Darmstädter Tagblatt 1927


02. Mai 1927

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 121
Montag, den 2. Mai 1927.
190. Jahrgang

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und Nationalbank.

Die franzöſiſche Zolltarifnovelle.

Paris, 1. Mai. (Priv.=Tel.)

Die Zollkommiſſion der Kammer, die ſich ſofort nach dem
ilnbringen der Zollnovelle im Parlament mit deren Prüfung
eſaßte, hat, was anerkannt werden muß, in fleißiger Arbeit
m. Mittwoch ihre Beratungen beendet. Sie hat dabei entſchie=
eir
größere Eile an den Tag gelegt, als ſie die Regierung be=
in
=dete, die nicht weniger als fünf Jahre brauchte, um den
ehren Zolltarif fertigzuſtellen. Es ſteht nunmehr nichts im
Vo ge, daß ſich die Kammer unmittelbar nach Ende der Parla=
ten
itsferien am 10. Mai mit dem Zollgeſetz beſchäftigt. Aller=
imgs
wurden im Laufe der Kommiſſionsberatungen an dem
rſwrünglichen Regierungsentwurf zahlreiche und nicht uner=
ell
liche Aenderungen vorgenommen. Dieſe beziehen ſich nicht
u= auf das Zollgeſetz, ſondern insbeſondere auch auf den Tarif.
erſter Linie iſt hervorzuheben, daß die Kommiſſion der Re=
igrung
das Recht abſprach, nach Gutdünken die Ein= oder
lussfuhr von ihr zu beſtimmender Waren zu verbieten, ſondern
endieſes Recht von der vorherigen Befragung des Parlaments
bſpängig machte.

Die Abänderung der Regierungsvorlage wirkt ſich auch auf
zukünftige Geſtaltung der deutſch=franzöſiſchen Handels=
entiehungen
aus, namentlich was die Einfuhr landwirtſchaft=
cer
Produkte nach Frankreich anbetrifft. Im Regierungs=
nnhwurf
nahm die franzöſiſche Induſtrie insbeſondere ſoll=
die
während des Krieges und auch nachher neu entſtande=
eir
franzöſiſchen Induſtrien geſchützt werden eine Vorzugs=
elllung
ein und genoß gegenüber der Landwirtſchaft einen
öieren Schutzkoeffizienten. Da im franzöſiſchen Parlament
au=k die landwirtſchaftlichen Intereſſen überwiegen, iſt es ver=
älndlich
, daß die Kommiſſion die Zollſätze für landwirtſchaft=
c
)e Erzeugniſſe erhöhte und ſie mit den Induſtriezöllen gleich=
elllte
. So wurden die Einfuhrzölle für Getreide von 24 auf
5)Fr. je Zentner und für Weine von 45 auf 55 Franken geſtei=
eilt
. Aufgelaſſen dagegen wurde der Zoll für ausländiſches
(ütthrazit, der im Regierungsentwurf mit 5 v. H. ad valorem
ufeſetzt war. Eine Ermäßigung der Einfuhrzölle trat für
thckſtoffdünger und alle chemiſchen Produkte aus ſynthetiſchem
tückſtoff ein, die in Zukunft nur mit 15 v. H. ad valorem
n? Stelle eines mittleren ſpezifiſchen Zolles von 40 bis 50 v. H.
ellaſtet werden. Dagegen erfahren die Sätze für Poſitiv=Filme
ine Erhöhung um 5 auf 25 b. H. und für Negativ=Filme ſo=
a
., eine ſolche um 15 auf 20 v. H. Gleich geblieben ſind die
ükle für Metalle, mit Ausnahme für Zink, für das 12 ſtatt 16.
ranken zu zahlen ſein werden. Im Prinzip beſchloß die Zoll=
ornmiſſion
, die Einfuhrgebühren für landwirtſchaftliche Geräte
no Maſchinen zu ermäßigen.
Im übrigen bleibt die Zollnovelle der Regierung im weſent=
cen
unverändert. Die meiſten Einfuhrartikel, die für den
enatſchen Export in Frage kommen, unterliegen damit den im
awif feſtgeſetzten Zollſätzen, ſo die mechaniſchen und elektrotech=
ſſtzhen
Erzeugniſſe, chemiſche, Farb= und pharmazeutiſche Pro=
Uuste, Präziſionsmaſchinen, photographiſche und optiſche Artikel,
Smmpen, Lokomotiven und Lokomobile u. a. m. Auf alle dieſe
Engeugniſſe kommt nach Abſchluß des endgültigen deutſch= fran=
öſiſchen
Handelsvertrages der Minimaltarif zur Anwendung,
ei, allerdings noch immer ziemlich hoch iſt. Im Laufe der Ver=
ſamndlungen
wird die franzöſiſche Regierung ſich vielleicht doch
niiſchließen müſſen, den Minimaltarif zu ſenken. Eine ſolche
erſtſcheidung dürfte ihr insbeſondere der Gedanke nahelegen,
aiß ſie nach der Unterzeichnung des deutſch=franzöſiſchen Han=
eſssvertrages
den erhöhten Minimaltarif ſelbſt für diejenigen
ſnder in Anwendung bringen müßte, die ſie bevorzugen wollte,
ſa die deutſche Handelsdelegation bereits während der Ver=
aunidlungen
über die Verlängerung des Handelsproviſoriums
Meiſtbegünſtigungsklauſel durchſetzen konnte. Nicht aufge=
ſonmen
in die Zollnovelle ſind Petroleum und ſeine Neben=
rlodukte
, die den Gegenſtand eines beſonderen Monopolgeſetzes
ilwen.

Der Widerſtreit der Intereſſen im FernenOſten

w. Paris, 1. Mai.
Der Matin glaubt ankündigen zu können, daß ebenſo im
foreign Office wie im Quai d’Orſay Perſonen, die die Abſicht
uißern, ſich nach China zu begeben, der Rat erteilt werde, nicht
Transſibiriſche Eiſenbahn zu benutzen, da ſich in Charbin
tneas ereignet hätte. Das Blatt will Anzeichen dafür haben,
afs England und Japan ſich dahin verſtändigt hätten, in China
hargiſch gegen den Bolſchewismus einzuſchreiten. Der japaniſche
Anniſterpräſident General Tanaka habe nur den Gedanken, ſich
huarbins und der Oſtchineſiſchen Eiſenbahn zu bemächtigen, die
on den Sowjets kontrolliert werde. Da London nun in Tokio
ſalbe wiſſen laſſen, daß es dagegen nichts einzuwenden habe,
veirde ſich wohl die japaniſche Armee nicht lange bitten laſſen,
m. in Charbin einzurücken. Das werde zu einem Konflikt zwi=
chen
Japan und Rußland führen. Der Matin will ferner
fahren haben, daß gegen dieſes Unternehmen ſich Widerſtand
Waſhington zeige, wo die Abſicht einer japaniſchen Expanſions=
ſoſt
itik mit Mißtrauen verfolgt werde.
Der Korreſpondent des Sunday Worker in Hankau meldet,
ais die Hankauer Regierung in einem Manifeſt die engliſche
ſiengierung beſchuldigt, das Bombardement von Hankau vorzu=
felreiten
, um die ſeinerzeit verlorene engliſche Niederlaſſung
vieder zurückzuerobern. Der gleiche Korreſpondent meldet, daß
lim:e Armee Tſchang Kai=ſcheks den Vormarſch in der Provinz
hmnan begonnen habe, um den Truppen des Generals Feng
imtgegenzutreten, die von Norden nach Süden vorrücken. In
im em Teil des Gebietes, das von den Truppen Tſchang Kai=
ſcveks
beſetzt ſei, hätte ſich die Bevölkerung erhoben. Außerdem
haolbe ein Teil der Armee gemeutert. Dieſe letztere Meldung wird
uöch aus Nanking beſtätigt. Die Nankinger Regierung veröffent=
jägt
ein Communiqus, wonach drei Diviſionen, die gemeutert
hutten, enwaffnet werden konnten.

Vom Tage.
Der Luftverkehr SevillaLiſſabon Madrid mit
Junkers=Flugzeugen iſt feierlich eröffnet worden. Der Flug iſt glücklich
beendet.
Der am Freitag auf dem Lehrter Bahnhof verhaftete frühere Rechts=
anwalt
Dr. Beckhoff aus Köln wurde nach längerer Vernehmung
durch den Unterſuchungsrichter gegen Stellung einer Kaution aus
der Haft entlaſſen. Die Verhaftung Dr. Beckhoffs, der aus
dem Prozeß der Preußiſchen Landespfandbriefanſtalt bekannt iſt, er=
folgte
auf Grund von Betrugsanzeigen geſchädigter Gläubiger und von
Meineidsanzeigen.
Der belgiſche Außenminiſter Theunis, der Vorſitzende der Welt=
wirtſchaftskonferenz
, der ſich im Automobil nach Genf begeben wollte,
erlitt bei Soignies infolge Bruchs des Steuerrades einen Auto=
unfall
. Er konnte jedoch im Laufe des Nachmittags ſeine Reiſe fort=
ſetzen
, da lediglich das Automobil beſchädigt worden war.
Infolge einer Exploſion, die den Haupteingang zu einem Berg=
werk
in Everettsville zerſtörte, ſind 75 Vergleute ver=
ſchüttet
worden. Zwei auf den Halden beſchäftigte Arbeiter wurden
durch den Luftdruck getötet und 15 verletzt.
Die mit der Beobachtung der Einwanderungsgeſetze betraute Polizei
hat nach einer Meldung des New York Herald Flugzeuge ver=
folgt
, die auf unerlaubte Weiſe Ausländer auf amerikaniſches Gebiet
beförderten. Einer der Flugzeugführer iſt bei der Verfolgung getötet
worden. Drei Apparate wurden beſchlagnahmt. Zehn Chineſen, die ſich
an Bord der Flugzeuge befanden, gelang es, zu entkommen.
Die Gegenſätze innerhalb der
Kleinen Entente.
Scharfe Auseinanderſetzungen auf der
kommenden Konferenz.
* Bukareſt, 1. Mai. (Priv.=Tel.)
Vor einigen Tegen erklärte der rumäniſche Außenminiſter
Mitilineu einem Sonderberichterſtatter des Petit Pariſien die
Kleine Entente ſei heute feſter gefügt denn je. Wenn nun ein libe=
rales
Organ an der Kleinen Entente Kritik übt, iſt dies bezeich=
nend
, weil das zeigt, daß in der Tat die Kleine Entente nur noch
ein anachroniſtiſches Gebilde iſt, denn die Liberale Partei, mehr
als eine andere, war früher beſtrebt, die Kleine Entente als
Machtinſtrument Frankreichs in Mitteleuropa und auf dem Bal=
kan
zu ſtärken. Es iſt für den Kenner der rumäniſchen Außen=
politik
bezeichnend, daß eine ſolche Stimme in der L’Indépean=
dance
Roumaine zu Worte kommt, in demſelben Organ der
Liberalen Partei in franzöſiſcher Sprache, das ſich ſonſt in der
Hervorhebung des Bündniſſes mit Frankreich und den Staaten
der Kleinen Entente nicht genug tun konnte.
In einem Leitartikel unter dem ſehr ſuggeſtiven Titel Ge=
nauigkeit
ſchreibt George Deruſſi, der ehemalige Getreue Take
Jonescus, die Kleine Entente müſſe gefeſtigt werden, er ſtellt
aber ſeine Bedingungen. Zunächſt müſſe die tſchechiſche Offiziali=
tät
mehr als bisher von den Panſlawiſten abrücken, weil es nun
einmal ſo iſt, daß jegliches Kompliment vor Rußland, jegliche
Verbeugung vor dem Panſlawismus ſchmerzhaft in Rumänien
berühre. Man mußte ſich in Prag ſagen, daß die Allianz mit
Rumänien mehr wert ſei als die ewige Träumerei nach einer
nicht einmal hypothetiſchen allſlawiſchen Union. Nachdem Herr
Deruſſi auf dieſe Weiſe die tſchechiſchen Freunde be=
lehrt
, wie ſie Außenpolitik treiben ſollen, dabei aber nichts
anderes zeigt, daß in der Tut die Tſchechoſlowakei und Rumä=
nien
ganz verſchiedene Intereſſen haben und deswegen die Kleine
Entente eben nicht lebensfähig iſt, erteilt er ſeine Ratſchläge
auch an Jugoſlawien. In Belgrad ſei Rußland zwar ver=
ehrt
, aber kein vernünftiger Menſch denke daran, daß ein Reich
vom Ural bis zum Adriatiſchen und Aegäiſchen Meer möglich
ſei. Dabei bieten die Serben wenig für die Konſolidierung der
Kleinen Entente. Die jugoſlawiſche Preſſe führe nur allzu oft
eine derart heftige Sprache gegen Rumänien, als ob dieſes Land
mit Jugoſlawien nicht alliiert wäre. Außerdem ſei man in Bel=
grad
Rumänien gegenüber mißtrauiſch, obgleich die Offizialität
ſicher wiſſe, daß Rumänien der treueſte Verbündete ſei. Seit
ſieben Jahren warten die Rumänen, in Jugoſlawien auf das
Inkrafttreten des Protokolls über das Schulweſen in den rumä=
niſchen
Gebieten Jugoſlawiens. Alle Demarchen, die Rumänien
unternommen habe, hätten keinen Erfolg gehabt."
Herr Deruſſi hat nichts anderes getan, als ungeſchminkt zu
zeigen, daß zwiſchen den Intereſſen Rumäniens und denjenigen
Jugoſlawiens und der Tſchechoſlowakei eine Kluft beſteht. Sowohl
der Panſlawismus, der in Prag mehr, in Belgrad weniger betont
wird, iſt den rumäniſchen Intereſſen diametral entgegengeſetzt,
wie auch die Banater Frage, die zwiſchen Rumänien und Jugo=
ſlawien
beſteht, die ein Bündnis dieſer Länder ausſchließt, ſie
in gegneriſche Lager führt oder führen muß. Dagegen iſt vom
rumäniſchen Standpunkt die italienfreundliche Politik Averescus
zu verſtehen, die keine ſentimentale, fondern eine realiſtiſche Poli=
tik
iſt. Aber nach dieſer Flucht des Herrn Deruſſi, ehemals Ge=
ſandter
des rumäniſchen Königreichs, in die Oeffentlichkeit ver=
ſpricht
die beginnende Konferenz der Kleinen Entente intereſſant
zu werden.
Die Ankunft der Oelegation in Genf.
TU. Genf, 1. Mai.
Im Laufe des heutigen Sonntags iſt Staatsſekretär Dr.
Trendelenburg hier eingetroffen, um an den Verhandlungen des
Sachverſtändigenkomitees des Völkerbundes für Fragen der Auf=
hebung
der Handelsbeſchränkungen teilzunehmen, das am Mon=
tag
zuſammentritt. Die übrigen deutſchen Delegierten, die fran=
zöſiſche
und die engliſche Delegation treffen am Montag abend
in Genf ein. Die japaniſche Delegation iſt heute ebenfalls ſchon
eingetroffen.
Die Eröffnung der Weltwirtſchaftskonferenz erfolgt am Mitt=
woch
um 11 Uhr. Die erſten vier bis fünf Tage werden der
allgemeinen Ausſprache gelten, worauf dann drei große Kom=
miſſionen
für Handel, Induſtrie und Landwirtſchaft eingeſetzt
werden.

Die Frage der Staatsform
in Griechenland.
Von unſerem D=Korreſpondenten.
Athen, 30. April.
Man hört immer weniger über die griechiſche Innenpolitik
und die wenigen aus Athen kommenden Nachrichten lauten im=
mer
verworrener. Das iſt ſchließlich kein Wunder bei einem
Staate, der ſich engliſch orientiert. Aehnliches iſt man von den
europäiſchen Kleinſtaaten, die unter engliſchem Einfluß kamen,
gewöhnt. Die Orientierung der griechiſchen Außenpolitik iſt eine
engliſche; daraus folgt, daß ſie bis zu einem gewiſſen Grade
nur bis zu einem gewiſſen Grade! auch eine italieniſche iſt.
Denn die engliſche Politik folgt ſehr ſelbſtbewußten. Zielen, und
Italien erſcheint dabei bei einem genauen Zuſehen mehr als
eine Schachfigur im engliſchen Spiele als ein ebenbürtiger Ver=
bündeter
.
Fataler Weiſe mußte die griechiſche Politik ins engliſche
Fahrwaſſer geraten, einmal aus finanziellen und auch aus an=
deren
außenpolitiſchen Gründen. Vor allem war die engliſch=
orientierte
Politik eine Anleihepolitik. Wie hätte man auch, bei
der von vielen Putſchen zerrütteten finanziellen Lage der Ver=
lockung
der engliſchen Anleihen widerſtehen können. Schließlich
hat auch Griechenlands Verhältnis zur Türkei dieſe finanziellen
Erwägungen nur zu gut unterſtützt. Die Türkei verfolgt eine
Politik, welche den engliſchen und italieniſchen Balkanintereſſen
diametral entgegengeſetzt iſt. Sie ſegelt wenn auch bei einer
energiſchen Wahrung der eigenen Intereſſen vollkommen in
ſowjetruſſiſchen Fahrwaſſer.
Angora fühlt ſich von den italieniſchen und engliſchen
Aſpirationen im höchſten Maße bedroht; ja ſogar die
neue Gruppierung am Balkan, welche zu der Jſo=
lierung
Jugoſlawiens führte, erfüllt die türkiſchen Machthaber
mit Sorgen. Die Nachrichten über eine türkiſch= jugo=
ſlawiſche
Annäherung, welche letzten Endes eine ruſſiſch=
jugoſlawiſche
Annäherung bedeutet hätten, klangen nicht ganz
unlogiſch trotz der wiederholten und klaren Dementis.
Es lag alſo in engliſchem Intereſſe, in Athen Einfluß zu
gewinnen und die Herausbildung ſtabiler Verhältniſſe zu för=
dern
. Und das geſchah auch mit jener Gradlinigkeit, welche ein
zu genaues Eingehen auf die beſtehenden Verhältniſſe ausſchließt.
Aehnliches ſoll übrigens auch ſeitens der engliſchen Außenpolitik
ſchon anderswo vorgekommen ſein..
Wenn auch die Lage Griechenlands jetzt innen= wie außen=
politiſch
eine weſentlich beſſere erſcheint als früher, ſo ſind die
vielen und bekannten Schwierigkeiten doch nicht beſeitigt, ſondern
nur proviſoriſch überbrückt. Höchſt proviſoriſch ſogar. Zaimis,
der gegenwärtige Miniſterpräſident und Finanzminiſter, iſt vor
allen Dingen ein Finanzmann. Er hat mit ſeiner Koalitions=
regierung
die innere Ruhe im Lande ſcheinbar wieder hergeſtellt,
und iſt an die finanzielle Sanierung des Landes geſchritten. Er
hat mit den Engländern eine Schuldenregelung getroffen, welche
in England Beifall fand und die Placierung neuer griechiſcher
Anleihen in London ermöglichte. Die griechiſche Innenpolitik
offeriert zwar keine beſonders großen Sicherheiten; kleine Putſch=
verſuche
und Unruhen ſind an der Tagesordnung, und jeder Offi=
zier
fühlt ſich ſeit Pangalos als zukünftiger Diktator, aber die
griechiſche Außenpolitik verhält ſich gegenüber Angora und Bel=
grad
kühl und abweiſend genug. Und das iſt die Hauptſache. Die
Truppenmeutereien und Verſchwörungen der Anhänger Panga=
los'
ſie ſind noch immer äußerſt zahlreich konnten bisher
von der Regierung unterdrückt werden, faſt ſo gründlich, wie die
Nachrichten, welche früher bei ſolchen Gelegenheiten verzerrt und
übertrieben in das Ausland kamen.
Um das griechiſche Voll, welches politiſch nicht minder aktiv
iſt als früher, zu beruhigen, und um die Leidenſchaften der Par=
teien
abzuleiten, hat ſich Zaimis zu einer Verfaſſungsreform
entſchloſſen. Dieſe Verfaſſungsreform ſie ſoll anfangs Mai
votiert werden enthält die Schaffung eines Senats und die
Einführung eines drakoniſchen Geſetzes gegen politiſche Umſtürz=
ler
. Dies letztere mutet wirklich klaſſiſch an. Es bleibt hinter
dem alten Oſtrakismus keineswegs zurück. Alle Umſtürzler ſol=
len
auf fernliegende Inſeln verbannt werden glücklicher Weiſe
beſitzt der griechiſche Archipel ſolche Inſeln genug.
Von einem Umſturz ſteht man aber in Griechenland nicht
allzu fern. Die Frage der Staatsform iſt noch nicht erledigt.
Nach den zahllofen Verſuchen, die alle mißlangen, ſteht jetzt das
griechiſche Volk vor der Frage Republik oder Monarchie? Die
Republik hat ſich in Griechenland ſchlecht bewährt. Seit dem
Sturz der Dyngſtie kämpſte der griechiſche Staat mit dauerndem
Mißgeſchick. Die Rohaliſten ſind verhältnismäßig ſtark. Keine
Regierung kann gegenwärtig auf ihre Unterſtützung verzichten.
In dem jetzigen Kabinett vertritt Tſaldaris die Anhänger der
Monarchie. Er galt urſprünglich als ſehr gemäßigt, iſt aber ſeit
einem Eintritt in das Kabinett nur allzu aktiv. Der Präſident
der griechiſchen Republik Konduriotis ſteht vor ſeinem Rücktritt.
Wenn er nicht die Durchführung der Verfaſſungsänderung hätte
abwarten wollen, hätte er ſchon bereits demiſſioniert.
Unter ſolchen Umſtänden kehrt Venizelos aus ſeiner lang=
wierigen
freiwilligen Verbannung zurück, um wieder an der
Politik teilzunehmen. Und ſo oft noch Venizelos auf der poli=
tiſchen
Bühne erſchien, war irgendein Sturm zu erwarten. Wird
er der Nachfolger Konduriotis auf dem Präſidentenſtuhl ſein
oder bereitet er eine neue Ueberraſchung vor. Es ſind ſogar
Gerüchte im Umlauf, daß Venizelos, der eigentlich der Monarchie
den Gnadenſtoß verſetzt hat, jetzt eine andere Meinung über die
Frage der Staatsform beſitzen ſoll. Die Ausſichten der
Royaliſten ſteigen jedenfalls. Sie berufen ſich darauf, daß die
Dynaſtie in England und bei einigen Balkanſtaaten über koſt=
bare
Beziehungen verfügt. Der geweſene griechiſche König zeigt
aber ſehr wenig Luſt, den Thron nochmals zu beſteigen. Die
Reſtauration der Monarchie kann auch an dieſem Uimſtand
ſcheitern. Jedenfalls kann die griechiſche Politik noch in dieſer
wie auch in anderen Beziehungen Europa manche USerraſchungen
bereiten.

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Seite 2

Montag, den 2. Mai 1927

Nummer 121

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 2. Mai.

*Großflugtag der Heſſenflieger.
Zum Beſten der Krüppelheimbaulotterie veranſtalteten die Heſſen=
flieger
geſtern auf dem Flugplatz am Böllenfalltor einen Großflugtag,
deſſen reichhaltiges Programm, das ſich unter der Oberleitung des
Herrn Gewerberat Krämer in ſtraffer Diſziplin flott abwickelte, viele
Tauſende Zuſchauer auf den Flugplatz gelockt hatte. Mehrere Tauſend
freilich zogen es vor, als Zaungäſte den intereſſanten Schauſpielen
beizuwohnen, anſtatt den geringen Eintrittspreis zu bezahlen, was
um ſo weniger zu entſchuldigen iſt, als der Erlös guten Zwecken zu=
geführt
wird, üiberdies noch mancherlei Vorteile in Geſtalt von Ge=
winnen
zu Freiflügen uſw. damit verbunden waren.
Was die Heſſenflieger boten, war tatſächlich ein Großflugtag, rich=
tiger
ein Flug=Groß=Tag. Es war faſt alles, was auf luftſportlichem
Gebiet überhaupt geboten werden kann. Pünktlich um 3.30 Uhr ſtiegen
nacheinander die Herren Buſch, Bauer Jährling und Heſ=
ſelbach
auf ihren ſchmucken kleinen Doppeldeckern (nur Heſſelbach flog
einen Grulich=Hochdecker) zum Geſchwaderflug auf und um=
kreiſten
in beſtimmten Formationen den Flugplatz. Das Wetter war
herrlich, trotz der Maihühle, und geſtattete ausgezeichnete Sicht auf größere
Höhen. Wenige Minuten nach der durch Leuchtrakete angezeigten Lan=
dung
erhoben ſich kurz nacheinander die Herren Chefpilot Buſch auf
Dietrich=Doppeldecker D471 und Jährling auf Pelikan D 1121 zu
dem intereſſanten Schauſpiel des Ballonrammens. Eine Anzahl
kleiner Gummiballons wurden aufgelaſſen, die bei dem herrſchenden
ſtarken Auftriebwind ſchmell in große Höhen abgetrieben wurden. Sie
mußten von den Fliegern verfolgt und mit Propellerſchlag oder ſonſt=
wie
gerammt, d. h. zerſtört werden. Ein Manöver, das große Geſchick=
lichkeit
erforderte, und bei dem oft engſte Kurven geflogen werden
mußten. Beſonders Jährlings geſchicktem Fliegen gelang es, alle
Gegner zur Strecke zu bringen.
Dieſer hühne Pilot ſcheint überhaupt kein Unmöglich zu kennen.
Er beherrſcht ſeine flinke, fabelhaft ſteigfähige Maſchine, als ſei er mit
ihr verwachſen. Er, Chefpilot Buſch und Pilot Bauer führten in
der nächſten Programmnummer Luftſchauſpiele aus, die kaum noch über=
troffen
werden können. Neben einfachen Sturzflügen wurden vielfache
Saltos vor= und rückwärts geflogen, Loopings, Doppelſturz= und
Schraubenflüge, Wellen=, Segel= und Seitenflüge, kurz alles, was es an
Atemraubendem hoch in den Wolken geben kann. Man weiß dabei nicht,
was man mehr bewundern ſoll, die Kühnheit und Geſchicklichkeit der
Flieger die überhaupt keine Nerven zu kennen ſcheinen oder Leiſtungs=
fähigkeit
und Widerſtandskraft, vor allem die unbedingte Zuverläſſigkeit
der Maſchinen.
Freilich, übertroffen wurde alles an Senſation durch den Luft= und
Zahnakrobaten Oskar Dimpfel=Royal. Dieſer Menſch bringt
es tatſächlich fertig, während des Fluges in etwa 400500 Metev Höhe
aus dem von Jährling geſteuerten Flugzeug zu klettern und an einem
unter dem Flugzeug hängenden Trapez Dinge auszuführen, die ſchon
im Zirkus zu den Senſationen gehören, die Schauern erregen. Er
hängt ſchließlich frei mit den Zähnen und entkleidet ſich ſo
während des Fluges bis auf ſein Leibtrikot, klettert nach 1½=ſtündiger
Tätigkeit wieder ins Flugzeug und winkte ſeelenvergnügt den Zuſchauern
zu, die unten um ſein Leben bangten. Höher kann man Senſation
wirklich nicht ſteigern.
Ein ſehr ſchönes und ausnehmend gut gelungenes Schauſpiel boten
die beiden Fallſchirmpiloten Langer und Heß, die gleich=
zeitig
aus zwei hintereinander fliegenden Maſchinen aus etwa 1000
Meter Höhe abſprangen und glatt nach gutem ruhigen Gleitflug auf
dem Flugplatz landeten.
Die Pauſen zwiſchen den Darbietungen wurdeſt ausgefüllt durch
ein intereſſantes Ballonwertfliegen, zu dem kleine Gummi=
ballons
mit Poſtkarten auf dem Platze feilgehalten wurden. Hunderte
dieſer kleinen Luftſegler ſtiegen auf, und weſſen Poſtkarte den weiteſt
liegenden Poſtſtempel aufweiſt, der erhält einen Freiflug. Schließlich
wurden auch Paſſagierflüge ausgeführt, zu denen Freifahrtſcheine unter
den Loskäufern der Krüppelheimbaulotterie ausgeloſt wurden.
Kurz, es war ein intereſſanter Tag, auf den die Heſſenflieger ſtolz
ſein können.
M. St.

Der Flugtechniſche Verein Darmſtadt hat nach längerer Ruhe=
paufe
ſeine Tätigkeit wieder aufgenommen. Untenbunden wurde dieſelbe
durch die wirtſchaftlichen Folgen der Inflation und anderweitige be=
rufliche
Tätigkeit ſeiner Mitglieder. Seine Aufgabe war es, den
Modell=, Gleit= und Segelflug zu fördern. So hat der Verein an den
Segelflugwettbewerben in der Rhön in verſchiedenen Jahren mit ſelbſt=
gebauten
Maſchinen teilgenommen. Weiter hat er jüngeren Mitgliedern
und Schülern Gelegenheit gegeben, ſich in Modellen praktiſch und
theoretiſch auszubilden und mit anderen Vereinen, wie z. B. Frank=
furt
und Mannheim, in Konkurrenz zu treten. Er hält es deshalb jetzt
wieder für ſeine Pflicht, zwecks Hebung des Flugzeugmodellbaues an
jüngere geeignete Leute heranzutreten, damit ſie ſich die nötigen Kennt=
niſſe
aneignen können. So findet im Mai ein Kurſus unter fachmän=
niſcher
Leitung ſtatt, in dem den Teilnehmern die Gelegenheit gegeben
wird, flugfähige Modelle herzuſtellen, die bei guter Flugleiſtung und
ſorgfältiger Konſtruktion in den Wettflügen ausgezeichnet werden.
Volkshochſchule. Am Dienstag, den 3. Mai, beginnt Herr Pfar=
er
Taesler ſeine Vorleſung mit dem Thema: Das Weltbild
der Naturwiſſenſchaft und die Weltanſchauung der
Kulturwiſſenſchaft. Die Vorleſung erſtreckt ſich über acht
Abende und wird behandeln: 1. die Rätſel des Sternenhimmels, 2. das
Weſen der Materie (Atome, Elektronen), 3. die Zelle und das Weſen
des Lebendigen, 4. die Entwicklung der Lebeweſen, 5. Gehirn, ſympathi=
ſches
Nervenſyſtem und Seelenleben, 6. die Ziviliſation (politiſche, ſoziale,
wirtſchaftliche und techniſche Kultur), 7. die künſtleriſche (äſthtiſche)
Kultur des Schönen, 8. die ſittliche (ethiſche) Kultur des Guten. Die
wiſſenſchaftliche (philoſophiſche) Kultur des Wahren. Die religiöſe Kul=
tur
des Heiligen oder Göttlichen. Anſchauungstafeln werden das Ver
ſtändnis für die einzelnen Abteilungen erleichtern. Da der Kurſus nur
bei einer beſtimmten Beteiligung ſtattfinden kann, bitten wir um bald=
möglichſte
Anmeldung in der Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule, Mathil=
denplatz
17.
Frau Karoline Ewald, Pankratiusſtraße 53, feiert am 3. Mai in
Loller Rüſtigkeit ihren 81. Geburtstag. Trotz dieſes hohen Alters geht
ſie noch heute ihrem Beruf als Köchin nach.

*Der Weltkrieg im Film.
Ein intereſſanter deutſcher Verſuch.
Von Dr. R. Körner.

Faſt dreizehn Jahre ſind ſeit jenen ſommerſchwülen Julitagen
vergangen, da der Weltkrieg ausbrach, seun Jahre ſeit den ſchick=
ſalsſchweren
Novembertagen, die zu dem jähen Abbruch des
Völkerringens führten. Noch, ſollte man meinen, ſteht das un=
geheure
Erleben jener gewaltigen Epoche ſo unverrückt in jedem
feſt, noch ſollte die Erlebnisſtärke in jedem ſo wach ſein, daß es
keines erinnernden Momentes bedarf. Die Film=Autoren ſind
anderer Anſicht. Bchon ſeit Jahren laufen in ausländiſchen
Staaten Kriegsfilme, die nicht nur Handlungsfilme ſind, die in
der Kriegszeit ſpielen, ſondern die den Krieg ſelbſt ſich als Thema
geſetzt haben. Meiſt ſind es Tendenzfilme geworden zur Ver=
herrlichnng
der Taten des eigenen Volkes, die willkürlich mit
geſchichtlichen Tatſochen umſprangen. Schon dadurch allein wird
der Wert dieſer Filme beſtimmt. Sie haben alle nichts Erheb=
liches
gebracht und auch keine nennenswerten Erfolge erzielt.
Die deutſchen Filmproduzenten haben erſt jetzt das Kriegs=
thema
filmiſch auszunutzen geſucht. Die Ufa bringt einen Film
Der Weltkrieg heraus, der an drei Abenden das ungeheuke
Geſchehen der Jahre 1914 bis 1918 bringen ſoll. Man ſah den
erſten Teil, und es iſt nötig, ſchon jetzt dazu kritiſch Stellung zu
nehmen. Einen ſolchen Film zu geſtalten, iſt nur möglich, wenn
man ſich darüber klar iſt, welche Ziele man mit ihm erreichen
will. Was war möglich? Die Geſtaltung der militäriſchen Ope=
rationen
? Eine Verherrlichung des Krieges? Ein pazifiſtiſcher
Tendenzfilm? Eine rein ſachliche, dokumentariſch belegte Tat=
ſachendarſtellung
? Alle dieſe Tendenzen konnten naturnotwendig
im günſtigſten Fall zu einem Teil=, nie aber zu einem vollen
Erfolg führen. Das einzige, was meiner Anſicht nach ein deut=
ſcher
Kriegsfilm hätte bringen müſſen, wäre der Verſuch geweſen,
das erſchütternde Heldenepos des Kampfes des deutſchen Volkes
gegen die ganze übrige Welt darzuſtellen. Dies wäre gewiß kein

* Heſſiſcher Sängerbund.
(Kreis 12. des Deutſchen Sängerbundes).
Am 30. April fand hier im Bahnhofshotel eine Sitzung des Ge=
ſcmtvorſtandes
des Heſſiſchen Sängerbundes ſtatt, welche die ſür Sonn=
tag
, den 1. Mai, 10 Uhr vormittags, in dem Saal des Rummelbräu ein=
berufene
Jahreshauptverſammlung (Bundesſängertag) einleitete. Be=
handelt
und beſchloſſen wurde die Anſtellung eines beſoldeten Ge=
ſchäftsführers
für den Bund, da das Anwachſen des Schriftverkehrs
und der Mitgliederzahl des Bundes auf über 20000 Sänger eine voll=
beſchäftigte
Arbeitskraft erfordert. Außerdem wurde noch die Aus=
ſchreibung
der Stelle eines Schriftleiters für die Heſſiſche Sänger=
warte
beſchloſſen, die Ehrung über 25 Jahre tätiger Chormeiſter und
Vorſtandsmitglieder u. a.
Die am folgenden Tage ſtattgehabte Jahreshauptverſammlung
brachte eine über Erwarten große Sängerſchar aus allen Teilen des
Heſſenlandes nach Darmſtadt. Nach Vortrag zweier ſtimmungsvoller
Chöre der Vereine Liederzweig‟ Darmſtadt und Sänge=bund Gries=
heim
, unter Herrn Etzolds bewährter Leitung, erklärte der 1. Bundes=
vorſitzende
, Ober=Regierungsrat Dr. Siegert, den Bundesſängertag
mit herzlichen Begrüßungsworten für eröffnet und erſtattete für das
abgelaufene Geſchäftsjahr den Jahresbericht, aus dem ſich ergab, welche
ungeheuere Arbeit für das Bundesfeſt in Mainz und den Ausbau des
Bundes geleiſtet werden mußte. Unter großem Beifall der Verſamm=
lung
konnte der Bundesvorſitzende feſtſtellen, daß der Heſſiſche Sänger=
bund
jetzt, nachdem der innere Aufbau vollzogen iſt, durch ſeinen Vor=
ſtand
und Muſikausſchuß alle wichtigen Fragen des Geſangvereins=
weſens
in Erfolg verſprechender Weiſe behandeln läßt, insbeſondere
auch die Frage, wie Schulgeſang und Männergeſang durch eine innigere
Verbindung ſich gegenſeitig fördern und eränzen können.
Der zweite Punkt der Tagesordnung, welcher ſich mit dem Kaſſen=
bericht
der Geſchäftsjahre 1925/26 befaßte, wurde zu aller Zufriedenheit
erledigt. Es wurde auf Vorſchlag der Kaſſen= und Rechnungsprüfer dem
Bundes=Schatzmeiſter Bitter einſtimmig Entlaſtung erteilt mit
Worten des Dankes ſür ſeine beſonders mühevolle Tätigkeit.
Auf Vorſchlag des Bundesvorſtandes wurde alsdann von dem
Bundesvorſitzenden der großen Verdienſte des Leiters der Zentralſtelle
zur Förderung der Volksbildung und Jugendpflege, Schulrats Haſ=
ſinger
, um den Heſſiſchen Sängerbund gedacht und damit auf ein=
ſtimmigen
Beſchluß des Bundesſängertages die Ernennung zum erſten
Ehrenmitglied des Bundes verbunden.
Im weiteren Verlauf der Verhandlungen wurden Organiſations=
fragen
und andere Angelegenheiten von internem Intereſſe erledigt.
Erwähnenswert iſt noch ein kurz und klar gehaltener Vortrag des
Kantors Samper; Darmſtadt, über Die Tonſetzer=Geſellſchaften
Afma und Gema. Vor Schluß der Verſammlung ſprach der 2. Bundes=
vorſitzende
, Rechtsanwalt Dr. Reen, Mainz, Herrn Dr. Siegert unter
allgemeinem Beifall der Verſammlung den Dank für die zielbewußte
Führung des Bundes aus. Die Verſammlung fand einen erhebenden
Ausklang in markigen Schlußworten des Bundesvorſitzenden.

Zum Beiſchreiben der 20%igen Aufwertungs=
beträge
sind bereits aufgerufen die
Sparbücher Nr. 1 180000

Für die Woche von Montag, den 2. Mai,
bis Samstag, den T. Mai werden hiermit
neu aufgerufen die
Sparbücher Nr. 180001190000
Kaſſeſiunden: Vormittags von 8 bis 1 Uhr
Nachmittags von 3 bis 4½ Uhr.
Samstags nachmittags geſchloſſen.
(St. 7320
Annahmeſtelle im 1. Stock.
Städtische Sparkasse Darmstadt

Kunſinotizen.
Ueber Werte, Künfiler oder fünſfieriſche Deranſtaltungen, deren im Nachſſehenden Grwchnung
geſchieht, behält ſich die Redakiion ihr Urtell vos
Union=Theater. Meine Tante Deine Tante‟
Es iſt eine wirkliche Freude, dieſe bezaubernde Frau, dieſe einzige,
wunderbare Schauſpielerin auf dem Höhepunkt ihres Könnens zu ſehen.
Ihr quellfriſches Naturell, ihr geſunder, bei Frauen ſo ſeltener Humor,
ihre ungekünſtelte, bezwingende Urſprünglichkeit, nehmen von Anfang
bis zu Ende gefangen. Auch die Stoffwahl war überaus glücklich. Carl
Frölich inſzenierte den Film flüſſig, einfallreich, durchaus gekonnt, unter=
ſtützt
von der ausgezeichneten Photographie von Guſtav Preiß. Der
Film hat noch eine Bombenrolle Ralph Artur Roberts . . . Noch
nie war er im Film ſo gut wie hier, und er zeigte ſich als ein Charakter=
komiker
großen Formats ſehr nett in einer kleinen komiſchen Rolle
Leopold Ledebur. Es war ein ganz ſtarker Erfolg. Das Lachen nahm
kein Ende.

Bchulbüchen
bei Buchbändler Ludwig Saeng, Kirchstraße 20. 16645 a
Film ohne Tendenz geworden, aber anknüpfend an unerſchütter=
liche
Tatſachen hätte er gewaltigen Eindruck machen müſſen.
Wenn dies am erſten Abend des Weltkriegfilmes der ganze
Film dürfte etwa eine Spieldauer von fünf Stunden haben
nur ſelten erreicht wurde, ſo lag das daran, daß die Verfaſſer des
Filmes ängftlich bemüht waren, niemanden zu verletzen. Sie
haben keine Leidenſchaften aufgerührt; ſie ſind äußerſt taktvoll zu
Werke gegangen; ſie haben verſucht, jeden Zuſchauer zu mahnen,
die Achtung vor der Geſinnung des anderen zu wahren. Damit
ſind ſie aber nicht den unerhörten Erſchütterungen des Weltkrieges
gerecht geworden und haben auf dieſe Weiſe kein Spiegelbild
der großen Zeit gegeben.
Der Weltkriegs=Film ſoll eine Zuſammenſtellung echter und
im Kriege gemachter Aufnahmen ſein. Tatſache aber iſt, daß man
erſt vom Jahre 1916 ab in größerem Umfange an der Front und
in der Etappe Kriegsaufnahmen gemacht hat, daß alſo aus den
erſten Jahren 1914 und 1915 alles Material fehlt; nur wenige
Filmabſchnitte ſind hier echt, meiſtens marſchierende Truppen,
Aufnahmen der gewaltigen Menſchenmaſſen am 1. Auguſt im Luſt=
garten
, in London, Paris uſw.; Bilder von Poincaré, König
Georg V., dem Kaiſer, dem Zaren, dem Sultan; dann viele Auf=
nahmen
berühmter Heerführer: Hindenburgs, Ludendorffs,
Mackenſens, Klucks, Joffres und führender Diplomaten jener
Zeit. Die Kampfaufnahmen ſind zum großen Teil geſtellt, ſo
vor allem die Aufnahmen der Schlacht von Ypern. Das ganze
Material iſt zuſammengeſtellt von Georg Soldan und Erich Otto
Volkmann, die im Reichsarchiv arbeiten. Die Regie führte Leo
Lasko. Das Poſitive des Weltkriegs=Films ſind ſeine graphiſchen
Darſtellungen. Außerordentlich geſchickt ſind die Bewegungen
und die Aufmarſchpläne der Heeresgruppen dargeſtellt worden.
Die einzelnen Phcſen des Bewegungskrieges kommen ſelten klar
und eindringlich zur Geltung. Man begreift taktiſche und ſtrate=
giſche
Zuſammenhänge, wenn es andererſeits auch nicht möglich
wau, die Motive der einzelnen Truppenbewegungen und die
Aenderungen der Schlachtpläne darzutun. Mehr oder minder
muß man ſich mit den Ergebniſſen begnügen, und oft iſt ſtatt
einer logiſchen und hiſtoriſchen Begründung eine allegoriſche

Zum Tee=Abend des Guſtav=Adolf=Frauenvereins im Gemeinde=
haus
der Kiesſtraße hatte ſich trotz des ins Freie lockenden Frühlings=
wetters
eine ſtattliche Gemeinde verſammelt, als die Vorſitzende, Frw
Kirchenrat Dingeldey, mit herzlicher Begrüßung und Dankesworten die
Feier eröffnete und dem Redner, Herrn Pfarrer Weiß aus Bieber,
das Wort erteilte. Er führte etwa aus: Guſtav=Adolf=Arbeit iſt ein
Brückenſchlagen der Liebe aus dem Heimatland der Reformation hinü
ber zu den Vorpoſten evangeliſch=kirchliſchen Lebens, die heutzutage be=
ſonders
nötig an der Oſtgrenze des deutſchen Vaterlandes iſt. Die Ent
wicklung des deutſchen Volkes iſt von Weſten nach Oſten gegangen, hat
ſeit dem 12. Jahrhundert große Gebiete öſtlich der Elbe chriſtianiſiert
und koloniſiert und bis heute feſthalten können. Im Oſten, wo die
Reichsgrenzen von heute nicht für immer ſo bleiben werden, harrt weites
Land der Beſiedlung für unſere überſchüſſige Bevölkerung. Aus dem
Oſten droht aber auch eine neue ſlawiſche Flut in Form des Bolſchewis=
mus
, gegen die der alte deutſche Damm, teilweiſe geriſſen, neu gefeſtigt
und verbreitert werden muß. Unter evangeliſch=kirchlichem und vater=
ländiſchem
Geſichtspunkt gewinnt deshalb die glaubensbrüderliche Hilfs=
arbeit
an den evangeliſchen Kirchen des Oſtens heute eine enorme Be=
deutung
. Die evangeliſch=unierte Kirche Polens und Pommerellens,
einſt 1,5 Millionen zählend, iſt durch Ausweiſung und Abwanderung
gefunken auf etwa 320 000 Seelen. Die organiſierte Entdeutſchungs=
politik
der Polen hat es fertig gebracht, daß 200 Pfarrſtellen unbeſetzt,
von 9000 evangeliſchen Lehrern 8000 vertrieben, 5000 evangeliſche Kinder
ohne ſchulmäßigen evangeliſchen Religionsunterricht, 12000 evangeliſch=
Schulkinder zum Beſuch polniſch=katholiſcher Schulen gezwungen ſind.
Vier Fünftel des deutſchen Grundbeſitzes iſt enteignet, in einem Geſamt=
volk
von 30 Millionen gibt es 6½ Millionen Analphabeten. Die ſchein=
bar
zum Tode berurteilte evangeliſche Kirche zeigte aber unter fürchter=
licher
Drangſal zukunftsfrohe Lebenszeichen: bibliſch und kirchlich ge=
ſchulte
Laien vertreten die Pfarrer, die oft 3040 Gemeinden zu ver=
ſehen
haben. Bauernfrauen und Mädchen werden in Bibelſchulen zu
Religionslehrerinnen ausgebildet, ein theologiſches Alumnat in Liſſa
bildet den geiſtlichen Nachwuchs aus und im Elternhauſe ſelber wird der
vorbereitende Konfirmandenunterricht gegeben. Geſteigerter Kirchen=
und Abendmahlsbeſuch und eine geradezu heroiſche Opferwilligkeit
ſchweißen die evangeliſchen Gemeinden zu unzerbrechlicher Treue zuſom=
men
. Die deutſch=evangeliſche Kirche von Böhmen, Mähren, Schie=
ſien
, in der Tſchechoflowakei mit 110 000 Seelen, ringt erfolgreich mit
den Schwierigkeiten der Neubildung, hatte bis vor einem Jahre 4000
Schulklaſſen von dem tſchechiſchen Staat genommen bekommen, Tauſende
ihrer Mitglieder verloren durch Enteignung ihren deutſchen Großgrund=
beſitz
. Auch hier blüht neues Leben aus den Ruinen. Unter Präſident
Dr. Wehrenpfennig iſt eine ſtraffe Organiſation eingetreten. Acht An=
ſtalten
der Inneren Mifſion ſind eröffnet, ein eigenes Geſangbuch ge=
ſchaffen
worden. Die Uebertrittsbewegung zu den evangeliſchen Kirchen
des Landes, die Fortſetzung der Los=von=Rom=Bewegung im Lande des
Johannes Hus hat ſeit 10 Jahren etwa 80000 neue Mitglieder dem
Evangelium zugeführt. Dem Siegerſtaat und Kriegsgewinnler
Rumänien wurde auch das Volk der Siebenbürger Sachſen zwangsweiſe
einverkeibt, die einſt um 1200 von ungariſchen Königen gerufen, gegen
die Mongolen die Grenzwacht halten an der Pforte des Orients. Dieſem
kerndeutſchen Volke von 230 000 Seelen mit 245 Kirchengemeinden und
an 300 Kirchenſchulen ſucht man mit tiefeinſchneidenden Geſetzen das
Rückgrat ſeiner chriſtlichen Volksbildung zu brechen. Die eigene Uni=
verſität
wurde aufgehoben, Nichtdeutſchen der Beſuch der Sachſen=
ſchulen
verboten, 800 000 Morgen beſtes Pfarr= und Schulgut faſt ohne
Entſchädigung enteignet. Auch hier zittert der Baum, aber er fällt
nicht, der Saft evangeliſch=kirchlicher Treue treibt neue hoffnungsfrohe
Triebe. Das trübſte Bild der Glaubensverfolgung zeigte Rußland,
wo unter 160 Millionen Geſamtbevölkerung weit zerſtreut heut=
noch
etwa 160 000 evangeliſche Deutſche wohnen. Die ſchärfſte anti=
religiöſe
Propaganda der Sowjetregierung vermochte die Glut evangeli=
chen
Glaubenslebens nicht zu erſticken. Sind auch von 200 Pfarrern nur
kaum 80 übrig geblieben, ſo hat man doch Kraft und Begeiſterung genug
gefunden, eine neue Kirchenverfaſſung zu ſchaffen, ein Predigerſemina=
in
Petersburg ins Leben zu rufen, und die aus Württemberg ſtammende
Stundiſtenbewegung arbeitet mit großem Erfolg an einer religiös=ſitt
lichen Hebung des in ſchauderhafte Tiefen der Verwahrloſung und der
Armut verſunkenen Volkes. So ſchauen Millionen evangeliſcher Glau=
bensgenoſſen
aus den kämpfenden evangeliſchen Kirchen des Oſtens nach
der rettenden Hand des Guſtav Adolf=Vereins aus, nicht etwa verzwei=
felt
und zum Sterben bereit, ſondern als die Sterbenden, und ſiehe wir
leben. Der gemütliche Teil war durchflochten von wertvollen muſi=
kaliſchen
Darbietungen, Fräulein Vera Wagner ſang mit ſchönem
Gelingen und deutlicher Ausſprache und mußte ſich ſogar zu Zugaben
verſtehen. Herr Werner Pfeil erfreute durch anſprechende Cellovor=
räge
, beide in gewandt=anſchmiegendem Klavierſpiel verſtändnisvyll be=
gleitet
von Fräulein Erika Seipp. Zum Schluß wußte Herr Pfarwy
Weiß in launiger Rede wirkungsvoll klar zu machen, daß er zu ſeinen
Diaſporakindern von einer Reiſe nicht mit leeren Händen zurückkomme
dürfe befonders nicht von den Frauen der Landeshauptſtadt. Kn.
Wochenmarkt zu Darmſtadt. Kleinhandels=Tagespreiſe vom 29. April
1927. Spargeln 1. Sorte 100120, dto. 2. Sorte 5060, Karotten
Bündel 50, Gelbe Rüben 810, Rote Rüben 1215, Schwarzwurzeln
3540, Spinat 1520, Römiſchkohl 1015, Rotkraut 2025, Weißkraut
2025, Zwiebeln 1520, Knoblauch 80, Rhabarber 1520, Tomaten
100, Feldſalat, Lattig 4060, Gärtner=Kopfſalat 2025, Salataurken
80100, Blumenkohl, ausl. 80120, Sellerie 550, Lauch 510, Meer=
rettich
70, Radieschen 5, Spätkartoffeln 78, Mäuschen 15. Tafeläpfel
3560, Wirtſchaftsäpfel 2530 Wirtſchaftsbirnen 1825, Bananen 65
bis 80, Apfelfinen 515, Zitronen 510, Süßrahmbutter 220, Land=
butter
190200, Weichtäſe 3040, Handkäſe 415, Eier, friſche 1114.
Hühner 140180, Tauben Stück 80100, Ziegenlämmer 7080, friſches
Rindfleiſch 8010, Kalbfleiſch 100120, Hammelfleiſch 80, Schweine=
fleiſch
90100, Dörrfleiſch 150, Schinken 200, Wurſt 70140, Wurſtfett
70, ausgelaſſenes Schmalz 100 Pf.
* Motorradunfall. Der 25jährige Kaufmann Carl Frick Darm=
ſtadt
, geriet Sonntag abend auf der Chauſſee Groß=Gerau-Darmſtadr
mit ſeinem Motorrad mit einem Radfaher in Kolliſion. Beide ſtrirzten,
wobei ſich Frick eine ſchwere Schädelverletzung zuzog, während der Rad=
fahrer
leichter verletzt wurde. Frick wurde ins Städtiſche Krankenhaus
Mainz verbracht.

Tageskalender für Montag, den 2. Mai 1927.
Landestheater Großes Haus L 18, F 11 (Darmſtädter
Volksbühne), Anfang 71 Uhr, Ende 10 Uhr: Der Tod des Empe=
dokles
. Kleines Haus: Keine Vorſtellung. Konzerte:
Schloß=Café; Café Rheingold; Perkeo. Bürgerhof, abends
8 Uhr: Vortrag über die Verwendung von Gasbadeöfen und Heiß=
waſſerapparaten
. Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz
theater, Palaſt=Lichtſpiele.

Darſtellung gewählt worden. Dies tritt am markanteſten bei der
Marne=Schlacht zutage. Sie, die den großen Umſchwung des
Völkerringens ſchon in den Septembertagen des Jahres 1914
brachte, iſt zum Teil unverſtändlich dargeſtellt, und warum am
9. September der folgenſchwere Entſchluß, die Schlacht abzu=
brechen
, gefaßt wurde, das, was doch gerade das Wichtigſte war,
bleibt unerwähnt.
Ein Film wie der Weltkrieg=Film bietet natürlich keine
ſchauſpieleriſchen Leiſtungen. Auch die Regie wird man nicht
unter den ſonſt üblichen Geſichtspunkten beurteilen können;
denn das, was gerade am meiſten in den Hintergrund treten
ſollte und dort, wo es nicht zu vermeiden iſt, immer nur ein
Negativum ſein kann, iſt die Arbeit des nachſchaffenden Regi
ſeurs. Wir wollen keine geſtellten Bilder vom Krieg, die wir
den Krieg ſelbſt erlebt haben. Nur die Wirklichkeit, die uns
heute vielleicht ſchon wie ein unfaßbares Traumerlebnis erſcheint,
ſoll zu uns ſprechen. Für die ganz Jungen aber, die den Krieß
nicht erlebt haben oder zu klein waren, um das gewaltige Rin=
gen
zu verſtehen, kann auch nur das Echte, nicht das Nachgebit
dete Wert haben. Es iſt anzunehmen, daß in den noch folgen=
den
zweiten und dritten Abſchnitten des Weltkriegs=Filmes die
echten Aufnahmen überwiegen und daß ſich daraus ſchon der
Eindruck weſentlich vertieft. Mit Bedauern iſt nur feſtzuſtellen,
daß die Manuſkriptverfaſſer offenbar von der Dankbarkeit der
Ueberlebenden und ihrer Treue für die Gefallenen eine ſchlechl
Vorſtellung haben. Die vielfachen Mahnungen: Vergeßt die
Toten nicht ſind meiner Anſicht nach vollſtändig überflüſſig une
unangebracht. Wir haben ſie nicht vergeſſen, und wir werden es
nicht, weil wir es nicht können.
Es iſt vielleicht noch etwas verfrüht, ein abſchließendes Ue
teil über den Weltkriegs=Film zu fällen, bevor er in ſeiner Ge‟
ſamtheit vorliegt. Der bisher herausgebrachte Teil zeigte teile
weiſe recht achtbare Leiſtungen, ohne aber die gewaltig erſchut=
ternde
Durchſchlagskraft zu beſitzen, die ein ſolcher Film häben
müßte, um auch nur im entfernteſten dem tatfächlich Geſchehenen
gerecht zu werden. Ob das überhaupt möglich iſt, wiſſen we
nicht. Diesmal wurde es jedenfalls nicht erreicht.

[ ][  ][ ]

Nummer 121

Seite 3

Montag, den 2. Mai 1927

Fußball.
Cöportverein Darmſtadt 98 Fußballſport=
verein
Frankfurt 1:6 (1:2).
Kkühl war das Wetter, das uns der beginnende Mai beſcherte
nd ebenſo kühl war wohl die Stimmung bei der großen Mehr=
hRt
des Publikums, das ſich zu dieſem Pokalſpiel trotz des
hennens auf der Opelbahn und trotz der Flugveranſtaltung in
uner Stärke von 3000 Perſonen eingefunden hatte. Es mag nicht
u=intereſſant zu ſein, zu unterſuchen, warum das wirklich gute
iel des Mainbezirksmeiſters, das den erſtrittenen Sieg auch
mrt der Tordifferenz von 5 Goals glatt verdient hatte, nicht ge=
eignet
war, die Herzen der Darmſtädter Sportintereſſenten höher
ahlagen zu laſſen. Warum alſo ging das Publikum nicht mit,
marum blieb es in ſeiner Reſerve? Es wäre wohl ſicherlich falſch.
behaupten, die Einheimiſchen vertrügen es nicht, ihre‟
Mannſchaft ſo hoch verlieren zu ſehen. Wir haben in der Ver=
zungenheit
Beiſpiele, wo es anders war. Ich erinnere an das
Swiel gegen Bayern=München, das die Bayern mit 7:2 ge=
mannen
. Man erkannte damals die Leiſtung in einer Art und
mät einer Begeiſterung an, die ohne weiteres erkennen ließ, daß
de jungen und intelligenten Bayernſtürmer die Herzen der
Taarmſtädter erobert hatten.
Der wahre Grund führt uns mitten in die Kritik der
örankfurter. Die Bornheimer haben in den Mannen
Krieger,
Furch,
Fritz,
Völler,
Pache,
Finkernagel,
Wiyt, Brettville, Klumpp, Strehlke, Brück,

Leute zur Verfügung, die jederzeit in der Lage ſind, auch dem
ſuarkſten Gegner engliſche Profeſſionals nicht ausgenommen
gegenüberzutreten. Jeder einzelne iſt derartig balltechniſch,
ſaauftechniſch und taktiſch durchgebildet, daß ein Vergleich mit den
Taarmſtädter Spielern in dieſer Beziehung gar nicht vorgenom=
nen
zu werden braucht.
Im Spielberlauf drückte ſich dieſer Umſtand dahin aus, daß in
Prozent aller Einzelkämpfe die Frankfurter Sieger blieben.
Ridlos muß man anerkennen, daß gerade die ausländiſchen
ſternationalen des Mainmeiſters und zeitweiſe auch Strehlte
uurd Klumpp Sololeiſtungen zeigten, die auch den verwöhnteſten
Zatſchauer befriedigen mußten. Solche Kraftſchüſſe, wie Wiyk ſie
di=monſtrierte, jene auf den kleinſten Raum faſt haargenau abge=
zurkelten
Strafſtöße eines Pache und dieſe genauen und placier=
tum
Kopfſtöße eines Klumpp ſind wohl kaum oder überhaupt
nücht zu ubertreffen. Und trotz alledem das Spiel der Born=
heimer
kann nun einmal nicht begeiſtern. Wohl klappte auch das
u= und Zuſammenſpiel. Und doch liegt hierin der Mangel.
MTan ſpielt innerhalb ein und derſelben Mannſchaft zu viele
Ayſteme: reine Durchbruchstaktiker ſtehen neben ausgeſprochenen
Hombinationsſpielern; der eine gefällt ſich in techniſchen Glanz=
ſtüücken
, während der Nebenmann, nur auf Zweckmäßigkeit einge=
ſtellt
, faſt verzweifelt (und deshalb ſchimpft), weil er zu lange
wud vergebens auf die Vorlage warten muß. Und ſo fehlt das
üblüſſige im Spiel, jenes Elegante, das uns bei den bayeriſchen
(llitemannſchaften immer wieder entzückt, mit einem Wort: die
Aultur des Spieles und im Spiel. Dies ließ die Zuſchauer nicht
mearm werden. Es mag dies auch als ausgleichende Ge=
rechtigkeit
inſtinktid von den Zuſchauern empfunden werden;
dreſer Mainmeiſter, der in Wahrheit aus Spielern aller Herren
Bänder zuſammengeſtellt iſt, wird ſich das Fehlende nie ganz
gneignen können. Eine Miſſion werden daher die jetzigen Leute
des Fußballſportvereins im ſportlichen Leben nie erfüllen
llönnen! Dies hindert aber nichts, daß eine Kritik auch unter
obigem Geſichtspunkt niemals umhin kann, die Spielſtärke
der Bornheimer reſtlos anzuerkennen.
Darmſtadt ſpielt mit anderen Mitteln. Die Spieler des
Aportvereins, die faſt reſtlos in Darmſtadt und nur in Darm=
ſwadt
gelernt haben, Fußball zu ſpielen, ſind einem Können des
Arußballſportvereins lange nicht gewachſen. Wohl wäre es an ſich
nnöglich, daß auch die 98er einem ſolchen Gegner einmal ein
eSenbürtiges Spiel liefern könnten. Doch dazu hätte die Mann=
ſchhaft
in einer Hochform ſein müſſen; aber ſelbſt dann wäre der
(Erfolg doch nur ein Zufallsprodukt. Im geſtrigen Spiel war von
erner Hochform der Darmſtädter Mannſchaft rein gar nichts zu
bemerken. Trotz Eifer und Aufopferung wollte nur wenig ge=
lirngen
. Nur zwei Spieler liefen zu einer befriedigenden Form
gruf. Takaſ; als Mittelläufer vollbrachte mit öfterem Gelingen
ein großes Arbeitspenſum, und Laumanns Abwehrarbeit ließ
Wihyk nicht ſoviel Entwicklungsfreiheit, wie ſich dieſer gewünſcht
hätte. Im übrigen ſpielt man ſo gut es ging, wobei allerdings
der Sturm, mit Ausnahme von 2 oder 3 Lichtblicken, ein gan;
beſcheidenes Daſein friſtete, trotzdem Geher und Jakobi verzwei=
ſelt
kämpften. Darmſtadts bewährter Halbrechter kam nie richtig
uns Spiel, ſo daß es in den vorderen Regionen nicht zum
Xlappen kam.
Verbleiben zur Beſprechung nur noch die Hauptmomente des
Spieles, das in Herrn Wimpfheimer aus Stuttgart einen guten
eiter haite: Frankfurt ſpielt von Anfang an leicht überlegen
urnd iſt bedeutend mehr am Ball. Darmſtadts eifrige Zerſtö=
ungsarbeit
verhindert jedoch über 15 Minuten einen Torerfolg.
Erſt eine zwar taktiſch richtige, aber nun einmal mißglückte
ſäußabwehr des Darmſtädter Torwächters verhalf dem Main=
meiſter
zum erſten Erfolg; Torſchütze Klumpp. Schon zwei
Minuten ſpäter nahm irgend ein Frankfurter Stürmer einen
Strafſtoß Paches auf: der Kopfball landet im verlaſſenen Darm=
tädter
Tor. Darmſtadt kam daraufhin etwas auf; endlich eine
eute Kombination MüllmerſradtGeyer, doch Krieger hält leicht.
Erſt ein wegen klarem Hand verhängter Elfmeter führt zum für
Darmſtadt nicht ſchlechten Halbzeitreſultat.
In der 2. Halbzeit wird Frankfurt ſtärker überlegen. Wihk
wwird zum erfolgreichſten Stürmer der Bornheimer. Die Frank=
ſturter
Erfolge fallen wie reife Früchte. Eine Bombe Wiyks lan=
loet
zum 3. Erfolg an der Innenkante des Darmſtädter Tores;
wvenig ſpäter braucht Klumpp bei einer ſchön getretenen Ecke
laen Ball nur leicht mit dem Kop fzu berühren, um den nächſten
EErfolg herbeizuführen. Dann tritt Wihk zum ſchönſten Tor des

Tages in Aktion ein fabelhafter, halbhoher Schuß. Und zum
Schluß hat der einheimiſche Torwächter das Pech, daß Strehlkes
Schuß ihm unter dem Körper hindurch ins Tor flitzt.

Die Aufſtiegſpiele im Rheinbezirk.
Nach faſt vierwöchentlicher Pauſe wurden heute die Aufſtieg=
ſpiele
im Rheinbezirk fortgeſetzt. 1908 Lindenhof mußte in
Friedrichsfeld eine überraſchende Niederlage von 2:3 Toren hin=
nehmen
, während ſich der Spitzenreiter Pfalz=Ludwigshafen eine
gründliche Revanche von 5:0 Toren gegenüber dem V. f. R. Pir=
maſens
verſchaffte. Die Tabelle lautet:

Pfalz=Ludwigshafen
V. f. R. Pirmaſens
F.=C. 08 Lindenhof
Germania Friedrichsfeld
Sp.=Vg. Arheilgen 04

5 Spiele 15: 5 Tore 8:2 Punkte
6:4
8:12
13: 6
7:16
4: 8 2:6

Sportverein Darmſtadt 1898
Samstag, den T. Mai, 8 Uhr abends, Turnhalle Woogsplatz
Groß=Kampfabend der Boxabteilung
MannheimMainzFrankfurtHöchſt Offenbach

Sonntag, den 8. Mai, 4 Uhr nachmittags, Stadion
Deutſche Handballmeiſterſchaft
Zwiſchenrundenſpiel gegen den Deutſchen Atmeiſfer 1392
Polizeiſportverein Berlin

Die zweite Süddeutſche Pokalrunde.
Nach den Ergebniſſen der erſten Haupt=Pokalrunde am 1. Mai
treffen in der zweiten Runde am 15. Mai die folgenden Mann=
ſchaften
zuſammen:
FC. PirmaſensFSV. 05 Mainz.
1. FC. NürnbergV.f. B. Stuttgart.
Sp. Vg. FürthStuttgarter SC.
FSV. FrankfurtSaar 05 Saarbrücken.
Bayern MünchenFreiburger FC.
Karlsruher FV. bleibt ſpielfrei.
Kreismannſchaft 9. Kreis-Bezirksmannſchaft 9. Kreis 1. Bezirk
6:2 (1:1).
Auf Veranlaſſung des Kreisausſchuſſes des 9. Kreiſes fand
geſtern in Darmſtadt auf dem Sportplatz Windmühle ein Propa=
gandatreffen
zweier kombinierter Bezirksmannſchaften ſtatt. Das
Spiel als ſolches hat in der Tat ſeinen Zweck nicht verfehlt, denn
es war ein Werbeſpiel im Sinne des Wortes. Hervorzuheben
iſt die große Fairneß und die ſportliche Diſziplin, mit der beide
Mannſchaften das Spiel zur Durchführung brachten. Die Ver=
eine
des erſten Bezirks ſollten ſich ereifern, ſich dieſe Spielweiſe
anzueignen, und, was noch beſonders hervorzuheben iſt: mit
dieſer großen Ruhe ihre Spiele abſolvieren. Das iſt die beſte
Werbearbeit. In der erſten Halbzeit war die Bezirksmannſchaft
die eifrigere, techniſch beſſere Mannſchaft. Von allem Anfang
an beſtand eine gegenſeitige Verſtändigung, die der Kreismann=
ſchaft
fehlte. Die Kreismannſchaft erzielte den Ausgleich wegen
Hand=Elfmeter. Die zveite Halbzeit brachte ein gegenteiliges
Bild. Fünf Tore für die Kreismannſchaft und ein Tor für die
Bezirksmannſchaft waren das Ergebnis. Das Reſultat iſt etwas
zu hoch, denn es handelte ſich um ausgeglichene Mannſchaften,
wovon die Kreismannſchaft als glücklicher Sieger hervorging.
Sitzung der DFB=Landesverbände
in Frankfurt a. M.
Beantragung einer außerordentlichen Bundestagung.
Auf Einladung des Süddeutſchen Verbandes fand am Sams=
tag
und Sonntag im Hotel MonopolMetropol in Frankfurt
am Main eine zwangloſe Beſprechung der Landesverbandsver=
treter
ſtatt, um zu der Frage des Berufsſpielertums Stellung zu
nehmen. Vertreten waren bei der Sitzung: Weſtdeutſchland
durch Becker=Eſſen, Norddeutſchland durch Rave=Hamburg,
Berlin durch Faber und Stenzel, Mitteldeutſchland durch
Helbig=Leipzig, Süddeutſchland durch den geſamten Vorſtand,
beſtehend aus den Herren Kartini, Flierl, Schindel, Dr. Rau=
bach
, Pfoſch, Prof. Dr. Glaſer und der D. F. B. ſelbſt durch
Schmidt und Notar Keyl. Der eigentliche Zweck der Sitzung
war die Neufaſſung der Amateurbeftimmungen, deutlicher geſagt,
alſo der Kampf gegen den verkappten Profeſſionalismus. Im
Prinzip waren ſich die Vertreter aller Landesverbände darüber
einig, daß der Kampf für den Amateurgedanken mit allen Mit=
teln
geführt werden muß. Lediglich die Art der Durchführung
rief umfangreiche Debatten hervor, die ſich von Samstagnach=
mittag
bis nachts um 2 Uhr hinzogen und am Sonntagvormittag
um 11 Uhr fortgeſetzt wurden. Schließlich kam eine Einigung auf
beſtimmte Richtlinien zur Bekämpfung des Profeſſionalismus
zuſtande, die aber im Intereſſe der Sache ſtreng vertraulich
behandelt werden. Die Verſammlung faßte den Beſchluß, beim
Deutſchen Fußball=Bund eine außerordentliche Bundestagung zu
beantragen, die im Juli ſtattfinden ſoll und ſich eingehend mit
den aufgeworfenen Fragen nach den hier gefaßten Richtlinien
beſchäftigen wird. Zu gleicher Zeit trat im Hotel Monopol
Metropol auch die Satzungskommiſſion des Süddeutſchen Fuß=
ball
=Verbands zuſammen, um für den Verbandstag am 21. und
22. Mai in Mainz die Vorſchläge und Satzungsänderungen des
Verbandsvorſtandes und die Satzungsanträge der einzelnen
Bezirkstage auszuarbeiten. Die Vorbeſprechngen über die prin=
zipiellen
Fragen dauerten ſehr lange, ſo daß erſt ſpät am Sonn=
tag
die endgültige Feſtlegung der Anträge erfolgte.

Penarol Montevideo ſiegt in Zürich.
Der Fußbell=Meiſter von Uruguay, Penarol Montebideo, der
bekanntlich auch in Deutſchland eine Reihe von Spielen austrug
ind bis auf das in Frankfurt alle verlor, ſpielte am Sonntag in
Zürich gegen Young Fellows. Die Südamerikaner zeigten keine
überragenden Leiſtungen, waren aber doch meiſt überlegen und
ſiegten verdient 1:0. Der einzige Treffer des Spiels fiel in der
10. Minute nach Halbzeit.
Holland ſchlägt Belgien 3: 2.
Zum 33. Male ſtanden ſich die Nationalmannſchaften von
Holland und Belgien im Fußball=Länderkampf gegenüber. Das
Treffen fand im Amſterdamer Stadion vor 30000 Zuſchauern
ſtatt. Holland zeigte in der erſten Halbzeit mit Unterſtützung des
Windes eine deutliche Ueberlegenheit. Der Mittelſtürmer Tap
konnte in der 11. und 23. Minute zweimal erfolgreich ſein. Nach
der Pauſe hielt Belgien den Kampf offen. Es erzielte in der
7. Minute durch den Linksaußen Diddens das erſte und bald
darauf durch Braine das zweite Tor. Der ſiegbringende Treffer
fiel in der 33. Minute durch Len holländiſchen Mittelläufer Maſſy.
Fußballergebniſſe.
Repräſentativſpiel.
In Dortmund: WeſtdeutſchlandMitteldeutſchland 4:0 (3:0),
Süddeutſchland.
Erſte Hauptpokalrunde.
Saar 05 Saarbrücken1. F. C. Idar 82 (3:1). F. S. V.
Mainz 05F. V. Saarbrücken 3:2 (2:1). Freiburger F. C.
V. f. R. Mannheim 4:1 (0:1). Karlsruher F. V.V. f. L.
Neckarau 5:0 (1:0). F. C. PirmaſensEintracht Frankfurt 3:-
(2:0). S. V. 98 DarmſtadtF. S. V. Frankfurt 1:6 (1:2). Rot=
Weiß Frankfurt-Bayern München 2:4 (1:1) nach Verl. S. V.
München 1860S. C. Stuttgart 1:2 (1:0). V. f. B. Stuttgart
A. S. V. Nürnberg 5:1 (3:1). 1. F. C. 93 Hanau1. F. C. Nüru=
berg
1:5 (1:4).
Aufſtiegſpiele.
Bezirk Bayern: F.V. 04 WürzburgBayern Hof 4:0. D.S. B.
München-Jahn Regensburg 2:0. F. S. V. NürnbergSchwaben
Ulm 1:3. Bezirk Württemberg=Baden: V. f. R. GaisburgF. C.
Birkenfeld 1:0. F. V. ZuffenhauſenSp. Vg. Freiburg 9: 2.
V. f. B. KarlsruheF. V. Offenburg 6:2. Rheinbezirk: Pfalz
Ludwigshafen-V. f. R. Pirmaſens 5:0. Germania Friedrichs=
feld
Sp. Vg. Arheilgen 3:2. Mainbezirk: Sport 1860 Hanau
T.= u. Sp.=Gem. Höchſt 1901 0:2. Bezirk Rheinheſſen=Saar:
Trier 05Germanin Wiesbaden 5:1. Kreuznach G2Sportfreunde
Saarbrücken 3:3.
Geſellſchaftsſpiele.
Wacker München-Neuhauſen (Kreisliga) 4:0. Freiburge7
S. C.Alemannia Freiburg 2:2. Union NiederradAlemannin
Worms 9:1. Viktoria AſchaffenburgS. V. Mannheim= Wald=
hof
2:4. S. V. WiesbadenV. f. L. Neu=Iſenburg 6:3. Phönig
Mannheim-Phönix Ludwigshafen 2:1.
Süddeutſche Mannſchaften auf Reiſen.
S. U. B. C. PlauenSp. Vg. Fürth (Samstag) 0:3. Guts
Muts DresdenSp. Vg. Fürth 0:5. V. f. L. Harthau-V. f. R.
Fürth 2:4.
Brandenburg.
Zweite Pokalrunde.
AthenB. V. Luckenwalde 0:4. Alemannia Berlin Tas=
mania
Neukölln 7:3. Norden 08Berliner S. V. 92 2:4. Norden/
Nordweſt BerlinColumbia 08 Berlin 11:0. Wacker Tegel
Weißenſee 1900 4:3.
Dritte Pokalrunde.
Hertha/B. S. C. BerlinAmateure Berlin 4:1. Burgund
Havel 08 5:0. Vorwärts BerlinSpandauer S. V. 1:4.
Weſtdeutſchland.
Um die dritte Vertreterſtelle.
Turu DüſſeldorfFortuna Düſſeldorf 1:2.
Geſellſchaftsſpiele.
Städteſpiele: Elberfeld-Barmen 5:1. RemſcheidSolingen
2:7. Düſſeldorf 4Düſſelderf B 7:2. Duisburg=Nord Duis=
burg
=Süd 7:2. Oberhauſen-Hamborn 1:4. Krefeld Süd- Kre=
feld
Nord 1:2. El. f. R. KölnF. V. 08 Duisburg 4:1. Ger=
mania
DürenSchwarz=Weiß Eſſen 4:7. S. V. Mühlheim-
V. f. R. Köln 2:2. Odenkirchen/RheydtM.=Gladbach 1:1. B. V
AlteneſſenS. V. 99 Eſſen 3:1. Arminia BielefeldV. f. B.
Bielefeld 3:2. Boruſſia RheineV. f. L. Osnabrück 5:2. Preußen
MünſterS. C. 08 Münſter 0:2. V. f. J. PaderbornS. C. 95
Dortmund 2:2.
Norddeutſchland.
Um die zweite Vertreterſtelle,
Hamburger S. V.Altona 93 4:0 (2:0).
Mitteldeutſchland.
Um die Verbandsmeiſterſchaft.
f. B. LeipzigChemnitzer B. C. 4:0 (2:0).
Geſellſchaftsſpiele.
Dresdener S. C.Tennis/Boruſſia Berlin (Samstag) 6::
Plauener S. B. C.Sp. Vg. Fürth (Samstag) 0:3. Guts Muts
DresdenSp. Vg. Fürth 0:5. Favorit HalleT. u. B. Leipziz
2: 2. Cricket/Viktoria MagdeburgEintracht Leipzig 2:1. Oſt
thüringen-Wartburggau 2:4. Preußen ChemnitzHalle 98 0:
HarthauV. f. R. Fürth 2:4. Wacker ChemnitzSp. Vg. Plaue:
6:0. Teutonia Chemnitz-Planitzer S. C. 2:3.
Südoſtdeutſchland.
Um die zweite Vertreterſtelle.
Breslau 08Breslau 06 1:2 (0:2).
Nordoſtdeutſchland.
Titania StettinBlücher Stettin 3:0. Preußen Stetti
Stettiner S. C. 4:4,

[ ][  ][ ]

Seite 4

Montag, den 2. Mai 1927

Nummer 124

Tarnen.
Tagung der Gaupreſſewarte des Mittelrhein=
kreiſes
der D.T. in Darmſiadt.
Unter Leitung des Kreis=Preſſewarts Dauner=Offenbach
fand im Hauſe der Turngemeinde Beſſungen geſtern die zweite
Tagung der Gau=Preſſewarte ſtatt, die den Ausbau und die Ver=
beſſerung
der Berichterſtattung zum Ziele hatte. Sie wurde ein=
geleitet
mit herzl chem Willkommgruß durch Preſſewart Dauner,
der im beſonderen den anweſenden Kreisvorſtandsmitgliedern
ſowie dem Orts=Preſſeausſchuß für das Kreisturnfeſt in Darm=
ſtadt
galt. Gauvertreter K. Roth, in Eigenſchaft als Feſtvor=
ſitzender
des Kreisturnfeſtes, gab ſeiner Freude Ausdruck, die
Preſſevertreter der Turnpreſſe innerhalb des Main= Rheingau=
gebietes
begrüßen zu können. Für den gaſtgebenden Verein über=
mittelte
der 1. Sprecher Turner Hering die Grüße der Turn=
gemeinde
Beſſungen und wünſchte der Tagung einen würdigen
Verlauf. Kreis=Preſſewart Dauner erſtattet ſodann den Jahres=
bericht
, dem zu entnehmen war, daß die Turnpreſſearbeit ſich im
abgelaufenen Jahre um weſentliches gebeſſert hat und dieſes be=
ſonders
dem neu eingeſetzten Kreis=Preſſeausſchuß ſowie auch
der Mitarbeit der Tagespreſſe im weſentlichen zu verdanken ſei.
Früher beſtandene Schwächen im Turnpreſſeweſen ſeien durch
die bisher geleiſtete Aufbauarbeit überwunden, ſo daß die Zu=
kunft
der Ausbauarbeit dienen müſſe. So ſoll der Rundfunk
als ſtarkes Werbemittel zur Vertiefung des Turngedankens mehr
nutzbar gemacht werden. Anzuſtreben ſei die Schaffung einer
Kreis=Preſſeſtelle. Für den ſachlich gehaltenen Jahresbericht und
die ſeither geleiſtete Arbeit wird den Kreis=Preſſewarten der
Dank der Verſammlung abgeſtattet. Die Tagung hatte mittler=
weile
die Freude, den neuen Kreisvertreter, welcher inzwiſchen
eingetroffen, begrüßen zu dürfen. Der Kreisvertreter A. Pfeiffer=
Wetzlar gab der Tagung das Leitwort mit, daß ſie mithelfe, das
geiſtige Leben innerhalb der Turnerſchaft zu vertiefen.
In der ſich anſchließenden Ausſprache über den Jahresbericht
wurde der Frage der Errichtung einer Kreis=Preſſeſtelle, die
bereits von Kreis=Preſſewart Dauner Erwähnung fand, näher
beleuchtet und der Beſchluß herbeigeführt, dem Kreisausſchuß
die Errichtung einer ſolchen zu empfehlen und in die Wege zu
leiten.
Gau=Preſſewart Wollenberg ſprach in treffenden Worten
über Kritik in der Preſſe‟. Der Redner verſtand es, in aus=
führlicher
Art und Weiſe klarzulegen, daß Kritik zur Förderung
notwendig iſt, jedoch ſachlich und wahr zu halten ſei und ſomit
außerordentlich zur Stärkung des Verantwortungsgefühles bei=
tragen
könne.
In kurzen Zügen ſtreifte der Kreis=Preſſewart die Tagung
der Preſſevertreter der D. T. in Stuttgart, die anregend und
fruchtbringend für das geſamte Turnpreſſeweſen gewirkt habe.
Kreis=Preſſeausſchuß=Mitglied Oßwald (Bad=Nauheim)
gab in ſeinem Referat Berichterſtattung bei verſchiedenen An=
läſſen
ausführliche Darlegungen und Richtlinien in der Aus=
übung
der Preſſetätigkeit.
Den geiſtigen Mittelpunkt der Tagung brachte zweifelsohne
Rektor Schiller (Frankfurt a. M.) als Schriftleiter der Kreis=
Zeitung in einem Vortrag: Preſſearbeit und Führertum U. a.
führte der Redner aus, daß insbeſondere die Preſſetätigen unter
den vielen helfenden Kräften, welche an der Arbeit ſind, das
ſtolze Gebäude der D. T. um= und auszubauen, jene es ſind, die
mit an erſter Stelle ſtehen und die Berufenen ſind, das Kultur=
gut
, wie es von den Altmeiſtern hinterlaſſen wurde, zu wahren.
Geiſtiges Leben in Buchſtaben feſtzuhalten, Führer und Weg=
weiſer
ſein, ſei die hohe und ernſte Aufgabe der Preſſearbeiter.
In innerer Ausgeglichenheit als Führer ſtark, muß dieſer der
Maſſe Muſter ſein in Aufopferung und Verantwortungsgefühl,
welches er nur erfüllen kann, wenn die Hochgedanken und Ziele
der D. T. Leitſteine in ſeiner nicht leichten Aufgabe ſind, die
ſodann ihm zum Born der Freude werden wird. Der reiche
Beifall, der den tiefſchürfenden Ausführungen des Redners
folgte, gab Zeugnis von der hinreißenden Wirkung des Vor=
trages
.
Im Punkt Preſſetätigkeit beim diesjährigen Kreisturnfeſt
in Darmſtadt konnte die Feſtſtellung gemacht werden, daß der
örtliche Preſſe=Ausſchuß bereits treffliche Vorarbeit geleiſtet hat
und alle zugänglichen Werbemittel und Möglichkeiten ausgenutzt
werden. Die Kreis=Zeitung wird nach Erhalt der noch nötigen
Unterlagen eine rege Propagarda entfalten.
Ueber Berichterſtattung bei Spielveranſtaltungen der bis=
her
nicht die nötige Sorgfalt beigelegt wurde, ſprach Kreis= Spiel=
wart
Reitz (Frankfurt a. M.). Bei der Feſtlegung des nächſten
Tagungsortes fiel einſtimmig die Wahl auf Mainz. Die Be=
ſichtigung
einer größeren Druckerei wird bei der nächſten Tagung
mit einbegriffen ſein, um auch den Preſſewarten des Kreiſes
Gelegenheit zu geben, den techniſchen Betrieb einer größeren
Zeitung kennen zu lernen.
Mit der Feſtſtellung, daß die Tagung auf geiſtig hoher Stufe
ſtand, und einem hoffnungsfrohen Blick in die Zukunft konnte
der Kreis=Preſſewart Dauner die Tagung, die von 3 Kreis=
vorſtandsmitgliedern
, 19 Gau=Preſſewarten, 7 Kreisausſchuß=
Mitgliedern und 14 Vereins=Preſſewarten beſucht war, be=
ſchließen
.
Nach der Tagung begaben ſich die Preſſevertreter unter Füh=
rung
des Orts=Feſtausſchuſſes des Kreisturnfeſtes nach dem Feſt=
platzgelände
zu einer eingehenden Ortsbeſichtigung. Alle An=
weſenden
konnten ſich dem Eindruck, daß rüſtig zum Kreisturnfeſt
gearbeitet wird, nicht verſchließen. Der Feſtausſchuß konnte un=
eingeſchränktes
Lob ernten. Die Beſichtigung des Geländes ſo=
wie
der im Bau befindlichen Feſthalle durch die Preſſewarte
dürfte weſentlich dazu beitragen, daß in allen Gauen des Kreiſes
eine rege Propagandatätigkeit einſetzen wird, die nicht zuletzt
der Feſtſtadt Darmſtadt zugute kommt und ihr zur Ehre gereichen
wird.
Lina Treuſch erringt 4 erſte Siege.
Am Samstag und Sonntag fanden auf den Sandhöfer
Wieſen zu Frankfurt a. M. die vier reichsoffene Kampfſpiele,
beranſtaltet vom Frankfurter Turnverein 1860, ſtatt. Die Turn=
geſellſchaft
1875 Darmſtadt beteiligte ſich mit einer beſchränkten
Anzahl Teilnehmern und konnte mit gutem Erfolg nach Hauſe
kehren. Leider hatte am Samstag der Wettergott kein Einſehen.
Unter ſtrömendem Regen wurden die Jugendkämpfe ausgetragen,
wobei Leo Treuſch den 5. Platz im 1000=Meter=Lauf für Jugend
belegen konnte. In der 4X100=Meter=Staffel für Jugend beleg=
ten
wir den 3. Platz. Frankfurter Turnverein 1. Sieg, Tgde.
Bockenheim 2. Sieg. Am Sonntag vormittag nahmen die Kämpfe
ihren Fortgang. In der Turnerinnenklaſſe konnte Lina Treuſch
4 erſte Siege erringen: Im 100=Meter=Lauf mit 13,7 Sekunden;
im Weitſprung mit 4,70 Meter; im Hochſprung mit 1,35 Meter;
im Kugelſtoßen mit 7,74 Meter. Im 200=Meter=Lauf der Aktiven=
rlaſſe
belegte Peter Dorn den 5. Platz. In der 3X1000=Meter=
Saffel mußten wir uns den beſſeren Mannheimer und Mainzer
Turnvereinen beugen und hier den 4. Platz belegen. Eine beſon=
dere
Leiſtung vollbrachte in der Altersklaſſe Fritz Heuthmann.
unter acht Teilnehmern mit 14 Jahren Altersunterſchied errang
er als älteſt, im Drei mpf den 3. Sieg, was beſonders von
dem dortigen Turnrat öffentlich enerkannt wurde.

4Die deutſche Nugbymeiſterſchaft.
Heidelberger Ruderklub ſchlägt Viktoria
Hannover 10:6 (Halbzeit 6:3)
Der geſtrige Meiſterſchaftskampf, der auf bem Hans= Haſſe=
mer
=Platz des Heidelberger Turnvereins 1846 ſtattfand, ſah die
Mannſchaft des älteſten deutſchen Rugbyklubs, den Heidelberger
Ruderklub, als verdienten Sieger. Mit dieſem Erfolg durfte
die Ruderklub=Mannſchaft zum erſten Male die höchſten Ehren
des deutſchen Rugbyſports erringen und zugleich den ganz
außergewöhnlichen Erfolg verzeichnen, die ganze Saiſon unge=
ſchlagen
zu beſtehen. Wohl noch nie iſt dieſer Erfolg einer
deutſchen Rugbymannſchaft beſchieden geweſen. Aus der Ge=
ſchichte
der deutſchen Rugbymeiſterſchaft iſt zu erſehen, daß dieſe
im ganzen dreizehnmat ausgetragen wurde, und zwar durfte
der Sportklub 1880 Frankfurt viermal, Sportklub H.= Neuen=
heim
02 dreimal, Odin und Schwalbe Hannover je zweimal
1897 Hannover einmal und Heidelberger Ruderklub durch ſei=
nen
geſtrigen Sieg ebenfalls einmal den Sieg erringen. Die
Verbandsmeiſterſchaft iſt alſo achtmal nach Süddeutſchland und
fünfmal nach dem Norden gefallen.
Der Heidelberger Ruderklub konnte bei dem geſtrigen Tref=
fen
, das alle Schönheiten des Rugbyſpiels in bunter Abwechfe=
lung
bot, nur nach ſcharfem Kampf Sieger bleiben. Sein Geg=
ner
, Viktoria Hannover, war mehr im Angriff als der Ruder=
klub
, verſtand aber nur nicht die ihm gegebenen Kampfmomente
für ſich richtig auszunützen. Befonders in der erſten Halbzeit
machte der Viktoria=Sturm der Heidelberger Mannſchaft ſtark
zu ſchaffen, und auch die Läuferreihe zeigte ſchöne, einheitliche
Leiſtungen. Erſt als in der zweiten Spielhälfte von Viktoria
Meher vom Sturm in die Dreiviertelreihe zurückgezogen war,
konnte der Sturm der Heidelberger Mannſchaft ſeine Läufer=
reihe
mit Bällen verſorgen und durch gefährliche Angriffe ſei=
tens
der Klub=Dreiviertelreihe die Entſcheidung herbeiführen.
Beide Mannſchaften führten eine offene Spielweiſe vor, ſo daß
bis zur letzten Minute der Kampf die zahlreich erſchienenen Zu=
ſchauer
mit großer Spannung feſſelte.
Gleich nach Spielbeginn konnte Fritz Leipert durch Einzel=
durchbruch
für ſeine Mannſchaft nach ſchönem Lauf den erſten
Verſuch erzielen. Nachdem die Erhöhung mißlang, ging der
Kampf mit 3:0 weiter. Bald konnte man die Ueberlegenheit
der norddeutſchen Stürmer erkennen, die ihrer Läuferreihe aus
dem Gedränge und vom Gaſſeneinwurf zahlreich die Bälle zu=
ſpielte
, ſo daß dieſe gefährliche Angriffe vortragen konnte. Nur
der vorzüglichen Verteidigung der Heidelberger Hintermann=
ſchaft
und insbeſordere von Ruf und Leipert war es zu ver=
danken
, daß Hannoper durch ſeine Dreiviertelangriffe nicht zum
Erfolg kam. Ein Straftritt für Hannober wurde von Meyer
vorbeigetreten. Sofort ſah man aber die Viktoria=Mannſchaft
wieder in der Spielhälfte des Ruderklubs, und erſt durch einen
weiteren Straftritt, der für Viktoria ebenfalls von Meher zu
kurz getreten und von Botzong gut aufgefangen und mit Gegen=
tritt
beantwortet wurde, konnte die Heidelberger Mannſchaft
zu ihrem zweiten Erfolg kommen. Pfersdorf ſicherte ſich den
Ball nach dem Tritt von Botzong, überſpielte die Dreiviertel
Viktorias und gab durch gutes Treffen den Ball an Fritz Leipert
weiter, der ihn in vollem Lauf aufnahm und einlegte. Erſt jetzt
fand ſich der Nuderklub=Sturm beſſer zufammen, ſicherte ſich die
Bälle im Gedränge, ſo daß die Heidelberger Dreiviertel mehrere
ſchöne Läufe vorführten konnte. Ein Paſſen von Pſersdorf,
Botzong, Hörlick und Fr. Leivert, der den Ball durch Treten über
den Schlußſpieler Hannovers beförderte, brachte Heidelberg bei=
nahe
den dritten Erfolg. Der Schlußſpieler von Viktoria ver=
fehlte
den Ball und Leipert nahm ihn in raſchem Lauf auf, und
beim Einlegen hinter die gegneriſche Linie machte er Vorwurf.
Längere Zeit ſah man nun Viktoria im Lager des Gegners, der
alles aufbieten mußte, die guten Dreiviertelangriffe von Han=
nover
zu unterbinden. Kurz vor der Halbzeit gelang es Mill,
die gegneriſche Linie zu durchbreihen und den ſchon längſt ver=
dienten
Verſuch für Viktoria zu erringen. Die Verwandlung
zum Treffer blieb aus, und mit 6:3 Punkten ging es in die
Pauſe.
In der zweiten Spielzeit machte die Heidelberger Mann=
ſchaft
einen ſichereren Eindruck, denn die Stürmer zeigten ein
beſſeres Spiel und verſorgten ihrer Hintermannſchaft jetzt reich=
lich
Bälle. Nach einem Lauf Horlick-Leipert bekam Klub einen
Straftritt, der von Botzong knapp daneben getreten wurde. Nun
erſt recht nahm der Kampf einen ganz offenen Spielcharakter
an, der durch die zahlreichen Läuferangriffe beider Mannſchaſ=
ten
ſich in wechſelvoller Reihenfolge abſpielte. Ein Sprung=
tritt
und ein weiterer Straftritt brachten Hannover nichts ein.
Mehrere Läufe der Heidelberger Dreiviertel ſchufen dem Geg=
ner
ſchwierige Situationen, der ſie aber meiſterhaft zum Stehen
brachte. Nur einmal griff die Viktoria=Mannſchaft nicht ſchnell
genug an, und ſchon konnte Botzong durch einen Sprungtreffer
das Reſultat auf 10:6 für Heidelberg ſtellen. Wer nun glaubte,
daß Hannover für ſich den Kampf verloren gab, der täuſchte
ſich, denn nun erſt recht kämpfte die Mannſchaft mit zäher Aus=
dauer
und verſuchte alles, um wieder aufzuholen. In der 39.
Minute konnte Meyer den Ball aus der Klub=Dreiviertelreihe
herausfangen und an Krumfuß weitergeben, der nun auch den
zweiten Verſuch für Viktoria Hanover einlegte. Die Verwand=
lung
zum Treffer mißlang. Bis zum Schlußpfiff ſah man beide
Mannſchaften abwechſelnd im Angriff, an dem Reſultat konnte
jedoch trotz größter Anſtrengung von ſeiten Hannovers nichts
mehr geändert werden.
Brauſenden Beifall und herzliche Ovationen durfte hierauf
der neue deutſche Meiſter entgegennehmen, als er mit einem
Lorbeerkranz den Platz verließ. Zu erwähnen iſt noch die An=
weſenheit
von Bürgermeiſter Amberger als Vertreter der Stadt
und der Delegierten des Süddeutſchen Verbandstages.
*Süddeutſcher Rugbytag.
Der in Heidelberg am Samstag ſtattgefundene Verbandstag
des Süddeutſchen Rugby=Fußballverbandes faßte u. a. wichtige
Beſchlüſſe in der Verbandsſpielfrage. Der Antrag des Verbands=
vorſtandes
der vorſieht, daß die Oberliga aufgehoben und die
Verbandsſpiele 1927/28 von allen Vereinen in einer Klaſſe be=
ſtritten
werden, wurde gegen die Stimmen der Vertreter von
Sportklub 1880 und Blauweiß Frankfurt angenommen. Durch
dieſen Beſchluß wird das Verbandsgebiet in drei Kreiſe: Main
(Sitz Frankfurt a. M.), Baden (Sitz Heidelberg) und Bayern
(Sitz München) eingeteilt. Kreiſe mit mehr als dier Vereinen
tragen die Meiſterſchaft in zwei Staffeln aus. Die Staffelerſten
begegnen ſich in der Kreismeiſterſchaft. Die drei Kreismeiſter
kämpfen nach dem Ausſcheidungsſyſtem um die ſüddeutſche Mei=
ſterſchaft
. Auch der Meiſter der letzten Saiſon nimmt an dieſen
Ausſcheidungskämpfen teil. Der Antrag der Rudergeſellſchaft
Heidelberg, der die Einführung eines Spielerkedexes verlangte,
wurde gegen die Stimmen der Vertreter von R. G.H. und H.B. G.,
bei Enthaltung des H. T. V. 46, abgelehnt. Dafür wurde auf Vor=
ſchlag
des Vorſtandes eine Sperrzeit von 3 Monaien der jeder
Spieler beim Vereinswechſel verfällt eingeführt. Ein weiterer
Antrag der R. G.H., der wollte, daß im Verbandsvorſtand keine
Perſönlichkeiten vertreten ſind, die in einem Verbandsverein für
deſſen Leitung mitverantwortlich fungieren, verfiel der Ableh=
nung
. Auf Antrag des F.C. Kickers=Offenbach wurde als Ta=
gungsort
für den Verbandstag 1928 Offenbach a. M. gewählt.
Die hierauf vorgenommenen Wahlen ergaben: 1. Vorſitzender:
H. Meiſter=Heidelberg: Schriftführer: Anthes=Heidelberg; Rech=
ner
: Mangelsdorf=Heidelberg und Beiſitzer: Rieſe=Frankfurt,
Prof. Miltenberger=Pforzheim und Maier=München. Beim Spiel=
ausſchuß
: D. Michgel=Heidelberg, Heiler=Heidelberg und Rieſe=
Frankfurt.

Leichtathletik.

Kampfſpiele des Frankfurter Tv. 1860.
Zum vierten Male veranſtaltete der Frankfurter Tv. 1860
leichtathletiſche Wettkämpfe, die auch diesmal wieder recht gut
beſchickt wurden. Unter den 250 Teilnehmern befanden ſich eine
Reihe der beſten Turner=Leichtathleten, ſo u. a. Lammers= Olden=
burg
, Hornberger=Kreuznach uſw. Die Leiſtungen ſtanden durch=
weg
auf hoher Stufe. Lammers legte die 100 Meter in 10,7 Sek.
und die 200 Meter in 22,4 Sek. zurück. Die Ergebniſſe der Ober=
ſtufe
lauteten:
Dreiſprung: 1. Bliſchke=Schwanheim 12,80 Meter; 2.
Schall=Frankfurt 60 12,73 Meter.
Weitſprung: 1. Lammers=Oldenburg 6,85 Meter; 2.
Hornberger=Kreuznach 6,58 Meter.
Hochſprung: 1. W. Enders=Hackenheim 1,60 Meter.
100 Meter: 1. Lammers=Oldenburg 10,7 Sek.; 2. Helbig=
Mainz 1817 11 Sek.
200 Meter: 1. Lammers=Oldenburg 22,4 Sek.; 2. Helbig=
Mainz 22,8 Sek.
3000 Meter: 1. H. Rittel=Koblenz 9:44,2 Min.; 2. W.
Hägele=Tv. 46 Mannheim.
400 Meter: 1. Braun=Bad Homburg 55,6 Sek.; 2. K. May=
Bad Nauheim 55,7 Sek.
Schleuderball: 1. Wengenroth=Frankfurt 52,12 Meter;
2. G. Lammers=Oldenburg 47,70 Meter.
Olympiſche Staffel: Turngmde. Nieder=Ingelheim.
Kugelſtoßen: 1. Wengenroth=Frankfurt 60 12,40 Meter;
2. Hilpert=Mainz 11,08 Meter.
3X100=Meter=Staffel: 1. Mainz 1817 8:49 Min.;
2. Tb. 46 Mannheim 9:01 Min.
4X100=Meter=Staffel: 1. Tv. Mainz 1817 45,3 Sek.;
2. Eintracht Wiesbaden 46,6 Sek.
Schwedenſtaffel: 1. Vorwärts Frakfurt 2:15,8 Min.;
2. Tgmde. Nieder=Ingelheim.
Vierkampf: 1. Rabe=Frankenthal 414½ Punkte; 2. Tapp=
Frankfurt 411 Punkte.

Kraftſport.

Athletik=Sporiverein 9 Darmſtadt-Kraftſportverein 1926
Nieder=Ramſtadt 13:1.
Der neugegründete Kraftſportverein Nieder=Ramſtadt verau=
ſtaltete
am Samstag abend ſeinen erſten Sportwerbeabend, wel=
cher
bei gut beſuchtem Hauſe einen ſehr guten Verlauf nahm. Im
Ringen hatte der feſtgebende Verein, den Athl.=Sp.V. 95 ver=
pflichtet
, welcher ſich in gewohnter Weiſe ſeiner Aufgabe erledigte.
Allerdings muß hier in Betracht gezogen werden, daß der Nieder=
Ramſtädter Verein, welcher wohl über ganz gute Kräfte verfügt,
ſich für ſeinen erſten Kampf doch etwas zuviel zumutete. Der
Verlauf der einzelnen Kämpfe war unter der unparteiiſchen Lei=
tung
von Herrn Bernhard, Groß=Zimmern, ein einwandfreier.
Fliegengewicht: Hier ſiegte Bitſch nach 4.11 Minuten
durch Hammerlock 2:0.
Bantamgewicht:Hier war es Fiſcher, G., welcher ſchon
nach 1.30 Minuten durch verkehrten Hüftenzug ſiegte, 4:0.
Federgewicht: Sieger Schwarz, Peter nach 3.05 Mi=
nuten
durch Eindrücken der Brücke, 6:0.
Leichtgewicht: Sieger Marloff, Jakob nach 10 Minuten
durch Punkte, 8:0.
Leichtmittelgewicht: Bei dieſem Kampfe verletzte ſich
der Gegner Feldmanns. Letzterer leiſtete in echt ſportlicher Ma=
nier
Verzicht auf einen geſchenkten Sieg. Beide trennten ſich
unentſchieden, 9:1.
Schwermittelgewicht: Sieger Asmtß nach 5.03 Mi=
nuten
durch Eindrücken der Brücke, 11:1.
Schwergewicht: Sieger Weckbach, Hans nach 3.03 Mi
nuten durch Halbnelſon, 13:1.
Hocket.
Verbandstag des Süddeutſchen Verbandes.
Kein Ausſchluß der Firmenmannſchaften.
In München trat am Samstag und Sonntag der Süd=
deutſche
Hockeh=Verband zu ſeinem diesjährigen Verbandstag
zuſammen, bei dem von 151 Stimmen 94 anweſend waren, die
insgeſamt 69 Vereine vertraten. Nach der offiziellen Begrüßung
durch den Vorſtand erfolgte die Enigegennahme der Berichte,
auf Grund deren dem geſamten Vorſtand, beſtehend aus den
Herren Joſt=Mannheim (Vorſitzender), Meier=Mannheim
(Schriftführer), Muhl=Pirmaſens (Kaſſierer) und Dr. Rödig=
Frankfurt (Spielausſchuß=Obman) Entlaftung erteilt und er
einſtimmig wiedergewählt wurde. Bei der Beſprechung der
Beiträge einigte man ſich auf Beibehaltung des alten Satzes
von 15 Mk. Die Frage der Unfallverſicherung wurde endgültig
von der Tagesordnung abgeſetzt, da bei den Vereinen und Mit=
gliedern
kein genügendes Intereſſe hierfür beſteht. Sehr ein=
gehende
Beachtung fanden die Ausgaben für die Jugendpflege.
Damit wurde die Sitzung am Samstag um 12 Uhr nachts ge=
ſchloſſen
. Am Sonntag vormittag um 10 Uhr wurde die Tagung.
mit der Behandlung der Anträge fortgeſetzt. Ein Antrag des
S. C. Rot=Weiß Frankfurt auf Erweiterung der Amateurbeſtim=
mungen
, der ſich ſpeziell auf den Fall Meſſerſchmidt bezog
wurde gutgeheißen und angenommen. Der Antrag ſoll dem
Deutſchen Hockey=Bund bei ſeiner nächſten Tagung im Mai in-
Bad=Nauheim vorgelegt werden. Eine unerwartet glatte Er=
ledigung
fand der Hauptpunkt der Tagesordnung: der Aus=
ſchluß
der Firmenmannſchaften und Verweigerung von Neu=
aufnahmen
ſolcher Mannſchaften. Es bandelte ſich dabei um-
den
Frankfurter Poſt=Sportverein und Griesheim=Elektron.
In überaus ſachlicher Beratung wurde eine prinzivielle Erle= geſucht und ſchließlich dem Antrag des Vorſitzenden zus
geſtimmt, wonach genaue Richtlinien innerhalb des Verbands=
Ausſchuſſes feſtzulegen ſind, nach denen eine weitere Bearbei=
tung
der Angelegenheit erfolgt. Der eigentliche Antrag auf
Ausſchluß der Firmenmannſchaften und Ver=
weigerung
von Neuaufnahmen wurde zurückge=
zogen
.
Hockey=Turnier in Bad Neuenahr.
Das am Samstag und Sonntag in Bad Neuenahr ausge=
tragene
Hockey=Turnier erlitt dadurch eine kleine Einbuße, daß
der HC. Harbeſtehude=Hamburg wegen verſchiedener Spieler=
verletzungen
abſagen mußte. Das bedeutſamſte Spiel des erſten
Tages kam zwiſchen dem Frankfurter S.C. 1880 und dem Eſſener
T. F. C. zuſtande. Die Eſſener ſpielten ſehr nervös und lagend
nach Treffern von Kaiſer und W. Haag ſchon bei der Pauſe mi4
0:3 im Hintertreffen. Francfurt gewann das ſpannende Spie?
ſchließlich mit 4:0 Toren. Rot=Weiß Köln ſchlug die Kreis=
wannſchaft
von Koblenz 1:0. Bei den Damen ſpielte den
Frankfurter S.C. 1880 gegen H.C. Bad Neuenahr 5:1 (Halbzei?
:1). Die Frankfurterinnen waren bis zur Pauſe ſehr maß’g
H.C. Uhlenhorſt ſchlug den D.S.C. Düſſeldorf 4:2, nachdem die
Rheinländerinnen bis zur Pauſe noch 2:0 geführt hatten.
Der zweite Tag des Hockey=Turniers in Bad Neuenah2
brachte als Hauptereignis den Kampf Rheinlandbam
burg. Die Rheinländer ſiegten überraoſchend mit 7:3 ( Halb=
zeit
5:2) Treffern. Der Mittelſtürmer ſchoß in der erſten Halb=
zeit
allein fünf Treffer. Die übrigen Kämpfe brachten folgends
Ergebniſſe:
Herren: Frankfurter S.C. 1880Rot=Weiß Köln 11:4
(4:1). Cſſener T. F.C.Kreis Koblenz 3:0 (1:0).
Damen: Frankfurter S.C. 1880Düſſeldorfer H.C. 4:
(0:0). Uhlenhorſter H.C.H.C. Bad Neuenahr 3:0 (1:0)

[ ][  ][ ]

Mäummer 121

Montag, den 2. Mai 1927

Seite 5

L=Stunden=Rennen der Motorräder
auf der Opelbahn.
Das vom Frankfurter Motorradklub ſehr groß aufgezogene
kaanationale 24=Stunden=Rennen für Motorräder auf der
Wahn in Rüſſelsheim ſchien durch einen plötzlichen Witte=
nisumſchlag
am Samstag gefährdet. Während des ganzen
ges ging ein ausgiebiger Landregen nieder, der auch zur vor=
ehgenen
Startſtunde noch anhielt. Dennoch entſchloß ſich die
nücleitung, den großen Wettbewerb auszutragen. Der Klub
Glück im Unglück, denn nach zwei Stunden ließ der Regen
h. die Bahn trocknete ab und die Witterung blieb trocken,
nur auch weiter unfreundlich. Finanziell erlitt der Veranſtalter
ſroings eime ſehr ſtarke Einbuße, denn bei der ſchlechten Wit=
uurg
des Samstags kamen nur etwa 1000 Zuſchauer nach
ſſiselsheim, und auch am Sonntag blieb der erwartete Maſſen=
ruwm
aus.
ſiturz nach 5 Uhr Samstag nachmittag wurden 25 Räder (von
wemeldeten) auf die lange Reiſe geſchickt. Je zwei Fahrer
unen als eine Mannſchaft abwechſelnd eine Maſchine. Trotz
ggefährlichen Bahnglätte wurden bereits in den erſten Stun=
SStunden=Durchſchnittsleiſtungen von über 90 Kilometern er=
Die unter den herrſchenden umſtänden allgemein befürch=
Maſſenſtürze blieben zum Glück aus. Zunächſt kam ledig=
Prybilſki,Berlin (auf D=Rad) durch Auffahren auf eine
vakmaſchine zu Fall; der Berliner erlitt eine Beinquetſchung,
hi aber ſpäter das Rennen wieder auf. Nach den erſten
tunden lagen die B. M.W.=Mannſchaften Mettenheimer= Frank=
t
Geier=Wiesbaden, KleinNieolay=Frankfurt und Frau
ſheille=FrankfurtMunk=Offenbach an der Spitze. In geringem
ſſtand folgten die Mannſchaften Baar=Holland Lauten=
löger
=Frankfurt (Harley) und Friedrich-Winkler=Chemnitz,
ülerSprung=Zſchoppau, Perl=ForthSchätzle=Freiburg (alle
Kubikzentimeter DKW). Schon nach zwei Stunden lagen
hreiche Maſchinen vor den Depots. GehrungDeuſcher=Stutt=
auf 1.T. hatten Tank= und Magnetdefekt, Schweitzer=Heidel=
4Schmidt=Koburg auf NSU. verloren ihren Vergaſer und
ißten ausſcheiden. Scherrer=Kochendorf-Herzog=Neckarſulm
fFNSu. und Giegenbach-Adam=München auf Norton hatten
ſinendefekte. Kurz nach 9 Uhr kam Mettenheimer auf BMW.
715 Zuſammenſtoß mit einer vom Depot abfahrenden Stock=
ſichine
zu einem ſehr gefährlich ausſehenden Sturz, der aber
uui im 90=Kilometer=Bempo gefahrenen Frankfurter nur einige
eüſchwunden im Geſicht eintrug. Unverſtändlicherweiſe zog
raruf die Führerin des BMW.=Teams, Frau Folville, alle
Me.=Mannſchaften aus dem Rennen. Die BMW.=Fahrer
bſt, die bis dahin mit den größten Siegeschaucen an der
duße gelegen hatten, waren über dieſe Maßnahme ſehr epbit=
t
. Nicht minder die Rennleitung, da Frau Folville als
uwtgrund ihres Verhaltens die mangelhafte Bahnbeleuchtung
rſthob, obwahl die Fahrer erklärten, daß die Bahnbeleuchtung
höchſten Geſchwindigkeiten geſtatte. Das Nennen verlief
mri weiter ziemlich glatt. Um 3 Uhr morgens hatte die Mann=
at
Friedrich-Winkler auf 500=Kubizentimeter=DKW. mit
71 Nunden (7735 Kilom. Stundendurchſchnitt) die Führung.
tae nach 13 Stunden, um 6 Uhr morgens, lagen Friedrich
füller mit 672 Runden die Bahnlänge beträgt zirka 1500 Met.)
ch. an der Spitze; ſie hatten damit die Durchſchnitts= Beſtlei=
ug
des Jahres 1926 von Kornmann und den nationalen
ſord von 667 Runden für die gleiche Zeit überboten. Um
Uhr vormittags, alſo nach 16 Stunden, lagen noch zwanzig
gdchinen im Rennen. Die Führung war zu dieſer Zeit an
üler=Sprung=Zſchoppau (auf 500 Kubikzentimeter OgW.) mit
bMunden 1375 Kilometer übergegangen. Es folgten Fried=
h
Winkler mit 794 Runden, PrybilſtiSeelos=Berlin auf
Kubikzentimeter D=Rad, KürtenSchneider=Düſſeldorf auf
Kubizentimeter Andrees und Boivin=ParisHenn= Düſſel=
ru
auf 1000 Kubikzentimeter New=Imperial. Frl. Hanni Köh=
Birnholz=Berlin auf 125 Kubikzentimeter Stock und Geis
A-b=Pforzheim auf 175 Kubizentimeter DKW. fuhren ſeit der
Sutunde Weltrkorde. Eine beſondere Glanzleiſtung vollbrachte
r Franzoſe Lismonde auf Dunelt, der um 9 Uhr vormittags,
u nach 16 Stunden, immer noch ohne Ablöſung auf ſeiner
aſchine ſaß. Nach 18 Stunden, um 11 Uhr vormittags, war der
zwnd des Rennens in den einzelnen Klaſſen wie folgt: bis
51 Kubikzentimeter: WöhlertKrautwurſt=Berlin auf. Stock
31 Nunden (45 Kilom. Stundengeſchwindigkeit), Weltrekord;
Frl. H. KöhlerBirnholz=Berlin auf Stock 548 Runden.
rül 175 Kubikzentimeter: GeißStaib=Porzheim 825 Runden
Inundendurchſchnitt 68,6 Kilom.), Weltrekord. Bis 250 Kubik=
narimeter
: ScherrerHerzog=Neckarſulm auf NSu. 746 Runden;
(BehrungDeuſcher=Stuttgart auf U. T. 668 Runden; 3. Lis=
wuude
=Frankreich auf Dunelt 613 Nunden. Bis 350 Kubik=
mrimeter
: Bach=IſenburgAnfalter=Neukölln auf Gilett 705
unden (58,6 Kilom. Stundendurchſchnitt). Bis 500 Kubik=
naimeter
: MüllerSprung=Zſchoppau auf DKW. 935 Runden
11402,5 Kilom. (779 Lilom. Stundendurchſchnitt), nationaler
eſwrd:, 2. Friedrich-Winkler=Chemnitz auf OKW. 895 Run=
3. PrybilſkiSeelos=Berlin auf D=Rad. 885 Runden;
(SettlerHartmann=Frankfurt auf Standard 878 Runden.
eher 500 Kubikzentimeter: KürtenSchneider=Düſſeldorf 875
unnden 2. Boivin=ParisHenn=Düſſeldorf auf New Imperial
Runden. Auch zu dieſer Stunde lagen noch 20 Maſchinen
urRennen.
Während der Nachmittagsſtunden änderte ſich am Stand des
ſerunens nicht mehr viel. 17 Maſchinen gingen in die letzte
tunde und beendeten das Rennen. Von B geſtarteten Fahrern
hieden alſo nur acht aus, ein ſchöner Erfolg für Fahrer und
grorikate. Den Teampreis erhielt DKW. Ein DKW.=Rad mit
(ällerSprung kam mit einer Geſamtleiſtung von 1892 Kilom.
Suundendurchſchnitt 78,83 Kilom.) auch auf den erſten Platz der
ſe amtwertung. Der moraliſche Sieger des Rennens war aber
er! Franzoſe Lismonde, der während der 24 Stunden ohne Ab=
öung
und ohne Unterſtützung durch einen Monteur mit ſeiner
50 Kubikzentimeter ſtarken Duneltmaſchine 1311 Kilometer
müücklegte. Eine ganz erſtaunliche Leiſtung.
Von den angemeldeten Weltrekorden kamen drei zuſtande.
bemerken iſt jedoch, daß es in den Kategorien bis 125 und
7. Kubikzentimeter bislang nur Weltrekorde bis zu ſechs Stun=
ar
gab.
Die neuen Weltrekorde ſind: Bis 125 Kubikzentimeter: Fr.
d. KöhlerBirnholz=Berlin auf Stock 1084 Kilom. in 24 Stund.
Bis 175 Kubikzentimeter: GeisStaib=Pforzheim auf DKW.
Lunne auf DKW. 1530,500 Kilom. in 24 Stunden.

Die Endergebniſſe:
Bis 125 Kubikzentimeter: 1. Wöhlert-Krautwurſt=Berlin
Stock 1115,700 Kilom. 2. Frl. H. KöhlerBirnholz=Berlin
uf Stock 1084 Kilom. 3. Henke=FrankfurtKeller=Berlin auf
Etwck 654,700 Kilom.
Bis 175 Kubikzentimeter: 1. GeisStaib=Pforzheim auf

Bis 250 Kubikzentimeter: 1. GehrungDeuſcher=Stuttgart
miff u. T. 1443,300 Kilom. 2. ScherrerHerzog=Neckarfulm auf
NSS1. 1347 Kilom. 3. Lismonde=Paris (allein) auf Dunelt

Nmnne 1530,550 Kilom.
B111 Kilom.
Bis 350 Kubikzentimeter: 1. Bach=IſenburgAnfalter=Köln
Aif Gilett 1401 Kilom.
Bis 500 Kubikzentimeter: 1. MüllerSürung=Zſchoppau auf
2iRV. 18929 Kilom. (Stundendurchſchnitt 78,8 Kilom.) 2. Fried=
ntch
-Winkler=Chemnitz auf DKW. 1805 Kilom. 3. Settler
Huartmann=Frankfurt a. M. auf Standard 1793,300 Kilom. 4. Pry=
zliſki
Seelos=Berlin auf D=Rad 1788,750 Kilom. 5. Trapp
ßunck=Darmſtadt auf Viktoria 1647,600 Kilom. 6. Perl=Forti

Schätzle=Freiburg auf OKV. 1338100 Kuom.

Bis 1000 Kubikzentimeter: 1. KürtenSchneider=Düſſeldorf
auf Andreas 1810,400 Kilom. 2. Boivin=ParisHenn=Düſſeldorf
auf New Imperial 1742 Kilom.
Die recht gut im Rennnen liegende Mannſchaft Baar=Holland
Lautenſchläger=Frankfurt auf Harley ſchied am Nachmittag
aus, da Lautenſchläger ſtürzte und ſich einen Armbruch zuzog.
In den Klaſſen bis 350 Kubikzentimeter einſchließlich er=
reichten
alle geſtarteten Maſchinen das Ziel.
Die Organiſation des Rennens durch den Frankfurter M.V.
hatte mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen, bewährte ſich aber
bis auf kleine Schönheitsfehler recht gut. Dem großen
Aufwand an Arbeit und Geld wäre nur neben dem unbeſtreit=
bar
eingetroffenen ſportlichen Erfolg auch ein größerer äußerer
Erfolg zu wünſchen geweſen.
Radfahren.
Snoek gewinnt den Stadionpreis von Frankfurt a. M.
Trotz ungünſtiger Witterung kamen am Sonntag wieder
10 000 Zuſchauer zu den Radrennen im Frankfurter Stadion.
Bei den gut beſetzten Steherrennen erwies ſich der Holländer
Snoek als der weitaus beſte Mann. Ziemlich ſchwach fuhr
Weiß. Chriſtmann hielt ſich über 20 und 30 Kilometer recht
gut, die 50 Kilometer ſind dem jungen Frankfurter noch zu
viel. Nuyſſeveldt kam im 50=Km.=Lauf zu Fall, zog ſich aber
nur einige Hautabſchürfungen zu. Die Fliegerrennen brach=
ten
nur Amateure aus dem engeren Bezirk an den Anlauf.
Kleiner Stadionpreis 20 Km.: 1. Snoek=Holland 16:28 Min,
2. Junghanns=Chemnitz 80 Mtr. zur, 3. van Ruyſſefeldt= Bel=
gien
350 Mtr., 4. Chriſtmann 810 Mtr., 5. Weiß=Frankfurt 1160
Meter zurück.
Großer Stadionpreis, 80 Km.: Erſter Lauf, 30 Km.: 1. Snoet
24:14,6 Min, 2. Chriſtmann 1050 Mtr., 3. Junghanns 1070
Meter, 4 van Ruyſſeveldt 1250 Mtr., 5. Weiß 2920 Mtr. zurück.
Zweiter Lauf, 50 Km.: 1. Snoek 41:24 Min, 2. van Ruyſſe=
veldt
60 Mtr., 3. Weiß 1170 Mtr., 3. Junghanns 3000 Mtr.,
5. Chriſtmann 3110 Mtr. zur. Geſamrergebnis: 1. Snoek
80 Km, 2. van Ruyſſeveldt 1850 Mtr., 3. Junghauns 4070 Mtr.,
4. Weiß 4090 Mtr., 5. Chriſtmann 4160 Mtr. zurück.
Fliegerhauptfahren für Amateure: 1. Koch=Offenbach, 2.
Schäfer=Frankfurt, 3. Veith=Frankfurt, 4. Matheis=Mainz.
Punktefahren: 1. L. Schäfer=Frankfurt 14 Punkte, 2. J.
Würth=Mainz 8 P, 3. K. Matheis=Mainz 8 P.
Großer Opel=Preis von Deutſchland. Die vierte Etappe.
Gugau ſchlägt die Gebr. Wolke.
Die vierte Etappe des Großen Opel=Preiſes von Deutſch=
land
, die von Görlitz über Dresden nach Leivzig führte, litt
unter der ungünſtigen Witterung. Trotzdem wies die 235 Ku.
lange Strecke aber gute Straßen auf, außerdem machte ſich der
Rückenwind vorteilhaft bemerkbar. Bei den 4=Fahrern wurde
der ſiebenköpfigen Spitzengruppe, die vorwiegend aus Opel=
fahrern
beſtand, bei Oſchatz ein falſcher Weg gezeigt, wodurch
dieſe ſieben Fahrer einen um 6 Km. weiteren Weg zurücklegen
mußten und dadurch eine weitere Gruppe von ſieben Mann
wieder zur Spitze aufrücken konnte. Elf Fahrer beſtritten den
Schlußkampf. Die Gebr. Wolke konnten ihren Siegeszug dies=
mal
nicht ſortſetzen und wurden von Gugau=Rüſſelsheim inapp
geſchlagen. Auch in der B=Klaſſe, wo ſechs Fahrer den End=
kampf
geſchloſſen beſtritten, erlitt der Leipziger Hahn, der bis=
her
alle Etappen gewonnen hatte, eine Niederlage. Die Er=
gebniſſe
:
A=Klaſſe: 1. Gugau=Rüſſelsheim 6:47:12 Std., 2. Rudolf
Wolke=Chemnitz, 3. Bruno Wolke=Chemnitz, 4. Geisdorf= Rüſſels=
heim
, 5. Schugk=Leipzig, 6. W. Müller=Rüſſelsheim, 7. Man=
delartz
=Köln, 8. Elpel=Breslau, 9. Th. Müller=Köln, 10. Michgel=
Rüſſelsheim, 11. Gieſe=Köln (alle dichtauf).
B=Klaſſe: 1. Doſt=Leipzig 7:13:40 Std., 2. Hahn=Leipzig,
3. Babiſch=Dresden, 4. Leppich=Kaſſel, 5. Bächler=Berlin, 6. Neu=
mann
=Berlin (alle dichtauf).
Großer Straßenpreis von Höchſt.
Auf einer 170 Kilometer langen, ſehr ſchwierigen, weil meiſt
durch die Taunusberge führenden Strecke wurde am Sonntag
der Große Straßenpreis von Höchſt ausgetragen. Das Er=
gebnis
lautete wie folgt: 1. Schindler=Chemnitz 6:07,40 Std.,

2. Tomaſini=Wiesbaden 3 Längen zurück, 3. W. Matheis=
Mainz 6:14,05 Std., 4. Lindemann=Frankfurt 6:20,55 Std,
5. Britſch=Nied 6:25,35 Std., 6. Hupper=Frankfurt a. M. 6:31,50
Stunden, 7. Dehner=Mainz 6:28,35 Std.
Boxen.
Nudi Wagener Deutſcher Schwergewichtsmeiſſer.
Breitenſträter in der 2. Runde k. v.
Der Endkampf um die deutſche Meiſterſchaft im Schwer=
ewichtsboren hat eine große Ueberraſchung gebracht. In der
Dortmunder Weſtfalenhalle wurde am Sonntag abend vor
10 000 Zuſchauern der Erxmeiſter Hans Breitenſträter durch den
Duisburger Rudi Wagener in der 2. Runde mit einem faſt un=
ſichtbaren
kurzen rechten Kinnhaken k. o. geſchlagen. Der ent=
ſcheidende
Schlag kam allerdings nicht unerwartet, denn ſchon
vor dem Niederſchlag hatte der auch körperlich überlegene Wa=
gener
(180) gegenüber Breitenſträter (164) ein Plus. Breiten=
ſträter
war von Beginn an ſehr nervös, während Wagener
äußerſt ruhig und ſyſtematiſch vorging. Die linken Geraden
des Rheinländers erreichten bereits in der erſten Runde wieder=
holt
ihr Ziel. Breitenſträter rettete ſich oft nur durch Halten.
In der zweiten Runde ſchlug zunächſt der Magdeburger viel
vorbei, dann wurde er durch einen Herzhaken Wageners ſchwer
mitgenommen, und als ihn kurz darauf der Kinnhaken er=
wiſchte
, war es geſchehen. Das rheiniſch=weſtfäliſche Publikum
feierte den neuen Meiſter ſehr herzlich. Im zweiten Schwer=
gewichtstreffen
des Abends kämpften Ludwig Haymaun= Mün=
chen
und der Belgier Pierre Charles über zehn Nunden unent=
ſchieden
. Die übrigen Rahmenkämpfe brachten folgende Ergeb=
niſſe
: Dertinger=Eſſen unterlag gegen den Düſſeldorfer Leicht=
getvichtler
Drehkopf nach Punkten. Mit dem Ergebnis Unent=
ſchieden
endeten die Kämpfe Allonzo=Frankreich gegen Heeſer 2=
Koblenz und Enſel=Köln (Deutſcher Leichtgewichtmeiſter) gegen
Mohr=Düſſeldorf.
Tennis.
Roman Najuch von Kozeluh geſchlagen.
Auf der neu hergerichteten Anlage des Berliner Lawn=
Tennis=Turnier=Clubs Not=Weiß im Grunewald ging am Sonn=
tag
das mit großer Spannung erwartete Treffen zwiſchen den
beiden hervorragenden Berufsſpielern Roman Najuch und Karel
Kozeluh vor ſich. William T. Tilden amtierte in dieſem Kampf
als Schiedsrichter. Der Kampf hielt nicht ganz das, was man
ſich von ihm verſprochen hatte. Schon im erſten Spiel ließ den
Tſcheche ſeine Vorjüge erkennen, die Sicherheit und vortreffliche
Beinarbeit, gegen die Najuch mit ſeinem wuchtigen Spiel nicht
aufkam. Der erſte Satz fiel mit 6:4 an den Tſchechen, der auch
den zweiten Satz mit dem gleichen Ergebnis gewann, nachdem
vorübergehend Najuch etwas aufgekommen war. Im dritten
Satz gab ſich Roman Najuch geſchlagen und ſpielte luſtlos. Der
Satz fiel mit 6:1 und damit das ganze Treffen 6:4, 6:4, 6:1 an
Karel Kozeluh.
Handball.
Turngem. Darmſtadt 1846-Turngem. Griesheim II. 3:2 (1:1).
Auf dem Platz am Finanzamt lieferten ſich die Mannſchaften
beider Vereine ein äußerſt raſches Spiel. Darmſtadts Mannſchaft
trat nur mit zehn Mann, darunter einem Erſatzmann, an. Gries=
heim
hat Anwurf und bringt den Ball in mächtigem Tempo vor
das gegneriſche Tor, doch gelingt es Darmſtadt, den gefährlichen
Vorſtoß abzuwehren. Ein von Darmſtadt eingeleiteter Angriff
wird von Griesheims Verteidigung unſchädlich gemacht. Nach
ſchönem Zuſpiel kann hierauf Griesheim ſchon nach 4 Minuten
Spielzeit das Führungstor einſenden. Nach Anwurf entwickelt
ſich nun ein hin= und herwogendes Spiel, bei dem erſt kurz vor
der Pauſe Darmſtadt den Ausgleich herbeizuführen vermag.
Kurz nach Seitenwechſel gelingt es Darmſtadt, mit einem wei=
teren
Tor in Führung zu gehen. Griesheim ſetzte nun alles daran,
den Ausgleich herzuſtellen, was ihm auch nach zehn Minuten
gelingt. Zehn Minuten vor Schluß kann Darmſtadt ein weiteres
Tor erzielen, dem Griesheim trotz eifrigen Spieles nichts mehr
entgegenzuſetzen vermag.

Jas altatiicelelicht
kann in ſeiner verlteinerten
Art in ſeiner ſtarren Masken.
haftigkeit niemals unſer Jdeal
ſein. Gemiß ſollen auch wie-
unſer
Antlitz beherrſchen-e,
aber nicht bis zur vollkom;
menen Lebloſigkeit des Ai!
aten. Wir lieben das ſchöne
Mienenſpiel, die liebenswiir.
digen Zuge der Schelmerei,
das menſchliche Lächeln. e
Die iſſenſchaft der Phzſi.
ognomik gipfelt darin,daß
Awir ſchon mit unſerem blo,
A Ben, freundlichen Ausſe,
Aben Lebensfreude verbrei)
H. ABEkiNS" ten bönnen. Cine Zigarekte,
52,00 Kilom. in 24 Std. Jüngerkes=VierſenHenkelmann / die durch ihre Qualität, ihr herrliches Aroma, ihren ſtimmungsvollen Duft Feude
bereitet und das Antlitz, des Rauchers werſchönt,
Zu.

geeilihg-Ausiele
eigW. 1672,00 Kllom. 2. Jingertes=Wierſen-Hentelmann= Jeder Raucher von Greiling-Ausleſe (trahlt. Fleiterkeit aus und macht ſchon dc unch
es Doſen ſeines Amgebung cenauesker.00e deſe norstgliche Marbe bonſimieskernscks
den Eindruck eines Feudenbeingers. Greiling-Ausleſe verbannt alles Düſtre und Verſorgte.
aus einem Anklitz jie macht Freundlich, liebenswürdig und gutig, ſie erwirbk dem Paucher
das wichtiaſte für den Erfolg.,, die Sympathie der Umgebung--
Sf4
4

Generalvertreter für Mainz und Darmstadt:
Paul Hille, Fabriklager: Frankfurt/Main, Niddastr. 64, Mittele
6963.
1ar

V 4333

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Nummer 124

Seite 6

Montag, den 2. Mai 1927.

Rennen zu Mannheim.
Jocken F. Gerber tödlich verunglückt.
Der erſte Mannheimer Renntag dieſer Saiſon verzeichuiete
trotz der kalten Witterung einen recht guten Beſuch Es gab
überall anregenden Sport, beſonders in den ſtark beſetzten
Herrenreiten. Leider ereignete ſich ein ſchweres Unglück, das die
Stimmung trübte. Jockei Fritz Gerber ſtürzie am Vormittag
bei der Arbeit ſo unglücklich, daß er einen doppelten
Schädelbruch erlitt und am Nachmittag ſtarb. Das Ge=
neral
=b.=Moßner=Jagdrennen holte ſich der Sohn des Generals
v. Moßner, nach dem das Rennen benannt iſt, Major v. Moß=
ner
, auf Iſpahan. Glücksburg hatte bis zum letzten Bogen ge=
führt
, dann kam Iſpahan auf und ſiegte ſicher. Am Start hatte
ſich ein Zwiſchenfall ereignet. Snob wurde heim Auskeilen von
Glücksburg ſo unglücklich getroffen, daß er nicht am Rennen
teilnehmen konnte. Das Waldhof=Jagdrennen ſah Financier
zuerſt weit in Front. Erſt in der zweiten Runde fiel er durch
Rumpler vor den Tribünen zurück und Conſul nahm die Füh=
rung
vor Mon Petit, Fateider und Gällican. Im Bogen über=
nahm
Gallican die Spitze, unterlag aber in der Flachen dem
Angriff von Fateider. Im Begrüßungs=Hürdenrennen ſiegte
Imperator ganz überlegen, nachdem der erſt führende Goldlack
am Neckaradamm ermüdet zurückgefallen war. Im Neuwieſen=
Rennen erwiſchte der Ungar Geza Janek mit Virradot den
beſten Start und konnte im Einlauf trotz der ſcharfen Angriffe
von Tite Live und Manitou die Spitze behaupten. Das Haupt=
rennen
, den Rheingold=Pokal, brachte Glockner in einem ab=
wechſelungsreichen
Rennen an ſich. Das Rennen ſtand im Zei=
chen
ſtetigen Führungswechſels, bis Glockner mit der Führung
in die Gerade bog und den Angriff von Lavaletta abwies. Im
Prüfungs=Preis holte ſich der Stall Opel ſeinen erſten Sieg
mit Tarzan. Exzellenz führte nach gutem Start vor Tarzan
und Lichtelfe, in der Geraden ging Tarzan aber vorbei und
konnte auch von dem zum Schluß ſtark aufkommenden Tip nicht
mehr erreicht werden. Seinen zweiten Erfolg errang der Stall
Opel dann im Luiſenpark=Ausgleich, wo Orlanda trotz ihres
hohen Gewichts jederzeit überlegen war.
1. Begrüßungs=Hürdenrennen. 3000 Mark, 2800 Meter:
1. M. Friedigers Imperator (Weber), 2. Palmer, 3. Peruane=
rin
. Ferner: Silbernagel. Tot.: 16. Pl. 13, 21:10. 63 Lg.
2. General=v.=Moßner=Jagdrennen. Ausgleich III. Herren=
reiten
. 2400 Mark, 3000 Meter: 1. A. Janks Iſpahan (v. Moß=
ner
), 2. Glücksburg, 3. Strumen. Ferner: Perimede, Tot.: 23,
Pl. 16, 27:10. 53 Lg.
3. Neuwieſen=Rennen. 3000 Mark. 2000 Meter: 1. Hptm.
J. Bührers Virradot (Janek), 2. Tite Live, 3. Manitou, Fer=
ner
: Saint Leonard, Mordonius, Südwind, Giat, Moulin Veri,
Heiduck, Cannebiere, Pythia, Perfekt. Tot.: 27, Pl. 17, 20, 21:10.
1½½ 2g.
4. Rheingold=Pokal. Jagdrennen. Ehrenpreis und 5400
Mark, 3400 Meter: 1. M. Friedigers Glockner (Weber), 2. Lava=
letta
, 3. Maral. Ferner: Steinadler, Nymphe 2., Sturm, Con=
trahent
. Tot.: 41, Pl. 13. 12, 14:10. Hals1½ Lg.
5. Prüfungs=Preis. Für Dreijährige. Ehrenpreis und
1100 Mark, 1450 Meter: I H. v. Opels Tarzan (Narr), 2. Tip,
3. Exzellenz. Ferner: Sebaſtiano, Lichtelfe, Simonelle, Loreley.
Tot.: 21, Pl. 10, 10, 10:10. 14 Lg.
6. Waldhof=Jagdrennen. Herrenreiten. 3000 Maxk, 3700
Meter: 1. Frhrn. H. v. Bodenhauſens u. O. v. Mitzlaffs Fatei=
der
(Lt. Viebig), 2. Mon Petit, 3. Gallican. Ferner: Finan=
cier
, Nain=Nain, Conſul 2., Ardente, Le Defrocque. Tot.: 12,
Pl. 12, 12, 11:10. 1½ Lg.
7. Luiſenpark=Ausgleich. 3000 Mark, 1600 Meter: 1. H.
v. Opels Orlando (Narr), 2. Vater Rhein, 3. Sternche. Ferner
Luſtgarten, Valens. Canio, Eleonore. Tot.: 31, Pl. 11, 20,
18:10. ½½ Lg.
Hoppegarten.
Der 1. Mai hatte für die Berliner Turfgemeinde eine ganz
beſondere Bedeutung, da an dieſem Tage die vornehmſte deutſche
Rennbahn in Hoppegarten ihre Premiere hatte. Leider war die
Beſetzung nicht in allen Rennen ſo, wie man es erwartet hatte.
Zunächſt intereſſierte das Jahresdebut des Oppenheimers Olean=
der
im Hardenberg=Rennen. Oleander ſah blühend aus, ſein Uin=
fall
im Vorjahre ſcheint gar keine nachteiligen Folgen mehr ge=
zeigt
zu haben. Oleander kanterte Roſenwange trotz ſeines hohen
Gewichts überlegen nieder und gewann wie er wollte. Den
Höhepunkt des Tages bildete der klaſſiſche Hoppegartener Aus=
gleich
um 13000 Mark. Zwölf Vollblüter der erſten Klaſſe gin=
gen
an den Meilenſtart. Das Rennen endete äußerſt knapp mit
einem ganz unvorhergeſehenen Siege des einzigen im Rennen
befindlichen Altefelder Vertreters Gralsritter. Vom Start weg
hatte Eleazar die Führung vor Boniburg, Maifahrt, Patrizier
und dem Rudel mit Nicotin und Caprivi auf den letzten Plätzen.
Als das Feld, von Eleazar geführt, in die Gerade einhog, war
Boniburg bereits geſchlagen. Zu dem Führenden ſtieß ein Rudel
vor, ein heftiger Kampf um die Führung entſtand, bei dem innen
Gralsritter Durchſchlupf fand. Auch Patrizier kam frei und lie=
ferte
Gralsritter einen hartnäckigen Endkampf, aus dem der Alte=
felder
mit minimalem Vorſprung ſiegreich hervorging.
1. Eröffnungsrennen. 3900 Mk., 1600 Meter: 1. Frhr. S. A.
v. Oppenheims, Wacholder (Varga), 2. Caſanova, 3. Ludwig
Thoma. Ferner: Heldraſtein. Tot.: 11, Pl. 10, 13:10. 41 Lg.
2. Sperber=Rennen. Für Dreijährige. 2800 Mk., 1000 Meter:
1. Stall Halmas Frankonia (E. Haynes), 2. Waldmeiſter, 3. Ja=
gannath
. Ferner: Süd=Cap. Stahleck, Elea, Oktava, Arſis, Ra=
kete
, Goldalma. Tot.: 93, Pl. 21, 14, 17:10. 1½3 Lg.
3. Ausmärker=Rennen. Verkaufsrennen. 2800 Mk., 1800 Me=
ter
: 1. M. Böhms Oran (H. Blume), 2. Schneewittchen, 3.
Schneekönig. Ferner: Dürer. Tot.: 44, Pl. 15, 11:10. 2½4 Lg.
4. Hardenberg=Rennen. Für Dreijährige. 5200 Mk., 1400 Me=
ter
: 1. Frhr. S. A. v. Oppenheims Oleander (Varga), 2. Roſen=
wange
. (2 liefen.) Tot.: 11:10. 4 Lg.
5. Hoppegartener Ausgleich. 13000 Mk., 1600 Meter: 1. Stall
Landswerths Gralsritter (A. Ebert), 2. Patrizier, 3. Eleazar.
Ferner: Boniburg, Stolzenfels, Palamedes, Caprivi, Maifahrt,
Impreſſioniſt, Nikotin, Saturn, Proſpero. Tot.: 547, Pl. 104,
32, 73:10. kz. K.1 Lg.
6. Aſche=Rennen. Für drei= und vierjährige Stutem. 3900 Mk.,
1400 Meter: 1. Frhr. S. A. v. Oppenheims Madame Pompadour
Varga), 2. Feenkönigin, 3. Perſephone. Ferner: Panna Ad hoc,
Phautaſie, Orgel, Luſitania, Eintracht II, Hochachtungsvoll. Tot.
43. Pl. 15, 17, 15:10. 33 Lg.
7. Kisber=Ausgleich. 2800 Mk., 1800 Meter: 1. O. Turgels
Rita (O. Schmidt), 2. Oſiris, 3. Hochſtapler. Ferner: Senow,
Dalberg, Boruſſin, Morgenſtern, Gelduf, Magyarin, Weſel,
Sturmnacht, Kronprinz, Kasbek, Sh.=Brandy. Tot.: 42, 18, 26,
36:10. Kopf-Kopf

Rennen zu Karlshorſt.
1. Dahlia=Jagdrennen. Für Vierjährige. 5000 Mark, 3000
Meter: 1. J. Kühns Guſtel (J. Kohoutek), 2. Balan, 3. Treu=
herz
. Ferner: Karneval 2., Oberjäger, Taſſo 2., Verſchwiegen=
heit
, Mirabelle, Trutzin, Lydia. Tot:: 16, Pl. 11, 14, 23:10
Kopf2 Lg.
2. Preis von Bindow. Jagdrennen. Herrenreiten. 3000
Mark, 4000 Meter (mittl. Bahn): 1. H. Elions Flamberg (Hr.
Schnitzer), 2. Wetterhexe, 3. Lauf. Ferner; Herzog, Peredur.
Tot.: 17, Pl. 10, 10:10. 11 Lg.
3. Hürdenrennen der Vierjährigen. Ehrendreis und 5500
Mark, 3000 Meter: 1. Heinz Stahls Blumberg (Hauſer),
2. Maeſtoſo, 3. Enzian. Ferner: Mohu. Tot.: 12, Pl. 13, 16:10.
4. Goßler=Erinnerungsrennen. Jagdrennen. Ehrenpreis und
5000 Mark, 3500 Meter: 1. G. v. Dippes Raubritter (H. Acker=
mann
), 2. Kili, 3. Parnaß Ferner: Stummer Teufel, Leander,
Friedchen. Hilarius. Tot.: 33. Pl. 11, 12, 11:10. 12 Lg.Hals.
5. Kühlte=Hürdenrennen. 3500 Mark, 3000 Meter: 1. B
Roths Rubel (A. Kränzlein), 2. Rückſicht, 3. Ondina. Ferner=
Prometheus, Teifi, Malepartus, Amarillys, Alexander. Tot.
71, Pl. 25, 17, 64:10. Kopf-Kopf Lg.
6. Preis der Flora. Jagdrennen. Für Vierjährige. 3000
Mark, 3000 Meter: 1. G. Cramers Pommer (H. Hoffiann),
2. Reifende Frucht, 3. Quednau. Ferner: Tuberoſe, Jilderim,
Grille, Hau, Thenano, Primadonna 2.. Mandarine. Tot.: 62,
Pl. 25, 21, 27:10. 1¾ Lg.
7. Tuki=Flachrennen. Herrenreiten. 3000) Mark, 1600 Meter:
1. Stall Landwerths Cardinal 2. (Hr. v. Borcke), 2. Mainberg,
3. Tor di Quinto. Ferner: Champagner, Hexenmeiſter, Miſſa,
Turfball, Harzreiſe, Moeros. Tot.: 21, Pl. 11, 12, 17:10. 42 Lg.
Rennen zu Dresden.
1. Preis von Struppen. Ehrenpreis und 2000 Mark, 1900
Meter: 1. Heinz Stahls Panter (E. Wermann), 2. Staffelſtab,
3. Mazeppa 2. 3 liefen. Tot.: 31. 1½8 Lg.
2. Preis von Kipsdorf. Für Dreijährige. Ehrenpreis und
3000 Mark, 1100 Meter: 1. Stall Halmas Adiantum (E. Hay=
nes
), 2. Helios, 3. Helgoländer. Ferner: Maimorgen, Faſtrada.
Tot.: 20, Pl. 14, 21:10. HalsHals.
3. Preis von Bautzen. 2700 Mark, 1100 Meter: 1. E. G.
Butzkes Fürſt Emmo (O. Schmidt), 2. Doktor, 3. Rebekka. Fer=
ner
: Maiblume, Oſterlilie. Tot.: 13, Pl. 12, 14:10. 12½ Lg.
4. Lößnitzer Ausgleich. Ausgleich III. 2700 Mark, 1400
Meter: 1. Frhrn. v. Buddenbrock=Pläswitz Felſenfeſt (E.
Grabſch), 2. Piaski, 3. Reichskrone. Ferner: Weſtfale, Pomona.
Tot.: 26, Pl. 14, 16:20. 22 Lg.
5. Preis von Dresden. Ehrenpreis und 5600 Mark, 1600
Meter: 1. O. Blumenfelds/R. Samſons Prinz Chriſtian (E.
Haynes), 2. Löwenherz 2., 3. Oktondi. Ferner: Dominik. Tot.:
40, Pl. 12, 12:10. 1½5 Lg.
6. Preis von Grima. 2700 Mark, 2000 Meter: 1. A. Vogdts
Merkur 2. (L. Varga), 2. Perikles, 3. Fridolin. Ferner: Cſam=
pas
. Tot.: 21, Pl. 15, 25:10. 24 Lg.
7. Lindenauer Ausgleich. 2700 Mark, 1600 Meter: 1. L. u.
W. Sklareks Willa (G. Jaekel), 2. Trianon, 3. Quilon. Ferner:
Schaumſchläger, Vela. Tot.: 54, Pl. 23, 20:10. 1½3 Lg.

Schießſport.

Schießſportklub Windmühle, Darmſtadt 1924.
Das von dem Klub bereits ausgeſchriebene Sport= und
Werbeſchießen nahm geſtern vormittag 9 Uhr auf den Ständen
bei der Reſtauration zur Windmühle ſeinen Anfang. Schon vom
frühen Morgen herrſchte reger Betrieb, ein Zeichen, daß ſich der
Klub bei ſeinen derartigen Veranſtaltungen großer Beliebtheit
erfreut. Im großen ganzen wurden recht gute Reſultate erzielt,
jedoch dürfte die Spitze an den nächſtfolgenden Sonntagen noch
wiederholt gebrochen werden, da etliche Vereine, die bereits zu=
geſagt
haben, geſtern verhindert waren. Zur Verteilung gelang=
ten
nur die jeweils ausgeſchriebenen Tagespreiſe, welche von fol=
genden
Schützen errungen wurden: 1. mit 48 Ringen Kurt Rohde,
2. mit 46 Ringen L. Erhart, 3. mit 46 Ringen H. Schneider,
4. mit 46 Ringen Gg. Schäfer, 5. mit 45 Ringen Ernſt Gräf. Ab
nächſten Sonntag nehmen auch die Gruppenkämpfe ihren Anfang,
die diesmal recht intereſſant verlaufen dürften. Anſchließend an
das Schießen fanden die Ehrungen für das innerhalb des
Vereins ſtattgefundene Frühjahrs=Eröffnungsſchießen ſtatt, ver=
bunden
mit einer Feier zu Ehren der beiden Schützen Schneider
und Gräf. Schneider gelang es, als erſtem in Deutſchland, die
große Goldene Meiſternadel des Deutſchen Kartells für Jagd=
und Sportſchießen zu erringen, Gräf wurde bei dieſer Gelegen=
heit
die goldene Ehrennadel des Kartells für hervorragende Lei=
ſtungen
im Kleinkaliberſchießen überreicht, und ſteht auch ihm der
Weg jetzt offen, die Meiſternadel zu erringen. Beide Nadeln
wurden durch den 1. Vorſitzenden des vereinigten Heſſ. Schützen=
bundes
, Herrn Knapp, mit warmen Worten der Anerkennung
überreicht.

Briefkaſien.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquſtiung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantworiung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeif.
R. 1. Die Steuer erfaßt nach Art. 1 der Verordnung für das
Jahr 1926 vom 10. März 1926 (das Geſetz für das Jahr 1927 iſt noch in
der Beratung) den bebauten Grundbeſitz, zu dem die Gebäude nebſt
dem Zubehör, der zugehörige Hofreitegrund und die mit dieſem zuſam=
menhängenden
Grab= und Grasgärten gehören. 2. Bezüglich des
Flächeninhalts iſt nur in Art. 6 geſagt, daß Einfamilienhäuſer, die vor
1. Juli 1918 bezugsfertig hergeſtellt und zu dieſem Zeitpunkt mit nicht
mehr als 20 Prozent des Friedenswvertes belaſtet waren, auf Antrag von
der Steuer freizuſtellen ſind, ſofern ſie ausſchließlich vom Eigentümer
und ſeiner Familie bewohnt werden und die Wohnfläche nicht mehr als
70 Quadratmeter beträgt. Die Freiſtellung wird nicht dadurch aus=
geſchloſſen
, daß das Einfamilienhaus zum geringen Teil auf Grund
behördlicher Maßnahmen vermietet worden iſt. Dieſer Artikel 6 hat mit
Wirkung vom 1. April 1926 noch den Zuſatz erhalten: Die Bedingun=
wegen
des Flächeninhalts gilt als erfüllt, wenn der Steuerwert den
Wert von 4000 Mark nicht erreicht. 3. Die Steuer wird nach dem ge
meinen Werte erhoben, wie er nach dem heſſiſchen Geſetz betr. die Ver=
mögensſteuer
vom 12. Auguſt 1899 für das Steuerjahr 1914 feitgeſetzt
worden iſt oder bei inzwiſchen neu entſtandenen Gebäuden oder Ge=
bäudeteilen
feſtgeſetzt worden wäre, wenn ſie damals beſtanden hätten.
4. Ja; aber im Rahmen des Briefkaſtens kann die allgemein gehaltene
Frage nicht beantwortet werden. Im übrigen iſt für die Beſteuerung
im Jahre 1927 das nene Geſetz, das vom Landtag noch zu beraten iſt,
abzuwarten.
G. H. Das eigenhändige Teſtament, bei dem der Ort der Errich=
tung
(hier: Darmſtadt) und das genaue Datum (alſo z. B. 30. April
1927) nicht fehlen darf, bedarf keiner notariellex Beglaubigung, auch
keiner gerichtlichen Hiuterlegung. Der letzte Wille ſoll klau und deutlich
zum Ausdruck kommen; in verwickelteren Fäſlen empfiehlt es ſich, die
Beweggründe anzugeben, aus denen die Verfügungen getroffen wurden.
Undank iſt der Welt Lohn. Wäre es nicht das einfachſte, es würde
mit dem Prinzipal und dem Schuldner ein ſchriftlich zu fixierendes
Abkommen getroffen, wie die Schuld in Raten abgetragen werden ſoll?
E. H. Natürlich brauchen Sie für die Zeit, in der keine Dienſte
mehr geleiſtet wurden, einen Lohn nicht mehr zu zahlen.
53. Abonnent. Wir können nur ſoviel ſagen, daß das Poſtamt in der
Stiftsſtraße in das genannte Haus überziehen wird.

Hebung des Milchgenuſſes.
Zur Hebung des Milchgenuſſes ſind von der Stadtverwaltung
Bochum in letzter Zeit verſchiedene Maßnahmen getroffen worden. In
den Schulen wird an arme und ſchwächliche Kinder morgens unentgeltlich
Milch ausgeteilt. Aber auch für Entgelt können die Kinder bei dem
Hausmeiſter Milch bekommen. Hiervon wird immer mehr Gebrauch ge=
macht
. Um die Kinder von der Bedeutung des Milchgenuſſes für die
Geſundheit zu überzeugen, werden ſie über den Nährwert der Milch
und die Mädchen beſonders über die vielfache Verwendung der Milch
und über die Zubereitung von Milchſpeiſen unterrichtet. Die Lehr=
pläne
ſind dementſprechend ergänzt worden. Um die Bedeutung einer
einwandfreien Milch kennen zu lernen, ſollen die Kinder im Bilde den
ſtädtiſchen Milchhof kennen lernen. In den nächſten Wochen wird er
ihnen in den Schulkinos noch näher erklärt werden. Die Verwaltung
des Milchhofes hat ſich auch bereit erklärt, allen Lehrern und Lehrerin=
nen
, die ſich für dieſe Anlage intereſſieren, eine Beſichtigung des Milch=
hofes
zu ermöglichen. Die Maßnahmen zur Hebung des Milchgenuſſes
ſind wohl begründet, denn er hat während des Krieges bedeutende Ab=
nahme
erfahren und jetzt noch lange nicht die alte Höhe erreicht. Jur
Jahre 1910 betrug der Milchabſatz in Bochum 10 700 000 Liter, im
Jahre 1925 aber nur 9 700 000 Liter, trotzdem die Stadt damals nur
rund 70 000 Einwohner, im Jahre 1925 aber 157 000 Bewohner hatte.
Am geringſten war der Umſatz an Milch in Bochum im Jahre 1919, er
betrug nur 3 900 000 Liter.
(ISt 242
Ber schönste Schmuck
Ihr Haar muß vegelmäßig gewaschen werden. Wenn Sie dazu
nur Hellpon nehmen, so finden Sie stets dessen wunder-
bar
verschöneinde Wirksamkeit, Ihre Haare sind ganz rein.
duftig und seidenweich, sowie der Haarboden wird gesund
erhalten und gestärkt. Zu 30 Pfg. das Paket 2 abgeteilte
Vollwaschungen dort erhältlich, wo Helipon-Plakate ersichtlich

Geſchäftliches.
Haarwaſchen, wenigſtens alle 14 Tage, iſt zur vernünftigen Haar=
plfege
unbedingr notwendig. Dabei iſt es aber ſchwer, unker den vielen
im Handel befindlichen Mitteln das richtigſte herauszufinden. Um ſo
erfreulicher iſt zu hören, daß die Verbraucher von Heliprn des
vorzüglich ſchäumenden und das Haar wirklich ſchön machenden Kopf=
waſchpulvers
, ihre höckſte Zufriedenheit ausſprechen. Dieſes wirkſamſte
aller Haarwaſchmittel hat ſich ſei 1908 ſchon millionenfach bewährt. Bei
dem billigen Preiſe von 30 Pf. das Päckchen (ſogar zwei Innenbeutel
für je eine Waſchung enthaltend), ſollte jedermann einen Verſuch damit
machen, um ſich von deſſen Güte ſelbſt zu überzeugen. Bei einem Ver=
gleich
mit anderen Mitteln wird man finden, daß der S.=Herſteller
ſein Hauptaugenmerk auf hervorragende Qualität legt, und nicht auf
allzu teure Reklame. Dies iſt ein großer Vorteil, der den Verbrauchern
zu gute kommt. Beim Einkauf ausdrücklich Helipon verlangen!

Wir machen auf das Inſerat der ſeit 1908 beſtehenden Firma
Heriot=Companie in Berlin=Friedenau aufmerkſam, welche be=
ſtrebt
iſt, durch ihre Prämien=Abteilung jedem Löſer für ſein bekun=
detes
Intereſſe in ihrem Inſerat eine Gegenleiſtung zu bieten. Die
Firma wird bei Einfendung von Adreſſe mit Löſung und Rückporto
auf ſchnellſrem Wege jedem Einſender ſofort Nachricht geben, ohne da=
durch
jemanden zu verpflichten.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Montag, 2. Mai. 4.30: Hausorch, Walzer von Ziehrer,
Weaner Mad’ln In lauſchiger Nacht. a. Die Landſtreicher
Gebirgskinder Märchen aus Alt=Wien Nacht=
ſchwärmer
. Samt und Seide aus Der Fremdenführer
Liebesrezepte‟. Donauſagen. 5.45: Leſeſtunde: Aus der
Sammlung Deutſches Leſebuch, von Hofmannsthal. o 6.15: Anna
Papiria und König Carls Xll. einzige Liebe von Otto Frhr.
von Taube. O 7.15: Engliſch Literatur o 7.30: Engliſch. 8:
von Stuttgart: Arien und Lieder. Battiſtini. Anſchl.: Neue Schallpl.
Siutigart.
Montag, 2. Mai. 1.10: Konzert. 3.50: Funkfeuilleton.
O 4.15: Konzert. O 6.15: Dr. Löwenberg: Alte und moderne
Theaterkritik. O 6.45: Baſtelſtunde. 0 7.15: Zuſchriftenbeantwortung.
8: Uebertr. aus der Liederhalle. Arien= und Liederabend Mattia
Battiſtini. Am Flügel: Fritz Lindemann. Gomez: Aus Salvator,
Roſa. Donizetti: Aus Maria Padilla. Caccini: Amarilli.
Beethoven: Adelaide. Verdi: Aus Ein Maskenball. Leon=
cavallo
: Prolog aus Pagliacci. Coſta: Monaſtero (Das Kloſter),
Rubinſtein: Ner one (Epitalamio). Roſſini: La Danza,
Tarantella. Anſchl.: Danziger Stunde. Das deutſche Danzig
(Einf.) Danziger Heimatlied. Aus den Lebenserinnerungen der
Johanna Schopenhauer. Danziger Gedichte von Eichendorff. Lieder
nach Eichendorffs Texten. Das Ende des Martm Opitz, Novelle
von P. Enderling. Danziger Sagen.
Berlin.
Montag, 2. Mai. 3.30: Entwicklung der öffentl. Wohlfahrtss
pflege. o 4: Ing. Boehmer: Techn. Wochenplauderei. O 4.302
Novellen. Aus: Der Prieſter und die Frau, von G. Fröſchel. e 5:
Konzert, Reger: Zwei Sätze aus der Sonate D=moll op. 42 (Hilde
Elgers, Violine). Prill: Andante Cis=moll aus op. 6. Stirz:
Danſe capricieuſe (G. Müller, Flöte). Th. Blumer: Variationen
über eine altfranzöſiſche Volksweiſe (Komponiſt). Blumer: Aus
der Tierwelt. Fuchs=Preß: Zwei Wiener Walzer (Elgers).
O 6.30: Einf. zu dem Sende=Spiel am 3. Mai. 7.05: Dr.=Ing.
Zucker: Berliner Baukunſt der letzten zehn Jahre. o 7.30: Dr. Behl:
Vergeſſene Dichter (Folz. Roſenblüt, Ayrer). 8: Arien= und
Lieder=Abend Mattia Baitiſtini. Uebertr. aus Stuttgart. Gomez:
Aus der Oper Salvator Roſa. Donizetti: Aus der Oper Maria
Padilla. Caccini: Amarilli. Beethoven: Adelaide. Verdi:
Aus Maskenball. Leoncavallo: Prolog aus Pagliacci. Coſta:
Monaſtero. Rubinſtein: Nerone. Roſſini: La Danza (Battiſtini,
Bariton).
Pädag. Rundfunk Königswuſterhauſen (Welle 1250).
Montag, 2. Mai. 12: Stud.=Rat Friebel, Lektor Mann:
Engliſch für Schüler. 3: Fr. A. Conrad: Die Landfrau der
Gegenwart. O 3.40: Wetter= und Börſenberichte. O 4: Rektor
Hauer: Die Verkehrserziehung der Jugend. O 4.30: Dr. Klopfer:
rziehungsberatung. 6 5: Nebermann: Schach. 6: Ed. Keller:
Waſſerwanderungen in Deutſchland: Bootsarten für Waſſerwande=
rungen
. O 6.30: Stud.=Rat Friebel, Lektor Mann: Engliſch für
Anfänger. 8 6.55: Dr. Hummel: Neuere Buchhaltungsformen mit
Einſchluß der maſchinellen. 7.20: Reg.=Rat Dr. Pape: Krank=
heiten
u. Schädlinge der Fütter= u. Wieſenpflanzen und ihre Be=
kämpfung
.

trocken.

Wetterbericht.
Wettervorherſage für Dienstag, den 3. Mai
(Nach der Wetterlage vom 1. Mai).
Meiſt heiter, tagsüber zunehmende Erwärmung und durchweg
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.

Hauptſchriftleitung: Rudol! Maupe
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlm
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienft: Andreas Bauer; für
Inſeratenteil Wills Kuble: Druck und Verlag X. C. Wiitich jämtlich in Darmf
Für unverlangte Mannſkripte wird Garantie der Rückſendung n ich übernommen

Die hentige Nummer hat 8 Seiten.

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AAOIER

12 cinsir

[ ][  ][ ]

Nummer 121

Montag, den 2. Mai 1927

Geite 7

Aus Heſſen.

* Ober=Ramftadt, 30. April. Aus den Beſchlüſſen der vorgeſtrigen
Gemeinderatsſitzung iſt folgendes erwähnenswert: In Flur 35 beim
Grundſtück Nr. 36/11/100 (an der Nieder=Ramſtädter Straße) ſoll die
Baufluchtlinie teilweiſe eine Abänderung erfahren. Der Gemeinderat
ſtimmte hierbei dem Vorſchlage des Heſſiſchen Hochbauamts Darmſtadt
zu. Ebenſo wird die Verlegung der Baufluchtlinie am Nieder=Modauer
Weg nach dem vorliegenden Entwurfe genehmigt. Die betreffenden
Teilortsbaupläne liegen nunmehr vom 29. April ab 14 Tage lang auf
dem Bürgermeiſtereibureau zur Einſicht der Intereſſenten und Er=
hebung
etwaiger Einwendungen offen. Georg Karl Fiſcher beabſich=
tigt
, im Anweſen Darmſtädter Straße 52 eine Weinwirtſchaft zu er=
öffnen
. Die Bedürfnisfrage wird bei ſchriftlicher Abſtimmung mit 7
gegen 6 Stimmen verneint. Die Angebote für Kanal= und Maurer=
arbeiten
in der Jahn=, Hayer= und Lichtenbergſtraße und dem angrenzen=
den
Flutgraben werden dem Gemeinderat bekamnt gegeben und die Ar=
beiten
der Wenigſtfordernden, Fa. Gebr. Weber, hier, zum Angebots=
preiſe
übertragen. Den Schluß der Sitzung bildeten Wohlfahrts=
angelegenheiten
.
* Erbach i. O., 30. April. Kindererholungsfürſorge.
Am Dienstag, den 3. Mai, fährt der erſte diesjährige Kindertransport
des Jugendamtes des hieſigen Heſſ. Kreisamtes mit dem Zug ab Erbach
10.23 Uhr vorm, nach Göhren auf Rügen (Oſtſee). Die Reiſe geht über
Hanau-Berlin. In Berlin wird zibernachtet und die Weiterreiſe von
da nach Göhren am 4. Mai angetreten. Die Kur dauert bis zum
15. Juni 1927. Die ordentliche Halbjahrs Generalverſammlung des
Bezirkskonſumvereins für den Kreis Erbach in der Feſthalle unter den
Linden in Erbach war ſehr gut beſucht. Die Verſammlung wurde von
dem Vorſitzenden des Aufſichtsrates Herrn Karl Michel, Erbach, eröffnet,
der die Anweſenden begrüßte. Der Geſchäftsführer, Herr H. Schmall,
Erbach, erſtattete einen eingehenden Vericht über das 1. Geſchäftshalbjahr
1926/27. Die erzielten Umſätze hatten die Erwartungen übertroffen, doch
hätten ſie in Anbetracht der Mitgliederzahl, auch bei Berückſichtigung der
geringen Einkommenverhältniſſe, höher ſein können. In längerer in=
tereſſanter
Ausführung wurde auf die Wichtigkeit der Erhöhung der
Umſätze hingewieſen. An den Bericht ſchloß ſich eine rege Diskuſſion an,
wobei volle Uebereinſtimmung mit den Ausführungen des Geſchäfts=
führers
feſtgeſtellt wurde. Die terminmäßig ausſcheidenden Mitglieder
des Aufſichtsrats, die Herren Schäfer=Michelſtadt, Schmitt=Erbach und
Köbler, Stockheim, wurden wiedergewählt. Der Vorſitzende ſchloß mit
einem warmen Appell an die Mitglieder die Verſammlung. Die Ver=
ſammlungsteilnehmer
blieben noch lange beieinander, zumal noch eine
reichhaltige Tombolaverloſung veranſtaltet wurde.

Etzen=Geſäß, 30. April. Mit Beginn des neuen Schuljahres hat
uns unſer ſeitheriger Lehrer, Herr Schulverwalter Karl Hane, wieder
verlaſſen, um eine Stelle in Nierſtein a. Rh. anzutreten. Den Scheiden=
den
, der ſich in dem halben Jahr feines Hierſeins durch ſeine rührige
Arbeit allgemeine Sympathie erworben hat, geleiten die beſten Wünſche
der Gemeinde an ſeinen neuen Wirkungsort. Sein Nachfolger, Herr
Lehrer Holzapfel, hat ſein Amt bereits angetreten.
Aus dem Mümlingtal, 30. April. Ein herrliches Bild bietet eben
wieder die Obſtbaumblüte, die ſich in dieſen Tagen hier voll
entfaltet und unſerem an Naturſchönheiten ohnehin reichen Tälchen
durch das wogende Blütenmeer im Tal und an den Hängen einen eigenen
Reiz verleiht. Die Bäume zeigen faſt durchweg einen guten Behang.

Das ganze Deutſchium in der Weß
der D. D. A. zuſammenhält!
Werdet ſitglied des D. D. K!

7317

ga
Daan
O Von der Bergſtraße, 30. April. Nach erfolgtem Abblühen der
meiſten Obſtſorten vollzieht ſich die Fruchtentwickelung im allgemeinen
in befriedigender Weiſe; die Aprikoſen weiſen ſchon erbſengroße Früchte
auf. Bei ihnen und den Pfirſichen und Kirſchen ſind die Ausſichten
der Obſternte bis jetzt günſtig, vorausgeſetzt, daß keine bedeutenden
Temperaturſchwankungen eintreten, da durch dieſe leicht Saftſtockungen
der Bäume verurſacht werden. Die Birnen ſtehen noch in Blüte, die
Aepfel haben zu blühen angefangen. Ueber die Obſternte 1927 wird
ſich erſt dann ein Urteil abgeben laſſen, wem die Eisheiligen ohne
Gefahr vorübergegangen ſind.
M. Bingen a. Rh., 29. April. Die Gemeinde Büdesheim hat
vom heſſiſchen Staat Geldmittel in Höhe von 31 000 Mk. zur Errichtung
von Wohnungsbauten zu günſtigen Bedingungen (2 Prozent Zinſen,
1 Prozent Amoctiſation) erhalten. Die Summe dient zur Errichtung
von acht Einfamilienhäuſern und 1 Doppelwohnhaus. Einem Büdes=
heimer
Landwirt, der abends vergeſſen hatte, ſeinen Hühnerſtall zu
ſchließen, wurden von einem Marder einige Hüihner torgebiſſen.

* Vilbel, 30. April. Der Reſt der Landſtraße Frankfurt-Vilbel
von der Landesgrenze bis Vilbel erhält jetzt Kleinpflaſter. Nach Wieder=
herſtellung
der Landſtraße wird der Autobusverkehr Frankfurt-Vilbel
aufgenommen werden. Ein Knabe hing ſich an ein fahrendes Laſt=
auto
. Infolge erhöhter Geſchwindigkeit konnte der Knabe nicht mehn
auſpringen und ſtürzte ab. Dabei zog er ſich äußere und innere Ver=
letzungen
zu. Sein Zuſtand iſt bedenklich.
Grünberg, 29. April. Gemeinderatsſitzung. Der Turn=
verein
iſt an die Stadtverwaltung mit dem Vorſchlag zur Errichtung
einer Badeanſtalt herangetreten. Der Voranſchlag beläuft ſich auf 10000
Mark. Der Gemeinderat iſt ſür die Errichtung der Badeanſtalt, jedoch
müßte die Ausführung in der einfachſten Art erfolgen und dürfte über
einige Tauſend Mark nicht hinausgehen. Da Bedenken über den vor=
geſehenen
Platz laut wurden, wurde eine Kommiſſion beſtimmt, die
gemeinſchaftlich mit dem Vorſtand des Turnvereins andere in Frage
kommenden Plätze beſichtigen ſoll, damit die Finanzfrage dadurch bedeutend
niedriger gehalten wird. Auf Anregung des Heſſ. Fürſorgevereins
Darmſtadt hat die Stadtverwaltung auf eigene Rechnung 50 Loſe üiber=
nommen
, weil durch die Schulkinder bereits 500 Stück in der Stadt
verkauft worden ſind. Beſchloſſen wurde ferner, daß für die Fertig=
ſtellung
des Anbaues der Oberrealſchule kurzfriſtig ein Kapital
von 3000 Mark aufzunehmen iſt. Aehnlich wie im vorigen
Jahre, ſoll auch in dieſem Jahre eine Verloſung am Gallusmarkte
ſtattfinden, und zwar ſollen 5000 Loſe zum Vertrieb und ſpäteſtens
Juni in Verkehr kommen. Eine eingelaufene Beſchwerde über die
Vergebung der Lichtanlagen in der alten und neuen Oberrealſchuls
wird dem betr. Herrn Reg. Baumeiſter zur Regelung überwieſen.
Weiterhin wurde beſchloſſen, daß die Grenzregulierung in der Wehner=
gaſſe
auf Koſten der Intereſſenten vorgenommen, am alten Steinwege
eine Strecke Rohre zur Abwäſſerung gelegt werden ſoll, und daß di
ſtädtiſche Mietangelegenheit baldigſt ihre Erledigung finden muß.
t. Aus dem Lande, 29. April. Die Landwirtſchaftskammer beabſiehz
tigt, am 31. Mai und 1. Juni eine ſogenannte Grünlandsfahrt durch den
Odenwald zu unternehmen, um den Landwirten Gelegenheit zu geben,
Grünlandwirtſchaften kennen zu lernen und ſich von ihrer praktiſchen
Wirkung zu überzeugen. Die Fahrt nimmt in Bierbach ihren Anfang
mit Beſichtigung eines Betriebs, demſelben folgen zwei weitere Beſich=
tigungen
in Rehbach, dann Mittagspauſe in Ober=Moſſau, jetzt Beſich=
tigung
dreier Betriebe hier und dann des Weideguts der Landwirt=
ſchaftskammer
in Etzean und Uebernachtung in Beerfelden. Der zweite
Tag führt nach Airlenbach in 2 Betriebe und nach dem Stöckelsbergerhof.
dann nach dem Weidegut der Landwirtſchaftskammer in Groß= Breiten=
bach
und einem Betrieb in Stubenwald. Die Fahrt geſchieht per Auto=
bus
. Die Pauſen mittags und abends bzw. das gemeinſame Beiſammen=
ſein
zu genannten Zeiten bietet Gelegenheit zur Ausſprache.

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Montag, den 2. Mai 1927

Nummer 121

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Ilſe Boßelmann, geb. Hallwachs
Alfred Hallwachs
Dr. Wilhelm Pöllot
Margarethe Hallwachs, geb. Halle
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und 10 Enkelkinder.
Die Beerdigung findet am 3. Mai, vormittags 11 Uhr,
auf dem Friedhof, Nieder=Ramſtädterſtraße, in der
Stille ſiatt.
Von Beileidsbeſuchen bitiet man abzuſehen.

Todes=Anzeige.
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ſanft im 66. Lebensjahre mein lieber Mann,
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Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
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Bühnenarchitektur: Paul Theſing
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von Wilhelm Peterſen komponiert
Muſikaliſche Leitung: Erich Riede
Perſonen:
Empedokles . . . . . . . Rudolf Wittgen
Pauſanias, ſein Freund . JoachimBüttner
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Panthea
. . Käte Förder
Delia .."
Hermokrates . . . . . . Max Nemetz
Kritias . . . . . . . . . HansBaumeiſter
Manes, ein Aegypter . . Ernſt Legal
Erſter Agrigentiner . . . Otto Wenke
Zweiter Agrigentiner . . Robert Klupp
Dritter Agrigentiner . . Ernſt Nottluff
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