Darmstädter Tagblatt 1927


28. April 1927

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Streil uſw erliſcht
ſede Verpſlichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
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und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei

Nummer 112
Donnerstag, den 28. April 1927. 190. Jahrgang

Konkurs oder gerichtlicher Beltrelbung fällt ſeder
Nabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bank und Darm=

Ktädter und Nationalbank.

Zuſammentritt der Weltwirt=
ſchaftskonferenz
am 4. Mai.
Vor der Abreiſe der deutſchen Oelegation.

Berlin, 27. April.
Am 4. Mai werden ſich im Genfer Völkerbundsgebäude die
Yertreter von rund 60 Staaten zu der Internationalen Wirt=
ſchafts
=Konferenz verſammeln. Aufgabe der Konferenz iſt die
NFehandlung einer Reihe von induſtriellen, landwirtſchaftlichen
umd fiskaliſchen Einzelfragen, die mit den größten Problemen der

recht erhalten. Wenn die Delegierten der
ſozialiſtiſchen Sowjetrepüblik nach Genf kämen,
ſo würden ſie dort denſelben Empfang finden
wie diejenigen anderer Nationen.

Polens Aufgabe auf der Weltwirtſchaftskonferenz.
TU. Warſchau, 27. April.
Geſtern nachmittag fand ein Preſſeempfang beim Außen=
miniſter
Zaleſki ſtatt, der der Weltwirtſchaftskonferenz gewidmet
war. Der Präſident der polniſchen Delegation für die Weltwirt=
ſchaftskonferenz
, Gliwitz, machte eingehende Mitteilungen über die
polniſchen Aufgaben in Genf. Er erklärte, daß Polen ſehr viel
daran liege, an der Wiederherſtellung der Weltwirtſchaft mitzu=

Die politiſche Lage in Heſſen.

Die deutſche Delegation für Genf. Von links nach rechts: Staatsſekretär Trendelenburg, Dr. Marie Eliſabeth Lüders,
C. F. v. Siemens, Abg. Lammers, Miniſter a. D. Dr. Hermes.

Arachkriegszeit: der Verarmung Europas der Wiederherſtellung
ea ner allgemeinen Proſperität und der Sicherung des Weltfrie=
dens
durch Wirtſchaftsfrieden im Zuſammenhang ſtehen.
Die von der Reichsregierung benannten wirtſchaftspolitiſchen
ASachverſtändigen, die Deutſchland auf der Genfer Weltwirt=
ſtchaftskonferenz
vertreten, werden in zwei Gruppen am Sonntag
nrorgen und abend zur Eröffnung der Konferenz Berlin verlaſ=
ſgen
. Die deutſche Vertretung beſteht aus den Herren: Dr. v.
esiemens, Staatsſekretär Dr. v. Trendelenburg, Gewerk=
ſichaftsſekretär
Eggert, den Vorſitzenden des Enqueteausſchuſſes,
kreichstagsabg. Lammers, und den ehemaligen Reichsminiſter
hor. Hermes. Als Vertreter der internationalen Handelskam=
nuer
waltet Kommerzienrat Koſſenberg. Im beſonderen Auftrag
dees Völkerbundes nimmt Frau Reichstagsabg. Dr. Lüders an
den Beratungen teil.

arbeiten, und daß die polniſche Regierung alle ihr zur Verfügung
ſtehenden Mittel in den Dienſt der Sache ſtellen werde. Polen
wolle ſeine internationalen Beziehungen auf feſter Grundlage auf=
bauen
.

Der heſſiſche Volksentſcheid, der im Dezember v. J. über die
Forderung der Auflöſung des Landtags erging, iſt zwar zu=
ungunſten
der Antragſteller ausgegangen, er hat jedoch eine Un=
ruhe
und Aufregung in die Regierungsparteien hineingetragen,
wovon man ſich bis jetzt noch nicht erholt hat. Zwar iſt man be=
müht
, die Wahlergebniſſe des Volksentſcheids als für den Wirt=
ſchafts
= und Ordnungsblock beſchämend hinzuſtellen, aber man
hat längſt ſeine Lehren aus dieſen Wahlergebniſſen gezogen und
hofft, bei den zu Ende d. J. bevorſtehenden Landtagswahlen dem
Anſturm der Oppoſition wirkſamer begegnen zu können.
Es iſt intereſſant, die Auseinanderſetzungen zu verfolgen, die
innerhalb der Sozialdemokratie aus Anlaß der Tätigkeit des
Wirtſchafts= und Ordnungsblocks und der Ergebniſſe des Volks=
entſcheids
entſtanden. Die ſozialiſtiſche Mainzer Volkszeitung
hielt es für notwendig, Unzufriedenen aus den Reihen der eige=
nen
Partei das Wort zu geben, um auf die große Gefahr hin=
zuweiſen
, in der die Regierungsparteien am 5. De=
zember
1926 ſchwebten. Es wurde offen ausgeſprochen,
daß die Regierungskoalition einen ſchwachen Punkt=
ſieg
11:10 errungen. Es wurde anerkannt, daß
die taktiſche Ueberlegenheit in dieſem Kampfe auf
ſeiten der Koalitionsgegner geweſen und daß dieſe
überaus planmäßig und zielbewußt vorgegangen ſeien.
Es wurde der Vermutung Naum gegeben, daß ohne
das bekannte Eingreifen des Finanzminiſters in die
Wahlagitation unter Ausnutzung der Regierungs=
maſchinerie
aus dem Sieg leicht eine Niederlage hätte
entſtehen können. Naturgemäß richtete ſich der Un=
willen
über dieſe Verhältniſſe hauptſächlich gegen die
ſozialdemokratiſche Landtagsfraktion, der man Mangel
an Initiative und Fehlgriffe, insbeſondere Vernach=
läſſigung
der ländlichen Wählerſchaft vorwarf.
Die ſozialdemokratiſche Landtagsfraktion, der dieſe
Kritik aus dem eigenen Lager natürlich ſehr un=
angenehm
war, beſtritt die Ueberlegenheit der Op=
poſition
, behauptete, daß in deren Reihen keinerlei
Einigkeit beſtanden habe, daß die Deutſchnationalen
dem Wirtſchafts= und Ordnungsblock
zum Teil kühl oder ſogar ablehnend gegen=
übergeſtanden
hätten, daß auch der Deutſchen

Um Deutſchlands Lufthoheit.
Eine Luftflotte des Völkerbundes.

Alufgaben und Ausſichten der Kenferenz nach
franzöſiſcher Auffaſſung.

Paris, 27. April.
Der Matin verſucht heute, in einem beſonderen Artikel Auf=
zuben
und Erfolgsausſichten der internationalen Wirtfchafts=
konferenz
des Völkerbundes feſtzulegen. Als wünſchenswerte
Nriele bezeichnet das Blatt europäiſche Zollunion, Kartelliſierung
ſämtlicher Induſtriezweige und ſyſtematiſcher Warenumtauſch
mach allgemeinen rationellen Geſichtspunkten. Leider, ſo erklärt
duas Blatt, aber ſofort würde von dieſen Zielen nur wenig ver=
neirklicht
werden können. Eine Zollunion allein für Europa ſei
ſtzt unmöglich, trotzdem das Zollelend durch Schaffung neuer
700 Kilometer langer Länder= und Zollgrenzen durch den Ver=
imiller
Vertrag immer größer geworden ſei. An eine Zollunion
zviſchen Amerika und Europa ſei erſt recht nicht zu denken. Im=
nnerhin
aber könne die Wirtſchaftskonferenz die Benennung der
Waren in den Zolltarifen vereinheitlichen und ein Einheitsfyſtem
füir die Handelsvertragsverhandlungen aufſtellen. Weiter könne
diie Konferen; die Kartelliſierung der Induſtrien zwar nicht er=
zvingen
, wohl aber weſentlich fördern. Es müſſe ſich aber dabei
durchdrücken, daß die Kartellverträge reſtlos erfüllt würden.
Weiter könne ſie eine Organiſation ſchaffen, die einen vernünf=
tgen
Waren= und Produktionsaustauſch geſtatte, ſo daß z. B.
nicht wieder in Argentinien Weizen verbrannt werden müſſe,
während Rußland unter der ſchlimmſten Hungersnot leide. Hier
ligen gerade die höchſten Erfolgsausſichten. Es müſſe in kurzem
der Konſerenz gelingen, eine Art von internationalem Wirt=
ſthaftsminiſterium
zu bilden, das nicht wie bisher erſt nach einer
KTataſtrophe in Aktion trete, ſondern ſie ſchon von weitem an=
käind’ge
und ihren Folgen entgegen zu treten verſuche.

Um die Teilnahme Rußlands an der
Weltwirtſchaftskonferenz

EP. Genf, 27. April.
Im Preſſezimmer des Völkerbundshauſes iſt heute nachmit=
trag
ein Anſchlag angebracht worden, worin das Sekretariat eine
Darſtellung der Verhältniſſe bezüglich der Teilnahme Rußlands
an der Weltwirtſchaftskonferenz gibt. Das Sekretariat erwähnt
ſieie von ihm im Dezember vorigen Jahres an die ruſſiſche Regie=
nung
erlaſſene Einladung und die ablehnende Antwort, die im
Fanuar dieſes Jahres hier eintraf und veröffentlicht wurde. Unter
deieſen Verhältniſſen ſei es jetzt an der ſozialiſtiſchen Sowjei=
nepublik
zu entſcheiden, ob nach dem mit der Schweiz abgeſchloſ=
igenen
Abkommen noch Hinderniſſe für die Ernennung ruſſiſcher
DDelegierter beſtünden. Die Lage des Völkerbundes ſei klar. Die
Einladung, die infolge eines einſtimmigen Beſchluſſes des
Wölkerbundsrates ergangen ſei, bleibe unverändert auf=

In London tagt gegenwärtig die internationale Luftfahrt=
kommiſſion
, an der Deutſchland nicht beteiligt iſt. Deutſchland
hat ſich immer auf den Standpunkt geſtellt, daß es das Recht auf
die Lufthoheit ſich wahren muß und deshalb, ſolange uns durch
den Verſailler Vertrag beſtimmte Beſchränkungen auferlegt ſind,
auch über deutſches Gebiet keine Flugzeuge fliegen dürfen, die
dieſen Beſtimmungen nicht entſprechen. Wir haben deshalb eine
internationale Regelung des Luftverkehrs durch die Teilnahme
an der Luftfahrtkommifſion nicht geſucht, ſondern durch un=
mittelbare
Verſtändigung mit unſeren Nachbarn. Deutſche Teil=
nehmer
ſind zwar zur Londoner Beratung als Gäſte erſchienen.
Den übrigen Staaten iſt dieſe Zurückhaltung Deutſchlands na=
rürlich
ſehr unbequem und ſie ſpielen deshalb mit dem Gedanken,
was ſie nicht erreichen können, auf dem Umweg über den Völker=
bund
zu erzwingen, indem ſie dem Völkerbund das Recht auf
eine eigene Luftflotte verleihen. Darauf kann Deutſchland ſich
kaum einlaſſen. Die Dinge liegen doch heute ſo, daß wir, trotz
aller Beſchränkungen, in Europa die beſtausgerüſtete Luftver=
kehrsflotte
haben, die bei unſerer zentralen Lage in Europa ſehr
entwicklungsfähigkeit iſt. Wenn aber der Völkerbund über
ſeine eigene Luftflotte verfügt, hat er die Möglichkeit, nach
ſeinem Belieben überall Konkurrenzlinien hinzulegen und da=
durch
unſeren Luftverkehr in ein bei unſerer Finanzlage uner=
trägliches
Verluſtgeſchäft umzudrehen. Heute ſind England und
Frankreich, die die Verbindungen nach Weſteuropa, nach Polen,
nach der Tſchechoflowakei und über den Balkan nach der Türkei
und Indien hin nicht entbehren können, auf eine Verſtändigung
mit uns angewieſen. Haben ſie aber erſt einmal die Kuliſſe der
Luftflotte des Völkerbundes aufgebaut, dann brauchen ſie uns
nicht mehr, ſondern könnten auch ohne unſere Zuſtimmung über
die deutſchen Grenzen hinwegfliegen. Wir haben kein Intereſſe
daran, einen der wenigen Fälle, wo unſere Lage in Zentral=
europa
für uns günſtig iſt, nicht auszunutzen, und deshalb wird
Deutſchland nach wie vor den Standpunkt anfrechterhalten, daß,
ſolange für uns irgendwelche Beſchränkungen beſtehen, die an=
deren
Staaten nicht auferlegt ſind, auch kein Flugzeug Deutſch=
land
überfliegen darf, das nicht den an uns geſtellten Forde=
rungen
entſpricht.

Das neue ägyptiſche Kabineit.

EP. London, 27. April.
Wie aus Kairo gemeldet wird, hat Sarwat Paſcha ſein Ka=
binett
wie folgt gebildet: Miniſterpräſident und Inneres: Sar=
wat
Paſcha; Juſtiz: Zaki Abdul Seid Paſcha; Landwirtſchaft:
Fathalla Barakhat Paſcha; Aeußeres: Marcos Hanna Paſcha;
Finanzen: Mohammed Machmud Paſcha; Krieg: Caffar Wali
Paſcha; Unterricht: Ali Shamfy Paſcha; Oeffentliche Arbeiten:
Osman Moharram Paſcha; Verkehr: Ahmed Kaſhaba Paſcha;
Religiöſe Stiftungen: Nagib Gharabhi Paſcha.

Volkspartei der Steuerproteſtrummel nicht gelegen habe, daß
die Rechtsparteien fogar in die heftigſten Streitigkeiten über die
Verteilung der erhofften Mandate und Miniſterſeſſel geraten
ſeien und noch während der Unterſchriftenſammlung für das
Volksbegehren mehrere Male auseinander zu fallen gedroht hät=
ten
, und ſuchte den gerügten Mangel an Initiative mit dem
Hinweis zu entkräften, daß die Sozialdemokratie eben mit den
Auffaſſungen der anderen in der Regierungskoalition befind=
lichen
Parteien zu rechnen habe, worauf man jedoch nicht näher
eingehen könne, weil dabei Dinge erörtert werden müßten, die
man dem politiſchen Gegner nicht auf die Naſe binden dürfe.
Dieſer Rechtfertigungsverſuch der ſozialdemokratiſchen Land=
tagsfraktion
, der die ſelbſtverſtändlich zwiſchen den drei Rechts=
parteien
beſtehenden Unterſchiede in den politiſchen Auffaſſungen
zum Teil ſtark übertreibt, zum Teil fingiert, wie zum Beiſpiel
den angeblichen Streit über die Miniſterſeſſel (!), überſieht voll=
ſtändig
, daß dadurch gerade die Kraft der Oppoſition in ſachlicher
Beziehung unterſtrichen wird. Denn trotz der vorhandenen
Meinungsverſchiedenheiten wäre die Regierungskoalition dieſer
inneren Kraft der Oppoſitionsſtellung nahezu zum Opfer gefallen.
Und dieſe Erkenntnis iſt es, die bei den Regierungsparteien auch
jetzt noch Beſorgnis und Unruhe hervorruft, weil bei den dem=
nächſt
zu erwartenden Landtagswahlen die in dem Volksentſcheid
zutage getretene Unzufriedenheit der breiteſten Wählermaſſen
ſich wiederum auswirken muß. Es wird dabei gar keinen Unter=
ſchied
machen, ob bei dieſem Wahlkampfe die Rechtsparteien wie=
der
wie beim Volksentſcheid in geſchloſſener Phalanx ihren Geg=
nern
gegenübertreten werden oder ob ſie getrennt marſchieren:
ſie werden die Angreifer bleiben und ihre Argumentation wird
ſich mit den durch die verſchiedenen Parteiauffaſſungen gegebenen
Modifikationen auf das gleiche Ziel richten.
Es ſind deshalb müßige Betrachtungen, mit denen man um
den Kern der Sache herumgeht, wenn man immer wieder feſt=
zuſtellen
ſucht, daß der Wirtſchafts= und Ordnungsblock aus=
einandergefallen
ſei. Dieſe Arbeitsgemeinſchaft, die unter Wah=
rung
der völligen parteipolitiſchen Selbſtändigkeit der Beteiligten
eingegangen wurde, war für die Zwvecke der Durchführung des
Volksbegehrens geſchloſſen und war auch damals ſo wenig als
eine Verſchmelzung der in ihr vereinigten Parteigruppen gedacht,
daß dieſe in dem Abſtimmungsausſchuſſe heftig darüber Be=
ſchwerde
führten, daß man bei der Zuſammenſetzung dieſes Aus=
ſchuſſes
ihre parteipolitiſche Selbſtändigkeit nicht anerkannte.
Viel wichtiger wird es ſein, ob es der Sozialdemokratie gelingt,
dem ſachlichen Standpunkte der Oppoſition zu begegnen und
durch poſitive Maßnahmen der Unzufriedenheit in ihren eigenen
Reihen Herr zu werden.
In dieſer Beziehung iſt es von Bedeutung, daß die ſozial=
demokratiſche
Partei neuerdings Schritte eingeleitet hat, um die
Kleinbauern und Handwerker, in Heſſen für ſich zu gewinnen.
Man kommt dadurch den Anregungen entgegen, die von rhein=
heſſiſcher
Seite gegeben wurden, und will die Baſis verbreitern,
auf der die Partei bisher ſtand. Man will eine ſozialdemokratiſche
Heſfiſche Bauernſchaft gründen und hat ſich auch vorläufig in
einer Befprechung, die gelegentlich des Landesparteitags der
heſſiſchen Sozialdemokratie in Bad=Nauheim ſtattfand, auf Richt=
linien
geeinigt, die ihren Ausbau und ihre Ergänzung erhalten
follen, wenn der Reichsparteitag der Sozialdemokratie in Kiel
das auf ſeiner Tagesordnung ſtehende Agrarprogramm verab=
ſchiedet
hat. Dieſe vorläufigen Nichtlinien verlangen eine Boden=
reform
durch Förderung des Siedlungsweſens unter Kredit=
beſchaffung
durch Reich und Land zum Anſiedeln von Bauern=
föhnen
, Ermäßigung der Grunderwerbsſteuer für kleine land=
wirtſchaftliche
Betriebe, Staffelung der Grundſteuer, Förderung
des Genoſſenſchafts= und landwirtſchaftlichen Bildungsweſens
u. ä. In gleicher Weiſe hat man Richtlinien für die Agitation

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Seite 2

Donnerstag, den 28 April 1927

Nummer 117

im Kleingewerbe aufgeſtellt, in denen Erleichterungen für das
Handverk hinſichtlich der Prüfungsgebühren für Geſellen= und
Meiſterprüfung ſowie der Mietzuſchläge für gewerbliche Räume,
Abbau der Gewerbeſteuer und gleichzeitig (!) Heranziehung der
freien Berufe zu der Gewerbeſteuer, ſowie Förderung des Ge=
noſſenſchafts
=, Ausſtellungs= und gewerblichen Fortbildungsſchul=
weſens
verlangt wird. Um überwältigende Neuerungen handelt
es ſich, wie aus dieſen Andeutungen erſichtlich iſt, nicht; von
den landwirtſchaftlichen und gewerblichen Berufsorganiſationen
werden die gleichen Forderungen geſtellt und es erſcheint doch
mehr als fraglich, ob Landwirte und Kleingewerbetreibende es
vorziehen werden, auf Grund ſolcher Richtlinien ſich der Sozial=
demokratie
zu verſchreiben, ſtatt ihre Intereſſen von ihren Berufs=
vereinigungen
wahren zu laſſen und ihren politiſchen Ueber=
zeugungen
treu zu bleiben.
Im Zentrum iſt durch die Erfahrungen, die man bei Ge=
legenheit
des Volkscitſcheids gemacht hat, die ſchon früher be=
ſtehende
Neigung zu einer Erweiterung der Regierungskoalition
nach rechts beſtärkt worden. Dieſe Partei, die ſich zwar ge=
zwungen
ſah, ihren Anhängern die Ablehnung des Volksbegeh=
rens
zu empfehlen, da dieſes mittelbar auf den Sturz der Regie=
rung
gerichtet war, hat damals zugleich mit dieſer Empfehlung
ausdrücklich betont, daß ſie die ſog. große Koalition für er=
ſtrebenswert
halte, und der zu ihrem linken Flügel zählende
Abgeordnete Nuß hat erſt kürzlich öffentlich erklärt, daß nach
Auffaſſung der Zentrumspartei bei der Regierungsneubildung
eine der Rechtsparteien in die Regierung hereingenommen wer=
den
müſſe. Daß das Zentrum in dieſer Richtung arbeiten muß,
ergibt ſich aus der Tatſache, daß ſeine Wähler bei dem Volks=
entſcheid
faſt durchgängig die Wahlparole der Partei nicht befolgt
haben, ſondern der Abſtimmung fern blieben.
Die beiden ausſchlaggebenden Parteien der heſſiſchen Regie=
rungskoalition
verfolgen alſo bei den nächſten Landtagswahlen
inſofern entgegengeſetzte Ziele, als das Zentrum eine Erweite=
rung
der Koalition nach rechts hin erſtrebt, während die Sozial=
demokratie
alles daran ſetzt, dieſe Erweiterung überflüſſig zu
znachen und zu verhindern. Die Auswirkungen dieſes Gegenſatzes
haben ſich ſchon bei den Beratungen des Finanzausſchuſſes über
den Staatshaushalt bemerkbar gemacht, ſo daß die Regierung
ſich um die Ausgleichung der Meinungsverſchiedenheiten unter
den Koalitionsparteien lebhaft bemüht. Sie werden ſich auch
bei den in der nächſten Woche beginnenden Etatsberatungen des
Landtags nicht vermeiden laſſen und die Unſtimmigkeiten inner=
halb
der Regierungsparteien aufdecken.
So fallen die diesjährigen Landtagsverhandlungen über den
Staatshaushalt in eine Zeit politiſcher Spannung, die unter den
Nachwirkungen des Volksentſcheids, und im Hinblick auf die
kommenden Landtagswahlen doppelt belaſtet erſcheint und wenig
geeignet iſt, eine ſachliche Beratung zu fördern. Es iſt damit zu
rechnen, daß viel Reden zum Fenſter hinaus gehalten und daß
die Parteien ſich gegenſeitig das Fell zerzauſen werden. Parla=
mentarismus
!
Spectator.
Um die engliſche Gewerkſchafts=
geſetzgebung
.
Die Arbeiterſchaft im Kampf gegen das neue
Gewerkſchaftsgeſetz.
EP. London, 27. April.
Jn Birmingham erklärte der engliſche Arbeitsminiſter
Arthur Steel=Maitland, der von der Regierung eingebrachte
Entwurf zur Abänderung’der Gewerkſchafts= Ge=
ſetzgebung
bezwecke keine Einſchränkung der legitimen Tätig=
keit
der Gewerkſchaften, während in Colcheſter der Kriegsminiſter
Worthington Evans in einer Rede über das gleiche Thema dar=
auf
hinwies, die Regierung wolle nur die Allgemeinheit vor den
verhängnisvollen Folgen eines nenen Generalſtreiks ſchützen.
Wenn der Generalſtreik vom Mai 1926 für die Arbeiter erfolg=
reich
ausgegangen wäre, ſo würde der Kongreß der Trade
Unions und nicht das Parlament die zukünftige Regierung er=
nannt
haben.
Der Große Rat der etwa 5 Millionen zählenden engliſchen
Genoſſenſchaftsbewegung hat beſchloſſen, ſich der Arbeiterpartei
im Kampf gegen das neue Gewerkſchaftsgeſetz anzuſchließen, da

Heſſiſches Landestheater.
(Kleines Haus.)
Kammertanzbühne von Rutholph Laban:
Narrenſpiegel
(Veranſtaltung der Freien Literariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft.)
In Rutholph Laban und ſeinem künſtleriſchen Wirken im
Tanz haben wir die ſtärkſte und ernſteſte Potenz dieſer Kunſt als
lebendigen Ausdruck zu erblicken. Laban iſt nicht nur ſelbſt
Tanzkünſtler, nicht nur Lehrer von genialer Veranlagung, er iſt
auch ein philoſophiſch glänzend geſchulter Geiſt, der auch ſchrift=
ſtelleriſch
ein Meiſter des Ausdrucks iſt. Er iſt zudem, wie er nach
Mar von Boehn: Der Tanz ſelbſt ſagt, ein Künſtler, der den
Tanz zu einer Syntheſe alles Wollens Fühlens
und Wiſſens erhebt. Die neue Tanzkunſt ſchreibt er
gibt das Bewußtſein, ethiſche Werte zu erzeugen, im Gegenſatz
zu der rein äußerlich äſthetiſchen Wirkung des alten Bühnen=
tanzes
. Tänzer iſt ihm jener neue Menſch, der ſeine Bewußt=
heit
nicht einſeitig aus den Brutalitäten des Denkens, des Ge=
fühls
oder des Willens ſchöpft. Es iſt jener Menſch, der klaren
Verſtand, tiefes Empfinden und ſtarkes Wollen zu einem harmo=
niſchen
, ausgeglichenen und in den Wechſelbeziehungen ſeiner
Teile dennoch beweglichen Ganzen bewußt zu werten trachtet.
Fraglos iſt dieſem Wollen des Künſtlers auch rein gedanklich
augeſichts ſeiner tatſächlichen Kunſtleiſtungen zu folgen. Wie
weit das auch darin möglich iſt, daß er im Tänzer den Pionier
eines neuen Morgens der Kultur ſieht, hängt wohl von dem
Mehr oder Weniger ab, mit dem wir in der Lage ſind, uns aus
dem kraſſen, alles beherrſchenden Materialismus der Zeit loszu=
löſen
, in eine reine Sphäre des Erden=Daſeins, das nichts kennt
vom Kampf um die irdiſchſten Dinge, zu tauchen. Dazu gehört
mehr als nur die Erkeuntnis, daß Tanz Kunſt, vielleicht höchſte
Kunſt, ſein kann, daß dieſe Kunſt keine bloße Unterhaltung,
kein Vergnügen, keine Vaireténnmmer iſt. Wollen wir, gleich
Laban, das Bewußtſein empfinden, daß die neue Tanzkunſt
ethiſche Werte zu erzeugen vermag im Gegenſatz zu der rein
äußerlich äſthetiſchen Wirkung des alten Bühnentanzes, dann
müſſen wir eine ganz andere Umwelt uns ſchaffen, die materiell
frei iſt
Im Narrenſpiegel verſucht Rutholph Laban, ſeine
Kunft für ſeine Anſicht ſprechen zu laſſen. Sie wendet ſich hier
ſehr weitgehend an den Jntellekt. Nur der geiſtig Mitgehende,
Mitfüblende und Empfindende wird in dieſen Narrenſpielen

Vom Tage.
Die Sowjetregierung hat erneut ſcharfe Maßnah=
men
gegen den Privathandel ergriffen.
Wie aus Moskau gemeldet wird, iſt der Rätekongreß der
Sowjetunion abgeſchloſſen worden. Der nächſte Rätekon=
greß
findet im Jahre 1929 in Moskau ſtatt.
Die türkiſche Regierung hat beſchloſſen, noch im Laufe
dieſes Jahres Botſchafter in Waſhington, Madrid, Brüſſel und
Budapeſt zu ernennen.
Gegenwärtig befindet ſich in London der Gouderneur der rumäni=
ſchen
Nationalbank Burileanu, der mit der Bank von England in Un=
terhandlungen
ſteht, um die Zurückgabe der rumäniſchen
Golddepots von 95 Millionen Goldlei zu erlangen, das
während des Krieges nach England geſandt worden iſt, um dort als
Deckung für die engliſchen Kriegsanleihen an Rumänien zu dienen.
Gegenwärtig werden zwiſchen der Schweiz und den Ver=
einigten
Staaten von Amerika Verhandlungen über
den Abſchluß eines Freundſchafts=, Handels= und Konſular=
Vertrags gepfilogen. Der neue Vertrag ſoll das Abkommen von
1850 erſetzen.
In einem offiziellen Kommunique wird die Nachricht dementiert,
daß die belgiſche Regierung beabſichtige, den Frankenkurs
zu heben. Die belgiſche Regierung trachte im Gegenteil danach, den
gegenwärtigen Stabiliſierungskurs aufrecht zu erhalten.
Nach einer Meldung aus Peking, iſt für den Prozeß gegen
die aus der Sowjetbotſchaft heraus verhafteten
Perſonen ein beſonderer militäriſcher Gerichtshof
eingeſetzt worden.
Wie verlautet, haben ſich die Geſandten der Mächte in
China über die Entſendung einer zweiten Note an
den kantoneſiſchen Außenminiſter Tſchen noch nicht geeinigt.
Aus Hankau wird gemeldet, daß zahlreiche kommnniſti=
ſche
Armeeteile gementert und ſich geweigert haben,
gegen die Truppen Tſchang Kai=ſcheks zu mar=
ſchieren
.
Nach einer Meldung aus Tokio ſoll ein Zufammenſchluß der
Kenſeikai und Seiyuhonto zu einer neuen politiſchen
Partei in Japan bevorſtehen.
Nach franzöſiſchen Meldungen aus Peking wird Tſchangkaiſchek
wegen ſeiner englandfeindlichen Haltung lebhaft
von Japan unterſtützt.

dieſes darauf hinauslaufe, die anerkannten Rechte der engliſchen
Arbeiterſchaft einzuſchränken. Es wurde ferner beſchloſſen, zu
dieſem Zweck der Arbeiterpartei einen Teil der Finanzreſerven
der großen engliſchen Genoſſenſchaften zur Verfügung zu ſtellen.
Weiter wird gemeldet, daß der Generalſekretär des 4700 Mit=
glieder
umfaſſenden Nationalverbandes engliſcher Journaliſten
an den Premierminiſter ein Schreiben gerichtet hat, in dem der
Anſicht Ausdruck verliehen wird, daß die geplante Gewerkſchafts=
geſetzgebung
die Tätigkeit der Journaliſten bedrohe und daß dieſe
daher die Regierung erſuchen, von der Einbringung des Geſetzes
abzuſehen. Das Schreiben hebt hervor, daß der Verband keiner
ſolitiſchen Partei und auch nicht dem Kongreß der Trade Unions
angehöre.
Allgemeine Erhöhung der Poſigebühren.

Reichspoſtminiſter Dr. Schätzel.
Das Reichspoſtminiſterium iſt mit der Ausarbeitung einer Vor=
lage
beſchäftigt, die eine allgemeine Erhöhung der Poſtgebühren
vorſieht. Falls der Verwaltungsrat der Reichspoſt dem Plan zu=
ſtimmt
, tritt die Gebührenordnung bereits am 1. Juli in Kraft.

das ſehen, was ſie tatſächlich ſind: eine grundernſte urſprüngliche
Kunſt des tanzlichen Ausdrucks. Ihre Grundlage iſt eine fabel=
haft
durchgebildete Körpergymnaſtik, gleichwie beſtes handwerk=
liches
Können ſtets die Grundlage wahrer Kunſt iſt. Auf dieſer
Baſis baut ſich logiſch auf die plaſtiſche Verlebendigung ſeeliſcher
und geiſtiger Empfindung durch Geſte, Gebärde, Mimik und
Körperbewegung. Baut auf eine Tanzregie, die die Duplizität
und Vielheit gleicher Bewegungen mehrerer Künſtler in ſtraff=
ſter
Diſziplin bändigt.
Beſonders wie Ruth Loeſſer beiſpiellos diſziplinierte
Uebergänge von Pas zu Pas fand, wie Mienenſpiel und Körper=
bewvegung
bei Duſſia Bereska und Hermann Robſt=
endlich
auch bei Laban ſelbſt in innigſtem Verband ſtand und
zu reſtlos erſchöpfendem Ausdruck geprägt wurden, wie in dieſe
ſtrenge Diſziplin die zarte, weiche Tanzanmut von Gabriele
Dalgren und Erika Hillebrecht fein hineinſpielte, wie
endlich Farbe, Licht und Gewandungsſtil dem Ganzen eingeord=
net
waren, das mußte zur Offenbarung von Kunſt führen,
wenn auch das Publikum nicht immer das Rechte damit anzu=
fangen
wußte.
Labans Choreographie iſt im Narrenſpiegel, der in ſieben
Bildern Vorſtellung, Traum, Spuk, Ballade und Reigen der
Trauer bringt, faſt reſtlos auf den grotesken Ton geſtimmt. Auch
eine Groteske, die die ganze Skala von Ausdrucksmöglichkeiten
erſchöpft. Die vom feinſten Humor zur tiefſten Erſchütterung
leitet und in ſich ein Stück dramatiſcher Tragödie birgt, die Stärk=
ſtes
offenbart. Das bemerkenswerterweiſe auch dann, wenn die
Muſik ſchweigt und dieſe Tanzkunſt ganz auf ſich ſelbſt angewie=
ſen
, beweiſt, daß ſie eine eigene, ſelbſtändig überzeugende Runſt iſt.
II. St.

*Berliner Premieren.
avk. Barnotoſky wartete in ſeinem Theater, in der
Königgrätzer Straße mit einem neuen Sternheim auf:
Die Schule von Uznach.
Sternheim hat bekanntlich die Ambition, als der Zeit=
ſatiriker
zu gelten. In dieſem ſeinen neuen Werke, das den
vielverſprechenden Untertitel Neue Sachlichkeit führt,
geht er recht bifſig gegen den neuen Geift vor, der ſich ins=
beſondere
in der ſogenannten mondänen Frauenwelt in dem
letzten Jahrfünft breit gemacht hat. Er ſpöttelt über die gym=
naſtiſchen
und ähnlichen Exaltiertheiten und geißelt ſcharf die
in ſittlichen Dingen verantwortungslofe Ueberheblichkeit von

Türkiſch=jugoſlawiſche
Bündnisverhandlungen.
Ein ruſſiſch=türkiſches Militärbündnis.
Berlin, 27. April.
Ueber die Beweggründe zu dem freundſchaftlichen Schritt der=
Großmächte in Belgrad erfährt der Aſien=Oſt=Europa=Dienſt aus
Paris von einer dem türkiſchen Außenminiſter Ruchdi Bey nahe-
ſtehenden
hervorragenden Perſönlichkeit: Die Einſprache auf Bel.
grad ſoll die unmittelbar drohende Gefahr größerer Komplikatio-
nen
beſeitigen. Die Bündnisverhandlungen zwiſchen Jugoſlawiem
und der Türkei ſind infolge des italieniſchen Druckes auf beidem
Seiten, vornehmlich auf Belgrad, ſchon ziemlich weit vorgeſchrit=
ten
. Jugoſlawien hat ſich bereit erklärt, den Friedensvertrag vom
Lauſanne zu unterzeichnen, wenn die Türkei ſich verpflichtet, die
türkiſche Bevölkerung aus Mazedonien nach Kleinaſien zu ver=
pflanzen
und mit Jugoſlawien ein Defenſivbündnis abzuſchlie-
ßen
. Der Zweck des Bündniſſes wäre die Verteidigung beider.
Staaten gegen die italieniſche Gefahr. Der diplomatiſche Ver= Jugoſlawiens in Angora machte dabei darauf aufmerkſam.
daß ſchon die Tatſache des Beſtehens eines ſolchen Bündniſſes=
genügen
würde, um Italien von ſeinen Drohungen und kriegeri=
ſchen
Abſichten abzubringen. Auf dieſes Anerbieten gab Tewfik
Ruchdi Bey die Antwort, daß der Vorſchlag betreffend die Ueber=
ſiedlung
der türkiſchen Bevölkerung aus Mazedonien von der
Angoraregierung unter gewiſſen Bedingungen grundſätzlich ange=
nommen
werden könnte. In der Frage des Militärvertrages be=
wahrt
die Türkei Zurückhaltung, weil ſie einerſeits das Schwer=
gewicht
der italieniſchen Gefahr im Augenblick von ſich ſelbſt ab=
gewandt
ſieht, anderſeits ihre aſiatiſchen Beſitzungen durch das=
Militärbündnis mit Rußland geſichert weiß.
Es wird von der informierenden türkiſchen Perſönlichkeit-
weiter
mit allem Nachdruck hervorgehoben, daß zwiſchen der-
Türkei und Rußland ein politiſcher und militäriſcher Offenſiv=
und Defenſiv=Vertrag beſteht, der eine gegenſeitige militäriſche=
Verteidigung der territorialen Unverletzbarkeit beider Staaten.
gegen einen Angriff kriegeriſcher Mächte vorſieht. Er bindet beide
Parteien aber nur in bezug auf ihre aſiatiſchen Länder und
deren Beziehungen zu den weſteuropäiſchen Ländern ſoweit als-
Aſien in Frage kommt. Weder Moskau noch Angora haben das
Recht, ein Abkommen mit einem aſiatiſchen oder europäiſchen
Staat über aſiatiſche Fragen abzuſchließen, ohne eine vorher=
gehende
Verſtändigung untereinander zu treffen. In bezug auf
den Weſten behalten ſich beide Länder vollſtändige Handlungs=
freiheit
vor. Demnach hätte die Türkei das Recht, mit jedem
Balkan= oder Europaſtaat ein Bündnis abzuſchließen, ohne einen
Bruch mit Rußland zu befürchten. Ja, der Sowjetgeſandte in.
Angora befürwortet ein türkiſch=jugoſlawiſches Bündnis energiſch.
2Sjähriges Parlamentsjubiläum Briands.
Paris, 27. April.
Der franzöſiſche Außenminiſter Briand blickt heute auf eine
25jährige Tätigkeit als Abgeordneter zurück. Erſtmals wurde er
am 27. April 1902 in die franzöſiſche Kammer gewählt. Bereits
im Jahre 1905 trat er in den Vordergrund des parlamentariſchen
Lebens und wurde damals in die Kabinette Sarien und Clé=
menceau
als Miniſter für den öffentlichn Unterricht berufen.
Seitdem hat bis zum Jahre 1917 Briand den verſchiedenſten Re=
gierungen
Frankreichs angehört. Nach 7jähriger Pauſe gelangte
er 1924 wieder zur Regierung. Von nun an ſpezialiſierte er ſich
mehr und mehr auf die Fragen der auswärtigen Politik. Seit
dem Jahre 1921 iſt er auch bemüht, den europäiſchen Frieden im
Intereſſe Frankreichs zu konſolidieren. Durch Poincarés Wider=
ſtand
erlitt er auf der Konferenz von Cannes einen ſchweren Miß=
erfolg
. Erſt nach dem Sturz des Kabinetts Herriot und Painlevé
gelang es dem hervorragenden franzöſiſchen Staatsmann, ſich
mehr durchzuſetzen. Auf der Grundlage des von der Reichs=
regierung
Frankreich angebotenen Sicherheitspaktes ſchloß er
ſchließlich den Pakt von Locarno. Der heute im 65. Lebensjahr
ſtehende Außenminiſter iſt im ganzen 12 Jahre und beinahe
8 Monate in den verſchiedenſten Reſſorts Miniſter geweſen. Im
ganzen war er neunmal Miniſterpräſident und zwar 6 Jahre
3 Monate und 23 Tage.

jungen Milliardärstöchtern, die in der Schule von Uznach als
Typus der mechaniſierten Zeit erzogen werden. Dieſem Milieu
ſind ein gefühlsſtarker Junge und ein zum allgemeinen Erſtau=
nen
der Mitſchweſtern noch unverdorbenes junges Mädchen
gegenübergeſtellt.
Sternheim krankt leider ſelbſt an dieſer Neuen Sachlich=
keit
, die er da lebenstreu vorführt, und ſo nimmt es kaum
wunder, daß ihm bei ſeinem dreiaktigen Luſtſpiel die Luft aus=
gegangen
iſt. Wenn man einer verlotterten Zeitrichtung den
Spiegel vorhalten will, muß man eben ſonverän darüber lachen
können und ſich nicht mehr ſelbſt damit abmühen müſſen. Stern=
heim
bewegt ſich nun ſtändig auf demſelben Fleck, bringt
keine flott=ſpannende Handlung in ſein Stück herein und macht
durch eine gekünſtelte, um jeden Preis originalſeinwollende
Sprache ſogar den Dialog mitunter faſt unerträglich. Die weni=
gen
, gelegentlich eingeſtreuten intereſſanten Pointen können
über die Dürftigkeit des Ganzen nicht hinwegtäuſchen.
Das vorzügliche Enſemble und die delikate Inſzenierung
von Guſtav Hartung retteten den Abend, ſoweit er über=
haupt
zu retten war.
Die Städtiſche Oper veranſtaltete wieder einen Ballett=
abend
, wobei Glucks Don Juan und. Die Geſchöpfe
des Prometheus von Beethoven (choreographiſch voll=
ſtändig
neu und recht wirkungsvoll bearbeitet) die Erſtauffüh=
rung
auf dieſer Bühne erlebten.
Die Kammerſpiele brachten einen amerikaniſchen
Schwank Lockvögel von Medcraft und Mitſchell.
Die Lockvögel ſind drei Studenten, die für gutes Geld enga=
giert
werden, um drei Ehefrauen ihre auf Abwege geratenen
Männer wieder zurückzuführen. Ein ziemlich ideenblaſſer Sketch,
deſſen karger Inhalt die anſpruchsvolle Bezeichnung Luſtſpiel
ebenſo wenig rechtfertiat, wie die drei langen Akte. Die Dar=
ſtellung
holte die Situationskomik wirkungsvoll heraus, und ſo
fand man dieſen direkt aus den U. S.A. importierten Vorläufer
der Sommerſpielzeit doch ganz erträglich.
Das im Theater in der Kloſterſtraße aufgeführte
Drama Frühlingswahn von Oſſip Dymow erwies
ſich als eine blutleere, naive und primitive Angelegenheit, die,
jeder Handlung und inneren Spannung entbehrend, einige
hübſch geſehenen Szenen bringt. Eine nicht ernſt zu nehmende
literariſche Niete, die beſſer unaufgeführt geblieben wäre.

[ ][  ][ ]

Nummer 117

Donnerstag, den 28. April 1927

Seite 3

Muſſolinis Programm der Arbeit.

M
Von unſerem F=Korreſpondenten.
ſZweck noch die Wirkung zuerteilt bekommen, den in Italien eifrig
verſten Mai aus ſeiner bereits ſtreng verbotenen
P Poſition endgiltig auszumerzen und dieſen
Frühlingsfeſttag durch einen Erſatz ver=
ſtſchmerzen
zu laſſen.
In dieſem Jahre nun hat Muſſolini dem
Feiertag der Arbeit noch eine beſondere Weihe
durch die Veröffentlichung der Carta del La=
voro
geben wollen. Es iſt natürlich kein
Zufall, daß dieſes Wort Carta del Lavoro,
die Charta der Arbeit, an das berühmte Vor=
bild
des Mittelalters anklingt, an jene Magna
Charta, die zur Grundlage der engliſchen Ver=
faſſung
wurde. Man hat ſich aus Vorliebe für
autoritative Vorbilder, in Rom verleiten laſſen,
dreißig mehr oder weniger überlegte Sätze oder
Satzungen, mehr oder weniger programmatiſche
Erklärungen eine Carta zu nennen, alſo die
Grundlage für eine Verfaſſung, obwohl man
doch gerade der fasciſtiſchen Herrſchaft als
Ruhmestitel nachrühmt, daß ſie keine ver=
faſſungsmäßige
Nachäffung irgendeiner frühe= R
ren Demokratie ſei, ſondern die Revolution an
ſich immer noch bedeute. Aber im Lande der
Rhetorik nimmt man es mit der bitteren Logik
Tae
nicht zu genau. Im Anfang war das Wort.
So ſtellt man auch jetzt als Anfang zum
fasciſtiſch=ſyndikalſtiſchen Staatsgebilde das
Wort, die Carta del Lavoro. Denn Worte
ſind es in erſter Linie, die aus dieſer Arbeits=
verfaſſung
ertönen. Erſt die Entwicklung der
Dinge, die unerbittliche Hiſtoria kann ent=
ſcheiden
, ob den Worten auch Taten folgen
können, ob dieſe Worte die Grundlage für
wirkliche Taten, vor allem aber auch für neue
Taten ſein können.

im Ausland veröffentlicht wurde. Im zweiten Artikel wird dann
die Arbeit als eine ſoziale Pflicht bezeichnet. Als ſolche, aber
Die uagna Charia des GdheiBulds nur als ſolche (ſo ſteht ausdrücklich wörtlich vermerkt), genießt ſie
den Schutz des Staates. Der Streik iſt alſo verboten, aber auch
die Ausſperrung. Hier kommt man bereits auf den tieferen Sinn
Rom, Ende April. der muſſoliniſchen Gedankenwelt zur Arbeit. Ganz klar wird er
Der Geburtstag Roms, der 21. April, iſt unter der fasciſtiſchen ſich ja über ſeine programmatiſchen Ideen ſelbſt nicht ſein. Denn
SHerrſchaft als Feiertag der Arbeit (eins der üblichen Paradoxa er iſt ein Politiker oder, genauer ausgedrückt, zunächſt einmal ein
geiner ſchlagwortfrohen neuen Staatsphiloſophie) in die Reihe der Journaliſt und kein Wirtſchaftsphiloſoph oder überhaupt ein ge=
aoffiziellen
. Feſttage eingeführt worden; er hat als beſonderen ſchulter Staatsphiloſoph. Wort iſt ihm mehr wie Begriff.
Aus dieſer Sinnesverfaſſung des Muſſolinismus heraus ge=
nunter
dem Liberalismus und der Sozialdemokratie gefeierten boren iſt dieſe Carta del Lavoro mehr eine Deklamation von Ab=
Verkündung der Magna=Charta der Arbeit
anläßlich der Geburtstagsfeier Roms.

Muſſolini nimmt im Coloſſeum die Parade der Schwarzhemden ab.

Es hat wenig Zweck, in einem Zeitungsartikel auf die Einzel=
heiten
dieſer Erklärung zur Arbeit einzugehen. Aus dem heftigen
italieniſchen Salat von wirtſchaftsphiloſophiſchen Ausdrücken,
programmatiſchen Axiomen, guten Vorſätzen und frommen Wün=
ſchen
kann ein ordentlicher Mann mehrere Doktorarbeiten, ein
halbes Dutzend akademiſcher Streitſchriften und jedes Mißver=
ſtändnis
, das geſucht oder gewünſcht wird, herauskriſtalliſieren.
Man kann ja auch weder den Begriff der Arbeit noch das Weſen
dieſes merkwürdigen Zubehörs zum Menſchen in Paragraphen
faſſen. Ebenſo gut könnte man auch das Futterſuchen der Tiere
klaſſifizieren, rubrizieren, reglementieren und zur Bürgerpflicht
machen. Wenn Muſſolini die Arbeit als eine Pflicht erklärt, ſo
ſagt er nichts Neues, aber er ſoll erſt mal in ſeinem fasciſtiſchen
Staate zeigen, wie man es macht, damit dieſe Pflicht auch unter
allen Bedingungen, die Wirtſchaft, Politik und Schickſal einem
Lande auferlegen, erfüllt werden kann. Was ſollen überhaupt
Begriffe und Beſtimmungen für eine Eigenſchaft des Menſchen?
Die individuellſte aller Anlagen des Menſchen läßt ſich nicht in
eine Carta del Lavoro preſſen. Was eine derartige Verfaſſung
über Arbeit und das Recht und die Pflicht zur Arbeit ſagen kann,
bleibt Wort und Wortgeklingel. Gegängelte Arbeit iſt verkapptes
Nichtstun. Kämpfen heißt arbeiten. Wir in Deutſchland wiſſen
es. In der warmen Sonne des Südens flaut das Kämpfen trotz
aller Pflichten gar leicht ab. Warten wir ab, wie ſich die Pflicht
zur Arbeit in den Landen ſüdlich der Apenninen in der Praxis
ausnehmen wird.
Um einen Begriff dieſer Carta del Lavoro zu geben, ſei
wenigſtens der Anfang dieſer fasciſtiſchen Grundrechtserklärung
wiedergegeben; ſo ſagt Abſchnitt eins: Die italieniſche Nation
iſt ein Organismus, der einen Zweck, ein Leben und Aktions=
mittel
hat, die den einzelnen oder zuſammengefaßten Individuen,
die ſie zuſammenſetzen, übergeordnet iſt. Er iſt eine moraliſche,
politiſche und wirtſchaftliche Einheit, die ſich vollkommen im
fasciſtiſchen Staate verwirklicht. Uff... ſo nun wiſſen Sie es!
Eigenartig iſt jedoch, daß dieſer erſte und offenbar als grund=
legend
anzuſehende Satz, der hier wörtlich aus dem Italieniſchen
überſetzt wurde, von der amtlichen Agentur in anderm Wortlaut

ſichten, Anſchauungen und Formulierungen als ein Dokument
von prinzipiellem und programmatiſchem Charakter, obgleich es
wohl als ein derartiges Inſtrument von grundlegender Bedeutung
gedacht war. Erſt die Entwicklung der fasciſtiſchen Arbeitsgeſetze,
ſo weit ſich die fasciſtiſchen Anſichten überhaupt kodifizieren
laſſen, wird zeigen, was eine Arbeitsverfaſſung bringen kann.
Jedenfalls wird ſie aber eins nicht bringen, und zwar das, was
ſich die Unternehmer, die den Fascismus mit ihren Geldmitteln
gezüchtet haben, urſprünglich gedacht haben: den Schutz der
Arbeitgeber. Muſſolini bleibt auch als fasciſtiſcher Diktator der
alte ſozialiſtiſche Arbeiter. Unter ſeiner Herrſchaft wird immer
erſt der Arbeiter und dann erſt der Unternehmer geſchützt werden.
Das iſt der große Reinfall aller jener, die in Italien und außer=
halb
dieſes Landes in Muſſolini den Bekämpfer des Arbeiters
zugunſten des Unternehmers ſahen. Er hat die Freiheit bekämpft,
aber nicht den Arbeiter. Er ſetzt den Staat über alles, auch über
den Unternehmer. Er iſt als Diktator ein Feind der bürgerlichen
Freiheit aber auch ein Feind des herrſchſüchtigen Kapitals, wenn
es ihm nicht untertan bleibt. Unter dem Syndikalismus des
Fascismus wird auf die Dauer am meiſten der Unternehmer zu
leiden haben, nicht der Arbeiter. Am meiſtn allerdings wird die
Arbeit ſelbſt daran glauben müſſen. Es iſt einer der Witze der
Weltgeſchichte, daß gerade die Kreiſe, die im Fascismus den
Schutz für das Kapital und das Unternehmertum ſahen, durch
die Einſtellung Muſſolinis zu dieſen Faktoren der Wirtſchaft ge=
täuſcht
werden. Nicht der Sozialismus oder die Arbeiterſchaft
werden einſtmals den Fascismus zu Fall bringen, ſondern das
Kapital und der Unternehmer, wenn ihnen der wahre Sinn der
kommuniſtiſch=fasciſtiſchen Ideenwelt Muſſolinis aufgehen wird.
Und in der Carta del Lavoro können ſie aus dem Wuſt von
Worten ſchon den erſten Warnungsruf vernehmen, der ſie be=
lehren
ſollte, daß ſie weder in Italien noch draußen in Europa
im Fascismus einen Widerpart gegen einen Herrſchwillen des
Arbeiters finden können. Die Carta del Lavoro zeigt keine neue
Aera an. Der Kampf zwiſchen Arbeiter und Arbeitgeber wird
dadurch nicht beendet. Dieſen Kampf gleichen keine Geſetze aus.
Denn arbeiten heißt kämpfen.

Der Lichterfelder
Kommuniſtenüberfall.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die Berliner Linkspreſſe hat es in ſehr geſchickter Form ver=
ſtanden
, den Nationalſozialiſten die Schuld an den blutigen Vor=
gängen
auf dem Bahnhof Großlichterfelde in die Schuhe zu
ſchieben. Eine ganze Reihe von Nationalſozialiſten iſt darauf
verhaftet, und bis jetzt nicht wieder freigelaſſen worden. Wäh=
rend
gegen die beteiligten Kommuniſten bisher nichts unternom=
men
wurde. Nun veröffentlicht in der Berliner Arbeiterzeitung
ein Kommuniſt, der ſich in der Abteilung des Roten Front=
kämpferbundes
befand, eine Darſtellung, die ein weſentlich an=
deres
Bild auf die Vorgänge wirft. Danach handelte es ſich auf
kommuniſtiſcher Seite nicht um eine 26 Mann ſtarke Muſikbande,
ſondern um 100 Rote Frontkämpfer, an deren Spitze ſich der
Abgeordnete Hoffmann befand. Er hatte die Aufreizung der Na=
tionalſozialiſten
und die Bewaffnung der Kommuniſten mit
Steinen angeordnet. Es wäre bereits in Trebbin zu ernſten Zu=
ſammenſtößen
gekommen, wenn der Zug nicht ſo raſch abgefahren
wäre. Dafür wurde Befehl ausgegeben, in Lichterfelde=Oſt zum
Angriff überzugehen. Als der erſte Schuß fiel, wurde auf Befehl
Hoffmanns das Licht gelöſcht und durch die Kommuniſten eine
ugemeine Schießerei eingeleitet. Gleichzeitig wurde zu den
Steinen gegriffen. Hoffmann ſelbſt wollte verſchwinden, wurde
aber von den Roten Frontkämpfern mit den Worten: Wenn wir
bluten, mußt Du auch bluten! daran gehindert. Er ſelbſt hatte
ſich auch in dem Wagen gefangen, da er Befehl gegeben hatte,
die Türen zuzubinden. Als ſich die Kommuniſten ergaben, rief er
mit den Händen vor dem Geſicht: Hört doch auf, Kinder, ich
gehöre doch gar nicht dazu! Danach erhält der Vorfall ein
ganz anderes Geſicht. Die Gerichtsverhandlung wird zu ergeben
haben, wie die Dinge in Wirklichkeit lagen und beſonders, welche
Rolle Hoffmann geſpielt hat.
Der Zerfall der Kommuniſien.
* Berlin, 27. April. (Priv.=Tel.)
Die Kommuniſtiſche Partei im Reichstag hat durch den Aus=
tritt
des Abgeordneten Roſenberg wieder einen neuen Verluſt
erlitten. Es iſt nun ſeit den Wahlen vom Dezember 1924 der
11. von den 45 Abgeordneten, die teils freiwillig, teils gezwungen
der Fraktion den Rücken kehrten. Zwei weitere Mitglieder ſtehen
noch auf der ſchwarzen Liſte, ſo daß die Fraktion in kurzer Zeit
faſt den dritten Teil ihrer Abgeordneten abgegeben hat. Der
Verluſt von Dr. Roſenberg bedeutet für die Kommuniſten aber
mehr, einmal in der Begründung, die aus dem völligen Zu=
ſammenbruch
der kommuniſtiſchen Politik in China abgeleitet
wird, und zum anderen auch wegen der Perſönlichkeit. Was die
kommuniſtiſche Fraktion beherbergte, waren zum größten Teil
Agitatoren, die, frei von jeder eigenen gedanklichen Belaſtung,
nur die Phraſen der kommuniſtiſchen Rednerſchule herunter=
beteten
. Roſenberg iſt ein Mann, der etwas zu ſagen hat und
der auch von den übrigen Fraktionen angehört wurde, einer der
wenigen Köpfe, die bei den Kommuniſten ſaßen. Kein Wunder,
daß die Sozialdemokraten ſich ehrliche Mühe geben, Roſenberg
einzufangen, deſſen Uebertritt für ſie, da ſie an ähnlichen Män=
geln
leiden, eine weſentliche Bereicherung wäre.
Auftakte zum Stahlhelmtag in Berlin.
Die Formen, mit denen man von links her den Stahlhelmtag
in Berlin begrüßt, ſind reichlich bedenklich. Die Kommuni=
ſten
proklamieren offen den Straßenkampf. Die
anderen Gruppen ſind weſentlich vorſichtiger. Immerhin haben
ſie dafür geſorgt, daß die Zeit des Einlaufens der Stahlhelmzüge
überall bekannt geworden iſt, damit eventuell den Gäſten ein
herzlicher Empfang bereitet werden kann. Das Reichsban=
ner
hat einen Aufruf erlaſſen, worin es vor jeder Provokation
warnt, aber doch erhöhte Alarmbereitſchaft verfügt
und was mehr als auffällig iſt ſich gegebenenfalls zum
Schutz für beſtimmte Baulichkeiten oder Räume zur Verfügung
ſtellt, obwohl das doch ausſchließlich Aufgabe der Polizei ſein
ſollte. Noch ſeltſameriſt die Haltungder Polizei.
ſoweit ſie nichtamtlich in ihren Verbänden zum Ausdruck kommt.
Der Polizeibeamtenverband und der Schrader=Verband haben es
für notwendig gehalten, an die bei ihnen organiſierten Mitglieder
beſondere Aufrufe wegen des Stahlhelmtages zu richten, Aufrufe,
die in einzelnen Wendungen recht bedenklich ſind, gegen die in
ihrer Grundeinſtellung aber doch ſchärfſte Verwahrung erhoben
werden muß. Die Polizei iſt noch eine ſtaatliche Organiſation, ſie
hat ihre Pflichten dem Staat gegenüber zu erfüllen, ganz gleich
gegen wen. Es muß ihr alſo gleichgültig ſein, ob das Reichs=
banner
oder der Stahlhelm eine große Kundgebung veranſtalten.
Jedes Hineinreden der Organiſationen in die Pflichten der
Polizeibeamten, jeder Beeinfluſſungsverſuch nach dieſer Richtung
muß ſich der Polizeipräfident auf das entſchiedenſte verbitten.

*Mozart=Verein Darmſtadt.
Konzert im Großen Haus des Heſſiſchen Landestheaters.
F.N. Das geſtrige Konzert des Mozart=Vereins, das im In=
halt
ſeiner Vortragsfolge deutliche Beziehungen zu der Tagung
der Geſellſchaft für freie Philoſophie aufwies, trug durch den
Beſuch der vielen Mitglieder der Schule der Weisheit den
Charakter einer geſellſchaftlichen Feſtveranſtaltung. Im Mittel=
punkt
des Intereſſes ſtanden Uraufführungen zweier Werke des
jungen Schweizer Komponiſten Louis Kelterborn, der ſei=
nen
Kompoſitionen Dichtungen des Grafen Kuno von Harden=
berg
zugrunde gelegt hat. An und für ſich eignen ſich ſowohl
Der Wetiſtreit vom Dichter für Männerchor und Solo=
ſtimme
beſtimmt als auch die große erotiſche Allegorie Die
Seele des Waſſers und der Jüngling durchaus zur Vertonung,
denn die Muſikalität der Sprache, die Schönheit der Gedanken
und Bilder bergen ſchon latente Muſik. Andererſeits tragen ſie
aber auch Gefahren in ſich, denen der Komponiſt nicht völlig ent=
gangen
iſt. In dem erſtgenannten Werk, das muſikaliſch un=
ſtreitig
das Wertvollere iſt, liegt die Gefahr in dem raſchen Wech=
ſel
der Bäſſe und Tenöre des Chores. Sie ſtreiten um den Vor=
rang
, und hier könnte mancher Komponiſt in dramatiſcher Steige=
rung
und Gegenſätzlichkeit zum Uebertreiben veranlaßt werden,
wodurch der Adel der folgenden Gedanken beeinträchtigt werden
könnte. Kelterborn ſucht dem zu entgehen, verfällt aber in das
gegenteilige Extrem und bleibt zu blaß und farblos. Oſtinat
ſetzen ſich die Orcheſtergedanken der Einleitung fort, und wie
Melodievariationen über einem basso ostinato, ſo wirken die
Wechſelzeilen des Chors. Sehr ſchön iſt die Wärme der Empfin=
dung
beim Einſatz des verſöhnenden Baritonſolo, das arios raſch
weiterſchreitet, bis der Schlußchor polyphon beginnend und
hymnenartig einſtimmig ſchließend mit großer Steigerung das
Werk abrundet. Eine gewiſſe Unbelebtheit im Rhythmus haftet
allerdings der klaren und gut disponierten Kompoſition an und
hemmt zuweilen den Schwung.
Die Seele des Waſſers und der Jüngling leidet dagegen
bei aller Schönheit einzelner Teile darunter, daß es Kelterborn
nicht gelang, der Dichtung mit der muſikaliſchen Charakteriſtik ſo
zu folgen, daß reichere Gegenſätze und innerliche Notwendigkeit
im Fortſchreiten ſich ergeben. Auch hier hemmt Mangel an rhyth=
miſcher
Erfindung, das faſt ſtets marſchartige Fortſchreiten des
arioſen Deklamationsgeſangs ermüdet dadurch. So wird ſelbſt
der ſtets lebhafter werdende Dialog zwiſchen der Seele des

Waſſers und dem Jüngling allzuſehr verzögert. Beſonders gut
gelungen iſt nach der beſchaulichen Einleitung und dem Geſang
des Greiſes das erſte Arioſo der Altſoloſtimme, zu der ſich ein
zweiſtimmiger Frauenchor textlos ſingend geſellt. Auch das Um=
ſchauen
des zuerſt atemlos nahenden Jünglings Wie einſam
hier, wie kühl die Stille iſt! uſw. zeugt von Herzenswärme im
Ansdruck. Wirkungsvoll, wenn auch nicht ganz ſo vertieft, wie
man es nach der Dichtung erwarten möchte, iſt der Oicheſterſchluß
nach dem letzten Baßſolo, das ſeinerſeits allzu gleichmäßig in
ſeinem marſchartigen Rhythmus bleibt. Uns ſcheint es dem
jungen Komponiſten noch an der Gabe zu fehlen, ein ſo umfang=
reiches
Werk in der nötigen großen Linie zu überſchauen und
geſtalten, er haftet noch zu ſehr am Einzelnen. Und ſo wie es ſich
im Gedanklichen verhält, ſo auch in der Inſtrumentation, die bei
aller Gewähltheit und Sorgfalt nicht den notwendigen Zug nach
großzügiger Farbengebung zeigt. Die Iſoliertheit der Einzel=
klänge
, faſt wie bei Guſtav Mahlers Lied von der Erde, paßt
ſich dem kompakteren Stil des Kelterbornſchen Werkes nicht orga=
niſch
an.
Im zweiten Teil erklang zuerſt der in Darmſtadt noch nicht
aufgeführte, faſt liturgiſch aufgefaßte Sonnenhymnus des heili=
gen
Franziscus von Aſſiſi von Franzt Liſzt. Hier erſcheint der
Meiſter als Anhänger der Reform des Kirchengeſangs, welche
größere Einfachheit und Würde an die Stelle des faſt oratorien=
haft
dramatiſch gewordenen Stils zu ſetzen ſucht. In faſt asketi=
ſcher
Strenge und Herbheit beginnt das Baritonſolo, dem weit=
aus
der Hauptteil am Gelingen zufällt, es ſteigert ſich zu glut=
voller
Inbrunſt und ekſtatiſcher Begeiſterung.
Ebenſo zum eiſten Male wurde zum Schluß Arnold
Mendelsſohns Chorhymnus Verklärung zu Gehör ge=
bracht
, ein mit durchbluteter Empfindung und wuchtender Kraft
erfülltes Werk, das in eherner Form und machtvoller, ſtetig fort=
ſchreitender
Steigerung tiefſten Eindruck hinterläßt. Hier hatte
auch der vorzügliche und hervorragend ausgeglichene Chor die
größte und dankba ſte Aufgabe, ſo daß Mendelsſohns Verklä=
rung
der ſtärkſte Erfolg des Abends wurde und der anweſende
Meiſter für begeiſterten Beifall danken konnte.
Die Aufführung der durchweg ſchwierigen Werke war unter
der ſicheren, abgeklärten und überlegenen Leitung von Friedrich
Rehbock ausgezeichnet. Orcheſter und Chor folgten ihm mit
prachtvoller Sicherbeit und Hingabe. Von den Soliſten ragte
hervor Johannes Willi aus Frankfurt, deſſen wundervolles,
metallreiches und edles Organ ſtets ebenſo bedeutend wirkt, wie
ſeine vornehme Künſtlerſchaft, die den Dienſt am Kunſtwerk als
etwas Heiliges auffaßt und jede perſönliche Eitelkeit gänzlich

von ſich weiſt. Sowohl im Wettſtreit als auch im Sonnen=
hymnus
trug er beſonders viel zu dem ſtarken Eindruck der
Aufführung bei. Auch die übrigen Soliſten gaben ihr Beſtes,
wenn ſie auch durch die geringere Bedeutung ihrer Aufgaben
nicht ſo zur Wirkung kamen. Sehr ſchön ſang Heinrich Hölzlin
den Greis, dramatiſch belebt Hans Hoefflin den Jüngling,
und mit ganz beſonderer Klangſchönheit und ſtimmlicher und
geiſtiger Ueberlegenheit Frau Anna Baumeiſter=Jacobs
die Seele des Waſſers, eine ſehr ſchwierige Partie. Herr Franz
Müller ergänzte als zweiter Tenor das Soloquartett der Her=
ren
in Mendelsſohns Verklärung mit beſtem Gelingen. Auch
des aus erleſenen Stimmen zuſammengeſetzten Frauenchors ſei
dankbar gedacht, wie auch des Herrn Stadtorganiſten Wilhelm
Borngäſſer, der unſichtbar und wie nun die Verhält=
niſſe
in unſerem Theater einmal ſind faſt unhörbar ſeines
Amtes an der Orgel waltete. Das ſtärkſte Verdienſt aber am
Gelingen des Abends gebührt unſtreitig der überaus ſorgfältigen
Vorbereitung durch Friedrich Rehbock.

Hochſchulnachrichten.
Hk. Berufung an die Frankfurter Pädagogiſche Akademie. Man
ſchreibt uns: Zum Dozenten für Philoſophie und Pſychologie an der
Pädagogiſchen Akademie in Frankfurt a. M. iſt der ordentliche
Profeſſor Dr. Walther Schmied=Kowarzik von der Univerſität
Dorpat berufen worden. Schmied=Kowarziks Sondergebiet iſt Pſycho=
logie
, Aeſthetik, Kulturphiloſophie und Grundlegung der Geiſteswiſſen=
ſchaften
. Gebürtig aus Mödling bei Wien, ſtudierte er in Wien, Berlin
und Jena, beſonders bei den Profeſſoren F. Jodl, W. Dilthey, A. Riehl
und R. Eucken und promovierte 1908 in der Wiener philoſophiſchen
Fakultät mit einer Diſſertation Zeit und Raum. Im Sommer 1913
habilitierte ſich Schmied=Kowarzik an der Wiener Univerſität, wurde
ſpäter zugleich Dozent an der Landeslehrer=Akademie ebenda und ſiedelte
1921 als Ordinarius der Philoſophie nach Dorpat über. Wiederholt
wirkte der Gelehrte als Gaſtprofeſſor und hielt Vorleſungen an der
Hochſchule in Gotenburg (Schweden), ſowie am Inſtitut für das Grenz=
und Auslandsdeutſchtum an der Univerſität Marburg. Prof. Schmied=
Kowarzik iſt Mitherausgeber der Beiträge zur Philoſophie des deutſchen
Idealismus. Er gab heraus: Leibnizens Deutſche Schriften, ſowie F.
Jodls Kritik des Idealismus (gemeinſam mit C. Siegel), ferner * er
Mitarbeiter an der Herausgabe und Bearbeitung von F. Jodls Lehr=
buch
der Pſychologie. Von ſeinen Werken nennen wir: Umriß einer
neuen analytiſchen Pſychologie und ihr Verhältnis zur empiriſchen
Pſychologie 1912 (2. Auflage in Vorbereitung); Die Geſamtwiſſen=
ſchaft
vom Deutſchtum und ihre Organiſation 1918; Die Objektivation
der Geiſtigen (Formen des objektiven Geiſtes) 1927.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Nummer 112

Geſpannte Lage in Hankau.
Borodin fluchtbereit.
Eigener Drahtbericht des D. T..
* Schanghai, 27. April.
Die Stadt Hankau, vor der gegenwärtig 45 ausländiſche
Kriegsſchiffe liegen, tritt wieder in den Mittelpunkt des Inter=
eſſes
. Es herrſcht zwar Ruhe, aber die Lage iſt ſehr ge=
ſpannt
. Die hartnäckigſten Gerüchte gehen um, daß die Eng=
länder
die Spaltung in der Kuo Min=tang=Partei dazu be=
nutzen
wollten, ihre Konzeſſion wieder zu nehmen. Es wird be=
richtet
, daß Feldgeſchütze eingebaut werden, und zwar ſowohl bei
Hankau als auch Hanyang. Alle britiſchen Frauen haben die
Stadt verlaſſen. Die Regierung erklärt, daß eine Sonderpolizei=
truppe
in Bildung begriffen iſt, die Panzerwagen erhalte, um
zur Unterdrückung von Unruhen raſch nach jedem Teil der Stadt
entſandt werden zu können.
Nach einer Agenturmeldung aus Hankau ſoll Borodin
ein Flugzeug in Bereitſchaft halten, um damit China
zu verlaſſen, wenn er perſönlich in Gefahr kommen ſollte. Er
beabſichtige in dieſem Falle, in Richtung auf die transſibiriſche
Eiſenbahn zu fliehen. Nach einer weiteren Meldung iſt das
ruſſiſche Konſulat in Hankau durch zahlreiche Agitatoren
verſtärkt worden, die große Geldmittel aus Rußland, Amerika
uſw. erhalten, um die Kampagne gegen Nanking, Nordchina und
die Ausländer zu unterſtützen.
Die politiſche Abteilung des nationaliſtiſchen Heeres in
Schanghai hat die Kontrolle, der allgemeinen Handelskammer
übernommen und den Vorſitzenden verhaftet unter der Beſchul=
digung
, daß er ſein Amt auf ungeſetzliche Art erhalten, gegen die
Revolution agitiert und Sun Tſchuan=fang unterſtützt habe. Aus
Tſchekiang werden weitere Beſchießungen von ausländiſchen
Schiffen gemeldet.
Hankau gegen Kanton.
Eigener Drahtbericht des D. T..
* Schanghai, 27. April.
Nach einer Meldung aus Kanton plant die Regierung
von Hankau einen allgemeinen Vormarſch mit vier
unter dem Kommando der Generale Tan Yen=kai, Tſchu Pe=tek,
Tſchaa=Tſchien und Tſchu Fek=wai ſtehenden Heeren auf
Kanton. Der Vormarſch ſoll durch die Provinz Hunan er=
olgen
. Kanton ſoll vom Oſten und Norden des Fluſſes aus an=
gegriffen
werden, wobei die in den Anmarſchgebieten verteilten
roten Truppen zur Unterſtützung herangezogen werden ſollen.
Kanton hat bekanntlich vor kurzem ſeine Unabhängigkeit von
Hankau wie von Nanking erklärt. Die Tragweite dieſes Schrittes
iſt daraus zu ermeſſen, daß es eine wichtige Einnahmequelle
und von größter Bedeutung als Arſenalplatz iſt.
Die Haltung der auswärtigen Mächte in China
Reuter berichtet aus Peking, daß die Haltung der aus=
wärtigen
Mächte in Peking bezüglich Tſchens Antwort auf die
Nankingnote der Mächte noch immer unbeſtimmt iſt. Es ſei be=
kannt
, daß der amerikaniſche Geſandte dieſelben Anſichten vertritt
wie die übrigen Geſandten. Es ſeien jedoch Anzeichen vorhanden,
daß Waſhington zögert, die Mächte in der Frage eines Ulti=
madms
bezüglich der Sanktionen zu unterſtützen. Die Haltung
Japans iſt noch immer etwas zweifelhaft. Man nimmt an, daß
die Verhandlungen zwiſchen den Hauptſtädten der Mächte weiter=

Donnerstag, den 28 April 1927
gehen. Während der letzten zwei Wochen ſeien Andeutungen er=
folgt
, daß Großbritannien als die in den letzten zwei Jahren am
ernſteſten bedrohte Macht vielleicht allein ohne Verbindung mit
Frankreich oder Italien verhandeln könne, ohne auf die anderen
zwei Mächte zu warten, ſollten letztere nicht in der Lage fein,
den Vorſchlägen zuzuftimmen.
Rußland und der kommende Krieg.
Die ruſſiſche Armee kriegsbereit.
Moskau, 26. April.
Auf dem Sowjetkongreß teilte der Volkskommiſſar für den
Krieg, Woroſchilow, in ſeinem Regierungsreferat den Stand des
Heeres und der Marine mit. Seine Rede ging von der Auf=
faſſung
aus, daß ein künftiger Krieg noch mehr als der Welt=
krieg
Sache der Maſchinen ſein werde. Die ruſſiſche Armee ſei
in beſter Verfaſſung. Die Rote Armee ſei jederzeit imſtande, die
an ſie geſtellten Aufgaben zu erfüllen. Die Sowjets müßten an=
geſichts
des herrſchenden Territorialſyſtems unter Einbezug der
Frauen für die geſamte Jugend eine elementare militäriſche
Schulung durchführen. In techniſcher Beziehung ſtehe Sowjet=
rußland
hinter den Weſtmächten zurück. Die wichtigſte Rolle
ſpiele die Chemie. Vor allem müſſe die Verteidigung gegen einen
chemiſchen Angriffskrieg durch Herſtellung von Gegengaſen or=
ganiſiert
werden. Das ruſſiſche Flugweſen ſei muſtergültig. Die
Kriegsmarine ſei eine mächtige Waffe, die für den Schutz der
ruſſiſchen Intereſſen in der Oſtſee und im Schwarzen Meer aus=
reichend
ſei. Ein ſchwieriger Punkt ſei die Mobiliſierung der
induſtriellen Reſerven, die Umſtellung der Friedensinduſtrie auf
den Krieg. Alle Anſpannung der Arbeiter erfordere die Löſung
der Transportfrage.

Woroſchilow,
Volkskommiſſar der Sowjetunion für den Krieg, der auf dem
großen Sowjet=Kongreß über den augenblicklichen Rüſtungszu=
ſtand
Rußlands einen ausführlichen und mit ſtürwiſchem Beifall
aufgenommenen Bericht erſtattet hat.

Amerikaniſche Außenpolitik.
Coolidge über den Peiroleumkonflikt mit
Mexiko, Amerikas Intervention in Nicaragua
und die amerikaniſchen Intereſſen in China.
EP. New York, 27. April.
Präſident Coolidge entwickelte bei einer Preſſeveranſtal=
tung
die Grundzüge der amerikaniſchen Außenpolitik.
Sie bilde eine Politik des Friedens und guten Willens auf der
Grundlage einer beſſeren Verſtändigung. Die Vereinigten Staa=
ten
verwendeten ihren Kapitalüberſchuß zur Entwicklung der
wirtſchaftlich zurückgebliebenen Länder. Dies dürfe jedoch nicht
in Ausbeutung ausarten. Die Völker, die kein Vertrauen zu=
einander
hätten, ſeien für die Welt gefährlicher als die, die ein
zu großes Vertrauen zueinander hätten. Der Präſident ſprach
dann ausführlich über den Petroleumkonflikt mit Mexiko,
Er hoffe, auf Grund der kürzlich mit dem mexikaniſchen Botſchaf=
ter
gepflogenen Beſprechungen zu einer Verſtändigung mit
Mexiko zu gelangen, ohne zu dem vom amerikaniſchen Senat
vorgeſchlagenen Schiedsverfahren greifen zu müſſen. Nach
Nicaragua, wo die Vereinigten Staaten bedeutende Inter=
eſſen
hätten, ſeien die amerikaniſchen Truppen nur zum Schutz
der amerikaniſchen Staatsangehörigen entſandt worden. Für
Ching empfänden die Vereinigten Staaten eine tiefe Sympa=
thie
und Freundſchaft. Amerika habe China gegenüber keine
aggreſſiven Abſichten, ſondern wolle alle berechtigten chineſiſchen
Beſtrebungen nach Freiheit und Einheit unterſtützen. Auch hier
ſeien die amerikaniſchen Truppen nur zum Schutze der Ameri=
kaner
und zur Aufrechterhaltung des Friedens beſtimmt.
Die Enthüllungen der beſchlagnahmten
Sowjetdokumente.
London, 27. April.
Im Unterhaus wurde geſtern eine Regierungserklärung abge=
geben
, wonach der britiſche Vertreter in China die in der Sowſetbotſchaft
in Peking beſchlagnahmten Dokumente auf ihren englandfeindlichen
Charakter unterſuchen ſolle. Alle engliſchen Korreſpondenten in China
wiſſen bereits Einzelheiten aus dieſen Dokumenten zu erzählen. Es ſoll
ſeſtſtehen, daß die Sowjetregierung im Jahre 1926/27 40 (2) Millionen
Goldmark für Waffen in China ausgegeben hat. Der Korreſpondent
der Weſtminſter Gazette erklärt, eine Anzahl der Dokumente ſelbſt
geleſen zu haben. Ein Brief, Nr. 158, vom 22. Februar 26 datiert und
von Sowjetmilitärattaché Ginera unterzeichnet, iſt an General Galen
im kantoneſiſchen Hauptquartier gerichtet. Der Brief enthält die Mit=
teilung
der Verdoppelung des Soldes für alle Offiziere und Mannſchaften
der Sowjetarmee, die vorläufig in der Kantonarmee dienen‟. Ein an=
derer
Brief an General Galen enthält die Mitteilung, daß ſein Gehalt
für Januar und Februar in Höhe von 13 000 Dollar an ihn abgegangen
ſei. In Peking wird ein beſonderes Kriegsgericht
zuſammengeſtellt, das die bei dem Ueberfall auf die
Sowjetbotſchaft verhafteten Perſonen aburteilen
ſoll. Ein bekannter amerikaniſcher Journaliſt drahtet aus Peking, daß
der von Kanton ausgeſtellte Scheck von 8000 Pfund Sterling, den die
Engländer für die in Kiukiang angerichteten Schäden als Entſchädigung
erhalten hätten, von der Bank nicht honoriert worden ſei. Er erklärt
ferner, daß unter den in der Sowjetbotſchaft beſchlagnahmten Dokumen=
ten
ſich überſetzte chiffrierte Telegramme befinden, die aus der briti=
ſchenr
(eſandſchaft geſtohlen wären.

n den Tabakläden des XyI. Jahrhunderts war es üblich, die geschnittenen
Blätter verschiedener Herkunft nach den Wünschen des Käufers zu mischen.
jeder Raucher hatte eine eigene Zusammenstellung, die seinem per=
Sönlichen Geschmack entsprach.

Gei der Zigarette unserer Zeit hat der Kbrikant die Aufgabe der
Auswahl und des Wischens übernommen. eein Ziel
ist es, diejenige eMischung zusammenzustellen, die
dem Geschmack denkbar vieler Raucher möglichst.
nahe kommt. Das Auftauchen und Verschwinden
neuereMtarken ist weiter nichts, als das verlustreiche
Sästen nach der Lösung dieser schwierigen Aufgabe
Mber die OVERSTOLZ sind sich die Kaucher seit. Jahren einig.
Sie wird von allen Orient-Zigaretten am meisten ge-
raucht
, sodass wir keine Veranlassung haben, kost
Spielige Versuche mit neueneMarken anzustellen
Hich diese Ersparmis, die nicht gering ist, kommt dem Jäbakunseren

zugute, sodass die schon bewährte Zigarette im
Zäufe der Zeit noch edler wurde und immer mehr
Freunde gewonnen hat.

Inunserm lerlag erschien. soeben das BÜcH VOM HIEAK von Rck Cideü.
Das Werk ist zum Peise von eMd. 6.- durch den Buchhandel zu beziehez.
(ustieferung durch Poeschel 4Trepte, Lapzig C:)

[ ][  ][ ]

Nummer 117

Doynerstag, den 28. April 1927

Seite 5

Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſtadt, 28. April.
Gegen die geplante außerordentlich ſtarke Erhöhung der Porto=
ebühren
, durch die Reichspoſt hat die Induſtrie= und Handelskammer
Zearmſtadt in einem Schreiben an den Deutſchen Induſtrie= und Han=
geelstag
in Berlin nachdrücklich Stellung genommen mit dem Hinweis
Arrauf, daß eine Erhöhung der Poſtgebühren für die deutſche Volks=
rirtſchaft
in ihrer derzeitigen Lage eine untragbare Mehrbelaſtung dar=
ſpelle
.
Hefſiſches Landestheater. Am Samstag, den 30. April, wird im
(Großen Haus in neuer Einſtudierung und Inſzeniernug der Zigeu=
erbaron
von Johann Strauß gegeben. Die Operette wird von
seinrich Kuhn in Szene geſetzt und ſreht unter der muſikaliſchen Lei=
uung
von Berthold Sander. Da die Aufführung als geſchloſſene Vor=
ſellung
für das Gewerrſchaftskartell ſtattfindet, iſt über die Plätze des
ſchauſes verſügt, ſodaß kein Kartenverkauf vorgeſehen werden kann. Die
aſte öffentliche Aufführung iſt für Freitag, den 6. Mai, angeſetzt.
DDie 1. Wiederholung des neueinſtudierten und neuinſzenierten Sieg=
ſ
ried iſt am Sonntag, den 1. Mai, ab nds 5 Uhr, im Großen Haus.
SSie fällt der Sonntagsfremdenmiete (weiße Mietkarten) als 13. Vor=
krellung
zu. Der dritte und letzte Beethoven=Abend der
Trio=Vereinigung (Roſenſtock, Drumm, Andreae) iſt für Sams=
wag
, den 30. April, abends 8 Uhr, im Kleinen Haus angeſetzt. Zum
Vortrag gelangen das Trio B=Dur (nachgelaſſenes Werk), ſowie die
Trios Op. 1 Nr. 2 G=Dur und Op. 97 B=Dur.
Bühnenvolksbund. Wir bitten unſere Mitglieder um Unterſtüt=
ung
der Darmſtädter Spielſchar und um Einzeichnung in
neie lei Chriſtian Arnold aufgelegte Liſte zur Spielgemeinde. Am Don=
verstag
abend veranſtaltet die Spielſchar einen muſikaliſchen Abend, der
uait der Aufführung des Gudrunſpieles von Heiß abſchließt. Die Auf=
ſeihrung
beginnt um 8 Uhr und findet in der Aula der Landesbauſchule
Wingang Neckarſtraße) ſtatt. Eintrittskarten gibt unſere Geſchäftsſtelle
uus. Wir bitten um zahlreichen Beſuch.
Volkshochſchule. In weiterer Folge der Kurſe unſeres am Mon=
ag
, den 2. Mai, beginnenden Arbeitsabſchnittes beginnt am Mitt=
woch
, den 4. Mai, der Unterricht in Deutſch, Mathematik und Gym=
aſtik
ſüir Damen. Am Donnerstag folgt Engliſch für Fortgeſchrittene,
UInterſtufe, am Freitag Engliſcher Zirkel, Franzöſiſch für Anfänger,
Wortſetzung, und Zeichmen nud Modellieren für alle ſchmückenden Be=
ufe
. Am Sonntag, den 8. Mai, findet die erſte der acht geologiſchen
WWanderungen ſtatt. Anmeldungen erfolgen möglichſt umgehend
nn der G.ſchäftsſtelle, Mathildenplatz 17.
Jubelfeier der St. Ludwigskirche in Darmſtadt. Im überfüllten
Saale der Turnhalle am Woogsplatz hielt am Montag abend die katho=
iſche
Bevölkerung Darmſtadts in Anweſenheit des Herrn Biſchofs eine
-Feſtfeier zu Ehren des hundertjährigen Jubiläums der St. Ludwigs=
irche
und des ſilbernen Prieſterjubiläums ihres Pfarrers, Herrn
DDekans Kaſtell, ab. Die Feier war von muſikaliſchen und geſanglichen
Darbietungen umrahmt. Der Beamtenverein ehemaliger Militärmuſi=
er
brachte unter Leitung ſeines Kapellmeiſters Greilich Becthovens
Duverture zu Coriolan, Duverture zu Goethes Egmont und Finale
mus Lohengrin von Richard Wagner ſehr wirkungsvoll zu Gehör. Der
imtirchengeſangverein St. Ludwig wartete unter Leitung ſeines Dirigen=
ren
, Herrn Lehrers Blumöhr, mit dem Lobgeſang von Mendelsſohn=
BBartholdy auf, der unter guter Stabführung und glänzender Beſetzun=
Der Solis durch die Damen Frau Horn=Stoll, Fräulein Kißling und
ſcherrn Franz Müller gewaltigen Eindruck hinterließ. Im Mittelpunkt
/Der Feſtfcier ſtand die Rede des Herrn Prof. Dr. Stohr=Mainz, der
nin weiten hiſtoriſchen Ausführungen die Geſchichte des Bistums Mainz,
mnsbeſondere der Pfarrei St. Ludwig, in den hundert Jahren aufzeich=
mete
. Eine Anſprache des Biſchofs und die Dankesworte des Herrn
ekans Kaſtell begeiſterten die Verſammlung zu dem Treugelöbnis,
DDas in dem gemeinſamen Lied: Feſt ſoll, mein Taufbund immer
ſitehen nachhaltigſt und überzeugend emporſtieg. Es woar ein erheben=
ſDer
Anblick, die Katholiten Darmſtadts ohne Unterſhied des Standes
ind der Partei in einer gemeinſamen Kundgebung in einmütiger Ge=
Minnung vereint zu ſehen.
v. C.
Kaufmänniſcher Verein. Vorgeſtern abend hielt Herr Feli=
/=Hraetz, Handelsſachverſtändiger, einen ſehr wohlgelungenen Vortrag
uiber Moderne Reklame und Humor in der Reklame‟. An Hand
anz vorzüglicher Lichtbilder wurden der recht zahlreichen Verſamm=
Uung Beiſpiele aller Arten von Reklame gezeigt, während der Vortra=
gende
, ſoſveit die Bilder nicht für ſich ſprachen, erklärende Worte hinzu=
FFügte. Wenn man ſieht, wie nutzlos oft große Summen für die ver=
chiedenen
Reklamcarten aufgewendet werden, muß man es nur be=
ſyrüßen
, wenn der Geſchäftswelt an Hand von muſtergültigen Beiſpielen
nzezeigt wird, wie wirkungsvolle Reklame gemacht wird. Die Erſchiene=
uen
quittierten denn auch für das Gebotene mit dankbarem Beifall,
mind der Vorſitzende des Vereis, Herr Direktor Vierheller, gab. dieſem
DDank noch beſonders in einem Schlußwort Ausdruck.
Ein neues großes Lichtſpieltheater wird demnächſt in
DDarmſtadt errichtet werden. Unter Führung der Darmſtädter
aind Nationalbank wurde dieſer Tage die Heſſiſche Licht=
6pieltheater A.G. gegründet, mit dem Endzweck, im Hauſe
bWilhelminenſtraße 9 ein neues modernes Lichtſpieltheater zu er=
ſbauen
, das 800 Sitzplätze umfaſſen und in ſeiner ganzen Auf=
mmachung
großſtädtiſch eingerichtet ſein ſoll. Das Aktienkapital
Cder neuen Geſellſchaft beträgt 250 000 Mark. Die Eröffnung des
neuen Theaters ſoll am 15. September erfolgen. Zu den Aktio=
unären
und Auſſichtsräten gehört eine Reihe angeſehener Perſön=
ſlichkeiten
aus Darmſtadt.
Von der Einweihungsfeier des Herrngartenkaffees iſt ein
Film hergeſtellt worden, der zurzeit im Anſchluß an die Wochen=
ſchau
in den Palaſt=Lichtſpielen läuft. Die Gäſte der Ein=
weihungsfeier
und auch viele Zuſchauer werden ſich in dieſem
Film, der beſonders den hiſtoriſchen Akt, die Anſprache des Herrn
Bürgermeiſters Buxbaum, feſthält, wiederfinden.
Turngemeinde Darmſtadt 1946, Wanderabteilung. Am Sonn=
tag
früh fand ſich trotz der ſchlechten Wetterausſichten eine ſtattliche
Schar wanderfroher Turnerinnen und Turner zur letzten Wanderung
des Wanderjahres am Hauptbahnhof ein. Die Bahn brachte uns nach
Heppenheim. Von hier aus ging es das Kirchhäuſer Tal aufwärts
über Mittershauſen, Erlenbach und Eulsbach nach Lindenfels. Durch
den anhaltenden Regen war die Ausſicht leider überall ſehr ungünſtig
und kam auch die Baumblüte nicht voll zur Geltung. Nach der Beſich=
tigung
der Burg Lindenfels, bei der unſer Führer, Turner Eiden=
müller
, einen Vortrag über die Geſchichte der Stadt und Burg Linden=
fels
hielt, machten wir Mittagsraſt. Hierbei wurde der Wanderaus=
ſhuß
, beſtehend aus fünf Turnern, für das Wanderjahr 1927/28 ge=
wählt
. Wir marſchierten dann weiter über die Bismarckstarte nach
Winterkaſten. Infolge des immer ſtärker werdenden, noch mit Hagel
vermiſchten Regens waren wir gezwungen, den Reſt der Wanderung
abzukürzen, und kamen über Klein=Gumpen nach Reichelsheim, dem
Ziele unſerer Wanderung. Bis zum Abgang des Zuges, der uns wie=
der
nach Hauſe bringen ſollte, hatten wir noch einige Stunden Zeit.
Bei echter turneriſcher Geſelligkeit und Fröhlichkeit, die bereits bei der
Mittagsraſt in Lindenfels geherrſcht hatte, wurden die Stunden in
ausgezeichneter Stimmung nur zu ſchnell verbracht.

* Die amtliche Anordnung, auf Wegweiſern, Gedenk=
tafeln
uſw. deutſche Schrift anzuwenden.
Die Auffriſchung alter Wegweiſer, Straßenſchilder u. ögl. und die
Aufſtellung neuer Wegweiſer beginnt jetzt wieder. Da iſt es am Platze,
an die diesbezüglichen Anordnungen der Landesregierung zu erinnern.
Durch Ausſchreiben des Miniſteriums des Innern Nr. 8372
vom 6. Mai 1914 an die Kreisämter, das auch an die Bürger=
meiſtereien
zur Beachtung weiterzuleiten war, iſt bei Schreibung
von Straßennamen und anderen öffentlichen Bezeichnungen die
Benutzung der deutſchen Schrift empfohlen. Für Wegweiſer
u. dgl. an Kunſtſtraßen, Vizinalwegen uſw. iſt deutſche Schrift vor=
geſchrieben
durch Ausſchreiben des Miniſteriums des Innern an
die Kreisämter Nr. 23 vom 17. Auguſt 1860 und Nr. 37 vom 28. Sep=
tember
1842. Dieſe Anordnungen ſind laut Schreiben des Miniſteriums
des Innern vom 1. Juli 1926 noch in voller Gültigkeit. Noch
einmal beſonders für den Amtsbereich der Forſtämter iſt
deutſche Schrift vorgeſchrieben bei Wegweiſern, War=
nungstafeln
, Gedenktafeln und im Schriftverkehr
durch Ausſchreiben des Miniſteriums der Finanzen Nr. F.MD. 52555
vom 15. Auguſt 1921 und Nr. 31 329 vom 9. Juni 1913. Auch wenn
Private, Verſchönerungsvereine u dgl. Wegweiſer und Hinweiſe ( Aus=
ſichtspunkte
, Wirtſchaft) aufſtellen wollen, iſt hierauf zu achten und
ſonſt die Genehmigung zu verſagen. Auch an die Beachtung der
Negeln für die deutſche Rech=ſchreibung, eingeführt durch Regie=
rungsblatt
Nr. 1 von 18093, ſei erinnert und die richtige Ver=
wendung
von ſ. ff. ß. Es muß heißen: Schloßweg, Wirtſchaft,
Reſtaurant (nicht: Schlossweg, Wirtschaft, Restaurant). Die Unter=
drückung
der deutſchen Schrift in den verlorenen Gebieten, in
denen das Deutſchtum ausgerottet werden ſoll, zeigt ihre große Be=
deutung
für die Erhaltung des Deutſchtums. Wo es die Deutſchen
dort überhaupt wagen können, gegen die Verbote der duutſchen Schrift
anzukämpfen, wie in Deutſch=Böhmen, werden ſogar die Oberverwal=
tungsgerichte
in Tätigkeit geſetzt, um die Verbote durchzuführen, ſo
gegen die deutſchen Straßenſchilder in Arnau und Gablonz. Da
muß auch in der Heimat die Gleichgültigkeit aufhören und die Amts=
vorſtände
dürfen es nicht für zu unwichtig halten, ſich perſönlich um
die Befolgung der obengenannten Ausſchreiben zu kümmern.
HRRHEÄHFHHÄHAEHEAAEAHARAHHHÄHAIHHHHAAHAAB

Geehrte Hausfrau!
Auf Ihrer Manſarde iſt gewiß noch
manches brauchbare Stück verborgen, das
Ihnen noch Geld einbringen kann. Sehen
Sie einmal nach und bieten Sie die Sachen
in einer kleinen Annonce in unſerer Zeitung
zum Kaufe an. Es lohnt ſich. Zeilenpreis
für kleine Anzeigen Mk. 0.25.
Inſerate nehmen entgegen:
Geſchäftsſielle, Darmſiadt, Rheinſir. 23
H Blößer, Beſſungerſtr. 47
B. Cloß, Heidelbergerſtr. 102
Herrmann, Wenckſir. (Ecke Taunusſir)
Waldmann, Zur Waldkolonie‟ Dornheimer Weg
General=Agentur Mainz, Gr. Bleiche 3, ſowie
alle Landagenturen.
(4979

Ve

HaEAELHLRLEA

Orpheum. Des beſonderen Erfolges wegen wird der glänzende
Luſtſpielſchlager Der Garten Eden noch weitere drei Tage, bis
einſchließlich Samstag, den 30. April, aufgeführt. Für dieſe letzten Gaſt=
ſpiele
gelten Volksvorſtellungspreiſe von 60 Pfg. bis 2 Mark. Somit
bietet ſich nochmals Gelegenheit, dieſes humorvolle Stück in der ganz
ausgezeichneten Originalbeſetzung des Hanauer Stadttheaters zu ſehen.
Am Sonntag, 1. Mai, findet ein einmaliges Frankfurter Theatergaſt=
ſpiel
ſtatt mit Viktor Léons Operette Die geſchiedene Frau,
Muſik von Leo Fall. (S. Anz.)
* Jubiläum. Am 30. April d. Js. blickt Herr Oberſekretär Ludw.
Baum, Herngartenſtraße 21, auf eine Dienſtzeit von 50 Jahren, Herr
Baum iſt Mitbegyinder des Geſangschores der ev. Paulusgemeinde. In
den Kriegsjahren war er Obmann des Geſangvereins Ehren=Feld und
ſang den auf dem Heldenfriedhof ruhenden Brüdern den letzten Gruß
und Dank des Vaterlandes. Weiter beteiligte ſich Herr Baum bei Kon=
zerten
, gab den G=ldertrag an Kriegswitwen und Kriegswaiſen und
verſchönte den alten Mütterchen die Kaffeeſtunden in Treuenau durch
ſeine Lieder. Wir wünſchen dem pflichttreuen, vielſeitigen, immer hilfs=
bereiten
Manne an ſeinem Ehrentage ein ferneres Wohlergehen.
* Ehrung. Frau Eliſabeth Fink hat anläßlich ihrer 40 jäh=
rigen
Tätigkeit als Hausangeſtellte in den Familien Dr. Brüickner und Dr.
K. Schlippe von dem Herrn Reichspräſidenten ein Anerkennungsſchreiben
bekommen.
80. Geburtstag. Am Samstag, den 30. April, begeht Fräulein
Elife Mannheimer, Mathildenplatz 9, Tochter des ehemaligen Reli=
gionslehrers
der iſraelitiſchen Religionsgemeinde Darmſtadt M. Mann=
heimer
, in geiſtiger und körperlicher Friſche ihren 80. Geburtstag.
Hohes Alter. Am 1. Mai begeht Frau Noſalie Georg
Wwe. geb. Kuhn hier, Lukasweg 5, ihren 80. Geburtstag in kör=
verlicher
und geiſtiger Friſche.

Schalpüchen
bei Buchhändler Ludwig Saeng, Kirchstraße 20. (6645 a

*Bezirksſchöffengericht.
1. § 181a St.G.B. enthält den Tatbeſtand der Zuhälterei:
männliche Perſon, welche von einer Frauensperſon, die gewerbsiit
Unzucht treibt, unter Ausbeutung ihres unſittlichen Erwerbes
oder teilweiſe den Lebensunterhalt bezieht, oder welche einer
Frauensperſon gewohnheitsmäßig oder aus Eigennutz in bezug
die Ausübung des unzüchtigen Gewerbes Schutz gewährt oder
förderlich iſt, wird mit Gefängnis nicht unter 1 Monat beſtraft.
Iſt der Zuhälter der Ehemann der Frauensperſon, ſo trit
fängnisſtrafe nicht unter 1 Jahr ein. Unter Anklage der Zuhäl
ſteht ein Griesheimer Einwohner, von Goddelau gebürtig. Ei
ſeine unter Kontrolle ſtehende Ehefrau im Jahre 1922 kennen ge
auf der Griesheimer Kirchweih und zugeſtandenermaßen in
Jahren 1922 und 1923 ihr Zuhälterdienſte geleiſtet, inde
ſie Marokkanern der franzöſiſchen Beſatzungsarmee zuführte.
Die Verhandlung, die unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit
findet, ergibt, daß die Frau die Anzeige jetzt erſt erſtattet hat, nac dem
das Landgericht eine Eheſcheidungsklage des Ehemannes abgewie
hat. Angeklagter, der früher Hauſierer war, war öfters arbeitslcs
Der Angeklagte iſt ſeit 28. März d. J. in Unterſuchungshaft.
Der Staatsanwalt beantragt, eine Gefängnisſtrafe von 3 Ja)t
und den Verluſt der Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren auszu
ſprechen, unter Anrechnung der Unterſuchungshaft.
Das Urteil erkennt auf 1 Jahr 6 Monate G
fängnis, überweiſt den Angeklagten der Landespolizeibehörde und
ſpricht den Ehrverluſt für 5 Jahre aus. 4 Wochen der Unterſuchungs
haft werden angerochnet.
2. Ein Reſtſtück aus dem Konkurſe der Wedeka Aktiengeſellſel,
in Groß=Zimmern wird noch zur Erledigung gebracht. Es haf=
delt
ſich um einen zur Anklage verſtellten Betrugsfall zum Nachteil 2
Holzfirma J. Müller Kaſpar Sohn in Bamberg, von der durch V.
mittlung eines Vertreters von Holzfirmen in Aſchaffenburg au
31. Juli 1925 noch für 11000 Mark Holz beſtellt und Anfang Aug=iſt
bezogen wurde, wogegen die Verkäuferin wertloſe Wechſelatzepte e=
hielt
, die nahher infolge der Konkurseröffnung nicht wehr eingelöf
wurden. Der Angeklagte beſtreitet, daß zu Ende Juli 1925 die Vei=
hältniſſe
der Aktiengeſellſchaft kritiſch geweſen ſeien, er habe im Gegen=
teil
damals und noch im Auguſt 1925 glauben dürfen, daß das Ge=
ſchäft
zu halten ſei. Zur Verleſung gelangt das jüngſt vom Bezirks=
ſchöffengericht
erlaſſene Urteil. Der als Zeuge vernommene Holzageut
wußte damals nichts davon, daß die Wedeka mit Schwierigkeiten arbeite.
Der Staatsanwalt charakteriſiert den in Frage kommenden Holz=
handel
als einen Verzweiflungskauf, der Angeklagte habe mit Eveu=
tualdolus
gehandelt. Es wird eine angemeſſene Geldſtrafe beantragt.
Die Verteidigung vermißt, daß die Tarbeſtandsmerkmale eines Kredit=
betrugs
denn um einen ſolchen handle es ſich vorliegen. Für
einen Eventualdolus ſei kein Raum. Noch im Auguſt 1925 ſei ja eine
Hypothek über 18 000 Mark aufgenommen worden. Der Fall gehöre
in die ſogenannte Grenzlinie hinein. Der raſche Zuſammenbruch der
Firma ſei auch nach dem früheren Urteil nicht aufzuklären geweſen.
Das Urteil erkennt auf 500 Mark Geldſtrafe. Das
Gericht erachtet, daß anfangs Juli 1925 die Zahlungseinſtellung der
Aktiengeſellſchaft vorgelegen habe.

* Kleine Strafkammer. 1. Am 4. Dez. 1926 in der Dunkelheit fuhr
J. L. in Griesheim mit einem Bekannt n (gleichfalls auf dem Fahrrad)
auf der Ortsſtraße, er fuhr dabei einen auf dem Wege Gehenden an und
ſoll ihm dann nach der Anklage mit ſeinem Schraubenſchlüſſel. Ver=
letzungen
am Bein und linken Arm beigebracht haben. Das Amtsgericht
hat wegen Uebertretung der Radfahrerverordnung auf eine Geldſtrafe
von 30 Mark, wegen der Körperverletzung auf 4 Wochen Gefängnis er=
kannt
. Die Verteidigung nimmt in Begründung der Berufung das
Rechtsmittel, ſoweit es gegen die Geldſtrafe von 30 Mk. gerichtet iſt,
zurück und beſchränkt ſich im Uebrigen darauf, gegen die Strafhöhe an=
zukämpfen
, mit der Bitte, gegen den bisher unbeſtraften Angeklagten
nur auf eine Geldſtrafe erkennen zu wollen. Der Staatsanwalt ſtellt
es ins Ermeſſen des Gerichts, ob eine Milderung des Urteils eintveten
ſolle. Das Urteil verwirft die vom Staatsanwalt und dem
Angeklagten verfolgten Berufungen. 2. Ein hieſiger Fabrik=
arbeiter
ſteht unter der Anklage, Ende Mai Anfang Juni 1926 ein den
Bund für Eigenpfad gehöriges Fahrrad unterſchlagen zu hab n. D
Nad wurde beim Leihamt verſetzt. Ein weiterer Angeklagter iſt rechts
kräftig von der Anklage der Unterſchlagung freigeſprochen worden. Das
Amtsgericht I hier hat auf 6 Wochen Gefängnis gegen den Fabrik=
arbeiter
erkannt. Hiergegen hat der Angeklagte Berufung verfolgt, bot=
ſorglich
auch die Staatsanwaltſchaft. Erſterer erſtrebt die Freiſpr=chun
da er nur im Auftrage des freigeſprochenen Mitangeklagten gehanbelt
habe. Die Beweisaufnahme ergibt, daß der Bund unter Wahrung des
Eigentumsvorbehalts das Rad an den freigeſprochenen Mitangeklagten
verkauft hat. Der Angeklagte betont, im Pfandhauſo
würden viele Räder verſetzt die mit Eigentumsvorbehalt
behaftet ſeien, dabei walte immer die Abſicht der Wiedereinlöſung vor.
Die Verteidigung ſtellt darauf ab der Verurteilte ſei nur das Werkzeug
des anderen im Gange auf das Pfandhaus geweſen. Das Urteil erſter
Inſtanz ſei nicht zu halten. Der Staatsanwalt erklärt, es gebe nur zwei
Möglichkeiten: entweder habe der in erſter Inſtanz Freigeſprochene
damals als Angeklagter oder heute als unbeeidigter Zeuge die
Wahrheit geſagt. Der Fabrikarbeiter, der Beſitz am Fahrrad gehabt
habe, habe als Mittäter gehandelt. Der Verteidiger weiſt auf das Eu=
gebnis
hin, was nach den Ausführungen des St. eintreten müſſe,
während der andere Mittäter rechtskräftig freigeſprochen ſei, müſſe der
heutige Angeklagte als ſein Mittäter verurteilt werden. Das Urtei!
verwirft beide Berufungen. Der Angeklagte habe als Täter
in ſeinem eigenen Intereſſe gehandelt.
* Große Strafkammer. Wegen eines Verbrechens gegen die Reichs=
konkursordnung
haben ſich, nachdem das Reichsgericht geſprochen und
die Sache zurückverwieſen hat, zu verantworten: Dreher Auguſt
Ploch, deſſen Ehefrau und Pferdemetzger Adam Kaul, ſämt=
lich
in Arheilgen. Es handelt ſich nur noch um die Frage, ob ein
ſtrafbarer Verſuch nach § 239 KonkOrdng, vorliegt, oder ob es ſich
um einen freiwilligen Rücktritt vom Verſuche, der nach § 46 3. 1
St. G.B. ſtraflos bleibt, handelt, während der Staatsanwalt ſeinet=
ſeits
das Vorliegen einer tätigten Reue verneinen möchte. Das Ur=
teil
verwirft die Berufung der Staatsanwaltſchaft,
es verwirft auch die Berufung der Angeklagten. Für
die Eheleute Ploch könne überhaupt kein Rücktritt vom Verſuche in
Frage kommen, da bezüglich ihrer die ſtrafbare Handlung vollendet iſt;
bezüglich Kauls liegen die Tatbeſtandsmomente des 8 46 Z. 1 St.G.B.
nicht vor, da ſeitens des Konkursverwalters bereits mit Anfechtung
des Kaufvertrags gedroht worden war.
Nachtrag zur Tagesordnnug für die Sitzung der Stadtverordue=
tenverſammlung
am 28. April: 10a) Ergänzung von Deputationen und
Ausſchüiſſen.
Wanderklub Falke 1916. Unſere Anzeige vom 25. April bitten
wir dahingehend berichtigen zu wollen, daß wie Sonntag früh 5.18 Uhr
und nicht, wie verſehentlich angegeben, 5.28 Uhr, fahren.
Städtiſches Orcheſter. Es ſei nochmals auf das am Donnerstag
abend 8 Uhr im Saalbau ſtattfindende 2. Abonnementskonzert
hingewieſen. Das Konzert findet unter Mitwirkung von Fräulein
Ellen Kiesling ſtatt und wird von Herrn Kapellmeiſter Zöll=
ner
geleitet.
Im Städtiſchen Leihamt (Kirchſtraße 9) findet am Mittwoc),
den 4. Mai, von 8.30 Uhr ab Verſteigerung, der verfallenen Pfän=
der
ſtatt. (Siehe heutige Bekanntmachung.)

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[ ][  ][ ]

Geite 6

Donnerstag, den 28. April 1927

Nummer 142

Schule der Weisheit.
8. Tagung der Geſellſchaft für freie Philoſophie in Darmſtadt.

III.
Erdſchickſal und Kulturwerden:.
Dieſes Thema behandelte am Mittwoch Profeſſor Leo
Frobenius (Frankfurt). Der Vortragende erinnerte zunächſt
an ſein erſtes Bekanntwerden mit Graf Keyſerling und deſſen
Bemühungen, ihn, den Redner, zu einer Aeußerung hier zu ver=
anlaſſen
. Die Konſequenzen dieſer Bemühungen hat allerdings
wieder der Graf und haben leider auch die Hörer zu tragen. Es
iſt ſür mich, ſo führte der Redner dann aus, ungeheuer ſchtver,
das auszudrücken, was als glaube ich immenſe Linien durch
das Ganze zieht, das wir mit unſeren Begriffen faſſen ſollen.
In fünf Abſchnitten werde ich verſuchen, das Thema zu faſſen.
Zunächſt das Problem: Mit einem unbegrenzten Hochmut blickt
der Europäer auf das geſamte Daſein, wie ihn keine Zeit bisher
beſeſſen hat. Der Europäer fühlt ſich als Punkt der Kultur. Von
hier aus ſchafft er Werte, zeichnet er Linien, die kegelförmig ſich
verbreitern nach unten. Er überſieht dabei den einen Grundſatz,
daß jeder Kulturgewinn gleichzeitig ein Kulturverluſt iſt. Wir
haben eine hochſtehende Dichtung, aber wir haben das Märchen
verloren. Wir haben eine hochentwickelte Induſtrie und ver=
lieren
das Handwerk. Unſer Wiſſen wächſt ins Unendliche, und
wir verlieren die Vergangenheit und Pietät. Im Anfang ſteht
und ſtand immer die Mythologie, am Ende das materialiſtiſche
Denken. D. h. Völker, die noch ganz im Mythologiſchen leben, im
Zeitlichen, waren. Wir, die wir im Räumlichen leben,
ſind. Wir haben nicht mehr die Möglichkeit, das Kosmiſche ſo zu
fühlen, wie die Völker, die im Mythologiſchen leben. Wir ſind da=
bei
angelangt, im Denken Geſetzmäßigkeit walten zu laſſen. Wir
verlangen Lebensgarantien als Ausdruck unſeres Gefühls. Wir
ſind die Menſchen der Konſtante, die nur noch räumlich denken,
räumlich fühlen. Wir ſchrecken vor jedem Ende zurück, wir ſind
räumliche Menſchen geworden. Wie ſoll ich von dieſen beiden
Extremen aus die Möglichkeit gewinnen, Erdſchickſal zu ſehen
und zu erleben? Der eine empfindet es als Zeit, Strom, als
Belebendes, Wollendes, der andere als Geologie. Was ſoll dazu
führen können, dieſe gewaltige Geſetzmäßigkeit ſo zu verbinden,
daß wir alle in ein geordnetes Syſtem kommen, daß es möglich
iſt, unſer ſelbſtändiges Vorſtellungsvermögen zu erobern?
Meine erſte Frage geht dahin: Läßt ſich im Erdſchickſal, und
zwar da, wo dieſes in Geſtalt der organiſchen Natur erkennbar
wird, ein Verbinden zwiſchen zeitbeſtimmender, beweglicher Kul=
tur
einerſeits und raumbeſtimmender, zur Konſtante drängender,
andererſeits nachweiſen? Zum zweiten: Wie hat ſich das Wer=
den
der organiſchen Natur unſerem Auge ſichtbar abgeſpielt?
Das vorige Jahrhundert war beherrſcht durch die Darwinſche
Lehre. Die Formung, die Darwin als wiſſenſchaftliche Voraus=
ſetzung
der Entſtehung der Arten gebaut hat, iſt von der Wiſſen=
ſchaft
faſt durchweg nicht anerkannt worden. Gewiß laſſen ſich
gewiſſe Zuſammenhänge paläontologiſch nachweiſen. Was aber
iſt es mit den Uebergängen von einer Gattung zur anderen?
Was mit den Beweiſen? Da ſieht es ſchlecht aus. Wir haben
kein einziges Bild, von paläontologiſchen Uebergängen. Wir
ſtehen vor der Tatſache, daß jede neue Gattung vor uns tritt als
ein neues Etwas. Die Verbindungsglieder fehlen. Dazu gibt
es Phänomene erſtaunlichſter Art. Ueberall gleich iſt nur
eins: der Tod, der jedes Lebendige irgendwie
einmal beſchließt. Dieſen Tod erleiden alle Geſchöpfe
geſetzmäßig gleich. Die Vererbungslehre hat uns gezeigt, daß
immer der Anfang gleich iſt. Sie hat auch gezeigt, daß, wenn
wir zu einer gewiſſen Zeit einer Pflanze einen Sproß nehmen,
nicht nur dieſer Sproß, ſondern auch die Mutterpflanze aus=
ſtirbt
. Die Lebensdauer iſt alſo immer begrenzt. Alſo Spon=
taneität
auf der einen Seite und das Verſagen der Lebenskraft
andererſeits. Im Anfang ſteht neben der Spontaneität die Aus=
dehnung
und am Ende die Raumgewinnung. Das Weſen geht
hervor aus dem Zeitlichen und wird am Ende begrenzt
durch das Räumliche. In der Höhe dieſes Kreislaufs ſteht
die Blüte.
Zum dritten. Welches Bild zeigt das Weſen der hohen Kul=
tur
?. Hier liegt die große Schwierigkeit. In bezug auf die Kul=
tur
ſind die meiſten Vorſtellungen noch vollſtändig im Argen.
Man muß von vorn beginnen. Bis ans Ende des vorigen Jahr=
hunderts
hatten wir die Ueberzeugung, daß die Kultur gemacht
wird, daß die Kultur von Zufälligkeiten abhängt, bis der ernſte
Verſuch einſetzte, die Dinge genau zu erforſchen. Das Ergebnis
war ſehr einfach. Es gibt kein Kulturerzeugnis, das nicht zeitlich
oder räumlich bedingt iſt. Wir ſahen, daß von Aſien aus die hohe
Kultur Platz griff. Die Schwerpunkte wandern, die Kultur ver=
ſchiebt
ſich. Sie wandert nach Oſten, wird kontinental. Das un=
endliche
, aber nichts feſthaltende Bild des Meeres wird verlaſ=
ſen
, es kommt eine Kultur, in der jeder Stein ein Memento iſt.
Die Religion entſteht, Gott und der Menſch entſtehen. So kommt
die dritte Periode. Die Kultur verläßt Oſtaſien und zieht wieder
ans Geſtade des Meeres. Der Menſch beginnt außerordentlich
reich zu empfinden, aber er beginnt auch kritiſch zu werden,
das Kosmos zu analyſieren. Es ſteigt das Wollen, der Wille
des Menſchen. Begriffe entſtehen, immer mehr Geſetze, Geſetz=
mäßigkeiten
werden gefunden. Aber ſie bringen den Menſchen
in das Bewußtſein der Raumeinheit. Sie entfernen ihn aus
dem Zeitgefühl. Im Vergleich mit dem Einzelſchickſal will das
etwa heißen, das Kind lebt ganz in ſeiner Umwelt, die für ihn
das Zeitliche iſt. Der Erwachſene löſt ſich vom Zeitlichen, ſtrebt
nach Selbſtändigkeit, nähert ſich ſo dem Räumlichen. Das Alter
iſt ganz im Räumlichen angelangt, es iſt ruhebetont. Das Wiſſen
als Wert ſteigert ſich, das Raumgefühl verbindet. Alſo: Zeit
im Anfang, Raum am Ende. Im Anfang das heilige
Sehnen in der Blüte das Selbſtſeinwollen und am Ende legt
der Menſch Patiencen. Im Anfang der Strahlenkranz, zum
Schluß der Regenſchirm. Oder aber, was das Traurige dieſer
Erſcheinung iſt: Im Anfang der erſte Staat als Idee, als alles
beherrſchende ſittliche Idee, und ſpäter der Staat als Kuh, die
jeder melken will. Alles Große geht hervor aus dem Zeitlichen,
es verſchwindet, geht zugrunde im Räumlichen. Was aber heißt
Zeit im Anfang und Raum am Ende?

Zum vierten. Mir iſt bis vor wenigen Jahren als das
Wunderbarſte erſchienen, daß ganz unabhängig voneinander die
Pflanzen ſowohl wie die Tiere zur Zweigeſchlechtlichkeit gekom=
men
ſind. Alle Geſchöpfe der Natur haben die Möglichkeit der
Erhaltung und Vermehrung. Aber ſicher hat die Natur eine Un=
menge
von Wegen, die dieſem dienen können. Warum alſo letzt=
lich
dieſe Zweigeſchlechtlichkeit? Was bedingt die Vorſtellung
männlich und weiblich? Aus der Fortpflanzung der
Pflanzen (Staubgefäße, Pollen, Stempel uſw.) erkennen wir eine
zentrifugale und eine zentripetale Tätigkeit im Kosmos. Das
Männliche gründet in der Spontaneität, es iſt niemals das Zeit=
liche
, es iſt das Ramausfüllende Konſtante. Alles Männ=
liche
vergeht individuell, alles Weibliche teilt
ſichund iſtewig, weil ſich ein Stück ſeines Selbſt
immer wieder erneuert.
Nun muß es aber auffallen, daß es in der Natur Geſchöpfe
gibt, die die Formen wechſeln können, die nach Belieben männ=
lich
und weiblich ſein können. Goethe hat das in ſeiner Meta=
morphoſe
der Pflanzen ſehr treffend erwieſen. Was er ſagt, deckt
ſich im letzten Sinn mit dem, was ich oben von zentrifugaler und
zentripetaler Tätigkeit ſagte. So iſt auch der menſchliche Lebens=
lauf
. Vor uns ſteht die einfache Kurve, die ſich immer wiederholt,
je nach der polaren Einſtellung.
Zum fünften und ſchwerſten: Jeber von uns weiß, daß es
nichts rein Männliches und nichts rein Weibliches gibt. In
jedem Lebeweſen iſt beides enthalten. Zentrifugalität iſt unmög=
lich
ohne Zentripetalität. Zeitliches iſt nicht denkbar
ohne Näumliches. Keine Bewegung iſt möglich ohne Ruhe,
keine Ruhe iſt möglich ohne Bewegung. Was es uns ſo ſchwer
macht, das begrifflich zu erfaſſen, iſt, weil wir dreidimenſional
denken, weil wir räumlich denken. In den weiteren Schlußfolge=
rungen
können wir nur noch ſprechen von Betontheit. Das
Weibliche iſt weiblich betont, das Männliche iſt männlich betont,
das Ruhende iſt ruhend betont. Vergleichen wir damit, was wir
mit unſeren Sinnen wahrnehmen können, ſo iſt alles nur Objekt=
daſein
, gibt es nichts, was ſubjektiv iſt. Damit ergibt ſich etwas
von einer Ichſchöpfung im Laufe der Lebenskurve, Zeit im An=
fang
, Raum am Ende. Im Bau des organiſchen Lebens hat das
allerkleinſte Zellenweſen die Möglichkeit, jede Form anzunehmen,
die ihm paßt. Man kann dieſes Zellenweſen als ewig bezeichnen.
Demgegenüber ſteht das entwickelte Säugetier, der Menſch, der
kein Glied erſetzen kann; er iſt raumbegrenzt, abgeſchloſſen. Im
Bau der hohen Kultur haben wir die gleiche Erſcheinung: Auf=
faſſung
und Ausdruck. Das gleiche erleben wir im Einzelſchickſal.
So ergibt ſich ein klares Bild der Dominanten, gegipfelt in
Ausdruck und Anwendung, das führt dazu, ſich als Objekt einer
Geſtaltungskraft anzuerkennen. Dieſe Auffaſſungsform wollen
wir Dominantentheorie nennen. Zeit und Raum ſind die beiden
Es handelt ſich darum, die Form des Denkens, die ſeit Ariſto=
Vitalismus iſt heute wieder bei der Entelechie angelangt. Die
Dominanten geben die Möglichkeit, Forſchungsſtillſtände wieder
zu durchbrechen. Der Menſch würde ſich danach nicht
mehr fühlen als Objert, ſondern als Ausdruck.
In ſeinem Schlußwort ging der Vortragende von der Idee
des franzöſiſchen Philoſophen Lebon aus, daß es keine Tatjache
gebe, die nicht in irgend einer Idee immer den Tatſachen vor=
auseilt
(Rouſſeau: Revolution). Es iſt aber jetzt der Augenblick
in der Weltgeſchichte, in der Europa Gelegenheit hat, zu ver=
ſtehen
, daß die Zeit der Anwendung eine Gefahr bedeutet.
Alles was angewandt iſt, bedeutet Kapitalverbrauch, alles
was Ausdruck iſt, was ſpontan zeitlich iſt, bedeutet Kapital, das nügt nach der Verordnung des Herrn Oberpräſidenten der Probinz
ſich weiterbildet, von dem die zukünftige Menſchheit einmal leben
kann. Daraus ſchließt, daß der Untergang des Abendlandes als
Thema und Behauptung berechtigt iſt. Es iſt ſicher, daß gerade
in dieſem Augenblick die Menſchheit vor den größten Erſchütte=
rungen
ſteht. Das deutſche Volk hat in der Anwendung der
obengenannten Dominantentheorie nach meiner Ueberzeugung
die Möglichkeit, das Räumliche, den Untergang, das Ende=
bringende
zu verleſſen und in der Kurvenelipſe zum Zeitlichen,
alſo zum Wiederwerdenden zurückzukehren.

Kunſfnotizen.
Ueber Werte, Künſfier oder Künftieriſche V. renſtoltungen, deren im Nachſiehenden drwähnung
geſchieht, behäit ſich die Redaktlon ihr Artell vor
union=Theater: Die Cſardasfürſtin. Wer ſich
noch nicht Kalmans Operette im Film angeſehen hat, verſäume es nicht;
der Film bietet ſo viel ſchöne Aufnahmen, ſowie techniſch und in der
Darſtellung ſo viel Gutes, daß man wirklich zwei unterhaltſame Stun=
den
verbringt. Die muſikaliſche Leitung iſt durch Herrn Kapellmeiſter
Seibert wieder erſtklaſſig, und erhöht ſich dadurch der Erfolg des Films.
Die Cſardasfürſtin, dargeſtellt von Liane Haid, bietet viel Gutes und
iſt geſtützt von den erſten Schauſpielern Oskar Marion, Ibi Baher,
Julius Zilahy.
* Reſidenz=Theater (am Weißen Turm); Jackie Coo=
gan
in den Flegeljahren. Jackie Coogan, das Wunderkind,
kann es nicht ewig bleiben. Nach den ewig ehernen Geſetzen der Natur
wächſt ſo ein Junge heran und betritt das Stadium der Flegeljahre.
Die Haarſträhnen, die er im Film getragen hat und die durch ihn welt=
berühmt
geworden ſind, ſind gefallen, und vor uns ſteht ein ſympathi=
ſcher
netter Junge, der aber ganz und gar nicht dem Jackie Coogan des
Nid und des Alles für die Firma entſpricht. Jackie Coogans letzter
Film, der zugleich ſein letzter Kinderfilm iſt denn nun iſt er ſchon
ein großer Junge geworden führt den Titel Jackie, der Außenſeiter,
iſt ein Pferdeſportfilm und veranſchaulicht die filmhiſtoriſche Szene, da
Jackies Haare der Schere eines dadurch benühmt gewordenen Friſeurs
zum Opfer fielen. Er hat ſich die Haare ſchneiden laſſen. Er will den
Hamlet ſpielen, und ſein letzter Kinderfilm gelangt im Reſidenz=
Theater zur Erſtaufführung. Als zweiter Film iſt der Cowboh= und
Wildweſt=Roman mit Hoot Gibſon, der bekannte Cowboy=Darſtaller mit
ſeinem Wunderpferd, gewählt. Das Programm iſt ſo abwechſlungsreich,
daß Groß und Klein ſich auf das beſte unterhalten wird.

Vorſchau zum Kreisturnfeſt in Darmſtadt.
In Verbindung mit ſeinem 50=jährigen Stiftungsfeſt veranſtalter
der Turnverein 1877 Nied E. V. am 5. und 6. Juni 1927 (Pfingſtfeſt)
einen kreisoffenen Geräte=Zehnkampf. Einwandſreie
Kampfrichter geben die Gewähr für eine gerechte Beurteilung der
Leiſtungen. Der Zehnkampf umfaßt genau die Uebungen, die für das
Kreisturnfeſt in Darmſtadt vorgeſchrieben ſind. Sie bilden daher eime
gute Vorſchau für das Kreisturnfeſt ſelbſt und geben den Turnern eine
günſtige Gelegenheit, den Grad ihrer Vollkommenheit und ſomit ihre
evtl. Ausſichten für das Kreisturnfeſt zu prüfen und zu ergänzen. Das
Meldegeld beträgt 1 RM. und iſt bis 16. Mai zu entrichten. Der Tum=
verein
1877 Nied iſt durch ſeine echt turneriſche Tradition weit und breit
bekannt und bietet ſomit die Garantie, daß das Feſt im Sinne des
Vaters Jahn geſtaltet wird. Er wird hierbei von der geſamten Ein=
wohnerſchaft
unterſtützt, die beſtrebt iſt, die Turner freudig zu bewill=
kommnen
und aufzunehmen. Nied iſt Station der Eiſenbahnlinie Frank.
furt-Limburg und von dem Eiſenbahnknotenpunkt Frankfurt imn
15 Minuten Fahrzeit leicht zu erreichen.
* Kirche und Aufvertung. Im württembergiſchen Landes=
kirchentag
hat der Kirchenpräſident Dr. v. Merz zu der Auf=
vertungsfrage
bemerkenswerte Ausführungen gemacht, denen wir Nach=
ſtehendes
entnehmen: Soweit die Kirckengemeinden als Aufwertungs=

ine ünduertung zu ecäfref, ud g ü des u geſen unäaue
nuch geſchehen. Cs iſt nicht die Aufgabe der Kirche, darüber zu ent=
ſcheiden
inwieweit die Auſwertungsfrage im jetzigen Zeitpunkt neu
aufgerollt und die Geſetzgebung der vergangenen Jahre auf dieſem
Gebiete geändert werden kann, ohne daß neue, ſchwere wirtſchaftliche
Schäden daraus erzuachſen. Aber immer wieder muß die Kirche ihre
Stimme für eine gerechte und beſonders auch die Lage der wirtſchaft=
lich
Schwachen berückſichtigende Behandlung der Aufwertungsfrage er=
heben
.
Bewertung zwangsbewirtſchafteter Grundſtücke. Es iſt ſeinerzeit
der Oeffentlichkeit bekannt gegeben worden, daß der Verband Heſſeu=
Naſſauiſcher Induſtrie= und Handelskammern gemeinſam mit dem Hefſi=
ſchen
Induſtrie= und Handelskammertag gegen die höhere Bowvertung
zwangsbewirtſchafteter Grundſtücke in den Bezirken der Landesfinanz=
ämter
Kaſſel und Darmſtadt im Vergleich zu Berlin, Hamburg, Mün=
ſter
, Köln uſw. Einſpruch erhoben hat. Wie die Induſtrie= und Han=
delskammer
Frankfurt a. M.=Hanau mitteilt, hat der Reichsminiſter der
Finauzen zu dieſer Eingabe nunmehr in einem Erlaß vom 12. April
1977 Stellung genommen. In dieſem Erlaß iſt eine geringere Bewer=

der Landesfinanzäuter eiuen Shitzenſatz von 70 Prozent der Fahrik=
grundſtücke
vorſehen, die Vermögensſteuer für 1927 auf Antrag
auf den Betrag ermäßigt wird, der ſich ergeben würde, wenn der
Spitzenſatz für Fabrikgrundſtücke in dem Landesfinanzamtsbezirk ſtatt
70 Prozent nur 60 Prozent betrüge. Der Erlaß trifft weiter Anord=
nung
für entſprechende Stundung auf Antrag der Vorauszahlun=
gen
auf die Vermögensſteuer 1927 und nach dem Aufbringungsgeſetz
für 1927. Für ſog. Geſchäftsgrundſtücke (außer Fabrikgrundſtücken)
bleibt es bei der bisherigen Regelung. Soweit nicht Milderungen bis=
her
ſchon erreicht worden ſind, ſteht dem Steuerpflichtigen nur ein
Billigkeitsantrag aus 8 108 Reichsabgabenordnung offen.
IU. Viſumfreier Perſonenverkehr zwiſchen Danzia und dem Reich.
Zu Reiſen zwiſchen Danzig und dem Reich war bei Benutzung der
Ueberall ein Verſagen gegenüber den Möglichkeiten der Zeit. Eiſenbahn und Berührung volniſchen Gebiets in der Regel ein pol=
niſches
Durchgangsviſum nötig. Ohne dieſes Piſum war. Danzig his=
her
nur zu erreichen: a) mit der Eiſenbahn in den geſchloſſenen Zügen
oder Zugteilen des privilegierten Dunchgangsverkehrs zunächſt bis
Marienburg (Weſtpr.), dann weiter mit Kraftwagen oder Flugzeug bis
Danzig ohne Berührung polniſchen Gebiets; h) auf deis Scewege mit
phyſiſchen Faktoren. Die Dominanten ſind kosmiſcher Natur, der Schnelldampferlinie Swinemünde-Danzig (Zoppot)Königsberg
(Pillau); c) mit Flugzeug BerlinDanzigKönigsberg (f. auch
unter 7). Seit dem 11. April 1927 iſt nach längeren Verhandlungen
teles immer wieder auftaucht, die Entelechie zu prüfen. Der zwviſchen Danzig und Polen ein biſumfreier Perfonenverkehr zwiſchen
Marienburg und Danzig über Dirſchau in der Weiſe eingerichtet wor=
den
, daß im Anſchluß an die prwilegierten Oſtpreußenſchnellzüige
D 1/2 und D 3/4 zwei polniſche Perſonenzugspaare (Züge 133, 119,
120, 118) diſumfrei zwiſchen Marienburg (Weſtpr.) und Danzig durch=
geführt
werden. Bei Fahrt mit dieſen Zügen iſt hinfort kein polniſches
Durchgangsviſum nötig, jedoch darf die Fahrt hierbei von Reifenden
ohne dieſes Viſum auf polniſchem Gebiet z. B. in Dirſchau etwa zwecks
Uebergangs auf den früher in Danzig aukommenden polniſchen Schnell=
zug
601 Warſchau-Danzig) nicht unterbrochen werden. Nach wie vor
müſſen jedoch ſämtliche Reiſende unbeſchadet des Fortfalls des polni=
ſchen
Durchreiſeviſums bei den genannten Zügen wie bei ſonſtigen
Abslandsreiſen im Beſitze eines gültigen Reiſepaſſes ſein; lediglich für
Reichsdeutſche, die ihren dauernden Wohnſitz in Oſtyreußen haben, ge=
Oſtpreußen vom 13. Auguſt 1920 über die Regelung des kleinen Grenz=
verkehrs
zwiſchen Oſtpreußen und Danzig zur Grenzüberſchreitung ven
Oſtpreußen nach Danzig ein Perſonalausweis mit Lichtbild.
Dampferexpeditionen des Norddeutſchen Lloyb Bremen. 1. Nach
New York ab Bremen=Bremerhaven: D. Derfflinger 3.
Mai. D. George Waſhington (USL.) 4. Mai, D. Cokumbus 5. Mai,
D. Stuttgart 11. Mai, D. Preſident Harding (USL.) 11. Mai. D. Re=
publie
(USL.) 13. Mai, D. Bremen 18. Mai. 3. Nach Kanada
(Haliſax) ab Bremen=Bremerhaven: D. Derfflinger 3.
M. St. Mai, D. Bremen 18. Mai. 5. Nach BraſilienArgentinien
ab Bremen=Bremerhaven: D. Sierra Cordoba 7. Mai, D.
Madrid 21. Mai. 9. Nach Oſtaſien ab Bremen: D. Helenus
30. April, D. Trier 7. Mai, D. Wiegand 18. Mai, MS. Königsberg
21. Mai. 11. Nach Südamerika Weſtküſte ab Bremen:
a) durch den Panamakanal: D. Wido 30. April, D. Negada 10. Mai,
D. * * 21. Mai, b) durch die Magellan=Straße: D. Alrich 9. Mai=
(Mitgeteilt von der Auswanderungsagentur Anton Fiſcher, Frank=
furter
Straße 12/14.)

Tageskalender für Donnerstag, den 28. April 1927.
Landestheater Großes Haus, Anfang 7½ Uhr, Ende
gegen 10 Uhr, C 18: Scherz, Satire, Fronie und tiefere Bedeutung,
Kleines Haus, Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr, Zuſatzmiete
V (13): König für einen Tag. Orpheum, abens 8 Uhr: Der
Garten Eden. Konzerte; Schloß=Café; Café Rheingold;
Perkeo; Taunusburg; Café Waldſchlößchen. Neue Darmſtädterſtr. B7.
Verſteigerungskalender für Freitag, den 29. April 1927.
Pferdeverſteigerung in der ehemaligen Artilleriekaſerne 61
(Beſſungerſtr.) vormittags 11 Uhr. Gernsheim a. Rh., vor=
mittags
10 Uhr: Verſteigreung einer Drehbank.
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[ ][  ][ ]

Im Zeichen der Baumblüte.

Aus Heſſen.
* Das Kanaliſationsprojekt der Gemeinde
Eberſiadt.
H. Die Gemeinde Eberſtadt hat dem Techniſchen Bureau Dr.=Ing.
Th. Heyd=Darmſtadt die Aufſtellung eines ſyſtematiſchen bau=
fertigen
Kanaliſations=Entwurfs mit allen Vorarbei=
ten
übertragen. Die große kulturelle Bedeutung einer neuzeitlichen Ent=
wäſſerungsanlage
für eine Gemeinde läßt es wüinſchenswert erſcheinen,
einen Ueberblick über die umfangreichen Arbeiten zu geben, die mit der
Ausarbeitung eines Kanaliſationsprojektes verbunden ſind.
Zu einem Entwäſſerungs=Entwurf iſt vor allem ein genauer Ueber=
ſichtsplan
mit Höhenlinien nötig, in dem die Form und Begrenzung des
Entwäſſerungsgebietes zu beſtimmen iſt. Hierbei iſt nicht nur auf die
augenblickliche Ausdehnung und Bevölkerung des Orts, ſondern, ähnlich
wie bei dem Entwurf einer Waſſerverſorgung, eine Vergrößerung der
Eintvohnerzahl und des Ortsgebietes zu berückſichtigen. Wichtig iſt die
Kenntnis der ſpäteren baulichen Entwicklung, da dieſe die Lage und die
Tiefe der Kanäle beeinflußt. Es muß alſo beim Entwurf des Kanal=
netzes
darauf geachtet werden, daß die Möglichkeit vorliegt, das ſpäter
zu bebauende Ortsgebiet ohne große Aufwendungen, an die beſtehende
Entwäſſerung anzuſchließen. Zu dieſem Zwecke iſt es notwendig, die
Ortserweiterungspläne in den Ueberſichtsplan aufzunehmen. Wie weit
die künftige Entwicklung ins Auge zu faſſen iſt, muß nach den örtlichen
Verhältniſſen entſchieden werden. Ebenſo unrichtig wie eine Beſchran=
kung
auf die allernächſten Jahre wäre, würde ein Blick in die ferne Zu=
kunft
ſein, die ſich oft anders geſtaltet, wie der Entwerfende vorausſetzt.
Der Entwurf muß daher ſo eingerichtet werden, daß er dem Bedürfnis
des nächſten Entwicklungsabſchnittes entſpricht, zugleich aber ohne große
Aufwendungen ergänzt werden kann.
Der Entwäſſerungs=Entwurf für Eberſtadt wird ſich über das be=
baute
Gebiet und ein Erweiterungsgebiet in einem Umfange erſtrecken,
der wirtſchaftlich gerechtfertigt iſt und deſſen Grenzen von der Gemeind=
beſtimmt
werden. Vor Beginn der Entwurfsarbeiten müſſen ſorgfältige
zweckentſprechende Feſtpunkte angelegt und Höhenmeſſungen des geſam=
ten
in das Projekt einbezogenen Gebietes, einſchließlich der Rieſelfelder
ausgeführt werden. Auf Grund der Vermeſſungen werden Höhenſchickt=
linien
konſtruiert und in einem Höhenſchichtslinienplan eingetragen. Alle
tieferen Keller und Höfe, auch Brunnnen, werden in ihrer Höhenlage
feſtgeſt llt. Ueber die Waſſerſtände und Waſſerführungen des Vorfluters
müſſen Erhebungen angeſtellt, die vorhandenen Kanäle eingemeſſen und
auf Brauchbarkeit unterſucht werden.
Der Entwurf wird nach den Entwurfsgrundlagen aufgeſtellt und
muß der Regierung zur Genehmigung vorgelegt werden. Er muß alle
erforderlichen Zeichnungen, die Berechnungen, Erläuterungen und Koſten=
anſchläge
der Kanäle, cv. Pumpſtationen und Abwäſſer= Reinigungsaala=
gen
(Nieſelfelder) enthalten. Aus dem Lageplan müſſen die Grenzen
und Flächen der Eebiete jeder einzelnen Kanalſtrecke mit allen Sohle=
und Geländehöhen, die Gefälle und Abmeſſungen der Kanäle hervor=
gehen
. In Längenprofilen, die ſüir die Kanäle des bebauten Gebictes
und für ev. Sammler in Außenbezirken aufgeſtellt weuden, mriſſen alle
Höhen und Kanaltiefen, alle Bauwerke und Konſtruktionsangaben ein=
gezeichnet
werden. Ueber din Verbleib der Abwäſſer müſſen zeichneri=
ſche
und rechneriſche Nachweife unter Berüickſichtigung der örtlichen Ver=
hältniſſe
erbracht werden.
Da Eberſtadt teilweiſe bereits eine Kanaliſation für Niederſchlag=
waſſer
beſitzt, ird vorausſichtlich für einzelne Ortskeile eine Entwäſſe=
rung
nach dem Schlemmperfahren, für andere wieder eine Entwäſſerung
nach dem Treunverfahren in Betracht kommen. Bei erſterem Verfahren
nehmen die Kanäle alle Abwäſſer, alſo Niederſchlagswaſſer, Brauch=
taſſer
und den Inhalt der Spülaborte auf, während bei letzterem Ver=
fahren
das Brauchwaſſer getrennt von dem Niederſchlagswaſſer abge=

ſüihrungen dann von ſelbſt zu einem ſyſtematiſchen Ganzen zuſammen=
fügen
. Die Koſten für die in Betracht kommende Länge des Kanal3
etwa 15 Kilometer belaufen ſich auf etwa 600 00) Mk. Wenn auch
dieſe Koſten für die Gemeinde eine ſchwere finanzielle Belaſtung ſind,
ſo wird ſich der Notwendigkeit der Kanalifation ſchon aus Gefundheits=
rückſichten
niemand verſchließen können. Krankheits= und Todesfälle fal=
len
überall da, wo Kanaliſation beſteht. Es gibt heute keine Stadt, die
nicht bereits einen Kanal gebaut hat. Die größeren Landgemeinden ſind
dem Beiſpiel gefolgt. Eberſtadt, die aufſtrebende Gemeinde, kann ſich

* Pfungſtadt, 27. April. Biſchofsbeſuch. Von der Firmung
in Darmſtadt kommend, beſichtigte am Montag nachmittag der Biſchof
von Mainz die hieſige katholiſche Kirche. Unter den Begleitern befand
ſich der frühere Pfarrer Daus von Eberſtadt.
* Pfungſtadt, 27. April. Zuchtviehmarkt. Der diesjährige
Pfungſtädter Zuchtviehmarkt wird in Verbindung mit einer Handwerks=
ausſtellung
am Samstag, den 20. Auguſt, abgehalten werden.
Arbeit= und Lieferungsvergebung. Im Wege des öffent=
lichen
Wettbewerbs vergibt die Gemeinde in Kürze die Weißbinder=
arbeiten
für die Wohnbauten weſtlich der Waldſtraße, die Lieferung der
Steinzeugrohre für die Hauskanalanſchlüſſe und das Anfahren von
Steingeröll aus den Eberſtädter Steinbrüchen. Die Angebote ſind bis
29. April, bezw. 2. Mai, bei der Bürgermeiſterei einzureichen.
* Hahn b. Pfungſtadt, 27. April. Liedertag. Der Männer=
geſangverein
Sängerluſt Hahn hält am kommenden Sonntag einen
Liedertag ab, zu dem ſich etwa 15 Vereine gemeldet haben.
r. Babenhaufen, 27 April. Zu Beginn des neuen Schuljahres
wurden in die achte Schulklaſſe 63 A=B=C=Schützen aufgenommen, 35
Knaben und 28 Mädchen. Zur erſten heiligen Kommunion gingen
am Weißen Sonntag 5 Knaben und 3 Mädchen. In ſeiner am letzten
Sonntag abgehaltenen außerordentlichen Generalverſammlung
hat der Geſangrerein Eintracht, der Mitglied des Heſſ. Sängerbundes
iſt, beſchloſſen, ſeine 1928 ſtattfindende 50jährige Jubiläumsfeier mit
einer 2. Fahnenweihe und einem nationalen Geſangswettſtreit zu ver=
binden
.
* Groß=Bieberau, 27. April. Sonntag abend fand im Gaſthauſe zum
Rodenſtein die diesjährige ordentliche Generalverſammlung des Land=
wirtſchaftlichen
Konſumvereins ſtatt, in der auch gleichzeitig das 50jährige
Beſtehen des Konſumvereins Groß=Bieberau gefeiert wurde. Den Jahres=
bericht
erſtattete der Präſident des Aufſiätsrates Gerſtenſchläger, der
auch die Verſammlung leitete. Dem Vorſtand und Aufſichtsrat wurde
Entlaſtung erkeilt und die Bilanz einſtimmig genehmigt. Der Reinge=
winn
wurde auf Vorſchlag der Verwaltungsorgane verteilt, und zwar
wurde ein großer Teil zur Anſchaffung der Petkusmaſchine verwendet
Den Bericht über die geſetzliche Verwaltungsreviſion erſtattete ebenfalls
der Vorſitzende. Die beiden aus dem Aufſichtsrat ausgeſchiedenen Gg.
Böhm und Georg Daab 6 wurden durch Zuruf einſtimmig wiedergewählt.
Die anſchließende Ausſprache war ſehr anregend und intereſſant. Im
Anſchluß an die ordentliche Generalverſammlung wurde das 50jährige
Jubiläum des Konſumvereins gefeiert, zu dem der ſtellvertretende Ver=
bandsdirektor
, Bankdirektor Mager=Darmſtadt. Direktor Schmidt= Darm=
ſtadt
und Verbandsreviſor Wagner erſchienen waren. Ein ausführlicher
Bericht folgt noch.
* Reinheim, 25. April. Aus Anlaß des 25jährigen Jubiläums als
Vorſtandsmitglieder des Landwirtſchaftlichen Konſumbereins. Reinheim
wurde letzten Samstag abend dem Direktor, Beigeordneten Kopp, und
Rechner Seibold durch dle Genofſenſchaft je ein ſilberner Becher mit ent=
ſprechender
Widmung überreicht.
* Ober=Klingen, 27. April. Wie wir aus ſicherer Quelle erfahren
haben, iſt für den 3. Juli am Fuße des Otzberges ein allgemeines kirch=
liches
Jugendtreffen geplant, an dem nicht die vereinsmäßig organiſierte,
ſondern die geſamte evangeliſche Jugend der Gemeinden des vorderen
Odenwaldes teilnehmen wird. Nähere Mitteilungen werden noch folgen.
Vad=König i. O., 27. April. Frühlingsfeſt verbunden mit
Preisſchießen des Schützenvereins. Die anläßlich dieſes
Feſtes vor einiger Zeit begonnenen Vorarbeiten zur Herrichſtung des
Feſtplatzes ſind nunmehr ſo ziemlich bcendet. Das mit dieſem Feſte

V 311

der Aufgabe eines zeitgemäßen Ausbaues der Kanaliſation nicht mehr
entziehen, wenn es im Kranze der großen Landgemeinden mitmarſchie=
ren
und den Erforderniſſen der Zeit Rechnung tragen will. Was man
hier ſchaffen will, ſoll ganze Arbeit ſein; von ihr ſollen die kom=
menden
Generationen ſagen können, daß der Aufwand der Väter hierfür
gerechtfertigt wwar.
* Arheilgen, 27. April. Todesfall. Nach längerem Leiden ver=
ſtarb
geſtern der über die Grenzen Arheilgens hinaus bekannte Ober=
ſchutzmann
Heinrich Weſp. Derſelbe war als pflichttreuer und beliebter
Beamter allgemein bekannt. Nächſten Freitag, abends halb 9 Uhr,
ſpricht im hieſigen evangeliſchen Gemeindehaufe Miſſionaz Richter von
der Brüdergemeinde über: Neueſtes aus der Miſſionsarbeit‟. Der
Vortrag wird von ausgezeichneten Lichtbildern begleitet werden. Wie
alljährlich hielt der hieſige Jünglingsverein einen Konfirmandenabend
ab, der der Werbung neuer Mitglieder galt. Neben Muſikvorträgen des
Poſaunenchors und turneriſchen Uebungen kam das reizende Märchenſpiel:
Die kluge Bauerntoehter zur Aufführung.
* Eberſtadt, 27. April. Wohltätigkeitsabend. Zu Gun=
ſten
der katholiſchen Schweſternſtation findet hier am Sonntag, 8. Mai,
im Schwanenſaal eine Thcateraufführung ſtait. Unfall. Im Fran=
kenſteiner
Wald verletzte ſich dieſer Tage ein Touriſt ſo ſchwer, daß er
nicht mehr fortkommen konnte und von der Freiwilligen Sanitätskolonne
Eberſtadt heruntergetragen werden mußte. In einem hieſigen Tanz=
n
Mädchen plötzlich zuſammen. Es mußte in das Darm
lokal Er
haus überführt werden.
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verbundene Preisſchießen findet auf dem Schießſtande in einem idhlliſch
nächſt dem Städtchen gelegenen kleinen Tannenwalde ſtatt. Sofern
das Wetter an dieſem Tage einigermaßen günſtig iſt, dürfte den Gäſten
und Teilnehmern, zumal Bad=König jetzt ſchon im Schmucke des Kur=
betriebes
daſteht, ein ſchöner und angenehmer Tag geboten ſein, umſo=
mehr
, da dieſes Feſt durch eine größere Kapelle und durch Mitwirkung
hieſiger Geſangvereine verſchönert wird.
* Höchſt i. O., 27. April. Gemeinderatsſitzung. Die letzte
öffentliche Gemeinderatsſitzung hatte als erſten Punkt die Wahl des
Beigeordneten in Höchſt auf der Tagesordnung. Da die Amtszeit des
derzeitigen Beigeordneten mit dem 13. Juni abläuft, wurde als Wahltag
der 29. Mai beſtimmt. Der wiederholte Antrag des Reit= und Fahr=
vereins
Höchſt, um Ueberlaſſung des Sportplatzes anläßlich eines Feſtes
am 15. Mai, wird bei der Abſtimmung, ob über den Antrag nochmals
beraten werden ſoll, durch die Linke abgelehnt. Obwohl der Platz Ge=
meindeeigentum
iſt, und der Reit= und Fahrverein Höchſt ſich für ord=
nungsgemäße
Wiederherſtellung des Geländes verpflichten will, ließ ſich
die Linke nicht bewegen, von ihrem voreingenommenen Standpunkt
abzugehen. Dem Antrag des Männergeſangvereins Höchſt zufolge wird
anläßlich des Geſangwettſtreites im Juli ds. Js. ein Gegenſtand als
Preis geſtiftet. Als Beitrag zur Errichtung eines Krüppelheims im
Darmſtadt ſollen 100 Loſe zum evtl. Weiterverkauf angekauft werden.
Der Antrag des Heinrich Arnold und 6 Genoſſen, betr. Fahrbehinderung
des hohen Bergweges, wird an die Baukommiſſion zwecks Prüfung der
Angelegenheit überwieſen. Dem Konzeſſionsgeſuch des Wilhelm To=
mada
um Uebertragung auf das neue Gelände wird ſtattgegeben. Als
Delegierte zur Generalverſammlung der K. L. Bank, Darmſtadt, wurde
Bürgermeiſter Wolf beſtimmt. Der Antrag der Kath. Heuſel, hier, betr.
Abwäſſerung des erworbenen Grundſtückes der Gemeinde und Pacht
der Wieſe, wird an eine Kommiſſion zwecks Rückſprache und Prüfung
der Angelegenheit überwieſen. Der Antrag des Georg Weigel um Be=
ſchlagnahme
der Wohnung bei Johs. Orih 3. wird abgelehnt. Die Auf=
füllung
des Friedhofes auf Antrag des evangeliſchen Kirchenvorſtandes
ſoll nicht vorgenommen werden. Zur Vertilgung der Pilze an Nadel=
holz
ſoll eine Schüttenſbritze beſchafft werden. Ein Antrag der Sozial=
rentner
um Erhöhung ihrer Rente wird der Finanzkommiſſion über=
wieſen
. Einige ſreitere Anträge, welche zu ſpät eingegangen ſind, werden
für die nächſte Sitzung zurückgeſtellt. Anſchließend geheimer Teil.
* Michelſtadt, 27. April. Rathausbeleuchtung. Seit 1921.
wwird in Michelſtadt eine mit großem Beifall aufgenommene Rathaus=
beleuchtung
veranſtaltet. Schon in alten Zeiten wurde von der Bevöl=
kerung
Michelſtadts, das nicht zu Unrecht als das Rothenburg des Oden=
waldes
bezeichnet wird, das ſogenannte Brunnenfeſt gefeiert, das alljähr=
lich
in einer würdigen, ſinnreichen Schmückung der zahlreichen alten
Brunnen in den verſchiedenen Teilen der Stadt zum Ausdruck kommt.
Seit der Einführung neueſter Beleuchtungsmethoden hat ſich dem Brun=
nenfeſt
auch das Lichtfeſt hinzugeſellt und man feiert nunmehr die beiden
Feſte gemeinſam. Dabei konnte Jahr für Jahr beobachtet werden, daß
die Rathausbeleuchtung, die auf die Zuſchauer einen überwältigenden
Eindruck macht, Tauſende von Fremden allfährlich angezogen hat. Der
Zuſtrom der Beſucher war ſo ſtark, daß ſich die Reichsbahndirektion ver=
anlaßt
ſah, außerfahrplanmäßige Sonderzüge einzulegen. Auch in die
ſem Jahre wird ein ſehr ſtarker Fremdenverkehr erwartet, zumal zahl
reiche Vereine und andere Organifationen Michelſtadt als Ziel des
Pfingſtausfluges gewählt haben. Die Beleuchtung findet, wie wir erfah=
ren
, am Pfingſtſamstag, ſowie am 1. und 2. Pfingſtfeiertag ſtatt. Ge=
rade
ihre Seltenheit macht die Beleuchtung im Verein mit der ſchlichten
Feier, die dabei ſtattfindet, zu einem Erlebnis. Arbeitsloſig=
keit
. Die Zahl der Arbeitsloſen hat noch immer keine weſentliche Ver=
minderung
erfahren. Zurzeit zählt man rund 240 Arbeitsloſe, die natur=
gemäß
alle ſehnſüchtig auf baldige Zuweiſung einer lohnbringenden
Tätigkeit warten. Einzelne Induſtrien, ſo eine größere Kammfabrik und
eine größere Holzwarenfabrik, liegen immer noch ſtill. Andere Betriebe
arbeiten nur mit einem Teil ihrer normalen Belegſchaft. Es wäre zu
wünſchen, wenn recht bald neue Arbeitsmöglichkeiten erſchloſſen würden,
wobei nicht verkannt werden ſoll, daß in einzelnen Betrieben eine Wen=
dung
zum Beſſeren bereits eingetreten iſt, was insbeſondere bei den im
nahen Steinbach gelegenen Feldbahnfabriken feſtzuſtellen iſt, die bereits
ſeit einigen Monaten faſt mit der geſamten Belegſchaft arbeiten.
* Erbach i. Odw., 26. April. Heute nacht herrſchte hier ein ſehr
ſtarker Sturm. Dieſer brach einen der wohl über 300 Jahre alten, hohen,
mächtigen Weidenbäume auf dem Marktplatz etwa ein Meter über der
Wurzel ab und warf den Baum über die Mümling bis an die Brauerei
Wörner. Schaden iſt keiner entſtanden. Am Sonntag, den 1. Mai,
ſoll mittags um 1½ Uhr hier im Gaſthaus zum Adler eine Verſammlung
aller ehemaligen 118er zwecks Gründung einer Kreisgruppe Erbach der
Kameradſchaftlichen Vereinigung ehem. 118er ſtattfinden. Zum Nach=
folger
des nach Friedberg verſehren katholiſchen Pfarrers A. Blatz wurde
der bisherige Rektor des biſchöflichen Gymnaſialkonvikts in Mainz, Dr.
Winkler, ernannt.
Hirſchhorn, 27. April. Waſſerſtand des Neckars. Am
26. April: 1,57 Meter; am 27. April: 1,66 Meter.
Aus dem Weſchnitztal, 27. April. Baumblüte. Die Birn=
und Zwetſchenbäume ſtehen eben in voller Blüte, und beſonders die
erſteren entfalten eine Blütenfülle wie kaum zuvor und verſprechen eine
reiche Ernte. Die Kirſchen= und Pflaumenbäume haben bereits abge=
blüht
, und kann men auch bei ihnen eine gute Ernte erwarten. Auch die
Apfelbäume kommen nun nach und nach zur Bhite und ſtecken voller
Tragknoſpen. Jedenfalls wäre eine gute Apfelernte ſehr erwünſcht, da
die Apfelweinfäſſer wegen der vorjährigen ſchlechten Apfelernte leer
werden. Da auch die Napsfelder vollſtändig in ihrem gelben Blüten=
kleide
daſtehen, gleicht das Weſchnitztal einem bunten herrlichen Blüten=
meer
. Leider iſt das nun wieder einſetzende naßkalte, unfreundliche
Wetter dem Blühverlauf nicht günſtig. Dasſelbe gilt auch von den
Feldarbeiten, die ſich immer weiter hinausſchieben. Sonnenſchein wäre
unbedingt nötig.
* Birkenau, 27. April. Bautätigkeit. Wie im vorigen Jahre,
in dem etwa 10 Neubauten errichtet wurden, herrſcht auch dieſes Jahr
dahier wieder eine rege Bauluſt. Nicht weniger als 15 Arbeiterwoh=
nungen
ſollen erſtellt werden, etwa die Hälfte von den Baugenoſſenſchaf=
ten
mit zinslofem Gelde. Nach Fertigſtellung der geplanten Wohnungen,
von denen einige ſihon in Angriff genommen wurden, wird wohl von
einer Wohnungsnot in hieſiger Gemeinde nicht mehr zu ſprechen ſein.

Duuch Zusatz uon
OnemeMduson
W
Ttat

[ ][  ][ ]

Numme/ 117

Seite 8

* Hehyenheim a. b. B, N. April. Wichtige Veränderung.
Ab 15. Mai werden bei Inkrafttreten des neuen Fahrplanes die beiden
ſehr ſtark benutzten beſchleunigten Perſonenzüge für Inhaber von Sonn=
tagsfahrkarten
zwiſchen Mannheim und Frankfurt geſperrt. Es handelt
ſich um die Züge 938/1452 und 999/1453 zwiſchen Baſel und Konſtanz
über Mannheim nach Frantfurt (in der Richtung nach Norden, An=
ſchluß
nach Berlin und Leipzig), welche ſeit ihrer Einführung in ſo
hohem Maße dem Fernverkehr dienen, daß ihre Belaſtung auf der ſehr
belebten Bergſtraße mit dem Sonntagsverkehr ſich als untunlich erwieſen
hat. Jnu Heppenheim fährt der Bug 988 vormittags um 7.31 Uhr in
der Nichtung nach Heidelberg, Mannheim, der Zug 999 nachts um 22,45
(10,45) Uhr mit einem Vorzug am Sonntag um 21/41 (9/41) Uhr in der
Nicktung nach DarmſtadtFrankfurt ab. Auswärtige Amts=
tage
des Kreisamtes. Die nächſten auswärtigen Amtstage
des Kreisamtes Heppenheim finden ſtatt am kommenden Dienstag im
Ncthaus zu Waldmichelbach, vormittags um 10 Uhr und in Hirſchhorn
am Donnerstag, den 5. Mai, im Rathauſe nachmittags um 2,30 Uhr.
Stadtkaſſe Heppenheim. Die Stadtkaſſe Heppenheim macht
darauf aufmerkſam, daß nach Ablauf dieſer Woche die Pfändung auf das
5. und 6. Biel der Grund= und Sondergebäudeſteuer ſowie auf Waſſer=
zins
1926 erfolgt.
* Gernsheim, 27. April. Daß die hieſige Badeanſtalt, die in eigener
Regie der Gemeinde betrieben wird, ein dringendes Bedürfnis war,
zeigt die hohe Beſucherzahl. So wurden an einem einzigen Tage 207
Zäder verabreicht. Wenn der gute Beſuch ſo weiter anhält, wird die
Gemeindevertretung eines Tages vor die Tatſache geſtellt, wie die Frage
der Erweiterung gelöſt werden ſoll. Erfreulich iſt es auch daß Aus=
wuſirtige
in reichem Maße uſere Badeanſtalt benutzen, ein Beweis, daß
man mit den getroffenen Einrichtungen in jeder Beziehung zufrieden
iſt. An Stelle des nach Rüſſelsheim verſetzten Lehrers Theodor
Hotz wird die Verwaltung der Schulſtelle durch einen jüngeren Herrn
aus Nüſſelsheim verſehen. Um die freigewordene Lehrerſtelle im
benachbarten Klein=Rohrheim haben ſich, obwohl eine leergewordene
Dienſtwohnung zur Verfügung ſteht, keine Bewerber gemeldet. Das
altbekannte Gaſthaus Zum Karpfen im Volksmund Bur alten Poſt
genannt, ging im Wege der Zwangsvollſtreckung auf den Meiſtbietenden
Herrn Maurermeiſter Auguſt Engelbert Rapp, dahier, über. Derſelbe
beabſichtigt in Verbindung einer Metzgerei den Gaſtwirtſchaftsbetrieb
wieder aufleben zu laſſen. Mit Wirkung vom 1. Mai geht der Gaſt=
virtſchaftsbetrieb
des Gaſthauſes Zum Darmſtädter Hof auf einen
Herrn aus Bad Ens über Herr Studienaſſeſſor Schloſſer von der
hieſigen Realſchule wurde in gleicher Eigenſchaft an die Studienanſtalt
nach Gießen verſetzt. Am kommenden Sonntag findet im benachbarten
altbekannten Gnadenort Maria Einſiedel, und zwar nachmittags, das Feſt
der Kreuzerfindung ſtatt. Wer den idhlliſch gelegenen, altehrwürdigen
Wallfahrtsort noch nicht beſucht hat, verſäume es nicht gerade am 1.
Mai, am Tage des genannten Feſtes, einmal dieſem Gnadenort ſeinen
Beſuch abzuſtatten. Am Freitag, den 29. d8. Mts., nachmittags um
7 Uhr, findet im Gemeinderatsſitzungsſaale eine öffentliche Gemeinde=
ratsſitzung
ſtatt. Verſchiedene Punkte, u a. die Beſetzung der Feld=
ſchützenſtelle
ſtehen zur Tagesordnung Den Herren Gendarmerieober=
wachtmeiſter
Geifel und Gendameriewachtmeiſter Haller von der hieſigen

Donnerstag, den 28. April 1927
Station gelang es am vergangenen Samstag in der Gemarkung
Hammerau den von zahlreichen Staatsanwaltſchaften lang geſuchten und
berüchtigten Bigeuner Joſef Reinhardt, genannt Nuppi, feſtzunehmen.
Die vorläufige Feſtſetzung erfolgte im hieſigen Amtsgerichtsgefängnis.
Allem Anſchein nach hat der Verhaftete vieles auf dem Gewiſſen.
* Groß=Geran, 27. April. Eine Gerauer Woche. Wie
uns der Verkehrsverein für Groß=Gerau und Umgebung mitteilt, findet
in der Zeit vom W. bis 28. Mai ds. Js in Groß=Gerau eine Werbe=
woche
Gerauer Woche genannt, ſtatt. Wie die ganzen Beſtrebungen
des Verkehrsvereins für Groß=Gerau und Umgegend in den Dienſt
der heſſiſchen Wirtſchaft geſtellt ſind, ſo foll auch die Gerauer Woche
ein großzügiges Unternehmen für die Verkehrsförderung im Intereſſe
der kreisſtädtiſchen Geſchäftswelt ſein. Der Verkehrsverein für Groß=
Gerau und Umgegend hat es in der kurzen Zeit ſeines Beſtehens ver=
ſtanden
, den Namen der Kreisſtadt Groß=Gerau weit über Groß=Geraus
Grenzen hinauszutragen, ſodaß Groß=Gerau, u. a. der Sitz der welt=
bekannten
Konſervenfabrik Helvetia, heute eine weit andere Beachtung
zuteil wird als es früher der Fall war. Es beſteht kein Zweifol, daß
die Gerauer Woche die Intereſſen der heimiſchen Geſchäftswelt mir be=
ſonderem
Nachdruck fördern wird. Der Verkehrsverein hat für die
Gerauer Woche eine Neihe großzügiger Veranſtaltungen vorgeſehen,
über die wir noch berichten werden, u. a. ſoll ein groß aufgemachter
Werbeproſpekt herausgegeben werden, der ſich beſonders mit Groß=
Geraus Stellung im Wirtſchaftsleben beſchäftigen wird und veich
illuſtriert iſt. Der Werbeproſpekt wird, wie wir hören, auch weiten
Kreiſen über Groß=Gerau hinaus zugänglich gemacht werden. Nähere
Auskunft über die Gerquer Woche erteilt der Verkehrsverein für Groß=
Gerau und Umgegend.
Gießen, 27. April. Hier ſtarb der in unſerer Provinz bekannte
Rechtsanwalt und Notar Juſtizrat Katz.
* Gießen, 27. April. Die verhängnisvolle Neufahrs=
ſchießerei
in Muſchenheim, durch die ein Menſchenleben
vernichtet wurde, ſtand geſtern vor dem Oberheſſiſchen Strafgericht
zur Verhandlung. Nach Zeugenausſagen war die Schießerei in Muſchen=
heim
ſchrecklich. Der jugendliche Wilhelm Leſchhorn ſtand auf der
Straße und gab aus einem Revolver ſcharfe Schiſſe ab. Die 35 Jahre
alte Ehefrau des Sattlers H. Häuſer, ſtand mit ihren Kindern, am
offenen Fenſter. Plötzlich fiel ein Schuß, tödlich getroffen brach die
Frau zuſammen. Ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, ſtarb
ſie an der Verletzung. Leſchhorn wurde noch in derſelben Nacht ver=
haftet
. Das Urteil gegen Leſchhorn lautete auf 6 Monate Gefängnis
wegen fahrläſſiger Tötung.
* Grünberg, 27. April. Schon eine Reihe von Jahren beſteht bei
den Einwohnern von Gwinberg der Wunſch, das Waſſer der Höhetränke
abzulaſſen und den dadurch gewonnenen Platz entweder als Baugelände
zu verwerten oder ihn mit einer gärtneriſchen Anlage zu verſehen.
Es ſind auch ſchon Entwürfe bzw. Pläne für die Bebauug dieſes Ge=
ländes
ausgearbeitet und auch ausgeſtellt worden. Aber immer wieder
wurde die Beſeitigung der Höhetränke bis nach der Fertigſtellung des
neuen Hochbehälters verſchoben, weil man befürchtete, bei Ausbruch
eines Feuers ohne den Waſſervorrat des Hochbehälters nicht auskommen

zu können. Nachdem nunmehr der neue Hochbehälter in Bettieb geſetzt
worden iſt und damit jene Bedenken gegenſtandslos geworden ſind, wäre
es an der Zeit, die Höhetränke zu beſeitigen, da die jetzigen Verhältniſſe
keinerlei Nutzen bedeuten und auch zur Verſchönerung der Stadt wahrlich
nicht im geringſten beitragen.
* Schlitz, 77. April. Der ſtädtiſche Voranſchlag wurde in
der letzten Gemeinderatsſitzung unter dem Vorſitz des Bürgermeiſters
Dr. Niepoth mit einer Einnahme und Ausgabe von rund 260 000 Mark
für das Rechnungsjahr 1927 angenommen. Die Gemeindeumlagen
werden mit 44 500 Mk. feſtgeſetzt, 85 000 Mk. für Fortſüihrung der
Kanaliſation und den Bau eines Hochdruckbehälters für die Waſſer=
leitung
bewilligt. Das Elektrizitätswerk zeigt im abgelaufenen Jahr
eine günſtige Entwicklung. Die Einnahmen betrugen 81 500 Mk. Nach
dem Vorbild der Stadt Gießen gedenkt man hier ausrangierte Eiſen=
bahnwagen
zu behelfsmäßigen Wohnungen einzurichten Goldene
Hochzeit feiert am nächſten Freitag das Ehepaar Johannes Becker 3.
Beim Bauholzfahren verunglückte Bürgermeiſter
Lips aus Unter=Wegfürth. Er geriet unter einen ſchweren
Baumſtamm, erlitt einen Beinbruch und innere Quetſchungen.

* Aus dem Lande, 27. April. Man ſchreibt uns: Von den Lehrern
an den heſſiſchen Volksſchulen wird rund ein Sechſtel nach der Gruppe
IK beſoldet. Es ſind die Lehrer, die etwa 56 und mehr Jahre alt ſind.
Die Rektoren an den größeven Orten des Landes werden, unbeſchadet
ihres Dienſt oder Lebensalters, ebenfalls aus dieſem Sechſtel beſoldet.
Je größer mm die Zahl der Rektoren iſt, die das 56. Lebensjahr noch
nicht zurückgelegt haben, deſto kleiner iſt die Zahl der älteren Lehrer,
die vermöge ihres Dienſt= und Lebensalters in die neunte Beſoldungs=
gruppe
kommen, denn das obengenannte Sechſtel darf nicht überſchritten
werden. Es iſt berechnet, daß durch die füngeren Nektoren etwa zwei
Jahrgänge der älteren Lehrer aus der Gruppe 1X dauernd ferngehalten
werden. Sie könnten, wenn die Nektoren bei der Ernennung mindeſtens
das 50. Lebensjahr zurückgelegt haben müßten, ſchon mit etwa 54 Jahren
ihr Höchſtgehalt erreichen. Die Lehrerſchaft hat bei der Beſtellung von
Nektoren neuerdings das Recht, gehört zu werden, und ſie hat es deshalb
mehr als jeder andere Stand in der Hand, in der Richtung zu wirken,
daß jeder Lehrer möglichſt ungeſchädigt und ungehindert das Höchſt=
gehalt
erreichen, jeder Lehrer auch möglichſt zur höchſten Dienſtſtufe auf=
ſteigen
und Rektor werden kann. Anſcheinend macht aber die Lehrerſchaft
von ihrem Mitbeſtimmungsrecht gerade in dem entgegengeſitzten Sinne
Gebrauch. So iſt erſt dieſer Tage wieder ein heſſiſcher Lehrer, im
Nebenamte Landtagsabgeordneter, im Alter von 38 Jahren zum Schul=
leiter
berufen worden und damit vorzeitig in die neunte Beſoldungs=
gruppe
eingetreten. Es läßt ſich denken, daß durch dieſen und ähnlich=
Fälle das Mißvergnügen der Lehrerſchaft über Beförderungen, die dann
auch zu parteipolitiſchen Betrachtungen Anlaß geben, mindeſtmns nicht
vermindert wird. In jedem Stande iſt es Sitte, daß erfahrene
und tüchtige Leute mit der Zeit die höchſte Dienſtſtufe erklimmen.
Im Lehrerſtand gehört aber zur Tüchtigkeit auch noch das Vertrauen
der Mitarbeiter, das oft gleichbedeutend mit Parteirichtung iſt, obwohl
nach der Reichsverfaſſung niemand benachteiligt werden darf, wenn
er von dem Aecht der Meinungsäußerung Gebrauch macht.

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ist mancher Hausfrau noch unbekannt. Nicht nur Suppen ailer Art
sondern auch Gemüsen, Soßen und Salaten verleiht ein kleiner
Zusatz feinen, kräftigen Wohigeschmack.

Verſteigerung

im ſtädt. Leihamt, Kirchſtr. 9
Mittwoch, den 4. Mai 1927,
von vormittags 8 Uhr ab,
Verſteigerung der bis Ende
April ds. Is. verfallenen
Pfänder.
Brillanten, Gold= und Silber=
waren
, Taſchenuhren, Anzüge,
Wäſche, Stiefel, Operngläſer,
Photoapparate, Nähmaſchinen,
Fahrräder, Muſikinſtrumente
uſw.
Am Dienstag, den 3. Mai
1927, bleibt das Amt wegen der
Vorarbeiten zur Verſteigerung ge=
ſchloſſen
.
(st7096
Darmſtadt, den 27. April 1927.
Städtiſches Leihamt.

Am Freitag, den 29. April 1927,
nachm. 3 Uhr, verſteigere ich in meinem
Verſteigerungslokale Hügelſtr. 27 nach=
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ſtühle
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Klavier, 1 Diplomatſchreibtiſch, 1 Opel=
Lieferwagen 1 kleiner Küchenherd, ein
kl. Ladenkaſſe, 1 Adlerſchreibmaſchine,
1 Jauchefaß mit Wagen, 1 Waren=
ſchrank
, 1 Glasaufſatz, 1 Ladentheke,
8 Flaſchen Obſtſekt, 8 Flaſchen Wein,
2 Hoſen.
Darmſtadt, den 28. April 1927.
Portner
Gerichtsvollzieher.

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[ ][  ][ ]

Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſeren guten Vater,
unſeren lieben Großvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und
Onkel

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nachdem er am 14. April ſein 94. Lebensjahr vollendet hatte, wohl=
vorbereitet
durch die Tröſtungen der hl katholiſchen Kirche nach
ſchwerem, mit großer Geduld ertragenen Leiden heute zu ſich in
die Ewigkeit abzurufen
Um ſtille Teilnahme bitten:
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt. Moosbergſtr 63, Gießen, Aachen, Köln, Stockſtadt a Rh.,
den 27. Aprik 1927
(*11425
Die Beerdigun; findet am Samstag, den 30. April 1927, um 11 Uhr
vormiittags, in Darmſtadt (Waldfriedhof), das Seelenamt am Montag,
den 2. Mat 1927, um 6 Ur vormittags, in der St Martinskirche
daſelbſt ſtatt.

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Für den Altherrenbund: Für die Aktivitas:
Dipl.=Ing. V. Klingelboeffer Werner Krug (F.M.)X
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Darmſtadt, den 26. April 1927.

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In ſeinem 30. Lebensjahre verſchied ſanft nach ſchwerem Leiden
am 25. ds. Mts., vormittags 11 Uhr, im Krankenhaus St Jacob zu
Ceipzig mein innigſigeliebter Gatte, mein treuſorgender Vater, unſer
herzensguter, einziger Sohn

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Um ſiille Teilnahme bitten:
Darmſiadt, Riedlingerſir. 41 Elſa Brückmann, geb. Schaffner
Chriſta Brückmann
Friedrich Brückmann und Frau.
Die Beerdigung findet am Freitag, den 29. April 1922, nachmittags
2½ Uhr, vom Portal des alten Friedhofs an der Nieder=Ramſiädterſtraße
aus ſiatt.
(e11424

Bitterfeld, Jgnaz Stroofſir. 4
den 27. April 1927.

Nummer 117
Kee

Donnerstag, den 28 April 1927

Seite 9

Statt Narten.
Für die zahlreichen Blumenſpenden,
e eſchenke und Gratulationen, ſowie
ffür den Kirchengeſang des Geſang=
ſpereins
Olympia anläßlich unſerer
ſeiermählung ſprechen wir hiermit
Alen unſeren herzlichſten Dank aus.
Anton Endl und Frau
1470) Käte, geb. Keil.
Statt Karten.
9 aes uns nicht möglich iſt. ſedem Einzelnen
zi danken für die ſo zahlreichen Bumen=
renden
, Geſchenke und Gratulationen an=
17 ßlich unterer Vermählung ſprechen wir
h ermit Allen unſeren herzl. Dank aus.
4serr und Frau Hans Schmidt.

Für die erwieſene herzliche
Teilnahme beim Heimgange
unſerer lieben, unvergeßlichen
Entſchlafenen danken herzlichſt
Die trauernd Hinterbliebenen

Familie Burger.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herz=
licher
Teilnahme beim Heimgange
unſerer lieben Entſchlafenen ſagen
wir auf dieſem Wege unſeren
innigſten Dank.
Ganz beſonders danken wir
für die feierliche Einſegnung im
Eliſabethenſtift, ſowie Herrn Pfar=
rer
Goethe für die troſtreichen
Worte am Grabe, ferner Herrn
Dr. Andres für die Behandlung.
Weiter für ſämtliche Kranz= und
Blunnenſpenden, ſowie allen denen,
die der teuren Entſchlafenen die
letzte Ehre erwieſen haben.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Valentin Schmidt
und Angehörige.
Darmſtadt, den 27. Aprik 1927.
111437
einſter Drog.Secker Nachf.
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(Statt Karten.)
Es hat Gott gefallen, meinen lieben
Mann, unſern treuen Vater, Großvater,
Bruder, Schwiegervater, Schwager und
Onkel
Geh. Schulrat
Dr. Mid berſth
nach vollendetem 79. Lebensjahre durch
einen ſanften Tod von ſeinem ſchweren,
mit Geduld ertragenem Leiden zu er=
löſen
.
Darmſiadt, den 26. April 1927.
Heinrichſiraße 130.
(7088
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Joſephine Derſch
geb. Siebert.
Die Beerdigung findet am Freitag, den
29. April 1927, nachm ttags 3½ Uhr, auf dem
alten Friedhof ſtatt.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Heimgange unſeres lieben Entſchlafenen
Jakob Germann
Schreinermeiſter
ſowie für die troſtreichen Worte des Herrn
Pfarrer Heß, für die zahlreichen Blumenſpenden
und allen denen, die dem Heimgegangenen die
letzte (hre erwieſen haben, ſagen wir auf dieſem
Wege unſeren tiefgefühlten und herzlichen
Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Luiſe Germann, geb. Engel
Marie Netz, geb. Germann
Ludwig Netz und Kinder.
Darmſiadt, den 27. April 1927.
7088

Unſere herzensgute Schweſier, Schwägerin,
Tante und Freundin
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iſi am 26. April nach langem ſchweren
Teiden ſanft entſchlafen
Die traquernden Hinterbliebenen.
Darmſiadt, Frankfurta M., Halle, London,
Werder a. d. H, Heidelberg, Mainz.
Die Beerdigung findet in aller Stille ſtatt.

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Dankſagung.
Es iſt mir Herzensbedürfnis,
allen Mitfühlenden zu danken für
ihre Hilfe und Unterſtützung während
des langen Leidens und für den
Troſt beim Hinſcheiden meines lieben
Mannes. Innigen Dank auch den
Vertretern der verſchiedenen Vereine
und Geſchäftsfreunden für die lieben
Worte und die Blumenſpenden am
Grabe.
Für die Hinterbliebenen:
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Darmſtadt, 27. April 1927. (7098

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Seite 10

Donnerstag, den 28 April 1927

Anſicht der im Bau befindlichen Brücke, die vorausſichtlich im Sommer dem Verkehr übergeben
werden kann.

Amerika baut einen Zeppelin.
Es wird das größte Luftſchiff der Welt ſein!

Modell des im Bau befindlichen Luftrieſen.
Als Erſatz für das ſeinerzeit durch einen Sturm vernichtete amerikaniſche Luftſchiff Shenandoah
iſt jetzt in den Zeppelin=Werken der Goodyear=Geſellſchaft in Akron (Ohio) ein neues Rieſenluft=
ſchiff
im Entſtehen begriffen. Der Luftrieſe, der eine Läge von 780 Fuß und einen Rauminhalt
von 6,5 Millionen Kubikfuß hat, iſt von Kapitän Lehmann und dem früheren Chefingenieur der
deutſchen Zeppelin=Werke in Friedrichshafen, Dr. Karl Arnſtein, entworfen. Die Kraftanlage
von insgeſamt 4800 PS iſt in der Lage, dem Luftſchiff eine Geſchwindigkeit von 90 Meilen in der
Stunde zu verleihen.

Ermordung eines 14jährigen Mädchens
durch den Stiefvater.
Köln. Am Montag morgen fand in dem be=
nachbarten
Efferen die Frau eines Arbeiters ihre
14jährige Tochter blutüberſtrömt mit einer Schlinge
um den Hals tot im Bett auf. Der Stiefvater des
Mädchens wurde verhaftet. Er will die Tat deshalb
begangen haben, weil ihm durch fortwährenden Streit
mit dem Mädchen das Familienleben unerträglich ge=
worden
ſei.
Auf Eisſchollen abgetrieben.
. Berlin. In den eſtniſchen Schären zwiſchen
Wormsö und Dagö iſt eine Geſellfchaft mit neun
Schlitten, die einen Ausflug über das Eis machte,
aufs offene Meer hinausgetrieben worden. In
Dagö hat man nichts mehr von den Abgetriebenen
gehört. Ein Eisbrecher, der nach den Vermißten
ſucht, hat bisher noch keine Spur von den Vermißten
gefunden

Frachtdampfer überfällig.
c. Berlin. In Kopenhagen hegt man die Be=
ſorgnis
, daß der däniſche Dampfer Johann An=
fang
April in der Bucht von Biscaya mit Mann und
Maus untergegangen iſt. Von der fünfzehn Mann
zählenden Beſatzung ſind fünf deutſcher Nationalität.
Der Orkan an der Oſtſeeküſte.
Stettin. Infolge des anhaltenden. Sturmes
ſanken auf dem Stettiner Haff zwei mit Kies be=
ladene
Kähne. Der Fiſcher Max Schmidt mit Frau
und Kind iſt ertrunken. Bei Lubmin zerſchellte ein
Schifferkahn. Der Schiffer konnte ſich retten.
Flugzengunglück.
EP. New York. Das Flugzeug des amerika=
niſchen
Fliegers Davis iſt bei einem Verſuchsflug ab=
geſtürzt
. Fliegerleutnant Davis und ſein Kollege,
Leutnant Wooſter, wurden getbtet. Das Flugzeug,
mit dem Davis nächſte Woche den Flug New York
Paris unternehmen wollte, iſt vollſtändig zerſtört.

Nummer 117

Weitere Ausdehnung der Ueber=
ſchwemmungim
Miſſiſſippi=Gebiet
EP. New York. Durch die Ueberſchwemmungen
im Stromgebiet des Miſſiſſippi und ſeinen Neben=
flüſſen
iſt ein wahres Binnenmeer in der Größe
von 25 000 Quadratkilometer entſtanden. Die Zei=
tungen
ſprechen von einer Sintflut. Da vor allem
die Baumwollpflanzungen unter Waſſer ſtehen, dürfte
mit einer baldigen Steigerung der Baumwollpreiſe
zu rechnen ſein. Die Größe des überſchwemmten
Baumwollgebiets wird auf 800 000 Hektar geſchätzt,
Die Zahl der Todesfälle wird mit 300500 ange=
geben
, obwohl bis jetzt nur 100 identifiziert werden
konnten. Die Zahl der zerſtörten Farmen wird auf
60 000 und die Zahl der Obdachloſen im Staate
Tenneſſee allein auf 147000 geſchätzt. Weiterhin
ſind aber auch die Staaten Arkanſas, Luiſiana und
Miſſiſſippi betroffen. Sechs große Städte ſtehen
unter Waſſer, darunter Memphis, das 200 000 Ein=
wohner
zählt. In Arkanſas City ſteht das Waſſe=
ſechs
Fuß hoch in den Straßen. In Greenville haben
ſich die 6000 Einwohner in den hochgelegenene Teil
der Stadt geflüchtet und harren dort der Rettung,
In dem Ueberſchwemmungsgebiet ſchauen ſtellenweiſe
nur noch die Porzellanglocken der Telegraphenſtangen
und die Baumwipfel aus dem Waſſer heraus. Nach
den Erklärungen der Sachverſtändigen dürfte das
Waſſer ſich erſt in einem Monat vollſtändig zurück=
gezogen
haben. Erſt dann wird es möglich ſein, zu=
verläſſige
Meldungen über den Schaden zu ver=
öffentlichen
. Die Regierung und die Korporationen
haben umfaſſende Hilfsmaßnahmen in die Wege ge=
leitet
. Handelsſekretär Hoover hatte am Dienstag
eine Unterredung mit den Gouverneuren der heim=
geſuchten
Staaten. Daran anſchließend hat er be=
ſchloſſen
, mit einem Motorboot das Ueberſchwem=
mungsgebiet
zu befahren, um ſich über den Umfang
der Schäden zu orientieren. Alle verfügbaren Schiffe
und Boote von den Großen Seen bis nach New
Orleans ſind für die Hilfleiſtung beſchlagnahmt
worden. Die Pioniertruppen und Flugmannſchaften
wurden mobil gemacht. Letztere werden dafür ver
wendet, raſch Medikamente in das Ueberſchwemmungs=
gebiet
zu bringen, da der Ausbruch des Typhus be=
fürchtet
wird. Die erſteren haben Befehl erhalten,
die iſolierten Bewohner aufs Feſtland zu bringen,
auch wenn dieſe ſich weigern ſollten, ihre Heimſtätten
zu verlaſſen. Das amerikaniſche Rote Kreuz hat eine
Geldſammlung in die Wege geleitet, die 25 Mil=
lionen
Dollar erbringen ſoll.
Der geprellte franzöſiſche Spionagedienft.
TU. Paris. Vor dem 11. Pariſer Strafgericht
hatten ſich zwei Holländer zu verantworten, weil ſie
den franzöſiſchen Spionagedienſt geprellt hatten. Die
Beiden erſchienen eines Tages im Kriegsminiſterium
und erklärten dem dienſthabenden Offizier, daß ſie die
Namen und Adreſſen zweier deutſcher Spione an=
geben
könnten, die ſich anſchickten, nach Maubeuge
bzw. Metz abzureiſen. Der Offizier führte die beiden
zu dem Abteilungschef des Kriegsminiſteriums, der
ihnen einen Geheimagenten zur Seite ſtellte und
zur Beſtreitung der Koſten 1000 Francs übergab.
Die beiden Holländer nahmen das Geld und ſuchten
bei der erſten Gelegenheit das Weite. Das Urteil
lautete auf 6 bzw. 4 Monate Gefängnis.
Budapeft verbietet Käthe Dorſchs Gaſtſpiel.
TU. Budapeſt. Am Dienstag ſollte in Buda
peſt ein 10tägiges Gaſtſpiel der Berliner Schau
ſpielerin Käthe Dorſch mit ihrer Truppe beginnen.
Montag teilte jedoch der Direktor des Königstheaters
Frau Dorſch mit, daß der Budapeſter Gemeinderat
das Gaſtſpiel verboten habe. Die Angelegenheit
dürfte demnächſt die Budapeſter Gerichte beſchäftigen,
Die Abſichten der ägyptiſchen Notenfälſcher.
EP. Kairo. Die polizeilichen Ermittlungen über
die in Athen entdeckte Falſchmünzergeſellſchaft von
ägyptiſchen Banknoten haben ergeben, daß ſie nur
den Teil einer weitverzweigten Organiſation ge=
bildet
hat, die zur Ausbeutung der ägyptiſchen Fel=
lachen
beſtimmt war. Agenten der Geſellſchaft haben
bereits von den Bauern ihre Baumwoll= und Weizen=
ernte
aufgekauft, die mit gefälſchten Noten bezahlt
werden ſollten. Die Fälſcher rechneten bei der Unter=
bringung
ihrer ſehr mangelhaft hergeſtellten Falſi=
fikate
mit der Unkenntnis der Landbevölkerung.
In dieſem Wolkenkratzer entſiand
der größte Brand New Jorks!

Reich und Ausland.
Pflegevater 1000 Kinder.

Pfarrer Abramczyk,
der bekannte Berliner Seelſorger, der die Leitung
des vor 22 Jahren vom Pfarrer Wilhelm Pfeiffer
begründeten Kinder=Rettungsvereins übernommen
hat. Der Verein führt augenblicklich für etwa
1000 Kinder Vormundſchaften, Pflegeſchaften und
Schutzaufſichten.
Ein Rieſen=Jubiläums=Konzert.
Der Sängerbund Frankfurt a. M. veranſtaltet am
8. Mai aus Anlaß ſeines 25jährigen Beſtehens
unter der Leitung von Profeſſor Fritz Gambke in
der Feſthalle ein großes Jubiläumskonzert. Der
Bund beſteht augenblick aus dem Sängerchor des
Lehrer=Vereins, dem Neebſchen und dem Schülerſchen
Männerchor, dem Frankfurter und dem Bockenheimer
Liederkranz, dem Frankfurter Männergeſangverein,
dem Frankfurter Männerchor, der Concordia, dem
Liederverein Sachſenhauſen, dem Frohſinn in Hed=
dernheim
und der Liederblüte in Griesheim. Er
wird einen Maſſenchor von rund 2000 Sängern
bilden. Als Soliſten wirken mit Frl. Ria Ginſter
(Sopran) und Johannes Willy (Bariton). Da das
Konzert ein ſeltenes muſikaliſches Ereignis zu werden
verſpricht, wie man es ſeit den Begrüßungskonzerten
der kaiſerlichen Geſangswettſtreiten nicht mehr ge=
habt
hat, ſo wird es das Intereſſe weiteſter Kreiſe
erregen und zugleich den glanzvollen Auftakt zu dem
Sommer der Muſik in Frankfurt a. M. bilden.
Durch einen Sprengſchuß in Stücke geriſſen.
Limburg. Auf dem im benachbarten Dorndorf
liegenden Steinbruch der Gewerkſchaft Saxonia=Bonn
ereignete ſich ein tödlicher Unglücksfall. Der dort be=
ſchäftigte
22jährige Arbeiter Jung ſtieß mit der
Hacke auf einen ſteckengebliebenen Schuß, der ſich
entzündete und Jung in Stücke riß. Jung war ſo=
fort
tot. Die Limburger Staatsanwaltſchaft hat ſich
ſofort an die Unfallſtelle begeben.
Tagung der Reichsarbeitsgemeinſchaft deutſcher
Verleger und Redakteure.
WSN. Koblenz. Die Reichsarbeitsgemeinſchaft
deutſcher Verleger und Redakteure, die große Or=
ganiſation
der deutſchen Preſſe, Bezirk Rheinland,
hält ihre diesjährige Tagung am 7. und 8. Mai in
Koblenz ab. Durch Verlegung dieſer bedeutſamen
Veranſtaltung in die Hauptſtadt der Rheinprovinz
und den Vorort des beſetzten Gebietes bekunden die
rheiniſchen Preſſeleute erneut und eindringlich, welche
große Bedeutung ſie den Fragen des beſetzten Ge=
bietes
zumeſſen und welches Intereſſe ſie dieſem und
ſeinen Bewohnern entgegenbringen. Daneben liegt
der Tagung aber auch ein ſtarkes kulturelles und
wirtſchaftliches Intereſſe zugrunde. Bekanntlich findet
in der Stadt am Deutſchen Eck in der Zeit vom
1. Juli bis 31. Auguſt die große Ausſtellung Der
Rhein, ſein Werden und Wirken ſtatt. Ueber Um=
fang
und Art dieſer einzigartigen Veranſtaltung ſoll
die rheiniſche Preſſe aus Anlaß ihrer hieſigen Tagung
eingehend unterrichtet werden. Die Rheinſchau,
die ſich auf dem ſtädtiſchen Ausſtellungsgelände er=
heben
wird, dient insbeſondere wiſſenſchaftlichen,
wirtſchaftlichen und kulturellen Zwecken und ver=
anſchaulicht
den Rhein in ſeinem Werden und Wirken
als Geſtalter der Landſchaft und Bildner der Wirt=
ſchaft
, wie überhaupt ſeine kulturbewegenden Kräfte
in Vergangenheit und Gegenwart. Die Ausſtellung
iſt keine rein deutſche, ſondern umfaßt das geſamte
Rheinſtromgebiet einſchließlich der Schweiz und
Holland.
Das Hochwaſſer der Elbe.
Boizenburg a. d. Elbe. Das Hochwaſſer hat
hier, wie bereits gemeldet, bedeutenden Schaden an=
gerichtet
. Die Straße von Lauenburg nach Boizen=
burg
iſt von Waſſer umſpült; die Dämme mußten
in der Nacht geſtützt werden. Auch die Kirche von
Hitzacker iſt vom Hochwaſſer gedroht. Bei Hitzacker
iſt eine Notwehrſtation eingerichtet worden. Ganze
Aecker und Wieſen ſind meilenweit vom Hochwaſſer
umſpült. Der Schaden iſt beträchtlich, und dürfte
den des vorigen Sommers weſentlich überſteigen.
Die Elbe iſt Dienstag nacht bei Boizenburg auf
4,05 Meter geſtiegen. Das Dorf Gothmann iſt jetzt
völlig eingeſchloſſen und gleicht einer Inſel. In der
Nähe von Bandekow bei Boizenburg iſt Dienstag
nacht der Sommerdeich undicht geworden. Die in
dem Ueberſchwemmungsgebiet Dienstag nacht ein=
getroffenen
Mannſchaften der Sicherheitspolizei
ſicherten mit Sandſäcken vorläufig die Durchbruchs=
ſtelle
. Dienstag vormittag erfolgte an einer etwas
weiter gelegenen Stelle ein neuer Dammbruch. Auch)
hier wurde die Sipo ſofort eingeſetzt.
Dömitz. In der Gegend von Damnatz ( Hanno=
ver
) ſind die Sommerdeiche überflutet. Das Gebiet
um Dannenberg gleicht einem Meer. Bei dem ſtarken
Sturm und Regen befürchtet man überall ein Stei=
en
des Waſſeis. Bei Dömitz hat das Waſſer
Dienstag nacht 4,50 Meter erreicht. Bei der Kata=
ſtrophe
im vorigen Sommer betrug der Stand
4,62 Meter.

Prof. Liebermann malt den Reichspräſidenten.

Die ſächſiſche Staatsregierung hat Profeſſor Max Liebermann, den Präſidenten der Akademie
der Künſte zu Berlin, mit der Porträtieruig des Reichspräſidenten von Hindenburg beauftragt.
Unſer Bild zeigt den Künſtler vor dem noch unvollendeten Bildnis.

Eine Spitzenleiſtung deutſcher Brückenbautechnik.
Zum Bau der Duisburg=Hochfeld=Brücke.

Der Neubau des Netherland=Hotels.
in der Fünften Avenue in New York, in dem vor
wenigen Tagen ein großer Brand ausgebrochen iſt,
der nur mit den größten Schwierigkeiten gelöſcht
verden konnte.

[ ][  ][ ]

Rummet 117

Donnerstag den 28 April 1927

Geite 11

Srth Spier und Tatnen.

Fußball.
Sportverein Darmſtadt 98Fußballſportverein Frankfurt a. M.
Es ſind in Darmſtadt ſchon hier und dort Stimmen laut geworden,
die bezweifelten, daß der Mainbezirksmeiſter zum Pokalſpiel in Darmſtadt
mit ſeiner beſten Garnitur antreten werde. Obwohl bis zur Stunde die
naue Mannſchaftsaufſtellung der Bornheimer noch nicht bekannt iſt,
alten wir es für ausgeſchloſſen, daß der Spielausſchuß des Fußballſport=
ereins
für das bevorſtehende Spiel nicht die ſtärkſte Mannſchaftsauf=
dellung
herausbringt. Der Mainmeiſter wird ſich dabei ohne Zweifel von
r Erwägung leiten laſſen, daß fetzt, nachdem durch die Niederlage
gegen München das Recht auf Mitwirkung bei den Endſpielen um
Deutſchlands Meiſterſchaft verwirkt iſt, als Ziel die Erringung des
itels Süddeutſcher Pokalmeiſter ins Aug gefaßt werden muß. Und
ha man auch beim Fußballſportverein genau weiß, daß in Darmſtadt
Ehon mancher Verein mit großem Namen eine Niederlage bezogen hat,
die ihm vorher undenkbar erſchien, wird man vorſichtig genug ſein, um
n.icht von anfang an die Ausſichten auf einen Pokalerfolg leichtſinnig
aufs Spiel zu ſetzen.
Wir werden alſo in Darmſtadt den Mainmeiſter mit all ſeinen
Kanonen ſpielen ſehen. Größen in dem Sinne, wie der Sportler dieſes
Vort auffaßt, beſitzt ja der Fußballſportverein, der noch vor wenigen
Fahren ein tüchtiger Vorſtadtverein wie ſo viele andere war, genug,
Da ſind in erſter Linie die drei ausländiſchen Internationalen zu nen=
ren
, deren Können für die Erfolge hauptſächlich ausſchlaggebend ſind:
Waché, der bekannte frühere Genfer Servette=Spieler und Schweizer Re=
wräſentative
, bildet die Seele der Elf, ihm iſt der Poſten des Mittel=
ſäufers
anvertraut; ſeine Gefährlichkeit beſtht in der einzigartigen Aus=
trützung
von Strafſtößen, die ſtets die gegneriſche Hintermannſchaft vor
haum lösbare Probleme ſtellt. Im Sturm der Bornheimer finden wir
uf dem Poſten des Mittelſtürmers den Norweger Bretteville und als
brechtsaußen den Schweden Wyik. Gerade der Letztere, der erſt ſeit
ieſer Saiſon für Frankfurt ſpielt, hat den Hauptanteil an den Erfolgen
es Mainmeiſters in dieſem Jahre; ſeine Ballartiſtik und ſein Lauf=
und Schußvermögen laſſen ihn jeden Vergleich mit unſeren beſten deut=
drhen
Flügelſtürmern aushalten. Auch der Partner auf dem anderen
Flügel, der früher bei Griesheim a. M. ſpielende Brück, iſt durch ſeine
Schnelligkeit ſehr gefährlich, ſo daß die Darmſtädter Außenläufer ſich
läber Mangel an Arbeit kaum zu beklagen haben werden. Die Frank=
uurter
Stürmerlinie wird durch Klumpp und den Berliner Strehlke ver=
vollſtändigt
. Neben einem Mittelläufer ganz großen Formats verfügen
ſeie Frankfurter in Völler und Heuß über zwei zuverläſſige Außenläufer.
Das Schlußtrio, in den vergangenen Jahren meiſt die Achillesverſe der
MNannſchaft, paßt ſich heute durchaus der Stärke der vorderen Linie an:
erieger, voreinſt der Torwächter der Sportgemeinde Höchſt a. M., iſt
dehon durch ſeine Größe für den ihm anvertrauten Poſten prädeſtiniert.
MIn dem Pforzheimer Furch und in Jean Fritz hat er zwei ſolide Ver=
greter
vor ſich. Man ſieht: der Fußballſportverein beſitzt eine etwas
annt zuſammengewürfelte Elf. Bisher tat dies aber nur ſelten ſeinen
Weiſtungsfähigkeit den geringſten Abbruch. Soweit ein Mangel an
megenſeitigem Verſtändnis tatſächlich vorhanden iſt, hilft über dieſe
Sihwäche das Einzelkönnen hinweg. Unſer einheimiſcher Vertreter wird
ſalſo in ſeiner dritten Pokalrunde vor eine ſchwer lösbare Aufgabe ge=
Aitellt werden.
Handball.
Vorrunde um die Handball=Meiſterſchaft der D.T.
Für die am 15. Mai ſtattfindende Vorrunde um die Handball=
Meiſterſchaft der Deutſchen Turnerſchaft ſind die Kreisgruppenmeiſter wie
olgt gedaart worden: Turnklub HanuoderTv. Eſſen=Stoppenberg
WWol=Sp.=V. RaſtattTSV. Eßlingen. Tv. Chemnitz=GablenzMTV.
mTönigsberg. Spandau 1860ATV, Gera. Die Austragungsorte
wverden noch bekannt gegeben.
Turnen.
Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875.
Am kommenden Sonntag finden in Frankfurt a. M. die unjer dem
rüßeren Nämen bekannten nationalen Kampfſpicle, jetzige reichsoffene
WVolksturnkämpfe des Frankfurter Tv. v. 1860 ſtatt, zu welchen auch die
WDarmſtädter Turngeſellſchaft von 1875 einige Vertreter der Volksturn=
(abteilung entſendet. In der Oberſtufe, Vierkampf, beſtehend aus: Kugel=
uttoßen
, Weit= und Hochſprung ſowie 100 Meter=Lauf, wird ſich Turnerin
D. Treuſch mit Vertreterinnen aus dem ganzen Reiche zu meſſen haben.
In der Turnerklaſſe ſtellt die Abteilung erſtmalig eine 3mal 1000 Meter=
Staffel, die in der Aufſtellung: Fröhlich, Treuſch, Dorn laufen wird.
Sorn ſwird außerdem im 200 Meter=Lauf antreten und am Start mit
Bekannten Größen (beſonders aus dem Mittelrheinkreis) zuſammentreffen.
Die Jugendläufer Vierheller, L. Treuſch, Spahn und Neutzſch, in der
Emal 100 Meter Staffel werden wohl in dieſer Beſetzung Ausſichten auf
rfolg haben. Im Einzelrennen über tauſend Meter in der Jugend=
Elaſſe iſt es wiederum L. Treuſch, der an den Start geht und ſeinen
ERivalen einen nicht zu unterſchätzenden Geaner abgeben wird. In der
leltersklaſſe tritt im Dreikampf der 49jährige Huthmann in die Wett=
kampfſchranken
und wird verſuchen, ſeine teils um 14 Jahre jüngeren
Monkurrenten zu ſchlagen, was nicht ganz ausgeſchloſſen erſcheinen
Dürfte.

Staatsſekretär Lewald im Olympiſchen Komitee.

der vom Internationalen Olympiſchen Komitee einſtinmmäg in
den Exekutivausſchuß gewählt wurde.
Olympiſcher Kongreß in Monaco.
Befriedigende Löſung der Lohnausfall=Frage.
Die Mitglieder des Internationalen Olympiſchen Komitees weilen
zurzeit zu wichtigen Beſprechungen in Monaco. An der Tagung nehmen
für Deutſchland Exzellenz Dr. Lewald und Dr. Ruperti teil. Prinz
Louis von Monaco eröffnete den Kongreß im Negierungspalaſt des
Staates. Der Italiener de Catro hieß die 33 anweſenden Mitglieder des
J.O.C. willkommen. Graf Baillet=Latour dankte für die freundliche
Aufnahme und wies dann auf das gute Einvernehmen zwiſchen dem
J.O.C. und den internationalen Sportverbänden hin. Als Folge der
füngſten Konventionen können einige neue Mitglieder in das Olympiſche
Komitee aufgenommen werden. Im Exekutiv=Komitee erhöht ſich die
Zahl der Mitglieder von fünf auf ſechs. Vor dem Eintritt in die eigent=
liche
Tagesordnung nahm die Verſammlung von der Manifeſtation des
Barons de Coubertin An die Jüngſten der ganzen Welt Kenntnis.
Bei den Neuwahlen für das Exekutiv=Komitee für die Periode 1927 bis
1931 wurden als Präſident Baron Blonay=Schweiz und als Mitglieder
Exzellenz Dr. Lewald=Deutſchland, Marquis de Ploignax=Frankreich, Ad=
ſtröm
=Schweden, General Kontiſh=England und General Shreill= Amerika=
berufen
. Der Kongreß billigte den Standpunkt des Exekutiv=Komitees,
noch kein definitives Programm für die zukünftigen Olympiaden aufzu=
ſtellen
, ſondern erſt einmal die Erfahrungen von Amſterdam und Los
Angeles abzuwarten. Hinſichtlich der Beteiligung europäiſcher Leicht=
athleten
an den Olympiſchen Spielen in Los Angeles gab General
Shreill von der Abſicht Amerikas Kenntnis, die Europäer in amerikani=
ſchen
Schiffen abzuholen. Das J.O.C. wünſcht einen Einheitspreis für
alle Athleten. Der holländiſche Delegierte van Noſſem gab einen Bericht
über den Stand der Voxarbeiten für die Amſterdamer Olympiade. Die
allgemein intereſſierende Frage des Lohnausfalls fand eine befriedigende
Löſung. Man überließ die Behandlung dieſer Frage den einzelnen Ver=
bänden
und Ländern, gab aber dem Wunſche Ausdruck, daß alle Länder
in dieſer Frage die ſchärfſte Kontrolle ausüben ſollten.
Die Fünfländerfahrt des ASAC.
Die dritte Etappe VenedigTrieſt.
Die dritte Etappe der Fünſländerfahrt des Allgemeinen deutſchen
Automobilklubs führt von Venedig nach Trieſt. Auf dem deutſchen und
öſterreichiſchen Heldenfriedhof in Redipluglia unweit Görz gedachten die
Teilnehmer der Fahrt der Gefallenen. Ein Kranz mit dem ADAC.
wurde niedergelegt. Auch die dritte Etappe iſt ohne Unfall verlaufen.
Die Kraftwagen und Krafträder waren bis 6 Uhr abends alle am Ziel.
Das Wetter war herrlich. Der Präſident des Trieſter Automobilklubs
begrüßte die Fahrtleitung und die Teilnehmer in Trieſt.
5. Reisetag (26. April)5. Reisetag (26. April)

Waſſerball.
V. f. L. Rot=WBeißSC. Delphin Frankfurt, 7:2.
Rot=Weiß gewann das Spiel überlegen. Wenn auch die jugendlichen
SDarmſtädter gegen die ihrer Körperkraft bewußten Frankfurter oftmals
ſichwer zu kämpfen hatten, ſo ſtand der Sieg doch niemals in Frage. Es
xuar zwar nur ein Uebungsſpiel, hatte aber doch mitunter ſchöne Kampf=
nnomente
. Delphin verlegte ſich zum Schluß ganz auf Verteidigung und
TDurchbrüche. Den Hauptanteil an den Torerfolgen hatte Merz, deſſen
Schuß, wenn placiert geſchoſſen, unhaltbar iſt. Mager zeigte ein ſchönes
Zuſpiel und eine fleißig erlernte Technik. Er iſt der geborene Außen=
iftüirmer
. Die ubrigen Spieler kamen über einen gewiſſen Durchſchnitt
micht hinaus. Der Eintritt war frei.
Tennis.
Heſſen=Naſſaus Meden=Mannſchaft gegen Baden.

Am kommenden Samstag, den 30. April, findet in Mannheim das
EMedenſpiel des Kreiſes 9 im Deutſchen Tennis=Bund zwiſchen den Ver=
kretern
von Baden und Heſſen=Naſſau ſtatt. Heſſen=Naſſau wird zu die=
ſem
Kampf folgende ſpielſtarke Mannſchaft entſenden: Froitzheim=Wies=
Eaden, Fritz Goſewich=Frankfurt, Hammacher (Floda)=Wiesbaden,
Schmidt=Knatz=Frankfurt, Erwen=Frankfurt, Erſatz Schüler=Darmſtadt
uind Beermann=Frankfurt. Die Teilnahme Otto Froitzheims iſt nicht
uinbedingt ſicher. Der Altmeiſter hat die Abſicht, ſich nach Territet
XSchweiz) zu begeben, um dort bei einem Turnier ſich für den Länder=
Xampf gegen Amerika in Berlin vorzubereiten. Für den Fall jedoch,
Daß Froitzheim nicht nach der Schweiz fährt, ſpielt er als Spitzenſpieler
Für Heſſen=Naſſau beim Medenſpiel.
Suzaune Lenalen ſpielt in Berlin.

Die bereits einmal abgebrochenen Verhandlungen mit Suzanne
Lenglen zu einem Start in Berlin ſind wieder aufgenommen worden und
haben ein günſtiges Reſultat gezeitigt. Mit dem Erſcheinen der Welt=
neiſterin
in Berlin kann beſtimmt gerechnet werden. Suzanne wird am
8. und 19. Juni auf den Blau=Weiß=Plätzen im Grunewald Schau=
kämpfe
austragen. Anſehließend wird die Franzöſin eventuell auch in
Hamburg und Leipzig ſpielen, wenn hier die Verhandlungen entſpre=
ſend
verlaufen.
Tilden und Hunter unterwegs.

Fortsetzung)
ſ. Gforglo

Boxen.
Jack Walker ſchlägt Rouzier.

Wie ein Kabel aus New York meldet, iſt die Ankunft der beiden
amerikaniſchen Tennisſpieler Tilden und Hinter, die ſich mit dem
DDampfer Columbus auf dem Wege nach Deutſchland befinden, für den
230. April in Bremerhaven zu erwarten. Die beiden Amerikaner begeben
ſich von dort aus direkt nach Berlin.

Der farbige Mittelgewichtsboxer Jack Walker konnte ſeinen letzten
Erfolgen einen neuen hinzufügen, der ſeine große Klaſſe wieder deutlich
beweiſt. Walker traf in Florenz auf den früheren franzöſiſchen Mittel=
gewichtsmeiſter
Nouzier und fertigte ihn bereits in der erſten Runde
durch k. v. ab.

Pferdeſport.
Rennen zu Hamburg=Horn.
1. Regenwolke=Rennen. 3000 Mark. 1600 Meter. 1. Hauptmann
J. Bührers Virradat (G. Janek); 2. Miltiades; 3. Borgia; Ferner:
Verdacht. Jack London, Original. Tot.: 41: Pl. 23, 18:10. 32 Lg.
2. Boberger=Rennen. 3000 Mk. 1300 Meter. 1. Hptm. J. Bührers
Parades (R. Torke); 2. Werden (7); 3. Schwalberich. Ferner: Lord
Val (1), Schwälbchen. Tot.: 39: Pl. 29, 30:10. 32 Lg.
3. Hafſelbrooker=Ausgleich. 3500 Mk. 1400 Meter. 1. R. v. Falken=
hayns
Fechter (O. Schmidt); 2. Verheyen; 3. Brieftaube. Ferner:
Almeido, Vedette. Tot.: 15. Pl. 14, 25:10. 32 La.
4. Godeffroy=Rennen. 7000 Mk. 1800 Meter. 1. Frhr. S. A. v.
Oppenheims Wanderer (L. Varga); 2. Linz (6,7): 3. Polfio. Ferner:
Diocletian. Tot.: 20, Pl. 13, 15:10, 26 La.
5. April=Rennen. 3000 Mk. 1200 Meter. 1. Norddeutſcher Sport=
klubs
Gio (E. Haynes); 2. Hafis; 3. Doktor Mabuſe. Ferner: Döberitz,
Samita. Tot.: 23, Pl. 13. 37:10. 2½1½.
6. Dienstags=Ausgleich. 5000 Mk. 1600 Meter. 1. Geſt. Kleinharts
Szentes (E. Opacziti); 2. Mädchentraum: 3. Nadio. Ferner: Etrurie,
Miſtral, La Piave. Tot.: 42. Pl. 24, 33:10. Hals4 Lg.
7. Barmbecker=Rennen. Für Dreijährige. 3000 Mk. 1400 Meter.
1. Stall Niſſens Helgoländer (Ch. Korb); 2. Makkabi: 3. Brigitte. Drei
liefen. Tot.: 19:10. 61 Lg.
Rennen zu Enahien.
1. Rennen: 1. Mme. H. Rigauds De Jalin (R. Dornaletche); 2. Go=
cini
; 3. Rigalette. Ferner: Le Libertin, Le Venetien, Bilaa, Poor Fiſh,
Balthazar, Guery, Le Saphir, Omiſſy, Miniſterial, Sooner. Jen ai
Marre, Mado, Sagitta. Tot.:: 56, Pl. 19, 14, 20:10. 1½kurz. Kopf.
2. Nennen: 1. G. Beauvois Xbuire (N. Tondu); 2. Auſone: 3. Goha.
Ferner: La Meuſe. Etelfay, Ciboure, Arbouſier, Mazzini, Rhadamante,
Prince of Thule, La Deluree, Hoſtilité, Le Jasmin, Feugerour, Com=
bien
, Cordon Rouge 2. Tot.: 30; Pl. 33, 22, 23:10. 2½Hals.
3. Rennen: 1. R. Aumonts Li Lao (P. Sentjier); 2. Deſtructionz
3. Abner. Ferner: Le Fils de la Lune, Bean Dragon, La Dore, Spirf=
dion
, Bleu de France, La Faldetta, Mauritania. Tot.: 28, Pl. 14, 26,
25:10. 2½3 Lg.
4. Rennen: 1. M. de Rivauds Sans Peur 7. (Ed. Haes); 2. Explo=
rateur
; 3. Ceſareen 1. Ferner: Smoke, Cloud, Cyrus, St. Bernand,
Sirah. Soldat de France, Florimel. Tot.: 76. Pl. 20, 15, 17:10.
24 Längen.
5. Rennen: 1. * Ctſſe de Perignys Matz (F. Hervé) und * R. Kahns
Saladin (L. Delfarquiel); 3. Keriean. Ferner: Nasguſe, Artamene, Tere=
hinthe
, Le Rampart, Kremlin, Ouate, Paleſtry, Poſtillon. Tot.: 77
(Matz), 283 (Saladin), Pl. 35, 50, 22:10. Tot1 Lg.
Unſere Vorausſagen für Donnerstag, den 28. April.
Auch am Donnerstag wird ſich der Sport im Grunewald in beſchei=
denen
Grenzen halten. Der wertvolle Preis von Walburg über 1600
Meter bringt nur ein Duell zwiſchen dem Oppenheimer Domfalke und
dem Hanielſchen Forno. Da Forno nicht die Qualitäten ſeines Bruders
Ferro aufzuweiſen hat, wird für ihn in dieſem Rennen nicht viel zu
holen ſein. Das Traum=Rennen ſieht Aurelius mit Stolzenfels als ein=
zige
Teilnehmer. Unſere Vorausſagen:
Rennen imGrunewald: 1. Aurelius; 2. Schneekönig=Volker:
3. Domfalke; 4. Bellona=Licht=Alberich; 5. Lefels=Parſifal; 6. Perſe=
phone
=Laufjunge; 7. CaroBube=Eichkatze.
Schwimmen.
Zum Länderkampf DeutſchlandSchweiz.
Zu dem am 21. Auguſt in Zürich ſtattfindenden Schwimm= Länder=
kampf
DeutſchlandSchweiz wird der Deutſche Schwimmverband nur
eine rein ſüddeutſche Vertretung entſenden.

Rund=Funf=Programme.
Frankfurt.
Donnerstag, 28. April. 1.30: von Kaſſel: Konzert. o 4.30:
Anton Dvorak. Ouv. Der Bauer ein Schelm Zwei Menuette.
Aus den Zigeunermelodien. A. d. Sinf. Aus der neuen
Welt Aus den Zigeunermelodien. Aus Poetiſche Stim=
mungsbilder
Slawiſche Rhapſodie. Mitw.; Eliſabeth Krauſe.
(Sopran). o 5.45: Leſeſtunde: Aus Die Kultur der Renaiſſance i
Italien, von Burckhardt. O 6.15: E. Becker: Antenne und Blitz=
gefahr
. O 6.45: Aus den Werken von Heinrich Lerſch 7.15:
Stenographie. O 8.15: Bunburry. Komödie von O. Wilde,
Anſchl. bis 12.30: Tanz (Kapelle Pinkus=Langer
Stuttgart.
Donnerstag, 28. April. 3.50: Hilde Zimmermann: Aus dem
Küchenreich. O 4.15: Konzert. Rathke: Aus Stahl und Eiſen.
Strauß: Walzer aus Roſenkavalier. Poliakin: Le Canarie
(Violin=Solo). Rubinſtein: Ouv. Dimitri Donskoi. Rubin=
ſtein
=Poeſie, Fant. Moſzkowsky: Polonaiſe. Paderewsky:
Legende. Melodie. Nocturne. Myddleton: Des Negers Traum.
In den Pauſen: Ferd. Mehl. O 6.15: Dramat. Funkſtunde
(Schauſpiel). O 6.45: Aerzte=Vortrag: Ueber Migräne. o 7.15:
Uebertr. aus Karlsruhe, Prof. Weitz: Die Toten von Bremen
(1. Abenteuer). O 8: Uebertr. aus Karlsruhe. Kammermuſik=
Abend. Beriot: Adagio. Schubert: Aus dem B=dur Klapiertrio.
Brauer: Rondino. Brahms: Aus dem H=dur Klaviertrio,
Schumann: Träumerei. Novacek: Jagdfantaſie. O 9: Uebertr.
aus Freiburg: Italieniſcher Opernabend. Mitw.: Steffi Domes
(Sopran), Frau von Lemheny (Sopran), Kammerſ. Jank=Hoffmann
(Tenor), Eug. Fuchs (Bariton).
Berlin.
Donnerstag, 28. April. 12.30: Die Viertelſtunde für den
Landwirt. o 4: Oberſtleutnant von Lucanus: Aus dem Liebes=
leben
der Vögel (1. Teil). 4.30: Hans Siemſen lieſt: Otto
macht ſich fein. Mignon in Zwickau. Erziehung. Paul iſt
gut. O 5: Kapelle Gebrüder Steiner. O 6.30: Einf. zu dem Sende=
Spiel am 29. April. 7: Spaniſch. o 7.30: Dr. Schirokauer:
Weltkulturen im Spiegel ihrer poetiſchen Formen (Formen des
Epos). O 7.55: Chefredakteur Georg Bernhard: Der Menſch in der
Volkswirtſchaft (Wa; iſt Volkswirtſchaft?) 8.30: Joachim
Ringelnatz, Einl. Worte: Dr. Pithus. Ringelnatz lieſt Ge=
dichte
von Kutteldatteldu. 9.25: Prof. Deman (Violine) und
Seidler=Winkler (Flügel). Schumann: Sonate für Violine und
Klavier D=Moll. O 10.30: Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen. Donnerstag, 28. April. 2.30: Haus=
frauenwünſche
zum Wohnungsbau: Vergleichsſtudien aus dem Ge=
biet
der Hauswirtſchaft, o 4: Dr. Schendel: Berufsberatung.
Student und wirtſchaftl. Selbſthilfe. 4.30: Fortbildungslehrgänge
des Zentralinſtituts für Schulamtsbewerberinnen. 5: Geſandt=
ſchaftsrat
Dr. Seelheim: Deutſche Siedlungstätigkeit in Braſilien,
O 5.30: Major a. D. Dr. Trautz: Japan, ſein Volkstum und
ſeine Kultur im Wandel der Zeiten. o 6: Kickhöffel: Die
Bedeutung der Bienenzucht für die Land= und Volkswirtſchaft.
6.30: Alfieri, Eyſeren: Spaniſch für Fortgeſchrittene, o 6.55:
Zum 175. Geburtstage Friederikes von Seſenheim (Friederike
und Goethe). Einf.: Prof. Werner, Rezit.: Dr. Leyhauſen, Geſ.:
Eliſ. Ohlhoff, Flügel: R. Wikarski.

Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Freitag, den 29. April 1927,
(nach der Weiterlage vom 27. April 1927).
Heiter, auch zeitweiſe bewölkt, tagsüber Temperaturanſtieg und
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
durchweg trocken.

Haupiſchriftleitung Rudol/ Mauve
Veranworlich für Peiiti und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Strceſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt. Andreas Bauer; für den
Inſergtenten! Willv Kuble. Druck und Verlag &. C. W: tich ſämilich in Darmſtabt
Für unverlangte Mannſtripte wird Garantte der Rückſendung n ich übernommei.
Dmmnnmnm
Die heutige Nummer hat 16 Geiten.

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Der Ausweis der Reichsbank.
Der Ausweis der Reichsbank vom 23. April zeigt einen Rückgang
der geſamten Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lom=
bards
und Effekten um 148,2 Mill. auf 1783,0 Mill. RM. Im einzelnen
haben abgenommen die Beſtände an Wechſeln und Schecks um 111 Mill.
auf 1674 Mill. RM. und die an Lombards um 37,2 Mill. auf 16 Mill.
Reichsmark. Die Anlage in Effekten iſt mit 92,9 Mill. RM. unver=
ändert
geblieben.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen find 313,0
Mill. RM. aus dem Verkehr zurückgefloſſen, und zwar hat ſich der Um=
lauf
an Reichsbanknoten um 254,2 Mill. auf 3146,7 Mill. RM. ermäßigt
und der an Rentenbankſcheinen um 58,8 Mill. auf 960,2 Mill. RM. Dem=
entſprechend
und unter Berückſichtigung, daß in der Berichtswoche für
7,9 Mill. RM. Rentenbankſcheine getilgt wurden, haben ſich die Beſtände
der Reichsbank an ſolchen Scheinen auf 140,2 Mill. RM. erhöht. Die
fremden Gelder zeigen mit 791,4 Mill. RM. eine Zunahme um 151,8
Mill. RM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen insgeſamt ſind
um 6,6 Mill. auf 2019,4 Mill. RM. angewachſen, und zwar haben ſich
die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 7,0 Mill. auf 169,1 Mill.
Reichsmark erhöht, während die Beſtände an Gold um 0,4 Mill. auf
1850,3 Mill. RM. abgenommen haben.
Die Deckung der Noten durch Gold allein beſſerte ſich von 54,4 Pro=
zent
in der Vorwoche auf 58,8 Prozent, die durch Gold und deckungs=
fähige
Deviſen von 59,2 auf 64,2 Prozent.

Aenderung im deutſch=italieniſchen Gütertarif.
Zu allen deutſch=itglieniſchen Eütertarifen erſcheinen zum 16. Mai
Nachträge, die der Fortbildung der Tarife auf den beteiligten Strecken
Rechnung tragen. So iſt namentlich die in Deutſchland eingetretene
Detarifierung von Eiſen und Stahl, Eiſen= und Stahlwaren berückſich=
tigt
; zahlreiche deutſche Stationen ſind ſowohl in die allgemeinen als
auch in die Ausnahmetarife (Gleichſtellungstarife) einbezogen. Die
Gleichſtellungstarife des Teiles III (Verkehr über die Schweiz) werden
infolge der ſeit Ausgabe des Haupttarifs (16. Auguſt 1926) auf den
linksrheiniſchen, belgiſchen und franzöſiſchen Strecken eingetretenen
Frachterhöhungen faſt durchgehend erhöht.
Der von der Reichsbahndirektion Frankfurt a. M. herauszugebende
Nachtrag I zum Teil 3 (Verkehr über die Schweiz) kann in den nächſſten
Tagen durch Vermittelung der Güterabfertigungen, ſowie bei den
Reichsbahndirektionen, insbeſondere der Auskunftsſtelle für den Güter=
verkehr
, bei der Reichsbahndirektion Frankfurt a. M. bezogen werden.
Wegen der zibrigen Druckſachen wird auf die von dem Tarifamt München
zu erlaſſende Bekanntmachung verwieſen.

Frankfurter Effektenbörſe.

Frankfurt a. M., 27. April.
Noch in Nachwirkung der Ausführungen in der Generalverſamn=
lung
der Deutſchen Bank war die Tendenz der Börſe wieder allgemein
feſt, aber entſchieden ruhiger. Die Nähe des Ultimos mahnt doch etwas
zur Zurückhaltung, und andererſeits verſtärkt ſich immer mehr das Ge=
lüicht
, daß die J.G. Farbeninduſtrie tatſächlich nur 10 Prozent Divi=
dende
verteilen wolle. Es heißt, daß innerhalb der Verwaltung bereits
eine doilſtändige Verſtändigung auf der Baſis von 10 Prozent Dividende
zuſtande gekommen ſei und daß in der Aufſichtsratsſitzung nur ein ganz
kleines Kommunique zur Verleſung gebracht werde wie bei der Rhein=
ſtahl
A. G.
Stark gebeſſert waren nur Autowerte auf die Ausführungen bei der
Deutſchen Bank über die Schuldenfreiheit bei Daimler=Benz und ein=
zelne
Montanwerte, insbeſondere Gelſenkirchen, Ilſe Bergbau, Mannes=
mann
und Mansfelder Bergbau. Banken, Schiffahrtsaktien und Elek=
trowerte
gewannen bis zu 2 Prozent bei ſtillerem Geſchäft. J.G. Far=
ben
und Süiddeutſche Zucker waren etwas ſchwächer. Auch Nütgerswerke
gaben faſt 3 Prozent nach. Später entwickelte ſich großes Geſchäft in
Metallgeſellſchaft und lokale Käufe. Der Kurs ſprang um 6 Prozent.
Renten weiter ganz ohne Geſchäft. Während im weiteren Verlauf auf
neue Abgaben in J.G. Farben wegen enttäuſchenden Dividendengerüch=
ten
die Kursgeſtaltung im allgemeinen etwas ſchwächer wurde, bildeten
ſich andererſeits Sonderbewegungen in Adlerwerken, Buderus, ferner
in Siheideanſtalt und Metallgeſellſchaft auf ſpekulative Käufe des hieſi=
gen
Platzes. Die Kursrückgänge hielten ſich in engen Grenzen und waren
nur für J. G. Farben beträchtlicher. Gegen Schluß wurde die Tendenz
abermals lebhafter und feſter und nahm dabei wieder vom Elektromarkt
ihren Ausgang. Beſonders A.E.G. waren ſtark verlangt und überſchrit=
ten
den erſten Kurs um 5 Prozent. Die Börſe ſchloß feſt und zuver=
ſichtlich
. Tägliches Geld 4 Prozent.

Die Abendbörſe lag feſt und eröffnete bereits zu den höchſten
Nachbörſenkurſen und konnte ſich unter Führung von Einzelwerten, wie
Zellſtoff Waldhof, in Verbindung mit der Glanzſtoffhauſſe noch weiter
befeſtigen, Ilſe bis 318 (pl. 21) geſtiegen. Auch die bekannten Werte des
Elektromarktes weiter beachtet, doch kaum verändert. Am Automarkt
Kleher ſtark erhöht. Gummi= und Linoleumwerte weiter anziehend.
Anleihen unverändert. Es notierten: Harpener 264. Mannesmann
2357/, Rheinſtahl 263,25, Farbeninduſtrie 330,25, A. E. G. 216,50, Lah=
meher
198,75, Zement Heidelberg 187, Nordd. Lloyd 157,75, Kleyer 156,5,
N. S. H. 145, Zellſtoff Waldhof 295, Scheideanſtalt 248,50, Bing 34,50,
Peters Union 141, Ablöſungsrente 21,25.
Im Abenddeviſenverkehr nannte man: London gegen
Paris 124, gegen Mailand 92, gegen Holland 12,141/, gegen Zürich
25,25½, Madrid 27,70, Oslo 18,80, New York 4
, Pfunde gegen Mk.
20,49, Dollau gegen Mark 4,2185.

Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 27. April.
Die Mitteilungen in der Generalverſammlung der Deutſchen Bank
haben die Unternehmungsluſt trotz der Ultimonähe angeſpornt. Faſt
ohne Ausnahme eröffneten die erſten amtlichen Kurſe in ſehr feſter
Haltung bei Kursſteigerungen von mehreren Prozent. Bemerkenswert
war die Nachfrage nach Deſſauer Gas, Elektrowerten, Montanaktien,
Bankaktien und weiteren Spezialpapieren. Daimler konnten auf die
Angabe, daß die Konſolidierung der Geſellſchaft durchgeführt ſei, und
dieſe jetzt über ein anſehnliches Bankguthaben verfüge, um etwa
89 Prozent, zahlreiche Werte um 3 bis 7 Prozent, Vgt. Glanzſtoff um
11 Prozent anziehen. Die Käufe wurden aber anſcheinend hauptſächlich
aus den Kreiſen der Bankenkundſchaft beſtritten, während die Umſätze
in der Kuliſſe während der erſten Stunde gegen den Vortag ſichtlich ge=
ringer
waren. Eine befriedigende Aufnahme fand neben der weiteren
Aufwärtsentwicklung des Arbeitsmarktes die Entwicklung der Geldder=
hältniſſe
am offenen Markt und die in den neueſten Reichsbankauszügen
zum Ausdruck kommende bedeutende Entlaſtung der Zentralnotenbank.
Die Ultimonähe konnte die feſte Stimmung nicht beeinfluſſen, weil man
auf eine reichliche Geldverſorgung rechnete und insbeſondere von großen
ausländiſchen Reportgeldofferten hörte. Der Satz dafür wird von den
hieſigen Banken morgen feſtgeſtellt. Tagesgeld notierte 46 Prozent,
Monatsgeld 6½ bis 7½ Prozent. Der Satz für Warenwechſel zirka
47/s Prozent. Am internationalen Valutenmarkt gab die Lire in
Reaktion, auf die ſcharfe Hauſſebewegung ſtärker nach. Nach einem
Vorkurs von 87 notierte Mailand heute vormittag in London 93.
Während der Mittagsſtunde 91,20. London=Madrid ſchwächer 27,67
Die übrigen Hauptvaluten zeigten kaum Veränderungen.

Im weiteren Verlauf der Börſe nahmen die Kursſteigerungen zu=
nächſt
ihren Fortgang. In der Mitte der zweiten Börſenſtunde konnten
ſich die höchſten Kurſe aber nicht mehr voll behaupten, da die Tages=
ſpekulation
zu Gewinnſicherungen ſchritt. Auch eine Erhöhung beider
Privatdiskontnotizen um je 1s Prozent auf 4¾ übte einen verſtimmen=
den
Einfluß aus. J. G. Farbeninduſtrie gaben bis 326 nach, weil man
die Dividendenſchätzungen von 10 Prozent für wahrſcheinlich hielt, ſpäter
328329. Sehr feſt lagen vor der Abſchwächung zum Schluß des Ver=
kehrs
noch Textillverte unter Führung von Schleſiſche Textil und Ver=
einigte
Glanzſtoff, die vorübergehend 28 Prozent über ihrem Vorkurs
notierten. Auch AEG. hatten im Verlauf eine 6prozentige Steigerung
aufzuweiſen. Die Notierung der alten Rentenbriefe wurde noch au
morgen verſchoben.
Privatdiskont kurze Sicht 434, lange Sicht 434 Prozent. Die
Börſe ſchloß trotz der Abſchwächungen immer noch weſentlich über den
Eröffnungsnotierungen und konnte vielfach Tagesgewinne von 3 bis 5
Prozent verbuchen. Hugo Schneider gewannen auf den guten Eindruck
der Bilanzveröffentlichung 11 Prozent (144). An der Nachbörſe konnten
ſich J. G. Farbeninduſtrie von 328,25 auf 330,5331 beſſern, während
ſonſt die Nachbörſentendenz geteilt, im ganzen aber behauptet war.
Man hörte im Spätverkehr noch folgende letzte Kurſe: Daimler 144,5,
Orenſtein feſt 146, Buſch Waggon feſt 113, Hirſch Kupfer feſt 127,75,
Deutſche Erdöl 201, Wicking Cement feſt 219, Buderus 146,5, Adlerwerke
152,5, Rheinſtahl 262, Harpener 261, Gelſenkirchen 197, Köln=Neueſſen
229, Schultheiß 479, Oſtwerke 457 Vereinigte Glanzſtoff 673675, Hapag
158,5, Nordd. Lloyd 157,5, Hanſa 237,5, Hamburg=Süd 245,5, Siemens
333,5, AEG. 217,75, Ablöſungsanleihe 21,10, Bank elektriſcher Werte
233,5, Danatbank 277, Deutſche Bank 202.

Aſchaffb. Zellſtoff.
Augsb.=Nürnb. Maſch
Bamag=Meguin.
Bank el W...
Berlin. Karlsruhe Ind
Braunkohl.=Briketts
Bremer Vulkan".
Vremer Wolle..
Teutſch.=Atlant. Tel
Teutſche Maſchinen
Deutſch.=Nied. Tel..
Deutſche Erdöl ...."
Deutiche Petroleum.
Dt. Kaliwerke.
Donnersmarckhüte. .
Tynamit Nobel. ..
Elektr. Lieferung. . ..
J. G. Farben ..
R. Friſter..
Gaggenau Vorz.
Gelſenk Gußſtahl..
E. f. elertr. Untern.
Halle Maſchinen..
Han Maſch.Egeſt.. .
Hanſa Zampfſchf..

16 4.
11.
34 25
6).
22.
14.75
12.
6.
17.75

75
97.625
83 5
55 125
40.25
8. 125

85.
17.

5.

Hemoor Zement.
Hirſch Kupfer.
58. 25 Höſch Eiſen.

27 4.
195.

228. Hohenlohe Berke
125. /Kahla Vorzellan
210. 1Lindes Eismaſch.
155. Lingel Schuh.
224.75 =Linke u. Hofmann
125.25 f2. Loewe u. Co..
129.625 C. Lorenz ..
Niederlauſitzer Kohl
200. MNordd. Gummi.
Trenſtein. . .
155 25 Rathgeber Waggon
Rombacher Hütten.
142.
77. 158.25 Koſitzer Zucker. ..
212. Rütgerswerke ..
328.25 Sachſenwerk .. . . .
117.25 Sächſ. Gußſtahl ...
67.5 Siemens Glas.. ..
17. Ver. Lauſitzer Glas
284. VVolkſtedter Porzell.
215.75 4Weſtf. E. Langendreer
1140. Wittener Gußſtahl
236.5 Wanderer=Werke

26. 4. 27. 4. 280.5 283. 120.75 125. 19. 223.5 28.5 29.125 133. 137 178. 101. 95. 96.5 372. 377. 149.5 151. 199.5 198. 13775 140. 113.5 107. 140. 143. 140.5 e 141.75 170. 191.75 196. 159. 162.125 70.5 70 25 55. 55.25 75.5 290. 289.75

Oeviſenmarkt.

Amſtierdam=R.
Buenos=Aires
Brüſſel=Antw
Slo.
Kopenhagen
Stodholm
Felſingfors
Italien".
London".
Nen=York.
Paris".
Sckneiz
Spanien

26. 4. N7. 4. 26. 4. Eeld /Brie Geld Brief Gelo /Brie! 168.58 169.01 162.52 169.01 Wien D.=Oſt. ab9 59.291 59.4: 1.7821 1.786 1.781 1.785 Prag.. 12.476 12.516 58.57/ 58.7 58.575 18.71. Budapeſt( Pengö 73.45 73.63 1as.s0 109.1 108.81 09.09 Fapan. . r2.40 112.68 112 42/112.70 Rio de Janeiro 0. 496/ 9.498 Hrta.73/113.01 112.71 12.99 Sofia. 3.043/ 3.053 o.591/10.631 10.589 10.629 Fugoſlavien .. 7. 398 17.418 ſe3.14 23.2 22.28 22.34 Konſtantinopel 2.15 2.16 120.463 20.51 20.162 20.51 Liſſabon 21 475:2:.52: .2135/4.223. 1.213- .223 Danzig 81. 74/ 81.94 716.505 16.54 16 50 16.54 Athen. 5.69 3. 71 81.011 81.21 81.01 .21 Kanada 73.21/ 74.0s 73.91 74.05 Uruguay 4.275/ 1. 28

27. 4.
Geld /Brief
59.28 59.42
2.473/12.513

.496
3.04:
.40
2.155

0.498
3.053
1.42
2.165

21. 475 21.525
81. 71/ 81.91
5. 69 5.71
1.215/ 1.2251 1.216/ 4.226
4.275/ 4.285

Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 26. April.
Die Politik macht den Wirtſchaftskreiſen neuerlich wieder Sorgen.
Man befürchtet die Wirkungen der jetzt ihrer Löſung harrenden finan=
ziellen
Fragen, wie z. B. die des Zündholzmonopols, auf die Lage der
Regierung. Auch Gerüchte über die Revgloriſierung haben zu einer kur=
zen
Verſtimmung beigetragen, wenn ſie auch im Grunde genommen von
niemandem ernſt genommen werden. Ein gewiſſer Optimismus ſcheint
allmählich Platz zu greifen. Man weiſt darauf hin, daß die Konvertige=
rungsmaßnahmen
der Regierung die neue 6prozentige Konſolidie=
rungsanleihe
und das Abkommen der Banque de France mit der Bank
von England über den Heimtransport des franzöſiſchen Goldes. Etappem
der endgültigen Stabiliſierung darſtellen.
Die Lage der franzöſiſchen Wirtſchaft wird im allgemeinen günſtig
beurteilt. Die Arbeitsloſigkeit iſt wieder etwas zurückgegangen. Große
öffentliche Arbeiten ſind teils ſchon im Gange, teils in Ausſicht genommen.
Die Elektrizitätsinduſtrie ſteht im Zeichen einer günſtigen Konjunktur:
man bereitet den Ausbau großer Kraftanlagen vor.
Der franzöſiſche Kohlenbergbau, der zuletzt eine Periode großer Pro=
ſperität
durchmachte, fühlt jetzt empfindlich den Druck der ausländiſchen
Konkurrenz. Die Preiſe ſind ſtarr geſunken und die Herabſetzung der
Löhne ſchien unvermeidlich. Man befürchtete einen Streik beſonders
in den Minen des Nord und des Pas de Calais es iſt aber gelungen,
mit den Bergleuten in der Lohnfrage eine Einigung zu erzielen. Die
Löhne wurden herabgeſetzt, wenn auch ungefähr mit 25 Prozent weniger
als es urſprünglich geplant war. Die Regierung verſucht, mit verſchie=
denen
Maßnahmen die Lage des Kohlenbergbaus zu erleichtern. Die
Eiſenbahngeſellſchaften haben für den Kohlentransport Ermäßigungen
gewährt. Der Kohlenimport ſoll in der nahen Zukunft reduziert werden,
man plant ſtarke Zollerhöhungen, beſonders auf den Anthrazit. Die
Produktion der Minen iſt in den letzten Monaten ziemlich ſtabil geblie=
ben
, man iſt übrigens mit dem erzielten Quantum (monatlich ungefähr
4½ Millionen Tonnen) zufrieden. Die außergewöhnlich ſtarke Hauſſe=
bewegung
der franzöſiſchen Kohlenwerte wird teils mit der mit den
Bergleuten erzielten Einigung und teils mit dem amerikaniſchen Kohlen=
ſtreik
erklärt. Infolgedeſſen werden dem europäiſchen Kohlenbergbau
neue Möglichkeiten erſchloſſen.
Die Eiſen= und Stahlproduktion iſt in den letzten 2 Monaten etwas
zurückgegangen, obwohl die Lage faſt der geſamten Schwerinduſtrie in
dieſer Zeit ſich bedeutend gebeſſert hat. Der Eiſenexport iſt höher als in
dem entſprechenden Zeitraum des Vorjahres; in Januar=Februar belief
er ſich auf 151 656 Tonnen gegenüber 133 374 Tonnen im Vorjahre. Auch
der inländiſche Markt hat ſich gut erholt, es gab große ſtaatliche Beſtel=
lungen
für die Eiſenbahnen; man plant auch große Schiffsbauten. Die
Schwerinduſtriewerte haben eine kleine Hauſſe erfahren, ſie ſind aber noch
faſt alle unterwertet. Man erwartet viel von einem Abkommen über die
Finanzierung des Exports, das die franzöſiſche Schwerinduſtrie mit den
Verſicherungsgeſellſchaften geſchloſſen hat. Der Preis des Kupfers iſt,
nachdem es einen relativen Tiefſtand erreicht hat, wieder geſtiegen. Die
Marktlage zeigt übrigens wenig Aenderung, der Verbrauch bleibt ziem=
lich
ſtationär. Der Preis des Blei iſt kürzlich ſtark geſtiegen, obwohl noch
vor wenigen Wochen der American Smelting die Preiſe herabgeſetzt hat.
Der Bleiverbrauch wächſt ſtändig. Auch iſt für den Bleiverbrauch die
erhöhte Aktivität der Metallurgiſchen Induſtrie in Deutſchland und Frank=
reich
von großer Wichtigkeit. In London ſollen die Vorräte an Blei
weſentlich geringer ſein als früher. Da zu gleicher Zeit die Produktion
zurückgegangen iſt, ſind Preisſteigerungen mehr als wahrſcheinlich. Auf
dem Zinkmarkt herrſcht nach wie vor eine übrigens vollkommen unbegrün=
dete
Unſicherheit. Größere Käufe erfolgen nur von deutſcher und ruſſi=
ſcher
Seite. In Amerika ſoll man auf eine Preisreduzierung rechneen,
Hier hält man Preisreduzierungen nicht für wahrſcheinlich im Gegenteil.
man rechnet auf die Einſchränkung der Produktion. Der Preis des Zinn
hat die üblichen Schwankungen aufgewieſen wie früher. Auf der Effekten
börſe waren die Metallminenwerte vernachläſſigt, beſonders die da
Kupfer= und Bleiminen.
Der Sturz der Petroleumpreiſe wird damit erklärt, daß die großen
Truſts ihre kleinen Konkurrenten von dem Maukt verdrängen wollen
Sobald ſie aber ihr Ziel erreichen, werden ſie die Preiſe wieder in die
Höhe treiben. Die Aufwärtsbewegung der Petroleumpreiſe ſoll alſo nur
eine Frage der Zeit, ja ſogar einer kurzen Zeit ſein. Daß die aus
Amerika lancierten peſſimiſtiſchen Nachrichten betreffs der Petroleum=
preiſe
unbegründet ſind, beweiſt auch die Tatſache, daß die vielerwähnte
Ueberproduktion nachgelaſſen hat. Die Automobilinduſtrie hat von den
billigen Benzinpreiſen bereits viel profitiert und wieder einen Auf=
ſchwung
genommen. Die Petroleumwerte haben den Sturz des Petro=
leumpreiſes
mitgemacht. Bei den rumäniſchen Werten kamen auch un=
günſtige
politiſche Nachrichten als Urſache der Baiſſe hinzu. Alle Pelro=
leumwerte
ſtehen zurzeit niedrig. Die beſten Dispoſitionen zeigen noch
die polniſchen Werte.
Die Kautſchukpreiſe weiſen lebhafte Schwankungen auf. Sie ſind
weſentlich höher als am Ende des Vorjahres aber relativ ſtehen ſie noch
immer ſehr niedrig. Der engliſch=amerikaniſche Kautſchukkrieg ſcheint
ſich ſtatt abzuebben noch mehr zu verſchärfen. Es iſt ſehr wahrſcheinlich,
daß das Exportquantum im Sinne des Stebenſondlanes wieder um
10 Prozent herabgeſetzt wird. Es iſt intereſſant, daß die Holländer die
ſonſt den Engländern die gefährlichſte Konkurrenz macken, fetzt den Kaut=
ſchuk
zu ſpekulativen Zwecken zuſammenkaufen. Anderſeits behauptek
man, daß die großen Mengen, welche jetzt nach Europa transportiert
werden, nur wegen der chineſiſchen Wirren ſicherheitshalber abgeſandr
worden ſind. Wie dem auch ſei, abgeſehen von jeder ſpekulativen In=
tervention
, wird ſicherlich bald eine Kautſchuthauſſe einſetzen, und zwar
infolge des ſtark erhöhten Verbrauches.

Staatspapiere
)Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl
Auslof.=Sch. I. Teil 319.25
II. Teil/323
D. Reichsanl. Ablöf
Schuld ohne Aus=
ofungsſcheine
.. . 21. 25 f
6‟½,% Reichsp. Sd
p. 1. 10. 30 . ../ 97.5
7½ Bayer. Staats=
Sch. p. 1. 4. 29
6‟/,% H. V. Sch.
p. 1. 4. 29
97.75
6‟/.% Pr. St.=Sch.
p. 1. 3. 29
98
6‟½,% Pr. St.=Sd
p. 1. 10. 30
98
12 Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 291 99.75
7% Sächſ. Freiſtaaf
Schatz. p. 1. 7. 30/ 99.75
6½% Württ. Freiſt.
Schatz. p. 1. 3. 29/ 98.25

a)Ausländiſche
50 Bos.E.B 1914
5% 9. Inv. 1914
4½% 1898
4. 25
4½½ 1902

5 75 Bulg. Taba
4 ½s% Oſt. Staatsr.
v. 1913. Kdb. 1918
4 ½% Lſt. Schatz. 1
41,½ Oſt. Silberr.
4½ Goldr. ..
47 einh. R. (kon)
3% Port, (Spz.) II
3% Num.am. R. 08.
11.% Gold. 13
am. konv.
* am. 05.

30.5

3.90
26.3
8.75
30.50
12
10.25
22
8.25

42Türk. (Adm.103/
(Bagd.) I
(Bagd.)II
4% Türk. unif. 190.
4½ 1911 Zoll
4½% Ung. St. 1913
4½% St. 1914
Goldr..
St. 10
Kronr.
Eiſ. Tor..
Außereuro-
päiſche

5½ Mex am. in abg
5% äuß. 99
40 Goldo4ſtf.,
3% konſ. inn.
4½½ Irrigat.,
5% Tamaulipas 1 ,
Sachwert= Schuld=
verſchreibungen

Mi; Zinsberech=
nung

10%Berl. H.=B1. G.
% Berl. St.=Gold
% Darmſt. St.=G.
D. Hyp.=Bank
Meining., Goldpf.
8% Frl.=Ghp.=B.
Goldpfdbr.
%Frkf. 6.-B. Gld. 102
8% Frkf. Pfbr.=B
Goldpfdbr.
2 Pfbr =Bk.=Gld
5% Frli. Pfdbr.=B!
Goldpfdbr.
225 6. 2bs.-Bl. Gld

20.8
15I,
24‟I.
25
27.8
24
25.

22.5
29.5
R Z

111.5
104
96.5

89.25

100.75
102.25
102
89.5
102.5
102

10% R. Eleftr. Mar
(Hagen) Goldobl. 104.5
% K. Landesban
Darmſt Reihe / 101.75
80
Reihe 11 101.6
M.=Krft. Höchſt 95.9

%o Mannh. St.=G.
8% Naſſ. Ldb. Gold).
80 Nbg. St.-Gldal
3% Bfälz. Hyp.=Bk.
Gold=Pfdbr. ..
820 Pforzh. St.=G.
8% Pr. Centr.=Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr.
80 Pr. Centr.=St.-Goldpfbr.
8% Rh. Hhp.=Bank
Gold=Pfdbr. ..
%⁄Rh. St.=W. 25
10% Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf.
2, Südb. B. Cr.=B.
Goldpfdbr.
70 V. Stahlw. Düſ=
ſeldorfHtp
.=Gld.. mit Optior
% V. Stahlw. Düſ=
ſeldorfHyp
.=Gld.
obl. ohne Option
3% Voigt &Häfiner
Golbobl.
8% Württboa. Hhp.=
Bank Goldpfbr.
Ohne Zins=
berechnung

% Bdw. Kohl 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
25 Heſ.Brk.=Rg. 23
Roggen 23
Pr. Kaliw.
% Pr. Roggenw.
5% Südd Feſt=B. G
Vorkriegs=pyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr Vereinsb.
Bahr. Handelsb.

100.5
A.

100.5
100

103
103

105
103

100.5
192

103
111.10
99.6
103
100

8.95
6. 25
8.8

Bahr. Hnp.u. Wechſ
Berliner Hyp.=Bk.
Frrf. Hhp.=Bk
Frkf. Pfandbr.=Vk.
Hamb. Hyp. Bk.
Nechlb.Hyp.=u Wb.
Meining Hyp.Bk
Nordd. Gr. Cr Bk.
Pfälz. Hhp.=B:
Preuß. Bod.=Cr.=B.
P:. Cent.=B.Cr.=B.
Preuß. Pidbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B.
Rh. Wſtf.=B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr. . .
Württ Hhp.=Bk.
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.:Hyp.=B..
Landeskr. Caſſel".
Naſſau. Ldsb. . .
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Elif.=Bahn ſtfr.
4½ Galiz. Carl=
Lud.=B.
abg.
5% L. Sb. /Lb. )ſtfr.
2,6% Alte .
2.6% Neue.,
5%6 Oſt.=Ung. 73/74
4%Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. 1.b.8.E.
3%Oſt. .. 9. E.
3%Oſt. . 1885
3%Oſt. Erg. Netz
3% Raab Oedbg. 83
42 Rud Silber
4 Rud Salzkg.)
4½½ Anat. S.I
4½% Anat S I
4½% Anat S. III
3% Salon. Monaſt.
5% Tebuantepec..
4½*

16.25
0.45

13.2

14.1
14
14.8
14.3

10.5
8.8

14.5
14.5

32
11.8
30.5
26

Bauk=Aktien

Allg. D.=Kredit.. . .!.
Bad. Bk.
Bf. f. Brauind.
Barmer Bankv. ..
Bay. Hyp.=Wchſ. 207
Berl. Handelsgef. 1274
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Bant .."
D. Eff.u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk. ...
Frankf. Bk.
Frkf. Hyp.=Bk.....
Frkf. Pfdbr.=Bk. . . 187
Gotha. Grundkr. Bk.
Lux Intern Bank
Metallbank.
Mitteld. Creditb
Pfälz. Hyp.=Bk. 230
Pr. Bo.=Creditbank/462
Hyp.=Akt.=Bank
Reichsbank=Ant
Rhein Creditbk.
Rhein=Hyp.=B1. 216.5
Südd. B.-Creditbk.
Südd Disc.=Gei 1157
Oſterr Creditanſt.
Wiener Banlverein

169.5
1166
43
170
224.5
277
199.75
166.5
169
120.5
86
187.75
158.5
15.25
11.5
172
242
175
147
10.25

Gergwerfö=Akt.
Bochum. Bergb. . Buderus . ... .. 143.5 Dt. Luxemburg . . Eſchw Bergw.. Gelſenfirch. Bgw 199
Harp Bergb. Jlſe Bergb. St. 301 Genußſchein 155.25 Kali=Aſchersleb 209 Kali. Salzdetfurt. 265 Kali. Weſterregln 209.5 Klöcknerwerke‟ 186 Mannesm.=Röhr 237 Mansfelder ...... 170 Oberbedarf .. . . . ." 129.25 Otavi=Min.=Ant Phönix=Bergb. ... 142 Rhein. Braunk. ... 322 Rhein. Stahlw.. . . 264 A. Riebeck Montar 183 Rombach Hütte Salzwerk Heilbr. Tellus Bgb.. .... 125 Ver. Laurahütte 93 Ver. Stahlwerke .. 151.95 Induſtrie=Akt. Brauereien Eichbaum (Mannh.) 255 Henninger 189 Hereules Heſſiſche 167 Löwenbr.=Münche 348 Mainz. Aktienbr. 251 Schö fierhof(Bind.) 370.5 Schwarz Storchen= 180 Tucher. Nürnberg 194 Werger 182 Akkum Berlin. 80 Adler & Oppenh. Adlerw. (v. Kleyer 154 6%A. E. G. Vzg.A. 93 5% A. E. G. Bza.B 85.25 A. E. G. Stamm .. . 216.25 Anglo=Cont Guano Bad Maſch Durl. 145 Bad. Uhren. Furtw. 3o Bamag=Meguin 59 Baſt Nürnberg ... 250 Bahr Spiegel 68 Beck & Henkel 95 Bergmann El. 241 5 Bing Metall. 34.5 Brem=Beſigh=Ol. 77.5 Bürſtenfbr Erlang. Tement=Heidelb. 185.5 Cement Karlſtad 237 Cement Lothr. Chem Albert .... 153. 25 Chem Brockh 100.75 Chem. Milch. 84

Daimler=Benz A.6 /145.5
Dt. Eiſenhandel 1105 Kammg. Kaiſersl.
Deutſche Erdöl 201 Karlsruher Maſch
D. G u. Silb. Scheid. 242
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Dt. Reichsb.=Vorzg.
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A. Lokalb. u. Kraftw.
Dt Eiſenb.=Geſ.
Schantung E. B.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Hapag
Nordd. Llond..

135
66.5
134.5

28
80
126.75

95.75
109
106
160
60.5
102
173
70.5
195
u
291.9

101.75

167
259
56

Frkft. Allg. Ver; 162.25
Frankona Rückv 118

Darmſt Wer

Bahnbedar,
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Helvetia Konſ.
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Gebr. Roeder
Venuleth & Ellenb.

41.5

[ ][  ][ ]

Nummer 117

Donnerstag, den 28. April 1927

Seite 13

Wirtſchaftliche Rundſchau.
Schiebsſpruch in der Frankfurter Metallinduſtrie. Der Schlichtungs=
usſchuß
hat geſtern unter dem Vorſitz von Dr. Aſchaffenburg nach
hrſtündiger Beratung für das rhein=mainiſche Wirtſchaftsgebiet ( Frank=
u
t, Offenbak, Darmſtadt, Hanau und Höchſt) in der Frage der Ar=
ſ
4tszeit einen Schiedsſpruch gefällt, in dem es heißt: Vom 1. Mai bis
. Juni 1327 beträgt die Arbeitszeit wie bisher 54 Stunden, ab 1. Juli
S 30. September 1927 52 Stunden, ab 1. Oktober 50 Stunden. Ueber=
tunden
über dieſe Zeit hinaus ſind nur mit Zuſtimmung der Betriebs=
atretung
geſtattet. Als Zuſchläge für Mehrarbeit über 48 Stunden
ſuraus wurden folgende Sätze feſtgeſetzt: Für die 49. und 50. Stunde
Prozent, für die 51. und 52. Stunde 15 Prozent, für die nächſten
direr Stunden 25 Prozent, darüber hinaus, einſchließlich Nacht= und
Slonntagsarbeit, 50 Prozent. Die Regelung gilt bis zum 31. März 1928
nat monatlicher Kündigung. Erklärnugsfriſt 3. Mai.
Luxſche Induſtriewerke A.G., Ludwigshafen a. Rh. Die geſtrige
Generalverſammlung, in der 752 000 Mk. Aktienkapital mit 752 Stim=
men
vertreten waren, genehmigte einſtimmig den Abſchluß und beſchloß,
n2 S dem Reingewinn von 25 065 RM. 10 Prozent der geſetzlichen Rück=
lagen
zuzuführen und die reſtlichen 22 565 RM. vorzutragen. Außer=
dam
hatte die Generalverſammlung über einen Teil des aus der Aktien=
lapitalzuſammenlegung
ſich ergebenden Ueberſchuſſes Beſchluß zu faſſen,
derr in einen Dispoſitionsfonds zur Verfügung des Aufſichtsrats umge=
mandelt
wurde.

Produktenberichte.

Frankfurter Produktenbericht vom 27. April. Das Geſchäft an der
heutigen Produktenbörſe war recht lebhaft. Namentlich nach Brot=
geetreide
ſtellte ſich Nachfrage ein. Weizen und Roggen waren bis 50 Pf
f=ſter, geſtützt auf die erhöhten Auslandsofferten. Das Mehlgeſchäft
murde dadurch auch etwas angeregt, ſo daß es hier ebenfalls Preis=
e
höhungen gab. Auch Hafer und Mais konnten anziehen, Kleie da=
gegen
unverändert. Man notierte: Weizen 29,2529,50, Roggen 27,25
b58 27,50, Sommergerſte 2629, Hafer inl. 23,5023,75, Mais 18,50
bss 18,75, Weizenmehl 39,7540,25, Roggenmehl 3737,25, Weizenkleie
U*, Roggenkleie 14,5014,75.
Spargelmarkt in Schwetzingen. Auf dem geſtrigen Spargelmarkt
wurden zirka 4½ Zentner zugeführt. Es wurden gehandelt: 1. Sorte
80100, 2. Sorte 5060, 3. Sorte 35 Pfg. Bis jetzt fehlen die aus=
wärtigen
Käufer faſt ganz.
Berlimer Produktenbericht vom 27. April. Der Produktenmarkt
mhm nun heute einen recht lebhaften und feſten Verlauf. Die Cif=
orferten
für Weizen waren für faſt alle Provenienzen erhöht und ebenſo
wurden für Roggen höhere Preiſe gefordert. Die Feſtigkeit des Liver=
vwoler
Marktes bot ſowohl ſür das Effektiv= als auch für das Liefe=
mungsgeſchäft
Anregung. Es war von namhaften Umſätzen in Weizen,
ſeſonders in Manitoba und auch in Weſternroggen, zu hören. Das
Mrnlandsangebot an Weizen machte ſich immer knapper und bei reger
9Tachfrage Polens wurden für prompte Ware drei Mark höhere Preiſe
Meewilligt. Am Lieferungsmarkt zogen die Preiſe um 12 Mark an.
Auch Roggen iſt von der Provinz nur wenig offeriert und von den
Srovinzmühlen ebenſo am Lieferungsmarkt zu höheren Preiſen geſucht,

während die Berliner Mühlen ihren Bedarf nach wie vor in der Haupt=
ſache
am Zeitmarkte decken. Die Roggenlieferungspreiſe ſetzen für die
vorderen Sichten 2 Mark höher ein. Weizen= und Roggenmehl begeg=
neten
im allgemeinen beſſerer Nachfrage, die Forderungen lauteten 25
Pfg. pro Sack höher. Hafer hat nur kleines Geſchäft, da die Provinz
bei weiter erhöhten Forderungen eher mit Angebot zurückhält. Gerſte
blieb ruhig. Mais war weiter feſt veranlagt
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 27. April. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Markt begann in abgeſchwächter Haltung auf güünſtige
Witterungsberichte aus dem Sommerweizengürtel. Später bewirkte ge=
beſſerte
Exportnachfrage eine Erholung. Nahe Termine ſchließen 1 C.
höher, entferntere auf geſtrigem Nivequ.
Mais: Baiſſedeckungen und kleine Ankünfte hatten einen ſtetigen
Beginn zur Folge. Dann wurde die Tendenz ſchwach auf ſchleppende
heimiſche Lokonachfrage. Die Termine verloren 0,5 C.
Hafer: Größere kontinentale Käufe veranlaßtem einen feſten Markt=
verlauf
mit Kursaufbeſſerungen bis 0,5 C.
Baumwolle: Der heutige Markt begann in feſter Haltung auf grö=
ßere
Meinungskäufe der Wallſtreetkreiſe und die ernſter lautenden Be=
richte
aus dem Ueberſchwemmungsgebiet. Der Schluß war abgeſchwächt
auf günſtige Wetterberichte aus dem Südweſten.
Kaffee: Der Markt verlief in ſchwacher Haltung auf ermäßigte Aus=
lands
= und Rio=Notierungen, ſchleppenden heimiſchen Konſum und
liberaleres Angebot aus Braſilien.
Zucker: Der Markt verlief in ſchwächerer Haltung auf Hedgesver=
käufe
, billigeres kubaniſches Angebot und Kaufreſerve der Raffinerien.
Kakao: Anfangs lag der Markt weiter ſchwach auf ermäßigte aus=
ländiſche
Notierungen, große Liefernotizen gegen Termin und Kauf=
reſerve
der Raffinerien. Der Schluß war erholt auf Deckungskäufe. Die
Termine ſchließen 728 Punkte unter geſtern.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 27. April:
Getreide: Weizen, Mai 1342/e, Weizen, Juli 1302/, Weizen
September 1297/e, Mais, Mai 71½/s, Mais, Juli 77, Mais, Sep=
tember
81½/, Hafer, Mai 4P/s, Hafer, Juli 452, Hafer, Sep=
tember
447/, Roggen, Mai 103‟/, Roggen, Juli 1022/, Roggen,
September 96¾.
Schmalz: Schmalz, Mai 12,32, Schmalz, Juli 12,50.
Fleiſch: Rippen, Mai 14.10, Rippen, Juli 13,85, Speck 14,12,
Schweine, ſchwer 9,7510,25, Schweine, leicht 10,1510,50,
Schweinezufuhr Chicago 14 000, Schweinezufuhr Weſten 93000,
Talg Ohio 7½.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 27. April:
Getreide: Weizen Nr. 2 rot 1462/s, Weizen Nr. 2 hart 1517/,
Mais Nr. 2 80½, Hafer Nr. 3 542ſ, Roggen exp. 1167s, Mehl
Spring Patent 6,65, Getreidefr. n. Engl. 2,3 sh, Getreidefr.
n. Kont. 16 C.
Schmalz: Schmalz Mittel, Weſten 13,05.
Schweinefleiſch: Schweinefleiſch Family 37.

Kleine Wiriſchafts=Nachrichten.
Die in Leipzig abgehaltene Sitzung maßgebender Vertreter des
mitteldeutſchen Braunkohlenbergbaues beſchloß die Gründung einer Ge=
ſellſchaft
, die die Intereſſen des Braunkohlenbergbaues an der Erzeu=
gung
und Verteilung von Braunkohlengas wahrzunehmen haben wird.
Die Kölner Herbſtmeſſe findet vom 2.5. Oktober und die Früh=
jahrsmeſſe
1928 vom 12.15. Februar ſtatt.
Wie der Aluminium=Walzwerkverband, Köln, mitteilt, bleibt der
Richtpreis für Aluminium=Halbfabrikate unverändert. Grundpreis 255
RM. für 100 Kilo.
Auf Veranlaſſung des Reichsverbandes deutſcher Häute= und Fell=
händler
fand aus Anlaß der Oſterledermeſſe in Leipzig eine Kundgebung
für die Aufbebung des Ausfuhrverbotes für Felle ſtatt.
In einigen Tagen wird in Berlin unter dem Namen Creditol ein
Bankunternehmen mit amerikaniſchem, deutſchem und holländiſchem Ka=
pital
ins Leben gerufen werden, das ſpeziell den deutſch=polniſchen Han=
dels
= und Warenverkehr fördern will.
Nach den Ausführungen der Journce Induſtrielle betrachtet man
die Ausſichten für eine Einigung in der Quotenfrage innerhalb des neu=
zugründenden
Verkaufsverbandes der Internationalen Rohſtahlgemein=
ſchaft
am 3. Mai in Luxemburg ſehr ſkeptiſch. Man glaubt, an dem
ſogen. Supplement von mindeſtens 10 Prozent für Belgien und Franh=
reich
feſthalten zu müſſen.
Die belgiſche Nationalbank hat den Wechſeldiskont ton 6 auf 5½
Prozent ermäßigt.
Der ſchwediſche Holzexport hatte in den erſten drei Monaten dieſes
Jahres mit 300 000 gegen 80 000 Standards in der gleichen Zeit des
Vorjahres einen ſtarke Zunahme zu verzeichnen.
Die Zahl der Arbeitsloſen in ganz Polen hat im erſten Vierteljahr
1927 gegenüber dem 1. Januar d. Js. um rund 7 Prozent, und zwar
von 195 000 auf 208000 Perſonen, zugenommen.
Die Zuſammenkunft zwiſchen Rakowski und Tſchitſcherin ſoll ergeben
haben, daß Tſchitſcherin vorausſichtlich nicht an den ruſſiſch franzöſiſchen
Verhandlungen teilnehmen wird. Tſchitſcherin kehrt am 8. oder 10. Mai
nach Moskau zurück. Nakowski wird im Laufe dieſer Woche bei Briand
vorſprechen und ihm die Anſichten der Sowjetregierung darlegen.
Wie aus Moskau gemeldet wird, hat das Außenhandelskommiſſariat
eine neue Geſellſchaft für den Handel mit Südamerika gegründet. Die
Geſellſchaft heißt Juſhamtorg und ſoll ſich mit der Aus= und Einfuhr
nach Südamerika befaſſen.
Die H.V. der Numäniſchen Kreditbank genehmigte die ihr für 1926
vorgelegte Bilanz, gab dem A.R. und dem Vorſtand die notwondige
Entlaſtung und beſchloß, eine Dividende von 18 Prozent (90 Lei) ab=
züglich
der Steuer zur Ausſchüttung zu bringen.
Die New United States Steel Corporation hündigt die Verteilung
einer Dividende von 40 Prozent an.
Das Handelsminiſterium beſtätigte heute offiziell den Abſchluß einer
19 Millionen Dollar=Anleihe der Staatlichen Hypothekenbank mit der
Firma Seeligmann in New York. Der Emiſſionskurs beträgt 87, die
Verzinſung 7 Prozent, die Laufzeit 30 Jahre.

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Sonntag, den B. Mai 1927
vorm 9½ Uhr im Speiſeſaal des Lokomotiv=
usbeſſerungswerkes
dahter ſtatt. (7073
Tagesordnung:
1. Geſchäfts= und Kaſſenbericht.
2. Wahl von 4 ausſcheidenden Auf=
ſichtsratsmitgliedern
.
3. An räge.
Etwaige Anträge zur Tagesordnung ſind
4 Tage vor der Hauptverſammlung an den
Unterzeichneten einzureichen. Die Jahres=
abrechnung
liegt während der Geſchäftsſt n=
den
in der Geſchäftsſtelle zur Einſicht offen.
Darmſtadt den 26. April 1927.
Der Vo ſitzende des Aufſichterates: Kühnly.

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Couſine . ..
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Piféar, ein Fiſcher . . . Eugen Vogt
Zizél, Küſtenauſſeher . . Heinrich Kuhn
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Iſſalim, Leibarzt des Königs. Hans Ney
Der Großadigar . . . . . Adolf Klotz
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Brahminen
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Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum
nurgegen Vorzeigung der Mietkarte zuläfſig
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[ ][  ][ ]

Geite 14

Donnerstag, den 28. April 1927

Nummer 117

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[ ][  ][ ]

Roman von Hans Schulze.
(Nachdruck verboten.)
Ganz recht, Herr Baron! Wie ich Ihnen ſchon ſchrieb,
mkünſche ich mit Ihnen vor allem auch eine Verſtändigung nach
der pekunjären Seite. Denn ſeit meiner Rücktrittserklärung von
maiſerem Vertrage fühle ich mich Ihnen gegenüber in der etwas
einlichen Lage eines perſönlichen Schuldners!
Der Amerikaner muſterte flüchtig ſeine tadellos polierten
Ffingernägel.
In dieſem Sinne ſehe ich die Situation allerdings auch an.
Na Sie Ihre bisherige Tätigkeit in Groß=Rauſen wohl ſelbſt
karum mit einer Summe von zweihunderttauſend Mark bewerten
weerden!
Achim nickte.
So beſtänden alſo in dieſer Beziehung zwiſchen uns beiden
hirine weiteren Differenzen. Ich bekenne mich Ihnen gegenüber
uat einer Darlehnsſchuld von zweihunderttauſend Mark, die ich
/ähnen übvigens ſehr bald mit der üblichen Verzinſung zurückzu=
arſtatten
hoffe!"
Was ich im beiderſeitigen Intereſſe begrüßen würde!
Da ſich nun unſer ganzes Verhältnis grundlegend geändert
heat, fuhr Achim mit betonter Geſchäftsmäßigkeit fort, ſo möchte
Ehmir den Vorſchlag erlauben, ihm auch eine andere vertragliche
Faſſung zu geben. Wie ich Ihnen ſchon bei unſerer erſten Unter=
pedung
damals im Eſplanade ſagte, iſt unſer urſprüngliches Ab=
ſcommen
im rein rechtlichen Sinne ja überhaupt wirkungslos. Es
ſeürfte daher auch in Ihrem Intereſſe liegen, wenn es durch einen
infachen Darlehnsvertrag erſetzt würde!
Das heißt, Sie wünſchen die Herausgabe des alten Ver=
nrages
, und dies iſt der eigentliche Grund Ihres heutigen Be=
nuches
!
Achim fuhr ſich mit der Hand über die Stirn, er fühlte, daß
ſser Mann ihm gegenüber ihn in dieſem Angenblick bis auf den
Brund ſeiner Seele durchſchaute.
Das wäre allerdings mein Wunſch! ſagte er mit gezwun=
gener
Gleichgültigkeit.
Ihre Fürſorge für die Sicherung meiner Forderung hat ge=
nradezu
etwas Rührendes. Trotzdem erlaube ich mir aber, Ihren
Worſchlag dankend abzulehnen. Ich gebe Ihnen den Vertrag
velbſtverſtändlich erſt dann heraus, wenn Sie mir meinen Vor=
dchuß
von zweihunderttauſend Mark reſtlos zurückgezahlt haben.
ſ.ich bin in erſter Linie Kaufmann, und ein Vertrag, in dem, wie
Sie ſich vorhin auszudrücken beliebten, die Ehre eines Barons

von Wehrſtädt in einem Attentat gegen eine wehrloſe Frau enga=
giert
iſt, ſcheint mir weſentlich wertvoller als ein Fetzen Papier,
auf dem mir dieſer ſelbe Herr eine imaginäre Privatſchuld be=
ſcheinigt
!
Eine höhniſche Grimaſſe verzerrte ſein drohend gerötetes Ge=
ſicht
.
Ich ill Herr der Situation bleiben! brach er dann auf
einmal brutal aus. Und meine Trümpfe in der Hand behalten!
Vor allem meinen Haupttrumpf gegen Sie ſelbſt, Herr Baron!
Falls wir von Ihrer Seite eines Tages Schwierigkeiten entſtehen
ſollten, die mich vielleicht veranlaſſen könnten, meine Gattin ge=
legentlich
über den wahren Charakter ihres Verehrers denn
den Titel eines Liebhabers lehnen Sie ja wohl vorläufig noch
ab anfzuklären!
Achim ſah ſcharf über den Tiſch.
Unwillkürlich verglich er die Breite der Platte mit der Spann=
weite
ſeines rechten Armes.
Sekundenlang hatte er nur den einen Gedanken, ſich wie ein
reißendes Tier auf ſeinen Gegner zu ſtürzen und dieſen höhnen=
den
Mund mit einem einzigen Schlage ſeiner wohltrainierten
Boxerfauſt für alle Zeit zum Schweigen zu bringen.
Ihre letzte Bemerkung war wohl nur ein wenig angebrach=
ter
Scherz! ſagte er endlich, ſich mit übermenſchlicher Kraft zu
äußerſter Beherrſchung zwingend. Ich gebe Ihnen ſonſt mein
Wort, daß Sie ſich nach einem ſolchen Streich keine vierund=
zwanzig
Stunden mehr Ihres Lebens zu erfreuen haben würden!
Von neuem ſchwiegen ſie.
Irgendwo ſummte ein Auto vorbei.
Im ganzen Hauſe war es totenſtill, nur aus dem Garten
klang zuweilen ein leiſes Rauſchen, ein Vogellocken verloren
heran.
Herr Brown hatte den Kopf tief auf die Bruſt geneigt und
die Hände über den Knien gefaltet; unter ſeinen buſchigen
Brauen ſchoß zuweilen ein lauernder Blick auf Achims Geſicht,
aus deſſen kaltentſchloſſenen Augen ihm der Mordinſtinkt unver=
hüllt
entgegenblitzte.
Trotz ſeines großen perſönlichen Mutes beſchlich ihn ein lei=
ſes
Grauen, daß er unwillkürlich nach ſeinem Revolver Ausſchan
hielt, der griffbereit vor ihm auf dem Schreibtiſch lag.
Dann zog er mit einem plötzlichen Entſchluß das rechte
Schubfach auf, nahm ſeine Brieftaſche heraus und ſtellte in ſeinen
langen, regelmäßigen Schriftzügen ſopgfältig einen Scheck aus.
Ich bitte um Entſchuldigung, Herr Baron, ſagte er endlich
in völlig verändertem Ton, wenn ich mich im Ausdruck und Be=
nehmen
vorhin etwas vergriffen habe. Aber die Enttäuſchung
über den Inhalt Ihres Briefes hat meinen Nerben heute den
Reſt gegeben. Denn von dieſer Eheſcheidung hängt einfach mein

ganzes künftiges Leben ab. Vielleicht iſt es Ihnen unter gewiſſen
Vorausſetzungen doch möglich, Ihren Standpunkt noch einmal zu
revidieren. Die Geldfrage ſoll dabei für wich wieder keine Rolle
ſpielen!
Achim ſah ſtarr in das weiße Licht der Lampe; wie dicke
Stränge lagen die Adern auf ſeiner ſchmalen Stirn.
Iche erſuche Sie hiermit ebenſo höflich wie dringend, ſagte
er dan mit ſchneidender Schärfe, mich endgültig mit Ihren ge
meinen und für mich geradezu ſchimpflichen Geldangeboten zu
verſchonen!
Herr Baron!
Die Stimme des Amerikaners hatte einen faſt väterlich be=
ſchwörenden
Klang angenommen.
Warum wollen Sie das Kind mit dem Bade ausſchütten?
Geld hat mit Geneigtheit nicht das Geringſte zu tun! Es kommt
im Leben immer nur auf die Summe an. Geld iſt einer der
wenigen wirklichen Werte dieſer Welt. Darum hören Sie mich
noch einmal möglichſt ruhig an. Ich biete Ihnen in dieſem Scheck
undbeſchadet der vereinbarten Reſtzahlung von dreihundert=
tauſend
Mark weitere ſofort zahlbare zweihunderitauſend
Mark, verſtehen Sie, zweimalhunderttauſend Mark, wenn Sie
mein Verbündeter bleiben wollen!
Achim erhob ſich.
Es hat keinen Zweck, dieſe Unterredung fortzuſetzen. Wir
ſprechen in zwei gänzlich verſchiedenen Sprachen! Ihr Vorſchlag
iſt nach dem, was wir bisher verhandelt haben, entweder eine
Naivität oder eine abſichtliche Herausforderung!
Herr Brown ſchüttelte verzweifelt den Kopf.
Keines von beiden, Herr Baron! Für mich iſt das Ganze
lediglich eine geſchäftliche Angelegenheit. Bei der ich vor all m
Ihren Standpunkt nicht verſtehe. Denn Sie ſchlugen ein Ver=
mögen
aus, deſſen Bedeutung Ihnen erſt klar werden wird, wenn
Sie bei den gegenwärtigen ſchwierigen Erwerbsverhältniſſen den
gleichen Betrag zur Abdeckung Ihrer Schuld an mich aus dem
Nichts anſchaffen ſollen!
Er hatte bei den letzten Worten ſeine Brieftaſche in den
Schreibtiſch zurückgelegt und ſchob die Lade langſam zu.
Ich gebe Ihnen noch einmal vierundzwanzig Stunden Be=
denkzeit
, Herr Baron. So lange wartet dieſer Scheck auf Sie in
meinem Schreibtiſch. Morgen abend um die gleiche Stunde ſtehe
ich Ihnen wieder zur Verfügung!
Achim verneigte ſich mit kühler Höflichkeit.
Sie werden meinen Beſuch vergebens erwarten, Herr
Brown! Würden Sie jetzt wohl die Güte haben, Ihrem Diener
zu läuten! Ich bedauere, Sie Ihren Gäſten ſo lange entzogen
zu haben!
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Seite 16

Donnerstag, den 28. April 1927

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schiffungen . . . ." 124,647,074 3 Reports und Lombard-Vorschüsse. 174,926.633 938,469,605 43 Eigene Wertpapiere .... . . . 30,000,000 Beteiligung an Gemeinschafts- Unter-
nehmungen
. . . . . . . 15,000,000 Dauernde Beteiligung bei anderen
Banken nnd Bankfirmen . . . 22,372,639 75 Schuldner in laufender Rechnung . . 798.227,725 52 (außerdem: Schnldner aus geleisteten
Bürgschaften RM. 87,988,576,54)
Bankgebände . . . . . . . .. 45,500,000 Sonstiger Grundbesitz . . . . . . 3,500,000 Mobilien . . .. .. ...... Kſſſſ Passiva Reichsmark Aktienkapital . . . . . . ... 150.000,0001 Beserve ....
.. 70,316,904 220,316,904/ Glänbiger in lanfender Rechnung . . 1,509.010,094 68 Akzepte .......
93,213,169/57 (anßerdem: geleistete Bürgschaften
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Unerhobene Diridende ... 140,549/40 Uebergangsposten der eigenen Stellen
untereinander . . . . . 17742,770 42 Dr. Georg von Siemens-Wohlfahrtsfond 2.202,399/60 ZurVerteilungverbleibenderUeberschuß 26.444,084 03 1.,853,069,97. 70

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Geſchäftsübergabe, Eröffnung
und Empfehlung.
Meiner früheren verehrl. Kundſchaft die ergebene
Mitteilung, daß ich mein Lebensmittelgeſchäft Schwarz=
waldhaus
(Georg Hallmeyer) am alten Schlachthausplatz
(bei der Krone) infolge unfachmänn ſcher Führung meiner
Nachfolg rin unter dem 15. April ds. Js., an Fräulein
Käthe Bauer, weiter vermiet t habe. Meine jetzige Nach=
folgerin
bring nur noch echtes Schwarzwäide Kirſch= und
Zwetſchenwaſſer (Edelbrand), Weinbrand und ff. Liköre
ſowie Bäckerei= und Konditoreiwaren der Frau Bäcker=
meiſier
Beck Witwe, Bleichſtraße, hier, zum Verkauf.
Ich bitte meine verehrl. Kundſchaft das mir früher
enigegengebrachte Wohlwollen auch auf meine jetzige
Nachfolgerin gefi. übertragen zu wollen.
Hochachtungsvollſt.
Georg Hallmeyer.
Auf obige Mitteilung Bezug nehmend, beehre ich mich
dieſer noch beizufügen, daß ich gleichzeitig unter dem heutigen
im Schwarzwaldhaus, alter Schlachthausplatz, eine kleine
KAFFEE-STUBE
eröffnet habe. Meine langjährige Erfahrung in dieſer
Branche ſichert meinen verehrl. Kunden und Gäſien gute
reelle Bedienung zu und bitte ich ergebenſt um geneigten
Zuſpruch.
Hochachtungsvollſit
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Käthe Bauer.
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Inh.: Käthe Bauer.
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nicht unbemittelt, ſ.
Bekanntſch. m nettem
Herrn zwecks baldiger
Angeb. u.
Heirat. & 193 an
die Geſchſt (r1le5smd

Gute Ehen
für alle Stände jed
Alters u. Relig., durch
d. altbek, in Deutſchl
gut eingeführte Ehe=
aubahnungs
=Inſtitut.
Sprechzeit v. 9-7 Uir
auch Sonntags. Ausk.
koſtenl. Frl. Simon,
Neckarſtraße 16.
Gartenhaus, früher
Villa Hedwig.
(e11464 d8)

Kaufmann, 24 Jahre
alt, evang., in ſicherer
Poſition (bad. Indu=
ſtrieſtadt
wünſcht mit
jüng Fräulein zwecks
Heirat bekanntzu wer=
den
Beding. hübſch
gebildet, muſik= und
beimliebend, etwas
Vermög. Nur ernſt=
gemeinte
Angeb. mnit
Bild (geht beſtimmt
zurück) erwünſcht unt.
D 19 an die Geſchſt
Diskr wird von bei=
den
Seiten verlangt.
Vermittl. verb. (708

Zeit iſt Geld!
Möchte alles tvieder
nut machen. Nach=
richt
poſtlag. Bieleſeld
M1. O. 250. (*11485

denn sie verwenden nur
DILO
in der schwarzen Dose
als Schuhpflegemittel.
Schon im Gebrauch ist Pll.Osparsam;
denn dlie einzigartige Konsistenz der Pll.O.
Paste ermöglicht ein hauchdünne-
Auftragen.
Die größte Sparsamkeit erzielen Sie
aber am Schuh selbst;
denn Pll.Oputzt nicht nur sondernpflegt
jeden Schuh, sodaß er viel länger ein
tadelloses Aussehen behält.
Sparen Sie auch! Kaufeh Sie nur noch
S
in der schwarzen Dose