
Richters, „einen meiner fähigſten Beamten mit einer Ladung
für Sie zum Eſplanadehotel geſchickt. Dort erfuhr dieſer dann,
daß Sie Ihre Wohnung bereits ſeit einiger Zeit aufgegeben
hätten, und angeblich ins Ausland gegangen ſeien: Zufällig
kam bei der Verhandlung mit der Hotelleitung auch der ja jetzt
im Mittelpunkt des allgemeinen Intereſſes ſtehende Mord zur
Sprache, und der Direktor erzählte, daß Herr Brown Sie, Herr
Baron, erſt vor kurzem eines Abends, noch ſpät im Hotel
auf=
geſucht habe. Dieſer Beſuch habe dann eine bemerkenswerte
Nachwirkung gehabt. Während Ihre pekunjären Verhältniſſe
nämlich im letzten Halbjahr ſehr bedrängt geweſen ſeien —
in=
ſofern Sie oft Monate lang Ihre Wochenrechnungen ſchuldig
geblieben wären, und es häufig bis auf den Hotelkorridor
hinaus peinliche Szenen mit ungeduldigen Gläubigern gegeben
habe — hätten Sie am Morgen, nach dem Beſuch Browns, Ihre
ſämtlichen Verpflichtungen gegen das Hotel reſtlos erledigt und,
wie man gehört habe, auch Ihre ſonſtigen Schulden im weiteſten
Umfange beglichen! — Der Schlüſſel zu dieſer plötzlichen
Zah=
lungsfähigkeit”, fuhr der Richter dann nach einer kleinen
Kunſt=
pauſe fort, „war natürlich jener bereits mehrfach erwähnte Scheck
von zweihunderttauſend Mark auf die Kommerz= und
Diskonto=
bank. All: dieſe Dinge kommen jedoch erſt in zweiter Linie in
Betracht. Ungleich wichtiger und intereſſanter ſcheint mir der
Umſtand, daß Sie, nachdem Sie für Ihren ganzen Freundeskreis
wochenlang ſpurlos verſchwunden waren, jetzt ebenſo
unvermit=
telt wieder aus einer Verſenkung aufgetaucht ſind! Und zwar in
der Villa Brown am Abend des Mordes, an dem Ihnen Herr
Brown abermals einen Scheck über zweihunderttauſend Mark
ausgeſtellt hat. Ohne daß, wie auch im erſten Falle, irgendeine
entſprechende Gegenleiſtung Ihrerſeits für einen ſo
außerordent=
lichen Betrag erſichtlich iſt.
Ich kenne ja das Auf und Ab Ihres etwas abenteuerlichen
Lebens, Herr Bazon, aber Sie werden doch ſelbſt zugeben, daß
Ihre Beziehungen zu dem Ermordeten nech all dieſen
Feſtſtellun=
gen einen etwas ungewöhnlichen, wenn nicht geradezu
verdäch=
tigen Charakter tragen! — Wo haben Sie ſich übrigens während
der letzten vierzehn Tage aufgehalten?” ſchloß er dann ganz kurz
und unvermittelt.
Achim zuckte zuſammen, mit beiden Händen klammerte er ſich
feſter an den Sitz ſeiner Bank.
„Auch auf dieſe Frage bedauere ich, Ihnen die Antwort
ſchuldig bleiben zu müſſen!“
Der Unterſuchungsrichter lächelte undurchdringlich.
„Ich war darauf eigentlich vorbereitet! Vielleicht haben Sie
aber wenigſtens die Güte, mir zur Abrundung des ganzen
Bil=
des über Ihre weiteren Erlebniſſe in der letzten Nacht einen
kur=
zen Bericht zu geben. Damit würde ich dann Ihre Vernehmung
für heute beſchließen!“
Achim richtete ſich erleichtert höher. Die wahnſinnige
Span=
nung löſte ſich. Er hatte das Eefühl, als ob er dicht am Rande
eines Abgrundes entlang gegangen wäre.
„Ich habe keinen Anlaß,” ſagte er dann, „mit meinen
Aus=
ſagen über mein perſönliches Tun und Laſſen hinter dem Berge
zu halten. Wenn ich im Verlauf dieſer Vernehmung zweimal die
Antwort verweigert habe, ſo geſchah es lediglich, um nicht eine
völlig unbeteiligte dritte Perſon in dieſe Angelegenheit
mit=
hineinzuziehen. Ich bin nach dem Verlaſſen der Villa Brown in
die Stadt zurückgefahren und habe im Sportpalaſt dem Schluß
der geſtrigen Boxkämpfe beigewohnt. Ein Bekannter, der
zu=
fällig in meine Loge kam, verſchleppte mich dann noch in
einen Spielklub!”
(Fortſetzung folgt.)
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Seffe 2
Donnerstag, den 5. Mai 1927
Nummer 124
Die Ankunft der Ruſſenin Genf.
In Erwartung des ruſſiſchen Programms.
* Genf, 4. Mai. (Priv.=Tel.)
Die ruſſiſche Delegation unter der Führung des Leiters des
Statiſtiſchen Zentralamtes in Moskau, Obolenſki=Oſſinſki, die
aus vier Delegierten, fünf Sachverſtändigen, einem
General=
ſekretär, ſechs weiteren Mitgliedern und einigen Journaliſten
beſteht, iſt heute nachmittag gegen 5½ Uhr in Genf eingetroffen.
Die Genfer Polizei hatte die Delegation gebeten, den
Schnell=
zug bereits in Bellevue, einige Kilometer vor Genf, zu verlaſſen
und von dort aus ſich im Automobil ins Hotel d’Angleterre zu
begeben, wo ein Stockwerk für die Delegation bereitgeſtellt iſt.
Die Hunderte am Bahnhof Cornavin wartenden Journaliſten
und Neugierigen mußten enttäuſcht den leeren Salonwagen
ein=
fahren ſehen, der von der Generaldirektion der S. B. B. der
Delegation in Baſel zur Verfügung geſtellt worden war. Vor
dem Hotel Quai du Montblanc hatte ſich eine ziemlich große
Menſchenmenge angeſammelt, die von einigen Poliziſten leicht
in beträchtlicher Entfernung vom Hotel gehalten werden konnte
und die auch bei der Ankunft der Delegation keinerlei
Demon=
ſtration veranſtaltete. Die Delegierten erklärten ſich nach ihrer
Ankunft von der Behandlung durch die ſchweizeriſchen Behörden
außerordentlich befriedigt. Ueber ihre Stellungnahme an der
Weltwirtſchafts=Konferenz erklärten ſie noch keine Auskunft geben
zu können. Der Führer der Delegation, Obolenſki, wird in der
morgigen oder der Freitag=Sitzung eine große Programmrede
halten.
Eine deutſche Denkſchrift über die Bedeutung
der Landwirtſchaft für das Wirtſchaftsleben.
Der Wirtſchaftsausſchuß der deutſchen Erzeuger= und
Ver=
brauchergenoſſenſchaften hat der Weltwirtſchaftskonferenz eine
Denkſchrift über die Geſchäftsverbindungen zwiſchen den
land=
wirtſchaftlichen Erzeugergenoſſenſchaften und den ſtädtiſchen
Konſumvereinen ſowie anderen Konſumentenorgawiſationen in
Deutſchland überreicht, um die Bedeutung der Landwirtſchaft
für das Wirtſchaftsleben, die ſo oft verkannt wird, ins rechte
Licht zu ſetzen. In der Dentſchrift wird eine Ueberſicht gegeben
über die Aufgaben und die Leiſtungen der landwirtſchaftlichen
Genoſſenſchaftsverbände, und in einem zweiten Teil wird über
die Geſchäftsverbindungen wt den Konſumpereinen berichtet,
die jede Ausſchaltung von unnötigen Zwiſchenhandelsgliedern
fördern und damit bei entſprechender Ausdehnung zu
Preisvor=
teilen für beide Teile führen. Auch der moraliſche Vorteil wird
hervorgehoben, der durch die Verbindungen zwiſchken
Erzeu=
gern und Verbrauchern erzielt wird.
Phantaſien über die Aufteilung Oeſterreichs.
Von London aus wird wieder einmal das Gerücht in die
Welt geſetzt, daß Deutſch=Oeſterreich aufgeteilt werden ſoll, in
der Form, daß nur ein Teil zu Deutſchland kommen würde, der
Reſt an Jugoſlawien und die Tſchechoſlowakei fiele. Zur
Glaub=
haftmachung wird hinzugefügt, daß dieſer Plan bereits in Genf
unter den intereſſierten Miniſtern beſprochen worden ſei. Da
die Meldung leider in Deutſchland ein Echo gefunden hat und
die Befürchtung beſteht, daß nun dieſes Programm als deutſcher
Vorſchlag durch die Welt geht, darf doch in aller Form feſtgeſtellt
werden, daß Deutſchland an ſolchen Verhandlungen, die wir
auch für durchaus unwahrſcheinlich halten, nicht beteiligt iſt, daß
äber auch die ganze Idee einer ſolchen Aufteilung mehr als
abſurd iſt. Früher oder ſpäter muß der Zeitpunkt kommen, wo
Deutſch=Oeſterreich ſeinen Weg zu uns findet.
Die Oppoſition am Werk.
* Berlin, 4. Mai. (Priv.=Tel.)
Offenbar auf ein geheimes Kommando ſind am Mittwoch
morgen in den Blättern der verſchiedenſten Oppoſitionsparteien
Artikel erſchienen, die von ſcharfen Kämpfen im Regierungslager
ſprechen und neue Konflikte ankündigen. Damit ſoll der Auftakt
zum Beginn der tarlamentariſchen Arbeit gegeben werden, und
es iſt kennzeichnend, daß genau das gleiche Spiel, das wir ſchon
vor Oſtern beobachten konnten, wieder einſetzt, daß nämlich
tag=
täglich Regierungskriſen in Ausſicht geſtellt werden, von denen
wir heute tatſächlich weiter als je entfernt ſind. Es iſt richtig,
daß ſachliche Meinungsverſchiedenheiten über eine Reihe von
Fragen, vornehmlich auf dem Gebiet der Handelspolitik, zwiſchen
den Regierungsparteien beſtehen; es iſt auch richtig, daß manche
in den letzten Wochen gehaltene Miniſterrede bei den anderen
Kabinettsmitgliedern keine ungeteilte Befriedigung ausgelöſt hat,
aber darüber wird man ſich in den nächſten Kabinettsſitzungen
einigen, ebenſo wie auch bei dem ſachlichen Regierungsprogramm
für die nächſten Monate eine mittlere Linie gefunden werden
kann, auf der ſich alle Regierungsparteien treffen.
Vom Tage.
Wie mitgeteilt wird, entbehrt die Nachricht, daß der Gedanke
des Reichsehrenmals von den zuſrändigen Stellen
auf=
gegeben worden ſei, jeder Begründung.
Der Reichsparteitag der Deutſchnationalen
Volkspartei findet in dieſem Jahre am 21. und 22. September
in Königsberg in Preußen ſtatt.
Der Staatsſekretär des Auswärtigen Amtes, Dr. v. Schubert,
hat einen mehrwöchigen Erholungsurlaub angetreten, den
er in Marienbad verbringt.
Botſchafter Maltzan wurde gelegentlich ſeiner Studienreiſe
nach dem mittleren Weſten von der Marquette Univerſität
in Milwauke auf Grund langer außerordentlicher beruflicher und
diplomatiſcher Karriere und als Zeichen internationalen guten Willens
die Würde eines Ehrendoktors der Rechte verliehen.
Geſtern wurde Briand vom Zentralkomitee der
Pan=
europäiſchen Union die Ehrenpräſidentſchaft der
Union angetragen. In einer anerkennenden Rede über die im
Rahmen und Geiſte des Völkerbundes liegenden Ziele der Umion nahm
er die Ehrung an.
Nach einer Meldung aus Santiago iſt der Präſident
derchile=
niſchen Republik zurückgetreten.
Die Nachricht, daß die japaniſche Botſchaft in London Inſtruktionen
erhalten habe, Schritte beim Foreign Office zu unternehmen,
um eine engere Zuſammenarbeit der Vertragsmächte in China herbeizu
führen, wird an zuſtändiger japaniſcher Stelle als unwahr
be=
zeichnet.
Aus Schanghai wird gemeldet, daß zwei Verſuche des
Ge=
nerals Tſchiang=Kaiſchek, bei Nanking und Tſchukiang den
Jangtſe zu überſchreiten, von den Nordtruppen
abge=
wieſen worden ſeien.
Tſchang Tſo=lin hat alle geheimen Verbände in
Peking auflöſen und die Führer verhaften laſſen.
Woldemaras, litauiſcher Miniſterpräſident
unter deſſen Präſidentſchaft der Kampf gegen das Deutſchtum
im Memelland geführt wird.
Die engliſch=amerikaniſche
Schuldenzegelung.
Eine engliſche Note an Amerika.
EP. London, 4. Mai.
Der engliſche Botſchafter in Waſhington überreichte der
Regierung der Vereinigten Staaten eine Note über die
Kriegsſchulden. Sie ſtellt die Antwort auf die
amerika=
niſchen Auffaſſungen dar, daß England durch Reparationen und
Celdleiſtungen ſeiner Alliierten ſeine Kriegsſchulden decke.
Die engliſche Note an Amerika bezüglich der Schuldenregelung
iſt ein langes Schriftſtück von 12 Schreibmaſchinenſeiten. In
ihm geht die engliſche Regierung auf die Anſicht, die in Amerika
über die engliſchen Methoden der Schuldendeckung durch deutſche
Reparationen und alliierte Schuldenleiſtungen insbeſondere durch
den Schatzſekretär Mellon ausgeſprochen wurde, ausführlich ein
und ſucht ſie zu widerlegen. Die engliſche Regierung läßt ſich
hierbei von dem Gedanken leiten, der amerikaniſchen öffentlichen
Meinung eine endgültige Feſtſtellung der Tatſache vom engliſchen
Standpunkt aus geſehen entgegenzuſetzen. Hierbei ſpielt der
Ge=
danke eine Nolle, den Feldzug in Amerika zur Neuregelung der
Schuldenliquidationen und, wenn möglich, zur gänzlichen
Auf=
hebung der Schuldenzahlungen zu unterſtützen und zu verſtärken.
— Die Note kam allgemein überraſchend.
Das entrechtete Memelland.
Die Entdeutſchungspolitik der Litauer.
Das gegenwärtige Regime in Litauen entfaltet eine bisher
ganz ungewöhnliche Aktivität zur Beſeitigung der
Memelkon=
vention, die ſich der in der letzten Zeit immer unverhüllter
be=
triebenen Entdeutſchungspolitik der Litauer als
ein gewiſſes Hemmnis noch entgegenſtellt. Die unerhört brutale
Litauiſierungspolitik im Memelgebiet, die der litauiſche
Gouver=
neur in Gemeinſchaft mit der ungeſetzlich amtierenden
Rumpf=
regierung betreibt, macht ſtarke Fortſchritte. Sehr bewußt geht
ſie darauf aus, ſämtliche deutſchen Führerperſönlichkeiten
auszu=
ſchalten und ſo die deutſche Bewegung ihrer Stoßkraft zu
be=
rauben.
Skrupellos gehen die Litauer zu Werke. So haben ſie
nun=
mehr ſämtliche Schulratspoſten im Memelgebiet
und das Landesmedizinalamt ſowie andere wichtige
Poſten in „zuverläſſige” Hände gebracht, nachdem
ſie die bisherigen Inhaber dieſer Stellen durch Kündigung oder
Ausweiſung vertrieben haben. Wie lange das Memeldeutſchtum
dieſer Entdeutſchungspolitik ſich wird erfolgreich widerſetzen
können, hängt davon ab, ob es imſtande iſt, an Stelle der
mund=
tot genachten oder ſonſt verloren gegangenen Führer neue
Führer aus ſeinen Reihen hervorzubringen. Der
Kriegskomman=
dant des Memelgebiets geht rückſichtslos mit Geldſtrafen gegen
die Führer des Deutſchtums vor, um ſie mundtot zu machen,
und es läßt ſich nicht verkennen, daß bereits erhebliche
Miß=
ſtimmung und ein ſpürbares Nachlaſſen der
Führer=
kätigkeit eingetreten iſt. Die Preſſe wird vollkommen unter
Zenſurdruck gehalten und iſt nicht in der Lage, zu irgendwelchen
Vorgängen Stellung zu nehmen, wenn ihre Stellungnahnie den
Litauern nicht paßt. Dabei haben erſt wieder die
Gemeinde=
wahlen am 28. April 1927 ergeben, daß ein Häuflein Litauer im
Memelgebiet keinen nennenswerten Zuwachs erhalten hat.
Kriegszuſtand, Preſſezenſur, Verſammlungsverbote uſw. ſind die
Mittel, mit denen das Deutſchtum im Memelgebiet
niederge=
halten wird
Neuerdings richten ſich die litauiſchen Beſtrebungen auf die
Entfernung der deutſchen Vertretung in Memel. Litauiſche Kreiſe
erzählen mit unverhohlener Freude, daß die Verſetzung
des Vizekonſuls am deutſchen
Generalkonſu=
lat, Dr. Grapenſtein, auf ihre Forderungen
zurückzuführen ſei. Dieſe Verſetzung iſt vom
Memel=
deutſchtum als ein ſchwerer Schlag gegen die deutſchen
Inter=
eſſen und das Anſehen des Deutſchen Reiches empfunden
wor=
den. Nachdem mit der Verſetzung Dr. Gravenſteins die Litauer
einen erſten Erfolg ihrer Arbeit gegen das deutſche
Generalkon=
ſulat zu verzeichnen hatten, richten ſie ganz offen ihre Angriffe
gegen den deutſchen Generalkonſul, Geh.=Rat Dr. Mudra, den
ſie gleichfalls beſeitigen wollen, weil ſie hoffen, dadurch die
Ver=
tretung des Deutſchen Reiches im Memelgebiet, die ihnen ſehr
im Wege ſteht, zur Auflöſung zu bringen. Würde
Generalkon=
ſul Mudra tatſächlich abberufen werden, ſo würde das einer
völligen Entmutigung des Deutſchtums
gleich=
kommen, das über das Stadium der Beunruhigung längſt
hin=
aus und ſtark niedergedrückt iſt. Denn es iſt ein offenes
Ge=
heimnis, daß es der gegenwärtige Gouverneur der litauiſchen
Regierung im Memelgebiet, Saulys, an Brüskierungen nicht
fehlen läßt. In den Büros und Vorzimmern erzählt man ſich
ſchmunzelnd, daß der Gouverneur mit dem Vertreter des
Deut=
ſchen Reiches nur noch in der „Diplomatenſprache” litauiſch
ver=
kehre, und daß er, wenn es ihm paſſe, deſſen Noten und
Mittei=
lungen gar nicht annehme, ſondern durch ſein Büroperſonal
uneröffnet zurückſchicken laſſe.
Ob der deutſche Vertreter im Memelgebiet bereits Schritte
gegen das unerhörte Verhalten des Gouverneurs unternommen
hat, iſt zwar nicht bekannt geworden, doch nimmt das
Memel=
deutſchtum an, daß das Deutſche Reich ſich derartige
Brüskierungen nicht bieten läßt und
ener=
giſche Gegenmaßnahmen trifft. Nur eine völlige
Unkenntnis der Politik, die Litauen gegenüber dem Memelgebie
betreibt, könnte ein anderes Ergebnis zeitigen.
*Der Genius und die Natur.
Von Geheimrat Dr. Alfred Bieſe, Frankfurt a. M.
Die Natur, ſo ſagt man, iſt die Welt der (mechaniſchen)
Not=
wendigkeit, der Geiſt iſt die Welt der Freiheit, der
Selbſtbeſtim=
mung. Die Grenzen zwiſchen beiden ſind aber fließend. Sie
bilden im Grunde doch eine Einheit. Die Natur hat in ſich eine
ſchöpferiſche, bildende, geſtaltende Lebenskraft, ein Werden,
Wach=
ſen, Welken, d. i. ein Schickſal. Wer will leugnen, daß dies etwas
Seeliſches in ſich ſchließt? Freilich, nur der Geiſt hat
Bewußt=
heit. Aber auch die Dinge reden, auch ſie haben die Fähigkeit,
ſich mitzuteilen und Eindruck zu machen auf die Menſchenſeele.
Die Blumen, die Wolken, die Berge, der Ozean und die Wüſte,
die Landſchaften und die Jahreszeiten haben ihre Sprache. Und
der menſchliche Genius hat ſie zu allen Zeiten zu deuten
ver=
ſtanden, in mannigfachſter Art und Form. Der religiöſe
Genius ſieht in ihr nur die Sprache der Allmacht Gottes: „Die
Himmel erzählen die Ehre Gottes, und die Feſte verkündiget
ſeiner Hände Werk.” Auguſtinus fragt die Erde, das Meer, die
Abgründe, die Sterne: „Wo iſt der Gott, den ich ſuche?” Und
ſie haben alle gerufen mit lauter Stimme: „Er hat uns gemacht!“
Ihre Antwort auf ſein Fragen und Forſchen war ihre äußere
ſinnliche Schönheit. — Wenn Klopſtock, verſunken in den Anblick
des Züricher Sees, die Natur preiſt, ſo gilt ihm doch ſchöner noch
„ein froh Geſicht, das den großen Gedanken deiner Schöpfung
lioch einmal denkt.” Von Luther bis auf den heutigen Tag
ruhmen fromme Sänger alte Naturſchönheiten als Wundertaten
Gottes.
Der dichteriſche Genius zeigt der Natur gegenüber
ſtärkſten Wandlungen des Gefühlslebens. Der naive He
findet im Gleichnis und im malenden Beiwort und in der I
pen Landſchaftsſchilderung den Ausdruck ſeines Naturem)
dens. Sappho ſpürt ein wunderſames Etwas aus der Natu
ihr Herz, in ihre Stimmung überſtrömen: „Ringsum
ra=
das kühle Waſſer von oben herab durch der Quitten Geb
und aus dem Säuſeln der Blätter rieſelt Schlummer her
Oder ſie findet ein Gegenbild für ihr Inneres in der Außenn
Eros ſchüttelt mir wieder das Herz ſo ſtark, wie der Sturm.
im Forſie übre die Eichen hereinbricht.‟ Der ſentimentale C
nides flüchtet aus dem Lärm der Stadt ans Meer; er richter
eine Höhle (bei Salomis) her, „wveshalb er auch vom Mee
Mehrzahl der Gleichniſſe entlehnte‟ So ſchwelgen auch
und der j. Plinius in der Stille ihrer Villen im Anblick der
oder des Meeres. In der Renaiſſance entdecken Dante und
Petrerca und Enea Silvio (Pius II., Piccolomini) aufs neue
die Schönheit der Landſchaft, nachdem der mittelalterliche Menſch
ſie von dem Gedanken an den Schöpfer nur ſelten zu löſen
ver=
mocht hatte. Den Höhepunkt erreicht dies rein dichteriſche
Natur=
empfinden bei Shakeſpeare, Goethe, Byron und Shelley und
Knut Hamſun (vgl. mein Buch „Das Naturgefühl im Wandel
der Zeiten” Leipzig, Quelle u. Meyer).
Das Genie als die Blüte des Menſchenweſens iſt auch der
Gipfel der Natur. Von dieſer Einheit iſt Goethe zumal
durch=
diungen, er dankt dem Geiſt der Erde, daß er ihn lehrte, die
Brüder im ſtillen Buſch, in Luft und Waſſer kennen. Auch Byron
jubelt: „Sind nicht der Fels, das Himmelslicht, die Wogen von
mir ein Teil, ein Teil von ihnen ich?” Shelley fleht den Eeiſt
des Windes an: „O heb' als Wolke, als Woge mich, als Blatt!”.
Im „Pan” Hamſuns iſt vielleicht am tiefſten das
Zufammen=
rinnen von Naturſeele und Menſchenſeele zum Ausdruck gelangt.
Der philoſophiſche Genius verhält ſich der Natur, d. i.
der Landſchaft gegenüber, je nachdem ſein Verſtand, das
Be=
griffsvermögen oder die Phantaſie, das Gefühl, in ihm
vor=
herrſcht. Kant vermochte aufs ſchärfſte die äſthetiſchen Begriffe
des Schönen und des Erhabenen in der Natur zu zergliedern.
Aber der Frühling machte keinen Eindruck auf ihn: „Es iſt immer
dasſelbe.” Ganz anders Schopenhauer. Er war ein weitgereiſter
Weltmann, ein Genießer. Nietzſche gab ſich ferner dem Zauber
der Berge und des Meeres hin; ſeine Naturhymnen haben
reli=
giöſen Schwung: „Vor Sonnenuntergang” „Auf hohen Bergen”
und das wunderſome . . . Offen liegt das Neer, ins Blaue
treibt mein Genueſer Schiff. Alles glänzt mir neu und neuer,
Mittag ſchläft auf Raum und Zeit — nur dein Auge —
unge=
heuer blickt’s mich an — Unendlichkeit!“
Es will mir ſcheinen, als ob unſere deutſche Jugend auf
ſolchen Pfaden weiter wandle. Sie ſucht einen neuen Geiſt,
einen neuen Elauben, einen neuen Menſchen, geheiligt durch
Ehrfurcht vor der Natur und vor der Menſchenſeele, aufſteigend
zu göttlicher Unendlichkeit und Unerforſchlichkeit.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
die Weſerzeitung in Bremen ließ zur Jahrhundertfeier
der Stadt Bremerhaden eine umfangreich= Sondernummer erſcheinen,
zu der prominente Perſönlichkeiten der Politik und des Wirtſchaftslebens
wvertvolle Beiträge geliefert haben. Die Jubiläumsausgabe bietet ein
geſchleſſenes Bild von der Entwicklung und Bedeurnng Bremerhe
*Ueber Bücherleſen.
Hoffentlich verlernen wir nicht völlig das Bücherleſer
im Tempo unſerer Gegenwart. Herbert Eulenberg beginnt ein
Buch:
„Heut’ wo man meiſtens nur vom Boxen ſpricht,
Vom Fußball ebenfalls und noch vom Schwimmen,
Heut wird ein Buch mit geiftigem Geſicht
Nur mühſam über tauſend Leſer klimmen.
Der du dies kaufſt, giltſt dann als Wunderweſen,
Das man beſtaunt: Ein Menſch, er kann noch leſen!“
Wie kann man das ändern? Wie wird das Bücher=
Inter=
eſſe erhöht? Catherina Godwin weiß einen Weg. Sie ſchlägt
vor, den Autor über den Autor berichten zu laſſen,
Buchbeſpre=
chungen zu bringen, Dichter=Interviews uſw. Alſo gute
Propa=
ganda. Immer wieder. Unermüdlich. In ſtets neuer Form.
In Georg Hermanns Roman „Die Nacht des Doktor
Herz=
feld” finden wir eine eigenartige Stelle, die das Bücherleſen
be=
trifft: „Ich mache mir nicht mehr viel daraus. Ich finde, das
Hübſcheſte an den Büchern iſt das Aufſchneiden. Wiſſen Sie —
man nimmt das Ekfenbeinmeſſer, lehnt ſich in den Seſſel zurück
und beginnt ſo ganz langſam gemächlich Seite für Seite
aufzu=
trennen Und dann lieſt man mal hier eine halbe Seite
und mal da eine oder zwei — wird gelaugweilt, intereſſiert,
ent=
zückt oder angewidert aber man hat doch den vollen Duft
des Ganzen. Das iſt wundervoll! Geleſen habe ich wohl die
Bücher nicht alle, aber aufgeſchnitten und den Duft eingezogen
— das habe ich von den meiſten!“ Dieſe Art des Bücherleſens
ſoll gar nicht ſelten ſein. Alſo aus der Entfernung. Viele
Meu=
ſchen leſen gewiſſermaßen mit der Uhr in der Hand, „ſie haben”,
— wie man ſagt — „keine Zeit!” Sie raſen die „Wege zu Kraft
und Schönheit.”
Aber trotzdem kommen neue junge Dichter über den Weg.
Mit ſchöner Sprache. Ich nenne einen, er heißt Martin Raſchke.
Wer wirklich das Bücherleſen nicht verlernen will, der ſoll ſich
ſeine kleine Sammlung von Dichtungen zu eigen machen, betitelt:
„Winde, Wolken, Palmen‟ Dann eiwacht vielleicht die
Sehn=
ſucht, noch mehr zu leſen — trotz Boxkampf und Rugby=Sport=
Friedrich Wilhelm Fuchs
Nummer 124
Donnerstag, den S Mai 1927
Geite 3
Die deuſchefrangoſtſchen Seniehungen.
Deutſche Oemarche in Paris.
Elm die Beſatzungsverminderung. — Die Erwartungen
ides deutſchen Volkes. — Die franzöſiſche Auffaſſung.
Es iſt ein reiner Zufall, daß der neue deutſche Schritt
Fzur Herabſetzung der Beſatzung im Rheinland
vie eine unmittelbare Antwort auf die Rede Poincarés ausſieht.
Ein innerer Zuſammenhang beſteht dabei aber nicht. Wir haben
tſchon wiederholt darauf hingewieſen, daß die Demarche geplant
war ſie wurde verzögert, weil Herr von Hoeſch erkrankt war. Die
Entſcheidung darüber liegt ja tatſächlich nun allein in Paris.
London, Rom und Brüſſel haben nur eine untergeordnete Rolle
zu ſpielen. Vor allem die Engländer und Belgier ſind ja längſt
bereit, die ganze Beſatzung zurückzuziehen, und haben auch die
Zuſage gemacht, in dieſem Sinne in Paris einzuwirken. Wir
ſind der Unterſtützung dieſer beiden Kabinette bei unſerem Plan
ſicher. Fraglich iſt nur, wie ſtark die Unterſtützung iſt, die wir
von den beiden Staaten zu erhoffen haben. Gerade England
liegt gegenwärtig in China ſo feſt, daß es kaum geneigt ſein wird,
ſich mit den Franzoſen herumzuſchlagen. Herr Briand hat denn
auch dem deutſchen Vertreter gegenüber ſich ſehr diplomatiſch
geäußert. Er hat ſich darauf zurückgezogen, daß er ja ſchon
wie=
derholt ſtarkes Intereſſe für die Herabminderung der
Beſatzungs=
truppen an den Tag gelegt habe und eifrig beſtrebt geweſen ſei,
die Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen, die noch beſtehen.
Er wird wohl auch daran erinnert haben, daß er allein nichts
ausrichten kann, ſondern auf die Zuſtimmung ſeines Kabinetts
angewieſen iſt.
Damit iſt natürlich nicht viel anzufangen. Auch Herr Briand
weiß, daß ſchöne Worte nicht mehr nutzen. Die Zuſage der
Bot=
ſchafterkonferenz liegt ſeit November 1925, alſo eineinhalb Jahre,
zurück, und es wäre den Franzoſen ein leichtes geweſen, in der
Zwiſchenzeit wenigſtens guten Willen zu zeigen. Statt deſſen hat
—Frankreich heute in der 2. und 3. Zone mehr als 20000 Mann
gegenüber dem deutſchen Friedensſtand ſtehen, und das, obwohl
die Truppenbezahlung jetzt auf ſeine eigene Rechnung geht.
Franzöſiſche Blätter kündigen an, daß es ſich höchſtens darum
handeln könne, eine Geſte zu machen und einige tauſend Mann
zurückzuziehen. Dafür iſt der Augenblick verpaßt. Dr.
Streſe=
mann hat ja den Franzoſen noch in ſeinem Oſterartikel
klarzu=
michen verſucht, wie ſtark ihre diplomatiſche Situation wäre,
wenn ſie von ſich aus die Initiative zur Herabmindevung der
Beſatzungstruppen ergreifen würden. Dieſe Anregung iſt drüben
mit einer überraſchenden Einſtimmigkeit abgelehnt worden. Heute
liegen die Dinge aber doch ſo, daß das einzige, was Deutſchland
von der Locarnopolitik zu erwarten hatte, eine Erleichterung
der Beſatzungslaſten war, und daß wir darauf ſeit Jahr und
Tag vergeblich warten. Wenn die Franzoſen alſo verhindern
wollen, daß die Enttäuſchung in Deutſchland über Locarno
all=
gemein wird, und daraus Folgen entſtehen, die evtl. eine
Ver=
ſteifung der deutſch=franzöſiſchen Beziehungen mit ſich bringen,
dann wäre es gut, wenn ſie jetzt wenigſtens der deutſchen
Vor=
ſtellung entgegenkommen und dafür ſorgen würden, daß die Zahl
der Beſatzungstruppen dem deutſchen Stat vnormal wenigſtens
angepaßt würden. Um eine Preſtigefrage für Frankreich handelt
es ſich dabei ja nicht.
Die Verhandlungen zwiſchen Paris und
Ber=
lin werden jetzt natürlich eine geraume Zeit hin= und hergehen,
bis man ſoweit ſein wird, um bielleicht von greifbaren
Ergeb=
niſſen ſprechen zu können. Herr Briand hat dem Botſchaftsrat
Dr. Rieth angedeutet, was übrigens in Deutſchland nicht
unbe=
kannt iſt und auch voll gewürdigt wird, daß er gerade in dieſer
Angelegenheit im eigenen Lager große Schwierigkeiten zu
über=
winden habe. Wenn er ſich die Initiative in dieſer
Angelegen=
heit vorbehalten hat, ſo mag das um des großen Zieles des
neuen Abſchnittes unſerer Rheinlandpolitik willen ruhig
hinge=
nommen werden. Herr Briand weiß, in welcher Richtung ſich
die Erwartungen des deutſchen Volkes bewegen;
er weiß auch, daß man von der am Mittwoch vormittag
ſtattge=
habten Beſprechung in Deutſchland zunächſt keinerlei Ergebnis
ſich verſpricht, ſondern alles weitere von den kommenden
Aus=
einanderſetzungen erwartet. Vermutlich wird Herr Briand nun
zunächſt einmal ſeinem Kabinett Bericht erſtatten, und dann von
ſich aus verſuchen, die ſich ihm in Frankreich, namentlich aus
militäriſchen Kreiſen, entgegenſtellenden Hinderniſſe zu
beſei=
tigen. In Berlin wird man vorläufig einmal ruhig auf das
Ergebnis ſeiner Bemühungen warten, die diplomatiſche Aktion
aber nicht verſacken laſſen, ſondern, wenn es nötig werden ſollte,
Herrn Briand erneut daran erinnern, was Frankreich uns in
Locarno verſprochen hat und was es endlich erfüllen muß. Für
das deutſche Volk ſcheint es im Augenblick angepaßt, eine ruhige
Zurückhaltung zu wahren, um Briand ein ungeſtörtes Arbeiten
zu ermöglichen. Bei der Kompliziertheit der Angelegenheit wäre
es verfehlt, wenn man bei uns im Anſchluß an die Unterhaltung
vielleicht ſchon innerhalb eines kurzen Zeitraumes poſitive
Er=
gebniſſe erwartet.
Die deutſche Botſchaft in Paris gibt über die
Unter=
redung des deutſchen Geſchäftsträgers Dr. Rieth mit
Briand folgende Erklärung heraus: Der deutſche
Botſchafts=
rat Dr. Rieth ſtattete heute vormittag dem franzöſiſchen
Außen=
miniſter Briand einen Beſuch ab. Der Beſuch galt der
Beſpre=
chung laufender Fragen, deren Behandlung infolge der
Er=
krankung des Botſchafters von Hoeſch bisher zurückgeſtellt
wor=
den war.
Infolge der beginnenden Weltwirtſchaftskonferenz ſind die
deutſch=franzöſiſchen Beſprechungen über einen
endgültigen Handelsvertrag zunächſt einmal ins
Stocken geraten. Es ſcheint aber, als ob ſich dahinter
diesmal keine Differenzen abſpielen, ſondern nur die einfache
Tatſache verbirgt, daß eben auf beiden Seiten die auch für die
Verhandlungen ſachlich maßgebenden Perſönlichkeiten in Genf
engagiert ſind und daß deswegen die Verhandlungen wenigſtens
ſo lange ruhen ſollen, als in Genf Hochbetrieb herrſcht. Da am
1. Juli das Proviſorium abläuft, iſt das an ſich kein erfreulicher
Zuſtand, wohl aber auf die franzöſiſche Verzögerungstaktik
hinauszuſchieben.
Immerhin hat der letzte diplomatiſche Schritt doch einen
Erfolg gehabt, da Herr Bokanowfki ſich jetzt feſtgelegt hat. Wir
haben bisher wiederholt die Erfahrung gemacht, daß die
fran=
zöſiſche Regierung in mündlichen Unterhaltungen Zugeſtändniſſe
machte, zu denen ſie ſich bei ſchriftlicher Fixierung nicht bekennen
wollte. Herr Bokanowſki hat aber nach der letzten Beſprechung
nit dem deutſchen Vertreter die deutſche Auffaſſung zur
Kennt=
nis genommen und auch ſchriftlich anerkannt, daß in der Tat
die Poſitionen des franzöſiſchen Minimaltarifes zu hoch ſeien
und die franzöſiſche Regierung ſich dafür einſetzte, daß in der
Kammer ein Abbau in den für Deutſchland wichtigen Poſitionen
durchgeführt werde. Damit iſt wenigſtens der Weg für die
wei=
teren Verhandlungen freigemacht. Vielleicht gibt ſich ſchon in
Genf Gelegenheit zu einer Vorbeſprechung. Bis dahin muß aber
auch die Entſcheidung in der Kammer fallen, ſo daß ſich zeigt,
inwieweit die franzöſiſche Regierung gewillt und ſtark genug iſt,
die uns gemachten Zugeſtändniſſe zu halten.
Präſidentſchaftskandidat in Amerika.
Alfred Smith,
Gouverneur des Staates New York, der auch in vielen anderen
Staaten der nordamerikaniſchen Union eine außerordentliche
Popularität genießt, wird als einer der ernſthafteſten Kandidaten
für die kommende Präſidentſchaftswahl genannt.
Poincarés Politik.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 5. Mai.
Die Rede Poincarés in Bar=le=Duc hat wichtige
Aufklä=
rungen über die franzöſiſchen Politik gebracht, Aufklärungen, die
um ſo bedeutſamer waren, da das lange Schweigen der
Regie=
rung im Zuſammenhang mit den Kammerferien die politiſche
Situation in Frankreich vollkommen undurchſichtig gemacht hat.
Die Tatſache, daß dieſe Rede in Bar=le=Duc gehalten wurde, hat
nichts zu bedeuten. Es wurde ja offiziell angedeutet, daß ſie
für ganz Frankreich und für das geſamte Ausland beſtimmt iſt.
Der nicht beſonders günſtige Stand der deutſch=franzöſiſchen
Beziehungen iſt durch dieſe Rede neuerdings in entſprechende
Beleuchtung gerückt worden, und zwar auf eine Weiſe, daß man
kaum annehmen kann, daß Poincaré in dieſer Beziehung etwas
Günſtiges von ſeiner Rede erwartet hat. Man möchte einmal
Briand hören, um die Situation richtig beurteilen zu können.
Aber der franzöſiſche Außenminiſter ſchweigt beharrlich.
Nur der kleinere Teil von Poincarés Rede war der
Außen=
politik gewidmet. Bezüglich der franzöſiſchen Innenpolitik hat
er ſehr bedeutende Dinge geſagt. Zunächſt erfuhr man, daß das
Programm für den Wiederzuſammentritt der Kammer wieder
einmal geändert worden iſt. Die Wahlreform wird weiter
ver=
ſchoben. Im Vordergrund des Intereſſes ſtehen Zolltarife,
mili=
täriſche Fragen und — das Budget von 1928. Die Tatſache, daß
die Regierung die Wahlreform nicht anpacken will, entſpricht der
neuerlichen Verſchlechterung der innenpolitiſchen Situation. Die
Bedeutung dieſes Symptoms ſoll aber nicht überſchätzt werden,
denn es war ja bekannt, daß niemand in Frankreich wirkliches
Intereſſe für die Frage der Wahlreform aufbrachte.
Der Ausfall des Innenminiſters Sarraut gegen die
Kom=
muniſten wurde von Poincaré in verſtärktem Maße wiederholt.
Er hat die Kommuniſten Verbrecher und Verräter genannt und
den ſchärfſten Kampf gegen ſie angekündigt. Der Seitenhieb auf
Rußland war unverkennbar. „Frankreich wird nicht dulden,
daß man es und ſeine Kolonien dem kommuniſtiſchen
Imperia=
lismus als Verſuchsobjekt ausliefert.‟ Es iſt nach all dem kaum
möglich, an der Natur der Wendung, welche die
franzöſiſch=
ruſſiſchen Beziehungen nahmen, zu zweifeln.
Die Aeußerungen Poincarés über die Frage der
Stabiliſie=
rung haben wohl niemand überraſcht. Er will ſich in der
Wäh=
rungsfrage die größte Freiheit ſichern. Hat er aber in Punkto
Revaloriſierung nicht einige überflüſſige Zweifel beſtehen laſſen?
Poincarés Rede hat in Frankreich eine beſonders gute
Auf=
nahme gefunden. Selbſt Blätter, welche ziemlich weit nach links
ſtehen, betonen ihre Zufriedenheit. Es iſt, als ob man die
Lebenskraft und Lebensfähigkeit der Regierung der Nationalen
Einigung betonen würde.
Zwiſchenfälle im engliſchen Unterhaus.
EP. London, 4. Mai.
Bei der weiteren Beratung des Gewerkſchaftsgeſetzes kam es
im Unterhaus wiederum zu ſtürmiſchen Szenen. Kaum hatte
Premierminiſter Baldwin ſeine Rede begonnen und erklärt, daß
gewiſſe Gewerkſchaften mehr und mehr unter die Herrſchaft
extremiſtiſcher Minderheiten gerieten, wurde er von zahlreichen
Arbeiterabgeordneten unterbrochen. Nachdem der Sprecher die
Ruhe wiederhergeſtellt hatte und Baldwin ſeine Rede fortſetzte,
lam es bei einem Zwiſchenruf des Labourabg. Beckett, der
Pre=
mier erzähle Lügen, zu einem erregten Zwiſchenfall. Churchill
beantragte, Beckett, der eine Entſchuldigung gegenüber Baldwin
verweigerte, auf fünf Tage von den Sitzungen auszuſchließen.
Dieſer Antrag wurde mit 321 gegen 88 Stimmen angenommen
und der gemaßregelte Abgeordnete verließ den Sitzungsſaal
unter Proteſt. Baldwin" fuhr dann in ſeiner Rede fort, er
zweifle nicht daran, daß die Politik der engliſchen
Bergarbeiter=
föderation ebenfalls von einer extremen Minderheit geleitet
werde, was zu neuen Proteſten auf den Bänken der Linken
An=
laß gab, ſo daß der größte Teil der Rede Baldwins in dem
Lärm unterging.
Die italieniſch=rumäniſchen
Handelsvertrags=
verhandlungen
in Rom haben bereits zur Löſung der Hauptfragen des
Han=
delsverkehrs zwiſchen beiden Ländern geführt. Dieſem
Han=
delsvertrag wird auch ein Zolltarif beigegeben, in dem Italien
die rumäniſchen Mindeſtzölle vorbehalten werden. Die jetzigem
Verhandlungen bezwecken, Italien eine Anzahl Mindeſtzölle für
die Dauer der Vertragsgültigkeit zu verleihen, ſoweit ſie von
beſonderer Bedeutung für die gegenſeitigen Handelsbeziehungen
ſind. — Den Beſuch des rumäniſchen Unterſtaatsſekretärs der
Finanzen, Manoilescu, zur Unterzeichnung des Vertrages
er=
wartet man nicht vor Ende des Monats.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Mittwoch, den 4. Mai.
Der fliegende Holländer.
Romantiſche Oper von Richard Wagner.
In der heutigen Aufführung gaſtierte Heinz Edeler aus
Altenburg als Erik. Spielt dieſe Figur ſchon an und für ſich
eine unglückliche Rolle, ſo muß ſie erſt recht unglücklich ſein für
die Beurteilung eines Gaſtes. Zwiſchen Lyriſchem und Heldiſchem
liegend, wird die Erik=Partie von keinem Tenor gern geſungen
und bietet kaum Gelegenheit, ſeine Begabung in richtigem Lichte
zu zeigen. Heinz Edelers Stimme hat baritonale Färbung,
klingt in den höheren Lagen ſehr eng und wird nicht mühelos
hergegeben. Der Stimmcharakter iſt heldiſch, entbehrt aber den
notwendigen Glanz in der Höhe. Auftreten und Erſcheinung
befriedigen, ohne freilich perſönliche Züge aufzuweiſen. Zu
maßgeblichem Urteil wäre ein erneutes Gaſtſpiel in einer aus=
V. H.
geſprochenen Rolle erforderlich.
*Städtiſche Akademie für Tonkunſt.
Vortragsabend
von Schülern der Violin=Meiſterklaſſen des Herrn G. Andreaſſon.
Der zahlreich beſuchte Abend war eine vortreffliche
Bewäh=
rung der Meiſterklaſſen der Akademie und brachte dem Lehrer,
den Schülern und dem Begleiter Ehre und verdiente
Aner=
kennung. Es waren vier junge Herren eingeſetzt von ſehr
ver=
ſchieden gerichteten Begabungen, für die in äußerſt geſchickter
Auswahl Stücke gerade für ſie paſſenden Charakters gefunden
waren. So konnte Ernſt Opfermann in einem Konzertfatz
von Vivaldi die Breite ſeines Striches, Friedrich Müller in
einem ſchweren Stück von Rode ſeine angehende Virtuoſität,
Heinrich Crößmann in der Beethovenſchen E=Dur=Romanze
ſeine ſeeliſche Empfindung, Oskar Kleinberg, in einem
mozartiſchen Satz ſeine muſikantiſche Natur mit beſtem Erfolge
zeigen. Die drei letzten vereinigten ſich zum Schluß zu einem
Konzert von Vivaldi.
Alle Geiger bewieſen die Grundlagen jeden Studiums:
Sauberkeit des Tones, ſtraffe Rhythmik, Beherrſchung der Hand
und des Bogens. Sie ſpielten auswendig und erfreuten durch
ihr ſicheres, unbefangenes Auftreten. Daß noch manches fehlte,
wie Geſtaltung, Dynamik, Tonſchönheit und dergl., iſt natürlich.
Ihr weiteres Fortſchreiten wird mit Intereſſe und Freude
ver=
folgt werden können. Sie hatten am Flügel in Hofrat
Otten=
heimer einen überlegen ſtützenden Begleiter und Führer. v. H.
*Kirchen=Konzertin der Johanneskirche.
F. N. Im Mittelpunkt des Intereſſes ſtanden auch hier wie
in dem Konzert am Oſterſonntag in der Pauluskirche die
Solo=
gaben des Herrn Kammerſängers Karl Jörn. Wieder ſang
der ausgezeichnete Virtuos in der Geſangstechnik eine Reihe
von Geſängen, die teils der Lied=, teils der Opernliteratur
ent=
nommen waren. Wir halten zwar ſelbſt das „Gebet” aus
„Rienzi” und das „Selig ſind, die Verfolgung leiden” für wenig
geeignet, in der Kirche zur Oigel geſungen zu werden, aber die
Art und Weiſe, wie der Künſtler beides vorträgt, zwingt zur
Bewunderung ſeines reifen Könnens. Außer zwei Liedern
Beethovens — „Die Himmel rühmen” war der ſtärkſte
künſtle=
riſche Eindruck der Soli Jörns und dem „Vater unſer” von
Krebs, die ebenfalls ſchon in der Pauluskirche erklangen — ſang
der Künſtler zwei Lieder von Arnold Mendelsſohn: das
be=
kannte „Portum inveni” und das ſchöne „So hoch der Himmel
über der Erde iſt‟ Durch die günſtigeren örtlichen Verhältniſſe
in der Johanneskirche waren Geſang und Orgelbegleitung trotz
der rhythmiſchen Freiheiten des Soliſten beſſer miteinander
über=
einſtimmend als in der Pauluskirche, ſo daß Herr A.
Nieber=
gall ſowohl als Begleiter, als auch als Soliſt mit dem
Prälu=
dium aus der Orgelſonate op. 29 von Joſef Renner ſich
vorzüg=
lich bewähren konnte.
Dazwiſchen ſang der kleine, aber ausgezeichnet geſchulte und
im Zuſammenklang vorbildliche Kirchenchor der
Johannes=
gemeinde unter Herrn Kammermuſiker Adam Chöre von
Arnold Mendelsſohn, J. E. Bach und Eryträus, die
ausge=
zeichnet tonrein und klangſchön vorgetragen wurden.
*Mittelrheiniſche Studiengeſellſchaft
für Klimatologie und Balneologie.
In Bad Kreuznach fand am 3. Mai die
Hauptverſamm=
lung der Mittelrheiniſchen Studiengeſellſchaft für Klimatologie
und Balneologie ſtatt. In der wiſſenſchaftlichen Tagung wurden
unter dem Vorſitz der Profeſſoren Dr. v. Noorden=
Frank=
furt und Langſtein=Berlin die Bäderbehandlung der
Kin=
der und die Behandlung der Skrofuloſe mit Solbädern
behan=
delt. Ueber Kinder=Solebehandlung ſprach Dr. Ley.
Ausgie=
biges ſtatiſtiſches Material über den Zuſammenhang von
Krank=
heitsfällen mit klimatologiſchen und biologiſchen Verhältniſſen
brachten Dr. Joſ. Skokara und Dr. Mrkos=Prag zur
Vor=
lage. Dieſe Arbeiten ſollen durch die Studiengeſellſchaft im Druck
veröffentlicht werden. Ueber Lufthygiene in den Kurorten und
deren Zuſammenhänge hielt Prof. Meißers=Frankfurt einen
Vortrag, und Prof. Grödel=Nauheim zeigte Röntgenbilder,
welche die Einwirkung des Trinkens von Mineralwaſſer in
kur=
gemäßer Weiſe auf den Stoffwechſel erkennen ließen. Den Stand
der Radiumforſchung behandelte Prof. Becker=Heidelberg, der
vom Standpunkt des Phyſikers aus ſich über die
Emanations=
wirkungen verbreitete. Schließlich berichtete Dr. Heiner=
Joachimstal über die Emanationsbehandlung, wie ſie dort üblich
iſt. Bei den Verhandlungen waren die Vertreter der
Regie=
rungen Koblenz und Wiesbaden zugegen. — Der wiſſenſchaftliche
Ausſchuß der Studiengeſellſchaft wird im Herbſt in Bad Ems
tagen.
Welteis und Weltentwicklung. Gemeinverſtändliche Einführung in die
Grundlagen der Welteislehre von Hans Wolfgang Behm. R.
Vogt=
länders Verlag, Leipzig. Preis 1 Mark.
Die Brofchüre will in begrenztem Rahmen lediglich eine
Vorſtel=
lung vermitteln und einen Abriß geben. Der Leſer ſoll in einfacher und
gedrängter Darſtellung darüber aufgeklärt werden, was Welteislehre
Erläuterung der Lehre in einzelnen und den weſentlichſten Punkten, die
zugleich die vielfachen falſchen und irrtümlichen Anſchauungen über ſie
zerſtreuen will. Nach Kenntnis dieſer Schrift dürfte das Verlangen nach
tieferem Eindringen in die Welteislehre wachgerufen werden. Die
Sehn=
ſucht nach neuer Weltſchau, ſo ſagt der Verfaſſer am Schluſſe, iſt
all=
gewaltig, die Abkehr von mechaniſch=ſtofflicher Wertung ebenſo zwingend.
Wir ſühlen, daß wir einen neuen Weg zu beſchreiten haben, der uns
alles Weltgeſchehen im Sinne eines organiſch=lebendigen Abſpiels
ver=
ſtehen läßt. Die Welteislehre hat dieſen Weg vielverſprechend geebnet.
Dr. Karl Guſtav Bittner: Das Kveuz mit ſieben Roſen; Der Weg; Ich
bin Du. Joh. Baum, Verlag, Pfullingen.
Hch. Kochendörfer: Innere Führung und ſchweigende Andacht. Joh.
Saum Verlag, Pfullingen.
Die verſinkende Volksſchule. Verlag Hiekel u. Co. Leipzia
O. Sedroe: Vor großen Ereigniſſen, Stern=Verlag G. m. b.
Hannover. 1 Mark.
Seite 4
Nummer 124
Heſſiſcher Landtag.
Präſident Adelung eröffnet die Sitzung um 10 Uhr 15 Minuten.
Zunächſt werden an die Regierung Kleine Anfragen gerichtet und
von ihr beantwortet. Abg. Galm fragt an, warum der Vertreter
Heſſens im Reichsrat dem Arbeitszeitnotgeſetz zugeſtimmt hat.
Miniſter Raab erwidert: Die heſſiſche Regierung hat ſich immer für
die Abänderung des Arbeitszeitnotgeſetzes eingeſetzt, ſelbſt im
Reichs=
rat Abänderungsanträge geſtellt und auch die anderer Länder
unter=
ſtützt. Erſt als dieſe abgelehnt wurden, ſtimmte die heſſiſche Negierung
dem Entwurf zu, da die Möglichkeit beſtand, daß der Entwurf in den
Beratungen des Reichstages verbeſſert werden könnte. Die
Gewerbe=
aufſichtsbeamten ſind angewieſen, gegen die Ueberſchreitungen der
geſetz=
lich zuläſſigen Ueberſtunden vorzugehen. — Abg. Neuter beſchwvert
ſich über eine Zurückſetzung der Belange der Freireligiöſen. —
Mi=
niſterialdirektor Urſtadt bemerkt in ſeiner Antwort, daß die
Be=
ſtimmungen über die Prüfung der Kandidaten für das Lehramt an
Volksſchulen erſt im Entwurf vorliegen und den maßgebenden Stellen
der Konfeſſionen zur Begutachtung unterbreitet würden. Rechte der
Freireligiöſen würden nicht geſchmälert. — Abg. Lückel fragt an
wegen der Erklärung der Reichsregierung zum Beſchluſſe des Landtags
über den Schutz deutſcher Weine vor ausländiſchem Wettbewerb. —
Miniſter Raab erwidert, daß das Schreiben mit der Stellungnahme
der Reichsregierung, das am 26. Juli 1926 eingetroffen iſt, demnähſt
dem Landtag bekannt gegeben werde. Zu einer Anfrage desſelben
Ab=
geordneten wegen der unzuläſſigen Einfuhr von Notweinen, die ſpäter
als Weißweine verkauft würden, erklärt Miniſter Raab, daß der
Re=
gierung mitgeteilt worden ſei, von Landau aus würden große Mengen
blaſſen ausländiſchen Rotweins, dem durch Kohle oder Ebonit die Farbe
entzogen worden ſei, als Weißwein in den Handel gebracht würden,
der bekanntlich höher zu verzollen ſei. Die hefſiſche Regierung habe
die Behörden angewieſen, ihr Augenmerk auf dieſe Fälſchungen zu
richten; es ſei aber bis jetzt noch kein derartiger Fall feſtgeſtollt worden.
Das Haus tritt hierauf in die Tagesordnung ein. Als erſter Punkt
wird ein Antrag der Abg. Frau Roth auf geſetzliche Regelung zum
Schutze für Mutter und Kind behandelt. Dieſer Antrag enthält u. a.
fünf Forderungen, und zwar Einrichtung von
Schwangerſchaftsbera=
tungsſtellen, Anſtellung von Hebammen und Pflegerinnen, Heime für
Mutter= und Kind, obligatoriſche Säuglings= und Kleinkinderfürſorge,
ſowie obligatoriſche Kindergärten. — Abg. Kaul erſtattet den
Be=
richt des zuſtändigen Ausſchuſſes. Dieſer hat beſchloſſen, einige der
Forderungen der Regierung als Material zu überweiſen, andere für
er=
ledigt zu erklären oder ſie abzulehnen.
Abg. Fran Roth (Komm.) begründet in längerer Rede ihren
Antrag.
Das Haus beſchließt demgemäß gegen die Stimmen der
Kommu=
niſten.
Hierauf tritt das Haus in die Beratung der Anträge auf
Auf=
hebung des Mieterſchutz= und des Reichsmietengeſetzes, auf Abbau der
Wohnungszwangswirtſchaft, auf Befreiung von Wohnungen und ge=
Donnerstag, den 5. Mai 1927
werblichen Näumen von der Zwangswirtſchaft, ſowie auf Beibehaltung
der Wohnungszwangswirtſchaft ein. Es ſind dies die bekannten
An=
träge des Zentrums, der Deutſchen Volkspartei, der Demokratiſchen
Partei und der Kommuniſten. Eme Eingabe des Heſſiſchen
Land=
gemeindetages bittet um Aufhebung der Wohnungszwangswirtſchaft,
und der Landesverband Heſſiſcher Mieterſchutzvereine, wendet ſich in
einer Eingabe gegen die Lockerung des Mieterſchutzgeſetzes. Mit
die=
ſen Anträgen und Eingaben wird auch ein Antrag Angermeier über
die Mieterhöhung nach dem 1. April 1927 beraten.
Abg. Mann berichtet über das Schickſal der Anträge in den
Aus=
ſchüſſen; die meiſten Anträge fanden keine Mehrheit. — Abg. Dr.
Werner hat den Antrag geſtellt, ſämtliche Anträge der Regierung
als Material zu überweiſen; die Regierung möge ſelbſt Vorſchläge
machen, wie ſie ſich die Lockerung der Zwangswirtſchaft denkt. Im
übrigen werden die Mehrheits= und Minderheitsanträge aufrecht
er=
halten.
Die Abſtimmung ergibt im Plenum dasſelbe Bild wie im
Zwei=
ten Ausſchuß. Alle Anträge des Ausſchuſſes, die auf Ablehnung der
vorliegenden Anträge lauten, werden angenommen.
Ein Antrag Dr. Werner u. Gen. auf Einführung eines
Arbeits=
dienſtjahres, der bereits vor zwei Jahren geſtellt war, wird, nachdem
die Abgg. Dr. Werner (Dntl.), Hauck (Natſoz.), Leuſchner
(Soz.), Frau Roth (Komm.) und Dr. Möbus (Bbd.) in längeren
Ausführungen ſich dazu geäußert hatten, gegen die Stimmen der
Rechtsparteien durch die Regierungsautwort für erledigt erklärt. —
Ebenſo werden ein Antrag der Abgg. Böhm u. Gen. zur
Betriebs=
ſteuer, ein Antrag der Abgg. Galm u. Gen. über die Holzhauerlöhne
und eine Anfrage der Abg. Frau Heräus wegen Teilnahme
fort=
bildungsſchulpflichtiger Mädchen am Unterricht für erledigt erklärt.
Schluß der Sitzung gegen 2 Uhr. Nächſte Sitzung Freitag, vorm.
10 Uhr. Am Donnerstag tagt der Finanzausſchuß.
Eine Anfrage des Abgeordneten Dingeldeh und Fraktion, betr.
Schädigung der Intereſſen des Bades Nauheim,
lautet: In letzter Zeit ſind in Bad=Nauheim eine größere Anzahl von
guten und angeſehenen Fvemdenheimen und Hotels von Krankenkaſſen,
Verſicherungskaſſen, Penſionsanſtalten und ähnlichen Organiſationen
an=
gekauft worden. Wie wir hören ſollen neuerdings wiederum
Verhand=
lungen wegen des Ankaufes eines der größeren Nauheimer Hotels durch
eine derartige Anſtalt ſchweben. Es bedarf keiner Begründung, daß dieſe
Entwicklung nicht geeignet iſt, die Anziehungskraft Bad=Nauheims als
eines der erſten deutſchen Bäder zu erhöhen, und Bad=Nauheim im
ſchweren Wettbewerb mit den anderen deutſchen Weltbädern zu
unter=
ftüützen. Es liegt deshalb im dringenden finanziellen Intereſſe des
heſſiſchen Staates, dafür zu ſorgen, daß die beſtehenden, für die privaten
Badbeſucher beſtimmten Hotels erhalten bleiben, und daß andere
Be=
dürfniſſe von Kaſſen uſw. tunlichſt durch Neubauten befriedigt werden.
Wir fragen deshalb an: 1. Sind der Regierung die geſchilderten
Zuſtände bekannt? 2. Was gedenkt ſie zu tun, um die Intereſſen von
Bad=Nauheim auch in dieſer Richtung nach Kräften zu wahren?
Die polizeilichen Vorbereitungen zum
Berliner Stahlhelmtag.
Der Berliner Polizeipräſident hat heute der Preſſo perſönlich
mit=
geteilt, daß er im Intereſſe der Aufrechterhaltung von Ruhe und
Ord=
nung die während der Dauer des Stahlhelmtages in Berlin geplante
Gegendemonſtration und ſonſtigen Kundgebungen der Kommuniſtiſchen
Partei verboten hat. Die Bezirksleitungen der Kommuniſtiſchen
Par=
tei von Berlin und von auswärts ſind durch beſondere Schreiben von
dieſem Beſchluß unterrichtet worden. Von auswärts nach Berlin
kom=
menden Mitgliedern der Kommuniſtiſchen Partei iſt vom Berliner
Po=
lizeipräſidium auch der geſchloſſene Abmarſch vom Bahnhof, überhaupt
jedes geſchloſſene Auftreten im Bannkreis Berlins unterſagt worden.
Im übrigen hat der Polizeipräſident von Berlin die Ueberzeugung,
daß die Stahlhelmtagung in Berlin zu keinerlei ernſteren Unruhen
Anlaß geben wird. Ihrerſeits ſelbſt hat die Stahlhelmleitung, wie
der Polizeipräſident mitteilte, in anerkennender Weiſe ausreichende
Zuſicherungen für die Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung
gege=
ben und an die einzelnen Stahlhelmgruppen dementſprechende
Anwei=
ſungen gegeben, die der Polizei ſämtlich bekannt ſind. Andererſeits hat
die Berliner Polizei die weitgreifendſten Vorkehrungen getroffen. Es
wird nicht nur ein ausreichender Nachrichtendienſt, teilweiſe ſogar auf
Autos, eingerichtet, ſondern ſämtliche Polizeiwachen werden während
der Stahlhelmtagung verſtärkt worden.
Ein Aufruf des Berliner Polizeipräſidenten.
Der Berliner Polizeipräſident erklärt in einem Aufruf an
die Bevölkerung Berlins, daß die Berliner Polizei auch bei den
Kundgebungen des Stahlhelms und der Frontſoldaten am
7. und 8. Mai die durch die Weimarer Verfaſſung gewährleiſtete
Demonſtrationsfreiheit mit allen ihr zu Gebote ſtehenden
Mit=
teln ſichern werde. Für eine Beunruhigung der Bevölkerung
liege kein ernſtlicher Anlaß vor. Die Polizei habe die
erforder=
lichen Vorkehrungen zum Schutze der Bürger getroffen. Den
Demonſtranten ſeien feſtumriſſene Auflagen gemacht worden,
deren genaueſte Befolgung von den Veranſtaltern der
Kund=
gebung zugeſagt wurde. Darüber hinaus werde die Innehaltung
der Verpflichtungen auch von der Polizei überwacht werden.
Etwaigen Ausſchreitungen werde die Polizei mit ihren
Macht=
mitteln entgegentreten. Das Verbot der
Gegendemon=
ſtrationen der Kommuniſtiſchen Partei und des Roten
Front=
kämpferbundes werde rückſichtslos durchgeführt
wer=
den. Der Polizeipräſident richtet an alle ordnungsliebenden
Bürger die Aufforderung, mitzuhelfen, daß der 7. und 8. Mai
ruhig verlaufen.
Hunderte von Anfragen und Wünschen von Seiten unserer
werten Kundschatt bestimmen uns, die anlässlich unseres 6sjähr.
Geschätts-Jubiläums gegebenen Fest-Geschenke noch einmal,
und zwar unwiderruflich in der Zeit
vom B. Mai bis
TAn NAN TDZA
zu bewilligen. — Allen werten Kunden, die im März keinen
Bedart hatten, soll Gelegenheit geboten werden, diese
Vergün-
stigung noch jetzt zu erhalten.
Inhaber:
SAZALOL LPistorius
Das älteste grosse Schuhhaus
nur Schillerplatz 8 asss am Schloßgraßen
Familiennachrichten
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzl.
Teilnahme, ſowie für die ſchönen
Blumenſpenden bei dem
Heim=
gang unſeres teuren
Entſchlafe=
nen ſprechen wir, insbeſondere
Herrn Pfarrer Lautenſchläger für
ſeine tröſtenden Worte, unſeren
herzl. Dank aus
(*12204
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Kath. Gebhardt Bwe.
Dankſagung.
Für die erwieſene aufrichtige
Teil=
nahme beim Heimgang unſerer lieben
Mutter ſagen wir auf dieſem Wege
unſern herzlichſten Dank.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Pohl
Obergaſſe 24. (*12216
Dankſagung.
Für die uns beim Heimgang unſerer lieben,
teueren Tochter erwieſene Teilnahme, ſowie
der ſchönen Blumenſpenden danken von ganzem
Herzen.
In tiefer Trauer:
A. Rüffer und Frau.
Darmſtadt, den 4. Mai 1927. (c12202
Dankſagung.
Für die uns beim Heimgang
unſeres teuren Entſchlafenen
er=
wieſene Teilnahme danken
herz=
lichſi
(*12177
Die tieftrauernd. Hinterbliebenen.
In deren Namen:
Frau Julie Schreiber Bwe.
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Nummer 124
Donnerstag, den 3. Mai 1937
Geite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 5. Mai.
— Ernannt wurden: am 7. April 1927: der Schulamtsanwärter
Siegfried Krebs aus Hamm Kreis Worms, zum Lehrer an der
Volks=
ſchule zu Stadecken, Kreis Mainz; am 13. April 1827: der
Schulamts=
enwärter Wilhelm Stauder aus Hechtsheim, Kreis Mainz, zum
Lehrer an der Volksſchule Weinsheim, Kr. Worms; der
Schulamts=
anwärter Valentin Helmreich aus Heubach, Kreis Dieburg, zum
Lehrer an der Volksſchule zu Gronau, Kreis Bensheim; der
Schulamts=
anwärter Hermann Jakobi aus Birklar, Kreis Gießen, zum Lehrer
an der Volksſchule zu Bobenhauſen I, Kreis Büdingen, die
Schulamts=
anwärterin Franziska Boll aus Darmſtadt zur Lehrerin an der
Volks=
ſchule zu Abenheim, Kreis Worms, die Schulamtsanwärterin Marie
Laubenheimer aus Guntersblum, Kreis Oppenheim, zur Lehrerin
an der Voltsſchule zu Rhein=Dürkheim, Kreis Worms; am 26. April
1927: die hauptamtliche Fortbildungsſchullehrerin Antonie Theſing
zu Darmſtadt mit Wirkung vom 25. April 1927 ab zur Lehrerin an der
Volksſchule daſelbſt.
Muttertag. Die Feier des beutſchen Muttertages konnte
für Darmſtadt aus verſchiedenen Gründen leider nicht ſchon auf
den 8. Mai angeſetzt werden, ſondern kann erſt Sonntag, den
22. Mai, ſtattfinden, und zwar ſoll dies auch in Form einer
öffentlichen Veranſtaltung im Städtiſchen Saalbau geſchehen, zu
der die Vorbereitungen im Gange ſind.
— Heſſiſches Landestheater. Die heutige Aufführung von Verdis
„Troubadour” wird von Kapellmeiſter Karl Bamberger vom
Stadttheater in Danzig als Gaſt muſikaliſch geleitet. Die Partie des
Maurico ſingt Dr. Franz Fellner vom Landestheater in Prag
als Gaſt.
Heute beginnt der Vorverkauf zu der am Sonntag, den 8. Mai, im
Großen Haus ſtattfindenden Aufführung von „Triſtan und
Iſolde”, die von Dr. Karl Böhm, dem nächſtjährigen
General=
muſikdirektor des Landestheaters, muſikaliſch geleitet wird.
Der Verkauf der Zykluskarten für den Mozart=Zyklus wird
bis einſchließlich Montag, den 9. Mai, an der Tageskaſſe des
Klei=
nen Hauſes fortgeſetzt. Der Zyklus beginnt am Montag, den 9. Mai,
mit einer Aufführung der „Entführung” und bringt am Mittwoch, den
11. Mai, „Figaro” und ſpäterhin „Coſi fan tutte‟, „Zauberflöte” und
„Don Giovanni”.
— Neunte Morgenfeier im Kleinen Haus des Landestheaters.
Heute beginnt an der Tageskaſſe des Kleinen Hauſes und bei
Schutter, Eliſabethenſtraße, der Vorverkauf zu der am Sonntag, den
8. Mai, vormittags 11½ Uhr, im Kleinen Haus ſtattfindenden neunten
Morgenfeier, bei der Dr. Leo Barczinſki Volkslieder verſchiedener
Sationen ſingt, wobei er von Erich Niede am Bechſtein=Flügel
be=
gleitet wird. Preiſe: 50 und 80 Pfg.
— V.H. C.=Maienfahrt nach der Pfalz. Am Sonntag wurden die
Wanderer des hieſigen V.H.C. mit Sonderzug, welchem ſich die Wormſer
V. H. C.er unterwegs anſchloſſen, nach dem prächtig gelegenen Bad=
Dürtheim verbracht. Die Ortsgruppe des Pfälzer Waldvereins
da=
ſelbſt hatte in liebenswürdiger Weiſe die Führung übernommen und
nur hierdurch war es möglich, alles das zu ſchauen, was auch im
Ver=
borgenen lag. Im Bahnhof Bad=Dürkheim angekommen, fand eine
kurze Begrüßung ſtatt, und die Wanderung führte durch das ſchmucke
Bad=Dürkheim, an der Penſion „Sonnenwende” vorbei auf herrlichen
Höhenwegen nach der Kaiſer=Wilhelmshöhe, wo von der Plattform aus
ſich ein romantiſcher Fernblick in das Iſenachtal und die ſtattlichen
Trümmer der „Limburg” bot. Nach kurzer Raſt ging es weiter nach
dem Teufelſtein. Das Mitglied der Ortsgruppe Bad=Dürkheim des
Pfälzer Waldvereins, Herr Brodhag, brachte ein Gedicht in Pfälzer
Mundart zum Vortrag und erntete reichen Beifall. Der 1. Vorſitzende
des Pfälzer Waldvereins Bad=Dürkheim, Herr Zimmermann, begrüßte
die V. H.C.er von Darmſtadt und Worms aufs herzlichſte. Die V.H.C.=
Geſangsabteilung Darmſtadt brachte das dahin paſſende Lied „
Waldes=
rauſchen” ſehr gut zu Gehör. Auf wurervollen Waldpfaden ging es
weiter über die Kochsruhe (ein idylliſches Plätzchen), den „Brunholdis=
Stuhl”, durch den Einſchnitt der „Heidemauer”, einen Steinwall in
einer Länge von zirka 4 Km. (18—30 Meter breit und 2—4 Meter hoch),
welche noch von den Einfällen der Germanen herrührt, nach dem
Ge=
fallenendenkmal der Bad=Dürkheimer Wanderfreunde. Der Abſtieg
führte durch Obſtgärten, die teilweiſe, noch in voller Blüte ſtanden,
durch die berühmten Bad=Dürkheimer Weinberge, an den bekannten
Dürkheimer Wurſtmarktwieſen vorbei, in die aufs herrlichſte geſchmückte
Turnhalle von Bad=Dürkheim, wo das Mittageſſen eingenommen
wurde. Von der Zinne der Turnhalle wehte die Reichsflagge, während
auf der Vorderſeite Fahnen in den heſſiſchen Landesfarben die
Wan=
derſchar grüßten. Um 1 Uhr nachmittags wurde zur weiteren
Wande=
rung aufgebrochen, und erfolgte nun noch ein Rundgang an den
Sol=
quellen und Trinkbrunnen vorbei, dann langſam aufwärts nach den
ſtattlichen Trümmern der ehemaligen Benediktinerabtei Limburg. Dann
ging es weiter zu den Ruinen der ehemaligen Veſte „Hardenburg”.
Gegenüber ſah man die Reſte der früheren Burg „Schloßeck” liegen.
Alsdann erfolgte der Abſtieg und man kehrte durch die ſauberen
Dörf=
chen Grethen und Hardenburg nach Bad=Dürkheim zurück, wo man
gegen 5 Uhr eintraf. Der 1. Vorſitzende des hieſigen V. H.C. nahm
Ge=
legenheit, in kurzen Zügen nochmals den Verlauf der Wanderung zu
ſtreifen und beſonders den Bad=Dürkheimer Wanderfreunden für ihre
Mühewaltung und die prächtige Führung den herzlichſten Dank
aus=
zuſprechen. Den Darmſtädter V.H.C.=Brüdern, Herren Köhler und
Lorch, welche für das Zuſtandekommen und die Durchführung der
Wan=
derung verantwortlich zeichneten, wurde der wohlverdiente Führerdant
durch V. H.C.=Mitglied Burk ausgeſprochen. Frohgemut wurde die
Heimfahrt mit dem bereitſtehenden Extrazug angetreten.
* Verein ehemaliger 25er. Am Samstag fand in der „Kanone” die
diesjährige zahlreich beſuchte Hauptverſammlung ſtatt. Nach
Begrü=
ßung der Erſchienenen und Ehrung der Verſtorbenen durch den
Vor=
ſitzenden, Kam. Bickel, wurde der Jahres= und Rechnungsbericht
ver=
leſen und dem Rechner nach vorheriger Prüfung der Bücher Entlaſtung
erteilt. — Die Denkmalseinweihung findet beſtimmt am 3. Juli ſtatt;
der geplante Verlauf iſt feſtgelegt und wird demnächſt allgemein bekannt
gegeben werden. Der Vorſitzende berichtete ferner über die
Zuſammen=
ſchlußbeſtrebungen der über ganz Heſſen, zerſtreuten Artillerievereine
und die am 24. April auf einem Vertretertage in Frankfurt a. M.
be=
ſchloſſene Zuſammenfaſſung zu einem „Artilleriebund in Heſſen”;
näheres hierüber wird in nächſter Zeit durch die Preſſe bekannt
gege=
ben werden. — Zur Vorſtandswahl tritt ſatzungsgemäß die Hälfte des
Vorſtandes zurück und wird, ſoweit nicht Erſatzwahl erforderlich iſt,
einſtimmig wiedergewählt. Für den langjährigen verdienten Rechner
des Vereins, Kam. Zimmermann, der aus Geſundheitsrückſichten ſein
Amt niederlegen mußte, wird Kam. Ph. Bleſſing gewählt. — Zum
Punkt „Verſchiedenes” werden aus der Verſammlung eine Anzahl
An=
fragen und Wünſche vorgebracht, die ſämtlich zur allgemeinen
Befriedi=
gung erledigt werden. In ſeinem Schlußwort konnte der Vorſitzende
betonen, daß die erfreuliche Entwicklung des Vereins im vergangenen
Jahre auch für das kommende Jahr die beſten Hoffnungen gibt.
— Treuer Mieter. Herr Chriſtian Lang wohnt am 6. Mai 1927
dreißig Jahre bei Herrn Ludwig Müller, Kaulſtraße 47—49 zur Miete.
Der deutſche Handballmeiſter
in Darmſtadt.
Am kommenden Sonntag wird wieder einmal der Name
Darmſtadts in ganz Deutſchland genannt werden. Man weiß,
daß hier die Entſcheidung darüber fallen wird, ob Berlin die
Vormachtſtellung im Handballſport behalten wird, oder ob es
ſeinen Meiſtertitel, den es ſchon mehrere Jahre inne hat,
ab=
geben muß.
Darmſtadt gehört zu den führenden Städten im Handball.
Erfreulicherweiſe haben weiteſte Kreiſe bei uns bereits die
Be=
deutung der Förderung gerade dieſes Sportgebietes erkannt.
Von Spiel zu Spiel werden die Zuſchauermaſſen größer, und
wer erſt einmal in den faſzinierenden Bann dieſes äſthetiſch
anmutenden Spieles gezogen wurde, den hält es künftig nicht
mehr zu Hauſe.
Am kommenden Sonntag haben wir ein ganz beſonderes
Erlebnis zu erwarten. Die Bedeutung des Spieles haben auch
die ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden erkannt, die, ſoweit wir
unterrichtet ſind, es ſich nicht nehmen laſſen werden, ihr
Inter=
eſſe bei dieſer Gelegenheit auch öffentlich zum Ausdruck zu
bringen.
Gutes Wetter vorausgeſetzt, wird das herrlich gelegene
Stadion aller Vorausſicht nach am nächſten Sonntag einen
Beſuch aufweiſen, wie er bisher nur in Halle und Berlin
mög=
lich war.
Das Spiel beginnt nachmittags 4 Uhr. Es dürfte ſich
empfehlen, ſich rechtzeitig mit Eintrittskarten zu verſehen, um
das Anſtehen an der Kaſſe zu vermeiden. (Vergleiche auch die
Ausführungen im Sportteil.) Vorverkauf erfolgt bei: Pelzhaus
Schmidtmann, Ernſt=Ludwigsſtraße; Sporthaus. Adelmann,
Rheinſtraße; „Sporthandlung Skurnik, Grafenſtraße;
Zigarren=
haus Becher, Grafenſtraße.
der V. D. A. iſt der getreue Eckhart
der deutſchen Schulen im Ausland.
Werdet Miiglied des b. D. A.!
— Werbewoche des Vereins für das Deutſchtum im Ausland. Am
Samstag, den 7. Mai, wird ein Fackelzug die Darmſtädter Jugend
vereinen. Wir wollen hoffen, daß das Wetter nicht das ſchöne Bild
zer=
ſtört, in dem die Jugend aller Stände zu einem gemeinſamen Bekenntnis
zuſammengeführt iſt. Der Zug nimmt Aufſtellung in der Landgraf=
Philipp=Anlage und bewegt ſich durch die Rheinſtraße, über den Markt,
durch Ludwigsſtraße, Schulſtraße, über den Kapellplatz, durch
Hoch=
ſtraße, Heinrichſtraße, Wilhelminenſtraße, Annaſtraße,
Heidelberger=
ſtraße nach dem Marienplatz. Dort wird Dr. Bell aus Kaſſel eine
Anſprache an die Jugend halten, die nach dem Geſang des
Deutſchland=
liedes die Fackeln zuſammenwirft. Um der Jugend eine Freude zu
be=
reiten, haben ſich die Muſikvereinigungen „Harmonie” unter Leitung
des Kammervirtuoſen Kümmel, das Muſikkorps der Freiwilligen
Feuer=
wache und die Kapelle Breitwieſer freundlichſt zur Verfügung geſtellt.
— Der Vortrag des Herrn Studienrates Hermanni von der höheren
Maſchinenbauſchule gab dem Aelterenkreis des Bundes deutſcher
Jugend=
vereine viel Anregung. Da ſprach zu uns ein Menſch, der mit beiden
feſten Füßen mitten im Leben ſteht. Sehen junge Menſchen, die zu einer
Geſamtſchau des Lebens durchdringen wollen, leicht in dem um uns
gefügten, ehernen Netz der Wirtſchaft nur das Lebensfeindliche, ſo
ver=
ſtand es der Redner, den Kampf mit den uns umgebenden Mächten,
gleichgültig woher ſie kommen und was ſie wollen, ſo heroiſch und
lebenſprühend zu ſchildern, daß wir den darin verborgenen ſittlichen
Auftrieb wohl ſpürten und uns in dieſer Achtung vor den Aufgaben
des Lebens und den zur Tat drängenden Menſchenkräften, als in einer
höheren Ehrfurcht vor Schickſal und Aufgabe mit ihm einig fühlten.
— Angeſtelltentag des G. D.A. Am 7. und 8. Mai findet in Worms
der Gau= und Angeſtelltentag des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten
ſtatt. Bei den geſchäftlichen Verhandlungen wird der Jahresbericht
be=
ſonderes Intereſſe hervorrufen, der eine ſtarke Aufwärtsentwicklung der
G. D.A.=Bewegung in Heſſen und Heſſen=Naſſau feſtſtellt. Auch wird
Stellung genommen werden zu wichtigen ſozialpolitiſchen Tagesfragen.
Die Behördenangeſtellten, die weiblichen Mitglieder, ſowie die
Reiſen=
den und Handelsvertreter werden Sondertagungen abhalten. Am
Sams=
tag abend findet ein „Rheiniſcher Abend” ſtatt, zu dem
hervor=
ragende Künſtler gewonnen ſind. Am Sonntag, vormittags 11 Uhr,
findet in den „12 Apoſtel” zu Worms die offizielle Kundgebung, der
Angeſtelltentag des G. D.A., ſtatt. Herr Max Röſſiger=Berlin, Mitglied
des Reichswirtſchaftsrates, wird ſprechen über „Wirtſchaftsdemokratie —
eine nationale Notwendigkeit‟. Der Tagung werden Vertreter der
Be=
hörden und politiſchen Parteien beiwohnen. Die Anmeldungen der
Ab=
geordneten der Angeſtelltenſchaft von Heſſen und Heſſen=Naſſau ſind
außerordentlich zahlreich.
— Wanderklub „Falke‟ 1916. Eine herrliche Wanderung liegt hinter
uns. Es wwar eine Fahrt in ein Fleckchen deutſches Land, das, ſo
roman=
tiſch ſchön, wie kaum ein anderes geſchaffen iſt, Wanderverlangen zu
wvecken und auch zu befriedigen. Das Nahetal und insbeſondere Bad=
Kreuznach waren das Ziel. Beginnend in Münſter am Stein,
erklom=
men wir, am Ulrich=Hutten=Denkmal vorbei, die Ebernburg, bei idealem
Wetter die alte Baumburg, die zwar ihre vollen Reize, den
Flieder=
ſchmuck, noch nicht voll entfaltet hat, doch herrliche Ausſicht über Hardt
und Nahetal gewährte, und wanderten dann über die Bismarckhütte
nach dem Rheingrafenſtein. Rheingrafenſtein! Der Name ſagt genug!
Nachdem wir uns an dem unbeſchreiblich ſchönen Rundblick berauſcht
hatten, zogen wir, ſtolz als Deutſche im herrlichen deutſchen Lande, über
die Gans nach Bad=Kreuznach, wo das Mittageſſen unſerer wartete.
Gegeſſen, geſungen, getanzt, nur kurze Zeit, dann gings unter
fachkun=
diger Führung, die uns in liebenswürdigſter Weiſe der
Pfälzerwald=
verein geſtellt hatte, an die Beſichtigung Kreuznachs, ſeiner Kur= und
Badeanlagen, Salinen= und Radiumquellen. Und als am Abend Bilanz
gezogen wurde, ergab dieſe reichen Gewinn, ſeeliſch, geiſtig, körperlich,
und frohen Herzens dankten dem Führer Franz Bingel Falkenbrüder
und Falkenſchweſtern.
— Vogelſchutz. Am Samstag, den 7. Mai, nachmittags 2 Uhr findet
in der Wirtſchaftshalle auf der Landskrone zu Oppenheim die
Jahres=
verſammlung des Heſſiſchen Vogelſchutzvereins ſtatt.
Die zwei Kunſiausſiellungen
im Sommer 1927 in Darmſiadt.
Nach längerer Pauſe werden im Sommer 1927 zwei großzügi
künſtleriſche Veranſtaltungen in Darmſtadt ſtattfinden.
Die Direktion der Kunſt= und Hiſtoriſchen Sammlungen des
desmuſeums veranſtaltet in den Räumen der Galerie eine Ausſt
lung: „Alte Kunſt am Mittelrhein‟. Die Jahrtau
ausſtellung in Köln hatte ſchon eine größere Anzahl Kunſtwerke
unſerem Gebiet zuſammengebracht, die großes Aufſehen erregten.
doch war das, was in Köln vom Mittelrhein zuſammenkam, nur
kleiner Teil des tatſächlich vorhandenen Kunſtbeſitzes unſeres Geb=
und trug nur allzu ſehr den Stempel des zufällig Erreichbaren.
ſyſtematiſche Auswahl, die ſich nur durch die Rückſicht auf Qual
leiten ließ, hat eine überraſchend große Anzahl von Kunſtwerken er
Ranges zuſammengebracht. Es iſt gelungen, die kirchlichen 2
hörden beider Konfeſſionen zur Mitarbeit zu gewinnen
So hat ſich das Domkapitel in Mainz bereit erklärt, die Ausſtellung
durch Herleihung der Hauptſtücke aus dem Domſchatz und
Diözeſan=
muſeum zu unterſtützen und dahin zu wirken, daß der Ausſtellunn
Kunſtwerke auch aus anderem kirchlichen Beſitz zur Verfügung geſtei
werden. Auch auswärtige, z. T. ausländiſche Muſeen und Sammlu
gen haben die Leihgabe hervorragender Stücke, aus ihren Beſtänd
überlaſſen. Hierdurch iſt es z. B. ermöglicht, den Mainzer Domſca
in ſeinem früheren Beſtand zu zeigen, auch in den Stücken, die ſich ſo
Jahrhunderten im Ausland befinden. Die Kirchen und Muſeen von
Limburg, Bonn und Speher ſchicken ihr Beſtes Auch die uralten
iſrgelitiſchen Gemeinden in Trier, in Worms beteiligen ſich. Ferner
iſt es gelungen, eine Sonderausſtellung der Werke des ſogenanuten
„Gausbuchmeiſters” zu ſichern.
Die Zuſammenbringung der einzigartigen Koſtbarkeiten, wie
dieſe verzüglich durchdachte und geleitete Ausſtellung plant, wird nicht
nur von außerordentlicher Bedeutung für die geſamte Kunſtwelt,
ſon=
dern auch von größter allgemeiner Zugkraft für ganz Deutſchland und
darüber hinaus ſein.
Als Gegenſtück zu dieſer Rückſchau auf alte Kunſt bietet die Neue
Arbeitsgemeinſchaft für bildende Kunſt zur ſelben Zeit auf der
Mathil=
denhöhe eine Schau auf die Gegenwart und die Zukunft unſerer heute
lebenden Künſtler. Das Programm beſteht in einer
Nebeneinanderſtel=
lung dreier Gruppen: „Sammelausſtellungen der beiden
bedeutungs=
vollſten Künſtlergruppen Deutſchlands, der Berliner Sezeſſion und der
Münchener Neuen Sezeſſion, denen ſich eine kleinere ausgeſuchte
Gruppe Heſſiſcher Künſtler angliedert. Auch dieſe Ausſtellung mit dem
Namen: „Neue Kunſt, Berlin—Darmſtadt-München”
iſt aufs beſte vorbereitet.
Das Intereſſe an beiden Ausſtellungen, womit ſich Darmſtadt in
der Kunſtwelt wieder in gute Erinnerung zu bringen ſtrebt, wird ein
ſehr großes ſein. Denn es gibt keinen Kunſtbefliſſenen in ganz
Deutſch=
land, der in dem von Alfred Meſſel erbauten Landesmuſeum nicht die
Schätze der Blüte der Mittelrheiniſchen Kunſt geſehen haben muß,
die z. T. zum erſtenmal öffentlich gezeigt werden. Und „Neue Kunſt”
im Olbrich=Bau der Mathildenhöhe hat noch immer ihre
Anziehungs=
kraft bewieſen.
Beide Ausſtellungen werden Anfang Juni eröffnet und dauern bis
Ende September. Sie werden täglich ohne Unterbrechung von 10 Uhr
v.H.
vormittags bis 7 Uhr abends geöffnet ſein.
* Die Vereinigung ſelbſtändiger Gartenbaubetriebe (Bezirksgruppe
Darmſtadt) veranſtaltete vorgeſtern im Fürſtenſaal einen Vortrags=
Abend. Zunächſt bot Herr Lehrer Grimm einen Lichtbildervortrag
über die Dresdener Gartenbauausſtellung. Der Redner machte darauf
aufmerkſam, daß bei allen Ausſtellungen die Gärtner einen großen
An=
teil am Gelingen haben. Die Dresdener Gartenbauausſtellung ſei in
ihrer Art eines der größten Ereigniſſe des Jahres 1926 geweſen. An
einem Situationsplan veranſchaulichte der Vortragende die
Geſamtau=
lage der Ausſtellung und warf einen Ueberblick über die Gliederung der
großen Flächen. Die Bilder vermittelten, da ſie Farbenaufnahmen
waren, auch naturgetreue Farbeneindrücke. Tulpen, Narziſſen.
Stief=
wütterchen, Rhododendren, Azaleen ergaben ein lebhaftes Farbenſpiel,
Beſonders eindrucksvoll waren größere und kleinere Schmuckanlagen mit
genau abgeſtimmten und berechneten Farbenwirkungen. Ganz anders
ſtellte ſich die Schau, wie die Lichtbilder erkennen ließen, im Sommer
dar; ſie gab jedoch dem Frühjahrsblumenflor an Leuchtkraft der Farben
kaum nach. Es folgten dann, in feſſelnder Weiſe vom Redner geſchildert
und durch vorzügliche Lichtbilder illuſtriert, die Einzelgärten der
Aus=
ſtellung. Den Abſchluß der Lichtbildervorführung bildete die
Roſen=
ſchau. Der Vortrag wurde mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Der
Vorſitzende betonte in ſeinen Dankesworten, daß nur eine Perſönlichkeit
wie Herr Lehrer Grimm, in der ſich Naturliebe und photographiſche
Kunſt vereinigten, einen ſo ſchönen Vortrag hätte halten können,
Den zweiten Vortrag des Abends hielt der Vorſitzende der Vereinigung
ſelbſtändiger Gartenbaubetriebe, Herr Schäfer, über ſeine Reiſe nach
den Blumenfeldern Hollands. Dieſe Reiſe, an der 25 Herren aus ganz
Deutſchland teilnahmen, geſchah auf Einladung der Firma Gebr. Segers
in Liſſe; es nahm auch der deutſche Konſul daran teil. Im einzelnen
ſchilderte der Vortragende die Fahrt durch die Blumenfelder bei Liſſe.
Die Zwiebelgewächſe gedeihen am beſten auf Sandboden, der durch
ver=
wehte Dünen entſtanden iſt. Gerade die Pflege der Zwiebelgewächſe iſt
eine Spezialität der Firma Segers, und nichts wird unterlaſſen, um
ge=
ſunde und kräftige Zwiebeln zu erzeugen. In beſonderen Inſtituten
werden in Holland die Pflanzenkrankheiten ſtudiert. Schulen ſind
ein=
gerichtet, um junge Leute für den Gärtnerberuf vorzubereiten. In den
Unterrichtsmethoden ſind uns die Holländer überlegen, auch ſind die
Anforderungen, die bei den Abſchlußprüfungen an die Schüler geſtellt
werden, ſehr hoch. Außer dem Gartenbau erhalten ſie auch Unterricht
in mehreren Fremdſprachen. Die Anlage der Blumenkulturen, wobei
oft große Mengen Dünenſand abgetragen werden müſſen, iſt ſehr
wüh=
ſam. Der Redner zeigte, wie die Blumenzwiebeln vermehrt werden.
Es wird ein Kreuzſchnitt durch die Zwiebeln gemacht, dann ſchlagen die
einzelnen Teile, wenn ſie ausgepflanzt werden aus. Wenn die
Zwiebel=
gewächſe abgeblüht ſind, wird die Blüte abgeſchmitten, damit die Zwiebel
ſich kräftiger entwickeln kann. Weiter ſchilderte der Redner das
Ver=
fahren bei den Verſteigerungen der Blumen in Alsmer, wo es
ſieben=
hundert Gärtnereien gibt. Die Verſteigerungen vollziehen ſich faſt
laut=
los, denn die Bietungen werden durch eine Uhr angezeigt. Die Ware
wird vielfach in Flugzeugen morgens nach den Großſtädten (zum
Bei=
ſpiel Hamburg und London) gebracht, wo ſie noch am gleichen Tag auf
den Märkten verkauft werden können. Die Gärtnereibetriebe ſind in
Holland beſonders günſtig daran, weil der Boden billig und das Klima
ſehr zuſagend iſt. Auch dieſer Vortrag wurde von den Anweſenden mit
lebhaftem Beifall aufgenommen und dem Redner durch den Schriftführer
des Vereins, Herrn Robert Schuck, der Dank der Verſammlung
aus=
geſprochen. — Die nächſte Tagung ſoll in Erbach i. Odw. ſtattfinden.
— Dr. Alfred Heidenreich, Frankfurt a. M., Pfarrer in der
Chriſten=
gemeinſchaft, ſpricht Freitag, den 6. Mai, abends 8½ Uhr in der Städt.
Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße, über den „Nibelungen=Mythos
und die Schickſals=Rätſel‟. Die Vorträge, die bis Johanni im Rahmen
der Chriſtengemeinſchaft gehalten werden, ſollen, das Kunſtwerk als
religiöſe Verkündigung behandeln. Dr. Heidenreich wird anknüpfen an
die Künſtlerwelt Richard Wagners. (Vergl. die heutige Anzeige.)
von köftlichem Gelchmack
sind in der heißen Jahreszeit von besonderem Wert für das Wohlbefinden. Ihre Zubereitung
mit Milch und das feine Aroma üben eine kräftigende und belebende Wirkung aus.
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Ve
10
No
Atsleielsilegs
22
Seite 6
Donnerstag, den 5. Mai 1927
Nummer 124
Die Ueberlandreiſe des „fliegenden Zugs”
glücklich beendet.
Wie ein Bericht aus Kaſſel meldet, iſt der Anhängerflug der Raab=
Katzenſtein=Flugzeugwerke von Karlsruhe nach Kaſſel glücklich beendet
worden. Der Sportdoppeldecker iſt mit dem anhängenden „
Schmetter=
ling R. K. 7” nachdem er um 8 Uhr von der letzten Etappe Frankfurt
aufgeſtiegen iſt, nach einer Flugzeit von eineinviertel Stunden im
Heimat=
hafen Kaſſel gelandet. Wie wir weiter hören, gehen die Kaſſeler
Flug=
zeugwerke, deren Ueberſiedelung nach Frankfurt a. M. ſeinerzeit an der
Intervention der Stadt Kaſſel geſcheitert iſt, nach dieſem ausgezeichneten
erſten Ueberlandflug an die Erweiterung ihrer Verſuche durch Anfügung
weiterer Anhänger. Bei der zum Sommer auf dem Frankfurter
Flug=
platz geplanten Vorführung des fliegenden Zuges dürfte alſo aller
Wahr=
ſcheinlichkeit nach mit einer Bereicherung des Schauſpiels nach dieſer
Richtung hin zu rechnen ſein. Bis zu dem endgültigen Ziel, dem
„fliegenden Zug”, mit 4—6 Anhängern zu je 6—8 Paſſagieren, dürfte
es allerdings noch ein weiter Schritt ſein.
— Eine Senſation beſonderer Art für Darmſtadt dürfte das am
Montag, den 9. und Dienstag, den 10. Mai, jeweils abends 8 Uhr,
ſtatt=
habende Gaſtſpiel der Neger=Revue „Black=People” bedeuten. Es
bietet ſich hierbei nicht nur die äußerſt ſeltene Gelegenheit, eine Truppe
(etſva 30) hervorragender Neger=Künſtler, darunter den weltbekannten
Revue=Darſteller Louis Douglas, aus New York, zu bewundern,
vielmehr dürfte der Umſtand von großem Reiz und beſonderer
An=
ziehungskraft ſein, die in der Truppe enthaltene OriginalMeger=
Jazz=
band=Kapelle, ebenſo wie die Original=Neger=Tänze, wie Shimmy,
Char=
leſton und Black Bottom von den berufenſten Vertretern
dieſer modernen Künſte ausgeführt zu ſehen. Selbſtverſtändlich fehlen
auch die Original=Neger=Girls nicht, wie überhaupt das weibliche
Ele=
ment, genau, wie in anderen Revuen, dominierend iſt. Dieſes Gaſtſpiel,
das die Leitung des Orpheums, unbeachtet des bedeutenden finanziellen
Riſikos, in der Abſicht eingegangen iſt, dem Darmſtädter Publikum etwas
außergewöhnliches zu bieten, dürfte dazu angetan ſein, auf Grund ſeiner
beſonderen eigenartigen Note, Allgemeinintereſſe zu finden. Zu
er=
wähnen bliebe noch, daß eine Verlängerung dieſes Gaſtſpiels nicht
mög=
lich iſt. Die Truppe, direkt aus Paris kommend, iſt nach hier im
Schau=
ſpielhaus zu Frankfurt a. M. gaſtſpielsweiſe verpflichtet. Der
Karten=
vorverkauf beginnt heute bei de Waal, Rheinſtraße 14, ſowie im
Ver=
kehrsbüro. Es gelten Gaſtſpielpreiſe von 1,50 bis 5 Mk. (Siehe heutige
Anzeige ſowie Tages=Plakate.)
— Ski=Klub Schwarzwald. Die Reichsbahndirektion Mainz hat der
Anregung des Ski=Klubs Darmſtadt Odenwald entſprechend,
Sonntags=
fahrkarten Darmſtadt—Achern zum Beſuch der Darmſtädter Ski= und
Wanderhütte eingeführt. Die Karten werden in den nächſten Tagen bei
der Fahrkartenausgabe Darmſtadt=Hbf. aufgelegt werden. Der
beſchleu=
nigte Perſonenzug 999 darf auch während des Sommerfahrplans mit
Sonntagsyückfahrkarten benutzt werden.
— Polizeibericht. In der Nacht vom 29. zum 30. April wurden in
der Landgraf Philipp=Anlage zwei junge Leute von einer
Polizei=
patrouille bei dem Wegſchaffen einer größeren Anzahl neuer Fahrrad=
Luftſchläuche, Deckmäntel und ſonſtiger Fahrraderſatzteile
überraſcht. Zur Rede geſtellt, gaben ſie an, dieſe Gegenſtände aus dem
Fahrraderſatzteilelager des Kaufmanns Damuß entwendet zu haben. Die
beiden Täter wurden darauf feſtgenommen. Bei den nachfolgenden
Er=
hebungen wurde noch ein weiterer Täter ermittelt. In den Wohnungen
der drei Burſchen wurden noch eine große Menge Erſatzteile, darunter
Rahmen, Lenkſtangen, Felgen u. dgl. vorgefunden und beſchlagnahmt.
Es handelt ſich um zwei Hilfsarbeiter und einen Mechaniker, die in der
Galvaniſchen Anſtalt von Walkenhorſt beſchäftigt ſind. Die Werrſtätte
von Walbenhorſt befindet ſich in einem Stallgebäude der ehemaligen Ber
Dragoner=Kaſerne, das Lager des Geſchädigten darüber auf dem
Heu=
boden. Durch eine Lucke in der Decke, die früher zum Heuabwerfen
be=
nutzt wurde, ſind die Täter in das Lager eingeſtiegen und haben auf
dieſe Weiſe die Diebſtähle ausgeführt. — Entwendet wurden: aus dem
Hausflur eines Weinreſtaurants eine Kiſte mit 12 Flaſchen „Underberg
Bonekamp”, einer Dame beim Einkauf in einem Geſchäft aus der
Hand=
taſche die Geldbörſe mit etwa 62 Mk., und vor einem Café in der
Hei=
delberger Straße ein Fahrrad, Marke „Mifa Monopol”, Perſonen, die
ſachdienliche Angaben zur Täterermittelung machen können, werden
gebeten, bei der Kriminalabteilung vorzuſprechen.
Relief=Panorama von Odenwald und Bergftraße.
Unter dieſem Titel erſcheinen im Induſtrie= und Kunſtverlag A. J.
Füller, Worms a. Rh., Reliefkarten, von denen bisher erſchienen
ſind: Rheinpfalz (im Vordergrund der Rhein von Karlsruhe bis Worms),
Worms und Wonnegau, Hauptweingebiet der Rheinpfalz, Odenwald und
Bergſtraße (im Vordergrund der Rhein von Mannheim bis Oppenheim),
Tauns (im Vordergrund der Rhein von Mainz bis Bingen), Der Rhein
von Karlsruhe bis Mainz, Hunsrück (im Vordergrund der Rhein von
Bingen bis Koblenz), Weſterwald und Lahntal, Eifel (im Vordergrund
der Rhein von Koblenz bis Bonn), Siebengebirge.
Zur Beſprechung liegen uns vor Odenwald und Bergſtraße, geſehen
von der Rheinebene nach Oſten. Es iſt kein Zweifel, daß dieſe
Relief=
karten, die ſelbſtverſtändlich ſorgfältig ausgearbeitet ſind, die in dieſer
Form ideale Darſtellung der Landſchaft bedeuten. Wir ſehen neue
Mög=
lichkeiten, wenn wir in naher Entfernung die ſchönen Wälder und Berge
ſehen. Ja, wir ſehen ſogar, wie vor den Toren der Stadt vergeſſene
Schönheiten liegen, unentdeckte Ausflugsorte. Wir können mit dieſer
Karte auch das ſchwierigſte verſuchen: nämlich Darmſtadt ſelbſt als
Aus=
flugsort anpreiſen in der Fremde und in der Nähe. Und ſo wäre zu
wünſchen, daß dieſe Karte nicht nur in Tauſenden, ſondern in
Zehn=
tauſenden von Exemplaren in die Welt hinauswandert, daß ſie auch zu
kurzen geſchäftlichen Mitteilungen verwendet werde oder durch Aufdruck
irgendwelcher Texte auch als Druckſache hinausginge und allenthalben
von der Heimat und ihrer Hauptſtadt Darmſtadt erzählte. Das herrliche
Panorama der Rheinebene mit dem Odenwald und der Bergſtraße, im
Vordergrund Darmſtadt, Worms und Mannheim, dahinter das Ried
und dann die ganze Bergmaſſe, des Odenwaldes bis nach Miltenberg
und Amorbach, ein unvergleichlich ſchöner Anblick. So erſt ſehen wir
unſere Heimat, erweitert auf die ganze Landſchaft, in der nun jede
Stadt, jedes Dorf, jeder Berg und jeder Flußlauf in ſeinem
Zuſammen=
hang mit der Nachbarſchaft eine ganze neue Bedeutung gewinnt. Es
wäre zu wünſchen, daß dieſe Reliefkarte weiteſte Verbreitung findet.
— Zur Jubelfeier der Brauerei Schul. In „Schuls Felſenkeller”,
hatte ſich eine ſehr beachtliche Anzahl Stammgäſte eingefunden, um auch
an dieſem idylliſchen Plätzchen der 20=Jahrfeier der Brauerei Schul zu
gedenken. Im Gegenſatz zu den Feierlichkeiten in der Schloßgaſſe, wo der
älteſte Skammgaſt zu Worte kam, hielt hier der jüngſte Stammgaſt eine
Anſprache an die Anweſenden, die mit einem Hoch und den beſten
Wünſchen für die Brauerei und den jungen Jubilar des Schuls
Felſen=
keller, Herrn und Frau Heleine, geb. Schul, ausklang und enthuſiaſtiſchen
Widerhall fand. Die Stimmung des dicht beſetzten Lokals trug den
Charakter echt bierkellerartiger Gemütlichkeit.
— Ein Kaminbrand war geſtern abend nach 8 Uhr in der
Bau=
gewerbeſchule in der Neckarſtraße entſtanden. Die herbeigerufene
Feuer=
wehr hatte den Brand ſogleich abgelöſcht und konnte darauf wieder
zur Wache zurückkehren. — Kurz vorher mußte die Feuerwehr
eben=
falls eingreifen, um einen Ecke Grafen= und Rheinſtraße von einem
Fuhrwerk umgeſtürzten Gaskandelaber auszugraben und
abzudichten.
Kunſinotizen.
— Reſidenz=Theater am Weißen Turm. „Frieſenblut”
Manuſkript: Ilſe Schlettow. Ein Volksſtück von ſeltener Wirkung. Es
zeigt das Leben zweier junger Menſchen, die durch ihre Liebe vieles zu
leiden haben. Die Schauſpieler ſind ſehr gur gewählt. Grete Reinwald
ſtellt wieder ein urwüchſiges Menſchenkind dar. H. A. Schlettow und
Guſtav Frölich ſpielen die Rollen als Rivalen ſehr gut. Als zweiter
Film wird das große Sittendrama mit Amerikas größter Schauſpielerin,
Mae Murray, und dem Senſationsdarſteller. Elmo Linelm, in „Frau
von Corlands Vergangenheit” vorgeführt.
—
Tageskalender für Donnerstag, den 5. Mai 1927.
Vandestheater Großes Haus, C 19, Anfang 7½ Uhr, Ende
nach 10 Uhr: „Der Troubadour” — Kleines Haus, Zuſatzmiete V (14),
Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: „Frau Warrens Gewe e.‟ — Techn
Hochſchule abends 8.15 Uhr: Vortrag Dr. v. Schoenebeck über
„Deutſche Zoll= und Handelspolitik”. — Fürſtenſaal abends
8 Uhr: Vortrag Karl Grube, Berlin: „In der Völkerbundsfalle.” —
Konzerte: Schloßkaffee, Café Rheingold, Perkeo, Brauerei
Schul, Reſt. „Waldſchlößchen”; Mozartſaal, 8 Uhr: Dreſſola=Konzert;
Aula des Realgymnaſiums, 8 Uhr: Elektromophonkonzert. —
Kino=
vorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
*Kleine Strafkammer.
1. Wegen Jagdvergehens haben ſich zwei Einwohner von
Dörnig=
heim zu verantworten. Sie ſollen nach der Anklage im September
und Oktober 1926 in der Gemarkung Rumpenheim mit Stangen
oder ähnlichen Vorrichtungen unberechtigt die Jagd gewerbsmäßig
aus=
geübt haben. Sie beſtreiten die Anklage, wollen keinen Haſen geſchlagen,
wohl aber einen gefunden haben, der ſchon ſtark roch. Die Sache wurde
am 23. Februar 1927 in Offenbach verhandelt. Das Urteil daſelbſt
er=
kannte auf drei und vier Monate Gefängnis. In Rumpenheim wird,
wie das Urteil hervorhebt, viel gewildert. Beide Angeklagte waren
arbeitslos. Ein Rumpenheimer Jagdgaſt, der Jagdpächter, fand
ein=
mal Stangen auf einem Dickwurzacker; ſpäter wurden die beiden
An=
geklagten einmal in der Gemarkung Rumpenheim mit einem Säckchen,
in dem angeblich Brieftauben getragen worden waren, betroffen und zu
der Bürgermeiſterei ſiſtiert. Ein weiterer Zeuge hat die beiden
Ange=
klagten mit ſeinem Glaſe beobachtet, wie ſie an einem Acker mit Stangen
auf= und abgingen; er kreiſte ſie ein. Später waren ſie im Walbe nach
dem Main zu verſchwunden, wurden aber eingeholt und, weil ſie keing
Ausweiſe hatten und angaben, arbeitslos zu ſein, auf die
Bürgermei=
ſterei mitgenommen. Einer derſelben hatte ein Säckchen, worin ſich
Haſenwolle befand. Die Angeklagten wollen die Stangen gehabt haben,
um nach Aepfeln zu ſchlagen. Stark belaſtend iſt die Ausſage eines
Zeugen, der die Angeklagten mit einem Sack betraf, in welchem ſich
Haſen befanden. Zeuge ſah auch, wie die Angeklagten mit Stangen
nach zwei Haſen ſchlugen. Am Main wurden die Leute dann geſtellt. —
Das Uuteil verwirft die Berufung auf Koſten der
An=
geklagten, nachdem der Staatsanwalt ſeine Berufung
zurückgenom=
men hat.
2. Wieder einmal wird eine Anklage wegen fahrläſſiger
Körperver=
letzung verhandelt, die durch ein Automobil verurſacht wurde. Ein
Ge=
müſehändler von Klein=Gerau, der mit Gemüſe nach Frankfurt
und Offenbach zu fahren pflegt, ſteht unter der Anklage, daß er, als er
mit ſeinem Laſtkraftwagen in Klein=Gerau einem beladenen Heuwagen
ausweichen und dieſen überholen wollte und von dem Bürgerſteig
wie=
der in die Fahrbahn zurückſteuerte, einen mit den Vorbereitungen des
Gießens beſchäftigten älteren Mann mit dem Kotflügel anfuhr, wodurch
dieſer einen komplizierten Schenkelbruch erlitt. Das Amtsgericht Groß=
Gerau hat auf einen Monat Gefängnis erkannt. Der Vorfall hat ſich
am 17. Juli 1826 erreignet und eine Amputation eines (des rechten)
Beines des Verletzten am 31. Auguſt 1926 notwendig gemacht. Der
An=
geklagte, der weiterfahren wollte, wurde alsbald angehalten; er will
nur mit 5—8 Klm. Geſchwindigkeit mit ſeinem Benz=Lieferwagen
gefah=
ven ſein. — Als Sachverſtändiger wird Gewerberat Giovannini gehört.
Er erachtet, daß Angeklagter, wenn er den Verletzten geſehen hatte, ev
bei ſeiner Geſchwindigkeit den Wagen bequem hätte zum Stehen
brin=
gen können, zumal trockenes Wetter war. Der Chauffeur habe die
Ver=
pflichtung, das Bankett ſobald wie möglich wieder zu räumen und dürfe
nicht länger, wie unbedingt nötig, in der Floßrinne bleiben. — Die
Ver=
teidigung vermißt einen Kauſalzuſammenhang zwiſchen ſchuldhafter
Handlung und Erfolg; der Verletzte ſei geradezu in das Auto
hinein=
gelaufen, als er aus ſeinem Hauſe getreten ſei. Gegebenenfalls ſei eine
Geldſtrafe ausreichend. Der Staatsanwalt findet die Fahrläſſigkeit des
Angeklagten darin, daß er zu lange auf dem Bankett gefahren ſei; er
hätte vorausſehen müſſen, daß jemand aus dem Hauſe treten würde;
weiter habe er nicht richtig auf die Straße geachtet. Die Berufung möge
verworfen werden. Die Berufung der Staatsanwaltſchaft wird
zurück=
genommen. — Das Urteil verwirft die Berufung des
Angeklagten.
Lokale Veranſtaltungen.
— Vereinigung früherer Leibgardiſten
Darm=
ſtadt. Wie aus der heutigen Anzeige erſichtlich, findet heute abend,
8½ Uhr, im Saale des Perkeo, Alexanderſtraße, ein Leibgardiſten=
Familienabend ſtatt, wozu die Mitglieder nebſt ihren werten Angehörigen
herzlich eingeladen werden.
Aus den Parteien.
— Deutſchnationaler Arbeiterbund. Der Alldeutſche
Verband hat zu dem heute Donnerstag, den 5. Mai, abends 8 Uhr,
im Fürſtenſaal, Grafenſtraße, ſtattfindenden Vortrag „In der
Völker=
bundsfalle” eingeladen. Redner: Herr Karl Grube=Berlin. Die
Mit=
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Nummer 124
Donnerstag, den 5. Mai 1927
Seite F;
Aus Heſſen.
Aus den Geſchäftsergebniſſen der
Zentral=
genoſſenſchaften.
Die ſchwierige Lage der Landwirtſchaft wird heute von keiner Seite
mehr beſtritten. Um ſo bedeutſamer, iſt die Aktionsfähigkeit ihres
wichtigſten Selbſthilfefinſtruments, des landwirtſchaftlichen
Genoſſen=
ſchaftsweſens. Der Reichsverband der deutſchen
land=
wirtſchaftlichen Genoſſenſſchaften veröffentlicht jetzt
fortlaufend die Geſchäftsergebniſſe der in ihm vereinigten Zentralkaſſen
und landwirtſchaftlichen Hauptgenoſſenſchaften. Bis zum 1. Mai liegen
Berichte für das Geſchäftsjahr 1926 vor ſeitens der Zentralkaſſen
Inſterburg, Landsberg a. W., Breslau, Neiße, Hannover, Kaſſel.
Wies=
baden, Trier, Landau, Dresden, Darmſtadt und Oldenburg. Von den
bisher veröffentlichten Geſchäftsberichten der landwirtſchaftlichen
Haupt=
genoſſenſchaſten beziehen ſich die Zahlen für die
Hauptgenoſſen=
ſchaften Inſterburg, Stettin, Breslau, Halle und Hannover auf das
Geſchäftsjahr 1925/26 und für die landwirtſchaftliche
Hauptgenoſſen=
ſchaft Neuſtadt a. d. H. auf das Geſchäftsjahr 1926. Für die 12
Zen=
tralkaſſen ergibt ſich ein Geſamtumſatz von 8268 Millionen, ein
eigenes Betriebskapital von 27 Millionen, eine
Geſamt=
haftſumme von 264 Millionen und ein Reingewinn von
1814 758 Mk. Für die 6. landwirtſchaftlichen Hauptgenoſſenſchaften
er=
gibt ſich ein Geſamtbezug von 25 966 276 Zentner, ein
Geſamt=
abſatz von 9292 325 Zentner, ein eigenes Betriebskapital
von 13,5 Millionen, eine Geſamthaftſumme von 48 Millionen
und ein Neingewinn von 537 037 Mk. Einen Verluſt hat
keine Zentralgenoſſenſchaft, zu verzeichnen. Aus
dieſen Teilangaben geht bereits hervor, daß ſich der im Reichsverband
der deutſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften vereinigte Teil (64,8
Prozent) des landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsweſens auf
geſun=
der geſchäftlicher Grundlage befindet und trotz der
be=
ſtehenden ſchwierigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe ſeine
genoſſenſchaft=
liche Arbeit auch im Jahre 1926 durchaus erfolgreich durchführen
konnte.
* Griesheim, 1. Mai. Die Arbeiter=Samariter=Kolonne hält am
Samstag, den 7. Mai, im Feſtſaale „Zum grünen Laub” einen
Wohl=
tätigkeitsabend ab. Der Abend wird ausgefüllt mit Muſik, Geſang und
wrneriſchen Vorführungen. Sämtliche hieſigen Geſang= und
Sportver=
eine haben ihre Mitwirkung zugeſagt.
z. Erzhauſen, 3. Mai. Die Bautätigkeit, iſt hier wieder in
vollem Schwung; es ſind zur Zeit etwa 12 Wohnhäuſer im Bau
be=
griffen und ſchon teilweiſe fertiggeſtellt. Die Arbeiten für die neue
Schule ſind verfloſſene Woche vergeben worden, und zwar an
nach=
ſtehende Unternehmer. Maurerarbeit erhielt J. Wannemacher 8.,
Zim=
merarbeit Ad. Deuſer, Dachdeckerarbeiten M. Gerbig, Steinhauerarbeiten
G. Deuſer 5., Schreinerarbeiten G. Deuſer 6., Glaſerarbeiten G. W.
Neuſel, Zimmerarbeiten Pohl u. Co., Weißbinderarbeiten J. Mahr,
Schloſſerarbeiten K. Lotz, Lieferung von Trägern und Eiſen J.
Wanne=
macher 8. In nächſter Zeit ſoll mit den Arbeiten begonnen werden.
H. Eberſtadt, 3. Mai. Geologiſche Wanderungen Im
Anſchluß an den im letzten Winter durchgeführten Geologiſchen Kurſus
und die Führungen durch die geologiſche Abteilung des Heſſiſchen
Landes=
muſeums veranſtaltet der Ortsausſchuß für Volksbildung und
Jugend=
pflege unter Führung des Dipl.=Handelslehrers Dr. Diehl=Darmſtadt im
Laufe des Sommers mehrere geologiſche Wanderungen in die nähere
und weitere Umgebung Darmſtadts. Die erſte Wanderung findet am
Sonntag, den 8. Mai, ſtatt und führt durch das Mühltal über den
Fran=
kenſtein nach Seeheim. An der Wanderung kann ſich jedermann
be=
teiligen. Treffpunkt vormittags 9 Uhr im Mühltal an der
Walk=
mühle. Bei Herrn Lehrer Becker (Mühltal 51) ſind Einzelkarten zu
je 50 Pfg. erhältlich, können aber auch noch vor Beginn der Wanderung
erworben werden.
* Eberſtadt, 4. Mai. Ortsbauſtatut. In dem vierten
Nach=
trag zum Ortsbauſtatut für die Gemeinde Eberſtadt iſt zu Artikel 59
beſtimmt, daß in dem Villenviertel „Ludwigshöhe” nur Häuſer errichtet
werden können, die villenartigen Charakter haben, zwei Stochwerke hoch
und mindeſtens 10 Meter breit ſind. — Milchpreisabſchlag.
Der Preis für ein Liter Milch iſt hier von 32 Pfennig auf 30 Pfennig
heruntergegangen.
* Nieder=Ramſtadt, 3. Mai. Die Jagdhündin des Jagdpächters
Göbel dahier ſcheint eine gewiſſe Vorliebe für Arztwohnungen zu haben,
um dorten ihre Jungen zu werfen. Für das erſte Mal ſuchte ſich die
Hündin die Wohnung des Dr. med. Georgi dahier auf, diesmal
ver=
ſuchte ſie es mit derjenigen des Herrn Dr. med. Müller dahier, woſelbſt
ſie nicht weniger als 10 Junge zur Welt brachte. Ob die Hündin wohl
Urſache hat, in der ſchweren Stunde immer in der Nähe eines Arztes zu
ſein?.
* Oben=Ramſtadt, 3. Mai. Kommenden Sonntag, den 8. Mai,
ver=
anſtaltet die hieſige Jugendvereinigung im Saale „Zum Löwen” einen
Theaterabend. Zur Aufführung kommt „Wenn du noch eine
Mutter haſt”, ein Bild aus der Gegenwart in vier Aufzügen. Das
Stück iſt ſchon mehrfach mit großem Erfolg aufgeführt worden, zudem
verbürgen ſchon der gute Ruf der Jugendvereinigung und die langen
Vorbereitungen einen abwechſlungsreichen Abend. Der Reingewinn iſt
für die Herrichtung der Kirche beſtimmt, und wird auch an dieſer Stelle
jedem der Beſuch der Veranſtaltung angelegentlichſt empfohlen.
* Frankenhanſen, 3. Mai. Sonntag, den 8. Mai, hält der hieſige
Turnverein im Gaſthaus „Zum Odenwald” ſeinen diesjährigen
Jahres=
ball ab. Die Muſik wird von der Kapelle Fertig geſtellt.
* Groß=Bieberan, 2. Mai. Am 25., 26. und 27. Juni 1927 feiert der
hieſige, dem Gerſprenzgau (heſſ. und deutſch. Sängerbund) angehörende
Geſangverein „Eintracht” ſein 70jähriges Gründungsfeſt, vevbunden mit
Fahnenweihe und dem Wertungsſingen des Gevſprenzaaues. Von den
dieſem Gau zugeteilten 40 Geſangvereinen hat bereits eine große
An=
zahl ihre Beteiligung an dem Feſt zugeſagt, noch ausſtehende Vereine
werden wohl ebenfalls recht bald ihr Erſcheinen anſagen. Nach der
ſchon rührig eingeſetzten Arbeit der Unter=Ausſchüſſe zu urteilen, ſcheint
das Feſt eines der Bedeutung unſeres Marktfleckens entſprechendes zu
werden und ſich würdig an die ſchon hier abgehaltenen Feſte der
Vor=
kriegszeit anzureihen. Von der bereits aufgeſtellten Feſtfolge ſei heute
fchon einiges verraten: Samstag, den 25. Juni: Fackelzug, akad. Feier
auf dem Feſtplatz, Feuerwerk; Sonntag den 26. Juni: Wertungsſingen,
Feſtzug, Maſſenchor, Fahnenweihe, abends Ball im Gaſthaus „Zur
Laube” (Ldw. Lortz) und im Gaſthaus „Zur Burg Rodenſtein” (Merz).
Montag, den 27. Juni: Frühſchoppenkonzert auf dem Feſtplatz, Feſtzug,
auf dem Feſtplatz Geſangsvorträge, Volksbeluſtigung, Tanz. Wie der
Vorſtand des Geſangvereins „Eintracht” mitteilt, können noch
An=
gebote für Plätze auf dem Feſtplatz von Karuſſell=, Verkaufsſtände= und
Schaubudenbeſitzern eingereicht werden.
* Wiebelsbach, 4. Mai. Brandſtiftung. Zu der Nachricht
von den wiederholten Bränden in unſerem Orte iſt noch zu berichten,
daß es ſehr bald gelungen iſt, den Brandſtifter in der Perſon eines
16jährigen, geiſtig nicht normalen Jungen feſtzuſtellen. In dem durch
die Gendarmerie angeſtellten Verhör gab der Attentäter zu, die drei
atfeinanderfolgenden Brände vorſätzlich angelegt zu haben.
* Sandbach, 4. Mai. Unters Auto gekommen. Das
drei=
jährige Söhnchen des Schneidermeiſters Schwinn wurde geſtern
nach=
mittag auf der Straße vor dem neuen Schulhaus von einem
Darm=
ſtädter Auto erfaßt und umgefahren. Das Auto hatte ein mäßiges
Tempo und hielt ſofort. Man verbrachte das Kind ſogleich nach Höchſt
zum Arzt, der zum Glück nur äußere Fleiſchwunden feſtſtellte.
* Michelſtadt, 4. Mai. Die Dienſtſtunden der
Bürger=
meiſterei, Stadtkaſſe, Standesamt und des Ortsgerichts erfahren mit
Wirkung vom 2. Mai 1927 eine Aenderung wie folgt: Bürgermeiſterei:
von vormittags 7.30 Uhr bis 12 Uhr, nachmittags 1.30 Uhr bis 5 Uhr;
Stadtkaſſe: von vormittags 7.30 bis 12.30 Uhr, nachmittags 2 bis 5 Uhr;
Standesamt: von vormittags 9 bis 12 Uhr, nachmittags von 4 bis 5
Uhr; Ortsgericht: von vormittags 9 bis 12 Uhr, nachmittags von 4 bis
5ühr. Nachmittags bleibt das Bureau der Bürgermeiſterei zur
unge=
ſtörten Erledigung des inneren Dienſtes geſchloſſen. In Fällen
dringen=
der Beſuche iſt zur Erledigung derſelben von 5 bis 6 Uhr Gelegenheit
gegeben.
*Glockenweihe in König.
Der vergangene Samstag abend war für die Königer Gemeinde
ein Ereignis angeſichts der Glockewveihe. Der Evang.
Kirchengeſang=
verein führte das Chorwerk mit Orcheſterbegleitung „Das Lied von
der Glocke” von A. Romberg unter Mitwirkung von Soliſten: Sopran
Fräulein Schulz=Erbach. Tenor Herr Lehrer Ludwig Seitz=
Hähn=
lein a. d. B., Meiſter Herr Lehrer Zink=Momart, Baß Herr Lehrer
Wolf=Zell, mit großem Orcheſter unter der Geſamtleitung von Herrn
Lehrer Ludwig Heyl, des Dirigenten des Evaug. Kirchenchors König,
auf. Es kann geſagt werden, daß alle Erwartungen durch die
Dar=
bietungen in hohem Maße übertroffen wurden, und alle mit größter
innerer Befriedigung und mit dem Bewußtſein, etwas Großes erlebt
zu haben, die Kirche verließen.
Um den Zuhörern den muſikaliſchen Inhalt der Kompoſition
leich=
ter verſtändlich zu machen, rezitierte Herr Pfarrer Valentin Bergér
mit Unterſtützung des Herrn Valentin Denker=König, der die
Meiſter=
partie vortrug, das Lied von der Glocke klar und eindrucksvoll. Bei
den Soliſten hat man eine glückliche Wahl gezeigt. Die abgeklärte,
vollklingende Stimme des Frl. Schulz=Erbach befriedigte in hohem
Maße. Ueberraſcht war alles von der gewaltigen, vollklingenden,
durch=
gebildeten Tenorſtimme des Herrn Lehrers Ludwig Seitz=Hähnlein.
Spielend leicht überwand Herr Seitz ſowohl die techniſchen als auch
die ſtimmlichen Schwierigkeiten. Daß Herr Zink die ihm übertragene
Meiſterrolle meiſterhaft durchführte, war ſelbſtverſtändlich. Man iſt
hier gewohnt, an ſeine geſanglichen Leiſtungen hohe Anforderungen zu
ſtellen; er hat dieſe Leiſtungen bei weitem übertroffen. Und was Herr
Lehrer Wolf=Zell in der von ihm in ſo liebenswürdiger Weiſe
über=
nommenen Solopartie bot, hat in hohem Maße befriedigt. Herr Wolf
iſt in König als Sänger nicht unbekannt, man kennt hier ſchon ſeit
langem ſeine ganz vorzügliche Stimme. Und Herr Wolf verſteht mit
ſeinem wunderbaren Geſang auch das Gefühl zu verbinden.
Und nun der Chor. Was der nach wochenlangen, mühevollen,
auf=
opfernden Uebungsabenden bei der Aufführung dieſes Werkes geleiſtet
hat, iſt über alles Lob erhaben. Tonrein, rhythmiſch vollendet,
dyna=
miſch abgeklärt, klangſchön, melodiſch rein kamen alle Chöre uns zu
Gehör. Sängerinnen und Sänger fühlten ſich ſicher, das merkte man
ganz beſonders an den pünktlichen, tonreinen, ſo ſchwierigen Emſätzen
der Chöre bei Begleitung des Orcheſters. Kein Auge wandte ſich vom
mrſikaliſchen Leiter während der ganzen Aufführung.
Zur Vervollſtändigung des Chorwerkes trug ein gutes Teil das
Or=
cheſter bei, das in überaus exakter, verſtändnisvoller und einfühlender
Weiſe ſich ſowohl den Soloſängern als auch dem Chor anzupaſſen
wußte und den Winken des muſikaliſchen Leiters folgte.
Der Leiter der Aufführung, die Seele des Ganzen, war Herr
Lehrer Ludwig Hehl. Herr Heyl hat in den letzten Jahren als
Diri=
gent der Liedertafel und des Evang. Kirchenchors der Königer
Bevöl=
kerung manchen erleſenen Kunſtgenuß bereitet, mit der heutigen
Ver=
anſtaltung hat er ſich ſelbſt übertroffen. Man muß die Energie, den
unermüdlichen Fleiß und die Ausdauer bewundern, die ihn im Verein
mit ſeiner großen muſikaliſchen Befähigung in den Stand ſetzte, nach
wochenlanger, harter Arbeit der Einſtudierung und Vorbereitung
dieſes große Werk zur Tat werden zu laſſen. Man muß beivundern,
mit welch meiſterhaftem Geſchick er es verſtand, die große Zahl der
Mitwirkenden in den Bann ſeines Führerwillens zu zwingen, ihnen
allen ſeine hohe künſtleriſche Auffaſſung von dem Werke zu eigen zu
machen. So waren in der Perſon des Dirigenten alle die günſtigen
Bedingungen vereinigt, die der Veranſtaltung den großen, ſo
wohlver=
dienten Erfolg ſicherten, und Herrn Heyl gebührt vor allem unſer
Dank für den gebotenen Kunſtgenuß.
So hat der Abend einen würdigen, weihevollen Eindruck bei den
Zuhörern hinterlaſſen, der wohl nicht ſobald vergeſſen werden wird.
Segen iſt der Mühe Preis!
Zur Gerauer Woche.
Vom Verkehrsverein für Groß=Gerau und Umgegend wird uns
ge=
ſthrieben: Wie bereits mitgeteilt wurde, findet in der Zeit vom 20.—26.
Mai d. J. eine vom Verkehrsverein für Groß=Gerau und Umgegend
ver=
anſtaltete Werbewoche ſtatt. Von allen Seiten wird dieſer ſogenannten
Gerauer Woche das allergrößte Intereſſe entgegengebracht. Die Groß=
Gerauer Geſchäftswelt wird einen großen Reklame=Umzug, eine Werbe=
Ausſtellung und einen Schaufenſter=Wettbewerb dunchführen; das
Straßenbild der Kreisſtadt Groß=Gevau wird durchweg den Charakter
einer großzügig=reklametechniſch aufgemachten Werbeveranſtaltung
tra=
gen. Sämtliche Vereine und Behörden des Gerauer Landes werden ſich
an der Gerauer Woche beteiligen, die ſo zu einer großzügigen
Kund=
gebung des Gerauer Landes werden wird. Die Gerauer Woche, deren
Veranſtaltung nicht zuletzt der Initiative des aus der Frankfurter
Stadt=
verwaltung kommenden neuen Oberhauptes der Kreisſtadt,
Bürger=
meiſter Dr. Lüdecke, zu verdanken iſt, ſteht unter dem Ehrenvorſitz des
Kreisdirektors des Kreiſes Groß=Gerau, Dr. Merck. Während alle
ver=
fügbaren Kräfte in der Vorbereitung der Gerauer Woche begriffen ſind,
prangt jetzt ſchon allerorten das eindrucksvolle Werbeplakat mit dem
Wahrzeichen der Kreisſtadt, der Groß=Gerquer evangeliſchen Kinche. In
den nächſten Tagen werden Propagandapoſtkarten hinausgehen und dazu
beitragen, das Intereſſe der breitem Oeffentlichkeit weiter auf die
Ge=
rauer Woche zu konzentrieren. Schließlich wird ein umfangreiches
Werbe=
heft acht Tage vor der Gerauer Woche vom Verkehrsverein
herausge=
geben und verſchickt werden. Dieſes Werbeheft, das ſchon längſt geplant
iſt und durch die Gerauer‟Woche veranlaßt wird, ſoll zugleich für die
nächſten Jahre einen Führer für Fremde durch das Gerauer Land
dar=
ſtellen. Das Werbeheft gibt mit ſeinem Text= und Inſeratenteil einen
umfaſſenden Ueberblick über geſchichtliche und wirtſchaftliche Entwicklung
der Kreisſtadt und des Gerauer Landes. Der Verkehrsverein für Groß=
Gerau und Umgegend mit dem Sitz in Groß=Gerau (Stadthaus) iſt zu
jeder weiteren und näheven Auskunft bereit.
* Michelſtadt, 4. Mai. Die ordentliche Generalverſammlung der
Landwirtſchafts= und Gewerbebank e,G.m.b. H., Michelſtadt, die im
„Schmerters Garten”, hier, ſtattfand, nahm einen ſehr guten Verlauf.
Zu Punkt 1 der Tagesordnung wurde durch Bankdirektor Jockel der
Druckbericht des Vorſtandes durch längere Ausführungen über die
Ent=
wicklung der Bank ſeit dem Gründungsjahre ergänzt, wonach auch die
Ausſichten für das laufende Geſchäftsjahr ſehr günſtig ſind. U. a. wurde
hervorgehoben, daß Herr Fabrikant Otto Rexroth. Erbach i. O., in der
Jahreshauptverſammlung 1903 zum Präſidenten des Aufſichtsrates
ge=
wählt wurde, ſodaß Herr Rexroth im nächſten Jahre auf eine 25jährige
Amtstätigkeit zurückblicken kann, ein Anlaß, der die nächſte
Jahres=
hauptverſammlung vorausſichtlich auf eine breitere Grundlage ſtellen
dürfte. Zu Punkt 2 berichtete Herr Prokuriſt Ludwig Groll über die
Pmifung der Jahresrechnung und Bilanz durch die Reviſionskommiſſion
des Aufſichtsrats, wonach ſich Beanſtandungen nicht ergeben haben. Zu
Punkt 3 wurde die Bilanz für 1926 ſowie die vorgeſchlagene Verteilung
des Reingewinns von der Generalverſammlung einſtimmig genehmigt.
Hierauf wurde dem Vorſtand und Aufſichtsrat einſtimmig Entlaſtung
erteilt. — Zu Punkt 4 ſind die aus dem Aufſichtsrat ſtatutengemäß
aus=
ſcheidenden Mitglieder, Se. Erlaucht Graf Joſeph zu Erbach=Fürſtenau,
Herr Paul Butz, Gutspächter, Hohenloher Hof, und Herr Prokuriſt
Ludwig Groll Michelſtadt, durch Stimmzettel wieder gewählt worden.
Das aus dem Vorſtand ſtatutengemäß ausſcheidende Mitglied, Herr Otto
Mühlhäuſer, Rentmeiſter a. D., Steinbach i. Odw., wurde von der
Ver=
ſammlung einſtimmig durch Zuruf wiedergewählt.
* Erbach i. O., 4. Mai. Der Heſſiſche Automobilklub veranſtaltet
am Sonntag, den 8. Mai ds. Js. eine Fuchsjagd, deren Start in Erbach
i. Odw. morgens 10 Uhr vom Marktplatz aus erfolgt. — Die
Oden=
wald=Kraftwagen=Verkehrs=A.=G. veranſtaltet am Sonntag, 8. ds. Mts.,
zwei Rundfahrten, von denen die eine morgens 7 Uhr und die andere
mittags 12,45 Uhr von Erbach=Michelſtadt ausgeht. Beide Fahrten
führen über Eulbach (½ Stunde Aufenthalt)—Amorbach (1 Stunde
Aufenthalt)—Ernſttal=Waldleiningen (1 Stunde Aufenthalt)—Kailbach=
Krähenberg (½ Stunde Aufenthalt) nach Erbach=Michelſtadt. Rückkunft
von der Morgenfahrt 12 Uhr mittags und von der Nachmittagsfahrt
gegen 8 Uhr abends. Der Fahrpreis iſt mr 4,50 RM. Anmeldungen
nehmen in Michelſtadt die Buchhandlung Kraft und in Erbach die
Ge=
ſchäftsſtelle der Okva entgegen. Ebenfalls am Sonntag, den 8. ds. Mts.,
werden noch folgende Sonderfahrten nach Eulbach ausgeführt:
Michel=
ſtadt ab 2,10 Uhr, Erbach ab 1,30 Uhr nachm. Rückfahrten ab Eulbach
abends 8,15 Uhr abends.
*Der Verband ehemaliger Angehöriger
des Infanterie Regiments 116
hielt geſtern in Neheim a. d. Ruhr ſeine
Vertreterverſamm=
lung ab. An der Tagung beteiligten ſich u. a. die 116er=Verbände aus
Gießen, Alsfeld, Lauterbach, Marburg, Frankfurt, Offenbach,
Darm=
ſtadt, Bad=Nauheim, Düſſeldorf, Hannover und Neheim=Hüſten. Dazu
kamen noch einzelne Kameraden aus Wetzlar, Friedberg uſw.
Abord=
nungen der Landwehr= und Kriegervereine des Bezirks Neheim nahmen
unter dem Vorſitz von Hauptmann a. D. Koſak am Verbandstag teil,
Am Samstagabend war eine Begrüßungsfeier im Kaffee Klöckner. Der
Vorſitzende der 116er in Neheim begrüßte die Gäſte in herzlichen
Wor=
ten. Vrbandsvorſitzender Kurt Mohr=Gießen dankte für die Einladung
Die Hauptverhandlungen tagten im Hotel Adler bei Kamerad Hans
Olfen (ehemaliger 116er). Aus dem Jahresbericht war zu erſehen, daß
der Verband ſich günſtig entwickelt und dank der regen Tätigkeit des
Vorſtandes die Verbands= und Denkmalsſchulden regeln konnte. Als
neue Glieder des Verbandes wurden aufgenommen, die 116er Vereine
Düiſſeldorf, Hannover und Neu=Iſenburg. Das Verbandsorgan
„Der 116er” ſoll weiter ausgebaut werden. Ein neuer Kopf iſt von
dem Kameraden Chriſtel=Frankfurt ſehr geſchmackvoll entworfen worden
und wird vorausſichtlich ſchon die nächſte Nummer der Zeitung zieren.
Man hofft, in nächſter Zukunft die Organe der 222er, der Offizier=
Ver=
einigungen mit dem „116er” verſchmelzen zu können, doch wurden keine
Beſchlüſſe in dieſer Hinſicht gefaßt. Der Gedanke einer gemeinſamen
Verbandsſterbekaſſe wurde angeregt, vorläufig aber will man
es den Vereinen überlaſſen, nach dem Muſter der Sterbekaſſe ehemaliger
116er in Gießen zu handeln. Der Herbſtvertretertag 1927 ſoll auf
An=
trag des Düſſeldorfer 116er Vereeins im Oktober in Düſſeldorf ſtatt=
Bei Punkt Organiſationsfragen ſtellt Dr.
Silber=
bach=Darmſtadt den Anſchluß neuer Vereine in Starkenburg in
Ausſicht, ſo z. B. den 116er Verein in Erbach im Odenwald.
Bei Vornahme der Vorſtandswahl übernahm Oberſt a. D. Köttſchau,
im Felde Führer des Landwehr=Regiments 116, den Vorſitz. Er zollte
dem Verbandsvorſtand für ſeine rege Tätigkeit und gewaltige
Arbeits=
leiſtung Dank und Anerkennung. Es wurden gewählt: 1. Vorſitzender
Kurt Mohr=Gießen; 2. Vorſitzender Dr. Knierim=Bad=Nauheim;
Schrift=
führer Bill und Welker, Rechner Becker und Volz, Beiſitzer Stork. Noll
und Beil, ſämtlich in Gießen. Kamerad Hakenberg=Neheim und
Haupt=
mann a. D. Koſak widmeten den zahlreichen Vertretern des alten Heſſen=
Regiments 116 herzliche Abſchiedsworte. Zum Schluſſe dankte der erſte
Vorſitzende Mohr für den überaus harmoniſchen Verlauf der
Verhand=
lungen und brachte ein Hoch auf das Vaterland und den 116er
Ver=
band aus.
* Birkenau, 4. Mai. Verſetzung. Nachdem Herr Pfarre=
Lambert dahier zum Pfarrer in Seligenſtadt ernannt wurde, erhielt
Herr Benefiziat Zimmermann in Okſtadt Dekret als Pfarrverwalter
in Birkenau.
* Viernheim, 3. Mai. Gemeinderatsbericht. 1.
Woh=
nungsbau. Der Gemeinderat nahm mit Befriedigung davon
Kennt=
nis, daß ſeitens des Miniſteriums weitere 20 000 Mk. als Baudarlehen
zur Verſiigung geſtellt wurden. Nunmehr wird der Bau von mehr als
50 Einfamilienhäuſern für 1927 finanziert werden können, 2.
Straßen=
herſtellung. Auch in dieſem Jahre wird die Herſtellung der
Haupt=
fußſteige mit Baſaltplatten fortgeſetzt. Zwei Drittel der Koſten haben die
Hauseigentümer zu tragen, denen es jedoch geſtattet iſt, die Schuld in
10 Jahresraten zu begleichen. Auf Befchluß des Gemeinderats ſollen
nunmehr auch die Uebergänge über die Fahrſtraßen mit Kleinpflaſter
verſehen werden. Die Provinz bzw. der Kreis haben einen Zuſchuß
zu dieſen Koſten abgelehnt — 3. Rektorſtelle. Herr Rektor Mayp
von der Schillerſchule wurde zum Rektor der Berufsſchule ernannt. Be5
der Abſtimmung zum Vorſchlage des Nachfolgers entfielen 13 Stimmen
auf die Herren Müller und Beller und 12 Stimmen auf Lehrer Beller
allein. — 4. Schulbedürfniſſe. Für die Berufsſchule wurden 2
Schreibmaſchinen bewilligt. Desgl. die Mittel ſür beſſers
Waſchgelegen=
heit in beiden Schulen. — 5. Autobusverkehr. Ein Lorſchen
Autobusbeſitzer beabſichtigt die Perſonenbeförderung auf der Strecke
Lorſch-Hütrenfeld-Viernheim—Waldhof zu betreiben. Der
Gemeinde=
rat nimmt hiervon mit Intereſſe Kenntnis und befürwortet die
Kom=
zeſſionserteilung. — 6. Wohnungszählung. Für jeden Zähler
bei der Wohnungszählung wurde als Vergütung ein Betrag von 5 Mk.
bewilligt. — Frau Magdalena Hanf geb. Diehl blickt auf eine 40jährige
Tätigkeit als Hebamme in unſerer Gemeinde zurück.
— Gernsheim, 4. Mai. Waſſerſtand des Rheins am
4. Mai 204 Zentimeter.
— Hirſchhorn, 4. Mai. Waſſerſtand des Neckars am
3. Mai 1,68 Meter, am 4. Mai 1,52 Meter.
* Groß=Gerau, 4. Mai. Filmverbot. Die
Rheinlandkommiſ=
ſion hat den Film „Stolzenfels am Rhein” für das beſetzte Gebiet
verboten. — Verkehrsverein. Der Kreisdirektor des Kreiſes
Gvoß=Gerau, Dr. Merck, hat den Ehrenvorſitz des Verkehrsvereins für
Groß=Gerau und Umgebung übernommen.
* Mücke, 4. Mai. Die Naſe buchſtäblich aus dem
Ge=
ſicht geriſſen. Das Unglück ſtieß einem Landwirt in
Unter=
ſeibertenrod zu, der ein Pferd beim Schmied beſchlagen ließ. Die
Nägel waren noch nicht abgekniffen, als das Pferd plötzlich wild wurde,
ſich losriß und mit den ſcharfen Nägeln dem Landwirt Naſe und Backem
zerfleiſchte und Fetzen abriß. Der Bedauernswerte kam ſofort in die
Klinik nach Gießen. — Ein ſchwerer Unfall ſtieß dem
Maurer=
lehrling Karl Klein in Wieſeck zu. Er war bei dem Aufſtellen eines
Baugerüſtes behilflich, glitt aus ſtürzte von einer Leiter herab und
blieb bewußtlos liegen. Mit ſchweren inneren Verletzungen und
Quetſchungen mußte er ſofort in die Klinik Gießen gebracht werden.
* Lauter b. Grünberg, 4. Mai. Schwer verunglückt iſt Adam
Brand von Lauter, der in dem Steinbruch Höllberg bei
Aufräumungs=
arbeiten haushoch in die Tiefe ſtürzte und dort bewußtlos und
ſchwer=
verletzt an Kopf und Gliedern liegen blieb. Mittels Auto wurde er
ſofort in die Klinik nach Gießen übergeführt; an ſeinem Aufkommen
wird gezweifelt.
Geſchäftliches.
Die durchgehende Arbeitszeit hält die Berufstätigen
meiſt bis zum Abend von Haufe fern. Oft beſteht die Tagesbeköſtigung
nur in belegten Broten. Deshalb ſollte es abends etwas Warmes geben.
Als Einleitung einer ſtärkenden Mahlzeit dient am beſten eine
nahr=
hafte Suppe, die man ohne Mühe aus Maggi’s kochfertigen
Suppen=
würfeln herſtellt. Davon gibt es mehr als 25 Sorten zu dem billigen
Preiſe von 13 Pfg. der Würfel, ausreichend für 2 Teller
wohlſchmecken=
der Suppe.
Wennes warm wird, ſchwindet meiſt der Appetit zum Eſſen.
Es wäre aber verkehrt, dieſer Neigung ihren Lauf zu laſſen, denn eine
immer größere Mattigkeit würde ſich einſtellen. Namentlich bei
wach=
ſenden Kindern ſollte dieſen Zuſtänden immer vorgebeugt werden. Als
außerordentlich wohlſchmeckend und kräftigend ſind hier die beliebten
Detker=Puddings am Platze, die mit ihrem köſtlichen Aroma und den
beigegebenen mineraliſchen Nährſalzen ſchnelle Hilfe bringen und auch
von Erwachſenen nicht zurückgewieſen werden. Dr. Detker’s
Pudding=
pulver ſind infolge des großen Umſatzes überall ſtets friſch zu haben.
V 2548
Mann kann es geradezu als eine kulturelle Tat betrachten, wenn der
Induſtrieverlag Spaeth & Linde mit ſeinem neuen
Ver=
lagswerk „Die Handelshochſchule, Lehrbuch der
Wirt=
ſchaftswiſſenſchaften, es auch der rieſengroßen Menge von
jungen Kaufleuten mit einer allgemeinen Schulbildung ermöglichen
vill, ſich das Handelshochſchulwiſſen anzueignen.
Da der Bezugspreis ein überaus niedriger und die Bearbeitung
eine außerordentlich bequeme iſt, werden wohl viele gern von dem
Angebot Gebrauch machen.
Wir verweiſen hierdurch beſonders auf den beiliegenden Proſpekt
der Firma Induſtrieverlag Spaeth & Linde, Berlin W. 10, betr. das
Selbſtbildungswerk: „Die Handelshochſchule" (I Bln. /6973
um Fruhstuck bekommk
eine Jasse Fleischbrühe ausgezeichnek!
Jchnell herzustellen durch Auflösen eines MAGGl-Fleischbrühwürfels
in M/ Liter kochendem Wasser.
Vie
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Donnerstag, den 5. Mai 1927
Seite 9
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Das Plakat der Preſſa.
Das Plakat für die in Köln im Jahre 1928
ſtatt=
findende Internationale Preſſeausſtellung iſt
fertig=
geſtellt und wird in Kürze in der Weltpropaganda
für die Ausſtellung Verwendung finden. Es war in
Anbetracht der Vielſeitigkeit dieſer Ausſtellung, die
ſich nicht nur allein mit dem Zeitungsweſen, ſondern
vor allem auch mit der geſamten Technik des Preſſe=
und Druckweſens befaßt, eine ſchwierige Aufgabe,
eine bildliche Darſtellung zu finden, die ſowohl
wer=
betechniſch ſtärkſte Wirkung hat, als auch den
allge=
meinen Gedanken der Ausſtellung eindringlich
ver=
anſchaulicht. Der Verfaſſer des Plakats hat nun für
ſeine Darſtellung die beiden Buchſtaben I und P zu
einem ragenden Mal auf dem Erdball gebildet und
dazu die konſtruktib=techniſche Form gewählt. Die
Rundung des P beſteht aus einem roten Außen=
und einem ſchwarzen Innenkreis (Fris und Pupille):
innbildlich das Auge der Welt. Wenn man will,
kann man ſich aber auch unter dieſer Darſtellung eine
Achſe, einen Mittelpunkt, ein Signal, einen
Ziel=
oder Sammelpunkt als Sinnbild des
Weltpreſſe=
weſens und der Ausſtellung vorſtellen.
Große Fachausſtellung für das Blechner= und
Inſtallateurgewerbe vom 9. bis 14. Juli 1927
in Heidelberg.
Die Veranſtaltung ſteht unter dem Protektorat
des Landesverbandes der Blechner=, Spengler= und
Inſtallateurmeiſter Badens und der Pfalz, e. V.,
und iſt mit der Tagung des Verbandes verbunden.
Das Programm iſt fertiggeſtellt und Einladungen
an Intereſſenten ſind bereits verſandt worden. Das
Intereſſe für die Veranſtaltung iſt ein ſehr reges.
Die größten Firmen haben bereits ihre Beteiligung
zugeſagt und Anmeldungen auf große Plätze
einge=
ſandt. Die große neuzuerbauende Ausſtellungshalle
auf dem Jubiläumsplatz und auch die Stadthalle
werden vorausſichtlich voll belegt werden. Ein ſehr
wirkungsvolles Ausſtellungsplakat befindet ſich im
Druck und wird in großer Auflage in Süd= und
Weſtdeutſchland verbreitet werden.
Schwerer Unfall an einem Bahnübergang.
fm. Pforzheim. In der Nacht zum
Diens=
tag wurde bei Wilferdingen das einer Raſtatter
Speditionsfirma gehörige Möbelwagenauto
ſamt Anhänger von einer einzelnen Lokomotive
angefahren. Beide Wagen wurden beiſeite
ge=
ſchleudert. Von den im Auto mitfahrenden Perſonen
wurde eine getötet, während drei verletzt
wur=
den. Ein von Karlsruhe kommender Hilfszug war
in kurzer Zeit auf der für den Bahnverkehr
vorüber=
gehend geſperrten Unfallſtelle eigetroffen.
Kaſernenbrand in Ludwigsburg.
Ludwigsburg. In der Nacht zum Mittwoch
brach im Oſtflügel der Arſenalkaſerne, in dem
die 6. Kompagnie des Reichswehr=Infanterie=
Regi=
ments 13 untergebracht iſt, aus bisher noch
unbe=
kannter Urſache Feuer aus, dem der Dachſtuhl
zum Opfer fiel. Ein Uebergreifen des Feuers auf
die unteren Stockwerke und den anderen Flügel
konnte verhütet werden.
Pola Negri wird eine Prinzeſſin.
Pola Negri,
die beliebte Filmſchauſpielerin hat ſich mit dem
georgiſchen Prinzen Diwani verlobt und iſt in Paris
eingetroffen, wo die Trauung in Kürze ſtattfinden
wird. — Pola Negri war durch ihre erſte Ehe
be=
reits eine Gräfin geworden. Nun wird ſie — die ſo
oft als Prinzeſſin auf der Leinwand erſchienen iſt
— eine wirkliche Prinzeſſin.
Nummer 124
Zur Strohhut=Woche in Deutſchland.
Donnerstag, den 3. Mai 1922
Eine Plakette des Leipziger Meſſeamtes.
Aus Anlaß ſeines zehnjährigen Beſtehens hat das Leipziger Meſſeamt eine Plakette herſtellen
laſſen, die um die Leipziger Meſſe ſich verdient gemachten Pecſönlichkeiten verliehen werden ſoll.
— Unſer Bild zeigt den Entwurf zu der in Bronze gegoſſenen Plakette, eine Arbeit des Münchener
Profeſſors M. Daſio.
Ein neuer Modevorſchlag: Strohhut auch zum
Smoking.
Die deutſche Hutinduſtrie veranſtaltet auch in dieſem
Jahr eine Strohhut=Propaganda=Woche. Die Freunde
der leichten, ſommerlichen Kopfbedeckung ſollen in der
kommenden Saiſon auch zum Smoking den Strohhut
tragen. So will es wenigſtens die neueſte Mode.
Die Ueberſchwemmungskataſtrophe
im Miſſifſippi=Gebiet.
EP. New York. Es ſind neuerdings etwa
1000 Flüchtlinge aus dem
Ueberſchwem=
mungsgebiet in New Orleans angekommen. Sie
berichten, daß die Bewohner eines kleinen Dorfes in
der Nähe von Vicksbourg vom Waſſer überraſcht
wurden und gegenwärtig vollſtändig
iſo=
liert ſeien. Ihre Verpflegung geſtaltet ſich ſehr
ſchwierig, da alle Straßen und Eiſenbahnen in
weiter Umgebung überſchwemmt ſeien. Die
Ueber=
ſchwemmung dehne ſich nunmehr über ſechs Staaten
aus. Die Sachverſtändigen haben erklärt, daß das
Hochwaſſer am 11. Mai ſeinen Höchſtſtand
er=
reichen werde. Man befürchtet aber, daß einige
Dämme im Staate Louiſiana dem Waſſerdruck
nach=
geben werden. Präſident Coolidge hat darum dem
Kriegsminiſter vorgeſchlagen, alle Genietruppen zu
mobiliſieren, um der drohenden Gefahr vorzubeugen.
Waſhington. Präſident Coolidge hat
ent=
ſchieden, daß es nicht nötig ſei, eine Sonderſeſſion
des Kongreſſes wegen der
Ueberſchwemmungskata=
ſtrophe einzuberufen, da ſein Aufruf zur
Unter=
ſtützung des Roten Kreuzes genügen werde. Die
Beiträge für die von der Ueberſchwemmung
Betrof=
fenen habne bisher 5 400 000 Dollar ergeben.
Das Flugzeng „Miß Columbia” beinahe
verbrannt.
EP. New York. Das Flugzeug „Miß
Columbia”, des Ingenieurs Bellanca, iſt
in der Nacht zum 4. Mai beinahe verbrannt. In
einer großen Scheune bei Curtisfield in Long Island
war Feuer ausgebrochen. Der ſtarke Wind hatte die
Glut auf das Dach des Schuppens geworfen, wo das
italieniſche Flugzeug untergebracht war. Plötzlich
brach auch hier das Feuer aus. Da jedoch die
Wach=
ſamkeit in den letzten Tagen berſchärft worden war,
konnte rechtzeitig Hilfe herbeigerufen und der
Appa=
rat gerettet werden.
Ein neues Schwimm=Phänomen.
Paul Samſon,
ein 19jähriger Hüne von faſt zwei Meter
Größe=
ſchwamm kürzlich 220 Yards im Freiſtil in der
fabel=
haften Zeit von 2 Minuten 17,4 Sekunden. Samſon
iſt Student an der Michigan=Univerſität und amerie
kaniſcher Hochſchulmeiſter.
Begnadigung des Generaldirektors Fried
der Anker=Brotwerke.
EP. Wien. Der Generaldirektor der Anker=
Brotwerke, Arthur Fried, der vor zwei Jahren
in einem Aufſehen erregenden Prozeß wegen
Preis=
treiberei und Brotwuchers zu drei Monaten Arreſt
und zu 2,4 Millionen Schilling Geldſtrafe verurteilt
worden war, iſt, nachdem er ſogleich nach ſeiner
Verurteilung ein Gnadengeſuch eingereicht hatte, jetzt
vom Bundespräſidenten Hainiſch begnadigt
worden. Die Geldſtrafe wurde auf eine Million
Schilling herabgeſetzt, die Gefängnisſtrafe mit
drei=
jähriger Bewährungsfriſt ausgeſetzt.
Bandenangriffe gegen die Sowjetbehörden
in Weißrußland.
* Warſchau. In der Umgebung von Minſk
hat ſich eine Bande von Aufſtändiſchen gezeigt, die
ſich den Namen „Die ruſſiſche Wahrheit” beigelegt
hat. In der Stadt Minfk ſelbſt überfiel ſie das
Archiv der politiſchen Polizei und legte es in Aſche.
In Mohilew töteten die Aufſtändiſchen den
Polizei=
vorſitzenden Urbanow=Sobol. — Es ſcheint, daß ſich
die Aufſtändiſchen organiſieren und einen gegen die
Sowjetbehörden gerichteten Terror beginnen. — Wie
aus Wilna gemeldet wird, treten die Aufſtändiſchen
mit ähnlich organiſierten Banden auch in anderen
Regierungsbezirken auf. Die Sowjetbehörden
mobi=
liſieren Truppen gegen die Aufſtändiſchen.
Die Aufhebung des Verbots des Branntwein=
Verkaufs in Norwegen.
Oslo. Das Zollkomitee des Storting hat ſich
einſtimmig dem Vorſchlage der Regierung
ange=
ſchloſſen, wonach die Branntweinumſatzabgabe an die
Staatskaſſe auf 20 Prozent des Bruttopreiſes
feſt=
geſetzt wird. Der Branntweinverkauf begann am
2. Mai, nachdem elf Jahre ein Verbot beſtanden
hatte. In Oslo waren die Verkaufsſtellen ziemlich
ſtark beſucht. Mit dem Ausſchank in Gaſtwirtſchaften
iſt noch nicht begonnen worden.
Zum Fluge St. Romans.
Paris. Die Direktion für Luftſchiffahrt im
Handelsminiſterium hat den geplanten Flug des
Fliegerhauptmanns St. Roman verboten und
die Behörden in Oſtafrika erſucht, den Start in
St. Louis (Senegal) zu verhindern, wo der Flieger
mit ſeinen beiden Begleitern ſich gegenwärtig aufhält.
Begründet wird dieſes Verbot mit der Tatſache, daß
nach Nachrichten aus Caſabkanca die Flieger an ihren
Waſſerflugzeugen" derartige Veränderungen
vorge=
nommen haben, daß es nicht mehr den für einen
derartigen Flug aufzuſtellenden Bedingungen
ent=
ſpreche, ſo daß die Direktion für Luftſchiffahrt die
Verantwortung für ein ſo gewagtes Beginnen nicht
übernehmen kann und ſich ihm widerſetzen müſſe.
Ein engliſches Alkoholſchmuggelſchiff im New
Yorker Hafen beſchlagnahmt.
Paris. Die „Chicago Tribune” meldet aus
New York, daß der engliſche Fiſchdampfer „Gabriella”,
mit einer Ladung Alkohol im Werte von 1 200000
Dollar an Bord, im Hafen von New York
be=
ſchlagnahmt und die Beſatzung von 30 Mann
verhaftet worden ſei. Man glaubt, einer
Geſell=
ſchaft auf die Spur gekommen zu ſein, die längs der
atlantiſchen Küſte Alkohol vertreibt.
Eine Stiftung des Barons de Rothſchild.
EP. Paris. Baron Edmond de Rothſchild hat
30 Millionen Franken für die Gründung
eines franzöſiſchen Biologiſchen Inſtituts
geſtiftet, das das Gegenſtück zum amerikaniſchen
Nockefeller=Inſtitut und zum deutſchen Kaiſer=
Wil=
helm=Inſtitut ſein ſoll. Es ſoll ſich aber nicht mit
nitrobiologiſchen Studien befaſſen, die nach wie vor
dem Paſteur=Inſtitut vorbehalten ſein ſollen, ſondern
zur Hauptſache mit den Studien der chemiſchen und
phyſikaliſchen Reaktionen im menſchlichen Körper,
vor allem der Drüfenlehre.
Dammbruch an der Etſch.
EP. Mailand. Auf dem rechten Etſchufer bei
Buſſolengo, unweit Verona, iſt auf einer Länge von
40 Metern der Damm gebrochen. Ausgedehnte
Aecker wurden überſchwemmt, zwei Häuſer,
deren Inſaſſen noch rechtzeitig flüchten konnten,
ſtürzten ein. Ein Teil des Viehs mußte im
Stich gelaſſen werden. Der Schaden beziffert ſich auf
eine halbe Million Lire.
Betrügeriſcher Bankrott.
EP. Mailand. Im Konkurs der kleinen
Banca Toscana di Credito von Florenz hat der
Sachverwalter betrügeriſchen Bankrott und
Unter=
ſchlagungen feſtgeſtellt. Der Paſſivſaldo beträgt etwa
zwei Millionen Lire.
Eugenik in Amerika.
New York. Der Oberſte Gerichtshof beſtätigte
in dem Berufungsprozeß einer Epileptiſchen das
Ge=
ſetz des Staates Virginia, das die
Unfrucht=
barmachung geiſtig Minderwertiger vorſchreibt.
Radio bei der Feuerwehr.
Stabswagen der Amſterdamer Feuerwehr
mit Nadivanlage.
Die Feuerwehr von Amſterdam iſt mit
Radioappa=
raten ausgerüſtet worden, die zwiſchen den
Löſch=
zügen und der Zentrale eine direkte und ſchnelle
Verbindung ermöglichen. Die Löſchzüge ſind in der
Lage, unmittelbar von der Brandſtätte an die
Zen=
trale berichten zu können, dieſe kann wiederum
Be=
fehle an die Löſchzüge erteilen, z. B. die Wagen an
andere Brandorte dirigieren, ohne daß die
Löſch=
züge erſt zur Feuerwache zurückkehren müſſen. Im
Inneren des Wagens befindet ſich eine
Akkumula=
torenbatterie von 24 Volt, die den zum Betrieb
nötigen Strom liefert. Durch einen Umformer wird
der Strom in Wechſelſtrom umgewandelt und auf
3000 Volt geſpannt.
Vom Auto zum Motorboot.
EP. Der bekannte Auto=Rekordfahrer Major
H. O. D. Segrave hat ſich entſchloſſen, nach
Beendigung ſeines Vertrages mit der Sunbeam
Company, welche Ende September erfolgt, den
Rennfahrerberuf aufzugeben. Er wird
ſich dann wahrſcheinlich auf Motorbootrennen
ver=
legen und hat ſich zu dieſem Zwecke zwei kleinere
Rennboote mitgebracht. Seine Frau iſt natürlich
über dieſe Entſcheidung außerordentlich erfreut.
Der Dillinger Meuchelmord.
Ueber die Ermordung des Bauunternehmers
Folz in Dillingen werden noch folgende
Einzel=
heiten mitgeteilt: Der Hüttenarbeiter Seidel
hatte ſeit über zwei Jahren ein Liebesverhältnis mit
der Frau des Ermordeten. In beiden ſcheint der
Plan gereift zu ſein, Folz umzubringen. Seidel hat
ein Geſtändnis abgelegt. Die Frau des erſchoſſenen
Folz will indeſſen von der ganzen Sache nichts
wiſſen. Auch der Mörder gibt bisher nicht zu, daß
die Frau am Mord beteiligt war. Sie wird jedoch
trotzdem in Haft behalten, da die Polizei von ihrer
Mittäterſchaft überzeugt iſt.
Rätſelhafter Tod eines Reichswehrſoldaten.
Löbau. Nach Mitteilungen des Löbauer
Poli=
zeiamts kam auf bisher noch unaufgeklärte Weiſe der
Schütze Wagner des hieſigen
Reichswehrausbil=
dungsbataillons in der Nacht vom Montag zum
Dienstag bei Ausübung ſeines Dienſtes zu Tode.
Gegen 11 Uhr nachts fiel ein Schuß, und man
fand Wagner mit einer Wunde im Oberſchenkel auf.
Kurze Zeit darauf verſtarb er.
Hundertjahrfeier des Hamburger Stadttheaters.
Hamburg. Das Hamburger Stadttheater
ver=
anſtaltet, anläßlich ſeines 100jährigen Beſtehens eine
Deutſche Woche, die am Mittwoch durch die
Auffüh=
rung von Mozarts „Zauberflöte” unter Leitung von
Generalintendant Follak eingeleitet wurde. Die
In=
tendanz hat eine Feſtſchrift herausgegeben, die, mit
zahlreichen Bildern geſchmückt, einen kleinen
Aus=
ſchnitt aus der reichen Blütenleſe der regen und noch
immer lebendigen Theaterkunſt gibt.
Tödlicher Autvunfall.
Berlin. Ein folgenſchwerer Autounfall trug
ſich in Niederſchönweide zu. Ein Perſonenkraftwagen,
der einen zweiten Kraftwagen im Schlepptau hatte,
fuhr gegen einen Baum und ſchlug um. Der
Chauf=
feur wurde durch die aus dem Anhänger
heraus=
fallenden, ſchweren Motorteile ſo erheblich verletzt,
daß er dem Krankenhaus zugeführt werden mußte,
wo er bald darauf ſeinen Verletzungen erlag.
Flugzeugunglück.
Paris. Wie Hadas aus Naney berichtet, iſt
ein Militärflugzeug unweit Hagendingen
während des Fluges in zwei Teile zerbrochen.
Der Flugzeugführer konnte ſich mittels Fallſchirm
retten, während der Beobachter, deſſen Fallſchirm
ſich nicht entfaltete, ums Leben
Nummer 124
Donnerstag, den 5. Mai 1927
Seite 14
Sport, Spiel und Turnen.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Handball.
Svoriberein Darmſad 98- Bolzeiſboriberein Berin.
Die deutſche Handballmeiſterſchaft wird bekanntlich — ebenſo wie
Eauch die deutſche Fußballmeiſterſchaft — nach dem Pokalſyſtem
ausge=
tragen. Die bedeutet, daß imn den drei zu ſpielenden Runden jeweils
die verlierenden Landesmeiſter ausſcheiden, während die gewinnenden
Landesmeiſter zu der nächſten Runde zuſammengefaßt werden. Die
1. Runde (Vorrunde) ſah von den insgeſamt 7 Landesverbänden ſechs
Landesmeiſter im Kampfe, während der 7. Landesmeiſter, der
Sport=
verein Darmſtadt 88, Freilos hatte. In dieſer Vorrunde ſchieden der
weſtdeutſche Meiſter, der ſüdoſtdeutſche Meiſter und der Meiſter des
Baltenverbandes aus. Aus den Siegern der Vorrunde wurde
zu=
ſammen mit unſerem füddeutſchen Meiſter, die 2. Nunde (
Zwiſchen=
runde) nun ſo gebildet, daß der mitteldeutſche Meiſter in Hannover
gegen den Polizeiſportverein Hannover, den norddeutſchen Meiſter,
an=
zutreten hat, während in Darmſtadt ſich die Berliner Poliziſten mit der
einheimiſchen Meiſtermannſchaft treffen. Die Sieger beider Spiele
be=
ſtreiten dann das Endſpiel um die höchſte Trophäe der deutſchen
Sport=
behörde: der Sieger in dieſem Spiel wird deutſcher Handballmeiſter.
Man ſcheint allgemein geneigt zu ſein, den Hallenſern für das
Spiel in Hannover die größeren Siegeschancen zuſprechen zu wollen;
wenn hier dieſe Meinung nicht geteilt wird, ſo geſchieht dies um
des=
willen, weil die Hannoveraner gerade in der letzten Zeit bewieſen
haben, daß ſie trotzdem ihr Ruf erſt in dieſem Jahre entſtanden iſt,
über eine große Spielſtärke verfügen müſſen. Reſultate wie 5:1 gegen
den Hamburger Polizeiſportverein, den norddeutſchen Altmeiſter, und
5:0 gegen den weſtdeutſchen Meiſter Remſcheid ſprechen für ſich ſelbſt
und laſſen den Ausgang des Spieles in Hannover offen erſcheinen.
Auch für das Spiel in Darmſtadt iſt keineswegs mit irgendwelcher
Beſtimmtheit vorauszuſagen, wer Sieger bleiben wird. Die
Verſchie=
denartigkeit der Syſteme der Berliner und des ſüddeutſchen Meiſters
ſtempelt die Begegnung zu ſehr zu einem Machtkampf der
beiderſei=
tigen Spielauffaſſung, als daß bei der Abwägung der Gewinnchancen
rein techniſche Momente den Ausſchlag geben dürfen.
Selbſtverſtändlich, daß beide Vereine in ſtärkſter Aufſtellung
an=
treten. Der Meiſter der Reichshauptſtadt wird durch folgende Sbieler
Rrte
Texheimer,
Gerloff.
Bergmann,
Köbke,
Axmann,
Tdebahr,
Kerber kI,
Samorfki, Breuner,
Wolf. Burkowfki,
Aus der Begegnung gegen die Berliner Städtemannſchaft weiß
man in Darmſtadt, in welchen Mannſchaftsteilen Berlins Hauptſtärke
liegt. Die Gefahr kommt „von der Linken” — ſo iſt man zu ſagen
ge=
neigt. Der linke Flügel Wolf-Burkowſki iſt eminent gefährlich, zumal
die Leute, die für den Aufbau des Angriffs dieſer Sturmſeite
verant=
wortlich ſind — Adebahr und Bergmann — ganz große Könner ſind.
Die bisher genannten Spieler und auch der Mittelläufer Axmann
ver=
traten ſchon wiederholt die deutſchen Farben in internationalen Spielen.
Allerdings wäre es verfehlt, wenn die anderen Spieler der Mannſchaft
unterſchätzt würden. Der Berliner Meiſter wurde bisher ja immer als
durchaus ausgeglichene Mannſchaft geſchildert. Es wird alſo auf ſeiten
Darmſtadts auf jeden Fall auf eine fehlerloſe Deckung Wert gelegt
wer=
den müſſen.
Nun die Aufſtellung des Sportvereins 98, die allerdings vielleicht
noch eine Aenderung erfährt:
Trautwein,
Kadel.
Neuter,
Allwohn,
Delp,
Götz,
Werner,
Hennemann. Galm.
Fiedler,
Jans,
Gin Kommentar zu dieſer Mannſchaftsaufſtellung dünfte ſich
erüb=
rigen; dieſe Elf beſitzt wohl das Vertrauen der geſamten Anhängerſchaft.
Wir machen darauf aufmerkſam, daß ein Vorverkauf eingerichtet
iſt, um einen Maſſenandrang an der Tageskaſſe zu vermeiden.
Vor=
verkaufsſtellen ſind eingerichtet bei: Pelzhaus Schmidtmann Ernſt=
Ludwigsſtraße; Sporthaus Adelmann, Rheinſtraße: Sporthandlung
Skurnik, Grafenſtraße; Zigarrenhaus Becher, Grafenſtraße.
Jurnen.
Aus dem Main=Rheinturngau.
In den Gauvereinen wird zurzeit rüſtig und eifrig gearbeitet, um
das 46. Gauturnfeſt des Main=Rheinturngaues, welches gleichfam den
Auftakt zum 33. Mittelrheiniſchen Kreisturnfeſt bilden und die
Vor=
probe zu demſelben abgeben ſoll, würdig zu geſtalten. Jedoch iſt noch
eine Fülle turneriſcher Arbeit zu bewältigen, und ſind in den einzelnen
Unterverbänden (Bezirke) mehrere Zuſammenkünfte der Turnwarte und
Vorturner der Vereine geblant, um gemeinſchaftlich die verſchiedenen
Uebungsgruppen, welche als Sondervorführungen vorgeſehen, ſowie die
Einzelübungen bis in das Kleinſte zu üben. Eine ſolche uebungsſtunde
hält zunächſt der 4. Bezirk am Sonntag, den 8. Mai, im Hauſe der
Turngeſellſchaft, Dieburger Straße, und zwar vormittags 8 Uhr für
Turner und nachmittags 2 Uhr für Turnerinnen ab. Am 2. Mai
fin=
det ſich der 2. Bezirk zur fälligen Uebungsſtunde in Walldorf
zuſam=
men, die gleichfalls vormittags für Turner und nachmittags für
Tur=
nerinnen vorgeſehen iſt. Der 1., 2. und 5. Bezirk übt an verſchiedenen
Orten des Gaues im Bezirksverbande im Laufe des Monats Mai
eben=
falls gemeinſchaftlich. Am 29. Mai treten die fünf Bezirke ſodann zu
Gauübungsſtunden an, die in Darmſtadt abgehalten werden. Für
Tur=
ner findet dieſe Uebungsſtunde im Turnhauſe der Turngeſellſchaft.
Die=
burger Straße, und ſolche für Frauen in der Turnhalle am
Woogs=
platz (Turngemeinde) ſtatt. An Gauwettkämpfen iſt zunächſt das auf
den 15. Mai angeſetzte Gauſportfeſt in Rüſſelsheim zu nennen. Der
29. Mai iſt den Gauſpielmannſchaften zur Austragung der
Sommer=
ſpiele vorbehalten. Die Gauſchwimmerſchaft hält am 8. Mai im
Tur=
nerheim der Turngemeinde Beſſungen den fälligen Gauſchwimmertag
ab. Der 22. Mai gilt als allgemeiner Gauwandertag und iſt zum Ziel
der Wanderung der Felsberg beſtimmt worden, woſelbſt gleichzeitig
ſich die Gaufugend zum Gaujugendtreffen zuſammenfindet.
Fußball.
Zur zweiten Hauptpokalrunde des S. F.V.
Die Paarungen zur zweiten Hauptpokalrunde des Süddeutſchen
Fußballverbandes ſind jetzt amtlich wie folgt vorgenommen worden:
F.C. 03 Pirmaſens—1. FSV. 05 Mainz.
F.SV. Frankfurt—Saar 05 Saarbrüchken.
1. F.C. Nürnberg—V. f. B. Stuttgart.
Bayzern München—Freiburger F.C.,
Stuttgarter S.C.—Sp.Vg. Fürth.
Spielfrei: Karlsruher FV.
Die Spiele ſinden auf den Plätzen der erſtgenannten Vereine ſtatt.
Tennis.
Tennis= und Eisklub Darmſtadt—Saarbrücker Tennisklub 1910.
Einer Einladung des Saarbrücker Tennisklubs 1910 folgend, weilte
die erſte Mannſchaft des T.=u.E.K. Durmſtadt am Samstag und
Sonn=
tag zu einem Wettſpiel in Saarbrücken. Die ungünſtige Witterung
verhinderte den Beginn der Kämpfe am Samstag, doch konnten ſie am
Sonntag ſämtlich ausgetragen werden. Die einzelnen Spiele zeigten
durchwea gute Leiſtungen und brachten der jungen Darmſtädter
Mann=
ſchaft einen glatten Sieg mit 13:6 Punkten (29:16 Sätzen, 240:180
Spie=
len). Füir Darmſtadt ſpielten: Schüler, Deutler, Beeck, Krafft,
Land=
mann Kleinlogel und Fräulein Fiſcher, Frl. Nöllner Frl. Kleinſchmidt
und Frl. Loy: für Saarbrücken: Hellbrück. Nahfeld, Friedhoff, Schmidt,
Dr. Heinen Meißner und Frl. Lückmann, Frl. Wurmſtich, Frl. Ehrhardt
und Frl. Wick.
Mieeche
Witterungsausſichten für Freitag, den 6. Mai 1927.
Nach der Wetterlage vom 4. Mai 1927.
Wechſelnd bewölkt, mit zeitweiſer Aufheiterung, Temperaturen
wpenig verändert und vereinzelt leichte Niederſchläge.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Donnerstag, 5. Mai. 1.30: von Kaſſel: Schallplatten=Konzert!
4.30: Hausorch Joh. Brahms. Akademiſche Feſt=Oup. — Zweil
Rhapſodien. — Drei Lieder. — Aus der Sinfonie Nr.
Andante a. d. Klavierſonate op. 5. Ballade für Klavier. — Lieder.
— Aus der Sinfonie Nr. 3. — Ungariſche Tänze. Mitw.: Maria
Gluck (Alt), E. Kohlhöfer (Klavierſ. O 5.45: Leſeſtunde: „Die
Kultur der Renaiſſance in Italien”, von Burckhardt. o 6.15: von
Kaſſel: Haus und Garten. 6.30: von Kaſſel: „
Schädlings=
bekämpfung im Obſt= und Gemuſebau”, von Garteninſpektor Beckel)
6 7: Luftpoſtverkehr” von Oberpoſtrat Schröder. o 8: Aus dem
Frankf. Overnhaus: „Elektra”. Tragödie von Hofmamsthal. Muſik
von R. Strauß. Anſchl. bis 12.30: aus der Tanzklauſe Groß=
Frankfurt: Tanz=Programm.
Siuttgart.
Donnerstag, 5. Mai. 1.10: Konzert. o 3.50: Hauswirtſchaftl.
Frauenſtunde. 8 415: Konzert. O 6.15: Dramaturgiſche Funkſtunde
(Schauſpiell. o 6.45: Aerzte=Vortrag: Frauenkleidung und
Frauen=
geſundheit. 0 7.15: R. Tſchorn: Mit und ohne Benzm. Ueber Rad=
und Motorrad=Sport. 2 8: Sinfonie=Konzert. Leit.: Kapellm)
Kurtz. Mozart: Sinfonie G=moll. Ouv. im italieniſchen Stile
G=dur. Sinfonie D=dur. 9: Uebertr. aus Freiburg i. Br.: Herbert
Haſſenkamp lieſt aus eig. Werken. O 9.30: Orgelvorträge. (Weltliche
Muſik). Beethoven: Larghetto aus der 2. Sinfonie D=dur. —
Berlioz: Sylphentanz aus Fauſts Verdammnis. — Debuſſy: Andantel
aus dem Quartett. — Wagner: Lied an den Abendſtern. — Chopin=”
Berceuſe. — Gounod: Fauſt=Walzer. — Anſchl: Heitere. Wienerl
Muſik. Lehar: Vilia=Lied aus Luſtige Witwe. — Künnecke3
Strahlender Mond, aus Der Vetter von Dingsda. (Meta Lieberd
mam). — Strauß: Nur für Natur. Walzer aus Der luſtige Kriegl
(Mar Dornbuſch). — Millöcker: Duett: Sora und Benozo aus
Gaſparone. — Fall: Lied des Renee aus Madame Pompadour. —
Lehar; Willſt Du? Lied aus Zarewitſch (Sylveſter Bunſeh. —
Zwei Duette aus Madame Pompadour. Am Flügel: G. Starke.
Berlin.
Donnerstag, 5. Mai. 12.30: Viertelſtunde für den Landwirt.
4: Spaniſch. O 4.30: Kapelle Gebr. Steiner. Bizet: Carmen
Marſch. — Mendelsſohn: Duv. Hebriden. — Strauß: Geheime
Anziehungskräfte, Walzer. — Rich. Strauß: Fant. Ariadne auf
Naxos. — Newin: Narziſſus. — Gillett: Entract Gavotte. —
Flotow: Quv. Stradella. — Schmalſtich: Reigen aus Peterchens
Mondfahrt. — Zeller: Potp. Vogelhändler. — Fall: Du mein
Schönbrunn. — Branſen: In dir find’ ich die Ruhl o 6.30: Dr.!
Kapp: Einf zu der Uebertr. aus der Städt. Oper am 6. Mai.
7.05: Prof. Hilpert: Die neueren Schweißverfahren. o 7.304
Dr. jur. Erdmann: Die Sozialverſicherung. o 7.55: Chefredd
Bernhard: Der Menſch in der Volkswirtſchaft. 8.30: Wienes
Luft. Suppe: Ouv. Ein Morgen, ein Mittag, ein Abend in Wienz
— Wiener Humor (Dr. Fortner, Rez.). — Bittner: Sehr verehrte,
Herren und Frauen, aus Der liebe Auguſtim. — Korngold: Oeſterr;
Soldatenabſchied. — Kreutzer: Hobellied aus Verſchwender (Fleiſcher)
Bariton). — Ziehrer: Weaner Madln. — Strecker: Frühling im
Wiener Wald. — Fr. Wagner: Das iſt mei Wien. — Fall: Zwei
Fußerl zum tanzen, aus Die Kaiſeri (Angela, Sax, Sopran). —
Forſchneritſch: Aus meinem Schubladkaſten Dr. Fortner, Rez.)
— Krakauer: Du quater Himmelsvater, du. Mein Liebchen wohnk
am Donauſtrand (Fleiſcher). — Ertl: Hoch= und Deutſchmeiſtermarſcht
— Resl: Da war amal (Dr. Fortner, Rez.) — Lehar: Wien dul
mein Wien, aus Die gelbe Jacke. — Doſtal: Fliegermarſch (Sar)
— Strauß: Roſen aus dem Süden (Funkorch.) 0 10.30: Tanzmuſik.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortich für Polik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heiſiſche Nachrſchten: Max Streeſe: für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch: für den Schlußdienſt: Andreas Bauer: für den
Inſeratentell: Willy Kuhle; Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtiſch in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht Übernommen.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
Die neueO TAAOTOLEPabrIK
hat ihre Tätigkeit begonnen.
Une dusere Gchaut scen unr imſtilielberdenlietcker.
Arbeit, die in ihrem Innern geleistet wird, kann das Bild
nicht viel sagen. Das Eine kommt aber wielleicht zum Aus
druck,dass wir nicht gauben, Ge Arbeit des Kaufmanns
erschöpfe sich in rein materiellen Dingen
Die Verbraucher unserer Ware mögen die
zweckmäs-
sige Schönheit unseres neuen Hauses als einSymbol
der Freude an der Arbeit betrachten: Freude am Schaffen
und Liebe zum Fch veredeln die Arbeit in unseren
Be-
trieben. Darum möchten wir heute die Anerkennung
der Raucher auf die Leistung unserer Arbeiter und An
gestellten lenken, von deren Sorgfalt und Geschick so
wieles abhängt. Jede einzelne der wielen Millionen
Zigaretten, die täglich unsere Arbeitsstätten
verlas=
sen,soll den Raucher aufs neue davon überzeugen,
dass in unseren Fabriken trotz der grossenMengen
kein Massenfabrikat, Sondern ein liebevoll
gepflegtes Erzeugnis entsteht.
(Klingen ſd in unſerer Märe-Qas hohe Ged derArbeit.
FölN TRIER HAMBURG • ORESOEN
In unſerm Verlag erſchien ſoeben daß BÜCH VOM TABAK von Rob CudelltDas Werk itzum Feiſe v 6RM. durch den Buchhandel zu beziehen. Guslieferung: Beſchel e Fente, Leivzig Cd
Nummer 124
Der Ausweis der Reichsbank.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 30. April hat ſich die
ge=
ſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln, Schecks, Lombards und
Effetten in der Ultimowoche um 444,0 Millionen auf 2227,0 Millionen
Reichsmark erhöht. Im einzelnen haben zugenommen die Beſtände an
Wechſeln und Schecks um 393,5 Millionen auf 2067,5 Millionen
Reichs=
mart und die an Lombards um 50,5 Millionen auf 66,6 Millionen
Reichsmark. Die Anlage in Effekten iſt mit 92,0 Millionen Reichsmark
weiterhin unverändert geblieben.
Der Zahlungsmittelumlauf hat eine beträchtliche Ausdehnung
er=
fahren. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen insgeſamt ſind
629,5 Millionen Reichsmark neu in den Verkehr abgefloſſen, und zwar
hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 529,5 Millionen auf 3676,2
Millionen Reichsmark erhöht und der an Rentenbankſcheinen um 100,0
Millionen auf 1060,2 Millionen Reichsmark. Dementſprechend haben
ſich die Beſtände der Reichshank an ſolchen Scheinen um 100,0
Millio=
nen auf 40,2 Millionen Reichsmark verringert. Die fremden Gelder
zeigten mit 581,5 Millionen Reichsmark eine Abnahme um 209,9
Mil=
lionen Reichsmark.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen zuſammen ſind
um 1,4 Millionen auf 2020,8 Millionen Reichsmark angewachſen, und
zwar die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 1,5 Millionen auf
170,6 Millionen Reichsmark, während die Beſtände an Gold um 80 000
Reichsmark auf 1850,3 Millionen Reichsmark abgenommen haben.
Die Deckung der Noten durch Gold allein betrug 50,3 Prozent
gegen 58,8 Prozent in der Vorwoche, die durch Gold und deckungsfähige
Deviſen 55,0 Prozent gegen 64,2 Prozent.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 4. Mai.
Die Börſe eröffnete ſehr feſt. J.=G. Farben wurden bis 365
ge=
handelt, Rheinſtahl bis 279, und Scheideanſtalt bis 270. Dann aber
erfolgte ein ſtarker Kurseinbruch infolge des heutigen größen Anſturmes
von Geldanſprüchen an die Reichsbank in Berlin. Einzelne Werte fielen
bis zur Feſtſetzung der erſten Kurſe 10 Prozent. J.=G. Farben gaben
auf 356 nach. AEG. beſonders ſcharf nachgebend von 232½ auf 224,
Scheideanſtalt 264 nach 270, Siemens u. Halske von 330 auf 342,
Rhein=
ſtahl 274, nach 279. Auf dem Montan gab es ſelbſt gegen die Kurſe der
geſtrigen Abendbörſe Kursverluſte bis zu 5 Prozent. Stark gaben auch
die Zellſtoffaktien nach. Zellſtoff Waldhof verloren 10 Prozent und
Aſchaffenburger Zellſtoff 8 Prozent. Banken zeigten größere
Wider=
ſtandsfähigkeit; für ſie betrugen die Einbußen nur bis zu 2 Prozent.
Die Stimmung wurde im Verlaufe außerordentlich nervös und nur der
Einheitsmarkt behielt eine gewiſſe Feſtigkeit. Renten ohne Geſchäft,
nur Türken etwas gefragt.
Die Verknappung und Verteuerung des Geldes führte auch im
weiteren Verlaufe noch zu beträchtlichen Abgaben, ſo daß ſich abermals
Kursverluſte bis zu 5. Prozent einſtellten. Dig Zellſtoffaktien waren
ſtändig gedrückt, ebenſo Scheideanſtalt, Licht und Kraft, während ſich
Siemens u. Halsfe um einige Prozent erholen konnte. Erſt zu dem
ganz bedeutend ermäßigten Kursniveau ſtellte ſich dann gegen Schluß
etwas Deckungsbegehr ein, ſo daß ein weiteres Abgleiten der Kurſe
vermieden werden konnte. Auf dem Rentenmarkt ſtellte ſich plötzlich, da
cin größerer Poſten Exekutionsſtücke geſucht wurde, ſſir die
Reichs=
ablöſungsſchuldanleihe eine Steigerung von 20,8 bis 23 ein.
Die Abendbörſe verlief ſehr ruhig und ohne Spezialbeivegung.
Orders fehlten faſt ganz. Das Eeſchäft lag bei der Spekulation, die aber
ſehr zurückhielt, da man das Verhalten der Privatkunden für morgen
abwarten will. Beachtet waren Rheinſtahl und die Farbeninduſtrie, die
5 2 Prozent anziehen konnten. Dresdener und Danar geſucht, doch
kaum verändert. AEG etwas belebt. Zellſtoffwerte weiter ſchwächer,
Aſchaffenburger Zellſtoff — 4, Anleihen unverändert und wieder ſehr
ruhig. Im einzelnen nannte man: Stahlverein 162, Harpener 268½,
Rheinbraun 332, Mannesmann 242, Kali Weſteregeln 221½, Bergmann
210, S. u. H. 335, Kommerzbank 225, Metallbank 178, Holzmann 239½,
Kleher 159, Zell Aſchaffenburg 230, Hapag 160½, Holzverkohlung 96,
Farben 355, Scheideanſtalt 260½, Metallgeſellſchaft 220, Verein für chem.
Induſtrie 133½.
Im Frankfurter Abenddeviſenverkehr nannte man
Lon=
don=Paris 124,01 gegen Mailand 93, gegen Holland 12,141 gegen
Madrid 27,52, gegen Züuich 25,265, gegen Oslo 18,82, gegen New York
4,85925, Pfunde gegen Mark 20,5025, Dollarmark 4,21975.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 4. Mai.
Der Effektenmaukt ließ ſich heute weſentlich ruhiger und in einer
uneinheitlichen Tendenz an. Die enormen Kursſprünge der
vergange=
nen Tage haben allgemein zur Glattſtellung von Hauſſeengagements
geführt, ſo daß bei der erſten amtlichen Kursfeſtſtellung
außerordent=
lich viel Material herauskam. Stärker beeinträchtigt wurden dadurch
naturgemäß die Kurſe der Favoritpapiere. Bei Berückſichtigung des
großen Angebots ſowie der unbefriedigenden Geldmarktlage erwies ſich
ſie Börſe im Grunde jedoch als verhältnismäßig widerſtandsfähig.
Die Kursverluſte gingen über 10 Prozent nicht hinaus. Nur Oſtwerke
büßten 20 Prozenk ein. Die Tagesſpekulation wandte ſich erſtmalig
dem Bankaktienmarkt lebhafter zu, da man auf dieſem Gebiete noch mit
Gewinnmöglichkeit rechnet. Die Anfangskurſe waren aber auch hier
ge=
teilt. Die morgen ſtattfindenden Differenzzahlungen haben am
Tages=
geldmarkt eine erhebliche Nachfrage nach kurzfriſtigen Mitteln
auf=
treten laſſen. Die Geldgeber hielten deshalb an dem Satz von 7—
Prozent feſt. Monatsgeld war mit 6¾—7¾ Prozent zu erhalten
Man verwies auf den Ultimoausweis der Reichsbank, der eine
ziem=
lich ſtarke Anſpannug des Status ergibt. Im internationalen
Valuten=
verkehr hatte die Pfundwährung eine feſte Haltung. London gegen
Kabel notierte 4,8595. Der Dollarkurs erfuhr in Berlin infolge
angeb=
licher Reichsbankinterbentionen mit 4,22 keine weitere Erhöhung.
Mai=
land ſchwankte zwiſchen 91¾ und 92¼.
Im weiteren Verlaufe der Börſe ergaben ſich nur kleinere
Kurs=
ſchwankungen, da die Unternehmungsluſt der Spekulation durch die
ſtärkeren Verkäufe des Publikums und die Anſpannung am Geldmarkt
gehemmt war, die Spekulation ſogar ſelbſt Entlaſtungsbedürfnis hatte
Die Tendenz unterlag mehrfachen kleinen Schwankungen und war bis
zum Börſenſchluß geteilt. Feſte Haltung hatten Sarotti=Aktien auch
in der zweiten Stunde. Ebenſo vermochte die Neubeſitzanleihe ihren
Kursſtand bis auf 23 Prozent zu erhöhen.
Privatdiskont kurze Sicht 4/s, lange Sicht 47/s Prozent. Die Börſe
ſchloß nach den Schvankungen wieder ſchwächer, konnte ſich aber im
inoffiziellen Spätverkehr allgemein erholen. An der Nachbörſe ſetzte
ſich, ausgehend von einigen Elektrowerten und verſchiedenen
Spezial=
papieren, wie L. Tietz, Mannersmann und Charlottenburger Waſſer,
wieder allgemein eine freundliche Stimmung durch. Bankaktien
be=
feſtigten ſich gegenüber den amtlichen Schlußkurſen um 1—2 Prozent.
Schiffahrtswerte lagen nachbörslich geteilt. Hamburg 268. Hanſa 246,
Nordd. Lloyd 162,5, Hapag 159,5. Sonſt hörte man u. a.:
Charlotten=
burger Waſſer 177,5, Oſtwerke 505, Schultheiß 531, Orenſtein 160,5,
Mannesmann 242,B, Klöckner 208,75, Rheinſtahl 270,5, Harpener 266,
Gelſenkirchen 206,5, Phönix 148, A.E.G. lebhaft 229, Siemens 334,
Sarotti 241, Faxbeninduſtrie 353—354, Zellſtoff Waldhof 345, Ludwig
Löwe konnten jedoch einen Verluſt auf 352 Prozent nicht eihemmen
Ablöſungsrente 22,75.
Aſchaffb. Zellſtoff.
Augsb.=Nürnb. Maſch
Bamag=Meguin ..
Bank el W....
Berlin. KarlsruheInd
Braunkohl.=Briketts.
Bremer Vulkan ..
Bremer Wolle.
Teutſch.=Atlant. Tel.
Teutſche Maſchinen.
Deutſch.=Nied. Tel..
Teutſche Erdöl ...."
Teutſche Petroleum.
Tt. Kaliwerke.
Tonnersmarckhüte .
Tynamit Nobel. . . . .
Elektr. Lieferung. ..
J. G. Farben ...
R. Friſter. .
Eaggenau Vorz..
Gelſenk Gußſtahl. . .
E. f. elenr. Untern.
Halle Maſchinen. . .
Ean. Maſch. Egeſt..
Sanſa Dampfſchf.. .
260.— . 5. 265. — 1Hemoor Zement. 3. 5. 172.25 171.— Sirſch Kupfer 130.— Höſch Eiſen. 231.— 1230.— Hohenlohe Werke 130.— Kahla Porzellan 142.— 238.— Lindes Eismaſch. 181.5 162.25 161.— Lingel Schuh. 111.— 250.— 250.— ILinke u. Hofmann 98.— 128.— 131. — 12. Loewe u. Co. 125.— 1123.5 C. Lorenz 159.— 13.25 13.5 Niederlai 209.5 200.— 196.5 Nordd. G 87.— 87.— Orenſtein.
162.25 Rathgeber Waggon 167.— 162.75 150.— 152.— Rombacher Hütten. 173.25 171.— Roſitzer Zucker. 100.— 216.— 214.25 Rütgerswerke. 146.25 350.— 353.5 Sachſenwert 147.— 1142.5 129.— 128.— Sächſ. Gußſtahl 202.5 88.— 83.25 Siemens Glas.. 200.— 1204.75 20.5 20.— Ver. Lauſitzer Glas 295.— 288.75 Volkſtedter Porzell.. 71.75 220.— 216.— Weſtf. E. Langendreer 60.— 155.— 149.— Wittener Gußſtahl. 83.— 265.— 248.— Wanderer=Werke 329.75
4. 5.
292.— 1294.25
129.—
230.—
27.5
140.—
181.5
109.872
97.25
368.— (360.—
155. —
155.25
10.25
105.—
146.—
171. — 1167.5
57.5
81. —
317.—
Deviſenmarkt.
Amſterdam= R.
Zuenos-Aires.
Früſſel=Antw.
Lslo.
Kopenhagen
Stedholm
Celſingfors
Italien".
Lendon
Yei=York.
Pgris
Edneiz
Epanien
„ 5.
Eeld Briel
168.69 169.11
1.785/ 1.78
458.605 58.745
108.88 109.141
112.51/112.78
112.69 112.97
10.60 10.64
22.10 22.16
20.471/20.52
1. 2145 4.224:
16.51 16.55
181.06 181.26
74.64 74 8:
4. 5.
Seld Brie
168. 62 169.114
1.785 1.78
53.60 58.74
08.81 109.08
112 531112.81
12.69 12.97
10.599 10.6301
22.121 22.1.
20.476 20.528
4.214 4.2274
16 515 16.355
81.08/ 8:.261
74.46/ 74.64
Wien D.=Oſt.ab.
Prag.
Budapeſt/ Pengö
Fapan.
Rio de Janeiro
Sofia ...
Jugoſlavien..
Konſtantinopel
Liſſabon .. .
Danzig.
Uthen
Fanada. .
Truguav..
3. 5.
Geld Brie
53.34/ 59.41
12.4771 12.517
73.48 73.6
2.0131 2.017
0.497 J.499
3.043 3.053
7.40/ 7.42
21. 475121.52
81.80 82.—
5.59/ 5. 71
4.216 4.226/ 4.216/ 4.226
1.225 4.23
4. 5.
Geld Brief
59.35 59.49
2.478/12.518
73. 48 73.66
2.008/ 2.012
1.496 0.498
3.043/ 3.053
.397/ 7.417
2.177/ 2.1871 2.1751 2.185
21.475 21.525
81. 80 82.—
5. 74 5.76
4.225 4.235
Produkienberichte.
Berliner Produktenmarkt vom 4. Mai. Die geſtrigen ſtarken
Kurs=
ſteigerungen veranlaßten heute bei Beginn vereinzelte Kaufsneigung,
ſo daß die Tendenz nicht mit den hohen überſeeiſchen Forderungen
in Einklang zu bringen war. Weizen notierte im Lieferungshandel
für Mai und September etwas feſter, ſonſt nicht ganz behauptet. Die
Umſätze erreichten heute aber nicht die Lebhaftigkeit der letzten Tage.
Polen zeigt ſich wohl weiter kaufluſtig, zahlt aber nicht mehr ohne
wei=
teres die langſam ſteigenden Forderungen. Die Lage für Noggen iſt
allgemein ſchwächer, während Juli und September 1 Mark niedriger
wurden, war Mai ½ Mark ermäßigt. Gerſte und Mais ziemlich
ruhig. Hafer bleibt feſt. Mehl im großen und ganzen in gutem Umſatz.
Frankfurter Produktenbericht vom 4. Mai. Der hieſige
Produkten=
markt verkehrte in feſter Haltung. Auf die Feſtigkeit der
Auslands=
märkte zogen die Preiſe im Verlaufe ganz erheblich an. Hinzu kam
noch, daß ſich auch ſeitens der Käufer Kaufneigung bemerkbar machte,
die hauptſächlich in Roggen= und Weizenmehl zutage trat. Es
notier=
ten: Weizen 30,25—30,50, Noggen 28—28,25, Sommergerſte 27—29,
Hafer inl. 24,50—25, Mais 19—19,25, Weizenmehl 40,75—41,25,
Roggen=
mehl 38—39, Weizenkleie 14—14,25, Roggenkleie 15—15,25.
Mitteldeutſche Häuteauktion in Kaſſel. Die Kaſſeler Häuteauktion
für heſſiſche Gefälle war gut beſucht und lag feſt. Leichte Felle zogen
um 5—8 Prozent an, ſ=hwere Felle dagegen nur teilweiſe bis 3 Prozent
höher. Großviehhäute, und zwar Rinder= und Bullenhäute, etwa 5,
Kuhhäute um 10 Prozent, ſchwere Kuhhäute bis 20 Prozent feſter.
Schaffelle lagen nicht ganz einheitlich, wobei kurzwollige und
Blößen=
felle teilweiſe unverkauft blieben.
Donnerstag, den 5. Mai
Verband der beſſiſchen landwirtſchaftlichen
Genoſſenſthaſten.
Genoſſenſchafts=Tagungen.
Am 13. und 14. Mai finden die diesjährigen Tagungen des
Ver=
bands der heſſiſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften in der
Turn=
halle am Woogsplatz in Darmſtadt ſtatt, und zwar werden am 13. Maz
die ordentlichen Generalverſammlungen der landw. Zentralgenoſſenſchaft
ſowie der Landesgenoſſenſchaftsbank, am 14. Mai der Verbandstag
ab=
gehalten. Dem letzteren geht ein Begrüßungsabend voraus, zu welchem
die Vertreter ſämtlicher Genoſſenſchaften eingeladen ſind. Auf der
Tagesordnung zum Verbandstag ſteht außer dem Jahresbericht des
Verbandsdirektors, der Rechnungsablage und Ergänzungswahlen ein
Vortrag des Herrn A. P. Jacobſen. Landwirtſchafts=Attachs bei
der Königlich Däniſchen Geſandtſchaft in Berlin, über das Thema „Das
landwirtſchaftliche Genoſſenſchaftsweſen in Däne
mark”
Aus dem Jahresbericht des Verbandsdirektors iſt beſonders
her=
vorzuheben, daß die äußere Ausbreitung der Organiſation
verhältnis=
mäßig geringe Veränderungen aufzuweiſen hat, während jedoch in der
inneren Entwicklung, beſonders auf dem Gebiet des genoſſenſchaftlichem
Geldgeſchäftes, beachtenswerte Erfolge zu verzeichnen ſind. Allein das
Anwachſen der Spareinlagen bei den 444 dem Verband angeſchloſſenen
Kreditgenoſſenſchaften auf ca. 30 Millionen am 31. Dezember 1926
(etwa ein Drittel des Vorkriegsſtandes) beweiſt die ſtarke und zähe
Lebenskraft dieſer ländlichen Wirtſchaftsorganiſationen. Die
Waren=
genoſſenſchaften haben zwar zahlenmäßig einen kleinen Rückgang durch
die Auflöſung einer Anzahl unwirtſchaftlicher Inflations= und
Zwangs=
wirtſchaftsgründungen aufzuweiſen, in geſchäftlicher Beziehung wan
jedoch auch für ſie 1926 ein Jahr des Erfolges, zumal der Umſatz
eut=
gegen der Erwartung ſich nicht mehr auf gleicher Höhe mit den
Vor=
jahren gehalten, ſondern in verſchiedenen Artikeln ſogar geſteigert
werden konnte. Die Tätigkeit der Molkereien war im abgelaufenen
Ge=
ſchäftsjahr zufriedenſtellend, während die Winzergenoſſenſchaften unten
der wirtſchaftlichen Notlage des Winzerſtandes im allgemeinen und dem
ſchlechten Herbſt im beſonderen litten. Die übrigen Genoſſenſchaften des
Verbandes, zu denen u. a. 63 Dreſchgenoſſenſchaften, 12
Baugenoſſen=
ſchaften, verſchiedene Gartenbaugenoſſenſchaften ſowie
Verwertungs=
genoſſenſchaften zählen, haben ſich zahlenmäßig kaum verändert,
be=
merkenswert iſt jedoch der in jüngſter Zeit erfolgte Zugang von 2
Milchabſatzgenoſſenſchaften als Anfang einer planmäßigen Organiſation
des Milchabſatzes der Landwirtſchaft bzw. der Milchverſorgung der
Groß=
ſtädte auf genoſſenſchaftlichem Wege.
Der Jahresbericht ſtellt feſt, daß die genoſſenſchaftliche Organiſatiom
nach den Stürmen der Kriegs= und Inflationszeit nicht nur ungebrochem
daſt=st, ſondern vor allem auf dem Gebiete der Verwertung der
land=
wirtfcaftlichen Erzeugniſſe noch weitgehend= Entwicklungsmöglichkeiten
beſitzt.
Die landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften im
Monat April 1927. Nach der Statiſtik des Reichsverbandeg
der deutſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften
waren am 1. Mai 1927 vorhanden: 107 Zentralgenoſſenſchaften, 20 724
Spar= und Darlehnskaſſen, 4605 Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaften,
3962 Molkercigenoſſenſchaften, 10 603 ſonſtige Genoſſenſchaften, zuſammen
40 001 landwirtſchaftliche Genoſſenſchaften. Auch im April hat die ſtarke
Gründungstätigkeit anf dem Gebiete der Molkereigenoſſenſchaften
an=
gehalten, die effektive Zunahme um 22 hat allerdings die Rekordzahl des
Vormonats nicht erreicht. In den übrigen Genoſſenſchaftsarten bietet die
Bewegung wenig charakteriſtiſche Züge. Bei den Spar= und
Darlehns=
kaſſen ſtehen 24 Abgänge 14 Neugründungen gegenüber, dagegen fehlen
dieſen Monat bei den Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaften neben 12
Auf=
löſungen Neugründungen völlig. Die Gruppe der ſonſtigen
Genoſſen=
ſchaften bleibt mit 17 effektiven Auflöſungen rückläufig, wie auch im
der Endſumme mit 109 Abgängen und 92 Zugängen, alſo wit einer
effektiven Verinderung um 17 Genoſſenſchaften, die durch den noch
immer nicht als abgeſchloſſen anzuſehenden Rationaliſierungsprozeß
be=
dingte Rückläufigkeit zum Ausdruck kommt. Mithin wird die Tendenz
des Vormonats fortgeſetzt, ohne daß damit die Geſamttendenzziffer
bis=
her ſonderlich beeinflußt worden iſt.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Noch keine Entſcheidung über die Samstags=Börſen. Der Berlinen
Börſenvorſtand hat in ſeiner Sitzung noch keine Entſcheidung über dem
Antrag getroffen, während der Sommermonate den amtlichen
Börſen=
verkehr wie in früheren Jahren an den Samstagem ausfallen zu laſſen.
Vermutlich iſt die Vertagung darauf zurückzuführen, daß das Geſchäft
gegenwärtig äußerſt lebhaft iſt und man zunächſt noch die allernächſte
Entwicklung abwarten will. In den Vorjahren hat ſich bekanntlich die
Börſenruhe an den Samstagen inſofern bewährt, als während des
Sommers die Geſchäfte nicht, ſehr erheblich waren und die Banken
da=
durch Gelegenheit hatten, ihre Rückſtände aufzuarbeiten. Unterſtützt
wird der Antrag naturgemäß hauptſächlich durch die
Bankbeamten=
organiſationen, während die Maklerſchaft überwiegend gegen dieſe
Maßnahme ſein dürfte.
Frankfurter Maſchinenbau=A.=G., vorm. Prokorny u. Wittekind,
Frankfurt a. M. Zum erſten Male ſeit der Gründung der
Aktiengeſell=
ſchaft ſchließt das Berichtsjahr wegen des bis zum vierten Quartal 1926
anhaltenden allgemeinen Auftragsmangels im Maſchinenbau mit einem
Verluſt ab. Nach Abſchreibungen von 152 101,43 RM. (im Vorjahre
196 441,16 RM.) ergibt ſich ein Verluſt von 171 761,27 RM., deſſen
Deckung aus dem Reſervefonds der am 3. Juni 1927 ſtattfindenden
ordentlichen Generalverfammlung vorgeſchlagen werden ſoll.
H,Surmftädt. Brantfarter Kürsderict boit 4. Mur Lest.
Staatspapiere
a) Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ
Schuld einſchl.
Ausloſ.=Sch. I. Tei
I. Teill=
D. Reichsanl. Ablö
Schuld ohne
Aus=
oſungsſcheine ..
6‟/.% Reichsp. Sch.
p. 1. 10. 30 .„.
7½ Baher. Staats=
Sch. p. 1. 4. 2
6½,% H. V. Sch.
p. 1. 4. 29
6 1.% Pr. St.=Sch.
p. 1. 3. 29
6‟,%0 Pr. St.=Sch.
v. 1. 10. 30 ..
* Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 2
2 Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 3‟
% Württ. Freiſt.
Schatz. p. 1. 3. 29
2a Türk. Adm.108/
(Bagl
4½ „ (Bagd.)II
420 Türk. unif. 190:
4% „ 1911 Zol
1%5 Ung. St. 1913
) Ausländ iſche
5% Bos. E. B. 191=
5%0 „ L.Inv. 1914
4½% „ 1898
½% „1902
4%
5 % Bulg. Taba 102
4 ½% Oſt. Staatsr.
v. 1913, Kdb.1918
4½.%Sſt. Schatz. 14/ 25.7
1% Oſt. Silberr.
* „ Goldr. ../ 30
4½ „einh. R. (kon)
326 Port. (Spz.) III
.75
5% Rum.am. R. 03.
4½½ Gold. 13 ../ 20.75
4½ „ am. konv..
8.1
4½
4½s%0 „St. 19141 25‟
Goldr. . 28
4% „ St. 10 „ 24.1
4% „ Kronr. . . 2.6
3% „ Eiſ.Tor.,: / 26.25
Außereuro-
päiſche
5% Mex.am. in abgl 22.5
5% äuß. 99 ..
42 „ Goldo4ſtf.,
30 „ konſ. inn. „
4½20 „ Irrigat.,
5% Tamaulipas I „/ 22.25
23
24.25
17.55
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
10%Berl. H.=B1. G./111.5
.. 104
% Berl. St.=Goldl 96.5
O Darmſt. St.=G.
8% D. Syp.=Bank
Meining., Goldpf. 89.25
8% Frl.=Ghp.=B.,
Goldpfdbr.
100.5
Frlf. 6.=B. Glb. 1102
c Frlf. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr.
102.5
7% Pfbr. Bk.=Glb. /102
5% Frki. Pfdbr.=B
Goldpfdbr.
88.5
7 6. 2b3.-Bk. Glb./103
102
02 R. Elektr. Mar
(Hagen) Goldobl.
25 K. Landesbank
Darmſt. Reihe 1 1101.5
Reihe II/101.55
M.=Krft. Höchſt 95.5
Mannh. St.=G./106
D Naſſ. Ldb. Gold/103.5
8% Nbg. St.=Gldal. 103.05
82 Pfälz. Hhp.=Bk.
Gold=Pfdbr. . . . 100.5
8% Pforzh. St.=G./100.5
80 Pr. Centr.=Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr.
8% Pr. Centr.=St.-Goldpfbr. 1105
103
8% Rh. Hhp.=Bank!
Gold=Pfdbr. . . /102.5
%Rh. St.=W.25
10% Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf.
2 Südd. B. Cr.=B.
Goldpfdbr. . . . . . 102.75
7% V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHhp.=Gld.. mit Option 112.75
7% V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.=Gld.. ohne Option! 99
20 Voigt EHäffner
Goldobl. . . . . . . . 102
8% Württba. Hhp.=
Bank Goldpfbr. 1100
Ohne
Zins=
berechnung
5% Bdw. Kohl 23/ 13.2
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
20 beſ.Brk.=Rg. 23! 6
2a Roggen .. 2
Pr. Kaliw.
6.*
Pr. Roggenw. 8.*
5% Südd. Feſt=B. G
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb.
Bahr. Handelsb.
Bahr. Hhp.u. Wechſ
Berliner öyp.=Bi.
Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp=Bk.
Mecklb.Hyp.=n Wb.
Meining. Hhp. Bk
Nordd. Gr.=Cr Bk
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Bob.=Cr.=V.
Pr. Cent.=B.=Cr.=B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B..
Rh. Wſtf.=B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr. ..
Württ. Hyp.=Bk..
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B...
Landeskr. Caſſel ..
Naſſau. Ldsb. . .
Obligationen v.
Transportanſt.
42 Eliſ.=Bahn ſtfr.
4½ Galiz. Carl=
Lud.=B.
„ abg.
2 O. Sb. /Lb. )ſtfr.
2.6% Alte ..
2.60 Neue„„
5%0 Oſt.=Ung. 73/74
42 Oſt. Staatsb.83
3%Oſt. „ 1.b.8.E.
%0 Oſt. „ 9. E.
3%Oſt. „ 1885
3%Oſt. „ Erg. Netz
3% Raab Oedbg. 83
91
42 Rud. Silber.
4 Rud. Salzkg.
4 ½% Anat., S.I
2 Anat. S. I
20 Anat. S. III
3 Salon. Monaſt.
6 Tehuantepee.
16.85
0.45
14.75
14.75
11.25
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit..
Bad. Bk. .... . . . .
Bk. f. Brauind. . . .
Barmer Bankv. ..
Bah. Hhp.=Wchſ...
Berl. Handelsgeſ.
Comm.u. Privatb.).
Darmſt. u. Nat.=Bf.
Deutſche Bank....
D. Eff. u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk. ..
Disk.=Geſellſch. .. .
Dresdener Bk. ...
Frankf. Bk. . . . . . .
Frkf. Hhp.=Bk... . .
Frkf. Pfdbr.=Bk. ..
Gotha. Grundkr. Bk.
Lux. Inter. Bank
Metallbank.
Mitteld. Creditb.
Pfälz. Hyp.=Bk....
Pr. Bd.=Creditbank
Hhp.=Akt.=Bank
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Creditbl. ..
Rhein=Hyp.=Bk. ..
Südd. B.=Creditbk.
Südd. Disc.=Geſ..
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein
Bergwerks=Akt.
162
282
75.75
207
OO J5
287
194.5
70
122.5
189.75
92.75
163.5
225.5
185
235
166
153
177.5
147
15
Oberbedarf......
Otavi=Min.=Ant.
Phönix=Bergb. ..
Rhein. Braunk. . .
Rhein. Stahlw.. . .
A. Riebeck Montan
Rombach. Hütte
Salzwerk Heilbr...
Tellus Bgb.. .. .. ."
Ver. Laurahütte . .
Ver. Stahlwerke ..
Je
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum (Mannh.
Henninger .......
Hercules, Heſſiſche.
Löwenbr.=München
Mainz. Aktienbr..
Schöfferhof(Bind,
Schwarz Storchen=
Tucher, Nürnberg
Werger ........."
145
329
268
194
270
250
184
430
200
2o5
158
9.85
7.25
Bochum. Bergb..
Buderus. . . . . . . . . 145
Dt. Luxemburg.
Eſchw. Bergw...
Gelſenkirch. Bgw 1205.5
Harp. Bergb. . . . . . 263
Ilſe Bergb. St. /298
.. Genußſchein 149
Kali=Aſchersleb. 220
Kali. Salzdetfurt.
Kali. Weſterre.
22. 75 Klöcknerwerte
Mannesm.=Röhr
220
209.75
242
Nansfelder .. . . . . 169.5
Akkum. Berlin. ..
Adler & Oppenh...
Adlerw. (v. Kleher)
6%A. E. G. Vzg. A.
5% A. E. G. Vzg.B..
A. E. G. Stamm ...
Anglo=Cont. Guano
Bad. Maſch. Durl.
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin ..
Baſt Nürnberg ..."
Bahr. Spiegel
Beck & Henkel.
Bergmann El. . . . .
Bing. Metall.
Brem.=Beſigh=Ol..
Bürſtenfbr. Erlang
Cement-Geidelb. .."
Cement. Karlſtad
Cement. Lothr.
hem. Alber;
Chem. Broc
Chem Mild,
192
158.5
94.25
86.25
221
146
30
58
298
79.5
98.5
238
30
83
78.5
192.5
203
43.75
97.75
103
95
108.5
Ohckerhoff & W. 51 Krauß Lokom.
Dainler=Benz A. G./140.5
Dt. Eiſenhandel. . 1116.5
Deutſche Erdöl ... /198
D. G u. Silb. Scheid. /259.5
Dingler. Zweibrück.
Dresd. Schnellpr. 175
Dürkopp ..
Dürr. Rattingen .. 84.75
Eiſenw. Kaiſersl. . . 54
El. Licht= u. Kraft 1228.5
El. Lieferung .. . . 213.5
Elſ. Bad. Wolle ../ 53
Email. Ulrich .. . .! 59.5
Enzinger Werte .. /113.5
Eßlinger. Maſch. .
Ettlinger Spinn. . . 255
Faber Bleiſtift .. . 136
Faber & Schleicher 1135
Fahr, Pirmaſens. . 59.75
Farbenind, J. G.1350
Felten & Guillead. 177.5
Feinmech. (Jetter) /124.75
Feiſt, Sekt.
Frankfurter Gas . . /212
Frankfurter Hof .. 1130
Frkf.=M. Pok. u. W. 95.25
Geiling E Cie..
90
Germania Linol.
Gelſenk. Gußſt. . . . 20
Goldſchmidt, Th. . . 152
Gotha Waggon ..
Gritzner, Maſch.. . . 146
Grün & Bilfinger 12239—
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen . . . . . 190
Hanfw. Füſſen .. . 151.25
Hanſa=Lloyd. Vr.. 72
Hartm. & Braun..
Heyligenſtaedt. . . . 29.5
Hilpert, Armatur. 99
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch. Kupfer
Hoch=Tief Eſſen ../160.5
Holzmann.
. 1237.25
Holzverk. Ind..
95
Hydrom. Breslau •/ 38.5
Zuag ......."
93
Junghans St.... /1.30
Kammg. Kaiſersl.
Karlsruher Maſch. 51
Karſtadt, R.. . . . . 189
Klein Sch. & Becker/140
Knorr, Heilbronn 1221
Konſerv. Braun ../ 82
Krw. Alt=Württbg. /133
Lahmeher .. . . . . . 1207
Lech, Augsburg . . . 149.75
Lederw. Rothe ... 44.9
Spicharz..
Linge Schuhw..
Löhnberg. Mühle . / 67
Ludwigsh. Walzm. /138.5
Lüdenſcheid Metalll 126
Lux, Induſtrie ...! 51.75
Mainkraft Höchſt .140
Mars=W. Nürnberg /160.75
Metallgeſ. Frkf. .(223.5
Miag. Mühlenb. . /167
Moenus, Stamm ./ 97
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132
85
00
122.5
169
101
165
89
204:1,
155
233
350
109.8
108.5
204.5
144
10.8
78
160.5
163
174.5
51.5
9i.
51.75
154.75
Nummer 124
Donnerstag, den 5. Mai 1927
Seite 13
ir
zverbande
ſenſchafter
m
Die deutſchen Inlandsanleihen von Januar bis April 1927. Nach
Den im Monatsbericht der Diskontogeſellſchaft veröffentlichten
Berech=
mungen ſtellt ſich der Geſamtbetrag der in der Zeit vom 1. Januar bis
B0. April d. J. emittierten deutſchen Inlandsanleihen auf insgeſamt
D43,51 Mill. RM. Die ſtarke Kreditbeanſpruchung der öffentlichen Hand
Tommt auch in dem in dieſer Geſamtziffer enthaltenen Betrag der
Sffentlichen Anleihen, nämlich insgeſamt 788,00 Mill. RM., zum Aus=
Sruck. Demgegenüber wurden private Anleihen auf dem Inlandsmarkt
mvährend der vier Berichtsmonate nur im Geſamtumfang von 155,51
EMill. RM. aufgelegt.
Der Schiedsſpruch für die Gemeinde= und Staatsarbeiter abgelehnt.
Slm vergangenen Montag wurde unter dem Vorſitz des Schlichters für
THeſſen=Naſſau, Gewerberat Schilling, Hanau, für die Gemeinde= und
SStaatsarbeiter des rhein=mainiſchen Bezirks ein Schiedsſpruch gefällt,
Der die Stundenlöhne für Frankfurt und Offenbach um vier
SPfennig und für die übrigen Gemeinden um drei Pfennig erhöht. Dieſev
SSchiedsſpruch wurde von den am Gemeinde= und Staatsarbeitertarif
Wbeteiligten Gewerkſchaften ſowohl wie auch von dem Rhein=Mainiſchen
Bezirksarbeitgeberverband für Gemeinden und kommunale Betriebe ab=
Selehnt. Nach dieſer Ablehnung wird die Angelegenheit das zentrale
TTarifamt für kommunale Arbeitertawifſachen beſchäftigen. Ein Termin
riſt noch nicht anberaumt.
Keine Fuſion der Dresben=Leipziger Schnellpreſſen A.=G. mit der
Faber u. Schleicher A.=G., Offenbach a. M. Die früheren A.R.=
Be=
ſchlüſſe einer beabſichtigten Fuſion beider Geſellſchaften werden dem
2D.H.D. zufolge nicht verwirklicht. Die erneuten Verhandlungen ſind
eentſprechend der vorgeſtrigen Ankündigung an der Forderung
Offen=
bachs von 1:1 ſtatt 11:10 geſcheitert.
Jahresabſchluß der Oeſterreichiſchen Kredit=Anſtalt für Handel und
Gewerbe. Der Jahresabſchluß der Oeſterreichiſchen Kredit=Anſtalt für
Handel und Gewerbe für 1926 weiſt in Millionen Schilling ein
Brutto=
erträgnis von 38,2 (Vorjahr 31,4) auf, und zwar erbrachten Effekten und
Konſortialgeſchäfte 4,0 (2,0), Zinſen 15,4 (12,2), Proviſionen 15,8
(14,7), Deviſen 2,8 (2,4), Gewinnvortrag 0,13 (Vorjahr nichts). Hiervon
werden abgezogen für Gehälter 18,9 (16,4), Speſen 3,2 (2,5),
Abſchreibun=
gen, Realitäten und Inventar 0,37 (0,30), Steuern und Gebühren 4,8
(4,0), Penſionen und Penſionszulagen 3,2 (1,7). Der Verwaltungsrat
ſchlägt vor, eine 10prozentige Dividende mit 4 Schilling für die
ganz=
jährig dividendenberechtigten und mit 2 Schilling ſür die halbjährig
dividendenberechtigten Aktien zu verteilen, den allgemeinen
Reſerve=
fonds mit 600 000 Schilling zu dotieren, den Fonds für
Verſorgungs=
zwecke von Angeſtellten 700 000 Schilling, den Fürſorgefonds für
An=
geſtellte 70 000 Schilling zu überweiſen. Der Verwaltungsrat erhält
8 Prozent Tantieme mit 555 952 Schilling, auf neue Rechnung ſollen
179.371 Schilling vorgetragen werden.
Der Londoner Geldmarkt. (Am Donnerstag vorausſichtlich keine
Diskontherabſetzung.) Infolge der Bereitſtellung von 750 000 Lſtrl.
zu=
gunſten der Reſervebank von Südafrika durch die Bank von England
iſt der Optimismus des engliſchen Geldmarktes hinſichtlich einer
bal=
digen Ermäßigung des Diskontſatzes auf 4 Prozent etwas ſchwankend
geworden. Anlaß zu Peſſimismus iſt den Fin. News zufolge jedoch
abſolut nicht vorhanden, da u. a. 900 000 Lſtrl., die aus Südafrika
ein=
treffen, größtenteils für Zwecke der Bank von England Verwendung
finden ſollen. Die in der letzten Woche von den Ländern des
Kon=
tinents gekauften Goldbeträge ſtellen Spezialgeſchäfte dar, die mit dem
Wechſelmarkt in keinem Zuſammenhang ſtehen. — Eine Herabſetzung
des engliſchen Diskonts am kommenden Donnerstag erſcheint ſehr
un=
wahrſcheinlich, dagegen iſt der Markt ſich noch nicht klar darüber, ob
am übernächſten Donnerstag mit einer Zinsſenkung zu rechnen iſt.
Trotz der etwas erhöhten Schatzwechſelzinſen würde die Verfaſſung des
Geldmarktes einen ſolchen Schritt durchaus rechtfertigen.
Termin der Leipziger Herbſtmeſſe 1927. Die Leipziger Herbſtmeſſe
findet vom 28. Auguſt bis 3. September ſtatt. Die im Rahmen der
Muſtermeſſe 1927 abgehaltene Textilmeſſe wird, ſtatt bisher vier Tage,
auf Wunſch ihres Fachausſchuſſes diesmal fünf Tage, alſo vom 28. Aug.
bis 1. September, dauern. Die Schuh= und Ledermeſſe bleibt wie bisher
auf vier Tage, alſo auf die Zeit vom 28. Auguſt bis 31. Auguſt,
be=
ſchränkt. Die Baumeſſe mit Ausſtellung techniſcher Erzeugniſſe hat in
dieſem Herbſt die gleiche Dauer wie die Muſtermeſſe. — Die Leipziger
Frühjahrsmeſſe 1928 beginnt am 4. März.
Die Verwaltungsrechnung bei der Schweizer Eidgenoſſenſchaft für
1926 ſchließt infolge der vermehrten Zolleinnahmen mit einem Defizit
von 9,3 Mill. Franken an Stelle des urſprünglich vorgeſehenen Defizits
von 24 Millionen. Die Einnahmen betragen 313,7 Mill., die Ausgaben
323,1 Mill.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 4. Mai. (Priv.=Tel.)
Weizen: Nach der Aufwärtsbewegung machte ſich eine Abſchwächung
bemerkbar auf Gewinnrealiſationen. Dann wurde die Tendenz erneut
feſt auf gute Exportnachfrage und ungünſtigere Saatenſtandsberichte
aus dem Sommerweizengürtel.
Mais: Der Markt nahm einen ſehr feſten Verlauf auf ſpekulative
Käufe und Baiſſedeckungen. Später trat eine Abſchwächung ein auf
ſchleppende Lokonachfrage. Die Termine zogen bis zu 2 C. an.
Hafer: Der Markt ſtand im Zeichen von Gewinnrealiſationen und
ſchloß mit leichten Einbußen.
Baumwolle: Meldungen von übermäßigen Niederſchlägen im
mitt=
leren Weſten und Käufe der Spekulation hatten eine weitere
Preis=
ſteigerung im Gefolge. Der Schlußverkehr war abgeſchwächt auf den
wöchentlichen Wetterbericht. Die Termine ſchließen jedoch noch mit
Auf=
beſſerungen von 20 Pkt.
Kaffee: Höhere braſilianiſche Forderungen, europäiſche Käufe und
kleine Liefernotizen gegen Termin hatten einen feſten Verlauf zur
Folge. Die Termine ſchließen 20 Pkt. über geſtern.
Zucker: Im Anfangsverkehr machte die Aufwärtsbewegung weitere
Fortſchritte auf Zurückhaltung Kubas mit Angeboten und höhere
aus=
ländiſche Notierungen. Der Schluß war abgeſchwächt auf Kaufreſerve
der Naffinerien.
Kakao: Höhere Kabelmeldungen und Deckungskäufe verurſachten
einen feſten Verlauf des Marktes. Im Schlußverkehr trat dann eine
Abſchwächung ein auf Kaufreſerve der Fabriken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 4. Mai:
Getreide. Weizen: Mai 1392/8, Juli 134½/, Sept. 1313;
Mais: Mai 77½, Juli 81½, Sept. 85½; Hafer: Mai 472/,
Juli 47½, Sept. 452; Roggen: Mai 109½, Juli 107/e,
Sept. 98½/s.
Schmalz: Mai 12,40, Juli 12,57.
Fleiſch: Rippen: Mai 13,60, Juli 13,45: Speck 13,62;
Schweine: ſchwer 9,70—10,25, leicht 10,00—10,55:
Schweine=
zufuhr: Chicago 16 000, Weſten 95 000; Talg Ohio 7½.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 4. Mai:
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 1522/, hart 1567/: Mais Nr. 2:
92; Hafer Nr. 3: 592; Roggen exp.: 122½; Mehl Spring
Patent: 6,75; Getreidefracht: nach England 2/ Schilling, nach
dem Kontinent 17 Cents.
Schmalz: Mittel, Weſten 13.15.
Schweinefleiſch: Family 36.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Der Reichsverband der deutſchen Aluminiumwaven=Induſtrie e. V.,
Berli, veranſtaltet ſeine diesjährige ordentliche Hauptverſammlung am
Freitag, den 20. Mai, in Eiſenach.
Am Montag fand in Berlin eine Sitzung des Gemeinſchaftsrates der
Gemeinſchaftsgruppe Deutſcher Hypothekenbanken ſtatt in Sachen der
Michael 1—4,2 Mill. RM. Aktien. Ueber das Ergebnis wird noch
Schweigen bewahrt.
Die Ausbeute an Eiſenerzen in Oberſchleſien und Polen in
die=
ſem Jahre weiſt eine Vergrößerung gegen die Ziffern des Vorjahres
im gleichen Zeitraun auf. In dem kurzen Monat Februar wurden
35 360 Tonnen gefördert gegen 36 749 im Januar d. J. Ebenſo wie die
Gruben weiſen auch die Hüttenbetriebe einen Aufſchwung auf.
Unſere Ankündigung, daß die öſterreichiſchen Kohlenbergwerke
be=
abſichtigen, ſich zu einem Syndikat zuſammenzuſchließen, wird nunmehr
aus Wien beſtätigt. Die öſterreichiſchen Zechen bezwecken damit unter
Ausſchaltung der gegenſeitigen Konkurrenz eine Einigung mit dem
Hauptverband des öſtereichiſchen Handels zu erreichen.
Die Anzahl der eingetragenen däniſchen Arbeitsloſen hat ſich im
der abgelaufenen Woche weiter um 2983 auf 68 869 (gegen 50 500 in der
entſprechenden Woche des Vorjahres, und 74 000 in 1922 ermäßigt).
Zu den bisherigen Meldungen über die Diskontherabſetzung der
belgiſchen Nationalbank wird noch mitgeteilt, daß auch der Satz für die
Beleihung von Staatspapieren eine Ermäßigung um ½ auf 7 Prozent
erfahren hat.
In der Konferenz der franzöſiſchen und engliſchen Induſtriellen,
die in Paris eröffnet wurde, wurde eine Reſolution angenommem, die
ſich gegen die doppelte Beſteuerung für die induſtriellen Meſſen und für
internationale Scheckgarantien ausſpricht. Als wünſchenswert wurde
erachtet, daß dem Haager Schiedsgericht in Fragen des Handelsverkehrg
ein Fachmann beigeordnet wird.
Aus Moskau wird gemeldet, daß die ukrainiſche Regierung im
Rahmen der 300 Millionen=Kredite in Deutſchland Maſchinen, chemiſche
Erzeugniſſe und ähnliches für zuſammen 10,5 Mill. Rubel beſtellt habe.
Nach Meldungen Prager Blätter machen ſich bereits ſeit längerer
Zeit Beſtrebungen nach einem Zuſammenſchluß und nach einer beſſeren
Organiſierung der Produktion in der Kohleninduſtrie bemerkbar. In
dieſem Zuſammenhang wird es auch zu einigen Aenderungen hinſichtlich
des Beſitzes der in Betracht kommenden Gruben kommen.
Die bisher in den Händen der Brown=Boveri=A.=G., Baden. (Schweiz)
befindlichen Aktienmajorität der Iſaria=Zählerwerke A.=G. in München
iſt, wie uns mitgeteilt wird, von den Siemens=Schuckert=Werken
er=
worben worden.
Die türkiſche Petroleum=Compagnie, die die Petroleumkonzeſſion
im Jrak erhalten hat, wird, nachdem zahlreiche Verſuchsbohrungen in
dem nördlich von Bagdad in Meſopotamien und ſüdlich von Moſul
ge=
legenen Gebiet angeſtellt wurden, in Kürze ihre praktiſche Arbeit
auf=
nehmen.
Aus New York wird gekabelt: Die durch Hallgarten u. Co., New
York, aufgelegten 13 600 000 Dollar 7prozentigen Obligationem der Prov
Buenos=Aires ſind ſtark überzeichnet worden. Dieſe Obligationen ſtellen
einen Teil der Konſolidierungsanleihe von 1926 dar.
Die argentiniſche Handelsbilanz für 1926 iſt mit 30 Mill.
Gold=
peſos paſſiv geblieben.
Das Federal Public Accounts Committee hat einen Bericht
vor=
gelegt, der den Verkauf der in Staatsbeſitz befindlichen Handelsſchiffe
empfiehlt. Falls die Regierung ihre Zuſtimmung erteilt, iſt damit zu
reihnen, daß ein Londoner Unternehmen die Schiffe übernimmt.
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Darmſtadt, den 4. Mai 1927.
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Nummer 124
Donnerstag, den 5. Mai 1927
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Residenz-Theater
Palast-Lichtspiele
Das große Doppelprogramm
Ein Lebensbild in 6 Akten von Dlse Schlettow
Hauptdarsteller: Grete Reinwald, H. A. Schlettow
und Gustau Froelich
Sittenroman in 6 Akten
In den Hauptrollen: Mae Murrag u. Elmo Lincolm
(*12257
Anfang 3½ Uhr.
Darmſtadt
Heute Donnerstag, den
5. Mai 1927, abends
8½ Uhr, im Saale des
Perkeo, Alexanderſtraße
Ein grotesker Filmschwank in 6 Akten
von HANS STURM
Hauptdarsteller:
Kexinia Desni, Mia Pankau,
Marg. Kupfer, Werner Fütterer,
Hans Brausewetter
Samstag, 7. u. Sonntag,
8. Mal
2 Wiederholungen 2
DLe0 Fall’s guter altel
Operette!
Die
Konzert
Geſellige Unterhaltung.
Eintritt frei.
Wir bitten unſere Mitglieder mit ihren
Angehörigen recht zahlreich zu erſcheinen
Der Vorſtand.
7550
8 Akte nach der berühmten Operette
von T OHANN STRAUSS
In den Hauptrollen:
Lya Mara, Wilhelm Dieterle
Michael Bohnen, Eugen Burg, Ernst
Verebes, R. Klein-Rogge,
Ferd. Bonn u. a. m.
Gigolo, der Tänzer
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Sittenroman in 6 Akten.
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Montag, 9. u. Dienstag, 10. Mai
Sensationsgastspiel
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Die Todesfackel
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Das ewige Drama zwischen Jngend
und Alter in 6 Akten
Alles Für Wina
Groteske in 2 Akten
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Donnerstag, den 5. Mai 1927
Der Troubadour
Oper in 4 Akten von Giuſeppe Verdi
Muſikaliſcher Leiter: Carl Bamberger=Danzig, a 6.
In der Inſzenierung von Joſeph Schlembach
Bühnenbildin derGeſtaltung von T. C. Pilartz
Perſonen:
Graf Luna
Leo Barczinski
Leonore . . . . . . . . . Jo). Buchheim
Azucena eineZigeunerin. Martha Liebel
Manrico
Franz Fellner=Prag, a. G.
Ferrando, Vertrauter des
Grafen
Alfred Karen
Inez FreundinLeonorens Annelies Roerig
Ruiz, Waffenfreund Manricos. Eugen Vogt
Ein Bote
.. . . . . Rudolf Strzeletz
Ein alter Zigeuner . . Karl Ebert
Ritter und Knappen des Grafen Luna,
Gefährten Manricos. Nonnen. Diener.
Zigeuner und Zigeunerinnen.
Chöre: Berthold Sander
Spielwart: Fritz Wilde
Preiſe der Plätze 1 bis 10 Mk.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum
nur gegen Vorzeigung der Mietkarte zuläſſig
Pauſe nach dem 1. Akt
Anfang 7½ Uhr Ende nach 10 Uhr
Freitag. 6. Mai D 19. Der Zigeunerbaron.
Anfang 7½ Uhr. Preiſe 1—10 Mk
Samstig, 7. Mai. E. 20. Zum erſten Male:
Spiel im Schloß, Anfang 7½ Uhr. Preiſe
1—10 Mk.
Sonntag 8. Mai K14 (Bühnenvolksbund)
Triſtan und Jſolde. Anfang 5½ Uhr,
Preiſe 1 20—12 Mk.
Erklärung.
Hiermit nehme ich die
Beleidig, u. unwahr.
Ausſagen geg. meine
Ehefrau Katharina
Reff, geb Dechert, m.
Bedauern zurlick.
Johann Neff
Wendelſtadtſtraße 13.
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Donnerstag, 5. Mai und Freitag, 6. Mai
Freitag, den 6. Mai, 8½ Uhr, in der
Städtiſchen Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethenſtraße
„Der Nibelungen=Mythos und
die Schickſals=Rätſel‟
Oeffentlicher Vortrag
von Dr. Alfred. Heidenreich—
Frank=
furt a. M., Pfarrer in der Chriſten=
(*12209
gemeinſchaft.
Unkoſtenbeitrag erbeten.
Die Chriſtengemeinſchaft.
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Donnerstag, den 5. Mai 1927
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Frau Warrens Gewerbe
Ein Drama in vier Aufzügen von B. Shat
Deutſche Uebertragung von S. Trebitſch
In Szene geſetzt von Robert Klupp
Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp
Per ſonen:
Trau Kitty Warren . . . Käthe Meißner
Vivie, ihre Tochter . . . Beſſie Hoffart
Sir George Crofts . . . Max Nemetz
Praed
.. . . Kurt Weſtermann
Paſtor Samuel Gardner. Paul Maletzki
Frank, ſein Sohn . . . Robert Klupp
Ort der Handlung; Erſter, zweiter und
dritter Aufzug — Haslemert in Surreh.
Vierter Aufzug in Londo i.
Spielwart: 22 illi Krichbauni
Preiſe der Plätze: 1.50 bis 6 Mk.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum
nur geg. Vorzeigung der Mietkarte zuläſſig
Pauſe nach dem 2. Aufzug.
Anfang 7½ Uhr
Ende 10 Uhr
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Prospekt von der Badeverwaltung
1V6439
Nummer 124
Donnerstag, den 5. Mai 1927
Angaben in hohem Maße unglaubwürdig, ja romanhaft klingen.
Urteilen Sie ſelbſt:
Maximum.
Es ereignet ſich ein aufſehenerregender Mord: Ein bekann=
Roman von Hans Schulze.
te amerikaniſcher Millionär wird nachts in ſeiner Villa erſchoſſen
23)
(Nachdruck verboten.)
„Haben Sie ſich dort am Spiel beteiligt?”
„Allerdings, und zwar, wenn es Sie intereſſieren ſollte, mit
ungewöhnlichem Glück!”
„Darf ich vielleicht die Höhe Ihres Spielgewinnes erfahren?”
Achim ſtutzte; eine innere Stimme mahnte ihn gegenüber
dieſer bohrenden Frageſucht zur Vorſicht, dann aber ſagte er halb
wider Willen, wis aus einem ſeltſamen Zwange heraus:
„Auch dieſe Frage kann ich beantworten. Ich habe etwa eine
Viertelmillion Mark gewonnen!”
Im nächſteu Augenblick hätte er ſich am liebſten ſelbſt auf
den Mund geſchlagen.
Eine furchtbare Helle war plötzlich in ſeinem Gehirn.
Wie durch einen Schleier, ſah er das ſtrenge Geſicht des
Unterſuchungsrichters, über deſſen kalten, grauen Augen ein
drohender Schimmer gebreitet lag.
Der kleine Referendar hatte unwillkürlich die Feder
nieder=
gelegt. Mit offenem Munde ſtarrte er auf einen Mann, der in
einer einzigen Nacht ein ſolches Vermögen gewonnen hatte und
anſcheinend ganz ruhig und gelaſſen vor ihm ſaß.
„Wo befindet ſich denn dieſer intereſſante Millionenklub?”
zerriß die klare, leidenſchaftloſe Stimme des Richters jetzt wieder
die atemloſe Stille.
„Das kann ich nicht mit Beſtimmtheit ſagen. Auch würde es
mir meine Diskretion verbieten, die Adreſſe eines Klubs, deſſen
Gaſtfreundſchaft ich genoſſen habe, der Polizei auszuliefern!”
„Auch nicht für den Fall, daß der Nachweis der Richtigkeit
Ihrer Behauptungen für Sie vielleicht von allergrößter
Bedeu=
tung werden könnte?”
„Ich verſtehe Sie nicht”, ſagte Achim mit erlöſchender
Stimme, und er fühlte, wie eine wahnſinnige Angſt gleich einer
jähen Flamme ihm ins Herz ſchlug.
„Nun, Herr Baron,” ſagte der Unterſuchungsrichter jetzt im
tiefſten Ernſt, „ich will Ihnen nicht vorenthalten, daß all” Ihre
und beraubt, nachdem Sie mit ihm kurz zuvor noch eine
geheim=
nisvolle Unterredung gehabt haben. Am anderen Morgen wird
ein ſehr hoher Scheck des Ermordeten, auf Ihren Namen lautend,
einer Zeit, als der Mord im großen Publikum noch nicht bekannt
dem Ermordeten nicht angenommen zu haben, obwohl Sie ſich
als in letzter Zeit notoriſch mittelloſer Mann im Beſitz einer ſehr
bedeutenden Summe befinden, die Sie in einem unbekannten
Spielklub gewonnen haben wollen. Ich glaube, es wird Ihnen
allmählich ſelbſt klar werden, von welcher Wichtigkeit eine
Stär=
kung Ihres Erinnerungsvermögens für Sie ſein dürfte!”
„Ich kann Ihnen die Adreſſe des Klubs wirklich nicht nennen,
Herr Landgerichtsrat!”
„Herr Baron!”
Das ſonſt ſo ſpröde Organ des Richters hatte eine faſt
mit=
leidige Färbung angenommen.
Ich möchte Ihnen noch einmal zu bedenken geben, daß Ihre
ganze Exiſtenz auf dem Spiele ſteht. Sie müſſen ein
einwand=
freies Alibi für die vergangene Nacht und den Erwerb des
Gel=
des beibringen können. Ich will Ihnen ſelbſt einen letzten
Aus=
weg weiſen. Wenn Ihnen die Klubadreſſe tatſächlich unbekannt
ſein ſollte, ſo wird ſie Ihr Freund doch ſicherlich dem Gericht
nennen, und Sie entlaſten können!“
Achim ſaß wie gelähmt.
Verſtört ſah er zu dem grünen Tuch des Richtertiſches
hin=
über, über den der Sonnenſtreif noch immer ſein Farbenſpiel
ſpann.
„Der Herr, der mich in den Klub eingeführt hat,” ſagte er
endlich hoffnungslos, „war ein Feldzugskamerad, auf deſſen
Namen ich mich ſchon geſtern abend vergeblich zu beſinnen
ver=
ſucht habe. Aber cuch ſein Name würde mir in dieſem
Augen=
blick nichts nützen, weil der Herr heute früh zum Antritt einer
Auslandsſtellung nach Südamerika abgereiſt iſt!“
Ein langes Schweigen folgte.
Geit!
Der Unterſuchuugsrichter lehnte unbeweglich mit ſteinerne!
Geſicht in ſeinem Seſſel.
Dann drückte er auf einen Knopf am Tiſch.
Säbelraſſelnd trat ein Wachtmeiſter ein.
„Herr, Baron,” ſagte der Richter jetzt kalt und geſchäfts
mäßig, nich bedauere, daß ich Ihnen nicht mehr geſtatten kann,
dies Haus wieder als freier Mann zu verlaſſen. Ihre Verneh
bei einer Großbank präſentiert und ausgezahlt. Und zwar zu mung hat eine Reihe belaſtender Umſtände ergeben, die Sie der
Mittäterſchaft, wenn nicht der alleinigen Täterſchaft an dem
ſein konnte. Heute nun behaupten Sie plötzlich, den Scheck von Morde im Grunewald dringend verdächtig erſcheinen laſſen. Jch
ſpreche daher über Sie die Unterſuchungshaft aus!”
12.
„Ich danke Ihnen vielmals für Ihre Teilnahme, Herr
Dok=
tor! Wer hätte je gedacht, daß unſer ſtilles Sommeridyll in Groß=
Nauſen ein ſolch” entſetzliches Ende nehmen würde!”
Dr. Hardt ſaß mit Daiſy und Eva van Derp auf der
Garten=
terraſſe des Speiſeſaals beim Tee.
Ein leiſer Wind ging zuweilen durch die feſtlichbunten
Schlingroſenteppiche der weißen Sandſteinbaluſtraden und trug
den füßen Duft tauſendfachen Roſenblühens herüber.
Durch die Spitzenſchleier eines ſchmiedeeiſernen Gitters
leuch=
tete laubumbuſcht der Spiegel des Dianaſees.
Dahinter ſtand der Grunewald ernſt und ſchweigend, als
lauſche er in den ſinkenden Abend hinaus.
Dr. Hardt hatte die furchtbaren Ereigniſſe im Hauſe Brown
nicht ſelbſt miterlebt, da ihn ein tragiſcher Fall in ſeiner eigenen
Familie Tags zuvor nach München gerufen hatte.
Ein naher Verwandter, der einzige überlebende Bruder
ſei=
nes Vaters, war auf der Hochtour im Karwendelgebirge
abge=
ſtürzt und die Bergung des tödlich Verunglückten erſt nach
län=
gerer Zeit unter großen Transportſchwierigkeiten gelungen.
So war es gekommen, daß Dr. Hardt erſt volle acht Tage
ſpäter in ſeinem Hotel in Partenkirchen einen Bericht über die
Ermordung Browns und die Verhaftung Achims ganz zufällig
in einer älteren Nummer der Münchener Neueſten Nachrichten
zu Geſicht bekommen hatte.
(Fortſetzung folgt.)
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